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BASL^ CHRONIKEN
HERAUSGEGEBEN
FOS DER HISTORISCHEN m AXTIQÜABISCHEN GESELLSCHAFT
m BASEL
DRITTER BAND
UERAUSGEGEBE» DURCH
-WILHELM VISCHER.
LEIPZIG
-VEBI'AG VON 8. HIEZEL.
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y o r r e d e.
JJer vorliegende Band ist die letzte Arbeitsfrucht eines
Mannes, dessen Tod unsere Gesellschaft noch heute schwer
empfindet, dessen Andenken ihr stets ein gefeiertes bleiben
wird. Xiange Jahre hindurch war Wilhelm Vischer das Haupt
und zugleicli das thätigste Mitglied dieser Gesellschaft; für
die Basier Clironiken insbesondere aber war er der eigentliche
Begründer , die Seele des ganzen Unternehmens. Nach dem
uisprungliclien Plane zwar sollte seine Mitwirkung sich auf
die Oberleitung des Ganzen beschränken, während die Bear-
l>eitung der einzelnen Chroniken seinen Mitarbeitern zugedacht
war. Jedoch schon beim ersten Bande sah er sich genöthigt,
selber Hand an's Werk zu legen, da Prof. Stern in Folge an-
derweitiger Verpflichtungen verhindert war, seine Arbeit zu
Ende zu fahren. Ebenso sah sich später auch Prof Boos ver-
anlasst, von der Bearbeitung von Knebels Tagebuch zurück-
zutreten, und so trat Vischer wiederum beim zweiten Band in
die Lücke und übernahm hierauf den dritten Band für sich
allein, indem er hoffte, auf diesem Wege wenigstens die Her-
annahe Knebels möglichst bald zu vollenden. Es war ihm
jedoch nicht vergönnt, diese Arbeit so zu fördern, wie er es
gevrünscht hätte; Jahre und Jahre vergiengen, bis nur der zweite
Band erschien, und die Vollendung des dritten sollte Vischer
nicht mehr erleben.
Diese lange Verzögerung kann auffällig erscheinen; wir
dürfen daher ihren wahren Grund nicht verschweigen. Vischer
war ein gediegener Gelehrter und ein ebenso gründlicher
Forscher, der als Lehrer an unserer Hochschule für seine
Schüler ^veder Zeit noch Mühe sparte. Aber er war noch
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Vorrede.
Dei vorliegende Band ist die letzte Arbeitsfrucht eines
Mannes, dessen Tod unsere Gesellschaft noch heute schwer
empfindet, dessen Andenken ihr stets ein gefeiertes bleiben
wird. Lange Jahre hindurch war Wilhelm Vischer das Haupt
und zugleich das thätigste Mitglied dieser Gesellschaft; für
die Basler Chroniken insbesondere aber war er der eigentliche
Begründer, die Seele des ganzen Unternehmens. Nach dem
ursprünglichen Plane zwar sollte seine Mitwirkung sich auf
die Oberleitung des Ganzen beschränken, während die Bear-
beitung der einzelnen Chroniken seinen Mitarbeitern zugedacht
war. Jedoch schon beim ersten Bande sah er sich genöthigt,
selber Hand an's Werk zu legen, da Prof. Stern in Folge an-
derweitiger Verpflichtungen verhindert war, seine Arbeit zu
Ende zu führen. Ebenso sah sich später auch Prof Boos ver-
anlasst, von der Bearbeitung von Knebels Tagebuch zurück-
zutreten, und so trat Vischer wiederum beim zweiten Band in
die Lücke und übernahm hierauf den dritten Band für sich
allein, indem er hoffte, auf diesem Wege wenigstens die Her-
ausgabe Knebels möglichst bald zu vollenden. Es war ihm
jedoch nicht vergönnt, diese Arbeit so zu fördern, wie er es
gewünscht hätte; Jahre und Jahre vergiengen, bis nur der zweite
Band erschien, und die Vollendung des dritten sollte Vischer
nicht mehr erleben.
Diese lange Verzögerung kann auffällig erscheinen; wir
dürfen daher ihren wahren Grund nicht verschweigen. Vischer
war ein gediegener Gelehrter und ein ebenso gründlicher
Forscher, der als Lehrer an unserer Hochschule für seine
Schüler weder Zeit noch Mühe sparte. Aber er war noch
IV Vorrede.
mehr als das: er war vor allem ein aufrichtiger Christ und
ein warmer Freund seines Vaterlandes, ein »guter Bürgern im
idealsten Sinne des Worts. An allen Fragen und Kämpfen,
welche unser kirchliches und politisches Lehen berühren, nahm
er den regsten Antheil. Sein treues Festhalten an dem, was
er als das Gute erkannte, sein edler, billig denkender Sinn
und seine unverkennbare Begabung waren die Ursache, warum
er von seinen Gesinnungsgenossen oft und viel «um Vertreter
imd Führer erkoren wurde. Vischer erkannte es als seine
Pflicht, solchen Aufgaben sich nicht zu entziehen, und so ge-
schah es im Laufe der letzten zwölf Jahre, dass mehr und
mehr die öffentlichen Angelegenheiten es waren, welche seine
beste Zeit und Kraft vorweg in Anspruch nahmen. Wäre er
seiner persönlichen Neigung gefolgt, so hätte er sich jedenfalls
am liebsten von allen Parteikämpfen fem gehalten, um unge-
stört seiner Wissenschaft leben zu können. Aber sein Pflicht-
gefühl liess ihm dieses nicht zu, und so beschränkte er seine
Arbeit an den Basler Chroniken auf die wenige Zeit, welche
die Sorge ui^ das allgemeine Wohl ihm übrig liess.
Für die Wissenschaft kann man es beklagen, dass Vischer
seinen Bürgerpflichten ein solches Opfer brachte. Für das Va-
terland aber — iur das weitere sowohl als für seine Vaterstadt
— können wir ihm nur dafür danken, dass er so handelte
und nicht anders, dass er über der Kunde der Vergangenheit
die Au%aben der Gegenwart nie vergass. Wie nur von We-
nigen, so galt von Wilhelm Vischer der Wahlspruch der Mo-
numenta Germaniae:
Sanctus amor patriae dat animum.
Als Vischer starb, am 30. März vorigen Jahres, war von
dem vorliegenden Bande nicht ganz die Häflte gedruckt, näm-
lich der Text von Knebels Tagebuch bis zu Ende, und ausser-
dem hoch die erste Beilage. Von den weiteren Beilagen aber
waren im Manuscripte die meisten schon vorhanden, und es
fehlte sozusagen nur noch die Einleitung, welche nach Vischers
Absicht namentlich Knebels Leben und die Würdigung
seines ganzen Tagebuchs enthalten sollte. Eine solche Ein-
leitung ist jedoch, wenn auch nur in verkürzter Gestalt, be-
reits enthalten in Vischers Vorrede zum ersten Theile des
Knebelschen Tagebuchs, d. h. zum zweiten Bande der Basler
Vorrede. V
Chioiukeii. Ce scbien uns daher, dass die Arbeit des Dahin-
geschiedenen, neben seiner eigenen Vorrede, keiner neuen Ein-
leitung von fremder Hand bedürfe, sondern dass dem wissen-
schaftlichen Ziirecke des Werkes volle Genüge geschehe, wenn
alles, was zu jener Vorrede Vischers etwa noch als Ergänzung
dienen könnte, dem Torliegenden Bande einfach als letzte Bei-
lage (XXm) angefügt werde. Zur Bearbeitung sowohl dieser,
als der sonstigen noch fehlenden Beilagen, sowie überhaupt
zur Fertigstellung und Correctur der noch zu druckenden
Theile, liess sich Dr. Carl Christoph Bemoulli bereit finden,
der schon vorher, im Auftrage Vischers, mehrere der grösseren
Beilagen selbständig bearbeitet hatte.
Wenn wir nun den persönlichen Antheil Vischers an der
ganzen Arbeit genauer bezeichnen sollen, so ist zunächst
daran zu erinnern, dass Prof H. Boos, welcher ursprüg-
lich mit der Herausgabe Knebels betraut war, in der Folge
von dieser Arbeit zurücktrat, um sich dem weit umfangreichern
Unternehmen des Wormser Urkundenbuchs zu widmen. Bei
seinem Bücktritte überliess er jedoch unserer Gesellschaft mit
gröester Bereitwilligkeit die von ihm gefertigte vollständige
Abschrift von Knebels Tagebuch, und diese wurde von Vischer,
nachdem er sie nochmals mit dem Original verglichen, der
Torli^enden Ausgabe zu Grunde gelegt. In gleicher Weise
sind es die von Prof. Boos s. Z. gefertigten Abschriften von
Aktenstücken, auf welchen die Beilagen m, IV und theil-
weise auch XXII beruhen. Von Vischer aber wurde nicht
allein der Text des Tagebuches vollständig bearbeitet, sondern
er hinterliess auch als fertige Manuscripte die Beilagen III bis
M, VWL, XII— XV und XVH— XIX, femer die Inhaltsüber-
sicht zu dem in diesem Bande enthaltenen Theile des Tage-
buchs, und überdiess noch zahlreiche Nachträge zu diesem und
dem vorhergehenden Bande.
Von den übrigen Beilagen wurde zunächst XX (Rotwelsch)
in verdankenswerthester Weise durch unsem in Tübingen wei-
lenden Mitbürger Prof Albert Socin bearbeitet, alle weiteren
aber, nämUch I, II, VH, IX— XI, XVI und XXI— XIII, durch
De Carl Clir. Bemoulli, der schon zu den von Vischer bear-
beiteten Beilagen verschiedene Abschriften von Aktenstücken
geliefert hatte und überdiess auch die schon erwähnten Nach-
VI Vorrede.
träge noch durch weitere Ergänzungen vermehrte. Das Per-
sonen- und Ortsverzeichniss zu beiden Bänden von Knebels
Werk verdanken wir der bereitwilligen Mithilfe von Dr. Adolf
Socin, d. Z. Privatdocent für Germanistik an hiesiger Univer-
sität. Auf das firüher in Aussicht gestellte Glossar zu den
deutschen Stücken aber mussten wir verzichten, um das Er-
scheinen dieses Bandes nicht länger zu verzögern.
Neben diesen direkten Mitarbeitern am Werke Vischers
erwähnen wir hier gerne auch die Herren Vorsteher und Be-
amten der verschiedenen Bibliotheken und Archive, durch
deren freundliches Entgegenkommen das Werk wesentlich ge-
fordert wurde. Vor allen waren es die Herren Staatsarchivar
Dr. R. Wackemagel und Oberbibliothekar Dr. L. Sieber in
Basel, sowie auch Dr. David von Schönherr, Vorsteher des
K. K. Statthaltereiarchivs in Innsbruck, deren Güte und Ge-
fälligkeit wir vielfach in Anspruch genommen haben. Nicht
minder fühlen wir uns zu Dank verpflichtet gegen die Herren
Dr. E. Bloesch, Oberbibliothekar in Bern, Dr. Carl Wehr-
mann, Staatsarchivar in Lübeck, Geh. Rath Dr. von Mül-
verstedt, Kgl. Staatsarchivar in Magdeburg, Stadtarchivar H.
Mossmann und Stadtbibliothekar A. Walz in Colmar, Staatsar-
chivar J. Schneuwly in Freiburg i. S. und Kantonsbibliothekar
Brunnhofer in Aarau. Ebenso ist uns durch die Gefälligkeit
der Herren Dr. F. Speiser, Civilgerichtschreiber, und Notar
W. Lichtenhahn, Zunftschreiber, die Benützung des hiesigen
Gerichtsarchivs und des Zunftarchivs zum Safran ermöglicht
worden. Ausserdem verdanken wir manche werthvolle Mit-
theilungen und Notizen den Herren Dr. Emil Theuner in
Berlin, Dr. Oswald Redlich in Innsbruck, Prof. Carl Schmidt
in Strassburg, Dr. Traugott Geering in Cöln und Dr. Th.
Im Hof in Bern, sowie auch den Herren Prof. O. Behaghel,
Dr. C. Vischer-Merian, Pfarrer E. La Roche, Dr. Carl Stehlin
und Dr. Job. Bernoulli in Basel. Allen diesen Herren sagen
wir im Namen der herausgebenden Gesellschaft für ihre viel-
fache Unterstützung und Mithülfe unsem verbindlichsten Dank.
Wie schon oben bemerkt wurde, muss die Beilage XXIII
als Ersatz dienen fiir die von Vischer beabsichtigte Einleitung
zu Knebels ganzem Werke. Auf diese Beilage verweisen wir
daher für alles, was sonst eine Einleitung enthalten soll —
Vorrede. VIl
also für Knebels Leben, für den Nachweis seiner Quellen,
Beschreibung der Handschrift u. s. w. — und bemerken hier nur
noch, dass das Personen- und Ortsyerzeichniss von Dr. Adolf
Socin nach denselben Grundsätzen bearbeitet irurde, wie das-
jenige zum ersten Bande der Basler Chroniken.
Das auf dem Titelblatt abgebildete Siegel ist dasjenige
Johanns von Venningen, des Bischofs von Basel zur Zeit der
Burgunderkriege. Dasselbe wurde nach einem Abdruck im
hiesigen Archive gezeichnet von Herrn Stud. Phil. Ernst
Stückelberg, und in Holz geschnitten durch Herrn Ch. F.
Knaus, Xylograph in Basel.
Von allen historischen Schriften, welche noch zur Ver-
öffentlichung in den Basler Chroniken bestimmt sind, erreicht
keine einzige auch nur von ferne den Umfang von Knebels
Tagebuch; auch sind die meisten in deutscher Sprache ver-
fasst, oder nur in deutscher Uebersetzung erhalten. Im näch-
sten Bande sollen vorerst diejenigen Au&eichnungen erscheinen ,
welche — wie Knebels Werk — noch in der Urschrift ihrer
Verfasser uns erhalten sind. Hieher gehören vor allem die
mancherlei Chronikalien, welche über die Zeit von 1356 bis
1550 in den verschiedenen Rathsbüchern zerstreut sind, sodann
Brüglingers Beschreibung des St. Jakoberkrieges (1444 — 1446)
im Zunftbuche der Brodbecken, und endlich die Chronik des
Kaplans Erhard von Appenwiler mit ihren Fortsetzungen bis
1474. Wie das Tagebuch Knebels vorzugsweise die Burgunder-
kriege behandelt, so werden den Mittelpunkt dieses IV Bandes
jene vielfachen Kämpfe und Gefahren bilden, welche Basel
zur Zeit des alten Zürcherkrieges zu bestehen hatte. Immer-
hin ist dieser Band noch nicht druckfertig, und da wir nicht
wissen, welche Hindemisse vor der Vollendung desselben noch
eintreten können , so wagen wir es nicht , sein Erscheinen
auf einen bestimmten Zeitpunkt in Aussicht zu stellen.
Basel, den 25. März 1887.
Im Auftrage der herausgebenden Gesellschaft:
Aagnst Bernonlli.
Zusammenstellung der Blattfolge der Handschrift X II 4^
mit der Seitenfolge des gedruckten Textes in diesem
Bande.
Bl.
1 —12b
stehn
S. 3,1 — 24,2.
-
13 16
-
- 42,1 — 49,10.
-
16b — 36b
-
- 50,23— 83,17.
-
37 —44b
-
- 24,3 — 40,30.
-
44b — 48
«
. 437,3 —444,2. (Beilage
XL)
-
48b
-
. 40,31 - 42,1.
-
49 —68b
-
- 42,1 Vax. und
444,5 —476,16. (Beilage
j XT.)
-
69 69 b
-
- 49,11— 50,22.
-
70 —121b
-
- 83,18 — 176,4.
Über Bl
.121b— 128
siehe
- 176 A. 1.
-
128b 129
stehn
- 182,13 — 183,20.
-
129 b — 132 b sind leer.
-
133 —134
stehn
S. 180,1 —182,12.
-
135 —136
-
- 176,5 —179,24.
-
136b— 143
*
- 183,21—201,10.
-
143b 144
-
- 201 A. 1.
-
144b— 145
-
- 201,11—202,12.
-
145 —150b
-
- 522,5 — 533,5. "(Beilage
XVU.)
-
151 157b
-
- 202,26 — 210,2.
-
157 b— 166b
-
- 230,1 —240,13.
-
167 —175b
-
- 242,35 — 254,30.
-
176 178b sind leer.
Über Bl.
179 —180b
siehe
8. 210,2 Var.
•-
181 —190b
stehn
- 210,3 —226,32.
Über Bl,
190b 195
vergl.
- 556,4 —567,13. (Beilage
XX.)
-
195 —195b
stehn
- 227,1 —228,13.
Über Bl.
. 195b — 201
siehe
- 228,13 Var. u. A. 3.
-
201b — 202
stehn
- 240,14 — 242,34.
Über Bl.
202 —207
siehe
- 228,13 Var. u. A. 3.
-
207
steht
- 229,1 — 3.
Über BL 207 —215
siehe
- 228,13 Var. u. S. 229 A.
1.
215b — 230
stehn
- 254,31 — 271,2.
Inhaltsverzeichniss.
Saite
Voiiede lum dritten Bande TIT
Johannis Knebel capellani ecclesiae Basiliensis diarium. Hans
Knebels des Kaplans am Münster zu Basel Tagebuch. (Fort-
setiung des Textes] Juni 1476 — Juli 1479 ]
Beilagen.
I Beschreibung der Burgunderkriege durch den Basler
Stadtschreiber Midaus Eüsch.
Einleitung 275
Text 292
n. LibeUus de magnificentia ducisBurgundiae in Treyeris visa.
Einleitung 332
Text 340
m. Torbeimarsch der Sohwarzwälder und der Rheinstädte,
1. Januar 1474. Hagenbachs Neuerungen in Breisach,
31. December 1473 364
IV. Brief des Ffalzgrafen Friedrich, vom 12. Februar 1474. 367
V. Beschwerdesehrift des Käthes zu Basel gegen Peter von
fiagenbach, vom 6. April 1474 369
VL Lateinisches Qedicht über Hagenbachs Process .... 381
Vn. Einfall der Burgunder in das Sundgau, am 19. August
1474 392
VllL Process des Münzmeisters und der Wechsler in Basel
1474 " 404
IX. Bericht an Herzog Sigmund über die Eroberungen in
Hochburgund und der Waadt 421
X. Einnahme von Montbozon, am 4. Merz 1476 433
XI. Verhandlungen des Tages zu Freiburg, im Juli und
August 1476 435
XIL Unglück auf dem Rheine, am 19. December 1476 . . . 477
XTTI. Lateinische Gedichte über den Tod Herzog Karls . . . 480
XIV. Streit der Stadt Basel mit Bischof Johannes von Ven-
ningen, 1476—1477 483
XV. Ulrich Traber und die Einnahme von Gray, 1477 . . . 507
X Inhaltfiyerzeichniss.
Seite
XVI. Friedensyerhandlungen zwischen Burgund und den Ver-
bündeten, 1477 515
XVn. Waffenstillstand zwischen Ludwig XI und Maximilian,
vom 11. Juli 1478 521
XVin. Der Bisingerische Handel, 1478 533
XIX. Ddle und die Franzosen im Mai 1479 549
XX. Bericht über das Rotwelsch 552
XXI. Stammtafel der Herren von Neuenburg in Burgund . . 568
XXII. Verhandlungen Sigmunds mit Karl und den Eidgenossen 570
XXIII. Hans Knebel und sein Tagebuch 583
Übersicht des Inhalts des in diesem Bande abgedruckten Theiles Ton
Knebels Tagebuch 597
I. Der Murtenkrieg und weitere K&mpfe mit Burgund in
den oberen Landen 597
IL Der Krieg in Lothringen • . . , 604
in. Der Krieg zwischen Frankreich und Maximilian wegen
der burgundischen Erbfolge 613
IV. Andere K&mpfe und Weltbegebenheiten 620
V. Kaiser Friedrich 623
VI. Basler Ortsgeschichte 625
Vn. Ober-Elsass 627
Vin. Die Eidgenossen nach den Burgunderkriegen ..... 627
IX. Streit um das Bisthum Constanz 629
X. Witterung, Preise der Lebensmittel, Krankheiten . . . 630
XI. Erlebnisse Knebels 632
Berichtigungen und Nachträge zu Band II und ÜI 633
Personen- und OrtSYcrzeichniss zu Band U und HI 641
»Ht^
JOHAMIS KNEBEL
CAPELLANI ECCLESIAE BASILEENSIS
DIARIUM.
Hans Knebels
des Kaplans am Münster zu Basel
Tagebuch.
Juni 1476— Juli 1479.
'^«(Iroaiken. ni.
Anno domini 1476 sabbato 21. mensis junii^), cum Ka-Jniii2i
rolu8 dux BuTgundie obsedisset opidum Murtan Lausanen^fi»
dioceMs, et l^emenses et alii confederati quingentos^) annatos
et fortissiinos vires ibidem pro custodia posuissent, et dux
^multos insultos fecisset murosque ictibus magnarum bombar-
darum collisisset, et illi qui intus erant multos occidissent,
scripserunt Bemen«^« pro subsidio et defensione ipsorum Om-
nibus confederatis lige magno superioris Almanie, ut in auxi-
lium eorum Tenirent. qui omnes paruerunt, et ultra 40 milia
'«Tirorum') in expedicionem ipsius Burgundi tam peditum quam
equestrium fortissimonim yirorum venerunt. inter quos fuit
illostris prineeps Keinhardus dux Lothoringie cum trincentis
equitibus^) et maxime de illis partibus Alsacie. et Basilien«««
eodem die quo supra^) exiverunt cum centum equitibus et jnni 15
isduobus milibus peditum^), Argcntinenses vero cum quingentis
11. foiüflsimi.
1) Knebel schreibt: sabbato XX. prima mensis juniL Die beiden Daten
stimmen nicht, der 21. Juni war 1476 ein Freitag. Offenbar hat Knebel Sams-
tag den 22. Juni gemeint, den Tag der Schlacht, über die er im folgenden eine
Ansahl Ton Nachrichten xusammenstellt Der Ahschnitt bis wenigstens Seite
16, 9 scheint im Zusammenhange geschrieben su sein. Seine Zusammen-
steUung glaubte Knebel am passendsten mit dem von ihm schon einmal am
Sefalnsse des Torigen Bandes mitgetheilten Mahnbrief zu eröffnen, den die
Hemer sofort nach der Einsehliessung Murtens an ihre Verbündeten erlassen
hatten. Der Sats , mit welchem die Wiedergabe des Briefes eingeleitet wird
iseripserunt Bemenses« u. s. w. schliesst sich allerdings etwas ungeschickt an
den Vordersatz an, mit dem Knebel diesen Abschnitt und sugleich diesen
Band beginnt, und der im Naohsati eine Erw&hnung der Schlacht selbst er-
wiiten liesB.
2) Nach Schilling 287 wurden 1500 Mann aus Bern nach Murten ge-
schickt
3) Unten S. 11, 8 sagt Knebel, das Heer der Eidgenossen habe wenigstens
^,000, 8. 23, 2, es hahe nicht über 40,000 Mann gesfthlt Vgl die Anmerkung
sa der letxtem Stelle.
4) VgL unten S. 10, 23.
5) Band ü, S. 436, 24. VgL unten S. 4, 12.
6) Dieselbe Zahl (vgl. unten S. 4, 13) mit dem Zusats : »und mit tu reiss-
vegen« nennen auch die Zusätze tu Etterlin in der sog. Beinheimischen Chro-
aik auf der Univers. Bibl Basel Bl 93».
4 ' 1476.
equitibus^), quorum capitaneus fuit comes ... .2) de Oetin-
gen et ipsorum soldatus. interea supervenerunt scripta de
superioribus partibus et de hiis, que ibidem agebantur, et
primo scripta Bernensium ad dominum graciosum Johannem
de Yenningen episcopum Bastliensem et consequenter alia^ prout^
infra scribitur, ut ecce^).
Jnni 11 [2] Anno etc. 76 uff zinstag vor corporis Cristi umb die 10
vor mittag) als der abbt von Gotstatt*) hie zu Basel conse-
criert waS) kam der bott mitt dem brieff und f&r zu stund in
einem weidling gen Stroszburg und verkundt glichen brieff i«
dem bischoff und der stat doselbs ^).
jnni 15 Item uff samstag noch corporis Cristi zugent die von Ba-
sel usz mit 2000 mann zu fussz und 100 zu rosse, her Peter
Rot ritter hobtman^ Thoman Surlin, der rotten, venre und
Jacob von Sennheym panerherr**), und sind kommen gen Bem^^
und do dannen mit irem rot in das veld zu inen gezogen und
sind die ersten zu inen kommen, on die von Uri, die sind
vor do gewesen 7).
1. Nach comes eine Likcke fOr den Namen. 14. Dan Wort, das wir mit rätten wieder
geben (Sftrlin war Mitglied des alten Rathes, konnte also wohl als »der r&tten« be-
seicbnet werden) ist nndeatlich , es könnte am ehesten rittem gelesen werden , aber
' so IQ dmcken nnd der rittem Ton Tenre abhftngen tn lassen wire doch aehwerlich
inl&ssig, sowohl wegen der Form rittem als anch deshalb, weil Knebel das baslerische
Beitenrolk nicht als ritter, sondern als reisige bezeichnet haben wfirde. Vielleicht hat
das Torhergegangene ritter Anlass gegeben, dass ihm hier etwas Unrichtiges in die
Feder gekommen ist.
1) Die eben erw&hnte Quelle nennt dazu noch 400 Fussknechte und 12
Streitbüchsen.
2) Ludwig. Ochsenbein 310.
3) Es folgt nun auf dem Rest von pag. 1 , auf pag. 1^ und dem grossem
Theil von pag. 2 der Brief, den Knebel schon einmal am Schlüsse des vorher-
gehenden Bandes S. 434, 22 ff. mitgetheilt hat, ohne wesentliche Abweichungen,
aber doch, wie es scheint, nach einer andern Vorlage. Der Satz, mit welchem
Knebel die Mittheilung dieses Briefes einleitet , scheint darauf hinzudeuten,
dass er auch noch spätere Mahnbriefe einrücken wollte. Im baslerischen
Staatsarchive finden sich solche vom 13. 14. 16. 16. 17. und 18. Juni, die beiden
ersten von Solothum , die übrigen von Bern an die Stadt Basel gerichtet. 8.
Ochsenbein 266. 270. 275. 279. 282 Anm. *). 286.
4) Gottstatt (Locus Dei), östL von Biel, an der Zihl, war eine Prämon-
stratenser Abtei.
5) Die Bemer hatten die Basler ersucht, einen Weidüng (Nachen) und
fürung (Proviant) zu bestellen. S. Band 11, Anm. 5 zu S. 434. Ochsenbein
252.
6) Unten S. 15, 10, 11 werden Sürlin und Senheim beide als Venner be-
zeichnet Über das wahrscheinliche Verhältniss der beiden zu einander s. das
in den Nachträgen Bemerkte.
7) S. dagegen unten S. 8, 15 f. Schilling 333 f. Bathsmanual Bern, Juni 18
bei Ochsenbein 285 : so syen die von Underwalden ouch zu inen komen und
1476. 5
[t^] Bemensium cedula inclosa^).
Gretruwen, br&derlichen fnind. wir haben etlichen unn>
sem knechten vom Sibental und andern gegonnen und er-
loubt, unnser vind zu beschädigen, also haben unns dieselben
'^hmnacht der zwölften stund ssti mittemacht geschriben undJ^»»*^
den loblichen sig, so inen gott verliehen hatt, verkündt, wie
81 dann die stett Yifis und zem Tum mitt den slossen darinn
ritterlichen und mit mannlichem angriffen erobert, gewunnen,
rerbrent und was weerhaffts darinn funden ist, ertAt haben.
i9s6Uch unnser frfiud wir wüssen üch nitt minder behertzgen
dann unns, darumm wir uch sy euch nitt wolten unverkündt
datum ut in litteris. Jn^i io
Item^) uff die form als vorstatt hand die von Bern ander
ir zügewanten in dem bund Ach gemant und treffenlich ge-
^schriben, besonder dem wolgebomen herren Oswalten graffen
zu Tierstein obresten höbtman und lantvogt in Elsas, Sunt-
gow etc. der was uff die zyt zu Straszburg uff dem tag, so
doselbs zti Straszbui^ was durch des durluchtigen fursten und
herren willen herre Reinhart hertzogen zu Lutringen an den
»bund, ime helff zu tünd, wie er zu sinem hertzogtüm zu Lotho-
ringen wider komen mochte, und in der stund als groff Os-
walden von Tierstein der manbrieff zu Straszburg, nendich uff
mittwoch noch trinitatis anno etc. 76 geantwort ward, schreib Jani 12
er dem Micheln dem landtschriber zu Ensiszheym ^) in mossen
ädie abgeschrifft, so nochstot, wyset:
[3] Oswald gn^ff z& Tierstein obrester höbtman und lant^
TOgt
5. Kd.: hinaclit z& mitUrnaclit zwisohend der zwölften stnndeii. 12. Kn.: datnm ut
ia litteim, mit dem Beisats : e^jns data est raeiuida trinitatis (d. h. feria secniida post
triBttatU, Tgl. Orotefend, Handb. der Met. Chronologie 39).
werden die Yon Ure und Siryts mom in das välld zu den unseren keren, dess-
gHeh die Ton Basel mitt gantzer macht. ^
1) a Band II S. 434 A. 4. Ochsenbein 251. Die Anrede in dem Wortr
laate des Zettels, wie ihn Knebel mittheilt, passt nur auf den Rath von Basel,
nicht auf den Bischof, die Mitthcüung Knebels geht also auf das im Staats-
archiye Basel liegende Original zurück, nicht etwa auf einen gleichlautenden,
dem Mahnbriefe an den Bischof eingeschlossenen Zettel Wir legen daher
imgrem Abdrucke jenes Original zu Grunde.
2) Der folgende Absatz und das Schreiben des Grafen von Thierstein ist
nach der Ausgabe y. Buxtorf wieder abgedruckt bei Ochsenbein 259 f.
3) »Michel Armbrester der lantschriber« bekleidete sein Amt schon unter
flagenbaeh. S. in den Beilagen seine Betheiligung an der burgundischen Ge-
sudtschaft nach Basel im April 1474, vgl. femer Bd. U S. 71, 26. 88, 31.
6 1476.
Unser fruntlich grüsz zuvor, lieber getruwer, uns band
die Eydgenossen in diser stund hoch und treffenlich ermant,
und von wegen unsers gnedigen herren von Osterrich etc. an
uns begert, inen züzezihen. des wir geneigt und in willen
sind, ilends der züsagung noch, so uns^ gnedig^ herre^
und wir von siner gnoden wegen inen gethon haben, öch zu
rettung und uffenthalt der gantzen Tutzschen nacion, on alles
verziehen mit gantzer macht, so sterckisch wir yemer mögen.
getruwUch züzLn weUend. dorumb so begeren wir an cHch,
dasz du dich nutzit irren noch verhindren lossen wellest, lo
sunder von stunden angesicht disz brieffs, so furderlich du
yemer magst, yederman noch sinem anzal schriben und so
hoch du die Vernunft hast, treffenlich ermanest und in din
schriben von unser gnedigen herren wegen gebietest by ver-
lierung ere, lib und g&t, dasz sy uns zb. rossz und z& fässzis
zuzihen an die end, dohin sy denn vememmen mitt dem zug
ligen werden, du weist Ach, dasz unser anschlag uff thuscnt
mann was. aber du solt worlich wissen, dasz der ernst und
kein beitten me do ist. deshalb wo du vormols umb zwentzig
geschriben hast, wellest yetz umb sechstzig schriben und hoch ^
ermanen, denn wir gantz bewegt und von begirlicher natur
geneigt sind, zu lob und ere unsem gnedigen herren den Bur-
Jnni 9 gundischcu hertzogen vor Murtan, do er sich uff sonntag nechst
vergangen gelegret hatt, mitt gottes hilff in kurtzem helfen zii
bestritten, des wir in ungezwifleter hoffung sind, [3^] es soll 25
uns allen zu gutem und frommen erschiessen t&n in allen
dingen, als wir einen gantzen truwen zu dir band, geben
Jnni 12 yleuds zä Strasszburg uff mittwoch nechst noch dem Sonnentag
trinitatis anno etc. 76.
Du solt Ach allen edlen schriben im Suntgow und £1-:<ö
sasz geboren, dasz sy gerust in messen als obstat personlich
kommend und nit usszblibend, sy mögend es denn alter oder
kranckheit halb irs libs nit t&n, und dasz sy mit dem reisigen
Jnni 20 zug uff donstag nechst vor sant Johans tag z& Habichiszheym^j
Jnni 21 und dorumb ime leger syent und das fusszvolk uff fritag nechst ^
vor sant Johans tag zd Muttentz^), Liechtstal und doumb. die
Briszgower und Swartzwalder wellend wir selber lossen schri-
ben und z& Friburg die brieff vertigen. tun das best, dasz
den edlen allen geschriben und keinem übersehen werde.
4. und. 6. dem. 5. nna«rn gnedigen herren. H, mit macht gantser macht.
19. die. 21. heweigt 33. ej mit fehlt.
1) Habsheim 85. t. Mülhausen«
2) Zwischen Basel und LiestaL
1476. 7
Lieber landschriber, gedenck, als lieb dir lib und leben
gige, daa die brieff gemacht und botten ylends hinw^ ge-
schickt werden.
Eo tempore 'Basiilieuses miserunt suos nuncios ad Bemam
:ad tractandom cum eis et aliis confederatis modum, quo de-
fenderent suos, qui erant in Mortan, ubi a superiori parte
Teisus Sabaudiam ex parte lad jacebat bastardus Burgundie
ram 30000 equitum et peditum et fortalicia sua fecit cum
pixidibos et bombardis et aliis macbinamentiB et cottidie et
»omni hora sine mora ictibus bombar- [4] darum conquassare
Qon desistebat murum. a superiori autem parte versus mon-
tem ibidem in colliculo in vineis dux Burgundie eciam habuit
sua castra et tentoria et sua machinamenta, qui eciam mollie-
batur subvertere opidum. ab inferiori autem parte versus lacum
iidominas de Ramont habuit sua castra cum 8000 equitum et
peditum y qui omnes pariter feria quinta ante Johannis Bap-jonizo
dste insultabant contra Mortanen«^« a mane usque ad ves-
peiam <). at illi qui intus erant defendebant se et percusserunt
plus quam mille, qui omnes in fossatis ante propugnacula mortui
^mamerant. unde Mortanen««« valde fatigati erant, timentes
ne forte aliujn insultum contra ipsos facerent Burgundi, ipsi
nnl)ti8 deficerent, qui in exercitibus ultra centum milia viro-
nun habebat ^), et propterea scripserunt 'Bemenstbus pro defen-
aone. qui denuo litteras ostenderunt nunciis confederatorum
setc. quare subinfertur infrascripta epistola sub forma ut hie 3).
Den strengen, fursichtigen, ersamen, wysen burgermeister
und rate z& Basel, unsem besondem lieben herren.
Strengen, fursichtigen , ersMuen, wisen, lieben herren.
unser fruntlich willig dienst und was wir in allen Sachen g&tz
"Tennigend zuvor, wir schickent üch abgeschrifft eins briefis,
so die von Bern uns habene^ hören lassen ^), und noch Ver-
lesung derselben geschrifft habend sy mit uns geredt und daby
gebetten unss furderlich zu den iren ze fiirderen, angesehen
(üe not, so die iren liden. uff das habend wir uns beraten
10. boabftrdorvm. 31. vhb haben hörend leeen.
1) Der Sturm fand nicht am 20., sondern am 18. Juni statt, und iwar erst
m Abend dieses Tages. 8. unten S. 9, 22 und A. 4. Schilling 331 ff. Gingins,
^hesn, 279fil
2) Vgl unten S. 23, 1, 2.
3} Die drei folgenden Schreiben hat Oohsenbein in der Form, yn^ Buxtott
SK giebt, abgedruckt S. 287. 288. 293.
4; Vgl Oehsenbein 286.
8 1476.
und betracht gestalt der 8ach, dasz die not ist, habend inen
geantwortet ') , wir sind in nammen gottes zu üch gesant und
habend in befelch, unser lib und gut zu inen br&derlich und
getruwlieh zu setzen, dem selben noch wellend ir irer beger
wol tun und willig sin und in nammen des ewigen gottes, '
[4^] der hymmelschen kungen Marien jungfrowen und müter
Juni 19 und alles hymmelschen heres uff mittwoch zti inen in das
▼eld zu rucken und unser lib und gut getruwlieh, gott zu
lob, der gerechtikeit zu. handthabung und dem gemeinen gut
zft nutz unser lib und gut getruwlieh zti der sach zd setzen. 10
Jaui22und versehen uns do, uff samstag der 10000 ritter tag do ge-
stritten werd. harumb so wellend die heiligen 10000 ritter
für uns bitten und der wirdigen müter gottes ere tun, uff das
sy unser furbitter syent gen dem allemechtigen gott, gnod
jani 17 mit uus zü teilen, die von Underwalden sint uff mentag gen 15
jnaiisBem kommen und uff hutt Lutzem, Uri und Switz mit vil
hübsches volks. wellend disz Sachen herr Herman von Eptin-
gen und der herschafft rate forderlich wissen lan, domit sy
sich in disz Sachen schicken, künftigen Unwillen zü fiirkom-
men. wir habend grossz mangel an fürung. harumb wellender;
gedencken uns domit zü versehen, die von Bern band uff
uwer schriben uns zugesagt, dasz alle die, so veilen kflff zu-
füren, werdent an lib und gut gesichret sin. vememment wir
Juni i8ützt me, wellend wir üch kunt tun. datum zinstag noch cor-
poris Cristi 76. 25
Feter Bot ritter höbtman.
Thoman SurUn venre.
[5] Ingeslossen missiva.
Strengen, fürsichtigen, wisen, gnedigen, lieben herren, ge-
truwen brüder und frund. unser fruntlich willig dienst und^
was wir eren vermögen zuvor, ir haben durcht unser hotten
1) Es lässt sich nicht mit Sicherheit sagen, inwieweit die unbeholfene
Ausdrucksweise, in welcher die Antwort der baiderigchen HaupÜeute im fol-
genden Satie wiedergegeben wird, auf Rechnung des Originalbriefes oder auf
die Knebels oder seiner Vorlage zu setzen ist Zunächst fragt es sich, ob der
Übergang aus der directen Rede in die indirecte ursprünglich ist oder ob
nicht statt »zü Ach« im Originale stand, »zü inen von üch« und demgemfiss »sind«
als Conjunctiv zu fassen w&re. »Wellend ir irer beger« ist entschieden ver-
schrieben für »wellend wir« u. s. w. Femer ist entweder das »und« nach »willig
sin« oder das »zü« vor »rucken« und vor »setzen« (Z. 8. 10) zu viel, ein Versöhn,
das ebenso leicht dem Schreiber des Briefes als einem Abschreiber begegnet
sein kann, während das doppelte Setzen der Worte »unser lib und gut getruw-
lieh (Z. 8 und 10}« fast eher wie ein Versehn des Briefstellers aussieht.
1476. 9
und geschrifften vernommen, dasz nu der recht ernst und da-
lü kommen ist, das ivir ie unser getniwen frund und br&der
entschatten laAssent, als zimmlich ist, und dasz wir mom frfig Jani i9
in dem nammen gottes bisz gon Ulmitz^) werden rucken,
idanunb begem i^rir an üch mitt hohem ernst und der pflicht,
domitwix einander verbunden sind, dasz ir unsem herren den
schultheissen^) und den venre Archer 3) und andre, so ir usz-
gelogen habend und zu disen dingen nütz und gut sind, für-
derlich zd uns scliicken und Ach unser eydgenossen und zCi-
(«gewanten das ta|; und nacht verkünden, und sunderlich dem
reyBigem zug, domit sy sich snelliklich furdem, als das vast
not ist. so wellend wir mit der hilff gottes ritterlich striten
und die unsem mannlich entschutten. domit syent dem ewigen
Hiott enpholhen. schickent uns tag und nacht brot. datum
1^ zinstag snelle noch corporis Cristi anno 76. juni is
Höbtman, venre und rate von
uwer statt Bern.
