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Full text of "Basler Chroniken"

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BASL^  CHRONIKEN 


HERAUSGEGEBEN 


FOS  DER  HISTORISCHEN  m  AXTIQÜABISCHEN  GESELLSCHAFT 
m  BASEL 


DRITTER    BAND 


UERAUSGEGEBE»   DURCH 


-WILHELM   VISCHER. 


LEIPZIG 
-VEBI'AG  VON   8.  HIEZEL. 


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y  o  r  r  e  d  e. 


JJer    vorliegende  Band  ist  die  letzte  Arbeitsfrucht  eines 
Mannes,    dessen    Tod  unsere  Gesellschaft  noch  heute   schwer 
empfindet,     dessen   Andenken  ihr  stets   ein   gefeiertes  bleiben 
wird.     Xiange   Jahre  hindurch  war  Wilhelm  Vischer  das  Haupt 
und  zugleicli    das  thätigste  Mitglied    dieser    Gesellschaft;   für 
die  Basier  Clironiken  insbesondere  aber  war  er  der  eigentliche 
Begründer  ,     die  Seele   des  ganzen  Unternehmens.     Nach  dem 
uisprungliclien    Plane  zwar  sollte  seine  Mitwirkung  sich  auf 
die  Oberleitung   des  Ganzen  beschränken,  während  die  Bear- 
l>eitung  der  einzelnen  Chroniken  seinen  Mitarbeitern  zugedacht 
war.     Jedoch  schon  beim  ersten  Bande  sah  er  sich  genöthigt, 
selber  Hand  an's  Werk  zu  legen,  da  Prof.  Stern  in  Folge  an- 
derweitiger  Verpflichtungen    verhindert  war,   seine  Arbeit  zu 
Ende  zu  fahren.    Ebenso  sah  sich  später  auch  Prof  Boos  ver- 
anlasst,  von    der  Bearbeitung  von  Knebels  Tagebuch  zurück- 
zutreten, und  so  trat  Vischer  wiederum  beim  zweiten  Band  in 
die   Lücke  und   übernahm  hierauf  den  dritten  Band  für  sich 
allein,  indem  er  hoffte,  auf  diesem  Wege  wenigstens  die  Her- 
annahe Knebels    möglichst  bald  zu  vollenden.     Es  war  ihm 
jedoch   nicht  vergönnt,   diese  Arbeit  so  zu  fördern,  wie   er  es 
gevrünscht  hätte;  Jahre  und  Jahre  vergiengen,  bis  nur  der  zweite 
Band   erschien,  und  die  Vollendung  des  dritten  sollte  Vischer 
nicht  mehr  erleben. 

Diese   lange   Verzögerung  kann  auffällig  erscheinen;  wir 

dürfen  daher  ihren  wahren  Grund  nicht  verschweigen.    Vischer 

war    ein    gediegener    Gelehrter    und    ein   ebenso    gründlicher 

Forscher,    der   als  Lehrer    an   unserer    Hochschule    für   seine 

Schüler    ^veder  Zeit    noch  Mühe  sparte.      Aber  er  war  noch 


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Vorrede. 


Dei  vorliegende  Band  ist  die  letzte  Arbeitsfrucht  eines 
Mannes,  dessen  Tod  unsere  Gesellschaft  noch  heute  schwer 
empfindet,  dessen  Andenken  ihr  stets  ein  gefeiertes  bleiben 
wird.  Lange  Jahre  hindurch  war  Wilhelm  Vischer  das  Haupt 
und  zugleich  das  thätigste  Mitglied  dieser  Gesellschaft;  für 
die  Basler  Chroniken  insbesondere  aber  war  er  der  eigentliche 
Begründer,  die  Seele  des  ganzen  Unternehmens.  Nach  dem 
ursprünglichen  Plane  zwar  sollte  seine  Mitwirkung  sich  auf 
die  Oberleitung  des  Ganzen  beschränken,  während  die  Bear- 
beitung der  einzelnen  Chroniken  seinen  Mitarbeitern  zugedacht 
war.  Jedoch  schon  beim  ersten  Bande  sah  er  sich  genöthigt, 
selber  Hand  an's  Werk  zu  legen,  da  Prof.  Stern  in  Folge  an- 
derweitiger Verpflichtungen  verhindert  war,  seine  Arbeit  zu 
Ende  zu  führen.  Ebenso  sah  sich  später  auch  Prof  Boos  ver- 
anlasst, von  der  Bearbeitung  von  Knebels  Tagebuch  zurück- 
zutreten, und  so  trat  Vischer  wiederum  beim  zweiten  Band  in 
die  Lücke  und  übernahm  hierauf  den  dritten  Band  für  sich 
allein,  indem  er  hoffte,  auf  diesem  Wege  wenigstens  die  Her- 
ausgabe Knebels  möglichst  bald  zu  vollenden.  Es  war  ihm 
jedoch  nicht  vergönnt,  diese  Arbeit  so  zu  fördern,  wie  er  es 
gewünscht  hätte;  Jahre  und  Jahre  vergiengen,  bis  nur  der  zweite 
Band  erschien,  und  die  Vollendung  des  dritten  sollte  Vischer 
nicht  mehr  erleben. 

Diese  lange  Verzögerung  kann  auffällig  erscheinen;  wir 
dürfen  daher  ihren  wahren  Grund  nicht  verschweigen.  Vischer 
war  ein  gediegener  Gelehrter  und  ein  ebenso  gründlicher 
Forscher,  der  als  Lehrer  an  unserer  Hochschule  für  seine 
Schüler   weder  Zeit   noch  Mühe  sparte.      Aber  er  war  noch 


IV  Vorrede. 

mehr  als  das:  er  war  vor  allem  ein  aufrichtiger  Christ  und 
ein  warmer  Freund  seines  Vaterlandes,  ein  »guter  Bürgern  im 
idealsten  Sinne  des  Worts.  An  allen  Fragen  und  Kämpfen, 
welche  unser  kirchliches  und  politisches  Lehen  berühren,  nahm 
er  den  regsten  Antheil.  Sein  treues  Festhalten  an  dem,  was 
er  als  das  Gute  erkannte,  sein  edler,  billig  denkender  Sinn 
und  seine  unverkennbare  Begabung  waren  die  Ursache,  warum 
er  von  seinen  Gesinnungsgenossen  oft  und  viel  «um  Vertreter 
imd  Führer  erkoren  wurde.  Vischer  erkannte  es  als  seine 
Pflicht,  solchen  Aufgaben  sich  nicht  zu  entziehen,  und  so  ge- 
schah es  im  Laufe  der  letzten  zwölf  Jahre,  dass  mehr  und 
mehr  die  öffentlichen  Angelegenheiten  es  waren,  welche  seine 
beste  Zeit  und  Kraft  vorweg  in  Anspruch  nahmen.  Wäre  er 
seiner  persönlichen  Neigung  gefolgt,  so  hätte  er  sich  jedenfalls 
am  liebsten  von  allen  Parteikämpfen  fem  gehalten,  um  unge- 
stört seiner  Wissenschaft  leben  zu  können.  Aber  sein  Pflicht- 
gefühl liess  ihm  dieses  nicht  zu,  und  so  beschränkte  er  seine 
Arbeit  an  den  Basler  Chroniken  auf  die  wenige  Zeit,  welche 
die  Sorge  ui^  das  allgemeine  Wohl  ihm  übrig  liess. 

Für  die  Wissenschaft  kann  man  es  beklagen,  dass  Vischer 
seinen  Bürgerpflichten  ein  solches  Opfer  brachte.  Für  das  Va- 
terland aber  —  iur  das  weitere  sowohl  als  für  seine  Vaterstadt 
—  können  wir  ihm  nur  dafür  danken,  dass  er  so  handelte 
und  nicht  anders,  dass  er  über  der  Kunde  der  Vergangenheit 
die  Au%aben  der  Gegenwart  nie  vergass.  Wie  nur  von  We- 
nigen, so  galt  von  Wilhelm  Vischer  der  Wahlspruch  der  Mo- 
numenta  Germaniae: 

Sanctus  amor  patriae  dat  animum. 

Als  Vischer  starb,  am  30.  März  vorigen  Jahres,  war  von 
dem  vorliegenden  Bande  nicht  ganz  die  Häflte  gedruckt,  näm- 
lich der  Text  von  Knebels  Tagebuch  bis  zu  Ende,  und  ausser- 
dem hoch  die  erste  Beilage.  Von  den  weiteren  Beilagen  aber 
waren  im  Manuscripte  die  meisten  schon  vorhanden,  und  es 
fehlte  sozusagen  nur  noch  die  Einleitung,  welche  nach  Vischers 
Absicht  namentlich  Knebels  Leben  und  die  Würdigung 
seines  ganzen  Tagebuchs  enthalten  sollte.  Eine  solche  Ein- 
leitung ist  jedoch,  wenn  auch  nur  in  verkürzter  Gestalt,  be- 
reits enthalten  in  Vischers  Vorrede  zum  ersten  Theile  des 
Knebelschen  Tagebuchs,  d.  h.  zum  zweiten  Bande  der  Basler 


Vorrede.  V 

Chioiukeii.  Ce  scbien  uns  daher,  dass  die  Arbeit  des  Dahin- 
geschiedenen, neben  seiner  eigenen  Vorrede,  keiner  neuen  Ein- 
leitung von  fremder  Hand  bedürfe,  sondern  dass  dem  wissen- 
schaftlichen Ziirecke  des  Werkes  volle  Genüge  geschehe,  wenn 
alles,  was  zu  jener  Vorrede  Vischers  etwa  noch  als  Ergänzung 
dienen  könnte,  dem  Torliegenden  Bande  einfach  als  letzte  Bei- 
lage (XXm)  angefügt  werde.  Zur  Bearbeitung  sowohl  dieser, 
als  der  sonstigen  noch  fehlenden  Beilagen,  sowie  überhaupt 
zur  Fertigstellung  und  Correctur  der  noch  zu  druckenden 
Theile,  liess  sich  Dr.  Carl  Christoph  Bemoulli  bereit  finden, 
der  schon  vorher,  im  Auftrage  Vischers,  mehrere  der  grösseren 
Beilagen  selbständig  bearbeitet  hatte. 

Wenn  wir  nun  den  persönlichen  Antheil  Vischers  an  der 
ganzen   Arbeit    genauer    bezeichnen    sollen,    so    ist  zunächst 
daran  zu    erinnern,    dass    Prof    H.    Boos,    welcher    ursprüg- 
lich mit  der   Herausgabe  Knebels  betraut  war,   in  der  Folge 
von  dieser  Arbeit  zurücktrat,  um  sich  dem  weit  umfangreichern 
Unternehmen   des  Wormser  Urkundenbuchs  zu  widmen.     Bei 
seinem  Bücktritte  überliess  er  jedoch  unserer  Gesellschaft  mit 
gröester    Bereitwilligkeit    die   von  ihm   gefertigte    vollständige 
Abschrift  von  Knebels  Tagebuch,  und  diese  wurde  von  Vischer, 
nachdem  er   sie  nochmals  mit  dem   Original  verglichen,  der 
Torli^enden   Ausgabe  zu   Grunde  gelegt.     In  gleicher  Weise 
sind  es  die  von  Prof.  Boos   s.  Z.  gefertigten  Abschriften  von 
Aktenstücken,    auf  welchen   die  Beilagen  m,    IV  und  theil- 
weise  auch  XXII   beruhen.     Von  Vischer  aber   wurde   nicht 
allein  der  Text  des  Tagebuches  vollständig  bearbeitet,  sondern 
er  hinterliess  auch  als  fertige  Manuscripte  die  Beilagen  III  bis 
M,  VWL,  XII— XV  und  XVH— XIX,  femer  die  Inhaltsüber- 
sicht zu  dem   in  diesem  Bande  enthaltenen  Theile  des  Tage- 
buchs, und  überdiess  noch  zahlreiche  Nachträge  zu  diesem  und 
dem  vorhergehenden  Bande. 

Von  den  übrigen  Beilagen  wurde  zunächst  XX  (Rotwelsch) 
in  verdankenswerthester  Weise  durch  unsem  in  Tübingen  wei- 
lenden Mitbürger  Prof  Albert  Socin  bearbeitet,  alle  weiteren 
aber,  nämUch  I,  II,  VH,  IX— XI,  XVI  und  XXI— XIII,  durch 
De  Carl  Clir.  Bemoulli,  der  schon  zu  den  von  Vischer  bear- 
beiteten Beilagen  verschiedene  Abschriften  von  Aktenstücken 
geliefert  hatte  und  überdiess  auch  die  schon  erwähnten  Nach- 


VI  Vorrede. 

träge  noch  durch  weitere  Ergänzungen  vermehrte.  Das  Per- 
sonen- und  Ortsverzeichniss  zu  beiden  Bänden  von  Knebels 
Werk  verdanken  wir  der  bereitwilligen  Mithilfe  von  Dr.  Adolf 
Socin,  d.  Z.  Privatdocent  für  Germanistik  an  hiesiger  Univer- 
sität. Auf  das  firüher  in  Aussicht  gestellte  Glossar  zu  den 
deutschen  Stücken  aber  mussten  wir  verzichten,  um  das  Er- 
scheinen dieses  Bandes  nicht  länger  zu  verzögern. 

Neben  diesen  direkten  Mitarbeitern  am  Werke  Vischers 
erwähnen  wir  hier  gerne  auch  die  Herren  Vorsteher  und  Be- 
amten der  verschiedenen  Bibliotheken  und  Archive,  durch 
deren  freundliches  Entgegenkommen  das  Werk  wesentlich  ge- 
fordert wurde.  Vor  allen  waren  es  die  Herren  Staatsarchivar 
Dr.  R.  Wackemagel  und  Oberbibliothekar  Dr.  L.  Sieber  in 
Basel,  sowie  auch  Dr.  David  von  Schönherr,  Vorsteher  des 
K.  K.  Statthaltereiarchivs  in  Innsbruck,  deren  Güte  und  Ge- 
fälligkeit wir  vielfach  in  Anspruch  genommen  haben.  Nicht 
minder  fühlen  wir  uns  zu  Dank  verpflichtet  gegen  die  Herren 
Dr.  E.  Bloesch,  Oberbibliothekar  in  Bern,  Dr.  Carl  Wehr- 
mann, Staatsarchivar  in  Lübeck,  Geh.  Rath  Dr.  von  Mül- 
verstedt,  Kgl.  Staatsarchivar  in  Magdeburg,  Stadtarchivar  H. 
Mossmann  und  Stadtbibliothekar  A.  Walz  in  Colmar,  Staatsar- 
chivar J.  Schneuwly  in  Freiburg  i.  S.  und  Kantonsbibliothekar 
Brunnhofer  in  Aarau.  Ebenso  ist  uns  durch  die  Gefälligkeit 
der  Herren  Dr.  F.  Speiser,  Civilgerichtschreiber,  und  Notar 
W.  Lichtenhahn,  Zunftschreiber,  die  Benützung  des  hiesigen 
Gerichtsarchivs  und  des  Zunftarchivs  zum  Safran  ermöglicht 
worden.  Ausserdem  verdanken  wir  manche  werthvolle  Mit- 
theilungen und  Notizen  den  Herren  Dr.  Emil  Theuner  in 
Berlin,  Dr.  Oswald  Redlich  in  Innsbruck,  Prof.  Carl  Schmidt 
in  Strassburg,  Dr.  Traugott  Geering  in  Cöln  und  Dr.  Th. 
Im  Hof  in  Bern,  sowie  auch  den  Herren  Prof.  O.  Behaghel, 
Dr.  C.  Vischer-Merian,  Pfarrer  E.  La  Roche,  Dr.  Carl  Stehlin 
und  Dr.  Job.  Bernoulli  in  Basel.  Allen  diesen  Herren  sagen 
wir  im  Namen  der  herausgebenden  Gesellschaft  für  ihre  viel- 
fache Unterstützung  und  Mithülfe  unsem  verbindlichsten  Dank. 

Wie  schon  oben  bemerkt  wurde,  muss  die  Beilage  XXIII 
als  Ersatz  dienen  fiir  die  von  Vischer  beabsichtigte  Einleitung 
zu  Knebels  ganzem  Werke.  Auf  diese  Beilage  verweisen  wir 
daher  für  alles,   was  sonst   eine   Einleitung   enthalten  soll  — 


Vorrede.  VIl 

also  für  Knebels  Leben,  für  den  Nachweis  seiner  Quellen, 
Beschreibung  der  Handschrift  u.  s.  w.  —  und  bemerken  hier  nur 
noch,  dass  das  Personen-  und  Ortsyerzeichniss  von  Dr.  Adolf 
Socin  nach  denselben  Grundsätzen  bearbeitet  irurde,  wie  das- 
jenige zum  ersten  Bande  der  Basler  Chroniken. 

Das  auf  dem  Titelblatt  abgebildete  Siegel  ist  dasjenige 
Johanns  von  Venningen,  des  Bischofs  von  Basel  zur  Zeit  der 
Burgunderkriege.  Dasselbe  wurde  nach  einem  Abdruck  im 
hiesigen  Archive  gezeichnet  von  Herrn  Stud.  Phil.  Ernst 
Stückelberg,  und  in  Holz  geschnitten  durch  Herrn  Ch.  F. 
Knaus,  Xylograph  in  Basel. 

Von  allen  historischen  Schriften,  welche  noch  zur  Ver- 
öffentlichung in  den  Basler  Chroniken  bestimmt  sind,  erreicht 
keine  einzige  auch  nur  von  ferne  den  Umfang  von  Knebels 
Tagebuch;  auch  sind  die  meisten  in  deutscher  Sprache  ver- 
fasst,  oder  nur  in  deutscher  Uebersetzung  erhalten.  Im  näch- 
sten Bande  sollen  vorerst  diejenigen  Au&eichnungen  erscheinen , 
welche  —  wie  Knebels  Werk  —  noch  in  der  Urschrift  ihrer 
Verfasser  uns  erhalten  sind.  Hieher  gehören  vor  allem  die 
mancherlei  Chronikalien,  welche  über  die  Zeit  von  1356  bis 
1550  in  den  verschiedenen  Rathsbüchern  zerstreut  sind,  sodann 
Brüglingers  Beschreibung  des  St.  Jakoberkrieges  (1444 — 1446) 
im  Zunftbuche  der  Brodbecken,  und  endlich  die  Chronik  des 
Kaplans  Erhard  von  Appenwiler  mit  ihren  Fortsetzungen  bis 
1474.  Wie  das  Tagebuch  Knebels  vorzugsweise  die  Burgunder- 
kriege behandelt,  so  werden  den  Mittelpunkt  dieses  IV  Bandes 
jene  vielfachen  Kämpfe  und  Gefahren  bilden,  welche  Basel 
zur  Zeit  des  alten  Zürcherkrieges  zu  bestehen  hatte.  Immer- 
hin ist  dieser  Band  noch  nicht  druckfertig,  und  da  wir  nicht 
wissen,  welche  Hindemisse  vor  der  Vollendung  desselben  noch 
eintreten  können  ,  so  wagen  wir  es  nicht ,  sein  Erscheinen 
auf  einen  bestimmten  Zeitpunkt  in  Aussicht  zu  stellen. 

Basel,  den  25.  März  1887. 

Im  Auftrage  der  herausgebenden  Gesellschaft: 

Aagnst  Bernonlli. 


Zusammenstellung  der  Blattfolge  der  Handschrift  X  II  4^ 
mit  der  Seitenfolge   des  gedruckten  Textes  in  diesem 

Bande. 


Bl. 

1    —12b 

stehn 

S.      3,1   —   24,2. 

- 

13         16 

- 

-      42,1    —   49,10. 

- 

16b  — 36b 

- 

-      50,23—   83,17. 

- 

37    —44b 

- 

-      24,3    —   40,30. 

- 

44b  — 48 

« 

.    437,3   —444,2.  (Beilage 

XL) 

- 

48b 

- 

.      40,31  -  42,1. 

- 

49    —68b 

- 

-      42,1   Vax.  und 

444,5   —476,16.  (Beilage 

j  XT.) 

- 

69         69  b 

- 

-      49,11—   50,22. 

- 

70    —121b 

- 

-      83,18  —  176,4. 

Über  Bl 

.121b— 128 

siehe 

-    176  A.  1. 

- 

128b      129 

stehn 

-     182,13  —  183,20. 

- 

129  b  — 132  b  sind  leer. 

- 

133    —134 

stehn 

S.  180,1    —182,12. 

- 

135    —136 

- 

-     176,5   —179,24. 

- 

136b— 143 

* 

-     183,21—201,10. 

- 

143b       144 

- 

-    201  A.  1. 

- 

144b— 145 

- 

-    201,11—202,12. 

- 

145    —150b 

- 

-    522,5   —  533,5.  "(Beilage 

XVU.) 

- 

151          157b 

- 

-    202,26  —  210,2. 

- 

157  b— 166b 

- 

-    230,1    —240,13. 

- 

167    —175b 

- 

-     242,35  —  254,30. 

- 

176         178b  sind  leer. 

Über  Bl. 

179    —180b 

siehe 

8.  210,2  Var. 

•- 

181    —190b 

stehn 

-    210,3   —226,32. 

Über  Bl, 

190b      195 

vergl. 

-    556,4    —567,13.  (Beilage 

XX.) 

- 

195    —195b 

stehn 

-    227,1    —228,13. 

Über  Bl. 

.  195b  — 201 

siehe 

-    228,13  Var.  u.  A.  3. 

- 

201b  — 202 

stehn 

-    240,14  —  242,34. 

Über  Bl. 

202    —207 

siehe 

-    228,13  Var.  u.  A.  3. 

- 

207 

steht 

-    229,1  —  3. 

Über  BL  207    —215 

siehe 

-    228,13  Var.  u.  S.  229  A. 

1. 

215b  — 230 

stehn 

-    254,31  —  271,2. 

Inhaltsverzeichniss. 


Saite 
Voiiede  lum  dritten  Bande TIT 

Johannis    Knebel  capellani    ecclesiae    Basiliensis    diarium.      Hans 

Knebels  des  Kaplans  am  Münster  zu  Basel  Tagebuch.    (Fort- 

setiung  des  Textes]  Juni  1476  — Juli  1479 ] 

Beilagen. 

I    Beschreibung    der   Burgunderkriege  durch    den    Basler 

Stadtschreiber  Midaus  Eüsch. 

Einleitung 275 

Text 292 

n.     LibeUus  de  magnificentia  ducisBurgundiae  in  Treyeris  visa. 

Einleitung 332 

Text 340 

m.     Torbeimarsch  der  Sohwarzwälder  und  der  Rheinstädte, 

1.  Januar  1474.    Hagenbachs  Neuerungen  in  Breisach, 

31.  December  1473 364 

IV.    Brief  des  Ffalzgrafen  Friedrich,  vom  12.  Februar  1474.     367 

V.    Beschwerdesehrift  des  Käthes  zu  Basel  gegen  Peter  von 

fiagenbach,  vom  6.  April  1474 369 

VL    Lateinisches  Qedicht  über  Hagenbachs  Process    ....     381 

Vn.    Einfall  der  Burgunder  in  das  Sundgau,  am  19.  August 

1474 392 

VllL    Process  des  Münzmeisters  und  der  Wechsler  in  Basel 

1474 " 404 

IX.    Bericht  an  Herzog  Sigmund  über  die  Eroberungen  in 

Hochburgund  und  der  Waadt 421 

X.    Einnahme  von  Montbozon,  am  4.  Merz  1476 433 

XI.    Verhandlungen    des   Tages   zu   Freiburg,   im  Juli  und 

August  1476 435 

XIL    Unglück  auf  dem  Rheine,  am  19.  December  1476  .   .   .     477 

XTTI.     Lateinische  Gedichte  über  den  Tod  Herzog  Karls  .   .   .     480 

XIV.    Streit  der  Stadt  Basel  mit  Bischof  Johannes  von  Ven- 

ningen,  1476—1477 483 

XV.     Ulrich  Traber  und  die  Einnahme  von  Gray,  1477   .    .   .     507 


X  Inhaltfiyerzeichniss. 

Seite 

XVI.    Friedensyerhandlungen  zwischen  Burgund  und  den  Ver- 
bündeten, 1477 515 

XVn.    Waffenstillstand  zwischen  Ludwig  XI  und  Maximilian, 

vom  11.  Juli  1478 521 

XVin.    Der  Bisingerische  Handel,  1478 533 

XIX.    Ddle  und  die  Franzosen  im  Mai  1479 549 

XX.    Bericht  über  das  Rotwelsch 552 

XXI.    Stammtafel  der  Herren  von  Neuenburg  in  Burgund   .   .  568 

XXII.    Verhandlungen  Sigmunds  mit  Karl  und  den  Eidgenossen  570 

XXIII.    Hans  Knebel  und  sein  Tagebuch 583 

Übersicht  des  Inhalts  des  in  diesem  Bande  abgedruckten  Theiles  Ton 

Knebels  Tagebuch 597 

I.    Der  Murtenkrieg  und  weitere  K&mpfe  mit  Burgund  in 

den  oberen  Landen 597 

IL    Der  Krieg  in  Lothringen    •   .   .  , 604 

in.    Der  Krieg  zwischen  Frankreich  und  Maximilian  wegen 

der  burgundischen  Erbfolge 613 

IV.    Andere  K&mpfe  und  Weltbegebenheiten 620 

V.    Kaiser  Friedrich 623 

VI.    Basler  Ortsgeschichte 625 

Vn.    Ober-Elsass 627 

Vin.    Die  Eidgenossen  nach  den  Burgunderkriegen  .....  627 

IX.    Streit  um  das  Bisthum  Constanz 629 

X.    Witterung,  Preise  der  Lebensmittel,  Krankheiten   .   .   .  630 

XI.    Erlebnisse  Knebels 632 

Berichtigungen  und  Nachträge  zu  Band  II  und  ÜI 633 

Personen-  und  OrtSYcrzeichniss  zu  Band  U  und  HI 641 


»Ht^ 


JOHAMIS  KNEBEL 

CAPELLANI  ECCLESIAE  BASILEENSIS 

DIARIUM. 


Hans  Knebels 

des  Kaplans  am  Münster  zu  Basel 

Tagebuch. 


Juni   1476— Juli  1479. 


'^«(Iroaiken.  ni. 


Anno  domini   1476  sabbato   21.  mensis  junii^),    cum  Ka-Jniii2i 
rolu8  dux   BuTgundie   obsedisset  opidum  Murtan  Lausanen^fi» 
dioceMs,  et  l^emenses  et  alii  confederati  quingentos^)  annatos 
et  fortissiinos   vires    ibidem  pro    custodia  posuissent,    et  dux 

^multos  insultos  fecisset  murosque  ictibus  magnarum  bombar- 
darum  collisisset,  et  illi  qui  intus  erant  multos  occidissent, 
scripserunt  Bemen«^«  pro  subsidio  et  defensione  ipsorum  Om- 
nibus confederatis  lige  magno  superioris  Almanie,  ut  in  auxi- 
lium  eorum  Tenirent.    qui  omnes  paruerunt,  et  ultra  40  milia 

'«Tirorum')  in  expedicionem  ipsius  Burgundi  tam  peditum  quam 
equestrium  fortissimonim  yirorum  venerunt.  inter  quos  fuit 
illostris  prineeps  Keinhardus  dux  Lothoringie  cum  trincentis 
equitibus^)  et  maxime  de  illis  partibus  Alsacie.  et  Basilien««« 
eodem  die    quo    supra^)   exiverunt  cum    centum  equitibus   et  jnni  15 

isduobus  milibus  peditum^),   Argcntinenses  vero  cum  quingentis 

11.  foiüflsimi. 

1)  Knebel  schreibt:  sabbato  XX.  prima  mensis  juniL  Die  beiden  Daten 
stimmen  nicht,  der  21.  Juni  war  1476  ein  Freitag.  Offenbar  hat  Knebel  Sams- 
tag den  22.  Juni  gemeint,  den  Tag  der  Schlacht,  über  die  er  im  folgenden  eine 
Ansahl  Ton  Nachrichten  xusammenstellt  Der  Ahschnitt  bis  wenigstens  Seite 
16,  9  scheint  im  Zusammenhange  geschrieben  su  sein.  Seine  Zusammen- 
steUung  glaubte  Knebel  am  passendsten  mit  dem  von  ihm  schon  einmal  am 
Sefalnsse  des  Torigen  Bandes  mitgetheilten  Mahnbrief  zu  eröffnen,  den  die 
Hemer  sofort  nach  der  Einsehliessung  Murtens  an  ihre  Verbündeten  erlassen 
hatten.  Der  Sats ,  mit  welchem  die  Wiedergabe  des  Briefes  eingeleitet  wird 
iseripserunt  Bemenses«  u.  s.  w.  schliesst  sich  allerdings  etwas  ungeschickt  an 
den  Vordersatz  an,  mit  dem  Knebel  diesen  Abschnitt  und  sugleich  diesen 
Band  beginnt,  und  der  im  Naohsati  eine  Erw&hnung  der  Schlacht  selbst  er- 
wiiten  liesB. 

2)  Nach  Schilling  287  wurden  1500  Mann  aus  Bern  nach  Murten  ge- 
schickt 

3)  Unten  S.  11,  8  sagt  Knebel,  das  Heer  der  Eidgenossen  habe  wenigstens 
^,000,  8.  23,  2,  es  hahe  nicht  über  40,000  Mann  gesfthlt  Vgl  die  Anmerkung 
sa  der  letxtem  Stelle. 

4)  VgL  unten  S.  10,  23. 

5)  Band  ü,  S.  436,  24.   VgL  unten  S.  4,  12. 

6)  Dieselbe  Zahl  (vgl.  unten  S.  4,  13)  mit  dem  Zusats :  »und  mit  tu  reiss- 
vegen«  nennen  auch  die  Zusätze  tu  Etterlin  in  der  sog.  Beinheimischen  Chro- 
aik  auf  der  Univers.  Bibl  Basel  Bl  93». 


4  '  1476. 

equitibus^),  quorum  capitaneus  fuit  comes  ...  .2)  de  Oetin- 
gen  et  ipsorum  soldatus.  interea  supervenerunt  scripta  de 
superioribus  partibus  et  de  hiis,  que  ibidem  agebantur,  et 
primo  scripta  Bernensium  ad  dominum  graciosum  Johannem 
de  Yenningen  episcopum  Bastliensem  et  consequenter  alia^  prout^ 
infra  scribitur,  ut  ecce^). 

Jnni  11         [2]  Anno  etc.  76  uff  zinstag  vor  corporis  Cristi  umb  die  10 
vor  mittag)   als   der  abbt  von  Gotstatt*)  hie  zu  Basel  conse- 
criert  waS)  kam  der  bott  mitt  dem  brieff  und  f&r  zu  stund  in 
einem  weidling   gen  Stroszburg  und   verkundt   glichen  brieff  i« 
dem  bischoff  und  der  stat  doselbs  ^). 

jnni  15  Item  uff  samstag  noch  corporis  Cristi  zugent  die  von  Ba- 
sel usz  mit  2000  mann  zu  fussz  und  100  zu  rosse,  her  Peter 
Rot  ritter  hobtman^  Thoman  Surlin,  der  rotten,  venre  und 
Jacob  von  Sennheym  panerherr**),  und  sind  kommen  gen  Bem^^ 
und  do  dannen  mit  irem  rot  in  das  veld  zu  inen  gezogen  und 
sind  die  ersten  zu  inen  kommen,  on  die  von  Uri,  die  sind 
vor  do  gewesen  7). 

1.  Nach  comes  eine  Likcke  fOr  den  Namen.  14.  Dan  Wort,  das  wir  mit  rätten  wieder 
geben  (Sftrlin  war  Mitglied  des  alten  Rathes,  konnte  also  wohl  als  »der  r&tten«  be- 
seicbnet  werden)  ist  nndeatlich ,  es  könnte  am  ehesten  rittem  gelesen  werden ,  aber 
'  so  IQ  dmcken  nnd  der  rittem  Ton  Tenre  abhftngen  tn  lassen  wire  doch  aehwerlich 
inl&ssig,  sowohl  wegen  der  Form  rittem  als  anch  deshalb,  weil  Knebel  das  baslerische 
Beitenrolk  nicht  als  ritter,  sondern  als  reisige  bezeichnet  haben  wfirde.  Vielleicht  hat 
das  Torhergegangene  ritter  Anlass  gegeben,  dass  ihm  hier  etwas  Unrichtiges  in  die 
Feder  gekommen  ist. 

1)  Die  eben  erw&hnte  Quelle  nennt  dazu  noch  400  Fussknechte  und  12 
Streitbüchsen. 

2)  Ludwig.    Ochsenbein  310. 

3)  Es  folgt  nun  auf  dem  Rest  von  pag.  1 ,  auf  pag.  1^  und  dem  grossem 
Theil  von  pag.  2  der  Brief,  den  Knebel  schon  einmal  am  Schlüsse  des  vorher- 
gehenden Bandes  S.  434,  22  ff.  mitgetheilt  hat,  ohne  wesentliche  Abweichungen, 
aber  doch,  wie  es  scheint,  nach  einer  andern  Vorlage.  Der  Satz,  mit  welchem 
Knebel  die  Mittheilung  dieses  Briefes  einleitet ,  scheint  darauf  hinzudeuten, 
dass  er  auch  noch  spätere  Mahnbriefe  einrücken  wollte.  Im  baslerischen 
Staatsarchive  finden  sich  solche  vom  13. 14. 16. 16. 17.  und  18.  Juni,  die  beiden 
ersten  von  Solothum ,  die  übrigen  von  Bern  an  die  Stadt  Basel  gerichtet.  8. 
Ochsenbein  266.  270.  275.  279.  282  Anm.  *).  286. 

4)  Gottstatt  (Locus  Dei),  östL  von  Biel,  an  der  Zihl,  war  eine  Prämon- 
stratenser  Abtei. 

5)  Die  Bemer  hatten  die  Basler  ersucht,  einen  Weidüng  (Nachen)  und 
fürung  (Proviant)  zu  bestellen.  S.  Band  11,  Anm.  5  zu  S.  434.  Ochsenbein 
252. 

6)  Unten  S.  15,  10,  11  werden  Sürlin  und  Senheim  beide  als  Venner  be- 
zeichnet Über  das  wahrscheinliche  Verhältniss  der  beiden  zu  einander  s.  das 
in  den  Nachträgen  Bemerkte. 

7)  S.  dagegen  unten  S.  8, 15  f.  Schilling  333  f.  Bathsmanual  Bern,  Juni  18 
bei  Ochsenbein  285 :  so  syen  die  von  Underwalden  ouch  zu  inen  komen  und 


1476.  5 

[t^]  Bemensium  cedula  inclosa^). 

Gretruwen,    br&derlichen  fnind.     wir  haben  etlichen  unn> 

sem  knechten   vom   Sibental   und  andern  gegonnen  und   er- 

loubt,  unnser  vind  zu  beschädigen,    also  haben  unns  dieselben 

'^hmnacht  der  zwölften  stund  ssti  mittemacht  geschriben  undJ^»»*^ 

den  loblichen  sig,  so  inen  gott  verliehen  hatt,  verkündt,   wie 

81  dann  die  stett  Yifis  und  zem  Tum  mitt  den  slossen  darinn 

ritterlichen  und  mit  mannlichem  angriffen  erobert,  gewunnen, 

rerbrent  und  was  weerhaffts  darinn  funden  ist,    ertAt  haben. 

i9s6Uch  unnser   frfiud  wir  wüssen  üch   nitt  minder  behertzgen 

dann  unns,  darumm  wir  uch  sy  euch  nitt  wolten  unverkündt 

datum  ut  in  litteris.  Jn^i  io 


Item^)  uff  die  form  als  vorstatt  hand  die  von  Bern  ander 
ir  zügewanten   in  dem  bund  Ach  gemant  und  treffenlich  ge- 

^schriben,  besonder  dem  wolgebomen  herren  Oswalten  graffen 
zu  Tierstein  obresten  höbtman  und  lantvogt  in  Elsas,  Sunt- 
gow  etc.  der  was  uff  die  zyt  zu  Straszburg  uff  dem  tag,  so 
doselbs  zti  Straszbui^  was  durch  des  durluchtigen  fursten  und 
herren  willen  herre  Reinhart  hertzogen  zu  Lutringen  an  den 

»bund,  ime  helff  zu  tünd,  wie  er  zu  sinem  hertzogtüm  zu  Lotho- 
ringen  wider  komen  mochte,     und  in  der  stund  als  groff  Os- 
walden von  Tierstein  der  manbrieff  zu  Straszburg,  nendich  uff 
mittwoch  noch  trinitatis  anno  etc.  76  geantwort  ward,  schreib  Jani  12 
er  dem  Micheln  dem  landtschriber  zu  Ensiszheym  ^)  in  mossen 

ädie  abgeschrifft,  so  nochstot,  wyset: 

[3]  Oswald  gn^ff  z&  Tierstein  obrester  höbtman  und  lant^ 

TOgt 

5.  Kd.:  hinaclit  z&  mitUrnaclit  zwisohend  der  zwölften  stnndeii.  12.  Kn.:  datnm  ut 
ia  litteim,  mit  dem  Beisats :  e^jns  data  est  raeiuida  trinitatis  (d.  h.  feria  secniida  post 
triBttatU,  Tgl.  Orotefend,  Handb.  der  Met.  Chronologie  39). 

werden  die  Yon  Ure  und  Siryts  mom  in  das  välld  zu  den  unseren  keren,  dess- 
gHeh  die  Ton  Basel  mitt  gantzer  macht.  ^ 

1)  a  Band  II  S.  434  A.  4.  Ochsenbein  251.  Die  Anrede  in  dem  Wortr 
laate  des  Zettels,  wie  ihn  Knebel  mittheilt,  passt  nur  auf  den  Rath  von  Basel, 
nicht  auf  den  Bischof,  die  Mitthcüung  Knebels  geht  also  auf  das  im  Staats- 
archiye  Basel  liegende  Original  zurück,  nicht  etwa  auf  einen  gleichlautenden, 
dem  Mahnbriefe  an  den  Bischof  eingeschlossenen  Zettel  Wir  legen  daher 
imgrem  Abdrucke  jenes  Original  zu  Grunde. 

2)  Der  folgende  Absatz  und  das  Schreiben  des  Grafen  von  Thierstein  ist 
nach  der  Ausgabe  y.  Buxtorf  wieder  abgedruckt  bei  Ochsenbein  259  f. 

3)  »Michel  Armbrester  der  lantschriber«  bekleidete  sein  Amt  schon  unter 
flagenbaeh.  S.  in  den  Beilagen  seine  Betheiligung  an  der  burgundischen  Ge- 
sudtschaft nach  Basel  im  April  1474,  vgl.  femer  Bd.  U  S.  71,  26.  88,  31. 


6  1476. 

Unser  fruntlich  grüsz  zuvor,  lieber  getruwer,  uns  band 
die  Eydgenossen  in  diser  stund  hoch  und  treffenlich  ermant, 
und  von  wegen  unsers  gnedigen  herren  von  Osterrich  etc.  an 
uns  begert,  inen  züzezihen.  des  wir  geneigt  und  in  willen 
sind,  ilends  der  züsagung  noch,  so  uns^  gnedig^  herre^ 
und  wir  von  siner  gnoden  wegen  inen  gethon  haben,  öch  zu 
rettung  und  uffenthalt  der  gantzen  Tutzschen  nacion,  on  alles 
verziehen  mit  gantzer  macht,  so  sterckisch  wir  yemer  mögen. 
getruwUch  züzLn  weUend.  dorumb  so  begeren  wir  an  cHch, 
dasz  du  dich  nutzit  irren  noch  verhindren  lossen  wellest,  lo 
sunder  von  stunden  angesicht  disz  brieffs,  so  furderlich  du 
yemer  magst,  yederman  noch  sinem  anzal  schriben  und  so 
hoch  du  die  Vernunft  hast,  treffenlich  ermanest  und  in  din 
schriben  von  unser  gnedigen  herren  wegen  gebietest  by  ver- 
lierung ere,  lib  und  g&t,  dasz  sy  uns  zb.  rossz  und  z&  fässzis 
zuzihen  an  die  end,  dohin  sy  denn  vememmen  mitt  dem  zug 
ligen  werden,  du  weist  Ach,  dasz  unser  anschlag  uff  thuscnt 
mann  was.  aber  du  solt  worlich  wissen,  dasz  der  ernst  und 
kein  beitten  me  do  ist.  deshalb  wo  du  vormols  umb  zwentzig 
geschriben  hast,  wellest  yetz  umb  sechstzig  schriben  und  hoch  ^ 
ermanen,  denn  wir  gantz  bewegt  und  von  begirlicher  natur 
geneigt  sind,  zu  lob  und  ere  unsem  gnedigen  herren  den  Bur- 

Jnni  9  gundischcu  hertzogen  vor  Murtan,  do  er  sich  uff  sonntag  nechst 
vergangen  gelegret  hatt,  mitt  gottes  hilff  in  kurtzem  helfen  zii 
bestritten,  des  wir  in  ungezwifleter  hoffung  sind,   [3^]  es  soll 25 
uns  allen   zu  gutem   und  frommen    erschiessen  t&n   in  allen 
dingen,    als  wir  einen   gantzen   truwen  zu  dir  band,     geben 

Jnni  12  yleuds  zä  Strasszburg  uff  mittwoch  nechst  noch  dem  Sonnentag 
trinitatis  anno  etc.  76. 

Du  solt  Ach  allen  edlen  schriben  im  Suntgow  und  £1-:<ö 
sasz  geboren,   dasz  sy  gerust  in  messen  als  obstat  personlich 
kommend  und  nit  usszblibend,   sy  mögend  es  denn  alter  oder 
kranckheit  halb  irs  libs  nit  t&n,  und  dasz  sy  mit  dem  reisigen 

Jnni  20  zug  uff  donstag  nechst  vor  sant  Johans  tag  z&  Habichiszheym^j 

Jnni  21  und  dorumb  ime  leger  syent  und  das  fusszvolk  uff  fritag  nechst  ^ 
vor  sant  Johans  tag  zd  Muttentz^),  Liechtstal  und  doumb.    die 
Briszgower  und  Swartzwalder  wellend  wir  selber  lossen  schri- 
ben und  z&  Friburg  die  brieff  vertigen.     tun  das   best,   dasz 
den  edlen  allen  geschriben  und  keinem  übersehen  werde. 

4.  und.         6.  dem.         5.  nna«rn  gnedigen  herren.         H,  mit  macht  gantser  macht. 
19.  die.       21.  heweigt       33.  ej  mit  fehlt. 

1)  Habsheim  85.  t.  Mülhausen« 

2)  Zwischen  Basel  und  LiestaL 


1476.  7 

Lieber  landschriber,  gedenck,  als  lieb  dir  lib  und  leben 
gige,  daa  die  brieff  gemacht  und  botten  ylends  hinw^  ge- 
schickt werden. 

Eo  tempore  'Basiilieuses  miserunt  suos  nuncios  ad  Bemam 

:ad  tractandom  cum  eis  et  aliis  confederatis  modum,  quo  de- 
fenderent  suos,  qui  erant  in  Mortan,  ubi  a  superiori  parte 
Teisus  Sabaudiam  ex  parte  lad  jacebat  bastardus  Burgundie 
ram  30000  equitum  et  peditum  et  fortalicia  sua  fecit  cum 
pixidibos  et  bombardis  et  aliis  macbinamentiB  et  cottidie  et 

»omni  hora  sine  mora  ictibus  bombar-  [4]  darum  conquassare 
Qon  desistebat  murum.  a  superiori  autem  parte  versus  mon- 
tem  ibidem  in  colliculo  in  vineis  dux  Burgundie  eciam  habuit 
sua  castra  et  tentoria  et  sua  machinamenta,  qui  eciam  mollie- 
batur  subvertere  opidum.    ab  inferiori  autem  parte  versus  lacum 

iidominas  de  Ramont  habuit  sua  castra  cum  8000  equitum  et 
peditum  y  qui  omnes  pariter  feria  quinta  ante  Johannis  Bap-jonizo 
dste  insultabant   contra  Mortanen«^«  a  mane   usque  ad  ves- 
peiam  <).    at  illi  qui  intus  erant  defendebant  se  et  percusserunt 
plus  quam  mille,  qui  omnes  in  fossatis  ante  propugnacula  mortui 

^mamerant.  unde  Mortanen«««  valde  fatigati  erant,  timentes 
ne  forte  aliujn  insultum  contra  ipsos  facerent  Burgundi,  ipsi 
nnl)ti8  deficerent,  qui  in  exercitibus  ultra  centum  milia  viro- 
nun  habebat  ^),  et  propterea  scripserunt  'Bemenstbus  pro  defen- 
aone.    qui  denuo  litteras  ostenderunt  nunciis  confederatorum 

setc.  quare  subinfertur  infrascripta  epistola  sub  forma  ut  hie  3). 

Den  strengen,  fursichtigen,  ersamen,  wysen  burgermeister 
und  rate  z&  Basel,  unsem  besondem  lieben  herren. 

Strengen,  fursichtigen ,  ersMuen,  wisen,  lieben  herren. 
unser  fruntlich  willig  dienst  und  was  wir  in  allen  Sachen  g&tz 
"Tennigend  zuvor,  wir  schickent  üch  abgeschrifft  eins  briefis, 
so  die  von  Bern  uns  habene^  hören  lassen  ^),  und  noch  Ver- 
lesung derselben  geschrifft  habend  sy  mit  uns  geredt  und  daby 
gebetten  unss  furderlich  zu  den  iren  ze  fiirderen,  angesehen 
(üe  not,  so  die   iren  liden.     uff  das  habend  wir  uns  beraten 

10.  boabftrdorvm.       31.  vhb  haben  hörend  leeen. 

1)  Der  Sturm  fand  nicht  am  20.,  sondern  am  18.  Juni  statt,  und  iwar  erst 
m  Abend  dieses  Tages.  8.  unten  S.  9,  22  und  A.  4.  Schilling  331  ff.  Gingins, 
^hesn,  279fil 

2)  Vgl  unten  S.  23,  1,  2. 

3}  Die  drei  folgenden  Schreiben  hat  Oohsenbein  in  der  Form,  yn^  Buxtott 
SK  giebt,  abgedruckt  S.  287.  288.  293. 
4;  Vgl  Oehsenbein  286. 


8  1476. 

und  betracht  gestalt  der  8ach,  dasz  die  not  ist,  habend  inen 
geantwortet ') ,  wir  sind  in  nammen  gottes  zu  üch  gesant  und 
habend  in  befelch,  unser  lib  und  gut  zu  inen  br&derlich  und 
getruwlieh  zu  setzen,  dem  selben  noch  wellend  ir  irer  beger 
wol  tun  und  willig  sin  und  in  nammen  des  ewigen  gottes, ' 
[4^]  der  hymmelschen   kungen  Marien  jungfrowen  und  müter 

Juni  19  und  alles  hymmelschen  heres  uff  mittwoch  zti  inen  in  das 
▼eld  zu  rucken  und  unser  lib  und  gut  getruwlieh,  gott  zu 
lob,  der  gerechtikeit  zu.  handthabung  und  dem  gemeinen  gut 
zft  nutz  unser  lib  und  gut  getruwlieh  zti  der  sach  zd  setzen.  10 

Jaui22und  versehen  uns  do,  uff  samstag  der  10000  ritter  tag  do  ge- 
stritten werd.  harumb  so  wellend  die  heiligen  10000  ritter 
für  uns  bitten  und  der  wirdigen  müter  gottes  ere  tun,  uff  das 
sy  unser  furbitter   syent  gen   dem   allemechtigen  gott,    gnod 

jani  17  mit  uus  zü  teilen,    die  von  Underwalden  sint  uff  mentag  gen  15 

jnaiisBem  kommen  und  uff  hutt  Lutzem,  Uri  und  Switz  mit  vil 
hübsches  volks.  wellend  disz  Sachen  herr  Herman  von  Eptin- 
gen  und  der  herschafft  rate  forderlich  wissen  lan,  domit  sy 
sich  in  disz  Sachen  schicken,  künftigen  Unwillen  zü  fiirkom- 
men.  wir  habend  grossz  mangel  an  fürung.  harumb  wellender; 
gedencken  uns  domit  zü  versehen,  die  von  Bern  band  uff 
uwer  schriben  uns  zugesagt,  dasz  alle  die,  so  veilen  kflff  zu- 
füren, werdent  an  lib  und  gut  gesichret  sin.    vememment  wir 

Juni  i8ützt  me,  wellend  wir  üch  kunt  tun.  datum  zinstag  noch  cor- 
poris Cristi  76.  25 

Feter  Bot  ritter  höbtman. 
Thoman  SurUn  venre. 

[5]  Ingeslossen  missiva. 

Strengen,  fürsichtigen,  wisen,  gnedigen,  lieben  herren,  ge- 
truwen  brüder  und  frund.     unser  fruntlich  willig  dienst   und^ 
was  wir  eren  vermögen  zuvor,     ir  haben  durcht  unser  hotten 

1)  Es  lässt  sich  nicht  mit  Sicherheit  sagen,  inwieweit  die  unbeholfene 
Ausdrucksweise,  in  welcher  die  Antwort  der  baiderigchen  HaupÜeute  im  fol- 
genden Satie  wiedergegeben  wird,  auf  Rechnung  des  Originalbriefes  oder  auf 
die  Knebels  oder  seiner  Vorlage  zu  setzen  ist  Zunächst  fragt  es  sich,  ob  der 
Übergang  aus  der  directen  Rede  in  die  indirecte  ursprünglich  ist  oder  ob 
nicht  statt  »zü  Ach«  im  Originale  stand,  »zü  inen  von  üch«  und  demgemfiss  »sind« 
als  Conjunctiv  zu  fassen  w&re.  »Wellend  ir  irer  beger«  ist  entschieden  ver- 
schrieben für  »wellend  wir«  u.  s.  w.  Femer  ist  entweder  das  »und«  nach  »willig 
sin«  oder  das  »zü«  vor  »rucken«  und  vor  »setzen«  (Z.  8.  10)  zu  viel,  ein  Versöhn, 
das  ebenso  leicht  dem  Schreiber  des  Briefes  als  einem  Abschreiber  begegnet 
sein  kann,  während  das  doppelte  Setzen  der  Worte  »unser  lib  und  gut  getruw- 
lieh (Z.  8  und  10}«  fast  eher  wie  ein  Versehn  des  Briefstellers  aussieht. 


1476.  9 

und  geschrifften  vernommen,  dasz  nu  der  recht  ernst  und  da- 
lü  kommen  ist,  das  ivir  ie  unser  getniwen  frund  und  br&der 
entschatten  laAssent,  als  zimmlich  ist,  und  dasz  wir  mom  frfig  Jani  i9 
in  dem  nammen  gottes  bisz  gon  Ulmitz^)  werden  rucken, 
idanunb  begem  i^rir  an  üch  mitt  hohem  ernst  und  der  pflicht, 
domitwix  einander  verbunden  sind,  dasz  ir  unsem  herren  den 
schultheissen^)  und  den  venre  Archer  3)  und  andre,  so  ir  usz- 
gelogen  habend  und  zu  disen  dingen  nütz  und  gut  sind,  für- 
derlich  zd  uns  scliicken  und  Ach  unser  eydgenossen  und  zCi- 
(«gewanten  das  ta|;  und  nacht  verkünden,  und  sunderlich  dem 
reyBigem  zug,  domit  sy  sich  snelliklich  furdem,  als  das  vast 
not  ist.  so  wellend  wir  mit  der  hilff  gottes  ritterlich  striten 
und  die  unsem  mannlich  entschutten.  domit  syent  dem  ewigen 
Hiott  enpholhen.  schickent  uns  tag  und  nacht  brot.  datum 
1^ zinstag  snelle  noch  corporis  Cristi  anno  76.  juni  is 

Höbtman,  venre  und  rate  von 
uwer  statt  Bern. 

Den  strengen,  fursichtigen ,  ersamen  und  wisen  burger- 
meister  und  rate  zu  Basel,  unsem  besondem  lieben  herren. 

^        Strengen,    fursichtigen,    ersamen,    wisen,    lieben    herren. 
unser  fruntlich,  willig  dienst  und  was  wir  in  [5^]  allen  Sachen 
Termögen  zuvor,     uff  zinstag   vor  Gervasii  und  Prothasii  uff  jani  is 
die  dritte  stund  noch  mittag  hatt  der  hertzog  von  Burgund 
angehaben  Murtan  zu  stürmen  herteklich,  und  hatt  der  stürm 

2ägwert  untz  uff  die  11.  stund ^),  und  die  von  Murtan  band  er- 
lieh  behalten,  und  ist  der  vient,  als  man  seit,  vil  lutes  verlorn, 
und  do  sind  dieselben  mer  so  heyssz  gon  Bern  kommen,  dasz  wir 
uff  mittwoch  fast  frfig  mit  andern  orten  der  Eydgenossschafft  Jimi  19 
hinua^ruckt  sind  in  das  veld  zu  den  von  Bern,  in  meinung 

1)  SüdL  von  Gempenaeh,  zwischen  Qümminen  und  Murten.  Das  Haupt- 
quartier der  ins  Feld  gerückten  Bemer,  aus  welchem  dieser  Brief  erlassen  ist, 
be£uid  sich  in  Oümminen. 

2}  Petermann  y.  Wabern.    Vgl  Schilling  329. 

3)  Antoni  Archer  (von  der  Zunft  su  Pfistem). 

4)  Ochsenbein  292 :  Bern  an  Zürich,  Juni  19,  meldet,  ein  Bote  aus  Murten 
habe  berichtet,  »dass  si  die  nacht  vergangen  mit  unsäglicher  macht  und  angst, 
lieber  00t  bestOrmpt,  dabi  er  uff  swo  stunden  selbs  gewesen  und  sie  vom  stürm 
so  uns  gefertiget*.  Molinet  1,  200  spricht  von  einem  Sturm,  der  ungefähr  um 
sieben  Abends  begonnen  und  zwei  Stunden  gedauert  habe.  Nach  Schilling 
331 L  begann  der  Sturm  Abends  »zwischen  sechsen  und  sibnen«  und  währte 
«le  dann  dry  stund  aneinandem,  gar  lang  in  die  nacht«,  nach  Panicharok 
(Gingins,  d^p^hes  279)  wurde  er  eröffnet  >circa  Tave  Maria«  und  »per  una 
grossa  hora  fo  aapero«. 


10  1476. 

dieselben  frommen  lutte  z&  entschutten ').  aber  als  wir  in  das 
veld  kommen  j  sind  uns  ander  mer  kommen ,  besonder  dasz 
man  etwas  knechten  ^  nemlich  100  und  20  knecht^  hinin  ge- 
brocht hett^),  und  also  ist  man  einheliklich  zu  rate  worden, 
dasz  man  der  Ton  Straszburg^  Zug,  Glaris  und  Friburg,  Biel^s 
Juni  19  Solotom  und  der  Walleser  erwarten  wil,  die  uff  hutt  mitt- 
jQni  20  Wochen  zu  nacht  by  uns  sin  werden,  und  uff  domstag  frag 
sind  wir  in  willen,  in  dem  nammen  gottes  den  hertzogen  von 
Burgund  anzegriffen.  der  allemechtig  gott  und  sin  wirdige 
müter  und  aUes  hymmelsch  here  wellend  uns  sige  yerlihen.  lo 
es  sind  etwas  knechten  von  den  Eydgenossen  kommen  usz  des 
hertzogen  her^),  die  habend  gesagt,  dasz  by  500  knechten  der 
Tiitzschen  von  im  ziehen  und  in  diser  nacht  zu  uns  kommen 
werdent^}.  disz  tftnd  wir  uch  im  besten  kunt,  und  was  uns 
furer  begegnet,  [e]  wellend  wir  üch  wissen  lossen.  wellend  is 
uns  allzyt  gegen  dem  allemechtigen  gott  mit  fiirbitten  en- 
Juni  19  pholhen   sin.  datum   uff  mittwoch  Gervasii   und  Pro- 

thasii  76. 

Peter  Bot  ritter  höbtmann. 

Juni  18         Fcria  torcia  proxima  post  corporis  Cristi  ego  fui  in  Ar-  20 
gentina  et  ibidem  vidi  illustrem  dominum  Reinhardum  ducem 
Lothoringie  exire  Argentinam  cum  suis  equestribus.    qui  secum 
habuit  tres  comites  de  Bitsch  et  alios  plures  numero  trecen- 

5.  der  Ton  StiMsbnrg  rtg. 

1)  Juni  19  früh  9  Uhr  schreibt  Bern  an  Zürich :  »uff  das  (auf  den  Bericht 
hin,  den  der  Bote  aus  Murten,  vgL  S.  9  A.  4,  gebracht)  hat  sich  unser  macht  und 
mit  derselben  unser  getrüwen  lieben  eidgnossen  von  Ure,  Lutiem,  Swiz, 
Underwalden  und  Basel  mit  iren  machten  erhept  und  ziechen  gon  Murten  xu.« 

2)  Am  15.  Juni  schreiben  die  Hauptleute  der  Bemer  aus  dem  Hauptquar- 
tier lu  Gümminen  an  Schultheiss  und  Rath ,  sie  hätten  nach  deren  Weisung 
(vgl  den  Brief  Berns  an  Strassburg  Ton  demselben  Datum  bei  Oohsenb.  275) 
200  Mann  gen  Ins  gesandt,  von  denen  sie  hofften,  sie  würden  in  der  Nacht 
nach  Murten  gelangen  (der  Verkehr  über  den  See  wurde  nach  eben  diesem 
Schreiben  noch  durch  die  Eidgenossen  beherrscht).  Ochsenbein  274.  Ist  es 
erst  in  der  Nacht  vom  18.  auf  den  19.  gelungen,  diese  Mannschaft  wenigstens 
Bum  Theil  in  die  Stadt  su  bringen? 

3)  Nach  einer  wahrscheinlich  durch  die  Ochsenb.  233  M.  333  erwähnten 
deutschen  Überläufer  überbrachten  Kundschaft  aus  Karls  Lager  bei  Morrens 
(s.  Bd.  n,  429  A.  3)  befanden  sich  in  seinem  Heere  »uff  300  Tütschen,  der  ett- 
lich  von  Eydgnossen  und  von  andern  lannden  sind«.  Ochsenb.  237.  Eid- 
genossen in  Karls  Heere  erwähnen  auch  die  Berichte  aus  dem  Wittenberger 
Arohiv  bei  Ochsenb.  339. 341  Z.  1  und  der  in  der  folgenden  Anmerkung  citierte 
Bericht.    Vgl.  Etterlin  BL  96  der  Ausg.  t.  1507,  S.  215  der  Ausg.  von  Spreng. 

4)  Vgl  Ochsenbein  274. 


1476.  11 

tonim  fortissimoruin  virorum  armatorum  ^)  ad  adeundum  confe- 
deratos  ad  expungnanduin  ducem  Burgundie.  qui  concito  gressu 
ivit  et  venit  ad  castra  confederatorum  cum  domino  Oswaldo 
comite  de  Tierstein  cum  octingentis  equis,  qui  missi  fuerant 
^pei  dominum  Sigismundum  ducem  Austrie^  cujus  capitaneus 
erat  Wilhelmus  Harter  in  armis  vir  strennuus,  qui  et  capi- 
taneus tocius  exercitus  confederatorum^),  quorum  numerus  erat 
ad  minus  30000  virorum  fortissimorum  et  ad  pugnam  aptissi- 
morum  et  expertorum.     hie  ordinavit  bellum  contra  Burgun- 

itdom,  precedens  totum  exercitum  eo  die  quo  bellum  factum 
foit  mane   sabbato,     que   fuit   dies    10000  martirum.     conse-J«ni22 
quenter   omnes    alii   yenerunt   de   liga  et   Thuricen«««   ultimi 
fiienmt.    abbas  de  Sancto   Gallo  et  communitas  de  Appentzel 
nimis  tarde  yenerunt  3). 

I)  Accidit,  ut  dux  Burgundie  consuleret  suos  in  castris  suis, 
quid  sibi  in  hac  re  expediret  et  quomodo  bellum  jam  instans 
fiitnrum  ordinaret,  quia  audiyerat  jam  congregari  adyersum  se 
dominos  de  liga  superioris  Almanie.  et  tractatu  habito  inter 
alios  fderunt  duo  milites,  qui  audito  quod  colligati  essent  jam 

din  prompto  et  parati  ad  bellum,    reyolyentes  animo  que  gesta 
fuerunt  in  priori  strage,  yidelicet  sabbato  ante  dominicam  in- 
Tocavit  proxime  preteritam  ante  Gransonam,  consuluerunt  ut  ipse  i^erx  2 
dominus  dux  castra  sua  ammoveret  et  Switzeros   in   pace  [e^] 
dimitteret  in    suis   terris,   et  quod  ipse  castra  sua  poneret  in 

^spartibus  Burgundie,  quod  si  eum  ibidem  yellent  expugnare, 
haberet  tarnen  ipse  sua  castra  quo  diffugere  posset.  sed  quod 
ipse  eos  in  suis  passibus  expungnare  yellet,  non  yideretur  eis 
posse  fieri  sine  maximo  dampno  et  interitu  sui  et  suorum. 
percunctatis  igitur  aUorum  yotis  ipse  conclusit  se  yelle  ibidem 

ipermanere  et  opus  inceptum  perficere,  eciamsi  deberet  ipse 
cum  omnibus  suis  mori.  et  statim  stemi  fecit  ante  tentorium 
^um  sericeum  pannum  in  terram  et  mandavit  dictis  duobus 
nülitibus,  ut  flecterent  genua  sua,  et  absque  alia  confessione 
fecit  eos  ibidem  decoUari.     quo  facto   filius  regis  Sicilie  per- 

imotas  increpayit  ipsum  ducem  de  tanta  tyrannide  et  tandem 

1.  md  fehlt.        11.  Mbbato  atolit  zweimml.       13.  »bbu  de  ApptesMll  ei  d«  oomuuütM 
d»  Appeatxel.       27.  Tor  expongnare  tteht  eum.       30.  ipsi. 

1)  Vgl  oben  8.  3,  12. 

2)  Vgl  unten  8. 26, 13.  Etterlin,  der  selbst  mitkämpfte,  berichtet  ebenfalls, 
Bl  93  der  Ausg.  y.  1507,  S.  209  der  Ausg.  von  Spreng),  Herter  sei  »sü  eynem 
obristen  houptman  gesetstt«  worden. 

3;  VgL  St  Crallens  Antheil  an  den  Burgunderkriegen ,  hsgeg;  vom  histo- 
mchen  Verein  in  8t.  Gallen  (St  Gallen  1876),  S.  14. 


12  1476. 

disceptantes  verbis  adeo  quod  ipse  regia  filius  cum  ocüngentis 
^quitibus  abscessit.  post  quem  multi  eciam  comites,  baroncs, 
nobiles  et  plebei  de  Lumbardia  abscesserunt^). 

Interea  dux  Burgundie  iterum  se  paravit  ad  insultandum 
et  expugnandum  contra  Mortanenses.     quod  cum  Bemen^ti^^ 
nunciassent,  paraverunt  se  ad  defendendum  eosdem,  disposue- 
runt  et  ordinaverunt  exercitum  suum  et  castrametati  sunt  sab- 
juni22bato  die  sanctorum  10000  martirum^  et  circa  horam  meridiei 
simul  et  semel  uno  animo  simul  omnes  tarn  equestres  tarn  pe- 
destres  de  parte  confederatorum  irruerunt  ut  leones  in  castraio 
Burgundi.    [?]  cum  sie  omnes  simul  essent,  dominus  Oswaldus 
gladio  suo  150  creavit  et  sacravit  milites^).    inter  quos  primus 
erat  dominus  Beinhardus   dux  Lothoringie    et  omnes  nobiles 
illius  patrie  Alsacie,  Suntgaudie^  Briszgaudie^  Swevie,  Attasis  et 
superioris  confederacionis  Swetsie.     et  requisiti  per  dominum  10 
Oswaldum  de  Tierstein,   ut  viriliter  agerent  et  non  terrerent 
multitudinem  adversariorum,  sed  in  nomine  domini  Jhesu  Cristi, 
beate  Marie  virginis  et  tocius  celestis  curie,   presertim  decem 
milium  martirum,  quorum  hodie  sancta  habeteir  memoria,   et 
fiexis  in  terram  genibus  laudem  deo  darent  et  auxilium  ipsorum '» 
implorarent^).    hoc  facientes  sepciens  extensis  in  celum  brachüs 
sepcies  tria  pater  noster  et  tot  ave  Maria  dixerunt^),  quibus 

1.  Znerst  woUU  K.  schreiben :  qningentis.       2.  qaitibns.        19.  sancta  habet  memoriam. 

1)  Panicharola  berichtet  am  20.  Juni,  Karl  habe  mit  seinen  Hauptleuten 
einen  Kath  gehalten  und  sich  heftig  über  sie  beklagt,  dass  sie  der  Stadt  nicht 
kräftiger  zusetiten.  Sie  h&tten  sich  entschuldigt  und  erkl&rt,  da  man  die 
Feinde  erwarte,  sei  es  richtiger,  die  Kräfte  auf  deren  Empfang  zu  sparen; 
seien  diese  besiegt,  so  sei  damit  auch  die  Stadt  gewonnen.  Gleichwohl  habe  man 
eine  neue  Beschiessung  und  verschiedene  andre  Vorkehrungen  beschlossen. 
Qingins  282.  MoUnetl,  201  sagt:  L'opinion  de  ses  princes,  dueteurs,  capi- 
taines  et  de  toute  sa  baronnie  estoit  qu'  11  levast  son  si6ge  et  prinsist  son 
legis  en  plaine ,  pour  mieux  et  puissamment  ordonncr  de  ses  batailles ;  ^  quoi 
il  n'ajouta  foi  u.  s.  w.  Dass  Friedrich  v.  Tarent  nicht  mehr  lange  bleiben 
werde ,  sondern  sein  Vater  ihn  zurückrufe ,  berichtet  Panicharola  schon  am 
19.  als  eine  Nachricht,  die  er  aus  g^ter  Quelle  habe.  Gingins  279.  Frie- 
drichs Abreise  fand  am  Nachmittag  des  21.  statt  Nach  einem  Berichte  des 
Olivier  de  la  Marche,  der  Tags  zuvor  von  Karl  an  den  Herzog  von  Mailand 
abgeschickt  worden  (Gingins  283),  führte  er  etwa  400  Mann  zu  Pferde  mit  sich 
fort.    Ebenda  291. 

2)  Vgl.  den  Brief  des  Hans  v.  Kageneck,  der  selbst  den  Ritterschlag  er- 
hielt, bei  Janssen  II,  378.  Ochsenbein  310.  Der  Bericht  des  Dootor  Johann 
Gelthusz  bei  Janssen  U,  379  und  Ochsenb.  305>  der  auf  Berichten  Oswalds 
beruht,  sagt,  dieser  habe  »als  vil  als  achtzigk  zu  rittem  geslagen«.  Schilling 
337  spricht  von  »ob  drühunderten«. 

3)  Vgl.,  unten  S.  19,  5  ff. 

4)  Schilling  337 :   Da  wart  iederman  . .  ermant,  . . .  fünf  pater  noster  und 


1476.  13 

\it  leo  in  predam  nigit,  sie  et  ipsi  onmes  uno  animo 
fide  et  dileccioTie  in  "Burgundum  imierunt  simul  eques- 
tres  cum  pedestribus  aciem  Burgundi  fregerunt  et  diviserunt. 
sicque  interfectis  multis  tlioraciferis  receperunt  fugam.  at  nostri 
eo8  mseqncntes  quidam  Amoldus  de  Rotperg  miles  imperterritus 
ridens  ducem  Birrgixndie  eum  peciit  et  hasta  sua  vulneravit. 
ridentes  autem  quatuor  thoraciferi  se  ei  sociaverunt  et  unus 
illonun  eum  hasta  fiidLt  in  cervicem  loricatam,  ita  ut  ipse 
declinaret  ad  Collum     sui    caballi,    et   statim   surgens    aecepta 

'*lancea  ex  transverso  contra  duos  ipsorum  cursum  fecit,  quos 
V^  medium  dividens  eos  de  equis  traxit.  quos  cum  pedites 
^^sseut,  cum  lanceis  et  fustibus  mirabiliter  pupugenint  et 
percusseruiit.  at  ille  arrepta  lancea  tercium  transfixit.  quo 
sie  luctante  supervenerunt  sui  et  irruentes  in  cuneos  adver- 
'^saneium,  et  in  faga  nltra  duo  milia  toraciferorum  interfecerunt, 
[t^]  et  quotquot  lanceis  de  equis  projecerunt  vel  equos  tran»- 
fixerunt  omnes^)  pedites  nostri  interfecerunt  numero  14000  et 
pquestrium  et  eqnitum.  reliqui  fugierunt  et  dux  evasit  vul- 
neratus  et  duo  dnces  Clavensium  fiierunt  interfecti^).     et  hec 

^iu  castris  ducis  Burgundie  facta  sunt,  habuit  autem  bastar- 
dus  sua  ca£tra  ab  inferiori  parte  ^j  opidi  prope  lacum.  qui  dum 
ridisset  ducem  fiigientem,  disposuit  se  ad  fugam.  nostri  autem, 
cum  insequuti  fuissent  exercitum  ducis,  de  exercitu  nostro  juxe- 
Tunt  se  exercitui  bastardi  et  urgentes  eos  omnes  compulerunt 

^intnire  lacum.  qni  in  paludibus  laci  stantes  usque  ad  coUum 
pre  multitudine  capitum  ipsorum  non  poterat  videri  aqua  ad 
spacium,  ut  fertur,  medü  miliaris  magni.  qui  omnes  fuerunt 
ictibus  manualium  pixidum  interfecti,  demptis  quattuor  qui 
agilitate  corporis  arma  deponentes  transnati  sunt  lacum  et  sie 

»evaserunt.     reliqui  computati  sunt  numero  6000. 

Yidens  hec  dominus  de  Bramont,  quod  illi  interficiebantur 
et  alii  fiigerent,  fugit  eciam  per  montes  et  nemora  inter  Kertzers 
et  Wiblenspurg   et  sie  evasit  cum   suis*),     reliquerunt  tamen 

9.  sorgM.        16.  tranfixernnt.       20.  Der  Satz  et  hec  —  facta  sunt  steht  am  Bande, 
dveis  fehlt. 

vft  Maria  mit  zertanen  armen  zu  bfttten . . ;  das  auch  wol  zum  fünften  mal 
. .  besehaeh. 

1)  Vgl  unten  S.  19,  8  ff. 

2)  Worauf  diese  unrichtige  Notiz  von  dem  Tode  zweier  Herzöge  von  Cleye 
l^eniht,  ist  schwer  xu  sagen.  Eine  Zusammenstellung  der  hervorragenden 
Gefallenen  giebt  Rodt  11,  2851 

S)  Vielmehr  a  superiori  parte.    S.  oben  S.  7,  6. 

4)  Kerzers  nordöstL,  Wiflisburg  (Avenches)  südwesü.  von  Murten.  Die 
Stelle  ist  so  zu  verstehn ,  dass  Romont  in  einem  Bogen  über  die  im  Rücken 


1 4  1476. 

ibidem  omnia  sua  clenodia  et  pecuniam  multam  nimis  et 
pixides  et  bombardas  et  omnia  sua  arma,  tentoria  et  Testes, 
et  multi  generosi  et  nobiles  viri  fuerunt  interfecti,  non  re- 
cipientes  aliquem  captum,  nisi  unum  8olum,  quem  dominus 
Oswaldus  in  nocte  reperit  in  suo  tentorio  absconditum,  cui  suas  5 
Testes  induit  et  eum  sie  abduxit  ad  Athasim. 

Super  quibus  dominus  Petrus  Kot  cum  suis  scripserunt 
Basilien^'^  in  hunc  qui  sequitur  modum^). 

Den  strengen,  fursichtigen,  ersamen,  wisen  burgermeister 
und  rate  z&  Basel  unsem  lieben  herren.  so 

[s]  Strengen,  fursichtigen,  ersamen,  wysen,  lieben  herren. 
unser  willig  dienst   und   tD<i8  wir  in   allen   Sachen  güts  ver- 
Juni  22  mdgen  zÜTor.     lieben,  uff  samstag  ante  Johannis  Baptiste  gar 
noch  umb  die  zwey  noch  mittag^)  band  wir  in  dem  nammen 
des  ewigen  gottes,    siner  kunglichen  jungfrowen  und  müteris 
Marien,   alles  hymmelschen  heres  understanden  die   frommen 
lüt  in  Murtan  z&  entschutten,  als  wir  öch  geton  band  und  dem 
hertzogen  sin  leger  abgewonnen  und  alles  das,  so  dorinn  ge- 
wesen ist,  gantz  nütsdt  doTon  kommen,  darzü  all  sin  buchsen 
und  daby  erslagen  und  ertrenckt  by  20000  mann,  on  grossen  20 
schaden;   als  wir  liberslahend,   do  ist  uff  unser  party  nit  24 
mann  tod   bliben.     disz   Sachen  wellend   wir    üch   grund   der 
worheit   forderlich    schriben.     wie   hart    und    grösenlich    die 
Sachen  und  der  angriff  Zugängen  ist,  wellend  wir  lich  berich- 
ten am  heymkommen.    der  ewig  allemechtig  gott,  die  wirdigc  20 
und  kusche,    reine  jungfrow  und  müter  Maria,   die  heiligen 
10000  ritter   habend  tili  uns   gefochten,    dann  die    sach    nit 

12.  wfts  fehlt. 

von  Murten  gelegenen  Berge  um  die  nunmehrige  Stellung  der  Eidgenossen 
herum  sich  nach  der  Waadt  geflüchtet  (vgl.  Etterlin  BL  93^,  S.  210  der  Aus- 
gabe yon  Spreng).  Im  eidgenössischen  Heere  hiess  es,  er  sei  nach  Romont 
(Ochsenbein  310.  339)  oder  nach  Peterlingen  (ebenda  340)  geflohn.  Dass  seine 
Leute  sich  nicht  aUe  in  die  Berge  schlugen,  sondern  ein  Theil  auf  dem  grossen 
Moos  umkam,  ergiebt  sich  aus  Schilling  340,  aus  dem  Siegesliede  des  Hans 
Viel  Str.  15  und  dem  des  Matthis  ZoUer  Str.  12  bei  Liliencron  11,  97,  101,  so- 
wie aus  dem,  was  Knebel  unten  S.  19,  33  berichtet  —  Die  200,  die  nach 
S.  18,  12  in  einem  Walde  gefunden  und  getödtet  wurden,  werden,  wenn  die 
Angabe  richtig  ist,  wohl  auch  Versprengte  von  der  Heeresabtheilung  Bomonts 
gewesen  sein. 

1)  Abgedruckt  nach  Buxtorf  bei  Ochsenbein  309. 

2)  Nach  S.  12,  8,  und  33,  5  hat  der  Angriff  um  Mittag  stattgefunden, 
dasselbe  schreiben  die  Bemer  am  23.  (nicht  24.)  Juni  an  Memmingen  und  Ra- 
yensburg  (Schweix.  Geschichtsforscher  VI,  318.  Ochsenb.  317)  und  sagen  auch 
die  Berichte  aus  dem  Wittenberger  Archiv  bei  Ochsenb.  339  und  341. 


1 


1476.  15 

^'  monschlich  gewesen  ist.  dem  allemechtigen  gott,  siner  wirdi- 
^  gen  müter  und  den  heiligen  10000  rittem  wellend  lob  und 
"'.^j  danck  sagen  und  sy  loben  und  eren^).  Speckesser  und  Hans 
''^'i  Kleinen  knecht  und  ein  rebman  sind  von  uns  tod  bliben  und 
&su8t  ettlich  wund,   doch  nit  schedlich.     wir  band  uns  zu  rosz 

Jund  zu  f&ssz  in  mossen  von  den  gnoden  gotts  gehalten,   dasz 
wir  hoffen,  wir  werdent  sin  lob  und  danck  haben.  datum 

dominica  ante  Johannis  Baptiste  76.  Jnmos 

Peter  Rot  ritter  hSbtman, 
10  Thoman  Sürlin  ) 

Jacob  von  Sennheym  J 
[s^]  Feria  secunda,  tercia,    quarta  et  quinta  post  corporis  ^'^^^  *5^^^- 
Cristi   tantus  populus   et  pedes  et  eques  pertransiit  Basileam 
ad  bellum  contra  Bui^ndum,   quod  illis  diebus  neque  nocti- 
»bus  non  clauderentur  porte  Basilien^«^. 

Feria  quinta  post  Johannis  Basilien^^«  cum  suis  venerunt  Jnni  27 
Basileam  de  hello  Mortanen^t  sani  et  alacres  ex  gracia  dei^) 
et  portayerunt  banerium  suum  sine  cauda^)  et  aliud  aureum, 
quod  optinuit  comendator  domus  sancti  Johannis  in  Sultz  do- 
20  minus  Ludowicus  de  Melchingen^)  miles,  qui  eciam  ad  pugnam 
cum  'Basüiensibtis  exivit  et  cum  leticia  reversus  fuit.  qui 
omnes  intraverunt  ecclesiam  "Basäiensem  flectentes  genua,  pre- 
8ertim  yexilliferi  et  milites,  in  gradibus  medii  chori  ante 
altare,  exsolventes  deo,  beate  Marie  virgini  et  10000  militum 
2&graciarum  acciones  de  tam  mirabili  et  magno  triumpho  et 
yictoria  eis  celitus  data^).  sanctus  Michahel  sine  dubio  et  10000 
martires  precesserunt  exercitum  nostrum  et  in  fugam  verterunt 
Burgundum.   alias  non  fuisset  possibile  eum  ita  leviter  vicisse®). 

Eadem  die  et  subsequentibus  diebus  revenerunt  Australes  Jniii  27 

12.  secmida  ist  nachtrftgUch  ror  feria  beigef  ftgt  worden,  ebenso  ist  et  quinta  nachträg- 
lich eingeschaltet,  ein  iwischen  tercia  und  quarta  eingeschobenes  et,  das  durch  den 
Zusatx  et  quinta  fiberflftssig  geworden  ist,  haben  wir  weggelassen. 

1)  Öffnungsbuch  Y,  172  (Juni  1476) :  xiij  (s.  Band  ü,  253  A.  4) :  umb  lob- 
und  dancksagung  unnser  lieben  frowen  und  den  zechen  tusent  rittem  unnser 
Überwindung  halb,  wie  man  sich  damit  haltten  w5lL  Ebenda  185  (Juni  1477): 
ged.  (d.  h.  gedenke,  Stadtsehreiber)  se  manen  unnser  hem  an  den  tag  der 
10,000  ritter  unnser  ubeiwindlicheit  zu  Mortton,  damit  man  dz  in  den  kilchen 
^erkunden  mög.    Ochs  lY,  332  A.  1.    YgL  Z.  21  ff. 

2)  Übereinstimmend  mit  Knebel  schreiben  Bürgermeister  und  Rath  von 
Basel  am  28.  Juni  an  Hans  Ton  Hirzbach,  Statthalter  des  Österreichischen 
LandTogtes,  die  Ihrigen  seien  Tags  zuvor  aus  dem  Felde  zurückgekehrt. 
Missivenb.  XIY,  293. 

3)  Vgl  unten  S.  27,  4f. 

4)  Melchingen  östL  v.  Hechingen. 

5)  YgL  oben  Z.  1  ff. 

6)  Vgl  unten  S.  33,  10. 


16  1476. 

et  aliqui  de  Argentina  et  aliis  civitatibus  Alsacie,  Suntgaudie, 
Brisgaudie  et  Nigre  Sflve,  Bopoltzstein  et  Lupfen. 

Aigentinenses  et  Basilien«^«  reliquerunt  multos  cum  supe- 
rioribus  ad  expediendum  comitem  de  Ramont  et  illam  fatuam 
ducissam  Sabaudie^).    Bamontenses  venerunt  cum  clavibus  ad  5 
Friburgum  et  fecerunt   obedienciam^).     sie  quoque  faciebant 
Lausanen«««,  sed  hüs  non  contenti  voluerunt  conquassare  mumm 
et  facere  villam^    deinde    ad  Grebenno«   et   loco   incendiorum 
petebant  Sabaudien^tSttö  centum  milia  scutorum. 
Jnni  22         [9]  Disz    siud   Htter    geslagen    an    samstag   vor    Johannis  i« 
Baptiste  *) : 

Jacob  von  Eptingen. 

Härtung  von  Andelo. 

Thoman  Sürlin. 

Amolt  von  Rotperg    der  kfln   man ,    der    den    hertzogen  i6 

wundet  vor  Murtan^). 

Hans  Gyner  von  Slierbach*)\    ,     «    ., 
r^        jjTc        1-  '>de  Basilea. 

Conradus  de  Löwenberg         j 

Caspar  de  Morsperg. 

Anshelmus  de  Maszmunster.  20 

Fridericus  de  Reno. 

Jacob  Rieh  von  Richenstein®). 

18.  Die  6  ersten  Nftmen  sind  von  den  folgenden  dnreh  einen  schwacben  Strich  getrennt. 
22.  Zuerst  hatte  Knebel  geschrieben :  Jacob  Ton  Bichenstein.  Beim  Aandem  hat  er  aiiR 
Versöhn  das  yon  nach  Jacob  stehn  lassen. 

1)  Vgl  unten  S.  20,  22  ff. 

2)  In  dem  Bruchstück  eines  Briefes  (aus  Zürich?)  vom  29.  Juni,  bei 
Ochsenbein  341 ,  heisst  es,  glaubhaftige  Leute  aus  dem  Heere  hätten  enählt, 
dass  am  Tage  nach  der  Schlacht  »dy  von  Rewmunde  dy  slussell  den  hewbt- 
lüten  in  das  feit  haben  pracht  und  das  uff  solchs  Rewmundt  ingnomen  sei 
und  darynne  gross  gut  von  icewge,  speysze  und  tranck  funden,  und  also  sein 
komen  dy  Aytgnoszen  gein  Peterling  und  Myla  (Milden,  Moudon),  do  sei  gantz 
nymant  von  Burgundiem  noch  andern  gereyszigen  gewest  Dohin  haben  dy 
von  Losan^  Qenff  und  andern  dy  slüszell  auch  geschickt,  sich  auch  scu  er- 
geben.« —  Rodtll,  304  berichtet,  Romont  sei  nicht  ohne  Widerstand  der 
Besatzung  durch  die  Freiburger  eingenommen  worden,  nachdem  die  Ein- 
wohher  bei  der  Annäherung  der  Feinde  die  Stadt  verlassen. 

3)  Vgl.  oben  S.  12, 11.  Der  Umstand,  dass  Knebel  nach  den  von  ihm  an- 
geführten Namen  anderthalb  Seiten  frei  Hess,  zeigt,  dass  er  seine  Liste  zu  ver- 
vollständigen beabsichtigte.  Auch  die  Namen,  die  er  jetzt  hat,  sind  nicht  alle 
gleichzeitig  niedergeschrieben,  woVaus  es  sich  erklärt,  dass  Conrad  von 
Löwenberg  zweimal  genannt  wird. 

4)  S.  oben  S.  13,  6.    Vgl  die  folgende  Anm. 

5)  Hans  von  Schlierbach  war  Mitglied  des  Rathes.  Schönberg  797.  Nach 
Band  H,  364,  31  f.  wurden  Arnold  von  Rotberg  und  Hans  von  Schlierbach 
schon  bei  Qrandson  zu  Rittern  geschlagen. 

6)  Nachdem  Molinet  den  Herzog  von  Lothringen  als  principal  eonducteur 


1476.  1 7 

Jeorgius  de  Venning. 

WiHielmus  Cappeller. 

Fridericli  Cappeller. 

Coniadus  de  L«6wenberg. 
^       Fridericus  de  L&wenbeig. 

Hei  Beinhart  hertsog  zu  Lutringen. 

Her  Wecker  groff  zu  Bitssch  und  sin  brüder. 

[lo]  Et  cum  talia  agerentur  fugeretque  dux  Burgundie  et 
Tenit  met  quintus  ad  monasterium  Sancti  Glaudii  ^),  ibi  lamen- 
Mtabator  de  tarn  turpi  fuga  et  ammissione  suorum  et  rerum, 
deinde  venit  ad  Bisuncium  et  ibidem  coUegit  circa  10000 
equitam^).  quid  faciet  yidebitur.  reliqui  omnes  fugierunt  in 
partes  suas. 

Eodem  tempore  yenit  quedam  mulier  ad  dominum  Mar- 
ti com  de  Lapide  capitaneum  in  Montispelgardo,  referens  sibi, 
qaomodo  tota  patria  Burgundie  sit  territa,  et  si  domini  de  liga 
saperioris  Alamanie  vellent  eos  suscipere  in  suam  proteccionem, 
oniBes  per  Burgundiam  superiorem  veUent  eis  obedire  salvis 
ipsorum  corpore  et  bonis.  et  illud  scripsit  consulibus  domini 
dnostri  ducis  Austrie  in  Ensiszheym,  quod  si  ipsi  velint  se  dare 
ad  iter,  quod  ipsi  ei  debeant  denunciare,  et  ipse  velit  colligere 
sttos  et  cum  ipsis  intrare  Burgundiam,  et  sperat  consequi  op- 
tatam.  rursus  consules  scripserunt  Basilien^iit^  pro  consilio, 
quid  eis  videatur  expedire^).    Basilien^e^  responderunt,   quod 

3.  K.  hstie  ent  K«icltfi«beii :  Jolttimei  KappeUer,  d«nn  hat  er  an  den  Band  gttsetzt: 
Frideiich,  okae  dock  Jobannea  anssaatraklien.  7.  Siwa  di«  HUfte  ron  paf.  9  und 
die  ganse  pag.  9^  eind  leer. 

der  Feinde  beseichnet  hat,  führt  er  fort:  un  aultre  nomm6  Jacob  Riche  neveu 
de  F^etque  de  Basle»  aroit  eat6  en  aes  joura  paige  au  duc  Charlea;  depuia, 
eomme  Ton  diaoit,  aerrit  le  duc  d'Auatrice.  Vgl  Knebel  in  BaaL  Chr.  Bd.  II, 
IM,  17  ff.  Jaoobua  Rieh  de  Richenatein,  nobilia  et  familiaris  domini  Johannia 
de  Veimingen  epiacopi  Baailienais, . . .  qui  et  ipae  erat  notua  in  Burgundia  et 
üngwa  yalde  expeditaa. 

1)  St.  Claude  im  afldöadichaten  Theile  der  Freigrafachaft,  weaüieh  von 
Oez,  wo  Karl  am  23.  mit  der  Herzoginn  v.  Savoyen  auaammengetroffen  war. 
Oingina  U,  298. 

2}  Von  St  Claude,  wo  Karl  am  28.  Juni  eintraf,  um  noch  an  demaelben 
Tage  weiter  au  reiaen ,  begab  er  aich  nach  Salina  (etwaa  über  halbwega  bis 
Besanfon),  wo  er  aich  vom  2.  bis  sum  14.  Juli  aufhielt  und  neue  Truppen 
sammelte.  Tagebuch  der  Hauahofineister  bei  Comines-Lenglet  II,  220.  Rodt 
n,  306  ff.   Nach  Beaanfon  iat  er  damala  nicht  gekommen. 

3)  S.  daa  Sehreiben  dea  Marquart  vom  Stein  an  Statthalter  und  Rath  zu 
Eo&aheim  bei  Oohaenbein  319,  dasjenige  des  Statthaltera  Hana  von  Hirzbach 
an  Cohnar  (er  aehreibt  eben  daaaelbe  an  den  Landvogt  und  die  Stadt  Basel  und 
l»ttet  Colmar,  auch  Schlettatadt  und  durch  dieaea  Straaaburg  in  Kenntniaa  zu 
•etzen]  ebenda  322. 

Bwler  Ckronikan.  III.  2 


18  1476. 

in  hoc  consulendi  sint  singuli  quique   colligati,   et  quidquid 
concluserint,  ipsi  velint  ad  hoc  dare  operam. 

Interea  Lausanen«««  presentabant  claves  sue  civitatifl  Ber- 
nensibtu  et  aliis  confederatis  atque  coUigatifl,  qui  tunc  ibidem 
adhuc  eranty  et  rogabant  eos,  ut  eos  in  suam  proteccionem  5 
susciperent  et  infra  suam  civitatem  residere  permitterent.  hoc 
abrenunciaverunt  et  concito  gressu  ibidem  castrametantes  sub- 
verterunt  murum  civitatis  et  repleverunt  atque  solidaverunt 
fossatum  et  relictis  domibus  circa  ecclesiam  canonicalibus 
omnes  alias  destruxerunt  et  igni  succenderunt  *).  sicque  facere  io 
proponebant  Gebennen^'^ti«. 

Interim  eciam  ducentos  viros  in  quodam  nemore  repertos 
interfecerunt*). 
Juni  29         Die  sanctorum  Petri  et  Pauli  Argentinenses  Basileam  cum 
400  equitibus  armatissimis  venerunt  et  reportaverunt  12  pixi-is 
des  carrucarias. 

Rex  Francie  decapitayit  fratrem  contabuli  et  eins  filium, 
quendam    episcopum    et  duos   duces.     tenet  adhuc    quendam 
cardinalem  et  unum  episcopum^  quos  eciam  vult  capite  plecti, 
quia  hü  omnes  erant   sui  consules  et  tenebant  partem  ducisso 
Burgundie. 

[lo^]  Imperator  Fridericus  molestatur  a  domino  rege  Hun- 
garie  racione  corone  Bohemorum  ab  una  parte,  ab  alia  autem 
molestatur  a  Thurco,  sed  et  hec  minime  curat,  quod  sui  cotti- 
die  interficiuntur  et  miserabiliter  per  Thurcum  abducuQtur.    2s 

Weckerus  comes  de  Bisch  nomine  ducis  Lothoringie,  Her- 
mannus  de  Eptingen  et  Wilhelmus  Herter  nomine  ducis  Austrie 
et  Johannes  de  Halwilr  nomine  confederatorum  fuerunt  capi- 
tanei  illius  exercitus  et  publicaverunt  per  Organum  Johannis 
de  Halwilr  militis:  so 

primo  quod  omnes  deberent  manere  in  suis  ordinacionibus. 

2^.  quod  nuUum  deberent  capere  captivum. 

3^.  quod  quicumque  arriperet  fugam,  proximus  eum  inter- 
ficere  deberct. 

4°.  quod  quicumque  clamorem  faceret  preter  conclusum,33 
deberet  a  proximo  interfici. 

8.  eiTitat«in. 

1 )  Vgl  Schilling  345  f.,  Appiano  bei  Gingins  IT,  336  und  die  Klageschrift 
der  Bürgerschaft  ▼.  Lausanne  gegen  den  Bischof  aus  dem  Jahre  1482  in  den 
M6m.  et  doc.  de  la  Soci^t6  dHiist.  de  la  Suisse  romande  VII,  648,  die  aber  aÜe 
nur  von  Plünderung,  nicht  von  Ansteckung  der  Stadt  sprechen. 

2)  S.  oben  S.  13  A.  4. 


1476.  19 

5^.  quod  nullum  deberent  spoliare  sive  denudare,  quousquc 
dens  eis  donaret  victoriam. 

6**.  quod  non  deberent  neque  presbiteros  neque  mulieres 
neque  juvenes  interficere  neque  aliquid  molestie  inferre. 

ssicque  in  nomine  domini  et  beate  Marie  virginis  et  tocius  ce- 
lestis  curie  et  presertim  in  honore  beatorum  10000  martirum, 
qnorum  eadem  die  memoria  passionis  agebatur,  deberent  viriliter 
pugnare.  sicque  ag^essi  facto  ordine,  ita  quod  juniores  elige- 
rentur  pedites  cum  pixidibus,  lanceis  et  axis  mordacibus,  qui 

i«uiia  cum  equitibus  currerent^  ut  quos  equites  in  terram  pro- 
stemerent,  Uli  statim  trucidarent  et  equos  lanceis  pungerent  ^), 
imierunt  in  eos  et  prostratis  aliquibus  ceteri  fugam  turpissi- 
mam  dederunt. 

[ii]  Et  dum  sie  illa  agerentur,  reverendissimus  pater  domi- 

tr^nns  Johannes  de  Yenningen  episcopus  Basilien^t!»  ordinatis  et 
dispositis  suis  invasit  duo  castra  .  .  .  .,  que  obtinuit,  et  recep- 
tis  spoliis  ea  concremavit  nunciavitque  BasUienMus  ^  hoc  fe- 
cisse  die  sanetorum  Petri  et  Pauli  apostolorum,  rogans  ut  sibi  Jnni  20 
unam  magnam  bombardam  et  aUquos  mediocres  mitterent,  tunc 

äisperaret  adhuc  tria  sibi  viciniora  obtinere  et  sie  se  liberare  de 
inimicis  proximioribus.  cui  annuerunt  et  sibi  mittere  spopon- 
demnt  unam  magnam,  que  vocatur  die  rennerin  ^j,  et  octo  de 
mediocribus. 

Die  commemoracionis  sancti  Pauli  pedites  liberi  exiverunt  Jani  3» 

^s^Basfleam,  Tolentes  intrare  Buigundiam  versus  Montispolgar- 
dum,  pretendentes  se  aliquid  boni  lucraturos,  quia  omnes 
cepit  timoT. 

Basüien^e^,  Ahhcienses  et  Argentinenses  cum  suis  nobilibus 
jam  se  preparant  ad  intrandum  Lothoringiam  et  recuperandum 

^eam  domino  Reinhardo  duci  Lothoringie,   qui  et  circa  festum 
Jobannis  duo  castra  recuperavit,   occidens  in  eis  quotquot  dejnDi2i 
mtheris  Bwi^undis  reperit. 

In  füga  Mortanen^f  quadringenti  de  parte  'Ruigundi  vene- 
mnt  inter  Novum  Castrum  et  Biel  ad  paludes^).     quod  cum 

16.  Kaeb  eastn  Baum  gelMien  fftr  die  Namen  der  Schlösser.        19.  allquos.       22.  die 
reasOTiB  ist  in  eine  Anfangs  offen  gelassene  Lflcke  hineingescitrieben.       2ft.  qui. 

1)  Vgl.  oben  8.  13,  16  f. 

2)  YgL  Strophe  6  des  Qedichtes  über  den  Blamonter  Zug  bei  Schilling 
211,  Liliencron  Ö,  66.  An  beiden  Stellen  ist  aber  irrthümlich  »die  Reimerin« 
gedmekt 

3)  In  das  sog.  grosse  Moos,  das  am  untern  Ende  des  Murtensees  beginnt. 
VgL  Schilling  340.  Die  Flüchtlinge,  von  denen  hier  die  Rede  ist,  hatten  sich 
vohl  Ton  der  Mannschaft  des  Qrafen  v.  Romont  abgetrennt.    VgL  S.  13  A.  4. 

2* 


20  .H76. 

ipsi  persensissent)  eos  omnes  interfecerunt;  quia  adeo  perterriti 
nesciebant  quo  fugerent. 
Jan!  26  Fexia  quarta  post  Johannis  Baptiste  dominus  imperator 
scripsit  et  mandavit  domino  nostro  Basäiefm  et  capitulo,  ut 
bona  et  corpus  domini  Johannis  Wemheri  de  Flachslanden  s 
custodis  Constänciensü  et  prepositi  Buaiiiensts  invadant  et  capi- 
ant,  sub  pena  banni  imperialis. 

Lausanen^e«  processerunt  obyiam  exercitui  relicto  in  castris 
colligatorum  cum  reliquüs  sanctorum,  presentantes  eis  claves 
civitatis  et  submittentes  se  proteccioni  et  defensioni  ipsorumK» 
et  graciam  potentes. 

Idem  fecit  comes  de  Ramont,  qui  veniam  peciit»  offerens 
se  perpetuis  temporibus  suis  mandatis  velle  obtemperare. 

[ii^]  Reverendus  "pater  dominus  Johannes  episcopus  Bast- 
liensis  misit  michi  quandam  litteram  mire  picture,  scripture  et  is 
plicature,  quam  strennuus  miles  dominus  Jeorgius  de  Vennin- 
gen  ibidem  gladio  consecratus  ^)  in  castris  Burgundie  ante  Mor- 
tanum  invenit  et  transmisit  eidem,  qua  suggeritur,  quod  quicum- 
que  secum  portaverit,   inspexerit  cottidie  et  dixerit  tria  pater 
noster  et  totidem  ave  Maria,  neque  gladio  interemi  neque  igne  2» 
cremari  neque  aqua  suffocari  possit. 
Juli  5         Die  veneris  quinta  mensis  julii  mane  hora  octava  yenerunt 
nostri  de  excidio  Lausanen^t^),   ubi  omnes  et  yiri  et  muUeres 
cum  pueris  fugierunt  timore  perculsi,  et  quotquot  in  ea  reperi- 
erunt  viros,  occiderunt,  toUentes  spolia  et  quidquid  in  ipsa  erat.  v> 
undß  400  viri,  qui  cum  exercitu  superiorum  post  bellum  Mor- 
tanen«e  superius  remanserant,  secum  portarunt  baneriumLausan- 
Gnaium  et  aliud  banerium,  quod  dicebatur  esse  episcopatus^),  et 
in  clenodiis,  parata  peccunia  et  domus  utensilibus  et  vestimen- 
tis  ultra  viginti  milia  florenorum,   et  dixerunt,  quod  interim^j;»n 

20. 21.  neqoe  gladio  neqne  igne  neqne  »qna  [hier  am  Bande  beigefügt:  interemi ,.erenari 
elTe]  Buffoeari  pesait.  non  gladio  interemi ,  igne  eremari  neqne  aqna  anffoeari  poaait. 
26.  nnd. 

1)  S.  oben  S.  17,  1. 

2)  In  dem  oben  S.  15  A.2  erw&hnten  Briefe  an  Hans  von  Hinbaeh  vom  28. 
Juni  fahrt  der  Rath,  nachdem  er  berichtet  hat,  dasa  die  Seinigen  erst  gestern 
aus  dem  Felde  lurückgekommen  seien,  fort:  sudem  so  habent  sy  eüich  der 
unsem  zu  ross  und  se  füss  by  andern  unsem  eydgen.,  so  den  neehsten  weg 
gen  Losan  und  Jenff  su  ziehen ,  hinder  in  verlassen.  Wie  Schilling  344  be- 
richtet, war  nach  dem  Siege  bei  Murten  beschlossen  worden,  gegen  Lausanne 
und  Genf  zu  ziehn,  zugleich  aber  auch,  »das  iederman  den  halbteü  siner  lühten 
solt  heim  schicken«.  Für  Basel,  das  2000  Mann  zu  Fuss  und  100  Reisige  nach 
Murten  geschickt  (s.  oben  S.  3,  14  und  4,  13),  während  jetzt  nur  400  Mann  von 
Lausanne  zurückkehren,  trifft  letzteres  nicht  zu. 

3)  Vgl.  unten  S.  27,  7. 

4}  1).  h.  seit  ihrem  Auszug  von  Basel. 


1476.  21 

piufl  quam  viginti  milia  hominum  occiderunt.  deinde,  relicto 
illo  exercitQ  saperionim  ^),  superiores  ierant  Gebennas  et  ibidem 
Gehexmenses  viri  fugerant.  nichilominus  ambasiatam  eis  mise- 
nmt  obviam  dedentes  se  et  saa  ad  manus  et  obedienciam  lige 

i  illitts^.  dox  autem  Bui^ndie  cum  bastardo,  ut  dicebatur, 
cum  Tenisaent  post  bellum  Gebennas,  recepit  illam  fatuam 
dacissam  Sabaudiensem  sonorem  regis  Francie  cum  duobus 
sois  filüs  et  navig;io  per  Bodanum  recessit^).  dimisit  autem  in 
Crebennis  400  Lombardos,   qui  videntes  ducem  fugere  recepe- 

tt  nmt  reliquuni  filium  ducem  Sabaudiensem  et  volebant  eum  ab- 
dacere  secum.  quod  cum  vidissent  Gebenenses,  dictos  Lom- 
banios  [12]  interfeceitnit  partim  et  partim  submerserunt  in  lacu 
ncque  dominum  suum  retinuerunt. 

Bemen^eff  autem   reductis  Gebennen^'An«  ad  obedienciam 

i^prosecuti  sunt  factum  suum,  ultra  castrametati  sunt  ad  Game- 
racmn^),  ubi  sedea  est  ducalis  Sabaudie,  et  intermedio  omnes 
TÜIas  et  castra  concremaverunt  et  abduxerunt  spolia,  accipien- 
tes  immmerabilem  thesaurum^). 

12.  uterfecerint. 

1)  D.  h.  nachdem  die  Unsrigen  das  Heer  der  Eidgenossen  (confoedera- 
torum  superiorum)  verlassen  hatten. 

2)  Am  29.  Juni  wurde  in  Lausanne  zwischen  den  Boten  des  Herzogs 
Ton  SaToyen  und  des  Bischofs  Ton  Genf,  die  hierher  geeilt  waren ,  und  den 
Städten  Bern  und  Freiburg  und  den  andern  Eidgenossen  ein  Waffenstillstand 
Tcnibredety  in  Folge  dessen  die  letztem  ihren  Rüekzug  antraten.  Zum  Ab- 
sefalusse  des  IßViedens  wurde  auf  den  25.  Juli  ein  Tag  nach  Freiburg  angesagt. 
Die  Vereinbarung  ist  nach  Staatsarchiv  Basel  A.  O.  5  foL  159  abgedruckt  bei 
Ochsenbein  327  f. 

3]  VgL  die  genauere  Darstellung  unten  25,  32  ff.  —  Die  Aufhebung  der 
Eeaofpam  lolant  und  ihrer  beiden  Söhne  geschah  nicht  durch  Karl  selbst,  der 
ftheihaupt  auf  seiner  Flucht  Genf  gar  nicht  berührt  hat,  sondern  durch  OUvier 
de  la  Marehe.  Dieser,  Ton  Karl  an  den  Herzog  Ton  Mailand  abgesandt,  zu- 
niehst  aber  angewiesen,  Mannschaft  zur  Besetsimg  der  Pässe  nach  Piemont  zu 
füüiren  (Panicharola  bei  Oingins  H,  2S3),  befand  sich  in  den  Tagen  nach  der 
Sehkeht  in  Genf,  und  zwar,  wie  Pietrasanta  berichtet,  an  der  Spitze  von  200 
Lanzen  (GKngins  Ü,  305,  321 1).  Hier  in  Genf  erhielt  er  von  Karl  den  Befehl, 
sieh  der  Henoginn  und  ihrer  Söhne  zu  versichern  und  er  fahrte  denselben  in 
der  Nacht  vom  27.  auf  den  28.  Juni  aus,  indem  er  die  Herzoginn,  die  sich  aus 
Gez  nadi  Genf  begeben  wollte,  unmittelbar  vor  den  Thoren  dieser  Stadt  mit 
ihren  Kindern  gefuigen  nahm.  Während  ihm  der  älteste  Sohn,  Herzog  Phili- 
bert,  wieder  entwandt  wurde,  schlug  er  mit  der  Herzoginn  und  dem  zweiten 
den  Weg  über  die  Berge  nach  St.  Claude  ein.  S.  seine  Memoiren  H,  chap.  8. 
Über  die  Ausbrüche  der  Volkswuth  in  Genf  gegen  die  burgundischen  Soldaten 
und  alle  Lombarden  s.  Appiano  bei  Gingins  326  f.    VgL  auch  ebenda  370. 

4)  Chamb^ry. 

5)  S.  hiegegen  Anm.  2. 


22  1476. 

In  campo  autem  Mortanen««  cadavera  adhuc  jacent  inse- 
pulta,  et  tantus  est  fetor,  quod  nuUus  ibidem  potest  manere  ^). 

Eodem  tempore  dominus  de  Sunnenberg  electus  Constan- 
ciensis  et  civitas  obsederunt  castrum  dictum  zu  der  Hohen 
Creyen  et  omnia  propugnacula  et  torcularia  et  horreas  usque^ 
ad  muros  castri  destruxerunt  y  sicque  facientes  intervenienti- 
bus  certis  nobilibus  illius  patrie  fecerunt  treugas  ad  unum 
mensem,  infra  quem  debent  ambe  partes  convenire  in  opido 
Stein  ConstanrtVn^  dioc^m  et  ibidem  tractare  de  pace  inter 
episcopos  et  suos  adherentes.  t<> 

Erant  in  castris  confederatorum  multi  nequam  soldati. 
qui  cum  venissent  Lausannam  cum  aliis,  contra  mandatum  et 
ordinacionem  proclamatam  intraverunt  monasterium  fratrum 
ordiniB  Predicatorum  et  Minorum  et  ibidem  receperunt  ea,  que 
fuerunt  causa  securitatis  ibidem  deposita,  similiter  tam  calicesiä 
quam  libros  et  omamenta  ecclesie  et  alia  queque  preciosa 
erant.  de  quibus  per  Bemenses  et  Solodoren«^«  multi  sunt  de- 
capitati;  mandantes  Basilien^tt^,  ut  quoscumque  de  talibus  re- 
perirent  eciam  gladio  perirent^). 

Portaverunt  Basilien«^«    eciam   duas    magnas    bombardas^^o 
quas  obtinuerunt  in  castris  Burgundorum. 

nie  maledictus  dux  Burgundie  cum  fugisset  et  venisset 
Gebennas,  cepit  ducissam  et  duos  ejus  filios  et  fecit  per  singu- 
las  domus  inquiri  aurum  et  argentum.  que  omnia  secum  ab- 
duxit  et  recepit  magnum  thesaurum  auri  et  argenti-"^).  ^ 

[12^]  Quod  scribo  jam  et  prius  subticui,  racio  est,  quia 
prius  non  potui  scire  quomodo  res  sit  gesta,  cum  illi  qui  ibi 
erant  non  omnes  poterant  scire  que  singuli  agebant,  quia  unus- 
quisque  hoc  solum,   quod  sibi  accidit,    advertebat  pre  magno 

6.  desirnxeniBt  ftlili.  14.  Die  Wort«  >«i  Minoram«  and  Ma  qm«...  similiier«  k»i  K. 
BpMor  am  Bande  beigefikgt  mit  VenreUviig  auf  die  betreffenden  SteUen  im  Texte. 
17.  et  fehlt. 

1)  Über  die  Beerdigung  der  Leichname  TgL  Schilling  347. 

2)  S.  das  Schreiben  Berns  »in  das  Tfild«  d.  d.  29.  Juni  im  Geschichtfor- 
scher VI,  319  und  etwas  Tollständiger  bei  Ochsenbein  326.  Das  Einschreiten 
Berns  scheint  übrigens  kein  durchgreifendes  gewesen  su  sein ,  denn  auf  dem 
Tage,  den  die  8  Orte  nebst  Freiburg  und  Solothum  am  12.  Juli  lu  Luiem  ab- 
hielten, wurde  beschlossen:  die  Boten,  welche  nach  Freiburg  kommen 
(S.  21  A.  2)  sollen  mit  Bern  ernstlich  reden,  dass  es  seine  Angehörigen,  welche 
mit  Andern  su  Lausanne  und  anderswo  Kelche  und  andere  Kirchensierdon 
verunehret  und  weggenommen  haben,  ausmittle  und  bestrafe.  Eidg.  Absch.  II, 
S.  599  Nr.  842.  Vgl.  BasL  Öfihungsb.  V,  172^:  item  das  demselben  botten 
(auf  den  Tag  zu  Freiburg}  empholen  werd ,  der  bütt  und  erobertten  güti  halb 
von  Murttun  se  handeln  und  furwenden  die  notdurft,  ouch  Ton  enterung  des 
heiligen  und  wirdigen  sacraments. 

3)  Vgl  oben  S.  21  Anm.  3. 


1476.  23 

serio,  qnod  ibi    erat,      dux  Burgundie  habuit   in   suis  castris 
centum  et  viginti  milia  hominum,  pars  vero  nostra  ultra  qua- 
draginta  milia  liominuin  non  >),  et  quia  dux  BurgunA'e  per  ex- 
ploratores,  quos  liabebat,  sciebat,  quod  confederati  et  colligati 
5?ellent  die  sabbaily  prout  factum  erat,  cum  eo  bellare^),  ipse,  ^»«»»22 
ut  sttos  soldatos  prompciores,  leciores  et  benivolenciores  baberet 
ad  pugnam,   die  veneris  precedente  fecit  per  singulas  turmas  Ji^ni  21 
preconari,  ut  ipsis  omnibus  stipendia  vellet  imprompto  exsol- 
Tere,  et  ad  hoc  opus  domina  ducissa  Sabaudie  solvit  centum 
»milia  fLojenarumy  quos  ipse  dux  cum  pluribus  millenis  floremV 
distribuit   soldatis.      mira    dispensacio  divina,   ut   illos  volun- 
tariores  et   prompciores   redderet  ad   pugnam  et  alios,    vide- 
ficet  confederatos,  viriliores  et  avidiores  disponeret  ad  predam 
capiendam,  et  duplicem  illi  haberent  merorem,  ducissa  et  sui 
lifilü,  qui  occasionem  dederunt  liti,  spoliarentur  primo  peccunia, 
postea  vero    miserabilius   duc^entur    captivi,    isti  vero  colli- 
gati capta  primum  de  inimicis  victoria  postremum  yero  reci- 
perent  premium  post  laborem  et  diyiderent  inter  se  quod  aliis 
Aiit  datum  propter  eos^). 

9  Cum  autem  illa  ducissa  domino  duci  Burgundie  tradidisset 
illos  Aorenos,  quia  nutrivit  barbam^  rogavit  cum,  ut  eam  abradi 
faceret.  at  ille:  vnon  faciam,  antequam  vindicem  me  de  illis 
rasticanis  hominibus.c  illa  autem  cum  instancius  rogaret,  rasit 
baibam,  dimittens  tarnen  modicos  crines  ad  modum  cirri,  quos 

fiabradere  noluit.    sicque  crastino  vindicatus  per  eos  in  reliquiis 

4.  «t  fehlt.       16.  Ha.  dveantor. 

1)  Ulr.  Meister,  Betrachtungen  über  das  Entstehen  der  Burgunderkriege 
und  den  Verlauf  des  Tages  von  Murten,  den  22.  Juni  1476,  LXXII.  Neujahrs- 
blatt,  hsgeg.  von  der  Feuerwerker-Gesellschaft  in  Zürich  auf  d.  Jahr  1877, 
S.  30  ff.  berechnet  die  Stärke  des  burgundischen  sowohl  als  des  eidgenössischen 
Heeres  auf  je  etwa  25,000  Mann.  —  Die  lehrreiche  Schrift  von  Meister  hat 
vor  der  Band  11,  S.360  A.  2  erwähnten  Schrift  von  Hoch,  in  welche  die  Unter- 
suchungen des  Obersten  Ton  Mandrot  verarbeitet  sind,  den  Vorzug,  dass  sie 
die  Quellen  citiert  und  so  dem  Leser  die  Benutzung  derselben  und  die  Gon- 
trolierung  der  Combinationen  des  Verfassers  erleichtert. 

2)  Vgl  oben  S.  8,  lt.  Panicharola  schreibt  am  20.  Juni,  es  könnte  leicht 
gesehehn,  dass  übermorgen  am  Samstag  die  Feinde  erschienen,  perche  in 
quello  di  fanno  le  mostre  loro  Tolentieri.  Oingins  11,  283.  Basin  11,  388 
schreibt  Ton  der  Absicht  der  Schweizer,  am  Samstag  anzugreifen:  quae  res 
com  Burgundiones  non  latuisset  u.  s.  w. 

3)  Im  Gegensats  zu  dieser  Erzählung  berichtet  Panicharola  am  3.  Juli 
ao8  Salins,  der  Herzog  habe  noch  all  das  Geld,  das  vor  der  Niederlage  hätte 
«»gezahlt  werden  soUen,  und  es  sei  nicht  ein  Ducaten  davon  verloren.  Gin- 
giosII,341. 


24  1476. 

barbe  scandalose  fugit  et  arripiens  ducissam  et  duos  filios  se* 
cum  abduxit'). 

[37]  Interim  pars  illa  confederatorum  cogitabat  quomodo 
et  dominum  Reinhardum  ducem  Lothoringie  possent  restituere 
in  suum  ducatum,  episcopus  Argentinen^t«  cum  sua  civitate» 
intrarunt  pro  adjutorio  ipsius  domini  ducis,  quia  et  ipse  erat 
cum  eis  et  alüs  colligatis  confederatus,  et  obtinuerunt  duo 
castra. 

Eodem  tempore  cum  Spinalenses  multum  gravarentur  ab 
hüs,  qui  relicti  erant  de  Burgundis  pro  tuicione  et  defensione  10 
ipsius  opidi,  habebant  intelligenciam  cum  Australibus.  super- 
venerunt  igitur  Tannenses  cum  suis  vicinis  et  ex  hiis,  qui 
occupabant  pro  parte  ducis  Burgundie  Spinal,  in  foribus  opidi 
interfecerunt  centum  30,  quorum  equos  cum  preda  duxerunt 
in  Tann^).  15 

Jaii  6  Die  sabbati  6.  mensis  julii  supervenerunt  de  castris  superi- 
oribus  MoTtanensibus  ex  parte  illustrissimi  principis  domini 
Sigismundi  ducis  Austrie  ad  Basileam  trecenti  equites,  quorum 
capitaneus  fuit  strennuus  miles  dominus  Wilhehnus  Herter 
vir  in  armis  et  bello  expertissimus,  qui  secum  duxerunt  multum  20 
aurum  et  ai^enti  magnum  pondus. 

Jau  6  Eadem  die  supervenit  navigio  illustris  dux  B^inhardus  de 
Lothoringia,  qui  in  bello  Mortanensi  miro  virili  animo  in  hostes 
irruit  et  maxima  cum  colligatis  victoria  potitus  fuit.  hie  ab 
Omnibus  laudabatur  de  sui  magnanimitate.    idem  crastino,  vi- 35 

Juli  7  delicet  dominica  7.  julii,  venit  ad  chorum  Basilienm  ecclesie  et 
ibidem  audivit  cantare  missam  solempnem  et  cum  magna  de- 
Yocione,  assistente  sibi  suo  cappellano,  oravit  horas  de  beata 
vii^ine  et  obtulit  unam  coronam  auream  sive  scutum^). 

JuU  7         Eadem  die  dominica  supervenerunt  navigio  hii,  qui  de  Ba-  30 
silea  et  illis  partibus  fuerant  in  bello  vulnerati,  numero  .... 

JuU  7  [37i>]  Eodem  die  Lausanen^e«  scripserunt  Bsiailiensibtuff  quo- 
modo sui  spoliassent  ecclesias  et  receperint  in  ecclesia  majori 

2.  Beim  Einbinden  iet  die  BUtierlage  t3— 36  irrihümlieli  hier  eiageffigt  worden. 
SO.  doninico.  81.  Nacli  der  Zeile,  die  mit  dem  Worte  numero  eclilieset,  itt  der  Best 
der  Seite,  der  noch  fikr  einige  Zeilen  Baum  geboten  b&tte,  nnbesebrieben  gelMsen. 

1)  Ein  penönlicher  Verkehr  iwischen  Karl  und  lolant  kann  in  den  letsten 
Tagen  vor  der  Schlacht  nicht  stattgefunden  haben,  da  sich  letstere  in  Gex  be- 
fand, wohin  sie  sich  bald  nach  Karls  Aufbruch  Ton  Lausanne  begeben  hatte 
(Gingins  II,  212  A.  2). 

2)  Vgl  unten  S.  31,  22  ff.  und  Chronique  de  Lorraine  bei  Calmet  III, 
Freuyes  bcxv. 

3)  Unter  Corona  aurea  und  soutum  ist  an  die  Münsen  dieses  Namens  lu 
denken. 


1476.  25 

et  fratrum  Fredicatorum  et  Minorum  clenodia,  videlicet  cali- 
ca,  patenaS)  omaixieixta  ad  diyinum  spectancia  cultum.  supli- 
canint  eis,  ut  premiasa  apud  quoscumque  myenirent,  eis  resti- 
taerent  ncque  liodiema  facta  fuit  proclamacio  in  omnibus 
ifuniüs,  ut  «Bguli  per  jvuramentum ,  quod  civitati  prestiterunt, 
asgola  eeiam  qxi.eqiie  de  Lausanna  portaverint,  eadem  die 
coMDlatui  Tepresenteut.  unde  magnus  clamor  factus  est.  quid 
fiat  nesdo.  sed  dixo  eadem  die  faerunt  positi  ad  caveas,  puto 
quod  aliqnid  de  liiis   Habeant 

»      Eodem  tempore   dicebat  michi  Wunnewaldus  i),  quod  dux 
Buigimdie  esaet  in  Dision  et  ibidem  fecimet  omnes  suos  con^ 
gregari  in  campum  et  singulos  quosque  vidit  et  fecit  monstran- 
ciam  de  flingulis  armis  et  postea  reintrayerit  opidum.    deinde 
miaerit  nuncios    ad   omnia   sua   dominia   inferiora   precipiens 
i^onmibus  suis  tarn  comitibus,  baronibuS)  nobilibus,  ciyitatensi- 
bus,  opidanibus  et  yillanis,  ut  ipsi  sibi  yeniant  in  adjutorium 
contia  coUigatos,  et  quilibet,  cujuscumque  Status,  gradus,  or- 
dinis  vel  condicionis   existat,  qui  in  suis  dominus  consistunt, 
fiibi  teicium   denarium    de   quibuscumque    bonis   suis    tradat 
itatque  tercium  hominem  de  omnibus  in  dominus  suis  consistenti* 
bns  mittant.     sed  Uli  omnes  habito  inter  se  consilio  delibera- 
nmt  et  responderunt,  se  hoc  minime  facturos,  cum  ipse  yolun- 
tarium  bellum  contra  exteros  gerat,     sed  si  exteri  in  suis  do- 
minus eum  occupare  yelint  et  de  facto  occupent,  tunc  omni 
2  sua  potencia  et  corpore  et  rebus  sibi  assistere  yelint.     sed  in 
eo  casu  non,   quia  yoluntati  sue  non  possint  satisfacere.     et 
sie  lUe  perplexus  est,  nesciens  quid  facere  debeat^).     perdidit 
faTorem  principum,  qui  hactenus  ei  adbeserunt,  cum  suos  ad- 
eo  yüipendat  et  non  sit  ei  major  cura  de  principe  quam  de 
^^bestia.    yellet   enim   pro  sua  arrogancia  pocius  omnes  perire, 
quam  se  suo  frustrari  proposito. 

[ss]  Dum  fugeret  dux  Burgundie  et  clamor  ad  ducissam 
Sabaudien^^m  peryenisset,  disposuit  currum,  assumens  sibi  tres 
filios  suos  et  peccuniam  et  clenodia,   yolens  se  transferre  ad 

13.  de  fltfbt  xwaimal. 

1)  W.  Heidelbeok,  Kaniler  des  Bischofs  von  BaseL  Band  II,  55,  23. 
228,17. 

3)  Kall  ist  in  dieser  Zeit  nicht  in  Dijon  gewesen ;  yom  8.  bis  sum  12.  Juli 
Toiiandelte  er  in  Salins  mit  den  Ständen  Burgunds  (nach  der  Ansieht  Oingins 
n,  362  A.  1  sowohl  der  Freigrafschaft  als  des  Henogthums),  die  ihm  sohlieas- 
lieh  neue  Bewilligungen  machten.  Panieharola  bei  Qingins  II,  358  ff.  Dagegen 
Kigten  ach  die  Niederländer  nicht  geneigt,  etwas  lu  leisten.  Basin  U,  401  ff. 
Bodt  310ff.  3i6f.  Vgl  auch  unten  S.  28,  8ff.  und  die  Eraihlung  in  den  Ver* 
haodlungen  des  Tages  von  Freiburg  pag.  50  ff.  in  den  Beilagen. 


26  1476. 

Cameracam  et  alia  sua  tuciora  loca.  hoc  percepto  dux  Bur- 
gundie  misit  satellites  suos,  qui  eam  caperent  et  invenientes 
eam  in  campo,  cum  f teeret ,  interfecerunt  unum  equum  tra- 
hentem  currum  et  sie  impedita  in  fuga  extrahentes  eam  cum 
filiifi  de  curru  abduxerunt.  hoc  audientes  Gehennenses  statims 
exierunt  et  de  ipsis  Bnrgundis  et  Lombardis  multos  occiderunt, 
arripientes  seniorem,  videlicet  Philippum,  etatis  decem  anno- 
rum  ^)j  quem  absconderunt  intra  sata  siliginis,  precipientes  eidem 
puero,  ne  clamaret,  sub  comminacione  mortis,  et  sie  insequentes 
Burgundos  et  multos  ex  eis  interficientes  tandem  reversi  sunt  lo 
et  recipientes  puerum  duxerunt  secum  Gebennas,  et  sie  obti- 
nuerunt  dominum  suum^). 

Wilhehnus  Herter  mfles  armate  miUcie  strennuissimus  fuit 
capitaneus  et  ordinator  belli  et  acierum^).  sed  quidam  aman- 
nus  de  Switz  ille  fuit  ductor,  qui  ut  vir  prudentissimus  swasit,  is 
non  recta  via  aggredi  debere;»t|  sed  per  decliyum  montis, 
ubi  bombarde  eos  nocere  non  possent.  sicque  arrepta  sua 
jhesu^)  et  relicto  equo  pedes  ivit  et  precessit  exercitum  et  duxit 
oblique,  quo  minus  possent  feriri,  et  sie  aggressus  yiriliter  ob- 
tinuit  victoriam^).  20 

3.  equvm  steht  sweimal.  16.  deb«r«t.  16.  daÜTum.  16.  Zuerst  httte  K.  geschrie- 
ben BWMit,  nt  r.  ▼.  a.  d.  per  d.  montis,  daan  hftt  er  ut  in  hob  unge&ndert  und  ror  per 
ein  sed  eingeschoben. 

1)  Philibert  war  geboren  den  7.  Aug.  1465.  Sam.  Guiohenon,  histoire 
g6n6alogique  de  la  royale  maison  de  Savoye  (Lyon  1660)  I,  564. 

2)  Vgl  oben  S.  21,  5  ff.  und  A.  3  daselbst 

3)  Vgl  oben  S.  11,  6,  7. 

4)  Band  11,  36,  6 :  azea  sive  jhesus,  hoc  est  mordax  et  halebarten. 

5)  Es  handelt  sich  hier  um  dieselbe  Thatsache,  die  Schilling  338  fol- 
gendermaassen  enählt:  und  kamen  am  ersten  an  einen  hag,  darüber  man  nit 
mocht  kommen,  dann  das  sy  widerumb  musiten  kercn  und  neben  lu  durch 
einen  engen  weg  su  ross  und  su  fuss  brechen  mussten  (ygL  auch  die  sp&tcm 
Barstellungen  von  Fflssli  und  Fugger  bei  Ochsenbein  506  und  451).  Th.  Fass- 
bind, Geschichte  des  Kantons  Schwyx  DI  (Schwys  1833),  92  nennt  als  An- 
führer der  Schwyier  den  Landammann  Käsi  (S.  87  heisst  er  Ulrich  Käsi) 
und  Rudolf  Reding.  Über  die  Lage  des  Grünhags,  hinter  welchem  die  Bur- 
gunder den  ersten  Angriff  der  Feinde  empfiengen,  s.  Ochsenbein  664  f., 
namentlich  die  Erörterung  von  Oberst  Siegfried  auf  S.  665,  nach  welcher 
er  westlich  von  der  St  UrbanscapeUe  auf  der  Hochebene  über  dem  Dorfe 
Gressier  (Grissach).Bu  suchen  ist;  Über  den  Kampf  an  demselben  s.  Meister 
im  Zürcher  Neujahrsblatt  S.  36  ff.  Die  Stelle  Knebels  kennt  Meister  nur  in 
der  fehlerhaften  Übersetiung  Buxtorfs.  Per  decliyum  montis  heisst  nicht 
•um  einen  Hügel  herum«,  sondern  »den  Bergabhang  hinunter«;  wir  haben  also 
nicht  an  ein  Umgehen  des  Hügels  des  Bois  des  roches,  sondern  an  ein  Erstei- 
gen desselben  und  ein  Herunterstürmen  von.  ihm  bu  denken.  —  Eine  Wieder* 
gäbe  der  Abbildung  des  Kampfes  am  Grünhag  in  der  Handschrift  der  Chro- 
nik yon  Schilling  s.  bei  Oohsenbein  nach  S.  300,  eine  voUst&ndigere,  in 
Farben,  im  Ncujahrsblatt. 


1476.  27 

In  exercitu  fuerunt  quatuor  principalia  baneria,   videlicet 

domini  Sigismundi    ducis  Austrie,  Bemenmm,  Basilien^tim  et 

Switxeiorum.     que    omnia  simul  conjuncta  erant  et  ordinata, 

et  bibita  victoria    cauda   Basüienmim   fuit   abscissa,    et   fuit 

»quadiatomi). 

Alia  eciam  baneria  exadverso  fuerunt)  quorum  Basüienses 
recepenint  et  obtinuerunt  Lausaneiunim,  Galiciensium^),  tuni- 
cam  armoTom  ducis  Burgundie^)  .  .  .  .,  que  omnia  fuerunt 
poäta  ad  ecclesiam  'BaBiliensem  et  apposita  prioribus. 
t«  [vf]  Dux  Tenit  Dysionuxn  et  ibidem  recollegit  exercitum 
suum,  numerans  quot  perdidisset,  et  invenit  de  Leodien^'fttM^) 
occins  duo  milia  et  quingentos. 

Interim  Bemen^tf  avisati  misenint  soldatos  de  omni  parte 

confedeiatorum  ad  Murtanum^),  quia  fiima  extunc  erat,   quod 

i^dux  Teilet  reverti  et   omnino  facere   insultum  contra  eo8  de 

seUa,  absque  hoc  quod  figere  yellet  campum.    ex  qua  re  permoti 

monaeront  Basäienses  et  alios    confederatos ,    ut   sint  avisati, 

8.  Haeb  Bnrgnndid  der  Best  der  Zeile  und  Bavm  ttt  eine  bii  swei  weitere  Zeilen  frei 


1)  Vgl  oben  8.  15,  18.  Beinheim  94«:  aUo  hatten  sich  die  von  Basel  so 
ndlieh  gehalten,  das  der  hertiog  Ton  Lutringen  ir  und  andere  baner  mit  flflg- 
len  Dam  and  die  flu  gel  abhiew.  Veit  Weber  bei  Schilling  350,  bei  Liliencron 
Q,  8. 94  Str.  28:  Und  alle  paner,  die  da  warn,  Die  Tor  siten  sind  yerlom, 
Dann  die  swenkel  hiengen ,  Die  hat  man  in  genomen  ab  Umb  ir  ritterlichen 
bab,  Die  ri  daiemal  begiengen.    S.  namentlich  auch  unten  pag.  79i>. 

2}  V^  oben  S.  20,  28. 

3)  In  der  mittelalterlichen  Sammlung  lu  Basel  befindet  sich  ein  (frQher 
im  Zeoghause  daselbst  aufbewahrter)  Brustpanier  aus  Schienen,  mit  Zeug 
übenogen,  der  im  Volksmunde  als  der  Panser  beseichnet  wird,  den  Karl  bei 
Nancy  getragen.  S.  Ochs  IV,  336.  Die  Stelle  des  Kettenhemdes ,  das  jetit 
ober  denselben  gelegt  ist,  soU  früher  ein  purpursanmitener  Überwurf  einge- 
nommen haben ,  dessen  letster  Rest  gegen  Anfang  dieses  Jahrhunderts  einem 
hohen  Potentaten  sum  Geschenk  gemacht  worden  sei  (M.  Heyne,  Führer  durch 
die  mittelalterliche  Sammlung,  Basel  1880,  S.  4).  Wir  haben  es  hier  offenbar 
mit  dem  Ton  Knebel  genannten  Beutestück  lu  thun ,  wobei  allerdings  frag- 
lich bleibt,  ob  angenommen  werden  darf,  dass  nicht  nur  der  Überwurf,  sondern 
auch  der  Panser  vom  Hersog  herrührt  Später  konnte  man  sich  die  Erwer- 
bimg des  Stückes  nicht  mehr  anders  denken,  als  so,  dass  es  dem  Hersog  selbst 
abgesogen  worden  sei ,  und  glaubte  daher ,  es  müsse  bei  Nancy  erbeutet  wor- 
den sein.  —  Auch  bei  Grandson  hatten  die  Eidgenossen  einen  »wappenrock« 
det  Henogs  gewonnen.    S.  den  Bericht  des  Nidaus  Rusch  (Beilage  I). 

4)  Der  Rath  Ton  Bern  beschloss  am  16.  Juni,  die  Besatiung  Ton  Murten 
Tor  den  Wnen  bvl  warnen,  die  der  Hersog  graben  lasse,  »besunder  durch  die 
Latker,  die  das  gewont  haben«. 

5)  Rathsmanual  Bern  Tom  5.  Juli  bei  Ochsenb.  348 :  An  die  von  Friburg. 
min  herren  schicken  100  mann  und  dann  einen  houptmann  gon  Murten,  das 
fiifredenken,  dem  angends  irhalb  lu  glicher  wise  dem  nachiugan,  dann  es 
Ta«t  not  sL 


28  J476. 

tarn  ad  insultandum  quam  bellandum,  quocumque  tempore  ul- 
terioB  requirantur^  sint  parati. 

Dux  eciam  Keinhardus  Lothoringie  monuit   eciam  colli- 
gatos,  ut  velint  sibi  assistere  et  dare  operam  pro  recuperacione 
ducatus   sui,    cujus  magnam  partem  jam  acquisivit  adjutorio^ 
episcopi  et  civitatis  Axgentinensis  et  aliorum  comitum  de  Bitzsch, 
Liningen  et  aliorum  Westerrichorum. 

Interea  dux  Burgundie,  ut  quidam  mercator  de  Argentiiia 
scripserat  BasilieimitM ,  monuit  tam  principes  quam  comites, 
barones,  nobiles,  civitatenses,  opidanos,  quam  rusticos,  ut  nume-  lo 
ratis  hominibus  dicioni  sue  subjectis  in  Flandria,  Holandia, 
Selandia,  Brabancia,  Gelria  et  alias  ubilibet  constitutis  tercium 
hominem  expeditum  ad  arma  et  tercium  denarium  de  qui- 
buscumque  bonis  et  possessionibus  traderent  et  venirent  ad 
eum  pro  expungnacione  colligatorum.  qui  visis  et  auditis  man- 1& 
datis  hujusmodi  convenerunt  et  habito  inter  se  tractatu,  deli- 
beracione  matura  et  consilio  prudenti,  consideratis  qualitatibus 
tam  ducis  'Bmgundie  quam  adverse  partis,  videntes  sibi  non 
sufificere  posse,  eciam  si  omnia  que  haberent  sibi  traderent, 
quia  nimis  ambiret,  colligaverunt  se  mutuo  et  dederunt  sibi  20 
responsum,  [39]  quia  bene  viderunt  eum  jam  deficere  tarn  in 
peccunia  quam  hominibus,  sed  culpa  sui:  nititatur  extraneas 
naciones  debellare  sine  causa  et  totam  ipsorum  substanciam 
perdere  sine  necessitate,  et  si  omnia  bona  sibi  traderent,  non 
sufficerent  sibi  pro  sua  voluntate.  propterea  se  non  posse25 
facere  satis  sue  voluntati,  sed  hoc:  si  velit  apud  eos  mauere 
paeificus,  tunc  velint  sibi,  ut  dignum  et  justum  foret,  obedire 
et  eum  habere  pro  principe,  sed  quod  ad  exteras  naciones 
debellandas  velint  mittere  aut  peccuniam  aut  homines,  nou 
velint  neque  possint.  si  quis  autem  principum  aut  conmiuni-so 
tatum  ipsum  in  suis  dominus  vellet  molestare,  ad  hoc  ipsi 
velint  facere  sedulum  servicium  et  ei  assistere  totis  suis  viri- 
bus, sicque  sit  conclusum  per  omnia  illa  dominia.  fuit  pariter 
conclusum,  ut  deinceps  non  sibi  plus  traderetur  quam  ab  anti- 
quo  fuerit  per  alios  principes  introductum  ^).  ^ 

In  castris  ducis  Burgundie  jam  in  proxima  fuga  fuit  re~ 
perta  una  magna  bombarda,  que  fuit  domini  Rudolfi  marchionis 
Rötellenm^).  unde  confederati  contra  eum  sunt  commoti  et 
de  eo  male  grati,  putantes  eum  favere  partem  ducis  Burgundie. 

12. 13.  statt  tarcinm  bominem  nnd  terciam  denarinm  liatte  Knebel  xvervi  gescliriebeii 
•extvm  hominem  und  sextnm  denarinm. 

1)  Vgl  S.  25,  10 ff.  30,  15ff. 

2)  Vgl  unten  S.  41,  17  ff. 


1476.  29 

et  propterea  ipse  die  joyis  proxime  preterita  aacendit  Bemam*^°|^py^ 
ad  excusandum  se,  quia  male  sonat  in  auiibus  vulgi.     dicunt 
eum  colligatum  nobis  et   nichilominus  contra  nos  ministrare 
duci  machinamenta,  quibus  nos  possit  expungnare. 
5       Feria  secunda  die  sancte  Margarethe  debet  esse  dieta  inter  JnH  i5 
confederatos  in  Ensisszheym  ad  tractandum  expedicionem  ge- 
neralem  fieri,  Tulgariter  ein  herezug,  ad  recuperandum  Lotho- 
ringiam  et  invadendum  Buigundiam. 

DominuB  epiaeopus  Bisuntini^«  et  epiacopus  Dolen^  in- 

lostant,  ut  noatri  colligati  eoa  suscipiant  in  colliganciam. 

[39^]  Eodem  tempore  dominus  rex  Francie  misit  ambasia- 
tores  suoB  cum  40  equis  ad  Bemam  ad  tractandum  pacem 
inter  Sabaudien«««  et  confederatos^),  quia  jam  Gebennen^ß« 
obtulerunt   se    ad   obedienciam  Bemen^V^m   et  Friburgen^nm 

»aliorumque  confederatorum  et  erit  jam  dieta  in  Friburgo  dieJaii25 
sancti  Jacobi,  ubi  tractabitur  eadem  materia. 

Item  post  illam  turpissimam  fugam,  quam  noyissime  apud 
Mortanum  fecerat,  coUegit  se  inter  Salis  et  Ponterlin  et  monuit 
illos  in  superiori  Burgundia,  ut  recolligerent  se,  quotquot  ha- 

»bfles  essent  ad  pugnam.  illi  dixerunt  se  amplius  non  volle 
pugnare,  cum  jam  tercio  suceubuissent  et  perdidissent  corpora 
et  bona  et  cottidie  perderent,  sed  velle  habere  pacem  cum 
colligatis.  et  miserunt  quendam  Anthonium  de  Columbür,  qui 
est  balivus  domini  Rudolfi  marchionis  de  Botellen  et  comitis 

IS  de  Novocastro  in  illis  partibus,  ad  Bemenses  et  ceteros  con- 
federatos  superiores    pro   inpetranda  pace    et  ut  ipsi  possent 
salvos  mittere  suos  nuncios  ad  dietam  in  Friburgo  die  sancti  Jnii  25 
Jacobi  observandam  et  ibidem  pacem  cum  eis  firmandam,  et 
ut  medio  tempore  nil  contra  eos  attemptarent^).    quod  factum 

»est,  et  cum  fuissent  congregati  400  pedites  in  Bielo,  Tolentes 
intrare   Burgundiam,    prohibiti   sunt  et  inhibitum   per   totam 

31.  Bnrgnndift. 

1]  Mitte  Juli  befand  sich  der  Bisohof  y.  Grenoble»  Jost  v.  Silinen,  als 
königlicher  Gesandter  in  Bern.    Ochsenbein  358.  365  (M.  507.  514.  515). 

2)  Nach  den  Verhandlungen  des  Tages  zu  Freiburg  in  den  Beilagen,  pag. 
50  ff.  wandte  sich  eine  »person  usz  des  Burgundisehen  hertsogen  rat«  an  Bern 
und  hielt  mit  dem  dortigen  Stadtschreiber  (ThOring  Fricker)  eine  Conferenz 
ab,  über  welche  dieser  in  Freiburg  Bericht  erstattete.  Die  Boten  auf  dem 
Tage  daselbst  beschlossen ,  sich  in  Verhandlungen  auf  der  vorgeschlagenen 
Grundlage  nicht  einzulassen.  Aus  der  Notiz  Knebels,  den  Briefen  der  Bemer 
Tom  26.  October  und  vom  20.  Dezember  (Eidg.  Absch.  11,  622.  633)  und  den 
Angaben  Anahelms  I,  123  Ifisst  sich  schliessen,  dass  die  Person  aus  des  Her- 
logs  Bath  Simon  von  Citren  war,  und  dass  auch  die  Verhandlungen  aber  den 
Zusammentritt  dieser  ersten  Conferenz  durch  Anton  yon  Colombier,  den  mark- 
gräflichen Statthalter  der  Grafschaft  Neuenburg,  giengen. 


30  147«. 

terram  confederatorum  sub  pena  capitis,  ut  nullus  terram  supe- 
rioris  BuTgundte  neque  Sabaudie  intret  neque  quemquam  spo- 
liet^).  et  speratur  de  pace  fienda  invito  eciam  duce  Bui^im- 
die,  et  quod  tota  superior  Burgundia  veniat  ad  coUiganciam 
illius  lige  majoris.  dominus  archiepiscopus  Bisuntint»  et  epis-  ^ 
copus  Tullenm  ambo  instant  pro  colligancia^). 

Item  retulit  michi  vicarius  Bnaüiensis^),  quod  ipse  habuerit 
scripta,  que  tarnen  adhuc  celantur,  quod  debeat  fieri  dieta  in 
Argen^ina  inter  conligatos,  ad  quam  debeant  venire  ambasia- 
tores  dominorum  archiepiscoporum  Treverenm  et  Maguntint'io 
et  domini  comitis  palatini  Reni  ad  tractandum  eciam  de  colli- 
gacione  illius  lige^). 

[40]  Item  civitates  maritime  inferiores,  videlicet  Lubicen- 
seSf  Rostockiense«  et  alie,  numero  72,  cum  Frisonibus  fecerunt 
unam  coUiganciam  contra  ducem  Burgtmdf«,  et  posset  evenire,  i*» 
quod  Selandia,  Flandria,  Holandia,  Brabancia  et  Gellria  et 
alia  ducis  dominia  colligarent  se  cum  eisdem  et  nobiscum  et 
recederent  ab  obediencia  illius  ducis  Burgundie,  quia  proposue- 
runt  omnino  non  plus  velle  sibi  tradere  illas  exacciones  et 
gabellas,  quas  ita  noviter  instituit,  sed  hoc  quod  genitori  suo2» 
solverunt,  et  si  velit  ad  majora  artare,  denegabunt  sibi  totum^), 
et  sie  sedebit  sine  regno. 

Eodem  tempore  erat  differencia  inter  dominum  impera- 
torem  et  regem  Hungarie  de  et  super  regno  et  Corona  regni 
Bohemie,  et  dampnificabatur  dominus  imperator  per  regem -is 
Hungarie  mirabiliter.  hoc  yidens  marchio  de  Brandenburg 
interposuit  se  pro  medio  et  constituit  eis  dietam  ad  Augustam 
Vindelicam  Recie,  ubi  ad  presens  ipse  marchio  est  et  exspec- 
tat  eosdem. 
Juli  15        Eodcm  tempore  et  die  divisionis  apostolorum  venit  nuncius  a« 

1 )  Am  3.  Juli  forderte  Bern  im  Hinblick  auf  den  Vertrag  von  Lausanne 
(b.  oben)  Freiburg  auf,  lu  verhindern,  dass  dort  angesammeltea  Kriegsvolk, 
wie  es  beabsichtige,  gegen  Sayoyen  siehe.  Ochsenbein  345  M.  484.  Vgl. 
M.  486. 

2)  Vgl  oben  8.  29,  9. 

3)  Burkhard  HanfstengeL    8.  unten  8.  36,  26. 

4)  Am  I.Juli  schrieb  Basel  seinen  Verbündeten,  der  Pfalsgraf,  der  früher 
mercklicher  Ursachen  halb ,  durch  sin  fürstlich  gnad  angesöigt  (s.  Bd.  11,  50 
A.  3),  der  Vereinung  nicht  habe  beitreten  wollen,  sei  jetst  hiezu  geneigt  und 
erkläre,  auch  noch  die  Vollmacht  zweier  Fürsten  »nit  der  minsten«  zu  dem- 
selben Schritte  zu  besitzen ;  er  würde  einen  an  gelegene  Ende  angesetzten  Tag 
besuchen.  Missivenbuch  XIV,  294.  295  (vgl  Offnungsbuch  V,  172).  Ochsen- 
bein 343.  8.  auch  die  Verhandlungen  des  Tages  zu  Freiburg  p.  49.  54.  62.  66 
in  den  Beilagen  und  über  den  weitem  Verlauf  Knebel  p.  23. 

5)  Vgl.  oben  8.  28,  33  ff. 


1476.  31 

domini  nostri  Friderici  imperatoris  portans  Utteras,  in  quibus 
ipse  mandat  sub  pena  privacionis  omnium  priTÜegiorum  ab 
ipso  et  aliis  divis  imperatoribtis  et  legibus  Romanorum  datis  et 
quomodolibet  concessis,   ymmo  sub  pena  banni  imperialis  et 

^ammissione  omnium  bonorum  et  privacione  beneficiorum^  feu- 
dorum,  officiorum  et  bonorum  omnibus  prelatis,  arcbiepiscopis, 
episcopis,  abbatibus  et  omnibus  statibus  clericalis  ordinis,  eciam 
quibuscumque  monacbis  et  fratribus  mendicantibus,  principi- 
bus,  marebionibus,  comitibus,  baronibus,  nobilibus,  civita/ensi- 

lobus,  opidanis,  villanis,  scultetis,  advocatis  ut  et  omnibus  et 
singulis  plebeis,  ut  dominum  Ottonem  de  Sunnenberg  electum 
CojistB,nciensefippTo  episcopo  babeant  et  ei  reverenciam  et  hono- 
rem ut  et  tali  faciant.  contra  facientes  per  omnes  illos  spo- 
lientur,  incarcerentur  et  puniantur  in  bonis,   rebus  et  corpo- 

isribus  etc.  juxta  tenorem  suarum  litterarum.  yigore  quarum 
nobiles  Constancte  et  in  illis  partibus  degentes  spoliaverunt 
canonicos  Conatancienses  tenentes  partem  illius  de  Friberg. 
Ueinricus  de  Stein  recepit  in  Constantifa  curiam  domini  Jo- 
hannis  Wemheri  de  Flacbslanden  custodis   et  canonici  Con- 

TAsiaiiciefms  et  omnia  que  in  ea  erant,  quia  et  ipse  tractavit 
illam  discordiam,  ut  referebatur^). 

[40^]  Item  cum  fugisset  dux  Huigundiej  multi  ab  eo  dis- 
cesserunt,  fugientes  hincinde,  dispersi  per  totam  terram.  plures 
yenissent  equestres  ad  Spinal,     hoc  percipientes  hü  qui  erant 

isinAlsacia  superiori,  ducenti  intrantes  illam  patriam  et  veni- 
entes  ad  Spinal,  cum  ipsi  sero  sederent  in  mensa  et  modicam 
curam  haberent,  isti  clam  intrare^nt  et  invenientes  eos  ita 
sedentes  irruerunt  in  eos,  interficientes  ex  eis  30  ex  Bur- 
gundis.    reliqui  confugierunt  ad  muros,  submittentes  se,  et  sie 

30  evaserunt.  et  sie  abstulerunt  eis  centum  quinquaginta  optimos 
equos  et  cum  magna  preda  venerunt  ad  Tann,  quorum  eciam 
aliqui  de  equis  venerunt  ad  Gebwilr  et  hincinde  fuerunt  empti, 
quia  fuerunt  preciosi  equi^). 

Heri,  yidelicet  die  sancte  Margarethe,  navigio  per  Renum  jnii  15 

35  descenderunt  trecenti  optimi  riri,  qui  soldati  sunt  per  dominum 
ducem  Lothoringie,  qui  jam  cum  episcopo  et  civitate  Argen- 
tinerusi  et  aliis  nobilibus  illius  patrie  intravit  Lothoringiam  pro 
recuperacione  ipsius  ducatus.     deus  prosperetur  iter  suum. 

Anno  etc.  76  in  profesto  visitacionis  Marie,  que  erat  prima  jnii  t 

Mjulii,  Teverendtis  fater  dominus  Bartholomeus  de  Andelo  abbas 

9.  eiTitenflibiifl.      13.  et  «t.       25.  dneenti  ist  naclitrftglich  eingefügt.       27.  intrarent. 

1)  Vgl  Bd,  n,  327,  27. 

2)  Vgl  oben  S.  24,  9  ff.  und  Anm.  2.    S.  auch  das  8u  pag.  72^  Bemerkte. 


32  U76. 

Morbacen^ts  camis  ergastulo  solutus  animam  deo  reddidit  ^).  post 
octo  dies  congregatis  singulis  fratribus  ipsius  monasterii  in 
capitulum  ad  direccionem  venerabilis  et  egregü  viri  domini 
Petri  de  Andelo  decretorum  doctoris  prepositi  Lutenbacen.«» 
et  ordinarii  novorum  jurium  studii  Bai^iensis  reverendus  pater^ 
dominus  Achacius  de  Grieszheym  monacbus  ipsius  monasterii 
in  abbatem  est  electus  unanimi  voce. 

jaii  27  Hodie  27.  mensis  julii  supervenit  nuncius,  qui  dizit,  quod 
dux  BvLTgundie  velit  obsidere  Befort,  Montispolgart  domini  de 
consulatu  prepararunt  se  ad  obyiandum  sibi.  i<» 

um  M  ^^  nomine  domini.     amen. 

jQii  22  Circa  festum  sancte  Marie  Magdalene  dominus  Reynhar- 
dus  dux  Lothoringie  fuit  in  Algentina,  ubi  sibi  facta  fuit  multa 
reverencia  de  omni  genere  ludorum  jocalium. 

Et  eodem  tempore  misit  exercitum  ad  Lothoringiam  et  i^ 
obsedit  quoddam  opidum  cum  Castro  et  faciens  insultum  per- 
didit  15  yiros  et  sie  retrocedentes  ceperunt  conquassare  murum 
pixidibus  et  alüs  machinamentis.  in  quo  tunc  erat  filius  summi 
capitanei  ducis  Buigundie.  qui  capitaneus  scripserat  filio  suo, 
quomodo  nobiles  declinarent  ab  adjutorio  ducis  Burgundie  et  20 
jam  non  haberet  secum  nisi  sex  mÜia  hominum  valencium  ad 
bellum ;  et  monuit  eundem  filium*fluum,  ut  quantocius  posset 
a  dicto  opido  recederet  et  amplius  in  nuUo  Castro  sive  opido 
se  locaret  pro  aliqua  manutencione,  quia  desperaret  de  defen- 
sione.     dux  enim  disponeret  ire  ad  Brabanciom^).  25 

Nichilominus  domini  de  consulatu  BBsüiensi  per  sing^as 
zunftas  mandaverunt  sub  debito  prestiti  juramenti,  ut  nuUus 
se  sine  scitu  et  licencia  consulatus  a  Basilea  absentaret,  sed  se 
disponerenty  ut  quocumque  die  necesse  foret  omnes  essent  parati 
ad  expediendum  illum  Burgundum.  ipse  scribebat  se  in  suoao 
tytulo  metuendissimum'),  active,  sed  nunc  passive,  quia  omnes 

9.  Montispolgart  naehtiic^ch  am  Bande  beigefftgt.       11.  domini  feUt.       25.  Bnbnn- 
dum.       28.  Nach  conanlatns  ttaht  nooli  einmal  ee. 

1)  Nach  der  Überiiefenmg  in  Gebweiler ,  das  durch  Bartholomäus  von 
Andlau  seiner  Freiheiten  beraubt  worden  war,  wurde  er  vom  Teufel  geboll 
S.  die  Erzählungen  über  seinen  Tod  und  seine  Beerdigung  bei  Moasmann, 
Murbach  et  GuebwiUer  (Guebwiller  1866)  74. 

2)  Molinet  I,  205  sagt,  die  Anhänger  des  Herzogs  von  Lothringen  hätten 
Vaud^mont,  Mirecourt  und  einige  andre  Plätze  genommen  (über  die  Einnahme 
von  VaudSmont  s.  Band  II,  423,  20)  et  mirent  le  si^ge  devant  une  yille,  oü 
estoit  le  seigneur  Jehan,  fils  du  comte  de  Campo-Basso  et  sa  compaignie ;  Ics- 
quels,  apr&s  avoir  est^  battus  et  souffert  aulcuns  assaults,  rendirent  la  dite 
yille  du  consentement  du  comte  de  Campo-Basso  et  du  seigneur  de  Biövres 
(des  burgundischen  Gouverneurs  von  Lothringen). 

3)  Vgl  unten  pag.  24.  74^.  84. 


1476.  33 

colligatos  metuit  nimis.    exaltatum  fuit  cor  ejus  et  ergo  humi- 
liatus  est;  quod  conqueritur  de  pauperibus  hominibus. 

Refertur,  quod  cum  magna  pluvia  fuerit  in  die  decem  mi-  Jnni  22 
lium  martirum,  non  putavit  colligatos  secum  inire  certamen  et 

5  ergo  vilipendit  monita*),  et  cum  instaret  meridies  et  exercitus 
nostri  simul  essent  congregati,  post  maturum  et  providum  con- 
silium,  omnes  genua  flecterent  sepciens^)  et  orarent,  deinde  se 
suasque  animas  deo  commendarent  expansis  brachiis,  subito 
serenatum  fuit  celum^)  et  nuUa  lubricitas   patuit  propter  im- 

tobrem,  visi  sunt  agmina  militum  precedere  exercitum  nostrum, 

propellentes  Burgundum  in  fugam*),   quia  bellum  non  multo 

plus  hora  duravit  et  tot  homines  de  Burgundis  interficerentur 

2S  milia,  sicut  novissime  refertur,  aliqui  in  solo,  alii  in  aqua. 

[41^]  Dominus  Reynhardus    dux   Lothoringie  habuit   qua- 

15  dringentos  soldatos  de  superioribus  confederatis,  et  dominus  rex 
Francie  tradidit  sibi  suis  expensis  quadringentas  hastas,  que 
faciunt  mille  ducentos  equites^),  qui  cum  civitate  et  episcopo 
Aigentinensi  et  suis  introierunt  Lothoringiam  et  obtinuerunt 
Sirich®),   Spinalem'),   Rumelsperg,    alia  vicina  castra,   et  pro 

»majori  parte  omnes  nobiles  sibi    obedierunt.     et  restat  nunc 
Nanse,    quam    intendit    eciam    invadere   post  dietam,    que  in 
Friburgo    Ouchtland    debebit    die    sancti    Jacobi     per    omnes  Juu  25 
colligatos  celebrari. 

Die  sancti  Jacobi  mane  hora  secunda  venit  Basileam  idem  Jnu  25 

2s  dominus  Reinhardus  dux  Lothoringie  et  fuit  hospitatus  in 
monte  Sancri  Petri  prope  hospitale  exulum  in  curia  Offenbui^®), 
et  eadem  die  sero  hora  septima  ire  disposuit  ad  Friburg. 
premisit  enim  duos  comites,  videlicet  unum  de  Bitzsch  et  alium 

21.  dietem. 

1)  Basin  II,  388 f.  erzählt,  dass  der  Herzog  die  Seinigen,  nachdem  sie 
beinahe  6  Stunden ,  im  Regen  stehend ,  die  Eidgenossen  vergeblich  erwartet, 
sieh  habe  ins  Lager  zurückziehn  lassen,  und  dass  er  den  Boten ,  die  ihm  bald 
darauf  die  Ankunft  der  Feinde  meldeten,  anfangs  keinen  Glauben  geschenkt 

2)  Vgl  oben  S.  12,  21'. 

3)  Etterlin  BL  93  (S.  208) :  »unnd  regnott  als  vast,  gelicher  wise  als  ob  es 
nyemer  uffhören  wöltt«  und  nachhe]^:  »in  sölichem  züchen  ward  es  angentz 
schon  unnd  als  eyn  heller  tag  als  er  ye  gewesen  was«. 

4)  Vgl  oben  S.  15,  26  ff. 

5)  Die  Lanze  (Gleve)  wird  also  hier  zu  3  Mann  gerechnet. 

6}  Sierck  a.  d.  Mosel  unterhalb  Diedenhofen.    Vgl  Basin  11,  398. 

7)  Über  Epinal  s.  unten  S.  35,  3  ff. 

8)  Offenburger  Hof,  jetzt  Petersgasse  40  und  42.  Auf  dem  Grund  und 
Boden  der  Elendenherberge  (jetzt  Armenherberge  genannt  und  in  den  nörd- 
lichen Flügel  des  Spitals  verlegt)  ist  vor  etwa  30  Jahren  die  Herbergsgasse 
dorehgebrochen  worden. 

Baalex  Chroniken.  III.  3 


34  '  1476. 

de  Liningen,  cum  duobiis  aliis  militibiis  Lothoringis  ad  ean- 
dem  dietam^). 

Eodem  tempore,  cum  superiores  confederati  alias  tractatum 
fecissent  et  intelligenciam  haberent  cum  domino  r^e  Francie^), 
ut  ipse  singulis  annis  confederatis  tradere  deberet  decem  milia  5 
scutorum^),  sed  cum  ad  expedicionem  irent  sine  eo,  ita  quod 
ipse  in  campo  nuUum  haberet,  sicut  jam  prope  Mortanum 
contigit,  extunc  ipse  dominus  rex  prefatis  confederatis  80  milia 
scutorum  tradere  deberet,  sie  jam  in  illa  dieta  eis  tradidit  80 
milia  ^).  to 

Dicitur  quod   de    superiori  Burgundia   eciam  civitatenses 
et  nobiles  aliqui  debeant  venire  ad  illam  dietam^). 
Jaii  26         [42]  Die  sancte  Anne  supervenit  dominus  Hermannus  de 
Eptingen  miles  de  Insprug  et  retulit  quomodo  dominus  Sigis- 
mundus   jam   invenerit   unam   aurifodinam ,    de    qua   singulis  15 
mensibus  habeat  ....  libras  auri®),  et  quod  ipse  licenciaverit 
dominum  comitem  Oswaldum  de  Tierstein  balivum  ex  eo,  quod 
multos  hie  in  patria  commiserit  errores,   inducendo  novitates, 
tam  in  Friburgo,  Nüwenburg  quam  Ensiszheym,  et  quod  ipse 
cepit  Loucher  de  Basilea "),  male  gratus  sit.    constituit  dominus  20 
Allewegum    de    Sultz    balivum^).      et    ipse    comes    Oswaldus 
magnam  peccuniam  receperit  a  domino  Sigismundo,  quam  ipse 
non  posuerit  ad  racionem,  sed  ipse  sibi  retinuerit. 

Dominus  Reynhardus   dux  Lothoringie  adjutorio    domini 
episcopi  Aigentinensis  obtinuit  Lenstat^)  in  Lothoringen,   sed  25 

16.  Nach  liAbeat  ist  eine  Lfteke  gelaasen. 

1)  S.  in  den  Beilagen  die  Verhandlungen  des  Tages  zu  Freiburg  pag.  63. 

2)  S.  den  Vertrag  von  26.  Oct.  1474  und  2.  Jan.  1475  in  den  Eidg.  Absch. 
n,  505  ff. 

3)  Vielmehr  viginti  milia  franoorum. 

4}  D.  h.  die  firanzösischen  Boten  erklärten:  was  die  verschribung  den 
kung  bind,  werd  er  getruwlich  halten.  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  1,  220.  Eidg. 
Absch.  n,  S.  603  e. 

5)  S.  oben  S.  29  A.  2. 

6)  S.  Band  II,  365,  1  ff. 

7)  S.  Band  II,  417,  1  ff,  417,  31  ff. 

8)  Oswald  Y.  Thierstein  erscheint  noch  als  Landvogt  unten  8.  41,  13  und 
44,  24  (in  letzterer  Stelle  am  26.  Aug.),  Anfangs  October  dagegen  ist  er  durch 
Wilh.  von  Rappoltstein  ersetzt,  mahnt  aber  mit  diesem  zusammen  noch  die 
Mannschaft  im  Sundgau  und  Breisgau  zum  Zuge  nach  Nancy  auf  (pag.  23^). 
Vgl.  auch  Eidg.  Absch.  n,  S.  613  Nr.  846  und  S.  615  Anm.  zu  Nr.  848.  — 
Am  21.  Dez.  ist  er  Marschalk  und  oberster  Hauptmann  des  Herzogs  Yon  Loth- 
ringen (pag.  71b). 

9)  Lun6viUe.  Die  Chronique  de  Lorraine  bei  Calmet  III,  preuves  S.  Ixxvj  f. 
spricht  ebenfalls  von  Einnahme  Lun^YÜles  nach  yorhergegangenem  Sturme 


1475.  35 

m^\M  übidem    perdldit,    cum  insultarent    contra   opidum   et 

castraoL 

Spinalenses  eciam  requisiti,  ut  sibi  facerent  obedienciam, 

patabant  ducem  Ltothoringie  fuisse   interfectum  in  bello  Mor- 

itano,  cum  et  hoo  dux  Burgundie  eis  scripserit  et  cum  trufis^) 

et  mendaciis  liomines    decipiat,    credebant  verum  esse,   unde 

nuncüs  dixerunt:  »non  obediemus,  nisi  dominum  nostrum  Rein- 

hardum  videamus.«     nuncii  itaque  reversi  ad  dominum  Beinar- 

dam  ducem  Lothoringie  nunciarunt  responsum,   quod  habue- 

t^rantaSpinalensibus.     qui  mox  se  dedens  equo  cum  suis  adivit 

Spinalem,  manens   tarnen  in  propinquo,  premittens  quendam 

&miilam   dictum    Henslin   Narre,    qui  simulabat   se    fatuum^ 

tamen  magnus   traditor  erat,    hie  cum   apropinquasset  portis, 

clamayit  et  dedit  intelligere  hüs,   qui  vigilabant  de  Spinalen- 

i^sibus,  quis  esset  et  quis  eum  misisset,  et  ubi  esset  dux.     qui 

accepta  informacione  gaudentes  susceperunt  dominum  et  clam 

introduxerunt  et  eos,    quos  misit  diix  Burgundie,   Lombardos, 

Piccardos  et  alios  aliquos  interfecerunt,  reliquos,  numero  ducen- 

tos,  ceperunt  et  eos  ad  publicam  custodiam  posuerunt^).    sicque 

3»relinquens  de  suis   tot  quot  sufficiebat   pro   custodia   civitatis 

statim  se  transtulit  in  Rumlisperg  eadem  nocte,  mane  venit  in 

Tann  et  nocte   circa  horam  secundam  intravit  Basileam,   quia 

festinabat  ire  ad   dietam  [42^]  Friburgen««m  die   sancti  Jacobi  Jqu  25 

tenendam  et  ibidem  consulere  confederatos,   quid  ulterius  sibi 

^&ciendum  expediat. 

nio  tempore  dominus  imperator  requisivit  dominum  ducem 
Sigismundum,  ut  dominum  Ottonem  de  Sunnenberg  pro  epis- 
copo  Constanciensi  veneretur  et  teneat  atque  eiciat  Fribergen- 
9em  et  omnes  sibi  adherentes  juxta  formam  litterarum  sub  pena 
3sin  eisdem  contenta  et  expressa.  dominus  dux  habito  suorum 
consilio  vassalloruni  respondit,  quod  cum  alias  ipse  fuisset  in 
causa  BrixinenW  contra  dominum  sanctüsimum  Pium  papam 
et  contra  Johannem  de  Cusa,  in  magnas  venerit  tribulaciones 
et  expensas  ^),  propterea,  quia  ad  papam  spectat  providere  eccle- 

Qod  i^ouen  Verlusten  der  Belagerer,  doch  beginnt  nach  ihr  die  Belagerung 
ent  am  14.  August. 

1}  Trufa,  Betrügerei,  Spitzbüberei.    VgL  die  übrigen  Stellen  im  Glosaar. 

2)  Die  Chronique  de  Lorraine  Ixxix  lässt  die  Übergabe  Epinals  an  Ren6 
errt  am  S.  September  erfolgen. 

3)  S.  das  Werk  von  AXb.  Jftger,  Der  Streit  des  Cardinais  Nicolaus  von 
Cnsa  mit  dem  Hersoge  Sigmund  von  Österreich  als  Grafen  von  TiroL  Bd.  I. 
n.  Innsbruck  1861.  —  Nicolaus  (Knebel  nennt  ihn  fälschlich  Johannes)  von 
Coea  wurde  1450  durch  Nieolaus  V.  aum  Bischof  Ton  Brixen  ernannt,  sein 


36  1476. 

siis  de  episcopis  et  presbiteris,  se  non  velit  opponere  pape  et 
ideO)  81  ornnino  Serenissimus  dominus  noster  imperator  non 
velit  desistere  a  suis  processibus,  velit  appellare  ad  futurum 
imperatorem. 

Simili  modo  cum  BemenÄ'66*  et  alü  confederati  fuissent  auc-  s 
toritate  imperiali  moniti,  ut  dominum  de  Sunnenberg  electum 
haberent  pro  episeopo  Constanct^n^',   responderunt :  «duo  sunt 
gladii,  et  sufficit  juxta  ewangelicam  veritatem.   unum  spirituale^ 
qui  spiritualibus  providere  debet,  videlicet  papa,  alius  est  tem- 
poralis,   qui  secularibus  causis  intendere  debet,  hoc  est  impe-io 
rator.    date  ergo  que  dei  sunt,  id  est  spiritualia  et  ecclesiastica, 
deo  et  apostolico,   et  que   Cesaris^  id  est  temporalia  et  secu- 
laria  judicia,  Cesari  debemus.    judicet  ergo  papa  in  spirituali- 
bus et  imperator  in  secularibus  quomodo  velint.ic    non  animad- 
vertendum  censuerunt  mandata  imperatoris  in  hoc  facto,  gau-i^ 
deat  unusquisque  jure  suo,  sicut  potest.    ipsi  nolebant  se  intro- 
mittere  neque  volebant,  ut  processus  imperiales  in  suis  dominus 
publicarentur. 

jaii  28  Die  sancti  Panthaleonis  dominus  Johannes  episcopus  scrip- 
serat  civitati  et  vicario  ^n&iliensi,  quod  ipse  ex  veridica  avisa-20 
cione  percepisset,  quod  dux  Burgundie  disponeret  cum  potencia 
velle  intrare  Sunt^audium,  quia  pedites  et  sui  equestres  amplius 
non  vellent  ire  contra  Swizeros  et  presertim  ad  superiores 
partes  ^). 

Juli  29  [43]  In  octava  Marie  Magdalene  retulit  michi  dominus  i:> 
Burkardus  Hanfstengel  vicarius  domini  episcopi  l^v^äiensis, 
quod  hodie  receperit  scripta  domini  Mathei  Muller  officialis 
Bas«7f^n^'«^),  qui  sibi  in  effectu  scribit,  quod  omnes  de  liga 
illa  magna  principes,  prelati  et  domini,  communitates  et  civi- 
tates  habeant  suos  ambasiatores  in  Friburgo,  tractantes  factum  »0 
ducis  BurguTM^ie  et  ducis  Sabaudie  et  nostrum,  et  inter  trac- 

8.  K.  hat  snerst  lichtig  nnns   gesckrieben ,    dies   dann  aber  in    nimm   ge&ndert. 
31.  Burgie. 

Streit  mit  Sigmund,  in  welchem  er  durch  Fius  11.,  der  sogar  Eur  Excommuni- 
cation  des  Herzogs  schritt,  unterstützt  wurde,  dauerte  von  1457 — 1464. 

1)  Im  Staatsarchiv  Basel  St.  -f^  Nr.  6  befindet  sich  ein  kleiner  Zettel  fol- 
genden Inhalts :  In  diser  stund  so  ist  uns  für  wor  zu  wissen  getonn  daz  der 
hörtzog  in  disz  lanth  woU  ziechen ,  dann  sin  füszvolg  nit  mit  ime  woU  in  die 
Eidgnosz  ziechen  umb  kein  sach.  scriptum  manu  propria  hora  octava  post 
meridiem.  tonds  den  burgermcistem  konnth.  datum  sabato  post  Jacobi 
[Juli  27]  anno  76.  —  Ochsenbein,  der  diesen  Zettel  S.  371  abdruckt,  nimmt 
an,  er  sei  aus  Mümpelgart  nach  Basel  geschickt  worden.  Der  Bericht  Knebels 
lässt  uns  aber  vermuthen,  es  sei  ein  eigenhändiges  Schreiben  des  Bischofs  an 
den  Vicar  Burkhard  HanfstengeL 

2)  Matthäus  Müller  war  als  Gesandter  des  Bischofs  am  Tage  zu  Freiburg. 


1476.  37 

tandam  ciistianissiinus  princeps  ....  rex  Frantade  scripsit 
dsdem  ambasiatoribus ,  ut  ipsi  velint  differrc  modicum  illam 
dietam.  sua  majestas  velit  mittere  fratrem  suum  Aurelianen- 
sem^)  cum  certis  aliis  suis   consulibus  ad  eandem    dietam,    et 

^sperat  quod  debeat  cedere  in  bonum  commune  et  tocius  sui 
regni,  ducatuum  et  omnium  colligatorum.  ex  alia  parte  scribit 
idem  officialis,  qubd  dux  Burgundie  velit  eciam  mittere  suos^), 
et  speratur  de  pace  perpetua  ftenda  inter  dominos  regem, 
duces  Sabaudien^^m,  Burgundie  et  principes,  prelatos,  civitates 

t@et  eommunitates  illius  lige.  utinam  hoc  nobis  deus  donaret, 
qui  pacem  ponere  potest  fines  ecclesie^). 

Refertur,  quod  de  interfectis  prope  Murtanum  sint  sepulti 
Tigintiduo  milia  65. 

Eodem  tempore  dominus  imperator  misit  Johannem  Hasler 

lidoctorem  juris  canonici  suum  consiliarium  ad  dominum  nostrum 
sanctjfflimnm  Sixtum  quartum  in  facto  ecclesie  Constanctensis, 
qui  petit  confirmari  dominum  Ottonem  de  Sunnenberg  electum 
et  ab^olvi  illum  de  Friberg.  item  et  pro  concilio  generali  cele- 
hrando.    pro  quibus  dominus  noster  sanctissimus  misit  quendam 

i.valde  notabilem  doctorem  ad  imperatorem  ad  tractandum  cau- 
sam Constanciensis  ecclesie  et  eciam  factum  ecclesie  univer- 
salis*), et  dominus  papa  pro  celebracione  fiituri  concilii  nomi- 
navit  tria  loca  in  Ytalia,  videlicet  Bononiam,  Ferrariam  et  Man- 
toam,  et  unum  in  Gallia,  videlicet  Gebennas.    quid  fiat  nescio, 

i>       [43^]  Eodem  tempore  dux  Burgundie,  qui  sua  castra  habuit 

in  campis   prope  Salin,    jam   transtulit   se  cum   exercitu  suo 

contra  NoTum  Castrum  prope  lacum  propius  ad  duo  miliaria^). 

Eodem   tempore,  cum  jam  dudum  civitas  Maguntina  per 

dominum    de    Nassow  episcopum   ibidem  fuisset  capta  et  hii 

'-'  partem  tenebant  domini  de  Ysenburg  fuissent  expulsi  et  Omni- 
bus suis  rebus  spoliati,  consulatus  eciam,  qui  ab  antiquo  solebat 

1.  Vor  rex  ist  fftr  den  Namen  eine  Llicke  gelAssen.       8.  fenda.   Nach  Knebels  Spracli- 
gebranch  erg&nzen  irir  flenda.       13.  Am  Bande  :  interfecti  in  Morten.       30.  ienebat. 

1)  Fratrem  suum  Aurelianensem  ist  ein  Fehler.  Am  20.  Juli  schreibt  der 
König  an  die  fÜdgenossen,  er  woUe  seinen  »allerfürliebsten  sun ,  den  grafen 
von  RoussiloTi  amirald  von  Franckreichv  (s.  Band  n,  294  A.  3],  den  Erz- 
Msehof  Ton  Vienne  und  etliche  andre  seiner  Räthe  nach  Freiburg  schicken 
and  bittet  sie,  einigte  Tage  auf  dieselben  warten  au  wollen.  Amiet,  Burgunder- 
filmen 74.    Oehsenb.  367.    Vgl,  Ochsenb.  370  M.  526. 

2;  S.  oben  S.  29,  23  ff.  und  A  2.    S.  34,  11  f. 

31  Psalm  147,  14 :  qui  posuit  fines  tuos  pacem. 

4)  VgL  unten  S.  40,  5.  45,  31  ff.  u.  s.  w. 

5J  Am  22.  Juli  begab  sich  Karl  aus  Salins  nach  La  Rivifere  (südw.  von 
PontarUer),  wo  er  seine  Truppen  sammelte  und  bis  zum  25.  Sept.  sein  Quartier 
iuitte.  Tagebuch  der  Haushofmeister  bei  Comines-Lenglet  11,  220. 


38  U76. 

per  communitatem  eUgi,  destitutus  et  zunfte  fiiissent  abolite  et 
novum  regimen  omnino  introductum  et  nove  fiiissent  ordina- 
ciones  et  statuta  facta^  fuissentque  sub  tributo  amissa  libertate, 
et  tandem  mortuus  fiiisset  de  Nasso  et  de  novo  idem  de  Ysen- 
burg  electus  et  confirmatus  et  in  possessionem  missus,  extuncs 
idem  dominus  de  Ysenburg  ndsertus  fuit  civibus  et  assensit, 
possent  habere  zunftas,  ut  antiquitus  consueverunt,  dummodo 
cum  consensu  capituli  hoc  obtinere  possent.  cum  autem  ad 
capitulum  venirent  et  ostenderent  consensum  episcopi,  omnino 
rennuerunt,  volentes  quod  ipsis  de  capitulo  jurarent  obedien-  u 
ciam.  hoc  nolentes  scripserunt  canonici  de  capitulo  suis,  cum 
suis  armis  in  civitatem  venirent  clamdestine,  et  introduxerunt 
400  armatos,  exspectantes\alios,  et  volebant  in  nocte  obruere 
eos  et  compellere.  hoc  percipientes  Maguntini  insurrexerunt 
contra  canonicos  et  aliquos  ex  eis  occidcrunt,  aliquos  ceperunt  i; 
et  receperunt  claves  civitatis  et  fecerunt  municionem  civitatis, 
timentes  quod  iterato  eis  veniat,  sicut  prius  sub  episcopo  de 
Nassow  proximo  precedente,  qui  nequam  fuit^). 

Ad  dietam  in  Friburgo  Ouchland  servandam  dominus  rex 
Francie  misit  quadringentos  ambasiatores  cum  equis^)  et  inter2c 
tractandum  episcopus  Gehennensts  cum  fratre  suo  domino  de 
Raymont,  audientes  quia  res  ipsa  non  poterat  pacificari,  nisi 
magna  peccunia  traderetur  BemensibuSj  cum  magno  exercitu 
^traverunt  Gebennas  et  totum  quod  Gehennensibus  post  bellum 
Mortanum  ibidem  reliquerant,  abstulerunt,  desperantes  quasi  2a 
nunquam  ibidem  sint  reversuri.  nequam  ambo,  qui  una  cum 
ducissa  hec  omnia  disposuerunt,  inmemores  fide,  juramento  et 
omni  honestatc,  [44]  sperantes  quod  üle  fatuus  dux  Burgundic 
tanquam  Messyas  Judeorum  d^beret  venire  Qt  liberare  eos  et 
solidare  malignum  ipsorum  regnum^).  so 

1)  Ober  den  Auflauf  der  Bürgerschaft  yon  Mains  am  22.  Juli  1476  8.  Chro- 
niken d.  deutschen  Städte  XYIII,  82.  Der  dortige  Bericht  lässt  aber  die  Hal- 
tung des  Erzbischofs  in  einem  ganx  andern  Lichte  erscheinen  als  der  Knebels. 
Er  beginnt:  »die  Stadt  Maines,  welche  sein  vorfahr  gewunnen  hatt,  uberliffert 
er  dem  domcapittel ;  darüber  solten  sie  herm  undt  obrigkeitt  sein :  welches 
die  burger  nitt  wenig  yerdross ,  dann  sie  biUiher  hetten  hoffen  können ,  weil 
sie  umb  seinet  willen  in  so  grosen  schaden  kommen ,  er  solte  sie  widerumb 
frey  gemacht  haben.«  Die  Bürger  nöthigten  die  Domherren ,  sie  ihrer  Pflicht 
ledig  SU  lassen,  als  aber  der  Erzbischof  mit  Heeresmacht  heranrückte,  unter- 
warfen sie  sich  ihm  ohne  Widerstand. 

2)  Nach  den  Verhandlungen  des  Tages  von  Freiburg  (pag.  53^)  igt  die 
königliche  Botschaft  mit  200  Pferden  in  Freiburg  erschienen,  hingegen  hatte   ^ 
sie  400  Oleyen  in  Genf  gelassen,  deren  sich  die  Herren  der  Vereinung  be- 
dienen könnten,  wenn  sie  es  nöthig  erachten  sollten  (ebenda  pag.  44^.  47b). 

3)  Was  hier  über  die  Haltung  des  Bischofs  von  Genf  erzählt  wird ,  ist   1 


U76.  39 

Dax  Biu^ndie,   ut  fertur,   desperans  fugit  clam  in  suas 

inferiores  partes^),   relinquens  prope  Junge  et  Ponterlin  exer- 

citam  5  millium  virorum,  qui  ibidem  in  magna  miseria  vivunt 

et  solum  Burgundis  nocent.     et  ibidem  manebunt,   quousque 

..  sfames,  sitis  et  angustia  repellet 

Refertur,  quod  Anthonins  bastardus  Burgundie  sit  inter* 
fectns  in  bello  Mortano^). 

Supra  scripsi,  quomodo  ad  mandatum  domini  nostri  impe- 
ratoris  in  Constancia  dominus  de  Papenheym  positus  sit  in 
locuriam  domini  Johannis  Yest  vicarii  et  canonici  Constanden^^). 
idem  dominus  Johannes  Yest  ordinavit  cum  confederatis^  quod 
ipsi  scripserunt  Constancien^'&i»  ciyibus,  ut  eundem  de  ipsa 
curia  expellant,  non  obstantibus  mandatis  imperialibus. 

Castrum  illius  nequissimi  nequam  Lantzonis  camerarii 
isquondam  domini  Hermanni  de  Landenberg  episcopi  Constan- 
ciensiSy  qui  illam  differenciam  cum  aliis  quatuor  canonicis  Con- 
sUnciensibus  practicavit,  quod  Switzeri  et  aliqui  confederati 
receperunt  et  bona,  que  inibi  erant,  dissipaverunt ,  jam  per 
medium  Lutzemensium,  quibus  multam  peccuniam  propinavit, 
lorehabidt^),  sed  curiam,  quam  in  Constancta  habuit,  adhuc  non 
recuperayit,  sed  bona  omnia  in  eadem  consistencia  perdidit,  et 
merito.  utinam  ipse  nequam  cum  suis  coadjutoribus  in  lacum 
ante  quinque  annos  submersi  fiiissent,  quia  non  zelo  justicie, 
pietatis  aut  laudis  dei,  sed  pompe,  avaricie  et  pessime  cupidi- 

ganz  unrichtig.  Er  traf  am  5.  Aug.  in  Freiburg  ein  (an  demselben  Tage  wie 
die  königliche  Botschaft)  und  führte  dort  die  Verhandlungen  Sayoyens  mit  den 
Eidgenossen  bis  lu  deren  Abschluss.  Über  die  Stellung  des  Bischofs  (Johann 
Ludwig  von  SaToyen),  den  König  Ludwig  zum  Gouverneur  yon  Savoyen  be- 
stellt hatte  (Sabaudie  ducatus  gubemator  generalis,  per  regem  ipsum  ad  id 
ipsum  deputatus  nennt  er  sich  Eidg.  Absch.  IE,  612 ;  ygl.  den  Abschied  des 
Tages  zu  Freiburg  bei  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  1,  220)  und  die  damaligen  Ver- 
hätuisse  Sayoyens  s.  Guichenon  I,  567.  Commynes-Dupont  II,  35  und  Gin- 
gins M6m.  et  Doc.  Vm,  353  ff. 

1)  S.  hiegegen  S.  37  A.  5. 

2)  Nach  der  Schlacht  bei  Murten  scheint  allgemein  das  Gerücht  gegangen 
n  sein ,  der  Bastard  sei  im  See  ertrunken ,  in  welchem  so  yiele  Krieger  aus 
der  unter  seinem  Befehle  stehenden  Heeresabtheilung  den  Tod  ge^nden. 
Oehsenb.  305.  310.  339.  Appiano,  der  in  Gex  dayon  yemahm,  bezog  es,  da 
der  Bastard  Anton  selbst  hier  eingetroffen  war,  fälschlich  auf  den  jungem 
Bastard  Balduin,  dem  wir  noch  bei  Nancy  begegnen  werden.  Gingins  IE,  299. 

3)  Knebel  hat  dies  nicht  erzählt  Bd.  II,  327,  25  ff.  hat  er  berichtet,  dass 
Johannes  Yest  gefangen  gesetzt  worden  sei,  oben  31, 18,  dass  Heinrich  y.  Stein 
den  Hof  des  Joh.  Wemher  y.  Flachsland  in  Constanz  in  Beschlag  genommen 
habe. 

4)  VgL  Band  II,  251  A.  2  und  yide  Stellen  in  den  eidg.  Abschieden  11, 
luletzt  S.  587.  588.  Nr.  837  e.  u. 


40  ^^^^' 

tatis  fecerunt,  ita  ut  unusquisque  unus  ad  dextram  et  alius  ad 
sinistram  in  curia  episcopi  sederent.     sed  hoc  non  perferens 
divina  bonitas  illos  ita  dispersit^  ut  unus  hie,  alter  alibi  quasi 
in  exilio  manerent)  ab  omnibus  despecti  et  exosi. 
^^^  Dominus  noster  sanctissimus  legatum  ad  Constanctam  illis^ 

jnii  25diebus,  yidelicet  post  festum  sancti  Jacobi  apostoli,  misit  ad 
tractandum  pacem^).  Fribergen^t»  venit  de  domino  Sigismundo 
duce  Austrie.  quid  ibidem  tractaverit,  nescitur.  in  Baden 
tenta  est  dieta  inter  confederatos  racione  facti  Constsmciensüf. 
et  ibidem  fuit  dominus  de  Sunnenberg,  sed  quid  factum  sit.  lu 
ignoro^).  in  Minori  Basilea  prohibuit  plebanus  omnibus  cappel- 
lanis  celebrare,  qui  sunt  de  parte  Sunnenbergensium,  quia  illi 
sunt  excommunicati^). 

[44^]  Eodem  tempore  Becherus  comes  de  Bitzscb  capitaneus 
domini  Reinhardi  ducis  Lothoringie  obsedit  civitatem  Nanse-is 
nam  in  Lothoringia,  quam  sibi  dux  Bui^ndie  antea  per  frau- 
dem, dolum  et  mendacium  usurpavit,  dicens  eundem  dominum 
ducem  Lothoringie  esse  mortuum  et  ipsum  esse  suum  heredem, 
et  dimisit  ibidem  1500  equites  de  Piccardia  et  Lombardos,  qui 
libenter  resignarent  civitatem,  ut  ipsi  liberi  cum  corporibus  et  20 
suis'  rebus  abire  possent.  sed  hoc  noluit  dominus  comes 
Beckerus.  hoc  audientes  Biccardi  quadam  nocte  attemptave- 
runt  clam  exire  et  fugere,  sed  illi  habentes  custodiam  ex  eis 
interfecerunt  80,  reliqui  reintrarunt. 

Dominus  imperator  infcstatur  a  rege  Hungarie,   qui  sibi  25 
in  suis  dominus  infert  multa  dampna.    est  imperator  sine  im- 
perio,  persequi  facit  Cristianos  et  suos. 

Dominus  Matheus  Müller  ofßcialis  curie  Basilien^  nun- 
cius  domini  nostri  reverendissimi  episcopi  in  dieta  Friburgensi 
scripsit  vicario  Basiliensi  in  hunc  qui  sequitur  modum^).  30 

[48^]  £0  tempore,  cum  domini  essent  in  Friburgo  in  dieta, 

1)  VgL  unten  pag.  28. 

2)  Eidg.  Absch.  11,  S.  600  Nr.  843  (Tag  zu  Baden,  Juli  24)  h.  Da  des 
Fürsten  Yon  Österreich  Käthe  die  Unternehmungen  des  Marschalls  t.  Pappen- 
heim wider  die  Freibergische  Partei . . .,  auch  die  Streitigkeiten  des  BisÜiums 
wegen  angezogen  haben,  so  hat  man  dieselben  gebeten,  daran  zu  sein,  dass 
keine  Gewalt  gebraucht,  sondern  die  Sache  auf  dem  Wege  friedlicher  Vermitt- 
lung erhalten  werde. 

3)  S.  unten  pag.  18. 

4)  Wir  geben  den  Wortlaut  dieses  Briefes  und  des  demselben  beigefügten 
Berichtes  über  den  Vortrag  der  königlichen  Gesandtschaft  im  Zusammenhang 
mit  den  übrigen  von  Knebel  mitgetheilten  Berichten  über  die  Verhandlungen . 
zu  Freibu^  in  den  Beilagen. 


1476.  41 

nandatttm  est  duci  Beynhardo  de  Lothoringia ,  quod  illi, 
qui  Nanse  sunt,  vellent  civitatem  sibi  ad  manus  tradere,  dum- 
modo  ipse  personaliter  veniat.  sicque  recepta  licencia  a  con~ 
fedeiatis  recessit  ^)  et  feiia  secunda  post  Laurencii  venit  Ba-  Ang.  12 
^sileam  et  feria  quarta,  vigilia  assumpcionis  Marie,  navigio  re-Avg.  14 
cessit  requisiyit  eciam  pro  adjutorio  dominos  de  liga,  qui  ei 
onines  addixerunt^). 

Medio  tempore   et  feria  secunda  post  Laurencii  Ai^enti-  Aug.  12 
nenses  miserunt  ducentos  equites  ad  Nanse  ad  alios,  qui  die- 
^»tam  civitatem  obsidebant  ex  parte  ducis  Lothoringie.    Basilien- 
$es  eciam   disponebant   equites    per   singulas    zunftas,    dantes 
preciom  quo  solverentur  soldati  ad  eundem  effectum. 

Balivus  eciam  dominus  Oswaldus  comes  de  Tierstein  fecit 
Tocari  suos  de  dominio  ducis  Austrie  in  Suntgaudio  ad  Ensisz- 
'^hevm  et  disposuit   atque  ordinavit  equites  de   nobilibus  patrie 
ad  eundem  effectum. 

Sabbate  post  assumpcionis  Marie  revenerunt  ambasiatores  Ang.  17 
de  Friburgo  Basfleam,  et  Argentinen^^^  portaverunt  secum 
unam  magnam  bombardam  librans  1 8  centenarios,  signata  clipeo 
^Argentinen«n<m,  sed  dicebatur,  quod  ipsa  fuerit  domini  mar- 
ehionis  de  Rötellen,  qui  solide  eadem  est  figura,  licet  in  picto 
differant^). 

Extunc    eciam   dominus   dux  Lotboringie   vel   sui  secum 
portaTerunt   duas    longa«    bombardas  librantes   3B  centenarios. 
shec  vidi  in  domo  mercimoniorum  'Rasilierisi^)  librare. 

Prefati  autem  nuncii  referebant,  quod  in  dieta  Friburgens» 
qaoad  Sabaudienses  facta  fuerit  pax  inter  domum  inclitam 
Sabaudien^^m  et  confederatos  superiores  perpetuis  temporibus, 
et  quod  dominus  rex  Francie  nomine  Philippi*)  senioris  filii 
^quondam  ducis  Sabaudie,  qui  furtive  duci  Bui^undie  fuit  abs- 
tiactos,    dum   ipse  caperet    ejus   matrem  et   alios  duos  filios, 


1)  Vgl  jedoch  unten  8.  44,  10. 

2;  Dm  ist  au  viel  gesagt  8.  die  Verhandlungen  v.  Freiburg  pag.  54  ff.  in 
dm  Beilagen  und  den  Abschied  bei  Chmell,  1,  221  und  Eidg.  Absch.  II, 
S.6ö4k. 

3)  VgL  oben  S.  28,  3ß.  Das  Wappen  von  Hochberg  (Baden)  enth&lt  einen 
nithen  Schrägbalken  in  gelbem,  das  der  Stadt  Strassburg  einen  eben  solchen 
in  weissem  Felde. 

4,  Da»  Kaufhaus  stand  auf  einem  Theile  des  Areala  des  jetzigen  Post- 
Gebäudes. 

5)  Vielmehr  Fhiliberti. 


42  1476. 

debeat  habere  partes  Sabaudie  [13]  et  eas  regere  quousque 
idem  juvenis  dominus  ad  legittimos  annos  perveniat,  ipseque 
dominus  Philippus  sub  tuicione  dominorum  Bemen^n^n,  Fri- 
burgenWtim  et  aliorum  confederatorum  usque  ad  idem  tempus 
debeat  permanere^}.  et  Sabaudien^e^  debent  solvere  ipsis  supe-5 
rioribus  confederatis  duodecim  milia  ducatorum,  quos  ipsis 
ante  duos  annos  proxime  preteritos  solyere  spoponderunt'). 
sed  pro  expensis  dampnisque  habitis  et  passis  noyissimis  tem- 
poribus  circa  Gransonam  et  Mortanum  communibus  conligatis 
principibuS;  civitatibus  et  communitatibus  solyere  debent  quin- 10 
quaginta  milia  üoienorum  Rennen^um  et  pro  assecuracione 
predictorum  ipsi  superiores,  yidelicet  BemenseSj  Friburgen«^ 
et  alii  colligati  debent  habere  dominium  domini  de  Ramont, 
de  quo  singulis  annis  recipere  debent  decem  milia  Aorenarum 
usque  ad  solucionem  50  milium  &oienorum^).    postea  illis  80-1& 

1.  Mit  qnonsqva  sehliesst  pag.  48b,  die  letzte  Seite  einer  Blitterle^,  ab.  Auf  pag.  49 
f&hrte  Knebel  den  begonnenen  Abuti  folgendennaaieen  in  Ende :  *et  snperiores  con- 
federati  domininm  domini  de  Bemont  neqne  ad  legittimam  etatem  ejnsdem  domini  Phi- 
lippi,  Torum  Mortannm  cnm  enie  pertineneiie  perpetnie  temporibns  apectare  debeat  ad 
confederatos  inperiores,  et  ipee  comes  de  Bamont  priratne  eno  oomitatn  et  perpetnns 
eznl  eJBsdem,  pront  hie  inft«  deaexibitnr«.  Daran  bcUom  er  dann  eine  Hittbeilnng  der 
Yerh&ndlnngen  des  Tagee  sn  Freibarg,  mit  der  Übereclirift :  «Uff  dem  tag  xil  Fribnrf, 
der  angefangen  ist  nff  Jaeobi  do  lü  ein  anno  domini  m".  cecclzzyj,  ist  gehandlet  als  noeb- 
geeobriben  etat  dnrobt  die  betten  der  forsten,  stetten  nnd  gemeinen  Eygenoasen  etc.c 
Die  Absebrift  dieser  Yerbandlnngen ,  die  beinabe  20  BUtter  ansflült,  nabm,  wie  es 
scheint ,  so  viel  Zeit  in  Anspruch ,  dass  Knebel  ihre  YoUendnng  nicht  abwarten  wollte, 
nm  mit  seinen  flbrigen  Anfxeichnnngen  fortzufkhren.  Er  nahm  deshalb  eine  neue 
Blitterlage  (pag.  13— 36^)  snr  Hand ,  ffthrte  auf  derselben  den  anf  pag.  48^  begonnenen 
Absats  in  etwas  ansffthrlicherer  nnd  richtigerer  Gestalt,  als  eres  anf  pag.  49  getbaa 
hatte,  in  Ende  und  fahr  im  Anscblnss  hieran  mit  seinen  fibrigen  Anfseichnnngen  fort. 
Zwischen  hinein  schrieb  er ,  nachdem  die  Abschrift  der  Freibnrger  YerbandlaBgen  anf 
p .  68b  mm  Abschlösse  gekommen,  ein  paar  Abs&tie  mit  nenen  Nachrichten  anf  p.  69  n.  69b. 
Direm  Inhalte  nach  gehören  sie  Tor  oder  nach  die  beiden  Oeschichten  yon  dem  Panhen- 
sebliger  (Hans  Böhm)  nnd  dem  HIretiher  in  Prenssen  (pag.  15—16),  nnd  anch  Schrift 
nnd  Tinte  leigen ,  dass  sie  nm  dieselbe  Zeit  wie  diese  niedergeschrieben  sind.  Wir 
haben  sie  nach  dem  Sehlass  der  letstem  Geschichte  eingeschoben.  Nachdem  dann  jene 
mit  pag.  13  beginnende,  mit  pag.  S6b  sohliessende  Blitterlage  ToUstftndig  beschrieben  war, 
nahm  K.  wieder  die  mit  pag.  49  beginnende  inr  regelmässigen  Benntsnng  herror  und 
setite  den  am  Sohlnsse  Ton  pag.  36b  abgebrochenen  Bericht  anf  pag.  70  fort.  0.  Nach 
qnos  steht  schon  einmal  solvere. 

1)  Hierüber  findet  sich  nichts  in  den  Verhandlungen  des  Tages  eu  Frei- 
burg. Es  stimmt  auch  nicht  mit  dem,  was  in  der  Folge  geschah.  Denn  nach- 
dem die  Heraoginn  lolant  aus  der  Gefangenschaft  des  Hersogs  y.  Burgund  be- 
freit worden  war,  gab  ihr  Ludwig  (im  Noy.  1476)  die  Regentschaft  wieder  su- 
rück.  Gingins ,  M6m.  et  Doo.  VIII,  366  fif.  Comines  V,  chap.  4.  Guichenon 
I,  568  f. 

2)  Es  sind  die  24000  Schild  gemeint,  welche  von  der  durch  die  Stadt  Genf 
im  October  1475  versprochenen  Brandschatsung  von  26000  Schild  (s.  Bd.  II, 
310,  Iff.)  noch  unbeiahlt  waren  (ebenda  338  A.  5).    S.  Eidg.  Absch.  11,  608. 

3)  Eidg.  Absch.  11,  610.  Schon  am  21.  Febr.  1478  wurde  jedoch  nach  Ab- 
sahlung  von  25000  Gulden  und  genügender  Versicherung  der  übrigen  25000 
die  verpfändete  Landschaft  an  Savoyen  zurückgegeben.  Eidg.  Absch.  ü, 
949  fil 


1476.  43 

lutu  prefatum  dominium  cedere  debeat  domino  Phüippo  duci 
Sabaudie  neque  ullo  umquam  tempore  ad  ipsum  dominum  de 
Ramont  devolvi,  sed  ab  ipso  dominio  omnino  exul  et  extra- 
neos  debeat  perpetuo  permanere  ^).    ecce  bonum  lucrum  repor- 

stavit  ille  fatuus  imitando  illum  Burgundum.  matrem  ejus  abs- 
tulit  et  duos  filios  ejus  fratres.  bibant  doloris  calicem,  quem 
optaTeruQt.     ymmo  merus.    justo  dei  judicio  meruerunt. 

Dux  BuTgundie  yidens  se  non  posse  proficere,  nititur 
totam  ducatum  Lotoringie  deyastare.     transmittit  enim  gentes 

10  ad  illaa  partes. 

Aliqui    de  nobilibus  illius    patrie,    receptis  secum  multis 
hincinde  cuxrentibus  socüs  et  ad  preliandum  et  bellicis  negociis 
aptiS)  iBtraverunt  ante  festum  sancti  Laurencü  Burgundiam  et  ^^^g^^ig 
ultra  Bisuncium  Tenientes  ad  loca,  ubi  Burgundus  sua  fixerat 

ßtentoria  et  ab  eisdem  ante  biduum  recesserat^)  et  se  propius 
junxerat  LiOthoringis,  ibidem  mi^nam  predam  receperunt,  intra- 
Temnt  superiorem  Alsaciam,  secum  deferentes  800  peccora, 
suwes  et  oves  600,  et  ducentos  equos  et  aliam  predam  multam. 
maltos  edam  interfecerunt. 

31        [i3^]  In    septimana  assumpcionis  Marie   alii  de  illa  patria  Aug.  15 
intraTerunt  post  illos,  et  cum  dux  Burgundie  pro  tuicione  Bur- 
gundie   in  villis  hincinde  posuisset  soldatos,   intraverunt  cum 
impetu  et  interficientes  quos  reperierunt  cum  clamore  magno 
Burgundos    abierunt.     Terum   de   parte    nostra    ultra  ducenti 

äfuemnt  interfecti,  plures  tamen  de  parte  adversa,  in  fugam 
Büigundos  propellentes  obtinuerunt  plus  quam  mille  equos 
Talidissimos,  eciam  phaleratos,  et  multos  boves  aliamque  pre- 
dam nimis.  Tenerunt  ad  Alsaciam  superiorem  et  inde  ducentes 
iTerunt  tid  inferiorem  et  quomodo  poterant  vendere  et  distra- 

rv'here,  equum,  qui  valebat  60  ^orenos,  yendentes  pro  10  ^ojenis, 
Taccam  pro  uno  fLoreno  et  sie  de  aliis. 

Supra  scripsi^),  quod  Argentinen«««  cum  episcopo  et  hü 
qui  de  parte  domini  ducis  Lothoringie  erant  certum  habebant, 
qaod  hii  qui   in  Nanseno  erant  non  habebant  alimenta  neque 

3 SP  amplius  continere  poterant,  et  quamvis  Lombardi,  Piccardi 

».  md  fehlt. 

1)  VgL  SehiUing  361.  Verhandlungen  des  Tages  «u  Freiburg  pag.  61»>. 
In  dem  Friedensvertrag  (Eidg.  Absch.  U,  608 ff.)  wird  des  Grafen  v.  Romont 
nicfat  ausdrücklich  gedacht,  es  heisst  nur  (S.  609),  nach  Bezahlung  der  50000 
O^en  soUe  das  Land  an  den  Henog  Ton  Savoyen  gelangen  »und  in  smen 
lianden  fOrer  ane  alle  enderung  beliben.« 

2;  Am  6.  und  7.  August  machte  Karl  von  La  Riviöre  aus  (s.  oben  S.  37 
A.  l\  einen  Ausflug  nach  Arlay  und  Domblans  in  der  N&he  von  Lons  le  Saul- 
üer.   Comines-Lenglet  n,  220.  3)8.  40,  14  fil 


44  1476. 

atque  Burgundi,  qui  intus  erant,  libenter  abscessissent,  dum- 
modo  cum  suis  rebus  et  armis  fuissent  liberi  dimissi,  hoc  no- 
lentes  facere  hii  qui  de  parte  Lothoringorum  erant,  üimium 
petebant)  et  sie  dux  Burgundie  fecit  una  noccium  clamorem 
ac  si  cum  multis  milibus  veniret,  «viva  Burgundi«,  et  sie  lanlini  >j  s 
de  Argentina  timore  percussi  fugiebant,  relinquentes  omnem 
escam^  cum  magna  confusione^),  et  si  permansissent  fixi,  nil 
nocumenti  percepissent,  et  illi  qui  in  civitate  erant  non  per- 
mansissent ^  quia  amodo  deficiebant  eis  esce  et  defensoria. 
audiens  hoc  dominus  dux  Lothoringie^  qui  in  dieta  Fribui^en^'  lo 
erat,  statim  venit  Basileam  et  abinde  cursorie  recessit^).  quid 
fiat  expectatur.  divina  pietas  ibi  locum  habuit  regula  juris, 
que  dicit:  »qui  nimium  petit,  totum  perdit«  [14]  (de  plus  peti- 
cionibus*)). 

Item  nochdem  die  herren  des  grossen  bunds  von  Friburgi5 
in  Oechtland  gescheiden  sint,  und  der  hertzog  von  Lotring  die- 
selben gemant  ha^  gen  Nason  zt  adhen,  so  sind  die  von  Strosz- 
bürg  mitt  200  pf erden  und  .  .  .  fuszknechten,  item  der  herre 
bischoff  zu  Stroszburg  mit  150  pferden  und  etwoTil  zu  fussz, 
desglichen  Sletzstatt,  Keysersperg,  Kolmar,  Thuriken,  Mulhusen  2« 
und  andre  herren  mit  irer  macht  zugezogen  uff  mittwoch  noch 

Aug.  28gant  Bartholomeus  tag  5). 

Aug.  26         So  ist  yjff  mcutag  noch  Bartholomei  zu  Basel  gesin  herr 
groff  Oswaldt  von  Tierstein  landtvogt  unsers  gnedigen   herren 
Sigmunds  hertzogen  zb,  Oesterrich  etc.  und  alle  oberstett  von2^ 
disem  bunt  und  ratgeschlagett  wie  man  den  herezug  gen  Bur- 
gund  und  Lutringen  gen  Nanso  tun  sol.    also  rüstend  sich  die 

6.  Nach  relinqnentes  stand  nraprflnglicli  im  Texte  noch :  pizides,  bombardas  et,  nach 
escam:  et  machinamenta.  Beide  Stellen  sind  dnrohgeBtrichen.  11.  Nach  statim  stand 
snerst  noch:  recessit  et.  17.  hand.  18.  Für  die  Zahl  ist  eine  Lüche  gelassen. 
23.  gesin  fehlt. 

1)  So  steht  deutlich.  Ist  es  yieUeicht  eine  LatinisieruDg  des  baslerischen 
Schimpfwortes  Lali  ■=  Tölpel  (Vgl  Grimm  Wörterb.  VI,  82)? 

2)  Die  Chronique  de  Lorraine  Ixxviij  erzählt,  die  Belagerer  von  Nancy 
hätten  durch  einen  Boten  Karls,  der  dessen  eiligen  Heranmarsch  verkündete, 
getäuscht,  die  Belagerung  in  überstürzter  Eile  aufgehoben. 

3)  Der  Abschied  des  Tages  zu  Freiburg  (Chmel  1, 1,  221,  Eidg.  Absch.  11, 
S.  604  k)  gedenkt  der  Abreise  des  Herzogs,  »dartzü  er  getrengt  ist  durch  infal 
des  Burgundischen  hertzogen.« 

4)  Wer  zuviel  einklagt,  verliert  nach  dassischem  Kechte  den  ganzen  Pro- 
cess,  nicht  mehr  nach  Justinianeischem  Bechl  Daher  ist  die  Berufung  auf  den 
Tit  de  plus  petitionibus  (Cod.  in,  10)  nicht  zutreffend.  Inst.  IV,  6  (de  actio- 
nibus)  §  33  heisst  es :  Si  quis  agens  intentione  sua  plus  complexus  fuerit,  quam 
ad  cum  pertineat,  causa  eadebat,  id  est  rem  amittebat  u.  s.  w. 

5)  Vgl.  die  Fortsetzung  des  Königshoven  bei  Schilter  378,  nach  welcher 
die  Strassburger  Montag  vor  St  Adolfs  Tag  (Aug.  26)  auszogen. 


1476.  45 

von  Basel  mitt  irein  zug,  win,  brot  und  spisz.    wenn  die  zihen 
sollend,  würt  man  wol  sehen. 

Item  zinstag  vor  sant  Augustinus  tag  do  hatt  der  Schütz  Aug.  27 
?on  Waltzhüt  dero  von  Basel  f&sszknechten  höbtmann^)  1500 
^fdsszknecht  uffbrocht  und  sich  in  Burgund  für  Bisantz  hinin 
gemacht,  was  er  do  schaff  weis  man  nit.  gott  geh  im  gluck, 
und  hand  die  von  Basel  im  achtag  gesetzt,  dozwischen  er  soll 
wider  zu  Basel  sin  mit  sinen  gesellen,  uff  das  man  dem  here- 
2ug  Hochkommen  mög,  und  als  er  mit  sinen  gesellen  für  Mon- 
t  pilgart  uszkam,  ward  er  gewamet  von  den  von  Basel,  also  kam 
er  wider  ungeschafft. 

[n^]  Momendes  mentag  noch  sant  Yerenen  tag  kommend  s«pt.  2 
den  von  Basel  ein  grossz  ysen  buchsen,   schüsset   einen  stein 
eins  halben  sesters  grosz  von  Basel  oder  etewenig  mer,  zehen 
!&  Schach  lang. 

Item  ein  slangenbuchsen  von  ysen  by  zwolff  schüch  lang, 
treit  einen  stein  einer  grossen  fust  grossz,  hatt  ein  zeichen  als 
Nttwenburg  am  see  (ist  des  von  Blamont  gesin^)). 

Item   ein    erin    slangenbuchsen    in   derselben  mossz    lang 
»und  grossz,  hatt  einen  schilt  von  Franckenrich. 

Uff  denselben  tag  schickten  die  von  Basel  gen  Nanse  in  sept.  2 
Luttringen  50  reysersoldener  wol  uszgerust. 

Uff  denselben    tag   schreib   min   gnediger    herre   bischoff  sept.  2 
Hans  zu  Basel,    dasz  er  ey gentlich  kuntschafft  hatt,   dasz  der 
^hertzog  von  Burgund  sich  rüstet  und  lit  zu  Junge,  Orbin  und 
doiunb  in  Burgund  und  hab  willen  in  Safoy  ze  zihen  und  das 
land  ze  innemmen. 

Item  zu  Friburg  in  Ouchtland  ist  mit  den  von  Saffoy  be- 
schlossen,  dasz  Murtan  zu  ewigen  zyten  soll  der  von  Bern, 
»Friburg  und  der  gemeinen  Eydgenossen  sin^}. 

Item  Thomas  de  Tilia  prepositus  Conatanciensis  scribit  inter 
^  capitulo  Constancien^',  ut  non  animadvertant  nuncium  pape 

17. 18.  Der  Satz  »hatt  ein  ...  am  see«  steht  theilweise  am  Band,  »ist  des Ton Blamont 
gesiB*  ist  vpftter,  ebenfalls  am  Bande,  beigef&gt.       23.  Bcherib. 

1/  Über  Meinrad  Schüta  von  Waldshut  s.  Band  ü,  204  A.  1. 

2)  Dafl  Wappen  der  Herren  von  NeufchAtel  (Neuenburg)  in  Burgund,  der 
Besitzer  von  Blamont,  »ein  entzwerch  ligende  weisse  Strasz  in  roter  Veldung, 
2B  oberist  mit  einem  blauwen  Bechen«  (Wurstisen  55  der  Originalausgabe  und 
d«r  Aasgabe  von  Brückner,  s.  dort  auch  dessen  Abbildung)  ist  verschieden 
Ton  demjenigen  der  Stadt  und  Grafschaft  Neuenburg  am  See,  dagegen  hat  es 
Ahnliehkeit  mit  dem  Wappen  der  Besitzer  dieser  Grafschaft,  der  Markgrafen 
^on  Hochberg  (s.  oben  S.  41  A.  3). 

3;  Eidg.  Absch.  H,  608. 


46  1476. 

ad  eo8  Tentunun  <),  quia  non  habeat  in  commiasis,  que  attemp- 
tat,  in  hone  modam  inter  cetera: 

Interea  etc.  sont  verba  littere  oiatoris  imperialis  majesta- 
tis^),  quibus  inter  alia  scribit  verba  sequencia: 

«Venerabüia  domine  preposite  tamquam  frater  carissime,^ 
debita  reconunendacione  premissa.  feci  düigenciam  extremam 
apud  dominum  nostrum  sanctissimum  in  causa  ecclesie  Con- 
stBsicieruis  [t&]  et  tantum  obtinui,  quod  dominus  noster  sanc- 
tissimus  suspendit  censuras  et  datus  est  bonus  modus,  quod  per 
cesaream  majestatem  concordabitur  ista  causa,  yerum  anteio 
meum  accessum  ad  pontificem  fiiit  missus  dominus  Aloisius 
advocatus  consistorialis  ad  imperialem  majestatem,  inter  cetera 
habens  commissionem  eciam  tractare  negocia  ecclesie  Constan- 
ciensisj  non  tamen  eo  bono  modo  prout  ego  expedivi.  igitur 
jam  sibi  scribitur  pro  honore  Bonctisgimi  dommi  nostri,  quodi& 
nichil  in  negociis  sibi  commissis  agere  debeat.  sed  omnia  sus- 
pendere  usque  ad  meum  adventum.  faciatis  igitur,  rc^o,  düi- 
genciam, quia  non  expedit  cum  predicto  advocato  quidquam 
tractare  ante  meum  adventum.  spero  enim  in  brevi  esse  cum 
dominacione  Testra  in  curia  imperiali.t  ^ 

Tbomas  de  Tilia 
prepositus  Constancien^. 

Sept.  3  Die  tercia  septembris  sero  hora  duodecima  eclipsata  est 
luna,  et  significat  secundum  astrologos  mortem  magni  principis. 
utinam  dux  Burgundie  absolveretur  et  iret  in  celuml  2S 

8«pt.  6  Feria  quinta  ante  nativitatis  Marie  capitanei  domini  Bast- 
liensü,  Ellenkort,  Montispolgardi,  Befort  et  aliorum  illius  terre 
obtinuerunt  opidum  et  castrum  Bama  super  fiuvium  Tuba  ^)  et 
ibidem  captivarunt  80  nobiles  et  alios  et  recipientes  multa 
spolia  ceterum  concremaverunt  et  reversi  sunt  cum  gaudio,  3Q 
ferentes  secum  spolia  adhuc  majora  prioribus. 

Dux  Burgundie  quasi  vesanus,  cum  nobiles  et  illius  patrie 

7.  Vor  dominum  ateht  jam.  Sollte  jam  dictum  die  riclitige  Lesart  sein,  so  wäre  anznneb- 
men,  daae  der  AaCuig  des  Solireibeae  des  kaiserliclien  Botecbafters  nicbt  roUflt&ndig 
mitgetheUt  ist. 

1)  Vgl  oben  S.  37,  19  ff.  40,  5  ff. 

2)  Oben  37, 14  nennt  ihn  Knebel  ungenauer  Weise  Johannes  Hasler.  Es  ist 
der  uns  aus  dem  Bweiten  Bande  bekannte  Dr.  Georg  Hesler.  S.  Chmel  I,  1,  362 
(Schreiben  Sixtus  IV  an  Erzherzog  Maximilian  vom  17.  Juli  1476):  Oeorgii 
Hesler  notarii  et  imperialis  majestatis  ad  nos  oratoris.  Nach  Eidg.  Absch.  II 
S.  626  i  hatte  er  einen  Bruder  Johannes. 

3)  Baume-les-Dames  am  Doubs,  einige  Stunden  unterhalb  von  Besan^on. 


1476.  47 

potentes  non  yelint  eum  auxiliari  contra  confederatos,  cepit 
plorimos,  inter  quos  fuit  comes  de  Montagii  et  quidam  alius 
potens  comes,  quos  decapitavit. 

Maximum  nephas.     Eodem  tempore  fuit  quidam  nequam 

^tympanistria  in  partibus  Franconie,  vulgariter  »ein  bö^en- 
schlacher«,  qui  assumptis  sibi  certis  aliis  nequam,  cum  quibus 
cogitayit  colligere  thesaurum,  constitutus  in  quadam  yilla 
dicta^)  ....  snb  dominio  comitis  de  Wertheim,  in  eadem 
YÜla  fuit  eciam  quidam  plebanus,  qui  rem  cum  dicto  nequam 

10  et  alüs  practicayit.  dicens  ymaginem  beate  virginis  Marie  in 
ecclesia  ibidem  super  altari  positam  [15^]  sibi  locutam  fuisse 
et  monuisse,  ut  a  sua  perversa  vita  declinaret  et  domini  ser- 
vicio  se  manciparet  annunciaretque  populo,  ut  a  perversa  vita 
86  abstinerent  et  invocarent  divinum  auxilium,   quia  nisi  hoc 

>^fieret,  magna  plaga  eveniret,  et  multa  dixerat,  quibus  semper 
ille  plebanus  assenciebat,  ac  tandem  fama  totam  Franconiam 
et  vicinas  partes  pervolavit,  adeo  quod  in  diebus  sabbati,  cum 
officium  de  beata  virgine  in  eadem  ecclesia  persolveretur,  con- 
currissent  sexaginta  vel  octuaginta  milia  hominum,  et  tunc, 

^quia  populus  tantus  erat,  ut  in  ecclesia  verbum  facere  populo 
non  poterat,  ascendit  cum  plebano  altas  arbores,  populo  in 
piano  sibi  assistente.  plebanus  tunc  verbum  faceret  et  diceret, 
quid  sibi  beata  virgo  revelasset.  affirmante  hoc  illo  fidelis 
populus  multa  donaria  pro  fabrica   ecclesie   et  omatu  divino 

^obtulisset.  habuit  suos  nequam,  qui  sibi  apportarent  similatos 
claudos,  cecos  et  mutos  et  alias  infirmitates  se  dicentes  habere, 
qui  cum  ad  altare  prefate  Marie  virginis  portarentur,  ipse  ne- 
quam tympanistria  eis  manus  imponens,  in  nomine  Marie  vir- 
ginis sanati  sunt,  claudi  saliebant,  ceci  videbant,  muti  loque- 

^bantur  et  ceteri  a  fictis  et  falsis  langworibus  videbantur  sanari. 
maxima  trufal  ille  nequam  post  illa  facta  habebatur  pro  sancto 
yiro,  ita  quod  aliqui  ex  contactu  vestimentorum  suorum  putabant 
se  posse  sanari.  que  cum  ita  solita  fierent,  cepit  dictus  comes 
cogitare,    quod  res  illa  illusoria  esset,     cepit  eundem  nequam 

^cum  aliis  15  nequam,  qui  sibi  illos  similatos  infirmos  adduce- 

4.  Kazimum  nepbas  steht  am  Bande.         8.  Für  den  Namen  ist  eine  Lftcke  gelassen. 
8.  snd.       31—33.  Die  Worte  iUe  . . .  sanari  stehn  am  Bande. 

1)  Nicklashausen  an  der  Tauber,  zwei  Stunden  oberhalb  Wertheim.  Über 
die  ganze  Qeschichte  s.  C.  UUmann,  Beformatoren  vor  der  Reformation.  Bd.  I 
(Hamburg  1841)  Beilage  I  (S.  419 — 446):  Hans  Böheim  von  Niklashausen  ein 
Vorläufer  des  Bauernkrieges.  K.  A.  Barack,  Hans  Böhm  und  die  Wallfahrt 
nach  Niklashausen  im  Jahre  1476,  ein  Vorspiel  des  grossen  Bauernkrieges, 
im  Archiv  des  historischen  Vereins  Ton  Unterfranken  und  Aschaffenburg 
Bd.  XIV,  Heft  3,  S.  1—108.    LiHencron  H,  115  ff. 


48  1476. 

bant  et  portabant,  presbiterum  vero  misit  Herbipolim  ad  epis- 
copum.  nequam  autem  trahebatur  ad  cordas.  qui  tandem  dicentes 
veritatem  homines  dicebant  ita  illusisse,  ut  peccuniam  congre- 
garent;  et  jam  fuissent  in  tractatu  recedendi.  sicque  comes  de 
Wertheim  accepit  peccuniam,  duas  tonnas  plenas  auro  et  argento  s 
ita  nequiter  collecto,  ipsos,  numero  14,  tradidit  incendio  com- 
bussit.  dominus  autem  Herbipolen^is  presbiterum  adjudicavit 
puniendum  pane  et  aqua  et  carcere  perpetuo.  et  comes  [le] 
dixit  et  obtulit  se  peccuniam  cum  deliberacione  domini  epis- 
copi  Herbipolenm  offere  velle  ad  cultum  divinum,  ita  quödio 
intencione  bona  fuit  a  populo  oblatum,  eciam  bene  conver- 
teretur  in  dei  honorem  ^). 

Eodem  tempore    in   Prussya    surrexit  quidam    doctus  vir 
valde,    qui   diceret  se    fratrem  Jhesu   Cristi   domini   nostri  et 
alteram  secum  in  divinis  esse  personam.     qui  habuit   12  dis-i^ 
cipulos  et  cepit  predicare  et  multa  mirabilia  facere,  quapropter 
multi  post  cum  abierunt.    prefectus  sive  presidens  in  Gedantz 
(Gandano)^)   misso  nuncio   ad   magistrum  Prussie    cum    infor- 
macionibus  accersivit,  quid  de  illo  faceret,  ut  bonus  Cristianus 
non  habens  fidem  in  eum.     dominus  magister  Prussye  timens20 
eciam  populum,   qui  currebat  post  eum,   rescripsit  presidenti, 
ut  cum    cauthela  eum  capperet  cum  discipulis   et  per  totam 
Prussiam  doctissimos  viros  ad  se  accersiret  et  coram  ipsis  posi- 
tum    examinaret    ejus    doctrinam    et    informaret    se   de    statu, 
sciencia  et  vita  ejus,    quibus  accersitis  in  Gandanum  et  coranr25 
ipsis  cum  discipulis  in  concilio  positus  fuisset,  victus  fuit  de 
heresi  et  quod  res  esset  dyabolica,  unanimi  sentencia  fuit  et  ipse 
et  sui  discipuli  judicati  ad  ignem,  et  cum  rogus  pararetur,  dixit 
ad  discipulos :  »ecce  ego  evolabo,  vos  autem  concremabimini.    sed 
ego  vado  ad  patrem  et  disponam  vobis  locum  in  regno  celo-jo 
rum«.     sicque  factum  est,  ut  dum  rogus  incenderetur  et  funi- 

6.  nnmero  xiiij  stellt  am  Sande  ohne  Verweisung.  7.  adjndjaeayit.  17.  18.  Die  beiden 
Namen  Oedants  und  Gandano  stöhn  ohne  irgend  welche  Bemerkung  oder  irgend  wel- 
ches Zeichen  nach  einander.  25.  26.  Zuerst  hatte  E.  geschrieben :  et  sie  in  concilio 
positns,  dann  hat  er  sie  geiitrichen  nnd  hinter  et  ein  Zeichen  angebracht  als  Venrei- 
snng  auf  die  am  Bande  stehenden  Worte:  »qnibns  accersitis  in  Gandanum  et  coram 
ipsis  cum  discipulis  et  coram  eis.«  Die  drei  letzten  Worte  und  das  am  Anfang  des 
Satzes  stehen  gebliebene  et  haben  wir  beim  Abdrucke  weggelassen. 

1)  Die  Gefangennahme  des  Hans  Böhm  geschah  auf  Befehl  nicht  des 
Grafen  (Johann)  von  Wertheim  sondern  des  Bischofs  von  Würzburg,  er  wurde 
am  19.  Juli  in  Würzburg  mit  zwei  Bauern  hingerichtet,  er  durchs  Feuer,  diese 
durch  das  Schwert;  die  in  der  Kirche  zu  Niklashausen  aufgehäuften  Ge- 
schenke wurden  zwischen  dem  Erzbischof  von  Mainz,  dem  Bischof  von  Würz- 
burg und  dem  Grafen  von  Wertheim  getheilt  Im  Übrigen  s.  die  erwähnten 
Aufsätze  und  die  denselben  beigegebenen  Urkunden. 

2)  Danzig. 


1476.  49 

bus  combustis  ipse  illesus  ignem  exiret,  eciam  vestimentis 
fflads  pennanris,  sicque  apprehensus  dum  iterum  in  rogum 
poneretoi;  secundo  abiit  et  iterum  captus  fuit,  quidam  senex 
$acre  theologye  doctor^  yidens  esse  illusionem  dyaboUcam  et 
^arte  magica  homines  deludere,  fecit  eum  apprehendere  et 
exuere  yestunentis  suis  atque  pilos  tocius  corporis  abradere^) 
et  indaere  eum  vestimentis  sacerdotalibus  et  sacratis  sicque 
reponere,  et  tunc  yideretur  prestigium  suum.  hoc  facto  et  eo 
repodto  concrematus  fuit  et  redactus  in  cinerem,   sicque  ejus 

^«neqiiicia  detecta  fiiit. 

[69]  Ulis  diebus  Robertus  comes  palatinus  assertus  archi- 
episcopus  Colonien^  et  dominus  .  .  .^)  lantgravius  Hassie,  qui 
edam  Yoluit  habere  archiepiscopatum ,  qui  et  in  Nussena  fuit 
tempore  obsidionis  Bxagundiy  hü  ex  tractatu  certorum  princi- 

»pam  et  communitatum  fuerunt  in  Colonia  causa  tractande 
pacis,  et  cum  convenissent,  conviciis  se  mutuo  in  tantum  affi- 
debant,  ut  tumultus  fieret  in  populo  et  sedatis  vix  partibus 
niehfl  fiebat,  et  posteriora  peyora  facta  sunt  prioribus^). 

Eodem  tempore  dux  Burgundie  monebat  omnes  inferiores 

^dritates,  ut  sibi  subveniant,  sub  pena  confiscacionis  quarte 
partis  omnium  bonorum  possessorum,  sed  quia  multi  nobiles 
et  potentes  viri  de  illis  partibus  in  istis  superioribus  partibus 
^ont  prope  Gransonam  et  Mortanum  inteifecti,  reliqui  illas 
partes  adire  nolunt,   volentes  pocius   relinquere  sua  quam  ita 

^crudeliter  occidi. 

Civitas  Harlem  in  Brabancia  eo  itinere,  quo  itur  ad  Mech- 
lisiam,  se  ab  obediencia  ducis  Burgundie  abstraxit,  et  multe 
^ciam  alie  sunt  in  proposito  se  ayertendi  ab  eo  *).  relatum  erat 
ni  inferioribus  partibus,  ut  ipse  dux  Burgundie  fuisset  inter- 

*fectug.    unde   tota  patria  gavisa  ftiit,   et  fuisset  illud  prophe- 

II.  S.  dio  Bamerlnag  zu  B.  42, 1.  12.  Fttr  den  Namen  ist  eine  Lftcke  gelMsen. 
SB.  27.  Die  Worte  in  Bnbaneia . . .  MecUiniam  sind  ipater  über  die  Zeile  geMtst.  Statt 
Hadern  liatt»  Knebel  snertt  einen  andern,  jetst  nicbt  mehr  recht  leserlichen  Namen 
fnchriebon. 

1]  Ein  aolehes  Abrasieren  der  Haare  am  ganzen  Körper  hatte  bei  Hans 
Böhn  Tor  seiner  Hinrichtung  stattgefunden.    Barack  a.  a.  O.  27, 

2)  Hermann. 

3i  Naeh  Ennen  lü,  573  f.  hatten  die  Fürsten  von  Mains,  Trier,  Pfals  und 
Mdi-Berg  iwiachen  dem  Ershischof  Ruprecht  und  dem  Administrator  Her- 
^^fis,  dem  Domcapitel  und  der  Stadt  Köln  einen  Waffenstillstand  vom  11.  Juli 
^  nm  20.  August  yennittelt,  der  dann  bis  zum  16.  October  rerl&ngert  wurde. 
'Aber  der  Yersuch,  während  dieses  Bestandes  und  Friedens  den  Streit  beizu- 
!?fBi,  hEeb  Tergeblich.  Abermals  wurde  die  Waffenruhe  yerlSngert«  u.  s.  w. 
^li^rdieköfaügchen  Wirren  s.  femer  unten  pag.  101^  111^ 

4  Vgl  unten  S.  66,  7ff. 

SttJerChnniken.  IXT.  4 


um 


50  l^'^ß- 

ticum  in  eo  completum :  »in  interitu  tuo  gaudebo  vel  rideboc  ^). 
fuissent  bene  contenti,  ut  a  tali  tyranno  fuissent  absoluti  et 
liberarentur. 

Colonien^ß«  clericis  multa  onera  imponunt,    quibus  antea 
fiierunt   subportati.     sed   non   est   mirum,    quia  racione  cleri^ 
multa  paciuntur,   et  si  fuerunt  consolacionis  socii,  sint  eciam 
et  tribulacionis  in  nomine  domini. 

In  Franckfordia  multo  tempore  non  fuerunt  in  nundini- 
bus  tot  merces  sicut  in  preteritis   proxime  circa  festum  nati- 
Sept! 8 yitatis  Marie,  quia  omnes  tam  principes  quam  plebei  indigenti<) 
peccunia  et  principes  salvos  duxerunt  mercatores  propter  gabel- 
lum.     unde  utrobique  necessitat  egestas  deo  disponente. 

[e»^]  Dux  Fridericus  comes  palatinus  Reni  habuit  in  Nan- 
seio  suos  soldatos  pro  parte  ducis  "Buigundie.  res  est  infecta. 
principes  faciunt  sicut  Judei  contra  dominum,  mittentes  unumis 
pro  Omnibus,  ut  si  ille  eum  vinceret,  omnes  riderentur  victores^). 
miserunt  contra  imperiales  civitates  et  presertim  colligatos 
Alamanie  Karolum  fatuum  ducem  Bui^ndie,  temptans  eos, 
ut  si  eos  sua  contumaci  superbia  in  curruum  et  armatorum 
suorum  multitudine  vinceret,  omnes  essent  victores.  sed  ex2< 
gracia  dei  adhuc  ipse  cum  suis  omnibus  est  confusus.  eget 
magna  gracia,  si  vivus  abscedere  possit. 

[le**]  Dominus  3)  .  .  marscalcus  sacri  imperii  de  Pappen- 
heim missus  a  domino  nostro  imperatore  ad  Constanctom,  ut 
omnes  auctoritate  imperiali  compelleret  obedire  domino  Ottoniii 
de  Sunnenberg  electo,  venit  ad  Schaffhusen  et  requisivit  consules 
opidi,  ut  apprehenderent  abbatem  et  omnia  bona  sua  caperent 
sub  penis  in  processibus  imperialibus  comminatis,  cum  et  ipse 
obediret  domino  de  Friberg  copfirmato  et  proviso.  Schaff- 
husenses  precibus  insistebant,  ut  ipse  dominus  marscalcus  non^i 
ita  seriöse  procederet,  quia  instaret  dieta  inter  dictos  dominos 
observanda  in  Thurego,  et  forte  deus  donaret  eis  graciam, 
quod  res  ipsa  pacificaretur.  dominus  abbas  esset  dominus 
civitatis  et  ipsi  prestitissent  ei  juramentum  fidelitatis  ^).     ipsi 

7.  et  sp&ter  eingefbgt.       23.  Fftr  den  Namen  ist  eine  Lftcke  gelassen.       33.  qni. 

1)  Proverb.  1,  23:  in  interitu  vestro  ridebo. 

2)  Es  ist  wohl  Matth.  22,  34  ff.  gemeint,  wo  enählt  wird,  dass  die  Phari- 
säer zusammentraten,  und  dass  dann  einer  unter  ihnen  eine  yerf&ngliche  Frage 
an  Jesus  richtete. 

3)  Rudolf.    S.  unten  S.  71,  21.  72,  4. 

4)  Der  Abt  Ton  Allerheiligen  lu  Schaffhausen  war  der  alte  Stadtherr, 
dessen  Rechte  aber  längst  durch  die  Inhaber  der  Vogtei  (von  1330 — 1415  be- 
fand sich  dieselbe  als  Reichspfand  in  den  Händen  Österreichs,  seit  1415  in 


1476.  51 

Don  possent  ita  contra  eum  subito  procedere  neque  esset  eciam 
honestom  eis.  sicque  post  certos  traetatus  res  fuit  suspensa  us- 
qne  post  dictam  dietam.  quid  fiet  nescitur.  deus  det  nobis 
pacem. 

^  Interea  eciam  monuit  auctoritate  imperiali  dominum  Basi- 
iensem,  decanum  et  capitulum  necnon  cives  Basilien^^«,  ut 
dominum  Johannem  Wemherum  de  Flachslanden  prepositum 
BisHiensem  et  custodem  Constanct^aiTi,  qui  eciam  domino  de 
Fnbeig  obedienciam  [fecisset,  capperent  cum  omnibus  bonis 
Ksois,  et  requisiti  de  response  dominus  noster  Basiltensis  re- 
spondit)  quia  ipse  immediate  subest  Romane  ecclesie  et  ejus 
presidenti  episcopo,  ideo  oporteret  mandatis  apostolicis  obedire, 
dres  Tero  requisiti  responderunt^  quia  ipsi  eciam  immediate 
sabsunt  episcopo  Basilien^t,  cui  singulis  annia  publice  jura- 
lernen  tum  fidelitatis  et  debite  obediencie  prestiterunt  et  prestant, 
non  licet  eis  a  suo  episcopo  declinare,  ut  ipsi  aliter  senciant 
quam  ipse^),  capitulum  vero  assensit  responsioni  domini  epis- 
copi. 

Interea  fuit  indicta  dieta  ad  Schaffhusen  observanda  inter 

»ipsos  dominos  episcopos,  si  possent  amicabiliter  concordari.  quam 

dietam  dominus  Otto  abdixit,  dicens  non  posse  ibi  venire,  quod 

ipse  non  sit  amplius  potens  iUius  cause,  quia  illam  sibi  dominuis 

aoster  imperator  ad  se  advocaverit. 

[17]  Dominus  Reynhardus  dux  Lothoringie  cum  obsideret 
2^ciTitatem  Nanse,  dux  Burgundie  spopondit  hiis,  qui  pro  parte 
»oa  intus  erant,  defensionem  et  scripsit  inferioribus  civitatibus 
suis,  Lutzelburgen^'it««,  Brabantinis,  Holandinis,  Selandinis,  Flam- 
mingis  et  aliis,  ut  yenirent  sibi  in  auxiUum,  et  cum  multi  yenis- 
sent  de  Lombardis  et  Piccardis ,  quos  in  Gelria  dimiserat,  ad 
»fines  Lothoringie,  dominus  dux  per  suos  exploratores  cognoyit 
ädrentum  ipsorum,  disposuit  expungnare  eosdem.     quod  cum 

14.  aanü  faUt. 

den  Hinden  der  Bürgerschaft  selbst)  in  den  Hintergrund  gedrängt  worden 

»aren. 

1;  VgL  oben  S.  20,  3  ff.  Wie  wir  aus  dem  unyollendeten  Coneept  eines 
Sehreibens  des  Käthes  an  den  Kaiser  (Missiyenb.  XIV,  321  f.,  zwischen  Schrei- 
ben vom  17.  und  vom  19.  Sept),  und  dem  S.  54  A.  1  angeführten  Schreiben  an 
denlfanichall  ersehn,  hatte  ersterer,  nachdem  er  in  einem  Briefe  vom  28.  Aug. 
ebenda  313)  den  Marschall  nochmals  auf  die  bevorstehende  Ankunft  des  Le- 
giteo  und  den  von  den  Eidgenossen  nach  Zürich  angesetzten  Tag  hingewie- 
^y  eine  Botschaft  su  ihm  nach  Constani  abgesandt  und  sich  in  bekannter 
Wttse  {TgL  Bd.  n,  9,  16,  17  und  10  A.  1)  auf  die  Stellung  Basels  als  einer 
^öen  Stadty  auf  die  Verpflichtung  gegenüber  dem  Bischof  und  der  GeisÜich- 
Kät  berufen,  »dem  allem  nach  uns  ye  nit  zustünde  noch  geburte  gewaltsamy 
^  an  sy  ze  legten,  sunder  einer  andern  oberkeit.« 


nm 


52  1476. 

audissent  prefati  Lombard!  et  ceteri,  quod  ipse  se  prepararet 
ad  expedicionem  eorum  et  eis  obviam  veniret,  retrocessemnt 
et  fiigierunt  ad  äiferiores  partes. 

Dux  Lothoringie  putans,  quod  hii  qui  in  Nanse  erant, 
quia  ipse  cum  magno  exercitu  vallavit  eam,  terrerentur  et  5 
resignarent  civitatem  et  abirent,  non  voluit  eos  arcere  bom- 
bardis  et  pepercit.  et  quia  nolebant  et  magna  dampna  infer- 
rent  hüs,  qui  extra  in  exercitu  erant,  requisivit  Basilien^e«  et 
alios  confederatos ,  ut  sibi  mittant  clientes  ad  exterminium 
ipsius  civitatis,  at  ipsi  responderunt,  (quid  opus  sit  mittere,  i<^ 
cum  ipse  velit  eis  parcere  et  non  facere  diligenciam  cum  bom- 
bardis,  exterminacionem  et  conquassacionem  murorum.  quo 
accepto  responso  primo  incepit  bombardis  conquassare  murum 
civitatis  et  facere  diligenciam  pro  recuperacione  civitatis. 

Et  tunc  dux  Burgundie  transtulit  se  in  Bisuncium  et  dis-  ^^ 
tribuit  suum  exercitum  extra  hincinde  ad  opida  vicina,  ita 
quod  cottidie  venirent  ad  Brunnentrut,  Belefort,  Munpolgart 
et  alia  vicina  loca  et  spoliarent  homines  et  interficerent.  et 
Sept.  14  hoc  circa  festum  exaltacionis  sancte  crucis  >).  et  dominus 
Johannes  de  Venningen  episcopus  Basilien^  mandavit  omm>20 
bus  suis  subditis,  ut  seminarent  et  triturarent  blada  et  abdu- 
rceent  reponerentque  ad  loca  sibi  conveniencia,  ubi  eis  postea 
frui  et  gaudere  possent. 

[i7^]  Eodem  tempore  dominus  noster  imperator  Fridericus 
mandavit  magistro  civium  et  consulibus  in  Rütlingen,  ut  sub25 
magnis  penis  expellant  presbiteros  domino  Ludowico  de  Friberg 
adherentes.  sicque  factum  est,  ut  cum  mane  expulissent  pres- 
biteros et  clerum  totum,  post  prandium  eodem  die  ad  simile 
mandatum  imperatoris  admiserunt  Judeos ,  quos  dudum  ex- 
.  pulerant.  so 

Basilien^ß«  eciam  fuerunt  jam  dudum  moniti  per  domi- 
num . . .  marscalcum  de  Pappenheym,  ut  dominum  Johannem 
Wemheri  de  Flachslanden  prepositum  Basilien^^iTt  et  alios 
beneficiatos,    qui    adheserunt   domino    Ludowico    de    Fribeig, 

31.  moniti  nt  per.       32.  Hack  dominnm  itfttt  des  Namens  ein  kleiner  Strich. 

1)  Nach  dem  Tagebuche  der  Haushofmeister  bei  GominechLenglet  11,  220 
brach  Karl  erst  am  25.  Sept  von  La  Rivi^re  auf  und  traf  am  30.  in  Beaan9on 
ein.  Doch  ist  es  leicht  denkbar,  dass  in  der  von  Knebel  hier  angegebenen 
Zeit  ein  Theil  des  sich  sammelnden  Heeres  an  die  Grenze  gegen  Mümpelgart 
und  das  bischöfliche  Gebiet  verlegt  wurde  und  die  benachbarten  Landschaften 
schädigte.  In  Basel  gieng,  wie  wir  aus  einem  Briefe  Berns  an  Basel  yom  16. 
September  (Staatsarchiv  Basel  St.  ^  Nr.  6)  ersehn,  das  GerQcht,  der  Herzog 
ziehe  gegen  Mümpelgart  heran. 


1476.  53 

capiant  et  bona   sua   sibi   ipsis  reservent.     ad   quod  dominus 
episcopos  B^Lsiliensis  etc.  supra^)  de  eo  satis  scriptum  est. 

In  Nanse  Axgentinen^ßs  suas  bombardas  posuerunt  non 
longe  ante  mumm  et  mixabiliter  inceperunt  conquassare  murum, 

Set  speratur,  quod  debeant  statim  habere,  et  tota  patria  Alssacie 
«iperioiis  et  inferioris  mittunt  frequenter  suos,  quia  timent, 
quod  dux  Buignndie  veniat  cum  magno  exercitu  ad  defen- 
dendum  eos. 

Die   veneris    ante    festum    sancti   Mauricii   Argentinen^e«  s«pt.  20 

timiserunt  ad  expedicionem  Nansensem  nulle  viros  cum  duabus 
magnis  bombardis  et  alüs  correquisitis. 

Dux  Bui^undie  fuit  in  Bisuncio  et  habuit  suum  exercitum 
prope  Ponterlin,  Junge  et  iUis  locis  vicinis  et  perplexus  nescie- 
bat  quo  iret. 

i^  Practicavit  cum  domino  imperatore,  quia  imperator  sus- 
pectus habebatuT,  quia  cum  secum  apud  Nüssenam  esset^  trac- 
tavit  cum  duce  'Bwcgundisy  quod  intrare  illam  patriam  deberet 
et  sibi  eam  subjugare,  et  tunc  traderet  filium  suum  filie  ducis 
Bjiipmdie  et    traderet  sibi  illam  patriam,    et  illa   fuit   causa 

Si^introitus  illius  patrie,  quia  putabat  se  statim  subegisse,  et  frau- 
datns  est  ex  dei  gracia  desiderio  suo.  iUo  attento  domini  de 
liga  ista  non  habent  magnam  fidem  in  imperatorem,  quia  nun- 
qiiam  fecit  in  aliqua  parte  pacem,  sed  ubi  pacem  reperit,  [is] 
inTenit  modum,    ut  discordie  fiant,   et  ubi  se   interponit  pro 

^pace,  seminat  majores  errores  et  relinquit  post  se  semper  ma- 
jores lites.  illo  attento  civitates  non  habent  fidem  in  eo.  ipse 
edam  hoc  considerans  practicavit  cum  rege  Hungarie,  ut  ille 
se  pro  medio  interponat.  et  missis  oratoribus  obtinuit  salrum 
conduetum.     qui  exnunc  sunt  in  Lutzema,   attemptantes  con- 

»cordiam  et  media  pacis.  sed  non  adhibetur  magna  fides,  quia 
dox  Buigundie  homo  bellicosus  nunquam  servavit  fidem  neque, 
quod  pejus  est,  jusjurandum.     quid  fiat  exspectatur^). 

Feria  sexta  dominus  .  .  .  marscalcus  de  Pappenheym  ex-sept.  20 
ecutor  mandatorum  imperialium  in  facto  ecclesie  Constancienm 

'^Basäiejises  requisivit  sub  comminacionibus  et  penis,  ut  dominum 
Johannem  Wemhteri  prepositum  Basüiensem  et  alios  adherentes 
donuno  Ludcmco  de  Friberg  proviso  apostolico  Conataxiciensis 
ecclesie  capiant  et  bona  sua.  sicque  factum  est  ut  consules 
BasilienÄtfÄ  misissent  pro  ipso  domino  Johanne  Wemhero  de 

»Flachslanden  preposito  et  ostendissent  sibi  mandatum,  requi- 

33.  Nach  dominus  iat  fftr  den  Namen  eine  Lftcke  gelasien. 

Ij  S.obenS.  51,  5ff. 

2)  8.  unten  S.  55,  6flf.56,  3 ff. 


54  1476. 

rentes,  ut  ipse  adhereret  domino  Ottoni  de  Siinnenberg  electo 
Constancf^n^f.  alias  juxta  mandatum  ipsis  factum  oporteret 
eum  et  bona  sua  capere.  territus  peciit  veniam  et  ut  eum 
micius  tractarent.  Uli  vero  dicebant  sibi,  quod  non  liceret  eis 
transgredi  mandatum  imperiale,  sed  omnino  exequi,  et  extunc^ 
abdixerunt  sibi  salvum  conductum  in  Basilea.  quo  facto  habito 
consilio  cum  dominis  de  capitulo  BHailiensi  postea  recessit 
Kinfeldiam  ^). 

Sept.  20         Eadem   die   eciam   hoc   idem  domino   plebano   in  Sancto 
Theodoro^)  minoris  Basilee  dixerunt,  qui  protinus  recessit  ex<»io 
tra  Basileam. 

Idem  eciam  dixerunt  dominabus  in  Clingental,  que  eciam 
adheserunt  domino  Ludwico  de  Friberg. 

Sept.  23         Dominus  prepositus  die   lune  post  Mauricii  suppellectilia 
sua  transmisit  extra  civitatem,  timens  quod  executores  dominii^ 

3.  Vor  Urritns  stand  »ipse  tunc«,  das  aber  ausgestriclieii  ist. 

1)  Am  19.  Sept  schreibt  der  Rath  an  den  Marschall  nach  der  Rückkehr 
der  Botschaft,  die  er  zu  ihm  nach  Constanz  geschickt,  er  hätte  sich  versehn, 
der  Marschall  würde  sich  mit  der  ihm  durch  dieselbe  überbrachten  Antwort 
begnügt  haben,  »dwil  aber  anders  uwers  willens  ist  und  wir  gegen  herr  Hanns 
Wemher  Ton  Flachslannden  tümbrobst,  ouch  dem  lutpriester  und  den  frouwen 
z^  Clingental  ze  Minderen  Basel  in  Übung  stannd  der  sach  zu  g&t,  so  hitten 
wir  uch  so  wir  emstlichest  vermögen  . . .  der  sach  uff  14  tag  oder  drye  wuchen 
ungevarlich  uffenthalt  ze  tünd«  u.  s.  w.  Missivenb.  XIV,  326.  Nach  KnebeU 
Bericht  hat  der  Marschall  den  gewünschten  Aufschub  nicht  gewährt.  Wegen 
seines  Einschreitens  gegen  den  Domprobst  wurde  der  Rath  vom  Bischof  zur 
Rede  gestellt  und  verantwortete  sich  am  1.  October.  Jener  habe  als  Anhänger 
Ludwigs  von  Freiberg  ohne  Wissen  und  Willen  des  Rathes  dermaassen  ver- 
handelt, dass  er  die  Folgen  billiger  Weise  selber  tragen  möge.  D;e  Sache  be- 
rühre seine  Person ,  nicht  den  Bischof  oder  die  Stift.  Der  Bischof  wird  ge- 
beten, ihn  anzuweisen,  dass  er  sich  mit  dem  Marschall  vertrage,  »also  dz  wir 
sinthalb  nit  furer  angestrengt  werden.«  A.  a.  O.  327.  —  Der  Beschluss  des 
Rathes  ist  Öffiiungsb.  V,  175  folgendermaassen  verzeichnet:  uff  fritag  vigilia 
sancti  Mathei  apostoli  (Sept.  20]  anno  quo  supra  ist  uff  die  gebott  und  erford- 
rung  herr  Rüdolfis  zu  Bappenheim  marschalcks  etc.  an  statt  der  k.  m.  uas- 
ganngen  vor  beden  reten  und  nach  ir  erkanntnusze  herr  Hanns  Wemhem  von 
Flachslannden  thömbrobst,  dem  lutpriester  zu  Sannt  Theoderen  und  Grunde- 
lin  an  statt  der  frouwen  zu  Clingental  zÄ  erkennen  geben,  daz  ein  ritt  sy  vor 
den  gemelten  gebotten  wider  die  k.  m.  nit  geschirmen  könne  noch  der  k.  m- 
gewaltsamy  vor  sin,  sunder  gebure  einem  rat,  sich  der  k.  m.  gehorsamcHch  ze 
erzöigen.  darumb  so  mögen  sy  trachten  sich  mit  dem  marschalck  ze  stellen 
und  die  gebott  abzetragen ;  wie  sy  ouch  darumb  verkommen,  lasz  ein  ratt  be- 
seheen ;  was  ouch  ein  rat  darinn  wisse  ze  raten  und  ze  helffen  inen  zu  g&t,  sye 
er  guttwiUig  geneigt 

2)  Joh.  Ulrich  Surgant  (Archiv,  v.  St  Theodor) ,  bekannt  auch  als  Lehrer 
an  der  Universität,  vgl.  Vischer,  Gesch.  d.  Univ.  168.  241.  St.  Theodor  war 
die  Pfarrkirche  von  Klein  Basel,  das  zum  Bisthum  Constanz  gehörte.  Auch 
das  Dominicanerinnenkloster  KHngenthal  lag  in  Klein  Basel. 


1476.  55 

imperatoris   aliquo    dierum   de  facto   intrent   curiam   suam   et 
recipiant 

[n^]  Die  martis  post  Mauilcii  civitas  Basilien^V  misit  cen-  Sapt.  u 
tum  sexaginta  Tiros  armatos  ad  Nanseam  ad  alios  50  equestres, 

^quo6  ibidem  habebant^). 

Sanctissiiniis  maximus  pater  dominus  Sixtus,  volens  rem 
ipsam  inter  confederatos  magne  lige  et  ducem  Burgundie  pa~ 
dficare,  misit  legatum,  dominus  vero  Serenissimus  Friderieus 
ünperator  misit   Johannem*)  Hesler  utriusque  juris  doctorem, 

^^et  dominus  rex  Hungarie  dominum  Jeorgium  de  Steyn  pro- 
thonotarium  pape  ambasiatorem  misit  ad  dietam  Lutzementf^m 
proxime  tentam.  qui  omnes  insteterunt  apud  confederatos  ^  ut 
dieta  amicabilis  indiceretur  inter  eos  et  ducem  Burgundie, 
apud  quem  eciam  consensum  dixerunt  impetrasse^). 

'^  Dominus  Jeorgius  de  Stein  vel  Lapide  filius  fuit  nobilis 
Conradi  de  Lapide  armigeri  Constanaen^.  qui  primum  fuit 
canonicus  Augustensis  et  per  promocionem  patrui  sui  Wilhelmi 
de  Lapide  doctoris  utriusque  juris  et  militis,  consiliarii  domini 
Alberti  ducis  Austrie,  postea  factus  cancellarius  ejusdem  ducis. 

*luc  intraTit  cum   eodem  duce  Alberto  de  Austria  cum  domino 
Friderico  'Ratnanorum  rege  anno  1451  pro  Corona  imperiuli  ad-i45i 
ipiscenda  ad  Urbem  et  ibidem  promocione  domini  ducis  Alberti 
prothonotarius  pape  Nicolai  factus  erat  et  postmodum,  mortuo 
domino  duce   Alberto,   adhesit  domino  Friderico  Romanorum 

^imperatori  et  ibidem  ditatus  impignoravit  ab  eodem  imperatore 
ciTitatem  et  castrum  Styre  et  pertinencia  ad  eandem.  hie  di- 
tatus in  tantum  intumiyit,  ut  se  opponeret  imperatori  Friderico. 
qui  rursus  eundem  Jeorgium  de  Lapide  inpungnans,  dum  rex 
Bobemie  propter  perfidiam  esset  contra  imperatorem,  [te]  effu- 

^  gavit  de  Stjrria.  ipse  Georgius  fugiens  se  eidem  regi  Bohemie 
junxit  et  post  multa  venit  ad  regem  Hungarie,  cum  rex  Hun- 
garie tenderet  insidias  regi  Bohemie,  et  cum  eo  mansit  usque 
in  hodiemum,  in  quo  rex  Himgarie  misit  eum  ambasiatorem 
ad  iUas  partes,     magnus   nequam;    subdyaconatum  postposuit 

10. 11.  Zuerst  liatie  K.  gMehri«l)«n :  rez  Hungarie  siios  nuneios  misit,  dann  hat  er  svoa 
Buicios  gestriclien  nnd  dafftr  die  Worte  dominum  . . .  ambasiatorem  an  den  Band 
geeclizieiMn. 

1)  8.  oben  S.  45,  21 1  2)  S.  oben  S.  46  A.  2. 

3)  S.  unten  S.  56,  3  ff.  Über  die  Sendung  des  Jörg  vom  Stein  s.  A.  Ph.  t. 
Segeaser,  Die  Besiehungen  der  Schweiser  zu  Mathias  Corvinus  1476 — 1490 
(Lacem  1860)  13  ff.    Neue  Ausgabe  in  den  Kleinen  Schriften  11  (Bern  1879), 


56  1476. 

et  se  armate   milicie  implicavit.     illum  Jeoi^um  ego  novi  et 
secum  simul  in  Roma  aliquamdiu  fui^). 

8«pt.  22         Conclusa  in  dieta  Lutzemen^*  in  die   sancti  Mauricii  et 
sociorum  ejus  martirum  anno  etc.  76  2). 

Das  anbringen  hem  Jfirgen  vom  Stein  des  kungs  von  Hun-ö 
gern  vollmechtigen  botten  noch  anzoug  sins  credentzbrieff,  im 
zu  gestatten  einen  friden  z&  suchen  zwischend  dem  hertzogen 
von  Burgnnd  und  der  vereynung  und  in  dannenthin  zum  hertzo- 
gen von  Burgund  zu  geleiten,  solichs  Ach  zu  erwerben:  was 
doruff  die  antwort  ist,  weisz  iettlicher  bott  wol  ze  sagen  [c]').  lo 

Das  anpringen  der  botten  von  Bern  des  werbens  halben, 
so  von  dem  hertzogen  von  Burgund  selbs  bevolhen  sin  sol, 
anzubringen,  dasz  man  an  dem  krieg  ein  bestand  mach,  do- 
mitt  man  wider  zfi  einem  ewigen  friden  reden  mAg^),  sol  man 
heympringen  und  uff  den  nechsten  tag  antwort  geben  [d].       is 

Und  als  herr  Wilhelm  Herter  von  bevelh  wegen  unsers 
herren  von  Oesterrich  angebrocht,  dasz  doctor  [19^]  Hesler 
als  ein  legatt  des  bobsts  und  keysers  begert  hatt,  ob  man  ge- 
statten woU  einicherley  fridens  zwischend  dem  hertzoffen  von 
Burgund  und  der  eynung  z&  suchen,  so  sy  ein  cardinal  und 20 
legatt  zu  Metz^),  dem  soll  man  solichs  zu  wissen  tun,  der  wil 

6.  K.  anxng.  St.  anxdag.       8.  K.  im.  St.  inn.        8.  K.  z&.  St.  tum.       9.  St.  werben. 
13. 14.  St.  dftdurch.        16.  St.  dem.        17.  St.  anbracht.       17.  St.  Hestlar. 

1)  Knebel  war  im  J.  1458  in  Rom.    S.  unten  pag.  186. 

2)  Dieser  Abschied  findet  sich  mit  unwesentlichen  Abweichungen,  die 
wir  unter  dem  Texte  mit  der  Beseichnung  St.  angeben ,  auch  in  dem  Bande 
A.  G.  5  des  Staatsarchivs  Basel  BL  163  unter  der  Überschrift:  abscheid  des 
tags  zu  Lutsem  uff  Mauricii  gehalten  76.  (vgL  noch  die  kurzen  Notizen 
»ak  Heinrich  Zeigler  sin  bottschafit  von  dem  tag  zu  Lutzem  erzalt  hatt«  im 
Öffnungsb.  V,  174^].  Er  enthfilt  Yon  dem  Abschiede,  wie  er  Eidg.  Absch.  II, 
S.  617  ff.  aus  dem  Staatsarchiv  Luzem  mitgetheüt  ist,  diejenigen  Punkte, 
welche  von  den  Eidgenossen  und  der  niedem  Yereinimg  gemeinsam  berathen 
wurden.  Wir  fügen  den  einzelnen  Absätzen  in  Klainmem  die  Buchstaben 
bei,  mit  welchen  die  entsprechenden  Absätze  in  den  Eidg.  Absch.  bezeichnet 
sind.  Die  Fassung  derselben  ist  bei  Knebel  und  im  Basler  Archiv  hie  und  da 
etwas  abweichend  von  der  im  Luzemer  Archiv. 

3)  In  dem  luzemischen  Abschiedeband  lautet  dieser  Absatz  folgender- 
maassen:  »Das  anbringen  hem  Jörgs  vom  Stein  ritter,  als  ein  vollmechtiger 
bott  des  küngs  von  Ungern  mit  sinem  gewaltzbrieff,  als  er  anbracht  hat,  dts 
man  im  gönnen  und  verwilgen  wel,  darin  umb  ein  Mden  ze  reden,  und  daby 
begert  im  gleitt  zu  geben,  ist  im  geantwurt,  dz  man  dz  heimbringen  und  uff 
dem  nechsten  tag  antwurt  geben  wel«,  und  ist  noch  hinzugefügt:  »hat  der  ant- 
wurt  nit  erwartet«.    Segesser  a.  a.  O.  14  A.  3  (184  A.  30). 

4)  S.  oben  S.  29  A.  2. 

5)  Der  uns  aus  Band  11  bekannte  Bischof  Alexander  von  ForlL  S.  unten 
S.  70,  24  ff  72,  35  ff. 


1476.  57 

^ch  donnii    arbeiten,   wond  er  hatt  volge  von  dem   hertzogen 
von  Bmgundy  und  inn  geleiten  an  ein  gelegen  end  zä  der  ver- 
eynmig  zu.    kommen:    soll    man    heympringen   und    in^  zem 
nechrten  ts^  antwort  geben  [e]^). 

^     Item   mS    sunnentag  zu    nacht  ^  nechst  vor   Dyonisii   soll  Oet. 
yedennan  sm  bottschafft  mit  vollem  gewalt  zu  Lutzem  an  der 
heibeig  liaben  und  momendes  doselbs  umb  alle  yoi^eschribene 
und  nochgescliribenen  sachen  entlich  antworten  [fj. 

Das  klagen    und  t?erantworten   des   bischoffs  von  Metz^), 
»dogegen  die   antwort  und  widerred  des  hotten  von  Lutringen 
winent  die  betten  z&  sagen  [g]. 

Item  von  der  bütt  w^en  ist  geratschlaget,  dasz  man  nu- 
lemol  kein  butt  machen  und  nachmalen  verkommen  soll,  was 
in  dem  veld  gewonnen,  dasz  es  daselb«  gepütiget  und  dovor 
i^nit  hinweg  gefertiget  werd,  und  was  man  mit  dem  gelt,  so 
US  dem  buttgü.t  vor  Murtan  gelöst  ist,  handien  woU,  sol 
man  heymbringen  und  zu  dem  nechsten  tag  völlig  antwort 
geben  [l]. 

[20]  Und  als  des  von  Wirtenberg  botten  begert  hand  irem 
•herren  gestatten  Munpolgart  überzegeben  oder  dem  keyser  in- 
znantworten,  domitt  graff  Heinrich  ^in  sune  siner  gefengnissz 
gelediget  werd,  ist  inen  mitt  den  besten  werten  abgeschlagen, 
doroff  sy  wyter  begert  hand,  in  ein  unpartysche  hand  zu  uber- 
^ben  und  den  krieg  usz  still  lossen  sitzen  noch  der  punt- 
sgenosen  gefidlen,  dodurch  groff  Heinrich  etlichermossz  ledig 
werd:  sol  man  heymbringen  und  zum  nechsten  tag  antwort 
geben  [n]. 

Denen  von  Bern  ist  befolhen   einen   16ffer   in   gemeyner 
puntgenossen   kosten   gon  Franckenrich  zu    der  Eydgenossen 
s>  botten  z^  senden  und  die  berichten,  was  uff  disen  tag  fridens 
ludb  anbrecht  und  was  gehandlet  ist  [o]^). 

1.  st  Tolg  an.  Beispiele  Ton  der  Attwendung  beider  Prftpoiitioneii ,  an  and  von ,  in 
di«MT  YeiUndnng  e.  bei  MtUler-Zamcke ,  Mittelhochd.  Wörterb.  m,  366  und  bei  Orimm, 
Davteebei  W6rterb.  m,  1872.  Vgl.  in  Anm.  1  die  Faeinng  im  Lmemer  ArcbiT.  3.  im 
feUt  St.  5.  Hern  fehlt  St.  7.  8.  Tor-  nnd  nnehgesehriben  St.  9.  K.  antworten. 
St  Terantworten.  Ancb  Bidg.  Absch.  haben :  Die  Klage  nnd  Verantwortung.  12.  item 
fehlt  St.       14.  K.  das  selb.       24.  St.  litxen  loeeen.       30.  St.  der  firiden  halb. 

1)  £idg.  Absch.  sagen :  Auf  nächstem  Tag  wiU  man  Antwort  geben,  »dann 
&  selben  legatten  hant  darumb  volg  Tom  hertiogen  von  Burgund.« 

2}  Vgl  unten  8.  70,  ISffl  75,  21  iL 

3)  Eidg.  Absch.:  »Wir  haben  ein  löuffer  geschickt  in  unser  aller  kosten 
gas  Frankeniich  sn  der  Eidgnossen  botten  und  inen  zu  erkennen  geben  die 
▼efbnng  des  friden  halb,  wie  obstad,  und  ob  der  hersog  von  Burgund  uns 
gegen  dem  kOng  reruntrüwen  und  fargeben  wurd ,  ds  wir  der  richtung  an  in 
begeren  und  den  kflng  ussetsen,  als  er  vor  getan,  uns  darin  su  dem  besten 


58  1*76. 

Item  yederman  soll  gerust  sin,  wider  den  her  (zogen  von 
IßiLTgund,  als  die  botten  das  angesehen  hand  [p]. 

Das  hochtreffenlich  schriben,  so  der  bischoff  von  Basel 
gantzem  bund  geton:  was  man  im  geantwort  hatt,  weisz  der 
bott  ze  sagen  [m]^).  * 

1  item  fehlt  St. 

verantwuTten.  das  ist  den  von  Bern  empfolhen  ze  schriben  und  le  Yertigen 
in  unser  aller  namen.«  —  Auf  dem  Tage  su  Freiburg  war  beschlossen  worden, 
im  Namen  s&mmtliclier  Eidgenossen  eine  Botschaft  an  den  König  zu  senden, 
die  auf  1.  September  von  Bern  abgehen  sollte.  Aus  Eidg.  Absch.  11,  S.  615 
Nr.  849  und  Tülier,  Gesch.  v.  Bern  IE,  304  A.  3  scheint  hervorzugehn,  dass 
wenigstens  die  bemischen  Mitglieder  derselben  zwischen  17.  und  19.  Sept. 
von  Bern  abreisten.  Nach  pag.  21  ff.  fand  der  lothringische  Gesandte,  der  am 
7.  Sept.  von  Renat  zum  König  abgeschickt  wurde  und  am  23.  Sept  wieder  vor 
Nancy  eintraf,  bei  seiner  ersten  Audienz  am  königlichen  Hof e  (also  etwa  Mitte 
Septembers)  »der  gemeinen  Eydgenossen  bottschafft«,  von  der  er  allerdings  nur 
Luzemer  nennt. 

1)  In  dem  Bande  A.  G.  6  des  basl.  Staatsarchivs  findet  sich  nach  dem  Ab- 
schiede des  Tages  von  Luzem  auf  Bl.  154  »die  geschrifft,  so  unser  herrvon 
Basel  uff  den  tag  gen  Lutzem  gemeinen  puntherren  getan  hattn,  folgender- 
maassen  lautend:  unsem  fruntlichen  dienst  zuvor,  edlen,  strengen  und  far- 
sichtigen,  wisen,  lieben  puntgnossen.  wir  hand  nitt  anders  gewüst,  dann  das 
diser  tag  uff  des  heiligen  kr&tz  tag  sin  wiird  (Sept.  14 ,  vgl.  Eidg.  Absch.  11, 
S.  604  q.  Chmel  222  und  die  Verhandlungen  des  Tages  zu  Freiburg  in  den  Bei- 
lagen), uff  den  wir  die  unsem  geordnet  hattend  denselben  tag  z&  s&chen,  die 
wir  aber  ietzunt  gen  Colmar  zu  demselben  tag  der  vereynung  halb  geschickt 
haben  (Öfihungsb.  V,  174 :  als  graf  Oswalt  ein  tag  uff  fritag  vor  sant  Matheus 
tag  [Sept.  20]  gon  Colmar  angesetzt  hat,  was  man  da  dem  botten  emphelen 
wöU) .  darumb  wir  uwer  aller  lieb  und  früntschafit  bittend,  an  uns  dz  fdr  übel 
nitt  uffzünemmen,  dz  wir  ietz  nitt  schickent,  dann  nochdem  es  gen  uns  und  den 
unsem  furgenomen  wirt,  so  wü  uns  wäder  recht,  fruntschafft  des  buntz  nach 
rechtbietung  uff  die  vereynunghem,  uff  unsers  herren  von  Oesterrich  rate  nach 
uff  eintzig  stet  der  vereynung  nitt  helffen,  dann  uns  nitt  antwrt  daruff  worden 
ist.  deshalb  wir  me  dann  der  vyent  halb  der  unsem  nitt  enberen  mögent,  wann 
nun  uns  offenbar  bewarung  beschäch  und  nitt  verdeckt  mit  uns  und  den  unsem 
umbgangen  wurd ,  so  wüstend  wir  uns  gen  inn  zu  haltten  und  nemend  dz  sü 
f oUest  dz  ir  land  wytter  gond ,  breytter  ist  dann  das  unser ,  aber  als  es  fur- 
genomen wirt,  wil  man  uns  nitt  davor  sin  und  müssent  ie  desz  warten  sin,  so 
gehöust  unser  notdurfft,  dz  wir  uns  behelffent,  mit  wem  wir  mögent,  dann  des 
eigenwilligen  füraemens  zu  erwarten  möcht  uns  zu  kurtz  werden,  sol  uns 
weder  recht  nach  die  eynung  nitt  schirmen  oder  helffen,  so  wer  Wäger,  wir 
werent  darusz  dann  darinn,  und  bittent  üch  aU,  ir  wellent  uns  vor  gewalt  sin 
und  nitt  vor  recht,  darzü  ir  unser  und  der  unsem  meehtig  sin  sond.  —  Nach 
der  Versicherung  Knebels  unten  S.  65,  25  ff.  war  die  Klage  des  Bischofs  gegen 
den  Grafen  Oswald  von  Thierstein  gerichtet.  Sie  ist  aber  wohl  eher  auf  die 
Stadt  Basel  zu  beziehn.  S.  die  Nachtr&ge.  —  Bei  Ochsenbein  395  f.  ist  das 
ganze  Schreiben  des  Bischofs  aus  dem  Staatsarchiv  Luzem  abgedruckt.  Es 
trägt  das  Datum  »geben  in  unnserm  sloss  Purrentrud  an  fritag  vor  sand 
Mathäus  tag  (Sept  20]«  und  enüiält  ausser  dem  eben  Mitgetheilten  noch 
einiges  weiteres:  Er  sei  bereit,  an  dem  Heerzuge  theilzunehmen,  wenn  man 


•1476.  59 

Dem  herizoffen  von  Oesterrich  ist  enpholhen  dem  cardinal 
zu  Metz  2Ü  schriben,  sich  zu  nechem  [t]. 

Als  die  lAffende  knecht  zu  zyten  etlich  die  in  der  eynung 
sind  schedigent,  wo  man  die  ankompt,  sol  man  die  stroffen  [s]. 
^  Von  des  heligt&ms  wegen,  was  man  domit  handien  woll, 
sol  man  heymbringen  und  nachmalen  antworten  [t]  ^). 

Heymbringen  die  paner  und  venlin,  in  casten  vor  Gfanse 
gewonnen,  zft  teilen,  sol  man  uff  dem  nechsten  tag  antwort 
geben  [u]^). 

!<'  [it]  Yalentinus  de  Nuwenstein^)  miles  strennuus  de 
Nnsaene^)  castris  mi^stro  civium  et  consulatui  Basilien«» 
scripsit  inter  alia  in  hunc  modum,  qui  sequitur^).  [Sept.  24] 

Uff  samstag  vor  unser  lieben  frowen  tag  nativitatis  ist  der  sapt.  t 
Tutschs  belis*)  (lantvogt)  geordnet   zum   küng  von  Francken- 
^^rich  i&  ryten  von  minem  herren  von  Lothringen. 

Item  der  Tiitsch  belis  hatt  den  küng  fanden  zu  TArsz*^). 

1.  8t.  Heroiken.   Eidg.  Abach.:  empfohlen.         3.  St.  Terejnvng.         4.  die  fehlt  St. 
S.  St.  hefltdme.         6.  man  fehlt  bei  K.  8.  St.  nff  den.  9.  Pag.  20b  ist  leer. 

14.  Dia  arl&ntande  »lanirogt«  iat  an  den  Band  geaehrieben. 

&n  luent  helfe,  die  benachbarten  burgundiseben  Schlösser,  aus  denen 
d«i  Seinigen  viel  Schaden  geschähe ,  su  erobern.  In  Betreff  der  Beute  hätte 
iBan  lu  rechter  Zeit  die  nötbigen  Anordnungen  treffen  sollen.  Für  die  ge- 
seheskten  BüchBcn  bedankt  er  sich.  Da  sich  im  Texte  von  Ochsenbein  einige 
^onstörende  Fehler  finden,  haben  wir  obigen  Abdruck  gegeben. 

1)  Wie  wir  aus  Eidg.  Absch.  11,  S.  619  t  ersehn,  handelt  es  sich  um  ein 
HeOigtfanm,  auf  welches  die  Bemer  Ansprüche  erhoben,  während  die  Schwyzer 
Tedangten,  es  solle  nach  Einsiedeln  kommen. 

2;  Vgl  unten  S.  65,  30  ff. 

3)  >Der  etat  Basel  houptman  vor  Nansse«  heisst  er  Missivenb.  XIV,  332. 
,  4)  Vgl  8. 64, 11. 77, 26.  79,  8. 81, 13,  22,  wo  auch  Nussena  für  Nancy  steht. 
Ibcr  eine  ähnliche  Verwechslung  von  Neuss  und  Nancy  s.  W.  Vischer,  Die 
^  von  der  Befreiung  der  Waldstädte  (Leips.  1867),  193  und  das  Umer 
^piel  von  Wilhelm  Teil,  nacb  der  Originalausgabe  neu  herausgegeben  von 
W.Viicher  (Basel  1874),  IK. 

S;  Als  Datum  des  Briefes  ergiebt  sich  aus  S.  60,  25  und  61,  15,  16  der 
Diewtagnach  Matthäi  Tag,  24.  September. 

6)  Chronique  de  Lorraine  Ixyj :  Jean  Wisse  bailly  d'Allemaigne.  Ochsen- 
beia  327:  Johann  Wissen  landvogts  Dutscher  land.  Das  Hersogthum  aerfiel 
ia  die  drei  Landvogteien  (bailliages)  AUemagne  (deutsch -Lothringen),  fran- 
<ä^9ch- Lothringen  oder  BaiBiage  de  Nancy  und  BaiUiage  des  Vosges  (s. 
Bßd  n,  21 :  ich  belis  von  Vosge).  Hieb.  Böckh  und  Heinr.  Kiepert,  Histo- 
nsAe  Karte  von  Els&ss  und  Lothringen.  Berlin  1870.  -—  In  der  Vraye  d6- 
^tion  du  feit  et  conduite  de  la  bataiUe  de  Nancy  (s.  unten)  wird  unter  den 
tt  Roiats  Seite  kämpfenden  Lothringern  »messire  Jean  Wisse  seigneur  de 
^^^i^^^viller«  genannt. 

")  Tour^ 


60  1476. 

aldar  ist  er  kommen  umb  dem  morgenimbis,  hatt  sich  usgeton 
und  ist  gangen  für  des  kungs  tisch;  do  er  gesessen  hatt.  aldo 
ist  gesessen  der  gemeinen  Eydgenossen  bottschafiFt,  zwen  ritter 
von  Lutzem,  nemUch  der  von  Hertenstein  uff  der  einen  siten 
des  kungs  und  des  bischolSs  brüder  von  Granopol  uff  der  andren  & 
syten  des  kungs  *),  und  mitt  dem  kung  vier  mol  zu  imbis  ge- 
gessen, do  ist  gewesen  in  gegenwirtikeit  des  hertzogen  bott- 
schafft  von  Burgundy^),  hatt  den  Eydgenossen  gesehen  die  ere 
tun.  dieselbige  bottschafft  ist  gesetzt  an  einen  andern  tisch 
fiir  des  kungs  tisch.  i« 

Item  als  bald  der  kung  den  Tutzschen  belis  ersehen  hatt, 
hatt  er  inn  t&n  setzen  zu  des  hertzogen  von  Burgund  bott- 
schafft  an  demselben  tisch,  inen  bevolhen  sich  mit  einander  zu 
underreden  yon  disen  kriegsUffen  überlutt,  dasz  der  kung  zu 
m5g  hfiren.     das  haben  sy  zu  beden  teilen  gethon.  ts 

Item  noch  dem  essen  hatt  der  kung  den  beUs  verhört  und 
inn  bescheiden  uff  die  nacht  wider  zu  im  ze  kommen,  woll  er 
im  uszrichtung  tun,  und  ist  der  kung  uff  denselben  tag  uff 
das  weidwerck  geritten. 

[21^]  Item  als  der  Tutzsch  belis  uff  den  genanten  abscheid  20 
zum  kung  kommen  ist,  hatt  inn  der  kung  gnediklich  verhört 
in  mins  herren  von  Lothringen  Sachen  und  ime  dorinn  gtit 
antwort  geben  noch  allem  sinem  gevallen  und  teil  im  so  vil 
gelts  geben  und  zuschicken,  dasz  er  den  krieg  wol  m6g  tri- 
ben.  das  gelt  sol  kommen  von  hütte  zinstag  noch  sant  Matheus2j 
Oci.  1  tag  über  acht  tag. 

Item  doruff  hatt  der  kung  offenUch  lossen  schryen  vor 
yederman  allen  den  sinen,  die  do  wellen  ryten  dem  hertzogen 
von  Lutringen  zu  hilff,  den  geh  er  urlob  und  welle  denen 
geben  vollen  sold  alle  die  zyt  sy  in  des  hertzogen  dienst  sind.  ^ 

Item  der  kung  hatt  dem  belis  gesagt  der  Burgundischen 
rett  Werbung,  und  ist  disz  nachgeschriben  die  meynung. 

18.  ce  tän.       23.  ril. 

1)  Nach  Schneller  im  GeBohichtforscher  X,  x  waren  von  Luiem  lu  der 
eidgenössischen  Gesandtschaft  an  den  König  (s.  oben  S.  57  A.  3)  abgeordnet 
worden  Caspar  von  Hertenstein,  Heinrich  Hasfurter,  Albin  von  Silenen  (der 
Bruder  des  Jost  von  Silenen,  Bischofs  von  Grenoble)  und  Melchior  Russ. 

2)  Der  Herr  von  Contay,  der  schon  bald  nach  der  Schlacht  von  Murten 
von  Karl  an  den  König  abgeordnet  worden  war  (Comines  livre  V  chap.  3),  und 
der  jetit  wieder  in  Tours  erschienen  war,  um  für  eine  Zusammenkunft  zwi- 
schen Karl  und  Ludwig  su  arbeiten,  erfreute  sich ,  wie  wir  aus  den  Berichten 
des  mail&ndischen  Abgesandten  Fietrasanta  vom  12.  und  vom  17.  Augpist  ver- 
nehmen, keiner  sehr  rücksichtsvollen  Behuidlung.  Notiienblatt,  Beilage 
Bum  Archiv  f.  Kunde  österreichischer  Geschichtsquellen,  6.  Jahrgang  1856. 
S.  182  ff.  195. 


1476.  61 

Item  der  hertsog  von  Burgund  hatt  dem  kung  geschriben 
und  yast  demutiklich  an  inn  begert,  dasz  er  inn  weit  lossen  zu 
im  kommen,  wöll  er  thün  allen  sinen  willen,  das  ist  vom  kung 
zugelofisen  und  zwo  stett  an  eim  wasser  uff  fünf  Tutzsch  milen 
^wegs  Ton  einander ,  uff  das  selbig  wa^er  soUent  sy  züsamen 
kommen  und  ein  brugk  doruff  machen,  die  verschlalien  und 
Terriglen,  dasz  kein  teil  den  andren  uberfaUen  mAg.  nemlich 
3oI  der  kung  kommen  in  ein  statt  heisset  Jongy  und  der  hertzog 
soll  kommen   gon  Asseurre^).     der  beder  herren  zükunfft  sol 

•^yetz  in  der  kurtz  sin.  was  und  wie  sy  scheiden  werden  ist 
ietz  nit  ze  wissen  2). 

[22]  Item  der  Tutzsch  belis  sagt,  er  mein,  es  werden  ob 
100  mit  gleven  kommen  von  dem  kung  in  acht  tagen  zt  minem 
herren  von  Lutringen. 

^       Item  uff  mentag  noch  sant  Matheus  tag  ist  der  Tutzsch  sept.  23 
belis  vom  kung  kommen  und  uff  hütte  zinstag   aller  herren  sept.  24 
and  stette  houbtlut  für  min  herren  von  Lutringen  besant  und 
inn  disz  ol^eschribenen  puncten  alle  gesagt,   doby  ich  Yeltin 
von  Nuwenstein  gewesen  bin,  verkund  ich  uwer  wysheit  zu 

*  wissen. 

Item  der  beUs  sagt  8ch,  dasz  ime  der  kung  enpholhen  hab 
sinem  herren  zu  sagen,  dasz  er  Nanse  die  statt  uff  das  ernst- 
liehst  fumemme,  und  wan  er  sy  gewint,  so  sol  er  kein  zwifel 
han,  er  welle  es  vor  dem  hertzogen  wol  behalten. 

^  Domoch  als  der  hertzog  von  Lutringen  vor  Nanse  lag 
and  Til  der  buntgenossen  by  im,  hatt  der  hertzog  von  Buigund 
etlich  Tolk  geschickt,  die  sinen  zu  entschutten,  und  als  sy  do- 
selbs  über  ein  wasser  an  der  Tub  kommen  sind,  band  sy  schiff 
do  gelossen.    derselben  sind  die  in  des  Lutringschen  her  innen 

^^  worden  und  gegen  in  gezogen  und  sy  gejagt  und  250  Burg- 
wwfer  erstochen,  die  andern  sind  geflohen,  die  von  Nanse 
schiessend  vast  und  Iftffend  öch  teglichs  herussz  und  schar- 
mutEen  mit  den  die  hieusz  ligen,  und  wurt  zu  beden  syten 
^omanger  erstochen,    es  ist  ouch  ein  junger  von  Oftringen, 

•gar  ein  finer  edelman,  erschossen. 

II  n.  35.  Auf  psg.  7S>  itelit  tot  dem  folgenden  Abntse  nocli  ein  solcher ,  den 
IieWl  wieder  gevtrielien  het,  elio  Inntend :  NoehMielmhelie,  nie  der  ablon  waa  t&  Bern, 
lad  der  hertzog  ron  Bnrgtm4  lag  s&  Bisanti  mit  10000  pferden,  band  die  Ton  Bern  2000 
■aa  zd  rosa  und  f&aes  gesehiekt  nnd  losaen  iSffen  in  Oberbnrgnnd. 

^)  Joigny  und  Auxerre,  beide  an  der  Yonne. 

3,1  Am  1 7.  Aug.  schreibt  Pietrasanta,  der  KObig  habe  dem  Herrn  v.  Contay 
Ha&QQg  gemacht,  er  werde,  wenn  er  «rst  eine  beabsichtigte  Wallfahrt  aus- 
^^iai,  trachten  eine  Zusammenkunft  an  der  Orense  abzuhalten,  aber,  fügt 


62  1476. 

[22^]  Es  sind  acht  knecht  von  Nuwenburger  ampt  am  see 
zÜL  Granson  gefangen  von  dem  hertzogen  von  Burgund^  als 
man  die  andern  hieng,  liesse  man  die  bliben,  dieselben  sind 
in  des  hertzogen  her  ye  sidher  gewessen  und  nu  zbxa  lesten  von 
dem  hertzogen  sich  abgestolen  und  gen  Bern  kommen,  denen  ^ 
geseit  alle  gelegenheit  des  hertzogen,  dasz  er  dry  l^er  hab  by 
Salis  und  doumb,  under  dem  mittlen  sy  er,  und  wolle  man  do- 
zu  t&n,  so  wellend  sy  ir  lib  zu  pfand  setzen,  man  nemme  einen 
under  inen,  die  andern  leg  man  gefangen,  so  wellend  sy  fiiren 
do  der  hertzog  Utt  und  wellend  doselbs  inn  gefangen  oder  tod  ^^ 
geben,  die  von  Bern  habend  sich  doran  nit  vil  keret  und 
band  es  lossen  anston.  also  band  sich  die  louffende  knaben 
^^^  uffgemacht  druhundert  und  band  kuntscha£ft  gehebt,  sind 
Sept.  29  kommen  noch  sant  Michels  tag  in  der  selben  wochen  heym- 
lieh  nochhinzü  by  Salis,  do  der  hertzc^  gelegen  sin  solt.  er^^ 
hatt  sich  hinweg  gemacht,  des  sind  sin  volk  innen  worden  und 
sind  geflochen  und  band  alles  das  in  dem  leger  was,  gelossen, 
das  do  was,  und  die  gesellen  grossz  gut  funden,  und  was  sy 
mochten  getragen  und  f&ren,  band  sy  dovon  brocht.  disz  sind 
die  von  Bern  und  andern  innen  worden,  band  sich  mitt  macht  ^ 
uffgemacht  und  hinweg  gezogen.  [23]  was  dorussz  wirt,  beittet 
man. 

Es  sind  die  kurfursten  am  Bin  by  einander  gesin  und 
sich  mitt  einander  underredt  von  des  keisers  jund  des  pfaltz- 
graffen  wegen  und  so  vil  geschafft  dasz  sy  mitt  einander  ge-^ 
rieht  sind,  und  furbasser  under  inen  beredt  und  eins  worden, 
dasz  wer  sich  wider  des  keysers  gebott  setzt  und  nit  gehor- 
sam ist,  den  wollend  sy  stroffen  und  uff  inn  zihen,  imd  mocht 
wol  ein  spil  sin  wider  die  richstett  und  unser  buntgenossen. 

Der  pfaltzgroff  hatt  uff  etwomanigem  tag,  so  die  buntgenossen  3 
by  einander  gewesen  sind,  begert,  sich  uf&enemmen  in  den 
bunt  mit  den  ertzbischoffen  von  Trier  und  Mentz.  also  uff 
dem  lesten  tag  zu  Sletzstatt  band  die  puntgenossen  im  zügeseit, 
aber  den  herren  von  Trier  und  Mentz  nit,  denn  sy  inen  zu 
verre  gelegen  syent.  also  hatt  sich  der  pfaltzgroff  nemmen  zü^ 
bedencken  bisz  uff  den  tag  zu  Lutzem.  der  ist  uff  mentag 
Oct.  7  noch  Frantzisci  *). 

16.  Uraprftiiglieh  hatte  K.  ireMhriebeii :  >do  der  hertiog  selbe  lag.   des  sind  sin  rolck 
inaeii  worden  und  let  der  hertsog  geflochen  mit  den  einen«.    Bei  Verftademng 
der  SteUe  hat  er  ans  Versehn  das  »mit«  nach  »geflochen«  stehn  lassen.       22.  Nach  die*  < 
sem  Absätze  ist  etwa  der  vierte  Theil  der  Seite  leer  gelassen.       27.  wider  steht  zwei-  i 
mal.       30.  die  fehlt. 

er  bei ,  »ogniuno  tene  per  fermo  che  nullo  modo  sua  maesta  babia  yena  dia- 
positiva  a  queato  aboccamento«.    A.  a.  O.  195.   YgL  198  oben. 

1)  S.  den  Abschied  von  Schlettstadt,  Sept.  2,  im  Staatsarchiv  Basel,  A. 


1476.  63 

[23^]  Die  hertzc^en  von  München  hand  den  von  Ulme 
und  irem  anhang  abgeseit.  ist  zu  besorgen,  der  keyser  hab 
es  antragen,  dasz  man  über  die  richstett  zihen  soll  und  sy 
nnder  sich  bringen. 

s  Es  hatt  öch  der  keyser  mit  dem  hertzogen  von  Buxgund 
tractiert,  dasz  er  solt  das  Ergow  innemmen,  so  gebe  er  im  das 
Suntgow,  die  graflfschafit  von  Pfirt  und  denn  ire  kinder  zu- 
sammen ^j.  domit  wurdent  in  Basel  und  Strosszburg,  domit 
mochtend  sy  die  gantz  Eydgenossen  zwingen  und  under  sich 
tt  bringen. 

Die  von  Strassburg  zihend  gon  Nanse   mit   irs  bischoffs 
Tolk  mit  gantzer  macht. 

Was  im  Suntgow  ist,  zucht  zu  Ensiszheym  zu  uff  zinstag 
post  Frantzisci.  Oct.  8 

^  Groff  Oswald  von  Tierstein  ist  nit  me  lantvogt,  hatt  urlob, 
und  ist  lantvogt  worden  herr  Wilhelm  von  Ropoltzstein^);  sy 
bede,  alt  und  nuwer,  manen  alle  ritter  und  knecht,  kloster 
and  stilS^  im  Suntgow,  Briszgow  und  waltstett,  dasz  sy  mit 
dler  irer  macht,  wegen,  z&  rossz  und  zu  f&ssz  züzihen  gen 
»Nanse  mid  das  helffend  erobren. 

[24]  Von  hohen  gebotten  des  marschalltz  von  Pappenheym 
eommissarien  unsers  herren  des  keysers  so  hand  die  von  Basel 
den  von  Klingental,  dem  lutpriester  in  der  kleynen  statt  Basel 
ire  geleit  al^eseit,  desglichen  herr  Hans  Wemher  von  Flachs- 
blanden,  tmnprobst  z&  Basel,  von  des  von  Friberg,  vermeinten 
bestetigeten  zu  Constantz,  wegen,  also  dasz  sy  lossen  gut  sin, 
^r  ir  lib  und  gät  ai^ifft  in  irer  statt  und  iren  slossen^). 

G.  '9, 156.  Die  Namen  der  beiden  Fürsten ,  welche  der  Pfalzgraf  mit  sich  in 
^e  Voeinung  wollte  aufnehmen  lassen ,  wurden  in  den  Verhandlungen  nicht 
^nnt,  die  Boten  der  Verbündeten  sagten,  sie  seien  nicht  weiter  als  zur  Auf- 
i)&iune  des  Pfalzgrafen  beToUm&chtigt ,  worauf  die  Boten  des  letztem  erkl&r« 
^5  ibr  Herr  könne  sich  nicht  gesondert  aufiiehmen  lassen ,  ohne  sich  erst 
Qüt  jeDen  Fürsten  besprochen  su  haben.  Über  die  früheren  Verhandlungen 
s.8.30,  7£ 

Ij  Vgl  Bd.  n,  433,  25. 

2;  Auf  dem  Tage  zu  Lusem  (Oct.  7)  liess  sich  der  neue  Landvogt  den 
^dgenosaen  empfehlen :  das  sehriben,  so  herr  Wilhelm  Herter  ritter  von  des 
iffldtrogts  des  herm  von  Rappolstein  wegen  anbracht  hatt,  und  sin  rede  daruff 
^^Ktzet,  wie  er  sich  erb^tt,  aUes  das  zu  tünd,  das  den  Eitgnossen  lieb  und 
^sie.  Abschied  im  Staatsareh.  Basel  A.  Q.  5,  155.  Eidg.  Absch.  U, 
U22L  Am  16.  August  hatten  die  Eidgenossen  den  Herzog  Sigmund  ersucht, 
^der  Stelle  des  entlassenen  Oswald  von  Thierstein  den  Wilhelm  Herter  zum 
^vogt  zu  machen.    Eidg.  Absch.  H,  S.  613  Nr.  846. 

3;  VgLobcnS.  53,  33ff. 


64  1476. 

In  comitatu  Lutzelburgensi  sunt  10  milia  Flamming  et  de 
Ulis  partibus,  qni  Tenerunt  in  subsidium  ducis  Bmgundie  et  ad 
defensionem  illorum,  qui  sunt  in  Nanseio. 
Oet.  5  Die  sabbati  post  Frantzisci  Aigentinenses  miserunt  800 
viros  ad  obsidionem  Nanseiam  ad  alios,  et  pro  necessitate  totus^ 
populus  Aigentinensis  civitatis  et  diocesis  sunt  preparati  ad 
eandem  expedicionem. 

Dux  Burgundie  fixit  sua  tentoria  prope  monasterium  Lut- 
rense  in  piano  campo  ^)  et  scripsit  omnibus  superioribus  Bui^- 
undtiff,  ut  ad  eum  veniant  cum  armis  parati  ad  bellum,  sed  am* 
Nüssenam^)    adire  velit  aut    Montispolgardum^    latuit    extunc 
abbatem  Lutrensem,   qui  hec  domino  Basilien^*  scripsit.     qui 
eciam  scripsit,  secum  habeat  10  milia  virorum,  quorum  5000 
nil   valeant,    reliqui    5000   modici   sint  valoris.      et  accersitis 
Burgundis  omnibus  proposuit  bellare  cum  hüs,  qui  in  obsidione  ^' 
.Nanseia  erant,  sed  deo  volente  prius  capta  est  civitas,  quam 
ipse  yeniret,  ut  postero  folio  patet^).    üle  infelicissimus,  qui  se 
prius  scripserat  dominum  dominancium  in  terra  et  metuendis- 
simum^),   jam  justo  dei  judicio  demeruit,    ut  et  ipse  quibus 
jure  patemo  dominabatur,  jam  incipiat  servire,   cum  et  Har-^i 
lenses  inceperint  cum  multis  sibi  rebellare^). 
Oct.  10         [24^]  Die  jovis  10.  mensis  octobris   supervenit  nuncius  de 
castris   Almanorum    et   illius    lige   confederatorum   Nansenen- 
Oct.  7  Biblis  Lothoringie,  quod  die  lune  proxime  preterita  capta  fuis- 
set  civita«.     unde   hü  qui  ad    expedicionem  ejusdem  fueruntsi 
ordinati  de  Basilea,    fuerunt  retardati,  quia  jam  navigio  erant 
recessuri. 
Oct.  11  Die  veneris  11.  mensis  octobris,  que  est  dedicacionis  ec- 

clesie  Basilienm,   civitas  Basilien^   misit  aUos  ducentos  pro 
ulteriori  expedicione  ducis  Burgundie  ad  Lotboringiam^).         '^ 

nie  infelicissimus  Karolus  dux  Burgundie  positus  jam  est 
inter  parietes,  videUcet  inter  regem  Francie  a  meridie,  ducem 
Lothoringie  ab  occidente,  a  aquilone  inter  confederatos  Reni 
et   ab    Oriente   inter  Alpes   Swicie,    et   libenter   recederet  ad 

19.  judicio  fehlt.       24.  NanseiiAiiflinin.       25.  ciTitatit.       32.  Vor  j^etes  ein  darch- 
geetrichenee  duoe. 

1)  Nach  dem  Tagebuche  der  Haushofineister  bei  Comines-Lenglet  U,  220 
lagerte  Karl  den  2.  und  3.  October  »pr^g  Veioul«,  das  westlich  yon  Lure  hegt. 

2)  VgL  oben  S.  59  A.  4.  3)  S.  Zeile  22  ff. 

4)  Vgl.  oben  S.  32,  31.  5)  Vgl  oben  S.  49,  26. 

6)  Am  9.  October  schreibt  der  Rath  an  Veitin  von  Neuenstein,  er  schicke 
hiemit  abermals  dem  Hersog  von  Lothringen  200  Mann  su  Hilfe.  MissirenU 
XIV,  344. 


1476.  65 

saa  inferioria  dominia  nee  potest,  imde  onmes  de  Ulis  quat- 
uor  parietibtis  confluunt  et  eum  dei  adjutorio  apprehendere 
nitantur.  deus  mittat  eis  auxilium  de  sancto,  ut  ille,  qui  tanta 
soperbia  intuinuit,  ut  spreta  dei  misericordia  tocius  orbis  prin- 
cipe»  Tilipenderat  et  solum  se  principem  in  tems  nominaverat, 
humiliaretar  et  sciret  postea,  se  esse  hominem,  et  deum  supra 
se,  cujus  imperio  et  nutu  omnia  inferiora  et  superiora  regun- 
tu,  attenderetqiie  illud  Daviticum:  isi  ascendero  in  celum, 
m  ülic  es,  et  si  descendero  ad  infemum,  tu  ades.  si  sump- 
•sero  pennas  meas  diluculo  et  habitavero  in  extremis  maris, 
ettenim  manus  tua  deducet  me  et  tenebit  me  dextera  tua^),« 
et  sie  sit  in  celo  et  in  terra,  in  mari  et  in  omnibus  abyssis 
deus.  % 

[u]  Die   dedicacionis  ecclesie  Basiliensü  supervenit  Basi-  oct.  ii 

tsleam  dominus  Matheus  Muller  decretorum  doctor  officialis 
Basilienm  de  dieta  Lutzemen^'.  qui  retulit  conclusum  esse 
ibidem,  quod  dieta  amicabilis  et  placita  debeat  observari  in 
BasQea  de  pace  firmanda  inter  nos  confederatos.magne  lige  et 
Karolum  ducem  Burgundie,  et  quod  debeat  venire  legatus  sedis 

ispoBtolice,    ambasiata   domini  nostr^   imperatoris   Bomanorum, 
et  qaod  in  die  omnium  sanctorum  onmes  partes  debeant  esse  not.  i 
in  Basilea,  salva  tamen  utriusque  partis  accione  hostili  medio 
tempore,   ita  quod  unaqueque  parcium  contra  aliam  hostiliter 
aprere  possit  quidquid  poterit^). 

^  ^  Item  sicut  prescribitur,  quod  episcopus  BasUien^i^  in  priori 
iüeta  LutKemen^'  querelam  fecerit^),  hoc  fuit  contra  Oswaldum 
etmiitem  de  Tierstein,  qui  magnam  injuriam  irrogat  domino 
qwGopo  et  ecclesie  Bast7i^i,  eadem  causa  eciam  in  eadem 
&ta  tractari  debeat  per  confederatos. 

^  Item  de  banerüs  ducis  Burgundie  et  suorum  prope  Gran- 
!«|Qe  in  thecis  receptis,  aliqui  dicebant,  quod  deberent  duci 
^el  leslitui  ad  communem  distribucionem,  reliqui  vero  rennue- 
Wt  super  hoc  eciam  in  eadem  dieta  debet  tractari  concor- 
&    superiores    libenter   haberent  bona  et   honorem,     facilis 

süeret  restitucio,  si  non  derogaretur  honori  illorum,  qui  ea  jam 
in  locis  publicis  et  ecclesüs  expanderunt^). 

9.  0t  aftelitriglicli  eingefBigt. 

1:  Pb.  139  (138  der  Vulgata),  8—10. 

2)  S.  den  Abschied  des  Tages  von  Luiem,  Oct.  7,  Eidg.  Absoh.  II, 
S.621d. 

3;  S.  oben  S.  58,  3  und  A  1. 

4*  VgLoben  S.  59,  7 ff.  Der  Abschied  des  Tages  von  Luzem,  Oct.  7,  sagt: 
Vea  igr  Tennlynen  und  panem  wegen,  so  in  den  casten  funden  sind,  hatt  ett- 
^«tgeantwnrt,  'waM  sy  derahabent,  wöllent  sy  dargeben,  wo  die  andern 

l^idtrCkroBikaii.  III.  5 


66  1476. 

Burgundus  libenter  recederet,  si  posset,  et  de  necessitate 
facit  virtutem,  querendo  pacem  mediantibus  papa  et  imperatore, 
qui  priu8  sibi  suos  communicabant  et  peccunias.  quibus  inter- 
fectis  et  peccuniis  perditis  jam  non  pro  bono  communi  Tel  rei 
publice,  sed  ut  ipse  dux  possit  evadere  manus  confederatorums 
et  repatriare  cum  modico  honore,  se  interponunt. 

[25^]  Dominus  Johannes  Helmich  de  Bereka  decretorum 
doctor  canonicus  Sancti  Petri  quondam  Ordinarius  matutmus 
antiquorum  jurium,  qui  modo  est  in  Colonia  et  canonicus 
Sancti  .  .  .^),  scripsit  cuidam  doctori  BBisiliensi,  quod  dominium  1 
Holandie,  cujus  capitalis  civitas  est  Harlem,  se  ab  obediencia 
ducis  Burgundie  propter  suam  tyranniam  et  inpietatem  abstraxit 
et  Frisonis  et  alüs  civitatibus  marit^ms  Saxonie  confederavit^!. 

oet.  8  Feria  tercia  ante  festum  sancti  Dyonisii  exiverunt  de  Nanse 
Burgundi,  quorum  fuerunt  eques  400,  pedites  vero  600,  et  posti 
illorum  recessum  venerunt  incole  civitatis,  prespiteri  et  plebei 
cum  reliquüs  sanctorum  et  indunüs  clericalibus  et  susceperunt 
dominum  Beinardum  ducem  Lothoringie  reverenter  ut  domi- 
num eorum  naturalem  et  introduxerunt  in  civitatem,  pro  jocun- 
ditate  et  gaudio  clangebant  tubis  et  fecerunt  ignes  in  careriiss 
ducentes  choros.  Burgundus  habet  sua  castra  prope  Dolam 
cum  11000  et  equitibus  et  peditibus'),  dominus  autem  Beinerus 
dux  Lothoringie  cum  suis  intendit  eum  invadere  in  suis  castris 
in  illa  septimana.  deus  prosperum  faciat  suum  iter  et  subiciat 
illum  Burgundum  sub  pedibus  eins.  ^ 

Oet.  17  Die  joyis  post  GaUi  crastino  indictum  est  bellum  inter 
ducem  Lothoringie  et  ducem  Burgundie.  deus  det  victoriam 
parti  nostre.     et  in  crastinum  indicta  est  processio  in  Basilea, 

Oet.  18  videlicet  die  sancti  Luce,  ubi  frater  Nicolaus  Tripolitanus  epis- 
copus^)  missam  summam  in  ecclesia  BBisilien&i  celebravit.         1 

10.  Für  den  Namen  dei  HeUigen  Ut  eine  Lfteke  gelauen.       19.  in  felilt. 

desglichen  ouch  tünd.  so  band  ettlich  geantwurt,  sy  haben  die  iren  uffge- 
hengkt  und  können  nü  die  eren  halb  nit  dannen  nenunen  noch  teilen  lassen. 
also  8ol  man  heimbringen,  das  der  merteil  botten  meynung  ist,  das  man  alle 
paner  und  vennlyn  in  Gasten  gewunnen ,  sy  sient  uffgehengkt  oder  nit ,  teülen 
sol,  und  Büm  mynsten,  ob  sy  die  nit  gern  teillen  wölten,  das  doch  yeglich  ort, 
so  dera  hatt,  ein  summ  dargeben  und  man  die  under  die,  so  nutiit  hand,  naeh 
marchiall  teilen  sol.  Staatsarchiv  Basel  A.  Q.  5, 155.  Eidg.  AbscL  11,  S.  621  f. 
Vgl.  femer  den  Abschied  von  Luiem  vom  4.  Des.  Eidg.  Absch.  II,  S.  632  c 
und  Schilling  365,  nach  welchem  die  Bemer  die  meisten  der  Banner,  die  sie 
im  Münster  aufgehängt  hatten,  sur  Theilxmg  nach  Luiem  brachten. 

1)  S.  Band  U,  219  A.  1. 

2)  Vgl.  oben  S.  49,  26  ff. 

3)  Karl  stand  am  11.  und  12.  October  bei  TouL    Comines-Lenglet  220. 

4)  Der  Weihbischof  von  Basel,  mehrfach  in  Band  n  erwähnt.  VgLYischer, 


1476.  67 

[n]  Die  sancti   Luce  ego  et  Johannes  Saltzman  notarius  oct.  is 
curie  Bdsäiensis    ivimus  Aigentmam   in  cuiru.      fuit    quidam 
penreisus  presbiter,  qiii  olim  fuerat  plebanus  in  hospitali  Bas^ 
Uensi.    hie  asseruit,  ut  zelo  pietatis  motus,  cum  vidisset  dissi- 

^pari  per  Johannem  Langental  procuratorem  hospitalis  bona 
ipsius  hospitalis,  inculpavit  eum  de  multo  furto  et  aceusavit 
eciam  aliquos  cives  'Basilienses  notabiles,  qui  deberent  esse  sui 
Gonsortes.  unde  idem  magister  hospitalis  traxit  eundem  pres- 
biterum  Micbahelem  Lutram  in  causam  coram  domino  officiali 

»Bmliensi  super  certis  injuriis.  et  tandem  devenit  ad  hoc,  ut 
nun  idem  Micbahel  plebanus  perseyeraret  in  hujusmodi  injuriis 
nee  posset  probare,  ut  ipse  incarceraretur  et  in  eisdem  maueret 
id  25  septimanaa  et  tandem  jurans  ezulcionem  ^),  ut  hujus- 
modi incarceracionem  non  vindicaret   neque   super   premissis 

iimpetraret  absolucionem  auctoritate  papaU  vel  quavis  aKa  auc- 
toritate.  qui  sie  dimissus  de  recenti  adiit  papam  et  impetravit 
breTe  apostolicum  sub  annulo  piscatoris  ad  officialem  Argen- 
tmen^em  Johannem  Simler,  qui  denuo  decemens  citacionem 
cum  inhibicione  citavit  vicarium  Basilien^^m  Burkardum  Hanf- 

s  Stengel  nomine,  Johannem  Munderstat  et  Johannem  Saltzman 
ejus  filiastrum  notarios  curie  Bfisiliensis  et  Johannem  Langen- 
tal magistrum  hospitalis  ad  videndum  sibi  relaxari  juramentum 
in  yim  agendi  super  incarceracione  et  aliis  etc.  ego  imploratus 
tarn  a  vicario  quam  aliis  principalibus  et  aliquibus  de  consulatu 

^ni  Aigentinam  ad  sollicitandum  eandem  causam^). 

Existente  me  ibidem,  videlicet  in  Argentina,  hii  qui  fu- 
eiant  in  obsidione  Nansensi,  obtinuerunt,  quorum  magna  pars 

Otsäu  d.  UdIt.  Basel  218:  Nieolaus  Friesen,  Bischof  von  Tripolis  und  Suf- 
^ngan  des  ]3i8ehofs  von  BaseL 

i;  Urfehde. 

2]  Am  16.  October  Bchrieb  der  Rath  in  dieser  Angelegenheit  an  den  Bischof 

Toa  Straasbnrg  {Missivenb.  XIY,  348).  Er  meint,  die  Citationen  vor  den  Offi- 

cal  raStrassburg  wftren  nicht  erfolgt,  wenn  der  Pabst  durch  den  Priester 

IG^elLotiBm  der  Wahrheit  geniiisB  berichtet  worden  wfire,  »als  uwer  fürst- 

U&  gnad  Ton  bringer  dis  briefes  grunüichen  und  eigentlichen  y ememmen  wirt 

äsiftmb  dieaelb  uwer  fürstlich  gnad  wir  gar  flisalich  bitten ,  in  in  sinem  an- 

(izingen  und  werben  gnediclichen  ze  verhören,  sinen  Worten  glich  uns  se  glou- 

ben  und  der  billichkeit  nach  uch  in  disen  dingen  bewisen  und  enoigen.«  — 

Man  konnte  Termuthen,  Knebel  sei  der  Überbringer  des  Briefes  gewesen,  frei- 

U  erwfhnt  er  eines  solchen  Briefes  nicht,  sagt  auch  nicht,  er  sei  vom  Rathe 

s^eoidnet,  sondern,  er  sei  von  einigen  EAthsgliedem  ersucht  worden,  auch 

väre  ei  auffallend,  dass  im  Briefe  sein  Name  nicht  genannt  wird,  wahrend  an- 

diciuitB  der  Umstand,  dass  die  ganse  Auseinandersetsung  des  Sachverhalts 

^sa toten  fiberiassen  bleibt,  darauf  su  deuten  scheint,  dass  dieser  mehr  als 

^  gevöbnlicfaer  Brief  bote  gewesen. 


68  1476. 

fait  de  dioc^^t  et  cmtate  Aigentinendi.  hii  cum  Basiliensibus 
et  aliis  confederatis  illius  lige  erant  scripserunt  domino  Wil- 
helmo  de  Ropoltzstein  balivo  domini  Sigismundi  ducis  Austrie, 
ut  coneito  gressu  cum  suis  armatis  venirent,  quia  ultra  castra- 
metare  vellent.  habuerunt  tunc  dominus  episcopus  Argeii^-5 
nensis  et  civitas  duos  capitaneos,  unum  videlicet  Waltherum  de 
Tan^),  antiquum  nequam  predonem,  et  .  .  .2)  de  Kagneck, 
militem  ArgentineiUßiTi,  qui  preerant  toti  cohorti  Argentineii^i. 
[26^]  dominus  Wilhelmus  de  Bopoltswilr  continuo  scripsit 
Basilien^'^t/«  et  omnibus  opidis  et  TÜla^iis,  nobilibus  et  igno-io 
bilibus  in  dominio  ducis  Austrie  constitutis^  ut  cum  omni 
potencia  sua  cicius  quo  possent  prepararent  se  ad  arma  ad 
eundum  ad  ipsos,  qui  in  predicta  expedicione  erant.  nobiles, 
nescitur  extunc  causa  quare  non  irent,  recusarunt,  nisi  balivus 
eis  expensas  et  sallarium  traderet,  ire,  reliquum  vero  vulgusis 
ivit  pedes,  equestribus  segregatis,  qui  manserant  cum  domino 
Wilhehno  de  Ropoltzstein.  et  cum  Argentinente«  cum  hüs, 
qui  secum  erant  de  Basilea  et  aliis  confederatis,  irent  Ponte- 
maso,  hoc  est  Maszbrugk,  applicuit  se  eis  dux  Burgundie,  ita 
ut  castra  sua  poneret  ad  eum  locum,  ubi  prius  Argen^tin^is^es  20 
erant  3);  interim  venerunt  pedestres  de  Suntgaudio,  Nigra  Sflya 
et  aliis  opidis  Reni,  numero  400,  quos  dominus  de  Bopolzstein 
permisit  ire  sine  gwardia  equitum,  et  apropinquabant  castris 
Burgundiorum,  putantes  nostram  gentem  ibidem,  quod  au- 
dientes  Burgundü,  cum  essent  plus  quam  10000  hominum,  cir-2& 

7.  FiLr  den  Namen  eine  Lfteke  gelueen.      iO.  tUIaüb.      19.  «et  fehlt. 

1)  Die  Chronique  de  Lorraine  nennt  Ixxxj  unter  den  Hauptleuten ,  mit 
welchen  Renat  Nancy  belagerte,  suerst  »Warter  de  Tanne«.   S.  auch  S.  81  A  1. 

2)  Vielleieht  Hans,  der  bei  Murten  kftmpfte.    VgL  oben  S.  12  A.  2 

3)  Am  14.  October  lagerte  Karl,  der  am  12.  von  Toul  nach  Norden  auf- 
gebrochen war,  bei  dem  Schlosse  Dieulouard  am  linken  Moselufer,  das  sich 
ihm  ergeben  hatte ;  Renat,  der  ihn  Terhindem  wollte,  Pont^ä-Mousson  su  be- 
setsen ,  erschien  von  8t  Nicolas  aus  bei  Cond6  (Custines)  und  AutreviUe  am 
rechten  Ufer  und  nun  erfolgte  eine  gegenseitige  Beschiessung.  Am  folgenden 
Morgen  früh  rfiumte  Renat  seine  Stellung  und  zog  sich  in  die  Nähe  von  Pont- 
ä-Mousson.  Karl  setste  nun  am  15.  Aber  die  Mosel  und  nahm  die  Quartiere 
ein ,  welche  Tags  zuvor  Renat  inne  gehabt  hatte.  Hier  erfolgte  an  diesem 
Tage  die  Niederlage  des  sundgauisehen  Fussvolkes  (die  chronique  de  Lorraine 
IzzxTJ  spricht  irrthflmlich  von  comtaux  de  Vaud6mont),  während  der  Herr 
von  Rappoltstein  nach  der  chronique  in  Nancy  blieb.  S.  Aber  diese  Nieder- 
lage Comines-Lenglet  220.  Chronique  de  Lorraine  a.  a.  O.  Königshoven- 
Schilter  378.  Edlibach  160,  ausserdem  Aber  die  Bewegungen  der  Heere  Karls 
und  Renata  in  diesen  Tagen  Molinet  211  ff.  Vgl.  auch  Rodtll,  349  ff.  Die 
chron.  de  Lorraine  bezeichnet  den  Tag,  an  welchem  Karl  bei  Dieulouard  stand, 
irrthAmlich  als  lundy  dix-septiesme  jour  d'octobre.  Es  war  Montag  der 
14.  October. 


1476.  69 

camdedenmt  eos  undique  et  tota  die  bellantCB  quasi  majorem  (Oct.  i6j 

paitem  ex  eis   occiderunt    que  res  dum  innotuisset  reliquis, 

qui  in  castris   domini  duds  Lothoringie  erant,    et  presertim 

Aigentineim&t««,  simidabant  se  fortiter  pugnare,   tamen  prima 

i(üe  dicebaut,  quod  vemrent  Frantadgene  eis  in  subsidium^  illos 

exspectaie  oporteret,  alia  die  dicebant:  »hodie  est  festum  Inno- 

centom,  ergo  hodie  di£ficile  erit  pungnarec,   tercia  die  depost 

Tidentes  confligere  Switzeros,  Frantzigenas  et  ducem  Lotho* 

ringie  com  suis  adversus  Burgundos,  et  Burgundus  armatus 

»fiiinet  bombardis  et  ictus  faceret  contra  eos   nee  tamen  eos 

taiigeret,  Aigentinenses  putantes  se  esse  venditos  retrocesserunt. 

quo8  cum  vidissent   pugnantes    retrocedere,    eos  sequebantur 

et  dimiflsis  [27]  quadrigis  et  karrucis  satis  turpiter  fugierunt*). 

aliqui  dicebant,  quod  capitanei,  videlicet  Waltherus  de  Tan  et 

uquidam  . .  de  jSagneck,  fecerint,  aliqui,  quod  dominus  Wilhel- 

mu8  de  Bopoltzstein  seduxerit  Suntgaudienses  et  eos ,   qui  de 

dominio  ducis  Austrie  erant,  et  quidquid  sit,  cum  magna  vere- 

cuttdia  recesserant  omnes. 

Ipsis  sie  recedentibus  dux  LiOthoringie  munivit  opidum  et 
»castium  Nanson  et  posuit  ibidem  duos  capitaneos,  vires  valde 
famosoB  et  in  armis  strennuos.  dux  autem  Burgundie  posuit 
castra  sua  ad  obsidionem  Nanse  in  locis  vicinis,  videlicet  Pon- 
timase,  Portu  Sancti  Nicolai  et  alüs.  capitanei  autem  domini 
Lothoim^,  qui  in  Nanse  erant,  irruerunt  in  illos,  qui  erant 
^apud  Sanctum  Nicolaum  et  ex  eis  interfecerunt  40  equites, 
recipientes  et  abducentes  equos,  et  spoliaverunt  eos. 

Eo  tempore,  videlicet  lune  ante  festum  omnium  sanctorum,  oct.  28 
liii  qoi  erant  in  superiori  Burgundia  in  Novazschette,  Metzsch 
et  aliis  opidis  et  castris  vicinis  Brunnentrut  Bisuntin^n^t«  dio- 
^tuU  coUigentes  se  intraverunt  terram  domini  comitis  de  Vale* 

14.  Hack  Tu  tüa»  klein«  Lfteke.       15.  Hagn«ek. 

t)  Am  16.  und  17.  Oct  schob  Karl  seine  Stellung  immer  näher  (gegen 

Po&tra-MouBson  vor.    Die  beiden  Heere  standen  sich  in  Schlachtordnung 

ge^über,  ohne  dass  es  lu  mehr  als  su  gegenseitigem  Beschiessen  und  Flän- 

keb  kam.  Le  due  Ren6  eut  bien  d^sir^  que  toute  son  arm^e  eussient  donni 

^«äus,  sagt  die  ehronique  in  ihrem  Berieht  aber  Donnerstag  den  17.,  mais 

Ut  Aüemands  respondiroit,  que  bataüle  ne  donroient  par  tel  jour  qu'estoient 

ote  oeeis  les  Innocens.   Was  es  mit  diesem  Feste  für  eine  Bewandtniss  hat, 

«t  «ehwer  ra  sagen,  der  Tag  der  Innocentes ,  der  unschuldigen  Kindlein,  ist 

wnntlidi  der  28.  Desember.  —  In  der  Nacht  vom  17.  auf  den  18.  fiengen 

»«*  der  ehronique  die  Deutschen  an,  in  Pont-ä-Mousson  su  meutern  und 

«wa  über  Verrath,  so  dass  bei  Tagesanbruch  die  Stadt  mit  Zurücklassung 

^  Wagen  and  des  Oepfiekes  ger&umt  werden  musste.    Vgl  die  Nachträge. 


70  1476. 

disz  et  vallem  Sancti  Tmerii  prope  Ergowe  *),  colligerunt  omnia 
peccora  et  equos  multo  numero  et  capientes  ex  incolis  18  rosti- 
COS.  que  res  dum  innotuisset  incolis  illius  teire,  pulsatis  ubi- 
que  campanis  convenerunt  tuidique  cum  armis  et  explorantes, 
quam  viam  irent,  et  facientes  sicut  canes  venatici,  consideran-5 
tes  exitum  eorum  dimiserunt  eos  ire  et  per  aliam  viam,  clau- 
dentes  eis  portam  et  presertim  ne  possent  ire  pontem  fluvü 
Tuben,  cum  venissent  ibi,  illi  in  eos  irruerunt  viriliter  et 
defendentes  predam  multos  occiderunt.  videntes  autem  reli- 
qui,  quod  fugere  non  possent,  interfectis  captiyis  sese  dederuntio 
aque,  quorum  multi  aqua  suffocati,  reliqui  aufugerunt»  et  ut  a 
veridicis  viris  audivi,  plus  quam  centum  ex  eis  fuerunt  inter- 
fecti.  illis  expeditis  revefi^runt  cum  suis  peccoribus  et  equis, 
recepta  eciam  preda  ipsorum  cum  gaudio^). 

Yidens  dux  Buigundie,  quod  sie  recessissent,  iterato  ob-i& 
sedit  cum  suis  Nansenam,  sed  non  potuit  multa  dampna  eis 
inferre,  quia  non  habuit  magnas  bombardas,  et  ipse  se  trans- 
tulit  ad  Metem  et  ibi  mansit.  et  Metenses  ministrabant  sibi 
victus  necessaria'),  alias  manere  non  potuisset.  confundatur 
secum  et  pereat.  so 

[27^]  BQc  episcopus  Metensis  est  marchio  Badensis^),  ne- 
quam,  pocius  deberet  favere  illam  partem  quam  ducis  Bur- 
gundie. 
Not.  6  Feria  quarta  ante  festum  sancti  Martini  intravit  Basileam 
reeerendus  -pater  dominus  Alexander  episcopus  ForUvien^  nun-» 
cius  pape,  habens  mandatum  tractandi  pacem  inter  ipsas  partes 
et  mandatum  legati  de  latere^).  hie  morabatur  in  monasterio 
fratrum  Minorum  Basilienmim. 

'Reverendus   "pater  dominus  Johannes  de  Venningen,   qui 
jam  quasi  per  tres   annos  continuos   absens   fuit  ah  ecclesia» 
Basiliensi,  sed  moratus  in  Brunnentrut,  propter  tractatum  pre- 
Not.  11  sentem  de  pace  die  sancti  Martini  Basileam  intravit. 

[2s]  In  causa  Constanciensis  ecclesie  concordatum  est  ut  infra. 

13.  revernnt.       U.  prode.       S2.  DorSo8tderS«i(o,  etw»  twoi  Drittel  denelb«ii  am* 
faiMnd,  ist  leer  goUMan. 

1)  D.  h.  Erguel.   Das  Schloss  Er^el,  nach  welchem  das  St.  Immer  Thal 
froher  benannt  wurde,  lag  südöstlich  oberhalb  Sonvilier. 

2)  YgL  Schilling  365,  der  als  Datum  Zins  tag  vor  Allerheiligen  Tag 
(Oct  29)  angiebt 

3)  Ghronique  de  Lorraine  IxxxYÜj :  Le  dit  de  Bourgongne  de  T^vesque 
de  Mets  estoit  bien  as8ur6,  car  yivres  luy  foumissoit 

4)  S.  Band  U,  S.  32  A.  3. 

5}  £idg.  Absch.  U,  S.  625  d.    Vgl  unten  S.  72,  35  ff. 


1476.  71 

Friderich  von   gottes  gnoden  Römischer  keyser  zh  allen 
lejten  merer  des  richs. 

Edler  lieber  getruwer.  wir  habend  der  irrung  und  spenn 
halb,  so  sich  zwischend  dem  erwirdigen  Otten  erweiten  zu 
'^ConstantK  nnserm  fursten  und  lieben  andechtigen  und  Lud- 
vigen  Yon  Friberg  von  des  stiffts  von  Constantz  wegen  halten, 
mit  dem  erwirdigen  Johansen  Aloisii  von  Tuschgan  bebst- 
üchen  legaten  ein  abred  gemacht,  als  du  an  der  abgeschrifft 
hieTinn  yerschlossen  yememmen  wurdest,  und  enpfelhen  dir 

:&  ernstlich  und  wellend,  dasz  du  dich  zti  dem  benanten  legaten 
on  Tertziehen  Agest,  derselben  abred  von  unsem  w^en  volg 
r%est;  die  haltest  und  der  mit  sampt  im  von  unsem  wegen 
nochgeest,  ouch  doruff  unser  keyserlich  mandat  und  gebott 
nutz  off  unser  ferrer  geschefit  und  befelhen  r&wen  und  ansten 

i  losest  und  dorinn  nit  witer  handlest,  doran  tust  du  unser 
mepung  und  gut  gefallen.  geben  z&  der  Nuwenstatt 

an  fritag  noch  sant  Michels  tag  anno  domini  etc.   76,  unsers  oct.  4 
kejsertümps  im  fünf  und  zwentzigisten  jare. 

Comissto  domini  imperatoris 

y  in  const7«b. 

Dem  edlen  Rudolfen  von  Pappenheym    unsers   und  des 
richs  erbmarschalk  und  lieben  getruwen. 
[»^j  Cedula  inclusa: 
Ex  parte  sanctissimi  domini  nostri  pape  medio  reverendi 

2patris  Johannis  Aloisii  de  Tuschanis  oratoris  apostolici  ad  hoc 
^pecialiter  deputati  et  per  sacram  imperialem  majestatem  pro 
?€dandi8  et  pacandis  differenciis  et  contencionibus  inter  Otto- 
aem  comitem  de  Sonnenberg  electum  ecclesie  CouBtAnciensis 
ei  ona  et  Ludowicum  de  Friberg  provisum  et  confirmatum 

vejnsdem  ecclesie  partibus  ex  altera  racione  Constanci^«iis  ec- 
elöie  Tertentibus  de  et  super  infrascriptis  capitulis  conventum 
et  concordatum  est.  inprimis  in  eadem  causa  per  sanctissimum 
(iominiun  nostrum  papam  censure  ecclesiastice  et  per  sacram 
imperialem  majestatem  mandata  imperialia,  que  hincinde  ema- 

^nanint  ad  integrum  annum  suspendantur,  et  interea  temporis 
nxa  et  injurie  inter  partes  et  earum  adherentes  conquiescant 
^  qmes  et  tranquillitas  observetur,  ita  quod  liberum  sit  ipsis 
*<üierentibus  et  nidcuique  ipsorum  ad  eorum  loca,  unde  reces- 
^^nint  ac  expulsi  sunt,  necnon  ad  monasteria,  ecclesias  et  alia 

•'kxa  pia  et  beneficia  quecumque  secure  redire,  inibi  stare  et 
^efieüs  suis  quibuscimique  deservire  ac  in  monasteriis  et 
locis  suis  altissimo  famulari  redditusque  et  proventus  ex  dictis 

7.  Der  Name  des  Legaten  ist  nndentlich.    Er  sieht  ans  wie  Alonisii. 


72  1476. 

beneficiis  et  locis  suis  quomodocumque  proTenientibus  perci- 
pere  prout  ante  expulsionem  vel  recessum  et  alias  stabant  et 
percipiebant,  absque  contradiccione  et  impedimento  parcium 
aut  alterius  partis.  supradictus  vero  orator  apostolicus  et  Bu- 
dolfus  de  Pappenheym  marschalckus  imperii  apostolica  et  im-' 
periali  auctoritate  plenam  et  liberam  debent  habere  facultatem 
sequestrandi  et  sequestrare  jurisdiccionem  in  spiritualibus  et 
deputandi  et  deputare  unum  vel  plures  ad  hoc  [29]  ydoneos^  qui 
durante  eodem  anno  per  totam  iiocenm  Cor^tAncientem  et  in 
Constancia  absque  contradiccione  et  impedimento  parcium  aut* 
alterius  partis  libere  et  expedite  jurisdiccionem  in  spirituali- 
bus habeant  exercere  et  fructus  et  obvenciones  inde  prove- 
nientes  percipere,  perceptosque  episcopo  Augustensi  singulis 
mensibus  vel  aliis  terminis  per  ipsum  dominum  episcopum 
Augusten^em  statuendis  assignare  teneantur.  qui  quoad  se  ex- 
tendunt,  creditoribus  ecclesie  ConsteoLciensis  inde  satis&cere 
debebit  et  id  quod  residuum  erit,  apud  se  pro  eo,  qui  de  con- 
cordia  prefati  sanctissimi  domini  nostri  et  imperialis  majestatis 
episcopus  Conststxiciefms  remanebit,  conservare.  infra  dictum  vero 
annum  prefati  dominus  noster  sanctissimus  et  sacra  imperialis  1 
majestas  exacta  diligencia  et  omni  modo  possibili  curabunt 
partes  ipsas,  causam  ac  litem  super  Constanci^iwt  ecclesia  cum 
Omnibus  defendentibtis  et  connexis  plene  concordare  et  unire. 
et  ut  de  consensu  et  voluntate  nostris  Friderici  Romanonun 
imperatoris  in  supradictis  constet  et  appareat,  nos  presentem 
cedulam  sigillo  nostro  infra  impresso  munitam  prenominato 
oratori  dedimus  et  aliam  consimilis  tenoris  signeto  suo  munitam 
ab  eo  accepimus.  actum  in  Novacivitate  die  penultima 

s«pi.  29  mensis  septembris  anno  domini  etc.  76. 

Dominus  de  Ysenburg  archiepiscopus  Maguntinus  in 
Maguncia  extra  portam  inferiorem,  quo  itur  ad  Bacharachum, 
jam  facit  construi  castrum  forte  valde,  ut  per  hoc  possit  teuere 
civitatem,  quia  cives  libenter  vellent  esse  liberi  et  non  subesse 
episcopo  et  capitulo^). 
Not.  3  [29^]  Domiuica  post  omnium  sanctorum  de  omnibus  parti- 
bus  confederatorum  illius  lige  convenerunt  Basilee  ad  tractan- 
dum  media  pacis  inter  eos  et  ducem  Burgundie  coram  reve- 
rendo  patre  domino  . . .  episcopo  Forlivien«f ,  qui  fuit  nuncius  do- 
mini nostri  sanctissimi  Sixti  pape  quarti,  qui  et  plenum  man- 

30.  statt  »de  Tienburgc  hatte  K.  ent  geschrieben :  ■  Adolfae  de  Nmsowc.       3$.  Lüde. 
1)  VgLobenS.  37,  28ff. 


1476.  73 

datnm  habuit  legati  de  latere^).  hie  dum  traetaret  et  petteret 
K  audiri  pio  tractatu  pacis,  post  multa  colloquia  habuit  finale 
responsum  a  confederatis,  quod  nisi  dux  Buigundie  ante  omnia 
cum  sua  potencia  illam  patriam  et  presertim  Lothoringiam  de- 
i  gerat  eundemque  dominum  Renatum  ducem  Lothoringie  resti- 
taat,  non  Telint  quidquam  audire  loqui  de  pace,  sed  hoc  facto 
qoidqaid  tunc  prefatus  dominus  Forliyien^M  nuncius  pape  et 
unbaaatores  doxnini  nostri  serenissimi  impeiatoria  poaaint  effi- 
ceie  boni  et  tractare  inter  eos  pacem,  sint  bene  contenti.    sie- 

wque  recesserant  hiacinde  nuncii  missi  de  liga.  medio  tempore 
dominus  ForÜTien^ts  misit  unum  abbatem  et  unum  doctorem 
de  sua  legacione  ad  ducem  Burgundie.     quid  fiet  nescitur^). 

Die  veneria  proxima  ante  Martuii,   cum  de  parte  nostraNor.  8 
hii  qui  fuerunt  in  Rümelsperg  vellent  se  alimentäre,  miserunt 

bcertos  currus  ad  opidum  Tannen««,  ut  ibidem  se  onerarent 
nno,  frumento  et  aliis  necessarüs,  quibus  onustis  disponebant 
icdire,  et  assumptis  secum  70  riris,  qui  simul  pergebant,  ad 
dedttcendum,  et  cum  inter  montes  yenissent  prope  Rümels- 
peig,  18  qui  eis  preerat  capitaneus  eques  precessit  et  hincinde 

^perlnstrans  campos  et  vias  vidit  yenientes  Burgundos  et  mi- 
nantes  predam  porcorum,  ovium,  peccorum  et  equorum  in 
bono  numero  tricentos^).  subsecuti  sunt  trecenti  cum  thoracic 
btis.  capitaneus  ipsorum  videns  et  perlustrans  exercitum  Bur- 
gnndi  ordinavit  suos  ad  pugnam,  [so]  disponens  bombardas  ab 

hxaui,  lancearios  ab  altera  et  a  tercia  partibus  jesueos^),  quibus 
oidinatis  et  absconsis  in  certa  yalle  et  simulantibus  timorem, 
com  preterissent  türme  porcorum,  ovium,  peccorum  et  equo- 
nun,  Burg^undi  ridentes  illos  quasi  territos  irruerunt  in  eos. 
flli  autem  mittentes  sagittas  et  ictus  bombardarum  manualium 

^'m  eos  multoe  ex  eis  occiderunt  et  viriliter  dimicarunt  contra 
Bnigundos,  ex  eis  octoginta  occiderunt  et  unum  ceperunt,  qui 
eis  dixit,  qui  essent  et  ubi  cepissent  predam.    reliqui  fugierunt, 

• 

14.  Nach  TeUent  h*t  K.  znent  RMelirieb«ii :  omm  de.   Er  hat  dABn  escM  geiiriclien,  de 
aber  ans  TerBeluL  stehn  Uueii. 

1)  DerXegat  traf  erst  einige  Tage  nach  Beginn  der  Verhandlungen  ein. 
S.  oben  8.  70,  24  ff. 

2)  8.  Eidg.  Aboch.  ü,  8. 625  ff.  Nr.  853.  Der  Absehied  trägt  am  Schlüsse 
das  Datum  des  10.  Not. 

3)  Dieses  tricentoa  (vgl  S.  3, 12 :  trineentis],  das  au  dem  vorhergehenden 
Bioigondos  gehört,  besieht  sich  wohl  auf  dieselben  300,  von  denen  im  folgen- 
den die  Bede  ist,  und  h&tte  eigentlich,  nachdem  K.  den  Sati  subsecuti  .  .  . 
tluncibas  geschrieben,  gestrichen  werden  sollen. 

4)  8.  Band  H,  24,  12. 


74  1476. 

et  sie  ipsi  cum  preda  et  alimentis  suis  venerunt  cum  gaudio 
ad  Bümelspeig. 

Interea  Frantzigene  et  Switseri,  qui  erant  in  Nanse,  deli- 
beraverunt,  quomodo  obsidionem^)  ducis  Buigundie  intrarent 
ordinantes  quadringentos  equites  et  totidem  pedites,  quorum^ 
quilibet   eques  susciperet  secum  retro  se  unum  peditem,  et 
receperunt  signum  crucis   sancti  Andree,    nocte  exeuntes  in 
obsidionem  et  pertransientes  usque  quo  venirent  circa  tentorium 
ducis  Buigundie,  tunc  pedites  statim  descenderunt  de  equis  et 
equites  clamaverunt  »Lothoringi  hie«,  pedites  vero  >hic  Switzeric,  n 
et  irruentes    in  Burgundos  quotquot  de    tentoriis  et  tuguriis 
exierunt  et  magnates  plurimos  interfecerunt,  rapientes  bom- 
bardas  et  panerium  ducis  Buigundie.    reintiaverunt  antequam 
Buigundi  possent  se  muniie.    intei  occisos  fuit  quidem  domi- 
nus de  Yian^),  qui  est  de  stiipe  comitum  de  Nassow  potensi^ 
valde. 

Eo  tunc  Nansenses  sciipseiunt  domino  Renaido  duci 
Lothoiingie,  quod  ad  hoc  opeiam  daret,  ut  infia  hinc  et  festam 
Dec.  25  nativitatis  domini  eos  defendeiet.  interim  vellent  cum  ad- 
jutoiio  dei  bene  sustineie.  et  illa  scripta  ostendit  nunciis  con-2(i 
fedeiatoium  in  Basilea,  qui  swaserunt,  ut  ipse  in  piopria  per- 
sona adiiet  superioies  confederatos,  sicut  et  fecit. 

Medio  tempore  balivus  domini  ducis  Austrie  monuit  omnes 
nobiles  illius  patrie  in  forma  infrascripta. 

[30^]  Min  fruntlich  dienst  z&vor,  lieber  herre  Arnold.    noch-2S 
dem  und  ietz  der  fursten  und  stett  rSte,  desglichen  der  ge- 
meinen Eydgenossen  ratzfründ  uff  dem  tag  zh  Basel  gewesen 
sind  und  min  gnediger  herre  von  Lothringen  z&  gemeinen  Eyd- 
genossen in  eigner  person  geritten  ist,  dem  ratechlag  noch,  so 
do  bescheen,  in  der  meynung,  die  zh  erwegen,  sinen  gnodens« 
zu  helfen  einen  herzug  in  Lothringen  ze  tünd  und  Nanse  zu 
entschutten,   als  ich  mich  gentzlich  versieh  geschehen  werd, 
dorumb  an  statt  mins  gnedigen  herren  von  Osterrich  etc.  so 
bitt,  erfordren  und  erman  ich  uch  so  hoch  und  treffenlich  ich 
üch  yemer  ermanen  kan  oder  mag,   dasz  ir  üeh  on  alles  ver-sj 
tzihen  von  stund  an  mit  macht  zu  einem  herzug,  so  mit  luten, 
wegen,  cost  und  aller  notdurft,  das  zu  einem  strit  und  in  das 
feld  gehört,  rüstend,  bede  zu  ross  und  zft  fussz,  welichen  tag 

1)  Das  Belagerungsheer. 

2)  Vianden  im  heutigen  Grosshenogthum  Luxemburg.  Besitser  der  Graf- 
schaft Vianden  war  damals  Engelbert  11  von  Nassau.    Vgl  S.  90  A  4. 


1476.  75 

ich  ach  iiirer  verkünd ,  dasz  ir  denn  ferig  und  gericht  syend, 
in  das  ydd  und  die  leger  ze  sähen ,  so  üch  bestimpt  werden, 
sondei  8ch  des  keinen  fdxzog  haben,  denn  der  verzog  so  hie- 
TOI  besclieeii  und  dasz  man  so  langsam  noch  einander  ge- 
^to^n  ist,  hatt  zu  gutem  teil  den  schaden  und  die  niderlag  [si] 
gebrocht,  und  were  das  nit  also  verzogen  und  menglich  des 
eßten  in  die  leger,  als  die  bestimpt  woren,  kommen,  so  were 
man  by  g&ter  zyt  vor  dem  uffbruch  in  das  Lutringisch  here 
kommen  und  hett  man  dem  krieg  ein  end  gemacht,     sust  ist 

özroffler  kost  ufigangen   und  hett  man  denocht  Verlust  genom- 
men, das  sust  nit  beschehen  wer  etc.  datum  uff  sams- 
ug  nechst  vor  sant  Martins  tag  anno  domini  etc.  76.  Not.  » 
Wilhelm  herre  z&  Bopoltzstein  und  zu  Hohennack 
oberster  höbtman  und  landvogt. 

s     Dem  strengen  minem  g&ten  herren  Amolt  von  Rotperg 
ritter. 

BasQienses  deputaverunt  pro  expedicione  diutuma  ducis 
^^uigundie  30  equites,  quos  volebant  misisse  feria  tercia  post 
Uerine,  et  propter  certum  nogocium  fuerunt  retardati  usque  not.  » 

>id  reditum  ducis  Lothoringie  ^). 

Episcopus  Metenm,  qui  est  marchio  Badensis,  contra  colli- 
^tos  mittit  duci  Burgundie  alimenta^),  super  quo  acentsatus 
apud  coQigatos  ipse  avisatus  scripsit  eis  ad  Basfleam  nuncüs 
^oiatoribus  principum}colIigatorum.    iidem  sibi  rescripserunt, 

s^Qod  ipse  contra  nacionem  Almanicam  fecerit;  Burgundo  sub- 
3unistrando  victualia,  quod  si  non  faceret,  Burgundus  non 
posset  colligatis  intulisse  tanta  dampna.  quod  ipsi  animo  velint 
recipere  et  suo  tempore  recompensare.  quo  audito  rescripsit  eis, 
')^  si  ipsis  confederatis  placitum   esset,   ipse  vellet  se  pro 

»I^ce  interponere  tota  sua  diligencia  et  totis  viribus.  [31^]  brevi 
^to  renunciaverunt  sibi,  ipse  episcopus  et  civitas  Metensis 
'i&sent  et  scivissent,  quod  dux  Burgundie  intendisset  totam 
^^oi  sabjugare  patriam  coUigatorum ,  et  ut  hoc  melius  facere 
potaigget,  sibi  alimenta  ministrassent.    illius  facti  in  perpetuum 

•»Siemores  esse  vellent  et  eis  vicissitudinem  tempore  oportuno 
f^pendere  vellent. 

Interea  dux  Lothoringie  concordavit  cum  superioribus  con- 
'^eratis  in  dieta  Lutzemen^t  et  convenit  cum  eis  pro  adju- 
'•'rio  et  assistencia  sibi  faciendis,   ut  defenderentur  Nansenses, 

1^-  itrengem.       22.  super  quo  aTisatus. 

I;  Diese  Rückkehr  fand  nach  8.  76,  3,  4  eben  am  26.  Nov.  statt. 
2  S.  oben  S.  70,  18,  21. 


76  1476. 

pro  40000  coronarum  sive  scutorum  auri,  et  cum  venirent 
Basileam,  sibi  tradentur  10000  et  ad  Nanse  10000  et  in  reditu 
20000.  deinde  rediit  Basileam  et  venit  in  die  sancti  Conradi, 
Not.  26  que  fuit  26.  mensis  novembris,  et  habito  ibidem  consilio  con- 
clusum  fuit,  ut  cum  ipsorum  potencia  sibi  aBsistere  deberent^ 
et  vellent*). 

Ulis  temporibus  cum  domini  Otto  de  Sunnenberg  electus 
et  Ludowicus  de  Friberg  provisus  ecclesie  Constanct^n^  per 
medium  reverendi  patris  domini  Johannis  Aloisii  legati  sive 
nuncii  apostolici  et  generosi  et  nobilis  domini  Rudolffi  dato 
Pappenheim  archimarescalci  sacri  Bomont  imperii  fuissent  trege- 
facti,  ut  supra  in  certa  cedula  inclusa  in  litteris  imperialibus 
continetur^),  [32]  fuenmt  denuo  inter  eos  capitula  infrascripta 
concepta  in  hunc  modum. 

Nochdem  und  derselb  legat  und  Ach  herr  Rudolff  mar-  u 
schalk    als   volstrecker    und    commissarien    derselben   vericht 
macht  hont  zu  verordenen  und  zu  underscheiden  die  personen, 
die   zu  dem   geistlichen  gericht  gehörend,    die  denn    unpar- 
tyesch  und  deheyner  partye  des  berftrten  ampts  verwandt  sin 
sollend,   und  umb  daz  sy  zwen  der  peisonen  und  ir  schick-» 
likeit  halben  nit  kuntschafft  haben,  sy  nicht  vereinen  haben 
mAgen,  so  haben  dieselben  commissarien  daruff  gesatzt  und 
geordnet,   dasz  der  hochwirdig  in  gott  vatter  und  herre  Wil- 
helm bischoff  zu  Eichstetten  der  sy,  der  macht  hab  zu  ordnen 
und  zu  bestymmen  dieselben  person,  nämlich  den  wichbischoff,  25 
vicarien  und  official  und  zwen  notarien  zu  dem  vicariat  und 

17.  mftcbt  hant  fehlt.   Diese  Worte  oder  solche  fthnlichen  Sinnes  sind  aber  nothwen» 
diger  Weise  ra  erginzen. 

1)  Der  Entwurf  der  Verpflichtung  des  Henogs  sur  Entrichtung  von  40000 
Qulden  far  den  Heerzug  findet  sich  als  Beilage  des  Abschieds  su  Luxem, 
Not.  23,  im  Staatsarchiv  Basel  A.  G.  5,  165  f.  (vgl  Eidg.  Absch.  ü,  S.  631). 
10000  sollen  gegeben  werden,  wenn  die  Eidgenossen  mit  ihrer  Macht  gen 
Basel  kommen,  10000  »wo  sy  dafurhin  usiüchent«  oder  wenn  dies  dem  Henog 
nicht  möglich  ist,  in  den  6  oder  8  nfiehsten  Wochen,  20000  inner  Jahresfrist, 
wenn  der  Zug  ausgeführt  wird.  Kann  aber  der  Henog  von  Burgund  aus  dem 
Herzogthum  Lothringen  und  von  der  Stadt  Nancy  gethädinget  werden,  so  be- 
kommen die  Eidgenossen  von  den  40000  Gulden  nach  Marchsahl,  »nachdem 
und  sy  dann  gesogen  sind«.  Man  beschloss  heimsubringen,  dass  dem  Hersog 
zu  helfen  sei.  Am  4.  Dec.  sollten  sich  die  Boten  aller  Orte  mit  Vollmacht  in 
Luzem  einfinden ,  um  endgültige  Antwort  su  geben  und  den  Zug  su  verab- 
reden. Eidg.  Absch.  11 ,  S.  630  f.  Staatsarchiv  Basel  a.  a.  O.  164b.  —  Die 
Abmachungen  des  Tages  zu  Lusem  vom  23.  Nov.  waren  also  noch  keine  end- 
gültigen, wie  dies  auch  die  Verhandlungen  des  Tages  vom  4.  Dec.  seigen. 

2)  S.  oben  S.  71,  23  fil 


1476.  77 

officialat  ampt,  und  dieselben  bestimpten  personen  in  soliche 
ampter  jk  setzen,  demselben  bischoff  Wilhelmen  die  berurten 
Kwen  commissaiien  in  den  Yorberflrten  Sachen  allen  gewalt 
übergeben  und  uff-,  zügesatzt  und  verwendt  haben,   also  so 

'bald  dieselben  peisonen  bestimpt  und  in  solichen  iren  amptem 
ansitzen  und  ze  flben  anheben  werden,  das  also  dann  sust  nie- 
mans,  in  welhem  schin,  wilden  oder  wesen  der  sy,  sich  der 
mbenuten  ding  und  &bung  understen  oder  inpflechten  sAll 
by  der  pen  wider  die  ungehorsamen  wider  unsem  allerhei- 

)*]igi8ten  vatter  den  hobst  und  unsem  allergnedigisten  herren 
den  Romischen  keyser  gesetzt,  darinn  ein  yeder,  der  dowider 
tut  oder  understett,  mit  der  tatt  invallen  sol. 

[rf]  Item  die  genanten  conmiissarien  hand  och  verer  ge- 
ordenet  dasz  der  bemeldet  bischoff  zu  Eichstet,  Seh  der  hoch- 

^wirdig  in  gott  yatter  und  herre,  herre  Johans  bischoff  zu  Augs- 
purg,  macht  und  gewalt  haben  sollen  zu  verordenen  und  ze 
onterscheiden  ein  statt,  do  die  vermeldeten  personen  die  be- 
nuten  ampter  zu  Aben  haben,  an  derselben  statt,  so  in  denn 
also  bestympt  wurt,  dieselben  personen  solich  ir  ampter  flben 

lond  schuldig  sin  sollend  .  .  .  dennselben  bischoffen  die  vor- 
benuten  commissarien  in  denselben  Sachen  allen  gantzen  ge- 
walt und  macht  geben  und  uff  sy  gesetzt  haben,     item  daz  . 
bnitighch  der  pfrund  halb,  so  in  der  statt  und  in  dem  bistum 
^  Co^tz 

2      Crastino  concepcionis  Marie,  que  fuit  feria  secunda,  cum  nee.  9 
du  Boigundie  evacuasset  campum   ante  Nussenam^)  et  po- 
suisset  se  ad  Portum  Sancti  Nicolai ,   hii  in  civitate  erant  as- 
'^unptig  sibi  aliis  Lothoringis,   inter  quos  nobilis  Johannes  de 
Rynach  capitaneus    erat,    aggressus    est    castra   Burgundi    et 

tipngoam  fecit  magnam,  ita  quod  de  parte  Burgtiiuft'  cecidissent 
quadringenti  mortui  et  quadringenti  caperentur  et  800  equi, 
Tenua  de  parte  Lothoringorum  eciam  caderent  et  remanerent, 
tamen  optmuerunt  campum  et  suspenderunt  nobiles,  quod  valde 
«gie  tulit  Burgundus^). 

16.  Hi.  de.  20.  Ib  der  Huidsebrift  findet  tieh  hier  keine  Lfteke,  der  Text  Ut  aber 
«VnWveidorlen.  7i»Ueickt  eUnden  in  der  Vorlage  Knebels  mit  knnem  Zwlseken- 
nvB  die  Worte  »denselben  bieekolfen«  sweimnl :  eckuldig  ein  soUend  deneelben  bieeh- 
off«A  [nd  noB  etwas  in  den  Sinne  wie:  »Beckeneebaft  abinlegen,  dennc]  denselben 
^koffen  die  Torbemrten  commissarien,  nnd  Knebel  sprang  Ton  der  eiaen  SteUe  anf  die 
udre  ftber.  24.  Knebel  kat  xnerst  den  Best  dieser  nnd  die  ganse  folgende  Seite  leer 
gehasea,  nm  den  Sehlnsi  der  angefangenen  Urknnde  nackzutragen.  Erst  spftter ,  nack- 
^  pag*  S3^  vBd  einige  der  folgenden  sckon  besckrieben  waren,  kat  er  anf  S2b  die  Notix 
Ten  dem  Kampfe  bei  St.  Nicolas  aagebrackt. 

Ii  Vgl  oben  8. 59  A.  4. 

2:  Dieter  ganse  Absatc  ist  spftter  eingetragen  als  die  sunftehst  folgenden. 


78  i476. 

Not.  29  [33^]  Feria  sexta  ante  Andree ,  que  et  vigilia  fiiit,  recessit 
dominus  dux  Lothoringie  et  ivit  Argentinani  ad  disponendum 
ibi  victualia  et  quingentos  currus,  qui  hujusmodi  alimenta  de- 
ferre  deberent.  et  Switzeri  nolebant  habere  Axgentinenses  pe- 
dites  secuni)  sed  tantum  equites,  qnia  alias,  dum  preliare  debe-o 
rent,  turpem  fugam  fecerunt. 

Eodem  tempore  illustris  dominus  Sigismundus  dux  Austrie 
scripsit  domino  BsBiliensi  in  hune  modum. 

Dem  erwirdigen   unserm   lieben    fnind   herren  Johansen 
bischoffen  zu  Basel  unserm  rate.  i 

Erwirdiger  lieber  frtind.  als  dann  die  schnfiden  Türken 
ietz  nüwlich  unser  land  Kemeten  und  Krayn  mercklich  ge- 
wflstet,  vil  Cristenmonschen  hin  darusz  gef&rt,  die  gotteshüser 
zerstört  und  ander  vil  mort  und  übel  begangen  haben,  das 
doch  der  Elristenheit  grossz  erschrecken  ist,  und  domitt  den-i 
selben  durcht  hilff  und  Schickung  des  allemechtigen  gottes 
wider  sy  furgenommen  werde  und  im  widerstand  beschee. 
auch  sin  gnod  und  sig  wider  sy  und  alle  unser  vyende  und 
barmhertzikeit  mitteilen  welle,  begem  wir  an  uwer  firüntschafPt 
mit  sunderm  vlisz,  ir  wellend  bestellen  und  mitt  der  priester-S 
schafft  uwers  stifits  schaffen,  dasz  sy  alle  suntag  uns  frid  imd 
sig  wider  die  unglSbigen  Türken  und  unser  viend  i<i8  volk 
zu  bitten  uff  der  kanzel  ermanen,  öch  kirchferten  an  fftglichen 
tagen  und  z&  gelegen  kirchen  mit  andacht  ze  gen  von  yedem 
hus  ein  vemüfftige  person  fumemmen  und  das  der  priester  ini 
der  messz  öch  uff  dem  cantzel  obgemelter  mossz  bitten  und 
mane  zu  bitten,  [34]  domit  got  der  almechtig  sin  barmhertzikeit 
mitt  uns  und  allen  dem  unserm  teil,  daz  8ch  uff  den  nechsten 
Dec.  7  samstag  vor  unser  lieben  frowen  tag  concepcionis  schierest 
komend  angevangen  und  yerkundt  werd  allen  den  die  vor 
jugen  oder  alter  mögend,  dasz  dieselben  an  demselben  tag,  uff 
Dec.  11. 14  den  mittwochen  und  samstag  donoch  vasten  und  denselben 
Dec.  14  samstag  aber  kirchferten  gen  gott  zu  lob  und  zu  Überwindung 
der  voi^emeldten  unglöbigen  Türken  und  sig  unser  vyende, 
wie  uwer  firuntschafft  das  alles  weisz  z&  betrachten,  das  kunnti 
uns  zu  sunderm  gevallen,  wo  sich  das  gepuren  wirt  widerumb 

22.  dovolk. 

8.  das  in  der  Variantenrubrik  Bemerkte.  Die  Kftmpfe  bei  St.  Nicolas-du-Port 
fanden  am  2.  December  statt  (s.  unten  S.  81,  5  ff.),  nicht  am  9.  Das  letitere 
Datum  beruht  offenbar  auf  einer  Verwechslung  mit  dem  Datum  des  Briefes 
des  Johannes  Guldin  (S.  80,  25). 


1476.  79 

frimtlick  zu  beschulden.     geben  zu  Insprugk  an  samstag  noch 
sant  Martms  tag  anno  domini  1476.  no?.  i« 

Sigmund  von  gottes  gnoden 
hertzog  zft  Osterrich  etc. 

^     Dominica  post  Andrea  apostoli  omnes  zunfte  Bssiiienses  i>ec.  i 
eraot  congregati  et  per  eos  conclusum^  quod  omnes  ad  bellum 
essent  parad,  ut  dum  venirent  superiores  confederati,   simul 
cum  eis  irent  ad  Nussenam  defendendam. 

Dux  Buigundie  habet  suam  mansionem  in  Portu  Sancti 

^Nicolai,  que  distat  a  Nanseya  per  spacium  unius  leuce,  et 
cottidie  yisitat  castra  ante  Nanseyam. 

Metensis  episcopus,  qui  et  Badensis  marchio  est  Reni,  ille 
contra  nacionem  Almanicam  sustinet  ducem  Buigundte,  ad- 
mmistrans  sibi  alimenta.     penam   luet    condignam,    quoniam 

>^9  is  xLon  esset,  non  posset  manere  in  patria,  quia  deficerent 
sfbi  alimenta^). 

[34^]  Aigentinenses  ab  omnibus  reprobantur,  quia  in  proxima   ^^^ 
expedicione,  que  erat  ante  festum  Symonis  et  Jude,  ubi  duxOc^-  ^ 
Bo^undie  erat  conclusus  inter  eos  nee  potuisset  auiugisse,  et 

Hm  Switeeri,  BasiHenÄW  et  Suntgaudii  attemptassent  beUum 
contia  ducem  Bu^undie,  et  jam  acies  hincinde  ordinarentur,  et 
mtd  viriliter  se  inicerent,  ipsi  retro  fiigierunt  2).  sie  metu 
corporis  necessitati  erant  eciam  abscedere. 

Die  sancti  A^dree  miserunt  Basi^enses  30  equites  ad  domi-NoT.  ao 

SQttm  ducem  Lothoringie^),  qui  tunc  fiiit  in  Ai^entina  et  dis- 
ponebat  pro  expedicione  alimenta  et  premittebat  600  equites 
ad  impediendum  eos,  qui  de  parte  Burgundi  erant,  quia  de- 
feiebant  escas  de  Metis  et  aliis  locis  vicinis  ad  sex  miliaria, 
^t  in  castris  suis  non  possent  habere  victus  necessaria,  quous- 

«que  Switzeri  cum  suis  coUigatis  venirent  et  eum  expedirent. 

Et  quamyis  dominus  imperator  audiat  omnem  mundum  in 
tribukcione  positum,  ipse  non  advertit.  sedet  in  Novacivitate 
.liatrie  et  coUigit  peccuniam  et  nil  facit.  plus,  ut  audio,  fovet 
Jadeos  et  Paganos  quam  Cristianos.     in  nulla    parte    mundi 

^fedt  pacem,  sed  ubi  pax  est,  seminat  discordiam^). 

Iterato   venit  nuncius    ab   abbate,    quem    misit   dominus 

35.  K.  hat  ittchtrlglicli,  iadein  er  das  am  Ende  einer  Zeile  stehende  foit  übersah ,  noch 
•in  ent  in  diesen  Satz  eingeschoben,  znerst  nach  Argentina,  dann  nacb  Streichung  des- 
islb«!  an  den  Sand  Tor  in. 

1)  VgL  S.  70,  18,  21.  75,  21  ff.  82,  19ff. 

2;  S.  oben  S.  69,  2  ff.  3)  S.  oben  S.  75,  17,  vgl.  8.  83,  1  ff. 

i;  Vgl  S.  53,  22  ff.  Bd.  O,  370,  3  ff 


80  1476. 

Alexander  episcopus  Forlivienm  l^^tus  apostolicus  ad  ducem 
Burgundiei),  qui  referebat,  quod  dux  Buigundie  Teilet  habere 
perpetuam  pacem  cum  confederatis  Almanis ,  sed  cum  duce 
Lotiboringie  [35]  non,  nisi  pro  indulgencia  eum  rogaret,  quia 
se  sibi  opposuit^).  sed  responsionem  illam  non  voluerunt  ac-o 
cipere  et  responso  dato,  quod  nisi  evacuaret  campum  et  exiret 
fines  Lothoringie,  contra  eum  expedicionem  quantocius  face- 
rent*). 

Dec.  5         Feria  quinta  in  profesto  sancti  Nicolai  episcopi,  cum  essent 
omnes  colligati  magne  lige  simul  in  Lutzema  et  tractarent,  ki 
quomodo  expedicio  fieri  debeat  et  quando  contra  Burgundum, 

Dec.  15  conclusum  est,  ut  dominica  post  Lucie  omnes  superiores,  hoc 
est  confederati  Switenses,  debeant  esse  in  Basilea^),  et  ultra 
BasiUenses  debeant  ire  cum  eis.  simili  modo  dominus  Wilhel- 
mus  dominus  de  Ropoltzstein  balivus  nomine  domini  nostriti 
Sigismundi  ducis  Austrie  cum  suis  ad  eundem  diem  debent 
esse  parati  et,  ut  audivi  a  domino  episcopo  Basilien^i,  de  con- 
federatis superioribus  debeant  venire  16000  virorum  optimorum. 
Ovum  vendebatur  ibidem  pro  uno  blanco,  qui  valet  10  denarias 
Basilien«««,  panis  communis  vendebatur  pro  duobus  blancis,  et  21 
mensura  vini  pro  5  solidis  Bssäiensibus,  quid  de  feno  et 
avena,  nescio.  in  octo  miliaribus  non  possunt  habere  alimenta. 
Magister  Johannes  Guldin,  vir  valde  honestus,  vicarius  in 
ecclesia  Argentinen^t,  qui  michi  multum  favorabilis  erat  et 
familiaris,   scripsit  michi  sub  data  lune  cnStino  coneepcionis  2 

Dec.  9  Marie  inter  alia  de  Argentina  nova,  quod  illi  in  Nansen  exis- 
tentes exiverunt  pridie  opidum  et  fecerunt  insultum  in  obsi- 
dentes  opidum  et  plures  occiderunt  et  captivarunt  capitaneum 
principaliorem  ducis  Burgundie,  introducentes  eum  secum  in 
opidum,  et  tenent  se  bene  adhuc,  dempto  quod  non  habent^ 
panes  et  exspectant  liberacionem^).    hie  exspectamus  omni  die 

1)  S.  oben  S.  73,  11. 

2)  S.  das  Schreiben  des  Legaten,  Basel,  Dec.  4,  an  die  >u  Ensisheim  ver- 
sammelten Abgeordneten  der  Vereinung  (deutsche  Copie)  im  Staatsarchiv 
BaselAO.  5,  170ff. 

3)  Auf  dem  Tage  zu  Ensisheim  (Dec.  5)  wurde  das  Anbringen  des  Legaten 
nicht  kunweg  abgewiesen,  sondern  beschlossen  dasselbe  den  Eidgenossen  auf 
einem  Tage  vorzulegen ,  zu  welchem  man  sich  den  15.  December  Abends  in 
Luzem  einfinden  sollte.  Staatsarch.  Basel  a.  a.  O.  169.  Eidg.  Absch.  II, 
S.  633  f. 

4)  Siehe  Eidg.  Absch.  ü,  S.  632  d. 

5)  Die  Kämpfe  bei  St.  Nicolas  fanden  am  2.  Dec.  statt  (s.  S.  78  Anm.),  nicht 
am  8.,  wie  man  aus  obigem  schliesaen  könnte.  Es  ist  also  entweder  das  pridie 
unrichtig  oder  der  9.  Dec.  war  der  Tag,  an  welchem  Knebel  den  Brief  erhielt, 


J476. 


81 


dmim.  confederatorum  superiorum  pro  futura  expedicione 
et  pro  eipuhioiie  ilUuß  Thurci  Burgundi  a  Lothoringia  faci- 
enda, hie  multi  currus  sunt  preparati  et  onerati  [35*]  farina  et 
mu  et  aliis  alimeTitis  adducendis  in  Lothoringen. 

Feria  secunda    ante   festum   sancti  Nicolai  dominus  dux  »«c.  2 

Lothoringie  habuit  unmn  exercitum  de  comitatu  suo  Widemont 

et  de  dominio   regis   Francie   ab  una   parte ,   et  alium  habuit 

de  dominio  Austrie,   BasüIenMiw,  Argenünensibus  et  aliis.    hü 

ei  disposicione  divina,   ut  creditur,   illi  de  parte  nostra  hora 

pquaa  dedma  mane  secundum  horilogium   nostrum  invaserunt 

illos,  qui  erant  in  Portu  Sancti  Nicolai,   et  habentes  cum  eis 

conflictum,  claxnor  devenit  ad  castra  Bui^ndi,  que  erant  ante 

XDÄenam.    medio    tempore  illi  interfecerunt  in  Portu  Sancti 

Nicolai  300  et  abstulerunt  eis  multa  clenodia  et  abduxerunt 

im  equos  et  16,   quos  ipsi  vendiderunt  et  inter  se  cum  aliis 

diTiseront    audiens  autem  Buigundus  insultum  hujusmodi  fieri 

mneni  et  insequebatur  eos   gregatim  vel    cathervatim.     illi 

äTitem  cum  preda  evaserunt  et  hii,  qui  hoc  fecerant,  era^tt  300 

eqoites  et  400  pedites.     eadem  hora,   cum  Burgundi  inseque- 

strentur  nostros  cum  preda,    fuerunt  ex  alia  parte  Lothoringi 

Widemontenses  cum  Frantzigenis,   irruerunt  ab  alia  parte  in 

caatia  Biugandi  ante  Nüsse  nam   et  multos  interficientes   ab- 

diaenmt  eciam  predam.     videntes  autem  hoc  disturbium  hü, 

qoi  in  Nansena  erant,   exeuntes  irruenint  in  castra  et  inter- 

jßcientes  multos  in  castris  verterunt  in  fugam.     att  illi  de  escis 

et  mi8  quantum    poterant   introduxerunt    cum   principaliori 

capitaneo,  et  que  non    poterant,    igni  comburebant  et   vasis 

Amdos  frrgerunt  et  castra^  concremabant.     illa  tria  una  hora 

eodemqae  die  facta  sunt  inprovise,  et  dicitur,  quod  si  de  parte 

»Qottra  foissent  1000  equites  et  2000  pedites,   res  tunc  fuisset 

expeditai). 

[k]  Ahbas,  qui  tunc   per  Alexandrum  Forlivien^^m  epis- 

I  Lotlioringa.       7.  domino  regi.       11.  cum  feUt.       18.  e»t.       24.  Statt  Nansena 
^atte  K.  zuerst  Nnsse  geacbrieben.       24.  eznntee. 

^htder,  an  welehem  ßr  geachrie^:^  wurde,  obgleich  der  bestimmte  Ausdruck 
^P^t . .  sab  data  u.  8.  w.  auf  letsteres  sohliessen  Hesse. 

1)  Vgl  über  diese  Kilmpf e  bei  St  Nicolas  unten  S.  83,  5  ff.  Königshoven- 
S(^ulta379.  Tusch  98.  Chronique  de  Lorraine  xcj  f.  Dialogue  de  Joannes  et 
^^  (s.  S.  90  A.  8)  34.  Letzterer  nennt  unter  den  siegreichen  Hauptleuten 
^Ton  Knebel  68,  6  geschmähten  Walther  von  Thann  als  Befehlshaber  der 
^<i>^ni&gTonDieuse.  Die  Fortsetzung  des  Königshoven  giebt  wie  Knebel 
5^ den  Tag  des  Kampfes  Montag  vor  St  Niclaus  Tag  (Dec.  2)  an,  während 
'^  Chnm.  de  Lorraine  statt  dessen  »la  seconde  feste  de  nfißU  nennt 

BMitrCtewftM.  ni.  6 


82  1476. 

copum  legatum  domini  nostri  pape  pro  pace  tractanda  fuerat 
missus  ad  ducem  Burgundie^)  cum  N.  Hasler  2)  nuncio  domini 
nostri  imperatoris,  erant  in  Portu  Sancti  Nicolai,  hii  aufiigi- 
erunt  pedes,  sed  equos  suos  perdiderunt,  et  volentes  redire 
Basileam  ad  referendum  quid  egissent,  oportuit  eos  equos  con- 

Dec.  15  ducere ,  ut  venirent.  sicque  venerunt  dominica  post  Lucie. 
(eidem  abbati  interfecti  sunt  duo  et  Hasler  unus  familiaris.) 

Argentinenses  nolebant  ad  expedicionem  Burgundi  mittere 
de  civibus  suis  pedites,  sed  quotquot  habere  poterant  equites. 
sed  loco  peditum  conduxerunt  soldatos  de  superioribus  confe> 

Deo.  14  deratis  et  aliis  locis,  et  die  sabbati  ibant  navigio  ^)  300  pedites. 
dominus  eciam  dux  Lothoringie  multos  disposuit  et  unicuique 
pediti  dedit  singulis  septimanis  unum  Aorenum  'ELennensem*). 
Abbas  ille  retuKt,  quod  dux  Burgundie  voluntarius  est 
mittere  suos  nuncios  ad  tractandum  treugas  aut  perpetuam 
pacem,  sed  omnino  non  vult  recedere  in  illa  patria,   et  illo 

Dec.  22  facto  indicta  est  dieta  ad  dominicam  post  Thome  ad  Ck>lum- 
bariam. 

In  Baden  inferiori  sunt  dominus  Metensis  et  Hasler  ^}  nun- 
cius  domini  nostri  imperatoris.  ille  Metensis  conqueritur  de 
duce  Lothoringie  et  de  nostris,  quia  sibi  et  suis  inferunt  magna 
dampna,  sed  non  dicit,  quod  ipse  et  sui  alimentant  ducem 
Burgundie  et  illum  nequam  in  suis  nequicüs  foTent<^),  et  super 
eo  ipse  vult  stare  juri  coram  domino  nostro  imperatore.  ad 
illos  duos,  videlicet  Metensem  et  Hasler,  hodie,  videlicet  feria 

D0C.  17  tercia  ante  festum  Thome ,  navigio  ivit  dominus  Alexander 
episcopus  Forlivien^  domini  nostri  pape  nuncius  ad  tractan- 
dum cum  eis  modum  pacis. 

Dec.  17  [36^]  Fcria  tercia  ante  Thome  venerunt  Schaffhusenses 
numero  250  ad  Basileam  ad  expediendum  Tiuigundum. 

1.  pro  pace  tractanda  steht  am  Bande  ohne  Venrelsnng  anf  eine  bestimmte  Stelle  dm 
Textes,  faerat  missns  hat  K.,  wohl  mit  Büeksicht  auf  das  nachher  folgende  erant,  in- 
thftmlicherweise  in  faerant  missi  nmgeindert,  7.  Die  eingeklammerten  Worte  sind 
am  Obern  Bande  der  Seite  nachgetragen.        27.  et. 

1)  S.  73,  10  ff. 

2)  Johannes  Hesler,  Bruder  des  Georg.  8.  Eidg.  Absch.  ü,  S.  627,  ygl 
mit  626  i. 

3)  N&mlich  von  Basel  aus. 

4)  Nach  Eidg.  Absch.  11,  S.  632  d  waren  jedem  Söldner  4  Oulden  monat- 
lieh versprochen.  Etterlin  95  (112)  sagt:  ward  der  sold  bestimptein  monat 
um  fünffthalben  Rinischen  gülden  einem  einfaltigen  soldner  und  eim  zvifal- 
tigen  acht  gülden. 

5)  Georg  Hesler.    Vgl  Eidg.  Absch.  II,  S.  625.  S.  636  Anm. 

6)  Vgl.  S.  79,  12  ff.  und  A.  1. 


1476.  83 

UlricuB  MellixigeT  stipendiarius  civitatis  BasilienM^^),  qui 
ona  cum  alüs  triginta^)  fuit  missus  ad  Lothoringiam,  suo  amico 
Paulo  Kubier  cappellano  Basätensi  de  Bergarten ')  Lothoringie 
seripsit  in  hunc  modum  inter  alia. 

i      Nuwer  meren  halb  band  die  unsem  an  mentag  vor  sant  dm.  2 
Nicolaos  tag,  die  Lutringen  und  des  bischofis  von  Stroszbiu^ 
fott  and  die  r^te  z&  Bergarten,  z&  Sant  Nicolaus  ingefallen 
umb  die  8.  stund  gegen  tag  und  band  gewonnen  by  800  pferd 
und  by  300  eTStochen  und  ertrenck^  und  einen  grofen  gefan- 

Ngen.  und  was  in  den  busem  enbor  in  den  kammem  ge- 
wesen igt  und  in  der  kilcben,  ist  keim  nit  bescbeben.  und 
band  nit  me  gehebt  denn  by  250  pferd  und  by  800  f&ssz- 
knecht  und  wer  doruff  gestanden,  wer  es  mit  rot  bescbeben, 
der  krieg  wer  gants  gericht  durch  das  fumemmen,  denn  die 

^usz  der  herschafft  Wydemont  sind  gefallen  uff  denselben  tag 
Och  in  das  here  und  etwovil  erstochen  und  band  dieselben 
einen  edelman  verlorn,  also  band  die  in  der  statt  Nanse  den 
;«]  ufflouff  gesehen  und  sind  harussz  gelöffen  und  band  vil 
ambbroebt  und  etwovil  kost  mit  inen  hinin  gebrocht    also  band 

)»die  Burundischen  vil  Schadens  enpfangen  uff  den  tag  und  vor 
kh  by  300  pferd  verloren,  und  bricht  man  inen  all  tag  ab  ^). 

In  causa  Constanot«»«««  ecclesie.  Beverendi  patres 
domini  Wilhelmus  dei  gracia  Eystettensis  et  Jobannes  Augus- 

ätensis  ecciesiarum  episcopi  juxta  concordata  alias  per  uerenissi- 
mm  dominum  nostrum  imperatorem  et  Johannem  Alloysii 
apostolice  sedis  l^atum^)  pro  loco  jurisdiccionis  ecclesie  Con- 
stancteiwü  exercende  nominaverunt  et  deputaverunt  conven- 
tum  fratrum  Predicatorum  extra  muros  civitatis  CoustBULciensis 

nin  ftumine  Reni  situm^). 

Item  reverendus  pater  dominus  Wilhelmus  dei  gracia  epis- 
copus  Eystettenm  ad  requisicionem  reverendi  patris  domini 
Jobannis  Aloisii  nuncii  et  oratoris    apostolici  atque    strennui 

7.  tttik  UVÜL  9.  ertmek.  10.  Am  nntera  Band«  ron  Bl.  W»  steht:  Diae  g&ten 
gsaeUen  huid  ainen  meelitigeii  gioffen  gefangen  s&  Sant  Nieolans  Port,  batt  mir  jnnck- 
hat  Haaaen  rom  Ena  knecht  geaeit ,  iat  Seh  doby  geweaen.  18.  Üher  die  Folge  der 
Butter  a.  daa  oben  8. 42  Yar.  Bemerkte.  23.  Daa  geaperrt  Gednickte  ateht  ala  Über- 
ackiill. 

1)  Er  helMt  bei  Knebel  bald  Mellinger,  bald  Meltinger  (s.  über  ihn  das 
Pcncmen-  und  OitSTeneichniBs);  im  Öffiiungsbuch  XIV,  170^  wird  FrObling 
1476  aUfliidi  Meltinger«  genannt 

%  8.  oben  8.  79,  24.  3]  Baccarat. 

4)  V^  oben  S.  81,  5ff.  6)  S.  oben  8.  71,  24ft  77,  13ff. 