Den strengen, fursichtigen , ersamen und wisen burger-
meister und rate zu Basel, unsem besondem lieben herren.
^ Strengen, fursichtigen, ersamen, wisen, lieben herren.
unser fruntlich, willig dienst und was wir in [5^] allen Sachen
Termögen zuvor, uff zinstag vor Gervasii und Prothasii uff jani is
die dritte stund noch mittag hatt der hertzog von Burgund
angehaben Murtan zu stürmen herteklich, und hatt der stürm
2ägwert untz uff die 11. stund ^), und die von Murtan band er-
lieh behalten, und ist der vient, als man seit, vil lutes verlorn,
und do sind dieselben mer so heyssz gon Bern kommen, dasz wir
uff mittwoch fast frfig mit andern orten der Eydgenossschafft Jimi 19
hinua^ruckt sind in das veld zu den von Bern, in meinung
1) SüdL von Gempenaeh, zwischen Qümminen und Murten. Das Haupt-
quartier der ins Feld gerückten Bemer, aus welchem dieser Brief erlassen ist,
be£uid sich in Oümminen.
2} Petermann y. Wabern. Vgl Schilling 329.
3) Antoni Archer (von der Zunft su Pfistem).
4) Ochsenbein 292 : Bern an Zürich, Juni 19, meldet, ein Bote aus Murten
habe berichtet, »dass si die nacht vergangen mit unsäglicher macht und angst,
lieber 00t bestOrmpt, dabi er uff swo stunden selbs gewesen und sie vom stürm
so uns gefertiget*. Molinet 1, 200 spricht von einem Sturm, der ungefähr um
sieben Abends begonnen und zwei Stunden gedauert habe. Nach Schilling
331 L begann der Sturm Abends »zwischen sechsen und sibnen« und währte
«le dann dry stund aneinandem, gar lang in die nacht«, nach Panicharok
(Gingins, d^p^hes 279) wurde er eröffnet >circa Tave Maria« und »per una
grossa hora fo aapero«.
10 1476.
dieselben frommen lutte z& entschutten '). aber als wir in das
veld kommen j sind uns ander mer kommen , besonder dasz
man etwas knechten ^ nemlich 100 und 20 knecht^ hinin ge-
brocht hett^), und also ist man einheliklich zu rate worden,
dasz man der Ton Straszburg^ Zug, Glaris und Friburg, Biel^s
Juni 19 Solotom und der Walleser erwarten wil, die uff hutt mitt-
jQni 20 Wochen zu nacht by uns sin werden, und uff domstag frag
sind wir in willen, in dem nammen gottes den hertzogen von
Burgund anzegriffen. der allemechtig gott und sin wirdige
müter und aUes hymmelsch here wellend uns sige yerlihen. lo
es sind etwas knechten von den Eydgenossen kommen usz des
hertzogen her^), die habend gesagt, dasz by 500 knechten der
Tiitzschen von im ziehen und in diser nacht zu uns kommen
werdent^}. disz tftnd wir uch im besten kunt, und was uns
furer begegnet, [e] wellend wir üch wissen lossen. wellend is
uns allzyt gegen dem allemechtigen gott mit fiirbitten en-
Juni 19 pholhen sin. datum uff mittwoch Gervasii und Pro-
thasii 76.
Peter Bot ritter höbtmann.
Juni 18 Fcria torcia proxima post corporis Cristi ego fui in Ar- 20
gentina et ibidem vidi illustrem dominum Reinhardum ducem
Lothoringie exire Argentinam cum suis equestribus. qui secum
habuit tres comites de Bitsch et alios plures numero trecen-
5. der Ton StiMsbnrg rtg.
1) Juni 19 früh 9 Uhr schreibt Bern an Zürich : »uff das (auf den Bericht
hin, den der Bote aus Murten, vgL S. 9 A. 4, gebracht) hat sich unser macht und
mit derselben unser getrüwen lieben eidgnossen von Ure, Lutiem, Swiz,
Underwalden und Basel mit iren machten erhept und ziechen gon Murten xu.«
2) Am 15. Juni schreiben die Hauptleute der Bemer aus dem Hauptquar-
tier lu Gümminen an Schultheiss und Rath , sie hätten nach deren Weisung
(vgl den Brief Berns an Strassburg Ton demselben Datum bei Oohsenb. 275)
200 Mann gen Ins gesandt, von denen sie hofften, sie würden in der Nacht
nach Murten gelangen (der Verkehr über den See wurde nach eben diesem
Schreiben noch durch die Eidgenossen beherrscht). Ochsenbein 274. Ist es
erst in der Nacht vom 18. auf den 19. gelungen, diese Mannschaft wenigstens
Bum Theil in die Stadt su bringen?
3) Nach einer wahrscheinlich durch die Ochsenb. 233 M. 333 erwähnten
deutschen Überläufer überbrachten Kundschaft aus Karls Lager bei Morrens
(s. Bd. n, 429 A. 3) befanden sich in seinem Heere »uff 300 Tütschen, der ett-
lich von Eydgnossen und von andern lannden sind«. Ochsenb. 237. Eid-
genossen in Karls Heere erwähnen auch die Berichte aus dem Wittenberger
Arohiv bei Ochsenb. 339. 341 Z. 1 und der in der folgenden Anmerkung citierte
Bericht. Vgl. Etterlin BL 96 der Ausg. t. 1507, S. 215 der Ausg. von Spreng.
4) Vgl Ochsenbein 274.
1476. 11
tonim fortissimoruin virorum armatorum ^) ad adeundum confe-
deratos ad expungnanduin ducem Burgundie. qui concito gressu
ivit et venit ad castra confederatorum cum domino Oswaldo
comite de Tierstein cum octingentis equis, qui missi fuerant
^pei dominum Sigismundum ducem Austrie^ cujus capitaneus
erat Wilhelmus Harter in armis vir strennuus, qui et capi-
taneus tocius exercitus confederatorum^), quorum numerus erat
ad minus 30000 virorum fortissimorum et ad pugnam aptissi-
morum et expertorum. hie ordinavit bellum contra Burgun-
itdom, precedens totum exercitum eo die quo bellum factum
foit mane sabbato, que fuit dies 10000 martirum. conse-J«ni22
quenter omnes alii yenerunt de liga et Thuricen««« ultimi
fiienmt. abbas de Sancto Gallo et communitas de Appentzel
nimis tarde yenerunt 3).
I) Accidit, ut dux Burgundie consuleret suos in castris suis,
quid sibi in hac re expediret et quomodo bellum jam instans
fiitnrum ordinaret, quia audiyerat jam congregari adyersum se
dominos de liga superioris Almanie. et tractatu habito inter
alios fderunt duo milites, qui audito quod colligati essent jam
din prompto et parati ad bellum, reyolyentes animo que gesta
fuerunt in priori strage, yidelicet sabbato ante dominicam in-
Tocavit proxime preteritam ante Gransonam, consuluerunt ut ipse i^erx 2
dominus dux castra sua ammoveret et Switzeros in pace [e^]
dimitteret in suis terris, et quod ipse castra sua poneret in
^spartibus Burgundie, quod si eum ibidem yellent expugnare,
haberet tarnen ipse sua castra quo diffugere posset. sed quod
ipse eos in suis passibus expungnare yellet, non yideretur eis
posse fieri sine maximo dampno et interitu sui et suorum.
percunctatis igitur aUorum yotis ipse conclusit se yelle ibidem
ipermanere et opus inceptum perficere, eciamsi deberet ipse
cum omnibus suis mori. et statim stemi fecit ante tentorium
^um sericeum pannum in terram et mandavit dictis duobus
nülitibus, ut flecterent genua sua, et absque alia confessione
fecit eos ibidem decoUari. quo facto filius regis Sicilie per-
imotas increpayit ipsum ducem de tanta tyrannide et tandem
1. md fehlt. 11. Mbbato atolit zweimml. 13. »bbu de ApptesMll ei d« oomuuütM
d» Appeatxel. 27. Tor expongnare tteht eum. 30. ipsi.
1) Vgl oben 8. 3, 12.
2) Vgl unten 8. 26, 13. Etterlin, der selbst mitkämpfte, berichtet ebenfalls,
Bl 93 der Ausg. y. 1507, S. 209 der Ausg. von Spreng), Herter sei »sü eynem
obristen houptman gesetstt« worden.
3; VgL St Crallens Antheil an den Burgunderkriegen , hsgeg; vom histo-
mchen Verein in 8t. Gallen (St Gallen 1876), S. 14.
12 1476.
disceptantes verbis adeo quod ipse regia filius cum ocüngentis
^quitibus abscessit. post quem multi eciam comites, baroncs,
nobiles et plebei de Lumbardia abscesserunt^).
Interea dux Burgundie iterum se paravit ad insultandum
et expugnandum contra Mortanenses. quod cum Bemen^ti^^
nunciassent, paraverunt se ad defendendum eosdem, disposue-
runt et ordinaverunt exercitum suum et castrametati sunt sab-
juni22bato die sanctorum 10000 martirum^ et circa horam meridiei
simul et semel uno animo simul omnes tarn equestres tarn pe-
destres de parte confederatorum irruerunt ut leones in castraio
Burgundi. [?] cum sie omnes simul essent, dominus Oswaldus
gladio suo 150 creavit et sacravit milites^). inter quos primus
erat dominus Beinhardus dux Lothoringie et omnes nobiles
illius patrie Alsacie, Suntgaudie^ Briszgaudie^ Swevie, Attasis et
superioris confederacionis Swetsie. et requisiti per dominum 10
Oswaldum de Tierstein, ut viriliter agerent et non terrerent
multitudinem adversariorum, sed in nomine domini Jhesu Cristi,
beate Marie virginis et tocius celestis curie, presertim decem
milium martirum, quorum hodie sancta habeteir memoria, et
fiexis in terram genibus laudem deo darent et auxilium ipsorum '»
implorarent^). hoc facientes sepciens extensis in celum brachüs
sepcies tria pater noster et tot ave Maria dixerunt^), quibus
1. Znerst woUU K. schreiben : qningentis. 2. qaitibns. 19. sancta habet memoriam.
1) Panicharola berichtet am 20. Juni, Karl habe mit seinen Hauptleuten
einen Kath gehalten und sich heftig über sie beklagt, dass sie der Stadt nicht
kräftiger zusetiten. Sie h&tten sich entschuldigt und erkl&rt, da man die
Feinde erwarte, sei es richtiger, die Kräfte auf deren Empfang zu sparen;
seien diese besiegt, so sei damit auch die Stadt gewonnen. Gleichwohl habe man
eine neue Beschiessung und verschiedene andre Vorkehrungen beschlossen.
Qingins 282. MoUnetl, 201 sagt: L'opinion de ses princes, dueteurs, capi-
taines et de toute sa baronnie estoit qu' 11 levast son si6ge et prinsist son
legis en plaine , pour mieux et puissamment ordonncr de ses batailles ; ^ quoi
il n'ajouta foi u. s. w. Dass Friedrich v. Tarent nicht mehr lange bleiben
werde , sondern sein Vater ihn zurückrufe , berichtet Panicharola schon am
19. als eine Nachricht, die er aus g^ter Quelle habe. Gingins 279. Frie-
drichs Abreise fand am Nachmittag des 21. statt Nach einem Berichte des
Olivier de la Marche, der Tags zuvor von Karl an den Herzog von Mailand
abgeschickt worden (Gingins 283), führte er etwa 400 Mann zu Pferde mit sich
fort. Ebenda 291.
2) Vgl. den Brief des Hans v. Kageneck, der selbst den Ritterschlag er-
hielt, bei Janssen II, 378. Ochsenbein 310. Der Bericht des Dootor Johann
Gelthusz bei Janssen U, 379 und Ochsenb. 305> der auf Berichten Oswalds
beruht, sagt, dieser habe »als vil als achtzigk zu rittem geslagen«. Schilling
337 spricht von »ob drühunderten«.
3) Vgl., unten S. 19, 5 ff.
4) Schilling 337 : Da wart iederman . . ermant, . . . fünf pater noster und
1476. 13
\it leo in predam nigit, sie et ipsi onmes uno animo
fide et dileccioTie in "Burgundum imierunt simul eques-
tres cum pedestribus aciem Burgundi fregerunt et diviserunt.
sicque interfectis multis tlioraciferis receperunt fugam. at nostri
eo8 mseqncntes quidam Amoldus de Rotperg miles imperterritus
ridens ducem Birrgixndie eum peciit et hasta sua vulneravit.
ridentes autem quatuor thoraciferi se ei sociaverunt et unus
illonun eum hasta fiidLt in cervicem loricatam, ita ut ipse
declinaret ad Collum sui caballi, et statim surgens aecepta
'*lancea ex transverso contra duos ipsorum cursum fecit, quos
V^ medium dividens eos de equis traxit. quos cum pedites
^^sseut, cum lanceis et fustibus mirabiliter pupugenint et
percusseruiit. at ille arrepta lancea tercium transfixit. quo
sie luctante supervenerunt sui et irruentes in cuneos adver-
'^saneium, et in faga nltra duo milia toraciferorum interfecerunt,
[t^] et quotquot lanceis de equis projecerunt vel equos tran»-
fixerunt omnes^) pedites nostri interfecerunt numero 14000 et
pquestrium et eqnitum. reliqui fugierunt et dux evasit vul-
neratus et duo dnces Clavensium fiierunt interfecti^). et hec
^iu castris ducis Burgundie facta sunt, habuit autem bastar-
dus sua ca£tra ab inferiori parte ^j opidi prope lacum. qui dum
ridisset ducem fiigientem, disposuit se ad fugam. nostri autem,
cum insequuti fuissent exercitum ducis, de exercitu nostro juxe-
Tunt se exercitui bastardi et urgentes eos omnes compulerunt
^intnire lacum. qni in paludibus laci stantes usque ad coUum
pre multitudine capitum ipsorum non poterat videri aqua ad
spacium, ut fertur, medü miliaris magni. qui omnes fuerunt
ictibus manualium pixidum interfecti, demptis quattuor qui
agilitate corporis arma deponentes transnati sunt lacum et sie
»evaserunt. reliqui computati sunt numero 6000.
Yidens hec dominus de Bramont, quod illi interficiebantur
et alii fiigerent, fugit eciam per montes et nemora inter Kertzers
et Wiblenspurg et sie evasit cum suis*), reliquerunt tamen
9. sorgM. 16. tranfixernnt. 20. Der Satz et hec — facta sunt steht am Bande,
dveis fehlt.
vft Maria mit zertanen armen zu bfttten . . ; das auch wol zum fünften mal
. . besehaeh.
1) Vgl unten S. 19, 8 ff.
2) Worauf diese unrichtige Notiz von dem Tode zweier Herzöge von Cleye
l^eniht, ist schwer xu sagen. Eine Zusammenstellung der hervorragenden
Gefallenen giebt Rodt 11, 2851
S) Vielmehr a superiori parte. S. oben S. 7, 6.
4) Kerzers nordöstL, Wiflisburg (Avenches) südwesü. von Murten. Die
Stelle ist so zu verstehn , dass Romont in einem Bogen über die im Rücken
1 4 1476.
ibidem omnia sua clenodia et pecuniam multam nimis et
pixides et bombardas et omnia sua arma, tentoria et Testes,
et multi generosi et nobiles viri fuerunt interfecti, non re-
cipientes aliquem captum, nisi unum 8olum, quem dominus
Oswaldus in nocte reperit in suo tentorio absconditum, cui suas 5
Testes induit et eum sie abduxit ad Athasim.
Super quibus dominus Petrus Kot cum suis scripserunt
Basilien^'^ in hunc qui sequitur modum^).
Den strengen, fursichtigen, ersamen, wisen burgermeister
und rate z& Basel unsem lieben herren. so
[s] Strengen, fursichtigen, ersamen, wysen, lieben herren.
unser willig dienst und tD<i8 wir in allen Sachen güts ver-
Juni 22 mdgen zÜTor. lieben, uff samstag ante Johannis Baptiste gar
noch umb die zwey noch mittag^) band wir in dem nammen
des ewigen gottes, siner kunglichen jungfrowen und müteris
Marien, alles hymmelschen heres understanden die frommen
lüt in Murtan z& entschutten, als wir öch geton band und dem
hertzogen sin leger abgewonnen und alles das, so dorinn ge-
wesen ist, gantz nütsdt doTon kommen, darzü all sin buchsen
und daby erslagen und ertrenckt by 20000 mann, on grossen 20
schaden; als wir liberslahend, do ist uff unser party nit 24
mann tod bliben. disz Sachen wellend wir üch grund der
worheit forderlich schriben. wie hart und grösenlich die
Sachen und der angriff Zugängen ist, wellend wir lich berich-
ten am heymkommen. der ewig allemechtig gott, die wirdigc 20
und kusche, reine jungfrow und müter Maria, die heiligen
10000 ritter habend tili uns gefochten, dann die sach nit
12. wfts fehlt.
von Murten gelegenen Berge um die nunmehrige Stellung der Eidgenossen
herum sich nach der Waadt geflüchtet (vgl. Etterlin BL 93^, S. 210 der Aus-
gabe yon Spreng). Im eidgenössischen Heere hiess es, er sei nach Romont
(Ochsenbein 310. 339) oder nach Peterlingen (ebenda 340) geflohn. Dass seine
Leute sich nicht aUe in die Berge schlugen, sondern ein Theil auf dem grossen
Moos umkam, ergiebt sich aus Schilling 340, aus dem Siegesliede des Hans
Viel Str. 15 und dem des Matthis ZoUer Str. 12 bei Liliencron 11, 97, 101, so-
wie aus dem, was Knebel unten S. 19, 33 berichtet — Die 200, die nach
S. 18, 12 in einem Walde gefunden und getödtet wurden, werden, wenn die
Angabe richtig ist, wohl auch Versprengte von der Heeresabtheilung Bomonts
gewesen sein.
1) Abgedruckt nach Buxtorf bei Ochsenbein 309.
2) Nach S. 12, 8, und 33, 5 hat der Angriff um Mittag stattgefunden,
dasselbe schreiben die Bemer am 23. (nicht 24.) Juni an Memmingen und Ra-
yensburg (Schweix. Geschichtsforscher VI, 318. Ochsenb. 317) und sagen auch
die Berichte aus dem Wittenberger Archiv bei Ochsenb. 339 und 341.
1
1476. 15
^' monschlich gewesen ist. dem allemechtigen gott, siner wirdi-
^ gen müter und den heiligen 10000 rittem wellend lob und
"'.^j danck sagen und sy loben und eren^). Speckesser und Hans
''^'i Kleinen knecht und ein rebman sind von uns tod bliben und
&su8t ettlich wund, doch nit schedlich. wir band uns zu rosz
Jund zu f&ssz in mossen von den gnoden gotts gehalten, dasz
wir hoffen, wir werdent sin lob und danck haben. datum
dominica ante Johannis Baptiste 76. Jnmos
Peter Rot ritter hSbtman,
10 Thoman Sürlin )
Jacob von Sennheym J
[s^] Feria secunda, tercia, quarta et quinta post corporis ^'^^^ *5^^^-
Cristi tantus populus et pedes et eques pertransiit Basileam
ad bellum contra Bui^ndum, quod illis diebus neque nocti-
»bus non clauderentur porte Basilien^«^.
Feria quinta post Johannis Basilien^^« cum suis venerunt Jnni 27
Basileam de hello Mortanen^t sani et alacres ex gracia dei^)
et portayerunt banerium suum sine cauda^) et aliud aureum,
quod optinuit comendator domus sancti Johannis in Sultz do-
20 minus Ludowicus de Melchingen^) miles, qui eciam ad pugnam
cum 'Basüiensibtis exivit et cum leticia reversus fuit. qui
omnes intraverunt ecclesiam "Basäiensem flectentes genua, pre-
8ertim yexilliferi et milites, in gradibus medii chori ante
altare, exsolventes deo, beate Marie virgini et 10000 militum
2&graciarum acciones de tam mirabili et magno triumpho et
yictoria eis celitus data^). sanctus Michahel sine dubio et 10000
martires precesserunt exercitum nostrum et in fugam verterunt
Burgundum. alias non fuisset possibile eum ita leviter vicisse®).
Eadem die et subsequentibus diebus revenerunt Australes Jniii 27
12. secmida ist nachtrftgUch ror feria beigef ftgt worden, ebenso ist et quinta nachträg-
lich eingeschaltet, ein iwischen tercia und quarta eingeschobenes et, das durch den
Zusatx et quinta fiberflftssig geworden ist, haben wir weggelassen.
1) Öffnungsbuch Y, 172 (Juni 1476) : xiij (s. Band ü, 253 A. 4) : umb lob-
und dancksagung unnser lieben frowen und den zechen tusent rittem unnser
Überwindung halb, wie man sich damit haltten w5lL Ebenda 185 (Juni 1477):
ged. (d. h. gedenke, Stadtsehreiber) se manen unnser hem an den tag der
10,000 ritter unnser ubeiwindlicheit zu Mortton, damit man dz in den kilchen
^erkunden mög. Ochs lY, 332 A. 1. YgL Z. 21 ff.
2) Übereinstimmend mit Knebel schreiben Bürgermeister und Rath von
Basel am 28. Juni an Hans Ton Hirzbach, Statthalter des Österreichischen
LandTogtes, die Ihrigen seien Tags zuvor aus dem Felde zurückgekehrt.
Missivenb. XIY, 293.
3) Vgl unten S. 27, 4f.
4) Melchingen östL v. Hechingen.
5) YgL oben Z. 1 ff.
6) Vgl unten S. 33, 10.
16 1476.
et aliqui de Argentina et aliis civitatibus Alsacie, Suntgaudie,
Brisgaudie et Nigre Sflve, Bopoltzstein et Lupfen.
Aigentinenses et Basilien«^« reliquerunt multos cum supe-
rioribus ad expediendum comitem de Ramont et illam fatuam
ducissam Sabaudie^). Bamontenses venerunt cum clavibus ad 5
Friburgum et fecerunt obedienciam^). sie quoque faciebant
Lausanen«««, sed hüs non contenti voluerunt conquassare mumm
et facere villam^ deinde ad Grebenno« et loco incendiorum
petebant Sabaudien^tSttö centum milia scutorum.
Jnni 22 [9] Disz siud Htter geslagen an samstag vor Johannis i«
Baptiste *) :
Jacob von Eptingen.
Härtung von Andelo.
Thoman Sürlin.
Amolt von Rotperg der kfln man , der den hertzogen i6
wundet vor Murtan^).
Hans Gyner von Slierbach*)\ , « .,
r^ jjTc 1- '>de Basilea.
Conradus de Löwenberg j
Caspar de Morsperg.
Anshelmus de Maszmunster. 20
Fridericus de Reno.
Jacob Rieh von Richenstein®).
18. Die 6 ersten Nftmen sind von den folgenden dnreh einen schwacben Strich getrennt.
22. Zuerst hatte Knebel geschrieben : Jacob Ton Bichenstein. Beim Aandem hat er aiiR
Versöhn das yon nach Jacob stehn lassen.
1) Vgl unten S. 20, 22 ff.
2) In dem Bruchstück eines Briefes (aus Zürich?) vom 29. Juni, bei
Ochsenbein 341 , heisst es, glaubhaftige Leute aus dem Heere hätten enählt,
dass am Tage nach der Schlacht »dy von Rewmunde dy slussell den hewbt-
lüten in das feit haben pracht und das uff solchs Rewmundt ingnomen sei
und darynne gross gut von icewge, speysze und tranck funden, und also sein
komen dy Aytgnoszen gein Peterling und Myla (Milden, Moudon), do sei gantz
nymant von Burgundiem noch andern gereyszigen gewest Dohin haben dy
von Losan^ Qenff und andern dy slüszell auch geschickt, sich auch scu er-
geben.« — Rodtll, 304 berichtet, Romont sei nicht ohne Widerstand der
Besatzung durch die Freiburger eingenommen worden, nachdem die Ein-
wohher bei der Annäherung der Feinde die Stadt verlassen.
3) Vgl. oben S. 12, 11. Der Umstand, dass Knebel nach den von ihm an-
geführten Namen anderthalb Seiten frei Hess, zeigt, dass er seine Liste zu ver-
vollständigen beabsichtigte. Auch die Namen, die er jetzt hat, sind nicht alle
gleichzeitig niedergeschrieben, woVaus es sich erklärt, dass Conrad von
Löwenberg zweimal genannt wird.
4) S. oben S. 13, 6. Vgl die folgende Anm.
5) Hans von Schlierbach war Mitglied des Rathes. Schönberg 797. Nach
Band H, 364, 31 f. wurden Arnold von Rotberg und Hans von Schlierbach
schon bei Qrandson zu Rittern geschlagen.
6) Nachdem Molinet den Herzog von Lothringen als principal eonducteur
1476. 1 7
Jeorgius de Venning.
WiHielmus Cappeller.
Fridericli Cappeller.
Coniadus de L«6wenberg.
^ Fridericus de L&wenbeig.
Hei Beinhart hertsog zu Lutringen.
Her Wecker groff zu Bitssch und sin brüder.
[lo] Et cum talia agerentur fugeretque dux Burgundie et
Tenit met quintus ad monasterium Sancti Glaudii ^), ibi lamen-
Mtabator de tarn turpi fuga et ammissione suorum et rerum,
deinde venit ad Bisuncium et ibidem coUegit circa 10000
equitam^). quid faciet yidebitur. reliqui omnes fugierunt in
partes suas.
Eodem tempore yenit quedam mulier ad dominum Mar-
ti com de Lapide capitaneum in Montispelgardo, referens sibi,
qaomodo tota patria Burgundie sit territa, et si domini de liga
saperioris Alamanie vellent eos suscipere in suam proteccionem,
oniBes per Burgundiam superiorem veUent eis obedire salvis
ipsorum corpore et bonis. et illud scripsit consulibus domini
dnostri ducis Austrie in Ensiszheym, quod si ipsi velint se dare
ad iter, quod ipsi ei debeant denunciare, et ipse velit colligere
sttos et cum ipsis intrare Burgundiam, et sperat consequi op-
tatam. rursus consules scripserunt Basilien^iit^ pro consilio,
quid eis videatur expedire^). Basilien^e^ responderunt, quod
3. K. hstie ent K«icltfi«beii : Jolttimei KappeUer, d«nn hat er an den Band gttsetzt:
Frideiich, okae dock Jobannea anssaatraklien. 7. Siwa di« HUfte ron paf. 9 und
die ganse pag. 9^ eind leer.
der Feinde beseichnet hat, führt er fort: un aultre nomm6 Jacob Riche neveu
de F^etque de Basle» aroit eat6 en aes joura paige au duc Charlea; depuia,
eomme Ton diaoit, aerrit le duc d'Auatrice. Vgl Knebel in BaaL Chr. Bd. II,
IM, 17 ff. Jaoobua Rieh de Richenatein, nobilia et familiaris domini Johannia
de Veimingen epiacopi Baailienais, . . . qui et ipae erat notua in Burgundia et
üngwa yalde expeditaa.
1) St. Claude im afldöadichaten Theile der Freigrafachaft, weaüieh von
Oez, wo Karl am 23. mit der Herzoginn v. Savoyen auaammengetroffen war.
Oingina U, 298.
2} Von St Claude, wo Karl am 28. Juni eintraf, um noch an demaelben
Tage weiter au reiaen , begab er aich nach Salina (etwaa über halbwega bis
Besanfon), wo er aich vom 2. bis sum 14. Juli aufhielt und neue Truppen
sammelte. Tagebuch der Hauahofineister bei Comines-Lenglet II, 220. Rodt
n, 306 ff. Nach Beaanfon iat er damala nicht gekommen.
3) S. daa Sehreiben dea Marquart vom Stein an Statthalter und Rath zu
Eo&aheim bei Oohaenbein 319, dasjenige des Statthaltera Hana von Hirzbach
an Cohnar (er aehreibt eben daaaelbe an den Landvogt und die Stadt Basel und
l»ttet Colmar, auch Schlettatadt und durch dieaea Straaaburg in Kenntniaa zu
•etzen] ebenda 322.
Bwler Ckronikan. III. 2
18 1476.
in hoc consulendi sint singuli quique colligati, et quidquid
concluserint, ipsi velint ad hoc dare operam.
Interea Lausanen««« presentabant claves sue civitatifl Ber-
nensibtu et aliis confederatis atque coUigatifl, qui tunc ibidem
adhuc eranty et rogabant eos, ut eos in suam proteccionem 5
susciperent et infra suam civitatem residere permitterent. hoc
abrenunciaverunt et concito gressu ibidem castrametantes sub-
verterunt murum civitatis et repleverunt atque solidaverunt
fossatum et relictis domibus circa ecclesiam canonicalibus
omnes alias destruxerunt et igni succenderunt *). sicque facere io
proponebant Gebennen^'^ti«.
Interim eciam ducentos viros in quodam nemore repertos
interfecerunt*).
Juni 29 Die sanctorum Petri et Pauli Argentinenses Basileam cum
400 equitibus armatissimis venerunt et reportaverunt 12 pixi-is
des carrucarias.
Rex Francie decapitayit fratrem contabuli et eins filium,
quendam episcopum et duos duces. tenet adhuc quendam
cardinalem et unum episcopum^ quos eciam vult capite plecti,
quia hü omnes erant sui consules et tenebant partem ducisso
Burgundie.
[lo^] Imperator Fridericus molestatur a domino rege Hun-
garie racione corone Bohemorum ab una parte, ab alia autem
molestatur a Thurco, sed et hec minime curat, quod sui cotti-
die interficiuntur et miserabiliter per Thurcum abducuQtur. 2s
Weckerus comes de Bisch nomine ducis Lothoringie, Her-
mannus de Eptingen et Wilhelmus Herter nomine ducis Austrie
et Johannes de Halwilr nomine confederatorum fuerunt capi-
tanei illius exercitus et publicaverunt per Organum Johannis
de Halwilr militis: so
primo quod omnes deberent manere in suis ordinacionibus.
2^. quod nuUum deberent capere captivum.
3^. quod quicumque arriperet fugam, proximus eum inter-
ficere deberct.
4°. quod quicumque clamorem faceret preter conclusum,33
deberet a proximo interfici.
8. eiTitat«in.
1 ) Vgl Schilling 345 f., Appiano bei Gingins IT, 336 und die Klageschrift
der Bürgerschaft ▼. Lausanne gegen den Bischof aus dem Jahre 1482 in den
M6m. et doc. de la Soci^t6 dHiist. de la Suisse romande VII, 648, die aber aÜe
nur von Plünderung, nicht von Ansteckung der Stadt sprechen.
2) S. oben S. 13 A. 4.
1476. 19
5^. quod nullum deberent spoliare sive denudare, quousquc
dens eis donaret victoriam.
6**. quod non deberent neque presbiteros neque mulieres
neque juvenes interficere neque aliquid molestie inferre.
ssicque in nomine domini et beate Marie virginis et tocius ce-
lestis curie et presertim in honore beatorum 10000 martirum,
qnorum eadem die memoria passionis agebatur, deberent viriliter
pugnare. sicque ag^essi facto ordine, ita quod juniores elige-
rentur pedites cum pixidibus, lanceis et axis mordacibus, qui
i«uiia cum equitibus currerent^ ut quos equites in terram pro-
stemerent, Uli statim trucidarent et equos lanceis pungerent ^),
imierunt in eos et prostratis aliquibus ceteri fugam turpissi-
mam dederunt.
[ii] Et dum sie illa agerentur, reverendissimus pater domi-
tr^nns Johannes de Yenningen episcopus Basilien^t!» ordinatis et
dispositis suis invasit duo castra . . . ., que obtinuit, et recep-
tis spoliis ea concremavit nunciavitque BasUienMus ^ hoc fe-
cisse die sanetorum Petri et Pauli apostolorum, rogans ut sibi Jnni 20
unam magnam bombardam et aUquos mediocres mitterent, tunc
äisperaret adhuc tria sibi viciniora obtinere et sie se liberare de
inimicis proximioribus. cui annuerunt et sibi mittere spopon-
demnt unam magnam, que vocatur die rennerin ^j, et octo de
mediocribus.
Die commemoracionis sancti Pauli pedites liberi exiverunt Jani 3»
^s^Basfleam, Tolentes intrare Buigundiam versus Montispolgar-
dum, pretendentes se aliquid boni lucraturos, quia omnes
cepit timoT.
Basüien^e^, Ahhcienses et Argentinenses cum suis nobilibus
jam se preparant ad intrandum Lothoringiam et recuperandum
^eam domino Reinhardo duci Lothoringie, qui et circa festum
Jobannis duo castra recuperavit, occidens in eis quotquot dejnDi2i
mtheris Bwi^undis reperit.
In füga Mortanen^f quadringenti de parte 'Ruigundi vene-
mnt inter Novum Castrum et Biel ad paludes^). quod cum
16. Kaeb eastn Baum gelMien fftr die Namen der Schlösser. 19. allquos. 22. die
reasOTiB ist in eine Anfangs offen gelassene Lflcke hineingescitrieben. 2ft. qui.
1) Vgl. oben 8. 13, 16 f.
2) YgL Strophe 6 des Qedichtes über den Blamonter Zug bei Schilling
211, Liliencron Ö, 66. An beiden Stellen ist aber irrthümlich »die Reimerin«
gedmekt
3) In das sog. grosse Moos, das am untern Ende des Murtensees beginnt.
VgL Schilling 340. Die Flüchtlinge, von denen hier die Rede ist, hatten sich
vohl Ton der Mannschaft des Qrafen v. Romont abgetrennt. VgL S. 13 A. 4.
2*
20 .H76.
ipsi persensissent) eos omnes interfecerunt; quia adeo perterriti
nesciebant quo fugerent.
Jan! 26 Fexia quarta post Johannis Baptiste dominus imperator
scripsit et mandavit domino nostro Basäiefm et capitulo, ut
bona et corpus domini Johannis Wemheri de Flachslanden s
custodis Constänciensü et prepositi Buaiiiensts invadant et capi-
ant, sub pena banni imperialis.
Lausanen^e« processerunt obyiam exercitui relicto in castris
colligatorum cum reliquüs sanctorum, presentantes eis claves
civitatis et submittentes se proteccioni et defensioni ipsorumK»
et graciam potentes.
Idem fecit comes de Ramont, qui veniam peciit» offerens
se perpetuis temporibus suis mandatis velle obtemperare.
[ii^] Reverendus "pater dominus Johannes episcopus Bast-
liensis misit michi quandam litteram mire picture, scripture et is
plicature, quam strennuus miles dominus Jeorgius de Vennin-
gen ibidem gladio consecratus ^) in castris Burgundie ante Mor-
tanum invenit et transmisit eidem, qua suggeritur, quod quicum-
que secum portaverit, inspexerit cottidie et dixerit tria pater
noster et totidem ave Maria, neque gladio interemi neque igne 2»
cremari neque aqua suffocari possit.
Juli 5 Die veneris quinta mensis julii mane hora octava yenerunt
nostri de excidio Lausanen^t^), ubi omnes et yiri et muUeres
cum pueris fugierunt timore perculsi, et quotquot in ea reperi-
erunt viros, occiderunt, toUentes spolia et quidquid in ipsa erat. v>
undß 400 viri, qui cum exercitu superiorum post bellum Mor-
tanen«e superius remanserant, secum portarunt baneriumLausan-
Gnaium et aliud banerium, quod dicebatur esse episcopatus^), et
in clenodiis, parata peccunia et domus utensilibus et vestimen-
tis ultra viginti milia florenorum, et dixerunt, quod interim^j;»n
20. 21. neqoe gladio neqne igne neqne »qna [hier am Bande beigefügt: interemi ,.erenari
elTe] Buffoeari pesait. non gladio interemi , igne eremari neqne aqna anffoeari poaait.
26. nnd.
1) S. oben S. 17, 1.
2) In dem oben S. 15 A.2 erw&hnten Briefe an Hans von Hinbaeh vom 28.
Juni fahrt der Rath, nachdem er berichtet hat, dasa die Seinigen erst gestern
aus dem Felde lurückgekommen seien, fort: sudem so habent sy eüich der
unsem zu ross und se füss by andern unsem eydgen., so den neehsten weg
gen Losan und Jenff su ziehen , hinder in verlassen. Wie Schilling 344 be-
richtet, war nach dem Siege bei Murten beschlossen worden, gegen Lausanne
und Genf zu ziehn, zugleich aber auch, »das iederman den halbteü siner lühten
solt heim schicken«. Für Basel, das 2000 Mann zu Fuss und 100 Reisige nach
Murten geschickt (s. oben S. 3, 14 und 4, 13), während jetzt nur 400 Mann von
Lausanne zurückkehren, trifft letzteres nicht zu.
3) Vgl. unten S. 27, 7.
4} 1). h. seit ihrem Auszug von Basel.
1476. 21
piufl quam viginti milia hominum occiderunt. deinde, relicto
illo exercitQ saperionim ^), superiores ierant Gebennas et ibidem
Gehexmenses viri fugerant. nichilominus ambasiatam eis mise-
nmt obviam dedentes se et saa ad manus et obedienciam lige
i illitts^. dox autem Bui^ndie cum bastardo, ut dicebatur,
cum Tenisaent post bellum Gebennas, recepit illam fatuam
dacissam Sabaudiensem sonorem regis Francie cum duobus
sois filüs et navig;io per Bodanum recessit^). dimisit autem in
Crebennis 400 Lombardos, qui videntes ducem fugere recepe-
tt nmt reliquuni filium ducem Sabaudiensem et volebant eum ab-
dacere secum. quod cum vidissent Gebenenses, dictos Lom-
banios [12] interfeceitnit partim et partim submerserunt in lacu
ncque dominum suum retinuerunt.
Bemen^eff autem reductis Gebennen^'An« ad obedienciam
i^prosecuti sunt factum suum, ultra castrametati sunt ad Game-
racmn^), ubi sedea est ducalis Sabaudie, et intermedio omnes
TÜIas et castra concremaverunt et abduxerunt spolia, accipien-
tes immmerabilem thesaurum^).
12. uterfecerint.
1) D. h. nachdem die Unsrigen das Heer der Eidgenossen (confoedera-
torum superiorum) verlassen hatten.
2) Am 29. Juni wurde in Lausanne zwischen den Boten des Herzogs
Ton SaToyen und des Bischofs Ton Genf, die hierher geeilt waren , und den
Städten Bern und Freiburg und den andern Eidgenossen ein Waffenstillstand
Tcnibredety in Folge dessen die letztem ihren Rüekzug antraten. Zum Ab-
sefalusse des IßViedens wurde auf den 25. Juli ein Tag nach Freiburg angesagt.
Die Vereinbarung ist nach Staatsarchiv Basel A. O. 5 foL 159 abgedruckt bei
Ochsenbein 327 f.
3] VgL die genauere Darstellung unten 25, 32 ff. — Die Aufhebung der
Eeaofpam lolant und ihrer beiden Söhne geschah nicht durch Karl selbst, der
ftheihaupt auf seiner Flucht Genf gar nicht berührt hat, sondern durch OUvier
de la Marehe. Dieser, Ton Karl an den Herzog Ton Mailand abgesandt, zu-
niehst aber angewiesen, Mannschaft zur Besetsimg der Pässe nach Piemont zu
füüiren (Panicharola bei Oingins H, 2S3), befand sich in den Tagen nach der
Sehkeht in Genf, und zwar, wie Pietrasanta berichtet, an der Spitze von 200
Lanzen (GKngins Ü, 305, 321 1). Hier in Genf erhielt er von Karl den Befehl,
sieh der Henoginn und ihrer Söhne zu versichern und er fahrte denselben in
der Nacht vom 27. auf den 28. Juni aus, indem er die Herzoginn, die sich aus
Gez nadi Genf begeben wollte, unmittelbar vor den Thoren dieser Stadt mit
ihren Kindern gefuigen nahm. Während ihm der älteste Sohn, Herzog Phili-
bert, wieder entwandt wurde, schlug er mit der Herzoginn und dem zweiten
den Weg über die Berge nach St. Claude ein. S. seine Memoiren H, chap. 8.
Über die Ausbrüche der Volkswuth in Genf gegen die burgundischen Soldaten
und alle Lombarden s. Appiano bei Gingins 326 f. VgL auch ebenda 370.
4) Chamb^ry.
5) S. hiegegen Anm. 2.
22 1476.
In campo autem Mortanen«« cadavera adhuc jacent inse-
pulta, et tantus est fetor, quod nuUus ibidem potest manere ^).
Eodem tempore dominus de Sunnenberg electus Constan-
ciensis et civitas obsederunt castrum dictum zu der Hohen
Creyen et omnia propugnacula et torcularia et horreas usque^
ad muros castri destruxerunt y sicque facientes intervenienti-
bus certis nobilibus illius patrie fecerunt treugas ad unum
mensem, infra quem debent ambe partes convenire in opido
Stein ConstanrtVn^ dioc^m et ibidem tractare de pace inter
episcopos et suos adherentes. t<>
Erant in castris confederatorum multi nequam soldati.
qui cum venissent Lausannam cum aliis, contra mandatum et
ordinacionem proclamatam intraverunt monasterium fratrum
ordiniB Predicatorum et Minorum et ibidem receperunt ea, que
fuerunt causa securitatis ibidem deposita, similiter tam calicesiä
quam libros et omamenta ecclesie et alia queque preciosa
erant. de quibus per Bemenses et Solodoren«^« multi sunt de-
capitati; mandantes Basilien^tt^, ut quoscumque de talibus re-
perirent eciam gladio perirent^).
Portaverunt Basilien«^« eciam duas magnas bombardas^^o
quas obtinuerunt in castris Burgundorum.
nie maledictus dux Burgundie cum fugisset et venisset
Gebennas, cepit ducissam et duos ejus filios et fecit per singu-
las domus inquiri aurum et argentum. que omnia secum ab-
duxit et recepit magnum thesaurum auri et argenti-"^). ^
[12^] Quod scribo jam et prius subticui, racio est, quia
prius non potui scire quomodo res sit gesta, cum illi qui ibi
erant non omnes poterant scire que singuli agebant, quia unus-
quisque hoc solum, quod sibi accidit, advertebat pre magno
6. desirnxeniBt ftlili. 14. Die Wort« >«i Minoram« and Ma qm«... similiier« k»i K.
BpMor am Bande beigefikgt mit VenreUviig auf die betreffenden SteUen im Texte.
17. et fehlt.
1) Über die Beerdigung der Leichname TgL Schilling 347.
2) S. das Schreiben Berns »in das Tfild« d. d. 29. Juni im Geschichtfor-
scher VI, 319 und etwas Tollständiger bei Ochsenbein 326. Das Einschreiten
Berns scheint übrigens kein durchgreifendes gewesen su sein , denn auf dem
Tage, den die 8 Orte nebst Freiburg und Solothum am 12. Juli lu Luiem ab-
hielten, wurde beschlossen: die Boten, welche nach Freiburg kommen
(S. 21 A. 2) sollen mit Bern ernstlich reden, dass es seine Angehörigen, welche
mit Andern su Lausanne und anderswo Kelche und andere Kirchensierdon
verunehret und weggenommen haben, ausmittle und bestrafe. Eidg. Absch. II,
S. 599 Nr. 842. Vgl. BasL Öfihungsb. V, 172^: item das demselben botten
(auf den Tag zu Freiburg} empholen werd , der bütt und erobertten güti halb
von Murttun se handeln und furwenden die notdurft, ouch Ton enterung des
heiligen und wirdigen sacraments.
3) Vgl oben S. 21 Anm. 3.
1476. 23
serio, qnod ibi erat, dux Burgundie habuit in suis castris
centum et viginti milia hominum, pars vero nostra ultra qua-
draginta milia liominuin non >), et quia dux BurgunA'e per ex-
ploratores, quos liabebat, sciebat, quod confederati et colligati
5?ellent die sabbaily prout factum erat, cum eo bellare^), ipse, ^»«»»22
ut sttos soldatos prompciores, leciores et benivolenciores baberet
ad pugnam, die veneris precedente fecit per singulas turmas Ji^ni 21
preconari, ut ipsis omnibus stipendia vellet imprompto exsol-
Tere, et ad hoc opus domina ducissa Sabaudie solvit centum
»milia fLojenarumy quos ipse dux cum pluribus millenis floremV
distribuit soldatis. mira dispensacio divina, ut illos volun-
tariores et prompciores redderet ad pugnam et alios, vide-
ficet confederatos, viriliores et avidiores disponeret ad predam
capiendam, et duplicem illi haberent merorem, ducissa et sui
lifilü, qui occasionem dederunt liti, spoliarentur primo peccunia,
postea vero miserabilius duc^entur captivi, isti vero colli-
gati capta primum de inimicis victoria postremum yero reci-
perent premium post laborem et diyiderent inter se quod aliis
Aiit datum propter eos^).
9 Cum autem illa ducissa domino duci Burgundie tradidisset
illos Aorenos, quia nutrivit barbam^ rogavit cum, ut eam abradi
faceret. at ille: vnon faciam, antequam vindicem me de illis
rasticanis hominibus.c illa autem cum instancius rogaret, rasit
baibam, dimittens tarnen modicos crines ad modum cirri, quos
fiabradere noluit. sicque crastino vindicatus per eos in reliquiis
4. «t fehlt. 16. Ha. dveantor.
1) Ulr. Meister, Betrachtungen über das Entstehen der Burgunderkriege
und den Verlauf des Tages von Murten, den 22. Juni 1476, LXXII. Neujahrs-
blatt, hsgeg. von der Feuerwerker-Gesellschaft in Zürich auf d. Jahr 1877,
S. 30 ff. berechnet die Stärke des burgundischen sowohl als des eidgenössischen
Heeres auf je etwa 25,000 Mann. — Die lehrreiche Schrift von Meister hat
vor der Band 11, S.360 A. 2 erwähnten Schrift von Hoch, in welche die Unter-
suchungen des Obersten Ton Mandrot verarbeitet sind, den Vorzug, dass sie
die Quellen citiert und so dem Leser die Benutzung derselben und die Gon-
trolierung der Combinationen des Verfassers erleichtert.
2) Vgl oben S. 8, lt. Panicharola schreibt am 20. Juni, es könnte leicht
gesehehn, dass übermorgen am Samstag die Feinde erschienen, perche in
quello di fanno le mostre loro Tolentieri. Oingins 11, 283. Basin 11, 388
schreibt Ton der Absicht der Schweizer, am Samstag anzugreifen: quae res
com Burgundiones non latuisset u. s. w.
3) Im Gegensats zu dieser Erzählung berichtet Panicharola am 3. Juli
ao8 Salins, der Herzog habe noch all das Geld, das vor der Niederlage hätte
«»gezahlt werden soUen, und es sei nicht ein Ducaten davon verloren. Gin-
giosII,341.
24 1476.
barbe scandalose fugit et arripiens ducissam et duos filios se*
cum abduxit').
[37] Interim pars illa confederatorum cogitabat quomodo
et dominum Reinhardum ducem Lothoringie possent restituere
in suum ducatum, episcopus Argentinen^t« cum sua civitate»
intrarunt pro adjutorio ipsius domini ducis, quia et ipse erat
cum eis et alüs colligatis confederatus, et obtinuerunt duo
castra.
Eodem tempore cum Spinalenses multum gravarentur ab
hüs, qui relicti erant de Burgundis pro tuicione et defensione 10
ipsius opidi, habebant intelligenciam cum Australibus. super-
venerunt igitur Tannenses cum suis vicinis et ex hiis, qui
occupabant pro parte ducis Burgundie Spinal, in foribus opidi
interfecerunt centum 30, quorum equos cum preda duxerunt
in Tann^). 15
Jaii 6 Die sabbati 6. mensis julii supervenerunt de castris superi-
oribus MoTtanensibus ex parte illustrissimi principis domini
Sigismundi ducis Austrie ad Basileam trecenti equites, quorum
capitaneus fuit strennuus miles dominus Wilhehnus Herter
vir in armis et bello expertissimus, qui secum duxerunt multum 20
aurum et ai^enti magnum pondus.
Jau 6 Eadem die supervenit navigio illustris dux B^inhardus de
Lothoringia, qui in bello Mortanensi miro virili animo in hostes
irruit et maxima cum colligatis victoria potitus fuit. hie ab
Omnibus laudabatur de sui magnanimitate. idem crastino, vi- 35
Juli 7 delicet dominica 7. julii, venit ad chorum Basilienm ecclesie et
ibidem audivit cantare missam solempnem et cum magna de-
Yocione, assistente sibi suo cappellano, oravit horas de beata
vii^ine et obtulit unam coronam auream sive scutum^).
JuU 7 Eadem die dominica supervenerunt navigio hii, qui de Ba- 30
silea et illis partibus fuerant in bello vulnerati, numero ....
JuU 7 [37i>] Eodem die Lausanen^e« scripserunt Bsiailiensibtuff quo-
modo sui spoliassent ecclesias et receperint in ecclesia majori
2. Beim Einbinden iet die BUtierlage t3— 36 irrihümlieli hier eiageffigt worden.
SO. doninico. 81. Nacli der Zeile, die mit dem Worte numero eclilieset, itt der Best
der Seite, der noch fikr einige Zeilen Baum geboten b&tte, nnbesebrieben gelMsen.
1) Ein penönlicher Verkehr iwischen Karl und lolant kann in den letsten
Tagen vor der Schlacht nicht stattgefunden haben, da sich letstere in Gex be-
fand, wohin sie sich bald nach Karls Aufbruch Ton Lausanne begeben hatte
(Gingins II, 212 A. 2).
2) Vgl unten S. 31, 22 ff. und Chronique de Lorraine bei Calmet III,
Freuyes bcxv.
3) Unter Corona aurea und soutum ist an die Münsen dieses Namens lu
denken.
1476. 25
et fratrum Fredicatorum et Minorum clenodia, videlicet cali-
ca, patenaS) omaixieixta ad diyinum spectancia cultum. supli-
canint eis, ut premiasa apud quoscumque myenirent, eis resti-
taerent ncque liodiema facta fuit proclamacio in omnibus
ifuniüs, ut «Bguli per jvuramentum , quod civitati prestiterunt,
asgola eeiam qxi.eqiie de Lausanna portaverint, eadem die
coMDlatui Tepresenteut. unde magnus clamor factus est. quid
fiat nesdo. sed dixo eadem die faerunt positi ad caveas, puto
quod aliqnid de liiis Habeant
» Eodem tempore dicebat michi Wunnewaldus i), quod dux
Buigimdie esaet in Dision et ibidem fecimet omnes suos con^
gregari in campum et singulos quosque vidit et fecit monstran-
ciam de flingulis armis et postea reintrayerit opidum. deinde
miaerit nuncios ad omnia sua dominia inferiora precipiens
i^onmibus suis tarn comitibus, baronibuS) nobilibus, ciyitatensi-
bus, opidanibus et yillanis, ut ipsi sibi yeniant in adjutorium
contia coUigatos, et quilibet, cujuscumque Status, gradus, or-
dinis vel condicionis existat, qui in suis dominus consistunt,
fiibi teicium denarium de quibuscumque bonis suis tradat
itatque tercium hominem de omnibus in dominus suis consistenti*
bns mittant. sed Uli omnes habito inter se consilio delibera-
nmt et responderunt, se hoc minime facturos, cum ipse yolun-
tarium bellum contra exteros gerat, sed si exteri in suis do-
minus eum occupare yelint et de facto occupent, tunc omni
2 sua potencia et corpore et rebus sibi assistere yelint. sed in
eo casu non, quia yoluntati sue non possint satisfacere. et
sie lUe perplexus est, nesciens quid facere debeat^). perdidit
faTorem principum, qui hactenus ei adbeserunt, cum suos ad-
eo yüipendat et non sit ei major cura de principe quam de
^^bestia. yellet enim pro sua arrogancia pocius omnes perire,
quam se suo frustrari proposito.
[ss] Dum fugeret dux Burgundie et clamor ad ducissam
Sabaudien^^m peryenisset, disposuit currum, assumens sibi tres
filios suos et peccuniam et clenodia, yolens se transferre ad
13. de fltfbt xwaimal.
1) W. Heidelbeok, Kaniler des Bischofs von BaseL Band II, 55, 23.
228,17.
3) Kall ist in dieser Zeit nicht in Dijon gewesen ; yom 8. bis sum 12. Juli
Toiiandelte er in Salins mit den Ständen Burgunds (nach der Ansieht Oingins
n, 362 A. 1 sowohl der Freigrafschaft als des Henogthums), die ihm sohlieas-
lieh neue Bewilligungen machten. Panieharola bei Qingins II, 358 ff. Dagegen
Kigten ach die Niederländer nicht geneigt, etwas lu leisten. Basin U, 401 ff.
Bodt 310ff. 3i6f. Vgl auch unten S. 28, 8ff. und die Eraihlung in den Ver*
haodlungen des Tages von Freiburg pag. 50 ff. in den Beilagen.
26 1476.
Cameracam et alia sua tuciora loca. hoc percepto dux Bur-
gundie misit satellites suos, qui eam caperent et invenientes
eam in campo, cum f teeret , interfecerunt unum equum tra-
hentem currum et sie impedita in fuga extrahentes eam cum
filiifi de curru abduxerunt. hoc audientes Gehennenses statims
exierunt et de ipsis Bnrgundis et Lombardis multos occiderunt,
arripientes seniorem, videlicet Philippum, etatis decem anno-
rum ^)j quem absconderunt intra sata siliginis, precipientes eidem
puero, ne clamaret, sub comminacione mortis, et sie insequentes
Burgundos et multos ex eis interficientes tandem reversi sunt lo
et recipientes puerum duxerunt secum Gebennas, et sie obti-
nuerunt dominum suum^).
Wilhehnus Herter mfles armate miUcie strennuissimus fuit
capitaneus et ordinator belli et acierum^). sed quidam aman-
nus de Switz ille fuit ductor, qui ut vir prudentissimus swasit, is
non recta via aggredi debere;»t| sed per decliyum montis,
ubi bombarde eos nocere non possent. sicque arrepta sua
jhesu^) et relicto equo pedes ivit et precessit exercitum et duxit
oblique, quo minus possent feriri, et sie aggressus yiriliter ob-
tinuit victoriam^). 20
3. equvm steht sweimal. 16. deb«r«t. 16. daÜTum. 16. Zuerst httte K. geschrie-
ben BWMit, nt r. ▼. a. d. per d. montis, daan hftt er ut in hob unge&ndert und ror per
ein sed eingeschoben.
1) Philibert war geboren den 7. Aug. 1465. Sam. Guiohenon, histoire
g6n6alogique de la royale maison de Savoye (Lyon 1660) I, 564.
2) Vgl oben S. 21, 5 ff. und A. 3 daselbst
3) Vgl oben S. 11, 6, 7.
4) Band 11, 36, 6 : azea sive jhesus, hoc est mordax et halebarten.
5) Es handelt sich hier um dieselbe Thatsache, die Schilling 338 fol-
gendermaassen enählt: und kamen am ersten an einen hag, darüber man nit
mocht kommen, dann das sy widerumb musiten kercn und neben lu durch
einen engen weg su ross und su fuss brechen mussten (ygL auch die sp&tcm
Barstellungen von Fflssli und Fugger bei Ochsenbein 506 und 451). Th. Fass-
bind, Geschichte des Kantons Schwyx DI (Schwys 1833), 92 nennt als An-
führer der Schwyier den Landammann Käsi (S. 87 heisst er Ulrich Käsi)
und Rudolf Reding. Über die Lage des Grünhags, hinter welchem die Bur-
gunder den ersten Angriff der Feinde empfiengen, s. Ochsenbein 664 f.,
namentlich die Erörterung von Oberst Siegfried auf S. 665, nach welcher
er westlich von der St UrbanscapeUe auf der Hochebene über dem Dorfe
Gressier (Grissach).Bu suchen ist; Über den Kampf an demselben s. Meister
im Zürcher Neujahrsblatt S. 36 ff. Die Stelle Knebels kennt Meister nur in
der fehlerhaften Übersetiung Buxtorfs. Per decliyum montis heisst nicht
•um einen Hügel herum«, sondern »den Bergabhang hinunter«; wir haben also
nicht an ein Umgehen des Hügels des Bois des roches, sondern an ein Erstei-
gen desselben und ein Herunterstürmen von. ihm bu denken. — Eine Wieder*
gäbe der Abbildung des Kampfes am Grünhag in der Handschrift der Chro-
nik yon Schilling s. bei Oohsenbein nach S. 300, eine voUst&ndigere, in
Farben, im Ncujahrsblatt.
1476. 27
In exercitu fuerunt quatuor principalia baneria, videlicet
domini Sigismundi ducis Austrie, Bemenmm, Basilien^tim et
Switxeiorum. que omnia simul conjuncta erant et ordinata,
et bibita victoria cauda Basüienmim fuit abscissa, et fuit
»quadiatomi).
Alia eciam baneria exadverso fuerunt) quorum Basüienses
recepenint et obtinuerunt Lausaneiunim, Galiciensium^), tuni-
cam armoTom ducis Burgundie^) . . . ., que omnia fuerunt
poäta ad ecclesiam 'BaBiliensem et apposita prioribus.
t« [vf] Dux Tenit Dysionuxn et ibidem recollegit exercitum
suum, numerans quot perdidisset, et invenit de Leodien^'fttM^)
occins duo milia et quingentos.
Interim Bemen^tf avisati misenint soldatos de omni parte
confedeiatorum ad Murtanum^), quia fiima extunc erat, quod
i^dux Teilet reverti et omnino facere insultum contra eo8 de
seUa, absque hoc quod figere yellet campum. ex qua re permoti
monaeront Basäienses et alios confederatos , ut sint avisati,
8. Haeb Bnrgnndid der Best der Zeile und Bavm ttt eine bii swei weitere Zeilen frei
1) Vgl oben 8. 15, 18. Beinheim 94«: aUo hatten sich die von Basel so
ndlieh gehalten, das der hertiog Ton Lutringen ir und andere baner mit flflg-
len Dam and die flu gel abhiew. Veit Weber bei Schilling 350, bei Liliencron
Q, 8. 94 Str. 28: Und alle paner, die da warn, Die Tor siten sind yerlom,
Dann die swenkel hiengen , Die hat man in genomen ab Umb ir ritterlichen
bab, Die ri daiemal begiengen. S. namentlich auch unten pag. 79i>.
2} V^ oben S. 20, 28.
3) In der mittelalterlichen Sammlung lu Basel befindet sich ein (frQher
im Zeoghause daselbst aufbewahrter) Brustpanier aus Schienen, mit Zeug
übenogen, der im Volksmunde als der Panser beseichnet wird, den Karl bei
Nancy getragen. S. Ochs IV, 336. Die Stelle des Kettenhemdes , das jetit
ober denselben gelegt ist, soU früher ein purpursanmitener Überwurf einge-
nommen haben , dessen letster Rest gegen Anfang dieses Jahrhunderts einem
hohen Potentaten sum Geschenk gemacht worden sei (M. Heyne, Führer durch
die mittelalterliche Sammlung, Basel 1880, S. 4). Wir haben es hier offenbar
mit dem Ton Knebel genannten Beutestück lu thun , wobei allerdings frag-
lich bleibt, ob angenommen werden darf, dass nicht nur der Überwurf, sondern
auch der Panser vom Hersog herrührt Später konnte man sich die Erwer-
bimg des Stückes nicht mehr anders denken, als so, dass es dem Hersog selbst
abgesogen worden sei , und glaubte daher , es müsse bei Nancy erbeutet wor-
den sein. — Auch bei Grandson hatten die Eidgenossen einen »wappenrock«
det Henogs gewonnen. S. den Bericht des Nidaus Rusch (Beilage I).
4) Der Rath Ton Bern beschloss am 16. Juni, die Besatiung Ton Murten
Tor den Wnen bvl warnen, die der Hersog graben lasse, »besunder durch die
Latker, die das gewont haben«.
5) Rathsmanual Bern Tom 5. Juli bei Ochsenb. 348 : An die von Friburg.
min herren schicken 100 mann und dann einen houptmann gon Murten, das
fiifredenken, dem angends irhalb lu glicher wise dem nachiugan, dann es
Ta«t not sL
28 J476.
tarn ad insultandum quam bellandum, quocumque tempore ul-
terioB requirantur^ sint parati.
Dux eciam Keinhardus Lothoringie monuit eciam colli-
gatos, ut velint sibi assistere et dare operam pro recuperacione
ducatus sui, cujus magnam partem jam acquisivit adjutorio^
episcopi et civitatis Axgentinensis et aliorum comitum de Bitzsch,
Liningen et aliorum Westerrichorum.
Interea dux Burgundie, ut quidam mercator de Argentiiia
scripserat BasilieimitM , monuit tam principes quam comites,
barones, nobiles, civitatenses, opidanos, quam rusticos, ut nume- lo
ratis hominibus dicioni sue subjectis in Flandria, Holandia,
Selandia, Brabancia, Gelria et alias ubilibet constitutis tercium
hominem expeditum ad arma et tercium denarium de qui-
buscumque bonis et possessionibus traderent et venirent ad
eum pro expungnacione colligatorum. qui visis et auditis man- 1&
datis hujusmodi convenerunt et habito inter se tractatu, deli-
beracione matura et consilio prudenti, consideratis qualitatibus
tam ducis 'Bmgundie quam adverse partis, videntes sibi non
sufificere posse, eciam si omnia que haberent sibi traderent,
quia nimis ambiret, colligaverunt se mutuo et dederunt sibi 20
responsum, [39] quia bene viderunt eum jam deficere tarn in
peccunia quam hominibus, sed culpa sui: nititatur extraneas
naciones debellare sine causa et totam ipsorum substanciam
perdere sine necessitate, et si omnia bona sibi traderent, non
sufficerent sibi pro sua voluntate. propterea se non posse25
facere satis sue voluntati, sed hoc: si velit apud eos mauere
paeificus, tunc velint sibi, ut dignum et justum foret, obedire
et eum habere pro principe, sed quod ad exteras naciones
debellandas velint mittere aut peccuniam aut homines, nou
velint neque possint. si quis autem principum aut conmiuni-so
tatum ipsum in suis dominus vellet molestare, ad hoc ipsi
velint facere sedulum servicium et ei assistere totis suis viri-
bus, sicque sit conclusum per omnia illa dominia. fuit pariter
conclusum, ut deinceps non sibi plus traderetur quam ab anti-
quo fuerit per alios principes introductum ^). ^
In castris ducis Burgundie jam in proxima fuga fuit re~
perta una magna bombarda, que fuit domini Rudolfi marchionis
Rötellenm^). unde confederati contra eum sunt commoti et
de eo male grati, putantes eum favere partem ducis Burgundie.
12. 13. statt tarcinm bominem nnd terciam denarinm liatte Knebel xvervi gescliriebeii
•extvm hominem und sextnm denarinm.
1) Vgl S. 25, 10 ff. 30, 15ff.
2) Vgl unten S. 41, 17 ff.
1476. 29
et propterea ipse die joyis proxime preterita aacendit Bemam*^°|^py^
ad excusandum se, quia male sonat in auiibus vulgi. dicunt
eum colligatum nobis et nichilominus contra nos ministrare
duci machinamenta, quibus nos possit expungnare.
5 Feria secunda die sancte Margarethe debet esse dieta inter JnH i5
confederatos in Ensisszheym ad tractandum expedicionem ge-
neralem fieri, Tulgariter ein herezug, ad recuperandum Lotho-
ringiam et invadendum Buigundiam.
DominuB epiaeopus Bisuntini^« et epiacopus Dolen^ in-
lostant, ut noatri colligati eoa suscipiant in colliganciam.
[39^] Eodem tempore dominus rex Francie misit ambasia-
tores suoB cum 40 equis ad Bemam ad tractandum pacem
inter Sabaudien««« et confederatos^), quia jam Gebennen^ß«
obtulerunt se ad obedienciam Bemen^V^m et Friburgen^nm
»aliorumque confederatorum et erit jam dieta in Friburgo dieJaii25
sancti Jacobi, ubi tractabitur eadem materia.
Item post illam turpissimam fugam, quam noyissime apud
Mortanum fecerat, coUegit se inter Salis et Ponterlin et monuit
illos in superiori Burgundia, ut recolligerent se, quotquot ha-
»bfles essent ad pugnam. illi dixerunt se amplius non volle
pugnare, cum jam tercio suceubuissent et perdidissent corpora
et bona et cottidie perderent, sed velle habere pacem cum
colligatis. et miserunt quendam Anthonium de Columbür, qui
est balivus domini Rudolfi marchionis de Botellen et comitis
IS de Novocastro in illis partibus, ad Bemenses et ceteros con-
federatos superiores pro inpetranda pace et ut ipsi possent
salvos mittere suos nuncios ad dietam in Friburgo die sancti Jnii 25
Jacobi observandam et ibidem pacem cum eis firmandam, et
ut medio tempore nil contra eos attemptarent^). quod factum
»est, et cum fuissent congregati 400 pedites in Bielo, Tolentes
intrare Burgundiam, prohibiti sunt et inhibitum per totam
31. Bnrgnndift.
1] Mitte Juli befand sich der Bisohof y. Grenoble» Jost v. Silinen, als
königlicher Gesandter in Bern. Ochsenbein 358. 365 (M. 507. 514. 515).
2) Nach den Verhandlungen des Tages zu Freiburg in den Beilagen, pag.
50 ff. wandte sich eine »person usz des Burgundisehen hertsogen rat« an Bern
und hielt mit dem dortigen Stadtschreiber (ThOring Fricker) eine Conferenz
ab, über welche dieser in Freiburg Bericht erstattete. Die Boten auf dem
Tage daselbst beschlossen , sich in Verhandlungen auf der vorgeschlagenen
Grundlage nicht einzulassen. Aus der Notiz Knebels, den Briefen der Bemer
Tom 26. October und vom 20. Dezember (Eidg. Absch. 11, 622. 633) und den
Angaben Anahelms I, 123 Ifisst sich schliessen, dass die Person aus des Her-
logs Bath Simon von Citren war, und dass auch die Verhandlungen aber den
Zusammentritt dieser ersten Conferenz durch Anton yon Colombier, den mark-
gräflichen Statthalter der Grafschaft Neuenburg, giengen.
30 147«.
terram confederatorum sub pena capitis, ut nullus terram supe-
rioris BuTgundte neque Sabaudie intret neque quemquam spo-
liet^). et speratur de pace fienda invito eciam duce Bui^im-
die, et quod tota superior Burgundia veniat ad coUiganciam
illius lige majoris. dominus archiepiscopus Bisuntint» et epis- ^
copus Tullenm ambo instant pro colligancia^).
Item retulit michi vicarius Bnaüiensis^), quod ipse habuerit
scripta, que tarnen adhuc celantur, quod debeat fieri dieta in
Argen^ina inter conligatos, ad quam debeant venire ambasia-
tores dominorum archiepiscoporum Treverenm et Maguntint'io
et domini comitis palatini Reni ad tractandum eciam de colli-
gacione illius lige^).
[40] Item civitates maritime inferiores, videlicet Lubicen-
seSf Rostockiense« et alie, numero 72, cum Frisonibus fecerunt
unam coUiganciam contra ducem Burgtmdf«, et posset evenire, i*»
quod Selandia, Flandria, Holandia, Brabancia et Gellria et
alia ducis dominia colligarent se cum eisdem et nobiscum et
recederent ab obediencia illius ducis Burgundie, quia proposue-
runt omnino non plus velle sibi tradere illas exacciones et
gabellas, quas ita noviter instituit, sed hoc quod genitori suo2»
solverunt, et si velit ad majora artare, denegabunt sibi totum^),
et sie sedebit sine regno.
Eodem tempore erat differencia inter dominum impera-
torem et regem Hungarie de et super regno et Corona regni
Bohemie, et dampnificabatur dominus imperator per regem -is
Hungarie mirabiliter. hoc yidens marchio de Brandenburg
interposuit se pro medio et constituit eis dietam ad Augustam
Vindelicam Recie, ubi ad presens ipse marchio est et exspec-
tat eosdem.
Juli 15 Eodcm tempore et die divisionis apostolorum venit nuncius a«
1 ) Am 3. Juli forderte Bern im Hinblick auf den Vertrag von Lausanne
(b. oben) Freiburg auf, lu verhindern, dass dort angesammeltea Kriegsvolk,
wie es beabsichtige, gegen Sayoyen siehe. Ochsenbein 345 M. 484. Vgl.
M. 486.
2) Vgl oben 8. 29, 9.
3) Burkhard HanfstengeL 8. unten 8. 36, 26.
4) Am I.Juli schrieb Basel seinen Verbündeten, der Pfalsgraf, der früher
mercklicher Ursachen halb , durch sin fürstlich gnad angesöigt (s. Bd. 11, 50
A. 3), der Vereinung nicht habe beitreten wollen, sei jetst hiezu geneigt und
erkläre, auch noch die Vollmacht zweier Fürsten »nit der minsten« zu dem-
selben Schritte zu besitzen ; er würde einen an gelegene Ende angesetzten Tag
besuchen. Missivenbuch XIV, 294. 295 (vgl Offnungsbuch V, 172). Ochsen-
bein 343. 8. auch die Verhandlungen des Tages zu Freiburg p. 49. 54. 62. 66
in den Beilagen und über den weitem Verlauf Knebel p. 23.
5) Vgl. oben 8. 28, 33 ff.
1476. 31
domini nostri Friderici imperatoris portans Utteras, in quibus
ipse mandat sub pena privacionis omnium priTÜegiorum ab
ipso et aliis divis imperatoribtis et legibus Romanorum datis et
quomodolibet concessis, ymmo sub pena banni imperialis et
^ammissione omnium bonorum et privacione beneficiorum^ feu-
dorum, officiorum et bonorum omnibus prelatis, arcbiepiscopis,
episcopis, abbatibus et omnibus statibus clericalis ordinis, eciam
quibuscumque monacbis et fratribus mendicantibus, principi-
bus, marebionibus, comitibus, baronibus, nobilibus, civita/ensi-
lobus, opidanis, villanis, scultetis, advocatis ut et omnibus et
singulis plebeis, ut dominum Ottonem de Sunnenberg electum
CojistB,nciensefippTo episcopo babeant et ei reverenciam et hono-
rem ut et tali faciant. contra facientes per omnes illos spo-
lientur, incarcerentur et puniantur in bonis, rebus et corpo-
isribus etc. juxta tenorem suarum litterarum. yigore quarum
nobiles Constancte et in illis partibus degentes spoliaverunt
canonicos Conatancienses tenentes partem illius de Friberg.
Ueinricus de Stein recepit in Constantifa curiam domini Jo-
hannis Wemheri de Flacbslanden custodis et canonici Con-
TAsiaiiciefms et omnia que in ea erant, quia et ipse tractavit
illam discordiam, ut referebatur^).
[40^] Item cum fugisset dux Huigundiej multi ab eo dis-
cesserunt, fugientes hincinde, dispersi per totam terram. plures
yenissent equestres ad Spinal, hoc percipientes hü qui erant
isinAlsacia superiori, ducenti intrantes illam patriam et veni-
entes ad Spinal, cum ipsi sero sederent in mensa et modicam
curam haberent, isti clam intrare^nt et invenientes eos ita
sedentes irruerunt in eos, interficientes ex eis 30 ex Bur-
gundis. reliqui confugierunt ad muros, submittentes se, et sie
30 evaserunt. et sie abstulerunt eis centum quinquaginta optimos
equos et cum magna preda venerunt ad Tann, quorum eciam
aliqui de equis venerunt ad Gebwilr et hincinde fuerunt empti,
quia fuerunt preciosi equi^).
Heri, yidelicet die sancte Margarethe, navigio per Renum jnii 15
35 descenderunt trecenti optimi riri, qui soldati sunt per dominum
ducem Lothoringie, qui jam cum episcopo et civitate Argen-
tinerusi et aliis nobilibus illius patrie intravit Lothoringiam pro
recuperacione ipsius ducatus. deus prosperetur iter suum.
Anno etc. 76 in profesto visitacionis Marie, que erat prima jnii t
Mjulii, Teverendtis fater dominus Bartholomeus de Andelo abbas
9. eiTitenflibiifl. 13. et «t. 25. dneenti ist naclitrftglich eingefügt. 27. intrarent.
1) Vgl Bd, n, 327, 27.
2) Vgl oben S. 24, 9 ff. und Anm. 2. S. auch das 8u pag. 72^ Bemerkte.
32 U76.
Morbacen^ts camis ergastulo solutus animam deo reddidit ^). post
octo dies congregatis singulis fratribus ipsius monasterii in
capitulum ad direccionem venerabilis et egregü viri domini
Petri de Andelo decretorum doctoris prepositi Lutenbacen.«»
et ordinarii novorum jurium studii Bai^iensis reverendus pater^
dominus Achacius de Grieszheym monacbus ipsius monasterii
in abbatem est electus unanimi voce.
jaii 27 Hodie 27. mensis julii supervenit nuncius, qui dizit, quod
dux BvLTgundie velit obsidere Befort, Montispolgart domini de
consulatu prepararunt se ad obyiandum sibi. i<»
um M ^^ nomine domini. amen.
jQii 22 Circa festum sancte Marie Magdalene dominus Reynhar-
dus dux Lothoringie fuit in Algentina, ubi sibi facta fuit multa
reverencia de omni genere ludorum jocalium.
Et eodem tempore misit exercitum ad Lothoringiam et i^
obsedit quoddam opidum cum Castro et faciens insultum per-
didit 15 yiros et sie retrocedentes ceperunt conquassare murum
pixidibus et alüs machinamentis. in quo tunc erat filius summi
capitanei ducis Buigundie. qui capitaneus scripserat filio suo,
quomodo nobiles declinarent ab adjutorio ducis Burgundie et 20
jam non haberet secum nisi sex mÜia hominum valencium ad
bellum ; et monuit eundem filium*fluum, ut quantocius posset
a dicto opido recederet et amplius in nuUo Castro sive opido
se locaret pro aliqua manutencione, quia desperaret de defen-
sione. dux enim disponeret ire ad Brabanciom^). 25
Nichilominus domini de consulatu BBsüiensi per sing^as
zunftas mandaverunt sub debito prestiti juramenti, ut nuUus
se sine scitu et licencia consulatus a Basilea absentaret, sed se
disponerenty ut quocumque die necesse foret omnes essent parati
ad expediendum illum Burgundum. ipse scribebat se in suoao
tytulo metuendissimum'), active, sed nunc passive, quia omnes
9. Montispolgart naehtiic^ch am Bande beigefftgt. 11. domini feUt. 25. Bnbnn-
dum. 28. Nach conanlatns ttaht nooli einmal ee.
1) Nach der Überiiefenmg in Gebweiler , das durch Bartholomäus von
Andlau seiner Freiheiten beraubt worden war, wurde er vom Teufel geboll
S. die Erzählungen über seinen Tod und seine Beerdigung bei Moasmann,
Murbach et GuebwiUer (Guebwiller 1866) 74.
2) Molinet I, 205 sagt, die Anhänger des Herzogs von Lothringen hätten
Vaud^mont, Mirecourt und einige andre Plätze genommen (über die Einnahme
von VaudSmont s. Band II, 423, 20) et mirent le si^ge devant une yille, oü
estoit le seigneur Jehan, fils du comte de Campo-Basso et sa compaignie ; Ics-
quels, apr&s avoir est^ battus et souffert aulcuns assaults, rendirent la dite
yille du consentement du comte de Campo-Basso et du seigneur de Biövres
(des burgundischen Gouverneurs von Lothringen).
3) Vgl unten pag. 24. 74^. 84.
1476. 33
colligatos metuit nimis. exaltatum fuit cor ejus et ergo humi-
liatus est; quod conqueritur de pauperibus hominibus.
Refertur, quod cum magna pluvia fuerit in die decem mi- Jnni 22
lium martirum, non putavit colligatos secum inire certamen et
5 ergo vilipendit monita*), et cum instaret meridies et exercitus
nostri simul essent congregati, post maturum et providum con-
silium, omnes genua flecterent sepciens^) et orarent, deinde se
suasque animas deo commendarent expansis brachiis, subito
serenatum fuit celum^) et nuUa lubricitas patuit propter im-
tobrem, visi sunt agmina militum precedere exercitum nostrum,
propellentes Burgundum in fugam*), quia bellum non multo
plus hora duravit et tot homines de Burgundis interficerentur
2S milia, sicut novissime refertur, aliqui in solo, alii in aqua.
[41^] Dominus Reynhardus dux Lothoringie habuit qua-
15 dringentos soldatos de superioribus confederatis, et dominus rex
Francie tradidit sibi suis expensis quadringentas hastas, que
faciunt mille ducentos equites^), qui cum civitate et episcopo
Aigentinensi et suis introierunt Lothoringiam et obtinuerunt
Sirich®), Spinalem'), Rumelsperg, alia vicina castra, et pro
»majori parte omnes nobiles sibi obedierunt. et restat nunc
Nanse, quam intendit eciam invadere post dietam, que in
Friburgo Ouchtland debebit die sancti Jacobi per omnes Juu 25
colligatos celebrari.
Die sancti Jacobi mane hora secunda venit Basileam idem Jnu 25
2s dominus Reinhardus dux Lothoringie et fuit hospitatus in
monte Sancri Petri prope hospitale exulum in curia Offenbui^®),
et eadem die sero hora septima ire disposuit ad Friburg.
premisit enim duos comites, videlicet unum de Bitzsch et alium
21. dietem.
1) Basin II, 388 f. erzählt, dass der Herzog die Seinigen, nachdem sie
beinahe 6 Stunden , im Regen stehend , die Eidgenossen vergeblich erwartet,
sieh habe ins Lager zurückziehn lassen, und dass er den Boten , die ihm bald
darauf die Ankunft der Feinde meldeten, anfangs keinen Glauben geschenkt
2) Vgl oben S. 12, 21'.
3) Etterlin BL 93 (S. 208) : »unnd regnott als vast, gelicher wise als ob es
nyemer uffhören wöltt« und nachhe]^: »in sölichem züchen ward es angentz
schon unnd als eyn heller tag als er ye gewesen was«.
4) Vgl oben S. 15, 26 ff.
5) Die Lanze (Gleve) wird also hier zu 3 Mann gerechnet.
6} Sierck a. d. Mosel unterhalb Diedenhofen. Vgl Basin 11, 398.
7) Über Epinal s. unten S. 35, 3 ff.
8) Offenburger Hof, jetzt Petersgasse 40 und 42. Auf dem Grund und
Boden der Elendenherberge (jetzt Armenherberge genannt und in den nörd-
lichen Flügel des Spitals verlegt) ist vor etwa 30 Jahren die Herbergsgasse
dorehgebrochen worden.
Baalex Chroniken. III. 3
34 ' 1476.
de Liningen, cum duobiis aliis militibiis Lothoringis ad ean-
dem dietam^).
Eodem tempore, cum superiores confederati alias tractatum
fecissent et intelligenciam haberent cum domino r^e Francie^),
ut ipse singulis annis confederatis tradere deberet decem milia 5
scutorum^), sed cum ad expedicionem irent sine eo, ita quod
ipse in campo nuUum haberet, sicut jam prope Mortanum
contigit, extunc ipse dominus rex prefatis confederatis 80 milia
scutorum tradere deberet, sie jam in illa dieta eis tradidit 80
milia ^). to
Dicitur quod de superiori Burgundia eciam civitatenses
et nobiles aliqui debeant venire ad illam dietam^).