6}  Die  Geb&ude  des  Klosters  sind  jetst  als  »InseUiotel«  eingerichtet 

6* 


84  1476. 

militis  Rudolfi  de  Pappenheim  sacri  Romani  imperii  mare- 
scalci  pro  anno  durante  pro  vicario  ibidem  in  pontificalibus  et 
spiritualibus  reverendum  in  Cristo  patrem  et  dominum  Cas- 
parum  episcopum  Barrutensem  ^) ,  ad  vicariatum  vero  in  spiri- 
tualibus venerabilem  et  egregium  in  jure  licenciatum  magis-^ 
trum  Georgium  Winterstetter  canonicum  Constanciensem ,  pro 
of&ciali  autem  egregium  in  decretis  licenciatum  magistrum 
Conradum  Gab  plebanum  in  Sulgaw*^),  ad  notarium  officii 
vicariatus  magistrum  Heinricum  Im  Hoff  et  pro  notario  offi- 
cialatus  Georgium  Bettinger  nominavit  et  deputavit.  t 

"Reverendus  -pater  dominus  Johannes  episcopus  Augustenm 
honorabilem  virum  dominum  ülricum  Pistoris  cappellanum 
ecclesie  Constanciengis  pro  anno  proximo  nominavit,  deputavit 
et  constituit  ad  colligendum  omnes  et  singulos  fhictus  et  emo- 
lumenta  ex  officiis  hujusmodi  provenientia  sibi  singulis  men-i 
sibus  vel  aliis  terminis  statuendis  et  assignandos  assignare,  de 
quibus,  quoad  se  extendunt,  [70^]  creditoribus  ecclesie  Constan- 
ciensü  in  registro  sigillato  sibi  presentato  contentis  inde  satis- 
facere  et  id  quod  residuum  erit,  nobis  presentare,  pro  eo,  qui 
de  concordia  prefati  sanctissimi  domini  nostri  et  imperialisa 
majestatis  episcopus  Conatsnciensis  remanebit,  conservare  de- 
bebimus  juxta  tenorem  constitucionis  desuper  confecte^).    ' 

Omnes  persone  superius  nominate  onus  hujusmodi  accep- 
tarunt  et  sua  officia  legaüter  et  fideliter  exercere  promiserunt 
a  data  presencium  usque  ad  annum  proxime  futurum,     acta  3 
sunt  hec  Constancie  anno  domini  1476  die  duodecima  mensis 
Dec.  12  decembris  indiccione  nona. 

Caspar    episcopus    Barrutenm   vicarius    in   pontificalibus 
exercebit  officium  suum  ordines  sacros  conferendo  temporibus 
a  jure  statutis  in  civitate  et  dioc^^'  ConstaxLciensi  etc.,  altaria,3 
ecclesias  et  loca  alia  consecrando. 

Georgius  Winterstatter  vicarius  in  spiritualibus. 

12.  Nach  Angnatansis  steht  ein  durch  das  gpfcter  Folgende  ttberfl&SBig  gewordenes  nomi- 
naTit.       23.  conserrare  debebirans  ans  oonserrari  debebit  ge&ndert. 

1)  Episcopus  Bamitensis  ss  BerytensisP 

2)  Wohl  eher  Sulgen  im  Thurgau,  südöstl.  von  Weinfelden,  als  Saulgau 
im  jetzigen  württembergischen  Donaukreise. 

3)  Es  sieht  aus,  als  ob  der  Schluss  dieses  Absatses  einer  Urkunde  des 
Bischofs  T.  Augsburg  selbst  entnommen  w&re,  während  das  Übrige  den  Cha- 
racter  einer  Archivnote  trägt  Der  Text  (vgl  72,  12—19)  ist  jedenfalls  ver- 
derbt Zu  beachten  ist  auch  die  Unsicherheit  Knebels,  die  sich  in  der  Ände- 
rung von  conservari  debebit  in  conservare  debebimus  zeigt  Vor  pro  eo  wäre 
dem  Texte,  wie  er  jetzt  lautet,  gemäss  ein  et  zu  erwartpn. 


1476.  85 

Coniadus  Gab  officialis. 

Magister  Heiniiciis  Im  Hoff  notarius  vicariatus. 
•     Geoigius  Bettinger  notarius  officialatus. 

Consistoriitin    in    monasterio  fratrum  Predicatorum  extra 
moios  cimtatis  Cojistaxicienm  in  Beno. 

Feria  qnarta  ante  Thome  Solodren«««  venerunt  cum  230  Dec.  is 
TÜis  juvenibus  et  ad  prelium  non  aptis  neque  expertis. 

[71]  Circa  festum  omnium  sanctorum  incepit  aura  pluere  et  Not.  1 
nigere  et  doravit  frequenter  usque  ad  festum  sancti  Thome,  i>«c.  21 
'"et  tanta  nix  in  Nigra  Silva,  quod  homines  non  poterant  am- 
bolare. 

Eodem  anno  circa  Basileam  non  crevit  vinum  et  nichi- 
lominos  in  Basilea  plaustrum  boni  Alsatici  vendebatur  pro  octo 
Hbris,  et  longo  tempore  non  bibimus  ita  bonum  vinum.    men- 
lisura  boni  vini  vendebatur  pro  4  denariM. 

Yerentzella  spelte  vendebatur  pro  una'libra. 

Feria  quinta  ante  Thome  dominus  Reinhardus  dux  Lotho-  Dec.  19 
ringie  misit  270  soldatos  de  Basilea,  qui  cum  navigio  recedere 
Tellent  et  jam  intrassent  navim  et  jam  inciperent  navigare, 
snaTis  rupta  fiiit  et  per  medium  secuit,  et  perierunt  50  viri, 
qni  aqua  suffocati  fuerunt.  ceteris  auxiliatum  fiiit  naviculis, 
et  magnis  laboribus  evaserunt^). 

l^ideni  die  venerunt  alii  400  viri  de  dominio  Lentzburg,  Dec.  1» 
die  veneris  vigüia  Thome  venerunt  de  Willisow  100.  Dec.  20 

fl  Borne  panis  tante  quantitatis  venditur  pro  uno  quatrino 
Romano,  magna  caristia,  magna  mortalitas  non  avertit  neque 
papam  neque  imperatorem  a  suis  crudelitatibus  et  maledicta 
aTaricia.  excecavit  eos,  ut  non  videant  tantum  Cristianum 
sanguinem  effundere  nee  pudent  sceleris  scelestum. 
^  Thurcus  ab  Oriente,  dux  Burgundie  ab  occidente,  principes 
Cristiani  facti  sunt  socü  furum,  pupiUos,  orphanos  et  viduas 
feciunt  et  eo6  persequuntur. 

[71^]  Fridericus  dux  Bavarie  comes  palatinus  diem  vite  sue 

5.  ciTitatifl  fehlt.  6.  Am  Bande  hinter  einer  die  Zeilen  84, 28—85, 5  snsammenf&ssen- 
den  KlammeT :  officiales  eccleaie  et  cioie  Constanc^ea^i«.  18.  Zuerst  hatte  K.  noch 
ohne  Kenntnies  des  geschehenen  Unglftoks  geschriehen:  qni  cnm  nayigio  recesserunt 
pro  expedidone  BargimcU.  Ein  folgender  Absatz  begann:  Eadem  die  hora  dnodecima 
hii.  IMe  Änderung  ist,  wie  Tinte  nnd  SchriftsOge  zeigen,  sofort  nach  der  ersten  Auf- 
znchnn2ig  gemacht  worden.  26.  Am  Bande  ist  ein  Brot  gezeichnet,  das  in  seiner 
grasten  Hdlie  7,70,  in  seiner  grftsten  Breite  6,70  Centimeter  misst.  Darin  steht:  figara 
panis,  qni  venditiff  Borne  pro  nno  qnatrino. 

1)  VgL  Schilling  368.  Etterlin  95  (213) .   Chronique  de  Lorraine  c.    Dia- 
logue  de  Joannes  et  Ludre  35.   Missivenb.  XIV,  372.  XV,  10  in  den  Beilagen. 


86  1476. 

clausit  extremum  et  mortuus  est  ^).  unde  attonitus  fbit  Rober- 
tos episcopus  Coloniensis  frater  ejus,  qm  multa  mala  intulit 
Colouiensibus  adjutorio  ipsius.  ecclesia  Maguntina  non  multum 
doluit,  quia  ipse  multa  castra  sibi  usorpavit  ad  ecciesiam  Ma- 
guntinam  spectancia  in  superioribus  Utibus  inter  dominum  deJ 
Ysenbuig  et  Adolphum  de  Nassaw,  qui  simul  contendebant 
super  episcopatu. 

Dec.  21         Die  sancti  Thome  hntzemenses  et  Zugenses  supervene- 
runt  numero  1300  virorum  mane  ante  prandium,  quos  mon- 
stravit  dominus  dux  Lothoringie,  qui  cum  eis  Basileam  intraylt  i 
cum  Oswaldo  comite  de  Tierstein  suo  marescalco  et  capitaneo 
principaliori. 

Dec.  31         Post  meridiem  vero  ejusdem  diei  venerunt  alii  multi  et 
consequenter  de  omnibus  opidis  et  communitatibus  confedera- 
torum  superiorum,  et  inter  omnes  non  audivi  laudari  de  aliqua  i 
parte    confederatorum   de   melioribus   viris   armatis  quam   de 
Thurego  et  Appenzellensibus. 

Dec.  3d         Die  lune  post  Thome  hora  vesperorum  recessit  dominus 
Beneatus  dux  Lothoringie  cum  multis  a  Basilea  et  coUegit  hie 

i>ec.  24in  Basilea  exercitum  octo  milinm  virorum.    vigilia  nativitatis: 
domini  fuit  dies  valde  frigidus,  et  in  eo  recesserunt  de  Basilea 
duo  milia  virorum. 

Dm.  26         [72]  Die  sancti  Stephani  recesserunt  a  Basilea  mille  viri  de 
superioribus. 

Dec.  26         Eadem  die   venerunt   deputati  de   dominus  Basilien^'ie^^i 
subjectis,  videlicet  Yarensperg,  Homburg,  Waidenburg  et  Lies- 
tal numero  quingentorum. 

Dec.  26  Eadem  die  supervenit  nuncius  civitatis  BajBiiUensis  de  Nanse. 
Dec.  15—21  qui  dixit,  quod  illa  septimana  proxime  preterita  hii  qui  fiierunt 
et  sunt  in  Nanse  exiverunt  et  irruerunt  in  hostes  Bui^ndos^ 
et  multos  ex  eis  occiderunt.  receperunt  eis  40  currus  cum 
alimentis  et  multa  peccora  et  cum  s^ute  reversi  sunt  in  Nanse. 
Et  audiens  dux  Burgundie,  quia  venirent  confederati  pro 
defensione  et  liberacione  Nansensium,  convocatis  suis  dedit  eis 
opcionem,  aut  insultarent  Nansenses  aut  debellarent  latrones; 
8witen«e«.  at  illi  elegerunt  insultare  Nansen«^«  pocius  quam 
bellum  contra  Switzeros  committere,  et  sie  ordinatis  suis  duos 
insultus  fecerunt,  in  quibus  multi  de  Burgundis  occisi  sunt  et 
in  suo  salutari  defecerunt. 

Dominus  de  Ramont,  qui  dicebatur  occisus  in  hello  Mortanoi 
et  postea  ante  Nansenam  dicebatur  bombarda  occisus,  non  fuit 

8.  Zuerst  h&tte  K.  geBehrieben :  eaperrenenint  SolodreoM«  et  Thnriceni««. 
1)  V0.  unten  S.  88,  29  ff. 


1476.  87 

Teram,  sed  jam  audito  quod  superiores  confederati  mitterent 
in  subadiuin  domini  ducis  Lothoringie  suos,  putavit  velle  all- 
quid  agare  contra  Sabaudien^e^  et  M-OTtanenses ,  collegit  exer- 
citom  et  intravit  superiorem  Btu^^diam.    hoc  audientes  Ber- 

'^nenäes  et  Yiibnigenses  miserunt  4000  virorum  contra  eum. 
quid  fiat,  adhuc  non  auditur. 

[72^]  Et  interim  ut  hec  agerentur,  hii  qui  in  Lothoringia 
erant  ex  parte  nostra  et  presertim  quidam  dictua  Hamescher  >) 
de  TaniuB  Akacie,  qui  multa  incommoda  prius  inferebat  Bur- 

>*  gimdis,  receptis  secum  socüa  et  equestribus  et  peditibus,  intra* 

Ti't  Bugundüun   et  obtinuit  castrum    Burgundie   nominatum 

. .  in  eo  accepta  multa  preda  et  abducta  obtinuit  eciam  exac- 

cionem  magne  peccunie,  ut  non  combureret,  et  sie  cum  salute 

receasit 

^  Dominnfl  dux  Lothoringie  recepit  secum  illum  astrologum 
de  Montepolgardo^),  qui  in  Basilea  predixit,  ut  insultus  fieri 
deberet  in  septimana  proxime  prescripta,  que  fecta  est. 

Die  sancti  Johannis  ewangeliste  Baailien«^  cum  suis  500  Dec.  n 
recessenmt  ad  eandem  expedicionem. 

*  Intoim  dum  undiquaque  convenirent,  Argen^tn^n^  epis- 
coptis  et  civitas  ministrabant  quingentos  equites.  hii  cum  aliis, 
qoiennt  in  Lothoringia,  receperunt  45  currus  cum  victualibus 
et  allig  necessaiÜB,  quibus  Burgundus  se  voluit  alimentäre,  et 
diiieront   in  Nanse.     sieque   protunc   fuerunt   alimentati    et 

smelias  exspectabant  adventum  domini  ducis  Lothoringie. 

Dominus  eciam  rex  Franeie  misit  domino  Renato  duci 
Lothoringie  multam  peccuniam  et  dominus  Dalphinus  misit 
duci  Lothoringie  duo  milia  equitum,   qui  episcopo  Meten^'  et 

^^  civitati  intulerunt  maxima  dampna  recipientes   multa 

•jpolia. 

[ts]  Com  autem  superiores  confederati  venissent  Ensisheym 
et  ibidem  habuissent  refeccionem,  moti  fuerunt  contra  Judeos, 
spoliavemnt  et  onmia,  que  habebant,  auferebant.    fiiit  autem 

U.  Buij^oBdam.  12.  Der  Name  des  Sclilostes  fbhlt,  oluie  dass  eine  Lftcke  ge- 

1)  Nach  der  chionique  de  Lorraine  cj  war  Hamexaire ,  wie  er  dort  heisst 
«rvird  rielfaeh  genannt  als  einer  der  tflchtigsten  HaupÜeute  Renata,  der 
ttchden  oben  S.  24,  9ff.  und  31,  22 ff.  erzählten  Überfall  bei  Epinal  geleitet), 
^ttaU  Befehlshaber  in  Bruyöres,  nordöstL  von  EpinaL 

2  PeterPatot  S.Band  11,  404, 18  ff.  Über  seine  Berathung  durch  Renal 
»«LDialogue  de  Joannes  et  Ludre  36,  wo  Pacot  gedruckt  ist  (unsre  Schreib- 
en Pitot  ist  nicht  auf  Knebel,  bei  welchem  c  und  t  nicht  mit  Sicherheit  su 
ttteadieidcn  sind,  sondern  vornehmlich  auf  die  Band  II,  404  A.  1  ange- 
jlmen  Schriften  im  Baaler  Staatsarchiv  begründet) . 


88  1476. 

unus  inter  eos  majores,  qui  cum  vidieret  tumultuacionem,  the- 
saurum  suum  intra  castrum  ejusdem  opidi  portavit  quod  cum 
agnovissent  confederati ,  adierunt  castrum  et  vocantes  castel- 
lanum,  ut  eis  res  istas  traderent,  quod  si  non  facerent,  et  contra 
eum  insultum  facere  deberent,  non  solum  Judei,  verum  eciam 
sua  et  omnia,  que  in  Castro  invenirent,  totum  diriperent  sie- 
que  territus  castellanus  tradidit  eis  totum,  quod  Judeus  apud 
eum  reposuit.  sie  eciam  faciebant  in  Columbaria  et  Sletstatt, 
ubi  valde  magnum  thesaurum  auri,  argenti,  clenodiorum  et  vesti^ 
mentorum  impignoratorum  recipiebant,  et  ubique,  quoscumque 
libros  et  scripturas  inveniebant,  combusserunt  et  laceraverunt. 
(sie  quoque  faciebant  in  tota  Alsacia  in  omnibus  locis  ubi  Judei 
erant). 

Dux  Burgundie,   qui  tunc  cum  suis  erat  in  Portu  Sancti 
Nicolai,    audiens  [adventum   confederatorum ,    spoliavit  omnesi 
incolas  Sancti  Nicolai  et  transtulit  se  in  unam  villam,  que  est 
in  medio  Sancti  Nicolai  et  Nansei  et  circumfodit  se  et  muni- 
vit  bombardis.     ibi  voluit  exspectare  confederatos  magne  lige, 
qui  venerant  contra  eum  pro  defensione  Nansensium  numero 
sedecim  milium  peditum,  equestrium  duorum  miUum.  hoc  audi-^ 
entes,  qui  in  castris  Burgundi  erant,  quotquot  poterant  se  ab- 
sentare,  clam  noctumo  tempore  fugerant.    quod  cum  ipse  dux 
Buigundie  percepisset,  ne  aliquis  auffugeret,  sub  pena  suspendii 
interdixit  mandavitque  per  totam  suam  patriam,  ut  ubicumque 
invenirentur  aufugientes,  suspenderentur.    [73^]  nominabat  con-a 
federatos  magne  lige  »mArder«,    quia  nullum  reciperent  capti- 
vum,   sed  omnes  quotquot  attingerent,   occiderent,   nulli  par- 
centes  *). 

Fridericus  dux  Pavarie  locumtenens  comitatus  palatini 
Reni  Philippi  filii  Ludowici  bone  memorie  de  Heidelberga? 
Dec.  i2obiit  in  profesto  sancte  Lucie  virginis,  qui  fuit  magnus  tyran- 
nus  et  fautor  ducis  Burgundie,  de  cujus  morte  gavisi  sunt 
marchio  Badend  et  domini  de  Wirtenberg,  qui  erant  ejus 
captivi,  sicut  in  superioribus  scripsi^). 

1.  m^ores  ist  ans  in^or  ge&ndttrt.  Man  h&tte  erwarten  sollen,  daea  K.  nvn  aneh  dai  eo« 
streichen  nnd  dafftr  nach  »majoresc  »eonimc  setzen  wftrde.  13.  Die  eingeklammerten 
Worte  Btehn  am  Bande.  20.  Zuerst  hatte  K.  geschrieben:  sedecim  milinm  eqnes- 
trinm  et  peditnm. 

1)  8.  oben  S.  18,  32.  i 

2)  Die  Schlacht  von  Seckenheim,  in  welcher  Friedrich  den  Grafen  Ulrich 
von  Wirtemberg,  den  Markgrafen  Karl  von  Baden  und  dessen  Bruder  BiBchof 
Georg  von  Metz  gefangen  nahm,  fand  am  30.  Juni  1462  statt  Knebel  hat  also 
schon  damals  sein  Tagebuch  geführt.  I 


1476.  1477.  89 

Fridericus  Bomanorum  imperator  quartus  tunc  decum- 
bebat  lecto  et  febre  pulsabatur  cottidiana.  qui  permittebat 
ThuTCOs  8uam  invadere  et  vastare  patriam,  qui  tarn  viros, 
mulieres  et  filios  abduxit  et  senes  crudeliter  afflixit. 

i  Idem  Fridericns  imperator,  dum  foveret  dominum  Ottonem 
comitem  de  Sumienberg  electum  ecclesie  CouBtancierms  et 
Yoluisset  eum  contra  voluntatem  domini  Sixti  pape  quarti  in 
episcopatu  sustinere  et  defendere,  cumque  fama  percrebuisset 
totam  AlTnaniam,  quod  idem  imperator  sustineret  Thurcum,  ut 

^oüle  iiiTaderet  Cristianos,  inter  alia  fuit  quidam  prespiter  in 
diocm  Comtanciensi  in  superioribus  partibus,  qui  cum  certo 
die  rerbum  dei  populo  seminaret  et  incideret  verbum  ewan- 
gelicom  de  pastoribus,  incepit  [74]  increpatorias  contra  impera- 
torem  in  ambone  proferre,  quomodo  ipse  imperator  non  pastor, 

i»sed  mercennarins  esisteret,  quia  non  defenderet  CristianoSy  sed 
permitteret  eoa  a  Thurco  interfici,  et  talia  loquens  delatus  fuit 
Ottoni  domino  de  Sunnenberg  electo  Constanci^nm.  qui  eundem 
presbiteium  capiens  et  pro  crimine  lese  majestatis  eum  punire 
atqae  ad  imperatorem  mittere  volens  Switseri  et  eis  confederati 

»hoc  probibuenmt  et  ut  presbiterum  ipsum  libere  abire  et  ec- 
desiam  snam  regere  permitteret,  sub  pena  eversionis  tocius 
epiflcopatiu  preceperunt.  sicquej^liberatus  et  restitutus  fuit  pres- 
biter,  et  verum  dixit. 

Anno  domini  1477  indiccione  10.  die  sancti  Stephani  qui-Dec.  26 

sdam  de  capitaneis  principalioribus  ducis  Buigundie  volens  ire 
in  Lutzelbuig  ad  inducendum  eos  et  totum  dominium  pro 
adjatorio  domini  sui,  a  casu  venit  N.  domint^  de  Bitzsch  cum 
^iis,  cum  Tenissent  ad  eos,  interfecerunt  quotquot  cum  illo 
capitaneo  erant  et  ceperunt  eum  et  duxerunt  in  Bitzsch.    cujus 

fc  Dornen  est  Caspar  de  Bentzdorff  miles.  dicunt  in  armis  stren- 
nuran  ad  modum  quondam  Petri  de  Hairenbach. 

T»      •  1477 

Feria  sexta  sero  ante  festum  epiphanie  dominus  Valentinus  Ju&.  3 
de  Nuwenstein  miles  et  capitaneus   civitatis  Basiliemis  misit 
auncium  et  scripsit   civitati   Baailiensi,    quod  totus  exercitus 

*^  ducis  Lothoringie  simul  esset  in  Bergarten,  et  intenderent  cum 
dd  adjutorio  in  die  trium  regum  proxime  futuro  aut  die  se-  Jan. 
quenti  facere  bellum  cum  duce  Burgundie,  ipseque  dux  Bur- 
potdie  in  snis  castris  se  ita  teneret  solide,  ut  nullus  posset  audire 
▼erbnm,  et  verisimile  quod  ipse  ordinet  suas  bombardas  et  alia 

fcmachinamenta  belli,  ut  cum  difficultate  possint  intrare  sua 
cartra  aut  dissolvere.  mittat  eis  dominus  auxilium  de  sancto 
^  de  Syon  tueatur  eos. 

27.  doidm.      28.  eun  fehlt.     5. 17.  Statt  Ottonem,  Ottoni  itukden  luant  je  2  Pankte. 


90  1477. 

Ju.  3         [74^]  Eadem  die  veneris  venerunt  dno  vasa  mediorum  plau- 
strorum  i)  plena  argenteis  et  aureia  yaaia  et  de  aoricalco  diversa 
fusilia  in  uno  curru  bene  onusto,   que  receperunt  superiores 
confederati  Judeis  in  Ensiazheym,   Columbaxia  et  Sletastatt  et 
in  aliis  locis  Alaacie  et  duxerunt  ad  Bemam  postea  inter  eoss 
distribuenda. 
jftD.  7         Die  martia,    que  fuit  craatino  epiphanie,    supervenenint 
Jan.  &  nuncii,  qui  dicebant,  quod  die  dominica  proxime  preterita  in- 
fra  primam  et  duodecimam  meridiei,    cum  jam  bene  refecti 
fuissent,  dux  Lothoringie  cum  suis  figens  aciem  contra  Thurcum  11 
de  Burgundia  ag^essus  est  eum  non  in  ea  acie,  qua  putavit^j, 
aggressu  ceciderunt  multi  equestres  ex  utraque  parte,  et  tarnen 
ex  parte  nostra  pedites  fuerunt  velocissimi,  ut  qui  caderent 
de  parte  Burgundi,  statim  expedirentur,  reliquis  omnibus  sub- 
secutis  et  ita,   ut  prevalerent  de  parte  nostra,  et  fugam  dedittl 
ille  turpissimus  Karolus  victissimus  et  inmetuendissimus^)  as- 
sertus  dux  Burgundie  et  perderet  omnem  substanciam,  quam 
habebat  in  suis  castris.     at  illi  insequentes  eum  interfecerunt 
multos  bonos  viros,  unum  comitem  de  Nassaw  et  alios  cum  eo 
duos  comites   interfecerunt^),    sed  unum  comitem   de  Anglia^ 
captivarunt^),  qui  unam  magnam  summam  nobilium  aureorum 
prebuit  pro  liberacione  corporis  sui.     et  oriens  ex  alto  visita- 
vit  plebem  suam  sedentem  in  tenebris  Nansensibus  et  umbra 
mortis^),    altissimus  et  optimus  deus  numquam  dimisit  in  ex- 
trema  necessitate  sperantes  in  se  Nansenses,   qui  ad  hoc  Ae-% 
venerunt,   ut  contenti  fuissent  commedere  siliquas  porcorum 
cibum,  si  habuissent^),  et  tunc  providit  eis  et  liberavit  eos,  et 
fuerunt  alimentati  uberrime.    et  üle  bonus  et  optimus  Reinerus 
dux  Lothoringie  de  turpissimo  fuga  Burgundo  optinuit  victo- 
riam,  qui  inter  primos  in  aciä  belli  erat  vir  imperterritus.    ei% 
illa  est  quarta   turpissima  fuga  et  occisio^}  ipsius  Burgundi, 

6.  »et  in  aliii  looii  AlBaeiec  ist  spftter  beigefügt.  8.  ob«ii  dM  sro  8.  88^13  Bemerkte- 
11.  Statt  non  ...  pntayit  stand  znerst:  in  acie,  et  in  primo.  Als  E.  die  Andernng  vor. 
nahm,  sohrieb  er  sngleicli  an  den  Band :  qnia  extnne  non  poteram  sein,  qnomodo  Lotho- 
ringns  cnm  snis  faerit  aggressns  BnrgnndMn,  ideo  postaa  Terins  scxipsi.  31.  Der 
Rest  des  Absatses  von  occisio  an  ist  mit  anderer  Tinte  als  da«  Vorhergehende  geschrie- 
ben.  Beim  Niederschreiben  dea  Ifetiem  hatte  K.  noch  keine  Kunde  Tom  Tode  Karls. 

1)  Zwei  halbfudrige  Fässer.  2)  S.  92,  15  ff. 

3)  Vgl.  oben  S.  32,  31.  Des  Titels  metuendissimus  gedenkt  auch  das 
Schlachtlied  des  Matthis  Zoller  (Liliencron  II,  108,  Str.  12  von  Nr.  146.  Schil- 
ling 376):  er  was  der  yorchtsamst  fürst  genant. 

4)  Graf  Engelbrecht  Ton  Nassau  kam  nicht  um,  sondern  wurde  gefangen. 
S.  unten  S.  99,  14.  101,  17.  107,  20.  pag.  101b. 

5)  VgL  S.  97  A.  3. 

6)  Luc.  1,  78.  79.  7)  Luc.  15,  16. 

8)  S.  das  in  der  Variantenrubrik  Bemerkte.     Die  Nachrieht  yom  Tode 


1477.  91 

qui  in  fdga  fiiit  occisus  et  nescitor  a  quo,  an  suis  propriis 
ant  alienis,  et  post  duos  dies  inter  occisos  inventus  et  a  suis, 
vMelicet  medico,  cappellano,  camerario,  sua  concubina,  sartore 
et  nuore  recognitus  fuit^)  et  in  ecclesia  sancti  Oeoigü  Nan* 
^sensi  pannifl  serieeis  involutus  in  publicum  positus  est. 

[7s]  Columbarien^e»  scripserunt  BasilienM&fM  in  hunc  infra 
scriptum  modum. 

Den  fttnichtigen  wisen  dem  bu^ermeister  und  dem  rate 
der  statt  Basel  unsem  besondem  g&ten  frunden  und  getruwen 

t^  lieben  bontgenossen. 

unser  fimntlich  willig  dienst  allzyt  zuvor,  ersamen,  wisen, 
sondern  guten  frond  und  getruwen  lieben  buntgenossen,  sü 
sondern  hohen  frSden  so  begem  wir  uwer  liebe  zu  wissen, 
dasz  in  diser  stund  datum  disz  brieffs  ein  unser  geswom  botte  Ju.  6 

'3U9E  dem  here  von  Nanse  ylend  by  uns  kommen  und  uns  ge- 
sagt. dasK  unser  gnediger  herre  Yon  Lotringen  mit  sampt  dem 
here  etc.  uff  gestern  sunnentag  zwischen  eim  und  zweyen  noch  Ju.  5 
mittag  den  Burgundischen  hertzogen  in  dem  nammen  gottes 
ntterüch  angriffen,  den  abermols  stracks  flüchtig  gemacht,  sin 

2>  Wagenburg  abgewonnen,  einen  graffen  usz  Engellant  gefangen, 
einen  graffen  yon  Nassow  erschlagen  2]  und  mit  dem  den 
hertzogen  siner  flucht  nochgefolgt,  das  beschehen  und  ee  sich 
die  ding  rerendet,  so  hab  inn  unser  hobtman  stracks  herusz 
geschickt  uns  das  zfi  verkünden,  und  seit,   das  die  in  Nanse 

:i  allein  hungersnot  halb  nit  noch  zwen  tag  haben  mochten 
halten,  was  wir  ftch  furer  erfaren,  wellend  wir  üch  unver- 
hndt  nit  lossen.  geben  an  der  heiligen  dryer  kungen 

t^  in  der  achtesten  stund  noch  mittag  aimo  77.  Ju.  6 

Meister  und  rate  z&  Kolmar. 
[75^]  Feria  sexta,  cum  illustris  donunus  Renatus  dux  Lotho- Jan.  3 
nngie  habuisset  exercitum  trium  milium  equitum  expeditissi- 

2.  Nach  dnos  dies  steht  in  der  He.  ein  nreites  post.  4.  Vor  in  eecleeia  steht  ein  nn- 
Icitrlichee  Wort.  16.  herre  fehlt.  18.  dem.  30.  Zuerst  hatte  K.  geschrie- 
ben :  Bejneru,  er  hat  dies  aber  sofort  gestrichen  nnd  anf  der  ZeUe  fortführend  gesettt : 
Bsaatns. 

^  HerK^,  dessen  Leichnam  ent  am  7.  Jan.  aufgefunden  wurde  (s.  die 
I^nfitnre  de  monseigneux  de  Bourgogne  bei  Comines-Lenglet  DI,  493  ff. 
^  in  den  Beilagen  zum  Bialogue  de  Joannes  et  Ludre  [herausgegeben 
3^  dem  Titel  Cfaronique  ou  dialogue  entre  Joannes  Lud  et  Chr6tien,  durch 
^eaoCajoii,  Nancy  1844]  8.  64  ff.)  kam  am  10.  nach  Basel    Siehe  S.  98,  25  ff. 

1)  über  die  Erkennung  des  Leichnams  s.  S.  99,  4  ff.  102,  26  ff.  (wo  nicht 
^ii7T<m  einer  coneubina,  sondern  von  einer  famula  die  Rede  ist),  und  107, 1  ff. 

!i  Siehe  die  Anm.  4  und  5  zu  S.  90. 


92  1477- 

morum  virorum  et  16  Tnilinm  peditiun  electiflsimorumvirorum^), 
capitaneum  dominum  Oswaldum  comitem  de  Tierstein,  sed 
directorem  exercitus  Wilhelmum  Herter  virum  stxennuissi- 
mum^),  et  essent  in  campia  prope  Nansen  ad  unum  medium 
miliare,  premisit  exercitum  contra  Burgundum,  irritantes  eum,: 
ut  eum  poflsent  incitare,  ut  castra  sua,  vulgariter  die  Wagen- 
burg, exiret.  exiverunt  contra  eos  de  castris  'BuigundU  et  con- 
flictum   iacientes   interfecerunt  80   viros  equites    et  ceperunt 

Jan.  4  multos  cquos.  crastino,  videlicet  sabbato,  idem  facientes  iterum 
ceciderunt  mortui  de  BurgutuUs  60  et  multi  equi  erant  capti^). 

Jan.  5  die  vero  dominica,  que  futt  vigilia  epiphanie,  postquam  dominus 
noster  Renatus  dux  Lothoringia  audivisset  divinum  officium 
et  cum  suis  fecisset  prandium,  in  nomine  domini  facta  oracione 
et  genufleccione  ad  deum  ordinaverunt  aciem  ad  bellandum 
et  cum  apropinquassent  castris  Burgundi,  Wilbelmus  Hertei 
ut  vir  prudentissimus  animadvertens,  qua  via  Burgundus  8ua> 
bombardas  ordinasset,  et  cum  jam  vellent  aggredi  castra  Bur 
gundi,  ut  ictus  bombardarum  evaderent,  precessit  exercitum 
monens  eos,  ut  eum  sequerentur,  et  ita  ad  latus  secessit  e 
cum  Buigundus  bombardas  suas  accendisset  et  nemo  de  exer 

12.  Lothoringen.  ^ 

1)  Die  Vraye  d6claration  ou  fait  et  conduite  de  la  bataille  de  Nancy  b« 
ComineB-Lenglet  III,  491  ff«,  bei  Cahnet  Preuves  III,  cxzivff.  und  in  den  Be 
lagen  zum  Dialogue  S.  60 ff.  beginnt:  Toute  mon  ann6e  estoit  de  dix-neuf 
vingt  miUe  hommes. 

2)  Die  Vraye  d^claration  sagt  von  der  Vorhut :  »Messire  Guillaume  Hart 
estoit  capitaine  et  avoit  Charge  de  tous  les  pi^tons,  et  le  comte  Oswalt  < 
Tierstein  estoit  capitaine  de  l'ayantgarde  avec  le  dict  messire  OuOlaumeHarti 
en  laquelle  estoient  plusieurs  gens  de  bien,  comme  le  bastard  de  Vaudtoc 
...  et  plusieurs  autres,  au  nombre  de  deulx  miUe  oheyaux  et  ennron  si 
mille  pi^tons.«  Die  »bataille«,  den  Oewalthaufen,  der  nicht  viel  gt&rkerv 
als  die  Vorhut,  befehligte  nach  seinem  Berichte  Renat  selbst.  IVarri^regar 
il  n'y  en  avoit  point,  sinon  les  huits  cens  coulevriniers,  que  y  farent  misi  a' 
de  secourir  si  aucune  chose  survenoit  par  derrifere  etc. 

3)  Über  die  Ereignisse  der  letiten  Tage  vor  der  Schlacht  s.  das  S. ' 
A.  2  Bemerkte.    Ein  Streifsug  der  Lothringer  vor  das  burgundische  Lap 
schon  am  3.  Januar  ist  mit  den  dort  erwähnten  Berichten  nicht  vereinb- 
ebensowenig  ist  es  nach  denselben  am  4.  Januar ,  abgesehn  von  dem  Nied' 
machen  der  in  St.  Nicolas  vorgefundenen  Burgunder,  zu  einem  bedeutender 
Zusammenstoss  der  beiden  Theile  gekommen.   Nach  der  Chronique  cjf.  v> 
folgten  die  in  St  Nicolas  eingerQckten  Lothringer  die  300  von  Karl  ah 
schickten  Lansen,  die  ihnen  in  der  Besetsung  der  Ortschaft  hätten  sut« 
kommen  soUen,  aber  lu  spät  eingetroffen  waren,  und  tödteten  4  oder  5  Ma 
von  ihnen,  nach  der  vraye  d^claration  sandte  Benat  nach  der  Besetsung  ^ 
St.  Nicolas  »une  puissante  ann^e  hors  de  la  dite  ville  devers  Nancy  pour  h 
le  guet  (vgl.  Dialogue  38),  et  ne  firent  ce  soir  les  Bourguignons  autre  st 
blant.« 


14Tf. 


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faisset,    ««"^ 


trruente»    sji  *'.»aitrsA 


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1).    KaiohM  Mite«  T>i«r*-^«»    »*«*— 


rt    1« 


ata 


94  1477. 

Hec  nova  cum  venissent  ad  BasUeam,  ordinatum  fuit, 
ut  per  omnes  ecclesias  et  monasteria  cantaretur  missa  solemnis 
de  beata  ▼irgine  Maria,  et  ego  Johannes  Knebel  cantavi  mis- 
sam  solempnem  in  summo  altari  ecclesie  Basiliensis  lecius 
quam  umquam  feci.  5 

Centum  comites,  barones  et  nobiles  de  parte  Buigundi 
sunt  capti. 

Jan.  7         Anno  domini  1477  feria  tercia  ante  festum  sancti  Erhardi 
episcopi  Valentinus  de  Nuwenstein  capitaneus  cmtatis  Basi- 
lien^,  qui  erat  missus  ad  expedicionem  ducis  Burgundi  cum  10 
exercitu  Lothoringie,  scripsit  civitati  inter  alia  hec,  que  sub- 
scripta  sunt  sub  infirascripto  tenore^). 

Jan.  3  Uff  fritag  vor  dem  zwölften  tag  band  die  Lotringischen  dem 
herzogen  von  Burgund  zwey  tusent  pferd  genommen,  item 
und  z&  Sant  Nicolaus  Port  kommen,   doselbs  der  Burgundi-15 

Jan.  4  sehen  50  erstochen  und  momendes  [7«^]  am  samstag  die  übri- 
gen, so  sich  verborgen  hatten,   uff  80,  erhenckt^).     item  uff 

Jan.  6  Sonnentag  vigilia  epiphanie  zwischen  einem  und  zweyen  sind 
die  Lutringischen  uffbrochen^)  zu  dem  ersten  mit  dem  fusz- 

Wiedergabe  dewelben  durch  Knebel  ist  aber  noch  kein  Onind,  diesen  mit 
Eiik  als  Lügner  su  beieichnen  (the  lying  Knebel,  in»  A.  28  su  6.  488). 

1)  Der  Charakter  der  nachfolgenden  Notisen  passt  nicht  recht  su  dieser 
Angabe  Knebels.    S.  die  Ausfahrung  in  den  Nachträgen. 

2)  Diese  Notisen  Aber  Begebenheiten  des  Freitag  und  Samstag  finden 
sich  nicht  wördich,  aber  dem  Inhalte  nach  genau  auch  bei  Edlibaeh  1641  Zu 
denselben  ist  Folgendes  su  bemerken.  Die  Chronique  de  Loiraine,  die  Des- 
confiture  (ihr  folgend  auch  Jean  de  Troyes  und  Molinet)  und  der  Dialogue 
S.  38  sagen  deutUch,  der  Hersog  Ton  Lothringen  sei  mit  seinem  Heere  am 
4.  Januar,  am  Samstag,  am  Tage  Tor  der  Schlacht,  in  St  Nicolas  eingerückt, 
dasselbe  meint  auch  Etterlin ,  nur  dass  er  irriger  Weise  als  den  Tag  dieses 
Einmarsches  den  Dreikönigsabend  (Jan.  5)  und  als  Tag  der  Sehlacht  den  Drei- 
königstag (Jan.  6)  beseiehnet  Die  DMaration  ist  imdeuüich,  indem  sie  sagt: 
le  Tcndredi  sur  le  tard  mes  gens  de  Fayant-garde  gagn^ent  le  dict  pont,  et  y 
entrasmes  moy  et  toute  ma  dicte  ann6e  ....  Le  lendemain  que  füt  vigile  des 
Bois  (und  nun  beginnt  die  Beschreibung  der  Schlacht)  u.8.w.  Entweder  muss 
man  annehmen,  am  Freitag  sei  die  Meurthebrücke  besetat  worden,  über  wel- 
che das  Heer  siefan  musste,  um  in  St  Nicolas  einsurücken,  und  dieses  Ein- 
rücken habe  hierauf  am  Samstag  stattgefunden,  was  die  ErsShlunff  au  be- 
merken yersäumte ,  oder  aber  vendredi  ist  ein  Fehler  für  samedL  Über  das 
Umbringen  der  in  St  Nicolas  yorgefundenen  Burgunder  s.  Chronique  de  Lor- 
raine, Dialogue,  D^claration,  Etterlin  und  Schilling.  Das  erhenckt  in  unsrem 
Texte  steht  yielleicht  fehlerhaft  für  ertrenckt,  was  mit  der  Chronique  de  Lor- 
raine und  Etterlin  stimmen  würde.  Der  Fehler,  wenn  es  einer  ist,  kann  aber 
nicht  erst  yon  Knebel  herrühren,  denn  bei  Edlibaeh  (s.  oben)  heisst  es  eben- 
falls :  dieselben  Bruguner  hanckte  man  alle  bin  eim. 

3)  Vgl  91,  17.    Die  Angabe  90,  9  beruht  wohl  auf  Missyerstindniss. 


1477.  95 

?oIk  und  gind  in  des  hertsEOgen  Yon  Biu^und  Wagenburg  kom- 
men, do  sind  des  hertzogen  von  Burgund  f&szvolk  starck  und 
lang  bestanden  und  usz  der  Wagenburg  grosz  geschütz  geton. 
doch  so  band  sy  vast  wenig  schaden  geton.    die  Lutringscben 

ihand  die  Wagenburg  gewonnen^)  und  die  Burgunder  in  die 
flucht  gebracht  und  liand  ir  ob  zweytusent  ze  todt  geschlagen. 
item  in  der  Wagenburg  vast  grosz  gut  gewonnen,  yfl  grosser 
Ubtbuchsen  und  über  die  zal  vil  schlangenbüchsen.  sin  ge- 
lelt  und  alles,   so  er  do  hatt,   do  hindan  gelossen.     sy  sind 

isime  noch  geylet  bisz  xtS  die  mittenacht  untz  gon  Grondy^)  in 
das  stettlin.  item  ei  ligend  in  siner  Wagenburg,  item  die  von 
Naiuey  sind  vast  sere  frölich  z&  inen  herussz  kommen  und 
betten  ftch  nit  lenger  mögen  usszhalten  denn  denselben  tag. 
denn  sy  gantz  kein  spysz  me  bettend,     item  der  hertzog  von 

»BtirgTmd  hett  och  kein  spysz  im  leger  gehebt,  item  si  band 
gefangen  ob  hundert  nammhafftiger  herren,  ritter  und  knech- 
ten, item  Herman  Waldener,  Bemhart  Schilling,  Veitin  von 
Nttwenstein  ritter  geschlagen^),  item  ufF  unser  syten  vier  er- 
stochen und  8  wundt*). 

»      [77]  147  7.    In  die  sancti  Steffani  prothomartiris  accidit  üi    i476 
Mediolano  in  ecclesia  sancti  Stephani,  ut  dux  audiret  missam 
et  foissent  duo  fratres,  unus  miles,  alius  nondum  miles,  quo- 
nim  onus,  videlicet  miles,   venisset  ad   indignacionem  ducis, 
unde  ipsum  militem  fecisset  suspendi,   hoc  videns  ejus  frater 

sin  ecclesia  interfecit  ducem  volens  vindicare  fatris  suspendium 
Wde  postea  cercius). 

20.  1477  tMbl  als  OlMrsehrift  oben  an  der  Seite.  31.  Statt  eancti  Stephan!  liatte  la- 
erst  gMtaaden:  eathednli.  26.  Vor  mde  poetea  eercinac  etebt  ein  Krens.  Ein  ent- 
spreebendfM  Zeichen  an  einer  spfttem  SteUe  findet  sich  nicht,  doch  besieht  sieh  die 
Tenreisnnfif  offenbar  anf  96,  3  ff.  Nach  dem  Satze  liber  den  Markgrafen  Ton  Branden- 
burg folgte  nrsprftni^ieh  in  der  Mitte  des  noch  fireien  Banmes  der  Seite  ein  Jetzt  gestri- 
chsnex  Absatz :  Bodeia  tesipore  dnx  Mediolaai  rizam  habnlt  eivfbns  [soUte  wohl  stehn : 

t]  Bei  deQ  veanehiedenen  Erwähnungen  der  burgundisehen  Wagenburg 
Verden  du  Lager  Tor  Nancy  und  die  SteUung,  welche  die  Burgunder  in  der 
Säkdit  einnahmen  («quelques  quartB  de  lieue«,  wie  die  Dtelaration  sagt,  von 
^  Lager  in  der  Bichtung  gegen  St  Nicolas  hin)  nicht  gehörig  auseinander- 

2}  Cond6  (jetzt  CuBtines)  an  der  Mosel,  etwa  halhwegs  swisohen  Nancy 
3fid  Pont^Mousson.    S.  ohen  8.  68  A.  3. 

3)  Der  Ritterschlag  erfolgte  nach  der  Ghronique  de  Lorraine  er  hald  nach 
i^i  Attsmaisoh  aus  8t.  Niooks  durch  Heiiog  Renat. 

4)  Bernhard  Schilling  und  Hans  Briefer  berichten  8. 98, 1 :  »so  habend  wir 
B^sxDands  Terlom  Ton  den  gnoden  gottes.«  Es  kann  sich  dies  aber  auch  nur 
*af  die  Heiter  besiehn.  (»wir  rüter«  heisst  es  kur»  vorher).  VgL  die  Nach- 
««e  SU  8. 94  A.  1. 


96  1477. 

Marchio  Alberthus  Brandenburgen^i»  eodem  tempore  diem 
vite  8ue  claiisit  extremum^). 

Erant  quatuor  Mediolanen«^«,  quibus  facta  injuria  fait  per 
ducem  Mediolanen^em.*  unus  non  potuit  consequi  justiciam, 
quin  semper  impediretur  per  ducem,  alterius  uxorem  rapuit^ 
aliis  duobus  eciam  injuriatus  fuit^).  qui  conspiracionem  contra 
oee.  26  ducem  facientes  exspectarunt  usque  ad  diem  sancti  Stephani. 
ubi  ex  antiquo  more  fit  concursus  tocius  plebis,  et  stuppe 
incenduntur  et  fiunt  ignes  et  similes  fatuitates,  accidit  ut  dux 
diyinis  officiis  interesset  et  talia  fierent,  concucurrit  populusii 
ad  hujusmodi  spectaculum  et  remansit  dux  solus  in  suo  loco^j. 
videntes  autem  illi,  quibus  injuria  facta  fuerat,  irruerunt  in 
ducem,   interfecerunt  eum,  et  postquam  revenissent,  viderunt 

cnm  dribiis]  Mediolanensibas ,  et  nescio  qnomodo  subordinatus  sit  uniii  snonun  ami- 
gerornm  in  civitate  MediolanenBi  interfeeit  enm  gladio  et  mortnna  eat.  Ea  aieht  beiiulie 
ana,  als  ob  dieier  Absats  Tor  95,  20  ff.  gesehrieben  sei.  In  den  Baum  zwischen  dem  S«tz 
über  den  Markgrafen  nnd  dem  so  eben  mitgetheUten  Aber  den  Herzog  Ton  Mailand  nad 
in  denBanm,  der  nnter  diesem  letztem  noch  ftbrig  geblieben,  hat  K.  die  Enihlang 
96,  3  ff.  eingetragen.  Anch  in  dieser  hat  er  Yerindemngen  angebracht.  Statt  quatooi 
(Z.  3)  stand  znerst  dao.  Nach  rapnit  steht  ein  Zeichen ,  das  anf  folgenden  an  andrer 
Stelle  angebrachten  Satz  Terweist:  »tercinm  firatrem  snspendi  fecit.c  Ich  habe  es  Tor- 
gezogen,  diesen  letztem  hier  mitzntheilen,  statt  ihn  in  den  Text  anfznnehmen,  da  er  zq 
dem  aliis  dnobns  n.  s.  w.,  was  K.  hat  stehn  lassen,  nicht  passt. 

1)  Markgraf  Albreoht  starb  erst  am  11.  Mers  1486.  Noch  einmal,  im 
Herbst  1478,  bring:t  Knebel  (pag.  151)  die  Nachricht,  er  sei  gestorben. 

2)  Über  die  Ermordung  dea  Oaleaszo  Maria  Sforsa  am  26.  Des.  1476  &  die 
HauptqueUe  Bemardino  Corio,  historia  di  Milano,  Yinegia  1554,  421^ — 425^, 
femer  den  ausführliehen  Bericht  bei  Molinet  I,  216—226  und  die  Diar!  Sanesi 
des  AUegretto  Allegretti  bei  Muratori  XXni,  777  f.  Die  Mörder  des  Herzogs 
waren  die  drei  Verschworenen  Giovanni  Andrea  da  Lampugnano,  Girolamo  da 
Olgiate,  Carlo  Visconte  und  einer  der  von  ihnen  in  die  Kirche  mitgebrachten 
Bewaffneten ,  Fransono  aus  Venedig.  Lampugnano  war  über  den  Henog  er- 
bittert, weil  ihm  dieser  nicht  Recht  verschaffte  gegenüber  dem  Bischof  von 
Como,  der  ihm  die  Einkünfte  der  Abtei  Miramont  entzogen  hatte.  Von  Vis- 
conte heisst  es  in  dem  Bekenntniss  des  Olgiate  bei  Cori  423^  nur:  ajebat  se  a 
principe  summopere  offensum,  ohne  dass  ersichtlich  ist,  worin  die  Bcdeidigung 
bestanden.  Allegretti  sagt  von  Visconte  und  Olgiate :  quali  tutti  erano  ingiu- 
riati  dal  signore  per  fatti  di  donne  et  altre  cose.  Allein  dass  bei  Olgiate,  dem 
eigentlichen  Hauptanstifter  der  Verschwörung,  irgend  welche  persönliehe  Be- 
leidigung mitgewirkt,  davon  findet  sich  in  seinen  Bekenntnissen  keinerlei 
Andeutung,  die  nur  den  durch  seinen  Lehrer  Cola  Montano  in  ihm  entflamm- 
ten Tyrannenhass  und  den  Wunsch,  seine  Vaterstadt  zu  befreien,  als  seine  Be- 
weggründe erscheinen  lassen. 

3)  Dies  ist  nicht  richtig.  Der  Herzog  wurde  inmitten  einer  zahlreichen 
Menschenmenge  ermordet.  Molinet  sagt  S.  220 :  quand  le  jour  saint  ßstienne 
estoit  expir^,  le  duc  de  Milan  se  desguisoit,  ensemble  ses  plus  priv^  et  se- 
crets  amis,  et  passoit  son  temps  en  danses,  esbattemens  et  momeries,  allant 
de  maison  en  maison  jusques  au  quaresme.  Lampugnano  habe  zuerst  die 
Absicht  gehabt,  in  dieser  Zeit  den  Herzog  in  seinem  Hause  festlich  zu  em- 
pfangen und  im  Getümmel  zu  ermorden.  Man  sei  aber  von  diesem  Plane 
wieder  zurückgekommen. 


--rf'" 


3^ 


98  1477. 

zogen,  öch  so  habend  wir  niemands  verlorn  von  den  gnoden 
gottes.  dornoch  wissend,  lieben  herren,  der  buchsen  halb,  die 
wir  abgewonnen  habend,  sind  in  der  zal  58  schlangenbuchsen 
und  dry  grosz  hAbtbuchsen,  und  vü  grosser  zeit  [ts]  und  alles 
das,  das  er  verlossen  hatt.    öch  wissend,  lieben  herren,  so  hatt& 

Jan.  6  uff  mentag  zu  nacht  unser  herre  der  lantvogt^)  noch  uns  dryen^) 
geschickt  gon  Sant  Nicolaus  Port  und  hatt  uns  geseit,  wie  im 
unser  gnediger  herre  von  Lutringen  den  abgescheid  geseit 
hab,  wie  man  sich  furer  halten  soll,  den  abscheid  hatt  uns 
unser  herre  der  landvogt  geseit  und  ist  der  also,  daz  unsersn 
gnedigen  herren  von  Oesterrich  züg  zu  rossz  und  zu  ffissz, 
desglich  Basel,  Straszburg,  Colmar,  ^letzstat,  Keysersperg  heim 
ziehen  sollend,     also  sind  wir  durch  unsers  herren  des  landt- 

Jan.  7  vogts  rate  und  geheissz  uff  zinstag  dornoch  gon  Sant  Nicolaus 
Port  gezogen  und  uffgebrochen  und  sind  am  heymziehen.  uffii 
denselben  tag  sind  wir  zu  rate  worden  ein  anmütung  ze  tünd 
von  der  buchsen  wegen  zu  vordren  an  unserm  gnedigen  herren 
von  Lutringen  und  habend  Veltheim  von  Nuwenstein  zu.  sinen 
gnoden  geschickt,  was  antwort  er  bringt,  wollend  wir  uwer 
wysheit  alsobald  zu  wissend  tün^).  geben  zu  Lienstat:^ 

Jan.  7  uff  zinstag  noch  der  heiligen  dryen  kungln  tag  noch  mittag. 
do  es  funff  schlug,     anno  etc.  77. 

Bemhart  Schilling  höbtman^)  und 
Hans  Briefer  vennre. 
Jan.  10         [78^]  Die   veucris    ante  Hylarii   supervenerunt   nuncii   de-J 
Nansena,  qui  dixerunt,  quod  dominus  dux  Burgundie  sit  inter- 
fectus  et  equus  suus  una  cum  sua  tunica  et  galea  fuerint  do- 
mino  duci  Lothoringie  ad  Sanctum  Nicolaum  presentati,  qui 

14.  gon  fehlt. 

1)  Wilhelm  von  Rappoltstein,  der  bei  Nancy  mitgekämpft  hatte.  D^la- 
ration.  Die  Nanceis  des  Feter  v.  Blarru  (La  Nanc6ide,  poeme  latin  de  Pierre 
de  Blarru,  avec  la  traduction  fran^aise,  par  M.  Ferdinand  Schatz,  Nancy  1S40, 
n,  S.  199)  sagt,  er  habe  in  diesem  Kampfe  den  Verdacht,  der  wegen  der  Ein- 
nahme von  Pont-ii-Mou88on  durch  Karl  auf  ihm  gelastet  (vgL  oben  6.  69,  15;, 
abwaschen  wollen. 

2)  Den  zwei  Absendern  des  Briefes  und  Veitin  Ton  Neuenstein. 

3)  S.  unten  S.  100,  3  ff. 

4)  Am  27.  Dezember  schreibt  der  Rath  von  Basel  an  Veitin  von  Neuen- 
stein, er  sende  ihm  »500  der  unsem  und  me  (vgl.  S.  8ß,  25  ff.)  mit  einem  venn- 
lin,  als  du  dann  sehen  wirst,  welichen  wir  Bemharten  Schilling  zu  einem  houpt- 
mann  zusampt  dir  zugeben  und  zugeordenet  haben,  harumb  so  emphelhen 
wir  dir  mit  ernst  und  ist  unser  meynung,  das  du  den  reysigen,  so  dir  hieyor 
geschwom  haben,  by  iren  eyden  gebietest,  demselben  Bernharten  Schilling 
als  eim  houptmann  glich  dir  gehorsam  und  gewertig  zu  sinde.«  Missivenb. 
XIV,  374. 


1477.  99 

statim  fecit  inquiri  inter  interfectos  et  queri  corpus  ejus,  quod 
com  myentom  esset,  {iiit  latum  ad  Sanctum  Nicolaum  ad  pre- 
senciam  domini  Benati  ducis^),  qui  denuo  fecit  lavari,  quia 
cmentatnm  erat,  et  adductis  dominis  captivis  ostensum  erat 
^ds  corpus,  qui  Tidentes  cognoverunt  corpus  quatuor  signis. 
piimo  qma  carebat  dente  superiori  in  medio  oris,  alio  quia 
longos  habuit  ungwes  in  digitis,  tercio  habuit  cicatricem  in 
eemce,  quo  fuit  Yulneratus,  quarto  quod  habuit  eciam  longos 
imgwes  in  pedibus^].    sicque  dominus  dux  Lothoringie  cognito 

^«quod  esset  corpus  quondam  ducis  Bui^undie,  fecit  ipsum  cor- 
pus in  ecclesia  sancti  Nicolai^)  honorifice  sepeliri. 

Eodem  tempore  Albertus  marchio  Brandenburgensis  de- 
bitum  nature  solvens  diem  vite  sue  clausit  extremum^). 

Dominus  de  Nasso^  qui  dicebatur  dives  de  Naasow,  fuit 

licaptus^}.  maigrafius  Karolus  de  Hachberg^)  dominus  in  Bö- 
tellen fdit  captus. 

[79]  Nansenses  non  habebant  plus  escas  et  commederunt 
caoes,  cattos,  mures  et  glires  et  quidquid  hujusmodi  habere 
poterant.    deus  misit  angelum  suum  et  eripuit  eos  de  manu 

sTüTci  Buigundi.     audivi  a  domino   Hartmanno  de    Halwilr, 
quod  feria  quarta  ante  epiphaniam  domini  hii  qui  in  Nanseio  jan.  1 
erant  offerebant  sibi  civitatem,   ita  quod  ipsos  omnes  libere 
ibire  permitteret.    hoc  nolebat  ipse  dux  Bwrgundie  facere,  sed 
mihtur  eis  onmibus  suspendium.    sicque  invocato  dei  auxilio 

3(ie/eiidebant  se  usque  ad  illam  liberacionem,  ubi  eos  visitavit 
onens  ex  alto,  illuminavit  eos  qui  in  tenebris  et  umbra  mortis 
sedebant  et  direxit  pedes  eorum  in  viam  pacis  "^j,  quia  de  escis 
Boigundi  erant  pastL 

2i  niiAbat. 

1)  Nickt  nach  St  Nicolas ,  sondern  nach  Nancy.   Cbron.  de  Lorraine  cxi 
aiüimtenS.  102,  27. 

%  Kuh  der  Desconfiture  (TgL  Jean  de  Troyes  und  Molinet)  wurde  der 

loebam  an  sechs  Zeichen  erkannt:  1.  am  Felden  der  obem  Zähne,  2.  an 

^!Sarbe  einer  Wunde  aus  dem  Treffen  von  Montl'h^ry,  rechts  an  der  Kehle, 

^-  in  den  langen  Nftgebi ,  »qu'il  portoit  plus  que  nul  honune  de  sa  cour  ne 

^'tttiei,  4.  an  einer  Narbe  auf  der  Schulter ,  herrührend  von  einem  Karfun- 

*;di  5.  an  dner  Fistel  unten  am  Bauche,  6.  an  dem  Fehlen  des  Nagels  an  der 

lai^powcnZehe. 

3)  Viehnehr  lu  Nancy  in  der  Kirche  des  hL  Georg  (s.  S.  103,  5.  107,  4. 
^^^>  1.  112, 12,  vgl  auch  die  sp&ter  nachgetragene  Stelle  ohen  S.  91,  4). 
*)  S.  oben  S.  96,  1,  5)  S.  oben  8.  90  A.  4. 

6!  Vielmehr  Philippus,  der  Sohn  des  Markgrafen  Rudolf  Grafen  von 
•Nöienbure. 

':  Vgl  8. 90,  22  ff. 


40654t3\ 


100  1477. 

Deinde  supervenerunt  alia  nova  buigimagütro  et  consu- 
latui  Basiiiensi, 

Uwer  wyszheit  fugen  wir  zu  wissen,  dasz  Veltheym  von 
Nuwenstein  ylends  wider  kommen  ist,  unser  sach  getruwlich 
geworben  hatt;  dem  ist  also  dasz  unser  herre  von  Lutringen.^ 
uwer  wysheit  vast  daiickt  uwers  truwen  dienBt,  den  ir  im  uff 
disem  zug  z&  rossz  und  zu  f&ssz  ertzogt  band,  und  der  buchsen 
und  des  ziigs  halb,  so  dann  gewonnen  ist,  wil  er  all  lossen  fdren 
gon  Nanse  und  allen  denen  die  ire  venlin  im  veld  gebebt 
band  uff  den  tag,  verkünden,  die  iren  doby  zu  baben,  dasi 
g&tlicb  ze  teilen  [79^]  und  dasz  uwer  wyszbeit  doran  ein  gefallen 
haben  soll,  fleh  so  hatt  Veltin  von  Nuwenstein  erworben,  dasz 
wir  den  swantz  an  dem  venlin  abgeton  band  und  nu  und  zu 
ewigen  tagen  ein  strittbar  venlin  haben  mögen,  wie  das  paner 
uwer  wyszheit  das  erholet  hatt  z&  Murtan  *).    ouch  so  ist  imser  i: 

0.  so  ir  die  ire  venlin.       11.  nnd  nwer  nnd  dass  nwer  wyezlieit.       11.  In  der  Hs.  steht 
nach  gefUlen  noeh  ein  sweitee  doran. 

1)  S.  oben  S.  15,  18.  27,  4 f.  und  A.  1  daselbst  Unsre  Stelle  zeigt,  dass 
die  Vennuthung  von  Ochs  IV,  330,  man  habe  nach  der  Schlacht  bei  Murten 
das  Banner  wieder  in  seiner  vorigen  Gestalt  herstellen  lassen ,  nicht  richtig 
ist.  Nach  Stumpffs  Chronik  11,  153  (ich  bin  auf  diese  Stelle  aufmerksam  ge- 
macht worden  durch  Carl  v.  Elgger,  Kriegswesen  und  Kriegskunst  der  schwei- 
zerischen Eidgenossen  im  XIV.  XV.  und  XVI.  Jahrb.,  Lusem  1873,  S.  110, 
wo  sich  freilich  der  Druckfehler  151  findet)  entboten  allerdings,  nachdem  bei 
Murten  der  rothe  Schwenkel  am  Zürcher  Banner  »durch  hertiog  Reinharteo 
von  Lothringen  zu  eeren  der  statt  Zürych  abgeschnitten«  worden,  »die  alten 
rädt  der  statt  Zürych  dem  hauptmann  und  panerherren,  sampt  den  rädten,  die 
in  dem  v&ld  gelegen ,  sy  sOltind  die  schwenckel  widerumb  anhefiten  und  die 
paner  widerumb  yntragen  wie  sy  die  ausztragen  hettind :  dann  ir  paner  habe 
den  schwenckel  nit  als  ein  schand-  und  verlurst-,  sondern  als  ein  eeren  sigiei- 
chen.«  Während  eine  Ansicht  dahin  gieng,  der  rothe  Schwenkel  sei  eine  Er- 
innerung an  den  Verlust  des  Banners  in  der  Schlacht  bei  Winterthur  1292 
(vgL  die  Verse  des  Veit  Weber  in  der  A.  1  zu  S.  27),  führte  eine  andre,  die  in 
diesem  Falle  und  dann  wieder  1512  offizielle  Geltung  erhielt,  denselben  auf 
eine  ehrenvolle  Verleihung  Rudolfs  von  Habsburg  zurück.  Bestimmte  Nach- 
richt über  ein  Verlorengehen  des  baslerischen  Banners  oder  F&hnleins  haben 
wir  nicht,  da  sich  gegen  die  Behauptung  des  Codex  657  der  St  Gallischen  . 
Stiftsbibliothek,  in  der  Sohlacht  bei  Dättwyl  1352  hätten  die  Zürcher  »der  statt ' 
paner  von  Basel«  erbeutet  (Henne,  Elingenberger  Chronik  S.  84  Anm.)  gegrün- 
dete Bedenken  erheben  lassen.  In  der  mittelalterlichen  Sanunlung  zu  Basel 
befindet  sich  eine  baslerische  Fahne,  die  im  J.  1548  ein  Basler  Bürger  aus  der  | 
Kirche  von  Reichenweiher  entwendet  hat.  Wackemagel  vermuthete,  sie  sei 
im  J.  1367  bei  der  grossen  Niederlage  der  Freiburger  und  ihrer  Verbündeten 
bei  Endingen  (vgl  Ochs  H,  212)  verloren  gegangen,  während  Heyne  (Führer 
durch  die  mittelalterl.  Sammlung  8)  die  Form  des  Baselstabs  als  erst  dem  frü- 
hen 15.  Jahrhundert  angehörig  erklärt  Die  Äusserungen  in  unsrem  Briefe 
deuten  weniger  darauf  hin ,  dass  man  in  dem  rothen  Schwenkel  ein  Zeichen 
der  Erinnerung  an  ein  bestimmtes  Unglück,  als  dass  man  darin  überhaupt 


1477.  101 

hene  von  Lothringen  mit  siner  eygner  person  willen  zu  ry ten 
zu  allen  den  herren  und  stetten,  wie  sy  genant  sind,  inen  zu 
dancken  iis  getruwen  dienst,  den  sy  im  eiz6gt  band  z&  disen 
nten.    och  so  Yeltin  von  Nuwenstein  dise  sach  erholt  hatt. 

hk  ist  kommen  ein  botschafil  dem  hertzogen  von  Lothringen, 
wie  dasz  zwen  Frantzosen  den  hertzogen  von  Burgund  gefan- 
gen haben,  do  sind  zwen  Tutzschen  kommen  ryten  und  hand 
den  Fiantzosen  den  hertzogen  under  den  banden  ze  tod  ge- 
gcUagen.    als   der  herzog  von  Lutringen   die    botschafft   vor 

:$Temonmien  hatt,  do  hatt  er  Veltbein  von  'Sriwenstein  vrider 
gerftSt  und  hatt  im  lossen  sagen  durch  groff  Oswald  von  Tier- 
stein, ich  soll  minen  herren  die  nuwe  mer  verschriben,  und 
min  beire  von  Lutringen  sy  in  guter  hofihung,  es  sy  wor,  und 
batt  och  ein  grossz  fröd  doran  gehebt. 

!i      Bemhart  Schilling  hobtmann  und  Hans  Brieffer  vennre. 

[so]  Difiz  sind  die  herren,   die  z&  Nanse  gefangen  sind^): 
Der  graff  von  Nassaw  *). 

Item  herre  Anthonius  ^  i_    ^i    _^  -d  j 

Item  her  Baldewin       /  ^"**'"*  ^°°  Burgund. 
s      Der  herre  von  Nuwenburg*). 
Item  der  herre  von  Croy*).  . 

10.  Ton  nniran. 

etvBs  den  Rang  der  Feldzeichen  einigermaassen  herabsetzendes  erblickte. 
HnaiLr.Bodt,  Geschichte  des  bemischen  Kriegswesens,  Bern  1831,  S.  63, 
Q^eitan  dag  Qeviertmachen  der  Fahnen  der  Lehnsträger  (vgL  auch  Weiss, 
iofltümkunde  11,  629).  A.  a.  O.  und  in  den  Kriegen  Karls  des  Kühnen  U, 
^3  leitet  er  den  Schwenkel  am  baslerischen  Banner  von  der  bischöflichen 
Oiierhenliehkeit  her.  Zu  dieser  Ansicht  gelangte  er  aber  durch  die  Annahme, 
^buleriache  Banner  sei  das  einsige  gewesen,  dem  bei  Murten  der  Scbwen- 
lel  abgehauen  wurde.  Den  Stellen,  welche  das  Abhauen  des  Schwenkeis  auch 
^^beriehten,  ist  noch  Jak.  Heinrich-Fetri ,  der  Stadt  Mühlhausen  Oe- 
^biehten  196  beisufügen,  wo  es  heisst:  Hertzog  Renat  von  Lothringen  hat 
^  der  sebkeht  den  Eydgaoszischen  paneren  die  schwenckhel  abgehauwen 
mi  sie  gcviert  gemacht 

l;  Vgl.  unten  8. 107,  19  flF.  2)  S.  oben  S.  90  A.  4. 

3]  Henri  seigneur  de  NeufchÄtel  (Herr  su  Blamont).  Gollut-Duvemoy 
•^liÄ.  2.  Vgl  unten  8. 107,  24  und  pag.  88. 

4)  Molinet  nennt  neben  messire  Philippe  de  Croy  comte  de  Chimay  (dem 
tlerm  Ton  Symey  unsres  Veneichnisses)  unter  den  Gefangenen  noch  le  seig- 
Jl^aeGToy.  Die  Desoonfiture,  die  sagt,  man  wisse  noch  nicht,  was  aus  dem 
^e&  von  Chimay  geworden  sei,  fül^  unter  den  Todten,  unter  denen  sie 
«»bngeM  iirihümlichcr  Weise  auch  den  Grafen  von  Nassau  (le  comte  de  Nam- 
Mrad  den  Jacques  Galliot  (s.  102  A.  6)  au&Ählt,  le  seigneur  de  Croy  auf. 
Jf  wt  diei  wahrscheinlich  Philipp  von  Croy- Aerschot  S.  über  ihn  P.  Ansehne, 
^tte  g6n6alogique  V,  638. 


102  1477. 

Item  der  herre  von  Fontenoy^). 

Item  her  Jost  von  AUin^). 

Item  der  herre  von  Schansinon. 

Item  der  herre  von  Symey'). 
Die  erschlagen  sind: 

Der  herre  von  Bivers*). 

Her  Jocob  GalioA;  capitan  der  Lamparter^). 

Item  der  von  Flerscheym«). 

In  descensu   superiorum  confederatorum,    cum  venissent 
opidum  Sancte  Crucis ''),  quod  est  sub  advocacia  comitis  palatini,  h 
et  peterent  sibi  dare  hospitalitatem  et  escas,    qnidam  dictus 
Wetzel  de  Tannbach  advocatos  ibidem  rennuit  eis  dare  nee 
hospitalitatem  neque  alimenta  et  subrisit  eos.  illi  autem  tacentes 
abierunty    et  cum  revenissent,    intraverunt  nunc  tres,  postea 
plures  et  tandem  quod   tot  venerunt,    ut  eos  prohibere  nonU 
possent,    tunc  irruerunt  in  castrum,    ubi  ille  Wetzel  moram 
habuit,  et  recipientes  omnia,  que  portari  poterant,  reliqua  in- 
cenderunt  igni  et  concremaverunt  castrum.    ipse  autem  evasit, 
et  si  ipsum  potuissent  apprehendere ,  non  dubito,  quin  ipsum 
Ju.  13  interfecissent.    hoc  factum  fuit  die  lune,  que  fuit  sancti  Kj-^ 
larii  dies. 
Jan.  13. 14.         [g^^bj  j)jg  gancti  Hylarü  que  fuit  feria  secunda,  feria  tercia 
et  quarta  venerunt  successive  superiores  confederati  et  Ber- 
nenseSj    ferentes   secum   baneria   ducis  Burgundie  et  alioruin 
dominorum.  ^ 

Corpus  ducis  Burgundie  postquam  inventum  fuisset  inter 
alios  occisos,  fuit  prout  postea  relatum  fuit,  ad  Nanseyam  duc- 
ttdSy  et  adductis  suis  familiaribus  et  presertim  suo  sartore  et  6ua 
famula  que  sibi  obsequebatur  in  omnibus,  postquam  videront 

4.  Naeli  dem  YeneiobaiM  der  Oefmnge&en  itt  Baum  Ar  einige  etwa  noeh  ferner  einzn- 
tragende  Namen  gelaeeen.  7.  ]>er  Name  deht  au  wie  Galieort,  ea  eobeint,  daw  £. 
die  Vorlage  nicht  recht  leien  konnte  nnd  die  Zftge  derselben  nachxeichnete.  2^  Za- 
erit  hatte  K.  geechrieben:  Dnx  B.  p.  InTentne  f.       28.  dnctnt  fehlt. 

1 )  Vgl  Dialogue  S.  41.  Über  Philipp  von  Fontenoy  8.  unten  107  A.  3  und 
P.  Anselme,  bist,  g^n^al  Vm,  352  f. 

2)  Josse  de  Lalain,  der  nach  der  Desoonfiture  den  rechten  Flügel  des 
burgundischen  Heeres  befehligt  hatte.    VgL  Band  n,  135,  11. 

3)  S.  S.  101  Anm.  4.  4)  S.  oben  S.  97  A.  3. 

5)  Jacob  Galeotto,  der  Führer  des  linken  Flügels  des  burgundischen 
Heeres,  der  auch  noch  in  andern  Berichten  als  gefallen  aufgeführt  wird ,  kam 
erst  im  J.  1488  in  der  Schlacht  bei  St  Aubin-du-Cormier  um  (Molinet  HI,  396), 
nachdem  er  1479  in  franiösische  Dienste  übergetreten  war  (Rodt  H,  409). 

6]  Friedrich  von  Flersheim,  »kemmerUngR  des  Henogs.  Flersheimer 
Chronik  hsgeg.  von  O.  Walts,  Leipzig  1874,  S.  41. 

7}  Heilig  Kreus,  südl.  von  Cobnar. 


1477.  103 

corpus  exanime  ^),  visis  eciam  cicatricibus  et  aliis  signis,  testi- 
Scati  sunt  ipsom  corpus  fiusse  ducis  Buxgundiey  et  presertim 
famula  in  extasim  posita  comiit  super  corpus  dicens:  o  mi  do-^ 
mine  Borgonde!  quod  postea  excentratum  fuit,  balsamo  lini- 
^tom  et  sepidtum  in  ecclesia  sancti  Jeorgii  ante  altaxe  sancti 
Selnstiam,  mercedem  laboris  sui  condignam  recipiens. 

Postquam  Fridericus  filius  Ludowici  ducis  Bavarie  et 
comüs  palatini  habentis  residenciam  in  Heydelberg  diem 
vite  sue  clausisset  extremum  et  successisset  sibi  Philippus  filius 

'oLodowici  fratris  prefati  Friderici  et  venisset  in  possessionem 
comitatos  palatini  et  residenciam  in  Heydelberga  haberet,  dis- 
pomi  curiam  suam  ibidem  habere,  voluit  venari  et  intravit 
sflvas,  et  cum  emisisset  venaticos  canes,  invenerunt  aprum 
fflagnum  yalde.    quem  cum  venator  insequutus  fuisset,  contigit 

'^ut  veniiet  ad  locum  ubi  princeps  stabat  Philippus.  qui  cum 
iotendiBset  cuspide  aprum  pungere,  yenator  videns  dominum 
e»e  presentem,  timuit  ne  dominum  lederet,  saltum  fecit  et 
ante  dominum  stabat  interficiens  aprum.  quod  moleste  ferens 
dox  [si]  Philippus  quod   ipse  ante    eum  aprum   interfecisset, 

iiiiare  cepit  cum  eo.  venator  autem  se  excusans,  quod  non 
in  contemptum  ipsius  ducis  hoc  fecisset,  sed  timuisset,  ne  aper 
eam  percussisset,  et  quanto  plus  se  excusabat,  tanto  iracior 
dux  fieret,  et  tandem  ad  hoc  venisset,  ut  minaretur  mortem 
renatori  inferre.    quod  autem  audiens  venator  arrepto  cuspide 

ßinterfecit  ducem  Philippum.  quod  factum  multis  civitatibus 
imperialibus  displicuit,  quia  ipsum  juvenem  discretum  valde 
ad  imperii  dignitatem  affectabant  provenisse.  sperabant  quod 
monim  proavi,  avi  et  patris  sui  vestigia  sequi  deberet,  qui 
probissimi  principes  fuerunt,  verum  ejus  pater  propter  suam 

i^piübitatem  in  conventu  principum  imperii  in  Wormacia  fuit 
intoxicatus  et  sie  mortuus  fuit,  cujus  anima  requiescat  in  pace^). 

&  iMrcedem  n.  s.  w.  sp&ter  beigefügt.  10.  Nach  Frideriei  steht  ein  irrthftmliehes 
fester.  13.  et  cnm  postquam.  Sl.  E.  hat  Alles,  was  Ton  dieser  Ers&hlnng  auf 
Bl.  81  steht,  dnxehgestrichen  «ad  an  den  obem  Band  gesehrieben:  non  fuit  Temm. 

1)  Vgl  99,  4fiL  und  A.  2.  Die  Desconfiture  sagt,  nachdem  sie  die  sechs 
Zachen  aufjgef&hrt,  an  denen  Karls  Leichnam  erkannt  worden,  awei  davon 
^cn  angegeben  worden  durch  »son  medecin,  qui  est  Portingalois ,  nomm6 
Mathien,  et  les  autres  enseignes  cognurent  ses  valets-de-chambre ,  et  outre 
3t  »gnu  par  le  grand  Bastard  et  pareillement  par  messireOlivier  de  la  Marche 
etdesTalet»4e-ckaiQbre  et  par  Denys  son  chapellain  et  de  tous  ses  gens  qui 
yontestemraiea.  —  S.  femer  91,  2ff.  107,  Iff. 

2;  8.  das  in  der  Variantenrubrik  Bemerkte.  Auch  Edlibach  168  bringt, 
pm  bir»,  ohne  weitere  Angaben,  die  irrige  Nachricht  vom  Tode  des  Pfab- 
zßfen,  d«i  er  falschlich  Ludwig  nennt.  Die  Behauptung,  dass  Philipps  Vater 


104  1477. 

Eodem  tempore,  cum  jam  venissent  de  expedicione  Bur- 
gundica  et  liberassent  illos,  qui  erant  in  Nanseio,  et  yenissent 
ad  Mulhusen,  expediverunt  omnes  Judeos  ibidem,  recipientes 
omnia  que  habebant,  dividentes  inter  se  spolia. 

Eodem  tempore  dieta  fuit  omnibus  illius  lige  confederatis^ 
Jan.  25indicta,    ut   die   conversionis  sancti  Pauli  essent   in   Builea 
tractaturi,  quid  ultra  sit  faciendum  in  superiori  Burgundia,  at- 
tento  quod  dux  Karolus  Burgundie  sit  interfectus. 

Dux  Lothoringie  adivit  cum  exercitu  Lutzelbergam.  quid 
ibi  fiat  nescitur.  ii 

Cum  jam  superiores  confederati  venissent  de  expedicione 
Nansensi  Basileam,  ibidem  debebant  exsolvi  de  precio,  dominus 
dux  Lothoringie  misit  scuta,  Coronas,  ducatos  et  nobiles  Angli- 
canos  et  putabat  quod  civitas  "Basiliensis  deberet  facere  cam- 
bium.  sed  non  volebant,  sed  liquefiebant  aurum  et  cuderunttj 
tLoienos  "BasiltenseSy  et  ideo  oportuit  eos  manere  in  Basilea  et 
fuerunt  male  [si^]  contenti  et  Basilien«««  erant  in  magno  timore. 
Jan.  18         Die  sabbati  multi  ex  soldatis  exsolvebantur  et  recedebant 

Sicut  supra  scripseram ,  quomodo  dux  Mediolanensis  in 
ecclesia  sancti  Stephani  Mediolanensi  fuit  interfectus  per  qua-^ 
tuor  cives  Mediolanen^^«  ^),  statim  principalis  ante  fores  ecclesie 
fuit  in  frusta  scisus  ^),  alii  tres  fuerunt  capti  et  postea  quartati, 
et  postea  de  dominio  Mediolanensi  fecerunt  obedienciam  suo 
filio  et  matri  et  prestiterunt  juramentum. 

Dux  Burgundie  Karolus  jam  occisus,  dum  viveret,  semperj 
legit  hystorias,  quomodo  gentiles  sibi  acquisiverunt  regna,  sed 
non  animadvertebat,  quomodo  interierunt  postea.   legit  hystorias 
Alexandri   magni,   quomodo   sibi  subegerit  Grecos,   Persas  et 
multas  alias  gentes,   et  non  legit,   quod  in  flore  virilis  etatis 
interiit,  legit  hystoriam  Trojanam,  quomodo  viriliter  pugnave-i 
runt  contra  Grecos  et  sibi  adherentes  propter  Elenam  pulcram, 
quam  Paris  abstuUt,  sed  non  legit,  quomodo  omnes  interierunt 
in  flore  virilis  etatis.     sie  voluit  iniciare  ambitum  regni,  sed 
non  voluit  diu  regnare.    fatui  sunt  principes,  qui  tyrannide  et 
sevicia  volunt  regnare  et  non  justicia  et  pietate.     hii  omnes  i 
defecerunt,  deficiunt  et  deficient  in  suo  pertinaci  proposito. 

Eodem  tempore  sicut  in  Basilea  Studium  viguit  generale 
et  jam  quidam  nequam  de  Basilea  studio  'BHsäiensi  incorpora- 

6.  K.  hat  nt  in  ad  ge&ndert,  weitere  Änderungen  aber  nnterlaasen.       22.  firuBtia. 

Ludwig  (gest.  13.  Aug.  1449)  von  den  Forsten  vergiftet  worden  sei,  kehrt  bei 
Knebel  wieder  pag.  142^. 

1)  S.  Seite  96,  3  ff.  2)  Lampugnano. 


1477.  105 

ttts,  sicut  suprascriptum  est,  letaliter  noctumo  tempore  quen- 
dam  juvenem  domini  nostri  Basiliensü  familiärem  vulnerasset, 
fiusset  carceribus  mancipatus,  qui  eciam  clericus  et  in  Blotz- 
heym  Bmliensis  diocesis  cappellanus,  dominus  Basiliemü  eun- 

sdem  nequam,  qui  Sunnentag  appellabatur,  pro  excessu  hujus- 
modi  Yoloit  corrigere,  rector  universitatis  una  cum  consilio 
magistromm  universitatiB  eum  contra  voluntatem  domini  Bast- 
Uensis  relaxavit  et  permisit  abire^).  inter  quos  precipue  fuit 
Adam  Kridenwysz,  cujus  avus  Judeus  et  postea  prespiter  fuit; 

tagenoit  in  sacris  ordinibus  duos  filios,  quorum  unus  suspensus 
fiiit  patibulo  in  Binfelden,  alter  venit  Basileam  et  [82]  mensu- 
latoT  finigum  effectus  postea  genuit  Adam  Kridenwissz  magis- 
trum  in  artibus,  qui  postea  studuit  medicinam,  deinde  sicut 
filios  inconstancie  studuit  lente  jus  canonicum  et  tandem  per 

'^flehnicum  de  Bercka  juris  canonici  ordinarium  accepta  pec- 
eunia  promotus  inscientem  in  doctorem  juris  canonici  2).  hie 
quia  semper  contra  dominos  de  capitulo  et  dominum  Baaüien- 
im  fuit,  et  dum  a  curia  Bamlienst  propter  suas  nequicias  fuis- 
set  depulsus,   cepit  machinari  contra  dominos  de  capitulo  et 

«totom  clenun  Ißasiliensem,    dominus  noster  BasilienMs,  quia  stu- 

7. 8.  Die  Wort«  eam  contra  . . .  penniBit  abire  sind  naehtrfcglicli  beigef&gt.  K.  hat  den 
nnprtBBlieliett  Nebenaat«,  der  mit  inter  qnos  beginnt,  lo  ausgedehnt ,  dais  sich  fftr 
des  SeUnaasatz  sp&ter  keine  Stelle  mehr  fand. 


1;  Knebel  ist  im  Irrthum,  wenn  er  meint,  er  habe  an  einer  frOhem  Stelle 
^h&  die  Verwundung  dea  bisehöflichen  Dieners  berichtet.  Wir  wissen  deshalb 
Keh  nicht  genau,  wann  dieselbe  und  die  sich  zun&chst  daran  knüpfenden  Vei^ 
iasdlungen  stattgefunden  haben.  (Die  Universit&tsacten  enthalten  nach 
Vucher,  Gesch.  der  Univ.  90  nichts  über  diese  Angelegenheit)  Doch  ist  an- 
nsehmen,  daas  es  erst  seitder  Bückkehr  des  Bischofs  nach  Basel  (also  nach 
im  U.  Not.  s.  8.  70,  32)  geschehen  sei.  Der  Th&ter,  den  der  Kath  auf  An- 
ziehen des  BischofSs  verhaften  liess,  dann  aber  dem  Rector  auf  dessen  Ein- 
**?nehe  hin  übergab  und  der  von  diesem  nach  einiger  Zeit  gegen  Bürgschaft 
^igelassen  wurde,  wird  in  den  Auseinandersetsungen  des  Käthes  (s.  die  Bei- 
kge  über  den  Streit  dea  Bischofs  Johannes  v.  Venningen  mit  der  Stadt  Basel 
U7&— 1477)  mit  seinem  Taufeamen  Oilg  (Aegidius)  bezeichnet  »Egidius 
^CBnentsg  de  Basilea«  ist  im  Sommersemester  1471  in  die  Uniyersit&tsmatrikel 
sQgetzagen  worden.  Blotzheim,  wo  er  nach  SLnebel  Kaplan  war,  liegt  im 
^snidgau,  etwa  2  Stunden  nordwestlich  von  Basel.  Rector  der  Universität  war 
io  Wmtersemester  1 476/77  der  im  ersten  Bande  unsrer  Chroniken  vielgenannte 
^uoh  Louber  von  Lindau,  nachmals  Prior  der  Karthaus  in  BaseL  —  Näheres 
'^  diesen  gansen  Handel  s.  in  der  erwähnten  Beilage. 

%  Viseher,  a.  a.  O.  91  Anm.  67 :  »Nach  der  juristischen  Matrikel  wurde 
iridenwjss  1476  unter  dem  Decan  Gerhard  In  Curia  von  Bercka  zum  Licen- 
<^3ten  d^  eanoniachen  Rechts  promoviert  Wann  er  die  insignia  doctoralia 
^saahm,  ist  nicht  gesagt,  doch  wird  er  später  als  Doctor  bezeichnet«  Im 
^•1474  hatte  er  sich  um  die  Stadtschreiberstelle  beworben.  S.  Band  11,  HO 
Kam,  1. 


106  1477. 

dium  illum  de  carceribus  relaxavit  in  despectum  ejus,  sus* 
pendit  temptamen  et  examen  in  artibus  magistrandorum  illa 
vice  volens  corrigere  magistros,  qui  hujusmodi  rem  fecissent. 
et  advenientibus  superioribus  confederatis  de  bello  Nansensi, 
numero  octo  milium,  magistrandi,  qui  tunc  erant  promovendi,  & 
una  cum  dicto  Gridenwisz  duce  eorum  ^),  quia  temptamen  eorum 
suspensum  erat,  accesserunt  capitaneos  eorum,  propinantes  eis 
zuckarum  et  malvasiam,  induxerunt  eos  et  tantum  effecerunt, 
ut  ipsi  omnium  dominorum  canonicorum  et  cappellanorum  Basi- 
lien^ium  domus  intrare  et  evertere  proposuissent  ad  eos  spo-  lo 
liandum  et  fortasse  interficiendum,  quia  aliqui  de  promovendis 
erant  de  Lutzema  et  illis  partibus,  et  nisi  domini  de  capitulo 
avisati  fuissent  et  media  inventa  fuissent,  quo  examen  fuisset 
appertum,  magna  latrocinia  fuissent  facta,  ille  nequam  judai- 
savit  et  voluit  in  favorem  Judeorum  perdere  Cristianos  pres-is 
biteros,  male  eciam  contentus,  quod  Judei  jam  per  confederatos 
in  tota  Alsacia  fuissent  expediti  et  spoliati. 

Jan.  18  De  octo  müibus  superiorum  confederatorum  sabbato  die 
Prisce  virginis  et  martiris  duo  milia  expediti  de  soldatu  re- 
cesserunt  de  Basilea.  et  quia  soldatum  non  habuerunt,  con*» 
clusum  fuit;  ut  cum  quolibet  capitaneo  cujuscumque  loci 
confederatorum  sex  deberent  manere  in  Basilea  expensis  ducis 
Lothoringie,   quousque   eis  satisfieret  de   soldato,    sicque    die 

Jan.  21  sancte  Agnetis  multi  recesserunt. 

Eodem  tempore  comes  Ulricus  de  Wirtenberg  diem  vites» 
sue  clausit  extremum  et  mortuus  est  2). 

[s2^]  Reinhart  von  gottes  gnoden  hertzog  zh  Lotringen  und 
margroff^),  groß'  zu  Wydenmont  und  Harencurt^). 

Unsem  fruntlichen  grüsz  zuvor,  edlen,  strengen,  fursich- 
tigen,  ersam,   wysen  besondem  lieben  getruwen  eydgenossen.  30 
uns  zwiflet  nit,   ir  habent  durcht  die  uwem  vernommen  den 
sig,   gluck   und  heil,    so   uns  gott  der  almechtig  wider  den 
hertzogen  von  Burgund  verlihen,   mit  ime  gestritten,   inn  by 

2S.  hertzog  zi  Loiringen  margroff  z&  W.  Wie  vir  den  Titel  wiederhezge  stellt  h&ben, 
findet  er  Bich  n.  a.  als  Aufschrift  des  am  20.  Jan.  Ia  Basel  ron  den  Hanptlenten  und 
Bithen  der  Verbündeten  ausgefertigten  Briefes  an  den  Herzog  {IQS  A.  4). 

1)  Kridenwyss  war  su  Anfang  des  Jahres  Decan  der  philosophischen 
Facult&t    Vi8cher91. 

2}  Graf  Ubrich  von  Wirtemberg  starb  erst  den  I.  Sept  1480. 

3)  Von  Pont-k-Mousson« 

4)  Die  Grafschaft  Harcourt  in  der  Normandie  hatte  Renats  Grossmutter 
Maria  durch  ihre  Vermählung  mit  Anton  von  Vaud^mont  an  dessen  Haus  ge- 
bracht   Grote,  Stammtafeln  64. 


1477.  107 

erschlagen  and  also  tod  fanden,  and  werden  darch  sin  hoff- 
meister,  camerer,  artzat,  schnider  und  andre  sin  diener,  die 
in  also  tod  gesehen  und  visitiert  habend,  worlich  bericht,  das 
er  es  ist '}.  darumb  Trir  inn  in  unser  statt  Nanse  haben  ge- 
»lossen  bestatten  und  üch  solichs  vorbehalten,  bisz  wir  den 
grund  und  worheit  durch  die  gemeldten  erfaren  und  gehört 
band,  das  wellend  im  besten  vermercken.  denn  wir  lich 
solichs  unverkundt  nit  haben  wellen  lossen,  üch  domach  wissen 
ze  halten.  geben  uff  samstag  nechst  noch  der  heiligen 

»diven  kungen  tag  anno  etc.  77.  Jm».  ti 

Ünsem  lieben,  besondem,  strengen,  vesten  und  fursich- 
tigpn  guten  frunden,  der  Eydgenossen  höbduten,  so  mit  uns  im 
stritt  vor  Nanse  gewesen  und  yetz  zu  Basel  sind,  inen  allen 
und  jeglichen  insunders. 

0  Diser  brieff  ist  durcht  den  hertzogen  von  Lutringen  be- 
siglet  mit  Anthonii  des  basthartz  von  Bmgufid  insigel,  und  ist 
die  geschriSt  umb  das  ingesigel  alsus : 

SigiUum  Anthonii  b.  de  Bore  conte  de  La  Boche. 
[ss]  Die  gefangnen: 
y      Der  graff  von  Nassaw  des  margraffen  tochterman^). 
Item  der  von  Fontäni  des  von  Ropoltzstein  swecher*). 
Item  die  zwen  basthart  von  Burgund. 
Item  der  herre  von  Croy*). 

Item  der  herre  von  Nuwenburg,  des  Ellenkort  gewesen  ist. 
i      Item  der  herre  von  Orba*). 


1)  Vgl  91,  2  ff.  99,  4  ff.  102,  28  ff. 

2;  Graf  Engelbert  von  Nassau  war  mit  Cimburga,  emer  Tochter  des  Mark- 
zafen  Karl  von  Baden,  yerm&hlt 

i,  Der  Herr  vonFontenoy  (vgl.  oben  102, 1  und  unten  pag.  98^)  war  nach 
Moliset  n,  11  der  Sohn  des  Johann  von  Montaigu  aus  dem  Hause  Neuenburg 
^rafehitel)  in  Burgund,  er  ist  also  dieselbe  Person  mit  dem|filB  aisn^  de 
^adenr  de  Montagu ,  den  die  Desconfiture  unter  den  Gefangenen  auffilhrt, 
'2idder  nach  GoUut-Duvemoy  1312  A.  2  Philipp  hiess  und  Schwiegersohn  des 
^kgrafen  von  Eöteln  war.  Wilhelm  von  Rappoltstein  war  mit  einer  Tochter 
-es  Johann  von  Montaigu  yerheirathet.  GoUut-Duvemoy  563,  vgL  mit  der 
Bappoltstciner  Chronik  bei  Rathgeber,  die  Herrschaft  Rappoltstein ,  Strass- 
^  1874,  S,  35  und  Bernhard  Hertsog^  Chronicon  Alsatiae,  Strassb.  1592, 
f^«h  V,  8.  131.  Der  Herr  von  Fontenoy  war  also  sein  Schwager,  nicht  sein 
^aher  oder  Schwiegervater. 

i]  S.  oben  S.  101  A.  4 

5.  B[crr  von  Orbe  war  Hugo  von  Chftlon-Gh&teau  Guyon.  Seine  Gefangen- 
'^iaae  wird  auch  in  der  Bescl^eibung  der  Burgunderkriege  des  Albrecht  von 
öeatetten,  Archiv  f.  Schweiz.  Geschichte  Xm,  296,  313  und  in  der  Speiri- 
^^a  Chronik  bei  Mone  Quellensammlung  I,  520  berichtet  Dort  wird  er  als 
Heir  »von  Orben,«  hier  als  der  Herr  »von  Schattygyan«  bezeichnet 


108  1477. 

Item  der  herre  von  Pickardia^),   hatt  Hans  von  Nuwen- 
stein  gon  Ropoltzwilr  gebrocht. 

Item  der  von  Mflnse  des  Landeckers  swoger. 

Procnrator  civitatis  BsLßiHensis  in  curia  Serenissimi  domini 
nostri  imperatoris  inter  alia  scribit  civitati  Basilien^'.  s 

Item  unsers  herren  des  keysers  volk  litt  vor  Gra£fheck. 
vemymm  noch  von  keinem  gewinnen,  so  habend  herre  von 
Bottendorff  und  herre  Heinrich  von  Bflchheym  der  keiser- 
liehen  magestat  abgesag  geton,  die  ligent  mit  iren  slossen  glich 
vor  der  statt  und  mit  grossem  schaden,  sperrend  Ach  den  z&-io 
gang  allerley,  so  man  notdurfftig  ist,  und  ein  brot,  das  vor 
1  dn.  hat  gegolten,  giltet  ietz  2  d.,  und  habem,  den  man  vor 
umb  ein  grossen  geköfft  hatt,  giltet  ietz  fiinff  grossen,  holtz, 
das  man  vor  umb  16  oder  18  pfennig  köfft  hatt,  giltet  ietz 
40  oder  50  den.  und  sorg,  dasz  der  krieg  grossz  werd.  dochis 
sol  unserm  herren  dem  keyser  grossz  volk  kommen,  [ss^]  item 
der  kung  von  Hungern  wirt  noch  wienachten  hochzyt  haben 
und  hatt  by  8  wochen  vei^angen  dem  Türken  ein  grossz  statt 
und  slossz  abgewonnen,  und  ietz  ist  der  Türkisch  keyser  in 
eygner  person  in  der  Molda  gewesen,  den  haben  Stephan id 
Weyda  und  Trackole  Weyda^}  und  andre  des  kungs  hAbtlüte 
uszgetriben  und  uff  20000  erschlagen  und  sich  nu  fax  Sandere, 
ist  des  dispotes  höbtstatt  gewesen,  belegret,  und  vermeynt  die 
zu  gewinnen,  wenne  das  beschehe,  so  were  Ungerlant  vor  im 
Dec.  23  sicher.  datum  des  brieffs  an   mentag  vor  nativitatisss 

Cristi  1476. 

iJao.  20]  Eodem  tempore  et  cum  essent  nuncii  confederatorum  in 
Basilea^),  una  voce  concluserunt  scribere  domino  regi  Francie 
super  duobus  punctis,  uno  videlicet,  ut  sut  quos  miserat  ad 
bellum  Nanse,  qui  longe  a  hello  erant,  hos  quos  dominos  cepe-  so 
rant  ipsis  confederatis  mitterent,  alio  quoque  articulo,  quod 
ipse  se  de  Burgundia  amplius  non  intromittat,  cum  ipsi  Bur- 
gundiam   gladio   comparaverint^).     quid  ex  hoc  fiat  nescitur. 

20.  dem.       28.  nno.       29.  suos. 

1)  Schilling  sagt  S.  375:  »ein  meohtiger  herr  us  Bickardie,«  Bonstetten 
a.  a.  O.  296,  313 :  »Bikardus  quidam  prepotena,*  »ain  mächtiger  Bickard.« 

2)  Vgl  Band  n,  323,  13,  14. 

3)  S.  den  »abacheid  des  tags  von  gemeiner  vereynung  und  puntnusae 
houpüuten  und  reten  sü  Basel  gehalten  uff  sant  Fabians  und  Sebastians  tag 
(Jan.  20)  anno  etc.  77«  im  Staatsarchiv  Basel  A.  G.  5, 180  und  Eidg.  Absch.  11, 
S.  644  (aus  dem  solothumischen  Archiv)« 

4)  Des  ersten,  dz  die  fursten,  herren,  stett  und  Idnder  gemeiner  ver^y- 


1477.  109 

et  super  illis  duobus  punctis  debet  fieri  dieta  in  Basilea  in  die 
sancte  Dorothee  proxime  futuro.  Fabr.  6 

[m]  Medio  tempore  dicebatur,  quod  dux  Lothoringie  ce- 
pisset  opidom  et  castrum  Muselburg^],  quod  fortissimum 
^castrum  est  illiuB  patrie. 

In  exequüs  ducis  Burgundie  dominus  Renatus  dux  Lotho- 
ringie ordinaTit  4  comites,  qui  deferebant  corpus  et  quatuor 
milites,  qui  eis  assistebant^}.  reliquum  vulgus  portabant  torcias 
ardentes,  et  30   abbates   atque  300  presbiteri^)  divina  officia 

Hang  und  puntnusse  von  disihin  für  sieh  selbs  wider  das  hertsogthüm  und  die 
gnfsehafft  Ton  Burgunn  nutiit  fuxnemmen  noeh  die  beschedigen,  sunder  so 
sollen  all  und  yegklich  teil  der  yereynung  der  yetsbestimpten  landt8cha£ft  halb 
i:  treffenlich  bottschafit  uff  donrstag  sannt  Doratheen  tag  (Febr.  6)  schierest 
kusiftig  des  nachts  zu  Basel  an  der  herberg  haben  und  momendes  bedaohtlich 
dävon  reden  und  ratschlagen ,  was  derselben  landtschafit  halb  fursenemmen 
aad  le  handien  £ruchtbar  und  gut  sye.  und  ds  uff  solichs  von  stund  an  unsem 
aedigen  herren  dem  kunig  Ton  Franckerich,  dem  herzogen  von  Lothoringen, 
^:asenii  herren  von  Basel,  desglichen  den  Yon  Bemn,  Solotomn  und  Friburg 
^tsehiiben  werd,  als  euch  bescheen  ist,  in  der  zyt  stylzestande  und  darüber 
üutiit  fursenemmen.  —  Die  Concepte  der  Schreiben  an  den  Herzog  yon  Loth- 
ringen und  den  König  von  Frankreich  finden  sich  im  erwähnten  Bande  des 
Stutsarch.  Basel  Bi  181  und  182,  ebenso  wie  auch  die  Bedaction  des  Ab- 
idiieds  Ton  der  Hand  des  Stadtsohreibers  Nidaus  Rusch  aufgesetzt.  In  dem 
Briefe  an  den  König  findet  sich  folgender  Zusatz  nachträglich  eingeschaltet: 
d^gUehen  hatt  sich  begeben,  dz  uff  den  tag  der  Überwindung  ettlich  reisigen 
ad  Lamparther,  uwer  k.  mechtikeit  züstend ,  uff  die  flucht  des  Burgunschen 
■iasogea  seliger  gedechtnüsze  und  der  sinen  on  einich  bescheid  gehalten  imd, 
bdem  als  wir  sy  z&  schanüicher  flucht  bracht  und  nachgeillet,  dz  sy  nit  die 
aiinsten  unser  vyend  uffgefangen,  das  ir  genommen  und  hin  und  enweg  bracht 
haben,  darumbe  wir  uwer  k.  mechtikeit  in  nammen  und  wie  vor  in  sundenn 
lühem  Tertruwen  euch  bitten,  gen  inen  gnediclichen  darob  ze  sind  und  ze 
^enehaffen,  uns  sölich  unser  vyend  und  gefangen  mit  sampt  der  eroberten 
bbe  gutlicii  Tolgen  und  z&  banden  kommen  sä  laszen,  als  zu  uwer  k  mechtikeit 
■::  ansehen  der  billikeit  ist  der  vermelten  unser  herren  und  oberen  yolkommen 
^titruwen.  Eine  Abschrift  dieses  Conceptes  findet  sich  Bl.  186,  eine  Abschrift 
der  lateinisehen  Ausfertigung  BL  187.  —  Über  die  Absichten  der  Eidgenossen 
^  Grafschaft  Burgund  gegenüber  s.  auch  den  Abschied  des  eidgenössischen 
la^res,  der  ebenfaüs  am  20.  Jan.  in  Luzem  gehalten  wurde.  Eidg.  Absch.  11, 
^.  *A1  c.  —  Die  Antwort  Ludwigs  auf  das  Schreiben  Tom  20.  Jan.  s.  unten 

I)  Chitel-sur-MoseUe  nördL  von  EpinaL  Die  Chronique  de  Lorraine  cxij 
2autt  unter  den  Gefiangenen  Ton  Nancy:  monsieur  d'Aricourt  seigneur  de 
■liaatd-sui^Moselle. 

2]  Die  Chronique  de  Lorraine  cxij  spricht  von  quatre  comtes,  deux  barons 
^.  ({aatre  eseuyers ,  der  Dialogue  42  sagt :  il  fut  port6  par  monseigneur  de 
Xcufehastel  et  autres  seigneurs  de  Bourgongne  prisonniers. 

3':  Chron.  de  Lorraine  a.  a.  O.:  Le  duc  Reni  . . .  manda  les  trois  abbez  de 
I'uneTiEe,  Beauprez  etClerlieu,  lesquels  h  Nancy  yinrent,  et  tous  les  preb- 
area  des  deux  Heues  a  Tentour. 


110  1477. 

illa  die  in  ecclesia  sincti  Jeorgii  Nansensi  peregerunt  et  ho- 
norifice  sepelierunt.  hec  michi  retulit  dominus  Matheus  MuUer 
officialis  Basilien^,  qui  hec  dieebat  se  a  consulibus  Basilien- 
sibuSj  quibus  dominus  dux  Renatus  scripsisset^  audiTisse. 

nie  fatuus  Burgundus  scripsit  se  cunctipotentissimuin. 
illustrissimum,  invictissimum ,  metuendissimum  ^)  et  gloriosissi- 
mum,  que  omnia  predicata  fuerunt  mentita.  cunctipotentissi- 
mum  ex  maxima  superbia,  qua  dejectus  est  dyabolus,  dicens: 
ascendam  etc.  et  similis  ero  altissimo,  et  dejectus  in  profan- 
dum  abissi.     sie  ille  periit  in  Mosa  aqua^). 

Refertui  de  illo  nequam  omnium  tyrannorum  nequissimo. 
ut  dum  marscalcus  Serenissimi  principis  domini  Renati  ducis 
Lothoringie  in  illa  extrema  necessitate  cives  Nansenses  alimen- 
täre proposuisset,  sicut  et  divina  firetus  gracia^  quantum  tunc 
Tor  Deo.  26  potcrat,  fccit,  et  ante  festum  natalis  domini  proxime  preteriti 
assumpsisset  quot  tunc  habere  poterat  de  equestribus  et  pedes- 
tribus  et  oneratis  carrucis  et  quadrigis  de  victualibus  et  aliis 
necessarüs  quantum  poterant,  venit  prope  Nanseiam,  videntes 
'Sansenses  exierunt  obviam  et  conduxerunt  iUas  carrucas,  mares- 
calcus  autem  ultimam  cum  suis  custodiam  habuit  ut  [sa^]  se- 
curius  intrarent,  percipiens  hec  tyrannus  dux  Buigundie  misit 
contra  eum  exercitum,  quibus  se  opponens  multos  ex  Bui^un- 
dis  interfecit  et  de  suis  eciam  perdidit  et  ipse  captivatus  fuit. 
nichilominus  civitas  pro  modico  alimentata  fuit.  ipse  autem 
ductus  ad  tyrannum  fuit.  qui  ipsum  marescalciun  allocutus: 
vquare  fuisti  contra  me  et  te  michi  tuo  domino  opposuisti?  tu 
morieris.«  at  ille:  »illustrissime  princeps,  hoc  quod  feci  non 
libenter,  sed  juramento  et  naturali  fidelitate  compulsujs  feci. 
sum  enim  natus  ex  patre,  matre  et  omnibus  meis  progenitori- 
bus  Lothoringus.  sum  insuper  domini  mei  illustrissimi  ducis 
Reneri  marescalcus,  cui  et  fide  et  juramento  sum  astrictus,  et 

8.  Nftch  fsperbia  ichrieb  K.  saerst:  Ulnitrissimnm,  indem  ar  wohl  die  Absieht  hAtte,  xo 
Jedem  der  vorher  angef&hrten  Titel  eine  Bemerknng  zu  mMhen ,  er  hat  es  aber  wieder 
gestrichen  und  es  bei  der  etwas  weiter  ansgeffthrten  Bemerkung  sn  dem  einen  bewenden 
lassen.       29.  Nach  progenitoribns  steht  noch  einmal  meis.       31.  jorato. 

1)  Vgl  oben  S.  32,  31.  64,  18.  90,  16. 

2)  Karl  kam  weder  in  der  weit  Tom  Schlachtfelde  entfernten  Maas  noch 
in  einem  andern  grossem  Flusse  um.  Sein  Leichnam  wurde  in  den  sumpfigen 
Wiesen  von  Virlaye  bei  der  Comturei  St.  Jean  westlich  von  Nancy  (Chron.  de 
Lorraine  oxj),  en  un  foss^  aupr^s  de  St  Jean  (Dialogue  42}  gefunden.  Das 
Kreuz ,  das  Renat  an  der  St&tte  seines  Todes  errichten  liess,  und  dessen  Cal- 
metll,  1076  f.  gedenkt  (»lacroix  de  Bourgogne«  genannt)  ist  abgebildet  itu 
Anzeiger  für  Schweiz.  Gesch.  N.  F.  U  (1875  Nr.  1),  S.  115  mit  einer  kurzen 
Notiz  von  F.  A.  Flückiger. 


1477.  1 1 1 

{eci  ficut  honestus  et  probus  vir,  et  propterea  me  vestra  domi- 
oacio  non  debet  occidere,  sed  pocius  honestum  virum  et  pro- 
hm  ttt  decet  captivum  tenere  et  a  me  exigere  quantum 
posum,  ut  decet  xestram  graciam  serenissimam.«     qui  tyran- 

iüus  rureus  adjecit:  »tu  morieriB,«  et  advocans  ad  se  quendam 
nquam,  mandans  ei  ut  eum  occideret.  quod  audientes  prin- 
cipes,  marcbiones,  comites,  liberi  et  alii  nobiles  accurrerunt 
et  flexis  in  teiram  genibus  suplicarunt  ei,  ut  non  contra  eum 
i(a  procederet,  attento  quod  captus  esset  sub  spe  salutis  et  non 

imords.  ad  quod  tyrannus  dixit:  j»morietur,tf  et  mandavit  eum 
^rsam  duci  et  occidi.  nobiles  autem  denuo  suplicarunt,  ut 
Qon  fieret,  quia  in  eventum,  quo  caperentur,  similia  eis  infer- 
rentur.  et  üle  dux  permanens  in  sua  duncia  jussit  eum  occidi. 
hec  audiens  ille   bonus   marscalcus  flexis  in  terram   genibus 

^iint  [ii]  »tu  maledicte  tyranne,  dei  et  hominum  inimice,  tu 
ne  iimoeentem  punis  et  morte  afficis  et  jusjurandum  neque 
lidem  servans  nulli  sexui  parcis.  quid  obligamur  tibi,  et  sine 
ciusa  Qos  vis  perire?  tuam  nequiciam  retundet  in  te  deus  et 
morieris  tuxpius  post  me  et  eris  exemplum  omnium  malorum 

a^principom,  ut  qui  in  pios  seviunt  et  nequiter  occidunt,  severius 
poniantar  et  turpius  moriantur.cr  quibus  yerbis  permotus  fren- 
itm  dentibus,  dixit:  »abducite  et  occidite.«  qui  statim  ab- 
ductos,  et  quia  non  poterat  eum  publice  occidere,  timens 
tomultum  omnium  suorum   nobilium,   jussit   eum  in  privato 

sGccidi  1).  [se]  idem  bonus  marscalcus  postquam  per  illum  male- 
dictum  tyiannum  fiiit  latrocinatus,  tyrannus  volens  Nansensi- 
bds  incuttere  timorem  et  per  hoc  eos  inducere  ad  resignacio- 
oem  civitatis,  fecit  corpus  emortuum  poni  in  feretrum,  clamans 
et  annuncians  eis  pacem,  et  ordinavit  omnes,   quos  habuit  in 

)*SQ0  exercitu,  presbiteros,  qui  cum  deportacionibus  torciarum 
iccensarum  precederent  et  vigilias  mortuorum  decantarent,  ut 

13.  dizda.  25.  Am  Bande  steht:  quere  inferina  aigiinm  ®  poet  a&am  folinm. 
]>ft8  Mehen  lladel  sieh  auf  pag.  86  vor  dem  Absätze  »Idem  honns . . .  anzüium  de  sancto«, 
^  wir,  der  Weisung  Knebels  entsprechend,  hier  anf&gen. 

1)  Über  die  hier  en&hlte  Begebenheit  s.  Chronique  de  Lorraine  xciij  ff. 
voadnes  \xm  Y,  chap.  6.  Dialogue  32.  Der  von  Knebel  als  marescalcus  des 
^sixogs  beieichnete  Edehnann ,  den  Karl  aufhängen  Hess ,  wird  in  der  Chro- 
%e  de  Lorraine  Chiffron,  bei  Comines  Siffron,  im  Dialogue  Suffron  de 
^adiiere,  in  dem  Erlass  Renata  Tom  1.  Dez.  1476  bei  Calmet  III,  Preuves  cxxiij 
^^^&Rk  de  Baaehier  genannt  Nach  einer  in  den  Beilagen  zum  Dialogue  56 
i^fedruckten  Untersuchung  des  Oberbibliothekars  Soyer-WiUemet  in  Nancy 
vve  die  ri^tige  Form  seines  Namens  Sufiren  de  Baschi.  Er  war  von  Geburt 
^t  Lodiringer,  sondern  Provenzale  und  wird  von  Renat  als  sein  conseiUier 
^vOAlstre  dliostel  bezeichnet  (Cabnet  a.  a.  O.  Beilagen  zum  Dialogue  59). 


112  1477. 

deferrent  corpus  ad  Nansenam.  quod  ipsi  cum  reverencia 
susceperunt  et  honorifice  sepelierunt.  quo  facto  non  tarnen 
fuerunt  moti  ad  resignacionem,  sed  pocius  defensionem ,  ex- 
spectantes  salvatorem,  qui  liberaret  eos,  petentes  auxilium  de 
sancto.  [bb]  sicque  factum  est,  ut  non  longo  post  tempore  idem  s 
Karolus  dux  Burgundie  nequam  nequissimus  in  turpissima 
fuga  turpissimam  sustinuit  mortem  et  inter  alios  occisos  jacens 
nudatus  vestimentis  nudus  tribus  diebus  et  noctibus  inter  pau- 
perrimos  rusticos  jacebat  et  hoc  contigit,  ut  canes  et  aves  re- 
lictis  et  non  tactis  aliis  corporibus  solum  ipsius  corpus  vora-  lo 
rent  et  roderent  ossa^).  tandem  corpus  suum  inventum 
ductum  fuit  ad  Nanseiam  et  ibi  lotum,  balsamatum  et  sepultum 
fuity  descendit  ad  inferos  et  non  resurrexit. 

Ex  cujus  morte  tota  Alamania  letificata  est  de  communi- 
tatibuSj  non  ex  potestatibus,  illi  enim  addixerant  auxiliiim,  sed  i& 
defecerunt 

Fuit  et  alius  per  suos  satellites  captus  armiger  nobilis, 
cui  et  satellites  salvum  cum  vita  habere  promisenint  et  nun- 
ciantes  ipsi  duci  de  sponsione  salutis,  consensit  et  ipsum  spo- 
pondit  non  velle  occidere  et  jussit  eum  sibi  adduci.  qui  dum  20 
adductus  fuisset,  alloquens  eum  dixit:  »quid  fecimus  tibi,  ut  te 
nobis  opponeres  et  nos  expungnare  temptares?c  respondit: 
j>domino  meo  serenissimo  Renero  duci  Lothoringie  obligor, 
quia  ejus  sum  et  ab  antiquo  Lothoringus.«  at  ille:  Dmorieris.c 
respondit:  »non  credo,  quia  vestra  gracia  me  salvum  esse  spo-2s 
pondit,  et  non  liceret  yestre  daminacioni  non  servare  fidem, 
quam  promisistis.  esset  et  vobis  et  vestre  domui  perpetua 
nota  et  infamia.«  et  tunc  arripuit  ejus  manum  et  duxit  eum 
[s5^]  ad  patibulum,  quod  ibi  ante  Nanseiam  erexerat,  ubi  multi 
pendebant  suspensi,  illi  in  brachiis,  alii  in  pedibus  et  alü  in  so 
cervicibus,  illi  alcius,  illi  depressius.  et  interrogavit  eum: 
»ubi  vis  tu  pendere?«  respondit:  »nullibi,  quia  credo,  quod 
fidem  servetis,  quam  spopondistis«.  tunc  ips«  dux  Burgundie 
suis  manibus  exspoliavit  eum  suis  armis,  astante  sibi  Anthonio 
bastardo  Burgundie,  qui  et  eum  postea  iterum  cum  duce  vesti-  35 
vit  eisdem  armis,  et  cum  postea  fuisset  jussus  suspendi.  An- 
thonius  basthardus  duci  dixit :  »serenissime  princeps,  non  expedit 
eum  suspendere,  sed  pocius  salvare  et  punire  in  peccunia,  quia 

1)  Im  Dialogue  42  heisst  es,  der  Leichnam  habe  nur  schwer  erkannt  wer- 
den können ,  pour  ce  que  les  loups  ou  les  chiens  luy  avoient  mang6  Tune  des 
joues  de  son  visage.  Tusch  106 :  man  meynt  die  hunde  Hettent  sin  angesieht 
einsyt  Zugerust,  das  man  in  nit  künde  Erkennen  bald  derselben  syt.  So 
meynt  ein  teyl,  die  rossysen  Habent  das  so  mit  tretten  verletz. 


1477.  113 

Qon  esset  honor  noster  et  tandem  veniet  nobis,  ut  quicumque 
ex  Dobis  capitUT,  Bimili  pena  plectator.t  sicque  fttit  ductus  in 
Fontmossi  et  ibi  incarceratas,  et  cum  dux  fuisset  in  torpi 
fiiga  interfectus,  ille  nobüis  fiiit  de  carcere  xelaxatus.  qui 
^postea  illad  retulit  et  landavit  bastardum. 

Anthonias  bastardas  fiiit  in  bello  captus.  qui  cum  duce 
fiigemt  et  sict«^  fngeret,  dixit  fratri  suo  Karolo  duci:  »ecce 
hec  patimor  piopter  vestrum  malum  caput  et  tyrannidem, 
quam  exercuistis.  modo  vadimus  et  nescimus  quo  fdgiamus.« 
^äc  Tenit,  ut  venirent  annigeri  et  vibrassent  lanceas  contra  se 
nntoo.  bastardus  bene  aKum  pupugit,  dux  yero  sibi  adversum 
Qon  tetigit,  sed  advexsarius  ducis  eum  basta  de  equo  in  terram 
prostravit,  venit  alter  et  gladio  cerricem  ejus  transfixit,  et  sie 
iDortnus  fiiit,  a  rusticis  interfectus,  qui  se  inimicum  rusticorum 
^appellavit*). 

[»«]  In  profesto  conversionis  sancti  Pauli  apostoli  boraJu.  24 
meridiei  contigit,  ut  juvenis  quidam  adaquaret  equum  cujusdam 
peditis  de  Tburego,  qui  eciam  in  expedicione  Nansensi  fderat, 
in  fönte  fori  piscium  BasilieuM»,  et  alii  venirent  de  Bema 
isiiniles  et  prociebant  illum  juvenem  insedentem  equo  niye. 
juteois  clamabat.  quod  audientes  ThuricenseSj  quorum  equus 
^^  Tolentes  defendere  juvenem  ab  ictibus  aliorum  Bemen- 
^,  eraginatis  gladüs  irruerunt  in  illos,  interfecerunt  duos 
^tTulnerantes  quatuor  et  tantus  fuit  factus  tumultus,  ut  omnes 
*h»Hen9e$  se  anrns  induerent  et  domini  de  capitulo  Basiliensi 
tm  capellams  suis  se  in  Pallacio  retro  ecclesiam^)  congre- 
^nt.  mittentes  nuncium  ad  consules,  quid  eis  expediret 
^«Jere,  an  ad  eos  ire  aut  ibidem  expectare  vel  ad  aliquem 
locam  Baaiiensibus  pro  tuicione  et  defensione  se  presentare. 
^rt  responso  habito  cum  graciarum  accione  redibant  ad  propria, 
»dato  tomultu. 

l^^]  Eodem  tempore   et  quo  [dux   Burgundie  fuit   inter- 

^Mtos,  dicitur  scripsisse  dominus  rex  Frantsie  superioribus  con- 

iedeiatig,   quod  ipsi  non   debeant   eum   molestare  in  ducatu 

-Biögundie,  eo  quod  ducatus  ad  eum  legitima  successione  here- 

itaria  Sit  devolutus'). 

7.  ne.      31.  Dtr  B«ff|  ron  p»g.  S6  ist  dnreli  dtn  Abiats  elngeftomnen,  den  wir  8. 111, 
2^112,  i  abffednickt  haben. 

1)  Die  Nancei«  sagt  U,  S.  280  vom  Bastard :  Ipsc  igitur,  visa  fratris  nece 
i^pis  acri  Qui  Cursore  fugam  tentaverat 

2,  Auf  der  Pfalz,  der  Terrasse  hinter  dem  Chore  des  Münsters. 

3'  Am  17.  Januar  schrieb  Karl  von  Amboise,  Gouverneur  der  Champagne, 
«Bern,  dass  er  nach  dem  Tode  des  Herzogs  von  Burgund  das  Herzogthum 
3d  die  Freigrafsehaft  Burgund  nebst  Salins  zu  des  Königs  Händen  gebracht 


114  U77. 

Ex  alia  parte  Buigondi,  qui  sunt  yicini  episcopatoi  Basi- 
lien^'  et  EUecort,  xniserunt  nuncios  ad  Tann  et  ad  dominum 
Wilhelmum  de  Ropoltatein  baliyum  domini  nostri  Sigismundi 
ducis  Austrie,  ut  et  vallem  Yackeney^)  cum  suis  recipiant  ad 
graciam  et  sub  sua  tuicione^).  tunc  ipsi  velint  eis  prestare  ko-& 
momagium.  hoc  audientes  Bemen«««  cum  aliis  confederatis 
scripserunt  eis,  ut  in  omnibus  illi^  f actis  nil  omnino  attemp- 

F«br.  6  tent,  donec  observetur  dieta  in  Basilea  in  die  sancte  Dorothee 
proxime  futura  generalis  tocius  lige  majoris. 

Eodem  tempore  dominus  Ludowicus  dux  Bavarie  opulen-to 
tus  dif&davit  civitates  imperiales  Sweyie  et  faciens    in  certo 
loco  conflictum  ex  civitatibus  interfecit  ut  40.    Ticeversa  vero 
Ulmenses  de  rutheris  ceperunt  13,  quos  omnes  decapitarunt '). 
also  wil  es  sich  aber  machen. 

Comes  GfirtzensiB,  qui  ricinus  est  domini  ducis  Sigismundi,  is 
composuit  se  cum  Thurco,  et  ciyitas  G6rtzenM9  distat  ab  Yns- 
brugk  15  miliaribus  ad  majus  de  nostris. 

Jan.  28  Fcria  tcrcia  proxima  post  conversionis  sancti  Pauli  domini 
de  ducatu  et  comitatu  superioris  Burgundie  miserunt  certom 
doctorem  valde  doctum  cum  30  equis  et  cum  pleno  mandato» 
civitatum  et  opidorum  ac  villarum  et  communitatum  tocius 
Burgundie  superioris  ad  Ensiszhejm,  ubi  tunc  dominus  Wilhel- 
mus  de  Bopoltsstein  [s?]  balivus  illustrissimi  domini  nostri  Sigis- 
mundi  ducis  Austrie  et  consiliarü  erant  simul.  qui  coram  eis, 
ut  dicitur,  valde  solempnem  in  Latino  fecisset  sermonem.  2s 
declaravit  et  ad  mentem  ipsorum  deduxit,  quomodo  altissimus 
deus  ex  sua  bonitate,  clemencia  et  ex  dono  gracie  singularis- 
sime  confederatis  illius  magne  lige  hoc  donasset,  ut  in  omni- 
bus  bellis  atque  conflictibus  contra  Karolum  ducem  Burgundie 
yictores  fuissent,  jam  ultimo  in  Nansensi'  hello  hoc  donasset,  30 
ut  ipsum  Karolum  turpiter  fugientem  interfecissent',  cujus 
anime  deus  altissimus  misericordiam  prestare  dignaretur,  cui 
etsi,  dum  vixit,  auxilium  prestitissent,  tamen  hoc  ex  timore, 
non  amore  fecissent,  quia  ad  hoc  non  mansuetudine,  sed  po* 
cius,  ut  diceret,   tyrannide  et  timore   mortis  fuissent  coacti.  35 

habe ,  und  dass  die  Landsassen  diesen  freiwillig  als  ihren  rechten  natürlichen 
Herrn  anerkannt  h&tten.  Eidg.  Absch.  11,  S.  647  Anm.  f  u  Nr.  869  a.  Bern,  de 
Mandrot,  Etüde  sur  les  relations  de  Charles  VII  et  de  Louis  XI  ayeo  les  ean- 
tons  suisses,  suite  et  fin,  im  Jahrbuch  f.  schweif.  Gesch.  VI  (1881)  S.  231. 

1)  Faucogney.    8.  Band  11,  203  A.  3.  2)  Vgl.  8.  144  A.  3. 

3)  Weder  bei  Kluckhohn,  Ludwig  der  Reiche,  NördHngen  1865,  noch  bei 
Stfilin,  Wirtembergische  Geschichte  finde  ich  irgend  welche  Thatsachen  er- 
w&hnt,  auf  die  das  hier  Ersählte  besogen  werden  könnte. 


1477.  115 

quia  jam  ex  dei  disposicione  ita  factum  esset,  omnino  non 
kberent  dominiun,  et  illostrissimus  dominus  Sigismundus  dux 
Aastrie  ceterique  domini  lige  majoris  essent  eis  vicini,  et  do- 
minus mansuetissiiniis  et  graciosus  esset,  petiverunt  se  recipi 

im  soam  defensionem  et  quidquid  facere  tunc  deberent,  quod- 
que  saltim  racionabfle  esset,  eis  dare  vellent.  et  considera- 
rent  quomodo  antiqui  patres  veteris  testamenti,  eciam  genti- 
lium  reges  post  victoriam  hos,  qui  se  sibi  subicerent,  graciose 
acceptassent  et  non  se  propter  tyrannidem  in  suiditos  vindi- 

lecusent  neque  postea  sangwinem  innocentum  effudissent.  roga- 
nmt  insuper,  ut  ipsos  smerent  neque  amplius  contra  eos  arma 
moTerent,  quia  intellexissent,  quod  si  hoc  ipsi  facerent,  rex 
Fiancie  ad  idem  ex  alia  parte  faceret.  sie  ipsi  innocentes 
intei  duos  parietes  comprimerentur.    et  post  longum  et  diser- 

tttufdmum  sermonem  idem  dominus  Wilhelmus  de  Bopoltzstein 
baÜTos  habito  consilio  suorum  consiliariorum  eis  respondit, 
quod  ipsi  intellexissent  peticionem  ipsorum,  sed  ipsi  hujus 
rd  potentes  minime  essent  soli,  sed  omnes  de  liga  majori 
partes  simul,  et  ergo  eis  respondere  non  possent,  sed  eis  supli- 

»caront,  ut  in  dieta  in  Basilea  proxime  die  sancte  Dorothee  Febr.  6 
fatnra,  in  qua  de    omnibus   paxtibus   illius   lige  conyenient, 
«ciam  Teniant  et  compareant.     quidquid  tunc  pro  ipsis  facere 
et  at  ad  pacem  venire  possint  facere  et  consulere  velint.    sie- 
qae  cum  graciarum  accione  recesserunt,   et  extunc  dominus 

2&bali?us  mandavit  suis,  ut  nullus  suorum  contra  eos  insurgeret 
aut  moTeret  arma^). 

[§7^]  Sabbato  ante  purificacionis  Marie  OYum  galline  vende-  F«br.  i 
liatar  pro  uno  denano  nee  bene  poterat  reperiri,   et  commu- 
oiter  octo  Tendebantur  pro  1  solide  Aeuariarum  Basiliengium, 

«fiiit  quidam  ruraUs,  qui  videns  caristiam  ovorum  noluit  re- 
iDinius  Tendere  quam  unum  ovum  galline  pro  duobus  denarüs. 
Qoloit  eciam  libram  butiri  remissius  vendere  quam  pro  duobus 
solidis,  et  cum  diu  staret,  de  mandato  consulatus  fuerunt  missi 
äpparitores  vel  famuli  civitatis,   qui  tam  ova  quam  butirum 

scaperent  et  ad  Hospitale  paupenyn  BMÜiense  portarent. 

Tanta  fuit  nix  usque  ad  purificacionem  sancte  Marie,  utrebr.  2 

a.  Ui«.      9.  raditos.       11.  Mairant.       21.  quo. 

i;  Naeh  dem  Berichte,  den  der  Landrogt  auf  dem  Tage  lu  Basel  ab- 
stattete, war  das  Begehren,  das  die  drei  BtSnde  der  Grafschaft  Burgund  an 
^  ridtteten,  dahin  gegangen,  er  möge  sie  in  die  Vereinung  aufnehmen. 
^.  Abedi.  n,  S.  647  d.  Uher  die  Verhandlungen  der  Burgunder  mit  den 
^34geDotsen  s.  unten  S.  116  A.  3. 

8» 


um 


116  1477. 

in  montibuB  nullus   nisi   cum   maxima  difficultate  ambulaiet 
et  in  die  purificacionis  nivit  mirabiliter. 

Audito  in  inferiori  Buigundia  ^),  quod  dux  Karolus  fiiit  in 
bello  Nansensi  interfectus,  ubique  insurrexerunt  cives  contra 
suos  Ticarios  et  officiales,  qui  eos  mirabiliter  et  miserabiliter  :> 
exaccionabant.  illi  autem  quantum  potuenint  se  humiliabant, 
sed  ex  eis  plurimi  sunt  interfecti,  alii  omnes  fugierunt,  et  tota 
Burgundia  inferior  fuit  liberata  a  tyrannide  ipsiufi  nequam 
Thurci  Burgundi. 

Febr.  2         Circa  festum  purificacionis  Marie  dominus  BaBÜiensis  obse-i) 
dit  castrum  Metzscb^),    sed  non   potuit   insultare   pre  nimia 
nive. 

Febr.  6  Die  saucte  Dorotbee  Bemenses  miserunt  nuncium  sumn 
Basiliensibtis  et  ceteris  confederatis  illius  lige,  nunciantes  eis 
suo  scripto,  quod  Bisuntinen«««,  Salisen^e«,  Disionen»««  et  aliei&l 
civitates,  opida  et  communitates  Burgundie  fuissent  cum  eis 
rogassentque  eos,  ut  contra  eos  arma  non  deferrent  nee  eos 
molestarent.    ipsi  se  vellent  componere  cum  confederatis.   sie- 

Merz  2  que  dederuut  eis  inducias  usque  ad  dominicam  reminiscere. 
medio  tempore  vellent  cum  eis  tractare  pacem.  hoc  eciams^ 
intima-[88]verunt  Bfi^Uiensibus ,  volentes  ut  denuo  alüs  colli- 
gatis  nunciarent,  ut  hujusmodi  inducias  sive  treugas  observa- 
rent,  et  hoc  sine  scitu  et  voluntate  aliorum')  fecerunt,  vo- 
lentes nichilominus  observari. 

Dominus  dux  Lothoringie  remanserat  suis  soldatis  de  2^ 
superioribus  confederatis,  ut  ipsi  referebant,  obligatus  sex  miba 
fLoienarum,  quos  eis  non  solvit  cum  alio  soldato.  et  dicebant 
hü,  qui  in  Basilea  remanserant  et  exspectabant  solucionem, 
quod  dominus  Oswaldus  comes  de  Tierstein  hoc  impedivisset 
et  non  sit  causa  domini  ducis,  sed  ipsius.  unde  aliqui  mina-M 
bantur  eum  in  suo  dominio  Pfeffingensi  invadere.  quo  com- 
perto  non  audebat  intrare  Basileam,  timens  ne  forte  ab  ipsis 
soldatis  caperetur  aut  interficeretur,  peciit  salvum  conductum 
a    magistro   civium   et  consulibus   Basilien^'ftu«.     et  eo   tunc 


1 )  D.  h.  in  den  Niederlanden. 

2)  S.  Band  H,  407  A.  5. 

3)  D.  h.  der  Mitglieder  der  Vereinung.  Der  Waffenstillstand  mit  den  Ab- 
geordneten der  Grafschaft  Burgund  (nur  um  diese  handelt  es  sich)  wurde  am 
30.  Jan.  zu  Neuenburg  Ton  den  Boten  der  Eidgenossen  abgeschlossen.  Bern 
erhielt  den  Auftrag,  den  Abschied  dem  Herzog  Ton  Lothringen,  den  Bischöfen 
Ton  Strassburg  und  Basel,  dem  LandTogt  des  Herzogs  Ton  Österreich  und 
den  Städten  der  Vereinung  mitzutheilen.  £idg.  Absch.  IE,  S.  646  f.  Vgl* 
S.  647  c. 


1477.  117 

eciam  condoxit  soldatos  ad  castrum  Pfe£fingen,  qui  si  iidem 
insnltom  facerent,  castnun  ipsum  defenderent.  et  extunc  eciam 
piebuit  castmm  Pfeffingen  cum  Tierstein  et  aliis  ad  ipsa  per- 
tinentibiu  Tenalia  'BefmenMus,  eciam  invito  domino  Basilieiut 
iet  dritate  BmUensi,  quia  pocius  eos  faveret  quam  Baaüiena^« 
Tel  alios.    et  quid  fiat  ex  hoc  nescio.     domini  deliberabunt. 

AudiTi  poatea  a  certo  viro,  quod  superiores  callidi  hominea 
sont,  quod  computayerunt  plus  mille  homines  quam  pro  sol- 
dato  aint  couTenti. 

tt      Ulis  diebus,  videlicet  die  Agathe,  dominus  Basilienm  ob-  Febr.  5 
tinnit  castrum  Metzsch,  quod  fuit  dominorum  de  Blomont. 

Dominus  dux  Lothoringie  incarceravit  dominum  de  Blo- 
mont^) et  posuit  in  fundum  carceris  in  Spinalo,  qui  non  est 
teetns. 

^      Ista  hyeme  et  usque  ad  festum  sancte  Scolastice  in  Rin-  F«i»r.  lo 
felden  tarda  vice  congelatus  fuit  Renus  infra  pontem,  ita  quod 
(moste  yeherentur  quadrige,  quod  nullus  in  Rinfelden  ita  senex 
üiit,  quod  eo  tempore  prius  factum  recordabatur'). 

Eodem  tempore  fuit  dieta  in  Basilea^)  inter  omnes  con- 

»federatos  ülius  magne  lige  racione  spoliorum  receptorum  circa 
NaDseiam  et  tocius  Burgundie  superioris,  [ss^]  maxime  quia 
du  Lothoringie  stipendiarüs  suis  remansit  obligatus  in  14000 
iatenorumj  pro  qua  solucione  fienda  exspectabant  hie  in  Basi- 
lea  capitanei  hincinde  opidorum  et  communitatum  superiorum 

sconfederatorum,   et  tractabatur  quando  solverentur,   quia  dux, 
Qt  dicebat,  in  prompto  non  haberet,  saltim  in  moneta  Ken- 
neoW)  et  querebatur  aliqua  suspensio  usque  ad  ^enthecosten,  umX  26 
sed  illi  nuUo  modo  poterant  moveri  ad  aliquam  suspensionem, 
^  dicebant:  »nos  fecimus  cum  nostris  debitum  nostrum,  ac- 

i^qoisLTimus  sibi  suum  ducatum,  quem  perdiderat,  et  interfeci- 
mm  suum  inimicum,  et  recusat  nobis  dare  sallarium.  hoho, 
i  non  exsolvamur,  intrabimus  illam  patriam  et  postea  Lotho- 
nngiam  et  exsolvemus  nos  ipsos.c  timentes  autem  nobiles 
ülräs  patrie  et  'Rasilienses  similiter,  ne  forte  destruerent  patriam 

set  se,  cogitabant  modum  quo  solverentur.     Basilien^e«  obtule- 

i:  8.  Seite  101,  20. 138  A.  3. 

%  Aueh  im  Winter  von  1879  auf  1880  fror  in  Folge  des  Stauens  des 
Onmd-  oder  Treibeises  der  Rhem  unterhalb  der  Brücke  von  Rheinf  elden  drei- 
ttl  10.  Wenigstens  das  sweitemal  war  (in  den  Weihnaehtstagen)  die  Eis- 
^ke  w  fest,  dass  mancherlei  auf  ihr  konnte  Torgenommen  werden. 

3!  Cff  fiyta^  nach  sannt  Dorotheen  tag  (Febr.  7) . . .  und  yerlenngt  biss 
i^mitwucheii  rar  Valentini  (Febr.  12).  Staatsaroh.  Basel  A.  G.  5, 183.  Eidg. 
AkL  n,  8.  647. 


118  1477. 

runt  se  sponte  accomodaturoe  quinque  milia  florenorum,  dum- 
modo  tarnen  fieret  eis  caucio  pro  restitucione.  nobiles  autem 
illius  patrie  nil  dare  Tolentes  sed  Toluerunt,  Axgentiii^iitM  et 
BBJsiKenses  peccuniam  debere  mutuare,  dizerunt:  »quid  ad  nost 
TOS  disposuiatis  eis  stipendiarios  et  tos  mercedem  recepistis^ 
stipendii.  nos  autem  propriis  nostris  expensis  serviTimus  pro 
modulo  nostro  et  pluri  quam  tos  expensis  domini  ducis.  tos 
.  debetis  fidejubere  pro  illa  peccunia  tunc,  ut  et  nobis  et  Tobis 
deterius  non  contingat  mutuare  peccuniMn.f  hoc  noluenmt. 
hoc  audientes  Switseri  tunc  dixerunt:  »si  non  dabitur  nobis  lo 
peccunia,    tunc  nos  Tolumus  nos   ipsos  exsolTere.c    sie  tunc 

F«br.  12  usque  feriam  quartam  ante  Valentini  non  fuit  aliter  factum, 
et  fuimus  iterum  in  timore^). 

[sft]  Eodem  tempore  rex  Francie  recepit  ducatum  Burgun- 
die  in  suam  potestatem  et  tuicionem  et  cepit  disponere  clientes  » 
et  stipendiarios  ad  intrandum  inferiorem  Burgundiam. 

Eodem  tempore  dux  Juliacenm,  qui  et  Montensis  dicitur, 
intraTit  ducatum  Galrensem ,  qui  et  ipsum  ducatum  ad  cum 
antiquo  jure  spectare  dicebat,  et  Toluit  eum  habere. 

Febr.  11         Die  martis  ante  festum  sancti  Valentini  dominus  Johoimes » 
de  Yenningen  episcopus  BaBäiensiSj   Johannes  Wemherus  de 
Flachslanden  prepositus  homo  capitosus,  Caspar  de  Reno  custos 
et  Hartmannus  de  Halwilr  canonici   ecclesie  BastU^itm  una 
cum  Alexandro  episcopo  ForliTien^'  domini  nostri  sanctissimi 
pape  Sixti  quarti  nuncio  fingente  potestatem,  ut  dixit,  legati» 
de  latere  et  quodam  N.  dicto  Hasler  nuncio  domini  Friderici 
Homanorum  imperatoris,   Oswalde   de  Tierstein  comite,   Her- 
manne de  Eptingen  milite  et  plmibus  aUi^  fuerunt  coram  do- 
minis   nunciis  de  liga  magna  Alamanie   in  stuba  consulatus 
BaBtliensis  congregatis,  et  quia  ciTcs  Basilienses  noiebant,  utao 
dicebatur,  non  ita  et  in  omnibus  subesse  episcopo  et  capitulo 
BBsilierm,  sicut  ipsi  pretendebant  debere  fieri  juxta'  antiquam 
consuetudinem,    dominus    BdLBäiensis   et    capitulum    fecerunt 
magnam  querelam  de  et  super  ungelta,  stüra,  theoloneis,  judicio 
temporali  Baailiensi  et  exaccione,  quam  ciTcs  facerent  in  suosss 
sine  licencia,  Toluntate  et  scitu  episcopi  et  capituli,  et  multis 
aliis  articulis  oblatis,  eciam  a  presbiteris  et  eorum  familia  exi- 
gerent  subsidia  caritiTa  et  ex  hoc  contra  libertatem  ecclesi- 

37.  89.  Am  Bande  ha,i  Knebel  mit  Yerweiinng  enf  die  Stelle  twieohen  familia  und  ezige- 
rent  hingeaehrieben :  et  peterent.  Entweder  b&tte  die  Verweininf  kiater  exifeTeat  an- 
gebracht  werden  ioUen,  oder,  wae  wahraeheinlicber  iit,  doreh  das  an  den  Band  Qaeeliria- 
bene  aollte  exigerent  ereetst  werden,  nnd  die  Streiehnng  dea  Worte«  ist  ans  Yersebn 
nnterblieben. 

1)  S.  unten  S.  119,  17  ff. 


1477.  119 

asdcam  facerent  eis  tarn  per  sanctisnmos  dominos  Romane 
sedifi  episcopoe  quam  divos  Romanorum  reges  et  imperatores 
datam  et  approbatam.  petiverunt  insuper  magnam  rem  a  civi- 
tote  Basättffut,  quam  ad  presens  subticeo,  donec   plenius  in- 

iftxrmer. 

Bmüemes  habito  consilio  post  prandium  per  ipsorum  pro- 
thonotariuzn  in  presencia  prefatorum  nunciorum  responderunt 
[ü^]  super  13  articulis  eis  objectis,  et  cum  Basilien^'&u«  stabant 
dominus  Rudolfus  margrafius  Rotellen^t»,  BeTnenßes,  Soldoren- 

^96$,  Thuricen^e«,  Switzeri  et  Tjutzemenses ,  cum  episcopo  vero 
et  cum  dominis  de  capitulo  BBsiliensi  stabant  Oswaldus  comes 
de  Tierstein,  Hermannus  de  Eptingen  miles  et  communitates 
saperiorum  confederatorum,  et  post  responsionem  Basiliensium 
confederati  superiores  omnes  se  intromiserunt  de   pace  trac- 

»tonda  inter  ipsos  dominos  episcopum  et  capitulum  ex  una  et 
QTes  Basilien^M  ex  alia^). 

Ex  parte  antem  superiorum  confederatorum  stipendiatonim 
ex  una  et  dominum  ducem  Lothoringie  ex  alia  fuit  concor- 
datum  ita,  ut  eis  traderetur  Stipendium  14000  Aorenarum,  et  ^ 
ädomini  episcopus  et  civitas  ÄxgentinensiSj  SletzstatenW«,  Colum- 
barieim  etBasilien«»  mutuarent  peccuniam.  dominus  Oswaldus 
(omes  de  Tierstein  cavit  pro  peccunia  et  inpignoravit  Pfeffin- 
gen  et  Tierstein  et  suos,  soluturum  usque  ad  festum  pasce 
proxime  futurum^].  Apre 

s  Gelren^e«  ceperunt  capitaneum  et  regentem  inferiorem 
Buigondiam  comminantes  ei  mortem,  nisi  eis  faciat  restitui 
dominum  suum  ducem  Gelrensem;  quem  iUe  dux  Burgundie 
captiYaTcrat, 

Leodien«««  se  averterunt  ab  obediencia  Burgundorum  et 
ssquotquot  reperiunt  Burgundos  interficiunt  et  incipiunt  emen- 

1)  Vgl  tmten  S.  120,  3  ff.  und  141,  6  ff.  Wir  haben  diesen  ganzen  Streit 
ki  Biaehofs  mit  der  Stadt  in  einer  besondem  Beilage  behandelt 

%  Im  Abschied  (a.  S.  117  A.  3)  heisat  es,  der  Henog  und  mit  ihm  Ghraf 
Omid  hatten  dringend  einen  unveninalichen  Voraehuaa  von  14,000  Gulden 
nh  bestimmten  RUckxahlimgafristen  und  gegen  gehörige  Veraicherung  be- 
t^at  >Waa  daTon  ainen  gnaden  zu  eren,  euch  der  aach  lu  gut  verfolget  und 
ibfoedt,  oueh  daneben  durch  gemeiner  Eidtgenoaaen  betten  sugeaagt  iat, 
*6a  em  jeder  bott  mitaampt  der  yeraorgkn^aae  darüber  begriffen  ansebrin- 
tBLß  Am  22  Hen  wurde  auf  ein  Oeleitbegehren ,  daa  Oswald  an  den  Rath 
n  Bud  ateHte  (rgL  oben  116,  33)  beachloaaen,  ihm  auf  14  Tage  Geleit  su  ge- 
^  »doch  der  Teraehribung  yon  unnaera  hem  von  Lothringen  wegen  gemein 
Tereymmg  berOrend  in  aUweg  unabbruchlich  und  on  achaden.«  öffiiungabueh 
V,  181b 


120  1*77. 

dare  muros,  menias  et  turres  civitatis,  quos  ipee  Burgundus 
destruxit  et  evertit. 

DominuB  Basilieiut^  coram  nimcüs  iUius  lige  pioduxit 
certa  privüegia  imperiaJia  et  po.t  magnam  querelam,  qu«n 
fecerat  contra  cives  BasütenseSj  tetigit  unum  punctum  de  ju-s 
ramento,  dicens:  m  servatis  juramentum,  quod  prestitistis  ec- 
clesie  et  capitulo  Basilien^',  postea  videbitis-t  quod  ipsi  [90] 
ingrate  susceperunt,  requirentes  eum,  ut  revocet.  &oc  omnino 
volunt  ab  eo  habere,  hanc  disceptacionem  audientes  eonfederati 
interposuerunt  se  pro  mediatoribus  et  indixerunt  eis  dietam  ad  11 
Men  23  dominicam  judica  proximam  ^), 

In  facto  autem  Burgundorum  debet  obsenrari  dieta  in  do- 
Ken2minica  reminiscere  proxinie  futura  in  Basilea,  et  extunc 
deliberabunt,  si  yellint  unam  generalem  expedicionem  ad  Bar- 
gundiam  aut  non^).  et  in  eadem  dieta  dux  Lothoringie  debet  i 
demonstrare,  quid  de  captiyis  habuerit,  et  racionem  facere  de 
bombardis  acquisitis  in  Nanseio  a  Burgundo,  ut  ad  communem 
divisionem  veniat  eorum,  qui  ibi  fuerunt^}. 

De  occubitu  Karoli  ducis  Burgundie  quidam  bonus  pater 
misit  micbi  Carmen  pro  pastillis  in  camisprivio,  in  hunc  quis 
sequitur  modum. 

Decidit  exanimis,  voluit  qui  sydera  celi 

Quatuor  et  terre  climata  supprimere. 
Mentem,  Burgunde,  tibi  que  yesania  cepit? 

Quem  crucias  diro,  te  tumulat  populus.  j 

Yictu'  esne  ille  Stupor  mundi,  quem  cuncta  timebant? 

Ecce  suppinus  jaces  fossus  ab  armigero. 
Compares  o  tantam  quam  nisus  carpere  partem 

Orbis,  non  clausus  diceris  esse  loco. 
Anderem  fari:  te  straverat  ulcio  diva, 

Es  hominum  fusor  sangwinis  innumeri. 
Forte  diu  virga,  tandem  percussus  ab  illa, 

Digna  dei  fueras,  premia  suscipies. 

27.  Ob«r  umlgvro  Bt«ht:  Tel  agrieoU«  «t  fertv. 

1)  S.  die  Beilage  über  den  Streit  des  Bisehofs  Johannes  Ton  Venningen 
mit  der  Stadt  Basel  1476—1477. 

2)  Der  Abschied  enthält  niehts  von  einem  Tag,  der  am  2.  Men  in  Basel 
soU  abgehalten  werden;  die  Burgunder  hatten  um  Verlingerung  des  ihnen 
bis  2.  Men  gewfihrten  Waffenstillstandes  naehgesuoh4  die  Boten  erkl&iten, 
hiexu  keine  Vollmacht  lu  besitien,  sie  wollten  es  aber  gaüioh  anbringen 
£ldg.  Absch.  n,  S.  648 1. 

3}  Ebenda  S.  647  a  (vgl.  S.  644  Nr.  867).  Die  Antwort  soU  auf  nftehstei 
Tag  (s.  die  vorhergehende  Anmerkung)  erfolgen.    Vgl  S.  144  A«  2. 


U' 


u 


2S 


1477.  121 

[m^]  Te  miserom!  primo  nosces,  que  facta  sequantur, 

Que  tua,  sie  disces,  insiptencia  sit. 
0  fiiriosa  petens  dominandi  humana  libido, 

Fine  malo  semper  ultima  desieras. 
Que  te  produxit,  cinerem  Nansaia  servat 

Tellos,  nil  refert  una  beata  domus. 
Fo6cimus  ergo:  deus,  animam  pietate  supema 

Siste  tui  famuli  celibus  in  domibus! 

He  forte  protestor  mestum  de  morte  ducis,  sed 
Gaudeo  materia  gladiandi  more  Scolaris, 
Cuique  fides  non  sit,  finalia  carmina  nudant, 
In  quibos  oro  deum,  dignetox  ei  misereri. 
Qaem  non  pertorbat,  die  queso,  principis  umbra, 
Nostro  qni  luxit  sidus  canens  orizontef 
Non  orisons  longam  medio  gramatiee  credas. 

Qoidam  alins  versifieator  sive  carminator  de  Petro  Hagen- 
bacb  quondam  balivo  Karoli  ducis  Burgundie  et  Jacobo  nuncio 
djalogo  fecit  carmen^}. 

Petrus  Hagenbach. 

Postquam  non  parum  Karoli  sum  naetus  amore 

Principis,  humanuni  quem  timet  usque  genus, 
Nemo  michi  par  est,  omnes  michi  cedere  restat. 

Nee  quisquam  temptet  dampna  reddidisse  michi  ^j. 
Agricolas,  proceres  mea  jussa  capescere  cogam 

Et  faciam  promptos  ad  mea  vota  viros. 
Yox  mea  mandabit,  vox  mea  prohibebit  omnes  ^]; 
[n]  Sermo  mens  semper  ensis  acutus  erit. 
Plnribufl  in  rebus  mores  delebo  vetustos 

Et  noya  vivendi  forma  videbor  ego. 

1)  Das  Gedicht  ist  Ton  Knebel,  wohl  schon  nach  einer  schlechten  Vor- 
^  nemheh  gedankenlos  abgeschrieben  worden,  122,  2  schreibt  er  cortu  in 
Saem  Worte,  124»  28,  30  oves,  adisse  für  o  tos,  odisse  u.  s.  w.  Bei  den  lets- 
^nrd  Dritteln  des  Gedichtes  ist  die  Möglichkeit  geboten,  durch  Herbeiiie- 
big anderweitiger  Überlieferung  den  Text  su  Terbessem  (s.  S.  122  A.  5),  für 
^  cntea  Drittel  f^ilt  diese  und  wir  sind  auf  Vermuthungen  angewiesen. 
Wo  ich  aolAe  für  TöUig  sicher  hielt,  habe  ich  den  Text  ihnen  gemfiss  umge- 
siltet,  in  den  andern  Ftilen  sie  in  den  Anmerkungen  ausgesprochen. 

2]  reddere  dampna  ndchiP  3)  mea  yox  omnes  prohibebit? 


\, 


122  1477. 

JacobuB  ad  Hagenbach. 

Bamne^)f  quid  insanis,  cur  tu,  gelidissime  serpens 

Petre,  neronisas,  scorpio,  pestis  atrox? 
An  speraSy  onager,  totum  capescere  mundum? 

An  cunctifl  ducibus  clarioi  esse  cupisf  ] 

Crede  inmitandum^)  per  devia  lubrica  ibis, 

Dum  flens  ultores  experiere  deos. 
Discucias  propriam,  crudelis  bestia,  sortem, 

Qualis  es  attendas,  quid  cupis  esse  capis. 
Es  miles,  fateor,  non  rex,  non  dux  neque  Cesar, 

Te  tarnen  hos  omnes  transuperare  putas. 

Jacobus  ad  Karolum  novissimum  ducem  Bxjigundie. 

Dux  invicte,  potens  dux  Karole,  juste  vir,  audi, 

Dux,  quem  turba  crucis»)  tercie  pene  timet. 
Anne  tibi  desunt  generosa  stirpe  creati 

Sollertesque  viri,  qui  pia  jura  colunt? 
Qui  rexisse  tuas  juste  possint  regiones 

Et  populo  sancta  pace  prodesse  tuoT 
Est  tibi  dilecta  ex  tota  gente  satelles, 

Qui  non  est  dignus  nomen  habere  viri. 
nie  parit  Utes,  latrocinia,  sediciones, 

Predas  atque  mali  susttnet  omne  genus. 
Hie  Caput,  hie  Cesar,  deus  hie  summus^)  Appollo 

In  desolata  sat  modo  plebe  fuit, 
Plorabitque  diu  magno  gens  perdita  dampno, 

Et  mirum,  cur  hoc  sustinuisse  potes. 

[91^]  Nuncius  ad  Jacobum^}. 

Jacobe,  quid  meres?  dulcissima  nuncia  porto. 
Affero  non  parvas,  Jacobe,  delicias. 

2.  Bomna.       7.  experire.       19.  AmBuids:  id  eit  Hafenbaelu       22.  raatentet. 

1)  BamnuB  (rhamnus,  Hagedorn,  TgL  Dieffenbach,  Olossarium  483)  Latinj 
gierung  des  Namens  Hagenbach,  wie  Mone  lu  dem  ersten  der  in  Anm.  5  d 
wfihnten  Epitaphien  (s.  die  Beilagen)  richtig  bemerkt  hat 

2)  erede  miohi,  tandemP 

3)  Es  ist  offenbar  das  St  Andreas-Kreus,  das  burgundische  Feldseidid 
gemeint  4)  hie  quoque  summusP 

6)  Ein  Theil  dieses  Gedichtes,  n&mlieh  das  Gesprftch  des  Nuncius  d 
des  Jacobus,  und  die  Anreden  des  letstem  an  Hagenbaoih  und  an  die  Bre 
sacher,  findet  sich  auch  in  der  Handschrift  A.  N.  11, 12  der  Basler  Uniyersit&t 
bibliothek  im  Anschluss  an  einige  andre  lateinische  Dichtungen  über  Hage] 
bach.   Die  erste  enthält  in  35  Distichen,  in  Wechselreden  der  TersehiedeD^ 


!J 


1477.  123 

Jacobus  ad  nunciuin. 

Adyena,  quid  narras?  die,  deprecor,  advena,  nobis, 
Efifice  no8  hjlares  nunc  novitate  tua. 

Nuncios  ad  Jacobum. 
Yippera  letifera  pungens  quoque  spina  resecta  est, 
Disperiit  piorsus  fons  et  origo  mali. 

Jacobus  ad  nuncium. 

AdTena,  mira  refers,     quenam  est  hec  dura  caribdisT 
Qiiidye  hoc  est  monstn,  quod  cecidisse  refers? 

Nuncius  ad  Jacobum. 

Hagenbach  Petrus  insignis  latro  cruentus 
Yiiu^fis  et  cippo  prebuit  ecce  manus. 

Jacobus  ad  nuncium. 

Quid?  mulcesne  meas  verbis  tam  dulcibus  aures? 
Nomquid  me  blanda  fallere  voce  cupis? 

1  B.  to  pre«or.  5.  B.  pugnaz.  8.  X.  q«6  tt9  din  earibdif .  ▲.  qveaui  liae  Mt. 
B.  fUMun  fit  Im«.  9.  K.  qnidy«  hoe  eit  monstniB.  B.  qvodT«  tat  ho«  monitri. 
A.  kat  rannt  neh  so  gescIuielMB,  dum  aber  dureb  ftbei^eBcltfielMB«!  b  und  »  di«  Um- 
stelliiBf  ia  koe  ett  «nc^daviei.  H.A.  vnd  B.  baban  eraantat,  wodnieb  dar  Tom  fol- 
gaadaB  iMgarisaana  ^ttn  ainan  Sinn  fftr  tieb  arbilt.  12.  K.  und  A.  Tineuli«. 
14.  B.  quid  niiloaa  ■vrda«  tam  rarbia  dnkibiia  auraaf 

BetheOigten  den  Proeess  in  Breisach  und  die  Abschiedsrede  des  Verurtheil- 
tea.  dum  folgen  eine  Anxabl  Epitaphien  auf  Hagenbach ,  alle  mit  Ausnahme 
BDCiaas  swei  doppelt  gereimten  Hexametern  bestehenden  ebenfalls  in  Disti- 
(Qo.   Die  18  ersten  Verse  des  Zwiegesprächs  zirischen  Jacobus  und  dem 
Xnodiii  sind  in  sonderbarer  Weise  umgestellt,  indem  jeder  der  beiden  immer 
IV eisen  Vers  spricht,  m  folgender  Ordnung:  123,  5,  8.  122,  28.  123,  2,  1], 
i4>  124,  2,  5,  7.  123,  6,  9.  122,  29.  123,  3,  12,  15.  124,  3,  6,  8.    Dieselben 
^ene  wie  in  A.  K.  H,  12,  yermehrt  noch  durch  zwei  in  die  Darstellung  des 
Pheenes  eingefügte  Abs&tse  »contra  Hagenbach«  und  eine  der  Abschiedsrede 
^Ifende  oratio  Petri  de  Hagenbach  ad  beatam  virginem,  finden  sieh  nach  ei- 
^  aadera  Handschrift  in  den  Amoenitates  literariae  Friburgenses  des  Jos 
AaUm  Riegger  (Ulmae  1775 — 1776)  fase.  IH,  pag.  548  sqq.  abgedruckt   Auch 
^ Biegger  folgen  dann,  wie  in  A.  N.  H,  12,  das  Zwiegesprftch  des  Nuncius 
3Kd  dei  Jacobus  and  die  beiden  Anreden  des  letstem  an  Hagenbach  und  die 
^eiiaeber;  im  Zwiegespräch  sind  die  16  ersten  Verse  in  derselben  sonder- 
^  Weife  umgestellt,  die  Umstellung  erstreckt  sich  aber  auch  auf  die 
^%D  Verse,  indem  124,  10,  8,  12,  11,  6,  13  auf  einander  folgen.  —  Wir 
Wien  bei  nnsrem  Abdruck  des  von  Knebel  hier  mitgetheilten  Oedichtes 
^Lwiten  Ton  A.  K.  H,  12  (A.)  und  von  Riegger  (R.).   Die  bei  den  beiden 
'^^xiatn  Toraagehenden  Verse  über  den  Process  u.  s.  w.  nebst  den  Epitaphien 
^ekeo  wir  in  den  BeOagen  ab,  indem  wir  hiebei  lugleich  die  Mittheilungen 
^^aHooeTenrertheny  der  Quellensammlung  m,  154  nach  einer  dritten  Hand- 
^  die  Abe^iiedsworte  Hagenbachs  nach  seiner  Verurtheilung,  das  erste 
^?^>hiiDd  ein  anderes,  das  A.  N.  H,  12  und  Riegger  nicht  haben,  veröifent- 
odthat 


124  1477. 

NunciiiB  ad  Jacobum.  ' 

Absit  ut  incertus  fluat  ex  me,  Jacobe,  rumor, 

Nam  res  est  verbis  consona,  crede,  meis. 

I 
Jacobus  ad  nuncium. 

An  nunc  Nero  jacet  obscuro  carcere  vinctus, 

Qui  se  sperabat  ^ranwuperare  deos? 
Hai  quo  pestis  atrox,  quo  pessima  belua  venit? 

Adrena,  die,  quonam  venit  amara  lues? 

[92]  Nuncius  ad  Jacobum. 

In  Brisach  opido  gens  perdita,  squaKda,  tristis 

In  casstis  lapsum,  dy  Toluere,  tenet. 
Sedicio  facta  est,  servamnt  federa  cives, 

Infelix  nullam  bestia  sensit  opem. 

Jacobus  ad  Petrum  Hagenbach. 

Qui  fueras  summus  in  summi  principis  aula, 

Vertice  de  summo  siccine,  Petre,  cadis? 
O  fortuna  fremens,  cur  tarn  male  cuncta  gubemas? 

Opprimis  insontes,  toUis  ad  astra  malosl 
Imperium,  pompa,  majestas,  gloria,  vires, 

Die  quo  venerunt,  laus,  honor  atque  decus? 
Strennue  nunc  miles,  merito  tibi  Pe^re  dolendum  est. 

Et  tibi  compacior  me  miseretque  tui. 

Jacobus  ad  Brisaccen^e«. 

O  Brisaccen««^,  0  plebs  de  morte  redempta, 

Fortunato,  meas  accipe,  queso,  preces. 
Parce  pio  generi,  parcas,  r<^o,  nobilitati, 

Leniter  ingenium  respice,  queso,  Tirt. 
Magnificis  gestis  0  vos  ignoscite  cives, 

Vos,  precor,  ef&ciant  ardua  facta  pios. 
Hunc  odisse  virum  si  decreveritis  omnes, 

At  phas  virtutes  est  meminisse  suas. 
Insonti  laqueos  dissolyite,  nonne  timetis 

Ultores  justi  sangwinis  esse  deos? 

t.  So  A.  — K.  hat  rapenr«,  B.  tnaspropenre.  Tgl.  S.  122  Z.  11.  ii.  80  A.  —  E. 
casali.  K.  in  cmi«.  15.  B.  ■ummns  faerM.  17.  B.  cum  tarn.  20.  B.  sie  quo.  21. 
pen«.  ▲.  Pttrniii.  B.  Petre.  22.  Bei  A.  felilt  der  gaste  Yen.  B.  Iiat  stoU  deasell 
folgenden:  nlüaia  dnn  restant  fala  ferenda  übL  23.  A.  B.  Brtaaeeiisea.  25. 
Fortuna.  25.  K.  arzipe.  27.  K.  Tirunu  Bei  A.  foUt  dae  letita  Wort.  B.  hat  i 
um.  28.  K.  oret.  30.  K.  adiese.  31.  Zwisohen  Z.  30  und  31  steht  bei  A. 
Bande :  yronia.  33.  Hiemit  •ehlieset  dai  Oedicht  bei  A.  Unter  dem  lotsten  Te 
■teht:  Deo  graeiai,  dann  folgen  die  bei  Wattenbacb,  Peter  Lader  (Separmtabdr.  ans 


1477.  126 

Qmnino  son  faUax,  sors  fiillacigBima  ludi. 
Hag^nbacb,  nch  passz«  sors  tua  stulta  fiiit^). 
Sesz,  quater,  thus, 
Hagenbach,  din  spil  ist  uss. 

^     [n^]  Scriptum  regia  Francie  factum  civibus  Bisancie  post 
occabitum  Karoli  ducis  Burgundie  sub  hüs  verbis^): 

Von  dem  küng. 

Trdwen  und  wolgeliebten.     wir  babent  Temommen  den 

missTaUen  geschehen  unserm  brüder  von  Buigundi,   dasz  uns 

»leidet,  und  wo  das  also  were,  dasz  sin  persone  were  gefangen 

oder  tod,  das  gott  nit  welle,  send  ir  wissen  dasz  ir  der  krön 

imd  des  richs   sind,   Ach   dasz  sin  tochter  unser  nechste  ge- 

appte  und  gfittin ,   der  wir  wolten  behalten  ir  gerechtikeit  in 

iflei  wyse,   als  das   unser  eygentlichs  und  wir  das  Seh  tun 

isoUend.    dorumb   so  warnen  wir  üch,   dasz  ir  zieh  in  dehein 

Wd  noch  under  andre  tftgent  denn  in  die  unsem,  so  wellend 

^  behftten  die  gerechtikeit  unserer  genannten  götti,  wie  vor 

sesagt  ist.    und  des  uwers  willens  wellend  uns  berichten  mit 

«ampt  nwem  anligenden  gescheiten,  ob  uch  die  zfistand,  umb 

ifVeisechuDg  deren  in  solichen  weg,  dasz  ir  des  gnflgig  werden 

^'  geben  zu  Plassis  yor  Parissz^}  uff  den  nünden  tag  Jan.  » 

jaauaiii. 

Also  gezeichnet:    »Loysz,«  und  Yom  secretarius:  i» Johann 
Mojve,« 

3     Unsem  truwen  und  wol   geliepten   den   raten,    bürgern, 
ztsessen  und  inwonenden  der  stat  Bisantz. 


Ztoekr.  f.  d.  Oasch.  d.  OUrrbeins  IXU)  Eirlar.  1869,  8.  94  ftbg«dniekt«n  Yerae  Loden 
n/  dn  Eiatritt  der  Aona  t.  Bandeek  ine  Klostor  OnAdentlua  tu  Basel.  B.  Iiat  statt 
»Oto  gneiaa« :  9FeUeiter  finitc  und  fttyt  dann  noch  bei :  Qnalis  qnaestns,  talis  dabitnx 
yaitos.  Cemiie  buhc  dnces,  Bnrgnndnm  gloria  neeat.  Das  Distiobon  ftber  die  sors 
^a  bria^  B.  an  anderer  Stelle  nnd  in  Verbindung  mit  einigen  weitem  Distichen. 
8.  a»  Beilagen.        15.  üeb  fehlt.       23.  Ton. 

1  thet  dieses  Distichon,  das  wohl  in  seiner  richtigsten  Gestalt  bei  Bein- 
-^Brylinger  überliefert  ist  (s.  Band  11,  62  A.  1)  ygL  die  in  der  vorigen 
^  erwilmte  Beilage. 

2>  Die  beiden  nachfolgenden  Schreiben  wurden ,  wie  sich  aus  Eidg. 
^^  n,  8.  649  d  ergiebt,  am  11.  Febr.  auf  dem  eidg.  Tage  su  Lusem  vor- 


^  Das  «Tor  Parissz«  rOhrt  von  der  Unkenntniss  des  Übersetzers  oder 
^  Abeehreibers  her,  der  die  Ortsangabe  Plessis  du  Paro  (bei  Tours,  daher 
•^^is  dti  Pare  leg  Tours,  auch  schlechtweg  Plessis-les-Tours)  nicht  verstand, 
'liliei  Molinet  n,  2  den  Brief  Ludwigs  an  Craon  von  demselben  Tage  wie 
-^izsirige:  Escript  h  Plexis  du  Paro,  le  neuviöme  de  janvier. 


128  1477. 

Von  dem  hertiogen  Philippe  des  türstigen  und  von  der 
grefin  von  Flandren  ward  gepom  hertzog  Johans.  also  un- 
1404  langst  domoch,  des  jors  1404,  starb  der  yetq^enannt  hertsog 
Phüippe  der  torstige.  von  dem  erbte  hertzog  Johann  das 
hertsogt&m  von  Burgundi  und  doxü  all  obgemelten  herr-» 
schafften. 

Derselb  hertiog  Johann  namm   zft  der  ee  ein  hertzogen 
von  Peyem,  hiessz  £row  Margret    Ton  den  zweyen  ward  ge* 
pom  ein  sun,  hiesz  Ach  hertzog  Philipp,    aber  hertzog  Johann 
regiert  nit  me  denn  15  jor,   do  ward  er  schnelleklich  in  nn-i» 
truw  ertodt. 

Denselben  hertzog  Johann  erbte  der  yetzgenante  hertz<^ 
Philippe ;  der  do  gar  strencklich  gefochten  hatt  wider  die 
Engeischen,  Frantzosen,  wider  die  von  Boppo,  von  Lutringen  ^) 
und  wider  die  Tutnchen.  er  hatt  Seh  den  kung  Benat,  kung  u^ 
von  Sicilien  etc.  in  einem  oftien  stritt  gefangen,  und  ze  lest 
hatt  er  den  todt  sins  yatters  Johans  wol  gerochen  und  dem 
kung  Karle  Ton  Franckenrich  gedammett  und  Ach  das  land 
▼on  Gent  überwunden,  er  hatt  Ach  Eduart  hertzog  von 
Dryoc^)  gekrönet  zu  kung  [94^]  von  Engelland,  er  hatt  Achi» 
uffenthalten  Ludwig  kung  Karolus  sun  von  Franckenrich  do- 
zümol  delphin,  der  von  sinem  vatter  uszgejagt  was,  und  inn 
5  jor  erzogen,  derselb  Ludwig  im  das  Suntgow,  Ekas  und 
die  stett  am  Swartzwald  innamm  und  meint,  Basel  und  ander 
richstett  in  disen  landen  under  sich  ze  bringen  in.  anno  do-s» 
1444  mini  1444.  doch  so  schuff  er  nit.  dem  er  zu  lieb  was  kom- 
men, dem  tet  er  schaden,  dasz  woren  alle  die  edlen,  die  in 
Swoben,  Elsasz,  Suntgow  und  an  dem  Bin  was  bisz  gon  Con- 
stantz.  und  tet  domoch  vil  ander  tet  und  als  derselb  Philippe 
alt  was,  im  71.  jor,  starb  er  in  Flandren,  nämlich  des  jors 30 
Juni  16 1467.  jor  an  dem  15.  tag  junii,  und  hatt  gerichsnet  48  jor, 
und  sin  eliche  gemachel  hiesz  Ysabel,  ein  tochter  des  kungs 
von  Portugal. 

.Von  disem  yetzgenanten  hertzogen  Philipps  und  von  der 
kungia  von  Portugal  ward  gepom  hertzog  Karle,  ir  einiger :& 
erbe,  derselb  hertzog  Karle  der  wfttrich  hatt  ein  elich  ge- 
machel, ist  des  küngs  von  Engelland  swester,  heist  frow  Mar- 
gret, und  hatt  alle  diso  Toi^emeldete  herschafften  geerbt  und 
das  treffenlich  land  von  Lütich   überwunden  und  im  under- 

15.  kuAg  von  Benat  knng  von  Sicüien.       16.  einen.       22.  einen. 

1)  Schilling  hat :  wider  das  land  Bor  und  Lothringen. 

2)  Schilling:  hertzog  von  Dyorck«    Durch  MissverständniM  aus  dem 
französischen  duc  Dyorch,  d.  h.  duc  d'Yoreh. 


1477.  129 

geworfen  mit  samlicher  hilff  und  bywesen  des  kungs  Lud- 
wigs Ton  Franckenrich;  domocli  das  hertzogtüm  von  Gelren 
^Wonnen  und  den  hertzogen  gefangen^  Nüsse  [95]  jor  und  tag 
belegen  und  domoch  Lothringen  ingenommen,  zu  Granson  ein 
stritt  yerlom  und  schamlich  gefiochen,  do  verlom  alle  sine 
kleinot,  gold,  silber^  bflcher  und  heüigtüm;  unsäglich  grossz 
Sfät  an  Silbergeschirre,  kleidem^  und  vil  lütes  erschlagen,  dor- 
noch  in  anno  76  in  die  decem  milium  martirum  vor  Murtanj„"?22 
ein  grossen  stritt  yerlom,  doselbs  verlorn  über  funftzigtusent 
man,  al  das  do  gelossen,  das  er  hatt,  und  schamlich  geflochen. 
zu  dem  lesten,  als  der  hertzog  von  Lutringen  im  in  disen  ge- 
scheiten Nansey  wider  abgewonnen  hatt,  leit  er  sich  wider 
dorfiir  und  benötiget  sy  fast,  also  kommen  die  buntgenossen 
in  obem  landen,   Eüsas,    Suntgow,    von  der  herrschafft  von 

i^Osterrich  und  die  Eydgenossen  im  Oberland  und  schlügend 
inn  dannen,  und  ward  er  an  der  flucht  von  einem  schnöden 
mann  erstochen,  an  der  heiligen  dry  kungen  obend  im  jor  als 
man  zalt  1400  siben  und  sibentzig  jor,   litt  zu  Nanse  in  sant  jJJ^'^^ 
Jeofigen  kirch  vergraben  und  verlor  er,   g&t,   land  und  lüte. 

>a]so  was  er  der  leste  von  Bntgund. 

[Nam  zu  e^)  ein  frow  von  Borbon  2).  von  derselben  hatt 
er  ein  tochter,  ward  ein  hogerin*).  dieselbe  frow  von  Bor- 
kn  starb,  und  do  so  nam  er  des  kungs  von  Engellant  swester. 
Ton  derselben  frowen  hatt  er  keinen  erben  gelossen.) 

^      Alius  rickmaticus    scripsit  de  occubitu   illius  ducis  Bur- 
?mdi: 

Laudis  vox  preconiorum 
Sonet  regi  seculorum 
A  cunctis  nunc  viventibus. 
B  Extat  nam  adjutor  horum, 

Jus  et  fas  est  princeps  quorum, 
Ut  claret  in  sequentibus. 

Absque  jure,  solo  fastu 
Agis  quidquid  perpetras  tu, 
£  Dux  turpiter  effugiens. 

17.  IS.   «n  . .  .  .  jor  ftm  SeltlntBe  des  Absatzes  nachgetragen.  18.    man  feUt. 

19.  Jeoigen. 

1  Dieter  Absats,  der  am  Rande  neben  128,  36  ff.  steht,  ist  wohl  Zuthat 

3  Ifsbella. 

3  Vgl  Band  H,  20,  25,  wo  Knebel  behauptet ,  Karls  Tochter  sei  stni- 
^'§a  et,  ut  refertur,  fatua. 

i^ltr  Chjmuken.  III.  q 


130  ^4'^- 

Possideres  cor  ut  mas  tu^ 
Ere  locuples  et  pastu, 
Fores  ut  leo  rugiens. 

Uti  canis  in  cocquinam 
Salieus,  patrans  rapinam, 
In  prelio  progrederis. 
Tendis  ensem  in  vaginam, 
Fuge  rapis  medicinam, 
A  Suicis  dum  tu  lederis. 

Vultur  edax,  lupe  rapax, 
Scandali  si  fores  capax, 
Dum  turpiter  elaberis. 
Odiosa  tibi  a!  pax, 
Ebes  es,  non  certe  sagax, 
Ut  canis  effugaberis. 

[95^]  Dux  Lothoringie  cum  Suetis, 
Yultibus  concordes  letis, 
Hii  cum  Argentinensibus, 
Conservatis  artis  metis, 
Latebrarum  fugis  spretis, 
Te  subsequuntur  ensibus. 

Strages  ingens  est  tuorum, 
Trium  milium  virorum, 
Exceptis  raptis  manibus. 
Extas  heu  tu  causa  quorum, 
Ut  timetur  fletus  horum 
In  inferioribus  lacibus. 

Festo  nunc  epiphanie 
Instante  sacro  die, 
Profestum  certe  dicitur, 
Occupantur  tue  vie 
Coram  Nanse  minus  pie, 
Tentorium  deicitur. 

Finis  diu  exspectatus 
Tue  vite  presto  gratus, 
Dum  gladio  transfoderis, 

13.  apax. 


»i 


1477.  13t 

Vix  est  nunc  Almani  natus, 
Hie  vel  aliunde  datus, 
Quo  lamentari  poteris. 

Cecidisti  yulneroBus, 
Eya,  quondam  gloriosua, 
Virga  furorifl  domini. 
Naribus  jam  sis  perosus 
Hominum  et  oneroeus, 
Par  estimaris  liomini. 

Manns  tue  nimis  taide^ 
Dum  electi  tot,  Lombarde, 
Ducuntur  sie  e  medio. 
übi  fneras,  Piccarde? 
Clamitando  Jigwarde,  gwarde« 
Effugeras  cum  tedio. 

Comites,  milites  et  barones 
Capti  sunt  Burgundiones 
Et  nobües  armigeri, 
Sedecim  scribendo  pones, 
Narrans  veras  raciones, 
Oportet  ita  fieri. 

Swecia  cum  Basilea, 
TJrbs  nunc  Argentina  mea, 
Preclara  Lucemaria, 
Adjutorem  celi  bea, 
Alleluja,  duc  corea, 
Sunt  tibi  lucra  varia. 

[de]  Gaude  satis,  Argentina^ 
Age  grates,  Agrippina, 
Cum  yiris  Nussiensibus. 
Dies  ista  sat  divina 
Cordium  fit  medicina 
Langwentibus  mentibus. 

Quadringenta,  Septem  decem, 
Semel  M  et  Septem  precem 
In  annis  adimpleverat 

2.  lue  T«l  aliiude  de  io  dfttu.     26.  dvx  ctm.   Ubmio  Coi^actv  (cliox«»  ■tatt  ehonM) 
wird  wolil  mit  d«m  Latein  des  Dichten  Tereinbar  sein. 

9» 


132  1477. 

DominuBy  purgando  fecem, 
Inferendo  duci  necem, 
Necare  qui  consueverat. 

TJrbes  Reni  cuncte  gaudent, 
Yille,  viel  manu  plaudent 
Et  pisces  cum  hominibus. 
Jam  resistere  plus  audent, 
Ma^s  creatorem  laudent 
CeHcolis  muneribus. 

Patri  laudes  in  diTinis, 
Redditur  hie  solo  cinis, 
Nil  scribens  hüs  addiciam. 
Lascessito  dampnis,  minis 
Alexandri  magni  finis 
Dat  populo  leticiam. 

Aliud  Carmen  de  ducis  Karoli  süccubitu. 

Summo  deo  laus  a  cunctis  referatur  in  evum, 

Nobis  compaciens  qui  sie  subvenit  ab  arce, 

Clamantum  precibus  aures  tribuendo  benignas^ 

Tam  durum  .  .  .  pius  ut  prosterneret  hostem 

Humani  generis  et  Theuthonici,  quoque  GalU, 

Nos  libertati  reddens,  et  federa  pacis 

Decrevit  stabilire  magis  firmamine,  namque 

Occidit  in  bello  hasta  perfossus  in  armis 

Dux  Karolus  Burgundus,  eum  sua  turma  secuta  est 

Victa,  subacta,  fugax,  dispersa  vaga  per  urbes. 

En  jacet  hie  victus,  qui  est  cunctos  vincere  nixus, 

Et  sua  vis  cassa.    jam  terra  Lothringia  gaude, 

Namque  tuus  redimens  te  dux  virtute  subegit, 

Quem  tenuit  hostem,  urbs  tenet  et  tua,  Nanse,  sepultum. 

O  dux  inviete,  dux  belliee,  dux  generöse 

Lothringie,  quanta  pociaris  laude  triumphi, 

Quis  yalet  eiFari?  nam,  qui  perterruit  ense 

Reges  atque  duces,  illum  victor  superasti. 

Argentinus  ovet,  grex  Swicia,  plebs  Basilea, 


1.  Deu8.  8.  malii.  20.  Znerit  hfttte  Knebel  gesclirieben :  T^m  dumm  nt  proster- 
neret hostem.  Er  hat  dann  die  drei  letzten  Worte  gestrichen  nnd  dafbr  geschrieben: 
prosterneret  pio ,  dann  pio  wieder  gestrichen ,  dafür  hostem  gesetzt  nnd  nach  dnma 
eingef&gt:  pins  nt.  Bs  scheint,  dass  schon  seine  Vorlage  den  Yere  nicht  voUst&ndig^ 
hatte. 


1477.  133 

[4^]  Confederata  falanx,  exolta,  nacta  triumphum. 

Nam  qui  vos  ad  bella  yocans  superare  paravit, 

Vo8  sibi  victores  perpessus  victus  abivit. 

Nussia,  nunc  letare,  tuum  fore  victum  inimicum. 
^      Francia^  jocundare;  simul  Germania  tota. 

Te  piguit  pacis  tedoitque  quietis.     in  urna, 

Emule  jam  Karole  seve^  sepulte  jace! 
Ethera  si  pateant  tibi  sive  megera  jehenne, 

Solicitus  nee  eras,  me  neque  cura  premat^). 

^      Ct  maneat  firma  pax,  tres  pie  poscite  magi, 
Profesto  qaonim  nobis  hec  parta  reluxit, 
Cum  foret  M,  C  quater^  X  Septem,  septimus  annus. 
Compositum  Carmen  est  mensis  jani  duodena. 

Virat  felix  primus  editor  Johannes  Gesseler^}  laurea  meritus. 

u  nio  tempore  fuerunt  qmdam  de  illis  currentibus  soeiis  de 
rnderwalden,  qui  dicebant,  quod  aliqui  currerent  ad  Burgun- 
<üam*et  ibi  homines  spoliarent,  ipsi  eciam  vellent  intrare  Bur- 
?undiam,  et  coUigentes  se  in  unum  veniebant  in  Lutzemam 
et  ibi  manserunt  bono  numero,  petentes  a  Lucemensibus,  ut 

itecnin  dividerent  spolia,  que  obtinuerunt  prope  Ellenkort, 
Gransonam  et  Murtanam,  et  nolentes  abire  petebant  alimenta 
ib  eis^  quousque  eis  suam  partem  solverent^).  itaque  Lutzer- 
nense«  angustiati  scripserunt  confederatis ,  ut  ad  eos  venirent 
et  media  pacis  tractarent,   quo  ab   ipsis  absolverentur^),  sed 

^Qsqae  ad  diem  kathedre  Petri,  ut  audio,  non  fuit  factum.    sus-Febr.  22 
tment  virgam,  qua  alios  ceciderunt. 

Uff  dieselbe  zyt  mutwillig  gesellen  die  woltend  gut  ge- 
^nnnen,  hübend  sich  uff  by  30  und  luffend  in  Luttringen  und 
voltend  do  rftben,  sind  erstochen,     domit  hattend  sy  genüg. 

4.  Tictam  oder  ein  Uuüiches  Wort,  das  hierher  gehört,  fehlt. 

1)  VgL  in  den  Belagen  das  Epitaph  Hagenbachs :  utrum  Bit  salyuB  neque 
öiÄTit  neque  euro. 

2)  Ein  Johannes  Gesseler  de  Bavenspurg  ist  im  Wintersemester  1474/75 
la  der  Universität  Basel  immatriouliert  worden. 

3)  Vgl  unten  136,  15 ff.  Über  diesen  Auszug,  das  sog.  thorechte  Leben, 
^.  ounendieh  Schilling  380.  Eidg.  Absch.  11 ,  S.  649  c.  651  a.  e.  652^656. 
%a«er,  Beitr&ge  zur  Geschichte  des  Stanserverkommnisses,  in  den  Ge- 
^ebtsblättem  aus  der  Schweiz  I,  98 ff.  (Kleine  Schriften  11 ,  20 ff.  135  ff.). 
•^n,  Solothum  im  Bunde  der  Eidgenossen  (Solothum  1881)  24  ff. 

4'  S.  das  Schreiben  Berns  an  Solothum  yom  18.  Febr.    Eidg.  Absch.  II» 


134  1477. 

Es  sind  zu  Nansey  in  etwomaniger  gr&ben,  die  sy  ge- 
macht hand,  yergraben  8000  mann  on  die  do  ligend  in  den 
graben  gefroren,  die  man  nit  kan  uszgraben  vor  gefrust,  die 
do  erschlagen  sind. 

Febr.  9         [97]  Ludowicus  dci  frctus  clemencia  Franckorum  rex  ^).      * 
DÜectis  ac  carissimis  nostris  oratoribus  dominorum  magne 
lige  superioris  Alamanie  in  Basilea  congregatis. 

Dilecti  ac  carissimi  oratores.  receptis  litteris  vestris  vidi- 
mus,  que  ibi  continebantur.  et  quantum  spectat  ad  ducatum 
et  comitatum  Borgondie,  of&ciarii  nostri  disposuerunt  in  eis,  lo 
prout  de  successione  ad  nos  et  non  ad  filias  pertinente  secun- 
dum  jura  ususque  nostros  et  antiquas  consuetudines  observatas 
in  appanagiis  corone  Francie.  consanguineus  noster  dux  Lotho- 
ringle  ad  dictos  ducatum  et  comitatum  misit  ad  iUorum  pos- 
sessionem  habendam,  sed  credimus,  quod  in  manibus  nostris  i& 
sunt  ad  majorem  propiciationem  et  tuicius  futuris  temporibus 
in  servicium  illustrissimorum  dominorum  de  liga,  amiconim  et 
confederatorum  nostrorum.  non  ignoratis,  querelas  nostras  cum 
duce  Borgondie  annis  duodecim  perdurasse,  que  fuerunt  de 
subdito  et  vasallo  rebelli  dictos  ducatum  et  comitatum  a2o 
Corona  Francie  jure  appanagii  tenente,  sicut  consuetum  est 
filiis  corone  Francorum  assignari,  contra  dominum  suum  supre- 
mum.  querele  autem  vestre  propter  comitatum  Ferreti  exorte 
posteriores  fuerunt.  circa  armigeros  Longobardos  et  quos  vo- 
catis    satellites^),    ignorantes    adventum    vestrum    ad    prelium2& 

6.  E.  et.  10.  K.  Bnrgnndii.  13.  St.  »ppuiatgiifi.  K.  consuigwineiis.  Am  Bande 
bei  E.  als  ErkUnmg  Ton  appanagiis :  homomagiis.  Busch  übersetxt  liier  und  Z.  21 : 
nach  lehenrecht.  Zuerst  hatte  er  gesetzt:  nach  harkomen  nnd  gesatxe,  Z.  21:  nach 
den  gesatzen  oder  ordenang.  16.  X.  eint.  19.  E.  Bnrgondie.  20.  £.  ac  vbsmIIo. 
21.  st.  appanatgii. 

1)  Von  dem  nachfolgenden  Schreiben  des  Königs,  das  die  Antwort  auf 
den  S.  108,  27  ff.  erw&hnt^i  Brief  yom  20.  Januar  enthält,  befindet  sieh  eine 
Abschrift  auch  in  dem  Bande  A.  O.  5  des  Basler  Staatsarchivs,  BL  187^,  eine 
deutsche  Übersetzung  von  der  Hand  des  Stadtschreibers  Niclaus  Rusch  eben> 
dort  188.  Die  Überschrift  (Z.  5)  findet  sich  weder  in  der  Abschrift  noch  in 
der  Übersetzung  des  Staatsarchivs.  Für  den  Text  des  Schreibens  legen  wir 
die  Abschrift  des  Staatsarchivs  (St.)  zu  Grunde ,  die  offenbar  dem  Original 
näher  kommt  als  die  ELnebels. 

2)  Im  Briefe  vom  20.  Jan.  waren  die  Worte  des  Concepts  »ettlich  reisigen 
und  Lamparther  uwer  k.  mechtikeit  züstend«  (S.  108  A.  4)  übersetzt  worden : 
»certi  ex  vestre  regie  majestatis  satellitibus  equites  et  Longobardi.«  Am  Rande 
der  Übersetzung  des  königlichen  Schreibens,  in  welcher  Rusch  das  Wort  sa- 
tellites,  das  er  zuerst  mit  Diener  übertragen  wollte,  schliesslich  unübersetzt 
wiedergiebt,  ist  angemerkt  (nicht  von  Ruschs  Hand,  sondern  von  der  Hand, 
von  der  die  Abscjiriften  herrühren] :  nota.  das  wort  sateUites  in  unserm  brieff 


1477.  135 

Qollos  misimuSy  et  quotquot  illa  die  fuerunt,  erant  ducis 
Lothoringie  sibique  remanserunt.  Longobardos  nuUos  rece- 
pimus  nee  Tolumus,  eos  eciam  aborremus.  si  vobis  placeant, 
non  impedientur  per  noB  Ire  ad  servicium  vestrum.     de  satel- 

'litibiis  autem  audiyimus  in  partibus  Acherontis  habitare,  et  si 
Teiilla  nostra  in  campos  prodeant  et  soldati  nobis  defuerint, 
non  intelligimus  in  soldatis  illarum  parcium  pecunias  nostras 
eipendere.  de  spoliis  autem  Borgondorum  nichil  habuimus 
nee  Yolumus,  et  qui  habent,   respondeant  et  restituant  vobis. 

i^nos  mittimus  oratores  nostros  ad  dominos  confederatos,  qui 
\:^]  super  hÜB  extencius  significabunt  eis  voluntatem  nostram. 

datam  Perone  die  9  mensis  februarii  anno  etc.  77.      Febr.  o 

Loys. 

de  Charmont  subscripsi. 

1}      Recessus  factus  in  Basilea  per  confederatos  in 
dominica  invoeavit.    Uff  dise  antwtirt  uff  sonntag  invocavit Febr.  23 
iü  Basel  enpfangen  ist  von  allen  teilen  der  vereynung  send- 
botten  verlossen,  die  an  ir  obren  ze  bringen,  doruff  ze  ratschla- 
gen and  dorumb,  öch  des  landes  halb  von  Burgund  uff  sonnen-  Men  23 

Atag  judica  antwort  ze  geben  mit  gewalt,  in  allen  Sachen  z& 
rat8chlagen  und  zu  handien,  was  fruchtbar  und  gut  ist^). 

lUis  diebus  rex  Francie  obsedit  civitatem  Risel  in  Piccar- 
dia'j,  ubi  duces  Burgundie  consueverunt  habere  suum  thesau- 
rum,  et  obtinuit  totum. 

2  Deinde  idem  rex  Francie  opposuit  se  duci  Britanie,  qui 
feit  adjutor  ducis  Burgundie  contra  regem  Francie  *). 

1.  E.  illi  f.  3.  K.  Tolnimns.  K.  abliorremiia.  8.  K.  Bnrgnndiontin.  9.  E.  rolui- 
■u.  K.  IttbMDt.  11.  IL  eztenBioB.  12.  E.  Pecione.  Di«  Übertetziing  bat  Petion«. 
la  d«r  Ut  Abaebiift  dea  St.  A.  kaim  du  Wort  Penone  oder  Pecione  geleien  werden. 
Lndvigvu  am  9.  Febr.  in  P^ronne.  Legeaj,  Lonie  XI,  U,  2&5.  anno  etc.  77  fehlt  St. 
14.  rabtcripfi  (sa)  feUt  bei  E.       15.  Daa  geaperrt  Oedrackte  ateht  am  Bande. 

t)«stimpt  Wirt  von  dem  k.  anders  yentanden  denn  die  meynung  unsera  briefa 
gerben,  och  an  im  selbs  ist  denn  das  wort  satellites  betutet  reysigen  oder 
revipneten,  als  sich  kuntlich  erfindt,  und  mag  anders  zu  gut  nit  Tcrstanden 
Qoeh Qsigeleit werden,  wiewol  er  das  sum  argen  (suerst  stand:  sum  ärgsten) 

1;  Dieser  Absati  ist  die  Abschrift  einer  Bemerkung,  die  Rusch  unter 
Kine  Ubersetiung  des  königlichen  Briefes  gesetzt  hat.  —  Bevor  die  anbe- 
'somte  Versamnlung  stattfand,  eröffneten  auf  dem  eidgenössischen  Tage  zu 
Bern  am  7.  Merz  fnmzösisehe  Boten  Verhandlungen  (StaatsarclL  Basel  A.  G. 
\  191.  £idg.  Absch.  n,  S.  657  a),  über  welche  dann  am  24.  Merz  zu  Basel 
^«riditet  wurde  (A  G.  5,  193.   Eidg.  A.  H,  S.  662  c). 

2  Von  Ryssel  oder  Lille,  das  nicht  in  der  Ficardie,  sondern  in  Flandern 
^,  kann  keine  Rede  sein.  Am  17.  Januar  ergab  sich  als  die  erste  der  pi- 
«ardoehen  Stldte  AbbeyiUe  den  Franzosen,  am  2.  Febr.  öffnete  Pdronne  dem 
^^t  selbst  die  Thore.   Legeay,  Histoire  de  Louis  XI,  II,  252  ff. 

3;  So  fürchtete  der  Herzog  von  Bretagne,  der  deshalb  eine  Gesandtschaft 


136  U77. 

Bex  Anglie  modernus^)  interfecit  suum  anteceaBorem-l 
qui  habuit  uxorem  de  Bore,  qui  fuit  conjunctus  regi  Fiancie. 
interfecto  duce  Burgundie  Karolo,  cujus  pater  instituit  illum 
regem  Anglie  modemum,  qui  fuit  adjutor  Karoli  ducis  et 
misit  sibi  exercitum,  qui  fuerunt  tarn  in  Gransono,  Mortano  et^ 
Nansayü  bellis  interfecti,  rursum  voluit  mittere  exercitum  contra 
regem  Francie,  unde  Anglici  permoti  interfecerunt  regem 
Anglie  et  suum  filium,  et  AngUci  volunt  repetere  fiUum  prioris 
regis  filium  domine  de  Bore  3). 

[os]  Bex  Hyspanie  obiit  illo  tempore^).  i< 

Fridericus  'Eiomanorum  imperator  misit  ambasiatam  ad  in- 
feriores partes  ad  filiam  ducis  Burgundie,  que  filio  suo,  vide- 
licet  Maximiliano,  dicitur  desponsata  ^).  quid  fiat  exspectatur 
in  dies. 
Febr.  15  In  sabbato,  que  fuit  dies  kathedre  sancti  Petri  et  fuit  antei 
dominicam  quinquagesime^),  insurrexerunt  quidam  de  com- 
munitatibus  superioribus ,  videlicet  Switz,  Uri,  Underwalden. 
Sanen  et  illis  partibus^),  fecerunt  baneriolum  album,  in  quo 
fuit  depictus   unus   porcellus  et  fustis,    vulgariter   ein  kolb, 

8.  AAgelia. 

SU  Ludvig  nach  Peronne  schickte.  Im  Laufe  des  Sommers  kam  es  dann  lu 
einem  neuen  Vertrage  zwischen  den  beiden.  Legeay  II,  254.  294  ff.  Comines- 
Lenglet  IV,  514.  516  ff. 

1)  Eduard  IV. 

2)  Heinrich  VI,  yermählt  mit  Margaretha,  der  Tochter  des  Königs  Kenat, 
Herzogs  Ton  Anjou,  Lothringen  und  Bar. 

3}  Über  die  Geschicklicbkeit,  mit  welcher  Ludwig  auf  Eduard  einiuinr- 
ken  verstand,  dass  dieser  sich  nicht  für  Maria  Ton  Burgund  erklärte ,  handelt 
das  ganxe  erste  Capitel  des  sechsten  Buches  Ton  Comines.  Vgl.  Legeay  II, 
296.  —  Eduard  IV.  starb  bekanntlich  erst  1483,  während  der  Sohn  Hein- 
richs VI  und  der  Margaretha  von  Anjou ,  Eduard  ,1471  unmittelbar  nach  der 
Schlacht  von  Tewksbury,  noch  vor  seinem  Vater,  getödtet  worden  war. 

4)  Es  ist  damals  kein  König  in  Spanien  gestorben. 

5)  Den  15.  Febr.  1477  erl&sst  der  Kaiser  aus  Wien  ein  Rundschreiben  an 
verschiedene  Fürsten,  in  welchen  er  ihnen  anzeigt,  dass  er  den  Bischof  Georg 
von  Metz  und  den  Protonotar  Dr.  Georg  Hesler  in  seinen  und  des  Reiches 
Geschäften  ausgesandt  Nach  Molinet  n,  94  bestand  die  Gesandtschaft,  wel- 
che bei  Maria  eintraf,  aus  monseigneur  de  Mayence  (offenbar  ein  Versehn  für 
Metz),  monseigneur  le  duc  Loys  en  Bavi^re  (Pfalzgraf  Ludwig  von  Veldenz 
et  un  trös  Elegant  prothonotaire.  Olivier  de  la  Marche  nennt  (Buch  11  Cap.  ^. 
le  duc  Louis  de  Bavi^re  et  l'^vesque  de  Mets. 

6)  Der  Samstag  vor  Quinquagesimä  fiült  1477  auf  den  15.  Februar,  also 
8  Tage  vor  Petri  Stuhlfeier.  S.  133,  25  hat  Knebel  berichtet,  bis  Petri  Stuhl- 
feier sei  es  noch  nicht  gelungen,  die  ausgezogenen  Gesellen  zu  beschwiciftigen. 

7}  Der  Zug  war ,  wie  Segesser  a.  a.  O.  sagt,  »vornehmlich  durch  Umer 
und  Schwyzer  gebildet,  verstärkt  durch  Unterwaldner ,  Zuger  und  auch 
Luzemer.« 


1477.  137 

glauci  Colons^),  venerunt  ad  Bemam,  et  cum  apropinquassent, 
a?isati  fdenmt  Bemenses  et  misenmt  12  equites  ad  exploran- 
dum,  quid  yellent^).  illi  autem  inteirogati  dixerunt:  «nos  pe- 
timas  spolia,  que  Bemenses  et  alie  civitates  receperunt  in 
^Gransono,  Mortano  et  Nanseno  bellis  et  eciam  exaecionem, 
quam  fecerunt  in  Lausanna  et  Gebennsi.*  nuncii  venerunt 
referentes  responsionem.  illi  autem  subsecuti  sunt,  numero 
milia  Tirorom,  quos  non  poterant  prohibere,  et  intrantes  mane- 
bänt  ibi  quatuor  diebus  subsequentibus,    videlicet  usque  ad  Febr.  u 

ttfeiiam  quartam  cinerum^).  medio  tempore  confluxerunt  alii 
duo  müia,  qui  omnes  simul  transierunt  Fribuigum,  sed  quid 
pretendant  nescitur,  quia  nemini  referebant.  aliqui  putabant  et 
oppinabantur  eos  velle  ire  contra  LBMaaneuses  et  Gehennenses, 
alii  vero,  contra  Lombardos.    quid  fiet,  eventus  rei  probabit^). 

s  Simile  quoque  contigit  Lutsemen^t&tM,  et  omnia  dominia 
soperiora  insurgunt  contra  suos  dominos,  ut  hü,  qui  subsunt 
hm&mbWj  sint  contra  Bemenses,  et  qui  subsunt  Friburgen- 
^Jm,  sint  contra  Friburgen^e«.  sie  eciam  de  Lutzemen^'iu«, 
SolodoremiitM,  et  Thuricen^'ftt^,  et  est  magnus  timor  in  illis 

^opidis  contra  suos. 

[n^]  Cometa,  qui  ante  quatuor  annos  fuerat,  jam  pro  magna 
parte  produxit  ad  effectum,  quod  signaverat^). 

Ludowicus  opulentus  dux  Bavarie  de  Landshüt  cum  epis-    H7<i 
copo  Saltzborgensi    circa   festum    natalis    domini   de   Thurcis  Dec  25 

sinterfecerunt,  ut  dicitur,  40  milia. 

Oomioica  reminiscere  dominus  Petrus  Rot  tradidit  micliiMen^2 
copiam  novorum  occurrencium  in  presenciarum. 

Primo,  quod  rex  Francie  insteterit  apud  Flandros,  ut  ipsi 
eum  pio  domino  suscipiant  et  sua  castra  et  civitates  apperiant 
*^  patefaciant.  hoc  audiens  domicella  filia  ducis  Burgundie 
^^ondam  congr^avit  exercitum  omaciorem,  quam  pater  ejus 
^{[uando  habuit,  et  invocavit  civitates  Flandrenses  pro  auxilio 
contra  regem  et  interfecit  de  nunciis  regis  12  viros. 

U.  Ii«ch  diaMU  Abaatse  Ut  d«r  Baam  Ton  etwa  4  Zeilen  frei  gelMsen.       6.  O^benna. 

1)  Da«  Banner  wird  noch  im  Zeughause  von  Zug  aufbewahrt. 

2]  Kaeh  Schilling  trafen  die  Ausgezogenen  am  22.  Febr.  in  Burgdorf  ein, 
^^ain  ümea  eine  Abordnung  des  kleinen  und  grossen  Käthes  von  Bern  ent- 
^^eigeschickt  wurde. 

\  Nach  Schilling  wurden  sie,  nachdem  ihnen  erst  der  Eintritt  in  Bern 
^ewilagea  worden  war  (s.  noch  das  Schreiben  Berns  an  Zürich  und  Lusem 
^öffiJiFebr.Eidg.  Absch.  11,  652,  5),  zuletzt  doch  am  24.  eingelassen  und 
m  am  25.  weiter  nach  Freiburg.   Vgl  unten  S.  140,  3  ff. 

ii  S.  imten  S.  140,  3  ff.  5)  Vgl.  Band  H,  14,  3  ff. 


138  1477. 

Item  fertur  pro  vero,  quod  Anglici  interfecerunt  sutun  regem 
et  fratrem  ejus  pro  eo^  quia  fecerint  pacem  cum  rege  Francie  ^j, 
et  estimatur  quod  magna  Ks  oriatur  in  Franeia. 

Item  quod  officiales  in  ducatu  Burgundie  consenserint  in 
regem  Francie  et  patefecerint  omnia  sua  castra,  opida  et  for-^ 
talicia^)  et  timent,  quod  progressum  habeant  sponsalia  facta 
inter  domicellam  Burgundie  et  filium  Aomini  Friderici  impe- 
ratoris. 

Item  refertur,  quod  dominus  de  Croy  et  Toi  multos  de 
suis  perdiderit,   et  hoc  fecerint  de  communitatibus  sue  patrie.io 

Item  quod  dominus  de  Fontena,  quem  Reinerus  dux 
Lothoringie  in  bello  Nanseyo  ceperat^),  liberatus  fuit,  sed  do- 
minus dux  habeat  et  ceperit  sibi  Fontenam^),  Conflan*)  und 
Trawa  et  Scherige  et  concremaverit  sibi  alia  tria  castra*). 

[99]  Item  communitas  de  Wisu ')  miserint  ad  EUencort  ad  •« 
militem  Ramont,  qui  est  capitaneus  domini  nostri  Sigismundi 
ducis  Austrieb),  et  veniens  intromiserunt  eum  et  fecerunt  sibi 
obedienciam,   et   cottidie  veniunt  Francigene  ad  eos  et  infes- 
tant  eos^). 

1)  Vgl  S.  136,  1  ff. 

2)  Die  St&nde  des  Henogthums  Burgund  unterwarfen  sich  sehon  im 
Januar  dem  Könige.  Legeay  250.  Molinet  IE,  4  sagt:  ce  que  firent  volontier» 
les  gouvemeurs  et  officiers ,  mais  la  communaut^  d'iceUe  [de  la  duc^J  ne  le 
vouloit  assentir. 

3)  S.  oben  S.  107  A.  3.  Nach  den  Verhandlungen  zu  Basel  am  25.  Men 
(s.  unten  S.  144  A.  2)  hatte  der  Herzog  von  Lothringen  drei  Gefangene  an  sich 
gekauft,  den  Bastard  (vgL  S.  145,  1  ff.) ,  den  Herrn  von  Neuenburg  (s.  oben 
S.  117,  12  ff.)  und  den  Herrn  von  Fontenoy. 

4)  Fontenoy-le-Ch&teau,  im  südlichsten  Theile  Lothringens,  westlich  von 
Plombiäres,  nördlich  von  Conflans.  5)  Conflans,  westlich  von  LuxeulL 

6)  In  dem  Friedensvertrage,  den  Maximilian  und  Maria  im  J.  1478  mit 
Renat  abschlössen,  heisst  es :  et  que  le  sieur  de  Fontenoy  reoongnoisse  le  fief 
du  dict  Fontenoy  du  susdict  duc  de  Lorraine,  k  la  redrinse  et  reoongnoissance 
duquel  il  sera  au  plustost  par  le  dict  sieur  admis  et  receu.  Galmet  HI  preu- 
ves  cclzxxvij.  Der  Dialogue  de  Joannes  et  Ludre  berichtet  S.  46 :  au  regard 
de  monseigneur  de  Fontenoy,  pour  les  bons  termes  qu'il  sceust  tenir,  il  obtint 
sa  delivrance  franohement  P.  Anselme,  hist.  g^nlaL  VHI,  353:  ayant  ^t^ 
d^livrd  Sans  payer  ran9on  il  promit  et  jura  le  15.  may  1477  qu'il  ne  feroit  au- 
cune  poursuite  ni  ne  demanderoit  jamais  rien  de  toutes  les  pertes  et  dorn- 
mages  qu'il  y  avoit  re9Üs.  H  fit  ensuite  la  foy  et  hommage  au  duc  de  Lorraine 
de  sa  terre  de  Fontenoy.  Vgl.  auch  A.  9.  Nach  Eidg.  Absch.  HI,  S,  1  f. 
(vgl.  n,  S.  692  zu  p,  Staatsarch.  Basel  A.  G.  5,  219)  kann  jedoch  die  Frei- 
lassung des  Herrn  v.  Fontenoy  erst  1478  erfolgt  sein. 

7)  Vesoul.  8)  Vgl.  Band  II,  389,  27. 

9)  Molinet  II,  10:  Ouillaume  de  Vauldrey,  nouvellement  retoum^  de 
prison,  print  AUemans  ä  son  aide  et  fist  grande  diligence  de  garder  la  ville  et 
chasteau  de  Vesou,  dont  il  estoit  fort  menace  de  Jehan  de  Neufchastel,  seig- 


1477.  139 

Die  dominica  reminiscere,  que  fuit  secunda  mensis  marcii,  xan  2 
obiit  in  Basilea  strenuifisimus  müitum  miles  Wilhelmus  Herter 
de  Tübingen,  magnus  corpore,  magnus  prudencia,  magnus  con- 
dlio  et  sermone,  qui  ab  onmibuB  fuit  luctus  tam  principibus, 
inobOibus  et  ignobilibus,  in  annis  expertissimus ,  qui  Karolum 
ducem  Burgundie  in  tribus  bellis  inaitiTni«  vicit  et  tandem 
stnTit.  iste  ordinavit  illa  tria  bella^)  et  taliter  egit,  ut  eciam 
rosdd  diligerent  eum,  et  corpus  exanime  fuit  ductum  ad 
Tübingen. 

Hyemps  duravit  usque  ad  festum  sancte  Gertrudis.  extunc  ii«n  17 
Tenit  pluvia  calida,  que  dissolvit  maximam  nivem  et  liquefecit. 
et  non  Tixit  homo,  qui  tam  horribUem  hyemem  recordabatur. 
fere  sflyestres  permaxime  periebant  et  capiebantur,  non  pote- 
rant  se  continere  in  silvis.  exibant  ad  villas  et  domos  et  orrea. 
^peccoia,  equi,  oves  et  alia  animalia  moriebantur  fame.  extunc 
in  Molhusen  quartale  siliginis  vendebatur  pro  una  libra  et 
modico  remissius,  triticum  pro  28  %olidis.  in  Basilea  vende- 
batnr  una  vemtzella  spelte  pro  una  libra  denariorum  Basilien- 
»tfm,  8  sextarii  siliginis  pro  14  solidisj  quia'^'ipsi  non  pennitte- 
bant  abducere.     alias  carius^vendidissent. 

Eodem  tempore  dominus  Maximilianus  dux  Austrie  filius 
Friderici  Romanorum  imperatoris  dicitur  desponsasse  sibi 
filiam  Earoli  quondam  ducis  Bui^undie,  et  quod  nupcie  debe- 
ant  celebrari   in  Colonia^].     aliqui   dixerunt,    quod   dominus 

19.  HOB  fehlt. 

neui  de  Montagu,  et  de  8on  fils,  le  seigneur  de  Fontenoy.  In  der  Folge  Unter- 
st nach  Molinet  der  Herr  von  Craon  selbst  die  Belagerung  der  Stadt,  »en- 
Tiion  diz-sept  jours  au  mois  de  mars,«  Vauldrey  sprengte  aber  durch  einen 
eaefaiekt  angelegten  Ausfall,  bei  welchem  unter  anderem  200  deutsehe  Fuss- 
beehte  betheiligt  waren,  einen  Theil  des  Belagerungsheeres  auseinander  und 
^tete  100  Pferde.  Auf  dem  Tage  zu  Basel  vom  24.  Mers  berichteten  die 
^^sterreichisehen  Gesandten,  dass  sich  »unwissend  dem  lantvogt  und 
^nen  allen  ettlich knecht  verwandt  der  vereynung  sü  rosz  und  fflsz  in  merck- 
Her  lal  gon  Wisu  geton,  ouch  daselben  den  Frantiosen  ob  hundert  und 
zventiig  tu  ross  nidergeworffen,  ouch  etlich  erstochen  haben,  under  welichen 
^eräugen  durch  ir  meidung  vernommen  wirt,  das  die  Frantiosen  wol  mit  swölf- 
to^ent  SU  ross  unferr  von  Wisu  iren  leger  und  den  willen  haben,  villicht  Wisu 
^er  Vaekene  sü  nötten,  su  stürmen  und  sü  iren  banden  su  bringen.«  Staats* 
atb.  Basel  A  G.  5,  196.   Eidg.  Absch.  H,  S.  664  i.   Vgl.  unten  S.  144  A  3. 

y  Ober  seine  Anführerschaft  bei  Murten  s.  S.  11,  5ff.  18,  27  ff.  und  26, 
'H,  \)€i  Nancy  S.  92,  3  ff.  Von  einer  Theibiahme  Herters  an  der  Schlacht  bei 
^dson  hingegen  wissen  wir  nichts,  nicht  er,  sondern  Hermann  von  Eptin- 
aa  tühitc  dort  die  österreichischen  Reisigen.  Band  11,  388,  30.  —  Vgl  den 
•^itt«  Ton  J.  J.  Amiet,  Wilhelm  Herter,  der  Held  von  Murten,  im  Sonntags- 
^att  des  Bund  1876,  Nr.  17,  18,  19. 

X  Die  Hochzeit  fand  am  20.  August  zu  Gent  statt    S.  unten  pag.  114^. 


140  1477. 

Fridericus   Imperator  nupserit  sibi  relictam  quondam  domini 
Kaxoli  ducis  Burgundie.     rei  eventus  probabit  totum. 

F#te**i9  b*^]  Circa  camisprivium  conspiraverunt  simul  duo  milia 
nequam  de  Swecia,  Underwalden ,  Uri  et  Glaris  et  volebant 
Beinenses  spoliare^).  ipsi  autem  avisati  miserunt  pro  tribusa 
milibus  de  suis,  qui  cum  in  Bema  essent,  venerunt  illi  duo 
milia  cum  suis  armis^  petentes  introitum.  quod  cum  eis  mo- 
dico  tempore  denegatum  fuisset,  ipsi  minabantur  eis  suburbium 
concrematuros,  nisi  eos  intromitterent.  'Bemenses  ordinaverunt 
suos  et  se  ipsos  statuerunt  in  karrerüs  ab  ambobus  lateribustu 
et  intromiserunt  eos.  cumque  intrassent,  Bemenses  interroga- 
verunt  eos,  quid  vellent  et  ob  quam  causam  venissent.  ipsi 
responderunt,  quod  ipsi  vellent  habere  suam  partem  eis  contin- 
gentem  de  spoliis  apud  Gransonam  et  Murtanam  acquisitis. 
Bemenses  responderunt,   quod  pro  illa  divisione  sit  dieta  in-d 

Ken  27  dicta  in  Basilea,  et  ibi  debeat  tractari  feria  quinta  ante  palmas 
proxime  futura^),  et  ergo  haberent  patienciam,  quousque  supe- 
riores  eorum  ad  hoc  deliberarent.  sicque  sedati  fecerunt  pran- 
dium  et  abierunt,  quia  videbant  se  fuisse  coUusos.  deinde 
venerunt  ad  Friburgum.  qui  postquam  nolebant  eos  intro-itj 
mittere  avisati  per  Bemenses,  comminati  sunt  ire  ad  Lausan- 
nam  et  Gebennas,  non  obstantibus  treugis.  avisati  autem 
Ai^entinenae«,  Bsailienses  et  alii  confederati  miserunt  nuncios 
et  concordaverunt  eos,  et  Friburgen«««  accomoda verunt  sex 
milia  Aoienorum  Gebenn^n^f^t^  et  LaMsanensibus  et  tradideruntü 
illis  nequam.  sicque  abierunt,  et  ivit  unusquique  ad  propria^J. 
[loo]  Eodem  tempore  dominus  comes  Otto  de  Sunnenberg 
electus  Constancien^  cum  capitulo  suo  confederavit  se  cum 
Bemensibus,  Thuricen^'^t^,  Solodrensibus,  hntzemensibus  et 
alüs  confederatis  ad  tempus  vite  prefati  domini  Ottonis,  et:» 
conjurarunt  simul  fedus  per  omnia  castella,  opida  et  villas 
episcopatus    ConstaLnctensis^],      sicque    dominus   Ludowicus   de 

13.  partem  fehlt.       17.  patiencUm  feUt. 

1)  Vgl.  S.  133,  15  ff.  136,  15  ff. 

2)  Der  Tag  war  auf  Sonntag  Judica  (Merz  23}  [angesagt,  s.  S.  120,  lu 
und  135,  19,  und  fand  auch  in  der  That  am  24.  staU.  Eidg.  Absch.  11,  S.  662. 
Vgl  unten  144,  7  ff. 

3)  Die  Vereinbarungen,  die  am  4.  Men  zu  Freiburg  getroffen  wurden  und 
die  Heimkehr  der  Ausgezogenen  zur  Folge  hatten,  s.  Eidg.  Absch.  II,  S.  654 
Nr.  875. 

4}  Die  Vereinung  mit  Otto  von  Sonnenberg  vom  12.  Jan.  1477  ist  nur  tod 
den  fanf  Ländern  der  Eidgenossenschaft,  Uri,  Schwyz,  Unterwaiden,  Zug  und 
Olarus  abgeschlossen  worden.  Die  St&dte  Zürich,  Bern  und  Luzem  fochten 
sie  aus  bestimmten  Gründen ,  die  von  Segesser  in  den  Beitragen  zur  Gesch. 
des  Stanseryerkommnisses,  kleine  Schriften  11,  1 10  ff.  auseinandergesetzt  wer* 


1477.  141 

Frilmg  peirersus  provisus  fuit  ab  episcopatu  abactus  et  omnes 
Uli  nequam,  qui  differenciam  practicayerunt,  fuerunt  a  Con- 
stancia  exclusi  et  omnia  bona  recepta.  de  quorum  numero 
foit  Johannes   Wemhenis   de   Flaehslanden    custos   Constan- 

imsis  et  prepositus  Basilienm,  qui  antea  multa  mala  commi- 
sit  in  spoliacione  civitatis  Maguntine  ^).  idem  eciam  practicavit 
maiam  rem,  videlicet  discordiam  inter  dominum  Jobannem  de 
Venningen  episcopum  Basüiensem  et  ejus  capitulum  ex  una  et 
eonsules  'Basütenses  ex  alia,    adeo   quod   totus  clerus    fuit  in 

majori  periculo,  quam  per  litem  ducis  Burgundie  fiierit.  sed 
n  dei  gracia  et  adjutorio  beate  virginis  Marie  fuit  res  per  re- 
Terendissimum  patrem  dominum  Alexandrum  episcopum  For- 
liWensem  sanctissimi  domini  nostri  pape  Sixti  quarti  per  Ger- 
maniam  cum  potestate  legati   de  latere  nuncium  et  oratorem 

s(iie  reneris  21.  mensis  marcii  res  fuit  pacificata  in  consulatu  Men  21 
Basüienn,  et  fuit  idem  confiisus,  de  quo  tarn  clerus  quam  po- 
polas  fuit  gavisus.    populus  enim  timebat,  quod  episcopus  sibi 
attraxiÄset  certos  de  confederatis  superioribus  et  eciam  aliquos 
principes.   sie  eciam  e  converso  cives  habebant  intelligenciam 

»cum  BemenMuSy  Fiihuigensibus ^  SolodorenM&t^  et  Thuricen- 
^'bog  et  alÜB.  quod  si  deus  non  avertisset,  totus  clerus  fuisset 
«pulsus  a  civitate  et  spoliati  suis  bonis^). 

1^100^]  Videntes  hec   fratres  de  ordine  mendicancium  Bast- 

^*enu9,  qui  habebant,  ut  asseruerunt,  a  dicto  sanctimmo  spätre 

sdomino  papa  Sixto  indulgencias,  ut  possent  audire  confessiones 

pt  ministrare  euckaristiam  et  eciam  extremam  unccionem,  in- 

^eperunt  avertere  populum,  ne  suis  plebanis  confiterentur  neque 

»cramenta  reeiperent.     putaverunt,    si   talis  turbacio   veniret, 

q^«d  ipri  deberent  providere  parrochianis  et  in  predicacioni- 

'öns  mirabflia  fecerunt.     hoc  audientes   reverendissimi  -patres 

aoiniims  Alexander  episcopus  ForlivienstÄ  et  dominus  Johannes 

episcopus  Basäii^Mts  convocaverunt  priores  sancti  Augustini  et 

«ncti  Dominici  atque  guardianum   fratrum   sancti  Frantzisci 

!j  concordaYerunt  eos  et  imposuit  dominus  Johannes  episcopus 

'ozHüensts  Ulis  fratribus  silencium  sub  pena  exconmiunicacionis 

*^te  sentencie,  et  fuit  die  dominica,  que  fuit  23.  mensis  marcii,  Men  2a 

"^^^^^  sie  wurde  am  22.  Dea.  1481  durch  das  Stanserverkommniss  auf- 
^ben.   Sie  igt  abgedruckt  bei  Segesser  a.  a.  O.  131ff.    Eidg.  Absch.  II, 

1.  Im  Jahre  1462. 

-V  l  ^'  ^^  ^^^  über  den  Streit  des  Bischofs  Johannes  von  Venningen 
-^  der  Stadt  Basel  1476-1477. 


142  1477. 

per  venerabilem  et  egregium  virum  dominum  WUhehnum  Tex- 
tarü  sacre  theologie  professorem  in  ecclesia  Basäiemi  in  pre- 
Bencia  ipsorum  £ratrum  et  tocius  populi  Baaäiemis,  quia  eo  die 
nullufl  alius  sermo  fiebat,  nisi  in  ecclesia  Basilienait  propter 
illud  factum,  concordia  ipsa  publice  lecta  in  hunc  qui  sequituri 
modum^). 


t.  2.  Die  Wort«  rinim  . . .  Textoris  fehlen ,  ohne  dMs  sich  im  Texte  ein«  Lfteke  findet. 
Ei  ist  ftber  klar,  dMs  dieser  ohne  eine  Eineehnltnng,  wie  wir  eie  machen,  nnvoUftlndif 
iit.  l>ie  Beohtfertignng  des  Wortlnntes  nneerer  Einechnltnng  e.  nm  Schlus  von  Abbu  1. 
0.  Fftr  den  WortUnt  der  Vereinbarang  hat  E.  die  HUfte  TOn  Bl.  100b  vnd  die  ganz«  fol- 
gende Seite  frei  gelaesen. 

1)  S.  das  in  der  Variantenrubrik  Bemerkte.  Im  Staatsarchiv  Basel  findet 
sich  (Prediger  Archiv  1049)  eine  Pergamenturkimde  vom  14.  Dec.  1476,  deren 
Kern  ein  Spruch  bildet,  welchen  Bischof  Johannes  am  genannten  Tage  in 
Gegenwart  des  Legaten  Alexander,  des  Vlears  Burkard  Hanfstengel,  des 
Of&cials  Matthftus  Mflller  und  der  als  Parteien  citierten  Leutprlester  su  St 
Peter,  St  Leonhard  (als  Leutprlester  an  dieser  Kirche  wird  Johaimes  de  Lapide 
saere  theologie  professor  genannt,  was  eine  erwünschte  Ergftnsung  der  An- 
gaben bei  Vischer,  Univ.  Basel  162  bildet),  St  Alban,  St  Martin  und  St  Ul- 
rich einerseits,  einiger  Vertreter  der  Augustiner  Eremiten,  Prediger  und  Bar- 
fdsser  andrerseits  eröffiiet  hat,  nachdem  ihm  von  den  Parteien  Vollmacht  er- 
theilt  worden,  den  Streit  über  die  Frage  lu  entscheiden,  ob  die,  welche  bei 
den  Bettelmönchen  beichten  wollen,  genöthigt  seien,  bei  ihren  Pfarrern  die 
Erlaubniss  hieiu  einxuholen.  Er  entscheidet,  »honestum  esse  peterelicen- 
ciam,  sed  non  neeessarium,«  und  fährt  dann  fort  »tarnen  ad  serenandas  con- 
sciencias  subditorum  nostrorum  et  ad  obriandum  seandalis  quilibet  fiddis 
Christianus  teneatur  solum  pro  festo  pasce  fidem  faeere  suo  parochiali  saeer- 
doti  de  sua  oonfessione  facta  fratribus  prenominatis.  ii^ungimusque  plebanis 
siye  predicantibus  in  parochialibus  ecclesiis  sive  capeUis  aUter  de  cetero  non 
predicare  neque  interpretari  aut  persuadere.  similiter  injungimus  fratribn? 
prenominatorum  ordinum,  quod  equemodo  ita  de  oetero  obserrent,  etquod 
neutra  pareium  aliter  predieet  sive  persuadeat  sub  pena  exeommunieacioni« 
late  senteneie,  et  quod  priores  et  gardiani  fratrum  presentent  nobis  aut  noitro 
vicario  in  spiritusdibus  fratres  ydoneos  pro  eonfessionibus  audiendis  discre- 
ciores,  quos  in  suis  conventibus  habent  seu  haben  (lies :  habere]  possunt,  qui- 
bus  auctoritas  episcopalis  committenda  sit ,  in  numero  duonim  vel  trium  aut 
quattuor  fratrum  de  quolibet  eonventu ,  niehil  minus  resenrantes  nobis  deela- 
racionem,  interpretaeionem  et  deeisionem  omnium  premissorum,  si  utilitas 
aut  neeessitas  persuaserit,  super  premissa  decisione  et  ordinacione.«  Diese 
Verfügung  ist  auf  Bitten  des  Bischofs  und  der  Parteien  durch  den  Legaten 
bestfttigt  worden.  Unter  den  Zeugen  wird  in  erster  Linie  genannt  'Wilhelmus 
Textoris  saere  theologie  professor  canonicus  et  predicans  eodesie  Basiliensis 
(vgl  Bandn,  193,  1,  2.  232,  10,  11.  286,  10,  11).  Die  concordia,  von  der 
Knebel  spricht,  kann  nicht  wohl  etwas  andres  sein  als  die  Vereinbarung  vom 
14.  December.  Es  scheint,  dass  die  öffentliche  Bekanntmaohxmg  derselben 
durch  das  Zerwürfoiss  des  Bischofs  mit  der  Stadt  versögert  vnirde.  Die  Lücke 
Z.  1  wird  kaum  anders  ergänit  werden  können ,  als  wir  es  thun.  Dem  VTü- 
heim  Textoris  als  Prediger  am  Münster  fiel  naturgemAss  die  Aufgabe  des  Ver- 
lesens  von  der  Kamel  seiner  Kirche  su. 


1477.  143 

[toi]  Eodem  tempore,  yidelicet  ante  dominicam  letare,  fue-^^'ie 
rant  duo  cives  Aigentinenses ,  unus  de  genealogia  Zorn,   alius 
de  Mards  i),  qui  habebant  captum  dominum  comitem  de  Nassow 
in  Castro  Biktein  ^)  obse^si  a  domino  episcopo  Axgentinefm  et 

u  cinbus  Aigentinensibus,  et  adduxerunt  Asgentinenses  magnam 
bombardam  ad  idem  opidum  et  incipientes  conquassare  murum 
tandem  ipd  dederunt  se  ad  manus  dominorum  episcopi  et 
cmam  et  ad  graciam,  et  sie  Argentmenses  ceperunt  illum  do- 
niomn  Johannem  comitem  de  Nassaw  cognominatum  dominum 

^de  Breden')  et  duxerunt  Argentinam  et  posuerunt  in  turrim, 
qoi  dicitur  Pfennigtum*). 

1)  Die  Marx  waren  wie  die  Zorn  eines  der  ftltesten  edeln  Oeschleehter 
Stnsibuigs. 

2)  Nordwestlich  von  Reichenweier. 

3]  Der  Graf  von  Nassau  und  Herr  von  Breda,  von  dem  hier  die  Bede  ist 
Tgl.  oben  S.  90  A.  4),  hiess  nicht  Johannes,  sondern  Engelbert.  S.  über  ihn 
OoQuaynespBupont  H,  207  A.  1,  wo  jedoch  statt  Limbourg  su  lesen  ist:  Cim- 
^  iB.  oben  S.  107  A.  2).  Sein  Vater  und  sein  Bruder,  der  ihn  nach  seinem 
^derlosea  Absterben  im  J.  1504  beerbte,  hiessen  Johannes. 

4)  Bei  den  Verhandlungen  über  die  Gefangenen  und  die  Beute  von  Nancy, 
vdehe  im  Änsebluss  an  die  Verhandlungen  Tom  24.  Men  (S.  144  A.  1)  Tages 
i^ttf  am  25.  ebenfalls  in  Basel  stattfanden  (die  unmittelbare  Aufzeichnung 
dendbea  findet  sich  Staatsarchiv  Basel  A.  0.  5  Bl.  200  f.,  eine  hie  und  da 
(^tt  auagefObrtere  Abschrift  des  auf  den  Grafen  von  Nassau  Beiüglichen 
^i«da  197,  eine  Abschrift  dieser  A.  G.  8,  S.  233  f.),  beklagten  sich  Graf  Os- 
wald und  die  lothringischen  Räihe,  vor  Nancy  habe  Adam  Zorn  den  Grafen 
^oQNaaau  gefangen  (ygL  oben  S.  90  A.  4)  und  habe  ihn  nach  Bilstein,  das 
%ntiiQm  des  Henoga  yon  Lothringen  sei  (vgL  Alsat.  Ulustr.  II»  78),  ge- 
^  Der  Henog  habe  vergebens  seine  Herausgabe  verlangt.  Darüber  seien 
wBuehof  von  Strassburg  und  die  Stadt  vor  das  Schlosa  gesogen,  um  den 
^^Bgenen  ra  holen.  Trots  allen  Abmahnungen  des  Heriogs,  der  sich  nach 
^  der  Vereinung  su  Recht  erboten,  h&tten  sie  das  Schloss  eingenommen 
Bad dch  dei  Gefangenen  bem&chtigt  Die  Gesandten  begehrten,  das«  ihnen 
^Ifiben  Übergriff  liwiderwerung«  (Wiederherstellung  ihres  Besitsstandes) 
Paan  werde.  —  Dagegen  antwortete  Peter  Schott  (vgl  Band  II,  272  A.  4), 
.V?**®^^  der  Stadt  Strassburg,  Adam  Zorn  habe  den  Herrn  von  Nassau 
^  ?<£uigeD,  nach  dem  frühem  Abschied  (des  Tages  au  Basel  vom  20.  Jan., 
^vekhem  beschlossen  worden  war,  dass  die  sämmtlichen  Gefangenen  lu 
öaMen  der  Vereinung  behalten  werden  sollten,  vgl  S.  144  A.  2)  sei  geworben 
»Qida,  daas  der  Gefangene  nicht  entwert  oder  ver&ndert,  sondern  der  Verei- 
^ta  gut  behalten  werde.  Da  nun  das  Schloss  BiUtein  des  Markgrafen 
^«aBadeoEigenthum  und  der  »Merokhsen«  (in  den  Abschriften:  der  Merx- 
P^]  Lehen  sei  und  seine  Herren  des  Gefangenen  wegen  gewarnt  worden 
^,  10  bitten  sie  denselben  der  Vereinung  au  gut  su  Händen  genonunen.  — 
•M  der  Btrassb.  Arohivchronik  im  Code  bist  et  dipL  P>,  203  lag  der  Graf 
^  macht  {alschüeh  aus  dem  Grafen  v.  Nassau  und  dem  Herrn  v.  Brettauw, 
"^h.  Breda,  «wei  verschiedene  Personen)  »mehr  dan  15  wuchen  in  dem  thum 


144  1477. 

Colonien«^«  maximam  extunc  habuerunt  litem  cum  domino 
Roperto  ipsorum  episcopo,  et  dixerat  michi  quidam,  qui  venit 
de  Colonia,  quod  dominus  noster  sanctissimus  mandaverit  am- 
babus  partibus  pacem,  et  quod  ipsi  Rome  compareant  coram 
tribus  cardinalibus,  causam  ipsorum  in  jure  decidendam^  qui-s 
bus  commissio  facta  est. 

In  dieta  Basilien^',  que  tenta  fuit  inter  confederatos  magne 
Me«^23lige  post  dominicam  judica^),  fiiit  primo  conclusum,  ut  gene- 
ralis debeat  fieri  divisio  omnium  spoliorum  tam  in  Gransona, 
Mortano  quam  Nanseyo  obtentorum,  unicuique  parti  seeundum  lo 
suam  proporcionem^). 

Item  quod  fiat  una  generalis  expedicio  ad  Bui^undiam 
sd  recipiendtim  omnes  civitates,  opida  et  castra,  et  quod  manu 
forti  fiat,  quamvis  alias  se  offerant  obedire,  sed  quod  dicatur, 
quod  eciam  gladio  sibi  acquisierint  3).  is 

13.  MC  reeipiendam. 

und  wardt  gesehetst  mehr  dan  umb  50000  gülden,  ohn  die  atiung.«  Der  Dia- 
logue  46  sagt  ebenfalls,  er  sei  lu  Strassburg  ausgelöst  worden,  er  nennt  die 
Höhe  des  Lösegelds  nicht,  sagt  aber,  die  Strassburger  hätten  sich  aus  dem- 
selben besahlt  gemacht  »de  la  part  qui  eomptoit  h  Monseigneur  [de  Lorraine] 
de  la  somme  de  dix  milz  florins  qu'il  leur  debyoit  pour  argent  par  eux  presto 
pendant  la  dite  guerre.  —  Über  den  Pfennigthurm,  in  welchem  der  Staats- 
schatz und  das  Archir  aufbewahrt  wurden,  s.  Chron.  d.  d.  Städte  VULl,  132» 
12  und  A.  4. 

1)  Montag  nach  Judioa,  Men  24.  Der  Abschied  dieses  Tages  findet  sich 
Staatsarchiv  Basel  A.  O.  5,  Bl.  193  ff.  (die  beiden  ersten  Absätze  auch  A.  O. 
8,  231).  Eidg.  Abseh.  11,  662  nach  dem  Lucemer  und  dem  Solothumer  Arehiy. 

2)  Die  Angabe  Knebels  ist  in  mehr  als  einer  Beziehung  ungenau.  Zu- 
nächst ist  auseinanderzuhalten,  was  die  Beute  von  Nancy  und  was  die  von 
Grandson  und  Murten  betrifft.  Das  letztere  s.  Eidg.  Absch.  11,  S.  662  d.  Über 
das  bei  Nancy  Gewonnene,  Beutegut,  Gefangene,  Bflchsen,  waren  auf  den 
Tagen  zu  Basel  Tom  20.  Jan.  (108, 27)undTom  7.— 12.Febr.  (117, 19)  Beschlüsse 
gefasst  worden  (Staatsaroh.  Basel  A.  G.  5,  ISO,  183.  Eidg.  Absch.  IT,  S.  644 
b — d.  647  a,  oben  120, 15  ff.).  Jetzt  am  24.  Merz  gestattete  die  Vereinung  dem 
Herzog  yon  Lothringen,  dass  seine  Räthe  sich  mit  den  Eidgenossen  Ober  ihren 
Antheil  an  den  Gefangenen  und  den  Büchsen  verständigten.  Mit  dem  Beute- 
gut solle  jeder  Theil  handeln,  thun  und  lassen  können,  wie  ihn  gut  dünke 
(Eidg.  Absch.  IE,  S.  662  a.  b).  —  Am  folgenden  Tage  fanden  dann  zunächst 
die  S.  143  A.  4  erwähnten  Auseinandersetzungen  über  den  Grafen  Ton  Nassau 
statt,  dann  Verhandluniren  des  Hersogs  mit  den  Eidgenossen  über  deren  An- 
sprüche an  die  Gefangenen  und  die  Büchsen. 

3)  Ein  derartiger  Beschluss  ist  auf  diesem  Tage  nicht  gefasst  worden 
fs.  im  Gegentheil  Eidg.  Absch.  11,  S.  662  c).  Wohl  aber  ist  auf  die  Andeutung 
der  Österreicher,  dass  es  im  Interesse  ihrer  Landschaft  wäre,  einige  burg^n- 
dische  Grenzorte,  wie  Vesoul,  Faucogney  (Arch.  Basel  A.  G.  5,  196:  "Wisu, 
Vackane,  Vackene,  Tgl.  114,  1  ff.  138,  15  ff.;  Eidg.  Absch.  11,  664  i  geben  un- 
richtige Erklärungen)  und  Lure  zu  besetzen,  damit  sie  nicht  den  Franzosen  in 
die  Hände  fallen,  Landvogt,  Statthalter  und  Rath  anheimgegeben  worden, 
nach  Nothdurft  zu  handeln. 


1477.  145 

Dominus  Beinardus  dux  Lothoringie  presentavit  domino 
regi  Francie  dominum  Anthonium  bastardum  Burgundie  ^). 

Item  dominus  rex  Francie  fecit  eundem  ducem  Lothorin- 
gie snum  cotabularem^). 

(in]  Bex  Frantzie  molestat  civitatem  Bisuntinam,  quia  sibi 
Qon  vult  facere  obedienciam,  sed  pocius  faceret  domino  duci 
S^ismundo  duci  Austrie,  sed  quia  hoc  non  est  de  consensu 
confederatorum,  ideo  speratur  quod  faciant  obedienciam  con- 
federatis  lige  magna. 

»  Dux  Galrie,  qui  est  modo  cum  domina  ducissa  Burgun- 
die et  sua  filia  in  Gandavo,  liberatus  est,  et  per  totam  Galriam 
Olnd  pronunciatum  est  in  cancellis  ecclesi^rum,  et  est  magna 
eiultacio  de  liberacione  ejus,  ipse  fortasse  meruit  illam  cap- 
üTitatem,  quia  ipse  patrem  suum  proprium  diu  habuit  cap- 

üüTum'). 

Kex  Francie  obtinuit  Piccardiam,  quamvis  ipse  multos  de 
mi  perdiderit.  dominus  Karolus  rex  Francie  pater  illius  Lu- 
dowid  modemi  regis  inpignoravit  Piccardiam  pro  360  milibus 
eoronarum,  quas  postea  restituit  et  liberavit  ab  eo.  et  cum 
»ambo  patres  mortui  fdissent,  Karolus  dux  Burgundie  modernus 
iosonexit  contra  dominum  Ludowicum  regem  Francie  et  ob- 
sedit  civitatem  Paiisiensem,  et  cum  fdissent  concordati,  opti- 
Qoit  ut  rex  traderet  sibi  Piccardiam,  quam  jam  recuperavit^). 

Hodie  supervenerunt  nova  et  presentata  nunciis  confedera- 
stonun  inter  alia  sub  hac  forma. 

Lieber  hen  Thoman.  nochdem  und  diser  brieff  geschriben 
und  beschlossen  gewesen  ist,  so  ist  der  nuw  kilchherre  von 
^T^)  stracks  von  Bisantz  zb,  mir  kommen   und   sagt  mir  für 

S.  riU  tndeiet  siM.      28.  Vor  »kommenc  ein  dnrchgevtiicheneB  »gerittene. 

1)  Vgl  Dialogue  de  Joannes  et  Ludre  44.  Calmet  II,  1078  ff.  Unten 
3  ISO,  3ff.  Über  die  Reise  Renata  »um  Könige  s.  unten  S.  146,  14  ff.  147, 1  ff. 

^'  ^f^  PAg.  229i>.  Hat  sich  Knebel  wohl  den  Titel  Connetable  so  surecjit 
?%  {TgL  8. 148,  l)? 

3i  Uher  die  Oefangensehaft  des  Hersogs  Adolf  von  Geldern  s.  Band  11, 13 
1 1,  ther  seine  Befreiung  vgl  oben  119,  25  ff.  und  unten  162,  29. 

4]  Über  die  Verpfändung  der  wichtigsten  Plätse  der  Picardie  an  Philipp 
Ja  Guten  durch  den  Vertrag  von  Arra«  1435,  ihre  Wiedereinlöeung  durch 
^dvig  XI  und  ihre  nochmalige  Abtretung  an  Karl  den  Kühnen  durch  den 
^Qtag  Ton  Conllans  1465  s.  in  Küne  Rodt  I,  80  f. 

5j  Es  giebt  mehrere  Vy  in  Hochburgund,  Vy-lee-Lure  sfldwestL  ron  leta- 
50011  Orte,  Vy-le-Ferroux,  südwestL  von  Vesoul  und  Vy-lee-Filain  bei  Filain 
öiöttL  Ton  VcsouL  Das  erstgenannte  ist  das  bedeutendste. 

BMkrCh«mikea.in.  10 


146  1477. 

wor,   dasz  die  von  Botzschefort^)  die  von  Dision   by  nacht  in 
das  schlossz  gelossen  und  all  Frantzosen,   so  im  schlossz  und 
stetlin   gewesin  sind,   erschlagen,    so  hab  öch  der  herre  von 
Kottebr&n  und  Anthonius   de  Rye^)  mit  irer  gesellschafit  die 
Frantzosen,  so  zu  Kinsche^)  und  do  umb  gelegen,  öch  all  bisz^ 
an  dry  erschlagen,  dieselben  dry  gefroget  umb  all  Sachen,  dor- 
noch  stracks  sy  an  einem  böm  gekn&pft,  [102^]  und  die  übrigen 
Frantzosen,  so  do  umb  in  slossen  gewesen  sind,  all  by  nacht 
hinweg  gemacht  band,    derselb  kilchherre  seit  dasz  ein  uffsatz 
sye,   uff  meynung  by  nacht  in  die  statt  zu  Greyen*)  zu  kom-n 
mende,  die  Frantzosen  alle  umbzübringen,  so  doselbs  inn  sind. 
herre  Romulus  halb  ist  wor,   dasz  er  das  schlossz  Mflmertin^) 
inn  hatt  und  den  herren  gefangen,     alle,  so  doher  kommen, 
worlichen  sagen,    man  seit  gar  eygentlich,  min  herre  von  Lut- 
ringen  am  widerherheymriten  gefangen  sye  worden*),     (quodij 
omnino  caret  veritate,   quia  magnifice  apud  regem  fuit  trac- 
tatus.)    disz  obgeschriben  alles  minem  herren  lantvogt,   heim 
Herman  von  Eptingen,   hem   Caspar  von  Morspei^  etc.  sag. 
Ach  so  verstand  der  priester,   dasz  man   well,   so  verre  man 
mog,  die  Frantzosen  all  in  dem  land  der  groffschafft  zu  Bur-^ 
gund  verdilken.    aber  umb  JuseP)  und  Fusan  soll  ietzung  der 
huff  von  Franckenrich  lygen. 
▲pru  1         Die  prima  aprilis  dixit  michi  antiquus  magister  zunfUrum 
'Bastliensts^),   quod  verum  sit,  quod  superiora  venerint  civitati 
Basilien«!  scripta,    quod  ita  factum  sit,  sed  heri  sero  venerit*^ 
quidam  nuncius   de  Nanseyo,    qui  dicit,    quod  dominus  dux 
Lothoringie  sit  in  Nanseyo  Valens  et  bene  sanus. 

[103]  Nova  alia  supervenerunt  de  illustri  et  invicto  principe 

5.  Man  kannte  ureifeUiAft  teia,  ob  Kiiuoh«  oder  Knnselie  sv  lesen  sei,  wenn  nicht  Kne- 
bel nach  Frantzosen  Z.  8  sneret  ans  Vereehn  die  Worte  so  . . .  drjr  noch  einmal  gesetzt 
nnd  dabei  dentlich  Kinsobe  geschrieben  b&tte.  16 — 17.  Der  eingeklammerte  Znsstt 
Knebele  ist  am  Bande  angebracht. 

1)  Rochefort  am  rechten  Ufer  des  Doubs,  oberhalb  Döle.   Über  die  Ein- 
nahme von  Rochefort  durch  Claudius  von  Vaudrey  s.  Molinet  11,  10,  47. 

2)  Bei  OoUut-DuTemoy  1368  wird  unter  den  burgundischen  Edelleuten, 
die  sich  für  Maria  erhoben,  genannt  »Antoine  de  Rye  sieur  de  Costebrune.« 

3)  Wohl  Quingey  an  der  Loue,  südwestl.  von  Be8an9on,  östlich  von  Dole. 

4)  Gray  an  der  Saone,  wohin  sich  Craon  nach  MoUnet  11,  13  surückge- 
zogen  hatte. 

5)  Montmirey-le-Ch&teau  swisehen  Ddle  und  Gray,  nach  Molinet  II,  V^ 
durch  Claudius  von  Vaudrey  eingenommen. 

6)  VgL  S.  148  A.  1. 

7)  Jussey  im  Nordwesten  der  Grafschaft 

8)  Heinrich  Rieher.    Schönberg  797. 


1477.  147 

etdomino  Rejmero  duce  Lothoringie,  quomodo  fuerit  receptus 
a  domino  Ludowico  rege  Francie  graciose,  contra  priora  scripta, 
in  hunc,  qui  sequitur  in  Almano  stilo^  modum: 

Zum  ersten  durch  alle  die  guten  stett  und  dorffer,  durch 
idie  er  geritten  oder  gezogen  ist,  do  sint  im  all  priesterschafft 
mit  dem  heiligtham  und  processz  und  mit  allen  iren  under- 
tonen  entgegen  gangen. 

Item  als  er  komen  ist  uff  zwolff  mile  nahe  zu  dem  kung, 
da  hat  er  ein  ambasiat  zu  dem  kung  geschickt,  zu  erfaren, 
!( was  ans  willens  were.  und  hatt  der  ambasiat  empfholen  dry 
^aben  an  den  kung  zu  begeren. 

Die  erste,  die  er  an  den  kunig  begert  hat,  ist  das  er  nie- 
meme  wel  gebieten  oder  hilff  thun  oder    gewalt  thfin  oder 
rat  dann  geben,  das  da  sy  wider  die  eynung  der  Tutscheit. 
B      Die  ander,  das  der  kunig  im  geben  wil  das  herzogth&m 
Ton  Bor. 

Die  dritt,  das  er  im  die  graffschafft  von  Lutzelborg  geben 
iril. 

Item  daruff  hatt  der  kunig  der  ambasiat  geantwort  und 
s gesprochen,  wer  es,  das  er  das  halbteil  sins  kungrichs  gefor- 
dert hatt,  er  wolt  es  im  nit  verseit  haben,  und  hat  im  die  dry 
gaben  zngeseit  und  im  des  geben  brieff  siner  eigner  hant  und 
onch  das  er  darwidder  niemer  get&n  welle. 

Item  die  botschafft  hatt  sich  wider  von  dem  kunig  gekert 
im  minem  heren  von    Lothringen  und   hatt   geseit  dem  dise 
sntwort  des  kunigs,  die  er  im  geben  hatt. 

[i03^]  Item  als  min  her  von  Lothringen  des  kunigs  ant- 
^oit  Terstanden  hatt  und  uff  funff  milen  noche  zum  kunig 
kam,  da  hatt  er  funden  26  ritter  von  dem  kunig,  die  im  en- 
tgegen komen  sint  und  in  geleitet  haben  zu  dem  kunig  und  in 
an  herberg. 

Item  als  min  her  Ton  Lothringen  an  sin  herberg  kam,  da 
at  der  kunig  zu  im  komen,  in  zu  besehen,  und  hatt  getragen 
^e  gnldin  kettin  an  sinen  hals,    die  ist  angeschlagen  vor 

äTieituscnt  schüt,  und  als  der  kung  nebent  den  herzogen  kam, 
ambfieng  ir  in  mit  armen  und  kust  in  und  hatt  die  guldin 
^*ttm  dem  hertzoigen  an  sinen  hals  geworffen  und  geredt,  er 
age  wirdig,  das  er  sitzen  sol  oberthalb  dem  keyser  und  über 
«ne  kunig,  dann  er  hab  geton,  das  weder  kung  noch  keyser 

*äQie  haben  m6gen  geton. 

Item  der  kung  hatt  öch   geredt  z&  dem  hertzogen,   dasz 

4.  Dw  Anfang  dieseit  Bciiclites  tob  »«um  entem  (2. 4)  bl«  »drie  knnlgt  (Z.  89)  iat  nicht 
wa  Eamh^  sondern  roa  einer  andern,  sehr  liiessenden  Hand  geschrieben. 

10» 


148  1477. 

er  im  umb  Bin  zükunfit  geben  well  das  swert,  das  dem  cogno- 
tabel  von  Franekenrich  sügehört.  solich  swert  hatt  der  hertxog 
abgeschlagen  zu  nemmen  on  sine  rate  und  ein  ratt  der  Ter- 
eynung,  die  er  mit  den  Tutzschen  gemacht  hatt.  do  hatt  er 
im  geben  in  sin  zükunft  hunderttusent  schüt  also  bar  und» 
dryhundert  gleven  zu  sinem  willen,  dass  er  domit  schaffen 
mocht  sin  gefallen  und  die  graffschafft  Lutzelburg  dodurcht  an 
sich  zu  bringen  und  sich  zu  setzen  wider  sin  yient  und  sich 
der  erweren^). 

A  riT23  [^^^]  Circa  festum  sancti  Jeorgii  adhuc  omnes  laci  superi-io 
ores,  videlicet  Thuricen^,  Const8üicien$is,  Sursenm,  Bielensis, 
Zugen^ü  adhuc  fuerunt  congelati  adeo  quod  nulla  nayis  potuit 
transfretari  neque  pisces  poterant  alicubi  illorum  loconun 
prendi;  et  eo  tunc  fuit  mira  caristia  piscium.  omnia  eciam 
vivaria  fuerunt  congelata.  is 

Eodem  tempore,  cum  dominus  Ludowicus  rex  Francie  re- 
quisivisset  inferiores  civitates  stangnales  Flandrie,  Holandie, 
Selandie,  Probancie  et  aliarum  regiones,  ut  sibi  tamquam  heredi 
quondam  Karoli  ducis  Burgundie  obedienciam  fiacerent^  et  cum 
hoc  facere  recussassent,  cepit  eis  in  mari^  insidias  agere.  at2o 
illi  colligayerunt  se  mutuo,  pangentes  fedus  ad  inTicem,  vo- 
lentes  se  contra  eum  defendere  necque  aliquem  Romanum 
principem  habere,  sed  Theuthunicum ,  quem  eis  imperator 
daret,  et  expulerunt  omnes  Francigenas  extra  ipsorum  ciritates 
et  patrias,  eciam  precipientes,  ut  nullus  extunc  et  in  anteass 
illas  novas  gabellas,  tallias,  exacciones  et  theolonia  et  Servitutes 
solveret  aut  aliquomodo  faceret,  nisi  quantum  ab  antiquo  sei- 
vere  et  facere  consueverat,  et  acceptaruni  pristinam  libertatem, 
quia  ille  Karolus  tyrannus  eis  inportabilia  onera  imposuit.  et 
quid  de  theoloneis  et  aliis  juribus  principis  coUigitur,  totum  ad  3o 
depositum  ponitur,   ut  supervenienti  principi  tradatur  et  sibi 

1)  VgL  über  diese  Reise  Renata  Dialogue  44,  wo  das  Ergebnis«  denelb«! 
f olgendermaaseen  zusammengefasBt  wird :  U  print  cong6  du  roy  et  s'en  re- 
touxna  en  son  pays,  mal  traict^,  mal  recompens^  et  dessaisy  de  son  prisonnier. 
Cabnet  U,  1079  berichtet,  nachdem  er  erzählt  hat,  wie  der  Hersog,  der  zuerst 
in  Amiens  Befehl  erhalten  hatte,  den  Bastard  abzuliefern  und  bis  auf  weiteres 
dort  zu  Terbleiben,  einige  Tage  darauf  nach  Arras  beschieden  wordw :  le  roy 
l'ayant  d'abord  assez  bien  regu  et  lui  ayant  communiqu^  tout  ce  qu'il  aToit 
projett^,  ne  lui  parla  plus  depuis  et  le  traita  m6me  ayec  beaueoup  d'indiff6- 
rence,  ee  qui  d^termina  Ren6  ä  se  retirer  en  Lorraine,  sans  prendre  cong6  du 
roy.  apr^s  avoir  envoy6  ses  gens  h.  la  eampagne,  comme  pour  un  parti  de 
divertissement,  il  sortit  de  la  yille,  les  aUa  joindre  et  retouma  avee  eux  en 
diligence  dans  ses  ^tats.  Vgl.  146, 14  das  Gerücht  über  seine  Gefangennahme. 


1477.  149 

fiat  racio  de  perceptis.  ibidem  interfecti  sant  36  de  poten- 
cioribus  illius  patrie,  qui  coU^enmt  gabella  et  exacciones  exe- 
gerunt  et  tyrannide  rexerunt,  sicut  Petrus  de  Hagenbach  hie 
in  Ulis  partibns  fecit,  et  maxixnum  thesaurum  penes  eos  in- 
lYenemnt^).  civitates  iste  miserunt  ad  imperatorem,  ut  veniat, 
quia  ipse  velint  amodo  subesse  imperio,  et  imperator  misit 
filium  suum  Maximilianum,  et  speratur,  quod  ipsi  eundem  ac- 
ceptabunt  pro  domino. 

[io4^]  Ambasiatores  domini  nostri  imperatoris,  videlicet  do- 
10  minus  Heinricus^)  comes  de  Oetingen  et  Johannes  Hesler  doctor 
decretorum,  superrenerunt  et  laborant  apud  confederatos  magne 
lige  pro  una  dieta  observanda  in  aliqua  civitate  ejusdem  lige^ 
et  quod  nominent  diem  et  locum.  tunc  dominus  noster  im- 
perator yelit  personaliter  venire  et  tractare  certa  negocia  pro 
utranquillitate  pacis  et  comodo  patrie. 

Cum,  ut  suprascriptum  est  in  certo  passo^),  dominus  Lotho- 
ringie  dux  Reinhardus  fuisset  apud  dominum  regem  Francie 
et  sibi  presentasset  Anthonium  basthardum  Bui^ndie,  quem 
habebat  captiTum  in  hello  Nanseio,  et  habuisset  eciam  multam 
»peccuniam  ab  ipsoque  rege  certam  sponsionem  adjutorü  contra 
eos,  qui  tenebant  comitatum  Lutzelburgen^^m,  ita  quod  ipse 
regem  adjuvaret,  ut  comitatum  Burgundie  haberet,  confederati 
magne  lige  non  bene  ferrent,  et  hoc  dominus  dux  Lothoringie 
pereepisset,  Tolens  se  excusare,  ad  singulos  principes,  dominos, 
ttdyitates  et  opida  illius  lige  scripsit  litteras  credenciales  et 
misit  nuncios,  ut  eum  excusarent.  qui  eciam  eum  excusarunt 
apud  dominum  nostrum  graciosum  episcopum  Basilien^am  Jo- 
hannem  de  Yenningen,  et  primo  nuncius  dominus  Bemardus 
tum  Tru^eP)  super  premissis  eum  allocutus  est  et  dixit,  do- 
li minum  ducem  Lothoringie  non  ea  de  causa  accessisse  domi- 
num r^em  Francie,  ut  aliquid  ab  eo  petteret,  quod  esset  con- 
tra dominos  de  liga,  sed  sue  consulere  inopie  et  ad  subveni- 

29.  Tnidoel. 

1)  Ober  die  Verhaftung  und  die  Hinrichtung  des  Kanslers  Hugonet  und 
des  Herrn  von  Humbercourt  dureh  die  Oenter  (erstere  fand  am  19.  Mers, 
ktitere  am  3.  April,  am  OrOndonnerstag,  statt)  s.  Comines  Buch  V  Kap.  17 
und  in  der  Ausgabe  von  M^e  Dupont  H,  119  A.  3.  122,  3.  Nach  den  in  diesen 
Anmerkungen  angefahrten  Notisen  wurde  sugleich  mit  jenen  beiden  noch 
qnessire  Jean  Van  Melle,  aneien  tr^sorier  de  la  viUe,«  hingerichtet 

2)  Vielmehr  Ludoyieus.    S.  unten  8.  150  A.  5. 
3]  8.  oben  8.  145,  1  ff.  147,  1  ff. 

4]  Die  lum  Trubel  waren  ein.  Btrassburgisohes  Rittergesohlecht.  Bern- 
hard s.  T.  begegnet  uns  schon  als  Gesandter  des  Henogs  von  Lothringen  auf 
dem  Tage  lu  Freiburg.   8.  die  Verhandlungen  dieses  Tages  in  den  Beilagen. 


150  1477, 

endum  sibi  de  expensis  per  eum  habitis  in  bello  Nansens!,  et 
ut  se  amplius  de  inimicis  posset  defendere  et  haberet  graciosum 
dominum,  quoniamque  ipse  dominus  rex  multis  vicibus  scrip- 
sisset,    ut  sibi  Anthonium  bastardum  de  Bui^undia  traderet, 
timuit;   si  hoc  non  fecisset,    potuisset  sibi  rec^isse  dominia,» 
que  intra  regnum  Francie  haberet,   yidelicet  marchionatum^) 
Boren^^m  et  comitatum^)  ....  ipse  quoque  expectaret  regnum 
Sicilie,  quod  eo  adjutore  posset  consequi,  et  comitatum  Lutzellen- 
huigensenty  et  tunc  pocius  et  adjutorium  prestare  [105]  toti  lige 
et  solvere  debita  sua,   que  in  illis  litibus  contra  ducem  Bur-10 
gundie  fecit,  et  recuperare,  que  perdidit,  posset.     sicque  idem 
nuncius  cum  omnibus  confederatis   fuit  et  jam  erit  in  dieta 
Mai  iFriburgentff,   observanda  in  die  sanctorum  Philippi  et  Jacobi 
proxime  futuro^). 
[April  25)         In  dieta  Lutzemen^'  proxime  prehabita  superiores  conyene-ts 
runt  cum  Ludowico  rege  Francie,  ut  ipse  eis  traderet  centum 
milia    scutorum,    et   ipsi   spopondere    sibi  velle    comprestare 
6  milia  virorum  expensis  ipsius  regis^),  et  hoc  fuit  contra  im- 
peratorem,  qui  voluit  habere  comitatum  Burgundie,  et  Basi- 
lienses  miserunt  nuncium  ad  Lutsemam,  quia  ipsi  requirebant» 
Basilienses,  ut  ipsi  se  vellent  sibi  conformare  et  non  diyellere 
ab  eis.    Basüienses  responderunt,  quod  ad  quamcumque  partem 
declinarent,  ipsos  sequerentur  et  cum  eis  manerent. 

Exadverso  ambasiatores  domini  nostri  imperatoris  comes 
de  Oetingen  et  Johannes  Hesler  requisiverunt  dominum  nostrumi 
BaȊien8em  et  cives  Basilienses,  ut  assistere  velint  domino  nostro 
imperatori,  et  quid  facerent  nesciebant  'Basüienses  fueruntque 
in  angustia,  nescientes  qua  se  tenerent  parte,  quia  si  partem 
imperatoris  faverent,  haberent  regem  Francie  contra  eos  et 
Switzeros,  quod  si  cum  r^e  Francie  haberent  partem  et  cum 
superioribus  confederatis,  offenderent  imperatorem  et  omnes 
principes  imperii,  et  utrobique  periculum  erit  in  foribus^). 

5.  r«clpi8M.       7.  F&r  den  Nameii  iit  eine  Lftcke  geUiMa. 

1)  Vielmehr  dueatum.  Das  Herso^um  Bar  war  sum  Theü  fransösischea 
Lehen.  Über  die  Versuche  Ludwigs ,  Renat  um  den  Besiti  dieses  Herzog-^ 
thums  Bu  bringen,  s.  Calmet  11,  1080  ff. 

2)  Harcourt.    S.  Seite  106  A.  4. 

3)  Der  Bote  des  Hersogs  von  Lothringen  erschien  nicht  auf  dem  Ta^e  s\ 
Freiburg  am  1.  Mai  (Eidg.  Abseh.  II,  8.  674),  sondern  auf  dem  im  folgender 
Absätze  besprochenen  Tage  su  Lucem  am  25.  April  (ebenda  S.  671  a)« 

4)  Eidg.  Absch.  II,  S.  671  f.   Den  Vertrag  Tom  26.  April  s.  ebenda  926  i 

5)  Uff  sambstag  invencionis  sancte  cruciB  [Mai  3]  77  wirtvon  besdmbuni 
unsere  herren  des  legaten,  graff  Ludwigs  von  Oettingen  und  doctor  Johannsei 


1477.  151 

[m^]  In  causa  Constanciemis  ecclesie  per  dominum  nostrum 
mciimmum  Sixtum  quartum  ita  declaratum  est  de  alienacione 
castTomm,  censuum  etc. 

Cum  per  dominum  Ottonem  et  nonnullos  adherentes  sibi 
>canoiuco8  castra  quedam  et  decime,  census  et  possessiones  ejus- 
dem  ecclesie  pro  nonnullis  peccuniarum  summis  pignori  dediti 
$mt  et  in  dies  pignoris  nomine  distrahantur  et  alienentur,  ut 
dicitor,  in  prejudicium  ecclesie ,  dominus  noster  sanctüsimus 
dicit,  quod  nulla  ipsis  Ottoni  electo  et  canonicis  competat 
^kultas.  unde  declaravit  inpignoraciones,  alienaciones  Castro- 
ram  et  decimarum  censuumque  et  reddituum  dicte  ecclesie  et 
obligaciones  quascumque  et  sub  quibuscumque  modis  et  formis 
per  dominum  Ottonem  et  ejus  adherentes  erga  et  quibuscum- 
que peTSonis  nomine  dicte  ecclesie  Constanct^n^'.»  factas  et  in 
^pcgterom  forsitan  faciendas  irritas  esse  et  inanes  etc.  dictam- 
que  ecclesiam  et  ejus  successores  prelatos  in  dicta  ecclesia 
Qon  teneri  et  obligari,  inhibuit  quoque  quibuscumque  personis, 
oe  sub  nomine  dicte  ecclesie  cum  illis  contrahant,  peccuniam 
matuent  aut  aliquem  contractum  faciant,  sub  excommunicacionis 

ffeszien  in  nammen  beder  houpteren,  babsts  und  kejsers,  ein  tag  in  der  stat 
Basel  xwusehen  in»  ouch  gemeiner  vereynung  und  den  Eydtgenossen,  des 
:aAu  Me  an  der  herberg  ze  sind.  Öfhungsb.  V,  183^,  abgedruckt  Eidg.  Abach. 
2,  S.  675  (die  andere  daselbst  erwähnte  Notiz  des  Öffnungsbuebes  ist  aus  dem 
^^  1478).  Der  Tag  fand  am  4.  Mai  statt,  aber  ohne  die  Eidgenossen,  der 
Abediied  desselben  findet  sich  Staatsarch.  Basel  A.  G.  5,  Bl.  208  f.  und  202  f. 
I>er  Legat  brachte  Yor ,  der  Kaiser  sei  geneigt,  »frid  und  sun  zwuschent  dem 
•umd  Ton  Burgund,  ouch  der  yereynung  und  buntnüsse  oberer  Tütsscher  lan- 
gen le  machen,  mit  erbietung,  gemeiner .Tereynung  ir  erlitten  cost,  mfle  und 
iibeit  zimlich  abtrag  und  ergetzung  ze  tünd,  deszgliehen  sy  umb  sin  eygen 
?^lt  vollen  versolden,  eynikeit  der  landen  mögen  erlanngen,«  mit  der  Aufforde- 
•"-Bs:,  >darinn  der  k.  m.  hilfflich  und  retlich  ze  sinde.«  Die  Boten  der  Verei- 
^?  erklärten  aber,  dass  ihnen  nicht  gebühre  »hinder  denEidtgen.  einich 
^tvnrt  se  geben,  angesehen  das  sy  in  der  vereynung  begriffen  sind.«  Zugleich 
^^  ein  neuer  Tag  auf  den  16.  Mai  nach  Colmar  angesetzt  (des  nachts  da- 
»To«  mit  gewalt  an  der  herberg  ze  sind) .  Der  Abschied  dieses  Tages  vom 
n.Mai  findet  sich  A.  O.  8,  S.  235  und  A.  G.  5,  Bl.  210  f.  Es  erschienen  auf 
^oiielben  Abgeordnete  der  drei  Stände  der  Grafschaft  Burgund.  Man  be- 
^o»,  den  auf  den  27.  Mai  angesetzten  Tag  in  Lucem  zu  besuchen  und  dort, 
^^  man  aueh  die  Burgunder  ihre  Bevollmächtigten  zu  schicken  aufforderte, 
*i^  Angelegenheit,  auch  die  Werbung  des  Legaten  vor  die  Eidgenossen  zu 
^isfen  mnd  denen  zUm  füglichesten  furzeheben,  was  gemeiner  Tutscher 
^VKiQ  und  besunder  diser  vereynung,  ob  der  kunig  die  Burgunschen  lande 
^  landen  bringe,  lastes  und  zertrennunge  in  kunfitigem  bringen  und  si  daruff 
^^sSkh  und  fruntlichen  ze  bitten ,  die  dinge  selbs  ze  w^gen  und  ze  beden- 
^.  damit  die  swuschen  dem  kunig  und  den  gemelten  landen  inn  rüwe  ge- 
^  \md  fOrgenommen  wurden  wSge  zu  friden  und  gute  dem  heiligen  rieh 
^  ons  allen  dienende.« 


152  1477. 

late  sentencie  ac  perdicionis  peccuniarum  eisdem  mutuatarum 
vel  mutuandarum  penis,  et  omnia  in  pristinum  statu^  resti- 
tuantur,  quecumque  in  prefate  ecclesie  prejudicium  facta  essent. 
mandayit  insuper  eciam  prefatas  litteras  in  Constancta  et  aliis 

April  i2lociB  publicari  oportunis,  sub  data  12.  die  aprilis,  anno  suo  sexto.  5 
[iog]  Alia  in  eadem  causa  de  ordinacione  officialium  et  loco 
curie  ConstanciensiB  non  suspectorum. 

Cum  alias  per  serenissimum  dominum  nostrum  Fridericum 
'Eiofnanorum  imperatorem  semper  augustum  ad  annum  sub  spe 
pacis  et  concordie  dicte  ecclesie  per  dominum  Johannem  Aloi-  io 
sium  Tuscanum  sanctissimi  domini  nostri  pape  oratorem  circa 
personarum  ad  ofiicia   ecclesie  et  curie  ConstancieuMS  depu- 
tandarum    deputatum  fuisset  proviBum')  et   tribunali  in   mo- 
nasterio  fratrum  Predicatorum  extra  muros  civitcUts  Constan- 
cierisis   in   insula  pro  audiencia  causarum,   ei  certi  of&ciales,  is 
vicarius  et  notarii,  ut  dicebatur,  suspecti  et  ipsi  domino  Othoni 
contra  dominum  Ludowicum  de  Friberg  adhesissent,  quod  in- 
dignum  et  penitus  concordie  contrarium  extitisse,  quodque  in 
detrimentum  domini  Ludowici  de  Friberg  et  in  augmentum 
favoris  domini  Ottonis  de  Sunnenberg  factum  fuisse  dicatur,  20 
unde  dominus  noster  sancHssimus  attendens,  quod  in  dicta  con- 
cordia  expresse  dicatur  caveri,  quod  neutralitas  et  non  parcia- 
Utas  locusque  neutralis  et  non  suspectus  pro  exercicio  juris- 
diccionis  spiritualis  deputari  debebat,  mandavit  in  virtute  sancte 
obediencie,  ut  omni  mora  postposita  et  quantocius  premissa  in-  25 
advertenter  et  non  maliciose  gesta  reparentur  dictosque  depu- 
tatos  ministros   reyocare  et  alios  neutrales   tam  sufiraganeum 
quam  vicarium  et  notarios  et  eciam  locum  neutralem  et  non 
suspectum    deputare    curarent.     inhibuit   insuper  prefatis  de- 
putatis,  ne  se  de  of&ciis  hujusmodi  intromitterent  quoris  modo,  30 
donec  per  ipsos  deputatos  aliter  fuerit  provisum,    et  si  non 
parerent,   decreyit  irritum  et  inane   exnunc  etc.    et  actus  et 

April  12  Processus  et  sentencias  nil  valere  etc.  sub  data  die  12.  aprilis 
anno  etc.  sexto. 

Mai  26  []06^}  Fcria  sccunda  'penthecostes  fuit  tenta  dieta  in  Lutsemass 
inter  confederatos  lige  magno  superioris  Almanie  de  et  super 
eo,  quod  omnes  de  illa  liga  essent  concordes  et  non  assentirent 
regi  Francie,  ut  ipse  civitates  et  castra  Burgundie  superioris 
reciperet,  quin  ymmo  ipsi  resisterent,  attento  quod  ipse  vir 
fidem  non   servans  esset ,   sicut  eciam  res  ipsa  et  experiencia  40 

6.  Ganz  ob«n  auf  der  Seite  steht:    Sirtoe  papa  qnartne.  14.  civitatiB  fehlt. 

35.  Oben  über  dem  Texte  eteht :  Anno  1477. 

1)  SieheS.  83,  22ff. 


nm 


1477.  153 

ante  civitatem  Leodiensem  pristmis  temporibus  probavit^  quia 
cum  addixisset  Leodiensibus  adjutorium  contra  Karolum  ducem 
Bttigundie  et  bellum  fieret,  dimisit  Leodienses  et  juvit  Bur- 
gundimi.    hoc  nequissimum  factum  erat,  quia  unde  sperabant 

tauxilium,  suscepenmt  occidium^). 

Circa  festum  penthecostes  magna  fuit  caristia  in  Lumbar- Mar25 
dia,  Sabaudia,  Pedemontana,  Mediolana  et  partibus  Switzero- 
rum,  quia  de  illis  partibus  innumerabilis  populus  contra  colli- 
gatos  de  liga  in  yallibus  Curiensibus,  in  Sabaudia,  Burgundia 

lomissus  fuerunt  occisi,  eciam  quod  agricultura  fuit  in  omnibus 
iUis  partibus  propter  illas  lites  impedita  et  eciam  hodie  per 
totam  Lothoringiam,  Burgundiam  et  semi  Frantziam,  partes 
superiorum  confederatorum,  Sabaudiam  et  Pedemontanam  non 
sunt  stetes,   et  timendum  est  de  futura  intollerabili  caristia 

ufrugom. 

Eodem  tempore  habui  quadra^n^a  verenteellas  siliginis, 
quas  vendidi  Lutsemen^t^tM  pro  48  libris  Aenariarum  BastZti^»- 
liMfli.  de  quibus  antea  verenzella  vendebatur  pro  12  solidü  yel 
13  %oUdü  denortorum  ^RdMiensium,   item  verentzella  spelte  ven- 

»debatur  pro  una  libra  denartorui»  'R^siliensivm^  que  in  [iot] 
anno  preterito  solyebat  12  Holidos,  et  de  Basilea  multa  grana, 
que  per  decem  vel  12  annos  fuerunt  resenrata,  abducebantur 
ad  superiores  civitates,  opida,  valles  et  villas,  quia  ibidem  nil 
erat  in  anno  76  coUectum  propter  illum  Burgundum,  qui,  ut 

ssprescriptum  est,  totam  Burgundiam  superiorem  et  Lothoringiam 
atque  Bemen^tum  et^confederatorum  atque  Sabaudiorum  yas- 
tavit  terminos. 

Grandissima  hyemps  preteriit,  ita  ut  eciam  pre  nimietate 
nirä  et  diutumitate  segetes  in  conyallibus  Switzerorum  et  Nigre 

»Silve  omnes  tabescerent  et  perirent,   et  in  maji  mense  agrosMu 
reyolyerent  et   ayenam   et   ordeum   aliosque  fructus  estiyales 
seminarent. 

Post  penthecostes  eodem  anno  pisces  erant  in  carissimo  M»i  25 
foro.    piscis  sabno  yendebatur  pro  5  libris  12  solüKs  denartV 

tirvm  Bvisüiermutnj  tria  oya  pro  2  denariisj  modicus  pullus,  modi- 
cum  major  quiscula^),  pro  uno  solido  Basiliensi.  cames  eciam 
bovine  et  yaccine  yalde  care  erant,  et  libra  yendebatur  pro 
4  denarm,  nee  poterant  esse  sufißcientes  propter  predaciones, 
qae  facte    sunt   pristinis   annis.     nulli   porcelli   erant   neque 

16.  quadringi. 

1)  VgLS.154,  3ff. 

2]  Wachtel    Diefenbach,  Glossarium  480. 


154  1477. 

mutones  et  modici  arietioli,  noUi  mutones,  vituli  pauci,  gallina 
solvebat  2  nolidos  4  denarios, 
[iCfti  27]         Eodem  tempore  erat  dieta  in  Lucema  inter  confederatos 
magne  lige  Almanie  super  eo,  an  regi  Francie  vellent  adherere 
an  Burgundis,    et  facta  disceptacione   inter  se    mutuo   de  et& 
super  infidelitate  regis  Francie,   qui  primo  cum  Leodiensibus 
fuit  confederatus,  et  cum  Leodien^e«  opponerent  se  duci  Bur- 
gundie  et  yemssent  in  campum  contra  ducem  Bnrgundie  et 
putarent  regem  eis  assistere  et  defensionem  ab  eo  habere,  re- 
trocessit  et  adherens  duci  juvit  eum,   et  interficiebantur  Leo-io 
dienses  cum  magno  tradimento  ^) ,  secundo  jam  cum  dux  ob- 
sedisset  Mortanam,   rex  misit  duci  in  auxilium  quinque  milia 
armigerorum  contra  confederatos,  quamvis  habuisset  intelligent 
ciam  cum  confederatis  superioribus  et  tradidisset  eis  [io7^]  singulis 
annis  40  milia  Aorenarum  pro  stipendio  contra  Burgi^Km,  etis 
cum  procederent  ad  bellum,  centum  milia  flor^norum^),  sicut 
cum  ipse  obsideret  Mortanum'),   illam'  nequiciam  consideraye- 
runt  et  abnegaverunt  sibi  adherenciam.   Bui^undi  quoque  supe- 
riores  spoponderunt  confederatis   magne   lige   pro   defensione 
singulis  annis  se  tantum  daturos,   quantum  prius  annue  duciao 
Burgundie  solvebant,  et  in  casu  quo  ipsi  necessarii  essent  sti- 
pendiarüs  pro  defensione  cottidiana,  illos  suis  tenerent  expen- 
sis.     quibus   omnibus    permoti   hü,    qui   vallibus  et  montibus 
habitant,    Burgundis  addixerunt.     sed   quid  de  civitatibus  et 
opidanis  fiat,   adhuc  dubium  est.     sed  speratur,   quod  omnesss 
unanimes  fiant  tocius  lige^). 
Juni  1         Prima  die  mensis  junü  venerunt  Basileam  currentes  socii 
cum  vexillo,  in  quo  depictus  erat  vir  pilosus,  et  volebant  adire 
Buigundos  contra  regem  Francie,  qui  tunc  obsidebat  ciyitatem 
Dolensem  in  Burgundia.     Burgundi  enim  scripserunt  Älmanisao 
et  presertim  de  liga  majori,  ut  quicumque  venirent  armati  et 
apud  eos  manere  et  contra  regem  pungnare  vellent,   singulis 
mensibus  darent  4  floreno«  una  cum  esculentis,  et  tunc  magnus 
concursus  fiebat  ad  eos. 

1.  ariotioli.       17.  oeenparet.       28.  Zutrat  wollte  K.  schreiben :  vir  silyester. 

1)  Im  Oetober  1468,  nach  dem  Vertrage  von  P^röxme. 

2)  Der  Vertrag  vom  26.  Oct  1474  und  2.  Jan.  1475  setit  eine  j&brliche 
Pension  von  20000  Franken  und  eine  Kriegshilfe  von  viertel) fthrlich  2000O 
rheinischen  Gulden  fest    VgL  S.  34,  3  ff. 

3)  D.  h.  wie  es  der  Fall  war,  als  er,  der  Herzog,  Murten  belagerte. 

4)  Die  (noch  zu  keinem  Absehluss  gelangenden)  Verhandlungen  über 
einen  Frieden  zwischen  Burgund  und  den  Eidgenossen  auf  dem  Tage  zu 
Lucem  am  27.  Mai  s.  £idg.  Absch.  11,  6.  680  ee. 


1477.  155 

In  Piccardia,  ubi  rex  Francie  occupabat  certam  civitatem, 

üla  domicella  Burgiindie   congregato   exercitu   contra  r^em 

interfecit  16  milia  vironim  de  exercitu  regis  et  obtinuit  libera- 

cionem  dntaiis.    sie  res  successive  disponit  se  iterum  ad  pug- 

mm.   deus  disponat  ad  melius. 

[m]  Eodem  tempore,  quod  pertransire  nequivi,  quin  scri- 
herem^  retolit  &ater  Andreas  Schmit  de  Ai^entina  commen- 
dator  domos  Theutunicorum  BaaütensiSy  quod  sibi  hodie  relatum 
Aussei  a  domino  Johanne  de  Durlach  decretorum  doctore  con- 
»süiario  domini  nostri  ducis  Sigismundi  de  Austria,   quod  ex 
^Qo,  ut  prescripsi,   communitates  de  Switzia,   Urin,   Ursem, 
Underwalden,  Glaris  et  alii  montani  et  villanorum  communi- 
tates in  superioribus    confederatis    alias    voluissent   opidanos, 
Tideficet  Bemenses,   Frihitigenses ,  Solodren«^«,  huixemenses, 
elliuriceiu^  et  alios  opidanos  justificare  voluissent  et  propterea 
«e  congregassent  et  venissent  Lutzemam,  Bemam  et  Fribur- 
I  ?am  et  ab  eis  certam  summam  exegissent,  quia  spolia,  que  in 
I  Giansona,  Murtan,  Lausanna,  Gebennis  et  alüs  locis  acquisita 
I  Qcn  equa  lance  cum  ipsis  divisissent  i) ,    opidani  volentes  se 
^annare  contra  provincianos,  yulgo  wider  die  lender  oder  lantz- 
I  lät  in  den  biigen,  se  de  novo  confederayerunt,  et  cives  unius- 
j  aijosqae  opidi  alterius  opidi  cives  effecti  sunt  2),  et  sie  divisi 
^t  inter  se,  ex  quo  necessario  Sequester  desolacio.    montani 
'  ddherent  BuigundiS;    opidani  partim   regi  Francie  et  partim 
Ifimgondis,  et  erit  una  mira  res.     montani  volunt  habere  pro 
m  domino  dominum  Sigismundum  ducem  Austrie,    opidani 
aeminem,  sed  volunt  esse  simpliciter  liberi.    quid  erit  nescitur. 
Eodem  tempore  tantus  concursus  erat  ad  Bisuncium  et  ad 
illu  Ticinas  Bui^imdie  civitates   contra  regem  Francie,   quod 
iBiinuQ  erat    Burgundi  obtulerunt  confederatis  illius  lige  du- 
tfnta  milia  tLoTenarum  pro  assistencia  eis  facienda  contra  regem 
Francie.    rex  autem  Francie  obtulit  plura,    sed  rex  Francie 
m  non  servat  neque  servavit  iidem  in  pluribus,  modici  decli- 

5.  Ibek  dieMm  Abeatza  iroUte  Knebel  wieder  ein  Oedicht  ftber  den  Tod  Karls  mittbei- 
!«,  er  bat  die  begonnene  Xitibeilung  aber  ansgeetrioben.  Sie  lantete:  Hodie  Carmen 
&ind  baboi  de  ocenbitn  Karoli  nltimi  dneie  Bnrgnndie  ante  Manseiam  fiacto  anb  bao  yer- 
b«riB  forma:  ^ 

Karole,  qnis  tandem  foror  ant  dementia  mentem 

InTalidam  in  Switzeroe  Jueeerat  erigere. 

Te  penee  infiknetnm  postea  rescribere. 
2.  exrei  opidi  ciTOs.       22.  Naeb  effeeti  innt  folgt  nocb:  Tolentes  ee  opponere  opi- 
iuis. 

1  S.obe&  S.  133,  Uff.  136,  15ff.  140,  3ff. 

2.  Das  ewige  Buigrecht  der  fünf  Stftdte  Zürich,  Bern,  Lucem,  Freiburg 
s^Solothom  vom  23.  Mai  1477  s.  Eidg.  Absch.  EL,  S.  929  und  Segesser,  Bei- 
^  X.  Gescb.  des  Stanserrerkommnisses  Beilage  5. 


156  1477. 

nant  stipendiarii   ad   eum.     inter  Karolum   quondam   ducem 
Burgundie  et  Ludowicum  regem  Francie   modemum  modica 
fuit  differencia  in  fidelitate,  quia  ambo  nequam,  sicut  rei  exi- 
tu8  sepius  probavit. 
Jani5         [io8^]  Eodem  tempore  et  circa  festum  corporis  Cristi,  cum& 
rex  Francie  obtinuisset  in  Burgundia  superiori  opidum  insigne 
dictum    Lüsse,   Lothoringi,   qui  erant  in  propinquo,   quonun 
signifer  tunc  erat  nobilis  Amoldus  miles  de  Botperg,  sabbato 
Mai  31  ante  festum  corporis  Cristi  cum   suis   socüs  adierunt  Lüssin, 
Yolentes  ibidem  aliquid  contra  Lüssien^e«  attemptare  et  yidere,  lo 
si  predare  possent,  unde  melius  viyerent.   venerunt  ad  balneum, 
quod  ante  opidum  situm  est,  et  ibidem  interfecerunt  de  Lüssen- 
sibus  et  ipsorum  stipendiarüs  de  Francia  quinquaginta  et  tri- 
ginta  quinque  captivaverunt.     octo  quoque  yiri  in  fossato  in 
aqua  suffocati  sunt,     et  redierunt  cum  salute.  i& 

£o  tunc  prope  Bisuncium  et  in  illis  finibus  soldati  Bur* 
gundorum  et  soldati  Francie  simul  conyenerunt  confligentes  se 
mutuo.  de  Burgundorum  soldatis  ceciderunt  centum  quinqua- 
ginta, quot  autem  de  parte  adversa  ceciderint,  non  est  nobis 
notum,  et  yerisimiliter  yidetur  multos  de  Francis  cecidisse^» 
cum  Burgundi  tei^  non  yerterint  et  obtinuerint  campum.  et 
obtenta  Dola  per  regem  Francie^)  ducentos  Switzeros  suspen- 
derunt.  inter  quos  fuit  unus  de  superioribus  Switseris,  nomine 
Gebuff,  miles  Mortanensis^,  yir  quamyis  ignobilis,  tarnen  in 
armis  strennuus  fuit.  2s 

Et  extunc  undique  conyenerunt  de  Sweyia,  de  Appenzella, 
de  Nigra  Silya,  de  Franconia,  de  Payaria  et  partibus  Beni 
infra  et  supra  de  omnibus  confederatis  magne  lige  contra  regem 
Francie,  qui  sibi  superiorem  Burgundiam  acquirere  yolebat. 

Eo  tunc  yerenzella   spelte   in  Basilea  solyebat   1   libmm  u 
8  solidoSj  item  yerentzella  siliginis  36  noUdoSj  item  una  yem- 
tzeUa  ayene  solyebat  1  librom  2  nolidos. 

[lov]  Mortuus  est  rex  Castelle,  unde  orta  fuit  diyisio 
super  regno.  aliqui  yolebant  habere  regem  Hyspanie,  alii 
regem  Portugalie,  et  fiebant  magne  Utes  ibidem').  ^ 

5.  Oben  Aber  dem  Texte  steht:  1477.       33.  Oben  ftber  dem  Texte  steht:  A-hao  domini 
1477. 

1)  Eine  Einnahme  von  D6le  dureh  die  Fransosen  hat  damals  gar  nicht 
stattgefunden. 

2)  D.h.  der  bei  Murten  zum  Ritter  geschlagen  worden. 

3)  VgL  S.  1 60,  8  ff.  Die  Nachricht  vom  Tode  des  rex  Castelle  ist  so  wenig 
begründet  ak  die  136,  10  gebrachte  Tom  Tode  des  rex  Hjspanie.  Richtig  ist 
aber,  dass  um  die  Krone  Ton  Castilien  gek&mpft  wurde,  indem  die  Königinn 
IsabeUa  (seit  1474)  und  ihr  Gemahl  Ferdinand  die  Rechte  der  erstem  bis  sum 
J.  1479  gegen  König  Alfons  V  von  Portugal  verfechten  mussten. 


1477.  167 

Item  de  mense   maji    in   Bema   dominus   Adryanus   dex»i 

Bubembeig  per  scrutiniiun)  quod  fedt  de  acquiedtis  in  bello 

Mortano,  reperit  collerium  (sive  torquetem)  aureum  regis  Fran- 

de,  quod  cum  ipse  presentasset  consulibus  Bemensibus,  habuit 

'defectnm  in  ]rmagine  sancti  Michahelis,  que  eidem  coUerio  fuit 

abficisa.   BerRenses  deliberaverunt  velle  remittere  regi  Francie 

et  per  eundem   de   Bübenbeig   deliberaverunt    eciam   facere 

Teile  asfiistenciam  regi  Francie  contra  Burgundos  et  miserunt 

(^andern  Bübembeig,    qui  cum  magna  reverencia  fuit  recep- 

»m,  et  cum  sibi  offerrentur  dona  et  munera  plnrima,  noluit 

atme  acceptare,   sed   peciit   sibi   reservari   usque   ad   aliud 

tempos  magis  congruum^).    qui  cum  reyersus  nunciasset  lega- 

cioiiem  factam,   aliqui   indignati,    quod  fecisset  adherenciam 

Qomme  Bemen^ücm,  quidam  Johannes  de  Lapide  nobilis  ivit 

fiäd  consules  et  increpayit  totum  consulatum,  accusans  majores 

de  tradidone,  unde  facta  est  dissensio  inter  Bemenses,     ita 

ah'qui  sunt  Frantad,  aliqui  Burgondi.   Johannes  itaque  de  Lapide 

pablice  stans  in  communitate  dixit:   »quicumque  mecum  Yult 

iie  contra  regem  Francie  et  ad  Bui^undos^c  insidens  equo  in 

ftfoio  publice  accurrerunt  quadringenti  viri,  qui  secum  simul 

eiibant  dvitatem,  sicque  magnus  rumor  factus  contra  illum  de 

Bobembe^,  accusantes  quod  propter  munera  sibi  &cta  et  spem 

&mromm  habendorum  a  rege  Francie   talia  fierent,    et  non 

&it  ipse  nee  alii  sui  complices  securi^). 

2  [io9^]  Eodem  tempore  superrenit  quidam  nuncius  de  dyocesi 
Efstetenjt,  qui  yenerabili  viro  domino  Georgio  Bemolt  decre- 
tonmi  doctori  canonico  ecclesie  BstBÜienaü^)  portavit  a  suo 
unico  presbitero    Ulrico    Pemolt   inter   alia   sub   infrascripto 

\  koste: 

jfe  Gesta  circa  nos,  que  ingerunt  nobis  maximum  timorem. 
[am  dnobus    annis    elapsis    fuerunt    certi    domini    provincie 

\  ia^e^),  qtti  occupaYerunt  Danubium  infra  Pataviam,  fadentes 

I  i;  Nach  Schillixig  364  fand  die  Überbringung  des  vor  Murten  gefundenen 
^atöfisehen  Ordens  an  Ludwig  und  die  Beschenkung  Bubenbergs  statt,  als 
hsa  im  Herbste  1476  mit  den  übrigen  eidgenössisehen  Gesandten  (s.  oben 
^»*  A.  3}  den  fransösischen  Hof  besuchte. 

2;  Was  Knebel  hier  über  die  franiosenfreundliohe  Haltung  Bubenbergs 
^dietf  stimint  weder  mit  dem,  was  VaL  Anshebn  I,  118  f.  (neue  Ausgabe 
-'1'  Sber  dessen  frühere  Haltung  ersählt,  noeh  mit  seiner  sp&ter  erfolgten 
'^iinehel  selbst  S.  174,  4  f.  gemeldeten  Flucht  aus  Frankreich. 

3  8.  Band  n,  270  A.  2. 

i  «übieh  Freiherr  von  Graveneok,  Wolfgang  Graf  von  8ehaumberg, 
^^srieh  Ton  Liechtenstein  auf  Nikolsburg,  Johann  von  Starhemberg,  Zdenko 


158  1*77. 

ibi  yallum,  et  nova  thelonea  ultra  antiqua  receperunt  et  ex- 
torserunt,  ita  quod  nee  imperator  nee  aliquis  dominorum  prin- 
cipum  pugnavit  contra,  et  spoliayeront  circumcirca  homines 
commorantes  suis  bonis,  ita  quod  totus  populus  depauperatus 
est  et  depopulata  est  terra  et  maxima  penuria  est  in  Wienas 
et  circa  illa,  quia  illis  annis  nuUi  descenderunt  et  terra  ibidem 
inculta  permansit,  sicut  hodie  est  inculta.  prefati  domini,  qui 
talia  fecerunt,  sunt  omnes  per  sanctissimum  dominum  nostrum 
papam  excommunicati,  a^ravati  et  reaggravati  cum  omnibus 
eis  adherentibus  occultis  et  manifestis,  qui  prestant  eis  auxi-io 
lium  et  favorem.  nam  multi  sunt  potentes,  et  dicitur,  quod 
rex  Hungarie  et  dominus  episcopus  Patavienm  sint  eisdem 
predonibus  colligati  contra  imperatorem,  quia  dominus  impe- 
rator separayit  et  abstraxit  majorem  partem  episcopatus  Patha- 
vienm  et  erexit  ecclesiam  cathedralem  in  Wiena,  consenciente  is 
papa^),  et  ergo  vindicando  se  contra  imperatorem  adhesit  suis 
adversarüs.  isti  quoque  excommunicati  totam  circumjacentem 
provinciam  devastant,  opida  et  edificia  ex  utraque  parte  sub- 
vertuntur  et  devastantur,  et  est  timor  in  illis  partibus  Austrie 
et  eciam  apud  nos  in  EystetenM  episcopatu,  quia  filius  regis» 
Polonie,  qui  a  pocioribus  regni  Bohemie  assumptus  et  electus 
est  in  regem  Bobemie  in  contemptum  regis  Hungarie^),  qui 
regno  Bohemie  prius  multis  laboribus  et  expensis  Moraviam 
subjugavit,  et  dicitur,  quod  dominus  imperator  coronaverit 
filium  regis  Polonie  in  regem  Bohemie  in  contemptum  r^is2s 
Hungarie«"^).  et  ut  ipse  rex  Hungarie  vindicet  se  in  impera- 
torem, [uo]  fecit  treugas  pacis  cum  imperatore  Thurcorum  ad 
octo  annos  et  assumit  Thurcos  et  dat  eis  ingressum  ad  Ala- 
maniam,  et  prope  Croaciam^),  que  est  civitas  imperatoris,  Turci 
receperunt  mille  quadringentos  homines,  quos  abduxerunt,  et  so 
ceteros  interfecerunt,   devastaveruntque  totam  illam  terram  et 

18.  parte  fehlt. 

Ton  Stemberg,  Georg  von  Potendorf  und  mehrere  andere.«  Liehnowsky,  Oe- 
schichte  des  Hauses  Habsburg  VH,  168,  wo  diese  ganse  Angelegenheit  aus- 
führlich behandelt  wird.  VgL  auch  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  2,  267  ff.  und  oben 
108,  6  ff. 

1)  »Mittelst  einer  Bulle  d.  d.  16.  Jan.  1468  bildete  Papst  Paul  H  auf  Vei^ 
langen  des  Kaisers  Friedrich  aus  dem  CoUegiatstift  in  Wien  ein  Bisthum, 
indem  er  die  Stadt  und  Umgegend  mit  allen  Kirchen  ete.  Ton  dem  Hoehstifte 
Passau  trennte.«   Potthast,  BibL  hist.  Supplement  440. 

2)  Wladislaw,  der  Sohn  Kasimirs  von  Polen,  war  nach  Georg  Podiebrads 
Tode  1471  yon  den  böhmischen  Stfinden  sum  König  gew&hlt  worden. 

3)  Die  Belehnung  Wladislaws  durch  Friedrich  erfolgte  an  demselben 
10.  Juni,  an  welchem  der  Brief  des  Ulrich  Bemolt  geschrieben  ist. 

4)  Es  ist  wohl  Grati  gemeint    VgL  S.  174,  19. 


1477.  159 

sine  omni  timore  ibidem  exeunt  et  intrant^  et  imperator  Thur- 
corum  cum  exercitu  suo  ad  diatanciam  solum  unius  diete  a 
civitate  Saltzburgen^t  est.  in  diocm  Eystettense  sunt  instituta 
jejonia,  processiones  et  letanie  ad  placandum  deum.  ex 

sNovoforo  Eysteten^'*)  tercia  post  festum  corporis  Cristi  annoJaniio 
etc.  77. 

£o  tunc  dominus  imperator  et  Maximilianus  suus  filius 
erant  in  Wiena,  et  cum  y eilet  ire  ad  inferiorem  Burgundiam 
pro  contrahendo  matrimonium  cum  domicella  Bui^ndie,  fue- 

lonint  a  Wien^nsibus  ambo  prohibiti,  nisi  facerent  pacem  in  sua 
terra,  et  nisi  hoc  faciant,  oportet  eos  ambos  ibi  manere,  et  si 
nomquam  deberet  matrimonium  hujusmodi  habere  progressum. 

Feria  tercia  ante  festum  decem  milium  martyrum^   cumJaiui? 
jam  rex  Francie   in  Burgundia  suum  exercitum  circa  Bisun- 

licium  haberet,  et  de  illis  currentibus  sociis  fuissent  sex  milia 
congregati  hie  in  Alamania  et  venissent  ibidem,  invaserunt 
exercitum  regis  Francie  et  facientes  simul  conflictum  multi 
ex  utraque  parte  ceciderunt.  tandem  fugatis  Francis  ipsi  cam- 
pam  optinuerunt,  et  sero  facto,  quia  vtcina  erat  ibi  villa,  Theu- 

ttthunici  ponebant  se  ad  villam  et  putabant  esse  securi.  in  nocte 
autem  Franci  reversi  invaserunt  eos  in  quinque  locis  ville, 
incendentes  eam  igni,  et  quicumque  exirent  interficiebantur, 
reliqui  vero  combusti  erant  numero  tria  milia,  ut  dicebatur, 
et  ultra 2). 

£       Feria  secunda  ante  Gervasii  et  Prothasii  in  finibus  Bemen-  jani  le 
rnn  Si¥itzerorum  sero  venit  tanta  corruschacio  et  yentus,  toni- 
troa  et  fiihnina,    quod  homines    timebant   mori   ex   fiilminis 
percussione,    incendebatur    turris    ecclesie   parrochialis   sancti 
YiiLcencii  et  magnis  ymbribus  fuit  extincta.     sacrista,  qui  tunc 

»pulsabat  contra  tempestatem,  fulmine  percussus  mortuus  ceci- 
dit.  dominus  Nicolaus  de  Schamental  miles  armate  milicie 
percussus  in  ecclesia  fulmine  medius  a  capite  usque  ad  plan- 
tarn  pedis  semiyiyus  abductus  est  3).  [iio^]  yentus  e  domibus 
tecta  abyolvit  et  arbores  de  terra  eyulsit,  grando  omnes  sege- 

fttes  et  gramina  pratorum  demoUiyit,  granaria  forcia  seorsum  a 
domibus  edificata  in  terram  dejecit  et  detexit  domos. 

Eodem  tempore,  cum  jam  dux  Mediolani  propter  tyranni- 

3.  et  in  d.       10.  WienslbiiB.       10.  fhceret.       19.  nneina. 

1)  Neumarkt  in  der  Oberpfalx. 

2)  Am  17.  Juni  fand  das  Treffen  bei  Pin  statt,  über  welches  unten  S.  160, 
li£  und  A.  3  SU  yergleichen  sind. 

3)  Vgl.  Anshelm  I,  166  (I,  119  der  neuen  Ausgabe). 


TOr 


160  1*77. 

dem  suam  fuisset  interf ectuB ,  sicut  suprascribitur,  et  Medio- 
lanum  sue  relicte  et  seniori  filio  fecissent  obedienciam,  domina 
voluit  juniorem  preferre  Januensibus.  qui  cum  eum  recipere 
nollent,  ipsa  miüier  eciam  tyrannisare  contra  JanueuBes  in- 
cepit.  qui  mox,  ut  adsolent  Lombardi,  disposuerunt  traditoreB,^ 
qui  ipsam  dominam  ducissam  in  palacio  Mediolanensi  inter- 
fecerunt^). 

Illo  eciam  tempore  rex  Castelle  et  Legionis  mortuus  est, 
unde  inter  regem  Hyspanie  et  regem  Portugalie  fiicta  est  dis- 
sensio,  quia  uterque  regnum  istud  habere  voluit^).  lo 

Jiiiii22  Ante  festum  decem  milium  martirum  rex  Francie  mag- 
num  exercitum  habuit  ....  in  Burgundia  superiori,  qui  nite- 
batur  sibi  subjugare  totam  Burgundiam.  unde  Burgundi  dis- 
posuerunt armigeros  Almanos  de  superioribus  confederatis, 
qui  undecumque  convenerunt  et  yenientes  ad  Bisuncium  Yolue-u 
runt  pugnare  contra  Francigenas,  qui  erant  ad  duo  müiaria  a 
BiBuncio^).    et  cum  agrederentur  hostes,  primo  in  acie  restite- 

12.  ZwiBChen  »haibnitc  und  sin  BiiTg&ndi»c  ist  eine  Lftcke  gelmeeen. 

1)  Das  Gerücht,  dem  Knebel  folgt,  hat  die  Bewegung,  die  in  Genua  nach 
dem  Tode  des  Galeauo  Maria  ausbrach,  die  aber  schon  mit  Ende  April  ihren 
Abschluss  fand,  und  die  bald  darauf  geplante  Verschwörung  der  Brüder  des 
ermordeten  Hersogs  susammengeworfen.  Den  wirklichen  Sachverhalt  siehe  bei 
B.  Corio,  Historia  di  Milano  (Vinegia  1544)  426^  ff.  und  bei  Leo,  GescL  von 
Italien  ni,  419  ff.    Zu  Ermordung  der  Hersoginn  ist  es  nicht  gekommen. 

2)  Vgl  oben  S.  156  A.  3. 

3)  Vgl  S.  159, 13  ff.  Das  burgnndische  Heer  hatte  sich  bei  der  Abtei  Bat- 
tant  unmittelbar  vor  den  Thoren  von  Besannen  gesammelt  und  sog  lum  Ent- 
sätze von  Gy  (nordwestL  t.  Besan9onJ  aus ,  wo  der  Prins  von  Oranien  durch 
Craon  belagert  wurde.  Ein  Theil  des  französischen  Belagerungaheeres  war 
gegen  das  Schloss  Montcley  (am  1.  Ufer  des  Ognon}  ausgezogen ,  und  es  kam 
unfern  des  am  rechten  Ufer  dieses  Flusses  gelegenen  Pin  zu  einem  Zusammen- 
stoss  (Juni  17),  über  welchen  Gollut-Duyemoy  1371  f.,  Jean  de  Troyes  bei 
Comines^Lenglet  H,  143,  Comines  Buch  VI,  Kap.  3  und  der  in  der  Anmer- 
kung zu  dieser  SteUe  von  M^«  Dupont  (H,  190)  angeführte  Berieht  aus  den 
Lettres  et  buUetins  des  arm^es  de  Louis  XI,  Schilling  387  f.  nachxusehn  sind. 
Uff  sambstag  ante  Johannis  Baptiste  (Juni  21),  als  die  rete  furkomen  und 
angelangt  der  schad  und  niderleg,  so  den  Tutschen  durch  die  Frantsosen  be- 
gegnet, ist  durch  die  rete  eskannt,  dwil  gemeinen  Eydgnossen  durch  unnser 
bevelh  anbracht  und  zu  erkennen  geben  ist,  das  man  die  louffenden  knecht 
nit  inlassen  wöU  (ygL  S.  163,  A  3),  das  mann  denn  die  thor  bestellen  und  die 
nit  inlassen  söU,  denn  ir  hoptlutt  und  ob  eynich  wund  werent,  sust  all  ander 
gütlich  furwisen  und  sonderfdaby  die  thor  behütten  soL  Offnungsb.  V,  185. 
Der  Ausgang  des  Gefechtes  selbst  scheint  kein  entscheidender  gewesen  zu 
sein,  immerhin  war  das  Ergebniss  für  die  Burgunder  ungünstig,  einer  ihrer 
hervorragendsten  Führer,  der  Herr  von  Ch&teauguyon  war  gefangen  worden, 
sie  traten  ihren  Rückzug  an ,  und  in  Folge  davon  wurde  Gy  von  seinen  Ver- 
theidigem  preisgegeben. 


1477.  161 

nznt  adyeisariis,  hü  autem,  qui  post  vexillum  erant,  fugierunt, 
qui  continuo  interfecti  sunt,  de  quibus  fderunt  de  Basilea  10. 
de  Francis  ceciderunt  quingenti  equi,  et  multi  ex  eis  fuerunt 
interfecti.  et  illi,  qui  pennanserunt,  omnes  quos  poterant 
amicos  et  inimicos  spoliaTenmt  et  cum  magna  verecundia  re- 
Tenenmt.  et  nostri  Basäieiises  venerunt  die  sancti  Fridolini,  Jani  25 
reportantes  tarnen  vexillum  eis  traditum. 

Eodem  tempore  rex  Francie  obtinuit  civitatem  Anas  in 
Piccardia,  ubi  mültos  occidit  et  gladio  et  suspendio  ^).    ex  qua  re 

:  tota  Piccardia  permota  noiuit  facere  sibi  obedienciam.  in  quo- 
nun  sabsidiom  domicella  Burgundie  [in]  misit  exercitum,  et 
in  civitate  Gandavensi  ordinayit  dominum  ducem  Gallrie, 
quem  pater  suus  dux  Burgundie  dudum  captiyayerat,  capita- 
neum  et  in  f<{ro  publico  tradidit    sibi  yexillum^).     qui  mox 

MTit  ad  Piccardiam  pro  ipsorum  defensione.  dux  Clayensis 
mnc  tenuit  partem  regis  Francie  contra  domicellam. 

Kex  Francie  peccunia  deprayayit  Bemen«««,  Solodoren«^«, 
iTÜbTiigenses  et  Lutzernen«e«,  ita  quod  tenerent  partem  ejus 
eontra  Burgundos,  et  nichilominus  miserunt  suos  contra  regem. 

squorom  multi  sunt  interfecti,  reliqui  yero  cum  magna  confii- 
none  ad  propria  sunt  reyersi,  qui  eciam  in  reyersione  spolia- 
nmt  ümnes,  ad  quos  deyenerunt,  magni  nequam  et  latrones, 
^  adeo  male  egerunt,  quod  eciam  superiores  ciyitates  quosdam 
de  suis,  quos  habere  poterant,  captiyayertmt  et  plexerunt  capi- 

sdbos,  quia  multa  mala  egerunt  in  amicos. 

Feria  tercia  post  festum  sanctorum  Fetri  et  Pauli  aposto-JiUi  i 
loram  scripsit   reverendus   'pater  dominus  Johannes    episcopus 
BasiS»im  dominis  de   capitulo  Basiliensi  inter  alia,   quod  in 
ceito  loco,  quem  tamen  non  nominayit,   conyenissent  Franci- 

Kgene  cum  Burgundis  et  confligentes  mutuo  ab  utraque  parte 
ceciderunt  interfecti  multi«  tandem  preyalentes  Francigene, 
cum  Buigundi  abscessissent,  intrayerunt  ecclesiam  quandam  in 
honorem  beate  vii^inis  consecratam,  ubi  plurima  beneficia  ho- 

10.  9fredl«neia.       13.  captiyaTenmt.       24.  captiyaTennt.       33.  honore. 

1:  Die  Altstadt  yon  Arras  (die  cit6)  war  dem  Könige  schon  am  4.  Men 
^^^«liefert  worden ,  die  Neustadt  (ville),  die  sich  nach  einem  anfänglichen 
^'Wc^nkomxnen  wieder  gegen  ihn  erhoben  hatte,  wurde  gegen  Ende  April  von 
I^wig'  persönlich  belagert  und  nach  kuner  Zeit  «ur  Übergabe  genöthigt. 
^  i  ]kki  hielt  er  seinen  Einzag.  Jean  de  Troyes  bei  Comines-Lenglet  U, 
^nt  Molinet  n,  23ff.  Comines  Buch  V,  Kap.  15.  AnsheUn  I,  218  (I,  158 
'-sr  netieu  Ausgabe).    Rodt  II,  433  ff.   Legeay  U,  261  ff. 

X  VgL  S.  145,  10.  Hcnog  Adolf  von  Geldern  wurde  durch  die  Bürger 
■nGent  aus  seinem  Gefängnisa  befreit  und  an  die  Spitze  der  Truppen  ge- 
^^,die§ie  suflammenbrachten.  Comines  Buch  V,  Kap.  14,  17.  Molinet 
^  67.  Rodt  n,  468.    Legeay  II,  279. 

6ii:«rCkT0&ik»ii.  in.  11 


162  1477. 

minibus  prestabantur,  unde  ymago  beate  virginis  omata  fuit 
multiB  clenodiis  et  preciosis  vestibus.  ibidem  una  crux  habe- 
tur^  in  qua  eciam  sumptuoee  auro  et  argento  et  lapidibus  pre- 
ciosis de  ligno  sancte  crucis  Cristi  reconditum  habebatur.  que 
omnia  simul  et  omnia  ipsius  ecclesie  omamenta  et  clenodia^ 
sacrilega  manu  recipientes  abduxenint,  et  cum  a  custode  illius 
ecclesie  prohiberetur ,  et  increparet  eos,  cur  talia  facerent, 
eundem  custodem  in  ecclesia  interfecerunt,  ob  quam  causam 
credendum  est,  quod  angelice  persone  campanas  ipsius  ecclesie 
pulsaverunt,  cum  nullus  hominum  ibidem  mansisset.  ad  soni-  lo 
tum  quarum  Burgundi  convocati  irruerunt  in  Francigenas  et 
illi,  quasi  tenerentur  coUigati,  non  poterant  se  defendere,  omnes 
fuerunt  interfecti,  et  miraculose  tam  ymago  beate  virginis  quam 
crux  illa,  quas  abstulerant,  in  ecclesiam  sunt  transportate  et 
ibidem  locate,  [iii^]  ac  si  numquam  fuissent  deposite.    mira  res.  i^ 

joii  0         Feria  quarta  post  Kiliani  venit  magnus  grando.     item  et 

Juli  11  feria  sexta  depost  iterum  venit  grando  in  Leymental  et  usque 
ad  Binfeldiam  et  destruxit  vites  et  blada. 

Juli  so         Item  feria  quarta  post  Jacobi  in  Ensidel,  Ropoltzwilr  ^)  et 
ibi  prope  lacum  Thuricen^^m  omnes  segetes,  vites  et  pomeriaM 
atque  prata  fuerunt  omnino  grandine  demolita. 

Aug.  1  Feria  sexta  die  vinculorum  sancti  Petri  in  Leymental  et 
circa  Basileam  omnes  vinee  et  quod  metendum  de  blado  et 
avena  fuit  relictum,  totum  fuit  grandine  demolitum. 

Eodem  tempore  dominus  Maximilianus  filius  domini  Fri-ss 
derici  imperatoris  cum  certis  principibus  Havarie  fuit  in  Colonia 
et  voluit  ire  Brugim,  sed  non  poterat,  quod  Ludowicus  rex 
Francie  obstabat,  qui  magnum  collegit  exercitum  et  pugnabat 
contra  ducem  Gelrie,  ducem  Montanum  et  contra  alios  prin- 
cipatus  et  dominia  inferiora.  so 

Eo  tunc  maxime  gwerre  eran^  inter  Colonien««  capitulum 
et  civitatem  ex  una  et  Ropertum  archiepiscopum  ex  alia.  quos 
tunc  dicebatur  dominus  Maximilianus  concordasset,  et  utinam 
verum  esset,  cum  autem  ambe  partes  eandem  litem  sevissime 
contra  se  agerent,  dominus  Maximilianus  adjutorio  illustriss^ 
principis  domint  iucis^)  ....  Juliacensis,  qui  et  Montensis, 
dictas  partes  concordaverunt,  ita  ut  ipse  dominus  Bopertus 
archiepiscopus  maueret  episcopus  et  certa  castra  et  theolonia 
haberet,  dominus  autem  .  .  .  lantgravius  Hassie,  qui  Nussenam 

34.  cum  autem  und  du  Folgend«  ist«  wie  Tinte  and  Schriftaüge  zeigen,  spitor  geeelme- 
ben,  ftU  dM  Yorhergeliende.       36.  dominus  dnx.      S6.  39.  Fftr  den  Namen  eine  Lfteke. 

1)  D.  h.  RapperawyL 

2)  Wilhebn. 


1477.  163 

obtinoit  contra  Karolum  ducem  Burgundie,  ille  rector  et  ad- 
ministrator  archiepificopatus  esse  debet  et  est  ^).  et  deinde  do- 
minus Maximilianus  cum  dicto  duce  Juliaceim  et  Montaneim 
ge  contolit  ad  Pruxellam  et  nupcias  Yult  celebrare  cum  domi- 

^cella  Buigundie   in  Antwerpia.     Gandavenses    offerebant   sibi 

onam  tonnam  auri  et  omnes  ezpensas  nupciarum,    ut  apud 

eos  celebrasset    sed  mayult  in  Prabancium  quam  in  Flandria^). 

[112]  Eodem  tempore  refertur,  quod  dominus   rex  Frantzie 

fOimn   suum   dalphinum  desponsare  velit   filie  domini   nostri 

ttünperatons. 

Eodem  tempore  rex  Francie  pugnabat  contra  domiceUam 
Buigundie,  et  per  dominum  Oswaldum  comitem  de  Tierstein 
disposuit  soldatos  de  Switseris,  quotquot  habere  posset,  et  vo- 
cavit  eos  ad  Mulhusen  Suntgaudie,    et  cum  ibi  convenissent 

-ultra  duo  milia,  Omnibus  tradidit  stipendia  pro  uno  mense 
qoiuqne  üorenos,  et  plures  iverunt  ad  Frantziam,  alii  autem 
rerem  sunt,  quamvis  habuissent  soldatum  pro  integro  mense. 
iiii  neqoam  spoliaverunt  omnes,  ad  quos  venerunt  Mulhusen- 
sibus  magna  dampna  intulerunt     Basilien^e«  eos  intromittere 

»recusabant  et  contra  ipsos  nequam  majorem  custodiam  in  portis 
et  turribus  posuerunt,  quam  in  retroactis  litibus.  iidem  nequam 
midtas  minafi  BaaUieimbus  fecerunt,  vineas  eciam  destruxerunt 
et  botroB  inmaturos  de  vitibus  abstraxerunt.  pessima  gens,  que 
nee  honestatem  neque  jusjurandum  curant  neque  observant^). 

2  Eodem  tempore  rex  Hungarie  diffidavit  dominum  nostrum 
Fiidericum  Bomanorum  imperatorem  et  misit  litteras  omnibus 
cfntatibus  imperialibus  et  aliis  principibus  et  communitatibus 
in  hunc  qui  sequitur  teuerem ^). 

2.  dtfaftde  cum.       4.  Statt  PrazeUaiii  batte  K.  svent  gtttc]iri«1)«ii :  Bochbut^n. 

1]  Ben  betreffenden  Vertrag ,  den  die  Käthe  des  Henogg  von  Jolieh  und 
6er|p  den  26.  Juli  swischen  den  Parteien  yermittelten ,  8.  bei  Lacomblet,  Ur- 
kundenbuch  für  die  Geschichte  des  Niederrheins  lY,  S.  486  ff.  Einer  Mitwir- 
kosg  Maximilians  wird  in  demselben  nicht  erwfthnt 

2)  8.  bei  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  1,  157  f.  und  bei  Lichnowskv,  Gesch.  des 
Huset  Habsburg  YII,  ocecxcnf.  das  Schreiben  des  Dr.  Wilhelm  Marol- 
tJager  an  Maximilian,  Gent,  Juli  30,  in  welchem  er  ihm  auseinandersetzt,  dass 
^bddcB  Hmoginnen  wQnschen,  das  Beilager  möge  nicht,  wie  anf&nglich 
Winmt  gewesen,  in  Brüssel,  sondern  in  Gent  gehalten  werden.  VgL  unten 
&im3£ 

3)  Schon  im  Abschiede  des  Tages  lu  Baden  vom  25.  Mai  heisst  es:  »Heim- 
Wgen,  ds  die  Ton  Basel  uns  geseit  hant  ursach,  warumb  sy  der  Eitgnossen 
beeht  nit  me  in  ir  statt  Basel  lassen  wollten,  so  also  wider  und  für  au  reis 
nechend  und  inen  tu  mutwillens  und  tröiwort  in  ir  statt  eriöigent«  Eidg. 
AbidL  n,  S.  682  k. 

4)  Es  folgt  nun  das  Schreiben  des  Matthias,  Ofen  Juni  12,  das  Chmel, 

11* 


164  4477. 

[ii4]  Eodem  tempore  quidam  bonus  dominus  scripsit  domino 
Burkardo  Hanfstengel  vicario  domini  episcopi  Bssüiensis  inter 
cetera  in  hec  verbat): 

Item  hertzog  Maximilian  von  Oesterrich^  den  nu  zu  zyten 
die  Nyderlender  nennent  den  printz  von  Burgund,  ist  kommend 
von  K61n  gen  Brussell  und  mit  im  der  bischoff  von  Trier,  der 
bischoff  von  Metz,  der  hertzog  von  Gülch  und  Bergen  und  der 
hertzog  von  Cleve.  derselb  hertzog  von  Oesterrich  ist  yü 
herrlicher  enpfangen  worden  von  den  Niderlenderen  [lu^]  in 
allen  stetten  und  vil  köstlicher,  denn  der  erschlagen  herre  von  i 
Burgund  ye  von  inen  enpfangen  wart,  und  ist  von  Bruchsell 
geritten  gen  Gente.  do  habend  die  yon  Gent  inn  über  all 
mossz  köstlich  und  erlich  enpfangen,  und  ist  der  kirchgang 
zu  Gente  bescheen  in  biwesen  der  bischoffen  yon  Trier  und 

(Ang.  19]  Metz,  und  der  bischoff  von  Tomach,  dasz  ist  Tomacen^,  hatt  l 
die  ingesegnung  geton  und  den  herren  von  Oesterich  und 
die  jungfrowen  zusammen  gegeben,  und  ist  die  vermechlung 
bescheen  hinder  dem  fronaltar  in  der  kilchen  zu  Gent,  item 
der  uffischlag  zd  der  hochzyt  ist  köstlicher  gesin  vil  me  denn 
ye  keiner  gesehen  ist  worden  by  dem  alten  hertzogen,  und  3 
umb  die  acht  uren  yor  mittag  wurden  sy  zft  bette  geleit  und 

(Aug.  21]  blibend  uff  zwo  stunden,  und  domoch  ein  frölicher  dantz  mit 
nit  yil  gedöns  untz  zu  gewonlicher  zyt  in  die  nacht  ^),  und 

(Aug.  24]  domoch  so  band  die  yon  Gent  dem  herren  yon  Oesterrich 
gehuldet.  so  sind  aber  die  hertzogen  yon  Gulch  und  Clevea 
zu  Bruxell  bliben  und  weitend  nit  gen  Gente  und  band  also 
des  fursten  gewartet,  untze  dasz  er  wider  zu  inen  kommen  ist, 
und  do  band  ime  die  yon  Bruxell  gehuldet,  desglichen  band 
die  yon  Brück  och  im  gehuldet '}  und  ander  stett  und  lender. 
es  sind  öch  yier  höbtmann  gemacht  worden,  denen  wellend si 
die  Burgundischen  stStt  und  lender  gehorsam  sin,  und  die  rier 

Mon.  Habsb.  I,  2,  96 — 98  aus  dem  Original  im  k.  k.  Haus-,  Hof-  und  Staats- 
archiv abgedruckt  hat 

1)  Eine  ausführlichere  Beschreibung  der  Reise  Maximilians  von  S^öb 
nach  Oent,  der  Hochzeits-  und  Huldigungsfeierliohkeiten  daselbst  und  der 
Weiterreise  bis  Brügge,  von  einem  Begleiter  des  Hersogs  aufgezeichnet,  ist 
aus  dem  k.  k.  Haus-,  Hof-  und  Staatsarchiv  abgedruckt  bei  Chmel  I, ),  159 ff. 
und  bei  Lichnowsky  VU,  ccccxcvu  ff. 

2)  In  der  erwähnten  Beschreibung  heisst  es :  su  der  nacht  [nach  dem 
Tage  der  Einsegnung,  welche  Dienstai^s  den  19.  stattfand]  hat  man  herr  und 
frawn  zusamgelegt  Der  Tanz  fand  nach  ihr  am  Donnerstag  statt:  nach  essen 
die  junckhfrawn  tanntzt  und  tanntzen  auch  in  dem  zirgkel. 

3}  Am  28.  ritt  Maximilian  mit  seiner  Frau  und  der  Hersoginn  Wittwe 
von  Gent  nach  Brügge.    Am  29.  huldigte  diese  Stadt 


1477.  165 

sollend  bedencken  mit  macht  dem  kung  von  Franckenrich 
widerstand  z&  t&n.  imd  zu  diser  sach  hatt  geben  der  fürst 
Ton  Oesteirich  zwen  mann,  ire  nammen  sind  noch  nit  offen- 
bar, die  stett  aber,  lender  und  herren  und  ritterschafft  habend 
idie  andren  swen  dar-  [lu]  geben,  der  ein  ist  graff  Engelbrecht 
Ton  Nassaw,  der  ander  ist  noch  nit  genant,  doch  sagt  man, 
es  sy  ein  grossz  geachter  mann. 

Eodem  tempore  rex  Hungarie  occupavit  cum  magno  exer- 

;    citu.  Anstriam  et  presertim    Novamcivitatem   prope   Yyenam 
hnovem  yicibus  insultavit  et   multos  bonos  viros  ibidem    per- 
didit,  et  recessit  et  se  disposuit  ad  obsidendam  Wienam,  racione 
cttjnfl  Vfieuenses  preparant  arma  ad  se  defendendum. 

Idem  rex  Hungarie  cepit  dominum  Alexandrum  episcopum 
ForÜTien^^m,  qui  cum  domino  imperatore  fuit. 
1^      Idem  rex  multa  castra  et  castella  Austrie  cepit  et  occupat 
qaasi  totam  Austriam. 

Eodem  tempore  domini  superiores  confederati  miserunt 
nuncios  ad  quendam  capitaneum  regia  Francie,  nomine  de 
Granso,  qoi  tunc  in  superiori  Burgundia  habuit  magnum  exer- 

icitmn,  unum  de  Bema,  videlicet  Adrianum  de  Bübenberg 
militem,  et  unum  de  Thurego,  dictum  den  Waltman  militem, 
qni  in  itinere  per  dominum  de  Bamont  de  Sabaudia  capti  et 
in  campe  decapitati  sunt,  et  cum  ipsi  non  redirent  nee  sei- 
rent  confederati,  quo  venissent,  miserunt  Bemenses  unum  nun- 

scinm  pedestrem  ad  investigandum  quo  venissent  vel  ubi  essent. 
arreptns  a  domino  de  Granso  suspensus  est  ad  pedes.  unde 
confederati  indignati  sunt,  quid  fiat  nescitur.  timetur,  ut  ipsi 
se  Tindicent,  et  sie  iterum  habebimus  lites  ^). 

Die  sancti  Bemigii  episcopi  et  postera  die  fuit  magnum  oct.  i 

^gelu.  eodem  tempore  verentzella  spelte  solvit  1  libram  7  solt- 
dos  in  Basilea.  item  8  sextarii  granorum  spelte  vendebantur 
pro  32  solidis.    item  8  sextarii  siliginis  vendebantur  pro  18  so/t- 

n.  Wl«Mnefi. 

1)  In  Folge  BesebluBseB  des  Tages  zu  Zarieh,  27 — 31.  Juli  (Eidg.  Absch. 
n,  S.  691  n) ,  wurden  mit  Beglaubigungsschreiben  yon  4.  und  12.  Aug.  Adrian 
von  Bubenbeig,  Hans  Waldmann  und  Hans  Imhof  Ton  Uri  an  den  König  von 
Fnnkreieh,  an  den  Herrn  Ton  Craon  und  die  königlichen  HaupÜeute  in  Bur- 
l^d  abgeMndt.  Über  ihre  Annahme  bei  Craon  und  am  französischen  Hofe 
«•Zdlweger  im  Archir  1  schwei«.  Gesch.  V,  71,  147  f.  Eidg.  Absch.  ü,  S.  703 
Nr.  919  mit  den  Anmerkungen.  Unten  S.  174,  1  ff.  Über  die  Sendung  des 
Grossveibels  von  Bern,  Heinrich  von  Kunried,  lu  Craon  s.  Eidg.  Absch.  II, 
8.698  Anm. 


um 


166  1477. 

dis.    vinum  commune  et  satis  acerbum  soma  vendebator  pro 
30  Bolidis,     et  fiiit  magna  caristia  in  Burgundia  superiori. 
septT29         [ii6^]  Interim  quod  in  Thurego   traetaretur  circa  festum 
sancti  Michahelis  de  unione  facienda  inter  dominum  Maximi- 
lianum  principem  Burgundie  et  ejus  uxorem  filiam  quondams 
domini  Karoli  ducis  Burgundie  et  ejus  totam  patriam,   inter 
dominum  nostrum  Fridericum  imperatorem,  ci^itates  imperiales 
Sweyie  et  illam  ligam  superioris  Almanie  %  supervenerunt  nova 
de  superiori  Burgundia  infrascripta,  quia  rex  Frantzie  obsedit 
tunc  ciyitatem  Dolam  et  obtinuit  Groyam^)  et  inciperet  conquas-i 
sare  murum  Dolanen^^m  et  habuisset  exercitum  viginti  milium 
Tirorum  ibidem  in  partibus  et  fastaret  illam  patriam  et  undi- 
que  Almanos  occideret,  Basilien«^«  habuerunt  tres  yiros  fortes, 
qui  inter  pedites  erant    cajoitanei,   quorum   primus  vocabatur 
Werlinus  Rieher  de  Hegenheym,  lue  fuit  cum  certis  peditibusi 
in  Dola^   alius  vocabatur  Meinradus  Schüts  de  Waltzhüt,  hie 
fuit  in  Salin  cum  certis  peditibus  hincinde  de  Basilea  et  Alis 
finibus  coUectis,   tercius  vero  fuit  Ubicus  Traber,   hie  fuit  in 
Wyson,  et  cum  rex  Francie  occuparet  Croyam,  cum  suis  agres^ 
sus  fuit  eandem  et  clam  ascendit  muros  cum  scalis  et  machi-i 
nis,   intravit  et  ex  illis,   qui  in  eo  erant,   in  insultu  occidit 
ducentos   Frantzigenas ,     alii    dimiserunt    se    extra    muros   in 
funibus  et  alias  cadentes  fiigierunt.     hie  scripsit  BasilienWietö 
in  hac  forma: 

Den  strengen,   fursichtigen,  wisen  herren  burgermeister: 
und  rftte  der  statt  Basel  minen  gnedigen  herren. 

Wisen,  frommen,  gnedigen  lieben  herren.  min  under- 
tenig,  willig,  gehorsami  dienst,  nochdem  und  uwer  wisheit  all- 
weg  gern  von  mir  ere  und  guttes  hortend  sagen,  kan  ich  umb 
uwer  wisheit  nit  verdienen,  doch  sol  uwer  wisheit  wissen,! 
Sept.  30  dasz  ich  uff  zinstag  frflg  nechst  noch  sant  Michels  tag  wol  mit 
20  und  hundert  Tutzscher  knechten  und  zweyhundert  Walchen 
zu  Wyson  usz  und  gon  Croy  getzogen  und  die  [iie]  statt  ge- 
sturmpt  und  am  stürm  gewonnen  und  35  gefangen,  öch  sust 
grosz  gut,  und  by  200  Frantzosen  erstochen,  3  hSbtpaner  und 

10. 11.  compMsare.       12.  Tiram.       14.  oampitan«i.       17.  cum  fehlt. 

1)  Öffiiungsb.  V,  188:  uff  suntag  nach  Michahelis  (Oct.  5)  urirt  ein  taf! 
Zürich»  des  obents  an  der  herberg  se  sind,  swuschen  gemeiner  verejmung  und 
den  Burgunschen.  Es  scheint  aber,  dass  der  Tag  verschoben  wurde,  denn  das 
Ergebniss  der  Verhandlungen  mit  den  Burgundern  findet  sich  erst  in  einem 
Abschied  vom  16.  Oct.  niedergelegt    S.  unten  S.  170,  18  ff.  und  Amn.  2. 

2)  Gray  war  seit  dem  ersten  Einrücken  der  Fransosen  in  die  Grafschaft 
in  deren  Hftnden  geblieben  und  hatte  einen  ihrer  Hauptstütspunkte  gebildet 


1477.  167 

4  Tenlin  gewonnen,  und  mir  nit  me  denn  fünf  jpiiszknech  wiindt 
rorden.  so  sind  ftch  in  der  statt  ob  800  Frantzosen  gewesen, 
die  do  über  die  muren  uszgeyallen  sind^).  geben  uff 

mittwochen  nechst  noch  sant  Michels  tag  anno  etc.  77.  Oet.  i 

Uwer  williger  diener 
Ulrich  Traber  hftbtman^). 

llii  vero  duo  assumptis  sibi  hüs,  qui  voluntarii  erant  ad 
pognam,  ibant  et  per  castra  Frantzigenarum  euntes  venerunt 
com  magno  labore  ad  Dolam  feria  secunda  ante  Michahelis '),  8«pt.  29 
et  quid  ibidem  egerint,  infirascripta  epistola  per  Meinradum 
Schütz  ciyibus  BaaiUensibus  missa  declarat,  in  hec  verba  vi- 
delicet: 

Den  fursichtigen,  strengen  herren,  burgermeister  und  rate 
der  stat  Basel,  wir  tund  uch  z&  wissen  unsem  armen,  willi- 
gen dienst  zu  allen  zyten.  wysen,  lieben  herren.  nochdem 
dasz  ich  gon  Salin  kommen  bin  und  die  knecht  truwlich  ge- 
Antwort  hab  nochdem  denn  mir  geschriben  was,  do  hatt  man 
mich  und  alle  min  knecht  truwlich  und  erberlich  uszgericht. 
nochdem  hab  ich  einen  hotten  gen  Doli  geschickt  zt  Werlin 

sBiecher  minem  vettern,  herusz  zu  kommen  gen  Salin  zu  mir. 
^bald  er  kommen  ist,  sind  die  knecht  truwlich  und  erberlich 
Qszgeiicht.  nach  dem  hatt  der  printz^)  an  uns  begert,  dasz 
^  gen  Toll  in  die  stat  ziehen  woltend  mit  der  kuntscha£f); 
Berlin  Riehers  minen  vettern,    do  ist  im  worden  abgeschla- 

Igen  von  den  gemeinen  höbtlüten,  und  was  das  ir  antwort,  si 
kokend  in  kein  belegen  slosz  ziehen,  und  über  dasselb  so 
fragten  sy  mich  Meynrat  Schuttzen,  was  ich  mit  miner  rotten 

1121.  eberUeli. 

1  QoUut  nennt  als  den  Tag  dieser  Einnahme  Ton  Qray  »une  yeille  de 
^Michel«,  Barante,  Hist  des  ducs  de  Bourgogne  XI  (Paris  1826),  325  den 
^-  Sept,  Rodt  n,  484  den  27.  Sept.  Die  beiden  letstem  sowie  Duvemoy  in 
den  Anm.  1  und  2  au  S.  1375  seiner  Ausgabe  von  Gollut  nehmen  im  Oegen- 
ati  lu  letiterem  und  zu  der  Angabe  Knebels  173,  27  nur  Eine  Einnahme  von 
Gray  an  und  verlegen  die  von  Molinet  geschilderte  nächtliche  Überrumpelung 
i«r  Stadt  auf  jene  SeptembertÄge.    Vgl  S.  173  A.  1. 

2*  Jak.Heinrich-Petri,  Der  Stadt  MühlhausenGeschÄhten,  erz&hlt  S.  198, 
aislTiieh  Traber,  ein  geborener  MtÜhauser,  in  der  Folge  nicht  zu  der  ihm 
m  PriBien  v.  Oranien  vemprochenen  Besoldung  und  zur  Wiedererstattung 
w für  denselben  gemachten  Auslagen  kommen  konnte,  sich  zuletzt  durch 
aanbiflge  in  Burgund  schadlos  zu  halten  suchte  und  auf  einem  solchen  am 
'  Apr.  1479  getödtet  wurde.   S.  auch  die  Beilage  über  Gray. 

3  Michaelis  fiel  1477  selbst  auf  einen  Montag.  Dass  der  29.  Sept  das 
^cfetige  Datum  ist,  eigiebt  sich  aus  S.  168,  7,  vgl  mit  168,  12,  13. 

^\  Von  Oranien,  Johann  von  Ch&lon. 


1 68  i477. 

tun  wolte.     do  gab   ich  min  antwort,   ich  wolte  mit  minem 
vettern  Werlin  Rieher  hinin  gen  Toll,    [iie^]  wer  do  mitt  mir 
wollt;   der  mocht  es  wogen  in  dem  nammen  gottes.     also  zu- 
gend  sy  hin  in  Tutzschland.    do  nam  ich  Schütz  und  Werlin 
Rieher  und  bestaltend  knecht  dem  fumemmen  herren,  als  vill 
als  uff  6  hundert  man,    uff  ein   nuwes,    einen  monat  zehen 
francken,   und  also  zugent  wir  hin  gon  Toll  und  zugent  uff 
mittag  durch  der  Frantzosen  hör,    und  do  nu   uns  gott  das 
gluck  gab,  dasz  wir  gen  Toll  komen,  do  überfielend  wir  sy  in 
der  nacht  und  erstochen  ire  by  20  mannen  und  dry  edlen  ini 
den  schantzen  by  den  büchsen,  und  fluchend  usz  den  schantzen. 
do  momendes  ward,  machtend  wir  fluchks  ein  ander  ordenung 
Sept.  30  und  anschlag,  dasz  was  uff  zinstag  umb  die  dru  noch  mittag, 
doby  was  der  von  Montpalin  der  obrest  höbtman  zu  Toll  *)  und 
herre  Conrat  von  Ampringen^)  ritter  und  junckher  Hetzel  vom 
Zessingen  ^)  als  hSbtlüt  der  reysigen   und  ich  Meinrad  Schütz 
als  ein  höbtman  der  f&sszknechten  by  600,  und  zugent  heym- 
lieh  hinusz  unser  by  400  und  by  hundert  rutter  und  über- 
fielend  die  Frantzosen  in  den  schantzen  und  by  den  buchsen 
und  erstochen  ir  ob  800  Frantzosen  by  den  buchsen  und  ini 
den  schantzen,   graffen,  fryen,  vil  ritter,  ob  vier  grossz  höbt-  ! 
buchsen  und  all  ir  schlangen,   und  do  nu  wart  in  der  nacht 
do  machten  wir  ein  veldegeschrey  und  junckten  wider  hinusz 
mit  wenig  lütz.    do  hübend  sy  an  zu  fliehen  und  zu  dem  here 
zu,  und  liessend  alles  das  ligen,  das  sy  hattend  und  brechend» 
uff  im  here  mit  allem  irem  volk  und  zugent  schantlich,  läster- 
lich und  böslich  ab  und  [in]  liessend  ston  ire  wegen,  win  und 
brot  und  alles  das  schier  hattend  und  liessend  ir  graffen,  rittet 
und  knecht  ligen  in  dem  leger,    also  macht  sich  der  schimpf, 
und  sind  die  von  Toll  und  ander  ire  gesellen  gewesen  onwina 
by   14  tagen,    sust  ist  fleisch  und  brot  ein  notdurfit    do  ge-  ! 
wesen.    und  wenn  doch  kein  man  grösser  ere  nie  gehebt  haben 
als  wir,  dasz  wir  die  frommen  lütt  errettet  haben,    und  sollend 
doby  wissen,  dasz  unser  ist  gewesen  in  der  statt  Doli  der  Wel- 
schen  und  Tutzschen   zu  rossz  und  zu   f&ssz   by   zweytusent^i 
mann  und  nit  me  etc.  und  dasz  das  worlich  sy,   dessz  setzet 
der  von  Montpolin  der  obrest  höbtman  von  den  Welschen  sin 
eygen  ingesigel  getruckt  an  disen  brieff  und  domoch  herre 

1]  Dedans  la  viUe  estoit  prineipal  capitaine  le  seigneur  de  Montbaillon. 
Molinet  U,  49. 

2)  Ambringen  öbÜ.  von  Krotiingen  im  Breiggau. 

3)  Zäsingen  im  Sundgau,  vgL  Band  II,  75  A.  1.  —  An  dieser  Stelle  steht 
ebenso  deuüich  Hetzel,  wie  S.  169,  1  Wetzel. 


1477.  169 

Conratt  von  Ampringen  ritter  und  junckher  Wetzel  von  Zes- 
singen,  Mblutt  ander  den  reysigen,  Ach  fusszknechten  ^). 
da  tum  uff  mittwochen  post  Michahelis  anno  etc.  77.  Oct.  i 

Uff  das  hett  herre  Conrat  von  Ampringen  sin  eygen  in- 
sgesigel  getnickt  für  uns  presten  halb  der  unsem. 

Meinrat  Schütz  und  Werlin  Rieher 
uwer  diener. 

niis  temporibus  in  comitatu  Gortzensi  tot  erant  locuste 
magne,  ut  cum  se  elevarent  a  terra  et  volarent  contra  solem, 

i'ut  8ol  non  posse^  videri,  et  jacerent  in  terra  mortui  ad  longi- 
tudiDem  imius  digiW  et  plus. 

Circa  mare  Aquilegiense  dicebatur  quod  tot  vermes  repe- 
rent  ut  nullus  posset  eis  resistere,  et  locuste  comederent  omnia 
Tirenda  fena  et  foKa  vicium  et  arborum,  ymmo  et  terram. 

1^  Eodem  tempore  Leodienses,  nequam,  prout  ab  antiquo 
faerant,  voluenmt  intromisisse  regem  Francie.  quod  cum  do- 
miniis  Maximilianus  comperit,  cepit  potenciores  civitatis  et  po- 
teidorem  quartavit,  alium  quidem  decollavit,  ceteros  reservavit 
plectendos  60. 

^  [it7^j  Hie  est  tytulus  domini  Maximiliani  filii  imperatoris 
FridirW): 

Maximilianus  dei  gracia  dux  Austrie,  Burgundie  et  Bra- 
knde,  comes  Flandrie  et  Tyrolis  etc. 

Ulis  diebus  dominus  comes  Eberhardus  de  Wirtenberg  se 

»confederavit  cum  duce  Ludowico  opulente  de  Pavaria,  mar- 
cliione  Brandenbui^enÄt,  episcopis  Herbipolenw,  Eisteten^t, 
Bambenbe^ensi ,  Saltzburgensi,  Frisingen^t  et  comite  palatino 
Beni  contra  dominum  Sigismundum  ducem  Austrie  et  suos 
confederatos'). 

^  Sex  Himgarie  obsedit  jam  per  decem  et  octo  ebdomadas 
Wienam. 

Et  in  Omnibus  partibus  Athisis,  Swevie,  Pavarie,  Switzie 
et  citra  Senum  superiorem  magna  est  caristia  vini  et  bladi. 
inAIpibus  superioribus^  postquam  messuerunt  avenam,  cecidit 

^mx  adeo  quod  non  potuit  sublevari. 

S.  B.  dift  Naelitriige.      10.  posient.      11.  digi.      13.  commed«rent  locait«  comederent. 

1]  Vgl  Molinet  II,  49f.  Gollut-Duvemoy  1375.  Comines  Buch  \^, 
%.  3.  Gollut  setzt  das  Ereigniss  auf  »un  premier  dimanche  d'octobre  que 
'OB  diet  havoir  est6  le  quart  jour,  combien  que  je  treuve  que  ce  fut  le  premier 
^nn  Tiel  m^orial  de  ce  silge.« 

2)  Vgl  unten  S.  177,  19. 

3  Von  einem  solchen  Bündniss  findet  sich  bei  St&lin,  der  es  m,  588  oder 
>^^^  bitte  erwfthn^i  müssen,  nichts. 


170  1477. 

oct.  18  In  Basilea  solvebat  die  sancti  Luce  anno  77  una  veien- 
cella  Spelte  32  ^oUdos,  item  1  verentzella  grani  3  libre»,  6  so- 
lidos.  item  una  verentzella  siligims  2  libro«;  14  solidos.  item 
una  verentzella  avene  1  Uhram  5  aolidos.  item  una  soma  ve- 
teris  vini  2  hhras  6  solides .  item  una  soma  novi  vini  32  so-s 
lidos, 

[iis]  nio  tempore  dominus  rex  Hungarie  castra  in  Austria 
recepit  et,  ut  dicitur,  eciam  Wienam,  quam  18  septimanis  ob- 
sedit  et  in  werda  prope  Danubium  jacebat,  jam  accepit^j. 

Et  exadverso  dicitur,  dominum  regem  Polonie  Oven  (Bu-i 
dam)  in  Hungaria  cepisse,    et  sie    undiquaque  mala  in  tota 
Cristianitate  emergunt,  que  omnia  imperator  Fridericus  tercius 
omnino  non  curat. 

Tota  Cristianitas  periclitatur,  quod  nee  papa  nee  imperator 
nee  omnes  cardinales  neque  principes  impeni  curant,  et  quantof 
plus  exasperantur  contra  plebeos,   tanto  plus  sibi  faciunt  in- 
obedientes. 
[Oct.  16]         Dieta  tenta  fuit  inter  principes,  civitates  et  communitates 
Uge  magno  superioris  Alamanie  ex  una  et  oratores  cristianis- 
simi  principis  domini  regis  Francie  et  illustres  principem  etl 
principissam  Maximilianum  ducem  Austrie,  Bui^undie  et  Bra- 
bancie  etc.  et  Mariam  suam  conjugem  filiam  quondam  domini 
Karoli  ducis  Burgundie   et  alios  principes,   comites,  barones, 
nobiles,  civitates  et  communitates  superioris  et  inferioris  Bur- 
gundie ex  alia  partibus  in  Turego  CouBtanciensis  dioc^W«,  et^ 
ibidem  in&ascripti  articuli  fuerunt  conclusi^j. 

Primus:  Quod  de  cetero  in  civitatibus  et  castris  princi- 
pum,  civitatum  et  confederatorum  nullus  sustineri  aut  intro- 
mitti  debeat  adversans  illustrissimo  duci  Maximiliane,  sue 
conthorali  ac  illis  de  alta  Bui^ndia,  nequaquam  eisdem  pre-l 

11.  BQdftm  ist  aber  den  Namen  Oven  gescbritiMa. 

1)  VgL  über  die  Eroberungen  des  Matthias  in  Österreich  Lichnowsky  VII, 
174,  176.    Zu  einer  Einnahme  Wiens  ist  es  damals  nicht  gekommen. 

2)  Der  Tag  fand  am  16.  Oct.  staU  (vgl.  S.  166  A.  1).  Eidg.  Absch.  II, 
S.  701.  Staatsarch.  Basel  A.  G.  5,  224  flf.  findet  sich  unter  der  Überschrift 
»abscheid  des  tag  zu  sant  Gallen  tag  anno  77  mit  den  Burgundern  Zürich  ge- 
halten« ein  Theil  der  Verhandlungen,  nebst  dem  Entwürfe,  dessen  Inhalt 
Knebel  hier  auszugsweise  mittheilt.  Dieser  Entwurf  (ygl.  Eidg.  Absch.  11, 
S.  702  k),  der  die  Grundlage  des  auf  dem  Tage  zu  Zürich  im  Januar  147S 
vereinbarten  Friedensschlusses  bildet,  schliesst  sich  seinerseits  an  die  Vor* 
schlAge  an ,  welche  die  burgundischen  Gesandten  in  Folge  der  von  den  Eid- 
genossen am  27.  Mai  ertheilten  Antwort  (Eidg.  Absch.  n,  S.  680  ee),  auf  dem 
Tage  vom  27.  Juli  in  Zürich  machten,  und  die  ebenfalls  in  dem  Bande  A.  G.  5, 
220  ff.  enthalten  sind.  Wir  drucken  diese  Vorschläge  sowie  den  Entwurf  vom 
16.  October  in  den  Beilagen  ab. 


1477.  171 

stando  auxilium  seu  favorem  etc.  et  viceversa  sie  agere  debent 
erga  principes,  cmtates  et  confederatos  Maximilianua  et  Bux* 
^riindi. 

Secnndus:  item  de  cetero  libere  et  sine  impedimento  quo-* 

inuncninque  de  liga,  ad  quos  bella  spectabant,  permiasum  est, 

Qt  Buigundis  adducantur  victualia  et  alia  mercimonia,  commu-* 

nicando  eisdem,  ut  hactenus  consuetum  fiiit,  commune  forum. 

Terciua  est  de   stratis  et  tüs  publicis  ad  ciyitates  Lyon 

et  Gebennam   pro  mercatoribus,  quibus  absque  impedimento 

.^patebunt  sine  novis  exaccionibus  sive  theloneis. 

QuartuB  est  de  restitudone  facienda  duci  Lothoringie 
eiTitatom  et  castrorum  suorum  ablatorum  tempore  belli  per 
ducem  quondam  Karolum  Burgundie. 

[11$^]  Quintus   de   eristianissimo    rege   Ludowico  Francie, 
^qiiod  si  idem  intrare  velit  factam  concordiam  in  Thür^^,  be- 
nigne per  principes,  civitates  et  confederatos  recipiatur  absque 
cttjuscumque  de  liga  renitencia  et  contradiccione. 

Sextus:  quod  partes  hincinde,  ad  quas  bella  ista  specta- 
bant,  dimiserunt  et  renunciayerunt  homicidüs,  rapinis  et  in- 
^cmdiis  tempore  belli  factis  et  agitatis.  < 

Septimus  de  fide  principum,  civitatum  et  confederatorum 
de  liga  ad  servandam  concordiam  in  ista  dieta  factam  ^  reser- 
Tito  nichilominus  dominis  de  liga  Romano  imperio  et  intelli- 
zencia  priori  facta,  cum  se  primitus  confederaverunt. 

2  Item  de  castris  duobus  expresse  nominatis  ducis  Lotho- 
rmgie  ablatis  tempore  treuge  seu  constitute  pacis  per  guber- 
Mtorem  Lutzelbuigen^^m  recessum  extitit,  quod  dux  Lotho- 
imgie  a  domino  Maximiliano  dicta  castra  per  suos  legatos 
expettere  debeat.    quod  si  dux  Maximilianus  dicta  castra  red- 

>dere  recusaverit,  in  proxima  dieta  res  ista  ante  omnia  negocia 
debeat  pertractari,  et  si  compertum  fuerit,  dicta  castra  tempore 
constitute  pacis  ablata  fuisse,  quod  eo  tunc  ad  jussionem  con- 
federatorum eadem  dux  Maximilianus  teneatur  una  cum  cap- 
ÜTis  absque  omni  dampno  ducis  Lothoringie  integre  restituere  ^). 

£  Item  est  una  specialis  littera  obligatoria  ducis  Maximi- 
Üani  et  sue  conjugis  Marie  et  illorum  alte  Burgundie,  faciens 
tnendonem  de  centum  milibus  et  quinquaginta  milibus  flor«- 
mtm  Renensium  solvendis  et  expediendis  per  ducem  Maximi- 

25.  DieMm  Absatse  hMi  Knebel  iocUtubc  TorangOMUt,  es  ist  dies  ab«r  ein  Yereeho,  der 
lo^lt  deBBelben  gehört  nicht  dem  Friedeneentmirf  an,  sondern  einem  davon  getrennten 
Artikel  des  Abechiedee.   S.  Anm.  1. 

1   8.  Eidg.  Absch.  H,  8.  702  m.  A.  G.  5,  224. 


172  14''7. 

lianum  et  suam  conjugem  tribus  annis  proxime  futuris,  inci- 
Jani  24 piendo  proximo  Johannis  Baptiste  die,  dando  quinquaginta 
milia,  sie  continuando,  quousque  realem  et  actualem  principes, 
civitates  et  confederati  assecuti  fuerint  solucionem.  propter  con- 
cordiam  superius  tactam  locavit  [ti9]  in  pignus  dux  Maximi-s 
lianus  tres  ciyitates  inferioris  Alamanie,  et  Burgundi  tres  civi- 
tates alte  Burgundie. 

Tenor  dicte  obligacionis  littere  seqnitur  in  hec  verba^). 

Nos  Maximilianus  et  Maria  de  gracia  dei  duces  Austrie, 
Burgundie  et  Brabancie  ac  comites  Flandrie,  et  nos  omnes  etio 
singuli  alte  Burgundie  hüs  litteris  dicimus  et  fatemur,   quod 
quemadmodum  superioribus  diebus  inter  illustrissimum  et  ge- 
nerosum   principem    et  dominum    dominum    Karolum   ducem 
Burgundie  carissimum  patrem  nostrum  et  dominum  graciosis- 
simum  felicis  recordacionis  ex  una  et  illustrissimos,  generosos,  i5 
reverendissimosque  principes  et  dominos  ducem  Sigismundum 
ducem  Austrie,  Robertum  episcopum  Argentinen^^m  palatinum 
Reni  ducem  Bavarie  et  lantgravium  Alsacie,  Reinherum  ducem 
Lotboringie  et  marggrafium  etc.,  Johannem  episcopum  Basi- 
lien^^m  ac  omnes  confederatos,  civitates,   districtus  sive  pro-» 
vincias  infra  nominatas  Thuregum,   Bemom,   Luceriam,   Ura- 
niam,  ■  Switsdam,    TJnderwalden  supra  et  infra  nemus  dictum 
Kemwald  residentes,  Zug,  Glaris,  Friburg,  Solatom,  magistros 
civium,  senatores  et  cives  Argen tinen^e^,   BasiUen^e«,   Colum- 
barien^^,  Sletzstaten^e«  ac  omnes  ipsis  conjunctos  et  attinentes» 
ex  altera  partibus  dissensiones  et  bella  orta  sunt,  racione  quo- 
rum  nos  partes  ambe  ad  laudem  omnipotentis  dei  et  utilitatem 
tocius  patrie  concordati  et  pacificati  hincinde  sumus,  ita  tarnen, 
quod  nos  prenominatis  principibus,  dominis,  civitatibus,  distric- 
tibus  sive  territoriis  dabimus  et  trademus,  volumus  eciam  dareao 
et  tradere  centum  milia  et  quinquaginta  milia  bonorum  flore- 
norum  Renen^um,  promittimus  et  pollicemur  nos  predicti  dux 
'  Maximilianus  et  Maria  nostra  conjux  pro  nobis  et  nostris  here- 

dibus  et  successoribus  per  bonorem  et  dignitatem  nostri  prin- 
cipatus  et  nos  de  comitatu  [119^]  Burgundie  per  juramentumss 
et  bonorem  nostrum,  quod  volumus  predictis  principibus,  do- 
minis et  territoriis  sive  districtibus  memorata  centum  milia  et 
quinquaginta  milia  in  bono  auro  Renen^i  persolvere  atque  cum 

2.  dando  oder  ein  fchnliohes  Wort,  dM  man  hier  erwarten  soUte  (Tgl.  nnten  173,  3)  fehlt. 
21.  Bemnm. 

1)  Vgl.  die  endgültige,  zugleich  mit  dem  Friedensverträge  am  24.  Jan. 
1478  ausgestellte  Verschreibung  Eidg.  Absch.  III,  S.  663  f. 


1477.  173 

efectn  expedire  absque  omni  incomodo  et  dampno  ipsorum  in 
tnbiu  annis  prozime  ventaris,  incipiendo  proximo  sancti  Jo-  ^^^ 
hannis  Baptiste  die,  dando  et  persolvendo  quinquaginta  milia,  Juni  24. 
postea  sequentibus  duobus  annis  in  prememorato  die  ad  civi- 
'tatem  Tharicensem  secure  transmittemus  quolibet  anno  pariter 
quinquaginta  milia,  non  obstantibus  quorumcumque  mandatis, 
inhibicionibus  atque  impedimentis,  eciam  quibuacumque  rebus 
seclusis,  que  nos  in  hac  re  impedixe  possent.  si  yero  nos 
umquam  in  ea  re  contingat  negligentes  fieri,   possunt  prefati 

fpimcipeS)  domini,  civitates,  territoria  sive  districtus  nos,  nos- 
trag  terras,  bomines  et  bona  ubicumque  deprehendere  aut  pro 
ali  negligencia  inquirere,  detinere,  impettere  et  obpignorare 
onmibus  modo  et  forma,  quibus  ipsis  et  placens  et  conveniens 
faerit,  nee  debent  in  hoc  quidquam  temerarium  fecisse  tociens 

^et  tamdiu  quousque  de  extanti  debito  plenarie  absque  omni 
ipsorum  incomodo  et  dampno  expediantur  atque  ipsis  satis- 
äat.  nee  debet  contra  predieta  nos,  nostras  terras  et  subditos 
qnicquam  tuen,  quod  posset  aut  valeret  talem  persolucionem 
remoiari  aut  impedire,  sive  jam  concessum  aut  futuris  diebus 

seoDcedendnm,  a  quocumque  eciam  id  fieret  aut  fieri  posset. 
renunciamus  enim  presencitim  litterarum  Tigore  pro  nobis, 
nostris  successoribus,  terris  et  subditis  plenarie  onmibus  tali- 
bus.  in  quorom  omnium  yerum  robur  et  testimonium  nos 
}^]  prenominati   duces  et  tres    civitates  comitatus  alte   Bur- 

^miie  et  tres  civitates  inferiorum  nacionum  pro  nobis  et  nos- 
tris heredibus  hüs  litteris  nostra  sigilla  appendimus. 

Circa  festum  sancte  Katherine  virginis  Oroya  Burgundie,  not.  25 
<|Qe  priuB  fuit  eapta  per  Frantzigenas,  extunc  noctumo  tem- 
pore fuit  per  Almanos  cum  scalis  invasa  et  recepta,  et  ibidem 
^nnilti  interfecti,  aliqui  per  muros  dederunt  fugam,  aliqui  cas- 
^nmi,  quod  contiguimi  civitati  est,  introierunt,  relinquentes 
onmia  que  babebant,  unde  et  hü,  qui  intraverunt,  opulentissi- 
nam  predam  receperunt^). 

U.  pnMMianm.       24.  ciTiUtt«!  eomiuiiUtt«!  eonitotiiB. 

1  6ollut(-DnYenioy)  1375  sagt,  nachdem  er  die  Einnahme  von  Gray  im 
^"^ptanber  (■.  oben  S.  167  A.  1)  durch  »rannte  qui  s'estoit  en  ce  temps  formte 
ukOIuge  d'Amont«  enfihlt  hat:  »treuvant  la  place  mal  foumie  de  yiyres, 
j«Fibandonat  apr^s  Tavoir  pill^.a  —  Nachher  berichtet  er  von  einer  iweiten 
'-^me  der  Stadt,  durch  welche  Salaxar,  der  in  derselben  befehligte»  ge- 
^^enimrde,  sieb,  nachdem  er  sie  in  Brand  gesteckt  hatte,  nachNuits  zu- 
'"^kxQxiehiL  Molinet  weiss  nur  von  Einer  Einnahme  Orays,  die  er  11,  50  ff. 
-^üfuhrlicli  beschreibt.  Die  Cbereinstinunung  dieser  Beschreibung  mit  den 
%b«n  Golluto  über  die  von  ihm  berichtete  sweite  Einnahme  und  mit  dem, 


174  1477. 

DeTis  Circa  festum  sancte  Lucie  dominus  rex  Francie  dimisit 
illoS)  quos  ceperat  de  nunciis  Bemensium  et  aliarum  parcium 
superiorum,  remisit  remuneratos  magnis  muneribus,  auio  et 
argento.  et  quoniam  dominus  Adrianus  de  Bubenberg  antea 
furtive  exivit  et  eyasit,  pro  reconciliacione  Bemensium  eidems 
cum  prefatis  nunciis  misit  quingentas  Coronas  aureas^). 

Item  rex  Francie  pepegit  pacem  cum  BemennbuSj  et  ut 
ipsi  non  impediant  eum  in  Burgundia,  promisit  eis  velle  tra- 
dere  ducenta  et  quinquaginta  milia  coronarum  aurearum,  et 
nunc  habet  exerdtum  centum  milium  armatorum  et  vult  in*io 
trare  Burgundiam  superiorem.  audio  quod  aliquibus  de  supe- 
rioribus  confederatis  placet,  videlicet  Bemengibus  et  Lucemen- 
sibuSj  aliis  vero  montanis  non  placet,  et  sie  sunt  adhuc  diffe- 
rentes  inter  se.  quid  acceptent  yel  refutent  nescitur^).  hec 
retulit  abbas  Lutzellenm.  u 

[120^]  Dominus  rex  Hungarie  occupavit  totam  Austriam 
exercitibus  quinque  et  tandem  obsedit  eisdem  exercitibus  totam 
Wienam,  de  qua  dominus  Fridericus  imperator  fugit  et  dedit 
se  ad  Croaciam').  postea  dominus  episcopus  Alexander  Forli- 
▼iensis  nuncius  domini  nostri  sanctissimi  Sixti  quarti  cum  aliis» 
principibus  se  interposuit  pro  medio  pacis  et  scripsit  ad  Bad- 
leam  domino  doctori  de  Gwarletis^),   quod  ipsi  jam  essent  in 

was  Knebel  an  unsrer  Stelle  enählt,  sowie  der  Umstand,  dass  sie  erst  nach 
dem  Berichte  über  die  Niederlage  der  Franzosen  vor  Ddle  folgt,  nöthigen 
uns,  sobald  wir  annehmen ,  dass  wirklich  eine  Eweimalige  Eroberung  stattge- 
funden, sie  auf  die  zweite  su  beiiehn.  Die  Frage,  ob  Qray  den  Franzosen 
zweimal  abgenommen  worden,  werden  wir  in  den  Beilagen  erörtern. 

1)  Über  die  Qesandtsehaft  des  Adrian  von  Bubenberg,  des  Hans  Wsld- 
mann  und  des  Hans  Imhof  s.  Eidg.  Absch.  11,  S.  691  i.  n.  S.  694  Nr.  907. 
S.  696  Nr.  910  a.  S.  703  Nr.  919  a.  c.  und  S.  704  die  Anin.  zu  a  und  c.  Ans- 
heim  I,  149  (neue  Ausg.  106).  Job.  ▼.  Malier  y^  138  ff.  ZeUweger  im  Areh. 
f.  Sohw.  Qesch.  V,  71  f.  Ebenda  147  ff.  Mandrot  im  Jahrb.  f.  Schw.  O.  M 
(1881),  238 ff.  —  Bubenberg  war  am  6.  Not.  in  Bern  eingetroffen,  am  3.  Dee. 
hatte  man  Ton  den,.beiden  andern  Nachricht  aus  Lyon  und  erwartete  ihre  bal- 
dige glückliche  Heimkehr.  Eidg.  Absch.  11,  S.  705.  Vgl  oben  165, 1 7  ff.  u.  A.  1 . 

2)  VgL  Eidg.  AbscL  £1,  704 — 707  die  Verhandlungen  über  einen  engen 
Anschluss  der  Städte  Zürich,  Bern,  Lucem,  Freiburg  und  Solothum  an  den 
König,  Ende  October  und  Anfang  November.  Dass  es  nicht,  wie  Mandrot 
S.  241  meint,  zu  einer  Auswechslung  der  Urkunden  über  die  Erstreckung  der 
französischen  Einung,  soweit  sie  jene  Städte  betraf,  auf  den  Dauphin  gekom- 
men ist,  zeigt  deutlich  die  Schlussbemerkung  »darus  ist  nütz  worden«  auf 
S.  707.  Die  Versprechungen,  welche  Ludwig  den  Eidgenossen  auf  dem  Tage 
zu  Lucem,  Dec.  30,  machen  liess,  s.  Eidg.  Absch.  U,  710  g. 

3)  Vgl  S.  158  A.  4. 

4)  Fridericus  de  Ouarletis,  Professor  des  bürgerliehen  Reehts  an  der 
Universität  Basel,  von  Geburt  wahrscheinlich  ein  Lombarde.  S.  über  ihn 
Vischer,  Qesch.  der  Univ.  240  f.   VgL  unten  pag.  226. 


1478.  175 

eonclnsione  pacis,  et  ipse  amoveret  castra,  sed  adhuc  non  habe- 
tur c^Ttom  quid  factum  sit^). 

Dominus  Sigismundus  dux  Austrie  veniet,  ut  dicitur,  ad 
dietam  Thuricen«em ,  ubi  debent  convenire  ambasiatores  do- 
^mmi  nostri  imperatoris,  domini  nostri  sanctissimi;  iomini  regis 
Frant&e,  domini  Maximiliani  ducis  'Bwcgundie  et  Austrie  etc., 
dominomm  BBSÜierms  et  Aigentinensis  episcoporum  et  aliarum 
dvitatom  et  opidorum  atque  communitatum  illius  lige  majoris 
Alamanie  superioris  in  die  circumcisionis  domini  anno  14782).  Ja&.  i 

^deus  pater  sua  potencia  per  filium  suam  sapienciam  Aet  eis 

caritatem  suam,   videlicet  spiritum    sanctum,    ut  res  publica 

Cristianitatis  et  maxime  illius  patrie  Burgundie  et  Frantzie  in 

pace  et  in  dei  servicio  conservetur  in  secula  seculorum.    amen ! 

[121*^]  Prenosticata  anni  presentis  1478,  ineipiencia  sole  in- 

i^trante  arietem,  quod  erit  die  11.  mensis  marcii  proxime  futuri,  Menii 
et  dtirabunt  usque  ad  diem  12.  ejusdem  mensis  anno  sequenti 
U79,  facta,  ordinata  et  publicata  in  alma  universitate  Erfor-Merzi2 
deoW  yizgwitmensts  dyocm$. 

Prefacio   epistolaris.     Serenissimo    ac   invictissimo 

»principi  domino  Friderico  Bomanorum  regi  semper  augusto 
rilmannus  de  Ratispona  arcium  et  medicine  doctor  actu  in 
alma  uniTersitate  Erfordenst  residens  reverencialem  obedien- 
ciam  com  promptitudine  famulatus.  cum  juxta  sacratissimam 
tarn  canonum  quam   eciam   legum   instituta  vestra   serenitas 

^preseitim  in  temporalibus  tocius  orbis  caput  et  monarcha  esse 
dinoscituT,  ad  cujus  noticiam  maxime  interest  futuros  rerum 
aliquarom  cTentus,  quantum  cum  deo  possibile  est,  ad  eos  rite 
fiodeiandos  devenire,  idcirco  ego  Tilmannus  supradictus,  zelo 
(«ritatis  et  Cristiane  reipublice  utilitate  accensiis,  prenosticata 

itm  presentis  147S,  incipiendo  videlicet  annum,  quo  die  sol 
intrabit  arietem,  quod  erit  in  mense  marcio  proxime  futuro 
die  11.,  bora  quasi  decima  post  meridiem,   duratura  usque  adnenii 

10.  4«dit.  14.  Die  Bl&tt«rUge  121—132,  welche  im  Bude  jetzt  fol^,  hAt  Knebel  cur 
Siminguig  der  »preaoetieAtft«  benutzt,  deren  Yonrede  wir  hier  Abdrucken,  und  ftber  die 
vir  8. 176  A.  1  nihem  AnfacUnee  geben.  Anf  pag.  121  ist  die  »figun  eeli  in  reyolaeione 
Mtrenonüce  presentis  anni  1478c  gezeichnet,  121  b  folgen  dann  die  (wohl  Ton  Knebel  ver- 
(sBste)  Überschrift,  die  Vorrede  und  der  Text  der  »prenosticatac ,  der  aammt  dem  ihm 
beigegebenen  Anhang  von  Beeepten  bis  pag.  128  reicht.  Auf  pag.  128^  und  129  stehn  die 
Kotizen  und  der  Brief,  die  wir  8. 182, 13  iF.  abdrucken.  Die  «prenostioatat  werden  wohl 
sieht  lange  Tor  diesen  niedergeschrieben  worden  sein ,  also  nach  den  im  Bande  spiter 
folgenden  Naehrichten  aus  dem  J.  1478.   Der  Best  der  Bl&tterlage  ron  129b  an  ist  leer. 

Ij  Der  Friede  wurde  am  1.  Dec.  abgeschlossen.  S.  die  aus  Komeuburg 
beerte  Urkunde  des  Matthias  bei  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  2,  S.  119ff.  Die  des 
S^uers  ist  nach  Lichnowsky  YII,  Reg.  2117  in  Gfmunden  ausgestellt  Vgl. 
lielmoinky  Vn,  S.  176  ff. 

2)  S.  unten  S.  176,  nfi  180,  17ffl,  über  Sigmunds  Reise  179,  11  ff. 


176  1478. 

][en^2^^™  12.  ejusdem  mensis  marcii  anno  sequenti  1479,  secundum 
preclara  artis  astrologie  principia  situmque  et  cursum  corpo- 
rum  celestium,  Cristi  nomine  invocato,  facio,  ordino  et  pubÜco 
in  hunc  modum^). 
ju^6         [^^^]  Anno  14  78.    Extunc  usque  ad  festum  epiphanienon^ 
fuit  nix,  sed  tempus  calidum.     spelta  unius  verenzelle  vende- 
batur   pro    1   libra    4   solidis  Tel  quinque    solidis.     ayenarum 
verenzella  vendebatur  pro   1   libra  3   solidis,    item  verenzella 
granorum  spelte  vendebatur  pro  29  solidis  ^  vinum  commone 
unius  some  vendebatur  pro  1  libra  4  solidis,  Elsatici  boni  proi! 
32  solidis, 

Dec.  29         Die  lune,  yidelicet  die  sancti  Thome  Cantuarien^f«^),  Tenit 
Basileam  dominus  .  .  .  ^)  archiepiscopus  Bisuntinenm.     qui  a 

5.  Nach  der  Blfttterlage  121—132,  welche  die  »prenoBÜcata«  n.  s.  w.  enthUtf  folgen  tat 
BL  133  und  einem  Theil  der  Vorderseit«  you  Bit.  134  die  Naehrichteiif  die  wir  3. 180, 1  ff. 
abdrucken.  Sie  sind  nach  pag.  135, 135i>  nnd  136  niedergeschrieben,  and  es  ist  sp&ter 
der  Bogen,  der  die  BUtter  133,  134,  151  nnd  152  enthtlt,  nm  die  Blfttterlage  135-150 
hernmgelegt  worden.  Vgl.  8. 179  A.  3.  —  »Anno  147Sc  steht  anf  dem  ob«ni  Bande  du 
Seite.       13.  FAr  den  Namen  ist  eine  Lftcke  gelassen. 

1)  Es  folgen  nun:  De  diaposicione  tocius  anni  in  generali  artioulus  pri- 
mu8.  De  disposicione  anni  in  speeiali  secundum  quatuor  quadras  et  primo  de 
vere  artieulus  2.  De  disposicione  estatis  articulus  3.  De  disposicione  au- 
tumpni  articulus  4.  De  disposicione  hyemis  articulus  5.  De  annona  et  aliis 
terre  fructibus  ac  eorum  disposicione  articulus  ß.  De  disposicione  hominum 
quoad  sanitatem  (umgefindert  in:  sanitates)  et  infirmitates  articulus  7  (am 
Schlüsse  dieses  Artikels  heisst  es :  et  quia  non  satis  est  mala  predicere ,  nisi 
contra  ea  consilia  dentur  et  remedia  oportuna,  ideo  ego  Tilmannus  prefatus 
arcium  et  medicine  doctor  remedia  exquisitissima  contra  hujusmodi  infirmi- 
tates caritatis  intuitu  in  fine  hujus  operis  subjungam).  De  sertis  et  legibus 
articulus  8  (handelt  von  den  Türken  und  Juden.  Die  Christen,  die  mit  den 
letitem  Busammenwohnen,  wie  in  Erfurt,  Frankfurt,  Nürnberg,  Speier,  Hei- 
delberg, Worms  und  andern  Städten,  werden  ermahnt,  auf  ihre  kleinen  Kna- 
ben Acht  SU  geben,  da  gegen  Ende  der  bevorstehenden  Fastenieit  die  Juden 
darnach  trachten  werden,  das  Blut  solcher  in  mehreren  ihrer  Schulen  zu  Ter- 
giessen,  wie  sie  es  neulich  in  Trident  gethan,  vgl  Band  IE,  300,  26  ff.).  De 
disposicione,  statu,  fortunio  yel  infortunio  principum,  dominorum,  prelatorum 
et  rerum  publicarum  articulus  9.  Dieser  neunte  Artikel  und  zugleich  die 
ganze  Vorausbestimmung  schliesst  mit  dem  Vorbehalt  der  Allmacht  Gottes 
und  dem  Wunsche,  dass  er  das  Böse  abwenden  oder  wenigstens  mindern  und 
das  Gute  mehren  möge.  Dann  konmien  die  versprochenen  Heilmittel:  Venio 
jam  ad  pollicita  contra  aliquas  a  me  prenosticatas  egritudines  remedia.  et  in 
summa  ponam  tres  principales  articulos  contra  tres  principales  atque  usitatas 
egritudüies,  que  sunt  reuma,  pestüencia  et  podagra.  Demgemftss  folgen:  de 
reumate  articulus  1.  de  pestüencia  articulus  2.  de  podagra,  artetica  etc.  arti- 
culus 3. 

2)  Der  Jahresanfang  ist  für  Knebel  der  Weihnachtstag,  der  29.  Dec  fällt 
daher  schon  ins  Jahr  1478. 

3)  Karolus,  aus  dem  Hause  Neuenburg  in  Burgund  (ygL  Band  ü,  297,  6), 
Sohn  des  Johann  y.  Montaigu.    GoUut-Duyemoy  1727. 