Jaii 26 [42] Die sancte Anne supervenit dominus Hermannus de
Eptingen miles de Insprug et retulit quomodo dominus Sigis-
mundus jam invenerit unam aurifodinam , de qua singulis 15
mensibus habeat .... libras auri®), et quod ipse licenciaverit
dominum comitem Oswaldum de Tierstein balivum ex eo, quod
multos hie in patria commiserit errores, inducendo novitates,
tam in Friburgo, Nüwenburg quam Ensiszheym, et quod ipse
cepit Loucher de Basilea "), male gratus sit. constituit dominus 20
Allewegum de Sultz balivum^). et ipse comes Oswaldus
magnam peccuniam receperit a domino Sigismundo, quam ipse
non posuerit ad racionem, sed ipse sibi retinuerit.
Dominus Reynhardus dux Lothoringie adjutorio domini
episcopi Aigentinensis obtinuit Lenstat^) in Lothoringen, sed 25
16. Nach liAbeat ist eine Lfteke gelaasen.
1) S. in den Beilagen die Verhandlungen des Tages zu Freiburg pag. 63.
2) S. den Vertrag von 26. Oct. 1474 und 2. Jan. 1475 in den Eidg. Absch.
n, 505 ff.
3) Vielmehr viginti milia franoorum.
4} D. h. die firanzösischen Boten erklärten: was die verschribung den
kung bind, werd er getruwlich halten. Chmel, Mon. Habsb. I, 1, 220. Eidg.
Absch. n, S. 603 e.
5) S. oben S. 29 A. 2.
6) S. Band II, 365, 1 ff.
7) S. Band II, 417, 1 ff, 417, 31 ff.
8) Oswald Y. Thierstein erscheint noch als Landvogt unten 8. 41, 13 und
44, 24 (in letzterer Stelle am 26. Aug.), Anfangs October dagegen ist er durch
Wilh. von Rappoltstein ersetzt, mahnt aber mit diesem zusammen noch die
Mannschaft im Sundgau und Breisgau zum Zuge nach Nancy auf (pag. 23^).
Vgl. auch Eidg. Absch. n, S. 613 Nr. 846 und S. 615 Anm. zu Nr. 848. —
Am 21. Dez. ist er Marschalk und oberster Hauptmann des Herzogs Yon Loth-
ringen (pag. 71b).
9) Lun6viUe. Die Chronique de Lorraine bei Calmet III, preuves S. Ixxvj f.
spricht ebenfalls von Einnahme Lun^YÜles nach yorhergegangenem Sturme
1475. 35
m^\M übidem perdldit, cum insultarent contra opidum et
castraoL
Spinalenses eciam requisiti, ut sibi facerent obedienciam,
patabant ducem Ltothoringie fuisse interfectum in bello Mor-
itano, cum et hoo dux Burgundie eis scripserit et cum trufis^)
et mendaciis liomines decipiat, credebant verum esse, unde
nuncüs dixerunt: »non obediemus, nisi dominum nostrum Rein-
hardum videamus.« nuncii itaque reversi ad dominum Beinar-
dam ducem Lothoringie nunciarunt responsum, quod habue-
t^rantaSpinalensibus. qui mox se dedens equo cum suis adivit
Spinalem, manens tarnen in propinquo, premittens quendam
&miilam dictum Henslin Narre, qui simulabat se fatuum^
tamen magnus traditor erat, hie cum apropinquasset portis,
clamayit et dedit intelligere hüs, qui vigilabant de Spinalen-
i^sibus, quis esset et quis eum misisset, et ubi esset dux. qui
accepta informacione gaudentes susceperunt dominum et clam
introduxerunt et eos, quos misit diix Burgundie, Lombardos,
Piccardos et alios aliquos interfecerunt, reliquos, numero ducen-
tos, ceperunt et eos ad publicam custodiam posuerunt^). sicque
3»relinquens de suis tot quot sufficiebat pro custodia civitatis
statim se transtulit in Rumlisperg eadem nocte, mane venit in
Tann et nocte circa horam secundam intravit Basileam, quia
festinabat ire ad dietam [42^] Friburgen««m die sancti Jacobi Jqu 25
tenendam et ibidem consulere confederatos, quid ulterius sibi
^&ciendum expediat.
nio tempore dominus imperator requisivit dominum ducem
Sigismundum, ut dominum Ottonem de Sunnenberg pro epis-
copo Constanciensi veneretur et teneat atque eiciat Fribergen-
9em et omnes sibi adherentes juxta formam litterarum sub pena
3sin eisdem contenta et expressa. dominus dux habito suorum
consilio vassalloruni respondit, quod cum alias ipse fuisset in
causa BrixinenW contra dominum sanctüsimum Pium papam
et contra Johannem de Cusa, in magnas venerit tribulaciones
et expensas ^), propterea, quia ad papam spectat providere eccle-
Qod i^ouen Verlusten der Belagerer, doch beginnt nach ihr die Belagerung
ent am 14. August.
1} Trufa, Betrügerei, Spitzbüberei. VgL die übrigen Stellen im Glosaar.
2) Die Chronique de Lorraine Ixxix lässt die Übergabe Epinals an Ren6
errt am S. September erfolgen.
3) S. das Werk von AXb. Jftger, Der Streit des Cardinais Nicolaus von
Cnsa mit dem Hersoge Sigmund von Österreich als Grafen von TiroL Bd. I.
n. Innsbruck 1861. — Nicolaus (Knebel nennt ihn fälschlich Johannes) von
Coea wurde 1450 durch Nieolaus V. aum Bischof Ton Brixen ernannt, sein
36 1476.
siis de episcopis et presbiteris, se non velit opponere pape et
ideO) 81 ornnino Serenissimus dominus noster imperator non
velit desistere a suis processibus, velit appellare ad futurum
imperatorem.
Simili modo cum BemenÄ'66* et alü confederati fuissent auc- s
toritate imperiali moniti, ut dominum de Sunnenberg electum
haberent pro episeopo Constanct^n^', responderunt : «duo sunt
gladii, et sufficit juxta ewangelicam veritatem. unum spirituale^
qui spiritualibus providere debet, videlicet papa, alius est tem-
poralis, qui secularibus causis intendere debet, hoc est impe-io
rator. date ergo que dei sunt, id est spiritualia et ecclesiastica,
deo et apostolico, et que Cesaris^ id est temporalia et secu-
laria judicia, Cesari debemus. judicet ergo papa in spirituali-
bus et imperator in secularibus quomodo velint.ic non animad-
vertendum censuerunt mandata imperatoris in hoc facto, gau-i^
deat unusquisque jure suo, sicut potest. ipsi nolebant se intro-
mittere neque volebant, ut processus imperiales in suis dominus
publicarentur.
jaii 28 Die sancti Panthaleonis dominus Johannes episcopus scrip-
serat civitati et vicario ^n&iliensi, quod ipse ex veridica avisa-20
cione percepisset, quod dux Burgundie disponeret cum potencia
velle intrare Sunt^audium, quia pedites et sui equestres amplius
non vellent ire contra Swizeros et presertim ad superiores
partes ^).
Juli 29 [43] In octava Marie Magdalene retulit michi dominus i:>
Burkardus Hanfstengel vicarius domini episcopi l^v^äiensis,
quod hodie receperit scripta domini Mathei Muller officialis
Bas«7f^n^'«^), qui sibi in effectu scribit, quod omnes de liga
illa magna principes, prelati et domini, communitates et civi-
tates habeant suos ambasiatores in Friburgo, tractantes factum »0
ducis BurguTM^ie et ducis Sabaudie et nostrum, et inter trac-
8. K. hat snerst lichtig nnns gesckrieben , dies dann aber in nimm ge&ndert.
31. Burgie.
Streit mit Sigmund, in welchem er durch Fius 11., der sogar Eur Excommuni-
cation des Herzogs schritt, unterstützt wurde, dauerte von 1457 — 1464.
1) Im Staatsarchiv Basel St. -f^ Nr. 6 befindet sich ein kleiner Zettel fol-
genden Inhalts : In diser stund so ist uns für wor zu wissen getonn daz der
hörtzog in disz lanth woU ziechen , dann sin füszvolg nit mit ime woU in die
Eidgnosz ziechen umb kein sach. scriptum manu propria hora octava post
meridiem. tonds den burgermcistem konnth. datum sabato post Jacobi
[Juli 27] anno 76. — Ochsenbein, der diesen Zettel S. 371 abdruckt, nimmt
an, er sei aus Mümpelgart nach Basel geschickt worden. Der Bericht Knebels
lässt uns aber vermuthen, es sei ein eigenhändiges Schreiben des Bischofs an
den Vicar Burkhard HanfstengeL
2) Matthäus Müller war als Gesandter des Bischofs am Tage zu Freiburg.
1476. 37
tandam ciistianissiinus princeps .... rex Frantade scripsit
dsdem ambasiatoribus , ut ipsi velint differrc modicum illam
dietam. sua majestas velit mittere fratrem suum Aurelianen-
sem^) cum certis aliis suis consulibus ad eandem dietam, et
^sperat quod debeat cedere in bonum commune et tocius sui
regni, ducatuum et omnium colligatorum. ex alia parte scribit
idem officialis, qubd dux Burgundie velit eciam mittere suos^),
et speratur de pace perpetua ftenda inter dominos regem,
duces Sabaudien^^m, Burgundie et principes, prelatos, civitates
t@et eommunitates illius lige. utinam hoc nobis deus donaret,
qui pacem ponere potest fines ecclesie^).
Refertur, quod de interfectis prope Murtanum sint sepulti
Tigintiduo milia 65.
Eodem tempore dominus imperator misit Johannem Hasler
lidoctorem juris canonici suum consiliarium ad dominum nostrum
sanctjfflimnm Sixtum quartum in facto ecclesie Constanctensis,
qui petit confirmari dominum Ottonem de Sunnenberg electum
et ab^olvi illum de Friberg. item et pro concilio generali cele-
hrando. pro quibus dominus noster sanctissimus misit quendam
i.valde notabilem doctorem ad imperatorem ad tractandum cau-
sam Constanciensis ecclesie et eciam factum ecclesie univer-
salis*), et dominus papa pro celebracione fiituri concilii nomi-
navit tria loca in Ytalia, videlicet Bononiam, Ferrariam et Man-
toam, et unum in Gallia, videlicet Gebennas. quid fiat nescio,
i> [43^] Eodem tempore dux Burgundie, qui sua castra habuit
in campis prope Salin, jam transtulit se cum exercitu suo
contra NoTum Castrum prope lacum propius ad duo miliaria^).
Eodem tempore, cum jam dudum civitas Maguntina per
dominum de Nassow episcopum ibidem fuisset capta et hii
'-' partem tenebant domini de Ysenburg fuissent expulsi et Omni-
bus suis rebus spoliati, consulatus eciam, qui ab antiquo solebat
1. Vor rex ist fftr den Namen eine Llicke gelAssen. 8. fenda. Nach Knebels Spracli-
gebranch erg&nzen irir flenda. 13. Am Bande : interfecti in Morten. 30. ienebat.
1) Fratrem suum Aurelianensem ist ein Fehler. Am 20. Juli schreibt der
König an die fÜdgenossen, er woUe seinen »allerfürliebsten sun , den grafen
von RoussiloTi amirald von Franckreichv (s. Band n, 294 A. 3], den Erz-
Msehof Ton Vienne und etliche andre seiner Räthe nach Freiburg schicken
and bittet sie, einigte Tage auf dieselben warten au wollen. Amiet, Burgunder-
filmen 74. Oehsenb. 367. Vgl, Ochsenb. 370 M. 526.
2; S. oben S. 29, 23 ff. und A 2. S. 34, 11 f.
31 Psalm 147, 14 : qui posuit fines tuos pacem.
4) VgL unten S. 40, 5. 45, 31 ff. u. s. w.
5J Am 22. Juli begab sich Karl aus Salins nach La Rivifere (südw. von
PontarUer), wo er seine Truppen sammelte und bis zum 25. Sept. sein Quartier
iuitte. Tagebuch der Haushofmeister bei Comines-Lenglet 11, 220.
38 U76.
per communitatem eUgi, destitutus et zunfte fiiissent abolite et
novum regimen omnino introductum et nove fiiissent ordina-
ciones et statuta facta^ fuissentque sub tributo amissa libertate,
et tandem mortuus fiiisset de Nasso et de novo idem de Ysen-
burg electus et confirmatus et in possessionem missus, extuncs
idem dominus de Ysenburg ndsertus fuit civibus et assensit,
possent habere zunftas, ut antiquitus consueverunt, dummodo
cum consensu capituli hoc obtinere possent. cum autem ad
capitulum venirent et ostenderent consensum episcopi, omnino
rennuerunt, volentes quod ipsis de capitulo jurarent obedien- u
ciam. hoc nolentes scripserunt canonici de capitulo suis, cum
suis armis in civitatem venirent clamdestine, et introduxerunt
400 armatos, exspectantes\alios, et volebant in nocte obruere
eos et compellere. hoc percipientes Maguntini insurrexerunt
contra canonicos et aliquos ex eis occidcrunt, aliquos ceperunt i;
et receperunt claves civitatis et fecerunt municionem civitatis,
timentes quod iterato eis veniat, sicut prius sub episcopo de
Nassow proximo precedente, qui nequam fuit^).
Ad dietam in Friburgo Ouchland servandam dominus rex
Francie misit quadringentos ambasiatores cum equis^) et inter2c
tractandum episcopus Gehennensts cum fratre suo domino de
Raymont, audientes quia res ipsa non poterat pacificari, nisi
magna peccunia traderetur BemensibuSj cum magno exercitu
^traverunt Gebennas et totum quod Gehennensibus post bellum
Mortanum ibidem reliquerant, abstulerunt, desperantes quasi 2a
nunquam ibidem sint reversuri. nequam ambo, qui una cum
ducissa hec omnia disposuerunt, inmemores fide, juramento et
omni honestatc, [44] sperantes quod üle fatuus dux Burgundic
tanquam Messyas Judeorum d^beret venire Qt liberare eos et
solidare malignum ipsorum regnum^). so
1) Ober den Auflauf der Bürgerschaft yon Mains am 22. Juli 1476 8. Chro-
niken d. deutschen Städte XYIII, 82. Der dortige Bericht lässt aber die Hal-
tung des Erzbischofs in einem ganx andern Lichte erscheinen als der Knebels.
Er beginnt: »die Stadt Maines, welche sein vorfahr gewunnen hatt, uberliffert
er dem domcapittel ; darüber solten sie herm undt obrigkeitt sein : welches
die burger nitt wenig yerdross , dann sie biUiher hetten hoffen können , weil
sie umb seinet willen in so grosen schaden kommen , er solte sie widerumb
frey gemacht haben.« Die Bürger nöthigten die Domherren , sie ihrer Pflicht
ledig SU lassen, als aber der Erzbischof mit Heeresmacht heranrückte, unter-
warfen sie sich ihm ohne Widerstand.
2) Nach den Verhandlungen des Tages von Freiburg (pag. 53^) igt die
königliche Botschaft mit 200 Pferden in Freiburg erschienen, hingegen hatte ^
sie 400 Oleyen in Genf gelassen, deren sich die Herren der Vereinung be-
dienen könnten, wenn sie es nöthig erachten sollten (ebenda pag. 44^. 47b).
3) Was hier über die Haltung des Bischofs von Genf erzählt wird , ist 1
U76. 39
Dax Biu^ndie, ut fertur, desperans fugit clam in suas
inferiores partes^), relinquens prope Junge et Ponterlin exer-
citam 5 millium virorum, qui ibidem in magna miseria vivunt
et solum Burgundis nocent. et ibidem manebunt, quousque
.. sfames, sitis et angustia repellet
Refertur, quod Anthonins bastardus Burgundie sit inter*
fectns in bello Mortano^).
Supra scripsi, quomodo ad mandatum domini nostri impe-
ratoris in Constancia dominus de Papenheym positus sit in
locuriam domini Johannis Yest vicarii et canonici Constanden^^).
idem dominus Johannes Yest ordinavit cum confederatis^ quod
ipsi scripserunt Constancien^'&i» ciyibus, ut eundem de ipsa
curia expellant, non obstantibus mandatis imperialibus.
Castrum illius nequissimi nequam Lantzonis camerarii
isquondam domini Hermanni de Landenberg episcopi Constan-
ciensiSy qui illam differenciam cum aliis quatuor canonicis Con-
sUnciensibus practicavit, quod Switzeri et aliqui confederati
receperunt et bona, que inibi erant, dissipaverunt , jam per
medium Lutzemensium, quibus multam peccuniam propinavit,
lorehabidt^), sed curiam, quam in Constancta habuit, adhuc non
recuperayit, sed bona omnia in eadem consistencia perdidit, et
merito. utinam ipse nequam cum suis coadjutoribus in lacum
ante quinque annos submersi fiiissent, quia non zelo justicie,
pietatis aut laudis dei, sed pompe, avaricie et pessime cupidi-
ganz unrichtig. Er traf am 5. Aug. in Freiburg ein (an demselben Tage wie
die königliche Botschaft) und führte dort die Verhandlungen Sayoyens mit den
Eidgenossen bis lu deren Abschluss. Über die Stellung des Bischofs (Johann
Ludwig von SaToyen), den König Ludwig zum Gouverneur yon Savoyen be-
stellt hatte (Sabaudie ducatus gubemator generalis, per regem ipsum ad id
ipsum deputatus nennt er sich Eidg. Absch. IE, 612 ; ygl. den Abschied des
Tages zu Freiburg bei Chmel, Mon. Habsb. I, 1, 220) und die damaligen Ver-
hätuisse Sayoyens s. Guichenon I, 567. Commynes-Dupont II, 35 und Gin-
gins M6m. et Doc. Vm, 353 ff.
1) S. hiegegen S. 37 A. 5.
2) Nach der Schlacht bei Murten scheint allgemein das Gerücht gegangen
n sein , der Bastard sei im See ertrunken , in welchem so yiele Krieger aus
der unter seinem Befehle stehenden Heeresabtheilung den Tod ge^nden.
Oehsenb. 305. 310. 339. Appiano, der in Gex dayon yemahm, bezog es, da
der Bastard Anton selbst hier eingetroffen war, fälschlich auf den jungem
Bastard Balduin, dem wir noch bei Nancy begegnen werden. Gingins IE, 299.
3) Knebel hat dies nicht erzählt Bd. II, 327, 25 ff. hat er berichtet, dass
Johannes Yest gefangen gesetzt worden sei, oben 31, 18, dass Heinrich y. Stein
den Hof des Joh. Wemher y. Flachsland in Constanz in Beschlag genommen
habe.
4) VgL Band II, 251 A. 2 und yide Stellen in den eidg. Abschieden 11,
luletzt S. 587. 588. Nr. 837 e. u.
40 ^^^^'
tatis fecerunt, ita ut unusquisque unus ad dextram et alius ad
sinistram in curia episcopi sederent. sed hoc non perferens
divina bonitas illos ita dispersit^ ut unus hie, alter alibi quasi
in exilio manerent) ab omnibus despecti et exosi.
^^^ Dominus noster sanctissimus legatum ad Constanctam illis^
jnii 25diebus, yidelicet post festum sancti Jacobi apostoli, misit ad
tractandum pacem^). Fribergen^t» venit de domino Sigismundo
duce Austrie. quid ibidem tractaverit, nescitur. in Baden
tenta est dieta inter confederatos racione facti Constsmciensüf.
et ibidem fuit dominus de Sunnenberg, sed quid factum sit. lu
ignoro^). in Minori Basilea prohibuit plebanus omnibus cappel-
lanis celebrare, qui sunt de parte Sunnenbergensium, quia illi
sunt excommunicati^).
[44^] Eodem tempore Becherus comes de Bitzscb capitaneus
domini Reinhardi ducis Lothoringie obsedit civitatem Nanse-is
nam in Lothoringia, quam sibi dux Bui^ndie antea per frau-
dem, dolum et mendacium usurpavit, dicens eundem dominum
ducem Lothoringie esse mortuum et ipsum esse suum heredem,
et dimisit ibidem 1500 equites de Piccardia et Lombardos, qui
libenter resignarent civitatem, ut ipsi liberi cum corporibus et 20
suis' rebus abire possent. sed hoc noluit dominus comes
Beckerus. hoc audientes Biccardi quadam nocte attemptave-
runt clam exire et fugere, sed illi habentes custodiam ex eis
interfecerunt 80, reliqui reintrarunt.
Dominus imperator infcstatur a rege Hungarie, qui sibi 25
in suis dominus infert multa dampna. est imperator sine im-
perio, persequi facit Cristianos et suos.
Dominus Matheus Müller ofßcialis curie Basilien^ nun-
cius domini nostri reverendissimi episcopi in dieta Friburgensi
scripsit vicario Basiliensi in hunc qui sequitur modum^). 30
[48^] £0 tempore, cum domini essent in Friburgo in dieta,
1) VgL unten pag. 28.
2) Eidg. Absch. 11, S. 600 Nr. 843 (Tag zu Baden, Juli 24) h. Da des
Fürsten Yon Österreich Käthe die Unternehmungen des Marschalls t. Pappen-
heim wider die Freibergische Partei . . ., auch die Streitigkeiten des BisÜiums
wegen angezogen haben, so hat man dieselben gebeten, daran zu sein, dass
keine Gewalt gebraucht, sondern die Sache auf dem Wege friedlicher Vermitt-
lung erhalten werde.
3) S. unten pag. 18.
4) Wir geben den Wortlaut dieses Briefes und des demselben beigefügten
Berichtes über den Vortrag der königlichen Gesandtschaft im Zusammenhang
mit den übrigen von Knebel mitgetheilten Berichten über die Verhandlungen .
zu Freibu^ in den Beilagen.
1476. 41
nandatttm est duci Beynhardo de Lothoringia , quod illi,
qui Nanse sunt, vellent civitatem sibi ad manus tradere, dum-
modo ipse personaliter veniat. sicque recepta licencia a con~
fedeiatis recessit ^) et feiia secunda post Laurencii venit Ba- Ang. 12
^sileam et feria quarta, vigilia assumpcionis Marie, navigio re-Avg. 14
cessit requisiyit eciam pro adjutorio dominos de liga, qui ei
onines addixerunt^).
Medio tempore et feria secunda post Laurencii Ai^enti- Aug. 12
nenses miserunt ducentos equites ad Nanse ad alios, qui die-
^»tam civitatem obsidebant ex parte ducis Lothoringie. Basilien-
$es eciam disponebant equites per singulas zunftas, dantes
preciom quo solverentur soldati ad eundem effectum.
Balivus eciam dominus Oswaldus comes de Tierstein fecit
Tocari suos de dominio ducis Austrie in Suntgaudio ad Ensisz-
'^hevm et disposuit atque ordinavit equites de nobilibus patrie
ad eundem effectum.
Sabbate post assumpcionis Marie revenerunt ambasiatores Ang. 17
de Friburgo Basfleam, et Argentinen^^^ portaverunt secum
unam magnam bombardam librans 1 8 centenarios, signata clipeo
^Argentinen«n<m, sed dicebatur, quod ipsa fuerit domini mar-
ehionis de Rötellen, qui solide eadem est figura, licet in picto
differant^).
Extunc eciam dominus dux Lotboringie vel sui secum
portaTerunt duas longa« bombardas librantes 3B centenarios.
shec vidi in domo mercimoniorum 'Rasilierisi^) librare.
Prefati autem nuncii referebant, quod in dieta Friburgens»
qaoad Sabaudienses facta fuerit pax inter domum inclitam
Sabaudien^^m et confederatos superiores perpetuis temporibus,
et quod dominus rex Francie nomine Philippi*) senioris filii
^quondam ducis Sabaudie, qui furtive duci Bui^undie fuit abs-
tiactos, dum ipse caperet ejus matrem et alios duos filios,
1) Vgl jedoch unten 8. 44, 10.
2; Dm ist au viel gesagt 8. die Verhandlungen v. Freiburg pag. 54 ff. in
dm Beilagen und den Abschied bei Chmell, 1, 221 und Eidg. Absch. II,
S.6ö4k.
3) VgL oben S. 28, 3ß. Das Wappen von Hochberg (Baden) enth< einen
nithen Schrägbalken in gelbem, das der Stadt Strassburg einen eben solchen
in weissem Felde.
4, Da» Kaufhaus stand auf einem Theile des Areala des jetzigen Post-
Gebäudes.
5) Vielmehr Fhiliberti.
42 1476.
debeat habere partes Sabaudie [13] et eas regere quousque
idem juvenis dominus ad legittimos annos perveniat, ipseque
dominus Philippus sub tuicione dominorum Bemen^n^n, Fri-
burgenWtim et aliorum confederatorum usque ad idem tempus
debeat permanere^}. et Sabaudien^e^ debent solvere ipsis supe-5
rioribus confederatis duodecim milia ducatorum, quos ipsis
ante duos annos proxime preteritos solyere spoponderunt').
sed pro expensis dampnisque habitis et passis noyissimis tem-
poribus circa Gransonam et Mortanum communibus conligatis
principibuS; civitatibus et communitatibus solyere debent quin- 10
quaginta milia üoienorum Rennen^um et pro assecuracione
predictorum ipsi superiores, yidelicet BemenseSj Friburgen«^
et alii colligati debent habere dominium domini de Ramont,
de quo singulis annis recipere debent decem milia Aorenarum
usque ad solucionem 50 milium &oienorum^). postea illis 80-1&
1. Mit qnonsqva sehliesst pag. 48b, die letzte Seite einer Blitterle^, ab. Auf pag. 49
f&hrte Knebel den begonnenen Abuti folgendennaaieen in Ende : *et snperiores con-
federati domininm domini de Bemont neqne ad legittimam etatem ejnsdem domini Phi-
lippi, Torum Mortannm cnm enie pertineneiie perpetnie temporibns apectare debeat ad
confederatos inperiores, et ipee comes de Bamont priratne eno oomitatn et perpetnns
eznl eJBsdem, pront hie inft« deaexibitnr«. Daran bcUom er dann eine Hittbeilnng der
Yerh&ndlnngen des Tagee sn Freibarg, mit der Übereclirift : «Uff dem tag xil Fribnrf,
der angefangen ist nff Jaeobi do lü ein anno domini m". cecclzzyj, ist gehandlet als noeb-
geeobriben etat dnrobt die betten der forsten, stetten nnd gemeinen Eygenoasen etc.c
Die Absebrift dieser Yerbandlnngen , die beinabe 20 BUtter ansflült, nabm, wie es
scheint , so viel Zeit in Anspruch , dass Knebel ihre YoUendnng nicht abwarten wollte,
nm mit seinen flbrigen Anfxeichnnngen fortzufkhren. Er nahm deshalb eine neue
Blitterlage (pag. 13— 36^) snr Hand , ffthrte auf derselben den anf pag. 48^ begonnenen
Absats in etwas ansffthrlicherer nnd richtigerer Gestalt, als eres anf pag. 49 getbaa
hatte, in Ende und fahr im Anscblnss hieran mit seinen fibrigen Anfseichnnngen fort.
Zwischen hinein schrieb er , nachdem die Abschrift der Freibnrger YerbandlaBgen anf
p . 68b mm Abschlösse gekommen, ein paar Abs&tie mit nenen Nachrichten anf p. 69 n. 69b.
Direm Inhalte nach gehören sie Tor oder nach die beiden Oeschichten yon dem Panhen-
sebliger (Hans Böhm) nnd dem HIretiher in Prenssen (pag. 15—16), nnd anch Schrift
nnd Tinte leigen , dass sie nm dieselbe Zeit wie diese niedergeschrieben sind. Wir
haben sie nach dem Sehlass der letstem Geschichte eingeschoben. Nachdem dann jene
mit pag. 13 beginnende, mit pag. S6b sohliessende Blitterlage ToUstftndig beschrieben war,
nahm K. wieder die mit pag. 49 beginnende inr regelmässigen Benntsnng herror und
setite den am Sohlnsse Ton pag. 36b abgebrochenen Bericht anf pag. 70 fort. 0. Nach
qnos steht schon einmal solvere.
1) Hierüber findet sich nichts in den Verhandlungen des Tages eu Frei-
burg. Es stimmt auch nicht mit dem, was in der Folge geschah. Denn nach-
dem die Heraoginn lolant aus der Gefangenschaft des Hersogs y. Burgund be-
freit worden war, gab ihr Ludwig (im Noy. 1476) die Regentschaft wieder su-
rück. Gingins , M6m. et Doo. VIII, 366 fif. Comines V, chap. 4. Guichenon
I, 568 f.
2) Es sind die 24000 Schild gemeint, welche von der durch die Stadt Genf
im October 1475 versprochenen Brandschatsung von 26000 Schild (s. Bd. II,
310, Iff.) noch unbeiahlt waren (ebenda 338 A. 5). S. Eidg. Absch. 11, 608.
3) Eidg. Absch. 11, 610. Schon am 21. Febr. 1478 wurde jedoch nach Ab-
sahlung von 25000 Gulden und genügender Versicherung der übrigen 25000
die verpfändete Landschaft an Savoyen zurückgegeben. Eidg. Absch. ü,
949 fil
1476. 43
lutu prefatum dominium cedere debeat domino Phüippo duci
Sabaudie neque ullo umquam tempore ad ipsum dominum de
Ramont devolvi, sed ab ipso dominio omnino exul et extra-
neos debeat perpetuo permanere ^). ecce bonum lucrum repor-
stavit ille fatuus imitando illum Burgundum. matrem ejus abs-
tulit et duos filios ejus fratres. bibant doloris calicem, quem
optaTeruQt. ymmo merus. justo dei judicio meruerunt.
Dux BuTgundie yidens se non posse proficere, nititur
totam ducatum Lotoringie deyastare. transmittit enim gentes
10 ad illaa partes.
Aliqui de nobilibus illius patrie, receptis secum multis
hincinde cuxrentibus socüs et ad preliandum et bellicis negociis
aptiS) iBtraverunt ante festum sancti Laurencü Burgundiam et ^^^g^^ig
ultra Bisuncium Tenientes ad loca, ubi Burgundus sua fixerat
ßtentoria et ab eisdem ante biduum recesserat^) et se propius
junxerat LiOthoringis, ibidem mi^nam predam receperunt, intra-
Temnt superiorem Alsaciam, secum deferentes 800 peccora,
suwes et oves 600, et ducentos equos et aliam predam multam.
maltos edam interfecerunt.
31 [i3^] In septimana assumpcionis Marie alii de illa patria Aug. 15
intraTerunt post illos, et cum dux Burgundie pro tuicione Bur-
gundie in villis hincinde posuisset soldatos, intraverunt cum
impetu et interficientes quos reperierunt cum clamore magno
Burgundos abierunt. Terum de parte nostra ultra ducenti
äfuemnt interfecti, plures tamen de parte adversa, in fugam
Büigundos propellentes obtinuerunt plus quam mille equos
Talidissimos, eciam phaleratos, et multos boves aliamque pre-
dam nimis. Tenerunt ad Alsaciam superiorem et inde ducentes
iTerunt tid inferiorem et quomodo poterant vendere et distra-
rv'here, equum, qui valebat 60 ^orenos, yendentes pro 10 ^ojenis,
Taccam pro uno fLoreno et sie de aliis.
Supra scripsi^), quod Argentinen««« cum episcopo et hü
qui de parte domini ducis Lothoringie erant certum habebant,
qaod hii qui in Nanseno erant non habebant alimenta neque
3 SP amplius continere poterant, et quamvis Lombardi, Piccardi
». md fehlt.
1) VgL SehiUing 361. Verhandlungen des Tages «u Freiburg pag. 61»>.
In dem Friedensvertrag (Eidg. Absch. U, 608 ff.) wird des Grafen v. Romont
nicfat ausdrücklich gedacht, es heisst nur (S. 609), nach Bezahlung der 50000
O^en soUe das Land an den Henog Ton Savoyen gelangen »und in smen
lianden fOrer ane alle enderung beliben.«
2; Am 6. und 7. August machte Karl von La Riviöre aus (s. oben S. 37
A. l\ einen Ausflug nach Arlay und Domblans in der N&he von Lons le Saul-
üer. Comines-Lenglet n, 220. 3)8. 40, 14 fil
44 1476.
atque Burgundi, qui intus erant, libenter abscessissent, dum-
modo cum suis rebus et armis fuissent liberi dimissi, hoc no-
lentes facere hii qui de parte Lothoringorum erant, üimium
petebant) et sie dux Burgundie fecit una noccium clamorem
ac si cum multis milibus veniret, «viva Burgundi«, et sie lanlini >j s
de Argentina timore percussi fugiebant, relinquentes omnem
escam^ cum magna confusione^), et si permansissent fixi, nil
nocumenti percepissent, et illi qui in civitate erant non per-
mansissent ^ quia amodo deficiebant eis esce et defensoria.
audiens hoc dominus dux Lothoringie^ qui in dieta Fribui^en^' lo
erat, statim venit Basileam et abinde cursorie recessit^). quid
fiat expectatur. divina pietas ibi locum habuit regula juris,
que dicit: »qui nimium petit, totum perdit« [14] (de plus peti-
cionibus*)).
Item nochdem die herren des grossen bunds von Friburgi5
in Oechtland gescheiden sint, und der hertzog von Lotring die-
selben gemant ha^ gen Nason zt adhen, so sind die von Strosz-
bürg mitt 200 pf erden und . . . fuszknechten, item der herre
bischoff zu Stroszburg mit 150 pferden und etwoTil zu fussz,
desglichen Sletzstatt, Keysersperg, Kolmar, Thuriken, Mulhusen 2«
und andre herren mit irer macht zugezogen uff mittwoch noch
Aug. 28gant Bartholomeus tag 5).
Aug. 26 So ist yjff mcutag noch Bartholomei zu Basel gesin herr
groff Oswaldt von Tierstein landtvogt unsers gnedigen herren
Sigmunds hertzogen zb, Oesterrich etc. und alle oberstett von2^
disem bunt und ratgeschlagett wie man den herezug gen Bur-
gund und Lutringen gen Nanso tun sol. also rüstend sich die
6. Nach relinqnentes stand nraprflnglicli im Texte noch : pizides, bombardas et, nach
escam: et machinamenta. Beide Stellen sind dnrohgeBtrichen. 11. Nach statim stand
snerst noch: recessit et. 17. hand. 18. Für die Zahl ist eine Lüche gelassen.
23. gesin fehlt.
1) So steht deutlich. Ist es yieUeicht eine LatinisieruDg des baslerischen
Schimpfwortes Lali ■= Tölpel (Vgl Grimm Wörterb. VI, 82)?
2) Die Chronique de Lorraine Ixxviij erzählt, die Belagerer von Nancy
hätten durch einen Boten Karls, der dessen eiligen Heranmarsch verkündete,
getäuscht, die Belagerung in überstürzter Eile aufgehoben.
3) Der Abschied des Tages zu Freiburg (Chmel 1, 1, 221, Eidg. Absch. 11,
S. 604 k) gedenkt der Abreise des Herzogs, »dartzü er getrengt ist durch infal
des Burgundischen hertzogen.«
4) Wer zuviel einklagt, verliert nach dassischem Kechte den ganzen Pro-
cess, nicht mehr nach Justinianeischem Bechl Daher ist die Berufung auf den
Tit de plus petitionibus (Cod. in, 10) nicht zutreffend. Inst. IV, 6 (de actio-
nibus) § 33 heisst es : Si quis agens intentione sua plus complexus fuerit, quam
ad cum pertineat, causa eadebat, id est rem amittebat u. s. w.
5) Vgl. die Fortsetzung des Königshoven bei Schilter 378, nach welcher
die Strassburger Montag vor St Adolfs Tag (Aug. 26) auszogen.
1476. 45
von Basel mitt irein zug, win, brot und spisz. wenn die zihen
sollend, würt man wol sehen.
Item zinstag vor sant Augustinus tag do hatt der Schütz Aug. 27
?on Waltzhüt dero von Basel f&sszknechten höbtmann^) 1500
^fdsszknecht uffbrocht und sich in Burgund für Bisantz hinin
gemacht, was er do schaff weis man nit. gott geh im gluck,
und hand die von Basel im achtag gesetzt, dozwischen er soll
wider zu Basel sin mit sinen gesellen, uff das man dem here-
2ug Hochkommen mög, und als er mit sinen gesellen für Mon-
t pilgart uszkam, ward er gewamet von den von Basel, also kam
er wider ungeschafft.
[n^] Momendes mentag noch sant Yerenen tag kommend s«pt. 2
den von Basel ein grossz ysen buchsen, schüsset einen stein
eins halben sesters grosz von Basel oder etewenig mer, zehen
!& Schach lang.
Item ein slangenbuchsen von ysen by zwolff schüch lang,
treit einen stein einer grossen fust grossz, hatt ein zeichen als
Nttwenburg am see (ist des von Blamont gesin^)).
Item ein erin slangenbuchsen in derselben mossz lang
»und grossz, hatt einen schilt von Franckenrich.
Uff denselben tag schickten die von Basel gen Nanse in sept. 2
Luttringen 50 reysersoldener wol uszgerust.
Uff denselben tag schreib min gnediger herre bischoff sept. 2
Hans zu Basel, dasz er ey gentlich kuntschafft hatt, dasz der
^hertzog von Burgund sich rüstet und lit zu Junge, Orbin und
doiunb in Burgund und hab willen in Safoy ze zihen und das
land ze innemmen.
Item zu Friburg in Ouchtland ist mit den von Saffoy be-
schlossen, dasz Murtan zu ewigen zyten soll der von Bern,
»Friburg und der gemeinen Eydgenossen sin^}.
Item Thomas de Tilia prepositus Conatanciensis scribit inter
^ capitulo Constancien^', ut non animadvertant nuncium pape
17. 18. Der Satz »hatt ein ... am see« steht theilweise am Band, »ist des Ton Blamont
gesiB* ist vpftter, ebenfalls am Bande, beigef>. 23. Bcherib.
1/ Über Meinrad Schüta von Waldshut s. Band ü, 204 A. 1.
2) Dafl Wappen der Herren von NeufchAtel (Neuenburg) in Burgund, der
Besitzer von Blamont, »ein entzwerch ligende weisse Strasz in roter Veldung,
2B oberist mit einem blauwen Bechen« (Wurstisen 55 der Originalausgabe und
d«r Aasgabe von Brückner, s. dort auch dessen Abbildung) ist verschieden
Ton demjenigen der Stadt und Grafschaft Neuenburg am See, dagegen hat es
Ahnliehkeit mit dem Wappen der Besitzer dieser Grafschaft, der Markgrafen
^on Hochberg (s. oben S. 41 A. 3).
3; Eidg. Absch. H, 608.
46 1476.
ad eo8 Tentunun <), quia non habeat in commiasis, que attemp-
tat, in hone modam inter cetera:
Interea etc. sont verba littere oiatoris imperialis majesta-
tis^), quibus inter alia scribit verba sequencia:
«Venerabüia domine preposite tamquam frater carissime,^
debita reconunendacione premissa. feci düigenciam extremam
apud dominum nostrum sanctissimum in causa ecclesie Con-
stBsicieruis [t&] et tantum obtinui, quod dominus noster sanc-
tissimus suspendit censuras et datus est bonus modus, quod per
cesaream majestatem concordabitur ista causa, yerum anteio
meum accessum ad pontificem fiiit missus dominus Aloisius
advocatus consistorialis ad imperialem majestatem, inter cetera
habens commissionem eciam tractare negocia ecclesie Constan-
ciensisj non tamen eo bono modo prout ego expedivi. igitur
jam sibi scribitur pro honore Bonctisgimi dommi nostri, quodi&
nichil in negociis sibi commissis agere debeat. sed omnia sus-
pendere usque ad meum adventum. faciatis igitur, rc^o, düi-
genciam, quia non expedit cum predicto advocato quidquam
tractare ante meum adventum. spero enim in brevi esse cum
dominacione Testra in curia imperiali.t ^
Tbomas de Tilia
prepositus Constancien^.
Sept. 3 Die tercia septembris sero hora duodecima eclipsata est
luna, et significat secundum astrologos mortem magni principis.
utinam dux Burgundie absolveretur et iret in celuml 2S
8«pt. 6 Feria quinta ante nativitatis Marie capitanei domini Bast-
liensü, Ellenkort, Montispolgardi, Befort et aliorum illius terre
obtinuerunt opidum et castrum Bama super fiuvium Tuba ^) et
ibidem captivarunt 80 nobiles et alios et recipientes multa
spolia ceterum concremaverunt et reversi sunt cum gaudio, 3Q
ferentes secum spolia adhuc majora prioribus.