1477.  1478.  177 

donunis  de  capitnlo  honorifice  fiiit  susceptus  et  in  curiam  do- 
mini  Johannis  episcopi  Ba8ilien«t>  deductus  et  ibidem  fuit 
hospitatos.  qui  postera  die  Thuregum  adire  voluit,  sicut  etDM.  so 
fecit.  dominuB  archiepiscopus  venit  nomine  illustrissimi  prin- 
icipis  domim  Maximiliani  ducis  Austrie  et  Buigundie  et  ex- 
peosis  eorum^). 

Eodem  tempore  dominus  Sixtus  papa  quartus  revocavit  om- 
nesgradas  et  fecit  Septem  cardinales,  inter  quos  erat  unus  juvenis 
12  annoram,  filius  sororis  sue^),  alius  fuit  unus  frater  Minor 
!  de  observancia  domus  firatrum  Minorum  TiHsiliensis,  et  alius 
dicebatiur  Gfeoigius  Heszler  de  Herbipoli,  spurius,  magnus 
tro&tor  et  mendax  homo,  ab  omnibus  malum  testimonium 
hbeuSf  quem  tamen  dominus  Fridericus  imperator  pro  cardi- 
I  naii  habere  voluit^).  ^^^^ 

•     Sabbate,  Tidelicet  3.    mensis  januarii,  dominus  Beynerus^u.  3 
du  Lothoringie  venit   Basileam  cum  centum   equis,    ibidem 
nundt  tribus  diebus  et  fecit  familiaribus  suis  albas  Testes  et 
postea  ivit  Thuregum  ad  dietam^). 

Tjtttlus  ducis  Maximiliani^):  Maximilianus  von 
i|B[otte8  gnaden  hertzog  zu  Oesterrich,  zu  Burgund,  Brabant, 
Lottring,  Steyr,  Kerten,  Grain*),  zu  Lutzelburg  und  zt  Gel- 
l«isz,  graff  A  Tyrol,  Flandren,  Habszburg,  zu  Kyburg,  Pfirt, 
Baigand,  Artoysz,  Holland ,  Seland,  Nammürs,  [isö^]  Sutphen, 
pUtigiaff  z&  Hennegowen^,   marggraff  des  heiligen  richs  z& 

U.  Stttt  OMTgiui  liAtte  K.  »«rat  gasehxieben :  Johannef.  12.  IMa  Worte  ab  omni- 
tes  . . .  Tdvit  lina  Bftchtiigliek  mit  andrer  Tinte  beigefüft.  15.  Sabbato.  y:  meneii 
juuziS.      19.  Dae  gesperrt  Gedmekte  stebt  aU  Überschrift.       23.  Saphaim. 

1)  B.  h.  des  Maiimilian  und  der  Maria,  welch  letitere  Knebel  su  nennen 
^QUamthat 

2)  Baphael  Kario,  der  am  10.  Dee.  1477  im  Alter  von  17  Jahren  Cardinal 
*ude,  iti  Enkel  einer  Schwester  Sixtus  lY,  Sehwestersohn  des  Band  11,  54, 1 
Fakten  Caidinals  Peter  Riario.  QregoroTius,  Oesch.  der  Stadt  Rom  VII, 
m  Beumont,  Lorenio  de'  Mediei  (2.  Aufl.)  I,  286. 

3)  S.  Chmel,  Mon.  Habsh.  I,  1,  d29ff.  2,  315f.  Raynaldi  Ann.  1477  §  11. 
4}  Kenat  traf  Freitag  den  9.  Januar  Nachmittag  in  Zflrich  ein.    Bericht 

^HaMTom  Stan  im  Solothumer  Wochenblatt  1819,  162.    »Und  ritt  der 
öwaaeFüntm  lauter  Weissem  ein«,  heisst  es  dort 

^i  Vgl  die  Titulatur  Maximilians  in  den  Lehenbriefen  Kaiser  Friedrichs 
^«a  19.  Apiü  1478  und  in  der  Übereinkunft  mit  Landgraf  Hermann,  Guber^ 
^f  deiErMtifteKöbi  vom  19.  Aug.  1478  bei  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  2,  396, 

«;  Hier  sollte  noch  stehn :  sh  Limburg. 

<)  vg^  B.  127  A.  5.  In  der  Belehnung  mit  den  burgundisohen  Landen, 

W  398,  heisatMazimilian  »pfalczgraf  zu  Hönigew«  und  wird  mit  der  Pfala- 

?^™  ^  H.  belehnt,  in  der  Belehnung  mit  dem  Herxogthum  Geldern  und 

"«GalgchaftZütphen  heisst  er  »phallcagraf  in  Henigaw,  Holannd,  Seelannd, 

BMlwCtooBäen.  in.  12 


178  1478. 

Burgow^),  lantgraff  zd  Elsasz,  herre  von  der  Windischen  Marck 
und  Friesen,  zu  Portenow,  zu  Salin  und  Mechel. 

jui.  11  Anno  domini  1478  dominica,  que  fuit  11.  mensiB  januarii, 
dominus  Theobaldus  Rasoris  cappellanus  ecclesie  Saneti  Petri 
'R^liensisj  qui  fuit  in  dieta  Thuricenn  cum  domino  archiepi&-s 
copo  Bisuntinen^f  ambasiatore  domini  ducis  Maximiliani  supra- 
scripti,  retulit  michi,  quod  ipse  viderit  scripta  et  legerit  domini 
Frantzisci  de  Yinaldis  utriusque  juris  doctoris  olim  ordinarii 
juris  studii  Basilien^tis  ^),  qui  nunc  est  in  Claromonte  comitatus 
Navemensis^),  item  et  legerit  alia  scripta  guardiani  monasteriiio 
fratrum  Minorum  Basäiengis,  qui  in  facto  concordant  et  hanc 
in  se  continebant  sentenciam,    quod  in  die  apostolorum  Petri 

Jaiii29et  Pauli  proxime  transacta,   yidelicet  1477,  in  Claromonte  et 
in  finibus  illius   comitatus  Navemen^  fiierit  talis  horrendus 
terremotus,  quod  omnia  alta  edificia,  monasteria,  ecclesie,  tur-is 
res  et  castra  ceciderint  et  corruta  sunt  et  duraverit  usque  ad 
dmI^cjus  scripta,  que  fuerunt  usque  ad  inicium  decembris. 

Item  et  viderunt  in  aere  acies  pugnancium  hominum  con- 
tra se,  et  cum  jam  una  pars  deprimeretur  et  alia  sullevaretui, 
rursus  qui  suppressi  erant,  deprimebant,  alii  cormerunt,  et  hoc^o 
multis  vicibus  fiebat. 

Deinde  quingenti  homines  in  uno  loco  stabant  in  meridie, 
serena  aura,  yiderunt  in  aere  crucem  mangnam  [ise]  circa 
solem  fulgentem,  quorum  aliqui  dicebant  crucem  esse  albam, 
alii  dicebant  rubeam.  % 

Insuper  yisi  sunt  multis  vicibus  globi  ignei  cadere  de  celo, 
et  in  quemcumque  locum  ceciderint,  totam  cespitem  et  glebam 

Namur  und  zu  Zupffen«,  ebenso  in  der  Übereinkunft  Chmel  417.  TVle  die  iir- 
thümliohe  Anwendung  des  Titels  Pfaljgraf ,  den  die  Inhaber  der  später  s.  g. 
Freigrafschaft  Burgund  seit  Otto ,  dem  Sohne  Kaiser  Friedrichs  I,  fahrten, 
auf  Hennegau  u.  s.  w.  erfolgen  konnte,  erklärt  sich,  wenn  wir  i.  B.  den  Titel 
Philipps  des  Guten  Eidg.  Absch.  II,  S.  899  oder  den  Karls  des  Kohnen  bei 
Gomines-Lenglet  IQ,  360  ansehn.  Ersterer  wird  genannt  comes  FLandrie,  Ar- 
thesii,  Burgundie  palatinus,  Hannonie,  Hollandie,  Zellandie  et  Namurci,  leti- 
terer  comes  Flandriae,  Arthesii,  Burgundiae  palatinus,  Hanoniae,  HoUandiae, 
Zeelandiae,  Namurci  et  Zuytphaniae.  Dass  ein  Unkundiger  aus  dem  (comes) 
Burgundiae  palatinus  durch  Verschiebung  des  Kommas  einen  palatinus  Han- 
noniae  u.  s.  w.  machte,  lässt  sich  begreifen,  dass  aber  der  Irrthum  in  offixieUe 
Schriftstücke,  sogar  in  Belehnungsurkunden  der  kaiserlichen  Kanilei  über- 
gehn  konnte,  ist  bedenklich. 

1)  Es  sollte  heissen:  und  sü  Burgow,  vgL  Chmel  396,  398.  Markgraf 
des  heiligen  Beichs  (sacri  imperii  marchio)  ist  ein  burgundischer,  Markgraf 
von  Burgau  ein  österreichischer  TiteL 

2)  Yischer,  Gesch.  der  Univ.  237,  238. 

3)  D.  h.  Arvemensis,  Auyergne. 


1478.  179 

combussentnt    hoc  eciam  et  quidam  antiquas  sacerdos  prope 

fiernam  moram  habens  eciam  multis  vicibus  se  vidisse  dicebat. 

Visiones  bujusmodi  non  modici  ponderis  sunt  et  presa- 

gium  futaromm  malorum,  prout  eciam  sanctus  Gregorius  in 

iomeUa  super  ewangelio  »cum  venerint  prelia  et  sediciones, 
QoKt«  teireri,  oportet  primum  hec  fieric  etcJ)  sie  dicit:  j»ante- 
quam  Grallia  yeniret  ferienda  gentili  gladio,  vise  sunt  acies 
ignee  in  celo,  que  fuerunt  prestigia  futurorum  malorum.  nam 
postea  tota  Ttalia,  ymmo  et  Romania  fuit  gentili  gladio  pro- 

i§8tzata.ff 

Idem  dominus  Theobaldus  michi  retulit,  quod  dominus 
Sigismundus  dux  Austrie,  qui  voluerit  venisse  ad  illam  dietam 
Thuiicen^^m,  cum  venisset  ad  n^ganciam,  fuisset  per  aliquos 
de  Buis  nobilibus  et  presertim  illius  patrie,  retardatus,  ita  quod 

upostea  fuerit  reyersus  ad  Tnsprug,  et  sie  tota  dieta  fiiit  sus- 
pensa^].  ex  quo  omnes  confederati  male  contentabantur  et 
JDiabant,  quod  si  comperiretur,  quis  nobilium  hoc  fecisset, 
iUom  yellent  occidere,  eciam  infra  noyem  muros  esset  abscon- 
m,   nichilominus  confederati  illius  lige  miserunt  legacionem 

^post  eom,  et  speratur,  quod  si  yenerit,  res  ipsa  pacificabitur. 
qaod  si  non,  cayeant  omnes  nobiles  illius  patrie  et  omnes  in 
pot^tatibus  domini  ducis  Sigismundi  existentes,  sed  deus  hoc 
a  nobxB  malum  ayertat,  punientur  ipsi,  pauperrimi  sunt  et  non 
bbent  nid  quod  de  rapina  possunt  habere  3). 

7.  f«i«Bda  ict  mu  fexiii  gaAndert. 

1)  Lnc.  21,  9. 

2)  Es  ist  dies  niebt  richtig.  Als  der  solothumische  Stadtschreiber  Hans 
Tom  Stau  am  5.  Januar  in  Zürich  eintraf  (Soloth.  Wochenblatt  1819,  159  ist 
Kiesen  »Montag  vor  der  hl.  drey  Könige  Tag«,  wie  sich  aus  dem  Datum  des 
Briefes  deuüieh  ergiebt.  Tgl.  auch  Eidg.  Absch.  XU,  8.  1  das  Datum  yon 
Kl.  ]),  fand  er  die  Botschaften  fast  aller  Betheiligten  vor,  am  folgenden  Tage 
^^en  die  Berathungen.  »Die  B&the  des  Fürsten  von  Österreich  bringen 
U)  sie  haben  Vollmacht,  über  alle  Sachen  YorUufig  mit  den  Eidgenossen  zu 
imterhandeln;  sie  entschuldigen  die  persönliche  Abwesenheit  ihres  Herrn«, 
^ä«t  es  Eidg.  Absch.  III,  1  c.  Hans  vom  Stall  schreibt  S.  165 :  »Warum 
aiein  piädiger  Herr  Yon  Österreich  nicht  hier  ist  und  gewendet,  werdet  ihr 
Ton  mir  Temehmen.  Wollte  Gott,  er  wäre  nicht  gewendet!  Das  würde  über 
^  ^ahre,  nach  meinem  Versteheu,  Nutzen  bringen.« 

3;  Über  die  Zeit  von  Mitte  Januar  bis  gegen  Ende  Juni  enthalt  das  Manu- 
^pt  Knebels  nur  sehr  wenige  Aufseichnungen,  die  auf  den  pagg.  133. 133^ 
^^  12Sb  129  stehn,  und  die  wir  S.  180, 1—183,  20  abgedruckt  haben  (vgl.  das 
K$,  Sund  175, 14  Yar.  Bemerkte).  Mitte  Januars  begab  sich  Knebel,  wie  wir 
^%  Iffl  sehn,  nach  Lautenbach,  und  er  scheint  dort  mehrere  Monate  geblieben 
tQ  lein.  Es  liegt  nahe  anzunehmen,  dass  pagg.  133 — 134  in  Lautenbaoh  auf- 
^iehnet  worden,  doch  ist  hinwiederum  Verschiedenes,  was,  wenigstens  be- 
'^^^ebes  Theiles  dieser  Aufzeichnungen,  nicht  recht  zu  dieser  Annahme 

12* 


180  1478. 

[iss]  Anno  domini  1478  in  die  (jovis)  sancti  Mauri,  que  fuit 
Jm.  15  1^.  mensis  januarii,  veni  ad  Lutenbacum  pro  residencia  faci- 
enda^),   et  eadem  die  fui  in  vesperis  et  habui  illa  die  quinque 
dies  in  residencia. 

nia  fuit  hyemps  valde  calida,   ita  quod  in  montibus  non& 
Jan.  21  essent  nives  usque  ad  diem  sanete  Agnetis,  in  qua  et  sequen- 
tibus  14  diebus  maximi  fuerunt  venti  et  nives  intercipiebant^ 
Febr.  3  qui  duraverunt  usque  ad  festum  sancti  Blasii  episcopi  et  mar- 
tiris,   et  tunc  incepit  aura  esse  yalde  lenis  et  serena  et  bona, 
ut  in  Lutenbaco,  ubi  tunc  eram,  et  in  locis  circumvicinis  pu-il 
tarentur  vites   et  ararentur  agri  et  disponerentur  ad  seminan- 
dum.    viyaria  tunc  non  erant  congelata,  et  fuit  copia  piscium, 
et  eodem  anno  septuagesima^)  fidt  in  profesto  purificacionis 
Febr.  1  sanete  Marie,   D  littera  dominicalis ,  16  aureus  numerus,  et 
Febr.  2  feria  secunda  in  profesto  sancti  Blasii  noTÜunium  marcii'],  et^ 
fuit  annus  communis. 

Eodem  tempore  in  Thurego  fuit  &cta  confederacio  nova 
inter  illustres,  generöses  et  prudentissimos  dominos  Robertum 
ducem  Payarie  episcopum  A]^en^n^em,  Sigismundum  ducem 
Austrie,  Reinerum  ducem  Lothoringie,  Johannem  episcopum^ 
l&BaiKensemj  cives  Ai^enUnenses^  Basilien««a,  Sletstaten^e«,  Co- 
lumbariemjc«,  opida  Nemoris  sive  Süve  Nigre,  abbatem  Sancti 
Basili,  Bemen«65,  Solodoren««« ,  Lutzemenff^«,  Thuricen«^  et 

1.  S.  da«  m  8. 176, 5  Bemerkte.      1.  jovia  Ikber  der  Zeile  naebgetra^a.      2.  rri  meniü 
jannarli.   Der  Manmatag,  der  1478  in  der  Tbat  anf  einen  Donnentag  fleU  ist  der  15.  Ja- ; 
nnar.       18.  dneea.       19.  dneem  nach  Sigiimnndnm  fehlt. 

Stimmt,  80  der  Sati :  non  protulerunt  fruetum  (S.  181,  16),  so  das  Plusquam- 
perfectum:  scripserat  miehi  auf  S.  181,  17,  so  die  Bemerkung:  quomodo  res 
ipsa  sit  conoordata,  patebit  postea  (S.  181,  7),  die  auf  pag.  145  hinsudeuten 
scheint,  T70  der  Waffenstillstand  zwischen  Maximilian  und  Ludwig  mltgetheilt ; 
wird,  während  Schrift  und  Tinte  auf  eine  gleichseitige  Niederschrift  mit  dem 
folgenden  Absätze,  Z.  8 — 16,  schliessen  lassen.  Vielleicht  hat  ELnebel  nach 
seiner  Rückkehr  nach  Basel ,  und  nachdem  er  bereits  die  durch  die  Abreise 
nach  Lautenbach  mit  dem  Schluss  Ton  pag.  136  unterbrochene  Fortsetzung 
seines  Tagebuches  auf  pag.  136^  wieder  aufgenommen,  gelegentlich  mit  Ver- 
werthung  von  Notizen,  die  er  in  Lautenbach  gemacht,  jene  Seiten  zusammen- 
geschrieben und  dann  die  Blätter,  auf  denen  sie  stehn,  um  die  Blätterlage  J35 
_150  herumgelegt.  —  Ob  die  »prenosticata«  und  die  sich  daran  schliessenden 
Aufzeichnungen  S.  182,  13—183,  20  (s.  S.  175,  14  Var.)  in  Lautenbach  oder  in 
Basel  geschrieben  sind,  lässt  sich  nicht  sagen. 

1)  Vgl  pag.  152,  an  deren  Schlüsse  sich  Knebel  als  Canonicus  Ton  Lau- 
tenbach (bei  Oebweiler]  bezeichnet. 

2)  Vielmehr  quinquagesima,  der  siebente  Sonntag  vor  Ostern,  der  die 
Woche  eröffnet,  in  welcher  die  Fasten  beginnen. 

3)  Vielmehr  februarii. 


1478.  181 

^lum  confederatos  ex  una  et  illustrem  dominum  Maximi- 
Uanom  ducem  Austrie,  Buigundie  et  totam  Burgundiam  ^). 

Eodem  tempore  tractabatur   pax   per   dictos  dominos    et 

ambasiatores  inter  cristianissimum  dominum  Ludowicum  regem 

^Fiancie  ex  una  et  dominum  Maximilianum  ducem  Austrie  et 

Bugondie  et  totum  ducatum  ex  alia,   et  sperabatur  de  bona 

pace.  [i33^]  et  quomodo  res  ipsa  sit  concordata,  patebit  postea'^). 

Tota  hyemps  usque  ad  festum  sancti  Yalentini  fuit  calida,  Febr.  14 
ita  ut  aiarentur  agri  et  semina  terre  commendarentur  et  pu- 
»tarentur  vites.    sed  die  sancti  Yalentini  descendit  magna  nix  Febr.  u 
et  accimiulayit  se  ita ,   ut  usque  ad  genua  protenderefur,   et 
fuit  magnus  timor,  ne  vites  congelarentur  et  arbores,  quia  jam 
j^emme  inceperunt  pullulare.     et  die  sancte  Gertrudis  cecidit  Men  17 
magna  nix  et  fuit  intensum  fngus,   quod  duravit  per  totum 
i^eciam  mensem  aprilis,  et  omnia  pomifera  fuerunt  destructa  et 
Qon  protiilerunt  fructum. 

Scripserat  michi  mens  consobrinus  Theobaldus  Rasoris  ad 

Lütenbaciun ,  ubi  tunc  residenciam  feci  in  canonicatu,  in  hec 

reiba:  lecepi  pridie  litteras  ex  Urbe  michi  per  dominum  Bern- 

ikaidum  Molitoris  canonicum  ecclesie  Sancti  Petri  Basilienm 

(Jestmatas,   in  quibus   deducit,   quod  in  vigilia  natalis   Cristij^^24 

proxime  transacta  yenit   nuncius    ad  B^omanam   curiam,    qui 

^ttncÜMmo  iomino  noairo  pape  et  cardinalibus  in  publice  con- 

sistorio  retulit,    quomodo  in  regno    Scocie  erectus  sit    novus 

^papa  cum  duodecim  cardinalibus,   quibus  preter  regem  Scocie 

sdhuc  duo  alii  reges  adherent,  et  quod  papa  jam  incipiat  eum 

^  sibi  adherentes  excommunicare.    yenerunt  alii  de  'Eiomana 

<^,  qui  scripta  domini  Bemhardi  confirmant,  dicentes,  non 

e^  &bulam,  sed  rem  gestam  etc.  scribit  aliam  hystoriam,  que 

^^em  facilitate  contempnitur,  qua  probatur,  de  milite  quodam 

demente  de  terra  sancta,  qui  sanctissimo  et  dominis  cardinali- 

biß  pro  certo  dixerit,    quod  ipse   per  duas  dietas  a  civitate 

•/iierusalem   usque  ad   mare  equitasset  cum  Karolo  duce  Bur- 

?^die,  quem  nos  in  Nansona  afflictum  et  sepultum  credimus  ^j. 

7.  et  quomodo  . . .  potte*  iit  niebt  sn'gleicber  Zeit  mit  dem  Yorbergebenden  gescbrie- 
Wb.  Tgl.  8. 179  A.  8.       11.  protendereatiir. 

1)  Die  Urkunde  über  den  Abscbluss  des  Friedens  zwischen  Maximilian 
^  Maria  einerseits,  den  Eidgenossen  und  den  Fürsten,  Herren  und  Städten 
*«f  niedem  Yereinung  andrerseits  (die  Osterreichischen  Waldst&dte  und  der 
AUtou  St  Blasien,  die  Knebel  mit  aufzählt,  werden  nicht  genannt),  der  am 
'i  Januar  1478  erfolgte,  s.  Eidg.  Absch.  HI,  661  ff. 

%  S.  unten  pag.  145. 

3)  VgL  Chron.  d.  d.  Stftdte  (Koelhoffisehe  Chronik  von  Köln  326b)  XIV, 
H' iL  und  Anm.  2  daselbst  Schilling  373.  Molinet  I,  237.  Flersheimer 
nttoiiik40t 


am 


182  U78. 

[134]  a  quo   multa   secreta  recepioset,    que  dumtaxat  pape  et 
cardinalibiis  revelasset. 

Eo  tempore  dominus  Thomas  de  Valkenstein  baro  diffi- 
davit  dominum  Sigismundum  ducem  Austrie  et  omnes  sibi 
colligatos  et  conjunctos.  & 

Febr!  4         Depost  ot  ciica  camispriyium  Florentini  insui^entes  contra 
arcbiepiscopum  ipsorum  ipsum  suspenderunt  in  patibulo  et  in 
ecclesia  metropoÜtica  interfecerunt  filium  Coeme  de  Medicis 
et  quadraginta  cum  eo.    quod  papa  Sixtus  quartus  male  ferens 
eis  diffidacionem   misit   et  coUigayit   se   cum   rege  Sicilie  eti« 
Neapolitano.    habuit  insidias  cum  eis  et  magna  dampna  cotti- 
dianis  litibus  inferens  eis^). 
Juni         [i28^]  Auuo  domini  1478  de  mense  junii  fuit  talis  comis- 
cacio,  tonitrus  et  fulmina  et  grando,   ut  in  opido  Sustensi^) 
Coloniennis   diocesü  fuissent  ducente  domus   et  due   insignes^^ 
ecciesie  per  incendium  in  pulverem  combuste  et  circumqua- 
que  per  14  miliaria  fere   omnes   segetes   et   arbuste  et  vites 
omnino  destructe. 

Eo  tempore  Ludowicus  rex  Francie  obsedit  in  superiori 
Burgundia  Dolam,  ubi  prius  magnam  suorum  stragem  sustinuitai 

Eodem  eciam  tempore  habuit  Ludowicus  rex  Francie  iq 
superiori  Burgundia  capitaneum  comitem  de  Bryan  gubema- 
torem  Burgundie  et  Ccanpanie^),  cui  scripat  certam  epistolam, 
translatam  in  Theutunicum,  continentem  certos  artioulos  infra- 
scriptos.  % 

Min  herre  graff  und  min  Achen.  ich  hab  enpfangen  uwer 
brief  und  bekenn  von  einem  tag  z&  dem  andren,  dass  noch 
gott  ich  me  pflichtig  bin  Ach  ze  tund  denn  niemand  andeis, 

11.  NepoUtano.  12.  Hier  breehen  die  Atlfkeielmimgen ,  die  noch  etwa  den  drittan 
Theil  von  pag.  134  eiaAehmen,  ab.  13.  8.  das  an  176, 14  Bemerkte.  Vgl.  aach  d«a 
ScUnu  TOB  Anm.  3  sa  8. 179.  14.  et  grando  am  Bande  naehgetragen.  23.  Capagvfi. 
Wir  drucken  Campanie,  obgleich  Knebel  ebne  Zweifel  nicht  so  eehreiben  wollte.  Wir 
wftren  aber  in  Verlegenheit  •  wie  wir  das,  was  er  geschrieben,  anfUsen  soUtan,  nnd  er 
selbst  hat  sich  offenbar  darüber  anoh  keine  Bechenschaft  gegeben.  Sein  Capagen  ist 
einfach  dem  Chapagefi  der  Adresse  (183,  20)  nachgebildet. 

1)  VgL  die  eingehendere  Dantellung  unten  192,  23  ff.  Die  Ermordung 
Julians  de'  Medici,  eines  Enkels,  nicht  Sohnes  des  Cosiino,  fand  am  26.  Aprü 
1478  statt  Über  die  Verschwörung  der  Passi  und  die  Stellung  des  £n- 
bischofis  von  Pisa  (nicht  von  Florens)  sowie  des  Pabstes  su  derselben,  woraber 
Knebel  hier  verworren  berichtet,  s.  Heumont,  Lorenio  de'  Medici,  2.  Auflage 
I,  277  ff.  2)  Soest 

3)  Karl  von  Ambois^,  Herr  von  Chaumont,  Graf  von  Brienne  (Anaehne, 
Hist  g6n6aL  VII,  125),  Gouverneur  der  Champagne  und  seit  kunem  auch  an 
Craons  Stelle  von  Burgund.  Comines  Buch  VI,  Kap.  4  (Kap.  3  in  der  Ausg. 
von  M"«  Dupont).    Bodt  ü,  498. 


1478.  183 

ii  ich  sicher  sond  am,  leb  ich,  dasz  ir  und  alle  andre  werdent 
bekantlich  enpfinden  die  dienst,  so  ir  mir  t&nd. 

Seadent  mir  zft  mitt  aller  ile  Symon  von  Kyngey  und 
behaltend  den  herren  von  Laku^   inn,    üch  zfi.  dienen  z& 
»Byane^j,  als  ir  es  mir  enbietend.    verheissent  im,  dans  er  nit 
sterben  mflsse,  t&t  er,  das  er  sagt^). 

Min  heire  graff,  ich  bitte  üch,  dasz  ir  nit  sparend  kein 
zimgen,  fedren  oder  yerheyssung  an  die  yerreterlichen  TütE- 
sehen,  die  mich  betrogen  band,  umb  desszwillen  dasz  nit  kom- 
^mni  z&  rettong  dem  yerreterlichen  printzen  yon  Orangen, 
und  nit  habend  sorg,  die  graffschafft  gewinnent  ir  imd  ich 
wellend  uns  wol  rechen  an  inen. 

[i»]  Min  herre  der  graff  min  6chen,  ich  bitten  üch,  nit 
sehloffend,  ich  wü  ein  ander  mol  5ch  wachen  für  üch  etc. 
9      geschriben  im  feld  ilend,  als  ich  enpfieng  uwer  brieff,  in 
unsiem  knd  Artois,  uff  den  yierden  tag  des  monatz  brochung.  Juni  4 
Under  doran  yerzeichnet  mit  siner  hand  also: 

Loys. 
Die  abergeschrifii:  an  min  Achen  min  herren  den  grafen  yon 
>firyan  gabemator  unser  landen  yon  Burgundi  und  Champangen. 

[tyf]  Dominus  Sigismundus  dux  Austrie  yenit  ad  illas 
pAites,  yidelicet  Suntgaudie.  qui  dum  aliquantum  tempus  in 
eis  moraietiir,  comperit  nonnuUos  nobiles  feuda  sua  aggrayasse 
phs  debito,  ita  ut  rusticos  sub  eis  morantes  compellerent  ut 
spioprios  homines  ad  quecumque  onera  supportanda  et  quod 
eis  non  deberent  abscedere  et  ad  alia  loca  se  transferre,  nisi 
Ücenda  ab  eis  obtenta.    et  cum  hec  agerentur,  inyenit  multos, 

20.  Ctepagen  mit  einem  Strich,  der  rieh,  Tom  n  »nsgehend,  Ikber  die  drei  letzten 
Bvchttoben  Mliwingt.  In  der  Vorlafe  hst  er  eich  offenbu  weiter  erstreckt  nnd  dM  n 
uelt  dem  sveiten  a,  yielleicht  anch  noch  das  m  nach  dem  ersten  angedeutet.  21.  S. 
Brite  m  k.  3. 

1;  D.  h.  Euch  xuT  Gewinnung  von  Beaune  behilflich  zu  sein. 

2}  Nach  Comines  (am  Schlüsse  des  angefahrten  Kapitels)  wurden  six 
^hommes  esLeus,  AUemans  de  la  oont6  de  Ferrette,  conduits  par  auouns 
^ig«  gentils  hommes  de  Bourgongne,  dont  Simon  de  Quingy  en  estoit  ung«, 
<iie  lum  EntBata  von  Beaune  ausgesogen  waren,  inVerdun  (an  der  Saone)  von 
Aoboisc  bekgert  et  prins  d'assault:  et  apres  fut  assieg^  Beaune  et  le  tout  re- 
^«weit  Über  die  IJbcrgabe  von  Beaune,  die  su  Anfang  des  Juli  erfolgte, 
'  aatm  187,  35fif.  Die  Vergleichung  unsrea  Briefes,  der  offenbar  die  Ant- 
wort Ludwigs  auf  die  Meldung  des  Erfolges  von  Verdun  ist,  mit  dem  Berichte 
^OD  Comines  «cigt,  dass  die  Darstellung  von  GoUut  (Ausg.  v.  Duvemoy  1380), 
<^a  die  Riimabme  Verduns  und  die  Gefangennahme  Simons  von  Quingey 
3se{i  der  Übergabe  von  Beaune  erfolgen  l&sst,  nicht  richtig  ist  Mit  Quingey 
'wde  naeh  Gollut  noch  der  Herr  von  Costebrune  (Cottebrune,  s.  oben  S.  146, 4) 
?efengen. 


184  1478. 

qui  8ua  feuda  perdiderant,  quia  eis  abusi  fuerant,  unde  com- 
pullt  eos  ad  de  noTO  acceptanda  et  prestanda  homomagia. 

Deinde,  cum  nobfles  undique  essent  inyoluti  debitis  et  a 
creditoribus  urgerentur   auctoritatibus   ordinaria  et  apostolica 
ad  satisfaccionem  faciendam,  tantum  procurarunt  cum  domino^ 
duce  Austrie,  ut  interdiceret  tam  episcopo  "B^isiliensi  quam  de- 
legatis  sedis  apostolice,   ut  suam  jurisdiccionem  contra  inqui- 
linos   patrie  non  exercerent   neque  suos  processus  emitterent. 
cum  autem  dominus  Johannes  de  Venningen  episcopus  Bast- 
liensis  hoc  perversum   non  adverteret,    ymmo  suos  processus  lo 
emitteret,  nuncius,   qui  hos  processus  portavit,  capiebatur  et 
mittebatur  in  Bütenheym*).     qui  cum  aliquot  diebus  detentus 
fuisset,    postea  dimittebatur,    sed   receptis   processibus  juraie 
compulsus  est,  alios  numquam  delaturos.    ob  quam  causam  do- 
minus 'Basüiensü  ad  omnia  yfllagia,  ubi  dicti  processus  propter  \i 
inhibicionem  dominorum  suorum  non  fuerunt  recepti,   posuit 
interdictum^).    hoc  videns  quidam  nobilis  Johannes  de  Rynach 
venit  ad  consistorium    Basilien«^,    presidente    domino   Muller 
canonico   ecclesie    Sancti   Petri   Basüiensis   et   officiale   cuiie 
BBsilienais  judice   ordinario,    peciit  simpliciter  relaxari  inter-l 
dictum  ex  eo,   quod  dominus  Sigismundus  dux  Austrie  con- 
clusisset  in  consilio  suo,   nuUi  penitus  reciperentur  processus 
super  quacumque  eciam  re  esset,   decimarum,   censuorum  et 
ecclesiasticarum    personarum    exceptis.      super   quo    dominus 
Matheus  benivolo  animo  et  quasi  ridenti  ore  respondit:  »nobilis  3 
domicelle  Johannes  de  Kynach,  interdicere  jurisdiccionem  spi- 
ritualem  layco  non  licet,    ymmo   juxta  canonicas  sancciones 
faciens  ipso  facto  est  excommunicatus.    et  ut  dicitis  de  domi- 
nio  [137]  domini   nostri  graciosi   Sigismundi    ducis  Austrie   in 
illis  partibus,   presertim  Suntgaudie  et  superioris  Alsacie,  et^ 
ymmo  et  omnium    nobilium   in   eisdem  degencium,    non    est 
suum.    ymmo  proprietas  tocius  Suntgaudie  et  Alsacie  superioris 
spectat  ad  episcopum  et  ecclesiam  Basiltensem,  qui  illustrissimo 
principi  domino  Friderico  duci  Austrie  Romanorum  imperatori 
tamquam  seniori   et  portitori  feodum  ducum  Austrie  contuliti 
in  feodum,   prout  in  patentibus  desuper  patet  litteris  tam  do- 
mini nostri  Johannis  moderni  episcopi  eidem  domino  Friderico 

26.  domicelli.       33.  qni  in  feodnm  illnstrisBimo.   K.  luit  Tergeisen,  dieses  erste  in  feo- 
dnm,  nachdem  er  ein  zweites  nach  contnlit  gesetzt,  zu  streielien. 

1)  EhemaligeB  ScUobb,  Sits  einer  Heirschaft,  cu  welcher  die  Dörfer  Hom- 
burg, Elein-Landau  und  Niffer  swischen  Gross-Kembs  und  Ottmarsheim  ge- 
hörten. 

2)  Vgl  unten  8.  188,  33  ff. 


1478.  185 

kd  Austrie  et  imperatori  Bomanorum  et  e  converso  ipsius  Fri- 
derid  dacis  Austrie  prefato  domino  Johanni  episcopo  Basi- 
knsi  rab  suis  sigillis  traditarum  contmetur  i),  et  propterea  do- 
ndnus  Sigismundus  est  obnoxius  tamquam  vassallus  ecclesie 
>el  episoopi  Bast7tefiM9  ad  conseryandum  jura  et  jurisdiccionem 
ecdeaie  Bs^üiensis  et  manutenendum  pro  suis  viribus,  unde 
tenetur  ipsam  jurisdiccionem  defendere  et  non  interdicere. 
piopterea  interdictum  positum  non  relaxo,  sed  magis  confirmo 
et  pono  in  quecumque  loca  inobediencia,  et  si  vos  comminatis 

»lecipere  decimas  et  census  spiritualium  personarum,  sciatis, 
(floi  recte  cogitaiimus  de  illis  ac  si  grando  'semina  attrivisset 
etproina  rites  combusisset.«  tunc  ait  Johannes  de  Bynach: 
lecce,  si  vestri  presbiteri  non  ministrabunt  nobis  sacramenta 
ecciesiastica,  faciam  adduci  Judeos,  isti  facient  nobis  debitum.c 

necce  rerba  maledicti  hominis,  non  vult  obedire  ecclesie.  nitti- 
tur  Jadeos  introducere. 

Et  recto  eodem  tempore,  yidelicet  feria  sexta  post  festum 
sanctorom  Petri  et  Pauli  apostolorum,  cum  nobiles  illius  patrie  Jou  3 
omnes  propter  suam  rebellionem,   quam  facerent  ecclesie,   et 

»alias  trufas  a  deo  permitterentur  vexari  tarn  a  Cristianis  quam 
Jodeis,  quos  veneratores  habebant,  et  ad  judicia  trahi  tam 
spiritualia  quam  secularia,  contigit  quendam  nobilem  Johannem 
de  Domo  2]  in  villa  Brunstat  prope  Mulhusen  residentem  esse 
valde  egentem  et  forte   obligatum   quodam   Ysaac  Judeo    in 

sMoIhosen,  cui,  ut  dicebat,  solucionem  fecisset,  et  ab  aliis  in 
jadicio  imperiali  Botwilensi  vexari,  adeo  ut  banno  imperiali 
esset  subjectus,  unde  ad  opida  et  civitates  imperiales  venire 
neqaaqaam  änderet,  misit  eidem  Ysaac  Judeo  Mulhusensi 
de  manu  sua  epistolam  suplicatoriam,  ut  sibi  in  sua  necessitate 

»snbreniret  et   ei  peccuniam  [137^]  sub  fenore  traderet  et  por- 

9.  propter.         11.  cogitaTirnns.         21.  Nach  hsbebant  steht  noch  ein  sweitee  rexari. 
S.  VaehMvlkttseB/tehtiioeli:  obligari. 

l;  Die  Orafschaft  Ffirt,  die  nach  dem  Tode  des  letzten  Grafen,  Ubich, 
im  J.  1324  durch  seine  Tochter  Johanna,  die  Gemahlinn  HersogJAlbrechts  11. 
Ton  Öiterreieh,  an  das  Haus  Österreich  gekommen  war  und  den  Haupt- 
Wandtheil  von  deflsen  oberels&ssischen  Bedtiungen  bildete,  war  seit  1271 
Leben  des  Hoehstifts  Basel  Doch  bestand  diese  Lehnsherrlichkeit  damals 
käTim  Doch  dem  Namen  nach,  im  J.  1469  hatte  Sigmund  die  Grafschaft  mit 
^en  übrigen  elsäsBischen  Besitzungen  an  Karl  den  SLühnen  verpf&ndet, 
ohne  die  Einwilligung  des  Bischofs  einzuholen.  Beim  Abschlüsse  des  west- 
Ziehen  Friedens  und  noch  längere  Zeit  nach  demselben  protestierte  der 
Biidu){  Tergebens  gegen  die  in  Missachtung  seiner  Rechte  erfolgte  Abtretung 
tt  Frankreich.  Quiquerei ,  BUstoire  des  comtes  de  Ferrette  (Extrait  des  mk- 
«nie«  de  U  soci^^  d'toulation  de  Montb61iard)  1863,  S.  128  f. 

2)  Vom  Hus. 


186  1478. 

taret  ad  Brunstat,  cum  ipse  ad  opidum  MulhusenBe  yenire  non 
auderet,  et  eum  ad  presens  non  relinquet  et  in  ultima  neces- 
sitate.  hoc  ad  eum  omnino  recognoacere  Teilet  et  perpetao 
deservire.  Tsaac  Judeus  has  scriptnras  Tidens  et  poUicitacio- 
nem  de  solvendo  attendens,  aasumpto  sibi  sue  consobolis  socio  ^ 
exivit.  et  cum  veniaset  in  Dddenheym^),  superrenit  quidam 
Fridericus  de  Reno  nobilis  et  miles,  qui  eciam  eidem  Judeo 
obligabatur,  ut  dicebatur,  tracta  balista  et  sagitta  apposita 
eundem  Ysaac  sagitavit  et  interfecit,  et  corpore  ibidem  mortao 
relicto  reUquum  Judeum  captivavit  et  abduxit.    acta  sunt  hecio 

Jnu  3  feria  sexta  ante  festnm  sancti  Ulrici  episcopi. 

Eadem  die  omnes  Judei,  qui  erant  in  dominio  ducis 
Austrie,  eadem  hora,  ut  nullus  aufugeret,  fuerunt  captivati, 
sed  pro  qua  causa  nescio  exnunc. 

Eodem  tempore  dominus  Fridericus  Bomanorum  imperator^^ 
scripsit  Omnibus  civitatibus  imperialibus,  ymmo  omnibus  abba- 
tibus  et  episcopis,  ut  preparent  arma  ad  invadendum  cristia- 
nissimum  dominum  Ludowicum  regem  Frande,   ut,  cum  eis 
nuncietur,  sint  preparati. 

Jnu  4         Eodem  tempore  et  ante  festum  sancti  Ulrici  dominus  Ln-^ 
dowicus  rex  Francie  per  suum  capitaneum  obsedit  opidum  in 
Burgundia  superiori  Beanum  nomine'),   et  habuit  capitaneos 
regis  exploratores  in  opido  Beano  12,  qui  exterioribus  debeant 
dare  signa  in  insultibus  faciendis  contra  opidum,  et  quod  yel- 
lent  eis  apperire  certas  portas,  per  quas  possent  itUrare.    et^i 
cum  habitarent  prefati  in  domo  cujusdam  ane  et  antique  ve* 
tule  et  coUoquerentur,    quomodo  tradimentum  ipsum  expedi- 
rent,  ipsa  diligenter  attendit  et  misterium  illud  majoribus  opidi 
dixit.    qui  [iss]  statim  comprebenderunt  illos  et  tractis  ad  cor- 
das  didicerunt  ab  eis  secretum  et  quomodo  eoe   traderent  in» 
manus  inimicorum.    reservatis  itaque  exploratoribus,   die  con- 
stituto,  cum  Frantzigeni  insultum  &cerent  ad  muros  ciyitads, 
illi  qui  extra  fuerunt  dederunt  signa,  sie  et  illi  qui  intus  erant 
faciebant  similiter,  et  cum  illi  ante  ad  opidum  pugnarent  et 
illi  qui  intus  erant  se  defenderent,  ordinati  de  opido  apperue-a 
runt  portam,    quam  illi  exploratores  et  nequam  poUiciti  sunt 

13.  Znent  stond:  qui  enat  in  EnsissliOTm,  fbenint  captiy»tt.  Nftcbher  hat  Knebel  die 
Worte :  enmt  in  dominio  . . .  anfegoret  über  die  Zeile  und  an  den  Band  g^echriebea, 
wobei  er  Tergvseen,  ennt  in  BnaiBshOTin  in  etreielien.  24.  Nach  opidum  steht  noch 
ein  sweitea  fadendis.      25.  intrare  fehlt.       36.  qua. 

1)  Didenheim  am  linken  Ufer  der  Hl,  gegenüber  von  Brunnstadt  (süd- 
wesü.  von  Mfllhausen). 

2)  Beaune. 


1478.  187 

appenre.  habentes  igitur  custodiam  introimsenint  quadiin- 
gentos  et  forte  tot  quot  estimabant  interficere,  et  cum  intro- 
mm  foissent  400  vel  paiüo  plus,  dimissis  serris  obstruxertmt 
poTtam  et  interfectis  Ulis  exierunt  et  interfecerunt  in  caxapo 
^eciam  circa  400 ,  de  quibus  fderunt  quadringenti  nequam  Al- 
mani,  reliqui  fdgam  inierunt,  et  receptis  spoliis  cum  salute 
reYem  sunt  in  opidum  Beanum,  interfecto,  ut  dicitur,  Karolo 
filio  Badolfi  maTchionis  RAtellensis  ^)  etc. 

£o  tempore  dieta  fiiit  obserrata  inter  dominum  Maximi- 

tüUanum  ducem  'Bnrgundie  et  Ludowicum  regem  Francie  in 
inferioiibus  partibus  Almanie,  et  dicitur,  quod  dominus  Maxi- 
miEanas  dux  in  feudum  debeat  acceptare  Burgundiam  supe- 
riorem  et  alias  terras,  que  ab  regno  Francie  dependent,  et 
qaod  dominus   Ludowicus  eidem  Maximüiano   tradere  debet 

ismgulis  annis  40  milia  coronarum,  et  filia  domini  Friderici 
imperatoris  copulari  debet  primogenito  regis  Francie.  sicque 
res  ipsa  debet  esse  concordata,  sed  si  verum  sit  nescitur. 

Estas  illa,  que  incepit  a  festo  sancti  Urbani,   fuit  calidaKatss 
et  sicca,  ita  ut  et  fenum  marcesceret  in  bonis  pratis,  in  malis 

lautem,  boc  est  vallensibus  et  ubi  aquosum,  fenum  superha* 
bond&ret. 

Eo  tunc  cames  erant  yalde  preciose  in  tota  Alsacia,  Suntr 
gaodio  et  Swede  partibus,  quia  tota  Burgundia  fiiit  armentis 
prioribus  annis  depredata. 

s       £o  tone  retulit  michi  dominus  Johannes  de  Durlach  doc- 
tor  et  consOiarius  domini  Sigismundi  ducis  Austrieb),  quomodo 
ipse  die  sabbati  ante  festum  sancti  Ulrici  episcopi  fuisset  cumJ«ai27 
^fterendo  'patre  domino  Johanne  episcopo  BtmiUeMi  in  Brun- 
nentrut,   et  ibidem  dominus  Johannes  episcopus  dizisset  sibi, 

»quod  quidam  firater  ordinis  sancti  Frantzisci  fuisset  cum  eo  et 
letnlisset  sibi,  quod  quidam  cardinalis  sanctissimum  iommum 
Sixtom  papam  interfecisset.  —  quod  non  fuit  verum. 

Tyrasonenrä  cardinalis  camerarius  pape  mortuus  fuit, 
magnus  trofator. 

3  [iss^]  Et  ut  paulo  ante  scribitur,  quomodo  Be&aenses  in 
Baigundia  plurimos   interfecissent  de   Frantdgenis   et   ceteri 

3.  oVstruenuit.      32.  Qnod  non  tnii  yenim  nnd  die  folgende  Notix  sind,  wie  Tinte  nnd 
Sekriftzüge  seigen,  sp&ter  gleieliMitlg  an  dieser  Stelle  eingesehoben  worden. 

1)  Der  Sohn  des  Markgrafen  Budolf  hiess  Philipp  und  ist  erst  1&03  ge- 
storben. 

2)  Über  Johannes  yon  Darlach  (Johannes  Bets  von  Durlach)  s.  S.  155,  9. 
191,  9  ff.  Viseher,  Qeseh.  der  Uniy.  241  f.  und  mehrere  Stellen  im  iweiten 
Bande  unarer  Chroniken. 


188  1478. 

fugam  dedissent,  postea  reversi  sunt  cum  15000  equitum  et 
peditum,  et  cum  ibidem  fuissent  et  attemptarent  concordiani, 
cum  eis  deventum  est  ad  hoc,  ut  Beanenses  prefatis  Franci- 
genis  dare  deberent  10000  scutorum  aureorum  et  eos  intro- 
mittere  ipsique  libertate  sua  pristina  gaudere  vellent.  quod^ 
cum  conclusum  fuisset,  super  ea  re  scribit  reverendus  -pater 
dominus  Johannes  episcopus  BaBÜiensü  Burkardo  Hanfstengel 
suo  vicario  in  hec  verba. 

Interea  quo  alia  scripta,    quibus  presencia  sunt  inclusa, 
scripsi  et  conclusi,   venerunt  nova,   Frantzigenas  dolo  aüqualiio 
Beanum  obtinuisse^)  et   eosdem  Frantzigenas   hüs   de    Beano 
addixisse  ante  eviccionem,   quod  pro  omni  impeticione  decem 
milia  scutorum  ab  eisdem  de  Beano  recipere^)  et  eos  in  pristina 
libertate  mittere  vellent,   sed  facta  eviccione  omnes,   quos  in 
vicis   reperierunt,   interfecerunt   et    tandem    quatuordecim  deis 
pocioribus  capitibus  trunckaverunt.     et  dicitur  quod  Frantzi- 
gene  pretendant  obsidere  Dolam  et  Asson^),   et  ibi  non  erit 
resistencia,   quodque  Burgundi  de  tribus  statibus  imposuerunt 
taxacionem  decem  milinm   scutorum  ad  conducendum  stipen- 
diarios  contra  Frantzigenas.    timeo  tamen  de  sequela.    item  in  2t 
Jnu  4, 5  Bisuncio   die  sabbati  et  dominica   proxima   preterita   fuerunt 
notabiles  processiones,  presertim  die  sabbati  post  festum  visi- 

Jnii  4  tacionis   gloriose  virginis  Marie    omnes    yirgines    et   mulieres 
pendentibus  crinibus  et  velatis  faciebus,  non  cincte  et  discal- 

Jnii  5  ciate,  prosequute  sunt  processionem,  sed  dominica  die  dominus  22 
archiepiscopus  'BjBuntinensis ,  omnes  clerici  vestibus  clericali- 
bus  induti  discooperti  et  nudis  pedibus,  similiter  layci  scapulis 
nudatis  omnino  usque  ad  pucÜbunda,  discalciati,  virgas  in 
manibus  tenentes  ac  clamantes  »misericordia,  misericordiav  etc. 
processionem  continuaverunt,  pacem  optantes.  quam  deuss^ 
noster  creator  eis  et  nobis  misericorditer  concedere  dignetur. 
amen. 

[139]  Eo  tempore  dominus  Wilhelmus  de  Bopoltzstein  fas- 
sallus  ecclesie  Basilien^t»,  qui  et  Bopoltzstein  in  feudum  habet 

2.  at  enm  fehlt.       9.  ÜTber  dem  Briefe  steht  die  JfthrsaU  1478. 

1)  Nach  Jean  de  Troyes  bei  Comines-Lenglet  U,  151  fand  die  Obergabe 
▼on  Beaune  su  Anfang  des  Juli  1478  statt,  was  mit  den  andern  in  unsrem 
Briefe  angegebenen  Daten  stimmt 

2)  Jean  de  Troyes  sagt:  quarante  mille  escus.  Dieselbe  Summe  nennt 
OoUut-Duvemoy  1380. 

3}  Auxonne. 


1478.  189 

ab  ecclesia^),  a  quo  et  nomen,  balivus  domini  Sigismimdi  ducis 
Austrie,  et  consiliarii  nobiles  ipsius  interdixerunt  revercndo 
pa/n'  domino  Johanni  episcopo  Basilierm  suam  jiurisdiccioiiem, 
captiyazites  nanciiun  litterarum  suarum  portitorem.  unde  do- 
^mmBaaäiensü  ad  omnes  ecclesias  villarum  eonim,  qui  nole- 
bant  recipere  mandata  episcopalia,  misit  interdictum  eccled- 
asticum^). 

Eodem  tempore  domina  Maria  ducissa  Burgundie  peperit  CJ«ai  22] 
primogenitam  suum  domino  Maximiliano  daci  Austrieb). 

1*  Eodem  tempore  prope  ciyitatem  Metensem  jacebant  Frantzi- 
gene  inferentes  multa  incommoda  hominibus  Meten^M  dioc«- 
fu,  et  in  septimana  preterita,  cum  Frantzigene  recepissent  qua- 
tQor  curms  cum  escis  et  mercibus  MetensibuSi  Meten^e«  exie- 
ront  et  manu  armata  predam  receperunt  et  reduxerunt. 

Ltttzelburgen^e«  magna  inferunt  Frantzigenis  dampna  et 
dominus  rex  multum  nimis  habet  exercitum  in  illis,  qui  fame 
moriuntur. 

Cuiront  in  illis  partibus  nequam  predones,  quos  vulgo 
lationes  appellant,  qui  in  suis  vestibus  extra  deferunt  crucem 

^Bancti  Andree  et  intus  yero  crucem  regis  Francie,  videlicet 
»ncti  Georgii,  et  bü  cum  yident  exadyerso  sibi  aliquos  occur- 
rere,  si  sunt  Frantzigene,  habent  signa  Frantzigenarum,  si  sunt 
Bnigundi,  yertunt  vestes  et  sunt  Burgundi.  hii  multos  occidunt 
et  htiocinant. 

&     Die  saneti  Viti  exercitus  regis  Francie  et  domini  Maximi-  Jud  15 
liani  dacis  Burgundie  in   Piccardia  convenerunt  et  magnam 
cedem  fecerunt  in  alterutrum.     tamen  dominus  Maximilianus 
^mn  obtinuit^  et  de   nobilibus  hujus  superioris  Almanie 
interfecti  sunt  unus  nobilis  de  Stadion  et  quidam  de  Griesz- 

^beym  firater  domini  Acbacii  abbatis  Morbacen^M^). 

Item  feria  quinta   octava  yisitacionis  Marie  iterum  con-Juit 
Tenerunt  utrorumque  dominorum  exercitus  prope  fluvium  . . ., 
^t  ibidem  iterum  magna  cedes  facta  est  et  multi  nobiles  ab 
itraque  parte  interfecti. 

^      [139^]  Eodem  tempore  Sigismundus  dux  Austrie   in  Sunt- 

1&.  dampu  f«Ut.       32.  Fftr  dan  Namen  iat  eine  Lfteke  f  elusen. 

1)  S.  Scilöpflin,  Abatia  iUustrata  H,  108,  616. 

i;  Vgl  oben  S.  184,  3  ff. 

J)  PlüKpp,  geboren  zu  Brügge  22.  Juni  1478.   Molinet  ü,  156. 

*)  Molinct  beschreibt  n,  150  ff.  ein  Scharmützel,  das  am  6.  Juni  vor  le 
vwesnoy,  tüdösü.  von  Valenciennes,  stattfand.  Am.  10.  Juni  wurde  nach  eben- 
i^lben  8. 153  ein  Waffenstillstand  abgeschlossen,  der  bis  «um  17.  dauern 
»Ute  und  dann  noch  um  5  Tage  yerlängert  wurde. 


190  H78. 

gaudio  et  in  locis  jurisdiccioni  ÜBsiUensi  subjectU  interdixit 
Utteras  recipere  episcopales  ^). 

Item  civitas  Baaäiensis  interdixit  suis  civibuS;  ne  a  sen- 
tenciis  vel  grayaminibus  per  judices  temporales  Basilien^e« 
latis  ad  dominum  BBsilienaem  vel  ejus  officialem  appellarent,  5 
quamvis  judicia  temporalia  ab  episcopatu  dependeant,  et  epis- 
copus  regalia  exsolvat^].  timeo  satis,  quod  Anticristus  sit  in 
foribus. 

Sigismundus  dux  Austrie  in  toto  territorio  suo  Suntgaudü, 
quod  in  feodum  habet  ab  episcopo  BaBtlien8i^)j  omnes  Judeos  lo 
fecit  captivari,  juvenes  et  virgines,  lactantes  cum  homine  sene. 
non  est  justicia,   sed  quod  quisque  potest  manu  forti  tenere, 
hoc  fit  preter  honestatem. 

Eodem  tempore   facte  sunt   treuge   inter  cristianissimum 
Ludowicum  regem  Francie  et  dominum  Maximilianum  ducemis 
Burgundie  etc.  ad  unum  annum^),  et  fuit  extunc  fama,  quod 
dominus  Fridericus  imperator  spoponderit  filiam  suam  tradere 
in  matrimonium  filio  regis  Francie,  et  fuit  extunc  timor,  quod 

1)  Vgl  oben  S.  184,  3  ff.  188,  33  ff. 

2)  Öffiiungsbuch  VI,  BL  2  ist  folgende  Rathserkanntniss  eingetragen: 
Anno  etc.  78  uff  sambstag  post  Johannis  Baptiste  [Juni  27]  ist  uff  das,  so  vor- 
mahl  Ton  beyden  reten  erkannt  und  beschlossen  ist,  aber  erkannt,  das  man 
den  official  unsers  gnedigen  hem  von  Basel  für  rat  beschicken  und  mit  im 
reden  sol,  das  er  sich  der  appeUacion  «wuschen  den  Ton  Katperg,  von  Epttin- 
gen  an  eim  und  herr  Bemhartt  Yon  Efringen  am  andern,  desglich  aller  andrer 
appeUacion  von  unnserm  gericht,  so  an  unnsem  gnedigen  hem  von  Basel  be- 
schechen,  mit  annemung,  inhibicion  oder  rechttag  zu  setzen  gants  entschla- 
oben,  massigen  und  dera  halb  nutsit  handeln  soU,  angeseehen  wie  das  gerieht 
mit  allen  eren,  herliekeit  und  gereohtikeit  uns  verphandt  sie.  dann  wir  es  nit 
tulden  nach  haben  wollen,  dann  ob  er  verrer  sich  der  ding  undemenmi,  begegne 
im  denn  utsit,  das  lasz  ein  rat  besohechen,  und  dz  söU  ouch  on  all  straff  sin 
und  bliben.  —  Der  Rath  scheint  es  dann  aber  doch  besser  gefimden  zu  haben, 
in  der  Form  weniger  schroff  yorzugehn,  denn  die  ganze  Erkanntniss  ist  ge- 
strichen ,  und  es  findet  sich  dafür  auf  BL  2^  die  folgende :  Anno  etc.  78  uff 
zinstag  nach  sant  Peter  und  Paulus  tag  apostolorum  [Juni  30]  ist  erkannt,  dz 
man  den  official  unsers  hem  von  Basel  für  rat  beschicken,  mit  im  gütlich  und 
fmnüich  reden  und  furhaltten  sol,  wie  sich  bishar  zum  meren  mal  begeben, 
dz  Ton  unnserm  gericht  appelliert  sie  an  unnsem  hem  Ton  Basel,  die  uffge- 
nomen,  durch  sin  gnad  inhibiert  und  meidung  geton  sie,  wie  sin  gnad  solh 
appellacio  als  der  ober  herr  und  die  obem  gewaltsami  angenomen.  wann 
er  aber  die  gericht  mit  allen  eren,  herUckeitten  und  gerechtikeiten  Tcrphandt 
hab,  so  begem  wir,  das  er  sich  der  ding  entschlachen  und  unns  by  dem  unn- 
sem on  endrung  bliben  lassen,  dz  wollen  wir  umb  in  Terdienen.  denn  ob  er 
dauber  sich  der  ding  anndme,  begegnete  im  denn  utzit,  dz  müszte  man  lassen 
geschechen.  —  Vgl  die  Notizen  Öfl&iungsb.  V,  195b.  196.  197. 

3)  S.  oben  S.  185  A.  1,  4]  Siehe  pag.  145. 


1478.  191 

rex  Francie  exercitum  ducentorum  milinm  pungnatorum  ha- 
beat,  quos  Teilt  ad  Alsaciam  et  illas  partes  mittere. 

Quapropter  Bmiienses  constituerunt  custodes  axmatos  ad 
gingiilas  portas  et  noctumos  ordinarunt  vigiles  ante  fores  ci- 
»vitatis. 

Item  expellebantur  omnes  armigeri  et  currentes  hinc  et 
inde  ad  lites,  et  nolebant,  quod  quisquam  principum  aut  elvi- 
tatom  hie  in  Basilea  conducerent  stipendiarios. 

Item  die  sancte  Marie   Magdalene  quidam   doctor  Bas»-  Jnii  22 

iiliensü  in  jure  canonico,  nomine  Johannes  de  Durlach  ^)y  dis- 
posuit  adire  serenissimam  dominum  Sigismundum  ducem 
Austrie  in  Insprug,  et  cum  exiret  Basileam  et  venisset  ad 
Domum  Hubeun  domum  fratrum  Heremitarum  sancti  Paulini  2), 
dominus  li^ilhelmus  de  Bopoltzstein  balivus  ducis  Austrie  Sigis- 

ismundi,  habens  insidias  contra  eum,  [140]  misit  suos  satellites, 
qni  eum  caperent,  et  si  non  possent,  eum  interficerent.  qui, 
cum  in  mantello  arripuissent,  ipse  dimisso  palio  aufugit,  ipsi 
autem  insequentes  eum  ipse  in  nemore')  se  vertens  venit  ad 
Mnttenta  et  ibidem  fiiit  defensus.     nichilominus  sibi  famulum 

%ei  equum,  litteras  quoque,  quas  habebat,  receperunt.  et  fuit 
causa  inTidie,  quia  ipse  dominus  Johannes  Durlach  habuit 
filiam  cujusdam  fabri  in  Otthmarsheym^)  in  uxorem,  quem 
dominus  balivus  captiravit  et  duxit  in  Ensiszheym  et  voluit  ab 
eo  extorquere  peccuniam,   quia  dives  erat     et  cum  dominus 

sSigismundus  dux  Austrie  in  Alsacia  erat,  dominus  Johannes 
Dnrlach  doctor  adivit  dominum  ducem  et  querela  facta  coram 
domino  Austrie  obtinuit  eum  liberari  cum  ingratitudine  balivi, 
et  illa  Aiit  causa  odü  et  invidie. 

Timetur  quod  dominus  imperator  collusionem  fadat,  ex 

»eo  quod  jam  sponsalia  supradicta  procurayit^),  et  quod  recte 
bdat  pacem  modo  sicut  fecit  ante  Nussiam  et  putavit  quod 
dominus  Karolus  dux  Burgundie  deberet  subjugare  Swiceros. 
ac  modo  ad  hoc  laborat,  ut  rex  Francie  Switzeros  adeat  et 
sie  per  indirectum  vindicaret  se  in  Switzeris  et  ipsorum  con- 

^federatis. 

Eodem  tempore  dominus  Sixtus  papa  quartus  confederavit 

18.  Switckin  ipM  vhi.  in  namor«  steht  noeli  per.       90.  qaod  quia. 

1)  VgL  oben  S.  187  A  2. 

2)  Das  Botfae  Haus,  an  der  Strasse  nach  Äugst  und  Rheinfelden,  am 
iaa^snge  der  Hardt,  bei  der  jetiigen  Saline  SehweizerhalL 

3)  Im  Haidtwalde. 

4}  Nordastlich  yon  Malhausen,  am  Bhein. 
5;   S.  163,  8.  187,  15.  190,  17. 


l 


192  1478. 

sibi  regem  Neapolitanum,  qui  et  Siculus  dicitur^),  qui  ambo 
dif&darunt  Florentinos  et  Venecianos,  qui  et  Yeneciani  tene- 
bant  partem  Florentinorum.  papa,  ut  dicitur,  misit  quendam 
fratrem  ordinis  Minorum  ad  Yenecias  ad  predicandum  in  dolo, 
non  in  caritate,  ut  asseritur.  fuit  eciam  idem  frater  magnei 
eloquencie  et  predicavit  futuram  iram  dei  super  Yenetos.  qui 
intoxicavit  fortissimo  veneno  aquam  benedictam,  ita  ut  qui- 
cumque  aspergerentur  illa,  statim  morerentur.  et  cum  multi 
bomines  ita  subito  morerentur ,  fecerunt  letanias  et  circuitus 
atque  processiones.  ipse  autem  frater  Minor  astabat  et  simu-l 
lans  caritatem  atque  deyocionem  aspergebat  bomines  illa  aqua 
toxica  j  qui  statim  et  non  longa  mora  mortui  sunt.  Yeneti 
autem  ut  prudentes  viri  babentes  multam  experienciam  Tide- 
runt  Corpora  mortuorum  et  considerantes  toxicum  fecerunt 
probam  de  aqua  benedicta  et  intoxicata,  receperunt  illum  ne-l 
quam  et  examinantes  eum  invenerunt  ipsum  reum  et  quod 
subordinatum  ita  a  rege  Neopolitano  fuerat.  et  hie  babuit 
iUam  consideracionem,  quod  propter  pestem  multi  se  trans- 
ferrent  extra  urbem  Yenetorum,  alii  morerentur  illo  toxico, 
sie  ipse  veniret  et  reciperet  urbem.  I 

[i4o^]  Yeneti  autem  multos  fratres  sancti  Frantiisci  inter- 
fecerunt.    sie  eciam  contigit  in  Florencia. 

In  FJorencia  fuerunt  et  bodie  sunt  due  progenies,  unade 
Medicis,  alia  de  Sicarüs^),  que  inimici  semper  a  multis  annis 
citra  ad  invicem  fuerunt,  ita  quod  partesani  dicebantur.  que{ 
quelibet  parcium  alteram  nitebatur  extra  urbem  deicere  et 
interficere  quoscumque  potuissent.  sicque  contigit,  ut  Uli  de 
Siccarüs  fuissent  multis  annis  expulsi  ab  illis  de  Medicis,  et 
de  Medicis  fuissent  potentissimi  mercatores,  ita  ut  quibuscum- 
que  mundi  partibus  suas  merces  haberent  in  Cristianitate,  Pa-| 
gania,  Judea  et  aliis  nacionibus,  qui  et  regebant  urbem  Floren- 

1.  NeapoUtaanm  mi  NeopoUtonom  geindert.       22.  23.  sie  eeiam  contigit  in  Florea* 
ein  Aierant. 

1)  GregoroTius  Vn,  251.    Reumont,  Loreiuo  I,  302  ff. 

2)  Die  auBfahrUche  Enählung  der  Verschwörung  der  Paisi  bei  Molinet 
II,  178  ff.  beginnt  ebenfalls  mit  der  Thatsache,  dass  »deux  lignages«  in  Florens 
sich  gegenüber  gestanden,  und  bezeichnet  das  eine  als  die  secte  et  parent^  de 
Medicis,  das  andre  als  die  g6n^ration  ou  famille  de  Pacis  et  de  Salnatis,  hebt 
somit  als  Gegner  der  Medici  die  beiden  Familien  hervor,  denen  (abgesehn  von 
dem  Nicht-Florentiner  Girolamo  Riario)  die  Häupter  der  Verschwörung  an- 
ffehörten.  Durch  ein  Missverstftndniss,  das  sich  auf  irgend  einer  Stufe  der 
Überlieferung  eingeschlichen  hat,  ist  bei  Enebel  an  die  Stelle  dieser  beiden 
Familiennamen  das  als  Eigenname  aufgefasste  AppeUativurn  siearii,  Mörder, 
getreten. 


M78.  1 93 

tinam  et  preerant  ei,  ut  necessitate  veniente  possent  ducentena 
Tel  tricentena  milia  et  pluria  aureoram  ducatorum  ipsi  urbi 
ministrare  et  sie  eam  ab  adrersariis  defendere.  contigit,  ut 
dicebatar,  papam  Sixtum  extunc  tenere  partem  Siccariorum. 
'pracdcayit  quomodo  posset  evincere  Florentinos,  c(^tans,  si 
quo  modo  interficerentur  de  Medicis  et  abolerentur^),  Siccarii 
possent  habere  Florenciam,  qoia  et  ipsi  potentes,  non  tarnen 
sicQt  de  Medids.  post  mtdtas  practicas  misit  papa  cardinalem 
Pisanum  episcopum  ad  Florenciam  3)  et  secum  in  commitatu  suo 
uliquos  de  Siccariis,  qui  similare  pacem  deberet  et  quemcum- 
<]iie  modiun  invenire  posset,  quo  aut  simul  convivarent  aut 
alias  convenirent,  ülos  de  Medicis  jugularent.  et  temptatis 
multis  mediis,  cum  jam  aliqui  essent  intemi,  alii  absentes,  ita 
({Qod  convenire  commode  non  poterant,  excogitavit  modum, 
Ht  in  qaodam  magno  festo  fieret  sermo  in  ecclesia  metropo- 
litica  Florentina  per  quendam  fratrem  ordinis  sancti  Frantzisci, 
et  aliqui  eciam  fratres  ejusdem  ordinis  et  monasterii  civitatis 
Florentine  ibidem  essent.  cum  multus  populus  astaret,  epis- 
^08  Pisanus  cum  suis  firatribus  practicavit  tumultum  et  ex- 
leitant  populum  et  interfecit  in  ecclesia  unum  de  Medicis.  et 
mm  üle  corruerat  in  terram  mortuus,  et  unus  ejus  frater  [ui] 
^nsisset  yulnus,  exclamavit:  »mortc.  ex  cujus  clamore  popu- 
los  commotus  interfecerunt  circa  quadraginta  yiros  de  parte 
Siccariomm  et  populorum  concurrencium,  et  attendentes  quod 
iOIi  fratres  Minores  tenerent  partem  domini  sanctissimi  pape, 
eQcuirerant  ad  monasterium  Sancti  Frantzisci,  interfecerunt 
^  eis  quotquot  reperierunt^),  episcopum  autem  Pisanum  sus- 
pendenmt  qua  fama  ad  dominum  papam  perveniente  totam 
terram  Florentinorum  interdizit,  ita  ut  ipsis  sacramenta  eccle- 

11  Über  das  Maass  der  Betheiligung  des  Pabstes,  der  die  Mediceer  iwar 
^etüRt,  aber  nieht  getödtet  haben  wollte,  8.  Reumont,  Lorenxo  I,  283  ff.  auf 
Gnid  der  Geständnisse  des  Monteseeco. 

2)  Hier  werden  der  Cardinal  Raphael  Biario  (a.  oben  S.  177  A.  1)»  der,  ohne 
^trUaer  xu  sein,  von  den  Verschworenen  als  Werkseug  benutzt  wurde,  und 
^Enbischof  von  Pisa,  Francesco  Salviati,  einer  der  Hauptyerschworenen, 
'^^omengeworfen. 

3;  »Antonio  Maffei  und  Stefano  von  Bagnone  [die  beiden  Kleriker ,  die 
<^  misgfclückten  Mordyersuch  auf  Lorenio  genuicht,]  hatten  sich  in  die 
^saedietinerabtei  [die  Badia]  geflüchtet  Zwei  Tage  laug  suchten  Volks- 
anfen  ne  yergebens ;  als  sie  entdeckt  wurden,  verstünunelte  man  sie  an  Nase 
^  Obren  und  brachte  sie  dann  ums  Leben.  Mit  Mühe  wurden  die  Mönche 
^^Mitthuidlungen  bewahrt*.  Reumont,  Lorenso  I,  292.  Der  Bericht  Kne- 
^thdlt  überhaupt  den  Franciscanem  eine  BoUe  su,  die  sie  in  Wirklichkeit 
^  geipieh  haben. 

M«iChnuk»iLm.  13 


194  i478. 

siastica  denegari  deberent^).  sed  Florentim  hoc  non  adver- 
tentes  fecerunt  presbiteros  per  terras  suas  missaa  et  cetera 
sacramenta  ecclesiastica  celebrar«  illis  non  obstantibua.  do- 
minus papa  eciam  excommunicavit  omnes  pertranseuntes  terram 
ipsorum^),  et  fiiit  magna  tribulacio  in  illis  partibujs^).  ^ 

Eodem  tempore,  quia  per  plures  septimanas,  ymmo  quaai 
^jniiP^'  duos  menses,  videlicet  junium  et  julium  menaes,  modica 
pluvia  erat,  creverunt  in  tota  terra  Switierorum  et  eciam  circa 
Renom  superiorem  a  Constancia  et  usque  ad  Baafleam  multi 
vermes  albi,  ex  quibua  generantor  bruci,  qiii  herbas  et  ces-io 
pites  corroserunt,  adeo  ut  eaa  radicitus  corroderent,  quod  non 
cresceret  venum,  et  corvi  et  graculi  everterent  cespites  propter 
ipsos  Termes,  et  essent  prata  ac  fuiasent  aratro  eversa. 

Eodem  tempore  fuit  magna  caristia  peccudum  et  ovium 
atque  porconun.  » 

Jvii  27  Die  lune  27.  mensis  julü  fdit  hie  in  Basilea  detentus  qui- 
dam  Johannes  dictus  Bisinger  ci^is  Axgentin^wi«  de  bona  pro- 
genie  antiqaorum  mercatorum,  qui  meretricio  et  ludo  dissi- 
pavit  bona  patema  et  propter  multa  fiurta  commissa  fdit  ad- 
judicatus  suspendio,  tamen  propter  suas  preces  sentencia  sua-su 
pendii  fuit  mutata  in  decollacionem  et  capitis  aiscisionem^}. 
qui  cum  traditus  fuisset  lictori  ad  decoUandum  et  duceretur, 
quoniam  ipse  valde  bonus  socius  erat  et  eloquentissimus  in 
Theuthonioo,  Romano  et  Latino,  diligebatur  a  multis  civibus, 
unde  duo  misericordia  moti  cives  Basilienses,  qui  et  multociens  as 
eum  hospicio  et  convivio  susceperant,  duos  tunc  juvenes  co- 
mites  de  Blamont,    qui  scolas  universitatis  studii 


3.  Mlabnri.    Ein  sweitea  c«l«1»mi  staM  tot  miasM.       16.  zxTJ.  dar  2ß.  Juli  wmr  ain 
Sonntag.       21.  adaoiaionam.       24.  Thaathonio  (odar  ThanthoBia). 

1)  Die  BuUe  »iniquitatis  filiusK  yom  1.  Juni,  in  wdeher  Siztus  Lorenso, 
die  lifitglieder  der  Behörden  und  aUe,  welche  bei  den  erfolgten  Übergriffen 
gegen  die  Geistlichen  mitgeholfen ,  exeommuniciert  und  verdammt  und  das 
Interdict  über  die  Städte  und  Diöcesen  Florenz,  Fiesole  und  Pistoja  ausspricht 
(nicht  erst  androht,  yne  Reumont  I,  301  und  £brich  Franti,  Sixtus  lY  und  die 
Republik  Florens,  Regensb.  1880,  8.  224  berichten)  s.  bei  Raynaldus,  AnnaL 
eccles.  sum  J.  1478,  §  5 — 10. 

2)  Laurentium  ipsiusque  seetatores  Florentinos  X.  kaL  Julias  [Juni  22, 
nicht  20,  wie  Reumont  317  steht]  noTO  anathemate  poenisque  grarioribuB 
pereulit:  tum  fideles  commercium  cum  Florentinis  habere  servareve  foedera, 
tum  miUtibus  stipendia  sub  üs  facere  yetuit   Raynaldus  §  12. 

3}  Die  Quellen  lur  Geschichte  der  Verschwörung  der  Paui  hat  Reumont 
n,  455  ff.  lusammengesteUt  und  besprochen. 

4)  Die  ganie  Angelegenheit  b^iandelt  Knebel  unten  S.  205,  18  ff.  noch 
einmal    Vgl.  auch  die  Beilage  über  den  Bisingerischen  Handel 


1478.  195 

freqtmtaMrwU^)^  sollicitaTerunt,  ut  eimdem  fdrem  de  manibus 
lictoris  ernerent.  sicque  factum  est,  ut  cum  duceretur  et  ve- 
oissent  ad  yicum  Cerdonum^),  yenerunt  ut  juvenes  nescientes 
quenam  facerent,  stabant  ante  furem  et  dicebant:  »yeui  nobis- 
^cuffl.  no8  te  salYabimus.«  tenens  autem  lictor  funem,  quo  alli- 
gatns  faerat,  non  potuit  cum  eis  abire,  et  tradente  eis  quodam 
idio  stadente  cultellum  absciderunt  [i4i^]  funem,  quam  tenebat 
Gctoi  et  qua  ligatus  fuerat,  sicque  acclamatus  a  vulgo  aufugit 
et  venit  mouasterium  fratrum  Minorum.  ubi  quod  cum 
*compertiuii  fuisset  apud  consules  quod  per  informacionem 
üomm  ciTium,  videlicet  Johannis  Grflnenzwig'}  et  Nicolai 
?yger^),  prefati  comites  dictum  furem  cepissent  et  ipse  sub- 

1.  freqiiMitaTenuit  oder  ein  fthnliclios  hier  va  ergänzendes  Wort  fehlt.       10.  qni. 

1)  Es  waren  allerdingB  buigundische  Edelleute ,  aber  keine  Herren  von 
,  d.  L  Yon  Neuenburg  in  Burgund,  sondern  ein  Herr  von  Yarembon 
sfid  ein  Herr  von  Ruffey  (»die  jungen  herren  yon  Warabon  und  Ruffe«  heiast 
a  in  dem  Vergleiehe  des  Baths  mit  Hans  Grfinensweig,  b.  S.  207  A.  3) .  Sie  sind 
in  Sommenemester  1478  immatrieuliert  als  generosus  dominus  Johannes 
eomeg  de  Parva  Petra  et  de  Rupe  dominus  de  Palude  et  de  Warambone  Bisun- 
täe&as  dyoeesis  (vgl.  über  die  Herren  von  Yarembon  und  la  Palu,  Grafen 
wlsBoehe  Band  II,  105  A.  5.  151  A.  1)  und  generosus  dominus  Ludovicus 
tan  de  Nttiania  dominus  de  Russeio  Bisuntinensis  dyocesis.  Die  Namen  des 
ieotem  find  durch  die  Unkunde  des  Abschreibers,  der  am  Ende  des  Semesters 
ileXamender  eingeschriebenen  Studenten  aus  dem  Originalyerseichnisse  in 
iu  sor  Aufbewahrung  bestinunte  Matrikelbuoh  übertrug,  entstellt  worden. 
EiloütewoU  baro  de  Wianis  dominus  de  Ruifeio  heissen,  und  der  also  Be- 
Kiehoete  ist  ohne  Zweifel  ein  bei  Anselme  YII,  802  nicht  genannter  Sohn  des 
»Lojide  Yienne  sieur  de  Ruffey«  (QoUut-Duyemoy  1291,  Anselme  a.  a.  0.) 
ücdderlsabeau,  der  Tochter  des  Johann  y.  Montaigu,  Schwester  desPhi- 
%  Ton  Fontenoy  und  des  Enbischofs  Karl  yon  Besan9on  (Anselme  YIII, 
^.  Er  gehörte  also  wenigstens  yon  mütterlicher  Seite  dem  Hause  Neuf- 
cW  an.  Der  erstgenannte  Johann  yon  Yarembon  wurde  lehn  Jahre  später, 
iaSosunenemester  1488,  Bector  der  Uniyersität.  Yischer,  Qesch.  der  Uniy. 
^.  Er  war  damals  Protonotar  des  h.  Stuhls,  Archidiacon  yon  Besangon  und 
CiaoQieus  lu  Bayeux. 

2;  Der  Weg  yom  Rath-  oder  Richthause  lur  Richtst&tte  yor  dem  Steinen- 
tbr  fährt  durch  die  Qerbergasse  und  Aber  den  heutigen  Barfüsserplats ,  der 
ikxduaak  noch  durch  den  offenen  Birsig  durchschnitten  wurde. 

3)  GrCbeuweig  ist  ein  Beiname  der  Familie  Eberler,  ygL  unten  S.  205,  24 : 
Johannes  Eberler,  qxii  et  Grünenxwig  dicebatur.  Hans  Eberler  wird  auch  als 
Hans  mm  Qold  beteichnet,  wie  andere  desselben  Geschlechtes  »sum  Agtstein« 
SOoDt  worden  (Öffiiungsb.  Y,  127 :  Mathisen  Eberler  sum  Agstein).  Die 
Biowr  lom  Qold  und  sum  Agtstein  liegen  beide  an  der  Sporengasse  (jetst 
Sr.  11  und  7). 

4;  S.Bandn,  225  A.  2,  ygl  unten  S.  205,  25.  In  einem  sp&tem  Bande 
^  im  Amehluss  an  die  Familiennachrichten ,  die  der  im  Auftrag  Adelberg 
%en  unternommenen  Brylingerischen  Bearbeitung  der  Beinheimischen 
^^^B^  und  der  yon  ebendemselben  yeranstalteten  Abschrift  der  Aufseieh- 
ABsgCQ  des  Henmann  Offenburg  beigegeben  sind ,  weiteres  über  die  Familie 

13» 


196  1478. 

terfugissety  voluerunt  eos  incarceraase.  quod  cum  audienciam 
ipsorum  devenisset)  timuerunt  et  querentes  assecuracionem 
intraverunt  curiam  dominorum  Theuthunicorum^).  ubi  dum 
percepissent,  miserunt  suos  satellites  sive  apparitores  cum  gla- 
diis  et  aliis,  ut  custodirent  eos,  ne  possent  abire,  et  miserunt  & 
precones  et  justiciarios  ad  domos  Johannis  Grflnenxwig  et 
Nicolai  Meyger,  qui  conscriberent  omnia  sua  bona,  volentes 
retundere  in  eos  suspendium,  quod  alter  meruit.  et  quando 
fiebant,  fuit  quidam  Johannes  Hurling  tunc  advocatus  et  ceteri 
precones  judicii  secularis  BaBtliensis  atque  apparitores  sive  10 
famuli  civitatis  presentes,  quando  hec  fiebant,  et  non  se  oppone- 
bant.  unde  et  advocatus  fuit  suo  officio  privatus.  et  domini 
de  domo  Theuthunicorum  Basiliensi  male  grati  erant,  volentes 
quod  per  hujusmodi  custodiam,  que  in  ipsa  domo  &cta  erat 
et  presertim  manu  armata,  quod  ipsorum  privilegia  imperialiais 
eis  essent  violata  unde  consulatus  BassZt^ii^  per  dominum 
Leonardum  de  Stetten  fratrem  militem  et  Andream  Schmitt 
Vortag  commendatores  in  Bücken  et  Basilea  fuerunt  moniti 
tercio,  ut  ipsi  suos  precones,  famulos  civitatis  et  alios,  quos 
posuerant  pro  custodia,  abire  facerent,  monuerunt,  et  si  nons» 
essent  informati  de  privilegüs  eorum  imperialibus,  mitterent 
aliquos  de  consulatu  ad  domum  ipsorum  Theuthunicorum^), 
tunc  vellent  eos  informare.  que  omnia  parvi  pendebant  cives 
Baailienses  et  vocaverunt  Johannem  Gr&nenzwig  et  Nicolaum 
Meyger  ad  justiciam  et  statuerunt  bannos  judiciales  in  areais 
domus  consularis  et  ibidem  volebant  eos  judicare  publice'). 

Meyer  su  sagen  sein.  Hier  möge  nur  noch  bemerkt  werden,  dass  die  Univer- 
sit&tsbibliothek  su  Basel  aus  dem  Naehlasse  Claus  Meyers  u.  a.  ihr  werth- 
volles  Exemplar  der  burgundischen  Historie  von  Hans  Erhart  Tusch  besitst 
(8.  die  Ausgabe  von  Aug.  Stöber  S.  9). 

1)  Claus  Meyers  Wohnung  befand  sich  »by  dem  Tutsehen  Huss«,  Schön- 
berg 770 ,  vgL  auch  den  Urtheilsspruch  vom  1.  Aug.  in  den  Beilagen.  Band 
II,  225,  10  nennt  er  den  Comtur  seinen  lieben  Gevatter. 

2)  Über  die  Schritte,  die  von  Seiten  des  deutsehen  Hauses  erfolgten,  vgl 
unten  S.  206,  10  ff.  und  s.  namentL  auch  die  Mittheilungen  weiterer  Berichte 
und  die  daran  geknüpften  Erörterungen  in  den  Belagen. 

3)  Schon  Dienstag  den  28.  Juli  hatte  der  Rath  in  Sachen  des  Haas  Eber- 
ler und  des  Claus  Meyer  beschlossen,  »dz  man  uff  momigen  tag  das  gericfat 
durch  den  schultheissen  an  stat  des  vogts  [über  dessen  Absetsung  Knebel 
Z.  12  berichtet  hat]  besetsen  und  im  hofe  richten  soUe  nach  sag  der  begriffen 
clag  in  geschrifft  gestellt«  Öffiiungsb.  VI,  3^.  Wenn  es  sidb  um  FiUung 
eines  Todesurtheils  handelte,  so  traten,  nachdem  der  Bath  die  Voruntersu- 
chung geführt  und  die  Klage  formuliert  hatte,  die  Mitglieder  des  Käthes  und 
des  Schultheissengerichts  unter  dem  Vorsitse  des  Vogtes  im  Hofe  des  Rath- 
hauses  zusammen.    S.  Heusler,  Verfassungsgesch.  205  und  das  Urtheil  vom 


1478.  197 

quod  €gTe  ferentes  prefati  Johofmes  et  Nicolaus,  quod  ipsi  ita 
in  publico  tamquam  nocentes  morti  deberent  addici,  protesta- 
bantnr  clam  de  injuriiSy  dampiuB,  expensis  et  interesse.  et 
feria  sexta  ultima  mensis  julü  consules  Basilien«««  convocaye-  ^h  3i 

^mnt  onmes  senarios  quarumcumque  zunftarum  Basiliensium^) 
pro  delibeiacione  et  consilio  prestando  in  hoc  facto.  [142]  quo 
&cto  inteipogueruiit  se  pro  medio  strenui  yiri  domini  Hartun- 
gas  de  Andelo,  Hermannus  de  Eptingen,  Fridericus  de  Reno 
militefl  et  quidam  ex  confederatis  superioribus^,  sed  non  pre- 

{»Talentes,  consulatus  omnino  voluit  ut  se  ad  correccionem  ipso- 
nun  daient  et  nichilominus  expensas  fitctas  solyerent.  et  si 
qua  sit  yiolencia  facta  contra  priyflegia  imperialia,  quod  eciam 
in  ea  parte  civitatem  BaMtensem  indempnes  redderent.  que 
omnia  cum  eis  nimis  grave  fuisset,  rennuerunt  et  recusaverunt 

">&cere,  sicque  factum  est,  ut  die  sabbati,  que  fuit  prima  mensisAnf.  1 
Angnstiy    statuerent   eis   Judicium  publicum    in   area   pretorii 
^mliensü^    et    mitterent    precones    suos    ad    vocandum    eos 
peremptoiie  ad  audiendum  querelam  contra  eos  racione  civi- 
tatis fiendam  et  sentenciam  proferendam.     quibus  non  com- 

»parentiboSy  quia  non  securi  erant,  tulerunt  sentenciam  contra 
eos  et  condempnaverunt  eos  in  corpore  et  bonis  eorum^),  et 
«tatim  misemnt  suos  aparitores  ad  domum  Jobannis,  qui  clande- 
^e  retro  introierunt^)  et  occupayerunt  domum.  deinde  iterum 
pre&ti  domini  milites  una  cum  domino  Wilhelme  de  Bopoltz- 

sftein  baÜTO  et  certis  confederatis  attemptaverunt  concordiam, 
ft  non  poterant  aliam,   quamvis  multi  de  confederatis  eciam 
ram  eisdem  suas  suplicaciones  pro  eis    fecissent,    nisi    quod 
preiati  Johannes  et  Nicolaus  rei  in  hac  causa  abhinc,  hoc  aAvg.  4 
feria  tercia  post  invencionem  sancti  Stephani  usque  ad  festum 

)*Bartholomei  apostoU  debent  ad  hoc  operam  dare,  si  quomodo  Avg.  24 
possont,    ut   domini    de  ordine   Theuthunicorum   non  faciant 

l  Aug.  in  den  Beilagen.  —  Jenem  Beschlüsse  gem&ss  sollte  also  das  Blutr 
(crieht  Mittwoch  den  29.  Juli  stattfinden.  Die  Ausführung  wurde  aber  Ter- 
Khoben.  Naeh  dem  in  den  Beilagen  abgedruekten  Berichte  Wurstisens  wur- 
aqi  am  Donnerstai^  im  Hofe  des  Rathhauses  die  entsprechenden  Vorberei- 
^oBgm  getroffen »  doch  fand  die  wirkliche  Abhaltung  des  Gerichtes  erst  am 
Wag  statt.    S.  197  Z.  15ff. 

1;  Die  Seehser  der  Zünfte,  den  grossen  Rath.    8.  Heusler  382  ff. 

t\  Vg^  die  Angaben  Wurstisens  in  den  Beilagen. 

3)  Die  area  pretorii  (Hof  des  Riohthauses)  ist  dasselbe  was  die  S.  196, 25  f. 
pUBnU  area  domus  eonsularis  (des  Rathhauses).    Vgl.  S.  195  A.  2. 

4)  8.  den  UrtheÜBapruch  vom  1.  August  in  den  Beilagen. 

it  Das  Haue  sum  Oold  hat  einen  hintern  Eingang  vom  Martinsgftsslem 
bo  [jetit  Martinsgasslein  4  beseichnet). 


198  1*78. 

domino  nostro  Berenissimo  Friderico  imperatori  querelam  de 
infraccione  privilegiorum  suorum,  et  quod  contra  eos  auctori- 
tate  imperiali  non  procedatur  seu  eeiam  papali,  ad  vitoidum 
eos  declarari  incidisse  sentencias  excommunicacionis  et  anathe- 
matis;  quod  satis  eis  difficile  erit^).  sicque  ordinarunt  prefati^ 
Johannes  et  Nicolaus  quendam  Adam  Kridenwissz  doctorem 
juris  canonici,  non  tarnen  multum  doctum^),  ut  ille  cum  certis 
sibi  adjunctis  adeant  magistrum  Theuthonie  Alamanie  et  cum 
illo  tractent  media  pacis,  quia  magister  balie  Alsacie  nolebat 
se  de  illa  causa  inpedire,  asserens  se  non  habere  in  mandatis*^ 
ea,  que  ordinis  sunt,  solum  intromittere').  et  sie  Basilien^e«, 
quia  propter  illam  confederacionem  odiuntur  a  nobilibus,  habe- 
bunt tribulacionem.  imperatori  enim  Friderico  numquam 
placuit  illa  ciritatum  et  communitatum  confederacio,  quia 
libenter  sibi  humiliasset  confederatos  Switzerorum.  a 

Postquam  dominus  Ludowicus  rex  Francie  treugas  ad  13 
menses  fecerat  cum  domino  Maximiliane  duce  Austrie  et  Bur- 
gundie,  Gellrenses  declinaverunt  ab  Maximiliane,  associantes 
sibi  heodienses ,  qui  multis  annis  discordes  erant  cum  Karolo 
duce  Burgundie,  sicut  superius  in  multis  claret  et  scriptum  20 
est.     sie  et  cum  illo  nolebant  esse  concordes.     senciens  [142^] 

3.  Tidendnm.       5.  ei. 

1)  Öfihungsbuch  VI,  V*:  »uff  sinstag  nach  vincula  Petri  [Aug.  4]  anno  etc. 
septuagesimo  octavo.  item  Hanns  Eberler  alias  zem  Golde  und  Clauws  M^yer 
haben  uff  hutt  vor  rate  geschworen,  die  Sachen,  so  sieh  swusohen  der  statt  und 
inen  in  irrung  halten,  in  irem  wesen,  wie  die  gestalt  sind,  on  endrung und 
nüwerung  rüwen  ze  lassen,  und  so  yerr  sy  mit  der  stat  hiezwuschen  und  sannt 
Bartholomeus  tag  schierestkunffdg  [Aug.  24]  volkommenlich  betragen  werden, 
in  maszen  vorher  davon  geret  ist,  blibe  daby.  ist  des  nit,  dz  sy  sich  dannent- 
hin  uff  denselben  sant  Bartholomeus  tag  wider  in  die  friheittün  sollen,  in 
maszen  sy  vormals  darinn  gewesen  sind,  doch  mögen  sy  ir  gewerbe  ungevar- 
lieh  triben  und  die  zyt  zu  und  von  dem  iren  wefferen  und  wandlen,  doch  nützit 
verrücken  noch  verwandlen ,  und  sol  dis  Vergünstigung  sust  yettweder  teils 
gerechtikeit  unvergriffen  und  unschedlich  sin.«  Zusatz :  »uff  donrstag  nach 
Laurencii  [Aug.  13]  ist  inen  uff  ir  beger  durch  min  herren  die  ziij  furer  acht 
tag  zyl  geben  in  dem  rechten,  wie  vor. 

2)  Vergl.  S.  105,  16. 

3)  Am  1.  Aug.  schrieb  der  Rath  an  Henmann  von  Lutemau,  Landeomtur 
der  Bailei  ElsasB  undBurgund,  bei  dem  er,  wie  er  hOre,  verklagt  worden 
sei,  erzählte  ihm  den  Hergang  (vgl  die  Beilagen)  und  erbot  sich,  »wenn 
wir  uwers  ordens  und  des  huses  Mheit  by  uns  bericht  werden,  wollen  wir  uns 
bewisen  als  die  so  uwerm  wirdigen  orden  siner  friheit  gar  nitt  abbrueh  tun 
weiten.«  Lutemau  antwortete  den  6.  August,  er  werde  sich  zu  seinen  Gebieti- 
gem (dem  Landeomtur  standen  zwei  Rathsgebietiger  zur  Seite)  und  Freundoi 
fügen,  »umb  warhait  der  ding  gruntUch  zu  erfaren,  üch  darnach  gepurlieh  ant- 
wurt  zu  entecken.«  —  Über  den  weitem  Verlauf  der  Angelegenheit  s.  unten 
S.  206,  34  ff. 


1478.  199 

hoc  Maximilianus    enm   potencia    intravit   Oellriam    et   eaxn 
obtiniiit 

Facta  antem  pace  inter  ipsos,  videlicet  regem  Frantzie  et 
Maiimilianum  dacem  BuTgimdie,  multi  de  nequam  illis  pedes 

^eunentibas  Teneront  et  transierunt  ad  ducem  Mediolani,  qui 
tuic  partem  tenebat  Venetorum  et  Florentinorum  contra  sone- 
ümntm  dominum  papam  Sixtum  quartum. 

Dominus  Philippus  comes  palatinus  Reni  genuit 
filium,  quem  Yocayit  Ludowicum.    Eodem  tempore  do-(Jnii2) 

••minufl  Pbilippos  comes  palatinus  Reni  habuit  filium,  quem 
QominaYit  Ludowicum^},  quem  dominus  episcopus  Wormacien- 
m  baptisaylt  presentibus  archiepiscopo  Maguntino,  episcopo 
Spirensi^)  et  sua  matertera  uxore  quondam  ducis  Alberti  de 
Austria^  et  multis  aliis  principibus  et  prelatis.     deus  faciat 

^illiuii  Ludowicum  sequi  vestigia  avi  sui  Ludowici,  quem  elec- 
toies  imperii  in  Wormacia  congregati,  dum  ipse  ad  reforma- 
eionem  in  imperio  fiendam  eos  convocasset,  intoxicaverunt^) 
et  mortuus  fuit,  et  Ludowici  proavi  sui  ceci,  qui  valde  pro- 
bus  et  honestissimus  princeps,   sub  quo  ^o  baccalariatum  in 

■Hejdeibeiga  suscepi  in  liberalibus  artibus^). 

Concordia  facta  per  reverendum  -patrem  dominum 
hhannem  episcopum  Beisiliensem  cum  dominis  de 
Blamont  de  Castro  Blomont  et  retencione  castrorum 
Metsscli  et  Franckmont.    Eodem  tempore  fiiit  dieta  tenta 

sin  Brannentrut  ad  preces  domini  arcbiepiscopi  Bisuntin^yaMs, 
qui  est  de  genealc^a  Blamontensium  %  inter  teverendum  ^trem 
dominum  Johannem  de  Venningen  episcopum  B^BÜiensem  ex 
ona  et  dominos  comites  de  Blamont.  et  ibidem  fuit  Concor- 
datam,  quod  dominus  episcopus  Beaüiemis  restitueret  comita- 

%  tum  et  castrum  Blomont  7),  et  episcopus  retineret  sibi  et  epis- 

7.  Haeh  qvsrtaiii  steht  nock  oinm«!  pftpam.       8.  Dm  g»sp«Trt  Oedrnekte  steht  tm 
Bnde.      21.  Dss  gesperrt  Oedrnehte  steht  »m  Bande.       22.  de  fehlt. 

1)  Bs  ist  der  nadunafige  Kurfflrst  Ludwig  V,  geboren  2.  Juli  1478. 

2)  Vgl  8. 201  A.  2. 

3)  Meehtild,  Schwester  von  Philipps  Vater,  erst  mit  Graf  Ludwig  Ton 
Wirtemberg,  spftter  mit  Henog  Albrecht  Yon  Österreich,  Kaiser  Friedrichs 
Bmder»  TermihU,  durch  erstem  Mutter  Eberhards  im  Barte.  S.  über  sie 
£.  Marän,  Ershersogin  Mechthild  (Separatabdruck  aus  der  Zeitschrift  fOr 
Otsdiidite  Freiburgs  ü).  Freibg.  i.  Br.  1871. 

4]  Vg^  oben  S.  103,  31. 

5)  Am  31.  Jan.  1435.  An  der  UniTcrsität  immatriouliert  wurde  Knebel 
im  Herbste  1433.  Die  Matrikel  der  Universit&t  Heidelberg  von  1386—1662, 
bearbeitet  u.  hageg.  Ton  G.  Töpke  (Heidelb.  1884)  I,  198. 

6)  8.  oben  S.  176  A.  3. 

7]  8.  die  Tom  Offtoial  Ton  Besan9on  ausgeatellte  Urkunde  bei  TrouiUat  V, 


200  ^^''»• 

copatui  cafltra  Metmch  et  Franckmont»  ad  que  pertinent  mille 
quingenti  rustici,  et  qui  morantur  in  Tribelberg  *).  postea  vero 
venerunt  rustici  de  Tribelbezg  ad  dominum  Basäiensan  in 
Brunentruto  et  domino  BasilienW  dixerunt,  quomodo  eciam 
ante  tempora  sui  patres  et  antecessores  debebant  beate  Marie -^ 
yiigini  et  epiacopatui  Basilien«»  subici,  unde  et  omnes  extunc 
fuerunt  letificati.  sed  quomodo  hoc  eventum  sit,  quod  non 
fuerit  factum,  dolebant  semper  et  ipsi,  nunc  ipsorum  posteri. 
sed  quod  jam  sint  ecclesie  Bsmlietm  subjecti,  gaudent  et  supli- 
carunt,  ut  sua  domiriacio  velit  eos  sibi  et  ecclesie  retinere,  etio 
ipsi  yelint  esse  fidelissimi  subjecti  et  ad  quecumque  obsequia 
paratissimi.  sed  si  offerret  casus  quod  [143]  propter  quamcum- 
que  causam  eos  a  se  vellet  alienare  et  restituere  dominis  de 
Blamont,  quod  extunc  velit  eos  ad  quindenam  ante  pateme 
avisare,  et  tunc  ipsi  yelint  recipere  uxores  et  filios,  oyes  eti& 
boyes  et  ipsorum  domus  utensilia  et  se  transferre  ad  terras 
siye  dominium  episcopatus  et  omnes  domus  eorum  succendere 
igni,  quia  omnino  non  yelint  esse  sub  dominio  dominorum  de 
Blomont.     hec  retulit  michi  yicarius  BsLBÜiefisis. 

Antequam  fuissent  treuge  facte  inter  serenissimo«  et  illus-20 
trissimo«  Aomifws  principes   regem  Francie  et  Maximilianum 

20.  gerenUfimnm  «t  iUnstrissininni.  Knebel  wollte  offenbar « als  er  diese  Worte  schrieb, 
folgen  lassen :  dominnm  Xazimfliannni  n.  s.  w. 

528  ff.,  über  die  am  19.  Juli  YoUsogene  ROokgabe  der  Hensehaften  Blamont, 
CUmont  und  Pont  de  Roide  an  die  Brüder  Henri  und  Claude  von  Neufeh4tel 
mit  Vorbehalt  der  zur  Herrschaft  Blamont  gehörigen  Rechte  in  den  Dörfern 
Grandfontaine,  Damvant  und  Red^re,  welche  dem  Bischof  verbleiben  sollten. 
Vgl.  ebendort  865  das  aus  Ch.  Duyemoy,  ^h^m^rides  du  oomt^  de  llontr 
b^liard  (Be8an9on  1832)  entnommene  £zoerpt. 

1)  Nach  Quiquerei,  Histoire  des  institutions  de  VivMik  de  BAle,  Deli- 
mont  1876,  S.  465  ff.  gehörte  die  Herrschaft  Franquemont,  die  sich  über  einige 
Dörfer  auf  beiden  Seiten  des  Doubs  erstreckte ,  Tor  der  Besitmahme  durch 
den  Bischof  (Band  II,  126,  6 ff.)  dem  Claudius  von  Franquemont,  aus  einer 
Bastardlinie  der  Montfaucon,  unter  der  Oberherrlichkeit  der  Grafen  von  Müm- 
pelgart  und  wiirde  beim  Friedensschluss  am  24.  Jan.  1478  durch  Maximilian 
dem  Bischof  überlassen  troti  dem  Widerspruch  des  Grafen  von  Mümpelgart 
und  des  Claudius  y.  Franquemont.  Den  10.  Nov.  1481  y ersichtete  Graf  Hein- 
rich yon  Wirtemberg-Mümpelgart,  gegen  Empfang  yon  200  Gulden,  auf  seine 
oberherrlichen  Rechte  (a.  a.  O.  TrouiUat  V,  873  nach  Duyemoy  430),  und  am 
22.  Jan.  1482  gab  Bischof  Caspar  die  Herrschaft  wieder  dem  Claudius  yon 
Franquemont  zu  Lehen.  Quiqueres  466.  Die  Eroberungen  im  Tribelberg  gab 
nach  Quiqueres  a.  a.  O.  Anm.  1  der  Bischof  1478  wieder  surück:  alors  cette 
partie  oonquise  [dans  la  montagne  de  Tr^yiUers]  ayait  199  m^nages  ou  chefs 
de  famiUe  et  la  seigneurie  de  Franquemont  18.  —  Der  auf  dem  linken  Ufer 
des  Doubs  liegende  Theil  der  Herrschaft  Franquemont  wurde  im  J.  1780  bei 
einem  Grensregulierungsy ertrag  an  Frankreich  abgetreten. 


1478.  201 

ducem  Austrie,  Biu^ndie  etc.  ad  tredecim  menses,  serenissi- 
mtu  dominus  noster  Fridericus  "Romanorum  imperator  propter 
certas  causas  disposuit  dif&dare  regem  Franckorum,  prout  in 
infrascripta  copia  continetur,  et  disposuit,  quod  omnes  prin- 
iripes  electores  sacri  Romani  imperii  et  alii  principes,  duces, 
marchiones,  comites,  barones,  milites  et  militares,  civitates,  opida 
sacro  TLomano  imperio  subjecti  eciam  eundem  regem  dif&darent 
et  essent  parati  ad  arma  et  invadendum  una  cum  sua  majestate 
imperiali  aut  ejus  capitane,  quando  transiret,  ut  eciam  in  certa 

»ilia  copia,  que  hie  infra  est  registrata,  continetur^). 

[i44^]    De    adyentu   domini  de   Friberg   confirmati 
ConsttLnciensis.    Feria   quinta   proxima   ante    aasumpcionis ^«f •  i» 
Marie  dominus  Ludowicus  de  Friberg  episcopus  Constanct^Ms 
proTisus  yenit  navigio  ad  Bödmen  et  ibi  dimissa  classe  receptis 

i'eqais  ivit  in  Zellam  Episcopalem  prope  lacum.    quid  fiat  nescio. 

De  obitu  Spiren^t«  et  Rabani  eleccione.     Eodem 

tempore  circa  festum  sancti  Laurencii  episcopus  Spirensis  diemAng"*!!) 

rite  sue  clausit  extremum^).    dominus  Philippus  palatinus  Reni 

et  dux  Pavarie  cum  aliis  principibus  electoribus  imperii  man- 

S'daTeninty  ut  capitulum  eligeret  concorditer,  quem  noscerent 
atüiorem  in  spiritualibas  et  temporalibus,  et  quem  eligerent, 
nmdem  eciam  manutenere  vellent.  sicque  intrantes  conclayim 
concorditer  el^erunt  dominum  Rabanum  de  Helmstat  3}  canoni- 

11.  lt.  Dm  gMp«nrt  Oedraekta  §U\%  am  Band«. 

1)  Es  folgen  nun  die  beiden  Schriftstacke ,  die  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  2, 
•U7ff.  nach  gleichseitigen  Absehriften  im  k.  k.  Haut-  und  Staatsarchiv  abge- 
dreekt  hat.  Das  erste,  das  Knebel  unter  den  Überschriften  »Sequitur  diffi- 
(bdo  majestatis  imperialis  sub  hac  yerborum  forma  ut  ecce.  Diffidacio  do- 
KU  imperatoris  facta  Ludowioo  regi  Francie«  mittheüt,  ist  ein  Schreiben  des 
Kaisen  an  Ludwig,  datiert  Grati,  April  16,  in  welchem  er  ihm  seine  Beschwer- 
im  dariegt  und  ihn  auffordert,  dieselben  abzustellen,  widrigenfaUs  er  ge- 
Dothigt  sein  werde,  mit  den  Waffen  gegen  ihn  vonugehn.  Das  iweite,  von 
Knebel  Qberschrieben  »Diffidacionis  Tero  principum  et  ciyitatum  etc.  copie 
'jcDoi  tequitur  et  est  talis«  ist  die  Formel  eines  von  den  Reichsständen  zu  er- 
luModen  Schreibens  an  den  König ,  in  welchem  sie  ihn  bitten ,  der  Aufforde- 
nm^des  Kaisers  su  entsprechen,  indem  sie  sonst  demselben  den  schuldigen 
Bdstaod  leisten  würden.  Bei  Chmel  folgen  dann  S.  321  ff.  als  Nr.  X— XIV. 
XTI—XIX  wirkliche  Schreiben  Terschiedener  Kurfürsten  und  Fürsten  an  den 
iomg  oder  Hegesten  Ton  solchen  aus  der  Zeit  vom  24.  Mai  bis  zum  15.  Juni, 
&«ber  sum  Theil  jenes  Formular  in  freier  Weise,  zum  Theil  gar  nicht  be- 

2}  Der  Bischof  Matthias  Rammung  starb  am  1.  August. 

3;  Yiehaehr  Ludwig  Ton  Helmstädt  Vgl  unten  pag.  181.  Ein  Raban 
r<mHehnstidt  war  Bischof  von  Speier  frewesen  (1396—1438),  als  Knebel  in 
fladelberg  studierte  (ygl  S.  199  A.  5). 


202  1478. 

cum  ....  in  paatorem  et  episcopum  Spirensem,  et  introdu- 
centes  eum  dederunt  sibi  pomessionem  i). 

[145]  De  eclipsi  solis.     Anno  dominice  nativitatis  1478 

jaii29po8t  meridiem  yerum  Basilien^^m  29.  diei  mensis  jnlii,  que 
fuit  feria  quarta  post  festum  Jacobi  apostoli,  una  hora  et  di-!^ 
midia  transactis^)  fuit  eclipsatuB  de  dyametro  solis  ab  ea  parte 
8ui,  que  respicit  austrum  sive  meridiem,  tres  quarte  cum  modioo 
plus,  incepit  autem  eclipsari  duabus  tercüs  unius  bore  post 
meridiem  decursis  duravitque  a  principio  usque  ad  finem  una 
hora  et  duabus  tercüs,  eratque  solis  verus  motus,  lune  autem  10 
Visus,  14  gradus  leonis  in  medio  eclipsis.  leonem  vidi  in 
speculo  in  aqua  posito'). 

An^^^t'  b^^]  ^^  tempore,  videlicet  de  mensi  julii,  augusti  et  sep- 
»•pt.  tembri,  in  Ttalia  maxima  est  pestilencia,  ita  ut  de  Venecüs 
fugerent  propter  pestem  plus  quam  centum  milia  virorum,  et» 
extunc  fuit  maxima  gwerra  inter  dominum  Sixtum  papam 
quartum,  regem  Yemandum  de  Neapoli,  qui  habet  suum  exerci- 
tum  in  Marchia  contra  Pisanos,  papa  vero  suum  habet  exerci- 
tum  contra  Florentinos,  ex  una  et  Florentinos,  Venecianos, 
Mediolanum  et  Januenses  ex  alia,  et  est  mirabilis  lis  in  illisio 
pärtibus,  cujus  similis  non  est  in  memoria  hominum^). 

In  causa  Coristsinciensis  ecclesie  dominus  noster  imperator 
vult  quod  eleccio  habeat  locum  et  sie  maneat  dominus  de 
Sunnenberg,  quamris  dominus  noster  papa  Sixtus  providerit 
domino  de  Friberg  de  episcopatu.  » 

Avg-  in  [i5i]  1478.  Eodem  tempore  in  fine  augusti  obiit  dominus  epis- 
copus  Spirenm  et  pro  eo  fuit  electus  dominus  de  Helmstat  ^). 
cardinalis  autem  Johannes  Hesler  requisivit  dominos  de  capitulo, 

1.  Fftr  die  lükhere  Beceiehniiiig  dM  eaiionieiim  ist  eine  LUeln  ftlMMB.       8.  Dm  f»- 
sperrt  Gedmokte  steht  am  ober»  Baade  der  Seite.       34.  qua». 

1)  Über  diese  Bisehoftwahl  b.  noch  unten  Z.  26  ff.  pag.  157.  181. 

2)  Die  Basier  Uhr  ging  bekanntlich  bis  lum  J.  1798  um  eine  Stunde  vor. 
Wenn  Knebel  sagt,  die  SonnenfinstemisB  habe  IV2  Stunden  nach  dem  wah- 
ren Basier  Mittag  begonnen,  so  scheint  dieser  wahre  Mittag  dem  offteiellen 
entgegengestellt  lu  sein. 

3)  Es  folgt  jetst  unter  der  Überschrift  »Diss  ist  die  rachtung  und  bestant 
Bwischen  dem  allerkristenlichen  fursten  hem  Ludowigen  küng  lü  Franck- 
rich  an  einem  und  dem  durluchtigisten  fursten  hem  Maximilian  hertsogen  st 
Osterrich  und  Burgundi  etc.  am  andern  teilen«  eine  deutsche  Übersetsung  der 
von  Ludwig  am  11.  Juli  zu  Arras  vollsogenen  Verbriefung  des  Waffenstill- 
standes nach  einem  Vidimus  Tom  13.  Juli.  Wir  drucken  dieses  SchriftstQck 
in  den  Beilagen  ab. 

4)  Reumont,  Lorenso  I,  295  ff. 

5)  Vgl  oben  S.  201,  16  ff. 


1478.  203 

atfflbitnulerent  episcopatum,  quia  dominus  no8ter  sanctiBsimus 
sibi  erzm  reservasset.  sed  nemo  sibi  quidquam  tradidit.  mise- 
nnt  pro  provisione  apostolica  venerabilem  dominum  Jacobum 
Pfaw  scolasticom  BtMiensem  et  canonicum  Spiren^^m  ad  Urbem. 

Die  sabbati,  que  fdit  yigilia  Luce  ewangeliste,  mortuus  ooi.  t? 
est  rererendtts  pater  et  illustris   princeps  dominus  Robertua 
dox  Payarie  episcopus  Argentinenm,  et  in  ejus  locum  electua 
«t») .  .  .  . 

Eo  tone  eciam  mortuus  est  Albertus  marchio  Branden- 

Jbttigeiut«,  vir  nequissimus  in  vita  sua').  bic  quondam,  dum 
regnam  Bohemie  fuisset  in  errore  Husitarum  et  propterea  ex- 
timc  papa  Martinus  de  Columpna  natus  et  rex  Sigismundus 
lex  Hungarie  et  Bohemie  dominus  in  Lutzelburg  maximum 
derdtam  de  tota  Cristianitate  contra  eos  congregassent  et  ex- 

fipungnare  Bohemos  venissent,  bic  nequam  iniit  et  fecit  fugam 
eticandalum  toti  uniyersali  ecclesie  fecit').  bic  multa  mala 
fecit  in  ecclesia  et  tota  Alamania. 

Eo  tempore  in  civitate  Colonien«t  aUque  ecclesie  coUegiate 
babttenint  ab  antiquo  portas  in  suis  circumferenciis  et  posses- 

>nombu8,  qae  claudebantur  noctumis  temporibus,  quibus  probi- 
^ttaiy  ne  canonicis  et  ibi  prebendatis  pateret  yia  noctumo 

I  tempore  eyagandi  yel  eciam  aliis  intrandi  ad  eos,  quibus  ipsi 
in  diaeiplina  et  regti^iEui  vita  impedirentur.  contigit  jam  iUis 
&bi»,  quod  canonici  et  [151^]  prebendati  ad  Apostolos  Colonien- 
^«1  hab^ent  certas  insidias,  unde  ipsi  permoti  clauderent  suas 
porttt,  ne  noctumo  tempore  possent  invadi.  Colonien«^«  hoc 
ule  ferentes  ndserunt,  qui  portas  hujusmodi  violenter  apperi- 
K&t  et  destraerent.    mane  canonici  ad  Apostolos  miserunt  ad 

I  Teoerabflem  et  illustrem  dominum  Stephanum  ducem  Bavarie 

^iKanom  ecclesie  majoris  ColonieuMs^)  conservatorem  jurium 

I  ^  piirilegiortim  ipsorum,   conquerentes  hujusmodi  eis  illatas 

S.  ISuk  «leetvs  •>!  sind  einige  Zeilen  freifeluien.       18.  NmIi  Colonienei  steht  ein 
ii  da  spaten  ZviuuneBlwag  nickt  mehr  pusendee  ftiit.  20.  21.  prohihemitiir. 

ä  rapÄUri.      31.  priTileginm. 

l}8.Qntenpag.  181.  183b. 
t  V^  mit  dieser  falscben  Nachricht  8.  96,  1. 

3j  Knebel  yerweehselt  Albreeht  mit  seinem  Vater,  dem  Kurfürsten  Frie- 
^I,  der  im  Hueritenkriege  Ton  1431  die  undankbare  Aufgabe  eines  Ober- 
'^^dilshibers  Ober  das  Reichsbeer  übernommen  hatte.  Die  Nümbergische 
f^DDoikaos  Kaiser  Sigmunds  Zeit  sagt  (Ghron.  d.  d.  Sadte  I,  384, 12)  bei  £r- 
'^der  grossen  Niederlage  des  Reichsheeres:  und  man  seh  den  marg- 
;  tDTQ  und  bercBog  Hansen  [Pfakgraf  Johann  Yon  Neumarkt] ,  das  sy  den 
'  «Iwch  gemacht  betten. 

i!  Naeh  Ennen,  Qescb.  d.  Stadt  Köln  UI,  580,  585  war  Pfaligraf  Stephan 
\  ^Domeostos.   VgL  mit  unsrer  EriAhlung  die  auf  pag.  181^ 


204  U78. 

injurias.  qui  ipsos  Colonien«««  pro  hujusmodi  excessu  excom- 
municavit  et  ecclesias  interdixit.  hoc  experti  Colonien^e«,  vi- 
dentes  eciam,  quod  interdictum  servaretur  per  totam  ciYitatem, 
miserunt  quadringentos  armatos  viros  ad  eundem  dominum 
Stephanum  decanum  et  unum  barbitonsorem  habentem  ins 
manu  sua  novaculam  sive  rasorium,  dicentes  sibi,  quomodo 
8ua  dominacio  excommunicasset  Colonien^e«  et  interdictum 
posuisset  pro  facto  suprascripto ,  requirentes  eum,  ut  eos  ab- 
solveret  et  interdictum  relaxaret,  alias  ex  commissione  eis  facta 
testiculos  sibi  exscindere  facerent.  qui  dum  ita  instarent  im-to 
portune,  magis  decrevit  ipsos  absolvere  et  interdictum  relaxare 
quam  sibi  pati  testiculos  exscindere.  hec  audivi  facta  fiiisse 
a  quodam  domino  Heinrico  Piscatoris  cappellano  ecclesie  Basi- 
liensisj  qui  et  Colonienm  clericus  erat,  presentibus  dominis 
Johanne  Wemher  de  Flachslanden  Basilien^  et  Petro  deis 
Andelo  Lutenbacen«ts  ecclesiarum  prepositis,  deinde  referente 
venerabili  viro  domino  Wilhelme  de  Aquis  ^)  doctore  sacre  theo- 
loye  et  canonico  et  predicante  ecclesie  BasilieMis, 

[152]  Ulis  diebus  fuit  in  Thurego  conclusa  et  sigillata  unio 
inter  illustrissimos  dominos  Maximilianum  ducem  BurgundieM 
ex  una  et  dominos  principes  ac  communitates  et  civitates  con- 
federatorum  superioris  Almanie  etc.  2). 

Insuper  rex  Aragonum  et  Sicilie'),  qui  partem  tenuit  do- 
mini  nostri  sanctissimi  contra  Florentinos,  Venetos  et  ducem 
Mediolani,  cepit  Januam  ciyitatem  in  suam  proteccionem,  queis 
prius  subfuit  duci  Mediolano.  unde  dux  Mediolani  permotus 
collegit  exercitum  et  obsedit  Januam  multis  diebus  et  miro 
modo  eos  molestavit,  conquassando  muros  bombardis.  ipsi,  qui 
in  civitate  Januensi  erant,  ordinatis  aciebus  se  preparaverunt 
ad  pugnam  et  exeuntes  irruerunt  in  hostes  et  multos  ex  Lum-so 
bardis  occiderunt,  reliqui  fugierunt  ex  Lumbardis^),  de  Switieris 
yero  perstiterunt  sexcenti,  qui  simul  manserunt  in  sua  acie  et 
mirabiliter  defenderunt.    quod  yidentes  Januenses  signa  pacis 

4.  qnadringentei.  19.  Nacli  slgillaU  noch  ein  zweites  fnit  Baektri^ieli  eingeflkgt. 

1)  Wilhelm  Textoris  yon  Aachen  (Wilhelmen  Weber  der  heiligen  ge- 
schrifft  doctoren,  thAmherren  und  prediger  des  hohen  stifites  unser  stat  Basel 
nennt  ihn  der  Rath  Missivenbuch  XVI,  180).    Vgl.  S.  142  A.  1. 

2}  Ist  diese  Notii  dahin  su  deuten,  dass  der  Friedensrertrag  vom  24.  Jan. 
1478  (S.  181  A.  1)  jetit  erst  die  Besieglung von  Seitender  sSmmÜichen  Ab- 
schliessenden erhielt?    Vgl.  jedoch  Eidg.  Absch.  III,  1,  S.  33  a. 

3)  König  Ferdinand  von  Neapel 

4)  Am  7.  August  erlitt  das  mailändische  Heer,  das  gegen  das  aufgestan- 
dene Genua  heranrückte,  eine  Niederlage.  Leo,  Qesch.  von  Italien  lÖ,  424. 
Reumont,  Lorenzo  I,  320. 


1478.  205 

dedenmt  et  cum  ipns  loquenteB  effecerunt,  quod  cum  eis  civi- 
tatem  intniTenint  et  magnis  donis  remunerando  eos  in  stipen- 
diarios  assumpserunt  contra  ducem  Mediolani. 

Mirabile  factum.    Circa  festum   sancti  Remigii  annooct.  i 

^presenti  molti  catti  congregaverunt  se  in  turmas  et  venientes 

in  cofflitatum  Nuwenbergensem    prope   lacum   superiorem   in 

ßozgondia  in  se  ipsos  irruerunt,   lacerantes  se  mutuo,   ita  ut 

plus  quam  quatuor  müia  manerent  mortui  in  campo.     reliqui 

refeisi  sunt  in  domos  suas.     et  cum  hec  referret  camerarius 

*merendi  fairis  domini  abbatis  Lutrensis  in  stuba  nobilium  in 

Gebwib  presentibus  Johanne  David  decano,  Conrado  Sculteti 

ciistode,  Johanne  Adam  et  me  Johanne  Knebel  canonicis  Luten- 

htmmbus  ac  nobili  Johanne  de  Weteltzheym,  [152^]  quod  ipse 

tone  in  abbacia  Lutrensi  fuisset,    hujusmodi  factum  fuisset, 

fipostea  fiuna  increbuit  per  totam  terram  superiorem,   quod  res 

de  &cta  fnisset.    quid  hoc  novi  pretendat  deus  seit,    timeo 

quod  nichil  boni. 

Circa  festom  nativitatis  Marie  fuit  captus  quidam  de  Argen- sept.  8 

tina^),   qui  postquam  dissipavit    bona  patema  et  uxoris  sue, 

>malt08  fraudavit,  quia  fuit  de  bonis  parentibus  mercadantibus, 

incepit  forari  et  yeniens  in  Basileam  multa  furta  commisit. 

pro  qua  re  capitur  et  ducitur  ad  Judicium,  ubi  ad  suspendium 

judicatur').    et  dum  datur  lictori  ad  plectendum,  fuerunt  duo 

Am  Baailien«^,  Johannes  Eberler,   qui  et  Grflnenzwig  dice- 

^battti,  et  Nicolaus  Meyger  ciiris  ab  antiquo  genere'),  qui  aU- 

ipodens  cum  eodem  nequam  commessati  sunt,  qui  eciam  de 

<^on8uHbus  erant  BaBÜiensibus^).    hü  misericordia  permoti  supli- 

<^t  duobus  juvenibus  scolaribus  comitibus  de  Blamont,   ut 

ipä  lictorem  accederent  et  funem,   quo  ipse  für  ligatus  duce- 

il)ätar,  abscinderent,  et  sie  evadere  poss«^.    predicti  duo  juvenes 

^tes  ita  informati  lictorem,  qui  ipsum  fiirem  ducebat,  prope 

^nasterium  firatrum  Minorum  exspectantes  adierunt  et  funem 

1  Zatnt  hatte  K.  gesekriebeB  renniienTeniBt.  Duin  list  er,  wie  es  eeheint,  dM  Wort 
u  imuMraado  eliiBdeni  woUea ,  hat  aber  Tenaumt,  arer  in  streieheii.  4.  Daa  ge- 
>P«nt  Otdnekte  iteht  als  Überschrift.       7.  et  in  ee  ipios.       30.  poseent. 

Vj  S.  dieEnählong  derselben  Geschichte,  die  sich  bedeutend  frOher  als 
(«e&feitnmnatiTitatis  Marie  abspielte,  oben  S.  194,  16  ff. 

1)8.  jedoch  8. 194,  20  f. 

^1 D.  L  Ton  den  Achtbürgem.    Vgl.  Band  11,  345,  19. 

t)  Nach  dem  Urtheilspruch  Tom  1.  August  (S.  197  A.  4)  war  Eberler  »einer 
Y  T«ten,i  Meyer  aber  »einer  des  gerichts.«  Eberler  war  damals  alter  Meister 
^Weinleutenxanft  (Sehönberg  798),  also  Mitglied  des  alten  Käthes,  nach 
^^^b.  VI,  8  M88  er  auch  im  Kleinbasler  Stadtgericht  (über  die  Zusam- 
^^i'i«^  desselben  s.  Heusler  364),  während  nach  eben  demselben  a.  a.  O. 
*<y»MitgKed  desjenigen  von  Grosabasel  war. 


206  1478. 

hujusmodi  aaciderunt,  sicque  für  ipse  ab  eisdem  dominis  comitti- 
bu8  acclamatufl  »fuge,  füget  fugit  et  ad  dictum  moxuuiteriuiii 
venit.  comperto  autem  quod  iati  cives  Johannes  et  Niookus 
hoc  practicassent  et  de  consulatu  fuissent,  Basilienses  dispone- 
bant  eos  capere  et  pro  hujusmodi  forefacto  punire.  super  hoc 
ipsi  ayisati  ad  libertatem  dominorum  Theuthunicorum  fugie- 
runt  et  inibi  latitantes  Basilien^e«  suos  satellites  et  de  sunftis 
singulis  miserunt  ad  curiam  Theuthunicorum,  qui  ipsos  custo- 
dirent  ne  aufugerent. 

[i5s]  Et  dum  ea  sie  continuaerentur  per  aliquot  dies,  venera- 
bilis  et  religiosus  frater  Andreas  Schmitt  commendator  domus 
Theuthunicorum  Bast'/tenm  primo  solus,  secundo  assumpto  sibi 
thesaurario  in  Bücken  ejusdem  ordinis  adivit  consulatum  Basi- 
]ieiuem  ^)  et  exposuit  eis  ordinis  sui  privilegia  et  libertates,  tarn 
a  sanctissimis  summis  pontificibus  quam  dominis  Bomanorum 
regibus  concessa,  et  quomodo  unusquisque,  qui  ad  eos  confu- 
geret,  libertate  potiretur,  et  si  non  essent  ad  plenum  informati, 
mitterent  de  suis,  tunc  ipse  eos  vellet  informare,  et  tarn  ipsi 
remitterent  suos  custodes  et  ne  eum  aut  alios  in  suo  domo 
ordinis  occuparent,  alias  ipse  non  posset  aliud  nisi  suis  superi- 
oribus  intimare  et  quidquid  isti  extunc  fiicerent,  non  esset  in 
sua  potestate  amplius,  avisaretque  eos,  ut  ipsi  penam  in 
hujusmodi  privüegiis  contentam  et  commimMam  non  inciderent 
consules  autem  amonicionem  et  avisacionem  hujusmodi  parvi 
pendentes  hujusmodi  suos  custodes  manere  permiserunt.  tracta- 
bant  tamen  certi  nobiles  media  pacis  inter  ipsos  Nicolaum  et 
Johannem  ex  una  et  consules  ex  alia,  et  non  poterant  aliter 
nisi  quod  confiscari  deberent  sua  bona,  quecumque  essent,  et 
quod  infra  duos  menses  tractarent  cum  dominis  de  ordine 
Theuthunicorum,  ut  ipsi  racione  asserte  infraccionis  priyflegio- 
rum  eorum  nil  attemptarent  neque  querelam  domino  nostro 
Friderico  Bomanorum  imperatori  facerent.  hoc  acceptarunt 
tandem  cum  difficultate  et  fieicientes  diligenciam  apud  commen- 
datorem  illius  patrie  et  nil  profecerunt,  unde  se  ad  predictam 
curiam  et  domum  Theuthunicorum  representaverunt^}  et 
manentes  ibi  aliquot  diebus  equestres  ciyitatem  egressi  unu8 
in  Thurego^)  et  alius  in   Lutzema^]   cives  effecti    sunt,     qui 

8.  Naoli  Thanthttaicoinm  tUihi  noeli  «in  iweitM  miianuit. 

1)  8.  oben  8.  196  A.  2. 

2)  Öffiiungsb.  VI,  6:  xiij  (s.  Band  II,  253  A.  4):  Von  Hanns  inm  Gold 
und  Claus  Meygera  wegen,  als  die  wider  in  die  firyheit  gBag;en  sind. 

3)  Eberler,  der  dort  eine  Tochter  verheirathet  hatte.    Ö&ungsli.  VI,  7i». 

4)  Nicht  in  Luiem,  sondern  in  Solothum  nahm  Meyer  das  BOrgerreeht 


1478.  207 

nuiQs 


^ipflonutmYo  ^^^^^^iMuij  ut  ciyibus  suis  bona  confiscata 
^^^  Pennitter  ^^  ^^  restituereiit  et  eos  sine  omni  dampno 
^^Pserunt  t  ^^  quidem  BsLaäienses  eisdem  coniederatis 
*laum  ut  gj  ^  '^*P^iiderunt  atque  dictos  Johannem  et  Nico- 
^  fi^cetent  '^^^  8U0S  cives  requisierunt,  nt  redirent  et 
tenor  inf  '  '  ^'^^^   ü^  epistolis   alterutrum   mifisis,    quorum 

f  153*1  Ml*        ^^^rtUB,  pleniua  continetur ^). 
Mev^er  il  -Ajino  etc.  feria  sexta  post  cantate  Nicolaus  j^^*^ 

»coriataa  ^  ^^  «upra  fit  mencio,  fiiit  cum  Basüien^tit«»  con- 
et  tradidit  pro  emenda  centum  septuaginta  florenos^). 
luimies  Grftnen»wig  adhuc  non  fuit  concordatus^).) 
Ii5r|  iSodem  tempore  Solodrenses  absdderunt  Basilien^'^u«  h'» 
pe  naldeuburg  patibulum,  unde  magna  diBsensio  facta  est 

iir kUK^*^^^^ lind  frei felauen,  um  die Z.  6 f.  erwilmten Briefe  eininirAgeB.  Spi- 
aibii»*  j^  *^'  ^^^  ^*^  Abiftts  Anno  . . .  eoneordatu  eing etngen.  Die  Ton  nne  uk  die 
Ü^ÜL  .*^'  Absattei  geiteUte  Jahnahl  147»  lut  er  mit  »nderer  Tinte  ftber  denselben 

^  7*  "?  ^^"^  O&ungsbueh,  dem  Miauyenbuoh  und  seiner  Vereinbarung 
BBidea  Rathe  (unten  A.  2)  herrorgeht. 

1)  Zum  Eintragen  dieser  Briefe  hat  Knebel  die  folgenden  sieben  Seiten 
igelaueD.  Oben  auf  pag.  153b  hat  er  dann  später  die  Notii  über  die  Aus- 

*™»«  des  CUus  Meyer  eingetragen. 

2)  «Bonns tag  vor  . . .  Yocem  joeunditatis,  wai  der  13.  tag  des  monats 
■K^n«  U79  wurde  durch  Vennitaung  Caspars,  des  Erw&hlten  und  Best&tig- 
*«0)ta  Basel,  Meyer  mit  dem  Bathe  ausgesöhnt  unter  der  Bedingung,  dass  er 
^Tr^  ^  Pfingsten  100  und  auf  Kreuieserhöhung  (8ept  14)  weitere  75 
«iouehe  Gulden  entriehten,  dass  er  femer  bis  Johannistag  (Juni  24)  das 
^l'PMht  SU  Solothum  wieder  aufsagen  und  Ton  da  an  der  Stadt  Basel  die 
"QoUige  Bürgeipflieht  wieder  leisten  solle.  »Dagegen  sollen  und  wollen  die 
^^Biael  den  genanten  Claus  Meyem  innsetsen  und  ungeirrt  wider  su  dem 
^^^^  kommen  und  g&tlieh  Tolgen  lassen.«  Pergamenturk.  mit  dem  anhan- 
Nen  Siegel  Bisehof  Caspars  im  Staatsaroh.  Basel,  Lade  C  I,  CC. 

3j  Die  Aussöhnung  mit  ihm  erfolgte  erst  auf  St.  Hilarius  Tag  (Jan.  13) 
Itil  doreh  gtttliehen  Entscheid  des  Wilhelm  ron  Kappoltstein :  das  gegen 
HniOrOaensweig  ergangene  Urtheil  soll  aufgehoben  sein,  der  Rath  soU  ihm 
^bttint,  brief  und  annders,  wes  sy  in  entwert  handt  und  des  siner  hus- 
ten imd  sinem  toehterman,  nochdem  und  das  su  der  stat  Basel  hannden 
^^Bii|en,  nit  wider  worden  ist,  gütlioh  geben  und  wider  volgen  lossen  und 
ttiv  linen  sdiaden ,  so  ime  dann  an  dem  husrat  besehehen  ist ,  geben  und 
UDditen  f&nfingk  Bbiesoher  gülden.«  Wenn  er  mit  seiner  Habe  von  Basel 
'iinraiidan  will,  so  soU  man  Um  ohne  Beschwerde  Ton  Steuern,  Nachsteuern, 
^  0.  a.  ledig  fahren  lassen.  Pergamenturk.  mit  anhangendem  Siegel  des 
ViL  ton  BappoUstein  im  Staatsareh.  Basel,  Lade  Ü I,  BB.  —  Über  den  Aus- 
|3af  des  Streites  mit  dem  Orden  s.  das  in  den  Beilagen  Mitgetheilte. 

4)  Nseh  einem  Schreiben,  das  der  Bath  su  Basel  am  19.  Oct.  an  die  ein- 
^  Orte  der  ]^dgenossensohaft  erUess,  war  in  der  baslerischen  Herrschaft 
VaideDbuig  dn  Übelthäter  ergriffen  und  sum  Tode  yerurtheilt  worden.  »Dar- 


208  «478. 

Eodem  tempore  Lutzemen^e«  ceperunt  amannum  in  Enti- 
libüch  et  torserunt  eum,  qui,  ut  asseritur,  dixit,  quod  com- 
munitates  yoluissent  intrasse  Lutzemam  et  eos  spoliasse  atque 
opidum  concremasse.  quod  tarnen  communitates  extraopidane 
constanter  neganint  et  inhibuerunt  LutEemensibus,  ne  amplius  < 
ipsum  ammannum  torquerent,  sed  liberum  abire  facerent  et  quia 
ipsi  Lutzemen^eff  antiquiorem  confederacionem  fecisseut  cum 
communitatibus,  quam  cum  Bemenn'ittf,  Solodren^tfttM,  Fribur- 
gensibus  et  ThuxicensibiMj  requisierunt  eos,  ut  relicta  posteriore 
confederacione  illam  retinerent.  quod  hMtzemenses  facere  nole- 1 
bant,  neque  alii  opidani,  Beraenses  et  alii,  facere  eciam  vole- 
baut,  sed  eos  defendere  contra  communitates  disponebant,  et 
sie  magna  differencia  est  inter  opidanos  et  montanas  com- 
munitates^).    quod    si    divisionem    capient,     cessabit    eorum 

umb  wir  denn  ein  hochgericht  oder  galgen  in  derselben  unnser  herrschafft  uff 
dem  unsem  uffirichten  und  denselben  knecht  daran  der  urteil  nach  hencken 
lassen  haben,  daby  und  mit  etüiche  unser  eidtgenossen  von  Solotom  yerwan* 
ten  gewesen  sind  und  nutiit  darinn  geredt  noch  getragen  haben,  alao  kurtt 
darnach  haben  dieselben  unnser  eidtgenossen  Bolh  hochgericht  durch  die  iren 
irs  eigen  fQmemens,  uns  darumb  unerfordert,  .  .  .  lassen  niderf eilen  und 
daby  unserm  yogt  su  Waldemburg  by  irem  louffenden  hotten  under  ir  büehsen 
[d.  h.  in  amüichster  Weise,  die  Lftufer  trugen  als  Abseiohen,  das  ihnen  auch 
in  Ejiegsseiten  Unverletslichkeit  sicherte,  eine  Büchse  mit  dem  Wappen  ihrer 
Stadt  oder  ihres  Landes  auf  der  Brust]  embotten,  wolle  er  utsit  darsu  thün, 
möge  er  kommen.«  Auf  eine  höfliche  Anfrage ,  was  sie  su  solchem  Vorgekn 
bewogen,  und  auf  ein  Rechtsgebot  auf  Bern  oder  auf  die  Vereinung  haben  die 
Solothumer  »eben  Bchimpillich  geantwurt,  als  ir  an  den  bygeleitten  copien 
unsers  und  irs  schribens  ToUkommenlichen  bericht  werden,  dia  wir  ungeiwifelt 
sind,  ir  wissent  ir  und  unser  antwurten  yede  in  irem  werd  se  bedencken  und 
ob  wir  inen  oder  sy  uns  den  vollen  bieten.«  Die  Eidgenossen  werden  kraft 
der  Vereinung  ersucht ,  sie  möchten  den  Baslem  »gegen  unsem  eidtgenosseo 
von  Solotom  darob  und  daran  sin,  uns  inn  und  uff  dem  unsem  ungehindert  le 
lassen  und  darinn  dheinen  abbruch  se  tunde  und  der  sugefügten  schmach  und 
erlitten  oostens  halb  simlicher  biUioher  rechten  statt  se  tünd,  dessglichen  wir 
inen  hinwidemmb  ouch  tun  woUen.«  Missivenb.  XV,  182  f.  VgL  das  Schrei* 
ben  an  Bern  vom  30.  Sept  ebenda  177.  Die  Eidgenossen  nahmen  sieh  der 
Sache  an  (s.  Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  18o.  20  i.  Missirenb.  193),  ihreTennit* 
telnde  Thfitigkeit  wurde  aber  durch  den  Fddsug  gegen  Mailand  unterhroehen. 
Nach  demselben  ist  swar  noch  einmal  von  Ansetsung  eines  Tages  die  Rede 
(Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  241),  allein  ob  derselbe  wirklich  abgehalten  worden, 
und  was  weiter  erfolgt  ist,  wissen  wir  nicht  Aus  einem  Briefwechsel,  der  is 
Folge  eines  neuen  Falls  im  August  1479  swischen  Basel  und  Solothum  statt- 
fand (Missivenb.  281.  283),  ist  su  entnehmen,  dass  die  Streitigkeiten  sieh  um 
die  Ausübung  der  hohen  Gerichtsbarkeit  im  Dorfe  Langenbruck  bewegten. 
VgL  auch  Bmckner,  Merkwürdigkeiten  der  Landschaft  Basel  XO,  1478  ff. 

1)  VgL  unten  pag.  182.  Über  die  Gefangennahme,  das  Verhör  und  die 
Hinrichtung  des  Feter  Amstalden  aus  Escholsmatt  im  Entlibuoh  und  die  An- 
schläge der  Obwaldner  s.  Diebold  Schillings  des  Lucemers  Schweiser-Chronik 


1478.  209 

onccio*]  sicut  fiomanorum,  qui   dum  inter  se  fuifisent  una- 

nini^,  toto  orbi  dominabantur  et  inter  se  divisi  subacti  sunt 

imperio» 

Yeneti  disponunt  de    confederatis   superioribus    quotquot 
^posaunt  soldatos  et  offerunt  magna  soldata,   et  hec  est  racio, 

quia  ab  una  parte  habent  contra  se  papam  et  regem  Aragonum, 

ab  alia  Tero  Thurcum,  et  sie  undique  angustantur. 

De  Uli  habnerunt  diu  differenciam  cum  duce  Mediolani 

pt  exnunc  diffidaverunt  ducem.    quibus  et  addixerunt  confede- 
imti  superiores,  tarnen  Bemenses   se   pro  medio    pacis  inter- 

ponimt.    rex  autem  Francie   tenet   partem   ducis  Mediolani. 

quid  fiet  nescitor^. 

Vacante  ecclesia  Spirensi  electus  fuit  quidam  nobilis  de 

Helmstat'),  quidam  autem  dictus  Heseler  novus  factus  cardi- 
i:iiali8  ad  instanciam  serenissimi  domini  Friderici  imperatoris^), 

habens  reservacionem  a  domino  nostro  papa,   ejusdem  yigore 

96  in  episcopatu  ingessit.     quem  dominus  Maximilianus  dux 

Boignndie  manutenere  nititur.     sicque  res  ipsa   confunditur. 

imperator  vult  teuere  compactata  principum  Almanie  facta  per 
^eoDcüiiim  Basiliense,  Maximilianus  vero  nititur  destruere,  qui 

ähiB  est  ünperatoris.    et  sie  fiet  confusum  chaos^). 

[i$7^]  Sex  Francie  revocavit  omnes  beneficiatos  in  regno, 
ubicumqne  sint,  siye  in  curia  pape  yel  alibi,  et  monuit  eos  ad 
feadendum  in  suis  beneficiis  sub  pena  privacionis  et  scripsit 
spapc;  ut  audio,  ut  ad  hoc  intendit,  ut  fiat  reformacio  in  capite 
et  in  membris  juxta  decreta  concilii  Basilien^i»,  et  quod  con- 
oÜxaa  celebretur  in   Lugduno.     papa   vero    predicta   nolens 

8.  X«di«lani  au  KedloUao  Tei^iMrt. 

I^eern  1862),  97  ff.  Segener,  sur  Oescb.  des  Stansenrerkommnisses ,  kleine 
^^^li^tenll,  37  ff.,  über  die  Einwendungen  der  Länder  flregen  das  Burgreeht 
eWda25ff, 

h  Der  Attsdruck  »ceflaabit  unetio«  findet  sich  auch  auf  einer  Inschrift  am 
wer  Münster.  8.  Beitr&ge  lur  Geschichte  des  Basler  Münsters  hsgeg.  vom 
msr  MüMterbauverein.  11  (Zur  Baugeschichte  der  Fa^ade.  Von  E.  La 
Jw^e,  Basel  1882),  S.  23  ff.  Auf  einem  Spnichbande  unter  einem  am  Hehne 
J^^^^Tgsthurms  angebrachten  Kopfe,  den  La  Roche  für  das  Bildniss 
«« Werkmästen  Böferlin  halt,  der  um  1426  den  Thurm  vollendete,  stehn 
*  Worte:  cumTenerit  sanctus  sanetorum,  cessabit  uncio  nostra.  Eine  ErklA- 
^  derselben  auf  Qrund  von  Daniel  9,  24  »et  ungatur  sanctus  sanetorum« 
N*  La  Roche  8.28  ff: 

?  8.  Segesser  a.  a.  0.  48  ff.    Unten  8.  215,  6  ff. 
3;  Vgl  oben  8.201,  16  ff.  202,  26  ff. 
K  8.  oben  8. 177,  lOfll 
5)  Vgl  8.202,  28 ff.  211,  25 ff.  215,  9ff. 
BmI«  Clttoaikw.  m.  14 


210  1478. 

privilegiavit  omnes  curiales  de  regno,  ut  non  teneantur  residere 
in  beneficiis.     quid  fiat  nescitur.     deus  disponat  ad  melius^). 

[i8i]  Eleccio  domini  Alberti  episcopi  Argenti- 
Vor.iinensis.  Anno  domini  1478  die  jovis  12.  mensis  novembris 
in  ecclesia  Argentinen^'  mane  convocatis  dominis  canonicis,  & 
qui  ad  hoc  erant  vocandi,  et  celebrata  missa  de  spiritu  sancto, 
invocata  gracia  sancti  spiritus  et  communicatis  omnibus^),  ad 
eleccionem  proceaserunt  in  loco  capitulari)  unanimiter  et  con- 
corditer  elegerunt  loco  Roberti  ducis  Bayarie  ejusdem  ecclene 
quondam  episcopi  illustrem  et  venerabilem  virum  dominum  lo 
Alberthum  de  Bayaria  ejusdem  ecclesie  prepositum  bene  meri- 
tum  yirum  ab  omnibus  laudatum»). 

Eodem  tempore  dominus  Ludowicus  de  Helmstatt  in  epis- 
copum  Spiren^^m  electus^)  per  papam  Sixtum  quartum  in 
episcopatu  fiiit  confirmatus  et  eleccio  sua  canonizata.  u 

Eodem  tempore  in  tota  Cristianitate  non  fuit  pax. 
papa  litigabat  cum   rege  Aragonum  contra  Florentinos  et  illis 

2,  Nachdem  Knebel  diesen  Absats  gescblossen,  hat  er  den  ganzen  Best  der  BUtterlage 
153 — 164  TorUnflg  nnbenntit  gelassen  and  seine  Aafieichnnngen  anf  einer  nenen  BiU- 
terlage  t7V— 186  nnd  nachdem  diese  beschrieben  war,  anf  187—202  fortgesetzt  (die  bei- 
den ersten  Bl&tter  der  Lage  179—186,  die  pagg.  179^180b,  enthalten  eine  Blamenlese 
ans  den  Sprichwörtern  Salomos,  denen  der  erste  Satz  aas  der  Vorrede  des  hl.  Hierony- 
mns  Torangestellt  ist.  Wir  dmcken  dieselbe  nicht  ab).  Anf  pag.  195i>  beginnt  die  Kit- 
theilnng  der  Prognostiken  des  Jnlianns  de  Blancis  nnd  des  Hieronymns  de  ICanfredis,  Ton 
welchen  an  ihrem  Orte  die  Bede  sein  wird.  Die  Abeohrift  derselben  nahm  nnn  aber 
Ungere  Zeit  in  Ansprach,  nnd  nm  in  der  Fortsetxnng  seiner  andern  Anfseichnnngen 
nicht  znrfkckgehalten  sn  werden,  griiF  Knebel  im  Men  1479  wieder  zn  der  BUtterlage 
15^^164  nnd  fbhrte  seine  Anfseichnnngen  anf  pag.  157b  und  den  folgenden  BUttem 
weiter,  bis  znm  Schlnss  der  BUtterlage  153—164  nnd  dann  anf  einer  folgenden  Lage, 
welche  die  Bl&tter  166—178  nmfasst,  bis  anf  pag.  175l>.  Anf  dieser  letzteren  Seite  sind 
Nachricht««n  ans  der  Mitte  des  Jnni  1479  eingetragen.  Mittlerweile  hatte  er  mit  dem 
Abschrpiben  der  Prognostiken  fortgefahren  nnd  hatte,  nachdem  die  BUtterlage  187 — ^202 
beschrieben  war,  eine  nene,  203 — 218  in  Angriff  genommen  (anf  pag.  201t>  nnd  202  fin- 
det sich ,  mitten  in  die  Prognostika  des  Jnlianns  de  Blancis  eingeschoben ,  der  Brief 
König  Lndwigs  an  den  Pabst  Tom  18.  August  nebst  daran  geknflpften  Bemerkungen  Kne- 
bels). Auf  pag.  215  schliesst  die  Prognostika  des  Hieronymus  de  Manfiredis.  Es  folgen 
nun  auf  pag.  215^  und  216  einige  Nachrichten  ans  der  Zeit  nm  Pfingsten  (Mai  SO) ,  so- 
dann von  pag.  216—225  (mit  pag.  219  beginnt  eine  nene  BlAtterlage,  welche  Bl.  219—231 
nmfasst)  die  Prognostika  des  Johannes  Laet.  Auf  pag.  225  beginnt  wieder  eine  Beihe 
geschichtlicher  Notizen ,  die  genau  mit  dem  Zeitpunkte  anheben  •  mit  welchem  die  auf 
pag.  175^  aufhören,  mit  dem  15.  Jnni.    Die  BUtter  176,  177, 178  sind  weiss  geblieben. 

3.  4.  Das  gesperrt  Gedruckte  steht  als  Überschrift.  Links  von  dieser  Übersehrif t,  eben- 
falls oben  Aber  dem  Texte  der  Seite,  steht  die  Jahrzahl  1478.  4.  zj.  mensis  noTem- 
bris.   Der  11.  Nov.  war  ein  Mittwoch.   Vgl.  unten  S.  216  Anm.  1.       9.  ecclesie  fehlt. 

1)  S.  unten  pag.  201»>.  167  und  das  dort  Bemerkte. 

2)  Nach  Materaus  Berler  (Code  hist.  et  diplom.  de  la  vüle  de  Strasbourg 
I,  2,  96)  hatte  Bischof  Albrecht,  dessen  Wahl  hier  enfihlt  wird,  »alle  syn  lep- 
tag  ein  grosse  consienti  deszhalb,  das  yn  syner  erwellung  die  thumherren 
weder  gebicht  noch  communicirt  hetten,  als  dan  von  alter  her  gewonheitt  was 
gewessen.« 

3)  Sohn  des  Pfalzgrafen  Otto  I  Ton  Mosbach,  Enkel  K.  Ruprechts.  Über 
seine  Erwählung  s.  den  ausführlicheren  Bericht  unten  S.  216  f. 

4)  Vgl  oben  S.  201,  16  ff.  202,  26  ff.  209,  13  ff. 


1478.  211 

adherentes,  Tidelicet  Venetos  et  ducem  Mediolani.  sie  in  tota 
Bomania,  Toscania,  Lombardia,  Sicilia  et  Marchia  ex  illa  parte 
tton  erat  pax.  Thurcus  fuit  contra  Venetos  et  obtiniiit  patri- 
archatum  Aquflegiensem  et  ulterios  pugnavit  contra  episcopum 
iSaltzbuigeiiMm,  in  cujus  territorio  ad  presens  sua  castra  posuit 
et  nititor  totam  sibi  subjugare  ecclesiam.  .  Fridericus  Im- 

perator non  animadvertit  Thurcum^  cum  et  ipse  fratrem  Thurci 
in  sua  curia  imperiali  secum  habeat  et  foveat^),  sed  inpungnat 
regem  Hungarie.  in  partibus  Polonie,  Moravie  et  illis  rex 

tflPolooie  est  contra  fratres  de  ordine  Theuthunicorum.  rex 

Scocie  et  Anglie  sunt  differentes  inter  se,  immo  et  Anglici 
inteTfecerunt  regem  suum  et  alium  in  ejus  locum  elege- 
nint^).  rex  Francie  cum  suis  adherentibus  regibus  Hys- 

panie^  Legionis  et  Castelle,  Anglie  et  Scocie  cum  ducibus 
ftamltb  scripserunt  domino  pape  et  imperatori,  ut  curent  con- 
cilimn  generale  celebrare,  ut  tales  differencie  liincinde  sopian- 
tor,  sed  nolant.  propterea  omnes  predicti  reges  et  principes 
a  sua  obediencia  declinaverunt  et  fecerunt  vicarium  pape, 
quem  locayenmt  in  ecclesia  Parisiensi,  iste  providet  omnibus 
üloco  pape.  ecee  mirabilia,  que  deus  permittit  in  ecclesia  sua 
s^eta.  jam  Switzeri  et  Urenses  habent   insidias  contra 

dttcem  Mediolani  et  disponunt  se  ad  arma').  [isi^]  domi- 

nus Maximilianus  pugnat  contra  regem  Francie  et  sibi  adhe- 
lentes. 

2  Dominus  noster  Imperator  apud  dominum  nostrum  sanc- 
tissimum  instetit  pro  quodam  spurio  filio  quondam  episcopi 
Berbipolensis  nomine  Haseler ,  ut  idem  fieret  cardinalis^j,  et 
boic  reservavit  beneficia  et  dignitates  in  Alamania  ad  valorem 
decem  milium  florenorum  de  camera.     hie  fatuus  circuit  Ala- 

^loaniam  inferiorem  ^)  et  ducit  secum  suam  matrem  et  scandali- 
&t  totam  ecclesiam  cum  magna  pompa.  hie  se  intrusit  in 
Melesia  Spirensi,  sed  nichil  obtinuit.  de  hoc  famatur,  quod 
^  tradiderit  Coloniensibus  unam  bullam  apostolicam  et  fama- 
toi&lsam,  quod  cives  Colonien^e«  contra  emunitatem  ecclesie 

^^  priTÜegia  imperialia  possint  clero  imponere  tallias,  sturas, 
sxaeciones  et  alia  onera,  que  ceteris  laycis  imponunt,  vigore 
^^  ciYes  requisierunt  dominos  de  capitulo  Colonien«  et 
clerum,  ut  eis  hujusmodi  tallias,  sturas,  ungeltas,  the- 
et  alia  traderent.     super  quo  canonici  cum  clero  vole- 

V.  8.  Band  n,  33  A  2.  2)  Vgl  S.  136,  7  ff.  138,  Iff. 

^i  8.  oben  8. 209,  8  ff.  unten  215,  6  ff  4)  Vgl  oben  S.  1 77,  10  ff. 

^]  8.  laUreiehe  auf  die  Thfttlgkeit  Heders  im  J.  1478  besflgliche  Urkun- 
lea^Cbmel,  Mon.  Habsb.  E,  2. 

14* 


212  1478. 

bant  deliberare  et  accepto  tennino  deliberacionis  fabricayerunt 
appellacionem  et  appeUaverunt  a  papa  non  bene  informato  <id 
eundem  melius  informandttm  aut  fdturum  yconomicum  con- 
cilium  celebrandum  et  miserunt  tres  yitos  prudentes,  quibus 
tradiderunt  mandatum  sufficiens  ad  insinuandum  appellacio-s 
nem.  quos  statim  incarcerarunt.  quod  percipientes  canonici 
et  clerus,  quia  in  ecclesia  Coloniensi  inter  alias  campanas  una 
campaneUa  singularis  est,  que,  dum  pulsatur,  signat  inter- 
dictum  ecclesiasticum  per  totam  civitatem  et  dyocesim  positum, 
quam  quidem  campanellam  post  hujusmodi  incarceracionem  i* 
factam  decanus  ecclesie  ColonieuMS  tamquam  presidens  capi- 
tuli  feeit  pulsari  et  interdictum  posuit.  quod  audientes  con- 
sules  et  communitas  Colonien«««  irruerunt  in  dominos  de  capi- 
tulo  et  presertim  in  decanum,  quem  nitebantur  interficere, 
nisi  hujusmodi  interdictum  tolleret.  qui  quidem  dominus  de-i& 
canus,  vi  coactus,  mortis  timore  motus,  qui  eciam  [iss]  potoit 
cadere  in  constantem  virum,  hujusmodi  interdictum  sustulit  et 
eandem  camppanellam  repulsare  fecit,  unde  extunc  sedicio  üla 
fuit  sedata^).  quid  fiet  nescitur.  suspicatur  quod  ille  caidi- 
nalis  Hessler  falsam  bullam  ColoideJiMus  tradiderit,  in  finem^» 
ut  sibi  adjutores  acquireret.  rursus  domini  de  capitulo  et 
clerus  miserunt  ambasiatam  ad  papam  pro  revocacione  bulle 
perverse. 

Lutzemenses  ceperunt  quendam  amannum  de  Entilib&ch, 
quem  ilUs  diebus  quartare  ut  traditorem  volebant,  sed  pro-ss 
hibiti  sunt  a  ceteris  Waldensibus  et  montanis  nee  non  opi- 
danis  superioribus,  et  est  magna  differencia  inter  eos  et  post 
multa  fuit  decapitatus^).  qui  eciam  tradidit  eciam  certos  de 
Bernau)  et  alÜB  montanis. 

Dominus  Sigismundus  dux   Austrie,    qui  dudum  tenebatso 
partem  domini  de  Fribei^  provisi  Constancti^im,  mutuayit  mul- 
tam  peccuniam  Fribergensi  et  timet  se  in  salutari  suo  deficere, 
ut  sibi  restitucio   fieri  non  possit,   et  fraudari  suo  desiderio, 
quia  sibi  pollicitus  erat  dare  certum  castrum  ...  in  lacu  de  Bod- 

2.  3.  et  eiudem  melini  infomiando.  14.  quem  hat  K.  erat  ipiter  eiofefftgt ;  au  Ver- 
■ehn  liftt  er  »1>er  ein  Torher  naeh  nitebantiir  geeetite«  enm  atelin  iMiea.  27.  Die 
Worte  TOB  et  poet  bie  montanie  sind  epiter  nachgetragen,       34.  Lftcke  flbr  den  Namen. 

1)  Vgl.  oben  8.  203,  18ff. 

2)  Peter  Amstalden  (TgL  oben  8.  208,  1  ff.)  wurde  am  14.  Not.  »alu  ein 
Verräter  se  yierteiln  verurteilet,«  er  wurde  aber  zum  Tode  durchs  8chwert  be- 
gnadigt und  am  24.  Nov.  enthauptet  Diebold  Sefailling  der  Lucemer  100. 
Segesser  40  A.  98. 

3)  Über  die  angebliehe  Verbindung  Amstaldens  mit  Bubenberg,  die  von 
ersterem  selbst  geleugnet  wurde,  s.  8egeB8er  40.  42  f. 


1478.  213 

men,  quod  dommus  de  Sunnenbeig  electos  obtintiit.  fecit  jam 
per  bsOiTTim  suum  Wilhelmum  de  Ropoltzstein  moneri  omnes 
prelatos  et  totum  clerum  Constasiciensis  diocesis,  ne  quis  do- 
mino  de  Sunnenbeig  aliqua  jura  episcopalia  tradat,  sed  omnia 
ihec  confiscantur  et  tradantur  domino  Wilhehno  de  Ropoltz- 
steiD,  qoi  collector  hujusmodi  pecctmie  domini  ducis  esse  debet, 
sttb  conuninacione  ammissionis  et  recepcionis  oninium  fruc- 
tuimi. 

Dominus  Eberhardus  comes  de  Wirtenberg  jam  incepit  in 

Ksao  dominio  refonnare  clerum  sunm  et  instituit  in  Urach  no- 
vm  collegium,  denudans  alia  altaria  et  idem  tegens,  recipit 
de  alüs  ecclesüs  canonicos  et  fructus  et  instituit  ibi,  faciens 
ibi  monasterium,  assignans  eis  in  communi  redditus  et  nichil 
in  particulari,   volens  vivere    secundum  regulam  sub  sanctis 

Btpostolis  constitutam,  tradit  eis  vestimenta  et  yictum,  reliquum 
sibi  yidetur  usurpare  ^) . 

[is}^]  In  opido  Sultz  Alsgaudie^)  fuit  quidam  cuparius,  qui 
mnltis  debitis  fuit  inyolutns  et  propterea  coram  ofificiaU  Bast- 
Jimi  tractus  in  causam  et  a  creditoribus  convictus  de  debitis 

»fiüt  excommunicatus,  et  cum  plebanus  in  Sultz  et  suus  adjutor 
eam  denunciarent  excommunicatum ,  idem  nequam  hoc  male 
feiBiis,  cum  adjutor  ire  Basileam  disponeret  propter  certam 
msxm,  consideravit  ejus  recessum  et  antecedens  cum  ex- 
spectavit  in  vepribus  prope  molendinum,  quod  inteiest  Ongersz- 

sheym^)  et  Ensiszheym,  eum  presbiterum  latrocinarit  et  corpus 
e/itt  ad  vepres  traxit^  ut  non  yideretur,  recepta  ejus  pera  anfü- 
gt, et  cum  interdictum  propterea  servaretur,  minatus  eciam 
fait  domino  Johanni  Adam  decano  illius  decana^us^)  plebano 
in  Solts  et  alüs  presbiteris  simile  inferre.    et  hoc  factum  fuit 

^feria  sexta  post  Martini  anno  etc.  78.  Not.  is 

36.  enm.      28.  decanna» 

1<  Die  Einrichtung  eines  regulierten  Chorherr enstiftes  zu  Urach  erfolgte, 
i)>äidem  Sixtus  IV.  am  1.  Mai  1477  seine  Einwilligung  ertheilt  hatte ,  am 
16.  Augast  desselben  Jahres.  Dem  neuen  Stifte  wurde  die  Pfarrkirche  mit 
dien  ihren  Altarp&Qnden  nebst  iwei  Caplaneien  der  Pfarrkirche  zu  Dettingen 
äOTerleibt  Memminger,  Beschreibung  des  Oberamts  Urach  121  f. 

2;  Hier  sind  Knebeln  die  beiden  Namen  Alsacia  und  Suntgaudia,  die  er 
^ehitte  gehrauchen  können,  durch  einander  gekommen  und  sind  zu  dem 
3>ox  anpassenden  Akgaudia  verschmolzen  worden.  Der  Aisgau  lag  südwest- 
KeiiTomSimdg^u. 

^1  Ungerslmeim,  östL  von  Sultz,  nordwestL  von  Ensisheim. 

4)  Sulti  gehörte  zum  decanatus  eitra  OtensbÄhel  (citra  coUes  Ottonis). 
S.  d«n  Über  marearum ,  1441  auf  Anordnung  des  Bischofs  Friedrich  ze  Rhin 
»ifgeieichnet,  bei  Trouillat  V,  11. 


214  i478. 

Circa  idem  tempus  rector  ecclesie  Rubiacen^s^]  nomine 
.  .  .  descendit  a  Basilea,  et  cum  venisset  prope  Ensisszheym, 
vidit  in  quadam  arbore  stantem  quendam  valkonem,  qoi  domino 
Wilhelmo  de  Ropoltzstein  ayolaverat^  et  cum  idem  rector  nil 
haberet,  quo  ipse  sibi  yalkonem  alliceret,  venit  quidam  rusticusi 
portans  puUos  gallinarum^  que  ad  ipsum  dominum  Wilbelmum 
spectabant.  qui  yictus  precibus  rectoris  tradidit  pullum  galline 
pro  tribus  quinarüs  ^),  et  accedens  arborem  advocavit  valkonem, 
quem  venienfl  obtinuit  eo  respectu,  ut  eum  restitueret  domino 
8U0,  quem  postea  sciret.  et  veniens  ad  Ensiszheym,  cum 
portaret  eum  in  brachio,  ibidem  detentus  fuit  et  captos  ab 
ipso  [i83]  Wilhelmo  baliyo  ducis  Austrie  et  minatus  ei  carcerem, 
et  si  voluit  liberari,  exaccionavit  ab  eo  40  quartalia  avene. 
ecce  tyrannides. 

Idem  dominus  Wilhelmus  ad  ostendendam  suam  tyranni- 
dem  et  seviciam  tam  in  presbiteros  quam  laycos,  misit  suos 
Satellit^  sub  specie  tuicionis  patrie  in  Tillas  hincinde  explo- 
randum  hincinde  ribaldos  et  nequam,  qui  hincinde  erant  in 
patria  et  predabantur  homines.  yenerunt  in  yillam  superioris 
Herickhejrm^);  cui  preerat  quidam  juvenis  de  genere  Hadstatj 
et  cum  ibi  moram  fecissent,  non  volebant  solvere  hospiti  suas 
escas  et  pabula  equorum.  inceperunt  cum  eo  rixari,  et  cum 
eciam  aliis  incolis  multas  molestias  et  dampna  intulissent, 
audientes  clamores,  que  fiebant  in  domo  hospitis,  et  querelam, 
quam  faceret  hospes  de  non  solucione  debitorum  et  vastacionei 
suppellectilium  domus,  volebant  se  interponere  pro  medio  pacis, 
et  cum  male  tractarentur  ab  satellitibus  balivi,  obstiterunt  eis 
et  expulerunt  de  domo,  in  quo  tumultu  unus  de  satellitibus 
fuit  interfectus,  reUqui  dabant  fugam.  crastino  cum  hec  ye- 
nissent  ad  aures  illius  de  Hadstat^  convocavit  onmes  suos  al 
juvene  usque  ad  senem  et  precepit  eis,  ut  se  in  Ensiszheym 
conspectui  balivi  presentarent  et  se,  si  pössent,  defeYiderent  et 
excusarent.  qui  cum  venissent,  misit  omnes  adultos  ad  unum 
carcerem,  qui  ibidem,  cum  m\üti  numero  essent,  cogebantur 
Stare,  cum  locus  se  non  haberet,  et  in  suis  stercoribus  starei 
sie  misit  eos  tribus  integris  septimanis  in  illa  miseiia,  et  quam- 

2.  F&r  den  Namen  ist  eine  Lfteke  gelMsen.       17.  MteUitM.       34.  cum  feUt. 

1)  Ruffach. 

2)  Was  für  eine  Münze  unter  quinarius  zu  verstehn  ist,  wage  ich  nicht  in 
entscheiden.  Über  die  Münz-  und  Preisyerhältnisse  des  Elsasses  s.  das  schon 
mehrfach  angeführte  Werk  von  Hanauer ,  ^tudes  6conomiques  de  l'Alsace 
ancienne  et  moderne,  1. 11.    Paris  u.  Strassburg  1876.  1878. 

3)  Oberhergheim  an  der  111,  östlich  yon  Ruffach. 


1478.  215 

Tis  inTocarent  justiciam,  tarnen  eis  fuit  denegata.  juvenes 
rero.  qoi  erant  12,  14,  15  usque  ad  20  annos,  quamvis  inno- 
eentes  essent,  misit  in  caveas  civitatis  et  ita  detinuit  eos^). 
lUe  de  Hadstat  laudabatur,  quia  suos  ita  tradidit  puniendos, 
sicut  Jttdfts  in  passione  domini. 

Martis  Tigilia  sancte  Katherine  rustici  de  Ure  cum  omni  not.  24 
potenda  confederatorum  superiorum  exienint  contra  dominam 
dacissam  Mediolani^).    quid  fiat  exspectatur  in  dies. 

[m^]  Betulit  michi  prior  in  Swartzentan^)  Bv^siliensis  dio- 

üeem,  qiii  fuit  in  exequüs  quondam  reverendi  patris  domini 
Boberti  duds  Bayarie  episcopi  Argentin^im»  in  ecdesia  Argen- 
tmensi  celebratis,  quod  dominus  Nicolaus  episcopus  Tripolitanus 
Ticarios  in  spiritualibus  et  sufiraganeus  reverendissimi  patris 
domini  Johannis  de  Venningen  episcopi  Basilien«t9,  qui  missam 

äpro  defimctis  cantavit,  et  in  prandio  simul  considentibus  pluri- 
bus  episcopis,  abbatibus  et  prioribus,  cum  dominus  noster 
»Dcdssiinus  sibi  omnes  episcopatus  et  prelaturas  sive  digni- 
tates  tarn  principales  quam  minus  principales  in  omnibus  ec- 
clesis  Alamanie  et  illos  ac  ülas  suis  cardinalibus  reservasset 

»et  novisrime  cuidam  cardinali  Haseler  de  Herbipoli  reservasset 
ad  lalorem  annuum  multorum  milium  fLorenorum  pro  statu 
sno,  Tacante  ecclesia  SpirenW  eandem  habere  voluisset  et  ob- 
tete  nova  provisione  nil  obtineret^),  deinde  vacante  epis- 
topLtfL  Ajgentmetm  eciam  eundem  habere  yoluit,  domini  epis- 

set^i  et  prelati  Alamanie  coUiganciam  feccrint,  ut  omnino  tales 
resenraciones  non  adverterent,  sed  juxta  decretum  sacri  concilii 
^mUensis  de  eleccionibus  factum  procederent,  et  si  papa  non 
wellet  approbare,  tunc  pro  confirmacione  adirent  metropolitanos 
^os  et  ibi  confirmacionem  reciperent,   et  quicumque  depost 

hinter  eos  super  episcopatu  vel  prelatura  tribularetur  per  papam, 
üle  ad  futorum  concilium  celebrandum  vel  futurum  papam 
appellaret,  et  qualescumque  expense  desuper  accrescerent, 
omnes  hioc  appellanti  contribuerent  pro  defensione,  quod  si 
non  fieret,  tota  Alamania  evacuaretur  auro  et  argen  to,  et  ec- 

ädesie  omnino  devastarentur  et  divinus  cultus  diminueretur. 

1  Zwiiclien  xij,  xiUJ,  zr  und  nsqne  ad  zx  annos  stellt  etwas ,  das  anssiebt  wie  nt  1 . 
».  Bon  feUt. 

1)  Du  "Weitere  s.  unten  8.  218,  QS.  221. 

X  Die  Umer  -waren,  als  die  Tagsatiung  su  Lucem  am  16.  Nov.  abgehalten 
»uide,  bereit«  ins  Feld  gerückt  Eidg.  Absch.  HI,  1,  S.  19  a.  Die  Absage 
!i€r  Qbrigen  Eidgenossen  erfolgte  am  19.  Noy.  S.  unten  S.  224,  4. 

3  Das  Kloster  Schwanenthann  lag  in  der  Nähe  Ton  Sultzmatt. 

i  ^gL  oben  8.  202,  28ff.  209,  Uff.  211,  25 ff. 


216  1478. 

Not.  17112]  De  eleccione  episcopi  Aigentinensis  147S  feria 
tercia  post  Martini.  Scribit  michi  dominus  Johannes  Gul- 
din  yicarius  in  ecclesia  Axgentinensi  et  notarius  eleccionis  do- 
mini  Alberti  episcopi  Aigentinensis  sub  hiis  verbis: 

Vidi  in  scriptis  vestris,  tob  non  latere  eleccionem  novi) 
pontificis  nostri  domini  Alberti  ad  ecclesiam  Aigentinensem^), 
quam  credo  ex  divina  disposicione  processisse,  quia  congre- 
gatis  dominis  canonicis  de  capitulo  in  loco  capitulari  ad  hoc 
deputato  pro  futuro  episcopo  eligendo  postpositis  diversis  elec- 
cionum  formis  et  yüs  per  promotores  receperunt  se  seorsumi 
deliberaturos^  exclusis  notarüs,  testibus  et  aliis  prelatis,  et  stete- 
runt  per  horam  vel  plus,  et  denuo  revocatiB  [i84]  notarüs  et<;. 
elegerunt  viam  per  inspiracionem  spiritus  sancti^)  vel,  si  non 
possent  convenire  in  unum  aut  concordare,  mixtam  etc.  et 
servatis  servandis  et  protestacionibus  in  talibus  fieri  consuetis 
factis  iterum  fecerunt  exire  notarios  et  testes  et  steterunt  pro 
secunda  deliberacione  iterum  quasi  per  horam,  et  revocatis 
notarüs,  testibus,  prelatis  et  aliis  una  voce,  nuUo  discrepante. 
concorditer  nominaverunt  dominum  Albertum  ecclesie  Argen- 
tinensi  dignum  fore  preficiendum  in  pontificem  et  episcopum. 
et  fuerunt  quindecim  eligentes.  cujusmodi  eleccio  non  reperi- 
tur  apud  nos  tam  Concors  et  sancta  a  temporibus  Arbogasti, 
Florencii,  Justi,  Amandi  et  ceterorum  in  caäialogo  sanctorum 
sive  in  libro  vite  ecclesie  Argen^mafms  descriptorum,  et  spero. 
quod  per  dei  graciam  per  successum  temporis  nobis  debeat  esse 
pacificus,  quietus  et  bonus  princeps  et  pastor  et  clero  quam 
populo  civitatis  et  Ayocesis  Aigentinensü.  pro  confirmacione 
transibunt  ad  sedem  apostolicam  dominus  Wilheknus  de  Lym- 
purg  decanus  Herbipolensis,  dominus  Heinricus  de  Hewen 
canonici  Aigentinenses^),  domini  Johannes  Symler  et  Jacobus 
Dedinger. 

1.  2.  Dm  g8flp«rrt  Oednickte  steht  am  obern  Bande  ron  pag.  184.       29.  Auf  dem  e  ift 
Heweu  find  zwei  Punkte. 

1)  Feria  3»  ist  ein  Versehn  für  feria  5».  Die  Wahl  fand  am  12«  Not.  statt^ 
S.  oben  S.  210,  4.    Vgl  Potthast  416.    Grote,  Stammtafehi  485.  j 

2)  In  der  Decretaliensammlung  Gregors  IX,  lib.  I,  tit.  VI,  cap.  42  werdenj 
(durch  Decret  Innocenz  IQ)  drei  Arten  von  Wahlen  unterschieden :  scrutinüi 
compromissi  et  inspirationis.  Es  heisst:  assumantur  tres  de  ooUegio  fida 
digni,  qui  secrete  et  sigillatim  Tota  cunctorum  diligenter  exquirant  et  in  scrip^ 
tis  redacta  mox  publicent  in  oommuni,  . .  ut  is  coUatione  habita  eligatur,  in 
quem  onmes  vel  major  et  sanier  pars  oapituli  consentit  vel  saltem  eligendi 
potestas  aliquibus  yiris  idoneis  committatur,  qui  vioe  omnium  ecclesie  Tidua^ 
tae  provideant  de  pastore.  aliter  electio  facta  non  Taleat,  nisi  forte  commu 
niter  esset  ab  onmibus,  quasi  per  inspirationem,  absque  yitio  celebrata. 


1478.  217 

Hii  subscripti  fuerunt  penonaliter  in  eleccione,  ridelicet 
*  reoerabiles,  illustres ,  magnifici,  generosi  et  nobiles  viri  cano- 
nici Aigentmenses : 

Albertos  dox  Bavarie  prepositus. 
i     Johannes  de  Helfenstein  decanus. 

Bertholdus  de  Hennenberg   decanus  MaguntintM^)   vice- 
ciistos  Aigentinensis, 

Bertholdus  de  Hennenberg  de  Sltiaassmffen^)  cantor  Arg0i»- 
^^mfU  et  prepositus  BabenbergenM». 

»     Heinricus  de  Hennenberg  scolasticus  et  canonicus  Baben- 
bergeiutf. 

Gerhardus  Buggrafius  dominus  in  Thun^)  pincema  pre- 
positus Treveren^. 

Heinricus  de  Werdenbe^. 
fi     Dominus  de  Blanckenbei^  doctor. 
Heinricus  de  Hewen  baro. 

Philippus  de  Lyninffen  \ 

r  V    '^     j    T      •  }  comites. 

Johannes  de  Lyningen   / 

hhannes  de  Brandis  baro. 
>     N.  de  Swartzburg. 

WOlielmus  Erbschenck  de  Lympurg  decanus  Herbipolen^. 
Hii  Tero  reyerendissimi  "patres   habuenmt   ibi   suos  am- 
Innatores  cum  mandatis:  reverendissimi  "patres  domini  Johan- 
nes marchio  Badens»  archiepiscopus  TreverenM»^  Johannes  de 
^  Weidenberg  epißcopus  Augustenm,   Stephanus  dux  Bayarie^). 

[iM^]  Eisdem  temporibus  fuit  quidam  presbiter  in  Meyen- 
iienn^)  prope  Ensiszheym,  qui  cum  yoluisset  ire  ad  Gebwilr 
Q  quadam  die  lune,  ubi  forum  commune  est  conswetum  ob- 
i^mn^  et  in  campo  habuit   sibi   obyium   quendam   nequam 

*!atronem,  qui  sibi  dixit:  »ecce  pfaff,  da  michi  tuum  griseum 
maotellom,  quo  indueris.c  at  ille:  »quare?«  tunc  ipse  nequam 
citolit:  loportet,  ut  tu  michi  tradäs.«  presbiter  respondit: 
m  omnino  oportet  ,c  exuit  se  et  dedit.  rursus  iste  nequam 
nbmtniit:  »da  eciam  pileum  et  cirilipipium^^)  appendens.c    tunc 

'pi^biter  tradidit  sibi  et  statim  eyaginato  pungione  suo  yulnera- 

%.  Slam. 

1,  Der  nachmalige  Erabiachof.  2)  Schleuaingen. 

3]  Rangraf,  Herr  su  Dhaun.  4)  S.  oben  S.  203,  29. 

&!  NördL  von  Ensiaheim,  ui  der  HL 

('  Troddel,  Quaate.  Diefenbach,  Novum  gloasarium  232  (8.y.leripipium): 
caipipium,  eageih&t  lipheL  Du  Cange-Henachel  führt  unter  liripipium  meh- 
l^eBeifpiele  an,  in  denen  dieses  Wort  für  die  Troddel  an  einer  Kapuse  ge- 
weht wiid. 


218  H78. 

yit  nequam  et  intulit  tria  vulnera,  ita  ut  in  terram  caderet^  ei 
dixit  ad  eum  nequam:  »ecce  vides,  quod  ego  possem  te  inter 
ficere  et  morti  tradere.«  tunc  nequam  petit  veniam  sicqui 
presbiter  iste  recepit  pallium,  pileum  et  ciripipium  et  misit 
eum  in  terra  jacentem  pronum. 
D«o.  16  Eodem  tempore,  videlicet  mercurii  post  Lucie,  fuit  itenin] 
tentum  Judicium  in  Ensiszheym  et  statuti  sunt  coram  judicic 
pauperes  rustici  de  Heriken  superiori  ad  probacionem  suain 
faciendam  de  innocencia  sua  pro  prima  dilacione^). 

Mors  episcopi  Beisiliensis  JoAannt«  de  Yenningen. 
IDec.  201  Anno  domini  1478  .  .  .  die  vero  .  .  .^)  reverendissimus  faier 
damtntis  Johannes  de  Venningen  episcopus  Basilienm«  debitum 
nature  solvens  animam  ut  spero  meritis  plenam  felicibus  bonis 
reddidit  inhesuram  perhennibus.  qui  bene  rexit  episcopatum^) 
21  annis  et  novem  mensibus^]. 

[i85^]  Obitus  Johannis  de  Venningen  episcopi  Bast- 
^^>9c.2filiensi8.  Anno  domini  1478  dominica  die  ante  festum  nativi- 
tatis  domini^)  de  mane  infra  octavam  et  nonam  horas  cum 
maxima  racione  in  Castro  Brunnentrut  emisit  spiritum  et  cum 
maxima  reverencia,  ut  decet,  ad  Basileam  et  ad  sepulturam 
ductuB.  nam  totus  clerus,  monachi  et  alii  processionaliter 
fiineri  obviam  venerunt  usque  ad  por/am  Spalarum,  ibique 
funus,  quod  in  equiductu,  videlicet  rossbor,  ferebatur,  honori- 
fice  susceptum  est.  nam  equi  ferentes  funus  fuerunt  tecti  et 
cooperti  nigro  panno,    cum  triginta  torciis   cereis   ardentibas, 

10.  Dm  gesperrt  Gedruckte  steht  am  Bande.  11.  Vor  und  nach  den  Worten  die  rero 
ist  tfa  die  Angabe  des  Monats  und  des  Tsges  eine  Lfteke  gelassen.  15.  Es  folgw  nun 
zwei  Abschnitte  ans  Predigten.  Der  erste  beginnt:  »Tamdin  enim  aliqois  djribohB 
contra  se  pngnantem  non  sendet«  nnd  sehllesst :  >sed,  sient  apostolns  dieit,  super  ter- 
ram ambulantes  conTorsacionem  habeamns  in  oelo.  hec  Angnstinns  in  seraooe  BapU* 
din  et  Amalech  et  de  petra  percnssa«  (Exodus  17).  Der  eweite  beginnt  (ungeftbr  in  d«r 
Mitte  Ton  pag.  185):  »Amator  peccnnle  mamone  est  serms«  nnd  sohliesst  (nsgeflkr  in 
der  Mitte  Ton  pag.  185b)  »pro  quibus  snnt  penas  passuri  perpetnas.  hec  Milito  episeopu 
Laodicie  in  sermone  de  transitn  Johannis  apostoli.«  16. 17.  Das  gesperrt  Gednieki« 
steht  als  Überschrift    8.  anoh  die  Naohtr&ge.       21.  dnctns  dictns.       32.  pertsnun. 

1)  Siehe  S.  214,  15  ff.  und  unten  S.  221. 

2)  Siehe  Z.  17.  3)  Vgl.  unten  pag.  195b 

4)  Johann  von  Venningen  kann  nicht  mehr  als  20  Jahre  und  etwa  6  Mo- 
nate regiert  haben ,  da  sein  Vorgänger  Arnold  von  Rotberg  in  der  Nacht  vom 
6.  auf  den  7.  Mai  1458  gestorben  ist  Den  Tag  der  Wahl  Johanns  keimen  wir 
nicht,  die  Provision  durch  Calixt  III.  (ygL  unten  219,  6)  erfolgte  den  12.  JulL 
TrouiUatV,  419ff. 

5)  Den  20.  Decembex.  Vgl.  die  Notis  aus  dem  Jahneitenbueh  von  St.  IV 
sänne  bei  Trouillat  V,  532.  Ochs  IV,  359  und  die  Veneichnisse  bei  Mülinen. 
Helvetia  sacra  I,  3,  Fotthast  277,  Grote  480,  Qams,  Series  episooponun  ee- 
desiae  catholicae  (Ratisbonae  1873)  261  geben  den  22.  December  an,  indem 
sie  den  Tag  der  Beerdigung ,  der  auf  dem  Grabstein  angegeben  ist  (s.  S.  219 
Anm.  1),  mit  dem  Todestage  verwechseln. 


1478.  219 

akfue  aliig  cereis,  fiiit  corpus  delatum  ad  ecclesiam  Basili- 

€DMm  et  ibidem  ante  chorum,  videlicet  ante  locum  peticionis 

ttvice^J,  sepultum.    et  cum  cadaver  deponeretur  de  feretro, 

aßis  per  totam  omamentifi  vestitum  erat,  prout  ipse  dispo- 

»saerat,  et  cyrothecis  manus,  [is«]  ut  decuit,  tecte,   cum  anulo 

aoreo  in  dextra  manu^),   et  in   manibus  tenuit  bullam  provi- 

.«umis  sne  sanctissimi  domini  Calixti  pape  quarti^),  quam  vene- 

ntdÜB  et  egregius  dominus  Petrus  de  Andelo  decretorum  doctor 

ricScanceJüarius  studii  BasiUenm  et  vespertinus  Ordinarius  juris 

»canonici  studii  et  prepositus  sancti  Michahelis  LutenbacenMS 

tt  ego  Johannes  Knebel  cappellanus  cappelle  sancte  Katherine 

in  curia  domini  Bertholdi  de  Fbirreto^)  quondam  episcopi  Bas»- 

kmsis  annexe  choro  Baailierm  sibi  attulimus,  cum  qua  voluit 

etdisposoit  sepeliri,  et  juxta  ordinacionem  testamenti  sui  cotti- 

i<üe  circa  et  apud  sepulcrum  suum  canitur  psalterium,  vigilie 

mortaonun  legebantur  et  canebatur  una  missa  pro  defiinctis,  et 

tnginta  niisse  celebrabantur  et  legebantur^),  et  hoc  per  totum 

meesimom  ^). 

1)  Pag.  1 95i> :  ante  petieionem  matricis  [ecelesiae  matricis,  der  Domkirche] . 
j  XecfoL  eadied.  BasiL  bei  Trouillat  V,  533 :  ante  petitionem  b.  Mariae  Tirginis 

vekher  die  Domkirehe  geweiht  war].  Wurstisen,  Beschreibimg  des  Mtkn- 
^:  in  Mitte  Tor  der  Chorstegen,  da  etwan  locus  petitioniB  fabrieae,  d.  i. 
dfrHöaflchpLits  an  unser  Frawen  Baw  gewesen  [es  stand  dort  ein  Opferstock 
n  Gunsten  des  Mflnsterbaus,  Fechter.  Topographie,  in  der  Schrift  »Basel  im 
'  liJahikc  12]  und  ieta  des  Herren  Tisch  steht,  ligt  under  dem  messinen 
Epitapiiio  Bisehoff  Johannes  von  Venningen.  —  Durch  die  Münsterrestaura- 
tion derFänüdger  Jahre  ist  bekanntlich  dieser  Theü  der  Kirche  wesentlich 
^dot  worden.  Der  Grabstein  ist  jetxt  in  der  Capelle  der  Schaler,  in  wd- 
ö»  der  Taufstein  steht,  in  die  Wand  eingelassen ;  es  ist  eine  einfache  Stein- 
pistte  mitMessingrand  und  messingenem  Wappenschild.  Auf  dem  Rande  be- 
bdet  neh  die  Inschrift:  Hie  sepultus  est  Johanes  de  Veningen  episcopus 
^ui  ecclesie  anno  domini  m.  cooc.  IxxYiu.  xzii.  die  mensis  decembris.  cujus 
mm m  paee  requiestgat  [sie]. 

2)  DerKmg  (er  ist  aus  Eisen  und  vergoldet)  befindet  sich  jetzt  in  der 
^i^^t^terlichen  Sammlung.  Er  wurde  dem  Grabe  entnommen ,  als  dasselbe 
^s  Anlus  einer  Reparatur  im  Münster  (schon  längere  Zeit  vor  der  Restaura- 

^  ^  der  Fto£iiger  Jahre)  geöffiiet  wurde. 

3)  Tidmchr  tertii.    Vgl.  über  diese  Provision  S.  218  A.  4. 

4)  Der  Hof  Bischof  Bertholds  von  Pfirt,  nach  der  darin  befindlichen  Ka- 
p«Qe  aneh  Katharinenhof  genannt,  ist  der  jetzige  Reinacherhof,  das  Eckhaus 
^Mänsterplati  nach  dem  Schlüsselberg  hin,  das  gegenw&rtig  einige  Klassen 
^d  die  Wohnung  des  Reetors  der  Knabensecundarschule  enih&lt  (Münster- 
P-^  18).  Bas  aannexe  choro  Basiliensi«  ist  daher  nicht  looal  zu  verstehn, 
*»demvon  der  Verbindung  der  dortigen  Kaplanei  mit  dem  Dienste  am  Chor 
^«»  Münsters.  5)  S.  die  Nachträge. 

^:  D.  h.  bis  zum  dreissigsten  Tage  nach  dem  Tode ,  an  welchem  das 
^ste,  wie  am  siebenten  das  erste  feierliche  Messopfer  für  den  Verstorbenen 
«^«KÄiMiitwird.  Vgl  Band  I,  36,  7  und  A.  l. 


220  1479. 

Jan.  18         Die  autem  lime  post  festum  sancti  Anthonii  anno  dondni 
1479   in  ecclesia  Basütensi  cum  ceremonÜB  et  solempnitatibus 
debitifi  et  consuetis  juxta   ipsius   quondam   domini   Johaanis 
episcopi  testamenti  tenorem  peractum  fuit^),  et  non  minus  in 
Omnibus  ecclesüs  tocius  episcopatus,  ut  consuetum  fuit,  pro  sue^ 
anime  salute  similes  exequie  sunt  celebrate^). 
Jan.  4         Die  vero  quarta  mensiB  januarii  anno  domini  1479  cele- 
brabatur  eleccio  fiituri  pontificis,   ad  quam  dirigendam  depu- 
tatus  fuit  prefatus  venerabilis  dominus  Petrus  de  Andelo  doclor 
vicecancellarius,   Ordinarius  juris  ^  prepositus  Lutenbacen^  etl 
cappellanus    ecclesie    Basiliensis   dominus    et   preceptor  meus 
colendissimus,  in  qua  facta  fuit  processio  tarn  cleri  quam  po- 
puli  pro  canonica  unanimi  et  sancta  eleccione  celebranda,  in 
qua  fiierunt  domini  Johannes  Wemheri  de  Flachslanden  pre- 
positus, Adelberus  de  Rotperg  decanus,  Caspar  de  Reno  cmtos,  i 
...  de  Stfifflen^)  cantor,  Jacobus  Pfaw  de  Beper  scolasticus, 
Hartmannus  de  Eptingen,  ...  de  Oberkilch^),  Amoldus  Rieh, 
Cristoferus  de  üetenheim*^),  ...  de  Hadstatt<^),  ...  de  Bödmen"), 
...  de  Bandeck,  ...  de  Uotenheym,  ...  de  Rotperg^),  Antho- 
nius  de  Regeszheym,  Georgius  Bemolt  decretorum  doctor, . .  -J 
[i86^]  qui  omnes  cantata  missa  de  spiritu  sancto  et  commanicati 
sacramento  euckaristie  intrantes  conclavim  concorditer  elegerunt 
in  pastorem  ecclesie   Bsailiensts  venerabilem  et  omni  honore 
dignum  dominum  Casparem  de  Reno  custodem,  et  post  elec- 
cionem  data  sibi  in  choro  Btailienst  et  curia  episcopali  posses-2 
sione  magnificum  convivium  fuit   preparatum   in   curia  epis- 
copali, et  multi  ex  vassallis  ecclesie,  scilicet  dominus  Rudolfus 
marchio  Rötellenm  et  milites  ibidem  fuerunt. 

Eodem  tempore  dicebatur,  quod  dominus  Ludowicus  rex 
Francie  sit  mortuus,  sed  heu  mentitum  erat.  ^ 

Switzeri ,  qui  obsidebant  Bellizonam,  propter  nives  et  pe- 
nuriam  ciborum  et  propter  impetum  Longobardorum  reversi 
sunt  in  terras  suas,  quia  ex  eis  multi  sunt  occisi  et  multi 
perierunt  fame  et  nive®). 

16. 17. 18. 19.  Lftcken  f&r  die  Namen.  20.  Baum  für  weitere  Namen.         23.  et. 

30.  »sed  ben  mentitnm  erat«  ap&ter  hlnsugefB^.       82.  Longobardnn. 

1)  Das  Tricesimum«  2)  S.  unten  S.  222,  4  ff. 

3)  Johannes  Ulricus.    Band  H,  142,  6.  4)  Heinricus.   Ebenda  Z.^ 

6)  Der  nachmalige  Bischof.  6)  AntonL    WurstiBen  461. 

7)  FriBchhans.    Unten  pag.  215^.    Vgl  die  Nachtr&ge. 

8)  Balthasar  v.  R.,  Jacob  v.  U.,  Joh.  Heinrich  v.  R.    S.  die  Nachträge. 

9)  Bekanntlich  Hessen  die  Eidgenossen,  als  sie  in  Folge  des  rtrengen 
Winters  ihren  Rückaug  antraten,  600  Mann  als  BesatBung  in  Otonieoi^^^^^ 
die  am  28.  Desember  von  den  Mailändern  angegriffen  wurden  und  einen  " 


1479.  221 

Feria  quinta  crastino  epiphanie  domini  anno  1479,  utJu.  7 
prescribitor^),  fuit  in  Ensiszheym  tentum  Judicium  lantgravium, 
ubi  stabant  judicio  28  viri  de  Obren  Henken,  capti  per  dominum 
Wilhebnum  dominum  de  Bopoltzstein  et  balivum  serenissimi 
^prindpis  domini  Sigismimdi  ducis  Austrie  in  superiori  Alsacia,  et 
qni  a  festo  sancti  Martini  episcopi  noviter  transacti  crudelissime  j^^^^^^^ 
tenebantor  captivi,  quatuor  una  turri  et  24  simul  in  alia  turri, 
qui  omnes  propter  factum  suprascriptum  fuerunt  incarcerati, 
et  smguli  eorum  ad  penam  decem  librarum  fuerunt  mulktati 

]»pei  sentenciam.  et  cum  sentencie  stare  fuissent  paratissimi, 
ästabat  ipeorum  dominus  de  Hadstat,  qui  pretendebat,  hujus- 
modi  penam  sibi  attinere,  cum  illud  forefactum  in  sua  villa  et 
sao  libero  dominio  fuisset  factum,  ex  eo,  quia  delictum  faceret 
fonim  et  sentencia  ita  pro  ipso  de  Hadstat  fuisset  lata,    dominus 

^^Wilhehnus  ad  serenissimum  dominum  Fridericum  Romanorum 
regem  appellavit,  et  quamvis  ipsi  rustici  pro  satisfaccione  tam 
pene  quam  expensarum  habitarum  offerrent  se  velle  satis&cere 
cui  pertineret  de  jure  et  nichilominus  caucionem  [ist]  fidejusso- 
nam  snfficientem,  Wilhelmus  balivus  noluit  hujusmodi  caucio- 

Sinem  redpere,  sed  eosdem  in  carceres  pristinos  reintrudi  usque 
ad  discusionem  tocius  principalis,  et  cum  magna  dif&cultate  id, 
Qt  dicitor,  fuit  obtentum,  ut  ad  antiquam  stubam  consilii  in  domo 
coDsiilari  in  Ensiszheym  reponerentur  captivi.  et  extunc  astabat 
quidam  nobilis  et  strennuus  vir  dominus  Jeorgius  de  Stöffenberg. 

5  dum  audiflset  illam  tyrannidem  balivi,  dixit  in  publice  cum  in- 
crepando:  ivel  forte  nescitis,  quomodo  tyrannidem  Petrus  de 
Hagenbach  quondam  balivus  domini  Karoli  ducis  Burgundie, 
dum  teire  nostre  preesset,  exercuerit,  quomodo  in  Tannis  quin- 
qne  viros  contra  justiciam  decapitavit^]  et  multa  inconventi^ncia 

^fecerit,  et  quomodo  in  Brisaco  egerit  et  tandem  decapitatus 
fuerit?  Tel  eciam  non  latuit  vos  tyrannidis  quondam  prefati 
Karoli  ducis  Burgundie,  quomodo  ille  post  multa  homicidia, 
qne  peipetravit,  mala  morte  et  turpissima  interüt.  miror  illa 
Qon  TeUtis  animo  recipere.    yos  possetis  illam  totam  patriam 

ficommovere,  ut  non  solum  vos,  yerum  onmes  simul  Tobiscum 
aobflea  Tobis  assencientes  in  tali  forefacto  et  tyrannide  interire 
possentf  at  balivus  ipse  non  animadvertens  monicionem,  levi- 
pendens  correpcionem,  nisi  vulgus  restitisset,  eos  in  pristinos 

8.  iacarcenti  felilt.       27.  Aaitrie.       29.  inconTencia. 

KBiien  Sieg  erfochten.   Diebold  SchiUuig  d.  Lucemer  103f.    Edlibach  17J. 
%.  Ab«ch.m,  1,8.  21c. 

1)  Vgl.  oben  S.  214,  15ff.  218,  6ff. 

2;  Band  II,  52  A.  1.  86,  6  ff. 


222  147». 

carceres  acrius  intrusisset.  sicque  pauperes  Uli  ezspectant 
sentenciam  domini  ducis,  et  timendum  est,  quod  plures  ex 
ipsis  priuB  mortem  exspectent,  quam  sentenciam  poseint  audire. 

Dominus  Caspar  dei  gracia  electus,  prepositus,  decanus  et 
capitolum  BaBiliensis  ecclesie  scripserunt  preposito,   decano  et  5 
capitulo  ecclesie  Lutenbacen^  BasiKengis  diocesis^). 

Amicabili  salutacione  premissa.  dilecti^  fideles  ac  amici 
precipui.  intendimus  gracia  dei  exsequias  quondam  reverendi 
in  Cristo  patris  et  domini  nostri  domini  Johannis,  dum  vixit, 
Basilienm  episcopi,  laudabilis  memorie  et  cujus  animam  feli-^o 
ju.  isciter  deo  yivere  peroptamus,  die  lune  proxima  post  festum 
sancti  Anthonü  confessoris  proxime  futurum  in  ecclesia  nostra 
Basilien«t  cum  cerimonüs  et  solempnitatibus  debitis  et  con~ 
suetis  et  juxta  ipsius  quondam  domini  Johannis  episcopi  tes- 
tamenti  tenorem  peragere,  unde  vos  seriosius  et  amice  hor-i& 
tamur  et  rogamus,  quatenus  aliquos  ex  yobis  ad  interessendum 
eisdem  exsequiis  destinare  et  non  minus  easdem  in  ecclesia 
vestra  pariformiter,  et  ut  consuetum  est,  celebrare  et  pro  ejus- 
dem  quondam  domini  episcopi  [is?^]  anime  salute  omnipoten- 
tem doTOcius  exorare  vosque  sie  in  hoc  habere  velitis,  ut  de-io 
Yocio  vestra  omnipotenti  deo  accepta  apparere  et  per  vos  com- 
mendari  valeat,  recepturi  pro  hüs  ab  altissimo  retribucionem 
eteme  vite  et  a  nobis  favorem  et  recompensacionem  gracio- 
siores  et  amicabiles.  datum  Basilee  sub   nostri  capituli 

jftn.  9sigillo  ad  missivas,   die  sabbati  post  epiphanie   domini   anno» 
etc.  792). 

[iss]  Idem  dominus  Caspar  de  Reno  electus  in  episcopum 
Baaüiensem  fuit  per  dominum  Senensem  cardinalem  publice 
in  consistorio  cardinalium  Rome  apud  Sanctum  Petrum  in 
presencia  domini  nostri  sancüsstmi  Sixti  pape  quarti  pronun-so 
ciatus  provisus,  et  dominus  noster  sanctissimus  sibi  de  epis- 
copatu  providit,  nolens  approbare  eleccionem,  quam  tarnen  in- 
nen 5  venit  canonice  celebratam.    hec  facta  sunt  5.  mensis  marcii^). 

2.  Zuerst  hfttte  Ka.,  dem  S.  221, 16  Oeeegten  entaprecheBd ,  geeohrieben:  seBtendaai 
impentorif.  23.  a  feblt.  26.  Es  folgt  nui :  In  nomine  dei  snnctissimi  incipit  pro- 
logas  trftctatnnm  in  cantic«  canticonim.  Tiro  desideriomm  serro  Cristi  Annenio  pres- 
bitero  snplex  Apponins  n.  s.  w.  Mit  dem  nnvollendeten  Satte  »si  Tero  qnidnm  Utteiati 
torqnent  (lies :  torqnennt)  nasum ,  eedem  erit  porcio  impennti  et  iraperio  snbjacenti, 
qni  ab  omaibus  lacerandam  planen  precepti  latitantemc  sehliesst  das  Mitgetheilte  auf 
der  xweiten  Zeile  Ton  pag.  18S. 

1)  S.  bei  TrouillatV,  535  f.  das  entsprechende  Schreiben  an  das  Augusti- 
nerchorherrenstift  Marbaeh  bei  Egisheim  und  S.  536  A.  1  die  Bemerkung  über 
ähnliche  an  andre  Klöster  des  Bisthums  gerichtete. 

2)  Vgl  oben  S.  220,  1  ff. 

3)  Vgl.  unten  pag.  159. 


1479.  223 

Feria  secunda  post  dominicam  judica,  quia  tunc  BasUien-  Xen  29 
ses  habebant  seriosam  custodiam  tarn  diumam  quam  noctumam, 
renit  ...  de  Baldeck  juvenis  filius  quondam  domini  Mar- 
quaidi  de  Baldeck  milids  bene  meriti  ad  portam  Eschenmertor 
icnm  24  equitibus  et  petiTit,  ut  eum  intromitterent  cum  suis. 
at  custodes,  qui  erant,  dixerunt^  si  vellet  recto  transitu  per- 
trazLgire  aut  prandium  £acere  et  sine  dampno  civitatis  ibi  esse 
et  hoc  jurare,  tunc  intromittere  eum  vellent,  aliud  in  com- 
missis  non  haberent.  si  modicum  autem  morari  vellet,  ipsi 
itirent  ad  dominos  deputatos^)  et  interrogarent,  si  deberent  eum 
intromittere.  tunc  ille  cum  suis  terga  verterunt  et  recesserunt. 
quid  inde  fiet  nescitur  vel  quo  animo  recesserint.  et  cum 
renisset  cum  suis  ad  Landser ,  quia  ipse  jam  nitebatur  ire 
contra  Buigandos,  cum  quibus  jam  pacem  habemus,  advocatus 
i^  ibidem  captivavit  omnes  suos  cUentes,  et  ipse  clam  avisatus 
aofugit  et  perdidit  14  equos  bene  valentes.  sie  ille  fatuus 
fiiit  expeditos. 

(Idem  dominus  Gaspar  de  Ueno  episcopus  'Baaitiensis  anno 
1479  die  sancte  penthecostes  in  ecclesia  Basi7»^^*  fuit  in  epis-Mai  so 
scopom  consecratus  per  dominos  Nicolaum  Tripolitanum  Bast- 
liensem,   N.  ki^entinensem   ...   et  N.  ConAtemciensem   suffira- 

\y%^  DluBtris  domina  ducissa  Mediolani  scribit  Thuricen- 
9lm  post  obsidionem  Bellisone,  quam  fecerant  Urinenses  cum 
»Switenwit«  et  alüs  confederatis,  in  hunc  modum^). 

3.  Fftr  den  NftmeB  ist  eine  Lfteke  gelMMu.  5.  eum  svii  iteht  am  Bande  ohne  Yer- 
«euuf.  12.  et  eum  TenUiet  and  dae  Folgende  iet,  wie  die  Schrift  seigt,  später  ge- 
lehiieben  als  das  Tor  hergehende.  21.  Zwischen  Argentinensem  nnd  et  ist  eine  ziem- 
lich hedentende  LUcke  offen  gelassen.  Die  beiden  N.  scheinen  sp&ter  in  Anfangs  offen 
gelaeiene  Lftcken  eingetragen.       23.  Die  Bftckseite  TOn  Bl.  188  ist  leer  gelassen. 

1;  D.  h.  Bu  den  »Boten«  (wie  der  teohnisohe  Ausdruck  für  die  su  einem 
lintiiiimtea  Zif ecke  niedergesetsten  Rathscommissionen  lautet) ,  denen  die 
FSnoTge  für  die  Bewachung  der  Stadt  anyertraut  war. 

%  Nachdem  Knebel  suerst  an  dieser  Stelle ,  wo  noch  freier  Raum  war, 
^e  obige  kune  Notis  über  die  Consecration  nachträglich  eingeschrieben,  hat 
V  ipftter  auf  pag.  215^  eine  ausführlichere  Beschreibung  derselben  gegeben. 

3)  Das  Original  dieses  Sehreibens  findet  sich  laut  gütiger  Mittheilung  des 
Hemi  Staatsarehivar  Dr.  Paul  Schweiser  im  Zürcher  Archiv  nicht  mehr  vor, 
^«fegen  besitst  letsteres  swei  in  ihrem  Wortlaute,  merkwürdiger  Weise  auch 
i>  mduem  Correeturen,  mit  einander  übereinstimmende  Copien  desselben  aus 
^  16.  Jahrhundert.  Die  eine  befindet  sich  in  der  im  J.  1767  fOr  das  Archiv 
^ibeDen  Doeumentensammlung  des  Oeschichtschreibers  Oilg  Tschudi  (dass 
öeron  s^ner  Hand  geschrieben  ist,  glaubt  Herr  Dr.  Schweiier  nicht  be- 
^mtTemeinen,  aber  nach  genauer  Vergleichung  bezweifeln  su  müssen),  die 
ttdre  unter  den  Acten  »Mailandot.   Die  Überschrift  der  letstem,  »Antwurt  der 


224  1478. 

Bona,  Galiatz  Maria  Sforcia  Vicecomites  duces  Mediolani 
etc.  Papie  Anglerieque  comites  ac  Janue  et  Cremone  dominis 
gubematori  et  populo  opidi  Thüricensis.  per  litteras  yestras 
Not.  19  datas  Thurey  die  jovis  post  Ottmari  indixistis  nobis  bellum, 
utpote  requisiti  ab  Uraniensibus  consociis  yestris,  mortes  ho-& 
minum,  depredaciones,  incendia,  dirrupciones  casteUorum,  agro- 
mm  et  villarum  depopulaciones  et  omne  malum,  quod  pote- 
ritis,  comminantes.  profecto  ut  motus  beUorum,  quos  Urani- 
enses  in  nos  moliti  sunt,  sine  ulla  racione  sive  justicia,  quin 
pocius  contra  federa  nostra,  jusjurandum  ac  divina  et  humana  lo 
jura  processura,  ita  et  hec  vestra  denunciacio  beUi  ammiia- 
cionem   nobis   attulit,    quippe    quod   putabamus   vos    quidem 

1.  M.  Bona  ut  Jouines  Oaleas  Uam  Sforti».   T.  et  JoBiues  Chüeadus  lUria  Sfoitiae. 

2.  M.  et  Genne  et  Cremone  domini.  T.  ac  Jannae  et  Cremonae  domini.  5.  M.  oppidi 
TnriefBtfia.  T.  ciTitatie  Thvioeneit.  4.  M.  Twegi.  Bei  T.  fehlt  der  Name  dee  Orte«. 
4.  M.  post  Banetam  Ottonem.  T.  poet  feitnm  eancti  Otliniari.  5.  M.  T.  sociis. 
6.  T.  mortem.  6.  M.  dintionee.  9.  M.  eine  Joeticia.  T.  siTe  jnstitia  (b«i  T^  sowohl 
wie  bei  T*  ein  dentliehee  n).  Bei  Knebel  liest  eich  ans  den  Schriflalifea  nicht  entachei- 
den,  ob  eine  oder  sive  (n  oder  u)  gemeint  iet.  10.  M .  contra  fidem ,  contra  jugnnut- 
dnm.       11.  IL  T.  proceuamnt.       12.  T.  qnippe  quin. 

Henogen  Ton  Maüand  uf  dero  yon  Zorieh  Absagung*,  rührt  yon  der  Hand 
Tschudis  her,  ebenderselbe  hat  der  Copie  des  Briefes  auf  demselben  Bogen 
eine  Obersetsung  und  die  Übersetzung  einer  fthnlichen  Antwort  an  Lusem 
beigefügt  Das  verwendete  Papier  mit  Wasseneichen  B&r  kommt  in  Tschudis 
Sammlung  mehrfach  Tor.  Das  Stück  ist  aber  schon  in  der  1714  verfassten 
Registratur  des  Archiys  yerseichnet,  kann  also  nicht  erst  mit  der  Erwerbung 
der  Tschudisohen  Sammlung  in  dasselbe  gekommen  sein.  Wahrschdnlieh 
Termisste  man  schon  im  16.  Jahrhundert  das  Original  und  erhielt  durch 
Tflchudi  jene  Copie.  Nach  diesen  Zürcher  Abschriften  ist  der  Brief  durch 
Herrn  Staatsarchivar  Dr.  Th.  y.  Liebenau  yon  Lucem  yeröffentlioht  worden  im 
BoUetino  Storico  della  Syissera  Italiana,  Jahrgang  I,  1879,  S.  167  f.  unter  den 
Beilagen  xu  seinem  Aufsatse  »La  battagUa  dl  Giomico«.  Ebendort,  Jahi^ 
gang  ni,  1881,  S.  190  f.  hat  Herr  EmiUo  Motta  das  Schreiben  nach  dem  Con- 
cept  im  Mailfinder  Archiye  herausgegeben  als  Nr.  199  der  Documenti  e  regesti 
Syisseri  del  1478  tratti  dagli  arohiyi  Milanesi  (in  dem  Separatabdrucke  dieser 
Documenti  u.  s.  w.,  Bellinsona  1883,  S.  99  f.).  Wir  haben  es  nicht  für  über- 
flüssig gehalten,  die  Abschrift  Knebels  hier  absudrucken,  da  sich  im  Mailfin- 
der  Concept  einige  offenbare  Versehn  yorfinden  und  die  Zürcher  Abschriften 
hinwiederum  mehrfach  yom  Coneept  abweichen,  wo  Slnebel  mit  demselben 
stimmt  Wir  geben  den  Text  Knebels  wörtlich,  mit  Beibehaltung  audi  der 
handgreiflichen  Fehler,  unter  Beifügung  der  Abweichimgen  des  Mailfinder 
Conceptes  und  der  Zürcher  Abschriften,  das  erstere  beseichnen  wir  mitM, 
letitere  beide  susammen  mit  T,  da  wo  wir  Besonderheiten  der  einen  und  der 
andern  namhaft  machen,  die  der  Tschudisehen  Sammlung  mit  T^  die  der  Acten 
Mailand  mit  T*.  In  Besiehung  auf  die  Orthographie,  die  wir  in  der  Angabe 
der  Varianten  nur  ausnahmsweise  berücksichtigt  haben,  bemerken  wir,  diis 
M.  Turicensis ,  Turegi  mit  dem  blossen  T,  dass  es  immer  tio,  tiu  (auch  com- 
mertium),  dagegen  bald  tia,  bald  da,  und  gleich  Slnebel  statt  ae  immore 
schreibt,  während  T,  hierin  schwerlich  dem  Originale  folgend,  stets  ae  setst 


1478.  225 

orbem^  non  Alpes  incolitos  racione  yiyere  et  ut  cultu,  ita 
eciam  moribus  hiis  prestare,  qui  ab  humanitate  absunt.  sed 
hec  nottra  oppinio  nos  admode  fefellit,  quod  videmus  vos 
eodem  appetitu  duci  quo  Uranienses.  quid  est,  quod  de  nobis 
Emeriti  conqueri  valeatis,  aut  que  injuria  a  vobis  subditis  vel 
mercatoribxLS  yestris  fllata  est,  niri  fortasse  quod  nimium  arbi«- 
triun  nimisque  amplas  inmunitates  et  quas  nequaquam  de^ 
bafssemuB  eciam  cum  jactura  maxima  vectigalium  et  intra- 
Urum  nostrarum  ac  nostrorum  subditorum  vobis  indulsimus. 

■••aielul  est  profecto,  nichil.  ceca  quedam  et  avara  cupiditas, 
desideriam  et  fames  rerum  aKenarum ,  quod  speramus ,  yos  • 
büet  primuin  enim  justicia  pro  nobis  militat,  quam  fovere 
immortalis  et  optimus  deus  juvareque  semper  consuevit  [iS9^] 
ndnasque  et  pupillos  protegere.  habemus  deinde  vires  non 
.Testris  et  Uraniensium  inferiores,  ymmo  vero  gentibus  et  nervis 
heUi  multo  majores,  nee  timemus  quod  ligas  jactetis,  cum  et 
ügas  et  soeietates  amiciciasque  potentissimas  babeamus,  que 
nobis,  quantumcumque  opus  foret,  presidio  essent.  scitote 
igitnr,  quod  nos  constanti  animo  ad  utrum  malueritis,  pacem 

2  rel  bellum,  paratissimos  esse  nee  est  quod  amplius  vestris  aut 
.commercium  in  dominio  nostro  esse  velimus,  quibus  vos  sine 
üonestate  sive  justicia  renunciastis.  si  nobiicum  manus  con-* 
serere  decreveritiB ,  excipiemus  vos  quidem  hiis  dapibus,  quas 
sentes  noetre  inimicis  offerre  solent.    experiemini  tandem,  quid 

Huma  noetra  valeant.  habetis  ita  ad  belli  vestri  denunciacio« 
aem  responsum  nostrum  per  hunc  vestrum  tabellarium,  in 
qaem  humanius  egimus  quam  iUi  recti  et  honesti  violatores 
Uranienses,  qui  nostrum  tabellarium  maximis  verberibus  affec- 
tum  remiserunt,   que  res  apud  infideles  et  ipsos  denique  in- 

1.  V.  To«,  qai  nxbem,  non  Alpes  incolitis.  T.  tob,  qni  Alpaa  non  ineolitii .  1.2.  T.  it« 
Titan  m  ibna.  2.  IL  iia.  8.  noa  fablt  T.  .  3.  M.  T.  adfflo4«a.  ft.  V.  T. 
merito.  i.  M.  T.  a  nobia.  6.  7.  T.  niminm  libanun  arbitrinm.  7.  T.  amnni- 
tataa,  qnaa.  6.  aeiam  fabH  bei  T.  8.  9.  T.  intraotarnm.  T.  ac  anhnonim  aabdi- 
taran  aoatromm.  9.  M.  indnlzimna.  10.  T.  nicbil  eai  et  profecto.  10. 11.  M. 
aibil  aiai  eeite  qnidem  et  vnan  enpiditaa  deajderinmqne  et.  T.  nil  niai  certa  qnaedam 
«ra»  oopiditM  dea&derinmqne  et.  12.  T.  qnan  I^Tore.  13.  et  Tor  optiana  fehlt 
T*.  13.  T.  j«T»re  aemper  (T^  bat  javareque  mit  geatriobenem  qne,  nnd  aaeb  bei  T* 
scbaiai  ^«e  Terbandes  geveaen  und  radiext  worden  an  aein).  14.  T.  babemna  deniqne 
TinMi.  li.  T.  Urajüeaaibnf.  16.  T.  enimrero.  16.  T.  belli  initi  majorea. 

10. 17.  T.  et  lUM  ligaa,  rocietatea.  18.  M.  ^oandoean^ne.  T.  qnaado  nnqaam  opna  fn- 
arit,  a«Bt  fTEMidio.  19.  qnod  feblt  M .  nad  T.  19.  X.  ad  ntendnm.  T.  ad  ntmm- 
fM,  pdAVi  walaeritia,  ad.  20. 21.  X.  reatria  aat  comnertinm  ant  immnnitatea.  T.  Toa- 
tria  e^mmtnAum  »ut  eaianitatea.  T>  mad  T^  haben  Tor  eommerciao  ein  geatrichenea  in. 
21.  T.  ia  Boatro  dominio.  21.  22.  M.  sine  honeatate,  eine  jnaticia.  T.  rine  jnstitia,  sine 
neceaaltata  (daa  sveite  aine  iit  bei  Ti  nnd  T*  ana  aiye  corrigiert).  23. 23.  M.  eon- 

ferere  (Draekfabler).  21 23.  T.  aobiacvm  decretnm  decreyeritia  rcAcieadam  Toe.  23.  M. 
iia.  24.  X.  axpeTiemiaiqae  tarnen.  T.  experiemini  tarnen.  25.  20.  X.  T.  babetia 
üaqne  ad  Teatram  belli  daniuiciationem.  27.  T.  Uli  jnramenti  ac  jnria  gentium  viola- 
tofaa.        28.  T.  tabellaiiam  noitmm. 

Bailer  CfaroBikaa.  m.  15 


226  1*78.  1479. 

feros  indignissima  videtur.  datum  Mediolani  die  27. 

Not.  27  mensis  novembris  anno  1478. 

Magnificis  viris  gubematori  et  populo  opidi  Thuricensium. 


1479  [i9o]  1479.     Circa  festum  purificacionis  Marie  fuit  ramor 

Feiir.  2  in  tota  Alsacia,  quod  Anthonius  bastardus  Burgundie,  qui  alias  \ 
in  bello  Nansensi  fiiit  per  ducem  Lothoringie  captus  et  tradi- 
tus  domino  Ludowico  regi  Francie^),   ille  regis  capitaneus  sit 
in  regno  Francie  et  habeat  sub  se  12000  equitum  et  invadere 
velit  Basilien«^«  una  cum  duce  Lothoringie.    ex  alio  Solodren- 
*ses  inimici  sunt  Basilien^'^t^^),  et  hoc  causet  comes  Oflwaldusi 
de  Tierstein,  et  Basüien^e«  magnam  habent  custodiam  et  clau- 
serunt  quatuor  ipsorum  portas,   et  fit  vigilia  et  custodia  noc- 
turna et  diuma,   quia  avisantur  a  multis  civitatibus  et  bonis 
amicis,  sed  plus  timent  suos  amicos  assertos,   videlicet  confe- i 
deratos^),  quam  regem  Francie  et  ducem  Burgundie.  i 

Dominus  Fridericus   imperator   scripsit  omnibus   dominis 
de  liga  magna  superioris  Almanie,  ut  ipsi  abdicant  illam  con- 
federacionem,  quam  mutuo  pepigerunt,  sub  pena  ammissionis 
omnium  privilegiorum  imperialium,   sed  nichil  fit     er  säudet  j 
ein  brey.    ipse  vellet  corrigere  Switseros  et  sibi  confederatos  et  ^ 
nescit  modum,  nisi  nodus  iste  dissolvatur.'- 

Omnes  principes  imperii  eciam  fecerunt  confederacionem 
in   tomeamento  Herbipolensi,    quod   noviter  et  circa   festum 

Jmu  6 epiphanie  celebratum  est,   et  refertur,   quod  hec  facta  sit  in  | 
dissolucionem  illius  federis  Almanie  superioris,  et  si  deus  pro^ 
nobis,    quis  contra  nos^)?    divinum  auxilium  maneat  semper 
nobiscum. 

[i9o^]  ZÜL  den  zyten  giengent  vil  b&ben  im  land  umb  und  j 
betteletend  und  m&rtend  vil  luten.     deren  wurdent  etlich  ge- 
fangen,  die  seitend  underscheid  der  hüben  und  wenn  sy  zu-sj 
sammen  komend,  wie  sy  hiessent,  gabend  sy  in  Botwelsch  für, 
als  hienoch  stot^). 

1.  T.  infldelef  ot  impios  demamqne  inferoi.  1.  M.  T.  yideretar.  1.  M.  BzM«dio-  j 
Iaho.  2.  mensifl  fehlt  M.  T.  2.  umo  fsldt  M.  3.  Bei  T.  feUt  die  Adreeae.  X. 
h&talsübersclirlft:  Gubematori  et  populo  oppidi  TwicenBie.  Unter  dem  Briefe,  rechti : 
Per  Bellinx.  Cidme.  10.  cftvset  ist  am  eausat  abgeindert.  Am  Bande  ateht  tob  an- 
drer Hand :  doce  a  qno  didiciati.  non  ea  rector  eecleaie  in  Branatat  (das  dem  Grafen  ge- 
hörte, Tgl.  Band  U,  28, 1 E.  41,  16  ff.).  Yielleieht  hat  Kn.  auf  diea«  Bemerlnug  hin  j«a« 
▲hindemng  Torgenommen.  19.  Am  Bande  ateht  Ton  deraelhen  Hand,  die  die  eben  «r- 
w&hnte  Bemerkung  geaehrieben  hat :  prodne  litteram  apnd  acta,  aliaa  non  ereditor  tibi. 

1)  8.  oben  S.  146,  1  f.  2)  Vgl  S.  207,  12  flf. 

3)  Die  Eidgenossen.  4)  Rom.  8,  31. 

5)  Wir  drucken  den  Bericht  über  das  Rotwelscli  mit  Erläuterung  toh 
sachkundiger  Seite  in  den  Beilagen  ab. 


1479.  227 

[i95]  Eodem  tempore  dominus  Ludowicus  rex  Francie  in- 

quisiTit  et  conduxit  omnes  quot  potuit  invenire  stipendiarios 

in  finibus  confederatonim ,   eciam  in  Sweyia  superiori  et  in- 

ferioiL    quid  pretendat  nescitur.    et  habet  magnum  exercitum 

sin  Francia  in  Sancto  Johanne^). 

Dominus  imperator  eciam  scripsit  confederatis  superiori- 
bus,  ut  mitterent  sibi  sex  milia  pedi/um.  tunc  ipse  velit  se 
pro  mcfdio  pacis  interponere  inter  eos  et  dominam  Medio- 
lanen^^m.  sed  timetur  fraus,  ne  quando  ipsi  ad  eum  venirent, 
föipse  eos  detineret  6t  tunc  rex  Francie  et  domina  Mediolanen- 
m  oonfederatos  occuparent. 

Eodem   tempore  dominus   noster    papa   dedit   potestatem 
domino  imperatori  ad  concordandum  electum  et  provisum  Con- 
stmcienses  et  constituit  eis  terminum  diem  sancti  Gal}i  proxime  Oct.  le 
i^  futurum  ad  Croaciam^),  et  speratur  quod  dominus  de  Sunnen-^ 
beig  obtineat  ecclesiam  Constancien^^m. 

£odem  tempore  fuit  quidam  doctor  sacre  theologie  nomine 
Johannes  de  Wesalia,   qui  predicans  in  ecclesia  Wormacien^t 
bic  predicavit  multos  erroneos  articulos  contra  fidem  nostram, 
a  inter  quos  erat  unus,    quod  spiritus  a  patre  et  filio  non  pro- 
cedat ^).    bic  babet  socium,  qui  in  Basilea  fiiit  et  se  nominavit 
comit^m  de  Stemenberg  in  Bohemia.     hie  nequam  fuit  auri- 
üaher  et  babuit  noticiam  [195^]  multorum  sigQlorum  principum 
et  mercatorum,  quonim  eciam  secreta  scivit,  et  propterea  mul- 
tstos    fraudäylt  fsJsis    litteris,    quas    hincinde    mercatoribus    et 
banckarüs  scripsit.    hie  fuit  in  Basilea  et  multam  peccuniam 
a  campsoribus  recepit,  quia  ostendit  litteras  mercatorum  Nftren- 
berga  et  Praga,  et  laute  vixit,  bibit  vinum  Malvaticum  et  com- 
iiiedit  zuckarum  et  liberalis  apud  omnes  fuit. 
*        Johannes  de  Yenningen  episcopus  Basilien«t9  mortuus  est^).  j^^^*^, 
presedit  ecclesie  Basilien^'  21  annis.    hie  cum  Basiliensibus  et 
confederatis   fregit  Blamont  et  cum   suis    recepit  et  obtinuit 
Fribeig  castrum  cum  suis  attinenciis*),    dimisit  omnia  castra 
^iscopatus  opulentissima  et  nichil  mansit  obligatus,   fecit  ra- 
^<3onein  cum  omnibus  suis  creditoribus  et  omnibus  i^  prompta 
pecunia  debita  solvit«),    hie  ordinatissimum  fecit  testamentum, 

7.  psdum.      36.  imprompta.  Wir  trenaen  dea  bMseni  YerstindniBflei  wegen  die  beiden 
Worte  und  andern  in  Folge  daTon  du  dem  p  aseimülerte  m  des  ersten  in  n. 

1)  St  Jean  de  Losne,  westlich  yon  Ddle,  an  der  Saone  unterhalb  von 
Anzonne. 

2)  Gra«.    Ygh  S.  158,  29.  174,  19. 

3)  8.  unten  Seite  231, 1  ff. 

4]  VgL  oben  S.  218,  lOff.  5)  Band  ü,  126,  6ff.    Oben  199,  21  ff. 

6)  Hiermit  raekt  Knebel  selbst  die  Kargheit  des  Bischofs,  Aber  welche 

15* 


228  H78. 

in  quo  sibi  elegit  sepulturam  in  ecclesia  Basilien^'  ante  peti- 
cionem  matricifli). 

Eodem    anno   mirabilis    cometa   in   partibiu   transmarinis 
circa  Jerusalem  yisus,  cujus  disposicio  inferius  descripta  est^). 

Eodem  anno  duo  astronimi,  unus  Romanus,  alter  Bononi-* 
en^tis,  natus  tarnen  de  Mediolano,  indicium  presentis  anni,  vi- 
delicet  1479,   ex  conjunccione  astrorum  mirabiH  et  influencia 
eoTum  prenosticati  sunt,   ut  patet  infira.     et  primo  illius  Ro* 
mani  sequitur  in  hec,  que  secuntur,  verba. 

Ad  reverendissimum  dominum   meum  dominum  Stepha- 1* 
num  de  Nardinis  tituli  sancte  Marie  Transtyberina  presbiterum 
cardinalem  Mediolanen^^m  Juliani  de  Blancis  canonici  beate 
Marie  predicte  indicium  de  disposicione  anni  1479  incipit'). 

11.  TAnstybttrini.  13.  Das  Prognoeticon  des  JolUnnfl  de  Blancis  reicht  hia  gegen 
Ende  Ton  pag.  207,  dock  ist  in  dasselbe  der  unten  Seite  240,  Uff.  abgednickte  Ab- 
schnitt eingerflcht,  der  pag.  201^  nad  die  erste  H&lfte  Tonpaf.  202  einnimmt,  das  des 
Hieronymns  de  Hanfredis  reicht  Ton  pag.  207  bis  ans  Ende  7on  pag.  215. 

er  sich  Band  11,  225,  34  ff.  sehr  heftig  ausUUst,  in  ein  etwas  andres  Lieht. 
Vgl.  Nicolaus  Gerung,  genannt  Blauenstein,  in  den  Script  rer.  Basil.  minores 
350  ff.  Hausier,  Verfassungsgeschichte  393  f.  Durch  Johann  von  Venningen 
wurde  im  J.  1461  Pruntrut,  das  von  nun  an  den  Bischöfen  als  Residenx  diente, 
und  das  1386  durch  Bischof  Imer  von  Harnstein  den  Grafen  von  Mflmpelgart 
war  verpfändet  worden,  wieder  ans  Hochstift  zurQckgelöst 

1)  S.  oben  219  A.  1.  2)  S.  das  in  den  Nachtr&gen  Bemerkte. 

3)  In  der  Einleitung  klagt  der  Verfasser,  dass  er  nicht  wie  andre  Jahre 
mit  frohem  Herzen  seine  Arbeit  beginnen  könne,  da  malignantes  stelle  et 
earum  seve  direcciones  jedem  fröhlichen  Anfange  entgegenstehn*,  er  fürchtet, 
es  werde  in  Erfüllung  gehn,  was  Apocal  16, 17 — 21  gesdirieben  steht,  und  er^ 
mahnt  seine  Leser  lur  Gottesfurcht.  Nach  einer  allgemeinen  Übersicht  über 
die  astronomische  Gestaltung  des  Jahres  trägt  er  seine  Erörterungen  in  fol- 
genden Abschnitten  vor :  De  conjunccione  jovis  et  martis.  De  eclipsi  prima 
lune.  De  conjunccione  martis  et  satumi.  De  eclipsi  solis.  De  aHa  eclipsi 
lune.  Primum  yerbum  in  generali ,  quibus  prinoipibus  minentur  hee  eelipses 
et  conjuncciones  superiorum  planetarum  future.  De  fertüitate  anni  secundum 
verbum.  Tercium  verbum  de  egritudinibus  et  peste.  Quartum  Tcrbum  de 
gwerris,  bellis  et  pace  necnon  divisionibus  ad  invicem.  Gapitulum  septimum 
de  statu  populorum,  mercatorum,  artistarum,  juristarum  et  multorum  düorum. 
Verbum  seztum  in  special!  ineipiamus  de  aliquibus  prinoipibus  et  eomm  esse, 
et  primo  de  summo  pontifiee  Sizto  quarto.  Septimum  yerbum  de  imperatore. 
Octavum  yerbum  de  oristianissimo  rege  Franeie.  Nonum  yerbum  de  iUustris- 
simo  rege  Eerdinando  Neapolitano.  Decimum  yerbum  de  rege  Ungarie.  Un- 
decimum  yerbum  de  paryulo  duce  Mediolano.  (Zwischen  diesem  Abschnitte 
und  dem  folgenden  ist  auf  pag.  20 1^  imd  der  ersten  Hfilfte  yon  202  der  Brief 
Ludwigs  an  den  Pabst  yom  18.  August  mit  der  sich  daran  sehlieesenden  Notiz, 
s.  Zeile  13  Var.,  eingefügt.)  Duodecimum  Signum  de  marchione  Mantaano. 
Tredecimum  yerbum  de  magno  Thuroo.  Decimum  quartum  yerbum  de  foi^ 
tunis  aliquarum  civitatum,  et  ut  clarius  cunctis  Italicis,  quibus  maxime  facta 
est  hec  reyolucio,  futura  innotescant  accidencia,  ad  aliqua  particularia  me 
transferam,  antiquos  meos  majores  inmitando  secundum  suocessionem  signo- 


H78.  229 

[w]  «Meronimi   Manfiredi  dignusimi  vatis  in   pronoaticon 
urni  salutis  miUesimi  quadringentesimi  septuagesimi  noni  pro- 

hemium^). 

i.  Tp«rottiaii. 

nun  ab  ariete  incipiendo  prosequor,  nee  in  sequentibus  multum  de  peste  tan- 
gun,  qaia  quasi  generaKs  erit,  yerumtamen  aliquibus  ciyitatibus  ardencius  ri- 
fiebit,  ut  inferiuB  dieemus.  (Es  werden  nun  nach  der  Beihe  der  Zeichen  des 
'ßiierkieiies  iwölf  italiänisohe  Städte  und  Landschaften  behandelt  mit  jedes- 
maliger Erwähnung  andrer  Stfidte  und  Lande,  auch  ausseritalischer,  die  als 
demselbea  Zeichen  unterworfen,  ähnliche  Schicksale  zu  erwarten  haben. 
Dsnn  werden  nach  Torangegangenen  Bemerkungen  über  die  Schwierigkeit  der 
Wetterpropheseiungund  hierauf  begrandeten  Vorbehalten,  die  einseinen  Mo- 
nat« durchgenommen :)  liareius  opponens  et  eonjuneciones  futore.  Aprilis. 
Majug.  Junius.  Julius.  Augustus.  September.  Octo^er.  November.  December. 
Jinuarius.  Februarius. 

1}  Nach  dem  prohemium ,  das  mit  einer  Widmung  an  die  inclita  mater 
Bononia  sehliesst,  und  der  Beschreibung  der  fünf  su  erwartenden  Constella- 
üoDen,  nämlich  sweier  MondsÜnstemisse,  einer  Sonnenfinstemiss,  einer  con- 
joaecio  martis  cum  jove  und  einer  conjunceio  martis  cum  satumo,  folgen  die 
Abaehnitte:  De  pestilencia  in  Ytalia.  De  pregnantibus  (beide  Abeehnitte  be- 
schäftigen sich  noch  mit  weitem  Krankheiten  als  den  durch  die  Überschriften 
angedeuteten).  De  fertilitate  anni.  De  terremotibus  (von  den  lu  erwar- 
teaden  Erdbeben  handelt  nur  eine  einzige  Zeile ,  dann  ist  die  Bede  von  den 
Odakren,  welche  das  Jahr  für  Kanaler,  Bedner,  Dichter,  Doetoren,  Studenten 
L  &  w.  bringen  wird).  De  Veneciis.  De  Roma.  De  Aominis  Bononie.  In 
partäms  Frande.  De  Bononia.  De  prelatis  ecdesie.  Status  Mediolanensium. 
An  diesen  letatem  Abschnitt  sehliesst  sich  sunfiohst  der  Satz :  »Unus  dominus 
in  Ytalia  omnino  et  in&Uanter  hoe  anno  defteiet,  et  erit  de  natura  martis  et 
leteuiiL  ideo  qui  habet  aures  audiendi,  audiat,«  dann  ein  Absatz  über  die 
Fenarienses.  herauf:  Literfeecio  in  ultramontanis  partibus.  De  Mantua  et 
Bareima.  De  Theucro.  Dann  ein  kleiner  Absatz  über  Yiterbo,  Turin  und 
Perugia.  De  rege  Ferdinondo.  Hierauf  der  Satz :  »Quidam  magnates  in  Aro- 
aandiok  hoe  anno  morientur  aut  de  dominio  expellentur.«  De  Alamania. 
Dieser  Abschnitt  geht  in  Vorausyerkündungen  allgemeinem  Inhalts  über,  es 
folgen  dann  ein  kleiner  Absatz  über  Italien  und  Bemerkungen  über  einen 
Cooeten,  der  im  Tergangenen  Jahre  in  fernen  Lindem  soll  gesehn  worden 
ieifl.  Hierauf:  De  Tuscis.  De  mazimo  prelato  sive  pontifioe  summo.  Naeh- 
dca  er  schweres  Unglück  für  die  Kirehe  prophezeit  hat,  fügt  er  bei :  quod  si 
^  que  ex  predieta  soUs  eelipsi  significtntur,  anno  presenti  non  evenerint, 
^  dniatenim  et  per  totom  annum  sequentem  prediote  eolipsis  influxus,  videlieet 
uttobguB  in  temporibuB  erentuum  aliquando  erret,  non  tarnen  in  quaHtatibus 
ere&tausi  errare  poteat,  si  canones  astrologos  bene  intellexerit.  nos  autem, 
^tom  ad  syderum  eursum,  loeuti  sumus,  deus  autem  bene  potest  ab  eeele* 
^  soaliee  mala  arertere,  et  sanetissimus  pontifex  cum  rererendissimis  dominis 
^i^inalibas  hee  mala  suis  pradeneiis  potenint  eritare.  non  enim  hec  dicun- 
toi,  at  ereniant,  sed  ut  syderum  eognitis  influxibus  eis  contra  nitamur.  Dann 
BcBierkimgen  über  den  bsTorstehenden  Tod  grosser  Kriegsm&imer,  über  die 
^c^iuBehkeit  der  Constellationen  für  procuratores  und  notarii ,  über  zu  be- 
^i^idtteDdeFeuersbrttnste.  Dann  geht  er  über  zur  Verkündigung  des  Wetters, 
und  nachdem  anch  er  die  Schwierigkeit  derselben  auseinandergesetzt  und 
Teraduedene  Vorbehalte  gemacht,  behandelt  er  die  einzelnen  Monate  vom 


230  147». 

[i&7^]  Hyemps  illo  anno  (1479)  fiiit  pluviosus  et  duravit  a 

NoT^ii^*^^^  sancti  Martini  (1478)  nsque  ad  festiim  sancte  Appolonie^ 

Febr^9  et  ab  eodem  festo  usque  ad  quintam  decimam  marcii  fuit  se- 

Men  16  renum  et  calidum  tempus,  ita  quod  putarentur  yinee,  et  vites 

inciperent  producere  gemmulas.     et  tunc  ab  eodem  die  venit 

ventuB  aquilonaris  et  congelavit  terram,  ita  quod  timerent  ho- 

mines,  quod  tarn  vites  quam  arbores  destruerentur. 

[i58]  Premifli  in  certo  loco  superius^),  quomodo  dominus 
Johannes  de  Wesalia  sacre  theologie  doctor  fuisset  captus  per 
reverendissimum  j^trem  dominum  archiepiscopum  Magimtin^ 
emem  propter  certos  articulos  erroneos,  quos  predicavit,  et 
postea  conyictus  publice  revocavit^).  quorum  articulorum  tenor 
sequitur  et  est  talis'). 

Articuli  per  magistrum  Johannem  de  Wesalia  confessi,  ex 
scriptis  ejus  proprüs  collecti  et  per  eundem  revocati^). 

1.  Siehe  S.  210,  2  Ter.  Die  JehnaU  1470  iit  ftber  dieeen  Abeets,  der  in  der  Hendsckrift 
enf  Neehriohten  am  dem  J.  1478  folgt,  geechrieben,  1478  (Z.  2)  steht  gm  Bande.  13.  «t 
fehlt. 

Men  bis  sum  Februar  und  schliesst:  Finis.  Per  me  Jheronimum  de  Nanfre- 
dis  arcium  et  medicme  doctorem  in  studio  inelite  matris  Bononie  1479  die  se- 
cunda  januarii  ad  Uudem  omnipotentis  dei. 

1)  Vgl.  oben  S.  227,  17  ff, 

2)  Über  den  Prooess  des  Johann  von  Wesel^  der  Tom  5.  bis  sum  12.  Fe- 
bruar dauerte,  s.  den  Bericht  eines  Augenzeugen:  »Examen  magistrale  ac 
theologicale  doctoris  Johannis  de  Wesalia  concionatoris  Wormadensis ,  prae- 
sidentibus  magistris  nostris  haereticae  praTitatis  inquisitoribus,  m.  n.  Ger- 
hardo  de  Elten  et  Jaoobo  Sprenger  de  ordine  Praedicatorum«  in  dem  Ton  Orth- 
Tinus  Gratius  herausgegebenen  Fasoiculus  rerum  expetendarum  ac  fugien- 
darum  . . .  Anno  M.  D.  XXXV,  fol.  164  ff.  und  Ullmann,  Reformatoren  vor  der 
Reformation,  Bd.  I  (Hamb.  1841),  S.  388 ff.,  der  noch  einen  weitem  unge- 
druckten Bericht  benutzt  hat 

3)  Examen  magistrale  fol.  166t>  heisst  es :  »Prandio  peracto  (Mittwoch  den 
11.  Febr.)  definiebatur,  ei  die  crastino,  scilicet  joTis,  potiores  articulos  preaen- 
tandos  esse  ad  deliberandum,  si  haeresim  abjurare,  rcTocare,  reniarnque 
petere  dignaretur.«  Und  dann  weiter :  »Die  Jons.  Articxdi  Tenenmt  ante  cod- 
speetum  ejus,  de  haeresi  praedpue  suspecti.«  Wir  haben  keinen  Onmdiu 
bezweifeln,  dass  uns  hier  die  Fassung  dieser  Artikel  Torliegt,  die  weder  in 
jenem  gedruckten,  noch  in  dem  Ton  Ullmann  benutzten  ungedruckten  Be- 
richte mitgetheilt  werden,  da  sie  in  der  That  die  Punkte  enthdten,  bezüglich 
deren  Job.  t.  Wesel  beim  Verhör  die  Abweichung  seiner  Ansichten  von  der 
herrschenden  Kirchenlehre  zugegeben  oder  wenigstens  seine  Zustimmung  su 
derselben  nicht  unumwunden  ausgesprochen  hatte.  Die  Formulierung  schÜesst 
sich  zum  Theil  wörtlich  dem  ProtocoU  des  Verhörs  an.  Die  Paradoxa,  welche 
O.  Qratius  auf  Bl.  163  dem  Examen  Torangedruckt,  haben  keinen  offiziellen 
Charakter,  sie  sind  nicht  dem  Verhöre  entnommen  (feruntur  a  quibusdam 
Thomistis  ex  iUius  concionantis  ore  fuisse  excepta)  und  enthalten  Dinge  (tum 
Theil  läppischer  Art),  die  in  demselben  gar  nicht  berührt  werden. 

4)  Bei  den  Verweisungen,  die  wir  im  folgenden  machen,  bedeutet  die 


1479.  231 

Piimus.    Spiritus  sanctus  non  procedit  a  patre  et  filio. 

2.  Qnod  non  continetur  in  canone  biblie  nee  expresse 
nee  yiitaaliter,  qnod  spiritus  sanctus  procedat  a  filio. 

3.  Plus  est  credendum,  spiritum  sanctum  procedere  a 
Spätre  quam  a  filio  ^). 

4.  Ecclesia  Cristi  supra  firmam  petram  fundata  possit 
enve  aut  aliquando  errayerit  in  fide^). 

5.  Cristus  non  reliquit  sibi  yicarium  in  terris^). 

6.  Apostoli,  papa  et  alii  principes  et  prelati  ecclesie  non 
nbbaerimt  a  Cristo  auctoritatem  condendi  canones  aut  insti- 

taendi  leges^)« 

7.  Omnis  presbiter  est  episcopus  realiter,  et  solo  nomine 
aut  hominum  institucione  difierunt^). 

S.  NuIIus  Cristianus  quantumcumque  doctus  aut  littera- 
ötus  habet  auctoritatem  exponendi  verba  Cristi*). 

9.  Quod  Sacra  scriptura  non  sit  eodem  spiritu   exposita 

per  ganctos  patres  et  doctores  ecclesie,   quo  fuit  primitus  tra- 

dita?). 

10.  Quod  nullum  sit  peccatum  originale,  nee  parvuli  in 
»peccato  originali  concipiuntur^). 

11»  De  continencia  clericorum  et  de  jejunüs  ecclesie,  in- 
dulgenciis  et  aliis  scriptis  et  predicatis  per  eum  quam  pluri- 
mom  pias  aures  offendit  et  incentivurn  delinquendi  dedit^). 

12.  Nichil  est  credendum,  quod  non  continetur  in  canone 
^bibUe,  et  sie  nee  canonibus  nee  decretalibus  sanctorum  patrum 

6t  geneialium  conciliorum  est  credendum  ^<>). 

13.  Obediencia  ecclesiastica  est  secundum  adinvencionem 
sacerdotum*!). 

14.  Soli  in  gracia  et  caritate  copulati  sunt  de  ecclesia 
»sancta  katholica"). 

[is8^]  15.  Quod  res  inanimate  benedicte  seu  consecrate,  ut 

anflehe  ffiffer  die  Nurnmer  der  Frage  im  Verhöre  vom  Montag,  die  Ziffern 
sutTorgesetitem  A  und  die  mit  beigefügtem  denuo  verweisen  auf  das  Verhör 
^^^  Dienstag,  und  zwar  erstere  auf  die  (nicht  numerierten,  von  uns  aber  ihrer 
^ofolge  nach  beseichneten)  additionales  articuH,  super  quibus  fuit  exa- 
lauiatag,  letstere  auf  den  Abschnitt,  der  denuo  inteirogatus  überschrieben  ist 
^d  die  abermalige  Erörterung  von  Punkten,  die  schon  am  Montag  behandelt 
worden,  enthilt  Nach  unsem  Citaten  lassen  sich  die  betreffenden  Stellen 
^eh  bei  UUman  leicht  nachschlagen. 

1]  Ober  diese  drei  Artikel  s.  7.  7  den.  2)  10.  3)  28.  28  den. 

*)  14. 15.  5)  16.  6)  17.  17  den.  7)  17.  17  den. 

S;  18. 18  drai.  9)  21.  22.  23.  27.  27  den.  10)  A  8.  vgl  8  den.  24. 

Hl  Ben  Inhalt  dieses  Artikels  finde  ich  im  Verhöre  nicht ,  wenn  er  nicht 
^a  in  der  schon  su  Art  6  citierten  Frage  15  zu  suchen  ist. 

12.  A  9.  8  den. 


232  U79. 

aqua  benedicta  et  Bimiles,  non  habent  effectum  alium  a  rebus 
non  consecratb^). 

16.  Dixit  et  scripsit,  illum  vemculum  symboli  AtAa- 
nami  »sicut  anima  racionalisc  etc.  esse  falsum  et  ecclesiam 
errare  in  hoc,  quod  illum  approbavit^).  i 

17.  Quod  thesauTus  meritorum  sanctorum  non  poteat  per 
papam  distribui,  quia  ille  thesauros  non  est  in  terria  dimiasua'). 

18.  Recompensacio  penarum  pro  peccatis  debitanun  non 
potest  fieri  per  penas  Cristi  et  sanctorum,  quia  merita  ipsorum 
non  posaunt  applicari  aliis  hominibus  pro  satisfaccione  penarum  { 
debitarum,  et  ideo  papa  et  alii  prelati  non  possunt  illum  the- 
saurum  aliis  distribuere^j,  et  quod  indulgencie  sunt  pie  frau- 
des  iidelium^). 

19.  »Ecclesia  facit  indulgencias«  verum  est  pro   illa  ec- 
clesia,    que  errat,    et  ideo  ecclesia   dando   indulgencias   plust 
nocet  quam  prodest®).  | 

Fabr.  12         Item  die  veneris   12.  februarii  anno   79  verba  in   effectu  | 
prolata   per    magistrum   Jobannem    de    Wesalia,    dum    peciit 
Teniam:  i 

Reverendissime  pater  princeps  et  archipresul  hujus  inclite  i 
dyocesis  Maguntin«,   venerande  pater  inquisitor  et  venerabiles  | 
domini  mei.    ego  sponte  recognosco,  in  scriptis,  libris  et  dictis  I 
meis  inventum  esse,  quod  erroneum  est,  et  revoco  eadem  er- 
ronea  et  in  publico  rerocare  yoIo  et  peto  veniam  et  graciam').  i 

Et  ista  reyocacio  supradictorum  articulorum  &cta  est  in  j 
presencia  infrascriptorum  doctorum:  item  inquisitor  appellatur  i 
doctor  Oerhardus  de  Elten  de  ordine  Predicatorum  professus 
in  Colonia.     item  doctor   Sprenger  de   Basilea  prior   ejusdem  ; 
ordinis^)  cum  duobus   aliis  doctoribus.    item  suffiraganeus  do- 

3.  4.  Anatbasii.        15.  erat.       27.  de  elten  (t.  andrer  Hand  ?)  statt  eines  gestriebeneB  ' 
kliton. 

1)  A  5.  2)  8.  8  den.  3)  AI.         4)  A  2.  5)  Ad.        6)  A  4. 

7)  Vgl.  den  an  einigen  Stellen  etwss  abweiohenden  WoitUut  Examen 
magistrale  fol.  166b. 

8)  Jakob  Sprenger,  der  Stifter  der  ersten  Rosenkransbrudenehaft  und 
Verfasser  des  MaUeus  maleficarum,  war  Dominieanerprior  in  Köln.  Gerhard 
von  Elten  und  er,  die  bei  den  Prosessterhandlungen  prftsidlerten  (rgL  oben 
S.  230  A.  2),  waren  nach  dem  Examen  magiitrale  als  Abgeordnete  der  Uni- 
versität  Köln  erschienen.  Die  Herkunft  Sprengers  aus  Basel  finde  ich  nir-  | 
gends  als  hier  erwähnt.  Wenn  der  MaUeus  maleftoaTum,  der  die  Quelle  Ton 
untähligen  Hexenprocessen  geworden  ist,  einen  Basler  sum  Verfasser  gehabt, 
so  ist  hinwiederum  das  Buch.,  in  welchem  derselbe  luerst  mit  Nachdruck  be- 
kftmpft  worden,  des  Johannes  Wierus  Werk  de  praestigiis  daemonum  et  in- 
cantationibus  ao  veneficiis  im  J.  1563  in  Basel  erschienen  und  dann  von  hier 
in  zahlreichen  Auflagen  yerbreitet  worden.    C.  G.  t.  Wfichter,  Beitrage  lur 


1479.  233 

mini  archiepiacopi  Maguntint  doctor.  item  Heydelbergenm 
doctor  Hertwicus^j.  item  doctor  Pallis^)  cum  ceteris  baccalarüs 
et  magistris  in  sacra  theolc^a.  item  plebanus  de  Franckfordia 
doctor  cum  plaribiu  alÜB  doctoribua,   licenciatii  et  magistris, 

iprelatis,  nobilibus  univenitatis  Maguntint'). 

[!59]  Item  specificado  reYOcacionis  est  facta  die,  qua  supra, 
in  refectorio  fratrum  Minorum  Maguntino  in  presencia,  ut 
fertor^  trecentorum  virorum  et  multo  amplioribus.  et  erit  in 
dominica  esto  michi  hoc  in  anno  in  ecclesia  Maguntina,  singulis  F^br.  21 

t  penonis  singularum  ecclesiarum  a  sermocinacionibus  cessantibus 
Qt  eo  liberiu6  hanc  revocacionem  audire  possint. 

Eisdem  temporibus  et  circa  medium  quadragesime,  ^^"^k^oi 
dominos  rex  Francie  Ludowicus  multos  stipendiasset  et  spo- 
pondisset  unicuique  singulis  mensibus  7  florenos,  et  ipsi  con- 
tigregati  fuissent  in  Mulhusen  Suntgaudie  sicque  simul  irent 
per  tenam  Lothoringie  et  venissent  ad  opidum  Morse,  Tolentes 
idem  opidum  clam  intrare  et  spoliare,  qui  intus  erant  habebant 
exploratores,  qui  eis  nunciarent  adventum  et  intencionem  ipso- 
nun,  preparaverunt  se  ad  municionem  et  arma,  miserunt  eciam 
ui  castra,  ubi  erant  de  suis  in  exercitu.  isti  habebant  scrutinia 
m,  quando  venirent,  et  cum  venissent  isti  nequam  stipendiarii 
de  Ulis  partibus  et  niterent  clandestine  intrare,  illi  de  civitate 
imienint  in  eos  et  exercitus,  qui  ex  adverso  venit,  a  tergo  et 
interfecerunt  ex  Alis  nequam  currentibus  hincinde  sexcentos, 
s«t  in  isto  loeo  plures  de  Almanis  ceciderunt,  quam  in  quatuor 
beliis,  videlicet  Eilenkort,  Granson,  Mortan  et  Nansen,  nee 
tarnen  multum  curabatur,  quia  nullus  ipsorum  volebat  laborare, 
^  omnes  pariter  volebant  de  rapims  et  latrocinÜB  vivere,  et 
ncut  Yixerunt  ita  morixerunt^)  propter  riginum^). 
ü  Anno  etc.  1 479  septima  marcii  reverendo  pairi  domino  Gaspar  icen  7 
de  Beno  in  episcopum  "BsisiKemem  electo,  Rome  examinato  sue 
eleccionis  decreto,  per  sanctissinum  dominum  fiixtum  papam 
quartam  fdit  de  episcopatu  auctoritate  apostolica  provisum^^). 

10.  MmocioiUieionibaB.       30.  reTen&dm  p.  dominaf . 

Jl^tieheQ  Cbaehiohta»  insbesondere  lur  Geseh.  des  Deutschen  Sträfreehts» 
^^  1845,  8.  »3. 

1;  Hervieut  de  Amsterdamis.    Ex.  magistr. 

2)  Der  Käme  ist  entstellt.  Es  ist  wohl  der  Heidelberger  Jododus  de  Oalbo 
^ön  Calw)  gemeint. 

3]  S.  die  Aufs&hlnxig  im  Ex.  magistr.  foL  164  B  und  fol.  166^  £.  F. 

ttaiini  381. 

4  Vgl  Band  I,  484,  27 :  Sieut  vixit,  ito  morixit. 

\  Klginu8  s  ricinus,  Hundslaus.  6)  Vgl  oben  S.  222,  27  ff. 


234  1479. 

Apr^u  b^^^]  -^J^^^  1479  circa  festum  pasche  Mtictissimus  dominus 
noster  Sixtus  papa  quartus  ad  confederatos  superioris  Almanie 
et  ad  partes  Ulis  adjacentes  misit  ambasiatorem  sive  nunciiun  ^) 
ad  tractandum  certa  cum  eis  negocia  contra  Florentinos  et  inter 
alia  dedit  sibi  potestatem ,  quam  inferius  post  proxime  scripta^ 
negocia  Florentinorum  reperies  conscriptam  ^) . 

Tenor   scripti  ex   parte   Banctissimi  domini   nostri   contra 
Florentinos  sequitur  et  est  talis'). 

Apr.  18  [i62^]  Anno  79  dominica  quasimodo  sero  bora  octava  yenit 
magnus  grando,  qui  et  vineas  et  arbores  pomiferos  necnonio 
segetes  siligiferos  a  Tattenried  per  montem  Blowen  usque  ad 
Bencken^)  miserabiliter  demolivit  et  prope  lacum  Thuricen^^m 
et  infra  usque  ad  Löffenberg  similiter  fecit,  protendens  ad  lacum 
Constanciensem. 

Apr.  26         Depost  feria  secunda,   que  fuit  postera  dies  sancti  Marciis 
ewangeliste,  fuit  coram  reverendo  patre  domino  Caspar  de  Reno 
tenta  dieta  inter  dominos  de  Hasenburg  ex  una  et  Caspar  de  Mors- 
perg  militem  de  et  super  dominio  et  Castro  Hasenburg,  quod 
domini  Petrus  de  Morsperg,   Heinricus  de  Mfirspei^  et  Con- 

um  1439  radus  corum  firater  milites  circa  annum  domini  1439  ceperuntso 
vi,   causante  ipsorum  dominorum  de  Hasenburg  fraude,   quia 
molliebantur  eis  capere  castrum  Plüschhusen^),  quod  in  vicino 

1)  Gentilis  Ton  Spoleto.    Vgl  unten  8.  245,  5  ff. 

2)  Knebel  hat  über  dem  Abschreiben  des  langen  in  Anm.  3  beseichneten 
Schriftstückes  die  angekündigte  Eintragung  dieser  Vollmacht  vergessen.  Ans- 
hebn  bringt  I,  188  ff.  (neue  Ausgabe  135  ff.)  die  Antrftge,  welche  der  p&bstliehe 
Bote  auf  den^  Tagen  zu  Zürich  [vom  8.  Merz  und  vom  24.  Mai  (vgL  unten 
245, 15)  vorgelegt  ygl.£idg.Ab8ch.in,  1,  S.30w.33h.  34  c.  Über  die  Thfitig- 
keit  des  Gentilis  und  über  die  Verhandlungen  des  Pabstes  mit  den  Eidge- 
nossen überhaupt  ist  namentlich  Anshelm  nachzulesen.  S.  auch  S^esser, 
Kleine  Schriften  11,  49  ff.  Zu  einem  Bündnisse  der  8  Orte  nebst  Freiburg  und 
Solothum  mit  dem  Pabste  ist  es  im  Herbste  1479  gekommen.  S.  die  Abschiede 
Luzem,  Sept  9  Lit  s,  Luzem,  Oct  18  Lit  b.  Anshelm  I,  193  (138)  ff.  und  die 
Urkunde  des  Pabstes  vom  21.  Jan.  1480  Eidg.  Absch.  in,  1,  S.  49.  50.  669  ff. 

3)  Es  folgt  nun  das  Schriftstück,  das  bei  Gomines-Lenglet  IV,  S.  218 — 
223  abgedruckt  ist:  die  Erklärung  des  Pabstes,  unter  welchen  Bedingung^ 
er  geneigt  sei,  mit  den  Florentinern  und  ihren  Verbündeten  Frieden  zu 
schliessen,  verlesen  am  5.  Merz  1479  im  pSbstlichen  Consistorium,  wohin  die 
französischen  Gesandten  (s.  unten  242,  35  ff.)  und  die  Gesandten  der  Verbün- 
deten beschieden  worden  waren,  in  Gegenwart  der  Gesandten  des  Kaisers,  des 
Königs  von  Neapel  und  des  Herzogs  Maximilian. 

4)  Benken  etwa  zwei  Stunden  südwesü.  von  Basel. 

5)  Pleujouse  (deutsch  jetzt  Plützhausen) ,  westlich  von  Lützel,  nördlich 
von  Asuel  (Hasenburg),  im  heutigen  Kanton  Bern.  IMörsperg  (Morimont) 
liegt  noch  weiter  nördlich,  im  Elsass  unfern  der  Grenze. 


1479.  235 

est,  et  habitis  coiam  domino  Caspar  predicto  multis  tractatibus 
oü  fiut  extunc  factum,  sed  alia  indicta  dieta. 

Ciica  festmn  traiuilacioms  sancti  Nicolai  in  mayo  nobiles  )^  o 
illiufl  patrie  mirabilem  tractatum  inter  se  fecerunt,  preten- 
^dentes  ribi  non  fore  in  illis  gewerris  Burgundie  per  principem 
OneuB^)  Buigundam  satisfactum.  collegerunt  exercitum,  fin- 
gentes  se  Teile  intrare  Burgundiam  et  eos  requirere,  ut  eis 
fieret  satisfaccio^).  Basflien^e«  timentes,  ne  forte  intrarent 
BasQeam  pacifice  in  dolo,  clauserunt  quatuor  portas  et  ponen- 
Utes  custodes  infira  et  supra  reliquas  portas,  claudentes  Renum 
in  ponte  et  ponentes  pixides  et  ordinantes  magistros  ad  eas  in 
snguliB  torribus.  sie  venerunt  successive  multi  armati,  sed 
prohibiti  sunt  extra  manere.  quid  fiet  nescitur.  deus  disponat 
ad  melius. 

'  Eo  tempore  per  sex  integras  septimanas  non  fuit  pluvia 
drca  Bmkam  et  arifiebant  pomeria  neque  sata  vemalia  pro* 
ficiebant» 

Opida  Beni  superiora,  videlicet  Waltzhüt,  Löffenberg, 
Seckingen,  Binfelden,  Basilea,  Nuwenbtirg  et  Brisach  nolebant 
'iDos  armatos  intromittere  neque  ipsos  pertransire,  timentes 
tndicionem.^ 

[m]  Eodem  tempore  fiiit  tenta  dieta  in  Lutzema  per  con- 
Meratos  magne  lige,  ubi  eciam  erant  ambasiatores  sanctissimi 
domini  nostri  Sixti  quarti,  illustrissimorum  dominorum  Pride- 
itici  quarti  imperatoris,  regum  Francie,  Ferinandi  Neapolitani, 
Htmgarie  et  Bohemie  necnonj  Maximiliani  ducis  Burgundie 
etc.  et  Sigismundi  ducis  Austrie,  ubi  papa  voluit  habere  armi- 
geros  contra  Yenetos  et  Florentinos,  Veneti  eciam  erant  et 
petebant  armigeros  contra  papam^).    sed  quid  actum  sit  nescio. 


1;  D.  h.  von  Orange. 
2i  Vgl.  oben  S.  167  A.  2. 

3)  £idg»  Absch.  m,  1 ,  S.  33  h  ist  von  einem  Vortrage  des  Legaten  auf 
Tage  der  Vereinung  au  Luaem  in  der  Woehe  nach  des  hL  Kreuzes  Tage 
3--^  die  Rede.  Über  Anwesenheit  yon  Gesandten  des  Kaisers,  der 
Könige  Ton  Frankreich  und  Neapel,  und  des  Königs  Matthias,  der  sich  König 
Ton  Ungarn  und  Böhmen  nannte,  des  Herzogs  Maximilian  und  der  Venetianer 
^dea  sieh  in  dem  Abschiede  keine  Andeutungen.  Lit.  a  scheint  dagegen  zu 
q'ieehen,  dass  Gesandte  Maximilians,  Lit.  c,  dass  solche  des  Königs  von 
Fn&beieh  da  waren.  Mit  dem  König  von  Ungarn  hatten  sich  die  Eidgenossen 
'J&  26.  Merz  Terbfindet.  Eidg.  Absch.  III,  1,  S..667f.  vgl  S.  30  s.  Segesser, 
^e  Sehriften  IL,  240  ff.  Vgl  ebenda  191  ff.  245  f.  Der  König  yon  Neapel 
*ttder  VerbOndete  des  Fabstes  und  des  Königs  yon  Ungarn.  Ein  Bote  yon 
Venedig  wird  erwähnt  im  Abschiede  des  eidgenössischen  Tages  zu  Lucem, 
April  19.  Eidg.  Absch.  DI,  1,  S.  32  c. 


236  1479. 

[i63^]  Cometa  talis  forme  apparuit  in  Arabia  circa  camis* 
priTium  proxime  preteritum. 

[i64]  Eodem  tempore  quidam  mercator  de  Gretz^)  Hangarie 
Petrus  Oampp  Bcripsit  de  Greti   domino  Nicoiao  Busch  pro- 
thonotario  Basüiensi  de  novis   ibidem  occurrentibus  in  hunc& 
modum  qui  sequitur. 

Dem  fumemen,  ersamen  wisen  hem  Nicolaen  Rausch  stat- 
Bchriber  zu  Basel  minem  gunstigen  herren  und  frund. 

Fümemer,  ersamer,  sunder  gunstiger  lieber  herre  und 
gönner,  min  willig  dienst  sind  üch  mit  fliss  bereit,  use  gutem  lo 
geneigtem  willen,  den  ich  allzyt  zu  üch  trag,  hab  ich  üch  nit 
ungeschriben  m6gen  lossen,  wiewol  ich  ouch  nu  nützt,  doran 
gelegen  sy,  zu  schriben  weisz,  müsz  ich  och  unnütz  red  und 
hofmer  schriben,  und  mogent  werlich  wissen,  die  Yenediger 
(Jan.  25]  bekennen  öch  selbs,  dasz  sy  mit  den  Türken  ein  ewigen  firiden  i& 
gemacht  haben  2),  dasz  sy  hinfur  zu  und  von  einander*  handlen 
mögen,  und  als  ich  h6r,  sollend  sy  im  wider  die  Heyden  und 
er  in  öch  etlich  hilff  tun  >)  und  geben  im  Scutere,  die  ein  port 
am  mer  ist,  und  in  Bossen,  Dalmacien  und  Krabaten  ein 
slüssel  ist,  öch  ein  insel  genant  Britzo  die  Mayre^),  dorum  lo 
sein  vier  slossz  und  100000  gülden  in  10  joren.  item  etlich 
sagen  mer,  so  gestend  si  sin  aber  nit.  so  gibt  er  in  die  stat 
Bai^osz,  und  ietz  ist  oder  würt  der  mechtigist  witzschu^),  dasz 
ist  ein  höbtman  des  Türken,  so  er  hat,  gon  Venedie,  die  slosss 

1.  2.  Der  B«Bt  von  pag.  163^  ist  leer.  Die  linke  H&lfte  der  Seite  ist  eingenommen  dnrch 
die  Zeiebnnng  dee  Cometen.  Der  Comet  ist  eingefMet  durch  swel  Linien ,  die  parell«! 
zn  einander  senkrecht  hie  tnr  Höhe  Ton  etwa  swei  Dritteln  der  Seite  emporlanfen,  dum 
sich  gegen  einander  biegen  nnd  oben  in  eine  Spitxe  cnsammenlanfen.  In  der  oben 
HUfte  des  untern  Thelle  steht  eine  Sense,  so  dais  der  Griff  nahe  dem  Rande  rechte, 
parallel  mit  demselben  steht,  das  Eisen  sich  von  da  snr  linken  Seite  hinftberxieht  nnge- 
fUur  in  der  Höhe,  in  welcher  der  Comet  anfingt  sich  ansnspitsen.  Im  obem  Theile  des- 
selben stehen  dann  qner  Aber  dem  Eisen  der  Sense  nnd  ftber  einander  swei  sichelf&r- 
mige  Figuren,  den  conoaren  Theil  nach  unten  gerichtet;  dem  Baume  entsprechMid  ist 
die  untere  etwas  kleiner  als  das  Eisen  der  Sense,  die  obere  etwas  kleiner  als  die  untere. 
Der  durch  die  3  Figuren  frei  gelassene  Baum  innerhalb  der  Umfassung  des  Cometen  ist 
in  seiner  linken  HUfte  blutroth  angestrichen,  in  seiner  rechten  durch  eine  Xenge  kleiner 
Kreise  ausgefüllt.  Auf  beiden  Seiten  des  Cometen  unfern  der  Spitse  steht  je  ein  Sten- 
ohen,  durch  ein  paar  durcheinandergesogene  Striche  beseichnet.  Der  Absata  cometa . . 
preteritum  steht  zu  oberst  auf  der  rechten  HUfte  von  pag.  163^.  circa  . . .  preteritum  ist 
« sp&ter  nachgetragen.       20.  dorum  ist  aus  dorinn  corrigiert.       22.  si  gestend. 

1)  Qran,  wie  sieh  aus  S.  238,  3  ergiebt. 

2)  Die  Bestimmungen  des  Friedens  von  Constantinopel  rom  25.  Januar 
1479  8.  unten  pag.  228i>. 

3)  S.  unten  S.  240,  A.  1. 

4}  Als  die  wichtigsten  Abtretungen  der  Venetianer  werden  die  ron  Scutarii 
Braooio  di  Maina  und  Stalimene  (Lemnos)  genannt  Letsteres  ist  hier  nicht 
erwfthnt  und  dafür  der  Braccio  di  Maina  su  einer  Insel  gemacht. 

5)  Yezier?  VgL  über  diese  Qesandtsehaft  unten  S.  240,  Off. 


1479.  237 

inieiiefflinen  und  z&  ubergend  und  anders  z&  beschliessen. 
der  Turck  het  Seh  dem  küng  von  Hungern  den  firiden  ab- 
geieit  umb  das,  als  vem  die  Türken,  so  in  disem  land  gewesen, 
fior  Jetsi  in  Bossin )),  so  dem  kung  zugehört,  gesogen,  etlich 
'm  denselben  statt  erslagen  sin,  das  öch  der  Türken  soldener 
Temommen  haben,  sollen  sy  in  Bossen  ligen  und  mit  Unger- 
lasd  frii  haben,  so  mochten  si  sich  nit  enthalten,  nu  habend 
die  Yened^r  die  uxsach  des  fridens^):  der  hobst  und  der 
Ung  Ton  Napols  sy  und  ir  puntgenossen  mütwillenklich  und 

t" wider  recht  bekriegen,  und  domit  sy  in  dester  mer  beschedi- 
rtmg  i&t&n  und  bekri^en,  haben  sy  sich  bed  mit  dem  Türken 
Teiricht,  und  der  kung  sin  sune  zu  dem  Türken  gesant^j.  so 
iuben  sy  nu  yü  jor  grosz  gelt  wider  die  Türken  uszgeben  und 
sDentludben  umb  hüff  anger&fft,   in  hatt  aber  nieman  helfen 

'SweDen,  sunder  etlich  Tutsch  forsten  haben  nu  lang  domoch 
gestdt,  sy  zu  vertriben.  item  der  kung  von  Hungern  hatt 
Dit  wellen  geschehen  sin,  dasz  er  den  friden  gebrochen  hett, 
md  die  toter,  so  die  Türken  nideigeleg  haben,  vochen  und 
dem  Türken  überantworten  wollen,    dieselben  haben  die  flucht 

»geben  und  ir  als  uff  600  sind  zh  den  Venediger  -gezogen  und 
erbietend  sich  in  iren  sold.    [i64^]  item  unser  herr  der  keyser 
btt  der  Türken  halb  ein  tag  uff  trinitatis  gen  Nflrenberg  ge*  Jvni  6 
setzt  <),  domit  ein  gemeiner   zug   f&rgenommen  werde,     item 
die  ieyserlich  majestat  hatt  etlich  uffsleg  wider  über  die  köff- 

sinanscbaft  gesetz,  die  meint  der  kung  nit  zu  gedulden  und 
^  allen  sinen  undertonen  hoch  verbotten ,  nützt  in  unsers 
iKiren  des  keysers  stett  zu  fi&ren,  domit  die  merckt  nützit 
vert  sind,  und  versten,  er  und  öch  die  kung  Poland  und 
Mm  gmd  gantz  eins  und  haben  strassz  von  Venedige  gon 

^Ungern  durcht  Krabaten  zügericht,  dasz  nu  das  leger  zu  Ofen 

iütTendiger. 

1)  Jaitia  (Jajee)  in  Bosnien  an  der  Mündnng  des  Flusses  PÜwa  in  den 
^rbia,  im  J.  1453  i^it  einem  Theüe  Bosniens  dureh  Matthias  Corrinus  erobert 
^ü  \aa  1528  mit  Ungarn  vereinigt, 

-)  Die  £rwigangen  der  Yeneiianer  s.  bei  Nayagero,  Storia  Veneiiana  in 
^  Seriptores  Ton  Muratori  XXm,  1 151  f. 

3)  NtTagero  berichtet  8L 1 152 ,  dass  Ferdinand  im  J.  1478  in  mano  deUo 
^To  mandatogli  dal  iignor  Tureo  giurö  la  pace  e  spedi  a  etso  signore  un' 
atbafdidore  oon  onorati  presentL 

i  Auch  Basel  wurde  auf  diesen  Tag  geladen,  entschuldigte  aber  sein 
Miieiben  mit  der  dureh  die  Fortsehritte  des  Königs  in  Ober  Burgund  ihm 
<^den  Oe&hr.  8.  die  Briefe  Tom  5.  Juni  an  den  Kaiser,  an  die  Stadt 
^ümbog  und  an  einen  Prälaten  in  der  Umgebung  des  Kaisers,  ohne  Zveifel 

Legaten  Bischof  Alexander  Ton  Forli,  Missivenb.  XV,  248—251. 


238  1479. 

gericht  werden  sol.     so  sollen  etlich  Strassen  durcht  Poland 
und  Beben  zügericht  werden. 

Item  die  Veyserlich  majestat  wil  ye  den  bischoST  Ton  Gretz 
zu  ertzbiscboff  zu  Saltzburg  baben  und  tut  nu  des  stidfis  stett 
grossz  gebott  und  verbutt  in  aller  bandretcbung,  versten  aber,» 
sy  werden  recbt  bieten  und  Termeinen,  inn  nit  uffiEÜnemmen^j. 

Apr.  33  item  ietz  uff  sant  Jörgen  tag  werden  die  dry  kung  Ungern. 
Poland  und  Bebem  g;on  Olmutz  zu  einander  kommen,  yersicli 
icb  micb,  si  werden  Acb  etwas  betracbten.  icb  bör  worlick 
dasz  der  kung  von  Poland  den  Tutzscben  berren  zwo  stetti 
abgewonnen  bab,  und  so  die  dry  kung  mit  einander  gericlit 
sind,  stet  doruff,  dasz  sy  an  demselben  end  gantz  yertriben 
werden,  item  zwen  trafen  von  Grabaten  kriegen  sust  durcht 
die  Türken  werdt')  dasz  vil  volks  gon  Kraym  loufft  umb  na- 
rung,  do  ist  es  öcb  verberet  und  liden  grosse  not  und  bittend  i 
got  umb  ein  sterbet,  item  die  Yen^diger  baltend  es  dofui, 
dasz  der  bobst  zftgericbt  bab,  dasz  die  Eydgenossen  die  von 
Meyland  bekriegen,  item  min  wirt  ist  necbt  von  Ofen  kommen 
und  sagt  [les]  worlicb,  als  sust  gescbriften  kommen  sind,  daz 
dt^  Türken  ob  40000  mann  im  land  Hungern  baben  ligen: 
und  bescbedigend  das  ser  vast,  und  der  kung  bab  yü  piichsen 
uffgeleit,  es  wisse  aber  niemand,  was  sin  fämemmen  sy. 

]f«n  28  geben  zu  Gretz  an  suntag  judica  anno  etc.  79. 

Peter  Gampp. 

na  IUI  20  Eo  tempore  et  circa  festum  ascensionis  domini  dominus'^ 
1444  Ludowicus  rex  Francie,  qui  eciam  anno  domini  1444  cum 
60000  equitum  fuit  in  Suntgaudio^)  ülud  devastans,  itenun 
disposuit  primo  accipere  Burgundiam  et  deinde  Suntgaudiam. 
unde  Gallici  et  presertim  Burgundi  permoti  BasilienW^  de 
Bisuncio  scripserunt  litteram  petentes  responsum,  ut  infra.: 
verum  Bemen^e«  obstant  quominus,  quibus  ipse  rex  Francie 
singulis  annis  pro  stipendio  dat  25006  scutorum^),  et  timen* 
dum  est,   quod  illa  avaricia  et  cupiditas  Bemenmcm  tandem 

1.  gerioht  i«t  T6rb6ss«rt  aas  gezackt.  5.  huidreolLang.  10.  TntSMSlitMn.  16.  Ten- 
dlf  er.  20.  der.  Entweder  nmu  hier  die  geleeea  oder  dM  BMhfolf  ende  haWa  geatri- 
ohea  werden.       32.  annis  fehlt. 

1)  Über  die  Flucht  des  EnbisohofB  von  Gran,  Johann  Peckenschlager, 
EU  Kaiser  Friedrich  und  des  letitern  Bemahungen,  ihm  das  Ersbisthum  Sah* 
bürg  SU  Terschaffen,  was  ihm  endlich  im  J.  1482  gelang,  s.  MaiUth,  Oesehiehte 
der  Magyaren  m  (Wien  1829),  741 

2)  Diese  Stelle  ist  durch  Auslassung  und  vielleicht  sonst  noch  verderbt 

3)  Als  Anführer  der  Armagnaken  oder  Schinder,  welche  Karl  VIL  dem 
König  Friedrich  IH  gegen  die  Eidgenossen  su  Hilfe  schickte.  Vgl  oben 
S.  128,  23ff.  4)  Vgl  unten  S.  244,  14. 


1479.  239 

iestmat  illam  totam  patriam,  et  ipsi  cadant  in  interituin  et  in 
foTeam,  quam  fecerunt,  cadant,  qma  habitis  aliis  yicinis  civi- 
tatibus  et  opidis  ipsi  postea  resistere  non  yalebunt,  nou  intel- 
ligentes, quod  firaudulenta  sit  illa  regis  dispensacio. 

i  MagnificiB  ac  generosis  dominis  BHsUiensibus  fautoribus 
Qostris  observandissimis  Status  Burgundie  Testra  ad  vota  para- 
dssim«. 

Magnifici  et  generosi  domini,  singalarissimam  post  com- 

mendacionem.    fides  nostra  non  solum  Tobis  spectata  est,  sed 

^eciam  penuria,  quam  sponte  atque  nitro  obiyimjis  pro  ea  per- 

petua  devocione,    qua  incUtissime   domui  Austrie  devincimur, 

ac  eciam    cum   simus   de   imperii   terris,    noluimus  veteribus 

hereditariisque  ipsius  imperii  hostibus  adherere,  sed  ejus  auc- 

toritatem,    dignitatem,   excellenciam  et  jura  tutati  fuimus  ad 

»Qecem  usque,    et  jam  biennio  bellum   grayissimum  hanc  ob 

causam  adversus  Francigenas  suscepimus,   qui  nichil  umquam 

magis  sitiTerunt  quam  sacrum  labefactare  imperium,   a  cujus 

obediencia  sese  de  facto  et  contra  juris  communis  disposicionem, 

ut  noTistis,  subtraxerunt,  continuoque  moUiuntur  nonnichil  de 

^imperii  finibus  occupare,  nee  contenti  de  Dalphinensi  et  Lug- 

dunensi  proyinciis,  que  ad  imperium  spectant,  conantur  nunc 

proTmciam    Massüiensem    et    Cameracum    usurpare.     de   hac 

autem  desolatissima  Burgundia  nichil  attinet  dicere,   quoniam 

qae  sit    rebus  fortuna  videtis.     quid   igitur   cessatis  tamdiu? 

mumquid   pro  communi  omnium  salute  satis  adiimus  periculi? 

^tis,  ut  cogamur  pacem  infamem  facere  vel  ut  omnes  per- 

eamos  ad  [les^]  unum?  expectatis,  ut  populätis  Burgundie  Sunt- 

gaadieque  finibus  pugnetis  sub  menibus  vestris  adversus  Fran- 

tzigenas?  ^estote  viri,  oramus,   ut  fuistis  semper,  et  abrumpite 

iinoras,  Interim  dum  possumus  vobis  et  nobis  superesse,    quod 

«  n^exeritis  neque  caritate  in  nos  atque  pietate  erga  uxores 

liberosque  vestros  utemini,  verendum  est,  ne  posthac  pereatis 

Qobiscum.     falsi  utinam  vates  simus  1   mirum  dictu,   quod  pe- 

dites  vestri  ad  hostes  transiverunt  atque  nituntur  imperii  agros 

iopidaque    addicere    regno   Francorum.     quod   ab   ipsa   mundi 

origine  auditum  non  fuit,    sie  in  ventrem  viscera  pungnant. 

$ed  summa  Testra  sapiencia  potest  hunc  morbum  curare,    quod 

Qt  bciat  atque  nobis  ex  sentencia  respondeat,  pro  viribus  ob- 

^ecramus.    pares  dedimus  litteras  ad  reverendos  daminos  Argen- 

i^ensem  scilicet  et  Basilien^^m  et  ad  urbes  imperiales  yicinas 

nobis.    distulimus  tarnen  auxilia  implorare  quantum  potuimus, 

7.  pftntisnmft.    Ygl.  8.  240,  5. 


240  1479. 

ne  molesti  videremur.    magnifici  ac  generosi  domini,  summiiB 
maximusque  vos  fauste  feliciterque  conservet.  ex  Bisuneio 

Mai  10 10.  maji  anno  79. 

Status  Burgundie  yestra 

ad  Vota  paratissün«.  ^ 

April  [i66]  De  mense  aprilis  ille  inmanissimus  Cristianorum  ini- 
micus  misit  suum  potenciorem  capitaneum  ad  Venecias  ^).  qui 
ab  eis  majori  gloria,  honore  et  revereneia  suseeptus  est  quam 
imperator  ab  eis  post  suam  coronacionem  suseeptus  fuisse  re- 
fertur^);  eundemque  hincinde  ad  omnia  sua  jussa  contra  At-i« 
teBJDienses  et  usque  ad  lacum  Gartise  perduxerunt,  ubi  ipw 
vidit  clausuras  et  portas  ad  introitum  Alamanie  et  presertm 
contra  Attesim. 

[soi^]  Cristianissimus  rex  Franckorum  Ludowicus  scripsit 
»anctissifno  domino  nostro  pape  Sixto  quarto  in  hec,   que  8e-i& 
quuntur,  verba*). 

Jbesus. 

Beatissime  pater.    post  filiales  recommendaciones.    sancti- 
tatis  vestre  epistolas  per  dominum  Johannem  An.  ejusdem  Boncti- 

5.  pantissima.  Vgl.  S.  239,  7.  5.  Der  Rest  (etira  ein  Drittel)  von  pag.  165t>  ist  leer. 
11.  Am  Sande  eteht:  ia.  18.  Der  Rest  der  Yordeneite  nnd  die  ganse  BftekMite  ten 
Bl.  166  sind  leer.  14.  Dieser  Brief  ist,  wie  wir  bereits  S.  226.  13  Yar.  benerkt  haben, 
nebst  der  sich  daran  schliessenden  Notiz  Knebels  mitten  in  die  Prognostilca  des  Jnlianns 
de  Blaacis  eingeschoben.  Wir  draeken  ihn  hier  ab,  weil  er  nan  in  yaeaender  Weise  dam, 
was  Knebel  S.  242,  36 IF.  über  die  Abordnung  einer  fhtnzösischen  Gesandtschaft  nach 
Rom  sagt,  Torangeht. 

1)  Vgl.  S.  236,  23  ff.  Nach  Navagero  1161  begab  sich  der  Yeneiianiache 
Gesandte  GioYanni  Dario ,  der  den  Frieden  in  Constantinopel  abgeschlossen 
hatte,  Yon  dort  mit  einem  türkischen  Sandsehak  nach  Seutari,  um  die  Über- 
gabe der  Stadt  zu  regeln ,  und  dann  nach  Venedig,  wo  der  Doge  den  Frieden 
in  die  Hand  des' Sandsehak  beschwor.  Der  Empfang  des  tOrkisohen  Gesandten 
wird  eingehend  beschrieben  in  dem  Diarium  Parmense  bei  Muratori  Sor.  XXTT, 
309,  nach  welchem  er  im  Mai  in  Venedig  eintraf.  Dieses  Diarium  Parmense 
bringt  auch  die  Nachricht  von  einem  zwischen  Venedig  und  den  Türken  ab- 
geschlossenen Hilfsbündnisse  (ygl.  oben  S.  236,  17  f.  unten  pag.  tiS^i  quod 
ad  onmem  requisitionem  ipsorum  Venetorum  Turchns  eis  dare  deberet  pro 
guerra  centum  miUe  equos  belligeratores  illosque  ipsius  Turchi  expensis  manu- 
teuere  durante  tali  guerra.  et  e  converso  dicti  Veneti  tenentur  dare  et  nlanu- 
teuere  propriis  expensis  ipsi  Turcho  centum  galeas  armatas  pro  guerra  fieri 
obyeniente  per  ipsum  Turchum. 

2)  Im  Mai  1452  auf  seiner  Rückreise  von  der  Kaiserkrönung  in  Rom. 

3)  Den  8.  Sept.  1478  schrieb  Ludwig  aus  Selommes  (südöstl.  von  Vea- 
dorne ,  nordwestL  von  Blois)  an  Comines ,  der  als  sein  Gesandter  Italien  be- 
reiste, vor  yier  Tagen  sei  ein  Bischof  bei  ihm  eingetroffen,  der  sich  zuerst 
gestellt  habe,  als  komme  er  nicht  in  der  Eigenschaft  eines  pftbstlichen  Abge- 
sandten.   Zuletzt  aber  habe  er  seine  Vollmacht  vorgezeigt  und  einen  Brief 


1478.  241 

tatü  Testre  cubicularium  suscepimus  reverenter  earumque  ex- 
plicacionem  audivimus,  non  cessantes  admirari  de  sanctitate 
restra,  qne  est  pater  onmium  et  caput,  locumtenens  et  brachium 
Cristi,   efficitur   brachiam  Anticristi   cum   hostibus  fidei  velut 

kalter  Anticristus  confederati  et  contra  populum  Cristianum 
hostiliter  propugnare^),  hoc  tempore  maxime,  quo  Thurcorum 
seTissimus  incursus  prefatum  populum  Cristiaiium  proch  dolor 
in  dies  invalescit,  propter  quod  non  possumus  hec  equanimiter 
toUerare,  quin  omxubus  modis  eidem  populo  Cristiano  succur- 

i*nmii8  et  precipue  nobis  federatis.  quamobrem,  pater  beatissime, 
hamiliter  obsecranius  et  instancius  exoramus  sanctitatemvestram, 
at  kiis  yiis  hostilibus  procul  pulsis  et  exemplo  cessantibus 
justide  et  pacis  more  pii  pastoris  aperiatis  et  tam  venerabilem 
ecclesiam,  quam  ecclesiasticis  abstulistis  et  soll  comiti  Jeronimo 

uadmisistis  cum  persona  et  toto  statu,  unde  non  solimi  spelun- 

Iberreiehty  den  der  König  hiemit  Comines  übersende  sammt  der  Antwort, 
die  er  dem  Pabste  durch  den  Herrn  von  Arpajon  und  den  Präsi- 
denten Ton  Toulouse  lukommen  lasse  (TgL243A.l).  Wenn  der  p&bst- 
liehe  Gesandte  in  der  Übersetiung  Ton  Ludwigs  Briefe  bei  Kervyn  de  Letten- 
koTe,  Lettres  et  n^goeiations  de  Philippe  de  Commines ,  tome  I  (BruxeUes 
1^7),  210  (wohl  einer  Rückübersetsung  aus  der  italiänisehen  Fassung,  in  wd- 
dier  dieser  Brief  im  mailAndischen  ArehiT  aufbewahrt  wird)  un  6ydque  de  la 
maison  de  Fr^^se  beisst,  so  ist  dies  ein  Missrerst&ndniss ;  in  einem  Briefe 
des  lionetto  de'  Rossi  an  Lorensd  de'  Medici  aus  Lyon  vom  26.  Sept.  (Buser, 
die  Besehungen  der  Mediceer  lu  Frankreich,  Leipzig  1879,  S.  478)  wird  der- 
e«Ibe  wiederholt  il  TeseoTo  di  Fregius  genannt.  Bisehof  von  Frdjus  war 
l'rbtn  FiesehL  Garns  551.  Legeay  11,  319.  —  Der  Brief  Ludwigs  an  die  Car- 
dinile  Tom  17.  Oct.  bei  Buser  482 f.  (vgL  unten  243  A.  1)  sagt:  la  sainctete  de 
aoftre  saint  pere  puls  aueun  temps  enca  a  envoye  pardeca  levesque  de  Fregus, 
3638.  Jehan  Andre  de  GFrismaldi  et  le  eredencier  delad.  sainctete  de  nostre  dit 
aintpere,  lesquelx  nous  avoient  expose  aucunes  choses  tendans.par  semblans 
n  bicn  de  paix  et  unyon  (auf  der  Rückseite  des  Briefes  steht:  Cardinalibus 
taper  his ,  quae  ei  exposuerunt  episeopus  Forojuliensis  et  Joh.  Andreas  de 
Gnmaldis  et  Angerini  in  rebus  Florentinorum).  Darauf  habe  der  König  seiner- 
Kiti  eine  Gesandtschaft  an  den  Pabst  abgeordnet  Die  Annahme,  dass  schon 
im  August  der  j»Credencier«  Angerini  (der  Cubicularius  lohannes  An.  unseres 
Briefes)  rem  König  in  so  grober  Weise  abgefertigt  worden,  stimmt  nicht  mit 
dem  Briefe  Yom  17.  Oct.,  und  es  ist  unser  Brief  als  eine  ziemlich  plumpe  Fäl- 
idmng  SU  betrachten.  VgL  Comines-Lenglet  IV,  188  f.,  sowie  auch  unsre  Nach- 
träj^  SU  S.  182,  26.  Am  17.  August,  also  am  Tage  vor  dem  angeblichen  Erlass 
^mefbeiLy  hatte  I^udwig,  ebenfalls  Ton  Selommes  aus,  den  Angehörigen  seines 
Keiehes  Yerboten  sieh  an  den  p&bstlichen  Hof  su  wenden  pour  querir  ou  pour- 
cbsser  benefioes  ou  graces  expectatives  oder  Geld  su  dem  Zwecke  nach  Rom 
n befördern  (Comines-Lenglet  DI,  552 ff.).  Am  16.  Aug.  hatte  er  den  Grafen 
EioonymuB  Riario,  die  Brader  Franz  und  Jacob  de'  Paszi,  den  Joh.  Bapt  ▼. 
Monteseeco  und  ihre  Helfer  aus  seinem  Königreiche  verbannt 

1}  Der  Text  ist  hier  und  weiter  noch  mehrfach  verderbt.  Wir  machen 
keine  Versuche,  ihn  su  bessern. 

2iel«r  Cbroniken.  III.  16 


242  1478. 

cam  latronum  fecistis,  sed  homicidarum,  qui  in  sedicione 
fecerunt  homicidium  in  vestimentis  ovium  per  persona«  deo 
consecratas  et  a  quibus  requiritur  sanguifi  ille,  qui  effiisus  est 
inter  templum  et  altare  ^).  immediate  quod  spoliastis  ecclesiam 
et  libertatem  illius  in  captiyitatem  laici  detrusistis,  absque  mora  & 
apparuerunt  ex  eis  scandala.  dignetur  e.  s.  v.  matrem  nostram 
a  Yinculis  liberare  eamque  pristine  libertati,  quam  ante  ad- 
ventum  vestrum  vidimus,  reponere,  et  tunc  nos  propicium  et 
in  cunctis  obedientem  yerum  filium  invenietis,  prout  lacius 
prefato   nuncio    vestro    exposuimus   oretenus.  scriptum  i« 

Aug.  isapud  locum  de  Sellommes,  die  18.  mensis  augustL 

Keminiscatur  e.  s.  v.  de  horribili  perdicione  olim  fecta 
per  Branchodorem  militem  et  fratrem  Fridericum  cum  socüs^), 
et  quanta  [202]  memoria  erit  in  etemum,  et  in  solo  milite  et 
mendicante  terribilis  fuit  et  nephanda  modemis  temporibusu 
invenitur,  quanto  magis  detestabilior ,  si  temporibus  vestris 
renovetur. 

Cristianissimus  Ludowicus  rex  Francie  premissam  epi^ 
tolam  scripsit  Banctissimo  Aomino  nostro  pape,  postquam  illa 
sedicio  facta  fuit  in  Florencia  et  in  ecclesia  quidam  mercatorw 
de  Medicis  cum  pluribus  aliis  interfectus  fuit  tempore  quo  in 
ecclesia  Florentina  divina  celebrabantur,  et  hec  sedicio  dicitur 
facta  fuisse  disposicione  domini  nostri  pape  ex  persuasione  quo- 
rundam  aliorum  mercatorum^  qui  non  rem  publicam,  sed  pri- 
vatum comodum  querebant  et  multo  tempore  prefate  genealo-25 
gie  de  Medicis  necem  molliebantur,  et  quia  episcopus  Fisanus 
huic  sedicioni  interfuit  cum  multis  aliis  fratribus  ordinis  sancti 
Frantzisci  et  Augustini,  propterea  deprehensus  fuit  et  cum  aliis 
plurimis  suspensus.  ideo  dominus  noster  yolens  se  in  eisdem 
yindicare  disposuit  Florentinos  cum  suis  confederatis  debellare,  30 
quamyis  ipsi  se  offerrent  ad  justiciam^).  et  quia  reges  Frantzie 
ab  antiquo  confederacionem  habebant  cum  Italis  et  presertim 
Florentinis,  hac  re  permotus  sanctissimo  domino  nostro  supra- 
scriptam  scripsit  post  multas  alias  epistolam,  ut  asseritur. 

[i6^]  Cristianissimus  dominus  Ludowicus  rex  Francie  misit» 
September  de  mousc  scptcmbris  anno  1478  ambasiatam  ad  sanctissimum 

1)  Marcus  XV,  7.   Matth.  VII,  15.   Lucas  XI,  50.  51. 

2)  Haben  wir  es  hier  mit  einer  sagenhaften  Erinnerung  an  die  Herrschaft 
des  Senators  Brancaleone  (gest  1258),  dessen  juristischer  Beisitser  (CoUa- 
teralis)  Federigo  de'  Pascipoveri  war  (Gregoroyius,  Gesch.  der  Stadt  Rom  Y, 
282  A.  1.    Reumont,  Gesch.  der  Stadt  Rom  II,  540),  lu  thun? 

3)  S.  obenS.  192,  23  ff. 


1479.  243  , 

i 


dominiim  nostnim  papam  Sixtuin  quartum,   que  in  presencia 
ipeiits  umcHssimi  domim  nostri  infrascripta  feciaae  narrantur^). 

Credencia  ad  Bacratisaimum  dominum  nostrum  summum  [Ju.  27j 
pontificem  in  verbo  explicata  et  ad  sue  sanctitatia  postula- 
idonem  in  scriptis  redacta  per  nobilem  et  apectabilem  virum 
dominiim  Anthonium  de  Morlhone  legum  doctorem  dominum 
de  Caatromartho  diocem  Ituthenen««»^]  consiliarium  et  presi- 
dentem  oratoremque  cristianissimi  regia  Francorum^}. 


nm 


[i7i]  Anno  1479  circa  festum  ascensionis  domini  cristianissi- Mai  20 

»mufi  dominus  Ludowicus  rex  Francorum  recepit  de  Sabaudia 

iQam  juvenem  ducem  Sabaudie  in  suam  tuicionem^  quem  prius 

Bemenses  habebant,  et  recepit  omnia  castra  ad  Sabaudiam  per- 

tmenda,^)  de  qua  re  Bemen^e«  conatemati  sunt  animo.  et  ipse 

7. 


1)  Am  14.  Sept.  hatte  Ludwig  den  Florentinern  die  Absendung  des  Quj 
d'Arpajon  und  des  Präsidenten  des  Parlamentes  von  Toulouse  Antoine  de 
Morihon  (s.  S.  240  A.  3)  angeseigt  und  sie  bei  ihnen  beglaubigt.  N6gociations 
diplomatiques  de  Li  France  avec  la  Toseane,  documents  recueiUis  par  Giuseppe 
Canestrini  et  publi^s  pap  Abel  Desjardins  [in  der  CoUection  de  documents 
bedlts  sur  lldstoire  de  France)  Tome  I,  1859,  S.  173 f.  In  dem  Briefe  vom 
IT.  Oet  (s.  oben  8.  240  A.  3)  meldet  er  jedoch  den  Gardinälen,  dass  er  seine 
Gasuidten  wieder  surClckberufen  habe,  da  er  erfahren  habe,  dass  die  päbst- 
Ikfaen  Gesandten  nur  gekommen  seien,  um  ihn  lu  tauschen.  VgL  Buser  199  ff. 
Am  20.  NoTember  wurde  dann  su  Plessis-le-Parc  die  Vollmacht  für  eine  neue 
nhlieiefae  Geaandtsehaft  ausgesteQt,  an  deren  Spitie  die  frOher  abgeordneten 
Guy  d'Arpajon,  eheralier,  vicomte  de  Lautree,  baron  et  sieur  d'Arpajon, 
EuBmezherr  des  Königs,  und  Antoine  de  Morlhon,  docteur  en  loix,  sieur  de 
Chastdmarin ,  conseiUer  du  roy  et  pr^sident  en  sa  cour  de  parlement  ä  Thou- 
loue  standen.  Diese  Vollmacht,  die  Instructionen  für  die  Gesandtschaft  und 
dea  Bericht  über  ihre  Verrichtungen  mit  vielen  Actenstacken  a  bei  Comines- 
Leoglet  IV,  163—251.  Die  Instructionen  mit  Ausnahme  des  letsten  Absatses, 
^er  seh  auf  die  Einholung  päbstlioher  Bullen  und  Proyisionen  durch  franiö- 
^iidtt  UnterChanen  berieht,  auch  bei  Desjardins  125  ff.,  ebenda  6. 184  ff.  steht 
sa  kuier  Auasug  über  die  Verrichtungen  der  Gesandtschaft  während  ihres 
AnfenthaUea  in  Rom,  wie  jene  aus  den  Papieren  des  Florentiner  Arohiys. 

t  Rodes. 

3)  Es  folgt  nun,  bis  in  die  Mitte  Ton  pag.  171  reichend,  der  Vortrag,  den 
^rPniideat  Antoine  de  Morlhon  hielt,  als  derPabst  die  am  24.  Januar  1479 
in  Rom  angekommenen  Gesandten  Mittwoch  den  27.  im  geheimen  Consisto- 
Doai  der  Cardinale  empfieng,  nachdem  sie  ihn  bereits  Tags  suvor  in  geheimer 
Audiens  gesproehen.  Der  Vortrag  ist  bei  Comines-Lenglet  IV,  190 — 197  ab- 
fednekt  imter  dem  Titel :  Credentia  ad  aanctusimum  patrem  nostrum  sum- 
>m  pontifieem  Terbo  explicata  ei,  ad  suae  sanetitatis  postulationem  in  scrip- 
tL;  redacta. 

4)  Über  die  VerhSltsusse  in  Saroyen,  wo  nach  dem  am  29.  Aug.  1478  er- 
sten Tode  der  Henoginn  lolant  Ludwig  auf  Einladung  der  sayoyisohen 
^noMCQ  die  RegentschaftsTerhaltnisse  ordnete,  s.  Guichenon  I,  570.  Barante 
X;  H.  Legeay  II,  325. 

16» 


244  1479. 

dominus   rex    jam   disponit   intrare   Buigundiam   superiorem. 
omnes  bombardas  et  machinamenta  et  arma  bellica,  que  habet 
in  Parifisius  et  in  aliis  castris,   duxit  ad  i^onfinia  Buigondie. ' 
Hemenses  hoc  videntes  et  attendentes,  quod  ipse  cepit  Sabau- 
diam  in  manus  suas  et  abduxit  illum  juvenem,  fecerunt  con-i 

Hfti  18  vocacionem  magni  consilii  eorum  feria  tercia  ante  festum  aa- 
censionis  domini  et  disposuenint  ambasiatam  fieri  ad  regem 
ad  inquirendum  facta,  et  nichilominus  omnibus  eonim  sab- 
ditis  mandaverunt,  ut  pararent  arma  ad  resistendum  ei,  et 
scripserunt  ad  Thuregum,  ubi  extiinc  conventi  erant  onmesio 
confederati  superiores^),  mittentes  eciam  ad  singula  loca  con- 
federatorum  nuncios,  qui  eos  eciam  ayisent  et  moneant  se  dis- 
ponere  ad  resistendum,  in  eventum  quo  contra  eos  iret,  et 
erant  Bemenses  satis  turbati,  quia  extorserunt  singulis  annis 
a  rege  25  milia  scutorum^),  quod  Lutzemensilnis,  Thxmcensibtss  n 
et  aliis  non  placuit. 

Mai  20  [i7i^]  Circa  idem  tempus  ascensionis  domini  dominus  Lu- 
dowicus  rex  Francie  occupabat  quoddam  opidulum  in  Bur- 
gundia  nomine  Zscherlin,  quod  nobiles  hiyus  patrie  Suntgaudie 
fayore  domini  Maximilian!  ducis  Burgundie  nitebantur  noe-2D 
tumo  tempore  inyadere  et  ad  manus  ducis  Burgundie  reducere. 
habebant  in  opidulo  exploratores,  qui  eos  debito  tempore  signis 
datis  intromitterent.  sicque  nobilis  Jacobus  Rieh  de  Riehen- 
stein,  qui  multo  tempore  fiiit  cum  Karolo  duce  Burgundie  in 
Nanse  interfecto  et  postea  cum  domino  Maximiliano-"^),  coUegitss 
ducentos  equites  de  nobilibus  et  mille  pedites  de  communibus 
bellatoribus  illius  patrie.  qui  habebant  duos  exploratores  de 
Burgundia,  quorum  unus  duxit  equites,  alius  pedites.  ille,  qui 
duxit  equites,  veram  viam  ivit,  alter  vero  pedites  nimis  circum- 
duxit,  ita  quod  simul  non  erant  tempore  determinato,  et  cum» 
tempus  fuisset,  hii  qui  erant  in  opido  illis  exteris  dederunt 
signa,  proicientes  ignem  extra  civitatem,  et  cum  hoc  vidissent 
equites,  erant  soli,  quia  pedites  non  erant  cum  eis,  et  sie  non 
fuit  attentatum.  sicque  dies  illuxit  et  erant  avisati,  qui  erant 
ex  Frantzigenis  in  opidulo,  exiverunt  insequentes  ruteros,  illiss 
affugerunt  nee  eos  poterant  arripere,  insequentes  autem  pedites 
interfecerunt  ex  eis  circa  centum,  et  sie  infacto  recesserunt. 

2.  qiuM«  Di«  Worte  «t  mMliiAAm«nt»  «t  anu  belliea  Biad  ent  ipitor  un  Band»  bei- 
gefügt. K.  hat  TeigesMn  das  qua«,  daa  aicli  auf  bombaidas  besog,  nach  Anbringung 
jenes  Znsatiea  in  qne  amznftndem.       20.  33.  eqnites. 

1)  S.  Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  30  Nr.  38  den  Abschied  des  Tages  su  Zürich, 
Mai  24.  YgL  Nr.  39,  Abschied  des  Tages  su  Luiem  Yon  demselben  Tage, 
Litt.  b. 

2)  Vgl.  S.  238,  32.  248,  3  ff.  3)  Vgl  oben  S.  16  A.  6. 


147».  245 

Eodem  tempore  dominus  rex  Francie  obsedit  Dolam  Bur- 
"^^r  "««^0  exercitu. 

wüientes  magnam  faciunt  custodiam  tarn  in  portis  quam 
,™  diumo  et  noctumo  tempore. 

Nuncius  donuni  noetri  pape  Gentilis  de  Spoleto  dei  et 
posioiice  sedig  gracia    episcopus   Anagnien^i»   ad   superioris 

ame  et  lüig  adjacentes  partes  cum  plena  potestate  missus  ^) 

citavit  m  Omnibus  dietis  tentis  in  opidis  et  civitatjbus 
pnnn  confederatorum,  ut  ipsi  contra  dominam  Mediolai^en- 

moverent  anna,  in  finem  ut  ipsa  domina  Florentinis  non 
wet  assistenciam,  quos  ipse  dominus  noster  papa  et  Feri- 

^8  rex  Neapolitanus  nituntur  expedire  et  ad  fundum 
prostemere  cum  confederatis  tocius  Ytalie,  qui  ipsorum  Floren- 
öaomm  partem  tenent 

^pw  quoque  domino  Gentile  in  Thurego  existente  et  dili- 
J^nter  »llicitante,  ut  ipsi  confederati  ad  obsidendum  opidum 
imonum,  quod  in  dominio  MediolanenM  ultra  montem  Sancti 
^^'^^  6t  montem  Blatifer^)  in  yalle  fortissimum  consistit, 
^  rwpecta,  ut  eo  habito  introitum  haberent  ad  totum  ducatum, 
*€  Jusponereut,  quia  autem  antea  [172]  UrinenM«  et  Ursinen««« 
^cmi  pio  custodia  posuissent  quingentos  de  suis  armatos  ad 
wsdem  moutes  et  ultra  Blatiferum  in  valle  prope  claustrum 
^  <^vca  . .,  domina  Mediolanensis  eciam  ad  opidum  Bellisonum 
r5«it  8UO8  armatos,  et  dicitur  de  Thurcis  milia  et  quingentos, 
fios  8ibi  Veneti  miserant^),  et  de  suis  eciam  plura  milia,  hü 
^  exploiacione,  quomodo  se  haberent  in  custodia  apud 
fwustrum  Ürinem^*,  et  feria  tercia,  que  fuit  dies  sancti  Urbani,  M«i  25 
"^e  «gredientes  Urinensium  custodum  interfecerunt  trincentos, 
reuqui  fugierunt,  et  eos  prosequentes  per  montem  Platiferum 
'^montem  Sancti  Gothardi  singulas  domos  et  villas  usque  ad 
l^nn  concremaverunt  et  suam  custodiam  in  Blatifero  fecerunt, 
^  Qt  ürinenses  nee  alii  ulterius  transitum  habere  non  pos- 
^^\  et  nisi  Switzeri,   qui  proximiores  sunt  Urinen^'itM,  eis 

2<  exMrcita.       28.  agredientes. 

1  S.  oben  S.  234,  1  ff. 

X  DerPlatifer  (Monte  Piottino),  der  beim  Bazio  grande  oberhalb  Faido 
^  Thal  de«  Tessina  sperrt 

^'.  Auf  dem  Tage  su  Zürich,  3t.  Mai  bis  4.  Juni,  brachten  die  Boten  von 
^^^,  M  gei  ihnen  Warnung  geworden,  dasd  die  Frau  von  Mailand  ihr  Kriegs- 
^^  sehr  rergt&rke,  selbst  mit  Venedigem  und  Türken.    Eidg.  Absch.  IIl,  1, 

{  Die  Nachricht  von  diesem  Zusammenstoss  ist  völlig  aus  der  Luft  ge- 
^^^  Efl  bestand  damals  Waffenruhe  mit  Mailand,  die  bis  zur  Pfingstoctav 
^JniS  dauern  sollte.  Eidg.  Absch.  DI,  1 ,  S.  32  c.  vgl.  S.  34  Nr.  38  e.  Nr.  39  a. 


246  l47i^ 

succurriflsent)  ulterius  Urin  et  fortasse  Switnam  YeniMent, 
prout  adhuc  possibile  fieri  foret,  et  superiores  sunt  bene  ita 
tribulati,  quia  ab  illa  parte  inpungnantur  a  domina  Mediola- 
nensi,  ab  älia  vero  parte  tünent  dominum  regem  Francie,  qui 
cum  tradimento  magno  obdnuit  Dolam,  que  insignior  civitas» 
est  in  superiori  Burgundia,  et  hoc:  rex  habet  secum  multos 
nequam  de  illis  partibus.  hiidem  fecerunt  banerium  Australe 
et  similabant  se  venisse  de  illis  partibus  ex  parte  domini  Sig- 
mundi  ducis  Austrie  in  subsidium  Dolensium,  et  cum  eos 
intromitterenty  gaudenter  susceperunt  eos,  ipai  autem  traditores  li 
nequam  statim  irruerunt  in  cives  et  obtinuerunt  portas.  videntes 
autem  cives  eciam  cum  armis  se  ipsis  opposuerunt  et  maltos 
ex  ipsis  nequam  occiderunt^),  et  cum  sie  simul  confligerent, 
Philippus  marchio  de  Hochberg  dominus  de  Bfitellen  nequam 
filius  Rudolfi  marchionis  de  R&tellen,  qui  capitaneus  est  ipsius  v 
regis^),  cum  suo  exercitu  intravit  civitatem  et  mulieres  nobiles 
et  alias  civissas  pulchras  recepit  et  eis  abusus  est  publice  et 
abduci  fecit  reliquum  vulgus  et  spirituales  occidit  senes  cum 
junioribus  et  civitatem  in  favillam  concremavit  et  poetea  ploia 
castra  ibidem  recepit  et  devastavit  hoc  videntes,  qui  opidoa 
Salinis  sunt,  exierunt  obviam  illi  marchioni  capitaneo  et  se 
sibi  subdiderunt,  offerentes  ei  claves  opidi,  sicque  obtinuit 
opidum.    illi  autem,   qui  in  castris  sunt,  sibi  contradixenmt 

12.  Zuerst  lifttt«  K.  gefohrieben  »»d  «miftc ,  er  krt  dann  bei  der  üniaderoBg  in  »cvib 
analic  Tergeeiem  dM  tA  m  itreiolieA. 

Anläse  su  jenem  QerQohte  mag  der  Umstand  gegeben  haben,  dass  die  Eid- 
genossen, die  für  den  Fall  eines  Wiederausbruchs  des  Krieges  ihre  Vorberei- 
tungen trafen,  von  der  niedem  Vereinung  auf  dem  in  A.  3  erwfihnten  Tage  su 
Zflrioh  1000  Pferde  Terkngten.   A  a.  O.  8.  37  s.   Unten  8.  258,  17  1 

1)  Über  die  Einnahme  von  DMe  durch  den  Verrath  deutscher  Hilfirtnippen 
s.  neben  der  kurven,  eigenthttmlioh  gefassten  Notis  bei  Comines  Buch  VI, 
Kap.  4  [3  in  der  Ausgabe  der  M^«  Dupont)  namentlich  OoUut  Buch  Xin,Kap.l3, 
8.  1381  ff.  der  Ausgabe  von  DuYemoy.  Als  Tag  derselben  nennt  de  Persan, 
Recherches  historiques  sur  la  Tille  de  DMe,  Ddle  1812,  8.  116  den  dritten 
Mai,  im  BasL  Missiyenbuch  XV  findet  sich  jedoch  8.  332  die  Ton  uns  in  den 
Beilagen  abgedruckte  Übersetsung  eines  Briefes  des  Ersbischofs  Karl  t.  Be- 
8an9on  vom  4.  Mai ,  in  welchem  er  von  einem  misslungenen  Anschlag  der 
Franiosen  auf  Ddle  lu  Anfang  des  Monats  berichtet,  8. 331  das  Coneept  einer 
Antwort  auf  diesen  Brief,  d.  d.  9.  Mai,  die  noch  nichts  Ton  dem  Fall  der  Stadt 
weiss.  Duyemoy  in  der  Anm.  1  su  GoUut  1384  glaubt  k  vue  d'une  d^libto- 
tion  du  Corps  municipal  de  8alins  annehmen  lu  müssen ,  dass  derselbe  nach 
dem  10.,  wahrscheinlich  sogar  nach  dem  15.  erfolgte.  Über  die  Verwüstung 
der  8tadt  und  die  verübten  Qreuelthaten  s.  noch  Anshdml,  217  (157  der 
neuen  Ausgabe)  und  unten  8.  250,  13  ff.  253,  35  ff.  254,  31  £  260,  15  ff. 

2)  OoUut  erw&hnt  nur  des  Karl  von  Amboise  (s.  oben  6.  182  A.  3)  als 
Anführers  der  Franiosen.   Ebenso  Anshelm  a.  a.  O. 


1479.  247 

et  )iua  idem  opidam  cum  Castro  municio  est  tocius  patrie 
Switieromm,  ipso  habito  facilem  ingressum  haberent  ad  Bemam, 
eonfederati  monent  omnes  suos  superiores  confederatos  ad  as- 

mtenäsi  aima  contra  exerdtum  regis^).     quid  fiet  deus  seit, 

d^m  habet  disponere.     timeo,    quod  deus  puniat  confederatos 

proptei  magnam  ipsorum  superbiam  et  nequiciam. 

[tn^]  In  Thurego  fuit  tenta  dieta,  ad  quam  misit  dominus  [i^d  24] 

noster  sanciissimus  Sixtus  papa  quartus  reverendum  fairem  do- 

minimi  Gentilem,  qui  ibidem  singulis  communitatibus  superio- 
K^nun  confederatorum  dedit  ex  parte  domini  nostri  Bonctissimi 

ixuieria  et  singulariter  in  ipsis  banerüs  aliquid  depictum  de 
passione  Cristi,  et  presertim  LutzemenMiti«  dedit  in  suo  banerio 
depictom  Cristom  procumbentem  in  monte  Oliveti,  et  sie  de 
aüis  singalis  singularia  passionis  Cristi  dedit  insignia,  volens 
ßpropterea  sibi  attrahere  ad  invadendum  dominam  ducissam 
Mediolani^).  misit  eciam  dominus  inyictissimus  Fridericus  Ro- 
manorum  imperator   generosum    et   nobilem  virum  dominum 

. .')  comitem  de  Monfort  et  omnibus  confederatis  superiori- 
bos  in  genere  et  aliquibus  eciam  in  specie  misit  suplicatorias, 
^at  ipsi  Yelint  totis  suis  viribus  assistere  illustrissimo  domino 
Maximiliano  filio  suo  duci  Burgundie  et  resistere  regi  Frande. 
)Qod  aliqni  acceptanmt,  aliqui  eciam  refutaverunt  Bemen««« 
sddixenmt  auxilium  fiacere  regi  Francie,  Lutzemen^e«  et  aliqui 
^  Tero  addixerunt  imperatori  auxilium  facere  volle  domino 
^MaximiUano  dud  Burgundie,  sicque  magna  controversia  est 
inter  partes  hincinde  et  divisio^).    conclusum  tamen  est,  quod 

3.  Statt  eonfederati  stuid  siierit  BerneniM.       18.  7ar  den  Namen  ist  eine  Lftcke 
gilMien.      26.  Dam  Wort,  das  vir  aüt  hincinde  wiedergeben,  ist  nndentUcli. 

1)  Ober  die  Stimmung  Berns  gegen  den  König  8.  Eidg.  Absch.  m,  1, 
S.371».  Wegen  Salins  vgl  ebenda  S.  38f.  40  e. 

2)  Der  Antrag,  den  Oentilis  auf  dem  Tage  su  Zürich  am  24.  Mai  brachte 
L  denselben  bei  Anshehnl,  190  (136) ff.  ygL  Eidg.  Absch.  TU,  1,  S.  38  c), 
^gnieht  auf  Erneuerung  des  Krieges  gegen  Mailand,  sondern  auf  Abschluss 
QBMBfbidnisses  mit  dem  Pabste.  Mit  Bulle  vom  15.  Merz  1478  (nach  Incar- 
aatioBflgtfl,  1479  nach  unsrer  Zeitrechnung)  hatte  letzterer  ein  in  derselben 
^^^Klmebenes  Banner  an  die  Eidgenossen  geschickt  Anshelm  I,  168  (121)  ff. 
^  Banner  gieng  aber  unterwegs  Tcrloren.  Dem  Probst  yon  Amsoldingen 
Borkaid  Stör,  der  sich  erbot,  an  den  Pabst  um  ein  neues  Banner  lu  schreiben, 
^e  auf  dem  Tage  lu  Bern  am  24.  Juni  geantwortet:  si  wöltid,  dass  die 
?<oer  nit  Terloren  w&r ;  so  aber  das  beschehen ,  so  wöltids  derhalben  nüt  be- 
V^^  noch  schriben ;  er  aber  möchte  für  sich  selber  tun,  was  in  gut  beduchte. 
AßAebn 1, 188  (135).   Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  41  m. 

3)  Hugo.  VgL  unten  8.  249,  27. 

4)  Der  Qraf  v.  Montfort  war  nicht  Yom  Kaiser,  sondern  von  Maximilian 
|ogeoidnet  Sein  Anbringen  und  die  Antwort,  die  auf  dem  Tage  bu  Bern  am 
^  ^uni  auf  dasselbe  ertheilt  wurde,  s.  Eidg.  Absch.  III,  1,  S.  40  g. 


248  1479. 

expedicio  fiat  contra  dominam  ducissam  et  ejus  filios  Medio- 
lanen«^«^).  quid  de  aliis  fiet  ignoratur.  deus  seit,  divisio  tarnen 
est  inter  eos,  quia  Bemen«^«  sunt  pro  rege  Francie,  quia 
pluribus  retroactis  annis  receperunt,  ut  supra  dictum  est^\ 
25  milia  scutorum  et  scandalum  ipsis  erit  manum  apposuisse^ 
ad  aratrum  et  respicere  retro.  hntzemensea  vero  timent,  ne 
forte  rex  intret  Burgundiam  superiorem,  eos  eciam  coherceat, 
et  quoad  illam  partem  magna  est  coütroversio.  Veneciani 
eciam  habuerunt  illis  diebus  suam  legacionem  in  Lutzema, 
que  non  desinit  eciam  pro  parte  sua  contra  papam  sollicitarei 
et  cottidie  ad  mensam  suam  de  pocioribus  invitat  ad  praadium. 
et  quidquid  sub  celo  inveniri  potest,  nulla  peccunia  cuiata,  eis 
preponit,  ut  quomodo  possit  eos  ad  partem  suam  trahere,  ut 
non  vadant  contra  dominam  Mediolanensem,  facit  diligenciam. 
ibi  eciam  fuit  et  dominus  Gentilis  ambasiator  pape,  qui  cumi 
videret  honorem  exhibere  Veneciano,  male  gratus  objuxgavit 
Lutzemen^e«,  quia  plus  adverterent  Venecianos  excommuni- 
catos  et  scismaticos  et  anathematizatos,  quam  sanctisgimum 
dominum  nostrum  papam  ^). 

Mirabilis   influencia   astroruml    cum,    ut  supra   scripsi^).^ 
Veneciani  fecissent  treugas  pacis  cum  illo  nequissimo  Thurco, 
illustrissimus  dux  Austrie  Sigismundus  ordinayit  et  misit  lega- 
cionem [173]  ad  Venecianos,  volens  tamen  experiri  ab  eis,  quo- 
modo hoc  fieret,  ut  cum  inimicis  fidei  haberent  confederacionem 
et  eos  in  suis  dominus  contra  Cristianos  sustinerent.     et  cum| 
ad  eos  venissent,  scissitati  sunt  ab  eis,  admirantes,  quod  ipsi 
Cristiani  essent  et  talia  facerent  et  permitterent.    responderunt 
Veneciani,   quod  non  cum  eis  fecissent  confederacionem,  sed 
intelligenciam  pacis,  quia  ipsi  soli  multis  anms  restitissent  eis 
et  scripsissent  tam  domino  nostro  pape,  imperatori  et  universo  | 
orbi,  ut  eis'auxiliarentur,  et  nunc  dominus  noster  papa  esset, 

1)  Im  Gegentheil  wurde  das  Festhalten  des  Waffenstillstandes  bis  zum; 
Tage  von  Luiem,  Juli  11,  beschlossen.  Eidg.  Absch.  HI,  1,  S.  40  b.  vgl. 
S.  41  d.  I 

2)  S.  oben  S.  238,  32.  244,  14  f. 

3)  Auf  dem  Tage  lu  Luxem,  Mai  31  bis  Juni  4,  waren  die  Boten  -ein- 
hellig der  Ansicht,  dass  unter  obwaltenden  Verhfiltnissen  die  Anwesenheit 
eines  venetianischen  Gesandten  lu  Luxem  nicht  mehr  am  Platse  sei ;  deshalb 
ersuchen  sie  Luzem,  selben  ohne  Venug  nach  Hause  reisen  lu  lassen,  da 
man  ihn  in  der  Eidgenossenschaft  nicht  l&nger  haben  wolle.«  Eidg.  Absch. 
ni,  1,  S.  35  e.  Auf  dem  Tage  su  Luzem  vom  16.  Juni  heisst  es  dann:  Dem 
Boten  von  Venedig  wird  cur  Heimreise  über  den  Gotthard  Geleit  gegeben, 
doch  soll  er  sich  beeilen.    A  a.  0.  S.  38  n.    Vgl.  Anshelm  l,  201  (144)  f. 

4)  S.  236,  14  ff. 


1479.  249 

qui  eo6  excommunicayerat  et  hereticos  atque  scismaticos  de- 
daraverat  ex  eo,  quod  ipsi  antiquam  confederacionem,  quam 
com  Florentinis  habuerant,  non  revocassent  et  auxilium  et 
asristenciam   fecissent  contra   eum.     ipsi  in£ra   duos   parietes 

»constitati  decreveront  retro  pacem  facere,  ut  antea  inimicis 
Yalidius  resistere  possent,  sed  nemo  erat,  qui  eis  auxüiaretur. 
propterea  pacem  cum  Thurco  fecissent.  tunc  petiverunt  ab 
eis,  quia  Thurci  essent  religionis  Gristianeque  fidei  inimici,  si 
ipse  dominus  Sigismundus  contra  eos  arma  expediret,  si  ipse 

10  ab  ipsis  Yenecianis  transire  posset.  ambasiatores  prefati  super 
hoc  obtinuenmt  negativam  obstante  intelligencia  supradicta. 
ceterum  prefati  ambasiatores  exquisierunt  a  Venetis,  si  clausuras 
et  portas  patrie  sue  Attasis,  quas  Veneciani  ad  eum  habent, 
obstruere  et  custodias  firmare  in  finibus  eorum,   ne  Thurcis 

ispateat  introitus,  possit.  obtinuerunt  negativam.  sie  tribulacio 
maxima  est  in  illis  partibus,  et  nisi  deus  ex  sua  clementi 
bonitate  provideat,  timeo,  quod  illa  prenosticacio  illius  anni  de 
concurrencia  planetarum,  signorum  et  stellarum  celi  influencia 
locum  obtineat. 

26  Dominus  Maximilianus  dux  Bui^undie  in  inferioribus 
partibus  Gallrie,  Holandie,  Selandie,  Piccardie  et  Brabancie 
midta  incommoda  infert  servis  et  subditis  regni  Francie.  Mech- 
liniam,  quam  rex  habuit,  eciam  vi  obtinuit  et  habet  castra 
sua  apud  Buschum  Ducis,  et  dicitur,  quod  rex  Anglie  habeat 

ispartem  ducis  Burgundie  et  contradixerit  regi  Francie^). 

[i73^]  Dominus  imperator  Fridericus  quartus  fecit  supli- 
catoiias  et  misit  certum  Hugonem  comitem  de  Monfort  et 
logavit  confederatos,  ut  ipsi  yellent  auxiliari  et  assistenciam 
beere  domino  Maximiliane  duci  Burgundie  contra  regem  Fran- 
se de,  offerendo  se  ad  multas  gracias  conferendas  et  privilegia 
datarum.  Lutzemens««  addixerunt,  Bemenses  vero  negayerunt 
gimpliciter,  aliqui  alii  vero  se  deliberare  voluerunt,  et  sie  ad- 
huc  10.  die  mensis  junii  non  est  datum  responsum,  sed  injnniio 
deliberacione  sunt^),   et  possibile,   ut  illa  differencia  inter  eos 

3&  existente  tandem  expediantur.  medio  tempore  cepit  Salis^), 
Zschalun^)   et  alia   perplura    opida   et   castella  Burgundie    et 

8.  Thorici.       22.  seryis  nndentlich.        27.  Hugonem  i8t  nachtr&glich  beigefügt. 

1)  Als  das  Ende  des  Waffenstillstandes ,  der  bis  zum  11.  Juli  dauern 
loUte,  herannahte»  sammelte  Maximilian  seine  Streitkräfte  bei  St.  Omer. 
Molinet  II,  199.  Über  die  schon  früher  in  der  Umgegend  von  Cambray  aus- 
gebrochenen  Feindseligkeiten  s.  ebenda  187  ff.  Jean  de  Troyes  bei  Comines- 
Lengletn,  155. 

2)  S.  oben  S.  247  A.  4.  3)  Vgl  S.  246,  20  ff. 

4)  Ch&teau  Chalon  in  der  Nähe  von  Arbois  und  Poligny,  deren  Einnahme 


250  1479. 

Juni  n  sabbato  die  sanctorum  Cirini,  Achilleii,  Nasarii  aplicuit  se 
Montispolgari.  qui  festine  81108  nuncios  miserunt  BasilienMfttfa, 
nunciantes,  nisi  eis  subveniatur,  non  possint  tante  multitudim 
resistere^).  Bemenses  tenent  partem  regis,  et  timetur,  quod 
si  veniat  ad  eos  cum  potencia,  ipsi  sibi  se  subdant  et  per-» 
mittent  transire  fines  dominii  sui,  quod  toti  patrie  cederet  in 
desolacionem. 

Dominus  Maximilianus  ita  facit   in  infeiioribus  partibus 
regni  recepit  Arras  et  alias  in  vicino  cmtates').    timeo  quod 
omnes  tendant  ad  destniccionem  ciyitatum  imperialium  illiusio 
patrie  et  presertim  BasilienMMm. 

nie  Philippus  marchio  Rotellenm  iste  campiductor  et 
capitaneus  est  regis,  minatur  Basiliensibus  eyersionem').  dum 
latenter  intrasset  Dolam,  mulieres  pregnantes  fecit  excentrari, 
ut  videret,  quomodo  embrio  in  eis  locaretur.  exspoliavit  ec-is 
clesias  et  suspendit  fratres  Minores  ibidem  in  sua  ecdeaia 
laqueo.  fbdt  manus  et  coUigaTit  in  dorso,  fecit  trahi  bincinde 
per  castra  regis.  boc  quod  borrendum  est  dictu:  infeliciasi- 
mus  recepit  monstrancias ,  in  quibus  sacramentnm  corporis 
Cristi  babebatur  reconditum,  et  projeoit  in  terram  et  pedibus» 
boc  sacramentum  salutis  Cristianorum  conculcari  pemusit.  et 
cum  filius  Heinrici  Sprunglin  de  Liestal,  qui  ibidem  eciam 
erat,  recepit  panniculum,  quia  non  audebat  nudis  manibus 
tangere^  et  posuit  sacramentum  ad  quendam  mumm,  ut 
pedibus  ita  non  conculcaretur,  et  pedibus  calciatis  remoreront» 
et  calcibus  comminuerunt,  Tolentes  eum  interficere,  et  nisi 
fiusset  adjutus  sociis  suis,  fuisset  interfectus,  et  denuo  fren- 
dentes  dentibus  conculcarerunt  pedidus  istud  gloriosissimum 
sacramentum.  boc  retulit  frater  Andreas  Scbmitt  commendator 
[174]  domus  Theuthunicorum  in  Baailea  et  proYisor  domusM 
Tbeutbunicorum  firatrum  in  Ai^entina.  o  tu,  qui  diceris  cristia- 
nissimus  princeps,  rex  Francie,  quomodo  tu  permittis  tuum 
creatorem  et  redemptorem   calcibus   pessimorum   bereticorum 

3.  UBti. 

OoUut-DuYernoy  1385  meldet,  oder  VerweehBlung  mit  Auxomie  (s.  ebenda 
1386)? 

1)  Die  Basler  hatten  in  diesem  Jahre  schon  einmal  einen  Zusats  (eine 
Besatsung)  in  Mümpelgart  gehabt,  ihn  aber  Ende  Men  wieder  lurückgesogen. 
Öffnungsb.  VI,  14b.  15b.  MissiYenb.  XV,  265.  266.  234.  Aus  der  zweiten 
HAlfte  des  Mai  findet  sich  im  Öffiiungsb.  1 9^  wieder  eine  Eintragung :  als  graff 
Heinrich  Ton  Wirtemberg  Mumpelgarts  halb  anbracht  hat  Über  das  Weitere 
s.  unten  S.  260,  1  fiP. 

2)  S.  oben  S.  249  A.  1. 

3)  S.  Eidg.  Absch.  IQ,  1,  S.  37  e  die  Verwahrung  des  Königs  gegen  »die 
Verdftehtigung,  als  wolle  er  gegen  Basel  ziehen.« 


1479.  261 

eontnndere.   non  est  sub  celo  nacio,  que  hoc  pennitteret,  buib 
rdolis  talem  injuriam  irrogari,  Anticriste  maledicte^). 

Abbu  Lutrensis  inpungnatur  a  rege,     qui  scribit,    quod 
m  sibi  succurratur  auxilio,   ipse  non  possit  sustinere,   quin 
lopoTteat  obedienciam  facere  regi  Gallicano^). 

Quidam  astaronomus  et  medicus  Cnrienw  Muguntinenais 
piDTincie  de  anno  77  fecit  indicium  et  yalyis  Cuiiensü  ecclesie 
affixit  et  quia  effectos  non  omnes  sunt  sequuti,  propterea 
objoigatos  est  per  prepositum  Curien^^m  inferen^^m  questionem. 
»Ideo  idem  astronomus  prefato  domino  preposito  rescribit  ex- 
cosatoriam  in  hunc  qoi  sequitur  modum. 

Beyerendo  pa^ri  domino  Johanni  Hopper  preposito  GurienM 

Basflienns  et   CojkBtsoiciensis   ecclesiarum   canonico   Erhardus 

Storck  arcium  et  medicine  doctor  Curiensisque  ecclesie  cano- 

Milieus  9abttem  -plurmam  ddciL    questioni  yestre  michi  heri  et 

nadiustercius  proposite,  yidelicet  cur  astrologi  tarn  sepe  errare 

ndentar,  cum  dicant  rem  aliquam  tali  tempore  yenturam,  que 

tarnen  non  eyeniie  solet,  satisfaciendo  dico,  quod  hoc  ideo  ac- 

ddit,  qoia  gradum  aliquando  ascendentis  precisum  natiyitatis 

^Tel  intronizacionis  ignorant.    ideo  errant  in  temporibus  eyen- 

taiun,  sed  non  in  qualitatibus,  quemadmodum  elapso  contigit 

Bdclu  anno  in  certa  eclipsis  luminarium  cedula  yalyis  ecclesie 

Coriennt  afiBxa  et  demum  domino  nostro  Curien^'  presentata, 

in  qua  inter  cetera  in  eadem  contenta  dicebam  necessarium 

sfore,  Qt  duo  luminaria  magna  Romanorum,  majus  yidelicet  et 

Dimu,  se  caute  custodirent,  quoniam  unum  eorum,  qualecum- 

([ue  intelligat  Albumasar,  eodem  anno  extingweretur  aut  grandi 

^te  pericido  subiceretur.     quod  accidens  dicebam  ferro  siye 

reneno  aut  ^ritudine  calida  marciali  anno  elapso,    yidelicet 

^UiS,  sine  fallo  eyenire.     et  quamquam  aliqua  eclipsis  acci- 

iencia  cesaree  majestati  eyenerunt,  tamen  super  summo  ponti- 

'ice  nondum  tranfiierunt  eclipsis  influxus.    et  hoc  ideo  accidit, 

qoia  precisum  ascendentis  siye  natiyitatis  non  habui  gradum, 

^uem  ö  habiiisseiny   fimbrias  usque  ad  octuagesimum  annum 

^eitendissem,  attento  quod  error  unius  gradus  firmamenti  mag- 

m  andcipat  yel    postponit  temporis  fluxum  propter  spacii 

^i^tatem.    homo    enim   unius    gradus   spacium    transiret   in 

fe&tom  triginta  noyem  annis  et  25  septimani«,  minutmn  autem 

i  iiton«  ^6«tlaB«]ii,    Die  beidtn  Worte  stelm  am  Bande. 

I'  Ober  die  bei  der  Einnahme  yon  D61e  y erübten  Greuel  b.  oben  8.  246, 
^udA.1  am  Ende. 
2  VgLEidg.  Absch.  IQ,  1,  S.  42  o.    Unten  8.  259,  31. 


252  1479. 

in  duobus  annis  et  decem  et  Septem  septimanis,  si  dieta  sua 
esset  decem  Tentonica  miliaria.  ex  quo  patet,  quod  astrologi 
in  temporibus  eTentuum  aliquando  errant,  non  tarnen  in  quali- 
tatibus  eventuum  errare  possunt,  si  canones  astrologicos  bene 
intellexerint.  & 

[i74^]  Verum  quomodocumque  sit,  videbitis  cum  yeritate, 
quod  duo  luminaria  magna  Romanorum  ante  octuagesimum 
annum  completum  magna  vite  discrimina  sunt  ingressura,  quod 
idem  sencio  de  rege  Thurcorum.  summus  nempe  pontifex 
diem  claudet  extremum  aut  maximis  involvetur  infortunüs,  lo 
pariter  in  ecclesia  dei  magna  restant  a  syderibus  infortunia  in 
termino  prenotato,  unde  et  multis  navicula  Petri  agitabitur 
procellis  et  prelatorum  aderunt  mortes  et  maxime  tribulaciones, 
et  nisi  deus  ad  contrarium  revolyat  sydera,  Tidebitis  scisma  in 
ecclesia  dei.  i» 

Preterea  inter  Gallos  et  Bui^ndos  percipietis  belli  conflic- 
tum,  in  quo  plures  magnati  ex  utraque  parte,  eciam  Alemani, 
migrabunt.  et  inter  ceteros  gallus  succumbet  aquile,  quia  rex 
amittet  coronam,  qua  filius  hominis,  id  est  Maximilianus  dux 
Austrie  etc.,  coronabitur,  per  quem  postea  omnia  complebun-» 
tur,  que  de  filio  hominis  in  alio  meo  indicio  dicta  sunt. 

Et  quamvis  secundum  Ptholomeum  astrologorum  prin- 
cipem  astrologus  non  deberet  loqui  specialiter,  sed  uniyersa- 
liter,  nichilominus  specialius  avisando  dico,  quod  Status  eccle- 
siasticus  despicietur  ac  clerus  persecucionem  pacietur.  Tirantsi 
ergo  caute  prelati  Cimenses  et  ecclesiarum  rectores,  ne  aliqui 
ex  eis  deficiant  aut  aliquo  gravi  casu  de  natura  martis  suis 
conquassentur  in  personis,  domos  eciam  suas  Castro  Curien^' 
continuas  et  contiguas  soUicite  custodiant,  nam  incendia  et 
exarsiones  in  eis  sydera  comminantur.  so 

Verum  multa  astrorum  pericula  possunt  intercipi  per 
prudenciam  et  consilia.  idcirco  tempora  infrascripta  ad  com- 
bustionem  domorum  disposita  diligenter  observent,  videlicet 
secundam  medietatem  presentis  mensis  maji  et  secundam  me- 
dietatem  augusti,  secundam  quoque  medietatem  septembris  etss 
principium  januarü  usque  ad  21.  diem  ejus  et  terciam  ebdo- 
madam  mensis  februarii.  presens  enim  annus  ad  combustiones 
multum  est  dispositus. 

Quidam   eciam  generosus  presul  Renensis   hanc   revolu- 
cionem  non  negligat,   sed  a  dictis  martis  accidentibus   caute  4o 
se  custodiat,  quoniam  astra  sibi  accidentalem  mortem  commi- 
nantur et  preposito  ejus  successionem  et  decano  preposituram 
pollicentur. 


1479.  253 

[i75j  Yenetoram  pariter  civitas  inimicorum  Cristi  fautrix 
merito  panietur  causa  conjunccionis  duarum  infortunarum  in 
opposito  signi  ejus  decima  tercia  octobris  anni  transacti  habite, 
ndelicet  1477,  quia  non  fiet  iterum  martis  et  satumi  cdnjunc- 
icio,  quin  moltas  gweiraS;  infortunia  et  pestflencias  heresiarcha 
pacietur. 

Buigundia  alta  per  Gallum  depredabitur  et  ablacionem 
quoiundam  bonorum  et  mutacionem  rerum  irrecuperabilium 
Germania  pacietur.  exinde  aquila  miindum  circumvolans  non 
N^ine  laceracione  multorum  inexpungnabilis  singula  regens, 
oatnique  suo  omnia  yersantur.  centrum  mundi,  id  est  «Theru- 
^em,  observans  cum  potencia  queque  in  gradum  pristinum 
eom  decore  reformabit  et  leges  justicie  deperditas  et  bueusque 
Bude  observatas  restaurabit,  nee  est  qni  de  manu  ejus  se  possit 
seniere  in  etemum.  et  sie  yetula  in&ascripta  corrigitur  pro- 
phecia,  yidelicet 

Annis  miUenis  quadringentenis  octuagenis 
Nondum  completis  regnabit  aquila  grandis. 
Gallus  subcumbet  aquile  yictricia  signa. 

>  Mundus  errabit,  yix  erit  Urbs  presule  digna. 
Ck)n8tantina  ruet  ac  sanccio  sacra  Silvestri. 
Nayicula  fluctuat,  punit  Theucer  Cristos  inique. 
Italica  ciTitas  beretica  prede  subjacet. 

Ye  tibi,  o  coluber,  Florenciaque  flore  carens, 

>  Ac  filüs  scelerum  Sodomitis  mali  consortes. 
Papa  cito  moritur,  Cesar  regnabit  ubique, 
Sub  quo  tunc  vana  cessabit  gloria  cleri. 
Elveteus  populus  Theucros  eis  Benum  prostrabit. 
Yictima  peracta  pax  ubique  erit 

^        Et  frugum  ubertas,  qualis  longe  non  visa  est. 
Sic  Curie  turres  et  vos  amici  valete. 

1479  Teneris  14.  maji.  Mai  14 

[i7s^]  Circa  festum  Yiti  et  Modesti  rex  Francie  cum  cen-j,^i5 
tum  milibus   armatorum    obsedit   Bisuncium   Burgundie^)    et 
K  mnlta  mala  committit.     mulieres  excentrat  et  pedes  et  manus 
^cat,  presbiteros    in    ecclesüs   suspendit,    corpus  Cristi   in 

33.  DV«  4er  S«ii«  fteht :  1479. 

1;  GoUut-DuTernoy  1390:  Apräs  la  d^solation  de  la  Tille  de  Dole  ...  et 
kpiinfle  des  prineipales  yilleg  Amboise  feit  courir  le  bruict  de  vouloir  serrer 
^ofon;  nwi*  les  citoiens  luy  of&irent  Vobiissance  et  le  debToir  tel  qu'ila 
^lendoieat  wo,  comtes  de  Bourgougne.  Der  besagUohe  Vertrag  wurde  am 
^<  lull  abgeichlosseii. 


254  1479. 

monstrandis  proicit  in  terram,  concremat  et  spoliat  ecclesias. 
taceo  de  laycis,  quales  tyrannides  in  eos  exercet  a  seculo 
non  est  auditum,  quod  Gristianus  quisquam  talia  commisiBset 
et  licet  ipse  non  personaliter  in  castris  sit,  capitaneus  suus 
marchio  de  RA  teilen  talia  facit  et  permittit  fieri  et  nmUeribus, 
quibus  misereri,  trahit  ad  cordas  et  miserabiliter  punit,  ut  ex- 
torqueat  ab  eis  peccunias.     hec  referuntur  palam  de  eo^). 

Eodem  tempore  dominus  Wilhelmus  de  Bopoltzstein  balivug 
domini  nostri  Sigismundi  ducis  Austrie  avisavit  omnes  in  Sunt- 
gaudio,  ut  quidquid  habeant  in  domibus  eorum  deferan^  ad 
tuta  loca,  quia  rex  Francie  minatur  omnibus  in  illis  partibus. 
quod  totam  patriam  yelit  concremare^),  et  presertim  Mnlhusen- 
sibus  ruinam,  ex  eo  quod  ante  duos  annos,  ut  eciam  supra 
scripsi^),  rex  Francie  constituit  quendam  de  suis  capitaneis, 
ut  ille  in  istis  partibus  exquireret  arm^eros.  venerunt  multi 
nequam  ibidem  et  pedestres  et  equestres,  quibus  omnibus  et 
singulis  tradidit  pro  uno  mense  quinque  florenos  pro  principio 
et  ut  se  armarent.  de  quibus  multi  non  yenerunt  et  manse- 
runt  hie  in  partibus,  et  sie  fraudatus  fuit  pro  peccunia^),  et 
quia  hoc  factum  fuit  in  Mulhusen,  comminatur  eis  destnic- 
cionem  et  tocius  patrie  desolacionem  et  concremacionem. 
propterea  balivus  avisavit  omnes  illius  patrie  villanos,  ut  am- 
moveant  sua  et  deducant  ad  civitates  et  opida  et  castra  munita. 

Juni  16  sic  die  sancti  Viti  retulit  michi  unus  de  Mulhusen,  quod  ultra 
tricente  carruce  et  bige  et  currus  venerint  ad  Mulhusen  cum 
Tino,  firumento  et  suppellectilibus  et  cottidie  veniant,  et  omnifl 
homo  fugit  illum  tyrannum. 

Juni  20  Die  dominica,  que  erit  20.  mensis  junii,  debet  fieri  magna 
dieta  in  Bema  ad  tractandum  rem  istam,  quomodo  provideatur 
de  expedicione  contra  regem  et  ne  intret  iUam  patriam^).      { 

lurso  [215^]  Anno  etc.  79  circa  festum  penth^co^^^  rex  Francie 
Ludowicus  obsedit  Dolam  Burgundie  et  vi  obtinuit  et  inter- 
fecit  quotquot  erant  in  ea,  viros  suspendit  validos  senes  et 
juvenes  interfecit  gladio  et  in  cinerem  redegit  totam  civitatem^). 

4.  in  CMtrii  ip§e  Mit.       10.  defereut.       15.  amugeros.       30.  Dia  BUUerlTG.  177. 
178  sind  le«r.  S.  oben  B.  210, 2  Tu. 

1)  S.  oben  246,  13  ff.  2)  Vgl  S.  250,  13.  3)  8. 163,  Uff. 

4)  Wie  gegen  die  Verr&ther  yon  D61e  (s.  S.  258  Anm.  1)  wurden  am 
14.  Juli  Ton  den  Eidgenossen  auch  Beschlflsse  gefasst  gegen  die,  welche  Tom 
König  Sold  genommen,  ohne  ihm  dafür  Dienst  su  leisten. 

5)  Uff  Johannis  Baptiste  wirt  ein  tag  lü  Bemn  von  gemeiner  Tereinung, 
hersog  Maximilianus  und  des  kunigs  halb,  des  obents  an  der  herberg  se  sind. 
Öffiiungsb.  VI,  20b.   Den  Abschied  dieses  Tages  s.  Eidg.  Abseh.  m,  1,  40  £ 

6)  S.  oben  S.  246,  5  ff.  und  A.  1. 


1479.  255 

Dommm  Sixtiis  papa  quaitas  excommunicaTit  et  anathe- 

mMtkäJit  Laniencium   de  Medicis  atque  Florentincw  decreyit 

kseticM  et  scismaticos  etc.  juxta  formam  bulle  hie  coUigate^), 

seque  com  eis  et  sue  illustrissime  coUigancie  confedera^  rult 

ihbete  pacem,  et  in  talibus  foret  vüs,  quod  propter  Buas  gwerms 

Thiacua  poeset  Tenire   Romam  et   totam  Ttaliam  occuparet, 

^isde  Teniiet  ad  Renum,    sicut  eciam  proponit,  ipse  et  im- 

poator  snstinerent  pocius,    ut  timeo,   quod  Thurcus  yastaret 

tBtam  Cristianitatem,  quam  ipai  a  Cristianis  susciperent  refor- 

paadaaem,  quia  in  quibuscumque  confirmacionibus  episcoporum 

aprdatorum  eos  oportet  jurare,  quod  nunquam  conaencient 

it  conTocetor  concüium    generale,     de  quo    eciam   quondam 

Hua  papa  in  Mantua  fecit  decretum  et  declaravit  omnes  esse 

keznicos,  qui  soUicitarent,  ut  concilium  generale  sine  jussu  et 

Mtxia  pape  fieret  pro  refonnacione  in  capite  et  in  membris^). 

Die  penthecostes ,  que  fuit  penultima  dies  maji ,  reveren-  mü  30 
^Bsmas  dominus  Graspar  de  Keno  confirmatus  episcopus  Basi- 
/«5^  fuit  mane  hora  nona  in  ecclesia  Basilien^t  per  reve- 
i^dos  patres  Nicolaum  Tripolitanum  yicarium  in  spiritualibus 
^&i&«w€m,  Johannem  Ortwin  vicarium  Argentin^n^^m  et 
I^eiem^)  .  .  .  vicarium  in  spiritualibus  CouBtanciensem  in 
c^copmn  ordinatuB  et  munus  consecracionis  accepit,  astanti- 
Wb  dbi  domino  Cristofero  Saneti  Blasii  in  Nigra  Silva  et  N.  ^) 
ia  Lutzella  abbatibus  ConBtamciensis  et  Bsisilienns  dioc«^  nee- 
^m  dominis  Tenerabilibus  Johanne  Wemhero  de  Flachslanden 
P^posito,  Adelberto  de  Roperg  decano,  Hartmanno  de  Ep- 
%eiu  Heinrico  de  Oberkilch,  Anthonio  de  Regeszheym,  Hart- 
Bumo  de  Halwilx,  Arnolde  Rieh  de  Bichenstein,  ...  de 
Itenheym*),  Jeo^o  Bemolt  de  Nftrenberg,  ...  de  Rotperg«) 

1  eMfM*i»ioriun.       7.  et  et.       !tl.  Nteh  Duü«l«m  iit  eine  hftlbe  Z«iU  le«r  gelMMU. 
S.  et  Buaaa  .  . .  aeeepit  ist  mm  Baiid«  b«ig«fBft.      28.  29.  Fftx  die  Ksnea  find  Lftokea 


1;  Die  Absehiift  (oder  der  Abdruck?)  der  Bulle  (es  ist  ohne  Zweifel  die 
Ol  t.  Jani  1478  erlassene  Bulle  »iniquitatis  filius«,  s.  S.  194  A  1),  die  Knebel 
^fKr  Angabe  nach  seinem  Manuscripte  scheint  angefügt  su  haben ,  ist  nicht 
*cb  Toriianden. 

2i  Ihixeh  Bnlle  Tom  23.  Jan.  1460  verdammte  Pius  U.  in  Mantua  die  Ap- 
F^it^en  an  ein  allgemeines  ConeiL  Qieseler,  SLirchengeschichte  11 ,  4, 
^- 123  A.  aa. 

3i  Daniel  Zender  Ton  Brück  (Brugg)  nach  Wurstisen  461. 

^;  Ludwig  Jäger  aus  Bregens.    M<Üinen,  Helvetia  sacra  I,  191. 

^;  Es  gab  di*^T"^l*  swei  Domherren  Ton  Utenheim,  Christoph  und  Jacob. 
^  Xamen  des  letstem  l&sst  Knebel  auch  S.  220,  19  aus,  w&hrend  er  den  des 
^'s^ebendort  Z.  18  nennt 

^]  Johann  Heinrich.    S.  220,  19. 


256  1479. 

et  Fruschans  de  Bödmen  canonicis  ecclesie  BasilienM»,  [sie] 
Johanne  de  Berenfels  novo  et  Petro  Bot  veteri  magiBtris  cmiun, 
Heiniico  Rieher  juniore^  Thoma  Surlin  veteri  magistris  scabi- 
norum^)  et  aliis  de  consnlatu  Basiliensi  cum  multa  militari 
presencia  fasallorum  episcopatus.  & 

Fuit  Ulis  diebuB  quidam  tyrannus  miles  dictus  Magnus  de 
Hachsperg^},  qui  a  duce  Sigismundo  Austrie  inpignoravit  primo 
castrum  Landser  cum  attineneiis  suis  et  ibidem  se  exhibuit 
satis  crudelem,  deinde  venit  Rinfelden,  crudelitatem  conceptam 
continuavit  adeo,  quod  Binfelden^e«  ei  se  opponerent  et  l^a-io 
cionem  ad  dominum  ducem  Sigismundum  ad  Insbrugk  mitte- 
rent,  qui  ei  factum  Magni  advocati  predicti  exponerent  et 
taliter  egerunt,  ut  dominus  Sigismundus  ab  eo  adyocaciam 
auferret.  unde  contra  consules  permotus  dixit  eos  esse  tradito- 
res  et  comminatus  est  eis,  ut  ubicumque  eos  inveniret,  laqueo  is 
eos  suspenderet,  et  contigit,  quod  unus  de  consulibus  missus 
ad  ducem,  .  .  .  Humus  ^)  nuncupatus,  iret  pro  rebus  suis  ex- 
pediendis  ad  Constanoumt,  et  cum  reverteretur  et  veniret  ad 
Ntinkilich^),  fiiit  Magno  per  traditores  exploratus,  cepit  eum 
et  duxit  ad  Hohenkreygen^)  et  ibidem  traxit  ad  cordas  et  ex-n 
aminayit  eum  de  pluribus  et  minatus  est  ei,  eum  velle  aus- 
pendere  ad  arborem.  et  dominus  Wilhelmus  de  Ropoltzstein 
balivus  domini  Sigismundi  ducis  Austrie  hoc  audit  et  videt, 
sed  non  apponit  manum^). 

Aliud  indicium  illius  anni,   videlicet  1479,   quod  quidam  2» 
doctor  in  Lovanii  studio  fecit,  sequitur  in  hunc  modum. 

Scire  et  intelligere  gloriosum  est,   quia  omnis  sciencia  et 

17.  Fftr  dtn  Namen  ist  aina  Lfteke  gelMwan. 

1)  Rot  und  Sürlin  waren  (yon  Job.  Bapt  1478  bis  ebenda  1479)  neae, 
Bfirenfels  und  Kleber  alte  Bürgermeister  und  Oberstiunftmeister. 

2)  Vielmebr  Habsperg. 

3)  Ohne  Zweifel  der  Hans  »Humusi«  oder  »Homusi«,  der  uns  von  1481 
an  in  den  baslerischen  MissiTenbüchem  erst  als  Untervogt,  dann  als  Vogt  der 
Herrschaft  Rheinfelden  begegnet,  und  der  den  Beseiclmungen  nach,  die  er 
erhfilt  (er  wird  »erber«  und  »from« ,  nicht  aber  »Test«  genannt)  nicht  adelig  ge- 
wesen ist  Missivenb.  XVI,  81.  188.  275.  345.  XV,  363.  Es  ist  somit  ein  Ver- 
sehn, wenn  er  Eidg.  Abseh.  HI,  1,  S.  38  f  und  44  i  HOruss  heisst,  was  der  Bei- 
name einiger  Ritter  yon  Schönau  gewesen  ist. 

4)  Neunkirch,  westL  von  Schaffhausen. 

5)  Hohenkrähen  im  Hegau,  nördL  Tom  Hohentwiel. 

6)  Auf  dem  Tage  su  Lucem  yom  12.  Juli  wurde  beschlossen,  dem  Henog 
Ton  Osterreich  su  schreiben,  der  Humuss  sei  gefangen,  weil  er  durch  einen 
unwahren  Bericht  über  Mang  yon  Habsperg  und  angebliche  Projeete  einer 
Übergabe  yon  Rheinfelden  die  zwischen  Österreich  und  den  Eidgenossen  be- 
stehenden Verträge  habe  stören  wollen.    Eidg.  Absch.  HI,  1,  S.  44  i. 


1479.  267 

npiencia  a  domino  deo.  ergo  laudes  copiose  cum  infinito 
hcmore  dnt  ipsi  deo  gloriose  atque  virtus  et  sapiencia  in  ex- 
cek>  throno  glorie  sue,  quem  laudant  angeli  cum  ingenti 
i)onitate,  gloria  et  voluntate  atque  unanimitate  et  concordia, 
satque  nomen  qua  gloriosum,  benedictum  in  secula  Beculorum. 
ameiL 

Qliistriflflimo,  metuendissimo  ac  ^everendissimo  in  Cristo 
pitn  ac  domino  domino  meo  domino  Ludowico  de  Borbon 
dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopo  Leodiensi  duci  Bullo- 
nensi  generosisq^ue,  nobilibus  et  egregns  yenerabilibusque  et 
qiectabilibuB  viris  dominis  consiliarüs  suis  Johannes  Laet  de 
Hoichlon  humilds  Tester  servitor  gaudium,  prosperitatem,  pa- 
cem  et  salutem']. 

1)  Ea  tehliesBt  sieh  hieran  noch  eine  längere  Vorrede  und  eine  Ausein- 
adenetnmg  über  die  Art  und  Weise ,  in  welcher  der  Verfasser  seine  PrSr 
Mtkttionen  einsuriehten  pflegt  Am  Schlüsse  derselben  (auf  pag.  217)  heisst 
es:  gequitar  figura  hyemis.  Die  Figura  folgt  auf  pag.  217b  [g.  die  Beschrei- 
bimg imd  Abbfldung  solcher  sogenannter  Hinunelsfiguren  bei  Kud.  Wolf, 
Eudbacfa  derMatheoiatik,  PhjsÜL,  Geod&sie  und  Astronomie  11  (Zürich  1872), 
100 £  und  in  ebendesselben  Geschichte  der  Astronomie  (Gesch.  der  Wissen- 
tdaften  m  Deutschland.  Neuere  Zcdt  XVI),  München  1877,  S.  70  f.).  In  dem 
iasonViereok  steht:  Figura  celL  introitus  solis  in  caprioomum  anno  1478 
domini,  12  diebus  mensis  decembris  post  meridiem  2  horis  18  minutis  cum 
disposidone  pUmetarum  in  domibus  et  signis.  In  den  swölf  sogen.  Häusern ' 
Bad  die  Zeidien  des  Thierkreises ,  die  Planeten,  der  Drachenkopf  und  der 
BneheofdiWBns  eingetragen.  Pag.  218  und  218^  enthalten  die  Beschreibimg 
^  Winters  und  des  FrüUings ;  am  Schlüsse  heisst  es :  sequitur  figura  yeris. 
Bioe  folgt  auf  pag.  219.  In  dem  inneren  Viereck  steht:  Figura  celi.  introitus 
soHsin  ftrietem  anno  domini  1479  duobus  diebus  mensis  marcii  post  meridiem 
^bon«,  55  minutir  equaliter  diebus,  cum  disposicione  planetarum  in  donubus 
ita^  Es  sehliesst  sich  hieran  die  Beschreibung  des  Sommers  und  des 
HalMes.  Dann  werden  die  iwölf  Monate  durchgenommen,  Tom  Januar  bis 
ümDeeember.  Hierauf  kommt  er  auf  die  Sonnenfinstemiss  vom  29.  Juli  1478 
ioba  S.  202,  3  ff.)»  die  er  auf  pag.  221^  ebenfalls  durch  eine  Himmelsfigur 
vn&fdiadieht  In  dem  inneren  Viereck  steht :  Ista  figura  representat  lo- 
tm  et  ^sposieionem  celi  tempore  eclipsis  solis,  que  fuit  anno  domini  1478 
Bffiie  julii,  die  29,  hora  prima  post  meridiem.  in  seeunda  facie  scorpionis 
KeBditiir  onus  nadus  et  mulier  nuda.  Daran  schliessen  sieh:  De  disposi- 
cifioeetesie  onmium  rerum  yegetabilium  et  crescencium  ac  de  bestiis  etpisci- 
^i  qoaliter  se  habebunt  hoc  anno.  Consequenter  sequitur  de  disposicione 
bsabnun,  qualiter  se  habebunt  hoc  anno  in  sanitatibus  et  infirmitatibus.  De 
difposidone  hominum,  quomodo  se  hoc  anno  gerere  debent  unus  adversus  se 
tRiBdüium,  et  eeiam  aoeidentibus  prelatorum  ecclesie  (in  diesem  Abschnitte 
P^  er  besonders  auf  die  Verhältnisse  der  Niederlande  ein).  De  disposicione 
■Qutonun  etgwernurum,  bellorum,  interfeccionum,  incendiorum  et  quid  de 
^ke  anno  eontin^ere  debet  Am  Schlüsse  heisst  es :  et  sie  finaliter  supli- 
^aoD  eeMo,  quod  nemo  premissa  sie  intelligat,  quod  mee  opinionis  sit, 
vjnodiEqaodmalum  per  influencias  steUarum  necessario  eyenire  et  accidere 
i:ab€taHter,  quod  deus  omnipotens  suo  arbitrio  hec  omnia  prescripta  conyer- 

B«ilRCkivBik«iL  m.  17 


258  1479. 

Juni  15  [225]  Anno  domini  1479  die  sancti  Viti  et  Modetti  daminos 
WilhelmuB  dominus  in  Ropcdtzstein  baÜTus  domini  nostri  Sigis- 
mundi  ducis  Austrie  in  illis  partibus  Suntgaudie,  Briszgaudie 
et  illifl  adjacentibus  partibus  Nigre  Sflye  monuit  et  avisavit 
omnes  villanos  citra  Benum  in  Suntgaudio  existentes  quatenus » 
bona  et  res  suas  ad  civitates,  opida  Tel  castra  munita  dedu- 
cant,  quia  dominus  rex  Frande  Telit  intrare  illam  patriam  et 
omnino  devastare  et  concremare. 

Interea  in  omnibus  illis  opidis  capiebantur  illi  nequam, 
qui  venerant  de   Dola  et  in   illo   latrocinio    erant   presentes.  10 

Jvni  19  sabbato  die  Gervasii  et  Prothasii  quatuor  de  ipsis  nequam 
fuerunt  in  Nuwenburg  decapitati,  et  plures  alii  in  Ensissheym, 
Kolumbaria,  Sletzstat  et  hincinde  fuerunt  detenti^). 

jani  19  Eadem  die  sabbati  in  Columbaria  fuit  tenta  dieta  inter 
confederatos  inferiores  et  deliberatum,  quid  de  illis  latronibosi^ 
Almanis  fieret,  qui  Dolam  tradiderunt,  eciam  super  eo  quod 
superiores  confederati  petiverunt  ab  inferioribus  in  dieta  Thurict 
habita  mille  equites  ad  Bellizonam,  ubi  domina  Mediolanensis 
habuit,  ut  communis  fuit  locucio  et  fama,  de  ThurciB  tiia 
milia  equitum  et  de  suis  et  alüs  octo  milia  et  habuit  nuMitem» 
Blatiferum  in  soa  custodia  et  lJTBerensHu$  et  Vrinensiiut  molta 
fecit  incommoda,  quibus  plures  fuerunt  interfecti  de  Switceris 
quam  in  quatuor  bellis  transactis  undiquaque  fuerunt  inter- 
fecti 2). 

[225^]  Eo  tempore  latrones,  qui  Dolam  tradiderunt,  fiigie-ss 
runt  a  rege  et  multi  venerunt  ad  Alsaciam  et  Suntgaudium  et 
Brisgaudium  et  quotquot  reperiebantur  captivabantur  et  postea 

1.  S.  dM  i«  8.  210,  2  Bemarkto.       17.  Tlmrie^BSsi. 

tere  et  inmutare  potest  predbu«,  ontoionibufl,  TigiHis  et  Mcrifieiis  atqpie  atpi- 
encia  hominum  et  nos  a  maus  influencüfl  itellarum  precayere,  quia  deua  om- 
nipotens  non  ita  preordinavit  cunctay  quod  sue  potencie  in  aliqao  deregaret. 
Daher  wird  aufj^fordert,  ihn  um  Abwendung  der  giefOrekteten  übel  su  bLtten. 

1)  Die  Eidgenossen  fassten ,  nachdem  sie  sich  schon  auf  dem  Ta^e  lu 
Luoem  Tom  16.  Juni  (Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  38  h)  und  auf  dem  bu  Ben  Tom 
24.  Juni  (a.  a.  O.  S.  42  s)  mit  der  Sache  besc^&ftigt  hatten,  am  14.  Juli  lu 
Lueem  sehr  strenge  Beschlüsse  gegen  die  Übelthiter  von  D61e.    A.  a.  O. 

.   B.  43b.    Vgl  Anshelm  I,  208  (150).    Missiyenb.  XV,  281.  2901 

2)  S.  oben  S.  245  A.  4.  Öifnungsb.  VI,  20^  sagt:  uff  linstag  Tor  Jo- 
hannis  Baptiste  (Juni  22)  wirt  ein  tag  sh  Cohnar  von  gemeiner  Terlyne  Mum- 
pelgarts  halb  des  obens  daiesinde.  Auf  der  yorhergehenden  Seite  weiden  als 
Berathungsgegenstftnde  für  das  GoUegium  der  Dreizehn  aufgeführt:  was  man 
dem  hotten  uff  den  tag  gen  Colmar  Mumpelgarts  halb  (s.oben  8. 250, 1  ff.)  wdtte 
empfelhen.  als  die  Eidtgenosaen  1000  reisiger  pf  erden  begeren  in  le  sokiGkeiL 
Ober  die  Besetzung  Mumpelgarts  s.  unten  200,  1  ff^  Auch  an  die  Eidgmoaaen 
wandte  sich  Qraf  Heinrich  um  Hilfe.    Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  41  g. 


1479.  269 

fiqwndebantiir,    rabtnergebaatnr  Tel   decapitahantnr.     nuUus 

eo  tempore  ita  senex  fiiit,  qui  audiverit  similem  crudelitatem 

in  Crifltüoios  exercuiBse,  acut  imnc  factum  est  in  Dola  et  in 

Tieinis  locis  per  AlmanoB  nequam  bellatores:  mnlieres  cogno- 

ivenmi  taifiUr  et  stapra  mnlta  eonunisenint  cum  ipsw  panper- 

cnlis  mulieribuB  et  Tirginibus,  et  dum  omnem  suam  Toluntatem 

com  eis  fecissent,  postea  eTaginaverunt  gladios  suos,  per  rulvas 

et  totom  ventrem  usque  ad  gutur  laniavenint,  infantibus  pedes 

et  msnus  absciderunt,    omne  malum  perpetrarerunt,    et  hec 

»admint  rex  et  euus  capitaneus  ille  nequam  margraFius  Bo- 

t€DeiL9»i],  imitando  Testigia  patris  soi  Sudolfi,   qvd  inhibuit 

omnibus  in  sao  dominio  BoteUen^'  constitutis,  ne  aliquis  ac- 

eomodnet  decimas  aliquas  pertinentes  ad  monasterium  Sancti 

Blasii  in  Nigra  Silva  aut  emeret  aut  eos  juTaret  ooIl%»re,  aut 

ß  aliquis  in  suam  domum  Tel  orreum  intromitteret  pro  quACum- 

qoe  peecaxiiay  svb  pena  20  librarum. 

Item  wigSasL  sancti  Johannis  Baptiste  retuUt  michi  doninus  Jud  23 
Bofkttdtts  Han&tei^l  yicarius  domini  Gaspar  episoopi  Basi- 
Hemis^  ^omodo  hodie  dominus  Sigismundus  dux  Austrie  comes 
kTyroIis  kmentabiles  seripsisset  litteras  domino  BastZ^Mi  de  eo, 
qnod  Thurci   per   castra  Yeneciomm   impungnarent  «um   in 
Adusi,  et  qttod  ipse  dominas  Bnsäieims  Teilet  institaefe  pro- 
cessiones  et  publicas  et  priTatas  fieri  oradones  pro  eo  et  suo 
exocitu,  ^em  ordinaTit  ad  expugnaiidHm  Thuroos.   «t  domi- 
&ttB8  inaHiensü  iivtituit  fieri  proeessionem  feria  secunda  pitndme  Juni  281 
ivtan,    papa  mittit  nuncios  suos  contra  Cristianos,  ut  expuir- 
>«to,  ^^p^Biittit  niorcom  inradeie  CmtianoT    vd^Z. 
papa  Tult  pocius  cum  cardinalibus  perire,  quam  ut  couTocetur 
generale  concilium  et  fiat  reformacio,  unio  et  pax  in  eccle- 
»sadeL 

Cottidie  exercitus  regalis  impugnat  Lutrense  opidum,  et 
ibidem  ex  parte  domini  nostri  Sigismundi  ducis  Austrie  est 
Jaoobus  Bich  de  Bichenstein  miles  capitaneus.  qui  dum  ali- 
qvi  ie  exereitu.  regis  spoliassent  eos  et  reoqnssent  Taccas  et 
3ieqQ08  et  eciam  aliqaos  rusticos  cepissent  et  abduxissent,  pre- 
&tQ8  dominus  Jacobus  eos  insequebatur,  et  dum  isti  predones 
ia  noctis  tempeata  dormirent,  irruit  in  eos  et  ex  eis  interfecit 
togiata  Tel  plures  et  recepit  spolium  cum  30  eqnis,  qoos 
onnies  com  captiTis  reduxit  in  Lutram  et  obtinoit  moltam 
tpeccumam  cum  siiis.  , 

l.t«fL 

1)  Vgl  oben  S.  254,  4. 

17* 


260  1479. 

[226]  Eo  tunc  eciam  incepenmt  Montispolgardum  infestare, 
ad  quam  tuendam  Basiixenses  misenint  de  suis  20  Tiros  cum 
requisitis  ad  pugnam  et  defensionem.  sie  edam  singuli  con- 
federati  inferiores  miserunt  unaqueque  secundum  suam  pro- 
porcionem,  et  hoc  factum  fuit  crastino  nativitatis  sancti  Jo- 
Juü25hanms  Baptiste^). 

Eo  tempore  fiiit  in  Bysuncio  quidam  doctor,  qui  cum 
uxore  sua  nudus  evasit  de  Dolona,  relictis  ibidem  omnibus 
suis  bonis.  hie  scripsit  domino  Friderico  de  Gwarrfeds  legumj 
doctori  Basilee  commoranti  a  Bysuncio  in  hec  verba^). 

Generöse  et  spectabili  juris  civilis  professori  domino  Fri- 
derico de  Gwarletis  civi  Basilien^'^)  suo  domino  et  preceptor^ 
honorandissimo  ejusdem  vestre  magnificencie  perhumilis  et 
observantissimus  obsecutor  Hugo  Avene. 

Cogitanti  michi,  preceptor  singularissime^  clamosos  intei 
strepitus  infelicitatumque  procellos^),  quibus  Dolanorum  pro-i 
fuga  semperque  miserenda  gens  contabescit,  quidnam  factum  1 
oporteret,  dubia  mens  occurrit.  cumque  modo  in  hanc,  mod 
in  ülam  partem  ancipiti  traherer  sentencia,  nichil  dign 
magis  pro  resumendis  viribus  duxi,  quam  ut  nostris  amicicii 
junctis  ac  necessariis  nostre  infelicitatis  casum  inauditiqu^ 
infortunii  miserabilem  narrarem  ystoriam.  quo  fit,  ut  a 
humanissimam  mansuetudinem  mansuetamque  in  Dolan 
yestram  pietatem  hos  sermones  el^acos  accomodem  et  ree 
sane  accomodem.  nullius  enim,  ut  ita  dixerim,  alienigene 
immo  nee  necessariorum  prisci  amoris   ac   preterite    ridends 

D.  OwkireltU.       16.  proMlUa.       16.  DolanoniiBi.       26.  piaoi. 

1)  S.  oben  S.  250,  1  ff.  258  A.  2.  Vgl  auoh  Eidg.  Absoh.  m,  1,  S.  40  d. 

2)  Der  Text  dieses  Briefes  enthSlt  mehrere  verderbte  Stellen,  die  mi 
Sicherheit  nicht  eu  berichtigen  sind. 

3]  Ober  den  Professor  Friedrieh  de  Quarletis,  der  wahrscheinlich  ein  ge^ 
borener  Lombarde  war,  s.  oben  S.  174, 19  ff.  und  Anm.  4.  Der  Ghrabstein  aeinej 
Qemahlinn  Margaretha,  Gräfinn  von  Thierstein,  befindet  sieh  an  der  nördi 
liehen  Mauer  des  ELomhauses,  das  aus  der  Kirche  des  Clazissenklosters  Gnal 
denthal  umgebaut  worden  ist 

4)  Die  an  Cosmo  de'  Medici  j^erichtete  Vorrede  des  Leonardus  (Brunus 
Aretinus  zu  seiner  lateinisehen  Übersetsung  der  epistolae  Platoms  beginn! 
mit  den  Worten:  Inter  clamosos  strepitus  negotiorumque  pro! 
cellas,  quibus  Florentina  palatia  (quasi  Euripus  quidam)  sursum  deorsumi 
que  assidue  fluctuant  Diese  Übersetsung  nebst  der  Vorrede  ist  ums  J.  147^ 
in  Pari8  bei  Ulrich  Gering,  Martin  Cranti  und  Michael  Friburger  gedrucV 
worden  (Hain,  Repertorium  bibliographicum  Nr.  13066.  Panser,  Annalen  11 
S.  339.  In  dem  Exemplar  der  Basler  Uniyersit&tsbibliothek  A.  N.  V.  3  findd 
sich  ein  handschriftlicher  Eintrag  aus  dem  Jahre  1474). 


1479.  261 

fertane  pignora  degentes  nisi  apud  yestram  magnificenciam 
adesse  cognoviinus.  Temm,  ut  institutum  prosequar,  resu- 
merein  in  presencianim  tocius  noetre  rei  geste  calamltates, 
penurias,  conjuraciones,  captivitates  ceteraque  per  circuitum 
sinfortonia,  prout  ipse  ^o  fide  oculata  certo  didici,  siquidem 
presoicitim  latonim  recessus  plus  quam  festinus  pateretur.  scio 
enim  hujus  rei  tos  cup^re  veritatis  seriem,  non  ut  congratu- 
lemini,  sed  ut  compaciamini.  quod  si  latores  ipsi  ad  longum 
Tobis  casum  non  narrayerint,  post  hec  ego  plene  et  sermone 

i*fideli  scriptotenus  aut  eciam  personal!,  si  fors  tulerit,  presencia 
cercioiem  tos  faciam.  et  ne  diucius  exspectando  conturbemini, 
sobjongo  particularem  quorundam  dilectorum  vestrorum  casus 
atqne  ruinas.  magister  Johannes  Viquot  advocatus  noster 
patitur  in  domO;  libris,  utensilibus  omnimodam  perdicionem, 

^[m^]  preterea  capitur  ab  hostibus  cum  filio  ejus:  quinimo  pro 
quorum  redempcione  solvuntur  franci  quinquaginta  duo.  ipse 
nunc  cum  int^ra  fietmilia  Divione  residet.  dominus  Stephanus 
de  Lannageto  doctor  noster  copiosam  librorum  ceterorumque 
bonorum  mobilium  preclaram  supeUectQem  perdidit.  thesaurum, 

bequem  babebat  humi  recondittnn,  bestes  reperiunt  et  repertum 
lapiont.  nee  evasit  captivitatem,  sed  quanti  redimendus  sit, 
ignoratur.  ipse  autem  Beine  ^)  in  ducatu,  ubi  habet  prebendam 
et  canonicatam,  nunc  inhabitati  magister  Theobaldus  de 
CasseyOy   de  quo  cum  loquor,  pietas  ad  lacrimas  cogit,  inex- 

Sitimabile  dampnum  patitur  nee  evasit  cruentas  hostium  manus, 
qaibus  per  loca  distrahitur.  adhuc  ipse  in  manibus  semimor- 
tüus  inimicorum  degit.  pro  cujus  redempcione  scuta  sex 
viginti  petuntur.  Thenem  penitw  omnibus  bonis  deperditis 
captivus    est    cum  duobus  suis  natis,   pro  cujus  redempcione 

»petontur  xoille  franci  et  pro  quolibet  filiorum  centum  scuta. 
Lttdowicns  Thobin  uxoris  mee  patruus  auri  et  argenti  jocalium- 
que  amplissimum  cumulum  fossis  thesauris  imientibus  hosti- 
bus perdidit  fitque  captivus,  pro  cujus  redempcione  exiguntur 
quatuordecim  centum  franci.    magister  Johannes  Thobin  soro- 

isriufi  mens  servns  est  hostium,  pro  cujus  redimenda  persona 
scuta  centom  petuntur.  ego  vero  ab  hostium  manibus  cum 
uioie  mea  ut  de  utero  matris  nudus  exivi,  facta  tamen,  quod 
iolens  refero,  qxiinquaginta  scutorum  pro  redempcione  solu- 
cione. 

i.  Ut«r.       7.   cupin.      20.  reconditam.       28.  penita. 

Ij  Der  gelehrte  Burgunder  gebraucht  die  richtigen  alten  Formen  Divio, 
Bebt  fDr  die  Namen  von  Dijon  und  Beaune,  für  welche  Knebel  selbst  andere 
^^ubuiscbe  Beseichnungen  hat. 


262  1479. 

Quid  plura?  omnes  omnia  perdunt,  omnes  aut  captiyaatar 
aut  ferro  pereunt,  pauci  tarnen  nisi  agrieole  stragem  paciontm. 
eccleaia  parrochiaÜs  funditus  cecidit  in  minam,  conventus 
fratrum  Minorum  manet  ab  igne  liberatoSi  fuit  tarnen  quibus* 
cumque  rebus  spoliatus.  domus  omnes  demptis  ligneis  pau-^ 
cissimis  igntte  snnt,  muri  opidi  ab  hoetibus  per  loca  fdnditos 
desfruuntur.  quod  ut  ad  principaliter  optotum  divertatur  epis- 
tola,  ecce  [227]  preceptor  mi  ■ingulariasime,  in  bac  Bisuncia 
data  degens  ad  voe  et  ad  earitatis  yestre  yiseera  confugio, 
supliciter  exorans,  ut  pro  yestra  in  Dolanos  innata  pietate 
micbi  vestro  pre  ceteris  obserrantissimo  discipulo  dignemini  in 
iUo  florentissimo  Baeüienol  studio  congruum  locum  inyestigare 
ac  inrestigatom  deputare,  quo  juxta  profestionis  mee  gradum 
inopem  raleam  defendere  yitam.  nicbil  enim  pro  eo  michi 
videtnr  dilScile  aggrediendum,  eciam  si  improbis  laboiibusfl 
erit  insislendam.  liac  de  re  illa  spes  pulchemma  me  reficit, 
q«a  gfSfCia  vestra  me  sMiper  fiuniliaritate  anücissimum  babnit 
quod  si  feeeritia,  rem  sacris  numinibus  dedicatissimam  michi- 
que   memoratiMiinam  elfecturum   polliceor.  ex  ciritate 

JwBi  16  Bistmtifla  juuii  16. 

Jvu  10  Die  sanctofum  sepfeem  dormiencimn  yenit  unus  notabilis 
elericu«  magister  ia  aitibus  de  Berna,  qui  dieebai  quod  ibi 
exiiunc  teneretur  dieta  inter  omnes  confederatoe  lige  superioris 
AJbuMum  ad  traetaadum  quomodo  domine  Mediolanensi  et 
regi  Prancie  Ludowioo  suo  firatri  necnon  spurcissimo  imperatori^ 
l%nireorttm;  qui  se  aeribit  defensorem  domns  Mediolani,  possit 
fieri  resistencia^),  et  inter  alia  dixit,  juod  imperator  Borna- 
noniiia  Erideiicus  intendit  desolare  et  dssipare  illam  ligam 
superioris  Alamanie  et  ideo  conniyentibus  oeulis  pertransit  et 
permittit  Tburcum  inyadere  Switseros  et  assistere  Mediolanen-  3 
aabtts  contra  Switzeros.  ex  alio  yidebitis,  quod  rex  Frantsde 
ab  alia  parte  impungnabit  Bemen^M  et  illoe  suos  confines,  et 
ex  tercia  parte  yeniet  imperator  cum  suis,  impungnabit  Argen- 
tüisfwtfs,  Basilien^^«  et  ceteros  confederatoe,  et  ilhi  yia  dissips- 

0.  K.  liat  hier  olbnbar  seine  Vorlage  nieht  zeclit  leeen  kftnaeD.  Znent  lutte  er  ge* 
•ehrleWtt  igttHie ,  dtooL  die«  ii  Ifttetis  geladeri,  svletii  he*  er  deo  gaate  Wort  geitri- 
oken  ttmd  wif  der  Zeile  fortfiikiead  ifMte  geeetet.  7.  dlwniiuitiir.  11.  obeema- 
diiiimo.       27.  qvod  feUI. 

1)  Auf  den  1 1.  Juli  war  ein  Tag  nach  Luo e  rn  angesagt  lu  Friedensver- 
handlungen mit  Mailand  (s.  oben  S.  248  A.  1).  Es  wurde  auch  auf  diesem 
Tage  ein  Friedensentwutf  vereinbart,  der  WaffensCQlstaad  bis  tarn  1.  Sept 
verlingert  und  der  »Znsats«  aus  Oioniieo  heimberufen.  Abtoiiled  rom 
12.  Juli,  Eidg.  Absch.  m,  1,  S.  45  r. 


1479.  263 

bunt  Switieros  cum  suis  confederatis,  et  illa  est  intencio  im- 
peiatoiis.  imperator  eciam,  cum  veniunt  ad  eum  nobiles  sue 
patrie  et  confines  et  flentibus  occulis  sibi  conqueruntui;  quod 
üle  nequam  Thurcus  dei  et  religionis  Cristiane  inimicus  eos 
sita  cradeliter  impungnat,  requirentes  auxilium  ipsius,  respon- 
iet  eh:  wy  durch  gott,  was  bekumbrent  ir  michc,  et  non  audit 
eos  et  recedit,  non  plus  audiens  eos,  et  üliid  est  miserabile 
actum,  quod  tota  Cristiana  religio  ita  deserta  est  et  a  papa 
et  ab  imperatore  et  onmibus  principibus  Cristiane  fidei,   qui 

tfomnes  decUnant  a  bono  et  non  est  qui  faciat  bonum  et  non 
est  usqae  ad  unum  ^),  quem  tamen  nescio. 

[i27^]  Anno  1479  per  totum  mensem  marcii  et  aprilis  Aiit][^^ 
seramm  tempus  et  talis  siccitas,  quod  timebatur,  quod  fruetus 
»tttis  omnino  perirent.    deinde  per  menses  mayum  et  junium  icai.  Juu 

aftit  mirainliB  inundancia  imbrium ,   ita  quod  ordinaretor  pro- 
eeasio  et  fieiel  de  ecelesia  Basüien^'  ad  ecclesiam  parroehicdem 
Sancti  Theodoii  minoris  Basilee  in  vigilia  Petri  et  Pauli,   etjnsiis 
eadem  die  incepit   aer  serenari  et  cantabatur  una  nussa  de 
beata  yiigine  et  dominus  Nicolaus  Tripolitanus   sufl&aganeus 

»BasiKmm  cantaTit  eandem  in  presencia  tocius  cleri  et  populi 


Die  sanctorum  Petri  et  Pauli  apostolorum  dominus  Wil-jimitt 
behaus  baliros  ducis  Austrie  Sigismundi  scripsit  domino  Gaspar 
^Beno  epiacopo  Basili^oiM,  item  et  burgimagistro  ac  consuli- 

&b«8  emtatis  BaBÜiensis  in  eum  effectum,  ipsi  scirent  quomodo 
Kx  Fnmcie  ageret  in  Burgundia  et  eam  desolaret  et  funditus 
destrueret,  intellexissent  edam  ut  et  Suntgaudium  et  partes  ad- 
jacentes  intrare  et  devastare  et  suo  imperio  subigere  velit, 
^  necesse  sit  sibi  obstare.    requisivit  dominum  episcopum, 

«boigiiiuigiBtrum  et  eonsules  BaaUenses ,  ut  se  disponant  ad 
^tnna  cum  omni  sua  possibilitate  tam  eques  quam  pedites,  et 
quacttmque  hora  ipsis  intimetur,  sint  parati  et  yeniant  ad  eum, 
quem  sibi  tone  prefixer»^,  loeum.  quia  quacumque  via  yeniat, 
velit  sibi  obyiare  et  deo  aiudliante  expugnare  et  bellum  cum 

3«o  facere.  hec  et  similia  omnibus  confederatis  illius  lige  AI- 
loanie  saperioris  scripserat  et  intimayit^}. 

Die  sanctorum  Petri  et  Pauli  hora  octaya  sero  princeps  Jnai  29 
^laogxe  .  .  .^)  intrayit  Basileam  et  commoratus  fdit  in  monte 

7.  SIaw  Wi«  M  Mkeint,  Infct«  K.  ixient  tmeh  niseTabiliB  gOBCluiebeii ,  indem  er  ein  ea- 
Uxm  SntetanÜT  im  Sinne  hatte.  27.  intelleziseet.  83.  preflxerink  37.  intn?it 
stakt  wlioa  dnBiAl  nscli  nro.       38.  Nach  Anuigie  iet  eine  Lftoke  gelueen. 

1}  iWm  XIV  (Xm  d£r  Yulgata),  3.    Vgl  Band  H,  388,  23,  wo  er  den 
«iaa,  der  amsuiekmen  eeä,  in  der  Person  des  Henogs  Sigmund  gefunden. 
2)  8.  Eidg.  Abseh.  HI,  1,  8. 44 1  3)  Johann. 


264  1479. 

Sancti  Petri  in  curia  domini   Bemhardi  Sürlin   militis,   quia 
fugit  a  facie  arcus,  videlicet  regis  Francie,  qui  nititur  destruere 
nobiles  Burgundie.     fiigierunt   eciam   plures   alii    comites   et 
nobiles  illius  patrie,  videlicet  domini  de  Montagu^  domini  de 
Zschalun^),  domini  de  Hasenburg,  domini  de  Waderey^),  qui» 
Jnii2eciam  venerunt  Basileam').     die  Tiflitacioms  Marie  venit  do- 
mina  de  Montagü  filia  marchionis  de  BAtella  Budolfi^). 
[Juni  24)         [228]  In  dieta  observata  in  Bema  inter  confederatofl  lige 
superioris   Almanie   fuerunt   superiores    confederati,    videlicet 
'Bemenses  etc.  cum  suis,   moniti  ex  parte  ülustrissimi  domini lo 
Sigismundi  ducis  Austrie,   ut  ipsi  se  cum  omni  potencia  sua 
ad  arma   prepararent   contra   regem  Francie,    qui   in  yicino, 
yidelicet  prope  Bisuncium,   suum  exercitum  sexaginta  milium 
hominum  equestrium  et  pedestrium  habet,  ut  in  eventum  quo 
patriam  illam,  yidelicet  Suntgaudium,  intrare  vellet,  sibi  obviaiiiu 
ad  bellum  procederent  una  cum  inferioribus  confederatus.    et 

1)  ChAlon.  Die  henrorrageiidsten  Glieder  dieses  Hauses  wajren  der  eben 
genaimte  Prins  Johann  yon  Oranien  und  sein  Oheim,  Hugo  yon  ChAteaugujon, 
der  nach  der  Auslösung  aus  seiner  Gefangenschaft  (s.  oben  S.  160  A.  3)  la 
Ludwig  übergetreten  war  (GoUut-DuTemoy  1385  A.  3.  VgL  Commynes- 
Dupont  n,  190  A.  2)  und  um  eben  diese  Zeit  die  Übergabe  yon  Poligny  an 
letitem  yermittelte.  Ober  eine  Seitenlinie,  auf  die  sich  yieUeicht  Knebels 
Angabe  besieht,  s.  Anselme,  bist.  g6n6alogique,  Vm,  404. 

2)  Vaudrey. 

3)  Missiyenb.  XY,  270  steht  das  Goneept  eines  lateinischen  Briefes,  durch 
welchen  der  Rath  yon  Basel  aUf  Ansuchen  einer  Gesandtschaft  M^TifniliMn 
dem  Primen  yon  Oranien  und  den  übrigen  Burgundern,  die  sich  nach  Basel 
flüchten  und  ihre  Namen  nach  ihrer  Ankunft  schriftlich  angeben  würden, 
sicheres  Geleit  sur  Übersiedelung  und  cum  Aufenthalte  daselbst  giebt  gegen- 
über den  Ansprüchen  deutscher  Söldner  wegen  einer  noch  unbesahlten  Schuld. 
Das  Geleite  boU  dauern  bis  Martini  oder,  falls  es  früher  aufgekündet  würde, 
bis  14  Tage  nach  dieser  Aufkündung,  damit  sie  Zeit  h&tten,  sich  nach  einem 
andern ,  sicherem  Orte  su  begeben.  Die  Au|genonunenen  soUen  schwören, 
der  Stadt  Nutsen  zu  fördern  und  ihren  Schaden  lu  wenden,  sich  ohne  Schaden 
für  die  Stadt  und  deren  Angehörige  daselbst  au&uhalten,  gegen  niemand 
etwas  Bu  unternehmen  ohne  Wissen  und  Willen  des  Rathes  und  in  Streitfidlen 
iwischen  ihnen  und  den  Bürgern  yor  dem  Stadtgerichte  su  erscheinen.  Der 
Brief  ist  nicht  datiert,  der  Name  des  Peter  Rot  als  Bürgermeisters  an  der 
Spitie  weist  aber  auf  die  Zeit  yor  dem  30.  Juni,  an  welchem  nach  Öffiiungsb. 
vi,  21  der  neue  Rath  sein  Amt  antrat  Auf  dem  Tage  lu  Bern  (Juni  24) 
meldete  Heinrich  Zeigler,  der  Bote  Basels,  dass  dieses  einigen  Burgundern 
gegen  Zusage  ruhigen  und  friedlichen  Verhaltens  den  Aufenthalt  bewilligt 
habe.  Die  Tagsatzung  hatte  nichts  dagegen  einzuwenden.  Eidg.  AbscL  m, 
1,  S.  42  p. 

4)  Die  Gemahlinn  des  Philipp  yon  Fontenoy,  des  Sohnes  Johanns  von 
Montaigu  aus  dem  Hause  Neuenburg  in  Burgund.  Gbllut-Duyemoj  1311 
A  2.  Eidg.  Absch.  HI,  1,  S.  40  a.  Die  Angabe  des  P.  Anselme  (YIU,  353), 
Philipp  sei  unyerheirathet  gestorben,  ist  somit  zu  berichtigen. 


1479.  265 

in  eadem  dieta  fuerunt  eciam  ambasiatores  et  nuncii  regis 
Fiande  Ludowici.  extanc  BeTuenses  una  com  suis  confederatiB 
dixeranty  se  dudum  fiiisse  inter  se  deliberatos  atque  conclu- 
dsse,  ut  q^ocumque  modo  et  eventu  dominus  rex  Francie  fines 

sdominoram  inferiorum  saonim  confederatorum  molestaturus 
intrarety  ipsi  cum  tota  sua  potencia  eis  in  auxilium  venire 
disposuisscnt,  eciam  si  moniti  non  fuissent.  sie  eciam,  quia 
dignum  esset,  exnunc  quocumque  tempore,  quod  deus  avertat, 
dominus  rex  Francie  intraret  aut  se  ad  aliquod  opidum  Tel 

ttcastrum  poneret,  facere  vellent,  non  obstante  intelligencia, 
qoam  ipsi  cum  domino  rege  Francie  haberent  et  cum  nuncii 
aTe  ambasiatores  domini  regis  audissent,  responderunt,  quod 
crigtianiiwimus  ipsorum  dominus  rex  Francie  Ludowicus  eos 
miaisset  ad  illam   dietam  ad  tractandum   cum   eis   pacem  et 

uomnem  amidciam  cum  eis  contrahendum;  propterea  non  esse 
sae  Toluntatis,  offendere  suum  nepotem,  videlicet  illustrissimum 
dominum  Sigismundum  ducem  Austrie  neque  illustrissimos 
dominos  de  liga  magna  superioris  Almanie  neque  dominos  de 
liga,   atque  non  Teile  aut  quomodolibet  intencionis  sue  esse 

sintrare  Sontgaudium  aut  fines  illius  lige,  et  post  multa  fuit 
conclusum,  ut  cum  ambasiata  ipsius  domini  regis  mitterentur 
eciam  nuncii  de  liga  ad  regem,  prout  eciam  deputati  erant 
de  Argentina  et  aliis  confederatis  cum  dictis  ambasiatoribus 
ad  r^em,  ut  assecuracionem  sub  suo  sigillo  apportent  i).    et 

snichilominus  omnes  et  singuli  confederati  fecerunt  proTisionem 

de  Omnibus  ad  bellum  pertinentibus,  ut  quocumque  tempore 

disponeret  intrare  fines*  nostros,  extunc  undique  couTenirent 

et  eum  ut  alterum  Karolum  Burgundie  ducem  expedirent. 

Interim  dominus  Maximilianus  cepit  ciTitatem  Arras  et 

»Cameracum  et  castra  circumcirca  situata  et  occidit  ex  Franci- 
genis,  ut  fertur,  tria  milia^). 

1)  S.  den  Abschied  des  Tages  lu  Bern,  Eidg.  Abseh.  m,  1,  S.  40  ff., 
umentUeh  8.  40  d  und  42 1  Von  einer  GeBandtechaft  an  den  König  ist  nicht 
die  Bede,  sondern  Ton  einer  sohriftliehen  Abmahnung  der  Tagsatzung  und 
^eB  amresenden  französisehen  Gesandten  an  die  königlichen  Haupüeute. 
V4.  a.  a.  O.  S.  41  g.  42  o.  Bemer  latein.  lüssivenb.  B,  BL  250  nach  Bodt  II, 
5U  A.  17. 

2)  S.  oben  8.  249  A.  1.  Die  Reichsstadt  Cambray,  die  Ludwig  Yoriges 
Jüa  nach  Abschluss  des  WaffenstilUtandes  ger&umt  hatte  (Molinet  n,  154  f.), 
war  den  28.  April  1479  Ton  den  Burgundern  besetst  worden  (ebenda  188),  die 
däfln  im  Liaufe  der  nächsten  Wochen  noch  einige  weitere  Pl&tse  in  der  Um- 
ftgend  einnahmen.  Von  einer  Wiedereroherung  der  Stadt  Arras  (oben  S.  250, 
9}  durch  Maximilian  ist  keine  Rede,  ebensowenig  Ton  einer  Niederlage,  die 
er  den  Fransosen  beigebracht,  da  er  erst  am  25.  Juli  von  St  Omer  ausrückte. 
Am  7.  August  erfolgte  dann  die  Schlacht  von  Guinegate. 


266  1479. 

[228^]  Inter  Venetos  et  Machmetam  Magnnm  Thurcnm  &cta 
sunt  condicta,  siciit  articulatim  hiac  infra  Theuthanice  sub- 
scripta  sunt^). 

Vermerkt  den  tnA,  d&t  iwischen  des  Tnrkischen  keysen 
und  den  Venediger  beschehen  ist  z&  Constantinopel  an  sant 
Jm.  25  Paulus  bekerung  tag  im  79.  jor^),  ein  ewiger  frid. 

Item  s&  dem  ^sten  gebend  die  Venediger  dem  Türki- 
schem kejser  die  statt  Scrudren'),  darnach  Priesa  die  Magna 
in  Macta^),  und  ist  verspertz  land  mit  eim  gepirg,  dorinn  ligent 
vier  stett,  und  ist  ein  port  des  mersz. 

Item  mer  gebend  sy  dem  Türkischen  keyser  Salamena^)) 
und  ist  ein  insel,  und  ist  ein  port  des  meis  mit  sampt  einer 
grossen  stat  dorinn  gelegen. 

Item  Htt  gebend  die  Venediger  dem  Turüsckm  kayier 
kunderttusent  guldin  für  einen  Venediger,  der  hatt  zft  Cod- 
stantiBopd  ein  Taai  mit  kMfmanschatz  geladen,  der  ist  domit 
entrannem*). 

Item  me  geben  «nd  mAgend  die  Yenediger  allen  iren  \nxh 
del  und  gewerk  in  allen  Türkischen  landen  tiiben  «ad  doch 
doTon  man  mad  lol  ine  ander  h&te  besalen'). 

Item  me  haben  sieh  die  Venediger  gegend  dem  TanUniM 

2.  kininft».       7.  Tenfigtr.       12.  ut  feUt.  j 

1)  Über  cBesen  Frieden  siehe  Kavagero ,  Storia  Venesiana  bei  Muratori, 
Seript  XXm,  1169  f.  Marin  Sanuto,  Vite  de*  ducM  di  Veneria  ebenda  XXII, 
1210.  Hanuner,  Oeseh.  des  osmaii.  Reiefaeill,  168.  Leo,  Oesshielitfl  toi 
Italien  HI,  183.  Zinkeisea,  Qesdi.  des  osmaa.  Beiehes  11,  4321  BomaiuB, 
Storia  doeiunentata  di  Veneria  IV  (Venesia  1855),  382. 

2)  Navagero  nennt  als  Tag  des  Absehlusses  den  26.  Januar,  während  Ro- 
manin naeh  den  Commemoriidi  des  yenezianisohen  Arohivs,  wie  Xnebel,  den 
25.  angxebt  S)  SeutarL 

4)  Brasso  (Bneoao)  di  Mains  in  Mona,  dieTaygetoshalbinad  ia  Lakoiiicn. 

5)  Stalimene  (Lemnofl).  Sanuto:  Primo,  ehe  gli  aia  dato  Seutari ,  Stau- 
mene  e  il  Brazso  dii  Maina.  Die  Abtretung  dieser  drei  Besitiungen  war  eines 
der  letzten  Zugestladnisse,  au  denen  rieh  die  Venesianer  «ntsehlwien.  Ho- 


6)  NaTagero:  Che  fm'  1  termine  d'anni  dne  la  rignoria  dar  dehba  ri  sig^ 
nor  Taroo  dueati  106600  a  conto  de'  ducati  150000  del  defaito  degli  aUnmi  di 
ser  Bartolommeo  Zorri  e  aer  Qirolamo  Mieheü,  i  quali  dopo  11  rompere  deÜA 
guerra  fuggirono  da  Costantinopoli.  Sanuto:  Seoondo,  ducati  100000  pel 
debito  di  ser  Baitolomeo  Giorgi  dell'  Appalto  ovrero  darg^  la  eoa  persona 
neUe  manL 

7)  Die  Venesianer  erhielten  Zoüfreihrit  für  ihre  Waaren  im  gaosea  Ge- 
biete des  Suhans,  woiSr  rie  jährlich  10000  Dueaten  au  lahl»  hatten.  Der 
Text  diesce  Abaataes  bei  Knebd  ist  yerderbt ;  man  erwartet  naeh  geben  die 
dem  fdlgeadeu  Zngsstiadnisa  entapreehende  Lristung  der  Vcaesiaaer  trige- 
fOhit  au  finden,  die  dann  aiber  ohne  Zueammenhaag  irit  demaeUMB  8.  367, 5 
angegeben  wird.    Statt  »nnaii  und«  ist  TieHeioht  »nieman«  su  lesen. 


1479.  267 

byfer  Terbunden,  alle  jor  6  galeyen  mit  kAffmanschata  gen 
Constantinopel  sCk  ecfaicken,  und  als  oft  sy  das  nit  tiind,  so 
ioDend  sy  dem  TurkUchen  keyser  für  ein  galey  10  tusent 
gnUin^). 

^  Och  sollen  sy  dem  Türkischen  keyser  alle  jor  geben  10 
tosent  gnldin^,  und  was  sy  im  alle  jor  hinüber  geben,  ist  nit 
wiflentUch. 

Item  den  Yenedipem  ist  von  dem  Turkisehen  keyser  zu- 
geben, dasi  sy  sü  Ccmstantinopel  iren  eygnen  richter^)  haben 
imdgeii;  der  aber  ir  lüt  z&  gebieten  sol  haben,  die  do  handel 
piuchen. 

Item  ftch  haben  sich  die  Yenediffer  gegen  dem  Türken 
verbunden  mfiesen,  wider  sy  niemer  s&  tim  noch  wider  sy 
aieman  z&  helfen,  ouch  so  wärt  ein  ding  geredt,  weHchen  tefl 
iwirt  not  Mkn,  so  sol  ein  tefl  dem  andren  tefl  bystand  tfin.  es 
k  aber  noch  nit  offenbar,  man  [22»]  weist  es  Ach  nit  fär  wor. 
doch  80  wirt  es  Ton  den  namhaftigen  geseit^).  Ach  ist  man 
in  Türkischen  heysers  marschalks  alle  tag  gen  Venedy  ¥rarten^). 

Diss  ist  des  Turküehem  keisers  tytel. 

i     UadametoB  Ton  gottes  gnoden  des  riehen  gettes  ein  rechter 

erbgnmdkAng  und  ein  abnemer  kung  Alexander  und  hertiog 

von  Tioya,  soldan  Ton  Babflon,  kung  von  Türken  und  Tusien, 

^a  Delikoii,  von  Barbarian,  von  Delpharien,  von  Kolien,  von 

Sophoron  und  Ton  IliA  und  küngstabel  Ton  Delphin  von  Jo- 

iprekein  und  Lumust,  Ton  Arphe  und  ein  marsehalk  des  grossen 

luds  Heiden  und  Juden  bisz  zd  dem  irdischem  paradyss,  ein 

Wag  aller  kungen,    ein  fürst  aller   fursten,    ein  herre  aller 

benen,  die  sieh  kung,  fursten  oder  herren  schriben  sü  land 

^  tb,  waseer,  der  hell  und  des  hymmels  beschirmer  und  Ach 

ider  hochscherer  Aber  alle  Heydesche  herren  von  der  sunnen 

^^%aiig  byss  A  der  sunnen  nideigang,  ein  herre  des  hymmels 

Qnd  des  wassers,  von  dem  grflnen  bAm  bisz  uff  den  dürren, 

«ad  ein  lehenherre  des,  den  man  nempt  Cristus,  wann  er  hatt 

von  ms  se  lehen  den  hymmel  und  die  hell,  sunn  und  mon, 

*  «ad  ein  rechter  erbgrundlehenherre  des  grossen  pfaffen,  der 

aeb  sehribt  babst,  wann  er  hatt  von  ims  le  lehen  die  aptye 

<ies  Rimischen  tempels  und  Ttalia  und  alle  die  küngrich,  die 

Äeb  Cristen  schriben,  die  uns  alle  undertenig  mflssen  werden 

1}  Eke  derartige  Bedingung  finde  ich  sonst  niigends  sulgsftkhrt 
2<  Siebe  8. 266  A.  7.  3)  Bülo.         4)  S.  oben  8.  236,  17  f.  240  A.  i. 

^egen  U8,  28.         5)  8.  oben  8. 23A,  23.  240,  6  ff. 


268  i*''^- 

oder  wir  wellen  sy  alle  zft  nicht  machen,  so  merck,  Maximi 
liany,  der  sich  nu  schribt  hertzog  zu  Burgund,  daaz  wir  dj 
enbietend  unsem  grundichen  zom,  wann  wir  wol  yerstandq 
haben,  dasz  du  gegen  uns  machteklich,  frevellich  und  frSlici 
wilt  striten  und  du  dich  mit  kriegen  gegen  uns  bereitest,  i 
wisse  dich  donoch  z&  richten,  dasz  wir  dich  wellen  g&chen  d 
macht  in  allen  unsem  landen,  der  du  dich  ein  herre  schribd 
und  wellend  alle  land  mit  andern  landen  zu  nicht  mache 
wir  gedenckend  dir  och  solich  gnod  nit  zft  bewisen  noch  | 
t&nd  als  dir  bewiset  hat  unser  herre  und  vatter.  [229^]  geb< 
in  unser  statt  Constantinopel,  die  von  uns  mit  macht  kurtzli 
gewonnen  ist,  gegenwürtig  hundert  kung  und  zweytusent  ko 
herren,  die  uns  allesamen  gehorsam  und  unde^tenig  sind, 
dem  jor  yon  anfang  der  weit  6  tusent  6  hundert  und  44  ]( 
in  dem  jor  unser  gepurt  26,  in  dem  jor  der  gepurt  dines  got£ 
Cristus  von  Nazar^th  Josephs  sun  von  David  des  geschlech^ 
oder  sun  von  Josse  1479. 

Ulis  diebus,  cum  illustrissimus  et  cristianissimos  prince 
Sigismundus  dux  Austrie  undiquaque  inpungnaretur  a  Thur 
et  scripsisset  pro  defensione  omnibus  principibus  Cristianita 
pro  adjutorio,  et  non  esset  qui  auziliaretur,  fecit  treugafi  cv 
Thurco,  et  sie  delatus  est  ab  eo  et  transtulit  se  ad  Lombard« 
et  est  fama,  quod  ipse  se  yelit  transferre  ad  papam.  am 
eciam,  quod  domini  Johannite  in  Bodis  insula  eciam  secv 
fecerint  treugas  ^). 

Dicitur  et  Yulgatur,  quod  dominus  Mazimilianus  d 
Austrie  et  Burgundie  vi  obtinuerit  civitatem  Arras  et  ciyita 
Cameracensem  et  alia  castra  circumquaque  et  de  gente  ri 
Francie  occiderit  60000  virorum,  et  ipse  sustinuerit  strage 
qua  permotus  rex  dicitur  se  volle  de  illis  superioribus  trai 
ferro  ad  inferiores,  et  utinam  faceret  et  nunquam  apud  i 
compareret'''). 

Eodem  tempore  dominus  rex  Francie  recepit  in  sw 
tuicionem  opidum  Riimelsperg  et  castrum  Vakeney,  que  su 
duo  claustra  domini  Beyneri  ducis  Lothoringie^),  et  timeti 
quia  ille  Reynerus  est  contabularis^)  regis  Francie,  quod  h 
f(0cerit  et  permiserit  in  fraudem  et  incomodum  illius  patiie 

87.  faoerit. 

t)  Hammer,  Oesoh  des  osman.  Beichea  11,  169. 

2)  S.  oben  S.  265  A  1. 

3)  Bemiremont  liegt  in  Lothringen ,  Faucogney  in  der  Orafsehaft  Bi 
gund.   Über  die  Einnahme  des  letitem  TgL  GoUut-DuYemoy  1368. 

4)  Vgl  S.  145,  3. 


1479.  269 

Eodem  tempore  dominus  Oswaldus  de  Tieratein  evacuaTit 
castra  sua  in  Tierstein  et  Pfeffingen,  yendidit  eciam  ligna,  que 
ibidem  haboit  desiccata;  quid  pretendat  nescitur,  et  transtulit 
onmia  sua  bona  ad  alienos,  et  que  non  potuit  transfeire,  yen- 
)didit^j.  et  tünent  Basilien«^«,  quod  ex  quo  ipse  sit  marescalcus 
domini  ducis  Lothoringie,  quod  ipse  aliquo  dierum  se  iterum 
opponat  BasilienW^,  sicut  alias  pluries  fecit. 

[230]  IRamlienses  suis  ciyibus  et  subditis  magna  onera  ex- 

dmonum  et  stüxarum  imposuerunt,  quia  magnas  expensas  fe- 

Mcenmt  et  mag^a  onera  eciam  sustinuerunt  in  transactis  gwerris, 

que  usqne  ad  diem  dominicam,  que  fuit  dies  sancti  Ubici,  du- Jnii  4 

riTenint^).     et  quia  eodem  die  juxta  cursum  anni  ciyes  debe- 

baut  consulibus  jurare   obedienciam  facere,    fuit   inter   ciyes 

^ta  discordia,   non  yolentes  juramentum   prestare   id  quod 

ttconsules  dictarunt,  et  presertim  in  illo  puncto,  yidelicet  quod 

quidquid    eis    oneris   imponerent,  subire   et   portare   deberent, 

äüegantes,  quod  in  omnibus  grayarentur,  et  quanto  plus,  tanto 

minos  in  eraxio  esset,  sed  accrescerent  in  diyicüs  officiales  et 

presertim  maxister  zunftarum  Heinricus  fiieher,  qui  ante  mo- 

t»dica  tempora  nudus  et  pauper  Basileam  de  opido  Sultz  yenisset 

I  et  jam  comparasset   sibi   unam   preciosam  curiam  in  monte 

Sancti  Petri  et  ex  alio  quinquaginta  üorenoa  annuos  pro  mille 

torems  a  consiüibus  BeLBiliensilnis  comparasset  3)  et  alias  teneret 

magnum  stattun.    sie  eciam  et  alii  ofßciales  facerent,  qui  om- 

jiiies  ditaxentur,   et  communitas  depauperaretur.    audientes  bec 

eoQsules   fecerunt  de   necessitate  yirtutem',    dimiserunt  illam 

11.  doBinieiuft. 

1)  Ben  9.  Noy.  1479  yerkündet  Kaiser  Friedriob  allen  Beichsangehörigen, 
dan  er  den  Gebrüdern  Oswald  und  Wühelm  von  Thierstem  das  serbroehene 
Schk»s  »Hobenkünigsperg«  mit  seinen  ZugehOrungen  su  Lehen  gegeben  und 
rieder  sn  bauen  erlaubt  habe,  «nach  lautt  unnsers  keyserlichen  lehenbriefs 
daraber  aussgangen«,  dass  sie  auch,  wie  er  yemehme,  dasselbe  eingenommen 
and  XU  bauen  angefangen  h&tten ;  er  gebietet,  sie  bei  dieser  Verleihung  und 
ia  Atuäbung  der  daraus  fliessenden  Rechte  schirmen  lu  helfen.  Pergament- 
ori  mit  au^edrüektem  Siegel  im  Staatsarchiv  Basel,  Thiersteiner  Urkunden 
101.  Damals  war  also  der  grossartige  Neubau  der  Hohenkönigsburg  unter- 
Sfimmen  worden ,  dessen  TrOmmer  heute  unsre  Bewunderung  erregen.  YgL 
F.X.£nnB,  Kunst  und  Alterthum  im  Unter-Elsass  (K.  und  A.  in  Elsass- 
LoÜamgenT;,  Strassb.  1876,  S.  lOSflF. 

2]  £g  wurden  immer  noch  die  ausserordentlichen  Steuern,  die  im  Septem- 
ber 1475  besehlossen  y^orden  waren  (Band  11,  288,  23  ff.  289,  19  ff.),  fortbeso- 
«n  Scbönbcrg,  FinaöÄVorhÄltnisse  501). 

3|  Es  war  dies  datnals  in  Basel  der  regelmfissige  Zinsfuss  bei  Benten- 
liofen.  W.  Arnold,  *^^^  Geschichte  des  Eigentums  in  den  deutschen  St&dten 
Uad  1861),  239. 


270  1479. 

clauflulam  et  remisenmt  onera  plura,  et  sie  fderant  Concor- 
dati  1). 

jiüii  Die  saacti  Ulrici  mane  bora  prima  incepit  eclipsari  luna, 
et  duiaTit  per  tres  fere  horas. 

jnii  4  Eadem  dominus  Budolfus  marchio  BAtelleam  cepit  . .  .^)i 
de  Baldeck  propter  fbrefactum,  quod  pridem  ipse  et  sui  servi 
commiserunt  in  Bintzen^),  ubi  ipse  voluit  demoliri  et  Tastare 
segetes  et  snpponere  uxores  rusticorum  et  cum  rusticis  nuti- 
cos  actus  facere,  ex  qua  re  fuerunt  tres  interfecti  et  plures 
Yubierati  de  suis.  u 

Jvü4  Eadem  die  fuit  festum  dedicacionis  in  Oberwik,  ubi 
multi  rustici  undequaque  conyenerunt.  et  cum  inebriarentur, 
insuirexerunt  quidam  nequam  de  Leymen^),  et  interfecti  (ve- 
nmt  quinque  yiri  et  aliqui  ex  aliis  rulnerati,  et  Johanni  Eor- 
man  camifici  de  Basilea  fuit  abecisum  brachium  dextrum.       ^^ 

Jnii  6  Feria  secunda  post  übici  .  .  .  princeps  Arangie  invitaTit 
dominos  de  capitulo  Busiliensi  et  dominos  de  oonsulata  ad 
prandium^)  et  fecit  notabile  conviyium  et  jurayit  civitati  tain- 
quam  incola  et  quod  inteiim  quod  in  Basilea  esset*)  nullum  in 

5. 16.  Fftr  den  Manien  iet  aine  Lfleke  geUaeen. 

1)  Barch  RathserkanntniM  Tom  18.  August  worden  die  Mtt&re  margl3a& 
und  das  «froiiTattengeltt  (s.  Band  11,  268  A.  4)  ermftsiigt  OA&ungsb.  VI,  U 
Sehiönberg  a.  a.  O. 

2)  Wohl  JohanneoBu   S.  223, 1  ff.  und  die  NaahtrAge  su  dieser  Stelle. 

3)  Etwa  Bwei  Stunden  nördlich  yon  Basel. 

4)  Oberwil  und  Leimen  liegen  beide  im  Birsigthal  (Leimenthal)  fOdlich 
Ton  Basel,  ersteres  war  bischöflich,  letsteres  österreichisch. 

5)  Im  Laufe  des  Juni,  als  man  die  Ankunft  des  Prinsen  erwartete,  hatten 
die  Dreisehn  den  Auftrag  erhalten,  su  benithen,  »wm  man  dem  printi  toh 
Orensehe  sohenckea  wolle.«   Öffinmgsb.  VI,  20. 

0)  Vgl.  S.  2^4  A.  3.  Auf  dem  Tage  su  Lueem  Tom  12.  JuH  beklagte  sidi 
der  franaösisefae  Bote,  dass  der  Prins  Ton  Oranien  und  die  Burgunder  lu  Basel 
eine  Macht  gegen  den  König  sammelten.  Es  wurde  eine  eidgenössische  Bot^ 
sekaft  naeh  Basel  beschlossen ,  welche  darauf  dringen  sollte ,  dass  alles  wet- 
mieden  werde,  was  den  König  reisen  könnte.  Gegen  ungereefate  Angiüe 
würden  die  EÜgenossen  der  Yereinung  beistdm.  Eidg.  Abseh.  XU,  1,  43  a. 
Am  21.  Juli  ersdden  Altsohultheiss  Hans  Per  Ton  Luoem  als  Oessndter  in 
Basel  «nd  Tags  darauf  theilte  der  Ratii  von  Basel  den  übrigen  Gliedern  der 
Yereinung  den  Inhalt  seiner  Botschaft  mit  Am  23.  Juli  traf  dann  noch  em 
Schreiben  Ludwigs  Yom  16.  in  Basel  ein,  welches  der  Ratii  am  24.  beantwoitete. 
Er  rechtfertigt  sich  über  die  Aufnahme  der  Burgunder,  die  das  ihnen  aufe^ 
legte  Versprechen,  w&hrend  ihres  Aufenthaltes  gegen  niemand  etwas  su  mnter- 
nehmen,  bisher  gehalten  h&tten  und  noeh  hielten,  er  sei  übrigens  geneigt 
(sumus  indinati),  su  grösserer  Beruhigung  des  Königs  das  ihnen  gegebene 
Geleite  auf sukünden.  In  wie  weit  eine  solche  Aufkündung  erfolgte,  erfiüiren 
wir  nicht    Am  16.  August  meldete  der  Prins  von  Oranien  aus  Ensisheim  {ex 


1479. 


271 


ciTitate  BafiilienM  conduceret  soldatum,    eciam   si   extraneus 

easet 

Eogsem)  dem  Batfae  den  Sieg  yon  Guinegate :  quod  Yobis  tanquam  amieis 
lidditer  affinno  atque  rogo,  ut  hoc  ipsum  beniyolis  suis  [Maximiliani]  huma- 
niinme  renanciatis  et  praesertim  dominis  superioribus  confoederatis.    Ochs 
IV,  365  Anm.  £idg.  AbscL  m,  1,  S.  46  e.    Aon  17.  verwandte  sich  der  Rath 
m  Baäel  auf  Bitten  der  »printzin  von  Orange«  bei  Solothum  um  Aufhebung 
tioes  AnesU  auf  dort  befindliches  Eigenthum  derselben.    Missivenb.  XV, 
%1  Auf  dem  Tage  zu  Lucem  am  24.  Aug.  theilte  Basel  zugleich  mit  jener 
Siegelbotschaft  des  Prinzen  ein  Schreiben  des  Königs  mit,  in  welchem  er  sich 
erbietet,  jenen  zu  begnadigen,  wenn  er  sich  ihm  ergebe,  und  wünscht  der  Eid- 
Bossen  Bath  in  dieser  Sache.  Eidg.  Absch.  a.  a.  O.  d. 


Beilagen. 


18 


III 


I. 

Die  Bescilreibung  der  Burgunderkriege  durch 
den  Basler   Stadtschreiber  Niclaus  Rüsch. 


lieber   die   Kftznpfe  in  Hochburgund   und  der  Waadt  von  der 
f  Schlacht  bei   H^ricourt  an  bis  zum  Siege   bei  Miurten  besitzen  wir 
dnige  iateresaante  Berichte,    welche   der  Rath  von  Basel  im  Laufe 
des  Jahres    1476    an  Lübeck  und  Erfurt  sandte. 

Nacb  der  Seblacht  bei  Qrandson  schickte  der  Rath  von  Lübeck 
einen  'Boten  nach  Basel,    um  sich  zu   erkundigen,    ob   in    der  er- 
*>  beuteten  herzoglichen  Kanzlei  Briefe  sich  vorgefunden  hätten,  welche 
für  Ltflbeck  von  Nachtheil  sein  könnten,  und  in  diesem  FaUe  deren 
Heransgabe  ku  erwirken ;  zugleich  erbat  derselbe  sich  nebst  der  Ver- 
sicherang   seiner  Glückwünsche  des   erfochtenen   Sieges  wegen   ge- 
nauere Mittheilung  der  wichtigen  Ereignisse.     Der  Rath  von  Basel 
-^  antw^ortete  am  25.  Mai,    dass   sich   solche  Briefe  nicht  vorfänden; 
dem  Wnnsche  um  Auskunft  über  die  bisherigen  Begebenheiten  ent- 
sprach er,  indem  er  mit  dem  Schreiben  einen  vom  damaligen  Stadt- 
flcdireiber  Niclaus  Rüsch  verfassten  ausführlichen  Bericht  schickte. 
Es  wird  hier  wohl  am  Platze  sein,  über  die  Lebensverhältnisse 
3fi>  des    Niclaus   Rüsch  einige  Bemerkungen  beizufügen ;  leider  können 
wir    kein   vollständiges    Bild  von   dem  Leben    und   Wirken    dieses 
vierdienten    Mannes   entwerfen,    da  die   uns  überlieferten   Angaben 
nicht  reichhaltig  sind. 

Wann  Rüsch  geboren  worden  ist,  und  wo  er  seine  Jugendzeit  ver- 

^  lebt  hat,   ist  ungewiss.     Die  erste  sichere  Nachricht  stammt  aus  dem 

Jahre   1459,  wo  wir  ihn  als  Stadtschreiber  von  Mülhausen  kennen 

lernen.      Bs   ist  wahrscheinlich,    dass  Rüsch   bis   zu   seiner  lieber- 

siedelang  in  letztere  Stadt  sich  in  Basel  aufgehalten  hat.    In  einem 

Briefe  des  Pfalzgrafen  Friedrich  vom  21.  Juni  1459  wird  er  Nico- 

^  laus  Roisch  von  Basel  genannt^];    femer   sagt  Wurstisen  in   seiner 

Beschreibung    des    Münsters:    »das    h&uszlin  ....  Obern  Hohen- 

hxiTg  geheissen  ist  1459  Niclausen  Rüsch   Stattschreibers  zu  Müll- 

I)  Mossmann,  Cartukire  de  Mulhouse  II,  Nr.  820. 

18» 


276  Beilagen. 

hausen  gwesenc.  Im  Jahre  1431  hatte  dieses  Haus  sammt  der 
anstossenden,  Niederhohenburg  ^)  genannten  Liegenschaft  die  Wittwe 
Petermann  Sevogels,  Margaretha  geb.  Marschalk,  für  sich  und  ihren 
Grosssohn  Henman  SeTogel  von  dem  St.  Leonhardstift  um  300  fl. 
gekauft^).  Aus  der  kurzen  Angabe  Wurstisens  scheint  heryorzu- 
gehen,  dass  Rüsch  sich  das  Haus  Oberhohenburg  späterhin  käuf- 
lich erworben;  bis  wann  er  aber  hier  gewohnt  hat,  ist  nicht  zu 
ermitteln. 

Soviel  ist  sicher,  dass  in  die  Jahre  1457 — 1459  seine  Er- 
nennung zum  Stadtschreiber  von  Mülhausen  fällt;  bis  zum  Jahr 
1457  treffen  wir  nämlich  als  Stadtschreiber  Andreas  Schad,  von 
Mai  1459  an  Nidaus  Rüsch.  Wo  dieser  anfänglich  Bürgerrecht 
besessen,  habe  ich  nicht  finden  können.  In  einem  Brief  vom  7 .  Mai 
1459  nennt  er  sich  selbst  Bürger  von  Mülhausen  3] .  Wenn  er  als 
Fremder  sein  Amt  angetreten  hat,  so  ist  es  sehr  wahrscheinlich, 
dass  ihm  das  Bürgerrecht  verliehen  wurde.  Auch  in  Basel  kam  es 
vor,  dass  man  Auswärtige  als  Schreiber  anstellte  und  denselben 
nachher  das  Bürgerrecht  schenkte,  wie  z.  B.  1509  dem  Rathschreiber 
Caspar  Schaller,  1515  dem  von  Schaffhausen  gebürtigen  Gerichts- 
schreiber*) . 

Neben  seiner  Thätigkeit  als  Stadtschreiber  wurde  Rüach  vom 
Rathe  in  anderen  wichtigen  Angelegenheiten  verwendet.  In  das 
Jahr  1459  fallen  seine  mehrfachen  Reisen  zu  den  westfälischen 
Gerichten.  Der  Grund  dieser  Abordnungen  war  folgender:  Zwei 
angesehene  Familien,  Namens  Wagner  und  Reibeisen,  die  1457 
von  Mülhausen  weggezogen  waren  und  dann  ihr  Büxgerrecht  aufge- 
sagt hatten,  machten  ihre  Klagen  gegen  diese  Stadt  vor  den  Frei- 
stühlen des  Hermann  Hackenberg  zu  Volmarstein  und  des  Johann 
Hackenberg  zu  Neustadt  anhängt  <^j.  Rüsch  hatte  nun  vor  diesen 
Gerichten  die  Sache  Mülhausens  zu  vertreten.  Anfangs  Mai  treffen 
wir  ihn  mit  Heinrich  Velling  in  Gummersbach,  wo  sich  beide  ver- 
pflichten mussten,  sich  dem  Johann  Hackenberg  zu  stellen  im  Falle, 
dass  Mülhausen  das  Strafgeld  von  80  fl.  nicht  bis  11.  Nov.  ein- 
bezahlen würdet).  Mitte  Jidi  erschien  Rüsch  mit  Wemlin  Scherrer 
vor  dem  Gericht  des  Hermann  Hackenberg  ^j ;  am  3.  Sept.  1459 
erhielt  Rüsch  ausgedehnte  Vollmacht  für  die  Verhandlungen  vor 
dem  freien   Stuhl  des   Joh.  Hackenberg   am   Thore  zu  Neustadt^). 

1)  Oberhohenburg  ist  das  noch  stehende  Haus  MOnsterberg  13;  Nie- 
derhohenburg ein  Theil  des  jetiigen  Lichtenfelserhofes  Münsterberg  11. 

2)  Wurstisen,  Beschr.  d.  Münsters.  Analecta  Urstisii  S.  511  (ex  in- 
strumentis  sununi  templi).  Vischer-Merian  (Henman  Sevogel  S.  29),  der 
die  letBtgenannte  QueÜe  ebenfalls  benützte,  giebt  als  Kaufpreis  irrUiüm- 
Ücher  Weise  200  fl.  an. 

3)  Cart  de  Mulh.  U,  Nr.  817. 

4)  Ochs,  Gesch.  von  Basel  V,  415. 

5)  Heinrich-Petri,  Gesch.  von  Mülhausen  S.  134. 

6)  Cart.  de  Mulh.  U,  Nr.  816.  817. 

7)  Cart.  de  Mulh.  H,  Nr.  824.  8)  A  a.  O.  Nr.  828. 


I.    Nielaus  Küaeh,  Burganderkriege.  277 

• 
Der  Streit  mit  der  Familie  der  Wagner  dauerte  noch  einige  Jahre; 

jedoch   iwurde  Mülhausen   nicht  mehr  dutch  die   fremden  Gerichte 

beiSstigty    nachdem  1460  das  Hofgericht  zu  Rottweil  die  Freistühle 

geächtet^},   und  der  Kaiser  die  Sprüche   der  Freigrafen  für   nichtig 

seiUftrt  katte^).  1465  wurde  endlich  der  Streit  bereinigt,  und  die 
Wagner  kamen  wieder  in  ihre  Vaterstadt  3).  Zu  den  wegen  Bei- 
legung der  Zwistigkeiten  zwischen  Mülhausen  und  dem  Osterreichi- 
äd^en  Adel  des  Sundgaus  im  Jahre  1468  geführten  Verhandlungen 
wurde   Rüseh  Terschiedene  Male   als  Bote    nach   Basel,   Bern   und 

tiSolothum  gesandt.  Diese  Missionen  waren  nicht  ohne  Gefahr  für 
ihn:  mehrere  Male  musste  er  für  die  Sicherheit  seines  Lebens  be- 
soigt  sein.  Küsch  schrieb  von  Basel  aus,  wo  von  Ende  Merz  bis 
20.  April  die  Boten  Herzog  Sigmunds,  Berns,  Solothums  und  Mül- 
luusens    yersammelt    waren,    dass    er    und    sein    Begleiter   Conrad 

i'  Wackenatein  »in  grossen  sorgen  leben ,  nit  allein  in  der  herbeig, 
sonder  ufT  der  straszen,  die  wir  doch  wenig  bruchenc^).  Zweimal 
wurde  er  auf  offener  Strasse  angegriffen ;  das  erste  Mal  durch  Walther 
Ton  Hallwil,  der  ihn  unweit  yon  Mülhausen  Sonntag  vor  Kathedra 
Petii  (21.  Febr.)  anfiel,    sogar  verwundete   und  ihn   nebst   seinem 

91  Begleiter  gefangen  nach  Landser  führte^].  Das  zweite  Mal  wurde 
er  auf  seiner  Heimreise  von  Solothum  Anfangs  Mai  durch  Burkhart 
^n  Ramstein  bei  Seewen  angefallene^).  Die  Verhandlungen  führten 
zu  keiner  Verständigung,  die  Eidgenossen  zogen  mit  Heeresmacht 
ins  Sundgau  und  vor  Waldshut.     Am  27.  Aug.  1468  wurde  zwar 

sder  Waldahuter  Friede  geschlossen,  doch  dauerten  die  Reibereien 
zwischen  Mülhausen  und  den  Adeligen  fort ;  erst  auf  einem  auf  den 
IS.  Sept.  1469  nach  Basel  angesetzten  Tage,  wozu  von  Mülhausen 
der  Altbtligermeister  ViTemer  Dagsperger  und  Niclaus  Rüsch  abge- 
ordnet   wurden,    kam   durch  Vermittelung   des  Markgrafen   Rudolf 

%Ton  Hochberg  ein  Friede  zwischen  der  Stadt  und  ihren  Gegnern 
zu  Stande '') .  Trotz  diesem  Vergleiche  war  die  Lage  Mülhausens 
keine  gesicherte:  es  befand  sich  fortwährend  in  grossen  Geldver- 
legenheiten imd  seit  der  Verpfändung  des  Elsasses  an  Karl  von 
Bojgund  suchte  der  Landvogt  Peter  von  Hagenbach  zuerst  auf  güt- 

.i liebem  "Wege,  dann  aber  durch  Drohungen  Mülbausen,  das  doch 
Rächsstadt  war,  unter  seine  Botmässigkeit  zu  bringen.  Diesem 
Ansinnen  widersetzten  sich  die  Abgeordneten  Mülhausens,  Werner 
Dagsperger  und  Niclaus  Rüsch,  in  Ensisheim  am  4.  Dec.  1470; 
hierauf  sagte  ihnen  Hagenbach  das  Geleit  ab  und  erklärte,  dass  er 

^^die  Mülhanser    vor    den  Forderungen   ihrer   drangenden   Gläubiger 

1^  A.  a.  O.  Nr.  834. 

2}  A.  a.   O.  Nr.  835. 

3)  Heinrich^Petri  S.  137. 

4;  Cart.  de  Mulh.  m,  Nr.  1156. 

5)  A.  a.  O.  Nr.  1133.  1148. 

6j  A.  a.  O.  Nr.  1199. 

7)  Hdnrich-Petri  S.  176.    Cart.  de  Mulh.  UI,  Nr.  1409.  1410. 


278 

■ 

nicht  mehr  schützen  werde  ^).  Trotz  den  Bemühungen  der  Eidge- 
nossen verringerte  sich  die  Schuldenlast  nicht ;  mehrere  Male  miuste 
Hagenbach  gebeten  werden,  dass  er  einen  Aufschub  wegen  Bezah- 
lung der  Schulden  gewähre  2). 

Bis  Ende  Spätsommer  1474  blieb  Rüsch  in  seiner  SteUung  als 
Stadtschreiber  zu  Mülhausen;  da  aber  um  die  gleiche  Zeit  dieselbe 
Stelle  in  Basel  erledigt  war ,  meldete  er  sich  für  diese.  Unter  8 
Bewerbern  wurde  ihm  das  Amt  übertragen^) ;  im  Herbst  1474 
begann  er  seine  neue  Thätigkeit^).  Während  23  Jahren  hatte  er 
in  Basel  das  Stadtschreiberamt  inne,  im  Merz  1497  scheint  er  das- 
selbe abgegeben  zu  haben  ^).  Auf  Seite  44^  des  Oefinungsbuches 
Vn  treffen  wir  zum  letzten  Mal  seine  Hand  in  einer  Notiz  Ton 
Ende  October  1496;  aber  erst  Merz  1497  wird  als  Bote  »der  alt- 
stattschribera  genannt.  Den  Grund,  warum  er  seine  Entkssang 
genommen,  kennen  wir  nicht ;  vielleicht  hatte  er  damals  schon  An»- 
sieht,  zum  Oberstzunftmeister  gewählt  zu  werden.  Uebiigens  wollte 
er  schon  früher  einmal  sein  Amt  niederlegen,  im  Jahr  1484  be- 
warb er  sich  nämlich  um  das  Amt  eines  bischöflichen  Officiais, 
doch  ohne  Erfolgt).  Viermal  bekleidete  er  die  hohe  Stelle  eines 
Oberstzunftmeisters ,  nämlich  in  den  Jahren  1497/98,  1499/1500, 
1503/4,  1505/6;  warum  Rüsch  im  Jahre  1501/2  nicht  und  statt 
seiner  Friedrich  Hartmann  gewählt  wurde,  ist  nicht  bekannt. 
Bürgermeister  und  Oberstzunftmeister  sassen  gewöhnlich  in  dem 
Jahre,  das  auf  ihr  Amtsjahr  folgte,  im  neuen  Rathe.  So  erscheint 
auch  Rüsch  in  den  Verzeichnissen  des  neuen  Rathes  von  1498/99, 
1500/1,  1502/3,  1504/5,  und  zwar  als  Rathsherr  der  Zunft  zu 
Safran  (Krämer).  Im  Jahre  1501/2,  wo  er  das  Oberstzunftnoieister- 
amt  nicht  inne  hatte,  sass  er  im  alten  Rath.  Rüsch  kaufte  sich 
in  die  Safranzunft  ein,  wenige  Tage,  bevor  er  das  Obeistsiinft- 
meisteramt  antrat^).     In   welcher  Zunft  er  vorher   war,   habe  ich 


1)  Heinrich-Fetri  S.  181. 

2)  S.  die  Unterredung  Hagenbachs  mit  dem  Bürgermeister  und  dem 
Stadtflchreiber  von  Mülhausen  am  9.  Sent  1473  in  Basel,  wo  ein  Tag  bei 
Aj^ass  der  Gegenwart  des  Kaisers  gehalten  wurde.    Basler  Chr.  11,  S.  1<> 

3)  Oeffnungsb.  V,  122b;  Basler  Chr.  H,  110  A.  1. 

4)  Wann  Rüsch  sein  Amt  angetreten  hat,  können  wir  nicht  genau  be- 
stimmen. Die  erste  Notiz  Yon  seiner  Hand  mit  sicherem  Datum  ist  Tom 
22.  Oct  (sabatho  post  Luce,  Oeffnungsb.  V,  124^),  die  letzte  seines  Vor- 
gftxigers  im  Amte,  Gerhard  Meoking,  vom  25.  Oct  (uff  zinstag  ante  Symonis 
et  Jude,  Oeffnungsb.  V,  123b).  Hieraus  und  aus  dem  Umstände,  dass  auch 
noch  124b  und  125  zwischen  den  Aufzeichnungen  Büschs  einzelne  Notüen 
von  Meckings  Hand  stehn,  scheint  hervorzugehen,  dass  die  beiden  eine 
kurze  Zeit  neben  einander  arbeiteten. 

5}  lUe  dominus  Nicolaus  officio  prothonotarii  resignato  eleetus  fuit 
aliquociens  in  supremum  magistrum  zunfftarum  (Liber  benefaotorum  der  Kar- 
thause  (vgl.  Basl.  Chr.  I,  234)  210. 

6)  Oeffnungsb.  VI,  74b. 

7)  Uff  samstag  nach  Vitus  Modestus  [Juni  17]  im  97.  jore  hat  ha 
Nicklasz  Rusch  oberster  suftmeister  miner  heren  zuft  zum  Safren  koft  umb 


I.    Niclau8  ROBch,  Burgunderkriege.  279 

iiidit  ennitteln  können.  Als  Sechser,  d.  h.  unter  den  neuen 
&cbem  der  Safranzunft,  kommt  er  in  den  Jahren  1499/1500, 
15ÖJ.2,  1S03/4,  1505/6  Tor^). 

Auch  in  Basel  wurde  Rüsch  theils  in  seiner  Stellung  als  Stadt- 
scbiber,  theils  seiner  jedenfalls  bedeutenden  Ffthigkeiten  wegen 
toD  Käthe  öfters  zur  Erledigung  wichtiger  Geschäfte  gebraucht. 
Bei  der  Art  und  Weise  aber ,  wie  die  Notizen  in  den  Oeffnungs- 
Mm,  der  einzigen  Quelle,  die  Bezug  auf  diese  Thfttigkeit  Rüschs 
nimmt,  abgefasst  sind,  ist  es  nicht  gut  möglich,  dieselbe  in  ihren 
Eiczellieiten  zu  verfolgen;  als  sicher  dürfen  wir  jedoch  annehmen, 
da  er  in  dieser  far  Basel  ereignissreichen  Zeit  von  massgebendem 
Einilu8s  vd  die  Leitung  der  Geschäfte  gewesen  ist.  In  den  Jahren 
Ulo  und  1479  treffen  wir  ihn  im  Collegium  der  XTIT,  oder  ge- 
loer  gesagt  in  dem  aus  XHIer  Herren  bestellten  bald  grösseren, 
i bald  kleineren  Collegium,  welches  «in  den  kiiegsloyffen  gebruchtc 
vude,  also  spedell  Kriegsangelegenheiten  zu  berathen  hatte  2).  Spä- 
ter, zwischen  Merz  und  Juli  1497  wurde  er  einem  Collegium  von 
Kithsmitgliedeni  beigeordnet,  das  nach  dem  Beschlüsse  von  Freitag 
wKatthei  1495  (18.  Sept.]  die  Aufgabe  hatte  »den  houptem  in 
»Kiiwlren  oder  kriegsloiffen  behilffUch  zft  sine»).  Im  Jahre  1501/2 
«8  er  im  Collegium  der  IX*);  damit  ist  wohl  das  Collegium  ge- 
"«at,  das  am  2.  Merz  1497*)  errichtet  worden  war,  um  »der 
«utStatate,  darauf  Basels  Regiment  steht,  getreulich  zu  besieh- 
^  lind  ob  sie  darin  Mangel  und  Gebresten  finden ,  diess  zum 
jjlerbesten  zu  ordnen  und  zu  bessern«  <^).  Im  Jahre  1504/5  erscheint 
W  ebenfalls  m  einem  Collegium  von  9  MitgHedem ,  die  » ob 
^  in  disen  seltzamen  loufien  furfiel  .  .  in ,  solichen  zu  handlenc 
l*rfaet  waren  ^. 

>ieben  diesen  CoUegien  schied  der  Rath  aus  seiner  Mitte  noch 

Wer  aus,  welche,  wie  der  Ausdruck  damals  hiess  ^  als  Boten 

Jl'^agere  Geschäfte  zu   besorgen   hatten.     Die  Functionen   solcher 

^  lÄSsen  sich  in  drei  von  einander  verschiedene  Kategorien 
?^«ö.  Im  ersten  Falle  waren  Boten:  Mitglieder  einer  zu 
^   emem  Zwecke  angestellten   Commission.     ROsch  begegnen 

iter  als  Boten  bei  Universitätssachen,    oder   iiiber  die  zunft- 

^?*)  ȟber  den  uszzugk  der  jarrechnungc  u.  a.  m.    Im  z  w  e  i  t  e  n 

^^qJ- oai  er  bar  saUt  uff  den  obgeschribnen  dag,  geschah  under  her 
j^T^umy  uff  die  lit  der  gemellten  zuft  meister.  Bintrittsrodel  I  S.  240 
ijia  ^!™«chiTe8,  dessen  Durchsicht  mir  Herr  Notar  Dr.  W.  Lichten- 
i  pvl     ^V*«^«  der  Zunft,  bereitwilligst  gestattete. 

wtontniBsbuch  des  Safranzunftarchives  S.  172ff. 

üefeungg^.  y,  201 ;  VI,  Ib. 

5  vT"^'  ^  2.  4)  Oeffnungsb.  VH,  82b. 

6  Hpr^^r"^^®^  5°»  Staatsarchiv)  I,  159. 
U:öcrj,IJIJf'y®""»«i»gBge8ch.  der  Stadt  Basel  S.  419.    Schon  seit  den 
ßebn,  ebS^^^  ™"^  ™^*  ^™»  ^®  Verfassung  einer  Revision  zu  unter- 

7  l\  ä/^'       418, 

^«immigsb.  Vn,  103b 


280  Beilagen. 

Falle:  nach  Instructionen  des  Rathes  handelnde  Gesandte.  In  die- 
ser Eigenschaft  wurde  Rüsch  vom  Rathe  vielfach  verwendet.  So 
sehen  wir  ihn  auf  Tagen  der  Eidgenossen  ^),  des  Niederen  Vereines^. 
Im  Jahre  1481  wurde  er  zum  Kaiser  gesandt^  um  von  demselben 
einen  fOr  die  Stadt  günstigen  Entscheid  zu  erlangen  in  der  Streit-  & 
Sache  mit  dem  Bischof  Caspar  zu  Rhein'},  Anfangs  1483  zu  Papst 
Siztus  rV.,  um  fdr  die  in  Folge  ihrer  Stellungnahme  in  der  Ange- 
legenheit des  Erzbischofs  Andreas  CrainensiB  mit  Interdict  belegte 
Stadt  Absolution  zu  erlangen^).  Als  der  Schwabenkrieg  1499  aus- 
gebrochen war ,  wurden  Bürgermeister  Härtung  von  Andlau  und  ii 
Altoberstzunftmeister  Rüsch  als  Vermittler  zu  den  kriegführenden 
Fartheien  geschickt;  sie  unterhandelten  Ende  Februar  und  Anfang 
M&rz  in  Constanz,  Stein,  Zürich  und  Ueberlingen ,  doch  ohne  Er- 
folg ^).  Am  25.  Juli  wurde  Rüsch  nach  Colmar  zu  den  kaiser- 
lichen Befehlshabern  und  Räthen  gesandt  ^) ,  wahrscheinlich,  um  auf  i& 
aUfiÜlige  Klagen,  die  gegen  Basel  wegen  Nichteinhaltens  seiner 
Neutralität  oder  Fartheinahnte  für  die  Eidgenossen  hätten  können 
erhoben  werden,  Antwort  zu  geben.  Femer  erschien  Rüsch  mit 
Peter  Offenbuig,  Hans  Hiltprand  und  Walther  Harnisch  auf  dem 
denkwürdigen  Tage  zu  Lucem  im  Juni  1501,  wo  Basel  am  9.  dieses  3b 
Monats  in  den  Schweizerbund  aufgenommen  wurde  ^).  Als  einen 
Yom  Rathe  zu  feierlichen  Anlässen  al^eordneten  Gesandten  treffen 
wir  Rüsch  beim  Empfang  der  Friedensbevollmächtigten  in  Basel 
Anfangs  Sept.  1499^),  femer  bei  der  Wahl  Christophs  von  Uten- 
heim zum  Bischof  von  Basel  im  Münster  am  1.  Dec.  1502^).  Im2& 
dritten  Falle  endlich  sind  unter  Boten  Schiedsrichter  zu  verstehen. 
So  entschieden  Anfangs  Dec.  1503  Peter  Offenburg,  Nidaus  Rflsch, 
Heinrich  Einfaltig  und  Heinrich  von  Sennheim  in  der  Streitsache 
der  Maria  von  Hochberg  und  ihrer  Tochter  Johanna  gegen  Markgraf 
Christoph  von  Baden  der  Herrschaften  Roteln ,  Sausenberg  und  se 
Badenweiler  wegen;  ebenfalls  Anfangs  Dec.  1503  waren  Hartmann 
von  Hallwyl,  Domprobst,  Peter  Offenburg  und  Niclaus  Rüsch  Schieds- 
richter im  Process  zwischen  Bischof  Christoph  von  Basel  und  der 
Stadt  Bern  des  Burgrechtes  der  Münsterthaler  und  der  hohen  Ge- 
richtsbarkeit auf  dem  Tessenberg  wegen  ^<>).  3S 

1)  Eidg.  Absch.  UI,  1  S.  6. 

2)  Ochs  IV,  45  ff. 

3)  Ochs  IV,  379.  Ueber  die  Streitigkeiten  des  Bisehofs  Caspar  zu  Rhein 
und  der  Stadt  Basel  s.  Heusler,  Verfassungsgesch.  S.  401  ff. 

4)  B.  St-A  Neben  Reg.  X  II,  64—79.  Rüechs  Gesandtschaft  ist  wohl 
dieselbe,  die  Jacob  Burckhardt  (Erib.  Andreas  von  Krain  und  der  letzte 
Concilsversuch  in  Basel  1482 — 1484,  Beitr.  zur  vaterl.  Gesch.  Band  V, 
S.  1 — 106)  am  12.  Februar  von  Basel  nach  Rom  abgehen  Ifisst 

5)  Ochs  IV,  496  ff. 

6)  Ochs  IV,  610. 

7)  Ochs  IV,  754.  8)  Ochs  IV,  691. 
9)  Ochs  V,  255. 

10)  Eidg.  Abflch.  in,  2,  S.  247. 


I.    Niclaus  Küseh,  Burgunderkriege.  281 

Rüsch,  welcher  der  Stadt  Basel  lange  Jahre  hindurch  treffliche 
Dienste  geleistet  hatte,  starb  als  Oberstzunftmeister  den  21.  Jan. 
1506.  Er  wurde  zu  St.  Peter  begraben  i).  An  ihm  verlor  auch 
die  Earthause    einen   ihr    immer   ergebenen   Gönner  ^j.     Nicht    nur 

5  hatte  er  dem  Kloster  zahlreiche  Vergabungen  zukommen  lassen  ^)^ 
worunter  wir  die  Stiftung  von  Qlasfenstern  hervorheben^),  sondern 
er  war  demselben  auch  behilflich  gewesen  durch  Anfertigung  von 
Urkunden  und  sonstigen  Schriftstücken^).  Femer  erhielt  laut  testa- 
mentarischer VerfQg^ng  die  Earthause  seine  Sammlung  von  Büchern 

10 erbaulichen  Inhalts^).  Als  ein  weiteres  Zeichen  seiner  Wohlthätig- 
keit  mag  hier  auch  noch  erwähnt  werden  die  Schenkung  von  40  Pfund 
für  das  gemeine  Ghit^). 

Ueber  seine  Familienverhältnisse  wissen  wir  sehr  wenig.  Er 
scheint  zweimal  verheirathet  gewesen  zu  sein.     1490  stiftete  er  eine 

15  reiche  Pitanz  beim  Tode  seiner  Gattinn^).  Seine  zweite  Frau  über- 
lebte ihn.  Im  Jahre  1507  schenkte  sie  der  Karthause  10  ^  pro 
soi  recommendacione^].  Etwas  früher,  im  Jahre  1505  begegnen 
wir  ihr  in  einer  Notiz  des  Oeffnungsbuches  ^^}:  unter  den  »geswomen 
lirowentr  welche  der  Rath  Dienstag  nach  Heinrichstag  1505  (15.  Juli) 

36  erwählte,  kommt  auch  vor  J»mins  her  zunfftmeisters  Niclausz  Ruschenn 
frowc.  Ein  Sohn  von  ihm,  Namens  Johannes,  wurde  Sommer  1476 
auf  der  Universität  immatriculiert^^).  Er  zahlte  die  gewöhnliche  Ge- 
bühr von  6  Schilling.  Noch  ein  zweiter  Sohn^  Namens  Adolf,  scheint 
existiert  zu  haben.     In   dem  Yerzeichniss   der  im  Winter  1478/79 


1)  Heinrich-Petri  S.  187. 

2}  Siehe  den  Liber  benefactorum  der  Karthause  210  ff. :  oretur  (näm- 
lich am  26.  Juli,  vielleicht  seinem  Geburtstag)  pro  domino  Nicoiao  Rusch 
prothonotario  civitatis  Basiliensis  bono  fautore  ac  promotore  nostro,  qui 
lemper  fideliter  asstitit  nobis  eonsUio  atque  auxilio. 

3)  Certis  annis  misit  ad  festum  natale  seracium  integrum  vulgariter  ein 
rompffzüger  Valens  communiter  30  s.  denariorum  ....  item  dedit  4  Capros 
1491  pro  encenniis  valentes  1  fl.  u.  s.  w.  A.  a.  O.  Ueber  die  Vergabungen 
an  das  Kloster  s.  W.  Yischer,  das  Kalthäuser  Kloster,  Basler  Neujahrsbl. 
1873,  8.  24. 

4)  Dedit  10  florenos  ad  complendam  ceUam  unam  in  domo  nova  fra- 
tmm  et  duas  fenestras  valentes  4  florenos  1494  . . .  item  fecit  unam  fene- 
stram  in  stuba  portarii,  pro  qua  solvit  2  ü. 

5}  Etiam  plures  litteras  nobis  concepit  atque  gratis  ingrossare  fecit . . . 
et  multa  nobis  gratis  scripsit  in  variis  causis. 

6)  Quibus  usus  fuerat  uro  devocione,  tarn  Latinos  quam  vulgares.  Eben- 
so stiftete  er  für  den  Fall  seines  Ablebens  im  Jahre  1505  eine  Pitanz: 
similiter  legavit  1  fl.  pro  pitancia  conventui  in  sua  depositione  anno  1 505. 

7)  Ochs  V,  8.  413. 

8)  Item  dedit  largam  pitanciam  valentem  2  fl.  in  obitu  uxoris  sue  1490. 

9)  In  den  Anal.  Urstis.  S.  209,  wo  genealopsche  Notizen  über  die 
WoUth&ter  der  Karthause  mitgetheilt  sind,  heisst  es:  Nicolaus  Rusch 
supremuB  magister  scabinorum,  obiit  1505  (sollte  heissen  1506).  Doro- 
thea uxor. 

10)  Oeffiaungsb.  VH,  111b 

11)  Universit&tsmatrikel  I,  S.  48^  (auf  der  Universit&tsbibl.) . 


282  Beilagen. 

immatTiculiertexL  Studenten^)  steht  »Adolffus  F&sck  de  Basilea  vj  s., 
quia  filius  prothonotarii«.  Diese  Notiz  ist  darum  fehlerhaft,  weil  ein 
Stadtschreiber  Fäsch  in  dieser  Zeit  nicht  vorkommt.  Nun  hiess  es 
aber  zuerst  Adolffus  Rusch  .  .  .  .  s.,  q.  f.  p.  Soviel  ich  sehen  kann, 
wurde  die  Summe  zuerst  nicht  hinzugesetzt,  vielleicht  eben,  weil  & 
man  für  den  Sohn  des  Stadtschreibers  diessmal  wollte  eine  Er- 
mässigung eintreten  lassen*^).  Nachher  wurde  Rüsch  in  Fäsch  corri- 
giert  (aus  welchen  Gründen  Rüsch  gestrichen  wurde,  ist  nicht  er- 
sichtlich), dann  die  Zahl  vj  beigefügt,  der  Zusatz  q.  f.  p.  aber  aus 
Versehn  nicht  getilgt.  lo 

Ueber  die  Orthographie  des  Namens  Rüsch  sei  hier  noch  eine 
kleine  Bemerkung  beigefügt.  Rüsch  schreibt  sich  selbst  theils  Rüsch, 
theils  Rusch.  Man  darf  daher  wohl  annehmen,  dass  in  diesem 
Namen  der  Vocal  nicht  wie  ein  reines  u  ausgesprochen  wurde, 
sondern  eher  wie  ü ;  ich  habe  daher  der  Form  Rüsch  den  Vorzug  i» 
gegeben. 

Was  nun  Rüschs  schriftstellerische  Thätigkeit  anbelangt,  so 
ist  hierüber  folgendes  zu  bemerken.  Nachdem  er  im  Herbst  1474 
nach  Basel  gekommen  war,  begann  er,  soweit  ihm  die  Amts-  und 
andere  Staatsgeschäfte  Zeit  übrig  Hessen ,  die  Ereignisse  seit  der  ^ 
Verpfändung  des  Elsasses  aufzuzeichnen,  und  er  konnte  sich  dieser 
Aufgabe  um  so  eher  unterziehn,  als  ihm  in  seiner  früheren  Stel- 
lung als  Stadtschreiber  von  Mülhausen  Gelegenheit  geboten  war, 
den  Gang  der  Ereignisse  zu  verfolge^.  Im  Bande  A.  G.  6  des  Basier 
Staatsarchives  sind  einige  Fragmente  dieser  Darstellung  erhalten.  25 
Im  ersten  (S.  3)  giebt  Rüsch  einige  einleitende  Bemerkungen  über 
den  zu  behandelnden  Stoff;  aus  denselben  geht  auch  hervor,  dass 
er  es  aus  eigenem  Antrieb  unternommen,  während  seiner  Mussezeit 
die  wichtigen  Vorkommnisse  in  einfacher,  für  Jedermann  verständ- 
licher Weise  zu  schildern,  nicht  auf  Geheiss  des  Rathes ;  allerdings  so 
weist  der  Schlusssatz  des  dritten  Fragmentes  (S.  49),  Bürgerauf- 
nahmen  betreffend,   darauf  hin,   dass  der  Bericht  für  die  Eintragung 

1)  Univ.  Matr.  I,  S.  54b. 

2)  Im  Aemterbuch  I  des  Safranzunftarchives  kommt  S.  78  und  79  ein 
Adolff  Rutsch  vor;  wahrscheinlich  ist  damit  der  Sohn  des  Oberstzunffc- 
meisters  gemeint.  Auch  folgende  von  Hm.  Archivar  Dr.  R.  Wackemagel 
gütisst  mitgetheilte  eigenthümliche  Notiz  mag  auf  die  Existenz  eines  Sohnes 
Adolph  Rüsch  hinweisen.  Die  Adresse  eines  Briefes  des  Stadtsehreibers 
von  Oolmar  (Dienstag  vor  assumpeio  Marie,  13.  Aug.  1493)  lautet  »Hern  Adam 
Rutschen  stattschryber  zu  Basel«  (Neben  Reg.  H  IH,  72).  Es  ist  sonder- 
bar, dass  der  Staatschreiber  von  Coknar  den  Namen  seines  Collegen  in 
Basel  nicht  richtig  anzugeben  weiss;  das  Adam  kann  aber  aus  einer  Ver- 
wechslung mit  Adolf  hervorgegangen  sein.  Nach  einer  fernem  Mittheilung 
des  Hm.  Dr.  R.  Wackemagel  wird  ein  |her  Adolf  Rüsch,  Chorherr  zu 
St.  Peter  in  Basel,  am  Anfang  des  16.  Jahrhunderts  in  den  Urkunden  von 
St.  Peter  oft  genannt.  Hier  sei  beil&ufig  bemerkt,  dass  uns  unter  den 
Wohlthätem  der  Karthause  in  den  Analecten  Wurstisens  S.  208  ein  Adolph 
Rüsch  aus  Strassbürg  überliefert  ist  (Adolphus  Rüsch  de  Argentina  im- 
pressor  1483;  über  denselben  s.  Alsatia  1875/76  S.  344  Anm.). 


I.    Niclaufl  Rüsehi  Burgunderkriege.  283 

in  ein  Stadtbuch  bestimmt  i¥ar.  Im  zweiten  Fragment  (S.  9)  er- 
dhit  Rfiflch  die  Begebenbeiten  von  der  YerpflUidung  des  Elsasses 
lü  zum  Frocesse  Hagenbachs;  im  dritten  (S.  47)  schildert  er  die 
Regieiuiig  Hagenbachs,  die  Verwüstung  des  Sundgaus,  die  Schlacht 
(bd  Hericourt  nnd  giebt  eine  genaue  Aufzfthlung  der  bei  letzterer 
Meiligten. 

Als  nun  Rüsch  Tom  Rathe  den  Auftrag  erhielt,  den  für  Lübeck 
bestimfflten  Bericht  abzufassen,  verwerthete  er  seine  früheren  Auf- 
»chnangen:  fdr  die  Schilderung  der  Regierung  Hagenbachs  und 
ider  Verwüstung  des  Sundgaus  nahm  er  einen  Theil  des  dritten 
Fngmentes  (S.  47)  in  den  Bericht  auf;  femer  benützte  er  den  von 
äim  kurz  Torher  über  die  Schlacht  von  Qrandson  verfassten  Bericht 
laEöIn  Tom  11.  April  1476. 

Seit  dem  Ausbruch  der  Feindseligkeiten  sowohl  vor  Neuss  als 
iiit  Hochbuigund  im  Jahre  1474  standen  die  Städte  Köln  und  Basel 
gegenseitiger  Mittheilung  der  Ereignisse  auf  den  ihnen  nahe- 
Kriegsschauplätzen  miteinander  in  Correspondenz,  die  be- 
»nders  rege  bis  Anfangs  1475  geführt  wurde.  Wir  können  den 
Gug  dieses  Briefwechsels  theils  aus  Knebel,  der  die  von  Köln  nach 
iBuei  gelangten  Briefe  in  sein  Tagebuch  aufnahm ,  theils  aus  dem 
HbsiTenbuche  für  die  Schreiben  Basels  an  Köln  ersehen.  Meisten- 
&iis  gingen  die  Berichte  aus  KOln  zuerst  dem  Rathe  von  Strass- 
^  za  und  vermittelst  einer  in  letzterer  Stadt  angefertigten  Copie 
uck  Basel  ^);  dann  aber  wurden  auch  directe  Berichte  aus  Köln 
iBsael  zugesandt 2).  Von  den  Schreiben  Basels  an  Köln')  wollen 
^  an  dieser  Stelle  drei  besonders  hervorheben,  da  deren  Text  mit 
^  erwähnten  Aufzeichnungen  Rüschs  zum  Theil  gleichlautend  ist. 
Aatiet  hat  diese  drei  Briefe  in  seiner  Abhandlung  » die  Burgunder- 
^TL  im  Solothumer  Zeughause  «  abgedruckt.  Im  ersten  derselben  *) 
^m  die  Verwüstung  des  Sundgaus  und  der  Zug  der  Verbündeten 
|crHeiioourt  erwähnt^).  Aus  demselben  nahm  Rüsch  den  Satz, 
^  welchem  von  den  Gräuelthaten  der  bunnindischen  Söldner  im 
«iidgau  die  Rede  ist,  in  seine  Aufzeichnung  Fragment  Nr.  3, 
S.  I"  hinüber.  Im  zweiten  Briefe®)  wird  der  Sieg  bei  Hericourt 
lud  die  Einnahme  von  Franquemont  und  des  Tribelbergs  gemeldet. 
^  verwerthete  nun  umgekehrt  Rüsch  seine  ebengenannte  Auf- 
ftidmong  für  den  Text  des  Briefes.     Dass  er  zuerst  das  Fragment 


1  B.  Chr.  II,  S.  129,  23.   146,  15.    169,  11. 

2  B.  Chr.  n,  S.  117,  21.    159,  18. 

^  MiwiTcnb.  Xin,  314.  XIV,  7.  23.  58.  115.  272. 

f  Vom  12.  Nov.  1474.    Missivenb.  XIV,  7;  Amiet  55. 

^  Amiet  druckt  S.  57  noch  einen  Brief  Basels  an  den  Kaiser  ebenfalls 
l^j^NoT.  ah  (Missivenb.  XIV,  5).  Dessen  Inhalt  stinmit  zum  Theil 
^demjenigen  des  Briefe^  an  Köln  überein.  Der  Hauptgrund,  warum 
r^^  den  Xaiser  diesen  Brief  richtete,  war,  den  letiteren  in  seinem 
"^Uj«,  Neuss  Hilfe  zu  bringen,  zu  bestärken. 

^  Vom  20.  Dec.  1474.    Missivenb.  XIV,  23;  Amiet  63. 


284  Beilagen. 

Nr.  3  geschrieben,  geht  daraus  hervor,  dass  in  demselben  die  Er- 
oberung von  Franquemont  und  des  Tribelbergs  noch  nicht  angegeben 
ist,  dass  sich  ferner  im  Missivenbuche  die  Lesart  vorfindet,  die  im 
Concept  des  Fragmentes  erst  durch  häufige  Correcturen  hergestellt 
wurde.  Im  dritten  Schreiben^)  wird  nach  kurzer  Erwähnung  der  5 
Eroberung  Lothringens  durch  Karl,  sowie  des  Einmarsches  in  die 
Waadt  über  die  Schlacht  von  Grandson  ausführlicher  berichtet.  Diese 
Schilderung  der  Schlacht  von  Qrandson  nun  nahm  Rüsch  in  den  Be- 
richt an  Lübeck  auf.  Abgesehen  von  einigen  nachträglich  beige- 
fügten kleineren  Correcturen  und  Hinweglassung  zweier  grosserer  lo 
Sätze,  deren  Lihalt  Rüsch  in  veränderter  Fassung  und  anderem 
Zusammenhange  brachte,   stimmt  der  Text  wOrÜich  überein. 

Das  Original  des  Berichtes  und  der  Brief  an  Lübeck  vom 
25.  Mai  finden  sich  laut  gütiger  Mittheilung  des  Herrn  Staatsarchivar 
Carl  Wehrmann  im  Lübecker  Archiv  nicht  mehr  vor ;  dagegen  sind  u 
im  Band  A.  G.  6  des  Basler  Staatsarchives  die  Concepte  dieser  Stücke 
erhalten;  und  zwar  findet  sich  der  Brief  auf  S.  55 — 56,  der  Be- 
richt auf  S.  61 — 73.  Die  Concepte  sind  theils  von  Rüsch  eigen- 
händig, theils  von  einem  Canzleibeamten ,  den  wir  als  Substituten 
Johannes  N.  bezeichnen  wollen,  geschrieben  2).     Die  Handschrift  des-io 

1)  Vom  11.  April  1476.  Miasivenb.  XIV,  272;  Amiet  66. 

2)  Substitut  hiess  in  Basel  der  dritte  Kanileibeamte ;  des  Stadtschrei- 
bers nächster  Untergebener  war  der  Unter-  oder  Rathsdireiber.  Der 
Titel  Substitut  begeffnet  uns  schon  1443  Sept.  4:  Johannes  Engelf rid 
substitutus  domini  Johannis  de  Bingen  prothonotarii  eonsulum,  Geh.  Reg. 
ZZ.  HH.,  an  demselben  Tage  in  emer  andern  Urkunde:  Johannes  Engel- 
frid  substitutus  Johannis  de  Bingen  prothonotarii.  Geh.  Reg.  Y  II.  K.  In 
die  Zeit  von  1474~-1479  fällt  die  Thätigkeit  zweier  Substitute.  Die  des 
erstem ,  von  welchem  eben  ein  Theil  unseres  Berichtes  in  A.  G.  6  abge- 
schrieben wurde,  erstreckt  sich  bis  Herbst  1476  (wir  sehen  seine  Hand  zum 
letzten  Male  in  einem  Schreiben  vom  7.  Oct.  1476;  Missivenb.  XIV,  334}. 
Aus  anderweitigen  Schriftstücken  des  Basler  Staatsarchives  erfahren  wir 
etwas  Näheres  über  die  Namen  dieser  beiden  Substitute.  In  dem  Bande: 
Verschiedene  Urkunden  II  (1418—1544),  in  welchen  viele  kleine  Zettel  einge- 
klebt sind,  steht  auf  einem  solchen  (mit  Nr.  73)  die  Notiz  von  Rüschs  Hand : 
Jo.  machen  einen  schönbrieff  für  Else  metzigers  von  Baistal,  und  ist  nit 
not  anzeziehen  den  gebresten  so  sy  haben  sol,  denn  dz  sy  schön  und  rein 
funden  sye,  ut  forma  sonat.  Darunter  bemerkte  der  Substitut :  ist  versucht 
uff  fritag  sannt  Marien  Magdalenen  obend  anno  etc.  75  [Juli  21].  Auf 
einem  andern  Zettel  (mit  Nummer  75)  treffen  wir  eine  ähnliche  Notiz  von 
Rüsch:  Johannes  machen  ein  schönbrieff  für  Angnes  Töupy  von  BaÜstall, 
und  den  gebresten,  so  sy  hatt  under  irem  antut,  rürt  dar  von  dem  uffsug 
und  gebresten,  genant  morphea  rubea.  Hiezu  bemerkt  der  Substitut :  anno 
etc.  75  uff  fritag  nach  Heinrici  imperatoris  ist  die  obg.  frowe  versucht  und 
schon  geben  worden  [Juli  14].  Wenn  wir  auch  aus  diesen  Notizen  den 
Geschlechtsnamen  des  Substituten  nicht  ersehen  können,  so  wissen  wir 
doch  wenigstens,  dass  dieser  Johannes  geheissen  hat.  Auch  sein  Nachfolger 
hiess  Johannes;  hingegen  ist  uns  von  diesem  auch  der  Geschlechtsname 
überliefert  worden.  In  einem  von  der  Hand  des  Substituten  auf  vier  Per- 
gamentblätter geschriebenen  Calendarium,  das  im  Oeffiiungsb.  VII  (1490 
— 1530)  vor  S.  2  eingeheftet  ist  und  auf  welches  mich  Hr.  Dr.  Aug.  Ber- 
nouUi  aufmerksam  gemacht  hat,  steht  am  Schlüsse  auf  der  Vorderseite  des 


L    Niclaus  Rüseh,  Burgunderkriege.  285 

ieöteren  treffen  wir  auf  S.  65 — 67,  70 — 71 ;  doch  auch  diese  Ab- 
^'tte  worden  von  Rüsch  nachträglich  mit  einigen  kleineren 
OttKctoren  und  Zusätzen  versehen. 


viertel?  Blattes:  Explicit  per  me  JTo.  Harnesch  de  Wetiflaria  substitutum, 

maxDo  domini  ete.  78.    Kurz  vor  seiner  Anstellung  als  Substitut  hatte  sich 

Hjuneseh  (im  Aug.  1476)  um  das  Salsschreiberamt  beworben  (Oefihungsb. 

V.  173^,    Auch  Harnesch  hatte  in  seiner  Stellung  als  Substitut,  wie  sein 

Xos^änger,   viele  sog.  Schönbriefe  auszustellen,   vgL  die  Anweisung  des 

iSitasehreibers  W.  Bomgarter  (Nr.  81):  Lieber  Harnesch,  einer  genant  Uelli 

Sidler  von  Ymesee  ist  uff  bitt  der  von  Switz  durch  die  hem  besechen,  als 

b  jiiemit  verstanden,    der  wirt  der  ussetzikeit  halb  gantz  schön  geben, 

^oeh  so  müs  man  melden,  das  die  kranckheit,  so  er  hab,  darkomme  von  ein 

etaeer,  so  man  [Msc.  nam]  nempt  den  krepsz  oder  vistel,  und  machen  im 

im  hnej^hald  on  vertzog,  dann  er  wegvertig  ist.    W.  Bomgar^.   Harnesch 

setzte  <us  Datum  unten  bei:  Jovis  post  trium  regum  anno  etc.  79  [Jan.  7]. 

Biff  sei  beilfiufig  bemerkt,  dass  ein  sog.  Schönbrief  eine  Bescheinigung 

«ier  Reinheit  vom  Aussatze  war.    Den  Brief  (s.  die  Formel  eines  sokhen 

S.  It2  desselben  Bandes)   stellte  der  Rath  aus,  nachdem  durch  Arzt  und 

Seherermeister ,   welche  geschworen  hatten,   »eynen  yeglichen  belumbpten 

SMQflehen,   by  uns  wonende,  oder  die  von  andern  enden,  herren,   stetten 

«derlemideni  her  zu  uns  geschickt  werden  (s.  Nr.  81.  136)  und  geschuldi^et 

woidoi  sint  uassetaig  oder  veitsiech  sin,  zu  versuchen«  (S.  112),  die  Rein- 

licit  der  Person  constatiert  worden  war. 

Wie  aus  dem  Missivenb.  XV  ersichtlich  ist,   war  Johannes  Harnesch 
aönem  VoTgesetzten  besonders  behilflich  in  der  Abfassung  von  lateinischen 
Sebeiben   (s.   S.  14.  45.   46.  54.  83.   84.    85.  96.    113.  129.  133.  138.  207. 
^1.  U9.  259).     ROsch  scheint  der  lateinischen  Sprache  nicht  besonders 
aiditig  gewesen  zu  sein.    Uebersetzungen  aus  dem  lateinischen  ins  deutsche 
dornte  er  zwar  anfertigen;  so  haben  wir  von  ihm  in  A.  O.  5  S.  188  die  B. 
Or.  ni  S.  134  A  1.  2  erwähnte  Uebersetzung  des  Schreibens  Ludwigs 
^^m9.  Febr.  1477  (allerdings  mit  zahlreichen  Correcturen;  die  Bemerkung 
an  Bande  über  das  Wort  satellites  ist  von  Harnesch  beigefügt);  wenn  es 
aich  aber  darum  handelte,  Concepte  von  Schreiben,  die  Rüsch  deutsch  ent- 
vwfen,  LOS  Lateinische  zu  übersetzen,  so  Hess  er  diess  gewöhnlich  durch 
^fiaraeaidli  ausfahren.     So  finden  sich  Missivenb.  XV  S.  331  von  der  Hand 
&iefag  die  Beilage  XVI  abgedruckten  Concepte  von  Schreiben  an  den  £rz- 
'budiof  von  Besan^on:  nach  jedem  folg^  die  Uebersetzung  von  der  Hand 
da  Substituten  (vgl.  auch  noch  S.  37.  50.  107).    Rüsch  muss  aber  noch 
rdt  Jemand  in  Verbindung  gestanden  haben,   der  ihm  lateinische  Ueber- 
■ftxiiBgen  anfertigte.    Im  Missivenb.  XIV  steckt  zwischen  S.  370  und  371 
0B  Zettel,   welcher  von  der  Hand  Rüschs  das   deutsche  Concept  eines 
Sdirabens  des  Raths  von  Basel  an  die  Qubematoren  und  Consuln  der 
8«adtToul  vom  14.  Dec.  1476  enthält,  mit  folgendem  Zusätze:  Erwirdiger 
iBwnder  lieber  herr  und  gebietter.  wollen,  als  ich  früntUch  bitten,  dis  ob- 
päiriben  meynung  z&  Latin  begriffen  zum  furderlichosten  das  wesen  mag, 
«w  dass  ich  die  uff  disen  oben  vinden ,   uch  bewisend  minem  vertruwen 
*»,  wü  ich  unverdrossen  verdienen.        vester  Nico/aiM  prothonotarius. 
»ut  ganx  klar,  dass  dieser  Zettel  nicht  an  Harnesch  gerichtet  sein  kann : 
tei  w  wird  nicht  ein  Untergebener  von  seinem  Obern  angeredet.    Wohl 
^t  8.  370  die  lateinische  Fassung  des  Briefes  von  der  Hand  des  Suh- 
lten geschrieben;    aber  dieselbe  erscheint   als  saubere  Abschrift  und 


JBÄtwie  manche  der  Uebersetzungen  im  Missivenb.  XV  als  Concept  mit 
Jl^"««*!»«!.  Die  fragliche  Persönlichkeit  ist  wohl  ein  mit  Rüsch  befreun- 
?2»  höherer  Geistlicher  (solche  werden  erwirdiger  angeredet,  so  Mb.  XIV, 
^*«fj>ctttschmei8ter,  XIV,  295  der  Abt  von  Lützel,  oder  lat.  reverendus, 
*>  ß.  Chr.  n.  S.  223,  16  der  Prior  des  Augustinerklosters;   Bischöfe  hin- 


286     '  Beilagen. 

Nach  der  Schlacht  bei  Murten  sandte  der  Rath  am  30.  Juni 
1476  wiederum  einen  Brief  nach  Labeck,  in  welchem  er  den  nen- 
erfochtenen  Sieg  in  Kürze  mittheilte.  Daa  Concept  dieses  Briefes 
findet  sich  ebenfalls  im  Bande  A.  O.  6  S.   59. 

Bald  darauf  erbat  sich  der  Rath  von  Erfurt  in  einem  Schreiben  » 
an  Basel  ausführlicheren  Bericht  über  die  bisher   Torgefallenen  Be- 
gebenheiten.    Auch  diesem  Ansuchen  entsprach  der  Rath  von  Basel; 
am  2 1 .  August  überschickte  er  an  Erfurt  mit  einem  Begleitschreiben 
den  Bericht,  den  er  schon  an  Lübeck  hatte   abgehen   lassen,    aber 
mit  Beifügung  eines  Nachtrages,    in  welchem  Rüsch   die  Erzfihlungio 
der  Ereignisse   bis  Mitte  August  weiterführte.     Auch   das  Original 
dieses  Berichtes  und  Begleitschreibens  hat  sich  trotz  den  sorgfUtigen 
Nachforschungen,    die  Herr  Qeh.    Rath    von   Mülverstedt   im   Egl. 
Staatsarchiv   zu   Magdeburg,    in   welchem   die  Erfurter    Archivalien 
jener  Zeit  aufbewahrt  werden,    anzustellen  die  Güte  gehabt,    niditu 
gefunden.     Hingegen   liegen   uns   Brief  und  Bericht   in   einer  Ab- 
schrift vor,   die  uns  im  dritten  Band  (Bl.   7 — 13^j    der  Collectanea 
des   Bartholomaeus   Scultetus    aus    der    Milich^  sehen    Bibliothek    in 
Görlitz  erhalten  ist  ^) .     Im  Basler  Staatsarchiv  findet  sich  das  Con- 
cept zum  Begleitschreiben  (A.  G.   6  S.   58),    jedoch   ohne  Adresse,  tt 
Gruss    und   Unterschrift.     Hier   sei   beiläufig  erwfthnt,   dass  in  der 
GOrlitzer  Copie  vor  der  Unterschrift  der  Satz :  o  sancta  Barbara  on 
pro  me  I   steht ;   wahrscheinlich  hat  der  Abschreiber  des  nach  Erfurt 
gesandten  Manuscriptes  denselben   beigefügt.     Femer   ist   auf  Seite 
73 — 74    des  Bandes   A.G.-  6    der  Nachtrag  zu    dem  Concepte    de8  2s 
Lübecker  Berichtes,  durch  den  der  Bericht  eben  die  Gestalt  erhielt, 
in  welcher  er  an  Erfurt  abgeschickt  wurde,  angefügt. 

Eine  Abschrift  der  GOrlitzer  Copie  wurde  durch  Herrn  Dr. 
Emil  Theuner,  der  damals  in  Berlin  studierte,  besorgt;  dieselbe 
wurde  durch  gütige  Vermittelung  des  Herrn  Geh.  R^erungsrath  so 
Dr.  Waitz  Herrn  Professor  W.  Yischer  zur  Verfügung  gestellt,  der 
mir  sie  seinerseits  zur  Bearbeitung  überliess.  Die  GOrlitzer  Copie 
weist  Abweichungen  vom  Lübecker  Bericht  auf;  doch  dürfen  wir 
annehmen,  dass,  wenn  es  sich  nicht  um  Weglassung  oder  Umstel- 
lung von  ganzen  Sätzen  handelt,  die  meisten  auf  Rechnung  desss 
Abschreibers  der  Originalhandschrift  zu  setzen  sind.  Femer  wurde 
die  Copie  in  einem  anderen  Dialecte  angefertigt,  was  nothwendiger- 


gegen  heissen  hoohwirdig^  fürst,  lat.  reverendissimus  dominus  (Missivenb. 
XIV,  348.  352;  B.  Chr.  II,  S.  435,  1.  408,  19).  Der  Zettel  rührt  aus  der 
ersten  Zeit  von  Haraeschs  Amtsthätigkeit  her,  in  welcher  Rüsch  sein  Ge- 
schick als  Uebersetzer  wohl  noch  nicnt  erprobt  hatte. 

1)  Joh.  Gottlieb  Müich,  geb.  1678  gest.  1726,  ein  schlesischer  Rechts- 
gelehrter, hatte  die  von  seinem  Vater  geerbte,  an  Gesehichtswerken  reiche 
Bibliothek  der  Stadt  Görlitz  testamentarisch  vermacht.  Burtholomaeus 
Scultetus  gest  1614  war  Rathsherr  und  Bürgermeister  in  Görlitz  und  wurde 
vom  Kaiser  in  den  Adelstand  erhoben.  S.  Iselins  hist.  Lex.  Supplement- 
band n,  449  und  1010. 


Hl 


L    Nielaus  RlUch,  Burgunderkriege.  287 

weise  auch  orthograpliisclie  Abweichungen  zur  Folge  hatte.  Herr 
Prof.  Behaghel  in  Basel  hatte  die  Güte,  über  die  sprachlichen  Eigen- 
thümlichkelteii  und  die  muthmassliche  Herkunft  des  Schreibers  die- 
ser Gopie  mir  folgende  Bemerkungen  zukommen  zu  lassen:  Die 
i  Lau^bun^  ist,  abgesehen  vielleicht  von  einigen  Fällen  des  bis  jetzt 
nur  auf  alemannischem  Gebiet  nachgewiesenen  har  für  her  (har- 
komen)  eine  rein  mitteldeutsche,  i  in  offener  Silbe  erscheint  fast 
durchgftngig^  als  e:  Segemund,  ingesegil,  vorschrebin,  blebin,  und 
ebenso  u  als  o  :  mögen ,  obir ,  konig ,  auch  in  geschlossener  Silbe 
Tor  Liquida :  stets  heisst  es  storm,  torm,  holffe  neben  hulffe,  mon- 
iter;  mhd.  oe  wird  durch  o  wiedergegeben:  hören,  anhorunge, 
mhd.  iu  als  u:  lute,  gezug,  mhd.  uo  als  u,  selten  als  o  (zo- 
^fogit,  obunge);  in  den  unbetonten  Silben  wechselt  -en  und  -in; 
das  geschlechtige  Pronomen  der  dritten  Person  zeigt  in  den  flec- 
u  derten  Formen  o  oder  6  (beides  jedenfalls  gleich  ö  gesprochen) :  om, 
an,  orer,  oren,  Sm,  6n.  t  nach  1  erscheint  als  d:  halden  stets; 
t  im  Auslaut  ist  häufig  als  d  geschrieben :  had^  stad.  Mitteldeutsch 
ist  das  Verbalpräfix  vor-  statt  hochdeutsch  ver-,  die  Form  ader  = 
oder,  umbrengunge,  bomen  (=  brennen),  gekorth  (=  gekehrt). 
AOb  ein  £rfarter  Schreiber  die  Copie  yerfasst  hat,  ist  nicht  mit  Be- 
stimmtheit zu.  sagen;  denn  es  fehlt  an  gedruckten  Erfurter  Urkun- 
den aus  der  Zeit  unseres  Berichtes.  Dagegen  scheint  zu  sprechen, 
dass  unser  ISericht  kein  Beispiel  eines  Infinitivs  ohne  n  zeigt,  wäh- 
rend an  solchen  in  thüringischen  Denkmälern  sonst  kein  Mangel 
ft  ist  und  auch  die  Stücke  aus  der  deutschen  Bearbeitung  des  chroni- 
con  Sampetrinum,  die  in  den  Qeschichtsquellen  der  Provinz  Sachsen 
I.  185  mit|^theilt  sind  und  die  gewiss  aus  Erfurt  stammen,  Belege 
difÜT  aufweisen   (kome,  berichte). 

Schon  im  letzten  Jahrhundert  ist  die  GNJrlitzer  Copie  verOffent- 

vfieht  worden,    und  zwar  druckte  sie  Anton  in  seinen  diplomatischen 

Bdträgen  ab  ^) .     Hieraus  lernte  Job.  von  MüUer  den  Bericht  kennen 

9.  Band  V    der  Leipziger  Ausgabe   von  180S,    S.   27    Note  135). 

Ochsenbein  ,    dem  eine  gedruckte  Ausgabe  der  Diplom.  Beitr.  nicht 

zugänglich    "war ,    hatte   durch   Herrn  Prof.  Pauli  in  GOttingen  eine 

*<iAbflchrift  des  ganzen  Berichtes  aus  Anton  erhalten    und  nahm  nun 

in  die  Murtener  Festschrift^)  S.  392  das  Begleitschreiben  und  S.  304 

ind  390  fif.     den    Schluss   des   Berichtes   auf.     Ocbsenbein   druckte 

Rüscfas  Aufzeichnung  über  die    Schlacht   von  Murten    zweimal  ab ; 


1)  Karl  Gottlob  von  Anton,  ^eb.  175.1  gest  1818  in  Görlitz,  Rechts- 
I^Uhrter  und  Historiker,  Hess  sich  1774  in  Görlitz  als  Oberamtsadvocat 
^eder,  wurde  später  Senator  und  Rathsscabinus  und  im  Jahre  1802  in  den 
Koehsadelstand  erhoben.  Seine  »Diplomatischen  Beiträge  zu  den  Ge- 
^ehiehten  und  zu  den  Teutachen  Hechten«  erschienen  1777  anonym.  Ueber 
leine  Schriften  s-  AUgem.  Deutsche  Biogr.  Band  1,  497. 

2)  Die  Urkunden  der  Belagerung  und  Schlacht  von  Murten  im  Auf- 
trage des  Festcoroitea  auf  die  vierte  Säkularfeier  am  22.  Juni  1876  ge- 
sammelt von  G.  K-    Ochsenbein.    Freiburg  1876. 


288  Beilagen. 

S.  391  nach  der  ihm  zugestellten  Abschiift  von  Anton,  S.  304, 
wie  es  scheint,  nach  dem  Concepte  des  Bandes  A.  G.  6  S.  73 — 74  ; 
leider  ist  es  ihm  nicht  zur  Eenntniss  gelangt,  dass  das  Concept  des 
ganzen  Berichtes  in  ebendemselben  Bande  erhalten  ist.  Ochsenbein 
suchte  Ton  sich  aus  die  ursprüngliche  Orthographie  der  Stücke  wie-  s 
derzugeben,  die  nach  seiner  irrigen  Meinung  xein  Drucker  vor  100 
Jahren«  ganz  entstellt  hatte,  die  ja  aber  schon  in  der  GU)rlitzer 
Copie  nicht  mehr  beibehalten  war.  Femer  sagt  Ochsenbein  irriger 
Weise,  das  Begleitschreiben  finde  sich  im  Missivenbuch ;  dasselbe 
steht  nur  im  Bande  A.  G.  6 ;  ebenso  ist  es  nicht  richtig,  wenn  er  lo 
als  Verfasser  des  Berichtes  den  im  Briefe  unterzeichneten  Büiger- 
meister  Peter  Rot  nennt  statt  Niclaus  Rüsch. 

Wir  haben  nun  noch  eine  Benützung  des  an  Lübeck  gesandten 
Berichtes  zu  erwähnen.  Ein  gleichzeitiger  Chronist,  welcher  die 
Lübecker  Chronik  Detmars  fortführte  ^) ,  verwerthete  denselben ;  da-  15 
bei  folgte  er  ziemlich  getreu  der  ihm  vorliegenden  Quelle.  Der 
Verfasser  giebt  diese  selbst  an  ^) ;  doch  muss  er  noch  aus  einer  an- 
deren Quelle  geschöpft  haben;  denn  verschiedene  Angaben  sind  in 
dem  von  Basel  gesandten  Berichte  nicht  enthalten.  So  z.  B.  weiss 
er,  dass  die  Pfandsumme  80000  fl.  betrug,  er  erwähnt  die  Ent-io 
hauptung  Hagenbachs,  sagt,  Clemont  sei  nicht  verbrannt  worden 
u.  a.  m.  Femer  meldet  er  nach  ausführlicher  Schilderung  der 
Schlacht  bei  Nancy  die  Einnahme  von  Romont^]  und  fügt  bei:  de 
sake  worumme  (R.  erobert  wurde)  was,  dat  in  deme  jare  76  de 
greve  van  Remont  hadde  vaen  twelf  Swiscem,  de  led  he  dod  hun-2s 
gern,  unde  led  de  doden  lichamme  voren  uppen  velt,  dar  se  de 
hunde  eten.  dama  vorherden  se  de  gansen  greveschop  mit  rove 
unde  myt  brande.  Andere  Abweichungen  sind  so  zu  erklären,  dass 
der  Verfasser  theils  den  Wortlaut  der  ihm  vorliegenden  Quelle  un- 
richtig auffasste  (so  nennt  er  S.  364  unter  den  mit  Sigmund  Ver-  30 
bündeten  das  Land  ghenomet  Wallis,  darynne  lidden  twe  hoftstede 
ghenomet  Sane  unde  Sitten  van  harden  mannen) ,  theils  dass  er  von 
sich  aus  kleine  Zusätze  zur  Ausschmückung  seines  Berichtes  ein- 
fliessen  liess. 

Den  Inhalt  des  Textes  unserer  Beilage  bilden  folgende  Stücke  35 
des  Bandes  A.  G.  6 : 

1.  Das  Bmchstück  S.  3. 

2.  Das  Bmchstück  S.   9. 

3.  Das  Bmchstück  S.   47. 


1}  S.  Grautofffl  Untersuchungen  über  die  Chronik  Detmars  und  seiner 
Fortsetzer  in  den  Einleitungen  zu  Band  1  und  2 ;  vgL  auch  die  Vorbe- 
merkungen zu  den  verschiedenen  Detmarchroniken  in  der  neuen  Ausgabe 
von  Carl  Koppmann  (Chr.  d.  dtsch.  St  Band  19.  Leipzig  1SS4). 

2}  S.  Grautoffs  Ausgabe  der  Lüb.  Chr.  B.  11,  375  ...  so  de  rad  van 
Basel  deme  rade  van  Liäeke  dat  heft  togescreven  myt  anderen  sehiehten 
vorgerord. 

3)  A.  a.  O.  II,  396;  vgl  Rodt  2,  304. 


L    NiclauB  Büseh,  Bnrgunderkriege.  289 

4.  Der  Brief  an  Lübeck  8.  55. 

5.  Der  Berieht  an  Lübeck  S.   61. 

6.  Der  nachtxfiglicbe  Bericht  an  Lübeck  S.   59. 

7.  Der  Schluss  des  Erfurter  Berichtes  S.   73. 

i  Da  der  Brief  an  Erfurt  vom  21.  Aug.  zum  Theil  wörtlich 
gleichlautet  mit  dem  an  Lübeck  vom  25.  Mai  (Nr.  4],  so  begnügen 
vir  uns^  den  abweichenden  Anfang  und  Schluss  desselben  in  den 
Anmerkangen  zu  diesem  letzteren  abzudrucken.  Zu  Nr.  5  ist  zu 
hemeAeHy  dass  Rüsch  im  Concepte  8.  6 1  mit  den  Worten  »nt  supra, 

J»  ooatinuando  usque  ibi  'darum  der  gemelt*,  mutatis  mutandis  in  ali- 
quibuB  locis,  subjimgendo«  auf  einen  Theil  des  von  ihm  früher  ver- 
^ten  Bruchstückes  8.  47  verwies.  Durch  die  Worte  mutatis 
nutandxs  deutete  er  an,  dass  einige  Veränderungen  im  Texte  yox^ 
zunehmen    seien.     Diese    jedenfalls    unbedeutenden    Abweichungen 

t&snd  natOrlich  aus  der  Lübecker  Chronik  nicht  ersichtlich,  deren 
Verfasser  sich  nicht  so  genau  an  den  Wortlaut  seiner  Quelle  hielt ; 
sie  wären  nur  aus  der  Originalhandschrift  zu  erfahren;  denn  sie 
kfionen  auch  nicht  durch  Vergleichung  des  mit  dem  Lübecker  über- 
eipfttimTnenden  Erfurter   Berichtes   mit   8icherheit   ermittelt  werden, 

fcveil  beim  Anfertigen  des  Erfurter  Berichtes  die  Aenderungen,  welche 
fiilsch  für  den  Lübecker  Bericht  an  dem  Wortlaut'  von  Nr.  3  vor- 
genommen hatte,  nicht  mehr  vorlagen.  Mit  Nr.  6  haben  wir  einen 
ron  Rüsch  geschriebenen,  ebenfalls  im  Bande  A.  G.  6  (8.  51)  er- 
haltenen Bericht  verglichen,  den  der  Verfasser  wie  Nr.  1.  2.  3   für 

bseine  oben  angeführte  Darstellung  der  Burgunderkriege  bestimmt 
liätte.  In  diesem  Fragment  schildert  Busch  die  8chlacht  von  Mur- 
'Jen;  er  erwähnt  femer,  dass  lolanta  durch  Karl  gefangen,  ein  Tag 
in  Lausanne  abgehalten  worden'),  auf  den  25.  JuU  ein  Tag  in  Frei- 
bmg  angesagt  sei;  wir  dürfen  daher  als  Zeit  der  Abfassung  ungefähr 

MAn^ng  Juli  annehmen.  Am  Ende  unserer  Beilage  g^ben  wir  unter 
Nr.  7  der  Vollständigkeit  und  der  grösseren  Uebersichtlichkeit  wegen 
den  Schloss  des  Erfurter  Berichtes. 

In    den    Anmerkungen  berücksichtigen   wir   die  Abweichungen 
des  Erfurter    Briefes   und  Berichtes  (E.  B.,  sowohl  diejenigen   der 

ft  im  Bande  A.  G.  6  enthaltenen  Concepte  E^  B.,  als  die  in  der  Oör- 
ützer  Copie  E^.  B.^)),  der  drei  8chreiben  an  KOln  vom  12.  Nov., 
20.  Dec.,  11.  April  (K«.  B.,  K*.  B.,  K».  B.)  und  des  mit  Nr.  6 
Tezgiidienen  Bruchstückes  (Fr.  4) ;  femer  verweisen  wir  auf  die  ge- 
druckten Quellen,   wie  Knebel  (Basler  Chroniken  [B.  Chr.]  Bd.  11. 

^■Iir,  Schilling  {Seh.),  die  Lübecker  Chronik  (D.),  die  Neuenburger 
^liionik  (Chr.  de  N.)  u.  a.  m.  Die  Bezeichnung  i» Neuenburger 
Cbronik»  bedarf  einiger  Erläuterung.     Wir  verstehen  darunter  eine 


l;  8.  B.  Chr.  III,  8.  21,  Anm.  2. 

2)  Varianten,  die  offenbar  durch  unrichtigeH  Lesen  des  Abschreibers 
der  Origtnalhandsehrift  entstanden,  haben  wir  nicht  angemerkt,  ebenso  die 
^on  oben  berührten  Verschiedenheiten  in  der  Orthographie,  ausser  bei 
^igenoamen^  nicht  berücksichtigt. 

Bftfikr  Cbroniken.  III.  19 


290  Beilagen. 

französisch  abgefasste,  in  Neuenburg  erhaltene  Chronik,  in  welcher 
die  Ereignisse  dargestellt  werden,  die  sich  vom  Jahre  1475  haupt- 
sächlich in  der  Waadt  bis  zu  der  Schlacht  bei  Murten  zuge- 
tragen haben.  Dieselbe  fahrt  den  Titel  Les  entreprises  du  duc  de 
Bourgogne  contre  les  Suisses^).  Der  erste  ^  der  meines  Wissens 
diese  Chronik  verwerthete,  ist  Joh.  von  Müller.  Irrthamlicher  Weise 
glaubte  derselbe,  dass  diese  Aufzeichnungen  von  den  Chorherren 
von  Neuenburg  herrühren^);  diess  ist  vollständig  unrichtig:  die 
entreprises  stehen  in  gai  keinem  Zusammenhang  mit  der  Chronik 
der  Chorherren.  Der  Verfasser  ist  gänzlich  unbekannt;  die  Ver- 
muthung,  dass  ein  gewisser  David  Baillod  die  entreprises  geschrieben 
habe'),  entbehrt  jeglicher  sicheren  Stütze.  Für  die  Schlachten  von 
Grandson   und  Murten   benützte   Müller   femer   den   gleichzeitigen, 


1}  Wir  geben  den  Titel  nach  der  unten  erwähnten  neuesten,  1884  er- 
schienenen Ausgabe  der  Entreprises  (vgl.  den  Wortlaut  der  in  Anm.  3  an- 
geführten Titel). 

2)  S.  Band  IV  der  Leipziger  Ausgabe  von  1805  S.  718,  Note  140; 
S.  719,  N.  145. 

3}  Die  Angabe,  dass  David  BaiUod  der  Verfasser  der  Entreprises  sei, 
scheint  zuerst  ocheucbser  in  seiner  Bibliotheca  Helvetica  (Zürich  1733)  ge- 
bracht zu  haben.  Leu  (Schweiz.  Lex.  II,  51),  auf  Scheuchzer  verweisend, 
sagt,  dass  sich  von  Schriften  dieses  Baillod,  »der  Secretarius  in  der  Stadt 
Neuburg  gewesen  und  dessen  Vater  in  Diensten  Herzogs  Caroli  von  6u^ 
ffund  gestanden,  in  der  Neuburgischen  BibHothee  findet:  livre  oü  sont 
ndellement  copi^es  et  recueillies  les  Franchises  Deeretales  et  anciennes 
declarations  des  points  de  coutume  de  la  ville  de  Neufchatel  etc.  und  les 
Entreprises  du  Duc  Charles  de  Bourgogne  tant  contre  Messeigneurs  des 
Ligues  que  contre  le  duc  de  Lorraine  avec  la  defaite  d^iceluy  devant  Nanc^. 
Hsüler,  welcher  (Bibl.  V,  76)  die  Angaben  Scheuchzers  und  Leus  heiüg- 
lich  der  Urheberschaft  des  Werkes  ebenfalls  anführt,  verwerthete  in  seiner 
Notiz  noch  die  Mittheüungen,  welche  im  Jahre  1752  der  Bibliothekar  Cartier 
von  Neuenburg  dem  Herrn  von  Zurlauben  über  das  Manuscript  zukommen 
Hess  und  welche  der  letztere  in  seine  bist  militaire  des  Suisses  (Band  \in, 
S.  330 — 335,  Paris  1753)  aufgenommen  hat  Cartier  sagt,  daiss  der  Ver- 
fasser unbekannt  sei,  und  fügt  hinzu :  Le  caractere  (des  Manuscriptes  nSm- 
lich)  en  est  un  peu  diff^rent  d'un  Coutumier  et  recueil  d' Actes  de  la  main 
de  David  BaiUod,  notaire  et  greffier  de  Neuch&tel,  auquel  on  Tattrihne 

Sar  conjecture.  Cartier  (und  nach  ihm  auch  Haller)  führt  das  Werk  unter 
em  Titel  an :  Les  entreprises  du  Duc  Charles  de  Bourgongne,  tant  contre 
Messieurs  des  Ligues,  que  contre  le  Duo  de  Lorraine  et  apr^s  les  deffaictes 
contre  luy  devant  Nanscy.  Johaimes  von  Müller  nun  giebt  als  Verfasser 
einer  von  ihm  benützten  Neuenburger  Chronik  einen  ^lillodz  an  (welche 
Chronik  er  damit  meint,  ist  aus  seinen  Stellenangaben  nicht  ersichtlieh; 
es  scheint,  dass  er  unter  dieser  hier  doch  die  Entreprises  versteht  [s.  V, 
S.  65,  N.  311),  obschon  er  dieselben  sonst  als  chron.  du  chap.  deNeufcL 
oder  abgekürzt  als  chron.  de  Neufchatel  bezeichnet);  er  glaubte  femer 
eigenthümlicher  Weise,  dass  der  Chronist  der  Sohn  desjenigen  Baülods  sei. 
welcher  nach  der  von  Haller  im  Schweiz.  Müiuscab.  Band  1,  S.  11  ^ 
brachten  Notiz  sich  durch  muthige  Abwehr  der  Burgunder  beim  Angriff 
der  letzteren  auf  die  Zihlbrücke  soU  ausgezeichnet  haben  und  dafür  mit 
einer  goldenen  Kette  sammt  Medaille  beschenkt  worden  sein.  Auch  die 
Nachricht  von  dieser  heldenmüthigen  That  ist  eine  sehr  srweifelhafte,  da 
von  einem  Angriff  der  Burgunder  auf  die  Zihlbrücke  sonst  niehts  bekannt  ist- 


L    Niclaua  Rüsoh,  Burgunderkriege.  291 

rom  Ghorherren  Hugues  de  Pierre  verfassten  Bericht,  den  er  wahr- 
ädieinlich  ans  der  Abhandlung  von  Boyve  (Recherches  sur  Tindig^nat 
belvetique  de  la  principaut^  de  Neuchätel  et  Valiangin)  kennen 
gelernt  ^) .    Was  nun  die  Chronik  der  Ghorherren  von  Neuenburg  be- 

s trifft,  80  ist  hierüber  folgendes  zu  bemerken.  Der  Zeitpunkt,  wo 
die  Choiherren  anfiengen,  die  gleichzeitigen  Begebenheiten  aufzu- 
zeichnen, konnte,  als  das  Manuscript  im  Jahre  1714  durch  Samuel 
de  Purry  angefunden  wurde,  nicht  mehr  bestimmt  werden,  weil 
die  ersten   Blätter  sehr  beschädigt    und    daher    unleserlich    waren. 

IB Leider  ist  uns  das  ganze  Manuscript  nicht  erhalten  geblieben;  in 
Folge  eines  Brandes  gieng  dasselbe  zu  Gtende ;  ein  Glück  ist  es 
ZQ  nennen,  dass  Samuel  de  Purry  vorher  einzelne  Berichte  excer- 
piert  hat;  allerdings  fertigte  er  nur  Auszüge  von  solchen  Berichten 
an,    die  für  ihn  von  Interesse  waren.     Er  woUte  nämlich,    wie  er 

5 selbst  zu  Anfang  seiner  Schrift  darlegt,  >6tablir  par  une  suite  de 
tntits  historiques  et  diplomatiques  Timm^morialit^  de  Tindig^nat 
kelv^tique  des  Neuchätelois ,  que  la  France  et  quelques  cantons 
cadioUques,  entre  autres  Fribourg  et  Soleure,  paraissaient  nous  con- 
tester  depuis  1707«;    um  nun  historisches  Material  für   seine  Dar^ 

B  Stellung  zu  gewinnen,  benützte  er  die  aufgefundene  Chronik.  Boyve, 
der  in  der  oben  angeführten  Abhandlung  ein  ähnliches  Werk,  wie 
«s  S.  de  Purry  zu  schreiben  die  Absicht  hatte,  verfasste,  machte 
sich  die  Auszüge  des  letzteren  in  sehr  ausgedehntem  Masse  ^u  eigen. 
Einige  wichtige  Stücke,   die  schon  de  Purry  wörtlich  abgeschrieben 

» batte,  nahm  er  ebenfalls  vollständig  auf,  so  den  Bericht  des  Henry 
Puny  de  Bive  über  die  Begegnung  der  Chorherren  mit  den  Eid- 
genoasen vor  der  Schlacht  bei  St.  Jacob  1444  (S.  174),  femer  den 
Bericht  des  Hugues  de  Pierre  über  die  Schlachten  von  Grandson  und 
Mnrten   (S.    176ff.)^).    —  Die  entreprises  nun  wurden  zum   ersten 

»Male  im  Schweiz.  Geschichtsforscher  Band  VUI,  S.  216 ff.  abge- 
dmckt;  jedoch  Hess  sich  der  Herausgeber,  jedenfalls  durch  Job. 
ron  Müller,  zur  Annahme  verleiten,  diese  Aufzeichnungen  seien 
ein  Theil  der  1714  zu  Ghrunde  gegangenen  chrouique  des  chanoi- 
Bes.    Von  dieser  falschen  Voraussetzung  ausgehend  bildete  er   sich 

^eine  höchst  confuse  Ansicht  über  den  Verfasser,  als  welchen  er 
Hngues  de  Pierre  annimmt.  Zur  Richtigstellung  des  Textes  benützte 
der  Herausgeber  vier  handschriftliche  Exemplare;  schon  Job.  von 
HüUer  kannte   übrigens   mehrere  Exemplare  3].     E.  von  Rodt   und 

1;  Joh.  V.  Müller,  Band  V,  S.  3,  N.  8;  S.  25,  N.  117. 

2;  Vgl.  Hallers  Bibliothek  IV,  500. 

3)  Band  IV,  S.  719,  N.  145.  Joh.  von  Müller  bringt  Bd.  V,  S.  66, 
^.  311(i  ein  Citat  aus  der  »NeufchateUer  Chronik  c,  das  sich  weder  in  dem 
Bmehte  des  Hugues  de  Pierre  noch  in  den  bis  jetzt  veröffentlichten  Aus- 
üben der  entreprises  findet.  Wie  viele  Neuenburgerchroniken  Joh.  v. 
jioüer  für  neme  l)ar8tellung  verwerthet  hat,  können  wir  nicht  entscheiden. 
la  diesen  unaufgeklärten  Punkt  würde  wohl  eine  kritische  Ausgabe  der 
Qpch  Torfaandenen  Neuenburger  Chroniken,  die  im  Interesse  der  historischen 
Fonehtmg  überaus  wünsehenswerth  w&re,  etwas  Licht  bringen. 

19* 


292  Beflagen. 

Fester  Kirk  verwertheten  für  ihre  Darstellung  den  interessanten 
Bericht  f  jedoch  auch  sie,  den  Bemerkungen  im  Schweiz.  Geschichts- 
forscher folgend,  eitleren  ihn  als  chronique  des  chanoines.  Eben- 
so glaubt  noch  Ochsenbein,  welcher  in  die  oben  erwfihnte  Murtenei 
Festschrift  S.  467 — 475  einige  Abschnitte  der  entreprises  aufge- 
nommen, die  letzteren  seien  der  Rest  des  von  Samuel  de  Purry 
au%efundenen  und  durch  die  Flammen  vernichteten  Berichtes  der 
Chorherren  von  Neuenburg,  obgleich  er  unmittelbar  nachher  8.  475 
— 479  ein  Stück  der  wirklichen  Chorherren-Chronik,  nämlich  einen 
Abschnitt  aus  der  durch  Purrys  Abschrift  geretteten  und  von  Beyre  I 
zuerst  abgedruckten  Eizählung  des  Hugues  de  Pierre  mittheüt.  Im 
Jahre  1884  hat  die  historische  Gesellschaft  des  Cantons  Neuenbürg 
eine  neue  Ausgabe  der  Neuenbuiger  Chroniken  veröffentlicht.  Es 
sind  in  dieser  Publikation  folgende  Stücke  enthalten: 

1)  die  extraits  des  S.  de  Purry.  I 

2)  eine  im  Staatsarchiv  aufbewahrte  theils  lateinisch ,  theih 
französisch  abgefasste  Chronik  eines  unbekannten  Chorherren  vom 
Anfang  des  XVI.  Jhd. ;  dieselbe  enthalt  meistens  nur  Angaben  über 
Neuenburg,  spedell  das  dortige  Capitel. 

3)  die  entreprises  du  duc  de  Bourgogne  contre  les  Suisses.      | 
Die  Verweisungen  in  den  Anmerkungen  auf  die  letztgenannte 

Chronik,    die   wir  mit  Chr.  de   N.    (chronique   de   NeuchAtel]   be- 
zeichnen, beziehen  sich  auf  die  Ausgabe  von  1884. 

C.  Chr.  Bernoulli. 


1. 

Jhs. 

1474  [3]  Den  edlen,  strenngen,  erenfesten  und  aller   ersamkeit 

und  fursichtikeit  hochverrflmpten  herren  burgermeisteren  zunffi- 
meisteren  und  reten  der  loblichen  statt  Basel,  gegenwurtigen 
und  kunffkigen,  sinen  insunder  gar  gnedigen  herren,  t&t  sich 
Niclauws  Ruseli  ir  stattschriber  nach  erbiettung  siner  gehor- 
samen guttwilligen  diensten  demäticlich  befelhen.  nachdem 
und  das  menschlich  gemflt  von  siner  anerbomen  eigenschaffi 
und  blödikeit  ungewon  ist  die  ding,  so  in  zyt  bescheen  und 
nit  der  geschrifft  bevolhen  werden,  in  lanngwiriger  gedecht- 
püsze  ze  behalten,  sunder  mit  der  zyt  hinschliszen ,  und  aber 
sich  by  ettlichen  und  doch  kurtz  verganngen  jaren  her  in  disen 
obem  Tutzschen  lannden  des  Rines  zwuschen  dem  Hagnouwer 
Vorst,  dem  Arie  und  Gotthartt,  ouch  den  zweyen  gebiigen  und 


L    Niclaus  Rüsoli,  Buigunderkriege.  293 

scImeschlSiffenen,  dem  Blouwen,  der  Virst*),  und  dem  Schwartz-  1474 
walde  yil  manigfaltiger  hendel  und  geschichten  und  also  ze 
reden  unzalbar  mit  beschedigungen,   ennderungen  und  misz- 
r^erongen  derselben  lannden  begeben   und  verloffen  haben^ 

3  die  minem  erkennen  nach  nit  unnotturjSticlichen  der  geschriffl; 
beyolhen  werden,  nit  allein  deren  ingedenck  ze  sind,  sunder 
durch  mittel  imd  in  bedenck  derselben  ander  derglich  irrsall 
kunfftidichen  ze  furkommen;  denn  erkunnen  wurkender  dingen 
abertriffi  nit  wenig  die  Unwissenheit,   als  wir  das  by  vil  lob- 

bwirdigen  getaten  mit  den  werken  bewert  schimbarlichen  be* 
finden,  und  wiewol  ich  mich  erkennen  leyder  und  aber  leider 
daizü  nit  gnägsam,  die  nach  nottdurfEt  und  in  dem  wesen  der 
ergangen  geschichten  ze  begriffen,  yedoch  uff  Verbesserung 
uwer  und  anderer  miner  herren  und  oberen,  so  ich  inen  hierinn 

n  vorbehalten  haben  wil,  hab  ich  z&  ettlicher  r&wiger  zyt,   der 
ich.  doch  uberig  nit  gehept  habe,  denn  so  vil  und  mir  uwer 
anligenden   gescheffiien  mtksze  zbgelaszen  haben,  mir  selbs  zu 
eigetzUchkeit,  die  zyt  in  uwerm  dienst  ze  vertriben,  fui^efaszt,   ' 
etdich  substantz  derselben  erganngen  geschichten,   so  vil  ich 

^  der  wissen  hab  und  doch  zum  kurtzesten  in  geschrifit  ze  setzen, 
üwer  ersamen  wiszheit  zu  gefallen ;  da  ich  wolt  und  wolte  gott, 
ii  das  zCl  willen  angenem  were,  nit  allein  ir,  sunder  ouch 
denen,  so  unsex  aller  vollennden  erleben  und  die  wirde  der 
stat  Basel  kunfifticlichen  ergriffen  z&  fruchtbarem  [4]  nutz  und 

s  frommen  darusz  mögen  lernen  und  abnemmen  das  besser  ze 
eiwelen  und  das  erger  ze  furkommen,  denn  by  sössem  sur  und 
by  Sorem  siisz  erkennt  werden  mag.  und  ob  einich  teil  dis  ge- 
scbichten  und  hendel  ber&rend  durch  dis  min  beschribung 
smer  beger  nach  nit  angezogen  wirt,  bitten  ich  mir  das  anders 

«nit  denn  zu.  gut  ze  vermercken;  denn  min  meynung  anders  nit 
ist.  denn  die  henndel  in  irem  wesen  und  nach  der  getatt  dar- 
zetünd,  mengklichem  siner  eren  und  wirden  sust  unvergriffen. 
ob  ich  mich  ouch  darinn  nit  hoher  rethorick  und  vil  gebldmb- 
tei  werten  flisz,  als  ich  wolt  gelert  sin  mengklichem  zu  ge- 

3  &Ilen,  so  wollen  doch  das  dem  gemeinen  man  zh  gut  bescheen 
sin  Tormereken,  solich  geschichten  dester  volkommenlicher 
mögen  begriffen. 

16.  Naek  mir  folgen  di«  geBtrichenen  Worte  die  m&sxe.  34.  Statt  mengkliclLem 

scloieb  B.  zuerst  uch. 

1}  Der  Blauen  ist  ein  langer  Bergrücken  im  Jura,  etwa  2  Stunden  sAd- 
lieb  Ton  BaseL  Die  Yirst  ist  die  damalige  Benennung  der  Vogesen,  s. 
C^imm,  Wörterb.  m,  1678;  Chmel  Mon.  Habs.  I,  1,  S.  178;  B.  Chr.  II, 
ä.  38, 14  und  Anm.  2.  Wie  hier  werden  auch  B.  Chr.  ü,  S.  417,  9  die 
ffiontes  Nigre  SiWe,  Blawen  et  Alsacie  susammengestellt 


294  Beilagen. 


2. 


i4«9  [9]  Harumb  so  sye  kunt  und  wissend  aUermengklichem, 

die  disz  gegenwurtig  geschrifft  lesent  oder  hören  lesen:  als  der 
durchluchtend,  hochgebom  fürst  und  herr  herre  Sigmund  her- 
tzog  z&  Oesterrich,  zu  Stir,  seA  Kemnten  und  zh  Crain,  graff 
zu  Tirol  etc.,  unser  gnediger  herr,  des  jares  unsers  herren  nach 
siner  gehurt  1400  und  in  dem  ....  jare^)  nit  on  ursach  in 
daisü  bewegende  und  ze  beschriben  uberfluBzig,  sunder  me 
verdrusz  denn  willens  oder  frucht  berende,  die  graflbchafit  Pfirt 
mitsampt  dem  Elsasz,  Suntgouw  und  Schwartzwalde,  ouch  den 
stetten,  schlössen,  lannden  und  luten  darinn  gelegen  für  ein 
sum  gelts,  nemlich  76000  gülden^)  houptgüts,  doch  uff  ein 
widerlosung,  in  sunderm  hohem  vertruwen  ouch  dem  durch- 
luchtigen,  hochgeboren  fursten  und  herren  herm  Karle  her- 
tzogen  zu  Bui^nn  etc.  verursatzet,  und  aber  derselb  hertzog 
Karle  sich  dagegen  nit  umb  desselben  hertzog  Sigmund  nochi 
siner  gnaden  lanndtschafi);  noch  sins  nutz  noch  frommen,  sun- 
der umb  des  willen  im  dadurch  einen  ingang  in  Tutzsche  land 
und  das  heilich  rieh,  im  zu  berlichem  abbruch,  ze  machen  fur- 
genommen,  als  er  dos  darnach  mit  erzeigten  wercken,  mit  in- 
nemmung  Brisach  und  sust  manigfalticlich,  bewisen,  underl 
sinen  briefen  und  innsiglen  offennlich  hoch  und  thur  ver- 
schriben  und  by  sinen  wirden  und  eren  verpflicht  gehept  hatt, 
die  vermelt  graffschafit,   stett,  schlosz,  lannd  und  lut  by  allen 

3.  berfi.  4.  nach  Oesterricli  folgt  das  gestrichene  nnd.  6.  Ltkcke  eelAseen  fär  die 
Jiüixessahl  (69).  8~10.  S.  schrieb  sneret :  Pfirt  mitsampt  anderen  ttetten  Bchlossen 
nnd  lannden  hienmb  gelegen.  Die  Worte  dem  Elsass  bis  onch  den  stehen  am  Bandf . 
11.  nemlich  76000  gnldeniim  Bande  mit  Yerweisting.  15.  nach  desselben  das  ge- 

strichene lantschant.  16.  nach  sins  das  gestricnene  selbe  eygen.         19.  20.  mit 

innemmnng manigfalticlich  am  Bande  mit  Yerweisnng. 

1)  Am  21.  Merz  1469  kam  Sigmund  bei  Karl  in  Arraa  an  (Com.-Lengl. 
11,  193);  am  9.  Mai  1469  wurde  der  Pfandvertrag  in  St.-Omer  geschlossen. 
S.  die  betreffenden  Urkunden  im  Schweiz.  Mus.  für  bist.  Wisaensch.  II, 
116—123,  299—301.  Chmer,  Mon.  Habs.  I,  1,  S.  3  ff.  Vgl  die  Instruction 
Sigmunds  für  seine  Abgesandten  zu  Friedrich  III.  Mon.  Habsb.  I,  2,  S.  132 
—134. 

2)  Ueber  die  ursprüngliche  Höhe  der  Pfandsumme  bringen  xeitgenössisehe 
und  spätere  Schriftsteller  abweichende,  meistentheils  irrige  Angaben.  Ob- 
schon  es  nach  Küschs  Worten  »wie  denn  das  dieselben  brieff  vollielicber 
innhalten«  scheinen  möchte,  dass  er  den  Inhalt  des  Vertrages  gekannt, 
spricht  auch  er  unrichtiger  Weise  von  76000  fl. ;  er  gieng  wohl  von  der 
Voraussetzung  aus,  dass  die  Summe,  die  Sigmund  1469  von  Karl  als 
Pfandschilling  erhalten,  ebensogross  gewesen  sei,  wie  diejenige,  die  er  1474 
in  Basel  cur  Auslösung  hinterlegte.  Die  letstere  betrug  übrigens  8OOO0, 
nicht  76000  fl.,  die  erstere  nur  50000  fl.  (s.  Schweiz.  Mus.  II,  113—115,  B. 
Chr.  n,  S.  80  Anm.  2  und  den  Nachtrag  dazu). 


L    Nielaus  Rüsch,  Eurgunderkriege.  295 

and  yegklichen  iren  firyheitten ,  gerechtikeitten ,   gewonheitten  i469 
und  harkommenheit;  wie  die  by  dem  huse  Oesterrich  biazan 
in  löblichen  harkoimneii  weren,   unversert  on  witter  iming) 
intrag  oder  l>eschwerd  bliben  ze  laszen,  wie  denn  das  dieselben 

abrief  mit  witterem  anzeigen  YoUiclicher  innhalten,  vergessen 
der  pflicht  den  loblichen  stetten  Zürich,  Bemn,  Solotomn  und 
Fribuig  in  Oechtlande  in  crafift  einer  verstentnusze  ^) ,  ouch 
under  sinem  brieff  und  sigel  verwant,  das  witter  ze  lütteren 
iimb  vermidung  lengerung  ich  in  sinem  wesen  rüwen  lasze, 

^hatt  sich  begeben,  dasz  er  einen  verachten  ritter,  ob  ich  den 
also  nemien  sol,  genant  Peter  von  Hagembach^),  der  davor 
nmb  siner  misztatt  willen,  an  wilent  dem  thuren  ritter  herm 
Maqaarten  von  Baldeck  seligen  unerlichen  [10]  beganngen, 
lanndtfluchtig  worden,  doch  durch  in  wider  alle  billikeit  be- 

'^schinnt  worden  ist,  als  lanndtvogt  der  vermelten  gra&chafit 
Q%eworffen  und  das  regiment  für  ander  lobwirdig  und  des  an 
eien,  tugenden,  fromkeit  und  wesen  gemesz  bevolhen,  der  an- 
fimgB  siner  anerboren  art  nach  den  willen  3)  sins  herren  herzog 

9.  uch  das  folgt  das  gestriclieiie  icli  nmb,  nach  Intteren  das  gestricliene  icli. 

1}  Dieser  Freundschaftsvertrag  wurde  den  22.  Mai  1467  zwischen  Her- 
log  Philipp  und  Carl  yon  Charohda  einer-,  und  den  Städten  Zürich,  Bern, 
Solothum  und  Freiburg  andrerseits  geschlossen.  Oraf  Rudolf  von  Neuen- 
bürg hatte  denselben  vermittelt  (s.  Eidg.  Absch.  II,  364.  366.  899). 

%  lieber  Hagenbachs  Leben  vor  seiner  Ernennung  Eum  Landvogt 
^l^ittten  gleiehseitige  und  sp&tere  Chronisten  wenig  sicheres  2u  berichten ; 
nclitig  ist,  was  die  Beimchronik  über  seine  Herkunft  sagt  (Mone,  Quellen 
^  Bad.  Landesgesch.  IH,  258),  ganz  ungenau,  was  Trithemius  (chron. 
Snaug.  8.  491)  erwähnt,  Carl  habe  Hagenbaoh  ex  rustico  nobilem,  ex 
DobiH  M^uitem  factum  auratum  lum  Landvogt  ernannt.  Das  Gerücht  war 
»flgemein  verbreitet,  dass  H.  in  seiner  Jugend  wegen  einer  verübten  Ge- 
valtthat  sein  Vaterland  habe  verlassen  müssen.  Blauenstein  bei  Mone  II, 
Ud.  Knebel,  B.  Chr.  H,  S.  335,  6.  Edlibach  136.  Schilling  75.  Lied  eines 
^eninnten  bei  Mone  DI,  153.  In  den  Forte,  des  Königshofen  ebenda  I, 
2TS  steht  die  genauere  Angabe,  er  habe  einen  Ritter  auf  der  Jagd  gefangen 
ge&onunen.  Nach  der  Reimchronik  (oap.  2.  Mone  HI,  259)  und  Rüsoh 
^  dieaer  Ritter  Maiquard  von  Baldeck.  Einiges  Licht  auf  diese  Ange- 
W^ät  wirft  ein  (franxösiseh  geschriebener)  Brief  Hagenbachs  vom  10. 
^  1449  an  Thüring  von  HallwiL  In  den  st&rksten  Ausdrücken  wirft 
H.  dem  letitem  vor,  dass  dessen  Anschuldigung,  er  habe  Baldeck  auf 
^crr ätherische  Weise  gefangen  genommen,  erlogen  sei,  und  fordert 
'^  vm  Zweikampf  (Innsb.  Statthalt.  Aich.  Schatsarehi¥,  Lade  115).  H. 
steQt  damit  keineswegs  die  Thatsache  der  Gefangennahme  in  Abrede ;  der 
^or&Il  hatte  sieh,  wie  aus  dem  Briefe  hervonugehen  scheint,  schon  einige 
Zot  Tor  1449  zugetragen. 

3)  TgL  den  Ausspruch  Bubenbergs  in  Basel  am  10.  Mai  1470.  GefinK 
^'»*5.  (E.  A.  II,  409;  auch  schon  bei  Ochs  IV,  196  erwähnt,  doch  mit 
onriditigem  Datam). 


296  Belagen. 

i4(»— 1474  Karle  wissend  alle  billicfakeit  in  Verachtung  gemeiner  fursten, 
Btett  und  aller  erberkeit  Tutescher  nation  und  nit  minder 
unser»  heiligen  vatters  des  babets  und  unsers  allergnedigesten 
herren  des  Beimischen  keisers  freyelich  und  dursticlich  on  einich 
schäm  und  forcht  gottes  und  sin  selbs  yergessende  hindange-  ^ 
setzt  ^)  und  als  ein  tyrann  und  durechter,  als  in  sin  selbs  ge* 
taten  leyder  bezugen,  geregiert  hatt,  nemlich  die  ersam  priester- 
schaA,  so  geistlich  so  weltlich,  an  lib  und  g^t  schwerlich  be- 
kumbert^),  die  kuschen  tochter  und  frouwen  aller  eren  wirdig 
gewalticlich  geschendet'),  vil  ingeseszener  frommer  lanndtlut  10 
wider  gott  und  recht  on  all  Verschuldung  und  gerichtsgenge 
von  dem  leben  zum  tod  siner  eigen  durstikeit  tun  richten^), 
die  stett,  lannd  und  lüt  von  iren  loblichen  fryheitten,  gnaden, 
gutten  gewonhjsitten  und  gerechtikeitten  sins  eigenen  gewalts 
manigfalticlichen  getrengt^),  mit  vil  me  schwerer,  grosser,  merck- 1^ 
lieber  und  unzallicher  lasterlichen  geschichten  und  miszhand- 
lungen  durch  in  beganngen  und  dem  vermelten  herzog  Karle, 
der  darumbe  durch  sin  innersten  rete  ersucht  worden  ist,  un- 
verborgen, dadurch  der  gedacht  hertzog  Sigmund,  als  in  soUchs 
cleglich  angelangt  und  das  zu  herzen  gesetzt  hatt  als  ein  from-  > 
mer  cristenlicher  fiirst  nit  unbillich  bewegt  worden  ist,  ze 
trachten  solich  sin  erblich  lannd  und  lüt  wider  zu  sinen  und 
des  loblichen  huses  von  Oesterrich  hannden  und  gewaltsamy 
ze  bringen  und  solich  vorber&rt  übel  abzestellen.  und  umb  dass 
er  solichs  mit  gottlicher,  ouch  anderer  fursten,  stetten  und  ge-  ^ 
meinden  hilff  dester  fruchtbarlicher   erlanngen    und    erfolgen 

• 

5.  nach  8chAm  dM  gestrichene  oder.  20.  nach  angeUngt  das  geeirichene  iMtt 

• 

1)  Die  im  Volke  Terbreiteten  ÄuMerungen  Hagenbachs,  »er  were  bobit 
und  keisser«  (ForU.  des  Königidi.  bei  Mone  I,  279;  vgL  Edlibaeh  136;, 
»wer  do  woll  widder  mich  thun,  den  sollen  ir  gryfen  an,  er  sey  bobst  oder 
keiseM  (Rchr.  oap.  70 ;  vgl.  Bchr.  cap.  34),  mögen  der  Grund  gewesen  sein, 
dass  ihm  Miwachtung  des  Pabstes  und  des  Kaisers  vorgeworfen  wuide. 
Uebrigens  scheint  »weder  bobst  noch  keiser«  spriehwörtliche  Redensart  ge- 
wesen zu  sein.  So  sagte  auch  der  Bischof  Caspar  lu  Rhein  bei  Anlan 
seines  Processes,  es  sei  kein  andrer  Herr  unter  der  Sonne  oder  auf  dem 
Erdreich  über  Basel,  weder  Pabst  noch  Kaiser  (Heusler,  Verfassungsgesch. 
Basels  S.  405). 

2)  Vgl.  Rchr.  cap.  16,  67  .fF.;  41—44. 

3)  VgL  B.  Chr.  II,  S.  40,  15;  69,  17;  70,  16;  78,  33.  Rchr.  cap.  92, 
69—94. 

4)  Die  Hinrichtung  Yon  4  Thanner  Borgern  am  3.  Juli  1473  erregte 
besonders  grosse  Erbitterung  gegen  Hagenbach.  S.  B.  Chr.  II,  S.  86,  6. 
Mone  in,  428. 

5)  Vgl  Rchr.  cap.  34;  87  ff.  und  die  Einleitung  zur  Rchr.  Vers  81  ff. 


I.    NiclauB  Eüsch,  Burgunderkriege.  297 

mochte,  hatt  er  durch  ingebung  und  wurckung   des  helgen  1474 
geistes  die  erblich  YyentschaiFt;^  zwuschen  sinen  fiirstlichen  gna- 
den, dem  loblichen  huse  [11]  Oesterrich  und  sinen  yorelteren 
löblicher  gedfichtnüsze  eins  und  gemeiner  Eidtgenoszschafft  von 

5  8tetten  und  lennderen,  ouch  iren  vorderen  anders  teils  unver- 
dSchtlich  harbracht,  umb  vermidung  willen  witters  blutver- 
giessens,  desglichen  r&w  und  fnden  willen  ir  beder  landen 
und  liitten  gnediclich  abgestalt  und  ein  ewig  sun  und  richtung 
ingangen  ^),  und  zti  noch  merer  fruchtbarkeit  yorgeschribener 

10  dingen  sich  mit  inen,  ouch  den  hochwirdigen,  hochgebomen 
forsten  und  herren  herm  Bütpreehten  bischoff  zCl  Straszburg 
p&ltzgrafen  by  Rine  hertzogen  in  Peyemn  und  landtgrafen 
z&  Elsasz  etc.)  herr  Johannsen  bischoff  zu.  Basel,  [herm  Bein- 
harten hertzogen  z&  Lothoringen  und  marggrafen,  grafen  z& 

i&Widemont  und  zö.  Harecourt  etc.  2),]  unsem  gnedigen  herren, 
ouch  den  strengen,  frommen  und  fiirsichtigen,  ersamen,  wisen 
meistere,  bui^ermeister  und  rete  der  löblichen  frye  und  rych- 
stetten  Straszburg,  Basel,  Colmar,  Schlettstatt,  Keysersperg, 
Oberen  Ehenhin,  Münster  in  Sant  Gregoriental,  Boszhen  und 

20 Tunken,  gott  dem  almechtigen  zu  lobe,  unserm  allergnedige- 
sten  herren  dem  Römischen  keyser,  nemlichen  keyser  Frideri- 
chen  hertzogen  zft  Osterrich,  zti  Stir,  zti  Kemnten  und  zti 
Ciayn,  grafen  zu  Tirol  etc.  zti  eren,  ouch  des  heiligen  Römi- 
schen rychs  und  gemeiner  Tutzscher  nation  und  aller  erber- 

%  keit  nutz,  frommen,  frid  und  notturfft  willen,  in  crafit  des  keyser- 
Uchen  fridens  zti  Regenspurg  begriffen  by  dem  helgen  rych, 
iien  fryheitten,  altem  herkommen  und  dem  iren  unabgetrengt 
mögen  bliben,  in  rechter  gunst,  truw  und  liebe  zehen  jar  nach- 
einander Yolgende  einer  rechten,  uffirechten,  redlichen  vereynung 

4.  nacb  ged^htntsM  die  (^strichenen  Worte  anTerdecbtlicli  eiitsp..oiic]i.  13.  ftber 
dem  JComaia  hinter  Bftsel  steht  Ta;  das  daxogehGrige  cat  (vaoat)  steht  über  dem 
Komma  hinter  etc.  (Zeile  15;  s.  Anmerkung  2).  17.  frye  and  ryoh  am  Bande  mit 
Venreienag.  21.  Am  Bande  stehen  die  Buchstaben  no  (nota).        23.  Bomisohen. 

1)  Vgl.  Eidg.  Absch.  IL,  473  ff.  über  die  Verhandlungen  in  Constanz 
in  Betreff  der  ewigen  Biohtung  Februar  und  Mers  1474.  Die  definitive 
Festsetsang  der  Bichtung  durch  König  Ludwig  erfolgte  den  11.  Juni  1474 
(8.  Eidg.  Absch.  11,  491.  913),  die  Annahme  derselben  durch  Hersog  Sig- 
mund und  durch  die  Eidgenossen  auf  dem  Tage  in  Feldkirch,  2 — 12.  Oct. 
1474.  Von  den  swei  Differenzpunkten  (Offenhaltung  der  Waldst&dte  am 
Bhein,  Verbindlichkeit  der  Richtung  für  die  Erben  8igmunds)  wurde  der 
erste  den  10.  Oet.  1474  beig^gt  (E.  A.  II,  6Q6),  d6r  aweite  erst  den  2.  Jan. 
1475  (E.  A.  n,  521.  920). 

2)  Heriog  B6n6  wurde  in  den  Bund  der  niederen  Vereinigung  den 
IB.  April  1475  aufgenommen,  s.  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  1,  S.  199;  die 
Vereinung  mit  den  8  alten  Orten  schloss  er  den  7.  Oct.  1476. 


298  Beilagen. 

1474  und  yerstentnuBze  yerschriben  und  geeynet,  wie  denn  das  die 
brieff  eigentlich  und  gruntlich  anzeigen  <).  und  uff  solichs  hatt 
der  vennelt  hertzog  Sigmund  nach  zytlichem  und  wolerw^enem 
rat,  als  sinen  wirden  und  eren  ungeletzt  loblichen  harbracht 
wol  gezimpt  hatt,  herm  Karle  hertzogen  zu  Burgund  die  dienst-  ^ 
lieh  pflicht,  damit  er  im  verwant  gewesen  ist,  der  yorgemelten 
Ursachen  halb  bewegt  by  sinem  erhalten  under  sinem  offen 
brieff  und  sigel  mitsampt  dem  schirm  abkundet  und  sich  deren 
entzigen^).  desglichen  hatt  sin  fürstlich  gnad  euch  der  ge- 
dachten Ursachen  halb  demselben  hertzog  Karle  zu  Burgunnio 
[12]  durch  fursture  der  gedachten  miner  herren  der  lobwirdigen 
stett  Straszburg,  Basel,  Colmar  und  Schietstatt,  die  im  uff  ein 
erber  zimHch  bezalung  und  insetaßung  des  landes  76000  gülden 
Binischer  in  gütten  truwen  und  glouben  bereits  gem&ts  geli- 
ehen gehept  haben,  die  ablosung  der  gemelten  graflbchaffk;  Pfirt  ^^ 
mitsampt  den  stetten,  schloszen,  lannden  und  lütten  ouch  by 
sinem  erhalt  under  sinem  offen  brieff  und  sigel  verkünt  und 
daruff  den  pfandtschilling  davorbestimpt  in  der  stat  Basel  ge- 
leit,  in  willen  und  fursatz,  nach  gestalt  aller  Sachen  sich  sinen 
landen  und  lütten  ze  neheren  und  nach  aller  geburlichkeit  ze » 
halten^),  zu  dem  allem  haben  die  gedachten  loblichen  stett 
Straszburg  und  Basel  herm  Karle  hertzogen  zu  Bürgern»  ouch 
under  iren  briefen  und  siglen  verkündet^):  nachdem  hertzog 
Sigmund  usz  mercklichen  Ursachen  bewegt  worden  sye,  den 
pfantschilling  ze  legen,  und  nit  usz  minder  Ursachen  in  willen  ^ 
und  fursatz,  sich  daruff  sinen  lannden  und  lütten  ze  näheren, 
und  im  das  also  verkündet  habe,  dasz  sy  da  hertzog  S^poaunden 
mit  hilfflicher  eynung  gewant  sind  und  im  nit  on  merklich 
ursach  in  den   dingen  hilff  und  bystand  tun  wollen,  mit  en- 

11.  12.  Btatt  miner  stett stand  zuerst  miner  gnedigea  herren  der  forsten  oneh 

stett.  21.  22.  statt  loblichen Basel  stand  snerst  min  gnädig  herren  die 

forsten  ooch  die  lohlichen  stett  der  Tereynong. 

1 )  Die  Urkunde  über  die  Verbindung  der  8  Orte  und  der  niederen  Ver- 
einigung wurde  den  31.  Merz  1474  in  Gongtani  ausgetteUt  (s.  £idg.  Absch. 
II,  482.  911.  912).  Hersog  Sigmund  trat  dem  niedem  Verein  am  4.  April 
1474  bei  (s.  Eidg.  Absch.  II,  482.  Ghm.  Mon.  Habsb.  I,  1  S.  175).  Den 
Sat2  der  letzteren  Urkunde  «dem  almehtigen  got  zu  lobe,  ouch  unserm 
allergnedigsten  herren  dem  Romischen  keyser  zu  eren  u.  s.  w.  hat  Büseh 
in  etwas  veränderter  Fassung  in  dieses  und  manche  andere  seiner  Schrift- 
stücke angenommen. 

2)  S.  Ghmel  Mon.  Habsb.  I,  1,  S.  95.    B.  Chr.  11,  79  Anm.  1. 

3)  S.  Chmel  Mon.  Habsb.  I,  1,  S.  97. 

4)  Vgl.  Missiyenb.  XIH,  296  den  Absagebrief  Basels  an  Kail  TOin 
22.  April  1474.  Rüsch  hat  den  Wortlaut  des  Briefes  gekflnt  wieder- 
gegeben. 


I.    Niclaus  RüBch,  Burgunderkriege.  299 

deckung,  ob  in  einicher  witter  verkundimg  not  were,  die  wol*  1474 
ten  sy  oach  also  getan  haben,  wie  denn  das  die  brieff  darumb 
ungangen  Tolliclicher  besagen,   wiewol  hertzog  Sigmund  der 
groben   lasterlichen    miszhandlung  nach,   an  siner  aller   eren 

»wiidigen  priesterschafft,  ouch  sinem  firommen  adel  und  dem 
gemeinen  man  manigfalticlichen  begangen,  ouch  die  gemelten 
forsten  .und  stett  des  alles  nit  schuldig  gewesen  weren  ze 
tfind^).  der  ofiigenant  herr  Karle  hertzog  zu  Burgunn,  sins 
durstigen   gemAts  unersettiget  und  als   der,   der  im  selbs  nit 

i<^  allein  gedacht,  sunder  wärlicher  ze  reden  ungezwifelt  gtossers 
zügeseit  hatt,  für  ander  wollen  harschen,  wenig  oder  gantz 
nützit  trachtende  siner  gegenpflicht,  hertzog  Sigmunden  ver- 
bunden, hatt  sin  vorgefaszte  mSynung  in  das  heilig  rych  und 
Tutzsch  nation  ze  kommen  ze  beharren  sich  nochbiszher  ge- 

u  widert,  den  yorbestimpten  pfandtschilling  die  76000  ze  nemmen 
und  der  losung  stat  ze  tünd,  und  aber  destermindemit  un- 
derstannden  die  me  gemelte  grafischäfit,  stet,  schlosz,  lannd 
und  lüt  mit  gewalt  innzehaben,  dem  ouch  Peter  von  Hagem- 
bach  [13]  mit  volbrachten  wercken,  unbedurt  einicher  costen, 

M  glich  getan  und  gestracks  sich  zu  gegen were  schickende  700 
Pickart  zu  rosz  usz  dem  hofe  des  Burgunschen  hertzogen  gen 
Brisach  inbracht  ^),  das  besetzt,  und  wie  er  Brisach  zti  wider- 
stand bewegt  und  ze  buwen  furgenommen  hatt,  wie  ouch  die 
erberkeit  beder  geschlechten,  so  geistlich  so  weltlich,  und  nit 

^minder  man  und  wibe,  xmvergessen  der  kuschen  jungfrouwen 
daselbs  nit  allein  durch  den  von  Hagembach,  sunder  ouch 
anen  anhang  die  Pickarten,  die  sich  aller  gewaltsamy,  bosz* 
keit  und  arger  meynung  gefliszen  haben,  gehalten  worden,  ist 
unverholen,  offembar  landtkundig,   deshalb  ich  das  witter  un- 

^  angesogen,  ouch  umb  vermidung  willen  lenngerung  der  mate- 
rien,  die  da  wenig  lobs  oder  eren  uff  in  tragen,  stylschwigen 
furgan.  [wie  aber  dem  damit,  die  ewige  gottlich  wiszheit,  deren 
aller  menschen  hertzen  offen  sind,  hatt  vermerckt  den  willen 
und  meynung  bede  des  Burgunschen  hertzogen,  ouch  des  von 

^  Hagembachs  sins  landtvogts  und  ir  unlidlich  fumemmen,  darinn 

4.  nacli  siner  folgt  das  darchgestricliene  l»nndt.  10.    statt  nngezwifelt  grossers 

■ehrieb  S.  znerat  glovblich.  22.  statt  Brisach  xi  schrieb  R.  zuerst  ouch  das  sft. 
32.  Neben  dieser  Zeile  steht  ra;  das  dazugehörige  cat  folgt  8.  300,  9.  Das  vocat 
scheint  sich  auf  den  Satz  wie  aber  dem gestrafft  wurde  zu  beziehen. 

1)  In  dem  Schreiben  an  Karl  vom  6.  April  1474  sagt  Sigmund  selbst: 
summam  ülam  capitalem  .  .  .  urbi  Basüiensi  in  depositum  dedimus,  quam- 
quam  tarnen  ad  hoc  minime  fuissemus  astricti  (Chmel  Mon.  Habsb.  I,  \, 
S.  97). 

2)  S.  B.  Chr.  IT,  S.  66,  27.   68,  15.   77,  13.    Rohr.  cap.  119. 


300  Beilagen. 

1474  er  durch  ir  ubeltatten  mercklich  verachtet  worden  ist,  die  nit 
lennger  wollen  gestatten,  sunder  hertzog  Sigmunden  mit  sinem 
anhang  von  fursten,    stetten    und   lennderen   der   vereynung 
davorbestimpt,    so   solicher   Übeltaten  gantz  widerig   gewesen 
sind,   in  irem  fumemmen  besterckt  und  weg  gegeben,  durch  * 
weliche  herzog  Sigmund  zu  inbringung  siner  eigen  lannden 
und   lütten  davorgemelt   on   mercklich   blütvergiessung  kom- 
men mficht,  und  daby  das  beganngen  übel  Peters  von  Hagem- 
bachs  gestrafft  wurde.]     und  demnach  so  hatt  sich  begeben  i), 
damit    ich    dennocht   Peters    von   Hagembachs    arglistig    ge- 1* 
schidikeit    und    unerber    fumemmen   ettlicher   masze    ber&re, 
so  ist  ze  mercken,  als  er  im  selbs  furgenommen  hatt,  einen 
graben    umb    Brisach   wollen    laszen    füren    und   das    wasser 
des  Rines  darumb  leitten  und  das  ze  volbringen  uff  den  hei- 
ligen Asterrlichen  tag ,  allermengklich  in  Brisach  von  mannen  » 
und  frouwen  jung  und  alt  für  die  thore  der  ^tat  zu  gemeinem 
werck  hat  laszen  gebietten,  sy  damit  von  der  stat  und  dem 
iren  ze  wissen  und  davor  ze  behalten,    dasz  da  etüich   von 
Brisach  nach  Schickung  gottes  solich  sin  arglistige  geschidikeit 
gemerckt  und  die  so  wyt  anbracht,  dasz  sy  das  gemein  werck  > 
uff  denselben  tag  abgestalt  haben,  das  nit  wollen  fumemmen. 
des  der  von  Hagembach  grymclich  entsetzt  worden  ist   und 
damit  understanden  [14]  sin  wutterye  ze  beharren  und  sich  die 
sinen,   bede  von  Pickarten  euch  ettlichen  Tutzschen   lannd- 
seszen,  edelen  und  andern,  so  er  mit  im  als  dienere  des  Burgan-  s 
sehen  hertzogen  dahinbracht  hatt,   ttm  rüsten,     als  aber  die 
frommen  bürgere  zu  Brisach  des  bericht  worden  sind,    haben 
sy  in  selbs  zu  trost  und  uffenthalt  sich  von  stund  euch  ge- 
wapnet,  versamnet  und  an  den  von  Hagembach  sAchen  laszen, 
sin  fumemmen  gutlich  abzestellen.     er  hatt  aber  solichs  ubim 
durstiger  frevelkeit  verachtett,  deshalb,  euch  denmach  und  die 
stund  in  ergriffen  hatt,  dadurch  im  sin  gewaltsamy  benommen 
und  abgestalt  wurde,  er  euch  ableit  und  bezalte  sin  verdiente 
schulde,    so  ist   zu  im  griffen  worden    und  in  gefengknisce 
bracht  und  im  damit  das  sin  zu  Brisach,  Tann,  Ennsisshenss 
und  an  andern  enden  zu  recht  stellig  gemacht,  und  mitt  den 
Pickarten  by  der  tagzyt  so  vil  gerett  und  verschaffb,    dasz  sj 

12.  80  ist  ze  mercken  am  Bande  mit  Fenreienng.  16.  nach  tag  itand  zuerst  zji. 

19.  Tor  arglistige  stelin  die  gestrichenen  BachsUben  argwe  (B.  wollte  wohl  aigwenig 

schreiben);  über  den  letztem  sin.  20.  statt  die  so gemein  stand  zuerst  so 

wyt  an  die  ron  Brisach  bracht  dasz  sy  sich  das  semein.  29.  nach  gewapnetdss 

gestrichene  nnd.  30.  vor  er  hatt  stand  zuerst  und  als. 

1)  Für  die  Geschichte  des  Aufstandes  vgl  die  B.  Chr.  11,  S.  75  A.  3 
und  S.  77  A.  4  angegebenen  Quellen. 


I.    NiclauB  Rügch,  Burgunderkriege.  301 

gemeiziclich  für  das  ISintbor  zwuschen  die  zwo  Binbrucken,  1474 
die  ussere  und  indere,  gewisen  worden  sind  und  inen  ir  habe 
\on    Iiaineschy  pferden  und  derglich  nachgesannt;    zwuschen 
welichen  brücken  sy  dieselbe   nacht  beharret  und  momendes 

k  uff  ostermentag  für  Ennsiszen  uff  nebent  Mulhusen  hin  durch 
Latterbach  und  Beinigen  gen  Gilttwiler  und  Geffenatt  zu  ge- 
sogen und  den  nechsten  fiir  Ellicordt  gen  Lüsse  ^)  inkert  sind, 
mengklichs  halb  unverhindert,  das  sy  sich  doch  nit  genfigen 
lassen  7    sunder  so  haben  sy  ettlich  frommer  lütten  zu  Lutter- 

»bach  und  Reinigen  Ton  dem  leben  zum  tod  bracht^),  deren 
seien  gott  der  almechtig  gnedig  sin  wolle.  Peter  von  Hagem- 
hach  -wart  aber  dester  minder  nit  anfangs  in  siner  behusung 
Itefencklich  verhüttet  3),  und  wie  vor  zimlich  mittel  gesöcht, 
die  von    Srisach  by  harbrachter   gewonheit   und   gerechtikeit, 

i  durch  in  gewalticlich  abgestalt,  bliben  ze  laszen;  die  von  Bri- 
ääch  mochten  aber  solichs  nach  ir  notturfil  von  im  nit  er- 
lumgen  noch  bekommen,  also  dasz  er  ztdetzst  von  befelh  des 
dickgenan^^n  hertzog  Sigmunds  in  witter  gefengknüsze  *•)  gef&rt 
wart  und  daselbs  gefragt,  umb  willen  durch  sin  anzoigen  witter 

Vilbel  mögen  abstellen  und  verkommen,  was  er  euch  bekant- 
lich  gewesen,  ist  nit  nott  dirre  geschriffb  ze  befelhen;  denn  usz 
nnen  ergangen  geschichten  ein  yeder  wiser  vemünfftiger  wol 
trachten  mag,  was  gutten  oder  ai^en  grunds  die  uff  [15]  in 
tragen,     der  yetsgenant  hertzog  Sigmund  hatt  sin  ubeltatt  an 

^ini  on  recht  nit  wollen  rechen,  sunder  damit  er  als  ander  sin 
voreiteren  gesehen  wurde  mengklichem  sins  rechten  wollen 
^9nIlen  und  daby  nit  argwenig  geachtet,  hatt  sin  fürstlich 
gaad  gen  Brisach  laszen  bitten  nit  allein  die  fursten,  ir  rete, 
sunder  onch   die   loblichen   stett  und  lennder  der  vereynung, 

2.  die  Qsaere  und  indere  am  Bande  mit  Yerweisung.  6.  nach  Oilttwiler  schrieb 

B.  zmsrsi  cft  und  gen  Oeffenatt  gezogen.         10.  am  Bande  stehen  die  Buchstaben  do 
(nota).  12.  nach. nit  das  durchgestrichene  gefengklich  gehalten.  21.  nach  ge. 

«esen  d&s  durcbgestrichene  was.  23.  nach  was  das  gestrichene  dem  nachrolgen 

m«:ht.  2S»  statt  wollen  schrieb  B.  merst  ze.  28.  Tor  bitten  die  gestrichene 

Tonill)«  er. 

1  Lutterbach  und  Beiningen  westlich  von  MüUiausen,  Gildweüer  nord- 
'"•^lieh,  Gevenatten  nordwestlich  von  Dammerkirch,  nahe  der  elsässisch- 
InoiönBchen  Grenze.  Lüsse  ist  gewöhnlich  Luzeuil,  hier  vielleicht  Luze, 
cordwestlich  von  H^ricourt 

2)  VgL  B.  Chr.  H,  S.  76,  1. 

3^  Hagenbach   -wohnte  in  dem  Haus  des  Bflrgenneister  Stechilin.    B. 

Chi.  n,  a  78,  7. 

4!  Hagenbaeh  "Wixrde  den  15.  April  aus  seiner  Wohnung  in  das  Ge- 
^a^rnisg  (Jn  ^^^  nu'wen  thum  nach  der  Hehr.  cap.  132)  abgeführt.  B.  Chr. 
^  S.76, 18.  Am  5.  Mai  wurde  H.  nach  einem  andern  Thurme  gebracht, 
'0  er  gefoltert  wurde.     Bchr.  cap.  136.    B.  Chr.  II,  S.  83,  18. 


302  Beilagen. 

1474  ir  tieffenlich  ratzbotten  dahin  ze  sennden  ^),  das  recht  an  dem 
ende  ze  besitzen,  umb  dasz  Peter  yon  Hagembach  sich  nit  er- 
cla^en  möchte  im  das  recht  ungemein  sin,  für  welich  recht  er 
ufF  ein  nemlichen  tag  gef&rt  wart^j. 


3.  5 

1469  [47]   Nachdem  das   menschlich  gemfit  ungewon   ist,  die 

ding,  so  der  geschrifft  nit  beyolhen  sind,  in  langwiriger  ge- 
dechtnüsze  ze  behalten,  harumb  so  sye  ze  wissen  allermengk- 
lichem :  als  der  durchluchtig  hochgebomn  fürst  unser  gnädiger 
herre,  hertzog  Sigmund  hertzog  zu.  Oesterrich,  zu  Stir,  z&io 
Kemnten  und  z{l  Kraynn,  [graff  zu  Tyrol  etc.  die  grafschafft 
Pfirt  mit  sampt  ettlichen  andern  schloszen,  stetten  und  landen 
hieumb  gelegen  fiir  ein  genante  sum  gelts  houp^üts  uff  ein 
widerlosung  ^)  dem  durchluchtigen  hochgebomen  fiirsten  herm 
Karole  hertzogen  zu  Burgunn  etc.  verursatzet,  und  sich  der-u 
selb  fürst  hertzog  Karole  dagegen  under  sinem  innsigel  offen- 
lich  verschriben  und  by  sinen  wirden  und  eren  hoch  yerpflicht 
gehept  hatt,  die  genant  grafischafft,  stett^  schlosz,  land  und  lüt 
by  allen  und  yegklichen  iren  firyheitten,  gerechtikeitten ,  ge- 
wonheitten  und  harkommenheit,  wie  die  biszan  in  harkommen  2» 
weren,  unversert  bliben  ze  laszen,  und  aber  solichs  durch  manig- 
faltig  grob  miszhCnndel  und  arg  lesterlich  schichten  wilent 
herm  Peters  von  Hagembach  ritters  sins  lanndtvogts  seligen 
im  wissende  nit  yoltzogen  ist;  welicher  landtyogt  alle  billikeit 
hindangesetzt  und  als  ein  tyrann  und  durchechter  regiert,  nem-  ^ 
lieh  priester  an  lib  und  g&t  schwerlich  bekümbert,  frouwen 
und  tochter  gewalticlichen  geschendet,  yil  ingeseszener  frommer 
landtlut  wider  gott  und  recht  on  all  yerschuldung  und  ge- 
richtsgenge  yon  dem  leben  zum  tod  bracht,  das  land  und  die 

13r-15.  ES.  B. :  a.  e.  w.  dem  hertczogen  Ton  Bnrgund  Toriimtcset.  15. 16.  £■.  B. :  dor- 
selbe  hertczog  von  Bfugund.  18.  Tor  geliept  dfts  diirebge«trielLeB6  hfttt.  E*.  B.  halt 
eehept.  &.  &.  B. :  grosz.  24.  im  wissende  bis  UndtTogt  sm  Bande  1>eigefflfi. 
24.  Yor  alle  steht  das  gestrichene  der. 

1)  Ueber  die  Besetzung  des  Qeriohtes  s.  Rohr.  cap.  137;  B.  Chr.  11, 
S.  85,  11  und  Anm.  4. 

2)  Die  GexichtsYerhandlung,  sowie  die  Hinrichtung  Hagenbachs  fand 
den  9.  Mai  statt    S.  B.  Chr.  ü,  S.  85—91^  Rchr.  cap.  137—140. 

3)  D.  n,  364 :  vor  80  dusent  güldene  uppe  en  wedderlosent.  Merkwür- 
digerweise ist  auch  im  £.  B.  die  Höhe  der  Summe  in  Zahlen  nicht  ange- 
geben. In  einer  seiner  früheren  Aufseichnungen  (A.  G.  6,  S.  9,  8.  S.  294} 
spricht  H.  von  76000  Gulden. 


L    Niclaus  Büsoh,  Burgunderkriege.  303 

iüt  ron  ixen  firyheitten,  gerechtikeitteii  etc.  sins  eigenen  ge-  U74 
walts  getrengt  und  inen  ir  gAt  mfinigfalticiichen  on  recht  ge- 
nommen hatt  mit  vil  me  schwerer,  grosser,  mercklicher  und 
imxaUicher  miszhandlungen  durch  in  begangen,  dadurch  der 
:  gedacht  unser  gnediger  herre,  hertzog  Sigmund  nit  unbillich 
ftis  ein  firommer,  cristenlicher  fürst  bewegt  worden  ist,  solich 
land  und  Iüt  wider  zu  sinen  und  des  loblichen  huses  Oester- 
rieh  banden  ze  ziehen,  als  er  euch  das  durch  hilff  gottes  des 
almechtigen  getan,   sinen  pfandtschilling,  wiewol  er  des  nach 

}4  nuszhandlung  der  gemelten  Sachen  nit  schuldig  gewesen  were, 
binder  die  stat  Basel  legen,  dem  hertzogen  von  Burgunn,  den 
daselbs  ze  empfahen,  verkünden  laszen,  der  sich  aber  des  ze 
aemmen  biszher  gewidert  hatt^),  und  aber  destermindemit 
ettlich  sia  dienere  usz  Burgunn  und  andern  lannden  siner  und 

^iier  eren  halb  unbewart  in  die  gra&chaffl;  Pfirt  und  dise  ge- 
geny  hieumb  uszgefertiget;  die  darinn  ungotlich,  unmönsch- 
lieh  und  unnaturlich  Sachen  begangen  und  der  landtschafft 
TerdeiptUchen  schaden  zügef&gt  haben,  mit  enterung  der  hei- 
1^  wirdigen  sacramenten,  entwirdigung  der  heiligen  kirchen, 

1  die  an  allen  iren  gotzgezierden  beroubende,  mit  entsetzung  der 
loblichen  clester  und  gotzhüsere,  beroubung  der  ersamen  prie- 
iterschafft,  lesterung  und  schm£hung  der  frouwen  und  [48] 
jaxigfroawen,  umbbringung  yil  frommer  landtseszen,  von  man- 
üen^  wiberen  und  kinden  under  iren  jaren,  euch  yolbringung 

s  onmenachlicher  und  unnaturlicher  lasterlicher  sunden,  so  alles 
oit  ze  Yolschriben  und  doch  leider  landtkundig  und  an  im 
selbs  offembar  kuntlich  ist,  darummb  der  gemelt  unser  gnädiger 
herre,  hertzog  Sigmund  im  fuigenommen  hatt,  gott  dem  al- 
mechtigen zu  lobe,   den  Cristenglöubigen  zCl  uffenthalt,   dem 

X  heiligen  ry ch  z&  eren,  Tutzscher  nation  zu  g&t,  dem  loblichen 
koss  Oesterrich  zd  rettung  und  gemeinen  landen  zä  nutz  und 
6iden,  ein  herzug  wider  den  genan^^n  hertzogen  zu  Burgunn 

3.  £3.  B. :  rU  ander  seltwerer.  4.  E>.  B. :  nnachtliehar  m.  11.  £*.  B. :  liinder 

xmsz  djB  Ton  Basel.  Kae. :  hinter  legen  das  geetricliene  laszen.  12.  13.  £*.  B. :  des 
imnemmen.  14.  B.  sehrieb  snerst  ennden.  16.  B*.  B. :  und  die  d.  20.  K*.  B. : 
SB  kelehen  patenen  mesz^wenderen  messbdchem  nnd  andern  ir  g.  22.  E*.  B.: 

sehennnags  der  frommen  j.  Ki.  B.:  1.  n.  nottrenenng.  27.  vor  der  das  gestrichene 
aber.  SO.  P.  B.:  der  Tntzsohen.  31.  P.  8.:  rettnng  und  nmb  gemeins  nutzes 
Villen. 

1;  D:  Dama  waid  gegrepen  de  Burgundesche  ritter  marscalk  oTer  de 
^revescbop  Phirt,  unde  ward  umme  Byner  mysdad  willen  ghekoppet,  bo 
Dc  sede,  tho  Brysak  uppe  deme  Ryne,  des  do  hoftlude  weren  de  stat  van 
^tn&ieboTch  unde  Basel  (II,  364).  Etwas  weiter  unten  (II,  365}  fügt  D. 
hti:  do  nn  de  hertege  van  Burgundien  hör  de,  dat  de  ritter  gekoppet  was, 
^  de  Tan  Sasel  unde  Straszeboroh  des  weren  weset  hoftlude  unde  in- 
netten,  do  scref  he  en  Tredelose  breve,  wo  he  dat  wreken  wold^. 


304  Beilagen. 

1474  etc.  hieoben  zu  land  ze  tünd,  und  sich  da  mit  siner  ritter- 
schaffi;  und  landtschaffi;,  bede  Ton  stetten  und  Tom  Walde,  hie 
diszsyt  und  enhalb  Ryns,  ouch  disen  hienach  bestimpten  sinen 
helfferen  für  das  schlosz  und  statt  Ellicordt  mit  macht  gelegert, 

Not.  6  uff  suutag  uach   aller  heiligen   tag  anno  74  in  bywesen  und  s 
mit  hilff  unser  gnädigen  herren,  herm  Rütprechts  bischofis  zä 
Straszburg,  herm  Johannsen  bischofb  zft   Basel,   sodenn   der 
stetten   Straszburg,    Basel,    Colmar,    Schietstat,   Keysersperg, 
Oberen  Ehenhin,  Munster  in  Sant  Gregorien  tal,  Roszheim  und 
Turiken,  desglichen  gemeiner  T^itgenoszen  und  ir  z&gewanten  lo 
von  stetten  und  lennderen,  uszgescheiden  die  Ton  Underwalden, 
sust  mit  allem  irem  anhang,    Rottwil,   Schaffhusen  und  Sant 
Gallen,  bede  des  appts  und  der  yon  Sant  Gallen  lüt,  und  sun- 
derlich  der  stetten  Costentz,  Überlingen,  Lindouw,  Ravenspurg, 
Ysny,  Biberach  und  Wangen,  von  unserm  herren  dem  Rom^  » 
sehen   ls.eiser  darzü    ermant;    welich  schlosz  und  etat  sy   mit 
irem  zuge  ze   nottigen  understanden  haben,     und  indem   als 
man  davor  gelegen  ist,  hatt  sich  begeben,  dasz  uff  suntag  yor 

Not.  13  Ottmari  des  vorgeschriben  jares  umb  mittagzyt  der  Burgunsch 
ziig  von  Bickarten,   Lamparteren  und  andern  sich  mit  macht,» 
uff  10000  zu  ross  und  8000  zu  f&sz,  hatt  laszen  sehen  zünechst 
dem  here  und  uff  ein  mil  weges  davon  ein  Wagenburg  under- 
standen ze  schlahen,   ouch  das  here  ze  bestritten  und  damit 
Ellicordt  ze  spisen^).     und  als  die  im  here  der  sichtig  worden, 
sind  sy  wider  ir  vyend  gestracks  gezogen  und  haben  die  mit» 
hilff  gottes  zu  schandlicher  flucht  bracht  und  deren   by   2000 
erschlagen,  eben  vil  in  einem  dorff,  als  die  nacht  inr^ysz,  ver- 
brant,  ob  60  gefangen  und  daby  eltwem^nig  steinbuchs,  tarresz- 
buchs  und  ander  buchsen,   ouch  vil  pulverswegen  und  anders 
von  cost   und   sust    von   varender   habe   gewunnen   und   mit)^ 
nammen  zwey  rechte  Burgunsch  syden  paner  und  zwey  ger- 

2.  3.  b«de Byns  am  Bande  mit  Yerweiiwig.       5.  uff  simtag 74  am  Baade 

mit  Verweisunff.  6.  B.  Bclirieb  fftr  h«rm  zuerst  hertzog.  13.  In  K>.  B.  findet 

sich  keine  aasfftlirliclie  Anfk&lünng  der  Yerbtndeten;  von  Stftdten  werden  nnr  die 
speciell  angegeben,  ,welcbe  anf  Ermahnung  des  Kaisers  hin  den  Bidgenossen  snzogen, 
nlmlich  Costenz ,  Überlingen,  Lindonw  (letzteres,  wie  anch  im  Br,  an  d.  Kaiser,  spi- 
ter  hinzQgefdgt),  Bavenspnrg,  Ysny,  Wangen.  19.  nmb  mittagsjt  der  am  Bande 

mit  Yerweisnng,  in  K*.  B.  ebenfalls  am  Bande.  21.  zuerst  xüj>k,  geändert  in  x>b. 
21.  zuerst  vjm,  ge&ndert  in  Tiijm.  26.  ob  xvjc,  geindert  in  by  ii».  28.  Statt  60 
hatte  B.  zuerst  150  angegeben. 

1)  D.  n,  365:  Hir  was  de  hertege  Yan  Burgimdien  nicht  mede,  wente 
he  lach  do  myt  groter  macht  vor  Nusee;  men  de  hoftman  des  heres  was 
en  broder  des  gekoppeden  ridders.  Nicht  Stephan  Yon  Hagenbach,  son- 
dern Heinrich  von  Neufch&tel  war  Befehlshaber  des  Entsatsheeres ;  der 
erstere  war  hingegen  einer  der  Hauptleute  der  Besatzung  von  H^ricourt. 
S.  B.  Chr.  Bd.  U,  S.  127,  24  und  Anm.  1. 


L    Niclaus  Busch,  Burgunderkriege.  305 

fenlin  mit  sant  Andres  kruts  bezeichnet;  also  dasz  uff  diser  1474 
flttennye  kein  mensch  umbkommen  ist;  wol  sind  ettlich  und 
doch  über  6  nit  gewundet,  die  all  by  leben  hüben  sind,  dar- 
nach uff  donistag  nach  sannt  Ottmars  tag  zu  fruer  tagzyt  not.  17 
haben  sy  das  schlosz  und  stat  EUicordt  nach  uffgebung  deren, 
»darinn  gewesen  und  mit  irer  habe  abgeritten  sind,  by  300 
and  40  zd  rosz  und  z&  f&sz,  erobert,  und  das  zu  unsers  gnfi- 
Jigen  herren  von  Osterrich  etc.  banden  als  sin  eygenth&m 
bncht,  in  des  nammen  das  ouch  besetzt  worden  ist,  darumb 
vir  gott  siner  gnaden  billich  danck  sagen  und  schuldig  sind^). 
491  Und  sind  in  solichem  herzug  von  unsers  gnedigen 
bren  yon  Osterrich  etc.  und  den  fursten  und  stetten  der 
«neynung  gewesen  10680,  so  denn  yon  gemeinen  Eydtgenossen 
■570  2ü  roflz  und  zu  füsz,  das  sich  trifft  18246'},  on  all  ander 
inbgend  volck  von  werckluten,  furlütten,  spilluten  und  ander 
i»  geliehen,  so  on  zaU  gewesen  ist.  des  alles  sye  lob  gott  in 
Fvikeit,  der  uns  f&rer  sig  und  geluck  zt  ere  und  zu  recht 
fcrhhen  wolle,     amen! 3] 


4. 

[55]  Den  gar  fursichtigen  und  ersamen,  wisen  burgermeister 
latmannen  der  stat  Lübeck  unsem  besundem  lieben  und 

ptten  finünden*). 

1-3.  aIm  dus  bis  leben  bliben  iind  am  Bande  mit  Yerweininff ;  statt  vj  stand  znent 
z4keB;  in  K«.  B.  atelui  diese  Worte  ebenfUls  am  Bande,  doeb  onne  Correctnr  der  Zabl. 
4.  Tor  donntag  ateben  die  gestriebenen  Bncbstaben  mitt. 

1  Unten  am  Rande  der  Seite  48  Bchrieb  R.  pro  memoria  die  Notiz 
&  abrennen  der  Lamparther.  Ueber  die  Hinrichtung  der  18  Lombar- 
^  s»  die  aiuführliche  Notii  in  dem  Zettel  sum  Briefe  Basels  an  Zorich 
^«n  24.  Dec.  (Missiyenb.  XIY ,  26^ ;  über  das  Schicksal  einiger  anderer 
Irenen  Lombarden  s.  ebendaselbst  und  die  Briefe  an  Zürich  und  Bern 
'<>B^1.  Dec.  (MissiTenb.  XIV,  28.  29);  vgl.  auch  Chmel  Mon.  Habsb.  I, 
'S.  208;  B.  Chr.  U,  S.  150,  3  und  Anm.  2. 

2  Bei  richtiger  Addition  würde  sich  die  Zahl  18250  ergeben. 

3  Unmittelbar  nach  dem  Schlusssatse  folgen  die  Worte :  Und  sind  dis 
>^k^)iriben  an  dem  ende  der  stat  Basel  burger  worden,  nemlieh  .  .  . 
^aöe  S.  282,  30. 

<  Der  An&ng  des  Briefes  an  Erfurt  lautet :  Den  vorsiohtigenn  unde 
^^'mji  wisrin  dem  rathe  aou  Erffurt  unsem  besundem  liebin  und  gutten 
^^  (aas  BS.  B.).  Unser  etc.  (E^.  B.:  Unsenm  fmntlichin  willigen  dinst 
^yt  KuTor .  vorsichtigen  ersamenn  wissen  besundem  liebin  und  gutten 
^  uwer  aohriben  und  begeren,  uns  (E^.  B. :  um)  des  Burgunschen  her- 
^  ergingen  hendel  halb  (E*.  B.:  halb  uns)  angelanngt,  an  uns  ge- 
*BKQde,  tteh  deren  te  berichten,  wie  die  erganngen  und  an  weliehen 

hilft  Chroniken,  m.  20 


306  BeUagen. 

1476  Unser  fruntlich,  guttwillig  dienst  und  was  wir  eren,  liebs 
und  güts  vermögen  altzyt  zuvor,  fiirsichtigen  und  ersamen, 
wisen,  sunder  lieben  und  gutten  frunde.  uwer  fruntlich  sehn- 
ben  uns  by  disem  botten  bescheen  haben  wir  zu  sunderem 
dancknemmen  gefallen  verstannden  und  setzen  in  keinen  zwi- 
fei,  denn  uwer  liebe  den  erlichen  sige,  uns  und  anderen  im- 
sem  gnedigen  Herren  den  fiirsten,  ouch  den  löblichen  statten 
der  vereynung  und  Eidtgenoszschafft  von  gott  gegen  dem  Bur- 
gunschen  herzogen  zugestannden ,  mit  begerter  froide  als  ge- 
lider  und  getruw  zugewanten  des  heiligen  richs  gern  vernom- 
men haben,  uch  des  mit  uns  wol  mögen  frouwen;  denn  wa 
gottlich  hilff  an  dem  ende  nit  erschinen,  ist  ze  besorgen,  dasz 
sin  müttwillig  fumemmen  gen  uns  und  anderen  biszher  ge- 
pflegen  dem  helgen  rych  nit  zu  kleinem,  sunder  mercklichem 
abbruch  erschossen  were,  das  doch  der  ewig  sig^eber  trostlich 
furkonmien  und  abgestalt  hatt  gar  vil  witter  denn  wir  im  ley- 
der  ze  voldancken  wissen,  und  damit  ir  und  ander  erberkeit 
und  des  heiligen  richs  zugewanten  des  Burgunschen  herzogen 
müttwillig  fumemmen  und  wesens  und  sunderlich,  in  was  ge- 
stalt  wir  und  ander  von  im  zu  gegenwere  genottrengt,  bericht  i 
werden,  haben  wir  uch  das  in  gutten  truwen  und  glouben  nit 
wellen  verhalten,  sunder  ettlichermasze  und  uff  das  kürzest 
endecken,  als  ir  usz  ettlichen  mitgesannten  geschnfiien  ^er- 
nemmen  werden,  unverborgen  alles  des,  so  sich  von  anbegynn 
bisz  huttigen  tage  begeben  und  verloffen  hatt.  und  wiewol 
die  geschichten  gar  vil  grosser  und  manigfaltiger  denn  der 
geschrifil  ze  befelhen  oder  ze  schriben  sind,  yedoch  haben  wir 
uch  die  substantz  ettlicher  masze  angezeigt,  welicher  berich- 
tung  ir  nunzemale  benAgig  stan.  ob  uns  aber  in  künftigen 
witter  anlangte,  wollen  wir  uwer  liebe  uff  ir  gesynnen  nitJ 
bergen,  sunder  altzyt  bereits  gemfits  für  ander  gar  gutwillig 
mitteilen^),    und  [56]  als  rede  by  uch  sind,  sin  cantzlye,  ouch 

I 

6.  B.  schrieb  zaerst :  denn  nwer  liebe  denn  ir  den  gottlicben  sige.       10.  smIi  nth 
folgt  das  darobgeatri ebene  z&geBtaanden.  17.  E*.  B. :  ir  dann;  E^.  B.:  ir  deon; 

für  i.  d.  batte  B.  snerst  nnd  oncb  ir  gesobrieben.         24.  anbegynnn.        25.  E*.  B.: 
blonffln.  26.  manigfaltiger  am  Bande  beigefügt;  E*.  B.:  geecbicbten  grocnrand 

▼il  manebfaldiger.       W.  nacb  ir  folgt  das  dnrobgestricbene  neb ;  E>.  B. :  annuinel' 
29.  E«.  B.:  snknniHigin.  31.  E.B.:  gemAU  gntliob  mitteilen.  3X  statt  nit- 

teilen  scbrieb  B.  znerst  erzoigen. 

enden  die  beBcHeen  (E*.  B. :  geschehn)  sind ,  als  denn  das  uwer  brieff  mit 
me  werten  ansoigt  etc. ,  haben  wir  yerstanden  und  nachdem  wir  uch  lu 
Bunder  fruntschafft  und  guttwillikeit  geneigt  sind,  damit  ir  denn  und  ander 
u.  B.  w.  S.  306,  17  ff. 

1 )  Der  SchluBS  des  Erfurter  Briefes  lautet :  und  als  rede  by  uch  sind. 
im  sin  cantzlye  in  Verlust  siner  Wagenburg  angewunnen  und  darinn  brief<i 
manicherley  innhaltung  funden  haben,  ist  nit  on,  wir  haben  im  die  eanti- 


..^ 


L    Niclaus  Rüsefa,  Burgunderkriege.  307 

ettlich  brieff  erobert  und  zu  banden  bracht  haben,  welich  briefe  ure 
wyder  ach  und  ander  sin  mochten,  darumb  ir  an  uns  begem 
ttcb  die  mitzeteilen,   ist  nit  one,   wir  haben  die  cantzlie   und 
anders,  als  ir  witter  bericht  worden,  mit  gotlicher  hilff  erobert 

^nnd  on  zall  briefen  zwuschen  dem  kunig  von  Engellandt  und 
andern,  oucb  dem  Burgunschen  herzogen  zu  hannden  bracht, 
w  finden  aber  dhein  brieff  uch  oder  andern  zu  schaden  mögen 
dienen,  denn  was  hxieff  funden  sind  solher  masze  bewart,  dasz 
uch  deren  nit  soig  ist.    ob  wir  aber  einich  by  uns  oder  anders- 

!»wa  gewiszt  betten  ze  erfaren,  als  nit  on  ist,  wir  darinn  ge- 
tmwen  äisz  gebracht,  ouch  daruff  disen  uwem  hotten  dester 
lenger  enthalten  haben,  sy  solten  uch  unverzigen  bliben  sin, 
mögen  ir  uns  warlichen  vertruwen  und  on  mittel  z&  uns  ver- 
lassen; denn  uch  und  den  uwem  in  grosserem  liebtett  megen 

tbewisen,   sind  wir  altzyt  bereits  gemfits  begirlich  geneigt. 
geben  uff  sambstag  sannt  XJrbans  tag  anno  etc.  76.  itai  25 

TLans  von  Berenfeb. 


5. 

[61]  Fursichtigen,  ersammen,  wisen,  sunder  lieben  und  gütten  1474 
^Mnde.  uff  das  anzeigen,  uch  in  unser  ubergesanten  missiven 
bescheen,  da  begeren  wir  uwer  liebe  gutlich  zu  yememmen: 
%U  der  durchluchdg  hochgebom  fürst  unser  gnediger  herre 
bertzog  Sigmund  herzog  zu  Oesterrich  etc.  die  grafischaffb  Pfirt 
etc.  (ut  supra,  continuando  ^j  usque  ibi  „darumb  der  gemelt'^, 
smutatis  mutandis  in  aliquibus  locis,  subjungendo :)  darumb  der- 
telb  unser  gnediger  herre  hertzog  Sigmund^)  im  mit  hilff  und 

14.  TOT  Uebt«tt  Bchrieb  B.  zuerst  megen.  16.  uff  sambstag  n.  das  folgende  von 

tebstitat  Jobannes  N.  beigef&gt. 

I;e,  sin  und  sins  basthartbruders  innsigel,  ouch  eben  tu  bucher,  brieff 
^nd  gesehrifften,  als  ander  das  sin  mit  gottlicher  hilff  anbehalten ,  und  so 
verre  einich  brief  uch  oder  den  uwem  zu  abbruch  dienende  by  uns  weren, 
des  wir  nit  wissen ,  demnach  und  die  an  menig  ort  kommen  sin  solten, 
Bch  onTerxigen  wesen  mögen  in  uns  wol  vertruwen.  geben  uff  mittwochen 
TOT  Bftrtholomei  anno  etc.  76  [21.  Aug.  1476].  In  E^.  B.  folgt  noch:  O 
sneta  Barbara  ora  pro  me !  Peter  Rolhe  ritter  burgermeister  unnd  rathe 
der  Stadt  BasseL  —  Den  Brief  an  Lübeck  unterzeichnete  der  Bürgermeister 
fians  Ton  Berenfels,  der  yor  Feter  Rot  das  Amt  inne  hatte.  VgL  B.  Chr. 
n,  6.  96  A.  4.  Der  Amtswechsel  Ton  Bürgermeister  und  Rath  geschah 
in  Basel  um  Johannis  des  Täufers  Tag. 

1)  Die  Stelle,  auf  welche  Rüsch  verweist,  findet  sich  S.  302,  9—303,  27. 

2;  I^ach  der  Erwähnung  von  Hagenbachs  Enthauptung  nennt  D.  (11, 
'^  als  Verbündete  Sigmunds  die  Bisehöfe  yon  Strassburg  und  Basel,  diese 

20* 


308  Beilagen. 

1474  bystandt  anderer  unser  gnedigen  herren  der  farsten,  nemlichen 
den  bischoffen  Straszburg  und  Basel,  euch  den  loblichen  stetten 
Straszburg,  Colmar,  Schlettstatt,  Keysersperg,  Oberen  Ehenheim, 
Munster  in  Sant  Gregoriental,  Rossheim  und  Turiken,  so  mit 
sinen  fürstlichen  gnaden  in  vereynung  sind,  desglichen  gemeinen  s 
Eydtgenoszen,  mit  nammen  Zürich,  Bemn,  Lutaenm,  Solotom, 
Friburg  in  Ochtland  und  den  lenndem  Ure,  Schwitz,  Zug  und 
Glarus  mit  sampt  iren  s&gewanten  und  anhang,  nemlich  Hott- 
wil,  Schaffhusen,  Sannt  Gallen,  und  anderen  siner  gnaden 
helffem  furgenommen  gehept  hatt,  gott  dem  allmechtigen  ze  i» 
lobe,  dem  Cristen  glouben  z&  uffenthalt,  dem  heiligen  rych  z& 
eren,  Tutzscher  nation  zu  gut,  dem  loblichen  husz  Osterrich 
zu  rettung  und  gemeinen  lannden  zu  nutz  und  friden,  einen 
herzug  wider  den  herz(^n  von  Buigunn  und  die  sinen  hie 
oben  ze  land  ze  tünd,    und  damit  einen  mächtigen  leger  ge-» 

Kot.  1  schlagen  umb  aller  heiligen  tag  anno  etc.  74  yerschinen  für 
eins  des  herren  von  Blamont  statt  und  schlosz,  genant  EUi- 
cordt,  so  bede  yon  muren,  turnen,  graben  und  anderen  nott- 
werenen  eben  starck  und  vest  und  dafür  geachtet  worden  ist, 
nit  ze  gewinnen  sin.  und  indem  und  solich  statt  und  schlosz » 
mit  geschutz  und  sust  strengklichen  benottiget  worden  sind, 
haben  sich  ettlich  Burgunder,  Bickarten  und  Lamparther,  so 
in  Ober  Burgunn  zb  beschirmung  des  landes  gelegen  sind,  uff 

Not.  13  suntag  Yor  sant  Ottmars  tag  anno  quo  supra  versamnet,  nem- 
lich uff  10000  zu  rosz  und  8000  zu  f&sz,  und  haben  ir  wagem-2s 
bürg  uff  ein  mil  weges  von  dem  gemelten  leger  understanden 
ze  schlahen  und  sich  uff  denselben  suntag  uff  mittagzyt,  also 
ze  reden,  ungewameter  dingen  gen  Ellicordt  gef&gt,  in  mey- 
nung,  das  here  davor  ze  überfiiUen  und  damit  stat  und  schlost 
ze  spisen ;  welich  fumemmen  die  Yon  den  fiirsten,  stetten  und  30 
lenndem  der  vereynung  und  Eidtgenoszschafit,   als  vor  statt, 

7.  und  den  lenndtm  am  Bande  beicefftgt.  10.  Tor  fnigenommen  das  dnrchfe- 

strichene  Im :  B.  Iiatte  beim  Niedenchreioen  des  langen  Saises  Tergeseen,  das»  er  aas 
sn  f.  gebörende  im  echon  einmal  (S.  307, 26)  gesetat.  10. 11.  E*.  B. :  in  lob.  15.  nach 
damit  folgen  die  gestricbenen  Worte  einen  leger  gescb . .  18.  B*.  B. :  ander  not- 

weren.  20-  E«.  B.:  und  TOr  eolieb  feblt.         21.  E*.  B.:  benottig.  22.  E*.  B.: 

Tickarter.  24.  £>.  B. :  tag  fehlt.  27.  tot  ecblaben  stekt  dae  geetriohane  eckligen. 
30.  £«.  B. :  das  die. 

beiden  St&dte  »und  heren  danimme  belegen«,  irriger  Weise  das  Land 
Wallis,  dann  die  Swiseeren  (schon  bei  der  Darstellung  der  Ereignisse  des 
Jahres  1386  (Sohlacht  bei  Sempaoh)  gebrauchte  Detmar  für  die  Eidgenossen 
die  Bezeichnung  Tzvitaeren  I,  337)  und  die  Städte  Coliner,  Slestat,  Kejser- 
scheren,  Munster,  Rossheyn,  Tiurik,  Beme,  Luceme,  Soloter,  Friburch, 
Brisak,  Rotwil,  Sohafhuien,  Rynvelde,  Hagenow,  myt  noch  anderen  steden 
hiz  ungenomet 


I.    NiclauB  Busch,  Burgunderkiiege.  309 

semerckt  und  sicli  yon  stund  in  angesicht  der  vyend  mit  ir  1474 
macht  erhept  und  sü  in  in  Bchneller  ill  in  das  feld  gekert 
und  mit  ritterlichem  gemfit  dieselben  ir  vyend  angriffen  ^)  und 
durch  Schickung  gottes  zu  schantHcher  flucht  bracht,  bisz  uff 
zwo  grosser  mil  weges  bisz  gen  der  nacht  gejaget  und  der 
ryend  ob  3000  zti  tod  erschlagen  haben,  so  uff  der  walstatt 
bh'hen  sind,  deazglichen  eben  vil  ir  wegen  mit  buchsengezug, 
spisz  und  coste  in  mergklicher  zale  erobert  und  deren  ettlich 
in  einem  dorff,  darin  sy  ir  flucht  genommen  hatten,  verbrant, 
ob  60  gefiBumgen,  [62]  zwey  rechte  houptbaner  und  zwey  vfinn- 
lin  mit  sant  Andres  crutz  bezeichnet  gewunnen,  also  dasz  uff 
nnäer  parthie  nye  kein  mensch  umbkommen  ist.  wol  sind  ett- 
lich und  nit  über  10  wund  und  geschossen  worden,  doch  all 
hy  leben  beliben.  darnach  uff  donrstag  nach  sannt  Ottmars  Not  .  17 
tag  ist  das  schlosz  und  stat  Ellicordt  durch  uffgebung  deren, 
so  darinn  gewesen  und  mit  ir  habe  abgezogen  sind ,  nemlich 
300  und  40  0Ü  rosz  und  zti  f&sz,  loblichen  erobert  und  zu 
hannden  des  genan^^n  unsers  gnedigen  herren  von  Osterrich 
bracht,  des  eygenthum  statt  und  schlosz  gewesen  sind;  der 
ouch  die  von  stund  mit  houptluten  und  den  sinen  besetzet 
und  bisdier  inngehept  hatt  und  nachmals  besitzet,  dem  land 
ron  Boigunny  syther  und  noch  teglichs  on  mittel  mercklichen, 
berlichen  schaden  darusz  mit  roub,  nom  imd  brandt  züf&gende, 
^licher  masze  dasz  das  ze  hören  ein  wunder  und  ettlicher 
rmne  unglouplich  wer;  und  nachdem  die  grymme,  unzalliche 
kelty  des  winters  ingerisen  ist,  also  dasz  sich  im  veld  nyemand 
batt  mögen  enthalten,  ist  man  wider  usz  dem  veld  zu  huse 
geruckt,  uff  die  zyt  nit  witter  fumemmende. 

Darnach^)   kurtz  uff  zinstag  sannt  Thomans  oben  haben  Dee.  20 
sich  die  unsem  und  ander  gemeinen  fursten  und  stetten  der 
Tfreynung  reisigen  und  fbszvolck,  so  zu  Mumpelgart  zum  zu- 
»tz  ligen,   für   ein  schlosz  in  Ober  Burgunn   gelegen  genant 

4.  E*.  B. :  scluuiterlieli«r  fluch.       6.  nach  weges  das  gestrichene  gejagt.       14.  £>.  B. : 
iorastag.  16.  nach  gewesen  das  gestrichene  sind.  16.  17.  nnd  mit  ir  habe 

bii  zft  f&BZ  am  Bande.  17.  E«.  B.:  loblich.  19.  E«.  B.:  dem.  20.  Tor 

b«Mtzet  das  dnrcbgesirichene  besesst.       22.  E*.  B. :  Borgnnd.       24.  E*.  B. :  wundert. 
%.  E<.  B. :  die  fehlt.  IM).  £>.  B. :  andrer  gemeiner.  30.  31.  der  Tereynnng 

Ml  Bande.  32.  &.  B.:  geleget. 

l,  D.  (Hy  365)  Iftsst  die  buigundischen  Reiter  den  Angriff  machen :  de  teyn 
dasent  nnden  myt  eneme  giot  geblerre  unde  sereye  up  der  buntgenoten  her.  > 

2  Vgl  B.  Chr.  Uf  S.  151,  8.  Anführer  des  Zuges  war  u.  a.  Veitin 
^ot  Neuenstdn.  Ein  Dienstrevers  desselben  findet  sieh  im  k.  k.  Statt- 
iiilterdarehiT  xu  Innsbruck  (Schatzarchiv  Urk.  3035).  V.  t.  N.,  Haupir 
i^A&n  der  Stadt  Basel»  beseugt,  dass  Sigmund  ihn  gegen  50  fl.  rh.  jfthrlich 
i'-im  Diener  aufgenommen  habe,  d.  28.  Men  1474;  b.  B.  Chr.  11,  203  A.  6. 


310  Beilagen. 

1474  Mandier  gefügt  und  haben  das  ouch  mit  gottlicher  hilff  erobert 
und  der  yyend  g&t  vil  darinn  fiinden  und  damit  gehandelt  als 
sich  geburt;  und  ist  solich  schlosz  den  vyenden  und  dem  land 
von  Burgunn  also  gelegen,  daz  in  davon  vil  Schadens  hatt 
mögen  z&geffigt  werden,  als  ouch  bescheen  ist.  s 

In  derselben  zyt  hatt  unser  gnädiger  herre  der  bischoff 
zu  Basel  durch  die  sinen  gar  ein  keyserlich  bergschlosz  ^)  ge- 
nant Franckenmund  2)  mit  gewalt  und  stürm  ingenommen 
und  erobert  mit  sampt  einer  landtschafft  genant  der  Triffeller- 
berg^)  und  im  und  sinem  stifft  die  armen  lüt  tun  schweren  lo 
und  hulden,  so  er  noch  huttbytag  innhatt;  durch  welich  schlo» 
und  landtschafft  er  den  Burgunschen  mit  teglicher  beschedi- 
gung  und  durchzug  mercklichen  schaden  mit  rouben  und  sust 
zugef&gt  hatt. 

[63]  Sodenn^)  kurtz  darnach  hatt  aber  unser  gnädiger  herr  i» 
von  Basel  durch  die  sinen  ein  ander  schlosz  genant  Alarotzscha, 
so  uszbundig  vest  und  werUch  gewesen  ist,  tun  innemmen  und 
erobert. 

Es  sind  ouch  dazwuschen  die  Burgunschen  by  nacht  ett- 
wedyck  verstolenclich  in  die  landtschafft  unsers  gnedigen  herren  ^ 
von  Basel  und  anderer  gefallen  und  haben  ettwemenig  dorff 
by  nacht  verbrannt,  aber  by  tag  haben  sy  sich  fiir  die  erste 
geschieht^],  als  vor  statt,  mit  macht  nye  laszen  vinden  noch 
sehen. 

Desglichen  haben  sich  die  unsem  und  ander  von  der  ver-  3» 
eynung,  sunderlich  die  loufiennden  knecht,  so  den  krieg  teg- 
lichs  üben,  an  einem  und  dem  anderen  ort  in  Burgunn  uf  6, 
S  und  me  mil  weges  gef&get,   dftrffer  on  zall  darinn  verbrant, 
vil  der  iren  gefangen  und  umbracht,  ouch  unzallich  vil  vihes 

7.  E*.  B. :  kostlich;  diese  Yariante  entstand  wohl  nur  in  Folge  eines  Lesefehlers  des 
Copisten,  s.  die  Anm.  1.  Wegen  der  Aehnlichkeit  der  Schxiltzftge  in  beiden  Worten 
las  auch  der  Herausgeber  des  Bemer  Schillinn  irrthlimlich  (S.  90,  Alinea  5)  kein 
keyserliches  mal  statt  kein  köstlicher  mal.       Msc:  bers  am  Bande.  8.  E*.  B.: 

Frangkmont.  E*.  B. :  im  g.  9.  E*.  B. :  Dentriffelberg.  10.  E*.  B.:  syner 

stiiFt.  15.  E«.  B.:  So  dem.  21.  &.  B.:  ettwe  wenig (f).  25.  &.  B.:  des. 

1}  Den  Ausdruck  keyserlich  schlosz  gebraucht  Rüsch  schon  in  dem 

Briefe  vom  20.  Dec.   an  Köln  (s.  B.  Chr.  11,  S.  159,  23  u.  A.  1).    Auch 

in  dem  Schreiben  des  Niclaus  Meyer  an  den  Conunenthur  des  deutschen 

Ordens  Yom  1.  Mai  1476  wird  Grandson  »ein  keyserlich  mechtig  slossi*  ge- 

'nannt  (B.  Chr.  ü,  S.  225,  14). 

2)  Vgl  B.  Chr.  n,  S.  126,  6. 

3)  Vgl  B.  Chr.  n,  S.  128,  6. 

4)  Vgl  B.  Chr.  n,  S.  151,  1. 

5)  Für  die  erste  geschieht  steht  hier  in  dem  Sinne  von  nach  der  e.  g. ; 
gemeint  ist  die  Schlacht  bei  H6ricourt 


I.    Nielaus  Rüseh,  Burg^nderkriege.  311 

TOD  rossen^  köen,  schaffen,  schwinen,  geissen  und  ander  varend  1 17& 
babe  von  huszratt  erobert,  damit  die  zyt  des  winters  vertribende. 

Damach  kurtz  nach  ostem  anno  75  worden  ist,  haben  sich  Hen  2« 
ettlich  knecht  von  unsem  eidtgeno^z^;»  Bemn  und  Solotorn 
i\iS  $00  yersampnet  und  erhept  und  in  der  art  umb  sy  sich  in 
Buigium  roub  nach  understanden  ze  f&gen.  und  als  sy  für 
ein  stettlin  genant  Ponterly,  ist  ein  schlussel  oder  port  des 
kndes,  kommen  sind,  haben  sy  das  unbenottiget  mit  einichem 
zog  understannden  ze  stürmen  und  haben  das  mit  gottlicher 
»liilf  gewalticiich  gewunnen  und  der  vyend  darinn  ob  300  er- 
stochen und  ein  mergklich  unzallich  gfltt  von  allen  landen, 
ib  dann  ein  niderlag  da  gewesen  ist  von  silber,  gold,  bar- 
schaA,  gewant,  ysen,  saltz  und  huszrät  etc.,  erobert,  also  haben 
sich  die  Burgonschen  yon  stund  mechticlich  mit  einem  grossen 
iiug  z(i  rosz  und  zft  f^z  versamnet  und  sich  für  Ponterly  ge- 
<hlagen,  der  meynung,  der  ^idtgenoszen  knecht  darinn  ze  be- 
iudten,  und  haben  das  ouch  understanden  ze  stürmen;  dagegen 
sich  die  knecht  solicher  masze  so  manlich  und  tröstlich  ge- 
vert,  dasz  sy  die  Burgunschen  abgetriben,  das  stetdin  behalten, 
iiwey  Burgunsche  paner  über  die  muren  in  die  stat  gezogen 
and  erobert  und  der  yyend  ein  mergklich  zall^j  erschossen 
ond  erwoiffen  haben,  die  inn  und  uff  dem  graben  tod  bliben, 
^  dasz  die  Bu^unschen  wider  zurück  in  das  veld  gewichen 
sind,  in  dem  haben  sich  [64]  die  knecht  uff  die  nacht  erhept 
^ttnd  sind  in  angesicht  ir  vyend  von  dem  stettlin  gezogen  2)  und 
baben  mit  in  hingefurt  by  1600  houpt  vihes,  vil  der  gefanngen 
^d  was  wegen  da  gewesen  sind,  mit  gät  geladen,  also  dasz 
&  yyend  sy  ungeletzt  haben  laszen  abziehen,  mit  inen  nutzit 
famemmende^). 

^  Under  disen  geschefilen  und  Abungen  haben  sich  unser 
fldtgeuMre»  von  Bern  und  Solotorn^),  ouch  ir  mitburger  von 
bl)iiig  in  Oechtland,  erhept,  die  iren  zu  Ponterly  wollen  ent- 
^hutten^)  und  entretten,  und  als  sy  in  das  veld  kommen,  sind 

i.  E».  B. :  in  dy  art.  6.  £'.  B. :  uns  staadin.  7.  nach  schlassel  das  dorchge- 

{estiichene  das.  10.  £*.  B. :  gewftndin ;  derer;  obir.  13.  £*.  B. :  haben  fehlt. 

15.  vor  Tersamnet  das  gestrichene  erhept.  19.  vor  abgetriben  die  dnrchgestri- 

cheun  Bachstaben  abgetriff.        28.  E*.  B.:  laszen  fehlt;  iren.        32.  £>.  B. :  Eich- 
Uad.  33.  E*.  B. :  als ;  Msc. :  also. 

r>  D.  n,  369:  und  slugen  erer  dod  bayen  ver  hundert,  de  de  stigen 
•olden  de  stad. 

J  Vgl  B.  Chr.  n,  S.  207,  17. 

^,  D.  n,  370  meint  irrthümlieher  Weise,  die  Eidgenossen  seien  mit 
>^  Beute  in  Pontarlier  geblieben. 

IVgl.  B.  Chr.  n,  S.  216,  3;  217,  10. 

'^)  B.  n,  370:  men  do  se  dar  quemen  unde  horden  unde  zegen,  wat 


312  Beilagen. 

1475  inen  die  iren  usz  Ponterly  begegnet,  also  damit  dieselben  stett 
ungeschafft  nit  abschieden,  sind  sy  siben  tag  im  land  von 
Burgunn  verharret  und  darinn  für  und  für  zogen,  das  land 
mit  roub,  nom  und  brand  mergklichen  schedigende.  wol  sind 
die  Burgunschen  sy  in  der  zyt,  nemlich  uff  sunnentag  sant  » 
April  23  Geryen  tag  anno  quo  supra,  in  einem  witten  veld  mit  8000 
pferdt  und  darob  ankommen,  wider  die  sy  sich  zu  g^enwei 
mit  umbgebener  wagembuig  gericht  und  ir  in  geordenter  stritt- 
masz  gewartet  und  zu  letzst  wider  sy  gezogen  und  geschossen, 
die  vyend  haben  aber  in  nit  f&sz  wollen  halten,  wiewol  die  i« 
"Eiitgeuoszen  sich  zületzst  alles  Vorteils  begeben  und  in  an-^ 
gesicht  der  vyend  ein  dorff  verbrant  haben,  so  haben  sy  sich 
doch  des  nit  wollen  annemmen. 

Uff  solichs,  nachdem  wir  und  unser  puntgeno^^i^^n  von 
Lutzemn  die  von  Bemn,  Solotomn  und  Fribui^  im  veld  ge-i^ 
wiszt,  haben  wir  inen  die  unsem  zu  rosz  und  zfi  f&sz  in  das 
veld  zfigesant  mit  sampt  unserm  buchsenzug,  zum  stryt  die- 
nende, und  als  die  versamnet  und  züein  kommen  sind,  band 
sy  sich  gelegert  für  ein  statt  und  schlosz  genant  Granson,  dem 
printz    von   Orb    zusteend^).     welich   statt    und   schlosz   mit^ 

6.  Es.  B. :  JoTgen:  Msc.  innaentag  vor  sant  Gheryen  tag.  Der  Georntag  fiel  1475 nt 
einen  Sonntag.  Das  Datum  April  23  musa  das  richtige  sein  nach  Vexgleiehnng  mit 
den  anderen  berichten.  8.  geordenter  am  Bande.  10.  E>.  B. :  ir.  18.  E^.  B.: 
xn  eynandir.  20.  nach  Orb  folgen  einige  unleserliche  gestrichene  Bnchstabea, 

dann  die  gestrichenen  Worte:  euch  dem  herren  Ton  Bemondt. 

dar  gheschen  was,   do  leden  se  etleke  in  de  stat  de  to  beschermende ,  de 
anderen  samenüeken  toghen  vord  in  Burgundien. 

1)  Grandson  gehörte,  wie  Rüsch  richtig  angiebt,  dem  Hugo  von  Chftlon, 
der  den  Titel  »seigneur  d'Orbe«  führte  (s.  de  Qingins-la^arra,  la  maiaon 
de  Chälons  in  den  M^moires  et  Documenta  de  la  Suisse  romande  XIY,  251). 
Laut  Testament  seines  Vaters  Louis  Ton  Ch41on,  welcher  im  Dec.  U63 
starb,  fielen  Hugo  als  Erbtheil  die  Herrschaften  Orbe,  GrandsoUi  Montagny- 
le-CorboE,  Belmont,  EchaUens  und  Bottens  zu,  deren  Besitz  ihm  jedoch 
yon  seinem  älteren  (Stief-)  Bruder  Wilhelm,  einem  Sohne  Ludwigs  aus  erster 
Ehe  mit  Johanna  von  Montfaucon,  streitig  gemacht  wurde.  Wilhelm  hatte 
das  Fürstenthum  Orange  und  die  Baronie  Arlay  erhalten,  wfihrend  Ludwig 
von  Ch&teauguyon,  der  ältere  Sohn  Ludwigs  aus  zweiter  Ehe  mit  Eleonore 
von  Armagnac,  welcher,  in  der  Schlacht  bei  Grandson  seinen  Tod  fand  (s. 
S.  325,  1)  zum  Haupterben  eingesetzt  wurde.  Gingins  berichtigt  seine 
in  den  M6m.  et  Doc.  de  la  S.  r.  VIII,  163  gebrachte  Angabe,  daas  auch 
Grandson  dem  Ludwig  von  Chäteauguyon  gehört  habe,  a.  a.  O.  XTV,  264 
Anm.  4.  Damach  ist  auch  B.  Chr.  H,  S.  217  Anm.  2  zu  berichtigen. 
Ueber  die  Einnahme  von  Grandson  vgl  B.  Chr.  H,  S.  216,  19;  217,  32; 
218  A.  1.  Soh.  169..  185  (Lied  des  Veit  Weber).  Chr.  de  N.  224.  Bodt 
(I,  359  ff.)  folgt  bei  seiner  Schilderung  des  Feldzuges  in  der  Waadt  haupt^ 
sächlich  Schilling  und  der  Neuenbuiger  Chronik.  Schilling  sagt  S.  171, 
dass  die  Eidgenossen  nach  der  Eroberung  von  Grandson  Montagny  [bei 


I.    Niclaus  Rasch,  Burgunderkriege.  313 

luttea  und  gesBug  vast  wol  und  nach  aller  notturfft  besetzt,  ouch  U75 
an  in  selbs  über  die  maaz  vest  und  werlich  gewesen  sind,   und 
nach  mergklicber  nottigung  an  dem  end  bescheen,  haben  sy 
zu  jungst  statt  und  schlosz  durch  stürm  erobert  und  gewunnen, 

sdaronder  ouch  ettwemenniger  der  vyend  umbkommen  sind, 
und  ein  mergklich  g&t  von  spisz  und  tranck  erobert,  uff  der 
uffart  oben  anno  75  ^).  Mai  3 

[65]  und  nach  der  erobrung,  als  vor  statt,  sind  sy  furer 
geruckt    für  ein   stettlin  und  schlosz   genaat  Orben^),   welich 

i4schlo82  so  vest  gewesen,  dasz  solichs  nit  ze  schriben  ist;  und 
äk  sy  das  stettlin  berannt,  haben  sich  die  armen  lutt  herusz 
getan  und  an  gnad  ergeben,  und  als  die  Pickart  und  Bur- 
gunder, so  im  stettlin  warent,  das  gesehen,  haben  sy  das  stett- 
lin angestossen  und  uff  den  dritten   teil  verbrant^)   und  sind 

n  damit  in  das  schlosz  gewichen,  welichen  die  unsem  und  ander 
nachgefolget  sind  und  mit  einem  grossen,  ernstlichen  stürm  das 
Khloaz  angewendt  und  die  vyend  solicher  masz  genottiget  haben, 
da»  desglichen  nye  gehört  ist,  und  doch  zületzst  das  schlosz 
mit  gottlicher  hilff  erobert  und  die  vyend,  deren  ob  90  darinn 

»gewesen  sind,   lebend  und  tod  über  die  muren  usz  geworffen. 

Furer  sind  sy  geruckt  fiir  ein  ander  schlosz  genant  Jonye^]; 

das  haben  sy  ouch  mit  gottlicher  hilff  erobert  und  sind  damit 

^dei  zu  husz  gekert,  die  gemelten  stett  und  schlosz  mit  den 

1.  aach  b«setst  du  gestricIieBe  geweMn.  4.  Es.  B. :  ttete.         13.  nacli  sy  folgt 

das  dnrcligMtricltane  sich.  19.  D. :  80. 

TTerdon)  and  Eteharles  (Echallens)  eingenommen.  Chr.  de  N.  225  nennt 
Montagny  le  Corbe  und  Ghampyent  Ueber  die  Einnahme  von  PontarHer, 
Gnndfloa,  Orbe,  Jougne,  Echallens  s.  Baal  Ohr.  ü,  S.  232  A.  1 ;  234  A.  2. 
Mootagny  le  Corbe  imd  Champvent  erwähnt  Knebel  nicht.  Das  alte  Schloss 
Montagny  le  Corbe  (oder  le  Corboz,  Eidg.  Absch.  HI,  2,  S.  127  No.  63a) 
var  Ton  dem  obenerwähnten  Ludwig  yon  Ch&lon  um  das  Jahr  1450  restau- 
not  worden,  welcher  aur  Wiederherstellung  seiner  in  der  Waadt  gelegenen 
Sdüösser  betr&chtliche  Summen  aufwandte.  S.  de  Gingins,  la  maison  de 
CfailouB  a.  a.  O.  XIV,  216.  Ghampyent  gehörte  den  Herren  von  Vergy 
«^eipieurs  de  Champlitte  en  Bourgogne«,  ebendas.  271. 

1)  Nach  B.  Chr.  U,  225,  12  und  Schilling  S.  171  wurde  das  Schloss 
Grandson  am  1.  Mai  Abends  zwischen  5  und  6  Uhr  erobert.  Vielleicht  hat 
fiftieh  für  seine  Darstellung  einen  Brief  benutzt  und  nus  Versehen  das 
I>atum  des  Briefes  in  diese  hinübergenonmien. 

2,  VgL  B.  Chr.  II,  S.  218,  10;  227,  8.  Chr.  de  N.  S.  225— 230.  Seh. 
ITl.  186. 

3)  Chr.  de  N.  S.  227:  qu'il  ne  fust  brusU  qu'environ  18  maisons. 

4)  VgL  B.  Chr.  n,  8.  218,  26.  Chr.  de  N.  S.  230.  Seh.  S.  173.  Nach 
Knebel  floh  die  Besatzung,  nach  Schilling  ergab  sich  dieselbe.  Eine  aus- 
ttihriiehere  und  richtige  Darstellung  giebt  die  Chr.  de  N. 


314  Beilagen. 

1475  iren  besetzende^)  und  innhabende,  und  haben  die  armen  lut, 
die  nit  zu  frischer  tat  umbkommen  sind,  by  dem  iren  laszen 
bliben,  doch  die  inen  und  uns  tun  hulden  und  schweren,  als 
sich  geburt. 

Von  der  zyt  an  bisz  uff  die  zyt  hienach  vermerckt,  ist  nit 
on,  ist  den  Burgunschen  durch  die  teglich  kriegsubung  meig- 
lieber  und  berlicher  schad,  so  ze  vil  ze  schriben  were,  mit 
roub)  nom,  brandt  und  totschlege  zugefugt,  also  daz  die  an- 
stossenden  lande  in  Ober  Burgunn  soUcher  masz  yerheiget 
sint,  daz  sy  des  zugefugten  Schadens  in  langer  zyt  jaren  nit 
ergetzt  werden  noch  bekommen  mögen, 
um  Joii  15  Item  so  hatt  sich  umb  sannt  Margrethen  tag   anno  quo 

supra  begeben,  daz  sich  unsers  gnedigen  herren  von  Ostenich 
landtvogt^),  ouch  ander  unser  gnedigen  herren  die  fursten  und 
loblich  stette  der  vereynung  mit  hilff  der  stetten  Bemn  und 
Solotem  abermals  ein  zug  in  Burgunn  ze  tund  vereinbart 
haben  und  sind  des  ersten  geruckt  für  ein  pass  oder  port  in 
Bui^nn  dienend,  daselbs  gewesen  sint  zwey  vest,  starck  tumn 
mit  einer  steinen  bn:^k  über  das  wasser  die  Tub  dienende, 
Jnu  12  genant  Ponterad ') ;  welich  tumn  sy  mit  sturmm  uff  mitwucb 
vor  sannt  Margrethen  tag  erobert  und  24  der  vyend,  so  daniff 
gewesen  sint,  erstochen  und  über  die  mftren  uszgeworffen. 

Und  sint  da  dannen  für  ein  stettlin  genant  Granye^:  ge- 
kert  und  haben  das  durch  mergUch  nottigung  mit  sampt  vü 
guts,  so  von  den  lantsessen  darinn  geflochnet  gewesen  ist  er- 
obert und  ettwemenigen  der  vyenden  darinn  umbbracht  und 
das  stettlin  damit  verbrant. 

Damach  sint  sy  witter  geruckt  für  ein  stettlin  imd  sloss 

genant  Lile^),  so  eben  vest  gewesen  ist;  und  nachdem  sy  sich 

dafür  gelegert  und  ettlich  tag  mit  geschutz  und  sust  genotiget,  < 

Juli  18  haben  sy  das  zelest  mit  stürm  gewunnen  uff  zinstag  nach  sannt 

Margrethen  tag^)  anno  quo  supra,  [66]  und   darinn  ouch  ein 

5.  Von  dleMin  Abiehnitt  an  die  Handtelirift  des  Snbstituts.  Naeh  syi  an  folgen  die 
ffeetriehenen  Worte  ist  nit  on,  so  ist  den.  7.  £*.  B. :  xe  ril  fehlt.  10.  £s.  B. : 
in  langen  jaren.  23.  Qranye  wurde  nachtr&glicli  Ton  Sfiscli  ftr  Granse  corrigiert. 
32.  £s.  B.:  eyne  mergliclien  snmea  gutes. 

1)  Nach  Chr.  de  N.  225.  230.  234  wurde  Grandson  mit  2—300.  Orbe 
mit  300,  Jougne  mit  5 — 600  Mann  besetzt. 

2)  Oswald  von  Thierstein. 

3)  Vgl.  B.  Chr.  n,  S.  275,  20. 

4)  Vgl.  B.  Chr.  n,  S.  276  A.  2.    Seh.  S.  192. 

5)  Seh.  S.  191. 

6)  Nach  Knebel  (B.  Chr.  II,  S.  276,  8  und  278,  9)  begann  am  IS.  Juli 
die  Belagerung  und  erfolgte  am  20.  Juli  die  Einnahme  von  L'Isle. 


L    Niclaus  Busch,  Burgunderkriege.  315 

somiD  merglicli  gut  fundeii;  daz  das  nit  ze  schriben  ist,   und  1475 
damit  das  stettlin  angestossen  und  ouch  verbrant. 

Forer  sind  sy  in  dem  nammen  gottes  fiir  ein  sloss  und 

statt  die  besten,  so  in  der  art  sin  mögen,  mit  spisz,  lütten  und 

sgezög  nach  aller  notturffi  versehen,  gezogen,  genant  Plamont^], 

daselbs  sy  iren  leger  ettlich  tag  geschlagen,   ouch  nach  be- 

«^hieszimg  der  statt  und  Schlosses  das  zu  etlichen  zyten  ge- 

stannpt.   und  als  die  Walhen,  so  darinn  waren,  gesehen  haben 

inen  kein  entschuttung  zukommen,  haben  sy  sich  zu  jungst  an 

t^ad  ergeben;  welich  gnad  inen  also  beschinen  ist  und  mit  ir 

hab  abgelassen  sint,  und  damit  statt  und  sloss  mit  allem  dem, 

soTonwin,  komn,  mel,  huszrat  und  anderm  darinn  gewesen 

ist,  zu  unseren  und  der  andern  banden  bracht,     und  als  das 

gat  davon  gefiirt  ist,  haben  wir  das  schloss  tun  undergraben 

^Qnd  dannethin  statt  und  sloss  uszgebrant. 

Item  und  als  ein  ander  schloss  genant  Clemont  in  der- 
selben art  gelegen  gewesen  ist,   und  die  innhaber  des  slosses 
gehört  haben  Blamont  benottigen,  haben  sy  sich  mutwilliglich 
davon  getan^).    welich  schloss  wir  und  die  unsem  ouch  inge- 
»nommen  und  verbrennen  lassen  haben. 

Sodenn  sint  sy  furer  geruckt  und  fiir   ein  sloss  genant 

Gmnont^j,   und  nachdem   die  innhaber  des  Schlosses  sich  nit 

baben  wollen  ergeben,   haben  sy  das  mit  herttem  stürm  ge^ 

^altiglich  erobert,  der  Walhen  ob  60    darinn  umbbracht   und 

'damit  das  sloss  verbrant. 

Dessglichen  haben  sy   ein   ander  schlosz   zunechst  daby, 
genant  Vallant^],  nach  uffgebung  der  armen  lütten,  so  darinn 
gewesen  sint,  erobert,  also  daz  sy  bisz  sannt  Bartholomeus  tag  Ang.  24 
fer  und  für  im  veld  beharret  sind. 

^     Demnach  hatt  sich  begeben ,   daz  uff  Dionisii  anno   quo  Oct.  9 
supra  der  graff  von  Remont  und  mit  im  ein  mei^licher  reisiger 
2%  Burgunder,  Saffoyer,  Lamparter  und  anderer  in  sin  lannd 

3.  £>.  B. :  Fordir.  4.  nach  spisz  das  gesteichene  und.  5.  nach  yersehen  stand 
si«nt  genackt.         6.  £>.  B. :  geschlagen  hattin.  8.  nach  so  das  gestrichene  in. 

10.  lt.  TuA sint  am  Bande.  13.  £*.  B.:  nnserm.  14.  £«.  B.:  statt  tun: 

UsÜB.  15.  £3.  B. :  nnde  domit  stad.  18.  statt  benottigen  stand  zuerst  erobert 
nn.  nach  mntwiUifUch  folgt  das  gestrichene  und  anbenottiget.  £3.  B. :  xnit(?)- 
viUidieh.  26.  Im  £>.  B.  f&ngt  hier  kein  neues  Alinea  an.    Msc. :  schlosz  wurde 

von  Btksch  für  stettUn  corrigiert.  27.  Nach  Vallant,  welches  nachtr&gUch  von 

a&Mh  in  den  Text  hineingesetzt  wurde,  das  durchgestrichene  ouch. 

1:  Vgl  B.  Chr.  n,  S.  276—280.    Seh.  196  ff. 

2)  D.  II,  371 :  dat  (Clemont)  leten  se  unvorbrant,  men  se  bemanneden 
^t  Vgl  B.  Chr.  n,  8.  280,  30.    Bei  Schilling  ist  Clemont  nicht  erwähnt. 

3)  Vgl  B.  Chr.  II,  S.  280  A,  2 ;  281  A.  1  und  2.    Seh.  205. 

4)  Vgl  Seh.  207. 


316  Beilagen. 

1475  der  Wfit  kommen  ist  und  hatt  von  stund  sechs  Nurenbeigei 
wägen  1),  so  nit  vyend  sint,  selbs  uffgefangen  und  offenlich 
verkünden  lassen,  alle  Dutschen  in  sinem  lannd  ze  ezstechen^j, 
und  daby  gebotten  unser  eydgenossen  houpüuten  su  Granson, 
Orb,  Jonye  kein  spise  zukommen  ze  lassen,  und  ettlich  der  iren, 
so  zu  Yfferdon  zu  märckt  waren,  in  der  statt  lassen  berouben- 
und  also  nottigen,  das  sy  kumberlicb  mit  abspringen  der  mfiren 
sint  entrunnen.  dessglichen  haben  sin  reisigen  in  einem  dorff 
genant  Bama  ^)  8  von  Bemn  und  Friburg,  so  an  iren  betten  ge- 
legen sint,  gefangen  und  ermördt^)  und  damit  alle  passen  versetzt, 
daz  nyeman  zu  noch  von  den  slossen  davorgemelt  kommen  mocht 
in  willen  sich  mit  dem  basthart  von  Burgunn,  [67]  ouch  dem 
printz  von  Orb  und  andern  für  dieselben  schloss  ze  schlahen  und 
die  ze  belegeren,  über  das  unser  eydgenossen^)  desselben  grafen 
lannd  und  lutt  vorher  getruwlich  geschirmt  und  weder  an  üb 
noch  gut  schaden  zugefugt  haben,  ungehindert  daz  derselb 
graff  des  hertzogen  von  Burgunn  diener  die  zyt  gewesen,  als 
er  ouch  noch  ist.  und  als  unser  eydgeno^^^n  von  Bemn,  Solo- 
tem  und  Friburg  das  vernommen,  haben  sy  sich  abermals  mit 
einer  macht  erhept,  den  iren  uff  den  vermelten  schlössen  zu- 
ziehende, sy  wollen  entschutten  und  gewalts  mit  gewalt  er- 
weren.  und  als  sy  nach  eroberung  und  ergebung  der  stetten 
Murttun^),  BetterÜngen,  Montenach,  Wiblispurg  und  anderer 

1.  E*.  B.:  Wa^.  Msc:  nach  kommen  ist  stand  cnent  and  etlich  bndiMen  f^ing  mit 
im  bracht.  4.  daby  gebotten  am  Bande.  7.  £>.  B. :  knme.  11.  nach  Byemis 
das  i^eatricbene  Ton.  15.  vor  weder  das  gestrichene  an.  19.  nach  hab«o  d&s 

gestrichene  sych.         21.  E*.  B.:  entwerin.  22.  ergebung  der  stetten  am  Kaad«. 

23.  Wiblispurg  am  Bande. 

1)  D.  n,  372:  unde  nam  soss  Nurenberger  wagene  myt  gude  laden, 
unde  yynk  de  lüde  bi  den  wagenen,  de  in  den  market  wolden  to  Yfibrdon 
syne  etat,  unde  let  etleke  Nurenberger,  de  in  de  stat  gekomen  weren,  be- 
roven  unde  nemen  ere  gud.  D.  hat  das,  was  Yon  den  Söldnern  der  Eid- 
genossen enfthlt  wird,  auf  Nürnberger  Ejiufleute  bezogen. 

2)  S.  B.  Chr.  n,  S.  301  A.  4;  302,  24. 

3)  Bama,  Beaulmes  östlich  yon  Yverdon. 

4)  S.  B.  Chr.  n,  S.  302,  27. 

5)  Das  abgekürite  eidgen  ergänzen  wir  theils  su  eidgenosien,  theib 
zu  eidgenossen.  Rüsch  und  der  Substitut  schreiben  das  Wort  auch  unrer- 
kürzt:  jener  eydtgenoszen  (S.  308,  6;  ebenso  EidtgenoszschafEt  S.30S,  31 
dieser  hingegen  eydgenossen  (S.  316,  4;  ebenso  Eydtgenosschafit  S.  323, 16  . 
Bei  der  Ergänzung  haben  wir  nun  die  yerschiedene  Schreibweise  der  bei- 
den jeweilen  berücksichtigt 

6)  Murten  ergab  sich  hauptsächlich  auf  Antrieb  der  deutsehen  Beröl- 
kerung.  Chr.  de  N.  240;  Cudrefin,  das  Rüsch  nicht  nennt,  huldigte  erst 
den  Verbündeten,  als  diese  das  Städtchen  des  Nachts  überfallen  und  aus- 
geplündert hatten.    Chr.  de  N.  243.  Ayenches  und  Payeme  ergaben  sich 


I.    Nielaufl  RtUch,  Burgunderkriege.  317 

stetten  und  slossen  uff  zinstag  vor  sannt  Lucas  tag  anno  quo  i47s 
gapra   fnr   Stefis  das  stettlin  kommen  j   sint  vil  bogener  und 
Buignnschen  reisiger  darinn  gewesen,  der  meynung  sich  da  ze 
werende,    aber  mit  hilff  gottes  haben  unser  eydtgeno^^^n  das 

a  mit  Sturm  gewutmen  und  uff  tusent  ^]  der  vyend  darinn  umb- 
bracht  on  die,  so  ertroncken  sint,  und  damit  das  stettlin  ge- 
schleifft  ixiid  ein  merglich  gut  davon  abgefurt;  darzu  habent 
ST  ein  statt  und  bIoss  Fontt  mit  stürm  ouch  gewunnen  und 
etdich   darinn  umbbracht.     und  als  statt  und  sloss  Yfferdon, 

V.SO  eben  starck  gewesen  sint,   sich  an  sy  hatt  ergeben,   haben 
9v  das  SU  iren  handen  genommen  und  inen  gnad  rmtgeteilt^]. 

^.  smerst  «Und  Mchahandert;  dftnii  in  tneent  eoirigiert.  In  einem  Sclureiben  Bnsele 
ao  di&Mi  Abt  JobAnn  yon  Lare  (d.  SsmsUg,  11000  Jfingferntag,  Oct.  21.,  XissiTenbacli 
Xr^  1S9)  üt  4ie  ZnU  der  Oetödteten  noch  »nf  600  angegeben.  •.  Et.  B. :  eo  fehlt 
S.  1^-  B. :  sloBz  jfenent  Fontt.  9.  Im  £«.  B.  fftngt  mit  diesem  Satze  ein  neues 

AliniBm  an.  —  Hier  und  xwisehen  einigen  der  folgenden  Sitze  setzte  B.  das  Zeichen 

^*    wohl  nm  ansndenten,  dass  bei  der  Abschrift  Absfctza  sollen  gemacht  werden. 

f^egen  Gewährleistung  ihrer  Freiheiten,  Chr.  de  N.  244;  der  schwachen 
Bentsun^  des  Schlosses  Montagny  wurde  freier  Absug  gestattet  Bodt 
I,  524. 

j;  VgL  B.  Chr.  II,  S.  302,  20;  laut  dem  Schreiben  der  Bemer  an  Basel 
Txmi  24.  Oet»,  das  Knebel  vollständig  aufgenommen  hat  (B.  Chr.  11,  S.  306, 
n  ff.  Tgl.  die  Nachträge),  betrug  die  Zahl  der  Oetödteten  tausend.  Kusch 
hat  diesen  Brief  auch  cur  Grundlage  seiner  Darstellung  genommen  und  sieh 
ncnlidi  getreu  (yon  S.  317,  7  an)  an  den  Wortlaut  seiner  Quelle  gehalten. 
Ober  die  Benütiung  von  Briefen  durch  Rüsoh,  die  auch  Knebel  wieder- 
gebt, XU  vergleichen  8.  319,  24  mit  B.  Chr.  II,  S.  319,  6;  S.  325,  12 
mit  B.  Chr.  H,  S.  397,  1 ;  S.  326,  9  mit  B.  Chr.  II,  S.  406,  24. 

2;  VgL  Chr.  de  N.  254 ;  Seh.  232.  Von  Yverdon,  wo  die  Bemer,  Solo- 
ümmer  und  Freiburger  am  Abend  des  20.  Oct.  eingetroffen  waren,  sogen 
ne  am  22.  fort  nach  Orbe.  In  einem  Schreiben  der  Bemer  im  Felde  an 
Ouen  Badi  -vom  24.  Oct  (£.  A.  11,  S.  566  Anm.)  heisst  es,  auf  dem*Wege 
roo  Yrerdon  nach  Orbe  h&tten  sie  Heiligenkreus  gewonnen  und  yerbrannt 
and  darin  23  £dle  und  Unedle  erschlagen.  Rodt  I,  536  [meint  hingegen, 
äainte  Croix  sei  von  Yyerdon  aus  durch  eine  Streifsohaar  eingenommen 
▼orden,  was  grössere  Wahrscheinlichkeit  fQr  sich  hat;  denn  es  ist  kaum 
anionehmen,  dass  die  Eidgenossen  nach  dem  bedeutenden  Umwege  über 
Ste.  Croiz  und  derEroberang  dieses  Platzes  noch  »desselben  tages  sitlich« 
vie  Seh.  234  deutlich  sagt,  in  Orbe  h&tten  anlangen,  eine  Reeognosoierung 
gvfen  Les  ddes  unternehmen  und  die  Anordnungen  für  den  folgenden  Tag 
nuD  Sturme  dieses  letsteren  Ortes  treffen  können.  Während  nun  am  23. 
Otiu  eine  Abtheilnng  Les  Cl^es  bestürmte  (dasselbe  wurde  Abends  erobert, 
Sdi  239,  Chr.  de  N.  258),  sog  eine  andere  Schaar  yor  La  Sarras.  Nach 
^tfkaSL  239  wurden  in  La  Sarras  »me  dann  swentsig  manne,  edel  und  ander« 
endilagen.  DiesB  ist  offenbar  dieselbe  Notis,  die  in  dem  Schreiben  der 
Bemer  yom  24.  Oct.  auf  die  Besatzung  yon  Sainte-Croix  belogen  ist  Ob 
m  dem  letetem  nnm  eine  Verwechselung  stattgefunden  hat,  kann  aus  der 
Vergleiehong  mit  den  andern  bisher  bekannten  Quellen  nicht  ermittelt  wer- 
^  D\e  Chr.  de  ^-»  deren  Schilderung  des  gansen  Zuges  sich  überhaupt 


318  Beilagen. 

1475  fiirer  haben  sy  statt  und  sloss  Laserra  (oucb  dafi  Heilig  Crutz), 
mit  dem  stürm  erobert  und  gewunnen,  daa  verbrant  und  darinn 
23  edler  umbbracht.  item  so  band  sy  das  starck  mechtig 
schloss  Alakle  mit  harttem  stürm  gewunnen  und  darinn  55 
ertAtt  und  über  die  mflren  uszgeworffen,  oucb  by  70  in  einem  5 
tumn  gefangen,  die  sich  darinn  verborgen  und  an  das  schwert 
ergeben;  derselben  haben  sy  10  edler  mit  dem  schwert  lassen 
richten  und  die  uberigen  umb  erbermd  willen  lassen  louiFen. 
sust  hand  sy  ob  20  guter  schlössen  gewunnen  und  den  mererteil 
verbrant.  item  die  stett  Milden*],  Zelipioro,  Remont,  Morse,  lo 
Me&s  und  alle  ander  haben  an  sy  gnad  begert  und  inen  die 
Schlüssel  engegen  getragen  und  geschworen,  dessglichen  sint 
die  von  Genff  (und  Losann  ouch)^)  entgegen  kommen  und 
haben  ein  richtung  funden,  also  daz  sy  denselben  unser  eyd- 

1.  £s.  B. :  fPardir  haben  sy  dy  stodt.         3.  Vor  item  dM  Zeichen  (k.         5.  B.  Chr. 

n«  8.  307,  16 :  by  76.       9.  Vor  snet  das  Zeichen  (k.       10.  Vor  item  das  Zeichen  (k 

Bei  Detmar  ist  der  Satc  item  die  stett geschworen  an  dieser  Stelle  wiederge- 
geben ;  im  E*.  B.  steht  er  erst  am  Schlüsse  dieses  ganien  Absatses,  nach  den  Worten 

beftridet  haben  (S.  310,  9.)  12.  Vor  dessglichen  das  Zeichen  (k;  in  E*.  B.  fingt 

hier  ein  neuer  Absatz  an. 

nicht  durch  Klarheit  auezeichnet,  erwähnt  nichts.  Bei  Knebel  (in  dem 
S.  317  Anm.  1  erwähnten  Briefe,  B.  Chr.  TL,  S.  307,  12—14)  scheint  La 
Sarraz  gemeint  zu  sein,  bei  Rüsch  auf  den  ersten  Blick  Sainte-Croix; 
doch  ist  wohl  bei  letzterem  ouch  das  Heilig  Crutz  (S.  318,  1)  zwischen 
Klanunem  gesetzt  zu  denken,  wie  auch  an  andern  Orten  solche  paren- 
thetische Zwischensätze  müssen  angenommen  werden.  S.  318,  13;  320, 
14 — 15.  Detmar  (£1,  372)  erwähnt  Sainte-Croix  nicht;  er  sagt  einfeich:  dama 
wunnen  se  myt  storme  de  stat  unde  slot  Lasara,  unde  Torbranden  de,  unde 
slugen  dar  23  eddelynge  dod.  Am  25.  Oct  brach  das  Heer  von  Orbe  auf 
und  kam  an  demselben  Tage,  an  dem  noch  brennenden  La  Sarraz  vorbei, 
bis  Cossonay.  Seh.  240.  Am  27.  Oct.  zog  das  Heer,  zu  dem  inzwischen 
die  Luzemer  gestossen,  in  Morges  ein.  Rodt  I,  545.  Um  dieselbe  Zeit 
war  die  Mannschaft  der  Zürcher  und  der  übrigen  Orte  bei  Lausanne  ein- 
getroffen. Die  Chr.  de  N.  lässt  ungenauer  Weise  das  ganze  Heer  (Con- 
tingente  von  Bern,  Freiburg,  Solothum,  Zürich,  Schwyz,  Unterwaiden  und 
Zug)  über  Beaumont  (Belmont)  und  Baioua?  (Bayois),  zwei  Schlösser,  welche 
Tom  Sturme  verschont  blieben,  nach  Aubonne  ziehen  und  von  hier  aus 
Chesaulx  plündern.  (Chr.  de  N.  258;  Belmont  gehörte  zum  Wittwengut 
der  Herzoginn  lolanta,  BaTois  dem  Jaques  de  Gldresse,  welcher  in  Bern 
Bürgerrecht  besass.  S.  de  Qingins,  Episodes  des  guerres  de  Bourgogne  in 
den  M^m.  et  Doc.  de  la  Suisse  romande  YHI,  187  Anm.  1.)  Xoh.  Ton 
Müller  und  Rodt  erwähnen  auch  den  Zug  nach  Aubonne,  jedoch  lassen 
sie  denselben  durch  die  Streifschaar,  die  La  Sarraz  erobert  hatte,  ausfahren. 

1)  Moudon  (Chr.  de  N.  253),  Surpierre,  Romont  ergaben  sich  einige 
Tage  nach  der  Eroberung  Estayayers.    Rodt  I,  532. 

2)  Die  Stadt  Lausanne  zahlte  ausser  den  2000  fl.  Brandschatzung,  die 
den  Eidgenossen  in  Orbe  zugesagt  wurden  (Seh.  240)  noch  7000  fl.  Rodt 
I,  552. 


I.    Niclaus  KüBch,  Burgunderkriege.  319 

genossen  26000  schilt^}  uff  nemlich  zil  ze  bezalen  durch   4  ir  1475 
burger  versichert  und  damit  sy  wider  usz  dem  yeld  getedinget 
haben,  darinn  sy  bisz  aller  heiligen  tag  verharret  gewesen  sint,  not.  1 
also  daz  in  weder  vom  bastart  von  Burgunn^),   dem  printz^;» 

6  von  Orb  noch  vom  grafen  von  Bemont,  so  zu  Morsz^j  und 
allenthalben  im  lannd  von  Saffoy  mit  einem  mechtigen  starcken 
gezug  gelegen  sint,  dhein  widerstand  bescheen  ist,  sunder  gluck- 
lichen wider  zu  huse  kommen  sint^)  und  die  iren  uff  den  be- 
malten schlössen  befridet  haben. 

10  [68]  Nach  disen  dingen^]  hatt  sich  begeben,  daz  die  Safoyer 
sich  mit  einer  grossen  macht  in  das  land  von  Wallis  den  Eidt- 
genoszen  verwant  gef&gt  und  die  kirchhore  zh  Savieschin  ge- 
schediget  und  verbrant,  deshalb  sich  die  von  Sytten  und  ett- 
Kch  von  Sanen  erhaben  band  und  wider  sy  gezogen;  doch  als 

15  die  Saffoy  er  sy  ankommen  sind,  haben  die  von  Sitten  und 
Sanen  mit  ufsatz  die  flucht  wider  Sitten  die  statt  zu  geben, 
welichen  die  Saffoyer  bysz  an  die  muren  nachgefolget  sind, 
also  haben  sy  sich  gewendt  und  die  Saffoyer  zu  flucht  bracht 
und  bisz  ^en  Gundisz  in  gejagt,   und  an  solicher  getatt  der 

^  Saffoyer  ein  mergklich  zall  lütten,  edeler  und  andrer,  erschlagen 
und  6  wegen  mit  hamesch  und  anderm  gezug  von  der  wall- 
statt  geffirt,  und  daby  zw6y  vfinnlin  erobert  und  ein  gut  zftU 
reisiger  verdackter  pferdt,  mit  sidener  und  anderer  gezierd  be- 
clSidet,  und  eben  mengen  gefangen,     und  sind  die  houptlüte 

^  und  herren  des  heres  und  des  züges  gewesen,  als  die  gefanngen 
geöffnet  hand:  item  der  bischoff  von  Jenff  in  eigner  person, 
Frantz  Gwidon  von  Burgunn  in  nammen  des  bischoffs  houpt- 
man,  der  herre  von  Myeoland,  der  herre  von  Torayn,  der  herre 
von  Pyamoret  herre  zu   Intermont,    der  herr  von  Zschalandt, 

1.  schilt  corrigiert  von  Rftsch  fftr  gnlden.  E<.  B. :  zit:  Msc. :  nach  bezalen  das 

darchgestrichene  versichert.       4.  5.  vom  bastart yon  Orb  noch  am  Band.       der 

printz;  ES.  B.:  dem  printsin.  5.  E*.  B. :  noch  dem  von  Bemant.  8.  Es.  B. : 

uiF  dy  b.  10.  Yon  p.  68  an  wieder  die  Handschrift  Bftschs.  £>.  B. :  Item  nach. 
13.  14.  nnd  ettlich  von  Sanen  am  Bande;  von  steht  zweimal.  14.  nach  nnd  steht 
das  gestrichene  inen,  nach  gezogen  das  gestrichene  sind.  15.  E*.  B. :  sye  ankörnen. 
16.  Sanen  am  Bande.  18.  nach  sy  sich  die  ^strichenen  Worte  die  von  Sitten. 

19.  den.  23.  Es.  B. :  pferdin  nnd  verdacht,  mit  sydin.  27.  E*.  B.  Gwidin. 

1)  Vgl  B.  Chr.  II,  S.  310,  1  und  A.  1.  Rodt  I,  550  nennt  28000 
Thaler. 

2)  Anton  von  Burgund,  s.  B.  Chr.  II,  309  A.  3. 

3}  lieber  die  eilige  Flucht  der  Besatzung  von  Morges  s.  Chr.  de  N.  261. 

4)  Das  Heer  nahm  den  Bückweg  von  Morges  über  Lausanne,  Rue, 
Bomont  nach  Freiburg.    Seh.  245.  246. 

5)  VgL  den  Brief  der  Walliser  an  Bern  vom  1 3.  Nov.  sanunt  dem  Yer- 
seichniss  der  feindlichen  Anführer  B.  Chr.  11 ,  S.  317,  11  ff.  Die  beiden 
StQcke  sind  ausser  in  den  von  Bern  gesandten  Exemplaren  noch  in  einer 
Copie  im  Bande  A.O.  6,  S.  27  und  28  enthalten. 


320  Beilagen. 

1475  der  herr  von  Turent,  der  Herr  von  Aex,  der  herr  von  der  Cappel, 
der  herr  von  Revers  und  ander,  deren  die  gefangen  nit  kennen, 
welich  aber  undet  inen  tod  oder  lebend  sind,  mögen  die  ge> 
fanngen  nit  wissen,  doch  sind  ir  pferdt  an  die  bütt  kommen. 

Bm  Not.  u  und  ist  disz  Schlacht  bescheen  umb  Martini  anno  75. 

1476  Item  so  hatt  sich  gefügt,  als  unser  eidtgeno^^^n  von  Bemn. 
Solotomn  und  Friburg  die  eroberten  schlosz  Grannson,  Ifer- 
don  und  ander  davorgemelt  besatst,  dasz  da  die  von  Yferdon 
gemeinclich  in  der  statt  mit  dem  herren  von  Remondt  und 
dem  herren  von  Zschettegyon  und  andern  ein  mortlich  vei- 

Jan.  12  retterye  angelegt  >),  und  haben  uff  fritag  nach  dem  20.  tag 
Jan.  13  nach  wiennechten  anno  etc.  76  umb  das  ein  nach  mittemacht 
mit  grossem  volck  zu  rosz  zu  Yferdon  ingebrochen,  dann 
inen  von  den  inneren  all  porten  u%etan  waren  (desglichen 
sind  sy  mit  verretterye  ff&  Grannson  in  die  stat  ouch  konmien  . 
und  haben  unser  eiitgenoszen  knecht  all  ungewameter  dingen 
understannden  ze  ermurden.  und  als  die  erwachet  und  her- 
fiir  geloffen  sind,  anders  nit  wissende,  denn  dasz  die  vyend  ii 
frund  werent,  als  sy  mit  wissen  krutzen  bezeichnet  waren  und 
in  der  nacht  was,  trungen  die  vyend  uff  sy,  wider  die  sy  sich 
so  ritterlich  gewert,  dasz  sy  der  vyend  22  umbbracht  band  und 
mit  gewerter  band  in  das  schlosz  kommen  sind,  und  sind  un- 
der  dem  10  von  "Eidtgenoszen  tod  beliben^j.  und  als  unser 
eidtgenoszen  houptman  zu  Grannson,  genant  Brandolff  vom 
Stein,  die  geschieht  zu  Yferdon  vernommen,  hatt  er  sich  von 
dem  [69]  schlosz  in  die  stat  getan,  die  wachten  wollen  be- 
setzen, da  habent  die  vyend,  so  ouch  verborgenlich  und  durch 
verretterye  des  gardians  zu   den  Barf&scen   daselbs   derselben 

1 .  E*.  B. :  Az.  5.  nach  anno  das  ffeBtiichena  76.         7.  die  eroberten  scUobz  as 

Sande ;  nack  Iferdon  die  ^itrichenen  Worte  mit  sampt  andern.        16.  S>.  B. :  nnsznr. 
20.  E*.  B. :  do  trungen.       23.  E*.  B. :  von  den  E.    Iteo. :  nach  tod  beUbea  folf en  die 

Jestriclienen  Worte  desglichen  der  honptmann  von  Qranneon  gefanngea  als  osd  ab 
er  her  . .  (über  dem  letzten  der  steht  noch  ein  dbergeeohriebenea  er).        %L  E<.  B. : 
BrandloiF  26.  E^.  B. :  und  die  wache. 

t)  Vgl  B.  Chr.  II,  S.  335,  9  und  Anm.  2  und  die  ff.  Den  Angriff  des 
Grafen  von  Romont  auf  Yverdon  meldete  auch  der  mail&ndische  Gesandte 
Antonio  d'Appiano  dem  Henog  Galeasso  Maria  Sforaa.  Das  Datum  des 
Briefes  (6.  Jan.  1476)  ist  jedenfalls  unrichtig.  S.  de  Gingins-la-Sarra,  De- 
pdches  des  ambassadeurs  milanais  I,  263. 

2)  Unrichtig  Iftsst  die  Chr.  de  N.  S.  271  erst  nach  dem  Einmanehe 
XLarls  in  die  Waadt  die  Ereignisse  in  Yverdon  und  Granson  vor  sich  gehen, 
also  gerade  einen  Monat  zu  spät.  S.  274 :  le  comte  de  RonKmt  .  . .  fiet 
erier  promptement  la  retraite,  et  ieeUe  faiete,  tirant  droict  k  Ori>e,  ou  le 
due  de  Bourgogne  les  attendoit  aveo  son  arm6e.  Am  12.  Februar  rtickte 
Karl  Ton  Jougne,  wo  er  Tom  8.  bis  zum  12.  geblieben  war,  nadi  Oibe  and 
Ton  hier  am  19.  vor  Granson.    Com.-Lenglet  II,  219. 


I.    Niclaus  Eüseh,  Bargunderkriege.  321 

nücht  darin  kommen  sind,  in  selbdryt  ge&nngen  und  hin  und  un 
enweg  gef&it^].    und  sind  also  in  der  statt  z&  Yferdon  bliben 
bigz  umb  das  ein  momdes  nach  mittag  und  daselbs  sackman  Jan.  13 
gemacht  und  geplündert  und  in  beden  vorstetten  Yferdon  und 
sGianiuon^)  ob  200  steinen  hüser  verbrant.     und  als  die  Ter- 
melten  unser  eldtgeno^^n  das  yemommen,  haben  sy  sich  uff 
funtag  darnach  mit  iren  paneren  und  macht  erhept,  ir  vyend  Ju.  14 
m  den  ennden  suchende  und  die  iren  in  den  schlössen  ze 
entretten;  die  vyend  haben  aber  ir  nit  wollen  warten,  sunder 

*9nd  u2  die  mortlich,  y erretterlich  geschieht  hin  und  enweg 
googen,  die  bed  stett  yerlaszende.  deshalb  und  euch  der 
«trengen  kelte  halb,  so  uff  die  zyt  gewesen  ist,  und  unser  eid- 
f^oszen  nutzit  haben  mc^en  schaffen,  sind  sy  wider  in  ir 
lud  gekert. 

^  Sodenn  hatt  sich  begeben,  dasz  unser  und  ander  unser 
zÄgewanten  der  yereynung  züsatzlute  zu  Mumpelgart  ligende, 
indem  und  der  herzog  yon  Burgunny  sinen  weg  usz  Lotho- 
ringen  wider  unser  eidtgeno^z^n  ze  ziehen  genommen  hatt,  ein 
stettlin  genant  Bewa^)  uber£dlen  und  das  erobert  und  uszze- 

*  brennen  understannden.  also  haben  die  inwoner  und  burger 
das  gebrantschatzet  für  400  gülden,  sust  ist  ein  mercklich  gut 
daiinn  gewunen  worden. 

Under  disen  dingen  hatt  sich  gefflgt,  daz  der  Burgunsch 
kenog  das  lannd  Lothoringen  on  mergklichen  widerstandt,  bede 

Eingetroffen  firiden  und  usserthalb,  durch  Verachtung  des  her- 

1.  Es.  B. :  und  heii  enweg.  7.  E*.  B. :  nnde  ftre  flende.  8.  E*.  B. :  ancMin. 

13.  ES.  B. :  snndir.  73.  Under  dieen  dingen  corrigiert  fttr  demnach.  24.  BlUch 
iebieb  cnent  nach  henog  die  Worte  nach  erobmng  des  landes ,  nach  Lothoringen 
Üt  Worte  80  er  doch. 

1.  D.  II,  374  erwfthnt  die  Gefangennahme  Brandolfs  nicht,  er  sagt: 
do  de  buntgenoten  enwar  wurden  der  vorrederye  des  gardianes ,  unde  dat 
^(  nyt  den  Witten  erucen  vyende  weren ,  so  tideden  se  wedder  to  slote. 
>ldu9  vuiden  de  beyden  steide  vorraden,  men  de  slote  hieven  beholden. 

2)  Grandson  ist  von  den  Feinden  nicht  angesteckt  worden.  Rüsch,  dem 
lier  Brief  der  su  Yyerdon  stehenden  bemerischen  Hauptleute  an  Basel  vor- 
%  bat  die  Angabe,  dass  »die  beiden  Yorstett  (von  Yverdon  nämlich),  darinn 
ae  dann  zwej  hundert  g&ter  steinhüsem  gestanden  sind,  yerbrönt«,  unrich- 
tig rentanden,  s.  B.  Chr.  n,  S.  335  Anm.  2  i;  S.  339  Anm.  1.  Rüsch  fol- 
Md  Iisst  auch  der  Lübecker  Chronist  die  Feinde,  allerdings  erst  auf  die 
Kunde  des  HeTansuges  der  Eidgenossen  hin,  Yverdon  und  Grandson  in 
^«ndrtwken   (D.  11,  374). 

3;  BaTans  am  Doubs ;  TgL  das  Schreiben  Basels  an  Marquart  Ton  Stein 
Jid  Johann  Ton  Franckmont  vom  20.  April  1476  (Missivenb.  XIV,  278), 
3ttb  welchem  dieser  Zug  um  Weihnachten  stattgefunden.  Es  ist  dies  also 
t^e  andere  Untemelimung  als  der  B.  Chr.  II,  S.  355,  21  ff.  erw&hnte  Zug.- 
DemgemäH  ist  Anm.  7  auf  S.  356  zu  berichtigen. 

BaiJo  CkroiQcen.  III.  21 


322  Beilagen. 

1476  zogen  von  Lothoringen,  der  die  zyt  by  dem  kunig  von  Franck- 
rich^)  gelegen  und  mit  im  in  ein  richtung  gefasset  ist  und  im 
dheinen  widerstandt  getan,  ingenommen  hatt,  wiewol  unser 
gnedig  herren  die  fursten,  ouch  die  löblichen  stett  der  ver- 
eynung  und  wir  mit  inen^)  dem  hezzc^en  von  Lothoringen  5 
einen  merklichen  züg  zä  rosz  und  zu  f&sz  zti  trost,  im  sin 
land  und  lut  helffen  behutten,  zugeschickt  hatten,  die  ouch 
uff  6  wichen  und  me  im  land  von  Lothoringen,  das  ze  ent- 
schütten,  gelegen  und  doch  zületzst  durch  üszbliben  des  her- 
zogen von  Lothoringen  und  annemmung  und  verkundung  eins  11 
firidens  mit  dem  Burgunschen  herzogen  bescheen  wider  abge- 
zogen und  heymgekert  sind^). 

[70]  Also  nach  erobrung  solichs  landes  hatt  sich  der  Bur- 
gunsch  herzog  mit  einer  mercklichen  macht  ^),  so  er  mit  im 
zu  land  bracht  und  in  Ober  Burgunn  uffgewegt  hatt,  unsemis 
eidtgeno52;en  genehert  und  in  das  landt  der  Watt,  zünechst  an 
ir  land  stossende,  gezogen  und  ein  stettlin  und  schlosz  genant 
Grannson,  so  sy  und  wir  hievor  des  vergangen  summers,  ak 
vor  statt,  erobert  und  sy  mit  den  iren  besatzt  hatten,  belegert^), 
sin  wagemburg  dafiir  geschlagen  und  understannden  ze  n6tti-io 
gen.  und  als  solichs  unser  eydgenox^^n  von  Bemn,  die  die 
iren,   dessglichen  die  von  Solotem  und  Friburg  in  Ochtland 

2.  E*.  B. :  ist  Yon  im.  3.  ii^nommen  corrUiert  fftr  gewunnen.  10. 11.  nnd  ver- 
knndnng  bis  bescheen  schrieb  iL  an  den  Band,  nachdem  er  die  snerst  ffeschriebenen 
Worte  des  friden  durch  in  bescheen  durchgestrichen  hatte.  18.  E*.  B. :  alio  vor- 
stad.  19.  E*.  B. :  erobert  habin.         20.  E>.  B. :  understanden  hatt.  21.  Tob 

»and  alst  an  die  Handschrift  des  Snbstitnts. 

1)  Vgl  B.  Chr.  n,  S.  287,  3. 

2)  Vgl.  B.  Chr.  II,  S.  299,  28. 

3)  Vgl.  B.  Chr.  n,  S.  305,  12. 

4)  Die  Stärke  des  burgundischen  Heeres  betrug  nach  D.  (11,  375)  20000 
Reisige  und  30000  2u  Fuss. 

5)  Der  Anfang  des  Kölner  Briefes  (s.  S.  284,  5)  lautet :  Fursiehtigen  etc. 
also  ist  by  uns  kommen  Gödhart  von  Collen  und  hatt  uns  sü  erkennen 
geben,  me  uwer  liebe  in  by  uns  gesannt  hab  gar  mit  fr&ntlicher  beger  ge- 
synnende,  nachdem  uch  aUerley  rede  des  Burgunschen  hertiogen,  sunder 
ettUcher  hendel  halb  sich  nüwlich  begeben  angelanngt  und  doch  deren  dhein 
eigenschafft  haben,  uch  der  digenschafft  s&Hcher  hendel  gunstidichen  le 
berichten,  wann  wir  nu  uwer  ersamkeit  nit  allein  in  dem,  sunder  gar  in 
mererem  üch  sü  willen  und  gefallen  begirlich  genügt  sind,  harumb  so  ge- 
lieb uch  ze  wissen,  daz  sich  begeben  dasi  der  Burgunseh  herzog  nach  er- 
obrung des  lanndes  Lothoringen  sich  mit  einer  mercklichen  macht,  er  mit 
im  zu  land  bracht,  ouch  in  Ober  Burgunn  ufibracht,  erhept  und  ettüchen 
unser  eydtgenotzen  anstossenden  lannden,  sunder  in  die  art  genant  die  Wät 
genieret  und  darinn  ein  st&tdy  und  schlosz  genant  Oranson,  durch  die 
Eidtgeno«i:«n  des  vergangen  summers  mitsampt  ettUehen  andern  stetten 
und  schlössen  erobert  und  durch  die  iren  besetzt,  belegert  u.  s.  w. 


I.    Niclaus  ROsohi  Burgunderkriege.  323 

ooch  die  iren,  darinn  gehept  band,  angelangt  hatt,  haben  sich  i476 
dieselben  von  Bemn  und  mit  inen  gemein  ortter  der  £yd- 
genosscho^if,  euch  wir  und  ander  ir  zugewanten  uff  ir  er- 
manang  mit  macht  erhept^  dem  vermelten  hertzogen  sins  für- 
»BemmenB  mit  gottlicher  hilff  widerstandt  ze  tund  und  damit 
Granson  ze  entschutten.  und  vor  und  ee  solichs  komlich  hatt 
mögen  bescheen,  hatt  er  das  schloss  durch  uffgebung  deren, 
so  darinn  gewesen  sint  und  uff  sin  zusagen  sich  an  gnad  er- 
geben haben,  zu  sinen  banden  bracht  und  über  solich  zusagen 
isiner  vorher  gebruchter  gewonheit  nach  weder  truw  noch  glou- 
ben  kaltende  ettlich  der  fromer  lütten,  so  by  druhundert  darinn 
gewesen  sint,  uff  mitwuchen  vor  dem  suntag  invocavit  nechst  Febr.  28 
^eiTQckt  an  die  böum  tun  hencken ,  ettlich  ertrencken  und 
ettlich  by  hannden  behalten ,  und  uff  momdes  donnrstag  ein  Febr.  29 
sio68  genant  Yamerkft  ingenommen,  das  besetzt  und  im  selbs 
(iugesatzt,  damit  für  und  für  in  die  Eydtgenosschafft  ze  rucken. 
dem  also  vonsesinde,  haben  sich  unser  ejdtgeikossen  und  wir 
mit  inen  uff  sambstag  darnach  erhept  und  understanden  Vamerkü  Ken  2 
le  benottigen,  als  ouch  bescheen  ist,  demselben  nach  sich  des 
bertzogen  here  und  leger  witter  neherende.  und  als  sich  der 
Tennelt  hertzog  mit  sinem  zug  ouch  erhept  hatt  gen  Vamerku 
m  liehende,  sind  wir  bedersyte  urpflichts  im  veld  uffeinander 
gestossen  und  zu  angesicht  kommen,  und  wiewol  die  Eydge- 
&ossen  und  wir  anrucks  den  vorteil  gehept,  yedoch  haben  wir 
m  des  begeben,  und  als  der  hertzog  das  vermerckt,  hatt  er 
60  schick  durch  drye  huffen  gemacht  und  sin  angriff  mit 
grofisem  geschutz  und  geschrey  getan,  und  als  er  den  man- 
Bcben,  ritterlichen  und  durstigen  widerstand  gesehen,  hatt  er 
fich  mit  allem  sinem  zug  zu  ross  und  f&jss,  ouch  sinen  buchssen, 
liegen  und  geschirren  gestracks  gewendt,  die  flucht  genommen, 
zu  smer  Wagenburg  zu  Granson  geschlagen  geyllet  und  doch 
(lafoi  nszgewichen,  wol  sich  zum  funfften  mal  gewendet,  doch 
siso  dick  wider  die  flucht  geben,  welichem  hertzogen  sy  und 
^  stets  uff  zwo  mil  wegs  für  sin  Wagenburg  usz  bisz  angan- 
'lier  nacht  nachgefolget  und  durch  Schickung  gottes,  yon  dem 
aller  sig  kompt,  im  derselben  siner  Wagenburgen  zwo  mitsampt 
^n  amen  buchssen  erobert  und  angewunnen,  welicher  buchs- 
Ku  200,  die  all  stein  oder  klotz  schiessen,  ouch  200  hogken- 
buchascn  gewesen  sint,  nrit  eben  vil  siner  paneren,  TennUn  on 

11.  Es.  B. :  fromen  lute.  K*.  B.:  by  druhundert  fehlt.    D.:  Ter  hundert.  U.  £>. 

B.:  uff  domstftg  dejrnach.       18.  £>.  B.:  eonnftbent;  erhabin.       20.  E*.  B.:  genehert. 
27.  Es.  B. :  d^an.  31.  sfi  Gnnton  geeehUgen  nftchtrftgUch  yon  B.  am  Bande  bei- 

feftgt,  fehlt  im  E».  B.         £>.  B.:  doch  fehlt.  36.  K«.  B. :  im  iwo  einer  wagem- 

intrgen.    B6seh  hatte  diese  Worte  zuerst  auch  in  das  Coneept  des  L.  B.  aufgenom- 
a«B,  ändert«  sie  dsan  aber  in  die  jetzige  Leeart. 

21* 


324  Beilagen. 

1476  zal,  sinen  wappenrock  ^),  sinen  und  desz  badtarts  insiglen,  ge- 
zellt,  etdichen  sinen  cleynotteren  und  nit  den  minsten  einen 
yergulten  sessel;  ein  mei^Iich  BÜbergeschirr  von  blatten,  kannen, 
schalen  und  derglich,  eben  vil  barschafffc,  ettlich  einer  b&chera 
und  was  er  und  die  sinen  uff  den  tag  in  der  Wagenburg  von 
spisZ)  cost,  tranck  und  sust  gehept  band,  welicher  Wagenburgen 
die  eine  grosser  gewesen  ist  [71]  denn  die  statt  Straszburg. 
und  ist  also  dieselb  nacht  zwo  stund  nach  mittemacht  gen 
Nozore  kommen,  daselbs  er  zwen  tag  und  zwo  nScht  on  essen 
und  trincken  bliben  ist^].  also  sind  die  Eydgeno^^^it  und  wii 
derselben  nacht  in  sin  Wagenburg  geruckt  und  haben  diebisz 
an  den  vierden  tag  unbestritten  und  unbesücht  inngehept,  onch 
dazwuschen  Granson,  so  er  dennocht  inn  hands  hett,  widei 
gewunnen  und  die,  so  darinn  gewesen  sind,  umbbracht  und 
von  den  turnen  geworffen,  dessglichen  Yamerkü  ouch  erobert 
und  darnach  bede  schloss^)  mit  sampt  den  Wagenburgen^', 
ouch  sinem  zellthuse  und  vil  der  wegen,  buchssen,  pulver  und 
anderm  gezug  yerbrant  und  daruff  vrider  ze  husz  kert^}.  und 
sint  an  der  schlacht  uff  siner  sitten  tod  bliben^]  derhenevon 

3.  K.>  B. :  gülden.  6.  epin rait  am  Band;  tob  spiss aiut  fehlt  ia 

K>.  B.,  die  BteUe  wurde  von  Rftscli  nachtr&glicli  ia  dM  Conoepi  de«  L.  B.  eingefftgi 
£*.  B. :  lifttten.  12.  lubestritteB  und  nnbeeioht  nnclitriKlich  nm  Bande  beigtAgt, 
fehlt  im  K».  B. 

1)  Vgl.  aber  die  bei  Murten  und  bei  Nancy  erbeuteten  Wappenröcke 
Karls  B.  Chr.  m,  S.  27,  8  u.  A.  3  und  die  Naohtr&ge  lu  dieser  Stelle. 

2)  In  JLK  B.  folgt  der  Sats :  und  sich  darnach  gen  Losan  lü  in  Safoy 
gefOgt,  daselbs  er  sin  leger  an  der  statt  genommen  hatt,  sich  wider  umb 
lut  und  gezug  bewerbende,  entlieh  der  meynung  sich  noch  huttbytag  in 
die  Eidtgenosisehafft  wollen  fQgen,  die  getat  rechen  oder  darumb  sterbeo : 
an  welichem  ende  er  noch  lur  syt  mit  grossen  unstatten  lyt,  im  selb  der 
schantlichen  flucht  und  uniallichen  Verlustes  gross  leid  gedenokende  und 
mercklichen  mangel  an  brot,  haber  und  ander  cost  habende.  Ein  dem 
Sinne  nach  ahnlicher  Sats,  doch  in  kflrserer  Fassung,  steht  S.  327,  14  ff. 

3)  Die  Nachricht  von  der  Verbrennung  des  Schosses  Orandson,  die 
durch  den  Zustand,  in  welchem  sich  dasselbe  noch  heute  befindet,  vide^ 
legt  wird,  steht  auch  in  den  Briefen  des  Ulrich  Mehinger  und  des  Rsthes 
von  Biel  (B.  Chr.  11,  S.  360,  9  und  364,  4). 

4]  D.  n,  376:  do  vorbranden  sc  de  wagenborch,  unde  makeden  danf 
en  herlik  vur,  recht  wo  it  sunte  Johans  to  hchtenavent  were  wesen. 

5)  Nach  huss  kert  folgen  im  K'.  B.  die  Worte :  sich  gerust  haltende, 
des  gemütes  und  willens,  wa  das  witter  se  schulden  kompt,  im  furer  weDen 
begegnen  und  sich  sin  mit  göttlicher  hilff  entladen.  Dieser  Sati  ist  im 
Concepte  des  L.  B.  gestrichen.  Einen  dem  Gedanken  nach  fihnlichen  Sati 
bringt  BüBch  am  Schlüsse,  S.  327,  25. 

6)  Die  Namen  der  Gefallenen  stehen  auf  dem  Zettel,  der  mit  dem  Briefe 
vom  15.  Men  von  den  Bemem  an  Basel  gesandt  wurde  (B.  Chr.  11,  S.  374, 
11).    Hier  fehlt  der  Zusats  des  kunigs  von  Napels  liebhart  (vgl.  darüber 


I.    Nielaus  Rüseh,  Burgunderkriege.  325 

Zschettigion  von  fürstlichem  stammen,  des  kunigs  von  Napels  147«^ 
liebhart,  herr  Zschan  Yrlan,  herr  Jacob  von  Ei4erya  ein  Bi- 
ckart,  der  hen  von  Alain,  alle  landsherren,  und  herr  Peter 
Ton  Liniana  ein  graff  usz  Pemond  der  Lamparter  houptman, 

»und  sust  by  5  oder  600  mann,  bede  im  veld  und  so  uff  dem 
see  ertruncken  sind,  und  uff  unser  sitten  by  40  tod  und  uff 
60  wflndt^). 

Item  in  der  wochen  vor  oculi  sind  die  Wallisser  gen  derHanio-n 
Nuwenstatt  in  Saffoye  gezogen  und  haben  dieselb   statt  mit 

t-hOff  ettlicher  in  zbgewanten  mit  dem  stürm  gewunnen  und 
darinn  400  der  vyend  umbbracht^). 

Nach  diser  geschieht  hatt  sich  begeben,  dass  der  Burg^un- 
der  uff  2000  an  das  land  von  Sanen  zwuschen  Alyo  und  der 
Xawenstat  uff  snntag  den  palmtag  kommen,  der  sind  die  von  Aprii  7 

ß  Sanen  gemu  worden  und  habend  derselben  50  knecht  und  nit 
me  die  Bnigonschen  mit  manlichem  gem&t  angriffen  solicher 
masze,  dasz  sy  die  2000  man  zä  schantlicher  flucht  bracht,  30 

4.  ES.  B. ;  Ton  Penont.  7.  D. :  40  ghewnndet.  8.  Von  liier  mi  bis  mm  Schlnss 
di«  Hudtclmft  Bttaeha.  Yon  den  drei  folgenden  Abs&tzen  schrieb  B.  im  Concepte 
zuerst  den  Zeüe  12  beginnenden;  dann  folgte  derjenige  »nf  Seite  326,  5;  snletst 
dojenig»  Mf  Seite  32S,  8.  Dnreb  die  am  Bande  beigesetzten  Bnchstaben  a  b  c  devtet% 
B.  die  riehtige  Beihenfolge  an ;  in  dieser  haben  wir  anch  die  drei  Absfttse  abgedmckt 
14.  vff  mutig  den  palmtag  am  Bande. 

B.  Chr.  n,  S.  374  A.  5).  In  dem  Briefe  dea  Rathes  von  Biel  an  den 
Bijchof  Ton  Basel  wird  unrichtiger  Weise  der  Sohn  des  Königs  von  Neapel 
als  geMen  angeführt  (B.  Chr.  U,  S.  363,  27  u.  A.  2J.  D.  11,  377:  de 
here  tbs  Schettyngen  van  forstlikeme  stampne  des  konynges  van  Neapolis, 
ker  Sefaan  Irlan,  her  Jacob  van  Emerya,  de  here  von  Alam,  her  Libhout  (!), 
aUe  hndes  heren,  unde  her  Peter  van  Liniana,  ene  greve  van  Re'mont,  der 
lamberden  hoftman. 

1)  P.  B.:  syther  hatt  sich  nutiit  merckliehs  begeben,  verkünden  wir 
Lver  liebe  in  gnttec  meynung ,  denn  uch  und  der  uwern  gunstigen  willen 
loegen  bewisen  sind  wir  altsyt  geneigt  es  ist  ouch  yets  nuwlich  unsem 
adgeoAisen  yon  Bemn  ein  bott  vom  kung  Ton  Franckrich  sükommen ;  was 
meren  der  bringt,  ist  uns  noch  nit  wissen,  so  erst  wir  aber  des  berioht 
werden,  wollen  wir  Ooderten,  wa  des  nott  ist,  ouch  gutlich  berichten,  da- 
tum  uff  den  hohen  donrstag  in  der  karwuchen  anno  etc.  76  [April  11]. 
Hm«  \on  Berenfe^.  Den  fursichtigen  ersammen  wisen  den  burgermeistem, 
renatmeistem,  stimeistem  und  rate  der  statt  Colnn  unsemn  besundem  lieben 
ood  guten  fmnden.  —  Der  Bote  des  Königs ,  von  dem  hier  die  Rede  ist, 
vude  am  8.  April  in  Bern  erwartet  (s.  B.  Chr.  II,  S.  395,  20) ;  nach  B. 
Cb.  U,  S.  402,  12  hiess  er  Wilhelm  Gralient.  Der  Bath  von  Basel  er- 
hielt Kunde  von  den  Verhandlungen  Berns  mit  König  Ludwig  erst  durch 
^e  Aetenstflcke,  welche  mit  dem  in  Anm.  1  S.  326  erwähnten  Briefe  vom 
11.  April  nach  Basel  gesandt  wurden  (s.  B.  Chr.  11,  397—403). 

2j  Die  Notia  über  die  Einnahme  von  Villeneuve  entnahm  Rüsch  einem 
mit  dem  Briefe  der  Bemer  vom  18.  Men  gesandten  Zettelchen,  s.  B.  Chr. 
II.  S.  376,  24  und  A.  2. 


326  Beilagen. 

1476  erschlagen,   so  uff  der  wallstatt  tod  bliben  sind,   24  kuriszher 
umbbracht  und  24  pferdt  erobert,  under  denen  des  herren  sim 
von  Torens  tod  bliben  ist,  der  da  schilcht.     und  ist  uff  unser 
Sitten  an  beden  enden  nyemand  tod  bliben. 
April  7-14  Item  derselben  wuchen  haben  die  von  Friburg  der  Bur- 

gunder 4000  bisz  gen  Losann  geillet  und  gejagt  und  damit 
für  ein  schlosz  kert,  genant  Tzatalar,  und  das  erobert  und  Ter- 
brant*). 

April  13  [72]   So  hatt  sich  uff  den  osteroben  begeben  2),  dasz  ein 

graff  von  Zschalant,  euch  ander  houptlute  usz  Ougstal  in  Lam- 
parthen  mit  einer  starcken  macht  wol  gezugt  von  Rom  und 
Venedye  über  Sant  Bemharts  berg  herusz  in  das  land  Inter- 
mont  und  Bangyes  kommen  sind,*  so  die  Wallisser  hievor  in- 
genommen und  100  und  20  der  iren  daselbs  uff  der  wart 
hatten,  und  haben  derselben  80  mortlich  und  verretterlich  er- 
stochen und  gefangen  und  gen  Ougstal  gef&rt.    uff  das  band 

April  17  sich  die  Walliser  uff  mittwochen  in  den  ostervirtagen  erhept 
und  ir  vyend  gesucht,  und  als  sy  die  ankommen  sind,  band 
sy  der  Lamparther  uff  1000  erschlagen,  ettlich  gefangen  und 
gy  Z&  schantlicher  flucht  bracht  und  inen  nachgeillet  widert 
Ünder  sich  bisz  in  den  spittel  uff  Sant  Bemharts  berg,  darun- 
der  ettlich  nämlich  houpdüte  und  edler  tod  bliben  sind,  und 
en  grosz  mechtig  g&t  erobert. 

April  27  Item  uff  sambstag  vor  misericordias  domini')  neckst  ver- 
ruckt sind  der  von  Friburg  arm  lut,  uff  hundert,  von  Tavers 
gen  Grangetes  das  schlosz  geruckt  und  haben  das  mit  gotlicher 
hilff  erobert  und  verbrant.  uff  das  haben  sich  die  Burgun- 
schen  in  Remont  erhept  und  sind  in  mit  einem  mechtigen 
züge  nachgezogen,  wider  die  sich  die  von  Tavers  gewant  und 
der  vyend  20  erschlagen,  nemlich  4  edler  kuriszer  und  16  f&sz-3 
knecht  und  4  pferdt  gewunnen  und  400  houpt  vichs  mit  in 
hin  und  enweg  gebracht.   . 

2.  3.  E*.  B. :  TOn  Torenss  son.       3.  £>.  B. :  äff  fehlt.       3.  4.  und  ist tod  bin»ea 

ent  spftter  hüiznfftgt,  nachdem  die  ümstelliing  ■chon  anfpedentet.  7.  E*.  B.:  Ti»U- 
laut.  8.  nach  verbnnt  ein  geetriflhenee  and.  10.  £*.  B. :  Zcatalant.  11.  Es.B.: 
ertinget.  14.  E>.  B. :  fart.  15.  nach  hatten  folgt  das  durchgestrichene  der. 

20.  auf  nachgeillet  folgen  die  geetriehenen  Worte  bies  in.  21.  nach  bisz  die  ge- 

strichenen Worte  nff  sanct.  24.  E*.  B. :  eonnabent.  31.  4  corrigiert  (ix  30. 

1)  ROsch  Terwerthete  für  die  S.  325,  12—326,  8  geschilderten  Ereignisse 
den  von  Bern  an  Basel  am  11.  April  gesandten  Brief  (B.  Chr.  11,  S.  396, 
20).  Ueber  die  bei  Knebel  verworrene  Nachricht  dieser  beiden  Waffen- 
thaten  s.  B.  Chr.  n,  394  A.  5. 

2)  VgL  B.  Chr.  11,  S.  406,  17  (Brief  des  Bischofs  von  Sitten  an  Bern 
vom  18.  April.    S.  S.  317  Anm.  1). 

3)  Vgl.  das  Schreiben  Freiburgs  an  Bern  vom  28.  April  bei  Ochsen- 
bein 158,  B.  Chr.  11,  S.  415,  23  ff.,  u.  S.  516  den  Nachtrag  lu  S.  416  Anm.  1. 


I.    Niclaus  BflBch,  Burgunderkriege.  327 

Es  haben  onch  dazwuscben  unser  kidtgenoszen  von  Bemn  147«^ 
Friboig  eben  tu  dorffer  und  landtscIia£Et  mit  mercklicher 
m  angesicht  der  vyend  verbrant,  damit  sy  sich  dester 
flunder  enthalten  mögen,  euch  uff  ein  zyt  1600  houpt  vichs 
sdeoBaiguBBchen  abgewunnen  ^) .     also  hatten  sieh  16  von  Fri- 
inig  dahinden  verspett,   die  die  vyend  zu   rosz  und  zu  fifisz 
ankommen  sind,   von  denen  sy  sich  ritterlich  geschlagen  und 
der  Tjend  5  zu  rosz  und  7   z&  fäsz   erschlagen  habend)  und 
mit  genossamy  ungeletzt  von  inen  kommen. 
'      So  haben  unser  lunecht  die  vergangen  wuchen  uff  ein  mil  üai  12— 18 
^eges  Yon  Bisantz,   der  cammer  des  richs  in  Ober  Buigunn, 
uff  1600  houpt  yichs  ouch  genommen,  13  gefangen,  ob  30  er- 
stochen und  ein  nemlich  gut  von  huszratt  erobert^]. 

[73]  Und  also  lyt  der  herzog  von  Burgtinn  von  dem  tag 

^in  der  flucht  bisz  uff  disen  tag  vor  der  statt  Losan,  sin  zug 

lu&b  sich  haben  ligen  mit  schweren  costen  und  grossen  man- 

gel  an  spisz  und  cost,  sich  mercklich  vor  unsem  eidtgeno^^^^n 

und  uns  forchtende,  und  sind  teglich  uffr&r^]  under  sinem  here 

von  den  sinen,  und  ist  wol  gemein  sag,  dasz  er  sich  usz  Flan- 

Meren,  HoUandt  und  Luttich  ^)  stetes  an  lütten  Sterke  und  mit 

^oug  wider  z&ruste,  und  dasz  er  im  selbs  ye  furgesatzt  hab 

sin  schaden  ze  rechen  und  sich  für  Murtun  oder  Friburg^j  ze 

»^hlaben;  welich  bed  stett  und  ouch  ander  anstossend  stett  und 

schlofiz  eben  mercklich  besetzt  und  zu  gegenwere  zfigerust  sind, 

Äsmeg  züiziehens  wartende,     und  er  komme  oder  nit,   so  ver- 

stannden  wir  anders  nit,  denn  mengklich  darzü  gerust  und  des 

gem&ta  sye,  im  mit  gottlicher  hüff  tröstlichen  ze  begegnen  und 

^ott  sin  mit  der  handt  ze  entladen;  wiewol  ein  abredung  eins 

&.  BM^  alBo  dafl  diureligesiriclioiie  IiaImb.  10.  Im  £>.  B.  findet  sich  Uer  kein 

neuer  Abnts.       11.  E«.  B. :  Beeinitt.       12.  D.  U,  378 :  33  singen  se  dod.       14.  Dieser 
Abfebdtt  feUt  im  E.  B.  bis  in  den  Worten  nnd  er  komme  oder  nit  etc.  (Zeile  25): 

^ftr  stekt  der  Nacktnf.    8.  8.  330,  15.         19.  20.  sich  nss  Flandern nnd 

duz  «r  MD  lUnde.       25.  Am  Bande  neben  den  Worten  dieser  Zeile  steht  das  Zeichen 
® ;  Mf  dasselbe  verweist  Basch  am  Ende  des  Erfurter  Berichtes,  s.  8.  332,  10. 

^  £>.  B.:  sin.  28.  E*.  B. :  enthaldin.  wiewol wenig  gloubens  am 

MBde;  es  ist  die  SteUe,  anf  welche  sich  das  obmittendo  ooncordiam  am  Ende  des 
^.  B.  (S.  332, 11)  bezieht  nnd  die  desshalb  im  E«.  B.  fehlt. 

1)  Nach  dem  Schreiben  Berns  fan  Basel  vom  25.  April  (B.  Chr.  ü, 
-■415,  10 ff.)  wurde  dieser  Raubzug  in  der  Gegend  von  Oron  ausgefOhrt. 

2}  In  demselben  Sehreiben  heisst  es :  und  sechs  der  vinden  zu  rossz 
m  fftnff  x^  f&g  erstochen. 

5)  Vgl.  B.  Chr.  n,  S.  424,  15  ff.  Nach  dieser  Stelle  traf  die  Streif- 
«M«  mit  ihrer  Beute  am  13.  Mai  in  Basel  ein. 

4}  üeber  den  Auflauf  vom  21.  Apr.  s.  B.  Chr.  ü,  S.  414,  25 ;  422,  3 ; 
*2«,  1;  über  die  schlechte  Stimmung  im  Heere  B.  Chr.  11,  S.  425,  18. 

5)  Vgl.  B.  Chr.  n,  8.  425,  8. 

«)  Vgl.  B.  Chr   n,  S.  425,  32. 


328  Beilagen. 

1476  fiiden  uns  anzoigt  wirt,  so  setzen  wir  doch  daruff  wenig  glou- 
bens.  z&  welichem  fiimemmen  gott  der  almechtig  uns  sinen 
gotlichen  sig,  gluck  iind  seid  verlilien  wolle,  by  unsem  erb- 
lannden  als  unser  vorelteren  mögen  bliben,  und  sins  mutt- 
willigen  fumemmens  entretten ;  uwer  liebe  hiemit  in  den  gött- 
lichen schirm  ouch  altzyt  bevelhende.  datum  ut  in  littera. 
lud  25         Datum  littere  erat  sabato  XJrbani  anno  etc.  76. 


6. 

Lubegk. 

[59]  Nachdem  wir  uwer  liebe  vorher  des  handeis  zwuschen 
gemeiner  vereynung  und  der  Eydgeno^scho^^,  ouch  dem  Bur- 

Men  2  gunschcn  herläK>gen  uff  sambstag  vor  invocavit  nehstveigangen 
Yor  Gransojn  bescheen  berichtet  haben,  hatt  sich  sjdhar  er- 
geben, daz  der  Burgunsch  hertzog  sich  mit  einer  groszen  macht 
und  mechtiglicher  denn  vor  wider  in  Saffoy  gefugt  und  uff 

Jiuu9suntagi)  trinitatis  Mürtt&n  berftnntt^),  sich  stracks  dafür  ge- 
leert und  das  uff  zehen  tag  ungevarlich  strenglich  und  her- 
ticlich  mit  geschutz  und  stürmen  genotiget').     also  in  dem 

6.  Nftch  den  Worten  datnm  nt  in  UtUr»  folgt  in  E*.  B.  et  sio  est  finie.  7.  dAtoa 
littere  und  dM  folgende  Tom  Snbititnt  beigefttgt.  9.  Der  Brief  ist  tob  dar  Uni 
des  Snbetitate  gesohrieben.      17.  Fr.  4:  hertiglich.       18.  Fr.  4:  nnd  hsiten  itomeo. 

1)  Der  Anfang  von  Fr.  4  lautet:  Item  nachdem  der  Burgunsch  hertzog 
nach  der  sehlaeht  und  nyderl&g ,  so  uff  sambstag  vor  invoeavit  neh)BtTe^ 
gangen  vor  Ghranson  bescheen,  schanüich  fluchtig  worden  ist,  hatt  er  sieh 
mit  den  sinen  yon  der  selben  syt  an  bisi  uff  suntag  trinitatis  darnach  ua* 
gevarlich  vor  Losann  und  daumb  enthalten  und  uff  den  genanten  BunnUg 
Murtt&n  die  statt  mit  einer  grossen  macht  und  mechtiglicher  demi  er  tot 
Granson  gewesen  ist,  berennt  u.  s.  w.    (Ueber  Fr.  4-  siehe  8.  289, 22  ff. 

2)  Chr.  de  N.  S.  305  (nicht  richtig):  le  dimanche  prochain  sTant  U 
trinit6  1476. 

3)  D.  n,  392  wiederholt  in  swei  aufeinanderfolgenden  Ahs&tien  die 
Nachricht  von  der  Belagerung  und  der  Schlacht  Ton  Murten;  das  sweite 
Mal  bringt  er  einige  Zahlangaben,  die  er  aber  nicht  dem  von  Basel  nach* 
trftglich  an  L.  gesandten  Berichte  entnommen  hat.  Aus  einer  seiner  An- 
gaben geht  hervor,  dass  ihm  ein  Bericht  aus  Rheinfelden  vorlag.  Die 
Streitmacht  der  Burgundischen  betrug  nach  B.  70000,  die  der  VerbQndeteo 
etwa  35000  (hebbende  nouwe  twe  manne  jegen  Tere),  der  Verlust  Karls 
4000  Mann.  Dann  fügt  D.  bei :  he  (Karl)  tIo  myt  den  anderen  der  synen. 
de  ungheyangen  weren,  uth  deme  relde,  de  Rynvelder  spreken  twar, 
so  en  hase  aldererst  vluchtich  uth  deme  stride  (vgl.  den  Ausdruck  in  der 
Chr.  de  N.;  et  lors  commen9a  le  dit  duo  et  ses  gens  k  faire  conune  les 
li^es  devant  les  chiens  [bei  Orandson]).   Schon  im  ersten  Absati  gebraucht 


L    Niolaus  Büseh,  Buigunderkriege.  329 

iben  sich  gemeyn  'Ejägenossen  mit  sampt  gemeyner  reiejjxung  i476 
chtiglich  ze  ross  und  ze  f&ss  in  schneller  yle  erhept,    die 
80  in  MuxttAn,  der  ob  2000  gewesen  sint,  ze  entschutten, 
id  uff  sambstag  nechst  vor  sannt  Johanns  tag  Baptisten  den  <f um  22 

inschen  hertzogen  und  die  sinen  mit  gotlicher  hilff  man- 
chen, ritterlichen  und  kecklichen  in  solicher  masze  angriffen, 
sy  in  zu  schantlicher  flucht  bracht,  ein  merglich  zal  in 
sewe  daby  gejagt  und  ir  uff  10000  und  darob  erschlagen, 
ertrenckt  und  die  uberigen  uff  3  myl  wegs  hinder  sich  gejagt 
imd  alles  das,  so  er  und  die  sinen  uff  den  tag  von  buchssen 
und  andenn,  nutsdt  uszgenommen,  vor  Murttun  gehept,  erobert, 
gewunnen  und  die  iren  in  Murttun  entschuttet  haben  ^),  und 
ijen  damit  wider  ze  husz  gekert.     doch  so  habent  sy  einen 

1.  Fr.  4:  tich  fehlt.  Fr.  4:  Terejnnng  von  farsten  harren  und  stetten  sich  m. 
3.  Fr.  4:  2000  wsren,  helifen  se  e.  4.  Fr.  4:  Beptisten  damseh  nmb  mittag  tyt. 
S.  mit  goilieher  hilff  am  Bande;  Fr.  4:  einen,  die  drft  grosse  meohtige  leger  gehept 
kaben,  und  den  prosten  hnffen  nnder  den  d^en  legeren  und  hoffen.  6.  Fr.  4 :  nber- 
lUlen  nnd  anniffen  also  d.  7.  Fr.  4:  im  ein  merglich  lal  der  sinen  eroehlagen, 
erstochen  nnd  ein  grosse  snmm  TOlcks  in  den  sewe  daby  gejagt  nnd  getriben,  dieseU 
Iwn  oneh  erstochen  nnd  erfarenckt  haben,  deren  an  der  snmm,  als  man  nbersohlagen 
bat  nnd  gemein  sag  ist,  nff  17000  nnd  daby  ungeTarlich  tod  bUben,  die  noch  bisx  nff 
dxsen  taig  nnTergraben  sint,  nnd  die  nberigen.  9.  Fr.  4:  gsiJagt  und  getriben. 

10.  Fr.  4:  er  nff  den  tag,  onch  die  sinen.  11.  Fr.  4:  Silbergeschirr  barschafft 

Ueiaott«m  nnd  a.  t.  Mnrttnn  s.  hat  nntsit  n.  er.  und  gew.  und  damit  d.  i.  sn  M .  in 
der  statt  entschuttet.  12.  aie  iren haben  am  Bande. 

B.  den  Ausdruck  he  tIo  slymmelken  uth  deme  Telde  na  hasen  wise.  Hie- 
ni  bemerkt  er:  Des  sy  got  alle  mechtich  benediet,  de  den  bomen  sturd, 
^i  se  nieht  en  wassen  in  den  hemmel !  Zwischen  beiden  Absätsen  schiebt 
D.  folgende  Notis  ein :  Item  soss  wekene  dama  ichteswelke  van  den  bunt- 
gctoten  togen  in  Hochburgundien  iinde  vorbranden  dre  starke  vesten  unde 
ocmen  wat  dar  was,  unde  reyseden  wedder  heim  ane  swerdes  slaeh. 

1}  Von  hier  an  lauten  die  Worte  in  Fr.  4 :  sy  haben  ouch  darnach  Re- 
nkst die  statt  mgenommen,  die  yerbrant,  dessglichen  Losann  ouch  inge- 
3oflunen,  darinn  sackman  gemacht  und  die  geplündert,  ouch  was  «wuschen 
^fsxa  und  Remont  gewesen  ist  von  stetten  und  slossen  ingenommen ,  et- 
^  verbrennt  und  das  lannd  da  umb  Tcrherget  es  habent  ouch  die  von 
Je&ff  ir  treffenlieh  bottschafit  by  gemeinen  bunt-  und  ejgenosaen  vor  Losan 
S^iept,  ndt  inen  gutlich  eins  se  werden  und  se  tedingen,  desshalb  ouch 
ein  tag  gen  Friburg  in  Ochtlandt  angesetzt  ist  hie  swuschen  und  sannt 
Jacobs  tag  nehstkunfPtig  [25.  Juli ;  vgl  B.  Chr.  m,  S.  21  Anm.  2 ;  E.  A. 
n,  596]  daxwusdien  se  tedingen;  wie  es  da  ein  furgang  wolle  gewinnen 
▼ein  noch  nyeman.  item  es  ist  ouch  der  hertsog  von  Lotthringen  so  ouch 
in  der  Tereynung  ist  mit  sampt  dryen  herren  von  Bitsch  und  einem  grafen 
Ton  Liningen  [Tgl.  das  Veneichniss  in  B.  Chr.  III,  16]  selbs  personlich 
by  der  obgedachten  geschieht  gewesen  und  mit  sampt  yil  edelen  herren 
^d  anderen,  so  ouch  by  der  getat  gewesen  sint,  su  ritter  geschlagen  wor- 
den; ouch  sagt  man  by  uns,  der  Burgunsch  hertsog  hab  die  hertiogin  von 
^cy  mit  im  hinw^  gefurt  mit  sampt  irem  sün,  des  syen  die  von  Jenff 
msen  worden  nnd  haben  iren  sAn  wider  entschuttet  und  den  by  inen  lu 
/enff  behalten ;  was  aber  daran  sye,  weiss  man  noch  kein  eigensohafit.  (Vgl. 
B.  Chr.  m,  S.  21  Anm.  3  und  S.  25,  32.) 


330  Beilagen. 

1476  merglichen  zusatz  von  reisigen  und  fuszYolck  hinder  inen  Ter- 
lassen,  die  haben  Remont^)  und  Losann  zu  iren  hannden  in- 
genommen und  sint  dess  willens  für  Jenff  ze  ziehen,  was  inen 
an  dem  ende  begegnen  wirt,  mögen  wir  nit  wissen,  es  ist 
ouch  der  hertzog  von  Lothringen,  so  mit  uns  und  andern  in  & 
buntnisz  ist,  selbs  personlich  by  uns  im  veld  by  solicher  getat 
gewesen,  als  er  ouch  noch  by  dem  zusatz,  als  obstat,  im  veld 
ist;  dis  woltent  wir  uwer  liebe  unverkundt  nit  lassen,  uch  des 
mit  uns  ze  frAwen  und  gott  siner  gnaden  getruwlich  lob  und 
danck  ze  sagen,  als  wir  uch  ze  tund  vertruwen ;  denn  uch  und  lo 
den  uwem  in  grosserem  liebtet  mögen  bewisen,  sind  wir  all- 
jani  30  zy t  bereits  gemflts  begirlich  geneigt.  geben  uff  sonntag  nach 
Fetri  et  Pauli  apostolorum  anno  etc.   76. 


7. 

[73]  Syt  der  geschieht  zu  Granson^],  als  vor  statt,  ist  deri& 
Burgunsch  hertzog  gut  zyt  zu  Losan  gelegen  mit  schweien 
costen,  grossen  mangel  an  spisz  und  cost  habende,  und  nach 
teglichem  uffir&r,  so  in  sinem  here  gewesen  ist,  hatt  er  sich  zu 
letzst  usz  Niderlannd  und  von  andern  enden  so  wyt  beworben 
und  nach  z&rüstung  ettlicher  buchsen,  er  von  glocken  und  sust » 
Juni  9  giessen  laszen  hatt,  erhept  und  sich  uff  suntag  trinitatis  mit 
einer  grossen  macht  und  mechticlicher  denn  vor  Granson  fui 
die  stat  Murtun,  so  unser  eidtgenoszen  vorher  ouch  erobert 
und  durch  die  iren  besetzt  haben,  geschlagen  und  mit  vier 
heren  an  vier  enden  belegert  und  uff  10  tag  ungevarlich  sois 

15.  S.  oben  S.  286, 10.  289,  4.  24.  E«.  B.:  mit  fehlt. 

1)  Vgl.  B.  Chr.  m,  S.  16  Anm.  2. 

2)  Ochsenbein  hat  die  Schilderung  der  Schlacht  bei  Murten  (also  bis 
S.  331,  17)  zweimal  abgedruckt,  das  erste  Mal  (S.  304)  nach  dem  Concepte 
in  A.  G.  6,  das  zweite  Mal  (S.  391)  nach  Anton  im  Zusammenhange  mit 
dem  übrigen  Schlüsse  des  £.  B.  (von  S.  325»  8  an).  Bei  Ochsenbein  S.  391 
heisst  der  Anfang  dieses  Absatzes:  so  (haben  unsser  knecht  scu  Oranson, 
als  Vorstadt)  ist  der  B.  h.  inzyt  ze  Losan  u.  s.  w.  Dafür  fehlt  bei  ihm  die 
unmittelbar  vorhergehende  Notiz  über  den  Beutezug  in  der  N&he  von  Be- 
san^on  (s.  S.  327,  10).  Da  dieser  Absatz  mit  den  Worten:  so  haben  unser 
knecht  beginnt,  so  liegt  hier  bei  Anton  ein  Versehen  im  Abschreiben  vor. 


I.    NiclauB  Rüflchy  Burgunderkriege.  331 

mit  geschatB  und  stürmen  tag  und  nacht  etrengklich  und  un-  i476 
menschlich    bendttiget.    in   dem   haben   gemein   T^dtgenoszen 
mit  sampt  den  puntgeno«;;^  gemeiner  vereynung  von  fursten, 
henen  und  stetten  sich  mechticlich  ze  rosz  und  ze  f&sz  in 

&  schneller  yle  erhept,   die  iren  in  Murtun  ze  entschutten,  und 
uf  samhetag  der  10000  ritter  tag  umb  mittagzyt  den  Burgun*  Jani  22. 
sehen  herzogen  und  die  sinen  mit  gotlicher  hilff  ritterlichen 
.md  in  soUcher  masse  uberfaUen  und  angriffen,  da«  sy  in  z& 
schantlicher  flucht  bracht,  im  ein  mergklich  zal  der  sinen  er- 

8  schlagen  und    ein  grosse  sum  volcks  in  den  see  daby  gejagt 

74]  und  ob   17000  erschlagen  und  die  uberigen  uff  drye  mil 

veges  zurück  gejagt  und  getriben  und  alles  das,  so  er  und  die 

sinen  uff  den  tag  von  buchsen,  buchsengezug,  gold,  silber,  bar- 

sehafit,  kleinotter  und  anderm  im  veld  gehept  haben,   erobert 

»and  gewunnen  und  damit  die  iren  in  Murtun  entrettet,  und 
sind  uff  unser  sitten  nit  50  umbkonmien  noch  tod  beliben, 
▼oll  sind  etUich  me  wund. 

Item  demnach  haben  sy   die  stat  Remont  ingenommen  ^), 
die  verbranty  desglicheh  Blilden,  Losann  und  was  dozwuschen 

i^  gewesen  ist  von  stetten  und  schlössen  ouch  erobert  und  das 
geplündert,  ettlich  schlosz  verbrant,  ettlich  besetzt  und  das 
gantz  land  in  der  art  yerhergert  und  sunderlich  das  huse  von 
Saffoy  daran  bracht,  dasz  die  drye  stett  in  Saffoy  und  Pemond 
sich  mit   unsem   eidtgeno^r^n   und  irem  anhang  gesetzt,   die 

Mten  pund  wider  emüwert  und  sich  daby  für  ein  nemlich  sum 
gelts  mit  nammen  ob  70000  gülden  verschriben  haben,  zu  nem- 
Hchen  zylen  ze  bezalen^],  dadurch  dem  herzogen  das  land  von 
^oy  wider  entzogen  ist  mit  sampt  ander  hilff. 

Item  so  hatt  der  herzog  von  Lothoringen  sin  landt^chaift 

"den  meren  teil,  uszgescheiden  Nanse  und  Nuwemburg^),  mit 
gotlicher  hilff  wider  erobert  und  uff  disen  tag  in  stetter  flbung 
das  uberig  onch  ze  überkommen. 

Item  uff  des  herzogen  sitten  sind  von  herren  tod  beliben 

6.  £>.  B.:  rittor  uid  merterer.  L  Ocluenb.  391:  hercoffen  (nnd)  in  solicher;  die 

Worte  imd  die  sinen ritterliclien  hat  irgend  ein  Abeenreiber  eus  Yeneben  ILber-   ' 

iprnngeB.  11.   Ochsenb.  391  (nach  Anton) :  22000.  14.  E<.  B. :   andern. 

IS— 17.  Oehsenbein  scbnibt  S.  305  ixTthftmlioh  nit  0  (hundert)  nmbkommen ;  es  ist  der 
deutsche  Bnchstabe  1  f&r  ein  lateinisches  C  genommen;  8.  391  dmokt  er  nach  Anton 

ab:  nicht  4.  und  sind  vB  nnser me  wnnd  am  Bande.  27.  E*.  B. : 

tzitiB.  31.  B*.  B. :  nnd  disen  tag  Inn  in  st.    Im  Ksc.  scheint  ebenfalls  zweimal 

in  zn  stehen,   dam  erste  mal  mit  einem  j  geschrieben;  in  diesem  Satze  mnss  »istc 
hinzi^^edncht  werden. 

1)  S.  Basl.  Chr.  UI,  S.  16  Anm.  2. 

2)  VgL  BasL  Chr.  m,  S.  42  Anm.  3.    Schilling  360. 

3i  Nancy  wurde  erst  am  8«  Oct  dem  Henog  B6n6  übergeben ;  b.  Foster 
£irk  m,  4^.    Neuf  Chdteau,  südwestlieh  von  Nancy,  an  der  Maas. 


332  Beilagen. 

1476  der  herr  von  Merly  des  conostabeLs  sun^)  und  sust  vil  sins 
glichen,  deren  nammen  wir  eigentlich  nit  wissen  mögen. 
Aug.  11—18.  Item  es  haben  ouch  die  wuchen  vei^angen  die  nnsem  und 
ander  uff  den  herzogen  von  Burgtmn  an  zwey  enden  uff  15 
mil  weges  in  Buigunn  by  1000  houpt  gehumfe  vichs  genom- 
men, vil  der  armen  lutten  gefangen  hin  und  enweg  bracht  on 
widerstandt. 

Und  lyt  der  hertzog  in  Ober  Burgimn  zu  Nozoret  und  sin 
zug  z&  Riffiere,  sich  wider  zti  rüstende  in  willen,  als  man  sagt, 
sinen  schaden  ze  rechen;  und  er  komme  oder  nit,  ut  supraad 
Lubicensa«  [obmittendo  concordiam]  signo  tali  0. 


n. 

Der  Libellus   de  magnificentia   ducis 
Burgundiae   in  Treveris   visa 

conscriptus. 

(Vgl  Band  n,  S.  26,  28  ff.) 


Die  Zusammenkunft  Kaiser  Friedrichs  m.  und  Herzog  Karb 
von  Bürgend  zu  Trier  im  Jahre  1473  hat  die  Aufinerksamkeii 
der  Zeitgenossen  in  hohem  Grade  auf  sich  gesc^n;  daher  kommi 
es  auch,  dass  uns  eine  stattliche  Anzahl  gleichzeitäger  Berichte  fibei 
diese  Begebenheit  überliefert  worden  ist.  Allerdings  geben  um 
dieselben  ven  den  wichtigen  politischen  Vorgängen  kein  erschöpfen 
des  Bildy  was  hauptsächlich  dem  Umstände  zuzuschreiben  ist,  das; 
die  Verhandlungen  möglichst  geheim  gehalten  wurden ;  um  so  mek 
schildern  ims  diese  Berichte  die  Aeusserlichkeiten ,  den  kOniglichei 
Glanz  und  Reichthum,  welchen  der  nach  höchsten  Ehren  strebend 
Herzog  damals  entfaltete. 

Einen  solchen  Bericht,  den  sogenannten  Libellus  de  magnifi- 
centia^] ducis  Burgundiae,    der  in  Folge  seiner   Ausführlichkeit  ii 

2.  E*.  B.:  wir  nicht  gentilicli  w.  5.  gelmiint.  11.  obmiUeado  eoaeordiai 

ist  darohgestriclien;  trotsdem  ist  der  Satx  >wi«wol  ein  ftbrednngc  etc.    (S.  327,  '2i 
in  E«.  B.  nicht  enthalten. 

1)  Jean  de  Luxembourg,  comte  de  Marie. 

2)  Magnificentia,  frans,  magniflcence,    ist  sowohl  in  dem  allgemeinei 
Sinne  Ton  »FestUohkeit«,  als  auoh  in  dem  speeieUeren  yon  dem  ptSchtigej 


n.  Libellus  de  magnificentia.  333 

der  Darstellung  der  Festlichkeiten  weithin  verbreitet  und  mannig- 
fach übersetzt  wurde,  lassen  wir  nun  in  dieser  Beilage  folgen. 

Einz^ne  Fassungen  dieses  Berichtes  sind  allerdings  schon  ver- 
öffentlicht und  auch  in   den  Untersuchungen   über   die  Trierer  Zu- 

> »mmenkunf t  von  Lindner,  Krause^)  und  Rausch ^j  benützt  und 
näher  besprochen  worden;  dennoch  wird  es  nicht  ohne  Interesse 
sein,  einmal  die  verschiedenen  Versionen  zusammenzustellen  und 
hiebei  theils  einige  noch  nicht  bekannt  gewordene  oder  noch  nicht 
Terwerthete,   theils  solche,  welche  bis  jetzt  in  lückenhafter  oder  ver- 

»Snderter  Form  erschienen  sind,  wiederzugeben. 

Die  Fassungen  des  Berichtes,  die  ich  eingesehen  habe,  sind 
folgende : 

1.  Hochdeutsch,  als  ein  späterer^  von  anderer  Hand  geschrie- 
bener Nachtrag  zu  einer  auf  der  Basler  Universitätsbibliothek  be- 

^findlidien  Abschrift  der  Strassburger  Chronik  des  KOnigshofen  (Ms. 
Chart.  E.   I.    1,   fol.  186— 188»)  3). 

2.  Hochdeutsch,  in  den  Aufzeichnui^^en  des  Nicolaus  Gerung 
genannt  Blauenstein  (Ms.  chart.  der  Basler  XJniversitätsbibl.,  D.  IV. 
10,  fol.  T^ — x) ,  theilweise  abgedruckt  bei  Buxtorf,  Knebels  Chronik, 
l  192  ff. 

3.  Niederdeutsch,  abgedruckt  im  Archiv  für  Gesch.  und  Alter- 
thumskunde  Westphalens,  herausg.  von  P.  Wigand.  I,   126  ff. 

4.  Lateinisch,  in  den  Gksta  Trevirorum,  Bd.  ü,  347 — 351  der 
Ausgabe  von  Wyttenbach  und  Müller. 

5.  Lateinisch,  im  Magnum  Chronicon  Belgicum,  herausg.  von 
Pistorius  in   den  Rerum  Germanarum  Scriptores  m,   436 — 437. 

6.  Hochdeutsch,  in  der  Chronik  des  Diebold  Schilling  von 
Bern  (Ms.  membr.  der  Bemer  Stadtbibliothek  H.  H.  I.  3.),  abge- 
^ckt  in  dcT  Ausgabe  von  1743,  S.  87 — 90. 

^  7.  Hochdeutsch,  in  der  Chronik  des  Clemens  Specker,  Custos 
m  KOnigsfelden  (Ms.  chart.  der  Bemer  Stadtbibliothek  A.  45,  S.  266 
—269);  abgedruckt  bei  Sinner,  catalogus  codd.  Mss.  Bibliothecae 
Bemens.,  1770,  tom.  11,  88 — 94,  femer  in  der  Bearbeitung  der 
Königsfelder  Chroniken  von  Theodor  von  Liebenau  (Separatabdruck 
uns  dem  Jahrbuch  der  k.  k.  heraldischen  Gesellschaft  »Adler  a  in 
Wien.    Jahr^T.   H.    'Wien  1884)   S.  9—10.*) 

oad  gUnsenden^  Auftreten  Karls  selbst  bei  Gelegenheit  solcher  Feste  zu 
dastehen.  Molinet  (CoUection  des  chroniques  nationales  fran9ai8es  XLIII, 
tome  1,  240)  stellt  im  cap.  36  die  magnificences  Karls  susammen,  im 
Gasten  12  an  der  Zahl;  über  diejenige  in  Trier  berichtet  er:  La  septi^me 
ht  monstr^e  h  Tr^es  devant  l'empereur  Fr6d6rich,  en  maintes  diverses 
9^eres  bien  hautaines.  - 

li  S.  Basl.  Chr.  II,  1  Anm.  2. 

2"  8.  Basl.  Chr.  11,  509. 

3;  S.  Chroniken  der  deutschen  Stftdte  VIII,  208. 

4:  Eine  unserem  Berichte  vorangehende  kurze  Notiz  betreffend  die 
1^^  des  Kaisera  nach  Trier  ist  ausser  bei  v.  Liebenau  abgedruckt  in 
Mones  Quettensammlung  zur  bad.  Landesgesch.  III,  587. 


334  Beilagen. 

8.  Holländisch,  in  der  Chronycke  van  HoUant/  Zeelant  etcj 
Theil  30,  Cap.  52,  in  der  Dordrechter  Ausgabe  von  1595,  S.  37^ 
—378. 

Die  znnftchsUiegende  Frage  ist  nun,  welche  dieser  acht  Ver 
sionen  als  die  dem  Originalberichte  am  nächsten  stehende  anzu 
sehen,  wo  und  Ton  wem  der  letztere  abgefasst  sei. 

Unter  unseren  acht  Quellen  können  wir  drei  Qrappen  unter 
scheiden ;  zur  ersten  rechnen  wir  KOnigshofen  (wie  wir  Fassung  \ 
der  Kürze  wegen  bezeichnen)  und  Blauenstein,  zur  zweiten  da^ 
niederdeutsche  Fragment,  die  Gesta  Trevirorum,  das  Magnum  Chroni 
Belgicum,  Schilling  und  äpecker,  zur  dritten  die  Chronik  von  Holland 
Diese  drei  Qruppen  weichen  insofern  von  einander  ab,  als  bei  dei 
ersten  die  Erzählung  beginnt  mit  dem  Einzüge  Friedrichs  in  Trier, 
bei  der  zweiten  erst  mit  dem  Festmahl  vom  7.  Oct.,  der  Yerfassei 
der  holländischen  Chronik  hinwiederum  bei  seiner  Darstellung  dei 
Trierer  Zusammenkunft  (cap.  50 — 52)  einen  Bericht  dieser  zweites 
Gruppe  benfltzen,  daneben  aber  noch  anderweitig  ihm  zugekommene 
Nachrichten  verwerthen  konnte. 

Wenn  wir  nun  für  die  Beantwortung  der   obigen  Frage    diese 
drei  Gruppen  etwas  näher  prüfen,  so  scheint  sich  zu  ergaben,  daas 
die  Version  der  ersten  Gruppe,    vornehmlich   die   bei  KOnigshofen, 
dem  Originalbericht  im  Allgemeinen   am  nächsten   steht.      Erstlid 
liegt  bei  KOnigshofen   und  Blauenstein  eine   in   Bezug   auf  Ansah 
der    geschilderten    Ereignisse    vollständigere   Fassung    vor;     sodani 
weist  darauf  der  Umstand  hin,  dass  bei  KOnigshofen  die  Erzählon 
einige  Male  in  der  ersten  Person  gegeben  ist.    Aus  beiden  Fassun 
gen  geht  hervor,  dass  unser  Bericht  von  einem  Augenzeugen  (ver- 
muthlich   noch  während  der  Zusammenkunft)    verfasst  sein   muss. 
Bei  KOnigshofen  heisst  es:    an  fiytag  sach  idi  den  herczogen  meei 
hSren ;  ich  sach  in  eynist  essen ;  zalt  ich  264  sydener  rScken.    Und 
Blauenstein  sagt  am  Schlüsse :    Utrum  omnia  in  praescripto  libello 
contenta  vera  sint,   apud  aliquos  est  magnum  dubium,  licet  com- 
pilator  dicat  se  vidisse.    Blauenstein,  der  alles  in  der  dritten  Person 
erzählt,  zweifelt,  wie  wir  sehen,  an  der  Glaubwürdigkeit  der  in  dem 
Berichte  enthaltenen  Angaben ;  es  erweist  sich  aber  bei  Betrachtung 
und  Yergleichung    der    übrigen    gleichzeitigen   Quellen^)    über  die 

1)  Von  den  Quellen,  die  uns  über  das  Fest  am  7.  Oct.  und  die  voran- 
gehenden Tage  ausführlicher  berichten,  sind  die  wichtigsten  8.  IS  A.  4 
unsres  zweiten  Bandes  aufgezählt :  der  Bericht  der  brandenburg^sehoi  Ratüe 
an  Herzog  Albrecht  vom  8.  Oot  1473,  im  Anzeiger  für  Kunde  der  deut- 
schen Vorzeit  1864  N.  F.  XI.  Jahrg.  S.  234  ff. ;  der  zuerst  von  FOrstemann 
mitf^etheilte,  dann  bei  Chmel  S.  54 — ^59  wieder  abgedruckte  Bericht;  der 
Bericht  der  Ulmer  Rathsherren  in  der  Speierischen  Chronik;  der  Brief 
des  Arnold  von  Lalaing  und  dessen  lateimsche  Umarbeitunsr  von  Agrieola. 
Dazu  kommt  Knebel  a.  a.  O.  26 — 35.  Kürzere  Berichte  finden  sieh  in  der 
Reimchronik  über  Peter  von  Hagenbaeh  (Mone  a.  a.  O.  III,  390);  bei  Wil- 
wold  von  Schaumburff  (herausg.  in  der  Bibliothek  des  literar.  Vereins  in 
Stuttgart  1859);  bei  Matthias  von  Kemnat  (Quellen  und  Erörterungen  zur 
bayer.  und  dtsch.  Qesch.  11,  91). 


TL  Libellus  de  magnifieentia.  335 

TiienT  Tage  dieses  Bedenken  als  ungerechtfertigt,  und  wir  haben,  ab- 
gesehen von  einigen  kleinen  Verwechslungen  und  Irrthümem,  jeden- 
falls eme  sowohl  anschauliche  als  wahrheitsgetreue  Darstellung  von 
den  Voigängen.       Ueber    die    Persdnlichkeit    des    Verfassers    aber 

iköBüen  wir  nichts  sicheres  angeben,  ebensowenig  über  die  Frage, 
in  welcher  Sprache  der  Bericht  al^fasst  worden  ist.  Nehmen  wir 
u,  68  sei  in  lateinischer  Sprache  geschehen,  so  könnte  der  Titel 
UbeQus  de  magnifieentia,  den  uns  Blauenstein  aufbewahrt  hat,  schon 
vom  ursprünglichen  Verfasser  herrühren.     Die  vielen  kleinen  Vari- 

lanten  femer,  welche  sich  in  unsem  hochdeutschen  Fassungen  finden, 
könnten  in  Folge  der  Uebersetzung  aus  dem  Lateinischen  entstan- 
dea  sein;  jedoch  sind  manche  dieser  Abweichungen  auf  Bechnung 
der  willkürlich  verfahrenden  und  sich  nicht  genau  an  die  Vorlage 
haltenden  Schreiber  zu  setzen«     Es  wäre   nun   ganz   interessant   zu 

Barmitteln,*  auf  welchem  Wege  unser  Bericht  seine  Verbreitung  ge- 
kiden  hat;  doch  auch  hier  kann  nichts  sicheres  in  Erfahrung  ge- 
bracht werden,  da  sich  dafür  in  den  Quellen  selbst  beinahe  keine 
Anhaltspunkte  finden  lassen.  Einzig  aus  Schilling  wissen  wir,  dass 
von  Köln   aus   den   Bemem  und  andern  Eidgenossen    der  Bericht 

li  h.  deijenige  Theil  desselben,  in  welchem  das  Fest  vom  7.  Oct. 
beschrieben  ist,  zukam.  Ebenfalls  von  KOln  aus  (wie  Lindner 
nemt) ,  oder  auch  direct  aus  Trier  kann  der  Verfasser  des  Magnum 
Chronicon  Belgieum,  ein  Cleriker  aus  der  Umgebung  von  Neuss, 
mit  dem  Berichte  bekannt  geworden   sein.      Mit  dem   M.  Chr.  B. 

iidmmt  die  andere  uns  vorliegende  lateinische  Version  (in  den  Gesta 
Tiew)Tum)  fast  immer  überein;  einige  Abweichungen  sind  be- 
merkenswerth.  So  heisst  es  in«  den  Gesta  Trevirorum  bei  Erwfih- 
nimg  des  Herzogs  von  Burgund :  illustrissimus  princeps  et  dux  Bur- 
pUMÜae  Carolus,    hujus  solemnissimi  convivii  liberalissimus  author, 

svshrend  im  M.  Chr.  B.  nur  steht  Carolus  dux  Burgundiae.  In 
dem  Schlusssatze  praenominatorum  hospes,  ipse  videlicet  Carolus 
^  Buigundiae,  sexcentos  homines  in  curia  sua  habuit  fehlen  im 
M.  Chr.  B.  die  Worte  ipse  —  Burgundiae.  Entweder  ist  nun  in  den 
Oesta  Trev.  die  ursprüngliche  Fassung  erhalten  oder,   was  das  wahr- 

ft  schemlichere  ist,  haben  wir  hier  Zusätze  vor  uns,  welche  von  einem 
den  burgundischen  Herzog  ehren  wollenden  Abschreiber  herrühren. 
Wie  schon  oben  bemerkt  ¥rurde,  lag  dem  Verfasser  der  hol- 
ländischen Chronik  unser  Bericht  ebenfalls  vor;  der  (übrigens  un- 
bekannte)   Chronist    benützte   jedoch    für    seine    Schilderung    noch 

<^  «ödere  Nachrichten,  die  er  dann  in  unseren  Bericht  zwischenhinein- 
Khob.  Jac.  Meyer  in  seinen  flandrischen  Annalen  (Commentarü 
STe  annales  rerum  Flandricarum ,  libri  septendecim,  Antwerpen 
^»61,  fol.  SSS'^ — 359)  giebt  eine  unseren  Berichten  ähnliche  Be- 
tdoeibniig  des  Festes  vom  7.  Oct.     Obschon   er  gegen  seine   son- 

D  sti^  Qewohnlieit  die  von  ihm  dafür  verwerthete  Quelle .  nicht  an- 
giebt,  80  ist  es  leicht  zu  ersehen,  dass  er  der  holländischen  Chronik 
wörtlich  gefolgt  ist. 


336  Beilagen. 

Unsem  Bericht  scheint  auch  Birken  gekannt  zu  haben.  ^]  So 
sagt  er  bei  Erwähnung  eines  kostbaren  Mantels,  den  Karl  bei 
seinem  Einzug  trug,  dass  er  auf  80000,  von  etlichen  auf  200000 
Ducaten  geschätzt  worden  sei  (S.  77 1)^),  bei  Erwähnung  des  Ge- 
sandten Sigmunds  Jacob  Trapp  setzt  Birken  in  Klammer  »oder  Cnftc  s  I 
(S.  775)^);  Tgl.  auch  seine  confase  Bemerkung  über  den.  Hosen- 
bandorden (S.  774).  Auf  welche  Quellen  übrigens  Fugger  und 
Birken  bei  der  Darstellung  der  Trierer  Zusammenkunft  sich  sonst 
gestützt  haben,  yermag  ich  nicht  nachzuweisen.  Beüäufig  sei  hier 
bemerkt,  dass  von  Birken  Angaben  Wurstisens,  also  indirect  aucbit 
Knebels  benützt  wurden^]. 

Zur  Würdigung  der  Angaben,  welche  der  Libellus  (bei  KOnigs- 
hofen  und  Blauenstein)  über   die  Begebenheiten  vom   Einzüge  des 
Kaisers  bis  zu  dem  Feste   des  7.  Octobers   macht,    folgt. hier  eine 
Übersicht  der   letzteren,    wie    sie    sich   aus   der   Vergleichung  der» 
Quellen  ergiebt. 

Sept.  28.    Dienstag.    Einzug  des  Kaisers. 

Wie  schon  Basl.  Chr.  n,   18  Anm.  4  bemerkt  wurde,  geben 
die   Berichte  als   Tag   des  Einritts  Friedrichs   sowohl   den   28.  als 
den  29.  Sept.  an.     Jedoch  die  Mehrzahl  und  dazu  noch  die  glaub-» 
würdigeren  derselben,  nämlich  der  Libellus,  die  Chronik  von  Hol- 
land (ihr  folgt  Meyer,  der  doch  Agricola  auch  benützte) ,  der  Bericht 
bei  Förstemann,    der  Bericht  der  Ulmer   und  Lalaing  nennen  den 
28.^    während  nur  Knebel   und  Agricola  uns   den    29.  überliefern. 
Wenn  Lindner  (S.  57  A.  5)    und  ^ause  (S.  46  A.  2)  behaupten,  fi 
die  meisten  Quellen   gäben   den  29.  an,    so  ist  dies  nicht  richtig 
[vgl.  Band  n,  18  A.  4);  ebenso  ist  kein  Qrund,  mit  Krause  ander 
Angabe  Lalaings  zu  zweifeln.  Das  einzige,  was  man  unserer  Datierung 
vorhalten  könnte,  wäre  der  Umstand,  dass  die  Reise  des  Kaisers  von 
Metz  nach  Trier  entgegen  der  damaligen  Gewohnheit  ziemlich  schnell  39 
vor  sich  gegangen  sein  muss  ^) .  Der  Kaiser  verliess  Metz  den  27.  Sept. 
um  12  Uhr^)  und  gelangte  schon   am   folgenden   Tag   nach   Trier. 


1)  In  seiner  Bearbeitung  des  Spiegels  der  Ehren  von  Fugger,  Buch  5, 
Cap.  21.  Ueber  das  Verhältniss  Birkens  zu  Fugger  s.  Ranke,  Zur  Kritik 
neuerer  Qeschichtsschreiber  (Leipzig  u.  Berlin  1824,  S.  57  ff.). 

2)  Königshofen :  ein  kleid  ...  ist  gescheczet  fdr  200000  guldin. 

3)  Graft  haben  Gesta  Trevirorum,  M.  Ch.  B.,  Chr.  v.  HoU. 

4)  Vgl  Fugffer-Birken  S.  769;  Basl.  Chr.  11,  S.  8,  13  ff. 

5)  Vgl.  die  Itinerarien  bei  v.  Liebenau,  Königsfelderchron.  S.  3  (Krö- 
nungsreise Friedrichs  m.)  und  Chmel,  Mon.  Habsb.  I,  1,  163  (Brautfahrt 
Maximilians),  wonach  diese  Fürsten  gewöhnlich  nur  4  bis  5  Meilen  im  Tag 
zurückl^i^en. 

6)  A^gneulles  (Gedenkbuch  des  Ph.  de  Vigneulles,  BibL  des  litterar. 
Vereins  in  Stuttgart,  Bd.  XXIV)  berichtet  S.  7:  Puis  le  lundi  27.  jour  de 
septembre  se  partit  de  Mets  le  dit  empereur  par  la  pourte  du  Pon-des-mors 
k  neure  de  12  heures  et  paissait  awe  [eau]  h  OUikey  [Olgy,  7  km.  nörd- 
lich von  Metz  am  rechten  Moselufer}  et  s'en  tirait  ä  Triewe.    Die  Angabe 


3 


II.  LibeUus  de  magnificentia.  337 

Hiebei  ist  aber  die  Möglichkeit  nicHt  ausgeschloBsen,  dass  ein  Theil 
des  Weg^  zu  Schiff  zurfiekgelegt  worden  ist^).  Femer  muss  noch 
berücksichtigt  werden,  dass  Friedrich  (darin  stimmen  die  Quellen 
flberein)   erst  bei  sjpäter  Tageszeit  seinen  Einzug  in  Trier  hielt  ^). 

Sept.  30.     Donnerstag.    Einzug  Karls  von  Burgund. 

Nach  KOnigshofen  erfolgte  derselbe  ouch  by  nacht  umb  die 
S.  stund,  nach  dem  Briefe  des  Arnold  de  Lalaing  environ  une  heure 
aprez  dines   (lies:  disner). 

Oct.  1.     Freitag.     Keine  Zusammenkunft. 

Nach  dem  Tagebuche  der  burgundischen  Hofmeister  bei  Comines- 
Lenglei  II,  208  empfängt  der  Herzog  den  Besuch  des  Erzbischofs 
von  Trier  und  andrer  Ftlrsten  und  Herren. 

Oct.  2.  Samstag  (im  LibeUus  bei  KOnigshofen  S.  342,  7  irr- 
thümüch  Bunentag,  wfthrend  Blauenstein  richtig  samstag  schreibt). 
Enter  Besuch  des  Herzogs  beim  Kaiser. 

Nach  dem  Berichte  bei  FOrstemann  Hess  der  Kaiser  den  Herzog 
daich  Tier  Fürsten  abholen,  nach  dem  LibeUus  schickte  er  ihm 
den  Bischof  von  Trier  und  Herzog  Albrecht  yon  München  entgegen. 
Nach  den  Brandenbuxgem  »hat  die  kaiserlich  mayestät  zu  dem  her- 
zogen reiten  wollen,  ist  der  herzog  geschickt  gewest  und  hat  sich 
tu  der  kaiserlichen  mayest&t  in  seinen  hof  gef&get.c  Zum  Empfang 
eüt  der  Kaiser  aus  dem  Saal  dem  Herzog  in  den  Hof  entgegen. 
Im  Saal  gegenseitige  Begrüssungreden. 

Oct.  3.  Sonntag  [im  LibeUus  bei  KOnigshofen  S.  342,  25  und 
bei  Blauenstein  irrthümlich  Samstag,  in  dem  Berichte  bei  FOrste- 
mann 81,  Z.  3  (Chmel  56,  Z.  5)  ebenso  irrthümlich  pfingstag).  Der 
Kaiser,  Yom  Herzog  abgeholt,  besucht  diesen  zu  St.  Maximin. 

Der  Erzbischof  Ton  Mainz  ersucht  im  Namen  des  Kaisers  den 
Henog  um  Hilfe  gegen  die  Türken.     Der  Herzog  lässt  durch  sei- 

m  dem  Bmdite  der  Gesandten  Sigmunds,  Chmel  a.  a.  O.  S.  44,  der  Kaiser 
Ii^be  am  Sonntag  yor  Michaelis  (Sent.  26)  Mets  verlassen,  beruht  wahr- 
seheinHch  auf  einem  Irrthum ;  auch  oie  andere  Datierung  *  (Einzug  Karls 
uf  Mittwoch  nach  Michaelis,  Sept.  29),  die  unmittelbar  nachher  erwähnt 
wird,  ist  unrichtig.  Der  Verfasser  dieses  Beriehtes  glaubte  ofifenbar, 
MiehaeÜB  falle  auf  einen  Dienstag,  verrechnete  sich  also  hiebei  um  einen 
Ttf  und  schrieb  Sonntae  vor  und  Mittwoch  nach  statt  Montag  vor 
und  Donnerstag  nach  Michaelis.    Chmel  datiert  ganz  falsch. 

\\  Die  Entfemunff  von  Metz  nach  Trier  ist  ungeffihr  so  gross  wie  die 
von  Coblens  nach  Köm ;  diese  Strecke  legte  Maximilian  auf  seiner  Braut- 
fahrt an  einem  Tage  (jedenfalls  zu  Schiff)  zurück. 

2)  KOnigshofen :  umb  die  9  stund ;  Bericht  der  Ulmer :  zwischen  sieben 
lind  acht  oweren ;  Bericht  bei  Förstemann,  S.  79  (Chmel,  S.  54) :  aber  sein 
'&<  g.  leit  spat  eiiif  als  man  ym  mit  lichtem  einleuchten  must. 

Buler  ClffOBiken.  ÜI.  22 


338  Beilagen. 

nen  Kanzler  (Wilhelm  Hugonet)  mit  Klagen  über  den  König  von 
Frankreich  antworten  und  erklären,  er  wolle  sich  über  das  Begehren 
bedenken. 

Oct.  4.     Montag.     Besuch  des  Herzogs  beim  Kaiser. 

Oct.  5.     Dienstag.     Abgesandte  des  Kaisers  beim  Herzog.       s 

Nach  dem  Libellus  kamen  Kaiser  und  Herzog  am  Montag 
nicht  zusammen  und  besuchte  letzterer  den  erstem  am  Dienstag, 
nach  den  wohl  unterrichteten  Brandenburgern  dagegen  fand  dieser 
Besuch  am  Montag  statt.  Auffallender  Weise  yerzeichnet  das  Tage- 
buch der  Hofmeister  an  keinem  der  beiden  Tage  einen  solchen  lo 
Besuch,  es  berichtet,  dass  am  4.  und  dann  wieder  am  5.  der  Erz- 
bischof Ton  Mainz  und  einige  weitere  Fürsten  und  Herren  beim 
Herzoge  erschienen  seien.  Es  darf  uns  das  aber  nicht  abhalten, 
den  Angaben  der  Brandenburger  Glauben  zu  schenken,  die  folgen- 
den Verlauf  melden.  u 

Am  Montag  kam  der  Herzog  zum  Kaiser,  um  nach  dem  Be- 
denken, das  er  sich  genommen  (s.  oben  Zeile  2]  durch  seinen 
Kanzler  die  Antwort  auf  das  Begehren  der  Türkenhilfe  ertheilen  zu 
lassen.  Sie  lautete  »mit  zierlichen  Worten«  ablehnend,  worauf 
der  Kaiser  seinerseits  ein  Bedenken  nahm.  —  Am  Dienstag  kam  20 
dieser  mit  seinen  Fürsten  und  Herren  in  Gegenwart  der  branden- 
burgischen BAthe  überein,  dass  durch  solche  persönliche  Zusammen- 
künfte die  Sache  wenig  gefördert  werde,  und  beschloss,  die  Antwort 
durch  eine  Botschaft  ertheilen  zu  lassen.  Er  schickte  daher  den 
Erzbischof  von  Mainz,  Herzog  Albrecht  von  München,  Markgraf 2& 
Karl  von  Baden  und  tmich  den  dechantf  (von  Bamberg,  Hartnid 
oder  Hertnid  vom  Stein,  ygl.  Ba^d  II,  S.  33  A.  1  und  unten 
S.  356,  11)  zum  Herzog  ab.  Der  Erzbischof  wiederholte  das  An- 
suchen um  Hilfe  gegen  die  Türken,  wenn  auch  der  Zwist  mit  dem 
Könige  dem  Herzog  eine  solche  nur  in  kleinem  Maassstabe  erlau-se 
ben  sollte,  und  bot  zugleich  die  Vermittlung  des  Kaisers  zur  Bei- 
legung jenes  Zwistes  an.  Der  Herzog  nahm  die  Sache  ins  Be- 
denken. —  An  demselben  Abend  schickte  er  dem  Kaiser  die  Ein- 
ladung auf  den  Donnerstag. 

Nach  dem  Berichte  bei  Förstemann  überbrachte  Karl  bei  seinem  3s 
Besuche  am  Montag  diese  Einladung  persönlich.  Der  im  Gefolge 
Karls  befindliche  Lalaing,  der  am  4.  October  (Montag)  schreibt  und 
seinen  Bericht  mit  der  Heimbegleitung  des  Kaisers  am  Sonntag 
Abend  schliesst,  fügt  bereits  bei,  dass  letzterer  am  Donnerstag  beim 
Herzog  speisen  werde.  40 

Oct.  6.  Mittwoch.  Besuch  des  Herzogs  beim  Kaiser  (von  den 
Brandenburgern,  dem  Libellus  und  den  Hofmeistern  berichtet;  wenn 
Blauenstein  in  den  bei  Mone,  Quellensammlung  11  gedruckten 
chronicalischen    Notizen    8.  150    sagt:    in    octava    pöst  Michahelis 


n.  Libellus  de  magnificentia.  339 

eonTenerant  Imperator  et  dux  u.  s.  w.,  so  ist  unter  der  Zeitangabe 
in  octaya  u.  s.  w.  nicht  mit  Mone  der  6.  October  zu  verstehn, 
sondern  die  ganze  Woche  nach  Michaelis,  vgl.  Qrotefend,  Hand- 
buch S.  37). 

I        Nach  den  Bi4ndenburgem  kommt  der  Herzog,  um  dem  Kaiser ' 
dorch   seinen  Kanzler  die  Unmöglichkeit,  gegenwärtig  Hilfe  g^en 
die  Türken  zu  leisten,  und  die  Schwierigkeit  einer  Aussöhnung  mit 
dem  König  auseinandersetzen  zu  lassen.    Doch  erklärt  er  sich  bereit, 
mit  dem  Kaiser  durch  beidseitige  Abgeordnete  über   diese  Punkte 

izn  unterhandeln,  was  der  Kaiser  annimmt. 

Oct.  7.     Donnerstag.    Das  Fest  zu  St.  Mazimin. 

Schillings  Datierung  (Montag  nach  Franciscustag  1474]  ist  ganz 
imriditig. 

Wir  bringen  nim  unsere  Quellen  in  der  Weise  zum  Abdruck, 
(dass  wir  unter  der  Bezeichnung  A  B  C  D  die  Versionen  Königs- 
liofens  (A),  des  niederdeutschen  Fragmentes  (B),  der  Qesta  Trevi- 
nroin  [C]  und  Schillings  (D)  als  Text  in  4  nebeneinander  fort- 
laufenden Columnen  wiedergeben;  der  gesperrte  Druck  weist  auf 
die  in  der  Variantenrubrik  mitgetheilten  Abweichungen  Blauensteins 
.A^j  Ton  A,  des  Magnum  Chronicon  Belgicum  (C^)  von  C  und 
Speckers  (D^)  von  D  hin  und  erleichtert  die  bezügliche  Verglei- 
cbong.  Dass  wir  kleinere  orthographische  Abweichungen  (crutz  — 
:rttt2,  rait  —  reit,  scyphus  —  ciphus  u.  ä.  m.)  nicht  angemerkt 
baben,  wird  uns  wohl  nicht  als  Ungenauigkeit  angerechnet  werden. 
Beim  M.  Chr.  B.  brauchten  einige  Varianten  auch  aus  dem  Grunde 
nicht  angemerkt  zn  werden,  weil  offenbar  Pistorius  in  seiner  Ausgabe 
äen  Bericht   der  Schreibweise  und  Aussprache   seiner  Zeit  anpasste 

diess  ist    besonders     bei    Eigennamen    ersichtlich:     HohenzoUem, 
Xassau,  Leiningen) . 

*       Den  Wortlaut  von  A,  A*,  D,  D^  geben  wir  nach  den  8.  333 
genannten  Originalhandschriften,   fdr  B,  C,  C^,  E  halten  wir  uns 

ui  die  eben  dort  angefahrten  Ausgaben. 

C.   Chr.  BernouUi. 


22^ 


S40  Beilagen. 

A. 

Änno   domini    1473   ist  keiser  Frydericli  komen 
8«pt.  28.  gon  Triel  uff  zystag  for  sant  Mychels  tag  umb  die 
9.  stund  noch  mittag,  wart  ingefflrt  und  erlich  en- 
pfangen  mit  fil  kerczen. 
Sept.  30.         Item  uff  donstag  noch  sant  Mychels  tag  ist  der  & 
herczog  von  Burgund  genant  Karolus  ouch  kumen 
gon  Triel,  ouch  by  nacht  umb  die  8.  stund,    reit  der 
keiser  im  engegen  mit  allen  sinen  fürsten,  groffen, 
ritteren  und  edlen;   hielt  der  herczog  mit  grosser  Ordnung 
sin  Volk,  die  bogner  uff  eyner  sitten,  die  mit  den  glenenio 
uff  der  andren  sitten,    und  al  wol  gerudt,   als  s61t  man  an 
eynen  strit  gon.    kam  der  keiser  mit  sym  volk  ensyt 
derMusel,  enpfiengent  do  bed  einander  uff  den  pfer- 
den  und  zugent  zti  der  statt. 

Item    dozwischen   schickt    der    herczog    als  sin» 
Volk  von  im   hinin,    wa.s  do  nit  gewopnett  was  von 
knechten,  was  wol  by  1000  pferden. 

Item  als  sy  in  die  stat  zugent,  reit  des  byschoff 
von  Triel  züg  for,  derworent  by  200  und  80  pferden 
[f.  186^],  item  domoch  des  keisers  f?olck  und  alle  sin  fursten,» 
diener,  edel  und  .knechtt.  item  doruff  rittent  me  den  300 
bogner;  item  66  bogner,  die  do  alle  wartetent  sunderlich 
uff  den  herczogen,  hat  ir  ieglicher  eynen  knaben  uff  in  war- 
tend; item  domoch  uff  50  zu  f&sz,  hattend  alle  des  herczigen 
Orden  angesticket,  das  ist  sant  Andres  krucz;  item  domoch  2s 
14  trumpeter  in  langen  syden  rocken  bis  uff  ir  f&sz,  wisz  und 
blow,  und  hattend  alle  silbrin  trumpeten;  item  domoch  12  herolt, 
hattend  alle  guldin  rock  an  von  gutem  gold  gestickett.  item  der- 
noch  koment  der  keiser  und  der  herczog;  do  hat  der  keiser  an 
ein  gancz  guldin  schuhen  und  der  herczog  sinen  ganczen  hamesch  » 

A.  10.  Yor  bogner  steht  du  gestrichene  borganer.         20.  wolck.  27.  trnnpeten. 

AI.  BUuenstein:  1—9.  Seqinitnr  liheUas  de  magnifieencia  dncis  Bnrgnndie  in  Tre- 
▼eris  Visa  conscriptus,  de  qno  infra  folio  155  fit  mencio.  [Blanenstein  hat  In  den 
Toranvgehenden  cnronicaliachen  Notiaen  (theilweise  ahgedrnekt  bei  Mone,  QneUen- 
sammlnng  O,  146  ff.)  f.  154^  nnter  dem  am  Bande  stehenden  Titel  de  magninceneia 
dncis  Borgandie  die  Festlichkeiten  knn  enr&hnt,  indem  er  beifügt:  conpenoioso  stilo 
non  snnt  conscribenda,  qoia  de  eis  est  libellns  specialis  editns.  Mone  a.  a.  0.  150.1 
Als  man  zalt  von  der  gebnrt  Christi  1473  jare,  ni  sant  Michels  oben  [Sept.  28],  kam 
unser  allergnedigester  herr  keiser  Friderich  in  die  stat  IMer,  nnd  am  nechsten  tag 
noch  sant  Michels  tsg  [Sept.  SO]  kam  c&  im  aldar  Karolus  hertxog  zA  Börgund ,  reit 
der  keiser  mit  sinen  inrsten,  hem,  rittem  und  knechten  dem  hertzogen  entgegen  für 
die  stat  us.  10.  sins  yolks.  die  glener.  11.  die.  11.  12.  als  ob  sie 

in  einen  strit  selten  gon.  12.  13.  kam  —  Musel  fehlt.  13.  die  zwen  hem 

enander  bede  ze  rosz.  15—19.  item  dozwüschen  schickt  der  hertzog  sin  volk,  als 

knecht,  die  nit  gewopent  worent,  ron  im  in  die  statt,  worent  by  1000  pferden.  itera 
uff  die  reyt  des  bischofs  tou  Trier  zng,  worent  by  200  und  80  pferden.  20.  aller 
einer.         21.  bv.  22.  besunder.  27.  und  fehlt.  29.  do  fehlt.  29.  an 

folgt  nach  schuhen. 


n.  Libellus  de  magnificentia.  841 

A. 

an  und  domber  ein  kleid  von  perlin  und  edel  gesteiu,  ist 
<^escheceet  für  200000  guldin,  und  hat  uff  sinem  houpt  ein 
schlecht  9chyrnTCZ  pyrret.  item  der  herczog  sasz  uff  ein  pfert, 
das  was  gaacz  veTtiH)penet,  und  über  die  woppenye  alles  über* 
^2ogen  mit  rotten  guldin 'stücken ,  das  man  daz  pfert  nit 
sach  von  \ras  farwen  es  was,  und  umb  den  hefezogen 
giengent  12  gerader  gesellen,  hattent  alle  kurcze  guldin 
lockly  an  des  guldin  t&chs,  domit  das  pferd  überzogen  was. 
item  domoch.  reit  des  keisers  sun   und  der  byschoff  von 

^Mencz  uff  eyner  sitten  und  der  byschoff  von  Triel 
uff  der  andren  sitten;  item  domoch  die  andren  fursten, 
80  zu  dem  keiser  gehörten,  hertszog  Ludwig,  der  byschoff 
Ton  Eystetten,  der  von  Wirtenberg,  der  Türgysch  keiser, 
der  byschoff  von  Lütich,   der  byschoff  von  Ütrich,   ein 

slegatt  von  Som^)  und  der  Venediger  botschaftt.  item  dor- 
nach  reit  ein  herlich  man,  dem  giengent  des  herczogen  von 
Bargungen  pfert  nach,  der  worent  13,  sas  uff  ieglichem 
pfert  ein  knab,  hatten  alle  guldin  stück  an,  die  pfert  waren t 
alle  gewopnett  als  des  herczogen  pferd,  mit  guldin  stücken  über- 

ä  zogen,  f&rt  ieglicher  knab  etwas  uff  sinem  houptt  und  ouch 
in  syner  hand,  und  besunder  der  erst  knab  fCirt  gar  ein  lust- 
Kch  behnün.  mit  gold  und  edel  gestein  gecztertt.  item  dor- 
noch  komet  die  glener,  ir  ieglicher  nit.mer  den  mit  eynem 
knaben  und  eym  knechtt,  den  die  andren  knecht  worent  for 

shin  in  die  statt  geschickett  und  rittent  nun  zwen  und 
zwen  miteinander,  hattent  2000  und  100  pferd,  und  ieg- 
licher glener  sinen  knaben  und  sinen  ganczen  har- 
nTsch  und  der  merteil  ir  helmlin  uff,  aber  doch  die 
gioffen   und  herren  liessent  innen  ir  helmlin  nach- 

>^^firen;  nnder  den  allen  worent  me  den  200  pferd  mit 
damast  übe  rezogen  und  ire  geczüg  mit  silbrin  glocken  und 

▲.  4.  TerropAuet.  woppemye.  15.  Weniger.  22.  geosertt. 

AI.   ].  an  fel&lt.  edelm  ge8t«in.  3.  eim.  4.  gantz.  6.  6.  daz  nutn 

ait  sach,  welieher  fanr  daz  pferd  was.         7.  gerad  man.  8.  mdeekt  waz.  Jf.  t] 

ittm.  9 — 11*  zwischen  den  zweyen  ertzbischofen  Ton  Mentz  und  ron  Irier. 

12.  des  keiwexB.  13.  der  Thürkisz  keiser,  der  Ton  Wirtenberg.  14.  item. 

14.  15.  n&d    Ütrich,  onch  ein  prothonotarj  des  bobste  legat.  15.  Venedier. 

16.  harlicb^r.  16.  17.  von  B.  fehlt.  17.  ieckliehen.  18.  worent  onch. 

22.  «delm  gest«in  geziert.  23.  koment.  ir  fehlt.  me.  24.  25.  wor 

hiain  als  Torstot.  25.  ye.  25.  26.  nebenenander  der  worent.  26—31.  all 

mit  gaatxem  hameseh  wol  gewopent  nnd  der  merteyl  ir  honbthamesch  nff,  on  die 
grofen  nnd  hem,  den  f&iten  ir  knaben  ir  honbthamesch  noch,  nnder  den  glenern 
woient  200  pferd  nnd  me  mit  damast  syden  Terdekt.  31.  z6g. 

Ij  Der  Venezianer  Marcus  Barbo,  s.  BasL  Chr.  U,  103  Anm.  2. 


342  Beilagen. 

Spangen   behencket   gar  lierlich,    die    do   ritter  worent, 
alles  Tergultt,   der  silbrin  gec2ug  worent  me  den  1000, 

Oct.  1.  aber  mit  den  glocken  wol  200.    item  an  frytag  sacli  ich 
den  herczogen  mesz  hören  und  sun^ent  sin  cantores, 
der  worent  14,  und  sang  der  apt  von  Sant  Maximin  mesz,  s 
oppferet  der  hercsog  10  guldin.   [f.  187]    ich  sach  in  eynist 
Oct.  3.  [2.]  essen,  wor  der  essen  18.   an  sunentag  reit  der  herczog 
zu  dem  keyser  in  den  palast,    rittent  dem  herczogen 
engegen  der  byschoff  Ton  Triel,   herczog  Albrecht  yon  Mün- 
chen,   der  hat  eynen    mantel   an  mitt  perlyn   gestickettij 
gancz  und  gar,   der  byschofP  von  Triel  hatt   an  eynen 
langen    rotten   sydenen   mantel   oder   rock,    rittent  dem 
herczogen  vonBurgungen  for  synen  fürsten,  groffen 
und  ander,   zalt  ich  264  sydener  rficken,   die  im  alle  for- 
rittent,  und  worent  die  fordren  e  Z&  dem  palast,  den  den 
herczog  zu  der  porten  do  sant  Symyeon  in  was.    item 
der  herczog  hat  an  gar  ein  lustlichen  rock  von  perlin  ge- 
wirckett,  genant  ein  purper  kleid,  und  an  synem  httt 
ein  kleinheit  iind  an  der  rechten  hosen  ouch  eins,  sint  von 
synen  gescheczet  für  1000  guldin.     item  do  der  herczog! 
kam  für  den  palast,  gieng  im  der  keiser  engegen  und  enpfieng 
in  an  der  Stegen,  und  giegent  miteynander  hinuff  und  worent 
wol  ein  sthund  byeinander.    reit  der  herczog  wider  heym,  wolt 
in  der  keiser  geleitett  haben,  aber  der  herczog  wolt  es  nit  ge- 
Oct. 2. [3.]  statten,    item  an  dem  samstag  hört  der  keiser  mesz  zb  dem: 
t&m  mit  sym  folck,  der  herczog  zu  Santt  Maximin.    item 

Cot.  3.  noch  dem  imys  um  die  zwey  wolt  der  keiser  mit  synen  for- 
sten und  allem   synem  hofgesind  zu  dem  herczogen 
rittent,    kam  im   der  herczog  engegen  gar   kosparHch  mit 
allem  synem  folck,  me  den  mit  lOOOmanen,  worentfor: 
und  noch  me  den  600  sydener  r6ck,  und  hat  der  herczog  an 

A.  4.  suaent.  7.  Tor  hticsog  stellt  du  durehgastrichene  keistr.        11 17.  uä 

rock  stekt  nock  einmal  an.  26.  Marzimin. 

AI.   1.  2.  kftstUck,  der  rittern  %tg  alle  TerglUt.  2.  %tg,  by.  3.  der  mit 

gloggen.  am.  8.  4.  kort  der  kertsog  meez  si  Sant  Slaximin.         4.  aeager. 

5.  des  dosters.  6—8.  item  xdü  dem  t^  sem  jmbis  worent  der  essen  2S.  it«s 

am   samstag  [Oct.  21  reit  der  kertsog  t&m.  8.   xlttent  im.  9.  Trier. 

10. 11.  ffants  gestickt  mit  perlen.  11.  ron  Triel  katt  an  feklt.  11  nut«! 

oder  feklt.  12—14.  aem  kertzogen  yon  Bnrgimct  ritten  Tor  sine  f&rsten  giofen 

nnd  ander,  wnrdent  gexelt.  15.  16.  Tordersten  e  z&  des  keisers  koff,  d&&  der 

kertsog  z&  der  porten  kam ,  do  sant  Symeon  in  was.  17.  sek6nen  kCttUcheit. 

18.  von  pnrper  t&ch  nnd  an  einem  [f.  tb]  kfit.  19.  kleinet.  20.  geacbtet  äff 

2000.       22.  nnd  feklt.         25.  demselben.        26.  nnd.        27.  imbis.       %.  29.  W* 

Jesind  riten  k&  dem  kertzogen.  29.  30.  mit  1000  mannen  oder  me.         31.  uid 

eklt. 


n.  Libellus  de  magnificentia.  343 

A. 

einguldin  stück,  gemachet  als  ein  mantel,  uff  beden  sitten 
offen,  lang  uncas  uff  den  fösz,  was  mit  grossen  perlin  gestickett 
and  edlem  gestein,  under  dem  mantel  hat  er  ein  klein  rock- 
lyn  an  mit  ermlen  über  die  hend,  als  henschuo,  worent 
&itel  perlyn.  item  do  der  herczog  Air  den  palast  kam,  gieng 
der  keiser  herus  für  den  palast  und  enpfieng  den  herczogen, 
und  giegent  miteinander  in  des  keisers  gemach  und  worent 
gar  kuTCz  byeinander  imd  rittent  do  miteinander  gon  Sant 
Maximin,   und   des  keisers  sun  mit  sym  folck,  und  gie- 

i^gent  sem  ersten  in  die  kilchen  und  domoch  in  des  herczogen 
sal.  do  dett  der  byschoff  von  Mencz  ein  red  in  Latin,  worumb 
der  keiser  bette  noch  dem  herczogen  gesant;  antwurt  des 
kerczogen  kanczler  gar  kostlich  doruff  mit  eyner 
red  in  Latin«    item  der  byschoff  von  Mencz  rett  von 

fides  keisers  wegen  antreffen  den  Türeken  mit  grosser 
clag;  des  herczogen  clag  was  noch  fil  grösser  des 
küngs  halb  von  Franckenrich^);  also  umb  die  [f.  187^] 
acht  stund  schiedent  die  herren.  der  keiser  reit  wider  heym 
und  geleidett   der  herczog  den  keiser  bis  für  den  palast. 

>        Item  an  dem  mentag  koment  sy  nit  zesamen.  Oct.  4. 

Item  am  zystag  reitt  der  herczog  aber  zu  dem  keiser  und  Oot.  5. 
hat  gar  ein  kostlich  rott  stück  an  von  gold  und  ein  kost- 
lich f  in  kleinet  an  synem  hütt.    item  an  der  mitwuchen  was  Oet.  6. 
ein  fest  zu  Triel,  reit  der  herczog  aber  zu  dem  keiser  umb 

sdie  zwey  nach  mittag,  hatt  aber  ein  k Astlichen  guldin  mantel 
an,  K&  beden  sitten  offen  und  dorunder  eynen  schwarczen 
tüchin  rock,  was  wol  ein  band  breitt  umbleitt  mit  perlin,  die 
fast  grosz  worent  und  von  edlem  gestein,  ouch  alle  net 
am  rock   mrorent   umleit  mit  perlin,  und  aber  ein  kostlich 

i^kleynet  am  hütt. 

A.  13.  Iierczgen. 

A>.  ].  Ueyd.  bede.  4.  mit  stnchen  ermeln.  aU  heniclmo  feUt.  5.  perle. 
9.  7.  ud  fehlt.  9.  ovch  domit  des  keisers  sun.  12.  er.  12—17.  vad 

rett  in  namen  dees  keisers,  andreffen  den  ThArkesehen  keyser,  mit  grosser  klag,  wie 
er  die  Kriatenlieit  Tenrolfft,  aatwnrt  des  kertzogen  cantieler  damff  il  Latin  mit  einer 
kochen  meieterlicken  collscion  in  namen  des  kertzogen,  mit  tU  grösserer  klag  des 
ktngs  kalb  von  Franckrieh.  19.  in  der  hertsog.  21.  ihn.  22.  gnldin 

st6ek  an.  22.  23.  aber  ein  ander  k6stlick.  24.  Trier.  zilm.  27.  28.  worent 
▼ast  gross,  oneh.  28.  desglich.  29.  worent  fehlt.  mit  perlin  fehlt. 

1)  Die  Rede  Hugonets  ist  ausfOhrlicher  in  dem  Briefe  des  Arnold  de 
Uking  ^ederge^eben  (Chmel,  M.  H.  I,  1,  61);  vgL  auch  das  Urtheil  des 
/odoeos  Damhouder  über  GuÜlaume  Hugonet  in  dessen  Werke  Pupillorum 
p&tioeinia  (Antwerpen  1564),  abgedruckt  in  den  Gesta  Trevirorum  U,  Ani- 
madrenioDes  et  additamenta  pag.  33. 


344 


Beilagen. 


A. 


B 


oct.7  Item  uff  donstag  noch 
Franczcisse  hat  der  herczog 
den  keiser  geladen  ze  tisch, 
synen  sun  und  alle  fürsten, 
groffen,  die  mit  dem  kei- 
ser zu  Triel  worent,  ouch 
aller  fürsten  botschaff. 


und  reit  der  keiser  umb  die 
9.  stund  for  mittag  mit  aller 
siner  riterschaftt  Z&  Sant  Maxi- 
und  reit  mit  im  groff 


min 


Eberhart  von  Wirtenberg,  Fitt 
von  Rechberg,  her  Hans  Spett, 


Anno  domini  1473  fem 
quinta,  quae  fuit  octam  dies 
mensis  octobris,  do  hadde  de 
hertoge  van  Burgundigen  ghe- 
laden  unsen  gnedigen  heren 
den  keyser,  synen  sone,  alle 
forsten  und  greven,  de  myd 
deme  keyser  to  Trere  weren. 
ok  alle  forsten  bodescop,  de 
by  deme  keyser  was. 


unde  do  reth  de  keyser  op  den 
erghenanten  dach  to  9  hören 
vor  myddaghe  myd  alle  siner 
rydderscop  to  Simte  Maximi, 
unde  dar  reyd  vor  em  greve 
Everhard  van  Wertszeborch, 
here  van  Rychberch,  here  Hans 


AI.  10.  Franciici.        11.  tyscli,  oach.         12—15.  alle  grofen,  fdrsten  nnd  berren,  >9 
er  by  im  bat.  26.  gen.  28.  reit  mit  im  feUt.  29.  Vidt.  30.  Spet. 


B.  10.  sollte  beiaeen  septima. 


II.  LibeUus  de  magnifleentia. 


345 


t 


c. 

De    solemni    convivio, 

qnod    Carolus    dux    Bur- 

gundiae  praeparavit  apud 

Sanctum  Maximinum  jux- 

«ta    TreTirim   principibus 

fnTitatiSi   tempore  hujus 

archiepiscopi  Johannisde 

Balneis. 

Anno  dominicae  incar- 
natioi&ifl  millesimo  qua- 
drin^entesixno  septuage- 
simo  tertio,  iina  dierum 
inoctobri,  dux  illustrissi- 
mus  Carolus  de Burgundia 
chabait  invitatos  serenis- 
simum  dominum  Fredjeri- 
cam  imperatorem  Roma- 
noTum ,  Maximilianum 

ejus  fijiam,   cumomnibus 
<)»dncibn8  et  comitibus,  qui 
Trcveris  erant  cum  prae- 
tacto  imperatore;  cum  hoc 
omniuBi    aliorum   princi- 
pum  ambasiatores  et  lega- 
»Äto»    invitaverat    praeno- 
minatna    Imperator    circa 
nonam  hör  am  ante  meridiem 
mm  praenominato  populo  visi- 
tafoat  claustmm  Sancti  Maxi- 
st aim.     praecessores  ejus  erant 
bene  armati    et  induti   quoad 
asum  militarem:  comes  Ever- 
hardus  de  Wyrtenburch,  Vitus 


D. 