Dux Burgundie quasi vesanus, cum nobiles et illius patrie
7. Vor dominum ateht jam. Sollte jam dictum die riclitige Lesart sein, so wäre anznneb-
men, daae der AaCuig des Solireibeae des kaiserliclien Botecbafters nicbt roUflt&ndig
mitgetheUt ist.
1) Vgl oben S. 37, 19 ff. 40, 5 ff.
2) Oben 37, 14 nennt ihn Knebel ungenauer Weise Johannes Hasler. Es ist
der uns aus dem Bweiten Bande bekannte Dr. Georg Hesler. S. Chmel I, 1, 362
(Schreiben Sixtus IV an Erzherzog Maximilian vom 17. Juli 1476): Oeorgii
Hesler notarii et imperialis majestatis ad nos oratoris. Nach Eidg. Absch. II
S. 626 i hatte er einen Bruder Johannes.
3) Baume-les-Dames am Doubs, einige Stunden unterhalb von Besan^on.
1476. 47
potentes non yelint eum auxiliari contra confederatos, cepit
plorimos, inter quos fuit comes de Montagii et quidam alius
potens comes, quos decapitavit.
Maximum nephas. Eodem tempore fuit quidam nequam
^tympanistria in partibus Franconie, vulgariter »ein bö^en-
schlacher«, qui assumptis sibi certis aliis nequam, cum quibus
cogitayit colligere thesaurum, constitutus in quadam yilla
dicta^) .... snb dominio comitis de Wertheim, in eadem
YÜla fuit eciam quidam plebanus, qui rem cum dicto nequam
10 et alüs practicayit. dicens ymaginem beate virginis Marie in
ecclesia ibidem super altari positam [15^] sibi locutam fuisse
et monuisse, ut a sua perversa vita declinaret et domini ser-
vicio se manciparet annunciaretque populo, ut a perversa vita
86 abstinerent et invocarent divinum auxilium, quia nisi hoc
>^fieret, magna plaga eveniret, et multa dixerat, quibus semper
ille plebanus assenciebat, ac tandem fama totam Franconiam
et vicinas partes pervolavit, adeo quod in diebus sabbati, cum
officium de beata virgine in eadem ecclesia persolveretur, con-
currissent sexaginta vel octuaginta milia hominum, et tunc,
^quia populus tantus erat, ut in ecclesia verbum facere populo
non poterat, ascendit cum plebano altas arbores, populo in
piano sibi assistente. plebanus tunc verbum faceret et diceret,
quid sibi beata virgo revelasset. affirmante hoc illo fidelis
populus multa donaria pro fabrica ecclesie et omatu divino
^obtulisset. habuit suos nequam, qui sibi apportarent similatos
claudos, cecos et mutos et alias infirmitates se dicentes habere,
qui cum ad altare prefate Marie virginis portarentur, ipse ne-
quam tympanistria eis manus imponens, in nomine Marie vir-
ginis sanati sunt, claudi saliebant, ceci videbant, muti loque-
^bantur et ceteri a fictis et falsis langworibus videbantur sanari.
maxima trufal ille nequam post illa facta habebatur pro sancto
yiro, ita quod aliqui ex contactu vestimentorum suorum putabant
se posse sanari. que cum ita solita fierent, cepit dictus comes
cogitare, quod res illa illusoria esset, cepit eundem nequam
^cum aliis 15 nequam, qui sibi illos similatos infirmos adduce-
4. Kazimum nepbas steht am Bande. 8. Für den Namen ist eine Lftcke gelassen.
8. snd. 31—33. Die Worte iUe . . . sanari stehn am Bande.
1) Nicklashausen an der Tauber, zwei Stunden oberhalb Wertheim. Über
die ganze Qeschichte s. C. UUmann, Beformatoren vor der Reformation. Bd. I
(Hamburg 1841) Beilage I (S. 419 — 446): Hans Böheim von Niklashausen ein
Vorläufer des Bauernkrieges. K. A. Barack, Hans Böhm und die Wallfahrt
nach Niklashausen im Jahre 1476, ein Vorspiel des grossen Bauernkrieges,
im Archiv des historischen Vereins Ton Unterfranken und Aschaffenburg
Bd. XIV, Heft 3, S. 1—108. LiHencron H, 115 ff.
48 1476.
bant et portabant, presbiterum vero misit Herbipolim ad epis-
copum. nequam autem trahebatur ad cordas. qui tandem dicentes
veritatem homines dicebant ita illusisse, ut peccuniam congre-
garent; et jam fuissent in tractatu recedendi. sicque comes de
Wertheim accepit peccuniam, duas tonnas plenas auro et argento s
ita nequiter collecto, ipsos, numero 14, tradidit incendio com-
bussit. dominus autem Herbipolen^is presbiterum adjudicavit
puniendum pane et aqua et carcere perpetuo. et comes [le]
dixit et obtulit se peccuniam cum deliberacione domini epis-
copi Herbipolenm offere velle ad cultum divinum, ita quödio
intencione bona fuit a populo oblatum, eciam bene conver-
teretur in dei honorem ^).
Eodem tempore in Prussya surrexit quidam doctus vir
valde, qui diceret se fratrem Jhesu Cristi domini nostri et
alteram secum in divinis esse personam. qui habuit 12 dis-i^
cipulos et cepit predicare et multa mirabilia facere, quapropter
multi post cum abierunt. prefectus sive presidens in Gedantz
(Gandano)^) misso nuncio ad magistrum Prussie cum infor-
macionibus accersivit, quid de illo faceret, ut bonus Cristianus
non habens fidem in eum. dominus magister Prussye timens20
eciam populum, qui currebat post eum, rescripsit presidenti,
ut cum cauthela eum capperet cum discipulis et per totam
Prussiam doctissimos viros ad se accersiret et coram ipsis posi-
tum examinaret ejus doctrinam et informaret se de statu,
sciencia et vita ejus, quibus accersitis in Gandanum et coranr25
ipsis cum discipulis in concilio positus fuisset, victus fuit de
heresi et quod res esset dyabolica, unanimi sentencia fuit et ipse
et sui discipuli judicati ad ignem, et cum rogus pararetur, dixit
ad discipulos : »ecce ego evolabo, vos autem concremabimini. sed
ego vado ad patrem et disponam vobis locum in regno celo-jo
rum«. sicque factum est, ut dum rogus incenderetur et funi-
6. nnmero xiiij stellt am Sande ohne Verweisung. 7. adjndjaeayit. 17. 18. Die beiden
Namen Oedants und Gandano stöhn ohne irgend welche Bemerkung oder irgend wel-
ches Zeichen nach einander. 25. 26. Zuerst hatte E. geschrieben : et sie in concilio
positns, dann hat er sie geiitrichen nnd hinter et ein Zeichen angebracht als Venrei-
snng auf die am Bande stehenden Worte: »qnibns accersitis in Gandanum et coram
ipsis cum discipulis et coram eis.« Die drei letzten Worte und das am Anfang des
Satzes stehen gebliebene et haben wir beim Abdrucke weggelassen.
1) Die Gefangennahme des Hans Böhm geschah auf Befehl nicht des
Grafen (Johann) von Wertheim sondern des Bischofs von Würzburg, er wurde
am 19. Juli in Würzburg mit zwei Bauern hingerichtet, er durchs Feuer, diese
durch das Schwert; die in der Kirche zu Niklashausen aufgehäuften Ge-
schenke wurden zwischen dem Erzbischof von Mainz, dem Bischof von Würz-
burg und dem Grafen von Wertheim getheilt Im Übrigen s. die erwähnten
Aufsätze und die denselben beigegebenen Urkunden.
2) Danzig.
1476. 49
bus combustis ipse illesus ignem exiret, eciam vestimentis
fflads pennanris, sicque apprehensus dum iterum in rogum
poneretoi; secundo abiit et iterum captus fuit, quidam senex
$acre theologye doctor^ yidens esse illusionem dyaboUcam et
^arte magica homines deludere, fecit eum apprehendere et
exuere yestunentis suis atque pilos tocius corporis abradere^)
et indaere eum vestimentis sacerdotalibus et sacratis sicque
reponere, et tunc yideretur prestigium suum. hoc facto et eo
repodto concrematus fuit et redactus in cinerem, sicque ejus
^«neqiiicia detecta fiiit.
[69] Ulis diebus Robertus comes palatinus assertus archi-
episcopus Colonien^ et dominus . . .^) lantgravius Hassie, qui
edam Yoluit habere archiepiscopatum , qui et in Nussena fuit
tempore obsidionis Bxagundiy hü ex tractatu certorum princi-
»pam et communitatum fuerunt in Colonia causa tractande
pacis, et cum convenissent, conviciis se mutuo in tantum affi-
debant, ut tumultus fieret in populo et sedatis vix partibus
niehfl fiebat, et posteriora peyora facta sunt prioribus^).
Eodem tempore dux Burgundie monebat omnes inferiores
^dritates, ut sibi subveniant, sub pena confiscacionis quarte
partis omnium bonorum possessorum, sed quia multi nobiles
et potentes viri de illis partibus in istis superioribus partibus
^ont prope Gransonam et Mortanum inteifecti, reliqui illas
partes adire nolunt, volentes pocius relinquere sua quam ita
^crudeliter occidi.
Civitas Harlem in Brabancia eo itinere, quo itur ad Mech-
lisiam, se ab obediencia ducis Burgundie abstraxit, et multe
^ciam alie sunt in proposito se ayertendi ab eo *). relatum erat
ni inferioribus partibus, ut ipse dux Burgundie fuisset inter-
*fectug. unde tota patria gavisa ftiit, et fuisset illud prophe-
II. S. dio Bamerlnag zu B. 42, 1. 12. Fttr den Namen ist eine Lftcke gelMsen.
SB. 27. Die Worte in Bnbaneia . . . MecUiniam sind ipater über die Zeile geMtst. Statt
Hadern liatt» Knebel snertt einen andern, jetst nicbt mehr recht leserlichen Namen
fnchriebon.
1] Ein aolehes Abrasieren der Haare am ganzen Körper hatte bei Hans
Böhn Tor seiner Hinrichtung stattgefunden. Barack a. a. O. 27,
2) Hermann.
3i Naeh Ennen lü, 573 f. hatten die Fürsten von Mains, Trier, Pfals und
Mdi-Berg iwiachen dem Ershischof Ruprecht und dem Administrator Her-
^^fis, dem Domcapitel und der Stadt Köln einen Waffenstillstand vom 11. Juli
^ nm 20. August yennittelt, der dann bis zum 16. October rerl&ngert wurde.
'Aber der Yersuch, während dieses Bestandes und Friedens den Streit beizu-
!?fBi, hEeb Tergeblich. Abermals wurde die Waffenruhe yerlSngert« u. s. w.
^li^rdieköfaügchen Wirren s. femer unten pag. 101^ 111^
4 Vgl unten S. 66, 7ff.
SttJerChnniken. IXT. 4
um
50 l^'^ß-
ticum in eo completum : »in interitu tuo gaudebo vel rideboc ^).
fuissent bene contenti, ut a tali tyranno fuissent absoluti et
liberarentur.
Colonien^ß« clericis multa onera imponunt, quibus antea
fiierunt subportati. sed non est mirum, quia racione cleri^
multa paciuntur, et si fuerunt consolacionis socii, sint eciam
et tribulacionis in nomine domini.
In Franckfordia multo tempore non fuerunt in nundini-
bus tot merces sicut in preteritis proxime circa festum nati-
Sept! 8 yitatis Marie, quia omnes tam principes quam plebei indigenti<)
peccunia et principes salvos duxerunt mercatores propter gabel-
lum. unde utrobique necessitat egestas deo disponente.
[e»^] Dux Fridericus comes palatinus Reni habuit in Nan-
seio suos soldatos pro parte ducis "Buigundie. res est infecta.
principes faciunt sicut Judei contra dominum, mittentes unumis
pro Omnibus, ut si ille eum vinceret, omnes riderentur victores^).
miserunt contra imperiales civitates et presertim colligatos
Alamanie Karolum fatuum ducem Bui^ndie, temptans eos,
ut si eos sua contumaci superbia in curruum et armatorum
suorum multitudine vinceret, omnes essent victores. sed ex2<
gracia dei adhuc ipse cum suis omnibus est confusus. eget
magna gracia, si vivus abscedere possit.
[le**] Dominus 3) . . marscalcus sacri imperii de Pappen-
heim missus a domino nostro imperatore ad Constanctom, ut
omnes auctoritate imperiali compelleret obedire domino Ottoniii
de Sunnenberg electo, venit ad Schaffhusen et requisivit consules
opidi, ut apprehenderent abbatem et omnia bona sua caperent
sub penis in processibus imperialibus comminatis, cum et ipse
obediret domino de Friberg copfirmato et proviso. Schaff-
husenses precibus insistebant, ut ipse dominus marscalcus non^i
ita seriöse procederet, quia instaret dieta inter dictos dominos
observanda in Thurego, et forte deus donaret eis graciam,
quod res ipsa pacificaretur. dominus abbas esset dominus
civitatis et ipsi prestitissent ei juramentum fidelitatis ^). ipsi
7. et sp&ter eingefbgt. 23. Fftr den Namen ist eine Lftcke gelassen. 33. qni.
1) Proverb. 1, 23: in interitu vestro ridebo.
2) Es ist wohl Matth. 22, 34 ff. gemeint, wo enählt wird, dass die Phari-
säer zusammentraten, und dass dann einer unter ihnen eine yerf&ngliche Frage
an Jesus richtete.
3) Rudolf. S. unten S. 71, 21. 72, 4.
4) Der Abt Ton Allerheiligen lu Schaffhausen war der alte Stadtherr,
dessen Rechte aber längst durch die Inhaber der Vogtei (von 1330 — 1415 be-
fand sich dieselbe als Reichspfand in den Händen Österreichs, seit 1415 in
1476. 51
Don possent ita contra eum subito procedere neque esset eciam
honestom eis. sicque post certos traetatus res fuit suspensa us-
qne post dictam dietam. quid fiet nescitur. deus det nobis
pacem.
^ Interea eciam monuit auctoritate imperiali dominum Basi-
iensem, decanum et capitulum necnon cives Basilien^^«, ut
dominum Johannem Wemherum de Flachslanden prepositum
BisHiensem et custodem Constanct^aiTi, qui eciam domino de
Fnbeig obedienciam [fecisset, capperent cum omnibus bonis
Ksois, et requisiti de response dominus noster Basiltensis re-
spondit) quia ipse immediate subest Romane ecclesie et ejus
presidenti episcopo, ideo oporteret mandatis apostolicis obedire,
dres Tero requisiti responderunt^ quia ipsi eciam immediate
sabsunt episcopo Basilien^t, cui singulis annia publice jura-
lernen tum fidelitatis et debite obediencie prestiterunt et prestant,
non licet eis a suo episcopo declinare, ut ipsi aliter senciant
quam ipse^), capitulum vero assensit responsioni domini epis-
copi.
Interea fuit indicta dieta ad Schaffhusen observanda inter
»ipsos dominos episcopos, si possent amicabiliter concordari. quam
dietam dominus Otto abdixit, dicens non posse ibi venire, quod
ipse non sit amplius potens iUius cause, quia illam sibi dominuis
aoster imperator ad se advocaverit.
[17] Dominus Reynhardus dux Lothoringie cum obsideret
2^ciTitatem Nanse, dux Burgundie spopondit hiis, qui pro parte
»oa intus erant, defensionem et scripsit inferioribus civitatibus
suis, Lutzelburgen^'it««, Brabantinis, Holandinis, Selandinis, Flam-
mingis et aliis, ut yenirent sibi in auxiUum, et cum multi yenis-
sent de Lombardis et Piccardis , quos in Gelria dimiserat, ad
»fines Lothoringie, dominus dux per suos exploratores cognoyit
ädrentum ipsorum, disposuit expungnare eosdem. quod cum
14. aanü faUt.
den Hinden der Bürgerschaft selbst) in den Hintergrund gedrängt worden
»aren.
1; VgL oben S. 20, 3 ff. Wie wir aus dem unyollendeten Coneept eines
Sehreibens des Käthes an den Kaiser (Missiyenb. XIV, 321 f., zwischen Schrei-
ben vom 17. und vom 19. Sept), und dem S. 54 A. 1 angeführten Schreiben an
denlfanichall ersehn, hatte ersterer, nachdem er in einem Briefe vom 28. Aug.
ebenda 313) den Marschall nochmals auf die bevorstehende Ankunft des Le-
giteo und den von den Eidgenossen nach Zürich angesetzten Tag hingewie-
^y eine Botschaft su ihm nach Constani abgesandt und sich in bekannter
Wttse {TgL Bd. n, 9, 16, 17 und 10 A. 1) auf die Stellung Basels als einer
^öen Stadty auf die Verpflichtung gegenüber dem Bischof und der GeisÜich-
Kät berufen, »dem allem nach uns ye nit zustünde noch geburte gewaltsamy
^ an sy ze legten, sunder einer andern oberkeit.«
nm
52 1476.
audissent prefati Lombard! et ceteri, quod ipse se prepararet
ad expedicionem eorum et eis obviam veniret, retrocessemnt
et fiigierunt ad äiferiores partes.
Dux Lothoringie putans, quod hii qui in Nanse erant,
quia ipse cum magno exercitu vallavit eam, terrerentur et 5
resignarent civitatem et abirent, non voluit eos arcere bom-
bardis et pepercit. et quia nolebant et magna dampna infer-
rent hüs, qui extra in exercitu erant, requisivit Basilien^e« et
alios confederatos , ut sibi mittant clientes ad exterminium
ipsius civitatis, at ipsi responderunt, (quid opus sit mittere, i<^
cum ipse velit eis parcere et non facere diligenciam cum bom-
bardis, exterminacionem et conquassacionem murorum. quo
accepto responso primo incepit bombardis conquassare murum
civitatis et facere diligenciam pro recuperacione civitatis.
Et tunc dux Burgundie transtulit se in Bisuncium et dis- ^^
tribuit suum exercitum extra hincinde ad opida vicina, ita
quod cottidie venirent ad Brunnentrut, Belefort, Munpolgart
et alia vicina loca et spoliarent homines et interficerent. et
Sept. 14 hoc circa festum exaltacionis sancte crucis >). et dominus
Johannes de Venningen episcopus Basilien^ mandavit omm>20
bus suis subditis, ut seminarent et triturarent blada et abdu-
rceent reponerentque ad loca sibi conveniencia, ubi eis postea
frui et gaudere possent.
[i7^] Eodem tempore dominus noster imperator Fridericus
mandavit magistro civium et consulibus in Rütlingen, ut sub25
magnis penis expellant presbiteros domino Ludowico de Friberg
adherentes. sicque factum est, ut cum mane expulissent pres-
biteros et clerum totum, post prandium eodem die ad simile
mandatum imperatoris admiserunt Judeos , quos dudum ex-
. pulerant. so
Basilien^ß« eciam fuerunt jam dudum moniti per domi-
num . . . marscalcum de Pappenheym, ut dominum Johannem
Wemheri de Flachslanden prepositum Basilien^^iTt et alios
beneficiatos, qui adheserunt domino Ludowico de Fribeig,
31. moniti nt per. 32. Hack dominnm itfttt des Namens ein kleiner Strich.
1) Nach dem Tagebuche der Haushofmeister bei GominechLenglet 11, 220
brach Karl erst am 25. Sept von La Rivi^re auf und traf am 30. in Beaan9on
ein. Doch ist es leicht denkbar, dass in der von Knebel hier angegebenen
Zeit ein Theil des sich sammelnden Heeres an die Grenze gegen Mümpelgart
und das bischöfliche Gebiet verlegt wurde und die benachbarten Landschaften
schädigte. In Basel gieng, wie wir aus einem Briefe Berns an Basel yom 16.
September (Staatsarchiv Basel St. ^ Nr. 6) ersehn, das GerQcht, der Herzog
ziehe gegen Mümpelgart heran.
1476. 53
capiant et bona sua sibi ipsis reservent. ad quod dominus
episcopos B^Lsiliensis etc. supra^) de eo satis scriptum est.
In Nanse Axgentinen^ßs suas bombardas posuerunt non
longe ante mumm et mixabiliter inceperunt conquassare murum,
Set speratur, quod debeant statim habere, et tota patria Alssacie
«iperioiis et inferioris mittunt frequenter suos, quia timent,
quod dux Buignndie veniat cum magno exercitu ad defen-
dendum eos.
Die veneris ante festum sancti Mauricii Argentinen^e« s«pt. 20
timiserunt ad expedicionem Nansensem nulle viros cum duabus
magnis bombardis et alüs correquisitis.
Dux Bui^undie fuit in Bisuncio et habuit suum exercitum
prope Ponterlin, Junge et iUis locis vicinis et perplexus nescie-
bat quo iret.
i^ Practicavit cum domino imperatore, quia imperator sus-
pectus habebatuT, quia cum secum apud Nüssenam esset^ trac-
tavit cum duce 'Bwcgundisy quod intrare illam patriam deberet
et sibi eam subjugare, et tunc traderet filium suum filie ducis
Bjiipmdie et traderet sibi illam patriam, et illa fuit causa
Si^introitus illius patrie, quia putabat se statim subegisse, et frau-
datns est ex dei gracia desiderio suo. iUo attento domini de
liga ista non habent magnam fidem in imperatorem, quia nun-
qiiam fecit in aliqua parte pacem, sed ubi pacem reperit, [is]
inTenit modum, ut discordie fiant, et ubi se interponit pro
^pace, seminat majores errores et relinquit post se semper ma-
jores lites. illo attento civitates non habent fidem in eo. ipse
edam hoc considerans practicavit cum rege Hungarie, ut ille
se pro medio interponat. et missis oratoribus obtinuit salrum
conduetum. qui exnunc sunt in Lutzema, attemptantes con-
»cordiam et media pacis. sed non adhibetur magna fides, quia
dox Buigundie homo bellicosus nunquam servavit fidem neque,
quod pejus est, jusjurandum. quid fiat exspectatur^).
Feria sexta dominus . . . marscalcus de Pappenheym ex-sept. 20
ecutor mandatorum imperialium in facto ecclesie Constancienm
'^Basäiejises requisivit sub comminacionibus et penis, ut dominum
Johannem Wemhteri prepositum Basüiensem et alios adherentes
donuno Ludcmco de Friberg proviso apostolico Conataxiciensis
ecclesie capiant et bona sua. sicque factum est ut consules
BasilienÄtfÄ misissent pro ipso domino Johanne Wemhero de
»Flachslanden preposito et ostendissent sibi mandatum, requi-
33. Nach dominus iat fftr den Namen eine Lftcke gelasien.
Ij S.obenS. 51, 5ff.
2) 8. unten S. 55, 6flf.56, 3 ff.
54 1476.
rentes, ut ipse adhereret domino Ottoni de Siinnenberg electo
Constancf^n^f. alias juxta mandatum ipsis factum oporteret
eum et bona sua capere. territus peciit veniam et ut eum
micius tractarent. Uli vero dicebant sibi, quod non liceret eis
transgredi mandatum imperiale, sed omnino exequi, et extunc^
abdixerunt sibi salvum conductum in Basilea. quo facto habito
consilio cum dominis de capitulo BHailiensi postea recessit
Kinfeldiam ^).
Sept. 20 Eadem die eciam hoc idem domino plebano in Sancto
Theodoro^) minoris Basilee dixerunt, qui protinus recessit ex<»io
tra Basileam.
Idem eciam dixerunt dominabus in Clingental, que eciam
adheserunt domino Ludwico de Friberg.
Sept. 23 Dominus prepositus die lune post Mauricii suppellectilia
sua transmisit extra civitatem, timens quod executores dominii^
3. Vor Urritns stand »ipse tunc«, das aber ausgestriclieii ist.
1) Am 19. Sept schreibt der Rath an den Marschall nach der Rückkehr
der Botschaft, die er zu ihm nach Constanz geschickt, er hätte sich versehn,
der Marschall würde sich mit der ihm durch dieselbe überbrachten Antwort
begnügt haben, »dwil aber anders uwers willens ist und wir gegen herr Hanns
Wemher Ton Flachslannden tümbrobst, ouch dem lutpriester und den frouwen
z^ Clingental ze Minderen Basel in Übung stannd der sach zu g&t, so hitten
wir uch so wir emstlichest vermögen . . . der sach uff 14 tag oder drye wuchen
ungevarlich uffenthalt ze tünd« u. s. w. Missivenb. XIV, 326. Nach KnebeU
Bericht hat der Marschall den gewünschten Aufschub nicht gewährt. Wegen
seines Einschreitens gegen den Domprobst wurde der Rath vom Bischof zur
Rede gestellt und verantwortete sich am 1. October. Jener habe als Anhänger
Ludwigs von Freiberg ohne Wissen und Willen des Rathes dermaassen ver-
handelt, dass er die Folgen billiger Weise selber tragen möge. D;e Sache be-
rühre seine Person , nicht den Bischof oder die Stift. Der Bischof wird ge-
beten, ihn anzuweisen, dass er sich mit dem Marschall vertrage, »also dz wir
sinthalb nit furer angestrengt werden.« A. a. O. 327. — Der Beschluss des
Rathes ist Öffiiungsb. V, 175 folgendermaassen verzeichnet: uff fritag vigilia
sancti Mathei apostoli (Sept. 20] anno quo supra ist uff die gebott und erford-
rung herr Rüdolfis zu Bappenheim marschalcks etc. an statt der k. m. uas-
ganngen vor beden reten und nach ir erkanntnusze herr Hanns Wemhem von
Flachslannden thömbrobst, dem lutpriester zu Sannt Theoderen und Grunde-
lin an statt der frouwen zu Clingental zÄ erkennen geben, daz ein ritt sy vor
den gemelten gebotten wider die k. m. nit geschirmen könne noch der k. m-
gewaltsamy vor sin, sunder gebure einem rat, sich der k. m. gehorsamcHch ze
erzöigen. darumb so mögen sy trachten sich mit dem marschalck ze stellen
und die gebott abzetragen ; wie sy ouch darumb verkommen, lasz ein ratt be-
seheen ; was ouch ein rat darinn wisse ze raten und ze helffen inen zu g&t, sye
er guttwiUig geneigt
2) Joh. Ulrich Surgant (Archiv, v. St Theodor) , bekannt auch als Lehrer
an der Universität, vgl. Vischer, Gesch. d. Univ. 168. 241. St. Theodor war
die Pfarrkirche von Klein Basel, das zum Bisthum Constanz gehörte. Auch
das Dominicanerinnenkloster KHngenthal lag in Klein Basel.
1476. 55
imperatoris aliquo dierum de facto intrent curiam suam et
recipiant
[n^] Die martis post Mauilcii civitas Basilien^V misit cen- Sapt. u
tum sexaginta Tiros armatos ad Nanseam ad alios 50 equestres,
^quo6 ibidem habebant^).
Sanctissiiniis maximus pater dominus Sixtus, volens rem
ipsam inter confederatos magne lige et ducem Burgundie pa~
dficare, misit legatum, dominus vero Serenissimus Friderieus
ünperator misit Johannem*) Hesler utriusque juris doctorem,
^^et dominus rex Hungarie dominum Jeorgium de Steyn pro-
thonotarium pape ambasiatorem misit ad dietam Lutzementf^m
proxime tentam. qui omnes insteterunt apud confederatos ^ ut
dieta amicabilis indiceretur inter eos et ducem Burgundie,
apud quem eciam consensum dixerunt impetrasse^).
'^ Dominus Jeorgius de Stein vel Lapide filius fuit nobilis
Conradi de Lapide armigeri Constanaen^. qui primum fuit
canonicus Augustensis et per promocionem patrui sui Wilhelmi
de Lapide doctoris utriusque juris et militis, consiliarii domini
Alberti ducis Austrie, postea factus cancellarius ejusdem ducis.
*luc intraTit cum eodem duce Alberto de Austria cum domino
Friderico 'Ratnanorum rege anno 1451 pro Corona imperiuli ad-i45i
ipiscenda ad Urbem et ibidem promocione domini ducis Alberti
prothonotarius pape Nicolai factus erat et postmodum, mortuo
domino duce Alberto, adhesit domino Friderico Romanorum
^imperatori et ibidem ditatus impignoravit ab eodem imperatore
ciTitatem et castrum Styre et pertinencia ad eandem. hie di-
tatus in tantum intumiyit, ut se opponeret imperatori Friderico.
qui rursus eundem Jeorgium de Lapide inpungnans, dum rex
Bobemie propter perfidiam esset contra imperatorem, [te] effu-
^ gavit de Stjrria. ipse Georgius fugiens se eidem regi Bohemie
junxit et post multa venit ad regem Hungarie, cum rex Hun-
garie tenderet insidias regi Bohemie, et cum eo mansit usque
in hodiemum, in quo rex Himgarie misit eum ambasiatorem
ad iUas partes, magnus nequam; subdyaconatum postposuit
10. 11. Zuerst liatie K. gMehri«l)«n : rez Hungarie siios nuneios misit, dann hat er svoa
Buicios gestriclien nnd dafftr die Worte dominum . . . ambasiatorem an den Band
geeclizieiMn.
1) 8. oben S. 45, 21 1 2) S. oben S. 46 A. 2.
3) S. unten S. 56, 3 ff. Über die Sendung des Jörg vom Stein s. A. Ph. t.
Segeaser, Die Besiehungen der Schweiser zu Mathias Corvinus 1476 — 1490
(Lacem 1860) 13 ff. Neue Ausgabe in den Kleinen Schriften 11 (Bern 1879),
56 1476.
et se armate milicie implicavit. illum Jeoi^um ego novi et
secum simul in Roma aliquamdiu fui^).
8«pt. 22 Conclusa in dieta Lutzemen^* in die sancti Mauricii et
sociorum ejus martirum anno etc. 76 2).
Das anbringen hem Jfirgen vom Stein des kungs von Hun-ö
gern vollmechtigen botten noch anzoug sins credentzbrieff, im
zu gestatten einen friden z& suchen zwischend dem hertzogen
von Burgnnd und der vereynung und in dannenthin zum hertzo-
gen von Burgund zu geleiten, solichs Ach zu erwerben: was
doruff die antwort ist, weisz iettlicher bott wol ze sagen [c]'). lo
Das anpringen der botten von Bern des werbens halben,
so von dem hertzogen von Burgund selbs bevolhen sin sol,
anzubringen, dasz man an dem krieg ein bestand mach, do-
mitt man wider zfi einem ewigen friden reden mAg^), sol man
heympringen und uff den nechsten tag antwort geben [d]. is
Und als herr Wilhelm Herter von bevelh wegen unsers
herren von Oesterrich angebrocht, dasz doctor [19^] Hesler
als ein legatt des bobsts und keysers begert hatt, ob man ge-
statten woU einicherley fridens zwischend dem hertzoffen von
Burgund und der eynung z& suchen, so sy ein cardinal und 20
legatt zu Metz^), dem soll man solichs zu wissen tun, der wil
6. K. anxng. St. anxdag. 8. K. im. St. inn. 8. K. z&. St. tum. 9. St. werben.
13. 14. St. dftdurch. 16. St. dem. 17. St. anbracht. 17. St. Hestlar.
1) Knebel war im J. 1458 in Rom. S. unten pag. 186.
2) Dieser Abschied findet sich mit unwesentlichen Abweichungen, die
wir unter dem Texte mit der Beseichnung St. angeben , auch in dem Bande
A. G. 5 des Staatsarchivs Basel BL 163 unter der Überschrift: abscheid des
tags zu Lutsem uff Mauricii gehalten 76. (vgL noch die kurzen Notizen
»ak Heinrich Zeigler sin bottschafit von dem tag zu Lutzem erzalt hatt« im
Öffnungsb. V, 174^]. Er enthfilt Yon dem Abschiede, wie er Eidg. Absch. II,
S. 617 ff. aus dem Staatsarchiv Luzem mitgetheüt ist, diejenigen Punkte,
welche von den Eidgenossen und der niedem Yereinimg gemeinsam berathen
wurden. Wir fügen den einzelnen Absätzen in Klainmem die Buchstaben
bei, mit welchen die entsprechenden Absätze in den Eidg. Absch. bezeichnet
sind. Die Fassung derselben ist bei Knebel und im Basler Archiv hie und da
etwas abweichend von der im Luzemer Archiv.
3) In dem luzemischen Abschiedeband lautet dieser Absatz folgender-
maassen: »Das anbringen hem Jörgs vom Stein ritter, als ein vollmechtiger
bott des küngs von Ungern mit sinem gewaltzbrieff, als er anbracht hat, dts
man im gönnen und verwilgen wel, darin umb ein Mden ze reden, und daby
begert im gleitt zu geben, ist im geantwurt, dz man dz heimbringen und uff
dem nechsten tag antwurt geben wel«, und ist noch hinzugefügt: »hat der ant-
wurt nit erwartet«. Segesser a. a. O. 14 A. 3 (184 A. 30).
4) S. oben S. 29 A. 2.
5) Der uns aus Band 11 bekannte Bischof Alexander von ForlL S. unten
S. 70, 24 ff 72, 35 ff.
1476. 57
^ch donnii arbeiten, wond er hatt volge von dem hertzogen
von Bmgundy und inn geleiten an ein gelegen end zä der ver-
eynmig zu. kommen: soll man heympringen und in^ zem
nechrten ts^ antwort geben [e]^).
^ Item mS sunnentag zu nacht ^ nechst vor Dyonisii soll Oet.
yedennan sm bottschafft mit vollem gewalt zu Lutzem an der
heibeig liaben und momendes doselbs umb alle yoi^eschribene
und nochgescliribenen sachen entlich antworten [fj.
Das klagen und t?erantworten des bischoffs von Metz^),
»dogegen die antwort und widerred des hotten von Lutringen
winent die betten z& sagen [g].
Item von der bütt w^en ist geratschlaget, dasz man nu-
lemol kein butt machen und nachmalen verkommen soll, was
in dem veld gewonnen, dasz es daselb« gepütiget und dovor
i^nit hinweg gefertiget werd, und was man mit dem gelt, so
US dem buttgü.t vor Murtan gelöst ist, handien woU, sol
man heymbringen und zu dem nechsten tag völlig antwort
geben [l].
[20] Und als des von Wirtenberg botten begert hand irem
•herren gestatten Munpolgart überzegeben oder dem keyser in-
znantworten, domitt graff Heinrich ^in sune siner gefengnissz
gelediget werd, ist inen mitt den besten werten abgeschlagen,
doroff sy wyter begert hand, in ein unpartysche hand zu uber-
^ben und den krieg usz still lossen sitzen noch der punt-
sgenosen gefidlen, dodurch groff Heinrich etlichermossz ledig
werd: sol man heymbringen und zum nechsten tag antwort
geben [n].
Denen von Bern ist befolhen einen 16ffer in gemeyner
puntgenossen kosten gon Franckenrich zu der Eydgenossen
s> botten z^ senden und die berichten, was uff disen tag fridens
ludb anbrecht und was gehandlet ist [o]^).
1. st Tolg an. Beispiele Ton der Attwendung beider Prftpoiitioneii , an and von , in
di«MT YeiUndnng e. bei MtUler-Zamcke , Mittelhochd. Wörterb. m, 366 und bei Orimm,
Davteebei W6rterb. m, 1872. Vgl. in Anm. 1 die Faeinng im Lmemer ArcbiT. 3. im
feUt St. 5. Hern fehlt St. 7. 8. Tor- nnd nnehgesehriben St. 9. K. antworten.
St Terantworten. Ancb Bidg. Absch. haben : Die Klage nnd Verantwortung. 12. item
fehlt St. 14. K. das selb. 24. St. litxen loeeen. 30. St. der firiden halb.
1) £idg. Absch. sagen : Auf nächstem Tag wiU man Antwort geben, »dann
& selben legatten hant darumb volg Tom hertiogen von Burgund.«
2} Vgl unten 8. 70, ISffl 75, 21 iL
3) Eidg. Absch.: »Wir haben ein löuffer geschickt in unser aller kosten
gas Frankeniich sn der Eidgnossen botten und inen zu erkennen geben die
▼efbnng des friden halb, wie obstad, und ob der hersog von Burgund uns
gegen dem kOng reruntrüwen und fargeben wurd , ds wir der richtung an in
begeren und den kflng ussetsen, als er vor getan, uns darin su dem besten
58 1*76.
Item yederman soll gerust sin, wider den her (zogen von
IßiLTgund, als die botten das angesehen hand [p].
Das hochtreffenlich schriben, so der bischoff von Basel
gantzem bund geton: was man im geantwort hatt, weisz der
bott ze sagen [m]^). *
1 item fehlt St.
verantwuTten. das ist den von Bern empfolhen ze schriben und le Yertigen
in unser aller namen.« — Auf dem Tage su Freiburg war beschlossen worden,
im Namen s&mmtliclier Eidgenossen eine Botschaft an den König zu senden,
die auf 1. September von Bern abgehen sollte. Aus Eidg. Absch. 11, S. 615
Nr. 849 und Tülier, Gesch. v. Bern IE, 304 A. 3 scheint hervorzugehn, dass
wenigstens die bemischen Mitglieder derselben zwischen 17. und 19. Sept.
von Bern abreisten. Nach pag. 21 ff. fand der lothringische Gesandte, der am
7. Sept. von Renat zum König abgeschickt wurde und am 23. Sept wieder vor
Nancy eintraf, bei seiner ersten Audienz am königlichen Hof e (also etwa Mitte
Septembers) »der gemeinen Eydgenossen bottschafft«, von der er allerdings nur
Luzemer nennt.
1) In dem Bande A. G. 6 des basl. Staatsarchivs findet sich nach dem Ab-
schiede des Tages von Luzem auf Bl. 154 »die geschrifft, so unser herrvon
Basel uff den tag gen Lutzem gemeinen puntherren getan hattn, folgender-
maassen lautend: unsem fruntlichen dienst zuvor, edlen, strengen und far-
sichtigen, wisen, lieben puntgnossen. wir hand nitt anders gewüst, dann das
diser tag uff des heiligen kr&tz tag sin wiird (Sept. 14 , vgl. Eidg. Absch. 11,
S. 604 q. Chmel 222 und die Verhandlungen des Tages zu Freiburg in den Bei-
lagen), uff den wir die unsem geordnet hattend denselben tag z& s&chen, die
wir aber ietzunt gen Colmar zu demselben tag der vereynung halb geschickt
haben (Öfihungsb. V, 174 : als graf Oswalt ein tag uff fritag vor sant Matheus
tag [Sept. 20] gon Colmar angesetzt hat, was man da dem botten emphelen
wöU) . darumb wir uwer aller lieb und früntschafit bittend, an uns dz fdr übel
nitt uffzünemmen, dz wir ietz nitt schickent, dann nochdem es gen uns und den
unsem furgenomen wirt, so wü uns wäder recht, fruntschafft des buntz nach
rechtbietung uff die vereynunghem, uff unsers herren von Oesterrich rate nach
uff eintzig stet der vereynung nitt helffen, dann uns nitt antwrt daruff worden
ist. deshalb wir me dann der vyent halb der unsem nitt enberen mögent, wann
nun uns offenbar bewarung beschäch und nitt verdeckt mit uns und den unsem
umbgangen wurd , so wüstend wir uns gen inn zu haltten und nemend dz sü
f oUest dz ir land wytter gond , breytter ist dann das unser , aber als es fur-
genomen wirt, wil man uns nitt davor sin und müssent ie desz warten sin, so
gehöust unser notdurfft, dz wir uns behelffent, mit wem wir mögent, dann des
eigenwilligen füraemens zu erwarten möcht uns zu kurtz werden, sol uns
weder recht nach die eynung nitt schirmen oder helffen, so wer Wäger, wir
werent darusz dann darinn, und bittent üch aU, ir wellent uns vor gewalt sin
und nitt vor recht, darzü ir unser und der unsem meehtig sin sond. — Nach
der Versicherung Knebels unten S. 65, 25 ff. war die Klage des Bischofs gegen
den Grafen Oswald von Thierstein gerichtet. Sie ist aber wohl eher auf die
Stadt Basel zu beziehn. S. die Nachtr&ge. — Bei Ochsenbein 395 f. ist das
ganze Schreiben des Bischofs aus dem Staatsarchiv Luzem abgedruckt. Es
trägt das Datum »geben in unnserm sloss Purrentrud an fritag vor sand
Mathäus tag (Sept 20]« und enüiält ausser dem eben Mitgetheilten noch
einiges weiteres: Er sei bereit, an dem Heerzuge theilzunehmen, wenn man
•1476. 59
Dem herizoffen von Oesterrich ist enpholhen dem cardinal
zu Metz 2Ü schriben, sich zu nechem [t].