Von  dem  grossen  kÄst- 
liehen  mal,  das  der  her- 
tzog  von  Burgunn  dem 
keiser  und  anndern  für- 
stengap,  ulnd  wie  das  mit 
Ordnung  und  gros  sem  rich- 
tüm  zuging. 

• 

In  dem  jar,  da  man  zalt 
von  der  geburt  unnsers 
lieben  herrnn  Jesu  Gristi 
tusent  vierhundert  siben- 
tzig  und  vier  jare,  an 
einem  mentag  nach  sant 
Franciscus  tag,  hat  her- 
tzog  Karolus  von  Burgunn 
geladen  zti  tisch  unnsern 
herrnn  denkeyser,  hertzog 
Maximianen  sinen  sün, 
und  alle  fursten  und  gra- 
Yen  mit  anndern  herrnn, 
die  mit  im  zu  Trier  waren, 
euch  aller  fürsten  bot- 
sch'aften.  und  reit  der 
keiser  an  dem  egenanten 
tage  umb  die  nünden 
stunde  vor  mittemtage  mit 
aller  siner  herschaft  zu 
Sant  Maximianen. 


und  reit  im  vor  graf  Eberhart 
von    Wirtenberg,     Vitt    von 


C^.  ICagBtiiii  Chron.  B«Ig.  1—28.  Anno  igitnr  sftlatis  1473  die  qninto  poit  Franoisei 
emfessOTis  bftbait  in  conriTio  dnx  Carolas  de  Bnrgnndia  8.  d.  F.  Bomanomm  impera- 
torvm,  M.  ejns  filinm  cum  omnibns  dncibus  et  comitibns  et  baronibna,  qni  TreTiris 
enat  ciub  imperatore,  et  Bimnl  omninm  aliorum  principnin  ambasiatores  et  legatos. 
iBpeTst«r  c  n.  n.  32.  Indam. 

Dl.  Chr.  des  -Clemens  Specker.  1^29.  Anno  domini  1473  jir  uff  dnnstag  nacb  santt 
Fnaeifene  teff«  do  liatt  der  dnrolilüebtig  boohmechtig  fdrst  und  gnedig  her  hertsSg 
Ssrir  Ton  Bnrffnnd  eto.  xn  tisch  geUden  nnsem  aller^edigosten  herren  den  B6m- 
g^^B  tsyseTf  keyser  Fridrichen  von  Oesterrich,  und  mitt  im  hertzog  Hazimiliannm, 
des  kereeiv  evn  •  und  alle  ftosten  und  griffen  nnd  herren,  die  mit  dem  keyser  xe 
mj^  wnrent,  Seh  all  fiirsten  nnd  botochslften  by  dem  keyser  da  warent.  nnd  raitt  der 
ksTser  off  den  effenenten  tag  in  xn  der  nllnden  stnnd  ror  mittemtag  mit  aller  seiner 
rittersch*/t  xn  Bantt  Maximin.  33.  nnd  Jnnkher  Vit. 


346 


Beilagen. 


A. 


B. 


her  Wilhelm  von  Bemow,  wol 
gerüst  ze  rennen. 

und  hat  d^r  keiser  an  ein 
brun  guldin  tüch  und  for 
im  hangen  ein  köstlich  cruez 
und  reitt  also  bis  zu  Sant 
Maximin  an  den  hoff,  und 
kam  der  herczog  zu  im 
herus 

und  hat  aber  ein  guldin  rock 
an  mit  perlin  und  edel  gestein 
gesticket,  geachte tt  als  gfttt 
als  fier  tusent  gülden 
wert,  und  ranten  die  ge- 
wopenten  doselbs  vor  den 
herren  *) . 

und  noch  dem  rennen  gien- 
gent  sy  in  die  kilchen. 


Speeth  unde  her  Wylhelm  van 
Wemolde,  und  4  ander  heren 
reden  em  na,  de  alle  wol  ghe- 
rossethweren.  de  keysei  hadde 
enen  brunen  rock   anne  van 
brunen  ghidden  docke  und  en 
kostlick  ghuldenes  cruce  Yor 
em  hanghende;  und  leeththo 
Sunte  Maximi  in  den  hoff^  unde 
dar  quam  de  opghenante  her- 
tighe  tho  em  unde  hadde  an 
enen  ghulden  rock,  myd  parlen 
unde  eddeleme  stene  ghemaket 
unde  ghesticket,  also  gud  also  2 
mael  dusent  gülden,    in  deme 
Yorghescreven  hoye  randen  S 
vor  deme  keyser  unde  heien 
myd  scarpen  gleingen.    unde 
*vord    reden    de    heran  unde: 
rydderscop  alle  yor  de  kerken 
der  leven  vorscreven  hyllighen- 
dar  stunden  se  ane  unde  en- 
boden   sick    ander  grote  ere. 
in    [S.  127]    deme   inghanghe^ 
der  sulven  kerken  was  umme- 
ghehanghen   dorch  und  dorcli 
myd  ghewerkeden  doken  van 
golde     ghemaket,    und    vord 
scach  dar  en  lovelike  homjrsße^ 
ghesungen  vor  denen  fiirsten, 

AI.  2.  3.  mit  im,  alle  yier  wol  gerüst  mit  icharpfen  gleaen  te  reimeB.  ^';^^ 
der  keiser  an  einen  rock  bmnrot  gnldin  und  dsnm  an  einer  brast.  8-1 1*  ^»  "* 
er  noch  kam  s&  Sant  Hazimia,  kam  der  hertsog  hems  gegen  im.  l'i-  ^  ''^^ 

einen.  13.  edelm.  14—16.  tti  100000  gnldin;  also  ranten  die  rier. 

1)  Die  Anzahl  der  bei  diesem  Turnier  Betheiligten  schwankt  swiBchen 
4,  6  und  8.  Die  letitere  Zahl  nennen  die  meisten  Quellen.  Fagger-fiireken 
lässt  erst  am  Freitag  ein  Turnier -stattfinden,  an  welchem  folgende  3  Paare 
ritten:  Eberhard  von  Wirtenberg  und  Albrecht  von  Hohenlohe;  Sigmund 
Pnisehenk  und  ein  Bayerischer  Ritter,  ein  Eisenhofer;  einer  von  Becb-  | 
berg  und  ein  Truchsess  von  Waldburg  (Eberhard  von  Sonnenberg,  s.  D  I 
Variantenrubrik  S.  359,  4--8). 


A.  5.  der.  keiser  fehlt. 


n.  LibeUus  de  magnificentia. 


347 


C. 

äe    üechbeich,   dominus    Jo- 

luumeis    Speth   et  Wilhelmus 

de  Wiemaue.    depost  vene- 

mnt  duo  fp.  348]  Australes 

*  paiifbrniitei  induti)  nudis  bra- 

chiis,    aolis  clipeis  ad  hasti- 

luden  dum.    imperator  vero 

indntus   erat  tonica  pretiosa 

deaorata  fiisca,  ante  pectus 

**«crucein  auream  habens. 
obTiabatque  ei  Garolus  dux 
Buigandiae  ante  portam  Sancti 
Maximini  eratque  indutus 
tunica  aurea  lapidibus  pre- 

iBtiosis  et  perlinis  intexta  in 
Talore  centum  millium  duca- 
tonim. 

intermedio    vero   praenomi- 
nati  sex  in  armis  müitaribus 

ncoram  principibus  hastilu- 
dio  se  ostendebant.  expe- 
dito  illo  descendebant  hi 
diio  principes  de  equis;  con- 
jonctis  bracldis  intiayerunt  ec- 
t  deaktm. 


D. 

Bechberg,  herr  Joha^nns 
Spät  und  herr  Wilhelm 
von  Werne w,  die  warent 
wolgenist  scharpf  zu  ren- 
nen, und  kament  darnach 
zwen  Oestericher^  die  rit- 
ten zu  Sant  Maximianen 
in  den  hof, 


und  kam  der  hertzog  von  Bur- 
gunn  zu  im  harus  und  hat 
an  ein  guldin  rock  mit  ber- 
lin  und  edlem  gestein,  der 
wart  geschetzt  für  hun- 
dert tusent  guldin. 

und  ranten  daselbs  die  ob- 
genanten  sechs  vor  den  hermn, 
und  nach  dem  rennen  stun- 
den die  herren  ab  und  gingen 
in  die  kilchen. 


Ci.  3.  poste*. 
Imdendiam. 
prttioMun  etc. 
■edlio.  20. 

cipM  feUt. 


4.  Anitriaci.  6.  Tor  solii  lieht  eum.  6.  7.  ad  liMta 

8.  erat  fehlt.         9.  10.  gerens  ante  pectne  crneem  anream  mazimam 

13.  14.  tunica  indntns  anrea.         15.  perliB.       in  fehlt.         18.  in 

hMtUndio  fehlt.  21.  22.  et  eo  fkcfo.  22.  23.  hi  dno  prin- 

23.  Tor  conjanctis  iteht  et. 


DI.  1—3.  und  her  Hans  Spet  n.  her  W.  t.  Wemowe.  4—8.  in  rennen,  nnd  kSment 
dlnleh  xweA  Oesterricher,  fast  wol  ersdgt,  hinder  din  echilten  mit  hloisen  armen« 
si  rennen  mit  ecAarpfen  glenen.  and  hett  der  heyier  ein  bmn  gnldin  koitHch  ge- 
wand  an  nnd  ror  im  hangen  ein  gnldin  crüti,  daz  was  raat  koatlich,  nnd  rittend  e& 
Santi  Xaxiinin   (f.  2671  ^  den  hSif.  12.  dem  keyser.  13—16.  echnben 

oder  rok,  der  waz  mitt  herlin  nnd  edelm  geatein  geitikt  nee  der  mieten  wol«  nnd 
§ekUit  if^"  dieselben  sehnben  aU  gfttt  alle  hnndart  tnsantt  Bineoher  gnldin. 
18.  noiand  die.  20.  do  stibdent. 


348 


Beilagen. 


A. 


item  der  alter  wa49  also  geczie- 
ret,  doruff  stdndent  24  bild  uff 
fier  schemleii;  ir  iegliches  Vj^ 
ein  lang. 


B. 

keyser  und  hertoghen  und 
heren>).  unde  weren  in  eneme 
kostliken  ummeghangealleyne. 
und  na  der  myssen  beseghe  sc 
dat  hylghedoni)  dar  dat  altarc 
medeghetzyretwas.  dar  stunde 
oppe  deme  sulyen  altare  24 
bylde  oppe  4  schemelen,  yt- 
lick  everen  halven  ele  lanck. 


zu  obrist  uff  zweigen 
sehenden  12  apostel  silbrin 
und  vergult;  domach  10  bild 
luter  gold.  item  zweig 
schlecht  silbrin  bild  überg&lt. 
item  aber  8  bild  ein  lang 
silbrin  und  vergült. 


op  overst  twen  schemelen  12 
apostele  van  sulver  oyer  vor- 
ghuldet;  dama  tO  bylde  ydel 
gold,  6  bylde  sulvers  over- 
ghuldet  elen  lank. 


item  10  crdcz  mit  bilden,  6 
pur  gold  mit  köstlichem  ge- 
stein,  fier  übergult  und  ie  eins 
grösser  den  das  ander,  item 
6  lüchter,  2  luter  gold,  2 
silbrin  vergült,  2  silbrin. 


item  ene  käste  van  lütteren 
golde,  darinne  was  hilghedom 
van  sunte  Pawele  und  sunte 
Anthonius,  und  boven  en  kle- 
nad  myd  bylden,  was  idel  gold 
und  myd  eddestenen*  gbema- 
ket;  und  10  cnice  myd  den 
bylden,  6  lutter  gold  imd  myd 
kostlikenen  steyne,  de  andere 
4  overguldet,  so  dat  ene  groter 
also  dat  ander;  und  6  luchter. 
2  ydel  gold,   2  sulveme  orer- 


Ai.  12.  item  ze  obrett  uff  nreyen.  15.  pur  luter.         tw5j. 

▼eivt^lt  itebt  Tor  dem  Satze :  item  6  Uchter  (Z.  33).        94.  pur. 
gilt  und  2  Silben. 


17.  IS.  \Un  - 
34.  85.  2ib«T. 


1)  Keine  der  gleichieitigen  Quellen  berichten,  wer  das  Hochamt  ge- 
halten habe,  nach  Fugger-Birken  war  es  der  ErzbischofTon  Trier;  welcher! 
Quelle  diese  Notis  entnommen  ist,  wissen  wir  nicht 


n.  LibelluB  de  magnificentia. 


349 


C. 


D. 


^erat     altare  ornatam  pre- 

tiose    in  praenominata  eccle- 

^a    Sancti    Maximini.     primo 

quatuoT     scabella    et    supra 

Bnoq^uoque    scabello  sex  ima- 

togines,  et  unumquodque  tale 

I  longitndinemhabuitalteriusdi- 

^  ntidii  brachii.    depost  unum 

«cabelliim  duodecim  apostolo- 

mia  deaaratorum  et  argenteo- 

»nm.      sexto    yero   scamno 

i^eem  imagines  aureae,  in  la^ 

teiibuß  vero    ai^^nteae  et  de- 

^uzatae,      et      iterum   quatuor 

fiuBgines  argeixteae  et  deaura- 


item  der  altar  was  also 
geziert,  zem  ersten  stünden 
daruf  24  bild  uff  vier  Sche- 
meln, yeglicbs  anndert- 
halb  ein  lang,  waren  alle 
silbrin  und  vergült. 

zu  obrest  darnach,  ouch  uff 
zwein  schemeln,  zwelf 
appostell,  warent  ouch 
silbrin  und  vergült  dar- 
nach zechen  bilde  luter 
gold  und  annder  siecht 
und  dennftcht  köstlich 
bilde,  ouch  gantz  silbrin 
und  vergült,  und  aber  vier 
bild,  eilen  lang,  ouch 
gantz  silbrin  und  ver- 
gült. 


^ 


•ttem  Aecem   cnxces  cum  una- 

«nSbxis  pcDies  imagines  stantes, 

s  V«Tim  se^  «iint  aureae  cum 

^^(Kbus  pxetiosis,  quatuor  de- 

'  «mäXä».    quatixor  cantelabra, 

\  duo  deaurata,  dixo  vero  argentea. 


item  zechen  crutz  by  den  bil- 
den, luter  gold  mit  edlem 
köstlichem  gestein,  was 
ye  eins  grösser  dann  das 
annder,  und  daran  gros 
gezierd  geleit.    item  sechs 


8.  fnper. 
32.    erant. 


C>    5  6-  u^i  altare  oraatam  pretiOBiiin  ant.       7.  nach  primo  folgt  erant. 
10*    äuodane.  12.  lecnndo  erat.  16.  tuno  tero  in  aezto. 

33I  nach  pretiosis  folgt  et.  34.  item  sex  c. 

m     5    6     it«m   ^*'  *^^  ^  dor  kilchen,   dlmff  man  mess   sang,   der  was  allao 
«ml  ^Aziert.       item  ra  dem.  8—10.   lettlichs  was  2  elen  lang.  12.  13.  nff 

miBBclteinxliA.  14—23.  appoatel,  aUe  silbrin  nn  fergtilt.   und  damaeli  10  bild, 

die  warent   p'nr  .gold.   item  6  bild ,  die  warent  übergftlt  nnn  warent  silbrin.    item 
4  ¥£ld  eleu  l»ng«  ^^  silbrin  nnd  Qbergftlt.  31—35.   nämlich  6  Intter  gold  mit 

I^^u«i>«m  seeteiA  nnd  4  ftbergftlt  und  sül 


eostllcl&tfm  geeteia 


ftbergftlt  und  sübiin,  ie  eins  grösser  denn  das  ander. 


350 


Beilagen. 


A. 
item  4  engel  pur  gold. 


item  ein  kist,  was  pur  gold, 
do  innen  was  Paulus  und 
Anthonius;  item  aber  ein 
kleinet,  ein  tabemakel  mit 
klejmen  bilden  pur  gold  und 
mit  edlem  gestein  fast  ge- 
csieret. 

item  ein  guldin  gilig  mit 
gprossem  köstlichem  gestein, 
dorin  ist  der  dryger  nagel 
eyner,  und  dorin  ein  cnicz 
geschnyten  von  dem  heiligen 
crucz,  und  ist  dorin  ein  die- 
manty  und  ist  die  gilg  ge- 
achtett  besser  den  800  0  0  gul- 
din. 


B. 

guldet.  imd  2  sulyeme  eng-| 
hele  myd  luchteren  eleu  laack. 
item  1  bylde  myd  kostlikene 
steyne  und  van  ideleme  golde. 


item  ene  lylige  myd  kostli 
kene  eddelen  steyne;  darinnc 
was  der  naghe  een  unseis  he- 
ren,  und  en  cruce  daryniu 
ghesneden  und  en  dyamani 
darin  wal  twiger  vingher  lank 
item  en  kostlike  kröne  wo| 
twyger  vyngher  lanck  op 
der  sulven  lyligen,  undeseyi 
beter  den  3  mael  100  dusen 
gülden,  item  stunden  io  tnsi 
sehen  2  bylden  8  waskersei 
bemende. 


item  domach  da  die  mesz  ge- 
Schach,  do  giengent  die  herren 
in  das  [f.  188]  refental  zu 
Sant  Maximin, 


item  na  der  mysse  so  ghinghei 
de  forsten  unde  heren  in  da 
reventere  tho   Sunte  Maximi 


AI.   1.  nach  gold  folgt:  ein  lang,  onoh  mit  Inohtern.  6.  kuL  ist.         7.  ».  ^ 

sani  Paulas  nnd  sant  Anthonius.  8.  aber  fehlt.  10.  nnd  fehlt         U.  plf 

16.  dry.  19.  ist  (Tor  dorin)  fehlt.  19.  20.  nach  diemant  folgt:  wol  2  TUf«l 

lang.  20.  der  gylg.  21.  swey  mol  hundert  tuaig. 


IL   Libellus  de  magnificentia. 


351 


C. 

quatuor  angeH    aurei  in  lon- 
gitudine  unins  brachii. 


una  capsa  aurea,  in  qua  erat 
sanctus  Paulus  primus 
eremita  et  sanctus  Anto- 
nius, iinum  tabemaculum 
cum  paribus  imaginibus,  au- 
leum  et  omatum  lapidibus 
pietiosis. 

tOium  Yero  unum  aureum  cum 
lapidibus  pretiosis;  in  quo  li- 
lio  erat  unus  de  clavis  Cbristi 
|p.  349]  et  de  ligno  sanctae 
crucis.  et  super  boc  adamas 
in  longitudine  duorum  digi- 
itoram,  pretiositas  vero  lilii 
erat  ducentonim.  millium  flo- 
lenorum.    et  tantum  de  altari. 


De  omameiitis  refectorii. 


D. 

lücbter,  zwen  luter  gold^ 
zwen  vergült  und  zwen 
silbrin ,  vier  engel  luter  gold, 
ein  lang,  mit  vier  lücb- 
tern,  oucb  guldin. 
ein  casten,  was  itel  guldin, 
darinne  was  santt  Paulus 
und  sant  Antbonien  beil- 
tum.  item  aber  ein  taber- 
nackel-,  was  mit  deinen 
bilden,  der  was  von  lu- 
term  golde  gemacbt  und 
mitt  edlem  gestein  fast 
durcbzieret.  item  ein 
gülden  gilien  mit  grossen 
köstlicben  edlenn  stei- 
nen, darinne  der  dryger 
naglen  einer  unnsers  lie- 
ben berrnn  Jesu  Cbristi, 
als  man  seit,  und  ein  crutz 
darin  gesnitten  von  dem  bei- 
ligen  cnitze,  darinne  ein 
d  y  a  m  a  n  t  wol  zwey  er  vingem 
lang  was,  und  mag  den- 
selben gilien  von  des 
grossenn  beiltüms  wegen 
nieman  gescbetzen. 


»Post  missam  vero  praenomi- 
nati  principes  intraverunt  re- 
fectorium  conventus  Sancti 
Maximini.        refectorium 


item  nacb  der  mesz  gingen 
die  berrnn  in  das  refental  zu 
sant  Maximianen,  darinne 
stund  ein  bufet,  was  zecben 


C\  1.  anrei  folfCt  n»eli  brachii.  6.  et  una.  6—9.  in  qua  erani  reliquiae  sancti 
Pauli*  et  Antonii.    praeterea.  10.  anch  im  M.  Chr.  fi.  steht  paribns;  da  es  in 

deataeher  Tmssnng  »mit  deinen  bildenc  heisst,  so  liegt  die  Yermathnng  nahe,  dass 
parvia  aoUta  geleaen  werden.  16.  ex  tribns  d.  20.  pretiam.  22.  anf  altari 
fdgt  etc.  38.  die  Ueberschrift  fehlt.  32—353,  2.  Sancti  Mazimini  quod  sie 

erat  oraatnm. 

DI.   \ 2,   pur    gold  nnd  2  silberin  nnn  fibergült.     item  4.  4 — 5.  mit  liechter, 

elen  lang.  ^*  ^^^  ^^  ^m^*  7—9.  sanctns  Pälns  nnd  sanctns  Anthonins, 

die  swen  eiAndel.  10—14.  der  was  giüdin,  mit  clainen  bylden,  der  was  mitt 

latterm  gold  nnd  edelm  gestein.  14—17.  item  —  steinen  fehlt.  17.  d&rinn  ist. 
1^—20.  nnn^ers  —  seit  fehlt.  22.  23.  dir  ist  ein  diemant,  ist.  24.  was  fehlt. 
24^2?!  und  ist  der  gylg  geachtet  nnd  geschätzt  als  gntt  nnd  besser  dann  nm  2 
hnndart  inssig  ^nldin.       30.  do  giengent.        33.  do  stand  ein  trysier,  das  was  wol. 


352 


Beilagen. 


A. 


dorin  stund  ein  credencz,  taf el 
derworent  10  und  stündent 
uncz  oben  an  das  gewelb, 


und  Student  dis  nachge- 
schrybene  stück  guldin  und 
silbrin:  item  32  grosz  fle- 
«chen  all  vergult. 

item  70  kannen  silbrinn, 
grosz  und  klein,  item  100  Ter- 
deckt  becber  von  gold  und  ed- 
lem gestein  und  yon  grossen 
perlin  gemacht,  item  2  4  do- 
czen  schallen, 

6  schiff  grosz  und  klein,  12 
blatten  ze  weschen  die  hend. 
dise  stück  sint  der  merteil 
Übergült  und  ein  teil  luter 
gold.  item  6  einhom  2  ein 
hoch. 


A.  12.  13.  flecben. 


B 


darinne  stund  1  trysore  en 
schenketafele  van  10  tafelen 
und  ghynghen  beth  an  dat 
welffte, 


und  daroppe  stunden  desse 
nascrevene  stucke:  item  32 
flasschen  grot  unde  kleyne. 


item  platten  hende  wyt  ghe- 
wasschen.  alle  opghenanten 
stuke  weren  dat  mesten  deel 
idel  ghold^).     item  6  eenhor- 


AI.  3.  10  tefeln.        10.  d«niff  (f.  Tt>]  itlbdaii.        11.  12.  inüdaa  und  nllMra  itöcL 
13.  der  merteil  pur  gold,  die  aadem  Bilbeni  und  Tergült.  15.  silbxinm  fehlt 

17.  und  fehlt.         18.  tob  fehlt.  19.  30.  dotseehen.  22.  It«m  6.        itea  12. 

23.  die  hend  fehlt.  24.  diso  obgeiehribeae.  2&.  26.  pm-  gold  oder  filb«ni 

▼ergült.  26.  dryer. 

B.  2S.  item  pUtten,  de  hende  myd  tho  waischendef 

1)  Nach  dem  Berichte  der  Brandenb.  wurden  die  auf  der  «Credeni« 
stehenden  GeBchirre  lur  Tafel  nicht  benatst.  lUeber  den  Gebrauch  Boleher 
Oerfttschaften,  das  Hofceremoniell  bei  Tafel  überhaupt  s.  OL  de  la  Marefae, 
l'^tat  de  la  maison  du  duc  Charles  de  Bourgogne  unter  dem  Abschnitt  du 
premier  estat  (bei  Buchen,  choix  de  Ghroniques,  Paris  1876,  Bd.  MH 
S.  XIX  ff.).  Das  almyssenyathy  welches  in  der  lateinischen  Uebenetsung 
Sporta  fragmentorum,  in  der  holländischen  mande  (Korb),  daer  men  de  reli- 
quien  van   des  prinoen  tafel.in  dede,  heisst,  ist  nach  Schiller- Lübbea 


IL  Libellus  de  magnificentia. 


353 


C. 

autem  sie  erat  ordinatum 
et  ornatum.  primo  erat  ibi 
trisarium  decem  scabellorum 
per  modiim  gTaduum,  et  unum- 
quodque  scAbellum  in  latitu- 
dine  erat  decem  et  octo  pal- 
marum,  ita  quod  se  Osten- 
debant  a  parte  pedis  us- 
que  ad  testudinem.  de- 
mper  vero  erant  subsequentia 
clenodia.  primo  triginta  tria 
vascnla,  quorum  major  pars 
aorea,  residua  argentea;  deinde 
septuagmta  cantri  parvi  et 
magni,  centum  crateres  omati 
lapidibiis  pretio^is  et  margari- 
ds,  alternm^  dimidium 
centum  pithgiri  argentei, 
sex  naves. 


eitern  duodecim  scutellae  ad 
laTandum  maniis,  aureae  et 
argenteae;  sex  unicomua, 
quorum     diio      ostende  runt 


D. 

staffeln  hoch  und  zwentzig 
spannen  breit,  und  stünden 
bis  oben  an  das  gewelbe 
dis  hienach  genempten 
stücke. 


item  34  fleschen  gros  und 
dein,  der  merteil  gantz  gül- 
din,  und  die  anndem  silbrin 
und  yeigült;  aber  sibentzig 
kannen,  gros  und  dein,  alle 
güldin  und  silbrin,  und  ob 
hundert  verdackter  bechern, 
mit  gold  und  edlem  gestein 
und  grossen  berlin  gemacht; 
aber  viertzig  totzen 
grosser  schalen,  darzü  sechs 
schif  gros  und  dein,  gantz 
silbrin,  24  grosser  silbrin 
blatten  und  ein  teil 
gantz  güldin,  hende  zu 
weschen,  und  annder  ge- 
schirr,      item    aber    sechs 


C.   2.  erst  ibi  fehlt.  6.  «rat  fehlt. 

f«at  nsqae  »d  teeiadinem.  17.  18.  in  altere  ent 

35.  nrcei.  26.  27.  aurel  et  urgente!.  28.  eztendernnt. 


7—0.  ita  at  a  parte  pediB  se  extende- 
dimidinm  tantnm  pythgiri. 


D>.   1.  aelitxechen.  2-^.  etnnd  bys  oben  bTS  an  dass  gewelbe  die  hienach  ge- 

eekriln&en  Btnck.  12.  item  fehlt.  13.  itell.         15.  item.         17.  gi61din  und 

fehlt,  nacb  silbrin:  8ch  ein  teil  fergftlt.  nnd  fehlt.  20.  und  mit.  21.  22.  item 
4  zechen  tiuttxit.         22.  item.         23.  als.  24—355.7.  12  blatten,  [S.  268]  hend 

daxinn  s«  iraschen.  diue  obgenanten  stnk,  die  warend  daz  merteil  itel  gold  nnd  das 
lader  silber  und  ftbergUt.  item  0  einhftrnen,  2  3  elen  hoch,  item  ein  silbrin  all- 
Byenfen  (T)  •  elenhoch,  nnd  6  silbrin  gelten,  gross,  halt  ietliche  12  mass,  nnd  alles 
säJbrin. 

Xdtseh.  Wbch.  I»  58)  eine  hölzerne  Schüssel,  worin  man  bei  Gastmählern 
die  Teller  abxurSumen  und  die  übrig  geliliebenen  Brocken  für  die  Armen 
lu  sammeln  pflege.  Almyssenvath  ist  mit  der  bei  Ol.  de  la  Marche  (a.  a.  0.) 
enrihnten  nef  d'argent,  qui  sert  aux  aumosnes,  identisch.  Derselbe  fügt 
an  dieser  Stelle  noch  bei :  et  dedans  icelle  nef  d'argent  sont  les  tranchoirs 
d*argent  et  la  petite  salli^e,  et  une  autre  petite  nef,  ensamble  le  baston 
dargent  et  licorne  dont  on  faict  Vespreuve  en  la  viande  du  prince,  wozu 

Basler  Chroniken.  III.  23 


354 


Beilagen. 


A. 


item  6  grosz  silbrin  gelten, 
do  in  iegliche  12  mosz  got. 


item  zu  ieglicher  guldin  schal- 
len, do  ir  yeder  us  trank, 
hatten  dorzü  ie  zwen  ein 
silbrin  kan  vergult  for  in  ston. 
item  das  refental  was  gancz 
umbzogen  mit  gar  köst- 
lichen tücheren,  und  ob  dem 
tisch,  do  der  keiser  sas,  gar 
ein  köstlich  guldin  tüch. 


item  es  worent  3  tisch  be- 
reit im  refental >};  am  obri- 
sten  tisch  sas  der  keiser  in 
der  myte,  an  der  rechten  sitten 
der  byschoff  von  Mencz,  Triel 
und  Lütich,  alle  byschoff. 


B. 

nynghe    itlick    1   elen    lanck 
item  1  sulveme  almyflsenyatl] 
myd  3  repen  overgold,    etlick 
was  3  elen  lanck.   item  6  sul^ 
veme    ghelten,    in   en    itlick 
ghynck  12  quarter.    item  dal 
weren  3  tafelen  in  deme  vor- 
genanten reventeer,  unde  alle 
greven  in  der  tafelen  druncken 
uthe  güldenen  scalen  unde  so 
twe  und  twe  hadden  ene  vor- 
gulde  kanne.    item  dat  reren- 
tal  was  gantz  overtoghen  myd 
ghewerkeden  ghuldenen  dock 
unde  over  des  keysers  tafelen 
eyn    kostlick    ghuldene    dock 
und  ok  een  over  dem  trysore. 
item  des  keysers  tafele  stund 
overdweers,   de  anderen  oppe 
de  syden  lanck.    item  an  der^ 
oversten  tafe-  [S.  128]  len  sath 
de  keyser,  in  deme  myddel  an 
der  sulven  tafele  tho  der  rech- 
teren   band    sath    myn    beer 
van  Mense  und  myn  heer  ran  2^ 
Trere  und  myn  here  van  Lud- 


AI.  4.  5.  geylten,  iecklich  12*  messig.  9.  10.  die  harn  us  droncken,  hstteot  jf 

cwen.         13.  ambh«nckt.         13.  14.  herlichen  rnldin.  14.  über.         20.  wereat. 

21.  ohem.  24.  Trier.  26.  alle  bysohoff  fehlt. 

Matthaeus  in  seiner  hollftndischen  Uebersetzung  des  6tat  du  duc  Charles 
(MatthaeuB,  veteris  aevi  analecta,  pag.  379  Anm.)  bemerkt:  unicomu  idcirco, 
quod  contra  venenum  continet  quasi  quoddam  antidotum.  Almergen  hin- 
gegen oder  armergen  (Frisius  lex.,  Basel  1657)  ist  wie  almer  (Qrimm,  A^l)ch. 
1,  243),  almaring  (salsburgisch,  Schmeller  I,  67)  aus  dem  mlat.  almaria 
(^  armarium)  henuleiten  und  bedeutet  einen  Kasten,  Schrein  zu  Ter- 
schiedenem  Gebrauche,  hauptsächlich  aber  zur  Aufnahme  Ton  Nahrungs- 
mittebi.  Das  bei  Specker  yorkommende  allmyenfen  (vielleicht  verderbt, 
T.  Liebenau  druckt  merkwürdigerweise  die  in  der  Schillingausgabe  von 
1743  stehende  unrichtige  Form  allwegen  ab)  ist  etymologisch  nicht  su 
erklären. 

1)  Die  drei  Tische  waren  hufeisenförmig  aufgestellt,  derjenige,  an 
welchem  der  Kaiser  sass,  etwas  erhöht  (Ber.  d.  Brandenb.) ;  bei  Schilling 
(D.)  und  Knebel  ist  die  Anordnung  der  Tische  unrichtig  angegeben.  S. 
BasL  Chron.  II,  32  Anm.  2. 


^ 


n.  Libellus  de  magnificentia. 


355 


C. 


se  in  longitudine  trium  bra- 
chionim.  item  sporta  frag- 
mentomm  argentea.  sex  am- 
phorae    duodecim   quartarum. 

&in  praesend  refectorio  erant 
tres  tabalae  omatae,  et  omnia 
instninienta  desuper  argentea, 
ita  ut  quilibet  suum  habuit 
ciaterem  argenteum,    et   duo 

»habebant  unum  cantrum 
deauratnm. 

et    refectorium    circumdatum 
erat  pannis  aureis  et  perlinis. 


V, 


m  Ordo  sedendi 

Item  in  prima  mensa  supe- 
riori  parte  sedebat  imperator 
Fridericns  in  medio.  juxta 
eam  a  dextris  Maguntinen- 

»ris,  Trevirensis  [p.  350],  Leo- 
diensis,  Trajectensis  epis- 
copi .         a     latere     sinistro 

O.   5.  n»c}i  pnesenfci  folgt  rero. 


D. 


einhorn,  darunder  waren 
zwey  yeglichs  dryer  ein 
hoch,  aber  ein  silbrin  al- 
mergen  driger  ein  hoch 
und  sechs  silbrin  gros 
gelten,  hat  yeglich  24  masz, 
und  was  alles  silbrin,  das 
uff  dem  tisch  stund,  und  tranck 
yeglicher  us  einer  grossen 
silbrin  schalen,  und  hatten 
ye  zwen  ein  guldin  oder  sil- 
brin wasserkannen  vor  inen 
stan.  item  das  renfental  was 
gantz  umbzogen  mit  gewurck- 
ten  guldinen  t&chem,  und  ob 
dem  tisch,  an  dem  der  keiser 
sas,  was  ein  köstlich  guldin 
tüch.  es  stunden  ouch  dryg 
tisch  in  dem  refental,  die 
waren  glich  lang, 
item  an  dem  obresten  tisch 
sasz  der  keiser  und  hertzog 
YonBurgunn  byeinandern, 
und  sas  by  inen  an  dem- 
selben tisch  der  bischof 
von  Mentz,  der  bischof 
von   Trier,    der  bischof  von 


8.  qniTis.  10.   nnam  habetent  caneram. 

'20.  all  Uebenchrift:  B«fectio  pom- 
posa  imDeratoris  cnm  dnce  Bnrgandlae.  22.  nacb   B«debat  folgt  sereniBsimiis. 

Z3.  24.   i*t«re  yero  dextro.  26.  statt  epiacopi  steht  vor  jedem  der  4  Adj.  epis- 

eopn«.  27.  latere  Tero. 


13.  item.  14.  nach  perlinis  folgt  etc. 

idiae. 


17.  dl  was. 


18.  19.  item 


D>.  10.  guldin.  ii.  12.  kanten.  16.  do. 

e«  etAndeni  dij  köstlich  tisch  im.  19.  20.   einer  oben  (Ms. :  ober)  Aberzwereh, 

do  der  keieer  saes,  und  cwen  uiF  beden  sitten  langes.         21.  nach  tisch  folgt  über- 
zirer«b  do.  22—27.  in  dem  mittel  an  demseben  tisch,  do  sass  uff  der  rechten 

•itten  der  byschSf  Ton  Kentx,  der  von  Nasso,  nnd  der  bjschSff. 


23 


'»• 


356 


Beilagen. 


A. 


uff  der  lincken  sitten  sas^  der 
herczog  von  Burgund,  des  kei- 
sers  sun,  herczog  Steffen, 
herczog  Alb  rech  von  Mün- 
chen, und  herczog  Ludwig  von 
Feldencz.  item  an  dem  an- 
dren tisch  sas  der  byschoff  von 
Eystatt,  margroff  Karle,  sin 
sun,  des  margroffen  von  Bran- 
denburg rett  (zwen:  mit  na- 
men  der  dechan  von  Boben- 
berg  und  eyner  von  der  Eybe) 
und  der  Türkesch  keyser, 
groff  Hug  von  Montfort,  groff 
Jost  von  Zorn,  groff  Uolrich 
von  Montfort,  groff  Eraftt  von 
Hochenpoch,  groff  Adolff 
von  Nasow,  groff  Phlips 
von  Nasow,  des  keisers  hof- 
meister.  item  an  dem  3.  tisch 
der  byschoff  von  Mecz,  der  von 
Wirtenbei^,  margroff  Albrecht 
von  Baden,  herczog  Sy  gm  und 
von  Oesterrich  rett,  groff  Rü- 
dolff   und    groff   Alwig    von 


B. 

dich,  alle  dre  bysschopp.  item 
oppe  der  luchteren  syden  sadi 
der  hertighe  van  Burghondigen, 
des  keysers  sone,  hertich  Ste- 
phaen,  her  Albrech  von  Men- 
ninghen,  hertich  Lodewich  ran 
Feldens.  item  an  der  anderen 
tafeln  op  de  rechter  hand  sat  de 
byschop  vanEystad,  markgreve 
Karle,  mark^eve  Christoffer^ 
syn  sone,  und  de  markgreve  Tan 
Brandenborch;  item  der  Turker 
keyser,  greve  Hughe  van  Man- 
ford,  greve  Jürgen  van  Tome; 
item  greve  Olrik  van  Manford:  \ 
item  greve  Koff  van  HoUocli; 
item  greve  Adolff  vanNassauue, 
greve  Philippus  van  Nassauue, 
Everd  van  der  Iben  >)  hove- 
mesters  des  keysers.  item  an  j 
der  anderen  tafelen  oppe  de 
luchter  hand  sad  de  bisschcop 
van  Mez,  Everhard  van  Wer- 
tenborch,  item  markgreve  Al- 
brecht van  Baden;  item  her-| 
tich  Seghemant  van  Osterryck 


A>.  4.  SteAta.  5.  Albreclit.  7.  Veldens,  alle  drye  Peyers  fdraten.  9.  Eyste- 
ten:  nach  Karle  folgt  ron  Baden.  11.  worent  zwen.  14.  damooli.  16.  Z^Ir. 
18.  Hochenlocli.  18.  19.  Adolfe  und  Philipe  bede.  20.  21.  nach  hofineisUr 

folgt :  der  Ton  Liechtenetein.  21.  nach  tiech  folgt  eoesent.  H.  SjgmtiDdi. 

26.  grof  fehlt. 

1)  Der  Hofmeister  MaximilianB  (nicht  des  Kaisers)  hiess  naeh  Blauen- 
stein (auch  Knebel,  BasL  Chr.  II,  S.  33,  3)  von  Liechtenstein.  Derselbe 
wurde  im  Jahre  1478,  sofern  die  Notiz  bei  Fugger-Birken  (Buch  5  cap.  2S,\ 
welcher  ihn  Bartholomaeus  v.  L.  nennt,  glaubwürdig  ist,  durch  Maximilian 
in  den  Orden  des  goldenen  Vliesses  aufgenommen.  Er  ist  nicht  su  ver- 
wechseln mit  dem  Bathe  Sigmunds  Balthasar  von  Liechtenstein  (s.  aueh 
gegenüber  der  BasL  Chr.  II,  S.  32  Anm.  5  ausgesprochenen  Ansicht  den 
Nachtrag  zu  dieser  Stelle  S.  509).  Unter  dem  an  unserer  Stelle  erwähnten 
Herrn  von  der  Iben  (B,  Yben  D>,  Ylen  C,  C*,  E),  der  identisch  ist  mit  dem 
in  A  und  A^  genannten  brandenburgischen  Gesandten  von  der  Eyben,  ist 
zu  verstehen  Ludwig  von  Eyb  »ritter  der  elter  zu  Eyburg«,  wie  er  sich 
selbst  nennt.  Dieser  wurde  1445  Hofmeister  der  Gattinn  des  Markgrafen 
Albrecht  Achilles,  der  Markgräfinn  Margaretha  von  Baden  (s.  Ritter  Lud- 
wigs von  Eyb  Denkwürdigkeiten  Brandenburgischer  Fürsten,  herausg.  von 


n.  Libellus  de  magnificentla. 


357 


C. 

illustrissimuB  princeps  et 
dux  Burgundiae  Carolus 
hujas  solemnissimi  con- 
Tivii  liberalissimus   au- 

sthoT;  Maximilianus  dux  Au- 
Striae,  Stephanus  duz  Bava- 
riae,  LudoTicus  dux  Bavariae. 
in  secimda  yero  mensa  a  parte 
dextra  sedebat  episcopus  £u- 

ivstatensis,  Carolas  marckgra- 
rius  de  Balneis,  Christo- 
phorus  marckgravius  de 
Balneis,  ambasiator  et  con- 
sulatus    Alberti     ducis     de 

ti  Brandenburch,  Imperator 
Turcarum,  Hugo  comes  de 
Muntphort;  Joist  comes  de 
Hohensom,  Udalricus  comes 
de  Muntpbort;    Crafft   comes 

^  de  Hohenloch;  Adolphus  comes 
deNassauwe,  Philippus  comes 
de  Nassauwe,  dominus  de  Ylen, 
magister  curiae  ducis  Maximi- 
liani.  in  altera  yero  mensa  a 

i^Iatere  sinistro  sedebat  episco- 
pus Metensis,  Everhardus  co- 
mes de  Schonenberch,  Al- 


D. 

Lüttich  und  der  bischoff  von 
tlrtricbt.   item  an  dem  ann- 
dem  tisch  hertzog  Maxi- 
mian       von        Oesterich, 
hertzog    Steffan    von   Feyem, 
hertzog  Albrecht  von  München 
und  hertzog  Ludwig  von  Vel- 
dentz.     item  an  dem   drit- 
ten  tisch  an   der  rechten 
siten    sasz    der    bischof  von 
Eystetten,  marggraff  Karle 
und   marggraff  Cristoffel   von 
Baden,  marggraff  Albrechts 
von  Brandenburg  rate,  der 
Türkesch    keiser,    graff   Hug 
von  Montfort,    Graf  Jos  von 
Hochenzolnr,  Graf  Ulrich  von 
Montfort,      graf     Kraft     von 
Hochenloch,    graf  Adolf  von 
Nassow,  graf  Phillip  von  Nas- 
sow,   darzü   hertzog  Maxi- 
mianen    hofmeister     und 
annder  herren.     item  oben 
ann  der  anndern  siten  graff 
Eberhart  vonWirtenberg,  marg- 
graf  Albrecht  von  Branden- 
burg, herr  Jacop  Trap,  graf 


Gl.  1 — 5.  CuolUB  duz  Bnnrnndiae.        7.  Tor  LudoTicns  steht  Albertus  de  Maencben 
dvz  BftTariae.  8.  a  fehlt.  10.  11.  mMgimriu  de  Baden.  12—14.  ontor 

et  eoasiliarins.  15.  16.   imp.  Turc.  feUt.  17.   Jodocns.  24.   tabala. 

27.  Sehottenberg. 


B». 


.  uff  der  lingen  sytten,  do  saas  der  hertzSg  Ton  Bargand  und  der  jung  fdrst 

' 6.  nacb  P.  folgt 


MazimiliaiiiiB  des  kejsers  bvdii  von  Oesterricb:  by  innen  sass.  ».  u« 

und.       7.  8.  Felldegk.       8 — 10.  item  an  dem  langen  tisch  uff  d.  r.  s.  do.       11.  und 
B.  K.  Ton  Baden.  13.  14.  nnd  margrlff  Aalbrecht  von  Brandenburg  und  noch 

zwen  markgr&ffen,  und  Albreehtz  Ton  Brandenburg  rett  einer,  der  techen  Ton  Baden 
und.  21—23.  lind  h.  Maximilianus  hSffmejster,  einer  ron  Yben.  24.  an  dem 

andern  tisch  da  sass  der  bischSff  ron  Metz.         26.  27.  Baden.  27.  hinter  Trapp 

folgt :  hertsSg  Sjgmunds  von  Oesterrich  rett. 

Constantin  Hdfler,  Bayreuth  1849).  Dass  er  in  den  nicht  lateinischen  Be- 
lichten mit  dem  Hofmeister  Maximilians  zusanmiengeworfen  wurde,  hat 
seinen  Onind  wohl  darin,  dass  hei  der  Uehertragung  aus  dem  Lateinischen 
die  Worte  magister  curiae  ducis  Maximiliani  unrichtiger  Weise  für  ein 
Attribut  SU  dominus  de  Ylen  angesehen  wurden.  Ein  weiterer  Irrthum  in  A, 
A^  B  ist,  wie  selion  hemerkt,  die  Erwähnung  eines  Hofmeister  des  Kaisers. 


358 


Beilagen. 


A. 

Sulcz,  groff  Ott  von  Henen- 
berg,  groff  Schoffrid  von  Li- 
ningen,  groff  Frydrich  von 
Bysch,  der  tümpbrost  von 
Triel,  groff  Gerg  von  Ly- 
»igen,  groff  Eberhart  von  Su- 
nenberg. 


B. 

rydder  2;  item  Ulrick  van 
SultZy  greve  Otte  van  Henne* 
borch;  item  greve  Albrech  van 
Sultz;  item  greve  Scheffert  van 
Luninghen;  item  greve  Fred- 
derick  Eich;  item  de  dompro- 
vest  van  Trere;  item  greve 
Joi^en  van  Luningen;  item 
greve  Everhard  van  Sonnen- 
berch. 


item   zu   dem   ersten  wo- 
rent  13  essen  .  .  . 


de  e^en.  item  to  dem  er- 
sten ghanghe  13  richte;  vor 
den  sulven  ghingen  10  tni- 
meter  und  4  pyper  und  2  ba- 
suner  und  14  herold  und 
16  greven  in  idelen  gülden 
stucken,  item  20  insulvernen^ 
rocken,  und  6  in  flueles  «den 
stuken.  item  tho  dem  anderen 
ghanghe  12  richte;  item  tho 
dem  dridden  ghanghe  10  richte; 
item  na  dem  etende  nam  me ' 
dar  op  30  credenszvate ;  item 
myd  confecte.  unde  de  kost 
ward  gheachtet  16  dusent 
gülden. 


A.  5.  6.   Lymigeo. 

AI.  4.  Bitseh.  5.  Tryer.  14.  15.  Itam  zem  ersUii  gang  wonnt  13  mmd. 

vor  den  eMon  giengent  10  trampeter  und  4  pfiffer  und  2  bnsiiner  und  14  paniphant 
Item  16  grofen  domit,  all  in  gnldin  kleidem  angeton  köstlich. 
Item  si  dem  andern  gang  12  eaeen. 
Item  zft  dem  driten  gang  10  eeien. 

Item  nooli  dem  tysck  .brecht  man  hj  30  kmtTass  mit  confect,  daai  errt  wart  ge- 
achtet for  eoOOO  gnldin. 

Utmm  omnia  in  praescripto  Ubello  oontenta  Ten  aint,  apnd  ali^aos  est  m^* 
nnm  dnbinm,  Ucet  compilator  dieat  le  Tidisse.  (Dieaer  Sats  iat  mit  roUflr  Tint« 
geschrieben,  jedoch  ebenfaUe  Ton  BlaveuBteina  Hand,  vgl.  oben  334,  31.) 


fi.  10.  14.  Sonnenberch  de  etsen  ....  [nener  Absata:]  Item  to  dem  n.  ».w. 


n.  Libdlu8  de  magnifieentia. 


359 


C. 

wrtus  marckgravius  de 
8alnei8,  JacobusCrafft  miles 
et  l^tus  ducis  Sirismundi  de 

1     ni    *  TT  1 

Aunna,  üdalricus  comes  de 

iSulte,  Schaffart  comes  de 
Liningen,  Otto  comes  de 
HennenbercH,  Alwick  comes 
de  oultz,  Fredericus  comes  de 
Lust,  praepositus  majorisec- 

"clesiae  TreTirensis   natus  de 
^}"rck,  Georgias  comes  de  Li- 
aingen,  Everbardus  comes  de 
Sunnenberch. 
pbaria  vero  principum  erant 

ampriino  transitu  tredecim;  et 
illos  praecesserunt  decem  tu- 
Hcines,  quatuor  fistulatores  et 
"110  buccinatores;  quos  prae- 
f^sserunt  duodecim  comites^) 

»iiiduti  aureis  vestibus,  heraldi 
QDodecim.  ad  secundum  vero 
öanatum  duodecim  dapes; 
P  351]  ad  tertium  autem  tran- 
atnin  decem  dapes.    peracto 

^Tero  prandio  apportabantur  tri- 
?Hita  ciphi  cum  confectis,  quo- 
nan  primus  ciphus  est  aesti- 
laatnsinTalore  sexaginta  inil- 
iium  florenorum.   praenomina- 


D. 

Ulrich  von  Sultz,  graf  Otto 
von  Hennenberg,  graff  Alwig 
von  Sultz,  graf  Schafrit  von 
Lünigen,  Friderich  von 
Pusch,  der  tümprobst  von 
Trier,  graf  Jörg  von  Ly- 
ningen,  graf  Eberhart  von 
Sonnenberg    und    annder. 


item  der  erst  gang  mit  dem 
anrichten  waren  viertzechen 
essen;  vor  dem  essen  gingen 
zechen  trumeter,  vier  pfiffer 
und  zwen  mit  grossen 
bfiicken,  und  sechtzechen 
graven  mit  itel  güldinen 
gestucketten  rficken.  item 
zu  dem  anndem  gang  zwölf 
essen  und  zu  dem  dritten 
gangzechen  essen,  die  warent 
alle  kösthlich  und  wol  be- 
reit, item  nach  dem  essen 
bracht  man  drissig  köst- 
licher credentzgeschirr 
mit     confect,      darunder 


^'  1.  2.  margraTins  de  Baden.        6.  6.  Schafridne  comee  de  Leininffen  folgt  hinter 
Alwiek  T.  Sq».  9.  10.  mej.  eecl.  feMt.  12.  13.  Batm  de  uennenberg,  eto. 

IV-  illos  fehlt.  22.  dapes  vel  fercnla.  24.  ferenla.  27.  28.  ezlatimatus. 

D'.  1.  BvdoliF.  4—8.  ifimher  x&  Köln  nnd  griff  Eberhart  Ton  Snnnenberg,  ge> 

i>ut  Trachses»  Ton  Wallpnrg.        15.  esien.        16.  do  giengent.        18.  19.  boenner. 
20-  21.  in  iteln  gnldinen  stnhen  rOken«  nnd  14  herolten.  22.  esBen.         23.  item. 

24.  esten.  24—26.  die  —  bereit  fehlt.  27—360, 2.  do  br&cht  man  eredenta 

Bitt  confect,  daz  erst  stak  ward  geschetzt  far  60  tnssig  gnldin. 

1'  Die  iwölf  Edelleute  werden  mit  Namen  angeführt  in  der  hoUändi- 
Cbottik  (£,  S.  363,  30—38};  elf  dieser  Herren  erwähnt  auch  Fugger 
^^^er-Birken,  Spiegel  der  Ehren,  Buch  5,  cap.  21).  Im  Berichte  der 
^^er  heisst  es :  und  gingent  darnach  Tor  dem  essen  zwene  hertsogen  yon 
^^CD  und  vil  ander  graffen  und  herren,  alle  in  golde  gecleit  (Mone, 
^eHeni  i.  bad.  Landesgesch.  I,  510). 


360 


Beilagen. 


C. 

torum  hospes  ipse  videlicet 
Carolas  dux  Burgundiae 
sexcentos  homines  in  curia  soa 
habuit,  qui  omnes  fuerunt 
induti  aureis  et  argenteis  ve- 
stibus,  singuli  juxta  sta- 
tum  SU  um  maxime  pretiosis. 


Gl.    1.  2.  ipse  bU  BorgnndiM  fehlt. 
6.  7.  jnzU  sanm  statnm. 


.    D. 

wart  das  ein  geschetzt  für 
sechtzig  güldin  gülden, 
item  der  hertzog  touBut- 
gunn  hat  me  dann  sechs- 
hundert man  an  sinem  hof, 
die  all  anhatten  annders 
nit  dan  güldin,  silbrin  und 
siden  gewant,  und  vast 
wol  durchziert  mit  be- 
slechty  on  sin  bogner^  die 
in  .sin  garden  gehören, 
der  sind  zweyhundert,  die 
hatten  scharnien  an,  wa- 
rent  alle  güldin  und  sil- 
brin. item  man  sagt  ouch, 
das  kein  köstlicher  mal 
von  keinem  hertzogenvon 
Burgunn  nie  mer  gesechen 
sie,  und  ouch  das  gros  gut 
und  gezierd,  als  obstat 

4.  hAbuit  folgt  »m  Schlmse  des  Stirn- 


B.  2.  jrtldin  ffald«&  ist  «in  Scbreibfehlu  fftr  tnsent  gtlden;  in  den  Mdenn  h&cb- 
deatscnen  Qaellen  wird  der  Wert  dieses  Oeflsses  anf  60000  fl.  angegeben. 

Dl.  3—20.  item  der  hertzSg  t.  B.,  der  hett  nlF  sechs  hnndarten  nan  in  sinen  bl^ff. 
die  alle  anbattend  gnldin,  silbrin,  sydin  rök,  und  vast  wol  geziert  mitt  ketineo  and 
clainater  nnd  mitt  bescbleobt,  Sn  sine  bSgner,  die  in  du  kamer  gebortesd,  iereii 
warent  nff  2  bnndarten;  die  hattend  aUe  scbamyen  an,  die  warent  gnldin  nnd  silbna, 
nnd  Sn  xal  tU  gesindes. 


n.   Libellus  de  magnifieentia.  361 

E. 

Des  donderdaechs  naer  sinte  Michiels  dach  heeft  de  her-  S?p*-  ^o- 
togoe  van  Bourgongien  gebeden  den  keysemcke  majesteyt  met 
hem  te  willen  commen  eten  met  alle  zijne  groote  heeren  ende 
voisten.     so  zijn  dan  die  kercke  des  cloosters  van  Sinte  Maxi- 
^mijns   metter  grooter  salen,    daer  sy  eten  souden,   met  akoo 
grooter  costelickheyt  van  lakenen  ende  tapesseryen  bereyt  ende 
gheciert  gheweest,   dattet  niet  schrijuelick  en  is.     soo  is  dan 
de  keyser  met  alle  zijne  heeren  ende  vorsten  in  grooter  pom- 
pieussicheyt  ende  costelickheyt  ghecomen  tot  Sinte  Maximijns. 
Mvoor  hem  reden  seer  cloecke,  vrome  mannen,   wel  ghetuycht 
ende  ghewapent  nae  ridderlicker  manieren  ende  oefFeninghen. 
de  keyser  was  ghecleet  met  een  seer  costelick  gülden  stuck  van 
goude,   met  een  seer  schoon  ende  precieus  costelick  cruys  op 
zijne  borst,      de  hertoge   is  hem  te  gemoete   gegaen  aen  de 
u  poorte  Tan  den  convente,  ghehabitueert  ende  ghecleet  wesende 
met  een  wtermaten  ende  costelicken  tabbaert  van  goude  ende 
van  siluer,   met  also  vele  wttermaten  precieuse  ghesteenten, 
die   als    sterren   stonden    ende   blincten,    gheexstimeert   ende 
weerdich  wesende  hondert  dnysent  ducaten,  desen  tabbaert  was 
30  aen  beyden  zijden  open,  dat  men  daer  sien  mocht  die  coste- 
lickheyt  ende  cierheyt  zijner  hosen,   opten  welcken  hy  dra- 
ghende  was  die  ordene  des  conincx  Eduwaert  van  Enghelant^). 
ende  een  luttel  tijdts  met  malcanderen  ghesproken  hebbende, 
begonnen  die  heeren  ende  edelen  van  desen  twee  vorsten  met 
2s  Schärpen  galeyen  op  malcanderen  te  rennen,  twelcke  waren  de 
graven  van  Wittenburch,   Vitns  van  Bechleg,  beere  Jan  van 
Speth   ridder,   ende  Willem    van  Wemaue.     daema  quamen 
twee  edelen  wt  Oostenrijck  met  blooten  armen,   ende  reden 
met  Schärpen  glauien   op   malcanderen.     dit  ghedaen  sijnde 
soginghen  die  heeren  in  der  kercken,  om  misse  te  hooren,  daer 
stonden  alle  die  heeren  des  prmcen  elc  in  zijne   ordene  ende 
officio,  gehabitueert  wesende  met  nieuwe  habijten.    de  ridderen 
waren  gecleet  met   habijten   van   root,   swart   ende   sangwijn 
fluweel,   maer  de  principael  heeren  van  der  cameren  waren 
35  gecleet  met  blauwe  gülden  stucken,    de  heeren  van  der  orden 

1)  Wenn  diese  Angabe  auf  einer  glaubwürdigen  Ueberlieferung  beruht, 
Bo  könnte  unter  dem  Orden  des  Königs  Eduard  nur  der  Hosenbandorden 
za  verstehen  sein  und  darnach  wäre  die  Angabe  (in  A,  S.  342,  19),  dass 
Karl  bei  Anlass  seines  Besuches  beim  Kaiser  am  2.  Oct  am  rechten  (statt 
am  linken)  Knie  ein  Kleinod  getragen  habe,  ein  (übrigens  leicht  erklär- 
licher) Irrthum,  s.  Basl.  Chr.  II,  35  Anm.  4. 


362  Beilagen. 

E. 

des  gülden  vlies  waren  gecleet  met  costlike  sanguwijn.  daer 
waren  des  princen  acht  heraulden  ende  ses  conincks  heraul- 
den,  gecleet  met  laken  van  damast  totten  voeten  toe.  de  hei- 
toghe  met  alle  dese  beeren  leyden  den  keyser  met  wonderlicken 
triumphen  ende  pomposicheyden  in  der  kercken.  aen  d'  eene 
zijde  van  der  kercke  waren  gheliangen  costelicke  lakenen  van 
tapisserijen  van  goude  ende  van  ziluer  ghewrockt  metter  passien 
ons  beeren  Cbristi  Jesu  ende  aen  d'ander  sdjde  de  bistorie. 
boe' Jason  dat  gülden  vlies  vercreecb  int  eylant  van  Colcbos. 
op  den  boogben  altaer  waren  gbeordineert  vier  bancken,  ende 
op  elcke  bancke  ses  beeiden  van  ziluer ,  op  die  vijfde  bancke 
die  12  apostelen  van  sdluer  vergult,  op  die  seste  bancke  ston- 
den  10  beeiden  van  goude,  ende  vier  van  ziluer  vergult.  item 
tbien  cruycen  van  goude  met  costelicke  gesteenten,  ende  vier 
van  ziluer  vergult.  item  candelaren  2  van  gouden  ende  vier 
van  ziluer  vergult.  item  engbelen  van  goude,  elck  eenen  arm 
lanck.  item  een  gouden  lelye  geeiert  met  costelicke  gesteenten 
ende  paerlen,  waerin  dat  besloten  was  een  stucke  van  den 
nagel  ende  een  groot  stuck  van  den  beyligben  cruyce  ons 
beeren,  ende  bouen  opten  lelye  stout  een  diamant  van  twee 
vingberen  lanck,  ende  dese  lelye  was  gbeestimeert  voor  twee 
bondert  duysent  guldens.  dese  misse  wert  gbedaen  met 
grooter  solemniteyten  ende  feestelickbeyt  van  orgelen  ende 
musyke.  in  den  cboor  voor  dat  boogbe  altaer  waren  gheordi- 
neert  twee  tbroonen  ofte  capeUen  van  costelicken  gülden 
lakenen,  een  daer  de  keyser  in  knielde,  ende  d^ ander  voor  den 
bertogbe,  maer  by  was  daer  niet  in,  want  by  altijt  officierende 
was  in  des  keysers  dienste.  die  misse  gbeeynt  wesende  leyde 
die  bertoge  den  keyserlicke  majest^^  by  der  bant  in  der 
salen,  daer  men  eten  soude,  die  so  wtermaten  ende  onwtspre- 
kelicken  costelick  bereyt  ende  verciert  was,  dattet  scbeen 
coninck  Assuerus  vyerlicke  feeste  te  wesen.  dese  sale  was 
bebangen  met  costelicke  tapesseryen  van  gülden  lakenen  metter 
bistorien  van  Gedeon  recbter  van  Israel,  daer  vele  precieuse 
ende  dierbare  gesteenten  in  gbewrocbt  waren,  die  als  sterren 
stonden  ende  blincten.  opt  een  eynde  van  der  salen  stont 
een  trysoor  van  10  staedgien  boocb,  waerop  dat  stünden  eeist 
dryenderticb  gouden  ende  silueren  vaten  van  menigberley 
sorteringbe.  item  tseuenticb  kannen  groot  ende  cleyn.  item 
bondert  scbalen  ende  croesen,  verciert  met  peerlen  ende  coste- 
licke gbesteenten.     item   ses  groote   selueren   scbepen,    ende 


II.  Libellus  de  xnagnificentia.  36J 

E. 

gouden   ende    silueren    beckenen    om    de   banden   te 

wasschen.    item  ses  eenhoomen,  daer  die  twee  elcx  drie  armen 

^  waren,    item  ses  silueren  kannen,  elcx  van  twaelf  quaer- 

en.   Item  een  groote  silueren  mande,  daer  men  de  reliquien 

aes  princen  tafel  in  dede.     item  daer  waren  geordineert 

e  tafelen,  ende  alle  dat  daer  op  stont,  als  kannen,  croesen 

De  schalen  ende  anders  daer  toe  dienende ,  was  van  goude 

D  e  van  siluer.    item  aen  die  eerste  tafel  sat  int  middel  die 

eyserÄcA«  majest^y^,  aen  die  recbter  zijde   die  aertsbisscbop 

j^t     ?^'  die  aertsbisscbop  van  Tryer,  die  bisscbop  van  Luy- 

J|c*,  die  bisscbop  van  Wtrecht.     aen  die  luchter  zijde  sadt 

e  äoochgheboren    vorst   bertogbe  ELaerle  van  Bourgongien, 

J™™iaen  aertsbertoge   van  Oostenrijck    des   keysers  soon, 

•^rtoge  Steuen  van  Beyeren,   bertogbe  Aelbrecbt  in  Beyeren 

^ö  Monichem^  ende  bertogbe  Lodewijck  in  Beyeren.    aen  die 

eede  tafel   säten    aen  die   recbter  zijde    die    bisscbop   van 

j^  de  bisscbop  van  Eysteten,  Kaerl  marcgraue  van  Baden, 

^^  Christoffel  zijn  soon,    die  ambassaten   ende   raden    des 

^regrauen  Aelbrecbts  van  Brandenburcb,  des  grooten  Turcks 

*w!t  ^^^^^  ®^®  Ulrick  grauen  van  Montfoort,  Adolf  ende 
°^ps  grauen  van  Nassouwen,  die  beere  van  Ylen  Maximi- 
f^  Jiofineester.  aen  die  derde  tafel  säten  graue  Euert  van 
^onenberch,  Aelbrecbt  van  Baden,  Jacob  Graft  ridder,  die 
^*  ende  raet  hertoge  Segemonts  van  Oostenrijc,  graue 
tinck  van  Sulcet,  graue  Otte  van  Hennenberch ,  graue 
"ederick  van  Lust,  die  proost  van  Tryer  geboren  van  Sirö, 
^^  Joris  van  Linigben.  in  den|[]eersten  worden  daer  gbe- 
pi«s€nteert  ende  aengedient  dertbien  gerecbten,  daer  sestbien 
j^^^petteis  voor  ghingben,  daeraen  twaelf  princen  met  gülden 

»iaenen  ghecleet,  als  jonckbeer  Jan  des  bertogben  outste  soon 

^Cleue,  Phillips  des  beeren  soon  van  Bauensteyn,   graue 

^  van  Marie  des  grauen  soon  van  Simpol,  graue  Engebrecbt 

^Nassouwen,    die   marcgraue  van  Kutelen,  de   graue   van 

^men,  graue  Gwye   van  Megben  beere   van   Humbercourt, 

^^"^des  oixtsten  beeren  soon  van  Egmont,  die  beere  van 
tartensy,  heere  Jacob  van  Hameyen,  die  beere  van  Robeys 
^^  beere  AnthoniB  des  bertogben  Fbillips  bastert  soon  van 
^ßkant.  bouen  dese  voorseyde  princen  waren  noch  wel  ses 
^'^*^  piiacen,   beeren^  ridderen  ende  edelen,  alle  gbecleet  met 

^P^ku  ende  silueren  lakenen,  elck  na  zijnen  staet.  ten  an- 
ü  «mcre    worden  gebrocbt   12  gerecbten,   ten  derdenmael 


364  Beilagen. 

E. 

thien.  die  maeltyt  gedaen  wesende  worden  daer  ghebroclit 
dertich  tergynschuttelen,  croesen  ende  schalen  van  goude  ende 
siluer,  met  costelicke  peerlen  ende  gesteenten  verciert,  met 
menigerley  confecten  ende  speceryen,  van  den  welcken  die 
eene  staende  Toor  den  keyser  geexstimeert  was  voor  tsesdch  s 
duysent  guldens.  die  gracie  gheseyt  wesende^],  ghinghen  alle 
dese  beeren  weder  ter  kercken  ende  hoorden  die  vesper  ende 
na  der  vesperen  brochte  die  prince  met  allen  den  beeren  den 
keyser  weder  in  zijn  palleys  met  veel  toortsen  ende  triumpben 
in  grooter  feestelicbeyt.  i« 


3 


m. 

Vorbeimarsch   der   Sehwarzwälder  und 
der  Rheinstädte,   1.  Januar  1474.    Hagen- 
bachs Neuerungen  in  Breisach, 

31.  December  1473.  » 

(Siehe  Band  H,  S.  41,  21  ff.  48,  10  ff.  —  S.  47,  4  ff.  49,  15  ff.  u.  s.  w.) 

a. 
Au&eicbnungen  im  Oeffnungsbucb  V,  109^. 


Von  den  beiden  hier  ndtgetheilten ,    unmittelbar  auf  einander 
folgenden  Absätzen  ist  der  erste  von  der  Hand  des  Stadtscbreiben » 
Gerhard   Mecking    geschrieben,     der    zweite    von    der    des    Unter- 
Schreibers  Walther  Bomgarter.     Neben  dem  ersten  steht  am  Rande 
»Waldstett  vorziehen,  etc.«,  neben  dem  zweiten  »Waldstetta. 


D^^'so  ^^'    ^  donrstag  vor  ingondem   jore^)   ist  der  scbulthetiB 

von  Segkyngen  harkommen  und  batt  an  den  obristen  zAnfit-  ^ 

1)  Dies  war  das  Amt  des^  aumdnier.  S.  Olivier  de  la  Marche,  Ntat 
du  duo  de  Bourgogne,  unter  dem  Titel  de  la  chapelle:  et  doibt  ledit  au- 
mosnier  dire  Benedicite  ä  la  table  du  prinoe  et  les  Qraces. 

2)  Ueber  die  Bezeichnung  des  1.  Januars  als  Neujahrstages  (vgl.  unten 
S.  365,  13)  auch  da,  wo  das  Jahr  mit  Weihnachten  begonnen  wurde,  wie 
dies  in  Basel  der  Fall  war,  s.  Orotefend,  Handbuch  25. 


m.  Yorbeimanch  1474.  365 

meistert)  begert,  dass  man  600  knecht  von  dem  Swartzwald 
hie  durchzieheii  lassen  wollte  etc.  gen  Ennsiszhen  z&  etc. 
uff  daaz  wart  bekennt,  dasz  man  Peter  Schonkynt  gen  Ryn- 
felden  schigken  sollte  xuid  inen  lassen  sagen,  dasz  esz  nit  kom- 
lieh  -were,  hie  dArchzuziehen,  sunder  dasz  sy  z&  Sant  Jacob 
aber  die  brAgk  ziehen  wolltent  etc.  dasz  ouch  beschach,  und 
alsz  Peter  Schonkynt  wider  harheym  kam,  seyt  er,  dasz  die 
obem  knecht  noch  hutbytaghe  begertent,  sy  hie  dArchziehen 
ze  lassen  etc.  uff  dasz  wart  denen  von  Rynfelden  in  geschrifRt 
geantwTutet,  wie  Peter  Schonkynt  inen  deszhalb  zu  erkennen 
geben  bette,  daby  liesz  man  dasz  bliben  etc.  und  wurdent  aber 
gebetten,  zfl  Sant  Jacob  über  zu  ziehen,  etc. 

Uff  dem  ingonden  jars  tag  74  habent  die  obem  stett  mit  j]^^^^ 
sampt  dem  Wald  und  ir  zflgehSrd  begert,  hie  durchgelassen 
Verden  etc.  ist  erkannt  von  dem  rate,  das  man  sy  hie  by  unns 
nit  durchlassen  w611  weder  mit  volck  nach  gezug,  sonder  by 
der  antmirt,  w^ie  Peter  Schonkint  die  von  wegen  des  rats  vor- 
maln  geben  hat,  bliben  lassen. 

b. 

Schreiben  des  Rathes  zu  Basel  an  Bern  und  Solothum. 

1474  Januar  2. 

MiisiTenbueh  XIU,  288  f.     Von  der  Hand  des  Substituten  Johannes  N., 

▼gl  S.  284  A.  2.) 

[288.]  Bemn  und  Solotem. 

Unser  fruntlich,  willig  dienst  und  was  wir  eren,  liebs  und  ju.  a 
gnts  Tennogen  allzyt  zuvor,  fursichtigen,  wisen,  besunder  guten 
fnmde  und  getruwen,  lieben  eydgenossen.  uwer  liebe  fugen 
Trii  zu  wissen ,  daz  uff  mitwuch  vergangen  durch  die  erbem  ^^2Si 
ätette  am  Ryn  mitsampt  dem  Wald  ein  anmfltung  und  be- 
gerung  getan  ist,  sy  allhie  by  uns  mit  irem  volgk  und  gezug, 
ik  sy  dann  dem  hertzogen  von  Burgundten  etc.  von  sinem 
beTelh  und  manung  sich  antwurten  sollen,  durchziehen  lassen 
vollen  etc.  derselben  bottscha£flb  wir  das  gutlich  abgeslagen 
lunb  allerley  ursach,  sunder  inen  damit  anwisung  geben,  nebent 
onser  statt  uff  dem  weg  inen  wol  bekant  fiir  zu  ziehen,  nit- 
desteimynder  unser  ersam  ratsbottschafFt  gen  Rinfelden  uff 
{ionrstag  gevertiget  und  inen  gemeinlich  gutlich  tun  sagen,  Dee.  3o 
i^  wir  solichs  nit  getun  können  noch  mögen,  in  guter  hoff- 
st. Das«  dar  ab^ekfürzi«  Name  Bargnndien  gelesen  werden  miuB,  ergiebfc  eieli  aus 
zaklreicben  Stallai^  in  den  damaU  auf  der  baaleriacben  KanElei  angefertigten  Scbrift- 
rttlcken.     Vgl-  »nch  unten  8.  368, 11, 1&. 

\]  Hmw  Zschcckenbürlin. 


[ 


366  Beilagen. 

nung,  sy  des  benugig  gewesen  sin  soltent.    yedoch  haben  sj 
unser  bottscbafft  angestrengt,   yerrer  uns  zu  bitten,  sy  durch 

Dm.  31  zu  lassen,  daz  unser  bottschaffl;  uns  uff  fititag  wider  anbracht 
daruff  wir  stracks  inen  geschriben,    daz   wir   das    nit   getun 
können,  mögen  noch  wellen,   sich  wissen  danach  zu  richten.  & 
derselb  brieff  inen   in  derselben   nacht  geantwurt  ist.     über 

Ju  ^1  ^o^c^  ^^  ^^^d  dieselben  stette  mit  ir  zugehord  uff  gester 
mit  eynem  yolgk  by  700  mann  gewoppneter,  ouch  mit  irem 
buchssengezug  und  spisewagen  an  die  portten  unser  mynderen 
statt  Basel  kommen  und  begert  und  gebetten,  by  uns  durch- u 
gelassen  werden,  das  uns  nit  wenig,  sunder  merglich  befirom* 
det  hat  und  noch  befromden  ist.  den  wir  geantwurt,  wie  wir 
inen  das  vormals  durch  unser  bottschaffk  verkündet,  ouch  da- 
nach zugeschriben  haben,  daby  lassen  wir  das  bliben,  und  hand 
sy  by  uns  nit  durch  lassen  wollen,     uff  das  sind  sy  mit  dem  u 

Jan.  2  volgk  uff  hutt  ZU  Huniugen  under  unser  statt  mit  schiffsn 
ubergefaren,  und  durch  die  sy  ubergefiirt  bericht  der  sonun 
wie  obstat. 

Furer  ist  uns  angelangt,  wie  der  hertzog  von  Burgundfie» 

DeV^ai  ^^^  Brisach  uff  Mtag  frug  in  das  Elsas  und  Suntgowe  geritten,  20 
und  syent  etlich  der  sinen  unbezalt  aUes  geltz,  so  durch  sy 
verzert  ist,   gescheiden,   ouch  das,  so  sy  den  von  Brisach  ge- 
nommen hand,  mit  in  gefurt.     und  nach  sinem  abscheid  ett- 
licher  stunden  da  sye  herr  Feter  von  Hagenbach  ritter  landt- 
vogt  etc.  wider  über  die  Rinbrugk  wol  mit  drissig  oder  viertzigfi 
gewappeneter  in  die  statt  getrabt,  und  als  er  under  die  statt- 
portten  kommen  ist,   da  hat  derselb  lantvogt  mit  den  sinen 
die  portten  ihgenommen  und  dem  gezug,    den  er  uff  sich  be- 
scheiden hat,  80  gewesen  sind  ob  tusent  Fickart  gewoppnet  zu 
ross ,  sind  uff  in  inn  die  statt  geylet ,   und  als  sy  in   die  statt » 
kommen   sind,   habent  sy   den  erbem  luten  in  ir  huse  und 
hofe  gebrochen,   mit  inen  übel  gehandlet  und  das  ir  genom- 
men,    darzu  die  armen  [289]  lute  daselb  geredt  haben  sollen: 
»lieber  gott,   wesz  zycht  man  uns,  wir  tund  doch,  was  armen 
luten  geburt«.     da  sol  inen  geantwurt  sin:   »ir  sind  verkoufft» 
und  müssen  uch  liden«.    und  glich  daruff  habe  der  landtvogt 
vil  der  reten  daselben  verkert  und  eynen  nuwen  rate  besetst 
und  mit  sunder  inen  geben  einen  obristen,  der  gantz  gewaltig 
sye,   und   haben  die   rete  und  gemeind    von  nuwem   müssen 
schweren  dem  hertzogen   von  Burgundt^n  etc.   gehorsam  und« 
gewertig  zu  sind,     doch  hand  wir  der  ding  nit  gantze  eigen- 
schafft,   denn    so    vil    sind   wir  bericht  durch   eynen   unsem 

Dec.  31  burger,   der  sagt,    er  sye  haruff  von  Straszburg  und  uff  fritag 


IV.  Pfakgraf  Friedrich  1474.  367 

gen  Brisach  kommen  und  wollen  dadurch  haruff  ziehen,  und 
mit  ettlichen  reisigen,  der  im  vor  und  nach  ob  200  mitgeritten 
sind,  gen  Brisach  inkommen.  und  als  er  mit  inen  in  die  statt 
Brisach  kommen  sye,   da  habe  er  gesehen,   daz  die  Welschen 

5  reisigen  den  bürgeren  daselb  ir  thüren  und  huser  uffgetretten, 
a%ehowen  und  erstigen  haben,  desshalb  ein  grosz  geschreyg 
in  der  statt  were,  daz  er  darab  ein  vorcht  neme,  und  machte 
sich  dadannen  etc.  solichs  woltent  wir  uwer  liebe  unrer- 
kündet  nit  lassen,  sich  wissen  der  louff  zu  halten.  geben 

10  uff  Sonntag  nach  dem  nuwen  jars  tag  anno  etc.  74. 

Hanns  von  Bendels  ritter  burgen?»m^r 
und  der  rate  zu  Basel. 


IV. 

Brief  des  Pfalzgrafen  Friedrich  vom 
«  12.  Februar  1474. 

(Siehe  Band  11,  S.  50  Anm.  3.) 


Das  Original  mit  aufgedrücktem  Siegel  befindet  sich  im  Staats- 
archiv Basel,   St.  -f^  (5). 

Friderich  von  gots  gnaden  pfalczgrave  by  Rine  herczog  in 
^Beiem  des  heiligen  Bomisclien  richs  erczdruchsesz  und  kur- 
fuiste  etc. 

Unnsem  gunstlichen  grusz  zuvor,  ersamen,  wisen,  lieben 
besundern.  als  ir  uns  geschrieben  habent  und  zu  erkennen 
geben  abscheidt  des  tags  zu  Basel  eyner  eynunge  halb  und 
z  daby  uberschickt  copy  des  ratslags  daselbst  gescheen^  wie  dann 
das  uwer  brieff  innhelt,  das  alles  haben  wir  zu  gutter  masz 
wol  yermerckt,  und  bedunckt  uns  das  fiimemen  dem  heiligen 
Bonuschen  riebe  und  dieser  Tütschen  nacion  zu  gute  notturf- 
tiglich  und  wole  bedacht  sin,  und  weiten  An  zwifel,  nachdem 
^wir  sunder  neygung  und  gutten  willen  betten,  mit  uch  und 
andern  darzu  gewant  uns  in  die  dinge  und  fruntlich  eynunge 
und  yerstentnisze  anfangs  lieber  dann  nachmals  zu  ergeben, 
80  ferre  wir  das  mit  glympff  und  unverkerlich  thun  mochten; 
das  aber  noch  zu   der  zyte  nit  sin  mage;   dann  nachdem  ir 


368  ßeOagen. 

wissen  han  mögen,  das  unser  herre  der  Komisch  keyser  uns 
yil  jare  her  ein  ungenediger  herre  gewesen  und  noch  ist  und 
uns  wedder  gnade  noch  recht  von  ime  hat  mögen  widder- 
faren,  darzu  uns  ander  flbrsten  mit  merglichem  grossem  an- 
hang  stetlich  understunden  uns  widderrecht  widderwillen  zu  & 
bewisen  und  zu  bekriegen,  desehalb  wir  die  zyt  bewegt  wur- 
den nach  eynunge,  rAck  und  bystant  dencken  zu  haben  und 
zu  suchen,  als  unnser  notdur£ft  das  hiesch,  die  wir  dann  da- 
zumal in  diesen  landen  nit  bekomen  mochten,  dadurch  wir 
unns,  ist  by  den  acht  jarqn,  zu  unserm  oheim  dem  herczogen  i» 
von  Burgundien  in  frflntlich  eynunge  und  Terstentnisze  unser 
beider  leptage  lang  mit  eynander  verpflicht  und  yerschrieben 
haben,  und  derselben  eynunge  nach  gebftrt  uns,  so  wir  in 
ander  eynunge  geen  solten,  denselben  unsem  oheym  von  Bur- 
gundien, auch  ettlich  ander  fursten,  mit  den  wir  in  eynunge  i& 
sint,  uszzunemen,  und  das  usznemmen  wflrde  doruff  steen,  den- 
selben fursten  nit  zu  helffen  widder  uch  oder  uch  auch  nit 
zu  helffen  widder  sie,  das  dann  yillicht  der  eynunge  fiirge- 
nommen  werden  solt,  davon  zu  Basel  nehst  geredt  ist,  nitge- 
mesz  und  gefellig  sin  mocht.  wann  aber  solichs  unser  usz-a» 
nemmen  uns  zugeben  werden  mocht,  weiten  wir  ims  gar 
kftrtzlich  bedacht  und  solich  meynunge  zu  erkennen  geben 
han,  wir  meynen  uch  zu  gefallen  gewesen  sin  solt.  auch  so 
wir  erkflndt  betten  oder  nachmals  erkflnden  wurden,  das  solche 
eynunge  der  masz  furgenommen  wurde,  und  wir  der  oder  ander  2s 
ursach  halb  erfinden,  das  wir  uns  mit  glympff  darinn  ergeben 
mochten,  solten  ir  unsers  guten  willens  auch  wole  bericht 
werden,  und  darumb  ist  unnser  meynunge  gewesen,  als  unser 
zinszmeister  zu  Hagenauwe  Emerich  Ritter  uch  bericht  han 
mage,  das  die  eynunge  furgenomen  wurde,  und  wir  der  dann  3» 
nachmals  erinnert  weren  worden,  ob  wir  fuge  hetten  mögen 
haben  auch  darinn  zu  geen,  und  nit  in  der  gestalt,  uch  und 
andrer  zugewanten  wollen  zu  erlernen,  und  alles,  das  ir  uns 
in  dieser  sache  zu  erkennen  geben  han,  soll  uch  8n  zwifel 
unsernthalben  ungeyerlich  und  gancz  unschedelich  sin  undss 
gutter  geheyme  gehalten  werden,  dann  wes  wir  dem  Romischen 
rieh  und  dieser  Dutschen  nacion,  damit  die  by  wirden  und 
herkomen  bliben  mocht,  hulfflich,  retlich  oder  forderlich  sin 
mochten,  teten  wir  billich  und  weren  des  vast  geneigt,  und 
des  mögen  ir  uch  wole  zu  uns  versehen,  dann  wir  uns  doch  4» 
der  eynunge  halb  halten  mAssen,  das  uns  unverwisslich  sj. 
und  solich  unser  meynunge  mögen  ir  andern  uwem  zuge- 
wanten zu  dem  schirst  körnenden  gehalten  tag  auch  wole  zu 


V.    BeschwerdMchrift  gegen  Hagenbach.  3g9 

erkennen  geben.  datum  Heidelberg  off  samsztag  nach  sant  Febr.  12. 

Appol(mien  ta^  anno  domini  etc.  septuagesimo  quarto. 

[Adr.]    I>en     ersamen    wisen    unnsem    lieben    besundem 
buTgermeister  und  rate  der  stat  Basel. 


V. 

fieschwerdeschrift  des  Rathes  zu  Basel 
gegen   Peter  von  Hagenbach  vom 

6.  April  1474. 


Wie     das    Tagebuch    der    buigimdischen    Hofmeister   berichtet 

n  (Comines-Lenglet  H,  212),  schickte  am  6.  Merz  1474  Herzog  Karl 
ron  Köln  aua  Jien  grande  diligence  un  expr^s  anx  viUes  de  Berne 
et  de  Friboujig,  aYec  lettres  adressantes  aux  avoues  et  conseil  de 
ces  TÜleSy  lesquels  il  requeroit  qu'ils  voulussent  luy  faire  reponse 
et  declarer    s'ils     avoient   fait   alliance   avec   le   roy,    comme   on   le 

Kdisoit.  Johannes  Müller  bringt  (Bd.  IV,  659)  die  Notiz  mit  dem 
undatierten  Berichte  über  eine  Gesandtschaft  in  Verbindung  der 
ebenfalls  bei  Comines-Lenglet  lU,  347  ff.  abgedruckt  ist  (schon 
hier  unter  dem  Datum  1474,  wohl  in  Folge  derselben  Combination) , 
und  sonderbarer   'Weise  wird  es,  soviel  ich  sehe,  von  allen  neuern 

Ji Geachichtac^hreibem  als  ausgemacht  angenommen,  dass  diese  Ge- 
tandtachaft  im  Merz  1474,  unmittelbar  vor  dem  Abschlüsse  der 
CoQfltanzer  Verhandlungen  stattgefunden.  Diese  Annahme  ist  eine 
durchaus  irrige.  Das  Tagebuch  der  Hofmeister  spricht  von  einem 
Ellboten ,    den  Karl  absandte,  der  Bericht  führt  uns.  zwei  Gesandte 

dvor,  die  im  Auftrage  Karls  durch  den  Grafen  von  Romont  abge- 
ordnet werden  und  von  diesem  ihre  Instruction  erhalten,  der  Eil- 
bote des  Tagebuchs  soll  nach  Bern  und  Freiburg  gehen,  die  Ge- 
sandtschaft des  Berichtes  besucht  die  sämmtlichen  acht  Orte  nebst 
Freiburg  und   Solothum , '  der  Eilbote  soll  anfragen ,    ob  jene   zwei 

n  Städte  sich  mit  Frankreich  verbündet  haben,  weder  in  der  Instruc- 
tion noch  in  dem  Berichte  der  Gesandtschaft  wird  einer  solchen 
Frage  Erwähnung^  gethan.  Instruction  und  Bericht  weisen  deutlich 
auf  ganz  andere  Verhältnisse  hin  als  die  im  Frühling  1474  he^ 
stehenden,      ßin    bestimmter  Zeitpunkt,  über  welchen  die  Gesandt- 

A§efaaft  nicht  darf  herabgerückt  werden,  ergiebt  sich  aus  der  Erwäh- 
nung des  im  Sommer  1473  verstorbenen^)   Caspar  von   Schamach- 

1;  Gesehicbtforacher  HI,  315. 
BmIit  Chroniken,  m.  24 


370  BeiUgen. 

thal  (S.  351)  als  Mitg^deB  der  Abordnung,    welche   in   Bern   den 
Gesandten  die  Antwort  des  grossen  Raihes  überbringt.     Andrenieits 
erscheint  Kistler,  der  von  Ostern  1470  —  Ostern  1471   das  Schill— 
theissenamt  in  Bern  bekleidet  hat,   bereits   als  Altschultheiss,   und 
in  Freiburg  ist  Rudolf  von  Wippingen   Schultheiss-  (S.  350],    der    5 
erst  Joh.  Bapt.   1471   als  Nachfolger   des  Johann  von  Praroman   zu 
dieser    Würde  gelangt    ist,     die   er   dann   ohne  Unterbrechung   bis 
1475  inne  gehabt  hat^).     Die  Gesandtschaft  ftUt   also  in   die  Zeit 
zwischen  Sommer  1471   und  Sommer  1473.    Da  des  Ueberfalls  des 
Bilgeri  von  Heudorf,  der  am  4.  April  1473  stattfand  (Band  II,  121  lo 
A.  2)   und  die  folgenden  Monate  hindurch  die  Eidgenossen  in  Auf- 
regung erhielt,  mit  keinen  Worte  gedacht  wird,    so  mnss  die  Gh»- 
sand tschaft  vor  demselben  stattgefunden  haben.    Da  femer  der  Abt 
von  Casanova  in  den  Vertiandlungen    über   diese  Angelegenheit  im 
Sommer   1473  sich   darauf  beruft,    dass   er  vor  Weihnachten   1472  13 
als  burgundischer  Gesandter  nach  Zürich   gekommen  (Eidg.  Absch. 
II,    S.  453  Nr.  717;    vgl.  unten  S.  379  Anm.  1),    so   werden  wir 
die  Gesandtschaft  des  Henry    de  Colombier  und  des   Jehan   Alard 
noch   weiter    zurücksetzen    müssen,    zwischen    diese   Gesandtschaft 
Casanovas  vor  Weihnachten  1472  und  die  des  Johann  von  Baufire- %* 
mont,    der  laut  Rodt  I,  127  am  29.  Juli  1471  in  Bern  erschienen 
war.     Vielleicht   waren   es  die  Nachrichten,    welche  Karl   über  die 
im  October  1471  zwischen  Sigmund  und   den  Eidgenossen  geführ- 
ten  Verhandlungen   erhielt^),    die    ihn    zu   jener  Abordnung    ver- 
anlassten. 25 

Aufzeichnungen,  die  uns  über  die  Verrichtungen  des  am 
6.  Merz  1474  abgeschickten  Eilboten  Aufschluss  geben,  scheinen 
nicht  vorhanden  zu  sein,  dagegen  haben  wir  Aufzeichnungen  Über 
eine  Abordnung,  die  mit  demselben  Auftrage  des  Herzogs  von 
Burgpind  einige  Wochen  später  in  Basel  eintraf.  Sie  erschien  vor  30 
Rath  am  1 .  April,  am  Tage  bevor  die  Nachricht  vom  Abschluss  der 
ewigen  Richtung  und  der  Verbindung  zwischen  den  Eidgenossen 
einerseits,  den  oberrheinischen  Bischöfen  und  Städten  andrerseits  in 
Basel  eintraf,  und  erhielten  ihre  Antwort  am  6.  April,  an  dem 
Tage ,  an  welchem  man  hier  die  Kunde  von  dem  Abschluss  des  35 
Bündnisses  der  letztern  mit  Herzog  Sigmund  erhielt  (vgl.  unten 
S.  371  Anm.  3).  XJeber  das  Auftreten  dieser  Abordnung  vor.  dem 
Rathe  und  die  Antwort,  die  ihnen  einige  Tage  darauf  ertheüt  wurde, 
findet  sich  zunächst  eine  kurze  Notiz  im  Oeffnungsbuch  V,  114^ 
von  der  Hand  des  Stadtschreibers  Gerhard  Megkynch  (Megkyng).  40 
Ebendort  11 6^  f.  steht  dann  ein  ausführlicherer  durch  den  Substi- 
tuten Johannes  N.  (s.  oben  8.  284)  sorgfältig  ins  Reine  geschrie- 
bener Bericht.     Von  besonderem  Interesse  ist   die   von    eben   dem- 

1)  Laut   gefalliger  Mittheilung   des    Herrn   Archivar   Sehneuwly   in 
Freiburg. 

2)  Heinr.  Witte,  Zur  Geschichte  der  Entstehung  der  Burgunderkriege, 
Hagenau  1885,  S.  15  ff. 


V.  BeschwerdeBchrift  (^egen  Hagenbach.  371 

lelben  auf  Bl.  1 18  ff.  eingetragene  Copie  der  dem  Gesandten  aber- 
"eiditea  Beschwerdeschrift  über  Peter  von  Hagenbach.  Wir  geben 
n  Folgenden  einen  Abdruck  dieser  beiden  Stücke. 


a. 

(Oeffnungsbuch  V,  U6>>.) 

Bürgermeister  and  rate  der  statt  Basel. 

AoDo  etc.  74  uff  fritag  vor  dem  heiligen  palmtag  sind  für  i474Apr.  i, 
Vä^  in  unsern  besambneten  rat  kommen  des  durchluchtigen 
^hgebomen  fufisten  und  herren  hern  Karolus  hertzogen  zu 
higundien  und  Brabant  etc.  unsere  gnedigen  herren  treffen- 
icl)  rete,  mit  nammen  die  edeln,  strengen^  wirdigen  und  Testen 
kerCristoffel  von  Rechberg  ritter'),  Anthony  von  Palant,  her 
kbn  Hefenlin  probst  des  gotshuses  zu  Sannt  Ulrich^)  und 
Kfhel  Ärmbrester  der  lantschriber,  und  uns  des  ersten  fur- 
bcht  ein  credentz  von  dem  gemelten  unserm  gnedigen  herren 
^  Burgundte;)  und  als  die  verlesen,  habent  die  gemelten 
i^  mit  uns  geredt  und  erzalt  die  gnad  und  guttSt,  so  wilent 
fcr  duichluchtig  hochgeboren  fürst  und  herre  her  Philips 
krtiog  zu  Burgundi^n  und  zu  Brabant  etc.  loblicher  ge- 
iBchtnisz  unser  gnediger  herre  uns  von  sundem  gnaden  be- 
^,  dessglich  sin  fürstlich  gnad  untzhar  getan  und  furer 
poeigt  sin  weit,  nü  hab  sin  fürstlich  gnad  angelangt',  wie 
h  kiinig  von  Franckenrich  sich  mit  den  'Eyigenossen  in 
^ung  getan  hab,  darinn  wir  ouch  kommen  und  verpflichten 
Wien,  der  ursach  an  uns  eevordert  in  nammen  siner  fürst-" 
allen  gnaden  und  begert  zu  vernemmen,  wesz  sich  sin  furst- 
M  gnad  zu  uns  halten  und  versehen  soll,  und  darumbe  unser 
«IriWich  antwiirt^). 

i  Da88  Christoph  von  Rechberg  in  Basel  eine  sehr  genehme  Person- 
i^eit  gewesen,  ist  nach  dem,  was  Knebel  Bd.  II,  1,  27  ff.  ers&hlt.  kaum 
»aaehmen. 

-  Bd.  II,  105,  26  nennt  ihn  Knebel  Stephanus  de  Vasis. 

^  Am  2.  April,  also  am  Tage,  nachdem  die  Gesandten  vom  Rathe  an- 
«^'rt  worden,  traf  nach  Knebel  (Bd.  11,  69,  6)  von  Constana  die  Nach- 
^  ein,  dass  die  Auslösung  der  Ffandschaft  verabredet  und  die  ewige 
Riehtaajt  iwisehen  Sigmund  und  den  Eidgenossen  abgeschlossen  worden 
**'  U&5I.  Mers,  s.  a.  a.  O.  71  Anm.  2)  und  wurde  mit  Läuten  aller  Glocken 
•^i  mit  Freudenfeuem  begrüsst.  Die  Ertheilung  der  Antwort  an  die  Ge- 
lten wuide  offenbar  verschoben ,  bis  man  auch  von  dem  am  4.  April 
^>.&.0.)  erfolgten  Abschlüsse  des  Bündnisses  der  oberrheinischen  Fürsten 
•id  Sudte  mit  Hersog  Sigmund  Kunde  hatte ,  denn  diese  erhielt  man 
^^Inebel  '.a.  a.  O.  71,  18)   eben  an  dem  Mittwoch  der  Karwoche,  an 

24» 


372  Beilagen. 

Apr-  6.  Anno  ut  supra  uff  mitwuch  nach  dem  heiligen  palmtag  sint 

aber  vor  uns  in  unserem  besambneten  rat  erschinen  die  obgemel- 
ten  unsers  gnedigen  herren  von  Burgundten  rete  und  nach  irem 
anbringen  und  begerung  der  antwurt  ist  inen  also  geantwurt: 
als  sy  uns  anbracht  und  zu  erkennen  geben  haben  die  gnad  und 
gnedig  bewisung,  so  der  obgedacht  unser  gnediger  fürst  und  herre  ^ 
hertzog  Philips  loblicher  gedechtnisz  uns  in  vergangen  zyten 
getan  hette,  weren  wir  bekantlich,  vil  gnad  empfangen  haben, 
dawider  wir  uns  mit  aller  demutiger  undertenigkeit  und  ge- 
horsam geflissen,  sinen  fürstlichen  gnaden  als  unserm  gnedigen 
herren  alle  dienstbarkeit  und  gefallen  zu  erzeigen,  haben  ouch  10 
solichs  mit  willen  und  wercken  bewisen  etc.  von  der  verey- 
nung  zwuschen  dem  kunig  von  Franckenrich  und  den  Eyd- 
genossen  liessen  wir  sin  als  das  were,  aber  als  unser  gnediger 
herre  hertzog  Karolus  hertzog  zu  BurgundtV;2,  Brabant  etc.  zu 
der  pfantschafft  der  lannden  im  Süntgow  und  Elsas  kommen  i& 
ist,  haben  wir  uns  versehen  daz  wir  gehalten  und  bliben  sol- 
tint  mit  derselben  lantschafft,  wie  denn  solichs  yewelten  mit 
unser  gnedigen  herschafft  von  Osterrich  etc.  und  dem  loblichen 
huse  Osterrich  harkommen,  in  ubung  und  gewonheit  gehalten 
und  gewesen,  das  aber  uns  durch  herr  Peter  [117]  von  Hagen-  20 
bach  lantvogt  abgetrengt  ist  wider  loblich  harkommen  und 
gewonheit,  desselben  abtrengens,  eigens  willens,  unzucht  und 
gewalt,  so  uns  durch  denselben  lantvogt  zugefugt  ist,  wir  et- 
licher masz  uff  verzeichnet  und  in  geschrifft  gesetzt,  da  wir 
sy  bitten  werent  das  gutlich  zu  vernommen  zu  verlesen ,  und  25 
als  dieselb  Verzeichnung  verhört,  ward  furer  geredt^  uns  zwifelt 
nit,  nachdem  sy  mit  hocher  vernunfft  gesturt  sy,  und  meng- 
lich, so  das  hören  were,  wol  verston  und  ermessen  mochten, 
das  solicher  gedrang,  so  uns  wider  alle  billicheit  und  unver- 
Schulter  Sachen  zugefugt,  uns  nit  geburlich  zu  liden  stund  30 
noch  euch  solichs  erliden  mochtint,  darüber  mit  zitlichem  rat 
unser  Ueben  und  guten  frunden  gesessen  und  nach  rat,  so  wir 
erfunden,  so  hettent  wir  mit  dem  durchluchtigen  hochgebomen 
fursten  und  herren  hertzog  Sigmunden  hertzog  zu  Osterrich 
etc.  unserem  gnedigen  herren  und  anderen  in  eynung  gangen, » 
denmach  wir  ouch  in  willen  werent,  uns  in  allen  Sachen  zim- 
lich  und  geburlich  zu  halten,  das  geben  wir  inen  im  besten 
zu  erkennen,    actum  ut  supra. 

welchem  jene  zum  zweitenmale  Vor  Rath  erschienen.  In  der  Zwischenzeit 
scheint  der  Landschreiber  im  Auftrage  Hagenbachs  die  verfehlte  Keise 
nach  Rheinfelden  ausgeführt  zu  haben,  Ton  welcher  Knebel  a.  a.  O.  71,  25 
berichtet. 


y.    Beschwerdeschrift  gegen  Hagenbach.  373 

b. 

(Oeffnungsbueh  118^.} 

Des  lantTogts  her  Peter  yon  Hagenbach  gebruchung  wider  die 

statt  BaseL 

i  Als  er  des  ersten  mals  in  unser  statt  kam^  da  kam  er  für 
rate  als  umb  zilbittung  des  geltz«von  der  herschafft  Rinfelden^), 
und  im  sins  willens  nit  gefallen  getan  ward,  dennzumal  redt 
er  in  dem  rat  und  uszwendig  vil  grober  >  unvemunfftiger 
schmechwortt  und  insunder,  er  wolte  der  statt  den  veilen  koufi* 
kal)6lagen  und  tun  was  der  statt  leid  were,  und  ergriffe  er  ye- 
mand  der  unseren  in  sinen  gebieten,  die  wolt  er  an  die  este 
hencken  *) . 

1}  Es  war  wenigstens  das  erstemal,  dass  er  als  Landvogt  kam.  Denn 
die  Notis  Oeffnungsb.  V,  27  b  scheint  doch  darauf  hinsudeuten,  dass  er 
«hon  einmal  in  Basel  selbst  mit  dem  Käthe  Terhandelt  hat,  wenn  auch 
aieht  ausdrücklieh  gesagt  ist,  dass  er  und  seine  MitberoUmächtigten  vor 
fiath  erschienen  seien. 

2;  Den  20.  Des.  1469  erschien  Hagenbach  in  Begleitung  des  Kitters 
Bernhard  Ton  Gilgenberg  Tor  Kath,  um  einen  Aufschub  in  der  Abzahlung 
der  Piandsumme  für  die  Herrschaft  Kheinfelden  (s.  Bd.  U,  12  Anm.  1)  xu 
erbittezL  Der  Rath  erklärte  aus  -bestimmten  Gründen  nicht  entsprechen 
SU  können«  In  Folge  weiterer  Verhandlungen,  der  Vermittlung  des  Bischofs 
and  dem  Entgegenkommen  der  Angehörigen  der  Herrschaft,  durch  welches 
die  Bedenken  der  Basler  gehoben  wurden,  kam  dann  aber  doch  eine  Ver- 
abredung über  einen  solchen  Aufschub  su  Stande.  Hagenbach,  der  bei 
diesen  Verhandlungen  nicht  mehr  selbst  betheiligt  erscheint,  hatte,  wie 
am  21.  Dez.  Bernhard  von  Gilgenberg  und  der  Landschreiber  Michel  Arm- 
brester  Tor  KatH  äusserten,  die  Antwort  »sü  undanck  genommen  und  der 
ertach  allerley  wortt  uszgestossena,  und  der  Bischof  erzählte  dem  Käthe 
am  22.,  er  habe  vom  Landvogt  »aUerley  wortt  und  anziechung  den  rat  ze 
unglimpff  Temomen,  mit  sonder  das  er  geredt,  das  man  im  die  erste  bitt 
ifi  Dämmen  mins  gnedigen  hem  von  Borgondien  . . .  abgeschlagen«.  Oeff- 
nuQgsb.  V,  37  ff.  Auszüge  daraus  bei  Ochs  IV,  193  f.  Eines  Auftrittes, 
den  Hagenbach  mit  dem  Käthe  hatte,  weil  ihn  derselbe  vor  der  Kaths- 
stube  warten  Hess,  gedenkt  die  Keimchronik  bei  Mone  HI,  275,  ohne  dass 
sie  einen  bestimmten  Anhalt  über  die  Zeit  giebt.  Denn  wenn  Mone  den 
goldenen  Becher,  der  auf  der  Abbildung  in  einer  Handschrift  dem  Land- 
^ogt  angeboten  wird,  mit  der  Angabe  der  Basler  Jahrrechnung  von  1471/72, 
dasi  demselben  ein  verdeckter  Becher  geschenkt  worden,  in  Verbindung 
bringt,  80  ist  dies  nicht  richtig.  Die  Keimchronik  sagt  nicht,  dass  dem 
Hdgenbaeh  ein  Becher,  sondern  dass  ihm  »der  Wein«  geschenkt  worden 
^ei,  der  natürlich  nicht  anders  als  in  einem  Gefässe  konnte  angeboten 
Verden.  Insofern  hat  aber  Mone  Kecht,  dass  der  Auftritt  der  Keim- 
efaronik  von  dem  unsrigen  verschieden  ist  Dass  Hagenbach  mehrfach 
peraonlieh  vor  Rath  erschien,  geht  aus  verschiedenen  Notizen  des  Oeff- 
nangsbuehes  hervor. 


374  Beilagen. 

Item  er  hat  ouch  daruff  der  statt  in  gemein  den  veilen 
kouff  gantz  al^eschlagen  und  doch  darnach  den  veilen  kouff 
untz  an  den  haberen  wider  zugelassen,  alles  wider  die  richtung 
zu  Hrisach  etc.  <) 

Item  in  der  herberg  zur  Cronen  on  alle  recht  und  uner-  s 
folgt  der  rechten  hat  er  einen  von  Straazburg  merglich  ge- 
waltiget;  gefangen,  by  dem  hör  behalten  und  durch  sich  selb 
und  sine  diener  understanden  mit  blossen  schwertten  Ton  dem 
leben  zum  tod  zu  bringen,  alles  inn  unser  statt  gewaltiglich, 
dann  dUz  er  im  von  hannden  entschutt  ward,  er  und  die  t« 
sinen  haben  ouch  demselben  von  Strassburg  ein  perlechten 
krantz  zerryssen,  darzu  ein  costlich  silber  roren  gewaltig- 
lieh  genommen  noch  nutzit  widerkert,  alles  by  nacht  und 
nebel. 

Item  den  Predigeren  by  uns,   desglich  Ludwig  Kilchman  i& 
unserm  burger  ist  zu  offenn  gesatzten  rechttagen  rechtlich  yer- 
kundt  durch  in,    da    haben  wir  den  herren  den  Predigeren 
unser  bottschafil  zu   denselben   rechttagen  zugeordenet.     und 

1)  Eine  solche  Fruchtsperre,  durch  welche  der  Preis  des  Hafers  in 
Basel  auf  eine  unnatürliche  Höhe  getrieben  wurde,  hat  nach  Knebel 
(Bd.  n,  12,  3  ff.  40,  29  ff.)  Hagenbach  im  Herbste  1473,  nachdem  der 
Kaiser  Basel  verlassen,  durchgeführt.  Aus  einigen  Aufzeichnungen  im 
Oeffnungsbuche  geht  aber  hervor,  dass  dieselbe  schon  vor  dem  Besuche 
des  Kaisers  bestand,  nicht  erst  eine  Folge  des  Wortwechsels  war,  den 
Knebel  a.  a.  O.  11,  22  ff.  enählt  hat.  Oeffnungsb.  V,  100  heisst  es  (1473; 
xiij :  als  des  lantvogti  knecht  den  veylen  kouff  werent  und  hie  us  und  in 
wandeln.  Unmittelbar  darauf  folgt  100^:  Ixziij^  uff  mentag  sannt  keyser 
Heinrichs  obend  [Juli  12]  hatt  Peter  Schonkynt  syn  bottschafft  von  dem 
landvogt  her  Peter  von  Hagembach  erzalt  und  zem  ersten  von  der  unsem 
wegen  in  der  herschafft  Rynfelden  und  zu  Witnow  gesessen  etc.,  da  welle 
er  mytt  Marquarten  von  Schonemberg  [dem  Vogte  der  Herrschaft  Rhein— 
felden]  verschaffen  dieselben  unbekümbert  ze  lassen  etc.  item  der  bruder- 
schafft halb  im  lannde  da  were  eyn  nottürfft,  dasz  die  Sachen  bassz  ver> 
Seen  würden,  denn  die  Sachen  nit  erberlich  gehallten  würden  etc.  item  desz 
feylen  koüffs  halb  etc.  dasz  konnde  er  nit  verbilligen,  were  im  schwer 
etc.  item  her  Peter  Koten  halb  etc.  da  weUe  er  den  reten  schriben,  dasz 
er  von  im  nit  wisse  denn  liebs  und  gutz  etc.  10 1^  steht  unter  der  Ueber- 
schrift  »richtung  myt  dem  landvogt«:  item  dasz  er  her  Peter  Koten  syn 
ere  widergebe,  item  dasz  er  uns  den  feylen  kouff  lasse  zügän.  item  dasz 
er  die  unsem  in  der  herschafft  Kynfelden  hallte  alsz  von  alter  harkommen 
ist  item  von  der  cremer  bruderschafft  im  lannde  etc.  alszdenn  will  man 
im  dasz  gellt  zu  Kynfelden  folgen  lasszen  etc.  Es  ist  nicht  sicher,  ob, 
was  daneben  geschrieben  ist  »unser  herre  von  Mentz  und  graff  Hüg  von 
Montfort  band  von  desz  keyszers  wegen  dafür  gebetten«,  dazu  gehört; 
immerhin  ist  es  wahrscheinlich,  dass  von  einer  Richtung  die  Rede  ist,  die 
bei  Anlass  des  Besuches  des  Kaisers  abgeschlossen  werden  sollte. 


V.  Beschwerdesehrift  gegen  Hagenbach.  375 

als  sy  den  gesatzten  verkundten  rechttag  gebucht,  hat  er  un- 
»m  ratsbotten  und  unseren  burger  ge&ngen  mit  vil  schnöder 
erbietnng  siner  bösen  woitten.  und  ist  das  von  im  furge- 
nommen  umb   sach,    das  ein  üppiger  knecht  mit  recht  alhie 

ifurgenommeti  ward  umb  etwaz  gelte,  so  ein  ander  in^  einer 
ktt  halb  Vorhielt,  der  lantvogt  erlonbt  euch  daruff  uns  unser 
lib  und  gut  eu  schedigen,  in  unsers  herren  von  Burgundti^» 
slossz  und  stette  zu  füren,  den  wolte  er.furschub  und  enthalt 
geben. 

I«  Item  er  hat  uns  yor  forsten,  grafen,  herren,  ritter  und 
bechten  mit  siner  unwarheit  Terclagt,  wie  wir  im  unser  us- 
stendigen  xinse  zu  der  ubernutzung  der  herschafft  Rinfelden 
gescbenckt  haben  sollen,  des  wir  doch  nye  gestendig  und  noch 
nit  sind,    sunder  im  darumb  zu  luterung  erbotten  für  herm 

t^Bemharten  Ton  Gilgenbeig,  Peter  Riehen  und  Marquarteu 
TOQ  Schonemberg,  so  by  derselben  zusagung  warent.  das  hat 
er  Teneit  und  abgeschlagen,  man  hat  im  darumb  recht  ge- 
botten  fiir  die  rete  unsers  gnedigen  herren  von  BurgundtVn. 
das  hat   er    ouch    al^eslagen.      und    darüber  vil   trowelicher 

»woTtt  der  statt  zu  enbotten  und  sine  wortt  und  werck  freven- 
Kch  gebracht,  damit  er  uns  gewaltiglioh  zu  vil  Schadens  hat 

Item  er  hat  ouch  etlich  unser  ratsfrund  in  glubd  ge~ 
Bomnien  die  globen  müsztint  uns  zu  sagen  wie  wir  im  soUch 

i^xBsagang  getan,  des  wir  aber  lougenbar  gewesen,  dwile  es 
nä  durch  uns  im  zugeseit,  so  wolt  er  das  haben,  dann  ob  ye- 
mand  dawider  redte,  die  alle  lugent  als  wissentlich  boszwicht. 
ttQd  im  tette  nyemand  solichen  abbruch  und  intrag,  dann  her 
HeterBot  der  burgermeister,  dem  er  ouch  zukommen  wolt,  so 

^Tene  er  utzit  in  unsers  gnedigen  herm  von  Burgundt^»  lann- 
den  bette. 

Item  er  hat  ouch  zu  Ougspurg  unserm  diner  St&mpffen 
n^esprochen,  die  statt  müsz  im  dasselb  gelt  geben  oder  er 
wolle  so  vil  darzu  tun  daz  herr  Peter  Rot   darumb   erstochen 

^Verden  musz,  und  solte  er  im  das  im  bett  zurichten. 

Item  er  hat  ouch  darnach  alhie  uff  unser  Rinbrugk  mit 
demselben  Stümppen  geredt  und  gefragt,  ob  er  uns  solichs 
g^it.  und  so  vil  me,  daz  wir  das  kelblin  under  den  schwänz 
geknazt  haben,  mit  sust  vil  üppiger  schmechwortten. 

*'      Item  durch  solichen  gewalt,  frevel  und  eigen  willen,  den 
»  durch  abschlag  des  veilen   kouffs  und  ander  ubeltät  wider 

6.  U«Ur  tem  u  in  bvU  ein  Halbrund.  23.  gebracht  fehlt. 


'^76  Beilage. 

uns  begangen,  hat  er  uns  genottrengt,  dai  wir  im  haben  müssen 
nachlassen  und  schencken  296  ü  ^) . 

Item  wir  habent  im  geschriben  von  unserer  burger  wegen. 
die  habent  sich  au  recht  erbotten  für  in  und  unsers  gnedigen 
herren  Ton  Burgundi^n  rete,  antreffend  Anshelm  von  Masc-i 
munster,  und  desahalb  begert  siner  antwurt,  und  als  unser  bott 
antwurt  ervordert,  da  serreyss  er  den  brieff  und  sprach:  das 
ist  den  von  Basel  geantwurt.. 

Item  unser  gnediger  herre  von  Basel  und  wir  haben  im 
geschriben  von  wegen  der  von  Mulhusen  und  darumbe  ant- 
wurt begert.  da  hat  er  unserem  hotten  geantwurt,  so  yerre 
unser  gnediger  herre  von  Basel  nit  geschriben  hett,  so  wolt 
er  den  brieff  zerryssen  han,  und  wir  soltent  im  ganti  nutzit 
schriben,  und  er  wolt  uns  ouch  nit  schriben. 

AprJt6.  l^va.  der  lantvogt  hat  uff  dem  karfritag  73   an  uns  ein 

frye   geleit  yerschriben  begert^,   dem  haben  wir  unser  bott- 

Apr.  18.  Schaft  bygehept  uff  dem  ostertag  mit  meldung,  wie  es  nit  ge- 
brucht  noch  in  ubung,  das  die  lantvogte  geleits  vorderen  oder 
notturftig  syent.  doch  wie  dem,  so  verre  er  das  beger,  so 
solle  er  von  uns  fry  sicher  troetung  und  geleit  nach  sinem 
beger  haben,  dennsumal  hat  er  uns  geantwurt ,  wir  und  alh^ 
die  unsem  sollen  in  das  land,  so  er  verwalte,  nit  wandeln  on 
sin  sicher  geleit,  dann  er  wolle  der  tag  eins  der  unseren 
2wentzig  oder  drissig,  so  er  begriff,  in  die  thum  saltien,  danu 
inen  hennd  und  fusx  abfulen  und  abhftwen.  dann  ler  gebe 
noch  hielte  nutsit  uff- unser  ingesigel,  wann  es  were  nit  ge- 
recht, und  schnalte  mit  dem  vinger. 

[119]  Item  er  hatt  sum  dickemmal  vor  den  unseren 
geredt,  ouch  uns  enbotten,  er  wolle  uns  eben  tun  und  ver- 
schaffen beschechen,  das  unser  statt  eben  gemacht  und  ei^n 
werde,  als  zu  Dienant^)  ergangen  sye. 

Item  der  lantvogt  hat  den  geistlichen  frowen  zu  Gnaden- 
tal merglichen  gedrang  geton  von  eins  reiszwagens  wegen. 
über  daz  sy  sich  und  wir  von  iren  wegen  zu  recht  erbotten 
haben  für  in  und  die  rete  unsers  gnedigen  herm  von  Bur- 
gundien. 

1)  Ueber  diese  ganie  Angelegenheit  vergleiche  Bd.  II,  11,  22  ff.  und 
die  in  der  vorhergehenden  Anmerkung  angefflhrten  Stellen  aus  dem  Oeff- 
nungsbuche.  Einige  kurse  Notisen,  die  auf  einen  Streit  des  LandTogts 
mit  Peter  Rot  hin'weisen,  finden  sich  schon  seit  Ostern  1473  p.  97.  9S.  9^^> 

2)  Das  Oeffnungsbuch  hat  aus  dieser  Zeit  die  Notis:  xiij:  ob  man 
den  landvogt  geleyten  welle. 

3}  Das  im  J.  1466  durch  Karl  gftnilieh  leratftrt  worden  war. 


y.  Beschwerdesehrift  gegen  Hagenbaeh.  .  377 

Item  er  *hat  die  unsem,  so  in  der  herschafft  Binfelden 
^tzent,  understanden  zu  gewaltigen,  daa  sy  geben  müsztint 
reisgelt  ouch  als  ander  schulden  der  herschafil.  darfur  in  ge- 
betten,  ouch  danach  zu  recht  für  unsers  gnedigen  herren  von 
Burgiuidte»  rete  und  in  zu  recht  erbotten,  mocht  alles  nit 
ver&hen^  sunder  sy  gewaltiget,  darzu  wunn  und  weid,  darzu 
sy  gepfendet^). 

Item  er  hat  vor  dem  cantzler  unsers  gnedigen  herren  von 
Basel  kern  Peter  Boten  geschuldiget  sins  glimpffs  mit  solichen 
wortten,  er  sye  nit  fromm  imd  er  sye  ein  boöswicht^). 

Item  der  zyi  als  die  EydgenoM^i»  by  uns  in  imser  statt 
zu  ofienn  tagen  warent^}  und  er  ouch  hie  was,  tette  er  sine 
knecht  lannge  messer  anWncken  und  gieng  frevenlich  und 
iratzlich  inen  zuwider  uff  Rinbrugk.  derselben  zyt,  ouch  da- 
vor und  nach,  hat  er  sy  zum  dickemmal  für  kfiggeschniger 
gescholten. 

Item  er  hat  vor  Peter  Schonkint  gerett,  her  Peter  Bot 
hab  im  versprochen  und  das  nit  gehalten;  darumb  wolt  er 
uns  tun,  was  uns  leid  were,  in  beduchte  aber,  im  were  nit 
ernst. 

Item  Hanns  Bemhart  Sefogel  imserm  burger  ist  selbander 
eyn  erb  zu  Tann  gevallen.  woltint  sy  das  haben,  do  mustent 
ly  im  4O0  gülden  geben,     darzu  trang  er  sy  gewaltiglich. 

Item  der  zyt  unser  allergnedigster  herr  der  Botnisch  keiser 
by  uns  in  unser  statt  was,   ist  der  lantvogt  ouch  hie  gewesen 

1)  Die  Klage,  dass  »die  in  der  heraehafit  Rinfelden  die  unsern  be- 
3^v2rent,  reysgellt  uff  gy  lu  leggen  etc.«,  begegnet  uns  schon  im 
Sommer  1471  (Oeffinungsb.  V,  69).  Ueber  die  Verhandlungen  im  J.  1473 
«  S.  374,  Anm.  1,  über  solche  in  den  ersten  Monaten  des  J.  1474  Oeff- 
üungsb.  Vy  111.  113.  114.  lUb.  I)ie  Belästigung  hörte  übrigens  mit  Hagen- 
h&eha  Sturze  keineswegs  auf.  S.  s.  B.  das  Schreiben  des  Eathes  vom 
1.  Juli  1475  Missiyenb.  XIY,  139.  Die  endliche  Begdung  der  Verpflich- 
tungen der  in  der  Herrschaft  Rheinfelden  angesessenen  baslerischen  Unter- 
tl^snen,  und  xwar  in  dem  Sinne,  dass  sie  das  Reisgeld  su  entrichten  h&tten, 
erfolgte  in  Verbindung  mit  dem  Versieht  Oesterreichs  auf  die  hohe  Ge- 
nehtsbarkeit  in  Äugst  durch  den  Vergleich  des  Jahres  1505,  der  bei 
Brückner,  Merkwürdigkeiten  der  Landschaft  Basel  XXHI,  2703  ff  im  Aus- 
luge abgedruckt  ist. 

2)  VgL  oben  S.  376,  Anm.  1. 

3}  VieUeieht  auf  einem  der  Tage  im  Frühling  1473,  auf  welchen  über 
eine  Vereinung  swischen  den  oberrheinischen  Fürsten  und  Stfidten  und 
den  Eidgenossen,  über  die  Aussöhnung  der  letitem  mit  Henog  Sigmund, 
über  die  Angelegenheit  von  Mülhausen  und  über  die  Frage  der  Auslösung 
emes  Theiles  der  Pfandschaft  durch  Markgraf  Karl  verhandelt  wurde. 
£idg.  Abech.  U,  441.  442.  445.    Witte  a.  a.  O.,  S.  32. 


378-  Beilagen. 

und  hat  uns  darnach  mit  unwarheit  uszkundet/  wir  haben   in 
dennzumal  understanden  zu  ermürden. 

Indem  der  lantvogt  hat  zum  dickeren  mal  geredt  vor 
frSmden  und  heimschen,  wenn  er  wftll,  so  wolle  er  unser  statt 
in  dryen  tagen  gewynnen,  und  er  w6U  nit  abston,  er  wolle  der  ^ 
tag  eins  in  unser  statt  etlichen  die  kApff  für  die  fiissz  legen. 
ouch  etlichen  die  grind  abhowen  und  vor  iren  huseren  uff- 
richten. 

Item  er  hat  z&m  dickeren  mal  offenlich   in  unser  statt 
und  usserthalb  geredt,  er  wolle  uns  tun  alles  das  uns  leid  sye,  i« 
danach  sollen  wir  uns  richten. 

Item  er  hat  unserm  gnedigen  herren  von  Basel  und  ans 
das  geistlich  gericht  one  alle  ursach  abgeschlagen  wider  lob- 
lich harkommen  und  bericht  zwuschen  der  herschafft  Ton 
Osterrich  und  uns.  13 

[119  b]  Item  er  hat  einer  witwen,  genant  die  von  Bat- 
perg,  ire  zinse,  so  man  ir  Ton  der  herschafft  schuldig  ist,  ge- 
waltigUch  Yor«). 

Item  unser  burger  eyner,  genant  Feiger,  hat  uff  dem  firyen 
märckt  zu  Altkilch  haberen  koufft  und  under8ta^dea  harzu-^o 
füren,  da  haben  des  lantvogts  diener  den  knecht  glich  nach 
an  unser  statt  gedrungen,  den  haber  gon  Ensiszhein  zu  fiiren 
und  daselben  inen  seck  und  haberen  genommen,  darzu  den 
förman  hartt  geslagen  und  dem  unseren  nutsit  widerkert,  ge- 
waltiglich  wider  alle  recht.  s 

Item  als  er  den  haberkouff  by  uns  abgestellt,  haben  sine 
diener  vor  unseren  crutzsteinen  und  in  unser  statt  vil  Üppig- 
keit mit  ersuchungen  und  uffschnidungen  der  secken  begangen. 

Item  dieselbe  misshandlung  des  veilen  kouffs  halb  haben 
wir  unserem  gnedigen  herren  von  BnrgunAien  geschriben  ver-3o 
kundt  und   gnedig  antwurt  begert,    sy  hat  uns  aber  untzhar 
nit  mögen  gelangen. 

1)  Eine  Aufzeichnung  im  Oeffnungsb.  V,  63^  aus  dem  Februar  1471 
sagt:  als  die  von  Rotperg  bittett  sich  ze  bevögtten.  furer  bittet  sy  umb 
rat  des  abscheids  halb  mit  dem  lantvogt,  als  Peter  Schönkind  den  daselb 
der  von  Habkiszhein  halb  gemacht,  und  aber  sytthar  [es  ist  wohl  zu  er- 
gänzen: der  lantvogt]  das  höw  von  dannen  gefttrt  hat  "Wir  haben  hier 
an  Sophia  von  Rotberg  zu  denken,  die  nach  dem  Tode  ihres  Ge- 
mahls, des  Oberstzunftmeisters  Zibol  (f  1433)  Aber  44  Jahre  im  IVittwen- 
stande  verlebte,  eine  grosse  Wohlthftterin  der  Armen  und  der  Klöater, 
namentlich  der  Karthaus.  S.  über  sie  Bd.  I,  namentlich  293,  22  if.  und  494. 
Sie  starb  am  24.  Febr.  1478.  Eine  Aufzeichnung  vom  16.  Merz  dieses 
Jahres  im  Oeffnungsb.  V,  196  berichtet  über  Verhandlungen  des  Rathes  mit 
den  Erben  der  »frow  Vyolin  von  Ratperg«. 


V.    Beschwerdesebrift  f^egen  Hagenbaeh.  379 

Wir  habent  oucb  deiA  apt  de  Casanova^)  uff  sin  begere 
etlich  der  voi^meltcn  beschwerd  anbracht,  der  bat  uns  zu- 
geseit  solichs  an  unsem  gnedigen  herren  yon  Burgundtief»  zu 
bringen,    damit  das  benommen,   oucb  gnedig  antwurt  werden 

^solt,  uns  ist  aber  untzbar  nutzit  benommen  noch  gantz  nutzit 
geantwurt. 

Item  der  lantvogt  bat  mit  sin  selbs  gewalt  on  recht  ge- 
nommen  den  firowen  von  Clingental  2  fuder  wyns  von  der 
höntlegy  wegen  zu  Habkiszbein^). 

**  Item  der  lantvogt  hat  Peter  Schönkint  bevolhen  uns  zu 
^agen,  daz  er  wisse,  daz  wir  und  die  von  Nuwenburg  schif- 
fung  darzu  bereit  haben,  Brisach  inzunemmen,  und  solich 
wortt  mit  im  gerett  zu  Thann,  da  er  doch  sin  warheit  ge- 
spart hat. 

P        Item  uff  mitwuch  vor  letare  hat  ein  priester  geseit,   daz  u^n  i«. 
er  zu  Brisach  von  den  Cappleren  gebort,  daz  sy  geredt  haben, 
die  von  Straszburg  und  wir  woltent  morder  an  in  worden  sin, 
dann  wij:  mit  den  von  Friburg  die  statt  Brisach  ingenommen 
haben  woltint. 

*  Der  lantvogt  hat  mit  Homuaz  geredt  und  bevolhen  uns 
ni  sagen,  wir  haben  als  verretter  und  morder  understanden 
ßrisach  inzunemmen.  das  wolt  er  ungerochen  nit  lassen,  sunder 
uns,  so  erst  er  mocht,  an  Hb  und  gut  schedigen^]. 

20.  Ueber  dem  Hornnaz  ein  Zeichen,  dM  bei  nnsrem  Schreiber  wohl  als  e  anfza- 
tmitamm  ist.  « 

1)  Augustin  von  Lignana.  Abt  yon  Qasanoya  in  Piemont  und  ('weniKStens 
ieit  1476)  von  St.  Claude  in  der  Qrafaehaft  Burgund  (Rodt  I,  161,  Anm.  1. 
Gingina,  d^pöches  II,  303,  Anm.  4.  Mandrot,  l&tudea  im  Jahrb.  V,  155,  Anm.  4), 
Tar  mehrmalB  von  Uenog  Karl  su  den  Eidgenossen  geschickt  worden,  um 
emer  Yerfeindung  derselben  mit  Burgund  vorzubeugen,  so  schon  vor  Weih- 
Biehten  1472  (Eidg.  Abschn.  II,  S.  453,  Nr.  717}  und  dann  wieder  mehr- 
ouk  im  J.  1473  (a.  a.  O.  445  Nr.  706  c.  d.,  446  Nr.  708  b.,  452  Nr.  716  b. 
und  Anm.  hiezu,  453  Nr.  717,  457  Nr.  720  b.,  458  Nr.  722  f.)  in  der  An- 
gelegenheit des  Bilgeri  von  Heudorf.  Aus  der  Zeit  seiner  Sendung  im 
Frühling  1473  hat  das  Oeffnungsb.  V,  97^  die  Eintragung:  ziij:  was  man 
mU  dem  abbt  yon  Borgondien  des  lantvogtz  halben  reden  wöU. 

2;  Habsheim,  südöstlich  von  Mülhausen.  Die  Hundlege  ist  das  auf 
nnem  Grundstücke  haftende  Recht  des  Oberherm  auf  Verpflegung  seiner 
Ja^unde.  Besonders  reichen  Aufschluss  geben  die  Urkunden  des  württem- 
W^iiehen  Klosters  Bebenhausen,  aus  denen  mir  Herr  Dr.  Johannes  Ber- 
QouSi,  der  die  Geschichte  des  letztem  bearbeitet,  eine  Anzahl  jenes  Recht 
^treffender  Auszüge  mitgetheilt  hat. 

3}  VgL  Bd.  n,  64,  40  ff.  Oeffnungsb.  V,  114b  heisst  es:  74  uff  mitt- 
vüehen  vor  naytterfasten  [Merz  16]  hatt  eyn  priester  genant  her  C^lausz 
Uafeaer  lüprieater  zu  Qundoltien  by  Rüfach  Heinrich  Rieher  in  syner 
herberg  gesej't ,    dasz  er  zu  Brisach  von  Fridrich  und  Wilhelm  Cappeller 


380  BeOagen. 

Der  lantYogt  hat  bevolhen  Haimsen  Keller  von  Waltshut, 
uns  zu  sagen ,  wir  haben  als  verretter  und  morder  understan- 
den  Brisach  inzunemmen.  darumb  wolle  er  uns  tun,  das  uns 
leid  sye,  und  blibe  an  uns  nit  ungerochen. 

[120]  Item  derglich  vU  schnöder  böser  zugelegter  schmech-  5 
wortt  uns  mit  aller  Unschuld  und  unverdient  zugemessen. 

Über  das  wir  im  am  ersten,  als  er  in  das  landt  kam  und 
lantvogt  ward,  hundert  gülden  schanckten^), 

Item  sinem  vetteren  Zschan  Mönyattin  zur  hochzyt  wol 
25  gülden,  10 

Item  aber  dem  lantvogt  zu  siner  hochtzyt  uff  46  gülden 
wert^). 
TorMen27.         Item  in  der  nechst  vergangen  wuchen  vor  judica  hatt  der 
lantvogt   zum   lesten  allen    undertanen  allenthalben  verhoUen 
gantz  nutzit  in  die  statt  zu  fiirem  i& 

14.  verbott«!!  fehlt. 

gehört  habe,  daas  'wir  und  die  von  Straszburg  morder  an  inen  worden  syn 
wolltent ,  uff  die  meynung ,  dasz  wir  und  die  von  Strasburg  "mjrt  sambt 
denen  von  Friburg  im  Brissgow  Briaach  ingenommen  haben  woltent  etc. 
doran  uns  ungütlich  beschieht  etc.  —  deagtich  hatt  Burkart  [der  Wirüi] 
zem  Schnabel  ouch  von  graff  Oswalti  [von  Thieratein]  kneeht  gehört,  näm- 
lich Uomusz.  —  Peter  Schonkynt  hatt  geseit,  dasz  im  der  landvogt  em- 
pholhen  habe  uns  zu  sagen,  dasz  er  woll  wisse,  dasz  wir  mytt  denen  von 
Nüwemburg  underston  wolltent  Brisach  inzenenmien  etc.  durch  schiffung 
und  anders.  Ochs  sagtlV,  251,  indem  er  den  Inhalt  dieser  Notiz  ungenau 
mittheilt,  Hagenbach  habe  Mittwoch  vor  Mittfasten  dem  Rathe  anzeigen 
lassen,  und  Mone  III,  351  Anm.  berichtet  dann  gar,  er  habe  am  16.  Men 
in  dieser  Sache  an  den  Rath  geschrieben. 

1}  Item  121  gülden  geschenckt  her  Peter  von  Hagenbach  landtvogt 
etc.    Jahrrechnung  1469/70. 

2)  Ueber  die  Hochzeit  Hagenbachs^  am  24.  Jan.  1474  (vgl.  e.  Notix 
über  die  Brautwerbung  aus  dem  J.  1473  bei  Witte  a.  a.  O.  35,  Anm.  4) 
und  seine  Beschenkung  durch  die  Nachbarn  und  Landesangehörigen  s. 
Bd.  II,  58,  7  ff.  Das  Oeffnungsbuch  hat  V,  76  die  Eintragung  »hotten  zu 
ordenen  gen  Ennsissen  zu  desz  landtvogts  brunloff,.  und  wasz  man  im 
schengken  welle  etc.  uff  mentag  post  Martini  [Nov.  18]  71«.  Die  Jahr- 
rechnung 1471/72  verzeichnet  ohne  Angabe  des  Anlasses:  »item  23  gülden 
umb  eynen  verdeckten  becher,  so  dem  landtvogt  her  Peter  von  Hagenbach 
geschenckt  ist«.  Von  einer  Hochzeit  Hagenbachs  im  J.  1471  erfahren  wir 
sonst  nichts. 


VI.   Gedicht  über  Hagenbaeh.  381 

VI. 

Uteini^s^^lies  Gedicht  über  den  Process 
/  Hagenbachs. 


^^8  die  Verse  8.  121,  19  ff.  nebst  den  Anmerkungen  dasu  ge- 
^ druckt  ^vrurden,  war  mir  zweierlei  noch  unbekannt.  Einmal,  dasa 
^g  Vorlag;®»  ^^^  weicher  Knebel  die  Verse  abgeachrieben^  noch  er- 
halten ist ,  sodann ,  daaa  Wattenbach  die  Verse ,  die  in  der  Basler 
HandscHrift  A.  N.  n,  12  mitgetheilt  und  in  den  Amoenitates  literariae 
Fribuxgenses  abgedruckt  sind,  mit  Ausnahme  einiger  Abs&tse,  die  sich 
m  aar  in  den  letztem  finden,  in  der  Zeitschrift  für  die  Geschichte  des 
OberrlieiiiB  XXII,  390  ff.  abgedruckt  hat,  indem  er  dabei  bemüht 
^^^      ^e    ia   die  richtige  Reihenfolge  zurückzubringen. 

Unter  den  Handschriften,  die  im  J.  1778  dem  hochverdienten 
basleris<^^<^  Geschichtsforscher  Daniel  Brückner  durch  den  Rath  ab- 
r^ftektnift  und  der  Universitätsbibliothek  einverleibt  wurden,    befindet 
gicii.    ein   tun&ngreicher  Band  in  Folio,    den  im  J.   1809  der  dama- 
[we    Sibliothekar  Professor  Daniel  Huber  neu  binden  liess  und  mit 
folgeT»^*e"if   den  Inhalt  kurz  zusammenfassendem  Titel  versah :  »Chr. 
Urstisii    Codex  Diplomaticus  Brucknerianus  oder:    Sammlung  vieler 
)ij>£plonie  und  andrer  Schriften,    theils  eigenhändiger  des  berühmten 
Baselischen  Geschichtschreibers  Chr.  Wurstisens ,  theils  Copien  Wur- 
stiflischer  Originalien,  um  die  Mitte  des  18.  Jahrh.  gesammelt  von 
llaxtiel  Brückner,  J.  U.  L.  gewesenem  Rathssubstitut  des  Freystands 
Basel,    und   von   demselben   mit   andern  Schriften,    eignen  Bemer- 
^knn^en,    Excerpten   und   Registern   vermehrt«.     In  diesem  Bande, 
der   die   Signatur  A.  A.  I,    10  führt,    befindet  sich  (fol.  596.  597) 
1    ein    Sog;en  in  Folio  gefaltet,  dessen  erstes  Blatt  durch  die  von  uns 
i    S.    121  9    19 — 125,   4   abgedruckten  Verse    ausgefüllt   ist,    während 
das    zweite  die  Notiz  über  die  Herzöge  von  Burgund  (8.  127,  1  ff.) 
'»enthftlt.      Eine   Vergleichung    des   Textes  von   Knebel    mit    diesem 
Blatte  iSast  keinen  Zweifel  darüber  bestehen,  dass  ihm  dasselbe  als 
Vorlage  gedient  hat.     Die  Vermuthung  (S.  121,  Anm.  1),  dass  der 
Tex€   iichon  in  der  Vorlage  ein  verderbter  gewesen,    bestätigt   sich 
voTTknfnmen :    fast   alle   die  sinnlosen   Entstellungen,    die   sich   bei 
'^Knebel  finden,  hat  er  aus  ihr  herübergenommen.     Nur  zwei  wirk- 
liche  Verbesserungen   ergeben   sich  aus   derselben.     8.  122,   4  liest 
I    sie  statt  capescere   (vgl.  S.  121,   24)    conpescere,    S.  122,    19  di- 
lecttts   (dilectp)  statt  dilecta.     Ferner  stellen  sich  die  Worte  Karo- 
lum  novissimnm  (S.  122,   12)    als  Zusatz  Knebels   heraus,    wie  sie 
'^denn    in    der    That    in  den  ursprünglichen  Wortlaut  des   noch   bei 
Karls    Lebzeiten    verfassten  Gedichtes  nicht  passen.     Am   Schlüsse 


/ 


382  Beilagen. 

(nach  den  Worten  125,  4)  ist  beigefügt :  da  gloriam  deo.  Im 
übrigen  mag  noch  bemerkt  werden,  dass  121,  24  agriculos  steht, 
122,  6  imitandum  (statt  inmitandum),  123,  8:  q  nö  e  dira  (statt 
que  nö  dira],  9:  quidve  est  hoc  monstrum  (statt  quidve  hoc  est 
monstmm),  124,  6:  tranauperare  (statt  superare),  23,  24:  Brisa- 
censes,  125,  1  omnis,  und  dass  125,  3  das  dritte  Wort  susz  ge- 
schrieben ist. 

In  der  Zeitschrift  fflr  die  Geschichte  des  Oberdieins  XXII, 
390  ff.  hat  Wattenbach)  dem  der  Text  Knebels  und  seiner  Vorlage 
unbekannt  war,  es  untemommoi,  die  Verse  über  Hagenbach,  die 
sich  in  der  Handschrift  A.  N.  II,  12  und  in  den  Amoenitates  von 
Riegger  finden,  in  die  richtige  Reihenfolge  su  bringen.  Er  hat  die 
auseinandergerissenen  Distichen  zusammengefügt  und  die  drei  ersten 
Wechselreden  des  Boten  und  des  Jaoobus  nebst  der  darauf  folgen- 
den Antwort  des  erstem  so  hergestellt ,  wie  wir  sie  bei  Knebel 
finden,  so  dass  wir  als  Ergftnzung  aus  Knebel  nur  noch  die  rich- 
tigeie  Lesart  cruentus  8.  123,  11  und  das  doch  wohl  auch  dem 
meum  vorzuziehende  viri  S.  124,  27,  das  sich .  aus  dem  virum 
Knebeb  und  seiner  Vorlage  schliessen  lässt,  beizufügen  vermögen. 
Im  ferneren  weicht  dann  sein  Herstellungsversuch  von  dem  Texte 
Knebels  darin  ab,  dass  letzterer  die  nun  folgende  Frage  des  Jacobus 
und  die  Antwort  des  Boten  aus  je  zwei  Distichen  bestehen  lässt, 
während  Wattenbach,  dem  vorhergehenden  entsprechend«  zwei  Fragen 
des  Jacobus  und  zwei  Antworten  des  Boten,  je  aus  einem  Disüchon 
bestehend,  annimmt.  Es  ist  unzweifelhaft,  dass  Knebel  das  rich- 
tige giebt ;  Wattenbach  hatte  aber  in  den  ihm  vorliegenden  Texten 
keinen  Anhalt,  um  auf  diese  Gruppierung  zu  verfallen. 

Des  weiteren  hat  Wattenbach  die  Behauptung  angestellt,  dass 
das  Gespräch  zwischen  Jacob  und  dem  Boten  nebst  den  Anreden 
Jacobs  an  Hagenbach  und  die  Breisacher,  das  bei  A.  N.  II,  12 
und  bei  Riegger  auf  die  Darstellung  des  Processes  und  auf  die  Epi- 
taphien folgt,  denselben  voranzugehen  habe  und  nun  mit  jenem' 
zusammen  ein  wohlabgerundetes  Gan^ies  bilde.  In  der  That  wiidl 
die  Ermahnung  Jacobs  an  die  Breisacher  erst  recht  verständliehy] 
wenn  wir  sie  mit  der  Auseinandersetzung  der  letzteren  (cepimi 
hunc  u.  s.  w.)  in  Zusammenhang  bringen,  und  durch  diese  Zi 
sammenfügung  gewinnen  Überhaupt  die  sämmtlichen  Theile  cnl 
schieden  an  künstlerischem  Werthe.  Erst  durch  den  Text  Knebel 
lernen  wir  aber  das  Gedicht  in  seinem  vollen  Umfange  kennei 
Derselbe  lässt  dem  Gespräche  des  Boten  mit  Jacob  noch  drei  längei 
Absätze  vorangehen,  und  wie  die  Anrede  Jacobs  an  di^  BreiBacb< 
auf  etwas  Nachfolgendes  hinweist,  so  deutet  die  Frage  des  Botei 
Jacobe,  quid  meres?  auf  eine  vorhergehende  Klag^  dieses  letzterei 
die  uns  nun  eben  in  dem  Texte  Knebels  geboten  ist. 

Wattenbach  nimmt  ohne  weiteres  an,  der  Verfasser  des  gans 
Gedichtes  sei  der  bekannte  Humanist  Jacob  Wimpheling  von  Schlei 
Stadt.     Riegger  hatte   zuepit   die   Vermuthung    ausgesprochen, 


VI.   Gedicht  über  Hagenbach.  383 

Vene  möchten  sam  Theil  von  demselben  herrahren.  Er  sagt 
ii  a.  0.  548),  sie  seien  in  der  ihm  vorliegenden  Handschrift  par~ 
tim  manu  Jac.  Wimphelingii ,  partim  Erhardi  Baitmanni  exarata 
ofld  fögt  in  einer  Aninerkang  bei :  si  conjecturis  locus  foret,  Batt- 
ounnum  canninum  istomm  si  non  unicum,  praecipuum  saltem 
uctorem  esse  censerem:  quaedam  etiam  Wimphelingio  nostro  ad- 
Kiiptorus  1).  Mem  bei  der  Fehlerhaftigkeit  der  Handschrift  würde 
Me  die  Thatsache,  aus  der  Riegger  die  Verfasserschaft  jener 
^ner  herleiten  will,  gegen  dieselbe  sprechen.  Wenn  Watten- 
ach  die  Verse  far  ein  Werk  Wimphelings  hSlt ,  so  geschieht  dies 
'ffe&bar,  weil  er  in  dem  Jacobus  des  Gedichtes  mit  Recht  die  Per- 
on  des  Verfassers  angedeutet  sieht  und  die  Verse  ihrem  Werthe 
wi  keinem  andern  Jacob  eher  glaubt  zusdireiben  eu  können ,  als 
em  zur  Zeit  von  Hagenbachs  Tode  vierundzwanzigjfthrigen ,  in 
fadelberg  weilenden  Wimpheling  ^ ,  Mit  der  bestimmten  Angabe 
Rmphelings  als  Verfassers  sind  uns  zwei  andere  Gedichte  über- 
w,  welche  sich  auf  die  gewaltigen,  in  die  Geschicke  des  El- 
J«8  tief  eingreifenden  Ereignisse  jener  Jahre ,  deren  Mittelpunkt 
mg  Karl  von  Burgund  bildet,  beziehen.  Das  eine,  ein  Gebet 
i  M8  Jesuskind,  steht  nebst  einigen  anderen  lateinischen  Ge- 
«öten  Wunphelings  auf  einem  der  leeren  letzten  Blätter  einer 
«jdschrifüichen  Predigtsammlung  aus  dem  15.  Jahrhundert  in  der 
fWettstadter  Bibliothek  und  ist  mir  durch  den  verehrten  Biographen 
fttiphelings,  Herrn  Professor  Carl  Schmidt  in  Strassburg,  gütigst 
[Abschrift  mitgetheüt  worden.  Herr  Schmidt  bemerkt:  »Ich  weiss 
^^.  ob  Wimphelings  eigene  Hand  oder  eine  andere  diesen  Versen 
BS  den  folgenden  beigeschrieben  hat:  Jac.  Wymph.  adolescentis 
«Wii.    Das  Gedicht  lautet  also : 

Parvule  Christo  Jhesu,   Davidis  de  semine  surgens, 
Tempora  da  pacis,  parvule  Christe  Jhesu. 

Ortas  seda  tui  redeant  feUcia  nobis, 
Litibus  expulsis  pax  rata  jam  redeat: 

,.|i^  jj®^^  Ejflwml  Battmann,  der,  von  Neuenburg  a.  Rh.  gebürtig,  im 
»M3  hochbetagt  als  Chorherr  lu  Münster  im  Aargau  verstarb,  s.  Riegger 

*  u    Anm.  b.  Estermann,  M.,    Die  Stiftsschule    von  Bero-Münster 

Mfni,  J876).  36. 

2  Vgl.  Charles  Schmidt,  Histoire  litt^raire  de  V Alsace  ä  k  fin  du  XV. 

w  eommcneemcnt  du  XVI.  sitele,  tome  I  (Paris  1879),  10.  163  fit.  In 
I AML 23  SU  S.  10  sagt  er:  en  comparant  celui-ci  (das  Gedicht  über 
mmh,  avec  d'autres  de  W.  sur  des  sujets  analogues,  on  ne  peut  plus 
«Wf ...  quil  ne  seit  de  lui.  —  In  dem  8.  124,  Var.  zu  33  erwähnten 
^^  ö^'  Peter  I^uder,  Zeitechr.  f.  d.  Gesch.  d.  Oberrh.  XXII,  58 

*  <*«  öeparatahdrucks) ,  Amn.  2  hat  Wattenbach  darauf  aufmerksam 
jwbt,  dass  der  Jacobus  Schlettstadt ,  von  dem  ein  1471  verfasstes  Ge- 
«  wf  den  Pfalaprafen  Philipp  der  Chronik  des  Matthias  von  Kemnat 
^\u^  Mt  (Quellen  und  Erörterungen  sur  bayerischen  und  deutschen 
«hKhte  n,  Manchen  1862,  74  flf.),  niemand  anders  sein  kann  als  Wim- 
^m,  und  Schmidt  gkubt  diesen  auch  in  dem  Jacobus  au  erkennen, 
[  r.^  d«n  Verfiuiser  eines  ebenfalls  jener  Chronik  8.  138  einver- 
btcD  Gedichte«  auf  Clara  Dettin  nennt  (a.  a.  O.  10,  Anm.  21).    Wie  in 


384  Beilftgen. 

Nam  cupiunt  sevi  dtacrimma  nostri  thinniii 

Et  sine  juaticia  bella  severa  petant. 
O  JheBu  dulcia,  o  sancte  pacis  amator 

Omnia  dissolves,  si  modo  bella  velis. 
Fac  precor  et  nostros  exaudi,   Ghriste,   precatoa, 

Et  tua  digna  qnidem,   Bed  tarnen  iza  eadat. 
Heu  nos,  nos  peiiafl  memiase  fatemur  acerbaa, 

Tu  tarnen,  o  clemens,  mitis  et  esto  pius. 
Tene  panunt  vateii  lenemque  piumque  benignum? 

Idne  tuo  pariter  sepius  ore  refers? 
Ergo  tuere  tuos  soUta  pietate  pupillos, 

Ne  fiant  oris  irrita  verba  tai, 
Et  compesce  et  propuba  procul  hostegi), 

Insidiis  septas  obstrue,   Christe^  vias. 

Als  Erläuterung  des  »nostri  thirannic  in  ZeHe  .1  ist  am  Rande  an- 
gemerkt: >dux  Burgundionuin«.  Das  Gedicht  ist  yrohl  am  ehesten  mit 
Schmidt  (Hist.  litteraire  I,  163)  ins  Jahr  1473  zu  setsen,  und  zwar  in 
den  Spätherbst»  in  welchem  man  im  Eisaas  mit  Bangen  dem  Besuche 
Karls  entgegensah  und  sich  auf  ernste  Ereignisse  gefasst  machte  (b.  die 
Inhaltsübersicht  in  Bd.  TL,  440  ff.) .  Das  andere  Gedicht,  nicht  in  der 
Form  einer  Elegie,  sondern  als  Epos  in  74  Hexametern  geschrieben, 
verherrlicht  den  Sieg  von  Murten.  Es  ist  von  Wattenbach  in  einer 
Abschrift  des  Hartmann  Schedel  auf  der  Münchener  Bibliothek  auf- 
gefunden und  von  G.  Meyer  von  Knonau  im  Anzeiger  für  Schwei- 
zerische Geschichte  N.  F.  I  (1873),  315  ff.  veröffentlicht  worden. 
Späterhin  nach  Karls  Tode  forderte  Wimphelings  Freund,  der  Stiass- 
burger  Canoniker  Peter  Schott,  ihn  in  einer  Elegie  auf,  dessen 
Untergang  zu  besingen 2).  Die  Elegie  ist  die  Antwort  auf  die  Ueber- 
sendung  von  Gedichten  Wimphelings.  Schmidt  vermuthet  in  den- 
selben die  Gedichte  über  Hagenbach  und  über  die  Murtenschlacht. 
Doch  drückt  sich  Schott  ganz  allgemein  aus: 

QuoB  mihi  dulciloquo  numeros  libramine  comptos 

Misisti  nuper,  concio  tota  petit. 
Mirantur  Jaoobi  nova  carmina, 

so  dass  wir  aus  seinen  Worten  keinen  Schluss  auf  Wimpheling  als 
Urheber  des  G^edichtes  auf  Hagenbach  ziehen  kdnnen.  Dagegen 
dürfte  ein  solcher  erlaubt  sein  aus  dem  Umstände,  dass  in  diesem 
Gedichte  sich  mehrere  Stellen  finden,  die  wörtlich  in  anderen  Ge- 
dichten Wimphelings  wiederkehren:  »sed  tamen  ira  cadatc,  steht 
als    zweite  Hälfte    eines   Distichons    sowohl  in    der   Abschiedsrede 

unsrem  Gedichte  wird  auch  hier  das  o  in  Jacobus  kurz  gebraucht,  ebenso 
in  der  S.  384,  27  erwähnten  Elegie  des  Peter  Sehott. 

1)  Dieser  Vers  ist  durch  den  Ausfall  eines  oder  mehrerer  Worte  ent- 
stellt. 

2)  Petri  Schotti  Argentinensis  ...  lueubraeiunoulae  omatissimae  (durch 
Wimpheling  herausgegeben,  Strassburg  1498),  foL  162. 


VI   Gedieht  Ober  Hagenbach.  385 

Hagenbachs  (S.  388,  10)  als  in  dem  eben  mitgetheilten  Gebete  an 
das  Jesuskind  S.  384,  6.  Das  letzte  Distichon  der  ersten  Grab- 
schrift  auf  Hagenbaeb  (S.  390,  3.  4)  hat  er  später  mit  einer  kleinen 
Abänderung  zu  einer  solchen  auf  seinen  Freund  Schott  verwandt: 

s  Saecula  tot  comix,  tot  vivit  s^cula  cervus. 

Schott  obit  ante  diem:   patria  nostra  dolet. 

Wenn  wir  trotz  dem  Abdrucke  Wattenbachs  in  der  Zeitschrift 
für  die  Geschichte  des  Oberrheins  die  Verse  über  den  Prozess  und 
die  Grabschriften,   wie  wir  es  in  der  Anm.  5  zu  S.  122  angekündigt 
»hatten,   hier  nochmals  veröffentlichen,    so   bedarf  dies  wohl  keiner 
besonderen  Rechtfertigung.     Sie  schliessen  sich  als  nothwendige  Er- 
gänzung dem   an,    was  S.  121,   19—124,   33   steht.      Wir  theilen 
auch   diejenigen    Stücke   aus  Riegger   und    aus  Mone    mit,    deren 
Wiedergabe  Wattenbach  für  seinen  Zweck   unnöthig  erachtet  hat. 
sKb  ist  wohl  möglich,  dass  die  oratio  ad  beatam  virginem,  die  sich 
A.N.  n,   12  nicht  findet,  ein  späterer  Zusatz  ist;  bei  den  sonder- 
baren Schicksalen,  die  unser  Gedicht  erlitten  hat,  ist  es  aber  auch 
möglich,  dasB  sie  ein  ursprünglicher  Bestandtheil  desselben  war  und 
später  von   einem  Abschreiber  weggelassen  wurde.     Wie   weit   die 
N Epitaphien  demselben  Verfasser  angehören,    wird   nicht  mit  Sicher- 
heit zu  sagen   sein.     Das   dritte,    das  eine  von  den  übrigen   ganz 
verschiedene  Form  hat,  ist  vielleicht  älter  und  durch  die  Einfügung 
des  Namens  Hagenbach  an  die  Stelle  eines  andern  neu  aufgestutzt. 
In  jedem  Falle  zeigen  uns  die  Epitaphien,  die  Verse  i  contra  Hagen- 
Kbach«,  die  Schlussverse  bei  Knebel  125,    1 — 4,   die  Varianten   zu 
m,  22.   388,    9.    389,   33  und  die  Art,    in   welcher  uns   Alles 
überliefert  ist,   dass  an  eine  erste  Bearbeitung  des  Stoffes  sich  eine 
weitere  Thätigkeit  anschloss,  die  sich  theils  in  Hinzudichten,   theils 
aber  auch  in  Auseinanderreissen  und  Umformen  geltend  machte. 
^       In  der  Orthographie,  die  in  den  Vorlagen  schwankt,  habe  ich 
niicb  im  ganzen    Wattenbach   angeschlossen,    ebenso   in   dem  Ver- 
fahren, orthographische  Abweichungen  und  offenbare  Fehler  nur  so 
weit  zu  berücksichtigen,  als  sie  zur  Charakteristik  der  Handschriften 
dienlich  sind.      Den  Text  von  A.  N.  11,  12  *)  bezeichne  ich  mit  A, 
u^en  der  Amoenitates  mit  R,  die  von  Mone  benutzten  und  Quellens. 
^,155   abgedruckten  handschriftlichen  Zusätze  zu  einer  Ausgabe 
^ea  Fasciculus  temporum  von  1479  mit  M. 

1)  Die  Handschrift  (Papier  klein  Folio),  jetzt  auf  der  Universitäts- 
Wotbek  Basel ,  gehörte  laut  einer  Eintragung  auf  dem  hinteren  Deckel 
Johannifl  Fröbenii  ex  Hammelburgk)  einst  dem  berühmten  Buchdrucker 
^oh.  Frohen.  Den  Hauptinhalt  derselben  bildet  eine  Sammlung  lateinischer 
Gedichte  moralischen  und  religiösen  Inhalts  (Aesopus  moralisatus,  Avianus 
0.  s.  w.),  denen  sich,  von  andrer  Hand  geschrieben,  die  Verse  auf  Hagen- 
Wh  und  ein  kleines,  ebenfalls  auf  ein  Ereigniss  des  Jahres  1474  belüg- 
liehe«  Gedieht  des  Feter  Luder  ansehliessen.  Siehe  oben  S.  122,  Anm.  5, 
124, 33  Var. 


Bttlar  Cbroniken.  III.  25 


386  Beilagen. 


Brisacenses  homimbus  oniversifi  notum  esse  cupiunt. 

Cepimus  hunc  seyimiy  domino  prestante,  tyranum 

Finniter  et  vinctum  forcia  lora  tenent. 
Nonne  licet  nobis  tantam  compescere  pestem 

Et  dare  nequiciis  impedimenta  suis.  3 

Sed  sua  nunc  quamvifl  violencia  sepius  in  nos 

Sevieriti  miseris  plurima  damna  feiens, 
Nos  tarnen  hunc  jure  quovis  tractabimus  equo, 

Id  solum  acturi,  quod  sacra  jura  canunt. 

Sigismundufl  Austrie  dux.  i 

Ergone  jam  tandem  nebulo  cnidelis  abibit 

Impune,  ut  culpas  non  luat  ille  suasT 
Di  meliora  velint,  cum  sis,  mi  Petre,  revinetus. 

Factis  condignam  tu  paciere  necem. 
Nam  decet,  ut  populi  casus  ulciscar  amaios  ii 

Atque  tuis  gestis  premia  digna  feras. 

Pars  adirersa  criminaliter  adversus  Petrum  Hagenbacb  agil. 

In  nos  tot  scelerum  Petrus  Hagenbach  fuit  auctor, 

Ut  nemo  minima  significare  queat. 
Dux  Sigismundus  patriam,  quam  tradidit  olim  « 

In  pignus  Karolo,  terque  quaterque  petit 
Et  conscripta  cupit  servari  federa  cartis, 

Eris  namque  dati  copia  presto  fuit. 
Sed  sua  vota  Petrus  surda  pertransiit  aure 

Ad  dominumque  timet  ista  redire  duum,  ^ 

Ne  sua  majestas  populo  caritura  misello 

Decidat  e  manibus  et  tabefiat  iners. 
Federa  dissolvit  proprio  firmata  sigillo, 

Impedimenta  sacris  legibus  ipse  tulit. 
Nee  patrie  toti,  quam  rexit  fronte  superba^  ^ 

Jura  vetusta  male  surripuisse  timet. 
Rapta  pudicicie  pueris^)  sunt  munera  nostris, 

Uxor  legitimum  fedat  honesta  thorum, 

10.   A.  Sigmandvs.     Vgl.  Z«ile  30.  13.   Im  peire  reinnotns.  15.    R.  Sum 

dens.  B.  nleiscat.  20.  A.  Sigmniidii«.  21.  B.  Kanilo.  14.  B«i  A 

%m  Buide:  peüU.  25.  B.  toU  r.  27.  A.  tob«  flat  (anoh  R.  adiMibt  in  svei 

Worten)  moLi.  29.  B.  Et  imped.    A.  Et  inp«d.  33.  A.  legitlma. 

# 

1)  »D.  h.  den  Kindern«.  Wattenbaoh. 


VL   Gedicht  aber  Hagenbach.  387 

Et  data  sunt  patrie  diBciimina  plurima  nostre 
Damnaque:  deflendos  pertulit  interitus. 

Si  nicliil  ex  aliis  dignum  jam  morte  videtur, 
Hoc  unum  celerem  flagitat  ecce  necem. 
s  nia  quid  gravius?  majus,  quid  fedius  hoc  est, 

Quam  temere  proprias  rumpere  literulas? 

Responsio  Petri  Hagenbach. 

Dux  Karolus  me;  quem  Burgundia  tota  veretur, 

Rectorem  vestre  preposuit  patrie, 
i«i         '     Et  sibi  cum  fidus  f^erim  de  jure  satelles, 

Me  Yotis  decuit  omnibus  esse  parem. 
Nil  per  nos  actum  est,  quod  non  preceperit  ille, 

Me  parere  sibi  lex  petit  et  pietas. 

Pars  adversa. 

IS  Pareat  in  rebus  domino  subjectus  honestis 

Et  nee  agat  quidquid  jusque  deusque  vetat. 
Si  Petrum  Karolus  se  inmitere  jusserit  undis, 
Tanti  nempe  ducis  irrita  jussa  forent. 

Judices  sentenciam  diffiniunt, 

%  "Viribus  ecce  suis  caret  expuigacio  Petri, 

Turpe  quidem  servo  vota  nefanda  sequi, 
Crimina  multiplicant  actores,  sed  scelus  omne 

Et  minimum  mortem  postulat  horribilem. 
Poenas  ipse  luat,  neque  enim  lex  equior  uUa  est, 
2  Quam  necis  auctores  arte  perire  sua. 

Petrus  Hagenbach  capite  plectendus  loquitur. 

Karole  dux,  conjunx,  firatres  notique  sodales 
Et  mundi  dulcis  lubrica  pompa  valel 

2.  A.  Tftm  fuoqne  d.  3.  A.  jam  rideretur.  4.  A.  scelerem.  6.  A.  Quid 

eadam  gnnns?  Wattenbach  emendirt:  Illo  quid  granns,  aber  daa  illa  ist  doch  wohl 
amf  mon  oder  sex  zu  bexieben.  Ein  Abschreiber,  der  Anstoae  daran  nahm,  daes  auf 
da«  letztere  »o  eben  Torbersehende  Wort  mit  iUa  Torwieeen  werde,  Inderte,  indem 
•r   dabei   der  Metrik  Ctowalt  antbat,   das   illa  quid   in  qnid  eadem.  6.  A.  B. 

Uterfts.     Ich  •ebliesse  mich  der  Bmendation  Wattenbacbs  an,  da  ieb  beine  andere' 
waiaa,    obgleicb  ieb  ron  ihrer  Bichti|keit  nicht  ToUstindig  ftbenengt  bin. 
8.  A.  B.  quam.  9.  A.  B.  propoanit.  11.  B.  docnit.  13.  A.  poaceret. 

IS.  A.  qiudane.   B.  qoid  qnod.  A.  jnsqae  primi  (p'mi)ane.  Wattenbaoh  bemerkt: 

rielleicht  pramqne.  18.   A.  ferent.     Bei  B.  folgen  nier  die  Stficke,    die  wir 

8.  391,  6 — 22  abdrucken.  20.   A.  annia  eaaam.  21.   A.   nefknid  aeqnetnr. 

22.    A.  auctorea.  24.  A.  ne  eat  enim  lex  eqno  nna  'est.  B.  neqne  Tel  lex 

eqnior  nlls  eat.  26.  A.  flectendna.   Statt  capite  pleotendns  hat  M. :  cnm  dneeretnr 

ad  anpplicinm. 

25* 


388  Beilagen. 

Jam  via  restat  atrox,  instant  jam  tempoiu  mortis, 

Infirmis  nondum  viribus  ipse  cado. 
Infelix  ego  sum,  felix  tarnen  esse  yidebar, 

Heu  michi,  quam  turpe  nunc  iter  arripiol 
Parcite, 'mortales,  queso,  michi  parcite,  queso^),  ^ 

Si  vobis  nostra  vita  molesta  fuit, 
Et  rogo,  diversa  mortis  tormenta  recedant, 

Sed  stricto  cervix  ense  resecta  cadat. 
Schot  Petre^})  si  vestri  commoti  sint  michi  cives, 

Quamvis  justa  quidem,  sed  tamen  ira  cadat 
Doteturque  meis,  rogo,  fabrica  sancta  caballis^] 

Corpus  et  accipiat  patria  terra  meum^}, 
Ne  ferar  ad  furcas.     haec  ignominia  cesset, 

Sed  pateat  morti  proxima  terra  mee. 

2.    A.    Et  {nflnnis.     B.  Nee  Urnen  inflrmna.  3.  A.  tarnen  foelix.    B.  tun  fs^. 

M.  cnm  esse.  5.  Statt  des  ersten  qneso  lesen  A.  nnd  &.  qnerimar.    Bei  A.  fehlt 

michi.         6.  A.  Si  verbis.         7.  B.  diverae.         9.  B.  Bot.    M.  Schat.        11.  r<^» 
fehlt  bei  A.  13.  B.  fariae.   atroz  infamia.    A.  farcae.  ignominia  (haee  fehlt). 

1)  Laut  Anseiger  f.  schweis.  Gesch.  N.  Folge  I  (1870—73),  8.319, 
Anm.  1  schl&gt  Prof.  Arnold  Hug  in  Zürich  vor,  nach  queso  ein  Semicolon 
SU  setsen,  das  folgende  si  in  sin  und  das  et  vor  rogo  in  at  lu  ändern,  so 
dass  Hagenbach,  nachdem  er  zuerst  eine  Bitte  um  Schonung  seines  Lebens 
angebracht,  fortfahren  würde:  »Aber  wenn  euch  unser  Leben  im  Wege 
steht,  so  mögen  doch  wenigstens,  ich  bitte ,  die  verschiedenen  Qualen  des 
Todes  surücktreten ,  vielmehr  durch  das  blanke  Schwert  das  Haupt  abge- 
schnitten dahinfallen«.  Die  Conjectur  hat  etwas  ansprechendes,  ich  kann 
mich  aber  doch  nicht  recht  von  ihrer  Richtigkeit  überzeugen.  Abgesehen 
davon,  dass  es  etwas  missliches  hat,  zwei  Aenderungen  vorzunehmen,  tu 
denen  keine  der  drei  U eberlief erungen,  in  denen  der  Text  vorliegt,  eine 
Handhabe  bietet,  glaube  ich,  giebt  der  gegenwärtige  Text  einen  gani  guten 
Sinn.  Hagenbach  spricht  es  in  den .  drei  ersten  Distichen  bestimmt  aus, 
dass  er  dem  Tode  entgegengeht;  um  Schonung  seines  Lebens  su  bitten, 
hält  er  für  unnütz,  wohl  aber  bringt  er  einige  andre  Bitten  vor:  Man 
möge  ihn  nicht  qualvoll  umbringen,  man  möge  seine  letztwillige  VerfQgung 
aufrecht  erhalten  und  seinem  Leichnam  ein  anst&ndiges  Begr&bniss  ge- 
währen. Das  parcite  braucht  nicht  nothwendiger  Weise  auf  Schonung  des 
Lebens  zu  gehen,  sondern  kann  sich  auch  auf  die  Verschonung  mit  qualvoller 
Hinrichtung  beziehen,  auf  die  er  im  folgenden  Hexameter  zu  reden  kommt, 
das  et  vor  rogo  schliesst  dann  dies  letztere  an  das  vorhergehende  queso  an. 

2)  Peter  Schott  von  Strassburg,  Rathsherr,  zeitweilig  Ammeister  (Mone, 
Quellensammlung  IH,  276  Anm.),  Vater  des  oben  S.  384  genannten  Freun- 
des von  Wimpheling,  wohnte  dem  Gerichte  über  Hagenbach  bei  und  sprach 
nach  Angabe  der  Reimchronik  (Mone,  Quellens.  UI,  383  f.)  im  Namen  der 
Gerichtssässen  das  Todesurtheil  aus.  Feter  Rot  von  Basel,  damals  alter 
Bürgermeister,  den  die  eine  Handschrift  hier  nennt,  war  ebenfalls  in  Brei- 
sach  anwesend.     Basl.  Chron.  Bd.  II,  84,  9. 

3)  Vgl.  Bd.  n,  91,  16. 

4)  Corpus  ejus  ductum  ad  Hagenbach.    Ebenda  91,  19. 


VI.    Gedicht  aber  Hagenbaph.  3g9 

Este  mei  memores,  pr^cor,  o  juvenesque  senesque 
Effimdendo  piecesl  este  mei  memores! 

Oratio  Petri  de  Hagenbach  ad  beatam  virginem  et  confessio 
suorum  criminum,  spero  ad  anime  sue  salutem. 

>  Ad  te  nunc  yenio,  mater*  castissima  Christi, 

Ach  quamquam  seras  suscipe  viigo  preces! 
Justa  tui  nati  fiat  fac  mollior  ira. 

Peccavi,  &teor,  det  veniam  misero. 
Quas  pacior  penas,  non  me  meruisse  negabo 
»  Necve  ideo  nostro  fiigit  ab  ore  pudor. 

Heu  nocui  multis,  multos  feci  ipse  nocentcs, 

Crimine  letabar  sepius  ipse  novo. 
Ha!  quociens  miseros  gaudebam  tradere  morti, 
Gaudebam  et  sacras  depopulare  casasi 
Q  NU  fuit  injustum,  michi  cuncta  licere  putabam, 

Etas  nee  sexus  me  duce  tutus  erat. 
Materiam  venie  vita  et  sors  nostra  dederunt« 

Christe,  rogo,  misero  da  famulo  veniam. 
»Sis  memor«  in  ligno  dicebat  latro  nefandus, ' 
^  Protinus  ad  sanctos  te  duce  pervenerat. 

Qui  mare,  qui  terras,  verbo  qui  cuncta  creasti, 

Cor  cape  contritum,  sis  memor  atque  mei. 
Gaudeo,  quod  tandem  hie  michi  datur  carcer  amarus, 
Ne  yitam  tollat  mors  inopina  meam. 
2  Hie  locus  est,  in  quo  saltem  mea  crimina  plangam. 

.  Te  michi  conciliem  cum  genitrice  deus. 
Non  dulcis  conjux,  non  me  gravat  ampla  supellex, 

Me  gravat  immensi  timor  et  ira  dei. 
Tortoris  gladio  dabo  nunc  mea  coUa  necanda. 
^  Sit  precor  hie  anime  mors  medicina  mee. 

Epitaphium  Petri  Hagenbach. 

Hie  pius  et  mitis  seveque  tjrrannidis  expers  1  j 
Miles  de  Kamno  i)  strenue  Petre  jaces,       j    ^^^^^ 

S.  DisMr  Abschnitt  fehU  bei  A.  30.  unter  diesem  Absätze  hatB.  in  Klammern: 

Tto  nonaa  maji  anno  bodüj.    Es  w&re  dies  der  3.  Mai,  die  Hinrichtung  Hagenbachs 
fand  aber  am  9.  statt.   Das  ]>atnm  ist  wohl  verderbt  ans  nona  msji.  31.  A.  Peter. 

M.  hat  bloss:  Epitaphium.  33.  B.  Como.  M.  ranne. 

1)  Como,  was  die  eine  Handschrift  liest,  yemichtet  keineswegs ,  wie 
Mone  bemerkt,  die  Anspielung  auf  den  Namen  Hagenbach :  die  alten  Voca- 
Alanen  übersetzeb  cornus  ebenso  wie  rhanmus  mit  Hagedom.  Dieffenbach, 
GlonariTUD  1 52.    Biegger ,  der  diese  Anspielung  erkennt ,  glaubt  in  dem 


390  Beilagen. 

Qui  tociens  fueras  mucrone  viriliter  usus,     \ 
Insons  et  juBtus  Hagenbach  ense  cadis.      I  ^ 

Secula  tot  comix,  tot  vivit  aecula  cervuB:     ^^"»^ 
Petre,  obis  ante  diem :  credimus  esse  deos  >)  ? 

Aliud. 

• 

Nunc  postquam  manes,  Hagenbach .  defuncte,  petisti, 

Pluto  dux  sceptri  desinit  esse  sui. 
Te  mox  in  coelos  duxisset  Jupiter  altos, 

Bectorem  regni  sed  timet  esse  sui. 

Aliud.  t« 

Hagenbach  calvus  jacet  hie  sub  pulvere  duro. 
XJtrum  sit  salvus,  non  curavit  neque  curo. 

Aliud. 

Qui  te  majorem  duce,  cesare,  rege  putabas, 

Non  modica  terra  forcier  esse  potes.  u 

Sprevisti  reges,  te  jam  non  rusticus  honet. 
O  morS)  res  varia  condicione  trahis! 

Aliud. 

Seva  cede  vires  fiEtciebas  plangere  sepe, 
Mors  tua  dat  risus,  gaudia,  deUcias. 

Aliud. 

Pluribus  in  rebus  fuerat  tibi  magna  potestas 
Et  magnas  laudes  te  peperisse  patet. 

1.  IL  fueris.  2.  ena«  fshlt  A.  &.  6.  peste.  16.  mos  fehlt  A.  19.  A. 

sepe  genimere.  Es  ist  leieht  mteliclu  ^Ums  gemere  sepe  da«  iiraprIbDgliche  ist,  du« 
der  Qnuitit&t  wegen  ein  Abechreioer  du  m  verdoppelte  and  ein  »ndrer  statt  des  ma 
irrthlimlicli  nim  setste. 

Worte  noch  sugleich  einen  Hohn  »in  Hagenbaohii  nostri  natales,  quos 
humiles  et  obBcuros  fiÜBse  vulgo  tradiderant«,  su  erkennen ,  und  besiegt 
das  am  Rande  seiner  Handschrift  stehende  Yronia  mit  Unrecht  nur  auf 
dieses  Wort.  In  A.  wird  die  Besiehung  von  Ironia  auf  den  ganxen  Ab- 
schnitt durch  eine  Klammer  deutlich  ausgedrückt 

1)  Ueber  eine  spätere  Verwendung  der  ersten  drei  Viertel  dieses  Di- 
stichons s.  oben  S.  385,  2.  Das  Distichon  ist  eine  Nachbildung  des  alten 
Epigramms : 

Marmoreo  tumulo  Licinus  jacet,  at  [oder  et]  Cato  nuUo, 
Pompejus  parvo:  credimus  esse  deos? 

S.  F.  Fiedler,  Römische  Geschichte  (3.  Aufl.  Leipsig  1839),  283,  Atim  9. 
Niebuhr,  Vorträge  über  römische  Geschichte  UI  (Berlin  1848),  63. 


VL  Gedicht  über  Hagenbaeh.  391 

Die  michi,  Petre,  precor,  an  equalis  tibi  jamjam 
Detor  majestasy  gloria,  fama,  decus? 

Aliud  epitaphium  Petri  Hagenbach. 

Hagenbach  Petre,  tu  tyro  potens  venerande, 
^  Saepe  necans  alios  yennibus  esca  jaces. 

Contra  Hagenbach. 

Perfide  aperaati  verbis  prostemere  cunctoe, 
Verba  caput  nequeunt  ulla  tenere  tibi. 

Responsio. 

Jura,  favor  cedunt.    odium,  via  proh  dominantur. 
Verba  meum  caput  jura  nee  ulla  tenent. 

Contra  Hagenbach. 

Sois  omnis  fidlax,  sed  fdlaciaaima  ludi. 

Hagenbachy  aich  paac  spes  tibi  stulta  fuit^). 
L&  Sors  agit,  ut  solita  est,  ex  regibus  ipsa  bubulcos, 

Atque  facit  pariter  de  miseria  proceres. 
^e  timuit  dudum  trucem  Sungaudia  tota, 
Tortoris  gladius  nunc  tua  coUa  necat. 
Scis,  quibuB  interdum  dicebas  »tu  nisi  corpus, 
,^  Tu  juguhua  dabist;  hos  sors  dederat  dominos. 

Nee  tibi  Flandxenses  nee  Bu^xindi  potuere, 
Nee  potuit  vitam  duz  retineie  tuam. 

/.   B.  cui  equMli.  3.   Dm  folgende  DiBÜchon  nur  bei  M.  6.  Alles  folgende 

1]  Vgl  ÄL  U,    ß2,   Anm.  1.    Oben  125,  1.  2. 

/ 


392  Beilagen. 


vn. 

Der  Einfall  der  Burgunder  in  das 
Sundgau  am  19.  August  1474. 

(Siehe  BandU,  S.  103,  19  ff.,  105,  17  ff.,  106,  20  ff.,  107,  13  ff.) 


Im  August  des  Jahres  1474  unternahm  Stephan  von  Hagenbach. 
um  den  Tod  seines  hingerichteten  Bruders,  des  Landvogts  Peter  von 
Hagenbach  zu  rächen,  mit  einer  burgundischen,  hauptsächlich  aus 
welschen  Söldnern  bestehenden  Heeresmacht  von  einigen  tausend  Mann 
einen  Raubzug  ins  Sundgau  und  liess  durch  diese  wilden  Banden  die 
Qegend  auf  das  entsetzlichste  verheeren  und  ausplündern^).  Weil 
durch  diese  Verwüstungen  nicht  nur  die  Landschaft  selbst  litt,  sondern 
auch  die  umliegenden  Länder,  welche  ihren  Korn-  und  Weinbedarf 
aus  dem  Sundgau  bezogen^),  empfindlich  getroffen  wurden,  so  be- 
riethen  im  Laufe  des  Augusts  und  Septembers  verschiedene  Male  Ab- 
geordnete des  Niedem  Vereins  und  der  Eidgenossen  über  die  erforder- 
lichen Schutzmassregeln.  Kleinere  Abtheilungen  wurden  schon  im 
August  gegen  die  eingedrungenen  Schaaren  ausgeschickt ;  jedoch  be- 
reitete man  einen  grossem,  von  allen  Verbündeten  zu  beschickenden 
Zug  nach  Hochburgund  vor').  Nach  Knebel^)  traten  am  5.  September 
Abgeordnete  der  Vereinung  in  Basel  zusammen.  Im  Namen  derselben 
wurden  am  10.  September  die  in  Speier  tagende  Versammlung  Ton 
Städteboten  und  die  Stadt  Köln,  am  13.  September  der  Kaiser  von  den 
im  Sundgau  vorgefallenen  Ereignissen  verständigt.  Den  erstem  suchte 
man  den  Angriff  der  Burgunder  als  eine  auch  ihren  Städten  drohende 
Gefahr  darzustellen ;  den  Kaiser  hingegen  wollte  man  zugleich  von  der  i 
Unmöglichkeit  der  zu  leistenden  Türkenhilfe  überzeugen,  wobei  betont 
wurde,  dass  die  Abwehr  der  welschen  Söldner,  die  ja  schlimmer  hausten 
denn  die  Türken,  ebenso  verdienstlich  sei  wie  ein  Zug  gegen  die  Un- 

1)  VgL  TüBch,  die  Bureundisoh  hystorie:  Den  krieg  vingent  die  einen 
an,  priester  schedigen,  kircnen  rouben*,  und  ermorden  wib  und  man,  den 
sinen  ward  er  das  erlouben.  £er  gestatt  sü  thän,  wes  num  wolt,  morder 
dieb  und  firouwen  sehender;  meintent  nit,  dasz  mans  weren  solt.  Nach 
der  auf  der  Basler  Universitätsbibliothek  befindlichen  Incunabel  foL  12.  | 
in  der  Ausgabe  von  Wendling  und  Stöber  S.  54.)  Das  Cartulaire  de  Mul- 
house  IV,  249.  252  nennt  als  beth^iligt  an  diesem  Haubsuge  den  Hans 
von  Mansterol,  den  Knebel  105,  31  ff.  nicht  erwtimt. 

2)  Schilling  S.  130. 

3)  B.  Chr.  n,  S.  464. 

4)  B.  Chr.  II,  S.  109.  12  ff. 


VIL  Einfall  ins  Sundgau  1474.  393 

jdiubigen  selbst.  Im  übrigen  ist  es  ein  und  dasselbe  nur  an  verschie- 
dene Adressen  gerichtete  Schreiben.  Die  Vorlagen,  die  wir  beim  Ab- 
druck desselben  benfltst  haben,  sind  folgende : 

A.  Staatsarchiv  Basel,  MissiTenbuchXni,  S.  303 — 310.  S.  303 
s  —306  enthalten  das  Schreiben  an  den  Kaiser  und  scheinen  die  Vor- 
lage gebildet  zu  haben,  nach  welcher  die  endgiltige  Ausfertigung  des- 
äelben  voigenommeii  wurde.  Der  Bogen,  welcher  diese  vier  Seiten 
enthält,  trSgt  ein  anderes  Wasserzeichen  als  die  im  Missivenbuche 
Toiangehenden  und  nachfolgenden  Blätter ;  die  Hand,  die  sie  beschrie- 

«ben,  gehört  keinem  baslerischen.  Kanzleibeamten  an;  der  Schreiber 
dürfte  daher  wohl  einer  der  auswärtigen  Abgesandten  der  Vereinung 
gewesen  sein. 

S.  307 — 310  enthalten  in  sauberer,  von  der  Hand  des  baslerischen 
.Substituts  Johannes  N.  ^)  angefertigter  Abschrift,  eine  ausführlichere 

5  Aufzeichnung  der  verübten  Qreuelthaten  als  der  Brief  selbst  giebt. 
Am  Schlüsse  hat  Rüsch  noch  einen  Absatz  mit  Verweisung  auf  die 
SteQe,  an  welche  er  eingeschaltet  werden  sollte,  beigefügt^).  Diese 
Aufzeichnung,  die  möglicherweise  schon  früher  abgefasst  worden  war, 
vuide  dem  Briefe  an  den  Kaiser  beigelegt  und  dafür  in  dessen  defini- 

^üver  Ausfertigung  die  entsprechende  kürzere  Schilderung  ausge- 
kssen  ') . 

B.  Ebenda.  Missivenbuch  Xm,  S.  311 — 314.  Brief  an  den 
Speierer  Städtetag  mit  dem  beigefügten  abgeänderten  Schlüsse  des 
Briefes  an  Köln.    Abschrift  von  der  Hand  des  Substituts  Johannes  N. 

6  C.  Ebenda.  Band  A.  G.  6,  S.  39—46.  S.  39—42  Brief  an 
den  Kaiser  (ohne  die  in  A  durch  den  Substitut  vorgenommenen  Ab- 
änderungen), S.  43 — 46  Beilage  zu  demselben  (ohne  den  von  Rüsch 
in  A  beigefügten  Zusatz) .  —  Abschrift  von  der  Hand  Rüschs.  Sie 
f:ehört  mit  zu  dem  in  diesem  Bande  vereinigten  Material,  das  Rüsch 

^  Vir  Ausarbeitung  einer  Beschreibung  der  Burgunderkriege  zusammen- 
gestellt hatte  (s.  S.  282). 

D.  Mossmann,  Cartulaire  de  Mulhouse  IV,  S.  183 — 186,  Brief 
ui  den  Speierer  Städte  tag,  abgedruckt  nach  einer  im  Colmarer  Stadt- 
ircMv  liegenden  Abschrift. 

>.       Eine  Copie  dieses  Briefes,  aber  eine  sehr  ungenaue,  ist  auch  in 

lue  Speierische  Chronik  aufgenommen  worden,  die  Mone  im  zweiten 

Bande  der  QueUensammlung  zur  badischen'  Landesgeschichte  abge- 

^ckt  hat,   und  findet  sich  daselbst  wiedergegeben  S.  512 — 514. 

Das  Schreiben  ist  von  Rüsch  für  die  Aufzeichnung,  welche  wir 

»in  Beilage  I  auf  S.  302  als  Fragment  3  abgedruckt  haben,  benützt 
worden ;  einige  Stellen  hat  er  beinahe  wörtlich  herübergenommen  *) . 

J;  VgL  oben  S.  284,  20. 

2  8.  S.  403   Variantenrubrik  34—36. 

3,  S.  S.  396  Variantenrubrik  13. 
,     l;  VgL  S.   302,  9-21   und  S.  394,  14—26;    8.  302,  24  —  303,  13   und 
b.  594.  35—395,  .22 ;  S.  303,  14—17  und  S.  396,  4—9.    Im  Fragmente  3  ver- 
^mhet«  Rüsch  ferner  noch  einen  Satz  des  Schreibens  Basels  an  Köln  vom 
UXoT.  1474.     S-   8.283,  31. 


394  Beilagen. 

Dass  er  aber  auch  Verfasser  de«  Schreibens  gewesen,  ist  schwerlich 
anzunehmen.  Als  dasselbe  erlassen  wurde,  war  er  soeben  erst  zum 
Stadtschreiber  von  Basel  erwählt  worden  i),  und  nach  den  Notizen 
im  Oef&iungsbuche  scheint  er  sein  Amt  nicht  vor  dem  October  an- 
getreten zu  haben').  i 

Bei  unserem  Abdruck  ist  der  Text  A  zu  Grunde  gelegt  worden; 
die  Abweichungen  der  übrigen  TextiB  theilen  wir  in  der  Varianten- 
rubrik mit. 

C.  Chr.  Bemoulli. 


1469  [303]  AllerdurcUüchtigstei  grossm6chtigster  keyser,   aller- 1« 

gnädigster  herr.  üwem  keyserlichen  gnaden  syen  unser  ge- 
horsam schuldig  undertfinig  dienst  mit  getr&wem  willen,  als 
billich  ist,  allzitt  voran  embotten.  allergn&digster  herre,  als 
üwerer  keyserlichen  majestat  wissent  ist  und  sin  mag,  daz  d^ 
durchliichtig  hochgebom  fiirst,  unser  gnediger  herr  herzog  u 
.Sigmund  herzog  zu  Oesterrich  etc.  die  gräfichafft  Pfirt  mit 
ettlichen  anderen  schlössen,  stetten  und  lannden  hieumb  ge- 
legen fiir  ein  genante  summ  gelts  houptg&ts  uff  ein  wider- 
losung  dem  durchlüchtigen  hochgebomen  fursten  und  herm 
hertzog  Karle  von  Burgund  etc.  verursaczet  und  sich  derselb» 
fürst  und  herczog  yon  Burgund  under  sinem  insigel  offenbar- 
lich  verschriben  und  darinn  by  sinen  fürstlichen  wirden  und 
eren  versprochen  und  verpfiicht  hat  die  genanten  gräfichafit, 
stett,  schlosz,  land  und  liit  by  allen  und  ieglichen  iren  fid- 
heiten,  gerechtikeiten,  zflgehörungen,  gewonheitten  und  hi^-» 
komenheitten  unversert  lossen  ze  beliben  und  ze  halten,  als 
sy  durch  die  Üblichen  fiirsten  und  das  hus  Oesterrich  bisz  ulT 
dieselbe  zitt  gehaltten  und  harkomen  sint  und  wSren,  des,  als 
nüt  unzimlich  was,  der  gemelt  unser  gnädiger  herre  von  Oester- 
rich etc.  zu  im  als  einem  fromen  fursten,  einen  gelouben  ge-3o 
hebt  hat,  das  sAUichs  durch  inn  also  wurd  uffirechtlich  voll- 
zogen, aber  über  daz  alles  hat  der  genant  hertzog  von  Bur- 
gund die  grä£G9cha£Et  und  land  obbestimpt  mit  einem  lantvogt 
und  person  besetzt  gehebt,  der  söllichen  verschribungen  und 
g&ttem  getrAwen  in  allweg  widerwärtig  gewesen  ist,  alle  billich-  S5 

10—14.  BD  unser  fimntlicli  willig  dienst  allsyt  anror.  ersunmen  wisen  besnnder 
lieben  nnd  guten  fninde  als  nwer  ersamkeit  wissent  (D  xü  w6ssen)  ist.  19—20. 
BCD  hochgebomen  forsten  herm  Karle  hertsogen  sn  BnrgnndMn  (G  Bnrgnnn). 
21.  C  ingesigel.  24.  D  slosse  stette.  29.  BCD  gnädiger  fehlt. 

1)  B.  Chr.  n,  8.  110  A  1. 
2]  S.  oben  S.  278  A.  4. 


Vn.    Einfall  ins  Sundgau  1474.  395 

eit  darinn  hindan  gesetzt  und  als  ein  tyrann  und  durchwehter  1469-1474 
r^ert,  nßmlich  priester  an  IIb  und  g&t  schwCrlich  bekumbert, 
frowen  und  dochtem  gewaltichlich  geschenndt  und  geschmficht, 
tU  ingesessner  fromer  landlüt  wider  got  und  recht,   on  alle 

s  Terschuldigung  und  gerichtsgSng  vom  leben  z&  dem  tod  ge- 
brächt, dasz  land  und  die  lüt  von  iren  friheitten,  gerechtikeitten  . 
und  harkomenheitten  sins  gewalts  gedrengt,  inen  ir  g&t  mSnig- 
feltiklich  ön  recht  genommen  und  sust  vil  schwerer  grosser 
mercklicher  und  unzaliger  misshanndlungen  und  Übels  begangen 

10 hat,  das  dem  genanten  fürsten  und  hertzogen  zu  Burgund 
kuntlich  gewesen  und  durch  inn  ungesträffet  und  ungewendet 
gedultet  und  vertragen  ist.  deshalp  unser  gnfidiger  herre  von 
Oesterrich  von  notdurfit  wegen  bewegt  wart,  dasz  lannd  und 
die  lüt  wider  z&  sinen   und   des   löblichen    huses  Oesterrich 

uhannden  zu  ziehen,  als  er  euch  daz  durch  hilff  de«  almfichtigen 
gottes,  umb  dasz  nit  ein  gantze  verdilgun^  und  zergenglicheit 
derselben  landen  und  lüten  beschfich,  getan  und  nütt  dester- 
minder  den  pfantschilling,  darumb  dasz  selb  land  versetzet 
was,  des  er  doch  nach  misshandlung  der  gemelten  Sachen  nit 

10  schuldig  gewesen  wSre,  gen  Basel  legen  und  dem  hertzogen 
Yon  Burgund  [304]  daz  da  ze  empfahen  verkünden  lassen, 
der  sich  des  ze  nemen  bishar  gewidert  hat,  darumb  unser 
gliediger  herr  von  Oesterrich  im  billichs  rechten  nye  vorge- 
wesen und  noch  nit  ist.    es  ist  euch  wilent  der  obgedocht  des 

%  hertzogen  von  Burgund  lantvogt  umb  sinen  misshanndel  und 
unrecht  getät  mit  recht  und  urteil  offenlich  verfellt  und  des- 
halp vom  leben  zum  tod  ob  im  gericht  worden,  nachdem  das 
alles  mfiniglichen  hieumb  und  an  vil  anderen  enden  offenbar, 
warlich  kunt  und  wissent  ist,  und  wie  wol   dieselben  sacken 

» und  ding  in  worheit  an  inen  selbs  also  sint,  und  der  gemelt 
hertzog  von  Burgund  von  siner  fürstlichen  wirdikeit  wegen  im 
ze  gelimpff  die  billich  solt  ze  hertzen  nemen  und  betrachten, 
damit  unserm  gnädigen  herm  von  Oesterrich  etc.,  sinen  pre- 
laten,   gräffen,   herm,   rittem,   knechten  und   gemeinden  diser 

3s  landen,  denen  diso  schmäch  und  schaden  zugefügt  sint  worden, 

• 

3.  C  gewalticlielien.  5.  G  verscliQldiing.     BD  Ton  dem  leben.  6.  gereckti- 

keitten  fehlt  in  A,  ans  BCD.  9.  and  fehlt  in  A,  ans  BCD.  11.  A  vor 

.  kuntlich  scheint  xnerst  als  Torsehenlich  gestanden  sn  haben:  diese  Worte  wurden 
eorrigiert,  dann  durchgestrichen.  BD  alles  knntlich.  14.  D  die  fehlt.  15.  A 
de.  16.  A  verdilgnnd.  18.  BCD  yerursatzet.  21.  D  d&  fehlt.         22.  D 

bishär  te  nemmen.  22—24.  BD  gewidert  und  aber  unser  gnediger  herre  von 

Osterrich  an  glichen  billichen  enden  recht  danimb  wol  liden  mag.  G  gewidert  hatt 
und  aber  unser  gnädiger  herre  von  Osterrich  an  glichen  billichen  ennden  recht  dar- 
umb wol  liden  mM  für  unsem  aUerheiligesten  yatter  den  babst,  ouch  uwer  keyser- 
lieh  majestatt  und  An  andere  simliche  end  im  recht  fbrgeschlagen,  das  er  aUes  yer- 

I  achtet  hatt.  24.  25.    BGD  es  \b\  ouch  der  obgedacht  wilent  sin  lantrogt. 

i  30.  also  an  yne.  33.  D  etc.  fehlt. 


396  Beilagen. 

1474  ergetzung  und  ablegung  durch  inn  billich  besch^ch,  so  under- 
stät  er  aber  bfises  mit  böserm  ze  meren  und  dise  lannd  und 
liit  mit  verderblichen  geschichten  widerumb  under  sich  le 
bringen,  dorumb  durch  sin  geschCfft  und  Ordnung  ettlich  sm 
diener  uss  Burgund  und  anderen  lannden  by  kurtsen  yer-  % 
gangnen  tagen,  siner  und  irer  eren  halp  unbewart,  in  die 
gräffschaSt  Pfirt  und  dise  gegin  hieumb  irs  ge^alts  gezogen 
sint  und  darinn  ungötlich,  unmenschlich  und  unnaturUch 
Sachen  und  grossen  schaden  mütwillichlich  begangen  und  ge- 
fürt  hant,  die  grusamklich  ze  h6ren  sint.  deshalp  wir  üwen  n 
keyserliche  majestat  mit  aller  diemüt  bitten,  die  mit  gnSdiger 
erloubung  von  uns,  als  die  an  der  abgeschrifit  herinn  ver- 
slossen  uffgeschni^/»  sint  ze  vememen.  [NSmlich  sy  haut  die 
kirchen  und  gottshuser  ungewirdiget  und  enteret,  das  heilig 
wirdig  sacrament,  doruff  unser  aller  heiliger  cristengloub  und » 
heyl  stät,  uss  den  monstrancien  und  andern  kleinotem,  darinn 
das  löblich  behalten  was,  schnödlich  und  schmählich  ge- 
schüttet und  dadurch  unser  aller  schöpfer,  als  die  Juden  an 
dem  heiligen  crutz  täten,  geschendet,  gelestert  und  gemartert, 
ouch  die  monstrancien  und  andere  kleinoter,  dorinn  der  hei-» 
ligen  gebeyn  und  andere  heiltum  gemachet  und  gefasset  wftren, 
zertretten,  zerbrochen  und  mitsampt  den  kelchen,  patenen  und 
mesbflchern  hinweg  gef&rt;  kirchen  an  allen  iren  gezierden 
beroubt,  die  taflen  uff  den  alteren,  daran  der  heiligen  bilde 
gemolt  st&nden,  zerhowen;  frowen  und  mann  uss  den  turnen  2» 
der  kirchen  liplich  harabgeworffen,  die  ze  tod  gefallen  sint, 
die  kirchen  und  gloggen  darinn  verbrent,  ettwem&nig  closter 
an  lüt  und  gut,  darinn  biszhar  erberer  und  grosser  gotzdienst 
gehalten  ist,  gancz  entsetzt,  also  das  niemands  me  dorinn 
wonet ;  den  priestem  so  sy  ab  alter  gangen  sint,  ire  zittbficher » 
uss  den  armen  genomen,  ettlich  gefangen,  geschätzt,  gewundet 
und  nackend  vor  den  altem  us^ezogen;  vil  menschen,  frowen 
und  man  ertodet  und  besunder  vil  junger  frowen  und  doch- 
teren  wider  iren  willen  geschendet  und    gewaltiklich  genot- 

1.  A  bescheSch    BD  beschee    0  beschSch.  6.  A  eren  halp  gestrichen,  au  BD; 

C  zuerst  erben  h.,  dann  eren  halb.  10—13.   BD  desshalb  wir  uwer  ersamkeit 

nnd  liebe  mit  flisz  und  ernst  bitten  die  von  uns  herinn  (D  herinne  von  uns)  zu  Ter- 
nemmen.  13.  A  zuerst  stand  hierinn,   durch  den  Substitut  wurde  dieses  ge- 

strichen nnd  dafQr  am  Rande  mit  Yerweisungszeichen  die  Worte  als  —  sint  beigefoigt. 
Zugleich  wurde  der  von  uns  in  eckige  Klammern  gesetzte  Abschnitt,  der  bei  A  Keinen 
eigenen  durch  Unterbrechung  der  feilen  bezeichneten  Absatz  bildet,  durch  Qnerlinien 
vom  Vorhergehenden  nnd  vom*Kachfolgenden  getrennt  und  durch  ein  nach  vememen 
(S.  396,  13)  gesetztes  und  vor  sölich  (S.  397,  21)  sich  wiederholendes  Zeichen  ange- 
deutet, dass  dieses  Wort  sich  unmittelbar  an  jenes  anzuschliessen  habe  (s.  oben  S.393). 
14.  B  hat  zwischen  enteret  nnd  das  heilig:  die  priesterschafft  geschmecht,  sewundet 
und  gefangen  hingefurt  nnd  geschetzt.  D  enteret,  die  priestere  gesmehet,  das  heilig 
n.  B.  w.  15.  BCD  heiliger  fehlt.  17.  BC  loblichen.      C  sehnfidielieh. 

21.  A  heiltnmg.  23.  C  k.  nnd  aU  ir  g.  26.  C  harabgefallen.  31—32. 

BCD  ettlich  —  nssgezogen  fehlt.  34.  D  gewaltsamklich. 


Vn.   EinfaU  ins  Sundgau  1474.  397 

loget;  vil  sagender  kindlin  iren  mfltem  ab  den  brüsten  ge- 1474 
zert  und  die,  ouch  [305]  tII  anderer  junger  knabeti  und  doch- 
teren  by  drien,  vieren,  fünffen  oder  me  jaren  alt  usser  land 
gef&rt ;  sölicher  knaben  ettwemfinigen  ertrenckt,  die  unschuldig 
;  nnd  marterer  heissent  und  sint ;  den  armen  lilten  und  mannen 
lunb  zittlichs  g&ts  willen  an  iren  heimlichen  gemfichden  un- 
menschliche pin  und  grosse  marter  .  angetan,  ettlich  frowen 
gewendet,  dochtem  erstochen,  by  iren  hären  und  zöpfen  uff- 
gehenckt,  ettlichen  frowen  ire  bein  in  der  kirchen  von  einander 
^leispannen  und  mit  scharpffen  holtzem  in  iren  heimlichen 
gelidem  gelt  gesucht,  deshalp  ettliche  gestorben  sint;  und  mit 
knaben,  frowen  und  dochtem  erschrockenlich,  unmenschlich 
and  unnatürlich  lasterlich  sthiden,  nfimlich  ettlich  in  den 
kirchen  in  dem  gemer^)  by  den  toden  beynen  gewaltiklich 
I  begangen,  deshalp  ein  gantz  land  undergan  möcht,  als  ouch 
omb  der  glichen  sunden  willen  •  der  almSchtig  gott  bed  stett 
Sodoma  und*Gamorra  liesz  jemerlich  yersincken,  und  sust  vil 
angerechtikeit,  die  erschrockentlich  sint  ze  hören,  gehanndelt, 
tb  üwer  keiserliche  gnad  an  diser  geschriffi;  hierinn  beschlossen 
t^erst^ntlicher  mag  vernemen.] 

S6lich  obgemelt  Sachen  und  geschichten  all  und  iegliche 
Ton  vil  geistlichen  und  weltlichen  personen,  frowen  und 
mannen,  umb  der  warheit  willen  by  ii^en  eyden,  so  sy  all 
diramb  liblich  geschwom  haben,  erfaren  und  uffgeschriben, 
^▼iewol  die  leyder  one  das  offembar  und  also  beschehen  ze  sin 
kund  sint,  die  alle  üwer  grosmechtikeit  als  ein  kristenlicher 
keyser  ze  hertzen  nemen  und  betrachten  mag,  ob  söUichs  nit 
treffenUcher  oder  so  grosz  unkristenlich  hSnndel  undi  getäten 
syen,  als  durch  den  Türken  und  die  sinen  an  kristemblüt  und 
tjem  heiligen  kristenglouben  werdenn  begangen;  möcht  ouch 
beschechen,  das  die  höher  und  schwerer  wider  got  und  recht 
and  den  kristenglouben  getan,  denn  wCren  sy  durch  den  Tiircken 
«)der  die  sinen  begangen,  von  allen  kristenlüten,  so  das  ver- 
aeinen, geachtet  sollen  werden,  angesehen  das  der  Türck  und 

4—6.  BCn  sölicher  —  sint  fehlt.  7.  D  pine  und  m&rt«l.  8.  ftber  der 

Sylbe  won  in  gewendet  ein  geschiningener  Sirich.         7—9.  D  ettlich  —  nffgehenckt 
fehlt.  9.  BCD  ettlich  fironwen  1.  d.  k.  ir  bein.  9.  A  ven  einander  fehlt, 

Mg  BCD.  11.  BD  desahalb  onch  gestorben  sint;  onch.     C  d.  ettliche  g.  s.t 

oveh.  13.  D  nnd  fehlt.       A  s&nden.  14  A  by  steht  auf  Baenr.        BD 

im  geraer  off  den  t.  b.        15.  BC  derohalb.         16.  D  bed  stett  fehlt.         17.  BCD 
jeaerlich  lieas.        BCD  tII  säst.  10—20.  als  üwer  —  yememen  fehlt  in  BD. 

lt.  BD  als  solich.  24.  BCD  liplich  danimbe.  25.  C  leyder  die  an  das. 

26.  BD  et»tt  äwer  —  heyser:  nwer  ersanikeit  nnd  liebe.  30;  D  kristen  gloaben 

geton  (Zeile  ausgelassen?];  dann  werent  sü  etc.  31.  BC  got  recht.  33.  C 

and  die  einen. 

1;  Gemer,  mL   camarium  Beinhaus. 


398  Beilagen. 

U74  die  sinen  den  almSchtigen  gott  nit  erkennen  und  weder  kri- 
sem«)  noch  touff  an  rieh  genommen  noch  empfiingen  haben, 
sonnder  in  irem  glouben  verhertet  rint  und  beharren,  und 
ist  ze  glouben,  wellicher  kristenlicher  först,  herr  oder  ge- 
meinden die  gemelten  sachen  hulffen  ströffen,  es  wurd  dem  & 
almfichtigen  gott  als  genSm  sin  und  werden  als  wider  die 
Türeken  ze  ziehen,  daby  uwer  keyserliche  majestat  versttn 
mag,  das  unser  herm  und  Aberen  uff  üwer  kaiserliche  manung, 
als  sy  ze  tünd  geneigt  und  schuldig  sint  und  wSren,  dem 
Türeken  hellffen  widerstand  ze  tfind,  nit  volbringen  mögen,  ii 
sonnder  rieh  söUichs  gewalts  und  unrechter  Sachen  mit  dero 
hilff,  so  zA  inen  gewant  sint,  nach  irem  vermögen  umb  irer 
uffenthaltnnisz  willen  genötigt  werden,  und  umb  daz  sölichen 
unrechten,  lasterlichen  und  bösen  sachen  dester  basz  wider- 
stand beschehen  und  die  gerochen  werden  mögen,  so  bringen» 
wir  die.hiemit  an  uwer  keyserliche  majestat  als  den  brunnen 
der  gerechtikeit  und  schirmer  des  heiligen  richs  undertonen 
in  namen  und  von  wegen  unserer  gnädigen  herren  und  oberen, 
mit  aller  diem&t  und  undertenikeit  ernstlich  bittent,  das  die 
gott  dem  almfich-  [306]  tigen  ze  lob,  sinem  kristenglouben  ze» 
hanthabung,  dem  heiligen  rieh  ze  eren,  och  umb  sträffiing  der 
gemelten  ubeltfitten  und  besunder  zu  beschirmung  der  gerechti- 
keit des  löblichen  huses  Oesterrich,  des  üwer  gnad  das  merck- 
lichst  gelid  ist,  euch  zu  rettung  der  undertonen  diss  lannds 
und  gemeins  nutzes  willen,  als  ein  miltter  tröstlicher  keysera» 
geneigt  und  durch  sich  selbe,  euch  gegen  den  fursten,  herm, 
gemeinden  und  des  rieh  undertonen,  daran  gnMicklich  sin 
wolle,  damit  söllich  übel  gestroffet  und  unsem  herm  und 
oberen  dorinn  hilff  und  bistand  bewisen  und  get&n  werd  in 

3.  über  der  Sylbe  aon  in  sonder  ein  geeebwnngener  Strich.  7—14.  BD  db>7 

Qwer  ^nvnknt  Tereton  msg  das  nnser  herren  nnd  obem  nif  die  keieerliche  manniig, 
dem  Tnroken  widerstand  se  tnnd,  iren  nnd  nnsem  geneigten  willen  nit  Tolbringei 
mögen,  sander  eich  des  genanten  (D  genommen)  gewalts  nnd  unrechter  sachen  mit 
dero  hilff,  so  sn  inen  nnd  nns  giswant  sint,  nach  nnserm  Termogen  mflssen  vnd 
werden  nffenhalten,  nnd  nmb  das  Beliehen  lasterlichen  nnd  bösen  sachen  nnd  nn- 
rechten  gewalts  dester  bass  etc.  12—13.  C  nach  irem  yermo^n  s&  nifont- 

haltnng  genöttiget  werden.  16—20.  BD  so  wirt  das  an  die  keiserlichen  migestat 

als  den  bninnen  der  Gerechtigkeit  n.  seh.  d.  h.  r.  n.  gebracht  mit  demntiger  nnd  ge- 
horsamer bitt,  das  die  selbe  keiserliohe  mi^estat  dem  allmechtigen  gott  se  lob,  sinem 
heiligen  kristenglouben.  18.  C  unser.  20.  G  sinen  kristenglönbi^n.   D 

cristenlichen  gl.  22.  besunder  xu  fehlt  in  A,  aus  BCD.  B  schirmnng. 

23.  BD  sin  gnad.  24—26.  BD  diss  und  gemeiner  lannden  n.  g.  n.  w.  gnedig- 

lieh  geneigt.  27.  G  richs.         BD  gnidicklich  fehlt.  28— S.  400,  8.  BD 

und  unsern' gnedigen  herren,  uns  und  andern,  so  in  diso  Tereynung  gehören,  darins 
hilif  und  bystandt  beschee  mit  nuTerzogenlicher  fnrdmng,  als  die  notturift  heischet 
nachdem  der  gemelt  farst  und  hertzog  Ton  Burgundtf^n  durch  den  sohin  sins  getur^ 
stigen  ftmemmends  understot  im  vilficht  das  heilig  rieh  aUe  fürste»  »Utt«  umd  gt- 
m€tnd§  dazu  gtkörtnd*  (ans  D]  underwurfBg  und  undertenig  se  machen,  das  doch  in 

1)  Krisem,  chrisma  das  geweihte  SalböL 


VIL   EinfaU  ins  Sundgau  1474.  399 

(urderlicher  und  onverzogenlicher  YolLdehung.  denn  ak  uwer  1474 
keyserliche  majestat  und  ander  des  genanten  hertzogen  hert 
und  getuzstlich  fiiinemen  verstanden  und  empfinden,  so  mAchte 
in  furaats  wesen,  im  dass  ganti  rieh  underwüiffig  wollen  se 
machen,  in  disen  dingen  wolle  üwer  keyserliche  genod  sich 
miltiklich  ea&igen,  daran,  als  nit  swifels  ist,  dieselh  üwer 
keyserliche  majestat  iinsei  aller  schöpfer  lob  und  ere  bewiset, 
des  heiligen  richs  undertän  in  schirm  behalttet,  dasz  sy  üwerer 
keiserlichen  majestat  zu  iren  gebotten  dester  basz  gehorsam 
BB  m6gen  nach  geffdlen.  daz  euch  sy  all  gemeinlich  und 
nnderlich  schuldig  sint  und  willig  sin  werden  mit  aller  under- 
thikeit  ze  verdienen  umb  und  gegen  uwerer  keyserlichen 
najestat  löblichsten  person,  die  der  almfichtig  gott  lang  zitt 
in  xüfallemdem  gelück,  z&  uffung  und  merung  des  heiligen 
B^ndschen  richa-  und  darnach  in  ewikeit  sSlicklich  wAlle  be- 
waren. 

Geben  mit  myn  Hermans  von  Epptingen  ritters  landtvogts 
etc.  ingesigel  Teiaiglet  Ton  unser  aller  wegen  uff  zinstag  yor 
exaltationis  crucia  anno  etc.  74.  sept.  13. 


grotMitt  und  rerderpliclieii  »bbitieh  dos  iMilUran  rioliB,  uwer,  niiMr  und  aller  des 
iMüig«!!  rielM  stetion  und  uadartoneB  Terderplioh  ud  seliwer  wen,  ■]■  nwer  emm- 
kiit  wol  Tenton  nuff.  Boliclis  tvnd  wir  virrer  erMmkeit  knnl  in  tntw«n  und  ia 
Wten,  wie  6mb  wesen  durch  de«  genuiten  fueten  md  herren  Ton  BoigiudtfM»  rolgk 
und  nnderton  so  nnkristenlioli,  iMterlich  nnd  Bchemlioh  wirt  forgenommen,  dM  ir 
ilonbeB  und  an  [»ae  DI  anfler  ende  ellenthmlben  knnd  tan  mocen,  dawider  nneer 
nerren  und  ob«rB  nnd  die,  so  in  dieer  Tereynang  begriffen  eint,  legliebe  mit  groeeem 
tosten  und  geneigten  willen  naeb  allem  (314]  Termogen  geriebt  eint,  eoUcbem  gewalt 
ud  üblen  eaehen  widerstand  xe  tnnd,  nnd  wann  all  fromm  kristenlnt  xn  wideretaadt 
folieber  dingen  mit  tmwen  nnd  nach  Termogen  geneigt  sin  eollen,  so  bitten  wir  neb 
elfl  nnaer  lieb  und  aonnder  frnnde  mit  flieeigem  emet,  ir  wollen  da«  gegen wiiüg  nnd 
ttebgend  nbel,  so  damss  kommen  m5ebt  nnd  besnnder  den  allmecbtigen  gott  nnd 
■in  goitUeh  gereclitigkeit,  oneb  nwer  nnd  nneer  aller  namng,  weeen  nnd  ufentbalt 
betracbten  nnd  gegen  nnserm  allergnedigsten  berren,  dem  Bomisoben  keiser,  allen 
fersten,  henren,  etetten,  gemeinden  nnd  dnrcb  neb  selbe  daran  sin,  das  wider  die 

Semelten  nnrecliten,  boeen  nnd  scbedliebe  sacben  nnyenogenliob  widerstand  nnd 
UM  besebeeh ;  denn  nit  iwifela  ist,  selten  die  selben  ftargenommen  nnd  dnrebeebtig 
Itcben  nberbuind  nemmen,  es  wnrde  nob  nnd  menglicb  des  riebs  nndertanen  in 
einer  erstftmng  an  Üben,  gnt  nnd  allem  erberen  wesen  kommen:  das  wollen  nwer 
«namkexten  betracbten  fs.  n.],  denen  wir  das  als  nnsem  gnten  und  getmwen  fanden 
in  allen  tmwen  Terknnden,  in  dem  boifen  (in  dem  besten  DJ,  das  neb  ^se  dinge  tn 
bertien  gon  sollen,  mit  emstlicber  bitt,  nns  damif  nwer  fnintUcb  antwort  lasaen  se 
vUien.  geben  nnder  nnser  bnntgenoeeen  (burgermeister  D  f  I]  Ton  Basel  seerete  in- 
gesigel Ton  nnaer  aller  wegen  nf  sambstag  nach  nnser  fkewen  tag  natiTitatle  anno 
•tc  74  [Sept.  10].  « 

Der  fimten  nnd  stette,  so  in  der  Torejnnng  in  Costents  gemaebet  begriffen, 
nie  nnd  ratsbotten  die  yetx  in  Basel  byeinander  gewesen  sint. 

Den  fnniehtigen,  ersammen  nnd  wisen,  dee  beüigen  riebe  f^en  und  riebsetetten 
botten,  so  yetx  an  Spiro  byeinander  eint,  unseren  beeundem  lieben  und  guten  frunden. 

Es  folgen  nun  die  Scblnseworte  des  Briefes  an  K61n ;  dureb  Yerweieungsieicben  ist 
die  Stelle  angegeben,  wo  dieeelben  ansufügen  sind  (binter  betracbten).  diser  nacb- 
lesebribea  artxckel  ist  denen  Ton  Colon  sngeecbriben :  und  neb  allsyt  keeklicb  und 
Banalicb  balten  an  uwerm  ende,  dessglicben  wir  an  nnserm  ende  oneb  tun  wellen, 
lad  lassent  nna  wissen  etlicbe  utwe  mere,  wie  es  umb  ucb  stände,  und  1>egerent 
des  uwer  antwnrt.    geben  als  obstat  etc. 

3.  C  getnrsticlic]&.  6.  0  sieb  stebt  Tor  uwer.         e.  0  dieselb  feblt.  0.  C 

dester  baei  s&  iren  gebotten.         13.  A  Aber  dem  a  in  der  Scblueeeylbe  ren  majestat 
nrti  Striebe.        C  lobUcben.  14—15.  0  eins  beiligen  riebe.  17—19.  mit 

-  74  in  A  Tom  Snbetitut  eingetragen  (e.  oben  8.  393,  36),  feblt  bei  C. 


k 


400  Beilagen. 

U74         JJtoer  \Ley8erlichen  majesUU 

undertSnigen  der  fursten  und 
stetten  so  in  der  yereynung  ztii  Costentz  gemacht  begriffen, 
r£te  und  ratsbotten,  die  ietz  ze  Basel  byeinander  gewesen  sini 

Dem  allerdurchluchtigsten   grossrnfichtigsten   fursten  und  ^ 
herm,  herm  Friderichen  Romischen  keyser,   zu  allen  zitten 
merer  des  richs,  zu  Hungern,  Dalmacien,  Croacien  etc.  kunig, 
hertzog  zu  Osterrich  etc.,  unserm  allergnedigsten  herm. 

[307]  Dise  hienach  geschriben  misshandlunge  und  sacken 
haut  die  Burgunder,  Lamparter  und  ir  .anhanger  in  der  graff-  lo 
schafft  Pfirt  und  im  Sflntgowe,  Basler  bistumbs,  geton  und 
beganngen. 

Des  ersten  etwemftnig  kilchen  entert,    ungewirdiget  und 
entwicht. 

Item  im  dorff  zu  Damarkilch^j    den   kilchtürn   und  dry» 
glocken  darinn  verbrennt,    vil  menschen  darinn  getötet  2),  du 
sacramental  zerbrochen,    das  heilig,   wirdig  sacrament  ussge- 
schfttt,  einen  silberin  16ffel,    damit  man  den  krancken,    so  sy 
das  sacrament  empfiengen,   ze  trincken  gab,   genommen,  das 
alles  hinwe^efjiirt,  die  tafel  uff  dem   fronaltar  zerslagen,  alle  20 
bild  und  figuren  der  heiligen  mit  der  gezierd  schentlich  und 
unkristenlich  für  die  kirchen  geworffen  und  zerbrochen,   die 
corporal,  daruff  das  wirdig  sacrament  in  dem  ampt  der  heiligen 
mess  gehandelt  und  gewandelt  wirt,    under  der  pferd  fiissen 
geworffen,    das  heilig  61  ussgesch&ttet,   die  kessel,   ouch  alle  25 
messbucher  und  andere  bflcher  geroubt,    hinweg  gefurt  mit 
allen  kertzen,  wachs  und  osterstock  genommen. 

Item  ein  frowen  in  dem   gemer  derselben  kilchen,   das 
ein  gewichte  statt  ist  und  die  toten  beyn   ligen,   geschmecht 
und  suntlich,  unkristenlich  Sachen  gewaltiglich  mit  ir  getriben,  ^ 
Abb  sy  selbs  geseit  hat. 

Item  etwemenig  frowen   und  jungfrowen  in   der  kilchen 
gefangen  und  hinweg  gefurt. 

Item  im  dorff  zu  Giltwiler^)   band  sy   die    kilchen  und 
die  sacristy  *uffgebrochen,    die  kisten  und   trog  zerslagen  imd35 
ob  hundert  pfunt  pfenning,  die  an  unser  lieben  frowen  buwe 

3.  G  eynnng.  4.  C  so  yetz.  6—8.  G  statt  der  ansf&lirlicheii  Adresse  steht 

dommo  impentori.  19.  G  empfalien  ze  trinken  gyt*.  25.  C  kessel  dnrek- 

gestrichen,  daffl.r  karsnckel  gesetzt. 

1)  Dammerkirch  (Dannemarie),  unweit  der  Larg,  w.  von  Altkirch. 

2)  S.  B.  Chr.  n  S.  103,  22.     Schill.  129. 

3)  Gildweiler  an  der  Sulz,  nö.  von  Dammerkirch. 


Vn.   Einfall  ins  Sundgau  1474.  401 

daselbs  gehörten;  genommen  mitsampt  dem  kilclienschatz^  mess-  1474 
gewanden  und  andern  gezierden,  das  heilig,  wirdig  sacrament 
usageschuttet,  die  monstrancien  zerslagen  und  das  alles  hinweg 
gefurt. 

^  Item  zu  Sannt  Leodogarien  by  Manspach^)  die  kilchen 
und  saciisty  uffgebrochen,  dry  kelch  mit  den  patenen,  ettlich 
der  kirchentflcher  und  altart&cher  genommen  und  zwey  kind, 
die  under  8  jaren  alt  woren,  uss  der  kilchen  genommen  und 
hinweg  gefurt. 

^  Item  zu  Sannt  Ulrich  uff  der  Larg  einen  priester  ob 
iem  altar  ussgezogen  und  zwen  kelch  mit  den  patenen  ge- 
nommen und  hinweg  gefflrt^]. 

Item  zu  Aspaoh^)  in  der  kirchen  zwen  kelch  und  patenen 
genommen  und  hinweg  gefurt. 

ß  Item  zu  Morentz^]  einen  kelch  und  patenen  genommen 
mit  einem  köstlichen  seckel,  darinn  das  heilig  sacrament  lag, 
als  die  priester,  so  sy  über  feld  giengen  und  den  kranken  das 
sacrament  brockten,  den  selben  seckel  an  ire  helsz  hSnckten, 
und  hand   das   sacrament  ellendlich  an  den  hert  daruas  ge- 

^  schüttet. 

[308]  Item  zu  Altnach^]  die  kilch,  sacristy,  kisten  und 
tr^  uffgebrochen  und  alle  kilchengezierde  hinweg  genommen, 
dessglichen  sy  zu  BalschwUer  ^)  ouch  geton  haben,  mitsampt 
den  buchsen,  unser  lieben  frowen  und  sannt  Steffan  zugehorend, 

&daiinn  gelt  lag,  daz  zu  dem  buwe  der  kilchen  gehortt. 

Item  daselbs  zu  Balschwiler  ein  kintbetterin,  was  14  tag 
in  der  kintbett  gelegen,  abgezogen,  understunden  das  kindlin 
zu  erstechen  mit  blossen  schwerten  und  satzten  der  kintbetterin 
ein  schTrert  an  ir  hertz,  umb  das  sy  gelt  von  ir  brechten. 

%  Item  sy  sint  dem  kilchherren  daselbs,  der  ein  erber 
priester  ist,  nachgerant,  der  ist  inen  entrannen  und  über  die 
muren  ussge£ällen  oder  sy  betten  in  erstochen. 

Item    zu  Pfefßngen'')   in  die  kilchen  by  Botbach  ^)  hand 

12:  C  hingeffirt'.  13.  C  und  zwo  patenen.  19.   C  darasz  an  den  herd. 

26 — V.  C  statt  was  —  gelegen:  was  14  t&g  alt.  33.   C  in  der  kilchen  hj  Bor- 

baeli  gelegen. 

1)  St-Leger  bei  Manspach  an  der  Larg,  sw.  von  Bammerkirch. 

2)  Sanct   Ulrich  an  der  Larg,  «6.  von  Dammerkirch,   Aug^stinerchor- 
herrengtift.     S.  Schöpflin,  Als.  ill.  2,  452.     Vgl.  B.  Chr.  U  S.  105,  25. 

3)  Asbaeh  n.  von  Altkireh. 

4)  Merzen  am  rechten  Ufer  der  Larg,  s.  von  Dammerkirch. 

5)  Altoach  zwischen  St-L6ger  und  St.  Ubich. 

6)  Balschwiler  an  der  Sulz,  qö.  von  Dammerkirch. 

7)  PhafianSy   nö.  Ton  Beifort,  im  Arrondissement  de  Beifort. 

8)  Hoppe,  nordweaü.  v.  Phaffans. 

Basler  Cbroaiken.  Ol.  26 


402  Beilagen. 

1474  sy  by  200  pferd  gestellt  und  yil  unkristenlicher  dingen  darum 
begangen,  damit  die  kiich  entwichtt  ist,  das  heilig  saciament 
darinn  uss  der   monstrancien  uff  einen  banck   geschfttt,   die 
'  monstrancien,  ouch  zwen  kelch  mit  den  patenen  genommen. 

Item  in  den  kilchen  zu  Ingoltsot^)  und  zu  Greissemberg^)  i 
zwen  kelch  mit  den  patenen,  meftsbucheren,  bfittbucheren  und 
ander  der  kilchen  gezierd  genommen. 

Item  zu  Balderszdorff^)  band  sy  herr  Rudolffen  dem  lut- 
*     priester  by  zwolff  wunden  gehowen  und  in  für  tod  lossen  ligen, 
der  ouch  sterben  wirt.  •  i« 

Item  zu  Butwiler^j  band  sy  ein  erber  firowen  w&nd  ge- 
howen und  hart  geslagen,  darumb  daz  sy  nit  mit  inen  uss 
dem  lannd  gon  wolt,  als  ander  firowen,  tochtem  und  knaben 
t&n  m&sten. 

Item  zu  Giltwiler  band  sy  herr  Andres  capplan.  daselbeu 
geslagen  und  hinweg  gefurt;  dessglichen  sy  dem  kilchherren 
zu  Bumhoupten^)  ouch  geton  und  in  so  hert  und  übel  ge- 
handelt band,  das  er  tod  ist 

Item    zu   Damarkilch    in   der   kilchen .  baut   sy   etlichen 
frowen    mit    nammen    einer    die    beyn   zerspannen   und   mit» 
scharpffen  holtzeren  in  irexi  heimlichen  wiplichen  gelideren^ 
ouch  in  dem  hinderen  gelt  gesucht  und  die  in  solicher  masi 
gehandelt,  das  sy  am  dritten  tag  gestorben  ist. 

Item  dessglichen  band  sy  einem  erbem  alten  priester,  ist' 
by  80  jaren  alt,   in  sinem  hinderen  ouch  gelt  gesucht,  der» 
heisset  her  Jacob  RüUer,  hat  des  grossen  schmertzen  gelitten, 
den  sy  gefangen,,  sine  kleidqr  genommen  und  barfi&sz  hinweg 
gefurt.  band,  und  weisz  nyemand,  ob  er  lebendig  oder  tod  ist 

[309]  Item  zu  Tieffinatt<^j    band  sy  ettlich  kind  hinweg 
gefurt  und  kan  noch'nyemant  gewissen,   wo  die  oder  ob  syso 
lebendig  oder  tod  sint. 

Item  sy  band  zu  Hagenbach  ^j  die  kilchen  ufl^brochen, 
die  glasfenster  zerbrochen,  gelt  uss  der  kilchen.  stock  ge- 
nommen, messgewand  und  andere  gezierd  hinw^  gefurt,  mit 

8.  0  den  Intpriestar.        9.  C  in  feUt.       11.  C  BftttwUer.       12— IS.  C  nmb  dau  tj 
nit  Tom  lAnd  mit  inen.  *  20.  C  mit  nnmmen  ir  einer  ir  bein.  28.  C  ob  «r 

lebt  oder  tod  170.  SO.  C  wiesen.  SS.  C  glnefenster  xentSrt. 

• 

1)  Angeot,  nö.  von  Beifort,  nahe  der  deutseh-franiödBehen  Qrense. 

2)  Ch^yremont,  ö.  von  Beifort. 

3)  Ballersdorf  swischen  Dammerkiich  und  Altkirch. 

4)  Buetweiler  an  der  Larg,  nö.  yoü  Danunerkirch. 

5)  Ober-  u.  Nieder-Bumhaupt  w.  Toi\Malhausen.  S.  B.Chr.  11  S.  105, 19. 

6)  Dieffinatten,  w.  Ton  Nieder-Bumhaupt. 

7)  Hagenbach,  am  rechten  Ufer  der  Larg,  gegenüber  Buetweiler. 


Vn.   Einfall  ins  Sundgau  1474:  403 

den  messbucheren  und  andern  •  dingen,   ouch  den  kilchlierren  U74 
daselbSy  gantz  verderbt. 

Item  daselbs  band  sy  ein  kintbetterin,   was  funff  tag  in 

der  kintbett  gelten,  ussgestossen  und  sy  an  kern  lib  allent- 

^halben  mab  gelt  ersucbt,  die  fiocb  in  einen  wiger  und  lag  im 

Wasser,    biss   die  Walben  binweg  komen,   des  sy  siecb  wartt 

und  zu  besorgen  ist,  sy  müsse  sterben. 

Item  sust  band  sy  mit  frowen,  töcbtem  und  knaben  vil 
onnaturlicher  sunden  getriben,  etlicb  tocbtem  erstocben,  by 
>irem  bor  u£^ebenckt  und  vil  firowen,  tocbtem  und  knaben, 
OQcb  vil  sugender  kind  iren  mfltem  genommen  und  binweg 
gefurt,  da  nyemant  weisz,  wie  es  umb  sy  stat,  ob  sy  lebendig 
oder  tod  sint.  so  band  sy  von  denselben  knaben  etwemfinigen 
eitrenckt,  das  erber  priester  Und  ander  geseben  band. 
*  Item  sy  band  allenthalben  vil  kilchen  uffgebrocben,  die 
beroubt,  vil  ungef&rs  und  lasterlicber  Sachen  darinn  getriben, 
daa  ze  lan^  und  ze  vil  ze  schriben  were. 

Item  sy  band  das  closter  zu  Sannt  Ulrich  gantz  beroubt 
und   in    allen    dingen   entsetzt,    das  nyemant  me  darinn  ist, 
blonder  Ad  stat,  darinn  merglicher  gotsdienst  volbracht  wart. 
Item  sy  band  das  closter  zu  Oelemberg^)  ouch  gantz  be- 
loubt  und  den  geistlichen  personen  darinn  mit  blossen  schwer- 
l  teu  nachgerant,  die  inen  gar  kum  entrunnen,  anders  sy  betten 
^  IT  erstocbien,  .band  alle  pferd,  gotsgezierd  daselbs  genommen, 
p/anff  armer   mann   in  der  kilchen  gefangen  und  das   kloster 
:  patz  entsetzt,  das  es  ouch  Öd  und  nyemands  me  darinn  ist. 
Item  sy  band  die  armen  lute  an  iren  heimlicben  gemecb- 
den  vast  gräsenlicb  gemartert  und  inen  grosse  pin  angeton, 
,  lunb  das  sy  gelt  von  inen  brechten. 
P       Item  sy  band  ettlich  mann  und  firowen  uss  einem  kilcb- 
l  tum  geworffen  das  sy  zu  tod  gefallen  sind. 

[310]  Item  sy  band  vil  frowen  gewimdet  und  ein  junge 
tocbter  by  14  jaren  alt  erstochen. 

Item  ouch  haben  sy  einen  jungen  knaben  under  sinen 
funff  jaren  alt  gefangen  imd  hingef&rt,  hatt  man  für  50  gülden 

mässen  lösen. 

* 

1.  C  ouch  feUt.  8—4.  C  etatt  wu  —  gelegen:  was  5i&gig.  b—^.  C  wiger 

«ad  bleib  daselbs  biss.  7.  C  besorgen  ist  m&szen  sterben.  12.  C  lebend. 

24.  liand  sU  ir  pferd.  34—36.  A  Bnrcb  ein  Zeichen  ist  dieser  am  Scblnsse  Ton 

BMmeha  Hand  nachtrtglich  beigefügte  Sats  an  die  Stelle  rerwiesenf  an  welcher  wir 
ilia  abgedmcH}  de^elbe  fehlt  in  C  (s.  S.  393,27). 

1)  Oelenberg,  w.  von  Mfllhausen,  Augustii^erchorherrenstift.    8.  B.  Chr. 
II,  S.  103,  27.  105,  23. 

26* 


■ 
■ 

1 


^ 


404  Beilagen. 

1474  Sust  sint  vast  vil  grosser;,  unkristenlicher,    unnatürlicher 

Sachen  in  kilchen  und  anderswo  von  inen  bescheen,  die  vastl 
ze  lang  zu  schriben  weren  von  irer  vile  wegen,  dann  ettlich 
so  lasterlich  und  schwer  sind,  das  ein  gants  land  darumbe 
kumber  angon  oder  undergon  möcht,  daz  der  allmechtig  gott 
alles  gnedigUch  und  mütigUch  wolle  schicken. 


vin. 

Process  des  Münzmeisters  und  der 
Wechsler  in  Basel  1474. 

(Siehe  Band  n,  152,  25.  157,  13.  1S3,  3.) 


Ueber  die  MOnzbetrOgereien,  die  zu  Eüde  des  Jahies  1474  in 
Basel  entdeckt  wurden  und  zu  einer  Untersuchung  führten,  in  welche 
ausser  dem  Münzmeister  eine  Anzahl  der  angesehensten  Männer 
verwickelt  waren,  erhalten  wir  au»  dem  Staatsarchiv  AufBchlüsse, 
die  das  von  Knebel  gebotene  Material  ergänzen  und  berichtigen, 
allerdings  nicht  in  der  Webe,  dass  wir  ein  vollkommen  klares  Bild 
von  der  ganzen  Angelegenheit  gewinnen. 

Als  die  Schuldigen,  die  bestraft  werden,  -erscheinen  der  Münz- 
meister  Ludwig  Gesell,  Balthasar  Hütschi  (Hützschy)  und  Matthias 
Eberler,  genannt  Grünenzweig,  zum  Ag^tein.  Hütschi  finden  wir 
zuerst  im  Jahre  1469/70,  Eberler  1472/73  als  Rathsherm  der 
Zunft  zu  Hausgenossen,  im  Jahre  1474/75,  iu  welchem  sich  unser 
Handel  abspielt,  sass  letzterer  im  neuen,  ersterer  Im  alten  Rathe. 
Knebel  bezeichnet  S.  152,  27  und  157,  16.  17  den  Hütschi  schlecht- 
weg als  campsor.  Eberler  nennt  er  S.  152,  31  campsor  ciTitatis 
und  183,  5.  6  sagt  er,  Hütschi  und  Eberler  hätten  zusammen  das 
cambium  civitatis  gehabt.  —  Ludwig  Gesell  von  Zürich  war  im 
Jahre  1462  von  der  Stadt  Basel  angestellt  worden,  um  »zweyling 
von  rappen,  die  man  nempt  vierer«,  zu  münzen  (Staatsarch.  Basel, 
geheime  Registratur  SS.  L.  Vgl.  Hanauer,  l^tudes  ^eonomiqnes 
sur  l'Alsace  I,  409.  SchOnberg,  Finanzverhältnisse  122).  Die  be- 
treffende Verkommniss  sollte  dauern  bis  auf  Absagen  und  Wider- 
rufen des  Rathes.  Im  J.  1472  wurde  abermals  ein  Vertrag  zoin 
Münzen  von  neuen  Vierem  mit  ihm  abgeschlossen.  Er  sollte  für 
ein  Jahr  gelten,  beiden  Theilen  war  aber  vorbehalten,  ihn  halb- 
jährlich zu-  oder  abzusagen  (Geh.  Registr.  SS.  O.  SS.  P.).    Gesell 


4.  C  BO  schwer. 


Vni.   Münzmeister  und  Wechsler.  405 

war  nicht  Bürger  von  Basel.  Wfihrend  Hütschi  und  Eberler  in 
Ihren  Urfehden  (s.  nnten)  ausdrücklich  als  solche  bezeichnet  werden, 
heisst  er  in  der  seinigen  einfach :  Ludwig  Gesell  der  muntzmeister. 
Neben    seiner  Stelle  als   Münzmeister   der   Stadt   Basel  versah  Ge- 

ftseU  auch  noch  die  eines  solchen  des  Philipp  von  Weinsberg,  wel- 
cher im  Pfandbesitze  der  1429  durch  Sigmund  zu  Basel  errichteten 
Reichsmünzstätte  daselbst  Gulden  prägen  liess  und  ihn  im  J.  1459 
xnm  erstenmale  auf  sechs  Jahre  zu  seinem  Münzmeister  ernannt 
hatte  (Ochs  III,   547.     Ueber   die   Reichsmünzstätte  in  Basel   vgl. 

i  ebenda  212  ff.  Den  hauptsächlichsten  Aufschluss  über  die  letztere 
giebt  Joseph  Albrecht,  Mittheilungen  zur  Geschichte  der  Reichs- 
Mfinzstätten  zu  Frankfurt  a.  M.,  Nördlingen  und  Basel,  Heilbronn 
IS35.  Vgl.  auch  Alb.  Sattler  im  Basl.  Taschenbuch  für  1879, 
S.  202  ff.     Hanauer  I,  95  ff.     Ad.  Geering,  Handel  und  Industrie 

Bder  Stadt  Basel,  Basel  1886,  S.  273  ff).  Der  Sitz  dieser  Reichs- 
münzstätte  war  das 'noch. heute  zur  goldenen  Münze  genannte  Haus 
an  der  Ecke  der  Sporengasse  und  der  Eisengassa  (jetzt  Sporen- 
guse  1).  In  derselben  Häuserreihe,  an  der  Ecke  der  Sporengasse 
und  des   Martinsgässleins   (Sporengasse  7)  befindet  sich   das   Haus 

fcsxm  Agtstein  oder  Agstein^),  *  nach  welchem  Matthias  Eberler  be- 
gannt wurde,  weiter  nach  dem  Markte  zu,  zwischen  dem  Martins- 
gSsslein  und  dem  Rathhause  das  Haus  zum  Gold  (Sporengasse  11), 
von  welchem  des  Matthias  Brüder  Lienhard  und  Hans  ihre  Beinamen 
führten  (s.  S.  408,42  u.  s.  w.,  Tgl.  S.  195  A.  3  und  Beilage  XVm), 

bund  an  dasselbe  anstossend  das  Haus  zum  Rebstock  (Sporengasse  13), 
d28  Ton  Balthasar  Hütschi  bewohnt  war  (Missivenb.  XIV,  126). 

Die  Stelle  des  Wardiners  (des  Wardeins)  in  der  goldenen 
Münze  wurde  laut  Privileg  Kaiser  Sigmunds  diirch  den  Rath  zu 
Basel  besetzt.     Inhaber  derselben  war  zu  der  Zeit  unsres  Handels 

»Balthasar  Hatschi >). 

lieber  die  Aussagen,  auf  welche  hin  es  zu  einem  Einschreiten 
gegen  die  genannten  drei  und  gegen  die  der  Mitschuld  Verdäch- 
tigten kam,  giebt  folgende  Stelle  im  Oeffnungsbuch  V,  125^  Auf- 
äcfalnss. 

^  Von  der  valschen  muntz.  Als  der  muntzmeister  und 
^der  yalsch  blancken  und  crutzer  harbracht  hand,  und  son- 
der der  muntzmeister  geredt  hat,  er  habe  400  guldin  wert 
Wbrachty  aber  wöU  man  sin  nit  absin,  so  wolle  er  die  andern 

3&.  Dm  f  Mpeni  Gedrnekte  sieht  »m  B^nde. 

1)  In  den  Quellen,  die  dieser  Darstellung  zu  Grunde  liegen,  findet 
•ich  immer  die  Form  Agstein.  So  wird  auch  jetst  noch  gesprochen,  trotz- 
dem dan  an  dem  Hause  .»sum  Agtstein«  angeschrieben  steht 

2)  Als  solcher  begegnet  er  bereits  in  einer  Urkunde  des  Jahres  1472 
Geh.  Rcgistr.  SS.  R}. 


406  Beilagen. 

angeben,  so  mit  huffen  die  harbracht  band  und  bringen,  der 
muntzmeiflter  bat  die  wortt,  wie  obstat,  mit  Jacob  Waltenbein 
geredt.  Jacob  Waltenbein  bat  ocb  Baltisar  Hutscbi  ettlich 
summ  geltz  geliben.  die  bat  er  im  wider  bessalt  in  blancken. 
darunder  wurdent  im  wol  für  25  guldin  wert  von  Grelterkinger 
usgescbossen.  solbs  sol  beyden  reten  furbracbt  werden,  so  die 
unnsem  im  veld  wider  anbeimiscb  werden,  daby  emstücb  er- 
varung  tfin,  wer  dem  muntzmeister  den  bfiling  geoffenbart  hab, 
desglicb  an  HeinrticA  von  Brunn  von  der  guldin  munts,  so  uff 
ein  sdtt  gemuntzt  und  von  Baltisar  Hutscbi  verkert  und  doch 
danacb  von  Baltbissar  genomen  ward,  so  bat  die  k6cbin  zum 
Scblussel  Baltisar  Hutscbi  ein  sum  altter  guldin  in  eim  seckli 
zfl  bebaltten  geben,  als  sy  gon  Baden  f&r.  nu  an  ir  wider- 
kunft  und  sy  ir  gold  wider  begert,  bat  er  ir  ander,  nuw  gold 
wider  geben,  darumb  sol  man  sieb  fiigentlicb  ervaren.  so  batt 
Matbis  dem  seckelmeister  200  gülden  umb  duggaten  geben, 
und  von  demselben  seckelmeister  zu  Züricb  batt  er  derselben 
gülden  nit  50  gülden  zu  zinse  wollen  nemmen. 

Von  der  scbalen  wegen,  durcb  Caspar  T&nnouwer  von 
Rom  bracbt,  so  nit  werscbafit  sin  sollen  und  docb  durcb  Bal- 
tbasar Hützscby  von  im  e^koufft  für  gAt  Basel-werscbafit  hin- 
geben. 

Desglicben  von  der  scbalen  wegen,  oucb  durch  Balthasar 
zu  Spir  gemacbt,  so  nit  werscbäfft  sin  und  destermijider  nit 
durcb  in  für  Basel-werscbafit  bie  yerkoufft  sin  sollen,  Burekar- 1 
ten  und  JEindem. 

Sodenn  von  der  werten  wegen,   durcb  Matbisen  Eberler 
wider  Jacob  Waltenbin  uff  dis  meynung  gebrucbt,   sy  syent 
vor  Ellicordt  im  veld  gewesen  und  babeu  im  sin  lib  und  gut 
bewart,  und  er  bab  sy  bie  binderwert  an  die  ax  gegeben,  Ter-  i 
raten  und  verkoufft. 

Item  daz  sy  die  silbrin  müntz,  es  syent  Metz-blancken, 
keyser  HSinricb  blapbart,  sibener  und  ander  derglicb  müntz 
wider  ir  ordenung  und  eyde  abgetan  baben  sollen,  oucb  dasz 
sy  die  gülden  muntz  auch  sollen  abgetan  haben,,  yor  und  eei 
die  verr&fft  worden  ist,  desglicben  haben  sy  blancken  und 
crutzer,  so  nit  werscbäfft  gewesen  sind,  zu  land  bracbt  und 
die  f&r  werscbäfft  hingeben,  nemlich  band  sy  35  blancken  für 

Ift.  Von  Anfkag  an  bia  .enraren*  ron  der  Hand  das  üntancbreibara  Waltber  Boa< 
garUr,  Ton  jio*  bU  aai  Ead«  Toa  der  des  Btadteohretbere  Niolaas  &&sebu  leb  fc«* 
merke  bier  ein  fftr  allemal  in  Betreff  der  Formen  guldin  nnd  nlden  (fBir  das  A4- 
jeotiy  nnd  f&r  dae  Snbatantiy),  daas  Bomgartor  die  eratere,  läacb  die  letitere  ;«- 
branobt,  nnd  dase  iob  demgembea  ancb  bei  der  Anfltenng  der  Abkflnnngea  ▼arftkbr«>a 
bin.  Heber  den  Anfangabncbataben  dea  Wortee  Bberler  aetit  Bftaob  bisweilen,  aicU 
immer,  ein  a,  das  ich  im  Omoke  nicht  wiedergebe. 


Vm.   Mfixumeiflter  und  Wechsler.  407 

ein  gülden  koufflk  und  hie  derselben  blancken  28  fiür  ein  gol- 
den uAzgeben,  desglichen  100  krutzer  ouch  für  ein  gülden 
konfft  und  derselben  58  für  ein  gülden  uszgeben. 

Item   Mathis  hatt  geben  Zscb^rlin  von  WUe   34  gülden 
»wert  müntB  in  cr&tEem. 

Die  xwei  Hände,  die  bei  dem  Niederschreiben  dieser  Auf- 
Zeichnung  thätig  gewesen,  kleine  Verschiedenheiten  der  Schrift  und 
der  Tinte  in  dem,  was  jede  derselben  eingetragen,  sowie  mehrfache 
Abänderungen  weisen  darauf  hin,    dass   sie  nicht  auf  einmal   ge- 

(«macht,  sondern  mit  Unterbrechungen  zusammengestellt  worden  ist. 
Die  Behörde,  welche  die  Berathung  pflog,  war  vermuthlich  der  ge- 
heime Raih  der  Dreizehn.  Jacob  Waltenheim  (Waltenhein,  Walten- 
hin),  dessen  belastende  Aussagen  angeführt  wierden,  war  alter 
Meister  der  Hausgenossen-,  Heinrich  zimi  Brunnen,  Ton  dem  wei- 

s  tere  Auskunft  verlangt  werden  soll,  neuer  Rathsherr  der  Schlüssel- 
sanft,  lieber  die  Verschuldung  des  Münzmeisters  und  des  BalChasar 
Hatschi,  wie  sie  Ton  den  beiden  eingestanden  werden  musste,  sind 
Tor  allem  ihre  Urfehden  (s.  unten  S.  41  Off.)  nachzusehn. 

Einige  Notizen  auf  Bl.   126   zeigen   uns,    dass   die  Dreizehn 

isich  weiter  mit  der  Sache  befassten  und  sich  darüber  beriethen, 
ob  dieselbe  an  die  Sechs,  d.  h.  an  den  grossen  Rath  gebracht 
werden  solle.  Man  begnügte  sich  aber,  sie  durch  den  alten  und 
den  neuen  Bath  entscheiden  zu  lassen,  wie  die  folgenden  auf 
Bl.  126^   eingetragenen  Aufzeichnungen  ergeben: 

K  Anno  ete.  75.  incipiente,  ipsa  die  sancti  Silvestri  hannd  dJ^^^i^ 
dis  nachgeschriben  vor  beden  r£ten  geschworen,  ir  lib  und 
g&t  keins  weges  yon  der  statt  nit  ze  entpfrömden  noch  ze 
Terennderen,  sunder  by  demselben  fiyde  by  der  stat  ze  bliben, 
dayon  sich  nit  ze  t&nd  noch  niitzit  ze  verrücken  denn  mit 
•  eins  rata  wissen  und  willen. 

Haim.  Zschegkabürlin  der  alt  «mffhneister 
liudwig  und  Hanns  ZschSgkabürlin  sin  siine 
Hanns  Trmy  Hanns  Bfir 

Uolrich  zem  Lufft      Lienhart  zum  Gold 
%  Andres  Bischoff  Hanns  zum  Gold. 

Von  deren  wegen,  so  rhit  der  müntz  gehandelt 
baben.  Eodem  die  ist  von  beden  r^ten  bekannt  ze  griffen 
ZQ  Mathis  XSberler,  Hanns  Beren,  Balthasar  Hiitzschy  und  dem 
muntsmeister.  dis  sind  in  gefSngknüsz  kommen:  Hanns  Ber, 
»Balthasar  ELützschy  und  der  muntzmeister.  Mathis  Eberler  ist 
bin  und  enweg  gangen  und  hatt  sich  von  der  stat  entpfröm- 

3S.  Dar  "Srnme  de«  Huu  BIr  Ui  ■pftter'eingetngeii.  36.  Dm  gesperrt  Oedraekte 

ftelit  mm  Buiae. 


408  Beilagen. 

det,  über  dasz  im  by  sinem  6yd  gebotten  worden  ist  uff  hut- 
tigen  tag  uff  die  zwSy  zu  den  rSten  ze  kommen,  als  denn 
andern  den  reten  ouch  gebotten  worden  ist. 

Der  Umstand,  dass  unter  denen,  die  schwören  mussten,  Leib 
und  Qut  nicht  von  der  Stadt  zu  entfremden,  der  Name  des  Hanss 
Bär  nachträglich  eingefügt  ist,  deutet  darauf  hin,  dass  dieser,  ^ie 
auch  Knebel  11,  157,  27  berichtet,  bald  aus  dem  Qefftngniss  ist  ent- 
lassen worden.  Auch  erfahren  wir  später  nichts  von  einer  Strafe, 
die  über  ihn  verhängt  wurde. 

Für  die   Gefangenen    wurde    sofort    Fürbitte    eingelegt.     Ami 
5.  Jan.   1475  erschienen  laut  Oeffnungsbuch  126^  Qraf  Oswald  tod 
Thierstein,  der  Stadtschreiber  und   der  Hauptmann   von  Solothum 
vor  Rath,  um  in  der  Stadt  und  in  ihrem  eigenen  Namen  zu  bitten, 
9sy    usz    gef ^gknüsze ,    doch   uff   gnftgsamy   Sicherheit,    ze  lasien 
und  inen  ze  erkennen  ze  geben,   wa  das  miiglich  sye,    warumb  sy  i 
byfanget  sind,    und  sich  daby   erbotten,    so    verre   sy   verfengklicb 
und  das  wider  ein  rät  nit  sye,  inen  ze  gSnnen  darinn  ze  tSdingen, 
damit  fründ  by  fründ  bliben  mSge  etc.t    Es  wurde  ihnen  gedankt, 
zugleich   aber  bemerkt,    da  augenblicklich   beide   Räthe    Über   der 
Sache  sitzen,  sei  man  noch  nicht  im  Falle  ihnen   eine  Antwort  zu? 
geben. 

Am  18.  Januar  musste  ausser  den  schon  genannten  auch  noch 
ein  weiterer,  J»Str8uwlin  der  kSufflert,  schwören,  Licib  und  Out  nicht 
zu  entfremden  »von  der  uffkoufften  müntz  wegen,  und  by  demselben 
ijd  ze  helen,  was  mit  im  gerett  ist  oder  noch  gerett  werden  m5cht,  2 
und  er  von  beden  reten  im  hoflin  gebort  hatt«  (Oeffhungsb.  12$j. 
Knebel  nennt  unter  denen,  die  schwören  mussten,  S.  157,  28  auch 
noch  »Ludowicus  Qloggengiesserc.  Es  ist  dies  Ludwig  Beyer,  Pejer. 
Feiger  oder  Peyger,  der  im  Jahre  1472  wegen  Beschimpfung  des 
Rathsherm  seiner  Zunft,  des  Balthasar  Hütschi  mit  Leistung  (zeit-  <^ 
weiliger  Verbannung]  bestraft  worden  war  und  bei  dieser  Gelegen- 
heit im  Oeffnungsb.  V,  90^  das  eine  mal  als  »Ludwig  Ologken- 
giesser«,  das  andremal  als  »Ludwig  Feiger«,  in  seiner  Urfehde  (geL 
Eeg.  T  I,  0.)-al8  Ludwig  Beyer,  Hans  Beyers  des  Qlockengiessers 
Sohn  bezeichnet  wird.  Im  J.  1475  wurde  er  Meister  zu  Haus-S 
genossen.  Wie  schon  in  einer  Anmerkung  zu  jener  Stelle  Ton 
Knebel  bemerkt  ist,  wird  seiner  im  Oeffnungsbuche  bei  'unsenn 
Handel  nicht  erw&hnt. 

Am  20.  Januar  wurden  von  beiden  Käthen  Hans  Eberler  und 
der  Altoberstzunftmeister  Hans  Zsoheckenbürlin  ihres  Eides  cnt-«' 
lassen,  letzterer  »on  furwortt«,  ersterer  »mit  solhem  geding  und 
furworttenc,  dass  er  seinen  Brüdern  Matthis  und  Lienhard  Eberler 
weder  Hilfe,  Bath  noch  Beistand  gegen  den  Rath  zu  Basel  thue 
(Oeffnungsb.   128*). 

In   Betreff  der  andern,    die  geschworen   hatten,    berichtet  das« 
Oeffnungsbuch  nichts,  Hans  Irmi  und  Ulrich  zum  Luft  erscheinen 


g 


Vm.   ManzmeiBter  und  Wechsler.  409 

aber  schon  in  nächster  Zeit  wieder  in  amtlicher  Thätigkeit  als  Mit- 
lieder  von  BathsauBschüBsen. 

Das  KechtBTerfahren  gegen  die  Gefangenen  wurde  diurch   eine 
neue,    besonders  gewichtige  Fürsprache  abgewendet,  wie  wir  aus  der 
3  folgenden  Aufzeichnung,  Oefihungsbuch  128^,  ersehen: 

Balthasar  Hutzschy,   Ludwig  Gesell  der  müntz- 
m£ister.     Anno  quo  supra  uff  sambstag  nach  sannt  Blasyen  Febr.  4 
tag,  uff  das  unser  funtgenoszen  von  Zürich  ratzbottschafft  in 
nanmien  ix  und  von  wegen  gemeiner  'Ejätgenoszen  einen  rfttt 

»mit  sampt  Jacoben  von  Sennhein,  Clauwsen  Schwab  als  von 
Balthasar  Hutzschis  ^  sodenn  Cünrat  Keyser  mit  Johannsen 
Meyer  dem  schriber  als  von  des  muntzmeisters  irer  friinden 
wegen  gar  demflticlichen  und  mit  hohem  flisze  gebetten  haben, 
irthalb  das  recht  hindan  ze  setzen,  inen  gnad  ze  bewisen  und 

uin  ir  straffe  nach  erkantnüsze  des  räts  ze  nemmen,  denn  ir 
begerung  ye  nit  sye  mit  der  stat  begeren  ze  rechtigen  noch 
anders  denn  inen  gnad  ze  bewisen  und  sich  in  straff  des  rats 
ze  geben,  also  sölich  gemSiner  ^jdtgenoszen  emsig  byt  und 
begerung  vor  und  nach  zum  dickeren   male   bescheen,   des- 

»>  glichen  der  frunden  bescheen  byt  angesehen  ist  inen  nach 
erkantnüsze  beder  rSten  geantwurt,  so  verre  Balthasar  Hützschy 
und  ouch  der  muntzmeister  des  willens  euch  syent,  wolle  ein 
ilt  sy  deren  so  vil  genieszen  laszen,  strengkhSit  des  rechten 
hin  dansetzen  und  on  all  furwort  umb  ir  misztatt  und  schulden 

5  nach  erkantnüsze  eins  rats  straffen,  und  wie  sy  gestrafil  wer- 
den, dasz  das  daby  bliben  solle,  ouch  dasz  ein  rät  inen  die 
gefSngkniisze  lichteren«  und  sy  in  ein  stuben,  doch  mit  sicherer 
versorgknüsze  und  gewarsamy,  uff  irem  costen  kommen  laszen 
wolle  bisz  zä  usztrag  der  straffe,  und   dasz  darinn  gehandelt 

«•werden  mag  nach  erkantnüsze  der  reten.  welicher  äntwurt 
bede,  der  von  Zürich  bottschafft,  ouch  ir  frunde  dem  rat  mit 
aller  dem&t  und  flisz  getruwUch  gedanckt  haben,  mit  erbiettung 
ir  gnad  und  guttwillikeit  begem  umb  ein  stat  und  die  iren 
mögen  verdienen. 

6  Die  Dreizehn  beriethen  nun  wieder,  »ob  man  den  handel  der 
niiiatzen  an  die  sechs  bringen  wolle«  (Oeffnungsb.  129),  aber  auch 
diesmal  wurde  die  Entscheidung  durch  den  Rath  allein  getroffen, 
d.  h.  ohne  Zweifel  wie  bei  dem  ersten  Einschreiten  (S.  407)  und 
wie  nachher   (S.  415)    dem  Matthis   Eberler  gegenüber  durch   den 

uneaen  Rath  in  Verbindung  mit  dem  alten.  Hütschi  und  Gesell 
«wurden,     ersterer  am    11.,   letzterer   am  15.   Februar,   gegen  Ent- 

6.  7.  D»s  gesperrt  Gedrnckte  steht  am  Bande. 


410  Beilagen. 

riohtimg  einer  Busse  von  je  500  Qulden  in  Freiheit  gesetst  und 
mussten  Urfehde  schwören,  d.  h.  das  eidliche  Versprechen  ablegen, 
sich  wegen  dessen,  was  gegen  sie  vorgenommen  worden,  in  keiner 
Weise  zu  rächen.  Einielne  Stimmen  aus  der  Bürgerschaft  liatten 
sich  in  den  Tagen,  die  dieser  Entscheidung  vorangingen,  in  unge- 
ziemender Weise  über  den  Rath  yemehmen  lassen.  »Martin  Mel- 
tingerc,  heisst  es  Oeffnungsbuoh  129,  «sol»  gerett  haben,  em  rat 
bedSrfffc  vil  dafür  geben  [zuerst  hatte  gestanden  :  bed6r£Et  1000  oder 
2000  gülden  se  geben],  dasz  er  der  sach  gen  den  iien  massig 
gangen  were,  und  es  werde  daran  kommen,  ander  Int  müssen 
bytten  [d.  h.  dass  der  Rath  andre  Leute  bitten  müsse]  ir  der  sack 
abzehelffen,  und  sunderlich  sich  bekennen  unrecht  getan  b&ben. 
und  wie  der  Barfftsz  ein  widerrAff  getan  habe,  alse  werd  Qin  rat 
sich  ouch  muszen  bekennen.« 

Wir  theilen  die  Urfehde  des  Balthasar  Hütschi  (geh.  Reg. 
Tl.  T)  ganz,  von  der  des  Ludwig  Gesell  (ebenda  TL  U)  den 
ersten  Theü  mit: 

Febr.  11  Ich  Balthasar  Hutschy  der  weclissler  burger  zu  Basel  be- 
kenn und  vergich  offenlich  mit  disem  brieff,  als  mich  die 
strengen,  fiirsichtigen,  wisen  burgermeister  und  rate  der  statt 
Basel  myn  gnedig  Herren  mich  in  gefimgnisz  genommen,  umb 
das  ich  allerley  miszbruchung  in  nachgemelter  wise  gehandelt. 
zum  ersten  daös  ich  geschwom  hab  der  statt  von  Basel  nutz, 
ere  und  frommen  ze  werben,  iren  schaden  ze  wenden,  dess^ 
glich  der  huszgenossen  zunfft  ordenung  ze  halten,  welich  orde- 
nung  under  anderem  innhalt  daz  ein  yetlicher,  so  derselben 
zunffl;  gewerb  üben  und  bruchen  wil,  weder  Basler  noch  all 
ander  muntzen,  die  darzu  gehörend  und  .darinn  gemuntst  sind, 
nit  abtun  noch  verbrennen  sol,  dwile  sy  geng  und  gebe  sind, 
wann  ich  aber  solicher  pflicht,  wie  obstat,  vei^essen,  dawider 
getan  und  gehandelt  hab,  durch  dise  handlung  zum  ersten,  daz 
ich  mitsampt  dem  muntzmeister  die  Saffoyer  blancken  u%e- 
.  satEty  versucht  und  fiinden  hab,  daz  ir  deheiner  acht  stebler 
wert  wert  sin,  darüber  dieselben  müntz  empfieuigen  und  verrer 
ye  eynen  für  zehen  pfenning  uszgeben.  item  das  ich  die  cnitzer 
mit  den  zwey^n  kopffen,  so  ich  gewiszt  hab  nit  werschaffl;  umb 
ir  wertt  gewesen,  empfangen,  dieselben  under  ander  gut  crutzer 
gemischt  und  dieselben  für  gut  und  werscha£Ft  umgeben  hab, 
durch  welich  uszgeben  das  gemein  gut  und  vil  luts  beschedi- 
get  und  betrogen  sind,  item  daz  ich  Welsch  silber  und  ander 
derglich  silber,   so   nit   werschaflft  gewesen  ist,   für  der  statt 

23.  Da  di«  Zeieben,  die  Id«  and  da .  Aber  dem  u  ■tehen,  keine  dentlidiea  Foracs 
haben  and  nach  keUem  tiobeni  Grandeatie  angebraobt  sind,  so  b^wn  wir  ci«  fkS 
weggelaeeen. 


Vm.   MOnzmeister  und  Wechsler.  41  j 

Basel  werung  und  werschafft  geben  und  damit  merglichen 
betrug  b^angen.  item  das  ich  Metz-blancken,  Beheimsch 
spagurli  und  derglich  muntz  manigfaltig  abgetan  und  gekumt. 
item  die  Rinischen  gülden  genant  zulouffer  und  die,  so  uff 
.  snunzehen  krat  goldes  gemuntzt  sind,  ouch  mir  in  wechssells* 
wise  zu  guter  bewar  geleit,  abgeton,  mit  anderem  gold  bezalt 
und  die  obgemelten  gülden  verfurt,  und  das  alles  on  sonder 
urloub  getan  hab,  daruff  sy  verrer  vermuntzt*  sind,  durch  • 
welich   handlung  ich  mich   schwerlich   miszbrucht,  ich  ouch 

10  schwerer  straff  an  mynem  libe  und  gut  wirdig  gewesen  were, 
darumb  mich  ouch  die  gemelten  myn  herren  burgermeister 
und  rate  zu  Basel  für  recht  gestellt  und  recht  ergan  lassen 
woltent  haben,  dann  daz  die  frommen,  wisen  her  Heinrich 
Boist  burgermeister  und  Heinrich  6ol(Uin  des  rats  zu  Zürich 

15  in  nammen  der  fursichtigen,  ersammen,  wisen  des  rats  daselbs 
und  ouch  in  nammen  gemeiner  'Ejigenossen  myner  lieben 
harren,  Jacob  von  Sennhein,  Claus  Schwab,  ander  myn  ange- 
boren frund,  herren  und  gonner  so  yerr  für  mich  mit  hohem 
flisz  gebetten,  daz  mich  die  megenanten  myn  gnedig  herren 

20  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel,  daz  sy  mich  solichs 
rechten  lidig  gezalt  und  vertragen  und  doch  mich  nach  myner 
bitt  und  beger,  so  ich  demutiglich  getan,  umb  myn  zitüch 
gut  umb  funffhundert  gülden  Rinischer  gestrafft  und  ouch  da- 
mit gnediglich  von  iren  hannden  und  straff  kommen   lassen 

K  haben,  und  uff  solich  sonder  gndd  und  gnedig  bewisung  mir 
durch  die  Tilgenanten  myn  herren  burgenneister  und  rate  zu 
Basel  geton  und  bewisen,  so  hab  ich  fry,  lidig  und  losz  aller 
bannden  und  gefangnisz,  unbezwungen,  von  fryem  willen  eynen 
eyde  liplich  zu  gott  und  den  heiligen  mit  uffgehaben  fingeren 

30  und  gelerten  wortten  geschworen,  von  dirr  gefangnisz  und 
sach  wegen  und  allem  dem,  so  sich  darinn  begeben  und  untz 
uff  disen  huttigen  tag  gemacht  hat,  nutzit  uszgesetzt  noch  vor- 
behalten, ewigen  sun  und  friden  ze  halten  wider  die  megenan- 
ten burgermeister  und  rate   der  statt  Basel,  alle  die  iren  und 

35  so  inen  .verwandt  sind  und  zu  versprechen  standent,  ouch  alle 
die  so  zu  diser  .myUer  gefangnisz  hilff,  rate  getan,  gegeben, 
darzu  verdacht  und  verwandt  sind,  obgemelter  und  aller  er- 
gangen Sachen  halb  nyemermer  ze  tund,  die  nit  eferen,  rechen 
durch  wortt,  werck,  rat,  getat,  heimlich  noch  offenlich  noch 

40  ouch  das  nit  gestatten  noch  gehellen  getan  werden  weder 
durch  myn  firund  noch  ander  in  dehein  wise,  sonder  diso  myn 
urfecht  erberlich,  getruwelich  und  uffrechtlich  halten  und  voU- 
furen.    und  ob  ich   eynich   sprach   oder  vordrang   über   die 


412  Beilagen. 

Sachen,  so  vorttand,  hette,  hienach  in  künftigem  yemer  gewunn 
wider  die  obgemelten  myn  gnedig  herren  burgenneister,  rate 
und  gemeind  der  statt  Basel,  alle  die  iren  und  so  inen  zu  ver- 
sprechen  standen,  geistlich  und  weltlich,  umb  alle  solich  myn 
Zuspruch  und  yordrung,  so  ich  also  hette  oder  gewynn  widei 
burgermeister,  rate  und  gemeind  der  statt  Basel,  sol  und 
wil  mich  benugen  recht  zu  nemmen  und  zu  geben,  zu 
geben  und  ze  nemmen  vor  dem  wirdigen  herren  ye  zu 
zyten  dem  official  des  bischofflichen  hofes  zu  Basel,  und 
von  eintzigen  und  sondrigen  personen,  so  inen  zu  ver- 
sprechen standent  und  verwandt  sint,  vor  iren  schultheissen  und 
gerichten  der  stetten  Basel  oder  vor  den  richteren  und  ge- 
richten,  darinn  sy  gesessen,  und  därinn  sy  gehörig  sind,  und 
was  ouch  also  erkant  und  gesprochen  wirt,  solichs  getruwelich 
und  erberlich  halten,  voUfuren  und  getruwelich  nachkommen 
on  alles  wegeren,  yerrer  uszzug  und  appellieren,  wo  ich  aber 
so  unthur  wurd,  daz  ich  yemer  hiewider  tetti  in  einem  stuck 
oder  me,  schuff  oder  gehell  geton  werden  heimlich  oder  offen- 
lieh,  dayor  mich  gott  behutten  wolle,  alsdenn  soll  ich  heiszen 
und  sin  ein  meyneider,  erloser,  yerzalter  man,  und  wo  ich 
dannethin  yemer  ankommen  oder  ergriffen  wurde,  es  sye  in 
stetten,  dorfferen,  uff  wasser  oder  dem  lannde,  so  soll  man 
on  alle  gnade,  iirteil,  recht  und  gericht  umb  disen  ver- 
wurckten  handel,  ouch  umb  die  miszbruchung  dennzemal  durch 
mich  yerwürckt,  von  dem  leVbn  zum  tod  richten  in  aller  wise 
und  in  dem  rechten,  als  ob  solichs  mit  urteil  und  rechtem 
gericht  ervolgt,  erlangt  und  erkant  were,  ungefirevelt  aller 
bepstlicher,  keiserlicher  und  kuniglicher  fiiheiten  und  gnaden, 
so  erworben  und  geben  sind  oder  furer  erworben  und  geben 
werden  mochtent,  dann  mich  solich  friheit,  gnad,  recht,  ge- 
richt, geistlich,  weltlich,  gesatzt,  trostung,  Sicherheit  imd  geleit 
der  fiirsten,  herren,  stetten  und  lennderen  noch  sust  nutzit 
uberal  so  yemand  hiewider  erdencken  konnde  oder  mochte  be- 
krenckt  oder  widertriben  werden,  mich  dheins  wegs  beschirmen 
noch  behelffen  sol,  dann  ich  mich  aller  und  yetlicher  friheiten, 
gnaden,  rechten,  gerichten,  aller  dispensacion  und  behelff  und 
sonder  des  rechten,  so  da  spricht,  eine  gemeine  verzihung  ver- 
fach  nit,  ein  sondere  gange  dann  ee  vor,  wissentlich  und  wo) 
bedachtlich  verzigen  und  begeben  hab  und  yerzich  mir  dera 
aller  in  krafit  dis  brieffs,  alle  geverde,  untruwe  und  ai^list 
harinn  gentzlich  yermitten.  des  alles  zu  warem  urkund  so  hab 
ich  myn  eigen  ingesigel  offenlich  gehenckt  an  disen  brieff, 
mich  aller  davor  geschriben  Sachen  damit  wissentlich  zu  über- 


YIIL   Münxmeister  und  Wechsler.  413 

sagen,  und  zu  nach  merer  gezugnisz  erbetten  die  obgenanten 
Jacob  Ton  Sennhein  und  Claus  Schwaben  myn  lieben  oheim,  daz 
sy  ir  ingesigele  euch  für  mich  gehenckt  band  an  disen  brieff, 
das  wir  Jacob  von  Sennhein  und  Claus  Schwab  umb  flissig  bitt 
s  Balthasar  Hutschis  unsers  lieben  oheims  bekennen  getan  haben, 
doch  uns  und  unseren  erben  on  schaden,  der  geben  ist  uff  sambs- 
tag  vor  dem  suntag  invocavit  des  jars  als  man  zalt  nach  Cristi  Febr.  ii 
unsers  herren  geburt  tusent. vierhundert  sybentzig  und  funff  jare. 

I  Ich  Xiudwig  Gesell  der  muntraneiBter  bekenn  und  veigich  Febr.  15 
offenlich  mit  disem  brieff,  als  die  strengen,  fursichtigen,  er-- 
Samen  und  wisen  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel  min 
gnädigen  lieben  hem  mich  in  ettlichen  vergangen  jaren  zfi 
irem  muntzmeister  ufEgenommen,  also  das  ich  ir  silber  müntz 
imiintzen  und  mich  damit  haltten  solt  nach  lutt  der  verschri- 
bimg,  so  ich  den  selben  minen  gnedigen  hem  mit  minen  in- 
gesigeln  versigelt  übergeben,  ouch  lipplich  zu  gott  und  den 
tieOigen  mit  uffgehaben  yingem  und  gelertten  wortten  geswom  • 
hab,  innhaltt  derselben  brieffen  mit  allen  puncten  uffirecht, 
warlich  und  erberlich  zu  haltten  und  zu  vollf&ren,  so  under 
anderm  clerlich  uszwisent,  was  zAstossender  muntzen  in  den 
kreyssen  der  muntzgnosschafft  gSng  und  g£b  sind,  das  ich  die 
dheins  wegs  nit  abtfln  sol  etc.,  so  denn  aber  der  zunfft  Ord- 
nung och  zu  haltten  geswom  hab,  so  in  einem  artickel  also 
wiset,  das  ein  yettlicher,  der  ir  zunfft  gewerb  ftben  und  ge- 
brachen Tvil,  weder  Basler  nach  all  ander  muntzen,  die  darzÜ 
gehörend  und  damit  oder  darin  gemuntzt  sind,  nit  abt&n  nach 
verbrennen  sol,  dwil  sy  g6ng  und  gCb  sind,  och  all  argwenig 
gold  und  silber,  das  einem  yettlichen  furkompt,  u£&uhaltten 
und  dem  meister  von  der  zunffi;  zu  antwurtten  etc.  wann  ich 
aber  solher  phlicht  miner  Verschribung  und  geswomnen  eyden 
vergessen,  dawider  geton  und  gehandelt  hab  durch  dise  nach- 
^ennercktten  stuck :  zum  ersten  das.  ich  ein  zal  keyser  Hein- 
rich plaphartt,  so  zö  Basel  gemuntzt  sind,  abgeton,.item  uff 
vier  marck  schwer  Metz-blancken  ouch  abgeton,  verbrandt, 
item  ettlichen  geholffen  hab,  angster,  spagurlin  und  derglich 
munden  ufisetzen,  kümnen  und  absetzen,  item  das  ich  die 
Saffoyer  blancken  uffgesatzt,  versucht  und  erfunden  hab,  das 
^er  in  werschafft  nit  achtt  stebler  Basel-muntz  wertt  gewesen 
'ist,  darüber  funffhimdert  guldin  wertt  blancken  Saffoyer 
\)\ancken  gon  Basel  bracht,  alda  zwöyhundert  guldin  wertt  ye 
^nen   für  zechen   phening   usgeben,    item   einen   argwenigen 

10.  Dia  Urkunde  i«t  von  der  Hand  dM  Walth^r  Bomgarter  geschrielMii. 


414  Beilageo. 

zerhowen  guldin  ring  mit  einem  diemant  umb  einen  guldin 
und  sechflzechen  plaphart  gekouft,  da  mich  wol  beducht  hat, 
derselben  guldin  ring  veTstoln  gewesen  sin,  als  sich  das  danach 
gar  in  kurtzen  tagen  enrand,  darzA  die  Rinischen  guldin,  so 
ich  selb  hievor  uff  nuntzechen  kratt  golds  gemuntzt,  an  frömd  s 
stett  gef&rt,  da  sy  abgeton  sind,  daby  ich  selber  die  Rinischen 
guldin,  so  hie  vor  uff  das  kratt,  wie  vor  j»tat,  selb  abgeton, 
anderwerb  yermuntzt,  das  alles  on  urlob  geton  hab,  durch 
welich  obgemelt  miszhandlung  ich  mich  swerlich  ubersechen, 
och  an  minem  lib  swerer  straff  wirdig  gewesen  wer,  darumb  i« 
mich  die  obgenan^^n  burgermeister  tmd  rate  der  statt  Basel 
min  gnedig  hem  in  ir  gevangknisz  gehept  und  umb  solhen 
miszhandel  vermeinttent  mich  für  rechtt  zu  stellen  und  darumb 
ergon  zu  lassen,  was  des  heiligen  richs  und  ir  statt  recht  ge- 
wesen wer.  wann  aber  die  fursichtigen,  ersamen  und  wisenu 
burgermeister  und  rate  der  statt  Zürich  min  lieben  hem  durch 
ir  ersam,  fiimemm,  treffenlich  ratsbottschafit,  nemlich  hem 
Heinrich  Röisten  iren  burgermeister  und  Jungkherr  Heinrich 
6&ldlin  des  rats  daselb  und  in  irem  -nammen  die  gemeltten 
min  hem  von  Basel  umb  gnad  und  sonder  das  sy  mich  solhs  » 
rechtten  erlassen  woltint  ernstlich  angekert,  deszglich  in  nam- 
men  und  von  wegen  der  fursichtigen  ersamen  und  wisen  ge- 
meyner  Eydgnossen  miner  lieben  hem  och  gebetten,  sodenn 
Conratt  Keyser  von  Zofingen,  Johannes  Meygerler  und  ander 
min  frund  derglich  und  sonder  ich  demfttiklich  och  gebetten,  % 
solich  ernstlich  und  vlissig  bitt  haben  die  megenan^^n  min 
hem  burgermeister  und  rate  der  statt  Basel  zu  hertzen  geno- 
men  und  mich  dera  so  vil  genyessen  lassen,  damit  sy  mich 
des  rechtten  lidig  geialtt  und  doch  uff  bitt  und  begerung  miner 
hem  frunden  und  min  selbs  an  minem  zittlichen  g&tt  umb  funff-  » 
hundert  guldin  Rinischer  gestrafft  und  damit  gnediklich  yon  iren 
banden  kommen  lassen  haben,    und  uff  solich  sonder  gnad .... 

Das  weitere  entspricht  vollständig   der   Urfehde  des  Balthasar 
Hütschi.     Es  siegeln   neben   Ludwig   Gesell  Junker  Wemher  yon 
Berenfels  und  an  der  Stelle   des   Conrad  Keiser  von  Zofingen,    derss 
kein  eigenes  Siegel  hat,  Heinrich  Zschach  der  Goldschmied,  Bürger 
zu  Basel.  Das  Datum  ist  Mittwoch  nach  St.  Valentins  Tag  [Feb.  15]. 

Bald  darauf  kam  es  auch  zu  einer  Verständigung  mit  dem 
entwichenen  Matthis  Eberler.  Am  7.  Febr.  erinnerte  ihn  der  Rath 
daran,  »mit  was  f&gen  wir,  ouch  ettlich  die  imsem  und  andere,  lo 
dir  ein  mercklich  sum  gelts  yertruwt  und  hinder  dich  kommen 
laszen  haben,  welichs  gelts  wir  zem  teil  von  dir  noch  unentricht 
sind^  desglichen  sich  die  unsem  und  ander  yon  dir  ouch  eben  hoch 


ym.  Münsmeister  und  Wechsler.  415 

erdagen,  in  gelt«  von  dir  unbesalt  uBzUgen,   uns  und  in  zft  ber- 

liehem  schaden so  ennanen  wir  dich  diner  pflioht  uns  dins 

btugrechten  halb  mit  fiyden  verwant,  als  hoch  wir  dieh  des  zu 
manen  hahen,  uns  nnd  die  unsem  und  ander  des  uszstanden  gelts,  . 
^onch  des  costen  daruff  gangen  on  witter  yerziehen  hiezwuschen 
and  suntag  schierest  künffdg  [Febr.  12]  ze  entrichten  und  nn- 
digbar  ze  machen. f  Zu  dem  Ende  g^ebt  er  ihm  sicheres  Geleite 
fSr  Hin-  nnd  Herreise  und  Aufenthalt  in  der  Stadt  (Missivenb. 
XIV;  Blatt  zwischen  8.  48  und  49),  wie  er  ihm  vorher  auch  schon 

^ai  Besoigung  andrer  Angelegenheiten  ertheilt  hatte  (Oeffnungsb. 
V,  127.  Missivenb.  XIV,  34.  40.  41).  Am  11.  Febr.  wurde  das 
Geleit  tuü  8  Tage  bis  Sonntag  den  19.  erstreckt  (Missivenb.  52), 
und  am  14.  quittiert  ihn  der  Rath  für  6800  Gulden  in  Gold  und 
210  0  6  ^.  S  d.  in  Münze,  welche  adie  drye  herren  über  unser 

^^t  Sachen  gebrdenett  hinter  ihn  gelegt ,  aetüich  der  statt  gult 
ond  zinse  damit  abzelosen,  ouch  ettlich  zinse  nach  margkzal  ver- 
fallen davon  uffzerichten  nach  sag  der  geschrifften  im  übergeben, 
däsz  wir  da  derselben  6800  gülden  in  gold,  ouch  der  210  ^  6  «. 
8  (f.  in  müntz  mit  dem,  so  er  davon  abgelSszt  imd  uns   uff  hutt 

^(ktnm  dis  briefes  in  gold  imd  gelt  widergeben  und  geantwurt  hatt, 
?on  im  besalt  imd  uszgewiszt  sind«  (Missivenb.  57).  Am  28.  Fe- 
braar  wird  ihm  dann  abermals  freies  Geleit  bis  zum  Ostertag,  dem 
26.  Man,  ertheilt  (Missivenb.  60),  und  in  dieser  Frist  vollzieht 
sich  seine  Verständigung  mit  dem  Rathe. 

%      Das  Oe&ungsbuch  berichtet  131^: 

Mathis  Eberler  der  elter.  Quarta  ante  palmarum  75  Ken  15 
ist  Yon  Mathisen  Eberlers  des  eiteren  wegen  durch  den  mer- 
teil  züsampt  dem  alten  rat  bekannt:  item  500  gülden  wie  an- 
der 28  besseren,  item  des  rats  ze  r&wen,  item  der  zunfft  halb 
»das  dem  rat  ze  vertruwen,  und  so  yerre  unser  gnediger  herre 
TOQ  Basel  oder  giraff  Oswalt  bitten,  in  zu  der  zunfft  kommen 
K  lassen,  wolle  ein  rat  sich-  versehen,  sy  nit  enteret  bliben. 
and  dasz  er  sich  verschribe  begnadet  nnd  der  sach  halb  ge* 
rieht  und  betragen  sin. 

*      Am  23.  Merz  sodann  stellte  Eberler  folgenden  Brief  aus  (geh. 

HTI.  B): 

Ich  Mathis  Eberler  der  elter  genant  zum  Agstein  burger  m«»  23 
ZQ  Basel  bekennen,  nachdem  ich  in  ungnad  der  strengen  und 
Ausichtigen,  ersammen,  wisen  des  burgermeisters  und  der  reten 
idei  statt  Basel  myner  lieben  herren  kommen  und  gewesen, 
daz  ich  da  uff  hutt  datum  dis  brieffis  durch  mittel  myner  an- 
nbomen,  ouch  anderer  mynen  guten  frunden  mit  denselben 

28.  DMMsperrt  Gedrackte  aUht  am  Bande.  37.  Die  Urkiude  ist  Ton  der^ 

Mlb«iiH»nd  geBcluieben,  wie  die  Urfehde  dei  Balthasar  Hfttsohi.     Wir  TezKiehten 
nek  hier  ani  die  Wiedergabe  der  Tereinaelten  Zeichen  ühei'  dem  q. 


416  •    Beilagen. 

mynen  herren  von  Basel  solicher  Ungnaden  halb,  als  sy  mich 
denn  wider  begnadet  haben,  in  disz  wise  gutlich  betragen  und 
überkommen  bin,  ist  also:  nemlichen  daz  ich  nuzemal  des 
rats  ruwen  und  mynen  herren  des  -getruwen,  ouch  by  mynen 
zunfiten  und  gewerbe  bliben  soll,  und  daz  ich  inen  darzu  uff- 
richten  und  geben  sol  funffhundert  gülden  Rinischer,  welich 
funfifhundert  gülden  ich  inen  in  gewissen  jerlichen  galten, 
daran  sy  habend  syent,  sol  belegen  und  verwisen,  doch  mit 
Yorbehaltung,  dieselben  gult  mit  anderen  funifhundert  gülden, 
nemlichen  ye  ein  phunt  drye  Schilling  für  eyn  gülden,  wemit 
mir  das  geÜept,  wider  zu  mynen  hannden  mögen  losen,  und 
daz  damit  m3m  husfrowe  irs  eydes  durch  sy  geschworen  ledig, 
mir  ouch  das  myn,  durch  sy  in  hafit  geleit,  entschlagen  sye 
der  sach  halb,  harumb  wolbedacht  und  mit  rechter  wissen  so 
verwisen  ich  für  mich  und  alle  ibyn  erben  in  krafit  dis  brie£ 
die  obgenanten  myn  herren  von  Basel  und  alle  ire  nach- 
kommen djer  bestimpten  funffhundert  gülden  uff  disen  nach- 
geschriben  gulten,  nemlichen  funfitzehen  gülden  gelts  jerlicher 
gult  von,  uff  und  abe  dem  husz  zem  Gold  gegen  der  fleisch- 
schal  über  einsyt  nebent  dem  husz  zem  Arm  und  zu  der  an-; 
deren  syten  nebent  dem  husz  zum  Rebstock  gelten  koufit 
und  widerkouffig  mit  druhundert.  gülden,  vallen  jerlichs  uff 
pfingsten.  dessglichen  zehen  gülden  geltz,  so  da  jerlichs  vallen 
uff  sannt  Johanns  tag  ze  sunngichten  und  mir  pflichtig  ist  se 
geben  der  vest  juncher  Peter  von  Waberen  von  gewissen  imder- 
pfenderen,  koufit  und  widerkouffig  mit  zweyhundert  gülden 
nach  besag  der  briefen  darüber  wisende,  so  ich  darumbe  zu 
rechter  Sicherheit  geleit  habe  hinder  die  statt  Basel  zu  getruwen 
hannden,  also  daz  sy  und  ir  nachkommen  von  diwthin  die  gult 
die  funff  und  2wentzig  gülden  gelts  alle  jare  jerlichs  zu  den 
zylen,  als  vorstat,  an  myner  statt  in  allem  dem  rechten  ich 
biszher  daran  gehept  habe,  innemmen,  nutzen  und  nyeszen 
sollen  on  myn  und  myner  erben  und  aUermenglichs  halb  von 
mynen  wegen  ungesumpt  und  ungehindert,  doch  mit  der  yor- 
behaltung davorgenant,  wenn  ich  oder  myn  erben  kommen* 
mit  funffhundert  gülden,  nemlichen  ein  pfunt  dry  Schilling 
für  einen  gülden,  daz  sy  uns  dann  die  bestimpten  gult  die 
funff  und  zwentzig  gülden  gelts  zu  unseren  banden  und  gewalt- 
samy  ouch  widerkommen  und  volgen  lassen  sollen  on  intrag 
und  Widerrede,  und  daz  inen  damit  volgen  und  werden  die 
versessen  zinse,  ob  dehein  versessen  oder  nach  margzal  ge&IIen 
weren  ungevarlich.  und  ob  sach  were,  daz  inen  an  den  (iinff* 
tzehen  gülden  geltz  ab  dem  husz  zem  Gold  dheinest  abgienge. 


VnL  Münimeifter  und  Wechsler.  417 

solichen  abgang  wie  sich  der  begebe,  sollen  und  wollen  ich 
und  myn  erben  inen  und  iren  nachkommen  getruwelich  und 
u&echtlich  ersetzen  solicher  maszen  sy  des  von  uns  benuget. 
tmd  uff  das  so  globen  und  yersprichen  ich  für  mich  und  alle 
^mjn  erben,  die  ich  wissentlich  harzu  verbinden,  by  mynen 
gaten  truwen  und  eren,  dis  richtung  und  Übertrag,  wie  vor- 
stat,  und  was  mich  die  bindet,  ouch  die  yerwisung  der  funff- 
hondert  guldeif  mit  der  vorbehaltung  der  widerlosung  davor 
gemelt,  ouch  die  Verpflichtung  der  erisatzung,   wa  des  not  ist 

naa  und  hienach  getruwelich  und  uffirechtlich,  wäre,  stete  und 
Teste  ze  halten  und  zu  vollziehen,  dawider  nyemer  ze  tunde 
noch  schaffen  getan  werden  weder  mit  wortten,  reten  noch 
getSten,  heimlich  noch  offenlich,  susz  noch  so,  in  dehein  wise, 
auch  solichs  weder  Verheugen  noch  vergünstigen  ze  gescheen, 

^mit  veizihung  aller  friheiten  und  fryrechten  herren,  stetten 
und  lanndes,  aller  geistlichen  und  weltlichen  gerichten  und 
rechten,  sytten,  gnaden  und  gewonheiten,  gantz  nutzit  uszge- 
nommen  one  geverde.  und  des  zu  Urkunde  hab  ich  myn  eigen 
ingesigel  gehenckt  an  disen  brieff,   der  geben  ist  uff  donrstag 

^nach  dem  heiligen  palmtag  des  jars  als  man.  zalt  nach  Cristi 
unaers  herren  gehurt  tusent  vierhundert  sybentzig  und  funff  jare. 

Mit  dieser  Uebereinkunft  scheint  aber  Matthis  Eberler  nicht 
zufrieden  gewesen  zu  sein,  denn  er  kündete  bald  darauf  sein  Bürger- 
recht auf,   der  Rath  schrieb  ihm  aber  am  4.  Mai  (Missivenb.  104), 

^wenn  er  aus  demselben  entlassen  werden  wolle,  so  habe  er  dafür 
ZQ  sorgen,  dass  die  Briefe,  die  verabredeter  Maassen  noch  zwischen 
Urnen  aufzurichten  seien,  ausgestellt  würden,  am  8.  Juni  wieder- 
holte der  Bath  diese  Forderung  und  fügte  als  zweite  Bedingung 
des  Eintretens  auf  Eberlers  Aufkündimg  hinzu,  dass   dieser  seinen 

^Antheil  an  den  ausserordentlichen  Kosten,  die  der  Stadt  durch  den 
Zog  nach  Neuss  erwachsen  seien,  wie  er  ihm  gleich  den  andern 
ui%elegt  werde,  entrichte.  Diese  letztere  Bedingung  hatte  der 
Rath  einige  Tage  zuvor,  am  5.  Jimi,  auch  dem  BsJthasar  Hütschi 
und  dem  Lienhard  zum  Oold  gestellt,  die  ebenfalls  ihr  Bürgerrecht 

^äufgekündet  (ebenda  126).  Matthis  Eberler  scheint  sich  gegen 
EzfOllung  derselben  gesperrt  und  die  Stadt  verlassen  zu  haben, 
denn  am  22.  Juni  wird  ihm  vom  Bathe  ein  Geleit  auf  vierzehn 
Tage  ausgestellt  (ebenda  134).  Im  Laufe  des  folgenden  Jahres 
1476  scheint    dann  die   Sache  endlich'  ihren  Abschluss    gefunden 

^und  mit  der  Auswanderung  Eberlers  geendet  zu  haben,  wie  fol- 
gende Aufzeichnung  im  Oeffnungsbuch  174  zeigt: 

Mathis   Kum  Agstein.     Anno   quo  supra  veneris  ante  ine 
Verene  vixginis  hatt  Mathis  Eberler  genant  zum  Agstein  in  ^"*'  ^ 

42.  Dm  gesperrt  Gedruckte  Bt«ht  am  Rande. 
Bultr  Chroluicen.  lH,  27 


418  Beilagen.. 

sinem  abzug  vor  beden  reten  nach  ir  erkantnusze  geschworen, 
was  Sachen  sich  biszher  zwuschen  gemeiner  statt  und  im  be- 
geben und  verloffen  haben^  warumb  das  sye,  dhein  hindange- 
setzt,  darumb  er  sy  anfordmng  nit  vertragen  mocht,  darumb 
recht  ze  geben  und  ze  nemmen'  Tor  dem  official  der  stat  Basel 
und  sich  des  genügen  ze  laszen,  desglichen  was  Sachen  sich 
biszher  begeben  und  yerloffen  haben  zwuschen  im  .und  unseni 
bürgeren  oder  hinderseszen  als  eintzigen  person^n,  darumb  hie 
in  unser  statt  recht  ze  geben  und  ze  nemmen  vor  imsem 
schultheiszen  hie-  oder  ensyt  Bines,  dahin  die  Sachen  gehören, 
und  sich  des  genflgen  ze  laszen,  ouch  by  demselben  6yde  die 
nachstüre  der  funff  jaren,  so  in  denn  ergriffen  hatt,  Tor  sinem 
abzug  ze  geben. 

Des  Matthis  Bruder  Lienhard  zum  Gold,  der  sich  unter  denen 
befunden,  welche  hatten  schwören  müssen,  Leib  und  Gut  der  Stadt 
nicht  zu  entfremden,  imd  der  zu  der  Zeit,  als  sein  Bruder  Hans 
eben  dieses  Eides  entlassen  wurdö,  in  einem  feindseligen  Verhält- 
nisse zum  Rathe*  stand  (s.  oben  S.  408),  hatte,  wie  wir  eben  ge- 
sehn, im  Frühling  1475  sein  Bürgerrecht  aufkünden  wollen,  war 
aber  vom  Rathe  an  die  Verpflichtung  zum  Tragen  seines  Antheils 
an  den  ausserordentlichen  Kriegslasten  der  Stadt  erinnert  worden. 
Er  begegnet  uns  noch  mehrfach  im  OefTnungsbuche  (165.  186)  und 
im  Missivenbuche  (Blatt  zwischen  S.  306  und  307)  in  einer  Weise, 
die  uns  zeigt,  dass  er  mit  den  Behörden  im  Streite  lag,-  ohne  dass 
ich  angeben  kann,  wie  sich  sein  Verhältniss  zu  denselben  schliess- 
lich gestaltete.  Er  scheint  die  Stadt  verlassen  zu  haben,  ohne  seine 
Steuern  zu  bezahlen,  denn  es  heisst  un  Januar  1478  (s.  unten), 
sein  Bruder  Hans  habe  für  dieselben  gutgestanden.  Dieser  dritte- 
Bruder  £[ans  zum  Gold,  der  am  20.  Jan.  1475  seines  Eides  ent- 
lassen und  somit  von  dem  in  dieser  Münzangelegenheit  auf  ihm 
ruhenden  Verdachte  entlastet  worden  war,  stand  seitdem  wieder  in 
Amt  und  Würden.  Seit  dem  Herbst  1477  finden  wir  aber  aach 
ihn  mit  dem  Rath  im  Streit^  aus  Anlass  seines  Weinhandels 
(er  sass  im  Käthe  bald  als  Meister,  bald  als  Rathsherr  der  Wein- 
leutenzunft),  und  es  kam  so  weit,  dass  er  sein  Bürgerrecht  auf- 
geben wollte.  Der  Rath  erklärte  ihm  aber  am  12.  Jan.  1478,  er 
habe  sich  zunächst  über  verschiedene  ihm  vorgehaltene  Punkte  ini 
verantworten,  sowie  die  Steuer  seines  Bruders  Lienhard,  die  er 
auszurichten  versprochen,  und  seine  eigene  Steuer  zu  bezahlen. 
Wenn  dies  geschehen,  iDwiewol  denn  ein  rat  inn  lieber  hie  seche 
denn  anderswo,  so  verre  dann  sin  will  stat,  sin  burgrecht,  wie 
obstat,  abz&sagen,  so  wSllen  es  die  r6t  von  im  ufTnemmen  und 
inn  lidig  lassen,  sust  nitft  (Oeffnungsb.  189.  189^.  192.  192^).  Er 
muss  daraufhin  von .  seinem  Vorhaben  zurückgetreten  sein.  Zu 
seinem  Austritt  aus  dem  Bürgerverbande  kam  es  erst  in  Folge  derj 


Vm.  Münsmeister  und  Wechsler.  419 

neuen  Verwicklungen,  welche  seine  Theilnahme  an  der  Befreiung 
des  Hans  Bisinger  herbeiführte,  und  über  welche  Knebel  in  unsrem 
Bande  194,  16  ff.  und  205,  18  ff.,  sowie  Beilage  XVIII  Aufschluss 
ertheilen. 

^  Die  Eberler  müssen  überhaupt  ein  unruhiges  Geschlecht  ge- 
wesen sein ;  in  derselben  Zeit,  in  welcher  der  Rath  mit  Matthis 
Eberler  dem  älteren  zum  Agstein  yerlugidelte,  machte  ihm  auch 
Matthis  Eberler  der  jüngere  zu  schaffen,  der  Ansprüche  seiner  Frau 
Barbara  Eberlerin  yerfocht  und  am    19.  Oct.   1476   zu   einer   Ver- 

(9  Schreibung  und  Urfehde  genOthigt  wurde  (Oeffnungsb.  167^.  Geh. 
Registr.  Tl.  C),  sich  aber  auch  später  noch  ungebührlich  benahm 
iOeffnungsb.   190^). 

Anfallend  ist  die   Wendung,    welche    die  .Sache    schliesslich 
für  den  Münzmeister  und  Balthasar  Hütschi  nahm.     Auf  den  Brief 

ihin,  den  letzterer  am  5.  Juni  1475  vom  Rathe  erhalten,  scheint  er 
die  Absicht,  seine  Entlassung  aus  dem  Bürgerrecht  zu  nehmen, 
aufgegeben  und  verschiedene  Bitten  an  den  Rath  gestellt  zu  haben. 
Sie  werden  im  Oeffnungsbuch  136^  zugleich  mit  dem  Bescheid,  den 
die  Dreizehn  auf  dieselben   ertheilten,    folgendermaassen  aufgeführt 

B(die  Aufzeichnung  ist  am  17.  Juni  oder  kurz  darauf  gemacht 
worden) : 

• 

XIH:  als  Balthasar  Hützschis  halb  anbracht  ist: 

siner  urfecht  halb,  die  abzetünd:   sol  im  ein  äbgeschrifft 
dayon  geben  werden. 

i  ettwas  an  der  sum  500  gülden  widerkeren:  sol  by  der 
besserung  bliben. 

in  lassen  des  von  Winsperg  wardiner  sin :   doch  uff  der 
von  Winsperg  bitte. 

in  by  der  zunfft  z&  behalten:. sol  by  der  zunfft  bliben. 

•  Der  Umstand,  dass  am  15.  Juli  der  Rath  dem  Hütschi  Geleite 
auf  acht  Tage  zusagt,  um  in  die  Stadt  zu  kommen  (Missivenb.  148), 
deutet  darauf  hin,  dass  sein  Verhältniss  zu  derselben  damals  nicht 
geißelt  war,  dass  also  der  Entscheid  der  Dreizehn  nicht  sofort  zu 
einer  Verständigung  geführt  hat. 

Sd  In  diesem  Bescheide  war  der  Wiedereintritt  Hül^chis  in  seine 
Th&tigkeit  als  Wardeins  an  der  goldenen  Münze  von  einer  Bitte 
abhftngig  gemacht,  welche  die  Herren  von  Weinsberg  für  ihn  ein- 
legen würden.  Zwei  Concepte  im  Missivenbuch  174  u^d  175  zeigen, 
dass  Philipp   der  ältere  von  Weinsberg   sich  bei   dem   Rathe    über 

«dessen  Vorgehen  gegen  seinen  Münzmeister  und  seinen  Wardein 
beschwerte  und  das  Begehren  aussprach,  »sy  wider  zu  der  muntz 
kommen  und  an  die  arbeit  steen  und  die  üben  und  handhaben  ze 
lasen  wie  vorlier  bescheen  ist,ff  und  dass  dieses  Begehren  durch 
den  Markgrafen    Albrecht  von'  Brandenburg  unterstützt  wurde,    der 

21* 


420  Beilagen. 

den  Rath  ersuchte,  »in  die  ding  ze  sehenf ,  damit  die  Münze  durcli 
sie  wieder  in  die  vorige  XJebung  komme. 

Der  Eath  antwortete  den  beiden  am  5.  Sept.,  legte  dar,  ^e 
sein  Einschreiten  gegen  Gesell  und  Hütschi  durchaus  gerechtfertigt 
gewesen,  und  wie  es  ihm  weder  für  sich  noch  für  den  Herrn  Ton  i 
Weinsberg  gebührlich  geschienen  habe,  sie  wieder  als  Münzmeistei 
oder  Wardein  zuzulassen,  erklärt  sich  aber  bereit,  auf  die  Bitte 
des  Markgrafen  und  des  Herrn  von  Weinsberg,  die  goldene  MCLnze 
wieder  durch  sie  versehen  zu  lassen,  »doch  by  dem  krat  und  uffzug, 
wie  vorher.« 

Nachdem  die  beiden  somit  wieder  bei  der  goldenen  Münze  in 
Thätigkeit  getreten,  scheint  der  Rath  keinen  Anstand  genommen  zu 
haben,  den  Ludwig  Gesell  nun  auch  wieder  für  die  silberne  Münze 
anzunehmen^).     Oeffnung^buch  179  heisst  es: 

j»n!^2  Muntz.  vierer.  Anno  etc.  77  ixff  donstag  nach  circam- 
cisionis  domini  ist  meister  Ludwig  Gesell  muntasmeister  widei 
bestellt;  dis  künftig  jar  vierer  ze  muntzen  nach  lutt  siner  ver- 
schribung,  und  sind  geordnet  daizü 

Rüdolff  Schlierbach    | 
Jacob  von  Sennhein   j-  wardiner 
Michel  Meyer  I 

Der  Bestellbrief  des  Rathes  und  die  Gegenverschreibung  6e- 
sells  sind   am   24.  Merz  1477    ausgefertigt  worden   (Geh.  Registi. 
SS.  M  und  SS.  N).     Und  als  im  J.  1480  2)  die  Städte  Basel,  Frei- 
burg i.  Br. ,  Colmar  und  Breisach  sich  entschlossen,  »ein  nemliche  i 
zal  rappen,    pfennynge   und   stebler  der   vereynunge   nach,  so  der 
müntz  halp  biszher  under  uns  gewesen  und  noch    ist,    miintzen  ze 
lassen,«  so  kamen  sie  am  8.  November  mit  »Ludwigen  Gesellen  von 
Basel  dem   müntzmeisterc  überein ,    dass  er   ihr  Münzmeistei  sein 
»und  zweyelinge,  so  man  nennet  rappenpfennynge,   deszglichen  ste-  j 
beler  müntzen   und  slahen  soUe.a  —  Unter  den  vier   »hotten  über 
die  muntzc,  welche  der  Rath  zu  Basel  im  Frühling  1480  und  nnter 
den  fünf,  die  er  im  Herbste  vor  dem  Zusammentritt  der  Conferenz 
berief,  befand  sich  Balthasar  Hütschi,  und  ebenderselbe  wurde  um 
Martini  als  einer  der   »versAcher«    bestellt    (Oeffnungsb.   VI,  29.3 
33*».   35»»). 

15.  Dm  getperrt  Oedrnckte  »m  Bande.  21.  Statt  X.  K.  stand  raerit:  Bam 

Gilggenberg. 

t)  Oefifhungsb.  165  finden  sich  (Ende  Januars  oder  Anfsing  Februars 
aufgezeichnet)  unmittelbar  hinter  einander  die  Notizen :  XITT :  ob  man  furer 
Silber  munts  muntzen  und  ein  wechtfsel  haltten  wöU.  XUI :  als  der  muntz- 
meister  sich  widert  die  stur  und  anders  zu  geben.  —  Die  am  18.  Sept  1475 
beschlossene  Margsalsteuer  sollte  bis  spfitestens  2.  Febr.  1476  entrichtet 
werden.    Band  11,  288  A.  4. 

2)  Oeffnungsb.  VI,  33b:  Uff  mittwochen  sannt  Franeiscus  tag  [Oet.4; 
anno  etc.  80  wirt  ein  tag  sü  Ennsishein  von  gemeiner  müntsgenossen,  des 
nachts  daselbs  an  der  herberg  ze  sind. 


IX.   Eroberungen  1474—1475.  421 


IX. 

Bericlit  an  Herzog  Sigmund  über  die 
Eroberungen  in  Hochburgund 

und. der  Waadt. 


i  Ein  bis  jetzt  noch  nicht  verOffenÜichteT,  an  Herzog  Sigmund 
gesandter,  undatierter  Bericht  über  die  Eriegsereignisse  von  Herbst 
I41i  bis  Anfang  1476  findet  sich  im  k.  k.  Statthaltereiarchiv  zu 
hmsbruck  (Scbatzarchiv  Lade  115);  er  trfigt  als  Ueberschrift  die 
Worte:  Hienach  vindet  man  geschriben  alle  die  stett  und  schlosz, 

»80  die  fürsten,  herren,  stett  und  lender  der  nüwen  vereinung  ge- 
wonnen band  in  Burgonn  und  in  Safoy,  von  sant  Martis  tag  hin 
im  74.  bis  uff  sant  Martis  tag  im  75.  jare.  Obschon  der  Bericht 
nur  im  Allgemeinen  eine  Aufzählung  der  eroberten  Städte  und 
Schlösser    nebst    der   Angabe   der    am    Zuge  Betheiligten    enthält, 

i^so  sind  doch  einige  Begebenheiten  ausführlicher  behandelt  (wie  z.  B. 
der  Zug  nach  Pontarlier,  Romonts  Angriff  auf  Yverdon] .  Der  Be- 
richt greift  über  den  in  der  Ueberschrift  angegebenen  Endpunkt 
hinaus;  es  wird  z.  B.  der  Ueberfall  von  Yverdon  12/13.  Jan.  1476 
geschildert;    ebenso  heisst   es,    Herzog  Karl  befinde  sich  in  Be- 

%san9on^),  femer  S.  9 :  Des  küngsz  von  Franckrich  bottschaft,  ein 
President  (gemeint  ist  Guarcias  Faur^),  Präsident  des  Parlamentes 
in  Toulouse],  kompt  bald  gen  Bern,  der  hat  geschriben,  dasz  der 
küng  als  gutten  willensz  gegen  den  Eydgenossen,  als  er  ie  gewesen 
sy,    wAUe    getrüwlich    hallten;    gott  verheng,    dasz   es  war  belib. 

33  Dieser  von  Faur  an  Bern  gesandte  Brief  scheint  Ende  Januars  oder 
Anfang  Februars  geschrieben  zu  sein ;  denn  in  der  Instruction  Berns 
som  Tag  von  Lucem  ^)  heisst  es :  Man  soll  berathen,  was  auf  den 
Brief  der  königlichen  Boten  zu  antworten  sei.  Als  Zeit  der  Ab- 
fassung unseres  Berichtes  ergiebt  sich  also  Ende  Januars  oder  An- 

xfang  Februars.  Die  Angaben  hingegen,  nach  welchen  er  verfasst 
ist,  scheinen  aus  Solothum  herzurühren.  Dafür  lassen  sich  im 
Texte  selbst  einige  Anhaltspunkte  finden.    So  wird  die  Unterredung 

• 

2)  Vom  22.  Jan.  bis  6.  Febr.  1476  war  Karl  in  Besancon,  s.  Com.-LengL 
11,219. 

2)  Guarcias  Faur  (über  seinen  Namen  s.  Mandrot  im  Jahrb.  f.  Schweiz. 
Gesch.  V,  170  A  4)  war  auf  dem  T^  in  Lucern  d.  6.  Sept.  1474  (Eide. 
Absch.  n,  496) ;  er  erschien  femer  auf  dem  Tag  in  Freiburg  d.  25.  Juli 
1476  (E.  A  n,  601). 

3)  9.  Febr.  1476,  E.  A.  11,  579.  Amn.  zu  b,  Nr.  8.  Vgl.  Mandrot  a. 
a.  0.  VI,  222  A.  1. 


422  BeilagexL 

des  Bolothumischen  Hauptmanns  Hans  Rigner  mit  dem  FreiKemi 
von  Hasenburg  in  Pontarlier  erzählt,  deren  sonst  in  keiner  anderen 
Quelle  Erwähnung  gesphieht,  femer  mitgetheilt,  welche  eroberten 
Gegenstände  in  der  St.  Ursuskirche  aufbewahrt  werden.  Auch 
Ausdrücke  wie :  do  nu  gott  der  allmechtijg  und  sant  Ursz  .  . . 
halff  (S.  9]  deuten  auf  solothumische  Herkunft;  hauptsächlich  smd 
aber  in  dieser  Beziehung  die  Angaben  zu  berücksichtigen,  welche 
auch  in  dem  Berichte  enthalten  sind,  den  die  Solothumer  am 
30.  Jan.  1476  den  Baslem  zuschickten^).  So  wird  der  Ueberfall 
▼on  Yverdon  ebenfalls  unrichtig  frytag  liach  (statt  vor)  Anthonyen- 
tag  datiert,  die  Zahl  der  Mannschaft  des  Grafen  von  Romont  anf 
700  ^,  der  im  Schlosse  zu  Yverdon  zurückbleibenden  Besatzung  auf 
250')  angegeben. 

Der  Bericht  ist  sehr  deutlich  geschrieben;  er  füllt  8  Folio- 
seiten ganz  und  die  neunte  beinahe  zur  Hälfte.  Seite  10  und  11 1 
sind  unbeschrieben,  auf  Seite  12  steht  folgende  Adresse:  In  des 
fromen  fürsten  hertzog  Sigmunds  von  Oesterrich  band,  femer  die 
später  hinzugefügte  Archivnotiz :  Oesterreich  und  Aidgenossen  krieg 
gegen  Burgund  1475. 

G.  Chr.  BemoullL       ^ 


Hienach  vindet  man  geschriben  aUe  die  stett  und  schlos^ 
so  die  fuTSten,  herren,  stett  und  lender  der  nüwen  vereinung 
gewonnen  hand  in  Burgonn   und  in  Safoy,  yon  sant  Martu 
Not.  u  tag  hin  im  74.  bis  uff  sant  Martis  tag  im  75.  jare. 

1474         Desz  ersten  i 

Statt  und  schlosz  Eligurt,  davor  wurden!  der  Burgonner 
an  der  flucht  ob  2000  erschlagen,  uszgezogen  und  gross  g&t 
gewonnen,  ob  200  gefieuigen  und  der  Lamparter,  die  sich  der 
kStzerj  bekannten,  18  am  heiligen  aubent  zfl  wiennacht  zi 
Basel  verprendt,  und  die  Burgonschen  geschätst  die  Bur-3 
gonschen  hand  ir  baner,  vennli  und  biichsen  yerloreu  als  man 
die  offenlieh  in  den  Eydgnossen  sieht,  und  sind  im  veld,  so 
disz  erlich  getftt  getan  habent,  gewesen  min  gnedigen  henen 
Yon  Oesterrich  volck  ze  rosz  und  f Asz,  deszgelich  miaer  gne- 
digen herren  der  bischoff  von  Straszpurg  tind  Basel  und  der- 
selben beider  stett  mit  sampt  Golmar  und  Schietstatt  lüt,  und 
warend    gemeiner    Eydgnossen    banerlüt   von   Zürich,   Bern, 

21.  Neben  der  UebAnehrifl  »m  Bande  147ft,  spAter  hiniixs«^gt. 

1)  S.   Baal.   Staats- Arch.  Fascicel  St  ^  Nr.  6,    in   den  B.  Chr. 
II,  336  Anm.  mit  m  beseichnet. 

2)  B.  Chr.  n,  337  Anm.  4. 

3)  B.  Chr.  n,  339  Anm.  1. 


IX.    Eroberungen  1474—1475.  423 

Solotom,  Lutzem,  Fryburg,  Biel,  Ure,  Switz,  Zug  und  Glarus,  1474 
und  mit  in  inins  gnedigen  herren  von  Sant  Gallen  und  der 
selben  statt  mit  sampt  ettUchen  stetten  umb  den  Bodensee  daby, 
die  all  bisz  an  die  Oesterrichoschen  dasz  wisz  crutz  trügend, 
s  und  band  die  Oesterricliosclien  mit  den  Eydgnossen  und  an- 
dern zfirerwanndten  miteinandem  ze  rosz  und  flisz  den  angriff 
ritterlich  und  männlich,  als  ob  si  all  recht  brAder  werent, 
gedn  und  nit  dry  man  yerloren,  und  wa  die  nacht  nit  were  * 
ingefaUen,  so  werent  die  Burgonschen  all  erschlagen,    darnach 

}A  band  die  Burgonschen  Eligurt  statt  und  schlosz  uffgeben  und 
sind  ob  250  Qiit  ir  hab  abgezogen  und  dasz  schlosz  minem 
gnedigei^  herren  von  Oesterrich  mit  der  statt  ingeben. 

Statt  und  schlosz  Punterlin  ist  mit  dem  stürm  gewonnen  i^ts 
durch  der  von  Solotem  lüt,  die  ein  yennli  da  hattend,  ob  650 

»mann,  und  warend  yon  Bern,  Lutzem,  Biell  und  von  der 
Nuwenstatt  Ach  bi  in  by  650  mann,  also  dasz  ir  über  1300 
nit  warend.  do  si  statt  und  schlosz  gewunnent,  erschlflgent 
si  ob  100  Burgonner  im  schlosz,  wurffend  der.  vil  lebendig 
und  tod  überusz,  yil  wurdent  an  dem  stürm  yor  dem  schlosz 

9i  geschossen ,  yerwundt  und  bi  7  man  umbkomen.  und  als 
die  obgenontten  knecht  Punterlin  die  statt  und  dasz  starck 
schlosz  hattend  erobert,  ertAtt  und  ir  baner,  dasz  zu  Solotem 
in  dem  münster  hanget,  gewunnend,  do  schichtend  [2]  die 
Bo^nner  dry  edelman  gen  Punterlin,  der  einer  yon  Hasen- 

äbnigt)  was,  der  Tütsch  kond,  eryordterend  geleit,  dasz  ward 
in  geben ,  und  redtend  mit  den  knechten :  si  sAlltend  Punter- 
lin nit  yerprennen  und  abziechen  mit  dem  gut,  so  si  darinn 
fiinden  hettend,  sicher  und  getrAst  libs  und  gütz.  antwurtt 
inen  Hans  Eigner  yon    Solotem  yon  wegen   siner   gesellen: 

»wölltend  si  inen  3000  gülden  bar  geben  und  alle  hab,  so  si 
erobert  hettend,  mit  ir  lib  und  gut  tr Asten  hein  ze  f&ren,  so 
wolltend  si  die  statt  und  schlosz  nit  prennen.  antwurtt  der 
Ton  Hasenburg:  si  wAUtend  inen  nit  einen  pfennig  geben,  si 
werend  doch  all  gefangen  und  todt  lüt  und  soUtend  in  dry 

s  tagen  me  lüt  sechen  denn  yor  Eligurt.  antwurtt  der  Rigner: 
si  wdlltend  statt  und  schlosz  angesicht  ir  Agen  prennen  und 
^  gfit  mit  inen  darusz  füren,  es  were  inen  lieb  oder  leid. 
seit  inen  damit  dasz  geleit  ab.  also  schied  der  yon  Hasen- 
beig  und  sin   gesellen  yon  dannen.     und  als  die   knecht  für 

t()Qnd  fiir  ufflüdent  und  plundrotend,  do  kament  der  Burgonner 
ob  12000  yast  wol  gerüst  ze  rosz  und  ze  füsz  an  sant  JArgen 

1;  Wahrscheinlich  Thi^baud  d'Asuel;  8.  B.  Chr.  11,  S.  106  Anm.  3. 


424  Beilagen. 

1476  tag ')  ujnb  dasz  morgenessen  mit  ir  schirm,  mit  ir  leitren  m 
'  ziigend  mit  diyn  grossen  huffen  mit  tu  baner  und  fenJin 
frischlich  an  die  statt  ze  stürmen,  und  trfig  ein  grosser  nech- 
tiger  Lamparter  ein  kuriser  ein  lang  schön  rot  paner  mit  gul- 
din  rederen  vor  dannen  bisz  an  die  mur  und  trattend  im  die 
kuriser,  die  uff  in  waxtotend,  und  der  huff  mannlich  nacL 
die  knecht  hattend  sich  gerüst  und  schnellAffend  Yon  dem 
essen  ir  g&tte  Ordnung  gemacht,  schussent,  stachent  und 
wurffend  trostlich  zft  den  Burgonner,  die  knecht  warent  all 
gilt  als  ob  si  br&der  werent.  der  banerherre  ward  erschofisen 
und  ob  100  Burgonner;  die  baner  vom  tnick  der  Burgonnei 
viel  an  die  mur,  die  knecht  zugend  den  banerherren  also  tod 
und  sust  dry  kuriser  und  die  baner  über  die  mur  in  und 
stiessent  die  selben  baner  mit  fröiden  usz;  do  dasz  die  Bur- 
gonschen  sachend,  do  xugent  si  mit  grossen  schänden  und 
schaden  ab.  die  knecht  tr&gend  in  angesicht  der  Tjent  die 
schirm,  leitren  und  holtz  uff  einen  huffen  und  verprandtend 
dasz  und  zugent  die  kuriser  und  die  todten  usz.  vil  ward  der 
knechten  verwundt  und  geschossen,  und  über  13  nit  umb- 
komen,  und  wasz  doch  dasz  geschütz  von  den  bogner  so  dick 
und  so  grosz  in  die  statt  under  die  knecht  als  ein  grosser 
hagel  usz  den  wolcken.  do  nu  gott  der  allmechtig  und  sant 
Ursz  den  knechten  desz  sigesz  halff,  do  lüdent  die  knecht  uiC 
was  sie  füren,  tragen  und  triben  mochtend,  dasz  doch  ein 
grosz  g&t  was,  und  schichtend  dasz  vor  dannen  und  stiessent 
mit  für  die  statt  und  dasz  schlosz  an  und  verprandtend  es 
und  f&rtend  mit  inen  bi  18  gefangen,  die  sie  geschützt  hand. 
die  obgesohribnen  rot  vergüllt  lang  baner  und  sust  zwey  rote 
vennli  mit  guldinen  bustaben^)  sind  och  z&  Solotem  in  sant 
Urszen  miinster  gehenckt  und  der  kürisz,  der  des  banerherren  | 
[3]  gewesen  ist;  sant  Urszen  band  die  knecht  von  Solotem  ein 

1)  Der  Sturm  der  Burgunder  auf  Pontarlier  geschah  nach  SchiUisc 
(S.  180)  an  einem  Donnentag,  nach  Kodt  (1,  347)  am  Donnerstag  d. 
13.  April.  Allerdinga  fand  auch  am  Georgstag  (23.  April)  ein  Angrif  der 
Burgunder  auf  die  Eidgenossen  statt;  derselbe  führte  aber  su  keinem 
ernstlichen  Kampfe.  Die  letztere  Begebenheit  erwfthnt  unser  Bericht  nicht; 
nur  das  Datum  derselben  wurde  an  unserer  Stelle  irrthümlich  auf  den  am 
Donnerstag  erfolgten  Angriff  gegen  Pontaflier  besogen. 

2)  Die  «swey  rote  yennli  mit  guldinen  bustaben''  sind  wahrscheinlich 
CompagniefjShnehen,  s.  Amiet,  die  Burgunderfahnen  des  Solothuroer  Zeug- 
hauses S.  29 ff.  Die  Abbildungen  der  eroberten  Feldzeichen  in  dem  Solo- 
thumer  Fahnenbuche  geben  leider  keinen  Aufschluss  über  das  in  unsenn 
Berichte  erwähnte  ^^schön  rot  paner  mit  guldin  rederen^,  YgL  Amiet  a.  a.  0. 


IX.   Eroberungen  1474--1475.  425 

'^  ^^  "^t   halflzpand    mit    edlem   gestern    und  Uts 

s  an  sinem  halss  hftt,   das  si  dozemal 


"*otem,  Frybui^  und  Lutzem  ver- 

^  -                              zft  Punterlin  von   den   Bur- 

-^     '^..  *       \                          die  selben  vier  stett  mit  ir 

^  ^                                und  von  der  Nüwenstatt 

-.  id  do  die  knecht  von 

■^  Niiwenburg  kament 

^  .    "       *                                    lo  wurdent  si  ze 

'^nt  si  rüstig 
t  den  ob- 

>uo  statt  Gran- 
. ,   dasz  schlosz  er- 

>  schlosz  ward  mit  grossem 
.  darinn  bi  100  edel  und  un- 
.  grosz  gAt  darinn  erobert,  leben- 
iilosz    usz  geworffen;    und    an   dem 
iid  bi  9  mann  umbkomen.- 
.1  und  schlosz  Junny  eigab  sich. 
i>aäel,    Bern,    Solotem,    Fryburg    und    Lutzem 
.le  stett  und  scAlosz  Grausen,  Orben  und  Juny. 
von  Basel  schancktend  iren  teil  an  denselben  schlos- 
.d*  einem  tag  zA  Zofingen  durch  ir  bottschafft  den  gemel- 
1  vier  stetten. 
Do    hertzog    Sigmundsz    von    Oesterrich    landvogt    hem 
«Herman    von   Eptingen   ritter   und   die   statt   von   Straszpurg 
Temamen,   wie    die    voi^emelten    stett   uszzogen  wareüd,   do 
vlltend  si  hernach  mit  einem  wolgenisten  reisigen  zug,   und 
prachtend  die  von  Straszpurg  mit  in  ir  roszpaner  und  8  wa- 
genbuchsen.     do  sie  gen   Nüwenburg  kament,  do  was  es  als 
vergangen,    und  kartend   wider   und   fArtend   all   wisse   crutz, 
desz  wAUent  die  vier  stett  inen  niemermer  vergessen,  sonder 
ii  üb  und  gjAt  Ach  zA  inen  setzen^). 

[4]   Damacli   sind  in  Burgonn   gezogen   minsz  gnedigen 
beiren  von   Oesterrich   oberster  hoptman  und  landvogt  gräff 

25.  •clovs. 

1)  VgL  Schilling  S.  164ff.  176ff. 

2)  Vgl.  Schilling  S.  174. 


426  Beilagen. 

1475  Oswallt  von  Tierstein  mit  den  Oesterricliosclien  vast  wol  ge- 
ru8t  ze  rosz  und  f&sz,  deszgelich  die  bischoff  von  Sltrasaspuig 
und  Basel  und  beid  stett  mit  ir  paner,  die  stett  Bern  und 
Solotem  mit  ir  baner,  die  stett  Frypurg  in  Uechüand  und 
Biell  mit  ir  fennli,  die  stett  Colmar,  Schlettstatt  und  ir»! 
zugewandten  mit  iren  grossen  büchsen  und  gesüg  und  ge- 
wunnend 

Das  schlosz  Muntagu>), 

Schlosz  und  statt  Lyll  mit  dem  stürm,  und  ward  darinn 
bi  100  mann  erschlagen  und'grosz  gfit  darinn  gewunnen^). 

Da  dannen  zoch  der  gemelt  Oesterrichisch  hoptmann  mit 
ettlicben  den  sinen  in  Lutringen  dem  herzog  ze  hilff. 

Ettlich  ritter  und  knecht  usz  dem  EMsz  und  Sung6w, 
ouch  des  bischoffs  von  Straszpurg  und  der  statt  lüt,  leitend 
sich  gen  Nanse  dasz  ze  behAten. 

Damach  gewunnend  die  bischoff  von  Straszpurg  und 
Basel  und  die  selben  beid  stett,  ouch  Bern,  Solotem,  Fribnrg, 
Biell,  Kolmar  und  Schletzstatt  in  Burgonn: 

Statt  und  schlosz  Grangy  eigabent  sich, 

Schlosz  Nanlaraoha^), 

Schlosz  Nan, 

Schlosz  Munbry, 

Das  mechtig  starck  schlosz  und  statt  Plawmund;  daran 
geschach  ein  stürm  und  ward  eben  vil  knecht  mit  Sonderheit 
den  von  Straszpurg  am  stürm  verloren  und  gew&st,  die  von  2 
Plawmund  verlurend  och  am  stürm  etwe  mengen  mann;  dar- 
nach ergabent  si  sich  uff  gnad  und  rittend  bi  250  ab  mit  ir 
hab  und  gewan  man  grosz  g&t  darinn. 

Gramund  dasz  g&t  schlosz  ward  mit  einem  hertten  stürm 
gewunnen  und  darinn  100  man  erschlagen, 

Vallung  dasz  schlosz,  die  wurdent  beide  verprandt. 

1)  Johann  Ton  Montaigu  war  der  Vatersbruder  Heinrichs  von  Neuf- 
ch&tel,  des  Herrn  von  Blamont.  Vennuthlieh  ist  hier  sein  Name  mit  dem 
des  Schlosses  Ponterade  oder  Ponterade  (Pont^de-Boide),  mit  dessen  Ein- 
nahme der  Blamonter  Zug  eröffiiet  wurde  (s.  Band  H,  275,  14  ff.  Anm.  4 
und  5],  susammengeworfen,  wie  bei  Knebel  (Band  U,  280,  35)  derjenige 
seines  Schwiegersohns,  des  Herrn  yon  Varembon,  mit  den  Namen  der 
Schlösser  Grammont  und  Fallon.  Von  einem  Schlosse  Montaigu,  das  auf 
diesem  Zuge  hätte  eingenommen  werden  können,  ist  uns  niefats  bekannt. 
Weder  Montaigu  südl.  von  Lons-le-Saunier  noch  Montaigu  swisehen  Vesoul 
und  Lure,  westl.  von  Colombier,  nördl  von  Moncey,  lagen  im  Bereich  des 
beschriebenen  Feldzuges. 

2)  VgL  SohiUing  191  ff. 

3)  Nans-la-Roche. 


IX.    Erob^ungen  1474—1475.  427 

Sant  Tpoliten  die  statt  ist  verprandtV  ^^^^ 

Der  Fryberg  ist  gewunnen  durch-  min  herren  von  BaseP). 
Dasz  schloss  Kallenberg  ist  gewonnen  durch  minen  her- 
ren Ton  Ba«e],  der  hat  es  wider  verloren  und  ist.verprandt^). 
i       Sust  sind  vil  grosser  dArffet  und  wyerhüszer  verprandt. 
Und  hflt  sich  der'  herre  von  Froburg  mit  teding  ergeben^). 
[5]  Darnach  sind  die  ritter  und  knecht  und  die  iNitschen 
zd  Nanse  durch  den  hertzog  von  Burgonn  belegert,  der  hertzog 
von  Latringen  durch  den  kung  von  Franckrich  verlassen  und 
K  durch   den  Burgonschen    hertzog    vertriben,    der    Nanse    mit 
tüding  gewunnen  <^)   und    die  Tütschen  mit  ir  hab  abziechen 
lassen  und  mengen  WaUien  davor  verloren  hat. 

Damach  band  die  von  Iferdon  mit  den  soldner  zfi  Juny 
allerley  mAtwill  angefangen,  den  feilen  koff  abgeslagen,  si 
^  understanden  ze  ertitten,  imd  daz  die  soldner  den  von  Iferden 
abkSSIt,  und  sy  dasz  bargellt  darumb  ingenommen  hand,  weder 
gellt  noch  dasz  kofft  gut  wAUen  geben  und  die  Tütschen  über 
die  graben  und  muren  zA  Iferden  gesprengt  und  damit  den 
krieg  angehept. 
*  Der  gräff  von  Remond,  desz  Iferden  was,  ist  bi  dem  Bur- 
goonschen' hertzog,  wil  im  krieg  sin,  hftt  der  richstetten  köff- 
lut  zwen  wägen  mit  kofimanschafft  selbs  z&  der  Morse  in  si- 
nem  land  nidergeworffen  und  den  krieg  angehept. 

Em  offen  geschrey  ist  komen,   die  soldner  z&  Juny,  z& 

^Orben  und  zft  Grausen  usz  den  vier  stetten  als  vorstät  syent 

belegert.     do  nu  der  graff  von  Remond  und  die  von  Iferden 

oit  &id  weiten  haben,   sind   die  von   Bern   uszgezogen,  hand 

all  ir  eydgno^^^n  mit  ir  brieff  und  sigel  gemandt. 

Desz  ersten  so  hand  die  von .  Bern   und  Frybui^  Murten 
'Eingenommen  statt  und  schlosz^). 


1)  St-Hippolyte  wurde  im  Nov.  1474  von  der  burgundiscben  Besatsung 
Tor  ihrem  Absug  in  Brand  gesteckt  (s.  B.  Chr.  U^  127,  2 — 7).  lieber  die 
Schlösser  und  Städte,  die  auf  dem  Blamonter'Zuge  genommen  wurden,  8. 
B.  Chr.  n,  281  A.  2. 

2)  Die  Eroberung  des  Schlosses  Franquemont  durch  den  Bischof  von 
Bssel,  dem  sich  die  Einnahme  der  Landschaft  Tribelberg  anschloss,  fand 
&aeh  Knebel  am  13.  Nov.  1474  statt  B.  Chr.  11,  126,  10.  Vgl.  128,  6ff. 
159  A.1. 

3)  Die  Einnahme  durch  die  Burgunder  erfolgte  am  4.  Mai  1475.    B. 

Chr.  II,  225,  24. 

4)  Vgl  B.  Chr.  n,  202  Anm.  3. 

5)  Den  27.  ^or.  1475;  s.  B.  Chr.  H,  S.  322,  1. 

6)  Schilling  (S.  246)  giebt  eine  mit  unserm  Berichte  bis  auf  wenige 
kleine  Abweichungen  übereinstinunende  Aufs&hlung  •  der  eroberten  St&dte 


428  Beilagen. 

1476         Darnach  Guderfin  statt  und  schloez. 

Damach  Betterlingen  die  statt. 

Stäfisz  statt  und  schlosz  mit  dem  stürm  erobrot;  die  cdch 
nit  ergeben  wolltend,  und  darinn  ob  1400  mann  erschlagen, 
erstochen  und  ertrenckt  und  grosz  gut  erobort. 

Damach  sind  die  von  Solotem  mit  ir  panerltH  e&  iren  eyd- 
gnossen  von  Bern  in  dasz  velld  gezogen  gen  Iferden  und  ge- 
holfen statt  und  schlosz  daselbs  gewinnen,  die  sich  ergaben 
und  den  vier  stetten  Bern,  Solotem,  Fryburg  und  Lutxem 
'schwürend. 

Damach  ist  gewunnen  Sant  T^bxü  dasz  schlosi^), 

Byole  dasz  schlosz^), 

Cussi  dasz  schlosz'], 

Moleren  dasz  schlosz^), 

Font  statt  und  slosz^), 

Heilig  Crutz  schlosz^). 

[6]  Ecle  ^j  dasz  starck  schlosz  hand  die  dry  stett  Bern,  Soloteni 
und  Fryburg  mit  einem  hertten  stürm  gewunnen  und  bi  30 
mann  darinn  erstochen  und  ob  70  mann  an  dasz  schwerdt 
uffgenommen,  der  wurdent  bi  10  der  gewaltigosten  und  der 
edlosten  mit  dem  schwerdt  gericht,  19  ersticktend  in  einem 
tum.  die  andern  wurdent  ledig  davon  gelassen,  denn  es  ann 
gezwungen  lüt  warent.  aber  die  dry  stett  hand  ftch  bi  14 
manen  davor  verlorn  und  sind  vil  davor  gewflst  worden, 
denn  der  stürm  ein  lange  zit  streng  und  hart  werot.  und  ist 
grosz  g&t  in  dem  schlosz  und  zwey  SafSische  grosse  baner  ge- 
wonnen, einsz  zA  Bern  in  sant  Vincencien  munster^)  und  dass 
ander  zfl  Solotem  in  sant  Urszen  münster. 

Latnacha  dasz  slosz^), 

6.  Mb.  lüt. 


vaxd  SehlöBser  (vgl.  auch  Edlibach,  Mitth.  der  antiquar.  OeadlscL  in  Zürich, 
Bd.  IV,  S.  147). 

1)  Tour  Saint  Martin,  nördl.  von  Mollondina,  östl.  Yon  Yveidon. 

2)  Bioley,  n.w.  von  Moudon. 

3)  Cugy,  w.  von  Payeme. 

4)  MoU^re,  b.  von  Estayayer,  fehlt  bei  Schill.,  s.  Rodt,  1,  532. 

5)  Font,  B.w.  Yon  Estayayer,  am  See. 

6)  Sainte-Croix,  am  Fubb  dea  ChaBBeron,  nordwesü.  yon  YTerdon. 

7)  Lea  Cl£eB,  w.  von  Orbe. 

8)  Vgl.  Schilling  S.  365.  Seit  einigen  Jahren  sind  die  früher  im 
ManBter  aufbewahrten  Fahnen  und  Teppiche  aus  der  Beute  der  BuIgande^ 
kriege  im  hiatoriBchen  MuBCum  aufgestellt 

9)  Schill. :  Lamachan  (P). 


JX.   Eroberungen  1474—1475.  429 

Tschawa  dasz  slosz*),  1475 

Muinerfi  dasz  slosz, 

I-Msera  statt  und  slosz«), 

Cüfieney  statt  und  slo8z»), 

WuBerey  dasz  schlosz^), 
Sant  Bartholome  dasz  slosz*), 
Monge  dasz  slosz, 
r  otfling  dasz  schlosz^), 
Aleman  dasz  slosz  7), 
Man  dasz  nüw  slosz  ^j. 
Morse  statt  und  schlosz*), 
Niewsz  statt  und  slosz  ^^), 
Sansazgen  slosz  1^), 
Cappet  statt  und  slosz  ^2), 
Bayage  dasz  schlosz^^], 
Esclierling  dasz  slosz '^), 
Bemont  dasz  schlosz*^)) 
Müden  statt  und  slosz  1*}, 
Ruw  statt  und  slosz  *^, 
Ettaling  schlosz^^), 
Boffermung  slosz  ^^), 
Schatte  slosz^»}, 
Warüw  schlosz^i), 
Bemond  statt  und  slosz  ^2), 

2)  SehüL:  Tschawan,  Champyent,  w.  von  Yverdon. 

2)  Schilling  hat  zuerst  Laserra  (La  Sarras),  dann  Murversi  (?}. 

3)  Cossonay. 

4)  Vuillcrens,  g.  Ton  Gossonay. 

5)  St-Barth^lemy,  w.  von  Echallens. 

6)  Vufflens,  n.w.  yon  Morges. 
7}  A Human,  ö.  ron  Rolle. 

8)  Mont,  n.  von  Rolle;  hiemach  nennt  Schill  Mftn  das  alt  schlosz. 
9j  Morges. 
10)  Nyon, 
\        11)  SehilL:  Sant  Sorgen,  Saint  Cergues,  n.w.  Ton  Nyon. 
i        12}  Sefaill. :  Ooppet  (Coppet  iwisehen  Nyon  und  Genf). 

13)  SchilL:    Bayoge  (BaYoys,  s.  yon  Chayomay,   8.Ö.  yon  Orbe). 

14)  Echaüens. 

15)  Belmonty  s.  yon  Yyerdon. 

16)  Moudon. 
17]  Bae. 

18^  Attalens,  n.  yon  Veyey. 

19)  IBchilL :  Bossenung;  Bosionens  n.  yon  Attalens. 
20]  SeliilL :  Tschattee ;  Ch&tel  sur  Montsalyens,  n.w.  yon  Gruyöres. 
21)  Vaulni*,  w-  von  Bulle. 
22}  Bomont. 


i 


430  Beilagen 

1475  [7]  Ewerde  dasz  schlosz, 

Wippingen  slosz, 

Erling  dasz  slosz^), 

Bont  dasz  slosz^), 

Solipiere  schlosz^), 

Montenach  statt  und  slosz^), 

Grankort  statt  und  slosz^j. 

Item  gemein  Eydgnossen  warend  trostlich  z&gezogen  und 
*  wolltend  all  gen  Jenff  sin.  da  hand  die  von  Jenff  inen  allen 
im  velld  zügeseit  28000  schillt  ze  geben,  also  ist  iederman  w 
hein  gezogen,  und  hand  die  von  Bern,  Solotern,  Fryburg  und 
Lutzerh  stett  und  slosz  besetzt,  iederman  nach  dem  und  inen 
gelegen  ist;  Junny  statt  und  schlosz  hand  si  verprendt  und 
ir  soldner  davon  genommen,  die  Burgonner  hand  sich  darnach 
wider  darin  genist.  i 

Die  Walliser  hand  den  Safoyem  ob  600  erschlagen^  und 
sind  g&t  edeUiit  darunder  gewesen. 

Do  nu'  disz  Sachen  all  sind  gestillot  und  die   vier  stett 
den  von  Iferden,  Orben  und  Grausen  ir  eyden  und  als  g&tten 
hand  getrüwet  und  si  mit  wenig  soldner  hand  besetzt,  denn: 
iecliche  der  vier  stetten  zwen  von  Iferden  usz  dem  rät  bi  inen 
hatt,  da  hand  die  YOn  Iferden  mit  senfften  g&tten  ivortten  ge* 
petten,  ir  acht  rät  hein  zelassen  umbe  yermidung  kosten  und 
umb  dasz  si  öch  die  statt  dester  basz  möchtend  r^ieren  und 
behüten,    des  ist  man  inen  ze  willen  worden,  und  so  bald  si: 
hein  sind  komen,  hand  sy  all  gedacht,  wie  si   die  Tütschen 
die  soldner  möchtend  verraten  und  ermürden  und    band  toi 
vor    sant  Anthonyen  tag  einen  äntrag  mit  dem  herren  von  Kernend, 
des  Iferdon  vor  was,  getan,  im  die  statt  inz^eben    und  die 
soUdner  ze  ermiirden.  der  anschlag  hat  inen  dozemal   ge^Ut, . 
und  sind  .desz  die  soldner  innen  worden,  denn  fumfF  der  besten 

1)  Eyerdes  (Grüningen),  Vuippens  (Wippingen)  und  Echarlena,  alle  dm 
nahe  bei  einander,  n.  Ton  Bulle. 

2}  Pont,  an  der  Saane,  n.  Ton  den  ebengenannten  Ortschaften. 

3)  Surpierre,  iwischen  Moudon  und  Payeme,  unweit  der  Bioye. 

4)  Montagny,  ö.  von  Payeme. 

5)  Grandcourt,  w.  von  Avenches. 

Im  Bande  A.  G.  6  des  Basler  StaatsarchlTes,  S.  5  mnd  auf  einem  Zettd 
einige  der  eroberten  Orte^  genannt;  es  ist  hier  ausserdem  noch  Lueen? 
(ii.ö.  von  Moudon  an  der  Broye)  erwähnt  (Lopssingen  ist  verbrennt,  ein 
schloss  gehört  gen  Losan,  vgl  Schill.  S.  346.  Nach  letstcrm  erfolgte  die 
Einnahme  von  Luoens  allerdings  erst  im  Jahre  1476  nach  der  Schlacht  bei 
Murten.) 

6)  Am  13.  Nov.  1475.    B.  Chr.  H,  31 7  ff. 


IX.   Eroberungen  1474—1475.  431 

machtend  sich  nsz  der  statt.,    die  soldner  band   getan  als  gflt  i476 
gesellen  und  vertrüwet,  dasz  hand  die  von  Iferden  gesechen 
and  hand  mit  dem  graven  den  anschlag  getan  in  am  frytag 
zenacht  nach^]  sant  Anthony en  tag  umb  die  zwey  inzelassen;!^-^;^^^]}] 
i  dasz  ist  beschechen  und  hand  den  gräffen  durch  die  thor  und 
hüser  ob  700  gerüster  liw^onner  ingelässen,  und  sind  der  von 
Iferden  ob  100  gewesen  in  einem  hus  nechst  bi  dem  schlosz 
heimlichen  yerschlagen,  die  sollten  den  soldner  das  slosz  haben 
furldffen   [8]  dasz  si  nit  in  dasz  schlosz  möchtend  sin  komen 
liimd  si  helffen    ertötten.    und   als   es   die   selben    nacht   vast 
heitter   was,    do  ward  ir  der   wechter  uff  dem    tum   gewar, 
der  stuxmpt  als  ein  biderman,  ettlich  soldner  wurdent  sin  öch 
dtlich   gewar  und  schniwend  mort  und  wacktend  ir  gesellen 
m  der  Torstatt,  da  der  von  Frybui^  30  warent  und  sust  wider 
»und   fiir    lagent  uf  60..   gott  und  sant  Ursz,    der  ir  heimlich 
Wortzeichen  was,  halff  in,  dasz  sie  yast  zesamen  k&ment  und 
luffent  zSl  dem  schlosz  zfl.    die  von  Iferden  tättend,  als  ob  es 
inen  leid  wer,    und  warent  so  verzagt  die   100,   so  sich  ver- 
schlagen hattend,   dasz  si  inen  desz  ersten  nut  tattend,  und 
lak  die  reisig^en  mit  dem  grafen  harin  luffend  durch  die  gassen 
and  die  Tutschen  mit  inen  schlügend,  halff  inen  gott  in  dasz 
schlosz  und  schalmütztend  ob  4  stund  mit  einandem.    die  Söld- 
ner hand  dasz  schlosz  behallten  und  uff  13  verloren  und  den 
nnden  uff  20  erschlagen,  die  von  Iferdon  sind  all  meineydig 
Terra  ter  gevp^esen  bisz  uff  dry  man  mit  dem  wechter  imgevar- 
lich.    der  griff  mit  den  reisigen  und  die  von  Kerdon  hand  dasz 
best  geplündert    hinweg   gefärt   und  hand   die  statt  ingehept 
bisz  uff  samstag  nach  mittag  und  sind  all  die  von  Iferden  als  Jan.  is 
meineydig  Verräter  mit  dem  grafen  von  der  statt  gezogen,  die 
soldner  hand   die  statt  angestossen   und  me  denn  den  halben- 
teil mit  den  vorstetten  verbrandt,  noch  hand  die  von  Iferden 
gro^  gAt  hinder  in  gelassen,  desz  vast  vil  gen  Fribui^  komen 
ist.   die  soldner  hand  grosz  g&t  funden.     solichs  ist  gen  Bern 
Ton  den  von  Fryburg  uff  samstag  darnach  in  der  drytten  stund  Jan.  13 
nach  mittag  geschriben,  die  von  Bern  hand  dasz  gen  Solotem 
am  samstag  uff   mitnacht   geschriben^);    daruff  sind   die  von 

1)  Ueber  diese  unrichtige  Datierung  s.  oben  S.  422. 

2)  Die  Zeitangaben  samstag  in  der  drytten  stund,  samstag  uff  mit- 
ludit  sind  nur  dann  richtig,  wenn  sie  sich  auf  die  Zeit  der  Ankunft  der 
Sehreiben  beziehen.  S.  B.  Chr.  ü,  335  Anm.  2  sub  a.  Auch  in  dem  kur- 
zen Schreiben,  welches  von  Solothum  nach  Basel  gesandt  und  hier  am 
15.  um  9  Uhr  Vormittags  übergeben  wurde»  heisst  es,  dass  der  Brief  von 
Bern  um  1  Uhr  Nachts  (Jan.  14)  in  Solothurn  anlangte  (s.  B.  St  A.  Fas- 
akel  St.  /^  Nr.  6}. 


432  Beilagen. 

1476  Solotem  nach  der  frflgen  mesz  mit  einem  vennli  ob  400  man- 
nen  desz  tags  gen  Biell  und  da  dannen  bisz  gen  Kertzeis 
gezogen,  dasz  doch  schwer  und  grosz  was  in  einem  tag  ze 
tflnd  bi  der  grossen  kelltin  und  in  dem  sehne  an  aUe  wegsame. 
darnach  band  die  von  Solotem  usz  allen  iren  henschaffien 
hinach  gevertigot  wasz  gftt  as&  dem  schimpff  ist;  darnach  so 
sind  die  dry  stett  Bern,  Solotem  und  Fryburg  vast  mächtig 
gen  Kerdon  komen  und  da  uff  acht  tag  gelegen  und  die  tod 
Jenff  mit  täding  darzfl  gepracht,  dasz  si  nit  über  si  lugend, 
dasz  si  inen  versprochen  band  dasz  vorgeschriben  schatzgellt 
gen  Bern  ze  schicken,  die  dry  stett  sind  wider  hein  gesx^n 
und  band  250  man  z&  Yferdon  gelassen,  die  noch  tegUch  gfit, 
als  man  seit,  under  dem  herd  vergraben  vindent^}. 

[9]  Der  hertzog  von  Buigonn  ist,  als  man  warlich  schribt 
und  sagt,  zft  Bisantz;  der  Krieg  ist  offen. 

Des  küngsz  von  Franckrich  bottschaft,  ein  president,  kompt 
bald  gen  Bern,  der  hat  geschriben,  dasz  der  küng  als  g&tten 
willensz  gegen  den  Eydgnossen,  als  er  ie  gewesen  sy,  w611e 
getrüwlich  hallten;  gott  verbeug  dasz  es  war  belib. 

ZA  Iferdon  ist  ein  stattknecht  ein  weibel  gefangen  und 
.mit  dem  schwerdt  gericht;  der  ist  also  von  zit  gescheiden^  das 
all  rät  zu  Iferdon  an  dem  verrSterlichen  morthandel  schuldig 
syend. 

1)  Beim  Heranmarsoh  Karls  erhielt  die  hier  erwähnte  Besatzung  toq 
Yyerdon  den  Befehl,  dieses  Schlosa  su  lerstören  und  sich  hierauf  nach 
Grandson  zu  begehen  (Chr.  de  N.  S.  275:  et  eurent  grand  peine  ceulx  de 
la  gamison  d'Yverdon  eulz  joindre  avec  ceulx  de  Qrandson). 


/ 


X.  Einnahme  von  Montbozon  1476.  433 

X. 

Einnahme  von  Montbozon,  4,  Merz  1476. 

(Siehe  Band  U  S.  21  ff.) 


Der  GefäUigkeit  des  Herrn  Dr.  Emil  Theuner  in  Berlin,    der 

'seiner  Zeit  die  Abschrift  des  Berichtes  Basels  an  Erfurt  vom  25.  Au- 
gust aus  den  Collectaneen  des  Bartholomaeus  Scultetus  besorgt  und 
neuerdings  bei  Gelegenheit  eines  Bestiches  in  seiner  Heimatstadt 
Görlitz  die  Freundlichkeit  hatte,  auch  die  übrigen  zu  jenen  Collec- 
taneen gehörigen  sechs  Sammelfolianten  durchzusehen,  verdanke  ich 

^folgende  Mittbeilungen: 

Ms.  Chart,  fol.  nr.  217  der  Milich*schen  Bibliothek  zu  Görlitz 
iSammlimg  von  aufgefundenen  Abschriften  und  Originalien  derer 
von  1300  bis  Ende  des  1400  sec.  alter  Dokumenten«  enthalt  in 
nr.  319    4   Blatt  in  Folio,   welche  offenbar  einst  mit  jenem  Ihnen 

^froher  mil^etheilten  grösseren  Berichte  Basels  an  Erfurt  zusammen 
Ton  letzterer  Stadt  aus  nach  Görlitz  mitgetheüt  worden  sind.  Leider 
ist  die  Ausbeute  aber  gering,  da  sämmtliche  Stücke  bereits  in 
Band  IL  der  Basler  Chroniken  und  zwar  durchweg  aus  viel  besserer 
Vorlage   gedruckt  sind  mit  Ausnahme   des   nachfolgenden  Stückes, 

^welches  auf  fol.  2^ — 3  sich  findet.  Die  übrigen  Stücke  gebe  ich 
hier  an : 

1)  Brief  der  Bemer  an  Basel.     Basl.  Chron.  U,  370,  10. 

2)  Bericht  des  Ulrich  Melbinger  [sie]  von  Basel  an  seine  Stadt 
aus  dem    Feldlager   über   die   Schlacht  bei   Grandson.     Basl.  Chr. 

»n,  357 — 360. 

3)  Das  nachfolgende  Schreiben  über  die  Einnahme  von  Mont- 
bozon. 

4)  Abescheyt  zu  Luczeme  montag  nach  oculi.  Baal.  Chr.  U,  378. 
Die  Abschrift  ist  sehr  fehlerhaft,    namentlich  die  Namen  sind 

^  bis  zur  Unkenntlichkeit  vielfach  entstellt.  Auch  scheint  der  Dialekt 
dem  Abschreiber  Schwierigkeiten  gemacht  und  zu  Missverst&ndnissen 
verführt  zu  haben.  Doch  sind  auch  öfter  Worte  und  ganze  Zeilen 
aoBgefaUen  und  an  einzelnen  Stellen  beabsichtigte  Kürzungen  ein- 
getreten.     Zweifellos    wurden    die  Stücke    von    Erfurt    an  Görlitz 

-'^  mitgetheilt,  denn  beide  Städte  standen  besonders  durch  den  Waid- 
bandel  in  lebhaftester  Geschäftsverbindung  und  gerade  damals  war 
der  Verkehr  besonders  rege,  da  eben  zu  dieser  Zeit  in  Ghrossenhain 
von  den  Meissnem  ein  neuer  Waidstapel  errichtet  wurde,  sehr  zum 
Verdrusse  beider  Städte. 


Baaltr  Chroniken.  JII.  2S 


434  Beilagen. 

Schreiben  Markwards  vom  Stein  ^)  an  den  Bischof  von  Basel 

vom  5.  Merz  1476. 

[2^]    Dem  hochwirdigen   forsten  in  got  vater  und  herren 
eren  Johansen  bischoff  zu  Basell,  unseren  gneiiffen  herren. 

Hochwirdiger  in  gott  yatter,  gnediger  herre,  uweren  fürst-  ^ 
liehen  gnaden  sint  unseren  underthenigen,  willige  dinst  alle- 
zeyt  in  flysz  zuvor  bereyt.  gnediger  herr,  uweren  furstKchen 
gnaden  verkundunge  der  gnanten  nuwen  mere  sich  vor  Grans- 
sen  begeben,  damit  wir  uweren  gnaden  groszen  dank  sagen 
und  sind  yn  emsziger  wegirde  solichs  umb  uwerer  fürstlichen  i 
gnaden  underteniglich  zu'verdyenen.  damitt  so  gehurt  den- 
selben uweren  gnaden  zu  wyszen,  das  dy  unseren  des  zusatzs 
und   die    von    der   stat   mitsampt   mit   den  von  Ericort  ^)   uff 

M«n  4  gesteren  montag  in  Burgunden  geweszt  mit  600  mannen  und 
zu  Moloszon^)  den  marckt,  so  alledo  geweszt  ist,  uberfisQlen,  i 
das  sloisz  daselbs  mit  eynem  storme  gewonnen,  ob  15  oder 
16000  gülden  wert  guts  und  bey  100  und  60  gefEuogen  [3]  von 
dannen  gebracht  haben  und  am  wyederheymkeren  der  ßende, 
die  mechtiglich  an  sie  komen,  by  50  erstochen  und  dye  yu 
flucht  geylet,  bysz  sye  die  nacht  abegewent  hait.^)  geben  i 

lUn  5  uff  dinstag  noch  inyocavit  etc.  anno  etc.  76. 

Uwer  furaüichen    gnaden    williger  Marqwart  yom  Steyn, 
rytter  und  gemein  burger  zu  Mumpelgartt. 

•6.  Mnter  andertheniffan  folgt  das  gMtricliene  dinst.  10.  und.         11.  12.  gtbiett 

dieselbe  awere  gnade.  13.  Erioont.  17.  yor  100  das  gestriclieBe  ejn 

18.  fhinde.  22.  fnintliekter. 

1)  Markward  vom  Stein  war  schon  im  Jahre  1474  in  Mümpelgart  als 
wirtembergischer  Landyogt  und  hatte  sich  damals  durch  seine  muthige  Ver- 
theidigung  dieser  Stadt  ausgezeichnet.  S^  B.  Chr.  IE  S.  92,  19  ff.,  93  Anm.  1. 

2)  H6ricourt  3)  Montboson. 

4)  Ueber  dieselbe  Waffenthat  berichtete  Heinrich  Stempfer,  der  Haupt- 
mann der  Basler  su  Mümpelgart,  etwas  ausführlicher  in  einem  Briefe  an 
Basel  vom  5.  Mers.  S.  Basl.  Chr.  11  S.  355,  21  ff.  Aus  unserem  Schreiben 
geht  henror,  dass  der  Zug  am  4.  Men  stattgefunden  hat,  und  nicht  am  3., 
wie  man  etwa  aus  dem  Briefe  Stempfers  schliessen  könnte.  Die  Zeit- 
angabe S.  355,  28  ist  so  zu  yerstehen ,  dass  die  Besatzung  Ton  H^court 
diejenige  von  Mümpelgart  am  3.  Merz  um  Beihilfe  zu  dem  in  Aussicht 
genommenen  Zuge  ersuchte,  worauf  dieser  am  4.  ausgeführt  wurde. 


XL  Verhandlungen  lu  Freiburg  1476.  435 

xr. 

öie  Verhandlungen  des  Tages   zu  Frei- 
burg Juli  und  August  1476. 


luiebel  hat  uns  im  zweiten  Bande  seines  Tagebuches  (p.  44** 
-w)  folgende  Schriftstücke  über  die  Verhandlungen  des  Tages 
»  Fieibnrg  überHefert : 

A.  einen  Brief  des  bischöflichen  Officials  Matthäus  Müller  an 
J^  ''icw  Burkhart  Hanfstengel,  worin  die  Begebenheiten  zu  Frei- 
^  bU  7.  Aug.  kurz  geschüdert  sind. 

B.  einen  ebenfalls  dem  Vicar  übersandten  Bericht,  in  welchem 
oe  von  der  französischen  Botschaft  am  6 .  Aug.  gemachten  Eröff- 
aiffigen  ausfahrücher  mitgetheüt  sind. 

t.  einen  längeren  Bericht  über  alle  Verhandlungen  vom  25.  Juli 
^  J2.  August. 

D.  dag  Verzeichniss  der  in  Freiburg  anwesenden  Boten. 

E-  den  Abschied. 

F-  den  Friedenstractat  zwischen  Savoyen  und  den  Eidgenossen. 

Die  eben  genannten  Stücke  finden  sich  (mit  Ausnahme  von  A) 
^  etwas  anderer  Reihenfolge  im  Bande  A.  G.  5  vor,  in  welchem 
^»«ehnfien  von  Abschieden  und  anderen  Actenstücken  aus  den 
Jiben  1474—1477  enthalten  sind.  Unsere  Stücke  füllen  zusammen 
^  dem  Abschiede  des  Tages  von  Lucem  (d.  22.  Sept.  s.  oben 
S56,3ff.)  die  Blätterlage  S.  133—154.  Auf  der  Vorderseite  des 
^ten  Blattes  einer  jeden  Blätterlage  des  Bandes  gab  der  Stadt- 
«Wber  Niclaus  Rüsch  eine  kurze  Uebersicht  des  Inhalts  der 
^tatücke;  die  für  uns  in  Betracht  kommende  Blätterlage  ver- 
^  er  mit  folgender  Inhaltsangabe : 

1^33]  Die  abscheid  und  hendel  Jacobi  anno  etc.  76**.  zu  Fri- 
^  in  OechÜannd  ergangen. 

I)ei  knniglichen  bottschafft  Werbung   mit    sampt  der    gegen- 

tttimrt. 

I)ie  Tersüniing  und  bericht  des  huses  von  Saffoy  mit  sampt 
^  lind  antwurt. 

^e  Werbung  des    hertzogen   von  Lothoringen   der   vereynung 

W  halb  und  die  antwurt. 

Von  der  vereynung  wegen  unsers  herren  des  pfaltzgrafen  und 
*et  fureten. 

Von  des biittguts  wegen  zft  Murtun,  Losan  und  Milden  erobert. 

Von  eins  herzugs  und  ander  der  glich  Sachen  wegen. 

^er  abschfiidt  zu  Lutzemn  uff  Mauricii  gehalten  anno  quo 
nut  sampt  der  geschrifft  unsers  herren  von  Basel  gemeinen 
bettclieen. 

28» 


436  Beilagen. 

Es  folgt  Bodann: 

S.  134—136  der  Abschied  (bei  Knebel  E). 

S.  137  das  Yerzeichniss  der  Boten  (D). 

S.  138 — 139  die  »beredniss«  zwischen  Savoyen  und  den  Eid« 
genossen  (F). 

S.  140 — 152  der  Bericht  über  die  Verhandlungen  (C). 

Der  Abschnitt  9  des  Berichtes  C  verweist  fdr  die  auBführliche 
Wiedergabe  der  Rede  der  französischen  Botschaft  auf  den  Bericht 
B.  Derselbe  folgt  im  Bande  A.  Q.  5  im  Zusammenhange  mit  dem 
Abschnitt  9,  welcher  den  Schluss  der  Seite  142^  bildet,  auf  drei^ 
in  die  Blätterlage  eingehefteten  Blättern  (S.  143 — 145).  Der  Keihen- 
folge,  in  welcher  die  Stücke  gegeben  sind,  entsprechend  liest  die 
Abschrift  in  A.  Q.  5  statt  als  vor  statt:  als  hernach  statt. 

Die  Abschrift  in  A.  G.  5  wurde  von  mehreren  Schreibern  be- 
sorgt ;  die  einzige  mir  bekannte  Hand  ist  diejenige  des  Substituts  j 
Johannes  N.  (s.  S.  284,  20  und  Anm.  2);  dieselbe  begegnet  uns 
auf  S.  140— 142*>,  146—148.  Die  Abschrift  in  A.  Q.  5  ist  cor- 
reeter  als  diejenige  bei  Knebel ;  wo  sich  kleine  Varianten  vorfinden^ 
hat  A.  G.  5  gewöhnlich  die  bessere  Lesart.  Die  beiden  Abschriften 
weisen  aber  auch  grössere  Abweichungen  unter  sich  auf,  so  z.  B.  1 
Weglassung  von  Stellen  in  der  einen  Abschrift,  die  in  der  anderen 
stehen ;  es  ist  daher  sehr  wahrscheinlich,  dass  beide  Abschriften 
nach  zwei  verschiedenen  Vorlagen  angefertigt  worden  sind. 

Von  den  in  unserer  Beilage  mitgetheilten  Stücken  sind  D,  E. 
F,  theilweise  auch  B  im  Drucke  wörtlich  wiedergegeben  worden.  | 
nämlich  D  bei  Chmel,  Monumenta  Habsburgica  I,  1  S.  222—223 
[nach  Chmel  abgedruckt  im  zweiten  Bande  der  Eidgenössischen 
Abschiede  S.  601),  E  bei  Chmel  a.  a.  O.  S.  218—222  nach  dem 
Exemplar  des  K.  K.  Haus-  Hof-  und  Staatsarchives  su  Wien.  F 
im  zweiten  Bande  der  Eidgenössischen  Abschiede  (S.  608  ff.  i,  wo 
Segesser  seinem  Abdrucke  die  Copie  des  Bemer  Bundbuches  H.  167^ 
zu  Grunde  legte.  Femer  hat  Segesser  S.  605  ff.  einige  Abschnitte 
aus  dem  Bericht  B  wörtlich  nach  Knebel  aufgenommen ;  den  Ab- 
schied (E)  hingegen  giebt  er  im  Auszuge  S.  6 02  ff.  nach  verschie- 
denen Exemplaren  der  Staatsarchive  zu  Lucem,  Zürich.,  Bern  und 
Solothurn. 

Wir  lassen  in  unserem  Texte  die  Fassung  Knebels  folgen  und 
verzeichnen  in  der  Variantenrubrik  die  Abweichungen  in  A.  0.  5 
(A),  bei  Chmel  (Chm.)  und  in  den  Eidg.  Absch.  (£.  A.).  Der 
grösseren  Uebersichtlichkeit  wegen  haben  wir  femer  den  Abschnitten 
A,  B,  C,  D  Ueberschriften  beigefügt.  Wir  bemerken  hier  noch. 
dass  wir  da,  wo  es  sich  um  Versammlungen  aller  Boten  (»der  fursten, 
herren,  stetten  und  gemeyner  Eidgenossen  hotten« ]  handelt,  diess 
nicht  in  der  Ueberschrift  angegeben,  hingegen  da,  wo  nur  über 
Verhandlungen  der  fursten  und  stetten  bottschafft  (der  Niedem  Ver- 
einung]  berichtet  wird,  wir  diess  in  der  Ueberschrift  jeweilen  be- 
rücksichtigt haben.  ^^  ^y^^^  BemouUi. 


XI.   Verhandlungen  lu  Freiburg  1476.  4J7 

A.  Brief  des  Matthäus  Mueller  an  Burkarjt  Hanf-     i476 

Stengel. 

[44^]  Dominus  Matheus  Müller  ^)  o&cialis  curia  Basilien^ts 
nuncius  domini  nostri  reverendissimi  episcopi  in  dieta  Fribur- 
sgensi  scripsit  vicario  Basüiensi  in  hunc  qui  sequitur  modum. 
Yenerabili  viro  domino  Burkardo  Hanfstengel  vicario  etc . 
&atri  et  preceptori  suo  colendo  fratema  salute  prenussa.  Wir- 
diger  herre,  wissend  daz  uff  mentag  nechst  vergangen  des  Ang.  5 
küngs  von  Franckenrich  botschafit  gen  Friburg  kommen  ist^ 

!)naininlicli  der  amaral^),  der  presitent  von  Tholosan')  und  an- 
der treffenlich  personen,  in  der  zal  9  oder  10,  band  mitt  inen 
bracht  200  pferd,  do  sind  by  150  bogner  under  gewesen,  die 
hand  sy  wider  hinder  sich  geschickt,  die  übrigen  by  inen  be- 
halten, und  hand  Sy  einen  grossen  reysigen  zug  mit  inen  ussz 

is  Franckenrich  gebrocht,  do  ist  ein  teil  im  Delphinat  bliben, 
und  400  gleVen  zu  Genff  gelossen  in  der  gestalt,  ob  die  herren 
der  vereynung  ij  notdurftig  weren  oder  wurdent,  die  mochtend 
bnichen  noch  irem  gevallen  etc.  uff  denselben  tag  ist  8ch 
kommen  der  bischoff  von  Genff*)  mit  [45]  30  pferden,   et  est 

^homo  habens  barbam  ruffam,  non  deferens  coronam  nee  ha- 
bitum  clericalem  seu  episcopalem,  sed  uti  armiger  merus  et 
punis  laycus  incedit,  non  habens  in  suis  decretalibus  titulum 
de  vi  et  honore  den,  doch  so  hatt  er  by  imme  zwen  prelaten, 
m  official    und  dry   doctores,   ein  grofen  und  etwo  mengen 

dritter,  die  sich  im  in  kleidung  und  wesen  gar  unglich  halten 
etc.    uff  zinstag  nechst  verschinen  hatt  des  kungs  botschafft  Ang.  6 
lossen  saznlen  der  herren,  stetten  und  Eidgenossen  botten  und 
inen  des  küngs  meynung  und  das  sy  in  bevelhnis  hatten  er- 
zalt, noch  innhalt  einer  geschrifft,  die  ich  dem  burgermeister 

>' geben  hab  duicht  siner  bitt  willen,  mit  fiirworten  daz  man 
üch  die  überantworten  soll,  dorinn  werdent  ir  die  handlung 
vememmen.  doch  uff  solich  anbringen  ist  noch  kein  antwort 
geben,  sunder  die  Eydgenossen  haben  wollen  ir  spenn  und 
Sachen,  so  sy  hand  mit  dem  herren  und  land  von  Saffoy,   vor 

%  and  ee  usztragen.     item  uff  mittwoch  hand  die  Eydgenossen  Ang.  7 
vor  dem  hertzogen  von  Lutringen,  dem  amaral  und  allen  bot- 
schafften, so  itzo  zu  Friburg  sind,  sich  hoch  und  swärlich  be- 
ll Ueber  Matth&us  Maller  s.  Vischer,  Geschichte  der  Universität  Basel 
S.  240. 

2)  Louis  de  Bourbon.    S.  B.  Chr.  II  S.  294  Anm.  3 ;  Amiet  S.  74. 

3)  Gttareias  Faur.    S.  oben  &•  421  Anm.  2 ;  vgl.  femer  Rodt,  Feldsüge 
S^ails  des  Kühnen  I,  S.  262  Anm.  4b. 

4}  Johann  Ludwig  Ton  Savoyen,  Schwager  der  Herzogin  lolanta. 


438  Beilagen. 

1476  claget  von  dem  hus  von  Saffoy  und  besonder  von  der  firowen 
von  Safoy,  dem  herren  von  Ramont,  dem  bischoff  und  der  statt 
Genff,  mit  begerung  ablegung  costens  und  schaden,  und  hatt 
die  clag  vier  stund,     also  nam  sich  der  bischoff  von  Grenff  mit 

Aug.  8  sinen  raten  zu  bedencken  uff  momdes  antwort  zu  geben ;  was  i 
die  wilrt  sin,  ist  kiinftig  etc.    anders  so  sich  hatt  begeben  uff 
den  tag,  es  sye  mins  herren  von  Lutringen  halb,  mins  herren 
des  pfaltzgraffen  halb  und  anderer  Sachen,  wil  ich  üch  eygent- 
lichen  underrichten  in  miner  zükunfft  etc.  geben 

Ang.  7  uff  mittwoch  post  Sixti  anno  etc.  76.  i* 

Matheus  Muller,  officialis. 

B.   Eröffnung  der  königlichen  Botschaft. 

[45^]  Sequitur  cedula,  de  qua  supra  ^j  fit  mentio,  missa  do- 
mino  vicario  de  dieta  Friburgen^*. 
Aog.  6  Uff  transfiguracionis  corporis  Jhesu  Christi  hatt  die  kung-  is 
lieh  bottschaät  an  gemeiner  fursten,  stetten  *und  Eydgenoraen 
bottschafften,  so  yetz  zd  Friburg  an  Oechtland  versamlet  sind 
brecht  und  durcht  den  Presidenten  von  Dolosen  erzalen  lossen, 
als  hamoch  geschriben  statt. 

Item  ist  geöffnet  worden  wie  die  künglich  maiestat  biszhar  ^ 
in  sundem  willen  und  neygung  g^en  den  gemeinen   Eydge- 
nossen  mit  irem  anhangen  gewesen  und  noch  sye  etc.    dazzü 
meren  und  bestetigen,  so  hab  er  sinen  sundem  und  getruwen 
lieben  sun  den  amaral,  der  durch  sin  verdienen  und  angebome 
tugent  der  obresten  einer  sye  an  dem  kunglichen  hoff,  zu  dem  ^ 
öch  der  kung  ein  sunder   grossz   vertruwen   für   ander   hab, 
herusz  gevertiget  in  dise  land,     und  ist  geofinet,  wie  der  Bur- 
gundisch  herteog  biszhar  und  noch  ein  practick  und  Werbung 
hab,   dodurcht  die  krön  von  Franckenrich  und  der  Tützsch 
punt  gekrenckt  und  vertriben  mocht  werden,  also  das  globlich  ^ 
zu  merckend  ist  durcht  den  friden,  der  vor  Nüssz^)    zwischen 
unserm   herren   dem    keyser    und    demselben   Burgundischen 
hertzogen  Ach  ander   fursten  bescheen  ist,   dadurcht  mit  hst 
des  Burgundischen  hertzogen  der  kung  von  Engelland  in  das 

4.  Vor  n&m  stelm  di«  gestrioliBen  Worte  hatt  sich.  15.  Am  Bande  steht  VI 

Angnsti.  17.  A.  so  Mi  sind  fehlt.  23.  A.  meren.    Kn.  eimefen  (t)- 

27.  Der  Text  ist  hier  offenbar  Terdorben;  wir  haben  die  Lücke  nach  dem  WortUst 
einer  Unlieben  SteUe  (S.  442,  14. 15)  enrfcnzt.  In  A.  iit  dieselbe  Lesart  wie  bei 
Knebel.  30.  A.  alsz.       Kn.  Tor  globhch  das  gestrichene  mercküch. 

1)  S.  S.  437,  29. 

2)  S.  Chmel,  Mon.  Habs.  I,  1  S.  125  ff. 


XL  Yerhandlungen  su  Freiburg  1476.  439 

land  von  Franckenriche  bewegt  ist  zft  ziehen  und  getzogen  U76 
ist  mit  30000  mann  das  zu  beschedigen  ^).     do  hab  der  kung 
von  Fianckenrich  umb  fridens  willen  sins  landes  Ach  mit  ratt 
and  yerwilligung  siner  klinglichen  maiestat  landsherren  und 
intteiachaSt  ussz  grosser  vemunffl;  ein  firiden  und  bestand  mit 
dem  kung  von  Engelland  [46]  gemacht  ^j,  der  öch  mit  unserm 
glonben  by   dem  heiligen  sacrament   von   beden  kungen  be- 
schlossen und  bestätiget  ist.    in  krafft  solichs  fridens  der  kung 
ron  Engelland  wider  usz  dem  kungrich  von  Franckenrich  und 
ttheym  getzogen  ist.    das  sy  öch  bescheen  umb  willen,  dasz  der 
long  von  Franckenrich  dem  gemeinen  grossen  punt  desterbasz 
und  firuchtbarlicher  zu  hilff  und  widerstand  dem  Burgundischen 
hertzogen  kommen  und  erschinen  möcht^).  das  hatt  der  hertzog 
von  Burgund    angesehen   und    als   ein   viend   der   krön   von 
t^  Fianckenrich  und  des  gemeinen  Tutzschen  punds  understanden 
sich  z&  yereinigen  mit  ettlichen  kungen  und  fursten,  nämlich 
dem  kung  von  Napals,  Atrogonien,   Sicilien,   Hyspanien,  dem 
hertzogen    Yon   Meyland    und   gemeinen  Ytalschen   landen^). 
als  Ach  mit  ettlichen  bescheen  ist  die  im  Ach  ein  mercklichen 
'histand  und  hilff  zügeseit  band,  Ach  understanden  der  friden, 
so  zwischen  dem  kung  von  Franckenrich  und  Engelland  ist, 
sü  zerstören  und  zerbrechen,     solichs  Ach  zu  volfdren,  so  hab 
der  Burgundisch  hertzog  ein  treffenlich  bottschafft  zd  dem  kung 
von  Engelland  gevertiget  mit  ernstlicher  bitt  in  zu  bewegen, 
•domit  er  im    zu  hilff  kommen  wölt  etc.     hab  der  kung  von 
Engellant  geantwort,   im  solichs  nit  gepüre  angesehen  sinen 
glouben,  domit  er  dem  küng  von  Franckenrich  in  friden  ge- 
want  sy  etc.      uff  solichs  hab  der  hertzog  von  Burgund   mit 
sinen  listen  understanden,  solichs  gelüpt  und  glAben  mit  dis- 
pensieren unsers  heiligen  vatters  des  bobstes  abzetünd,   domit. 

2.  Tor  30000  dM  g^estricliene  1000  (m).  7.  Ton  ans  A.,  Kn.  und.  11.  A. 

von  Franekenrieh  felilt.  13.  A:  hab.  15.  und  QBderaianden.         A.  und 

liatt  tt.  16.  A.  namlieli  mit  dem.  17.  Tor  Sicilien  das  geetricliene  ceoil. 

18.  vor  landen  das  gesiriehene  stett.  19.  A.  iMsclieheii  sie.  20.  A.  haben. 

29.  A.  diipensiening. 

1:  VgL  B.  Chr.  HS.  293,  Iff. 

2)  Die  beiden  Könige  trafen  sieh  am  29.  August  1475  su  Picquigny 
tn  der  Somme.     S.  B.  Chr.  II  S.  291,  UfL,  Gomines-Lenglet  m  S.  397 ff. 

3]  Des  am  13.  Sept.  1475  swisehen  Ludwig  und  Karl  geschlossenen 
Waffoutillstandes  Ton  Soleuvre  that  die  firanzösische  Botschaft  wohlweis- 
lich keine  Erwfihnung. 

4)  S.  B.  Chr.  n  S.  200,  21.  Das  Bündniss  zwischen  Karl  und  QaleasEo 
Maria  wurde  unter  Vermittlung  der  Herzogin  lolanta  zu  Moncalieri  am 
30.  Januar  1475  geschlossen.  Comines-Lenglet  HI,  356  ff.  S.  B.  Chr.  II 
S.  199  Anm.  1.  Ueber  die  Beziehungen  Karls  zu  Venedig  s.  Gingins,  D6p. 
mflaiL  I  8.  VII  u.  VIÜ. 


440  Beilagen. 

1476  im  durch  den  kung  von  Engelland  geholfen  wurd.  und  halt 
ein  treffenliche  bottschafft  gen  Rom  geschickt,  solichs  zül  er- 
werben, öch  unsem  heiligen  yatter  den  hobst  und  gemeinsam 
der  kardinalen  wider  den  kung  und  gemeine  punigenossen  zu 
bewegen  und  den  bebstlichen  segen  über  inn  und  fl&ch  über 
den  kung  und  über  die  puntgenossen  zu  geben,  das  aber 
durch  unsem  heiligen  vatter  den  hobst  ftch  die  cardinel  nit 
y erwilliget,  sunder  abgeschlagen  ist;  ursach  sin  heilikeit  die 
widerpartye  nemlich  den  küng  Ach  hören  woU  etc.  [46^]  in- 
dem hatt  der  hertzog  von  Burgund  understanden  Anion,  Pro- 
fantz  und  Bemont  inzenemmen,  domit  der  kung  von  Francken- 
rieh  in  sinen  land  beschlossen  und  von  den  puntgenossen  usz- 
gescheiden  were,  och  die  Safoysche  land  ingenommen  hett. 
dodurcht  er  sich  usz  Lamparten  gestercken  und  behelfen  m6cht. 
solichs  der  kung  Ton  Franckenrich  verstanden,  die  statt  Anion 
zu  sinen  banden  genommen  hatt  etc.  ^) .  nachdem  dieselbe 
statt  Anion  der  Römischen  kilchen  züstatt,  hatt  der  bebst  sin 
treffenliche  bottschafft,  nemlich  den  cardinal  ad  vincula  Petri. 
zu  dem  kung  gen  Anion  geschickt  sych  zu  erkennen,  wie  die 
Sachen  ein  gestalt  haben  und  warumb  solichs  furgenommen 
werde.  sQso  ist  die  bebsüiche  bottschafit  durch  den  kung  be- 
richtet, wie  das  nit  zu  abbruch  der  kilchen  bescheen,  sunder 
umb  frids  willen  sins  lands  etc.  und  uff  stund  die  statt  der 
kilichen  wider  ingeben  etc.  mitt  furworten,  dasz  dem  kimge 
und  sinen  zügewanten  von  unserm  heOigen  vatter  dem  hobst : 
und  den  sinen  an  dem  und  andern  enden  kein  schaden  be- 
schee  noch  verbeugt  werde  etc.  solichs  öch  der  legatt  in 
nammen  unsers  heiligen  vatters  zügeseit  und  verwilliget  hatt. 
öch  hatt  der  kung  dem  legaten  erzalt  das  unbillich  fumemmen 

3.  ▲.  di«  gemeinsun.  6.  A.  üb«r  die  feUi.  10.  A.  kab.  11.  km 

Bande  etent  proTinei».  12.  A.  ■inem.  16.  A.  und  noehdem  und.  17.  A 

der  kucken.       A.  so  katt.  36.  A.  gesekee. 

1)  Die  Zwistigkeiten,  die  iwiachen  dem  Legaten  von  Avignon  (Karl 
von  Bourbon,  Enbischof  von  Lyon,  Bruder  Ludwigs  Bastard -von  Bourbon 
und  den  st&dtischen  Behörden  entstanden  waren,  benütite  Ludwig  als  Vor- 
wand,  Truppen  in  die  FroTence  und  nach  Avignon  einrücken  su  lassen. 
S.  Gfingins,  D6p.  milan.  U  S.  35 ;  36  Anm.  6 ;  97.  Vgl  B.  Chr.  11  S.  3S3, 
27.  Der  Papst  schickte,  um  die  Differensen  beisulegen,  im  Frühjahr  147H 
seinen  Neffen  JuHan  RoTcre,  Cardinal  von  S.  Pietro  in  Vincoli  (s.  über 
denselben  B.  Chr.  II  S.  392  Anm.  3;  411  Anm.  2)  nach  Avignon.  Dieser 
folgte  dann  einer  Einladung  Ludwigs  nach  Lyon  (die  Angabe  unseres  Be- 
richtes ist  nicht  richtig,  dass  der  Cardinal  lu  dem  König  nach  ATignon 
geschickt  worden  sei);  s.  Gingins  II,  131,  B.  Chr.  II  S.  429,  5.  Ueber  die 
Qefangenhaltung  Julians  durch  Ludwig  s.  Gingins  11,  233;  Com.-Lengl 
IV,  55. 


XL   Verhandluiigen  su  Freiburg  1476.  441 

uau  bösem  gnind  on  alle  rechtlich  bewegung  des  Burgundi-  i476 
sehen  hertK^n  wider  die  kungEch  maiestat  und  gemein  punt- 
genossen,  ftch  böszlistig  s&chung  und  pratick,  so  er  an  die  ob- 
gestimpten  kung  und  herren  geworben  und  gesucht  hatt.    und 

»so  yü  mit  dem  legaten  geschafft,  dodurcht  unser  heiliger  yatter 
der  bebst,  der  vor  dem  hertsogen  von  Buigund  in  sunderer 
gnoden. geneigt  was,  uff  des  kungs  siten  gefallen  und  im  hilff 
zügeseit;  och  wider  die  begerung  des  hertssogen  von  Burgund 
dem   kung   den    bebstlichen   sogen   und    dem    hertzogen   von 

*  Burgund  den  fi&ch  geben  hatt.  [47]  öch  hatt  der  kung  von 
Franckenrich  uff  stund  ^n  hoUchafft  zu  den  obgenanten  kungen, 
die  der  hertzog  von  Burgund  mit  sinen  bösen  listen  wider  den 
kung  und  puntgenossen  bewegt  hatt,  gesandt,  inen  Ach  under- 
richtung  gegeben  des  unbillichen  fiimemmens  und  der  bösen 

Hrt,  so  der  hertzog  t&t  und  an  im  hatt;  dodurcht  er  dieselben 
kung  öch  zu  widerstreben  dem  hertzogen  und  zu  hilff,  trost 
und  neigung  der  krönen  von  Franckrich  und  gemeinen  punt- 
genossen bracht  hatt  etc.  dodurcht  dem  Burgundischen  her- 
tzogen  semlich  mercklich  hilff  entzogen  und  beröbt  sy  etc., 

^sonder  ettlich  derselben  dem  kung  und  sinem  anhang  hilff 
zügeseit  haben  i).  öch  nachdem  und  der  hertzog  von  Meygland 
mit  dem  Burgundischen  hertzogen  in  yereynung  sy,  nitdester- 
minder  hab  der  obgemelt  hertzog  von  Meylant  ein  treffenlich 
ambasiat  zu  dem  kung  von  Franckenrich  geschickt  2)  mit  under- 

^teniger  bitt  an  dieselbe  kungliche  maiestatt  bescheen,  dasz  sy 
demselben  von  Meygland  sunder  gnad  betvisen  und  inn  in 
schirm  siner  kunglichen  maiestat  nemmen  woU  etc.  mit  er- 
bietung,  er  wöll  dem  kung  von  Franckenrich  undertenig  sin 
und  mit  allem  dem  helfen,  so  er  vermöge,  und  in  sunderheit 

^dem  kung  und  sinen  zügewanten,  zu  widerston  dem  Burgun- 
dischen hertzog,    2000   helmlin  und  ein  mercklich  zal    fiGisz- 

1.  2.   A.  hertxogen  ron  Borgnnd.  4.  geiüeM.  6.  A.  Terscliaffi.  6.  de. 

9.  A.  and  im  dem  li.  11.  sin  botecbklfi  aue  A.,  fehlt  bei  Kn.        naeli  knngen 

folf^  geton.  17.  A.  yon  Fnnckrioli  fehlt.  18.  19.  A.  dem  hertsogen  toh 

Bnrgiuid.  23.  ein  ans  A.,  En.  mit.  25.  bescheen  am  Bande  mit  Ver- 

weisong.  26.  sonder  gnad  bewisen  aas  A.,  fehlt  bei  Knebel. 

1]  Ueber  die  Besiehnngen  Ludwigs  su  Ferdinand  I.  8.  Dudos,  histoire 
de  Louis  XI,  11  S.  137  ff.  (ed.  yon  1746);  über  die  plötzliche  Abreise  Fried- 
richs  von  Tarent  aus  dem  Lager  Karls  vor  der  Schlacht  bei  Murten  s. 
Gingins  ü,  291.  Der  Aufbruch  des  jungen  Frinien  ist  nicht  allein  fran- 
sötiiehem  Einfluss  suiuschreiben,  sondern  findet  seinen  Grund  auch  darin, 
dua  der  Aufenthalt  Friedrichs,  der  ebenfalls  um  die  Hand  Marias  warb 
Cont-LengL  I,  267]  zwecklos  geworden  war,  nachdem  die  Verlobung  Marias 
mit  Maxindliaii  stattgefunden  hatte. 

2}  S.  Coin.-Lengl.  I,  262.  Qingins  II,  19  ff.  33.  306.  368  Anm.  5;  TgL 
femer  Oingins  I  S.  XVI. 


442  Beilagen. 

1476  knechten  zuschicken,  sich  öch  in  soliche  mossz  gegen  dem 
kung  bewisen,  dodurcht  der  kiing  ein  gefsdlen  haben  und  er 
einen  gnedigen  herren  überkommen  mAg  und  den  punt,  so  er 
mit  dem  Burgundischen  hertzogen  hatt  ettlicher  Ursachen  halb, 
nit  ansehen,  item  nochdem  und  die  Schlacht  zu  Murtan  be- 
scheen  ist,  hab  der  hertzog  von  Burgund  ein  mechtige  bot- 
schafft zu  dem  kung  von  Franckenrich  geschickt  mit  begeren, 
dasz  der  kung  in  weUe  uflhemmen  für  sin  sun  und  diener, 
er  wolle  Seh  dem  kung  für  sinen  obren  und  herren  erkennen, 
als  er  schuldig  sy,  und  sich  gegen  dem  kung  als  ein  under-  i 
teniger  bewisen  mit  andern  mengerley  demütigen  Worten  und 
erbietung.  uff  solich  begerung  sy  im  kein  [47^]  antwort  wor- 
den, sunder  ongehenckt  und  gestalt  uff  solichs  als  obstat*  hab 
der  kung  sin  sun  den  amand  herussz  gevertiget  den  punt- 
genossen  zu  willen  und  zu  dienst  in  dise  land  mitsampt  einem 
mercklichen  reisigen  gezug,  der  zu  einem  teil  in  dem  Delfinat 
bliben  sy  und  der  übrig,  nemlich  400  gleven  mit  dem  amaral 
gen  Jenff  kommen,  dasselb  Safoysch  land  ingenommen  und 
allda  ftch  verbliben  sint;  doby  sich  erbotten,  ob  die  puntge- 
nossen  des  reisigen  zügs  notdürftig  wiirdent,  sy  mit  demselben  i 
schaffen  und  handien  mochten  noch  irem  gefallen. 

Zülest  band  des  kungs  hotten  gemeldet,  nochdem  und  der 
Burgundisch  hertzog  ein  kriegbarer  mann  sy  von  angebomer 
art  und  wann  er  an  einem  ort  uffhör,  so  foch  er  das  an  einem 
andern  ort  wider  an,  dodurcht  man  mit  im  nit  wol  in  rüwen^ 
gesetzt  mög  werden,  harumb  solichs  angesehen  und  zu.  fur- 
kommen,  so  hettind  sy  von  der  kunglichen  maiestat  in  befelh- 
nis,  so  verre  es  den  gemeinen  puntgenossen  gefedlen  wolt,  an- 
zebringen,  dasz  man  understönd  den  Burgundischen  hertzog 
mit  Yolf&rung  des  kriegs  gantz  imd  gar  zft  vertriben;  datzu» 
wolt  der  kung  setzen  alle  sine  macht  und  das  im  gott  ver- 
lihen  hett.  und  wann  man  dem  also  nochgon  wolt,  so  wer 
des  küngs  meynung,  dasz  er  das  Burgundisch  land  an  zweyen 
oder  meren  orten  angriffen  wolt,  und  solten  die  gemeinen 
puntgenossen  zwentzigtusent  mann  geben,  so  wolte  er  inen.v 
och  20000  zuschicken  und  dieselben  soltend  zu  dem  hertzogen 
zihen  und  mit  im  stritten  oder  in  vertriben  mit  einer  steter 
nochfolgung  und  sine  stett,  land  und  lüte  innemmen  und  die 
damoch  teilen  under  die,  so  in  der  vereynung  sind,  wie  mann 
denn  zu  rate  würd  und  noch  der  billikeit  etc.  « 

1.  A.  und  ■icli  in.  2.  A.  liaben  fehlt.       «r  avi  A.,  fehlt  bei  Kn.  '.  A> 

begemnng.  21.  A.  mochten  seh.  n.  h.  24.  A.  em.       A.  eres.  M.  27. 

A.  in  ▼erkommen.  32.  A.  nach  wolt  gon.  36.  A.  ina  20000  dosn  oofb 

.     eehieken.  37.  A.  atetticer. 


XL   Verhandlungen  su  Freiburg  1476.  443 

Ouch  hatt  des  kungs  8un  amaral  eizelt,  wie  im  kunt  und  1476 

wiegen  sjj  dasz  der  [48]  keyser  mitsampt  dem  kiing  von  Denn- 

maick  und  andern  fursten  in  Werbung  und  practik  sygent,  die 

da  wider  ein  kung  von  Franckenricli  und  den  gemeinen  punt 

^  dienen  und  doran  sol  einmantz  zwiflen.     das  mag  man  Ach 

wol   betrachten   und  bedencken,    denn   vil  und  grossz  doran 

gelten  sy.    doby  man  Ach  wol  erkennen  mag,  dasz  die  not- 

dnxdFt  hdscht  die  Sachen  zu  furdren,   domit  der  Burgundisch 

heitsog  nit  in  rüw  blib  und  sich  noch  siner  notdurfft  versorgen 

!•  und  versehen  mög,  es  sy  mit  vereynung  mit  dem  keyser  oder 

mit  andern  fursten,  wider  disen  grossen  punt  ^) ;  denn  die  Sachen 

syent  eben  sw£r  treffenlich  und  hoch  zCl  betrachten  etc.   und 

iiae  meynung  ist  der  beschluss  und  fundament  der  kunglichen 

bottschafft  gewesen.     Ach  zu  einer  besteti^rung  obgeschribener 

15  dingen  und  bewegnisse  gemeiner  puntgenossen,  solichs  fiirhand 

zu  nemmen,  so  hatt  der  amaral  mit  eygner  person  zügeseit  im 

g&ten  glouben  und  worheit.     wil  man  die  sacken  in  solicher 

moflSK  ansehen  als  obstatt  noch  höschung  der  notdurfft,  domit 

mann  och  zu  ruwen  und  des  hertzogen  ab  komme,  so  woUe  er 

%  zu  des  konigs  macht  bringen  20000  Englischer  dem  kung  und 

I      gemeinen    puntgenossen    z&    hilff  wider    den   Burgundischen 

hertzogen  in  hoffnung,  dasz  er  mit  der  hilff  gottes  des  alle- 

mächtigen  gestrafft  werden  soll  umb  sin  unbillich  fiimenmien 

and  Übermut,  dodurcht  Dützsche  nacion  und  Welsche  land  in 

äfriden  und  gnad  gesetzt  werden. 

Item  filo  ist  Ach  dem  amaral  geschriben,  wie  der  Bur- 
gundsch  hertzog  teglich  sin  muster  t&ge  und  sy  in  einer 
grossen  Werbung  umb  folk  und  sy  ein  gemein  red  an  des 
Buigundischen  hertzogen  hoffe,  er  welle  uff  den  letschen  tag 
»des  monatz  augusti  zu  Losan  sin  und  underston  Safoy  wider 
inzenemmen,  Jenff  zu  sUssen  und  das  übrig  land  zCl  Verderben. 

Item  so  hatt  der  burgermeister  von  Sant  Gallen^)  geseit, 
wie  da8Z  im  von  einem  guten  frunden  geschriben  sy,   dasz 

1.  A.  des  konip  u&mtnl.  3.  A.  in  einer  w.  4.  A.  den  \jomg.  5«  A. 

mcmaan.  10.  11.    A.  sy  mit  Tereynigong  m.  d.  k.  oder  mit;  Kn.  es  mit  yer- 

•pramg  mit  dem  keyser  nnd  andern  forsten.         14.  A.  bestetignnng,  En.  bestetnng. 
17.  A.  wel.       die  sneken  ans  A.,  fehlt  bei  Kn.  19.  nnd  ans  A.,  fehlt  bei  Kn. 

19.  20.  so  wolle  er  sn  des  konigs  m.  ans  A.,  Kn.  so  wil  der  knng  sd  siner  m. 
tt.  A.  der  fehlt.  32.  A.  es  hat. 

l)'  Unter  dem  grossen  Bund  sind  alle  Glieder  der  Vereinung  su  ver- 
fUihen,  welche  sich  gegenseitig  in  den  Jahren  1474  und  1475  verbündeten ; 
^  Kdgenogsen  ohne  weitere  Verbündete  nannten  sich  »magna  et  yetus 
l^üqoa)  liga  Alunaniae  superioris«  (Ochsenb.  370;  Eidg.  Absch.  II  S.  926). 
^)  Hini  Vogel. 


\i 


444  Beilagen. 

1476  unser  herre  der  keyser  sich  in  kurtzem  haruff  in  das  rieh  t&n 
welle;  aber  in  was  meynung,  ist  im  nit  ze  wissen. 

C.  Bericht  über  die  Verhandlungen  zu  Freiburg 

vom  27.  Juli  bis  12.  August. 

[49]  üff  dem  tag  zä  Friburg  der  angefangen  ist  uff  Jacobi  ^ 
Jnii  25  do  z{l  siu  anuo  domini  1476  ist  gehandlet  als  noch  geschriben 
stat  durcht  die  hotten  der  fursten  stetten  und  gemeinen  Eye/- 
genossen  etc. 

1.  Erste  Zusammenkunft  der  Fürsten-  und  Stadteboten. 
Verhandlungen  über  die  Aufiiahme  des  P&lzgrafen,  der  Kur- 
fürsten von  Mainz  und  Trier  in  die  Vereinung,  über  den 
Empfang  der  Königlichen  Botschaft. 

Jou  27         Item  uff  Samstag  tuich   Jacobi   sind  yersandet  gesin  der 
fursten  und  stetten  r6tt  der  vereynigung  und  sich  underrett 
worumb  man  do  sy,   angesehen   dasz  sich  zwen  tag  verloffeni^ 
haben  und  noch  mit  niemand  nit  geredt  sy  etc.  und  wie  man 
die  Sachen   an  welle  fachen   etc.     uff  solichs  ist. abscheid  zu 
Ensiszheym^]  beschehen  furhand  genommen  und  tmder  andern 
articlen  zürn  ersten  der  artickel  unsers  herren  des  pfaltzgrofen 
halb,   ob  sin  gnod  in  die  vereynung  sy  zu  nemmen  und  das*» 
mit  rot  und  willen  des  hertzogen  von  Lutringen  Ach  gemeiner 
JEijAgenossen  beschehen  sÖU   etc.     desglichen  der   zweyer  bi- 
schoffen halb  Mentz  und  Triel  und  ztilest,   ob  man  die  kung- 
liche  bottschafft  mitt  etlicher  erbietung  enpfahen  und  inen  doby 
zu  verston  geben,  dasz  die  sach  des  kriegs  nit  allein  durcht^ 
die  Eydgenossen  gefArt,  sunder  och  von  fursten  und  loblichen 
stetten    der   vereynung   mit   mangerley   grossem    und   sweren 
kosten   ge&bet   sy    und   habent.     und  öch  sy   zu  bitten  den 
hertzogen  von  Lutringen  mit  hilff  und  andrem  in  bevelhe  su 
haben,  domit  er  sins  Verlust  an  land  und  lüten  wider  ergetzt  ^ 
'  werden  mocht,   und  was  man  im  von  der  vereynung  wegen 
schuldig  [49^]  were,  wolt  man  öch  tun  etc. 

Item  der  artickel  mins  herren  des  pfaltzgrofen  ^)   ist  ge- 

5.  A.  »ngesetst.  6.  A.  anno  «tc.  76.  7.  8.  EygenMMii.  13.  A.  aaeli: 

Kn.  TOT.       A.  geweaen.  14.  A.  Tereynung.  15.  nan  ans  A.,  f«Ut  b«i 

Knebel.  16.  A.  nyemande  nntzit.  17.  Tor  abtckeid  dM  geetiiebeM  b«- 

echeidet.         1$.  ander  aoe  A..  fehlt  bei  Knebel.         19.  A.  s&m,  Kn.  s&.    A.  mjw. 
20.  A.  nnd  ob  das.  24.  A.  enpfaben,  Kn.  enpfoUien.       inen  aoe  A.,  fehlt  bei 

Knebel.  25.  A.  diee  Sachen.  -  28.  A.  haben  ete.  29.  A.  aadtn. 

31.  man  ans  A.«  fehlt  bei  Kn.       A.  Ton,  Kn.  Tor.  33.  A.  den  aiÜekeL 

1)  Ein  ^ag  in  Ensisheim  var  auf  den  15.  Juli  angesagt;  s.  S.  29,  5. 

2)  Vgl.  Ochsenb.  343  (M.  481) ;  B.  Chr.  III,  30  Anm.  4. 


XL  Verhandlungen  zu  Freiburg  1476.  445 

rottschlagt,  denselben  dem  hertEOgen  von  Lutringen  öch  den  1476 
Eydgenossen  füizehaben  und  iren  willen  dorinn  ze  erkunden; 
das  also  uff  suntag  noch  mittetag  geschehen  ist.  die  sich  haben  Juii  2S 
doruff  genommen  ze  bedencken.     desglichen   öch  der  zweyer 

;  bischoffen  halb  Metz  und  Trier,  item  der  empfohungen  halb 
der  kunglichen  botschafft  ist  yil  geredt  und  nit  einheliger  be- 
!«chlu8sz  bescheen,  denn  etlich  meintent,  es  were  billich  sy  z& 
enp&hen  mitt  erbietung  als  obstat  etc.  die  andern  meintent, 
es  were   nit    not   soliche  enpfahung  und  erbietung  ze  t&nd, 

■«denn  es  mocht  uns  hamoch  etwas  irrung  bringen  und  beson- 
der mins  herren  von  Lottoringen  halb  etc.  und  bleib  also  im 
besten  anston. 

2.  Bericht  der  lothringischen  Botschaft  über  einen  aufge- 
fangenen burgundischen  Boten. 

^        Item   uff  sunnentag  noch  Jacobi  sind   gemeiner  fursten,  jqu  2s^ 
stetten  und  Eydgenossen  hotten  by einander  gewesen,  hatt  die 
Lotoringische  botschafft  gemeldet  und  angebrocht  wie  dasz  ein 
Burgundischer  bott  in  acht  tagen  umbe  Spinal   gefangen  und 
etlich  brieff  by  imme  funden  syent,  innhaltent  dasz  die  hdbt- 

«^•lüte  und  ander;  so  in  Spinal  sind,  sich  ritterlich,  mannlich 
und  erlich  halten  sollen  und  sich  von  dem  hertzogen  nit 
trengen  lossen,  denn  werdent  sy  durch  die  Tützschen  geno- 
tiget,  so  wolle  er  sy  nit  losszen;  denn  er  hab  30000  strittbarer 
mann  byeinander  doruff  wartent  etc»    derselb  bott  aber  durcht 

&  sunder  erfarung,  so  an  den  botten  beschehen  ist,  dowider  hett 
geseit  und  by  sinem  glSben  behalten,  der  hertzog  yon  Burgt/m/ 
hab  nit  me  denn  3000  mann,  und  sy  noch  by  3000  wartend, 
und  yast  vil  Lamparter  und  anderer  sy  von  im  geritten  und 
,50'  wellend  och  nit  me  zu  ime.     das  sy  ftch  ein  worheit^j. 

»    3.  Bericht  des  Thüring  Fricker  über  seine  Conferenz  mit 

einem  herzoglichen  Bath. 

Item  domoch  uff  demselben  tag-  hatt  der  stattschriber  von  Jqh  28^ 
Bern  in  nammen   siner  herren  den  gemeinen  botten  zu   er- 
kennen geben,  was  inen  begegnet  sy  von  einer  person  usz  des 
^Burgundischen  hertzogen  rat^),   und  dieselbe  person  die  von 

2.  A.  daiinn  erkunnen.  3.  A.  santag,  Kn.  firiUff.  «.  A.  ein  einhelliger. 

21.  A.  Toa  in  dem.  HL  23.  A.  benötiget.  28.  A.  ander  syent.  32.  A. 

Item  dnmacli  und. 

1]  Nach  Knebel  übergab  sich  Epinal  an  R6n6,  bevor  dieser  nach  Frei- 
borg  sog,  8.  S.  33»  19.  35,  3 ff.  und  Anm.  2).  Ueber  die  Reise  des  Hersogs 
von  Lothringen  nach  Freiburg  s.  S.  33,  24  ff.  35,  20  ff. 

2)  8.  29  Anm.  2  igt  die  Vermuthung  ausgegproehen,   dass  die  person 


446  Beilagen. 

1476  Bern  umb  ein  geleitte  gebetten  an  ein  gelegen  end  und  ir 
bottschafft  zu  im  ze  schicken,  dar  do  er  mit  inen  zu  reden 
hab  in  allem  gtiten  etc.  solich  geleit  im  zügeseit  ist  und  ein 
tag  bestimpt  ime  aii  ein  end  und  ort  ze  kommen,  und  ist 
der  stattschriber  von  Bern  doz&  geordenet  und  zu  derselben^ 
person  an  das  bestimpt  ort  geritten,  sind  Ach  bede  persönlich 
zueinander  kommen,  hatt  die  Burgundische  person  ufF  soUche 
meynung  geredt  und  z&  erkennen  geben,  wie  der  Bwcgun£$eh 
hertzog  zu  Salins  ^j  sy  und  die  dry  stett,  geistlich,  ritterschafit 
und  commun  beschribän  hab  lossen,  dohin  zu  kommen  undf^ 
inen  furgehalten,  wie  er  in  OberBurgund  kommen  sy  inen  zu 
trost  und  hilff,  den  er  wol  verstand,  das  sin  und  ire  land. 
wo  er  nit  kommen  were,  gentzlich  verderbt  und  sy  vertriben 
weren.  und  im  aber  yetzund  zwey  begegnet  weren,  dodurcht 
er  ere,  lutt  und  gut  verloren  hett  zu.  Ghrandson  und  Ach  süts 
Mortan,  do  sy  aber  nit  ansechen  sollend,  sunder  betrachten 
und  bedencken,  dasz  manger  hochgebomer  herre  mangen  stritt 
und  grossen  ungefall  gehebt  hett  zu  dickerm  mol,  aber  doch 
zum  lösten  den  sig  behalten,  als  das  die  cronicken  wisen  und 
Ach  in  vil  hystorien  solichs  gelesen  hett^).  es  im  Ach  mitt»^ 
der  hilff  gottes  also  begegnen  solt,  dann  er  ye  das  hoffen  hett 
alles  sines  Schadens  wider  kommen,  er  Ach  derselben  einer 
were,  [50^]  dem  solichs  erschinen  solt,  und  sy  soltend  nit  er- 
schrecken, er  wolt  umb  iren  willen  sterben  oder  solichs  übel 

3.  A.  EU  im  ieldek«ii  denn  er.  3.  Tor  ein  teg  daa  gestrichene  ime.  4.  A. 

an  end.         Nech  kommen  folgen  die  gestriclienen  Worte :  Iwtt  die  BufOBdiKlte 

Sertone  nff  lolloh  meynnng  geredt.  6.  ▲.  ort  feUt.     A.  pereo&en.  IS*  ^^• 

erbte.  14.  A.  aber  im  yetsnnt.  15.  A.  ere  Intt  nni  A.;  Kn.  erbittet. 

21.  A.  er  alles.  22.  A.  wider  in  k.  23.  A.  eemliobs. 

uss  des  Burgundisohen  hertzogen  rat  Simon  Ton  Cl6ron  sei;  diess  ist  um 
80  wahrscheinlicher,  als  derselbe  Yon  Karl  dem  Kühnen  schon  im  Jabre 
1475  abgesandt  wurde,  um  mit  den  Bemem  sji  unterhandeln.  S.  Oingins 
I,  169.  Mimoires  pour  serrir  ä  Thistoire  de  France  et  de  Bourgogse 
S.  262  Anm.  b.  Dass  Anton  yon  Colombier,  der  die  Verhandlungen  ver- 
mittelte, auch  unmittelbar  vor  dem  Tage  lu  Freiburg  in  Besiehungen  lu 
Bern  stand,  lässt  sich  aus  folgendem  Umstände  schliessen.  In  dem 
Schreiben  des  Stadtschreibers  Thüring  Fricker  an  den  Abt  von  St  Johano 
(Ochsenbein  368,  M.  522)  folgen  nach  deliberatum  est  die  gestrieha^o 
Worte  super  eo  quod  dominus  de  Columberio  michi  (nach  einer  gütigen 
Mittheilung  von  Herrn  Dr.  Theodor  Im  Hof  in  Bern). 

1)  S.  S.  25  Anm.  2.  Karl  war  vom  2.  bis  14.  Juli  in  Salins.  Com- 
Lengl.  II,  220. 

2)  Panicharola  erwähnt  bei  der  Wiedergabe  der  Rede  des  Hersogs  in 
seinem  Schreiben  yom  13.  Juli  1476,  dass  Karl  Beispiele  aus  der  römischen 
Geschichte  angeführt  habe  (Oingins  II,  358).  Ueber  seine  Vorliebe  für  die 
Geschichte  Roms  berichtet  Olivier  de  la  Marche.  Vgl.  Joh.  Ton  Müller 
Band  4  S.  629. 


XI.   Verhandlungen  su  Freiburg  1476.  447 

rechen  mit  yil  me  zügeleitter  Worten  etc.  uff  solichs  sin  utg 
ernstlich  bitt  was  ime  hilff,  rate,  stür  und  bistand  mit  lüten 
und  gut  ze  tund  etc.,  habend  sy  ime  erzelt,  wie  dasz  sy  an 
IIb,  gftt  und  land  verderbt  und  grfisszlich  gescliediget  syent 
^und  isa  inen  solich  sin  anforderung  swSr  und  unyermüglich 
sy;  doch  so  wellend  sy  sich  nemmen  zu  bedencken  etc.  in- 
dem sind  ettlicher  herren  und  fursten  bottschafft  zu  dem 
bertzogen  von  Bmrgund  kommen  und  besonder  der  hertzogen 
Toa  Brittanien  und  Meygland  bottschafft  gen  Salins  etc.  hatt 
Mar  hertzog  von  Burgund  sin  dry  stett,  so  do  versamlet  wo- 
rend,  mitt  grosser  byt  an  sy  geworben,  dasz  sy  ime  z&  eren, 
kh  ime,  inen  und  den  land  von  Burgund  zu  trost  und  hilff, 
ieh  umb  dessz  willen,  dasz  der  obestimpten  herren  bottschafft 
hdien  und  sehen  mögend  iren  guten  willen  und  gehorsamy, 
tio  sy  zu  irem  herren  habent,  und  sich  güttwillenklich,  gehör- 
»mlicli  mit  aller  undertenikeit  gegen  ime  erbieten  und  zu- 
sagen wellen  zu  helfen  mitt  lib,  gut  und  aller  irer  vermugli- 
keit  dasz  solle  öch  inen  an  irem  bedencken,  so  sy  genommen 
haben  imme  antwort  zu  geben,  unschedlich  und  unvergriffen 
*Bin,  ime  zwifelt  öch  nit  durcht  solich  erbietung  und  züsagung 
die  obenanten  herren  gröszUch  bewegt  und  geneigt  wurdent, 
imme  und  inen  hilff  und  stiir  ze  tund,  domit  er  das  böse 
rechen  mocht,  das  an  imme  und  inen  begangen  wer.  [51] 
band  die  dry  stett  von  siner  ernstlicher  bitt  wegen  geton  etc. 
*uffmom  sind  die  dry  stett  zu  rot  gangen  zu  den  -  Barf&ssen 
m  meynung  sich  zu  underreden ,  was  sy  dem  hertzogen  zu 
äntwort  wolten  geben,  als  denn  Tormals  verloffen  was  etc. 
batt  sich  der  hertzog  öch  zu  derselben  kirchen  gefögt  und 
initt  im  2000  mann  allerley  undereinander  mitt  ime  gefört 
md  &eyenlich  hinin  zu  inen  in  den  rate  gangen  und  sy  übel 
nut  smechen  üpigen  werten  schelke,  böszwicht  und  morder 
jescliolten,  die  do  verretterlich  und  mörderlich  an  im  gefaren 
iaben,  ire  keyner  öch  im  getruw  noch  holt  sye,  g&tes  oder 
eren  gönne,  und  was  ime  zä  handen  gang,  des  syent  sy  von 
«nertien  fro  etc.  aber  er  wolte  sich  wider  in  Niderland  t&n, 
dieselben  sigent  from  lütt  und  setzent  lib,  er  und  gut  zu  ime 
^d  erkennen  inn  für  iren  herren  und  woU  diser  verflüchten 
»nden  mfissig  gon^].     in  gang  weder  gluck  noch  heil  an  und 

6.  i.  doek,  Kn.  do.  10.  Bin  aus  A.,  Kn.  sy.  12.  im,  irem  und.  17.  A. 

Üb  aid  g&t.  21.  A.  und  geneigt  fehlt.  24.  Nach  dry  folgen  die  gestri- 

dmea  Worte  atett  zft  r»te  gangen  s€  den  Barfnieen  in  me/nong;  stett,  das  Ton 
Aaebel  JedenfUle  irrtli&mUelier  Welse  getilgt  worden  war,  haben  wir  in  den  Text 
vudsr  anliKenommen.  27.  A.  Terlaasen.  30.  A.  an  in  hinin.  44.  A. 

Cugea  sye. 

h  Die  Niederländer  weigerten  sich  im  Oegentheil ,  weitere  Hilfe  zu 


448  Beilagen. 

1476  akbald  er  hinab  komme,  so  werde  der  kunge  uff  ein  sytten,  der 
hertzog  von  Lutringen  uff  die  andre  83rten  und  die  Tutzschen 
uff  der  dryten  syten  an  sy  kommen  und  sy  gantz  und  gar 
vertriben,   denn  werden  sy  enpfinden,   was  sy  an  im  yerlom 
haben  und  wolle  Ach  sy  gantz  verlossen.     er   hab  öch  brieff  i 
und   sigel  vom  marggraffen  von  Brandenbu^,    der  ime  hilf 
und  bistand  t&n   w6Ue   und    wolle  den  Ryne   hinuff  in  das 
Romisch  rieh  zihen,  darinn  er  ein  bestetiger  vicary  sy.    die- 
selben brieff  der  bestetigung  des  vicariatz  im  graS  Eberhart 
von  Wirtenberg  [Sl*']  öch  in  kurtzem  bringt  mitt  vil  me  worten  \ 
etc.     und  gantz  in  ungenoden  von  inen  gescheiden  und  kein 
antwort  von  inen  wolle  hören,    habend  sy  sich  wyter  mittein- 
ander  underredt  und  von    solichen  worten   erschrocken  hatt 
doch  einer  under  inen  geredt,   daz  sy  die  lossen  rüwen.    er 
welle  selbs  mitt  sinen  gnoden  reden,  wann  ime  der  zom  ver-j 
gang,     und  uff  momendes  mit   siner    gnoden  geredt  uff  die 
meynung,  sy  weitend  im  gern  hilff  und  bystand  t&n  und  was 
frommen  lüten  geburt,  aber  sy  sind  verderbt  an   lib  und  gut, 
vermögen  dise  ding  in  die  harr  nit  erliden.    aber  sinen  gnoden 
weUen  sy   3000  mann  gern  geben,   doch   in   iren    landen  za: 
bruchen  und  zu  behüten,  aber  ussz  irem  land  vermögen  sy  es 
nit  zu  tfind  etc.     hatt  öch  dieselbe  person  sinen  gnoden  fur- 
gehalten  von  einem  friden  und  bestand  gegen   den  Tutzschen 
furzenemmen,  der  mit  eren  wol  zd  finden  wer,   uff  dise  mey- 
nung,  wann  sin  gnod  sehe  wol,  dasz  kein  gluck  oder  gewinn: 
sy   mit  den  Tutzschen   ze   kriegen    etc.    antwort   der  hertzog 
daruff,  wie  im  nit  wissen  were   uff  was  wegs  solichs  furhand 
zu  nemmen  were,  aber  er  mocht  underston  als  von  im  selbs 
dorin  zd  handien  noch  dem  besten,   doch  etlich   artickel  vor- 
behalten, und  domoch  dovon  ze  reden,     zum  ersten  tag  zu 
leysten  zt  Verure  und  dasz  bede  teil  dar  und  dannen  geleit 
hetten.    item  zu  nemmen  einen  bestand  2  monat  die  sachen 
handien,     item  dasz  kerung  beschee  der  graffscbafil  zu  Pfirt 
oder  dasz  im  sin  gelt  wurde  geben,     item  das   [52]  menglich 
wider  in  sin  slossz,  hus,  hoff  und  zu  den  sinen  kommen,   item 
dasz  der  kling  und  der  hertzog  von  Lutringen  uszgeschloszen 

5.  A.  87  oneh.  8.  ▲.  beftoiigter.  10.  A.  bring.  15.  16.  A.  rer- 

gienge,  morndM.  16.  A.  ■iiiaii.  19.  A.  nnd  TenatoBn.  20.  »t^^ 

ans  A.,  Knebel  eelirieb  bnben.  25.  ken.  SO.  A.  dannech;  x«  Mit- 

31.  A.  Ver;  fbr  die  tbrigen  Bnebsteben  des  Wortes  ist  ein  offener  Bann  gelsM««- 
33.  A.  le  bukdlen.       A.  t^  fehlt.  35.  A.  x&  dem. 

leisten.  S.  8.  25  Anm.  2.  28,  8  ff.  30,  15  ff.  Vgl  auch  den  Brief  Karls  an 
President«  et  gens  du  conseil  de  Luxembourg  Tom  12.  Juli  1476  (Me- 
xnoirea  pour  gexrir  ä  Vhist.  de  Fr.  et  de  Boürg.  8.  369). 


XI.   Verhandlungen  zu  Freiburg  1476.  449 

sy  und  min  herre  von  Osterrich;  öcli  die  puntgenossen  sich  i476 
deren  nützt  annemmen.  item  dasz  dem  hertzogen  etwas  kerung 
beschehe  nmb  sinen  schaden,  angesehen  den  mütwillen,  der 
an  im  b^angen  wer  etc.  hat  och  der  hertzog  von  "Buigund 
^  derselben  person  by  hencken  verbotten  in  disen  dingen'  in  nit 
ze  melden,  sunder  die  sache  handien  als  von  im  selbs,  denn 
soh  es  nszkommen,  dasz  es  von  ime  darrärt,  so  wolt  er  gantz 
nit  dovon  hören  und  wartet  dieselb  persone  einer  antwort,  die 
noch  nit  geben  ist. 

1»  4.  Schreiben  Ludwigs  XI.  an  Karl  den  Kühnen. 

Och  ist  gemeldet,  wie  der  kung  dem  hertzogen  von  Bur- 
gund  geschriben  hab  uff  dise  meynung:  lieber  br&der  wir. 
haben  vernommen  und  sind  bericht  des  verlusts,  schaden  und 
schänden,  so  üch  von  den  Tutzschen  begegnet  sind,  dasz  uns 
J^in  truwen  leid  ist.  doch  bettend  ir  uwer  obren  wellen  er- 
kennen,  so  werend  ir  des  vertragen  bliben.  desglich  hett  er 
ime  sin  swester  hinwege  gefurt,  liessz  er  beston;  er  wolte  dasz 
sy  were,  wo  ir  wol  were,  domit  er  ire  embrosten  were. 

5.  Beschluss  über  die  Yertheilung  des  Beutegutes. 

^i       Item    an  zinstag  vor  vincula  Petri  ist   beschlossen,  daszjuiiso 
man  ein  gemein  bütt  sol  haben  und  yederman  soll  die  sinen 
mit  dem   eyd  dozü  halten,   domitt  alles  das  do  gewonnen  ist 
an  die  butte  komme,     und  ist  ein  tag  gesetzt  uff  Michahelis  sept.  29 
zä  Lutzem  ze  sin  und  do  die  bütt  ze  teilen  noch  innhalt  eins 

^abscheids  doruber  gemacht. 

Item  doz&  ist  von  der  fiirsten  und  stetten  botschafften  vil 
zögeredt,  Stander  wie  das  nit  mfiglich  sy,  denn  manger  das 
sm  verspilty  der  ander  frowen  geben,  der  dritt  sust  verton, 
domit  solichs   nit  an  die  bütt  kommen  m5cht  etc.     und  die 

'^erbarkeit  würde  darinn  beswert,  were  nit  billich.  hett  nit 
mögen  erschiessen,  sunder  ist  beschlossen  als  obstatt.  [52^] 
omchen  der  Eydgenossen  ist  die  sy  dozü  bewegt,  solte  *  man 
nit  ein  gemeine  bütt  haben,  soltend  sich  denn  solich  Sachen 
in  künftigen  zyten  aber  begeben,  so  mocht  man  grossen  scha- 

^den  enpfohen,  denn  yederman  mochte  dem  gut  nochlftffen; 
and  ob  yeman  das  sin  verthon  hett  und  nit  an  die  bütt  geben 
mocht,  den  soll  man  darumb  straffen,  dasz  sich  ein  andrer 
hienoch  davor  h&tte. 

• 

1.  A.  vnd  die.  3.  4.  A.  so  ui.  8.  einer  ans  A.,  Kn.  einn.  16.  A. 

blibcB  ele.  ^*  A.  uff.x.  22.  A.  genommen.  32.  A.  anftch. 

34.  A.  zyten  felüt.  35.  A.  wiurd.  36.  37.  A.  mochte  geben.  98.  hütte. 

BMler  Chroniken.  UL  29 


450  Beilagen. 

1476  6.  Anbringen  des  Herzogs  von  Lothringen  Tor  den  Füisten- 

und  Städteboten. 

(Juuso]  Item^]  uff  denselben  tag  hatt  der  hertzog  von  Lutringea 

lossen  beschicken  der  fursten  und  stett  botschafiten  und  inen 

« 

erzalt,  wie  er  etwaz  anbringen  gethon  hett  an  die  Eydgenossen  ^ 
und  sunderlich  4  artickel :  zu  ersten  dasz  sy  in  uff  weiten  nemmen 
in  ire  puntnisse  und  vereynung,   im  öch  des  brieff  und  sigel 
geben ;  dasz  were  im  gar  hilfflich,  er  mocht  öch  die  zögen  an 
enden,  do  es  ime  wol  zu  statten  kommen  möcht.     der  ander 
dasz  sin  liite  sicher  mochten  wandren  mit  allen  zimmeliclien  i« 
Werbungen  in  irem  land.     der  dritte  dasz  sy  kein  richtung 
ufihemmen  weitend  mit  dem  hertzogen  yon  Burgtmt^,  er  wer 
denn  öch  dorin  beirriffen.     der  vierd  dasz  im  die  Eydsrenosaen 
usaz  irem  knd  kSt  weitend  gennen  umb  siuenlold  etc. 
hettind  sy  im  geantwortet,   es  were  nit  not  in  wyter  uSze- 1^ 
nemmen  in  vereynigung  ald  brieff  dorumb  ze  geben,   dann  er 
wer  mit  irem  willen  und  wissen  in  puntnisse  und  vereynung 
mit  den  fursten  und  stetten,  dieselben  werend  öch  mitt  inen 
in  vereynung  und  puntnisse  mit  irem.anhang,   dorinn  er  öch 
begriffen  were,  domit  sy  beducht  nit  not  were  witer  vereynung  2« 
oder  puntnisse  etc.     uff  die  andern  artickel  hettind  sy  im  ge- 
antwort,  dieselben  werend  billich  und  die  vereynung  trtSge  das 
uff  ir.     uff  solichs  [53]  begert  er  ratt  an  die  obgenanten  betten, 
ob  im  wyter  dozü  ze  tünd  were.     also  uff  ein  klein  beden^ken 
ward  im  geantwort,  nochdem  und  die  botten  vorbestimpt  ge-s 
hört  hettind  siner  gnoden  anbringen  aü  die  "Ejdgenossen,  öch 
die  antwort,  beducht  unsz  dieselbe  antwort  g&t,  zymmlich  und 
billich  sin,  liessen  öch  das  doby  bliben  mit  erbietung,  was  wir 
sinen  gnoden  roten  und  dienen  können,  weitend  wir  in  nammen 
unsers  gnedigen  lieben  herren  und  frunden   öch   unser  selbst 
halb  gern  tun. 

Item  uff  dieselbe  stund  liessz  min  herr  von  Lotoringen 
erzalen :  nochdem  und  zünechst  uff  den  tag  zu.  £n8i8zhe3rm  er 
sin  botschafft  gehebt  hett  und  aldo  an  die  herren  der  reiey- 

6.  A.  sam.    A.  in  wolten  taflhemmon.     7.  A.  in  onob.      8.  Ka.  A.  g«b«n  f«klt.     10.  k. 
wandlen.  15.   Knebel  schrieb  tnerst  nit  not  in  Tereynignuff  in  wyter;  -vollt« 

dann  in  t.  tilgen,  strich  aber  nnr  ▼ereynignns  dnroh.  1§.   A.   oA«r  bii^if. 

20.  A.  bednnckt.       A.  vereynigung.  £z.  tröge;  tber  dem  o  ein  geschweift«: 

Strich.    A.  trüge.  25.  A.  in.  27.  A.  antwnort  eto.  bednnckt.  sb.  ^ 

ans  A.,  fehlt  bei  Kn.  30.  A.  unserer  gn.  31.  A.  halb  fehlt. 

1)  Dieser  Abschnitt  ist  bis  zu  den  Worten  gern  t&n  (oben  Z.  31)  abge- 
druckt Eidg.  Absch.  II,  607.  (doch  unter  dem  Datum  27.  Juli;  an  diesem 
Tage  fand  die  erste  Verhandlung  der  Fürsten-  und  Städteboten  statt,  s- 
oben  S.  444,  9  ff.). 


XL  VeTbandlungen  cu  Freibu^  U7S.  441 

tun  bösem  gnmd  on  olle  lechtlich  bewegung  des  Burgundi-  hi« 
sehen  hertiogen  wider  die  kungHch  maiestat  und  gemein  punt- 
genossen,  fleh  bSHilistig  sfichung  und  pratick,  so  er  an  die  ob- 
gestimpten  kung  und  herren  geworben  und  gesucht  hatt.  und 
!  so  ril  mit  dem  legaten  geschafft  dodurcht  unser  heiliger  vatter 
der  bebst,  der  vor  dem  hertzogen  von  Burgund  in  sunderer 
gnaden. geneigt  was,  uff  des  kungs  siten  gefallen  und  im  hilff 
ttigeseit;  och  wider  die  begeruog  des  hertzt^n  von  Burgund 
ilem  kung  den    bebstlichen   s^en   und    dem    hertzogen   von 

i*Biir^nd  den  fl&ch  geben  hatt.  [4T]  öch  hatt  der  kung  von 
Fianckenrich  uff  stund  sin  hoUchafft  zu  den'  obgenauten  kungen, 
die  der  hertzog  von  Burgund  mit  sinen  b&sen  listen  wider  den 
kung  and  pun^enossen  bewegt  hatt,  gesandt,  inen  fleh  under- 
richtong  gegeben  des  unbillichen  fumemmens  und  der  bflsen 

''art,  80  der  hertzf^  tat  und  an  im  hatt;  doduicht  er  dieselben 
kuDg  fleh  zA  widerstreben  dem  hertzogen  und  zA  hilff,  trost 
und  ueigung  der  krönen  von  Franekrich  und  gemeinen  punt- 
^enossen  bracht  hatt  etc.  dodurcht  dem  Burgundischen  her- 
tzogen semlich  mercklich  hilff  entzogen  und  berÖht  sy   etc., 

"«nuder  ettlich  derselben  dem  kung  und  sinem  anhang  hilff 
lugeseit  haben'},  fleh  nachdem  und  der  hertz«^  von  Meygland 
mit  dem  Burgundischen  hertzogen  in  vereynung  sy,  nitdester- 
minder  hab  der  obgemelt  hettzog  von  Meylant  ein  tieffenlich 
ambasiat  zfi  dem  kung  von  FranckenricH  geschickt ')  mit  under- 

^leoiger  bitt  an  dieselbe  kungliche  maiestatt  bescheen,  dasz  sy 
demselben  von  Meygland  sunder  gnad  bewiaen  und  inn  in 
Khirm  siner  kungUchen  maiestat  nemmen  woll  etc.  mit  er- 
bietong,  er  wAll  dem  kung  von  Franckenrich  undertenig  sin 
uad  mit  allem  dem  helfen,  so  er  vermüge,  und  in  sunderheit 

'dem  küng  und  sinen  z&gewanten,  zu  widerston  dem  Burgun- 
lÜwhen  hertmg,    2000   helmlin  und  ein  mercklich  zal    fäsz- 


1.  3.   A.  b*rtaaf«n  ' 

»n  Biicud. 

1.  lanlclit. 

nnchift.          ( 

S.  A.  ud  Im  dem  h 

A.,  ftUt  M  Kl.         Bub  kn 

folgt  saton. 

JT.  i. 

TOD  Trmofaioh  hhlL 

18.  IS. 

A.  d.m  birtuf« 

BtSf^.                IS 

.  eis 

mm  A., 

1&.    llHOki 

.«  am  Bud«  mit 

JtS^.              2S. 

■imdei 

rp»db 

.<ir)»n  lü)  A.,  fehlt  bal  Kd 

■beL 

I]  Ueb«r  die  Beiiehungen  Ludwigs  lu  Ferdinand  I.  H.  Ducloa,  hiitoiie 
it  Louis  XI,  n  S.  13Tff.  |ed.  von  1T46) ;  über  die  plotiliche  Abreise  Fried- 
riclu  Ton  Talent  aus  dem  Lager  Eatlfl  vor  der  SeUaeht  bei  Murteo  S. 
Gingiiii  n,  291.  Der  Aufbrucb  des  juDgen  Prinien  ist  nioht  allein  fian- 
imitefaem  Eisflusi  luiuBchreiben,  soDdem  findet  seinen  Onind  auch  dsjin, 
iat  der  Aufenthalt  Friedrichs,  der  ebenfalls  um  die  Hand  Marias  warb 
CoEL-LengL  I,  267)  iweddoB' geworden  war,  nachdem  die  Verlobung  Marias 
mit  Maximilian  stattgefunden  bette. 

2;  8.  Com.-Lengl.  I,  263.  OiDgins  II,  19ff.  33.  306.  366  Anm.  5;  vgl. 
Staa  (Kogina  I  8.  XVI. 


442  Beilagen. 

1476  knechten  zÜBchicken,  sich  öch  in  soliche  moesz  gegen  dem 
kung  hewisen,  dodurcht  der  kting  ein  ge&Uen  haben  und  er 
einen  gnedigen  herren  überkommen  m6g  und  den  pont,  so  er 
mit  dem  Burgundischen  hertsogen  hatt  ettlicher  Ursachen  halb, 
nit  ansehen,  item  nochdem  und  die  Schlacht  zfi  Murtan  be- 
scheen  ist,  hab  der  hertasog  von  Burgund  ein  mechtige  bot- 
schaffit  zu  dem  kung  von  Franckenrich  geschickt  mit  b^ren, 
dasz  der  kung  in  welle  uffihemmen  fiir  sin  sun  und  diener, 
er  wolle  Ach  dem  kung  für  sinen  obren  und  herren  erkennen, 
als  er  schuldig  sy,  und  sich  gegen  dem  kung  als  ein  under- 
teniger  bewisen  mit  andern  mengerley  demfttigen  werten  und 
erbietung.  uff  solich  begerung  sy  im  kein  [47^]  antwort  wor- 
den, sunder  ongehenckt  und  gestalt  uff  solichs  als  obstat  hab 
der  kung  sin  sun  den  amaral  herussz  gevertiget  den  punt- 
genossen  zu  willen  und  zu  dienst  in  dise  land  mitsampt  einem 
mercklichen  reisigen  gezüg,  der  z(i  einem  teil  in  dem  Delfinat 
bliben  sy  und  der  übrig,  nemlich  400  gleven  mit  dem  amaral 
gen  Jenff  kommen,  dasselb  Safoysch  land  ii^enommen  und 
allda  Ach  verhüben  sint;  doby  sich  erbotten,  ob  die  puntge- 
nossen  des  reisigen  zugs  notdürftig  wurdent,  sy  mit  demselben 
schaffen  und  handien  mochten  noch  irem  gefallen. 

Zülest  band  des  kungs  hotten  gemeldet,  nochdem  und  der 
Burgundisch  hertzog  ein  kriegbarer  mann  sy  von  angebomer 
art  und  wann  er  an  einem  ort  uffhör,  so  foch  er  das  an  einem 
andern  ort  wider  an,  dodurcht  man  mit  im  nit  wol  in  rüwen 
gesetzt  mAg  werden,  harumb  solichs  angesehen  und  zu  fur- 
kommen,  so  hettind  sy  von  der  kunglichen  maiestat  in  befeUi- 
nis,  so  verre  es  den  gemeinen  puntgenossen  gefallen  weit  an- 
zebringen,  dasz  man  understönd  den  Burgundischen  hertiog 
mit  volf&rung  des  kriegs  gantz  und  gar  zti  vertriben;  datzü 
wolt  der  kung  setzen  alle  sine  macht  und  das  im  gott  ver- 
lihen  hett.  und  wann  man  dem  also  nochgon  wolt,  so  wer 
des  küngs  meynuüg,  dasz  er  das  Burgundisch  land  an  zweyen 
oder  meren  orten  angriffen  wolt,  und  selten  die  gemeinen 
puntgenossen  zwentzigtusent  mann  geben,  so  wolte  er  inen 
och  20000  zuschicken  und  dieselben  soltend  zu  dem  hertzogen 
zihen  und  mit  im  stritten  oder  in  vertriben  mit  einer  steter 
nochfolgung  und  sine  stett,  land  und  lüte  innemmen  und  die 
damoch  teilen  under  die,  so  in  der  vereynung  sind,  wie  mann 
denn  zu  rate  würd  und  noch  der  billikeit  etc.  ^ 

1.  A.  und  sieb  in.  2.  A.  hsben  fehlt.       er  mi  A.,  feblt  bei  Ka.  '  v^- 

begenwng.  21.  A.  mochten  Mb.  n.  b.  24.  A.  tm.       A.  «m.        V.  z^- 

A.  BQ  Texkommeii.  S2.  A.  nMh  woH  gon.  36.  A.  ias  20000  dQio  «>" 

■chickeB.  97.  A.  stettiger. 


XI.   Verhandlungen  su  Freiburg  1476.  443 

Oüch  hatt  des  kungs  sun  amaral  eizelt,  wie  im  kunt  und  i476 
wissen  sy,  dasz  der  [48]  keyser  mitsampt  dem  küng  von  Denn- 
loarclc  und  andern  fiirsten  in  Werbung  und  practik  sygent,  die 
da  wider  ein  kung  ypn  Franckenrich  und  den  gemeinen  punt 

i  dienen  und  doran  sol  einmantz  zwiflen.  das  mag  man  öch 
wol  betrachten  und  bedencken,  denn  vil  und  grossz  doran 
gel^fen  sy.  doby  man  Seh  wol  erkennen  mag,  dasz  die  not- 
duiSt  hfischt  die  Sachen  zu  fuxdren,  domit  der  Burgundisch 
hertsrog  nit  in  rüw  blib  und  sich  noch  siner  notdurfft  versorgen 

'Und  versehen  mög,  es  sy  mit  yereynung  mit  dem  keyser  ode^' 
mit  andern  fursten,  wider  disen  grossen  punt  ^) ;  denn  die  Sachen 
syent  eben  swCr  treffenlich  und  hoch  zu  betrachten  etc.  und 
dise  meynung  ist  der  beschluss  und  fundament  der  kunglichen 
bottschafft  gewesen.     Ach  zu  einer  besteti^ung  obgeschribener 

'&  dingen  und  bewegnisse  gemeiner  puntgenossen,  solichs  fiirhand 
zu  nemmen,  so  hatt  der  amaral  mit  eygner  person  zügeseit  im 
guten  glouben  und  worheit.  wil  man  die  sacken  in  solicher 
mossz  ansehen  als  obstatt  noch  höschung  der  notdurfft,  domit 
mann  och  zu  ruwen  und  des  hertzogen  ab  komme,  so  wolle  er 

^zu  des  kanigs  macht  bringen  20000  Englischer  dem  kung  und 
gemeinen  puntgenossen  zu  hilff  wider  den  Burgundischen 
hertzogen  in  hoffnung,  dasz  er  mit  der  hilff  gottes  des  alle- 
mechtigen  gestrafft  werden  soll  umb  sin  unbillich  fiimemmen 
und  überm&t,  dodurcht  Diitzsche  nacion  und  Welsche  land  in 

^firiden  und  gnad  gesetzt  werden. 

Item  sio  ist  öch  dem  amaral  geschriben,  wie  der  Bur- 
gundsch  hertzog  teglich  sin  muster  tfige  und  sy  in  einer 
grossen  Werbung  umb  folk  und  sy  ein  gemein  red  an  des 
Bttigondischen  hertzogen  hoffe,  er  welle  uff  den  letschen  tag 

»des  monatz  augusti  zu  Losan  sin  und  underston  Safoy  wider 
mzenemmen,  Jenff  zu  slissen  und  das  übrig  land  z&  verderben. 

Item  so  hatt  der  burgermeister  von  Sant  Gallen^)  geseit, 
wie  dacfz  im  von   einem  guten  frunden  geschriben   sy,   dasz 

1.  A.  d«8  konigs  ammanl.  3.  A.  in  einer  w.  4.  A.  den  konig.  5«  A. 

Biemann.  10.  11.    A.  87  mit  TeTeynignnf  m.  d.  k.  oder  mit;  Kn.  ee  mit  Ter- 

«yniug  mit  dem  keyser  nnd  andern  forsten.         14.  A.  bestetiganng,  Kn.  bestetnng. 
17.  A.  wel.        die  sacken  ans  A.,  feUt  bei  Kn.  19.  nnd  ans  A.,  fehlt  bei  Kn. 

19.  20.  so  woUe  er  an  des  konigs  m.  ans  A.,  Kn.  eo  wil  der  knng  t&  siner  m. 
23.  A.  der  fehlt.  33.  A.  es  kat. 

1)  Unter  dem  grossen  Bund  sind  aUe  Glieder  der  Vereinung  zu  ver- 
stehen, welche  sich  gegenseitig  in  den  Jahren  1474  und  1475  verbündeten ; 
die  Eidgenossen  ohne  weitere  Verbündete  nannten  sich  »magna  et  vetus 
(inti({ua)  liga  Alamaniae  superioris«  (Ochsenb.  370;  Eidg.  Absch.  II  S.  926). 

2}  Hans  Vogel. 


444  Beilagen. 

1476  unser  herre  der  keyser  sich  in  kurtsem  haruff  in  das  rieh  tun 
welle;  aber  in  was  meynung,  ist  im  nit  ze  wissen. 

C.  Bericht  über  die  Verhandlungen  zu  Freiburg 

vom  27.  Juli  bis  12.  August. 

[49]  Uff  dem  tag  zu  Friburg  der  angefangen  ist  uff  Jacobi^ 
Jiüi25  do  Z1&  sin  anno  domini  1476  ist  gehandlet  als  noch  gescIiribeQ 
stat  durcht  die  hotten  der  fiirsten  stetten  und  gemeinen  Ey^- 
genossen  etc. 

1.  Erste  Zusammenkunft  der  Fürsten-  und  Stadteboten. 
Verhandlungen  über  die  Aufnahme  des  P£alzgrafen,  der  Eur-^ 
fürsten  von  Mainz  und  Trier  in  die  Vereinung,  über  den 
Empfang  der  Königlichen  Botschaft. 

Jnii  27  Item  uff  Samstag  nach   Jacobi   sind  versamlet  gesin  der 

fursten  und  stetten  r£tt  der  vereynigung  und  sich  underrett, 
woruinb  man  do  sy,   angesehen   dasz  sich  zwen  tag  verloffenii 
haben  und  noch  mit  niemand  nit  geredt  sy  etc.  und  wie  man 
die  Sachen   an  welle  fachen   etc.     uff  solichs  ist. abscheid  zu 
Ensiszheym^}  beschehen  fiirhand  genommen  und  timfer  andern 
articlen  zürn  ersten  der  artickel  unsers  herren  des  pfaltzgrofen 
halb,   ob  sin  gnod  in  die  verejrnung  sy  zu  nemmen  und  das^ 
mit  rot  und  willen  des  hertzogen  von  Lutringen  öch  gemeiner 
EydgenoMen  beschehen  s611  etc.     desglichen  der   zweyer  bi- 
schoffen halb  Mentz  und  Triel  und  zülest,   ob  man  die  kung- 
liehe  bottschafft  mitt  etlicher  erbietung  enpfahen  und  inen  doby 
zu  verston  geben,  dasz  die  sach  des  kriegs  nit  allein  durcht^ 
die  Eydgenossen  gefArt,  sunder  och  von  fursten  und  loblichen 
stetten    der   vereynung   mit   mangerley   grossem   und  sweren 
kosten   geAbet   sy    und   habent.     und  öch   sy   zu  bitten  den 
hertzogen  von  Lutringen  mit  hilff  und  andrem  in  bevelhe  zii 
haben,  domit  er  sins  Verlust  an  land  und  lüten  wider  ergetzt" 
'  werden  mocht,   und  was  man  im  von  der  vereynung  wegen 
schuldig  [49^]  were,  wolt  man  Ach  tun  etc. 

Item  der  artickel  mins  herren  des  pfaltzgrofen^)  ist  ge- 

5.  A.  angesAttt.  6.  A.  anno  «te.  76.  7.  8.  EygvuMMn.  !)•  A.  ttck: 

Kn.  Tor.       A.  MWMen.  14.  A.  Ttreyniisg.  15.  aaa  au  A..  faUt  mi 

Knebel.  16.  A.  nyemaiide  nntsit.  17.  TOr  ateekeid  dai  geiMeUBe  w- 

■cheidet.         19.  nnder  ans  A..  fehlt  bei  Knebel.         19.  A.  i&m,  Ka.  i&.    A  nj» 
20.  A.  und  ob  das.  24.  A.  enpfahen,  Kn.  enpfolhen.       inen  aas  A.,  feUt  wi 

Knebel.  25.  A.  dise  Sachen.  •  28.  A.  haben  etc.  ».  A-  ^^*^- 

31.  msn  ans  A.,  fehlt  bei  Kn.       A.  ron,  Kn.  vor.  33.  A.  den  artickel. 

1)  Ein  ^ag  in  Ensisheim  war  auf  den  15.  -Juli  angesagt;  s.  S.  29,  5. 

2)  Vgl.  Ochsenb.  343  (M.  481) ;  B.  Chr.  III,  30  Anm.  4. 


XL  Verhandlungen  lu  Freiburg  1476.  445 

rottschlagt,  denselben  dem  hertsogen  von  Lutringen   Ach  den  1476 
Eydgenofisen  fuizehaben  und  iren  willen  dorinn  ze  erkunden; 
das  ako  uff  suntag  noch  mittetag  geschehen  ist.  die  sich  haben  JnU  2S 
doruff  genommen  ze  bedencken.     desglichen   öch  der  zweyer 

sbischoffen  halb  Metz  und  Trier,  item  der  empfohungen  halb 
der  kunglichen  botschafift;  ist  vil  geredt  imd  nit  einheliger  be- 
schlussz  bescheen,  denn  etlich  meintent,  es  were  billich  sy  z& 
enp&hen  mitt  erbietung  als  obstat  etc.  die  andern  meintent, 
es  were   nit   not   soliche  enpfahung  und  erbietung  ze  t&nd, 

»denn  es  mocht  uns  hamoch  etwas  irrung  bringen  und  beson- 
der mins  herren  von  Lottoringen  halb  etc.  und  bleib  also  im 
besten  anston. 

2.  Bericht  der  lothringischen  Botschaft  über  einen  aufge- 
fangenen burgundischen  Boten. 

^       Item   uff  sunnentag«  noch  Jacobi  sind   gemeiner  fursten,  jnu  1». 
»leiten  und  Eydgenossen  botten  byeinander  gewesen,  hatt  die 
Lotoringische  botschafft  gemeldet  und  angebrocht  wie  dasz  ein 
Borgundischer  bott  in  acht  tagen  umbe  Spinal   gefangen  und 
etlich  brieff  by  imme  funden  syent,  innhaltent  dasz  die  höbt- 

!"Iüte  und  ander;  so  in  Spinal  sind,  sich  ritterlich,  mannlich 
und  erlich  halten  sollen  und  sich  von  dem  hertzogen  nit 
trengen  lossen,  denn  werdent  sy  durch  die  Tützschen  geno- 
tiget,  so  wAUe  er  sy  nit  losszen;  denn  er  hab  30000  strittbarer 
mann  byeinander  doruff  wartent  etc«    derselb  bott  aber  durcht 

s  sunder  erfarung,  so  an  den  botten  beschehen  ist,  dowider  hett 
geseit  und  by  sinem  glöben  behalten,  der  hertzog  von  'Rxn^und 
hab  nit  me  denn  3000  mann,  und  sy  noch  by  3000  wartend, 
und  Tast  vil  Lamparter  und  anderer  sy  von  im  geritten  und 
'50]  wellend  och  nit  me  zu  ime.     das  sy  öch  ein  worheit^j. 

^'    3.  Bericht  des  Thüring  Fricker  über  seine  Conferenz  mit 

einem  herzogUchen  Bath. 

Item  domoch  uff  demselben  tag  hatt  der  stattschriber  von  Jnu  28. 
Bern  in  nammen  siner  herren  den  gemeinen  botten  zu  er- 
kennen geben,  was  inen  begegnet  sy  von  einer  person  usz  des 
^Burgun^chen  hertzogen  rat^),  und  dieselbe  person  die  von 

2.  ▲.  darinn  erknnneii.  3.  A.  lanUg,  Kn.  ftitar*  «•  A.  ein  einhelliger. 

21.  ▲.  Ton  in  dem.  22.  23.  A.  benotiget.  28.  A.  ander  syent.  32.  A. 

Item  damacli  nnd. 

1}  Nach  Knebel  übergab  sich  Epinal  an  E^n^,  bevor  dieser  nach  Frei- 
burg  10g,  8.  S.  33,  19.  35,  3  ff.  und  Anm.  2).  Ueber  die  Reise  des  Herzogs 
Ton  Lothringen  nach  Freiburg  s.  S.  33,  24  ff.  35,  20  ff. 

2)  S.  29  Anm.  2  ist  die  Vermuthung  ausgesprochen,   das«  die  person 


456  Beilagen. 

1476  durcht  den  schultheissen  von  Bern  ensalt  worden,  wie  das  löb- 
lich hus  von  Safoy  och  der  andren  stettea  in  Safoy  vor  guter 
zyt  in  firuntschafft,  buntnisse  und  vereynung  gewesen  nocli 
innhalt  versigleter  brieff,  der  sy  sich  Ö6h  gehalten  hetdnd: 
nitdesterminder  so  hettind  die  firow  von  Safoy  als  ein  guber- 
niererin  durch  unsem  herren  den  keyser  Ach  mit  wissen  der 
Eydgenossen  und  des  gemeinen  ptmds  och  der  dryer  statt  in 
Safoy  gesetzt  und  geordenet  der  Eydgenossen  und  •  des  ge- 
meinen punds  viend  durcht  die  land  so  under  irer  r^erung 
weren  lossen  zihen,  inen  und  iren  zugewandten  z&  schaden,  i 
soUchs  sy  vernommen  der  frowen  von  Safoy  geschriben  ii  das 
zft  erkennen  geben,  wie  dasz  sich  solichs  nit  gebür  noch  inn- 
halt ir  vereynung  mit  bitt  ir  gnod  dasz  versehen  und  ver- 
sorgen wolt,  domit  solichs  nit  me  beschee.  ward  ir  ftch  solich 
geschrifft  ir  geton  verlesen,  daruff  sy  geantwortet  hatt,  wiei 
dasz  solichs  nit  ir  wissen  noch  gevallen  wer,  wolt  Ach  soliclis 
versehen  etc.  nitdesterminder  donoch  so  werend  aber  die 
Lamparter  und  der  vereynui^  figend  durch  der  Safoyer  land 
Ach  Pemont  gelossen,  in  und  iren  zugewandten  zu  schaden, 
als  sich  das  kuntlich  erfunden  hatt.  denn  do  der  hertzoga 
von  Burgt^mf  in  dise  Tutzschen  land  kommen  wer^},  nämlich 
in  das  Suntgow,  hetten  sy  vernommen  etwaz  unwiUen  und 
fumemmen,  so  derselbe  hertäsog  vorhanden  hett  der  von  Mul- 
husen  halb  mit  denselben  zu  handien,  domit  etwaz  grosser 
unwill  und  uffrür  mochten  erwachsen  sin.  das  zu  f&rkommen,  t 
so  hettind  sy  ir  treffenlich  bottschaffi;  zu  in  gen  Ensissheym 
gefertiget  mit  in  der  sachen  halb  zu  reden  ^),  als  Ach  [56^ 
beschehen  wer.  und  mit  grosser  mAg  und  arbeit  die  sachen 
hindan  und  abgestellet  wurden;  doch  uff  dieselbe  zyt  und  be- 
sonder zu  Tann  Hesse  der  hertzog  ein  muster  machen,  im^ 
selber  zu  lust  oder  wie  das  ein  gestalt  hatt,  von  inen  und  an- 
dern so  do  worend  etc.  under  demselben  volk  si  sachen  Lam- 
parter och  Safoyer,  die  do  hingezogen  worend  dem  hertzogen 
z&  hilff  wider  die  von  Mulhusen,  die  inen  denn  zu  denen 
zyten  gewant  weren.  solichs  Ach  die  Burgundischen  rate  gegen 
der  Eydgenossen  botschafit  bekantlich  worend,   dasz  sj  vast 

2.  cell  bif  Safoy  am  Bande  mit  Verweisung;  diese  Worte  fehlen  in  A.  4-  ^- 

Vor  der  stehen  die  anseestricfaenen  Worte  onch  der  diyer  stett  in  Saffi^;  Ki.  airb 
der  das  gestrichene  sioh.  6.  6.  A.  gnbemierin.  7.  A.  eydgenosscUfft  onct 

der  dryer  stett.       Kn.  pnnds  fehlt.       direr  fehlt.  15.  A.  in  geton.        l'.  a. 

die  Saffoysche.  28.  mit  ans  A.,  fehlt  bei  Kn.  31.  Naeh  oder  du  t^ 

strichene  nit.       A.  Ton,  Kn.  und.  32.  A.  etc.  fehlt. 

1}  Karl  kam  im  December  1473  ins  Elsass.    Ueber  seinen  Aufenthalt 
daselbst  s.  Band  II  S.  38  ff.  und  die  S.  39  Anm.  1  angeführten  Quellen. 
2)  S.  Band  n  S.  50,  11  und  Anm.  5  und  6. 


XL  Verhandlungen  zu  Freibiirg  1476.  457 

ab  biffich  was  befrömdet,   sy  ftch  das  zu  hertzen  fastent  und  "76 

an  IT  obem  brechten,  wie  sy  dann  das  gesehen  und  yemommen 

nettmA    do  das  ir  obem  vemomen,  was  nit  on,   sy  ein  ver- 

^^^em  doran  hatten  und  grosse  missefäUen ,   die  vereynung 

'  ^  ^^stat  angesehen,  und  liessend  aber  der  frowen  von  Saffoy 

sehnben  in  meinung  wie  vor  mitt  bitt,   dasz  sy  ansehen  wolt 

flie  verachribung  so  zwischend  dem  hus  von  Saffoy  und  inen 

Teisiglet  were,   wie  sy  öch  biszhar  in  allem  so  dem  hus  von 

Saffoy  z&gefalleik  wer  ire  lib  und  g&t  mit  gutem  willen  gesetzt, 

*als  sy  ftch  furer  t&n  weitend,  mit  erzalung  eins  artickels  in 

wi  Tereynung  Gegriffen  also  tutend:  wer  es  sach  dasz  reysig 

oder  fässKYolk  durch  bede  zügewanten  land  eynicher  party  z& 

schaden  ziechen  oder  zihen  woltend,  solt  nit  zugelassen  sunder 

geweit,  wo  die  ftch  also  begriffen  wurdent,  soltend  behebt  oder 

^bindei  sich  getriben  werden,   solichs  aber  nit  bescheen  simder 

rnen  und  iren  zügewanten  zCi  schaden,   die  figend  durcht  ire 

land  gelossen  wurden.     soMch   brieff  ftch   verlesen   wurdent. 

daruff  aber  durcht  die  frow  von  Saffoy  geantwort  ward:    [57] 

die  Sachen  ir  in  truwen  leid  werend,  sy  öch  irem  brftder  dem 

*nertjpgen  von  Burgund  kein  volk  z&gelossen   hett  durch  ire 

^d  inen  und  iren  zügewanten  zu  schaden^  wolt  ftch  hynnant- 

^  dotor  sin,  dasz  solichs  nit  beschehe,  hett  euch  irem  land- 

^ogt  dem  groffen  von  Griessers  bevolhen  zu  verschaffen  im 

land,  daz  nieman  durchgelossen  wurde;   das  derselb  groff  ftch 

*t€t  noch  sinem  vermögen,    soliche  brieff  ftch  verlesen  wurden. 

Q^Iiclien  so  hette  dieselbe   von   Saffoy  ein  gemein  mandat 

l^ossen  gan  in  alle  ire  land  by  grossen  penen  gebietend  allen 

1^  amptluten  niemans  durch  ire  land  lossen  zu  kommen  noch 

^^^^i  desselben  mandatz,  das  ftch  verlessen  ward,     nitdest- 

>' minder  so  hat  die  frow  von  Safoy  heymlich  brieff  lossen  usz- 

gon,  domit  der  Eydgenossen  und  ir  zügewanten  figend  durch 

^  land  gelossen  weren  wider  ire  verschribung,   züsagung  und 

Teraglete  brieff,   wer  ftch  gantz  und  gar  von  ire  nit  gehalten 

worden  mit  me  werten  etc.    do  sy  das  gesehen  und  enpfunden 

^'hettmd,  were  nit  on,  solichs  hett  in  vxA  ein  bewegnissz  geben 

^^  mangerley   Ursachen   das   Saffoysch    land   zu   schedigen, 

iiettind  es  aber  nit  wollen  tun,  sunder  wer  inen  wol  ingedenck 

S^  die  langwerende  fruntschafft  und  lieb  so  zwischend  dem 

1.  Qod  nxa  A.,  fehlt  bei  Kn.  3.  4.  Tenradern.  6.  A.  wolten.  7.  nach 

Btisj  die  gestrichenen  Worte  tft  gefaUen  wer.  11.  A.  begriffen,  Kn.  vergriffen. 

12.  Xn«b«l  wollte  znerst  f&Mzknecht  schreiben.     .    A.  beder.  21.  nnch  Und 

^  gsitrichene  ire.    A.  oder  iren.         21.  TL  A.  sy  wolt  oach  hinnenfnr.         23.  A. . 
Oriin.  26.  A«  dessgUch  hett  die  Ton.  30.  hett.  31.  A.  der,  ir; 

Kxu  den  S.  n;  iren.  34.  A.  etc.  fehlt  35.  vol.  3S.  A.  gewesen. 

L  lufwiiige. 


458  Beilagen. 

147«  hu8  von  Saffoy  und  den  Eydgenossen  gewesen  wer  und  hettind 
sich  nit  wollen  rechen,  als  sy  wol  vermocht  und  ursach  gebebt 
hettind.  och  ire  bott8cha£ft  nit  einest  sonder  zw&rend  oder 
drystund  by  ire  gehebt;  hettind  inen  allwegan  gut  antwort 
geben  nnd  doch  nit  gehalten,  sunder  hettind  ire  ein  offiien 
brieff  z&gesant  mit  innhalt  einer  manung,  dasz  die  fem  m 
Saffoy  von  disen  nusshandluf^en  ston  und  [57^]  der  vereynong 
nochkommen  wolt  mit  me  worten  etc.  denn  beschee  das  nit, 
so  mflstend  sy  sich  gebruchen,  daz  inen  not  were.  hatt  inen 
die  von  Saffoy  geantwort  uff  meynung,  wie  nit  not  weie,  da« 
sy  ire  ein  offne  manung  schichtend,  denn  sy  nit  wüste,  domit 
sy  etwaz  wider  die  vereynung  gehandlet  hette.  öch  so  were 
das  hus  von  Saffoy  in  alter  büntnisse  ob  300  joren  mit  andern 
herren,  dieselbe  biintnisse  öch  etwas  uff  ir  trflgen;  och  so 
hette  sy  der  Eydgenossen  volk  durch  daz  land  lossen  zihen 
dem  kung  zu  hilff  und  zuge  einer  hin,  der  ander  her,  ire  were 
nit  z&  wissen  in  welicher  gestalte  sy  wolt  öch  sunder  gern 
thün,  was  den  Eydgenossen  lieb  were.  hettind  die  Eydge- 
nossen uff  solichs  ire  antworet  die  ding  lossen  ruwen  und  ir 
furbassz  nit  geBchriben  etc.  item  so  hab  sich  begeben  das: 
der  basthart  von  Burgund^)  z&  Jenff  gewesen  sy,  der  also 
durcht  den  bischoff  enthalten,  über  das  er  gewist  hab,  dasx 
derselb  basthart  ire  figend  und  willen  sy,  sich  z&  bewerben 
umb  volk  wider  sy,  als  er  och  geton  hab,  denn  er  von  Genf 
gen  Rom  geritten,  do  den  zu  bewegen  wider  den  punt,  öcbi 
sich  gefügt  zu  dem  kung  von  Napels  und  desselben  son  mit 
ime  harussz  gebrocht  und  wider  gen  Jenff  kommen  und  aber 
dodurch  den  bischoff  uffenthalten  und  durch  Jenff  dem  hert- 
zogen  lossen  nochzihen.  öch  so  hab  sich  begeben,  dasz  der 
groff  von  Kemont  sich  hab  wellen  usser  land  tun,  sy  kommen  i 
zu  den  von  Bern,  und  hab  inen  sin  land  und  lütt  enpfolben 
als  sinen  guten  nochgepuren  und  zügewanten  dem  host  von 
Saffoy.  habend  sy  ime  g&tlich  zügeseit.  und  aber  noch  einer 
hinfart  [58]  hab  er  sich  mit  dem  hertzogen  von  Borgnnd 
wider  sy  und  iren  gewanten  in  das  veld  geleit,  in  willen  sv^ 
zu  vertriben  und  verdilken,  als  sich  öch  erscfainen  hab  tot 
Granson,  do  die  iren  schantlich  und  böszlich  getödet  und  er- 
mort  syent  worden,  desglich  öch  an  andern  enden,    dodurcht 

1.  A.  werent.              i.  A.  hett.              7.  misahmndlugen.              8.   A.  etc.  feUt 

14.  A.  die  s«lb  bontnisz.       A.  trage.  16.  böge.          20.  geeton  (?),  ge8chril)«A 

ans  A.               25.  A.  pnnckt.              29.  A.  lossen  tflzieben  etc.              33.  A.  »^ 

seitt  etc.              35.  A.  ir  zügewanten.  36.  Kn.  A.  TOn.              37.  3S.  A.  her- 
murdett. 

1)  S.  Gingins,  D^p^ch.  Milan.  I,  30  no.  2.  66  no.  3.  196  no.  14. 


XI.  Verhandlungen  bu  Freiburg  1476.  459 

ab  natürlich  und  billich  bewegt  wurden  sich  mitsampt  Iren  i476 
ztigewanten  in  sine  und  andre  irer  figent  land  z&  fögen,   die 
zu  erobren,  domit  ire  lüte  und  land  beschützen  und  beschirmen 
mochtend,  öch  den  schaden  und  mort  an  inen  begangen  rechen, 

&als  ftch  gott  der  allmechtig  durcht  sin  barmhertzikeit  und 
gnod  inen  das  verlihen  hatt.  dessz  sy  billich  lob  und  danck 
gott  Urem  sch6pfer  und  der  wirdigen  jungfrowen  Marien  seitend 

:  und  sagen  s61tend.     aber  disz  alles  nit  angesehen  so  hettind 

i  der  bischoff  von  Jen£f  öch  die  frow  von  Saffby  usz  iiem  argen 

10 willen,  so  sy  zu  inen  hettind  und  doch  wider  die  yerschri* 
bung,  aber  den  hertzogen  von  Bui^und  mit  bitte  gereitzt 
wider  in  Saffoy  zu  kommen  und  den  Eydgenossen  ftch  iren 
s&gewanten  widerstand  z&  tünd,  sich  öch  in  ir  land  z(l  legren, 
als  öch  bescheen  wer  yetzund  zu  Murtan.     do  aber  got  der 

ttalmechtig  aber  sin  gnod  milttklich  und  gnediklich  mitt  inen 
geteilt  hatt,  dodurcht  sy  den  hertzogen  von  Burgund  feit- 
fluchtig  gemacht  und  die  sinen  herstochen  hettind,  desz  sy 
Seh  ein  grossen  mercklichen  kosten  und  schaden  enpfangen 
hettind  etc.     demnoch  sy  in  ir  figent  land  gezogen,  nemlich 

bin  Saffoy  und  das  erobret.als  das  kuntlich  were  etc.  und  in 
wiQen  sich  öch  gen  Jenff  ze  t&nd,  hettind  die  von  Jenff  ver- 
nommen  und  inen  engegen  geschickt  und  mit  vil  werten  sich 
an  sy  ergebe^  [^8^]  und  so  vil  mit  inen  verschafft,  dasz  sy 
11S8Z  dem  veld  und  heym  zugend  doch  mit  dem  geding,   dasz 

^9j  inen  24000  schilt  geben  soltend,  als  sy  das  öch  versprochen, 
yerbiiefften  und  versigletent  mitsampt  gebung  der  bürgen,  die 
brieff  sy  öch  liessend  hören,  das  aber  inen  gantz  und  gar 
nit  gehalten  were.  och  hatt  sich  begeben  dasz  die  von  Jenff 
bettend  wollen  2000  schilt  geben  mit  willen  der  Eydgenossen 

»an  die  obgenant  summ,  do  das  die  Eydgenossen  weitend  en- 
pbohenr,  bettend  sy  inen  brecht  kelch,  patenen,  kennlin,  liecht- 
stock  und  anders  und  das  were  inen  zu  smoch  und  schänden 
geschehen,  item  so  wer  öch  der  adel  in  Saffoy  zu  dem  hert- 
zogen und  wider  sy  gezogen,  des  werend  sy  zu  grossem  kosten 

«kommen,  .begertend  kerung  und  wandel  mit  me  werten,  öch 
clagten  die  Eydgenossen,  wie  dasz  iren  kofflüten  das  ire  ge- 
nommen were  etc.,  och  groszlich  und  swärlich  an  die  smoch, 
80  mins  gnedigen  herren  von  Osterrich  bottschafft  öch  der 
^ji^enossen  zu  Jenff  begegnet  was.    och  t7or  allen  dingen,  so 

1.  A.  das  sy  bewegt,      eich  ans  A.,  fehlt  bei  Kn.  8.  A.  aolten  eto.  9.  fow. 

A.  irem,  Kn.  iren.  13.  in  ane  A.,  fehlt  bei  Kn.  14.  A.  yetznng.  • 

15.  miltcklieh.  17.  A.  ersohoseen.  27.  A.  inen  aber.  28.  A.  were  etc. 

31.  32.  ▲.  Uestoeh.  33.  A.  geschehen  etc.  34.  A.  gezogen  eto.         38.  nach 

80  das  gestrichene  inen.  39.  wor. 


460  Beilagen. 

1476  woltend  sy,  dasz  ir  zügewanten  (do  inn  wurdent  bestimpt  die 
Yon  Wallis)  haben  zu  eyirigen  zyten  behalten,  was  sy  mit  dem 
swert  gewonnen  hettind. 

c.  Antwort  des  Bischofs  von  Genf. 

Uff  solich  klag   der   bischoff  von  Jenffe    mittsampt    den  s 
Aug.  d  sinen  sich  nam  zu  bedencken  uff  momendes  donstag.     mei- 
nendes liessz  der  bischoff  von  Jenff  vor  forsten,  stetten,  harren 
und  gemeine  Eydgenossen  hotten  durch  sin  ofßcial  in  welsch 
reden  und  erzalen,   wie  das  löblich  hus  von  Saffoy  in  alter 
guter  fruntschaflt  und  lieb  mit  den  Eydgenossen  harkommenii 
wer  und  allewegen  ein  uffsehen   z&einander   gehebt   hettind. 
solichs  öch  sy  begerten  zu  allen  zyten  mit  geneigtem  g&ten 
willen  z&  tund,   solichs  och  zu  vollfüren;  werend  sy  5ch  do, 
semlichen  guten  wiUen,  fruntschafft  und  vereynigung  z&  €pr> 
niiwem  [59]  mit  vil  glatten,  g&ten  werten,   und  uff  der  Eyd-  « 
genossen  clag  was  ir  antwort:  hett  die  frow  von  Saffoy  etwas 
missehandlet   wider   ire   verdchribung    und   dje   Eydgenossen^ 
were  inen  in  truwen  leid,     im  Ach  nit*  wissen  gewesen,   Ach 
were  nit  s^wifel,  dasz  die  misszhandlung  durch  sy  gangen  were, 
sunder  were  missehandlet,   das   wer  beschehen  durch  ire  rät,K 
die  dem  hus  von  Saffoy  nit  gunstig  noch  hold  werend.     har- 
umb  so  soltend  sy  ansehen  den  unschuldigen  jungen  herren, 
dem  das  land  allein  zustund,   und  dise  Sachen  im  besten  be- 
dencken.     der   bischoff    von    Jenff    hett  -  öch    enkein   schuld 
doran.    desglichen  so  were  der  basthart  von  Burgund  z&  Jenff  s 
gewesen,  aber  nit  mit  sinem  wissen  und  also  dannen  kommen, 
aber  an  der  widerfart  sy  wor,  dasz  er  by  im  gewesen  sy,  doch 
nit  me  denn  mit  3  pferden  in  bilgers  wise  und  hab  keinen 
zug  mitt  im  gef&rt.    des  grafen  von  Bemont  halb  sy  wor,  dasz 
derselb  des  hertzogen  diener  sy  und  mocht  sin,   dasz   er  zu3fl 
hilff  dem  hertzogen  wider  die  Eydgenossen  gezogen  und  geton 
hett,   dodurcht  sy  bewegt  werend  in  die  land  zu  zihen  und 
die  also  erobret,   aber  sy  wüstend  wol,   dasz  die  land  nit  des 
von  Remont  sunder  des  jungen  herren  weren,  er  5ch  die  nit 
zu  versetzen,  verpfenden  noch  sust  in  deheynerley  missehandel  ^ 
verwurken    mocht,    darumb   so   solt   sin  ubeltat  dem  jungen 
herren  nit  schedlich  sin.     solichs  Ach  nit  bescheen   wer  mit 

1.  A.  sy  und  ir  z&gewanten.  3.  Hier  folgt  in  A.  noch  einmal  der  Satx  onck 

dagten  die  Erdgenossen  bis  begegnet  waz. .  8.  A.  gemeiner ;  Knebel  scluieb 

das  anyerstftndliche  Wort  gemeinder  (oder  gemeinden).       A.  bottscbafFt.  9.  Am 

Bande  stehn  die  Worte  responsio  episeopi  OebeniMiuts.  14.  A.  TetajBmiff. 

15.  A.  vil  senfften  glatten  gftten  worten  etc.  18.  A.  wer  im  in  tr.  22.  A. 

jungen  unschuldigen.  '    24.  A.  nntz  kein.  25.  A.  duan  etc.  29.  A. 

gefort  etc.  30.  des  aus  A.,  fehlt  bei  Kn. 


XL  Verhandlungen  lu  Ereiburg  1476.  461 

des  bischofi  wissen  und  willen,  sunder  die  ding  im  leid  weren.  i476 
tch  were  die  erbietung^  so  sy  geton  hettind  der  kilch,  kennlin 
und  anders  dings  halb,  inen  nit  beschehen  zd  smoch,  sunder 
sy  hettind  geton   als  arm  lüt,   die  semlich  summ  nit  hettind 

5  zu  bezalen.  sy  soltend  es  och  daf&r  nit  uf&iemmen  mit  me 
werten,  desshalb  als  sy  geclagt  hettind  wie  den  iren  es  weren 
[59^]  köfflüt  oder  ander  genommen  were  etc.,  was  ir  antwort: 
do  wer  der  bischoff  nit  schuldig  an,  sunder  were  im  leid; 
doch  were  yemans  utzit  genommen,  so  hatt  er  geistlich  und 

10  weltlich  recht,  mochtend  darkommen,  wolt  er  in  lossen  recht 
etc.     der  smochAeit  halb  so  mins  gnedigen  herren  von  Öster- 
lich bottschafit  dch  der  Eydgenossen  zu  Jenff  begegnet  ist,  sy 
er  nit  schuldig,  denn  es  sy  durch  ein  bAsz  wib  Zugängen,  und   • 
alsbald  er  solich  uffirür  vememe,   hett  der  bischoff  sin  bogner 

i&und  amptlüt  dargesant  solichs  z&  straffen  und  zu  versehen, 
das  öch  also  beschehen  wer. 

Ouch  clagt  der  bischoff,  wie  das  Saffoy  land  verherget 
und  zerstört  wer  und  ein  teil  durch  sy  ingenommen  on  ^e 
schuld  des  jungen  herren,   dem  dieselben  land  on  mittel  zu- 

^'stunden,  desglichen  so  hett  min  herre  von  Sitten  und  Wal- 
leser wider  ein  teding,  so  durch  die  von  Bern  bescheen  wer, 
Seh  dem  jungen  herren  etlich  slossz  und  stett  iiiEgenommen 
mit  begerung  widerkerung. 

d.  Berathung  der  Eidgenossen. 

^  üff  solichs  nomend  sych  die  Eydgenossen  mitt  allen  iren 
zügewanten  z&  bedencken.  also  fielen  die  tedingsherren  dorin 
tmd  meinten,  es  were  gnug,  sy  ketten  die  ding  wol  verstanden, 
und  man  solt  inen  zu  eren  sy  in  den  Sachen  lossen  handien, 
weitend  sy  allen  flissz  und  ernst  doran  keren,  domit  sy  hofften 

«  die  ding  zu  g&tem  soltend  kommen,  und  batend  die  von  Bern, 
dass  sy  die  artickel  in  geschrifft  setztend  uff  das  aller  kurt- 
risch;  des  die  von  Bern  umb  willen  der  tedingsherren  ver- 
willigeten,  öch  domit  man  der  ding  abkeme  etc. 

e.  Schriftliche  Formulierung  der  Klagepuncte. 

^  Und  sind  dise  die  artickel,  die  die  von  Bern  z&  dem 
ersten  angoben: 

[60]  Item  nochdem  und  das  land  in  der  Wät  und  ander 

6.  A.  Worten  etc.  7.  Zn  Anfang  dar  pag.-59b  schrieb  En.  noch  einmal  ei  weren. 

9.  A.  hett.  11.  emocheit.  12.  A.  ey,  Kn.  ist.  16.  A.  beschehen 

wer  nnd  treetillet  etc.  23.  A.  widerkerang  etc.  26.  Am  Bande  stehn  die 

Worte  eouignti  recepemnt  deliberacionem.  27.  nnd  —  rerstanden  ans  A.,  fehlt 

bei  Knebel.  31.  A.  ir  artickel.  35.  A.  snm.  37.  A.  in  die  W. 


462  Beilagen. 

1476  8cblo68z  ftch  Ire  miteydgenossen  von  Wallis  mit  dem  swett  ge- 
wonnen Jiand,  das  weitend  sy  öch  behalten. 

Item  als  die  von  Jenff  sich  venchriben  haben  gegen  den 
Eydgenossen  umb  24000  schilt,  dasz  dieselben  uszgeriehtet 
und  bezalt  werden.  » 

Item  nochdem  und  sich  die  ron  Friburg  Terschriben  het- 
^d  9^S^^  etlichen  personen  fiir  das  hus  von  Saffoy  umb 
25000  schilt,  dasz  sy  do  gelediget  werden,  öch  dasz  sy  schad- 
lose gehalten  wurden  umb  etlich  bezalte  zinsas  und  noch  uss- 
stend  Zinsen  desselben  höbtgütes  halb.  m 

Item  so  bettend  sy  den  iren,  so  zu  Jenff  ire  kouffmaaschatz 
gehebt  haben,  öch  andern  iren  zugewandten,  die  das  von  eygen- 
schafft  schulden  oder  rechtlich  erobret  band,  das  ire  genommen. 

Item  fübr'costen  und  schaden,  so  die  Eydgenossen  und  ire 
zfigewanten  gehebt  und  gelitten  betten,  begeretent  sy  100000  u 
guldin  etc. 

Item  nochdem  und  die  von  Friburg  in  ettlichen  puntnisse 
syent  mit  dem  hus  von  Saffoy,  öch  die  herren  ein  offenung 
do  habend,  daz  solichs  abgeton  werd  und  sy  des  ledig  ge- 
zalt  etc.  » 

f.  Anbringen  der  Thädingherren. 

Solich  artickel  an  die  widerpart  von  den  tedingsherren 
Aag.  9  brocht  ward  uff  momendes.  die  Eydgenossen  mitsampt  iren 
zugewandten  ber&fft  wurden  und  durcht  die  tedingsherren 
nemlich  hemn  Wilhelm  Herter  fruntlich  und  ernstlich  ermant^ 
und  gebetten,  dasz  sy  dise  sachen  betrachten  und  bedencken 
wolten,  domit  firid  und  vereynung  gemacht  wiird  zu  lob  und 
er  dem  allemechtigen  gott,  der  unsz  gnod  und  sig  verlihen 
hett,  öch  zu  widerstond  dem  Burgundischen  hertzogen.  und 
erzalt  zu.  dem  ersten,  wie  dasz  der  amiral  wol  erkant,  dasz  die  ^ 
frow  von  Saffoy,  öch  der  von  Remont  nit  wol,  sunder  übel 
geton  hettind,  hett  öch  iü  bevelhnissz  den  [60^]  Eydgenossen 
und  iren  ztigewanten  zti  sagen :  hett  er  sin  swester  von  Saffoy, 
er  wolt  mit  ir  handien,  dasz  niemands  me  durcht  sy  solichs 
begegnen  solt.  öch  bette  er  den  von  Remont,  er  wolt  in  in» 
vierteilen  und  uff  jeglich  Strossen  ein  teil  hencken  und  im 
tun,  als  er  verdient  hett,  do  solt  nit  zwifels  sin  etc. 

Item  als  sy  vermeintent,  das  land,  so  sy  gewonnen  hettind 
zu  behalten  etc.,  wer  inen  wol  zu  wissen,   dasz  dasselb  land 

1.  de.         2.  A.  hetien.         9.  A.  werden  und.          9.  10.  A.  nsstonder.          10.  A. 

halb  etc.              11.  A.  hetten.              13.  A.  henttend.  32.  A.  von  den,  En. 

an  die.             2S.  A.  gott  feUt.             29.  A.  hertzogen  etc.  30.  A.  bekannt 
33.  A.  swester  die  ron.              36.  A.  in  yeglich. 


XI.  Verhandlungen  bu  Freiburg  1476.  463 

nit  dem  von  Remont  züstfind  sunder  alle  oberkeit  dem  jungen  i476 
herren  von  Saffoy,  das  sy  öch  bedencken  soltend  und  den  « 
jangen  nit  lossen  engelten,  des  er  nie  genosz  und  an  den 
Sachen  unschuldig  were.  und  begerten,  dasz  sy  das  land  wider 
&  geben  wolten,  öch  was  die  Walleser  gewonnen  hettind,  und 
öch  ansehen  woltend  den  küng,  der  inen  geneigt  wer  mit  Sün- 
dern gnoden,  und  dasz  ime  der  jung  herre  gewant  wer,  als 
s?  das  Tnistend. 

Uff  den  artickel  der  24000  schilt  halb  bekanten  sy,  dasz  ■ 

M  es  billich  ^er,  was  man  yerschriben  hett,  dasz  man  das  halten 
solte,  aber  wer  öch  billich  zu  betrachten,  dasz  die  statt  Jenff 
verderbt  und  die  mechtigen  burger  davongetzogen  weren,  dess- 
halben  es  inen  unvermäglich  wer  in  dergestalt  zft  bezalen, 
sunder  begerten  gerumter  zilen  etc. 

u  Der  25000  schilt  halb  antreffen  die  von  Friburg  wer  wor, 
daz  sy  sich.fiir  das  hus  von  Saffoy  yerschriben  hetten,  wer 
ich  billich,  dasz  sy  schadlosz  gehalten  wurden,  aber  sy  hettind 
wol  vetmerckt  und  wustent  die  armüt  des  lands,  och  die  wilde 
[61]  löff  SP   yetzund  weren.     solichs  sy  öch  bedencken  solten 

k  und  inen  so  vil  zu  willen  ston  und  solten  dohinder  bliben  an- 
gesehen, dasz  die  sum,  dofiir  sy  hafft  werend,  gar  vil  grosser 
gewesen,  nämlich  50000  schilt,  und  aber  abgelöst  wer  bisz  uff 
die  25000.  so  woltend  sy  kosten  und  schaden  daruff  gangen 
öch  duTcht  die  von  Fribui^  bezalte  und  uszstende  zinsz  usz- 

»richten  und  gnüg  t&n  und  von  tag  zu  tag  so  sy  vermochten 
das  hftbtgüt  dch  ablösen  als  vor  öch  bescheen  wer. 

Uff  den  artickel  der  köfflüt  und  anderer  halb  wer  ir  be- 
gerung,  nochdem  und  geistlich  und  weltlich  recht  zu  Jenff  wer, 
weite  man    yederman  umb  sin  ansproch  recht  lossen  volgen 

B  onverzogenlich ,  denn  manger  mochte  höschen,  das  man  im 
nit  schuldig  noch  pflichtig  wer. 

Uff  den  artickel  des  kostens  halb,  der  do  geachtet  ist  uff 
1000  00  gülden,  ward  anbrecht,  si  hettind  wol  vermerckt  und 
Teistanden,    Ach  wer  inen  zu  wissen,  daz  ir  land,  lüte  und  gut 

3  verderbt  wer,  dodurcht  si,  soliche  swere  summ  nit  bezalt  kond 
oder  mocht  i^erden,  och  ansehen  woltend,  dasz  dise  ding  all 
dienten  Z&  vorder inisse  des  jungen  herren  von  Saffoy,  und 
betrachten  .w^olten,  wie  er  dem  küng  verwant  wer,  und  die 
lumm   der    10 0000  gülden  müteren.     das  wollT  öch  der  kung 


3.  A.  genossen*              5.  A.  dftz  die.            8.  A.  alss  das  wusthen  etc.  12.  A. 

do  drsnnen  gezogen.                15.  A.  Der,  Kn.  Die.         A.  Fribnrg  etc.  17.  A. 

wvtden  etc.                 ^*  ^'  25000  etc.             26.  A.  wer  etc.    Item  off.  32.  A. 
Item  nfT.                  ^*  ^  Terderaisee.       A.  nnd  Saifoy. 


464  Beilagen. 

1476  in  sunders  gegen  inen  erkennen  und  demnoch,  wie  die  summ 
.  geachtet  wurde,  so  solt  man  dieselb  schlahen  uff  das  land  der 
Wat  und  so  lang  dieselbe  summe  unbezalt  uszstfind,  nochdem 
und  der  hertssog  zu  sinen  tagen  komen  wer,  so  solten  sy  nit- 
desterminder  die  land  behalten  etc.,  bisz  die  bezalung  beschee.  i 
doch  wann  die  bezalung  beschehe,  so  solt  was  z&  dem  land 
von  der  [61^]  Wat  gehört,  es  were  Murtan  oder  anders,  wider 
dem  jungen  herren  ingeben  werden. 

Item  der  axtickel  von  Friburg  halb  bleib  in  der  federn 
und  wart  dannenthin  gantz  nit  dovon,  geredt.  u 

Und  begertend  die  tedingsherren,  dasz  die  Eydgenossen 
einander  anzeigung  woltend  geben  uff  meynung,  als  ir  anbringen 
were,  und  solten  die  Sachen  bedencken  im  besten,  dodurcht 
frid  entspringen  möcht  zu  widerstand  unserm  vienden. 

g.   Antwort  der  Eidgenossen  auf  das  Anbringen  der  Thäding-  u 

herren. 

Item  uff  solich  anbringen  nomend  sich  die  Eydgenossen 
zu  bedencken  etc.  und  meintend,  es  were  nit  not,  dasz  sy 
wyter  zu  disen  dingen  redten,  denn  sy  noch  keinen  gewalt 
sehend  von  der  widerparty  noch  lutt  des  abscheids  zu.  Losan» 
gemacht  und  blibend  uff  tV  alten  forderung  etc.  uff  solichs  ward 
ein  gewaltsbrieff  dargeleit  von  dem  amoral  uszgangen  von  dem 
küng  von  Franckenrich  als  einem  z&gewanten  des  jungen  herren 
von  Saffoy  und  in  derselben  sach  zu  handien,  als  were  er  selb 
gegenwü^g.  Seh  ward  ein  gewaltsbrieff  cüigeleit  yon  dem» 
bischoff  von  Jenff,  an  denselben  briefen  die  Eydgenossen  ein 
benftgen  hattind  und  redeten  wie  vor  mit  aller  begerung  als 
obstat:  denn  allein  dem  küng  zft  eren  woltend  sy  das  lanä  in 
der  Watt  dem  jungen  herren  widergeben  mit  den  furworten, 
dasz  dasselb  land  nit  me  dem  herren  von  Remont  zCl  ewigen» 
zyten  würde  und  aber  die  summ,  so  sy  fordert  hette,  ver- 
schriben  und  versorgt  vnirde  noch  aller  notdurfit,  [62]  doch 
inen  vorbehalten  Murtan  mit  siner  zügehörd.  die  andern  ar- 
tickel  liessen  sy  bliben  wie  vor.  soliche  meynung  der  Über- 
gebung halb  des  lands  mit  den  fürworten  dem  amoral  nit  gefiel;  % 
aber  des  geltes  halb,  wo  das  uff  ein  lidlich  summe  gestellet 
wurde,  mochte  er  wol  liden.  denn  alles  das,  dasz  er  in  nam- 
men  sins  herren  handlet,  wer  nit  zu  nütz  sines  herren  sunder 

7.  Zu  Anfong  von  pag.  61b  steht  noch  einmal  von  der.        A.  gehdrt  fehlt.  8.  A. 

werden  eto.  9.    A.  der  Ton  Frihnrg.  10.    A.   dovon  gaats  nnttet  %.  etc. 

12.  meynnng  ans  A. ;  Kn.  mentag.  14.  An  Stelle  des  Wortes  unserm  ist  in  A. 

ein  offener  Kanm  gelassen.  18.  A.  etc.  fehlt.  21.  A.  ir,  fehlt  hei  Km. 

23.  A.  ein.  26.  A.  Jenff  etc.  27.  A.  hattind  etc.  32.  A.  notdarfft  etc. 

38.  A.  dass  wer  nit. 


XI.  Verhandlungen  su  Freiburg  1476.  465 

xü  trost  und  hilff  dem  jungen  von  Saffoy  sinem  vettern,  dasz  i«7« 
der  nit  verwyset  wurde  und  von  sinem  vetterlichen  erbe  keme. 
das  wer  er  Acli  schuldig,  dann  er  ye  siner  swester  sun  wer, 
mit  bitt,  dasz  die  Eydgenossen  alte  fruntschafit  bedencken 
^solten,  so  zwiachen  dem  hus  von  Saffoy  und  inen  lange  zit 
gewesen  wer  und  solten  das  arm  weislin  den  jungen  herren 
bedencken  umb  willen  des  kung,  domit  er  von  dem  sinen  nit 
vertriben  und  verwisen  wurde  mit  vil  me  worten. 

L  FeststeUung  eines  Ultimatums  durch  die  Eidgenossen  und 
^  ^Annahme  desselben  durch  Sayoyen. 

Zum  lesten  noch  mangerley  handlung  ward  es  doran 
brocht,  dasz  die  Eydgenossen  mit  rot  ir  gewandten  ire  artickel 
angeben,  doby  si  bliben  weiten  und  die  umb  kein  sach  en- 
dren,  als  Seh  beschah,  die  Ach  von  den  Safoyem  uf^enommen 
Bgind.  weliche  artickel  clerlich  in  dem  abscheid  begriffen  sind 
und  domit  die  Sachen  gericht  noch  innhalt  des  abscheids  in 
dem  nanunen  gottes,  der  uns  verlihen  welle  in  diser  zyt  friden 
und  gnod  und  noch  disem  das  ewig  leben. 

13.  Ansetzung  eines  Tages  mit  dem  Pfalzgrafen. 

<^       Item  mins  herren  des  pfaltzgrofen  halb  ist  mit  willen  der 
Eydgenossen  ein  tag  gesetzt  gon  Sletzstatt  minem  herren  dem 
p&lzgrofen  und  den  fursten,  stetten  und  iren  zügewanten  uff 
Egidii  zft  nacht  do  zu  sin  und  momdes  derselben  sachen  halb  flpt-^i 
reden,    solichs  ist  Ach  sinen  gnoden  durch  die  gemeinen  ftirsten 

^nnd  stetten  botten  von  Friburg  verkündet. 

14.  Yertheilung  der  50000  fl.  Elriegsentschädigung. 

[62^]  Item  die  50000  gülden,  so  die  von  Saffoy  för  cdsten 
and  schaden  geben  sollend,  sollen  geteilt  werden  under  ge- 
mein puntgenossen,  fursten,  stetten  und  Eydgenossen,  als  das 
i^ftch  der  abscheid  innhalt.  diser  artickel  ist  anbrecht  durcht 
den  bm^nneister  von  Basel,  sust  hette  nieman  doran  ge- 
dacht, ist  Ach  also  beschlossen  durcht  gemein  Eydgenossen, 
dessz  sol  er  billich  engelten. 

15.  Antwort  an  Lothringen. 

^       Item  mins  herren  von  Lothoring  halb  ist  ein  antwort  geben 
wie  die  obgeschriben  stett^),  doran  er  ein  benftgen  gehebt  hatt. 

1  A.  wurde  fehlt.             5.  A.  wolten.             7.  A.  and  den  sinen.  8.  A.  tu 

ae  eadera  worten  eto.                12.  A.  idgewendten.              17.  wele.  24.  A. 

reden  etc.              2&.  A.  Terknndet  etc.             32.  A.  Bydgenoisen  eto.  36.  A. 
irorden  und  geben.             36.  obgeschribenen. 

1)  8.  Abschnitt  11,  S.  453. 
BMler  Chroniken.  HI.  30 


466  Beilagen. 

1476  16.  Antwort  an  den  König. 

Item  uff  des  küngs  anbringen,  das  der  preaident  gethon 
hatt,  ist  geantwort,  als  in  dem  abscheid  begriffen  ist. 

17.  Heersnig  wider  Karl  den  Kulmen. 

Item  von  gemeinen  buntgenossen  ist  geredt  worden  Ton: 
einem  gemeinen  herezug,  domit  der  hertzog  von  Burguntf  uss 
disen  landen  und  wir  zu  friden  brocht  wurdent.  und  ist  durch 
die  botten  der  gemeinen  puntherren  betrachtet,  wie  der  hertzog 
sin  wesen  gef&rt  hatt  und  noch  f&ie  mit  maagerley  lyst  und 
wie  g&t  sy,  dasz  man  inn  nit  losse  rüwen,  dann  dodurcht  en 
fursten  und  herren  in  buntnissz  überkommen  mocht  und  dch 
mit  denen  zu  vereinigen,  Ach  sich  rüsten  mit  buchsengezug, 
Volk  und  anderm    dozü  gehörend,    das  disem  bunt  gifisslich 
schaden  möcht.    harumb  sind  die  botten  alle   doran  gewesen, 
dasz  solicher  zug  beschehe.     doch  nützit  entlichs  beschlossen,! 
sunder  ein  yeglicher  soll  das  hinder  sich  an  sin  obem  bringen 
Sept.  1  und  soll  man  denn  mit  vollem  gewalt  uff  Egidii  z&  Lutzem 
sin  und  do  die  sachen  handien  und  beschliessen. 

D.    Verzeichniss  der  zu  Freiburg  anwesenden 

Boten.  ^ 

[63]  Dise  sint  die  botten  die  zu  Friburg  uff  dem  tag  ge- 
wesen sind^): 

Die  kungliche  bottschafft.  der  amoral.  item  der  bischoff 
von  Oranopor.  item  der  president  von  Tholosan.  der  herr 
von  Bersy.    magister  Bodo  secretarius.     Bearesin  hSbtman^.  ^ 

Von  Saffoy  der  bischoff  von  Jenff.    der  herre  von  Tamey  V 

2.  A.  so  der.  3.  A.  iit  etc.  8.  A.  gemeinen  feMt.  9.  A.  lutt  fehlt. 

A.  nnniger  Ust  ete.  13.  A.  hörend.  14.  A.  denn  alle.  1<^  |- 

Irimgen  etc.  21.  22.  A.  Clun.  Diees  eint  die  fnreten.  herren,  etotleB  and  tii- 

{^enoeeen,  bo  nff  dem  teg  in  Fri1)nrc  erechinen  eint.  Die  Nemen  der  Oeseodten  tm 
n  A.  nnd  bei  Chmel  In  dereelben,  bei  Knebel  in  einer  toa  dieier  etwM  ebveickefi* 
den  aeihenfolge  anfgeffthrt;  lolche  Namen,  die  eich  in  A.  nnd  bei  Chael  ab«r  i"«''' 
bei  Knebel  Tonnden,  haben  wir  in  der  Yariantenrnbrik  b«igefOgt.  2S.  1-  Itca 

die  k.  23.  24.  A.  Chm.   item  fehlt  beidemal.  2S.  A.  Om.  Beirsj 

A.  Chm.  Brazeftn. 

1}  S.  Chmel,  Mon.  Habsb.  1, 1  S.  222,  £idg.  Abseh.  U  S.  601. 

2)  Guillaume  de  Cerisay  (Ochsenb.  170],  Boudet,  Bnxefin. 

3)  Am  29.  Juni  erschienen  lu  Lausanne  »Urban  von  Chevron  bebstlieher 
prothonotary  furweser  der  apty  zu  Tamy,  Peter  von  Viry  tnmhcrTe  w 
Jenff,  Andres  von  Malvende  offilcial  su  Jenff,  'die  edelen  Hug  von  Aillejs 
herse  zu  Rosier,  Anthony  von  Irlains  landtvogt  lu  Losann  und  Lmb«rt 
Ceryat«  als  »botten  und  ^waltsfurer  myns  herren  des  hertsogen  von  SalToy, 
des  genanten  myns  herren  des  bischoffs  und  ir  landen«  (A.  0.  5  foL  159^; 
8.  S.  467  Anm.  4. 


XI.  Verhandlungen  lu  Freiburg  1476.  467 

der  henre  von  Banfei  Anthonica  i).  heire  Peter  von  Wime.  147« 
herre  Peter  FaiodL  der  commandür  von  Eschelles.  der  groff 
Ton  Zechalan^).  auditor  episcopi  Grebennenm.  adVocatus 
epiacopi.  Hans  von  Eppengien  hoffineiiter.  Ludwig  Yon  Yi- 
^let.Anen  fucon^).  Ziefron.  Nicolaus  Lingott.  Peter  Grand. 
Zschuppin.    der  herre  von  Largin. 

Item  von   Österlich    herre    Marquart   von  Schellenberg. 
Anthony  Greisberger.    Hans  von  Bynach. 

Mins  herren  von  Stroszburg  Beinhart  Wurtsgarter.    Bern- 
^hart  Friderich. 

Lutringen :  der  herre  in  eygpier  person,  der  von  Lyningen, 
ron  Bitzsch  und  ander  edle^). 

Mins  herren  von  Basel  Matheus  Muller  doctor  officialis. 
herre   Jacob   Bich.     herr    JArg    von   Venningen.     }ierr   Jost 
5  von  Spir. 

Fribuig:   der  schultheissa.    herr  Rudolff  von  Wippingen. 
Petermann  Fusny,  zwen  venner^). 

4—6.  Lndwi^  tob  YUet  und  die  nAchfolgenden  B«yo7iflchen  Oesandten  sind  in  A.  nnd 
bei  Cliinel  nicht  enr&hnt.  7.  8.  1.  Chm.  Mint  herrn  ron  Ostenich  rett.    hezr 

IL  TOB  Seh.  muscliftlck.    hen  Wilhelm  Hertter.  9.  10.  A.  Chm.  Berahmrt  Ott 

FridAiieh.  11.  12.  A.  Chm.  Min  herre  ron  Lethringen  in  eigner  personn,   graff 

Philipp  Ton  Linlngen.    der  Tfltech  bellis.    Bemhart  mm  Tr6bel.    nnd  nff  10  edler 
oder  mar  by  im  genept.  11.  nach  Lynimn  folgen  die  gestrichenen  Worte  nnd 

ander  edle.  13.  A.  Chm.  doctor  nnd  official.  14.  15.  A.  Chm.  herr  Jost 

T(m  Spir  fehlt.  17.   A«  Fnszny  rltter.    Chm.  Fnchsny  ritter.    Kn.  Fnsry. 

A.  Chm.  Nach  Tenner  folgt  Item  der  apt  Ton  Erlach  (s.  Anm.  5).    item  der 
graff  Ton  Oryers  etc;  item  fehlt  bei  Chm.  beidemal. 

1)  Jean  de  Montehenu,  commandeür  de  Saint-Antoine  de  Ran- 
Ters,  en  Fi^xnont  (OinginB,  D^.  Mil.  I,  122  no.  3). 

2)  8.  B.  Cair.  n  8.  319,  16. 

3}  Louis  de  Villette  seigneur  de  la  Cou  et  de  Montfalcon? 

4)  Der  in  A.  erwfthnte  Tfttsch  bellis  war  einer  der  BevolLnächtigten, 
welche  den  Waffenstillstand  swischen  8avoyen  und  den  Eidgenossen  am 
29.  Juni  SU  Lausanne  Termittelten.  Im  Bande  A.  O.  5  fol.  159,  wo  die 
Vereinbarung  mitgetheilt  ist,  heisst  er  Johann  Wissen  landtvogt  Dutsoher 
lumd.  8.  ferner  oben  8.  59  Anm.  6.  Bemhart  sum  Trubel  erschien  spAter 
Mf  dem  Tage  su  Lucem  d.  25.  April  1477  als  Bote  des  Hersogs  von 
Lothringen,  um  dessen  Annftherung  an  den  König  von  Frankreich  su  ent- 
eebuldigen  (s.  B.  Chr.  IH  8.  149,  2Sff.  u.  Anm.  4;  Eidg.  Absch.  11  8.  671a). 

5)  8chulthei8fl  war  Fetennann  Favillard ;  über  Rudolf  von  Wippingen 
8.  oben  8.  370,  5  fil  Die  drei  letstgenannten  Boten  Freiburgs  erschienen 
loch  am  29.  Juni  in  Lausanne ;  ihre  Namen  sind  in  A.  O.  5  fol.  160  fol- 
gendennassen  wiedergegeben:  Peterman  von  Foxignies  (Faussigny)  houpt- 
num,  Hanns  Fogelin  und  Hanns  Teohtermann.  Vgl.  Rodt  II,  322  Anm.  4. 
Unter  dem  in  A.  und  bei  Chmel  angefahrten  Abt  von  Erlach  ist  der  Abt 
des  Benedictinerklosters  8t  Johann  bei  Erlach  lu  verstehen.  8.  Leu, 
Sehweis.  Lex.  s.  y.  St-Johannsen.  Laut  der  (bei  Oehsenbein  8.  368,  M.  522 
nicht  abgedruckten)  Adresse  des  Briefes  Thüring  Frickers  an  den  Abt  vom 
22.  Juni  hiess  dieser  Franeiscus  de  ViUarsel  (nach  der  gütigen  Mittheilung 
ron  Hm.  Dr.  Th.  Im  Hof  in  Bern). 

30* 


468  Beilagen. 

1476  Von  Eydgenossen.  Zürich:  her  Heinrich  Groldlm  ritter. 
Bern :  her  Peter  von  Wahem  ritter.  her  Adrian  von  Buben- 
berg  ritter.  her  Nicolaus  von  Schamental  ritter.  heir  Wil- 
helm von  Dieszbach  ritter.  aswen  oenner^).  doctor  Thüiing 
Fricker  statschriber. 

Item  von  Lutzem  herr  Caspar  von  Hertenstein  rytter^. 

[63^]  Basel:  her  Peter  Rott  ritter. 

Statt  Stroszburg:  her  Hans  von  Kagneck. 

Kolmar:  Hans  Hüter. 

Sletzstatt:  Hans  Heylman. 

Urin:  Hans  Imhoff. 

Switz:  Aman  Dietrich. 

Zug:  Aman  Ttte. 

Glaris:  Vogt  Sohidle. 

Solotom:  der  hobtman.     der  stattschriber^]. 

Appenzeller:  Aman  Schidler.     Hans  Schoris. 

Biel:  der  venner^).     Stephan  Komn. 

Wallisser  sind  acht  personen  do  gesin. 

E.    Abscheid  von  dem  tag  zu  Friburg  gehalten  Ja- 
cobi  anno  76  bisz  mentag  noch  Laurencii. 

Des  ersten^)  weisz  menglich  sinen  obren  wol  z&  enellen 

1.  A.  Chm.  die  ortt«r  der  EidfffnosteiL.  A.  Chm.  Ooldlin  bnrgenneifter.  1-4.  A. 
Chm.  ritter  hinter  den  EigenuMnen  fehlt.  4.  wenner.  ▲.  Chm.  die  swea  Teaner. 
4.  5.  A.  Chm.  Doctor  Thflring  st&teehriber.  6.  tot  Frieker  itehn  die  gestriete- 

nen  Bnehstnben  der  eehr . . ,  nnoh  Frieker  dns  geetriohen«  yoa.  6.  A.  Chsu 

Lncem:  Oaepam  Ton  Herttenitein.    Hesfnrtter.  7.   A.  Chm.   B3tt  \vpi- 

meister.  10.  Nach  Herlmann  folgt  in  A.  Sand  Oallen:  Hans  Vogell>nr- 

germeieter,  hei  Chmel:  Sandt  GkOl.  Lndwi«  Vogelweider,  11.  A.  In  Hof 

amann.  12.  A.  Ohm.  Nach  Dietherich  folgt  Underwalden:  Amann  Heioti- 
lin.  10.  A.  Sch/dlin,  Chm.  Zidler;  A.  Schtlrg,  Chm.  Schftrge.  17.  ror 

Biel  steht  das  geitrionene  OUris.  18.  A.  Chm.  Walleaser:  haben  by  aeht  ni- 

Ucher  penonen  dagehept. 

1)  Hans  KuÜer  und  Anthoni  Archer  naeh  Schilling  362.  Thäring 
Fricker  traf  etwas  später  als  die  übrigen  Boten  der  Eidgenossen  in  Fm* 
bürg  ein.  Die  letitem  waren  am  25.  Juli  noch  in  Bern  (s.  Ochsenb.  S.  370, 
M.  527)  und  brachen  am  folgenden  Tag,  wie  man  aus  der  Notis  im  Bemer 
Rathsmanual  schliessen  darf  (bei  Ochsenb.  S.  371,  ]£.  528),  naeh  Freiburg 
auf,  der  Stadtschreiber  erst  am  27.  Sonntags  berichtete  dieser  dann  über 
seine  Conferens  mit  dem  hersogliohen  BaÜi  (s.  oben  S.  445,  32).  An 
1.  August  war  er  wiederum  in  Bern,  wie  aus  der  Angabe  des  Bemer  Baths- 
manual  hervorgeht  (prima  augusti  anno  etc.  76,  naeh  einer  Mitthcäloag 
von  Hm.  Dr.  Th.  Im  Hof;  Oohsenbein  S.  387,  M.  541  sehreibt  irrthflm- 
lieber  Weise  Aug.  2). 

2)  Bei  Schilling  ist  als  Bote  Lucems  ausser  dem  in  A.  ervfihnten 
(Heinrich)  Hasafurter  noch  Albin  von  SiUinen  genannt 

3)  Urs  Steger  und  Hans  vom  Stall.    8.  Amiet  S.  17.  77. 

4)  Peter  Gftuffi.    S.  Blösch,  Geschichte  der  Stadt  Biel  S.  301. 

5)  S.  Chmel  I,   1.  218^222.    Vgl.  ferner  Eidg.  Abseh.  I];602£;  die 


XI.  Verhandlungen  zu  Freiburg  1476.  469 

^e  grosse    truw ,   mflge  und  arbeit,    so  der  fromm  fürst  der  u?« 
1ieTt»>g  von  Xcothoringen  und  herr  Wilhelm  Herter  ritter  von 
txmiB  gnedi^en  lierren  von  Osterrich  wegen  und  min  herr  der 
giaff  Ton  Gr^exB  uff  solichen  vorberurten  tag  zwischen  dem 

i  hvß  von  3a££ay  und  gemeinen  Eydgenossen  und  buntgenossen 
an  alles  verdiiessen  angekeret  hand  und  domit  die  beger 
der  fiuntliclieii  verstentnisse  von  demselben  fiirsten  so  gar 
gAtUch  b^ert,  innhalt  der  copyen,  die  soll  an  aller  teylen, 
herren    imd  obren ,   gebrocht  und  doruff  antwort  uff  zyt  und 

^tag,  als  lutmocli  statt,  geben  [64]  und  domoch  in  bedacht 
werden  die  grosse  truw  des  vorberurten  fiirsten,  und  dasz  miTi 
herren  die  Sydgenossen  durch  solich  vereynung  in  keinen  last 
kommen  wyter  dann  sy  vor  sind. 

Item  sei  menglich  lutem  die  anbringen  so  die  kungschen 

^botten  geihon  hand  an  disen  hienoch  genempten  stucken :  des 
ersten  dasK  sieh  der  kung  gegen  den  Eydgenossen  in  gar  vil 
gro^ier  gnoden  lutret  und  doruff  begert,  nacAdem  der  Burgun- 
disch  hertzog  ein  betr&ber  sy  aller  frid  und  ruw,  si  es  denn 
minen  herren  den  Eydgenossen  und  zügewanten  gevellig,  den 
hertzogen  helfen  bekriegen  und  solichen  krieg  zu  heharren  on 
alles  nffhören  und  mit  20000  mannen  doran  z&  zihen,  so  welle 
er  desglich  öch  tun  und  dorinn  nit  uffhören.  und  sy  sin  be- 
gerung  in  Flandren  und  an  ander  end  zu  zihen,  so  well  er 
geg^n   dem  kung  von  Engelland  allen  flissz  bruchen  und  den 

^  u^vegen,  unden  herin  zu  ziehen,  domit  der  Burgundisch  hertzog 
^)Bntz  ^ertriben  wurd  und  solich  erobret  land  getruwiich  teilen, 
alles  mitt  vil  lengren  werten. 

Daruff  ist  geantwortet:  gemein  Eydgenossen  und  ire  zü- 
gewanten syent  dem  kung  zu  eren  in  solichen  krieg  getretten, 

schabend  öch  den  biszher  handvestenklich  geftpt  und  den  Bur- 
gondischen  hertzogen  zu  dem  dritten  mol  mannlich  bestritten, 
alles  mit  gar  grossem  mercklichem  kosten,     deshalb  nit  not 
sy  sy  Tviter  in  den  krieg  zti  trotten,  dann  sy  syent  ietz  in  so- 
lichen   und   teglichen  auslachen   gegen    demselben   hertzogen 

^  zug    se    tund    und   furzenemmen  noch  gevallen  aller  ieglichs 

1.  A.  grosBen.  3.  4.  A.  Clim.  der  gnff  fehlt.  6.  A.  Chm.  Ton  fehlt. 

10.  A.  dun.  und  dftriaxL    .  13.  A.  Chm.  komen;  Kn.  komme.  14.  A.  Chm. 

da«.  16.  A.  benempten,  Chm.  bestimpten.  17.  nam  dem.  20.  Chm. 

kriaff  inn  behsmn.  21.  Chm.  sil  fehlt.  22.  23.  A.  beger.  25.  Chm. 

zft  TOT  ziehen  fehlt.  32.  Chm.  mergkliehem  grossem.  34.  A.  Chm.  in 

ttgliehen. 

Artikel  r,  b,  t,  wie  Segesser  jedenfalls  richtig  angiebt  (S.  608),  die  letEten 
Ferlumdlungen  des  Tages,  sind  bei  Knebel,  in  A.  O.  5  und  bei  Chmel  nicht 

eothalten    da  diese  Fassungen  nur  die  Verhandlungen  bis  sum  12.  August 

viedeigeben. 


470  Beilagen. 

1476  obren,  und  geviel  minen  herren  den  Eydgenossen,  w611  das 
der  kung  in  ansehen ,  wie  er  inn  rö  anyang  bedacht  ist 
und  öch  durch  die  sinen  tarete  und  allen  fliaas  doran  kante 
gegen  dem  vermeldten  hertsogen  treffenlich  so  yemer  sin  m6g 
zu  handien,  so  zwi£flete  in  nit  [64^]  es  werde  allen  partyen 
2Ü  eren  und  gtt  sollen  erschiessen,  das  alles  weisz  ein  yeg- 
lieber  witer  ae  lütem. 

Item  so  hatt  denn  die  kunglich  bottschaSt  angebrocht 
von  des  husz  Safoy  wegen,  das  wider  min  herren  die  Eydge- 
nossen  gar  treffenlich  gehandlet  und  die  bünd  gebrochen  hatt, 
dasz  min  herren  die  Ejdgenossen  in  solicher  ptintnisss  den 
kung  vorbehalten  und  im  des  bekantnisssc  geben,  desglich 
well  er  herwider  öch  tftn  und  si  vor  allen  sinen  buntgenoasen 
gan  lossen  und  in  des  öch  bekantnisse  geben. 

Ist  geantwort:  min  herren  von  Bern  und  Fribuig  sjent 
allein  darinn  begriffen,  die  mögen  dorinn  handien  noch  irem 
gevallen. 

Furer  hat  der  ammirall  angebrocht  von  der  von  Jenff 
wegen,  dofan  dem  kung  und  gemeinen  Eydgenossen  vil  ge- 
legen sy.  dann  es  sy  ein  rigel  der  land  und  solte  der  Bur-s 
gundisch  hertzog  dorin  kommen,  so  wurde  es  allen  tejlen 
übel  erschieesen,  und  meint,  solichs  durch  die  herren  die  Eyd- 
genossen besatzt  Werden  sollen,  so  fund  man  weg,  dasz  dorinn 
die  Eydgenossen  mit  kosten  nit  beladen  wurden. 

Ist  geantwort:   es  sy  der  Eydgeno^e»  g&t  gefdlen,  dasz] 
der  kung  solichs  noch  notdurffl  besetz,  denn  imm  das  baai  ge- 
legen sy.     doch  sol  yederman  das  heym  bringen  und  uff  dem 
nachbestimpten  tag  antwort  geben,  domit  man  dem  kung  solichs 
mög  verkünden. 

Item   hatt  man  mit  dem   amiral   geredt  von  der  2OO00) 
firancken  pension  wegen,  dorinn  erbutt  er   sich  allen  flissi  tß 
tun   zu  uszrichtung  [65]   derselben,     er  hat  öch  gesagt,  der 
kung  hab  zu  Lyon  ein   eygnen  uszrichter  besteh  solicBa  zu 
handien. 

Item  von  der  80000  gülden  wegto  die  sind  öch  gevordretsi 
angesehen,  dasz  der  kung  in  disem  krieg  still  ist  gesessen,  do 
habend  sich  die  kimgschen  erbotten,  was  die  verschribung  den 
kung  bind,  werde  er  truwlich  halten. 


1.  dM  am  Bande  mit  Verwdisimg.       2.  Ä.  Ohm.  «r  duinn.         3.  A.  Ckm.  M  wih 
d.,  tett.  4.  A.  tnffenliolittst,  eo  iemer  sy  mogent.    Chm.  kreAenkliehMi  f 

er  yemer  mögt.  6.  7.  Chm.  yettlloher.  18.  ▲.  Chm.  fnrer.  19.  30.  A. 

Chm.  gelegen  dan  es  eie.  23.  A.  Chm.  sol  eo.  30.  31.  A.  Chm.  nit  iCkn. 

dem)  amyral  geredt  der  swentiigtnsent  francken  halb  die  pension  beram.       3&>  ^• 
Chm.  getmwlich. 


XL  Verhandlungen  su  Freiburg  1476.  471 

Item  iBt  doTttff  gemeint  y  umb  dsA  und  ander  bottschaffl  i476 
zh  dem  kung  von  gemeinen  Eydgenossen  wegen  zu  tund  und 
das  wider  zCl  dem  besten  anzubringen  in  hoffen,  es  solle  allen 
minen  herren  den  Eydgenossen  gar  wol  erschiessen  i) . 

^  g.  IteYn  es  ist  anbringen  beschehen  der  Bui^undisclien 
und  eins  froiitliclien  tags  mit  etwas  furworten,  die  yederman 
wol  weiss  z&  erlutem,  und  es  ist  doruff  antwort  gebe  durch 
sonder  person:  es  hab  nit  gestalt  in  gedingen  noch  in  Bur- 
gundisch  art-  z&  ti^en  ze  kommen  noch  den  kung  oder  Lo- 

» thoringschen  hertzogen  uszzesetzen,  dann  solichs  nit  gelitten 
m6g  werden. 

e.  Item  furer  hatt  des  knngs  bottschaSt  z&  erkennen  ge« 
ben,  wie  der  kung  das  land  Saffoy  zu  banden  des  ju^gen 
hertzogen  sins  vettern  genommen  und  zu  regieren  gesatzt  hab 

^  mMen  herren  Philippen  in  Pemont  und  den  bischoff  Yon  Jenff 
hiediaant  in  Saffoy  und  hoff,  sy  sollend  sich  gegen  minen 
herren  den  Eydgenossen  wol  halten  und  in  nachpürlichem 
willen  bliben^. 

f.  Das  hatt  man  lossen  geschehen  und  nit  vil  doruff  ge« 
1  antwort. 

h.  Die  hSbtsach  dorumb  der  tag  gen  Friburg  gesetzt  ist 
der  Saffoyer  halb  ist  uff  etlich  puncten  gesetzt  worden,  als  die 
berednisse  der  articklen  halb,  so  ein  yeglicher  bott  hatt,  luter 
göÄget. 

&  [65^]  i.  Item  sol  yederm^  heymbringen  den  absoheid  des 
frommen  herren  hertzogen  von  Lothringen^],  dorzft  er  gedrengt 
ist  durcht  innvall  des  Burgundischen  hertzogen  und  zMest  an 
min  herren  die  gemeinen  Ejigenossen  begert  hatt,  in  furer 
bevolhen  zh  haben  und    im  züzesehen  mit  hilfflichen  ougen, 

k.  als  er  sich  das  zu  inen  vor  aller  weit  vertröst  und  Seh  ewenk* 
lieh  mitt  Hb  und  gftt  woU  verdienen. 

Das  sol  och  mennlich  heym  an  sin  obren  bringen. 

1.  ▲.  Chm.  umdtts.  3.  A.  Chm.  das  und  »aden  m  dem.  5.  I^ie  toi 

den  fiilgendeii  10  AbsUsea  etehenden  Bnelutaben  beceiolinen  in  alphnbetieoher  Ord- 
nnng  dl«  Reihenfolge  der  Abs&tie  in  A.  nnd  bei  Cbmel.  A.  Chm.  des  B.  7.  A. 
Clun.  zu  lüt«m.  8.  Cbm.  gedingen  nneb  B.  0.  Cbm.  noch  L.  11.  A. 

werden  etc.  12.  A.  Chm.  item  fehlt.  13.  14.  A.  Chm.  z.  h.  sine  jungen 

▼ettem  g.  14.  A.  Chm.  regiernng.  16.  A.  Chm.   hie  diaett  in  S.  in  holte- 

nong ,  ey.  23.  Chm.  yettlicher.  24.  A.  Chm.  zoist.  26.  Chm.  Item 

ee  m1.  26.  A.  Chm.  herren  fehlt.  28.  A.  Chm.  m.  h.  gemein  E.  30.  A. ' 

Chm.  dM  z«  inen.  30.  31.  A.  ewiglieh.  32.  Der  6nti:  Dm  boI  bis  bringen 

fehlt  in  A.  nnd  bei  Chmel. 

1)  S.  Jahrbuch  für  Schweiger.  Gegeh.  VI  S.  229. 

2)  S.  Rodt  n  S.  305. 

3)  Vgl.  oben  8.  41,  3.  44,  10. 


472  Beilagen. 

1176  a.  Item^]  so  hott  sy  dann  fiirer  z&gesagt,  wie  derbisclioff 
von  Troicen^)  von  wegen  des  Buigundischen  hertsog^ii  by 
dem  kflng  gewesen  sy  und  hab  den  hertzogen  itsz  siner 
bevelh,  im,  als  sinen  armen  fr&nd  demütiklichen  erbotten 
mit  lütrung  sins  willens  alle  leben  von  im  cü  empfiihen.  da- 
raff  im  der  kung  gescbriben  und  geantwort  bab,  er  könne  uff 
solicb  anbringen  nit  vil  balten;  denn  er  bab  inn  vor  tu  be- 
trogen,  das  mocbt  aber  bescheben. 

b.  Domoch  so  sy  zu  dem  kiing  aber  kommen  der  heire 
von  Foys')  und  von  wegen  des  hertzogen  glich  wort  gesagt, 
und  so  YÜ  mer  der  hertzog  sy  content  des  kungs  8im  sin 
tochter  ze  geben  und  die  angends  im  zu  senden  mit  beger  im 
hilff  und  bistand  wider  gemein  Eydgenossen  ze  tünd. 

c.  Doruff  hat  der  amiral  in  nammen  des  kungs  begert  ge- 
gen dem  Burgundischen  hertzogen  öch  im  kein  richtong  oni 
des  kungs  toissen  ze  kommen,    desglich  woU  er  Seh  ton  und 
in  allen  truwen  mit  im  leben. 

d.  Es  ist  doruff  durcht  inn  öch  gesagt  der  handel  des  kungs 
gegen  dem  hobst  und  hertzogen  von  Meyland,  das  weiGS  öch 
ein  yeglicher  wöl  zd  lutem. 

[66]  k.  Item  als  herre  Wilhelm  Herter  anbrecht  hatt  von 
des  p£Eiltzgrofen  wegen  den  und  ander  fiirsten,  namlicb  die 
ertzbischoff  von  Mentz  und  Trier,  in  eynung  z&  nemmen,  ist 
im  geantwortet:  die  zwen  kurfursten  syent  zö.  verre  gesessen, 
aber  des  pfalzgrafen  halb  ist  den  nidren  fiirsten,  henen  undi 
stetten  der  vereynung  gesessen  gönnend  im  tag  z&  beschei- 
den und  sin  ambnngen  zu  hören,  und  ist  es  denn  not 
miner  herren  der  Eydgenossen  rate  ze  haben,  was  sy  denn 
wissen  gutes  dozti  ze  tünd,  sol  an  inen  nütz  erwinden.  doch 
was  vor  deshalb  inen  gönnet  ist  von  minen  herren  den  Eid- 
genossen, ob  si  dann  doruff  ützit  handlend,  lost  man  öch  ge- 
schehen. 

1.  A.  Chm.  genfft.  2.  A.  Ghin.  Toritaa.  2.  3.  Chm.  hj  dtm  W«  hntsoffB 

f«Ut  9.  A.  Chm.  irt.  10.  A.  Chm.  Yoys,  E.  A.  Sou.  1<>  «ü^f 

ftui  A.   Chm.,    Knebel   schreibt  das  anrenttndliche    nonaen.  nnd  mam. 

20.  A.  ein  iegUoher  oaeh  wol;  Chm.  yetlioher.  22.  Chm.  fOntea  aealichen  K. 

28.  A.  von  fehlt.  29.  A.  Chm.  dan&.       A.  Chm.  natiit 

1)  Dieser  und  die  folgenden  drei  Abschnitte  stehen  bei  Knebel,  übri- 
gens auch  in  A.  G.  5  und  bei  Chmel  nicht  am  richtigen  Orte;  sie  schliessen 
sich  an  den  Abschnitt  e  (&471, 12)  an;  das  sy  (Zeile  1)  besieht  sieh  auf 
des  kungs  bottschafft  (S.  471,  12).  In  dieser  Reihenfolge  bringt  auch  Se- 
gesser die  genannten  Abschnitte  (Eidg.  Absch.  n,  603  [nr.  844  h]« 

2)  Eidg.  Absch.  a.  a.  0.:  Toumay. 

3)  Eidg.  Absch.  a.  a.  0.:  Sons. 


XL   Verhandlungen  su  Freiburg  1476.  473 

Item  von  eins  gemeinen  herrezugs  wegen  ist  geredt,  noch- 1476 
dem  der  hertzog  noch  ligt  und  sich  öch  teglich   ruat,    dasz 
TÜücht  gükt  wer,  inn  ab  statt  zft  richten,     sol  öch  yederman 
heymbringen  und  antwort  umb   das  und   anders,    so  vorstat, 
geben  rö  Lutzem  uff  dem  tag  hamoch  ber&rt. 

Item  als  mit  den  von  Friburg  geredt  ist  des  crutzes  halb 
ab  toien  ze  tünd  angesehen  die  Safoyschen  missehandel,  weisz 
yederman  wol  zft  erzellen,  was  sy  doiinn  begert  haben,  näm- 
lich ein  ort  der  Eydgenosschafffc  ze  sind  doch  nit  mit  teilsamy 
der  land.  oder  wo  das  nit  sin  mÖcht,  in  verschriben  mit  inen 
la  kommen,  wie  sy  dann  das  vil  witer  geredt  hand.  was  inen 
doniff  geantwort  ist,  ist  allen  hotten  wol  ze  wissen. 

Item  der  von  Biel  halb,  die  denn  begeren  in  allen  dingen 
der  pension  und  summen  geltz  gnedeklich  bedocht  werden, 
8ol  Seh  menlich  an  sin  obren  bringen  und  dorin  das  best  be- 
dencken,  angesehen  die  alte  truw,  fruntschaffb  und  liebe,  so 
d  allezyt  gegen  gemeinen  Eydgenossen  in  allen  iren  krigen 
gehebt  und  noch  habend  und  besonder  yetz,  denn  sy  gantz  am 
anstossz  ligend. 

[66^]  Item  sol  menglich  heym  bringen  und  versorgen, 
das  nieman  der  sinen  uff  die  von  Murtan,  Realmunt  mit  ir 
lügehord  witer  losse  kriegen,  mit  röb,  brand,  noch  eynicherley 
tigens&bung,  dann  dieselben  durch  mine  herren  von  Bern  in 
nammen  gemeiner  buntgenossen  und  z&gewanten  gesichert 
•sind  osz  Ursachen,  der  ein  yedUcher  bott  wol  weisz  z&  erzelen, 
denn  min  herren  von  Bern  und  ire  landschafft  vil  doran  ge- 
legen ist.       . 

ümb  alle  vorbestimpten  sachen  sol  man  antwort  geben  z& 
Lutzem  uff  den  tag  nämlich  sant  Egidientag  uff  die  nacht  an  sept.  i 
ider  herberg  ze  sind,  (ist  geendret  uff  des  heiligen  crutzestag 
exaltacionis.)  sept.  i4 

F.  Die  beredung  uffgenommen  von  dem  hus  von 
Saffoy  und  minen  herren  den  buntgenossen. 

Des  ersten^)  ber&rend  das  gelt  der  24000  schilt  so  die 
(Statt  Jenff  minen  herren  den  Eydgenossen  schuldig  ist^  dorumb 

1  A.  Clim.  ■ich  mergUche&  rtist.  5.  ▲.  Clmi.  bienach  bemrt  iat.  7.  A. 

CksL  ab  den  toien.  10.  A.  Cliin.  Terscluibang.  12.  A.  Chm.  geantwort, 

irt  ftUen.  15.  A.  Chm.  menglieli.  21.  A.  Bemont,  Ohm.  Beymont.        22.  A. 

ngahonnd.  23.  A.  dun.  yiendsnbnng.  26.  A.  Cbm.  die  ein.  28—31. 

A.  Chm.  Umb  aUe  Torbeetiinpten  sacben  sol  mann  antmurt  geben  m  Laeiern  vi£^  den 
tag  da  mensch  nlF  sant  verenetag  an  der  herberg  se  nacht  sin  sol.  Statt  sant 
Tneaetag  stand  snerst :  des  heüigen  cmti  exaltaoioids  tag;  in  dieser  Fassnng  anch 
M  Ckxael.  32.  A.  beredniss  n.  swaschen  d.  h.  35.  ist  ans  A.-;  Kn.  sind. 

1)  S.  Eidg.  Absch.  U  S.  608  ff. 


474  Beüagen. 

1476  lang  alle  sil  sind  verschinen,  darin  min  herre  der  bischoff 
sich  zft  bezalung  alle  fiirdemiasz  ze  t&nd  erbotten.  hatt  min 
herre  der  amiral  durcli  sich  selbs  miner  herren  der  Eydge- 
nossen  gewalt  an  sicli  genommen  und  dise  zil  geben:  nemlich 
dasz  die  von  Jenff  bezalen  sollend  z&  wiennacht  nechst  kom- 
mend 8000  schilt  und  sant  lohanstag  domoch  aber  8OO0  schilt 
und  die  letssten  [67]  8000  schilt  jeü  wienacht  domoch  volgend 
(wirt  sin  nativitatis  incipiendo  78)  mit  allem  kosten  und  scha- 
den, und  sy  sollend  dorumb  die  versetzten  bürgen  von  stund 
an  gen  Bern  wisen  und  an  des  eynen  statt,  der  yetz  lü  W 
nedy  ist,  Anthonien  de  Pavie  ordenen,  doselbs  se  sin  und  on 
urlob  miner  herren  des  alten  bunds  yon  dannen  nit  kommen, 
inen  sy  dann  gnüg  beschehen. 

Item  die  landschafEt  der  Wat  blibt  minen  herren  den 
Eydgenossen,  was  denn  des  grofen  von  Bamont  gewesen  nnd 
in  sinen  banden  gestanden  ist.  uszgenommen  Murtan  mit 
siner  zügehörd  ^),  Grancort,  Gudrifin  und  die  gegne  dozwischen; 
die  bliebt  den,  in  der  gewalt  sy  ietz  stot,  alles  mit  allen  nützen, 
renten,  gulten  und  zügehörungen.  und  sollen  minen  herren 
des  bunda  gevolgen  50000  gülden  z&  zalen  z&  zilentagen  und 
mit  der  Sicherheit,  als  die  yerschribung  dorumb  gemacht  wi- 
send,  und  wenn  dieselb  summ  ganz  noch  innhalt  der  brieff 
bezalt  würt,  so  sol  das  yorgemelde  land  der  Watt,  so  vor  in 
des  groffen  von  Bemont  banden  gewesen  ist,  in  dem  statt  und 
wert,  als  es  denn  ist,  dem  hertzogen  von  Saffoy  on  irrung: 
miner  herren  der  buntgenossen  gelangen  und  in  sinen  handen 
on  irrung  furer  bliben,  ueizgesatzt  Murtan  mit  siner  zügehoTd 
vor  gelutret;  das  sol  bliben  nu  und  furer  onr  alle  enderung 
in  den  handen  als  vorstot.  und  sol  die  verschribung  durch 
den  kung,  min  herren  von  Jenff  als  gubematorn  der  landi 
und  die  dry  stett  doseibs  bestetiget  und  versiglet  werden  mit 
Verbindung  doby  zu  bliben ,  wie  denn  die  brieff  darüber  ge- 
steh wisend. 

[67^]    Es  ist  8ch  beredt,    dasz  min  herre  von  Jenff  als 
gubemator  der  landen  zu  sinem  teil  noch  mine  herren  des^ 
punds  nit  sollend  eynicherley  party  viend  husen,  hofen,  halten 
noch  in  ir  land  kommen  noch  durchzihen  lossen,  so  verre  so 
sy  mit  aller  ir  macht  vermögen. 

6.  A.  aW  8000  und  di«  letcaten.  10.  11.  A.  Venedig.  15.  <•  A.  ly\- 

geuoBien,  ao  mit  dam  köng  in  yvnjnvng  sind  (»ns  der  Abselirift  da«  Bentr  Bimd- 
baohs  H.  167b).  lg.  de.  20.  des  bände  seTolgen  mu  A.  o.  E.  A..  K>- 

ennder.  10.  21.  E.  A.  sn  lillen  «nd  tagen  oncb  mit.  21.  A.  t.  £•  »■ 

Tenehribangen.  28.  A.  ndw.  33.  A.  wiaend  etc.  36.  A.  o.  S-  ^• 

eynicher  purty.  37.  38.  A.  eo  ver  eye. 

1)  Vgl.  oben  8.  45,  28. 


XL  Verhandlungen  sn  Freiburg  1476.  475 

Item  min  herren  von  Fribuig  sollend  ir  schuld  25000  1476 
golden  nocli  innhalt  irer  brieff  und  öch  der  versoignisse  der 
500OO  golden,  doby  der  summe  halb  fich  besonder  meidung 
beschehen  ist,  abetragen  werden  mit  bezalung  aller  versessener 
iüm,  kosten  und  schaden  on  yensug,  und  doz&  der  houbtsumm 
halb  gehandlet,  wie  denn  der  brieff  dorumb  uffgericht  wisend. 
Item  der  Tutzschen  halb,  denen  das  ir  genommen  oder  die 
anspmch  zh  dem  hus  von  Saffoy,  den  von  Jenff  oder  andern 
ier  laad  habend,   ist  beredt:  min  herre  von  Jenff  als  guber- 

ttMtoi  soll  Terschaffen  on  Verzug  ekuz  allen  Tutzschen,  so  den 
lienen  des  bunds  zügehorend  oder  verwant  sind,  das  ire,  dor- 
umb sy  brieff,  erlangt  recht  oder  billikeit  haben,  bekert  werde. 
und  ob  darin  irrung,  slao  das  lutrung  dorinn  ze  t&nd  not  wer, 
die  soll  beschehen  durcht  zwen  zügesatzten  einen  des  landes 

ft  Saffoy  den  andern  des  rates  zu  Friburg  den  partyen  nit  ge^ 
want.  und  ob  dye  zfi  einheUigen  entscheid  »nit  kommen  moch- 
ten, 80  sol  min  herre  von  Gliers  mit  sinen  raten  als  obman 
üe  Sachen  entscheiden;  und  wie  solichs  beschicht,  doby  sollend 
alle  partyen  bliben  on  furer  weigrung  und  appellieren. 

b  [68]  Item  der  z611  halb  sol  yeglich  von  gemeldten  partyen 
alle  and  ieglich  ir  köfflüt  an  den  zollen  inen  zügehorend 
halten  gfttlich  und,  als  von  alterhar  ist  kommen,  on  alle  be- 
swemissz  oder  stegerung  etc. 

Item  es  sollend  all  partyen  verschaffen  Sicherheit  in  Strossen 

inoch  allem  irem  vermögen,  und  ob  yemand  in  eins  teils  lan- 
des rdbery  oder  ubeltet  und  in  des  andern  land  keme,  der  soll 
za  im  noch  billikeit  griffen  und  dieselben  stroffen. 

Item  es  ist  beredt,  dasz  die  zwen  knaben,  nemlich  Jacob 
Anantz  sun,    der  under  sinen  tagen  ist,    und  Hans  Perrmis 

Msun  von  Wallis  on  alle  engeltnissz  lidig  gelossen  werden. 

Item  domoch  mins  herren  von  Sitten  und  siner  lant- 
schafffc  wegen  ist  beredt  der  uszgangen  urteil  und  andrer  irrung 
halb  zwischen  den  yetz  genanten  partyen  hangend  etc.,  min 
henen  von  Bern  finmtlich  tag  in  ire  statt  setzen  und  mit  hilff. 


1.  2.  A.  n.  E.  A.  35000  golden.  0.  A.  dui  ir  br.,  E.  A.  die  br.     A.  wiMnd  eto. 

8.  A.  v.  B.  A.  anspncb.  9.  der  ana  A.  u.  E.  A. ;  Kn,  de.  12.  A.  gekert 

werd,  Ka.  werden.  10.  einbellen.  .10.  17.  £.  A.  möcbten  kommen. 

17.  A.  n.  E.  A.  Oryenz.  19.  A.  nppeUiemng.  20.   Zn  Anfang  der  pag. 

06  tebrieb  Knebel  folgenden  Satz  bin:  Item  der  zSll  balb  eol  ieglicb  Torgemelt 
party  aieherlieit  ir  stroeeen  nocb  allen  Iren  rennten  nnd  ob  yeman  in  eine  teile 
land  er^eriff  oder  tbeltett  in  dei  andren  land  keme,  der  soll  sft  im  noob  billikeit 
piffen  nnd  dieselben  stroffen«  Darob  ein  Yereeben  beim  Abecbrelben  seiner  Vorlage 
batle  Knebel  iwei  aufeinanderfolgende  Absitze  zusammengeworfen.  20.  A.  n. 

E.  A.  yeglicb  Torgemelt  partbi.  22.  23.  E.  A.  kommen  ane  alle  steigerang. 

36.  A.  ronpt,  £.  A.  ronben.  28.  A.  n.  E.  A.    beredt  Intber  das.  29.  A. 

Uxzantz.         A.  n.  E.  A.  Perrins.  30.  A.  werden  etc.;   E.  A.  werden  sOUen. 

M.  A.  n.  E.  A.  Ton  wjun.  33.  A.  gemeltten  partbien;  E.  A.  gemelten  teilen. 


476  Beilagaa. 

1476  rate  und  bywesen  gemeiner  Eydgenossen  botten,  ob  daa  not 
ist,  underston  und  besuchen  sollen,  soliche  irrang  in  aller  gät 
z&  richfen.  und  ob  das  nit  sin  mochte,  so  sollend  mia  hem 
▼on  Bern  rechttag  dorumb  verkünden  und  noch  Terhorea 
beder  teilen,  wie  denn  not,  ir  urteil  geben,  [68^]  wie  diesdbea 
partyen  on  alle  abflucht  nochkommen  und  min  herre  toh 
Sytten  und  sin  landtlüt  by  innhaltung  der  landen  doswischen 
bliben  und  doch  die  uffhemmende  niitze  stil  ston  und  die  ge- 
fangnen bederteilen  bisz  demselben  tag  lidig  lossen  werden. 
und  nochdem  nu  die  botschaffi;  von  Wallis  dorinn  zu  verfolgen 
keinen  gewalt  hatt,  so  sollen  sye  dyese  frunüich  meinung  an 
ir  obem  bringen  und  bissz  sant  Grallen  tag  nechst  kommend 
minen  herren  von  Bern  antwurt  geben  und  doswischen  gut 
sicher  uffenthalt  aller  kriegen,  diser  Sachen  Kalb  und  diepar- 
tyen  züsamen  wandlen  noch  notdurfit  aller  ir  g&ten  geschehen, 
so  vil  in  notdurfitig  ist  aller  geverd  vermitten  etc. 

2.  A.  suchen.  3.  A.  myn  heni.  4—6.  A.  u.  £.  A.   nach  TerhoruDg  b«^» 

parthien,  wr«  dan  noit  ist,  ir  urtel  geben  and  dyeselben  i^  p.  S.  wie  t 

not  ir  nrteU  geben  schrieb  Knebel  noch  einnnl  sn  Auf  »ns  der  peg.  9^,  S. 

nachkommen  sollen.  7.  A.  n.  E.  A.    inhabnng.         de.  9.  A.  bisz  n 

10.  lU  A.  TenrUgen.  11.  so  ->  fmntlioh  ans  A. ;    Knebel,  der  sich  b«im  A! 

sehreiben  seiner  vorläge  um  eine  Zeile  yersah,  schrieb :  gewalt  hatt,  nechst  kaaiBe 
miner  herren  meinnng  n.  s.  w.  14.  A.  n.  B.  A.  krieg  eyn.  15.  A.  a.  £■  ' 

x&  notdnrfffc.  16.  A.  alle.       In  der  Abschrift  des  Bemer  Bnndbncbes  H.  1 

steht  nach  rermitten  noch  folgender  Satz :  geben  nnd  beschechen  zn  Fribus  uff  i 
13.  tag  Ongsten  gesalt  1476.  nnd  ist  dies  berednisz  und   geschrüR  zwifaltiA^^  ^^ 
schriben  rar  die  partyen. 


Xn.  Unglück  auf  dem  Rheine  1476.  477 

xn. 

XJnglück  auf  dem  Rheine 
am  19.  December  1476. 

(Siehe  Band  m  S.  85,  17  ff.) 


&  Wir  theilen  aus  dem  baslerischen  Staatsarchiye  zwei  Schreiben 
des  Rathes  mit,  die  sich  auf  den  von  Knebel  erafihlten  Untergang 
eines  Schiffes  mit  Bewaffneten  an  der  Schifflände  zu  Basel  beziehen, 
ond  zwar  drucken  wir  den  Brief  an  Yeltin  von  Neuenstein,  ob- 
gleich eigentüch    nur   der  Schluss    hierher  gehört,    seinem  ganzen 

»Wortlaute  nach  ab,  da  auch  der  übrige  Inhalt  interessante  Ergän- 
zungen zu  den  'von  Knebel  gebrachten  Nachrichten  bietet..  In  Be- 
ziehung zu  jenem  Unglücke  steht  vielleicht  auch  die  Aufzeichnung 
im  Oeffnungsbuch  V,  179^,  nach  welcher  am  9.  Januar  1477 
Clewin  KOyl    der  Schiffmann  nach  Erkenntniss  der  Räthe   schwor, 

liLeib  und  Gut  nicht  zu  entfremden  noch  zu  verändern  ausser  mit 
Willen  und  'Wissen  der  Räthe,  auch  getreulich  dem  nachzukommen, 
was  ein  Rath.  Hber  ihn  erkennen  werde. 

a. 

(Missivenbuch  XIV,  372.) 

^   Dem  TeBten.  Yeltin  von  Nuwenstein  imsenn  der  stat  Basel 

konptman  in  Lothoringen. 

Unsem  dienst  zuvor,  lieber  Yeltin.  din  schriben  haben 
wir  empfangen,  und  vor  und  ee  uns  das  zukommen  ist,  haben 
wir  dir  ettlich  brotbecken  zftgesant,  die  in  kurzem  by  dir  sin 

&  werden,  und  nachdem  biszher  ettlich  geschichten  zb.  Sannt 
Niclawsen  ^)  und  an  andern  enden  vergangen,  desglichen  aber- 
mals ettliclx  anschleg  vorhanden  sind,  können  wir  nit  ver- 
wundern, uaz  was  ursach  du  noch  die  unsem  daby  nit  sind 
gewesen,   angesehen  unser  empfelh  dir  in  dinem  abscheid  ge- 

*i  geben,  nemlich  dich  zu  unsers  gnedigen  herren  von  Osterrich 
liouptlaten  ze  halten  und  was  durch  sy  und  ander  houpüute 
gemeinlich  nS  die  vyend,  die  ze  schedigen  und  coste  zu  weren, 
faigenommen  vnirde,  das  mit  inen  helffen  tun,  doch  dich  in 
dhein  schlosZy    das.  belegert  werden  mocht,    legen  ze  laszen 

1)  Siehe  S.  77,  25  ff.  80,  23  ff.  81,  5  ff.  83,  5  ff.  und  die  Nachträge  zur 
entgenannten  Stelle. 


478  Beikgen. 

noch  für  dich  aelbs  nutzit,  das  nit  ze  tund  were,  {azzenemmeiL 
doch  wie  dem,   so  empfelhen  wir  dir  und  ist  unser  meynmig 
noch  huttbytagy  was  also  in  vorberurtem  masse  angeschlagea 
und  furgenommen  wirt,  darzti  du  beruffb  wirst,  das  getniwÜch 
helffen  tun  und  volennden.    desglichen   werden  wir   dir  mit 
sampt  den  unsem  uff  die  z&kunfftig  wuchen  houptlute  um 
yenner  in  dem  nammen  gottes  züsennden,  mit  denen  weil 
zum  besten  ratten,  helffen  und  handien  alles  das  der  stat  nu 
und  ere,  in  maszen  du  uns  verpflicht  bist,  wir  dir  ouch  ua< 
gesnrifelt  gentzlich  vertruwen  und  uns  des  zu  dir  yerlasxe: 
item  wie  starck  unser  eidtgeno^^^n,  ouch  wir  und  andere  kommei 
werden  oder  wenn,  mögen  wir  noch  nit  wissen,  denn  die  to! 

i>M.  21  Bemn,  Lutzem  und  Underwalden  erst  uff  hutt  mit  iren  v 

kommen,   so  sind  die  von  Solotom,   Schaffhusen  und  edich 

Dm.  10  ander  eegester  ouch  kommen,  sust  hat  sich  uff  donrstag  Ter- 
ganngen  ein  leidsamy  geschieht  an  unsef  schifflende  begeben: 
nemlich  als  zwey  schiff  yersamneter  knechten  gen  Biisacli 
haben  wellen  schiffen,  dem  herzogen  Yon  liOthoTtnjfen  zustande^ 
und  das  ein  schiff  vom  land  gefaren  und  in  den  w^  kommen, 
da  ist  das  schiff  leider  gebrochen  und  der  unsem  und  andrei 
ob  30  knechten  zünechst  by  dem  saltzturm  ertnincken,  deren 
seien  got  genedig  sin  welle,  geben  wir  dir  ouch  z&  erkennen, 
ob  dich  anders  anlangte,  das  der  stat  halb  wissen  ze  verant- 
wurten  (und  was  dir  nuwer  meren  kunt  sind,  wollest  uns  zu 
dheinen  zyten  verhalten) ,  dich  unserm  vertruwen  nach  be- 
wisende,  wollen  wir  zu  gut  nit  vergessen,  dich  und  die  onseni 

Deo.  21  gott  altzyt  befelhende.  geben  uff  sant  Thomans  tag,  in 

der  fiinfften  stund  nach  mittagi  76. 

b. 
(MissiTenbuch  XV,  10.) 

Den  fursichtigen,  ersamen,  wisen,  unsem  besundem  lieben 
und  g&tten  frunden.und  getruwen  puntgeno^ser»  burgermeistem. 
schultheiszen  und  reten  der  stetten  Zürich,  Lucem,  Schaff- 
husen, Louffemberg,  Seckingen  und  andern  denen  diser  brieff 
furkompt  und  gezeigt  wirt,  emUetten  wir  Peter  Bote  ritter 
burgermeister  und  der  rate  der  statt  Basel  unser  firüntlich 
g&ttwillig  dienst  zuvor,  sunder  lieben  und  güitten  frunde 
und  getruwen  puntgnoxz^n,  der  cleglichen  geschieht  halb,  so 
ach  durch  verhenglmusze  gottes  by  ettwas  syts  veigangen  uff 
dem    Bine    by  uns   eins   undergangenen    schiflb    halb  leyder 

24.  25.  Dai  EisffeUammerte  ist  am  Bande  beigefügt  mit  Venreiiu«  aaf  dl«  b^ 
treffende  Stelle  dee  Teztea. 


Xn.  Unglfiok  auf  dem  Rheine  1476.  479 

und  aber  leider  begeben  hatt,  sind  nnd  werden  unser  schiff- 
lute  ettUcher  kimtscbaffi;  mercklich  notturffikig  angesehen,  dasz 
sy  beschuldiget  werden,  die  erber  lut^  so  in  dem  schiff  ge- 
wesen sind,  verwaxloset  haben,  an  welicher  schnldigung  sy 

^  Tenneinen  inen  ungfitlich  beschee,  als  das  ettlichen  den  uwem 
kirnt  und  wissend  sye,  sunder  dflsz  sy  zwfiy  nüwe  schiff  uff 
den  tag  gehept,  darinn  sy  die  erber  lute  ze  fftren  understannden 
haben,  ouch  dasz  die  schiffe  nit  überladen  gewesen  syent,  und 
i(B8  Schadens  an   dem  ende  entstanden,   sye  durch  der  erber 

Uut  ongestflniikeit  bescheen,  als  sich  desglichen  bede  zu  Zürich, 
Lonffembeig  und  an  andern  ennden,  da  ettlich  knecht  den 
schiffen  die  bAden  uszgesprungen  haben,  erzöigt  haben,  harumbe 
so  bitten  wir  uwer  ersamkeit  und  gutte  fruntschafft  mit  flisz, 
unser  schiffluten  machtbotten,  zoiger  dis  briefes,  gutlich,  für- 

^derlich  beholffen  und  beraten  ze  sind,  und  die  uwem,  so  er 
uch  denn  angeben  und  bestymmen  wirt,  daran  ze  wisen,  im 
kuntschafft  der  warheit,  so  vil  inen  wissend  ist,  um  der  ge- 
rechtikeit  willen  nit  ze  verzihen,  sunder  gutlichen  mitze- 
teilen,  als  wir  uns  des  mit  inen  zu  uch  und  den  uwem  gentz- 

» liehen  verlaszen  und  in  derglich  und  merern  Sachen  umb  uch 
altzft  begeren  zu  verdienen.  geben  under  unser  stat 

secret  ingedrucktem  innsigel  besigelt  uff  firitag  nach  Dorathee 
viiginis  anno  etc.  77.  Febr.  7 

Die  Zahl  der  Ertrunkenen,  die  nach  dem  Briefe  an  Veltin  Ton 

^Xeuenstein  30,  nach  Knebel  50  betrug,  wird  von  Diebold  Schilling 
dem  Bemer  S.  368  xmd  Edlibach  S.  164  auf  über  100  Mftnner 
und  etliche  (nach  Edlibach  zwei)  Dirnen  angegeben,  Etterlin  Bl.  95 
'S.  213)  spricht  gar  von  über  140 .  Umgekommenen.  Diebold 
Schilling  der  Lucemer  hält  sich  S.  87  f.,  obgleich  er  seiner  Aus- 

•  sage  nach  von  der  Rheinbrücke  herab  das  Unglück  mit  ange'sehn, 
in  seiner  Schilderung  desselben  wesentlich  an  Etterlin,  wie  er  denn 
auch  gleich  diesem  beide  Schiffe  untergehn  lässt;  die  Zahl  140, 
die  auch  er  giebt,  hat  daher  keinerlei  selbständigen  Werth.  Der 
Bialogue  entre  Joaxuies  et  Ludre  S.  35  sagt :  »en  eust  grand  nombre 

ede  nojezc,  die  chronique  de  Lorraine  c  und  Remy  105  geben  die 
Zähl  der  in  den  Rhein  Qefallenen  auf  20  an,  von  denen  zwei 
gerettet  worden  seien,  sie  lassen  diese  zwanzig  irrthümlicher  Weise 
Ton  Zürich  abfahren  und  bei  der  Ankunft  in  Basel  Schiffbruch 
leiden.     Nach    dem  Dialogue  erhob   sich  in   Folge  des  Unglücks 

» ein  gewaltiger  Unwille  gegen  den  Herzog  yon  Lothringen  omd  seine 
Leute,  wahrend  Schilling  der  Lucemer  von  Vorwürfen  spricht,  die 
den  Baslem  geroAcht  worden.  Die  genannten  schweizerischen  Ghro- 
oisten  sind  aber  alle  einig  darin,  dass  die  von  dem  Unglück  Betrof- 
fenen es  selbst    durch  ihre  Unvorsichtigkeit  herbeigeführt. 


480  Beilagen. 

xni. 

Lateinische  Gedichte  über  den  Tod 

Herzog  Karls. 


Der  oben  S.  381  beschriebene  Sammelband  Chr.  Urgtisü  Codex 
diplomaticTis  Brucknerianus  enthält  einen  in  Quart  susammenge- 
legten  Bogen,  auf  dessen  fünf  ersten  Seiten  [als  pagg.  617-621 
des  Bandes  bezeichnet]  von  der  Hand  Ejiebels  dieselben  drei  Ge- 
dichte auf  den  Tod  EjutIs,  die  wir  aus  seinem  Tagebuche  oben 
S.  129,  27—132,  15;  120,  22—121,  15undl32,  17—133,  13 ab- 
gedruckt haben,  eingetragen  sind.  Das  erste  hat  statt  der  im 
Tagebuche  vorangehenden  Worte  folgende  Nachschrift :  Hoc  Carmen 
factum  est  per  quendam  cecum  in  Argentinam.  Wir  erhalten  also 
hier  eine  Angabe  über  den  Verfasser,  die  im  Tagebuche  fehlt. 
Die  dem  zweiten  Gedichte  vorangeschickte  Bemerkung  ist  etwas 
ausführlicher  als  die  im  Tagebuche  (S.  120,  19-21).  Sie  kutet: 
Sequens  vero  missum  est  michi  a  quodam  rurali  presbitero,  qni 
ipsum  in  camisprivio  misit  pro  pastillis.  sciebat  enim,  me  non  posse 
venire,  de  occubitu  ducis  Bxixgundie  (die  letzten  vier  Worte  nicht 
in  einem  Zuge  mit  den  vorhergehenden  geschrieben,  standen  wohl 
als  Ueberschrift  über  dem  Original,  vgl.  120,  19).  Der  Verfafiser 
war  also  ein  Landgeistlicher,  nach  der  Bezeichnung  bonus  pater 
des  Tagebuchs  zu  schliessen  wohl  ein  älterer  Herr,  bei  dem  Knebel 
zur  Zeit  der  Fastnachtsküchlein,  die  auch  noch  heute  im  prote- 
stantischen Basel  bereitet  und  gerne  gegessen  werden,  einen  Beauch 
zu  machen  pflegte.  Das  dritte  Gedicht  ist  überschrieben  «aliud 
de  eodem«,  die  Angabe  des  Verfassers,  die  das  Tagebuch  S.  133, 14 
hat,  fehlt.  Der  Text  der  Gedichte  stimmt  mit  dem  im  Tagebuche 
enthaltenen  fast  durchweg  überein,  auch  in  den  Fehlem, '  woraus 
zu  schliessen  ist,  dass  die  meisten  der  letzteren  sich  schon  in  den 
Vorlagen  befunden  haben. 

Doch  ergeben  sich  auch  einige  Verbesserungen,  zu  S.  132,  l- 
Dens,  expurgando  fecem,  zu  120,  27:  supinus  statt  suppinus,  132, 
12  :  adiciam  statt  addiciam  (auch  cod.  dipl.  stand  zuerst  so,  das 
eine  d  ist  aber  gestrichen),  133,  9  :  solliditus.  121,  2  ist  der  Schreib- 
fehler insipencia  vermieden.  S.  130,  35  mag  das  allerdings  nicht 
durchaus  nothwendige  est,  das  Cd.  zwischen  vite  und  presto  steht, 
im  Tagebuch  aber  fehlt,  in  letzterem  aus  Versehen  weggeblieben 
sein.  S.  130,  9  scheint  nicht  Suicis,  sondern  Suitis  gelesen 
werden  zu  müssen.  Die  Form  des  Buchstabens,  der  C.  d.  mehr  wie 
t  als  wie  c  aussieht,  kann  freilich  nicht  unbedingt  maassgebend  sein, 
doch  spricht  dafür  die  ebendort  beigefügte  Randglosse :  id  est  Sui- 
ceris,  sowie  der  Hinblick  auf  Suetis  130,    16. 


Xm.   Gedichte  über  Karls  Tod.  481 

Eine  Verschiedenheit  der  Leßarten,  bei  der  man  schwanken 
kann,  welcher  tnan  den  Vorzug  geben  wül,  findet  sich  131,  1  wo 
C.  d.  nunc  est  liest,  131,  11:  cum,  14:  garde,  garde,  132,  35: 
Swicea,  ebenso  in  der  Angabe  der  Zahl  der  bei  Nancy  Gefallenen, 
hindern  C.  d.  130,  23  octo  milium  liest.  133,  8  scheint  0.  d. 
zuerst  auch  jehenne  gestanden  zu  haben  und  das  j  in  g  umge- 
ändert worden  zu  sein;  dann  ist  das  ganze  Wort  gestrichen  und 
dafür  auf  der  Zeile  fortfahrend  gehenne  geschrieben.  Wahrschein- 
lich hatte  die  Vorlage  jehönne  und  ist  gehenne  eine  Verbesserung 

10  der  Abschrift.  Mit  dem  Verse  132,  20  ist  Knebel  auch  C.  d. 
nicht  zurecht  gekommen;  zuerst  hatte  er  geschrieben:  Tam  durum 
piQ  [oder  prg]  ut  prostemeret  hostem  prostemeret,  dann  hat  er  das 
ganze  wieder  ausgestrichen  und  dafür  gesetzt:  Tam  dirum  ut  pro- 
stemeret hostem. 

15  Weniger   gute   Lesarten  hat  C.  d.  zu  129,  31:    horum,   130, 

22:  Strages  ingens  es  tuorum,  131,  34:  quadringente,  132,  13: 
LacescitQ  dampnis  nimis^  132,  28:  Lothoringia,  32:  Lothoringie, 
33:  Teilet,    133,   5:   simul  et,   6:  teduitque  pacis,   8:  patent. 

Bloss   orthographischer  Natur   sind  die  Varianten  Nansaya  zu 

20  121,   5,  Lutzemaria  zu  131,  24. 

Ausser  der  schon  S.  480,  41  erwähnten  Randglosse  findet  sich 
noch  eine  solche  zu  129,  35,  wo  Burgunde  beigeschrieben  ist. 
Ueber  solo  (132,  11)  steht:  id  est  terre.  Dagegen  fehlt  die  Be- 
merl^ung,  welche  das  Tagebuch  zu  120,  27  hat. 

25  Im  Anschluss   an  die  von  Knebel  gesammelten  Gedichte  über 

Karls  Tod  theilen  wir  hier  noch  ein  solches  mit,  das.  sich  auf 
einem  bis  jetzt  unsignierten  fliegenden  Blatte  des  Basler  Staats- 
archives  findet,  und  auf  welches  .Herr  Archivar  Wackemagel  uns 
aufmerksam  gemacht  hat.     Es  füllt  die  eine  Seite  eines  tmzusam- 

30  mengef alteten  halben  Bogens.  Verschiedene  Correcturen  lassen 
schüessen,  dass  wir  die  Niederschrift  des  Dichters  selbst  vor  uns 
haben,  wfihrend  der  .  Fundort  darauf  hinweisen  dürfte,  dasft  es 
in  Basel  oder  wenigstens  nicht  weit  von  hier  entstanden. 


Karole,  quis  tandem  fiiror  aut  demencia  mentem 
35  InTalidam  in  Schwizeros  jusserat  erigere. 

Te  penes  infaustum  Granson  cum  gente  superba 

Digna  coli  Schwicerum  gens  dare  terga  dogit. 
Nee  satis  inbelles  fuerat  stravisse  Bicardos, 

Sed  cadit  in  Murtun  cetera  turba  yirum. 
40  Dum  tibi  Mars  nullos  daret  aut  Bellona  triumphos 

Almanico  in  solo,  te  Lothöringus  habet, 
Nostra  donec  campis  Renneri  signa  coruscant, 

Candida  Suitenses  crux  jubet  esse  viros. 

Baaler  Chroniken,  m.  '31 


482  BeOagen. 

Tu  fugis  utsoIituBi  vetexis  non  immemor  artis, 

Bis  fuga  salvaTit,  terda  te  tenuit 
Arma  miser  tuleras  in  Grallos  forcia  quondam 

nia  in  Germano6  scis  valuiflse  nihil. 
Francia  te  tiniuit,  simul  et  Normanma  tota, 

Te  timuit  duplex  regia  Parisius. 
Perfide,  sperasti  totum  tibi  subdere  mundum. 

Grecula  te  fiallit  Mirmufonumque  manus! 
niic^)  nuUus  erat,  strictos  qui  tenderet  enses 

Atque  hastas  manibus  coneuteret  tremulafl. 
Anna  et  ingenium  belli  Germania  fortiB    • 

Et  dedit  invictos  ad  tua  vota  yiros, 
Per  quos  Gallorum  timidi  riguere  capilli, 

Et  tua  per  dedecus  mortua  membra  rigent. 

Karolus,  Janus  aquas  jussit  tranare  silentum 
Te  nonis^j,  lira  hac  exoriturque  die. 

Transierant  bis  quinque  anni  legio  quoque  tota, 
Cum  te  in  Nanseio  clauserat  una  breyis. 

Eoce  biceps')  noms  Karolum  ut  Nansey  necat  extra! 


Ein  ferneres  lateinisches  Gedicht  von  32  Hexametern,  verfasst' 
▼on  dem  ersten  Rector*  der  Schule  zu  Schlettstadt  Ludwig  Dringes- 
berg  (f  1490)  hat  G.  Meyer  von  Knonau  im  Anxeiger  fOr  sehwei- 
zerisohe  Geschichte,  neue  Folge  I  (1870-73),  319  f.  verOffendicht. 
Die  Darstellung  Dringenbergs,  nach  welcher  der  Kaiser  den  Henog 
auffordert,  zun&chst  die  Schweizer  und  nach  deren  Besiegong  die 
Reichsstädte  niederzuwerfen,  entspricht  ToUkonunen  der  Anschauungs- 
weise Knebels. 

Während  alle  diese  Gedichte  am  Oberrhein,  in  den  durch  die 
Macht  Karls  zunächst  bedrohten  Gegenden  entstanden  sind,  stammt 
ein  Yon  Anton  Zingerle  in  seinen  Beiträgen  mA  Geschichte  der 
Philologie  I.  Theil,  de  carminibus  TAtjn^ii  gaec.  XV.  et  XVL 
ineditis  (Innsbruck  1880),  S.  125  ff.  veröffentlichtes  »de  bello,  stiage 
et  obitu  bellipotentis  Caroli  Burgundiae  ducis  a  aus  Tirol  und  streb: 
vor  «allem  die  Verherrlichung  Herzog  Sigmunds,  dem  es  der  Diclitei 
auch  gewidmet  hat,  an.  Dieser  Dichter  ist  Johannes  Mathias  Ti- 
berinus,  Doctor  beider  Rechte,  der  freien  Künste  und  der  Medicm. 

6.  ITormia.  8.  ICirmindonnmqQe. 

1}  In  Frankreich. 

2)  Die  Schlacht  bei  Nancy  fand  an  den  Nonen  des  Januar,  am  5.  des 
Monats,  statte 

3)  Janus. 


XIV.  Streit  mit  dem  Bisehof  U76— 1477.  483 

Dms    Oedicbt  umfust  swei  Bücher,   Ton  denen  du  erste  130,   das 
xiRreite    25 O   lateinische  Hexameter  enthält.     Den  Inhalt  der  beiden 
'Baeher    gpiebt    der  Dichter  selbst  oder  ein  Verehrer   Ton    ihm    in 
folgenden   ZMstiolien  an: 
^  SeUomm  causas  et  Petri  funera  primus 

Ebcplieat:  egreginm  perleg^,  lector,  opus. 
Hux^gimdi  pugnas  narrat  mortemque  secundus 
Atqne  Sigismundo  parta  trophaea  duoi. 
JDas   erste  Such  beginnt :  Rumpite  Pierides,  mihi  longa  silentia 
i  ^  dirme,    das   zrveite :  Ut  duz  praesentit  Burgundi  principis  atma.   Das 
Gedicht  ist   uAter  starker  Benntsnng  elassischer  Vorbilder,  nament- 
iich  VirgalB,    ausgearbeitet.    Interessant  ist  die  Gestaltung  des  dem 
Verfasser    offenlMur    nicht  in   all  seinen  Theilen   genau   bekannten 
StofTea   und    das    Geschick,   mit  welchem  er  es  zuwege  bringt,   Sig- 
9s  mtmd   smn    IMTittelpirnkt  und  sum  Helden  des  Ganzen  zu  machen. 


XIV. 

« 

Streit    der  Stadt  Basel  mit  Bischof    . 
Joliarmes   von  V.enningen.    1476-^1477. 

(8ielie  Band  m,  104,  37 ff.  118,  20ff.  120,  3ff.  141,  6 ff.) 


In  der  ^ebeixnen  Registratur  des  Staatsarchivs  Basel,    Abthei- 
htng  (vonnals  Lade)  FF,  Späne  mit  Bischof  Johann  von  Venningen, 
Unterabtheilimir  ^'  ^^^^  ^  Fascikel  14,  mit  einer  eigenen  fort- 
laufenden l^umerirung  der  Blätter  versehen,  eine  Anzahl  von  Schrift- 
stQeken     die  sich  auf  den  Streit  beadehen,  von  welchem  uns  Knebel 
(beachtet      und     bu    Tfelchem  die   Verwundung  «eines    bbchOflichen< 
Dieners  durch    den  Studenten  Gilg  (Aegidius)  Sunnentag  den  An- 
Um  ffeirebeji  Jiatte.     Des  fernem  enthält  das  Oeffhungsbuch  V  eine 
Änm^hl    auf    denselben  bezüglicher  Notizen,    sein  Abschluss   ist  in 
der  Urkunde   T>T>.  V  der  geheimen  Registratur  niedergelegt.    , 
^  Km    anBcKauliches  Bild  von   dem  Verlaufe  dieses  Streites  bis 

jt  «einem   Abschlüsse   giebt   ein  unter  jenen   Schriftstücken 

L-iC— fl*  fier  Bericlity  den  der  Rath  mit  einem  Begleitschreiben  vom 
fö^frt^   14  7  7    **^  Herzog  Sigmund  abschickte.    Wir  theilen  den- 
^     '  31* 


484  BeOagen. 

selben  hier  in  erster  Linie  mit  und  suchen  sodann  mit  Hilfe  des 
übrigen  Materials,  das  uns  im  Staatsarchive  geboten  vdrd,  und  der 
Erzählung  Knebels  das  Bild  zu  vervollständigen. 

Der  Bericht  liegt  in  dem  Concepte  des.Stadtschreiben  Niclaus 
Rüsch  und  in  einer  Abschrift  von  der  Hand  des  Substituten  Ja-  s 
hannes  Hamesch  vor.  Wir  legen  unsrem  Abdrucke  das  Concept 
zu  Grunde  und  nehmen  als  für  uns  interessant  auch  einige  Ab- 
schnitte desselben  auf,  die  später  gestrichen  wurden ,  und  die  sich 
demgemäss  in  der  Abschrift  nicht  finden«  Dagegen  unterlassen 
wir^  weil  uns  dies  zu»  weit  führen  würde,  die  sonstigen  kleinen  i« 
Abänderungen,  die  Rüsch  an  seinem  Cönc^te  vorgenommen  hat, 
anzugeben,  obgleich  es  nicht  ohne  Interesse  ist,  in  denselben  den 
Gang  seiner  sorgfältigen  Ausarbeitung  zu  verfolgen. 


[1]    Also  hatt  sich  by  kurtz  verganngener  zyt  begebeH, 
dasz  etlich,    usz  was  gem&ts  bewegt  mögen  wir    nit  wissen,  ü 
ettlich  ungef&r  by  nacht  in  unser  stat  Basel  beganngen,  sun- 
der einen  des  hochwirdigen  fiirsten  und  herren  harren  Johannsen 
bischoffs  zu  Basel  diener  gewundet  haben,   darumb  dann  der 
yetzgemelt  bischoff  Johanns  die  houptere  als  die  oberkeit  unser 
stat  Basel  mit   fruntlicher  beger  anger&ffen    hatt,    die  tfitter^ 
soHcher  geschieht  zu  hamiden  ze  nemmen,  umb  ir  misztat  ze 
straffen,  doch  nit  von  hannden  ze  laszen,  sinem   diener  be- 
schee  denn  vor  und  ee  sins  schmachs,  costen  und  schmertzen 
zimlicher  abtmg.     als  nü  solichs  bede  die  houptere  Und  uns 
angelangt  hatt,   ist  nit  on,  wir  haben  des  vermelten  bischoffs 
Johannsen  angeben  nach,   im  zt  eren  und  der  sach  zu  gut, 
zu  ettlichen  durch  in  bestimpt  griffen  laszen,   als  die  denen 
solich  geschieht  widerwertig  und  leid  gewesen,  als  wol  zu  ver- 
dencken  ist,  und  die  in  gefengknüsze  bracht,  sy  umb  ir  misz- 
tatt  ze  straffen,  als  sich  geburt,  sunderlich  einen  meister,  der:>i 
doch  der  getat  nit  sdiuld  gehept  hatt,  und  daby  Grilgen  einen 
Studenten  der  hohen  schCil  by  uns.    und  als  solichs  an  den 
rector  der  universitet   gewachsen  ist,    hatt  er  uns  Ton  ixen 
wegen  in  crafft  der  fryh&it  der  hohen  schul  gegeben  und  durch 
uns  geschworen  mit  hoher  vermanung  erfordern   laszen,  im.is 
die   tStter  als  glider  der  hohen  sch&l  in  crafft  der  firyheit  ze 
überantworten,     desglichen  ist  nit  on,  wir  durch  bischoff  Jo- 
hannsen  ouch  erfordert   worden   sind,    im  Gilgen    als   einen 
clerick  sins  bystumbs  z&  banden  volgen  ze  laszen,  welicher  erfor- 
drung  wir  uns  doch  zu  bischoff  Johannsen  keins  wegs  Tersehen  ** 
betten,  angesehen,  ob  er  einiche  gerechtikeit  zu  im  gehept  hette, 


XIV.  Streit  mit  dem  Bischof  1476^1477.  485 

des  wir  im  doch  nit  gestanden  noch  sich  erfinden  mag  jemand 
in  unser  stat  macht  haben  se  vahen  anders  deim  mit  unserm 
gonst,  wissen  und  Terhengknüsze,  were  im  nit  nott  gewesen 
uns  ze    erfordern  z&  Gilgen  se  griffen,    sunder  hette  solichs 

sselbs  durch  die  sinen  mögen  t&n,  des  aber  nit  bescheen,  sun- 
der als  er  in  unser  gefengknüsze  gewesen  ist,  hatt  er  uns  erst 
erfordert  im  den  zu  hannden  se  antwurten,  des  wir  doch  yü 
Ursachen  halb  nit  schuldig  gewesen  sind  se  t&nd,  und  sunderlich 
am  meisten,  angesehen  die  erfordrung  des  rectors  der  universitet, 

t*  uns  in  crafit  unser  geschworen  friheit  angelangt,  welicher  friheit 
und  pflicht  nach  wir  den  meister,  ouch  Gilgen  dem  rector  gütlich 
geantwurt  haben,  doch  mit  rechter  gedinge,  Gilgen  se  straffen 
und  nit  von  hannden  se  lassen,  bischoff  Johannsen  und  sinem 
diener  beschee  deim  vor  [1^]  und  ee  simlicher  abtrag,   sovil 

i&und  sich  gehurt,  also  und  uff  solichs  so  hatt  der  rector  der 
hohen  schul,  als  er  des  noch  huttbytag  bekanüich  ist,  die  s& 
hannden  genommen  und  nemUchen  Gilgen  als  den  rechten 
t^tter  gut  zyt  in  straffwise  gefengklich  behalten,  doch  in  s(i- 
letsst    OBS   gefengknüsse   gelassen   mit    gnügsamer   Sicherheit, 

^bischoff  Johannsen  und  andern,  so  in  ansprach  nit  vertragen 
mochten,  eins  rechten  ze  sinde,  also  dass  bede  durch  die  uni- 
versitiet  und  uns  in  all  weg  sins  willens  und  ge&Uens  gefort 
ist.  über  solichs  und  doch  unbillich  hatt  uns  bischoff  Jo- 
hanns hinderwerb  zti  ruck,  doch  in  bjrwesen  ettlicher  und  nit 

^'der  minsten  unser  ratsfrunden  offen  unser  eren  und  glimpffs 
geschuldiget  und  under  anderem  angezogen,  wir  haben  im  und 
der  stifit  anfangs  geschworen  und  schweren  jerlichs,  ob  da 
der  eyde  gehalten  sye,  wissen  •  wir  wol,  werd  sich  zu  sinen 
zyten  erfinden,  und  es  blibe  nit  daby^).     weliche  wort  und 

3«  schuldigong  uns  nit  unbillich  befrömbdt  haben,  uns  in  der 
gestalt  unser  eren  so  mercklich  se  beschuldigen  und  anse- 
ziehen.      doch   so   haben  wir   dem   sundem  vertruwen   nach, 

1)  In  der  8.  49&ff.  besprochenen  Antwort  des  Käthes  an  den  Bischof 
kutete  (BL  20)  die  Aeusserung  des  Bischofs  zuerst :  »wir  haben  uch  und 
der  stifit  geschworen  und  schweren  jerlichs,  ob  da  der  eyd  in  der  saeh  an 
uch  gehalten  sye»  werde  sich  zu  sinen  zyten  erfinden,  und  es  blibe  nit 
daby«;  nachträglich  hat  Busch  hinter  stifft  »anfangs«  eingeschoben,  hinter 
sye  die  Worte  >^ssen  wir  wol«  beigefügt,  dagegen  »in  der  sach«  gestrichen. 
Die  'Wiederholung  der  Beschuldigung  Tor  dem  yersammelten  Bathe  war. 
ebendort  BL  22^  zuerst  folgendermassen  angegeben:  »wie  wir  uch  geschwo- 
ren haben  und  jerlichs  schweren,  sye  da  der  eyde  an  uch  gehalten,  werde 
neh  %h  sinen  syten  wol  erfinden,  und  es  blibe  nit  daby.«  Nach  gehalten 
ist  hier  ebenfalls  »wissen  wir  wol«  eingeschaltet,  nach  eyde  wurde  zuerst 
eingefdgt  »Gilgen  des  Studenten  halb«,  dann  aber  dieser  Zusatz  wieder 
gestriehen.     "VgL  femer  \mten  S.  503. 


486  Belagen. 

wir  in  tmwen  nnd  glouben  sü  im  gehept  haben ,  die  wort, 
wiewol  das  billich  bescheen  were,  nit  zu  heizen  ge&sset,  vat- 
der  in  bedenck  der  mercklichen  totlichen  kriegs&bong,  so  die 
zyt  vor  ougen  gewesen  und  nachmals*  leider  nit  gericht  sind, 
anders  nit  gedacht,  wie  unverkieszlich  yoch  die  woit  gewesen  ^ 
sind,   denn  die  unbedacht  ander  Sachen  halb  bewegt  von  im 
uszgangen  sin,  und  demnach  gar  in  gntter,  getmwer  meynung 
und  neigung  und  sunderlich  als  die  so  gants  z&  friden  geneigt 
gewesen  sind,  etlich  siner  stifft  preisten  und  verwanten  für 
uns  ze  kommen  erbetten  und  inen  solich  schuldigung  fiirg&-  to 
halten,  mit  fruntlicher  beger,   gegen  im  daran  ze  sind,  uns 
deren  und  derglich  schuldigung  in  künftigem  ze  vertragen, 
und   ob   im   ye  z&  zyten  utzit   angelegen   were  oder  wider- 
wertigs  begegnete,    uns  das  gutlich  anzebringen,   solten  im 
solich  zimlich,   geburlich  antwurten  begegnen,   damit  im  deris 
und   ander    schuldigung  nit   nott  were,    und  haben  uns  des 
on  mittel  zu  im  gehalten  und  yertröst.    wir  haben  aber  soli- 
cher  unser  gutter,  getruwer  meynung  und  neygung,  noch  oucb 
der  eren  und  gutteten,  im  und  siner  stifEt  preisten  sampt  und 
sunders  syt  anfangs  sins  regiments  bisz  uff  disen  tag  furanderio 
sin   und  ir  vorfaren  des  bystumbs  seliger  gedechtaüoe  ma- 
nigfidticlichen  und    guttwilliclichen,    als   sich  die  in  waren 
geschichten  befunden,  ungespaxt  einicher  müe,   costen  oder 
schaden  bewisen,  nit  mögen  gemessen,  sunder  so  ist  er  dar- 
nach mit  denselben  und  andern  siner.  stiffl:  preisten  und  zft-^ 
gewanten  für  uns  in  offen  yersamnoten  rate  mit  verdachtem 
m&te  kommen,   und  wiewol  er  under  andern  werten  angeso- 
gen hatt,  dasz  wir  mit  im  haben  laszen  [2]  reden,  was  im  be- 
gegnet und  angelegen  sye,  das  gutlich  anzebringen,  euch  der 
meinung  für  uns  kommen  sin,   yedoch  haben  wir  solichs  by^ 
sinen  werten  nit  können  verstau,  denn  die  meynung  und  wort 
einander  nit.  glich  haben,   sunder  sind  in  im  und  siner  söSt 
preisten  unser  vor  und  nach  bewisen  guttaten  gantz  erloschen 
gewesen,   und  haben  uns   die  nit  mit  kleiner  undanckberkeit 
understanden  ze  vergelten  und  args  umb  guts  ze  geben,  und^: 
sunderlich  ye  zft  zyten  by  den  furtreffendisten  unsem  anligen- 
den  geschefilen   und  notten,   als  das  sin  werck  me  denn  w 
einem  mole  bewisen  haben  und  noch  huttbytage  bezugen,  des 
wir  uns  doch  wenig,   doch   warlicher  ze   reden,  gantz  keins 
weges  zu  im  noch  inen  versehen  hetten,   sunder  wol  gehofft,  *» 
ob  ander  uns  widerwertikeiten,  schmach  oder  schuldigung  unser 
eren  understanden  hetten  züzeziehen,  sy  hetten  das  nach  allem 
irem  vermögen  getruwlichen  abgestalt,   als  wir  denn  de«  nnd 


i_ 


XrV.  Streit  mit  dem  Bischof  1476—1477.  4g7 

gai  TÜ  merers  gen  inen  geneigt  gewesen  weren  ze  t&nd.  da» 
aber  nit  bescheen  ist,  sunder  uff  sinen  Yorderigen  werten  z& 
beharren  hatt  er  uns  abermak  unser  eren  und  glimpfis  uns  z& 
gehorde  und.under  ougen  wie  vor  geschuldiget,  wir  haben  im 
3  und  der  stifEt  geschworen  und  schweren  jerlichs,  sye  da  der 
eyde  gehalten,  wissen  wir  wol,  werd  sich  z&  sinen  zyten  er- 
finden, und  es  blibe  nit  daby.  zu  dem  hatt  er  witter  geret 
and  daby  darlegen  und  hören  laszen  die  hantfesty  zwuschen 
im,  der  stifft  und  uns  begriffen,  und  daruff  zoigt  den  puncten 

»des  eides  eigentlich  ze  mercken,  als  ob  wir  den  nit  gehalten 
betten,  das  sich  in  keyner  warheit  nyemer  vinden  sol  noch 
mag,  da  wir  doch  solicher  siner  unbilUchen  schuldigung  yon 
im  billich  vertragen  wem,  denn  allea  das,  so  unser  vordem 
and  wir  ye  und  ye  mit  werten  zügeseit  und  noch  vil  me  ge- 

li  schworen,  das  alles  haben  wir  nit  allein  gen  im  und  der  stifft, 
Sander  euch  gegen  mengklichem  gehalten  und  volzogen,  mag 
ouch  anders  in  warheit  uff  uns  nyemerme  bracht  werden  an- 
ders gehandelt  haben,  denn  uns  als  einem  frommen,  ersamen 
rate  mit  eren  und  fromkeit  on  einich  befleckung  von  gotli- 

31  eben  gnaden,  loblichen  herkomme»  wol  zimpt,  ouch  das  mit 
eren  und  fromkeit  wissen  und  mögen  verantwurten,  denn  der 
eyde,  uns  durch  in  frirgehalten,  so  wir  pflegen  ze  schweren, 
wisztt  idtt  witter  denn  dem  gotshuse  sin  recht  ze  behalten 
nach  vermögen,   und  nit  ob  ein  derick  frevelte,   den  sinem 

^bischoff  ze  antwurten.  nu  ist  die  sach  ein  16ysche  person  und 
einen  Studenten  und  nit  das  gotshuse  beruren,  und  ob  das  nit 
enwere,  durch  uns  anders  nutzit  denn  siner  beger  nach  gehan- 
delt, also  dasz  im,  siner  stifft  und  diener  ir  recht,  ob  sy  an- 
ders gerechtikeit  zu  Gilgen  vermeinen  ze  haben ,  gegen  sinen 

^buigen  unbenommen,  sunder  vorbehalten  ist,  und  demnach 
nit  nott,  uns  unser  eren  so  hoch  ze  beschuldigen,  ouch  da- 
i'ombe  [2^]  einich  hantfesty  anzeziehen,  uns  deren  ze  berich- 
ten, denn  wir  deren  unvei^essen.  doch  haben  wir  die  nit 
ongem  gehört,  im  zu  underrichtung  siner  gegenpflicht,   uns 

^ouch  geschworen,  zudem  hatt  er  sich  des  alles  nit  laszen  be- 
logen, sunder  vermeint  in  crafft  eins  briefes,  des  weder  er 
aoch  einicher  siner  vordem  nye  in  gewalt  noch  gewere  ge- 
wesen sind,  simder  hinderwerb  zu  ruck  uns,  darzu  unber&fft 
^on  kunig  Ynderichen    dem  andern  uszgangen  ist,   dasz  wir 

*dheinerlfty  macht  haben  sollen«  rat  noch  empter  ze  haben, 
^T  noch  anders  desglichen  by  uns  uffzesetzen  denn  mit  sinem 
wi^n  und  willen,  das  nit  die  minste  eehafft,  oberkeit  und 
herlikeit  unser  stat  ber&rende,   da  offembar  kuntlich  ist,  das« 


488  Beilagen. 

unser  vorelteren  und  wir  als  ein  fry  richstatt  by  dem  lieiligen 
rych  anders  herkommen  sind,   sunder. iix  gutter  loblicher  ge- 
wonbeit  und  flbung  on  einicli  recbtlicb  entsetanmg  baibiack 
haben,  uns  und  die  unsem,  so  ofit  des  nott  gewesen  ist,  boch 
und  nider  ze  besturen,   als  wir  des  und  anders  macht  haben,  & 
zoll,  ungelt,  weggelt  und  anders  uffzesetzen,  se  meren  und  ze 
mindern  nach  unserm  willen  und  gefallen  und  des  insunders 
nit  allein  Yon  mimischen  ^Leysem  und  \Lunigen^  sunder  ouch 
von  dem  heiligen  concilio  loblichen  und  hoch  gefiryet  und  be- 
stettet,  und  ob  solichs  nit  enwete,   so  habön  wir  doch  solichsio 
als  ein  erber  commun  zu  notturfft  der  stat  Ton  uns  selbe  mackt 
ze  tund.    wie  nu  dem  allem,  dwil  wir  unser  eren  und  glimpffis 
durch  in  und  siner  stifft  prelaten  so  mercklich  beschuldiget 
worden,  die  wir  bisz  in  den  tod  ze  verantwurten  pflichtig  sind, 
haben  wir  die,   ouch  sin   unbillich,    ungehprt   ersuchen  undi) 
nüwerung  gegen  uns  witter  denn  ander  sin  vorderen,  die  doch 
derstiSt  nit  minder  denn  er  yerpflicht  gewesen  sind,  fuige- 
nommen,    vermeinende,    uns    dadurch  von  unserm  löblichen 
hexkommen,  firiheitten  und  gutten  gewonheitten,  zu  notturfil 
unser  stat  und  umb  des  gemeinen  guts  willen,  so  wir  uns x* 
selbs  und  den  unsem  schuldig  sin,  ein  stat  von  Basel  by  dem 
heiligen  rych  und  in  dem  wesen  als  ander  unser  voreltem 
mögen   behalten  angesehen,   ze    trengen   z&   heneen  geüsi^t, 
und  nachdem  uns  das  und  anders,    so  z&  lanng  ze  eizelen 
were  und  verdrusz  bringen  mocht,   unverkieszlich  gewesen  ists» 
styllschwigende  furzegande,    so   haben  wir  uns  soUcher  siner 
unbillichen    schuldigung    und   ersuchens   in   bywesen  unseis 
allerheiligosten  vatters  des  bapst  legaten,  unsers  allergnMigosten 
herren    des    ISiomischen   Veyaera   bottschafit,    desglichen  unser 
gnedigen  herren  der  fursten,    ouch    der   loblichen  stett  undi« 
lennderen  gemeiner  vereynung  und  puntnüsze  tre£Senlich  rete 
und  ratsbotschafiten ,   ouch  ettlicher  marggrafen,  grafen,  rit- 
teren,   knechten  und   andern   öffentlich  verantwurt  und  ent- 
schlagen in  maszen  wir  uns  selbs  und  unsem  nachkomfTten  des 
schuldig  gewesen  sind,  [3]  unser  eren  notturfft  Vordert,  ouch» 
des   getruwen  glimpff  und  ere  ze    haben,    sunder  an  in  ge- 
trungenlich    begert    und   gefordert,    uns   solicher   unbillichen 
schuldigung  halb   einen  widerrüff   ze    tund  an  den  ennden, 
vor  den  personen  und  wa  des  nott  were,  ouch  danimb  kerung 
und  abtrag  nach   unser  eren  notturffb,    desglichen  von  sinen^ 
furgenommen  nüwerungen  und  ersuchen  ze  stand  und  uns  by 
unsem  und  unser  vorderen  herkomme»,   friheitten,  flbungen« 
gewere  und  gutten  loblichen  gewonheitten  als  ander  sin  Tor- 


XIV.  streit  mit  dem  Bischof  1476—1477.  489 

deren  on  witter  ersuchen  und  intrag  rftwclich  bliben  zeiaszen, 
ak  er  selbe  ermessen  mocht  biUich  beschee.     dester  geneigter 

.  wir  sin  wolten,  das  in  ander  weg  umb  in  ze  verdienen,    denn 
solte  solicbs  nit  bescheen,  so  wolten  wir  im  die  pflicht,  damit 

i  er  Tenneint  wir  im  und  der  stififi  verwant  weren,  im  abkunt 
haben. 

[Also  hatt  er  sich  siner  vorderigen  unbillichen  schul- 
digong  und  ersuchens  nit  laszen  benugen,  sunder  witter  offen 
reden  laszen^  ein  stat  von  Basel  hab  dhein  naturlichen  herren 

^denn  einen  bischoff  von  Basel,  und  gehör  on  mittel  an  ip,  als 
wir  des  zületzst,  als  unser  allergnedigoster  herr  der  'Biomische 
\ejfsef  im  ze  hulden  uns  angefordert  habe,  bekantlich  gewesen 
sin  sollen  im  als  einem  bischoff  geschworen  haben,  zudem  so 
z5ige  das  schultheiszen  ampt  wir  von  dem  stifft  in  pfands  wise 

ts umhaben,  an  den  rechten  herren,  hab  ouch  sin  regalia  von 
dem  heiligen  rieh,  und  dasz  ettlich  keyser  in  iren  briefen  be- 
kernen  ein  stat  von  Basel  eins  bischoffs  sin,  sunderlich  indem 
dasi  sy  schriben  sollen  »in  diner  stat  Basel«,  yermeinende  im 
dadorch    ein   WxX   von   Basel   von    dem   heiligen   rieh  zuze- 

*  eignen,  z&dem  sye  ungehort,  einen  widerrüff  ze  begeren  oder 
zu  vorderen,  vor  und  ee  einer  mit  recht  überwunden  sye, 
desglichen  dasz  der  undertan  macht  habe,  der  oberk^V .  sin 
pfficht  abzekunden,  sunder  so  hab  ein  oberhandt  macht,  sinen 
undertan  siner  pflicht  ze  erlaszen,  vermeinende  an  dem  ende 

^ unser  ober  und  naturlicher  herre  ze  sind,  daz  sich  doch  zk 
keinen  zyten  nymerme  erfinden  sol  noch  mag,  dasz  weder  er 
noch  ander  bischofe  unser  naturlichen  herren  syent,  welichs 
eisachens  und  fiimemmens  wir  .ouch  von  im  bilUch  vertragen 
bliben,  denn  offembar  kuntlich  ist,   dasz  ein  statt  von  Basel 

^jewelten  ein  frye  richstatt  des  heiligen  rychs  gewesen  und 
noch  ist,  ouch  dafür  yewelten  harkomm^n  und  gehalten  und 
on  mittel  an  einen  ISiSmischen  keyser  oder  kuniff  ye  zu  zyten 
als  ein  fry  richstat  gehört,  als  sich  zu  sinen  zyten  warlichen 
erfinden  sol  und  mag.     und  als  er  denn  angezogen  hatt,  uns 

i^bieror  bekennt  im  geschworen  haben,  sind  wir  nit  abredig. 
denn  nachdem  er  uns  vor  geschworen  hatt  anfangs  sins  regi- 
ments  und  bestetiget  all  unser  recht,  £riheit  und  gut  gewon- 
lieit  und  daby  ze  raten  und  ze  helffen  wider  allermengklich, 
der  uns  beschweren  weit,  wir  haben  im  ouch  geschworen  ze 

1^  raten  und  ze  helffen   wider  mengklichen  und  dem  gotshuse 

7.  0er  folgende  AbBOhnitt  bis  pflicMig  sin,  den  wir  mit  einer  eckigen  KUmmer  ein- 
gefMti  vnd,  Ton  unserer  Voruge  abweiehsnd,  doroh  ein  aline»  um  Anfang  nnd  Ab* 
Btteen  der  Zeile  nm  Scblnss  berrorgehoben  haben,  ist  im  Coneept  mit  »racat«  be- 
leiehaet  nnd  fehlt  demgem&ss  in  der  Copie. 


1« 


490  Beilagen. 

sin  recht  ze  behalten,  so  verre  wir  vermögen,  dasz  wir  aber 
im  als  unserm  naturlichen  herren  dheinerlei  gehorsamkeit  ge- 
schworen haben  oder  schweren,    erfindt  sich  nit,  sunder  er- 
findt   sich,    dasz   er   und  ein  yeder  bischoflf  uns  vor  schwe- 
ren, als  er  ouch  getan  hat.  were  er  da  unser  naturlicher  herre,  s 
were  nitt  nott  uns  ze  schweren,  als  gut  zu  mercken  ist  da» 
ouch  das  schultheiiszen  ampt,  wir  in  pfands  wise  inhaben,  den 
rechten  herren  anzeige,   mag  sin  dasz  es  den  rechten  herren 
des  gerichts  anzoige,   dasz  es  aber  darumbe  anzeige,  das«  em 
bischoff  unser  naturlicher  herr  sye,   als  er  vermeint,  sind  w 
im  keins  wegs  bekanntlich  mengerley  Ursachen  halb,  wir  im 
besten  verhalten,   sich  doch  zu  sinen  zyten  gnugsamclicn  er- 
erfinden sollen,    und  von  [3*]  der  regalien  wegen,  er  vermiint 
von  dem  heiligen  rieh  haben,  ist  nit  one,  unser  regaha  fryaeit 
und  gnad  wir  loblichen  haben,   fliessen  ouch  dar  von  dem« 
heiligen  rych,   weliche   er  uns,    wie  vor  stat,  bestettet  natt 
deshalb  und  ouch  siner  pflicht  nach  wir  siner  ersuchnng  da- 
rüber billich  vertragen  bliben,  angesehen  wie  er  uns  verwant 
ist  ze  raten  und  ze  helffen  wider  den,  so  uns  beschweren  wolt 
dasz  im  ouch  die  geschrifit  »diner  statt«  einiche  eigenachafits 
z&gebe,  sind  wir  nit  bekantlich,  denn  wir  nit  minder  k^y^er- 
lieh  und  kunifflich   briefe    darlegen   mögen,    die  glicher  wise 
luten  »unser  und  des  heiligen  ridhs  lieben  getruwen  burger- 
meister  und  rat  der  stat  Basel  a,   dasz  aber  darumb  wir  oder 
ein  stat  von  Basel  dem  heiligen  rych  witter  zugeeignet  wer-* 
den   denn  wir  und    unser   vordem   by    dem  rieh  harko»«<^'J 
sind,  ist  die  meynung  nit.     sodenn  von  des  widerrilfi,  o^<^" 
abkundung  wegen  unser  pflicht  ist  nit  frÄmbd  ze  hören,  denn 
ein  yeder,  der  siner  eren  geletzt  wirt  und  die  schuldignng  uit 
bybracht  wirt,  als  byschoff  Johanns  noch  ander  nyemenne  oy- 
bringen  mögen,    dasz  wir.  wider  ere  getan   haben,  bescmclit 
billich   ein  widerrüflF  und    abtrag   nach   siner   eren  nottuint, 
als  wir  hoffen  uns  von  im  ouch  gelangen  solle,  er  ouch  pflich- 
tig  sye.     dasz  ouch   ein  undertan  (nit  dasz  wir  in  für  unsem 
naturlichen  herren  erkennen)   oder  yemand,    der   den  andem^ 
verwant,  als  er  uns  ist  und  wir  im,   der  idner  eren  beschul- 
diget wirt,   nit  macht  habe,   dem  andern  sin  pflicht  abzekun- 
den,  sunder  dasz  in  die  pflicht  so  vil  binden  solt,  darumb  an 
ere  nit  ze  verantwurten  und  ze  trachten,   billicher  dingen  ze 
bekommen,  were  wider  alle  billikeit,  ere  und  recht,    und  iBri 
rumbe,  was  wir  hierinn  unser  eren  notturflt  halb  furgenommen 
haben,  hoffen  wir  nit  unbillich  bescheen  sin,  sunder  alle  die. 


XIV.  Streit  mit  dem  Bischof  1476—1477.  491 

80  das  lioien,  aelbs  se  ermessen  wissen,  uns  und  unser  ge- 
meiner statt;  ouch  allen  unsem  nachkommen  des  pflichtig  sin.] 
^u  ist  war,  als  die  yermelten  henndel  unser  gnedig  her- 
ren  der  fönten,  ouch  der  loblichen  stett  der  yezeynung  rete 

Sana  /^t^hotten  angelanngt   haben,,  sy  als   die,    denen  soHch 

iwitrec^t  in  br&derlichen  truwen  und  sunderlich  by  den  ge- 

^T^  III u seligen  geschefffcen,  so  vor  ougen,  leyd  sind,  der  sach  im 

Wten  angenommen  und  beladen,  und  mit  hoher  vermanung 
\md  ^si  an  uns  gesunnen  und  begert,  die  sach  on  endmng  und 

nuuwerung  in  rüw  anzestellen  bisz  uff  suntag  judica  schierest 
kun£Efcig.  alsdenn  wolten  sy  uns  bed  teil  gen  einander  ver- 
hören und  darum  arbeitten,  damit  sy  hofften,  die  gutlich  oder 
sä  zimlichem  usztrag  ze  vereinen,  und  solichs  were  ir  ernst- 
lich meynung,  dem  also  nachzekommen,  werent  ouch  uff  so- 

»hchs  abgescheiden.  also  ist  nit  one,  wir  haben  inen  under 
anderem  geantwurt,  wir  wolten  dem  ansehen  der  vereynung 
vemranten  erwarten,  doch  also  dasz  wir  der  dingen,  so  wir 
nacb  unser  stat  harkommen  und  gewonheit  gebrucht  betten, 
fiireT  üben  und  bruchen   und   dem  on   mittel   nachkommen 

»wollen,  und  dasz  mit  bischoff  Johannsen,  siner  priesterschafft, 
notarien,  procuratoren  und  [4]  andern  sinen  verwanten  ver- 
schafft werde,  daz  kein  raitzwort  gebrucht  werden,  denn  wa 
solichs  beschee  und  demnach  ettwas  ergieng,  daran  wolt  ein 
rate  nit  schuld  han. 

*  [Nüt  dester  minder  lanngt  uns  an,  dasz  bischoff  Johanns 
im  alle  die,  so  von  im  belechnet  sind  und  doch  uwem  gna- 
doB  nit  minder  denn  im,  als  uwer  gnaden  landtvogt^),  rett, 
dieoer  und  lantsessen,  verwant  understand  züzeziehen,  im  so- 
lichs siner  unbiUichen  schuldigung.  und  ersuchens  wider  uns 

*nt  und  bystand  ze  tund.  wes  gem&ts  aber  die  sind,  mögen 
^  nit  wissen,  doch  wollen  wir  uns  solichs  zül  inen  nit  ver- 
sehen, denn  wir  keins  wegs  getrachten  können  das  umb  sy 
Terschult  haben,  sunder  setzen  in  keinen  zwifel,  uwer  iurst- 
lieh  gnad  sye  vorher  bericht,  in  was  truwen  und  glouben  wir 

^hifizher  unser  lib  und  gut  und  me  denn  unser  vermögen  ye- 
züjyten   gewesen   ist,    zu    uwem   fürstlichen    gnaden    und    ir 

23.  B&jch  hatte  snerat  geschrieben:  »rerachafft  werde,  dx  kein  reitzgelt«,  dann  hat 
•r  die  rier  letzten  Worte  gestrichen  und  fortgefahren;  »daz  kein  raitzwort«.  Daas 
a«f  diese  Welae  »werdec  ausgefallen  (das  nnn  auch  in  der  Abschrift  fehlt),  ist  offen- 
bar ein  Versehen.  24.  Nach  »schuld  han«  ist  etwa  eine  Drittelsseite  leer  ge- 
Isssen.  Dse  folgende,  zum  grössten  Theil  ausgestrichen  und  mit  vacat  bezeichnet 
(ms  Tosehn  iet  der  Schluss,  der  nicht  mehr  auf  derselben  Seite  steht,  undurch- 
itrieben  and  ohne  Vermerk  geblieben),  fehlt  in  der  Abschrift,  findet  sich  aber  dem 
Ithalte  DAch  in  dem  Begleitsehreiben.  Die  Nothwendigkeit  der  Gegenwehr  f&r  die 
Stadt  wird  dort  schärfer  zusgesproohen. 

i;VgLS.  188/33«. 


492  Beilagen. 

landt8cha£Et  bisz  in  den  töd  gesetst  haben  und  nachmals  ze 
tund  genieigt  wem,  und  demnach  ny ernenne  glouben  wellen, 
uwer  fürstlich  gnad  wil  oder  meynung  sin,  dasz  jemand  uwer 
gnaden  verwant  bischoff  Jo/uumsen  sins  unbillichen  fumem- 
mens  wider  uns  bystandt  tun  sollen,  doch  desterminder  nit 
so  bitten  dieselb  uwer  (ursüich  gnad  wir  gar  demAticlichen 
so  wir  truwlichest  und  emstlichest  vermAgen,  mit  denselben 
uwer  fürstlichen  gnaden  verwanten  hiöusz  zu  land  gnediclichen 
zu  verschaffen,  wa  die  spenn  zwuschen  bischoff  Johannsen 
und  uns  durch  zimlich,  erlich  mittel  in  der  gutlichkeit  nit 
hingeleit,  sunder  sich  zu  krieg  oder  xiSibx  ziehen  wigrden, 
sich  deren  wider  uns  im  zti  hilff  nit  anzenemmen,  sunder  da- 
rinn  styll  ze  stand,  [4^]  umb  willen  uns  hinwiderumbe  nit 
nott  were  inen  in  der  gestalt  oüch  ze  begegnen,  das  sich 
denn  z&  verderbung  der  lannden  und  luten  ziehen  möcht,  ab 
wir  uns  des  und  aller  gnaden  on  mitel  in  ungezwifeltem 
hohem  glouben  und  vertruwen  zu  uwem  iursüichen  gnaden 
gentzlichen  verlaszen.  das  alles  begeren  umb  uwer  {wstiich 
gnad  wir  ungespart  unseisUbs  und  g&ts  underdienstHch  be- 
reits gemAts  gutwillig  zu  verdienen,  denn  solte  solichs  durch 
sy  nit  bescheen  und  wir  dadurch  z&  gegenwere  gen  inen  ouch 
genottrengt  werden  und  dem  schad  und  anders  nachvolgen. 
mag  sich  uwer  fürstlich  g;nad  zu  uns  warlichen  versehen,  das2 
wir  das  gar  vil  lieber  vermitten  wissen  wolten.  haruff  dersel- 
ben uwer  fürstlich  gnad  gnedig  antwurt  by  disem  unserm 
hotten  bittende,     geben] 

Es  ist  schon  S.  105  A.  1  bemerkt  worden,  dass  wir  über  dea 
Zeitpunkt  des  Raufhandels  und  der  Verhaftung  des  Gilg  Sonnentag 
nichts  n&heres  wissen.  Die  erste  Erwähnung  der  ganzen  Angelegen- 
heit im  Oeffnungsbuche  177^  betrifft  das  nach  der  Verhaftung  erfoljrte 
Begehren  des  Bischofs  um  Auslieferung  an  ihn.  Es  findet  äch  dort 
neben  andern  zwischen  dem  Bischof  und  den.  Dreizehn  in  Behandlung 
liegenden  Gegenstanden  angemerkt:  von  des  ingelegtten  studentten 
wegen,  so  er  erfordert  hat  im  ze  antwurtten.  Die  Aufzeichnung 
wird  etwa  in  der  Mitte  des  Decembers  1476  gemacht  worden  sein. 
auf  der  vorhergehenden  Seite  ist  eingetragen,  was  Lienhard  Grieb 
von  dem  Tage  zu  Lucem  (Dec.  4]  berichtet  hat  nebst  Berathungs- 
gegenstanden  und  Verfügungen,  die  sich  auf  den  bevorstehenden 
Zug  nach  Nancy  und  auf  den  Empfang  der  Eidgenossen  in  Basel 
beziehen.  Von  der  ersten  ehrenrührigen  Aeusserung,  die  der  Bi* 
schof  in  Beiwesen  einiger  Rathsglieder  gethan  (S.  485,  23ff.j,  enthalt 
das    Oeffnungsbuch    nichts,     ebensowenig    über    die    Besprechung« 


26.  botton  feklt.    Am  Solllasse  des  Begleitoolureibens  an  Sigmnnd  heisst  es:  bitt« 
.  . .  nwer  gnaden  . .  .  antwurt  by  disem  nnsenn  botton  tu  Ternemmen. 


> 


XUJ 


XIY.  Streit  mit  dem  Bischof  147&-1477.  493 

welche  der  Rath  hierauf  mit  einigen  Prftlaten  n.  s.  w.  hatte  (S.  486, 
9ff).  Dagegen  berichtet  es  178^  über  das  Erscheinen  des  Bischofs 
Tor  dem  Rathe  (S.  486,  25 ff.)  f olgendermasseti : 

Als  unser   gnädiger   herre  von  Basel  uff  mentag  nach  i476 

sannt  Thomans  tag  anno  76  vor  rat  anbracht  hatt.      ^*^'  ^ 
[/]  IMe  erfordrong/  sins  stiffbi'  pfidf,  so  sinen  diener  ge- 

wundet  hatt,  an  einen  rate  und  den  rector  bescheen, 

mit  erzalung  der  worten  durch  sin  gnad  gebracht, 

der  stat  ere  berflrende. 
[2]  Von  der  sture  wegen  der  geistlichk&it  halb  und  der 

schriberen,  an  in  gefordert. 
[3]  Der  mai^kzall,  fronvastengelt  und  flfiischstüre  halb, 

on  sinen  wissen  und  willen  uffgeleit. 
[4]  Von  abstellung  wegen  der  appellation  Sachen,  so  on 

mittel  an  in  als  den  nechsten  oberherren  bescheen 

sollen. 
[5]  Von  Verachtung  des  gerichtjs  und  abbrach  jsins  inn-' 

sigels. 
[6]  Der  abkündung  halb  der  Sicherheit  und  geleit,  dem 

thümbrobst  bescheen. 
[7]  Von  undertruckung  wegen  sins  venlins  xd  Blamont 

bescheen. 
[8]  Der  geschieht  halb  herr  Geryen  von  Yennigen  sich 

hie*  begeben  hatt. 
[9]  Von  der  sinen  wegen,   so  hie  behalten  werden  umb 

Sachen  sich  hie  nit  begeben  noch  gemacht  haben. 
[10]  Von  Ludwigs  des  kornmessers  wegen. 
[//]  Als  er  kung  Friderichs  des  andern  briefe,  euch  die 

handfesty  von  sinen  gnaden  anbracht  und  hören  laszen 

hatt. 
[12]  Von  der  uberigen  anforderungen  und  spennen  we- 

wegen  er  nunzemal  r&wen  laszt,  doch  sich  deren  da- 
mit nit  wollen  begeben  haben. 

Item  by  dem  vorgemelten  anbringen  sind  gewesen 

Herr  Hanns  Wernher  von  Flachslannden  thümbrobst. 

Her  Adelberg  von  Ratperg  dechan. 

Her  Caspar  ze  Rine  custor. 

Her  Hartman  von  Hallwiler. 

Her  Jerg  von  Yennigen  \^    . 

Her  Jacob  Rych  /  ^^^'• 

Her  Burekart  Hanfstengel  vicary. 

Her  Matheus  Müller  official. 


494 

Her  Wunnewald  Heidelbegk. 
Hanns  Friderich  Munderstatt. 
Johanns  Struss. 
Johanns  Saltzman. 
Jacob  sin  capplan. 

Betten  zu  den  obgemelten  sachen  geordnet. 

Her  Hanns  von  Berenfels. 
Heynrich  Tsennlin. 
Heinrich  Bieher. 
Heinrich  Zeigler. 
Statschriber. 
Underschriber. 

Die  Sache  wurde  aho  den  Dreisehn  cur  Behandlung  fibergeben, 
es  wurde  aber  überdies  ein  besonderer  Ansschuss  emsnnt,  der  tot- 
Euberathen  und  seine  Antrage  an  die  Dreizehn  su  bxingen  hatte. 
Hans  Ton  B&renfels  war  alter  Bflrgermeister,  Ysenlin,  der  frtlker 
längere  Zeit  Oberstsunftmeister  gewesen,  sass  jenes  J^  nicht  im 
Bathe;  dass  er  gleichwohl  als  zweites  Mitglied  des  Ausschostt» 
aufgeführt  wird»  zeigt,  dass  man  ein  grosses  Vertrauen  su  seiner 
staatsmannischen  Erfahrung  hatte.  Bieher  war  Altoberstsunftmeister, 
Zeigler  Bathsherr  von  den  Achtbürgem.  Zu  diesen  kamen  dans 
noch  die  beiden  obersten  Kanzleibeamten,  der  Stadtschieiber  Niciam 
Busch  und  der  Unterschreiber  oder  Bathsschreiber  Walther  Born- 
garter.  Ueber  die  Berathungen  der  Dreizehn  giebt  eine  weitere 
Notiz  Oeffnungsb.  179  Aufsohluss.  Die  Worte  »Ah  die  xiij  ge- 
ratten  handc  stehn  als  Ueberschrift,  sie  können  sich  aber  wohl  nur 
auf  den  ersten  Absatz  beziehn,  und  der  Zusammenhang  dieses  Ab- 
satzes mit  den  folgenden  ist  der:  nachdem  die  Dreizehn  über  dasj 
Anbringen  des  Bischofs  berathen  und  eine  Antwort  festgestellt, 
haben  sie  nun  auch  noch  die  folgenden  Fragen  in  Erwfigong  to. 
ziehen. 

Als  die  xiij  geratten  band  von  unsers  hem  von 
Basel  schuldigung  und  anbringena  wegen,  der  statt  m 
und  eehaft  ber&rend,  danunb  ein  antwurt  gestellt  und 
▼erh&rt  ist 

Ob  man  unnsem  hem  von  Baael  uff  einen  namlicheu 
tag  durch  ein  botschaft  oder  geschrifit  beschicken  w61I 
mit  sampt  denen,  so  by  der  schuldigung  gewesen  sindJ 
die  antwurt  zu  emphahen. 

Wo  er  nit  erschine,  ob  man  die  antwurt  an  4^ 
prelatten  bringen  und  wie  man  sich  darinn  haltten  w5IL 
^  I  Wie  man  sich  furer  des  tyttels  halb  haltten  w6IL 


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XIV.  Streit  mit  dem  Bischof  1476—1477.  495 

Ob  man  den  marggraffen,  den  lantvogt  als  der 
Stift  man,  desglich  ander  von  der  Eydgnosschaffl;  be* 
achriben  wAll 

Ob  man  den  von  Vennigen  nnd  her  Jacob  Rieb  in- 
sonders  beschriben  wöU. 

Ob  man  die  antwurt  an  altt  und  nuw  sechs  bringen 
und  ze  helen  gebietten,  ouch  ob  man  ein'  frag  under  in 
tjkn  wöll  oder  nit. 

Ob  man  die  antwurt  in  bywesen  der  sechs  geben 
w61I  oder  nit. 

Ob  man  in  gebung  der  antwurt  ufisagung  der  phlicht 
tfln  wöll  oder  nit. 

Wem  man  die  antwurt  ze  geben  emphelen  woU. 

Ob  man  die  büchssen  wytter  ervordem  und  darnach 
schicken  wfiU  oder  nit. 


Die  Antwort  an  den  Bischof,  von  der  im  ersten  Absätze  die 
Bede  ist,  findet  sich  nun  wieder  in  dem  erwähnten  Fsscikel  von 
FF.  B  iaoL  Entwurf  von  der  Hand  der  Stadtschreibers  und  id  Ab- 
fidmft  Ton.  der  Hand  des  Substituten  Johannes  Hamesch.     Sie  ist 

*  fibexsefarieben :  Uff  das  anbringen  imd  schuldigung  herren  Johannsen 
bischoffs  z&  Basel,  der  statt  ere  und  eehaffit  berurende  ist  dis  eins 
nts  antwurt  im  gegeben  uff  etc. 

Nachdem  über  die  ehrenrührige,  zuerst  vor  einigen  Raths- 
^edem,  dann  vor  dem  versammelten  Rathe  gethane  Aeusserung  des 

KBisdiofSy  auf  dessen  in  Folge  der  Verwundung  seines  Dieners  ge- 
seiltes Begehren  der  Rath  gehandelt,  wie  er  es  mit  Ehren  verantwor- 
ten kOnne,  berichtet  worden,  wird  hervorgehoben,  wie  der  Rath  und 
die  ganze  Gemeinde  sieh  s.  Z.  über  seine  Wahl  gefreut  und  sich 
sach  seitdem,  bemüht  hätten,  ihm  in  allen  Dingen  gefiülig  zu  sein. 

)*])ies  wird  mit  acht  Beispielen  belegt,  die  aber  im  Concept  durch 
m  beig^chxiebenes  nvaoatc  als  wegzulassen  bezeichnet  sind  und 
demgemlss  in  der  Abschrift  fehlen.  Das  alles  aber,  heisst  es 
veiter,  haben  der  Bischof  und  der  Stift  Prälaten  mit  Undankbarkeit 
Teigolten,    besonders   in  den  Zeiten,    in  denen  sie  den  Rath  »mit 

Zneigkliehen,  sorgfeltigen  geschefften,  kumber  und  noten  beladen  a 
gewnsst.  Von  den  neun  Beschwerden,  die  der  Rath  in  dieser  Be- 
oehong  vorbringt,  heben  wir  folgende  hervor:  1.  Des  Bischofs 
und  des  Stifts  mannigfaltig  unbillig  Ersuchen,  wie  man  es  von 
Johann  von  Fleckenstein,  Friedrich  zu  Rhein,  Arnold  von  Ratperg 

M  und  andern  seinen  Vorfahren  nicht  erlebt,  die  der  Stift  doch  nicht 
ninder  als  er  verpflichtet  gewesen,  d.  h.  die  Ansprüche,  die  er 
gegen  die  Stadt  erhoben  hatte  und  die  zu  dem  langwierigen  Pro- 
von  1466 — 1471   geführt   (s.  L.  Oser  in  den  Beitragen  IV, 

Vor  d«m  siaKen  leisten  Abifcta«n.  steht  du  Zeichen  O.  Die  ▲ufkeielmimg  iet  nrlsohen 
dm  2.  und  dem  9.  Jannar  1477  eingetragen. 


498  BeUagen. 


(s.   Band  ü,    237,    20  flf.).    —   Was  ihm  widerwärtiges  begegnet 
^  ist,    ist  dem  Rathe  leid,    »haben  ouch  von  der  nwera  fiirnemmea 

I  gants  nntzit  gewiszt,  und  ist  mnglich,  so  verr  herr  Jerg,  nackdem 

I  er  ein  frye  sicher  geleit  an  den  borgermeister  und  zunfitmeister, 

das  doch  vorher  nit  vil  gehört  ist,  ouch  der  buigermeister  on  emen  b 
rat  nit  ze  geben  begert  hatt,  der  antwurt  eins  rats  hette  erwartet,  im 
wer  solichs  nit  begegnet.'   dwil  aber  das  on  unser  wissen  undBun- 
\  derUch  von  den  uwem  und  nit  von  den  unsem  bescheen  ist,  oacli 

i  darumb  richtung   getroffen,    so  were  nit  not  uns  das  zu  ongiimpff 

anzesiehen,  des  wir  nit  schuld  haben,  c  ^* 

9.  iDas  verbott  ettlicher  uwer  uszstannden  schulden  halb  Ton 
wilent  dem  probst  zu  Sannt  Ulrich  seligen  darrurende,  hi&der 
Ludwigen  dem  kommesser  bescheen  etc.  c  —  Die  Erörtenmg  dieses 
Punktes  können  wir  billig  übergehn. 

10.  lAls  ir  denn  angezogen  hand  ueh  uwer  vennlin  als  eins  i^ 
fursten  des  rychs  zu  Blamont   undergetruckt  haben. c  —  Nach  der 
Darstellung  des  Rathes  verhält  sich  die   Sache  vielmehr  so:  Als 
die  Basler  mit  ihrem  Panner  vor  Blamont  gewesen  und  nach  Er- 
oberung   des    Schlosses    abzogen,     um    weiter    nach    Buigund  sn 
rücken,    haben   sie   ihr  Gerföhnlein,   wie  sich  das  gebührt,  aafge-3i 
wunden.     Darauf  ist   der  bischöfliche  Vennör   mit  aufgewundenem 
Fähnlein  zu  ihrem  Panner  gestossen.    Auf  die  Frage  des  baslenschen 
Pannerherren  hat  er  geantwortet,    er  habe  sein  QerfiÜmlein  aufge- 
wunden, weil  sie  ihr  Fähnlein  aufgewunden.    Der  Pannerherr  habe 
ihm  aber  stracks  befohlen,    es   wieder  aufzuwinden  und  fliegen  zut 
lassen,    habe   ihn  bei  der  Hand  neben   das  baslerische  Panner  ge- 
führt,   bei  diesem  sei   er   mit  fliegendem  Fähnlein  nach  Buigund 
und  wieder,  zurück  bis  nach  Mumpelgart  gezogen  und  habe  sich 
freundlich  von  dem  Pannerherm  verabschiedet. 

11.  Wenn  der  Bischof  angezogen  hat,  er  wolle  seine  übrigens 
Anforderungen  der  Zeit  ruhen  lassen,  doch  deren  sich  damit  nicht 
begeben  haben,  so  erwidert  der.Rath  gleicher  Weise,  dass  auch 
er  sich  hiermit  der  Antworten,  die  er  hievor  (d.  h.'  im  Laufe  des 
Processes  von  1466 — 1471]  auf  seine  vermeinten  Anforderungen 
gegeben,  desgleichen  seiner  Gegenklage  ebenfalls  nicht  wolle  be-! 
geben  h^ben,  sondern  sic^  vorbehalte,  zu  seiner  Zeit  dann  nach 
Gebühr  und  nach  Nothdurft  zu  handeln. 

12.  J»Zum  zwftlfften,  als  ir  denn  angezogen  hand  und  vor  uweren 
.  prelaten  meinen  bezugen,  was  ir  gegen  uns  in  vprmelter  wise  haben 

furgenommen,  darinn  haben  ix  getan,  sovil  und  an  uch  sye,  uch« 
ouch  gebure,  und  damit  an  uch  nutzit  erwinde  etc.  c  —  Der  Rath, 
der  hierin  eine  Aufforderung  des  Bischofs  an  seine  Prälaten  siebt. 
ihrerseits  die  Sache  nicht  ruhen  zu  lassen,  erwidert,  es  wäre  besser, 
der  Bischof  und  seine  Prälaten  hätten  sich  bass  bedacht  und  solche 
Schuldigung,  Neuerungen  und  Ersuchen  unterlassen  ...  »und  nit  ^ 
nott,  in  sy  ze  bilden,  ir  haben  getan,  so  vil  an  ueh  gewesen  ut. 
damit    an   uch  niitzit  erwinde,    in  der    gestalt  als  ob  ir  meinen 


XIV.  Streit  mit  dem  Bisehof  1476—1477.  499 

weiten,  so  verr  sy  die  Sachen  in  ktmffiigem  lassen  ersitzen,  laszen 
ir  bescheen;  was  anzSigens  das  ist,  ist  g&t  ze  mercken,  denn  ob 
solich  inbilden  nit  bescheen  wer,  nitdesterminder  haben  wir  ir  und 
anderr  uwer  bysitzer  nnd  bystender  g&tte  meynnng  vermerckt,  die 
s  in  uns  nnTergessen  bliben  sol,  snnder  zu  einen  zyten  bedacht  und 
vergolten  werden,  denn  wir  den  teter,  die  retter  und  bystender  nit 
minder  denn  glich  geachten  können,  c 

Der  Rath  schliesst,  indem  er,  wie  es  in  dem  Berichte  an  Sig- 
mund  auseinandergesetzt   ist,    verlang^,    dass    der    Bischof    einen 
«Widerruf  thue,    von   seinen  Neuerungen  und  Ersuch   abstehe,   wo 
nicht,  »so  wollen  wir  die  pflicht,  damit  ir  vermeinen,  wir  uch  und 
der  stifft  verwant  syent,  uch  hiemit  abkundt  haben  c. 

Ohne  Zweifel  giebt  uns  die'Copie,  von  der  S.  495, 19  die  Rede 
gewesen,   die  Antwort   des  Rathes  in  der  Fassung,   in  welcher  sie 
»ans  der  Berathung  der  Behörden   hervorgegangen  war.     Nachdem 
die  Dreizehn  sie  festgestellt,  muss  sie  noch  dem  Rathe  selbst  vor- 
gelegt worden  ßein,   in  dessen  Namen    sie  ja  ertheilt  wurde.     Ob 
sie  auch    noch  an  die    Sechs,    d.  h.   den  grossen  Rath  gebracht 
wurde,   worüber  nach  S.  495,  6  die  Dreizehn  berathen  sollten,  ist 
»zweifelhaft.     Wie  es  laut  S.  494,  36  in  Aussicht  genommen  worden, 
ergieng  an  den  Bischof,  an  alle  die,  welche  bei  der  »Schuldigungc 
lugegen  gewesen,    und  an  verschiedene  Freunde    und    Nachbaren 
der  Stadt   (FF.  B,  Fase.  14,  Bl.  30)   die ' Einladung,   auf  Dienstag. 
vor  Valentini,   den    11.  Februar,   vor   dem  Rathe   zu  erscheinen, 
'om  dessen  Antwort  zu  vernehmen.    Der  Bischof  wurde  aber  nicht 
idnich  ein  botschaftt,    d.  h.    durch  eine  Abordnung   des   Rathes, 
tmd  auch   nicht    durch  »geschrifft«  eingeladen,   sondern  mündlich 
durch  einen  Rathsdiener  (Bl.  35^).    Er  nahm  dies  übel  und  lehnte 
ib,  za  erscheinen.    Es  ergieng  eine  zweite  Einladung,  diesmal  wahr- 
» scheinlich  durch    eine  Rathsbotschaft^) ,    sie  war  aber  so  erfolglos 
wie  die  erste    (Bl.  30).     Der  Domdecan    Adelberg    von   Ratperg, 
welchen  der  Rath  am '6.  Februar  durch  Heinrich  Zeigler  und  den 
RathMchreiber  Walther  Bomgarter  ersuchen  liess,  Ji^iner  stiflt  pre- 
isten nnd  ander,    so  by  dem  anbringen  davorgemelt  gewesen  sind, 
'  off  zinstag  vor  Valentini  vor  rate  ze  haben,  eins  rata  antwurt  daruff 
A  Tememmenc,     erwiderte,    die  Notarien,    Schreiber  und  andern 
Angehörigen    des  Hofes  stünden  unter  dem  Bischof,  auch  über  der 
Büft  Pifilateza   kOnne  er  nicht  verfügen,    doch  wolle  er  die  Sache 
m  C&pitel  'bringen  und  dem  Rathe   hierüber  berichten  (Bl.  18). 
lAiis  dem  Oeffnungsbuche  180^  vernehmen  wir,    dass  er  sich,    bei 
welcher  Gelegdnlieit  wissen  wir  nicht,  >  ungeburlicher  wortten  und 
iundels  eebmclit  hatc,   dass  auch  sonst  »sich  etÜich  prelaten  und 
«ider  80  nngeburlich  wider  die  statte  benahmen.    Schwerlich  werden 

Ij  £b  läMt  sich  dies  aus  dem,  was  in  den  folgenden  Zeilen  erzählt 
wild,  gehliesfen.  Denn  es  ist  nicht  denkbar,  dass  der  Rath  eine  Botschaft 
^  den  Deean  ibgesandt  hätte,  wenn  dies  nicht  auch  gegenüber  dem  Bi- 
>^of  gesehehn  wfire. 

32» 


500  Beilagen. 

die  Prftlaten,  nachdem  der  Bischof  das  Execheinen  vor  Rath  abge- 
schlagen, sich  ihrerseits  dasu  bereit  erkl&rt  haben. 

Der  Rath  beschloss  nun,  dem  Bischof,,  der  seine  Antwort  nicht 
in  der  yorgeschlagenen  Weise  entgegennehmen  wollte,  eine  schrift- 
liche Erklärung  einzusenden.  Es  finden  sich  in  unsrem  Fascikd  s 
zwei  Concepte,  beide  datiert  zinstag  vor  sant  Valentins  tag.  Du 
erste  (Bl.  29)  ist  ganz,  ktirz  gehalten  und  erklärt,  dass  niududem 
der  Rath  jetzt  zum  zweitenmale  das  Begehren  an  ihn  gestellt,  vor 
ihn  zu  kommen  mit  sammt  denen,  die  bei  der  Schuldigung  und 
dem  Ersuchen  gewesen,  um'  die  Gegenantwort  zu  vemehmen,  erM 
aber  dies  in 'Verachtung  abgeschlagnen,  seine  des  Rathes  Ehre  ver- 
lange, nicht  stiUe  zu  stehn.  Werde  der  Bischof  nicht  erseheinen, 
die  Antwort  zu  vemehmen '  noch  Widerruf  leisten  noch  von  seinen 
Neuerungen  abstehn,  so  werde  man  ihm  die  Pflicht,  die  er  glaube 
in  Anspruch  nehmen  zu  können,  abkünden.  » 

Das  zweite  Concept  ist  einlässlicher  gehalten.    Schon  der  Ein- 
gang, der  Sache  nach  mit  dem  des  vorigen  übereinstimmend,  ver-  - 
meidet  dessen  schroffe  Kürze.     Der  Rath   wäre   geneigt  gewesen, 
heisst  es,  dem  Bischof  auf  seine  unbillige  Schnldigung  gebührende 
Antwort  zu  geben,    es   sei  aber  bisher  nicht  ohne  Ursache   unter- ai 
blieben.     Doch  habe   er  jetzt  zum  zweitenmale   durch   seine  Bot- 
schaft an  den  Bischof  das  Begehren  stellen  lassen,  vor  ilun  zu  er- 
scheinen,  um   diese  Antwort  zu  vemehmen,   er  könne    aber  nickt 
vermerken,  dass  dieser  des  Willens  sei  zu  kommen.   Deshalb  gebe 
er    ihm    hiemit    auf    seine   unbillige   Schuldigung    Antwort.      Undu 
nun  wird  der  Auseinandersetzung,  über  die  wir  oben  S.  495,166. 
berichtet  haben,    alles  das  entnommen,    was  sich  auf  den  Fall  mit 
Gilg  bezieht,   die  Beleuchtung  des  Vorgehns  des  Bischofs  und  die 
Rechtfertigung  des  Rathes  gegenüber  seinen  ehrenrührigen  Aeuase- 
rungen.     Am  Schlüsse   wird   das  Verlangen   nach   einem  WidemfM 
gestellt  und  das  Begehren,  der  Bischof  solle  von  seinen  vorgenom- 
menen Neuerungen  absteheü,    widrigenfalls  man  ihm  die   Pflicht, 
die  er  in  AnspKich  nehme,  wolle  abg^kündet  haben.     Bei  diesem, 
wie   bei   dem  vorigen  Concept  stehn  jedoch  die  Worte:    non  pro- 
cessit.     Dagegen  ist  in  det«Gopie  jener  Auseinandersetzung,    die» 
bestimmt  gewesen  war,    beim  Ersdieinen  des  BiscHofs  vor  Rath 
vorgetragen   zu  werden,    am  Schlüsse   der  Ueberdichrift^   die  gleich 
lautet  mit  der  von  uns  S.  495,20  mittgetheilten  deflf  Coneeptes,  von 
der   Hand  Rüschs  beigefügt:    zinstag  vor  Valentini  anno  etc.  77. 
Was  die  Schriftstücke  des  Archivs  nicht  ausdrücklich  sagen,   wohl^o 
aber   errathen  lassen,    das   berichtet  uns  Knebel   S.   118,    20  ff.: 
der  Bischof  verstand  sich  zuletzt  doch  dazu,    an   dem  bestimmten. 
Tage,    am  11.  Februar,    vor   den   Rath    zu    kommen,    um    dessen 
Antwort  persönlich  entgegenzunehmen.     Es  mag  hauptsächlich  den 
Bemühungen    des   Legaten  gelungen  sein,    ihn  hiezu  zu  bewegen.  4S 
Wir  finden  denn  auch  laut  der  Aussage  Knebds  sowohl   (S.  118,' 
20  ff.)   als  laut  dem  Berichte  an  Sigmund  (S.  488,28)  den  Legaten 


Xiy.  Streit  mit  dem  Bischof  1476—1477.  501 

nebst  dem  kaiserlichen  Botschafter  Georg  Heseler  bei  der  Zu- 
aammenkunft  anwesend.  Die  Einladung  der  Eidgenossen,  die  seit 
dem  7.  Februar  mit  den  Boten  der  niedem  Vereinigung  in  Basel 
tagten,  und  nun  mit  diesen  letztem  sich  ebenfalls  einfanden,   war 

Ssehon  Oeffnungsb.  179  (s.  S.  495,  2)  in  Aussicht  genommen  worden, 
ebenso  die  des  Markgrafen  von  ROteln  und  andrer  Lehnsträg^  der 
Stift.  Ueber  das,  was  bei  der  Zusammenkunft  vom  11.  Februar 
Tozging,  ist  Knebel  mangelhaft  unterrichtet;  er  lässt  .8.  118;  33  ff. 
und  120,  3  ff .  in  derselben  den  Bischof  das  vorbringen,  was  dieser, 

»wie  wir  wissen^,  schon  am  26.  December  vorgebracht  hatte,  und 
ll£8t  dann  119,  6  den  Rath  nach  Tisch  durch  den  Stadtsehreiber 
die  Antwort  auf  die  dreizehn  Artikel  des.  Bischofs  vortragen.  In 
Wirklichkeit  erfolgte  in  erster  Linie  die  Antwort  des  Bathes  auf 
die  zwölf  (nicht  direizehn)  Beschwerdepunkte  des  Bischofs.    Darauf- 

»hin  liess    dieser   durch  Hermann  von  Eptingen   mehrere  Qegenbe- 
meikungen  machen,    und   auf  diese   Qegenbemerkxingen    gab   der 
£ath  dann  wiederum  Antwort,   nachdem  er,    wie  sich  aus  Knebel 
sehliessen  lässt,    dieselbe  über  Mittag  berathen  hatte  (Concept  der* 
Rfiekantwort  des  Rathes  von  der  Hand  Rüschs,  Bl.  33  ff.).     Der 

3e Bischof  bestritt  zunftchst,  dass  er,  wie  ihm  vorgeworfen  werde, 
tsyt  der  ingangen  buntniisze  und  vereynung  das  bystumb  von  Basel 
zu  hannden  eins  Burgunschen  hab  wollen  laszen  kommen;  .  .  . 
möge  sin,  dasz  solichs  vor  der  vereynung  an  in  gesteht  und  ge- 
worben  sye,   er  hab   aber  darumb  dhein  antwurt    wollen  geben«.' 

feDer  Raul  beharrte  darauf,  dass  der  Bischof  in  der  Zeit,  da  der 
bnrgandische  Herzog  in  diesen  Landen  regiert  habe  j  »  in  fumemmen 
gewesen«  sei,  das  Bisthum  einem  seiner  RSthe,  >mit  nammen  dem 
pzobgt  von  Brück«  zu  übergeben;  dass  dies  die  Wahrheit  sei,  mög^ 
doith  etHche  seiner  Stift  Prälaten,  Diener  und  andre,  die  hier  an- 

iwesend,  bewiesen  werden,  da  sie  es  gewesen,  die  den  Rath  er- 
sucht hfttten,  beim  Bischof  dahin  zu  wirken,  »damit  solichs  nit 
fexgang  gewinne«,  was  denn  auch  durch  Absendung  etlicher  Raths- 
freonde  geschehen  sei  (s.  Band  HS.  25,  14  ff.).  Dass  sich  dies  aber 
aat  Abachlnss  der  Vereinung  zugetragen,  liabe  der  Rath  nicht  be- 

Ibaptet 

Femer  führte  der  Bischof,  als-  Beweis  dafür,  dass  die  Stadt 
'länen  andern  natürlichen  Herrn  »on  mittel«  habe  als  einen  Bischof 
n  Basel,  die  Thatsachen  an,  dass  sie  das  Schultheissenamt  von  der 
8tiÄ  pfuidsweiae  innehabe,  was  den  rechten  Herrn  anzeige,  femer, 

fikss  er  seine  Regalien  von  dem  heil.  Reiche  habe,  dass  die  Stadt 
im  geschworen  \md  in  Kraft  dieses  Eides  sich  bisher  geweigert 
kbe,  einem  römischen  Kaiser  zu  schwören,  dass  femer  in  kaiser- 
liehen Briefen  von  der  Stadt  Basel  als  »diner  stat  Basel  etc.«  die 
Bede  sei. 

i  Wir  falben  bereits  aus  dem  Concept  des  Berichtes  an  Sigmund 
der  Hauptsaelke  nach  vernommen,  wie  der  Rath  diese  Behauptungen 
m  entkrSften    suchte;     Es  mag  aus  dem,    was  dem  Bischof  selbst 


502  Beilagen. 

geantwortet  wurde,  noch  einiges  beigefügt  werden:  Das  Sckult- 
heissenamt  gebe  dem  Bischof  nicht  mehr  Gerechtigkeit  »denn  allein 
über  schiild  und  erbfell  und  derglich  Sachen  se  richten  .  .  .  und 
nit  die  gerechtikeit ,  dasz  wir  darumb  die  sinen  syent«,  sonst 
konnte  die  Stadt  mit  mehr  Recht  behaupten,  sie  sei  sein  und  jedes  i 
Bischofs  Obrigkeit,  da  sie  » die  vogtie,  so  da  ist  die  oberkeit  über 
das  schultheiszen  ampt,  von  dem  heiligen  rieh,  und  demnach  die 
hohen  herlikeit,  oueh  umb  frid  und  frevel  und  über  das  blut  ze 
richten c  inne  habe.*— «  Dass  die  Bischöfe  sich  nie  als  natürliche 
Herren  der  Stadt  betrachtet,  gehe  daraus  hervor,  dass  Bischof  u 
Ymmer  mit  der  Stadt  ein  Hilfsbündniss  eingegangen,-  dass  die 
Stadt  mit  römischen  Königen,  Fürsten,  freien  und  Reichsstädten 
Bündnisse  abgeschlossen,  auch  die  gegenwärtige  Vereinung  einge- 
gangen habe,  ohne  von  den  Bischöfen  gehindert  zu  werden,  sie  sei 
auch  von  jeher  eine  freie  Stadt  gewesen  und  als  eine  solche  von  ii 
den  römischen  Kaisem  und  Königen  behandelt  worden,  habe  auch 
ihre  Regalien  vom  Reiche  so  gut  wie  der  Bischof.  In  der  Eröi^ 
terung,  dass  die  Worte  »diner  stat  Basel«  der  Eigenschaft  Basels 
als  einer  freien  Stadt  so  wenig  Abbruch  thun  als  die  vom* Kaiser 
ihr  gegenüber  gebrauchten  Worte  »unser  stat  Basel«  heiast  es:^ 
»denn  wir  und  unser  voreiteren  haben  bisz  uff  disen  tag,  desglichen 
mit  gotlicher  hilff  furer  lanng  zyt  bescheen  soU,  ein  stat  von  Basel 
als  ein  frystatt  inn-  und  harbracht,  und  nit  sy  c  (Kaiser  und  Bischof) , 
was  nicht  hindere,  dass  man  diesen  alles  das  thue,  was  man  als 
freie  Stadt  dem  Kaiser  oder  König  und  was  man  dem  Bischof  von  ^ 
Basel  als  Bischof  zu  thun  verpflichtet  sei. 

In  «Betreff  der  Behauptung,  die  Stadt  habe  dem  Bischof  und 
der  Stift  geschworen  und  sich  in  Kraft  dieses  Eides  geweigert,  dem 
Kaiser  zu  schwören,  wird  gesagt, .  es  sei  wahr,  man  habe  .  nach 
altem  Herkommen  dem  Bischof  geschworen,  ihm  zu  rathsn  und  zu  30 
helfen,  aber  nachdem  er  selbst  ebendasselbe  der  Stadt  gegenüber 
geschworen  habe.  Wäre  er  der  natürliche  Herr  der  Stadt,  so  wäre 
dieser  beidseitige  Eid  überflüssig,  denn  die  Verpflichtung  würde 
sich  beiderseits  von  selbst  verstehn.  Ganz  richtig  hatte  aber  der 
Bischof  als  Beweis  für  die  Bedeutung  des  ihm  geschworenen  Eides » 
hervorgehoben,  dass  die  Stadt  denselben  z^^im  Vorwande  genommen, 
um  dem  Kaiser  nicht  zu  schwören  (s.  Band  II,  9  ff.,  vgl.  oben 
S.  51,  13  ff.  und  A.  1),  er  hatte  damit  in  der  That  einen  wunden 
Punkt  getroffen  (s.  Heusler  320).  Der  Rath  lässt  sich  wohlweislich 
auf  eine  Erörterung  desselben  nicht  ein,  sondern  erklärt  einfach :  m 
weder  Basel  noch  eine  andere  freie  Stadt  sei  verpflichtet,  dem 
Kaiser  zu  schwören,  und  habe  es  je  gethan,  »demnach  haben  wir 
gemeint  der  k.  m.   ze  schweren  ouch  nit  pflichtig  sina. 

Die  Widerlegung   der  Behauptung   des  Bischofs,    es  sei  uner- 
hört, dass  der  Unterthan  der  Obrigkeit  seine  Pflicht  aufkünde,  und  4S 
dass  Widerruf  und  Abtrag  begehrt   werde,    bevor  einer   »rechtlich 
überwundene    sei,    kennen  wir   ebenfalls   bereits  aus  dem  Berichte 


i 


XIV.  Streit  mit  dem  Bischof  1476—1477.  503 

an  Sigmund.  In  Betreff  des  letztem  Punktes  heisst  es  hier:  »zudem 
ist  ouch  nit  ungeh&rt,  dasz  einer,  der  unbillichen  siner  eren  be- 
schuldiget wirt,  als  uns  von  im  begegnet  ist,  da^z  der  einen  wider- 
ruf und  abtrag  begert,  denn  solichs  bede  inn-  iind  usserthalp  rechts 

(also  gebracht  und  gehalten  wirt,  als  offembar  kuntlich  ist.« 

In  seiner  Antwort  hatte  der  Bischof  den  Wortlaut  und  die 
Bedeutung  seiner  Aeusserung  abzuschwächen  gesucht,  er  habe  nicht 
mehr  gesagt,  als  »wir  haben  im  geschworen ;  wie  das  gehalten  sye, 
wissen  wir  wol,  und  dch  zu  sinen  zytenc^).     Auch  habe  er  damit 

ti  nichts  weiter  gethan,  als  was  der  Rath  duröh  den  Küster  und  den 
Vicar  Ton  ihm   begehrt  habe. ' —  Der  Rath  erwidert,  es  sei  doch 

.  wohl  zu  denken,  dass  er  sich  mit  Küster,  Vicar  und  Official  nicht 
zu  dem  Zwecke  besprochen  habe,  dass  der  Bischof  ihli  an  seinen 
Ehren  beschuldigen  solle,  sondern  weil  er  angenommen,  der  Bischof 

ühhe  seine  Aeusserung  unbedacht  gethan.  Dieser  sei  aber  darauf 
hin  persönlich  in  den  Rath  gekommen  und  habe  laut  wie  zuvor 
geredet  »wir  haben  im  und  der  stifft  anfangs  geschworen  und 
schweren  jerlichs,  ob  das 2)  im  gehalten  sye,  wissen  wir  wol,  werd 
sich  zu  sinen  zyten  erfinden,  und  es  blibe  nit  daby«.    Es  wundert 

iß  den  Rath,  dass  er  dieser  Worte  >  etlichem  maszen  abrede«  sein  will, 
da  xso  YÜ  frommer  unversprochen  personen  daby  und  mit  gewe'sen 
sind  und  die  wort  also  von  im  vor  und  nach  eigentlich  gehört  und 
verstannden  haben«.  Daher  wird  das  Verlangen  eines  Widerrufs 
aufrecht  erhalten. 

t        Endlich  hatte  sich  der  Bischof  beschwert,  dass  ihm  der  Rath 
einen    seiner    Diener    zugeschickt    und    ihm    vor  Rath    verkünden 
lassen  (vgl.  oben  S.  499,  28),    »alles  zu  Verachtung  sin  und  siner 
stifft  c.     Der   Rath   erwidert,    nach   dem  Aberwillen,    den  ihm  der^ 
Bisehof  in  Abbruch* des  Titels,    in  den  vorgenommenen  Neuerungen 

39  und  der  Schuldigung  seiner  Ehren  erzeigt,  habe  es  ihm  nicht  ge- 
bilhrlich  geschienen,  demselben  jemand  aus  seiner  Mitte  zu  schicken 
oder  ihm  zu  schreiben.  Er  habe  ihm  aber  einen  seiner  Diener, 
der  »ein  frommer  uffrechter  knecht«  sei,  und  von  dem  er  nichts 
wisse  als  Ehren  und  Gutes,  zugesandt  und  an  ihn  begehren  lassen, 

^dass  er  auf  einen  genannten  Tag  komme,  um  seine  Gegenant- 
Wort  zu  vernehmen  (. 

Die  Verhandlungen  hatten  keine  Annäherung  zwischen  den 
Parteien  bevnrkt.  Der  Rath  bestand  darauf,  dass  der  Bischof  einen 
Widerruf  leiste,   während   der  Bischof  diese   Forderung   als  etwas 

«Unerhörtes  bezeichnete.  Die  Boten  der  Fürsten,  Städte  und  Länder 
der  gemeinen  Vereinung,  d.  h.  der  niedem  Vereinung.  und  der 
Eidgenossen,  die,  wie  bereits  bemerkt,  seit  dem  7.  Februar  in 
Basel  tagten,    beschlossen  sich   der  Sache  weiter   anzunehmen   und 

1)  Wahrscheinlich  ist  anzunehmen,  dass  sich  in  Betreff  der  letzten 
Worte  Rüsch  beim  Niederschreiben  versehn  hat,  und  dass  es  heissen 
sollte:  mnd  werd  sich  zu  sinen  zyten  erfinden«. 

2)  Statt  »ob  das  im«  stand  zuerst:  »ob  da  der  eyde  an  im«. 


504  Seilagen. 

auf  einem  Tage  zu  Basel  am  23.  Men  nebst  den  andern  yorlie- 
genden  Geschäften  auch  die  Späne  swischen  dem  Bischof  vnd  der 
St^t  zu  behandeln.  Sie  baten  die  Parteien,  mittleTweile  keine 
Aenderungen  und  Neuerungen  voizunehmen  ^] .  Der  Bischof  ^mndte 
sich  inde^  .an  seine  Lehnstrftger,  um  sich  ihres  Beistandes  ^egen^ 
die  Stadt  zu  versichern.  Der  Rath  erfuhr  dies  und  da  diese  bi- 
schöflichen Lehnstrftger  zugleich  Beamte  oder  Landsassen  Herzog 
Sigmunds  waren,  so  setzte  er  diesem  (s.obenS.  4B3-,  30  ff.)  in  aiuffthr- 
lichem  Berichte  die  Sachlage  auseinander  und  ersuchte  ihn,  dafftr 
zu  sorgen,  dass  wenn 'es  zum  K^eg  kommen  sollte,  sie  sich  still- 1^* 
hielten ;  denn  ohne  Zweifel  werde  seine  fürstliche  Gnade  wohl  zu 
erwägen  wissen,  »wo  si  sich  wider  uns  setzen  wurden,  unser  not- 
turfft  vordem,  se  «trachten,  inen  mit  gegenwer  ouch  zu  begegnen, 
solte  dann  davon  uwem  fürstlichen  lantschafft  oder  den  iren  schsd 
zugezogen  werden,  mag  sich  dieselb  uwer  fürstlich  gnad  in  to1-i& 
kommenen  truwen  und  glouben  zu  uns  halten,  das  wir  das  gar 
vil  lieber  vermitten  mssen  wolten«.  Es  scheint  dies  gewirict  und 
dem  Bischof  die  Aussicht  auf  Unterstützung  von  dieser  Seite  be- 
nommen zu  haben,  ebenso  scheint  ihm  ein  Versuch,  die  Eidge- 
nossen zu  gewinnen,  misslungen  zu  sein  ^) .  So  entschloss  er  sieh  ^ 
denn  zuletzt,  den  anberaumten  Tag  nicht  abzuwarten,  sondern  unter 
Vermittlung  des  Legaten  nächzugeben.  lieber  die  Erklärung,  die  er 
gab,  und  die  am  2 1 .  Merz  vollzogene  Versöhnung  (s.  oben  S.  14 1, 10  £ ) 
berichtet  die  nachfolgende,  in  der  geheimen  Registratur  DD.  U 
aufbewahrte  Pergamenturkunde,  die  mit  dem  anhängenden  Siegel  ^j 
des  Legaten  versehn  ist. 


Alexander  dei  et  apostolice  sedis  gracia  episcopus  Forli- 
yiensis  nee  non  sanctissimi  domini  nostri  pape  referendarius 
ad  (Jennaixiam  cum  clausula  »et  ad  quecumque  loca  te  decli- 
nare  contigerit«  cum  pldna  potestate  legati  de  latere  in  spi-^j 
ritualibus  et  temporalibus  nundus  et  orator  ad  perpetuam  rei 
memoriam    et  parcium   infrascriptamm    consolacionem  notum 

1)  Der  Bericht  an  Sigmund  (b.  oben  S.  491,  3  ff.)  lässt  nur  die  Boten 
der  Fürsten' und  Städte  der  Vereinung  das  betreffende  Ansudien  u 
Basel  stellen,  wahrend  Knebel  gerade  die  Eidgenossen  (oonfederati  supe- 
riores,  S»  119,  14,  confederati  S.  20,  9)  die  weitere  Vermittlung  an  die  Hand 
nehmen  läsit.  Der  Abschied  des  von  den  Räthen  un^  Rathsboten  der 
Fürsten,  Städte  und  LSnder  |;emeiner  Vereinung  gehaltenen  Taget  Tom 
7.-12.  Febr.  (StaaUarchiv  Basel  A  G.  5,1831  "Eidg.  Abseh:  II,  S.  6471 1 
sagt  in  seinem  Schlusssatae  ausdrücklich,  »uff  solichs  alles  und  dasa  der 
spenn  halb  swuschen  unserm  herren  von  Basel  und  der  statt  Basek  sei 
»von  allen  teilen  der  verejmung  und  Eidtguosssohafit«  ein  neuer  Tag  auf 
den  23.  Merz  angesetzt  worden. 

2)  S.  Eidg.  Absch.  11^  S.  658i,  vgl  mit  669«  und  mit  dem,  was  Knebel 
141,  17  über  die  verschiedenartige  Stimmung  der  Eidgenossen  sagt. 


XIV.  Streit  mit  dem  Bischof  1476— 1 477.  505 

facimus  imiyersis:  quod  cum  reyerendissimufl  in  Christo  pater 
et  dominus  Johannes  episcopus  Basiliensis  una  cum  reverendis 
confratiibus  suis,  videlicet  dominis  preposito,  decano  et  capitulo 
ecclesie  Basiliensis  ex  una,   nee  non  strennui  -spectabilesque 

&  Tili  burgimagister  et  consulatus  inclite  civitatis  Basiliensis  par- 
tibua  ex  altera  per  longeya  tempora  transacta  in  bono,  recto 
et  sincerö  amore  ac  statu  unanimiter  penrixerunt,  nichilominus 
certo  die,   yidelicet  lune  post  festum  sancti  Thome  apostoli  1^76 
anni  etc.  Ixxyi  proxime  preteriti  nonnulla  verba  per  memo-  ^  ^ 

^  latum  leverendissimum  patrem  dominum  episcopum  Basiliensem 
in  piesenda  ipsius  ecclesie  prepositi,  decani,  custodia  et  aliorum 
sibi  atdnencium  et  conjunctorum  coram  consulatu  dicte  civitatis 
Basiliensis  prolata  sunt,  ipsius  -consulatus  et.  civitatis  honorem, 
et  profectum,  secundum  dictamen  tamen  ipsorum,   tangencia, 

^^de  quibus  verbis  inter  partes  memoratas  nonnulli  rancores  et  . 
discordie  exorti  jBunt.    quibus  quidem  discordiis  et  rancoribus 
per  nos  intellectis  nos  ex  ojfficii  nostri  debito  et  taidquam  ille 
qui  de  hujusmodi  controversüs  dolebamus,   cum  amlms  partes 
sincero  corde  düigamus  et  precipua  caritate  prosequamur,  ut 

^sancte  sedis  apostolice  yeros  et  devotos  filios,  de  ambarun^ 
paidum  tamquam  filiorum  pacis  consensu  habenciumque  yeros 
et  indubitatos  respectus  et  reverenciam  omnimodam  ad  sanctam 
sedem  apostolicam,  yices  nostras  interposuimus  easdem  partes 
amicabilibus  composicione*  et  medüs  concördandi  et  rancores 

^deponendi,   fideliter  laborayimus,  et  prehabitis  multiplici  cura 
et  düigencia  ac  alüs  hincinde  inter  partes  attemptatis  tandem 
die  date  hujusmodi  amicabilis  composicionis  prefatus  leverendüsi—^^  21 
mu8  dominus  episcopus  Basiliensis  una  cum  confratribus  suis 
prenominatis  et  aliis   ecclesie  sue   attinentibus   et   conjunctis 

^a>ram  nobis  et  dictis  dominis  de  consulatu  .civitatis  Basiliensis 
suo  proprio  motu  et  ut  verus  et  graciosus  pater  eorum  nuUum  ' 
habens  in  corde  suo  rancorem  benigne   et  pie  comparuit   et 
Vera  ac  matura  deliberacione  pro  declaracione  prenarratorum 
verborum  dixit,   sue  intencionis  antea  et  post  nunquam  fuisse 

^nec  esse  per  verba  per  eum  die  lune  ut  promittitur  prolata 
dominos  de  consulatu  eorumque  honorem  ledendi,  nee  eos  in 
aliquo  peijuros  incusasse  velle,  ymmo  non  habumt  neque  ho- 
(iiema  die  habeat  eosdem  pro  perjUris,  yniuno  verius  pro  probis, 
caris,  fide  dignis  et  devotis  ;filiis  suis,  nee  verba  hujusmodi 

40  intencionem  importassent.  et  in  quantum  aliqiii  predictos  do- 
ininos  de  consulatu  de  eorum  honöre  eo  andiente  inculpassent, 
ecs  pro  posse  volUisset  excusasse,   et  quod  non  crederet,  quod 

37.  hAlmit. 


506  Beilagen. 

consulatiui  intencionis  fouset  nee  sit,  eorum  obligacionem  ja- 
ramenti  Teile  renunciasse;  nee  teneret  nee  haberet  hodiema 
die  renuneiacionem  per  consulatum  &ctam  pro  renunciacione, 
sed  quod  donüni  de  consulatu  sibi  et  ecelesie  sue  in  posterum 
fiicerent  et  conservarent  prout  hucusque  feceront  et  quemad-» 
modum  iUi,  qui  ecdede  necnon  peisone  suis  sint  affecti.  «mili 
modo  reverendissima  fatemitas  sua  et  ejus  capitulom  consolatui 
eciam  faeere  vellent  et  quod  omnes  probaciones.et  verba  ipsa 
die  incusacionis  pretaete  facte  sive  facta  essent  extincta  et 
anichilatä)  ymmo  verius  nulla,  mortua  et  deleta  ac  omnes  t 
rancores  et  discordie  penitus  extineti .  et  partes  predicte  cum 
gracia  Spiritus  sancti  in  dei  nomine  exnune  et  in  posterum 
concordate  et  pacificate.  in  quibus  quidem  yerbis  et  concordia 
premissis  dieti  burgimagister  et  consulatus  civitatis  BagQiensis 
a  dicto  domino  episcopo  Basiliensi  benigni  grati  et  contenti  fae- 1 
runt,  sicque  exadyerso  ipsi  domini  de  consulatu  adddxerunt, 
sibi  revef'endissfmo  domino  episcopo  et  sue  ecelesie  omnem  beni- 
gnitatem  et  amorem^  humanitatem,  graciam  et  deTOcionem 
ostendere  velle.  quemadmodum  eis  firmiter  ab  ipsis  impertiii 
sperarent.  et  quia  nos  bujusmodi  parcium  predictarum  amorem'i 
et  benignitatem  hincinde  audivimus  et  intelleximus  quodque  no- 
stris  petieionibus  et  precibus  liberrime  condescenderunt,  idcirco 
hanc  ipsarum  concordiam^  pacificacionem  et  tranquillitatem  co- 
ram  nobis  faetas  nomine  et  auctoritate  quibus  supra  confiimamiis 
ratifieamus  et  approbamus.  in  quorum  omnium  premissorom^ 
perpetuam  memöriam,  fidem  ac  evidens  testimonium  presentes. 
desuper  in  laudem  et  honorem  dei,  sancte  sedis  apostolice  nec- 
non parcium,  confecimus  et  sigilli  nostri  oblongi  appendentis 
munimine.  sigillari  jussimus.  datum  Basilee  anno  domini  mille- 
Man  21  simo  quadringentesimo  septuagesimo  septimo,  indiccione  deci-^ 
ma,  die  vero  yicesima  prima  mensis  marcii,  pontificatus  sanctis- 
simi  in  Christo  patris  et  domini  nostri  domini  Sixti  dinna 
providencia  pape  quarti  anno  ejusdem  sexto. 

Die  Geschichte  dieses  Streites  der  Stadt  mit  dem  Bischof  i^ 
namentlich  in  zwei  Beziehungen  vom  höchsten  InteOresse:  einmal  i 
zeigt  sie  uns  die  gegenseitige,  man  kann  wohl  sagen  unheilbare 
Verbitterung  zwischen  der  St^dt  einerseits,  dem  Bbchof  und  dem 
Capitel  andrerseits,  zweitens  tritt  uns  das  Selbstgefühl  des  dorch 
eigene  Anstrengung  erstarkten  Gemeinwesens  entgegen,  das  seine 
unabhängige  Stellung  weniger  auf  urkundliches  Recht  als  auf  das  I 
offenkundige  Herkommen  und  die  Macht  der  thats&chlichen  Ver- 
hältnisse begründet.  Wie  schon  bei  den  frahem  Verhandlangen 
[Heusler  399),   so  wird  jetzt  wieder  betont,   dass  wenn  .das  Steuer- 


XV.  Einnahme  Ton  Gray  1477.  507 

recht  der  Stadt  auch  nicht  verbrieft  wäre,  sie  doch  als  eine  ehrbare 
Comznnne  von  sieh  aus  Macht  hätte  es  auszuüben  (oben  S.  488,  11). 
Nicht  Kaiser  und  Bischof,  ruft  der  Kath  aus  (S.  502,  21),  sondern  wir 
und   unsere  Yoreltem  haben   bis   auf  diesen  Tag   eine  Stadt   vou 

5  Basel  als  eine  Freistadt  inn-  und  hergebracht,  wie  es  auch  mit 
göttlicher  Hi|fe  fernerhin  lange  Zeit  geschehen  soll.  —  Man  er- 
kennt deutlich:  Wenn  nicht  gewaltige  Rückschläge  eintreten,  die 
eine  völlige  Unterwerfung  der  Stadt  möglich  machen,  so  ist  die 
Zersprengung   der  alten  Formen   der  Abhängigkeit  nur   noch  eine 

lö  Frage  der  Zeit. 


XV. 

Ulrich  Traber  und  die  Einnahme 

Ton  Gray.  1477. 

(Siehe  Band  HI,  S.  166ff.,  173,  27ff.) 


15  Seit  ich.   auf  S.  167  A.  2  eine  Beilage  über  die  Einnahme  von 

Grray  angektLndigt^  in  welcher  die  Frage,  ol)  Gray  von  den  Bur- 
gundern den  Fran^sen  ein-  oder  zweimal  abgenommen  worden  sei, 
untersucht  -werden  sollte,  hat  sich  mir  durch  die  Freundlichkeit 
des  Herrn  Archivars  Mossmann  in  Colmar,  der  mir  die  Aushänge- 

2ü  bogen  des  vierten  Bandes  seines  Urkundenbuches  yon  Mülhausen 
zuschickte y  neues,  reiches  Material  über  Traber  dargeboten,  auch 
hat  mich^  Herr  Mosstoann  auf  eine  Arbeit  aufmerksam  gemacht, 
die  er  im  J.  1872  mit  Verwerthung  eben  dieses,  damals  noch  un- 
gedruckten Materials  im  42.  Bande   des  Bulletin   de  la  soci6t6  in- 

iädustrielle  de  Mulhouse,  S.  357  ff.  unter  dem  Titel  »Un  chef  de 
bände  des  guerres  de  Bourgognec  veröffentlicht  hatte.  Dieses  Mate- 
rial und  der  Aufsatz  des  Herrn  Mossmann  liefert  zwar  keinen  di- 
recten  Beitrag  zur  Lösung  jener  Frage,  sie  geben  uns  aber  interes- 
sante Aufschlüsse  über  die  Stellung,  die  Traber  in  Burgund  einnahm 

%und  helfen  uns  zu  einem  bessern  Verständnisse  der  übrigen,  für 
unsem  Z^nreck  ins  Auge  zu  fassenden  Quellen. 

Nach  den  Aussagen,  die  am  20.  Oct.  1478  zu  Vesoul  vor 
einem  Bevollmächtigten  gemeiner  Vereinung  gemacht  wurden,  und 
die  in  dem   angeführten  Bande  des  Mülhausischen  Urkundenbuches 

:isNr.  1816  (S.  231  ff.)  abgedruckt  sind,  erschien  Traber  gegen  Ende 
Februars,  als  Vesoul  der  Ausgangspunkt  für  die  Erhebung  der 
Freigrafschaft     gegen   die   Franzosen   wurde,    an    der  Spitze    eines 


508  Beilagen. 

Kriegshaofens   daselbst  und  gab   vor,    er  sei  von  gemeiner  Veiei- 
nung  zum  Schutee  der  Stadt  und   des  Landes  abgesebickt  worden; 
Ton   den  BOigem  wohl  aufgenommen,    schwor   er   der  Fnn  von 
Burgund  und   dem  Lande   Treue.     Traber  war  Büiger  toh  Mül- 
hausen;   sonst  ist  uns  über  sein   früheres  Leben  nichts  bekannt. ^ 
Mossmann  sagt  zwar  (Bull.  359),   er  habe  in   den  Kriegen  gegen 
Karl  die  baslerischen  Truppen    befehligt;    es    ist  mir  abei  keine 
Quelle   bekannt,    aus   der  diese  Angabe  geschöpft  wftre,.  und  sie 
mag  auf  einer  Verwechslung  beruhn.    Von  den  beiden  andern  Haupt- 
leuten,  die   Knebel  166,   13  ff.    neben  Traber  nennt,   wissen  wir  i« 
nämlich,  dass  sie  früher  im  Dienste  Basels  gestanden.  Schütz  fühlte 
im  J.   1475  eine  Anzahl  Ton   ihm  .im  Auftrage   des  Rathes  ange- 
worbene Soldner  dem  Kaiser  ins  Entsatzheer  vor  Neuss  su  (Mis- 
sivenb.  XIV,   80,  82.     Knebel  in  Band  H,  204,  1.    Vgl.  ebendort 
259  A.  1).     Und  am  11.  Dec.   1475  wurde,    wie  Oeffnungsb.  V,  i5 
144  buchtet,  »Meinrat  Schütz  von  Waltzhüt  bisz  Johannis  Baptiste 
anno  76.    futur.     wie  Werlin   Rieher  zu  der   statt  diener  bestellt 
und  empfangen ,    der  statt  in  allen  Iren  geschafften  inn-  und  usz- 
wendig  der  statt  getrüwlich  ze  warten  und  ze  dienen. c 

Die  Angabe  TVabers ,    er  sei  von   der  Vereinung  nach  Vefloul  3» 
geschickt  worden,  ist  in  jedem  Fall  unwahr,  wenn  auch  nicht  ge- 
leugnet werden  soll,  dass  einzelne  Glieder  derselben  sein  Vorhaben 
begünstigten  (s.  oben  138,  15 ff.  und  A.  9).  .Vielleicht  hat  er  seme 
Schaar  in  Basel  gesammelt,  ist  angeblich  zum  Schutze  von  H^ricoort 
ausgezogen  und  hat  sich  dann  von  dort,  nach  Vesoul  begeben.  Nach  2$ 
den  oben  erwähnten  Aussagen  bedangen  er  und  seine  Gesellen  sich 
bei  ihrer  Aufnahme  in  Vesoul  nichts  aus   als  VerkOstigung ,  nach 
einigen  Wochen  verlangten  sie  statt  derselbe^  Sold,  bald  waren,  sie 
auch  mit  diesem  nicht  zufrieden,  sie  erlaubten  sich  alle  möglichen 
Oewsltthfttigkeiten  und  Erpressungen  gegen  die  Einwohner  und  Buch- » 
ten  die  Umgegend  init  Raubzügen  heim.    Wir  besitzen  nur  die  Ana- 
sagen  der  Ankläger  und  wissen  nicht,    was  üie  Angeklagten  den- 
selben entgegenzustellen  hatten,    die  Klagen    stimmen  aber  leider 
nur  zu  gut  zu  dem,  was  wir  auch  sonst  über  das  Treiben  der  Söld- 
nerschaaren  jener  Zeit  erfahren.    Bei  seinem  Freibeuterthum  scheint^ 
es  indessen  lieber  doch   nicht  recht  wohl  gewesen  zu  sein.    Er 
suchte  Beziehungen  zu  den  Gliedern  der  Vereinung  zu  unterhalten. 
um  den  imsichem  Veriiältnissen  in  Burgund  gegenüber  einen  Halt 
BÜ  gewinnen.     Einige  Monate  nach   seiner  Aufnahme  in  Vesoul 
wandte  er  sich  an  den  BaÜi  zu  Basel  und  bat  denselben,  ihm  sei-*^ 
nen  getreuen  Rath  su   geben ,    »wie   er  sich  mit  sinen  gesellen  in 
demselben  lande  halten  soUe.«     Der  Rath,  soxgf&ltig  bemOht,  sich 
von  der  Politik  der  Eidgenossen  nicht  zu  sondern^),  glaubte  nicht 
von  sich  ^us  handeln  zu  dürfen,   und  schiokte  am  14.  April  den 


1)  S.  oben  8. 150, 19  ff. 


XV.  £mna]ime  von  Gray  1477.  509 

Brief    d«m  Ahoberstsunftmeister  YBenlin  naeh  Lozem  ^] ,    mit  dem 
Axiitra^e,  ihn  »gemeiner  vereynung  bottschaften«  mitsutheilen,  deren 
Hath  XU  Temehmen  und  was   sie  fQr  gut  fönden,  dem  Traber  und 
seinen  Oesellen  nach  Vesoul  su  berichten.     Eine  besonders  trOst- 
i  liehe  Antwort  wird  Traber  nicht  erhalten  haben,  da  die  Eidgenossen 
un  25.  April  ta  Luxem  mit  den   französischen  Boten  ihren  Ver- 
geht auf  die  Grafschaft  Burgund  und  die  Stellung  von  6000  Söld- 
nern verabredeten  und   zugleich  beschlossen,   jedermann  solle  ver- 
^o'Bon^     daas    keiner    von    den    Seinigen    gegen    den    König    von 
/^FjRULkreich  in  den  Krieg  laufe').     Dies  letztere  ist  nun  allerdings 
^^l&'Untlich  nicht  durchgeführt  worden.     Zahlreiche  Schaaren  aus 
der  "^Eidgenossenschaft  und  von  ihren  Verbündeten  liefen  den  Bur- 
gtm^em  zu  Hilfe  (oben  154,   30ff.    160,   14.    161,   19),  w4Üirend 
andere  auszogen«  um  in  die  Dienste  des  Königs  zu  treten  (163,  11). 
^Bftzel  hatte  hiebei  'keinen  leichten  Stand.     Bisweilen  zogen  solche 
^oh-aaren  durch  die  Stadt  oder  sammelten  sich  auch  wohl  geradezu 
dort  (S.  154,  27.  515,  Iff.),  was  doppelt  unangenehm  war.    Denn 
einmal  war  der  Aufenthalt  der  übörmüthigen  Krieger  an  sich  nichts, 
erwünschtes,   sodann  aber  musste  man   fürchten,    sowohl  von  den 
3»  eigenen  Verbündeten  als  von  den  kriegführenden  Parteien  für  die 
Unternehmungen,  die  von  hier  ausgiengen,  verantwortlich  gemacht 
ra  werden.     Man  suchte   sich  deshalb   die   gefährlichen   Gftste   so 
riel  als  möglich  vom  Leibe  zu  halten  (S.  160  A.  3.   163  A.  3).    Es 
wu  dies  aber  nicht  so  einfach.     Dexm  man  musste  sich  auf  Aus- 
sbrQehe  ihres  Zorns  gefasst  machen  (163,  21  ff.)  und  erst  noch  fürqh*- 
ten,  die  ifiidgenossen  zu  beleidigen ,   weiin  man,    freilich  ganz  im 
Sinne  ihrer  Beschlüsse,    den  Ihrigen    keine  Aufnahme    gewährte. 
Da»  es   den  ausgezogenexl  Hauptleuten  darum  zu  thun  war,   sich 
Basel   geneigt   zu   erhalten,   zeigen   die   Berichte,    die   Schütz  und 
^  Rieher  nach  dem  Ausfall  aus  D61e  und  Traber  nach  der  Einnahme 
▼on  G^y  an  den  Rath  schickten. 

Am  1.  October  berichtet  Traber  dem  Rathe  zu  Basel,  dass  er 
Gray  den  Franzosen  im  Sturme  abgenommen  habe ;  in  einem  Briefe 
an  ihn  und  seine  Genossen  in  Vesoul  vom  26.  Nov.,  den  wir  un- 
kten S.  514,  15 ff.  abdrucken,  erwähnt  der  Rath  eines  von  ihnen 
erhaltenen  Schreibens  »der  geschieht  halb  z&  Qrey  etcc  und  er- 
USrt  ihnen,  da  er  allerhand  ungünstiges  über  ihr  Benehmen  ge- 
hört, auch  nicht  .wisse.,  in  wessen  Auftrag  sie  handelten,  so  sei 
eg  ihm  lieber,  wenn  sie  die  Stadt  Basel  unbekümmert  liessen  und 
Julien  Pfeniiig  anderswo  verzehrten.  Ist  nun  diese  Geschichte  zu 
Onj  die  am  1 .  October  gemeldete  Erstürmung  oder  führt  die  Ver- 
gleichnng  mit  andern  Quellen  dazu,  an  eine  zweite  Einnahme  zu 
denken? 

1)  Er  befindet  sich  jetzt  in*  dem  dortigen  Staatsarchiv  und  ist  abge- 
dniekt  bei  Mossmann,  Cartulaire  de  Mulhouse  IV,  S.  1^7. 
2!  Edg.  Absch.  H,  S.  672  f.  L- 


510  Beilagen. 

Die  andern  mir  bekannten  Quellen,  die  hier  in  Betnebt  kom- 
men, sind  folgende. 

1.  Jean  de   Troyes  bei  Comines-Lenglet  II,   146  benekitet. 
Ludwig  XI.    habe    im  Sommer  1477    die  Picardie  verlassen,  habe 
Notre-Dame  de  la  Victoire   besucht  und  sich  dann  nach  Paxis  be-  '■» 
geben,  wo  er  das  Fest  des  h.  Dionys  gefeiert  (Oct.  9]  .  .  >puu  s'en 
ala  k  Tours,  k  Amboise  et  autres  lieux  Toiains,   oü  il  se  tint  par 
assez  longue  espace  de  temps.     durant  lequel  les  Bouignignons  et 
autres  ennemis   du  roy  sous  les  charges   et  compagnies  du  piinee 
d* Orange,  messire  Claude  de  Yauldray  et  autres  estans  en  la  comtei» 
de  Bourgogpa.e,  firent  et  porterent  de  grans  guerres  aux  gens  du  roy, 
estans  pour  luy  audit  pays,  et  en  fut  fait  de  grans  deseonfitores  sor 
les  dits  gens  du  roy,  tant  en  la  ville  de  Grey  sur  Sosne  et  ailleurs, 
oü  les  dits  gens  du  roy  s'estoient  logez.    et  y  tuerent  les  dits  Boor- 
guig^ons  des  gentilshommes  de  Tordonnance  du  roy,  sous  les  char-  u 
ges  et  compagnies  de  Sallezart  et  de  Conyngan,  capitaine  des  Escos- 
sois  en  bien  grand  nombre. 

2.  Molinet  ersählt   in   seinem  44.  Kapitel  zuerst  die  Nieder 
lag^  der  Franzosen  vor  D61e  und  die  Aufhebung  der  Belagerong. 
während  dieser  Zeit,  berichtet  er  dann  weiter  (EL,  S.  50  ff.) ,  hatten  ^ 
Clkiudius  und  Wilhelm  von  Vaudrey  900-^1000  Deutsche  in  ihrem 
Dienste  imd  fügten  mit  diesen  den  Franzosen  solchen  Schaden  zn, 
dass  sie  sich  ins  Herzogthum  zurückzogen.    Da  bot  einKaufiauum 
aus   Gray   dem  Wilhelm  an,    ihm   zur  Einnahme  det  Stadt  durch 
nächüichen  Oberfall  zu  verhelfen.     Es  lagen   in  Gray  1800  wohl^ 
ausgerüstete,    mit   trefflichen  Pferden  versehene  EjiegBleate  unter 
dem  Befahl  des  grossen  Salazar,  des  Herrn  von  Charlien  nnd  eines 
Namens  Gamages.     Während  nun  Claudius    die  Seinigen  in  drei 
Abtheilungen   in   drei  verschiedene  Quartiere  vor   der  Stadt  legte, 
fand  sich  Wilhelm,  von  dem  Kaufmann  geführt,    in  emer  finatern» 
stürmischen  Nacht  beim  schwächsten  Punkte    der  Stadt  ein,  wo 
überdies  der  Lärm  einer  Mühle   ihnen  gestattete ,    unbemerkt  Tor- 
zugehn.      Sie  wateten   durchs  Wasser  und  etwa  50  von  ihnen  er- 
stiegen auf  Leitern  die  Mauer.     Da  ¥rurden  sie  bemerkt;  die  Fran- 
zosen, allarmirt,  trieben  sie  zurück,  aber  immer  neue  Dentseke  er-^| 
klommen  unter  Trommelschlag  die  Mauer  und  nach  heissem  Kampf  I 
wurden   die  Franzosen  in   die  Flucht  geschlagen,    auf  welcker  sie 
die  Stadt  in  Brand  steckten.     Manche  von  ihnen  sprangen  Aber  die 
Mauern  und  wurden  draussen  von  den  Leuten  des  Claudios  niede^ 
gemacht.     Salazar  und  die  Seihigen ,   etwa  50  Reisige ,  zogen  sich  ^ 
in  das  Schloss  zurück.    Die  Sieger,  welche  glaubten,  diass  sie  iknen 
nicht  entgehen  könnten,    ergaben  sich  der  Plünderung  und  als  die 
Nacht  wieder  herankam,   dem  Schlaf  oder  dem  Trunk.    Dies  g&b 
dem  Salazar  Gelegenheit,  unter  grosser  Lebensgefahr  und  mit  ter- 
brannten  Füssen,  nebst  hundert  der  Seinigen  zu  entkommen,  1400  <^' 
waren  todt  geblieben.    Die  Deutschen  machten  reiche  Beate.   Dans 
verliessen  Deutsche  und  Burgunder  die  Stadt,    da    sie  niederge- 


•XV.  Einnahme  von  Gray  1477.  511 

bzannt  war.  Hierauf  sammelten  der  Prinz  von  Oranien  und  Claudius 
TonVaudrey,  die  4000  Deutsche  hatten,  etwa  8000  Mann  und  zogen 
gegen  Bijon.  Salazar,  der  in  Dijon  lag,  schiokte  den  Burgun- 
dern und  Deutschen   die  Besatzung  entgegen,    konnte   aber  seiner 

Srerbrannten  Füsse  weg^n  nicht  selbst  am  Kampfe  theilnehmen. 
Die  Burgunder  drängten  die  Franzosen  in  die  Stadt,  da  aber  von 
ailen  S.eiten  Entsatz  herbeieilte,  zogen  -sie  sich  nach  drei  Tagen 
nach  Auzonne  zurück,  nicht  ohne  durch  die  ihnen  nachrückenden 
Feinde  Verluste  zu  erleiden. 

^  3.  Nach  Knebel  8.  173,  27  ff.  wurde  Gray  »circa  festum  sancte 
Katharine  virginis«,  also  um  den  25.  November,  von  Deutschen  den 
Fransosen  abgenommen. 

4.   Qollut   (vgl.    oben  S.   167  A.   1.   173  A.   1)    unterscheidet 
ganz  deutlich  zwei  yerschiedene  Einnahmen  Ton  Gray.    Nachdem  er 

fienfihlt  hat,  wie  Craon,  da  ein  Sturin  auf  D61e  abgeschlagen  wor- 
den, sich  vorgenommen,  die  Stadt  durch  Einschliessung  zur  Über- 
gabe zu  zwingen,  fährt  er  fort : 

Ce  pendant  l'arm^e,  qui  s'estoit  en  ce  temps  formte  au  bau- 
liage  dAmont  [die  Grafschaft  zerfiel  in  die  drei  baillages  d'Amont, 

11  des  Oberlandes )  im  Norden,  de  D61e,  in  der  Mitte,  und  d'Aval, 
des  Unterlandes,  im  Süden],  ostat  k  Craon  la  ville  de  Gray  une 
Teille  de  S.  Michel ,  et  y  furent  tu6s  beaucoup  de  soldats  de  la 
gamison ;  mais  treuvant  la  place  mal  fotimie  de  vivres,  eile  l'aban- 
donat  apres  Thavoir  pill6. 

K  Dann  erzählt  er  die  Niederlage  der  Franzosen  bei  D61e,  durch 
welche  Craon  gezwungen  wurde  de  repasser  h  Pesmes,  Gray  et 
aatreä  places  qu'il  tenöit.  Mais  \k  encor  &  Gray,  heiast  eS  weiter, 
11  leeeut  honte  et  vergongne  par  le  prince  d' Orange ;  car  ses  gens 
furent  surprins  ,   d^valis^s  et  tu6s  de  rechef ,    et  Salazar,  gouver- 

^  aetu  de  la  ville  de  Gray,  contrainet  de  fuXr  k  Nuicts,  halant  perdu 
la  plus  part  de  ses  homes  d' armes  escossois.  Toutefois  la  victoire 
en  fat  triste,  parce  que  Salazar  meit  le  feu  dedans  la  ville  pour 
baroir  limii^re  k  sa  retraicte  et  pour  retenir  ses  eimemis. 

Wir  sehn :  Jean  de  Troyes  und  Molinet  wissen  nur  von  Einer 

%  Einnahme.  Knebel  berichtet  an  zwei  verschiedenen  Stellen  und 
unter  zwei  verschiedenen  Daten,  dass  Gray  den  Franzosen  abge- 
wonnen worden  sei,  ohne  bestimmt  anzugeben,  dass  es  sich  wirk- 
lich nm  zwei  verschiedene  Thatsachen  handle,  Gollut  dagegen  halt 
so  scharf  als  mOglich  eine  Kinnahme  im  September  und  eine  noch- 

f^nulige  spätere  Einnahme  (furent  surprins  de  xechef),  bei  wdcher 
Salazar  eine  Niederlage  erlitt,  auseinander.  Es  ist  auffallend,  dass 
keiner  der  neueren  Historiker  der  Darstellung  GoUuts ,  der  sich  in 
der  Regel  auf  gute  Quellen  stützt,  eingehende  Beachtung  geschenkt 
bat,  dass  vielmehr  alle  ohne  weiteres  'die  Niederlage  Salazars  mit 

*^der  Einnahme  im  September  identificieren. 

Molinet    giebt  den  Zeitpunkt  des   von  ihm  erzählten   Ueber- 
^es  von  Gray  nicht  an,  immerhin  ist  zu  bemerken,  dass  er  ihn 


512  Beilagen. 

nach  der  Aufhebong  der  Belagerung  von  D61e    ensSUt  und  mai 
den  Eindrack  gewinnt,  es  mit  einem  späteren  Ereignisse  zu  tban 
zu  haben.     Leider  kennen  wir  das  Datum  des  Zuges  gegen  Dijon 
nicht,'  während  dessen  Salazar  noch  an  seinen  Brandwunden  litt; 
dasselbe  würde  uns  einen,  wenn  auch  nicht  ganz  sichern  Anhalt»- 1 
punkt   bieten.      Bestimmter  ist  der  Bericht  des  Jean   de  Troyes, 
der  die  Niederlage  Salazars  ganz  bestimmt  in  die  Zeit  nach  dem 
9.  October  verlegt.    Im  Hinblick  auf  diese  Zeugnisse  gewinnt  auch 
der  Bericht  Ejiebels  von   der  Einnahme  Qrays  circa  festum  sancte 
Katherine  virginis  mehr  Gewicht,    als  ihm  sonst  beizulegen  ^^rire.  u 
Dass   bei  Knebel  ein   und    dasselbe  Ereigniss  unter  verschiedenen 
Daten  vorkommt,  ist  nichts  unerh<lrtes,  es  wird  z.  B.  die  Befreiung 
des  Hans   Bisinger  zuerst  S.   194,    16    mit    dem  richtigen  Datum 
des  27.  Juli  1478,   später  205,   18   noch  einmal  mit  dem  nnridi- 
tigen   circa  festum  nativitatis   Marie   erzählt,    und  so   könnte  ein 
ähnliches  Versehn  auch  in  unsrem  Falle  vorliegen,   ja  wenn  man 
den  Brief  des  Rathes   vom   26.  Nov.    liest,   so   ist  man  im  eisten 
Augenblicke  veirsucht   anzunehmen,    dieser   Brief,    der  eine  etwas 
späte   Antwort  auf  Trabers   Bericht  vom  1.  October  enthalte,  sei 
Knebeln  bekannt  geworden,  er  sei  dadurch  veranlasst  worden,  dies 
Einnahme  Qrays  noch  einmal  zu  erzählen,  und  habe  ihr  nun  ein 
falsches   späteres  Datum    beigefügt.      Aber    die   Vergleichung  mit 
Oollut  und  Jean  de  Troyes   sowie   eine  genauere  Betrachtung  des 
Briefs  des  Rathes  selbst  fuhren   zu  einem   andern  Ergebnisse.    Es 
ist  nicht  •  anzunehmen,  dass  der  Rath  es  für  nOthig  befunden,  seinen  i 
Entschluss,  Traber  und  andre  seinesgleichen    (vgl.  das  Concept  für 
die  Briefe   an   Zürich,    Bern   und  Solothum  unten  S.  514,  32 ff.) 
nicht  mehr  ihren  Aufenthalt  in  der  Stadt  nehmen  zu  lassen,  jenem 
durch  ein  besonderes  Schreiben  zukommen  zu  lassen,  wenn  er  nieht 
durch  eineni  neuen  Brief  Trabers  dazu  veranlasst  worden  w&re;  da-) 
rauf  weist  auch  die  Bemerkimg  hin,  die  dem  Briefe  im  Misaiven- 
buche  beigefügt  ist.     Man  woUte  die  Antwort  dem.  Boten  mitgeben, 
der  das  Schreiben  Trabers  überbracht  hatte,  dieser  aber,  dem  nicht 
unbekannt  geblieben  war ,    welche   Stimmung   gegen  seinen  Herrn 
herrschte,  und  wie  sich  der  Rath  gegen  ihn  stellte,  weigerte  sich,  ^ 
sie  anzunehmen.      In  seinem  Briefe   wird   Traber  die  zweite  Ein- 
nahme von  Chray  gemeldet  haben,  er  scheint  aber  auch  die  Absicht  ausge- 
sprochen zu  haben,  nach  Basel  zu  kommen.    Der  Rath  will  dies  nicht 
gestatten,  nicht  nur,  weil  er  nicht  weiss,  loin  was  schin  oder  bevelho ! 
Traber  und  seine  Genossen  handelx^,  sondern- auch,  weil  ihm  allerlei  j 
Klagen  über  ihr  Benehmen  zu  Ohren  gekommen  sind.     Nun  gewinnt 
die  Nachricht  Knebels,    deren  Inhalt   in   kurzer  Fiassung  mit  der 
Barstellung  Molinets   vollkommen  übereinstimmt ,   auch  in  Betreff 
der  Zeitangpabe  an  Bedeutung,  und,  wir  gelangen  dazu,  eine  zweite 
Eroberung  Qrays  in  der  zweiten  Hälfte  des  Novembers . anzunehmen.  ^ 
Den  Gang  der  Ereignisse  werden  wir  uns   folgendennassen  zn 
denken  haben. 


XV.  Einnahme  von  Gray  1477.  5J3 

Nach  der  Niederlage  vor  Vesonl  beim  Beginne  des  Aufstandes 
der  Orafscliaft  hatte  sich  Craon  nach  Gray  zurückgezogen  (Molinet 
n,  13),  und  es  blieb  dieses,  als  die  übrige  Provinz  verloren  ging, 
der  Stützpunkt   der   Franzosen.     Schon   früh   wurde    ein  Ueberfall 
^  der  Stadt  durch  die  Burgunder  geplant  (s.  oben  146,  10) ,  im  Herbste, 
während  die  Franzosen  D61e  belagerten,  kam  derselbe  zur  Ausführung 
darch    die    im   baiUiage    d'Amont   angesammelten   Burgunder    und 
deutschen  Söldner.     Dieselben   scheinen  sich  aber  nicht  im  Stande 
gefühlt  zu  haben,  diesen  ausgesetzten  Punkt  gegen  die  im  Herzog- 
•  tham  stehenden,  auch  das  benachbarte  Pesmes  am  Ognon  (s.  oben 
S.  511,  26]   noch  inne  haltenden  und  die  von  der  Belagerung  von 
Dole  zurückkehrenden  Franzosen  zu  vertheidigen.    Die  Stadt  wurde 
aufs  neue  vom  Feinde  besetzt,  an  der  Spitze  der  Garnison  erscheint 
einer  seiner  erprobtesten   Heerführer,    der  filtere  Salazar.     Da  ge- 
düngt es    nach    beinahe    zwei  Monaten    den    oberlftndischen   Streit- 
kräften  nochmals   die  Stadt  zu  gewinnen.     Wir  dürfen   uns  nicht 
wandern,    wenn   auch  diesmal   Traber   wieder  betheiligt  erscheint. 
Trotz  der  unfreundlichen  Stimmung,  die  zwischen  der  burgundischen 
Bevölkerung  und  diesen  deutschen  Söldnern  herrschte,    waren   die 
»letsteren    für    eine   erfolgreiche  Kriegsführung    doch   unentbehrlich 
noch  im.  Sommer  1478  war  der  Prinz  von  Oranien  seiner  eigenen 
Aussage   nach  zu  den  grösten   Veirsprechungen    an  Traber   bereit, 
tun  seine  Mitwirkimg  zum  Entsatz  von  Verdun  zu  gewinnen  ^),  und 
gerade  der  Uipstand,    dass  Traber  bei  dem  ersten  Ueberfalle  mit- 
i  gewirkt   hatte ,    musste  .  ihn  zur  Verwendung  bei  dem  zweiten  em- 
pfehlen.    Aus  der   ganz   vorübergehenden   Bedeutung,    welche    die 
erete  Einnahme  Grays  hatte,    erklärt  es   sich,    dass  Jean  de  Troyes 
und  Molinet  nichts  von  derselben  berichten. 

Wie  weit  die  Angaben  Trabers  in  seinem  Berichte  vom  1 .  October 
I  taverlfisflig  sind,  lässt  sich  nicht  sagen,  weder  was  die  beidseitigen 
Streitkräfte  und  die  beidseitigen  Verluste,  noch  was  die  Leitung 
des  Unternehmens  betrifft,  welch  letztere  Traber  ganz  für  sich  in 
Anspruch  nimmt  (dasz  ich  .  .  .  getzogen  und  die  statt  gestunnpt) . 
Sehr  bedenklich  ist  die  Behauptung,  dass  er  am  Tage  vor  Ab- 
ifassung des  Briefes,  am  30.  Sept.,  «zi  Wyson  usz  imd  gon  Croy 
getzogen«.  Von  Vesoul  nach  Gray  ist  eine  Entfernung  von  etwa 
zehn  Stunden  3)  und  es  ist  nicht  glaublich,  dass  die  Truppe  die 
Strecke  in  einem  Tage  durchmessen  und  dann  in  der  Nacht  noch 
Oray  durch  Sturm  eingenommen  habe. 

»  Wie  in  dem  Briefe  vom  1.  October,  so  erscheint  auch  noch 
in  dem  des  Rathes  vom  26.  November  Vesoul  als  das  ständige 
Quartier  Trabers.  Der  Brief  des  Rathes  lässt  schHessen,  dass  er 
daran  dachte,  aich,  wenigstens  vorübergehend,  nach  Basel  zurück- 

1)  Cartulaire  IV,  242  f.    Ueber  die  Belagerung  und  Einnahme  von  Ver- 
dun an  der  Saone  durch  die  Franzosen  8.  oben  S.  183  A.  2. 

2]  Die  Länge  der  Eisenbahn  zwischen  Vesoul  und  Gray  beträgt  49 

Silometer. 

Bftti«r  Chronikeii.  III.  33 


514  Beilagen. 

zuziehn.  Der  Rath  untersagte  dies,  fand  es  aber  gerathen,  um  Un- 
annehmlichkeiten, die  ihm  in  Folge  hievon  durch  eidgenössische  Söld- 
ner bereitet  werden  könnten,  vorzubeugen,  an  ZOrich,  Bern  und  Solo- 
thum  zu  schreiben  und  ihnen  die  GhnOlnde  seines  Handelns  danulegen. 

Wir  haben  uns  bemüht,  den  Zusammenhang  der  uns  vor-^ 
liegenden  Quellen  so  gut  als  möglich  herauszufinden  und  zu  be- 
leuchten. Vielleicht  wird  von  den  Historikern  der  Freigrafscbaft 
neues  Material  beigebracht  (oder  ist  auch  schon  in  mir  nicht  xu- 
gftngUehen  Veröffentlichungen  beigebracht  worden),  durch  das  meine 
Arbeit  ergänzt  oder  berichtigt  werden  kann.  i« 


Ich  füge  aus  dem  Basler  Missivenbuch  XV,  86  den  Wortlant 
der  Schreiben  des  Rathes  vom  26.  Nov.  1477  an  Ulrich  Traber 
und  an  Zürich,  Bern  und  Solothurn  bei. 

a. 

An  Ulrichen  Traber  und  ander  sine  anhanger  und  verwandtten  ^^ 

zfi  Wisu. 

^^^L  ^^  Hanns  von  Bemfels  ritter  burgermeister  und  der  late 
der  stat  Basel  embietten  Uelrichen  Gräber  hoptman  und  ander 
einer  gesellschafft  zfl  Wisu  unnsem  gr&s  zuvor,  uwer  schriben 
unns  geton  der  geschieht  halb  zA  Grey  etc.  haben  wir  ver-s 
standen,  und  nachdem  unns  allerley  anlangt,  wie  ir  uch  ge- 
bruchent,  davon  unnsem  besondem  lieben  und  gfttten  firunden 
und  getruwen  lieben  eyd-  und  puntgenossen,  ouch  unns  tU 
unglinpf  und  anders  begegnen,  das  uns  zA  deiner  frucht  die- 
nen möcht,  harumb  ist  unnser  will  und  meynung,  dwil  uns  nit  i 
kunt  nach  zft  wissen  ist,  in  was  schin  oder  bevelh  ir  die  ding 
handeln,  das  ir  denn  unns  in  unnser  statt  unbekombert  las- 
sen, sonder  uwem  phennig,  wo  uch  das  sust  gelegen  ist^  ver- 
zeren.    danach  wfillen  uch  wissen  z&  richtten.  geben 

Not.  26  uff  mittwuch  vor  sant  Andres  tag  apostoli  anno  etc.  77. 

b. 

Zürich,  Bemn,  Solotum. 

1^77  Unnser  etc.  nachdem  bishar  durch  uch  und  ander  unnser 

besonder  lieben  und  g&tten  frund  von  gemeynen  Eydgnossen 
allerley  fumemens  an  die  hand  genommen  ist,   stylHckeit  ders 
kriegen,  r&w  und  finden  zfl  machen  etc.,  begegnet  unns  aUerley. 
mit  sonder  das  sich  etlich  knecht  us  gemeiner  Eydtgnossen 

15.  Traber  am  Gräber  corriglert.  Vgl.  Z.  18.  Auch  in  d«iii  Scbzeiben  de«  BiXbts 
Ton  Solothtiyii  Tom  4.  Juli  1478  im  Cartulaire  d«  Mnlkoiiae  lY,  216  ataM  da«  eiieül 
Orabar,  dia  andern  Male  Traber.  24.  Nach  begegnan  ein  gaitriflhaBes  möcht 

30.  Am  Bande  etebt:  der  bott  bat  dleen  br^J'nit  geaomen. 


XVI.  FriedenBverhandlungen  1477.  515 

landen  uwer  artt  und  yerwandtten  gebom,  sich  zum  dickem 

mal  in  unnser  statt  annemmen    iren  phennig  zA  zeren  und 

aicli  damit  by  uns  besamlen  und  damit  in  die  Welschen  land 

sieehent,   sich  allerley  gebruchent,   da  unns  nit  wissen ,  was 

s  uwexs   willens,   sonder  ist  unns   mercklich  miszvellig  solh  ir 

fumemmen,   dann  es  wol  in  künftigem  allerley  ertragen,  das 

nit  xA  firucht  dienen  m6cht.    wann  unns  aber  gantz  nit  zwi- 

felfl,   sonder  rertruwen  ist,  das  ir  und  all  unnser  g&tten  frund 

desselben  willens  und  gemAtz  och  sient,  so  haben  wir  im  besten 

'*  Augrenomen ,   das  wir  solh  samlung  verrer  nit  gestatten,  nach 

Och  die  sich  in  aolhen  fAgen  von  unns  gefAgt,  in  unnser  statt 

^^  lassen  wollen,  damit  solh  iren  eigen  willen  inen  abzAstel- 

l%n.     das  geben  wir  uch  im  besten  zA  verston,  uwer  lieb  bit- 

1^  ^nde,  solhs   im  besten  zu  mercken,  euch  solhs   den  übrigen 

J     ^^nnsem  lieben   gAtten  frunden  von  Eydgnossen  obgemelt  zA 

^kennen  z&  g^eben.     dasz  wollen  wir  umb  uch  verdienen. 

%eben     uff     mitwuch    vor    sant    Andres    tag    apostoli    anno  not.  26 

Vtc.  77. 

Hans  von  Bernfels  etc. 


X  XVI. 

FriedensTerhandlungen  zwischen 
Buirg'^n^d  und  den  Verbündeten 


im  Jahre  1477. 

(8.  oben  S.  170,  18ff.  u.  Anm.  2.) 


a. 


Vonchlaffe     der    burgundischen  Gesandten  auf  dem  Tage  Yom 

27.  Juli  in  Zürich. 

(Band  A.  G.  5  S.  220  ff.) 

[220]    I^'   hochwirdig  fürst  und  erwirdig  in  gott  vatter 

ß^KarluM    erisbischoff  xü  Bisants,    der  erwirdig   geistlich  vatter 

Pedb  v€Ui   Orsanko  apt  ze  Grolia,   der  wirdig  herre  Anthonius 

ron  Suppe   l>ropst  ze  Motuaqua,  und  ander  vil  geistlicher  pre- 

litBJU    der   'wolsebom  und  edel  Claudens  von  Thonlom  her  von 

33« 


516  Beilagen. 

der  Bastye,  her  Steffan  von  Grawmund  beid  ritter  und  ander 
vil  edler  gebomer,  och  ettliche  hochgelertten  in  den  rechten 
U8Z  gewalt  der  legacyon  von  wegen  der  tiiren  und  durchluch- 
tigen  frowen  Maryen  hertzogin  von  Burgunn  tracktierende 
friden,  einikeit,  wären  lüttem  und  ewigen  sün  mit  den  durch-  $ 
luchtigen  herren  usz  den  stetten,  gemeinden  und  lantschaffiteii 
der  alten  und  nüwen  pünden  in  obem  Thutschen  landen 
beut  gar  nach  uff  dise  meynung  umb  beschliessung  der 
zu  dem  letsten  gerett. 

Durchluchtigen,  gewaltigen  und  unüberwintlichen  mannK 
ir  habent  vermerckt  die  ding  so  in  den  yergangnen  tagen  von 
uns  förgeleit  sind  und  besunder  die  wile  wir  mit  allem  tUsz 
begerent  den  firiden  und  g&ttwillikeit  von  dem  mann  reden 
ist,  so  weUent  wir  gehellen  in  alle  zimliche  und  mügliche 
gedingen.  harumb  habent  wir  gebotten  die  sunun  hundert  u 
thusent  guldin,  und  so  ir  daran  nit  benAgen  als  wir  mercken 
haben  wellent,  das  dann  an  uns  nichtzit  erwürde,  so  wellent 
wir  uch  darzü  geben  funfibdg  thusent  guldin  und  das  alles  zu 
bezalen  mit  gütten  Rinschen  guldin  uff  zile  unn  tage  wie  die 
benempt  werdent. 

Darzu  setzent  wir  uff  uwer*  gefallen,  das  zwuschent  unser 
frowen  von  Bui^unn  und  allen  iren  landen,  herschaftien  und 
zugewandten  niemant  uszgescheiden  einem  und  [220^]  gemeiner 
Eidgnosschafft  mitsampt  den  fursten  und  stetten  der  nidem 
yereynung,  dem  hertzogen  von  Lothringen  und  aUen  andern! 
iren  zugewandten  Eidgnossen  und  puntgnossen,  so  den  Eid- 
gnossen  verwandt  sind,  und  diser  Burgunischer  krieg  an  irem 
teil  berürt  hat  und  noch  berflren  mag,  darinne  sy  dann  nie- 
mant uszscheiden  wellent  und  allen  den  iren  an  dem  andern 
teile  der  firid  und  richtung  nach  aller  nottdur£Et  bestättiget 
werd  nit  allein  von  der  frowen  von  Burgunn,  sunder  och  von 
allen  den  iren  und  dem,  der  dann  des  hertzogthümbs  Bor- 
gundi  regierender  fürst  und  ir  gemachel  wirt. 

Und  damit  das  solich  ewig  richtung  unn  friden  dester 
bestentlicher  syent,  so  wil  unser  frow  von  Burgundi mitsampt^ 
iren  hertzogthtimen,  landen  und  lüten  sich  'in  masen  gegen 
den  Eidgnossen  mit  briefen  unn  siglen  ere  undjmde  inn- 
haltende,  versichern,  damit  das  die  Eidgnossen  und  ire  zuge- 
wandten fiirsten  unn  stett  nun  fiirohinn  von  hertzogen  von 
Burgunn  und  den  iren  nit  witter  bekriegt  noch  wider  sy  getan 
werd,  und  das  dis  von  allen  edeln  und  unedeln  mit  geswornen 
eiden  bevestnet  werden  sol. 

40.  üeber  dam  a  in  getan  itehon  swei  Punkte. 


XVL  FriedensTerhandlungen  1477.  517 

Unser  frow  die  hertzogin  sol  och  in  derselben  versorgk- 
niss  sich  unn  die  iren  verbinden,  niemant  wer  die  syent,  wider 
die  Eidgnossen  zb  enthalten,  ze  Sterken,  hilff,  giinst  oder  schub 
ze  t&nd  in  deheinen  w^  und  darz&  niemant  durch  ire  land, 

s  herschafiten,  stett  oder  slosz  zu  rosz  oder  zu  fftsz  ziechen  lassen, 
so  mit  kriegen  oder  in  ander  geferlich*  wise  wider  die  Eid- 
gnossen  unn  ir  zugewandten  als  obstat  sin  oder  t&n  wölten 
oder  inen  zu  schaden  widerwertenklich  gedienen  möchten, 
desglichen  begerent  wir  die  Eidgnossen  wellent  sich  mit  iren 

M  undertSnen,  och  allen  iren  zugewandten  gegen-  unser  fiirstin 
und  allen  denen  so  iro  zustand  och  verbinden. 

[221]  unser  frow  sol  sich  och  verschriben  und  begeben 
nach  aller  nottdurfiPlb,  das  sy  den  Eidgnossen  und  iren  zuge- 
wandten vorgemelt   deheinerley   hindrung   oder   abbruchs   an 

liiien  gewonlicheh  lantstrassen,  wie  dann  die  von  alter  har  ge- 
bracht, och  die  Burgumschen  koufflüt  und  ander  als  von  dem 
Bin,  Swaben,  darzü  allen  obem  Tutschen  landen  biszhar  in 
die  messen  gen  Jenff  und  Lyon  gefaren  sind,  also  das  unser 
furstin  ire  koufflüt   darz&  wirt  halten  und  andern  koufflüten 

»nit  gestanden  anders  dann  die  gewonlichen  rechten  Strassen 
der  Eidgnossen  und  irer  zugewandten  zu  faren.  desglichen 
begerent  wir  die  Eidgnossen  und  ir  zugewandten  wellent  solich 
Strassen  fryen  und  witter  dann  von  alter  harkomen  ist  mit 
z<^llen,  geleiten  oder  dätzen  nit  besweren. 

£  unser  färstin  sol  och  nim  hinfur  den  Eidgnossen,  iren 
zugewandten  und  den  iren  zu  ewigen  zitten,  sy  habent  ioch 
bieg  oder  nit,  usz  allen  iren  landen,  herschaöten  unn  ge- 
bietten,  in  allen  dingen  veilen  gemeinen  kouff  finintUch  zügän 
and  z&  beidersitt  die  iren,  in  iren  geschefften  unn  geworben 

y^zösamen  wandeln  lassen  und  dehein  teil  dem  andern  das  irren 
debeins  wegs. 

Uns  gefalt  och  vast  wol,  soverre  es  muglichen  ist,  dasz 
der  durchluchtigist  ktmig  von  Franckrich  in  diser  richtung 
och  begriffen  werd. 

^'  Och  wellent  geruchen  zu  erstrecken  den  bestand  bisz  zül 
uazgang  diser  sachen  und  die  übrigen  Sachen  hierzu  dienende 
sollent  vollkonüicher  in  der  nechsten  Versandung  gehandelt 
werden  alle  geverd  und  arglist  hindangesetzt. 

la— 15.  In  dieB«in  Satxe  ist  wohl 'ein  in  deheinerley  hindxnng  oder  abbmche  gehör!- 

SM  t&i  welle  in  der  Feder  geblieben,   Tgl.  den  Wortlaut   dee   ähnlichen   Satsee 
.  519,  32  ff. 


518  Beilagen. 


b. 


Der  auf  dem  Tage  vom  16.  October  in  Zürich  abgefiisste 

Entwurf  des  Friedensvertrages. 

(Band  A.  O.  5  S.  224^  ff.    yon  der  Hand  des  Substituts  Johannes  Hanesehi 

Tgl.  S.  284  Anm.  2.)  % 

[224^]  Von  gottes  gnaden  wir  Sigmund  hertsM>g  zu  Oster- 
rieb  ze  Styer  ze  Kemdten  und  ze  Krayn,  grafe  zu  Tyrol  etc., 
Rupreebt  biseboff  zu  Straszburg  pfalt^rafe  by  Ryne  bertzog 
in  Beyern  und  lanntgraff  zu  Elsasz,  Reinhart  fiertzog  zu  Loth- 
ringen und  marggraff  zu  Voldemont  und  ze  Harcourt  etc.,  to 
Jobans  biseboff  zu  Basel  und  wir  gemein  Eidtgenos^^n  burger- 
meister,  scbultbeis,  lanndamann,  amann,  rät,  bürgere  und 
lanntlute  [225]  gemeinlicb  diser  naebbenempten  stetten  und 
lenderen  mit  namen  Zurcb,  Bern,  Lutzem,  Ure,  Scbwite, 
Underwalden  ob  und  nid  dem  Kemwalt,  Zug  und  das  iisser-i» 
ampt  so  darzugebort,  Glarus,  Friburg  und  Solotom  und  wir 
meiflter,  rat  und  bürgere  zu  Straszburg,  burgermeister,  rat  und 
bürgere  zu  Basel,  meister,  rat  und  bürgere  zu  Collmar  und 
zu  Scblettstatt  bekennen  und  verjebent  offennlicb  mit  disem 
briefe:  als  sieb  zwuscbent  wilent  dem  durcblucbtigen  boch-ss 
gebomen  fCbrsten  und  berren  bem  Karlen  bertzogen  zu  Bur- 
gunn  etc.  loblicber  gedecbtnisz  an  einem  unid  uns  obgenan^ 
fursten,  berren,  stetten  imd  lendem  an  dem  andern  teilen 
vientsebafit  und  krieg  erbept  und  die  sieb  also  begeben  band, 
dasz  die  mit  blutvergiessung,  todscblegen,  nomen,  brand  irnd^^ 
Wüstungen  der  lannden  von  uns  bedersyt  strenglich  und  her- 
tiklicb  geiibet  und  gebrucbt  und  sidt  abgang  des  egenan^t 
bertzog  Karlen  von  B&rgunn  sin  verlassen  furstentbi^  Bur- 
gunn  zu  des  durcblucbtigen  bocbgeborsien  fursten  und  herm 
Maximilianen  bertzogen  zu  Osterricb,  zu  Burgunn,  zu  Bra-^e 
band  etc.  graven  zu  Flandern  etc.  durcb  vermecl\elscba£ft,  die 
er  mit  der  durcblucbtigen  bocbgebomen  furstin  und  frouwen 
firow  Marien  bertzögin  von  Burgunn  etc.  an  sieb,  genommen 
bat,  komiden  sind,  das  wir  da  dem  allmecbtigen  gott  zu  lob 
und  umb  versecbung  willen  für  cristenlicbes  blut  vergiessung  ?5 
oucb  verderplicbes  Schadens  luten  und  lannden  niit  dem  ege- 
nanten  bertzog  Maximilianen  und  frow  Marien  sinem  gemahd 
umb  solicb  krieg  und  vientscbafften,  wie  und  warumb  sich  die 

biszbar  begeben  und  gemacbt  band  gAtlicb  betragen,  gericht 

• 

6.  In  deT  Anwendnng  der  Zeichen  Aber  dem  n  Terfnhr  d^r  Schreiber  nicht  cons*- 

Snent ;  wir  haben  daher  beim  Abdrucke  nur  diejenigen  bezfLckaiehtigt,  die  lich  deat- 
ch  als  2  Punkte  erkennen  lieseen. 


XVL  Fricdenaverhandluiigen  1477.  519 

tmd  geeint  sind,  wie   das  hiena^h  von   einem  an  das  ander 
geschiiben  stot. 

Des    ersten   das    der   egenant   hertzog   Maximilian,  frow* 
Maria  sin  gemachel,  ir  erben  und  nachkommen,   alle  die  iren 

&  tmd  ir  zugewandten  inn  ir  fnrstentliumen,  lannden,  stetten  noch 
schlössen  niemant;  wer  die  werent,  wider  uns  ohgennxiten 
forsten,  heiren,  stett  noch  lennder,  unser  zugehafften  noch 
zugewandten  enthalten,  husen,  hofen,  die  stercken  oder  ine 
hiär,  gunst,  furdemisz  oder  inn  [225^]  dhein  weg  zuschub  t&n 

10  und  darzu  niemand  durch  ire  lanndt,  herrschafft,  stette  oder 
schloBZ,  zu  rosz  oder  fusz,  zu  ewigen  tagen  ziechen  lassen 
sollent,  die  mit  kriegen  oder  inn  ander  gevarlich  wise  wie 
das  geton  werden  mAcht  wider  uns  obgenan^^?»  fursten,  herren, 
stett  und  lennder,  die  unsem  und  unser  zugewandtten  als  ob- 

» stat  sin  oder  tun  oder  iren  schaden  oder  in  kein  wege  wider- 
wertikeit  zufAgen  woltent.  deszglichen  sollent  und  woUent  wir 
egenan^^n  fiirsten,  herren,  stett  und  lennder  und  unnser  zuge- 
wandten dem  egenant;»  hertzog  Maximilian  und  sinen  her- 
ts<^hAmen  hinwider  ouch  tun. 

20  Zu  dem  andern  sollent  unns  der  egenant  hertzog  Maxi- 
milian Ton  Osterrich,  sin  gemahel,  all  ir  erben  und  nach- 
komen  und  lantschafft  uns  ohgenAnten  fursten,  herren,  stett, 
lennder,  allen  den  unnsem  unnd  unsern  zugewandten  nu  hinfur 
zu  ewigen  zyten,   wir  haben  yoch  krieg  oder  nit,   usz   allen 

ftiien  landen,  herrschafften,  merckten,  stetten,  schlössen  und 
g&piet  inn  aUen  dingen,  welicherley  das  sin  mag  und  ist,  yeylen 
gemeinen  kouff  firuntlich  zugon  und  die  unndem  inn  allen  iren 
geschefften  und  geworben,  zu  inen  wandlen  lassen,  deszglich 
sollent  und  wollent  wir  und  die  unnsem,  ouch  unser  zugehafften 

30  und  zugewandtten  inen  hinwiderumb  ouch  thun  und  dweder- 
teil  dem!  andern  des  vor  sin  sol  in  dheinen  weg. 

Zu  dem  dritten  dasz  der  egenilbt  hertzog  Maximilian,  sin 
gemahel  und  underton  unns  den  unsem  noch  unnsem  zuge- 
wandten kein  Verhinderung,  irrung,  noch  inntrag  an  unsem  ge- 

3itWoiilichen  Strassen  gon  Lyon,  gon  Genff  ober  sust  tän  noch  die 
mit  keinen  zollen  oder  dfttzen  anders  denn  von  alter  harkomen 
ist  beschweren,  des^lich  und  inn  aller  dermasz  ni^htzit  hind- 
aim  gesetzt  wir  die  unsem  und  unser  zugewandten  inen  hin- 
widerftmb  ouch  tftn  sollent. 

^        [226]  Zu  dem  vierden  das  der  vorgenant  hertzog  Maximi- 
lian und  sin  gemahel  dem  ohgenanten  Reinharten  hertzogen 
▼on  Lothringen  bekerung  tun  sollent  siner  landen,   schlössen, 
ae.  gepüt. 


520  •    Beilagen. 

herrschafften,  galten,  zins  und  zollen,  rehtten  und  gevellen, 
die  er  vor  disem  krieg  vor  in  sinem  fiirstenthum  und  landen 
gehept  hat  und  ouch  in  von  siner  firowen  und  groszm&ter  toh 
Harecurt  in  erbswise  angefallen  sind. 

Zu    dem   funfiten   ob    der   aUercristenlichest  fürst  kunig  ^ 
Ludwig  kunig  von  Franckrich  etc.  mit  uns  obgenanten  forsten, 
herren,  stetten  und  lenderen  in  dis  bericht  gon  wil,  das  sin 
kuniglieh  wirde  wol  tun  mag. 

Zu  dem  sechsten   das  der  yilgenant  hertzog  Maximilian, 
sin   gemahel   all    die    iren,    ir  zugehafiten  und  zugewandten.  i« 
wen  und  welich  diser  krieg  berfirt  hat,  aller  ir  diener,  helffer 
und  helfiershelfier  darinn  niemand  uszgescheiden  noch  usige- 
sundert  mit  uns  yorgemelten  fursten,  herren,  stetten  und  lenn- 
dem,  allen  den  unsem,  allen  unsem  helfiem,  helffershelfEem, 
zugehafften  und  zugewandten,   wer  und  welich  die  ouch  ge-  is 
wesen  sind,  darinn  niemand  uszgesetzt  noch  hindann  gesundert, 
gutlich  und  frftntlich  gericht  und   betragen  und   daroff  alle 
vechdte,  vyentschafit,  krieg  und  unlust,  un&untschafit,  unwüle 
und  sich   inn  dem  begeben  und  verhandlet  hat,    es  sye  mit 
todschlegen,  schloszbr&chen,  nomen  und  branden,  gentzlich  hin^  ^ 
tod  und  absin  und  dweder  teü  noch  yemant  von  sinen  wegen 
das  gegen  dem  andern  inn  kein  wise,  wie  das  bescheen  kunnde 
oder  mochte,  efem  noch  anden  sol. 

Zu  dem  sibenden  so  globent  und  versprechent  wir  obge- 
nBJiten  fursten,   herren,  stett  und  lender  für  uns  und  alle  die^ 
unsem  und  unser  zugehafften,   zugewanten  und  unnser  nach- 
kommen, nemlich  wir  die  fursten,  herren  by  unsem  fürstlichen 
eren    und   wirden,    stette    und  lennder  by  den  eiden  so  wir 
unsem    stetten    und  lenndem   [226^]    geschwom    band,    dise 
richtung  und  Übertragung  wie  davor  geschriben  stat  zu  halten  "^ 
und  dawider  nit  zu  synnen  noch  ze  tund  in  kein  weg.   und 
inn   diset   richtung  und   tlbertragnisz   so   behalten   wir  ol^e- 
schriben  fursten,  herren,  stett  und  lenndem  uns  selber  haruin 
luter  vor  das  heilig  Romsch  rieh,  ouch  die  bund,  verschiibungen. 
verstentnussen  und  verphlichtung  so  wir  vor  datum  dis  brieSs « 
gegen  allen  andern  gemacht  und  geton  habent. 

Und  aller  vorgeschribnen  dingen  zu  warem,  ewigen  und 
vesten  Urkunde  so  habent  wir  obgenan^n  fursten  und  herren. 
stett  und  lendere  unsere  inngesigle  offenlich  lassen  hencken 
an  disen  brieff  der  geben  ist  « 

34.  Tor  Intor  stellt  du  geetrichene  \qt. 


XVIL  WaffenstUlitand  1478.  521 


XVIL 

Waffenstillstand  zwischen  Ludwig  XI, 
und  Maximilian  yom  11.  Juli  1478. 


Nachdem    am    10.  Juni  1478   zwischen  Ludwig  und  Maximi- 

&lian  ein  Waffenstillstand  bis  zimi  17.  Juni  abgeschlossen  worden 
war,  der  am  16.  um  weitere  fünf  Tage,  bis  zum  22.  verlängert 
wurde  (Molinet  II,  153.  Comines-Lenglet  DI,  539  f.,  von  einer 
weitem  Verlängerung  erfahren  wir  nichts),  kam  am  11.  Juli  ein 
solcher   auf    die  Dauer   eines  Jahres  zu  Stande.     Der  Vertrag  war 

t*m  französischer  Sprache  abgefasst,  die  Ausfertigung  Ludwigs,  da- 
tiert aus  Anas,  ist  abgedruckt  bei  Comines-Lenglet  III,  540 — 546, 
diejenige  Maximilians  und  seiner  Gemahlinn  Maria,  datiert  aus  dem 
Lager  bei  le  vieux  Wendin  (Pont  ä  Vendin  zwischen  Lens  und 
Lille)  ^    aus    der  Chronik  des  Molinet  bei  Dumont,    corps  diploma- 

i^tique  m,  26  ff.  und  in  Buchons  Ausgabe  dieser  Chronik  II, 
163—176. 

Eine  deutsche  Uebersetzung  dieses  Vertrages  hat  Knebel  auf 
pag.  145  ft.  des  zweiten  Bandes  seines  Tagebuches  eingeschoben, 
nach  Ergftblung   von  Ereignissen   aus   der   zweiten  Hftlfte  des  Juli 

^'nnd  der  ersten  des  August  1478.  Was  er  mittheilt,  ist  die 
Aasferti^^ang  Ludwigs,  und  zwar  laut  dem  Zusatz  am  Schlüsse 
nach  einem  auf  Befehl  Ludwigs  am  13.  in  Arras  ausgestellten 
Vidiums.  Die  dem  Wortlaute  des  Vertrages  vorangehendeti  Ab- 
sätze können  sich,  obgleich  sie  kein  eigenes  Datum  enthalten,  nicht 

^auf  die  Ausstellung  dieses  Vidimus  beziehn,  sondern  müssen  auf 
eine  nach  dem  Befehl  des  Baülif  von  Amiens  angefertigte  Abschrift 
desselben  bezogen  werden.  Die  ganze  Fassung  dieser  Absätze  ist 
eine  etwas  räthselhafte,  'auch  der  Schlussabsatz  und  die  Einfügung 
des  SatxeB   S.  532,  7 — 10  bieten  Schwierigkeiten. 

^  Die  Uebersetzung  des  Vertrages  ist  vielfach  frei  und  gekürzt. 
Wir  haben  in  den  Anmerkungen  den  französischen  Wortlaut  nach 
Comines-Lenglet  (C)  und  Molinet-Buchon  (M)  da  mitgetheilt,  wo 
dies  in  erheblicherem  Masse  der  Fall  ist,  sowie  auch  da,  wo  dieser 
Wortlaut    das    Verständniss  des.  deutschen   Textes    zu   fördern  ge- 

3^  eignet  schien. 

Wie  die  Verhandlungen  des  Tages  zu  Freiburg  (oben  S.  435 ff.), 
haben  wir  auch  dieses  Schriftstück  aus  dem  Texte  Knebels  in  die 
Beilagen  verwiesen.  Seines  Inhaltes  wegen  h&tten  wir  es  über- 
haupt nicht    abzudrucken  brauchen,    da   derselbe,    wie   bereits  be- 

^  merkt,   in    authentischerer  Form    in    zugänglichen    Quellenwerken 
veröffentlicht   ist.      Es   hat  aber  seinen  Werth   als    ein   Theil  des 


522  BeOagen. 

reichen  Materiaies,  das  uns  in  Knebels  Tagebuch  znr  Geschichte 
der  Entwicklung  des  Zeitungswesens  geboten  wird  und  liefert  uns 
ein  Beispiel  der  Art  und  Weise,  in  welcher  solche  Stacke. damals 
verbreitet  wurden. 


[145]  DisK  ist  die  rachtung   imd   bestant   zwischen   dems 
allerkristenlichem  forsten  hem  Ludowigen  küng  zu  Franckiich 
an  einem  und   dem  durluchtigisten  fursten    hem  Maximilian 
hertzogen   zu  Osterrich  und  Burgundi  etc.  am   andern  teilen. 

Allen,  die  dise  gegenwirtig  geschrifit  sehen,  enbüt  Johann 
▼on  Mays  edelknecht  ordenlicher  fuischnider  mins  herren  des  ii 
kungs  und  everwarter  des  kunglichen  sals  ein  commissary  des 
vögtye  ins  ut  ^)  provot  dasz  ist  obres ter  richter  von  Bealcamie 
und  doselbs  wonhafdg  zü'versiglen  und  bestätigen  alle  Übertrag 
vereynung  und.  verbüntnisse,  die  zwischen  den  personen  ge- 
schehen, sin  grusz.  » 

Allen  mönschen  sy  zh  wissen,  dasz  durch  mich  harren 
von  Mays  und  von  Sant  Quintin,  ein  auditor,  dasz  ist  ein 
richter  unsers  herren  des  kungs,  der.  geben  und  geordenet 
dozti  ist  durcht  den  herren  den  belisz  von  Amiens,  gesehen 
worden  der  bestant  odfer  vericht  mit  flissz  Von  wort  sä.  woit  % 
in  einem  offiien  brieff,  den  der  küng  hatt  signiert  mit  siner 
eygnen  band  von  zweyen  angehenckten  siglen  von  gelem  wachs, 
gesunt  imd  gantz  von  geschrifit,  eignet  und  siglen,  [alsz  Seh 
denselben  auditor  oder  richter  in  angesicht  des  brieffi  erschinen 
ist,  ui^d  ist  das  innhalt  des  briefb.  2s 

[145^]  Ludwig  von  gottes  gnoden  kung  in  Franckenrich 
.  allen,  die  disen  brieff  sehen,  unsem  grüssz^).  zu.  vermiden 
grossz  übel  und  widerwertikeit,  die  vergangen  sind  und  noch 
ersten  mochten  in  der  sach  der  klag,  zweitrecht  und  missehel^ 
die  do  sind  eins  teils  zwischen  uns  und  zwischend  dem  aller-  9» 
mechtigisten  fursten  un^^  allerliebsten  vettern  Maximilian  von 
Oesterrich  und  unser  allerliebsten  mümen  siner  hnsfrowen 
andersteils  gesin  sint,  vil  tag  geleist  worden  und  gehalten 
durcht  unser  und  unsers  vettems  und  ^tnümen  botten,  solich 
zweytracht  und  unhelikeit  in  friden  zu  bringen,  uff  welichen^s 
tagen  solich  misshel  und  imeinikeit  band  nit  mögen  zh  friden 
brecht  werden   noch   zu  einem  bestentlichen   beschlossB   imd 

5.  den.  •  7.  aeiai.  10.  delkneclit.  19.  de.  31.  und.  33.  sia«. 

1)  Wir  enthalten  uns  eines  Versuches^  diese  verderbte  Stelle  zu  ver- 
bessem.    An  dem  letzten  Worte  (vt)  hat  Knebel  selbst  henuncönigiert 

2)  C.  k  tous  ceux  etc.  salut 


XVn.  Waffenstillstand  1478.  523 

end^):  dorumb  hatt  yü  treffelicher  lüte  von  elm  und  andren 
teil  gut  bedacht  und  not  sin,  dasz  man  mache  ein  bestant 
oder  bericht,  domit  daz  man  dozwischen  mfichte  dester  basz 
and  bequemlicher  betrachten  und  bedencken,  wie  man  möchte 

«doTcht  die  hilfe  gottes  kommen  zft  einem  entlichen  friden; 
dozü  band  wir  8ch  allwegen  gehan  und  band  noch  hertz  und 
begird,  angesehen  daz  das  bestimpt  g&t  des  firidens  ist  das 
hochat,  fruchtbarest  und  allerge^i^mtst  gut,  das  in  diser  weit 
sin  mag.    darumb,  umb  ere  willen  gottes  des  allemechtigisten 

I  ansers  Schöpfers,  und  vermidung  mönschlichs  blütz  vergiessung 
und  umb  anders  böses,  torheit,  widerwertikeit  und  kumber, 
den  das  arm  volk  umb  forcht  willen  der  kriegt)  liden  müsz, 
mit  dem  doch  ein  yetlicher  frommer  fiirst  mitliden  haben  sol, 
Ton  uns  durcht  rfit  [146]  und  underrichtung  der  obresten  von 

i  unserem  blüt  und  linien,  öch  der  von  unserm  grossen  rät  ist 
ein  bescblussz  und  vereynung  gemacht  zwischend  ims  und 
unserin  Torgenanten  gesipten  vettern  und  mümen  und  allen 
lenderen,  berrschafften  und  undertonen  eins  und  der  andren 
teils  eins  gemeinen  bestands  oder  berichts  in  form  und  wyse 

»noch  innhalt  der  artickel,  als  noch  volget: 

Zu  dem  ersten  ist  ein  guter  uffirechter  bestandt,  ein  sicherer  ' 
stat  und  verlossung  der  krieg  gemacht,  beschlossen  und  ver- 
einiget zwischen  dem  küng    zft  eim  teil  und  dem  herzogen 
Maximilian  von  Oesterrich  und  miner  frowen  der   hertzogin 

>  siner  elicb  gemahel  anders  teils,  alles  land,.  berrschafften  und 
underton,  es  sye  von  eim  oder  andren  teil,  in  erderich,  mör 
und  sfissen  wassern,  'ein  gantz  jor,  und  hebt  an  am  eynliften 
tag  des  monatz  Julius  oder  höwmonat  und  weret  bisz  man 
zalt  1479  jor  an  denselben  tag  desselben  monats  und  sind  bede 

>tag,  anfang  und  end  des  bestands,  dorinn  begriffen  bisz  3)  uff 
der  sunnen  uffgang  des  tags,  der  do  kumpt  noch  dem  hin- 
deresten  tag  des  bestannds. 

Item  diewyl  solicher  bestandt  weret;   sol  ab  sin  an  eime 

€.  gelian  lud  feUt.    H.:  »yons  tons-joiirs  e«  et  encoires  ayons  le  euer  et'affection. 
8.  ftUergemeiiut.    M.  le  plaa  MceptaDle  k  Dien.  17.  gesipten  iat  nachträglich 

beigefügt.    Bei  C.  heisst  es  nor:  entre  nons  et  nos  dite  consin  et  conaine.  und 

aUen  feUi.    K.  C.  et  tons  lee  paye. 

1)  C.  ausqueUes  joiim6eB  des  dites  (M.  richtiger:  les  dictes)  questions 
et  diff^rences  n'ayant  est^  par  eux  (M.  n'ayent  peu  estre)  paeifi^es,  et  en- 
eore  ne  se  peuvent  bonnement  (M.  et  encoires  ne  se  pounroient^  mettre  ä 
fin  durant  les  troubles  et  rigueurs  que  (M.  qui)  chacun  jour  Burviennent 
ä  canse  de  la  guerre. 

2)  C.  par  la  duret^  de  la  guerre. 

3)  und  sind  •  .  •  begriffen  blas :  Tun  et  l'aultre  jour  inelus  et  jusques. 


524  Beüagen. 

und  andren  teil  alle  yientBchafit  und  unwill^),  sol  öch  niemans 
von  einer  partyen  uff  die  von  der  andren  halten  oder  sye 
schedigen,  kein  statt,  dorff,  schlossz  oder  marckt  innemmen 
oder  entweren  dem,  in  des  banden  sy  ietzo  sind,  sy  syent  ge- 
legen wo  sy  wellend,  es  sy  durcht  stürm,  belegung,  abstelung, 
erstigung,  Übertrag  oder  anders,  es  sy  uff  weihe  meynung  es 
mocht  geschehen  oder  in  welichen  schin  es  mocht  sin,  schuld 
gelubde,  gifft,  ee,  verkouffung,  verandren,  wichung,  ubeige- 
lang,  zügelt,  nütz  mit  erbbtitel  oder  ander,  durch  welicherley 
titel  das  geschehen  mocht  oder  recht  das  geschehen  m6chti< 
oder  recht,  das  undertonen  eins  sich  vermeintent  [146^]  zühan 
wider  die  andren,  noch  sigel,  widersigel  noch  umb  keiner 
ansprach  willen,  so  einer  wider  den  andern  han  möcht,  oder 
schin,  der  sig  uff  was  meynung  und  wyse  er  wAll^].  ob  Ach 
solich  statt,  dorff  oder  merckt  oder  schlossz  erbshalb  yeneni^ 
eim  herren  züst&nd  und  die  doinn  werend  woltend  wider  an 
inn  lossen  kommen  mit  willen  oder  sust,  sol  als  kiaftlosz  sin^). 
sreschehe  es  aber  dasz  yenen  kein  soliche  statt,  dorflf  oder 
marckt  ingenommen  Jrd  in  eynicher  wyse  duscht  försten 
oder  andre  von  einer  partye  uff  die  andre,  so  sol  der  fiiista 
der  partye,  die  solichs  geton  hett,  verbunden  sin  wider  zu 
geben  solich  statt,  slossz  oder  platz  gentzlich  in  15^)  tagen 
oder  sobald  es  gesin  mag,  nochdem  dasz  es  imme  verkundt 
würt,  dem  oder  denen  es  entwert  ist,  hindangesetzt  all  ursack 
die  sin  kan  oder  mag,  beschehe  aber  soliche  widerkerung  nit 
in  15  tagen,  so  mag  der,  dem  den  solichs  genommen  oder 
entwert  ist,  wider  zu  sinen  banden  bringen,  es  sye  dorff,  statt 

27.  Anf  dem  e  in  entwort  swei  Punkte. 

1)  toutes  hostilit^fl  et  yoyes  de  faict. 

2)  C.  par  assault  et  siige,  d'embl^e,  par  escheUement,  composition  ne 
autrement  en  quelque  manifere  que  ce  seit,  pour  oeeasion  ne  soubs  couleur 
de  debtes,  obligationBy  hypoihequea,  donation  de  maiiagey  vraidition,  ali^- 
nation,  ceasion,  transport,  douaire,  uaufruit,  titre  dlioirie  ou  succession, 
ou  autrement  par  quelque  titre  ou  droit  que  aucuns  des  princes  ou  de  leun 
subjeta  ou  autres  quelconques  y  voudroient  ou  pourroient  demander  ou 
pr6ten4re,  semblablement  de  marque,  contremaique,  represaille  ne  soub» 
quelque  couleur  ou  pr^texte  que  ce  soit  ou  puisae  ^tre. 

3)  Hier  hat  die  Udbersetiung  etwas  hineingetragen,  was  im  Orig:inäl 
nicht  steht  Nach  der  eben  angefahrten  Stelle  fährt  der  Text  bei  C.  fort 
Suppos^  ores  que  les  sieurs  ou  habitans  des  dites  villes,  eit^s,  chastetux 
ou  forteresses  ou  ceux  qui  en  auroient  la  garde  le  (M.  richtiger:  le« 
Youlsissent  rendre,  bailler  et  delivrer  de  leur  Youlent6  ou  autrement  a 
ceux  du  parti  et  obeissance  contraire,  et  s'il  advenoit  u.  s.  w. 

4)  C.  und  M.  haben  beide  hier  und  an  den  entsprechenden  SteUeo, 


XYU.  WaffenstillBtand  1478.  525 

oder  scblossz  mit  belegung,  stürm,  erstigung,  abstelung,  über- 

^^j  durch    all   kriegslöff  wisen  und  meinimg  oder  anders^), 

^i  öch  noch   der  fiiist  noch  jemandes  siner  undertonen  sich 

<^owider  setzen,    des  weren  oder  den  hindren,  domit  er  solichs 

SAU  wider  zu  sinen  banden  brecbt,  sol  öch  umb  solichs  kriegs 

^^T  Tientschafft  willen  kein  ursach  nemmen,  domit  er  sagen 

Sekt)   soliche    hestandt  oder  bericht  wer  gebrochen,  geb  öch 

er  fürst  in  den   15  tag  solichs  nit  wider,  was  denn  kostens, 

^^chadens   und    müg   doruber  gieng,   sol  er  gantz  ablegen,   ab- 

.^^tagen  und    den   andren  schadlosz   machen,    es  sy  .in  gemein 

^g^er  in  sunderheit.  sol  ftch  der  solich  abruch  oder  innemung 

^«ton  hatt,    von    sinem  fursten  nit  mögen  gnod  erwerben  on 

'•    ^68  andren  fursten  willen,  dem  solicher  abbruch  geschehen  ist. 

V  [^^^]    Item   und  die  wyle  diser  hestandt  wert,   so  mögent 

u&die  undertonen  einer  und  der  andren  partyen,  sy  syent  geist- 

t    lieh,    weltlich    oder   weUcfies  states   sy  wellen,    durchinandre 

]    wehren,,  koufimanschafft  triben  und  alle  ir  gewerb,   och  züsa- 

men  kommen  zu  leisten  frye  und  sicher^)   on  hindemisz  oder 

Schadens  libs  oder  gutes,   es  sy  denn  durcht  gerechtikeit  *umb 

schuld  oder  freyel^),  die  sich  verlöffen  band  noch  disem  be- 

istandt.  es  sol  öch  umb  keiner  sach  willen,  die  sich  vor  disem 
bestaxidt  verlöffen  hatt,  keiner  an  den  andren  ützit  fordren. 
ej  mögend  öch  zfusamen  gon  in  stett  und  slossz  on  geleit 
oder  urlöb,  doch  dasz  sy  in  denselben  stetten  nützt  verband- 
lent,  das  den  partyen  schedlich  sye  an  iren  rechten  oder  ge- 
horsaxoi^),  in  was  statt,  merckt^oder  slossz  sye  komment. 
I  Item  die  edlen  und  kriegslütt  soUent  nit  mögen  noch  ge- 

f    Walt   lian  in  stett  zu  kommen  on  geleit,  sollent  öch  nit  lenger 
deim.    das  geleit  wert,   dorinn  bUben.  zu  glicher  wyse  sollent 
ÜBÖcli    prelaten  oder  herren  nit  in  die  stett  on  geleit  gelossen 
werden,   wenn  sy  über  12  pferd  hand^). 

4.  Auf  dem  e  in  w«reii  zwei  Punkte.  16.   Auf  dem  »  in  etates  ein  Zeichen, 

das  am  ehesten  die  Bedeutung  tou  zwei  Punkten  zu  haben  aeheint.  18.  oder 

Undamiaz  oder  sehadene. 

qaarmnte,  so  dass  wohl  axusunehmen  ist,  das  xy  unsrer  Uebenetiung  stehe 
fehlexliaft  fClr  xl. 

1)  C.  par  Toyes  de  hostilit^  et  guerre  ou  autrement. 

2)  C.  communiquer,  marchander  et  faire  toutes  leuis  n^gociations  et 
'  besoignes  les  uns  avec  les  autres,  aller,  yenir,  sejoumer  de  Tun  party  en 

IWtre  searement  et  Bauvem^t 

3)  C.  per  Toye  de  justice  ou  (M.  richtiger :  et)  pour  debtes  ou  delits. 

4)  Nicht  gans  richtig  übersetst.  C.  pourveu  qu'ils  ne  feront  ou  pour- 
ehaMeront  quelque  chose  pr^judiciable  au  party  et  obeissance  auquel  seront 
k  villes  u.  ».  w. 

5)  C.  qui  aujront  en  leur  compagnie  plus  de  douxe  ohevauz. 


526  Beilagen. 

Item  und  die  wyle  der  bestandt  wert,  so  soll  der  küng 
und  ftch  der  herre  von  Osterrich  und  sin  gemachel  innhan 
und  besitzen  all  stett,  schlosss  und  dörffer  ^)y  die  sy  i&  diser  zyt 
innhand)  ussgenommen  dasz  der  küng  -sol  widerantworten^; 
dem  hertBOgen,  was  er  innhatt  der  grofiischafft  oder  der  ir  zu-  i 
geh6rd  von  Bui^und  und  öck  was  er  innhatt  der  groffischafft 
von  Hannegow.. 

Item  all  prelaten  und  geistlich  lüt,  köfflut  und  edel  sol- 
lend messen  und  enphohen  all  ir  rent  und  gült,  wil  diser 
bestandt  werd,  von  iren  p£ründen,  lendren,  herrschafften,  ob 
die  fixrsten  oder  ander  pflichtig  würdent  i&  bezalen  einer  oder 
der  andren  partyen  undertonen,  sol  Ach  nit  hindren,  ob  so- 
lichs  wer  in  disen  kriegslöffen  yerschafft  oder  vergeben  worden 
von  den  personen  einer  partye  denen  von  der  andren.') 

[147^]  Item  die  stett  sollend  bliben  in  deren  hend,  do  sy 
z&  diser  gegenwirtiger  zyt  inn  sind,  *und  sollend  beh&tt  werden 
durcht  die  gulte  derselben  stett. 

Item  zu  derselben  hüt  der  stetten  sol  man  nemmen  das 
dritte  teil  der  zins  oder  gülte  der  stetten.^) 

Item  sollend  die,  die  solich  stett  in  werden  han'),  in- 
nemmer  und  ampüüte  setzen  von  den  gerichten,  daaz  sy  mö- 
gend die  underton  in  gehorsamheit  behalten^,  5ch  mfigend 
rechnung  geben  von  den  gulten  und  reuten  uff  das,  was  über 
den  dritten  teil  ist,  dem  herren  werd,  dem  solich  statt  zuge- 
sprochen oder  geben  würt^). 

Item  würde  Ach  span  oder  uneinikeit  keiner  gülte  oder 

36.  keinen  mit  einem  Haken  un  Sehlnss.    G.  s^il  eatoit  quMtion  o«  dülerc&4  Un- 
cluuit  les  rentei  on  reTennAe  on  »ntiee  ohoeee. 

1)  C.  villes,  plaeeB  et  pays. 

2)  C.  resenr^  que  le  roi  dedans  un  moie  prbohain  venant  fen 
restituer  et  d^livrer  u.  b.  w. 

3]  C.  non-obstant  quelques  dons  ou  d^clarations  qui  ayent  esti  faitei 
h  Toocasion  de  ces  demieres  guerres  et  quelque  rachapt  qui  auroit  este 
fait  des  dites  rentes  ou  quelque  banniBsement  fait  par  ceux  de  Tun  p&rty 
d'aueunes  personnes  de  l'autre  party. 

4)  Die  drei  letiten  Abt&tse  bilden  bei  C.  und  M.  aueammen  einen  ein- 
«igen;  sie  sind  nieht  dureh  item  getrennt,  sondern  durch  et  yerinxndea. 

5)  C.  qui  auront  la  revenuS  des  dites  places,  terrea  et  aeigneuiiea. 

6)  C.  pourveu  qu'ils  ayent  tenus  et  tiennent  le  party  ou  obeiisaiiee  du 
prinee,  sous  Tobeissanee  ou  party  duquel  les  dites  terres,  plaees  et  seig- 
neuries  sont  k  präsent. 

7)  Dieser  Sati  ist  dem  Sinne  nach  riohtig,  aber  in  der  Form  sdir  um- 
gestaltet wiedergegeben.  Er  lautet  bei  C. :  par  la  main  desquds  leeereurs 
ou  (M.  riohtigeri  et  oe)  sur  les  plus  clairs  deniers  de  leuxs  reoeptes  et  aux 
termes  qu'elles  eseherront,  sera  pay6,  baill6  et  deliTr6  la  dite  taeiee  paitie 
des  dites  revenuSs  ii  ceux,  ^s  mains  desquels  seront  lea  dites  fortes  placec. 


XVn.  Waffenstillstand  1478.  527 

anders  halb,  das  in  krafflt  disz  bestands  ingon  solt  ^)j  mag  ein 
ieglicher  kommen  füi  die  conservatores  desselben  lands^),  die 
YÖgte  oder  amptlute  des  gerichts  oder  [banns,  do  solicbe  gulte 
inn  ligend,   und  aft  denselben  in  krafft  disz  bestands  solicbs 

s  fordren. 

Item  kein  dorff,  statt,  merckt  oder  schlösse,  dovon  der 
krieg  und  spann  zwischend  den  fiirsten  gewesen  ist^],  sol  ge- 
brocken,  geergeret,  verbrant  oder  sust  geschediget  werden  in 
deheynerley  wyse. 

)•  Item  diewyl  diser  bestandt  wert,  so  sol  nieman  von  den 
partyen  den  oder  der,  die  doüin  verbunden  sind  und  wellend 
in  dem  bestandt  sin,  den  andren  fohen^  schetzen,  betrAben, 
personen  oder  riebe  verhefiten  oder  behemmen  ^);  öch  all  ir 
imderton  und  anheng,    die   do  wellend  in  disem  bestand  be- 

b  griffen  sin,  sy  syent  was  stetts,  lands  oder  wesens  sy  wellend, 
so  sollend  sy  sicher,  fndsamlich  arbeiten,  köfi&nanschatz  triben, 
ich  all  ir  geschefft  schaffen  und  t&nu  on  all  hindemisse  und 
mfige  in  aller  mossz,  als  wer  es  fnd. 

[148]  Item  wer  ftch  sach,   dasz  ützit  understanden  jwürd 

»wider  disen  bestfmd,  sol  allein  dem  schedlich  sin,  der  solichen 
l)e8tandt  bricht  und  übertritt,  sol  öch  nitdesterminder  der  be- 
standt bliben  in  crafft  und  wesen  und  dozwischen  sol  der 
übertretter  oder  schediger  des  bestands  ge^o/l  werden  noch 
gestalt  der   sachen,  sol  öch  solicher  schad  widerkert  werden 

ädurcht  die  conservatores  disz  bestand»,  die  hienoch  bestimpt 
sind^),  die  soUend  Ach  innerthalb  sechs  tagen,  noch  dem  inen 
eolichs  kunt  wird,  zti  den  dingen  ttin.  und  dem  nochzekommen 
80  sollend  sich  die  conservatores  besamein  oder  die  von  inen 
dargeordenet   werden  <^j,  uff  ein  ort,    das  sy  allerbest  beducht, 

23.  setroBt.     C.  seront  pugnia  si  gri^rement  qne  les  est  le  reqneiront.  24.  Mit 

Ml  Mgiimt  K.  «inen  neuen  Absets.  27.  Mit  nnd  beginnt  K.  einen  neuen 

Abnts. 

1)  C.  k  quoy  on  doit  revenir  en  yertu  de  eette  tresre. 

2)  Um  den  Sinn  des  im  Originale  ausführlicheren  Saties  deutlioh  wie- 
demgeben,  hfttte  hier  ein  oder  eingefügt  sein  soUen, 

3)  C.  estant  ^  V^J*t  oü  (M.  ^s  mains,  dont)  est  desbat  et  quereUe 
eutre  les  dits  princes. 

4)  C.  ne  seront  par  les  gens  de  guerres  de  Tun  party  sur  l'autre  et 
lenrs  aDids,  qui  voudront  y  estre  comprins,  faites  aueunes  prinses  ou  ran- 
^nnement  de  personnes,  de  bestes  ou  autres  queloonques  biens  destrous- 
^  [M.  riehtiger:  destrousses,  mit  einem  Konmia  vor  deip  Worte),  cour- 
K8,  pilleries,  logeys,  appatis  en  quelque  maniere  que  ce  soit 

5)  C.  fügt  neeh  bei :  ou  leurs  Substituts. 

6)  C.  ieeux  conserrateurs  ou  leurs  Substituts. 


528  Beilagen. 

domit  si   sich  mögend  underrichten   und   sobald  sy  mSgend, 
dasz  solicher  schad  widerkert  werd^). 

Item  in  diser  gegni  sollend  sin  zwen  conservatores,  Ton  de« 
kungs  wegen  der  herre  von  Baudekurt  ^)  und  von  mins  harren 
und  frowen  von  Oesterrich  wegen  der  herre  von  Yiennes ') .  tLi 
glicher  wise  in  der  gegni  oder  land  von  Burgundi  ftcli  swen, 
von  des  kungs  teil  der  herre  von  Schaulmont  hertsc^  von 
Brtenne  und  regierer  von  des  kungs  wegen  in  Buigund  und 
uff  der  Zschanpanien^),  von  wegen  des  hertzogen  und  hertzogin 
von  Oesterrich  min  herre  von  Bastie  ^]  y  und  f&r  das  land  von  v 
Lützelburg  sol  der  vorgenant  herre  von  Baudekurt  geben,  wer 
inn  g&t  beducht,  und  von  wegen  mins  herren  von  Osterrich 
und  siner  frowen  min  herre  von  Meuschathel  herre  von  Fay^\ 
und  zu  glicher  wyse  für  das  gantz  moi  sollend  zwen  conser- 
vatores  sin,  von  des  kungs  wegen  der  amiral  von  Francken- u 
rieh  7)  und  von  wegen  mins  genanten  herren  und  frowen  min 
herre  Jose  von  Lalain  herre  von  Montagii^).  derselben  conser- 
vatom  mag  ieglicher  in  sinem  land  oder  gegni  ein  andern 
setzen  an  sin  statt,  welichen  er  wil^),  und  dem  bevelhen  alle 
ding  z&  handien  und  verschaffen  an  siner  statt.  H 

[148^]  Item  dieselben  conservatores  oder  die  durcht  sy  in 
sunderheit  dozü  geordenet  werdent  von  eim  und  dem  andern 

5.  FiimiaB.  8.  Binme.  14.  jor.    C.  ponr  tonte  U  mer.  is.  de 

Umital.    C.  rftdminl  de  Frenee.  17.  LeUtin. 

1)  C.  aii  lieu  qui  par  euz  sera  adris^,  et  ne  departuont  d'ensemble 
jusqu'ä  ce  qu'ils  auront  appoint^  et  pounreu  sur  les  dites  repaiatioiu  et  j 
besoigneront  le  plus  promptement  que  faire  se  pourra. 

2)  C.  Monsieur  de  Baudiicourt.  Ueber  Jean  de  Baudrieouit  s.  Com- 
mynes-Dupont  I,  61  A.  4. 

3)  C.  Monsieur  de  Fiennes.  Jacques  de  Luxembourg  seigneur  de 
Fiennes,  Neffe  des  Connetabels  von  St  PoL 

4)  C.  Monsieur  de  Chaumont  comte  de  Brienne  gouvemeor  de  Booi^ 
gogne  et  de  Champagne.  Ueber  Karl  von  Amboise,  Herrn  von  Chaumont 
u.  s.  w.  s.  oben  S.  182  A.  3. 

5)  C.  monsieur  de  la  Bastie. 

6)  C.  messire  Yoland  (M.  richtiger:  Claude)  de  Neufehastd  neui  da 
Fay.  Claude  de  Neufchatel,  seigneur  du  Fay  (vgL  Band  II  S.  92  A  S|  mir 
Sohn  Thibauts  IX.,  jOngerer  Bruder  Heinrichsi  des  Herrn  von  H^rieout 
und  Blamont,  Neffe  des  Johann  von  Montaigu.  In  Betreff  des  M  in 
Meuschathel  Tgl.  Meuss  statt  Neusi ,  vgl  Band  IE  S.  307,  22  Yar.  und 
oben  318,  11. 

7)  Ludwig  Bastard  von  Bourbon.    8.  Band  H  S.  294  A.  3. 

8)  C.  messire  Posse  (M.  richtiger:  Josse)  de  Lalaln  aieur  de  MontiRny. 
Vgl.  Band  11  S.  135,  11  und  A.  7.    Oben  8.  102,  2  und  A.  2. 

9)  C.  substituer  et  commettre  en  leur  lieu,  ]k  oü  ils  venont  qu'fl  len 
besoin. 


XVII.  Waffenstillstand  1478.  529 

teilt  sollend  zum  minsten  in  15  tagen  einmol  zusammen  kom- 
men, ietz  in  des  kungs  land^  zu  dem  andern  mol  in  des  her- 
tzogen  landt  von  Oesterrich  an  den  orten,  do  es  inen  gelegen 
ist,  do  sy  sich  underreden  mögend  von  aller  widerwertikeit 
'und  misszhandel ^)  eins  und  des  andren  teils  halb,  der  sich 
TerlSffen  hett  antreffend  disen  friden,  und  sollend  zu  hand  ein 
Übertrag  und  widerkerung  machen^) ,  sollend  öch  dieselben 
conservatores  richter  sin  und  mit  den  werken  vollenden  die 
gerichtsprüch  in  den  Sachen,  die  antreffend  den  bestandt^j. 

Item  ob  öch  in  der  zyten  des  bestimpten  bestands  der 
conservatom  einer  stiirb,  so  sol  in  monatz  frist  der  kung  oder 
der  hertzog,  von  welicher  partye  er  wer,  ein  andren  an  des 
stat  geben  mit  glichem  gewalt  und  macht,  wie  der  ander  gesin 
ist,   und   dozwischen  mögend  ir  undermann  oder   Substituten 

^iren  gewalt  brachen  umb  enthaltung  wülen  des  bestands. 

Item  und  in  disem  bestandt  sind  begriffen  die  in  der 
verbüntnissz  sind  mit  einer  oder  der  andren  partyen^).  von 
wegen  des  küngs  der  obrest  und  allermechtigist  fürst  der 
keyser    und    die    fursten    die    weUer  des  heiligen  Römischen 

aßrichs,  der  küng  von  Engellant,  der  küng  von  Castillion  der 
kung  von  Lyon^),  der  küng  von  Schotten,  der  kung  von  Daw- 
marek,  der  kung  von  «Therusalem  und  von  Ceciln^),  der  küng 
von  Hungren,  die  hertzogin  von  Savoy  und  der  hertzog  ir 
sun  und   das    gantz   hus  von  Savogy^),  hertzog  Sigmund  von 

^Osterrich,  der  hertzog  von  Lotringen,  der  hertzog  von  Mey- 
land,  der  hertzog  [149]  imd  herrschafft  von  Venedy,  die  herr- 
schafft  und  gemein  von  Florentz,  die  herrschafit  und  gemein 
Ton  Bern,  der  bischoff  von  Metz,  die  buntgnossen  des  alten 
baades  in  Tützschen  landen,  dozü  die  farsten  und  buntgenossen 

21.  22.   Dammarck  (oder  sollte  Danliiuurck  gemeint  sein?).  22.   und  fehlt.    C. 

le  Toj  de  Jerasalem  et  de  Cicille. 

1]  C.  de  toutes  les  plaintes  et  doleances. 

2)  C.  prestement  faire  faire  reparation  teile  qu'il  appartiendra. 

3)  C.  et  seront  les  appointemens  et  sentences  des  dits  consenrateurs, 
d'une  pait  et  d'autre,  touchant  les  clioses  despendantes  de  cette  presente 
tresre,  ex^eut^es  r^ellement  et  de  fait,  et  k  ee  contraints  tous  les  subjets 
de  Tun  et  l'autre  party,  non-obstant  oppositions  ou  appellations,  quelcon- 
queg  et  «ans  ce  que  les  condamn^s  puissent  avoir  ne  obtenir  aucuns  re- 
medes  an  contraire  par  quelque  maniere  que  ce  seit. 

4}  C.  fügt  bei:   cy  aprfes  noxmn^s,  se  comprins  y  veuUent  estre. 

5)  C.  de  Castille  et  de  Leon. 

6)  Ren6  von  Anjou. 

7]  G.  la  duchesse  de  Savoye,  le  duc  son  fils.  M.  la  ducesse  de  Sa- 
Toye,  la  maiflon  de  Savoye. 

Buler  Chronilen.    TU.  34 


530  Beilagen. 

des  nuwen  bunds  in  Tutzschen  landen,  und  die  von  Lüdicli, 
die  sich  zu  dem  küng  verpflicht  hand  oder  die  noch  sich  zfr 
im  verpflichten  wellend*). 