Als die lAffende knecht zu zyten etlich die in der eynung
sind schedigent, wo man die ankompt, sol man die stroffen [s].
^ Von des heligt&ms wegen, was man domit handien woll,
sol man heymbringen und nachmalen antworten [t] ^).
Heymbringen die paner und venlin, in casten vor Gfanse
gewonnen, zft teilen, sol man uff dem nechsten tag antwort
geben [u]^).
!<' [it] Yalentinus de Nuwenstein^) miles strennuus de
Nnsaene^) castris mi^stro civium et consulatui Basilien«»
scripsit inter alia in hunc modum, qui sequitur^). [Sept. 24]
Uff samstag vor unser lieben frowen tag nativitatis ist der sapt. t
Tutschs belis*) (lantvogt) geordnet zum küng von Francken-
^^rich i& ryten von minem herren von Lothringen.
Item der Tiitsch belis hatt den küng fanden zu TArsz*^).
1. 8t. Heroiken. Eidg. Abach.: empfohlen. 3. St. Terejnvng. 4. die fehlt St.
S. St. hefltdme. 6. man fehlt bei K. 8. St. nff den. 9. Pag. 20b ist leer.
14. Dia arl&ntande »lanirogt« iat an den Band geaehrieben.
&n luent helfe, die benachbarten burgundiseben Schlösser, aus denen
d«i Seinigen viel Schaden geschähe , su erobern. In Betreff der Beute hätte
iBan lu rechter Zeit die nötbigen Anordnungen treffen sollen. Für die ge-
seheskten BüchBcn bedankt er sich. Da sich im Texte von Ochsenbein einige
^onstörende Fehler finden, haben wir obigen Abdruck gegeben.
1) Wie wir aus Eidg. Absch. 11, S. 619 t ersehn, handelt es sich um ein
HeOigtfanm, auf welches die Bemer Ansprüche erhoben, während die Schwyzer
Tedangten, es solle nach Einsiedeln kommen.
2; Vgl unten S. 65, 30 ff.
3) >Der etat Basel houptman vor Nansse« heisst er Missivenb. XIV, 332.
, 4) Vgl 8. 64, 11. 77, 26. 79, 8. 81, 13, 22, wo auch Nussena für Nancy steht.
Ibcr eine ähnliche Verwechslung von Neuss und Nancy s. W. Vischer, Die
^ von der Befreiung der Waldstädte (Leips. 1867), 193 und das Umer
^piel von Wilhelm Teil, nacb der Originalausgabe neu herausgegeben von
W.Viicher (Basel 1874), IK.
S; Als Datum des Briefes ergiebt sich aus S. 60, 25 und 61, 15, 16 der
Diewtagnach Matthäi Tag, 24. September.
6) Chronique de Lorraine Ixyj : Jean Wisse bailly d'Allemaigne. Ochsen-
beia 327: Johann Wissen landvogts Dutscher land. Das Hersogthum aerfiel
ia die drei Landvogteien (bailliages) AUemagne (deutsch -Lothringen), fran-
<ä^9ch- Lothringen oder BaiBiage de Nancy und BaiUiage des Vosges (s.
Bßd n, 21 : ich belis von Vosge). Hieb. Böckh und Heinr. Kiepert, Histo-
nsAe Karte von Els&ss und Lothringen. Berlin 1870. -— In der Vraye d6-
^tion du feit et conduite de la bataiUe de Nancy (s. unten) wird unter den
tt Roiats Seite kämpfenden Lothringern »messire Jean Wisse seigneur de
^^^i^^^viller« genannt.
") Tour^
60 1476.
aldar ist er kommen umb dem morgenimbis, hatt sich usgeton
und ist gangen für des kungs tisch; do er gesessen hatt. aldo
ist gesessen der gemeinen Eydgenossen bottschafiFt, zwen ritter
von Lutzem, nemUch der von Hertenstein uff der einen siten
des kungs und des bischolSs brüder von Granopol uff der andren &
syten des kungs *), und mitt dem kung vier mol zu imbis ge-
gessen, do ist gewesen in gegenwirtikeit des hertzogen bott-
schafft von Burgundy^), hatt den Eydgenossen gesehen die ere
tun. dieselbige bottschafft ist gesetzt an einen andern tisch
fiir des kungs tisch. i«
Item als bald der kung den Tutzschen belis ersehen hatt,
hatt er inn t&n setzen zu des hertzogen von Burgund bott-
schafft an demselben tisch, inen bevolhen sich mit einander zu
underreden yon disen kriegsUffen überlutt, dasz der kung zu
m5g hfiren. das haben sy zu beden teilen gethon. ts
Item noch dem essen hatt der kung den beUs verhört und
inn bescheiden uff die nacht wider zu im ze kommen, woll er
im uszrichtung tun, und ist der kung uff denselben tag uff
das weidwerck geritten.
[21^] Item als der Tutzsch belis uff den genanten abscheid 20
zum kung kommen ist, hatt inn der kung gnediklich verhört
in mins herren von Lothringen Sachen und ime dorinn gtit
antwort geben noch allem sinem gevallen und teil im so vil
gelts geben und zuschicken, dasz er den krieg wol m6g tri-
ben. das gelt sol kommen von hütte zinstag noch sant Matheus2j
Oci. 1 tag über acht tag.
Item doruff hatt der kung offenUch lossen schryen vor
yederman allen den sinen, die do wellen ryten dem hertzogen
von Lutringen zu hilff, den geh er urlob und welle denen
geben vollen sold alle die zyt sy in des hertzogen dienst sind. ^
Item der kung hatt dem belis gesagt der Burgundischen
rett Werbung, und ist disz nachgeschriben die meynung.
18. ce tän. 23. ril.
1) Nach Schneller im GeBohichtforscher X, x waren von Luiem lu der
eidgenössischen Gesandtschaft an den König (s. oben S. 57 A. 3) abgeordnet
worden Caspar von Hertenstein, Heinrich Hasfurter, Albin von Silenen (der
Bruder des Jost von Silenen, Bischofs von Grenoble) und Melchior Russ.
2) Der Herr von Contay, der schon bald nach der Schlacht von Murten
von Karl an den König abgeordnet worden war (Comines livre V chap. 3), und
der jetit wieder in Tours erschienen war, um für eine Zusammenkunft zwi-
schen Karl und Ludwig su arbeiten, erfreute sich , wie wir aus den Berichten
des mail&ndischen Abgesandten Fietrasanta vom 12. und vom 17. Augpist ver-
nehmen, keiner sehr rücksichtsvollen Behuidlung. Notiienblatt, Beilage
Bum Archiv f. Kunde österreichischer Geschichtsquellen, 6. Jahrgang 1856.
S. 182 ff. 195.
1476. 61
Item der hertsog von Burgund hatt dem kung geschriben
und yast demutiklich an inn begert, dasz er inn weit lossen zu
im kommen, wöll er thün allen sinen willen, das ist vom kung
zugelofisen und zwo stett an eim wasser uff fünf Tutzsch milen
^wegs Ton einander , uff das selbig wa^er soUent sy züsamen
kommen und ein brugk doruff machen, die verschlalien und
Terriglen, dasz kein teil den andren uberfaUen mAg. nemlich
3oI der kung kommen in ein statt heisset Jongy und der hertzog
soll kommen gon Asseurre^). der beder herren zükunfft sol
•^yetz in der kurtz sin. was und wie sy scheiden werden ist
ietz nit ze wissen 2).
[22] Item der Tutzsch belis sagt, er mein, es werden ob
100 mit gleven kommen von dem kung in acht tagen zt minem
herren von Lutringen.
^ Item uff mentag noch sant Matheus tag ist der Tutzsch sept. 23
belis vom kung kommen und uff hütte zinstag aller herren sept. 24
and stette houbtlut für min herren von Lutringen besant und
inn disz ol^eschribenen puncten alle gesagt, doby ich Yeltin
von Nuwenstein gewesen bin, verkund ich uwer wysheit zu
* wissen.
Item der beUs sagt 8ch, dasz ime der kung enpholhen hab
sinem herren zu sagen, dasz er Nanse die statt uff das ernst-
liehst fumemme, und wan er sy gewint, so sol er kein zwifel
han, er welle es vor dem hertzogen wol behalten.
^ Domoch als der hertzog von Lutringen vor Nanse lag
and Til der buntgenossen by im, hatt der hertzog von Buigund
etlich Tolk geschickt, die sinen zu entschutten, und als sy do-
selbs über ein wasser an der Tub kommen sind, band sy schiff
do gelossen. derselben sind die in des Lutringschen her innen
^^ worden und gegen in gezogen und sy gejagt und 250 Burg-
wwfer erstochen, die andern sind geflohen, die von Nanse
schiessend vast und Iftffend öch teglichs herussz und schar-
mutEen mit den die hieusz ligen, und wurt zu beden syten
^omanger erstochen, es ist ouch ein junger von Oftringen,
•gar ein finer edelman, erschossen.
II n. 35. Auf psg. 7S> itelit tot dem folgenden Abntse nocli ein solcher , den
IieWl wieder gevtrielien het, elio Inntend : NoehMielmhelie, nie der ablon waa t& Bern,
lad der hertzog ron Bnrgtm4 lag s& Bisanti mit 10000 pferden, band die Ton Bern 2000
■aa zd rosa und f&aes gesehiekt nnd losaen iSffen in Oberbnrgnnd.
^) Joigny und Auxerre, beide an der Yonne.
3,1 Am 1 7. Aug. schreibt Pietrasanta, der KObig habe dem Herrn v. Contay
Ha&QQg gemacht, er werde, wenn er «rst eine beabsichtigte Wallfahrt aus-
^^iai, trachten eine Zusammenkunft an der Orense abzuhalten, aber, fügt
62 1476.
[22^] Es sind acht knecht von Nuwenburger ampt am see
zÜL Granson gefangen von dem hertzogen von Burgund^ als
man die andern hieng, liesse man die bliben, dieselben sind
in des hertzogen her ye sidher gewessen und nu zbxa lesten von
dem hertzogen sich abgestolen und gen Bern kommen, denen ^
geseit alle gelegenheit des hertzogen, dasz er dry l^er hab by
Salis und doumb, under dem mittlen sy er, und wolle man do-
zu t&n, so wellend sy ir lib zu pfand setzen, man nemme einen
under inen, die andern leg man gefangen, so wellend sy fiiren
do der hertzog Utt und wellend doselbs inn gefangen oder tod ^^
geben, die von Bern habend sich doran nit vil keret und
band es lossen anston. also band sich die louffende knaben
^^^ uffgemacht druhundert und band kuntscha£ft gehebt, sind
Sept. 29 kommen noch sant Michels tag in der selben wochen heym-
lieh nochhinzü by Salis, do der hertzc^ gelegen sin solt. er^^
hatt sich hinweg gemacht, des sind sin volk innen worden und
sind geflochen und band alles das in dem leger was, gelossen,
das do was, und die gesellen grossz gut funden, und was sy
mochten getragen und f&ren, band sy dovon brocht. disz sind
die von Bern und andern innen worden, band sich mitt macht ^
uffgemacht und hinweg gezogen. [23] was dorussz wirt, beittet
man.
Es sind die kurfursten am Bin by einander gesin und
sich mitt einander underredt von des keisers jund des pfaltz-
graffen wegen und so vil geschafft dasz sy mitt einander ge-^
rieht sind, und furbasser under inen beredt und eins worden,
dasz wer sich wider des keysers gebott setzt und nit gehor-
sam ist, den wollend sy stroffen und uff inn zihen, imd mocht
wol ein spil sin wider die richstett und unser buntgenossen.
Der pfaltzgroff hatt uff etwomanigem tag, so die buntgenossen 3
by einander gewesen sind, begert, sich uf&enemmen in den
bunt mit den ertzbischoffen von Trier und Mentz. also uff
dem lesten tag zu Sletzstatt band die puntgenossen im zügeseit,
aber den herren von Trier und Mentz nit, denn sy inen zu
verre gelegen syent. also hatt sich der pfaltzgroff nemmen zü^
bedencken bisz uff den tag zu Lutzem. der ist uff mentag
Oct. 7 noch Frantzisci *).
16. Uraprftiiglieh hatte K. ireMhriebeii : >do der hertiog selbe lag. des sind sin rolck
inaeii worden und let der hertsog geflochen mit den einen«. Bei Verftademng
der SteUe hat er ans Versehn das »mit« nach »geflochen« stehn lassen. 22. Nach die* <
sem Absätze ist etwa der vierte Theil der Seite leer gelassen. 27. wider steht zwei- i
mal. 30. die fehlt.
er bei , »ogniuno tene per fermo che nullo modo sua maesta babia yena dia-
positiva a queato aboccamento«. A. a. O. 195. YgL 198 oben.
1) S. den Abschied von Schlettstadt, Sept. 2, im Staatsarchiv Basel, A.
1476. 63
[23^] Die hertzc^en von München hand den von Ulme
und irem anhang abgeseit. ist zu besorgen, der keyser hab
es antragen, dasz man über die richstett zihen soll und sy
nnder sich bringen.
s Es hatt öch der keyser mit dem hertzogen von Buxgund
tractiert, dasz er solt das Ergow innemmen, so gebe er im das
Suntgow, die graflfschafit von Pfirt und denn ire kinder zu-
sammen ^j. domit wurdent in Basel und Strosszburg, domit
mochtend sy die gantz Eydgenossen zwingen und under sich
tt bringen.
Die von Strassburg zihend gon Nanse mit irs bischoffs
Tolk mit gantzer macht.
Was im Suntgow ist, zucht zu Ensiszheym zu uff zinstag
post Frantzisci. Oct. 8
^ Groff Oswald von Tierstein ist nit me lantvogt, hatt urlob,
und ist lantvogt worden herr Wilhelm von Ropoltzstein^); sy
bede, alt und nuwer, manen alle ritter und knecht, kloster
and stilS^ im Suntgow, Briszgow und waltstett, dasz sy mit
dler irer macht, wegen, z& rossz und zu f&ssz züzihen gen
»Nanse mid das helffend erobren.
[24] Von hohen gebotten des marschalltz von Pappenheym
eommissarien unsers herren des keysers so hand die von Basel
den von Klingental, dem lutpriester in der kleynen statt Basel
ire geleit al^eseit, desglichen herr Hans Wemher von Flachs-
blanden, tmnprobst z& Basel, von des von Friberg, vermeinten
bestetigeten zu Constantz, wegen, also dasz sy lossen gut sin,
^r ir lib und gät ai^ifft in irer statt und iren slossen^).
G. '9, 156. Die Namen der beiden Fürsten , welche der Pfalzgraf mit sich in
^e Voeinung wollte aufnehmen lassen , wurden in den Verhandlungen nicht
^nnt, die Boten der Verbündeten sagten, sie seien nicht weiter als zur Auf-
i)&iune des Pfalzgrafen beToUm&chtigt , worauf die Boten des letztem erkl&r«
^5 ibr Herr könne sich nicht gesondert aufiiehmen lassen , ohne sich erst
Qüt jeDen Fürsten besprochen su haben. Über die früheren Verhandlungen
s.8.30, 7£
Ij Vgl Bd. n, 433, 25.
2; Auf dem Tage zu Lusem (Oct. 7) liess sich der neue Landvogt den
^dgenosaen empfehlen : das sehriben, so herr Wilhelm Herter ritter von des
iffldtrogts des herm von Rappolstein wegen anbracht hatt, und sin rede daruff
^^Ktzet, wie er sich erb^tt, aUes das zu tünd, das den Eitgnossen lieb und
^sie. Abschied im Staatsareh. Basel A. Q. 5, 155. Eidg. Absch. U,
U22L Am 16. August hatten die Eidgenossen den Herzog Sigmund ersucht,
^der Stelle des entlassenen Oswald von Thierstein den Wilhelm Herter zum
^vogt zu machen. Eidg. Absch. H, S. 613 Nr. 846.
3; VgLobcnS. 53, 33ff.
64 1476.
In comitatu Lutzelburgensi sunt 10 milia Flamming et de
Ulis partibus, qni Tenerunt in subsidium ducis Bmgundie et ad
defensionem illorum, qui sunt in Nanseio.
Oet. 5 Die sabbati post Frantzisci Aigentinenses miserunt 800
viros ad obsidionem Nanseiam ad alios, et pro necessitate totus^
populus Aigentinensis civitatis et diocesis sunt preparati ad
eandem expedicionem.
Dux Burgundie fixit sua tentoria prope monasterium Lut-
rense in piano campo ^) et scripsit omnibus superioribus Bui^-
undtiff, ut ad eum veniant cum armis parati ad bellum, sed am*
Nüssenam^) adire velit aut Montispolgardum^ latuit extunc
abbatem Lutrensem, qui hec domino Basilien^* scripsit. qui
eciam scripsit, secum habeat 10 milia virorum, quorum 5000
nil valeant, reliqui 5000 modici sint valoris. et accersitis
Burgundis omnibus proposuit bellare cum hüs, qui in obsidione ^'
.Nanseia erant, sed deo volente prius capta est civitas, quam
ipse yeniret, ut postero folio patet^). üle infelicissimus, qui se
prius scripserat dominum dominancium in terra et metuendis-
simum^), jam justo dei judicio demeruit, ut et ipse quibus
jure patemo dominabatur, jam incipiat servire, cum et Har-^i
lenses inceperint cum multis sibi rebellare^).
Oct. 10 [24^] Die jovis 10. mensis octobris supervenit nuncius de
castris Almanorum et illius lige confederatorum Nansenen-
Oct. 7 Biblis Lothoringie, quod die lune proxime preterita capta fuis-
set civita«. unde hü qui ad expedicionem ejusdem fueruntsi
ordinati de Basilea, fuerunt retardati, quia jam navigio erant
recessuri.
Oct. 11 Die veneris 11. mensis octobris, que est dedicacionis ec-
clesie Basilienm, civitas Basilien^ misit aUos ducentos pro
ulteriori expedicione ducis Burgundie ad Lotboringiam^). '^
nie infelicissimus Karolus dux Burgundie positus jam est
inter parietes, videUcet inter regem Francie a meridie, ducem
Lothoringie ab occidente, a aquilone inter confederatos Reni
et ab Oriente inter Alpes Swicie, et libenter recederet ad
19. judicio fehlt. 24. NanseiiAiiflinin. 25. ciTitatit. 32. Vor j^etes ein darch-
geetrichenee duoe.
1) Nach dem Tagebuche der Haushofineister bei Comines-Lenglet U, 220
lagerte Karl den 2. und 3. October »pr^g Veioul«, das westlich yon Lure hegt.
2) VgL oben S. 59 A. 4. 3) S. Zeile 22 ff.
4) Vgl. oben S. 32, 31. 5) Vgl oben S. 49, 26.
6) Am 9. October schreibt der Rath an Veitin von Neuenstein, er schicke
hiemit abermals dem Hersog von Lothringen 200 Mann su Hilfe. MissirenU
XIV, 344.
1476. 65
saa inferioria dominia nee potest, imde onmes de Ulis quat-
uor parietibtis confluunt et eum dei adjutorio apprehendere
nitantur. deus mittat eis auxilium de sancto, ut ille, qui tanta
soperbia intuinuit, ut spreta dei misericordia tocius orbis prin-
cipe» Tilipenderat et solum se principem in tems nominaverat,
humiliaretar et sciret postea, se esse hominem, et deum supra
se, cujus imperio et nutu omnia inferiora et superiora regun-
tu, attenderetqiie illud Daviticum: isi ascendero in celum,
m ülic es, et si descendero ad infemum, tu ades. si sump-
•sero pennas meas diluculo et habitavero in extremis maris,
ettenim manus tua deducet me et tenebit me dextera tua^),«
et sie sit in celo et in terra, in mari et in omnibus abyssis
deus. %
[u] Die dedicacionis ecclesie Basiliensü supervenit Basi- oct. ii
tsleam dominus Matheus Muller decretorum doctor officialis
Basilienm de dieta Lutzemen^'. qui retulit conclusum esse
ibidem, quod dieta amicabilis et placita debeat observari in
BasQea de pace firmanda inter nos confederatos.magne lige et
Karolum ducem Burgundie, et quod debeat venire legatus sedis
ispoBtolice, ambasiata domini nostr^ imperatoris Bomanorum,
et qaod in die omnium sanctorum onmes partes debeant esse not. i
in Basilea, salva tamen utriusque partis accione hostili medio
tempore, ita quod unaqueque parcium contra aliam hostiliter
aprere possit quidquid poterit^).
^ ^ Item sicut prescribitur, quod episcopus BasUien^i^ in priori
iüeta LutKemen^' querelam fecerit^), hoc fuit contra Oswaldum
etmiitem de Tierstein, qui magnam injuriam irrogat domino
qwGopo et ecclesie Bast7i^i, eadem causa eciam in eadem
&ta tractari debeat per confederatos.
^ Item de banerüs ducis Burgundie et suorum prope Gran-
!«|Qe in thecis receptis, aliqui dicebant, quod deberent duci
^el leslitui ad communem distribucionem, reliqui vero rennue-
Wt super hoc eciam in eadem dieta debet tractari concor-
& superiores libenter haberent bona et honorem, facilis
süeret restitucio, si non derogaretur honori illorum, qui ea jam
in locis publicis et ecclesüs expanderunt^).
9. 0t aftelitriglicli eingefBigt.
1: Pb. 139 (138 der Vulgata), 8—10.
2) S. den Abschied des Tages von Luiem, Oct. 7, Eidg. Absoh. II,
S.621d.
3; S. oben S. 58, 3 und A 1.
4* VgLoben S. 59, 7 ff. Der Abschied des Tages von Luzem, Oct. 7, sagt:
Vea igr Tennlynen und panem wegen, so in den casten funden sind, hatt ett-
^«tgeantwnrt, 'waM sy derahabent, wöllent sy dargeben, wo die andern
l^idtrCkroBikaii. III. 5
66 1476.
Burgundus libenter recederet, si posset, et de necessitate
facit virtutem, querendo pacem mediantibus papa et imperatore,
qui priu8 sibi suos communicabant et peccunias. quibus inter-
fectis et peccuniis perditis jam non pro bono communi Tel rei
publice, sed ut ipse dux possit evadere manus confederatorums
et repatriare cum modico honore, se interponunt.
[25^] Dominus Johannes Helmich de Bereka decretorum
doctor canonicus Sancti Petri quondam Ordinarius matutmus
antiquorum jurium, qui modo est in Colonia et canonicus
Sancti . . .^), scripsit cuidam doctori BBisiliensi, quod dominium 1
Holandie, cujus capitalis civitas est Harlem, se ab obediencia
ducis Burgundie propter suam tyranniam et inpietatem abstraxit
et Frisonis et alüs civitatibus marit^ms Saxonie confederavit^!.
oet. 8 Feria tercia ante festum sancti Dyonisii exiverunt de Nanse
Burgundi, quorum fuerunt eques 400, pedites vero 600, et posti
illorum recessum venerunt incole civitatis, prespiteri et plebei
cum reliquüs sanctorum et indunüs clericalibus et susceperunt
dominum Beinardum ducem Lothoringie reverenter ut domi-
num eorum naturalem et introduxerunt in civitatem, pro jocun-
ditate et gaudio clangebant tubis et fecerunt ignes in careriiss
ducentes choros. Burgundus habet sua castra prope Dolam
cum 11000 et equitibus et peditibus'), dominus autem Beinerus
dux Lothoringie cum suis intendit eum invadere in suis castris
in illa septimana. deus prosperum faciat suum iter et subiciat
illum Burgundum sub pedibus eins. ^
Oet. 17 Die joyis post GaUi crastino indictum est bellum inter
ducem Lothoringie et ducem Burgundie. deus det victoriam
parti nostre. et in crastinum indicta est processio in Basilea,
Oet. 18 videlicet die sancti Luce, ubi frater Nicolaus Tripolitanus epis-
copus^) missam summam in ecclesia BBisilien&i celebravit. 1
10. Für den Namen dei HeUigen Ut eine Lfteke gelauen. 19. in felilt.
desglichen ouch tünd. so band ettlich geantwurt, sy haben die iren uffge-
hengkt und können nü die eren halb nit dannen nenunen noch teilen lassen.
also 8ol man heimbringen, das der merteil botten meynung ist, das man alle
paner und vennlyn in Gasten gewunnen , sy sient uffgehengkt oder nit , teülen
sol, und Büm mynsten, ob sy die nit gern teillen wölten, das doch yeglich ort,
so dera hatt, ein summ dargeben und man die under die, so nutiit hand, naeh
marchiall teilen sol. Staatsarchiv Basel A. Q. 5, 155. Eidg. AbscL 11, S. 621 f.
Vgl. femer den Abschied von Luiem vom 4. Des. Eidg. Absch. II, S. 632 c
und Schilling 365, nach welchem die Bemer die meisten der Banner, die sie
im Münster aufgehängt hatten, sur Theilxmg nach Luiem brachten.
1) S. Band U, 219 A. 1.
2) Vgl. oben S. 49, 26 ff.
3) Karl stand am 11. und 12. October bei TouL Comines-Lenglet 220.
4) Der Weihbischof von Basel, mehrfach in Band n erwähnt. VgLYischer,
1476. 67
[n] Die sancti Luce ego et Johannes Saltzman notarius oct. is
curie Bdsäiensis ivimus Aigentmam in cuiru. fuit quidam
penreisus presbiter, qiii olim fuerat plebanus in hospitali Bas^
Uensi. hie asseruit, ut zelo pietatis motus, cum vidisset dissi-
^pari per Johannem Langental procuratorem hospitalis bona
ipsius hospitalis, inculpavit eum de multo furto et aceusavit
eciam aliquos cives 'Basilienses notabiles, qui deberent esse sui
Gonsortes. unde idem magister hospitalis traxit eundem pres-
biterum Micbahelem Lutram in causam coram domino officiali
»Bmliensi super certis injuriis. et tandem devenit ad hoc, ut
nun idem Micbahel plebanus perseyeraret in hujusmodi injuriis
nee posset probare, ut ipse incarceraretur et in eisdem maueret
id 25 septimanaa et tandem jurans ezulcionem ^), ut hujus-
modi incarceracionem non vindicaret neque super premissis
iimpetraret absolucionem auctoritate papaU vel quavis aKa auc-
toritate. qui sie dimissus de recenti adiit papam et impetravit
breTe apostolicum sub annulo piscatoris ad officialem Argen-
tmen^em Johannem Simler, qui denuo decemens citacionem
cum inhibicione citavit vicarium Basilien^^m Burkardum Hanf-
s Stengel nomine, Johannem Munderstat et Johannem Saltzman
ejus filiastrum notarios curie Bfisiliensis et Johannem Langen-
tal magistrum hospitalis ad videndum sibi relaxari juramentum
in yim agendi super incarceracione et aliis etc. ego imploratus
tarn a vicario quam aliis principalibus et aliquibus de consulatu
^ni Aigentinam ad sollicitandum eandem causam^).
Existente me ibidem, videlicet in Argentina, hii qui fu-
eiant in obsidione Nansensi, obtinuerunt, quorum magna pars
Otsäu d. UdIt. Basel 218: Nieolaus Friesen, Bischof von Tripolis und Suf-
^ngan des ]3i8ehofs von BaseL
i; Urfehde.
2] Am 16. October Bchrieb der Rath in dieser Angelegenheit an den Bischof
Toa Straasbnrg {Missivenb. XIY, 348). Er meint, die Citationen vor den Offi-
cal raStrassburg wftren nicht erfolgt, wenn der Pabst durch den Priester
IG^elLotiBm der Wahrheit geniiisB berichtet worden wfire, »als uwer fürst-
U& gnad Ton bringer dis briefes grunüichen und eigentlichen y ememmen wirt
äsiftmb dieaelb uwer fürstlich gnad wir gar flisalich bitten , in in sinem an-
(izingen und werben gnediclichen ze verhören, sinen Worten glich uns se glou-
ben und der billichkeit nach uch in disen dingen bewisen und enoigen.« —
Man konnte Termuthen, Knebel sei der Überbringer des Briefes gewesen, frei-
U erwfhnt er eines solchen Briefes nicht, sagt auch nicht, er sei vom Rathe
s^eoidnet, sondern, er sei von einigen EAthsgliedem ersucht worden, auch
väre ei auffallend, dass im Briefe sein Name nicht genannt wird, wahrend an-
diciuitB der Umstand, dass die ganse Auseinandersetsung des Sachverhalts
^sa toten fiberiassen bleibt, darauf su deuten scheint, dass dieser mehr als
^ gevöbnlicfaer Brief bote gewesen.
68 1476.
fait de dioc^^t et cmtate Aigentinendi. hii cum Basiliensibus
et aliis confederatis illius lige erant scripserunt domino Wil-
helmo de Ropoltzstein balivo domini Sigismundi ducis Austrie,
ut coneito gressu cum suis armatis venirent, quia ultra castra-
metare vellent. habuerunt tunc dominus episcopus Argeii^-5
nensis et civitas duos capitaneos, unum videlicet Waltherum de
Tan^), antiquum nequam predonem, et . . .2) de Kagneck,
militem ArgentineiUßiTi, qui preerant toti cohorti Argentineii^i.
[26^] dominus Wilhelmus de Bopoltswilr continuo scripsit
Basilien^'^t/« et omnibus opidis et TÜla^iis, nobilibus et igno-io
bilibus in dominio ducis Austrie constitutis^ ut cum omni
potencia sua cicius quo possent prepararent se ad arma ad
eundum ad ipsos, qui in predicta expedicione erant. nobiles,
nescitur extunc causa quare non irent, recusarunt, nisi balivus
eis expensas et sallarium traderet, ire, reliquum vero vulgusis
ivit pedes, equestribus segregatis, qui manserant cum domino
Wilhehno de Ropoltzstein. et cum Argentinente« cum hüs,
qui secum erant de Basilea et aliis confederatis, irent Ponte-
maso, hoc est Maszbrugk, applicuit se eis dux Burgundie, ita
ut castra sua poneret ad eum locum, ubi prius Argen^tin^is^es 20
erant 3); interim venerunt pedestres de Suntgaudio, Nigra Sflya
et aliis opidis Reni, numero 400, quos dominus de Bopolzstein
permisit ire sine gwardia equitum, et apropinquabant castris
Burgundiorum, putantes nostram gentem ibidem, quod au-
dientes Burgundü, cum essent plus quam 10000 hominum, cir-2&
7. FiLr den Namen eine Lfteke gelueen. iO. tUIaüb. 19. «et fehlt.
1) Die Chronique de Lorraine nennt Ixxxj unter den Hauptleuten , mit
welchen Renat Nancy belagerte, suerst »Warter de Tanne«. S. auch S. 81 A 1.
2) Vielleieht Hans, der bei Murten kftmpfte. VgL oben S. 12 A. 2
3) Am 14. October lagerte Karl, der am 12. von Toul nach Norden auf-
gebrochen war, bei dem Schlosse Dieulouard am linken Moselufer, das sich
ihm ergeben hatte ; Renat, der ihn Terhindem wollte, Pont^ä-Mousson su be-
setsen , erschien von 8t Nicolas aus bei Cond6 (Custines) und AutreviUe am
rechten Ufer und nun erfolgte eine gegenseitige Beschiessung. Am folgenden
Morgen früh rfiumte Renat seine Stellung und zog sich in die Nähe von Pont-
ä-Mousson. Karl setste nun am 15. Aber die Mosel und nahm die Quartiere
ein , welche Tags zuvor Renat inne gehabt hatte. Hier erfolgte an diesem
Tage die Niederlage des sundgauisehen Fussvolkes (die chronique de Lorraine
IzzxTJ spricht irrthflmlich von comtaux de Vaud6mont), während der Herr
von Rappoltstein nach der chronique in Nancy blieb. S. Aber diese Nieder-
lage Comines-Lenglet 220. Chronique de Lorraine a. a. O. Königshoven-
Schilter 378. Edlibach 160, ausserdem Aber die Bewegungen der Heere Karls
und Renata in diesen Tagen Molinet 211 ff. Vgl. auch Rodtll, 349 ff. Die
chron. de Lorraine bezeichnet den Tag, an welchem Karl bei Dieulouard stand,
irrthAmlich als lundy dix-septiesme jour d'octobre. Es war Montag der
14. October.
1476. 69
camdedenmt eos undique et tota die bellantCB quasi majorem (Oct. i6j
paitem ex eis occiderunt que res dum innotuisset reliquis,
qui in castris domini duds Lothoringie erant, et presertim
Aigentineim&t««, simidabant se fortiter pugnare, tamen prima
i(üe dicebaut, quod vemrent Frantadgene eis in subsidium^ illos
exspectaie oporteret, alia die dicebant: »hodie est festum Inno-
centom, ergo hodie di£ficile erit pungnarec, tercia die depost
Tidentes confligere Switzeros, Frantzigenas et ducem Lotho*
ringie com suis adversus Burgundos, et Burgundus armatus
»fiiinet bombardis et ictus faceret contra eos nee tamen eos
taiigeret, Aigentinenses putantes se esse venditos retrocesserunt.
quo8 cum vidissent pugnantes retrocedere, eos sequebantur
et dimiflsis [27] quadrigis et karrucis satis turpiter fugierunt*).
aliqui dicebant, quod capitanei, videlicet Waltherus de Tan et
uquidam . . de jSagneck, fecerint, aliqui, quod dominus Wilhel-
mu8 de Bopoltzstein seduxerit Suntgaudienses et eos , qui de
dominio ducis Austrie erant, et quidquid sit, cum magna vere-
cuttdia recesserant omnes.
Ipsis sie recedentibus dux LiOthoringie munivit opidum et
»castium Nanson et posuit ibidem duos capitaneos, vires valde
famosoB et in armis strennuos. dux autem Burgundie posuit
castra sua ad obsidionem Nanse in locis vicinis, videlicet Pon-
timase, Portu Sancti Nicolai et alüs. capitanei autem domini
Lothoim^, qui in Nanse erant, irruerunt in illos, qui erant
^apud Sanctum Nicolaum et ex eis interfecerunt 40 equites,
recipientes et abducentes equos, et spoliaverunt eos.
Eo tempore, videlicet lune ante festum omnium sanctorum, oct. 28
liii qoi erant in superiori Burgundia in Novazschette, Metzsch
et aliis opidis et castris vicinis Brunnentrut Bisuntin^n^t« dio-
^tuU coUigentes se intraverunt terram domini comitis de Vale*
14. Hack Tu tüa» klein« Lfteke. 15. Hagn«ek.
t) Am 16. und 17. Oct schob Karl seine Stellung immer näher (gegen
Po&tra-MouBson vor. Die beiden Heere standen sich in Schlachtordnung
ge^über, ohne dass es lu mehr als su gegenseitigem Beschiessen und Flän-
keb kam. Le due Ren6 eut bien d^sir^ que toute son arm^e eussient donni
^«äus, sagt die ehronique in ihrem Berieht aber Donnerstag den 17., mais
Ut Aüemands respondiroit, que bataüle ne donroient par tel jour qu'estoient
ote oeeis les Innocens. Was es mit diesem Feste für eine Bewandtniss hat,
«t «ehwer ra sagen, der Tag der Innocentes , der unschuldigen Kindlein, ist
wnntlidi der 28. Desember. — In der Nacht vom 17. auf den 18. fiengen
»«* der ehronique die Deutschen an, in Pont-ä-Mousson su meutern und
«wa über Verrath, so dass bei Tagesanbruch die Stadt mit Zurücklassung
^ Wagen and des Oepfiekes ger&umt werden musste. Vgl die Nachträge.
70 1476.
disz et vallem Sancti Tmerii prope Ergowe *), colligerunt omnia
peccora et equos multo numero et capientes ex incolis 18 rosti-
COS. que res dum innotuisset incolis illius teire, pulsatis ubi-
que campanis convenerunt tuidique cum armis et explorantes,
quam viam irent, et facientes sicut canes venatici, consideran-5
tes exitum eorum dimiserunt eos ire et per aliam viam, clau-
dentes eis portam et presertim ne possent ire pontem fluvü
Tuben, cum venissent ibi, illi in eos irruerunt viriliter et
defendentes predam multos occiderunt. videntes autem reli-
qui, quod fugere non possent, interfectis captiyis sese dederuntio
aque, quorum multi aqua suffocati, reliqui aufugerunt» et ut a
veridicis viris audivi, plus quam centum ex eis fuerunt inter-
fecti. illis expeditis revefi^runt cum suis peccoribus et equis,
recepta eciam preda ipsorum cum gaudio^).
Yidens dux Buigundie, quod sie recessissent, iterato ob-i&
sedit cum suis Nansenam, sed non potuit multa dampna eis
inferre, quia non habuit magnas bombardas, et ipse se trans-
tulit ad Metem et ibi mansit. et Metenses ministrabant sibi
victus necessaria'), alias manere non potuisset. confundatur
secum et pereat. so
[27^] BQc episcopus Metensis est marchio Badensis^), ne-
quam, pocius deberet favere illam partem quam ducis Bur-
gundie.
Not. 6 Feria quarta ante festum sancti Martini intravit Basileam
reeerendus -pater dominus Alexander episcopus ForUvien^ nun-»
cius pape, habens mandatum tractandi pacem inter ipsas partes
et mandatum legati de latere^). hie morabatur in monasterio
fratrum Minorum Basilienmim.
'Reverendus "pater dominus Johannes de Venningen, qui
jam quasi per tres annos continuos absens fuit ah ecclesia»
Basiliensi, sed moratus in Brunnentrut, propter tractatum pre-
Not. 11 sentem de pace die sancti Martini Basileam intravit.
[2s] In causa Constanciensis ecclesie concordatum est ut infra.
13. revernnt. U. prode. S2. DorSo8tderS«i(o, etw» twoi Drittel denelb«ii am*
faiMnd, ist leer goUMan.
1) D. h. Erguel. Das Schloss Er^el, nach welchem das St. Immer Thal
froher benannt wurde, lag südöstlich oberhalb Sonvilier.
2) YgL Schilling 365, der als Datum Zins tag vor Allerheiligen Tag
(Oct 29) angiebt
3) Ghronique de Lorraine IxxxYÜj : Le dit de Bourgongne de T^vesque
de Mets estoit bien as8ur6, car yivres luy foumissoit
4) S. Band U, S. 32 A. 3.
5} £idg. Absch. U, S. 625 d. Vgl unten S. 72, 35 ff.
1476. 71
Friderich von gottes gnoden Römischer keyser zh allen
lejten merer des richs.
Edler lieber getruwer. wir habend der irrung und spenn
halb, so sich zwischend dem erwirdigen Otten erweiten zu
'^ConstantK nnserm fursten und lieben andechtigen und Lud-
vigen Yon Friberg von des stiffts von Constantz wegen halten,
mit dem erwirdigen Johansen Aloisii von Tuschgan bebst-
üchen legaten ein abred gemacht, als du an der abgeschrifft
hieTinn yerschlossen yememmen wurdest, und enpfelhen dir
:& ernstlich und wellend, dasz du dich zti dem benanten legaten
on Tertziehen Agest, derselben abred von unsem w^en volg
r%est; die haltest und der mit sampt im von unsem wegen
nochgeest, ouch doruff unser keyserlich mandat und gebott
nutz off unser ferrer geschefit und befelhen r&wen und ansten
i losest und dorinn nit witer handlest, doran tust du unser
mepung und gut gefallen. geben z& der Nuwenstatt
an fritag noch sant Michels tag anno domini etc. 76, unsers oct. 4
kejsertümps im fünf und zwentzigisten jare.