Item  von  des  hertzogen  wegen  sind  begriffen,  ob  sy  wellend, 
der  keyser  sin  vatter,  der  küng  von  Engellant,  der  kung  vons 
Castilie  und  von  Leon,  der  kung  von  Hungern,  der  küng  von 
Portugal,  der  küng  von  Arrogon,  der  kung  Vemand  von  Nea- 
plis,  der  kung  von  Schotten,  der  kung  von  Poland^),  der  kung 
von  Danmarck,  die  weler  des  heiligen  Romischen  richs,  hertzog 
Sigmund  von  Osterrich.  der  hertzog  von  Britanien,  der  hertzogi" 
von  Peyem^),   die  hertzogin,   hertzog  und  das  gantz  hus  von 
Savoy,  der  hertzog  von  Cleven,   der  bischoff  von  Lüdich,  der 
bischoff  von  Metz,  der   herzog  von  Gülich,  der  pfaltzgroff  uff 
dem  Bin,  der  hertzog  und  herrschafft  von  Venedige,  der  her- 
tzog von  Meylant,   der  marggraff  von  Baden,    der  graff  voms 
Ramont,  der  bischoff  von  Cambre^).  die  yetzbestympten  bunt- 
genossen   sollend  zu  verston  gen  in  vier  monaten  die  nechst 
kommenden,  ob  sy  wellend  in  disem  bestandt  begriffen  sin. 

Item  und  uff  das  man  komm^  zu  gutem,  entlichen  friden, 
so  sol  der  kung  für  sin  teil  geben  und  nemmen  sechs  treffen- 21 
licher  man,    und  min  herre  von  Osterrich  und  min  frow  och 
sechsz  man,    die  sollent  mittler  und  wilkorlich   richter^)  sin, 
soUent   öch   macht  han,    recht  zu  sprechen,    zu  vollenden  in 
sechs    monaten   [149^]   all  klag,  ansproch  und  spenn,   die  der 
kung  und   der  hertzog  mit   einander  hand,    und   sollend  aj>-s 
vohen   an  dem  stück,   do   min  herre  von  Osterrich  und  min 
frow  wellend  da«  man  anvohe  oder  zuerst  fumemme  ^).  und  ob 
sach  wer,  dasz  solich  willkürlich  richter  sich  nit  mochten  ver- 
einigen,  so  soll  einer   von  gehell  beider  partyen,    des  kungs 
und  hertzogen,  der  ein  oberman')  sy,   geweit  werden,   der  in» 
den  stucken,  do  si  sich  nit  vereinigen  mögen,  ein  merzs  mache. 

6.   Hnnffern  aus  Ungern  corrigiert.  19.    kommen.  25.   arolieiL 

31.  macnen. 

1)  C.  qui  Be  sont  d6clar6s  pour  le  roy  et  qui  se  sont  d^elar^  et  (M.  ou) 
veullent  se  d^clarer  pour  son  party. 

2)  fehlt  bei  C,  während  M.  ihn  aufführt:  le  roy  de  Poulongne. 

3)  Nach  le  duc  de  Baviäre  hat  M.  noch:  le  duc  Loya  en  Bari^ 
conte  de  Weldenez. 

4)  M.  hat  femer  noch:  Tevesque  d'Utrecht,  Tevesque  de  Munster  et 
les  ligues  d'AUemaigne  anciennes  et  nouvelles. 

5}  C.  mediateurs  et  arbitres. 

6)  C.  commen9ant  li  celle  des  querelles  que  mes  dits  seigneur  et  dame 
d'Autriche  voudront  premierement  mettre  avant  et  ensuivant  ä  celle 
du  roy. 

7)  C.  sur-arbitre.    M.  super-arbitre. 


XVn.  Waffenstillstand  1478.  531 

Item  der  kung  Ton  sinen  wegen  und  der  hertzog  von 
Österlich  und  min  frow  bittend  den  kung  von  Engellant  und 
die  bimtgenossen  usz  Tutzschen  landen^],  ob  yemand  wer,  der 
mit  gewalt  oder  krieg,   stürm,   erstigung,  abstelung  oder  sust 

^inen  ettiliche  stett,  slossz  oder  marckt  irmeme  uff  die  ander 
party^j,  dasz  sy  wellent  helfen  und  bystand  tun  der  partye, 
off  und  wider  die  solicher  schad  geschehen  wer,  were  sach, 
das  nit  vor  widerker  gescheche,  zu  glicher  wyse  öch  wider 
die,  die  solichen  Übertrag,  so  duicht  die  willkürliche  richter  ge- 

10  macht  5)  wurt,  nit  wolten  halten. 

Wer  Seh  von  denen  zweyen  partyen,  es  sy  der  kung  oder 
hertzog,  durch  krieg  oder  anders  den  bestand  brech,  sol  gantz 
geyallen  sin  von  dem  rechten,  das  er  meint  zu  han  an  denen 
stucken,  die  spennig  sind  zwischend  dem  kung  und  hertzogen. 

15  Item  zu  wissen  umb  betrachtung  willen  der  obgenanten 
dingen  und  voran  angesehen  die  ere  gottes  unsers  Schöpfers, 
der  ist  ein  macher  des  fridens,  öch  angesehen  gesipschafft,  die 
do  ist  zwischend  uns  und  unser  mümen,  sunderlich  8ch  dasz 
wir  sind  in  [150]  hoffiiung  z&  kommen  zu  gutem  firiden,  band 

%wa  durcht  rate  dere,  die  uns  unser  linien  und  blütes  halb 
gewant  sind,  und  dere,  die  von  unserm  grossen  rot  sind, 
haben  wir  disen  bestand,  sicheren  stat  und  adlossung  von 
kriegen  gemacht,  uffgenommen,  bestetiget,  gelobt  und  be- 
schlossen   und  uns    vereyniget  und    durcht   disz   gegenwirtig 

25  geschrifft  machen  wirs,  nemments  uff,  bestetigens,  beschliessens 
und  Tereinigens,  habends  öch  gelobt,  geswom,  globends  und 
swerens  in  dem  wort  eins  kung  durcht  den  glöben  und  eyd 
unsers  libs  und  ere^],  och  by  verhafftung  als  unsers  gutes,  ge- 
swom uff  dem  heiligen  ewangelio  und  uff  dem  canon  der  hei- 

^^ligen  messe,  die  wir  mit  unser  band  gerurt  band,  solich  be- 
standt  halten  und  schaffen  gehalten  werden  von  puncten  zu 
puncten,  öch  alle  stuck  und  sunderbar  artickel,  die  dorin  be- 
griffen werden  und  dovon  sagent,  öch  niemer  lossen  dowider 
tun  noch  dowider  tün^),  wer  öch  sach,  daz  unser  undertonen 

ssyenan  keiner   dowider  tet  mit  kriegen  oder  anders,   wellend 

S.  iimeme  odar  «in  fthnliclieB  (dem  preignent  bei  C.  entsprechendes)  hier  n  ennur- 
tendea  Wort  fehlt.  11.  were.  22.  diser.        aJosning.  27.  rot.  C.  en 

paroUe  de  roy  (M.  en  pMrolie  de  prince).  29.  den. 

1)  C.  ceux  des  ligues  d'AUemagne. 

2)  C.  fügt  bei:  ou  enfraignent  cette  dite  tresve. 

3)  C.  la  sentence  des  dits  arbitres. 

4)  C.  par  la  foy  et  serment  de  nostre  corps,  sur  (M.  soubs)  nostre 

^nneui. 

5)  C.  ne  Jamals  faire,  venir  (M.  ne  venir)  au  contraire  ne  querir  quel- 

34» 


532  Beilagen. 

wir  schaffen,  dasz  widerkert  wurt^],  öch  die  ubertretter  stroffen 
noch  gestalt  der  Sachen,  in  mossen  das  öch  die  andern  doTon 
sollend  ein  exempel  nemmen. 

Und  aller  vorgenanter  stuck  halb  hand  wir  underworfen 
und  yerhefft,  underwerfend,  verpfenden  und  yerheften  als^ 
unser  gut  und  in  sunderheit  yeglichs,  das  wir  hand  und  uns 
züvallen  möcht^l,  und  dasz  man  disen  brieff  nit  allezyt  mflsse 
bruchen,  wellend  wir,  dasz  ein  yidimus  gemacht  werd  und 
versiglet  mit  des  kungs  sigel  und  ein  andre  glöbhaftig  sy  als 
disz  original.  t<i 

Und  uff  das  solichs  stet  und  vest  sy,  so  hand  wir  disz 
gesigniert  von  unserer  hand  und  tun  siglen  mit  unserm  sigeL 
in  unser  statt  Arras  im  11.  tag  julii,  do  man  zalt  tusent  vier- 
hundert sibentzig  acht  jor  und  unsers  richs  17  jor. 

Also  gezeichnet:  ^^ 

Loys  *) . 

[150^]    Und   uff  dem    ruggen   des   briefs   ist    geschriben: 

Durcht  den  kung  in  sim  rot  zu  Schamont^). 

Dasz  also  geseit  ist  oder  geschriben  ist,   hand  uns  imser 
auditores  oder  richter  bezügt,  das  sy  gesehen  und  gehört  hand«  ^\ 
das  es  ist,   wie  es   in  versigleten  brief  ist,   und  noch  ir  züg- 

18.  nt.  20.  besagt  fehlt. 

ques  moyens  pour  y  venir  ne  pour  en  «ien  perrertir  ou  faire  (M.  üedre  ou 
faire  faire)  quelque  immutatioii  d'aucunes  des  choses  dessusdites. 

1)  C.  si  aucune  chose  estoit  faite,  attent^e  ou  innoT^e  au  contraire 
par  1108  subjetfl  ou  ohefs  de  guerre  et  serriteurs  (M.  par  noa  of&ciers  et 
subjects),  de  les  (M.  richtiger:  la)  faire  reparer. 

2)  Dem  entsprechenden  Satze  ifet  bei  C.  ein  etc.  beigefügt.  Dann  folgt 
sofort  das  Datum :  Donn6  en  notre  cit6  d' Arras  u.  s.  w.  Es  fehlt  nicht  nur 
der  allerdings  an  dieser  Stelle  auffallende  Sati,  der  die  Anfertigung  eines 
Vidimus  vorschreibt  (Z.  7 — 10),  sondern  auch  der  Sehlusssats,  der  Ton  der 
Unterzeichnung  und  der  Besiegelung  handelt,  und  der  sich,  tmsrer  Ueber- 
setsung  ganz  entsprechend,  bei  M.  vorfindet.  Er  lautet  dort :  et  a^  que 
ce  soit  ferme  chose  et  estable,  nous  avons  sign^es  ces  presentea  de  nostre 
main  et  icelies  faict  seeller  de  nostre  scel.  donn6  en  nostre  camp  u.  s.  v. 

3)  Nach  der  Angabe  der  Unterschriften  hat  M.  noch  einen  Absatz,  in 
welchem  die  sechs  vom  Könige  bezeichneten  Conservatoren  aufgezählt 
werden. 

4)  C.  et  sur  le  repli,  par  le  roT  en  son  conseil,  de  Chaumont.  Der 
Uebersetzer  hat  irrthümlicher  Weise  den  Namen  des  gegenieichnenden 
Seeretärs  »de  Chaumont«  (der  bei  C.  an  dieser  Stelle  nicht,  wie  i.  B.  S.  549 
gleich  demjenigen  des  Königs  durch  den  Druck  hervorgehoben  ist)  als  eine 
zum  vorhergehenden  gehörige  Ortsbezeichnung  aufgefasBt. 


XVIII.  Bisinger  Handel  1478.  533 

uisse  hand  wir  an  die  Tidimusbrieff  t&n  siglen  mit  unserm 
kunglichem  sigel^J,  am  13.  tag  julii,  do  man  zalt  1478.  also 
gezeichnet  als  hie  stat: 

Datum  per  copy  per  moy. 

Je.  Juillerd. 


XVIII. 
Der  Bisingerische  Handel  1478. 

(Siehe  Band  DI,  S.  194,  16ff.  205,  1801) 


Zur  Elrgänzung  dessen,  was  uns  Knebel  über  die  Verwickelungen 

u  berichtet,  welche  durch  die  Befreiung  des  Hans  Bisinger  herbeige- 
führt worden ,  namentlich  über  d^n  Streit  des  Rathes  mit  dem 
deutschen  Hause,  drucken  wir  zwei  auf  diesen  Handel  bezügliche 
Actenstflcke  ab,  sowie  die  eingehende  Erzählung  desselben,  die  sich 
in  einer   nachgelassenen  Arbeit  Wurstisens  findet.      Das  Verhält- 

» aiss,  in  welchem  die  in  diesen  drei  Stücken  enthaltenen  Angaben 
zu  einander  und  zu  den  Angaben  Knebels  stehn,  suchen  wir  durch 
die  beigefügten  Anmerkimgen  zu  beleuchten,  an  der  Hand  weiterer 
Actenstücke  fügen  wir  dann  einiges  über  den  Ausgang  jenes  Strei- 
tes hinzu. 

^  Die  erwähnte  Arbeit  Wurstisens,  die  gewöhnlich  als  seine 
Beschreibung  des  Münsters  citirt  wird,  liegt  uns  nicht  im  Originale 
vor.  'Es  befand  sich  dieses  einst  im  Besitze  des  1754  verstorbenen 
Professors  Joh.  Heinrich  Brucker  (Basler  Chron.  I,  372),  dann 
seines   Vaters,    des  gleichnamigen    1761    verstorbenen  Pfarrers  zu 

»St.  Peter  (Haller,  Bibl.  der  Schweiz.  Gesch.  I  Nr.  846),  und 
wurde  wahrscheinlich  mit  andern  werthvoUen  Manuscripten  aus 
dem  Bruckerischen  Besitze  nach  dem  1765  erfolgten  Tode  des 
Pfarrers  Johann  Georg  Ertzberger  versteigert  (Basl.  Chron.  I,  373), 
ohne  dass  man  weiss,  wohin  es  gekommen   ist.     Dagegen  besitzen 

30  wir  unter  einer  Anzahl  Abschriften  von  verschiedenartigem  Werthe 
eine  um  die  Wende  des  17.  und  des  18.  Jahrhunderts  mit  äusserster 
Sorgfalt  angefertigte,  die  das  Original  bis  auf  die  Orthographie  und 
die  Abkürzungen  getreu  wiedergiebt.    Sie  führt  den  Titel :  »Christian 

1]  Es  ist  auffallend,  dass  in  diesem  das  Vidimus  betreffenden  Satze 
der  König  zuerst  in  erster  Person  redend  aufgeführt  wird,  während  dann 
doch  seine  Unterschrift  nicht  beigesetzt  ist. 


534  Beilagen. 

WuTstisens,  ehemals  Stattschreibers  z&  Basel  Collectanea  historica 
von  der  hohen  Stifft  und  nahe  gelegenen  Gebäuden  daselbst.  Von 
dessen  eigener  Handschrifft  abgeschrieben  und  wiederum  mit  dem 
Original  collationiert.ff  Beigefügt  ist  eine  Notiz  über  Umfang  und 
Beschaffenheit  des  Originals.  Diese  Abschrift,  die  127  beschriebene  ^ 
Blätter  in  fol.  enthält,  befindet  sich  auf  der  Vaterländischen  Biblio- 
thek der  Lesegesellschaft  zu  Basel,  wo  sie  die  Signatur  O  45  trägt. 
Unser  Abdruck  schliesst  sich  durchweg  dem  von  ihr  gebotenen 
Texte  an. 

Die  (wie  die  erwähnte  Notiz  hervorhebt,    unvollendete)  Arbeit  i' 
Wtirstisens  enthält  eine  historisch-topographische  Beschreibung  des 
Münsters  und  der  in   seiner  Umgebung  befindlichen   Gebäude,    an 
letzter  Stelle   des   deutschen  Hauses.     Da  wird  denn  auch  erzählt, 
was  sich  im  Jahre   1478  hier  zugetragen.    Wurstisen  hat  das  Tage- 
buch Knebels   gekannt   und   es   offenbar   auch  bei  diesem  Anlasse  i& 
benutzt,  die  Hauptgrundlage  seiner  Erzählung  bildet  aber  eine  uns 
nicht  erhaltene  Quelle,   die  aus  dem  deutschen  Hause  selbst  stam- 
men muss  und  uns   den  ganzen  Handel  vom  Standpunkte  der  In- 
sassen  dieses   Hauses   aus  vorführt.     Wurstisens   Erzählung  bildet 
somit  ein  interessantes  Gegenstück  zu  der  Darstellung,  wie  sie  uns  ^i 
aus  den  beiden  vorhergehenden  Actenstücken  entgegentritt^). 

a. 

Brief  des  Rathes  zu  Basel  an  den  Landcomtur  Henmann  von 

Lutemau  vom  1.  August  1478. 

Concept  von  der  Hand  des  Stadtschreibers  Nidaus  Busch  im  Missivenbuch  3 
XV,  158  ff.    Wir  stellen  dieses  Stück,  obgleich  es  nach  Fällung' des  unter 
b  mitgetheilten  Urtheilsspruohes  abgefasst  ist,  voran,  weil  es  sieh  haupt- 
sächlich mit  den  an  den  vorhergehenden  Tagen  geführten  Verhandlungen 

beschäftigt 

Dem  erwirdigen,   fiimemmen  herren  Herren  Henman  von^ 
Luttemouw  lanndtcommenthür  Tutsches  ordens  im  Elsasz  und 
Biirgiiaiten  etc. 

Erwirdiger,  fumemmer  herr,  unser  willig  dienst  syent  uwer 
erwirdikeit  altzyt  von  uns  bereit  voran,  also  hatt  sich  ein  han- 
del  von  zwfiyen  unsem  bürgeren  mit  nammen  Hanns  Eberler» 
und  Clauws  MCyer  by  uns  begeben,  antreffende  unser  gemeinen 
statt  hohenherlikeit,  oberkeit  und  gerechtikeit ,  durch  die- 
selben unser  bürgere  verletzt,  darumbe  sy  in  uwers  wirdigen 
Ordens  huse  by  uns  in  frihCit  wise  gewichen  sind  und  sich 
doch  anders  denn   sich  wol  geburt   darinn   bewiszt    und  ge-^^ 

1)  Die  Darstellung  bei  Ocha  V,  195  ff.  beruht  auf  Wurstisen.  Ob 
einige  kleine  Abweichungen,  die  aber  auch  aus  Ungenauigkeit  entsprungen 
sein  können,  und  das  Anführen  einiger  lateinischer  AusdrQcke  in  Klammen 
auf  eine  weitere  Quelle  hinweisen,  ist  zweifelhaft. 


XVni.  Bisinger  Handel  1478.  53^ 

halten,  darumbe  und  ob  das  nit  enwere,  wie  das  durch  unser 
Torderen  und  uns  yewelten  gehalten  und  in  äbung  herkommen 
ist,  wir  die  unsem  an  das  ende  ouch  kommen  laszen  haben. 
under  disen  dingen  ist  uff  donrstag  nechst  verschinen  für  uns 

3  kommen  der  erwirdig  herr  Hanns  von  Stetten  commenthür 
des  huses  Bücken^),  vermeinende  solich  unser  fiimemmen 
wider  des  wirdigen  ordens  fryheit  wesen  und  sin,  an  uns  ge- 
sinnende, ze  gedencken  die  unsem  abzetunde,  mit  me  siner 
Worten  anzfiigende,  dasz  er  w/)lt  solichs  vermitten  wesen.    daruff 

i-*wir  im  nach  dem  mole  durch  unser  ratzbotschafil  antwurten 
la^en,  sin  anbringen  gehört  und  vernommen  haben,  des  willens 
und  gemftts  ze  tund  alles,  das  wir  wüsten  uwerm  wirdigen 
erden,  ouch  siner  person  lieb  und  dienstlich  sin,  wissen  ouch 
nit  anders,    denn  solichs  biszher  getan  haben,    [159]  mit  ent- 

1^  deckung,  in  disen  dingen  nit  witter  furgenommen  haben,  denn 
von  alter  her  yewelten  bede,  z^  Sannt  Johanns  und  an  andern 
ennden,  by  uns  gebracht  und  in  äbung  herkommen  ist,  wir 
ouch  loblichen  gefryet  und  begnadet  syent.  und  nachdem  wir 
uwers  Ordens  friheit  unbericht  gewesen  und  noch  sind,  haben 

^  wir  im  tun  sagen,  wenn  wir  deren  bericht  werden,  wollten 
wir  die  und  ouch  unser  friheit  für  banden  nemmen,  darüber 
sitzen  und  im  uff  sin  anmtittung  zimlich,  geburlich  antwurt 
geben,  denn  dasz  wir  des  willens  weren,  dem  orden  siner 
fnheitten  einichen  abbrach  ze  tünd,  weren  wir  nit.    desglichen 

s  wollten  wir  uns  hinwider  zu  dem  orden  und  im  ouch  halten, 

1;  Der  Rath  beginnt  die  Darlegung  seiner  Verhandlungen  mit  dem 
Orden  erst  mit  der  am  Donnerstag  eingetretenen  Dazwischenkunft  des 
Comturs  von  Beuggen,  der  hier  irrthamlich  Hans  statt  Lienhard  von  Stetten 
TgL  S.  196,  17.  Missivenb.  XV,  205)  genannt  wird.  Nach  Wurstisen  hatte 
sieh  der  Comtur  von  Basel,  Andreas  Schmid,  am  Dienstag  in  Begleitung 
des  Tresoriers  von  Beuggen  vor  den  Rath  begeben ;  als  die  Vorstellungen 
der  beiden  nichts  fruchteten,  Hessen  sie  den  Comtur  von  Beuggen  kommen, 
der  Mittwoch  Nachts  eintraf  und  am  Donnerstag  mit  Schmid  vor  Rath 
enchien.  Knebel  sagt  in  seiner  ersten  Darstellung  S.  196,  16  ff.,  der  Rath 
»ei  durch  Schmid  und  Stetten  zum  drittenmal  gemahnt  worden,  die  Wachen 
zu  entfernen,  was  wohl  so  zu  yerstehn  ist,  dass  vor  der  am  Donnerstag 
erfolgten  Maühnung  schon  zwei  frühere  stattgefunden.  In  seiner  zweiten 
Darstellung  l&sst  er  (206,  10 ff.)  zuerst  Schmid  allein,  dann  Schmid  und 
den  Tresorier  Ton  Beuggen  zusammen  eine  Abmahnung  erlassen.  Wenn 
die  Angabe  »Andreas  Schmitt  . .  .  primo  solus  . . .  adiit  consulatum«  genau 
H  80  musste  der  Comtur  sofort  am  Montag  nach  dem  Eintreffen  der 
Stadtkneehte  im  deutschen  Hause  zu  dem  in  Folge  der  Befreiung  Bisingers 
puammenberufenen  Rathe  geeilt  sein.  Dies  würde  aber  der  Bericht  bei 
Wurstisen  kaum  verschwiegen  haben,  und  der  erste  Schritt  Schmids  be- 
sebiiuikte  sich  wohl  auf  die  bei  Wurstisen  erzählte  Aufforderung  an  die 
Stadtknechte,  das  Haus  zu  verlassen. 


536  Beilagen. 

an  in  bittlichen  begerende,  dis  antwurt  im  besten  von  uns  ze 
vermercken.  also  ist  nit  one,  derselben  unser  ratzbotschafft 
ist  von  im  und  herr  Andresen  dem  huszcommenthür  geant- 
wurt  und  anzoigung  getan,  wie  derglich  Sachen  an  anderen 
ennden,  da  ir  uwer  husere  haben,  gehandlet  werden,  mit  er-^ 
biettung,  sy  abgeschrifit  uwer  friheit  wollen  laszen  hören,  das 
unser  botschafft  in  der  gestalt  abgeschlahen  hatt,  darumbe 
dhein  befelh  von  uns  haben,  ouch  angesehen,  dasz  das  ir  per- 
son  halb  unverfSngklich  were.  deshalb  die  vermelten  commen- 
thur  zuletzst  gemeint  haben  die  unsem  usz  dem  huse  ze  nem-  ij 
men,  yettweder  teils  rechten  on  schaden,  wollen  sy  als  die  so 
der  friheit  nit  begem  ze  bergen,  damit  kommen  für  unsere 
gnedigen  herren  von  Osterrich  etc.  landtvogt  oder  für  uns 
oder  an  welhes  ende  uns  das  geliept,  und  uns  ir  friheit  durch 
bullen  und  briefe  solher  masze  berichten,  wir  sy  solhs  fiimem- 1^ 
mens  in  kunfftigem  vertragen,  weihe  meynung  die  unsem 
angenommen  haben  an  uns  ze  bringen^),  und  als  wir  ir  er- 
bietten  momendes  gehört  und  vernommen^),  haben  wir  tod 
stund  zwen  unser  ratzfrunden  zu  inen  kommen  laszen,  der 
meynung,  die  unsem  yettweders  teyls  gerechtikeit  on  schaden  ^j 
usz  dem  huse  wellen  laszen  konomen  und  der  berichtung  vor 
uns  umb  minder  costens  und  furderliches  usztrags  wiUen  wollen 
erwarten,  uns  anders  nit  haltende,  denn  sy  irem  erbietten  gnug 
sin  und  dem  nachkommen  wurden,  das  aber  von  inen  ver- 
neint ist,  in  gestalt  sich  so  wyt  nit  erbotten  haben,  und  ob  2^ 
wol  solich  erbietten  bescheen,  so  were  doch  dem  des  tags  der 
erbiettung  nit  na^//kommen,  demnach  wollen  meynen  ir  er- 
bietten ze  halten  nit  schuldig  sin,  mit  me  heissen  tröuworteu, 
deren  wir  billich  von  inen  vertragen  weren  ^) .  welich  meynung 

27.  nit  kommen. 

1)  Hier  gehn  nun  die  Darstellung  des  Rathes  und  die  der  On^ens- 
herren,  wie  sie  sich  bei  Wurstisen  findet,  auseinander,  indem  der  ersten 
zufolge  die  Comtuie,  nachdem  die  beiden  Abgesandten  in  correcter  und 
Torsichtiger  Weise  es  abgelehnt  haben,  sich  die  Freiheiten  des  Ordens 
vorlesen  zu  lassen,  Vorschläge  machen,  su  denen  sie  am  folgenden  Tage 
nicht  mehr  stehn  wollen,  während  bei  Wurstisen  hievon  keine  Rede  ist 
und  deshalb  die  Rathsbotschaft  vom  Donnerstag  sowohl  als  die  vom  Frei- 
tag eine  ziemlich  einfältige  RoUe  spielt.  Dieser  letztem  Darstellung  ent- 
gegenzutreten und  das  Benehmen  des  Rathes  dem  nachtheiligen  Ziehte,  in 
welches  er  durch  dieselbe  gestellt  wurde,  zu  entrücken,  erscheint  ab  der 
Hauptzweck  unseres  Schreibens. 

2)  Nach  ELnebel  197,  4  und  nach  Wurstisen  wurde  am  Freitag  der 
grosse  Rath  zusammenberufen. 

3)  Auch  W.  spricht  von  einer  Entrüstung  des  Comturs  von  Beugges 
und  einem  heftigen  Wortwechsel. 


XVin.  Bisinger  Handel  1478.  537 

and  fumemmen  uns  an  sy  etüicher  masze  befrdmbdt,  angesehen 
dasK  imsemthalb  nit  muglich  was  darinn  ze  handien,  vor  und 
ee  uns  ir  erbietten  anlangte,  das  ouch  ee  nit  hatt  m6gen  ge- 
sclieen  denn  gescheen  ist.    wie  nu  dem,   so  langt  uns  an  uns 

&  gegen  uwer  erwirdikeit  verclagt,  eben  hoch  gefrfivelt  haben, 
des  wir  doch  nit  wissend,  dwil  wir  uwers  ordens  Mheit  unbe- 
rieht  sind  und  nit  witter  begert  haben  denn  deren  bericht 
werden,  weiten  wir  nach  verhorung  der  und  unser  friheit 
gebuxlich   antwurt   geben,    und   nachdem  sich   die   Sachen  in 

10  der  gestalt  und  [160]  nit  anders  haben  begeben,  wolten  wir 
uwer  erwirdikeit  die  ouch  nit  verhalten,  ob  uch  anders  von 
uns  angelanngt  were,  das  von  uns,  als  wir  gar  gutlich  bitten, 
nit  ze  glouben.  und  wiewol  wir  die  unsem  usz  dem  huse  kom- 
men   laszen   haben ^),    yedoeh   ist   nochmals   unser   erbietten, 

13  wenn  wir  uwers  ordens  und  des  huses  friheit  by  uns  bericht 
werden,  wollen  wir  uns  bewisen  als  die  so  uwerm  wirdigen 
Orden  siner  friheit  gar  nitt  abbruch  tun  wolten,  desglichen 
wir  uns  zu  uwer  erwirdikeit  und  dem  orden  unser  friheit  und 
herkommen   halb   ouch  versehen,    denn   alles  das  wir  wüsten 

2»ze  t&nd  uwer  erwirdikeit  und  dem  orden  angenem,  weren 
wir  altzyt  begirlich  geneigt.  geben  uff  sambstag  ipsa 

die  saneti  Petri  ad  vincula  anno  etc.  78.  (gefertiget  coram 
consulatu). 

Veter  Ro/  ritter  etc. 

2s  b. 

Urtheilsspruch  gegen  Hans  Eberler  und  Claus  Meyer 

vom  l.  August  1478. 

Das  Original  auf  Pergament  befindet  sich  im  Staatsarchiv  Basel,  geheime 
R^stratur  C  I,  CC.    An  einem  Fergamentstreifen  hängt  ein  kleines  graues 
3ii  Wachssiegel  mit  dem  Familienwappen  des  Schultheissen. 

Ich  Burkhart  Segennser  schultheisz  zu  Basel  tun  kunt, 
dafi,  als  ich  verwasz  und  statt  hielt  des  ersamen  wisen  herre 
Hannsz    Hflrlings  vogt  zu  Basel  an  miner   herren    statt  des 

22,  23.  Die  Worte  g.  c.  c.  sind  von  Busch  sp&ter  beigesetzt. 

1)  Nach  W.  geschah  dies,  sobald  die  Amtleute  das  Haus  betreten 
hatten,  um  die  Schuldigen  yor  Gericht  zu  laden.  In  dem  unten  zu  er- 
wihnenden  Briefe  an  den  Deutschmeister  vom  20.  Jan.  1479  sagt  der  Rath, 
er  habe  die  beiden  im  deutschen  Hause  bewachen  lassen,  »untz  wider  sy 
recht  angevengt  und  darumb  ergieng  das  recht  wer«,  »vor  anvang  der 
leehtten  haben  wir  die  unnsenii  so  sy  behätt,  von  dannen  genommen  und 
uwer  huse  unbekombert  gelassen«. 


538  Beilagen. 

burgermeisters  und  der  reten  der  statt  Basel,  f&r  mich  offennlick 
in  gericht  komen  sint  die  ffirsichtigen,  ersamen,  wysen  Hanns 
Irme,  meister  Heinrich  Gyger,  meister  Heinrich  Guldinknopff, 
meister  Claus  Buwman,  meister  Heinrich  Meiger»  meister  Lien- 
hart  Mömachi]    und  Niclauws  BAsch  statschriber,  all  bui^re^ 
zu.  Basel,   als  hotten  gemeiner  statt  Basel  als  von  derselben 
statt  Basel  hohennherlikeit,  oberkeit  und  gerechtigkeit  wegen ^j, 
und  nachdem  sich   die   erstgemelten  hotten   mit  fürsprechen 
angedingt  nach  form  des  rechten  gestalten  3),    clagten  sy  zu 
Hannsen  zem  Gold  genant  Eberler  und  Claus  Meigern  iien  i« 
mitburgem  gegen  frid  und  gegen  firevel,  ouch  zu  irem  lyb  und 
zu  irem  gtitt,  und  als  hoch  man  nach  Ordnung  und  Satzung  der 
rechten  zu  inen  klagen  kan  und  mag,    das  sy  irs  eigen  för- 
nemensz  mit  bedachtem  müt  durch  ir  rätt  und  getatt  geworben, 
geordnet  und  verschafft  haben,  nachdem  Hannsz  Bisinger  von  u 
Straszburg  ettlicher  diebstal  halb  verlömdet  worden,  ingefengnüsz 
komen,   für  gericht  gestalt,   penfellig  funden  und  umb  solicb 
sin   diebstall  von  dem  leben  zem  tode  ze  richten  bekannt  ist 
und  damit  dem  kleger  der  lyb  und  dem  richter  das  g&t  zuge- 
teilt,   und   wenn  solichs  beschee,   das  damit  der  kl^r  ledige 
sye:    das  da    demselben  kleger  und  dem  nachrichter  in  der 
löblichen  statt  Basel  uff  des  heiigen  richs  Strasse,    unerfolgt 
der  rechten,  ouch  unerloupt  burgermeisters,  zunfftmeisters  und 
der  reten   der  statt  Basel,    ouch  über  das   der  burgermeister 
Clausen  Meigern  sin  fflmemen  abgestalt  hat  und   das  Hannsz^ 
zem  Gold  als  einer  der  reten  und  Claus  Meiger  als  einer  des 
gerichts,    ouch  desz   burkrechten  w^en    der   statt   Basel  mit 
eiden  verwant  sint,    ir  nutz  und  ere  ze  werben,  iren  schaden 
ze  wenden,   der  vermelt  Hannsz  Bisinger  frevelichen  entwert 
und  hingeschoben  worden  ist  und  damit  ein   statt  von  Basel  ^ 
irs    rechten    entsetzt,    damit    die  urteil   nit  iren   furgang  hat 
mögen   haben,    noch    die   begangen   flbeltfit   nach   gesatz  der 
rechten  und  der  uszgangen  urteil  gestrafft  worden,    demnach 

1 )  Die  Genannten  waren  aämmtUch  Mitglieder  des  alten  Käthes.  Schön* 
berg  798. 

2)  In  dem  bei  Heusler  Verfassungsgesch.  205  angeführten  Falle  tod 
1468  klagte  im  Namen  des  Rathes  dej  oberste  Rathsknecht  (Qberstknecht). 
und  eben  derselbe  erscheint  in  der  bei  Ochs  VI,  782  ff.  abgedruckten  Ord- 
nung des  Malefizgerichtes  als  der  regelmässige  Kläger.  Diesmal  konnte 
er  nicht  auftreten,  weil  er  laut  W.  die  Bewachung  im  deutschen  H&use 
leitete. 

3)  Nach  Ochs  VI,  786  wählt  der  Oberstknecht  als  seinen  FOrsprecber 
den  Freiamtmann.  Ueber  die  vier  Amtleute  des  Schultheissengerichtes, 
deren  ältester  der  Freiamtmann  ist,  s.  Heusler  209  f. 


XVm.  Bisinger  Handel  1478.  539 

und  ein  statt  von  Basel  als  ander  frye  stett  des  heiigen  richs 
Ton  dem  heiigen  rieh  löblich  gewidmet,  von  Komischen  keisem 
und  kdngen  gefryget  und  begnadet  und  von  alter  in  flbung, 
harkomen  und  recht  ist:  alles  z&  merkglicher  Verachtung  der 

5  rechten  und  des  heiigen  rychs  eehafft  und  zu  abbruch  und 
Schmach  der  statt  Basel  fryheit,  hohennherlikeit  und  oberkeit. 
und  dwil  sölichs  durch  ir  rätt  und  getätt  filrgenomen,  gehan- 
delt und  bescheen  ist,  harumb  so  vorderten  und  begerten  die 
machtbotten  davorbestimpt  an  Hannsen  zem  Gold  und  Clau- 

losen  Meigem,  Hannsz  Bisinger  dem  kleger  und  dem  nach- 
richter  wider  zu  banden  ze  antw&rten  und  zu  weren  an  das 
end  und  an  die  statt,  do  er  inen  entwert  und  in  masz  er  von 
iien  banden  komen  ist,  damit  das  im  der  erkannten  urteil 
nach  umb  sin  misszhandlung  beschee,  das  recht  sye,  und  von 

i^ir  Aberfarung  wegen,  das  sy  das  verbessern  sollen,  und  wa 
solich  werung  und  antwfirtung  nit  beschee,  das  dannathin  zu 
irem  lyb  und  gfit  gericht  werde  nach  Ordnung  und  Satzung 
der  rechten  und  wie  recht  ist,  und  so  ferr  sy  der  klag  anrede 
sin  wollen,  wol  und  gütt;   were  desz  nit,   so  hofften  sy  solich 

»irclag  farzebringen  in  ma^szen  sy  des  in  recht  getrflwten  zu 
gemessen,  und  begerten  darumb  gerichtz  und  rechts  und  der 
besserung.  dwil  n&n  solich  vorbestimpte  klag  in  gericht 
offennlich  bescheen  und  niemant  zugegen  was,  der  dawider 
redt,    ward  nach   miner  &ag  mit  einhelliger  urteil   erkannt, 

^i&s  man  Hannsen  zem  Gold  und  Claus  Meigern  durch  zwen 
geswomen  amptmane  solich  angezogne  clag  verkflnden  solte, 
also  und  mit  denen  f&rworten,  ob  sy  fintzit  dawider  ze  reden 
vermeinten,  das  sy  dann  für  gericht  komen  und  zu  oder  uff 
die  Yorbestimpt^n  clag  antwurt  geben  möchten,  ob  sy  wölten; 

^'  and  ob  sy  kemen  und  das  thon  wArden,  so  beschech  dannathin 
nff  ir  antwÄrt,  das  recht  sin  wurde ;  ob  sy  aber  nit  komen  oder 
das  nit  thon  würden,  beschech  dannathin  aber,  das  recht  sin 
^de,  und  das  sy  sich  wisten  darnach  ze  richten,  uff  das 
ich  obgenanter   richter   Petterhannsz  Wittenhein    und    Claus 

^  Walchen  den  geswomen  amptlüten  gebotten,  zu  Hannsen  zem 
Gold  und  Claus  Meigern  ze  gand  und  inen  angezogne  clag 
zu  verkflnden.  die  ouch  von  dem  gericht  gangen  und  neher 
dann  in  einer  glockennstund  darnach  wider  komen,  und  hatt 
Petterhannsz  der  amptman  geseit:  als  sy  beid  in  den  hoff  zem 

•"  Tütschen  husz  in  der  statt  Basel  ingangen,  sye  in  der  commen- 


30.  und  fehlt. 


540  Beilagen. 

t&r^)  begegnet,  sy  gefragt,  was  sy  ze  thond  mtit  haben,  dem 
sy  ii  befelch  eröffnet;  der  habe  inen  nit  woUen  gestatten 
sollich  verkundung  in  dem  hoff  ze  thond ,  und  also  m&ssen 
abscheiden,  mit  vil  me  worten  etc.  dem  ouch  Claus  Walch 
der  amptman  in  allen  worten  gehollen  und  geseit  hat,  das  es^ 
also  ergangen  sye.  demnach  die  hotten  begerten  furer  ze  fingen. 
was  nfln  recht  were;  do  ward  erkannt,  das  ich  beid  ampt- 
manne  wider  usszhin  schikenn  und  an  den  comment&r  oder 
ander,  so  das  ze  weren  underston  wftrden,  z&  begeren,  das  sy 
Hannsen  zem  Gold  und  Clausz  Meigem  die  vorbestimpte  clag  m 
2&  gescheen  verg&nden,  und  ob  sy  das  nit  gestatten  wölten, 
sölten  sy  die  verkAndung  vor  dem  TAtschen  husz  an  offner 
sträsz  zu  einem,  ze  andern  und  zem  dritten  malen  usrfiffen 
und  Hannsen  zem  Gold  und  Claus  Meigem  gegen  fiid  und 
gegen  frevel  nach  lut  der  angezogne  klag  bar  zu  recht  ver-is 
künden,  und  ob  sy  kement  und  antwArt  zu  der  gedachten  klag 
geben,  wol  g&t,  were  desz  nit,  so  beschech  dann  fftrter  aber, 
was  recht  sin  würde,  uff  das  hab  ich  obgenanter  richter 
Petterhannsen  Wittenhein  und  Clausz  Walchen  zem  andern 
mal  hinuff  zu  dem  Tfttschen  husz  geschikt,  inen  bevolhen,i^^ 
die  verkundung  ze  thond  nach  lut  der  erstbestimpten  urteilen; 
die  das  thon  und  in  deiner  wyle  widerkommen  und  geseit, 
wie  sy  f&r  das  TAtsch  husz  komen,  an  dem  thor  clopffet  und 
begert,  sy  hinin  ze  lassen  und  ir  befelch  der  verkfindung  halb 
ze  volf&ren,  do  habe  der  commenth&r  inen  geseit,  mine  herren  •£> 
die  rett  von  Basel  understanden  ir  fryheitten  zu  hanndhaben. 
deszglichen  weite  er  sins  ordens  fryheitt  ouch  behalten  und 
nit  gestatten,  yemanden  in  dem  hoff  zu  verk&nden,  ob  sy  aber 
sust  ftntzit  mit  inen,  nemlich  Hannsen  zem  Gold  und  Claus 
Meigem,  zu  reden  betten  oder  vermeinten,  mochten  sy  thon  ^' 
und  aber  die  stehe  irsz  ampts  hieusz  lassen;  uff  das  sy  vor 
dem  thor  gestanden,  zem  dritten  malen  daran  clopffet  und 
Hannsen  zem  Gold,  ouch  Clausz  Meigem  ze  einem,  ze  andern 
und  zem  dritten  malen  gerAfft  und  erfordert,  die  verkfindung. 
so  inen  von  gerichtz  wegen  an  sy  ze  thond  bevolhen  sye,  fü^ 
verhören,  und  inen  aber  bar  ßti  gericht  verkflnt  nach  lut  der 
vorbestimpten  clag  und  der  ergangnen  urteilen,  mit  den  ffir- 
worten,  ob  sy  nit  komen,  das  uff  der  cleger  anrflffen  nit- 
desterminder  bescheen,  das  recht  sin  wArde.  betten  sich  desz 

1.  begeget. 

1)  Nach  Wurstisen  war  es  der  Gomtur  von  Beuggen,  der  aus  dem 
Garten  herbeigerufeni  die  bereits  in  den  Saal  getretenen  Amtleute  fortwie^- 


XVm.  Bisinger  Handel  1478.  541 

vor  vil  erberen  lAten  und  den  nachpuren  bezflgt  und  damit 
abgescheiden.  daruff  ich  megedachter  richter  aber  fragt,  ob 
die  rerkändung  in  massz  erkannt  were  bescheen,  und  was  nön 
föro  recht  were,  darufF  ouch  bekannt  ward,  das  die  verkündung 

^wol  und  in  masz  erkannt  bescheen  were,  und  sydmals  die 
Terkundung  nach  lut  der  vorgeschribne  urteil  bescheen,  so 
m6cht  ich  fragen  ze  einem,  zem  andern  und  zem  dritten 
malen,  ob  Hanns  zem  Gold,  Claus  Meiger  oder  yemant  von 
irtwegen  hie    were,    der  die  bestimpte  clag  wider  sy  verant- 

!<  wtoen  wölte.  als  ich  ndn  in  gericht  offennlich  ze  einem,  zem 
andern  und  zem  dritten  malen  uffrfifft,  ob  yemant  were,  der 
die  angezogne  klag  wider  Hannsen  zem  Gold  und  Claus  Mei- 
gem  bescheen  verantwurten  wölte,  und  aber  niemant  erschein, 
der  fintzit  darzu  redte  oder  reden  weite,  fragte  ich,  was  nun 

li  furo  recht  were.  daruff  ward  erkannt,  dwil  Hannsz  zem  Gold 
und  Claus  Meiger  beid  ingesessen  burger  werent,  das  man  inen 
dann  die  angezogne  clag  z&  husz  und  z&  hoff  oder  irem  ge- 
sinde  sament  und  sunders  verkfinden  solte  nach  lut  der  ob- 
geschriben  urteil,    also  habe  ich  Petterhannsz  in  Hannsen  zem 

3iGrold  husz  und  Claus  Walchen  in  Claus  Meigersz  husz  ge- 
schikt,  inen  sament  und  sundersz  bevolhen,  die  verkundung 
ze  thond  nach  lut  der  erstgemelten  urteil,  die  also  uszgangen 
und  in  deiner  wyle  wider  komen,  und  hatt  Petterhannsz 
Wittennhein    geseit,    wie    er    in    Hannsen  zem    Gold    husz 

3  gangen,  imd  als  sin  efrowe  in  swerer  krankheit  gelegen,  habe 
er  der  tochter  und  der  junkfrowen  geseit,  wie  im  bevolhen 
were,  Hannsen  zem  Gold  irem  vatter  gegen  frid  und  gegen 
frevel  nach  lut  der  vorgeschribnen  klag  har  f&r  recht  zu  ver- 
künden, dem   möchten  sy  das  kunt  thün,   und  keme  er  und 

^^' Yerantwfirte  die  clag,  wol  und  gut,  were  das  nit,  beschech 
förter,  dasz  recht  sin  w&rde ;  darzu  im  die  thochter  geantwfirt, 
sy  wölte  einen  hotten  zu  dem  vatter  schiken  und  söliche  ver- 
k&ndimg  sagen  lassen,  so  hatt  ouch  Claus  Walch  geseit,  wie 
er  f&r  Claus  Meigers  hftsz  gangen,   und  als  er  daselbs  an  der 

^thären  geclopffet,  syen  der  common th&r  und  andere  in  dem 
T&tschen  hoff  hoch  an  einem  laden  gestanden,  in  gebetten  mit 
lutter  stimme  ze  eröffnen  und  zu  sagen,  was  sin  Werbung  und 
empfelh  were,  und  werent  ouch  Hannsz  zem  Gold  und  Claus 
Meiger  under  ogen  gestanden,   do  habe  er  geseit,    wie  im  be- 

«^^Tolhen  were,  Clausz  Meigem  gegen  frid  und  gegen  firevel  har 
&  gericht  zu  verkänden,  die  megedachten  clag  zu  verant- 
wfbrten;  tetten  sy  das,  mit  heil,  were  desz  nit,  beschech  nit- 
desterminder,  das  f&ro  recht  sin  w&rde;  daruff  im  Hannsz  zem 


542  Beilagen. 

Gold  und  Claus  Meiger  geantwftrt)    so  ferr  mine  henen  inen 
ein  fry,  sicher  geleit  zum  rechten  und  wider  an  ir  gewaisami 
geben,  weiten  sy  gern  komen  und  ir  antwflrt  wider  die  ange- 
zogne  clag  geben;   ob  des  nit,  weiten  sy  in  ir  antw&rt  in  ge- 
schrifit  geben ,  begerten,  das  er  die  empfahen  und  fiir  ir  ant-^ 
wflrt  in  recht  legen  w61te ;  die  habe  er  nit  weUen  nemen,  sye 
damit  abgescheiden.    als  nftn  beid  amptmann  verhört  und  er- 
kannt ward,  das  sy  wol  und  recht  verkflnt  betten  nach  lut  der 
Yorgeschribnen  urteU,  fragt  ich  uflF  beger  und  anr&fiiuig  gememer 
statt  botten,    was  nfin  recht  were,   und  ward  erkannt:  dwili« 
die  hotten  Hannsen  zem  Gold  und  Claus  Meigem  zu  husi 
und  hoff  verkftnt  betten   nach  l&t  der  ergangnen   urteil,  so 
sölt  und  möcht  ich   in  gericht  offen  uszr&ffen  und  fragen  ze 
einem,  zem  andern  und  zem  dritten  malen,  ob  yemant  encliine 
oder  zugegen  were,   der  die  megedachte   clag  wider  Hannseni^ 
zem  Gold  und  Claus  Meigem  bescheen  yerantwfirteu  weite. 
als  ich  nfln  zu  einem,  zem  andern  und  zem  dritten  malen  also 
uffrfifft  und    aber  niemant   erschein,    der  ftntzit  daizu  reden 
oder  antworten  weit,  ward  uff  gemeiner  hotten  anrfiffung  aber 
erkannt,   dwil  Hannsz  zem  Gold  und  Claus  Meiger  gemeiner  S) 
stat  Basel  mit   rAt,    gericht   und    burgerschafil   bewant,  und 
Hannsz  Bisinger  von  Straszburg  durch  ir  rätt,  st&r,  hilff  und 
zuthon  dem  nachrichter  an  &yer,    offiier  strasz  entwert,  die 
angezogne  clag  und  verkundung  verachtet,    so  ward  erkannt. 
das  sy  sölichs  verbesseren  sölten;    als  n&n  uff  anr&ffiing  deris 
hotten  gefragt,  wasz  die  besserung  sin  sölte,  ward  f&ro  erkannt, 
das  sy  den  clegem  in  namen  gemeiner  statt  lyb  und  gat  ver- 
fallen sin  und  verbesseren  sölten.    sidmalen  nfin  wider  solich 
urteil  niemant  nftntzit  redt,    so  hab    ich  die   beschlossen  ze 
einem,   zem   andern   und  zem    dritten   malen,    als  recht  ist. a^ 
daruff  ouch  nach  miner  frag  f&ro  erkannt   ward,    ob  yemant 
wider  die  gedachten  urteilen  untzit  redte  oder  thon  wArde,  das 
der  oder  die  den  angeclagten  glich  z&  büsz  ston  und  ouch  lyb 
und  g&t  verfallen  sin  sölten.    unnd  sidmals  das  ouch  niemant 
widerredt,  hab  ich  die  urteil  beschlossen  ze  einem,  zem  andern  ^ 
und  zem  dritten  malen,  als  recht  ist.    als  nftn  die  d^er  föro 
anr&fften  und  hofften  hiemit  ledig  sin,    ward  erkannt,  ^'ann 
den  ergangnen  urteilen  nachkomen  und  volzogen  würden,  das 
sy  dann  ledig  sin  sölten.     diser  urteilen  und  hanndlungen  be- 
gerten  die  botten  brieff,    die  inen  ouch  mit  einhelliger  urteil« 
zfl  geben  erkannt  sint.    und  warent  hieby  und  sint  gezflgen. 
so   in   gericht   sassent   und   harummb   gefragt   wurdent,   die 

12.  er. 


XVin.  Bisinger  Handel  1478.  543 

strengen,  f&rsiclitigen,  ersamen,  wysen  heire  Petter  Rot  ritter 
burgenneister,  heire  Bemhart  Sflrlin  ritter,  herre  Thoma  Sflx- 
lin  zunfiftmeister ,  junkherre  Anthoni  von  Louffen,  junkherr 
Lienhart   Grieb,   junkherre  Hannszheinricli  Grieb,  junkherre 

i  Heinrich  Zeigler,  junkherre  Völmy  von  Uetingen,  Heinrich 
von  Prunn,  Paulus  Schwytzlin,  Ulrich  Meltinger,  Michel 
Meiger,  Heinrich  Zschach,  Hannsz  von  Oltingen,  Cfbirat  Held, 
Ludwig  Zschekab&rly,  Cunrat  Lamprecht,  Hannsz  Strub,  Hein- 
rich Clingenbej^,    Claus  Herre,    Hannsz  Bruglinger,   Hannsz 

toVischer,  Uelrich  Zschupp,  Hanns  Koby,  Ulrich  zem  Wald, 
Heinrich  Bieherre,  Caspar  Edelman,  Hannsz  Amberg,  Hannsz 
Brieffer,  Cunrat  Kirsy,  Hanns  Sattler,  Rftdolf  Schnepperlin, 
Petter  von  Tann,  Gilg  Adel,  Petter  von  Tosz,  Andresz  Wyler, 
Erhart  Pfirrter  und  Stephan  Beham,   all  bürgere  zu  Basel  ^]. 

i^zu  urkund  hab  ich   obgenanter   richter  min    eigen   ingesigel 
offenntlich  gehennkt  an  dissen  brieff,    der  geben  ist  uff  sannt 
Petters  des  heiigen  zwAlff hotten  tag,  genant  vincula  Petri,   do 
man  zalt  nach  der  gepurt  Christi  tusent  vierhundert  sAbenntzig  i^?^ 
und  acht  järe.  ^^^-  * 

*  c. 

Erzählung  Wurstisens  in  der  Beschreibung  des  Münsters 

und  seiner  Umgebungen. 

Copie  in  der  Vaterland.  Bibl.  der  Lesegesellschaft  zu  Basel.  O  45,  BL 
122 ff.  Gemäss  dem  von  Wurstisen  beobachteten  Verfahren,  das  auch  in 
£  seiner  gedruckten  Chronik  festgehalten  ist,  unterscheidet  die  Copie  zwischen 
ü  und  u,  indem  sie  mit  jenem  den  Umlaut  des  u,  mit  diesem  denjenigen 
des  Ä  bezeichnet.    Wir  haben  uns  bei  unsrem  Abdrucke  diesem  Verfahren 

angeschlossen. 

Grosse  freyheit  hatt  etwan  dises  hausz,  umb  deren  willen 
»sich  anno  1478  unr&h  erhübe,  ausz  folgendem  onlasz.  es 
vard  montags  den  26.  tag  julii^)  einer  mit  nammen  Hans 
Bysinger  von  kaufleuten  von  Straszburg  hurtig  allhie  zum 
strängen  verurtheilet,  erlangt  aber  etwasz  gnad,  das  er  solt 
enthauptet  werden,  diser  hatte  mit  schlemmen,  spielen,  auch 
s»  sonst  mit  unzüchtigen  weibem,  das  sein  verthon,  dadurch  er 
letstlich   in   diebstal  gerahten  unnd  dem  nachrichter  an    die 

1)  Von  den  Genannten  sassen  die  drei  letzten  nicht  im  Bathe,  müssen 
also  den  aus  der  Bürgerschaft  genommenen  Beisitzern  des  Schultheissen- 
geriehtes  angehört  haben.  Lienhart  Orieb,  Meltinger,  Zschach  (Schach), 
Oltingen,  Held,  Her  und  Eirsy  waren  Mitglieder  des  alten,  die  übrigen 
28  solche  des  neuen  Rathes.    Vgl  Heusler  203  f.    Oben  196  A.  3. 

2)  Vielmehr  den  27. 


544  Beilagen. 

hand  gewachsen,  nun  betauret  derselbig  seine  zechgsellen  (dann 
er  vilen  [122^]  leuten  anmfttig,  auch  der  Welschen  und  La- 
teinischen sprachen  kondtig  gwesen) ;  dess  sie  ihn  gern  ledig 
gemacht  hetten.  ihren  zwen  Hans  Eberler  genant  Grünenzweig 
unnd  Niclaus  Meyer  erbathen  zwen  junge  graven  von  Blamont*),  ^ 
die  alda  sich  studierens  halb  yerhielten,  ihn  zu  ledigen,  dise 
allsampt  warteten  inn  auszf&rung  des  ubeltheters  by  den  Bar- 
f&ssern  auf  den  nachrichter,  da  die  herren  hinzutraten  unnd 
ihn  von  dem  strick  abschneiden,  schreien,  er  solt  alsbald  fliehen, 
entran  also  in  das  closter.  i« 

Solcher  that  war  die  oberkeit  übel  zefneden,  geboth  der- 
halben,  den  Eberler  unnd  Meyer  gfengklich  anzünemmen.  sie 
aber  entweichen  umb  mittagzeit  in  das  Teutsche  hausz  als 
in  ein  fireiheit,  dann  her  Andres  Schmidt  der  fcommenthur 
war  Claus  Meiers  gönner  unnd  gevatter.  Hans  Hürling  den:» 
Yogt  und  die  Stattknecht,  so  bey  diser  abschneidung  gwesen 
unnd  nicht  gewehret,  wurden  all  geurlaubet.  um  vespezzeit 
schicket  man  den  oberisten  knecht  sampt  anderen  dienern  und 
bewafneten  bürgern  ins  Teutsche,  hausz,  die  zwen  zu  verhfiten 
[123],  das  also  dise  des  ordens  freiheit  nicht  gemessen  mochten,^ 
weil  die  hflter  allezeit,  wo  sie  hingiengen,  bey  ihnen  waren. 
und  ob  wol  den  h&tem  des  ordens  freiheit  erzellet  unnd  an 
sie  geforderet  ward,  ausz  dem  hausz  zu  gehn  unnd  sie  an  dem 
keiserlichen  privilegio  ungeirret  zu  lassen,  folgten  sie  doch 
nicht,  sonder  sagten,  ihre  herren  hetten  ihnen  anders  befolhen.  ^ 

Desz  kehret  der  commenthur  mit  dem  thresorier  von  Büg- 
heim momderigs  zinstags  fiir  rhat,  erzellet  daselbst  desz  ordens 
freiheit,  deren  sie  noch  wohl  eingedenck  weren,  dann  sie  den- 
selbigen  artickel  Yor  wenig  jaren  ires  burgers  desz  Blareis^! 
halb  durch  iren  Stattschreiber  auszzeichnen  lassen,  wo  sie  aber  ^^ 
desz  Yergessen,  möchten  sie  ihr  botschaft  in  das  Teutsche  hausz 
absenden,  so  weren  sie  ihnen  desz  Yon  neuwem  bericht  sü 
thün  urbftttig.  baten,  man  wölte  die  hflter  abforderen,  dann  sie 
Yon  fürsten,  herren,  rittem  und  knechten  solches  eintrags 
uberhept  weren.  sonst  mflssten  sie,  wo  sie  solchs  nicht  erlangten,  ^ 
es  an  ire  oberen  bringen,  darausz  dann  grosser  [123^]  uncosten 
und  widerwiUen  zu  befahren. 

1)  Anm.  1  2u  S.  195  ist  dahin  lu  ergänsen,  dass  die  beiden  Studenten, 
Johann  von  Varembon  ebensowohl  als  Ludwig  von  RufTey  durch  ibre 
Mütter  £nkel  des  Johann  von  Montaigu  aus  dem  Hause  Neufdiätel  waren. 
8.  die  Stammtafel  Beilage  XXI. 

2)  Ein  Hans  Plarer  erscheint  1477  und  in  den  folgenden  Jahren  al> 
Rathsherr  zu  Schneidern.    Schönberg  798. 


XVm.  Bisinger  Handel  1478.  545 

Als  sie  ir  begeren  nicht  erbielten,  besandten  sie  herm 
Lienharteii  Ton  Stetten,  den  commentbur  zu  Bügbeim.  der 
kbam  mitwocbens  zu  nacbt,  fordert  an  die  büter,  ausz  dem 
bausz  zu  gebn,  unnd  sie  an  desz  ordens  freibeit  ungeirret  zu 

5  lassen,  oder  da  sie  ie  der  zweien  bfiten  wölten,  selten  sie  es 
auszwendig  desz  bauses  tbün.  sie  aber  wendeten  irer  oberkeit 
befelcb  für.  desz  kebreten  beide  commentbur  donstags  für  rabt 
mit  gleichem  begeren,  zeigten  an,  sie  weren  solcher  freveln 
hut  unnd  uberfabls  in  iren  bäusem  und  freiheiten,  so  weit  das 

10  Romische  reich  und  ir  orden  gienge,  von  fürsten,  herren, 
stetten  und  gemeinden  yertragen,  wölten  das  ihnen  ein  statt 
Basel  solches  auch  vertrüge,  sie  vermeldten  auch,  wie  auf  ein 
zeit  hertzog  Albrecht  von  Oesterreich  ein  dieben,  so  z&  Frei- 
burg im  Briszgow  ins  Teuteche  hausz  gewichen,    gern   bette 

»straffen  lassen,,  der  ihn  aber  nicht  wollen  ausz  der  freibeit 
wegnemmen,  sonder  in  allein  auszwendig  verhüten  lassen, 
unnd  da  etliche  seiner  rh&ten  vermeinten,  er  were  ein  fürst 
desz  heiligen  reichs,  er  bett  ihn  darausz  zu  nemmen  [124]  gut 
Gig  etc.,   bett  er  ihnen  geantwortet:   sommer  box  hinckenden 

i^gansz,  ihr  sagt  wohl,  ich  sey  ein  fürst  desz  heiligen  reichs: 
desto  mehr  bin  ict  schuldig  dem  wirdigen  orden  sein  freibeit 
unversehret  zu  bleiben  lassen,  gesagte  zwen  commentbur,  als 
nach  irem  abtritt  ein  weil  vor  .der  rhatstuben  gewartet  unnd 
inen  niemandt  weder  red  noch  antwort  geben,  zoben  wider- 

fi  mnb  heim,  sahen,  das  man  under  dem  richtbausz  gestölet,  und 
}i5reten,  das  man  sagte,  es  wer  über  Hans  Eberler  unnd  Claus 
Meyem  zu.tbün*). 

Nach    imbis  khamen  Niclaus   Rasch   stattschreyber   und 
Ludwig  Scheckenpürlin  in  das  Teutsche  hausz,  sagten,  ihre 

^berren  weren  desz  ordens  fireibeit  nicht  wol  berichtet.'  als  der 
Ton  Bügkheim  her  Andres  Schmidt  dieselbigen  hiesse  herfür 
holen,  antworteten  sie,  es  wer  on  not,  sie  weren  deszhalb  nicht 
kommen,  sprach  der  von  i3ügbeim,  warumb  sie  dann  kommen 
weren.  giengen  also  von  einandem. 

^  Monderigs  freitags  .ward  grosser  rhat  darüber  gehalten^), 
selbigs  tags  khamen  nach  imbis  Anthoni  von  Laufien  und 
Ludwig  Scheckenpürlin  widerumb  ins  Teutsche  hausz,  beerten 
des  Ordens  freibeit  zu  hören,  desz  der  von  Bügbeim  ent- 
[124^]  rüstet  sagt,  er  wüsste  nicht,  wie  ihr  vorhaben  zu  verstehen 

^  were.  gesterigs  hab  er  ihnen  die  freibeit  weisen  wollen,  sey  es 

1)  Siebe  S.  196  A.  3. 

2)  VgL  S.  197,  4. 

6Ml#r  Chroniken.  UI.  35 


546  Beilagen. 

inen  nicht  gemeint  gwesen.  ich  khan  (sprach  er]  nicht  wüflsen, 
was  man  mit  dem  orden  gedenckt  fürzünemmen.  die  Ton  Basel 
seien  dess  ordens  freiheit  gnügsam  berichtet,  haben  dieselbig  * 
in  Schrift  und  wollen  sie  doch  nicht  w&ssen:  das  wollen  sie 
an  ire  oberen  bringen,   gab   also  ein  wort  das  ander,  das  sie» 
abermals  die  freiheit  unverhöret  von  einandem  schieden. 

Nach  irem  abschiede  khamen  auch  in  desz  ordens  hausi 
Härtung  von  Andlo,   Friderich  ze  Rhein,   rittere,  und  iodor 
Conrat  Stiirtzel,  hertzog  Sigmundts  rh&te,  durch  hen  Wilhelm 
von  Rapoltstein,  landtvogt  in  Elsasz  dahin  verordnet,  daizü  N.  n 
Keller,   ein   gesandter  von  Zürich,   den  span  hinzulegen,  der  | 
rhat  schlug  dise  mittel  für :  die  gewichnen  solten  allen  costen 
abtragen,  sich  in  ihr  straff  ergeben  unnd  so  desz  ordens  frei- 
heiten  abbruch  beschehen,  sie  alles  costens  beym  orden  oder  j 
dem  keiser  zu  entheben  etc.   dises  weiten  dise  so  wenig  als  it 
der  von  Biigheim  annemmen^]. 

[125]  Sampstags  den  1.  augusti  ward  über  den  Eberler 
unnd  Meier  aberinals  im  richthaüsz  gestAlet  deszhalb  die 
gsandten  vorgemelt  unnd  mit  inen  her  Herman  von  Eptingen 
ritter,  frft  ins  Teutsch  hausz  kehreten,  zu  sehen,  ob  sie  die» 
sach  abstellen  köndten.  nach  ihrem  furtrag  giengen  die  zwen 
mit  iren  freunden  und  g6nnem  ausz  dem  sal  in  ein. klein 
kemmerlein  doran,  sich  zu  |;»edencken.  indem  hatt  sich  ein 
Stattknecht  der  Fleschenriem  genant,  mit  einem  ohr  an  das 
thürli  gestellet,  so  ausz  dem  selbigen  gmach  in  hof  geht^  süs 
hören,  wesz  sie  sich  underredten.  als  sie  desz  gewahr  wurden, 
traten  sie  mit  ungst&me  widerumb  in  sal,  klagten,  sie  kSndten 
sich  nicht  bedencken,  hetten  khein  frieden,  unnd  wurd  an 
inen  frevel  gefibet,  bathen  den  von  Bügheim,  ihnen  ftjeden 
zu  schaffen,  welchs  die  ritter  beweget,  vermeinende,  sie  werens 
freundtlicher  mehiung  dahin  kommen,  deszhalb  solches  der 
knechten  fumemmen  uberhept  gwesen  sein,  schieden  also  un- 
geschafter  sachen  hinweg. 

Bald  kahmen  zwen  grichtsamptmanne,  Peterhans  Witten- 
heim  unnd  Claus  Walch  [125^]  mit  iren  stAen  dahin,  redten  i: 
mit   dem  oberisten  rahtsknecht  unnd    derselbig  mit  anderen 
knechten,   die   alda  zkx  h&t  lagen,   das  sie  allbereit  mit  ihren 
gwehren    zum    hausz    hinaüsz    weggiengen^).    nach  solchem 

« 

1)  Vgl  ß.  197,  7  ff.  Wenn  Knebel  hier,  indem  er  den  Doctor  Conrad 
Stflrzel  auslftsst,  Hermann  von  Eptingen  nennt,  so  ist  dies  eine  Verwechs- 
lung mit  dessen  Thätigkeit  bei  dem  zweiten  VermitÜungsTersuehe  Tom 
1.  August,  dessen  er  nicht  erwähnt. 

2)  Vgl  oben  S.  537  A.  1. 


XVIII.  Bisinger  Handel  1478.  547 

traten  die  amptleut  mit  den  steben  in  den  saal,  gebothen  dem 
Eberler  und  Meyer  an  das  gricht,  leib  unnd  gut  zu  verant- 
worten, hiezu  ward  der  commenthür  von  Bügheim  in  ^ilausz 
dem  garten  ber&ft;  der  sagt,  die  Baszier  betten  in  desz  ordens 

^  liausz  nichts  zu  gebieten,  unnd  zu  den  amptleuten:  ihr  solt 
kein  Stab  hineintragen  noch  in  solchen  fögen  hineinkommen, 
hiesz  sie  hinauszgehn  oder  er  w61t  anders  darzii  gedencken. 
die  zwen  folgten,  sagten,  man  solt  an  sie  nichts  zörnen. 

Nach  solchem  äasz  man  im  Teutschen  hausz  über  tisch. 

^^  in  allem  essen  khamen  die  zwen  widerumb  für  das  hausz,  be- 
gerten,  man  solt  ihnen  Hans  Eberler  uxind  Claus  Meier  lassen 
an  das  thor  hmausz  kommen,  solchs  ward  in  gesagt,  welche 
schon  ihr  antwort  zilivor  ver[126]gTiffen  unnd  mit  einem  notario 
versorgt  hatten,   die  redten:   wurd  ihnen  zum  drittenmal  ver- 

1^  kündiget,  so  wölten  sie  ihnen  vor  dem  notario  antwort  geben. 

Kurz  darnach  khame  Claus  Walch  wider  und  geboth  ihm 

zum  drittenmal,  und  als  der  amptman  sein  befelch  erleuteret, 

gaben  sie  in  beywesen  eines  notarii  ihr  antwort:  wölten  inen 

die  herren  zu  unnd  vom  rechten  gleidt  geben,   so.  wölten  sie 

2»  kommen,  unnd  wie  mehr  der  gmeinde  zugegen  wer,  ie  mehr 
es  ihnen  geliebte  etc.  ^j.  summa,  weil  sie  nicht  erschinnen, 
wurden  sie  leibs  unnd  g&ts  felUg  erkant. 

Endtlich  handleten  die  vorbenanten  ritter  widerumb  in  der 
sach,  kondten  es  aber  nicht  weiter  bringen;  dann  das  die  oft- 

^benandten  zwen  mit  dem  gut  ire  miszhandlung  bfissen  unnd  bey 
dem  meister  des  Teutschen  ordens  innerhalb  zweien  monaten^) 
verschaffen  solten,  damit  wann  hiedurch  iren  privilegiis  etwas 
abbruchs  begegnet,  solchs  bey  der  BAmischen  laeyserlichen  may«- 
stdt  nicht  zu  klag  kehme,  auch  der  statt  zb,  keinem  nachteil  rei- 

^[126^]chet€.  desz  sie  sich  letstlich,  obwol  sehr  beschwert,  be- 
gaben, fertigten  hierumb  doc/or  AdamKreidenweisz  mit  etlich  an- 
deren zum  landtcommenthur  Teutsches  ordens  der  bayllie  El- 
sasz  unnd  Burgund  gen  Alschhausen^],  reiten  auch  selbst  mit, 

1)  Bfts  dritte  Erscheinen  des  Amtmanns  Walch,  der  diesmal  nicht 
nach  dem  deutschen  Hause,  sondern  nach  der  benachbarten  Wohnung  des 
Claus  Meyer  geschickt  worden  war,  tritt  uns  aus  dieser  Ersählung  nicht 
m  seiner  richtigen  Bedeutung  entgegen. 

2)  Das  Oeffiiungsbuch  (s.  oben  S.  198  A.  1)  spricht  von  einer  Frist 
bis  zum  24.  August,  innerhalb  deren  Eberler  und  Meyer  sich  in  vorher 
verabredeter  Weise  mit  dem  Rathe  vertragen  sollen. 

3)  Alschhausen  oder  Altshausen  im  jetzigen  württembergischen  Donau- 
Wse  südlich  von  Saulgau,  war  nach  der  Mitte  des  15.  Jahrhunderts  an 
der  Stelle  von  Beuggen  Sitz  des  Landcomturs  der  Bailei  Elsass  und  But-> 
P»nd  geworden. 

35* 


548  Beilagen. 

mochten   aber   ires    begerens   kein   willfahrigen    bscheid   er- 
halten 1) . 

Defiz  kehreten  sie  herwider  in  das  Teutsche  hausz,  darausz 
sie  nach  edich  tagen  entreiten,  hengten  sich  an  andere  ober- 
keiten;  einer  ward  burger  zu  Zfbich,  der  ander  zä  Lucem,  & 
vermeinten  durch  dieselbigen  ihren  Sachen  widerumb  zu 
helffen^j.  aber  es  war  umbsonst,  müssten  es  endtlich  mit 
grossem  gelt  bissen.     Claus  Meier  m&sste   170  fl.  bezalen'). 

tleber  den  weitern  Verlauf  der  Auseinandersetzung  des  Rathes 
mit  dem  Orden  nach  dem  Schreiben  des  erstem  an  Henmann  Ton  lo 
Lutenxau  und   dessen  Antwort  vom  6.  August  (S.  198  A.  3)  ver- 
nehmen wir  folgendes«) : 

Am  20.  Dec.  wenden  sich  aas  Nürnberg  abruder  Johanns  von 
Tieffen  groszcomenthür  Dutsch  ordenns»  und  «Ulrich  von  Lenntersz- 
heim  meister  Teutschs  ordenns  inn  Teutschen  und  Welischen  landea»  ü 
an  den  Rath.  Der  erstere  schreibt,  als  er  kürzlich  in  Geschäften 
des  Hochmeisters  bei  dem  Landcomtur  von  Lutemau  gewesen,  sei 
er  durch  ihn  und  andere  Ordensbrüder  von  der  Verletzung  der 
Ordensprivilegien  gegenüber  den  Häusern  zu  Basel  und  Beuggen 
unterrichtet  worden ,  damit  die  Sache  an  den  Hochmeister  weiter  a 
gebracht  werde.  Er  bittet  sie,  sich  mit  dem  gedachten  Landcom- 
tur und  seinen  Gebietigem  »zu  unnsers  ordens  teile  unverzogenlicli 
und  gfitlicha  zu  vertragen,  damit  der  Hochmeister  nicht  genOthigt 
werde,  sie  »weytter  furzAnemen  und  zu  rechtvertigen.a  Der  Deutsch- 
meister sagt,  er  49ei  «vor  dieser  Zeit«  berichtet  worden,  »was  ver-2s 
hanndels  sich  hie  vor  inn  unnsers  ordenns  hewseren  zu  Basel,  ouch 
darvor  zu  Beucken  begeben  hata,  er  habe  bisher  keine  Schritte  ge- 
than,  da  er  gehofft,  der  Rath  werde  sich  inzwischen  mit  dem  Land- 
comtur und  seinen  Gebietigern  gütlich  vertragen.  Da  dies  noch 
nicht  geschehn,  so  möchten  sie  es  thun,  damit  er  nicht  genöthigt» 
werde,  die  Sache  »der  oberh&ndt«  vorzubringen.  Der  Rath  ant- 
wortete am  20.  Januar  dem  einen  wie  dem  andern,  indem  er  eine 
kurze  Darlegung  des  Handels  gab  und  mit  der  Bitte  schloss,  zu 
erwägen,  »das  wir  solhs  zu  furdrung  und  frommen  dem  rechtten 
und  aller  erberkeit  zu  hantreychung  als  ein  lobliche  frye  lichstattss 
des  heiligen  rieh  furgenommen,  ouch  in  dem  wesen,  als  wir  das 
yeweltten  gebracht  haben,  und  unns  solher  anvordrung  und  er- 
sftchung  zu  vertragen«.     Die  beiden  Antwortschreiben  wurden  dem 

1)  Vgl.  oben  S.  197,  23  ff.  206,  25  ff. 

2)  Vgl.  S.  206,  34  ff. 

3)  S.  S.  207,  8  ff. 

4)  Die  Briefe  des  Landeomturs,  des  Grosscomturs  und  des  Deutsch- 
meisters vom  6.  August  und  vom  20.  December  1478  und  vom  28.  Januar 
1478  befinden  sich  im  Staatsarchiv  Basel  L.  115  A.  Nr.  31,  die  Concepte 
der  Schreiben  des  Käthes  (der  Anfang  desjenigen  an  den  Deutschmeister 
fehlt)  Missivenb.  XV,  205  ff. 


XIX.    D61e.  Mai  1479.  549 

Boten  des  Henmann  von  Lutemau,  der*  die  Briefe  überbracht 
hatte,  eingehändigt.  Derselbe  nahm  sie  entgegen,  brachte  sie  aber 
nach  einigen  Stunden  in  des  Unterschreibers  Walther  Bomgarters 
Haus  und  wollte   sie   in  dessen  Abwesenheit   seiner   Frau  zurück- 

&  geben.  Sie  weigerte  sich  anfangs,  sie  anzunehmen,  that  es  aber 
dann  doch,  als  der  Bote  versicherte,  der  Bürgermeister  habe  es  ihn 
geheissen  und  die  Herren  des  Ordens  in  Basel  hätten  es  ihm  auch 
gerathen.  Der  Rath  schickte  hierauf  die  Briefe  dem  Landcomtur 
nebst  einem   Schreiben  vom  22.  Januar,    in  welchem  er  den  Vor- 

10  fall  erzählt  und  sich  über  den  Boten  und  ^brAder  Andres  Schmitt 
Schaffner  des  huses  by  unnsv,  der  ihn  angewiesen^  beklagt,  »daby 
wir  desselben  br&der  Andresen  gfltten  willen  wol  spuren,  darzÄ 
denelb  bott  die  unwarheit  gebrucht,  das  im  solh»  durch  unnsem 
bnigermeister  empholen   sie  der   frowen   oder    yemanden  by    unns 

lizu  antwurtten».  Der  Landcomtur  antwortet  am  28.  Jan.  dem  Rathe 
und  entschuldigt  den  Comtur  von  Basel:  sein  Bote  habe  keinen 
Auftrag  gehabt,  die  Antwort  von  ihnen  anzunehmen,  jener  habe 
also  aus  guter  Meinung  ihm  das  Verbot  gethan.  Dem  Rathe  »zu 
fnintlicher  wilUarung   und    minder    costunga   will  er   die  Antwort 

20  seinen  Obern  durch  seine  Boten  überantworten  lassen. 

Dabei  scheint  die  Sache,  der  die  obern  Würdenträger  des 
Ordens  offenbar  keine  grosse  Bedeutung  beilegten,  ihr  Bewenden 
gehabt  zu  haben.  Von  weitem  Anforderungen  des  Ordens  erfahren 
wir  nichts. 


XIX. 

Döle  und  die  Franzosen  im  Mai  1479< 


Im  bafilerischen  Missivenbuch  XV,  331  und  332  befinden  sich 
einige  Schriftstücke,  die  uns  Kunde  geben  von  einem  der  Ein- 
nahme Döles   durch  die  Franzosen  vorangegangenen   ndsslungenen 

30  Anschlage  derselben  auf  die  Stadt,  dessen  ich  sonst  nirgends  Er- 
wähnung gethan  finde :  die  Uebersetzung  eines  Schreibens  des  Erz- 
bischofs  Karl  von  Besan9on  an  den  Rath  von  Basel  vom  4.  Mai 
und  «das  Concept  einer  Antwort  des  Eathes  vom  9.  Mai.  Wir 
drucken  diese  beiden  Schriftstücke  ab ;  von  dem  Concept  der  Ant- 

^  wort,  das  sowohl  in  der  ursprünglichen  deutschen  Fassung  als  auch 
in  der  vom  Substitut  Johannes  Hamesch  (vgl.,  oben  S.  284  Anm.  2) 
angefertigten  lateinischen  Uebersetzung,  in  welcher  der  Brief  ab- 
gehn  sollte,   vorhanden  ist,    begnügen   wir   uns   die  erstere  mitzu- 


550  Beilagen. 

theilen.     Wir  fügen  noch  das  Coneept  eines  spätem  Schreiben  des 
Rathes   bei,    da  dasselbe  einen   Beitrag   zu    der   annähernden  Da- 
tierang  der  Einnahme  von  D61e  bieten  kann.    Die  Angabe  de  Per- 
sans, dass  D61e   am  3.  Mai  eingenommen  worden,    kann,    wie  wir 
schon   S.   246  A.    1  bemerkt  haben,    neben   dem  Inhalte   des  en-h 
bischöflichen  Briefes  vom  4.  nicht  bestehn,  die  Antwort  des  Rathes 
zeigt,    dass   man  am  9.  in  Basel,  und  das  Schreiben  der  burgun- 
dischen  Stände  oben  S.   239,   5  ff.,  dass  man  am  10.  in  Besancon 
von  einem  solchen  Ereignisse  nichts  wusste.     Aus   andern  Schrift- 
stücken glaubt  Duvernoy  (s.  oben  246  A.  1]  schliessen  zu  kömxen,  10 
dass   dasselbe    sich    nicht    vor    dem    15.   zugetragen.'     Die  in  der 
zweiten  Hälfte  des   Juni   niedergeschriebene    Angabe  Knebels  254, 
31,  D61e   sei  circa   festum  penthecostes,    d.  h.  um  den  30.  Mai, 
gefallen,  giebt  an  sich  keinen  bestimmten  Anhalt,  wenn  aber  eben- 
derselbe S.  245,   1  die   Franzosen   um   Himmelfahrtstag  (20.  Mai)  \h 
D61e  belagern  lässt,  und  die  Basler  in  den  Schreiben,    die  sie  am 
21.  an  den  Erzbischof  und  an  die  Stadt  Besangen  richten,  des  er- 
schütternden Ereignisses   mit  keinem  Worte  gedenken,    so  scheint 
doch  der   Schluss  geboten,    dass  man  damals   in   Basel  von  einer 
Einnahme  D61es  nichts  wusste,    und  der  Fall  der  Stadt  wird  somit» 
wohl  nicht  lange  vor  Ende  Mai  erfolgt  sein. 


a. 

(Missivenb.  XV,  332.) 

4  Wolgebomen  und  mechtigen.  noch  fruntHcher  bevelung. 
ir  werdent  hören,  asz  ich  mein,  was  in  anfang  disz  monats^s 
wider  zimlich-  und  billikeit  die  Francosen  hiand  schantlieh 
und  lasterlich  wider  die  von  Toi  understanden  mit  sampt  rei- 
sigen und  Tutzen  f&szknechten,  die  sii  listiclich,  asz  ir  wol 
wissen,  mit  deinem  gelt  bewegt  haben,  aber  ich  danck  got, 
der  durch  sine  g&tikeit  die  g&ten  burger  von  dem  Schwert  39 
und  fiir  beschirmt  hat,  hat  euch  geschont  der  junckfrouwen, 
kinder,  witwen.und  der  priesterschaft,  wiewol  doch  die  viend 
züsamen  geschwom  hattent,  das  sii  woltent  innen  nacheinander 
die  allerunmonschliche  pin  und  all  grymikeit  bewisen.  o  g&ter 
Jhesus,  wie  bistu  so  milt  und  barmherzig,  furwor,  du  hast» 
nie  verlosen  die  z&  dir  hofiiung  hettent.  wenn  furwor  die  von 
Toi  worent  ungewametter  den  lüt  möchtent  sin.  doch  wirt 
nit  on  ursach  geredt,  überwintnisz  ist  nit  in  vili  des  volks, 
sunder  von  obnen.  wer  wolt  nit  sagen,  das  dise  ding  von  g6t- 

• 

« 

29.  Statt  bewMt  stand  xnent :  gekonft.         lianben.    Das  n  ist  b«i  der  ÜBAsdcnaf 
Ton  hant  in  haben  aus  Yersehn  stehn  geblieben.  33..  34.  Die  Worte  inaeB  ... 

bewisen  sind  Ton  der  Hand  Blischs  an  den  Band  gesebiieben  als  Ersati  der  im  Tcxta 

festriebenen :  nocbeinander  die  grimeneUeb  t^ten  nad  in  inen  alli  gescblecbt  grimi- 
eit  nnd  bartikeit  bewisen. 


XIX.    Ddle.'.Mai  1479.  551 

lichem  rot  geschehen  werent,  do  so  grosz  voIk  in  stillikeit  der 
nacht  vil  leiteren  an. die  muren  leitent,  doizü  hettent  in  der 
etat  ir  machlüt.  wan  sü  hattent  yil  verloffender  hüben  vor 
hinin  geschigt,  die  wol  underricht  worent  durch  mancherlei 
&  behendikeit.  dieselben  soltent  die  stat  uf  die  stund  anstossen, 
so  die  instigent.  die  mörtlich  sünd  wer  volgangen,  het  nit 
unser  hergot  ein  solich  grosz  jomer  gewendet,  also  haltent 
die  Franzosen  den  friden^)  und  iren  eid.  inen  ist  euch  yast 
gemein   glouben  brechen  und  dorzü  lachen,    dorumb  bit  ich 

louch  durch  die  wunden  Cristi  und  asz  das  min  hirtlich  ampt 
erheisty  so  bit  ich  flisiclich  und  vast,  das  ir  uch  wellent  der 
gerechtikeit  underziehen .  und  dem  unschuldigen  volk  behilflich 
sin.  ir  edlen  und  mechtigen,  got  bewar  üch  wol  und  hübsch- 
lich, von  Bisuntz  4.  maji  79.    .  VmH 

15  Carolus  vonNuwemburg  ertzbischoff  zu  Bisantz  als  der 
uwer,  mit  siher  eigen  handt  underschriben. 

Den    wolgebomen  und  mechtigen  den   herren   zu   Basel 
imsem  allerliebsten  bruderen. 

b. 

»  ^Missivenb.  XV,  331.) 

Domino  Bisuntino. 
'  Allervrirdigester  in  gott  yatter,  allergnedigester  herr.  unseriuig 
emsig  empfelh  zuvor,   nit  mit  kleiner  betr&pt  haben  wir  ver- 
nommen,  was  uwer  vetterlichkfiit  uns  geschriben  hatt  und  tlen 

3s  frommen  lüten  z&  Doli  begegnet,  das.  uns  (weis  gott)  in  allen 
truwen  leidt,  als  wol  billich  ist,  haben  ouch  des  und  was  inen 

•  und  anderen  widerwertigs  begegnet  mit  inen  getniw  mitliden. 
imd  nachdem  sy  gott  vor  iren  vienden  bewart  hatt,  hoffen 
wir,  dasz  er  sin  rechte  handt  von  inen  und  aller  erberkeit  nit 

^ziehen,  simder  furer  vor  witter  widerwertikeit,  als  wir  bitten, 
bewaren  werde,  wollen  ouch  solich  uwer  vetterlikeit  schriben 
an  ander  unser  'puntgenoszen,  des  ersten  und  die  versamnet 
werden,  wachsen  laszen.  denn  derselben  uwer  vetterlichkeit 
all   dienstbarkeit   wissen   ze  bewisen   sind  wir  geneigt,   weisz 

»  gott,  .der  uwer  vetterlikeit  altzyt  seliclichen  fristen  und  bewaren 
woUe  nach  ir  begird.  geben  9.  die  maji  79. 

4.  liinin  durch  Rftsch  ans  inhin  ge&ndert.  '  15.  Unterachrift  and  AdroBse  ron 

dar  Hand  BüschB.  36.  Nun  fol^^  die  üeberBetzung  mit  der  üeborschrift :  Do- 

mino Carolo  arehiepisoopa  BisuntiuenBi  und  der  nachfolgenden  AdroBse:  Bereren- 
dissimo  in  Cristo  pairi  et  domino  domino  Earolo  de  Norocastro  archiepiacopo  Bi- 
»uxtineskai  domino  et  patri  noetro  graiftoBiBsimo. 

1)  Der  am   11.  Juli  1478  abgeschlossene  Waffenstillstand  (s.  Nachtr. 
ZQ  S.  202  A.  3)   sollte  bis  zum  11.  Juli  1479  dauern. 


552  Beilagen. 

C. 

(Missiyenb.  XV,  331.) 

Eidem  necnon  civitati  Bisuntineiut  mutatis  mutandis. 

Allererwirdigoster.  also  hatt  uns  unser  allergnMigester 
herr,  der  Romt^cA  Veyser  ettlich  brieff  an  uwer  vetterlichkeit  & 
wisende  zügesant,  begerende  uch  die  züzeschicken.  also  in  an- 
sehen siner  byt  sennden  wir  üch  die  by  disem  unserm  betten, 
dieselb  uwer  vetterlichkeit  mit  flisz  bittende,  uns  der  louffen 
und  wie  sich  die  Pranzosen  by  und  umb  uch  halten  ze  be- 
richten, daran  bewisten  ir  uns  dancknem  gefallen,  so  wir  miti» 
bereittem  gemflt  yerdienen  wollen  umb  uwer  yetteilichkeit, 
die  uns  altzyt  wolle  gebietten. 


XX. 

Bericht  über  das  Rotwelsch. 

(Siehe  Band  m,  S.  226,  31.) 


Der  Bericht  über  das  Rotwelsch,  welchen  Knebel  Bl.  190 — 195  ^^ 
mittheilt,  findet  sich  ausserdem  noch  in  zwei  Basler  Handschiiften. 
Die  eine  derselben,  Cod.  X.  III.  5.  der  Universitätsbibliothek,  bringt 
diesen  Bericht  als  Anhang  zur  (Gerichtsordnung  von  1457'},  ist 
aber  von  einer  Eümd  des  ausgehenden  XV.  Jahrhunderts  geschrie- 
ben, also  jedenfalls  jünger  als  Knebel.  Die  andre  Hs.  hingegen  3> 
befindet  sich  im  Staatsarohiv,  in  einem  als  »Ordnungen  und  Ver- 
träge« bezeichneten  Sanunelbande,  welcher  allerlei  zusammengeheftete 
Actenstücke  aus  den  Jahren  1411 — 1463  enthält.  Der  fragliche 
Bericht,  auf  Bl.  159 — 162,  ist  hier  von  einer  Hand  geschrieben, 
welcher  wir  sonst  in  den  Rathsbüchem  zwischen  den  Jahren  1426  2$ 
und  1437  begegnen.  Der  Schreiber  war  vermuthlich  jener  Johan- 
nes Zwinger,  welcher  1431  als  Unterschreiber  nachweisbar  ist, 
^ber  1443  bereits  einen  Nachfolger  hatte  ^.  Diese  Hs.  dürfte 
demnach  zwischen  1430  und  1440  gefertigt  sein');  sie  ist  mithin 
von  allen  3  Hss.  weitaus  die  älteste.  » 

« 

12.  Sa  folft  die  Üabenetiniig  mit  dem  B«iMts« :  datnm  reaeris  4aU  «xamdi  aano  79 
[lUt  21]. 

1)  Diese  Gerichtsordnung  ist  abgedruckt  bei  Schnell,  Rechtsqueüen  tod 
Basell,  150 — 186.  Der  Bericht  über  das  Rotwelsch,  dort  nicht  abgedruckt, 
füUt  in  Hs.  S.  54--63. 

2)  Staatsarohiv,  St.  Urk.  1431  Juli  2,  und  144S  Oet.  23. 

3)  Gesetzt  auch,  die  Schrift  sei  nicht  diejenige  Zwingers,  sondern  des 
damaligen  Stadtsehreibers  Johann  von  Bingen  (1429 — 1446),  so  würde  diess 
für  die  Zeitbestimmung  wenig  ändern;  denn  auch  diesen  finden  wir  schon 
1447  nicht  mehr  im  Amte;  s.  Ochs  III,  563. 


XX.    Rotwelsch.  553 

Veigleichen  wir  diese  3  Hss.  mit  einander,  so  bietet  uns 
keine  derselben  einen  völlig  fehlerlosen  Text;  denn  auch  die 
älteste,  das  Ordnungsbuch ,  hat  einzelne  fehlerhafte  Stellen,  für 
welche  die  beiden  jungem  Hss.   bessere  Lesarten  bieten,    und  so 

&  berichtigen  sich  die  3  Hss.  gegenseitig.  Ausserdem  aber  enthält 
der  gemeinsame  Text  eine  Stelle,  welche  offenbar  durch  Auslassung 
verstQmmelt  ist^),  in  welcher  aber  nichtsdestoweniger  alle  3  Hss. 
genau  übereinstimmen.  Wir  müssen  hieraus  folgern,  dass  sie  alle 
3  —  direct   oder   indirect  -^  auf  einer  gemeinsamen  Vorlage   be- 

10  ruhen,  welche  bereits  diese  verstümmelte  Stelle  enthielt  und  mithin 
keinenfalls  die  Urschrift  des  Verfassers  war..  Ob  nun  die  verlorne 
Urschrift  aus  Basel  stammte,  wie  die  3  vorhandenen  Hss.,  das 
bleibt  inmierhin  noch  fraglich;  jedenfalls  aber  dürft«  ihre  Entstehung, 
nach  dem   bisher   Gesagten,    wohl    in    die  ersten    Jahrzehnte    des 

uXV.  Jahrhunderts  hinaufreichen. 

Eine  weitere  Lücke  im  Texte  finden  wir  einzig  bei  Knebel^); 
aber  gerade  diese  Hs.  bringt  am  Schlüsse  des  Ganzen  noch  einige 
Notizen,  welche  in  den  beiden  andern  Hss.  gänzlich  fehlen'],  und 
deren  Zugehörigkeit  zum   ursprünglichen  Texte   wir    deshalb   sehr 

)B  bezweifeln  müssen.  Immerhin  mag  sie  Knebel  bereits  in  seiner 
Quelle  vorgefunden  haben,  d.  h.  in  irgend  einer  erweiterten 
Abschrift  jener  älteren  Aufzeichnung,  welche  schon  dem  Ordnungs- 
bucbe  als  Vorlage  gedient  hatte.  Wie  wir  aus  seinem  Tagebuch 
ersehen^],  so  hielt  er  das  Schriftstück,    das  er  vor  sich  hatte,   für 

»die  frische  Au&eichnung  der  Aussagen  einiger  Gauner,  welche 
1478  waren  zur  Haft  gebracht  worden ;  die  Abschrift  im  Ordnungs- 
bache, die  wohl  40  Jahre  älter  ist,  war  ihm  also  jedenfalls 
unbekannt. 

Diese  älteste  Handschrift,    das  Ordnungsbuch,    ist    der    vor- 

'■0  liegenden  Ausgabe  zu  Grunde  gelegt.  Was  aus  dbn  andern  Hss. 
ergänzt  wurde,  ist  im  Texte  eingeklammert.  Einige  sinnstörende 
Schreibfehler,  für  welche  die  beiden  andern  Hss.  übereinstimmend 
eine  hessere  Lesart  bieten,  wurden  im  Texte  ausgemerzt  und  in 
die  Vanantenrubrik  verwiesen.    Alle  sonstigen  Abweichungen  aber 

^—  soweit  sie  ein  sachliches  oder  etymologisches  Interesse  bieten 
—  wurden  nur  in  der  Variantenrubrik  berücksicbtigt.  In  dieser 
letztem  bezeichnen  vrär: 

das  Ordnungsbuch  mit  O. 
Knebels  Tagebuch  mit  K. 

^        die  Gerichtsordnung  mit  G. 

Wo  nun  für  eine  Variante  nur  K.  angeführt  ist,   oder  nur  G., 

1)  S.  u.  S.  565,  6:  so  wirt  er  wereken,  das  ist verretscht.   Eine 

^klärung  dieser  Entstellung  s.  ebend.  L  d.  Anm. 

2)  8.  u.  S.  557,  15  Variantenrubrik. 

3)  8.  u.  S..  567,  5—13. 

4)  8.  o.  S.  226. 


554  '  Beilagen. 

da  stimmt  imyner  die*  andre   Hb.   mit  dem   Texte  dberein,   d.  h. 
mit  dem  Ordnungsbuche. 

Wie  aus  der  von  Ay6-Lallement  ^)  angestellten  Umschau  über 
die  ältere  Literatur   der  Gaunersprache  hervorgeht,    nimmt  in  der- 
selben der  Baslerische  Bericht  über  die  Gauner  eine  hervorragende  & 
Stelle  ein.     Noch  älter  als  dieser   sind  bloss  einige  kurze  Bemer- 
kungen   Dithmars    von  Meckebach    über    denselben    Gegenstand  2). 
Aus    dem  15.  Jahrhundert  stammt,    ausser  dem  bereits  von   Ave- 
Lallement   veröffentlichten  Wörterverzeichniss   des  Zürchers  Gerold 
Edlibach  ^) ,  auch  ein  der  Basler  2iusanunenstellung  nahe  verwandter  lö 
Berieht  über  die  Gauner,  welcher  dich  in  der  Chronik  des  Matthias 
von  Eemnat^)    findet,  worauf  mich  Herr  Prof ..  Vischer  aufmerksam 
gemacht  hat.     Wie   aus  dem  Basler  Bericht  das  Capitel,   welches 
Sebastian  Brant^j    den   »Bettleren«  gewidmet  hat,  sowie  im  B^inn 
des  XVI.    Jahrhunderts    der  Liber   vagatorum   hervo^egangcn  ist,  i? 
haben  Hoffmann  von   Fallersleben  ^)   und  Av6-Lallement')   gezeigt. 

.  Ebenfalls  von  Interesse  ist  die  niederdeutsche  Umarbeitung  des 
Liber  vagatorum ,  gen.  »der  bedeler  orden«  ^) ,  und  sodann  die 
Rotwelsche  Grammatik^].  In  Betreff  der  weiteren  Entwicklung  dieser 
Literatur,  .  z.  B.  bei  Pamphilus  Gengenbach,  Moscherosch,  u.  a.  s» 
verweisen  wir  auf  Av^-Lallement.  Als  Abschluss  dieses  literatar- 
zweiges  möchte  etwa  das  Wörterbuch  von  Grolman  anzusehen  sein^^j, 
welches  deswegen  interessant  ist,  weil  es  uns  zeigt,  wie  die  Gauner- 
sprache sich  ganz  nach  der  Bichtung  hin  entwickelt  bat,  welche  sie 
—  nach  den  ältesten  Urkunden  zu  urtheilen  —  bereits  früh  ein-» 
geschlagen  hatte. 

Schon  Luther*  hat  nämlich  darauf  hingewiesen^^):  xes  ist  freilich 
solch  rottwelsche  spräche  von  den  Juden  komen,  denn  viel  Eb- 
reischer  wort  drynnen  sind.a  Die  Gaunersprache  ist  nun  allerdings 
nach  ihren  wesentlichen  Bestandtheilen  deutsch,  hat  jedoch,  soweit  >!< 
wir  sie  zurückverfolgen  können,  sich  hauptsächlich  den  Character 
einer  Geheimsprache  zu  wahren  gesucht.  Zu  diesem  Zwecke 
wurden  zunächst  deutsche  Wörter,  und  zwar  nach  bestimmten 
Regeln,,    eigens  neu  gebildet,    also    erfunden,    sodann  aber  auch 

.  Fremdwörter  in  Menge  aufgenommen.  Andere  Ausdrücke  sind  aus  dem  ^ 
Zigeunerischen,  aus  romanischen  Dialecten,  besonders  aber  aus  dem 
sogenannten  Judendeutsch  geborgt  worden.    Ueber  die  Entwicklung 
dieser  judendeutschen  Sprache,    die  ebenfalls  eine  hässliche  Misch- 

1)  Das  deutsche  Gaunerthum,  IV,  Leipzig  1862,  S.  47ff. 

2)  Zuerst  veröffentlicht  von  Hoffmann  v.  Fallersieben,  im  Weimarischen 
Jahrbuch  I  (1854)  S.  328.  3)  Bei  Avfe-LaUement  TV  S.  5S. 

4)  Quellen  z.  Bairischen  und  Deutschen  Geschichte  U  S.  101  ff. 

5)  VgL  d.  besten  Abdruck  des  Narrensohifiis,  v.  Zameke,  Leipsig  1S54, 
8.  61.        6)  Weimarer  Jahrb.  IV  S.  65  ff.         7)  I  S.  132ff.;  vgl  IV..S.  60ff 

8)  Av^Lallement  I  S.  185  ff.  9)  Av^Lallement  IV  &  63. 

10)  Oiessen  1822.    Vgl  Av6-Lallement  IV  S.  249. 
U)  Vgl.  Av^-Lallement  I  S.  151. 


XX.  Rotwelsch.  555 

spräche  war^  wissen  wir  nun  zwar  bis  jetzt  sehr  wenig  Genaues;^) 
jedoch  wird  &U8  dem  Vorkommen  jüdisch-deutscher,  beziehungsweise, 
hebidischer  "Wörter  in  der  Gaunersprache  sicher  der  Schluss  gezogen 
werden  dürfen,    dass  zu   den    Gaunerbanden  die 'Juden   von  jeher 

ieiü  gewisses  Contingent  lieferten  —  ein  Satz,  welcher  durch  die 
Gaunerprocesse  des  vorigen  und  unseres  Jahrhunderts  durchaus 
bestätigt  worden  ist. 

Viele  hebräische  Wörter  sind  nun  aber  in  sehr  entstellter  .Form 
in  die  Gaunersprache  übergegangen :   die  Volksetymologie  hat  sich 

•  derselben  bemächtigt  und  sie  umgedeutscht.  So  ist  z.  B.  aus  dem 
jüdischen  (urspr.  aramäischen)  Wort  kefär  »Dorfa  mit. der  Zeit 
B Gefahre  in  derselben  Bedeutung  entstanden.  Eine  genauere 
philologische'  Untersuchung  der  Gaunersprache  steht  imn^er  noch 
aus,  ist  jedoch  wegen  der  mannigfachen  Factoren,    welche  bei  der 

^  Bildung  dieses  Dialectes  massgebend  gewesen  sind,  ausserordentlich 
schwierig  und  war  von  Av6-Lallement ,  einem  praktischen  Polizei- 
mann, auch  gar  nicht  zu  erwarten.  In  der  That  finden  sich  in 
seinem  Buche  eine  Menge  haarsträubender  Etymologien;  gerade 
auf  hinein  Gebiete,  .wo  so  vieles  unsicher  ist,   müssen  blosse  Con- 

^jecturen  von  sicheren  Ergebnissen  scharf  geschieden  werden. 
Ausserdem  wird  es  sich  bei  jedem. der  zu  erklärenden  Wörter  darum 
handeln,  genau  die  älteste  Form,  in  welcher  es  in  den  Urkunden 
vorkommt,  festzustellen,  ehe  an  das  Etymologisieren  gedacht  werden 
darf.     Einen  wesentlichen   Beitrag  'zur  Feststellung  dieser   ältesten 

^Form  liefert  nun  vor  Allem  der  diplomatisch  genaue  Abdruck  des 
Basler  Berichts.  Eine  Vergleichung  mit  den  älteren  Ausgaben  von 
Heumann ^)  und  -Brückner^],  sowie  des  Passus  des  Knebel* sehen 
Tagebuchs  von  Schreiber,  ^)  Hoffmann  von  Fallersieben  *)  und  Av6- 
Lallement^]   zeigt,  dass  wir  nun  erst  in  der  vorliegenden  Ausgabe 

deinen  absolut  zuverlässigen  Text  vor  ims  haben.  Freilich  gelingt 
es  nun.  trotzdem  keineswegs,  sänmitliche  darin  enthaltene  Gauner- 
Wörter  zu  etymologisieren ;  manche  derselben  werden  künstlich  ver- 
dreht sein.  Es  konmit  zunächst  darauf  an,  die  richtige  Form 
derselben  festzustellen ;  dazu  dient  die  Vergleichung  mit  der  früheren 

^\md  späteren  Literatur.     Auch  habe  ich  mich  bemüht,  die  Wörter 

hervorzuheben,      welche      sicher     oder,   wahrscheinlich     aus     dem 

Hebräischen    —  resp.   Judendeutschen  —   zu    erklären   sind ;    die 

Erklärung  anderer  muss  vielfach  den  Germanisten  überlassen  werden. 

In  den  Ajimerkungen  eitlere  ich  den  Liber  vagatorum  (L.  vag.)  nach 

9  dem  Druck  bei  Av6-Lallement  I ;  die  rotwelsche  Grammatik  ebd.  IV ; 
Brant  nach  der  Ausgabe  von  Zamcke ;  Pamphilus  Gengenbach  nach 

1)  Vgl  etwa  M.  Grünbaum,  Jüd.-deutsche  Chrestomathie,  Münohen  18S0. 

2)  Exercitationes  juris  universi  praecipue  Qermanici  etc.,  Altorff  1749, 
Xm  S.  174—180. 

3}  Merkwüxdigkeiten  d.  Landschaft  Basel,  VIII  S.  853  ff. 

4)  Taschenbuch  f.  Gesch.  u.  Altert  in  Süddtschl.,  Freiburg  1839,  S.330ff, 

5]  WeimÄr.  Jahrb.  IV  S.  70  ff.  6)  I  S.  124  ff. 


556  Beilagen. 

der  Ausgabe  von  Qödeke  ;  Moscherosch  nach  der  Ausgabe  Ton  F. 
Boberstein  (Deutsche  Nadonal-Litteratur  herausg.  von  Kürschner 
32.  Band).  Albert  Socin. 


[159]  Dis  ist  die  betrugnisse ,   damitte   die  gUer  und  die 
lamen  umbegand,   und  besunder  von   allen  narungeny  wie  sy^ 
die  nemment,  damitte  si  sich  begant. 

Grantener.*) 

Item  zu  dem  ersten  die  granteher,  die  mit  dem  spnmg 
umbegatU,  wenne  die  sehent,  das  man  den  segen  in  der  kircben 
gitt,  es  sie  obendes  oder  morgens,  so  man  gesungen  hett,  sot 
nement  sy  seiffe  in  den  munt  und  stechent  sich  mit  eym  halm 
in  die  naszlöcher,  das  sy  blflten  und  scl^ummen  werdent,  und 
vallent  denn  vor  den  lüten  nider,  als  ob  si  den  siechtagen  haben,  i 

Grantener. 

Item  so  sint  ein  teil,   die  mit  der  letschen^)  und  mit  der^ 
ßrmen^)  umbegond,   die  nement  ein  blutig  tüch  und  bindent 
das  umbe  die  Stirnen,   ald  ob  si  gevallen  werent,  darnach  so 
walgerent  si  sich  in  dem  bachte,  glich  also  werent  si  von  des 
siechtagen  wegen  also  gefallen. 

Grantener. 

Item  so  nemment  ein  teil  salb,  die  machent  sy  uss  mei- 
gewunnen,  und  bestrichent  sich  under  dem  anlitt  damitte,  so 
werdent  sy  geschaffen,  al»  werent  sy  in  ein  fiire  gefallen,  und 
daz  heisset  under  inen  ein  scheffln  antlitt  etc.^) 

4.  K.:  dia  sind.    0.:  iMtrdpnisie:  K.  und  Q.:  iMtnunuss*.  5.  K.  «odG: 

blinden  nmbegond.  6.  K.  nnd  G.:  begond.  8.  0.  «nd  O.:  sprangt  K.:fcltua#^ 

9.  K.  nnd  O.:  nmbgond.  9.  K.  nnd  0.:  kilehen.  16.  X.:  irmbindsn.      is  K. 

«nd  O.:  bocbt«.  22.  K.:  mergenwnnnan  ^  0.:  maye&wonne.  23.  K.:  Kbef>^ 

1)  Vgl  M.  von  Kemnat  102.  Brant  403  »grantner  =  sich  kxaak  stel- 
lender Bettler«  (womit  noch  Grolman  übereinstiimnt :  »Bettler,  die  sidi 
für  krank,  s.  B.  mit  der  fallenden  Seuche  behaftet,  ausgeben«];  Li^ 
vagat.  I,  170;  Rotw.  Gr.  IV,  64  »sant  Veltlins  betüei*;  Gengenbach  3w 
»grandtnner«,  356  »grantner«;  Moscherosch  287  (vgL  Weim.  Jahrb.  Vi, 
343):  »Granten»Vixtantsen;  Grantner=VixTäntacr«.  —  Das  Wort  "granten« 
kommt  im  L.  Tag.  I,  166,  Z.  6  y.  u.)  in  der  Bedeutung  »betteln"  Tor;  dM 
erinnert  an  »garden,  garten  »  bettelnd  umherstreichen«  Weim.  Jahrb.  l 
342.  Vgl.  Grimm  Wörterbuch  IV,  1,  Sp.  1384  unter  »gart«.  DieAbldtuBg 
bei  Avö-Lallement  IV,  62  geht  von  der  falschen  Voraussetiung  aus,  das 
»grautenei«  die  ursprüngliche  Form  sei. 

2)  Vgl.  altfransös.  lacier,  lacer  s  binden,  knüpfen,  und  in  ale- 
mannischer Mundart:  der  l&tsoh  ss' Schlinge,  Schleife,  Knoten. 

3)  VgL  altiraniös.  fermer,  binden,  befestigen. 

4)  VgL  M  von  Kemnat  102  »die  sich  mit  dem  schaffanüiti  betragen < 


XX.  Botwelsch.  657 

Sweiger.*) 

Item  es  sint  etlich,    die  heissent  die  sweiger,  die  nement 
pfertmist  und  mengent  den  mit  wasser  und  bestrichent  bein, 
arm  und  hende  damitte,   so  werdent  si  geschaffen ,   als  ob  si 
^die  gilwe  oder  andern  grossen  siechtagen  hettent  etc. 

[159^]  Valkentreiger.2) 

Item     es     sint    ouch    ein    teil,     die    nement    salb,    die 

^sy]  selber   machen  könnent,   und  strichent  sy  an  einen  arm 

glich   vor    der    bände,    so   wirt   es   geschaffen,    als   ob    einer 

) gefangen   in    ringen  were  gelegen,    undhengkent  denn  den 

arm  in   einen   sleiger.    und    dem    sprechent  sy  uf  klant  ge- 

heischen^)  etc. 

Brasseln.^) 

Item  es  sint  etlich,   machent  inen  selbs  brassein  an  den 
\  beinen,  als  ob  sy  in  stocken  werent  gelegen,  und  dem  sprechent 
sy  abentj  und  heisset  uf  klant  geheischen  etc. 

Klant. 

Itemi  es  sint  ouch  etlich,  die  tragent  w^bssin  stocke  mit 

in  und  sprechent,   sy  sient  in  gefengnisse  gelegen  und  habe 

iinen  sante  Niclaus  uszgeholffen,  und  heischent  zu  eym  opfer. 

Sünneweiger.*) 
Item  es  sint  ouch  etlich  stark  geraden  kneht,    die  gond 

S.  K.  und  O.:  8j.  15.  gelegen.    Das  Folgende  fehlt  bei  K.,  bis :  gefengnisse  ge- 

legen, Z.  19.        16.  0.:  obent. 

Es  ist  wohl   gewagt,    an  den  semitischen  Wortstamm  »sbb«  brennen  zu 
denken. 

1)  VgL  M.  von  Kenmat  102  »schwigerer«;  L.  vag.  1, 178  »Schweiger«;  Rotw. 
Gramm.  IV,  64  »schweyger  =  angestrichen  mit  rosz  treck«.  Gengenbach  365 
»von  schwigem«.  Nach  Grolman :  » Schweiger  ss  angestrichener  Bettler«. 

2)  VgL  M.  Ton  Kemnat  102. 

3)  VgL»uffklant«M.y.£.emnatl02,103;  »klant«  ebds.  103;  Brant62.— Es 
scheint  das  wahrscheinlichste,  dass  »klantn  eine  Art  Kette  oder  Schlinge  be- 
leichnet ;  vgL  ii.  S.  564, 14 ;  Grimm  V,  Sp.  952  unter  »klant>.  Gegen  Hofimanns 
Erklärung  (Weim.  Jahrb.  I,  335),  der  behauptet  »clant,  fetzer«  seien  »Bettler, 
die  sich  für  Verunglückte  ausgeben  und  falsche  Briefe  vorzeigen«  wendet  sich 
bereits  Gddeke  (P.  Gengenbach  679),  der  »klenckner«  (so  S.  350  V.  235  ff.) 
mit  »Kirchweihbettler«  erklären  will;  vgL  L.  vag.  1, 167  »Von  den  Klenckem«; 
ähnlich  Rotw.  Gramm.  IV,  64  »klenckner  ==  kirbwen-betler  mit  greulichen 
sehenckeln«;  Moscherosch  288  »Kirbe-Bettlem. 

4}  Vgl.  M.  von  Kemnat  103  »Brasler  oder  Abent«;  wie  hier  mit  »uff- 
klant«  zusammengebracht.  Mit  »Abent«  vgl.  auch  u.  S.  561,  7,  unter 
»Sefer«.  Brasseln  hat  wohl  keine  Ableitung  aus  dem  Hebr.;  an  barzels» 
Eisen  wird  man  kaum  denken  dürfen;  eher  an  ein  Wort  das  »braeelet« 
entspricht. 

5;  VgL    M.   von  Kemnat   103    »sonnenweger«    und   »sonnenwegerin«. 


558  Beilagen. 

mit  langen  messem  in  den  landen  und  sprechent,  sy  habent 
einen  liblosz  geton  und  sient  aber  damitte  [in]  irs  libes  notwere 
gewesen,  und  nemment  denn  ein  summe  gelts,  die  sy  uf  ein 
zyl  haben  müssent,  und  mdgent  sy  daz  gelt  uf  das  zyle  nit 
uf  bringen,  so  welle  man  inen  das  houpt  abslahen.  daxüsoi 
band  die  selben  etlicher  under  in  ein  kneht  mit  im  gon,  mit 
iserin  kettenen  beslossen  und  mit  ringen,  der  sprichet,  er  m 
bürg  fiir  in  worden  umbe  die  stimme  geltes,  die  er  denn 
nemet,  und  habe  er  daz  gelt  nit  uf  das  zyl,  so  mftssen  si  bede 
verderben,  und  daz  heissent  mnneweiger  etc. 

[160]  Sünneweigerin.*) 

Item  die  vorgenanten  kneht  band  ouch  ire  elichen  wiber, 
oder  ein  teil  uneliche  wiber,   die  da  afiter  laxide  loufient  und 
sprechent,  sy  sient  in  dem  ofienen«  leben  gewesen  und  wellent 
sich  bekeren  von  siinden,  und  bittent  das  almüsen  durch  santt 
Marien  Magdalenen  willeU)  und  betriegent  die  lüte  damitte. 

Bille.«) 
Item  es  sint  ouch  etliche  frowen,  die  bindent  alte  wammesch 
und  bletzen  über  den  lip  under  die  cleider,  das  man  wennen  s611e, 
sy  gangen  mit  kinden.  und  daz  heisset  mit  der  bitten  gegangen,  s 

Juncfrowe.^) 
Item  es  sint  ouch  ein  teil,    die  kleffieleten  tiagent,  als 

2.  K.:  in  irs  libs.  6.  K.  und  G.:  mit  in«B.  7.  K.  «od  6.:  ketUs. 

8.  K..iiiid  O.:  b6ige.  12.  K.  nnd  O.:  ir  eliche. 

L.  vag.  I,  176  »Von  Sundfegem,  Sundfegerin«;  id.  Weim.  Jahrb.!,  89  »Von 
Süntregem,  Süntvegerin«.  Rotw.  Gr.  IV,  64  »Sündveger  =s  Todtscbla|;er; 
SandvegerinesBüBsende  gmeyn  frowen.«  Gengenbach  363 ;  MqseheroschSSO; 
Grohnan  70  »Sündenfeger  =»  Todtschl&ger«.  —  Wenn  man  das  Femiomum 
von  dem  Maflculinum  trennen  dürfte,  so  könnte  man  dahei  an  eine  Ety- 
mologie Ton  »zönä«  vgL  unten  unter  »sunnenboss«  denken. 

1)  S.  die  Torhergehende  Anm. 

2)  Vgl.  M.  von  Kemnat  104  »mit  der  Bill  gegangen.«.  L.  vag.  I.  1'^ 
»Biltregerinc  oder  »Bildtragerin«.  Weim.  Jahrb.  I,  89;  ebd.  »mit  der  biSen 
(beulen)  gangen«.  Botw.  Gramm.  IV,  64  »biUträgerin  =s  schwanger  bett- 
lerinn«;  Gengenbach  363  »Bildtragerin,  die  billen  tragen«;  Moscheroseh 
286  »billentragerin  as  schwangere  Bettlerin«;  Grohnan  »Pillentrfigenii«^ 
schwangere  Frau;  Bettlerin,  so  die  Schwangerschaft  affectirt«.  —  AT^- 
Lallement  scheint  I,  338  das  Wort  mit  dem  sp&teren  »Bübulmeloehnen' 
zusammenstellen  zu  wollen.  Wenn  das  Wort  überhaupt  aus  dem  Semi- 
tischen abzuleiten  ist,  was  jedoch  sehr  unsicher  ist,  dürfte  man  eher  as 
einen  Zusammenhang  mii  »appel«  abortieren  denken. 

3)  Vgl.  M.  V.  Kemnat  104  »junckfrauwen« ;  L.  vag.  I,  176  »mitdcr  jung- 
frawen  gangen«;  Rotw.  Gramm.  IV,  64;  Gengenbach  363;  Mosch'eroscfa  2SS 
»Jungfraw  &=  Falsch-Aussetzigem.  —  ßollte  der  Aussfitsige  seinen  um- 
schreibenden Namen  davon  haben,  dasz  er  nicht  berührt  werden  darf? 


m 

'   XX.  Rotwelsch.  559 

ob  sy  ussetzig  werent,  daz  doch  nit  enist.  und  das  heisset  mit 
der  juncfrotcen  gegangen, 

Munische.^) 

Item  es    sint  ouch  etlich,  die  in  dem  schine  der  beghart  • 
&  gont,   das  doch  nit  enist.  und   die  selben  band  ire  wiber  an 
heimlichen  enden  sitzende,  die  mit  kouffmanschatz  und  andern 
dingen  umbegond.   und   das  heissent  sy  in  der  munische  ge-- 
gangen. 

Kiische  narunge.^) 

to  Item  es  sint  ouch  etlich,  die  sprechent,  sy  sient  edel 
und  sient  krieges,  brandes  und  gefengnisse  [halb]  vertriben 
und  verherigert,  und  ziehent  sich  gar  süferlich  damitte,  als  ob 
si  edel  werent,  wiewol  es  nit  enist.  und  [das]  heissent  si  die 
husche  narunge  etc. 

ü        [160^]  Badune.3) 

Item  es  sint  ouch  ein  teil,  die  tünd  sich  usz,  wie  sy 
koufflüte  sient  gewesen,  und  überkoment  briefe,  mit  beschisz 
oder  wie  sy  inen  werden  mögent,  das  sy  beroubet  sin  s6Uent, 
und  doch  nit  enist.  daz  heissent  sy  die  badnne  etc. 

ß  Vermerin.4) 

Item  es  sint  ouch  ein  teil,  besunder  allermeist  firowen, 
die  sprechent,  sy  sient  getöffet  Juden  und  sient  Cristen  worden, 
und  sagent  den  lüten,  ob  ir  yatter  und  müter  in   der  helle 

11.  K.:  halb.  13.  G.  und  K.:  das. 

1)  Vgl.  M.  Ton  Kemnat  105  »die  mit  der  mutze«,  was  freilich  den 
einstimmigen  Angaben  der  anderen  Autoritäten  gegenüber  kaum  als  richtig 
anzusehen  ist;  vgL  L.  Tag.  I,  176  »in  der  mumsen  gangen« ;  Weim.  Jahrb. 
IV,  90  «mümsen«.  Botw.  Gramm.  IV,  64  »mumsen  =  willig  armer« ;  Qengen- 
bach  354  »mumsen«.  '  Moscherosch  288  »mumser«.  —  Es  hängt  das  Wort 
wohl  kaum  mit  dem  jüdischen  Worte  »Mamser«  Hurenkind,  verschmitz- 
ter, listiger  Mensch  (Orolman)  zusammen.  Sollte  »munische«  aus  »munichi- 
sche«  entstanden  sein? 

2}  Vgl.  M.  von  Kemnat  l05  Z.  15  »die  mit  der  buchschnarungh«.  Noch 
bei  Grolman  findet  sich  S.  40  »Kusch  machen  s=  einem  etwas  weismachen«. 
Hangt  diess  yielleicht  mit  obigem  zusammen?  Ueber  »narung«  vgl.  unten 
S.  565. 

3)  Vgl.  M.  von  Kemnat  105  »radune«.  —  Vielleicht  romanisch,  etwa 
mit  aabandonner«  zusammenhängend« 

4)  VgL  M.  von  Kemnat  105  »wermerin«;  L.  vag.  I,  177  »veranerin«;  so 
auch  Rotw.  Gramm.  IV,  64  »getaufft  Judin,  warsagerin«;  Gengenbach 
364  Bvemarin«;  Moscherosch  290  »veranerin«.  —  Nach  Av6-LaUement  I, 
247  (vgL  rV,  50)  ist  »veranerin«  eine  mit  dem  lateinischen  Worte  »verus« 
gebildete  Verstümmelung  des  »rspr.  deutschen  «vermerin«,  was  jedoch  mehr 
als  fraglich  ist. 


560  Beilagen. 

sient  oder  nit  gelte  inen  glich,  und  gilent  den  lüten  rocke 
und  cleider  damitte  abe  und  ander  dinge,  daz  heissent  sy 
vermerin. 

•     

Theweser.*) 

Item  es  sint  ouch  etlich,  die  kuntscliaft  habent  zu  etlichen  i 
bittem,  und  die  lihent  inen  ire  briefe  und  monstrantzen  mit 
dem  heiltüm.  und  die  varent  after  lande,  da  sy  ir  kuntschaft 
wissent,  und  tünd  sich  usz,  wie  daz  si  priester  sient,  und 
t&nd  inen  ein  blatten  scheren,  wiewol  si  ungewihet  und  unge- 
lert  sint,  und  gent  denn  den  bittem  den  dritten  phennigi» 
davon,  und  die  heissent  denn  thetceser,  und  vint  man  ir  ouch 
allermeist  under  [allen]  andern  gilem. 

Kamerierer.  ^) 

Item  es  sint  ouch  etlich,  die  da  zeichen  an  iren  hiliten 
und  kugelhflten  tragent,  besunder  Römsche  frönecken,  muschellen  ^^ 
und  ander  zeichen,  und  gitt  ye  einer  dem  andern  zeichen  ze 
kouffeüde,  das  man  wenen  solle,  si  sient  an  den  statten 
gewesen,  davon  si  die  zeichen  tragent,  wiewol  si  doch  nie 
dar  kament,  und  betriegent  die  lüte  damitte.  und  das  heissent 
kammerierer.  2» 

[161]  Giitzbeterin.3) 

Item  es  sint  ouch  frowen,   die  in   dem  lande   sich  umbe 
und    umbe    für   die   kilchen   niderlegent,    und    spreitent  ein 

12.  K.  und  O.:  allfn  andern.  13.  K.:  klamarierer ;  O.:  clAm»ri«rer.  1&.  K.: 

v«ronicken;  Q.:  fronicken.  20.  K.mj  clamariwYr;  O.:  kamerittrar. 

1)  Vgl.  M.  von  Kemnat  106  »Trebeser«.  L.  vag.  I»  169  »Von  Debissen 
oder  Dopfern«;  Rotw.  Qranun:  IV,  64;  Oengenbadb  352  »dfibisaei«. 

2)  VgL  M.  von  Kemnat  104  »olamerierer«;  L.  Tag.  I,  177  »Von  Chri- 
stianem  oder  Calmierem«;  Kotw.  Gramm.  IV,  64  »calmierer  »  bilgnin;> 
Qengenbach  365 ;  vgL  yielleLcht  auch  die  von  Oödeke  citierten  »GlamanteDr, 
wodurch  die  Ableitung  vom  romanischem  »clamare«  liemlieh  glichen 
erscheint 

3)  Vgl.  M.  von  Kemnat  104  »gotzbetterin«;  dagegen  später  L.  vag  1, 17«^ 
»dutebetterin« ;  Weim.  Jahrb.  IV,  88 :  »dütBbetterin« ;  Rotw.  Qramm.  IV,  ^ 
aduUbetterin.sB  Kindbetterin« ;  Qengenbach  362;  Mosch erosch  286;  Grol- 
man  17.  Av6-Lallement  IV,  58  behauptet,  die  Form  mit  »d«  sei  die  ursprüsg- 
liebere,  jedoch  bloss  der  unglücklichen  Ableitung  von  ahd.  »dus«  su  Liebe. 
Die  Frage  hängt  mit  der  andern  susanmsen,  was  nämlich  »dutien«  bedeutet 
Die  »dutzer«  kommen  vor:  L.  vag.  I,  171;  Rotw.  Gramm.  IV,  64  »dutzer 
BS  Heiligenferter«;  Gengenbach  357;  Moscherosch  286  »Dutser  «=  Hey- 
ligenfechter«. Noch  Grolman  (17)  kennt  »Dutier  ss  Bettler,  die  Krank- 
heiten der  Ihrigen  vorschützen.«  Auch  das  Verbum  »dutzen«  kommt  tot: 
L.  vag.  I,  174  bei  den  Voppem  (P.  Gengenbaoh  361) ;  vgl.  u.  S.  563  iditeen«. 
M.  von  Kemnat  107  »Wapper  mit  den  diefen«;  bei  Edlibaeh  >ditseB  = 
g£ordret>  (Av^Lallement  IV,  59) ;  bei  Hoffmann  von  Fallersieben  (Weimarer 


XX.  Rotwelsch.  561 

lilachen  über  sicli  und  setzent  Wahs  und  eiger  für  sich,  als 
ob  si  kintbetteren  werent,  und  sprechent  ir  etlich,  in  sie  in 
viertzehen  tagen  ein  kint  gestorben,  wiewol  ir  etliche  in  zehen 
jaren  nye  [kein]  kint  gemachte,  und  das  heissent  gützbetterin, 

5  Sefer.^) 

Item  es  sint  ouc]i  etlich,  die  strichent  salb  an,  heisset 
abentj  und  legent  sich  für  die  kilchen^  so  werdent  sie  geschaffen, 
als  ob  si  lange  zyt  siech  oder  in  eym  spittal  werent  gelegen, 
and  wer  in  das  antlit  und  der  munt  uszgebrochen.  und  wenn 
i«8y  nach  drye  tagen  in  die  badstuben  gond,  so  ist  es  wider 
abe  etc. 

Biochart.  2) 

Item  es  sint  euch  etlich  blinden,  die  von  gots. gewalte 
blint  sint,  die  heissent  s^  olochart  das  sint  die,  die  da  uf  den 
»gotzferten  gond.  wenn  die  in  ein  statt  koment,  so  verbergent 
sy  ire  kugelhflt  und  sprechent  zu  den  lüten,  si  sien  in 
Terstoln  worden  oder  habent  sy  verlom  in  den  schüren,  da 
si  denn  gelegen  sint.  und  samenet  etlicher  damitte  zehen  oder 
zwentzig  kugelhAt,  und  verkouffent  sy  denn  etc. 

20  Hantblinden.  3} 

Item  es  sint  euch  etlich  blinden,  die  geblendet  sint  von 
ir  missetat  oder  boszheit  wegen,  die  in  den  landen  wandelent 
und  die  gemalten  tafeln  vor  den  kilchen  zAigent,  und  t&nd 
sich  usz,  wie  si  ze  Rome,  zu  Sant  Jacob  und  andern  verren 
zustatten  gewesen  fiient,  und  sagent  von  grossen  zeichen,  die  da 
beschehen,  daz  docil  alles  ein  betnignisse  und  ein  beschisz  ist. 

4.  K.  und  O.:  nie  kein.  5.  K.:  befer;  O.:  gefer.  10.  K.  nnd  O.:  dryen. 

Jahrb.  I,  335)  wird  »ditien«  mit  »überschnellen«  erkl&rt  —  H&ngt  damit  »dis- 
Benessehlan«  Bedeler  Orden  (Av6-La]lement  I,  203;  vgLIV,  67?)  zusammen? 
Trotsdem  ist  yielleicht  »gutsbetterin«  die  ursprOnglichere  Form,  und  »guts« 
liingt  am  Ende  mit  dem  jüdisehdeutschen  Worte  »gatsamii  Kind  susammen, 
dessen  Etymologie  freilich  nicht  sicher  ist.  Secund&r  scheint  das  Wort 
dann  mit  sdutien«  susammengebracht  worden  lu  sein. 

1)  VgL  M.  von  Kemnat  ^06  »Qeiser«.  L.  Tag.  I,  178  »von  den  Seffem«. 
Rotw.  Gnimm.  IV,  64  »seffer  s  gemalte  siechen«.  P.  Gengenbach  365 ;  Orol- 
man  66  »Seffer  «s  gemahlte  Betder.«  —  Etwa :  »BeseffLer*  »  einer  der  sich  mit 
Mist  beschmieit  Diess  deutet  schon  Av^-Lallement  an.  VgL  u.  S.  567 
Änm.  6  SU  sevelboss. 

2)  Vgl.  M.  Ton  Kemnat  106 ;  L.  vag.  I,  173 ;  P.  Gengenbach  360 ;  Mosche- 
rosch  286  »Blochhart  ■=  Ein  BlindgeborenerR ;  Grohnan  10.  —  Vgl.  S.  562 
Anm.  1. 

3)  VgL  M.  von  Kemnat  107  »hawbtblinden«. 

Buler  Chroniken.  HI.  36 


562  Beilagen. 

[161^]     Die  mit  dem  bruch  wandelent.  i) 

Item  es  sint  ouch  der  etlicher ,  der  vor  zehen  jaren 
erblendet  ist  oder  me,  der  nympt  buwollen  und  machet  die 
blutig,  und  nympt  ein  tüchlin  und  bindet  das  über  die  ougen 
und  sprichety  er  sie  ein  kouffinan  oder  ein  kremer  gewesen^ 
und  sie  in  eym  walde  erblendet  worden  von  b&sen  lüten  und 
wurde  an  ein  bom  gebunden  und  sie  daran  drie  tag  oder  vier 
gebunden  gestanden,  und  werent  nit  ungeferlich  lüte  dazu 
komen,  er  mAste  daran  verdorben  sin  etc.  und  das  heisset 
mit  dem  bruch  gewandelt,  i^ 

Spanfelder.2} 

Item  es  sint  ouch  etlich,  wa  die  in  stette  koment,  so  lond 
si  die  cleider  an  den  herbergen  und  sitzent  für  die  kilchen 
[vil-]by  nackent  und  zytterent  jemerlich  vor  den  lüten,  das  man 
s611e  wenen,  sy  liden  grossen  frost.  so  band  si  sich  vor  be->^ 
strichen  mit  nesselnsomen  und  mit  andern  dingen,  das  sy 
smückelen  werden  und  nit  fruret.  und  daz  tünd  si  darumbe, 
das  man  klabot^)  gebe,  daz  heissent  sy  cleider  etc. 

Vopper.  ♦) 

Item  es  sint  ouch  etlich  frowen,  und  ouch  man,  die  lassent  ^' 
sich  an  yserin  ketten  füren,  als  ob  si  unsynnig   werent,   und 
zerzerrent  die  cleider  und  sleiger  von  irem  Übe,   umbe  daz  si 
die  lüte  betriegent. 

14.  K.:  Tilby;  G.:  Tjlby.  16.  K.  und  O.:  nesaeUomen.  17.  K.:  raBcklM. 

18.  K.:  klawst.  TL  K.  vnd  O.:  lerreiit. 

1)  VgL  M.  von  Kemnat  107  »die  mit  dem  Bruch  wandeln«  oder  >niit 
dem  Bruch  gehandelt  gewandelt«;  L.  vag.  I,  174.  —  Häng^  dies  isowie  auch 
das  obige  Biochart)  etwa  mit  *^npq^2  b«rükti  »Staar,  Blindheit«  lu- 
sammenP  VgL  J.  Levy,  Xeuhebr.  und  Chald.  Wörterbuch  I,  271. 

2)  VgL  Dietmar  von  Meekebach,  Weim.  Jahrb.  I,  329:  »spanTclder 
==  mendicantes  in  terris  de  villa  ad  villam«  (Tgl.  130  die  Krklftrung  (?)  von 
Hoffmann  von  F.);  L.  vag.  I,  174  »schwanfelder« ;  Gengenbaeh  360  ischvam- 
felder«;  Moseherosoh  289  »Sehwanfelder  =  Nackender  Bettlei«u 

3)  Vgl.  u.  S.  567,  3.  Die  gewöhnliche  und  wohl  ftltere  Form  dieses 
durch  aUe  Wörterbücher  der  Gaunersprache  su  verfolgenden  Wortes  ist 
»claffot«  »klaffot«,  i.  B.  L.  vag.  I,  182;  Moscheroich  286;  bis  auf  Grohnao 
15.  Im  18.  Jahrh.  kommt  auch  schon  die  Form  aKlufft«  (Av6-Lallemem 
IV,  119,  153)  und  »kliffU  (ibid.  IV,  154)  vor.  So  findet  sich  »klufft«  auch  bei 
Grolman.  VgL  femer  Schmeller,  Bayer.  Wörterbuch  8p.  1327.  —  Claffot 
ist  unstreitig  das  hebr.  »hallföt  »  Feierkleider«,  dann  Kleider  überhaupt. 
wie  arabisch  »bedle.« 

4)  Vgl.  M.  von  Kemnat  107  »wopper,  wapper«.  Diess  ist  wohl  die 
ältest  erreichbare  Form  dieses  Gaunerwortes;  vgl.  Grimm,  Wörterbuch m, 
Sp.  1887.    Das  Wort  nimmt,  wie  dort  bemerkt,  besonders  auch   die  Be- 


XX.  Eotwelsch.  563 

Vopper,  die  [da]  ditz'ent.  *) 

Item  es  sint  ouch  etlicher,  der  über  sin  wib  oder  über 
ein  andern  menschen  statt  und  dem  heischet  und  sprichet,  er 
sie  besessen  mit  dem  bösen  geist,  das  doch  nit  enist,  und  er 
^habe  in  gelobet  zu  eym  heiligen,  den  er  denn  nempt,  und 
mflsse  haben  12  Ib  wahsses  oder  ander  dinge,  durch  das  der 
mensche  erlöset  werde  von  dem  bösen  geist.  und  daz  heissent 
vopper^  die  da  ditzent. 

[162]  Die  glatten. 2j 

to  Item  es  sint  ouch  etlich,  [die]  ein  wenig  gelert  und  doch 
nit  gewihet  sint,  und  sprechent,  si  sient  priester,  und  tünd 
inen  ein  blatten  scheren  als  eym.  priester,  und  wandelent  umbe 
und  umbe  in  den  landen  und  sprechent,  sy  habent  verre 
heym  zu  iren  landen  und  sient  von  Rome  oder  anderswa  bar 

15  komen  und  sient  beroubet,  und  nement  ein  buch  in  die  band, 
als  ob  si  ire  zyt  bettent.  und  wer  inen  das  almüsen  gitt,  so 
sprechent  sy,  [sye]  wellen  inen  sant  Johanns  ewangelium  oder 
ander  gebett  fürderlich  sprechen,  und  betriegent  die  lüte 
damitte.  und  daz  heissent  die  glatten, 

2»  Krochere.  3) 

Item  es  sint  ouch  etlich,  die  hengker  sint  gewesen  und 
denn  ein  jare  oder  zwey  davon  gand  und  sprechent,  si  wellen 
von  den  sunden  keren  und  weUent  büsz  und  gotzferte  för  ir 
sunde  tä.n,  und  ergilent  denn  etwie  vil  güts  damitte.  und  wenn 
^si  das  ein  wile  getribent  und  die  lüte  betriegent,  so  werdent 
sy  widerumbe  hengker  etc. 

Item  es  sint  ouch  etlich  frowen,  die  tünd  sich  us,  wie 
das  inen   an  den  brüsten  we  sie.   und  die  nement  ein  miltze 

1.  0.:  die  ober  «itzent;  K.  und  0.:  die  da  ditaent.  2.  G.:  es  ist.  3.  K.:  ein 

ftadri;  Q.:  ein  ander  mensche.  3.  4.  K.  nndO.:  es  sie.  8.  K.:  Topperer;  O.: 

Tapper.  8.  C:  sitxent;  K.  und  O.:  ditxent.  9.  K.:  galathen;  O.:  giJaten. 

10.  &.  nnd  O.:  die.  17.  K.:  sj,  sje.  19.  K.  nnd  O.:  galaten. 

deutung  von  »Narr«  an;  vgl.  Hotw.  Gramm.  IV,  64;  Moscherosch  290 
•moppen  =  liegen«,  »voppar  =*  Narm;  so  noch  Grolman  74  »Vopper  =s  Bettler, 
welche  sieh  unsinnig  stellen«. 

1}  S.  S.  560,  21  unter  gützbetterin.  Hängt  »ditsen«  mit  dicere  zu- 
sammen, wie  »fetzen  s  machen«  mittelbar  von  facere  kommt  P 

2)  Vgl.  M.  Ton  Kemnat  107  »glatten«.  —  Ich  möchte  die  Vermuthung 
aussprechen,  dass  das  Wort  aus  dem  »galch«  Pfaff  des  L.  Tag.  I,  182  ent- 
stellt sei.  Die  Tollere  Form  von  »Galch«  ist  »QaUach«  (vgl.  P.  Gengenbach 
Anm.  680)  Vgl.  »galläl^  rasus«  in  Buxtorfs  Lezicon  chaldaicum,  talmudi- 
cum  et  rabbinicum  als  Benennung  eines  kathoUschen  Geistlichen. 

3]  Vgl.  M.  von  Kemnat  »krocherer«.  Sonst  kaum  nachweisbar.  —  Als 
Vermuthung  darf  ausgesprochen  werden,  dass  das  Wort  init  dem  ara- 
mäischen Stamm  »krk^  =  umherwandeln  zusammenhängen  könnte. 

36* 


564  Beilagen. 

und  schellent  das  zu  einer  siten  und  legent  das  liber  die 
brüste,  und  kerent  das  gescheite  ende  usz  und  bestrichent 
das  mit  blüt,  daz  man  wenen  solle,  es  sient  die  brüste. 

Item  es  sint  ouch  etlicb  blinden  und  [ouch]  kruppeli  die 
ire  kint  dester  herter  haltent  mit  frost  und  mit  andern  dingen,  ^ 
80  sy  junge  sint,    das  sy  ouch  lame  oder  blint   werden,  das 
man  in  dester  e  das  alm&sen  gebe. 

[162»»]  Burekart  J) 

Item  es  ist  ouch  etlicher,  der  stosset  sin  haut  in  ein  hent- 
schuch  und  hengket  die  an  den  hals  und   sprichet,   er  habet» 
sant  Anthonien  büsz.  und  das  heisset  uf  burckart  gegangen. 

Item  und  dise  brediger,  ^)  die  da  andeigeni, ']  das  ist  ge- 
gangen, uf  dem  ierich*)f  das  ist  uf  dem  lande,  [etlicher]  mit 
dem  klant  und  mit  dem  lume,  ^)  daz  ist  mit  ysenhelten,  als  ob 
er  gefangen  wer  gewesen,  und  wenn  die  zesammen  koment  in  t^ 
die  posey^)  daz  ist  in  die  herberg,  so  wellent  si  haben  ein 
hreit/üszy  ^]  daz  ist  ein  gans ,   und  ßughartj  ^)   das  sint  hunre. 

4.  K.  und  O.:  und  oaoh.  13.  K.  und  O.:  etlieher  mit.  14.  K.:  Innne. 

16.  K.:  p<M8;   O.:  pjst.  17.  0.:  breitfls;  K.  und  O.:  breitffiBZ. 

1)  Vgl.  M.  von  Kemnat  108  »burckhart«;  L.  Tag.  I,  178;  Rotw.  Gramm. 
IV,  61  »burekart  =  Sant  AnthoniuB  betder«;  P.  Qengenbach  365. 

2)  Auch  bei  Brant  (8.  62,  V.  43  vgl.  S.  403)  kommt  die  Form  »pred- 
ger«  vor;  wahrscheinlich  ist  jedoch  »breger  &»  Bettler«,  »bregen  ss  betteb« 
die  ursprüngliche  Form.  Vgl.  »Breger«  L.  vag.  I,  182;  Rotw.  Gramm.  IV, 
64;  P.  Gengenbach  345,  346,  367;  Moscherosch  286  »bregen  «=  beüen; 
breger  «=  haussarmer  betler«.  —  Wahrscheinlich  h&ngt  das  Wort  mit  einem 
romanischen  aus  »precari«  entwickelten  lusammen. 

3}  Vgl.  unten  8.  567,  4 ;  wohl  mit  »andare«  sussmunenhAngend. 

4)  Vgl  s.  B.  L.  vag.  I,  184;  Moscherosch  290;  Grolman  71.  Sieher  aus 
»terra«,  wie  es  Weim.  Jahrb.  I,  343  richtig  erklärt  ist;  vgl.  »terra«  als  Gauoer- 
ausdruck  des  18.  Jahrh.  bei  Av6-Lallement  IV,  158.  5)  Unerkl&rbar. 

6)  Obwohl  bereits  die  ältesten  Veneichnisse  der  (Hiuneraprache  (L 
vag.  I,  182;  Edlibach  Av6-Lallement  IV,  59]  dieses  Wort  mit  »Haus«  er- 
klären, so  scheint  doch,  dass  für  »boss«  die  Bedeutung  »Herberge«  (vgl 
noch  Grolman  11)  die  ursprünglichere  ist.  Man  denkt  daher  sunächst  an 
einen  Zusammhang  mit  dem  Romanischen,  s.  B.  »posada«.  VgL  auch  »ba- 
bolde«  für  »balboste  Juif«  erklärt  von  Derenbourg  bei  Francisque  Michel. 
Argot  allemand.  ^tudes  de  philologie  compar^e  sur  TArgot  Paris  1856, 
8.  449.  8ehwerlieh  ist  das  Wort  aus  hebr.  »bajit*',  bet^«  (resp.  »bes* 
nach  judendeutscher  Aussprache}  entstanden,  darin  hat  Gödeke  (P.  Gengen- 
bach 684)  Recht.  Dagegen  bedeutet  »bosi«  m  der  Gaunersprache  spiter 
auch  allgemein  »Haus«  (obwohl  »bette«  (aus  beth)  auch  vorkonmit;  Weim. 
Jahrb.  I,  342).  So  ist  L.  vag.  I,  184  »rot  boss  a  beüer-herberig«;  vgl  je- 
doch 8.  565  Anm.  2  u.  567  Anm.  6. 

7)  Vgl.  L.  vag.  I,   182  »gansi  oder  endt«.     Bei  Grolman  (11)  »Breit- 
fuss  B  Ente;  (54)  Plattfuss  »  Gans«.    8.  unten  8.  566,  10. 

b)  Vgl  L.  vag.  I,  182  f  »Fluckhart  »  hun  oder  fogel« ;  noch  bei  Grohsan 
»Flunckart,  Fluckart«. 


XX.   Rotwelsch,  565 

und  Johanns^)  gn&g,  daz  ist  der  win.  wenn  si  denn  ver- 
schechert^  werdent,  das  ist  so  sy  truncken  werden,  so  hebet 
sich  ein,;t^^3)  das  ist  ein  spilen,  mit  den  rublingen^^)  das 
sint  würffei.  wenn  denn  etlicher  verjunet,  das  ist  verspilet,  daz 
5  er  nit  me  hatt,  so  wil  er  ein  narunge  an^fahen.  ^)  damitte  so 
wirt    er    toercken,^)    das   ist  ...  .    verretscht ^'^    das   es    die 

1.  K.:  joluMiuu;  O.:  jolianu.  2.  K.:  Teraeheltert.  3.  O.:  jänen.  3.  K.: 

ril^ling;   O.:  rnblingen.  4.  O.:  reijünet.  6.  K.:  werken;  O.:  werckent. 

6.  0.«  O.  and  K.  ohne  Zwiaobennam :  das  ist  rerretscht. 

1)  Nur  ein  einziges  mal  (s.  S.  567  Var.  4)  kommt  bei  SLnebel  auch  die 
Form  »johin«  vor,  welche  sehr  interessant  ist,  da  sie  dem  hebr.  »jajin« 
noch  am  nächsten  steht  An  dieser  Ableitung  hätte  Oödeke  (P.  Gengenbach 
6S0)  keinen  Anstoss  zu  nehmen  brauchen.  Die  Form  »joham«  findet  sich  auch 
im  L.  vag.  I,  183;  bei  Edlibaeh  »jochhem«  (Av6  IV,  59.)  Bei  Oengenbach  346 
«jocham«  und  353  »johama.  Qrolman  giebt  fast  alle  Formen,  die  vorkommen 
Joham,  Johann  (so  oft!],  Jain,  Jaim«;  letztere  wieder  aus  dem  Hebr.  neu 
in  die  Gaunersprache  importiert,  was  keine  seltene  Erscheinung  ist 

2)  VkI.  L.  vag.  I,  184  »schochem  «a  diincken«;  so  Moscherosch  289; 
ibid.  286  »beschochert«.  Schon  Ton  Gödeke  (P.  Gengenbach  680}  richtig 
aus  hebr.  »sikkör«  trunken  erklärt  Bei  Brant  62  V.  403  »schoohelbosz  =» 
Wirthshaus«;  aus  dem  17.  Jahrh.  ist  interessant  »sehocherbett«  (Weim. 
Jahrb.  I,  343) ;  im  18.  Jahrb.  z.  B.  »Schwager  Kitte«  für  Bierhaus  (Ay6- 
Lallement  IV,  113).  Es  ist  diess  alles  ein  und  dasselbe,  nur  »kitte«  für 
Haus  ist  ein  anderer  Ausdruck. 

3)  Vgl  Grimm,  W6rterbuch  IV,  1  Sp.  1584.  Weigands  (bei  Grimm 
eitierte)  Ableitung  yon  einem  späthebr.  Stamm  »jänä  =»  überyortheilen«,  ist 
nicht  gesichert,  da  »junen,  Jonen«  zunächst  »spielen«  im  Allgemeinen  zu  be- 
deuten scheint  Immerhin  ist  möglich,  dass  es  ursprünglich  das  »falsch 
Spielen,  im  Spiele  betrogen«  bezeichnet  und  dann  auf  das  Spielen  der 
Gauner  übertragen  wurde.  Falsch  ist  Ay^-Lallements  Ableitung  von 
»jedionen«  11,  246.  275. 

4]  Vgl  L.  Tag.  I,  184  neben  dem  gleichbedeutenden  »reger«;  Brant 
62.  V.  403 ;  Moscherosch  288 ;  noch  bei  Grolman  »Ribeling«.  —  Die  Ableitung 
ist  unklar,  da  die  von  Av^-Lallement  I,  276  gegebene  unannehmbar  ist; 
ebenso  unsicher  sind  die  IV,  592  von  Ay^-Lallement  vorgebrachten  Ety- 
mologien, z.  B.  von  »arba'  s  vier«.  Eher  darf  man  an  das  »reiben«  denken, 
welches  Schmeüer  als  einen  Spielausdruck  anführt. 

5)  Vgl  L.  vag.  I,  183  »narung  thun  s  speisz  suchen.« 

6)  Mit  »wercken«  soll  wohl  überhaupt  das  »Arbeiten«  der  Gauner  aus- 
gedrückt werden;  dafür  kommt  sonst  das  Wort  »fetzen«  (aus  faoere)  vgL 
Av6-La]lement  11,  119,  später  »handeln«  und  »machen«  (vgl.  IV,  568)  vor. 
VgL  auch  »osenen«  von  hebr.  »'äsäathun,  machen,  erwerben«. 

7)  Eine  sichere  Herstellung  des  Textes  ist  unmöglich.  Wahrscheinlich 
ist  mir,  dass  mit  dem  auf  das  Wort  »wercken«  folgenden  »das  ist«  eine 
Erklärung  dieses  Ausdrucks  beabsichtigt  oder  im  Original  gegeben  war. 
Nach  Mittheilung  meines  Basler  Collegen  Herrn  Professor  Soldan  konmit 
•retschen«  noch  heute  in  der  Volkssprache  von  Hessen  vor  und  zwar  in 
der  Bedeutung  »Karten  spielen«.  Es  ist  daher  zu  vermuthen,  dass  »ver- 
retscht«  neben  dem  obigen  »verjunet«  am  Bande  gestanden  hat  und  von 
einem  Abschreiber  an  unrichtiger  Stelle  in  den  Text  eingesoHoben  wor- 
den ist. 


566  Beilagen. 

schüder^)  sichent^  [das  ist]  gewar  werdent,  das  sint  die  ampt- 
lute  daselbs.  so  wirt  er  gehricket^]  in  der  gahaly^)  daz  ist 
gefangen  in  der  statt,  ist  es  nu  daz  es  vmtich^)  nanmg  ist, 
das  ist  bös  [narunge],  so  wirt  er  geflosselt^)  oder  gemdgen^^^ 
das  ist  ertrencket.  ist  es  aber  klein  gef&ge  narunge,'^  die  nit  i 
Taste  bÖBz  ist,  so  snidet  man  ime  die  lüselinge^)  ab,  das  sint 
die  oren. 

Dis  ist  ir  rottwelsche. 

Item  lem^)  ist  brott.    joham  ist  win.    boazhart^^)  ist  fleisch. 
leberte  ^^)  sint  eiger.   ein  ruheling^  ^^)  ein  verlin.    ein  breitßts^  ein  i» 

1.  K.  vnd  G.:  •ehJlaw.  t.  K.:  das  ist.  2.  K.  und  O.:  gebxieliet.  3.  SL: 

aninttch.       4.  G.  and  K.:  b&«  nariinge.        5.  K.:  klein  anfflge.        10.  K.:  niclieUB. 

1)  Dieses  Wort  kommt  mit  allerlei  Variationen  in  sinuntUehen  Ver- 
seichnissen  der  Gaunersprache  Tor.  Der  L.  vag.  I,  182  hat  »Bsehidericli « 
amptman ,  Bsohuderulm  «=  edel  folck« ;  vgl.  s.  B.  auch  Moseherosch  2S6 
»Bsehiderieh  »  Amptmann ;  Bschuderlin  b=  vom  Adel« ;  Grolman :  »Schoder, 
Schoderer,  Schauder  >s  Amtdiener.«  —  Auch  »Schuster«  ist  daraus  gemacht 
worden:  Ay^Laüement  IV»  114  (18.  Jahrh.).  Die  Ableitung  ibid.  IV,  122 
ist  falsch ;  es  ist  unxweifelhaft  das  hebr.  »§öter« ,  das  schon  in  der  Bibel 
von  den  Beamten  gebraucht  ist 

2)  Das  Wort  »gebricket«  oder  »gebrichet«  möchte  in  der  im  Text  ange- 
gebenen Bedeutung  vielleicht  mit  »gebicken  »  fahenn«  des  L.  vag.  1, 182  su- 
sammeniustellen  sein.  Ich  bin  jedoch  eher  geneigt,  unsere  Lesart  für  die 
richtigere  lu  halten  und  das  Wort  mit  n*^^3  b*|rl^hs=  Riegel  susammen- 
sustellen. 

3)  Das  Wort  h&ngt  vielleicht  mit  »gallen  ^  Stadt«  (Gengenbach  368,  und 
Orolman)  zusammen. 

4)  Unerkl&rbar,  auch  wenn  »vintich«  gelesen  wird. 

5)  Dieses  Wort  hftngt  sicher  mit  »Fluss«  lusammen.  L.  vag.  I,  1^2 
und  Edlibach  (Av6-Lallement  IV,  60)  haben  »floshart  c=  Wasser«,  ^ftsseling* 
(s.  unten)  ist  wohl  auch  davon  absuleiten,  nicht  von  Flossen  i  vgl.  L.Tag. 
I,  182 ;  Grolman :  »Fisch  es  Flössling,  Floszling,  Schwimmerling«. 

6)  Vgl  L.  vag.  I,  183 ;  MoscheroschI288  »megen«,  und  noch  bei  Grol- 
man »megen  es  ertrftnken«.  Sollte  es  in  Verbindung  mit  flössein  am  Ende  mit 
dem  hebr&ischen  »müg«  xusammenhängen,  was  freilich  »fliessen,  serfliesseo« 
bedeutet?  7)  Vgl.  oben  S.  565,  5:  ein  narunge  anefahen. 

8)  Vgl.  L.  vag.  1, 183  »lusling  «s  om« ;  Moseherosch  288  »Leisalings^Ohn. 
noch  bei  Grolman  »Leusling  «=  Ohr«.    Von  »losen«  e=  hören. 

9)  »Lem«  ist  contrahiert  aus  »lehem«,  L.  vag.  I,  183.  Dem  Hebrftischea 
noch  entsprechender  ist  »leohem«  ^bei  EdUbach,  Av^-Lallement  IV,  59.  Mit 
mannigfachen  Verstümmelungen  kommt  das  Wort  in  allen  Wörterveneich- 
nissen  vor,  s.  B.  Grolman  »Leagem,  Lehm«;^vgL  Av^Lallement  IV,  565. 

10)  Dieses  Wort  ist  in  allen  WOrterverseichnissen  der  Gaunersprache 
der  gewöhnliche  Ausdruck  für  Fleisch ;  vgl  L.  vag.  1, 183  »Bosshart«,  Edilihadi 
Av^-Lallement  IV,  19  »boshart«.  —  Gödeke,)P.  Qengenbach  680  weist  bereits 
auf  hebr.  »bäsär«  (bei  Göd.  falsch  »basar«)  hin.  Die  Form  ohne  »t«  kommt 
auch  vor;  vgl.  Grolman;  Av6-Lallemont  IV,  526  »Bossor«. 

11)  Nicht  nachweisbar. 

12)  Vgl  L.  vag.  1, 184;  Moseherosch  289  »Kieling  «=  Sau«,  so  noch  Grol- 
man.   Vgl.  die  Ableitung  bei  Av6-Lallement  IV,  591  unter  »Reiling«,  Tom 


XX.  Rotwelsch.  567 

gans.  item  ein  ßughartj  einhün.  item  ßdsselinff^)  8mt  yische, 
item  ein  toenderich^)  ist  kesse.  item  ein  senfterich^)  sint  bette. 
item  ein  ruschart^)  ist  ein  strowsagk.  item  ein  klabot  sint 
kleider.  item^ua;^)  der  andeiget  nach  dem  joham^  das  ist  der 
&  knabe  so  den  win  holet  etc.  [Item  der  gewcMig  iety  ist  ein  herre. 
lieherich  ist  ein  frow.  sparfüsz  ist  ein  schüch.  matüiged  ist 
ein  katz.     arszhitz  ist  ein  für.     hochmatüs  ist  ein  schür. 

Exemplum. 

Der  gewaltig  ist,   stond  uff  von  uwerm  lieberich,  tretten 

10  Ton    uwerm     senfterich ,     stossen    uwer    sparfiEisz    an ;     wenn 

mattliged  hat  arshitz  enpfangen,  und  ist  hochmatis  angangen. 

Jbrezposse  ist  ein  schisszhus;    esz  heiset  ein  arsblis  oder 

ein  sevelbosz^.    sunnenhossz'^)  ist  ein  frowenhus.] 

1.  K.:  flofixlin.         3.  E.:  klaboth.         4.  K.:  joUii.         5.  0.:  dar  win;  O.:  den  win; 
K.:  der  knab  got  nmch  dem  win.        5.  Alles  Folgende  nach  »ete.c  nur  bei  Knebel  196. 

Grunzen.     Wahrscheinlich  ist  doch  eher  an  »nich  =:  rauh«  su  denken,  das 
Borfltenthier. 

1 )  8.  oben  S.  566  Anm.  5  su :  geflSsselt. 

2)  Vgl.  L.  vag.  1, 184 ;  Edlibaeh  (Av6  IV,  59)  »wendrich«;  so  auch  Mosche- 
roBch  290.  Später  vielfach  entstellt,  z.  B.  im  18.  Jahrh.  »F&ndrichiK  oder  »Fähn- 
drich« Ave-Lallement  IV,  116,  136  ;  bei  Grohnan  »Handerieh«  und  »Hahne- 
rich«. AT^-Lallement  IV,  539  »Fendrich«  weiss  keine  Ableitung.  Ich  möchte 
auf  das  judendeutsche  »gefina,  gfine«  (Itzig  Veitel  Sterns  gesammelte  Schrif- 
ten. 8.  TheiL  Lexikon.  Leipsig  und  Meissen  1858,  p.  133)  hinweisen,  das 
dem  8p&thebr.  »g^wina«  np^ä  Status  emphaticus  »g^etta«  aus  »g^wenta« 
entspricht. 

3)  VgL  L.  vag.  1, 1 84  »Senfftrich  =  beth«,  auch  »Senfitet  kommt  später  vor, 
s.  B.   Av^-Lallement  IV,  158 ;  Orobnan. 

4)  Vgl.  L.  Tag.  1, 184  »Rauschart«;  noch  bei  Qrolman  »Rauschert,  Rausch- 
ling«.  —  Vgl.  engl  »rush  =  Binse«. 

5)  Vgl.  L.  vag.  I,  182  »Flick«;  so  auch  Moscherosch  287;  noch  bei 
Grolxnan  21  »Flicke«.  —  Etwa  von  »flügge«? 

6)  VgL  das  obige  »bosi  s=  Haus«;  yielleicht  i^t  statt  »ar  sblis«  besser 
»arsbeis«  zu  lesen;  »beis«  wäre  Haus.  —  Zu  »sevel«  ygl.  L.  vag.  I,  184 
»aefel  =  dreck,  sefeln  =  scheissen«.  Bei  Moscherosch  289  »Seffelbeth  = 
Seheisshaus«.  Davon  auch  ebds.  286  »Besefifler  =  Bescheisser,  Betrieger«. 
»sefel«  ist  hebr. -aram.  »zebel  ^Dt  s=  Mist,  Koth«;  vgl.  Ay^  - Lallement 

IV,  607. 

7)  VgL  L.  vag.  I,  184  »Sonnenbosz«,  so  auch  Qengenbach  346;  Mosche- 
roach 346  »Sonebeth«  etc.  —  Entschieden  von  Hebr.  »lönä  =  Hure«  und 
•bosx«,  siehe  oben  S.  564  Anm.  6. 


568 


Beilagen. 


XXI.  Stammtafel  der  Herren^ 


ThSbMLt  Vm 
grmad  naitr«  de  Fnae 
t  l«8 


ThibMit  IX 

mwtfolial  de  Bonrgogne 

Gem.:  Bonne  de  ChMteavTillAin 

t  1469 


^'«1 


Helarioh  Claude 

Seignev  de  BU-  Seignenr  dn  Vn.j 

mont  t  JM6 

1 1604  ohne  Kinder.  (Ani.  TIH,  352) 


Anton 

▲bt  TOA  Lnzneil, 

Bieehof  Ton  Toni 

1 28.  Febr.  1490  nftcli 

Ans.,  14»  nach  Pott- 

hMt,  Garns. 


IKTiUielni 

Seignenr  da  Mont- 
rond,  ftbeTlebt  nnd 
beerbt  alle  »eine  Brft- 
der,  binterl&sst  seine 
Beeitxnnipen  seinen 
Nicbten. 
t  1505. 


lABseLme  TQI,  3U 

als  Kinder  Thib« 
noch  in  erster  Lisi 
ba>nty  der  tot  d«a 
ataxb,  in  eeebst«! 
benier  nnd  acktar 
Ij^onnrd  nnd  Ji 
morts  aansalliue 
ner  4  T&clta 


Bona 

Gem. :  Wilhelm 
von  Fürstenberg 


Blisabeth 

Gem.:  Felix  ron 

Werdenberg 


Margaretha 

Aebtissln  von 

Banme,  dann  Ton 

Bemiremont 


(Ton  ihrem  Oheim  Wilhelm  sn  Erben  eingesetst.  Graf 
Dlrieh  Ton  Wirtemberg,  Herr  Ton  Mftmpelgard,  erhebt  An- 
sprüche anf  Blamont,  Cldmont,  Hdrioonrt  nnd  Ch&telot, 
bringt  dnreh  Kanf  die  Beehte  des  Ferdinand  ron  M ontaign 
nnd  des  Johann  Ton  8t.  Anbin  anf  diese  Herrsohaften  an 
sich  nnd  Tereinigt  die  letctem  mit  der  Grafschaft  Mftmpel- 
gard;  StAlin  i\  71.    Heyd  2, 108  ff.] 


XXI.    UauB  Netxenburg  in  Burgund. 


569 


Uenburg    in  Burgund. 


Johann 

von  Montaiffu 

Gem.:  Marguerite  da  Castres 

labt  nocb  1486. 

« 

p 

yftrrtl-naTid. 

:SLmxl 

Johann 

BliM- 

BliaabethH 

Johanna 

(Q- 

Sai^n^iu^    de 

Abt    TOD  St. 

SaigBenr  de 

bethl 

QoU.  663. 

Gem.:  Wilb.Ton 

XontAigi&. 

Paul    in  Be- 

St.    .Aabin, 

OoU.  563. 

asabelle  bei  Ans.  YIII,  363.) 

Bappoltatein. 

e«m.i    Kag. 

san^on.   Ad- 

labt  Boeh 

(leabean  bei 

Oem. :  FhiUbert  (FhUippe)  de 

-•'  -» 

4«s 

dalea*  ▼on 

ministnitor 

1600,  t  ohne 

Ansalme 

la  Palo,  Comta  de 

(Ooll.  663.   Nach 

I«n 

▼l&stiBCttn, 

-TOB  Bajenx, 

Kinder. 

ym«  363.) 

Yarembon. 

andern  bitte  Jo- 

^on 

le>>t  AOCb 

Ersbischof 

Oam. :  Louis 

hanna  den  L.  de 

^ 

1520. 

T.  Besftii^on, 

de  Yienne, 

Yienne   geheira- 

e^ 

t  1496. 

Seignear  de 

tbet,   die  Fran 

^M 

Bafrey, 

des    Ton    Bapp. 

• 

1 
1 

Baron  da 

bitte  Hargnerite 

a. 

1 
t 

CboTrean 
(Tgl.  Ane. 

gebeissen.       So 
nennt  sie   anob 

1 

711,802  0). 

1 
f 

Anselme.] 

lAarsa- 

m 

Iiouia  de 

Claude  de  la     Johann 

retha 

Buffey 

Paln               von 

Ittbt  noeh 

stnd.  1478 

et  de  Yarem-    Varembon 

1533. 

in  Basel;  b. 

bon  Ooll.  663    Abt  von  Ln- 

Qmm. :  H«in- 

oben  8.  196. 

=  demOollnt    zneil.     Ooll. 

liek  FOA 

1291  genann-     663.    etnd. 

TkMJvteiii 

tenf           1478    in   Ba- 

rS0^ 0«. 

sel;    8.  oben 

wmkb 

) 

S.  196. 

f  1SS9, 


570  Beilagen. 


xxn. 

Verhandlungen  Sigmunds  mit  Karl 
und  den  Eidgenossen. 


Seitdem  Herr  Prof.  Vischer  auf  S.  66  Anm.  1  und  S.  69 ,  Anm.  1 
des  zweiten  Bandes  einen  Ezcurs  über  die  Verhandlungen  Sigmunds  i 
mit  den  Eidgenossen  in  Aussicht  gestellt,  hat  Herr  Dr.  Witte  in 
seiner  bereits  erwfihnten  Abhandlung  »Zur  Geschichte  der  Ent- 
stehung der  Burgunderkriege  a  eben  denselben  Gegenstand  einer 
gründlichen  Untersuchung  untersogen.  Ich  glaube  daher,  indem 
ich  auf  diese  Arbeit  verweise,  von  weiteren  Ausführungen  jetzt  ab- u 
sehen  zu  können.  Was  ich  hier  noch  nachfolgen  lasse,  sind 
mehrere  für  die  Geschichte  von  1469 — 1474  in  Betracht  kommende 
noch  unverwerthete  Actenstücke,  die  sich  im  Statthaltereiarchiv  von 
Innsbruck  und  im  Staatsarchiv  von  Basel  vorfinden. 

Bekanntlich  waren  frühere  Schriftsteller  der  Ansieht,  dassSig-u 
mund  mit  seinem  Hilfsbegehren  von  Ludwig  IX.  im  Jahre  1469  an 
Karl  gewiesen  worden  sei ;  die  neueren  Historiker  haben  mit  Recht 
diese  Annahme  als  eine  irrige  bezeichnet.  Aus  einem  Schreiben 
Sigmunds  geht  nun  hervor,  dass  derselbe  die  Absicht  hatte,  zuerst 
den  Herzog  von  Burgund  und  zwar  schon  im  Jahre  1468  imi  Hilfe» 
anzugehen ,  und  erst ,  wenn  von  dieser  Seite  kein  Beistand  zu  er^ 
warten  sei,  bei  Ludwig  anzufragen.  Dieses  Schreiben  (Lmsbr.  ii- 
chiv,  auf  einem  bei  Seite  14  steckenden  Zettel  im  Copialbuche 
Ser.  n,  1466 — 1483),  ohne  Adresse  und  Datum,  lautet  folgender- 
maassen :  ^ 

Getreuer  lieber,  wir  tun  dir  zu  wyssen  das  der  tag  so  zu 
Basel  gehalten  worden  ist  zwischen  unnser  und  der  aitgnossen  boten 
gantz  an  end  entslagen^]  und  der  krieg  offen  ist,  sy  mit  nam, 
brand,  todsiegen,  verherungen  und  annderm  zu  uns  greiffen  und  im« 
beschedigen,  davon  so  wellest  mit  unserm  lieben  öheim  dem» 
hertzogen  von  Burgundi  reden  und  im  solichs  fürhallten,  in  darauf 
mit  fleiss  bitten  dest  furderlicheren  fleis  aufzukeren,  damit  uns 
wider  unser  feinde  gehoUfen  werd  und  damit  uns  nicht  not  ton 
werde  uqs  gen  Frankreich  oder  an  annder  ennde  zu  slahen  und  mken 
zu  s&chen  und  hab  der  ding  emnstlichen  fleiss  als  wir  dirge-^ 
trauen  u.  s.  w. 

27.  boten  feUt. 
1)  Ein  Tag  zu  Basel  war  23.-26.  Mai  1468,  £idg.  Abaeh.  n  S.  3TS. 


XXII.  Verhai)dlungeii  Sigmunds.  571 

An  welchen  von  Sigmunds  Käthen  das  Schreiben  gerichtet  ist, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden ;  als  Datum  ergiebt  sich  ungef^lhr 
Juni  1468.  Hat  auch  Sigmund  um  diese  Zeit  bei  Karl  Schritte 
wegen  Hilfsleistung  gethan,  so  waren  es  jedenfalls  vergebliche;  erst 
sdann  war  Aussicht  auf  Burgunds  Beistand  vorhanden,  als  Sigmund 
beträchtliche  Theile  seiner  oberrheinischen  Besitzungen  pfandweise 
an  Karl  abzugeben  gewillt  war.  Am  9.  Mai  1469  erfolgte  durch 
den  Vertrag  von  St.  Omer  die  Abtretung.  Als  Pfandsumme  wurden 
50000  Gulden  festgesetzt.    Von  dieser  Summe  zahlte  Karl  für  Sig- 

lomund  10  000  fl.  an  die  Eidgenossen  aus^);  die  übrigen  40  000  fl. 
wurden  zu  Händen  Sigmunds  an  Peter  von  MOrsperg  übermittelt. 
Die  letztere  Summe  erhielt  aber  Sigmund  nicht  völlig  baar  aus- 
bezahlt ;  ein  Theil  des  Geldes  war  von  2eter  von  Mörsperg  zur 
Tilgung  Ton  Schulden  und  zur  Bestreitung  sonstiger  laufender  Aus- 

tä  lagen  verwendet  worden.  Die  näheren  Angaben  hierüber  finden 
sich  im  Innsbr.   Arch.  Schatzarchiv  Urk.  3323. 

Laut  dieser  Urkunde  erklärt  Martin  von  Staufen ,  der  das  Geld 
von  F.  V.  Mörsperg  in  Empfang  zu  nehmen  hatte,  am  20.  Januar  1470 
»viertzehen  thusent  zwey  hundertt  sibentzig  und  sechs  rinischer  guldin 

^1  in  bereittem.  imd  barem  gelda,  femer  die  Belege  Peters  von  Mörs- 
perg fUr  dessen  Auslagen  im  Betrage  von  25  724  fl.  erhalten  zu 
haben.  Die  Auslagen  vertheilen  sich  auf  folgende,  in  dem  Briefe 
erwähnte  Posten:  »item  desz  ersten  dem  marggr&ffen  von  RStteln 
^iben  thusent  und  hundert  guldin  —  item  dem  selben  marggräffen 

*2&  der  eidtgpiossen  halb  achtzehenhimdert  guldin  —  item  hem  Mar- 
quartten  von  Baldegg  12000  guldin  —  item  und  mir  Martin  hermn 
ru  Stauffen^)  2200  guldin  —  item  her  Peter  von  Mörsperg  300  guldin 

—  item,  dem  kantzier  von  Burgundi  1200  guldin  —  item  das  min 
herre   sust  davon  verschafft  hatt  ouch  die  zerung  so  die  ret  und  ir 

:«o  bottschafiFt  als  mit  zweintzig  pferden  mer  denn  viertzehen  tag  z& 
Beifort  und  Miinpelgartt  gethon  band  ouch  einem  rittenden  hotten 
umb  sin  abgeritten  pferdt  und  zu  dem  vierden  mol  gen  Dison  der 
Sachen  halb  zu  senden  t&t  alles  zfisamen  minder  oder  mer  als  sich 
das    vinden   wirtt   an  rechnung  dni  hundertt  und  zweintzig  guldin 

25  —  item  uff  die  bottschaft  so  gen  Flandren  ze  rittende  geordnet  ist 
660  guldin  ^)  —  item  meister  Peter  Luder  und  J8rg  Schid  30  guldin 

—  item  aber  JÖrg  Schid  insonders  zehen  guldin  —  item  die  zerung 
aber  und  er  zwiirend  alle  mol  mit  viertzehen  pferden  nit  under  vier- 

1)  S-  Eidg.  Absch.  II  S.  398. 

2)  Martin  hermn  zu  Stouffen  ist  zu  »mir«  gesetzt,  damit  »mir«  auf  die 
richtige  Person,  nämlich  den  Aussteller  der  Urkunde  bezogen  wird,  sonst 
bezieht  sich  die  erste  Person  auf  Peter  von  Mörsperg,  der  das  Geld  aus- 
gelegt hatte. 

3)  Die  Mitglieder  dieser  Botschaft  waren  Jos  von  Zollem,  Jörg  von 
Werdenberg,  Feter  Luder,  Peter  von  Mörsperg  und  Ludwig  von  Mas- 
münster. S.  £idg.  Absch.  II  S.  408.  Ueber  Luder  vgl.  Ztschr.  für  die  Oesch. 
des  Obcrrheina  Bd.  22  S.  70. 


572  Beilagen. 

tzehen  tagen  40  guldin  —  item  der  statt  Wechsler  von  Basel  den 
ich  zu  dem  dritten  mol  by  mir  zu  Münppelgart,  umb  das  ich  am 
golde  nit  yerfurtt  wurde  zehen  guldin  —  item  einen  schriber  der 
uffschriben  m&ste  und  sich  ouch  verstund  desz  frömden  goldes 
und  müntzen  halben  ein  guldin  —  item  als  ich  by  dem  hoffmeister  s 
hem  Jacob  Trappen  wol  zehen  tag  zu  Friburg  möst  sin,  onch  gen 
Basel  der  müntzen  halben  ritten  m&st  verzart  ich  zehen  guldin  — 
item  so  bin  ich  mins  hermn  bürg  worden  gegen  Hannsen  von 
Hirtzbach  für  drissig  und  nun  guldin  ^  hab  ich  müssen  besallen 
—  item  so  hab  ich  den  gesellen  das  gelt  gen  Stouffen  zu  füren  >< 
Martin  von  Stouffen  von  mins  herrnn  wegen  überzeanttwürtten  sü 
zerung  geben  vier  guldin  —  Summa  25724  guldin c. 

Karls  Absicht  war,  die  oberrheinischen  Lande,  die  er  so  leichten 
Kaufes  bekommen  hatte,    sich  allmählich  ganz  anzueignen;   er  be- 
strebte  sich  daher,    die    bereits    schon    verpfEüideten    Herrschaften  t; 
auszulösen^),    die  ursprüngliche   Pfandsumme    noch    mehr    zu  be- 
lasten^),   so   dass   es  Sigmund   zur  Unmöglichkeit  gemacht  würde. 
die   Lande  je   wieder  zu  gewinnen.      Es   ist  nun  leicht  erklärlich. 
dass  durch  diese  Politik  Karls,  der  obendrein  die  Wünsche  Oester- 
reichs,  mit  burg^undischer  Hilfe  das  an  die  Eidgenossen  Verlorene;^ 
wieder  zu  erlangen,  nicht  beachtete  und  mit  den  Schweizern  nicht 
brechen  wollte,    sich  Sigmunds  ein  Gefühl   der   Unsicherheit  Karl 
gegenüber  bemächtigte,    und  dass  er  dadurch   von  selbst  zu  einer 
Verständigung  mit  den  Eidgenossen  getrieben  wurde.    Allein  die  su 
diesem  Zwecke  in  den  Jahren  1471  und  1472  geführten  Verband- £ 
lungen  hatten  keinen  Erfolg.     Sigmund  wollte  auf  die  Forderungen 
der  letzteren    nicht   eingehen;    zudem   war   er   auch   nicht  gewillt. 
mit  BLarl  vollständig  zu  brechen,    konnte  er  doch   von   ihm  immer 
noch  Hilfe  gegen  die  Schweizer  erwarten.    Im  Frühjahr  1472  war 
eine  Botschaft  Sigmunds  bei  Karl  gewesen ^j;    Karl   erwiderte  dieses« 
im  Sommer  desselben  Jahres.    Die  burgundischen  Gesandten  waren 
Peter   von  Hagenbach,    Bernhard   von   Ramstein   und   Lienard  des 
Pontoz.      Die   Namen   erfahren  wir  aus   der  Instruction,   die  Karl 
seinen  Gesandten  mitgab^),    femer  aus  dem  Reverse,  den  Lienard 
des  Pontoz   am   9.  Juli   zu  Basel   ausstellte,    des  Inhalts,   dass  er^ 
von  Jehan  de  TEsoaghe  50  Pfund  erhalten  habe  für  die  Reise  ique 
mondit  seigneur  ma  ordonner  faire  pour  aucuns  ses  affaires  derers 

1)  Die  Pfandinhaber  führt  Witte  auf  in  seiner  Abhandlung  »Zur  Ge- 
schichte der  burgimdischen  Herrschaft  am  Oberrhein «,  Ztschr.  f.  Oe«ch. 
des  Oberrh.  N.  F.  Bd.  1  S.  136  f. 

2)  tousiours  chargier  la  gagiere ,  wie  es  in  einer  Instruction  Karls  heiut 
(Innsbr.  Archiv,  Sigm.  IV  a.  9]. 

3)  In  der  nagstvergangnen  vasten,  Chmel  M.  H.  I,  14. 

4)  Die  Instruction  mit  der  eigenhändigen  Unterschrift  Karls  findet 
sich  im  Innsbr.  Arch.,  Schatzarchiv  Lade  115.  Ebendaselbst  ist  noch  eine 
Abschrift  dieser  Instruction  mit  allerhand  Notizen,  die  pro  memoria  auf- 
gezeichnet wurden,  erhalten. 


XXII.    Verhandlungen  Sigmunds.  573 

/DODseigneuT  le  duc  d*  Osteriche  avec  et  en  lacompaigne  de  monseigneur 
le  bajüli  de  FeTete  et  de  messieur  Bemard  de  Ramesten  Chevalier  c 
flnnsbr.  Arch. ,  Schatzarchiv  Lade  115)^).  Da  bis  jetzt  die  Eröff- 
nungen der  buTgundischen  Gesandten  nur  aus  dem  Berieht,  den  die 
>  üsterreichisclieii  Käthe  Sigmunden  über  dieselben  erstatteten  2) ,  er- 
sehen werden  konnten,  so  mag  es  von  Interesse  sein,  die  Instruction 
Karls  selbst   in  ihren  Hauptzügen  wieder  zu  geben. 

Karl,     so  heisst  es,    habe   die   letzthin  bei  ihm  gewesene  Ge- 
sandtschaft frerne  gesehen ;  er  hoffe ,   Sigmund  werde  mit  der  Ant- 

I  frort ,  die  er  betreffs  der  keine  so  lange  Erörterung  erheischenden 
Punkte  seinem  Gesandten  gegeben ,  zufrieden  gewesen  sein.  Der 
Schweizer  wegen  habe  er  die  Ehre  und  den  Vortheil  Sigmunds  im 
Auge ;  hingegen  habe  es ,  was  die  ersteren  anbelange ,  nicht  zweck- 
mässig geschienen,  ohne  weitere  Erwägung  einen  Entscheid  zu  fassen 

i  (il  a  semble  a  mondit  seigneur  non  estre  bonnement  facile  de  prendre 
resolution  en  ceste  matiere  des  Zuichers  selon  le  desir  de  mondit 
Beigneur  d' Auteriche  sans  en  tenir  communicacion  plus  ample  avec 
Ini  et  forent  meismes  sesdits  ambasseurs  de  ceste  opinion  disans 
quilz  nestoient  pas  assez  instruiz  pour  informer  mondit  seigneur  des 

Bchoses  necessaires  a  la  conduite  de  ladite  matiere  et  a  ceste  cause 
pTincipalment  mondit  seigneur  se  declare  y  envoyer  de  ses  gens). 
Sigmund  bitte  ihn  (en  enstuvant  aultres  semblens  requestes  faittes 
parcidevant) ,  er  möge  ihm  gegen  die  Schweizer  helfen,  um  sie  zur  Ver- 
nunft zu    bringen    (pour   iceulx  mener  k  raison).     Karl  sei  immer 

&  gewillt,  Sigmund  zu  helfen  (toutes  les  fois  que  bonnement  et 
honnestement  faire  le  pourra).  Er  habe  Guillaume  de  Rochefort 
m  den  Schweizern  geschickt  mit  dem  Auftrage,  sie  zu  einer  Ver- 
ständigung mit  dem  Herzoge  von  Oesterreich  zu  bewegen.  Die 
Schweizer   h&tten   seine  Vorstellungen   gut   aufgenommen  und  ver- 

V sprechen,  nach  gepflogener  Berathung  ihm  genehme  Antwort  zu- 
kommen zu  lassen.  Letzteres  sei  nun  allerdings  nicht  geschehen; 
er  hätte  es  sonst  Sigmimd  gemeldet ;  er  selbst  sei  unaufhörlich  im 
Kriege ;  darum  habe  er  sich  mit  dieser  Sache  nicht  beschäftigen  können ; 
Qnd  jetzt  stehe  wieder  nächstens  der  Krieg  bevor  (attendu  que  les 

iMreves  prises  entre  le  roy  et  lui  finiront  au  15  jour  de  juing).    Im 

1)  VgL  die  Notiz  in  den  M^moires  pour  servir  ä  Thist  de  Fr.  et  de 
Bourg.  S.  260  Anm.  —  Am  selben  Tage  (dunstag  nech«t  vor  sant  keiser 
Heinrichs  tag)  verhängte  Peter  von  Hagenbach  die  Fnichtsperre ,  welche 
Basel  so  sehr  schädigte.  Er  gebot  allen  Vögten,  Schafiherh,  Schult- 
^eissen  u.  s.  w. ,  dass  sie  »deheinerley  kom  noch  haber  nieman  zu  ver- 
koffen  noch  xt  merckt  f&ren  dan  allein  in  mines  gnedigosten  herren  von 
Burgundy  etc.  stett».  Wie  sehr  Hagenbach  darauf  hielt,  dass  seine  Mass- 
regel streng  durchgeführt  werde ,  mag  man  aus  dem  Schluss  ersehen :  und 
wo  öch  jeman  wer,  der  einen  also  funde  oder  wüste  der  diss  überfaren 
bett  oder  überfSr  und  das  nitt  rug^  noch  fürbrecht,  denselben  und  die 
v^lt  ich  schwerlich  stroffen.  donoch  mag  sich  ein  jeder  wissen  zu  hallten 
hmsbr.  Arch.,  Pestarohiv  11,  518). 

2;  Chmel.   M.  H.  I,  14  ff. 


574  Beilagen. 

Falle,  dass  der  Krieg  beginne,  so  wisse  Sigmund,  dass  man  sich 
der  Schweizer  wegen  in  nichts  einlassen  könne ,  wenn  aber  Frieden 
mit  dem  König  sei ,  so  möchte  er  wissen ,  wie  und  wann  Sigmund 
gegen  die  Schweizer  zu  Werke  gehen  wolle.  Die  Gesandten  sollen 
in  Erfahrung  bringen,  wie  viel  Leute  und  Artillerie  er  im  Fallet 
eines  Krieges  mit  den  Eidgenossen  stelle,  wo  es  leicht  sei,  in  das 
Land  der  Schweizer  einzudringen,  ob  femer  gewisse  geheime  Be- 
ziehungen mit  Persönlichkeiten  unter  den  Eidgenossen  vorhanden 
seien,  die  der  Sache  nützlich  sein  könnten.  Bevor  man  jedoch  zu 
den  Waffen  greife ,  soll  man  auf  gütlichem  Wege  die  Wünsche  Sig- 1< 
munds  zu  verwirklichen  suchen.  Alle  diese  Punkte  sollen  die  Ge- 
sandten mit  Sigmund  und  seinen  Leuten  einlAsslich  besprechen  und 
Karl  darüber  schriftliche  Mittheilungen  machen.  Was  die  Ange- 
legenheit der  Neuenburger  betreffe ,  so  wolle  Karl ,  um  Sigmund 
eine  Ehre  zu  erweisen,  zugestehen,  dass  der  Entscheid  sowohl  durcli  u 
seine  als  durch  Sigmunds  Beauftragte  gefällt  werde.  Sigmund  möge 
ferner  italienische,  im  Dienste  Karls  stehendem  Söldner  unter  der 
Führung  von  Bernhard  von  Ramstein  durch  sein  Gebiet  ziehen  lassen. 
Dem  Ansuchen  Sigmunds  endlich,  die  Abzahlung  einer  Schuld  von 
6000  Gulden  an  Marquard  von  Baldeck  zu  übernehmen,  entspreche a 
er  gerne. 

Vergleichen  wir  mit  dem  Wortlaute  dieser  Instruction  den  Be- 
richt der  österreichischen  Käthe  über  die  Eröffnungen  der  buigun- 
dischen  Gesandten,  so  springen  die  Abweichungen  in  die  Augen. 
Zugegeben,  Karl  habe  um  die  Annäherung  Sigmunds  zu  den  £id-2 
genossen  gewusst,  wo  steht  es,  dass  die  Gesandten  dies  betonen 
sollen?  Auf  wessen  Rechnung  die  Sentenz  Omnia  prius  experiri 
quam  armis  decertare  decet  sapientem  zu  setzen  ist,  lassen  wir  auf 
sich  beruhn^).  Wo  sagt  aber  Karl,  ler  wolle  auch  die  verscluei- 
bung  und  das  zusagen  ausserhalb  derselben  verschreibung  zwischen  ^ 
in  gemacht  und  beschehen  halten  und  noch  vil  mera?  Wo,  dass 
Karl,  obschon  er  mit  dem  König  von  Frankreich  zu  schaffen  habe, 
Sigmund  dennoch  beistehn  könne  ^j?  Wo  endlich ,  dass  die  Ge- 
sandten befugt  seien,  den  Krieg  endgiltig  zn  beschliessen  ?  Entweder 
hatten  die  Gesandten  noch  andere  Instructionen  bekommen  oder  sie  v^ 
sind  von  sich  aus  in  ihren  Zugeständnissen  weiter  gegangen,  als 
es  in  der  Instruction  vorgesehen  war.  Es  ist  gar  wohl  denkbar ,  dass 
Hagenbach  dem  Herzog  Sigmund  die  burgundische  Kriegshilfe  gegen 
die  Schweizer  in  jedem  Falle  als  eine  unausbleibliche  in  Aussiebt 
stellen  wollte,  nur  um  die  ihm  bekannte,  ohne  burgundische Ver- *" 
mittelung  vor  sich  gehende  Annäherung  Sigmunds  zu  den  Eidgenossen, 
die  ihm  zuerst  gefährlich  sein  musste,  zu  hintertreiben. 

1)  Dieses  Citat  ist  eine  Nachbildung  des  trochäischen  Tetrameters 
Omnia  prius  experiri  quam  armis  sapientem  decet,  Terenz  Eunuch  IV,  s  1^- 

2)  Karl  wäre  danöals  gar  nicht  in  der  Lag^  gewesen,  Sigmund  beisu- 
stehen;  sein  Feldsug  gegen  Ludwig  im  Jahre  1472  war  nicht  glaeklich, 
man  denke  nur  an  die  erfolglose  Belagerung  von  Beauvais. 


XXn.   Verhandlungen  Sigmunds.  575 

In  Constanz,  wo  die  zu  Bregenz  begonnenen  VeThandliingen 
weiter  geführt  wurden ,  traf  man  noch  genauere  Bestimmungen  über 
die  zu  leistende  Hilfe  ^).  Wir  könnten  wiederum  die  Frage  auf- 
werfen ^   ob   Hagenbach   zu  solch   weitgehenden  Abmachungen    er- 

'^  mfichtigt  worden  sei ;  Karl  wenigstens  war  nicht  gewillt,  dieselben 
sn  verwirklichen.  Als  zu  Anfang  des  Jahres  1473  das  Verhältniss 
Sigmunds  zu  den  Schweizern  wiederum  ein  sehr  gespaimtes  war, 
dachte  Karl  nicht  daran ,  mit  Waffengewalt  einzugreifen ;  nur  durch 
Drohungen  suchte  er  die  Eidgenossen  einzuschüchtern  und  auf  diese 

»Weise  einen  kriegerischen  Zusammenstoss  zu  vermeiden.  Dauernder, 
durch  ihn  vermittelter  Frieden  musste  ihm  erwünscht  sein:  er 
wäre  dann  der  im  Vertrage  von  St.  Omer  ihm  auferlegten  Ver- 
pflichtung der  Hilfeleistung  enthoben  gewesen  und  hätte  nach  und 
nach  die  Pfandschaftslande  ganz  unter  seine  Botmässigkeit  bringen 

■^können.  Allein  die  burgundische  Herrschaft  am  Oberrhein  war 
den  Nachbarstaaten  nichts  weniger  als  genehm ;  besonders  den  um- 
liegenden Städten  war  das  Regiment  Hagenbachs  eine  Quelle  stäter 
Besorgniss ;  dasselbe  zu  beseitigen ,  war  ihr  eifriges  Bestreben.  Zu 
gegenseitigem  Schutz  und   zu    wirksamem  Vorgehen    schlössen   die 

b  elsAssischen  Städte  einen  engen  Bund ,  deni  die  Bischöfe  von  Strass- 
burg  und  Basel  ebenfalls  beitraten  (die  sogenannte  Niedere  Ver- 
einung). Zugleich  aber  verpflichteten  sich  die  Städte  Basel,  Colmar, 
Schlettstadt  und  Strassburg,  die  zur  Einlösung  der  Pfandschaftslande 
nöthige  Summe  dem  Herzog  Sigmund  vorzuschiessen.    Auf  die  Ver- 

B  Handlungen ,  welche  wegen  der  Einlösung  der  Lande  zwischen  Sig- 
mund, den  Städten  und  den  Eidgenossen  im  Frühjahre  1474  geführt 
wurden,  beziehen  sich  die  nachfolgenden  acht  Aktenstücke,  von 
denen  eines  sich  im  k.  k.  Statthaltereiarchiv  zu  Innsbruck  vorfindet^ 
die  Übrigen  sieben  im  Staatsarchive  zu  BaseP).    Ich  begnüge  mich, 

n  die  zwei  ersten  der  mitgetheilten  Stücke  im  Auszuge  wieder  zu  geben, 
und  das  dritte  gekürzt,  indem  ich  bei  diesem  alle  diejenigen  Stellen 
auslasse,  welche  formelhafter  Natur  sind.  Die  Ueberschrifteu  der 
Stacke  2,   6,    7,   8  sind  d6r  Vorlage  entnommen. 

i  1)  Abschied  von  Strassbui^,  23.  Februar  1474. 

In  Strassburg  waren  am  23.  Februar  1474  Hermann  von  Ep- 
tingen,  Niclaus  von  Schamachthal,  Heinrich  Göldlin  und  Heinrich 
Zeigler  anwesend.    Hauptgegenstand  der  Verhandlung  war  die  Auf- 
bringung   der    Lösungssimime    von    80  000    fl. ,    wobei    Strassburg 
0  40000  fl.,    Basel,    Cobnar,    Schlettstadt   und  »andere  zu  inen  ge- 

1)  8.  fontes  rer.  Austr.  11  S.  417. 

2)  Die  Abschrift  der  im  Staatsarchiv  zu  Basel  erhaltenen  Stücke  wurde 
durch  Herrn  Prof.  Boos  besorgt ;  diese  erfolgte  noch  vor  der  Uebemahme 
des  Archives  durch  Herrn  Staatsarchivar  Dr.  Rudolf  Wackemagsl.  Eine 
nochmalige  Durchsicht  der  Originaltexte  war  leider  nicht  möglich,  da  das 
Convolttt,  welches  diese  Aktenstücke  enthielt,  bis  jetit  nicht  wieder  zu 
Tage  gefördert  werden  konnte. 


576  Beilsgen. 

wandt«  die  übrigen  40  000  fl.  zu  übernehmen  h&tten^).    Die  ^- 
genossen  Hessen  erklären,  dass  sie,  aber  erst,    wenn  diese  Summe 
zugesichert  sei,   sich  zur  Hilfe   verpflichten,    falls   sich  wegen  der 
Lösung  der  Lande   oder  der   Bezahlung   des  ausgeliehenen  Geldes 
oder  anderer  Vorkommnisse  wegen  Anstände  erhoben.    Die  Stni»- 
burger  hingegen  erklärten  sich  nur  dann  zur  Zahlung  der  40  000  fl. 
bereit,  wenn  dafür  gesorgt  werde,  dass  Sigmund  wirklieh  wieder  b 
den  Besitz  seiner  Lande  kommen  könne,  wenn  also  die  Eidgenossen 
vor  allen  Dingen  ihre  Hilfe  dem  Herzog  Sigmund  aus  den  Stidten, 
welche  das  Geld  darleihen,   zugesagt,    wenn  femer  auf  einem  Tag 
»die    gemein     eynung    und    verstentniss     etlicher    fürsten   herrec 
und   stette  mit  gemeinen  Ejdgenossent  zu   Stande  gekommen  ad. 
Dieser  Tag  wurde  auf  den  27.  März  angesetzt. 

Basl.  Staatsarchiv.    Concept'). 

2)    Ain  verschreybung  die  stet  davor  antreffen  umb  dss 
gelt  gen  dem  hertzog  von  Burgund. 

Die  Städte  Meran,  Botzen,  Innspruck,  Hau  und  Schwatz  rer- 
schreiben  sich  mit  Herzog  Sigmund  als  Mitschuldner  der  80  000  fl  i 
rh.  gegen  Strassbnrg,  Basel,  Colmar  und  Schlettstadt.   Jährlidi  eoll 
letztem    10  000  fl.  gegeben  werden,   die   erste  Quote  in  2  Jahren 4 
nach  Ausstellung  dieses  Briefes.     Sigmund  verschreibt  ihnen  difcr 
den  Ertrag  der  Silberbeigwerke   in  Tirol.     Sollte   aus  den  letzten 
nicht   so    viel   gelöst   werden,    so    verweist    sie   Sigmund  auf  du 
sphanhaus«  in  Hall,    nöthigen  Falls  sollen   sie  auch  andere  sebei 
Aemter  und  Zölle  so  lange  innehaben,  bis  sie  von  ihm  und  seinen  si 
Erben    bezahlt    seien    »und    sy    suUen    damit    nicht  gefrevelt  oder 
wider  uns   in  kainen  weg  getan  haben,  t     Er  wolle  aus  den  obge- 
schriebnen  Aemtem  und  Zöllen  in  der  obgenannten  Zeit  zu  seinen 
Händen  nichts  nehmen  »dardurch  solch  summa  nicht  gefallen  mochtet, 
sunder  dieselben   frei  und  unbekümmert  lassen,   »was  aber  vorbe-^ 
standen  oder  vor  daraus  verschrieben  were,  davon  sol  uns  raitong 
und  ausrichtung  wie  vor  bescheen«. 

Innsbrucker  Statthaltereiarchiv.    Concept. 
Sigmundiana  IV.  a.  9. 

3.    Schuldverschreibung  Herzog  Sigmunds.  ^ 

Wir  Sigmund  von  gottes  gnaden  hertzog  zu  Osterrich,  zu  Stii. 
zu  Kernten  und  zu  Crain,  grafe  zu  TyroU  etc.  von  unser  selbs  und 
unsers  furstentumbs  wegen   unser  erben  und  nachkommen  als  ein 

1)  Die  Basel  zufallende  Quote  ist  nicht  bekannt,  wahrscheinlieh  be- 
trug dieselbe  20000  fl.  In  der  vierten  Angarie  147^4  wurden  durch  51  Zinft- 
rentenverkfiufe  24  407  i6  14  j9  6  A  aufgenommen  (Schönberg  S.  494 
Anm.  2). 

2)  Witte  (Zur  Gesch.  der  Entstehung  der  Burgunderkriege  S.  52)  hat  den 
Inhalt  des  Abschieds  nach  einer  Abschrift  des  Colmarer  St.  A«  mitgetheüt 


XXII.  VerhandluAgen  Sigmunds.  577 

rechter  houptschuldener ;  sodann  wir  die  etc.  amptlute,  rete,  richter 
und  gerichte  als  rechte  mitschuldener  in  nammen  aller  bürgen  und 
gemeinden  gemeinlich  der  stetten  und  merckten  mit  allen  iren  zu- 
gehorungen,  luten  und  gutem,  nemlich  Potzen,  Meran,  Inspruck, 
5  Halle  und  Schwatz  im  Intal  für  uns  \md  alle  unser  nachkommen 
unyerscheidenlich  tun  kunt  und  bekennen  gegen  allermenglich  mit 
disem  briefe,  daz  wir  gemeinlich  und  unverscheidenlich  für  uns, 
unser  erben  und  nachkommen  einer  erbem  rechten  redelichen  schulde 
schuldig  sint  und   gelten  sollent  den  ersamen  wisen  unsem  lieben 

lobesundem  etc.  g^den  rinischer  guter  und  genemet  an  golde 
und  an  gewicht,  so  sy  uns  gutlich  und  als  bar  geliehen  haben,  als 
wir  hertzog  Sigmund  bekennent  dero  bezalt  und  wol  gewert  sin. 
sagen  ouch  die  benanten  etc.  des  alles  gantz  quyt,  ledig  und  loss 
für  sy  und  ir  nachkommen  mit   solicher   gedinge,    das^  wir  solich 

15  summ  gülden  zu  deheinen  andern  Sachen  bruohen  noch  bewenden 
sollen  dann  zu  losung  der.  graffschafft  Pfirt  mit  sampt  ir  zugehorde 
und  der  emptem  Tann,  Lannser,  Altkilch,  Masmunster,  Ensissheim, 
Brisacli  und  ir  zugehorung  und  alles  des,  so  wir  hertzog  Sigmund 
dem    hochgebornen    fursten    unserm    lieben    oheim    hertzog   Karle 

20  hertzogen  zu  Burgundien ,  Brobant  etc.  und  sinen  erben  ingesatzt 
und  yerpfandt  gehebt  haben,  sollent  und  wollent  ouch  solichs  alles 
mit  der  egemelten  losunge  wider  zu  unsem  banden  bringen,  so 
erst  wir  mogent,  mit  sampt  der  verschribung  darüber  begriffen  und 
ouch  aller  ander  sloss,  stett,  dorffer  und  zugehorden,  so  wir  dem- 

25  selben  unserm  oheim  von  Burgund  gegonnet  gehept  haben  zu  losen, 
daruff  ouch  wir  hertzog  Sigmund  für  uns,  unser  erben  und  nach- 
kommen als  eiä  rechter  houptschuldener  und  wir  die  vorgenant 
mitschuldener  Ton  den  stetten  und  merckten  für  uns  und  alle  unsre 
nachkommen  gemeinlich  und   sunder  als  recht  mitschuldener  globt 

30  haben,  globen  und  versprechen  in  kxafft  dis  brieffs,  alle  ye  ein  teil 
für  das  ander  für  die  gantze  summ  unverscheidenlich  und  keines- 
teil  sich  mit  siner  anzal  nit  abzuscheiden,  nemlich  wir  hertzog 
Sigmund  by  unseriDi  fürstlich  wirden  und  eren  und  wir  die  gemelten 
mitschuldener  by  unsem  geschwomen  eiden,  so  wir  alle  und  yeg- 

35  Hoher  insunder  mit  uffgehepten  vingem  und  gelerten  Worten  liplich 
zu  gott  und  den  heiligen  umb  alle  vor  und  noch  [1^]  bemelte 
puncten  und  artickel  geschworen  haben,  den  gemelten  von  etc.  und 
iren  nachkommen  solich  obgestimpt  summ  gülden  gutlich  .  .  zu 
geben    und    zu   bezalen,    sundjer   inen   die   gon   Basel    hinder    die 

40  Wechsler  daselbs  antwurten  sollen  ....  Zum  ersten  e3rnen  sechsten 
teil  der  obgemelten  summ  gülden  von  hutt  datum  dis  brieffs  über 
zwey  jar,  die  dann  verschynen  und  ussgon  werden  itf  dem  jaxe  als 
man  nach  Cristi  geburt  zalen  wirt  vierzehenhundert  sybentzig  und 
sechs  jar.  item  darnach  über  ein  jare  nemlich  so  man  zalet  tusent 

45  vierhundert  sybentzig  und  syben  jare  aber  eynen  sechsten  teil  der 
obgemelten  summ  gülden  und  darnach  aber  ein  yeglich  jare  darnach 
nehst  kunfftig  einen  sechsten  teil,  biss  das  solich  houptsumme  gantz 

Basler  Chroniken.  III.  37 


578  Beilagen. 

bezalt  iat,  alles  in  guten  rinischen  gülden,  die  an  dem  Wechsel su 
Basel  gut  werschafft  sint  und  nit  in  silber  muntse,  diewfle  sy  doch 
in  ir  obgemelten  summe  nit  anders  dann  g^t  rinisch  gülden  gelifert 
und  uns  davon  gut  bringen  getan  haben,  were  aber,  das  doch  nit 
sin  noch  bescheen  sol,  das  wir,  unser  erben  und  nachkommen  an  i 
solicher  besalung  eynichs  jars  su  dem  benanten  zile  sumig  werent 
oder  wurdent,  .  .  .  wann  dann  wir  der  houptschuldener  oder  unser 
erben  und  nachkommen  und  wir  die  obgenanten  mitschuldener  oder 
unser  nachkommen  in  der  gemeyn  aUe  oder  yeglich  teü  insnnder 
durch  die  etc.  oder  ir  nachkommen  oder  innhalter  dis  briefes  gemanet  la 
werden,  als  sy  ouch  macht  haben  soUent  und  mogent,  uns  alle  in 
der  gemeyn  oder  wie  vil  und  weliche  sy  wollent  insunder  zu  manen 
SU  huse,  zu  hofe  oder  under  ougen,  von  mundt,  mit  hotten  oder 
briefen,  als  dann  sollen  wir  die  genannten  nemlich  wir  hertzog 
Sigmund  by  dem  obgenanten  unsem  fürstlichen  würden  und  eren  an  \i 
unser  statt,  drye  edelman  von  unserm  hofe  yeglichen  selb  Tierde 
mit  leistbaren  reisigen  pferden  und  nemlich  ye  die  statt  oder  merckt 
davor  bestimpt  vier  von  den  reten  und  geschwomen  ye  der  statt 
und  marckts  sunder  yeder  mit  einem  reisigen  oder  leistbaren  pferde, 
die  nit  des  wirttes  syent  oder  sin  sollent,  gen  Basel,  Costentz  oder  >> 
Ulme,  in  welich  der  stette  eyn  sy  ye  zu  zyten  wollent,  in  eyns  oder 
me  offenn  wirtes  huse,  so  uns  [2^]  in  den  manungen  bestymmet 
wirt,  unverzogenlioh  in  den  nehsten  vierzehen  tagen  nach  solicher 
manung  tun  antwurten  und  in  ziehen  recht  offenn  gewonlich  gisel- 

schafft  halten Und  ob  sich  wurde  begeben  daz  in  eynigen  ^ 

kunfftigen   zyt   eyn  monat  verschyne  und  inen  dozwuschen  solich^ 
besalunge  des  verfallen  ziles  nit  geton ,  es  wurde  geleistet  oder  nit, 
(yedoch  so   sollen   wir  by  unsem   wurden,    eren  und  geschwomen 
eiden  leisten  als  vorstat),   so  mogent  dannethin  und  haben  des  zu 
tun  gut  recht  die  vilgenanten  von  etc.  und   ir  nachkommen  oder:^ 
innhaber  dis  briefes,  ouch  wer  inen  des  helffen  von  iren  wegen  oder 
in  irem  nammen  tun  wil,   uns  hertzog  Sigmund,  unser   erben  und 
nachkommen,  alle  unsre  lande,  lute  und  gute,  wo  die  gelegen  sint 
oder  wo  die  funden  werdent  deheinerley  usgenommen,  ouch  dam 
die  gemelten  stette  und  marckte,  alle  ir  regierer,  ouch  alle  gemeinden  ^ 
und  alle  personen  so   zu  yeglichem  gehören,  sy  haben  sieh  harinn 
mit  hande   oder  munde  verpflichtet  oder  mit  sampt  oder  sunder  ir 
libe  und  gut,  ire  twingbanne  wonne  und  weyde  nutzungen  niessangen 
gantz  und  gai  nutzit  ussgescheiden  noch  hindan  gesetzt,  das  mynder 
das  mere  uff  wasser,  uff  lannde,  in  stetten,  marckten  oder  in  dorffem,  ^ 
wo  und  wie  sy  das  ankommen,  vinden  oder  ervorschen  können  oder 
mögen,  pfen^n,  angriffen,  uffhalten  und  bekumbem  •  .  .  .    sy  mögen 
ouch   solichs  alles  handeln  und   tun  mit  gericht,   geistlichem  oder 
weltlichem,  oder  one  gericht  mit  eigener  hant  und  gewalt,  wie  inen 
das  zu  willen  ist  oder  sin  wirt.     des  alles  sollent  sy  zu  ton  gut  43 
recht   oder  volle  macht  haben  gUcher  wise,  als  ob  sy  es  mit  allen 
geistlichen    oder   weltlichen    rechten   erfolget   und   erlanget  hettent 


XXII.  Verhandlungen  Sigmunds.  579 

oder  inen  mit  rechtem  urteil  erkant  oder  erloubet  were  zu  tun. 
darzu  so  vergunsten  wir  das  euch  und  geben  mit  krafft  dis  brieffs 
inen  und  allen  Iren  helffern  und  helffershelffer,  sy  syent  mit  uns 
hertzog  Sigmund  in  eynung,  fridungen,  buntniss  oder  Satzung  und 
s  sust  mit  reten,  diensten,  manschafften  oder  in  welicher  hande  wege 
jede  nach  irem  State  gewant,  verbunden  oder  verpflichtet  yetz  oder 
hamach  werden  mögen  oder  mochten,  gantzen  vollen  gewalt  solich 
Yoigemelte  pfandung  und  angriff  zu  tun  und  [3^]  helffen  zu  tun 
unbeschwert  aller  ir  verpflicht,    sunder  sollen  und  mögen  sich  des 

10  halten  und  gebruchen  und  tun  so  lange  offt  und  vil  untz  uff  die 
zyt,  daz  den  dickgenanten  von  etc.  und  iren  nachkommen  oder 
umhaber  dis  briefs  zu  yedem  zyle  untz  zu  gantzer  volkommener 
bezalung  der  obgestimpten  gantzen  houptsumme  der  etc.  gantze 
ToUkommen   bezalung  beschicht   und   gut   benugen  geton  wird  mit 

IS  ablegunge  und  widergelt  allem  und  yedem  costen  und  schaden,  wie 
und  in  welich  wege  der  daruff  gangen  und  sich  begeben  habe  von 
angriffens  wegen  umb  hotten,  bottenlone  und  aller  ander  dingen, 
nutzit  ussgescheiden.  so  sy  darumb  gelitten  und  empfangen  haben 
etc.  .  . .     darzu  habent  wir   hertzog   Sigmund   houptschuldner   und 

%mt  siner  gnaden  mitschuldener  alle  obgenant  zugesaget  für  uns 
und  alle  die  unsern  alle  und  yegliche  hotten,  die  manebriefe  oiier 
geschrifft  von  der  obgemelten  Sachen  wegen  bringen  werden  über 
kurtz  oder  lange  in  allen  unsern  stetten,  slossen,  lannden  und 
gebietten  gnediglich  und  gutlich  in  und  uss  zu  lassen,  iren  pfenning 

^  zu  zeren,  fryes  wandeis  zu  gönnen,  ouch  durch  uns  und  die  unsern 
ir  manebrieff  oder  geschrifften  zu  empfahen  und  sy  desshalb  unge- 

leidiget  und  unbekumbert  zu  lassen  etc 

Zu  leste  hieby  zu  wissen ,  wann  wir  hertzog  Sigmund  die  ob- 
gemelt  pfantschafft,  die  graffschafft  Phirtt  und  die  andern  stette  und 

30einpter  obgemelt  mit  ir  zugehorde  wie  obstat  von  dem  genanten 
unserm  oheim  dem  hertzoge  von  Burgund  etc.  erlidigen,  erlosen 
und  die  zu  unsern  banden  und  gewalt  wider  bringen,  so  soUent 
und  woUent  wir  ...  in  den  nehsten  dryen  monaten ,  nachdem  wir 
des  ermant  werden,  die  ritterschafft,  die  lantschafft  mit  sampt  den 

^stetten  und  emptern  in  denselben  lannden  mit  uns  unverscheiden- 
lieh  mitschuldener  sich  leistbar,  pfantber  nach  aller  zimlicher  genung- 
samer  notturfft  verschriben  und  verbinden  und  inen  des  einen  andern 
versigelten  brieff  geben  in  masse  die  von  Potzen  und  die  andern 
vorgenant   harinne    getan    haben,    damit   dann   die  egenanten  etc. 

^yetz  benugig  sint.  oder  aber  wo  inen  noch  usgange  der  dryer 
monat  semlich  vierwisung  oder  nuwer  verschribung  nit  geschee,  daz 
wir  dann  aber  inziehen  und  Itsisten  sollent  in  egemelter  masse  untz 
uff  die  zyt,  daz  inen  semlicher  nuwer  brieff  versiglet  gesant  wirt  by 
der  pene  pfendens  und  angriffens,  wo  die  leistung  ouch  nit  geschee. 

^  aber  wann  inen  dieselbe  nuwe  verschribung  uffgericht  und  versiglet 
4^]  uberantwurt  ist,  so  sollent  sy  alsdenn  dem,  der  inen  denselben 
>rieff  bringet,   dagegen  disen  gegenwurtigen  brieff  geben  und  lassen 

37* 


580  Beilagen. 

volgen   uns  zu   unsem  handen   zu  bringen,     furer  so  ofit  wir 
houptschuldener  und  die  mitschuldener  obgenant  die  summe  gel^ 
zu  den  gesatzten   zilen  wie  obstat  inen  antwurten  und  weren,  daz 
sy   uns    darumb   quittieren,    ouch  die  quittung  zu   unsem  banden 
volgen  lassen,    und   sunder  wenn   dise  houptsumm  obgestimpt  mit  ^ 
sampt  allem  costen  und  schaden  in  wise  obstat  gantz  vergolten  imd 
bezalt  wirt;    daz   sy    alsdenn   disen  gegenwurtigen  houptbrieff  oder 
ander  houptbriefe,    ob  die   darumb  uffgericht  und  gemacht  werent, 
mit   sampt  völliger  quittantz  unser  bottschafil,  so  wir  dessbalb  mit 
credentz  zu  inen  schicken  und   es  tun  erfordern,  ouch  geben  und  it 
volgen  lassen  soUent,  uns  zu  unser  und  unser  mitschuldener  banden 
und  gewalt  zu  bringen  alle  geverde  und  argelist  gantz  vennitten  etc. 

zu  warem  urkund 

Basier  Staatsarchiv.    Concept. 

4.  Sigmund  wiU  die  Pfandlande  wieder  zu  seinen  Handen    is 
bringen  und  sie  nicht  wieder  verpfänden,  bis  er  die  80000  fl. 

den  Städten  zurückerstattet  hat. 

Wir  Sigmund   etc.  bekennen   als   die   ersamen  stette  etc.  sich 
als    liebhaber    unsers    furstentumbs   uns   sonder  danckneme  front- 
schafft  und  gutwilligkeit  merglioh  bewisen,  in  dem  daz  sy  uns  etc.  20 
gülden    geliehen  haben,    domit  wir  unser  lantschafft,    stette  und 
empter,    so  wir   unserm  oheim  von  Buigund  in  pfandes  wise  ver- 
setzt gehept   haut,   widerlosen   wollent,    und   im  daruff  die  losung 
nach  besag   des  pfantbriefes  verkündet,    daruff  so  versprechen  wir 
für  uns,   unser  erben  und  nachkommen,  were  es  daz  der  selb  unser  ^ 
oheim  von  Burgund  darüber  underston  wolt  uns  solich  unser  lant- 
schafft  und  die  unsern  vorzuhalten,  daz  wir  dann  die  lute  darinne 
unser   fürstlichen   eigenschafft   ermanen  und   underston  soUent  und 
wollent,  die  wider  zu  unsem  handen  zu  bringen  mit  hilff  aller  der, 
die    wir   des    erwegen    mogent,    zu  behaltniss   unsers   furstenlichen  ^>> 
eigentums ,    und  wann   wir   solich   eigentschafft  zu   unsem  handen 
bracht  haben,  so  sollen  und  wollen  wir  die  furbass  nyemands  ver- 
setzen, verpfenden  noch  ingeben  sunder  in  unsem  handen  behalten, 
untz  daz  die  bezalung  der  obgemelten  geliehen  summ  guldin  nach 
besag   der   verschribung    da  von  begriffen  geschee    ist   aller   dinget 
ungevarlich.     mit  urkund   dis   briefes  versiglet  mit  unserm  anhan- 
genden insigel  und  geben  zu 

Basler  Staatsarchiv.   Concept. 

5.   Sigmund  sichert  den  Städten,  die  ihm  die  SOOOOfl. 
Yorschiessen,  freien  Wandel  in  seinem  Gebiete  zu.         ^ 

Wir  Sigmund  etc.  bekennen  als  wir  uns  gegen  den  ersamen 
stetten  etc.  umb  ir  fruntlich  lihunge  etlicher  summ  gülden  ver- 
schriben  haben  inen  dieselb  summ  zu  etlichen  zilen  wider  zu  bezalen 


XXII.  Yeriiandlungen  Sigmunds.  5g  t 

oder  zu  leisten,  und  ob  das  nit  geschee  und  sy  darumbe  unser 
verschribung  nachgon  wurdent  mit  pfenden  und  abgriffen ,  so  ver- 
sprechen wir  für  uns  und  alle  die  unsem,  sy  und  die  iren,  ouch  ir 
helffer  oder  die  darinne  wider  uns  oder  die  unsern  gebruchet  werden 

^  von  solicher  Sachen  wegen  nyemer  zu  leidigen  noch  schaffen  ge- 
leidiget  werden,  darzu  ob  wir  oder  die  unsern  solicher  egemelter 
leistung  angriffunge  oder  Sachen  halb  eynicherley  costen  oder  schaden 
liden  wurdent,  wie  vil  des  were,  des  oder  was  sich  in  den  dingen 
handeln  mochte,    sollent   die   egenanten   stette   oder  die   iren,    die 

10  durch  unser  furstentum  stette,  merckte,  dorffer,  lande  oder  gebiete 
wandeln  nyemer  dehein  entgeltniss  haben,  sonder  fryes  wandeis  irs 
libs  und  guts  sicher  sin  für  uns  und  alle  die  unsern  und  meng- 
lich von  unseren  wegen,  ouch  unser  geleit  han,  so  verr  unser  geleit 
get    one    geverde.     mit    urkund   dis   briefes    versigelt  mit   unserm 

t&  anhangenden  insigel  und  geben  zu  etc. 

Basler  Staatsarchiv.  Concept. 

6.  Verschribung  [der  Eidgenossen]  hilff  und  bystand  zu 

tund  etc.   hertzog  Sigmund  etc. 

Wir  die  gemeinen  Eydgenossen,  stette  und  lender  etc.  bekennen, 

21)  als  die  ersamen  stette  etc.  als  liephaber  des  fridens  und  gemsecher 
der  richtong  und  eynung,  so  zwuschent  dem  durchluchtigen  hoch- 
gebomen  fursten  und  herm  hertzog  Sigmund  hertzogen  zu  Oster- 
rich  etc.  unserm  gnedigen  herm  und  uns  kurtzlich  begriffen  ist, 
sinen  gnaden  zu  eren  und  uns  zu  lieb  sich  fruntlich  und  gutwilligk- 

3)  lieh  be¥risen,  in  dem  das  sy  sinen  gnaden  etc.  guldin  geliehen  haben, 
das  er  damit  wider  an  sich  losen  sol  sin  lantschafft,  stette  und  empter, 
so  er  unserm  herm  von  Burgiinden  in  pfandes  wise  versetzt  gehebt 
hat  und  im  daruff  die  losung  verkündet,  daz  wir  do  demnach  ver- 
sprechen für  uns  und  alle  die  unsern,  were  es  daz  unser  herr  von 

30  Borgunden  darüber  underston  wolt,  solich  lantschafft,  stett,  empter 
oder  gebiete  inne  zu  behalten  und  daz  unser  herre  von  Osterrich 
uns  desshalb  umb  hilff  bete,  daz  wir  im  dann  getruwelich  helffen 
sollent  und  woUent,  solich  sin  eigenschafft  wider  zu  sinen  banden 
zu  bringen  und   darinne  das  beste   zu  tun,  als  ginge  es  uns  selbs 

3»  an  aller  dinge  ungevarlich.    mit  Urkunde  dis  briefes  versiglet  mit  etc. 

Basler  Staatsarchiv.  Concept. 

7.  Verschribung  [der  Eidgenossen]  hilff  und  bystand  ze 

tund  ettlichen  stetten  etc. 

Wir  die  gemeinen  Eydgenossen,  stette  und  lender  etc.  bekennen, 
40  als  die  ersamen  stette  Strassburg,  Basel  etc.  unserm  gnedigen  herm 
hertzog  Sigmund  hertzogen  zu  Osterrich  etc.  "zu  eren,  ouch  uns  zu 
lieb  und  umb  gemeiner  anstossner  Dutschen  landen  willen  sinen 
gnaden  also  bar  geliehen  haben  etc.  gülden  uff  verschribung  damit 
vider  an  sich  zu   losen  sin  lantschafft,    stette  und  empter^    so  er 


582  Beilagen. 

unserm  herrn  von  Burganden   in   pfandes  wise  versetzt  gehebt  bat 
und    den   egenanten   statten    solich   ir    usgelihen  summ  golden  in 
ettlichen  jaren  wider  zu  geben  und  zu  bezalen  oder  zu  leisten,  bisz 
inen    darumbe    ussrichtung    geschieht    by    der  pene  pfendens  nnd 
angriffens  etc. ;   machte  sich  da  das    inen  semlich  usrichtunge  nit  > 
geschee,  sunder  verzogen  wurde,  das  es  zu  pf enden  und  zu  angriffen 
kerne   und   daz   sy   uns   desshalb  umb  hilff  betent,    so  versprechen 
wir  für  uns  und  alle  die  unsem,  inen  alsdenn  getruwelich  zu  helfen 
so  lange,  bisz  daz  sy  gentzlich  bezalt  und  ussgericht  werdent  nach 
besage  ir  egemelten  verschribung,  und  also  mit  unser  hilff  das  beste  ^^ 
zu  tun  als  ginge  es  uns  selbs  an  aller  dinge  ungevarlich.    mit  Ur- 
kunde dis  briefes  versiglet  mit  etc. 

Basler  Staatsarchiv.  Concept. 

8.  Verschribung  zwischen  teilen  zusammen  verwandt,  daz  kein 
teil  sich  von  dem  andern  usschliessen  noch  zil  oder  tag  geben,  i' 
noch  nutzit  fumemmen  sol  on  das  andern  willen. 

Wir  nachgenempt  die  und  die  etc.  tund  kunt,  als  unsers  gnedigen 
herrn  hertzog  Sigmunds  von  Osterrich  und  etüicher  der  sinen  ver- 
schribung von  sunmi  guldin  wegen,  so  wir  im  ettlicher  siner  land 
losung  halb  geliehen  haben,    under  anderm  wiset,   wo  ims  des  nit  io 
bezalimg  geschee  zu  den  zilen  darinn  bestimpt,  daz  dann  wir  oder 
unser  nachkommen  oder  innhaber  des  briefes  derselben  verschribnng 
darumb   manen  mogent  zu   leisten,    oder  wo   nit    geleistet  wurde, 
desshalb  zu   pf  enden  und  anzugriffen,    ouch  in  den  Sachen  eynem 
teil  mere  oder  mynder  zyl  und  tag  zu  geben  und  dem  andern  nit  etc.,  ^ 
so  bekennen   wir,    daz  wir  uns  versprochen  haben  und  versprechen 
ouch  für  uns  und  unser  nachkommen,  daz  unser  dehein  teil  one  des 
andern  teils   willen   und  gehell  in  den  dingen    deheinerley  zyl  noch 
bestandt   geben  noch  verwilligen  soll  in  deheinen  weg  on  geverde. 
wir  haben  uns  ouch  verejmiget,  waim  oder  wie  dicke  es  sich  begeben  ^ 
wirt,    daz  ein   statt  oder  me  under  uns  notturfft  bedunckt  von  der 
obgemelten  schulden  oder  Sachen  wegen  unserm  herren  von  Osterrich 
als   ein  houptschuldener  oder  sin  mitschuldener  zu  beschriben  oder 
zu  manen,    daz  wir   dann   das  ye  zu  zyten  samenthafft  miteinander 
tun   sollen    mit   geschwornen   hotten  und  in    massen   wir  dann  des^ 
ye    dasmal   zu   rate   wurdent.      ouch   sol    unser   yeglich    statt  nach 
anzal  ir  geliehen  summ  houptschulde  geben  ir  teil  bottenlon,  so  sich 
solicher   geschrifft   oder  manung   halb  geburen   wirt  den  hotten  zn 
geben,     item   was   ouch  der  obgemelten  summ  houptschuld  von  ye 
dem   zyl   bezalet  und   gon  Basel  geantwurt   wirt ,    so    sol  es  under  ^ 
uns    geteilt  und   yeglicher  statt  ir  teil  irer  gewissen  bottschafft  uf 
ir    versigelt   quittantz    zu   iren  banden  volgen  gelassen  werden  one 
intrag   was  ir  dann  davon   zu  teil  gehurt  nach  anzal  ir  tissgelichen 
houptsumm   so    dann    yeglich    statt   dar  geliehen  hat,    als  hienach 
gemeldet  ist:    nemlich  so   haben  geliehen   wir   die  von  etc.  so  tü«^ 
gülden,  item  wir  ^die  etc.  so  vil  gülden,  item  etc.  ouch  was  costen 


XXIII.  Hans  Sjiebel.  5g3 

ye  die  statt  in  botten  lone  oder  in  ander  wege  von  der  obgemelten 
Sachen  wegen  haben  oder  usgeben  wirt,  sol  ir  ouch  widergeben 
werden,  und  sollent  wir  stette  allewegen  einander  getruwelich  beraten 
und  beholffen  sin  in  den  obgemelten  dingen  und  uns  umb  keinerley 

ä  Sachen  willen  darinn  oder  desshalb  nit  voneinander  scheiden  so  lange, 
bisz  daz  wir  der  obgemelten  unser  gantzen  houptsumm  und  ouch 
unsers  costen  usgericht  und  bezalt  werden  nach  besage  der  ob- 
gerurten  houptschuldener  und  mitschuldener  versigelten  verschribung, 
die  ouch  hinder  die  statt  etc.  in  ir  behaltniss  geleit  und  nit  hinweg 

10  geben  werden  sol,  dann  mit  unser,  der  andern  stette  willen  und 
gehell  aller  dinge  ungevarlich.  mit  urkund  dis  brieffs  versiglet  mit  etc. 

Basler  Staatsarchiv.  Concept. 

C.  Chr.  Bemoulli. 


XXIII. 
IS        Hans  Knebel  und  sein  Tagebuch. 


Herrn  Professor  Visohers  ursprünglicher  Plan  war,  dasjenige, 
was  über  den  Lebenslauf  Knebels  in  Erfahrung  gebracht  werden 
konnte,  sowie  eine  eingehende  Würdigung  der  Aufzeichnungen 
desselben  nach  Form  und  Inhalt  als  Einleitung  diesem  Bande  vor- 

%  anzustellen ;  ich  muss  mich  nun  damit  begnügen ,  unter  Benützung 
der  Hinweise  und  Notizen,  die  sich  im  Nachlasse  vorgefunden, 
das,  was  ich  über  die  Lebensumstflnde  Knebels  ermitteln  konnte, 
femer  einige  Ausführungen  über  die  Beschaffenheit  der  Quellen, 
die   demselben   für   seine  Aufzeichnungen   zu  Gebote  standen,    die 

^Beschreibung  der  Handschrift,  eine  Aufzählung  der  EListoriker,  die 
7or  der  Edition  von  Buxtorf  das  Tagebuch  verwertheten ,  und  end- 
lich eine  Zusammenstellung  der  Hauptgrundsätze,  welche  bei  der 
Torli^enden  Ausgabe  massgebend  waren,  in  dem  knappen  Raum 
einer  Beilage  folgen  zu  lassen. 

3*^  Hans  Knebel  stammte  aus  einer  wohlhabenden  Basler  Familie ') ; 
über  sein  Geburtsjahr  wissen  wir  nur  soviel,  dass  dasselbe  in  die 
Jahre  1414  bis  1416  fällt^).     Im  Jahre  1432  begegnet  er  uns  als 

1)  Sein  Vater  Konrad  Knebel,  Rathsherr  der  Zunft  zu  Webern,  in 
der  Steinen  Vorstadt  wohnhaft,  versteuerte  ein  Vermögen  von  200  fl.  S.  Schön- 
berg S.  590.  676.    Er  starb  in  den  Jahren  1461—1473. 

2)  Diese  Datierung  des  Geburtsjahres  sowie  andere,  Knebels  Lebens- 
umstände betreffende,  in  unserer  Beilage  verwerthete  Angaben  entnehmen 
▼ir  eigenhändigen  Aufzeichnungen  Knebels.    In  der  Stadtbibliothek  zu 


5S4  Beilagen. 

Studierender  zu  Erfurt').  Ein  Jahr  lang  hörte  er  an  dieser  Uni- 
versität ;  dann  zog  er  nach  Heidelberg  und  errang  sich  hier  am 
31.  Januar  1435  den  Grad  eines  Baccalaureus  der  freien  Künste'). 
Wann  er  wieder  in  seine  Heimatstadt  zurückgekehrt,  ist  mit  Sicherheit 

Colmar  finden  sich  n&mlich  unter  Nr.  206  u.  476  zwei  Manuseriptbäode, 
welche  Abschriften  theologischer  Werke  enthalten,  die  s&nmtlieh  Ton  der 
Hand  Knebels  angefertigt  sind.  Derselbe  gab  am  Schlüsse  eines  jeden 
Stückes  an,  wann  er  die  Abschrift  vollendet  und  fügte  dieser  Notis  bei- 
läufig noch  andere  ihn  selbst  betreffende  Angaben  hinzu.  Sondeiharer 
Weise  stimmt  die  eine  Angabe  über  sein  Lebensalter  nicht  mit  der  anderen 
26  Jahre  später  aufgezeichneten  überein;  desswegen  haben  wir  auch  sein 
Geburtsjahr  nicht  genau  feststellen  können.  Herr  Bibliothekar  A.  Walz 
hatte  die  Güte,  mir  eine  genaue  Beschreibung  dieser  Handschriften  lu- 
kommen  zu  lassen.  Was  ich  dieser  Mittheilung  entnehme  und  hier  folgen 
lasse ,  sind  lediglich  die  für  Knebels  lieben  in  Betracht  kommenden  Stellen. 
—  Ms.  nr.  476.  In-fol.  pap.  307  BL  Enthält  die  consolatio  peccatorum  des 
Jacob  von  Theramo  (e.  sog.  Belial)  Bl.  1 — lUS^,  femer  verschiedene  Werke 
theologischen  Inhalts  Bl.  111  — 15  Ib,  zuletzt  ein  Compendium  theologicae 
veritatis  Bl.  163 — 307  *>.  —  Bl.  108  >>:  Scriptum  per  me  Johannem  Knebel  et 

finitum  die  conversionis  sancti  Pauli  anno  domini  1442  [Jan.  25] et 

regente  domino  Friderico  ze  Rin  episcopo  Basiliensi  anno  quinto  et  sedente 
in  prepositura  domino  Georgio  de  Andelo  cuius  capellanus  sum  anno  ipsius 
prepositure  nono.  Knebel.  BL  229  b :  Explicit  Über  tereius  et  finitus  Basilee 
in  curia  prepositure  Basiliensis  per  me  Johannem  Knebel  presbiterum  sub 
anno  domini  1443  [1442P]  die  sabbati  V.  mensis  Decembris  [?  der  5.  Dec. 
war  in  den  Jahren  1439  u.  1444  ein  Samstag]  indictione  6  et  pontificatus 
domini  Felicis  pape  quinti  anno  2^  et  coronationis  domini  Friderici  Roma* 
norum  regis  anno  l*' .  . .  episcopatus  domini  Friderici  ze  Hin  anno  quinto 
et  prepositure  domini  J6rgi  de  Andelo  anno  decimo  et  sacerdocii  mei  anno 
secundo  et  etatis  mee  27**.  Bl.  247  ^i  Explicit  liber  quartus  qui  finitus  est 
in  curia  domini  Jeorgii  prepositi  Basiliensis  anno  ejusdem  prepositure  soe 
undecimo  et  mee  etatis  Jo.  Knebel  27 ,  presbiterii  mei  anno  tertio  anso 
autem  domini  1443  indictione  6  die  veneris  prima  mensis  mareii  pontificttu 
domini  Felicis  vulgariter  Amedei  ducis  Sabaudie  nuncupati  pape  quinti 
anno  tertio  et  coronationis  domini  Friderici . .  .  anno  primo ,  durante  con- 
cilio  Basiliensi  anno  eins  duodecimo. 

Ms.  nr.  206.  In-fol.  pap.  Bl.  1—130  und  1— 139  b.  Bl.  1 :  Indpit  Über 
primus  sententiarum  Sancti  Gregorii  pape.  Bl.  130:  Anno  domini  146S 
die  veneris  23  mensis  decembris  ego  Johannes  Knebel  oappellanus  et 
assissius  ohori  Basiliensis  scripsi  et  finivi  hos  libros.  Bl.  1 :  Ketractatio 
sancti  Augustini.  Bl.  48 b:  Scriptus  per  me  Johannem  Knebel  eappellanum 
capelle  sancte  Katherine  in  curia  domini  Phirreto  dicte  et  finitus  die 
mercurii  12  mensis  aprilis  anno  domini  1469  etatis  mee  anno  56^  BL  49: 
In  hoc  codice  oontinentur  libri  sancti  Jeronimi  presbyteri  in  Esayam  pro-' 
phetam.  Bl.  65  b :  Explicit  liber  primus  finitus  et  scriptus  per  me  Johannem 
Knebel  eappellanum  ecclesie  Basiliensis  die  invencionis  sancte  crucis  [Mai  3 
anno  domini  1469  etatis  mee  56. 

1)  Er  wurde  Michaelis  1432  unter  dem  Rektor  Johannes  Schunemann 
immatriculiert ;  er  bezahlte  U  gr.  Immatriculationsgebfihr.  S.  Acten  der 
Erfurter  Universität  Band  1  S.  157,  Z.  8  (Halle  1881). 

2)  S.  S.  199,  19  und  Anm.  5. 


XXIU.  Hans  Knebel.  585 

nicht  anzuheben*).  Die  Priesterweihe  wurde  ihm  im  Jahre  1441 
eriheilt^),  im  Jahre  1442  erscheint  er  ab  Kaplan  des  Domprobstes 
Georg  von  Andlan^).  Im  Dienste  der  Basler  Kirche  blieb  er  nun 
bis  an  sein.  Lebensende.  Am  12.  Juli  1447  wurde  ihm  die  Kap- 
lanei  der  Xatharinenkapelle  übertragen^).  Späterhin  (1468]  er- 
scheint er  auch  als  einer  der  vier  Principalkapläne  am  Münster,  der 
sog.  assisii  chori  Basiliensis^);  nebenbei  sehen  wir  ihn  als  Chorherm 

1)  Wenn  wir  die  Notis  im  Oeffnungsbuch  I  S.  49,  laut  welcher  sich 
Knebels  sun  neben  Erhart  von  Appenwiler  und  neun  andern  pro  prebenda 
hospitalis  bewarb,  auf  ihn  beziehn,  so  muss  er  sich  im  Jahre  1439  wieder 
in  Basel  aufgehalten  haben. 

2)  S.  Colmarer  Stadtbibl.  Ms.  nr.  476  Bl.  229b,  247». 

3)  S.  ebendaselbst  Bl.  108  b 

4)  Im  badischen  GeneraUandesarchiv  zu  Karlsruhe,  unter  der  Rubrik 
Basler  Domstift  Archiv,  Abtheilung  »Basier  Urkunden  1402 — 1486«,  be- 
findet sich  ein  Heft  in  4^,  folgendermaassen  beginnend:  anno  domini  1447 
vigilia  Heinrici  imperatoris  venerabilis  vir  dominus  ....  [Lücke ;  nach 
Wurstisen,  Beschr.  des  Münsters  (Band  A.  A.  I.  10  der  Basler  Universitäts- 
bibl.  S.  375^)  ist  zu  ergänzen:  Johannes  Wiler  decretorum]  doctor  decanus 
motu  proprio  contulit  mich!  Johanni  Knebel  capellaniam  altaris  s.  Kathe- 
rine  in  curia  .  .  .  [Lücke;  nach  Basl.  Chron.  III  S.  219,  12  erg&nzen  wir: 
dtßmini  Seriholdi  de  Tkirreto  quondam  episeopi  Banltensis]  quo  matutinum 
[sie]  laus  in  ecdesia  BasUiensi  post  vesperas  peragebatur.  Von  der  gleichen 
Hand  folgen  Verzeichnisse  der  redditus  altaris  s.  Katherine  in  curia. 

Von  den  !Einkünften  der  Kaplanei  erw&hne  ich  diejenigen  von  der 
Schleife  in  Kleinbasel  under  ze  nechst  an  der  steinen  brugk  als  man  ob- 
wendig  gon  Clingental  in  gat  gegen  der  mittlen  muly  da  selbs.  S.  Basier 
Staatsarchiv,  Domstift  Urk.  410;  auf  der  Rückseite  derselben  steht  die  von 
gleichseitiger  Hand  geschriebene  Notiz :  Dise  sliffe  und  das  hus  daran  ge- 
hfirt  an  sant  Katherinen  altar  in  des  von  Pfirt  hoff  uff  bürg,  dovon  gitt 
man  xt  sinse  jerlich  5^  Ib.  nuwer  pfenning  Basler  müntz,  das  macht  11  Ib. 
zinspfenning  und  6  h&nre.  In  der  Angabe  des  Zinsbetrages  liegt  gewiss 
ein  Versehen  vor ;  5^  ü  jährlich  wfire  ein  unglaublich  hoher  Zins. 

Die  Xatharinenkapelle,  an  welcher  Knebel  Kaplan  war,  ist  nicht  zu 
verwechseln  mit  der  Katharinenkapelle  im  Kreuzgang  des  Münsters  (s. 
Fechter,  Topographie  in  der  Schrift  »Basel  im  XIV.  Jhd.«  S.  13.  20); 
übrigens  waren  die  Kaplane  beider  Kapellen  choro  asstricti,  d.  h.  zum 
Dienste  am  Chore  des  Münsters  verpflichtet.  S.  den  im  bad.  Generallandes- 
archive aufbewahrten  liber  itatutorum  capituli  cathedralis  ecdesiae  Basileen- 
sis  fol.  13 :  Item  statutum  est,  quod  cappellani  choro  astricti  debent  omni 
die  misse  et  hoiis  canonicis  Interesse  legendo^cantando  cum  ceteris,  item 
in  propria  persona  in  suo  altari  missam  celebrent  nisi  legittimo  inpedimento 
detenti  vel  de  licencia  decani.  In  der  nun  folgenden  Aufzählung  der  Kapläne, 
welche  choro  astricti  waren,  werden  genannt  capellani  scte  Katherine  in 
cetpite  et  in  curia,  quam  edificavit  episcopus  Berchtoldus. 

5)  S.  Colmarer  Stadtbibl.  Ms.  nr.  206  Bl.  130.  Ueber  die  Obliegen- 
heiten der  asaisii  chori  Basiliensis  giebt  uns  das  im  liber  statutorum  (s.  d. 
Torige  Anm.)  fol.  1^  mitgetheilte  Statutum  quatuor  assissiorum  folgender- 
massen  Aufschluss:  Anno  domini  1367  feria  sexta  post  omnium  sanctorum 
Waltherus  de  Clingen   decanus,  Budolffus  Freularii  thesaurarius  et  totimi 


586  Beilagen. 

des  unweit  Gebweiler  gelegenen  Collegiatstiftes  Lautenbach  ^) .  Aber 
noch  in  ganz  anderer  Thätigkeit  lernen  wir  ihn  kennen,  nümlich 
als  kaiserliehen  Notar ^),  und  sodann  auch)  als  im  Jahre  1460  die 
Universitftt  gegründet  wurde,  als  deren  ersten  Notar ^j. 

Knebel,    dessen  väterliches  Haus  selbst  in  der  Steinenvorstadt s 
stand,    kaufte  am  24.    Januar    1461    Ton  dem    Schulherm   Uliich 
Thüring   das   anstossende  Haus  um  33  4!)f*)\  von  weiteren  liegen- 

capitulum  Interveniente  consensu  r.  p.  domini  episcopi  BasiliensLs  statuerunt 
primo  quod  assissii  in  summe  altari  missas  cantare  et  in  choro  preesse  io 
divLais  offieiis  imponendo  et  psalmodias,  epistolas,  ewangeiia  et  antiphanas 
[sie]  legendo  et  inponendo  teneantur  et  sub  debito  prestiti  juramenti  omni- 
buB  horis  divinis  officiis  [am  Kande  mit  Verweisung  beigefug:t  et 
missis]  intitulari  legittimo  inpedünento  eessante  interesae,  nisi  de  lieencia 
deeani  vel  eius  locum  tenentis,  si  presens  in  choro  fuerit,  alias  dignioris 
prelati  presentia,  deinde  aenioria  canonici  non  prelati  ex  causa  racionabiü 
abeaae  contingerit  u.  a.  w.  In  dem  nun  folgenden,  in  einer  Faaaung  Tom 
7.  Juni  1438  mitgetheilten  Statutum  de  almuciia  heiast  es :  item  cappeUani 
eiuadem  ecdeaie  almucia  de  aaperigeria  cum  zonia  de  corio  (n&mlich  defe- 
rant)  preter  quatuor  aaaiaioa  et  duoa  cappellanoa  altaria  beate  virginis,  qui 
lonas  nigri  ooloria  ut  canonici  aimplicea  deferre  debeant.  et  domini  prelati 
dumtaxat  poaaunt  auperpeUicia  aerici  albi  coloria  defferre  et  non  alii.  Diese 
Statute  wurden  nach  der  Angabe  auf  fol.  11  von  Papst  Pius  IL  bestätigt 
VgL  auch  Wuratiaen,  Beachr.  dea  MOnatera  im  Bande  A.  X.  L  10  der  Baaler 
Universit&tsbibl.  S.  365^.  N&heres  über  die  angeführten  Kleidungsstüeke ». 
bei  Bock,  Gesch.  der  liturgiachen  Qewftnder  dea  Mittelaltera  Bd.  1,  452;  2, 
329  ff.  352  ff. 

In  der  Eigenschaft  als  aaaiaiua  ohori  celebrierte  Knebel  das  Hochamt^ 
welchea  zur  Feier  dea  Siegea  bei  Nancy  gehalten  wurde  (a.  oben  S.  94, 3. 
In  aeinen  Aufseichnungen  theilt  er  una  femer  mit,  daaa  er  am  8.  Sept.  1475 
als  senior  ecdeaiae  die  Mesae  geaungen,  da  alle  Domherren  excommuni- 
ciert  oder  auapendiert  (B.  Chr.  II  S.  286,  11),  daaa  er  am  16.  Men  1476  dem 
Weihbischof  bei  der  Meaae  miniatriert  habe  (ebendaa.  S.  238,  28). 

1)  S.  oben  6. 180,  1.  181,  18.  205,  9.  Inhaber  der  Frobatei  in  Lauten- 
bach waren  Georg  von  Andlau  (Viacher,  Qeach.  derUniverait&t  S.  35,  Aiini.30. 
und  nach  ihm  der  Canoniat  Peter  von  Andlau  (a.  oben  S.  219,  10.  220, 10). 

2)  S.  die  von  ihm  geachriebenen  Urkunden  im  Baal.  StaataarehiT,  Geh. 
Beg.  L.  m.  G.  (vom  Jahre  1455) ;  Geh.  Reg.  Q.  H.  AA.  (vom  Jahre  1465). 

3)  Appenwiler  Chronik  fol.  201t>.  Ala  Notarius  der  Universitfit  (Aber 
desaen  Obliegenheiten  a.  Viachera  Geach.  der  Univ.  S.  127)  legte  er  die 
Matrikel  an.  Von  aeinerHand  aind  auf  den  eraten  Bl&ttem  aufgezeichnet. 
fol.  1  b  der  bei  der  Immatrikulation  su  leistende  Eid  und  die  Anfangawortc 
der  Evangelien  dea  Johannea  und  Lucaa,  foL  2«  ein  preconium  stadüBan- 
lienaia  editum  per  Petrum  de  Andelo ,  fol.  3  eine  Beachreibimg  der  Eroff- 
nungafeier,  dann  nochmala  der  Eid  und  die  Evangelienanfänge  des  Johannes, 
Lucaa  und  Matthäua.  Auf  fol.  4  und  5  aind  (theilweiae  auch  von  anderer 
Hand  eingetragen)  die  im  Sommersemeater  1461  Inmiatrikulierten  veiseichset, 
auf  foL  6  b  ateht  Knebels  Bericht  über  die  Wahl  des  Domcuatos  Caspar  zu 
Rhein  sumKeotor  far  daaWinteraemeater  t4ßy^  (abgedr.  bei  Yiaoher,  Oeseh. 
der  Univerait&t  S.  100  Amn.  6). 

4)  Daa  Haua  war  gelegen  »an  den  Steinen«  zwischen  Herman  Offenbui^ 
uff  ein  und  Conrad  Knebels  aina  vattera  zer  andern  aiten,  sinaet  jerffV^ 


XXm.  Hans  Knebel.  587 

schatten,  die  ihm  gehörten ,  wird  uns  eine  Bleiche,  ebenfalls  in 
der  Steinenvorstadt,  genannt;  dieselbe  verkaufte  er  am  12.  Januar 
1478  um  35  fl.  an  Wetzel  Sutor  den  weber^).  Land,  wahrschein- 
lich Rebland,    besass   er  vor  dem  Steinenthor  ^] ;    in    seinen  Auf- 

j  Zeichnungen  berichtet  er  selbst  einmal ,  dass  ihm  seine  Reben  durch 
den  Hagel  zerstört  worden  seiend);  wo  die  übrigen  Grundstücke, 
von  denen  er  einen  ganz  ansehnlichen  Ertrag  an  Getreide  bezog, 
gelegen  waren ^),  habe  ich  nicht  ermitteln  können.  Ueber  sein 
sonstiges  Vermögen  giebt  uns  das  von  ihm  am  14.  Merz  1475  vor 

todem  Gericht  des  Schultheissen  errichtete  Testament  einigen  Auf- 
schluss.  Dieses  Testament  findet  sich  im  Fertigungsbuch  1469 — 1475 
S.  488^;  auf  dasselbe,  sowie  auch  auf  die  übrigen  in  den  Akten 
des  Gerichtsarchives  sich  vorfindenden,  Knebel  betreffenden  Notizen 
bin  ich  durch  Herrn  Dr.  Carl  Stehlin  aufmerksam  gemacht  worden. 

1^  Knebel  vermachte  dem  Bischof  2  gülden  pro  fertone^),  seinem 
Freunde  Peter  von  Andlau  »ein  Aytbuchlin  mit  sinem  secklincr 
(letzteres  jedoch  mit  der  Bestimmung ,  dass  es  nach  Peters  Tod  an. 
die  bruderschaft  zu  Sant  Johans  uff  bürg  fallen  solle),  dem  Die- 
holt  Scherr  von  Thann   »dz  buch  von  hohen  synnen  meister  Peters 

^von  Lamparten,  ein  b&ch  von  hohen  synnen  sant  Gregorien,  ein 
gloBz  über  epistolas  Pauli  in  perment  och  sin  leptag  ze  nuzende,« 
wiederum  mit  der  Bestimmung,  »das  die  selben  bücher  nach  sinem 
[Diebolts]  tod  an  die  vorgenannten  bruderschafft  zu  Sant  Johann 
Valien  sSUe.c    Femer  vermachte  er  »an  sin,  siner  vatter,   muter •) 

^und  aller  siner  vordem  jarzit  der  yetzgemelten  siner  bruderschafft 
zu  Sannt  Johann  30  s.  pfen^it^  geltz  von  uff  und  ab  sinem  husz 
und  hoffstatt  mit  aller  zugehSrung,  so  gelegen  ist  zu  Basel  by 
Eschemer  thor'']  zwüschm  Conrat  Knebels  sins  vatters  seligen  huse 

minen  herren  den  r&ten  z&  Basel  3  s.  gewenlicher  Baszier  zinszphennt^  de 
proprietate  und  so  vil  ze  erschaez  in  wandlunge  der  hand.  Gerichtsarchiv, 
Fertigangsb.  1458— 1463  S.  151. 

1)  »die  bleichin  in  der  vorstatt  an  den  Steinen  zwuschenn  meister  Hansen 
Ton  Wissenbergs  bleichin  ze  einer  und  dem  gesslin  dadurch  mann  an  den 
Binich  g&t  zer  andern  syten  gelegen  ist,  stost  oben  an  die  strasz  und  nit- 
sieh  an  die  Birsich,  zinset  von  eigenschafft  3  s.  nuwer  pfenm^  minen  herren 
den  reten.«    Gerichtsarchiv,  Fertigungsb.  1475  —  1480  S.  200  b. 

2)  Ein  Acker  Knebels  wird  eben  daselbst  S.  249  genannt ;  nebenan  war 
Kehland.  Ob  der  unten  S.  590,  Anm.  1  genannte  rebgarten  vor  dem  Her- 
thor (8.  Fechter,  Topographie  in  der  Schrift  »Basel  im  XIV.  Jhd.a  S.  110) 
als  SLnebels  Eigenthum  anzusehen  sei,  können  wir  bei  der  unklaren  Fassung 
der  Stelle  nicht  entscheiden. 

3)  B.  Chr.  n  S.  251,  31. 

4)  B.  Chr.  n  S.  18,  9;   III  S.  153,  16. 

5}  Vgl.  die  Bemerkung  bei  Du  Cange  s.  v.  ferto :  Usus  erat  in  ecdesia 
Aigentinensi  antiqua  consuetudine  firmatus  ut  quilibet  clericus  moriens 
unum  fertonem  episcopo  legaret. 

6)  Knebels  Mutter  Elisabeth  starb  am  4.  Nov.  1474  (Bd.  11  S.  120,  28). 

7}  Eigenthflmlieh  ist  die  Bezeichnung  »Eschemer  thor«;  vgL  S.  586 
Anm.  4  u.  unten  S.  590  Anm.  1. 


588  Beilagen. 

und  Hermans  von  Offenbarg  des  webers  seligen  huse,  also  das  die 
pfleger  der  benanten  bruder8cha£ft  nach  des  bemelten  herren  Hanngen 
Knebels  tod  sAUiche  30  s.  geltz  jerlichen  von  sinem  husze  innzielien.c 
Ebenso  soll  die  Bruderschaft  erhalten  »alle  andere  sin  bucher  welher- 
ley  die  syent  also  dasz  die  pfleger  der  bruderschafft  dieselben  bucher  ^ 
nach  sinem  tod  verkouffen ,  dass  gelt  umb  jerliche  gült  anlegen  und 
s&lliche  gult  s&sampt  den  gemelten  30  s.  geltz  jerlichen  under  die 
herren  uff  sinem  jarzyt  teilen.«    Die  weiteren  Verfügungen  lauten: 
»Item  zwo  silbrin  schalen  und   dry   silbrin  stÖiff  an  die  obgemelte 
sin   pfrund   sant  Kathrinen   altar  also   dasz  ein  capplan   der  selben  lo 
pfrund  nach  sinem  tod  ein  kelch  und  ein  paten  darusz  machen  und 
also  ewiglich  der  pfrund  beliben  s6lle.    Item  Ennelin  JÖstin  genant 
Baders  siner  kellerin  alle  sin  varende  hab  (es  sig  win,  kom,  bar- 
schafft,   gold,  Silber,  huszrat,  bett,  kiissy  u.  s.  w.).e     Wenn  jene 
vor  ihm  sterben  sollte ,  dann  erbt  auch  diesen  Theil  der  Verlassen- 15 
Schaft  die  erwähnte  Bruderschaft.     Zu  Executoren  bestellt  er  iHans 
Visoher  techan   und  Conrat  Hüglin  kamerer  &  yezezyten  ir  nach- 
komen  derselben  Imptem.«     Zuletzt  behält  sich  Knebel  vor,   sein 
Testament  nach  seinem  Willen  zu  widerrufen. 

Das  soeben  von  uns  mitgetheilte  Testament  war  nicht  das  erste  ^ 
welches  Knebel  aufgesetzt.  In  dem  ersten  Artikel  ist  nämlich  nach 
den  Worten  pro  fertone  beigefügt  »nach  lut  sins  alten  testaxnents 
er  darum  gesetzt  hatt.«  Eine  zu  Anfang  des  Schriftstückes  am 
Rande  beigesetzte  Notiz  besagt,  dass  er  »mit  gunst,  willen  und 
gehell  meister  Burkhardt  Gugelin  *)  sinem  mit  recht  gegebenen  wissen-  ^ 
haftigen  vogtc^)  seine  letztwilligen  Verfügungen  getroffen;  unter 
dieser  Notiz,  ebenfalls  am  Rande  stehn  die  Worte  »item  er  will  sin 
begprepnisz  haben  uff  Burg  under  der  bruderschafft  stein  im  cruzgang.« 

Eröffnet  uns  einestheils  das  Testament  einen  Elinblick  in  die 
Vermögensverhältnisse  Knebels,  so  ist  andrestheils  auch  zu  ersehen,  ^ 
welchen  Personen  und  welcher  Körperschaft  er  besonders  sugethan 
war.  Peter  von  Andlau,  mit  dem  er  im  Jahre  1458  aus  Rom^j 
dem  neugewählten  Bischof  Johann  von  Venningen  die  Bestätigungs- 
bulle gebracht,  war  sein  vertrautester  Freund,  ausserdem  sein 
hochgeschätzter  Lehrer^).  Diebolt  Scherr  (Theobaldus  Rasoris'.^^ 
Kaplan  zu  St.  Peter,  war  sein  Vetter ;  vielleicht  ist  eines  von  den 
Büchern ,    die  Knebel  ihm  vermacht ,    noch   erhalten ,    nämlich  das 

1)  Burkhart  GügeUin  bei  der  Zunft  der  Oartener,  wohnte  1453/4  in 
der  kleinen  Stadt  (Schönberg,  S.[681  unter  Nr.  1859). 

2)  Betreffs  der  Vormundschaft  über  geistliche  Personen  s.  den  Aufsats 
von  Carl  Stehlin  »Die  Vormundschaft  des  Basler  Stadtrechts  im  15.  Jahr- 
hundert« in  der  Zeitschr.  für  Schweiz.  Recht,  Bd.  28  (Jhg.  1887)  S.  276.  320. 

3)  Damals  traf  Knebel  zu  Rom  Jörg  vom  Stein  (s.  oben  S.  56,  2);  auf 
dieser  Romreise  wird  er  auch  den  Grafen  Eversus  von  Anguillara  in  Ron- 
oiglione  gesehen  haben  (s.  Bd.  II  S.  158,  12). 

4)  S.  Bd.  n  S.  383,  33;  Bd.  III  ä.  220,  9  ff.  Ueber  Peters  von  Andl&a 
Herkunft  s.  Bd.  II  S.  385  Anm.  1. 


XXin.  Hans  Knebel.  ^      S89 

Buch  von  hohen  synnen  sant  Gregorien ;  ich  yennuthe,  dass  darunter 
der  in  der  Colmarer  Stadtbibliothek  im  Bande  Nr.  206  aufbewahrte 
über  sententiarum  sancti  Gregorii  pape,  ein  Manuscript  Ejiebels,  zu 
verstehen  sei^).     Reichlich  gedachte  Knebel  auch  der  Bruderschaft 

&za  St.  Johann  auf  Burg  2),  deren  Mitglied  er  als  Kaplan  am  Münster 
war;  einen  erheblichen  Theil  seiner  Habe  bestimmte  er  für  seine 
Magd  Ennelin  Baders,  die  ihm  seit  langen  Jahren  diente  3).  Knebel 
hatte  ihr  ausserdem  versprochen ,  sie  ihr  Leben  lang  bei  sich  zu 
behalten    und   für  ihren  Unterhalt   gleich ,    wie  für   den   seinigen, 

<o  besoigt  zu  sein ;  dafür  setzte  sie  ihn  (mit  Zustimmung  ihres  Vogtes 
Claus  Ton  Waidenburg)  ebenfalls  am  14.  Merz  1475  zum  Erben 
ihres  Vermögens  ein.  Einige  Zeit  darauf,  etwa  Anfang  Juli  begab 
aich  Knebel  nach  Obern  Baden  ;  er  nahm  Ennelin  Baders  und  seinen 
Diener  Ulrich  Müller  mit;  wie  er  hier  in  angenehmer  Gesellschaft 

lavier  Wochen  zugebracht,  erzfihlt  er  uns  selbst  in  höchst  ergötz- 
licher Weise*). 

Die  Thatsache,  dass  Knebel  vor  dem  Gericht  des  Schuliheissen 
sein  Testament  errichtet,  dass  dies  femer  im  Merz  1475  geschah, 
ist  noch  von  ganz  besonderem  Interesse.     Bekanntlich  hatten,  die 

%  Domherren,  deren  Bestreben  es  war,  die  engen  Verbindungen,  welche 
die  Kapl&ne  mit  der  Bürgerschaft  unterhielten,  zu  lösen,  einen 
Monat  vorher  das  Statut  erlassen,  dass  fürderhin  kein  Kaplan  in 
den  Besitz  seiner  Kaplanei  gelangen  soll,  der  nicht  vorher  geschworen, 
er  wolle  niemals  vor  dem  weltlichen  Baslergerichte  testieren  ausser 

^  mit  ausdrücklicher  Bewilligung  des  Decans  ^) .  An  diese  Bestimmung 
hatte  sich  nun  Knebel  nicht  zu  halten;  er  war  ja  schon  lange  im 
Amte;  bezeichnend  ist  es  immerhin,  dass  er  nicht  vor  dem  Official 
testierte,  und  es  zeugt  jedenfalls  auch  davon,  dass  er  ganz  auf 
Seite  der  übrigen  Kapläne  war,    deren  Verhältniss  zu  dem  Capitel 

^in  dieser  Zeit  ein  äusserst  gespanntes  war^). 

Ob  Knebel  sein  Testament  späterhin  noch  änderte,  ist  mir  nicht 
bekannt  geworden;  man  könnte  es  vermuthen  in  Anbetracht  des 
Umstandes,  dass  der  jährliche  Zins,  der  von  seinem  Haus  an  die 
Braderschaft  von  St.  Johann  entrichtet   wurde,    nur    15  fl.  betrug 

1)  Es  ist  ja  wohl  möglich,  dass  das  Buch  nach  Diebolt  Scherrs  Tod 
nicht  in  den  Besitz  der  Bruderschaft  zu  St.  Johann  gelangte»  wie  es  im 
Testamente  Knebels  vorgesehen  war.  Mit  »dem  b&ch  von  hohen  synnen 
meister  Peters  von  Lamparten«  wird  übrigens  auch  kein  anderes  gemeint 
sein  als  das  Werk  des  Petrus  Lombardus  » sententiarum  libri  IV«. 

2)  S.  Fechter,  Topographie,  in  der  Schrift  »Basel  im  XIV.  Jhd.«  S.  19f. 

3)  Dass  dieselbe  schon  lange  sein  Hauswesen  besorgt,  ist  doch  wohl 
aus  der  Stelle  Bd.  II  S.  333,  9  zu  entnehmen. 

4)  S.  Bd.n  S.278,  IfL 

5)  S.  Bd.  n  S.  183,  23fi: 

6)  Man  beachte  die  Stellungnahme  der  Kaplfine  in  dem  Streithandel 
des  Capitels  mit  Arnold  zum  Luft.  S.  Bd.  H  S.  111,  Iff.  141,  42  ff.  183, 
23  ff.  224,  18  ff.  Arnold  zum  Luft  nahm  Knebel  zu  seinem  Proourator  den 
Domherren  gegenüber.    Bd.  H  S.  284,  10. 


^QQ  fieilagen. 

(statt  der  erstmals  bestimmten  30  fl.)  ^).  Aus  der  Münsterfabrik- 
rechnung  vom  Jahr  1481 — 82^)  und  der  in  Anm.  1  wiedergegebenen 
sabbato  ante  Heinrici  datierten  Stelle,  wo  Knebel  als  bereits  gestorben 
erwähnt  wird,  lässt  sich  sein  Todestag  etwas  genauer  bestimmen: 
derselbe  fällt  in   die  Zeit  von  Anfang  Mai  bis  Anfang  Juli  1481.  & 

Seinen  Namen  hat  Knebel  der  Nachwelt  in  erster  Linie  dadurch 
überliefert,  dass  er  Aufzeichnungen  in  Form  eines  von  ihm  geführten 
Tagebuches  hinterlassen  hat.  Da  er  in  Folge  seiner  Stellung  xu 
vielen  angesehenen  Mfinnem  aus  der  Bürgerschaft,  der  Qeistliclikeit, 
der  Professorenschaft  in  nahen  Beziehungen  stand,  so  war  er  gans  i« 
besonders  geeignet,  vieles  über  den  Gang  der  Ereignisse  in  Erfahrung 
zu  bringen,  und  er  verfehlte  nicht,  alle  die  Neuigkeiten,  die  ihm 
von  vielen  Seiten  zukamen,  in  sein  Tagebuch  aufzunehmen.  Getreu- 
lich erzählt  er  uns,  was  er  selbst  gesehen  und  erlebt,  was  er  da 
und  dort  Interessantes  gehört.  Im  letzteren  Falle  führt  er  öfter  u 
seine  Gewährsmänner  mit  Namen  an.  Als  solche  treten  uns  vor 
allem  Geistliche  entgegen,  darunter  manche  Deutschordensherren 
(die  Comturen  Andreas  Schmitt  in  Basel,  Rudolf  Elhart  in  Mül- 
hausen,  Georg  von  Neuhausen  in  der  Mainau,  Joh.  Budolfi  in 
Mülhausen  und  Eufach),  bischöfliche  Beamte  (der  Vicar  Barkhart» 
Hanfstengel,  der  Kanzler  Wunnebald  Heidelbeck,  der  Official  Mat- 
thäus Müller)  ,  Domherren  (Hartmann  v.  Hallwyl ,  Arnold  Reich) , 
seine  Mitcapläne  (Conrad  Baumhauer ,  Bernhard  Sartoris) ,  femer 
Wilhelm  Textoris  und  Johann  Helmich,  von  Weltlichen  nennt  er 
uns  gelegentlich  den  Altoberstzunftmeister  Heinrich  Rieher,  den  2 
Rathschreiber   W.   Bomgarter,    die   Adeligen   Lazarus  von  Andlau. 

1)  Im  Bande  £.  5  des  Basler  Gerichtsarehives  »Fronungen  und  Ver- 
bote« steht  unter  dem  Datum  sabbato  ante  Heinrici  (7.  Juli)  1481  folgendes  : 
Item  do  hat  Heinrich  Synner  umm  versessen  zinsa  gefront  unn  in  gericht 
gesogen  her  Hannss  Knebels  caplan  uff  Burg  seligen  verlassen  huss,  hoff- 
statt  unn  gertlin  darhinder  mit  allem  begriff,  rechten  unn  zugehftrungen, 
als  dasz  in  der  statt  Basel  unn  der  vorstatt  an  den  Steinen  am  ort  by  der 
Steinibrucken  ze  einer  unn  ser  6bem  sytenn  neben  C15win  Walchen  hau 
ser  andern  sytenn  gelegen  ist,  zinsent  von  eigenschafft  wegen  minen  hem 
den  reten  18  pf.  novorum  uff  pfingsten  unn  15  s.  sant  Johonss  brudenehafit 
uff  Burg  von  einsz  jarzytz  wegen,  als  er  jerlich  daruff  hat  2j  g.  widerkS^. 
darzft  den  rebgarten  vor  dem  Herthor  oben  an  meister  Veltisz  gartten  unn 
unden  an  Conrat  von  Obenwilere,  ist  lidig  eigenn.  Auffallend  ist,  dass 
die  Lage  des  Hauses  hier  ganz  anders  angegeben  ist  als  im  Kaufbriefe 
von  1461  und  in  seinem  Testamente.  Das  Verzeichniss  der  Häuser  giebt 
bei  Schönberg  S.  676  keinen  Aufschluss.  Im  Bande  £.  5  heisst  es  femer 
unter  dem  Datum  sabbato  ante  Trinitatis  1492:  Dir  camerer  sannt  Johanns 
cappellen  hatt  gefrftnt  [nach  gefr5nt  folgt  nocheinmal  hatt]  herr  Hansen 

.  ein  priesters  huse  genant  Knebels  hus  an  den  Steinen  gefrSnt  umb  ter- 
sessen  zinsz  uimd  miszbuw  als  sy  daruff  hand  15  s.  Stand  »Knebels  hus« 
wohl  da,  wo  das  jetzige  Haus  zum  Knebel  (Steinen Vorstadt  16)? 

2)  Das  Rechnungsbuch,  in  welchem  auf  S.  8  und  40  Angaben  über  die 
Bestattungskosten  Knebels  stehen ,  beginnt  mit  dem  6.  Mai. 


XXIU.  Hans  Knebel.  591 

Ludwig  von  Eptingen,  Heinrich  von  Landsberg  und  Chiistopb  von 
Rechberg,  Hans  Röwlin  den  Schiffmann  und  Hans  Seeklar  den  Boten 
der  Basier  u.  a.  m.  Knebel  konnte  aber  nicht  nur  mündliche 
Mittheilungen,  sondern  auch  schriftUche  Aufzeichnungen,  wie  Briefe, 

h  Berichte  in  grosser  Anzahl  in  seinem  Tagebuch  verwerthen.  Bei 
den  meisten  dieser  Schriftstücke  meldet  uns  Knebel  zwar  nicht, 
wie  sie  ihm  zugekommen;  allein  bei  vielen  ist  es  doch  leicht  zu 
ersehen,  auf  welchem  Wege  er  sie  erhalten  hat.  Die  officiellen 
Schreiben,    welche    von  den  Eidgenossen,    sonstigen  befreundeten 

10  Städten,  von  den  HaupÜeuten  im  Felde  u.  s.  w.  als  Original  oder 
bereits  in  Copie  an  den  Rath  von  Basel  gelangt  waren ,  .  werden 
ihm  wohl  durch  den  Stadtschreiber  Niclaus  Rüsch  eingehändigt 
worden  sein.  Einige  Male  bemerkt  Knebef  selbst,  dass  der  Stadt^ 
Schreiber!)  ihm  Briefe   gegeben  habe   (s.  Bd.  H  S.  286,    19.   292, 

1^27.  393,  5).  Ich  nehme  auch  an,  dass  durch  Rüsch  viele  dieser 
Berichte,  die  als  sog.  Zeitungen  im  Umlaufe  waren,  Knebeln  zu- 
gänglich gemacht  wurden.  Unter  Zeitungen^)  verstehen  wir  Nach- 
richten über  allgemein  interessierende  Vorkomnmisse ,  wichtige 
Schreiben ,   Actenstücke  u.   dgl. ,    die  von  Hand  zu  Hand  gingen, 

20  abgeschrieben ,  oft  übersetzt  wurden  und  auf  diesem  Wege  eine 
weite  Verbreitimg  fanden.  Als  Beispiele  erwähne  ich  hier  nur  die 
Zeitung  über  den  Besuch  des  Herzogs  von  Lothringen  am  könig- 
lichen Hof,  oben  8.  146,  28,  diejenige  über  einen  Frieden  der 
Venezianer  266,   1,   über  den  Waffenstillstand  Ludwigs  und  Maxi- 

»milians  S.  521  ff.,  den  Brief  Ludwigs  S.  182,  26  ff.,  die  Schreiben 
Karls  an  den  Erzbischof  von  Mainz  Bd.  HS.  170,  15  und  an 
Friedrich  Bd.  H  S.  330,  27.  Von  Johann  von  Venningen  erhielt 
Knebel  ebenfalls  Material  für  sein  Tagebuch;  so  meldet  er,  dass 
der  Bischof  ihm   ein   Schreiben   der  Bieler   durch  den  Vicar   habe 

)>^  übergeben  lassen  (Bd.  II  S.  353,  15};  auch  sonstige  interessante 
Schriftstücke  Hess  derselbe  dem  sachverständigen  Knebel  über- 
mitteln, damit  dieser  seine  Meinung  darüber  äussere,  so  z.  B.  einen 
zu  Murten  erbeuteten  Brief  »mire  picture,  scripture  et  plicaturec 
(oben  S.  20,  14)  oder  die  Prophezeiung  des  Peter  Patot  (Bd.  11  S.  405, 

^'>2ij.  Ausserdem  konnte  Knebel  Privatbriefe  in  grosser  Zahl  ein- 
sehen ;  wir  gehen  wohl  nicht  fehl,  wenn  wir  annehmen,  dass  viele 
der  Adressaten  selbst  die  erhaltenen  Schreiben  demselben  zur  Auf- 
nahme in  sein  Tagebuch  überliessen.  Unter  diesen  Adressaten 
begegnen  uns   der  Notar  Job.  Fr.  von  Munderstadt,    der  Professor 

<»  Friedrich  von  Qwarletis,  der  Karthäuserprior  Heinrich,  der  Augustiner- 
prior, die  Basler  Domherren  Georg  Bemolt  und  Job.  Hopper,  der 
Abt  Bartholomäus   von    Andlau,    der  Kaplan   Paul   Kubier,    Hans 

1)  Sagax  et  prudens  vir  wird  er  Bd.  11  S.  286,  19  von  Knebel  genannt 

2j  Vgl.  Winkler,  Joh.,  Die  periodische  Presse  Oesterreichs,  Wien  1875. 

Ottino,  G.,  La  stampa  periodica,  il  commercio  dei  libri  e  la  tipografia  in 

Italia,  Milano  1875.    Hatin,  £ug.,  Bibliographie  historique  et  critique  de 

la  presse  p^riodique  frangaise,  Paris  1866. 


592  Beilagen. 

Zscheokenbürlin ,  femer  solche,  die  wir  oben  schon  als  Knebels 
Gewährsmänner  kennen  gelernt  haben.  Auch  einige  Briefe,  die 
an  ihn  selbst  adressiert  wurden,  benützte  Ejiebel;  so  nahm  er 
denjenigen  von  seinem  Freunde  Peter  von  Andlau  auf  (Bd.  II 
S.  383,  33),  aussugsweise  theilte  er  den  Inhalt  der  Schreiben  mit«  ^ 
die  er  von  dem  Vicar  am  Strassburger  Münster  Job.  Guldin  [Bd.  II 
S.  423,  15),  von  seinem  Vetter  dem  Kaplan  zu  St.  Peter  Theobald 
Rasoris  (oben  S.  181,  17)  empfangen  hatte. 

Knebels  AufEeichnungen   liegen   uns  vor  in  den  auf  der  Uni- 
versitätsbibliothek zu  Basel  befindlichen  Quartbänden  A.  l.  II,  3^  iv 
'  und  4*.     Der  eine  derselben  umfasst  die  Ereignisse  von  September 
1473   bis  Juni    1476,    der   andere   diejenigen  von   da  an  bis  zimi 
Juli  1479.     Der  erste  Besitzer  der  Handschrift,  dem  Knebel  die- 
selbe  geschenkt,   bezeichnete  jenen  Band  als  den  zweiten,   diesen 
als  den  dritten  Theil  des  Tagebuches  (s.  S.  593f.).     Bis  wie  weitis 
zurück    der    erste    Theii    die   Darstellung  der   Ereignisse    enthielt, 
wissen   wir   nicht;    nur    so   viel  können  wir   aus  der  Notis  oben 
S.  88,  33  Bchliessen,  dass  dieselbe  bis  ins  Jahr  1462  zurückreichte. 
Bevor    ich  nun    eine  kurze  Beschreibung  eines  jeden  der  beiden 
Bände  folgen  lasse,    muss  ich  noch   einige   Bemerkungen  vonus^K^ 
schicken.     Knebel  benützte  für  seine  Aufzeichnungen  Blätterlagen 
oder  Hefte  in  Quartformat.    Die  Anzahl  der  Bogen,  aus  denen  ein 
Heft    besteht ,    ist   verschieden ;    gewöhnlich   sind    sechs  zu  einem 
solchen  vereinigt  worden.    Sjiebel  verfuhr  beim  Beschreiben  dieser 
Blätterlagen    nun   nicht  in  der  Weise,    dass   er   erst   dann,   wenns 
eine    Blätterlage    vollständig    beschrieben    war,    eine    andere   zur 
Hand  nahm;   hatte  er  z.  B.  die  Abschrift  eines  grosseren  Schrift- 
stückes anzufertigen,    die    längere   Zeit   in   Anspruch  nahm,    und 
wobei   er  nicht  wusste,    wie  viel  Raum  dieselbe  einnehmen  werde, 
so    fuhr    er    mit    den    übrigen  Aufzeichniingen   auf   einer  anderen  9^ 
Blätterlage    fort.      Nahm    eine    solche    Abschrift    nicht    die    ganze 
Blätterlage    ein,    so    Hess    er   entweder   die    noch  unbeschriebenen 
Seiten  leer  oder  er  füllte  sie  später  noch  mit  anderweitigen  Nach- 
richten   an.     Diess    letztere    erschwert    die  Uebersichtlichkeit;   ein 
weiterer  Uebelstand  tritt  noch  hinzu ,  nämlich  der,  dass  beim  Ein-  ^ 
binden    die   Hefte  nicht    immer   in   der  richtigen  Reihenfolge  zu- 
sammengestellt worden  sind^).     Diess  geschah  beinahe  ausschliese- 
lieh   bei   solchen  Blätterlagen,    welche  Knebel   nicht   mit  Custoden 
versehen  hatte ^  d.  h.  also,    wo  er  es  unterlassen,  unten  rechts  am 
Rande    der    letzten   Seite    einer  Blätterlage    die  Anfangsworte    der^ 
nächstfolgenden  Blätterlage  hinzusetzen. 

Der  ganze  Text  des  Tagebuches  ist  von  Knebel  eigenhändig 
geschrieben  mit  Ausnahme  von  zwei  Stellen.  (Ms.  Theil  2  pag.  309 
[B.  Chr.  n  S.  217,   10—218,  8];   Theü  3  Bl.  103  [oben  S.  147. 

1)  S.  das  Nähere  hierQber  Bd.  11  S.  173  Variantenr.  1 ;  oben  S.  42  Var.  1 ; 
S.  176  Var.  5:  8.  179  Anm.  3;  S.  210  Var.  2. 


XXin.  Hans  Knebel.  593 

4—39]).  Eintragungen  von  anderer  gleichzeitiger  Hand  stehen  noch 
Ms.  Theil  2  pag.  17  [B.  Chr.  H  S.  19  Var.  8];  Theil  2  pag.  452 
[B.  Chr.  n  S.  345  Var.  6];  Theü  3  Bl.  190  [oben  S.  226  Var.  10] ; 
diese  Bemerkungen  möchten  von  BekanAten  Knebels  herrahren,  denen 

5  dieser  seine  Aufzeichnungen  gezeigt  hatte. 

Band  A.  A.  H.   3*^.     Zweiter  Theil  des  Tagebuches. 
Nach  dem  Deckel  folgen  sechs  Vorsetzblätter  a-f.  Bl.  a  b  sind 
leer.  —  Bl.  c:   Der  obere  Theil  des  Blattes  ist  schrftg  weggeschnitten, 
80   dass    auf  der  Vorderseite  nur  noch  folgende  Worte   zu   lesen 

16 sind:  2*  ps  cronice  ab  imo  dni  m..  |  usque  ad  anum  Ixxvj.  Unter 
diesen  Worten  steht  von  anderer  Hand  des  16ten  Jahrhunderts: 
Sum  Henrici  Petri.  Die  Rückseite  ist  leer.  —  Bl.  d:  Auf  der 
Vorderseite  von  der  Hand  des  Remigius  Fäsch :  De  dono  Dni  Joh. 
Knebel.    Secunda  Pars  chronicae  ab  an.    1473  usque  ad  an.  1476^). 

IS  Etwas  weiter  unten  von  unbekannter  Hand  des  ISten  Jhd. :  >NB. 
Urstis.  Ms.  von  dem  Münster  nennet  den  autoren  dieser  Chronik 
Niclaus  Oerung,  sagt  von  ihm:  Er  hat  3  tomos  in  4^  geschrieben, 
doch  nur  tumultuaria  opera,  allerley  Sachen,  so  sich  bey  seinen 
tagen  sonderlich   in  den  Burgundischen  Kriegen' zugetragen,    diese 

%  hat  D.  Sebastianus  Henricpetri  von  seinem  vatter  sei.  bekommen  t. 
lieber  die  erste  Zeile  dieser  Notiz  schrieb  der  Bibliothekar  Daniel 
Unber  hin  :  p.  407^.  Diese  Seitenangabe  bezieht  sich  auf  den  Codex 
diplomaticus  (s.  oben  S.  381,  13  ff.},  in  welchem  von  Seite  312 
bis  443  eine  Abschrift   der  von  Wurstisen  verfassten  Beschreibung 

&des  Münsters  mitgetheüt  ist.  Die  Rückseite  von  Bl.  d  ist  leer. 
— '  Bl.  e  f  sind  unbeschrieben.  Der  sich  nun  anschliessende  Text 
der  Handschrift  (pag.  1  u.  s.  w.)  füllt  22  Blätterlagen.  Ich  be- 
zeichne bei  der  nachfolgenden  Aufzählung  dieselben  der  Reihe  nach 
mit  den    (in  Klammem  beigesetzten]    Sigpiaturen  A  B  C  u.  s.  w., 

30 gebe  zugleich  die  Seiten  des  Bandes,  welche  eine  jede  Blätterlage 
umfasst,  an  und  theile  in  den  eckigen  Klammem  die  Custoden  mit, 
die  sich  je  weilen  unten  rechts  am  Rande  vorfinden.  —  (A)  pagg. 
1-24;  (B)  25—48;  (C)  49—80;  (D)  81—104;  (E)  105—124; 
(F)   125—148;    (G)    149—172    [eodem   tempore];    (H)   173—216; 

35  (J)  217—240  [deferentes] ;  (K)  241—264;  (L)  265—288;  (M) 
289-308;  (N)  309—344;  (O)  345—368;  (P)  369—392;  (Q) 
393—420;  (R)  421—444  2);  (8)  445—468  [und  empfieng];  (T) 
469—492  [Valesienses] ;  (U)  493—516  [sich  gar  demutikHch] ; 
(V)  517—540  [justicia];  (W)  541—564.    Dann  folgen  noch  4  leere 

*o  Blätter.  Die  Hefte  sind,  wie  schon  oben  S.  592,  35  bemerkt,  nicht 
richtig  gebunden  worden.  In  richtiger  Ordnung  müssten  die  Hefte 
A— H,  P,   Q,  J,  K,  N,  O,  L,  M,  R— W  aufeinanderfolgen. 


1)  Fäsch  schrieb  also  die  vollständige  Angabe ,  die  auf  Bl.  c  stand  und 
zum  Theil  weggeschnitten  wurde,  noch  einmal  hin;  er  versah  auch  den 
Knebel'schen  Text  (bis  S.  105)  mit  zahlreichen  Randbemerkungen. 

2)  Ausnahmsweise  wurden  von  Knebel  auf  dem  ersten  Blatt  des  Heftes, 
pag.  421  links  oben  als  Custoden  die  Worte  »Jo.  Knebel«  hingesetst. 

BMler  Cliroiiikeii.  III.  3S 


\ 


594  Belagen. 

Band  A.  it.  II.  4^.     Dritter  Theil  des  Tagebuches. 

Nach  dem  Deckel,  dessen  Innenseite  ein  Theil  einer  Uikunde 
ans  dem  15.  Jhd.  bedeckt,  ist  die  1472  zu  Rom  gedruckte  Schrift 
aber  den  Cometen  (8  Bl&tter  in  4°.  S.  Hain  Nr.  9468)  eingeheftet. 
Auf  der  Vorderseite  des  ersten  weissen  Blattes  dieser  Schrift  stehn  ^ 
zuoberst  zwei  Eintragungen,  die  durch  Striche  und  eine  starke  Lage 
darüber    aufgetragener    Tinte    unleserlich   geworden.     Hierauf  Ton 
der  Hand  des  ersten  Besitzers  nach  Knebel  die  Worte:   De  dono 
dni  Jöh  Knebel  |  3*  ps  oronice  ab  ano  dni  m^  occc^  Ixxvj  usque  ad 
änü  Ixxix.    Weiter  unten  von  anderer  Hand  des  15.  Jhd.:  Hasen- is 
schiesser^).     Von   dritter  Hand   des    16.   Jhd.,    derselben,   welche 
die  gleichen  Worte   im  zweiten  Band  eintrug:    Sum  Henrici  Petri. 
Die  Kückseite   von  Bl.   1  ist  leer  gelassen.  —  Bl.  2* — 8^  die  ge- 
druckte Schrift  über   den  Cometen.     8^   ist   leer  gelassen,   hierauf 
folgt   der  Text   der  Handschrift  Knebels   auf  17  BUtterlagen.     Ichts 
führe  dieselben  in  der  gleichen  Weise  wie  beim  zweiten  Band  auf. 
—  (A)   Bl.   1—12*;   (B)   13—36*^  [der  Bogen,  welcher  Bl.  18  und 
19   enthält,   ist  eingehAng^;    Cust.  von  Bl.    19*:   und  als  des  von 
Wirtenberg] ;   (C)  37—48*    [et  superiorcs  confederati] ;  (D)  49— 6U** 
[I8ff];    (E)    61—72*    [cum  autem] ;     (F)    73—84*    [tu  maledicte  ; » 
(G)    85—96*    [Ludowicus    de    Freius    etc.];     (H)     97—108*;    (J) 
109—120*;  (K)    121—132*;   (L)  133—152*  [et  dum  ea  sie];    M, 
153—164*  [werUch];  (N)  165—178*;  (O)  179—186*  [fidejussoriam  ; 
(P)  187—202*  [et  fient  in  illa  plurima  matrimonia] ;   (Q)  203— 21S^ 
[Bl.  217*:  verte  folium  duodecima  die.   Bl.  218*:   Cancer  9[o  caput  £ 
draconis];  Bl.  219  ist  eingeklebt;  (R)  220—231   [auf  Bl.  230*  steht 
(von  derselben  Hand,  welche  die  gleichen  Worte  auf  den  Vorsetz- 
blättern   von  Bd.  2  u.   3  eintrug)  unten  verkehrt,    so  dass,   wenn 
man  das  Buch   verkehrt  aufschlägt,    die  Eintragung   zu  oberst  auf 
dem  ersten  Blatte  steht:    Sum  Henrici  Petri.     Bl.   231,    das  letzte 3a 
Blatt  der  Blätterlage,  ist  auf  der  Innenseite  des  Deckels  aufgeklebt!. 

Eine  Blätterlage  ist  auch  in  diesem  Bande  am  unrichtigen  Ort    | 
eingeheftet,  nämUch  die  Blätterlage  C  :  in  richtiger  Ordnung  mfissten 
die  Hefte  A,  C,  B,  D>-R  aufeinanderfolgen. 

Knebels  Tagebuch    diente,   bevor  Carl  Buxtcrf-Falkeisen  das-^*| 
selbe  durch  eine  deutsche  Bearbeitung  (Basel  1851.    1855)  weiten 
Kreisen  zugänglich  machte^) ,  schon  vorher  einigen  Geschichtsforschern 
als  Quelle.      In  erster  Linie  ist  hier  Wurstisen  su  nennen.     Seine    < 
eigenhändigen  Excerpte  aus  Knebel  sind  uns  noch  erhalten  in  den 

1)  Ein  Claus  Hasensohiesser  kommt  mehrere  Male  im  Oeffniuigsbueh  V 
vor;  Sommer  1475  bewarb  er  sich  um  das  Salsmeisteramt  (S.  136*)),  Ende 
Oktober  1476  umb  da^  Zoller  ampt  uff  der  rinbrugk  (S.  175b),  Juli  1477 
umb  das  spittelmeister  ampt  (S.  186 b).  Vergl.  Schönberg  S.  647  unter  Nr.  1099. 
Ein  Ulricus  Hasenschiesser  de  Basilea  wurde  im  Herbst  1462  an  der  Uni- 
versität immatrieuliert. 

2)  S.  das  Nähere  über  diese  Ausgabe  in  der  Vorrede  lum  iweiten  Band 
des  Baal.  Chron.  8.  V. 


XXIII.  Hans  Knebel.  595 

80g.  Analecta  Wurstisiana  (Bd.  A.  L  11.  14  der  Universitatsbibl.) 
S.  143 — 152  unter  dem  Titel  JiDerelicta  in  Enebelii  collectaneat. 
Diese  Excerpte  yerwerthete  Wurstisen  in  seiner  Basler  Chronik  (vgl. 
S.  462 ff.  der  Aiisgabe  von  1772).    Ferner  citiert  Schöpflin  Knebel  in 

s  seiner  Alsatia  illustrata  verschiedene  Male  (vgl.  Bd.  IL  S.  24  Anm.  m, 
ferner  S.  598  Ajun.  1,  m,  n  u.  s.  w.).  Schreiber  benützte  in  seinem 
Aufsätze  i  Peter  von  Hagenbach  und  das  Gericht  der  Geschworenen 
zu  Breisach c  (Taschenb.  für  Gesch.  und  Alterth.  in  Süddeutsclü., 
Freib.    1840]    die   Aufzeichnungen  in   ausgiebigem  Masse,    ebenso 

loStrobel  im  dritten  Bande  (S.  292  ff.)  seiner  Geschichte  des  Elsasses 
(Strassburg  1843).  Der  letztere  glaubte  irriger  Weise,  Niclaus 
Oerung  genannt  Blauenstein  sei  der  Verfasser;  zu  dieser  Annahme 
wurde  er  wahrscheinlich  verleitet  durch  die  fehlerhafte  Angabe 
Wurstisens,   die  wir  oben  S.  593,  16  mitgetheilt  haben  ^).     v.  Rodt 

15  Die  Feldzüge  Karls  des  Kühnen,  Schaffhausen  1843)  citiert  Knebel 
S.  213  ff.  als  Quelle  mehrere  Male,  zum  Theil  nach  Schöpflin; 
sonderbarer  Weise  bezeichnete  Rodt  das  Tagebuch  als  Chronik  von 
Strasburg. 

Die  Grundsätze,  die  bei  dem  Abdruck  des  Textes  von  Knebels 

20  Tagebuch  (auch  der  übrigen  in  den  Beilagen  mitgc^theilten  Stücke) 
in  der  vorliegenden  Ausgabe  befolgt  wurden,   sind: 

1.  Da,  wo  das  Original  noch  erhalten,  von  welchem  Knebel 
seme  Abschrift  angefertigt,  wurde  dasselbe  in  den  Text  aufge- 
nommen,  mit  Anmerkung  der  Varianten  in  der  Variantenrubrik. 

25         2.   Abkürzungen  wurden  aufgelöst.    Bei  solchen  Abkürzungen, 
die  durch  Haken,   durch  gerade  oder  geschweifte  Striche  u.  ä.  an- 
gedeutet und  nach  den  gewöhnlichen  Regeln  aufzulösen  sind,  femer  ^ 
bei  der  Abbreviatur  dz  (für  dasz),  wurden  die  zu  ergänzenden  Buch- 
staben oder  Worttheile  in  gleichartiger  Schrift  beigefügt.   Bei  Wörtern 

jg hingegen,  die  nur  durch  den  Anfangsbuchstaben  angedeutet  sind 
oder  bei  denen  eine  oder  mehrere  Silben  des  Wortes  fehlen,  ohne 
dass  ein  die  Auflösung  genau  bestimmendes  Abkürzungszeichen 
gesetzt  ist,  wurden  die  ergänzten  Buchstaben  oder  Silben  in  Cursiv- 
Bchrift  gedruckt  {B&silienstbus,   üorenarum,  TpenthecosieSy  BoHdis,  \aneff, 

i5  eydgenoM^n ,  puntgenoM^n  ,^  genan/en,  "Biiimsehen  Keiser,  iSmisch 
majesiäi).  Ein  von  uns  ergänztes  Wort  haben  wir  in  derjenigen 
Form  wiedergegeben,  deren  sich  der  jeweilige  Schreiber  bediente, 
w«nn  er  dasselbe  unverkürzt  hinschrieb.     S.  S.   316  Anm.   5. 

1)  Wurstisen  ist  später  von  seinem  Irrthum  zurückgekommen,  wie  die 
Ueberschrift  zu  seinen  Excerpten  aus  Knebel  beweist.  S.  Z.  2.  Auch  Leu 
[Lex.  helv.  lY,  138)  giebt  Blauwenstein,  den  Verfasser  des  Chronicon  Epis- 
ooponim  Basiliensium ,  unrichtiger  Weise  als  denjenigen  der  Tres  Tomi 
Msc.  quibus  continentur  res  in  Burgundico  Belle  gestae  an.  Ebenso  führt 
Haenel  in  seinem  Katalog  der  Manuscripte  der  Basler  Universitätsbibliothek 
unter  den  Handschriften  des  Remigius  Fäsch  in  Quart  S.  658  auf*.  Nie. 
Gerung  (?)  Chronik  von  Basel,  chart  Darunter  ist  ohne  Zweifel  Knebels 
Tagebuch  zu  verstehen. 

38  • 


596  Beilsgen. 

3.  Schreibfehler  wurden  verbessert,  aus  Versehen  ausgelassene 
Wörter  hinzugefügt.  Die  von  dem  Heransgeber  angebrachte  Correctur 
wurde  durch  Cursivschrift  ausgezeichnet;  die  unrichtige  oder  sweifel- 
hafte  Lesart  der  Vorlage  in  der  Variantenrubrik  angemerkt^). 

4.  Die  im  Abdrucke  vorkommenden  Absfttse  entsprechen  gen&u  i 
der    handschriftlichen   Vorlage.     Ausnahmen    hiervon    sind  in  der 
Variantenrubrik  angemerkt  worden. 

5.  Eine  Vereinfachung  des  Consonantismus  in  den  deutseben 
Stücken  wurde  nicht  vorgenommen ;  wir  schreiben  also  t.  B. :  her- 
schafften ,    widerstandt ,    lanndt ,    wertt ,    vermercktten ,    gecneret,  lo 
unnsem,  u.  s.  w.  ^) 

6.  V  und  j  wurden  stäts  consonantisch ,  u  und  i  vokalisck 
gebraucht,  w  in  Wörtern  wie  wlgo  (Bd.  11  S.  330,  37),  wltum 
(II  S.  384,  30),  wlnerantes  (IIS.  386,  30),  wlgari  (HS.  404,  15). 
wltis  (II  S.  420,  14),  getrwüch  (ü  S.  380,  35.  381,  5  und  II)  n 
wurde  als  vu  (uw)  ohne  Anwendung  der  Cursivschrift  in  den  Text 
aufnommen. 

7.  Für  a,  o,  u  mit  übergeschriebenem  e  oder  mit  zwei  darflber 
gesetzten  Punkten  wurden  im  Texte  &,  d,  u  gesetzt;  wo  das  über 
dem  u  gesetzte  Zeichen  deutlich  als  o  zu  erkennen  war,  setzten )) 
wir  u;  u  mit  einem  Accent  oder  nur  mit  einem  darübergesetzten 
Punkte  wurde  ü  geschrieben ;  a  und  o,  über  welchen  ein  deutliches 
u  oder  auch  nur  ein  geschweifter  Strich  erkennbar  ist,  wurde  durch 
&  und  A,  e  mit  Übergeschriebenen  a  oder  zwei  Punkten  darüber 
durch  ^  wiedergegeben.  a 

8.  Des  besseren   Verständnisses  wegen    ist   die  Interpunktion 

nach  dem  heute  geltenden  Gebrauch  behandelt  worden,  ebenso  die 

Worttrennung,     beziehungsweise    Wortverbindung     in     denjenigen 

Fällen,  wo  die  Vorlage  selbst  nicht  consequent  verführt.  Wir  finden 

z.  B.  bei  Knebel   sehr  häufig   in  und   das  mit   dieser  Praeposition » 

construierte  substantivum  zusammengeschrieben,  z.  B. :  inconstantem 

(obenS.  212  Z.  17),  inpassione  (S.  215,  5),  inpontificem  (S.  216,  20), 

imprompta  (S.  227,  35),    inthurego  (S.  247,    7).     Beim  Abdrucke 

sind  stäts  die  beiden  Wörter  getrennt  worden.    Vgl.  proquacumqne 

(S.  259,   15).  Ä 

C.  Chr.  Bemoulli. 

1)  Die  Cursivschrift,  die  sonst  im  Texte  nur  bei  Erg&nsnngen  und 
Verbesserungen  ihre  Verwendung  fand,  wurde  ausnahmsweise  im  Texte  der 
Beilage  XX  noch  in  einem  andern  Sinne  verwerthet,  hier  nfimlich,  um  die 
rotwelschen  Ausdrücke  hervorzuheben. 

2)  In  dem  Beilage  IX  abgedruckten  Bericht  an  Sigmund  ist  das  öfter 
vorkonunende  Wort  stürm  manchmal  mit  einem  über  den  letzten  swei  Buch- 
staben geschwungenen,  die  Verdoppelung  eines  der  beiden  Conaonanten 
andeutenden  Striche  versehen ,  manchmal  nicht.  Ich  habe  in  diesem  Falle 
stäts  die  vereinfachte  Form  stürm  gesetzt. 


Übersicht 

des  tolialts  des  in  diesem  Bande  abgedmekten 

TMles  Yon  Knebels  Tagebneh. 


I.   Der  Murtenkrieg  und  weitere  Kämpfe  mit 
Burgund  in  den  oberen  Landen. 

1476.  Juni  9.     Einnahme  von  Vevey  und  La  Tour.  5,  1. 

Belagerung  von  Murten,  das  500  Mann  Besatzung  hat.  Die 
Bemer  schreiben  um  Hilfe  an  die  Verbündeten.  Herzog  Reinhard 
von  Lothringen  erscheint  mit  300  Reitern.  Die  Basler  rücken  aus 
mit  100  Reitern  und  2000  Mann  zu  Fuss,  und  die  Strassburger  mit 
500  Reitern  unter  dem  Grafen  von  Oettingen.  3,  1 ,  vgl.  4,  12  u.  10, 20. 

Brief  der  Bemer  an  den  Bischof  von  Basel.  4,  2. 

Juni  11.  Der  Bote  mit  dem  Mahnbriefe  Berns  kommt  nach 
Basel  und  fährt  dann  zu  Schiffe  weiter  nach  Strassburg.  4,  7. 

Juni  12.  Graf  Oswald  von  Thier stein,  der  Ostreichische  Land- 
Togi,  schreibt  sofort,  nachdem  er  in  Strassburg  den  Mahnbrief  von 
Bern  erhalten ,  an  den  Landschreiber  Michael  zu  Ensisheim.  Der 
Anschlag  der  Oestreicher  beträgt  1000  Mann.  Der  Landschreiber 
soU  da,  wo  er  früher  tun  20  geschrieben  hat,  jetzt  um  60  schreiben. 
Die  £delleute  sollen  am  20.  Juni  gerüstet  zu  Habsheim  sein,  und 
das  FuBSvolk  am  21.  zu  Muttenz,  Liestal  u.  s.  w.  Den  Breisgauem 
und  Schwarzwäldem  soll  eigens  von  Freiburg  aus  geschrieben  werden. 

5,  13. 

Juni  15.  Die  Basler  rücken  aus  mit  2000  Fussknechten  und 
100  Reitern.  Sie  kommen  nach  Bern  und  dann  ins  Feld,  sind  dort 
die  ersten  bei  den  Bemeni;  ohne  die  von  Uri.  Die  von  Unter- 
waiden kommen  am  17.  Juni  nach  Bern,  die  von  Luzem,  Uri  und 
Schwyz  am  18.  Juni,  laut  Brief  der  Basler  vom  18.  Juni. 

4,  12  u.  8,15. 

Die  Basler  schicken  ihre  Boten  an  Bern,  um  über  die  Art  des 
Entsatzes  von  Murten  zu  berathen.  Der  Bastard  von  Burgund  liegt 
oberhalb  der  Stadt,  gegen  Savoyen  zu,  mit  30  000  zu  Ross  und  zu 
Fuss.  Oberhalb  der  Stadt  gegen  die  Berge  zu,  auf  einem  Hügel, 
hat  der  Herzog  von  Bürgend  sein  Lager,  unterhalb  der  Stadt  der 
Herr  von  Romont  mit  8000  Reisigen  und  Fussknechten.  Im  Ganzen 
hat  der  Herzog  mehr  als  100  000  Mann  vor  der  Stadt.  7,  4. 


598  InhaltBabenieht  1476. 

Juni   20   (18).     Gemeinsamer   Sturm.     Die   Belagerten  tödten 
mehr  als  1000  Mann  und  schreiben  den  Bernem  um  Hilfe. 

7,  16,  vgl.  9,  18. 

Juni  17,  18,  19  und  20.    Die  Hilfstruppen  ziehen  durch  Basel; 
die  Thore  sind  Tag  und  Nacht  offen.  15,  12. 

Juni  18.  Brief  der  Baaler  HaupÜeute.  Sie  werden  am  19.  Juni 
ins  Feld  rücken;  am  22.  Juni  wird  wahrscheinlich  gestritten.    7, 26. 

Juni  18.  Brief  der  ausgerückten  Bemer  an  ihren  Rath.  Sie 
wollen  am  19.  Juni  *bis  Ulmits  rücken.  Man  soll  Ihnen  den  Sdiult- 
heissen,  den  Venner  Archer  und  die  andern  Ausgezogenen  schicken, 
und  die  Bundesgenossen  mahnen,  namentlich  den  reisigen  Zeug 
schnell  zu  schicken.  8,  28. 

Juni  19.  Brief  der  Basler  HaupÜeute.  Am  18.  hat  der  Herzog 
Murten  gestürmt.  Am  19.  früh  sind  die  Basler  mit  andern  zu  den 
Bernem  ins  Feld  gerückt ;  dort  haben  sie  erfahren,  dass  man  etwa 
120  Mann  nach  Murten  geworfen.  Man  hat  also  beschlossen  zu 
warten,  bis  die  von  Strassburg,  Zug,  Qlarus  und  Freiburg  da  sind, 
die  man  auf  den  Abend  erwartet,  und  dann  am  Donnerstag  (20) 
anzugreifen.  9^  18. 

Einige  eidgenössische  Knechte,  die  aus  dem  burgundischen  Heere 
gekommen,  haben  verkündet,  dass  Nachts  etwa  500  deutsche  Knechte 
überlaufen  werden.  10,  11. 

Juni  18.  Knebel  hat  in  Strassburg  den  Herzog  von  Lothringen 
ausrücken  sehn  mit  300  Gewappneten,  darunter  3  Grafen  von  Bitsch. 
Er  ist  zu  den  Eidgenossen  gerückt  mit  Graf  Oswald  von  Thier- 
stein,  mit  800  Reitern  des  Herzogs  Sigmund,  dessen  Hauptmann 
Wilhelm  Herter  ist,  der  auch  Hauptmann  des  ganzen  Bandesheeres 
ist,  das  wenigstens  30000  Mann  zählt.  Er  hat  den  Kampf  ange- 
ordnet und  ist  dem  Heere  -vorangegangen  am  Tage  der  SchUcht, 
am  22.  Juni.  10,  20,  vgl  18,  26. 

Es  rücken  auch  die  andern  Verbündeten  ein,  zuletzt  die  Zürcher. 
—  Der  Abt  von  St.  Gallen  und  die  Appenzeller  kommen  zu  spät. 

11,  12. 

Kriegsrath  im  burgundischen  Lager.  Zwei  Edelleute  rathen  lum 
Rückzug  nach  Burgund.  Der  Herzog  erklärt  sich  fürs  Bleiben  and 
lässt  die  beiden  köpfen,  worauf  der  Sohn  des  Königs  von  Sicilien 
mit  800  Reitern  abzieht,  und  nach  ihm  viele  Lombarden.    11,  15. 

Graf  Wecker  von  Bitsch  im  Namen  des  Herzogs  von  Lothringen: 
Hermann  von  Eptingen  und  Wilhelm  Herter  im  Namen  des  Herzogs 
von  Oestreich,  Hans  von  Hallwyl  im  Namen  der  Eidgenossen, 
veröffentlichen,  als  oberste  Hauptleute ,  vor  dem  Streit  eine  Kriegs- 
ordnung. 18,  26. 

Juni  22.  Die  Verbündeten  greifen  den  Feind  an.  Graf  Oswald 
schlägt  150  zu  Rittern,  und  mahnt  zu  tapferem  Streiten.  Die  Krieger 
fallen  7  mal    auf  die  Kniee,    stürzen  sich  dann  auf  den  Feind  und 


1476.  I.  Murten  und  obere  Lande.  599 

schlagen  ihn.  Arnold  von  Rotberg  verwundet  den  Herzog  und 
wirft  3  Feinde  nieder.  Mehr  als  14  000  werden  getOdtet.  Das 
Heer  des  Bastards  wird  meist  in  den  See  gejagt,  6000  getGdtet. 
Das  Heer  des  Grafen  von  Romont  entflieht,  mit  Hinterlassung  vieler 
Schätze  und  Waffen.  Ein  einziger  Gefangener,  den  Graf  Oswald 
Xachts  in  seinem  Zelte  findet.  12,  3,  vgl.  37,  12. 

Aufzählung  der  zu  Rittern  geschlagenen.  16,  10. 

Juni  23.  Die  Hauptleute  von  Basel  schreiben:  Etwa  um  zwei  Uhr 
Nachmittags  hat  man  angegriffen.  Das  ganze  Xiager  ist  genommen, 
und  alle  Bachsen.  Bei  20  000  Mann  sind  erschlagen  und  ertränkt; 
eigener  Verlust  etwa  24  Mann.  Der  Sieg  ist  nicht  menschlich, 
sondern  der  heiligen  Jungfrau  und  den  10  000  Rittern  zu  verdanken. 
3  Basler  sind  todt,  mehrere  verwundet.  14,  7,  vgl.  24,  30. 

Der  Herzog  hat  in  seinem  Lager  120  000  Mann  gehabt,  die 
Verbandeten  nur  40  000.  Da  er  wusste,  dass  Letztere  am  22.  Juni 
angreifen  wollten,  so  hat  er  Tags  zuvor  den  Seinen  100  000  Gulden, 
die  ihm  die  Herzogin  von  Savoyen  gegeben,  neben  weiteren  1000 
Gulden  als  Sold  auszahlen  lassen.  22,  26. 

Auf  Bitten  der  Herzogin  hat  er,  nach  Empfang  jenes  Geldes, 
den  Bart  halb  abscheeren  lassen.  23,  20. 

Der  Herzog  hat  am  22.  Juni  keinen  Angriff  erwartet,  wegen 
des  Regens.  Nach  dem  Gebet  der  Eidgenossen  hat  sich  der  Himmel 
aufgekellt,  und  die  Schaaren  der  10  000  Ritter  sind  dem  Heere 
vorangezogen.     Kürze  des  Kampfes.    28  000  Burgunder  kamen  um. 

33,  3,  vgl.  37,  12. 

Wilhelm  Herter  und  der  Ammann  von  Schwyz  führten  die 
Verbündeten  zum  Angriff.  26,  13. 

Im  Heere  der  Verbündeten  waren  4  Hauptbanner:  Oestreich, 
Bern,  Basel,  Schwyz.  Nach  dem  Siege  wurde  der  Schwanz  des 
Basler  Banners  abgeschnitten.'  27,  1. 

Die  Basler  erbeuteten  mehrere  feindliche  Banner  und  des  Her- 
zogs Panzerhemd,  welches  alles  im  Münster  aufgehängt  wurde.    27,  6. 

Auf  der  Flucht  von  Murten  wurden  400  Burgunder  zwischen 
Neuenbürg  und  Biel  in  den  Sümpfen  getödtet.  19,  33. 

200  Mann,  in  einem  Walde  gefunden,  werden  von  den  Eid- 
genossen getödtet.  18,  12. 

Der  Bastard  von  Burgund  soll  bei  Murten  gefallen  sein.     39,  6. 

Juni  27.  Rückkehr  der  Basler  mit  ihrem  Banner  ohne  Schwanz 
und  einem  goldenen  Banner,  das  der  Johannitercomtur  von  Sulz 
erhält.     Sie  begeben  sich  ins  Münster  um  zu  danken. 

15,  16,  vgl.  22,  20  u.  27,  6. 

Juni  27  und  folgende  Tage.  Rückkehr  der  Oestreicher,  eines 
Theils  der  Strassburger,  und  der  übrigen  elsässer  Städte,  derer  aus 
dem  Breisgau,  vom  Schwarzwald,  von  Rappoltstein  und  Lupfen. 

15,  29. 


600  Inhaltoabersieht  1476. 

Juni   29.     Rückkehr   der  Strassbufger   nach   Basels    mit  400 
Keltern  und  12  Wagenbüchsen.  18,  U. 

Juni  30.  Aus  Basel  2dehen  freie  Knechte,  um  bei  Mümpel* 
gart  in  Burgund  einzufallen.  19,  24. 

Die  Basler  und  Strassburger  haben  viele  surückgelassen  bei 
den  Obern,  gegen  den  Grafen  von  Romont  und  die  Herzogin  toü 
Savoyen.  Die  von  Romont  unterwerfen  sich,  ebenso  die  von  Lausanne; 
doch  wollen  die  Verbündeten  die  Mauern  zerstören,  und  für  Genf 
verlangen  sie  von  den  Savoyem  100000  Schilde  Brandschatzung.    16,3. 

Die  Lausanner  überantworten  den  Verbündeten  ihre  Schlüssel ; 
diese  aber  machen  sich  auf  und  zerstören  die  Stadtmauern.  Ebenso 
wollen  sie  auch  den  Qenfem  thun.  18,  3,  u.  20,  S. 

Der  Oraf  von  Romont  verspricht  Unterwerfung.  20,  12. 

Der  Herzog  von  Burgund  flieht  nach  St  Claude,  und  von  dort 
nach  Besan9on,  wo  er  etwa  10000  Reiter  sammelt.  17,  S. 

[Juni  28.]  In  Qenf  lässt  er  die  Herzogin  von  Savoyen  mit 
ihren  Söhnen  überfallen  und  entführen. 

22,  22,  u.  25,  32,  vgL  21,  5. 

Zu  Markward  vom  Stein,  Hauptmann  in  Mümpelgart,  kommt  ein 
Weib  und  sagt  ihm,  ganz  Burgund  sei  in  Schrecken,  und  Hoch- 
burgund  würde  sich  gern  den  Verbündeten  unterwerfen.  Er  schreibt 
den  Räthen  in  Ensisheim,  dass  wenn  sie  ausziehn  wollten,  er  mit 
den  Seinen  in  Burgund  rücken  wolle.  Sie  schreiben  an  die  Basler, 
und  diese  antworten,  die  Verbündeten  im  einzelnen  seien  zu  be- 
rathen.  17,  14. 

Juni  29.  Der  Bischof  von  Basel  nimmt  2  Schlösser  ein  und 
bittet  die  Basler  um  einige  Büchsen,  um  noch  3  andere  einzunehmen. 
Sie  willfahren.  '  19,  14. 

Der  Bischof  schickt  Knebeln  ein  Amulet  zu,  das  Jörg  von 
Venningen  im  Lager  vor  Murten  gefunden  hat.  20,  14. 

Juli  5. '  Die  Basler  kommen  von  der  Zerstörung  Lausannes 
zurück.  400  Mann,  die  nach  der  Schlacht  von  Murten  beim  Heere 
der  Obern  geblieben^  kommen  mit  Bannern  von  Lausanne  und  reicher 
Beute.  Mehr  als  20  000  Mann  hfitten  sie  g^tödtet.  Dann  seien  die 
Obern  nach  Genf  gezogen.  Der  Herzog  von  Burgund  sei  mit  dem 
Bastard  nach  Genf  gekommen  nach  der  Niederlage,  habe  die  Herzogin 
von  Savoyen  mit  ihren  zwei  Söhnen  genommen  und  sei  die  Rhone 
hinabgefahren ,  nachdem  er  in  Genf  400  Lombarden  zurückgelassen. 
Diese  hätten  die  Genfer,  als  sie  den  noch  übrigen  Sohn  der  Herzogin 
entführen  wollten,  getödtet.  20,  22,  vgl.  22,  22,  u.  25,  32. 

Die  Basler  bringen  zwei  grosse  Büchsen,  aus  dem  burgundischen 
Lager  erbeutet.  22,20. 

Nach  Unterwerfung  der  Genfer  sind  die  Bemer  noch  nach 
Chambery  marschiert.  2t,  1 4. 

Auf  dem  Felde  vor  Murten  liegen  die  Leiohname  noch  an- 
beerdigt.  22,  1,  vgl.  37,12. 


1476.  L  Murten  und  obere  Lande.  601 

Zuchtlosigkeiten  von  Kriegern  in  der  Prediger-  und  Barfüsser- 
kirche  zu  Lausanne.  Die  Bemer  und  Solotbumer  enthaupten  manche 
derselben  und  melden  den  Baslem,  sie  sollen  ebenso  verfahren. 

22,  11,  vgL24,  32. 

Juli  6.  Heimkehr  von  300  Östreichichen  Reitern  unter  Wilhelm 
Herter  aus  dem  Murtenkriege.  24,  16. 

Juli  6.  Herzog  Reinhard  von  Lothringen  kommt  zu  Schiff 
nach  Basel  zurück,  und  opfert  folgenden  Tags  im  Münster.      24,  22. 

Juli  7.    Die  Verwundeten  kommen  nach  Basel  zurück.     24,  30. 

Juli  7.  Die  Lausanner  beklagen  sich  in  einem  Brief  an  die 
Basler  über  die  Beraubung  der  Kirchen.     Maassregeln  der  Basler. 

24,  32. 

Der  Herzog  von  Burgund  mustert  in  Dijon  und  schreibt  Aus- 
hebungen und  Steuern  aus,  stGsst  aber  auf  Widerstand  bei  den 
Seinen.  25,  10  u.  28,  8. 

Juli  [11  oder  4?].  Der  Markgraf  von  Röteln  entschuldigt  sich 
in  Bern,  weil  eine  Büchse  von  ihm  im  burgundisohen  Lager  ge- 
funden worden.  28,  36,  vgl.  41,  18. 

Der  Herzog  in  Dijon  zählt  seine  Verluste.  Von  den  Lüttichern 
sind  2500  umgekommen.  27,  10. 

Die  Bemer  senden  Soldaten  nach  Murten,  um  es  gegen  einen 
Handstreich  zu  schützen,  und  mahnen  die  Verbündeten,  sich  bereit 
lu  halten.  27,  13. 

Juli  15.  Tag  in  Ensisheim  wegen  eines  Zugs  nach  Lothringen 
und  eines  Angriffs  auf  Burgund.  29,  5. 

Der  Erzbischof  von  BeBan9on  und  der  Bischof  von  Dole  wünschen 
in  den  Bund  aufgenommen  zu  werden.  29,  9  u.  30,  5. 

Der  König  von  Frankreich  schickt  Gesandte  nach  Bern,  um 
Frieden  mit  Savoyen  zu  vermitteln.  Ein  Tag  ist  nach  Freiburg 
angesagt  auf  den  25.  Juli.  29,  11. 

Rüstungen  Karls,  zwischen  Salins  und  Pontarlier.  Die  Bur- 
gunder knüpfen  aber  durch  Anton  von  Colombier  Verhandlungen  mit 
den  Eidgenossen  an  und  wünschen  den  Tag  von  Freiburg  zu  be- 
suchen. Die  Eidgenossen  verbieten  deshalb  400  Fussknechten  in 
Biel,  nach  Burgund  zu  ziehen.  Keiner  soll  Burgund  oder  Savoyen 
überziehen.  ^  29,  17. 

Gerücht  von  einem  Tage  zu  Strassburg,  auf  welchem  über  den 
Beitritt  der  Erzbischöfe  voi^  Trier  und  Mainz  und  des  Pfalzgrafen 
zum  Bunde  verhandelt  werden  soll.  30,  7,  vgl.  62,  30. 

Aussicht  auf  eine  Verbindung  der  norddeutschen  Städte  mit 
den  niederländischen  Unterthanen  des  Herzogs  und  dem  oberdeutschen 
Bunde.  30,  13,  vgl.  66,  7. 

Juli  27.  Es  heisst,  der  Herzog  wolle  Beifort  belagern.  Basel 
rüstet.  32,  8. 


602  Inhaltflflbenieht  1476. 

Der  Rath  von  Basel  befiehlt,  da88  niemand  ohne  Erlaubniss 
sich  aus  der  Stadt  entferne.  23,  26. 

Betrachtung  Über  des  Hersogs  frühere  und  jetzige  lAge.   32,  30. 

Auf  dem  Tage  zu  Freiburg  giebt  der  König  von  Frankreich 
den  Eidgenossen  nach  £aut  der  Verträge  80  000  Schild.         34,  3. 

Es  heisst,  auch  Hochburgunder  sollen  zu  dem  Tage  nach  Frei- 
burg kommen.  34,  11. 

Juli  28.  Der  Bischof  von  Basel  schreibt,  es  heisse,  der  Her- 
zog von  Burgund  wolle  den  Sundgau  angreifen.  36,  19. 

Juli  29.  Von  Matthäus  Müller  kommt  Bericht  über  den  Tag 
von  Freiburg.  36,  25. 

Bei  Murten  sollen  22  065  Todte  begraben  worden  sein. 

37,  12,  vgl.  22,  1. 

Der  Herzog  ist  aus  der  Nähe  von  Salins  näher  gegen  Neuen- 
bürg gerückt.  37,  25. 

Der  Herzog  verlässt  Hochburgund,  mit  Zurücklassung  toü 
5000  Mann.  ^  39,  1,  vgl.  37,  25. 

Der  König  von  Frankreich  schickt  seine  Gesandtschaft  nach  Frei- 
burg.  Mittlerweile  rücken  der  Bischof  von  Genf  und  der  Graf  von 
Romont  nach  Genf  und  nehmen  Alles,  was  noch  dort  ist.     38,  19. 

Aug.  6.  Anbringen  der  königlichen  Botschaft  auf  dem  Tage 
zu  Freiburg.  438,  12. 

Aug.   7.     Matthäus  Müller  berichtet  vom  Tage  zu  Freiburg. 

40,  28  u.  437,  l. 

Herzog  Karl  verlässt  Burgund  und  zieht  gegen  Lothringen. 

43,8. 

Vor  Aug.    10.    Einige  Edelleute  fallen  in  Burgund  ein,  nach- 
dem der  Herzog  abgezogen  ist.  43,  11. 
Um  Aug.    15.     Neuer  Einfall  in  Burgund.                      43,  20. 

Aug.  17.  Rückkehr  der  Gesandten  vom  Freiburger  ^age.  Die 
Strassburger  bringen  eine  Büchse  mit  dem  Strassburger  (oder  Hocli- 
berger)  Wappen,  ebenso  die  Lothringer  2  Büchsen.  41,  17. 

Bericht  der  Gesandten  über  die  Abmachungen  des  Tages  zu 
Freiburg.  41,  26. 

Auf  dem  Tage  zu  Freiburg  ist  ausgemacht  worden ,  dass  Murten 
ewiglich  zu  Bern  und  Freiburg  gehören  soll.  45,  2S. 

Aug.  27.  Erfolgloser  Zug  des  Schütz  von  Waldshut  mit 
1500  Basler  Fussknechten  nach  Burgund.  45,  3. 

Sept.  2.  Die  Basler  erhalten  3  Büchsen  (wohl  aus  der  Murtner 
Beute),  worunter  eine,  die  dem  von  Blamont  gehört  hat,  und  eine 
andere  mit  dem  Wappen  von  Frankreich.  45,  12. 

Sept.  2.  Der  Bischof  von  Basel  schreibt,  dass  der  Henog 
von  Bürgend  bei  Jougne,  Orbe  u.  s.  w.  liege  und  sich  rüste,  in 
Savoyen  einzubrechen.  45.  23. 


1476.  I.  Murten  und  obere  Lande.  603 

Sept.  5.  Die  HaupÜeute ' des  Bischofs  von  Basel,  die  zu  Heri- 
conrt  u.  8.  w.  liegen,  nehmen  Baume  ein.  46,  26. 

Der  Herzog  von  Burgund  fiSngt  und  köpft  einige  burgundische 
Edelleute,  darunter  oinen  Grafen  von  Montagü.  46,  32. 

Der  Herzog  von  Burgund  mahnt  die  Niederländer  um  Zuzug, 
bei  Strafe  der  Confiscation  des  4.  Theiles  ihres  Vermögens.  Sie 
wollen  lieber  das  Ihrige  verlassen  als  ihm  folgen.  49,   19. 

Harlem  ist  vom  Herzog  abgefallen,  andere  Städte  werden  folgen. 
Es  gieng  in  den  Niederlanden  das  Gerücht,  der  Herzog  sei  gestorben. 

49,  26,  vgl.  64,  17  u.  66,  7. 

Karl  mahnt  die  Niederländer  zum  Entsatz  von  Nancy.     51,  24. 

Um  Sept.  14.  Karl  begiebt  sich  nach  Besan9on  und  vertheilt 
sein  Heer  in  die  benachbarten  Städte,  worauf  Pruntrut,  Beifort, 
Mflmpelgart  u.  s.  w.  täglich  belästigt  werden.  52,  15. 

Der  Bischof  von  Basel  befiehlt  seinen  Leuten  das  Getreide  zu 
dreschen  und  an  passende  Orte  zu  bringen.  52,  20. 

Karl  ist  in  Besan9on  und  hat  sein  Heer  in  der  Umgegend  von 
Pontarlier,  Jougne  u.  s.  w.  53,  12. 

Einverständniss  des  Kaisers  mit  dem  Herzog  von  Burgund.  Der 
König  von  Ungarn,  als  Friedensvermittler,  hat  seine  Boten  in  Luzem. 

55,  15,  vgl.  63,  5. 

Der  päbstliche  Legat,  der  kaiserliche  Gesandte  Job.  Hesler 
und  der  ungarische,  Jörg  vom  Stein,  dringen  (auf  dem  Tage  zu 
Luzem]  darauf,  dass  ein  Tag  zur  Friedensverhandlung  mit  dem 
Herzog  von  Burgund  angesetzt  werde,  der  seine  Zustimmung  hie- 
su  gegeben  habe.  55,  6. 

Sept.  22.    Abschied  des  Tages  von  Luzem.    56,  3,  vgl.  65,  14. 

Oct.  8.  Neuenburger,  bei  Grandson  vom  Herzog  gefangen 
und  verschont,  haben  sich  kürzlich  nach  Bern  geflüchtet  und  er- 
zählt, der  Herzog  habe  3  Lager  bei  Salins,  und  haben  sich  dorthin 
zu  Führern  anerboten.  300  laufende  Knaben  sind  ausgezogen, 
nach  Sept.  29 ,  haben  aber  das  Lager  leer  gefunden  und  viel  Beute 
mitgebracht.    Darauf  haben  sich  die  von  Bern  mit  Macht  aufgemacht. 

62,  1. 

Der  Pfalzgraf  hat  sich  zur  Aufnahme  in  die  Verbindung  ge- 
meldet mit  den  Erzbischöfen  von  Trier  und  Mainz.  Die  Verbündeten 
vollen  ersteren  nehmen,  die  letzteren  nicht,  worauf  er  sich  Bedenk- 
zeit genommen  bis  zum  Tag  in  Luzem,   Oct.  7- 

62,  30,  vgL  30,  7. 

[Nach  Oct.  7.]  Der  Herzog  von  Burg^und  hat  sein  Lager  bei 
Lüre  aufgeschlagen  und  erhält  Zuzug.  Man  weiss  nicht,  will  er 
nach  Nancy  oder  gegen  Mümpelgart.  Von  seinen  10  000  Soldaten 
taugt  die  Hälfte  nichts.  So  schreibt  der  Abt  von  Lure  dem  Bischof 
von  Basel.  Er  hat  nach  Nancy  ziehn  wollen,  doch  ist  die  Stadt 
mittlerweile  gefallen.  64,  8. 


604  InhaltsQbersicht.  1476.  1477.  1478. 

[Nach  Oet  7.]  Schwielige  Lage  des  Herzogs  tou  Bmeund, 
nach  dem  Falle  von  Nancy.  64,  31. 

Oet.  1 1 .  Matthäus  Müller  kommt  vom  Tage  su  Lüsem.  Not.  1 
soll  ein  Tag  in  Basel  sein  su  Friedensverhandlungen  zwischen  dea 
Verbündeten  und  dem  Herzog  von  Burgund,  unter  Vermittelung 
kaiserlicher  und  päbstlicher  Botschaft  65,  14,  Tgl.  56,  3. 

Angelegenheit  der  Banner  in  Kisten.  65,  30,  ygL  59,  7. 

Der  Hersog  möchte  gerne  Frieden  machen.  66,  1. 

Abfall  Ton  Holland ,  mit  der  Hauptstadt  Harlem ,  und  Ver- 
bindung mit  den  Friesen  und  den  sächsischen  Seestädten. 

66,  7,  vgl.  49,  26  u.  64  17,  auch  30,  13. 

[Oet.  12.]  Lager  des  Herzogs  von  Burgund  bei  Dole  [oder 
vielmehr  Toul).  66,21. 

Oet.  28.  Einfall  der  burgundischen  Besatzungen  in  die  Graf- 
schaft Valendis  und  das  St.  Immer  Thal,  und  Niederlage  derselben 
auf  dem  Rückzuge  am  Doubs.  69,  27. 

Der  Herr  von  Romont,  zweimal  fälschlich  todt  gesagt,  sammelt 
ein  Heer  und  rückt  nach  Hochburgund.  Bern  und  Freiburg  schicken 
4000  Mann  gegen  ihn.  86,  40. 

Der  Hamescher  von.  Thann  und  andere  erobern  und  brand- 
schatzen ein  Schloss  in  Burgund.  87,  7. 

1477.  Auf  Jan.  25  ist  ein  Tag  nach  Basel  angesagt,  wegen 
des  Verfahrens  gegen  Hochburgund.  104,  5,  vgl.  108,  27. 

Um  Febr.  2.  Der  Bischof  von  Basel  belagert  Maiche.     116, 10. 

Febr.  5.     Einnahme  von  Maiche.  117,  10. 

Die  Gemeinde  Vesoul  setzt  sich  in  Verbindung  mit  dem  Be- 
fehlshaber von  Hericourt.  138,  15. 

1478  Juli.  Aussöhnung  des  Bischofs  von  Basel  mit  den 
Herren  von  Blamont.    Die  Bauern  im  Tribelberg.  199,  21. 


IL    Der  Krieg  in  Lothringen. 

1476  JunL  Die  Basler,  Elsässer  und  Strassburger  rüsten  sich,  in 
Lothringen  einzufallen.  Herzog  Reinhard  hat  um  Johanni  (Juni  24^ 
zwei  Schlösser  wieder  gewonnen.  19,  2S. 

Der  Bischof  von  Strassburg  und  die  Stadt  erobern  zwei  Schlosser 
in  Lothringen.  24,  3. 

Überfall  von  Burgundern  vor  Epinal  durch  Oberelsftsser. 

24,  9,  u.  31,  22. 


1476.  n.  Lothringen.  605 

Der  Herzog  von  Lothringen  mahnt  die  Verbündeten,  ihm  zu 
helfen,  und  hat  bereits  mit  Hilfe  des  Bischofs  und  der  Stadt  Strass- 
buxg  und  lothringischer  EdeUeute  einen  grossen  Theil  seines  Her- 
zogthums  wiedergewonnen.  28,  3,  vgl.  31,  36. 

Auf  Juli  1 5  soll  ein  Tag  der  Verbündeten  in  Ensbheim  statt- 
finden, zur  Berathung  eines  Heereszuges.  29,  5. 

300  vom  Herzog  von  Lothringen  geworbene  Söldner  fahren 
den  Rhein  hinab.  31,  34. 

Am  Juli  22.     Herzog  Reinhard  in  Strassburg.  32,  12. 

Er  lässt  eine  Stadt  belagern,  in  welcher  der  Sohn  des  obersten 
Hauptmanns  des  Herzogs  von  Burgund  befehligt.  Diesem  schickt 
sein  Vater  schlechten  Bericht  über  die  Lage  des  Herzogs,  der 
nach  Brabant  ziehn  woUe.  32,  15. 

Streitkräfte  und  Hilfsmittel  des  Herzogs  von  Lothringen,  und  bi»- 
Herige  Erfolge.  Es  bleibt  noch  Nancy  zu  bezwingen,  das  er  nach 
dem  Tage  von  Freiburg  angreifen  will.  33,  14. 

Herzog  Reinhard  nimmt  mit  Hilfe  des  Bischofs  von  Strassburg 
LuneviUe.  34,  24. 

Epinal  übergiebt  sich  dem  Herzog  Reinhard,  der  von  dort  nach 
Remiremont,  Thann,  Basel  und  Freiburg  reist.  35,  3. 

Juli  25.  Herzog  Reinhard  kommt  in  der  Frühe  nach  Basel 
und  reist  Abends  weiter  nach  Freiburg.  33,  24. 

Qraf  Wecker  von  Bitsch  belagert  Nancy  und  bringt  den  Be- 
lagerten eine  Niederlage  bei.  40,  14. 

Der  Herzog  von  Burgund  schickt  Eriegsvolk  gegen  Lothringen. 

43,  8. 

Herzog  Reinhard  verlässt  Freiburg,  um  die  Übergabe  von  Nancy 
entgegenzunehmen,  und  verweilt  Aug.    12 — 14  in  Basel. 

40,  31,  u.  44,  10. 

Aug.  12.  Die  Strassburger  schicken  200  Reiter  vor  Nancy. 
I)ie  Basler  und  der  Ostreichische  Landvogt  rüsten  sich.  41,  8. 

Die  Strassburger  u.  s.  w.  haben  die  Übergabsbedingungen  der 
Besatzung  von  Nancy  nicht  annehmen  wollen.  Nun  werden  sie 
durch  einen  vom  Herzog  von  Burgund  schlau  angelegen  Kriegs^ 
l&nn  zur  Flucht  gebracht.  43,  32,  ygl.  40,  14. 

Aug.  26.  In  Basel  Berathung  des  Ostreichischen  Landvogts 
^d  der  obem  Städte,  über  den  Ziig  gegen  Burgund  und  Lothringen. 
Rüstungen  der  Basler.  44,  23. 

Aug.  27.  Der  Schütz  von  Waldshut  zieht  mit  1500  Fuss- 
^echten  nach  Burgund.  Es  sind  ihm  für  den  Zug  8  Tage  Zeit 
Sieben,  damit  er  zu  rechter  Zeit  wieder  zum  allgemeinen  Heerzug 
z^ck  ist;  er  richtet  nichts  aus.  45,  3. 

Aug.  28.  Auszug  der  Strassburger  und  andrer  Elsässer  Städte 
^  Herren  nach  Lothringen,  44,  15. 

Sept.  2.   Basel  schickt  50  reisige  Söldner  nach  Nancy.    45,  21. 


606  Inhalttabenicht.  1476. 

Pfalzgraf  Friedrich  hat  seine  SOldner  in  Nancy,  fdr  den  Herzog 
von  Burgund.  50,  13. 

Während  Hersog  Reinhard  Nancy  belagert,  rücken  Lombarden 
und  Picarden  aus  Geldern  heran.  Er  will  ihnen  entgegenrücken, 
worauf  sie  sich  surückidehn.  51,  24. 

Herzog  Reinhard ,  der  auf  Übergabe  der  Stadt  hofft ,  beschiesst 
sie  nicht.  Auf  die  Bemerkungen  der  Basler  und  der  andern  Verbündeten 
aber,  die  er  um  Hilfe  mahnt,  beginnt  er  die  Beschiessung.     52,  4. 

Die  Strassburger  beschiessen  Nancy.  Aus  dem  ganzen  EUass 
kommen  fortwährend  Zuzüge,  da  man  das  Heranrücken  des  Herzogs 
von  Burgund  zum  Entsätze  fürchtet.  53,  3. 

Sept.  20.  Strassburg  schickt  1000  Mann  und  zwei  grosse 
Büchsen  u.  s.  w.  gegen  Nancy.  53,  9. 

Sept.  24.  Basel  schickt  gegen  Nancy  zu  den  früher  gesandten 
50  Mann  noch  weitere  160.  55,  3. 

(Sept.  22.  Abschied  des  Tages  von  Luzern :}  Klage  und  Ant- 
wort des  Bischofs  von  Metz,  dagegen  Antwort  und  Widerrede  des 
Herzogs  von  Lothringen.  57,  9. 

Sept.  24.  y eltin  von  Neuenstein  schreibt  aus  dem  Lager  vor 
Nancy  an  Bürgermeister  und  Rath  von  Basel.  59,  10. 

Der  deutsche  Landvogt  des  Herzogs  von  Lothringen  iflt  am 
7.  Sept.  zum  König  von  Frankreich  geschickt  worden,  und  dieser 
hat  ihn  in  Tours  empfangen.  Eine  Botschaft  der  Eidgenossen  (der 
von  Hertenstein  und  der  Bruder  des  Jost  von  Silenen)  und  eine 
Botschaft  des  Herzogs  von  Burgund  ist  dort  gewesen.  Er  hat  sich 
zu  der  letztem  setzen  müssen.  Nach  Tisch  hat  ihn  der  König 
angehört  und  ist  dann  auf  die  Jagd  geritten.  Nachts  hat  er  ihm 
gute  Antwort  gegeben  und  versprochen,  Geld  zu  schicken  auf  den 
1.  Oct.  Dann  hat  er  ausrufen  lassen,  dass  wer  von  den  Seben 
zum  Herzog  von  Lothringen  reiten  wolle,  Urlaub  und  vollen  Sold 
erhalten  solle.  Die  burgtmdische  Gesandtschaft  hat,  wie  der  König 
dem  Landvogt  mitgetheilt,  um  eine  Zusammenkunft  der  beiden 
Herrscher  auf  der  Yonne  zwischen  Joigny  und  Auxerre  nachgesucht, 
worauf  der  König  eingegangen  ist.  Sept  23  ist  der  Landvogt 
zurückgekehrt,  und  Sept.  24  hat  der  Herzog  den  Hauptleuten  der 
Verbündeten  diese  Nachrichten  mitgetheilt.  Der  Landvogt  meint, 
es  werde  bis  in  8  Tagen  ein  französischer  Zuzug  von  über  100 
Lanzen  kommen.  59,  13. 

Burgunder,  die  über  den  Doubs  zum  Entsatz  von  Nancy  her- 
angerückt, sind  von  den  Lothringern  mit  Verlust  zurückgesehligen 
worden.  61, 25. 

Vor  Nancy  wird  fortwährend  gekämpft.  Ein  Herr  von  Oftringen 
ist  erschossen  worden.  61,  31. 

Bischof  und  Stadt  Strassburg  ziehn  nach  Nancy  mit  ganxer 
Macht.  63,  11 


1476.  11.  Lothringen.  607 

Oct.  8.     Die  Sundgauer  ziehen  Enaisheim  zu.  63,  13. 

Graf  Oswald  von  Thierstein  ist  nicht  mehr  Ostreichischer  Land- 
\ogty  sondern  Wilhelm  von  Rappoltstein.  Beide  mahnen  im  Sund- 
gau, Breisgau  und  den  Waldstätten,  mit  ganzer  Macht  gen  Nancy 
SU  ziehn.  63,  15. 

In  der  Chrafschaft  Luxemburg  sind  10000  Fläminge  u.  s.  w., 
zur  Unterstützung  des  Herzogs  von  Burgund  und  ziun  Entsatz  von 
Nancy.  64,  1. 

Die  Strassburger  haben  800  Mann  nach  Nancy  geschickt.  Die 
ganze  Macht  der  Stadt  und   des  Bischofs  ist  bereit  zum  Auszuge. 

64,  4. 

Oct.   8.    Abzug  der  Burgunder  aus  Nancy.   Einzug  Reinhards. 

66,  14. 

Der  Herzog  von  Bürgend  hat  aus  seinem  Lager  bei  Lure  nach 
Nancy  ziehen  wollen.   Mittlerweile  ist  aber  die  Stadt  gefallen.    64,  8. 

Oct.  10.  Botschaft,  dass  Nancy  am  7.  Oct.  gefallen.  Die 
zum    Auszug    in    Basel    bereitgehaltenen    werden    zurückbehalten. 

64,  22. 

Oct.  11.     Basel  schickt  weitere  200  Mann  nach  Lothringen. 

64,  28. 

Oct.  17.  Der  Ausbruch  des  Krieges  zwischen  den  Herzögen 
Ton  Lothringen  und  Burgund  wird  in  Basel  durch  Öffentlichen  Ruf 
verküadet,  und  deshalb  für  den  folgenden  Tag  ein  Bittgang  für  den 
Sieg  des  Lothringers  angeordnet.  66,  26. 

[Oct.  8 — 18.]  Nach  der  Einnahme  Nancys  schreiben  die  Strass- 
burger dem  östreichischen  Landvogt  um  schleunigen  Zuzug,  da 
sie  weiter  rücken  wollen.  Die  Anführer  der  bischöflichen  und 
städtischen  Strassburger  Truppen.  Der  Landvogt  schreibt  sofort  den 
Baslem  und  den  östreichischen  Unterthanen.  Die  Edeln  machen 
Schwierigkeiten ;  aber  das  übrige  Volk  zieht  zu  Fuss,  getrennt  von 
den  Keltern,  die  beim  Landvogt  geblieben.  Da  die  Strassburger 
mit  denen,  welche  von  Basel  und  den  andern  Verbündeten  bei  ihnen 
sind,  nach  Pont-ä-Mousson  ziehn,  so  folgt  ihnen  der  Herzog  von 
Burgund  und  schlägt  sein  Lager  da  auf,  wo  sie  zuvor  gewesen. 
(Oct.  15).  Das  östreichische  Fussvolk,  400  Mann  ohne  Reiter, 
nähert  sich  dem  Lager,  in  welchem  es  seine  Freunde  vermuthet. 
Die  Burgunder,  mehr  als  10  000  Mann  stark,  umringen  sie,  kämpfen 
den  ganzen  Tag  mit  ihnen  und  tödten  die  meisten.  Im  Lager  des 
Herzogs  von  Lothringen  haben  namentlich  die  Strassburger,  nach- 
dem ihnen  dies  bekannt  geworden,  jeden  Tag  einen  andern  Qrund, 
sich  dem  Kampfe  zu  entziehn.  Am  dritten  Tage  (Oct.  18),  da  die 
Schweizer,  die  Franzosen  und  der  Herzog  von  Lothringen  mit  den 
Burgundern  kämpfen,  glauben  die  Strassburger,  sie  seien  verkauft 
nnd  weichen  zurück.  Auf  dieses  hin  fliehn  auch  die  Kämpfenden. 
Die  Schuld  wird  von  einigen  den  beiden  Strassburger  Führern 
zugeschrieben,  von  andern  dem  Östreichischen  Landvogt. 

67,  26,  vgl.  79,  17. 


608  Inhaltsabersicht  1476. 

Der  Herzog  von  Lothringen  befestigt  Nancy.  Der  Henog  toh 
Burgund  ordnet  sein  Belagerungsheer  in  die  umliegenden  Städte. 
Die  lothringischen  Hauptleute  in  Nancy  überfallen  die  Burgunder 
in  St.  Niclaus  Port.  69.  19. 

Der  Herzog  von  Burgund  kann  vor  Nancy  nicht  viel  ausriehten, 
da  er  keine  grossen  Büchsen  hat.  Er  wird  von  Metz  verproviantiert. 
Schlechte  Gesinnung  des  Bischofs  von  Metz. 

70,  15,  vgl.  75,  21  u.  79,  12. 

Nov.  3.     Friedensverhandlungen  in  Basel  fangen  an.     72,  35. 

Nov.  6.  Bischof  Alexander  von  Forli,  päbstl.  Legat,  kommt 
als  Friedensvermittler  nach  Basel.  70,  24,  vgl.  72,  35. 

Die  Verbündeten  verlangen  vor  allem  Räumung  Lothringens; 
der  Legat  schickt  einen  Abt  und  einen  Doctor  zum  Herzog  von 
Burgund.  73,  1,  vgl.  79,  36  u.  81,  32. 

Nov.  8.  Glücklicher  Kampf  einer  Streifschaar  der  Besatzung 
von  Remiremont  mit  einer  Abtheilung  Burgunder.  73,  13. 

Glücklicher  Ausfall  der  Besatzung  von  Nancy  mit  aufgehefteten 
Andreaskreuzen.  74, 3. 

Die  Besatzung  bittet  um  Entsatz  bis  25.  Dec.  Auf  den  Rath 
der  in  Basel  versammelten  Boten  begiebt  sich  Herzog  Reinhard 
persönlich  zu  den  Eidgenossen.  74,  17. 

Nov.  9.  Der  Landvogt  mahnt  die  Seinen,  sich  zum  gemein- 
samen Aufbruch  gerüstet  zu  halten.  74,  23. 

Nov.  1 1 .    Der  Bischof  von  Basel  kommt  nach  Lasel.     70,  29. 

Die  Basler  legen  30  Reiter  aus,  deren  auf  den  26.  Nov.  be- 
absichtigte Absendung  nach  Lothringen  verschoben  wird. 

75,  17,  vgl,  79,24. 

Briefwechsel  zwischen  dem  Bischof  von  Metz  und  den  Ver- 
bündeten. 75,  21. 

Abmachungen  des  Herzogs  von  Lothringen  mit  den  Eidgenossen 
auf  dem  Tage  zu  Luzern  und  nach  seiner  Rückkehr  nach  Basel 
(26.  Nov.)  daselbst.  75,  37. 

Nov.  29.  Der  Herzog  von  Lothringen  verlftsst  Basel  und 
geht  nach  Strassburg,  um  dort  für  Zufuhr  zu  sorgen. 

78,  1,  vgl.  79,  24. 

Die  Schweizer  wollen  keine  Strassburger  Fussknechte  mehr  bei 
sich,  nur  Reiter.  78,  4. 

Nov.  30.     Basel  schickt  30  Reiter  zum  Herzog  von  Lothringen. 

79,  24,  vgL  75,  17  u.  83, 1. 

Dec.  1.  Besohluss  der  Zünfte  in  Basel,  sidi  bereit  zu. halten. 
um  bei  Ankunft  der  Eidgenossen  nach  Nancy  zu  ziehn.        79,  5. 

Der  Herzog  von  Burgund  ist  in  St.  Niclaus  Port  und  besucht 
tAglich  das  Lager  vor  Nancy.  79,  9. 

Schlechte  Gesinnung  des  Bischofs  von  .Mets. 

79,  12,  vgl.  70,  18.  75,  21  u.  82,  19. 


1476.  n.  Lothringeii.  609 

Der  Herzog  yon  Lothriiigen ,  der  in  Strassburg  für  Proviant 
801^,  schickt  500  Reiter  voraus,  um  die  Burgunder  am  Fouragieren 
vor  Metz  u.  s.  w.  zu  hindern.  79,  25. 

Antwort,  welche  der  vom  Legaten  an  den  Herzog  von  Bur- 
gand  abgesandte  Abt  schickt.  79,  36,  vgl.  73,  1. 

Dec.  2.  Dreifacher  Sieg  der  Lothringer  bei  St.  Niclaus  Port 
und  vor  Nancy.  81,  5. 

Ulrich  Meltingers  Bericht  darüber.  83,  1. 

Andere  Nachrichten  darüber.       77,  25  u.  80,  23,  vgl.  81,  32. 

Dec.  5.  Abmachungen  auf  dem  Tage  zu  Luzem  über  den 
Feldzug.     Lebensmittelpreise  in  Nancy.  80,  9. 

In  Basel,  wo  man  tSglich  die  Eidgenossen  erwartet,  wird 
Proviant  gerüstet.  80,  31. 

Die  Strassburger  nehmen  aus  ihren  Bürgern  nur  Reiter;  als 
Fassknechte  werben  sie  Eidgenossen  und  andere.  300  Fussknechte 
fahren  Dec.  14.  von  Basel  zu  Schiff  ab.  Auch  der  Herzog  von 
Lothringen  hat  viele  gedungen  und  giebt  wöchentlich    1  fl.  rhein. 

82,  8. 

Dec.  1 5.  Der  vom  Legaten  gesandte  Abt  und  Job.  Hesler,  welche 
beide  am  2.  Dec.  bei  St.  Niclaus  Port  ihre  Diener  und  Pferde  ver- 
loren, treffen  wieder  in  Basel  ein.  81,  32,  vgl.  73,  1. 

Bericht  des  Abtes,  worauf  ein  Tag  auf  Dec.  22  nach  Colmar 
angesagt  wird.  82,  14. 

Der  Bischof  von  Metz  und  Georg  Hesler  verhandeln  in  Niedem 
Baden.  Zu  ihnen  geht  Dec.  1 7  der  Legat  Alexander  von  Forli.    82,  19. 

Dec.   17.     Ankunft  der  Schaffhauser  (250  Mann)  in  Basel. 

82,  29. 

Dec.   18.     Ankunft  der  Solothumer  (230  Mann)  in  Basel. 

85,  6. 

Dec.  19.  Herzog  Reinhard  schickt  270  Söldner  von  Basel 
ab,  von  denen  50  ertrinken.  '  85,  17. 

Dec.   19.     400  Mann  kommen   aus   der  Herrschaft  Lenzburg. 

85,  23. 

Dec.  20.      100  Mann  kommen  aus  Willisau.  85,  24. 

Dec.  21.  Vormittags  kommen  Luzemer  und  Zuger.  Der  Herzog 
von  Lothringen  mustert  sie  und  zieht  mit  ihnen  in  Basel  ein  mit 
Oswald  von  Thierstein,  seinem  Marschall  und  obersten  Hauptmann. 
Nachmittags  kommen  viele  von  allen  Eidgenossen.  Besonders  ge- 
lobt  werden  die  von  Zürich  und  Appenzell.  86,   8. 

Dec.  23.  Herzog  Reinhard  verlässt  Basel,  nachdem  er  hier  ein 
Heer  von  8000  Mann  zusammengebracht.  86,  18. 

Dec.  24.     2000  Mann  ziehn  aus  Basel.  86,  20. 

Dec.  26.     1000  Mann  Eidgenossen  ziehn  aus  Basel.     86,  23. 

Dec.  26.  500  Mann  aus  den  Basler  Aemtern  kommen.  Am 
27.  Dec.  ziehn  die  Basler  mit  diesen  aus.  86,  25  u.  87,  18. 

Basler  Chroniken.   III.  39 


610  InhaltsQbenieht  1476.  1477. 

In  der  vorhergehenden  Woche  (15. — 21.  Dec.)  Ausfall  aus 
Nancy.  Auf  die  Nachricht  vom  Heranrücken  der  Eidgenossen 
Sturm  auf  Nancy.  86,  2S. 

Der  Hersog  von  Lothringen  nimmt  den  Astrologen  von  Mümpel- 
gart,  der  auch  den  Sturm  auf  Nancy  vorausgesagt,  mit  sieh.     87,  15. 

Strassbuxg,  Bischof  und  Stadt,  stellen  500  Reiter.  Diese 
nehmen  mit  den  anderen  45  burgundische  Proviantwagen  und 
fahren  sie  nach  Nancy.  S7,  20. 

Der  König  von  Frankreich  schickt  dem  Herzog  von  Lothiingen 
Geld,  und  der  Delphin  2000  Reiter,  weiche  den  Bischof  und  die 
Stadt  Metz  belästigen.  87,  26. 

Die  Eidgenossen  in  Ensisheim  plOndem  die  Juden»  ebenso  in 
Colmar,  Schlettstadt  und  im  übrigen  Elsass.  87,  31. 

Der  Herzog  von  Burgund  verläsjst  St.  Niclaus  Port,  stellt  sich 
zwischen  dort  und  Nancy  auf  und  verschanzt  sieh,  um  die  Eid- 
genossen zu  erwarten,  die  16000  Mann  zu  Fuss  und  2000  Reiter 
haben.  Desertion  aus  seinem  Heere.  Massregeln  hiegegen.  Er 
nennt  die  Eidgenossen  Mörder,  weil  sie  niemand  gefangen  nehmen, 
sondern  alle  tödten.  88,  H. 

Vor  Dec.  25.  Der  Marschall  des  Herzogs  von  Lothrbgen 
bringt  Zufuhr  nach  Nancy,  wird  aber  darüber  angegriffen  und  ge- 
fangen genommen.  Er  wird  vor  den  Herzog  von  Burgund  geführt 
und  auf  dessen  Befeh}  insgeheim  ermordet.  110,  11. 

Aehnliches  droht  einem  anderen  gefangenen  Edelmann,  der 
jedoch  durch  die  Fürsprache  des  Bastards  gerettet  wird.     112,  17. 

Dec.  26.  Ein  Herr  von  Bitsch  fängt  den  Caspar  von  Bente- 
dorff,  der  nach  Luxemburg  ziehn  will,  um  dem  Herzog  von  Bar- 
gund  Hufe  zu  verschaffen.  89,  24. 

1477.  Noth  der  Belagerten  in  Nancy.  Am  1.  Jan.  haben 
sie  dem  Herzog  von  Burg^und  vergeblich  ihre  Unterwerfung  ange- 
boten. 99,  17. 

Jan.  3.  Veitin  von  Neuenstein  schreibt,  das  Heer  der  Vei^ 
bündeten  sei  in  Baccarat  und  beabsichtige  den  Herzog  von  Bur- 
gund am  6.  oder  7.  Jan.  anzugreifen.  89,  32. 

Jan.  3.  Die  den  Juden  im  Elsass  abgenommene  Beute  wird 
durch  Basel  geführt.  90,  1. 

Jan.  7.  Nachricht  vom  Siege  bei  Nancy  am  5.  Jan.  Noth 
in  Nancy.     Tapferkeit  des  Herzogs  von  Lothringen.  90,  7. 

Zusatz  über  den  Tod  des  Herzogs,  die  Recognition  von  dessen 
Leichnam  und  dessen  Ausstellung  in  der  St.  Georgenkirche  zu  Nancy. 

90,  31,  vgl.  102,26. 

Brief  der  Colmarer  an  die  Basler ,  vom  6.  Jan. ,  über  den  Sieg 
von  Nancy  (liegt  dem  obigen  Berichte  Knebels  zu  Grunde).     91,  6. 

Weitere  Nachrichten  Über  die  Schlacht  vom  5.  Jan.  und  über 
die  vorhergehenden  Gefechte  vom  3.  und  4.  Jan.  91,  30. 


1477.  n.  Lothringen.  611 

Auf  Seite  BurgundB  sind  100  Edelleute  gefangen. 

94,  6,  vgl.  101,  16. 

Bericht  Veltins  von  Neuenstein,  vom  7.  Jan.,  über  die  Kämpfe 

am  31.  Dec,  3.  und  4.  Jan.,  und  Über  die  Schlacht  am  5.  Jan. 

94,  8. 

Die  Baaler  Hauptleute  sehreiben  am  7.  Jan.  aus  Lun6ville,  im 

Heimziehen   begriffen,    über  den  Sieg   vom   5.    Jan.      Veitin    von 

Neuenstein  haben  sie  wegen  der  Büchsen  zum  Herzog  abgeordnet. 

97,  11. 
Em  Herr  von  Nassau  und  Markgraf  (Philipp)    von  Hochberg- 
Rötelen  sind  gefangen.  99,  14,  vgl.  101,  16. 
Die  Basler  Hauptleute  schicken,    nachdem  Veltin  von  Neuen- 
stein  vom  Herzog  von  Lothringen  zurückgekommen,  neuen  Bericht 
(ohne  Datum).    Der  Schwanz  am  Fähnlein  ist  abgethan.     Qerücht, 
dass  der  Herzog  von  Burgund  umgekommen  sei.  100,  1. 
Verzeichniss  der  Gefangenen  und  der  Erschlagenen. 

101,  16,  vgl.  107,  19. 

Jan.   9.     Schreiben  des  Königs  von  Frankreich  an  Besan^on, 

über  Herzog  Karls  Tod.  125,  5,  vgl.  126,  1. 

Jan.  10.    Erste  Nachricht  vom  Tode  des  Herzogs.    Die  Leiche 

wurde  an  4  Zeichen  erkannt  und  in  Nancy  beigesetzt. 

98,  25,  vgl.  90,  31  u.  102,  26. 
Auffindung  des  Leichnams  des  Herzogs  und  Kecognition  des- 
selben  in  Nancy.     Klage  seiner  Magd.     Beisetzung  in  der  Kirche 
St.  Georg  vor  dem  Altar  des  heiligen  Sebastian. 

102,  26,  vgl.  90,  31,  98,  25  u.  129,  14. 
Dankfeier  in  Basel.  94,  1. 

Jan.  11.  Herzog  Reinhard  berichtet  an  die  in  Besatzung  be- 
findlichen Hauptleute  der  Eidgenossen  über  den  Tod  des  Herzogs 
▼on  Burgund  und  siegelt  mit  dem  Siegel  des  Bastards  von  Burgund. 

106,  27. 

Verzeichniss  der  gefangenen  Herren.  107,  19,  vgl.  101,  16. 

Herzog  Karl  und  der  Bastard  auf  der  Flucht.                113,  6. 

Schicksal  von  Karls  Leichnam.  112,  5. 

Leichenbeg&ngniss  Herzog  Karls.  109,  6,  vgl.  129,  18. 

Betrachtung  über  Karls  Tod.  110,  5. 

Jan.  13.  Auftreten  der  heimkehrenden  Eidgenossen  gegen  den 
pfalzgrftflichen  Vogt  zu  Heiligkreuz.  102,  9. 

Judenverfolgung  in  Mülhausen  durch  die  rückkehrenden  Eid- 
genossen. 104,  1. 

Jan.  13,   14  u.  15.    Die  heimkehrenden  Eidgenossen  in  Basel. 

102,  22. 

Auf  Jan.  25  ist  ein  Tag  in  Basel  angesagt  wegen  des  Verfahrens 

gegen  Hochburgund.  104,  5. 

Der  Herzog  vonLothringen  marschiert  nach  Luxemburg.    104,  9. 

39» 


612  Inhaltsabersieht  1477. 

Verzögerte  Auszahlung  der  Eidgenossen  in  Basel.  Furcht  der 
Basier.  104,  U. 

Jan.   18.     Viele  werden  ausgezahlt  und  ziehn  ab.        104,  18. 

Jan.  18.  Abmachung  mit  den  anderen.  Abmarsch  yieler  am 
21.  Jan.  106,  18. 

[Jan.  20.]  Die  Eidgenossen  schreiben  aus  Basel  an  den  König 
von  Frankreich  wegen  der  bei  Nancy  gefangenen  Herren  und  wegen 
Hochburgund.  Ueber  diese  zwei  Punkte  soll  Febr.  6  ein  Tag  in 
Basel  stattfinden.  lOS,  27. 

Der  Herzog  von  Lothringen  soll  Ch&tel-sur-Moselle  genommen 
haben.  109, 3. 

Jan.  24.  Antwort  der  Oubernatoren  von  Besangon  an  den 
König  von  Frankreich.  126,  1,  Tgl.  125,  5. 

Jan.  24.  Hftndel  der  Zürcher  und  Bemer  auf  dem  Fischmarkt 
zu  Basel.  113,  16. 

Die  Hauptleute  der  Eidgenossen  versuchen  es,  die  Promotion 
einiger  Studenten  zu  erzwingen.  104,  37. 

Der  König  von  Frankreich  schreibt  an  die  Eidgenossen  wegen 
des  Herzogthums  Burgund.  113,  32. 

Hochburgunder  schicken  an  den  östreichisehen  LandTogt,  um 
sich  zu  unterwerfen.  Die  Bemer  und  andere  Eidgenossen  schreiben, 
man  solle  nichts  vornehmen  vor  dem  Tage  zu  Basel,  am  6.  Febr. 

114,1. 

Burgundische  Gesandtschaft  in  Ensisheim.  Der  östreichisclie 
Landvogt  verweist  sie  auf  den  Tag  zu  Basel,  am  6.  Febr.       114,  18. 

Nach  dem  Tode  des  Herzogs  von  Burgund  entsteht  ein  Auf- 
stand in  den  Niederlanden.  116,  3. 

Febr.  6.  Die  Berner,  die  eigenmächtig  einen  Waffenstülstand 
mit  den  Burg^undem  bis  Merz  2  geschlossen  haben,  berichten  dies 
den  Baslem  und  den  anderen  Verbündeten.  116,  13. 

Da  der  Herzog  von  Lothringen  noch  6000  fl.  Sold  schuldig  ist, 
drohen  manche  aus  den  Eidgenossen,  den  Grafen  von  Thierstein 
in  Pfeffingen  anzugreifen.  Dieser  trifft  Massregeln  und  bietet 
Pfeffingen  und  Thierstein  den  Bemern  zum  Kaufe  an.        116,  25. 

Die  Eidgenossen  sollen  1000  Mann  mehr  angerechnet  haben,  als 
die  Uebereinkunft  über  den  Sold  ausweist.  117,  7. 

Der  Herzog  von  Lothringen  hat  den  Herrn  von  Blamont  in 
Epinal  eingekerkert.  117,  12,  vgl.  101,  20. 

[Febr.  7 — 12.]  Tag  in  Basel.  Beute  von  Nancy.  Hochburgund. 
Sold  vom  Herzog  von  Lothringen.  Bis  12.  Febr.  ist  letztere  An- 
gelegenheit noch  nicht  geregelt.  117,  19. 

Der  König  von  Frankreich  hat  das  Herzogthum  Burgund  ein- 
genommen und  rüstet  sich,  nach  den  Niederlanden  zu  ziehn. 

118,  14. 

Der  Herzog  von  Jülich-Berg  rückt  in  Geldern  ein.     118,  16. 


1477.  III.  Burgundische  Erbfolge.  613 

Abmachungen  über  den  Sold.  119,  17. 

Die  Geldrer  verlangen  Freilassung  ihres  Herzogs.        119,  25. 

fiefreiung  desselben.  145,  10. 

Abfall  der  Lütticher.  119,  29. 

Schreiben  des  Königs  yon  Frankreich  an  die  Eidgenossen,  vom 
9.  Febr.,  betreffend  seine  Ansprüche  an  das  Herzogthum  und  die 
Grafschaft  Burgund  und  an  die  Beute  von  Nancy.  134,  5. 

Febr.  23.  Abschied  des  Tags  von  Basel.  Auf  Merz  23  will 
man  dem  König  von  Frankreich  Antwort  geben. 

135,  15,  vgl.  144,  7. 

Neuer  Tag  in  Basel  angesetzt  (auf  Merz  23)  wegen  Burgund,  auch 
wegen  der  Gefangenen  und  eroberten  Büchsen.      120,  12,  vgl.  144,  7. 

Verunglückter  Freischaarenzug  in  Lothringen.  133,  27. 

Bei  Nancy  wurden  8000  Todte  begraben.  134,  1. 

Merz  2.     Wilhelm  Herter  stirbt  in  Basel.  139,  1. 

Merz  [24].  Tag  in  Basel,  über  Vertheilung  der  Beute  und 
wegen  eines  Zuges  nach  Burgund.  144,  7,  vgl.  120,  12. 

Herzog  Reinhard  übergiebt  den  Bastard  dem  König  von  Frank- 
reich. 145,  1,  vgl.  149,  16. 


Betrachtungen  über  Herzogs  Karls  Lieblingslektüre.      104,  25. 
Verschiedene  Verse  über  Herzog  Karl. 

120,  19  u.  129,  25,  vgl.  155,  Varianten. 

Verse  über  Peter  von  Hagenbach.  121,  16. 

Historische  Notiz  über  die  Herzöge  von  Burgund.         127,  1. 

Ein   Ritter   soll  Herzog   Karl    im  heiligen   Lande   angetroffen 

haben.  181,  29. 


lU  Der  Krieg  zwischen  Frankreich  und  Maxi- 
milian wegen  der  burgundischen  Erbfolge. 

1477.  Der  König  voa  Frankreich  erobert  eine  Stadt  in  der 
Picardie.  135,  22. 

Krieg  Frankreichs  mit  dem  Herzog  von  Bretagne.        135,  25. 

Kaiser  Friedrich  schickt  seinen  Gesandten  in  die  Niederlande 
zu  Maria,  die  seinem  Sohne  verlobt  sein  soll.  136,  11. 

Bemühungen  des  Königs  von  Frankreich  und  der  Herzogin 
Maria  von  Burgund  um  Flandern.  137,  28. 

Das  Herzogthum  Burgund  ergiebt   sich  an  Frankreich.      138,  4. 


614  Inhaltsübersicht.  1477. 

Der  Herr  von  Croy.  138,  9. 

Der  Herr  von  Fontenay.  138,  11. 

Die  Gemeinde  Vesoul  setzt  sich  in  Verbindung  mit  dem  Be- 
fehlshaber von  Hericourt.  138,  15. 

Verlobung  Maximilians  mit  Maria  Ton  Buzgond.  Angebliche 
Verlobung  des  Kaisers  mit  Karls  Wittwe.  139,  21. 

Der  KOnig  von  Frankreich  und  die  HLaltung  yon  Besan9on.  145,5. 

Der  König  von  Frankreich  gewinnt  die  Picardie.  Frflheres 
Verhältniss  derselben.  145,  16. 

Erfolge  der  Aufständischen   in  Burgund  gegen  die  Franzosen. 

145,  24. 

Der  Herzog  von  Lothringen  übergiebt  den  Bastard  von  Bui^ 
gund  dem  König  von  Frankreich.  145,  1  vgl.  149,  16. 

Der  König  von  Frankreich  macht  den  Herzog  von  Lothringen 
zu  seinem  Connetable.  145,  3,  vgl.  146,  28. 

Nachricht  von  der  Gefangennahme  des  Herzogs  von  Lothringen 
und  Widerlegung  derselben.  146,  14  u.  146,  23. 

Reise  des  Herzogs  von  Lothringen  an  den  königl.  Hof  und 
dortige  Abmachungen.  —  Anerbieten  des  Schwertes  des  Conne- 
tabels.  146,  28,  vgl.  145,  3. 

Die  niederländischen  Städte  thun  sich  gegenüber  den  An- 
muthungen  Ludwigs  zusammen.  Sie  woUen  keinen  welschen, 
sondern  einen  deutschen  Fürsten  haben.  Sie  schaffen  die  neuen 
Steuern  ab,  tödten  36  Amtleute  und  schicken  zum  Kaiser,  der 
Maximilian  hinsendet.  148,  16. 

Graf  Heinrich  von  Oettingen  und  Joh.  Hesler  bemühen  sich, 
einen  Tag  der  Eidgenossen  zusammen  zu  bringen.  149,  9. 

Der  Herzog  von  Lothringen  entschuldigt  bei  den  Verbündeten 
seine  Annäherung  an  den  König  von  Frankreich. 

149,  16,  vgl.  145,  l. 

Auf  Mai  1  soll  ein  Tag  in  Freiburg  sein.  150,  12. 

[April  25.]  Auf  dem  Tage  zu  Luzem  haben  die  Eidgenossen 
dem  König  von  Frankreich  6000  Söldner  zugesagt,  was  gegen  den 
Kaiser  ist.  Die  Basler  haben  den  Eidgenossen  zugesagt,  sich  nicht 
von  ihnen  zu  sondern,  sind  aber  in  grosser  Verlegenheit,  da  die 
beiden  kaiserlichen  Boten  sie  und  den  Bischof  auffordern,  dem 
Kaiser  beizustehn.  150,  15. 

[Mai  4.]  Der  König  von  Frankreich  nimmt  Arras.  Die  Her- 
zogin von  Burgund  maclit  in  Gent  den  Herzog  von  Geldern  vm 
Hauptmann,  der  zur  Vertheidigung  der  Picardie  ausrückt.     161,  8. 

Mai  26.  Auf  einem  Tage  zu  Luzem  wird  beschlossen,  dem 
König  nicht  zur  Einnahme  Hochburgunds  zu  helfen,  im  Hinblick 
auf  seine  frühere  Treulosigkeit  an  den  Lüttiohern.  152,  35. 

Auch  des  Königs  Benehmen  im  Murtenkrieg  wird  angefahrt. 
Daher  sind  die  Länder  für  Burgund  günstig.  Man  hoflft,  dass  die 
Eidgenossen  sich  vereinigen  werden.  154,  3. 


1477.  UL    Burgundiflche  Erbfolge.  615 

Jani  1.  Eine  Freischaar,  die  zum  Entsatz  des  vom  König 
belagerten  Dole  eilt,  zieht  durch  Basel.  Versprechen  der  Burgunder 
an  die  Söldner.  154,  27. 

In  der  Picardie  Niederlage  des  Königs.  155,  1. 

BemOhungen  der  Burgunder  und  des  Königs  von  Frankreich 
um  Söldner.  Zu  letzterem  laufen  weniger,  wegen  seiner  Treu- 
losigkeit. Herzog  Karl  und  König  Ludwig  waren  beide  gleiche 
Schurken.  155,  28. 

Mai  31.  Scharmützel  der  Lothringer  unter  Arnold  von  Rot- 
berg mit  der  französischen  Besatzung  von  Luxeuil.  156,  5. 

Treffen  bei  Besan9on,  zwischen  Franzosen  und  Burgundern. 

156,  16,  vgl.  159,  13  u.  160,  11. 

Nach  der  Einnahme  von  Dole  haben  die  Franzosen  200  Schweizer 
aufgehängt,  darunter  einen  Gebuff.  156,  22. 

Allgemeiner  Zusammenlauf  aus  den  benachbarten  Landschaften 
gegen  den  König  von  Frankreich,  der  Bürgend  erobern  will. 

156,  26. 

Bubenberg  wird  zum  König  geschickt,  um  ihm  die  Hilfe  der 
Bemer  zuzusagen.  Nach  seiner  Rückkehr  führt  Hans  von  Stein 
den  Burgundern  Söldner  zu.  Zweiung  in  Bern.  Erbitterung  gegen 
Bubenberg.  157,  i. 

Die  Wiener  wollen  Maximilian  nicht  in  die  Niederlande  ziehn 
lassen,  bevor  Friede  in  Oestreich  geschafft  ist.  159,  7. 

Juni  17.  In  der  Nflhe  von  Be8an9on  glückliches  Treffen  der 
Deutschen  gegen  die  Franzosen,  die  aber  in  der  Nacht  die  ersteren 
unvermuthet  überfallen.  159,  13,  vgl.  156,  16  u.  160,  11. 

Vor  Juni  22.  Unrühmlicher  Kampf  deutscher  Söldner  in  Bur- 
gund  gegen  die  Franzosen.  160,  11,  vgl.  161,  26. 

Juni  25.    Heimkehr  der  Basler,  die  dabei  gewesen.      161,  6. 

Die  Schweizerstädte  sind  vom  König  bestochen.  Dennoch 
ziehn  ihre  Leute  den  Burgundern  zu,  halten  sich  aber  in  jeder 
Beziehung  schlecht  und  werden  deshalb  bei  ihrer  Rückkehr  bestraft. 

161,  17. 

Juli  1.  Der  Bischof  von  Basel  berichtet  über  einen  Sieg  der 
Franzosen,  Kirchenschändung,  wunderbare  Rettung  der  Reliquien 
und  Strafe  der  Frevler.  161,  26,  vgl.  160,  11. 

Maximilian  wird  in  Köln  durch  den  König  von  Frankreich 
verhindert,  nach  Brügge  zu  ziehn.  Er  söhnt  die  streitenden  zwei  Erz- 
biflchöfe  von  Köln  aus.  Der  Herzog  von  Geldern  ist  sein  Haupt- 
mann. Er  begiebt  sich  mit  dem  Herzog  von  Jülich -Berg  nach 
Brüssel.  Anerbieten  der  Genter  für  seine  Hochzeitsfeier.  Er  will 
aber  lieber  nach  Brabant  als  nach  Flandern.  162,  25. 

Es  heisst,  der  Delphin  solle  mit  der  Tochter  des  Kaisers  ver- 
lobt werden.  163,  8. 


616  InhalUüberaieht  1477. 

Oswald  von  Thierstein  sammelt  in  Mülhausen  Soldaten  für  den 
König.  Einige  kehren  zurück,  obwohl  sie  Sold  erhalten  haben, 
und  richten  allenthalben  Unheil  an.  Die  Basler  schliessen  die 
Thore;    die  Strolche  yerwüsten  die  Weinberge.  163,  U. 

[Aug.  19.]  Maximilian  sieht  mit  Begleitung  von  Köln  nick 
Brüssel  und  von  da  nach  Gent ,  und  hält  dort  Hochzeit.  Huldigung 
derer  von  Gent,  Brüssel  und  Brügge.    Vier  Hauptleute  eingesetzt. 

164,  1. 

Maximilians  Titel.  169,  20  u.  177,  19. 

Die  Eidgenossen  schicken  an  den  Hauptmann  des  Königs  in 
Burgund,  von  Craon,  den  Adrian  von  Bubenberg  und  den  Wald- 
mann. Der  Herr  von  Komont  fängt  und  köpft  sie  angeblich.  Die 
Berner  schicken  einen  Fussboten,  ihnen  nachzuspüren.  Diesen 
hängt  Craon  an  den  Füssen  auf.  165,  17,  vgl.  174,  1. 

Um  Sept.  29.  Tag  in  Zürich,  wegen  einer  Vereinung  mit 
Maximilian,  Kaiser  Friedrich  u.  s.  w.  —  Inzwischen  kommen  Nach- 
richten aus  Burgund.  Dole  wird  durch  die  Franzosen  belagert  und 
Gray  genommen.  166,  3. 

Drei  Hauptleute  der  Basler  stehen  in  Burgund :  Werlin  Rieher 
von  Hegenheim  in  Dole,  Meinrad  Schütz  von  Waldshut  in  Saline, 
Ulrich  Traber  in  Vesoul.  166,  13. 

Sept.  30.  Ulrich  Traber  nimmt  Gray  durch  Sturm  wieder  ein, 
wie  er  am   1.  Oct.  an  Bürgermeister  und  Rath  von  Basel  berichtet. 

166,  25. 

Meinrad  Schütz  ist  mit  Rieher ,  der  ihm  aus  Dole  nach  Salins 
entgegengekommen,  am  29.  Sept  nach  Dole  gezogen.  Sie  haben 
hierauf  am  30.  Sept.  den  belagernden  Franzosen  eine  Niederlage 
beigebracht.     So  berichten  die  beiden  Oct.   1.  Lage  in  Dole. 

167,  7. 

Die  Lütticher  wollen  den  König  von  Frankreich  einlassen. 
Maximilian  schreitet  gegen  sie  ein.  169,  15. 

[Oct.  16.]  Tag  in  Zürich.  Aussöhnung  der  Verbündeten  mit 
Burgund.  170,  IS. 

Um  Nov.  25.  Gray  wird  von  den  Burgundern  den  Franzosen 
wieder  abgenommen.  173,  27. 

Um  Dec.  13.  Die  gefangenen  schweizerischen  Gesandten 
werden  vom  König  von  Frankreich  reich  beschenkt  entlassen.  Dem 
Adrian  von  Bubenberg,  ^der  vorher  heimlieh  entrann,  werden 
500  Goldkronen  nachgeschickt.  174,  1,  vgl.  165,  17. 