Comissto domini imperatoris
y in const7«b.
Dem edlen Rudolfen von Pappenheym unsers und des
richs erbmarschalk und lieben getruwen.
[»^j Cedula inclusa:
Ex parte sanctissimi domini nostri pape medio reverendi
2patris Johannis Aloisii de Tuschanis oratoris apostolici ad hoc
^pecialiter deputati et per sacram imperialem majestatem pro
?€dandi8 et pacandis differenciis et contencionibus inter Otto-
aem comitem de Sonnenberg electum ecclesie CouBtAnciensis
ei ona et Ludowicum de Friberg provisum et confirmatum
vejnsdem ecclesie partibus ex altera racione Constanci^«iis ec-
elöie Tertentibus de et super infrascriptis capitulis conventum
et concordatum est. inprimis in eadem causa per sanctissimum
(iominiun nostrum papam censure ecclesiastice et per sacram
imperialem majestatem mandata imperialia, que hincinde ema-
^nanint ad integrum annum suspendantur, et interea temporis
nxa et injurie inter partes et earum adherentes conquiescant
^ qmes et tranquillitas observetur, ita quod liberum sit ipsis
*<üierentibus et nidcuique ipsorum ad eorum loca, unde reces-
^^nint ac expulsi sunt, necnon ad monasteria, ecclesias et alia
•'kxa pia et beneficia quecumque secure redire, inibi stare et
^efieüs suis quibuscimique deservire ac in monasteriis et
locis suis altissimo famulari redditusque et proventus ex dictis
7. Der Name des Legaten ist nndentlich. Er sieht ans wie Alonisii.
72 1476.
beneficiis et locis suis quomodocumque proTenientibus perci-
pere prout ante expulsionem vel recessum et alias stabant et
percipiebant, absque contradiccione et impedimento parcium
aut alterius partis. supradictus vero orator apostolicus et Bu-
dolfus de Pappenheym marschalckus imperii apostolica et im-'
periali auctoritate plenam et liberam debent habere facultatem
sequestrandi et sequestrare jurisdiccionem in spiritualibus et
deputandi et deputare unum vel plures ad hoc [29] ydoneos^ qui
durante eodem anno per totam iiocenm Cor^tAncientem et in
Constancia absque contradiccione et impedimento parcium aut*
alterius partis libere et expedite jurisdiccionem in spirituali-
bus habeant exercere et fructus et obvenciones inde prove-
nientes percipere, perceptosque episcopo Augustensi singulis
mensibus vel aliis terminis per ipsum dominum episcopum
Augusten^em statuendis assignare teneantur. qui quoad se ex-
tendunt, creditoribus ecclesie ConsteoLciensis inde satis&cere
debebit et id quod residuum erit, apud se pro eo, qui de con-
cordia prefati sanctissimi domini nostri et imperialis majestatis
episcopus Conststxiciefms remanebit, conservare. infra dictum vero
annum prefati dominus noster sanctissimus et sacra imperialis 1
majestas exacta diligencia et omni modo possibili curabunt
partes ipsas, causam ac litem super Constanci^iwt ecclesia cum
Omnibus defendentibtis et connexis plene concordare et unire.
et ut de consensu et voluntate nostris Friderici Romanonun
imperatoris in supradictis constet et appareat, nos presentem
cedulam sigillo nostro infra impresso munitam prenominato
oratori dedimus et aliam consimilis tenoris signeto suo munitam
ab eo accepimus. actum in Novacivitate die penultima
s«pi. 29 mensis septembris anno domini etc. 76.
Dominus de Ysenburg archiepiscopus Maguntinus in
Maguncia extra portam inferiorem, quo itur ad Bacharachum,
jam facit construi castrum forte valde, ut per hoc possit teuere
civitatem, quia cives libenter vellent esse liberi et non subesse
episcopo et capitulo^).
Not. 3 [29^] Domiuica post omnium sanctorum de omnibus parti-
bus confederatorum illius lige convenerunt Basilee ad tractan-
dum media pacis inter eos et ducem Burgundie coram reve-
rendo patre domino . . . episcopo Forlivien«f , qui fuit nuncius do-
mini nostri sanctissimi Sixti pape quarti, qui et plenum man-
30. statt »de Tienburgc hatte K. ent geschrieben : ■ Adolfae de Nmsowc. 3$. Lüde.
1) VgLobenS. 37, 28ff.
1476. 73
datnm habuit legati de latere^). hie dum traetaret et petteret
K audiri pio tractatu pacis, post multa colloquia habuit finale
responsum a confederatis, quod nisi dux Buigundie ante omnia
cum sua potencia illam patriam et presertim Lothoringiam de-
i gerat eundemque dominum Renatum ducem Lothoringie resti-
taat, non Telint quidquam audire loqui de pace, sed hoc facto
qoidqaid tunc prefatus dominus Forliyien^M nuncius pape et
unbaaatores doxnini nostri serenissimi impeiatoria poaaint effi-
ceie boni et tractare inter eos pacem, sint bene contenti. sie-
wque recesserant hiacinde nuncii missi de liga. medio tempore
dominus ForÜTien^ts misit unum abbatem et unum doctorem
de sua legacione ad ducem Burgundie. quid fiet nescitur^).
Die veneria proxima ante Martuii, cum de parte nostraNor. 8
hii qui fuerunt in Rümelsperg vellent se alimentäre, miserunt
bcertos currus ad opidum Tannen««, ut ibidem se onerarent
nno, frumento et aliis necessarüs, quibus onustis disponebant
icdire, et assumptis secum 70 riris, qui simul pergebant, ad
dedttcendum, et cum inter montes yenissent prope Rümels-
peig, 18 qui eis preerat capitaneus eques precessit et hincinde
^perlnstrans campos et vias vidit yenientes Burgundos et mi-
nantes predam porcorum, ovium, peccorum et equorum in
bono numero tricentos^). subsecuti sunt trecenti cum thoracic
btis. capitaneus ipsorum videns et perlustrans exercitum Bur-
gnndi ordinavit suos ad pugnam, [so] disponens bombardas ab
hxaui, lancearios ab altera et a tercia partibus jesueos^), quibus
oidinatis et absconsis in certa yalle et simulantibus timorem,
com preterissent türme porcorum, ovium, peccorum et equo-
nun, Burg^undi ridentes illos quasi territos irruerunt in eos.
flli autem mittentes sagittas et ictus bombardarum manualium
^'m eos multoe ex eis occiderunt et viriliter dimicarunt contra
Bnigundos, ex eis octoginta occiderunt et unum ceperunt, qui
eis dixit, qui essent et ubi cepissent predam. reliqui fugierunt,
•
14. Nach TeUent h*t K. znent RMelirieb«ii : omm de. Er hat dABn escM geiiriclien, de
aber ans TerBeluL stehn Uueii.
1) DerXegat traf erst einige Tage nach Beginn der Verhandlungen ein.
S. oben 8. 70, 24 ff.
2) 8. Eidg. Aboch. ü, 8. 625 ff. Nr. 853. Der Absehied trägt am Schlüsse
das Datum des 10. Not.
3) Dieses tricentoa (vgl S. 3, 12 : trineentis], das au dem vorhergehenden
Bioigondos gehört, besieht sich wohl auf dieselben 300, von denen im folgen-
den die Bede ist, und h&tte eigentlich, nachdem K. den Sati subsecuti . . .
tluncibas geschrieben, gestrichen werden sollen.
4) 8. Band H, 24, 12.
74 1476.
et sie ipsi cum preda et alimentis suis venerunt cum gaudio
ad Bümelspeig.
Interea Frantzigene et Switseri, qui erant in Nanse, deli-
beraverunt, quomodo obsidionem^) ducis Buigundie intrarent
ordinantes quadringentos equites et totidem pedites, quorum^
quilibet eques susciperet secum retro se unum peditem, et
receperunt signum crucis sancti Andree, nocte exeuntes in
obsidionem et pertransientes usque quo venirent circa tentorium
ducis Buigundie, tunc pedites statim descenderunt de equis et
equites clamaverunt »Lothoringi hie«, pedites vero >hic Switzeric, n
et irruentes in Burgundos quotquot de tentoriis et tuguriis
exierunt et magnates plurimos interfecerunt, rapientes bom-
bardas et panerium ducis Buigundie. reintiaverunt antequam
Buigundi possent se muniie. intei occisos fuit quidem domi-
nus de Yian^), qui est de stiipe comitum de Nassow potensi^
valde.
Eo tunc Nansenses sciipseiunt domino Renaido duci
Lothoiingie, quod ad hoc opeiam daret, ut infia hinc et festam
Dec. 25 nativitatis domini eos defendeiet. interim vellent cum ad-
jutoiio dei bene sustineie. et illa scripta ostendit nunciis con-2(i
fedeiatoium in Basilea, qui swaserunt, ut ipse in piopria per-
sona adiiet superioies confederatos, sicut et fecit.
Medio tempore balivus domini ducis Austrie monuit omnes
nobiles illius patrie in forma infrascripta.
[30^] Min fruntlich dienst z&vor, lieber herre Arnold. noch-2S
dem und ietz der fursten und stett rSte, desglichen der ge-
meinen Eydgenossen ratzfründ uff dem tag zh Basel gewesen
sind und min gnediger herre von Lothringen z& gemeinen Eyd-
genossen in eigner person geritten ist, dem ratechlag noch, so
do bescheen, in der meynung, die zh erwegen, sinen gnodens«
zu helfen einen herzug in Lothringen ze tünd und Nanse zu
entschutten, als ich mich gentzlich versieh geschehen werd,
dorumb an statt mins gnedigen herren von Osterrich etc. so
bitt, erfordren und erman ich uch so hoch und treffenlich ich
üch yemer ermanen kan oder mag, dasz ir üeh on alles ver-sj
tzihen von stund an mit macht zu einem herzug, so mit luten,
wegen, cost und aller notdurft, das zu einem strit und in das
feld gehört, rüstend, bede zu ross und zft fussz, welichen tag
1) Das Belagerungsheer.
2) Vianden im heutigen Grosshenogthum Luxemburg. Besitser der Graf-
schaft Vianden war damals Engelbert 11 von Nassau. Vgl S. 90 A 4.
1476. 75
ich ach iiirer verkünd , dasz ir denn ferig und gericht syend,
in das ydd und die leger ze sähen , so üch bestimpt werden,
sondei 8ch des keinen fdxzog haben, denn der verzog so hie-
TOI besclieeii und dasz man so langsam noch einander ge-
^to^n ist, hatt zu gutem teil den schaden und die niderlag [si]
gebrocht, und were das nit also verzogen und menglich des
eßten in die leger, als die bestimpt woren, kommen, so were
man by g&ter zyt vor dem uffbruch in das Lutringisch here
kommen und hett man dem krieg ein end gemacht, sust ist
özroffler kost ufigangen und hett man denocht Verlust genom-
men, das sust nit beschehen wer etc. datum uff sams-
ug nechst vor sant Martins tag anno domini etc. 76. Not. »
Wilhelm herre z& Bopoltzstein und zu Hohennack
oberster höbtman und landvogt.
s Dem strengen minem g&ten herren Amolt von Rotperg
ritter.
BasQienses deputaverunt pro expedicione diutuma ducis
^^uigundie 30 equites, quos volebant misisse feria tercia post
Uerine, et propter certum nogocium fuerunt retardati usque not. »
>id reditum ducis Lothoringie ^).
Episcopus Metenm, qui est marchio Badensis, contra colli-
^tos mittit duci Burgundie alimenta^), super quo acentsatus
apud coQigatos ipse avisatus scripsit eis ad Basfleam nuncüs
^oiatoribus principum}colIigatorum. iidem sibi rescripserunt,
s^Qod ipse contra nacionem Almanicam fecerit; Burgundo sub-
3unistrando victualia, quod si non faceret, Burgundus non
posset colligatis intulisse tanta dampna. quod ipsi animo velint
recipere et suo tempore recompensare. quo audito rescripsit eis,
')^ si ipsis confederatis placitum esset, ipse vellet se pro
»I^ce interponere tota sua diligencia et totis viribus. [31^] brevi
^to renunciaverunt sibi, ipse episcopus et civitas Metensis
'i&sent et scivissent, quod dux Burgundie intendisset totam
^^oi sabjugare patriam coUigatorum , et ut hoc melius facere
potaigget, sibi alimenta ministrassent. illius facti in perpetuum
•»Siemores esse vellent et eis vicissitudinem tempore oportuno
f^pendere vellent.
Interea dux Lothoringie concordavit cum superioribus con-
'^eratis in dieta Lutzemen^t et convenit cum eis pro adju-
'•'rio et assistencia sibi faciendis, ut defenderentur Nansenses,
1^- itrengem. 22. super quo aTisatus.
I; Diese Rückkehr fand nach 8. 76, 3, 4 eben am 26. Nov. statt.
2 S. oben S. 70, 18, 21.
76 1476.
pro 40000 coronarum sive scutorum auri, et cum venirent
Basileam, sibi tradentur 10000 et ad Nanse 10000 et in reditu
20000. deinde rediit Basileam et venit in die sancti Conradi,
Not. 26 que fuit 26. mensis novembris, et habito ibidem consilio con-
clusum fuit, ut cum ipsorum potencia sibi aBsistere deberent^
et vellent*).
Ulis temporibus cum domini Otto de Sunnenberg electus
et Ludowicus de Friberg provisus ecclesie Constanct^n^ per
medium reverendi patris domini Johannis Aloisii legati sive
nuncii apostolici et generosi et nobilis domini Rudolffi dato
Pappenheim archimarescalci sacri Bomont imperii fuissent trege-
facti, ut supra in certa cedula inclusa in litteris imperialibus
continetur^), [32] fuenmt denuo inter eos capitula infrascripta
concepta in hunc modum.
Nochdem und derselb legat und Ach herr Rudolff mar- u
schalk als volstrecker und commissarien derselben vericht
macht hont zu verordenen und zu underscheiden die personen,
die zu dem geistlichen gericht gehörend, die denn unpar-
tyesch und deheyner partye des berftrten ampts verwandt sin
sollend, und umb daz sy zwen der peisonen und ir schick-»
likeit halben nit kuntschafft haben, sy nicht vereinen haben
mAgen, so haben dieselben commissarien daruff gesatzt und
geordnet, dasz der hochwirdig in gott vatter und herre Wil-
helm bischoff zu Eichstetten der sy, der macht hab zu ordnen
und zu bestymmen dieselben person, nämlich den wichbischoff, 25
vicarien und official und zwen notarien zu dem vicariat und
17. mftcbt hant fehlt. Diese Worte oder solche fthnlichen Sinnes sind aber nothwen»
diger Weise ra erginzen.
1) Der Entwurf der Verpflichtung des Henogs sur Entrichtung von 40000
Qulden far den Heerzug findet sich als Beilage des Abschieds su Luxem,
Not. 23, im Staatsarchiv Basel A. G. 5, 165 f. (vgl Eidg. Absch. ü, S. 631).
10000 sollen gegeben werden, wenn die Eidgenossen mit ihrer Macht gen
Basel kommen, 10000 »wo sy dafurhin usiüchent« oder wenn dies dem Henog
nicht möglich ist, in den 6 oder 8 nfiehsten Wochen, 20000 inner Jahresfrist,
wenn der Zug ausgeführt wird. Kann aber der Henog von Burgund aus dem
Herzogthum Lothringen und von der Stadt Nancy gethädinget werden, so be-
kommen die Eidgenossen von den 40000 Gulden nach Marchsahl, »nachdem
und sy dann gesogen sind«. Man beschloss heimsubringen, dass dem Hersog
zu helfen sei. Am 4. Dec. sollten sich die Boten aller Orte mit Vollmacht in
Luzem einfinden , um endgültige Antwort su geben und den Zug su verab-
reden. Eidg. Absch. 11 , S. 630 f. Staatsarchiv Basel a. a. O. 164b. — Die
Abmachungen des Tages zu Lusem vom 23. Nov. waren also noch keine end-
gültigen, wie dies auch die Verhandlungen des Tages vom 4. Dec. seigen.
2) S. oben S. 71, 23 fil
1476. 77
officialat ampt, und dieselben bestimpten personen in soliche
ampter jk setzen, demselben bischoff Wilhelmen die berurten
Kwen commissaiien in den Yorberflrten Sachen allen gewalt
übergeben und uff-, zügesatzt und verwendt haben, also so
'bald dieselben peisonen bestimpt und in solichen iren amptem
ansitzen und ze flben anheben werden, das also dann sust nie-
mans, in welhem schin, wilden oder wesen der sy, sich der
mbenuten ding und &bung understen oder inpflechten sAll
by der pen wider die ungehorsamen wider unsem allerhei-
)*]igi8ten vatter den hobst und unsem allergnedigisten herren
den Romischen keyser gesetzt, darinn ein yeder, der dowider
tut oder understett, mit der tatt invallen sol.
[rf] Item die genanten conmiissarien hand och verer ge-
ordenet dasz der bemeldet bischoff zu Eichstet, Seh der hoch-
^wirdig in gott yatter und herre, herre Johans bischoff zu Augs-
purg, macht und gewalt haben sollen zu verordenen und ze
onterscheiden ein statt, do die vermeldeten personen die be-
nuten ampter zu Aben haben, an derselben statt, so in denn
also bestympt wurt, dieselben personen solich ir ampter flben
lond schuldig sin sollend . . . dennselben bischoffen die vor-
benuten commissarien in denselben Sachen allen gantzen ge-
walt und macht geben und uff sy gesetzt haben, item daz .
bnitighch der pfrund halb, so in der statt und in dem bistum
^ Co^tz
2 Crastino concepcionis Marie, que fuit feria secunda, cum nee. 9
du Boigundie evacuasset campum ante Nussenam^) et po-
suisset se ad Portum Sancti Nicolai , hii in civitate erant as-
'^unptig sibi aliis Lothoringis, inter quos nobilis Johannes de
Rynach capitaneus erat, aggressus est castra Burgundi et
tipngoam fecit magnam, ita quod de parte Burgtiiuft' cecidissent
quadringenti mortui et quadringenti caperentur et 800 equi,
Tenua de parte Lothoringorum eciam caderent et remanerent,
tamen optmuerunt campum et suspenderunt nobiles, quod valde
«gie tulit Burgundus^).
16. Hi. de. 20. Ib der Huidsebrift findet tieh hier keine Lfteke, der Text Ut aber
«VnWveidorlen. 7i»Ueickt eUnden in der Vorlage Knebels mit knnem Zwlseken-
nvB die Worte »denselben bieekolfen« sweimnl : eckuldig ein soUend deneelben bieeh-
off«A [nd noB etwas in den Sinne wie: »Beckeneebaft abinlegen, dennc] denselben
^koffen die Torbemrten commissarien, nnd Knebel sprang Ton der eiaen SteUe anf die
udre ftber. 24. Knebel kat xnerst den Best dieser nnd die ganse folgende Seite leer
gehasea, nm den Sehlnsi der angefangenen Urknnde nackzutragen. Erst spftter , nack-
^ pag* S3^ vBd einige der folgenden sckon besckrieben waren, kat er anf S2b die Notix
Ten dem Kampfe bei St. Nicolas aagebrackt.
Ii Vgl oben 8. 59 A. 4.
2: Dieter ganse Absatc ist spftter eingetragen als die sunftehst folgenden.
78 i476.
Not. 29 [33^] Feria sexta ante Andree , que et vigilia fiiit, recessit
dominus dux Lothoringie et ivit Argentinani ad disponendum
ibi victualia et quingentos currus, qui hujusmodi alimenta de-
ferre deberent. et Switzeri nolebant habere Axgentinenses pe-
dites secuni) sed tantum equites, qnia alias, dum preliare debe-o
rent, turpem fugam fecerunt.
Eodem tempore illustris dominus Sigismundus dux Austrie
scripsit domino BsBiliensi in hune modum.
Dem erwirdigen unserm lieben fnind herren Johansen
bischoffen zu Basel unserm rate. i
Erwirdiger lieber frtind. als dann die schnfiden Türken
ietz nüwlich unser land Kemeten und Krayn mercklich ge-
wflstet, vil Cristenmonschen hin darusz gef&rt, die gotteshüser
zerstört und ander vil mort und übel begangen haben, das
doch der Elristenheit grossz erschrecken ist, und domitt den-i
selben durcht hilff und Schickung des allemechtigen gottes
wider sy furgenommen werde und im widerstand beschee.
auch sin gnod und sig wider sy und alle unser vyende und
barmhertzikeit mitteilen welle, begem wir an uwer firüntschafPt
mit sunderm vlisz, ir wellend bestellen und mitt der priester-S
schafft uwers stifits schaffen, dasz sy alle suntag uns frid imd
sig wider die unglSbigen Türken und unser viend i<i8 volk
zu bitten uff der kanzel ermanen, öch kirchferten an fftglichen
tagen und z& gelegen kirchen mit andacht ze gen von yedem
hus ein vemüfftige person fumemmen und das der priester ini
der messz öch uff dem cantzel obgemelter mossz bitten und
mane zu bitten, [34] domit got der almechtig sin barmhertzikeit
mitt uns und allen dem unserm teil, daz 8ch uff den nechsten
Dec. 7 samstag vor unser lieben frowen tag concepcionis schierest
komend angevangen und yerkundt werd allen den die vor
jugen oder alter mögend, dasz dieselben an demselben tag, uff
Dec. 11. 14 den mittwochen und samstag donoch vasten und denselben
Dec. 14 samstag aber kirchferten gen gott zu lob und zu Überwindung
der voi^emeldten unglöbigen Türken und sig unser vyende,
wie uwer firuntschafft das alles weisz z& betrachten, das kunnti
uns zu sunderm gevallen, wo sich das gepuren wirt widerumb
22. dovolk.
8. das in der Variantenrubrik Bemerkte. Die Kftmpfe bei St. Nicolas-du-Port
fanden am 2. December statt (s. unten S. 81, 5 ff.), nicht am 9. Das letitere
Datum beruht offenbar auf einer Verwechslung mit dem Datum des Briefes
des Johannes Guldin (S. 80, 25).
1476. 79
frimtlick zu beschulden. geben zu Insprugk an samstag noch
sant Martms tag anno domini 1476. no?. i«
Sigmund von gottes gnoden
hertzog zft Osterrich etc.
^ Dominica post Andrea apostoli omnes zunfte Bssiiienses i>ec. i
eraot congregati et per eos conclusum^ quod omnes ad bellum
essent parad, ut dum venirent superiores confederati, simul
cum eis irent ad Nussenam defendendam.
Dux Buigundie habet suam mansionem in Portu Sancti
^Nicolai, que distat a Nanseya per spacium unius leuce, et
cottidie yisitat castra ante Nanseyam.
Metensis episcopus, qui et Badensis marchio est Reni, ille
contra nacionem Almanicam sustinet ducem Buigundte, ad-
mmistrans sibi alimenta. penam luet condignam, quoniam
>^9 is xLon esset, non posset manere in patria, quia deficerent
sfbi alimenta^).
[34^] Aigentinenses ab omnibus reprobantur, quia in proxima ^^^
expedicione, que erat ante festum Symonis et Jude, ubi duxOc^- ^
Bo^undie erat conclusus inter eos nee potuisset auiugisse, et
Hm Switeeri, BasiHenÄW et Suntgaudii attemptassent beUum
contia ducem Bu^undie, et jam acies hincinde ordinarentur, et
mtd viriliter se inicerent, ipsi retro fiigierunt 2). sie metu
corporis necessitati erant eciam abscedere.
Die sancti A^dree miserunt Basi^enses 30 equites ad domi-NoT. ao
SQttm ducem Lothoringie^), qui tunc fiiit in Ai^entina et dis-
ponebat pro expedicione alimenta et premittebat 600 equites
ad impediendum eos, qui de parte Burgundi erant, quia de-
feiebant escas de Metis et aliis locis vicinis ad sex miliaria,
^t in castris suis non possent habere victus necessaria, quous-
«que Switzeri cum suis coUigatis venirent et eum expedirent.
Et quamyis dominus imperator audiat omnem mundum in
tribukcione positum, ipse non advertit. sedet in Novacivitate
.liatrie et coUigit peccuniam et nil facit. plus, ut audio, fovet
Jadeos et Paganos quam Cristianos. in nulla parte mundi
^fedt pacem, sed ubi pax est, seminat discordiam^).
Iterato venit nuncius ab abbate, quem misit dominus
35. K. hat ittchtrlglicli, iadein er das am Ende einer Zeile stehende foit übersah , noch
•in ent in diesen Satz eingeschoben, znerst nach Argentina, dann nacb Streichung des-
islb«! an den Sand Tor in.
1) VgL S. 70, 18, 21. 75, 21 ff. 82, 19ff.
2; S. oben S. 69, 2 ff. 3) S. oben S. 75, 17, vgl. 8. 83, 1 ff.
i; Vgl S. 53, 22 ff. Bd. O, 370, 3 ff
80 1476.
Alexander episcopus Forlivienm l^^tus apostolicus ad ducem
Burgundiei), qui referebat, quod dux Buigundie Teilet habere
perpetuam pacem cum confederatis Almanis , sed cum duce
Lotiboringie [35] non, nisi pro indulgencia eum rogaret, quia
se sibi opposuit^). sed responsionem illam non voluerunt ac-o
cipere et responso dato, quod nisi evacuaret campum et exiret
fines Lothoringie, contra eum expedicionem quantocius face-
rent*).
Dec. 5 Feria quinta in profesto sancti Nicolai episcopi, cum essent
omnes colligati magne lige simul in Lutzema et tractarent, ki
quomodo expedicio fieri debeat et quando contra Burgundum,
Dec. 15 conclusum est, ut dominica post Lucie omnes superiores, hoc
est confederati Switenses, debeant esse in Basilea^), et ultra
BasiUenses debeant ire cum eis. simili modo dominus Wilhel-
mus dominus de Ropoltzstein balivus nomine domini nostriti
Sigismundi ducis Austrie cum suis ad eundem diem debent
esse parati et, ut audivi a domino episcopo Basilien^i, de con-
federatis superioribus debeant venire 16000 virorum optimorum.
Ovum vendebatur ibidem pro uno blanco, qui valet 10 denarias
Basilien«««, panis communis vendebatur pro duobus blancis, et 21
mensura vini pro 5 solidis Bssäiensibus, quid de feno et
avena, nescio. in octo miliaribus non possunt habere alimenta.
Magister Johannes Guldin, vir valde honestus, vicarius in
ecclesia Argentinen^t, qui michi multum favorabilis erat et
familiaris, scripsit michi sub data lune cnStino coneepcionis 2
Dec. 9 Marie inter alia de Argentina nova, quod illi in Nansen exis-
tentes exiverunt pridie opidum et fecerunt insultum in obsi-
dentes opidum et plures occiderunt et captivarunt capitaneum
principaliorem ducis Burgundie, introducentes eum secum in
opidum, et tenent se bene adhuc, dempto quod non habent^
panes et exspectant liberacionem^). hie exspectamus omni die
1) S. oben S. 73, 11.
2) S. das Schreiben des Legaten, Basel, Dec. 4, an die >u Ensisheim ver-
sammelten Abgeordneten der Vereinung (deutsche Copie) im Staatsarchiv
BaselAO. 5, 170ff.
3) Auf dem Tage zu Ensisheim (Dec. 5) wurde das Anbringen des Legaten
nicht kunweg abgewiesen, sondern beschlossen dasselbe den Eidgenossen auf
einem Tage vorzulegen , zu welchem man sich den 15. December Abends in
Luzem einfinden sollte. Staatsarch. Basel a. a. O. 169. Eidg. Absch. II,
S. 633 f.
4) Siehe Eidg. Absch. ü, S. 632 d.
5) Die Kämpfe bei St. Nicolas fanden am 2. Dec. statt (s. S. 78 Anm.), nicht
am 8., wie man aus obigem schliesaen könnte. Es ist also entweder das pridie
unrichtig oder der 9. Dec. war der Tag, an welchem Knebel den Brief erhielt,
J476.
81
dmim. confederatorum superiorum pro futura expedicione
et pro eipuhioiie ilUuß Thurci Burgundi a Lothoringia faci-
enda, hie multi currus sunt preparati et onerati [35*] farina et
mu et aliis alimeTitis adducendis in Lothoringen.
Feria secunda ante festum sancti Nicolai dominus dux »«c. 2
Lothoringie habuit unmn exercitum de comitatu suo Widemont
et de dominio regis Francie ab una parte , et alium habuit
de dominio Austrie, BasüIenMiw, Argenünensibus et aliis. hü
ei disposicione divina, ut creditur, illi de parte nostra hora
pquaa dedma mane secundum horilogium nostrum invaserunt
illos, qui erant in Portu Sancti Nicolai, et habentes cum eis
conflictum, claxnor devenit ad castra Bui^ndi, que erant ante
XDÄenam. medio tempore illi interfecerunt in Portu Sancti
Nicolai 300 et abstulerunt eis multa clenodia et abduxerunt
im equos et 16, quos ipsi vendiderunt et inter se cum aliis
diTiseront audiens autem Buigundus insultum hujusmodi fieri
mneni et insequebatur eos gregatim vel cathervatim. illi
äTitem cum preda evaserunt et hii, qui hoc fecerant, era^tt 300
eqoites et 400 pedites. eadem hora, cum Burgundi inseque-
strentur nostros cum preda, fuerunt ex alia parte Lothoringi
Widemontenses cum Frantzigenis, irruerunt ab alia parte in
caatia Biugandi ante Nüsse nam et multos interficientes ab-
diaenmt eciam predam. videntes autem hoc disturbium hü,
qoi in Nansena erant, exeuntes irruenint in castra et inter-
jßcientes multos in castris verterunt in fugam. att illi de escis
et mi8 quantum poterant introduxerunt cum principaliori
capitaneo, et que non poterant, igni comburebant et vasis
Amdos frrgerunt et castra^ concremabant. illa tria una hora
eodemqae die facta sunt inprovise, et dicitur, quod si de parte
»Qottra foissent 1000 equites et 2000 pedites, res tunc fuisset
expeditai).
[k] Ahbas, qui tunc per Alexandrum Forlivien^^m epis-
I Lotlioringa. 7. domino regi. 11. cum feUt. 18. e»t. 24. Statt Nansena
^atte K. zuerst Nnsse geacbrieben. 24. eznntee.
^htder, an welehem ßr geachrie^:^ wurde, obgleich der bestimmte Ausdruck
^P^t . . sab data u. 8. w. auf letsteres sohliessen Hesse.
1) Vgl über diese Kilmpf e bei St Nicolas unten S. 83, 5 ff. Königshoven-
S(^ulta379. Tusch 98. Chronique de Lorraine xcj f. Dialogue de Joannes et
^^ (s. S. 90 A. 8) 34. Letzterer nennt unter den siegreichen Hauptleuten
^Ton Knebel 68, 6 geschmähten Walther von Thann als Befehlshaber der
^<i>^ni&gTonDieuse. Die Fortsetzung des Königshoven giebt wie Knebel
5^ den Tag des Kampfes Montag vor St Niclaus Tag (Dec. 2) an, während
'^ Chnm. de Lorraine statt dessen »la seconde feste de nfißU nennt
BMitrCtewftM. ni. 6
82 1476.
copum legatum domini nostri pape pro pace tractanda fuerat
missus ad ducem Burgundie^) cum N. Hasler 2) nuncio domini
nostri imperatoris, erant in Portu Sancti Nicolai, hii aufiigi-
erunt pedes, sed equos suos perdiderunt, et volentes redire
Basileam ad referendum quid egissent, oportuit eos equos con-
Dec. 15 ducere , ut venirent. sicque venerunt dominica post Lucie.
(eidem abbati interfecti sunt duo et Hasler unus familiaris.)
Argentinenses nolebant ad expedicionem Burgundi mittere
de civibus suis pedites, sed quotquot habere poterant equites.
sed loco peditum conduxerunt soldatos de superioribus confe>
Deo. 14 deratis et aliis locis, et die sabbati ibant navigio ^) 300 pedites.
dominus eciam dux Lothoringie multos disposuit et unicuique
pediti dedit singulis septimanis unum Aorenum 'ELennensem*).
Abbas ille retuKt, quod dux Burgundie voluntarius est
mittere suos nuncios ad tractandum treugas aut perpetuam
pacem, sed omnino non vult recedere in illa patria, et illo
Dec. 22 facto indicta est dieta ad dominicam post Thome ad Ck>lum-
bariam.
In Baden inferiori sunt dominus Metensis et Hasler ^} nun-
cius domini nostri imperatoris. ille Metensis conqueritur de
duce Lothoringie et de nostris, quia sibi et suis inferunt magna
dampna, sed non dicit, quod ipse et sui alimentant ducem
Burgundie et illum nequam in suis nequicüs foTent<^), et super
eo ipse vult stare juri coram domino nostro imperatore. ad
illos duos, videlicet Metensem et Hasler, hodie, videlicet feria
D0C. 17 tercia ante festum Thome , navigio ivit dominus Alexander
episcopus Forlivien^ domini nostri pape nuncius ad tractan-
dum cum eis modum pacis.
Dec. 17 [36^] Fcria tercia ante Thome venerunt Schaffhusenses
numero 250 ad Basileam ad expediendum Tiuigundum.
1. pro pace tractanda steht am Bande ohne Venrelsnng anf eine bestimmte Stelle dm
Textes, faerat missns hat K., wohl mit Büeksicht auf das nachher folgende erant, in-
thftmlicherweise in faerant missi nmgeindert, 7. Die eingeklammerten Worte sind
am Obern Bande der Seite nachgetragen. 27. et.
1) S. 73, 10 ff.
2) Johannes Hesler, Bruder des Georg. 8. Eidg. Absch. ü, S. 627, ygl
mit 626 i.
3) N&mlich von Basel aus.
4) Nach Eidg. Absch. 11, S. 632 d waren jedem Söldner 4 Oulden monat-
lieh versprochen. Etterlin 95 (112) sagt: ward der sold bestimptein monat
um fünffthalben Rinischen gülden einem einfaltigen soldner und eim zvifal-
tigen acht gülden.
5) Georg Hesler. Vgl Eidg. Absch. II, S. 625. S. 636 Anm.
6) Vgl. S. 79, 12 ff. und A. 1.
1476. 83
UlricuB MellixigeT stipendiarius civitatis BasilienM^^), qui
ona cum alüs triginta^) fuit missus ad Lothoringiam, suo amico
Paulo Kubier cappellano Basätensi de Bergarten ') Lothoringie
seripsit in hunc modum inter alia.
i Nuwer meren halb band die unsem an mentag vor sant dm. 2
Nicolaos tag, die Lutringen und des bischofis von Stroszbiu^
fott and die r^te z& Bergarten, z& Sant Nicolaus ingefallen
umb die 8. stund gegen tag und band gewonnen by 800 pferd
und by 300 eTStochen und ertrenck^ und einen grofen gefan-
Ngen. und was in den busem enbor in den kammem ge-
wesen igt und in der kilcben, ist keim nit bescbeben. und
band nit me gehebt denn by 250 pferd und by 800 f&ssz-
knecht und wer doruff gestanden, wer es mit rot bescbeben,
der krieg wer gants gericht durch das fumemmen, denn die
^usz der herschafft Wydemont sind gefallen uff denselben tag
Och in das here und etwovil erstochen und band dieselben
einen edelman verlorn, also band die in der statt Nanse den
;«] ufflouff gesehen und sind harussz gelöffen und band vil
ambbroebt und etwovil kost mit inen hinin gebrocht also band
)»die Burundischen vil Schadens enpfangen uff den tag und vor
kh by 300 pferd verloren, und bricht man inen all tag ab ^).
In causa Constanot«»««« ecclesie. Beverendi patres
domini Wilhelmus dei gracia Eystettensis et Jobannes Augus-
ätensis ecciesiarum episcopi juxta concordata alias per uerenissi-
mm dominum nostrum imperatorem et Johannem Alloysii
apostolice sedis l^atum^) pro loco jurisdiccionis ecclesie Con-
stancteiwü exercende nominaverunt et deputaverunt conven-
tum fratrum Predicatorum extra muros civitatis CoustBULciensis
nin ftumine Reni situm^).
Item reverendus pater dominus Wilhelmus dei gracia epis-
copus Eystettenm ad requisicionem reverendi patris domini
Jobannis Aloisii nuncii et oratoris apostolici atque strennui
7. tttik UVÜL 9. ertmek. 10. Am nntera Band« ron Bl. W» steht: Diae g&ten
gsaeUen huid ainen meelitigeii gioffen gefangen s& Sant Nieolans Port, batt mir jnnck-
hat Haaaen rom Ena knecht geaeit , iat Seh doby geweaen. 18. Üher die Folge der
Butter a. daa oben 8. 42 Yar. Bemerkte. 23. Daa geaperrt Gednickte ateht ala Über-
ackiill.
1) Er helMt bei Knebel bald Mellinger, bald Meltinger (s. über ihn das
Pcncmen- und OitSTeneichniBs); im Öffiiungsbuch XIV, 170^ wird FrObling
1476 aUfliidi Meltinger« genannt
% 8. oben 8. 79, 24. 3] Baccarat.
4) V^ oben S. 81, 5ff. 6) S. oben 8. 71, 24ft 77, 13ff.
6} Die Geb&ude des Klosters sind jetst als »InseUiotel« eingerichtet
6*
84 1476.
militis Rudolfi de Pappenheim sacri Romani imperii mare-
scalci pro anno durante pro vicario ibidem in pontificalibus et
spiritualibus reverendum in Cristo patrem et dominum Cas-
parum episcopum Barrutensem ^) , ad vicariatum vero in spiri-
tualibus venerabilem et egregium in jure licenciatum magis-^
trum Georgium Winterstetter canonicum Constanciensem , pro
of&ciali autem egregium in decretis licenciatum magistrum
Conradum Gab plebanum in Sulgaw*^), ad notarium officii
vicariatus magistrum Heinricum Im Hoff et pro notario offi-
cialatus Georgium Bettinger nominavit et deputavit. t
"Reverendus -pater dominus Johannes episcopus Augustenm
honorabilem virum dominum ülricum Pistoris cappellanum
ecclesie Constanciengis pro anno proximo nominavit, deputavit
et constituit ad colligendum omnes et singulos fhictus et emo-
lumenta ex officiis hujusmodi provenientia sibi singulis men-i
sibus vel aliis terminis statuendis et assignandos assignare, de
quibus, quoad se extendunt, [70^] creditoribus ecclesie Constan-
ciensü in registro sigillato sibi presentato contentis inde satis-
facere et id quod residuum erit, nobis presentare, pro eo, qui
de concordia prefati sanctissimi domini nostri et imperialisa
majestatis episcopus Conatsnciensis remanebit, conservare de-
bebimus juxta tenorem constitucionis desuper confecte^). '
Omnes persone superius nominate onus hujusmodi accep-
tarunt et sua officia legaüter et fideliter exercere promiserunt
a data presencium usque ad annum proxime futurum, acta 3
sunt hec Constancie anno domini 1476 die duodecima mensis
Dec. 12 decembris indiccione nona.
Caspar episcopus Barrutenm vicarius in pontificalibus
exercebit officium suum ordines sacros conferendo temporibus
a jure statutis in civitate et dioc^^' ConstaxLciensi etc., altaria,3
ecclesias et loca alia consecrando.
Georgius Winterstatter vicarius in spiritualibus.
12. Nach Angnatansis steht ein durch das gpfcter Folgende ttberfl&SBig gewordenes nomi-
naTit. 23. conserrare debebirans ans oonserrari debebit ge&ndert.
1) Episcopus Bamitensis ss BerytensisP
2) Wohl eher Sulgen im Thurgau, südöstl. von Weinfelden, als Saulgau
im jetzigen württembergischen Donaukreise.