Der  König  von  Frankreich  schliesst  Frieden  mit  den  Bemem 
und  will  ihnen  viel  Geld  geben ,  damit  sie  ihn  nicht  hindern  gegen 
Burgund  vorzugehn.  Auseinandergehn  der  Eidgenossen  in  Beiug 
auf  auswärtige  Politik.  174,  7. 

Dec.  29.  Der  Erzbischof  von  Besanfon  kommt  nach  Basel, 
um  sich  nach  Zürich  auf  den  Tag  zu  begeben.  176,  12. 


1478.  III.  BurgundUche  Erbfolge.  617 

1478.  Jan.  1.  Friedenstag  in  Zürich,  auf  dem  auch  Herzog 
Sigmund  erscheinen  soll.  175,  3,  vgl.  179,  11,  u.  180,  17. 

Jan.  3.  Hensog  Reinhard  kommt  nach  Basel,  um  sich  nach 
Zürich  auf  den  Tag  su  begeben.  177,  15. 

Vor  Jan.  11.  Theobald  Rasoris  ist  mit  dem  Erzbischof  von 
Besangen  auf  dem  Tage  zu  Zürich  gewesen.  178,  3. 

Sigmund  ist  auf  dem  Wege  nach  Zürich  bei  Bregenz  von  einigen 
seiner  Edelleute  aufgehalten  worden  und  nach  Innsbruck  zurück- 
gekehrt. Die  Verbündeten  haben  ihm  eine  Qesandtschaft  nachge- 
schickt und  sind  sehr  erbost  über  jene  Edelleute.  179,  11. 

[Jan.   24.J     Friedensverhandlungen  auf  dem  Tage  zu  Zürich. 

180,  17. 

Juni.     Die  Franzosen  belagern  Dole  wieder.  182,  19. 

Juni  4.  Ludwigs  Brief  an  den  neuen  Befehlshaber  von  Bur- 
gund  [Karl  v.  Amboise]  Qrafen  von  Brienne.  182,  21. 

Kaiser  Friedrich  mahnt  alle  Reichstädte,  Äbte  und  Bischöfe, 
sich  zum  Kriege  gegen  König  Ludwig  bereit  zu  halten.      186,  15. 

Juni  15.  In  der  Picardie  siegreicher  Kampf  g^gen  die  Fran- 
zosen. 189,  25. 

[Juni  22.]     Geburt  von  Maximilians  Sohn  Philipp.       189,  8. 

Vor  Juli  4.  Misslungener  Versuch  der  Franzosen,  sich  der 
Stadt  Beaune  zu  bemächtigen.  Karl,  der  Sohn  des  Markgrafen 
Rudolf  V.  Röteln,  soll  hierbei  umgekommen  sein.  186,  20. 

Friedensverhandlungen  und  angebliche  Abmachungen  zwischen 
Ludwig  und  Max,  unter  anderm  auch  beabsichtigte  Vermählung 
des  Delphins  mit  des  Kaisers  Tochter.  187,  9. 

[Anfangs  Juli.]     Capitulation  von  Beaune.  187,  35. 

Die  Franzosen  sollen   diese  Capitulation  nicht  gehalten  haben. 

188,  9. 
Sie  wollen  Dole  und  Auxonne  belagern.  188,  16. 

Die  burgundischen  Stände  besteuern  sich,  um  Soldaten  aufzu- 
bringen. 188,  18. 

Juli  3,   4  u.  5.     Bittgänge  in  Besan9on.  188,  20. 

Kämpfe  der  Franzosen  mit  den  Metzefn.  189,  10. 

Kämpfe  der  Franzosen  mit  den  Luxemburgern.  189,  15. 

RäubeT,  mit  dem  burgundischen  \md  dem  französischen  Kreuze 
versehen,  durchziehen  das  Land.  189,  18. 

Juli  9.    Abermalige  blutige  Schlacht  am  Flusse?.  .     189,  31. 

[Juli  11.]  Waffenstillstand  zwischen  Frankreich  und  Burgund. 
Es  heisst,  Kaiser  Friedrich  werde  seine  Tochter  dem  Sohne  König 
Ludwigs  verloben.  Man  fürchtet,  der  König  werde  seine  Krieger 
ins  Elsass  schicken.  190,  14. 

Wortlaut  des  Waffenstillstandes  vom  11.  Juli. 

202  Anm.  3  u.  522,  5. 


618  Inhaltoaberaicht  1478.  1479. 

Vor  Abschluss  des  Waffenstillatandes  hatte  der  Kaiser  sammt 
den  Reichsständen  dem  König  Ludwig  abgesagt.  200,  20. 

Die  Basier  besetsen  ihre  Thore,  treiben  die  Bewaffneten  aus 
und  verbieten  die  Werbung  in  ihrer  Stadt.  191,  3. 

Argwohn  gegen  den  Kaiser  wegen  jener  beabsichtigten  Ver- 
lobung. 191,  29. 

Nach  Abschluss  des  Waffenstillstandes  fallen  die  Geldrei  von 
Maximilian  ab  und  verbinden  sich  mit  den  Lüttichem.  Maximilian 
unterwirft  Qeldem.  198,  16. 

Viele  laufende  Fussknechte  begeben  sich  nach  jenem  Friedens- 
schlüsse sum  Herzog  von  Mailand.  199,  3. 

In  Zürich  Abschluss  und  Besieglung  der  Vereinung  mit  Maxi- 
milian. 204,  19. 

1479  Anfangs  Febr.  Gerücht,  der  Bastard  von  Burgund  wolle 
Basel  angreifen,  als  Hauptmann  des  Königs  von  Frankreich.     226,  4. 

Damalige  ZeiÜage.  226,  9. 

Der  König  wirbt  zahlreiche  Söldner  an ;  auch  der  Kaiser  ver- 
langt von  den  Eidgenossen  solche,  aber  wahrscheinlich  aus  ar^ 
listiger  Gesinnung.  227,  i. 

Ufn  Merz  21.  Schweizerische  Söldner,  in  Mülhausen  für  Frank- 
reich gesammelt,  erleiden  beim  Städtchen  M61issey  eine  Niederlage 
mit  gprösserem  Verlust,  als  die  Schweizer  in  den  vier  Burgander- 
schlachten erlitten  haben.  233,  12. 

Merz  29.  Hans  von  Baldeck,  der  gegen  die  Burgunder 
ziehen  will,  erscheint  zu  Basel  am  Thor.  223,  1. 

Um  Mai  9.  Edelleute  wollen,  wegen  nicht  befriedigter  Soldan- 
sprüche, in  Burgund  eindringen.  235,  3. 

Haltung  Basels  und  der  Waldstftdte  ihnen  gegenüber.     235,  S. 

Mai  10.  Schreiben  der  burgundischen  Stftnde  an  Basel,  ans 
Besan^on.  239,  5. 

Mai  18.  Der  König  von  Frankreich  nimmt  den  jungen  Henog 
von  Savoyen  zu  sich  und  besetzt  Savoyen.  Er  rüstet  sich,  auch 
nach  Burgund  zu  ziehn.  Die  Bemer,  erschreckt,  berufen  ihren 
grossen  Rath  und  wenden  sich  nach  Zürich  an  die  Tagsatzung. 

243,  9. 

Um  Mai  20.  Der  König  von  Frankreich  will  Burgund  und 
nachher  den  Sundgau  in  Besitz  nehmen,  wie  1444.  Die  Hemer 
sind  durch  Qeld  für  ihn  gewonnen.  238,  25. 

Ch&teau-Chalon  in  Burgund  wird  durch  die  Franzosen  ge- 
nommen. Ein  Versuch  der  Burgtinder  unter  Jacob  Rieh  von 
Kiehenstein,  es  wieder  zu  nehmen,  missling^.    244,  17,  vgl.  249,  35. 

Dole  wird  durch  die  Franzosen  belagert.  245,  1. 

[Mai  24.]  Tag  in  Zürich.  Die  Bemer  sind  für  Frankreich, 
die  andern  für  Maximilian.  247,  7. 


1479.  m.  Burgundische  Erbfolge.  619 

[Um  Mai  30.]  Dole  wird  durch  Verrath  der  Söldner  ein- 
genommen. Markgraf  Philipp  von  Hochberg  ist  Anführer  der 
Franzosen.  Qreuel.  Salins  (ohne  das  Schloss)  ergiebt  sich  eben- 
falls dem  Markgrafen.  Bestürzung  der  Eidgenossen.  Sie  mahnen 
die  Ihren  zu  den  Waffen.  246,  4,  u.  254,  31. 

Qreuel  bei  der  Einnahme  von  Dole.     Heinrich  Sprünglin. 

250,  12,  vgl.  253,  33  u.  258,  26. 

Brief  des  Doctors  Hugo  Avene,  vom  16.  Juni,  über  das  Un- 
glück von  Dole.  260,  7. 

Maximilian  entreisst  Mecheln  dem  König  von  Frankreich  wieder. 
Der  König  von  England  soll  sein  Verbündeter  sein.        *    249,  20. 

Kaiser  Friedrich  sucht  die  Eidgenossen  durch  den  Grafen  von 
Montfort  für  Maximilian  zu  gewinnen.  Getheilte  Stimmung  der- 
selben. Noch  am  10.  Juni  ist  keine  Antwort  erfolgt.  Mittlerweile 
werden  Salins,  Ch&teau-Chalon  u.  s.  w.  durch  die  Franzosen  ge- 
nommen. 249,  26. 

Juni  12.  Mümpelgart  ist  bedroht  und  wendet  sich  an  Basel 
um  Hilfe.  250,  1,  vgl.  260,  1. 

Maximilian  soll  Arras  genommen  haben. 

250,  8,  vgl.  265,  29  u.  268,  26. 

Der  Abt  von  Lure  wird  von  den  Franzosen  hart  bedrängt. 

251,  3,  vgl.  259,  31. 

Um  Juni  15.     Besan^on  wird  durch  die  Franzosen  belagert. 

253,  33. 

Juni  15.  Der  östreichische  Landvogt  ermahnt  die  Sundgauer, 
ihre  Habe  vor  den  Franzosen  in  Sicherheit  zu  bringen.  Hass  des 
Königs  gegen  Mülhausen.   Die  Landleute  flüchten  nach  Mülhausen. 

254,  8,  u.  258,  1. 

Auf  Juni  20  soll  ein  Tag  in  Bern  stattfinden. 

254,  27,  vgl.  262,  21  u.  264,  8. 

Juni  19.  Von  den  Übelthätem  von  Dole  werden  einige  in 
Neuenbürg  geköpft,  andere  in  Ensisheim,  Colmar,  Schlettstadt 
u.  s.  w.  festgehalten.  258,  9. 

Juni  19.  Auf  dem  Tage  zu  Colmar  beräth  man  sich  über 
diese  Verräther,  auch  über  die  Forderung  um  Hilfe  nach  Bellinzona, 
welche  die  Eidgenossen  von  dem  Tage  von  Zürich  aus  gestellt 
liaben.  258,  14. 

Schicksal  der  Übelthäter  von  Dole.  Neue  Schilderung  der  dort 
begangenen  Schändlichkeiten.  Bemerkungen  über  den  König  und 
den  Markgrafen  von  Rötelen,  auch  über  des  letztem  Vater,  der  das 
Kloster  St.  Blasien  belästigt  hat.     258,  25,  vgL  246,  4  u.  250,  12. 

[Juni  24.]  Auf  dem  Tage  zu  Bern  werden  die  Eidgenossen 
durch  Sigmund  zur  Vertheidig^ung  des  Sundgaues  gemahnt,  falls 
die  Franzosen    es   angreifen.     Ihre  Erklärung   an   die  französischen 


620  Inhaltsübersicht.  1479.  1476. 

Gesandten ,  und  deren  Gegenerklärung.  Den  letztem  werden  Boten 
mitgegeben,  um  eine  versiegelte  Zusicherung  vom  Könige  mitsu- 
bringen.  Inzwischen  hält  man  sich  auf  alle  Fälle  bereit.  264,  8. 
Maximilian  nimmt  Arras  und  Cambray  und  tödtet,  wie  man  sagt, 
3000  Fransosen.  Der  König  soll  in  Folge  davon  beabsichtigen, 
sich  nach  den  Niederlanden  zu  begeben. 

265,  29  u.  268,  26,  vgl.  250,  8, 

Der  König  von  Frankreich  hat  Remiremont  und  Faucogney  in 
seinen  Schirm  genommen.  Man  ist  darüber  argwöhnisch,  da  Herzog 
Reinhard  Connetable  des  Königs  ist.  26S,  33. 

Oswald  von  Thierstein,  Marschall  des  Herzogs  Reinhard^  räumt, 
Thierstein  und  Pfeffingen.     BesorgniBse  der  Basler.  269,  1. 

Jakob  Rieh  von  Richenstein,  Hauptmann  in  Lore,  schlägt 
eine  französische  Schaar.  259,  31,  vgl.  251,  3. 

Juni  25.  Da  auch  Mümpelgart  von  den  Franzosen  angegriffen 
wird,  so  sendet  Basel  dorthin  Hilfe,  und  ebenso  auch  die  andern 
Verbündeten.  260,  1. 

Juni  29.  Der  östreichische  Landvogt  schreibt  an  die  Ver- 
bündeten wegen  der  dem  Sundgau  von  Frankreich  her  drohenden 
Gefahr.  263,  22. 

Juni  29.  Der  Fürst  von  Oranien  und  andere  burgundiBche 
Edelleute  flüchten  und  kommen  nach  Basel.  263,  37. 

Juli  2.     Die  Frau   von  Montagu  kommt  ebenfalls  nach  Basel. 

264,  6. 

Juli  5 .  Der  Fürst  von  Oranien  schwört  dem  Rathe  von  Basel 
Gehorsam  als  Einwohner  und  verspricht,  keine  Söldner  zu  werben. 

270,  16. 

Juli  10.  Tag  zu  Luzern  wegen  der  Gefahr  von  Frankreich 
und  Mailand.     Schlechte  Gesinnung  des  Kaisers.  262,  21. 


IV.   Andere  Kämpfe  und  Weltbegebenheiten. 

1476.  Der  König  von  Frankreich  enthauptet  mehrere  hohe 
Herrn  und  hftlt  einige  noch  gefangen,  alles  Anhänger  des  Herzogs 
von  Burgund.  18,  17. 

[Juli  19].    Geschichte  des  Hans  Böhm  von  Niklashausen.    47,  4. 

Juli  26.  Hermann  von  Eptingen,  aus  Innsbruck  kommend, 
berichtet  von  der  Auffindung  einer  Goldgrube,  und  dass  Oswald 
von  Thierstein  als  Landvogt  ab,  und  AUwig  von  Sulz  an  seine 
Stelle  gesetzt  sei.  34,  13. 

Geschichte  eines  Häretikers  in  Preussen.  48,  13. 


1476.  1477.       IV.  Andere  Kämpfe  und  Weltbegebenheiten.  621 

VerhSltnisse  in  Mainz  nach  dem  Tode  Adolfs  von  Nassau. 
Feindselige  Stellung  der  Stadt  gegen  das  Kapitel.  37,  28. 

Bau  einer  Zwingburg  durch  den  Erzbischof  von  Mainz.     72,  30. 

Johann  Wemher  von  Flachslanden  hat  sich  bei  der  Plünderung 
Ton  Mainz  [1462]  hervorgethan.  141,  4. 

Jörgs  Tom  Stein  Vergangenheit.  55,  15. 

Sept.  8.  Die  Frankfurter  Messe  ist  mit  Waaren  überladen, 
wegen  allgemeinen  Geldmangels.  50,  8. 

Ein  Tag  zu  Köln,  zwischen  den  streitenden  Erzbischöfen,  bleibt 
erfolglos.  49,  11. 

Die  Kölner  besteuern  ihre  Geistlichkeit. 

50,  4,  vgl.  203,  18  u.  211,  32. 

Die  rheinischen  Kurfürsten  haben  den  Kaiser  und  den  Pfalz- 
grafen versöhnt  und  ausgemacht,  wer  sich  wider  den  Kaiser  setze, 
den  wollen  sie  strafen.  Wahrscheinlich  ist  dies  ein  Anschlag 
gegen  die  Reichsstädte  und  die  Verbündeten.  62,  23. 

Die  Herzoge  von  Baiem  haben  den  Ulmem  und  ihrem  Anhang 
abgesagt.  63,   1. 

Dec.    12.     Tod  des  Pfalzgrafen  Friedrich.      85,  33,  u.  88,  29. 

Erwähnung  der  Schlacht  bei  Seckenheim  [1462],  unter  Ver- 
weisung auf  äen  [verlornen]  ersten  Theil  von  Knebels  Tagebuch. 

88,  32. 

Angebliche  Tödtung  des  jungen  Pfalzgrafen  Philipp  durch  einen 
Jäger.  Bemerkungen  über  seine  Vorfahren.  Sein  Vater  Ludwig^ 
wurde   angeblich  auf  dem  Fürstentage  zu  Worms  vergiftet  [1449]. 

103,  7,  vgl.  199,  14. 

Angeblicher  Tod  des  Markgrafen  von  Brandenburg.         96,  1. 
Desgleichen  Bemerkungen  über  ihn  [z.  J.   1431].  203,  9. 

Dec.   26.     Ermordung  des  Herzogs  von  Mailand. 

95,  20,  u.  104,  19. 

1477.  Vor  März  16.  Schloss  Beilstein  wird  durch  den  Bischof 
und  die  Stadt  Strassburg  genommen,  und  der  dort  gefangen  ge- 
Kaltene  Graf  von  Nassau  nach  Strassburg  geführt.  143,  1. 

Die  Genuesen  lassen  angeblich  die  Herzogin  von  Mailand  in 
ihrem  Palaste  ermorden.  159,  37. 

Angebliche  Ermordung  des  Königs  von  England,  der  seinen 
Vorgänger  (Heinrich  VI)  ermordet  hatte  [1472],  und  Tod  des  Königs 
von  Spanien.  136  1,  u.  138,  1. 

Streit  über  die  Nachfolge  des  [1474]  verstorbenen  Königs  von 
Castilien.  156,  33,  u.  160,  8,  vgl.  136,  10. 

Angeblicher  Tod  des  Grafen  Ulrich  von  Wirtemberg.     106,  25. 

Angebliches  Bündniss  des  Grafen  Eberhard  von  Wirtemberg 
und  einiger  Fürsten  gegen  Herzog  Sigmund.  169,  24. 

[Aug.  16.]  Graf  Eberhard  von  Wirtemberg  stiftet  ein  neues 
Collegium  in  Urach.  213,  9. 


622  Inhaltoabersicht  1477.  1478. 

Krieg  des  Herzogs  Ludwig  von  Baiem  mit  den  gohw&biftclien 
Reichsstädten.  114,  10. 

Streit  der  Kölner  mit  Ersbischof  Ruprecht.  144,  1. 

[Juli  26.]     Aussöhnung  der  beiden  ErzbischOfe  von  Köln. 

162,  31. 

[Dec.   10.]     Der  Pabst  ernennt  7  Kardinfile.  177,  7. 

1478.     Ein  Qegenpabst  in  Schottland.  ISl,  17. 

[Aprü  26.]     Verschwörung  in  Florenz. 

182,  6,   192,  23,  u.  242,  18. 

Thomas  von  Falkenstein  sagt  dem  Herzog  Sigmund  ab.     182,  3. 

Falsches  Gerücht  von  der  Ermordung  des  Pabstes.      187,  25. 

Der  Pabst,  mit  Neapel  verbündet  gegen  Florenz  und  Venedig, 
schickt  einen  Barfüsser  nach  Venedig,  der  das  Weihwasser  vergiftet. 
auf  Anstiften  des  Königs  von  Neapel.  191,  36. 

[Juni  1.]     Der  Pabst  verhängt  über  Florenz  den  Bann. 

193,  28,  vgl.  255,  1. 

[Nach  Juli  1 1 .]  Der  Herzog  von  Mailand  steht  auf  Seite  der 
Venezianer  und  Florentiner.  Nach  dem  Waffenstillstand  «wiachen 
Max  und  Frankreich  laufen  ihm  viele  Söldner  zu.  199,  3. 

Krieg  in  Italien.  202,  16. 

[Aug.  7.]  Der  König  von  Aragon  nimmt  Genua  in  seinen 
Schirm.     Sieg  der  Oenueser  über  die  Mailänder.  204,  23. 

Die  Venezianer,  einerseits  vom  Pabst  und  ^  vom  König  von 
Aragon,  und  andrerseits  von  den  Türken  bedrängt,  werben 
Schweizer  an.  209,  4. 

Streit  der  Kölner  mit  den  Chorherren  von  St.  Aposteln.  Drohung 
gegen  den  Domdekan  Stephan  von  Baiern.  203,  IS. 

Antheil  Heslers  an  diesem  Streite.  211^  32,  vgl.  50,4. 

[Aug.  1.]  Tod  des  Bischofs  von  Speier.  [Ludwig]  von  Hebn- 
stadt  wird  zum  Nachfolger  erwählt.  201,  16. 

Bischofswahl  in  Speier.  Ansprüche  Heslers.  Jakob  Pfau  wird 
an  den  Pabst  gesandt.  202,  26. 

Hesler  wird  unterstützt  von  Maximilian,  gegen  den  Kaiser. 

209,  13. 

Bestätigung  Ludwigs  von  Helmstadt  durch  den  Pabst.    210,  13. 

Bemerkungen  über  Hesler.  211,  25,  u.  215,9. 

Streit  des  Königs  von  Frankreich  mit  dem  Pabste,  wegen  des 

Concüs.  209, 22. 

Aug.  18.  Angeblicher  Brief  des  Königs  von  Frankreich  an 
den  Pabst  240,  14. 

Oct.   17.     Tod  Bischof  Ruprechts  von  Strassburg.         203,5. 

Nov.   12.     Wahl  Bischof  Albrechts  von  Strassburg. 

210,  3,  u.  216, 1. 

Auftreten  der  deutschen  Bischöfe  gegen  den  Pabst.      215.  9. 


1479.  1476.  y.  Kaiser  Friedrich.  623 

1479.     [Jan.  2.]     Briefe    zweier   Astrologen   aber   das  bevor- 
stehende Jahr  1479.  228,  5. 

Falsche  Nachricht  vom  Tode  des  Königs  von  Frankreich. 

220,  29. 

Jan.  25.    Friedensvertrag  zwischen  Venedig  und  den  Türken. 

266,  1. 

Angeblicher  Brief  des  türkischen  Kaisers.  267,  19. 

[Jan.  27.]  Der  Pabst  empfängt  eine  Gesandtschaft  des  Königs 
von  Frankreich.  242,  35. 

Febr.    12.     Prozess  zn  Mainz  gegen  Johann  von  Wesel. 

227,  17,  u.  230,  8. 

Nachrichten  über  Türken,  Venedigs  Ungarn,  Polen  u.  s.  w., 
laut  Brief  aus  Ungarn  vom  28.  Merz  1479.  236,  3. 

April.  Der  oberste  Hauptmann  der  Türken  wird  von  den 
Venezianem  aufs  Ehrenvollste  empfangen.  240,  6. 

Gesandtschaft  Herzog  Sigmunds  nach  Venedig,  betreffend  die 
Türken  und  deren  Vertrag  mit  den  Venezianern.  248,  20. 

Mai  14.  Brief  eines  Astrologen  über  nächstbevorstehende  Er- 
eignisse. 251,  6. 

Anderer  Brief  dieser  Art  [ohne  Datum].  256,  25. 

Herzog  Sigmund  wird  im  Etschland  durch  die  Türken  aus  den 
Schlössern  der  Venezianer  angegriffen.  Schlechte  Gesinnung  des 
Pabstes.  259,  17. 

Vertrag  Sigmunds  mit  den  Türken.  Auch  di'  Johanniter  von 
Rhodus  sollen  sich  mit  ihnen  vertragen  haben.  268,  18. 


V.    Kaiser  Friedrich.  0 

1476.  Kaiser  Friedrich  wird  bedrängt  vom  König  von  Ungarn 
und  von  den  Türken.  18,  22,  30,  23,  u.  40,  25. 

Der  Markgraf  von  Brandenburg  vermittelt  zwischen  dem  Kaiser 
und  Ungarn,  und  setzt  einen  Tag  nach  Augsburg  an.  30,  26. 

Der  Kaiser  befiehlt  den  Reutlingen!,  die  vertriebenen  Juden 
wieder  einzulassen.  52,  24. 

Einverständniss  des  Kaisers  mit  dem  Herzog  von  Burgund. 
Der  Kaiser  ist  kein  Friedensstifter.  Der  König  von  Ungarn  will 
vermitteln  zwischen  Burgund  und  den  Verbündeten.  53,  15. 

Feindselige  Stimmung  der  Fürsten  gegen  die  Reichsstädte. 

50,  13,  u.  62,  23. 


624  Inhaltsübersicht  1476.  1477.  1478.  1479. 

Die  Herzöge  von  Baiem  haben  den  Ulmem  und  ihrem  An- 
hange abgesagt,  wohl  auf  Antrag  des  Kaisers  zur  Unterdrüekung 
der  Reichsstädte.  63,  1. 

[B£ai  6.]  Abmachungen  des  Kaisers  mit  dem  Hersog  Ton 
Burgund.  63,  5,  vgl.  Band  11  433,  25. 

Schlechte  Qesinnung  des  Kaisers,  der  die  Juden  und  Heiden 
mehr  begünstigt  als  die  Christen,  und  nii^nds  Frieden  stiftet. 

79,  31,  vgl.  52,  24  u.  53,22. 

Schlechte  Gesinnung  des  Kaisers  und  des  Pabstes.  85,  26. 
Kaiser  Friedrich  ist  krank.  Verwüstungen  der  Türken.  89,  1. 
Auftreten  eines  Priesters  gegen  den  Kaiser.  89,  5. 

Dec.  23.  Nachrichten  vom  Kaiser  und  vom  König  von  Ungarn, 
laut  Brief  des  Procurators  der  Stadt  Basel  am  kaiserlichen  Hofe. 

108,  4. 

Der  Qraf  von  Görz  verträgt  sich  mit  den  Türken.      114, 15. 

Um  Dec.  25.    Herzog  Ludwig  von  Baiem  und  der  Eizbischof 

von  Salzburg  tödten  40000  Türken.  137,23. 

1477.  Juni  10.  Nachrichten  aus  Neumarkt  im  Bisthum  Eick- 
städt,  über  östreichische  und  dergleichen  Angelegenheiten.    157,  25. 

Die  Wiener  wollen  Maximilian  nicht  nach  den  Niederlanden 
ziehen  lassen,  bevor  Friede  in  Ostreich  geschafft  ist.  159, 7. 

Juni  12.     Absage  des  Königs  von  Ungarn.  163,  25. 

Der  König  von  Ungarn  belagert  Wiener  Neustadt.  Er  rüstet 
sich  zur  Belagerung  von  Wien,  fängt  den  Bischof  von  Forli,  und 
hat  fast  ganz  ^Ostreich  inne.  165,  8. 

Er  belagert  Wien  seit  18  Wochen. 

169,  30,  170,  7  u.  174,  16. 

Der  König  von  Polen  soll  Ofen  eingenommen  haben.  Kaiser 
Friedrich  bekümmert  sich  um  nichts.  Schlechte  Gesinnung  des 
Kaisers  und  des  Pabstes.  170,  10. 

Der  Kaiser  ist  nach  Qraz  geflohen.  Der  Bischof  von  Forli 
suckt  zwischen  ihm  und  Ungarn  zu  vermitteln.  174,  16. 

[Dec.  10.]  Ernennung  von  7  Cardinälen,  u.  a.  des  Oeoig 
Hesler.  177, 7. 

1478.  Verdacht  gegen  den  Kaiser,  dass  er  sich  mit  dem 
französischen  König  auf  Unkosten  der  Schweizer  und  ihrer  Ver- 
bündeten aussöhnen  werde.  191,29. 

Böse  Gesinnung  des '  Kaisers ,  erwähnt  bei  Gelegenheit  der 
Grünenzweig-Meyerischen  Geschichte.  198,  13. 

Streit  in  der  ganzen  Christenheit.     Unthätigkeit  des  Kauers. 

210,  16, 

1479.  Um  Jan.  6.  Sohlechte  Gesinnung  des  Kaisers  and 
der  Fürsten.    Anschläge  auf  dem  Turnier  zu  Würzburg.       226,  6. 


1476.  1477.  1478.  VI.  Basier  Ortsgeschichte.  625 

Der  Kaiser  bewirbt  sich  bei  den  Eidgenossen  um  Söldner,  aber 
wahrscheinlich  in  arglistiger  Gesinnung.  227,  6. 

Der  Kaiser  hat  einen  Reichstag  angesetzt  nach  Nürnberg,  auf 
Juni  6.  237,  21. 

Schlechte  Gesinnung  von  Kaiser  und  Pabst.  255,  1. 

Feindselige  Pläne  des  Kaisers  gegen  die  Verbündeten.    Gleich- 
gültigkeit gegen  die  Türkennoth.  262,  27. 


VI.   Basler  Ortsgeschichte. 

1476.  Juni  11.  Der  Abt  von  Gottstadt  wird  zu  Basel  con- 
secriert.  4,  7. 

Juli  1.  Bartholomäus  von  Andlo,  Abt  zu  Murbach  f.  Acht 
Tage  darauf  wird  Achacius  von  Griessheim  zu  seinem  Nachfolger 
gewählt.  31,  39. 

Oct.  18.  Angelegenheit  des  Priesters  Michael  Lutram ,  der  den 
Spitalmeister  Job.  Langental  beschuldigt  hat.  67,  1. 

Nov.  6.  Der  Bischof  von  Forli,  als  päbstlicher  Legat,  kommt 
nach 'Basel.  70,  24. 

Nov.  11.  Bischof  Johann  kommt  nach  Basel,  nach  dreijähriger 
Abwesenheit.  70,  29. 

Nov.  16.  Herzog  Sigmund  bittet  den  Bischof  von  Basel,  Bitt- 
fahrten gegen  die  Türken  anzuordnen.  78,  7,  vgl.  259,  17. 

1477.  Angelegenheit  des  Adam  Kridenwiss. 

104,  37,  vgl.  198,  5. 

Febr.  11.  Bischof  und  Capitel  hadern  mit  der  Stadt  vor  den 
Boten  der  Verbündeten.  118,  20  u.  120,  3,  vgl.  141,  6. 

Merz  2.     Wilhelm  Herter  stirbt  in  Basel.  139,  1. 

Merz  21.  Beilegung  des  Streites  zwischen  Bischof  und  Stadt, 
durch  den  Legaten  Alexander  von  Forli.  Der  Domprobst  ist  schuld 
am  ganzen  Streite.  141,  6,  vgl.  118,  20. 

Merz  23.  Beilegung  des  Streites  der  BettelmOnche  mit  der 
Weltgeistiichkeit.  141.23. 

1478  [Juni  30].  Basel  verbietet  seinen  Bürgern  die  Appellation 
an  die  geistlichen  Gerichte.  190,  3. 

Juli  22.  Johann  von  Durlach,  der  zu  Herzog  Sigmund  nach 
Innsbruck  reisen  will,  wird  beim  Rothen  Hause  durch  Wilhelm 
von  Rappoltsteins  Leute  angefallen.  191,  9. 

Geschichte  mit  Hans  i  Grünenzweig  und  Niclaus  Meyer. 

194,  16  u.  205,  18. 

BMler  GbTOniken.  Ul,  40 


626  Inhaltiabenieht  1478.  U79. 

Die   Solothumer    hauen    den  Baslem  bei   Waidenburg  einen 

Galgen  um.  207,  12. 

Dec.  20.     Bischof  Johann  von  Venningen  stirbt.         218,  10. 

Seine  Fürsorge  für  Gebiet  und  Haushalt  des  Bisthums. 

227,  30. 

[Dec.  22.]     Sein  Begräbniss.  218,  16,  vgl.  227,  36. 

1479.     Erwählung  Bischof  Caspars  ze  Rhin.  220,  7. 

Jan«  9.  Der  Erwählte  und  das  Domcapitel  schreiben  an  das 
Capitel  von  Lautenbach  wegen  der  Todtenfeier.  222,  4. 

Jan.   18.     Todtenfeier  für  Bischof  Johann.  220,  1. 

Um  Febr.  2.  Gerücht,  der  Bastard  von  Burgund  wolle  als 
Hauptmann  des  Königs  von  Frankreich  Basel  angreifen.  Die  Solo- 
thumer sind  Basel  feind.  4  Stadtthore  bleiben  geschlossen.  Man 
fürchtet  am  meisten  die  angeblichen  Freunde,  die  Eidgenossen. 

226,  4. 

Der  angebliche  Graf  von  Stemenberg  in  Basel.  227,  21. 

Merz  5.     Bischof  Caspar  wird  durch  den  Pabst  bestätigt. 

222,  27  u.  233,  30. 
April   26.      Verhandlungen   vor  dem   Bischof,    zwischen   den 

Herren  von  Hasenburg  und  Caspar  von  MOrsberg,  wegen  des  1439 
gewaltsam  in  Besitz  genommenen  Schlosses  Hasenbuxg.      234,  15. 

Um  Mai  9.  Einige  Edelleute  wollen  wegen  nicht  befriedigter 
Soldansprüche  in  Bürgend  einfallen.  Die  Basler  schliessen  4  Stadt- 
thore. 235,  3. 

Basel  hält  sorgfältige  Wache.  245,  3. 

Alles  zielt  auf  Vernichtung  der  Reichsstädte,  und  besonders 
Basels.  250,  9. 

Markgraf  Philipp  von  Hochberg  droht  Basel  den  Untergang. 

250,  12. 

Mai  30.     Consecration  des  Bischofs  Caspar  ze  Rhin. 

223,  18  u.  255,  16. 

Verzeichniss  der  dieser  Feier  beiwohnenden  Prälaten  und  Dom- 
herren. 255,  23. 

Juni  28.     Bittgang  gegen  Regenwetter  und  Türkennoth. 

259,  17  u.  263,  12. 
Juni  29.      Der  Fürst  von   Oranien  kommt   nach  Basel  und 
wohnt  bei  Bernhard  Sürlin.  263,  37. 

Basels  Besorgnisse  wegen  der  Räumung  von  Pfeffingen.     269, 1. 
Juli  4.    Unruhen  am  SchwOrtage,  wegen  der  Steuern.     269,  8. 
Juli  5.     Der  Fürst  von  Oranien  bewirthet  den  Rath  und  das 
Domcapitel,  und  schwört  dem  ersteren  Gehorsam  als  Einwohner. 

270,  16. 


1478. 1479. 1477.   VIII.  Eidgen.  nach  d.  Burgunderkriegen.  627 


Vn.   Ober-Elsass. 

1478.  Herzog  Sigmund  kommt  in  den  Sundgau.  Verschuldung 
des  dortigen  Adels  und  Bedrückung  der  Bauern.  Streit  mit  dem 
Bischof  wegen  der  geistlichen  Gerichtsbarkeit.  Der  Offizial  Müller 
und  Hans  von  Reinach.  183,  21. 

Juli  3.    Der  Jude  Isaak  von  Mülhausen,  von  Hans  vom  Huse 
nach  Brunnstadt  berufen,    wird  von  Friedrich  ze  Rhin  erschossen. 

185,  17. 

Alle  Juden  im  Gebiete  Herzog  Sigmunds  werden  verhaftet. 

186,  12  u.  190,  9. 

Der   Ostreichische  Liandvogt  verbietet   dem  Bischof  von   Basel 
die  Ausübung  der  geistlichen  Gerichtsbai '^eit.  188,  33. 

Herzog  Sigmund   verbietet  die  Annahme  bischöflicher  Briefe. 

189,  35, 

Gewaltthat  eines  Küfers  in  Ensisheim  gegen  den  Adjutor  des 
Pfarrers  in  Sulz.  213,  17. 

Der  Pfarrer   von    Rufach    und    der   Falke    des   Ostreichischen 
Landvogts.  '  214,  1. 

Der  üstreichische  Landvoi^  und  die  Bauern  in  Ober-Herickheim. 

214,  15.  218,  6u.  221,  1. 

Der  Priester  von  Meienheim  und  der  Räuber.  217,  26. 

1479.    Merz  29.    Hans  von  Baldeck  zeigt  sich  vor  Basel  und 
^ird  nachher  bei  Landser  gefangen.  223,  1. 

Magnus  von  Habsberg  und  die  Rheinfelder.  256,  6. 

Juli  4.    Markgraf  Rudolf/  von  Hochberg  fängt  den  Herrn  von 
Baldeck  wegen  seiner  Ausschreitungen  in  Binzen.  270,  5. 

Juli  4.      Ausschreitungen  an  der  Kirchweih  zu  Oberwü. 

270,  11. 


Vin.    Die  Eidgenossen  nach  den  Burgunder- 
kriegen. 

1477.      Febr.     Zug  vom  thorechten  Leben. 

133,  15.   136,  15  u.  140,  3. 

Zwiespalt  unter  den  Eidgenossen.     Burgrecht  der  Städte. 

155,  6. 

Auseinandergehn    der  Eidgenossen    in    Bezug    auf   auswärtige 
Poütik.  174,  7. 

40* 


628  Inhaltafiberaicht.  1478.  t479. 

1478.  Die  Venezianer,   vom  Pabst  und  von  den  Türken  be- 
drängt, werben  Schweizer  an.  209,  4. 

[Nov.   24.]     Hinrichtung  des  Peter  AQistalden. 

208,  1  u.  212,  24. 

Streit  der   Umer   mit   Mailand.      Die  Bemer   suchen  zu  Ter- 
mitteln.     Frankreich  steht  auf  Seiten  Mailands.  209,  8. 

Die  Schwyzer  und  Urner  rüsten  sich  gegen  Mailand. 

211,21. 

Nov.  24.  Auszug  der  Umer  mit  den  Eidgenossen  gegen  Mai- 
land. 215,  6. 

Die  Bellinzona  belagernden  Schweizer  kehren  bei  der  Ungunst 
der  Jahreszeit  mit  Verlust  zurück.  220,  31. 

Nov.  27.    Die  Herzogin  von  Mailand  schreibt  an  die  Zürcher. 

223,  23. 

1479.  Der  Kaiser  verlangt  von  den  Eidgenossen  6000  Fuss- 
knechte  und  verspricht  dafür  seine  Vermittlung  Mailand  gegenüber. 
Man  glaubt  aber,  er  handle  arglistig.  227,  6. 

Um  April  11.  Der  Pabst  wendet  sich  an  die  Eidgenossen 
und  arbeitet  gegen  die  Florentiner.  234,  1. 

[Anfang  Mai.]  Tag  in  Luzem,  mit  vielen  fremden  Bot- 
schaftern.    Der  Pabst  sowohl  als  Venedig  verlangen  Süldner. 

235,  22. 

Der  Pabst  ist  daran  Schuld,  dass  die  Eidgenossen  Mailand 
bekriegen.  238,  16. 

Per  pabstliche  Legat  Gentilis  von  Spoleto  stiftet  die  Eid- 
genossen gegen  Mailand  auf.  245,  5. 

Angebliche  Niederlage,  welche  die  Mailänder  am  25.  Mai  den 
Urnem  u.  s.  w.  sollen  beigebracht  haben.        245,  15,  vgl.  258,  14. 

[Mai  24.]  Tag  in  Zürich.  Qentilis  beschenkt  die  Eidgenossen 
mit  Bannern.     Man  beschliesst  gegen  Mailand  zu  ziehn.      247,  7. 

Eine  venezianische  Gesandtschaft  in  Luzem  sucht  einen  Zug 
gegen  Mailand  zu  hintertreiben.  Der  pabstliche  Legat  wirkt  ihr 
entgegen.  248,  8. 

Juni  19.  Die  niedere  Vereinung,  von  den  Eidgenossen  um 
Hilfe  gemahnt,  ber&th  darüber  auf  dem  Tage  zu  Colmar.  Die 
Mailänder,  in  deren  Solde  Türken  stehen,  haben  den  Eidgenossen 
mehr  Leute  getOdtet,  als  diese  in  den  Burgunderkriegen  verloren 
haben.  258,  14,  vgl.  245,  15. 

Vor  Juli  10.  Tag  in  Bern,  wegen  der  Gefahr  von  Frankreich 
und  von  Mailand.  Der  türkische  Kaiser  nennt  sich  Vertheidiger 
des  Hauses  Mailand.  »  262, 21. 


^^^^*  Biflthum  Constans.  g29 


IX.    Der  Streit  um  das  Bisthum   Constanz. 

(Siehe  Band  11  S.  506.) 

i476.  Juni  26.  Der  Kaiser  schreibt  an  den  Bischof  von  Basel 
and  sein  Capitel,  auf  Leib  und  Qut  Johann  Wernhers  von  Flachs- 
landen  zu  greifen.  20,  3. 

Otto  von  Sonnenberg,  erwählter  Bischof,  und  die  Stadt  Constanz 
belagern  Hohen-Kr&hen.  Waffenstillstand  auf  1  Monat,  innerhalb 
dessen  die  Parteien  in  Stein  am  Rhein  zusammentreten  sollen.    22,  3. 

Juli  15.  Ankunft  eines  Boten  in  Basel,  mit  einem  kaiser- 
lichen Mandat  zu  Gunsten  Ottos  von  Sonnenberg.  Der  Hof  Johann 
Wernhers  von  Flachslanden  in  Constanz  wird  in  Beschlag  ge- 
nommen. 30,  30. 

Ablehnende  Haltung  des  Herzogs  Sigmund  und  der  Eid- 
genossen, den  kaiserlichen  Mandaten  gegenüber.  35,  26. 

Unterhandlungen  des  Kaisers  mit  dem  Pabste,  aber  Constanz 
und  das  allgemeine  Concil.  37,  14. 

Johannes  Vest  und  der  Herr  von  Pappenheim.  39,  8. 

Schicksal  des  Lanz.  39,  14. 

[Juli  24.]     Tag  der  Eidgenossen  zu  Baden.  40,  8. 

Nach  Juli  25.  Gesandte  des  Pabstes  und  Herzog  Sigmunds 
kommen  nach  Constanz.  40,  5. 

Der  Pfarrer  in  Kleinbasel  ist  gegen  Sonnenberg.  40,11. 

Thomas  de  Tilia  Probst  zu  Constanz  schreibt  dem  Capitel,  sie 
sollten  bis  zu  seiner  Rückkehr  vom  päbstlichen  Hofe  sich  in  keine 
Verhandlungen  mit  dem  früher  abgesandten  päbstlichen  Bevoll- 
mächtigten Aloysius  einlassen.  45,  31. 

Der  Marschall  von  Pappenheim  will  die  Schaffhauser  veran- 
lassen, gegen  den  Abt  einzuschreiten.  '      50,  23. 

Er  mahnt  den  Bischof,  das  Capitel  und  die  Stadt  Basel,  gegen 
Johann  Wemher  von  Flachslanden  einzuschreiten.  Ablehnende 
Antwort.  &1|  &>  u*  &2,  31. 

Tag  nach  Zürich  angesagt.  50,  31. 

Tag  nach  Schaffhausen  angesagt,  auf  dem  aber  Otto  von  Sonnen- 
berg  zu  erscheinen  sich  weigert,  da  seine  Sache  jetzt  in  den  Händen 
des  Kaisers  sei.  51,  19. 

Der  Kaiser  befiehlt  den  ReuÜingem,  ihre  Geistlichen  als  An- 
hfinger  des  Ludwig  von  Freiberg  zu  vertreiben  und  die  vertriebenen 
Juden  wieder  einzulassen.     Sie  thun  beides.  52,  24. 

Sept.  20.  Erneuerte  Mahnung  des  Marschalls  von  Pappenheim 
an  die  Basler.  Sie  sagen  dem  Johann  Wemher  von  Flachslanden 
das  Geleite  auf;  dieser  begiebt  sich,  nach  Berathung  mit  dem  Capitel, 


630  Inhaltaflbmieht  1476.  1477.  1478. 

nach  Rheinfelden.  EbenBO  verfahren  sie  gegen  den  Pfarrer  von 
St.  Theodor,  der  sofort  abreist,  und  ebenso  gegen  die  Frauen  von 
Klinganthal.  53,  33,  u.  63,  21. 

Sept.  23.  Der  Domprobst  bringt  seine  Habseligkeiten  aus  der 
Stadt.  54,  14. 

Sept.  29  u.  Oct.  4.  Abmachung  des  Kaisers  mit  dem  Legaten 
Johannes  Aloysii  und  Erlass  an  den  Ifarschall  von  Pappenheim. 

70,  33. 

Provisorische  Regelung  der  Verhältnisse  auf  Grund  jener  Ab- 
machung. 76,  7. 

Dec.  2.  Anordnungen  des  Bischofs  von  Eichstftdt  und  des 
Johannes  Aloysii.  83,  23. 

Die  Eidgenossen  verhindern  Otto  von  Sonnenbei^,  gegen  einen 
Priester  einzuschreiten,  der  über  den  Kaiser  losgezogen.        89,  5. 

Otto  von  Sonnenberg  verbündet  sich  mit  den  Eidgenossen. 
Einschreiten  gegen  Ludwig  von  Freiberg  und  seine  Anhänger. 

140,  27. 

1477.  April  12.  Päbstlicher  Erlass  wegen  Veräusserung  der 
Besitzungen  und  Einkünfte  des  Bisthums.  ^  151,  1. 

Päbstlicher  Erlass  wegen  Bestellung  des  geistlichen  Gerichts  mit 
unverdächtigen  Beamten.  152,  6. 

1478.  Aug.  13.  Ludwig  von  Freiberg  kommt  nach  Bodman, 
und  von  da  nach  Bisohofszell.  201,  11. 

Kaiser  Friedrich  beharrt  auf  Otto  von  Sonnenberg.     202,  22. 

Sigmund  unterstützt  den  Ludwig  von  Freiberg.  212,  30. 

1479.  Der  Pabst  hat  dem  Kaiser  Vollmacht  gegeben,  den 
Streit  auszutragen,  und  beruft  die  Parteien  auf  den  16.  Oct.  1479 
nach  Graz.  227,  12. 


X.   Witterung,   Preise  der  Lebensmittel, 

Krankheiten. 

1476.     Sept.  3.     Mondfinstemiss ,  die  den  Tod  eines  grossen 
Fürsten  bedeuten  soll.  46,  23. 

Ende  d.  J.   Lebensmittelpreise  in  Nancy  während  der  Belagerung. 

SO,  19. 
Ende  d.  J.     Regen  und  Schnee.  85,  8. 

Weinwachs  und  Weinpreise.     Spelt  85,  12. 

Theuerung  und  Sterblichkeit  in  Rom.  85,  25. 

Lebensmittelpreise  vor  Graffeneck.  108,  H- 


1477.  1478.  Witterung,  Frdse  u.  Kxankheiten.  631 

1477.  Febr.  1.  Lebensmittelpreise  in  Basel.  Einem  Bauern 
werden  Eier  und  Butter  confisciert.  115,  27. 

Febr.   2.     Grosser  Sdineefall.  115,  36. 

Febr.  10.  Der  Rhein  in  Rheinfelden  in  diesem  Winter  zum 
dritten  Mal  zugefroren.  117,  15. 

Wirkung  des  vor  vier  Jahren  erschienenen  Cometen.     137^  21. 

Merz  17.    Harter  Winter.    Getreidepreise.    139,  10,  vgl.  153,  6. 

Um  April  23.  Die  Schweizerseen  noch  gefroren.  Theurung 
der  Fische.  148,  10. 

Um  Mai  25.  Theurung  in  der  Lombardei  u.  s.  w.,  wegen  der 
vielen  ausgezogenen  und  umgekommenen  Söldner,  ebenso  in  den 
vom  Kriege  heimgesuchten  Landschaften.  Lebensmittelpreise  in  ver- 
schiedenen Gegenden.     Strenge  des  vergangenen  Winters. 

153,  6,  vgl.  139,  10. 

Lebensmittelpreise  in  Basel.  156,  30. 

Juni  16.     Ungewitter   in  Bern.     Das  Münster  vom  Blitze  an- 

gezUndet,  Niclaus  von  Schamachthal  getroffen.     Stürme.      159,  25. 

Juli  9  u.   11.     Hagelwetter  in  Basels  Umgegend.  162,  16. 

Juli  30.     Hagelwetter  am  Zürchersee.  162,  19. 

Aug.   1.     Hagelwetter  bei  Basel.  162,  22. 

Oct.  1  u.  2.  Frost.  Lebensmittelpreise  in  Basel.  Theurung  in 
Hochburgund.  165,  29. 

Heuschrecken  in  der  Grafschaft  Oörz.  169,  8. 

Raupen  um  Aquileja,  und  Heuschrecken.  169,  12. 

Theuerung  in  verschiedenen  Landen.  Auf  den  Alpen  der  ge- 
schnittene Hafer  durch  den  Schnee  zu  Grunde  gerichtet.     169,  32. 

Oct.   18.     Lebensmittelpreise  in  Basel.  170,  1. 

Anfang  Dec.  Erdbeben  zu  Clermont  in  der  Auvergne.  Käm- 
pfende Heere  am  Himmel.  Kreuz  am  Himmel.  Feurige  Kugeln, 
vom  Himmel  fallend.  Auch  ein  alter  Priester  bei  Bern  hat  oft 
solche  gesehen.  178,  3. 

Betrachtung  über  diese  Erscheinungen.  Bemerkung  des  heiligen 
Gregor.  179,  3. 

1478.  Jan.   6.     Milder  Winter.     Lebensmittelpreise.     176,  5. 

Febr.  2.  Neumond  und  Wechsel  der  Witterung.  Vorher,  seit 
Jan.  21,  Wind  und  Schnee.  180,  5. 

Merz  17.     Frost  und  starker  Schneefall.  181,  8. 

Mai  25.  Beginn  des  heissen  Sommers.  Theurung  des 
Fleisches,  weil  in  den  letzten  Jahren  die  Heerden  in  Burgund 
weggeraubt  worden.  187,  18. 

Juni.  Ungewitter,  die  grossen  Brand  in  Soest  und  grosse 
Verheerung  in  der  Umgegend  anrichten.  182,  13. 


632  Inhaltoaberaieht. 

Juni  und  Juli.  In  der  Schweiz  und  am  Rheine  wenig  Regen. 
Engerlinge.  194, 6. 

Theurung  des  Viehs.  194,  14. 

Juli  29.     Sonnenfinstemiss.  202, 2. 

Juli,  Aug.,  Sept.     Pest  in  Italien.  202,  13. 

Oct.   1.     Katzenkrieg  in  der  Grafschaft  Neuenburg.       205,  4. 

Comet,  zu  Jerusalem  gesehen.  228,  3. 

1479.  Febr.  9  bis  Merz  15.  Wanner  Frühling  nach  reg- 
nerischem  Winter.  230,  1. 

April  18.    Hagel,  von  Tattenried  bis  zum  Bodensee.     234,  9. 

April  und  Mai.     Trockenheit  um  Basel.  235,  15. 

März  oder  April.     Comet,  in  Arabien  gesehen.  236,  1. 

Juni  28.  Bittgang  vom  Münster  nach  St.  Theodor,  wegen  des 
seit  Mai  herrschenden  Regens.  263,  12. 

Juli  4.     Mondfinstemiss.  270,  3. 


XI.   Erlebnisse  Knebels. 

Knebel  war  einst  ein  Schüler  Peters  von  Andlau.       220,  11. 

[1435  Jan.  31.]  Er  wurde  zu  Heidelberg  Baccalaureus  der 
freien  Künste.  199,  19. 

[1458.]  Er  ist  mit  Georg  von  Stein  zusammen  in  Rom  ge- 
wesen. 56,  2. 

[1458.]  Er  war  Kaplan  der  vom  Münster  abhängigen  St. 
Katharinenkapelle  im  Hofe  des  Bischofs  Berthold  von  Pfirt,  und 
hat  mit  Peter  von  Andlau,  dem  [späteren]  Vicekanzler  der  Uni- 
versität und  Stiftsprobst  zu  Lautenbach,  dem  Bischof  Johann  von 
Venningen  vom  Pabst  Calixtus  die  Bestätigungsbulle  überbrachU 

219,  8. 

1476.  Juni  18.  In  Strassburg  sieht  er  den  Herzog  von 
Lothringen  ausziehen.  10,  20. 

Oct.  18.  Er  fährt  mit  Johannes  Saltzmann  zu  Wagen  nach 
Strassburg.  ,  67,  1. 

1477.  [Jan.]  Er  singt  die  Messe  bei  der  Dankfeier  für  den 
Sieg  bei  Nancy.  94,  3. 

Mai.     Er  verkauft  Roggen  nach  Luzem.  153,  16. 

1478.  Jan.  15.  Er  kommt  nach  Lautenbach,  um  als  Chor- 
herr des  dortigen  Stifts  einige  Tage  zu  residieren. 

180,  l,  u.  181,  17,  vgl.  205,  9. 


Berichtigungen  und  Nachträge/) 

Zu  Band  II. 

S.  12  Anm.  1.  Als  Karl  von  Burgund  in  den  Besitz  der  Pfandschafts- 
lande gekommen  war,  hafteten  auf  der  Herrschaft  Rheinfelden  noch  18100 
Gulden,  nicht  21100  Gulden,  wie  Witte  in  seiner  Abhandlung  »Zur  Oe- 
schichte  der  Entstehung  der  Burgunderkriege«  S.  51  Zeile  1  y.  o.  angiebt» 
Die  Pfandsunune  betrug  ursprünglich  allerdings  21100  Oulden;  allein  es 
waren  im  Jahre  1467/68  durch  Sigmund  selbst  3000  Oulden  abgelöst  worden. 
Die  18100  Gulden,  die  Karl  su  lahlen  hatte,  wurden  den  Baslem  in  drei 
Raten  entrichtet;  laut  den  im  Basler  Staatsarchiye  befindlichen  Frohnfasten- 
reehnungen  geschah  die  erste  Zahlung  yon  6000  Gulden  in  der  yierten 
Angarie  des  Jahres  1469/70 ,  dL  i.  Ende  April  —  Ende  Juli ,  die  sweite 
ZaUung  yon  6000  Guld^  in  der  dritten  Angarie  1470/7 1,  Ende  Januar  — 
Ende  April,  die  dritte  und  letste  Zahlung  yon  6100  Gulden  in  der  dritten 
Angarie  1471/72.  Da  die  Zahlungen  in  Postulat-  und  Sanot  Andreasg^lden 
erfolgten,  so  erlitt  die  Stadt  dadurch  jeweilen  Verlust.  Unter  den  Aus- 
gaben der  yierten  Angarie  1469/70  steht:  9  gülden  rinischer  und  2  postu- 
ütsgulden  sint  abgangen  an  den  6000  Gulden,  so  der  landtyogt  geben  hat 
An  der  sweiten  Zahlung  betrug  der  Verlust  86  ü  2  s.,  an  der  dritten 
44  U  13  s.    Vgl.  auch  Schönberg  S.  312.  425.  442.  444.     [C.  B.] 

S.  18,  20  ff.  lies:  et  yinee,  que  ad  maturandum  uyas  fuerunt  abscisse 
ante  autumpnum,  jam  inceperunt  florere. 

S.  19  Anmerkungenrubrik  Z.  1  y.  o.  lies:   s.  Anseiger  f.  K.  d.  d.  V. 

S.  77  Anm.  2  lies:  als  Pfandpreis  des  Schultheissenamts  in  Breisach. 

S.  92  Anm.  1.  Witte  (in  seiner  Abhandlung  »Zur  Geschichte  der  bur- 
gundischen  Herrschaft  am  Oberrhein  in  den  Jahren  1469  —  Anfang  1473, 
Ztschr.  f.  Gesch.  d.  Oberrh.  N.  F.  1  S.  129  ff.)  giebt  S.  133  als  Tag  der 
Ernennung  Hagenbachs  sum  Landyogt  den  10  April  1469  an.  Diess  ist 
em  Irrthum.  Karl  ernannte  Hagenbach,  wie  aus  dem  im  Innsbrucker  Archiye 
erhaltenen  Emennungsbriefe  (Schatsarchiy  Lade  116)  henrorgeht,  den  20. 
Sept.  1469  lum  Landyogt  der  y erpfändeten  Lande  (de  la  yiconte  d'Auxois, 
de  la  conte  de  Ferrate,  de  la  yille  de  Brisac,  de  la  noire  montaigne  et 
autres  terres  et  seigneuries) ...  en  lui  donnant  piain  poyoir . . .  par  la 
maniere  que  en  a  joy  parcideyant  messire  Pierre  de  Morimont  [Peter  yon 
Mörsperg]  derrenier  bailly  desdits  lieux  et  pays.  Am  27.  Sept  1469  leistete 
Hagenbach  laut  einer  Notis  auf  der  Rückseite  der  Urkunde  dem  Herzog 
den  Eid.  Sobald  Hagenbach  sein  neues,  ehrenyolles  Amt  erhalten  hatte, 
gab  er  seine  alte  Stellung  als  Gouyemeur  der  Herrschaft  Bouillon  auf. 
Sein  Nachfolger  wurde  hier  Oliyier  de  la  Marche  (s.  d.  bürg.  Briefverzeich- 
niss  8ub  lit  B  im  Linsbr.  A.,  Pestarchiy).  Nun  erklärt  es  sich  leicht,  dass 
Molhausen  erst  im  Noyember  Hagenbach  zu  seinem  Amtsantritte  beglück- 
▼ünsehte.  Am  10.  April  1470  stellte  dann  Karl  wiederum  einen  Brief  für 
Hagenbach  aus;  in  diesem  bestimmte  er  seine  Einkünfte  und  die  Anzahl 

*)  ErhebUchere  Nachträge,  die  erst  yon  mir  beigefügt  worden  sind,  habe 
leh  am  Schlüsse  mit  einem  [C.  B.]  yersehen.  C.  Chr.  Bemoulli. 


634  Berichtigungen  und  Nachträge. 

seiner  Sdldner  nebst  deren  Besoldung.  Im  Innsbr.  Arch.  ist  die  Copie  dieses 
Briefes  erhalten  (SehatzarchiY  Lade  115);  derselbe  trftgt  das  Datum  le 
10  jour  d'avril  Fan  de  grace  mil  quatre  cens  soixante  et  neuf  ayant  pas- 
ques ;  ist  also  von  demselben  Tage  datiert  wie  der  bei  Sehöpflin  Als.  dipL  IL, 
404  wiedergegebene  und  Yon  Witte  erwfthnte  Brief  Karls,  laut  wdehem 
Hermann  Waldner  sum  burgundisehen  Bathe  ernannt  wurde.  Abgesehen 
davon,  dass  im  Briefe  an  Hagenbach  vom  10.  April  Bezug  genommen  wird 
auf  denjenigen  vom  20.  Sept.,  so  ist  auch  schon  auf  Qrund  des  in  den 
ActenstQeken  der  burgundisehen  Kanslei  allein  üblichen  Paschalstyles 
für  die  Datierung  der  för  Hagenbaeh  und  Waldner  bestimmten  Briefe  durch- 
aus am  10.  April  1470  festiuhalten.    [C.  B.] 

S.  105  Anm.  4.  Statt  Cluniaeenserkloster  St  Ulrich  lies  Augustäner- 
ohorherrenstift  St  Ulrich. 

S.  125,  13.    Statt  buchsen,  buhrers  ist  eher  lu  lesen  buchsenbulyeis. 

S.  125  Anm.  1  Z.  1  lies:  die  Zahl  der  gefallenen  Feinde. 

S.  217  Anm.  2.  Ghttndson  gehört»  nicht  dem  Ludwig  von  Ghiteau 
Guyon,  sondern  seinem  Bruder^  dem  Hugo  von  ChAlon.  8.  Band  III 
S.  312  Anm.  1.    [C.  B.] 

S.  281  Anmerkungenrubrik  Z.  10  v.  o.  lies  S.  276  A.  2  sUtt  S.  262  A  t 

S.  291  Anm.  2  letzte  Zeile  L  Comines-Lenglet  m,  397  statt  H,  397. 

8.  315,  3  ff.  Öfinungsb.  V.  140  dominica  postMardnL  uff  hi&tt  ist  nach 
des  alten  rata  erkantndsze,  so  giitter  masze  einhellig  gewesen  ist,  durch 
den  merteil  des  nuwen  rata  beksmnt  Ton  des  gefangen  wegen  von  Mfyland, 
so  durch  des  landtrogts  diener  usz  der  statt  Basel  an  sant  Martins  tag  by 
Muttents  nidergeworffen  und  gen  Pfeffingen  gef&rt  sind,  ein  botsehafft  ze 
tänd  sü  den  von  Lutzem  und  inen  den  handel  ze  entdecken  mit  beriditung 
der  antwurt  unser  bottschafft  zii  Pfeifingen  begegnet,  mit  yerhaltung  des 
Schlosses,  die  nit  in  noch  s&  dem  gefangen  wollen  lassen,  und  daruff  irs 
rata  ze  begeren,  damit  der  gefangen  ledig  gemacht  werde  etc. 

S.  335  Anm.  2  Zeile  12  y.  u.  Die  Worte  »in  der  folgenden  Nacht  um 
1  Uhr«  geben  nicht  den  Zeitpunkt  der  Abfertigung  des  Sehreibens  von 
Solothum  an  Basel  an,  sondern  denjenigen  der  Ankunft  der  Schreiben  aus 
Freiburg  und  Bern  in  Solothum ;  s.  Band  HI  S.  431  Anm.  2.    [C.  B.] 

S.  356  Anm.  7.  S.  die  Berichtigung  der  in  dieser  Anm.  gebrachten 
Angabe  Band  UI  S.  321  Anm.  3. 

S.  484.  Unter  dem  Datum  Merz  3  ist  statt  der  Seitenangabe  365 ,  2t 
zu  setzen  355,  21. 

Zu  Band  HI. 

« 

S.  4  Anm.  6.  Die  Worte  »Über  das  wahrscheinliche  Verhfiltniss  u.  s.  w.« 
sind  zu  streichen. 

S.  27  Anm.  3.    Über   einen   in   der  Schlacht  bei  Nancy  erbeuteten 

»wapenrock«  Karls  meldet  die  Strassburger  Archiyohronik ,  im  Code  hist 
et  ^pl.  I^  203:  Do  [yon  Nancy]  brachten  die  yon  Straszburg  8  paimer 
heim  mit  inen  und  des  hertzogen  yon  Burgundt  wapenrock. 

S.  58  Anm.  1  Z.  5  y.  u.  Dass  eine  Angelegenheit  des  Bischofs  mit 
Oswald  yon  Thierstein  um  diese  Zeit  auf  einem  Tage  zu  behandeln  var, 
geht  aus  der  Notiz  im  Öffnungsb.  V,  170^  heryor:  Botten  zwuschen  unserm 
Herren  yon  Basel  und  dem  lanndtyogt  her  Hanns  Zsohegkaburlin.  Hanns 
Heinrich  Grieb.    Ullrich  Meltinger. 

S.  59.  Yariantenr.  4.  Statt  den  Worten  >die  fehlt  St«,  ist  zu  setien 
»die  (yor  stroffen)  fehlt  St« 


Berichtigungen  und  Nachträge.  635 

S.  68  Anm.  1.  Nach  Remy  11  (Discours  des  choses  advenues  en  Lor- 
raine,  depois  le  deees  du  Duc  Nicolas,  jusques  h.  celuy  du  Due  Ren6  [par 
N.  Kemy].  Font*ärMou88on  1605)  und  der  chronique  de  Lorraine  Iv  hatte 
Walther  von  Tann  (Yon  der  chronique  auch  hier  Warter  genannt) ,  als  im 
Herbste  1475  die  Yereinung  Hilfstruppen  nach  Lothringen  schickte,  die 
Mannschaft  von  Thann  befehligt. 

S.  69  Anm.  1.  Auch  der  Dialogue  sagt  S.  30,  am  Donnerstag  hätten 
sich  die  Deutschen  geweigert  lu  kämpfen,  prenans  excuses  qu'ils  ne  com- 
battoient  point  ce  jour  qu'estoit  jour  des  Innoeentz,  oomme  ik  disoient. 
Mit  der  Behauptung  Knebels,  dem  Herrn  von  Rappoltstein  sei  von  einigen 
Schuld  gegeben  worden,  er  habe  die  Sundgauer  und  die  österreichischen 
ünterthanen  aufgewiegelt,  stimmt  überein,  was  die  Nanceis  II,  198  bei 
Gelegenheit  der  Schlacht  bei  Nancy  von  ihm  sagt:  Quaerit  ^t  hanc  armis 
suspectam  abstergere  noctem,  Qua  ferus  irrupit  motis  Burgundio  castris 
Cesarifl  ad  pontem,  cui  nunc  est  Monsio  nomen.  —  Seine  Unthätigkeit  am 
Dienstag  entschuldigt  Remy  (S.  74) :  s'estant  le  secours  de  Vaudemont  [vgl. 
S.  68  A.  3],  qui  estoit  de  trois  cens  hommes,  peu  considerement  adyanc^ 
de  ce  cost^  \k,  pour  joindre  le  duc  Iten6,  il  fut  tout  taül6  en  pieces,  hormis 
enTiron  vingt  hommes,  qui  sc  sauverent  dans  les  bois  prochains.  L'appre- 
hension  de  ce  mesme  ineonvenient,  avoit  gard6  le  sieur  de  Bibaupiere,  lors 
estant  ä  Nancy,  de  les  accompagner  or  que  le  courage  et  Fenvie  ne  luy 
manquat  de  courir  comme  euz  ä  son  devoir,  et  d'aUer  irouver  ledict  duc  Ilen6. 
S.  75,  9  ff.  Die  letzten  Zeilen  dieses  Briefes  sind  sehr  nachlässig 
geschrieben.  Statt  und  Z.  10  steht  ut,  ebenso  statt  nit  (Z.  11)  und  statt 
vor  Z.  12  steht  uon  oder  non.  Diese  drei  fehlerhaften  Worte  stehn  in  der 
Handschrift  unter  einander,  je  am  Anfang  drei  aufeinanderfolgender  Zeilen 
Man  könnte  zweifelhaft  sein,  ob  yor  oder  noch  (Z.  12)  su  lesen  sei;  allein 
das  nechst  past  besser  zu  vor. 

S.  75,  19.    Statt  nogocium  lies  negocium. 

S.  77  Anm.  2.  Das  Datum  des  9.  Decembers  als  dasjenige  der  Kämpfe 
zu  St.  Nicolas  findet  sich  in  Übereinstimmung  mit  unserer  Stelle,  im  Wider- 
sprach mit  81,  5.  83,  5,  Königshof en-Schilter  379  und  Edlibach  162,  die 
alle  den  2.  December  angeben,  auch  Eidg.  Absch.  IE  S.  635<i.  Auf  dem 
Tage,  der  zu  Lucem  am  16.  Dec  gehalten  wurde,  traf  die  Nachricht 
ein,  dass  auf  nächstvergangenen  Montag  vor  St  Luden  Tag  (9.  Dec.) 
Hemmann  von  Reinach  und  Hans  von  Hohenfirst  die  Burgunder  dort  über- 
fallen hätten  u.  s.  w.  —  Wenn  der  S.  80,  23  ff.  erwähnte  Brief  des 
Johannes  Ghddin  wirklich  am  9.  Dec.  geschrieben  war,  so  mflssen  wir  für 
äe  Kämpfe  dem  Datum  des  2.  Dec.  yor  dem  des  9.  unbedingt  den  Vorzug 
geben.  Am  Tage  vor  der  Abfassung  des  Briefes  (pridie)  können  sie  natür- 
lich nicht  stattgefunden  haben,  da  man  in  Strassburg,  das  von  Nancy  etwa 
30  Wegstunden  entfernt  ist,  nicht  Kunde  von  den  Ereignissen  haben  konnte, 
die  sich  Tags  zuvor  in  der  Umgegend  des  letztem  zugetragen  hatten. 
S.  81,  5  ff.  83,  5  ff.  S.  das  zu  S.  77  Anm.  2  Nachgetragene. 
S.  87  AnnL  2.  Übereinstimmend  mit  dem  Dialogue  ist  auch  bei  Remy 
8.  106  Pacot  gedruckt.     [C.  B.] 

S.  89,  41.  Ps.  20  (19  der  Vulgata],  3:  Mittat  tibi  auxilium  de  sancto 
et  de  Sion  tueatur  te.    Vgl.  Band  11  S.  208,  12. 

S.  90,  9.  10.    meridiei  cum  jam  bene  refecti  fuissent  ist  nachträglich 
gefügt 

8.  94  Anm.  1.    Die  Worte  »S.   die  Ausführung  in  den  Nachträgen« 
find  SU  streichen. 


636  Berichtigungen  und  Nachtrftge. 

8.  95  Anm.  4.  Die  Worte  »Vgl  die  Nachträge  lu  8.  94  A.  1*  lind 
lu  streichen. 

8.  96  Anm.  2.  Über  die  Ermordung  dea  Henoga  von  Mailand  s.  auch 
Edlibach  167. 

8.  100  Anm.  1.  Vgl.  su  den  in  dieser  Anmerkung  gegebenen  Aus- 
fahrungen folgende  8telle  bei  Remy  122:  Et  ae  lit  de  plua  ki  livrea  de 
leur  republique  que  le  duo  Ren6  (ne  ae  dit  il  pourquoy)  en  fit  oster  tous 
lea  enriohiaaemena  partieuliera ,  hormia  de  eelle  du  eanton  de  Zuriek,  qui 
ne  Yolut  permettre  qu'on  en  oatat  le  diademe  ou  bandeau  de  pourpre, 
duquel  l'empereur  Baoul  l'avoit  om6  par  honneur  en  la  guerre  de  Boheme. 

8.  112,  15.  16.  Non  ex  poteatatibus,  iUi  enim  addixerant  auxilium, 
aed  defecerunt  naohträglich  beigefOgt. 

8.  126,  10.  11.  uff  den  nunden  tag  diai  monata  können  sie  den  Brief 
nicht  empfangen  haben,  denn  von  diesem  Tage  ist  er  datiert. 

8.  127  ff.  Wie  in  Beilage  VI  (8.  381,  30 ff.)  bemerkt  ist,  ist  uns  die 
Vorlage  Knebels  in  Chr.  Urstisii  codex  diplomaticua  Brucknerianus  fol 
597  erhalten.  Wir  geben  hier  die  Varianten  derselben  gegenüber  dem 
Texte  Knebels  an,  wobei  wir  die  rein  orthographischen  Abweichungen,  zn 
denen  wir  auch  die  Anwendung  oder  Nichtanwendung  des  stummen  e  in 
den  Schlusssylben  rechnen,  meist  nicht  berücksichtigen.  127,  1.  wahar. 
3.  Frankrich  (ebenso  überall,  wo  das  Wort  Torkonunt).  des  namen.  4.  hat 
gehan  ein  elich  gemachel,  genant  frow  Bona.  6.  wart  gebom  ein  sun. 
7.  der  nu  durch,  sin  rüm.  9.  das  bei  Knebel  fehlende  »im«,  das  wir  nach 
»desshalb«  eingeschoben,  steht  nicht  hier,  sondern  nach  »sin  vatter«  (Z.  10). 
12.  nam  ser  e  frow  Margred.  13.  gr&ffnen  (ebenso  128,  2).  13.  14.  noch- 
genempten.  14.  Lemburg.  16.  palatin  von  Heynaux.  18.  Dysion.  nach- 
komen.  19.  erweit  band.  128,  2.  gr&ffnen  (vgl.  127,  13).  5.  Bnigund 
(ebenso  steht  an  den  Stellen,  wo  Knebel  das  Wort  abgekürst  giebt). 
10.  snellenklich  in  untruwen.  13.  gefachten  hit  (dieses  h&t  findet  sieh  noch 
an  mehreren  anderen  Stellen).  14.  EngHachen.  Ton  bop^.  15.  Reynier. 
16.  lü  Sicillien.  einem  (wie  wir  statt  Knebels  einen  gesetst  haben),  ehenso 
Z.  22  »einem«  statt  Knebels  »sinen«.  17.  eins  vatters  hertaog  (oder  herczog?) 
Johans.  und  den.  19.  Eduwart  20.  sum  küng.  21.  Karls.  22.  dalpbin. 
sinen  (vgl  Z.  16).  23.  »derselb  Ludwig  —  Constanti«  Z.  29  fehlt  29.  und 
vil  ander  grosser  taete.  als  er  alt  was,  uff  71  jar.  31.  »jor«  nach  >146Je 
fehlt  gerysnet.  32.  sin  elich  gemacheL  33.  PortingaL  34.  und  der.  35.  Pordn- 
gal.  war  gebom.  38.  Torgemellten.  129,  1.  »samlicher«  fehlt  >domochi 
und  alles,  was  jetit  noch  bei  Knebel  folgt,  fehlt.  Dafür  steht:  und  andre 
grosse  Sachen  wider  die  Tütisch  (oder  Tüczsch?)  nacion  und  die  herren 
der  gemeinen  £ydgeno«Mn,  nemlioh  des  grossen  bunds  understanden,  de^ 
er  gar  meroklieh  und  schedlich  engolten  h£t,  ala  wol  achinbar  ist  etc.  — 
Was  Knebel  hier  und  im  vorhergehenden  Absatae  mehr  hat  als  seine  Vor- 
lage, ist  offenbar  aeine  eigene  Zuthat 

8.143,  1  liea  [101b]  statt  [101]. 

8.  157,  3.  4.  Sive  torquetem  sp&ter  am  Kande  mit  Verweisung  bei- 
gefügt ;  daher  .  . .  aureum  .  . .  quod ,  was  sich  alles  auf  eoUerium  bezieht 

8.  160  Anm.  3  Ende.  Die  Stelle  bei  Anshebn  I,  149  (Ausgabe  Ton  1S25 , 
den  Herrn  von  Tschatelgion  betreffend,  besieht  sich  auf  dessen  Oefang^^B- 
Schaft  nach  der  Schlacht  von  Fin. 

8.  164,  1.    Nach  dem  Schreiben  des  Matthiaa  kommt  auf  pag.  114 
Infra  feata  aaaumpcionis  Marie  et  nativitatia  ejuadem  dominus  rex  Fran- 
eie ,  dann  Eodem  tempore  quidam  u.  a.  w. 


Berichtigungen  und  Nachträge.  g37 

S.  164,  28.    Knebel  schrieb  Burxell. 

Sw  169  Variantenr.  5.  Zuerst  schrieb  Knebel  presten  halb  der  andern, 
strich  dann  das  leiste  Wort  aus  und  setste  dafür  unsem. 

S.  181  Anm.  3.  Das  Gerücht,  dass  Karl  noch  lebe,  erwähnt  auch 
Basin  II,  419. 

S.  182,  26  ff.    Zu  diesem  Briefe  s.  Eidgen.  Absch.  III,  14  e. 

S.  189,  31  am  Rande.    Statt  Juni  9  lies  Juli  9. 

S.  195  Anm.  3.  Ueber  die  Formen  Agstein  und  Agtstein  s.  das  S.  405 
Anm.  1  Bemerkte.    [C.  B.] 

8.  218,  16.  Vor  dem  Absätze,  der  die  Ueberschrift  trägt:  Obitus 
Jdumnis  de  Venningen  episcopi  Bast7t«fim,  steht  zu  gleicher  Zeit  mit 
demselben  niedergeschrieben:  Jugi  obsequendi  desiderio  cum  plurimorum 
prosperorum  optatu  annorum. 

8.  219,  7.'  Vor  domini  steht  eigentlich  die  Abkürzung  für  scilicet; 
ea  ist  aber  höchst  wahrscheinlich,  dass  Knebel  sanotissimi  gemeint  hat 

S.  219  Anm.  5.  In  Übereinstimmung  mit  dem  canitur  psalterium  hatte 
Knebel  zuerst  geschrieben  leguntur  et  canitur,  celebrantur  et  leguntur. 

8.220  Anm.  3  ff.  In  den  sog.  Analecta  Urstisii  (s.  Band  I,  237)  findet 
sich  S.  88—101  ein  Ton  Wurstisens  Hand  angelegtes  Verzeichniss  der  nach- 
weisbaren Domherren  der  Basler  Kirche,  überschrieben :  Successio  virorum 
sacratorum  sive  canonicorum  basilicae  majoris  Basiliensis  ex  innumerabili- 
bu8  diplomatibus  congesta.  S.  98  giebt  er  zum  Jahr  1479  eine  Aufzählung, 
die,  was  die  Personen  und  die  Reihenfolge ,  in  der  sie  aufgeführt  werden, 
betrifft,  ToUkommen  mit  unserer  Stelle  stimmt,  l>ei  sämmtlichen  Genannten 
aber  auch  die  Tauihamen  enthält.  Unsere  Anm.  8  beruht  auf  diesen  An- 
gaben Wurstisens.  Den  von  Bödmen  nennt  er  dort  Jo.  Oonradus ;  zum  Jahr 
1468  hat  er  die  Notiz :  Hans  Cunrat  ron  Bödmen  kompt  auff  die  Stifft, 
BQccediert  Ludwig  Bock  von  Stauffenberg. 

S.  223,  Iff.  Wenige  Tage  vor  dem  hier  erzählten  Vorfalle,  der  sich 
auf  der  Qrossbasler  Seite  zuträgt,  hatte  der  Rath  Anlass  gehabt,  sich  bei 
»dem  Testen  Hannsen  von  Baldegk«  über  sein  und  der  Seinigen  Benehmen 
in  und  vor  der  mindern  Stadt  zu  beklagen.  Es  sei,  so  schreibt  er  am 
27.  Merz,  kürzlich  einer  seiner  Diener  durch  die  letztere  geritten  und 
habe  dort  einem  Bürger,  mit  dem  er  in  Wortwechsel  gerathen,  mit  ge- 
süektem  Schwert  bis  in  sein  Haus  nachzudringen  gesucht,  um  ihn  zu  tödten, 
und  drohe  ihm  auch  jetzt  noch.  Femer  klagten  die  Bürger,  dass  der  Junker 
und  seine  Diener  zwischen  der  Wiesenbrücke  und  der  Stadt  muthwillig  über 
ibre  Qüter  reiten  »darumbe  wir  denn  besorgen  daz  sich  allerley  begeben 
mochte  me  zu  widerwertikeit  denn  st  fruntschafft  dienende«.  Er  wird 
also  freundlich  ersucht,  dafür  zu  sorgen,  dass  dergleichen  und  ähnliches 
nicht  mehr  vorkomme.    Missivenb.  XV,  233. 

S.  228  Anm.  2.  Auf  pag.  163  b  giebt  Knebel  die  Zeichnung  eines 
Cometen,  der  um  Fastnacht  1479  in  Arabien  gesehen  worden  sein  soll 
(s.  S.  236,  1.  2.  mit  den  Bemerkungen  in  der  Variantenrubrik).  Bezieht  er 
sich  an  unserer  Stelle  auf  diese  Zeichnung,  ist  also  unsere  SteUe  später 
eingetragen  als  die  Zeichnung  und  die  Notiz  auf  pag.  163^,  so  ergiebt  sich 
Heraus,  dass  Knebel  zur  Benützung  der  Blätterlage  153 — 164  nicht  erst, 
wie  zu  S.  210 ,  2  bemerkt  worden ,  zurückgekehrt  ist,  nachdem  er  einen 
Tbeil  der  Prognostiken  abgeschrieben ,  sondern  bevor  er  die  Abschrift  der- 
selben und  die  Aufzeichnung  der  vorausgesohickten  Notiz  über  den  Co- 
meten unternahm.  Eine  andere  Möglichkeit  ist  aber  die,  dass  unsere  Stelle 
sich  nicht  auf  den  S.  236,  1  (pag.  163^)  erwähnten  Cometen  bezieht,  sondern 


638  Berichtigungen  und  Naehtrige. 

auf  einen  solchen,  der  im  Jahre  1478  geiaken  worden  sein  ioU.  Imftognosti- 
kon  des  Hiezon.  de  Manfredis  heisst  es  pag.  212  nach  dem  Abtehnitte  de 
Alamania  (s.  S.  229  A.  1)  u.  a. :  Supra  anno  eLapto  de  commete  erat  suspido 
et  a  quibus  (1.  quibuadam)  mercatoribua  per  eorum  litteraa  ad  Bisantinas 
horas  apparuisse  cometem  aceepimua,  figura  quidem  atroeem,  et  quidam 
ex  noBtris  nobüibus  ad  articum  eos  Tidiaae  oometem  aaaeruerunt,  nos  autem 
non  vidimus,  sed  omnino  aliquid  oredimua.  Dasu  pasat  auch  das  eod«nn 
anno  an  unserer  Stelle  unmittelbar  nach  der  Ersfthluiig  des  noch  im  Jahre 
1478  erfolgten  Todes  des  Bischofs  Johann  von  Venningen  und  tot  dem 
ebenfalls  mit  eodem  anno  beginnenden  Absatie  über  die  Prognostiken,  in 
welchem  daa  Jahr  der  Abfassung  der  Prognostiken  dem  presens  annui, 
videlicet  1479,  auf  welches  sie  sich  beiiehn,  gegenübergestellt  ist  Wenn 
wir  uns  für  diese  iweite  Möglichkeit  entscheiden,  so  müssen  wir  dann 
allerdings  annehmen,  dass  Knebel  die  Zeichnung,  auf  die  er  yenräst, 
nicht  ausgeführt  hat ,  wie  er  die  S.  234 ,  5  angekündigte  MittheQung  der 
Vollmacht  für  den  p&bstlichen  Legaten  veraftumt  hat.  Unmittelbar  nach 
den  Worten,  in  denen  von  dem  Gometen  die  Rede  ist,  konnte  Knebel 
die  Zeichnung  des  Cometen  nicht  bringen,  da  nicht  mehr  genug  Raum 
auf  der  Seite  vorhanden  war. 

S.  233,  16.  Morse  ist  vermuthlich  M^lissey,  in  der  Freigrafuhaft  Bu^   « 
gund,  östlich  Ton  Lure  und  LuxeuiL 

8.  236 ,  3.  Zuerst  stand :  Eodem  tempore  quidam  mercator  m  domo 
Theuthunicortttn  Veneciarum  nomine  Petrus  Gampp  scripsit  de  Venteüs 
domino  Nicoiao  Rusch. 

S.  267,  19.  Herr  Dr.  Aug.  Bemoulli  theilt  mir  lu  dieser  Stelle 
£»lgendes  mit:  Dieser  Brief  ist  nur  die  wörtliche  Wiederholung  eines 
älteren  Machwerks  vom  26.  Sept  1455,  abgedruckt  in  den  Chroniken  der 
deutschen  Städte  X,  212 ff.  Der  ursprüngliche  Adressat,  Hertog  PhiHpp 
von  Burgund,  ist  ersetit  durch  seinen  Erben  Maximilian;  im  übrigen 
aber  blieb  alles  unverändert  stehen,  so  a.  B.  auch  die  Anspielung  auf  die 
türkische  Gefangenschaft  von  Philipps  Vater  Johann,  nach  der  ScUaeht 
bei  NikopoH  (1396).  Mit  Hilfe  jenes  älteren  Textes  lassen  sich  einselne 
verdorbene  Stellen  mit  Sicherheit  herstellen :  S.  267,  21  hertiog  1.  Heetois. 
24  Hin  l.  Jherusalem.  25  Joprekein  und  Eumust  1  Jericho  und  Damaseo. 
26  Heiden  und  Juden  1.  Indien  und  aller  Heiden  vater.  268,  3  gruntliehen 
l.  grimclichen.  14  Das  Jahr  der  Welt  6644  ist  entstellt  aua  6964  der 
byiantinischen  Zeitrechnung,  was  unserem  1455  n.  Chr.  entspricht  Zu 
letiterem  stinunt  auch  das  Alter  Mohameds  11  von  26  Jahren. 

S.  275,  24.  Auf  folgende,  im  Basler  Staatsarehiv  (Abth.  Klosterarehiv 
Spital)  aufbewahrte  Urkunde,  die  einigen  Aufschluss  über  die  Familien- 
verhältnisse des  Niclaus  Rüsch  giebt,  machte  mich  Herr  Dr.  R.  Wackemagel 
aufmerksam:  Ich  Nidauws  Rdsch  stattsehriber  lü  Mulhusen,  wüent 
Niclauwsen  Ruschs  den  man  nampt  LauwHn  moler  von  Thubingen  saugen 
eelicher  sun  t&n  kunt  mengklichem  und  bekennen  mich  offennliehen  mit 
disem  brieve,  nachdem  ich  vor  lannger  lyt  jaren  versehinen  von  wüent 
Cunraten  Brun  von  R&dlingen  Eimelin  Sidleiin  siner  hussfrouwen  ala  honpt- 
verkoufieren  und  Werlin  Wertgast  setigen  ala  mittverkouffere ,  eins  nff- 
reehten  kouffs  koufft  habe  sehen  Rinischer  gülden  glich  geteilt  lu  den  vier 
fronvasten,  koufft  und  widerkAuf fig  mit  sweyhundert  gülden  von  uff  und  abe 
dem  huse  sem  gr&nen  ring  in  der  stat  Baael  an  der  fryen  Strasse  gelegen, 
ouch  anderen  underpfenderen  nach  sag  eins  besigelten  brieves  darüber 
begriffen,  des  datum  statt  anno  etc.  quadragesimo  oetavo,  und  aber  die- 


Berichtigungen  und  Nachtifige.  639 

idben  houptverkouifere  und  mitverkouffere  mit  irem  lib  und  g&t  in  den 
spittal  sü  Basel  kommen  sind  und   demnach  der  spittal  mir  s61ich  sehen 
gülden  gelts  an  ir  statt  biszher  gütlich  veninset  hatt,  das  da  der  from 
und  fumem  Hanns  von  Langentai  by  den'syten  spittelmeister  se  Basel 
solich  sehen  gülden  gelts  uff  hutt  datum  dis  brieyes  von  mir  gfiüich  und 
fr&ntlich  erlXsst  und  mir  geben  hatt  nemlich  hundert  und  aehtsig  Rinischer 
gülden  bare,  so  denn  swentsig  gülden  in  absug  eins  gülden  gelts  ieh  dem 
spittal  l>iflsher  uff  den  meytag  s&  sinse  pfliohtig  gewesen  bin ,  und  funff 
pfunt  swen  Schilling  versessen  sinses  und  brieffcostens  er  mir  über  min 
Tergessen  sinse  und  brieffcosten  schuldig  worden  ist,  sag  darumbe  den  vor- 
genanten spittelmeister,  all  sin  nachkommen  und  weihe  hierumb  quittierens 
notturfdg  sind  solicher  sw^yhundert  gülden  houptguts  euch  aller  vergangener 
linsen  und  costens  als  vor  statt  für  mich  und  all  min  erben  nü  und  hie- 
nach  gants  quit  ledig  und  loss  inn  und  mit  crafft  dis  brieves  mitt  ver- 
sihung   aller  gerechtikeit  ich  bissher  der  vorgemelten  gult  halb  sü  den 
houptverkoufferen  mitverk5ufferen  und  dem  spittal  gehept  habe  und  hin- 
för  haben  oder  gewinnen  mftchte  geverde  und  argeUste  hierinn  gentslich 
Termitten.  und  des  s&  warem  urkund  hab  ich  min  eigen  inngesigd  offenn- 
lieh  getruckt  in  disen  brieff  der  geben  ist  uff  sannt  Thomans  oben  apostoli 
anno  etc.  septuagesimo  primo  (20.  Dec.  1471).  —  Das  aufgedrückte  Siegel 
mit  dem  Wappen  Rüschs  (goldener  Arm  mit  Keule  in  schwarsem  Feld) 
ist  noch  erhalten.    Das  Wappen  ist  auch  in  Schnitts  Wappenbuch  (Staats- 
archiv Basel)  S.  229b  abgebildet.    Über  Rüschs  Vater  sind  uns  noch  einige 
andere  Angaben   überliefert     In  den  Steuerrodeln  von  1429  (Schönberg 
526 ff.)  wird  uns  unter  den  Steuerpflichtigen  der  Scherer-,  Maler-,  und 
Sattlersunft  genannt  Lawelin  maier  sin  wib  und  iwo  gehusen  (S.  545).  £r 
lahlte  21/2  Quldeni  versteuerte  folglich  ein  Vermögen  von  300 — 500  Gulden. 
Bei  der  Vermögenssteuer  von  1446  hatte  er  1  s.  su  entrichten,  versteuerte 
also  diesmal   nur  200 — ^300  Gulden  (S.  580).    Er  wohnte,    wie  uns  der 
letztere  Steuerrodel  angiebt,  an  der  freien  Strasse.    Die  Steuer  von  1446 
war  zugleich  Personalsteuer,  d.  h.  jede' Person  in  Basel,  die  14  Jahr  alt 
war,  Niemand  ausgenommen,  hatte  swel  Pfennige  in  der  Woche  su  sahlen. 
Lawlin  sahlte  diese  Kopfsteuer  für  sich  und  seine  Frau.  Aus  dem  Umstände 
nun,  dass  sein  Sohn,  unser  Stadtschreiber,  nicht  als  personalsteuerpflichtig 
genannt  wird,  kann  sweierlei  gefolgert  werden.    Entweder  hielt  er  sich 
damals  nicht  in  Basel  auf,  oder  er  hatte  das  14.  Jahr  noch  nicht  vollendet. 
Nehmen  wir  die  letstere  Möglichkeit  an,  so  h&tten  wir  als  Geburtsjahr  des   , 
Nielaus  Rüsch  frühestens  das  Jahr  1433  ansusetsen.  Der  Vater  muss  swischen 
1446  und  1454  gestorben  sein;  unter  den  Steuerrahlem  dieses  Jahres  wird 
Ursel  malerin  meister  Lawlins  seL  wittwe  aui^eführt  (sie  entrichtet  117s  s., 
was  einem  Vermögen  von  100  Gulden  entspricht,  S.  608).   Meister  Lawlin 
I^tte  in  der  ersten  Hfilfte  des  15.  Jahrhunderts  grössere  Auftr&ge  aussu- 
fiihren,  wie  aus  einigen  Notisen  hervorgeht,  die  uns  Fechter  im  Basler 
Taschenbuch  von  1856  S.  170  f.  mitgetheüt  hat.    Auffallend  ist,  dass  der 
Meister  Nielaus  LawÜn  moler  schon  im  Jahr  1383  erw&hnt  wird.  Vielleicht 
iQüasen  wir  swei  Personen,  die  den  Namen  Niclaus  Lawlin  führten,  an- 
nehmen (Grossvater   und   Vater  unseres   Stadtschreibers);    deuten    wohl 
darauf  die  über  der  Abbildung  des  Wappens  bei  Schnitt  stehenden  Worte : 
Rutsch,  sehriber.   die  alten  malere??    [C.  B.] 

Herrn  Dr.  Aug.  BemouUi  verdanke  ich  die  folgenden  vier  Bemerkungen : 
S.  276,  18.    Stau  1509  Hes:  1519;  s.  Offnungsb.  VII,  174b.    1509  bei 
Ochs  ist  Druckfehler. 


640  Beriohtigungen  und  Naohtrige. 

S.  278 ,  5  ff.  Nach  der  Notis  im  Öffnungsbuch  IV ,  40  bewarb  sieh 
Rflsob  schon  im  Jahre  1465  (Juli  oder  Augast)  um  eine  Stelle  in  Basel, 
nfimlioh  um  das  Qerichtschreiberamt. 

8.  278,  10.  N.  Rfisch's  Nachfolger,  Lux  Selbaeh,  erscheint  als  Stadt- 
schreiber: 8t  Urk.  1497  April  21. 

8.  282  Anm.  2.  Adolf  Busch  caplan  der  mereren  stifit,  des  Stadt- 
Schreibers  Sohn,  erhielt  nach  einer  Notii  im  Öffnungsbuch  VI,  1&*  m 
Jahre  1484  eine  Chorherrenpfründe  lu  St.  Peter.  Biese  Pfründe  war  in- 
gleich  Universit&tsprofessur. 

S.  285  Anmerkungenrubiik  Z.  21  y.  u.  lies:  Beilage  XIX. 

8.  360  Variantenrubr.  Z.  3  ▼.  o :  Statt  B  lies :  D. 

S.  374  Anm.  1.  Über  den  Zeitpunkt,  wo  Hagenbach  die  FruehtBperre 
verhängte  s.  8.  573  Anm.  1.    [C.  B.] 

8.  376,  15  ff.  Im  Missivenbueh  XIII  findet  sieh  auf  8.  195  das  Coneept 
des  (sinstag  in  den  osterfirtagen ,  also  20.  April  1473  datierten)  Oeleits- 
briefes ,  laut  welchem  Peter  Roth  und  der  BÄth  Hagenbaeh  Geleit  für  5 
oder  6  Tage  in  Basel  geben.  In  diesem  Concepte  sind  mannigfache  Gorree- 
turen  angebracht,  welche  die  Fassung  eines  sweiten  Geleitsbriefes  für 
Hagenbach  erkennen  lassen.  Dieser  letitere  wurde  dem  Landvogt  ans- 
gestellt,  als  er  im  September  desselben  Jahres  su  Basel  erseheinen  musste, 
diessmal  aber  von  Hans  von  Berenfels  und  iwar  für  Hagenbach  mit  50 
oder  60  Pferden  auf  6  oder  8  Tage.  Bemerkenswerth  ist  der  Zusats  »doch 
also  das  der  selbe  her  landtvogt  und  die  sinen  in  unser  statt  oueh  gelett 
halten  mit  wortten  und  mit  werken«.  Der  letstere  Geleitsbrief,  der  das 
Datum  Dienstag  unser  lieben  frauen  abend  su  herbst,  7.  Sept  trSgt,  findet 
sich  vor  im  Innsbnicker  Archiv,  Pestaroh.  II,  518.    [C.  B.] 

8.  378  Anm.  1.  Basel  schreibt  am  7.  Februar  1471  an  Feter  von 
Hagenbach,  er  möge  doch  einmal  einen  gütlichen  Tag  ansetien  der  Spanne 
wegen  swischen  der  Wittwe  von  Ratperg  und  ihm;  wenn  es  ihm  nieht 
füglich  sei,  so  soUe  er  gestatten,  dass  dieselbe  vor  den  R&then  in  Ensis- 
heim  ihr  Recht  finden  könne.  —  In  Betreff  der  Zinsen,  die  Basel  ihr  yon 
der  Herrschaft  (Rheinfelden)  schuldig  war  s.  einige  Angaben  in  den  Fron- 
fastenrechnungen  (unter  den  Ausgaben  von  der  Herrschaft  Rhemfdden 
wegen) :  1468/69  Angaria  4  —  frouwe  Vyolin  von  Ratperg  145  €ß ;  1469/*0 
Ang.  4  —  145  ü  sinses  der  Ziebolen  von  der  herrschaft  wegen;  1470/71 
Ang.  3  —  frowe  Vyolin  von  Ratperg  145  ^  sinses;  1471/72  Ang.  1  — 
frowe  Vyolin  von  Ilatperg  100  fl.  und  30  ü  linses  pro  festo  Margarete. 

[CR] 

8.  379,  10  ff.  Auch  in  dem  Absagebrief  an  Hagenbach  wird  dessen 
Rede,  Basel  habe  Breisach  einnehmen  wollen,  als  schwere  Beleidigung  der 
Stadt  gegenüber  noch  besonders  angeführt.  8.  Missivenb.  XIH,  294.  [G.  B.] 

8.  433,  3.    lies :   Band  H  8.  355,  21  ff. 

S.  480  fL  In  den  M^moires  poxxr  servir  ä  l'histoire  de  France  et  de 
Bourgogne  8.  380  ist  folgender  auf  den  Tod  Karls  besüglicher  Hexameter 
abgedruckt:  eCCe  Leo  CeCIdIt  laM  paX  qVaesIta  VIgeblt  Dieser 
Vers  enthält  eine  chronologische  Spielerei.  Zfthlen  wir  n&mHch  den  durdt 
die  Majuskeln  ausgedrückten  Zahlenwerth  susanunen,  so  ergiebt  sieh  1476 
(nach  Paschalstyl  das  Todesjahr  Karls).    [C.  B.] 

8.  588,  35.  Herr  Dr.  L.  Sieber  macht  mich  darauf  aufmerksam,  dass 
Diebolt  Scherr  mit  Johannes  de  Lapide  und  Job.  Künits  am  19.  Aug.  1464 
als  Lehrer  im  alten  Weg  (der  realistischen  Riohtuns)  in  der  Artisten- 
fakultät aufgenommen  wurde.  8.  Philosoph.  Matrik^  (UniversitätibibL) 
S.  52 ;  Vischer,  Gesch.  d.  Univ.  8. 143. 


Personen-  und  OrtsTerzeichnlss 

ZU  Band  11  und  IQ. 


•      » 


Bearbeitet  von  Adolf  Socin. 


Kfi.  Nicht  iMrftekiiohtigl  sind  in  dietem  YaneichniM  einige  L&nder,  Stftdta  und  Fftrsten, 
d«rea  Namen  jnr  zu  liUiflg  (wenintens  70  oder  80  mal  nnd  dartber)  vorkommen »  wie  z.  B. 
BmoI,  Bern,  Bnrgnnd«  Herzog  Ean,  Dentechland ,  Kaiser  Vriedrieh  ul  n.  f.  w.  Wo  jedoch  in 
diesen  Städten  einzelne  Gehftnde  oder  Stneeen  genannt  werden,  sind  die  Stellen  nnter  dem 
Nunen  der  betreifenden  Stadt  iiAmer  Tollstftndig  anfgezUüt.    Im.ftbrigen  s.  dae  in  der  Vor- 

I  rede  znm  Bd.  I  S.  XVIff.  Bemerkte. 


lachen  U  162,  18,  26.  173,  23.  232, 
12.  234,  17.  242,  9.  257,  18.  262, 
25.  282  A.  4.  283,  5,  9.  —  IH  204, 
17,  A.  1. 

Aalen  U  262,  19.  421,  1. 

Aarau  II  25,  13. 

Aarbeig,    der  Graf   Ton,    Herr  lu 

Valangin  U  368,  4,  6,  7..  —  HI 

69,  30. 

Aare  11  428,  2. 

Aargau  11  25,  13.    69,  4.    116,  11. 

278,  2.  --  m  63,  6. 
Abbevüle  n-294,  26.     296,  21.  — 

ni  135  A.  2. 
Adam,  Johannes,  plebanua  in  Sults, 

canonieuB  Lutenbacenais  lU  205, 

12.  213,28. 
Adel,  Oilg  m  543,  13. 
Aelyo  8.  Aigle. 
Aex,    der  Herr  von  H  319,  18.  — 

EI  320,  1. 
Afiyun  s.  Aviffnon. 
Ahrweiler  H  85  A.  1. 
Aigle  n  289  A.  2.  394  A.  5.  397,  3. 

—  m  325,  13. 
Ailleys,  Hugo  von  IH  466  A.  2. 
Alacle,  Alakle  8.  CUea. 
Alain  8.  Lalaing. 

Alaratia,  Alarotaacha  8.  Roche,  la. 
Albert  8.  Anere. 
Albumaaar  (?)  m  251,  27. 
Aldenberg  8.  Oldenburg. 
Alengon,   Johann,    Hersog  von  II 

295,  19. 

Basier  Chroniken.   III. 


Alexander  d.  Gr.  HI  267,  21. 

—  pftpstlicher  Legat,  8.  Forli. 
Allaman  HI  429,  9. 

Allein,  Allin  a.  Lalaing. 

Allekort  8.  H^ricourt. 

Allachwyl  II  54,  10. 

Almania  a.  Deutachland. 

Aloyaii  de  Tuacaiüa,  Johannes,  päpst- 
licher Legat  m  46,  11.  71,  7,  25. 
72,  4.    76,  9.    83,  26,  33.   152,  11. 

Alpen  m  64,  34.  169,  34.  225,  1. 

Alschhausen,  Con^turei  IH  547,  33. 

Aisgau  m  213,  17. 

Altferch  n  98,  18.  —  m  378,  20. 
577,  17. 

Altnach  m  401,  21. 

Alyo  8.  Aigle. 

Amaral,  der,  8.  Bourbon,  Ludwig  von. 

St.  Amarin  H  102,  7. 

Amberg,  Hans  HI  543,  11« 

Amboise,  Stadt  HI  510,  7. 

—  Karl  von,  Herr  von  Chaumont, 
Graf  Ton  Briex^ne,  Gouverneur  der 
Champagne  HI  113  A.  3.  182,  22 
(A.  3).  183,  20  A.  2.  246  A.  2.  253 
A.  1.  528,  7. 

Amiens  II  292,  4,7,  25.  -r-  IH  148 

—  der'belisz  (bailly)  von  IH  522,  19. 
Ammann,  Lienhart,  Hauptmann  der 

Strassburger  II  199  A.  2. 
Amont,BailIagedemi73A.l.  511,19. 
Ampringen,  Conrad  von,  Ritter  III 

168,  15.   169,  1,  4. 

41 


€42 


Personen  -  und  OrtSTeneiehnisi, 


Amprii^en,  Heinrich  yon,  Propst 
lu  Manster  im  Oranfeld  n  408, 
13.  409,  10. 

Am  Stalden ,  Christian  II  337  A.  3. 

—  Peter  DI  208  A.  1.  212  A.  2, 
A.  3. 

Anagni,  der  Bisehof  von,  Oentilis 
von  Spoleto,  p&pstlicher  Legat 
in  234  A.  1.  245,  5,  15.  247,  9. 
248,  15. 

Ancre,  jetzt  Albert  11  248,  12. 

Andernach  11 157,  10.  160,  15.  167, 

10.  187,  28. 

Andlau,  die  Herren  von  II  281,  14. 

—  Bartiiolom&us  Ton  s.  Murbach. 

—  Oeorg  von,  Domprepst  lu  Basel, 
Propst  SU  Lautenbaoh  UI  583  A. 
2.    586  A.  1. 

—  Härtung  von,  Ritter  HI  16,  13. 
197,  8.   546,  8. 

—  Heinrieh  v.,.Schola8ticus  II 142, 7. 

—  Lasaruf  von.  Bitter  H  31,  13. 
73,  20.  98,  19.  146,  3.  333  A.  2. 
334,  4. 

—  Peter  von  s.  Peter. 

Andres,    Kaplan  lu  Güdweiler  in 

402,  15. 
Angeot  III  402,  5. 
Angherini,  Johannes,  p&pstl.  K&m- 

merer  und  Legat  IH  240,  19,  A.  3. 
Anghesseys.  Ensisheim. 
Angleria  m  224,  2. 
Anguillara,  Oraf  Ursus  von  U  158, 

11.  159,  6,  9.   164,  31.  —  HL  588 
A.  3. 

Anion  s.  Avijnion. 

Anjou  s.  Siemen. 

Antonius,  Karth&user  II  211,  26. 

Antwerpen,   Antorff  II  22  A.  3.  — 

ni  163,  5. 
Aosta  n  406,  26.  407,  5.  —  UI  326, 

10,  16. 
Appenwiler,  Erhart  von  HI  583  A.  1. 
Appensell,  Appenzeller  H  116,  8, 

23.    119,  1,6.    312,8.   346,35.  — 

m  11,  13.    86,  17.    156,26.   468, 

16. 
Aquüeja  H  152,  1.    298,  7.  —  IH 

169,  12.  211,4. 

—  der  Patriareh  von :  Barbo,  Marcus, 
Cardinal,  römischer  Legat  H  103, 
15  A.  2.   105,  4.  —  in  341,  15. 

Aquitanien  U  67,  39.  401,  27. 

Arabien  m  236,  1. 

Aragon,  der  König  von  II  325,  14. 

—  in  530,  7.    Vgl.  Neapel. 
Arangia  s.  Oranien. 
Archer ,  Antoni ,  Venner  der  Bemer 

III  9,  7  (A.  3).  468  A.  1. 


Arenberg,  Graf  Wilhelm  von  II 212, 
19. 

Argentina  s.  Strassburg. 
Arlberg  H  94,  26.  —  fil  292,  39. 
Arles,    Cardinal  Ludwig  Alamandl, 
Ersbischof  von  H  15,  2.  16,  4. 

Ariesheim  U  275,  6. 
Armagnaken  HI  238  A  3. 
Armbrester,  Michel,  Landsehreiber 

II  71,  26.   88,  31.  —  m  5,  24,  A. 

3.  371,  14. 

Amoldi,  Heinrich,  Prior  der  Kar- 
thaus  n  211,  27  (A.  2). 

Arnon  H  359,  33,  A.  2. 
Aromandiola  s.  Bomagnola. 
Arpajon,     Guy    von,    Vieomte  de 
Lautrec  HI  240  A.  3.  243  A.  1. 

Arphe  (?)  m  267,  25. 

Arras  n  295 ,  4.  —  m  148  A  1. 

161,  8.  202  A.  3.    250,9.   265,29. 

268,  27.  532,  13. 

Arsent,  Jacob  HI  415, 29. 
Arsis  s.  Assis. 
Arth  U  365,  31.   432,  16. 
Artois  n  172,  36.    296,  15,  20.  - 

m  127, 13,  15.   177,  23,  A  7.  183, 

16. 

Asbaoh  HI  401,  13, 

Asseurre  s.  Auxerre. 

Assis- sur- Serie  H  248, 13. 

Asson  s.  Auxonne. 

Athasis,  Athesis,  Etsch  s.  Tyrol 

AtUlens  HI  429.  20. 

Aubonne  IH  317  A.  2. 

Auch  s.  Aachen. 

Auchtland  s.  Uechtland. 

Augigen  n  56,  30. 

Augsburg  im  Ries  n  1  A.  2.  6S,  13. 
72,17.  95,5.  101,15.  114,11.  139, 
20.  245, 15.  255,  31.  262,  18.  423. 
7.  511  Nachtr.  lu  260  A.  1.  - 
in  30,  27.  55,  17.  375,  32. 

—  Bischof:  Johannes  von  Werden- 
berg n  262,  5.  —  m  72,  13,  15. 
77,  15.    83,  24.    84,  11.   21",  25. 

Augstthal  s.  Aosta. 

Aulon  s.  Aalen. 

Aurent  s.  Turent. 

Auvergne  m  178,  10,  14. 

Auxerre  III  61,  9.  . 

Auxois,  vicomt^  n  92  A.  1.  -  lU 

633  Nachtr.  i.  U  92  A.  1. 
Auxonne  III  188,  17.  511,  8. 
Aval,  BaUlage  de  IH  511,  20. 
Avenches  II  302.  2.  306,  28.  362,  H. 

—  m  13,  33.  316,  23. 
Avene,  Hugo,  doctor  IH  260,  li 


Personen-  und  Ortsverseichniss. 


643 


ATignon  11   383,  31.    392,  32,  36. 

429,6.  —  m440,  10,  15,  17,  19. 

—  Vgl   Lyon ,    Ersbischof  Karl 

von. 
Armeries,  Jacob  von  II  374,  15.  — 

III  325,  2. 

Babylon  lU  267,  22. 

Baccarat  in  Lothringen  II  37  A.  5. 

309  A.  2.  —  m  83,  3,  7.   89,  35. 
Bacharaoh  III  72,  31. 
Badebum  s.  Paderborn. 
Baden  im  Aargau ,   Ober  Baden  II 

69,2.    104,21.    278,  2.    375,22. 

431,24.    433,   14.  •-  IH  40,  8. 

406,  13. 
—  curia  Schindler    (Hinterhof)    II 

278,  4. 
Baden-Baden,  Nieder  Baden,  Stadt 

n  1  A.  2.   5  A.  2.  ^  m  82,  19. 

Markgrafen : 

Albiecht  n  32,  5.-111  356,  23. 
363,  23. 

ChriBtoph  II  32,  14.  139,  30. 
215  A.  3.  244,  32.  245,  10. 
260,  19.  312,  11,  A.  3.  512 
Nachtr.  su  260  A.  1«  --  III  356, 
10.  363,  18. 

Georg  8.  Metz. 

Johann  s.  Trier. 

Karl,  Vater  Albrechta  u.  Chri- 
stophs n  9,  3.  32,  4.  59,  6.  71, 
2,  6.  76,  26.  —  m  88,  33 
(A.2).  107,20  (A.2).  143  A.  4. 
356,  9.    530,  15.     363,  17. 

Marcus,  Domherr  xu  Strassburg 
und  Köln  II  308,  22,  A.»  4. 
Baden  -  Hochberg  -  Röteln ,    Mark- 

mfen: 

FhiHpp  n  316,  23,  A.  2.  320,  3. 
347,  19.  —  m  99,  15  (A.  6). 
187,  7.  (A.  1).  246,  14.  250,  12. 
254,  5.  259,  10. 

ündolf,  Vater  des  Vorigen,  Graf 
V.  Neuenburg  a.  See  U  118,  12, 
20.  127,  11.  300,24.  316,  25. 
320,  1,  7.  322,  16.  326,  3.  333, 
10,  25.  334,  5,  21.  335,  9.  339, 
6.  340,  3.  345,  27.  349,  18.  410, 
31.  — m  28,  37.  29,  24.  41,  20. 
119,9.  187,8.  220,27.  246,  15. 
259,  11.  264,  7.  270,  5.  295 
A.  1.  363 ,  33.  495,  1 .  501 ,  6. 
571,  23.  —  Vgl.  die  Stammtafel 
ni  569. 

Wilhelm,  Vater   des  Vorigen  U 
118,  19. 
Badenweiler  11  118,  15. 
Bader,  Ennelin,  s.  Jöstin. 


Bär  s.  Ber. 

Bagnethal  II  407,  1.  —  III  326.  13. 
Barone,  Stefano  von  III  193  A.  3. 
Baiem  s.  Bayern. 

Baldeok,  Hans  von  III  223,  3.  270, 
6.  637  Nachtr.  su  III  223,  1. 

—  Marquard  von,  Ritter,  Vater  des 
Vorigen  II  58,  11.  355  A.  1.  — 
ra  223,  4.  295,  13.  571.  26. 

Ballersdorf,  Baldersdorf  III  402,  8. 
Baimoos,  Hans  Heinrich  Ton  H  355, 

19.  410,  30,  A.  6. 
Balschweiler  III  401.  23,  26. 
Balthasar,  Schreiber  II  8  A.  2. 
Bama  s.  Baume  u.  Beaulmes. 
Bamberg,  der  Bischof  von  III  169, 

27. 
Bangen,  Bangres  s.  Bagnethal. 
Bapaume  H  248,  10. 
Bappenheim  s.  Pappenheim. 
Bar,  Hersogthum  II  287,  8.  322,  17. 

—  m  128  A  1.  136,  2,  9.  147, 16. 

150,  7,  (A.  1).    Vgl.  Boppo. 

—  Stadt  n  401,  31. 
Bar-sur-Somme  s.  Brav. 

Barban  (Barben),  Oraf  Hans  vcm  H 
260,  9.  Nachtr.  S.  511  su  260  A.  1. 
Barbaria  UI  267,  23. 
Barbo,  Marcus  s.  Aquüeja. 
Barbon  s.  Bourbon. 
Bargosz  (Ragusa?)  HI  236,  23. 
Barrt,  der,  s.  Barrutensis. 
Banutensis  (Berytensis?)  Caspar  epi- 
scopus,  »der  Barrt«,  Weinbischof 
von  Constan«  II  403,  12.  —  III 
84,  4,  28,  A.  1.   223,  21. 
Bartenheim  II  42,  23. 
St  Barthaerny  HI  429,  6. 
Bartholome,  Student  II  288  A.  1. 
Basel 
Aeschenthor  HI  223,  4.  587 ,  28. 
8um  Agstein  III  195  A.  3.  415,  37. 
St.  Alban  II  326,  31.  —  HI  142 
A.  1. 

zum  Arm  HI  416,  20. 
Atrium  Basiliense,  s.  unten:   auf 

Burg. 
Augustiner  11  223,  12,  15.  270,  25. 

—  m  141,32.  142  A.  1. 
Barfilsser  II  350 ,  34.  —  HI  70, 
28.    141,  33.   142  A.  1.    177,  10. 
178,  11.  195,  9.   205,  32.  544,  7. 
Der  Barfuss  IH  410,  13. 
Bettelorden  (alle  drei)  HI  141,  23. 
Birsig  III  587  A.  1. 
Bischofshof  II  9,  7.   10,  9.   56,  9. 
57,  30.    79,  30.  —  HI  105,  18. 
220,  25,  26. 
zur  Blume  H  287,  28. 

41* 


644 


Personen-  und  Ortsyeneiehniss. 


auf  Burg,  Atrium  Basiliense  (MOn- 
Bterplatz)  11  237,  35.  —  HI  585 
A.  4.  587,  18.  588,  28.  590  A.  1. 

Deutsches  Haus  II  225 ,  10.  270, 
19.  —  in  155,  8.  196,  3,  13,  22. 
206,  8.  250,  30.  534,  39.  539,  40. 
540,  12,  20,  23.  541,  36.  544,  13, 
19,  31.  545,  29.  546,  7,  20.  547, 

9.  548,  3. 

*  Dompropstei  III  583  A.  2. 
Elendeniierberge  m  33,  26.  115, 
35. 

Eptinfferliof  11  299,  14. 
EseUthurm  II  299,  10. 
Fischmarkt  IH  113,  19. 
Freie  Strasse  in  638  Nachtr,  lu 

III  275,  24. 
Oerbergasse  III  195,  3. 
Qnadenthal  II  350,  35.  --  m  376, 

32 
sumijbld  III  195  A.  3.    197  A.  5. 

198  A.  1.   416,  19,  43. 
Herthor  s.  Steinenthor, 
sum  obem  Hohenburg  III  275,  32. 
SU  Johann,  Ordenhaus  m  535, 16. 
St.  Johannskapelle  auf  Burg  lU 

587,  18,  23,  26.    589  A.  1.  590 

A.  1. 
St.  Johannsthor  11  240,  12. 
Karthaus  II  211,  26,  27.  215,  12. 
Kaufhaus  II  320,  29.  ~  HI  41, 25. 
Kleinbasel   (Minderen  Basel,    in 

der  kleynen  statt  Basel)  H  42, 

1.   48,14,26.    281,3,    306,  8. 

340,  16.  —  m  40,  11.  54  A.  1, 

10.  63,  23.  263, 17.  366,  9.  418, 
10.  585  A.  4. 

Klingenthal  II  326,  33.  —  HI  54, 
12,  A.  1.  63,  23.  379,  8.  585 
A.  4.   . 

Kohlenbergn  102,  17. 
zum  Kopf  n  68,  1. 
Kommarkt  11  18,  3,  17.  56,  31. 
zur   Krone   II  298,   23.    —    III 
374,  5. 

St.  Leonhard  II  103,  17.  350,  35. 
—  m  142  A  1. 

St.  Martin  U  321,  18.  —  UL  142 
A.  1. 

St  Martinsthurm  II  304,  12. 

zum  Maulbeerbaum  11  298,  14. 

zum  Meerwunder  n  308,  6. 

Minoriten  s.  Barfflsser. 

Münchenhof  II  299,  14. 

Münster,  das  n  3,  6.  11,  23.  25, 
17.  64,  8.  61,  15.  72,  13.  103, 
16.    111,  11.    118,7.    126,  17, 


141,42.  143,  18.  143,5,17.  149, 
14.  183,27,31.  184,  12.  192, 
12.  193,  2,  37.  224,  29,  232, 11. 
239,  17,  28.  241,  15.  243,  15. 
252,31.275,  5.  281,2.  283,33, 
35.  284,  13,  16.  286,  8, 11.  297, 
19.  304,9,  11.  315,27.  347,30. 
350,  34.   351,  2.   367,  7.   376,  2. 

—  m  15,  22.  24,  26.  27,  9.  64, 
28.  65,  14.  66,  30.  70, 30.  94, 4. 
142,  2,  4.  204,13.  219,  1,  13. 
220,  2,  25.  222,  5,  8.  223, 19, 
228,  1.  255,  18.  263,  16.  505,4. 
585,  7,  A.  4,  5. 

.  Monster,  das»  Oalluspforte  11  11, 
23.   367,  9. 

—  St.  Georgsthurm  H  304, 13. 
--  Kreusgang/ 11  10,  10.  72,  |5. 

—  m  588,  28. 
Offenbuj^er  Hof  III  33,  26. 

St.  Peter  II  299,  6.  316,  S.  350, 

35.  —  m  66,  8.    142  A.  1.  178, 

4.  181,  20.  184,  19. 
.  St.  Petersberg  III  33,  26.  264, 1. 

269,  22. 
Pfalx  III  113,  26. 
Pfirterhof ,  j^tzt  Reinacherhof  III 

219,  12,  A.  4.    583  A  2.    585 

A.  4. 

—  KatharinenkapelledarinIII219» 
11.  583  A.  2.  585  A.  4.  5SS,  10. 

Prpdiger  II  36,  16.    350,  37.  — 

m  141 ,  33.   142  A.  1.  374, 15, 

17. 
Rathhaus,  Riohthaus  III  118,  29. 

196,  26.  197,  16. 
lum  Rebstock  III  416,  21. 
Reinacherhof  a.  Pfirterhof. 
Rheinbrüoke  II  48,  15.    237,  36. 

416,  37.  —  in  375,  36.  377,  14. 

594  A.  1. 
Riohthaus  s.  Rathaus. 
Riehenthor  II  48,  26.   306,  8. 
tum  grünen  Ring  UI  638  Nachtr. 

SU  Ul  275,  24. 
sur  Rose  H  96,  18. 
lum  Rosengarten  U  287,  28. 
lum  Saftan  H  323,  3. 
Sohiffl&nde  IH  478,  16. 
lum  Schlüssel  in  406, 12. 
lum  Schnabel  HI  379  A  3, 
Sehool  in  416,  20.    . 
sur  Sonne  H  411,  24« 
Spalen,  jetst  Spalenb^rg  II 308,  5. 
Spalenthor  II  12,  11.  -  HI  218, 

22 
Spitil  n  299,  13.   —   m  67,  3. 

639   Nachtr.  su  HI  275,  24. 
Steinenbrücke  HI  590  A.  1. 


Personen-  und  OrtSTeneichniBS. 


645 


Steinenthor,  Hertlior  11  150,  13. 

—  III  587,  4.    590  A.  1. 
Steinenvorstadt  m  586,  5,  A.  4. 

587  A.  1.    590  A.  1. 
.  lum  schwanen  Sternen  11  287,  27. 

299   19. 
St.  Theodor  U  281,  3.  —  UI  54, 

10,  A.  1.  263,  17. 
St.  Ulrich  II  80,  1.  —  UI   142 

A.  1. 
UniTersitftt  m  586  A.  3. 
St.  Ursula  U  298,  24. 
Wiesenbrücke  III  637  Naohtr.  su 

m  223,  1. 

Basel,  Bisthum  II  116,  25.  —  III 

400,  11.  501,21. 
Bischöfe : 
Fleckenstein ,    Johannes   von    II 

116,  19.  142,3.   —  in  495,  39. 
Pfirt,  Berthold  von  HI  219,   12. 

585  A  4. 
Harnstein ,  Imer  Ton  III  227  A.  6. 

502,11. 
SU  Rhein  (le  Ryn),  Friedriöh  HI 

313  A  4.  495,  39.   583  A.  2. 
Rotberg,  Arnold  von  III  218  A.  4. 

495,  39. 
Venningen ,  Johann  von  II  und  m 

unx&hL  Stellen. 
Weihbischof,  der  s.  Friesen,  Ki- 

colaus. 

Basin, -Thomas  s.  Lisieux. 

Basis  s.  Peseux. 

Bastle,  der  Herr  Ton  (Claudius  Von 

Thoulorn} ,    burgundisoher   Edler 

m  515,  33.  528,  10, 

Battant,  Abtei  III  160  A.  3. 
Baudricourt,    Jean  de  in   528,   4, 

11,  (A.  2). 

Baume-les-Dames,  Bama  11  51  A.  1« 

—  m  46,  28. 
BaTans  m  321,  19. 
BaTojs,  Schloss  in  der  Waadt  III 

317  A.  2.    429.  15. 
Bayage  s.  BaTois. 
Bayern  n  15,  21.   22,  1.  26,  23.  34, 

32.  101,  14,  114, 13.  313,  6.  —  HI 

128,  8.  156,  27.    162,  26.    169,  32. 

530,  11. 

—  Landshut,  Hersoge: 
Georg  U  314,  6  (A.  2). 
Ludwig  (der  Reiche)  U  6,  23.   9, 

A.3.  114,6.  313,4.  314,  5.  320, 
19.  —  m  114,  10.  137,  23.  169, 
25.  341,  12. 

—  München,  Henog  Albrecht  von 
II  9,  2.  32,  2.  —  in  63,  1.  342, 
9.  356,  5. 


Bayern:  Ludwig  y.Veldens,  Henog 
von,  s%  Pfalz. 

—  Stephan  Ton,  s.  Pfals. 
Bealyen  s.  Beaulieu. 
Bearenom  (P6ronneP)  H  248,  13. 
Bearesin  s.  Braxefin. 
BeauHeu  U  248,  12. 
Beauhnes,  Bama  HI  316,  9. 
Beaumont  s.  Belmont. 

Beaune  m  183,  5,  A.  2.  186,  22,  23. 
187,7,35.  188,3,  11,  13.  261,  22. 

Beaupr6  UI  109  A.  3. 
Beham,  Stephan  UI  543,  14. 
Beifort  II  76,  8.    103,  12.    277,  3. 

344,  4.  —  m  32,  9,  46,  27.  52,  17. 

571,  31. 

BeUelay  U  183,  18,  21. 
Bellinzona  UI  220,  31.  223,  24.  245, 
17,  23.  258,  18. 

Belmont  [Beaumont)  UI  317  A.  2. 
429, 17. 

Benfeld  U  15.  2. 

Benken  lU  234,  12. 

Bentsdorff,    Caspar    Ton,    burgun- 

discher  Hauptmann-  UI  89,  30. 
Ber  (Bftr),  Hans  U  152,  27.  157,  25. 

357,  28.  395,  12.  —  UI  407,  33, 

38,  39. 
Berck,  Bereka  s.  Rheinber^. 

—  Gerhard  von,  s.  In  Curia. 
Berenfels   (Bärenfels),    Hans   von, 

Ritter  und  Bürgermeister  U  8,  8. 
25,  22,  A.2.  53  A.  1.  54,  13,26. 
55,  6.  102,4.  105,  14.  118,30. 
124,  34.  125,  35.  126,  28.  141,  10. 
200,  7.  —  lU  256,  2.  307, 17.  325 
A.  1.  367,  11.  494,  7.  514, 17.  515, 

19.  640  Nachtr.  su  UI  376,  15. 

—  Lüthold  Yon  II  102,  3. 

Berg  U  131,  8.  137,  23.  148,  14.  163, 
6.    166|  12.   168,  5.  234,  18. 

—  Herzoge  von  s.  Jülich. 
Bergarten  s.  Baccarat. 
Bergen-op-Zoom  II  161,  19.    165,  9. 
Bergheim  U  38,  17. 

Bern,  Bemer  U  und  lU  unsählige 
Stellen. 

—  St.  Vinsensenmünster  lU  428,  27. 
Bernau  s.  Wemau. 

St.  Bernhard  U  145,  22.  347,  1.  406, 

,  12,  28.  412,  23.  —  HI  326,  12,  21. 

Bernolt,  Georg,   Domherr  II   183, 

27.   270,  22.  —  III  157,  26.    220, 

20.  255,  29. 

—  Ulrich,  Priester  UI  157,  28. 
Bersy,  der  Herr  von,  s.  Cerisay. 
Besancon  U  22  A.  3.  51,  5.  57,  5,  7, 

10,  18,  20,  21.    64,  22.   82,  30.   83. 


646 


PerBonen*  und  OrtSTeneichnisa, 


1,  7,  14.  116,16.  151.  12.  154,22. 
182,4.  191,  10.  208,  17.  285,5. 
297,  6.  332,  17.  341,  8.  345,  7. 
364, 23.  410,  12,  19.  416,  26.  433, 
22.  —  m  17,  11.  29,  9.  30,  5.  43, 
14.  45,  5.  52, 15.  53,  12.  61  Var. 
116,  15.  125,5,  26.  126,  1,38,41. 
145,5,28.    155,28.   156,16.     159, 

14.  160,  15,  17.  188,  21.  238,  30. 
240,  2.  253,  34,  A«  1.  260,  7, 10. 
262,  8,  20.   264,  13.    327,  11.  432, 

15.  551,  14.  552,3. 

Besancon,  Ersbischof:  Charles  de 
Neuch&tel  lU  176,  13  (A.  3).  178, 
6.  188,  26.  195  A.  1.  199,  25.  246 
A.  1.  515,  30.  551,  15,  21,  Var. 
569  Stammtafel. 

Betterlingen  8.  Payeme. 

Bettinger,  Georg,  notarius  offteia- 
latus  Constant  III  84,  10.  85,  3. 

Beuggen  II  263,  33.  —  III  196,  18. 
206,  13.  535,  6.  544,  26.  545,  2. 
548,  19,  27. 

Bewa  8.  BaTans. 

BibeHMh  II  262,  24.  —  IH  304,  15. 

Bioh  s.  Bitsch. 

Biel  U  93,  22.  115,  22.  183,  18.  272 
A.  4.  353,  16.  354,  18.  361,  23. 
363,  4.  364,  10.  367,  5.  430,  11. 
431,  13.  433,  3.  ->  lU  10,  5.  19, 
34.  29,  30.  148,  11.  423,  1,  15. 
425,  7.  426,  5,  18.  432,  2.  468, 
17.  473,  13. 

Biesheim  n  269,  15,  21. 

Bi^Tres,  Johann  von  Rubempr6,  Herr 
von  in  32  A.  2.  97, 23  ( A.  3).  102, 6. 

Bilstein  (Bylstein)  II  261 ,  25.  —  III 
143,  4  A.  4. 

Bingen,  Johannes  von,  Stadtschrei- 
ber m  284  A.  2.   552  A.  3, 

Binsen  III  270,  7. 

Bioley,  Sohloss  III  428,  12. 

Birkenfels  II  198,  7. 

Birs  II  385,  30. 

Birseck ,  Herrschaft  H  93,  26. 

—  Sohloss  II  239,  29. 
Bisants  s.  Besan^on. 

Bischoff,  Andreas  II  152  A,  7.  357, 
28.  —  III  407,  35. 

—  Peter,  Metsger  H  514  Naehtr.  lu 
355  A  2 

Bischofsäell  H  327,  23.  —  III  201, 15. 

Bisinger,  Hans,  ciyis  Argentin.  IH 

194,  17.  538,  15,  29.  539,  10.  542, 

22.  543  32 

Bitsch  11*424,  9.  —  HI  89,  29. 

—  Grafen  von  II  9  A.  3.  —  III  10, 

23.  28,  6.  33,  28.  89,  27.  329  A.  1. 
467,  12. 


Bitsch ,  Graf  Friedrich  Ton  II  32. 9. 
313,  13.  511  Naehtr.  lu  260  A^  1. 
—  m  358  4. 

—  Graf  Wecker  von  U  313. 13.  424. 
7.  —  mi7,  17.  18,26.  40,14,22. 

—  Graf  Ytel  von  U  262,  4. 
Blamont  II  98,  14.   106,  1.  108,  24, 

30,31,33.  110,8.  116,  15.  117.11, 
12,  15.  119^23.  120,23,24.  121, 
30.  122,2.  124,  29.  126,  5.  154,34. 
208, 16.  236,  10.  238,  17.  249, 14, 
23,  25,  26,  29.  253 ,  23.  270,  4,  10, 
11.  276,  16,  24.  277,  1,  14,  A  2. 
278,  19,  24,  38.  279,  36.  280,  31, 
32.  281,6,  A.  1,2.  282,12.  297,6. 
332,  18.  363,  17.  390,  14.  —  ÜI 
45,  18.  117,  11,  12.  194,27.  199, 
23,  26,  28,  30,  A.  7.  200,  14,  19. 
205,  28.  227,  32.  308, 17.  315,  3, 
18.  426,  23,  26.  493/  21.  498, 16, 
544,  5.  —  V^l.  Neuenburg  in  jSur- 
gund,  Heinrich. 

Blancis,  Julianus  de,  canonicus  ste 
Marie  Transtyberine  III  228, 12. 

Blanckenberg,  der  Herr  von,  Cano- 
nicus Argen,  doctor  lU  217, 15. 

Blarer,  Hans  IH  544,  29  (A  2 .     • 
St  Blasien  ÜI  180,  23.  259,  14. 

—  Abt  Christoph  von  II  79,  17. 
222,  24,  25.  512  Naehtr.  lu  m 
A.  1.  —  m  255,  23. 

Blauen,  Berg  im  Jura  U  517,  9.  ^ 
III  254,  11.  293,  1. 

Blesideran,  Stadt  II  296,  16. 
Blesy  de  Ran   (Pierre   de  Rohaot 
Herr  von  Gi6?)  II  295,  20  A  8. 

Blies,  Walther  Ton  11  165,  2. 
Blost,  capitaneus  Solodr.  II  203,  9. 
Blotxheim  II  117,  1.  ~  lU  105,  3. 
Blumenberg  s.  Florimont. 
Bock  von  Stauffenberg  s.  Stauffen- 
berg. 

Bock,  Borger  von  Strassbarg  n 
418,  14. 

Bodensee  IH  212, 34.  234,  14.  423,  3. 
Bodman  II  120,  34.  —  HI  201, 14. 

—  Frischhans  (Hans  'Cunrat)  von, 
Domherr  IH  220,  18.  256,  1.  637 
Naehtr.  su  III  220  A.  3. 

Bodo  (Boudet),  Seeretarius  III  466, 
25. 

Böhm,  Hans  III  47,  (5)  A.  1. 
Böhmen  U  21,  34.  109,  22.  114, 15. 

232,  23.    237,  3.   255, 16.    25S,  22. 

—  m  18,  23.   30,  25.   55,  29,  30, 

32.  .127  A.  2.    158,  21,  22,23,  25. 

203,  11,  13,  15.    227,  22,    235,26. 


PerBonen-  und  OrtsveneichnisB. 


647 


237,  29.  238,  2,  8.  636  Nachtr.  lu 

ni  100  A.  1. 

Könige : 

Georg  Fodiebrad  III  158  A  2. 

Wla£8law  m  158  A.  2,  2. 

Bologna  IH  37,  23.  228,  5.  229  A.  1. 
Bomgarter,  Dietrich,  Kaplan  61,  14. 

—  Walther,  Rathsschreibei  zu  Basel 
n  61,  12.  110  A.  l.|  -  m  284 
A.  2.  494,  12.  499,  33.  549.3. 

Bomhower,  Conrad,  Kaplan  II  241, 

14.  346,  6.  347,  29.  376,  2. 

Bona,  Gemahlin  König  Johanna  Ton 
Frankreich  III  127,  4. 

Bonn  II  85,  3.  190,  34. 
Bopfingen  n  262;  21. 
Boppaä  II  262,  26. 
fioppo  (Bar?)  III  128,  14. 
Bosch,  Christoph,  Ritter  II  185,  30. 
Bosnien  II  323,  20.  393,  12.  —  III 
236,  19.  237,  4,  6. 

Bossonens  III  429,  21. 
Bottendorff  (Potendorf) ,  Georg  von 
in  108,  8.  157  A.  4. 

Botien  m  576,  17.  677,  4.  579,  38. 

Boiidet  B.  Bodo. 

Boudry  11  360,  24. 

Bouillon,  Hersogthum  III  257,  9. 

—  Herrschaft  IH  633  Nachtr.  au  II 
92  A.  1. 

BoulonoiB  n  296,  24.  371,  6.  412, 29. 

Bourhon,  Johaim,   Hersog  von  II 

292  A  6.    294  A.  1,  3.    295,  19. 

—  die  Henogin  von  U  292,  29. 

—  Isabella  Ton,  Henog  Karls  von 
.  Burgund  erste  Gemamin  III  129, 

21  (A.  2),  22. 

—  Karl  Ton,  EnbiBohof ,  8.  Lyon. 

—  Ludwig,  Baatard  Ton,  Admiral 
von  Frankreich  11  293  (10)  A.  3. 
294  (25)  A.  3.  —  m  437,  10 
(A  2).  438,  24.  442,  14,  17.  443, 
1,  16,  26.  451,  28.  455,  6.  462, 
30.   464,  22,   35.     466,   23.    470, 

15,  30.  472,  14.  474,  3.  528, 
15.  VgL  RottBBillon,  der  Graf 
Ton. 

—  Ludwig  von,  Bischof,  s.  Lüttich. 

Bourbonnaia  II,  297,  4. 
Bourges  II  401,  27. 
Bourffuignon-leB-Morey  11  247,  11. 
BowiUeoort  (Bilencourt?)  II  248,  13. 
Brabant,  Henogthum  II  21,  4.    22, 

10,  A.  3.    94,  19.   96,  10.   97,  21. 

129,  5.    136,  15.    144,  24.    151,  26. 

126,  16.  172,  36.  190,  38.  405,  37. 

425,  9.  —  m  28,  12.    30,  16.   32, 


25.   49,  26.   51,  27.    148,  18.    163, 

7.     169,   22.     170,   21.     172,   10. 

177,  20.     249,  21. 
Brabant,  Henogin  Johanna  von  III 

127  A.  5. 
Braccio  di  Maina  IH  236,  20  (A.  4). 

266,  8. 
Brancüaleone,  römischer  Senator  lU 

242,  13,  A.  2. 
BranehodoreB  s.  Brancaleone. 
Brandenburg ,     Markgrafsohaft     II 

22   2. 

—  Markgraf  Albrecht  von  II  32,  14. 
96,  32.  99, 17.  114,  9,  A.  1.  139, 17, 
27.  167,  8.  191,  4.  213,  27.  230,3. 

244,  27.  246,  10.  254,  11.  260,  11. 
279,  18.  320,  31.  512  Nachtr.  su 
260  A.  1.  —  ni  30,  26.  96,  1. 
99,  12.  169,  26.  203,  9.  A.  3. 
356,  10.  357,  14,  26.  419,  44. 
448,  6. 

^  Friedrich,  dessen  Vater  Hl  203 

A.  3. 
Brandis,  Graf  von  II  261,  17. 

—  Hans  von,  baro,  canonicus  Argen, 
m  217,  19. 

Braunschweig  -  Lüneburgs  Herzog 
Friedrich  von  U  130,  36,  A.  4. 
190,  23,  24,  28,  32.  191,  3.  244,  27. 

245,  7. 

Brazefin,  firansös.  Hauptmann  IH 
466,  25. 

Bray-sur-Somme  (Bar  sur  Some, 
Sampe)  U  248,  9.    296,  6. 

Bre^enz  IH  179,  13. 

Breisach,  Breisacher  II  39,  6,  A.  2. 
40,  2.  41  A.  4.  42,  11,  12,  14. 
45,  41.  46,  1,  7.  47,  5,  32.  49, 
11.  51,  8.  53,  6,  20.  58,  24,  25. 
59,  16,  31.  60,  4.  61,  17.  62, 
5,6.  64,41.  65,3.  66,2.  68,17. 
69,  19.  70,  17,  31.  71,  8.  74, 
3,  11.     75,  3,  8,  12,  21.     76,  11, 

19,  25,  30,  31.  77,  10,  19.  81, 
18,  25,  30.  83,  18.  84,  5,  12. 
85,  12,  18.  86,  2,  9,  12,  27.  87,  20. 
91,  11,  15.  92,  1.  113,  8.  238,5. 
269,   3,    16,   18,    26.    27,   28,   29. 

300,  1.  389,  1.  —  m  124,  10,  23, 
24.  221,  30.  235,  19.  294,  20. 
299,  22.    300,  13,  15,  19,  27,  35. 

301,  14,  15,  28.     307  A.  2.     366, 

20,  22.  367,  1,  3,  4.  374,  4. 
379,  12,  16,  18,  22.  380,  3.  386, 1. 
420,  25.  478,  17.  577,  18.  633 
Nachtr.  su  II 92  A.  1.  640  Nachtr. 
au  m  379,  10. 

—  Augustinerkloster  II  47,  29. 

—  zum  Juden  U  49,  13. 


648 


Personen-  und  Ortsrerieichniss. 


Breisach,  lum  Lauch  (adAUium)  II 
40,  8.  47,  33. 

—  zum  Pflug  n  40,  7. 

—  Rheinbracke,  Rheinthor  III  301, 
1,  25. 

--  zu  Schiffleuten  n  40,  7. 

Breisgau,  Breisgauer  II  18,  2,  14. 
20,  29.  22,  2.  24  A.  1.  40,  15, 
30.  53,  9.  67,  7.  70,  32.  81,  14. 
84,  7.  98,  6,  10.  115,21.  289,3. 
334,  9.  346,  37.  389,  2.-111 
6,  37.  12,  14.  16,  2.  63,  18. 
258,  3,  27. 

Breisig  n  160,  17. 
Breitbach  s.  Rheinbreitbach. 
Bremen  11  237,  3.     240,  16.     512 
Nachtr.  su  260  A.  1. 

Bremenstein,  Hans,  Rathsherr  11 
8,  9.    25  A.  2.    105,  14. 

Bremgarten  11  431,  26.    433,  15. 
Bretagne,  Hersogthum  II  53, 1.  325, 

15.    393,  3.  —  m  135,  25  (A.  3). 

447,  9.    530,  10. 
Bretonen  U  151,  27. 
Breusch,  die  11  198,  7. 
Briefer,  Hans  HI  98,  24.    101,  15. 

543,  12. 
Brienne,  der  Graf  von,  s.  Amboise. 
Brissffhe  s.  Breisig. 
Britsmgen  H  56,  30. 
Britso   die    Mayre    s.    Braecio    di 

Maina. 
Brixen  HI  35,  32. 
Broiohhusen,  Reimer  von  II  135,  3. 
Bromann,  Martin,  Landweibel  II 63 

A.  1. 
Brück  s.  Pont-RSmv  u.  Brügge. 
Brugg  im  Aargau  U  427,  32,  35,  37. 
Brügge  n  14,  16.    44,  20.  —  JJI 

162,  27.    164,  29. 

—  der  Propst  von,  s.  Haneron. 
Brüglinger,  Hans  (der  Jüngere)  III 

543,  9. 
Brun,  Conrad  III  638  Kaehtr.  su 

m  275,  24. 
Brunn,   Heinrich  von  UI  406,  9. 

543,  6. 
Brunnentrut  s.  Pruntrut. 
Brunnstadt  H  26,  2.  41,  18.  42,  25. 

52,  13,  19,  20.    55,  1.— UI  185, 

23.     186,  1. 
Brüssel  Ul  163,  4.     164,  6,  11,  26, 

28. 
Bryan  s.  Brienne. 
Bubenberg,  Adrian  von  H  5  A.  2. 

—  m   157,   2,   9,   22.      165,   20. 

174,  4.    212  A.  3.    468,  2. 
Buchbarten  s.  Boppard. 


Buchenenses,  BuehwSlder  H  232,  27. 
Buechheim,  Heinrich  von  m  108,  8. 
Buchhom  H  312  A.  2.    512  Nachtr. 

SU  260  A.  1. 
Bücken  s.  Beuggen. 
Buda  s.  Ofen. 
Buetweiler  m  402,  11. 
Bügheim  s.  Beusven. 
Bühl  U  42,  21. 
Bulgarien  II  323,  16. 
Bulunesz  s.  Boulonois. 
Barch,  Burg  a.  d.  Wupper  H  131, 5. 
auf  Burg  s.  Basel. 
Burgau  III  178,  1. 
Burgdorf  UI  137,  2. 
Burgund,    Hochbuj^und  11  u.  III 

unzählige  Stellen« 

—  Anton,  Bastard  von,  »C.  de  Bore, 
conte  de  la  Roehe>  H  93, 17.  192, 
8.  198,  4.  213,  7.  221,  5,  16. 
222,  1.  317,  5.  345,  7.  353, 32. 
361,1.  363,29.  366,27.  428,21. 
—  m  7,  7.  13,  20.  21,  5.  39, 6. 
97,  22.  101,  18.  103  A.  1.  107, 
16,  18,  22.  112,  34,  36.  113,  6, 
A.  1.  138  A.  3.  145,  2.  148 
A.  1.  149,  18.  150,  4.  226, 5, 15. 
316,  12.  319,  4.  363,  37.  458, 
21.    460,  25. 

—  Balduin,  Bastard  von  m  39  A.  1 
97,  22.     101,  19.     107.  22. 

—  Hersog  Johann  von  HI  128,  2, 4, 
7,  9,  12,  17.  .  638  Nachtr.  lu  m 
267,  19. 

—  Hersog  Karl  von  H  u.  UI  un- 
s&hlige  Stellen. 

—  die  Hersogin  von  s.  Margareths 
von  York  u.  Isabeüe  v.  Bourbon. 

—  Johann  von  s.  Nevers. 

—  Maria,  »ducissa  Burgundiei,  «do- 
micella  Burgundie«,  Tochter  "KxAb 
des  Kühnen,  Gemahlin  Maximi- 
lians von  Oesterreich  H  1  A.  2. 

20,  23.  —  m  136,  12,  A  5.  137, 
30.  138,  7.  139,  23.  145,  10. 
155,  2.  159,  9.  161,  11,  16.  163, 
4,  11.  166,  5.  170,22.  171,36. 
172,  9,  33.  177  A.  1.  189,  8. 
516,4,  22,  31,35.  517,1,  12,25. 
518,  33,  37.  519,  4,  21,  32,  41. 
523,  24.     528,  5,  9,  13,  16.    530, 

21,  26.    631,  2. 

—  Hersog  Philipp  ohne  Land  HI 
127,  6,  9,  12.    128,  1,  4. 

—  Hersog  Philipp  der  Gute,  Enkel 
des  Vorgenannten  III  128,  9,  13, 
29,  34.  145  A.  4.  295  A.  1.  368, 
10,  14.  371,  18.  372,  6.  638 
Nachtr.  su  m  267,  19. 


Personen-  und  OrtsTerzeichniss. 


649 


Burgund,  Philipp,  Sohn  des  Bastards 

.  von  U  428,  20. 

Burkart,   der  Wirth  sum  Schnabel 

m  379  A.  3.   406,  52. 
Burnbaupt  II 105,  22.  •-.  m  402,  17. 
Bnsaesaheym  s.  Biesheim. 
Busanang,  Conrad  von,  s.  Strasaburg. 
Bätenheym  m  184,  12. 
Buwmann,  Claus  in  538,  4. 
Bfaune  s.  Beaune. 
Byrona  s.  P6ronne. 
Bysch  s.  Bitsch. 

Calais  11  292,  20. 

Galbo  (»Pallis«)  JTodocus  de  m  233, 

2   A.  2. 
Cambiayni265,30.  268,28.  530,16. 
Cameracum  s.  Cambray  u.  Chamb6ry. 
Campidona  s.  Kempten. 
Campo-Basso,  Qraf  Cola  v.,  »der  Coly« 

n  125,  27.    510  Nachtr.  su  125, 

24flf.  —  m  32  A.  2. 

—  Jehan,  dessen  Sohn  III  32  A.  2. 
CapeU,  der  Herr  von  der,  s.  Compey. 
CappeUer  s.  K. 

Carcassonne  II  401,  30. 

Cartensy,  der  Herr  von  m  363,  36. 

Casanova  s.  Lignana,  Augustin  von. 

Caspar  der  Schneider  H  356,  18. 

Caaseyo,  Theobaldus  de  HI  261,  24. 

CastiUen  und  Leon  II  98,  33.  119, 
16.  291  A.  3.  325, 14.  — m  156, 
33.  160,8.  211,14.  529,20.  530,6. 

—  König  Ferdinand  von  IH  156 
A3. 

—  Köniffin  Isabella  UI  156  A.  3. 
Castro  Marino,  de,  s.  Morlhon. 
St  Cergues  IH  429,  13. 

Cerisay,  Ouillaume  de,  Herr  von 
BerSy,  frans.  Gesandter  IH  466, 
25  (A.  2). 

Ceryat,  Humbert  (Ceijat)  HI  466  A.  3. 

Ceaaris  pons  s.  Pont-k-Mousson. 

Challand,  der  Qraf  von  11  319,  16. 
406,  26.  —  m  319,  29.     467,  3. 

Chilon,  Hugo  von,  Herr  lu  Orbe, 
seit  1476  auch  zu  ChÄteau-Guyon 
n  217  A.  2.  337  A.  2.  338  A.  4. 
—  III  107,  25  (A.  5).  160  A.  3. 
264  A.  1.  312,  20,  A.  1.  316, 
13.  319,  5.  634  Nachtr.  zu  11  217 
A  2.    636  zu  m  160  A.  3. 

—  Johann  v.,  Fürst  v.  Orange  (Ora- 
nien)  U  428,  23.  —  UI  160  A.  3. 
167,  22  (A.  4).  183,  10.  235,  6. 
263,  38.  264  A.  1,  3.  270,  16, 
A  5,  6.     610,  10.     511,  1,  28. 

^  Ludwig,  Fürst  v.  Orange,  Hugos 
Vater  III  312  A.  1. 


Chftlon,  Ludwig,  Herr  von  Ch&teau- 
Ouyon,  Hugos  älterer  Bruder  II 
217  A.  2.  301  A.  4.  337  A.  2.  338 
A.  4.  363,  28.  374,  9,  13.  —  III 
312  A.  1.  320,  10.  325,  1.  634 
Nachtr.  zu  11  217  A.  2. 

—  Wilhelm,  Fürst  von  Orange,  Stief- 
bruder Hugos  und  Vater  Johanns 
m  312  A.  1. 

Chamb6ry  U  341  A.  2.    372  A.  1. 

374,7.    396,2,  4.   —   IH   21,  15. 

26,  1.  239,  22. 
Chambre,  Louis  de  la  H  372  A  1. 

373,  16,  18. 
Champagne   HI  182,  23.    183,  20. 

528,  9. 
Champlitte  U  248,  3. 
Champvent  IH  429,  1. 
Chantonay,  der  Herr  von  U  125,  25. 

510  Nachtr.  zu  125,  24  ff. 
Chariez  H  247,  7. 

Charlieu,  der  Herr  von  IH  510,  27. 
Charmont  s.  Chaumont 
Oharolais  lU  127,  Iß. 
Chastelmarin  s.  Morlhon. 
ChÄteau-Ch&lon  m  244,  19.  249,  36. 

264,  5. 
Chftteau-Chinon  II 273  A.  2.  275  A.  1. 
Ch&teau-Guyon  s.  Ch&lon. 
Ch&teau-SaUns  III  178,  2. 
Ch&tel-sur-Montsalvens  IH  429,  22. 
Ch&tel-su]^Moselle  IH  109,  4,  A  1. 
ChAtelard  b.  Ciarens  II  397, 15,  A.  6. 

—  m  326,  7. 

Chaumont,  de,  Secretär  Ludwigs  XI. 
m  135,  14.  532.  18  A.  4. 

—  der  Herr  von,  s.  Amboise. 
Chauvilier  (Kalenberg,  Kallenberg) 

II  224,  3.  225,  24.  227,  2.  237,  30. 

—  m  427,  3. 
Chauvirey  H  247,  15,  16. 
Chemo  s.  Scheue. 

Chesaulx  in  der  Waadt  HI  317  A.  1. 

Chövremont  HI  402,  5. 

Chevron,  Urban  von,  Abt  zu  Tamy 

m  466,  26  (A.  3).  467,  5. 
Chimay,  der  Herr  von,  s.  Croy. 
Chur  m  251,  6,  7,  9,  23.    252,  26, 

28.  253,  31.  —  Valles  Curienses 

in  153,  9.  —  Churwelschen,   die 

II  289,  15. 
Cimburga,  Gemahlin  Engelberts  von 

Nassau  IH  107  A  2. 
Clarence,  Herzog  Georg  von  II 293, 2. 
St.  Claude  U  428,  22.  —  lU  17,  9. 
C16es,  les  U  302  A.  8.    307,  15.  — 

in  318,  4.  428,  17. 
CUmont  U  280,  31.  281  A.  2.    282, 
.   14.  —  m  199  A.  7.    315,  16. 


650 


Personen-  und  Ortrreneichniss. 


Clerant  8.  Clarence. 
Clerlieu ,  der  Abt  von  m  109  A.  3. 
Clermont  d'Auyergne  III  178,  9,  13. 
CUron,  Simon  von,  burgundischer 

Rath  m  29  A.  2.  445  A.  2.  446,  7. 
Clerval  H  51,  4.   277  A.  2.  281,  7, 

A.  1,  2.  285,  6.  355,  23. 
aeve,   Clevner  II  161,  16.  162,  28. 

168,  5.  213,  8,  35.  325,  15.  422,  5. 

—  die  Heriöge  yon  II  46,  19,  25. 
161,  17.   166,12.   173,  19.  236,  32. 

—  III  13,  19.  161,  15.    164,  8,  25. 

—  Henog  Johann  von  II  134,  9  (A. 
5).  244,  33.  ~  m  363,  31.  530,  12. 

Clingen  s.  X. 

Clingenberg  b.  K. 

Clocestre  8.  Olooester. 

Coblenc  11  139,  19.    144  A.  3.    262, 

26. 
Colmar,  Colmarer  n  2],  24.  25  A.2. 

36,  18.    38,  17.   39,  5,  18,  19,  22. 

51  A.  4.    53  A.  1.    66,  22.    71,  22. 

85,  16.    87,  12.    115,  14.    125,  10. 

208,  6.    239,  10.   245,  18.    262,  2f. 

285,  17.  286,  22.   298,  1.   305, 18. 

312, 15.  325,  26.  343  A.  1.  349,  20. 

367  A.  1.  389,  3.  423,  7.   431,  30. 

433,  8.  —  m  44,  20.  58  A.  1.  82, 

17.  88,  8.   90,  4.  91,  6,  29.  98,  12. 

119,  20.    150  A.  5.    172,  24.    180, 

21.  258, 13, 14,  A.2.  297, 18.  298, 

12.  304,8.  308,3.  420,25.  422,36. 

426,  5, 18.  453,  31.  468,9.  518, 18. 

575,  22.  576,  19. 
Cöln  8.  K. 
Colombier,  Anton  von,  Statthalter 

8u  Neuenbürg  a.  &  III  29,   23 

(A.  2).    445  A.  2. 
Colon,  »lieutenant  de  mr.  fadmiral« 

n  296,  27. 
Coly,  der  8.  Campo-Basso. 
Comines,  Philippe  de  UI  240  A.  3. 
Compey,  Louis  de ,  Sohn  des  Herrn 

von  Torens  11  397,  9,  A.  2.    UI 

326,  3.  —  Vgl.  Torens. 

—  Philibert  de,  seigneur  de  la  Cha- 

felle  (ader  herr  von  der  Gapeil«) 
[  319,  19.  —  ni  320,  1. 
Cond6  an  der  Mosel,  jetst  Custines 

III  95, 10  (A.  2). 
Confederati  s.  Eidgenossen. 
Conflans  11  247,  6.  —  III  138,  13. 
ConsUntinopel  II  270,  29.    393,  12. 

—  III    240  A.  1.    266,  5,  15 ,  A. 
6.  267,  2,  9.  268,  11. 

Constani  II  u.  III  unzfthL  Stellen. 
Predigerkloster  III  83,  29. 
Bischöfe : 
Höwen,  Heinrich  yon  II  155,  11. 


Landenberg ,  Hermann  von  II 5 

A.  2.    155,  6,  25,  32.    156,  1, 13. 

250,   32.  251,  8.   —   m  39,15. 

Weihbischof,  s.  Bamitensik 

Constani,  VgL    Freiberg,    Ludvig 

▼on;    Sonnenberg,  Otto  Ton. 
Contay,  der  Herr  von,  bumndiseher 
Gesandter  11  291,  30.   292,  6,  10. 

295,  6.  —  m  60  A.  2.  61  A.  2. 
Conthey  (Gundis)  n  318,  9.  —  III 

319,  19. 
Conyngan,  eapitaine  des  Esoossois 

III  510,  16. 
Coppet  m  429,  14. 
Corbie  an  der  Somme  H  248,  11. 

296,  10. 

Corvinus,  Afathias,  s.  Ungarn. 

Cossonay  III  429,  4. 

Costebrune,  der  Herr  von,  burgun- 
discher Edebnann  IH  146,  4  (A2}. 
183  A  2.  —  vgl  Rye. 

Courchaton  (Kurtsschotagon),  der 
Herr  Ton  H  125,  24.  281  A.2. 
510  Nachtr.  su  125,  24  £ 

Crafft  s.  Trapp. 

Craon,  Cran,  der  Herr  von  (Oeozge 
de  la  Trimouille) ,   capitaneus  re- 

r'is  Franeie  II   276  A.  3.   291,  4, 
,  9.    401,  29.   —  m  138  A.  9. 

146  A.  4.    160  A.  3.     165,19,26, 

A.  1.  511,  21,26. 
Cremona  m  224,  2. 
Cr^vecoeur,  der  Herr  Ton  U  295, 1. 
Croacia  s.  Gras. 
Croatien  (Krabaten)  II  186, 4.  —  HI 

236,  19.   237,  30.   238, 13. 
Ste.    Croix  II  307,  12.   -  IH  317 

A.  2.  318,  1.  428,  16. 
Croy,    Philipp  von,  Herr  von  Chi- 

may  H  134,  7  (A.  2).  —  HI  101, 

21  (A.  4).  102,  4.  107,  23.  138,  9. 
Croy  8.  Gray. 
Cudrefin  HI  428.  1.  474,17. 
Cugj,  Schloss  in  428,  13. 
Curia  8.  Chur. 
In  Curia  s.  Imhof. 
Curt  8.  Jurten. 
Cusa,   Nicolaus  von,  Cardinal  m 

35,  33  (A.  3). 
Custines  s.  Cond6. 

Dachstein,  II  198,  16.  201,  31. 
Dada  s.  D&nemark. 
Dalmatien  U  186, 4.  —  IH  236, 19. 
Dalphinus  s.  Dauphin. 
Damascus  IH  257,  25.  638  Nachtr. 

8U  m  267, 19. 
Dambach  U  15,  5. 
—  Wetzel  von  m  102, 12,  16. 


Personen-  und  OrtsreneichniBs. 


651* 


Damerkirch  11    103,  32.     104,  5. 
105,  22.  —  m  400,  15.  402,  19. 

Dampierre  II  247,  14. 

Damstett  s.  Hansestfidte. 

Damvant  HI  199  A.  7. 

Dänemark,  König  ChriBtian  von  II 
116,3.  130,35.  140,  1.  148,  12. 
166,  33.  167,  3.  169,  10.  184,  34. 
1S5,  19.  186,  7.  190,  22,  27.  236, 
34.  291  A.  3.  325,  14.  --  III  443, 
2.  529,  21.  530,  9. 

Daniig  HI  48,  17,  25. 

Dario,  Giovanni,  yenezianischer  Ge- 
sandter ni  240  A.  1. 

Dattenried  (Delle)  II  92.,  17.  103, 
9.  104  A.  2.  109,  8.  111,  32.  112 
A.  1.    191,  25.   217,  1.   236,  15. 

238,  14.  256,  5.    277,  4.  344,  4.  — 
HI  234, 11. 

Dauphin,   der  U  294,  7.  —  lU  87, 

27. 

Dauphin^  II  396,  3.  402,  19.  —  III 

239,  20.  437,  15.   442, 16.   451,  33. 

David,  Johannes,  Decan  zu  Lauten- 

baeh  III  205,  11. 
Dedinger,  Jacob  m  216,  31. 
Degen,  Conrad,  Doctor  II  99,  2. 
Deeeyn,  Peter  II  337  A.  3. 
Demn  s.  Dauphin. 
Delikon  (?)  III  267,  23. 
Delle  8.  Dattenried. 
Delpharien  (?)  UI  267,  23. 
Delphm  (?)  IH  267,  24. 
Delsberg  II  25,  17.    26,  25.  93,  23. 

142,  2.   297,  16.  361,  32.   431,  3t>. 

433,  19. 

St.  Denis  II  296,  23. 
Denys,  Kaplan  Karls  des  Kühnen 
III  103  A.  1. 

Dettineen  III  213  A.  1. 
Deutschland,  Almania  11  u.  HI  un- 
zählige Stellen. 
Kaiser  i 

Friedrich  D.  III  487,  39. 
Friedrich  lEL  II  u.  III  unz&hlige 

Stellen. 
Heinrich   IE.,    Schutzpatron    des 

Baaler  Münsters  II  97,  15. 
Hudolf   von   Habsburg    UI    636 

Nachtr.  zu  III  100  Ä.  1. 
Siriimund  11  6,  19.    7,  6.  —  III 

203,  12. 

Deutaehritter,  die  U  220,  14.    225, 
S.  237,4.  249,  39.  289,  17.  306,  1, 

4.  365,  14.    387,  24.    512  Nachtr. 
Bu  260  A.  1.  —  m  197,  31.   198, 

5.  206,6,30,  35.  211,10.  238,  10. 
545, 14.  547,  26,  32.  549,  7. 


Deyssodun  s.  Issoudun, 

Dhaun  s.  Raugraf. 

Didenheim  II  42,  25.  -  IE  186,  6. 

St.  Di6  II  300,  2. 

Diedenhofen,  Thionville  II  24  A.  1. 

Dieppe  II  292,  21. 

Diessbach,  Nicolaus  von,   Ritter  II 

5,6.    11,11.   272  A.  4.   276,  19. 
—  WUhelm  von,  Ritter  UI  468,  4. 
Dietrich,  Ammann  von  Schwyz  III 

468,  12. 
Dijon  II  39,  13.  61,  23,  30.  116,  16. 

126,  25.    434,  13.    —  HI   25,  11. 

27, 10.    116,  15.    127,  18.    146,  1. 

261,  17.  511,  3.  571,32. 
Dinant  III  376,  31. 
Dinkelsbühl  II  139,  24.  262,  25. 
Dinslaken  II  168,  5. 
Dola  8.  Dole  u.  Toul. 
Dole  II  192,  9.  —  m  154,  30.  156, 

22.    166  —  168.    182,20.    188.17. 

245,  1.    246,  5,  9.  250,  14.   253  A. 

1.    254,  32.    258,  10,  16,  25.  259, 

3.    260,  8,  16,  23.    262,  10.   550, 

27,  37.    557,  25.  —  Baillage  de 

m  511,  20. 
Donau  IE  157,  32.  170,  9. 
Donauwörth  II  262,  20. 
D6sz,  der  Graf  yon  n  230,  6. 
Doubs  ni  46,  28.  61,  28.  70,  8.  314, 

19. 
Dourlens  II  248,  12.   Vgl  Morlet 
Drackolo  Weyda  (WUci  IV,  Wlad 

Drakuls  Sonn,  Woiwode  der  Wa- 

hichei)  U  323,  14.  —  UI  108,  21. 
Dringenberg,  Ludwig  UI  482,  21. 
Duppe  s.  Dieppe. 
Düren  II  282  A.  4. 
Dureno,   Ludwigs  XI.  Herold  lU 

126,  10. 
Durlaoh,  Johannes  (Setz  oder  Ursi) 

von,    doctor    in    jure    canonieo, 

prothonotarius  Brisaccensis  U  76, 

22.  78,  33.   110  A.  1.   334,  24.  — 

UI  155,  9.  187,  25.  191,  10,  21,  26. 
Dusselburg  s.  Düsseldorf. 
Düsseldorf  II  131,  3.    148,  13.  165, 

22.  166,  35.    169,  9.   173,  19.    212, 

17. 
Dfttemberg  (Tutenb^rgjrSchenk  Jörg 

Ton  U  260,  17.  512  Nachtr.  zu  26U 

A.  1. 
Dyonisius,  Dysio  s.  Dijon. 

Eberler  genannt  Grünenzweig,  Hans, 
zum  Gold  II  152  A.  7.  385,  28. 
—  III  195—198.  205—207.  407, 
35.  408,  39.  418,  29.  534,  35. 
538—547. 


652 


Personen-  lind  Oitayeneiehniss. 


Eberler  genannt  Orünensweig,  Lien- 
hard,  zum  Oold  II  152,  A.  7.  — 
III  407,  34.  417,  34.    418,  14. 

—  gen.  Grüneniweig  Mathias  der 
Aeltere,  zum  Agstein,  eampsor 
civitatis  U  51  A.4.  152,  31.  157, 
30.  183,  7.  —  ra  406,  16,  27. 
407,  4,  38,  40.   414—417.    572,  1. 

—  Mathias,  der  JOnsere  Hl  419,  8. 

—  Barbara,  dessen  Frau  in  419,  9, 

Eberstein,  Graf  Bernhard  («Eber- 
hard«) Ton  n  261,  5.  512  Nachtr. 
lu  260  A.  1. 

—  Graf  Hans  von  II  15,  4,  19. 
394,  2. 

Echallens  II  234  A.  2.  —  m  429, 
16. 

Eoharlens,  Schloss  III  430,  3. 
Ecle  s.  CUes,  les. 
Edelmann,  Caspar  III  543,  11. 
Efringen,    Bernhard    Ton   III   190 
A.  2. 

Egmont,  Friedrich  von  II  134,  10 
(A.  6).    161,  19. 

—  Johann  von  m  363,  35. 
Ehingen  U  155,  27,  30. 
Eichstadt,  Diöcese  II  157,  26.    158, 

20.    159,  3,  5. 

—  Bischof:  Wilhelm  von  Reichenau 

II  9,  1.  32,  12.  244,  31.  262,8. 
512  Nachtr.  lu  260  A.  1.  -- 
m  76,  24.  77,  2,  14.  83,  24, 
32.    169,  26.    341,  13.    356,9. 

Eidgenossen,  Confederati,  Sohwei- 
ser,  Switenses,  Superiores  II  und 

III  unsflhlige  Stellen. 
Einsiedeln  U  252,  3.-01 162, 19. 
Eisenhofer,  der,  bayrischer  Ritter 

m  346  A.  1. 
Elhart,    Hans  Budolf,   Comtur  II 

387   23. 
Ellekort  s.  HMoout 
Ellenbogen  U  21,  30,  34. 
EUwangen  s.  Rechberg. 
Elsass  ll  u.  in  unsählige  Stellen. 
Else  metsigers  von  Balstal  HI  28, 

4  A.2. 
Elten,  Gerhard  von,  Prediger  Ordens 

m  230  A.  2.    232,  27,  A.  8. 
Emerya  s.  Aymeries. 
Emmerande,  der  Herr  von  II  165, 

12. 
Engelfrid,  Johannes,  Substitut  UI 

284  A.  2. 
Engeszheym  s.  Ensisheim. 
England,  Engländer  II  98,  33.  102, 

27.    116,  1.    119,  16.   121,  22.   135, 

13.   151,27.  213,  5.   254,  10.  282, 


17.  285,  12.  286,  13,  17,  24,  2S. 
287,  1.  290,  18,  21.  291, 15.  292, 
18,21.  293,1,7,9,  12,22,25.294, 

1,  4,  7,  10.  296,  28.  298,  12.  300, 
9.  325,  13.  342,  10.  483,  26.  393, 

2.  401,  24.  414,  26.  422,  4.  426, 1. 

—  m  90,  20.  91,  20.  97,  24.  127. 
8.  128,  14,  20,  37.  129,  23.  136, 1, 

4,  7,  8.  138,  11.  211,  11,  14.  249, 
24.  307,  5.  443,  20. 

Könige: 

Eduard  IV.  UI   128,   19.    136,  1 

(A.  1),  4,7,  A.3.    361,22.  43S, 

34.  439,  6,  8,  21,  24,  26.  440. 1. 

469,  24.  529,  20.  530,  5.  531,  2. 
Heinrich  VI.  UI  136  A.  2,  3.  - 

Eduard,   dessen  Sohn  m  136 

A.3. 
Richard  lU  s.  Glocester. 
EnsisheimU  16,6,9  Var.  17, 23,27. 41 
A.  4.  42, 3, 12, 19.  44, 18.  45, 20.  46, 
34.  47.  13.  48,  5.  49,  22.  50,  13. 
61,  3.  63,  13,  33.  64,  3.  71, 14,  26. 
72,  23.  73,  30.  74,  12.  80,  11.  81, 
12.  85,20.  185,5,  28,31.  250,1 
253,  18.  269,  32.  277, 10.  305, 3. 
6.  344,  20.  417,  3.  418,  2.  419, 11. 

—  m.5,.24.  17,  20.  29,  6.  34, 19. 
41,  14.  63,13.   87,31.   90,4.  114, 

22.  186  Var.  191,  23.  213,  25.  214. 
2,10,  31.  217,  27.  218,7.  221,2, 

23.  258,  12.  270  A.  6.  300,35.  301. 

5.  365,  2.  378,  22.  380  A  2.  42u 
A.  2.  444,  18.  450,  33.  451,5.  452, 
26.  453,  6.  456,  2t.  577.  17.  Ö4U 
Nachtr.  zu  UI  378  A.  1. 

EntUbuch  U  325,  31.  —  UI  20S,  1 

212,  24. 
Entremont,  Grafschaft  U  319,  14. 

407,  1.  409,  31.  —  lU  326, 12. 

—  der  Herr  von  Piaimoret  (Pyamo- 
ret),  Herr  zu  Entremont  II  319, 
14   —  lU  319  29 

Epinal  U  303,  16, 20.'  304,  7.  30$.  31. 

—  lU  24,  9,  13.  31,  24,  26.  33, 19. 
35,3,  10,  11,  14.  117,  13.  445, 1&, 
20. 

Eppengien,  Hans  von  lU  467,  4. 
Eppstem ,  GoUfried  zu  U  261 ,  12. 

512  Nachtr.  zu  260  A.  1.  Vergl. 

Königstein. 
Eptingen,  von,  baslerisches  Ritter- 

geschlecht  lU  190  A.  2. 

—  Hartmann,  Domherr  U  183,  25, 
286,  10.  —  m  220,  17.  255,  26. 

—  Hermann,  Ritter,  Landvogt  Sig- 
munds von  Oester?eich  II  56,  1. 
80,  6.  81,3.  85,  14,23.  86,4.67. 
32.  88,  5.   89,  16.  109,  14.  146, 2. 


Fenonen-  und  Ortsverzeichniis. 


653 


152. 18.  1S2,  2.  204  A.  2.  277,  8. 
278,26.    313,2.    352,22.  358,39. 

359. 19.  364  A.  4.  388,  30.  389,  23. 
-1118,17.  18,27.  34,  14.  118, 
28.  119,  12.  146,  18.  197,  8.  399, 

17.  425,  30.  501,  15.  546,  ^9,  A.  1. 

Eptingen,  Jacob  Ton  m  16,  12. 

-  Ludwig  n  255,  35.   256,  19.  259, 

18.  260,  6.  262,  29.  268,  18. 
322,  4. 

Erenberg,  Gerhard  von,  Domherr  su 
Mains  n  133,  8.   138,  1.   140,  16. 

Eift,  die  11  162,  2.  197  A.  1. 
Erfurt  n  245,  17.     262,  25.  —  III 
175,  17,  22.     176  A.  1.    305  A.  4. 

Ergow  8.  Aargau. 

Erguel  (St.  Immer  Thal)  III  70,  1. 
Erlach  n  350,  24.    357,  3. 
Erling  s.  Echarlens. 
Erpel  n  160,  18.     169,  29. 
Escaghe,  Jehan  de  V  III  572,  36. 
Eschelies,  der  Comtur  von  in  467, 2. 
Eseherling  s.  Echallens. 
Esslingen  II  139,  24.    512  Naohtr. 
ZQ  260  A.  1. 

Estarayer  (St&fis)  11  302  A.  7.  306, 
32.  428,  27.  —  m  317,  1.  428,  3. 

Estouteville,  Bobert  de,  pr^TÖt  des 
marchands  su  Paris  IL  231 ,  10. 
511  Nachtr.  su  231,  10. 

Etsch  8.  Tyrol. 

Ettaling  s.  Attalens. 

Europa  n  214, 12.  220,21.  388,26. 

Everdes,  Sohloss  III  430,  1. 

Ettcuz  (»l'^yesque  d'Evreux  appeU 
Herberge«)  II  293,  11  (A.  3). 

Eyb  (Yben),  Ludwig  yon  der,  Hof- 
meister Albrechts  y.  Brandenburg 
n  33  A.  1.  —  m  356,  13. 

Eyn8iszhe3rm  s.  Ensisheim. 

Falkenstein,  Sohloss  11  427,  31. 

-  Hans  Friedrich  yon  II  427,  30, 
A  3. 

~  Thomas  yon ,  Sohn  des  Vorigen 

n  229, 10.     234,  29.    427,  12,  19, 

22,  29,  32,  37.    428,  10.   436,  23. 

—  III  182    3 
Fallon  n  280  Ä.  2.    281  A.  1,2. 
Famerga  s.  Vaumareus. 
Famsburg  11  104, 19.  427,  24.-111 

S6,  26. 
Farodi,  Peter,  sayoyischer  Gesandter 

ni  467,  2. 
Faucogney  11  203,   12.     204,  1.   — 

ni  114,  4.     138  A.  9.     144  A.  3. 

268,  34. 


Faur,  Guarcias,  Präsident  yon  Tou- 
louse m  437,  10  (A.  3).  438,  18. 
451,  28.     452,  13.    466,  2,  24. 

Faussigny,  Petermann  yon  III  467, 
17  (A.  5). 

Fay,  le,  in  Burgund  II  247,  17.  — 
Vgl.  Neuenburg  i.  B.,  Claudius  yon. 

—  in  der  Picar£e  II  248,  13. 
Feer,  Hans,  Altschultheiss  yon  Lu- 

lern  HI  270  A.  6. 

Feldkirch  H  114  A.  3.    118,  1,  4. 

Ferdinand  iFerrante)  s.  Neapel. 

FerraraH  158,  17.  161,  17.  200,  22. 
—  III  37,  23.    229  A.  1. 

Fiennes,  der  Herr  yon,  s.  Luxem- 
burg. 

Fieschi  s.  Fr^jus. 

Fiesole  IH  194  A.  1. 

Finstingen  s.  Vinstingen. 

First  s.  Vogesen. 

Flaohslanden ,  Dorf  U  42,  25. ' 

—  Hans  yon,  Ritter  H  56,  2.   142,  4. 

—  Johann  Werner  yon,  custos  Con- 
stanciensis  et  prepositus  Bas.  II 25, 
15.  26,  11,15.  55,  13,38.  142,  1. 
156,  4.  183,  24.  297,  15.  303,3,  5. 
315,  22.  327,  28.  —  IH  20,  5.  31, 
19.  51,  7.  52,  33.  53,36,  40.  54, 
14,  A.  1.  63,  24.  118,  21.  141,  4. 
204,15.  220,14.  255,25.  493,20, 
35.  497,  41. 

Flamm,  Hauptmann  Heriog  Karls 

n  421,  8. 
Flandern,  FlamSnder  n  30, 29.  47, 7. 

49,  18,  26.    64,  1.    94,  19.    96,  10. 

97,  21.    129,  5.    136,  15.    137, 28, 

32.   144,  24.    151,  27.    161,  16,  19. 

162,24.    165,5.    172,36.    190,39. 

405,  36.   421,  5,  12.   425,  9.  —  III 

28,  11.  30,  16.   51,  27.   127,  13, 14. 

128, 2,  30.    148,  17.    163,  7.    169, 

23.  172, 10.  177,  22,  A.  7.  327,  19. 

391,21.  469,23.   571,35. 
Fleekenstein,  Friedrich  yon  U  35 8, 

37.   364,  15.    514  Nachtr.  zu  355 

A.2. 

—  Johannes  yon,  Bischof  s.  BaseL 
Flersheim,  Friedrich  yon  EI  102,  8 

(A.  6). 
Fleschenriem ,  Stadtknecht  IH  546, 

24. 
Floreni  U  200,  22.   291  A.  3.  •-  IH 

182,  6.  192,  2,  3,  22,  23,  31.  193, 5, 

7,  9,  16,  18,  29.    194,  1,  A.  1,  2. 

199,  6.   202,  19.    204,  24.    210,  17. 

234,  4,  6,  8.     235,  28.    240  A.  3. 

242,  20,  22,  30,  33.   243  A.  1.   245, 

10,  13.    249,  3.    253,  24.    255,  2. 

529,  27.  —  Vgl,  Medicis. 


654 


Pertonen-  und  Ortoreneiehnisa. 


Florimont  (Blumenberg)  II  277,  4. 

Flae,  auf  der,  Walther,  s.  Sitten. 

Fogelin,  Hans,  freiburg.  Venner  m 
467  A.  5. 

Folrott ,  Hans ,  Wirth  'cum  Maul- 
beerbaum n  298,  14  (A.  2). 

Font,  Stadt  und  Sohloss  11  307,  4. 
—  m  317,  8.    428,  15. 

FontenoY-le-ChAteau  HI  138,  13, 
A.  6. 

—  Philinp  Yon,  Sohn  des  Johann  t. 
Neuenourg  i.  B.  Herrn  t.  Montaigu 
m  102,  1  (A.  1).  107,  21.  138,  11, 
A.  3,  6,  9.  195  A.  1.  264  A.  4.  569 
StammtafeL 

Forli,  Bischof  Alexander  yon,  pftpst- 
lieher  Legat  11  231,  26.  369,  12. 
376,  4.  —  m  56  A.  5.  70,25.  72, 
38.  73,7,  11.  80,  1.  81,32.  82,26. 
118,24.  141,  12,31.  142A.  1.  165, 
13.  174,  19.  237  A.  4.  488,  28. 
493,  28.   500,  45.   504,  27. 

FojB  8.  Sons. 

Franken  H  14,  6.  —  lU  47,  5,  16. 
156,  27. 

Frankenburg  II  15,  5. 

Frankfurt  am  Main  II  129,  18.  139, 

21,  24.   144  A.  3.   149,  2,  24.  200, 

12.    245,  17.    262,   19.    283,  3,  5. 

312  A.  3.  314,  12. -- m  50,  8.  176 

A.  1.  233,  3. 

Frankreich:   II  und  HI  uni&hlige 
Stellen. 
Könige: 

Johann  I.  III  127,  4,  10.  A.  3. 
Karl  VU.  HI  128,  18,  21.  145,  17. 

238  A.  3. 
Ludwig  XI.  n  nnd  III  unifthlige 

Stellen. 

Franquemont,  Schloss  u.  Landschaft 
II  126,  5,  9.  159,  23.  225,  27.  — 
m  199,  24.  200,  1,  A.  1.  227,  33. 
310,  8.  427,  2. 

—  Claudius  Ton  II  200  A.  1. 

Fransono,  Venetianer  lU  96  A.  2. 

Freiberg,  Ludwig  von,  provisus 
episoopus  Constanc.  II  155,  8,  18, 
23,  24,  28,  31.  156,  12,  14,  30.  157, 
3.  222, 16,  20,  27,  37.  242,  13.  251, 

10,  11,  17.  327,  23.  329,  6,  10,  23. 
406,  4.  —  m  31,  17.  35,  28.  37, 
18.  40,  7,  A.  2.  50,  29.  51,  9.  52, 
26,  34.  53,  37.  54,  13.  63,  25.  71, 
6,29.  76,  8.    141,  1.   152,  17.  201, 

11,  13.   202,  25.   212,31,  32. 

Freibergen  s.  Franquemont. 


Freiburg  im  Breisgau,  Freiburger 
n  t  A.2.  12,23.  13,1,  13,15,16. 
18,  5.  19,  5.  65,  1,  4.  71,  6.  82. 
14.   85,  17.    143,  24.   184,  29.  23S. 

4.  389,  1.  418,  8,  20.  —  m  6, 3S. 
34,  19.  379,  18.  420,  24.  545,  13. 
572,  6. 

Freiburg  im  Ueehtland  (OeehtUnd, 
OuchUand,  Ouehland)  H  und  m 
unzählige  Stellen. 

Freiburg,  Christoph  Ton,  Reiter- 
hauptmann  IE  512  Nachtr.  lu  260 

A.r. 

Freising  DI  169,  27. 

Fr^us,  der  Bisehof  von  (Urban 
FieschiJ  lU  240  A.  3. 

Freudenberg,  Herrschaft  U  7  A  3. 

Freularii,  Budolfus,  thesaurarius  III 
585  A.  5. 

Friberg  (Schloss)  s.  Franquemont 

Frioker,  Thüring,  Stadtsehreiber  tod 
Bern  HI  445,  32.   446,  5.  46S,  5. 

Friderich,  Bernhard  m  467, 10. 

Fridericus  imperator  s.  Deutsehlsni 

Friesen,  die  U  96,  4,  8.  99,  8.  113, 

14.  190,  27.  232,  26.  23S,  23.  320, 

10.    348,  2.  —  m  30,  14.  66, 13. 

178,  2. 

Friesen,  Nieolaus,  Bisehof  ron 
Tripolis,  su&aganeus  Basüiensii 
episcopi  n  46,  1.  70, 13.  118,  6. 
270,  16.  27.  281,  4.  350,36,38. 
368,  27.  —  in  66,  29.  215,  12. 
223,  20.    255,  19.   263,  19. 

Froberff  (Froburg)  s.  Montjoie. 
Frojfpndorumb  (Franhndrum),  Name 
eines  Hündleins  II  333,  8. 

Frutigen  H  325,  31. 
Fryberg  s.  Franquemont 
Fuchs,  Jörg  n  511  Nachtr.  lu  260 

A.1. 
—  Wolfart  U  511  Nachtr.  su  260 

A.1. 
Fulda,  der  Abt  von  H  512  Nachtr. 

lu  260  A.  1. 

Fürstenberg,  Graf  Egon  Ton  II 261. 

5.  512  Nachtr.  su  260  A  1. 

Fusan  (Fayemej?)  lU  146,  21. 
Fusny  s.  Faussigny. 

Gab,  Conrad,  officialis  Constanc 
m  84,  8.    85,  1. 

Oaleotto,  Jacob,  lombaid.  Haupt- 
mann III  102,  7.  Vgl.  Gabneit 


Personen-  und  Ortsrerxeiohnias. 


655 


OftHeienses  (die  Leute  Von  La  Vauz?) 

m  27,  7. 
St  Gallen  11  118,  26.    119,  6.  208, 
.  18.    245,  18.    262,  10,  24.    312, 

7,  A.  2.  346,  35.  411,  22,  28. 
431,  28,  32.  432,  31.  433,  6,  7. 
-  m  11,  13.  304,  13.  308,  9. 
423,  2.   468  Var. 

Galmeit,  Jacob  III  97  A.  3.  Vgl. 
Qaleotto. 

Gabia  s.  Geldern. 

Oamagei,  französischer  Befehlshaber 
m  510,  28. 

Gampp,  Feter,  Kaufmann  III  236, 
4.  238,24. 

Oandanum,  Qedanti  s.  Dansig. 

Gandavum  s.  Gent 

Gardasee  III  240,  11. 

Gaster  II  433,  20. 

Gebenna  s.  Genf. 

Gebbart,  Doctor,  Bath  Heraog  Si- 
gismunds  11  32  A.  5. 

Gebuff,  Ritter  Hl  156 ,  24. 

Gebweiler  II  220,  2.  340,  27.  —  m 
31,  32.    205,  11.    217,  27. 

Geisberger ,  Ajiton,  österr.  Gesand- 
ter Ul  467,  8. 

Geissenberg  s.  Chövremont. 

Geldern,  l^^dt  H  165,  21. 

-  Hersogthum  II  13,  5.  22,  7, 
n,  A.  3.  .  99,  6.  161,  16.  162, 
27.  168,  34.  172,  36.  177,  10. 
195,  31.  213,  6,  36.  236,  31. 
244,  27.    245,  3.     320,  11.     348, 

3,  5.    405,  37.     -    m    28,  12. 

30,  16.  51,  29.  118,  18.  119,  25, 
27.  129,  2.  145,  11.  177,  21, 
A.  7.    198,  18.     199,  1.     249,  21. 

—  Hersog  Adolf  von  11  13,  7.    66, 

31,  33.  —  in  145,  10.  161,  12, 
A.  2.  162,  29. 

Gelterkinger  III  406,  5. 

Gemar  II  39,  25. 

Gemmen,  Heinrieh  von  n  167,  17, 

23,  31. 
Genf,  Genfer  II  307,  25.    310,  1, 

4.  319,^.  328,5,  12,13,  14,  15,  20. 
338,  10,  A.5.  341,  15.  343,  15. 
347,  5.    372  A.  1.     373,  14.     396, 

8.  425,  16.  —  m  16,  8,  A.  2. 
18,  11.  20  A.  2.  21,  2,  3,  6,  9, 
11,  14,  A.  2.  22,  23.  26,  5, 
11,  29,  13.  37,  24.  38,  21,  24. 
137,  6,  13.  140,  22,  25.  155,  18. 
171,  9.  318,  13.  329  A.  1.  330, 
3.  430,  9.  432,  9.  437,  16.  438, 
3.  442,  18.  443,  31.  451,  34. 
455,  9,  15.  458,  21,  24,  27,  28. 
459,  21,  28,  39.    460,    25.     461, 


12.    462,  3,  11.    463,  11,  28.  470, 

18.     473,    35.     474,    5.     475,   8. 

517,  18.  519,  35. 
Genf,  Bischof:  Johann  Ludwig  von 

Savoyen    UI    38  A.  3.    319,   26. 

437,  19.    438,  4.    452,  6.    455,  8. 

458,  22,  28.    459,  9.    460,  5,  7, 

24.    464,  26.    466,  26.     471 ,  15. 

474,  1,  30,  34.   475,  9. 

Genfersee  II  302,  4. 
Gent,  Genter  II  137,  29.    174,  3,  6, 

8.  9,  21,  25,  28.    371,  5.  372  A.  1. 

373,29.  —  m  128, 19.    139  A.2. 

145,  11.    149  A.  1.    161,  12,  A.2. 

163,  5.     164,   12,  14,  18,  24,  26. 
Genua,   Genuesen  n  284,  24,  33. 

285,  2.  —  m  160,  3,  4.  202,  20. 

204,  25,  27,  29,  33.    224,  2.    Vgl. 

Mailand,   Galeasso  Maria  Sfona. 
Geresla  s.  Kölenbreid. 
Germersheim  II  110,  29.  215,  33. 
Gemsheim  II  215  A.  3. 
Geroldseck,  Diebold  von  II  113,  6, 

11.  121,  29,  34,  35,  A.  2.   131,  24. 
Gerung,  Niclaus  in  593,  17.    595, 

12,  A.  1. 

Gesell,  Ludwig,  Mflnimeister  zu  Ba- 
sel n  152,  26,  A.  3.  —  m  405, 
35.  407,  39.  409,  6,  12,  22.  410, 
32.    413,  10.    420,  16,  28. 

Gesseler,  Johannes  m  133,  14  (A.2J. 

Gevigney  n  248,  1. 

Gevenatten  m  301,  6. 

Gi6,  der  Herr  von,  s.  Blesy  de  Ran. 

Giengen  n  262,  19. 

Gildweiler  n  105,  19.  283,  30.  — 
in  301,  6.    400,  34.    402,  15. 

Gilgenberg,  Bernhard  von,  Ritter, 

fenannt  von  Ramstein  II  113.  2. 
35,  4,  5.  165,  14,  A.  3.  —  HI  373 
A.  2.    375,  15.    572,  32.    573,  2. 

Giorgi  s.  Zorii. 

Giomico  lU  220  A.  9.    262  A.  1. 

Girbaden  U  198,  5.    201,  14,  21. 

Gisbertus  n  169,  10. 

St.  Gladen  s.  St.  Claude. 

Glarus  H  118,  24.  119,  31.  2S5,  25, 
31.  325,  30.  365,  31.  432,  1,  26. 
433,  20.  --  m  10,  5.  140,  4, 
A.  4.  155,  12.  172,  23.  308,  8. 
423,  1.    468,  14.    518,  16. 

Gliers  s.  Greyerz. 

Qlocester,  Herzog  Riehard  von  (spä- 
ter König  Richard  m.)  U  293,  2. 

Gloggengiesser  s.  Feiger. 

Gmünd  II  421,  2.  512  Nachtr.  zu 
260  A.  1. 

St.  Goar  n  215  A.  3. 

St.  Gobain  H  248,  12. 


656 


Penonen-  und  OrUreneichni  bb. 


Gödhart,  Kölner  Bote  in  322  A.  5. 
325  A.  1. 

OoldenfeU  s.  Koche  d'Or. 

Göldlin,  Junker  Heinrieh,  Raths- 
herr  lu  Zürich  n  364,  29.  —  HI 
411,  14.   414,  19.  468,  1.   575,  37. 

Oondy  8.  Cond6. 
Oörz  in  114,  15,  16.   169,8. 
Oösren.  Herrschaft  H  427,  31. 
Goslar  H  512  Nachtr.  su  260  A.  1. 
Gotschiacker  ?)>  der  H  393, 10, 14, 17. 
St.  Gotthard  UI  245,  18,  30.   292, 
39. 

GottsUtt,  Abtei  IH  4,  8. 

Gouff,  Andreas,  Hauptmann  t.  Blei 

n  361,  27. 
Gftuffi,  Peter,  Venner  von  Biel  IH 

468,  17  [Jl  4). 

Grabaten,  Krabaten  s.  Croatien. 
Graffheck  ni  108,  6. 

—  fGrareneek),  Freiherr  Ulrich  von 
m  157  A.  4. 

Gralient,  Wilhelm,  Ritter,  fransös. 

Gesandter  H  402,  12. 
Gramelinchhusen  s.  Grimlinghausen. 
Grammont  (Oramund,   Grawmund), 

in   Burgund  n   280    A.  2.    281 

A.  1,  2.  282,  14,  A.  3.  356,  14.  — 

in  315,  22.   426,  29. 

—  Stephan  von,  burgund.  Gesandter 
m  516,  1. 

Gran   (Gretz)  in  Ungarn  IH  236,  3 

(A.  1),  4.   238,  3,  23. 

Erzbischof:   s.  Peckensohlager. 
Grand,  Peter,  savoyischer  Gesandter 

m  467,  5. 
Grandcourt  ni  430,  7.  474,  17. 
Grandfontaine  m  199  A.  7. 
Grandson  H  216  bis  Ende  und  IH 

uns&hlige  Stellen. 

—  Barfüsserkloster  n  223,  17,  19. 

Grangatea  s.  Grangettes. 

Grange  (Grangv)  U  182,  28.  200,  28. 

276,  3.    281  A.  1 ,  2.  —  in  314, 

23.   426,  19. 

Grangettes,  Schloss  H  415,  30.  — 
in  326,  26. 

Granopol  s.  Grenoble. 
Granse  s.  Grandspn. 
Granso  s.  Craon. 

Grantse,  Granse,  Granve  s.  Grange. 
Graz   (Croacia)  IH  158,  29  (A.  4). 
174,  19  (A.  3).  227,  15. 

Gratz  s.  Greiz. 

Graubanden  II  346,  35.  —Vgl.  Chur. 
Graveneck  s.  Graffneck. 
Grawmund  s.  Grammont. 


Gray  an  der  Sa6ne  IH  146, 10.  166, 
10,  19,  33.  173,  27,  A.  1.  507, 13. 
510,  13.  511,  21,  26,  27.  514,  20. 

Greiz  (Gratz)  H  260. 18. — VgL  BeuBS. 

Grenoble,  der  Bisenof  von,  Jost  von 
SQenen,  Propst  zu  Mfinster  im  Aa^ 

ru  n  403 ,  10,  A.  1.  —  m  29, 
60,  5.  452,  2.  466,  24. 
Oretz  s.  Qnji. 
Greverz  U  428,  30.  429,  25. 

—  der  Graf  von  n  344,  36.  -345, 3. 
428,  31.  —  m  455,  6.  467  Var. 
469,4.   475,  17. 

Grieb,  Hans  Heinrieh  m  543,  4. 
634  Nachtr.  zu  HI  58  A.  1. 

—  Lienhart  (der  Aeltere)  dessen 
Bruder  H  223,  32.  418, 1.  -  HI 
543,4. 

Griechen  H  271,  17.   393,  13. 
Griesheim,  Achacius  von  s.  Mnrbsch. 

—  einer  von,  dessen  Bruder  III 1S9, 
29. 

Griessers,  der  Graf  von,  saToyiicher 

LandTogt  m  457,  23. 
Grimaldis  (Grismaldi),  Jehan  Andre 

de  m  240  A.  3. 
Grimlinghausen  H  162,  7. 
Gröninsen  n  512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 
Grundeun,   Vertreter   der  Kloste^ 

frauen  im  Klingenthal  DI  54  A  1. 
GrOnenzweig  s.  Eberler. 
GrOnin^n  11  262  A.  1. 
Guarleüs,     Fridericus    de,    legum 

doctor,  juris  civilis  profesior  m 

174,  22.    260,  9,  12. 
Gü^elin,  Burkhart  m  588,  25. 
Ghudon  (Gwidon),  Franz,  bmgundi- 

scher  Hauptmann  U  319, 10.  — 

in  319,  27. 
Guinegate  IH  270  A.  6. 
Guipv  n  273  A.  2.    275  A.  1. 
Gulcnia  s.  Jülich. 
Guldin,  Johannes,  Magister,  viea- 

rius  in  ecclesia  Argeotmen.  II 423» 

15.  —  m  80,  23.    216,  2. 
Guldinknopff,  Heinrich  IQ  538,  3. 
Gflmminen  IH  9  A.  1.    10  A  2. 
Gundis  s.  Conthey. 
Gundolfingen,  Freiherr  Eberhard  von 

n  261,  6.  512  Nachtr.  su  260  A.  1. 
Gutzwiler,  Ludwig,  Kaplan  II 61, 15. 
Gy  ni  160  A.  3. 
Gyger,  Heinrich  IH  538,  3. 
Gyner  (?)  s.  Schlierbach. 
Gyr,  Gi6  s.  Blesy  de  Ran. 

Habsburg  IH  177,  22. 
Habsheim  (Habkiszheim)  HI  &>  ^- 
378  A.  1.     379,  9. 


I 


Personen-  und  Ortsverzeichniss. 


657 


Habsperg/  Magnus  von  m  256,  7, 
12,  19,  A.  6.  ' 

Hachspeiv  s.  Habsperg. 

Hack,  Lenensmann  Kuls  yon  Bur- 
gund  n  208,  29.  209,  2,  3,  12,  19, 
21,  23,  35,  38.    210,  17,  24,  39,  40. 

Hackemnacks.  Hagenimch,  Peter  Ton. 
Hadatadt,    Anton  Ton,    Canonieus 
eccLBas.  in  220,18. 

—  Junker  von,  Herr  ku  Oberherg- 
heimm214,  20,  30.  215,4.  221, 
11,  14. 

Hafener,  Klaus,  Leutpriester  zu 
Gundolshehn  bei  Kufach  in  379, 
A.  3. 

Hagenau  TL  36,  18.  262,  24.  312 
A.  3.  —  in  307  A.  2.    368,  29. 

Hagenauer  Forst  ni  292,  38. 
Hagenbaofa,  Dorf  m  402,  32. 

—  Peter  von,  Landvogt  n  1 — 105 
unzählige  Stellen,  femer  177,  17. 
196,5,7.  269,9,40.  335  A.  1. — 
m  89,  31.  121,  16,  19.  122,  1,  2, 
3.  123,  11.  124,  14,  16,  21.  125, 
2,  4.  149,  3.  221,  27.  295,  11. 
299,  18,  26,  35.  300,  8,  10,  22,  29. 
301,  11.  302,  2.  366,  24.  372,  20. 
373,  3.  374  A.  1.  380  A.  2.  386, 
13, 17,  18,  24.  387,  7,  17,  20,  26. 
389,  3,  31,  33.  390,  2,  4,  6,  11. 
391,  1,  3,  4,  6,  12,  14.  395,  25. 
483,  5.  572,  32.  573,  2.  640 
Nachtr.  zu  UI  376,  15.  378  A.  1. 
379,  10. 

—  Stephan  von,  Bruder  des  Land- 
TogtB  n  41  A.  4.  61,  35.  76,  10. 
83,  32.  103,  19.  105,  17.  106,  2. 
127,  26,  31.  356,  15.  —  m  304 
A.  1.  392,  5. 

Hagenthal  II  61, 15. 

Hau  in  Schwaben  n  262,  21. 

—  in  Tyrol  m  576,  17,  24.    577,  5. 
Haller,  Hauptmann  Herzoff  Karls 

n  421,  8. 

HaUuin  (Hallion)  II  296,  4. 
Hallwyl,  Hans  von  H  104, 1.  350,  2. 
364,  27.  ^  m  18,  18,  30. 

—  Hartmann  von,  canoniouB  eccL 
Baa.  n  25,  16.  26,  11.  54,  8,  25. 
55,9, 14,  39.  79,  32.  142,  11.  143, 
25.  236,  6.  410,  29.  —  HI  99,  20. 
118,  23.  265,  28. 

—  Thüring  von ,  österreiehiseher 
Landvogt  U  72,  9.    143,  34. 

Haltingen  U  42,  5. 
Hamburg  H  392,  20.  512  Nachtr.  zu 
260  a!i. 

B*8l«r  Chioniken.  m. 


Hameyen,  Jacob  von  ni  363,  36. 

Hamstett  s.  Hansestädte. 

Hanau,  Graf  PhiHpp  von  H  261,  21. 

511  Nachtr.  zu  260  A.  1. 
Hanerin,  die  Ehefrau  des  Heinrich 

Meyer  H  100,  6. 
Haneron,  Antonius,  Propst  von  St. 

Donatian  zu  Brügge  U  1  A.  2. 

25  A.  2.   41  A.  4.   44,  19. 
Hanfstengel,  Burkard,  vicarius  epis- 

copi  Bas.  n  133,  9.  149,  13.  224, 

8.    228,  18.    229,  11.   275,  6.    387, 
•    20.  405,  18.  415,  23.  —  IH  30,  7. 

36,  20,  26.   40,  30.   67,  19.    142  A. 

1.  164,  2.  188,  7.  200,  19.  259,  18. 

437,  6.  493,  41. 
Hannonia  s.  Hennegau. 
Hansestädte  H  115,  27.    348,  2. 
Harcourt,    Grafschaft  Hl   106,  28. 

150  A.  2.    520,4.  —  Vgl.  Loth- 
ringen, Renat  von. 
Hardt  (die  untere)  n  340,  18. 

—  (die  obere)  Hl  191,  18,  A.  3. 
Hariem  m  49,  26.    64,  20.    66,  11. 
Hamesch,  Johannes,  von  Wetzlar, 

Substitut  m  284  A.  2.   549,  36. 

Hamescher,  lothringischer  Befehls- 
haber m  87,  8  (A.  1). 

Hasenburg  (Asuel)  Herrschaft  und 
Schloss  m  234,  18. 

—  die  Herren  von  U  106,  1.  342, 
10.  —  in  234,  17,21.    264,  5. 

—  Diebold  von  U  127,  25,  30  (A.  1). 
—  m  423,  24,  33,  38. 

Hasensehiesser  IH  594,  10. 

—  Claus  m  594  A.  1. 

—  Ulrich  m  594  A.  1. 
Hassfurter,  Heinrich  H  85  A.  4.  — 

m  60  A.  1.    468  Var.,  A.  2. 
Häsingen  s.  Hesingen. 
Hawart,  der  Herr  von  n  293  A.  4. 
Hedwig,  polnische  Prinzessin  H  314, 

6  (A.  3).  —  Vgl.  Polen,  Kasimir  IV. 
Hedy  s.  Hesdin. 
Hefenlin  (de  Vasis),  Stephan,  Propst 

zu  St.  übich  n  105,  26.  —  m 

371    13. 
Hegau  n  116,  29.     120,  33. 
Hegenheim  H  278,  34.  —  m  166,  15. 
Heidburg,  Schloss  n  427, 14.  436,22. 
Heidelbeck   (Heidelbeoh),    Wunne- 

wald,   Kanzler  des  Bischofs  von 

Basel  n  55,  23.     194,  2.     224,  7. 

228,  17.   —  m  25,   10.     377,  8. 

494    1. 
Heidelberg  n  84,  18.   96,  28.   99,  3, 

33.    215  A.  3.     279,  30.    301,  13. 

330,  20.  —  m  88,  30.    103,  8,  11. 

176A.  1.    199,  20.    233,1.    369,1. 

42 


658 


Personen-  und  Oitsreneichniss. 


UeUbronn  II  139,  23.  262,  21. 
Heilig  Kreux  im  Elsass  in  102,  10. 

—  in  der  Waadt  s.  Ste  Croix. 
*EIeimsbrunn  II  42,  25. 
HeinUn  b.  Lapide. 

Heintslin,  Ammann  yon  Unterwaiden 

in  468  Var. 
Held,  Conrad  m  543,  7. 
fielfenstein,  Graf  Eberhard  von  n 

261,  10. 

—  Johannes  von,  decanus  capituli 
Argent.  UI  217,  5. 

—  Ludwig  von  n  261,  1.  522Nachtr. 
iu260  A.  1. 

Helmich  von  Berck«  Johannes,  decre- 
torum  doctor  ll  161,  7.  219,  4.  — 
m  66,  7.    105,  15. 

Helmstidt,  Ludwig  von,  s.  Speier. 

Heltprunn  s.  Heübronn. 

Hemercort,  Humberoourt  s.  Meghen. 

Henneberg,  Graf  Berthold  von  U 
261,  21.  511  Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Berthold  von,  decanus  Maguntin., 
vicecustos  Argent.  m  217,  6.  — 
S.  auch  Mains,  Ersbischöfe. 

—  Berthold  yon,  von  Sehleusingen, 
cantor  Arg.  et  prepositus  Baben- 
bei^ensis  Ul  217,  6. 

—  Heinrich  von,  seoUstious  Baben- 
berg.,  canonicus  Argen.  IH  217, 
10. 

—  Graf  Otto  von  H  32,  7.  260,  12. 
512  Nachtr.  lu  260  A.  1.  —  HI 
358,  1. 

—  Graf  Wilhelm  von  n  262,  11. 
512  Nachtr.  su  260  A.  1. 

Hennefltur  s.  Honfleur. 

He^negau  H  172,  37.   296,  26.    300, 

17.  -  m  127,  16.    177,  24,  A.  7. 
526,  7. 

Henriepetri,  äebaaüan  lU  593,  20. 
—  Vgl.  Petri. 

Herberge  s.  Evreux. 

Heremita  s.  Einsiedeln. 

H6ricourtII109,  27.  110,2,8.  116, 
15,  20.  117,  12.  121,  4.  122,  15. 
124,  31.  125,  36.  126,  2,  3,  20. 
127,  4,  25,  34.  140,  27,  38.  141,  6, 
10.  144,  18.  145,  15.  146.  6,  22. 
148,  34.  150,  6.  154,  8,  33.  158, 
7.  180,  27.  198,  18.  200.  29.  204, 
4.  216,  22.   223,  22.    236,  12.  238, 

18.  256,  4.  305,  20,  26.  321,  34. 
342,  8,  13.  355,  28.  389,  28.  403, 
32.  —  ni  46,  27.  107,  24.  114,  2. 
133,  20.  138,  15.  233,  26.  301,  7. 
304,  4,  24.  305,  5.  308,  17,  28. 
309,  15.  406,  29.  422,  26.  423,  10, 
35.    434,  13. 


Hermann,  administrator  ColoniensiS} 
s.  Hessen. 

Herre,  Claus  m  543,  9. 
Herten/t  Niklaus  von,  Bebrnsim  11 
298,  16. 

Hertenstein,  Caspar  von  m  60,  i 
(A.  1).  468,6. 

Herter,  Wilhelm,  Österreich.  Feld- 
hauptmann II 41,  24.  48,26.  303, 
16,  23,  25.  —  ni  11,  6.  18,  27. 
24, 19.  26,  13.  56,  16.  63  A.  2. 
92,  3,  15  (A.  2).  93  A.1.  139,2. 
453,20.  455,  7,  11.  462,25.  467 
Var.  469,  2.   472,  21. 

Herting,  Heinrich  U  511  Nachtr.  zu 
260  A.  1. 

Hertwicus  de  Amsterdamis,  doctor 
Heydelbergen.  HI  233, 2,  A.  1. 

Hersogenbtiseh  HI  249,  24. 

Hesdin  U  296,  21. 

Hesingen  H  117,  1. 

Hesler  (Hasler,  Haseler,  Hensler. 
Hessler,  Heselerj,  Georg  Doctor 
und  Kaiserlicher  Ratb,  Caidinal 
Bastard  eines  Bischofs  v.Wünburg 
n  375,  22.  390  A.  1.  —  lü  37, 14. 
46  A.  2.  55,  9.  56,  17.  82, 19, 25. 
118,26.  136  A.  5.  177,11.  2!)2. 
28.  209,  14.  212,  20.  215,  20. 
501,  1.  —  Vgl.  Würsburg. 

—  Johannes,  Bruder  des  Vorgenann- 
ten in  82,  2,  7.  149,  10.  150.  25. 
A.  5. 

Hessen  n  96,  8.  163,  14.  232,27. 
348,  2. 

—  Landgraf  Heinrieh  von  11  85,  5j. 
96,2,31.  102,22.  114,14.  la 
14.  172,  6.  214,  35.  261,  8.  512 
Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Landgraf  Hermann  von,  Admim- 
strator  des  Erzbisthums  Köln  U 
84,24.  85,  6.  104,  25.  117,23. 
121,  6.  163,  12.  171,  24.  172, 4. 
244,  28.  245,  7,  9,  32.  273, 17.  3öl, 
12.  —  m  49,  12  {A.  2).   162,  39. 

Heudorf,  Bilgen  von  n  121  A  1 

Hewen  s.  Höwen. 

Heylmann,   Hans,  Abgesandter  von 

Schlettstadt  m  468,  10. 
Heynax  (Hainaut)  s.  Hennegau. 
Heynlin  s.  Lapide. 
St.  Hippolyte  in  Burgund  11 126,  a 

26.  424,  30.  —111427,1. 
Hirsingen  H  116,  14.   238,  14. 
Hirtsbach,   Hans  von  n  73,  18.  - 

m  572,  9. 
Hochberg  s.  Baden. 


Personen«  und  Ortsyerzeichniss. 


659 


Hoffei,  Hans,  Bargenneister  von 
Strassburg  11  129,  2S. 

Hohenßrst,  Hans  von  m  635  Nachtr. 
au  m  77  A.  2. 

Hohenkönigsburg  IQ  269  A.  1. 
Hohenkr&hen  lU  22,  4.    256,  20. 
Hohenlandsberg  s.  Landsberg. 
Hohenlohe,  Graf  Albrecht  von  III 
346  A.1. 

-  Graf  Kraft  von  11  33,  2.  261,  1. 
512  Nachtr.  zu  260  A.  1.  —  m 
356,  18. 

Hohezmack  s.  Rappoltstein. 
Hohenstein,  Anton  von  11  308,  26. 
309,  7,  A.  2.   342,  16. 

-  Jacob  von  11  198,  1,  2,  14.  201, 
12,  28. 

Hohenzollem  (Hohenzom,  Hochen- 
«olrn),  Graf  Jost  von  II  33,  2.  — 
.    in  356,  16.    571  A.  3. 

-  Graf  Ytelfritz  von  U  261,  2. 
512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

Holland,   Grafschaft  11  21 ,  4.     22, 

10,  A.  3.  94, 18.  96,  10.  97,  20. 
129,  5.  136,  16.  144,  24.  151,  26. 
172,  37.    190,  38.   405,  36.   425,  9. 

—  ni  28,  11.    30,  16.    51,  27.  66, 

11.  148,  17.  177,  23,  A.  7.  249, 
21.   327,  20. 

Holten  n  168,5. 

Homburg  im  Sisgau  II  104,  18.   — 

ni  86,  26. 
Honfleur  11  292,  20. 
Hopper,  Johannes,  Propst  zu  Chur, 

Domherr  zu  Basel  lÖ  251,  13. 
Horchion  s.  Lact 
HomusB^  Hans,  Untervogt  III  256, 

17,  A.  3,  6.   379,  20  (A.  3). 
Höwen,   die  Edeln  von  II  120,  33. 

-  Heinrich  von,  baro,  canonicus 
Argentinensis  UI  216,  29.   217,  16. 

—  Heinrich  von,  Bischof,  s.  Con- 
Btanz. 

Hüglin,  Conrad,  K&mmerer  UI  588, 
17. 

Hugonet,  Wilhelm,  Kanzler  Karls 
von  Burgund  m  149  A.  1.  343, 13. 
Holchrath  II  162,  9. 
Humbercourt  s.  Meghen. 
Hüningen  H  12, 15.  48,  21.  240,  12. 

—  III  366,  16. 

Hurder  (Hurter}  genannt  Oesterreich, 

Caspar,  Herofi  H  8  A.  2.    79  A. 

1.   90,  9,  A.  1.  509  Nachtz.  zu  32 

A.5. 
Hürling,  Hans,  Vogt  zu  Basel  HI 

196,  9.    537,  33.   544,  15. 
Humusz  s.  Homusz. 


Hus,  Hans  vom  HI  185,  23. 
Hussz,  der  (?)  II  323,  15. 
Hussiten  IE  203,  11. 
Huter,  Hans,  v.  Cobnar  IH  468,  9. 
Hützschin     ( Hatschi ) ,     Balthasar, 

Münzwardein  U  51  A.  4.    152,  27. 

157,  16,  18.    183,  3,  8.  —  m  4u6, 

3,  10,  11,  12,  21,  23.    407,  38,  40. 

409,  6,  11,  21.    410,  18.     413,  5. 

417,  33.    419,  22.    420,  34. 

Jacob,    Kaplan    des    Bischofs  von 

Basel  m  494,  5. 
Jacobus  s.  Wimpheling. 
St.  Jacob  a.  d.  Birs  HI  365,  5,  12. 
St.  Jago  de  ComposteUa  HI  561,  24. 
Jaitza  in  Bosnien  IH  237,  4. 
Jaman,  Col  de,  Jomerberg  H  397,  12. 
Januenses,  Januenses  s.  Genua. 
St.  Jean,  Comturei  bei  Nancy  III 

110  A.  2. 
St.  Jean  de  Losne  UI  227,  5. 
Jenef,  Jenff  s.  Genf. 
Jericho  UI  267,  27.   638  Nachtr.  zu 

UI  267,  19. 
Jerusalem  U  345,  21.  ~  lU  181,  33. 

228,  4.     253,  11.     267,  24.      638 

Nachtr.  zu  UI  267,  19. 
Iferten  s.  Yverdon. 
Ylen,  Yben  s.  Eyb. 
Hin  8.  Jerusalem, 
mens,  Illingen  U  158  A.  1. 
Imhof,  Hans,  Abgeordneter  von  Uri 

UI  165  A.  1.     468,  16. 

Im  Hoff,  Heinrich,  notarius  vicaria- 

tus  Constan.  UI  84,  9.   85,  2. 
St.  Immer-Thal  UI  70,  1. 
In  Curia,  Gerhard,  von  Bercka  UI 

105  A.  2. 
Indien  UI  638  Nachtr.  zu  UI  267, 19. 
Ingoltsot  s.  Angeot. 
Innsbruck  U  351,  24.  365,  6.  •  UI 

34,  14.    79,  1.    114,  16.    179,  15. 

191,  12.    256,  11.    576,  17.   577,  4. 

Ins  HI  10  A.  2. 

Intermont  s.  Entremont. 

Inzlinffen  II  252,  2. 

Jobs,  Meister  U  8  A.  2. 

Johanniter  s.  Rhodus. 

Joigny  UI  61, 8. 

Jomerberg  s.  Jaman. 

Jonvelle  U  247,  4. 

J5ny  f.  Jougne. 

Joprekim  s.  Jericho. 

Jorat,  Jurten  (Curt)  II  391,  13. 

Jöstin,    EnneUn,    genannt   Baders, 

Kellerin  Knebels  U  278,  5.  —  lU 

588,  12. 

42* 


660 


Feraonen-  und  Ortsverceichniss. 


Jougne  n  218,  27,  29.  232  A.  1.  301, 
32,  A.  4.  302  A.  8.  343,  18,  A.  1. 
370,  26.  —  ni  39,  2.  46,  25.  53, 
13.  313,  21.  316,  5.  425,23,25. 
427,  13,  24.   430,  13. 

Joux  n  343  A.  1.  368,  12. 

Irloins,  Anton  von,  eav.  Landvogt  eu 
Lausanne  m  466  A.  3. 

Yrlan,  Sirlain,  Jeafi  (Quintin  de  la 
Baume,  seigneur  de  Mont-St- 
Sorlin?)  U  374,  14.  —  IH  325,  2. 

Irland  IL  119,  17. 

Irmi,  Balthasar  IH  278  A.  7. 

—  Hans,  Rathsherr  II  84,  11.  85, 
21.  87,  7.  88,  13.  89,  1,  17.  91,  2. 

•  152,  29.    157,  27.  —  HI  407,  33. 

408,  46.  538,  3. 
Isaac,  Mülhauser  Jude  HI  185,  24, 

28.   186,4,9. 
Isabella   von    Portugal,    Gemahlin 

Herzog  I%ilipps  von  Burgund  IH 

128,  32,  35. 

—  die  Katholische  s.  Castilien. 

Isenburg,  Diether  von,  s.  Mains. 

Iselin ,  Heinrich ,  Oberst  -  Zunft- 
meister n  8,  9.  55,  32.  84,  10. 
85,  21.  86,  1,  3.  87,  32.  89,  28. 
90,2,37.  96,19.  106,14.  312,  1. 
385,  29.  —  m  494,  8.  509,  1. 

VIsle-sur-le-Doubs  (Lile)  11  276,  9. 
278,  10.  281  A.  2.  —  III  314,  29. 
426,  9. 

Isny  II  262,  20.  3|2  A.  2.  —  HI 
304,  15. 

Issoudun  n  401,  25. 

ItoUen,  ItaUener  n  145 ,  20  —  24. 
408,  30.  —  m  37,  23.  179,  9. 
202,  14.  228  A.  3.  229  A.  1. 
242,  32.  245,  13.  253,  23.  255, 
6.  267,  37.  439,  18.  VgL  Lom- 
barden. 

Iten,  Anmiann  von  Zug  III  468,  13. 

Juden,  die  H  300,  26,  28,  31,  32. 
301,  8.  —  m  52,  29.  87,  32. 
88,  5,  7,  12.  90,  4.  104,  3.  105, 
9.  106,  15,  16.  176  A.  1.  t85,  14, 
16,  21.    186,  7,  10,  12.    190,  10. 

Juillerd,  Jean,  königl.  Schreiber  IH 
533,  5. 

Jülich,  Stadt  und  Henogthum  II 
97,4.   164,27.   167,32.   234,18. 

Jülich -Berg,  Hersoge:  Gerhard  11 
97,  1.  131,  4  (A.  5).  186,  22.  161, 
23.  212,13.  230,35.  231,4,5,7. 
232,  18.  236,  33.  240,  34.  241, 
25.   283,  1.   325,  15. 


Jülich-Berg,  Wühehn,  Gerhards  Sohn 
ni31,  4(A.  5).  212,  14.-m49 
A.  3.  118,  17.  162,  29,  36.  163, 
3.    164,  7,  25.    530,  13. 

St.  Julien  in  Burgund  H  247,  10. 

—  im  Mömpelgarcusehen  II 404, 19. 
Junge  8.  Jougne. 

Jungholz  n  17,  11,  13.  81,  1. 

Jurten  s.  Jorat. 

Jussel  s.  Jussey. 

Jussey  II  245,  6.  276  A.  3.  -  ffl 
146,  21. 

Juw  s.  Joux. 

Yverdon  II  302 .  19.  307,6.  335. 
13.  336,  5.  337,  5,  A.  2.  338 
A.  5.    339,  2,  A.  1.    364,  5.  367, 

11.  426,  4.  —  m  316,  6  A.  1. 
317,  9.  320,  7,  8,  13,  25.  321, 
2,  4.  427,  13,  15,  18,  20,26. 
428,  7.  430,  19,  21,  22,  29.  431, 
2.  7,  17,  24,  26,  28,  31.    432,  S, 

12,  20,  22. 
Yvemoys  s.  Mvemais. 

Kageneck ,  Hans  von,  miles  Arees- 
Äiens.  ni  68,  7.    69,  15.  468,6. 

Kaf^fels  n  201,  14. 

Kaiser  s.  Keyser. 

Kaiserstuhl,  Berg  II  18,  7. 

Kaisersberg  H  51  A.  4.  66,  22. 
205,  6.  262,  22.  297,  32.  300, 
2.  325,  27.  367  A.  1.  —  IH  44, 
20.  98,  12.  297,  18.  304,  a  308,3. 

Kaiserswerth  II  421,  8. 

Kaienberg  s.  Chauvilier. 

Kamber  s.  Ghambre,  Louis  de  k 

Kamrach  s.  Chamb^ry. 

Kappeier,  Friedrich  II  98, 9.  236, 12, 
15.  —  m  17,  3.    379,  16  (A  3. 

—  Wühebn  H  98,  9.  —  IH  17, 2. 


379,  16  (A.  3). 
177,  21. 


K&rnthen  H  24,  1.  —  IH  78.  12 


Kasteiburg,    Freiherr   von  II  ^1- 

Nachtr.  su  260  A.  1. 
Kasteiwart,  Mathias  Herr  zu  II  261, 

17. 
Katsenellenbogen,  Graf  Philipp  too 

II  215  A.  3.    244,  38. 
Kaufbeuren  H  262,  20. 
Käsi,     Ulrich,    Landammann  tob 

Schwyz  m  "26  A.  5. 
Keigler ,  Heinrich,  Leutpriestcr  II 

238    3. 
Keller,  Hans,  kaiserl.  Gesandter  II 

1  A  2 

—  Hans* von,  Waldshut  HI  380  r 

—  N.,  Gesandter  von  Zürich  lü 
546,  11. 


Personen-  und  OrtoveneiohnUs. 


661 


KembB  II  42,  23. 

Kempen  II  162,  27.    164,  27. 

Kempten  II  99,  19.    245,  20.    262, 

9,  20.   312  A.  2. 
Kenxingen  II  85,  16. 
Kemswald  HI  172,  23. 
Kerpen  und  zum  Buff,    Friedrich 

(Gottrich),  Herr  zu,   II   262,   2. 

511  Naehtr.  zu  260  A.  1. 
Kerzers  11  305,  32.   —  UI  13,  32. 

432,  2. 
Kestenbolz  II  41,  9. 
Keyser,  Conrad,   von  Zofingen  III 

409,  11.  414,  24. 
Kienzheim  H  14,  17.    39,  31.    47, 

17. 

Küchen  s.  Kirchen. 
Kilchmann,    Hfinslin,    Bäcker    II 
306,  7. 

-  Ludwig  m  374,  15. 

KiUan,  Steroid  U  8  A.  2.   35,  1. 
Kinsche  s.  Quingev. 
Kirchen  II  340,  16. 
Kirsy,  Konrad  III  543,  12. 
Klaus,  Bote  11  360,  21. 
Klein,  Hans  III  15,  4. 
Klingelfuss,  Wirth  H  278,  4. 
Klingen,  Walther  von,  Domdecan  UI 

5S5  A.  5. 
Klingenberg,  EdeUeute  von  U  120, 
'   34. 

-  Heinrich,  Basier  Bürger  m 
543,  9. 

Knebel,  Conrad,  Vater  des  Hans  UI 
5S3  A.  1.  585  A.  1.  5S6  A.  4. 
587,  28. 

-  EHsabeth  U  120,  28.  —  UI  587 
A.  6. 

-  Hans  U  268,  28.  270,  23.  278, 
1.  284,  10.  286,  11.  312,  22. 
353,  18.  368,  28.  383,  37.  405, 
21.  —  m  10,  20.  56,  1.  67,  1, 
23.  94,  3.  137,  26.  180,  2.  181, 
IS.  199,  19.  205,  12.  219,  11. 
220,  11.  48Ö,  7.  583,  30,  A.  2. 
565  A.  4.  588,  3.  590  A.  1.  593 
A.  2.   594^  9. 

Koby,  Hans,  UI  543,  10. 
Kölenbreid,  Herr  Oeresla  von  U  511 

Naehtr.  zu  260  A.  1. 
KöUeseher,  der  s.  Lienhart. 
Kolien  (Ikonien?)  UI  267,  23. 
Köln,  Kölner  U  und  lU  unzählige 

Stellen. 

St  Aposteln  UI  203,  24,  28. 

Eygeisteinerthor  II  168,  23. 

zu  Meohtern^  ad  Martyres  U  168, 
13. 

Oberes  Bheinthor  II  168,  19. 


Köln,  ScTerinsthor  U  168,  21. 

zu  Melaten,  Sieohenhaus  U  168, 
17. 

zu  Weiher,  Nonnenkloster  11 168, 
15. 

Erzbischöfe : 

Hennann,  Administrator  desErz- 
bisthustf  s.  Hessen. 

Bupreeht  von  der  Pfalz  U  84, 
17,  25.  95,  20.  96.  4,  28.  97, 
2,  5.  102,  19.  110,  30.  123, 
21.  139,  1.  144,  4.  167,  13. 
173,  6.  194,  15.  215,  25.  245, 
11,  37.  283,  6.  301,  12.  —  UI 
49,11.  86,1.  144,2.  162,32,37. 

Königstein  und  Kom,  Philipp  von 
Eppstein,  Herr  zu  U  26l,  11. 
512  Naehtr.  zu  260  A.  1.  —Vgl. 
Eppstein. 

Königswinter  U  169,  30. 
Korbu  s.  Corbie. 

Kormann,  Hans,  Metzger  lU  270, 
14. 

Kom,  Stephan,  Abgesandter  ron 
Biel  UI  468,  17. 

Kotschiacker  s.  Ootschiacker. 
Kottebrfin,  Costebrune  s.  Rye. 
Krabaten  s.  Croatien. 
Krain  U  23,  6.    197,   34.    —   UI 
78,  12.    177,  21.    238,  14. 

KridenwYSz,  Adam,  doctor  juris  ca- 
nonici U  110  A.  1.  —  UI  105, 
9,  12  (A.  2).  106,  6.  198,  6.  547, 
31. 

Kronenberg,  Hans  II  8  A.  2. 

—  der  Herr  von  U  511  Naehtr.  zu 
260  A.  1. 

Kühler,    Paul,    capellanus  Bas.  UI 

83,  3. 
Kunigxmde,    Kaiserin,    Sohutzpa- 

tronin  des  Basler  Münsters  II  97, 

15. 
Kftnitz,   Johannes  UI  640  Naehtr. 

zu  UI  588,  35. 
Kurtzschotagon  s.  Courchaton. 
Kutler,  Hans,   Bemer  Venner  lU 

468  A.  1. 
Kyburg  UI  177,  22. 
Kyngey  s.  Quingey. 

Lact,  Johannes,   ron  Horohlon  UI 

257,  11. 
Lakuj^a  (?)  der  Herr  von  lU  183,  4. 
Lalaing,   Jean  de  II  374,    15.    — 

m  325,  3. 

—  Josse  de  U  135,  11.  —III  102, 
2  (A.  2).    528,  17  (A.  8). 


662 


Personen-  und  Ortsveneichniss. 


Lambrey  II  247,  9. 
Xamprecht,  Conrad  III  543,  8. 
Lampugnano.  Giovanni  Andrea  da 
nf  96  A.  2,  A.  3.    104  A.  2. 

Landecker,  der  III  108,  3. 
Landenberg,  Hans  von  II  364,  28. 

—  Hermann  von,  s.  Constanx. 
Landser  HI  223,  13.    256,  8.     577, 

17. 
Landshut  U  313,  4.    314,   6,  12. 

326,  13. 
Landsperff,  Landspurg,  Hohenlands- 

berg,  Schloss  II  14,  17. 

—  Heinrich  von  II  389,  7. 
Lang,  Hans,  Läufer  II  353,  25. 
Langenbruek  HI  207  A.  4. 
Langental,  Hans,  Spitalmeister  III 

67,  5,  8,  21.  639  Nachtr.  «u  III 
275,  24. 

Lannageto,  Stephanus  de,  doctor  III 
261,  18. 

Lannoy,  Balduin  von  H  134,  13. 
165  A.  3. 

Lantso,  bischöfl.  const.  Kämmerer 
II  155.  10,  27,  29.  250,  32,  38. 
251,  16,  21.  —  UI  39,  14. 

Lapide,  Johannes  He^plin  de,  Pro- 
^ssor  der  Theologie  und  Leut- 
priester  su  St.  Leonhard  lU  142 
A.  1.    640  Nachtr.  zu  588,  35. 

—  Marcus  de  s.  Stein,  Marquard 
vom. 

Larg  II  238,  14.  —  HI  401,  10. 
Largin,   der  Herr  von,  savoyischer 

Gesandter  IH  467,  6. 
La  Rivi^re  s.  Rivi^re. 
La  Roche  s.  Roche. 
La  Sarrax,  Laserra  s.  Sarras. 
Latnacha,  Lamachan  (?),  Schloss  in 

der  Waadt  IH  428,  29. 
La  Tour  s.  Tour-de-PeiU. 
Laufen  U  410,  9. 

—  Anton  von  III  543,  3.  545, 
36. 

—  Conrad  von  11  345,  22. 
Laufenburg  II  41 ,  22.    60,  29.    65, 

20.  104,  23.  105,  6.  115,9.  116. 
10,  29.  427,  26,  27.  —  HI  234, 
13.   235,  18.  478,  34.   479,  11. 

Laupen  11  414,  16. 

Lausanne  U  57,  13.  302,  3.  305,  32. 
307,  25.  310,  7.  343,  15.  344,  9. 
370, 26.  372  A.  1.  373,  18,  24.  383, 
23.  391,  13.  396,  1.  397,  14.  398, 
13,  16.  405,  27.  411,  4,  10,  22. 
414,  22.  416,  14.  417.  24.  422,  22. 
425,  29.    428,  17.    429,  7,  18,  21. 


434,  12.  —  m  16  A.  2.  7.    18,  3. 

20,  8,  23,  27,  A.  2.    21  A  2.  22, 

12,24,  32.  25,  6.  27,7.  137,6,13. 

140,  21.  25.   155,  18.   318,  13.  324 

A.  2.   326,  6.    327,  15.   329  A  1. 

330,  2,  16.    331,  19.  435,38.  443, 

30.  455,  18.   464,  20.  —  Vgl.  Ro- 

vere,  Julian. 
Lautenbach  IL  42,  21.   61,  14.  270, 

22.  383,  34.  —  IH  180,  2, 10.  181, 

18.  205,  12.  222,  6. 
Lautrec  s.  Arpajon,  Guy  von. 
Lawlin  s.  Rüseh. 
Leberthal  U  16  Var.   297,  33. 
Le  Fay  s.  Fay. 
Leimburg  8.  Limburg. 
Leimen  Ul  270,  13. 
Leimenthal  U  408,  1,  5.  —  HI  162, 

17,  22. 
Leiningen,  Grafen  von  H  336,  14. 

—  m  28,  7.   34,  1.   329  AI. 

—  Graf  Emich  von  II  139,  8. 

—  Graf  Georg  von,  decanus  Colo- 
niensis  H  32,  10.  —  HI  358,  5. 

—  Graf  Gottfried  (Schoffirit)  von  11 
32,  8.  511  Nachtr.  lu  260  A.  1.  - 
m  358,  2. 

—  Graf  Hans  von,  canonicus  Argen, 
m  217,  18. 

—  Graf  Philipp  von,  canonicus  Argen, 
ni  217,  17.    467,  11,  Var. 

Lemnos  s.  Stalimene. 
Lemont  s.  Clteont 
Lentersheim,  Ulrich  von,  Deutwn- 

ordensmeister  in  Deutschland  III 

548,  14. 
Lenstat  s.  Lun6ville. 
Lenzburg  lU  85,  23. 
St.  Leodegar  b.  Manspach  UI  401, 5. 
Leodium  s.  Lüttich. 
Leon  s.  CastiUen. 
Les  Cl^es  s.  CUes. 
Le  Tronquoy  s.  Tronquoy. 
Leutkirch  II  262,  20. 
Lexovium  s.  Lisieux. 
LichtenbergJI  336,  14. 
Liebenfels  II  251,5,23. 
Liechtenstein,  Balthasar  von,  Ratn 

Herzoff    Sigmunds    H  32  A.  &• 

(Vgl.  Nachtr.  hierzu  S.  509.) 

—  Heinrich  von  DI  157  A.  4. 
Hofmeister  Maximilians  II 33,  3.  509 

Nachtr.  zu  32   A.  5.  —  ÜI  356, 

20,  A.  1.  „.,, 

Lienhart  der  Köllescher,  Herr  II  oU 

Nachtr.  zu  260  A.  1. 
Lienstat  s.  Lun^ville. 
Liestal  II  104,  16.  —  HI  6,  36.  Sb, 

26.  250,22. 


Personen-  und  OrtBreneiehnisB. 


663 


Lignana  (»Lyon«),  Anton  von  11  125, 
26.    510  Nachtr.  «u  125,  24ff. 

—  AuguBtin  Ton,  Abt  von  Casa- 
nova m  379,  1  A.  1. 

—  Peter  von  11  125,  26.  363  A.  3. 
374,  16.  —  HI  325,  4. 

Lile  B.  Isle. 

lillc  m  136,  22  (A.  2). 
Limburg,    HerBogthum  11  172,  35. 
—  m  127,  14.    177  A.  6. 

—  a.  d.  Lahn  11  512  Nachtr.  zu  260 
A.  1. 

—  (in  Schwaben)  Erbsohenk  Wilhelm 
von,  canonicus  Argen.,  decanuB 
Herbipolensis  IQ  216,  28.  217,  21. 

Lindau  11  245,  19.   262,  23.   312  A. 

2.  —  m  304,  14. 

Linden,  Thomas  zur,  de  Tilia ,  Dom- 
propst  zu  Constanz  UI  45,  31.  46, 
20. 

Lingot,  Nicolaus,  savoyischer  Ge- 
sandter in  467,  5. 

Liningen  s.  Leiningen. 

Linz  am  Bhein  IT  104,  26.  144,  5. 
160,  18.  167, 12.  169,  30.  182,  17, 
24.  183,  1.  184, 32.  191, 33.  194, 
31,  34.   214,  30. 

Lisieux,  der  Bischof  von  (Thomas 
Basin)  11  67,  40,  A.  1. 

Llsle  8.  Isle. 

Locle  n  368,  20,  22. 

Lombardei  H  125,  26,  27.  151,  22. 
153, 13.  213,  9.  334,  29.  341,  20. 
346,41.  405,28.  406,11.-0 
12,  3.   153,  6.  211,  2.   440,  14. 

Lombarden  II  24  A.  1.  38,  18. 
71,  10.  72,  21.  75,  4.  76,  1.  92, 
12,  14.  102,  27.  106,  2.  110,  3. 
135,  8.  137,  10.  147,  5.  148,  33. 
150,  4.  159,  6.  1«3,  1,  7.  164,  32. 
165,6.  169,  17.  176,36.  179,  25, 
33.  181,  36.    196,  8.   200,  27.   203, 

3.  211,  19.-  216,  9,  17.  218}  33. 
22S,  9.  232,  4.  289,  9.  301,  31.  302, 
20.  342,  14,  17.  347,  2.  352,  9. 
353,  3,  28,  34.  354,  4.  406, 27.  407, 
9.  412,  23.  414,  26,  29.  422,  6,  7, 
11.  426,  1.  428,  24.  —m  21,  9, 11. 
26,6.  35,  17.  40,  19.  43,  35.  51, 
29.  52,1.  102,  7.  108  A.  4.  131,  11. 
134,  24,  A.  2.  135,  2.  137,  14.  160, 
5.  204,  30,  31.  220,32.  268,22. 
304,20.  305  A.l.  308,22.  315,32. 
326,  19.  400,  10.  422,  28.  424,  4. 
445,  28.    456,  18,  32. 

Lombarduß,  Petrus  III  587,  19.  589 
A.I. 

Lomont  n  256,  6. 


Lothringen,  Lothringer  11  und  lU 
unzählige  Stellen. 

—  Renatus  (Beinhard),  Herzog  von 
Lothringen,  Anjou  und  Bar,  G^f 
von  Vaudemont  und  Haroourt  11 
und  m  unzählige  Stellen. 

Louber,  Jacob,  Rector  der  Baseler 
Universität  IQ  105  (6)  A.  1. 

Louch^,  Michel  (Hans)  U  417,2, 
32.  418,  8.  —  ni  34,  20, 

St.  Loup,  Johann  von,  Herr  von 
Ronchamp  11  421,  6  (A.  2). 

Löwen,  Louvain  HI  256,  26. 
Löwenberg,  Conrad  Münch  von  II 

49,  7.   154,  32.  155,  1.  418,  15,  16. 

419,  1.  —  in  16.  18.   17,  4. 

—  Friedrich  Münch  von  Öl  17,  5. 
Lflbeek  n  237,  4.    262,  25.   392,  20. 

—  m  30,  13.  305,  21.  328,  9.  332, 

11. 
Lucens  (Lopsingen)  IH  430  A.  5. 
Lude,  der  Herr  von  H  293,  11. 
Lüder,  Peter  m  571,  36,  A.  3. 
Luders  s.  Lure. 
Ludwig  der  Xommesser  HI  493,  27. 

498,  13. 
Lufit,  Arnold  zum,  Domherr  Hill, 

6,20.    143,  1,9,14.    184,  11.   283, 

32.    284,  5,  6.    315,  29,  39. 

—  Peter,  Domherr  II  54,  36.  56,  26, 
58,  5.  142,  10. 

—  Ulrich,  Bathsherr  11  84,  10.  106, 
15.  111  A.  2.  152,30.  157,28.— 
in  407,  34.  408,  46. 

Lumust  8.  Damaseus. 

Lun^vüle  m  34,  25.     98,  20.     109 

A.  3. 
Lupfen  in  16,  2. 

—  Graf  Hans  von  H  14,  15,  18.  39, 
31.  47,  17.  49,  24.  261,  16.  281, 
13«  336,  14.  512  Nachtr.  zu  260 
A.  1. 

Lupoldus,  LÄtpolduB,  s.  Oesterreich, 
Leopold« 

Lure  n  24  A.  1.  93,  17.  256,  6,  10. 
340i  26.  —  m  64,  8,  12.  144  A.  3. 
251,  3.  259,  31,  39. 

Lilsse  8.  LuzeuÜ  und  Luze. 

Lussenburg  s.  Luxemburg. 

Lust  s.  Bitsch. 

Lutemau,  Hermann  von,  Landcom- 
tur  der  Deutschordensballei  Elsass 
und  Burgund  HI  198  A.  3.  534, 
31.   547,  32.   548,  17.   549,  1. 

Lutra  8.  Liure. 

Lutram,  Michael,  Priester  m  67,  9, 
11. 


664 


Personen-  und  OrtiTeneiehniss« 


Lutterbaoh  11  43,  2.  —  m  205,  10, 

14.  301,6,9. 

Lattieht  Lattioher  II  22  A.  3.  99,  6. 
135  A.  2.  162,  16.  177,  9.  193,  3. 
195,  19.  235,  23.  236,  30.  291 
A.  3.  296,  13.  297,  2.  325, 16.  371, 
5.  405,  37.  426,  16.  —  HI  27,  11 
(A.  4].   119.  29.   128.  39.   153,  1,  2, 

3.  154,  6,  7,  10.    169,  15.    198,  19. 
257,  9.   327,  20.  530,  1. 

—  Bischof:  Ludwig  ▼.  Bourbon,  Her- 
Bog  Ton  Bouillon  11  31,  24.  —  in 
257,  8.  341,  14.  354,  25.  530,  12. 

LüUel,  Abt:  Ludwig  J&ger  m  174, 

15.  255,  23  (A.  4). 
LütielbuTg  8;  Luxemburg. 
Lütselstein,    Graf  Wilhelm*  von  II 

15,  4,  14. 
Luxemburg,  Henogthum  II 13, 8.  21, 

4.  82,6.  92,6.  172,36.  276  A.  3. 
282,  20.  371,  6.  424,  4.  4^,  17.  l 
—  m  51,  27.  64,  1.  89,  26.  104, 
9.  147,  17.  148,  7.  149,21.  150,8. 
171,27.  177,21,  189,  15.  203,13. 
528,  11. 

--  Stadt  n  24  A.  1.  196,  8.  234,  13. 

—  Anton  von ,  Graf  von  Brienne  u. 
Roucy,  Sohn  des  Oonnetable  ron 
St.  Pol,  Marschall  von  Burgund 
n  274,  26  (A.  2).  275  A.  1.  297,  3. 

—  Jacob  von,  Bruder  des  Gonnetable 
von  St.  Pol  n  134,  8.  295,  7. 

—  Jacob  von,  dessen  Sohn,  Herr 
von  Fiennes  m  528,  5,  A.  3. 

—  Jean  von,  Graf  von  Marie,  An- 
tons Bruder  11 134,  8.  510  Nachtr. 
lu  134  A.  4.  --  m  332,  1.  363, 
32.  —  Vgl.  St  Pol. 

Luxeuil  n  315,  12.  321,  35.  —  m 
156,  7,  9,  10,  12. 

Luie  m  301,  7. 

Lusem  n  u.  m  unsfthlige  Stellen. 

Lyll  s.  Llsle. 

Lyningen  s.  Leiningen. 

Lyon  II  383,  28/392,  3,  25.  401,  7, 
22.  408,  10.  429,  5,  8.  —  lU  171, 
8.  209,  27.  470,  33.  517,  18.  51^, 
35.  —  Lyonnais  HI  239,  20. 
Eribischof:  &.arl  von  Bourbon, 
Legat  Bu  Avignon  11  392  A.  3.  — 
111440  A.  1. 

—  Anton  und  Peter  von  s.  Lignana, 

Maas  n  168,  X    173,  16.  —  HI  110, 

10.. 
Maota  s.  Morea. 
MaeUe  s.  Marie. 
Maffei,  Antonio  in  193  A.  3. 


Magdeburg,  Enbischof  Johann  ton 

II  232,  24.  237, 1.  262, 15.  394,  IS. 
Mihren  HI  158,  23.  211,  9. 
Maiche  11  407,  25.   -^  JR  69,  2S. 

116,  11.   117,  11.    199,  24.  200,  l. 
Mailand,  Mailinder  11  22  A.  3.  37, 

24.    151,22.    198,25,30,36.   200. 

24.    213,  10.     286,  1.     291  A  3. 

315,  4    325,  15.    335,  1.   342, 23. 

410  A.  1.    416,  7.  --  m  95,  21. 

96,  3.   104,  20,  21,  23.  153,  7.  159, 

37.  160,  1,  6.  202,  20.  215,  S. 
223,  23.  224,  1.  226, 1.  227, 8,  lu. 
228,  6,  12,  A.  3.  229  A.  1.  23S,  18. 
245,  9,  17,  23.  246,  3.  247,  16. 
248,  1,  14.  258,  18.  262,24,26, 
30.  634  Nachtr.  lu  11  315,  3. 
Hersog: 

—  Galeaiio  Maria  Sfona,  Henog 
von  Genua  II  199  A.  1.  291  A3. 
—  m  96,  4,  A.  2,  A.  3.  104, 19. 
159,  37.  160  A.  1.  439,  18.  441. 
21,  23,  26.  442   2.  447,  9.  472, 19. 

—  Johann  GaL  Maria  Sfona,  denen 
Sohn  m  199,  5.  201,  24,  26.  2o5, 
3.  209,8.  11.  211,  1,22.  224,1. 
228  A.  3.  248,  1.  529,  25.  530, 15. 

—  Bona,  Herzogin,  Johanns  Mutter 
m  215,  8.    223,  23.    224,  1.  227. 
8,  10.   245^,  9,  23.  246,  3.  247,  16 
248,  1,  14.  258,  1&   262,  24. 

Maina  s.  Braocio. 

Mains  U  6,  14.  8  A.  2.  8,  17.  133. 
8,  11.    138,  2.     139,   9,  13,  31 
140,  7,  8,  15,  17.    144,  13.    14S, 

38.  155,  9.  167,  7.  170,  la  171. 
8.  202,3.  245,  17.  261,19.288, 
19.  301,  14,  15,  20.  312,  12. 
314,  13.  316,  34.  348,  23.  3S7, 
1,  6.  394,  1.  —  m  30,  10.  37, 
28.  38,  14,  A.  1.  49  A.  3.  62, 
32,  34.  72,  3L  86,  3,  4.  141,6. 
175,  18.  199,  12.  230,  10.  232, 
21.   233»  1,  6,  7,  9.  251,  6.  252. 

39.  341,  10.   343,  11.  14     354,  24. 
374  A.  1.   444,  23.  445,  5. 
Ersbischöf e : 

Henneberg,  Berthold  von  11  2$S. 

22.    301,  16. 
Isenburg»  Diether  von  H  301, 17. 

316,  33.    387,  1.    394,  1,  4.  - 

in  37,  30.   38,  4,  6.    72,  30, 

86,  6. 
Nassau,  Adolf  von  n  31,  22.  34, 

31.    37,  6,  10.     99,  18.    17U, 

17.    213,  28.    244,  29.   261,  20. 

288,  20.    301,  16.    511  Nachtr. 

zu  260  A.  1.    —   m  37,  29. 

38,  4,  18.    86,  6.    356,  19. 


FeTBonen-  und  OrtSTeneichniss. 


665 


üabitie,  franz.  Hauptmann  IL  401, 
16,  21. 

Malyende,  Andreas  von,  Offidal  su 
Genf  m  466  A.  3. 

MandeureH  151,  11.  169,  16.  -- 
m  310,  1. 

Manfredis,  HieronymuB  de  IQ  229, 1, 
A.  1. 

Manne  s.  Mandeure. 
Mansfeld,    Graf  Eberhard   Ton   11 
512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

Man8]Mieh  m  401,  5. 
Mantua  11  200 ,  22.  —  ÜI  37 ,  23. 
228  A.  3.    229  A.  1.    255,  13. 

Marbach  im  Elsass  m  222  A.  1. 
Marche,  Olivier  de  la  11  92  A.  5.  — 

m  103  A.  1.    633  Nachtr.  su  H 

92  A.  1. 

Marchia,  die  Mark  Ancona  m  202, 
18.   211,  2. 

Margaretha  von  Anjou,  Gemahlin 
Heinrichs  VL  von  England  III 
136,  9,  A.  2,  3. 

—  Herzogin  von  Baiem,  Gemahlin 
Herzog  Johanns  von  Burgund  m 
128,  8. 

—  Gr&fin  von  Flandern  und  Artois, 
Gemahlin  Herzog  FhiHpps  von 
Burgund  HI  127,  12. 

—  von  York ,  Gemahlin  Karls  des 
Kühnen  11213,  5.  241,  27  (A.  1). 
-  m  128,  37.    129,  23. 

Maria  s.  Burgund. 

Mark  (von  Ancona)  s.  Marchia. 

Marie  II  248,  13. 

—  der  Graf  von,  s.  Luxemburg, 
Marlins  s.  Mecheln. 

Marseille  m  239,  22. 
Marx,  Strassburger  Adelsgesohlecht 
m  143,  3,  A.  4. 

Masnnflnster  n  HO,  13.  —III 577, 17. 
~  Anselm  von  III  16,  20.    376,  5. 

—  Luding  von  m  571  A.  3. 
Maasbruck  s.  Font-&-Mousson. 
Mathieu,  Portugiesel,  Leibarzt  Her- 
zog Karls  ni  103  A.  1. 

Maurienne  II  373,  3. 
Maximilian  s.  Oesterreioh. 
Mayre,  Maina  s.  Braccio. 
Mars,  Johann  von,   Herr  von  St. 
Quintin  m  522,  10,  17. 

Mecheb  m  49,  26.  127,  17.  178, 
2.   249,  22. 

Mechthüd,  Gemahlin  Herzog  Al- 
brechts VL.  von  Oesterreicn  in 
199  (13)  A.  3. 


Mecking,  Gerhard,  Stadtschreiber 
von  Basel  in  278  A.  4. 

Mecklenburg,  Herzog  Magnus  von 
n  131,  1  (A.  1). 

Medicis  Hl  192,  24,  28,  29,  A.  2. 
193,  6,  8,  12,  20.    242.  21,  26. 

—  Oosmus  von  in  182,  8. 

—  Julian  von  ni  182  A.  1. 

—  Lorenzo  von  lU  194  A.  1,  A.  2. 
255,  2. 

Meghen,  Graf  Guy  (Gwye)  von,  Herr 
von  Humbereourt  n  134,  7.  —  Hl 
149  A.  1.  363,  34. 

Meienheim  in  217,  26. 
Meiger  s.  Meyer. 
Meinau  II  365,  15. 
Meissen  H  96,  2,  31.    102,  22.  114, 
14.    232,  27. 

Melohinffen ,  Ludwig '  von .  Comtur 
der  Johanniter  in  Sulz  HI  15,  20. 

M61issey  s.  Morse. 
Melle,  Jean  van,  Sehatzmeister  von 
Gent  m  149  A.  1. 

MeUingen  H  431,  24.    433,  15. 
Mellinger  s.  Meltinger. 
Meltinger,  Martin  III  410,  6. 

—  Uhich  n  161,  9.    360,  13.    367, 

4.  —  m  83.  1  (A.  1).  543,  6.  634 
Nachtr.  zu  HI  58  A.  1. 

Memmingen  II  245,  16.  262,  20. 
312  A.  2. 

Meran  ni  576,  17.    577,  4. 

Meribel ,    der  Herr  von  II  274,  30. 

Merly  s.  Marie. 

Merzen  m  401,  15. 

Metz  n  1  A.  2.    24  A.  1.     13,  9, 

11.    19,  1.    76,  13.    103,  4.    130, 

16.    195,  27.    208,  7.    231,  8,  9. 

234,  6,  12.    237,  2.    268,  20.    308, 

22.     325,    17.    332,    6.    405,    38. 

423,  17,  23,  29.    ^    HI  56,  21. 

57,9.    59,  2.    70,18.    75,  31.  79, 

28.    189,  10,  11,  13. 

—  Bischof:  Georg,  Markgraf  von 
Baden  II  32,  4.  308,  22  (A.  4). 
312  A.  3.  314,  30.  —  m  70,  21 
(A.  3).  75,  2,  31.  79,  12.  82, 
19,  20,  25.  87,  28.  88  A.  2.  136 
A.  5.    164,  7,  15.    356,  22.    445, 

5.  529,  28.    530,  13. 

Metzsch  s.  Maiche. 

Meurthe  IH  97  (21)  A.  2, 

Me&s  s.  Nyon. 

Meyer  (Meiger,  Meyger),  Claus  (zum 
Pfeü)  n  225,  6,  23.  246,  20.  — 
III  195,   12.    196,    7,   25,   A.  3. 


666 


Peißoncn-  und  Ortsverieichnißs. 


197,  1,  28.  198  A.  1.  6.  205,  25, 
A.  4.  206,  3,  26,  A.  2,  4.  207, 
4,  9,  A.  2.    534—548. 

Meyer,  Heinrich,  Mitgl.  d.  Raths  II 
100,  5,  16.  —  m  538,  4.  Vgl. 
Haneiin. 

—  Michael,  MitgL  d.  Raths  UI 
420,  21.   543,  7. 

—  Meygerler  (Meyer),  Johannes, 
Schreiber  m  409,  12.  414,  24. 

Meygenow  s.  Meinau. 
Michael,    Landschreiber ,    s.    Arm- 
brester. 

Micheli,  Qirolamo  m  266  A  6. 

Mieland  s.  Miolans. 

Milden  s.  Moudon. 

Miolans,   der  Herr  von  11  319,  12. 

37r,  4,  A.  1.   373,  17.  —  m  319, 

28. 

Miraumont  II  248,  14. 
Mirecourt  III  32  A  2. 
Modun  s.  Moudon. 
Mofera,  der  Herr  von  U  293,  19. 
Moldau  n  323,  13,  14.  —  m  108, 
20. 

Moliiire,  Schloss  IH  428,  14. 
Molitoris,  Bemhardus,  Chorherr  su 
St.  Peter  HI  181,  20,  28. 

Moloszon  s.  Montbozon. 
Mömpelgard  II  51,  3.  82,  5.  92,  8, 

11,  13.   J)3,  1,  18.    103  A  1.  107, 

14.     141,  13.      151,  10.     182,  12. 

192,  7.     201,  3.     202,   21.     216, 
*   22.   236,  9.   238,  14.  256,  4.  277, 

3.     283,  16,  17,  21,  23.     285,    7. 

301,  27.  325,  23.  344,  3.   390,  10. 

403,  27,  29.     404,  19.     405,    20. 

407,  26.    410,  24.  —  III  17,  15. 

19,  25.    32,  9.  45,  9.   46,  27.   52, 

17  A.  1.    57,  20.    64,  11.    87,  16. 

250,  2,  A.  1.    258  A.  2.    260,  1. 

309,  31.    321,  10.    434,  23.    453, 

35.    498,  28.    571,  31.    572,  2. — 

Vgl.  Wirtenberg,  Heinrich  von. 

Monasterienses  s.  Münster  im  Ore- 

gorienthal. 
Mönch  s.  Löwenberg  und  Mflnch. 
Mönchenstein  IL  104,  15. 
Monsio  s.  Pont-a-Mousson. 
Mont  in  Burgund  U  247,  12. 
Mont,    Schloss   in    der  Waadt  UI 

429,  10.. 
Montagny,  Montenach,   östlich  von 

Payerne  H  306,  28,   —  IH  316, 

23.    430,  6. 
Montagny -le-Corbo»  (Montagü)  U 
363,  16.  -  ni  312  A.  1. 


Montaigu,  Schloss  (Pont-de-Roide?) 
m  426,  8,  A.  1. 

—  die  Gr&fin  von  IH  264,  17.  - 
VgL  Fontenoy. 

Montano,  Cola  HI  96  A  2. 
Montanus  s.  Berg. 
Montbaillon,  der  Herr  von  m  168, 
14,  37. 

^  Montb^liard  s.  Mömpelgard. 
Montbozon  H  356,  9,  A.  6.  3S9,  31. 

—  m  434,  15. 
Montby  H  281   A.  2.   —  HI  426, 

21. 

MonIrCenis  H  145,  22. 
Montohenu,  Johann  von,  Pi&ceptor 

der  Antoniter  zu  Ranven  U  319, 

20.  —  m  320,  2.   467,  1. 
Montcley,  Schloss  IH  160  A.  3. 
Montdidier  H  248,  7.    295,  22. 
Monteseceo,  Johann  Baptist  von  UI 

240  A.  3. 
Montfort  H  8  A.  2.     120,  33.   135, 

10. 

—  Graf  Hugo  von  H  33,  1.    261. 
16.      512   Nachtr.    zu   260  A.  1. 

—  m  247,    18,   A.  4.    249,  27. 
356,  15.    374  A.  1. 

—  Graf  Ulrich    von  H  33,  3.   - 
m  356,  17. 

—  Qr&fin  von,  Gemahlin  Peters  von 
Hagenbach  s.  Thengen. 

Montjoie  (Froberg)  H  202,  26,  29. 

270,    11.    —    m    427,    6.    Vgl. 

Monse. 

Montmartin,  Ludwig  von  H  275,  1 

(A.  1). 
Montmirey-le-ChÄteau   HI  146,  12 

(A.  5). 

—  der  Herr  von  II  125,  25. 
Montot  n  247,  13. 
Montpalin,  Montpolin  8.  Montbaillon. 
Montreux  am  Gfenfersee  H  397  A  6. 
Mönyattin  (?)  Jean  UI  380,  9. 
Morea  HI  266,  9. 
Moreuü  (Morell,  Morew)  H  248,  ü 

296,  12,  18. 
Morge,  die  U  318,  6. 

—  Schloss  in  der  Waadt  IH  429.  7. 
Morges  U  307,  22.    415,  1.  -  UI 

318,  10.   319,  5,    427,  22.  429,  U. 
Morlet  (Dourlens?)  II  296,  8. 
Morlhon,  Antoine  de,  sieur  de  C^s- 

telmarin,  legum  doctor,  Präsident 

von  Toulouse  UI  240  A  3.  243, 

6,  A.  1. 
Mömach,  Lienhart  HI  538,  5. 
Morrens  IH  10  A.  3. 


Personen-  und  Ortsyerzeichniss« 


667 


Mors  n  189,  22. 

Morse     ( M^lissey  ? } ,     lothringische 

Stadt  m  233,  16.    638  Nachtr.  su 

m  233,  16. 
Moraee  s.  Jdorges. 
Mönperg,  Caspar  von»  Ritter  II  103, 

13.  — III 16,  19.   146,  18.  234,  17. 

—  Conrad  von,  Ritter  III  234,  19. 

—  Peter  von,  Ritter  II  103,  13.  — 
m  234,  19.  571,  11,  27,  A.  3.  633 
Nachtr.  su  11  92  A.  1. 

—  Heinrich  von,  Ritter  III  234,  19. 
Mortan  s.  Murten. 

Moryanra  s.  Maurienne. 

Mosel  m  97,  21.  340,  13. 

Mosye,  Johann,  Seeret&r  Ludwigs  XI : 

III  125,  24. 
Moudon  (Milden)  11  302,  3.  —  III 

16A.2.  318,10.  331,19.  429,18. 

435  38 
Moulins-Engilbert  11  149  A.  4. 
Moyenmoutier  II  37  A.  5. 
Mucrawal  (?)  der  Herr  von  11  295,  8. 
Mülhausen,  Mfllhauser  II 10,  11.  11, 

16.   16,  7,  11.    19,  11.    21,  12.    24, 

6,  A.  1.    25,  1,  8.    26,  4.    36,  19. 

41, 15, 16.   42,  24.   43,  5,  7.  45, 10, 

22,  27,  33,  37.   48,  6.   51,  15,  A.  4. 

66,23.   115,14.    249,39.   262,26. 

285,  15.    305,  5.    358,  19.   387,  24. 

—  in  44,  20.     104,  3.     139,  16. 

163,  14,  18.    185,  23,  25.    186,  1. 

233,15.  254,12,20,24,25.  301,5. 

376,  10.    456,  23,  34.    638  Nachtr. 

au  m  275,  24. 
Mülinen,  Hans  Friedrich  von  II  364, 

28 

Mübheim,  Philipp  v.,  Ritter  11 1 99, 1 1 . 

Möller,  Matthäus,  officialis  curie  Bas. 
n  55,  22.  229,  8.  271,  33.  —  III 
36,27.  40,28.  65,15.  67,  9.  110, 
2.  142  A.  1.  184,  18,  25.  437,  3. 
438,  11.   467,  13.   493,  42. 

-Ulrich,  Knebels  Knecht  II 278,  6. 

Mumertin  s.  Montmirey. 

Munbry  s.  Montby. 

MOnch  s.  Löwenberg. 

—  Frau  Münohin  II  298  A.  2. 
München  11  101,  14. 
Mundady  s.  Montdidier. 
Mundat ,  die  obere  II  42,  20. 
Munderstatt,    Johannes    Friedrich, 

notarius  cur.  Bas.  II  55,  24.  360, 

14.  —  m  67,  20.   494,  2. 
Munse   (Montjoie?   Muntschau   bei 

Aachen?),    der   Herr  von,    »des 

Landeckers«  Schwager  m  108,  3. 
Münster  im  Aargau ,  Beromünster  s. 

Grenoble. 


Münster  im  Granfeld  (Moutier-Orand- 

val)  n  408,  15.   409,  11. 
Münster  im  Gregorienthai  II  66,  23. 

325,  27.    367  A.  1.     512  Nachtr. 

SU  260  A.  1.  —  m  297, 19.   304,  9. 

308,  4. 
Münster  in  Westfalen   H   102,  23. 

190,  29.   232,  25.   235,  20.   237,  2. 

240,  16.  '244,  29,  40.  245,  4.   252, 

9.    262,  13.    264,  9,  16,17,  18,21. 

320,  10.     348,  3.    511  NachU.  zu 

260  A.  1.  —  m  530  A.  4. 
Münsterol  II  105,  26. 

—  Anton  von  II  81,  21. 
Muntinach  s.  Montagny. 
Murbach  11  42,  21.  —  Aebte: 

—  Andlau,  Bartholomäus  von  II  37, 
6.   99,  4.  —  m  31,  40. 

—  Griesheim,  Achacius  von  IQ  32,  6. 
189,  30. 

Mumerfi,  Murversi  (?)  Schloss  in  der 

Waadt  in  429,  2. 
Murten  H  u.  III  unzählige  Stellen. 
Muselburg  s.  Chätel-sur-Moselle. 
Muttenz  fi  104,  15.    217,  7.  —  m 

6,  36.    191,  19.    634  Nachtr.  zu  II 

315,  3. 

Namur  II  172,'  37.  —  III  127,  15. 

177,  23,  A.  7. 
Nancy  U  299—331.    375.  23.  —  lU 

33---155  unzählige  Stellen;  femer 

181,  34.   226,  6.   233,  26.    244,  25. 

331,  30.    426,  15.    427,  8.  10.  451, 

20.  482,  18,  19.  635  Nachtr.  zu  UI 

69  A.  1. 
Nans,  bürg.  Schloss  11  281  A.  2.  — 

m  426,  21. 
Nan»-la-Roche,  bürg.  Schloss  Dl  281 

A.  2.  —  m  426,  20. 
Nardinis,  Stephanus  de,  Cardinal  III 

228   1 1 . 
Narre,  Henslin  m  35,  12. 
Nason,  Nanso,  s.  Nancy. 
Nassau,  Graf  Adolf  von  s.  Mainz. 

—  Graf  Albrecht  von  II  33  A.  5. 

—  Graf  Engelbert  (Hans)  v.,  Herr  v. 
Vianden  und  Breda  II  134,  9.  — 
m  74,  15  (A.  2).  90,  19  (A.  4). 
91,  21.  97,  23.  99,  14.  101, 17. 
107,  20.  143,  3,  9,  A.  3,  4.  144 
A.  2.    165,  6.    363,  32. 

—  Graf  Hans  von  II  261,  13.  512 
Nachtr.  zu  260  A.  1. 

—  Graf  Heinrich  von  U  261,  25. 
511  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

—  Graf  PhiUpp  von  H  33  A.  5.  261, 
22.  511  Nachtr.  zu  260  A.  1.  — 
in  356,  20. 


668 


Fenonen*  und  OrtsveiseichnisB. 


Naiaritum  8.  Nozerov. 

Neapel,  E.6nig  Ferdinand  I  [Fer- 
rante) Ton,  Neffe  des  Königs 
von  Aragon  und  Sicilien  11  151, 
21.   200,  21,  25.    325,  14.   409,  25. 

—  m  182.  10.  192,  1.  17.  202, 
17.  204,  23.  209,  6.  210,  17.  228 
A.  3.  229  A.  1.  235,  25.  237,  9, 
A.  3.  245,  11.  325,  1.  439,  17. 
441  A.  1.  458,  26.  530,  7.  —  Vgl. 
Tarent  und  Sicilien. 

Neon  8.  Nyon. 

Ner,  JohanneB,  Propst  lu  St  Peter 

U  316  A.  1. 
NeuchAtel  s.  Neuenbürg  in  Burgund 

und  Neuenburg  am  See. 
Neuenburg,  Neuch&tel,  in  Burgund 

n  281  A.  1.    285,  5.    410,  20.  — 

m  69.  28. 

—  Claudius  von»  Herr  von  Fay  n 
92  A.  5.  —  m  199  A.  7.  528,  13 
(A.  6).    568  Stammtafel 

—  Henrich  von,  Herr  von  Blamont  II 
125,  23.  —  in  101,  20  (A.  3).  107, 
24.  109  A.  2.  138  A.  3.  199  A.  7. 
304  A.  1.  568  Stammtafel.  —  Vgl. 
Blamont. 

—  Johann  von,  Herr  von  Montaigu 
n  105,  31.  —  m  47,  2.  107  A.  3. 
138  A.  9.  176  A.  3.  195  A.  1. 
264,  4.  544  A.  1.  569  Stammtafel. 

—  Vgl.  Fonteno^. 
Neuenburg,    NeufohAteau,    an   der 

Maas  in  331,  30. 

Neuenburg  am  Rhein  IL  62,  10.  63, 
2,5,24.  64,  34.  67,7.  71,6.  81, 
17,  85,  17.  417,  1,  28,  29.  418, 
14.  419,3,15.  420,  28.  —  m  34, 
19.  235,  19.  258,  12.  379,  11. 
574,  14. 

Neuenburg,  NeuehAtel,  am  See  U 
203,  1.  300,  23,  24.  320,  2,  6.  322, 
21.  326,  6.  334,  10.  346,  1.  347, 
17, 19.  350,  21.  357,  3,  4,  10.  362, 
17,  30.  410,  30.  412,  1,  17.  414, 
7,  15,  18.  514  Naehtr.  zu  355 
A.  2.  —  ni  19,  34.  37,  27.  45,  18. 
62,  1.  205,  6.  425,  9,  34.  —  Vgl. 
Baden -Hochberg,  Markgraf  Ru- 
dolf von. 

Neuenburgersee  H  335,  14.  345, 10. 

Neuenstadt  II  93,  22.   183,  18.  364, 

19.  433,  17.  —  ni  423,  16.  425, 7. 

Neuenstein,  Hans  von  IH  108,  1. 

—  Valentin  von,  baslerischer  Haupt- 
mann n  151,  8.  203,  22.  215  A.  3. 
235,  22.  254,  2,  13.  255,  32,  34. 
258,  3,  29.     259,  29.     273,  8,  20. 


351,  23.  —  ra  59, 10.  61, 19.  89, 
33.  94,  9.  95,  18.  98,18,  A4. 
100,  4,  12.  101,  4,  10.  309  A  1 
477,  20,  22.      " 

NeufchÄteau  s.  Neuenbürg  a.  d.  Maas. 
Neuhausen,  (}eorg  von,  Comtur  i.  d. 
Meinau  H  365,  14. 

Neumarkt  in  der  ObeipiSidz  EH  159, 5.* 

—  Johaim  von  s.  Pfals. 

Neunkireh  IH  256,  19. 

Neue  s.  Nyon. 

Neuss,  Nussena,  am  Rhein  H 102  bis 
282  unifthlige Stellen;  ferner  311. 

22.  327,  5.    348,  10.  387,  26.  414, 

23.  —  m  49, 13.  53,  16.  129,  3. 
131,30.  133,4.  162,39.  191,31. 
438,  31. 

Augustinerkloster  H 134, 12. 327, 6. 
Hammfeld  11  135,  13. 

,       Hammthor  II  134, 13. 
Haus  Kempgen  11  163,  14. 
Niederthor  U  135,  7.    162,  26, 30. 
Oberthor  II  147,  26.   162,  17.  243 

A.  2. 
St  Quirin  U  138,  29. 
Rathhaus  H  138,  28. 
Rheinthor  U  135,  7.    162,  31. 
Werd  n  135,  10.    163,  1.   254,9. 

258,  2.    259,  14,  27.    271,  37. 
Zollthor  U  135,  3.    162,  18,  25. 

I  NeuveviUe  in  Lothringen  H  37  A  5. 
'  Nevers  U  149,  27,  A.  4.    273  A.  2. 
274,27.    275  A.  1.  —  m  127  A.  5. 

—  der  Graf  von  (Johann  von  Bur- 
gund) n  38,  1,  A.  1. 

Nicklashausen  HI  47  (8)  A.  1. 
St.  Nicolas-du-Port  TL  37,  26.    204, 

26.  207,  33.  —  m  69,  23,  25.  77, 

27.  79,9.  81,  11,  13.  82,3.  83,7. 
88,  15,  16,  17.  92  A.  3.  94,  15.  9S, 
7,  14,28.  99,2,  11.   477,26. 

Nioolaus,   Weihbischof  s.  Friesen, 
Nicolaus. 

NieopoU  m  638  Naehtr.  su  ÜI  2«7, 
19. 

Nidberg,  Herrschaft  11  7  A.  3. 
Niederdeutschland  m  211,  30. 
Nieder-Ehnheim  H  201,  15. 
Niederlande,  Niederländern  162, 25. 

164,  14.    425,  8.  —  m  116,3,8. 

118,  16.  119,25.  164,5,9.  172,6. 

187,  11.   330,  19.   447,  35. 

Niedersachsen  IH  66,  13. 
Niederthor,    Sigmund   von  TL  ^11 
Naehtr.  su  260  A.  1. 

Nieder-Wesel  n  173,  20. 


Personen-  uud  Ortenrerseichniss. 


669 


Niewsz  8.  Nyon. 

Nithart,  rector  ecclesiae  UlmeniB  et 

decanus  Constanciensis  II  156,  21. 
Niverdun  8.  Yverdon. 
Noire  Montaigne  s.  Schwanwald. 
Nordhansen  ll  512  Nachtr.  su  260 

A.  1. 
NördÜngen  U  1 39,  23.  262,21.  328, 

23.    421,  2. 
Normandie  HI  482,  5. 
N6tre-Dame  de  la  Victoire  II 292,  18. 
NoTaschetta,  Noyazschette  8.  Neuen- 
bürg in  Buigund. 
Novumaugiuni  s.  Nymwegen. 
Nozeioy  11  338  A.  1.    367,  12.    368, 

11,  15.  370,  25.  413,  1.  —  III  324, 

9    332  8. 
Nuits  m  1*73  A.  1.    511,  30. 
Numbasum  b.  Montbozon. 
Numerdy  s.  Montmirey. 
Nürnberg  II  22,  1.    68,  9.    112,  10. 

139,  19.   229,  18.    230,  2,  17.   245, 

16.  262,  19.  304,  27.  393,  5.  409, 
36.  423,  7.  —  ni  176  A.  1.  227, 
27.  237,  22.  255,  29.  316,  1,  A.  1. 
548,  13. 

Nymweeen  II  320,  12. 

Nyon,  Neus,  am  Genfersee  II  307, 

22.  328,  13,  16.  —  m  318,  11. 
429,  12. 

Obenwiler  (Oberwiler?),  Conrad  von 

in  590  A.  1. 
Ober-Ehnheim  U  51  A.  4.   198,  8, 13. 

201,  15.    262,  23.    325,  27.  ~  m 

297,  19.   304,  9.    308,  3. 
Oberhergheim  HI  214,  20.    218,  8. 

221,  3. 
Oberldlch,  Oberkirch,  Heinrich  von, 

Domherr  zu  Basel  n  142,  9.   183, 

25.    297,  17.    315,  26.  —  m  220, 

17.  255,27. 

Oberland  [oberhalb  des  Walensees, 

Sar«m8)  II  432,  4.   433;  20. 
Ober -Wesel  n  262,  26. 
Oberwyl  lU  270, 11.  VgL  ObenwUer. 
Ochsenstein,  der  Herr  von  H  336, 13. 
Odilienberg  U  198,  6. 
Oechtland  s.  Freiburg  undUechtland. 
Oelenberg  II  42,  25.    103,  27.    105, 

23.  —  III  403,  21. 
Oesterreich,  Oesterreicher  II  u.  III 

unzählige  Stellen. 

Herzöge : 

Albrecht  IL:   HI  185  A.  1. 

Albrecht  VI.:  II  7,  10,  A.  2.  30 
A.  2.  426,  28.  427,  34.  —  DI 
55,  19,  20,  22,  24.  199,  13.  545, 
13.  —  Vgl.  Mechthild. 


Friedrich  mit  der   leeren  Tasche 

n  6,  15,  21. 
Leopold,  dessen  Vater  H  6,  6,  9, 

A.  3. 
Maximilian  II  1  A.  2.  4,  2,  8,  15, 

A.  2.    19  A.  1.    20,  20,  22.  32, 

1.    33,  4.    232,  21.  —  III  un- 

z&hl.  Stellen. 
Philipp,    dessen    Sohn    III    189 

A.  3. 
Sigismund  II  und  IQ  unzählige 

Stellen. 
Oesterreich,     Caspar,     Herold     s. 

Hurder. 
Oettingen,  Graf  Ludwig  von  U  260, 
13.     512   Nachtr.    zu    260    A.    1. 
—  m  4,   1.    149,  10  (A.  2).   150, 
25,  A.  5. 

—  Graf  Ulrich  von  II  512  Nachtr. 
zu  260  A.  1. 

Ofen  II  323,   9,  12,   21.    324,  31, 

34.  —  m  170,  10.    237,  30.  238, 

18. 

Geomkirche  U  324,  31. 

Liebfrauenkirche  HI  324,  32,  35. 
Offenburg,  Hermann  HI  586  A.  4. 

588,  1. 
Oftringen,  einer  von  HI  61,  34. 
Oland  s.  Aalen. 
Oldenburg,  Graf  Adolf  von  H  131, 

2  (A.  2), 

—  Graf  Gerhard  von  U  131,  1  (A.  2). 
Olgiate,  Girolamo  da  HI  96  A.  2. 
Olmütz  ni  238,  8. 

Oltingeni.  Sundgau  11227, 27.  278,36. 
Oltin^en,  Hans  von  HI  543,  7. 
Oranien,  Orange  s.  Chälon,  Johann 

von. 
Orbe  n  218,  11.    227,   10.    232,  7. 

301,   32,   A.   4.    302  A.  8.     338 

A.  5.  370,  26.  371, 3.  —  HI  45,  25. 

313,  9.    316,  5.    425,  18,  25.  427, 

25.  430,  19.  —  Vgl.  Chälon,  Hugo 

von. 
Orentzia,>Orenge  (Orange)  s.  Chälon, 

Johann  von. 
Orleans,   der  Herzog  von  m  37,  3 

(A.  1). 
Orlie,  Orlier,  Anton  von  H  372  A.  1. 

373   17 
Oron  n  415,  12.   —   HI  327  A.  1. 
Orsanko  s.  Peris. 
Ortenberff  H  38,  16.    80,  17. 
Ortwin,  Johannes,  vicarius  Argen- 

tin.  m  255,  20. 
Ostia  n  284,  26. 
Othomannus,  Calixtus,   Bruder  des 

Grosstarken  II  33,  1 ,  A.  2.  —  HI 

341,  13.    356,  14. 


670 


Personen-  und  OrtsveneicImisB. 


Ottensbühel,  decanatus  citra  in  213 

A.  4. 
Ottmarsheim  11  63,  3.   64,  33.  *419, 

30.  —  in  191,  22. 

Ougstal  8.  Aosta. 

Osan  Casan  s.  Usun  Hasan. 

Paoot  8.  Patot 

Paderborn  11  232,  23.    262,  16.  347, 
30. 

Padua  II  270,  26,  33.    271,  19. 

Pain,  Jehan  11  373,  2. 

Palant,  Anton  von,   burgundisoher 

Rath  in  371,  12. 
Pallis,  doctor  s  Galbo. 
Pappenheim,     Kudolf    von,     £rb- 

marsohall     n     511    Nachtr.     su 

260  A.  1.  —  in  39, 19.    40.  A.  2. 

50,  23.    52,  32.    53,  33.    54  A.  1. 

63,  21.    71,  21.     72,  5.    76,  11, 

15.    84,  1. 

—  Sigmund  Ton,   Erbmarschall  n 
512  Naohtr.  bu  260  A.  1. 

Paris  ni  125,   21.    145,   22.    211, 
19.      244,  3.    482,  6. 

—  der  Propst  von,  s.  EstouteviUe. 
Pascipoven,   Federigo  de'  ni  242, 

13,  A.  2. 
Passau  m  157,  32.    158,  14  (A.  1). 

—  der  Bischof  von  m  158,  12. 
Patemiacum  s.  Payerne. 

Patot    (Pacot),    Peter,    Leutpriester 
undAstrolog  II  404,  18.    405,16. 

—  m  87  (15)  A.  2. 

Paul,  Oraf  von,  8.  Luxemburg  und 

St  PoL 
Pavia  II   142,  13.  —  m  224,  2. 
Pavie,  Antoine  de  m  474,  11. 
Pavillard ,    Petermann ,    Schultheiss 

von  Freiburg  n  48  A.  2.  —  m 

467,  16    (A.  5). 
Pajeme    n   302,  2.     306,  28.    344, 

10.     362,  11.    390,  18.     428,  27. 

—  in  16  A.  2.    316,  23.    428,  2. 
451,  31. 

Paszi,  de  Pacis»  florentinische  Familie 

ni  192  A.  2.    240  A.  3. 
Peckenschlaffer,  Johann,  Enbisohof 

yon  Gran  III  238,  3  (A.  1). 
Peiger,   Ludwig,  Glockengiesser  n 

157,  28.  —  III  378,  19.    408,  28. 
Peris  von  Orsanko,  Abt  lu  Golia  (?), 

burffund.  Gesandter  ni  515,  31. 
Pemolt  8.  Bemolt. 
P^ronne  n  296,  21,  31.  —  m  135, 

12,  A.  2,  3.    Vgl  Bearenonu 
Pemni,  Hans,  von  Wallis  III  475,  29. 
Persien  s.  Usun  Hasan. 


Perugia  IH  229  A.  1. 

Peter  von  Andlau,  däexetorum  doe- 

tor,    eapellanus  eccL  Bas.,  pre- 

positus  Lutenbacensis,  vicecancel- 

larius  studii  Bas.  H  61,  13.  27U, 

21.  383,  34.  —m  32, 4.  204,  16. 

219,  8.  220,  9.  586  A.  1,  3.  5S7, 16. 

Peter  von  Lamparten  s.  Lombardus. 

Petri,  Henricus  m  593,   12.  5»4. 

12,  30.  —  Vgl  HenricpetrL 
Peseux  n  362,  30. 
Pesmes  m  511,  26. 
Peyer  8.  Peiger. 
Pfaffenheim  11  42,  22. 
PfaffstaU  8.  Pfastatt. 
Pfaligrafen  bei  Rhein: 
Albrecht,  Bischof,  s.  Strassbuig. 
Friedrich   der  Siegreiche,   11  24 

A.  1.    15,  15.    16,  17.    19,  15. 

21,  22.    25,  3,  6.    47,  26. 48, 1. 

50,   5.    51,    13,    A.  4.    59.  5. 

66,  24.    76,  28.    84,  17.   95,  T, 

21.    96.  29.    99,  1.    103,  4.  110. 

24,    27,   28.    113,   9.     114,  5. 

121,  31.    198,  3.    201,  34.   205. 
•      10.     215,   34,    A.   3.  279,  2S. 

283,  6.    314,  31.    330,  19,  27. 

336,  12.    426,  27,    436,  30.- 

m  30,    11.    49  A«  3.    50,  IX 

62,  24,  30,  35.    85,  33.   88,29 

(A.   2).     103,  7,   10.     169,  27. 

367,  19.    435,  36.    438,  8.  444, 

19,  33.    452,21,  24,27.   453,5. 

465,  20.    472,  22.    530,  13. 
Johann  von  Neumarkt,  Friedrichs 

Oheim  IH  203  A.  3. 
Ludwig  in.  der  Blinde,  Friedrichs 

Vater  m  199,  18. 
Ludwig  IV.,  Friedrichs  Bruder  m 

88,  30.    103,  7.     199,  15. 
Ludwig  der  Sehwarse,  Vetter  des 

Vorigen,    Pfalsgraf    von    Vd- 

dens  und  Zweibrücken  n  9,  3. 

32,  3.    336,  13.  —  IH  103,  9. 

A.  2.    136  A.  5.    341,  12.   356, 

7     530  A  3 
Ludwig  V.,  PliiHppe  Sohn  m  199. 

9,  11,  15. 
Philipp,  Ludwigs  IV.   Sohn  ül 

88,  30.    103,  9,  15,  19,  25.  199, 

8,  10.    201,  18. 
Ruprecht  s.  Köln  und  Strastburg. 
Stephan  v.  Simmem,  Ludwigs  uL 

Bruder  U  53,  12. 
Stephan,  Sohn  des  Vorigen,  Dom- 

probst  zu  Köln  n  32,  2.-111 

203,29.  204,5.  217,25.  356,4. 
Stephan,    Friedrichs    Bruder  II 

205,  9. 


Personen«  und  Ortsverzeichniss» 


671 


PfasUtt  II  43,  1. 

Pfau  von  Rüppurr  von  Staufenberg, 

Jacob,  Domdecan  II  142,  5.    143, 

23.    184,  28.    315,23. 

—  Jacob,  Domherr  III  203,  4.  220, 
16. 

Pfe^gen,  Schloss  u.  Herrschaft  am 
Blauen  11  25,  20.  4,  9,  23,  28. 
55,  11.  315,  7.  —  m  116,  31. 
117,  1,3.  119,  22.  269,  2.  634 
Nachtr.  su  II  315,  3. 

—  bei  Beifort  s.  Fhaffans. 
Pfirt,  Burg  n  7,  30. 

—  Grafachaft  n  20,  27.  59,  10. 
82,  26,  32.  104  A.  2.  196,  4. 
304,  17.  331  A.  1,  2.  332,  10. 
390  A.  1.  413,  8.  —  m  63,  7.  134, 

23.  177,22.  183  A.  2.  185  A.1. 
294,  8.  298,  15.  302,  12,  23.  303, 
15.   307,  23.  394,  16.  396,  7.  400, 

11.  448,  33.  577,  16.  579,  29. 
633  Nachtr.  su  II  92,  A.  1. 

—  Herrschaft  11  108,  23,  26. 

—  Berthold  von,  Bischof,  s.  BaseL 

—  Alt-Pfirt,  Dorf  II 106, 19.  208, 15. 

—  Pfirter,  Erhart  m  543,  14. 
Fforr,  Johann  Wemher  Ton  11  40 

A.  1.    46,  16.  49,  28.    75,  16. 

Pfullendorf  n  512  Naohtr.  zu  260 
A  1. 

Phaffans,  Pfeffingen  bei  Beifort  LH 
401,  33. 

Philipp,  Herr  (von  Bugey)  s.  Savoyen. 

Phirretae  s.  PfirL 

Piazmoret,   Pyamoret  b.  Entremont. 

Picarden  H  47,  6,  9,  14,  18.  49, 
18,  25.  75,  4.  76,  1,  33,  35.  77, 
1,  12,  15.  86,  20.  98,  28.  99, 
7.  102,  27.  128,  17.  151,  27. 
162,  30,  33.  164,  6,  11.  165,  5, 
15.  184,  33.  200,  27.  203.  4. 
214,  32.  244,  8.  252,  20.  253, 
3,  5.  254,  10.  302,  21.  352,  9. 
353,  3,  28,  34.  354,  4.  356,  12. 
374,  15.  422,  5.  —  m  35,  18. 
40,  19,  22.  43,  35.  51,  29.  108 
A.  1.    131,  13.   299,  21,  27.    300, 

24,  37.    304,   20.     308,   22.     313, 

12.  366,  29.     481,  38. 

Picardic  H    248,   5,    15.     282,    18. 

295,4,  6.    296,  31.  —  m  108,  1 

(A  1).  135,  22.    145,   16,    18,   23. 

155,  1,     161,  9,  10,  15.     189,  26. 

249,  21. 
Picquigny  H  291,  15. 
Piemont,  Piemontesen  II  22  A.  3. 

151,  22.   334,  29.   341,  20.   347,  2. 

374,  16.  —   m  153,  7,  13.     331, 

23.  440,  11.    456,  19.    471,  15. 


St  Pierre  s.  St  Prel. 

Pin  m   159  A.  2.     160  A.  3.     636 

Naclitr.  zu  m  160  A.  3. 
Pisa  m  202,  18. 

Erzbischof: 

Salviati,  Francesco  III  182  A.  1. 

193,  9,  19,  27,  A.  2.    242,  26. 
Piseatoris,  Heinrich,  cappellanus  eo- 

desie  Bas.,  clericus  Uolonien.  lU 

204,  13. 
Pistoja  m  194  A.  1. 
Pistor,  Ulrich,  cappellanus  ecclesie 

Constan.  III  84,  12. 
Plassis  s.  Plessis. 
Platifer  m  245,  18,  22,  29,  31.  258, 

21. 
Plessis-du-Pare  m  125,  21   (A.  3). 

243  A.  1. 
Pleujouse,  Platzhausen  HI  234,  22. 
Podiebrad  s.  Böhmen. 
St.  Pol,  der  Connetoble  von  II  274 

A.  2.    294  A.  1.     510  Nachtr.  zu 
-  134  A.  4.  —  m  363,  32.  —  Vgl. 

Luxemburg. 
Polemar,  Johann  von,   Bischof  von 

SegoTia,  Cardinal  H  391,  23. 
Polen  II  96,  8.— m  211,  9.  238,  1. 

König: 

Kasimir  IV.  H  96,   8.     197,    18. 
314,  6.  320,  21.   325,  14.  —  HI 
158,  21  (A.  2),  25.   170,10.  211, 
9.   237,  28.   238,  8,  10.    530,  8. 
Polenois  s.  Boulonois. 
Polimv  m  264  A.  1. 
St.  Politus  s.  St.  Hippolyte. 
Pomar,  Heinrich,  canonicus  Lubicen- 

sis  n  392,  20. 
Pomhart,  Johannes  II  391,  22. 
Pommern  II  392,  11. 
Ponissons  11  247,  2. 
Pont,  Schloss  a.  d.  Saane  III  430,  4. 
Pont'ä-Mousson,  Cesaris  pons,  Mon- 

sio  m  68,  18,  19.    69,  22.     106 

A.  3.    113,  3.    635  Nachtr.  zu  HI 

69  A.1. 
PontarUer  U  203,  2.    204,  22.  207, 

11,  17.  216,  6.     217,  12.     232,  7. 

—  m  29,  18.   39,  2.    53,  13.  311, 

7,  15,  32.     312,  1.     423,   13,   21, 

24,  26:   425,  5,  9. 
Pont-de-Roide  U  275,   21.    281  A. 

2.  —  m  199  A.  7.    314,  20.   426 

A.  1.    VgL  Montaigu,  Schloss. 
Ponterade  s.  Font-de-Roide. 
Pontoz,  Lienard  des  IH  572,  33,  35. 
Pont-IUmy  II  294,  26. 
Pont-sur-Sambre,  Jacob  von  II  373, 

4". 
Pordenone,  Portenow  HI  178,  2. 


672 


Personen*  und  OrtsrefseiehtiiBS. 


Portugal,  Portugiesen  11  284,  24,  28. 

285,  3. 

König: 

Alfons  V.  n  284,  17.  325,  13.  — 
m  128,  33.   156,  35,  A.  3.  160, 
9.   530,  7.   Vgl.  Isabella. 
Potendorf  s.  B. 

Prag  n  21,  30.  —  m  227,  28. 
St.  Prel  (St.  Pierre),  der  Herr  Ton 

II  293,  12  (A.  3). 
Pr^tigney  U  247,  3. 
Preussen  III  48,  13,  18,  20,  23. 
Priesz  s.  Braccio. 
Provence  III  440,  10. 
Pruntrut  II  25  A.  3.    54,    14.    60, 

33.    63,  30.    64,  7.     93,  25.    102, 

30.     109,  9.      128,  24.      141,    13. 

154,  19.    191,  24.    216,  22.    226, 

7,  8,  19,  21.     227,  25.     238,  13. 

'249,  16,  22,  26,   27,    28,   80,   33. 

277,  3.  285,  7.     297,  24.     344,  4. 

363,  16.    408,  4.    424,  31.  —  lU 

52,  17.    58  A.  1.    69,  29.   70,  31. 

187,  28.     199,   25.    200,   4.     21b, 

19.    227  A.  6.    454,  22. 
Praschenk,  Sigmund  II  30  A.  2.  — 

m  346  A.  1. 
Prusteling,  Sigmund  II  511  Naehtr. 

zu  260  A.  1. 
Ptolemaeus,  astrologorum  prinoeps 

HI  252,  22. 
Pudere  s.  Boudry. 
Punterlin  s.  Pontarlier. 
Pürlin  8.  Zscheckenbürlin. 
Pusch  8.  Bitsch. 

Suesnoy,  le  III  189  A.  4. 
uingey  III  146,  5. 

—  Simon  von  III  183,  3,  A.  2. 

Back,  Jörg,  Marschall  II  512  Kachtr. 
zu  260  A.  1. 

Ragusa  s.  Bargosz. 

Bammung,  MatUiias  s.  Speier. 

Ramont,  Kitter,  österr.  Hauptmann 
zu  Hiricourt  H  389,  27.  ^  HI 
138,  16. 

Ramstein,  Bernhard  von  s.  Gilgen- 
berg. 

—  Imer  von,  Bischof,  s.  Basel. 
Ramund  s.  Romont 

Ran  8.  Roye  und  Blesy  de  Ran. 
Randeck,  Balthasar  von,    canonicus 

ecd.  Bas.  III  220,  19. 
Ranfer  Anthonica  s.  Montchenu. 
Ranss,  Jörg  vom  II  512  Naehtr.  zu 

260  A.  1. 
Ranvers  s.  Montchenu. 


Rapperswyl  11  7  A.  3.  —  IE  162, 
19. 

Rappoltstein  U  205,  14.  281,  11. 
336,  14.  —  lÄ  16,  2.  75,  13.  188, 
34. 

—  Wilhelm  v.,  Herr  v.  Hohenack, 
Österreich.  Landvogt  HI  34  A  8. 
63,  16,  A.  2.  68,  3,  9,  17,  22. 
69,  16.  74,  23.  75,  13.  80,  15. 
98,  6.  107,  21  (A.  3).  114,  3, 
23.  115,  15.  116  A.  3.  188.  33. 
191,  14.  197,  24.  207  A.3.  213, 
2,  5.  214.  4,  6,  12,  15.  221,  4. 
15,  19.  254,  8.  256,  22.  258,  2. 
263,  22.  546,  10.  635  Naehtr. 
zu  m  69  A.  1. 

Ran>olt8weiler  HI  108,  2. 
Rasoris  s.  Scherr. 
Basp,  Hildebrand,  Marsdiall  Her- 
zog Sigismunds   II  86  A.  1.    88, 

4  (A.  1). 

Ratperg  s.  Roä>erg. 

Raugraf,  Oeihaid,  Herr  zu  Dhaun. 
prepositus  Treveren.,  canonicus  Ar- 
gen, m  217,  12. 

Ravenna  H  54,  3.  —  111229  A  1. 

Ravensburg  H  121,  ^  245, 16.  262, 

22.    312  A.  2.  —  m  304,  14. 

Ravenstein,  Philipp  von  IH  363,  31. 

Raymont  s.  Romont 

Reoia  s.  Ries. 

Rechberg,  einer  v.,  Propst  v.  Ell- 
wangen U  262,  9.  512  Naehtr.  su 
260  A  1. 

—  Christoph  von,  Ritter  11  7,  30. 
11,  7.   31,  14.    83,   31.     108,  27. 

-  in  371,  12. 

—  Hans  von,  Ritter  H  427,  25, 34, 
36.    428,  5. 

—  Veit  von,  Ritter  H  29,  33.  - 
m  344,  30.     346  A.  1. 

RecUre  EI  199  A.  7. 
Reding,  Rudolf  lU  26  A.  5. 
Refe,  Johann  von,  Domherr  lu  Cöln 
II  148,  3,  5.    315,  35. 

Regalis  Mona  s.  Romont. 
Regensburg  H  304,  28.  —  m  \''^, 
21.    297,  26. 

Regisheim  U  72,  29. 

—  Anton  von,  Domherr  11  142, 11. 
183,  26.  315,  27.  —  III  220,20. 
255    27. 

—  Peter  von  H  71,  30.    72,  11. 
Reich  von   Reichenstein,    AmoW, 

Domherr  H    142,    12.     183,  26. 
252,  3.    253,  25.  273,  3.   315,26. 

—  III  220,  17.    255,  28. 


Personen-  und  OrtsverseichnisB. 


673 


Kelch  von  Reichenstein,  Heinrich, 
Ritter  11  72,  10. 

—  Jacob  n  154,  17.  —  m  16,  22. 
244,  23.  259,  33,  36.  467,  14. 
493,  40.    495,  4. 

—  Peter  U  252,  31.  —  HI  375,  15. 
Reichenau  11  312  A.  2. 

—  Wilhelm  von,  s.  Eichstfidt. 
Reichenstein,  Graf  Eberhard  von  11 

512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

Reinach,  Hans  Erhart  von,  Rit- 
ter n  333  A.  2.  —  in  77,  29.  184, 
17,  26.  185,  12.  467,  8.  635 
Nachtr.  «u  IH  77  A.  2. 

Reinhard  s.  Lothringen. 
Reiningen  U  42,  24.     76,  2.  —  HI 
301,  6,  10. 

Remagen  H  53,   4.     160,   18.     167, 

10.  169,  29. 

Remiremont  11  102,  7.  301,  26.  308, 
31.   —    m  33,  19.     35,  21.     73, 

14,  18.    74,  2.   268,  34. 
St  Rtov  n  247,  18. 

Renat,  Reinhard  s.  Lothrinf^en. 

—  Ren^  yon  Anjon  s.  SicÜien. 
de  Reno,  se  Rhyn  s.  su  Rhein. 
Rethel,  Grafschaft  HI  127  A.  5. 
Reuss  von  Plauen,  Heinrich,   Herr 

su  Greiz  U  260,  18.  512  Nachtr. 
zu  260  A.  1. 

ReutUngen  U  262,  21.    —   III  52, 
25.    638  Nachtr.  zu  IH  275,  24. 
Revers,  Ranvers  s.  Montohenu. 
Rhein  11  u.  UI  unzfihlige  Stellen. 
Rheinländer  U  234,  7. 

—  Diesrheinische  (linkes  Ufer)  U 
250,  22. 

—  Ueberrheinische  (rechtes  Ufer)  U 
250,  14. 

zu  Rhein  (ze  Rhyn,  de  Reno),  Cas- 
par, custos  eccL  Bas.,  nachmaliger 
Bischof  n  25,  16.  26,  1,  7,  16. 
54,  22,  35.  55,  8,  10,  21.  56,  8. 
142,  7.  297,  17.  315,  25.  —  HI 
118,  22.    200  A.  1.  207  A.  2.  220, 

15,  24.  222,  4,  27.  223,  18.  233, 
31.  234,  16.  235,  1.  256,  17. 
259,  18,  20,  22,  24.  263,  24.  493, 
37.    586  'A.  3. 

—  Friedrich,  Bischof  s.  Basel. 

—  Friedrich,  Ritter  IQ  16,  21. 186, 
7.    197,  8.    546,  8. 

Rheinberg,  Rhinberg,  Berck,  Bercka 
II 162,  27.  167,  16,  21,  26,  29,  31. 
Vgl.  Helmich  und  In  Curia. 

Rhembreitbach  U  169,  29. 

Rheinfelden  H  11,  27.    41,  23.   48, 

11,  26.     59,  28,  30.     60,    11,   18. 

Basler  Chroniken.  III. 


65,  20.  67,  9,  32.  68,  3,  5,  7.  71, 
27.  104,  12.  115,  10.  116,  10, 
30.  394,  5.  —  m  54,  8.  105, 
11.  117,  15,  17.  162,  18.  235, 
19.  256,  9,  10,  A.  6.  307  A.  2. 
328  A.  3.  365,  3.  9.  36.  373,  6. 
374  A.  1.  375,  12.  377,  1.  640 
Nachtr.  zu  378  A.  1. 

Rhodus,  Johanniterorden  zu  HI  268, 
24. 

Rhone  HI  21,  8. 

Riario,  Hieronymus,  Graf  HI  192 
A.  2.    240  A.  3.    241,  14. 

—  Peter,  Cardinal  U  54,  1,  5. 

-~  Raphael,  Cardinal  HI  177  A.  2. 

193  A.  2. 
Richecourt  n  247,  6. 
Richental,  Martin,  Kaplan  11  243, 

15. 
Richsheym  von  Blow   s.  Reuss  von 

Plauen. 
Riehen  H  42,  5.    252,  1. 
Rieher,  Heinrich,  Oberstzunftmeister 

n  51  A.  4.    355,  24.  —  III   146, 

23  (A.  8).    256,  3.     269,  19.    379 

A.  3.    494,  9.    543,  11. 

—  Werlin,  baslerischer  Hauptmann 
m  166,  15.  167,  20,  24.  168,  2, 
5.    169,  6.    508,  17. 

Riepper  s.  Pfau  von  Rflppurr. 
Ries,    das,  Recia  (RhaCtia  AUema- 

niae)  H  114,  11. 
Riffiere  s,  Riviöre. 
Rigner,  Hans,  solothumischer  Haupt- 
mann in  423,  29,  35. 
Rimbach,  Ringbach,   Ringgenbach, 

Dorf  und  Thal  U  17,  9,  10. 
Ringreff,  Ritter  H  47,  25. 
Risel  (LiUe?)  m  135,  22. 
Ritter,  Emmerich,   Zinsmeister  des 

Pfalzgrafen  HI  368,  29. 
Rivi^re,   la  m  37  A.  5.    52  A.  1. 

332,  9. 
Rixheim  H  43,  1. 
Robeys  (Roubaix  ?) ,    der  Herr  von 

m  363,  36. 
Roche,    la    (Alaratza),   Schloss  am 

Doubs  II  151,  3.    169,  17.  —  m 

310,  16. 
Roche  d'Or  (Goldenfels),  Schloss  im 

Bisthum  Basel  U  227,  2.   249, 18. 

—  m  454,  22. 
Rochefort  IH  146,  1. 

—  Guillaume  de  HI  573,  26. 
Rodez  m  243,  7. 

Roist,  Heinrich,  Bürgermeister  von 

Zürich  m.  411,  14.    414,  18. 
Rolandseck  U  167,  12. 
Rolle  n  302,  3.    328,  14.  391,  14. 

43 


674 


Personen-  nnd  Ortfreneichniss. 


Rom  (Urbs)  U  156,  24.  158,  13,  14. 
284,  9,  16.  285,  1.  315,  21,  38. 
391,  24,  25.  392,  28.  406,  27. 
408,  30,  35.  409,  2,  3,  7.  —  HI 
51,  11.  55,  22.  56,  2.  85,  25. 
144,  4.  181,  9,  22,  27.  203,  4. 
222,  29.  229  A.  1.  233,  31.  253, 
20.  255,  6.  326,  11.  406,  20. 
440,  2,  17.  458,  25.  561,  24.  563, 
14.  —  Römer  HI  209,  1.  228, 
5,  8. 

EngebbrQeke  n  408,  33. 
Lateran  11  408,  13,  37. 
St  Faul  U  284,  20. 
St  Peter  11  391,  26.    408,  34.  — 
m  222,  29.    267,  37. 

—  P&pste: 

Calizt  m.  n  391,  23.  —  IH  218 

A.  4.    219,  7  (A.  3). 
Eugen  IV.  H  329,  9. 
Fe&  V.  m  583  A.  2. 
Gregor  der  Heilige  m  179,  4. 
Johann  XXIH.  fi  6,  17. 
Martin  V.   HI  203,  12. 
Nicolaus  V.  n  406,  9.  —  m  55, 

23. 
Paul  n.  ra  158  A.  1. 

Pius  n.  n  158, 14.  —  m  35, 32. 

255,  13.     585  A.  5. 
Sixtus  IV.    II  und  IH  uns&hlige 
Stellen. 

Romagna  II  151,  22.  158,  11,  15. 
334,  28.  —  m  211,  2. 

Romagnola  (Aromandiola)  LEI  229 
A.  1. 

Römisches  Reich  UI  171,  23.  201, 
5,  7.  297,  23.  308,  11.  367,  28. 
368,  36.  399,  15.  448,  8.  489,  16, 
30.  490,  14,  23.  520,  34.  529,  19. 
530,  9.   639,  2.    545,  10.  547,  28. 

Romont  II  158,  2.  301  A.  4.  302, 
2.  303,  9.  364,  6.  372  A.  1.  373, 
1,  6,  7,  8.  377,  2.  386,  19,  20,  25, 
28,  29.  415,  11,  35.  422,  24.  —  III 
16,  5,  A.  2.  318,  10.  326,  28.  329 
A.  1.  330,  2.  331,  18.  429,  24.  473, 
21. 

—  der  Graf  von,  s.  Savoyen. 

Romulus,  Herr,  s.  Vaudrey,  Claude  de« 
Ronchamp  s.  St.  Loup. 
Ronciglione  U  158,  11,  12,  15.) 
Rontsan  (Ronchamp)  s.  St.  Loup. 
Hoppe  m  401,  33. 
Rosheim  U  198,  8.  201,  16.  262,  22. 

325,  27.  —  m   297,  19.    304,  9. 

308,  4. 

^  Rösslin,  Messerschmied  II  298,  22. 


Rossschwans  Pfaff,  Schneider  11 287. 
20,  26.  288,  4,  17. 

Rostock  m  30,  14. 

Rosj,  Roucf  s.  Luxemburg,  Anton 

von. 
Rot,    Peter,    Ritter,   BürgermeiBter 

ns,  8.  11,28.   12,8.  25A.  2.  84, 

9.    96,   18.    282  A.   1.    345,  IS. 

361,  3.  —  m  4,  14.  8,  26.  10, 19. 

14,  7.  15,  9.  137,  26.  256,  2.  264 
A.  3.  306  A.  1.  374  A.  1.  375,  29, 
34.  377,  9,  17.  468,  7.  478,  35. 
537,  24.  543, 1.  640  Nachtr.  m  HL 
376,  15. 

Rot,  Bürger  Ton  Neuss  U  208,  32. 

209,  10,  20,  21,  26,  36,  41.    210, 

11. 
Rotberg.baslerischesRittergeselilecht 

m  190  A.  2. 

—  Adelberg  Ton,  Domdecan  II 297, 

18.  315,  25.    392,  7.-10  220, 

15.  255,  26.   493,  36.   499,31. 

—  Arnold  Ton,  Bischof  s.  Basel 

—  Arnold  von,  Ritter  TL  364,  32. 
—  m  13,  5.  16,  15,  A.  5.  74.  25. 
75,  15.    156,  12. 

—  Johann  Heinrich  von,  Domherr 
ni  220,  19.  255,  29. 

—  Sophia  (Vyolin)  von  Hl  378, 16, 
A.  1.  640  Nachtr.  su  Hl  37^ 
A.1. 

Röteln  n  118,  12,  15.  127,  11.  157. 

31.   320,  1.    334,  8.   345,  27.  346. 

2.   347,  13.  —  in  99,  15.   187,8. 

259,  12.  —  Vgl  Baden-Hochbeig, 

Rudolf  von. 
Rotenburg   ob  der  Tauber  II  245, 

19.  262  24. 

Rotenburg,  Herrschaft  H  426,  29. 
Rotenhan,  Luts  vom  11  512  Nachtr. 

lu  260  A.  1. 
Rothes    Haus,    Paulinerkloster  bei 

Basel  m  191,  13. 
Rottweil  n  119,  7.  245,  19.  262,24. 

312  A.  2.    427,  9,  11,  14.-0 

185,  26.   304,  12.    308,  8. 
Rotundus  Mons  s.  Romont 
Roubaix  s.  Robeys. 
Rougemont  H  270,  11.  342,  9.  356. 

12.   390,  14. 
Roussillon,  Gerhard  von  H  275,  1. 

—  der  Ghraf  von,  Admiral  von  Frank- 
reich m  37  A.  1.  Vgl.  Bouibon, 
Ludwig,  Bastard  von. 

Rovere,  Julian  de  la,  Cardinal  H 
284,  33  (A.  3).  392  A.  3.  -  HI 
440,  18  (A.  1). 

RöwUn,  Hans,  Schiffinann  11 240, 6. 


Personen«  und  Ortsverseiohniss. 


675 


Roye  U  248,  8.  206,  1. 

Böyl,  Clewin,  Schiffmann  m  477, 

14- 
KubempT^  8.  Biärres. 
Rubens  Mons  s.  Rougemont. 
Rüdlingen  s.  Reutlingen. 
Rudolf,  Leutpriester  su  Ballersdorf 

m  402,  8. 
Rudolfi,  Johannes,  Comtur  su  Mül- 

hausen  und  RuÜEich  11  249,  39. 
Rue  m  429,  19. 

Ru&ch  n  249,  40.  —  m  214,  1. 
Ruff  s.  Xeipen. 
Ruffey,  Ludwig  von  III  195  A.  1« 

544,  5  (A.  1).  569  Stammtafel. 

Rülisheim  11  43,  1. 
R&Uer,  Jacob,  Priester  lu  Dammei» 
kiroh  m  402,  26. 

Rumelsperg  s.  Remiremont. 
Runkel,  Wilhebn,  Herr  su  11  262, 
1.    51 1  Nachtr.  su  260  A.  1. 

Runtsillio  s.  Ronciglione. 
Rupets  s.  Roche,  la. 
Ruppe,  Anthonius  von,  Propst  su 
Motuaqua  HI  515,  32. 

Rasch  (Ratsch),  Adolf,  Chorherr  zu 
St  Peter  m  282  A.  2.  640  Nachtr. 
SU  m  282  A.  2. 

—  Niclaus,  Vater  des  Vorigen» 
Stadtsohreiber,  spSterOberstiunft- 
meister  11  110  A.  1.  286,  20. 
312  A.  1.  —  m  108  A.  4.  236, 
4,  7.  275,  32.  278  A.  7.  281, 
20,  A.  2,  284.  A.  2.  292,  31. 
494,  11.  538,  5.  545,  28.  638 
Nachtr.  su  m  275,  24. 

—  Niclaus  gen.  Lanwlin,  Maler,  Vater 
des  Vorigen  m  638  Nachtr.  su 
ra  275,  24. 

—  Ursel,  Wittwe  des  Malers  Lauw- 
lin  ni  639  Nachtr.  su  m  275, 
24. 

Russ,  Melchior,  von  Lusem  III  60 
A.  1. 

Russ,  Heinr.  s.  Reuss. 
Rye,  Anton  von,  Herr  von  Coste- 
brune  m  146,  4,  A.  2.  183  A.  2. 

8aanen  n  289  A.  2.  318,  16.  394, 
24.  397,  3,  4,  A.  6.  —  m  136, 
18.    319,  14.  16.    325,  13,  14. 

Saarburg  II  424,  10,  12. 
SaargemOnd  H  424,  7. 
Saarwerden,  Graf  Jacob   su  11  312 
A.  3. 

—  Graf  Niclaus  su  II  312  A.  3. 


Sachsen  II  85,  8.  96,  2,  8,  30. 
104,  27.  114,  14.  139,  12,  28. 
149,  25.  213,  27.  232,  26.  244, 
31.    245,  2.    279,  32.    348,  2. 

—  Hersog  Albrecht  von  U  260,  16. 
512  Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Hersog  Friedrich  von  s.  Braun- 
schweig. 

Saohsen-Lauenburg,  Hersog  Johann 
Ton  II  130,  36  (A.  5)« 

Sachsenheim,  Biichel  von  H  260,  14. 
Sftckingen  s.  Seckingen. 
Salamena  s.  Stalimene. 
Salasar,  Johann    von    II  400,    10. 

401,  16,  23,  28.  —  m  173  A.  1. 

510,  16,  27,  40,  44.    511,  3,  29, 

32. 

Salins  E  116,  16.  207,  29.  208,  11. 
221,  22.  413,  1.  —  m  17  A.  2. 
25  A.  2.  29,  18.  37,  26  (A.  5). 
62,  7,  15.  113  A.  3.  116,  15. 
127,  16.  166,  17.  167,  16,  20. 
246,  21.    249,  35.    446,  9.    447,  9. 

Salm,  der  Graf  von  H  342,  15. 
Salmansweiler,  der  Abt  von  II  512 
Nachtr.  su  260  A.  1 . 

Salon  n  247,  14. 

Salviati,  florentinisohe  Familie  UI 
192  A.  2. 

—  Francesco,  s.  Pisa. 

Salsburg  U  68,  12.  152,  1.  -r-  III 
137,  24.  159,  3.  169,  27.  211, 
5.    238,  4. 

Saltsmann,  Johannes,  notarius  curie 
Bas.  n  110,  11,  13.  —  UI  67,  1, 
20.    494,  4. 

Sampe  s^  Bray-sur-Somme. 
Sanageti,  Johannes,  Domherr  U  156, 
5.  327,  25. 

Sancourt  H  248.  14. 

Sandere  (Semendria),  Hauptstadt  des 

Despoten  (von  Serbien)  IH   108, 

22. 

Sansargen  s.  St  Gergues. 
Sanssheim  s.  Seinsheim. 
Sadne  11  247,  8. 
St  Saphorin  11  396,  12. 
SartoriB,     Bernhard,    'Kaplan     am 
Manster  U  284,  16. 

Sattler,  Hans,  Rathsherr  m  543,  12. 
Sau,  Save  II  323,  15. 
Sausenburg  11  118,  15. 
Saviese  (Savieschin) ,  Walliser  Kirch- 
höre  n  317,  20.  —  IH  319,  12. 

Savoyen,  Savoyarden  TL  u.  IH  un- 
sähÜge  Stellen. 

43* 


676 


PerBonen-  und  Ortaveraseichniss. 


Savoyen,  SaToyarden,  Herzogliches 
Haus: 

Jacob ,  Graf  Ton  Romont ,  Oheim 
des  Henogs  Philibert  U  295,  8. 
301,  31.  302,  19,  23,  29.  303,  8. 
317,2.  325,18.  335,12.  336A.1. 
337,  2,  A.  5.  341,  15,  24,  A.  2. 
343,  17.  373,  22.  415,  29.  —  HI 
7,15.  13,29.  16,4.  20,12.  38,22. 
42  Var.i  13.  43, 3.  86,40.  165,  22. 
315,  31.  319,  5.  320,  9.  427,  20, 
26.  430,28.  431,26.  438,2.  458, 
30.  460, 29, 34.  462, 31, 35.  463, 1. 
464,  30.   474,  15,  24.    530,  16. 

Johann  Ludwig,  dessen  Bruder, 
Bischof,  s.  Genf. 

lolanta,  Herzogin,  Wittwe  II  144 
A.  4.  199  A.  1.  341  A.  2.  372 
A.I.— mi6,5.  21,7.  23,9,20. 
25,32.  243 A.  4.  329  A.1.  438,1. 
439  A.  4.  456,  5,  11.  457,  5,  18, 
26,30.  458,6,10.  459,9.  460,16. 
462,  31,  33.   529,  23.    530,  11. 

Philibert,  Herzog,  Sohn  der  lo- 
lanta n  144, 17.  145,  14,  17,  19. 
396,2.  398,25.— m 21,10 (A.3\ 
26,7.  36,31.  37,9.  41,29.  42,3, 
Var.   43,  1.    529,23.    530,  11. 

Philipp,  Herr  von  Bugey,  Oheim 

Philiberts  HI  471,  15. 

Sayn,  Graf  Gotthard  von  (Eberhard) 
II  261,  9.  512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

—  Graf  TVllhelm  von  H  512  Nachtr. 
zu  260  A. 

Scey-sur-Saöne  (Zey)  II  247,  8. 
Schach  8.  Zschach. 
Schaff  hart    [Schaffried,    Geoffiroy), 
s.  Leiningen,  Gottfried  von. 

Schaffhausen  II  116,  9.  144,  2.  237, 
9.  249,  19.  262,  24.  312  A.  2.  432, 
11.  433,  13.  512  Nachtr.  zu  260 
A.  1.  —  m  50,  26,  29.  51,  19.  82, 
29.    304,  12.    308,  9.    478,  14,  33. 

—  Allerheiligenkloster  HI  50  A.  4. 
Schansinon  (?),    der  Herr  von  IH 

102,  3. 
Schamachthal,   Nikiaus  von,  Ritter 

II  48  A.  2.   50,  12.  —  m  159,  31. 

468,  3.    575,  37. 
Schatz,  Hans,  Henker  II  81,  29» 
Schattyffyan  s.  Ch&teau-Guyon. 
Schaumburg,  Graf  Wolfgang  von  III 

157  A.  4. 
Schellenberg,  Johann  von,  Domherr 

n  142,  10. 

—  Marquart  von,  österr.  Gesandter 
m  467,  7. 

Scheue,  Cheme,  Johann  H  293  A.  4. 


Scheri^e  (Chenimenil?  Giromeny? 
Chaindray?  in  der  Gegend  von 
Remiremont  und  Epinal)  XU  US, 
14. 

Scherr,  Diebold  (Rasoris^  Kaplan  bei 
St.  Peter  m  178,  4.  179, 11.  181, 
17.  587,19.  588,35.  640  Nachtr. 
zu  588,  35. 

Schid,  Jörg  EU  571,  36,  37. 
Schidle  von  Glarus,  Vogt  UI 468, 14. 
Schidler,  Ammann  von  Appenzell  III 
468,  16. 

Schilling ,  Bernhard ,  basleriseher 
Hauptmann  III  95,  17.  98,  23. 
A.  4.    101,  15. 

Sohinen,  Wemher  von,  Ritter  II 105, 

11.    109,  26,  28.    110,6. 
Schlettstadt  U  21,  23.     36,  18.    51 

A.  4.    53  A.  1.    66,  22.    71,  22.  85, 

16.  87,  11.  115,  13.  125,  10.  237, 
10.  239,  11.  244,  11.  243,  IS. 
262,  22.  277,  21.  279,  4.  280,  IS, 
20.  305,  18.  325,  27.  343  A.  1. 
349,  20.  367  A.  1.  389,  3.  423. 7. 
431,  31.  433,  9.  436,  28.  —  ÜI 
44,  20.  62,  33.  88,  8.  90,  4.  98, 11 
119,20.  172,  25.  180,21.  258,13. 
297,  18.  298,  12.  304,  8.  308, 3. 
422,  36.  426,5,  18.  453,31.  465, 
2L  468,10.  518,19.  575,23.576, 
19. 

Sohleusim^en  s.  Henneberg,  Berthold. 
Schlick,  Herren  von  H  22  A.  1. 
Schlierbach,   Hans  (Gyner  von)  II 
364,  32.  ~  m  16,  17,  A.  5. 

—  Rudolf  III  420,  19. 
Schmitt,  Andreas,  genannt  Vortag;, 

Comtur  des  Deutschen  Hauses  in 
Basel  U  270, 19.  —  III  155, 7.  196, 

17.  206,  11.  250,  29.  535  A.  1. 
536,  3.  544,  14,  26.  545,  31.  549, 
10,  12. 

Schnepperlin,  Rudolf  IH  543,  IZ. 
Schoch,  Hauptmann  des  Abtes  Ton 

St  Gallen  II  512  Nachtr.  zu  260 

A.  1. 
Schönenberg ,  Marquart  von  H  67, 

26,  27.     71,  29.  —  m  374  A.  1. 

375,  16. 
Schönenbuch  H  25  A.  3.    54,  10. 
Schönkind ,  Peter  IH  365,  3, 7, 10. 

17.   374  A.  1.     377,  17.    378  AI 

379,  10. 
Schott,  Peter,   Strassburgiseher  Ge- 
sandter n  89  A.  3.    272  A.  4.  - 

m  143  A.  4.   388,  9. 

—  Strassbumr  Domherr,  Sohn  des 
Vorigen  ifl  384,  27.   385,  6. 


Personen-  und  Ortsverzeichniss. 


677 


Schottland  II  98,  33.  119,  16.  291 
A.  3.  325,  13.  393,  2.  —  IH  181, 
24,  25.  211,  11,  14.  529,  21.  530, 
8.  -.  Schotten  n  401,  29. 

Sehuru,  Hans,  Gesandter  von  Appen- 
zell m  468,  16. 

Schuttem  II  121,  33. 

Schatz,  Meinrad,  Ton^  Waldshut, 
basleriseher  Söldner  II  204,  1. 
259  A.  3.  313,  17.  —  m  45,  3. 
J66,  16.  167,  11,  27.  168,4,  16. 
169,  6.    508,  16. 

—  Thomas,  Sohultheiss  von  Ensis- 
heim  II  85,  19. 

Schwab,  Klaus  DI  409, 10.   411, 17. 

413,  2,  4. 
Schwaben  11  112,  13,  20.     114,  13. 

116,28.     119,7.     144,2.    252,37. 

304,  28.     312,  8.    346,  36.    388,  6. 

394,  9.   433,  26.  —  HI  12,  14.  114, 

1.  128,  28.    156,  26.    166,  8.    169, 
32.   227,  3.    517,  17. 

Schwarzburg,  Oraf  Balthasar  von  II 
260,  13.    512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

—  N.  von,  canonicuB  Arsen.  III 
217,  20. 

Schwarzenberg  (Schwanburg)  s.Seins- 

heim. 
Schwarzenthann,^  Kloster  III  215,  9. 
Schwarzwald,  Schwarzwälder  11  23, 

2.  .41,23.  48,11.  60,30.  66,1. 
79.  18.  81,  14.  84,  7.  115,  10. 
116,  10,  31.  268,  32.  276, 14.  278, 
23.  300,  6.  346,  36.  417,  9.  —  III 
6.  37.  16,  2.  68,  21.  85,  10.  128, 
24..  t53,  29.  156,  27.  180,  22. 
255,  23.  258,  4.  259,  14.  293,  1. 
294,  9,  304,  2.  365,  1,  14,  29.  633 
Nachtr.  zu  II  92  A.  1. 

Schwatz    im    Innthal    UI    576,   17. 

577,  5. 
JSchweinfurt  II  262,  25. 
Schweiz,  Schweizer  s.  Eidgenossen. 
Schwend,  Felix,  v.  Zürich  II  364,  29. 
Schwyz  II  118,  24.     119,  31.     285, 

25,  30.    325,  30.   344,  11.   357-,  17. 

363,  4.    378,  26.    386,  7.    387,  18. 

389,  11.    431,  7.    432,   15,  37.  — 

lU  8,  16.    10  A.  1.    26,  15.    119, 

10.    136„  17,  A.  7.     140,  4,  A.  4. 

155,  11.     172,  22.    211,  21.     223, 

25.  .245,  33..  246,  1.  308,  7.  423, 1. 

468, 12.    518,  14. 
Schwytzlin,  Paulus  III  543,  6. 
Sculteti  (Schultheiss),  Conrad,  custos 

Lutenbacen.  III  205,  11. 
Scutari  in  Albanien  in  236,  18.  240 

A.  1.  266,  8. 
Seckenheim  III  88  A.  2. 


Seckingen  II  41,  23.   60,  29.   65,  20. 

66,  2.    101,  14.    115,  10.     116,  10, 

29.  —  m  235,  19.   364,  25.    478, 

34. 
Seckler,  Hans,  Stadtbote  11  255,  28. 

259,  16.   268,  28. 
Seeland  H  21,  3.     22,  10.     94,  18. 

96,  10.    97,  20.     129,  5.    136,  16. 

144,  24.  151,  26.    172,  37.  190,  39. 

405,  37.   425,  9.  —  IH  28,  12.   30, 

16.    51,27.    148,  18.    177,  23  A.  7. 

249,  21. 
Seevogel,  Hans  Bernhard  lU  377, 21. 
Segenser,  Burkhart,  Schultheiss  zu 

Basel  m  537,  31. 
Segem,  Oraf  Wilhelm  von  U  260,  9. 

511  Nachtr.  zu  260  A.  1. 
Segeser,  Hans  Arnold,  von  Bern  TL 

364,  28. 
Seinsheim,  Erkinger,  Freiherr  von 

II  512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

—  Michael  von,  Herr  zu  Schwarzen- 
berg n  260, 15.  512  Nachtr.  zu  260 
A.  1. 

—  Sigmund  von,  Herr  zu  Schwarzen- 
berg n  512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

Seibach,  Lux,  Stadtschreiber  III  640 

Nachtr.  zu  HI  278,  10. 
Selommes  III  240  A.  3.   242,  11. 
Semendria  s.  Sandere. 
Sempach  II  6,  7. 
Sene  s.  Savn. 
Senlis  U  292,  16. 
Sennheim  H  61,  1.    63,  31. 

—  Jacob  von,  Pannerherr  der  Bas- 
ler H  118,  31.  -  HI  4,  15.  15,11. 
409,  10.   411,  17.  413,2,4.  420,20. 

Sentbach  s.  Sempach. 

Seranis  (Senarpont?)  in  der  Picardie 

n  248,  14. 
Sforza  s.  Mailand. 
Sibental  s.  SimmenthaL 
Sicarii,   Partei  in  Florenz  HI  192, 

24, 28.    193,  4,  6, 10, 24.  Vgl.  Pazzi 

und  Salviati. 
Sicilien  (Königreich  Neapel)  III  150, 

8.   211,  2.  —  Vgl.  Neapel 

—  Ren6  von  Anjou,  Titular- König 
von  Jerusalem  und  Sicilien  II  291 
A.  3.  —  in  128,  15.  529,  22 
(A.  6). 

Sidler,  Uelli,  von  Immensee  HI  284 

A.  2. 
Sidlerin,  Ennelin  III  638  Nachtr.  zu 

in  275,  24. 
Siebenbürgen  U  323,  14. 

Bischof:   Gabriel  U  325,  2. 
Siena,  Erzbischof  von,  Cardinal  HI 

222,  28. 


678 


Personen-  und  Ortsverieichniss. 


Sierens  II  42,  23. 

Sierka.  d.  Mosel  H  313, 12. 424,  S.  — 
m  33,  19. 

—  Oraf  von,  Domprobst  zu  Trier  II 
32,  9,  A.  11.  — 111385,  5. 

Silenen,  Albin  von  II  60  A«  1.  468 
A.  2. 

—  Jost  von  s.  Orenoble. 

Simler  (Symler),  Johannes,  officialis 
Argentin.  m  67,  18.   216,  30. 

Sinunenthal  in  5,  3. 

St  Simphorin  s.  St.  Saphorin. 

Simpol  s.  St  Pol. 

Sinsij?  n  160,  17.    167,  10.    169,  29. 

Sirlam  s.  Irlan. 

Sitten  II  317,  ],  3,  6,  7,  11  23.   318, 

4,  II.   319,  5.  —  Bischof: 

Walther  auf  der  Flae  II  319,  5. 

325,  22.  328,  7.    406,  14.   407,  21. 

409,  30.  —   m  319,    13,   15,   16. 

461,  20.   475,31.   476,  7. 

Slitzkow,   Johannes  Michahelis  de, 

presbiter  II  21,  29. 
Soest  m  182,  14. 
Solipiere  s.  Surpierre. 
Sohns,  Graf  Cuno  Ton  II  261, 24.  512 

Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Oraf  Otto  Ton  II  261,  10.  511 
Nachtr.  lu  260  A.  1. 

Solothum  II  u.  m  uns&hL  Stellen. 

—  St  Ursusmanster  m  424,  30. 
428,  28. 

Sonnenberff,  Eberhard  von  Wald- 
burg, Erb-Truchsess,  Oraf  Ton  II 
32  A.  13.  260,  10.  511  Nachtr. 
2u  260  A.  1.  --  m  346  A.  1. 
358,  6. 

—  Hans  II  32,  10.  261,  6.  512 
Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Jörg  n  512  Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Otto ,  electus  Constanciensis 
U  156,  8,  25.  157,  1.  222,  11. 
242,  12.  251,  9,  15.  285,  32. 
325,  9.  327,  16.  328,  24,  31. 
329,  13,  22,  24,  25.  406,  5.  ^ 
III  22,  3.  31,  11.  35,  27.  36, 
6.  37,  17.  40,  10,  12.  50,  26. 
51,  21.  54,  1.  71,  4,  28.  76,  7. 
89,  6,  17.  140,  27,  30,  A.  4.  151, 
4,  9,  13.  152,  16,  20.  202,  24. 
213,  1,  4.    227,  15. 

Sons,    der   Herr  Ton   m  472,    10 

(A.  3). 
Sophoron  (?)  m  267,  24. 
St.  Sorlain  s.  Irlan. 
Sove,   der  Herr  Ton   U    125,    24. 

510  Nachtr.  su  125,  24  ff. 
Spanien  U  98,  33.    119,  16.  —  III 


136,  10.     156,  34.    160,  9.  211, 

13.  —  Vgl.  Castilien. 
Spät,  Spett,   Hans  H  30  A.  1.  - 

m  344,  30. 
Speckesser,  baslerisdier  Söldner  IE 

15,  3. 
Speier  11  76,  27.    139,  23.  237, 10. 

245,    18.     252,   6,  37.    262,  26. 

312,  11,  A.  3.    348,  23.--ffll76 

A.  1.    199,  13.    201,  16.  202,  1, 

27.     203,  4.     209,   13.    210.  14. 

211,  32.    215,  22.    398  Var.  406, 

24. 

Bischöfe . 

Hehnstädt,  Ludwig  Ton  m  201, 
16,  23  A.  3.  202,  27.  2ü9, 
14.    210,  13. 

Hehnst&dt,  Raban  Ton  III  201, 
16,  23  A.  3. 

Rammung,  Matthias  III  201,  IT» 
A.  2. 
Speier,  Jost  von  III  467,  15. 
Spinal  s.  EpinaL 
Spoleto  n  54,  3. 

—  Oentilis  Ton  s.  Anagnl 
Sponheim  H  260,  19. 
Sprenger,  Jacob,   von  Basel,  Prior 

Prediger  Ordens  in  Kök  m  230 

A.  2.  232,  28,  A.  8. 
Sprunglin,  Heinrich  EI  250,  22. 
Stadion,  einer  Ton  m  189,  29. 
Stftfis  s.  Estayayer. 
Stalden  s.  Am  Stalden. 
Stalimene  (Lemnos)  HI  236  A.4. 

266,  11, 
Stall,  Conrad  vom  11  48  A  2. 

—  Hans    vom,    solothumer  Stadt- 
Schreiber  HI  468,  25  (A.  3). 

Starhemberg ,  Johann   von  III  15T 

A.  4. 
Staufen  HI  572,  10. 

—  Martin    Ton    HI    571,   17,  27. 
572,  11. 

Stauffenberg,   Oeorg  von  HI  221, 
24. 

—  Ludwig  Bock  von,  Domhen  III 
637  Nachtr.  su  III  220  A  3. 

Stechilin,  BOrgenneister  Ton  Brei- 

sach  U  78,  7.    85.  12. 
Steger,  Urs,    solothum.  Oeflandter 

ni  468,  15  (A.  3). 
Steiermark  H  21 ,  31.   23,  6.  1S6. 

5.  —  m  177,  21. 
Steier  IE  55,  26,  30. 
Stein  a.  Rhein  IH  22,  9. 
Stein,    vom,    Brandolf  (Hartmann, 

WendeUn) ,    von  Bern  II  338,  9» 

11,  A.  5.    339,    1.    360,  8.  364, 

24.  —  m  320,  25. 


Personen*  und  Ortsveneiehmss. 


679 


Stein,  Tom,  Conrad,  (de  Lapide) 
Edelknecht  V.  Constans  m  55,  16. 

—  Hans,  Yon  Bern  III  157,  14,  17. 

—  Harteid,  doetor,  Dompropst  xu 
Bamberg  U  33  A.  1.  —  Ul  356, 
12. 

—  Heinrich,  su  Constans  in  31, 18. 

—  Jörg,  päpstl.  Notar,  Sohn  Con- 
rads ni  55,  10,  15,  28,  30.    56, 

1,  5. 

—  Marquard,  Wirtemberg.  Vogt  zu 
Mömpelgard  IL  93,  4.  —  lU  17, 
15.    434,  22. 

—  Wilhelm,  Bruder  Conrads  III 
55,  18. 

Stein,  Herren  sum: 
Emmerich  (Swerieh)  U  262,  2.  511 

Kachtr.  su  260  A.  1. 
Friedrich  (Wirich)  U  262, 1.  511 
Nachtr.  su  260  A.  1. 

Steinen  bei  Neuss  TL  131 ,  7.  230, 
24,  28.  235,  14.  243  A.  2.  245, 
13.  252,  34,  38.  253,  2.  254,  3, 
6.  255,  10,  31.  258,  34.  259,  11, 
12.    262,  27. 

Stempfer,  Heinrich,  Basler  Haupt- 
mann n  356 ,  25.  —  m  434  A.  4. 

Stephan  »Weyda«,  Woiwode  (Türst) 

der  Moldau  H  323 ,  13.  —  IH  108, 

21. 
Stemberg,    Zdenko  Ton   III    157, 

A.  4. 
Stemenberg,   der  Graf  von  II  109, 

22.  —  in  227,  22. 

Sternen,  Matthias  zum  H  287,  15. 

Stetten,  Leonhard  (Hans)  von,  Com- 
tur  zu  Beuggen  HI  196,  17.  535, 
5.  540  A.  1.  545,  2,  31,  33,  38. 
546,  16,  29.    547,  3. 

Stocker,  Johannes,  Kaplan  am  Mün- 
ster n  239,  18.    275,  4. 

Stoffel,  Freiherr  Hans  zu  II  261,  7. 
512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 

Stofflen,  Johann  .Ulrich  von,  Dom- 
herr zu  Basel  .und  Constanz  11 
142,  6.  156,  23.  315,.  24.  —  III 
220,  16. 

Stör,  Adelsffeschlecht  II  340,  26. 

—  Burkhard,  Propst  v.  Amsoldingen 
m  247  A.  2. 

Storck,  Erhard,  Domherr  zu  Chur 
in  251,  14. 

Stosskorb,  Hans,  Venner  n  259,  30. 

Straelen  U  213,  6. 

Strassburg   n    und    IH  unz&hlige 
Stellen. 
St.  Johannes  in  Undis  U  330,  4. 


Strassburg,     ELarmeliterkloster    n 
330,  4. 

•    Karthaus  U  330,  3. 
St  Katharinen  U  330,  3. 
St  Marx  II  330,  3. 
Münster  n  423,    15.  —  Hl  210, 

5.  215,  11.    587  A.  5. 
Pfennigthurm  HI   143,   11,  A.  4. 

Bischöfe : 
Albrecht,  von  der  Pfalz  HI  210, 

3,  11,    216,  4,  6,  19.  217,  4. 

Amandus  TU  216,  23. 
Arbogastus  m  216,  22. 
Conrad  yon  Bussnang  H  14  A.  4. 
16  Var.  • 

Floreneius  m  216,  23, 

Justus  m  216,  23. 

Ruprecht  v.  d.  Pfalz,  U  14,  13. 15, 
1.  16  Var.  17,  1,  16.  53,  11. 
93,  28.  117,  8.  132,  32.  149, 
19.  198,  10,  13.  201,  18.  207, 
38.  246,  10,  11.  262,  7.  281, 
9.  300,  4.  304,  20.  308,  27. 
325,  22.  336,  11.  343  A.  1.  346, 
37.  378,  21.  —  ni  143,  4, 
A.  4.  172,  17.  175,  7.  180, 
18.  203,  6.  210,  9.  215,  11. 
297,  11.  304,  6.  308,  2.  422, 
35.  426,  2,  14,  16.  453,  26,  29. 
467,  9.    518,  8. 

Weihbischof  n  223,  21.. 

Ströuwlin,  der  Fürkäufer*  IH  408, 
23. 

Strub,  Peter  Hans,  Mitglied  des 
Raths  n  298  A.  2.  —  m  543,  8. 

Strusz,  Johannes  ni  494,  3. 
Studenoberlin,  Söldner  U  112  A.  1. 
229,  14.  230,  13. 

Stumpf  (Stumpp),  Hans,  Diener  des 
Raths  n  351,  24.  m  375,  32, 
37. 

Stürzel,  Conrad,  Österreich.  Rath  IH 
546,  9. 

Suffren  de  Baschi,  Rath  Herzog 
Renats  m  111  A.  1. 

Sulgen  (Sulgaw)  m  84,  8  (A.  2). 

Sulz  im  Ober-Elsass  U  16  Var.  17, 
4,  lo;  15,  22,  24,  27.  —  IH  15, 
19.    213,  17,  20,  29.    269,  20. 

Sulz,    Qraf  Alurig  von  II  32,   8. 

261,  4.     394,  3.    —  m    34,   21. 

356,  26. 
—   Graf  Rudolf  («Ulrich«)  von    II 

1    A.    2.     8  A.  2.     32,    7.     512 

Nachtr.  zu  260  A.  1.  —  m  35ö, 

25. 


680 


Personen-  und  OrtSTerzeichnisB. 


Sulsmatt  n  42,  21. 
Summer,  der  11  427,  25.    . 
Sundgau  II.  \i.  in  unsfthl.  Stellen. 
Sunnen^g,  Oilg,  Kaplan  zu  ^lotz- 

heim  ifi  105,  5  (A.  1).   484,   31, 

38.  485,  4,  11,  12,  17.    487,  29. 
Suns  8.  S^onß. 
Sureix  8.  Evreux. 
Surgant,  Johann  Ulrich,  Pfarrer  zu 

St  Theodor  III  54  (9)  A.  2.  (63, 23). 
SArlin,  (POrlin)  Bernhard ,  Ritter  n 

282,  5.  ~  m  264,  1.   543,  2. 

—  Peter,  Ritter  n  16,  27,  A.  2. 

—  Thoman,   Oberstzunftmeister  III 
•    4,  14.  8,  27.  15,  10,    16,  14.  145, 

20.    256,  3.    543,  2.    * 
Surpierre  HI  318,  10.   430,  5. 
Sursee  III  148,  11. 
Sutor,  Wetzel,  Weber  m  587,  3. 
"Switenses  s.  Schweizer. 
Sygmunt  s.  Egmont 
Symey  s.  Chimaj. 
Synner,  Heinrich  m  590  A;  1. 
-Syryg,  Syrck  s.  Sierk. 

Tafers  m  326,  25,  29. 

TaU  8.  Vaux. 

-Tallemontis,  vallis  8.  Delsberg. 

Tamy  s.  Cherron. 

Tann,  Peter  von  m  543,  13. 

—  Walther  von,  Söldner  II  511 
Nachtr..zu  260  A.  1.  —  m  68,  7. 
69,  14.  81  A.  1.  635  Naohtr.  zu 
m  68  A.  1. 

Tannbach  s.  Dambach. 

Tarent,  Friedrich  von,  Sohn  König 
Ferdinands  I.  von  Neapel  11  158 
Var.  192,  8.  200,  25.  204,  26. 
207,  28.  234,  1.  363,  27.  436,  27. 
—  m  11,  34.  12,  1.  441  A.I.— 
Vgl.  Neapel 

Techtennann,  Hans,  Freiburg.  Ven- 
ner m  467  A.  5. 

Teram  s.  Torens. 

Teucri  s.  Türken. 

Textoris,  Peter,  Domherr  U  142,8. 

—  Wilhelm,  aus  Aachen,  Domherr 
und  Prediger  am  Münster  U  193, 
1.  195,  35.  208,  21.  232,  10. 
286,  10.  —  m  142,  1,  A.  1.  204, 
17. 

Thann  11  19,  12.  45,  21.  51,  1. 
52,  1,  2.  53,  24.  56,  37.  58,  11. 
59,  31.  60,  4.  66,  28.  67,  10. 
68,  16.  71,  12.  81,  7,  13,  20,  22. 
85,  17.  86,  6.  87,  14.  89,  19. 
102,  4.  103,  32.  106,  10.  203, 
13,  15.  302,  16.  346,  10.  —  HI 
24,  12,  15.   31,  31.    35,    22.    73, 


15.  87,  9.  114,  2.  221,  2S.  300, 
35.  377,  22.  379,  13.1  456,  30. 
577,  17.   Vgl.  Tann. 

Thanner  Steig  n  203,  10.  297,  32. 

Thenem,  Bürger  von  Dole  lU  261, 
2S. 

Thengen  (»Montfort*),  Gr&fin  Barbara 
von ,  Gemahlin  Peters  von  Hagen- 
bach n  53,  23.  58,  10.  59,  20.  61, 
18. 

Thierstein,  Schloss  m  117,  3.  119, 
23.    269,. 2. 

—  Graf  Oswald  von,  österr.  Land- 
vogt II  u.  m  unz&hL  Stellen. 

—  Graf  Wilhelm   von  II  .197,  31. 

—  m  269  A.  1. 
ThionviUe  s.  Diedenhofen. 
Tho\>in,  Johannes,  v.  Dole  111261, 

34. 

—  tudwig,  von  Dole  m  261,  31. 
Thoulom,  Claudius  von  s.  Bastle. 
Thun'  am  See  11  390,  21. 
Thun',  Dhaun  s.  Raugraf. 
Thuregum  8.  Zürich. 

Thurgau  H  7  A.   3.  432,    3.  433, 

20. 
Thuriken  s.  Türkheim. 
Thüring,  Ulrich,  Schulhen  HI  586, 6. 
Thüringen  11  85,  8.    96,  2,  8,  31. 

102,  22..  104.  27.    114,  14.   232, 

27.  279,  33. 

Tiber  n  284,  19,  26.   408,  32. 
Tiberinus,    Johannes    Mathiaa  HI 

482,  35. 
Tieffen,  Johannes  von,  Grosacomtui 

des  Deutschordens  m  548,  14. 
tiefmatten  HI  402,  29. 
Tilia,  Thomas  de  s.  Linden. 
Tilmann    von  Regensburg,  aieium 

et  medicine    docto'r   Ili   175,  21, 

28.  176  A.  1. 

Tirason,    der   Cardinal  von  II  40S, 

20,  24.  —  m  187,  33. 
Tirbel  s.  RetheL 
Torens  <Torayn,  Teram),  der  Herr 

von  n  289  A.  2.    319,  13.  397. 9. 

—  m  319,  28.  326,  3.  -  Vgl. 
Compej'. 

Tomacn  8.  Toumav. 

Toscana  H  151,  22.    334,  29.  -  lü 

211,  2.    229  A.  1. 
Tose  (Tosz) ,  Peter  von  m  543,  13. 
Toul  n  22  A.  3.   57,  13.  -  ül  29, 

9.    30,  6.    66,  21.    13S,  9. 
Toulouse  n  401,  30. 

—  der  Präsident  von,  s.  Faur  und 
Morlhon. 

Töupy,  Agnes,  von  Balstall  lU 
284  A.  2. 


Personen-  und  OrtSYerzeichniss« 


681 


Tour  St.  Martin  UI  428,  1 U 
Tour-de-Peil2,   la   (zem  Tum)   UI 

5,  7. 
Toumay,   der  Bischof  Ton  III  164, 

15.    472,  2  (A.  2). 
Tours  m  59,  16.     510,  7. 
Traber,  Ulrich,  Söldner-Hauptmann 

m  166,    18.    167,  6,  A.  2.     507, 

21.  514,  15,  18. 
Trackole  s.  Drackole. 
Trapp  (»Crafit»),  Jacob,  österr.  Rath  II 

32  A.  5.  —  in  357,  27.   572,  6. 
Trawa  (Traveron  an  der  Maas,  süd- 

Uch  von  Toul?)  UI  138,  14. 
TremigaTon  11  373,  2. 
Tr^mouille,  George  de  la  s.  Craon. 
Treveri  s.  Trier. 
Tribelberg  (Montagne  de  Trillers) 

II  128,  10.     154,  22.     159  A.   1. 

182,  4.    191,  10,  20.     408,  2.    — 

UI  200,  2,  A.  1,  3.    310,  9. 
Trient  TL  300,  26,  33.     301,  2,  3.  — 

m  176  A.  1. 

Trier  U  1  A.  2.    18,  26.    20,  3,  21. 

21,  1,  9.    22,   4.    24,   5.     26,   30. 

28,  22.    34,  13,  21.   35.  5.  56,  36. 

82,  1.    139,  12,  31.    167,  7.     171, 

8.    172,  17.    177,  14.  208,7.  213, 

28.    234,  6,  12.    237,  1.   244,  30. 

245,  1,  7,  8.    250,    26.     260,    20. 

261,  23.    282,  10.   398,  29.  —  lU 

332,  14.    340,  2,  7.    343,  24.   344, 

14. 

Dom  UI  342,  26. 

St  Maximin  II  27,  31.  29,  9,  23. 
31, 15.  34,  12,  21.  —  m  342,  5, 
26.  343,  9.  344,  27.  345,  4. 
350,  33. 

Pfalz  n  27,  28.    28,  24.    29,  26. 

St  Simeonspforte  UI  342,  16. 

Ersbischof : 

Johann  von  Baden,  Markgraf  (Jo- 
hannes de  Babieis)  II  31,  23. 
312  A.  3.  511  Nachtr.  zu  260 
A.  1.  —  lU  30,  10.  49  A.  3. 
62,  32,  34.  164,  6,  14.  217,  24. 
340,  18.  341,  10.  342,  9,  11. 
354,  24.  345,  7.  444,  23.  445, 
6.   472,23. 

Troja  m  267,  22. 

Tronquoy,  le  II  248,  6.    295,  15. 

Trubel,  Bernhard  zum  lU  149,  29. 
467  A.  4. 

Truchsess  von  Waldburg  s.  Sonnen- 
berg. 

Trucksessz,  Hemmann  II  41,  24. 

Truncke  s.  le  Tronquoj. 

Tschane  (Chauny?)  ll  248,  12. 


Tschanlyte  s.  Champlitte. 
Tschanwery  s.  Chauvirey. 
Tschary  s.  Chariez. 
Tschatnelguyon,   Tchattiyon,    Ch&- 
teau-Guyon  s.  Ch&lon. 

Tschawa  s.  Ohampvent. 
Tscheweeny  s.  Gevigney. 
Tub,  Tuba  s.  Doubs. 
Tübingen  UI  139,  3,  9.  638  Nachtr. 
zu  m  275,  24. 

—  Graf  Conrad  von  U  512  Nachtr. 
zu  260  A.  1. 

Tunnouwer,  Caspar  UI  406,  19. 
Turent  (Aurent)  der  Herr  von  U  319, 
17.    m  320,  1. 

Turin  UI  229  A.  1. 
Türken,  Teucri  U  u.  UI   unzählige 
Stellen. 

—  Sultan :  Machmet  UI  266,  1,  4, 
7,  11,  14,  21,  A.  6.  267,3,  5,  8, 
12,  18,  19,  20.  638  Nachtr.  zu  UI 
267,  19.  —  Vgl.  Othomannus, 

Türkheim  U  262,  23.  325,  28.  367 
A.  1.  —  UI  44,  20.  297,  20.  304, 
10.   308,4. 

—  Johann  von,  vicedecanus  eccl. 
Bas.  U  142,  9.    183,  24.  315,  26. 

Tum,  zem  s.  Tour-de-Peilz. 
Tuscanus,  Tuschgan  s.  Aloysii. 

Tusien  (? )  UI  267,  22. 

Tyrol  (ad  Athesim,  an  der  Etsch)  U 
24A.  1.  79,  11.  94,  26.  145,  6. 
152,  1.  271,  31.  300,  26.  351,  24. 
365,  1.  388,  24.  390,  6.  —  UI 
12,  14.  14,  6.  169,  23,  32.  177, 
22.  240,  10,  13.  249,  13.  259, 
20,  22.     576,  22: 

Tzatalar  s.  Ch&telard.  ^ 
Tzscharloys  s.  Charolais. 

UeberUngen   U   245,   20.    262,    23. 

312  A.  2.  —  m  304,  14. 
UechÜand  U  144,  1.    344,  35.    Vgl. 

Freiburg. 
Uerdingen  II  165,  21. 
Uetenheim,  Christoph  von,  Domherr, 

nachmaHger  Bischof  lU  220,  18. 

255,  29,  A.  5. 

—  Jacob  von,  Domherr  lU  220, 19. 
225,  29,  A.  5. 

Uetingen,  Völmy  von  lU  543,  5. 

Ulm  U  139,  54.  156,  21.  229,  17. 
230,  2,  17.  245,  16.  262,  19.  304, 
27.  423,  8.  —  UI  63,  1.  114,  13. 
578,  21. 

Ulmitz  UI  9,  4. 


682 


Personen-  und  Ortsrerseiolmiss. 


St  Ulrich,  Kloster  bei  Münsterol  II 
105,  25.  —  m  401,  10.  403,  18. 
498,  12.  634  Naohtr.  su  U  105  A.  4. 

Ungarn  U  114,  15.  186,  4.  197, 
36.  291  A.  3.  320,  20.  323,  4,  6. 
325, 14.  350, 2.  -  m  108,24.  127, 
5.  203,  13.  236,  3.  237,  6,  30. 
238,  20. 

—  König  [Matthias  Corrinus  II 107, 
18.  323,  7,  17.  324,  24.  —  HI 
18,  22.  30.  24,  26.  40,  25.  53, 
23.  55.  10,  31,  33.  56.  5.  108,  17. 
158,  12,  22,  26.  163,  25.  165,  8, 
13.  169,  30.  170,  7,  11.  174,  16. 
211,  9.  228  A.  3.  235,  26.  237, 
2,  16,  25,  A.  1.  238,  7,  21.  529, 
23.     530,  6. 

Ungersheim  m  213,  24. 
Unkel  n  160,  18.    169,  29. 
Unterwaiden  11   118,   24.     119,   31. 
285,  24,  30.  325,  30.  344,  11.  386, 

7.  432,9.  433,  11.  —  HI  8,  15. 
lö  A.  J.  133,  16.  136,  17,  A.  7. 
140,  4,  A.  4.  155,12.  172,22.  304, 
11.   468  Var.    478,  13.    518,  15. 

—  Nidwaiden  11  432,  27. 

—  Obwalden  U  432,  29. 

Urach  III  213,  10,  A.  1. 

Uri  n  119,  30.  285,  25.  325,  30. 
344,  11.  365,  31.  386,  7.  431,3. 
432,  21.  433,  10.  —0  4,  17.  8, 
16.  10  A.  1.  136,  17,  A.  7.  140, 
4,  A.  4.  155,  11.  172,  21.  209,8. 
211,  21.    215,  6.   223,24.   224,5, 

8.  225,  4,  15,  28.  245,  20,  27, 
28,  31,  32,  33.  246,  1.  258,  21. 
308,  7.  423,  1.  468,11.  518,  14. 

St.  Ursanne  (St.  Ursiti)  II  93,  24. 
227,  3,  26.  —  m  454,  23. 

Ursem  II  285,  25,  30.  325,  31.  344, 
11.  —  m  155,  11.  245,  20.  258, 
21. 

Ursi  s.  Duriach. 

Usun    Hasan    (Ozan    Caian),    Be- 
herrscher Fersiens  II  393,  20,  23. 
Utenheim  s.  Uetenheim. 
Utrecht  II  22  A.  3. 

—  Bischof  David  von  11  31  A.  5. 
325,  17.  —  III  341,  14.  354,  24. 
530  A.  4. 

Utznach  U  432,  6. 

Yackeney,  Vackane,  Vackene  s.  Fau- 

cogney. 
Valangin,  Valendys  s.  Aarberg. 
Vallant,  VaUung  III  315,  27.    426, 

31. 


Varembon  II  280,  35. 

—  Graf  Claudius  von  n  105, 31.  117. 

9.  151,  7.     m  569  Stammtafel. 
^  Johann  von  HL  195  A.  1.    544, 

5  (A.  1).    569  StammtafeL 
Varensperg  s.  Famsburg. 
Vasis,  Dtephanus  de  s.  Hefenlin. 
Yaud6mont,  Grafschaft  H  220,   18, 

22.    423,  20.  430,  6.  —  m  32  A 

2.    81,  6.  21.     83,    15.     106,   28. 

635  Naehtr.  su  m  69  A.  1. 

—  der  Bastard  von  m  92  A.  2. 

Vaudrey  (Vauldrey,  Waderey),  die 
Herren  von  HI  264,  5. 

—  Claudius  von,  »herr  Romulos«  m 
146,  12,  A.  1,  5.  510,  10,21,28. 
511,  1. 

^  Wilhelm  von  m  138  A.  9.  510, 
21,  24,  30. 

Vaulrus,  Schloss  m  429,  23. 
Vaumarcus   (Famergfl)    H   351,    19. 

352,  8.     353,  3,  29,   35.     358.  6. 

359,  32.     360,  10.     361  22.    363. 

1.  15.  —  m  32»,  15,  18,  21.  324, 

15. 

Vaux,  U,  im  Tall  U  396,  11.  Vgl. 
Galicienses* 

Veere,  der  Markgraf  von  11  161,  IS. 
165,  7. 

Veldens  s.  Pfalz,  Ludwig. 

Velleohevreux  II  281  A.  2. 

Velti,  Meister  IH  590  A.  1. 

Venedig,  Venezianer  II 114,  4.  119, 
12.  144,  31.  145,  9,24.  200,23. 
271,  4,  6,  10,  11,  15,  17,  27,  28. 
298,  7,  8.  323,  17.  325,  17.  334, 
29.  405,  27.  406,  11,  27.  409, 
25.  —  ni  192,  2,  4.  6,  12,  19, 
21.     199,    6.     202,    14,    19.     204, 

24.  209,  4.  211,  1,  3.  229  A  t. 
235,  28.     236,  14,  24.    237,  8,  20, 

29.  238,  16.     240,  7,  A.  1.    245, 

25.  248,  8,  16,  21,  23,  28.    249, 

10,  12,  13.  253,  1.  259,  21.  266, 
1,  5,  7,  14,  15,  18,  21.  267,  8, 
12,  18.  326,  12.  341,  15.  474, 
10.  529,  26.  530,  14.  638  Naehtr. 
zu  lU  236,  3. 

Venningen,  Johannes  von,  s.  Basel, 
Bischöfe. 

—  Jörg  von,  Ritter  11  237,  20,  25, 

30,  33.  —  m  17,  1.  20,  16.  467, 
14  493,  23,  39.  495,  4.  497, 
47.     498,  3. 

Verdun  an  der  Maas  H  22  A.  3. 

Verdun  an  der  Saöne  HI  183  A.  2. 
513,  23. 


Personen-  und  Ortsverzeichniss. 


683 


Vereinunff)  gemeine ;  gemeiner  deut- 
Bcher  Bund,  grosser  Bund,  neuer 
Bund  in  obem  deutschen  Landen, 
confederati  ligae  magnae  superi- 

.   oris  AUemaniae  III  3,  8.    11,  18. 

17,  17.  50,  18.  129,  13.  134, 
7.     166,  8.   170,  19.   175,  9.   204, 

22.  226,   17,   25.     234,   2.     262, 

23,  29.     263,   35.     264,   9.     265, 

18.  270  A.  6.  438,  29.  439,  15. 
441,  2.  442,  28.  443,  4,  A.  1. 
452,31.  456,7,8.  465,29.516, 
7.     530  A.4. 

—  niedere,  confederati  inferiores  m 
258,  15,  17.  260,  4.  264,  16.  265, 
5.  270  A.  6.  306,  8.  322,  4. 
328,  11.     452,  30.     453,  3.     472, 

25.  501,  3.  503,  41.  504  A.  1. 
516,  24.    530,  1,  A.  4.    575,  21. 

Vennandois  II  295,  12.    296,  14. 
Verure  (Verriöres  P)  III  448,  31. 
Vesoul  m  64  A.  1.    138,  15,  A.  9. 

144  A.  3.     166,  19,  33.     507,  36. 

514,  16,  19. 
Vest,  Johannes,  Official  II  327,  26. 

—  m  39,  10,  11. 
Vevey,  Vivis  II 434,  15.  —  m5,  7. 
Vianden  UI  74,  15.  —  Vgl.  Nassau, 

Engelbert  Ton. 
Vienne,  der  Enbisehof  von  m  37 

A.  1. 
ViUarsel,  Frans  von,  Abt  von  St.  Jo- 

hannsen  bei  Erlach  HI  467yar.  A.  5. 
ViUeneuve  II  373,  20.  376,  25.  394 

A.  5.     397,  3.  —  ni  325,  9,  14. 
Villette,  Louis  de,  Herr  von  Mont- 

falcon  m  467,  4. 
Villingen  H  389,  1.    427,  21. 
VinalcBs,  Franciscus  de  m  178,  8. 
Vinstinffen,  die  Herren  von  11  336, 14. 
~~  Magaalena  von  HI  569  Stammtafel 
Viquot,  Johannes,  magister  HE  261, 

13. 
Virkye  IH  110  A.  2. 
Vimeburg,  Graf  Georg  von  H  173, 

26.  511    Nachtr.    su  260  A.    1. 

—  Graf  Philipp  von  U  511  Nachtr. 
%VL  260  A.  1. 

Virst,  die,  s.  Vogesen. 
Viry,   der  Herr  von  H  372  A,   1. 
373,  6,  7. 

—  Peter  von,  Domherr  zu  Genf  HI 
466  A.  3.     467,  1. 

Vischer,  Hans,  Bathsherr  IH  543, 
10. 

—  Hans,  Decan  der  Bruderschaft  zu 
St.  Johann  auf  Burg  HI  588,  17. 

ViscontCr  Carlo  III  96  A.  2. 
Viterbo  IH  229  A.  1. 


Vivis  s.  Vevey. 

Vogel,  Hans,  Bürgermeister  von  St 

Gallen  HI  443,  32.  468  Var. 
Vögelin,  Friedrich,  Söldner  U  77  A.  5. 
Vogesen  (Virst)  U  37  A.  5.  38,  14. 

290,  22.  —  HI  293,  1. 
Vogt,  Hans,   Ritter  II  512  Nachtr. 

zu  260  A.  1. 

—  Heinrich,  Hofmarschall  U  511 
Nachtr.  zu  260  A.  1. 

Von  Brunn  s.  Brunn. 
Vutaens  m  429,  8. 
Vuülerens  HI  429,  5. 
Vuippens  s.  Wippingen. 
VylU  145,28  (A.  5). 

Waadt  n  343  A.  4.  428,  26.  —  HI 

316,  1.    322,  16.    461,  37.    464,  3, 

7, 29.  474, 14,  23. 
Wabern,    Petermann   von,    Ritter, 

Schultheiss  von  Bern  H  48  A.  2. 

50  A.  5.  85  A.  4.  364,  27.  —  HI  9, 

7  (A.  2).  416,  25.  455,  30,  33.  468, 2. 
Wachenheim  s.  Wertheim. 
Waderey  s.  Vaudrey. 
Walch,  Claus,  Gerichts -Amtmann 

m  539,  35.    540,  4,  19.    541,  20, 

33.   546,  35.    547,  16. 

—  Clfiwin,  Knebels  Nachbar  IH 
590  A.  1. 

Wald,  Ulrich  zum  H  345,  25.  —  HI 

543,  10. 
Waldburg,  Truchsess  von,  s.  Sonnen- 

benr. 
Waldeok,  Graf  Philipp  von  H  261, 

11.    512  Nachtr.  zu  260  A.  1. 
Waidenburg  H  104,  17.  229,  14.  -- 

m  86,  26.   207,  13,  A.  4. 
Waidenburg,  Claus  von  lU  589,  11. 
Waldener,  Hans,  Taxator  H  8  A.  2. 

—  Hermann,  vicebalivus  ducis  Bur- 
ffundiae,  capitaneus  episcopi  Bas. 
II  39,  7.  56,  6,  12.  57,  28,  35.  226, 
10.  —  III 95,  17.  634  Nachtr.  zu  H 
92  A.  1. 

Waldmann,  Hans,  Ritter  lU  165,  21. 
Waldshut  n  41,  22.   60,  30.   65,  20. 

104,22.   115,9.  116,9,29.  204,1. 

313, 17.—  ni  45,4.  166, 16. 235, 18. 
Waldstätte,  Waldenses  IH  212,  26. 
Wallenstadt  II  7  A.  3. 
Wallis,  Walliser  II  301,  29.   317,7. 

319,  6.  325,  23,  29.  328,  2,  3.  346, 

16,30,41.  373,  20.  376,24.  396,9. 

406,  15.  407,  22.  409,  32.  412,24. 

414,  29.  —  HI  10,  6.  319, 11.  325, 

8.    326,  13,  17.     430,  16.    460,  2. 

461,  20.    462,  1.    463,  5.    468,  18. 

475,  30.   476,  10. 


6S4 


Personen-  und  Ortsveneichniss. 


Waltenheim,  Dorf  11  183,  17. 
Waltenheim,  Jacob  m  406,  3,  28. 
Wangen   im  Allgäu   11  312  A.   2. 

512  Naohtr.  bu  260  A.  1.  —  IE 

304,  15. 
Waruw  B.  Vaulrui. 
Warmondeys  s.  Vermandois. 
Wattweiler,  Heinrich  von  II  236,  7, 

14. 
Waultrin  8.  Wisse. 
Weber,  Wilhebn  s.  Textoris. 
Weil  die  Stadt,  in  Schwaben  II  512 

Nachtr.  su  260  A.  1. 

—  Wü,  Wyl,  Dorf  b.  Basel  H  42,  5. 
238,  2.    289,  4.   347,  14. 

Weiler  11  37  A.  5.  38  A.  3.   80,  18. 
Weilerthal  n  38, 16.  41,  8. 
Weinsberg,  Winsper,  Philipp  von, 

Erbkämmerer  II  8  A.  2.    9  A.  3. 

260,  14.    512  Naohtr.  su  260  A.  1. 

—  m  405,  5.   419,  27. 
Weissenau,    der   Abt   von   II   512 

Nachtr.  su  260  A.  1. 
Weissenburg    an    der   Altmühl   n 

512  Nachtr.  lu  260  A.  1. 
^  im  Elsass  II  312  A.  3. 
Wenger,    Conrad,    österreichischer 

Rath  n  32  A.  5. 
Werdenberg,  Gfrafenyon  II  120,  33. 

—  Heinrich  von,  canonicus  Argen, 
m  217,  14. 

—  Graf  Hugo  von  II  262,  6,  8,  A. 
2.    511  Nachtr.  lu  260  A.  1. 

—  Graf  Jörg  von  U  262,  6.  511 
Nachtr.  su  260  A.  1.  —  m  571 
A.  3. 

—  Johann  v.,  Bischof,  s.  Augsburg. 

—  Graf  Ulrich  von  II  260,  8.  511 
Naohtr.  lu  260  A.  1. 

Wemau  (Bemow),  Wilhelm  von  II 

30  A.  1.  —  m  346,  1. 
Wertnist,  Werün   m  638  Naohtr. 

su  in  275,  24, 
Wertheim  (Werthen,  Wachenheim), 

GrafFriedriohvonII261,  24.  511 

Nachtr.  su  260  A.  1. 
--  Graf  Hans  von  II  262,  12.    512 

Nachtr.  su  260  A.  1.  —  III  47,  8. 

48,  5. 
»  Graf  Wilhehn  (Michel)   von   II 

262,  12.  512  Nachtr.  su  260  A.  1. 
Wesel,   Johann   von   in    227,    18. 

230,  9,  14,  A.  2.    232,  18. 
Westerburg,    Herr  Reinhard  su  ü 

262.  2.    511  Naohtr.  su  260  A.  1. 
Westfalen  H  85.  9.   96,  1,  7.    102, 

23.   104,27.   114,14.   137,23.  182, 

18.  232,  26.  348,  2.  421,  12. 
Westrich  n  336,  9.  —  lU  28,  7. 


Wettolsheim  s.  Wittolsheim. 
Wetslar,  Wetzfeier  II  262,  22. 
Weyda  TWoiwode)  s.  Draekole  und 

Stephan. 
Wibelspurg,  Wiflisburg  s.  Avenches. 
Widemont  s.  Vaud^mont 
Wien  n  21,  32.  343,  4.  369,  26.  - 

m  158,  5,  15  (A  1).    159,  8,  10. 

165,  11,  12.    169,  31.    170,  8.  174, 

18. 
Wiener-Neustadt,  Nova  civitas  Au- 

strie  ni  71,  16.    72,  28.    79.  32. 

165,  9. 
Wiesbaden  II  144  A.  3.  301,  U. 
Wil  8.  Weil 
Wüer  s.  Wyler. 
Wilhelmus  de  Aquisgrani,  von  Aqua, 

8.  Textoris,  Wilhehn. 
WiUisau  IH  85,  24. 
Wimpfen  II  139,  22.     262,  21. 
Wimpheling,  Jacob  HI  121-124. 

382,  46.  383,  27.   384,  34. 
Winoort  (Vignacourt?)  II  248,  2. 
Windische  Mark  IH  178,  1. 
Windsheim,  Winterheim  U  262  A 

1.    512  Nachtr.  su  260  A.  1. 
Wintern  s.  Köniffswinter. 
Winterstetter,      Georg,     canonicus 

Constan.  III  84,  6,  32. 
Wippingen,  Vuippens,    Schloss  III 

430,  2. 

—  Rudolf  von  m  370,  5.  467, 16. 
Wirtenberg  II  93,  8.    139,  30.  1^2, 

29.   244,  32.  285,  7.  304,  29.  342, 
26.   346,37.  410,21. 

—  Graf  Eberhard  von  II  29, 11, 19. 
32.  30,  2.  32,  5.  34,  29.  261, 3. 
426,  25.  427,  2,  5,  13,  15.  436,  2U. 
512  Nachtr.  su  260.  A  1.  —  ÜI 
169,  24.  213,  9.  341,  13.  344,  29. 
346  A.  1.   356,  23.   448,  9. 

—  Graf  Heinrich  von  U  82,  3.  92, 
6.  93,  2,  5.  107,  13.  151,  12.  ISS, 
21.  213,  27.  —  m  57.  19,  21,  25. 
200  A.  1.  227  A.  6.  250  A  1.  25!> 
A.2, 

—  Graf  Ulrich  von  H  255,  36.  260. 
21.  512  Nachtr.  su  260  A  1.  - 
m  88,  33  (A.  2).  106,  25.  -  Vgl 
m  568  die  Stammtafel. 

Wisch  (in  Geldern)  s.  Wysch. 

Wismar  II  512  Nachtr.  su  260  A  1. 

Wisse,  Johann,  Landvogt  von 
Deutsoh- Lothringen  lü  59,  14, 
16,  {A.6).  60,  11,  20.  61,12,15. 
451,  14,  19  (A.  1).  467  A.  4. 

—  Waultrin  (?)  UI  93  A.  1. 
Wissenberg,  Hans  von  HI  5S7  A.  1- 
Wisu  s.  VesouL 


Personen-  und  OrtsrerzeichniBS. 


685 


Wittenheim ,  Peterhana ,  Gerichts- 
amtmann  III  539,  34,  39.  540,  49. 
541,  19,  24.  546,  34. 

Wittnau  HI  374  A.  1. 

Wittolsheim,  Hans  von  lU  205,  13. 

Wladislaw  8.  Böhmen. 

Worms  II  139,  23.  230,  3.  237,  10. 
245,  17.  252,  37.  262,  19.  312,  11, 
A.  3.  348,  23.  —  HI  103,  30.  176 
A.  1.  199,  11,  16.  227,  18.  230 
A.  2. 

WoBsen  s.  Bosnien. 
Wunnenberg,  von,  Propst  lu  Oelen- 
berg  n  103,  28. 

Wurtagarter,  Bernhard  III  467,  9. 
Würzburg  II  132,  29.    140,  6.    262, 

10.  —  ni  48,  1,  7,  10.    169,  26. 

177,  11.  211,27.  215,20.  216,28. 

226,  23. 

—  Bischof  m  211,  27.  Vgl  Hesler. 

^Vyl  8.  Weil 

Wyler,  Andreas,  Beisitzer  des  Ge- 
richts m  543,  13. 

—  Johannes,  Domdecan  III  585 
A.  4. 

Wysch,  der  Junker  von  11  161,  20. 
Wyson  8.  Vesoul. 

Wyttenmülin,  Balthasar  von  11205, 
10. 

Xanten  11  85,  4. 

Y  8.  I. 

Zäsingen ,  Zesingen,  Hetsel  (Wetzel) 
von  m  168,  16.    169,  1. 

—  Richard  von  II  76,  10. 
Zehender  II  390,  20. 

Zeigler,  Heinrich  II  8,  10.   55,  33. 

S4,   10.     107,   10.  —  m  56  A.  2. 

264  A.  3.  494,  10.  499,  32.  543,  5. 

575,  38. 
Zelinioro  s.  Surpierre. 
Zenaer,    Daniel,    vicarius  Constan. 

m  255,  21  (A.  3). 
Zey  8.  Scey. 


2Scefr'oii  8.  Chevron. 
SaiUMieim  U  43.  1. 
Zafingen  III  425,  27. 
ZoUern  s.  Hohenzollem. 
Zons  n  257,  13. 
Zorn,  Adam  III  143,  2,  A.  4. 
Zorn  8.  Hohenzollem. 
Zorzi  (Giorgi  dell'  Appalto],   Barto- 
lommeo,  Venezianer  III  266  A.  6. 

Zschach,  Schach,  Heinrich,  Gold- 
schmied in  414,  36.   543,  7. 

Zschaknd,  Zschalant  s.  Challandes. 

Zschalun  s.  Chdteau-Ch41on. 

Zschandeney  s.  Chantoney. 

Zscheckenbürlin   (Zscheckapurlin, 
Scheckenpürlin),    Hans ,    Oberst- 
zunftmeister II  16,  27  (A.  2).    51 
A.  4.  122,  27,  28.  152,  28.  157,  25. 

—  HI  364,  25.    407,  31.    408,  40. 
634  Naehtr.  zu  IH  58  A.  1. 

—  Hans  der  Jüngere,  dessen  Sohn, 
II  152,  29  (A.  6).  —  m  407,  32. 

—  Ludwig,  Sohn  des  Oberstzunft- 
meisters n  152,  29  (A.  6).  —  HI 
407,  32.   543,  8.   545,  29,  37. 

Zscherlin  von  Wile  (?)  HI  407,  4. 
Zscherlin  s.  ChAteau-GhÄlon. 
Zschettegon,  Ch&teauguyon  s.  Ch&lon. 
Zschisere  (?),  der  Herr  von  H  125, 
23. 

Zschupp,  Ulrich  IH  543,  10. 
Zschuppin  (?),  savoyischer  Gesandter 
IH  467,  6. 

Zug  U  119,  31.  430,  22.  431,  1. 
432,  22.  433,  16.  —  HI  10,  5. 
86,  8.  136  A.  7.  140  A.  4.  148,  12. 
172,  23.  308,  7.  423,  1.  468,  13. 
518,  15. 

Zürich  H  u.  IH  unzählige  Stellen. 

Zürichsee  HI  234,  12. 

Zütphen  H  135,  1.  167,  23.  172,  37. 

—  HI  177,  23,  A.  7. 

Zweibrücken,  Graf  Friedrich  von  H 
262,  3. 

Zwinger,  Johannes,  Unterschreiber 
IH  552,  27. 


Nachträgliche  Beriehtisug. 


Bd.  m  8.  422,  6.    Statt  »8.  9«  lies:  8.  424,  22. 
-ms.  576,  9.    Statt  »aus  den  Stftdten«  lies:  und  den  Städten. 


Druck  Ton  Breitkopf  St  H&rt«l  in  Leiptig. 


) 


I^ei  S.  Hirzel  in  Leipzig  em-heinen 

Die 

Chroniken 

der  deutschen  Städte 

vom  14.  bis  ins  16.  Jahrhundert. 

Auf  VeranlasHung 

Sr.  Majestät  des  Königs  von  Bayern 

herausgegeben  durch 

die  historische  Cominission  bei  der  Königl.  Academie  der  Wissenschaften 

in  München. 


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