3) Es sieht aus, als ob der Schluss dieses Absatses einer Urkunde des
Bischofs T. Augsburg selbst entnommen w&re, während das Übrige den Cha-
racter einer Archivnote trägt Der Text (vgl 72, 12—19) ist jedenfalls ver-
derbt Zu beachten ist auch die Unsicherheit Knebels, die sich in der Ände-
rung von conservari debebit in conservare debebimus zeigt Vor pro eo wäre
dem Texte, wie er jetzt lautet, gemäss ein et zu erwartpn.
1476. 85
Coniadus Gab officialis.
Magister Heiniiciis Im Hoff notarius vicariatus.
• Geoigius Bettinger notarius officialatus.
Consistoriitin in monasterio fratrum Predicatorum extra
moios cimtatis Cojistaxicienm in Beno.
Feria qnarta ante Thome Solodren««« venerunt cum 230 Dec. is
TÜis juvenibus et ad prelium non aptis neque expertis.
[71] Circa festum omnium sanctorum incepit aura pluere et Not. 1
nigere et doravit frequenter usque ad festum sancti Thome, i>«c. 21
'"et tanta nix in Nigra Silva, quod homines non poterant am-
bolare.
Eodem anno circa Basileam non crevit vinum et nichi-
lominos in Basilea plaustrum boni Alsatici vendebatur pro octo
Hbris, et longo tempore non bibimus ita bonum vinum. men-
lisura boni vini vendebatur pro 4 denariM.
Yerentzella spelte vendebatur pro una'libra.
Feria quinta ante Thome dominus Reinhardus dux Lotho- Dec. 19
ringie misit 270 soldatos de Basilea, qui cum navigio recedere
Tellent et jam intrassent navim et jam inciperent navigare,
snaTis rupta fiiit et per medium secuit, et perierunt 50 viri,
qni aqua suffocati fuerunt. ceteris auxiliatum fiiit naviculis,
et magnis laboribus evaserunt^).
l^ideni die venerunt alii 400 viri de dominio Lentzburg, Dec. 1»
die veneris vigüia Thome venerunt de Willisow 100. Dec. 20
fl Borne panis tante quantitatis venditur pro uno quatrino
Romano, magna caristia, magna mortalitas non avertit neque
papam neque imperatorem a suis crudelitatibus et maledicta
aTaricia. excecavit eos, ut non videant tantum Cristianum
sanguinem effundere nee pudent sceleris scelestum.
^ Thurcus ab Oriente, dux Burgundie ab occidente, principes
Cristiani facti sunt socü furum, pupiUos, orphanos et viduas
feciunt et eo6 persequuntur.
[71^] Fridericus dux Bavarie comes palatinus diem vite sue
5. ciTitatifl fehlt. 6. Am Bande hinter einer die Zeilen 84, 28—85, 5 snsammenf&ssen-
den KlammeT : officiales eccleaie et cioie Constanc^ea^i«. 18. Zuerst hatte K. noch
ohne Kenntnies des geschehenen Unglftoks geschriehen: qni cnm nayigio recesserunt
pro expedidone BargimcU. Ein folgender Absatz begann: Eadem die hora dnodecima
hii. IMe Änderung ist, wie Tinte nnd SchriftsOge zeigen, sofort nach der ersten Auf-
znchnn2ig gemacht worden. 26. Am Bande ist ein Brot gezeichnet, das in seiner
grasten Hdlie 7,70, in seiner grftsten Breite 6,70 Centimeter misst. Darin steht: figara
panis, qni venditiff Borne pro nno qnatrino.
1) VgL Schilling 368. Etterlin 95 (213) . Chronique de Lorraine c. Dia-
logue de Joannes et Ludre 35. Missivenb. XIV, 372. XV, 10 in den Beilagen.
86 1476.
clausit extremum et mortuus est ^). unde attonitus fbit Rober-
tos episcopus Coloniensis frater ejus, qm multa mala intulit
Colouiensibus adjutorio ipsius. ecclesia Maguntina non multum
doluit, quia ipse multa castra sibi usorpavit ad ecciesiam Ma-
guntinam spectancia in superioribus Utibus inter dominum deJ
Ysenbuig et Adolphum de Nassaw, qui simul contendebant
super episcopatu.
Dec. 21 Die sancti Thome hntzemenses et Zugenses supervene-
runt numero 1300 virorum mane ante prandium, quos mon-
stravit dominus dux Lothoringie, qui cum eis Basileam intraylt i
cum Oswaldo comite de Tierstein suo marescalco et capitaneo
principaliori.
Dec. 31 Post meridiem vero ejusdem diei venerunt alii multi et
consequenter de omnibus opidis et communitatibus confedera-
torum superiorum, et inter omnes non audivi laudari de aliqua i
parte confederatorum de melioribus viris armatis quam de
Thurego et Appenzellensibus.
Dec. 3d Die lune post Thome hora vesperorum recessit dominus
Beneatus dux Lothoringie cum multis a Basilea et coUegit hie
i>ec. 24in Basilea exercitum octo milinm virorum. vigilia nativitatis:
domini fuit dies valde frigidus, et in eo recesserunt de Basilea
duo milia virorum.
Dm. 26 [72] Die sancti Stephani recesserunt a Basilea mille viri de
superioribus.
Dec. 26 Eadem die venerunt deputati de dominus Basilien^'ie^^i
subjectis, videlicet Yarensperg, Homburg, Waidenburg et Lies-
tal numero quingentorum.
Dec. 26 Eadem die supervenit nuncius civitatis BajBiiUensis de Nanse.
Dec. 15—21 qui dixit, quod illa septimana proxime preterita hii qui fiierunt
et sunt in Nanse exiverunt et irruerunt in hostes Bui^ndos^
et multos ex eis occiderunt. receperunt eis 40 currus cum
alimentis et multa peccora et cum s^ute reversi sunt in Nanse.
Et audiens dux Burgundie, quia venirent confederati pro
defensione et liberacione Nansensium, convocatis suis dedit eis
opcionem, aut insultarent Nansenses aut debellarent latrones;
8witen«e«. at illi elegerunt insultare Nansen«^« pocius quam
bellum contra Switzeros committere, et sie ordinatis suis duos
insultus fecerunt, in quibus multi de Burgundis occisi sunt et
in suo salutari defecerunt.
Dominus de Ramont, qui dicebatur occisus in hello Mortanoi
et postea ante Nansenam dicebatur bombarda occisus, non fuit
8. Zuerst h&tte K. geBehrieben : eaperrenenint SolodreoM« et Thnriceni««.
1) V0. unten S. 88, 29 ff.
1476. 87
Teram, sed jam audito quod superiores confederati mitterent
in subadiuin domini ducis Lothoringie suos, putavit velle all-
quid agare contra Sabaudien^e^ et M-OTtanenses , collegit exer-
citom et intravit superiorem Btu^^diam. hoc audientes Ber-
'^nenäes et Yiibnigenses miserunt 4000 virorum contra eum.
quid fiat, adhuc non auditur.
[72^] Et interim ut hec agerentur, hii qui in Lothoringia
erant ex parte nostra et presertim quidam dictua Hamescher >)
de TaniuB Akacie, qui multa incommoda prius inferebat Bur-
>* gimdis, receptis secum socüa et equestribus et peditibus, intra*
Ti't Bugundüun et obtinuit castrum Burgundie nominatum
. . in eo accepta multa preda et abducta obtinuit eciam exac-
cionem magne peccunie, ut non combureret, et sie cum salute
receasit
^ Dominnfl dux Lothoringie recepit secum illum astrologum
de Montepolgardo^), qui in Basilea predixit, ut insultus fieri
deberet in septimana proxime prescripta, que fecta est.
Die sancti Johannis ewangeliste Baailien«^ cum suis 500 Dec. n
recessenmt ad eandem expedicionem.
* Intoim dum undiquaque convenirent, Argen^tn^n^ epis-
coptis et civitas ministrabant quingentos equites. hii cum aliis,
qoiennt in Lothoringia, receperunt 45 currus cum victualibus
et allig necessaiÜB, quibus Burgundus se voluit alimentäre, et
diiieront in Nanse. sieque protunc fuerunt alimentati et
smelias exspectabant adventum domini ducis Lothoringie.
Dominus eciam rex Franeie misit domino Renato duci
Lothoringie multam peccuniam et dominus Dalphinus misit
duci Lothoringie duo milia equitum, qui episcopo Meten^' et
^^ civitati intulerunt maxima dampna recipientes multa
•jpolia.
[ts] Com autem superiores confederati venissent Ensisheym
et ibidem habuissent refeccionem, moti fuerunt contra Judeos,
spoliavemnt et onmia, que habebant, auferebant. fiiit autem
U. Buij^oBdam. 12. Der Name des Sclilostes fbhlt, oluie dass eine Lftcke ge-
1) Nach der chionique de Lorraine cj war Hamexaire , wie er dort heisst
«rvird rielfaeh genannt als einer der tflchtigsten HaupÜeute Renata, der
ttchden oben S. 24, 9ff. und 31, 22 ff. erzählten Überfall bei Epinal geleitet),
^ttaU Befehlshaber in Bruyöres, nordöstL von EpinaL
2 PeterPatot S.Band 11, 404, 18 ff. Über seine Berathung durch Renal
»«LDialogue de Joannes et Ludre 36, wo Pacot gedruckt ist (unsre Schreib-
en Pitot ist nicht auf Knebel, bei welchem c und t nicht mit Sicherheit su
ttteadieidcn sind, sondern vornehmlich auf die Band II, 404 A. 1 ange-
jlmen Schriften im Baaler Staatsarchiv begründet) .
88 1476.
unus inter eos majores, qui cum vidieret tumultuacionem, the-
saurum suum intra castrum ejusdem opidi portavit quod cum
agnovissent confederati , adierunt castrum et vocantes castel-
lanum, ut eis res istas traderent, quod si non facerent, et contra
eum insultum facere deberent, non solum Judei, verum eciam
sua et omnia, que in Castro invenirent, totum diriperent sie-
que territus castellanus tradidit eis totum, quod Judeus apud
eum reposuit. sie eciam faciebant in Columbaria et Sletstatt,
ubi valde magnum thesaurum auri, argenti, clenodiorum et vesti^
mentorum impignoratorum recipiebant, et ubique, quoscumque
libros et scripturas inveniebant, combusserunt et laceraverunt.
(sie quoque faciebant in tota Alsacia in omnibus locis ubi Judei
erant).
Dux Burgundie, qui tunc cum suis erat in Portu Sancti
Nicolai, audiens [adventum confederatorum , spoliavit omnesi
incolas Sancti Nicolai et transtulit se in unam villam, que est
in medio Sancti Nicolai et Nansei et circumfodit se et muni-
vit bombardis. ibi voluit exspectare confederatos magne lige,
qui venerant contra eum pro defensione Nansensium numero
sedecim milium peditum, equestrium duorum miUum. hoc audi-^
entes, qui in castris Burgundi erant, quotquot poterant se ab-
sentare, clam noctumo tempore fugerant. quod cum ipse dux
Buigundie percepisset, ne aliquis auffugeret, sub pena suspendii
interdixit mandavitque per totam suam patriam, ut ubicumque
invenirentur aufugientes, suspenderentur. [73^] nominabat con-a
federatos magne lige »mArder«, quia nullum reciperent capti-
vum, sed omnes quotquot attingerent, occiderent, nulli par-
centes *).
Fridericus dux Pavarie locumtenens comitatus palatini
Reni Philippi filii Ludowici bone memorie de Heidelberga?
Dec. i2obiit in profesto sancte Lucie virginis, qui fuit magnus tyran-
nus et fautor ducis Burgundie, de cujus morte gavisi sunt
marchio Badend et domini de Wirtenberg, qui erant ejus
captivi, sicut in superioribus scripsi^).
1. m^ores ist ans in^or ge&ndttrt. Man h&tte erwarten sollen, daea K. nvn aneh dai eo«
streichen nnd dafftr nach »majoresc »eonimc setzen wftrde. 13. Die eingeklammerten
Worte Btehn am Bande. 20. Zuerst hatte K. geschrieben: sedecim milinm eqnes-
trinm et peditnm.
1) 8. oben S. 18, 32. i
2) Die Schlacht von Seckenheim, in welcher Friedrich den Grafen Ulrich
von Wirtemberg, den Markgrafen Karl von Baden und dessen Bruder BiBchof
Georg von Metz gefangen nahm, fand am 30. Juni 1462 statt Knebel hat also
schon damals sein Tagebuch geführt. I
1476. 1477. 89
Fridericus Bomanorum imperator quartus tunc decum-
bebat lecto et febre pulsabatur cottidiana. qui permittebat
ThuTCOs 8uam invadere et vastare patriam, qui tarn viros,
mulieres et filios abduxit et senes crudeliter afflixit.
i Idem Fridericns imperator, dum foveret dominum Ottonem
comitem de Sumienberg electum ecclesie CouBtancierms et
Yoluisset eum contra voluntatem domini Sixti pape quarti in
episcopatu sustinere et defendere, cumque fama percrebuisset
totam AlTnaniam, quod idem imperator sustineret Thurcum, ut
^oüle iiiTaderet Cristianos, inter alia fuit quidam prespiter in
diocm Comtanciensi in superioribus partibus, qui cum certo
die rerbum dei populo seminaret et incideret verbum ewan-
gelicom de pastoribus, incepit [74] increpatorias contra impera-
torem in ambone proferre, quomodo ipse imperator non pastor,
i»sed mercennarins esisteret, quia non defenderet CristianoSy sed
permitteret eoa a Thurco interfici, et talia loquens delatus fuit
Ottoni domino de Sunnenberg electo Constanci^nm. qui eundem
presbiteium capiens et pro crimine lese majestatis eum punire
atqae ad imperatorem mittere volens Switseri et eis confederati
»hoc probibuenmt et ut presbiterum ipsum libere abire et ec-
desiam snam regere permitteret, sub pena eversionis tocius
epiflcopatiu preceperunt. sicquej^liberatus et restitutus fuit pres-
biter, et verum dixit.
Anno domini 1477 indiccione 10. die sancti Stephani qui-Dec. 26
sdam de capitaneis principalioribus ducis Buigundie volens ire
in Lutzelbuig ad inducendum eos et totum dominium pro
adjatorio domini sui, a casu venit N. domint^ de Bitzsch cum
^iis, cum Tenissent ad eos, interfecerunt quotquot cum illo
capitaneo erant et ceperunt eum et duxerunt in Bitzsch. cujus
fc Dornen est Caspar de Bentzdorff miles. dicunt in armis stren-
nuran ad modum quondam Petri de Hairenbach.
T» • 1477
Feria sexta sero ante festum epiphanie dominus Valentinus Ju&. 3
de Nuwenstein miles et capitaneus civitatis Basiliemis misit
auncium et scripsit civitati Baailiensi, quod totus exercitus
*^ ducis Lothoringie simul esset in Bergarten, et intenderent cum
dd adjutorio in die trium regum proxime futuro aut die se- Jan.
quenti facere bellum cum duce Burgundie, ipseque dux Bur-
potdie in snis castris se ita teneret solide, ut nullus posset audire
▼erbnm, et verisimile quod ipse ordinet suas bombardas et alia
fcmachinamenta belli, ut cum difficultate possint intrare sua
cartra aut dissolvere. mittat eis dominus auxilium de sancto
^ de Syon tueatur eos.
27. doidm. 28. eun fehlt. 5. 17. Statt Ottonem, Ottoni itukden luant je 2 Pankte.
90 1477.
Ju. 3 [74^] Eadem die veneris venerunt dno vasa mediorum plau-
strorum i) plena argenteis et aureia yaaia et de aoricalco diversa
fusilia in uno curru bene onusto, que receperunt superiores
confederati Judeis in Ensiazheym, Columbaxia et Sletastatt et
in aliis locis Alaacie et duxerunt ad Bemam postea inter eoss
distribuenda.
jftD. 7 Die martia, que fuit craatino epiphanie, supervenenint
Jan. & nuncii, qui dicebant, quod die dominica proxime preterita in-
fra primam et duodecimam meridiei, cum jam bene refecti
fuissent, dux Lothoringie cum suis figens aciem contra Thurcum 11
de Burgundia ag^essus est eum non in ea acie, qua putavit^j,
aggressu ceciderunt multi equestres ex utraque parte, et tarnen
ex parte nostra pedites fuerunt velocissimi, ut qui caderent
de parte Burgundi, statim expedirentur, reliquis omnibus sub-
secutis et ita, ut prevalerent de parte nostra, et fugam dedittl
ille turpissimus Karolus victissimus et inmetuendissimus^) as-
sertus dux Burgundie et perderet omnem substanciam, quam
habebat in suis castris. at illi insequentes eum interfecerunt
multos bonos viros, unum comitem de Nassaw et alios cum eo
duos comites interfecerunt^), sed unum comitem de Anglia^
captivarunt^), qui unam magnam summam nobilium aureorum
prebuit pro liberacione corporis sui. et oriens ex alto visita-
vit plebem suam sedentem in tenebris Nansensibus et umbra
mortis^), altissimus et optimus deus numquam dimisit in ex-
trema necessitate sperantes in se Nansenses, qui ad hoc Ae-%
venerunt, ut contenti fuissent commedere siliquas porcorum
cibum, si habuissent^), et tunc providit eis et liberavit eos, et
fuerunt alimentati uberrime. et üle bonus et optimus Reinerus
dux Lothoringie de turpissimo fuga Burgundo optinuit victo-
riam, qui inter primos in aciä belli erat vir imperterritus. ei%
illa est quarta turpissima fuga et occisio^} ipsius Burgundi,
6. »et in aliii looii AlBaeiec ist spftter beigefügt. 8. ob«ii dM sro 8. 88^13 Bemerkte-
11. Statt non ... pntayit stand znerst: in acie, et in primo. Als E. die Andernng vor.
nahm, sohrieb er sngleicli an den Band : qnia extnne non poteram sein, qnomodo Lotho-
ringns cnm snis faerit aggressns BnrgnndMn, ideo postaa Terins scxipsi. 31. Der
Rest des Absatses von occisio an ist mit anderer Tinte als da« Vorhergehende geschrie-
ben. Beim Niederschreiben dea Ifetiem hatte K. noch keine Kunde Tom Tode Karls.
1) Zwei halbfudrige Fässer. 2) S. 92, 15 ff.
3) Vgl. oben S. 32, 31. Des Titels metuendissimus gedenkt auch das
Schlachtlied des Matthis Zoller (Liliencron II, 108, Str. 12 von Nr. 146. Schil-
ling 376): er was der yorchtsamst fürst genant.
4) Graf Engelbrecht Ton Nassau kam nicht um, sondern wurde gefangen.
S. unten S. 99, 14. 101, 17. 107, 20. pag. 101b.
5) VgL S. 97 A. 3.
6) Luc. 1, 78. 79. 7) Luc. 15, 16.
8) S. das in der Variantenrubrik Bemerkte. Die Nachrieht yom Tode
1477. 91
qui in fdga fiiit occisus et nescitor a quo, an suis propriis
ant alienis, et post duos dies inter occisos inventus et a suis,
vMelicet medico, cappellano, camerario, sua concubina, sartore
et nuore recognitus fuit^) et in ecclesia sancti Oeoigü Nan*
^sensi pannifl serieeis involutus in publicum positus est.
[7s] Columbarien^e» scripserunt BasilienM&fM in hunc infra
scriptum modum.
Den fttnichtigen wisen dem bu^ermeister und dem rate
der statt Basel unsem besondem g&ten frunden und getruwen
t^ lieben bontgenossen.
unser fimntlich willig dienst allzyt zuvor, ersamen, wisen,
sondern guten frond und getruwen lieben buntgenossen, sü
sondern hohen frSden so begem wir uwer liebe zu wissen,
dasz in diser stund datum disz brieffs ein unser geswom botte Ju. 6
'3U9E dem here von Nanse ylend by uns kommen und uns ge-
sagt. dasK unser gnediger herre Yon Lotringen mit sampt dem
here etc. uff gestern sunnentag zwischen eim und zweyen noch Ju. 5
mittag den Burgundischen hertzogen in dem nammen gottes
ntterüch angriffen, den abermols stracks flüchtig gemacht, sin
2> Wagenburg abgewonnen, einen graffen usz Engellant gefangen,
einen graffen yon Nassow erschlagen 2] und mit dem den
hertzogen siner flucht nochgefolgt, das beschehen und ee sich
die ding rerendet, so hab inn unser hobtman stracks herusz
geschickt uns das zfi verkünden, und seit, das die in Nanse
:i allein hungersnot halb nit noch zwen tag haben mochten
halten, was wir ftch furer erfaren, wellend wir üch unver-
hndt nit lossen. geben an der heiligen dryer kungen
t^ in der achtesten stund noch mittag aimo 77. Ju. 6
Meister und rate z& Kolmar.
[75^] Feria sexta, cum illustris donunus Renatus dux Lotho- Jan. 3
nngie habuisset exercitum trium milium equitum expeditissi-
2. Nach dnos dies steht in der He. ein nreites post. 4. Vor in eecleeia steht ein nn-
Icitrlichee Wort. 16. herre fehlt. 18. dem. 30. Zuerst hatte K. geschrie-
ben : Bejneru, er hat dies aber sofort gestrichen nnd anf der ZeUe fortführend gesettt :
Bsaatns.
^ HerK^, dessen Leichnam ent am 7. Jan. aufgefunden wurde (s. die
I^nfitnre de monseigneux de Bourgogne bei Comines-Lenglet DI, 493 ff.
^ in den Beilagen zum Bialogue de Joannes et Ludre [herausgegeben
3^ dem Titel Cfaronique ou dialogue entre Joannes Lud et Chr6tien, durch
^eaoCajoii, Nancy 1844] 8. 64 ff.) kam am 10. nach Basel Siehe S. 98, 25 ff.
1) über die Erkennung des Leichnams s. S. 99, 4 ff. 102, 26 ff. (wo nicht
^ii7T<m einer coneubina, sondern von einer famula die Rede ist), und 107, 1 ff.
!i Siehe die Anm. 4 und 5 zu S. 90.
92 1477-
morum virorum et 16 Tnilinm peditiun electiflsimorumvirorum^),
capitaneum dominum Oswaldum comitem de Tierstein, sed
directorem exercitus Wilhelmum Herter virum stxennuissi-
mum^), et essent in campia prope Nansen ad unum medium
miliare, premisit exercitum contra Burgundum, irritantes eum,:
ut eum poflsent incitare, ut castra sua, vulgariter die Wagen-
burg, exiret. exiverunt contra eos de castris 'BuigundU et con-
flictum iacientes interfecerunt 80 viros equites et ceperunt
Jan. 4 multos cquos. crastino, videlicet sabbato, idem facientes iterum
ceciderunt mortui de BurgutuUs 60 et multi equi erant capti^).
Jan. 5 die vero dominica, que futt vigilia epiphanie, postquam dominus
noster Renatus dux Lothoringia audivisset divinum officium
et cum suis fecisset prandium, in nomine domini facta oracione
et genufleccione ad deum ordinaverunt aciem ad bellandum
et cum apropinquassent castris Burgundi, Wilbelmus Hertei
ut vir prudentissimus animadvertens, qua via Burgundus 8ua>
bombardas ordinasset, et cum jam vellent aggredi castra Bur
gundi, ut ictus bombardarum evaderent, precessit exercitum
monens eos, ut eum sequerentur, et ita ad latus secessit e
cum Buigundus bombardas suas accendisset et nemo de exer
12. Lothoringen. ^
1) Die Vraye d6claration ou fait et conduite de la bataille de Nancy b«
ComineB-Lenglet III, 491 ff«, bei Cahnet Preuves III, cxzivff. und in den Be
lagen zum Dialogue S. 60 ff. beginnt: Toute mon ann6e estoit de dix-neuf
vingt miUe hommes.
2) Die Vraye d^claration sagt von der Vorhut : »Messire Guillaume Hart
estoit capitaine et avoit Charge de tous les pi^tons, et le comte Oswalt <
Tierstein estoit capitaine de l'ayantgarde avec le dict messire OuOlaumeHarti
en laquelle estoient plusieurs gens de bien, comme le bastard de Vaudtoc
... et plusieurs autres, au nombre de deulx miUe oheyaux et ennron si
mille pi^tons.« Die »bataille«, den Oewalthaufen, der nicht viel gt&rkerv
als die Vorhut, befehligte nach seinem Berichte Renat selbst. IVarri^regar
il n'y en avoit point, sinon les huits cens coulevriniers, que y farent misi a'
de secourir si aucune chose survenoit par derrifere etc.
3) Über die Ereignisse der letiten Tage vor der Schlacht s. das S. '
A. 2 Bemerkte. Ein Streifsug der Lothringer vor das burgundische Lap
schon am 3. Januar ist mit den dort erwähnten Berichten nicht vereinb-
ebensowenig ist es nach denselben am 4. Januar , abgesehn von dem Nied'
machen der in St. Nicolas vorgefundenen Burgunder, zu einem bedeutender
Zusammenstoss der beiden Theile gekommen. Nach der Chronique cjf. v>
folgten die in St Nicolas eingerQckten Lothringer die 300 von Karl ah
schickten Lansen, die ihnen in der Besetsung der Ortschaft hätten sut«
kommen soUen, aber lu spät eingetroffen waren, und tödteten 4 oder 5 Ma
von ihnen, nach der vraye d^claration sandte Benat nach der Besetsung ^
St. Nicolas »une puissante ann^e hors de la dite ville devers Nancy pour h
le guet (vgl. Dialogue 38), et ne firent ce soir les Bourguignons autre st
blant.«
14Tf.
^'A
faisset, ««"^
trruente» sji *'.»aitrsA
.<
1). KaiohM Mite« T>i«r*-^«» »*«*—
rt 1«
ata
94 1477.
Hec nova cum venissent ad BasUeam, ordinatum fuit,
ut per omnes ecclesias et monasteria cantaretur missa solemnis
de beata ▼irgine Maria, et ego Johannes Knebel cantavi mis-
sam solempnem in summo altari ecclesie Basiliensis lecius
quam umquam feci. 5
Centum comites, barones et nobiles de parte Buigundi
sunt capti.
Jan. 7 Anno domini 1477 feria tercia ante festum sancti Erhardi
episcopi Valentinus de Nuwenstein capitaneus cmtatis Basi-
lien^, qui erat missus ad expedicionem ducis Burgundi cum 10
exercitu Lothoringie, scripsit civitati inter alia hec, que sub-
scripta sunt sub infirascripto tenore^).
Jan. 3 Uff fritag vor dem zwölften tag band die Lotringischen dem
herzogen von Burgund zwey tusent pferd genommen, item
und z& Sant Nicolaus Port kommen, doselbs der Burgundi-15
Jan. 4 sehen 50 erstochen und momendes [7«^] am samstag die übri-
gen, so sich verborgen hatten, uff 80, erhenckt^). item uff
Jan. 6 Sonnentag vigilia epiphanie zwischen einem und zweyen sind
die Lutringischen uffbrochen^) zu dem ersten mit dem fusz-
Wiedergabe dewelben durch Knebel ist aber noch kein Onind, diesen mit
Eiik als Lügner su beieichnen (the lying Knebel, in» A. 28 su 6. 488).
1) Der Charakter der nachfolgenden Notisen passt nicht recht su dieser
Angabe Knebels. S. die Ausfahrung in den Nachträgen.
2) Diese Notisen Aber Begebenheiten des Freitag und Samstag finden
sich nicht wördich, aber dem Inhalte nach genau auch bei Edlibaeh 1641 Zu
denselben ist Folgendes su bemerken. Die Chronique de Loiraine, die Des-
confiture (ihr folgend auch Jean de Troyes und Molinet) und der Dialogue
S. 38 sagen deutUch, der Hersog Ton Lothringen sei mit seinem Heere am
4. Januar, am Samstag, am Tage Tor der Schlacht, in St Nicolas eingerückt,
dasselbe meint auch Etterlin , nur dass er irriger Weise als den Tag dieses
Einmarsches den Dreikönigsabend (Jan. 5) und als Tag der Sehlacht den Drei-
königstag (Jan. 6) beseiehnet Die DMaration ist imdeuüich, indem sie sagt:
le Tcndredi sur le tard mes gens de Fayant-garde gagn^ent le dict pont, et y
entrasmes moy et toute ma dicte ann6e .... Le lendemain que füt vigile des
Bois (und nun beginnt die Beschreibung der Schlacht) u.8.w. Entweder muss
man annehmen, am Freitag sei die Meurthebrücke besetat worden, über wel-
che das Heer siefan musste, um in St Nicolas einsurücken, und dieses Ein-
rücken habe hierauf am Samstag stattgefunden, was die ErsShlunff au be-
merken yersäumte , oder aber vendredi ist ein Fehler für samedL Über das
Umbringen der in St Nicolas yorgefundenen Burgunder s. Chronique de Lor-
raine, Dialogue, D^claration, Etterlin und Schilling. Das erhenckt in unsrem
Texte steht yielleicht fehlerhaft für ertrenckt, was mit der Chronique de Lor-
raine und Etterlin stimmen würde. Der Fehler, wenn es einer ist, kann aber
nicht erst yon Knebel herrühren, denn bei Edlibaeh (s. oben) heisst es eben-
falls : dieselben Bruguner hanckte man alle bin eim.
3) Vgl 91, 17. Die Angabe 90, 9 beruht wohl auf Missyerstindniss.
1477. 95
?oIk und gind in des hertsEOgen Yon Biu^und Wagenburg kom-
men, do sind des hertzogen von Burgund f&szvolk starck und
lang bestanden und usz der Wagenburg grosz geschütz geton.
doch so band sy vast wenig schaden geton. die Lutringscben
ihand die Wagenburg gewonnen^) und die Burgunder in die
flucht gebracht und liand ir ob zweytusent ze todt geschlagen.
item in der Wagenburg vast grosz gut gewonnen, yfl grosser
Ubtbuchsen und über die zal vil schlangenbüchsen. sin ge-
lelt und alles, so er do hatt, do hindan gelossen. sy sind
isime noch geylet bisz xtS die mittenacht untz gon Grondy^) in
das stettlin. item ei ligend in siner Wagenburg, item die von
Naiuey sind vast sere frölich z& inen herussz kommen und
betten ftch nit lenger mögen usszhalten denn denselben tag.
denn sy gantz kein spysz me bettend, item der hertzog von
»BtirgTmd hett och kein spysz im leger gehebt, item si band
gefangen ob hundert nammhafftiger herren, ritter und knech-
ten, item Herman Waldener, Bemhart Schilling, Veitin von
Nttwenstein ritter geschlagen^), item ufF unser syten vier er-
stochen und 8 wundt*).
» [77] 147 7. In die sancti Steffani prothomartiris accidit üi i476
Mediolano in ecclesia sancti Stephani, ut dux audiret missam
et foissent duo fratres, unus miles, alius nondum miles, quo-
nim onus, videlicet miles, venisset ad indignacionem ducis,
unde ipsum militem fecisset suspendi, hoc videns ejus frater
sin ecclesia interfecit ducem volens vindicare fatris suspendium
Wde postea cercius).
20. 1477 tMbl als OlMrsehrift oben an der Seite. 31. Statt eancti Stephan! liatte la-
erst gMtaaden: eathednli. 26. Vor mde poetea eercinac etebt ein Krens. Ein ent-
spreebendfM Zeichen an einer spfttem SteUe findet sich nicht, doch besieht sieh die
Tenreisnnfif offenbar anf 96, 3 ff. Nach dem Satze liber den Markgrafen Ton Branden-
burg folgte nrsprftni^ieh in der Mitte des noch fireien Banmes der Seite ein Jetzt gestri-
chsnex Absatz : Bodeia tesipore dnx Mediolaai rizam habnlt eivfbns [soUte wohl stehn :
t] Bei deQ veanehiedenen Erwähnungen der burgundisehen Wagenburg
Verden du Lager Tor Nancy und die SteUung, welche die Burgunder in der
Säkdit einnahmen («quelques quartB de lieue«, wie die Dtelaration sagt, von
^ Lager in der Bichtung gegen St Nicolas hin) nicht gehörig auseinander-
2} Cond6 (jetzt CuBtines) an der Mosel, etwa halhwegs swisohen Nancy
3fid Pont^Mousson. S. ohen 8. 68 A. 3.
3) Der Ritterschlag erfolgte nach der Ghronique de Lorraine er hald nach
i^i Attsmaisoh aus 8t. Niooks durch Heiiog Renat.
4) Bernhard Schilling und Hans Briefer berichten 8. 98, 1 : »so habend wir
B^sxDands Terlom Ton den gnoden gottes.« Es kann sich dies aber auch nur
*af die Heiter besiehn. (»wir rüter« heisst es kur» vorher). VgL die Nach-
««e SU 8. 94 A. 1.
96 1477.
Marchio Alberthus Brandenburgen^i» eodem tempore diem
vite 8ue claiisit extremum^).
Erant quatuor Mediolanen«^«, quibus facta injuria fait per
ducem Mediolanen^em.* unus non potuit consequi justiciam,
quin semper impediretur per ducem, alterius uxorem rapuit^
aliis duobus eciam injuriatus fuit^). qui conspiracionem contra
oee. 26 ducem facientes exspectarunt usque ad diem sancti Stephani.
ubi ex antiquo more fit concursus tocius plebis, et stuppe
incenduntur et fiunt ignes et similes fatuitates, accidit ut dux
diyinis officiis interesset et talia fierent, concucurrit populusii
ad hujusmodi spectaculum et remansit dux solus in suo loco^j.
videntes autem illi, quibus injuria facta fuerat, irruerunt in
ducem, interfecerunt eum, et postquam revenissent, viderunt
cnm dribiis] Mediolanensibas , et nescio qnomodo subordinatus sit uniii snonun ami-
gerornm in civitate MediolanenBi interfeeit enm gladio et mortnna eat. Ea aieht beiiulie
ana, als ob dieier Absats Tor 95, 20 ff. gesehrieben sei. In den Baum zwischen dem S«tz
über den Markgrafen nnd dem so eben mitgetheUten Aber den Herzog Ton Mailand nad
in denBanm, der nnter diesem letztem noch ftbrig geblieben, hat K. die Enihlang
96, 3 ff. eingetragen. Anch in dieser hat er Yerindemngen angebracht. Statt quatooi
(Z. 3) stand znerst dao. Nach rapnit steht ein Zeichen , das anf folgenden an andrer
Stelle angebrachten Satz Terweist: »tercinm firatrem snspendi fecit.c Ich habe es Tor-
gezogen, diesen letztem hier mitzntheilen, statt ihn in den Text anfznnehmen, da er zq
dem aliis dnobns n. s. w., was K. hat stehn lassen, nicht passt.
1) Markgraf Albreoht starb erst am 11. Mers 1486. Noch einmal, im
Herbst 1478, bring:t Knebel (pag. 151) die Nachricht, er sei gestorben.
2) Über die Ermordung dea Oaleaszo Maria Sforsa am 26. Des. 1476 & die
HauptqueUe Bemardino Corio, historia di Milano, Yinegia 1554, 421^ — 425^,
femer den ausführliehen Bericht bei Molinet I, 216—226 und die Diar! Sanesi
des AUegretto Allegretti bei Muratori XXni, 777 f. Die Mörder des Herzogs
waren die drei Verschworenen Giovanni Andrea da Lampugnano, Girolamo da
Olgiate, Carlo Visconte und einer der von ihnen in die Kirche mitgebrachten
Bewaffneten , Fransono aus Venedig. Lampugnano war über den Henog er-
bittert, weil ihm dieser nicht Recht verschaffte gegenüber dem Bischof von
Como, der ihm die Einkünfte der Abtei Miramont entzogen hatte. Von Vis-
conte heisst es in dem Bekenntniss des Olgiate bei Cori 423^ nur: ajebat se a
principe summopere offensum, ohne dass ersichtlich ist, worin die Bcdeidigung
bestanden. Allegretti sagt von Visconte und Olgiate : quali tutti erano ingiu-
riati dal signore per fatti di donne et altre cose. Allein dass bei Olgiate, dem
eigentlichen Hauptanstifter der Verschwörung, irgend welche persönliehe Be-
leidigung mitgewirkt, davon findet sich in seinen Bekenntnissen keinerlei
Andeutung, die nur den durch seinen Lehrer Cola Montano in ihm entflamm-
ten Tyrannenhass und den Wunsch, seine Vaterstadt zu befreien, als seine Be-
weggründe erscheinen lassen.
3) Dies ist nicht richtig. Der Herzog wurde inmitten einer zahlreichen
Menschenmenge ermordet. Molinet sagt S. 220 : quand le jour saint ßstienne
estoit expir^, le duc de Milan se desguisoit, ensemble ses plus priv^ et se-
crets amis, et passoit son temps en danses, esbattemens et momeries, allant
de maison en maison jusques au quaresme. Lampugnano habe zuerst die
Absicht gehabt, in dieser Zeit den Herzog in seinem Hause festlich zu em-
pfangen und im Getümmel zu ermorden. Man sei aber von diesem Plane
wieder zurückgekommen.
--rf'"
3^
98 1477.
zogen, öch so habend wir niemands verlorn von den gnoden
gottes. dornoch wissend, lieben herren, der buchsen halb, die
wir abgewonnen habend, sind in der zal 58 schlangenbuchsen
und dry grosz hAbtbuchsen, und vü grosser zeit [ts] und alles
das, das er verlossen hatt. öch wissend, lieben herren, so hatt&
Jan. 6 uff mentag zu nacht unser herre der lantvogt^) noch uns dryen^)
geschickt gon Sant Nicolaus Port und hatt uns geseit, wie im
unser gnediger herre von Lutringen den abgescheid geseit
hab, wie man sich furer halten soll, den abscheid hatt uns
unser herre der landvogt geseit und ist der also, daz unsersn
gnedigen herren von Oesterrich züg zu rossz und zu ffissz,
desglich Basel, Straszburg, Colmar, ^letzstat, Keysersperg heim
ziehen sollend, also sind wir durch unsers herren des landt-
Jan. 7 vogts rate und geheissz uff zinstag dornoch gon Sant Nicolaus
Port gezogen und uffgebrochen und sind am heymziehen. uffii
denselben tag sind wir zu rate worden ein anmütung ze tünd
von der buchsen wegen zu vordren an unserm gnedigen herren
von Lutringen und habend Veltheim von Nuwenstein zu. sinen
gnoden geschickt, was antwort er bringt, wollend wir uwer
wysheit alsobald zu wissend tün^). geben zu Lienstat:^
Jan. 7 uff zinstag noch der heiligen dryen kungln tag noch mittag.
do es funff schlug, anno etc. 77.
Bemhart Schilling höbtman^) und
Hans Briefer vennre.
Jan. 10 [78^] Die veucris ante Hylarii supervenerunt nuncii de-J
Nansena, qui dixerunt, quod dominus dux Burgundie sit inter-
fectus et equus suus una cum sua tunica et galea fuerint do-
mino duci Lothoringie ad Sanctum Nicolaum presentati, qui
14. gon fehlt.
1) Wilhelm von Rappoltstein, der bei Nancy mitgekämpft hatte. D^la-
ration. Die Nanceis des Feter v. Blarru (La Nanc6ide, poeme latin de Pierre
de Blarru, avec la traduction fran^aise, par M. Ferdinand Schatz, Nancy 1S40,
n, S. 199) sagt, er habe in diesem Kampfe den Verdacht, der wegen der Ein-
nahme von Pont-ii-Mou88on durch Karl auf ihm gelastet (vgL oben 6. 69, 15;,
abwaschen wollen.
2) Den zwei Absendern des Briefes und Veitin Ton Neuenstein.
3) S. unten S. 100, 3 ff.
4) Am 27. Dezember schreibt der Rath von Basel an Veitin von Neuen-
stein, er sende ihm »500 der unsem und me (vgl. S. 8ß, 25 ff.) mit einem venn-
lin, als du dann sehen wirst, welichen wir Bemharten Schilling zu einem houpt-
mann zusampt dir zugeben und zugeordenet haben, harumb so emphelhen
wir dir mit ernst und ist unser meynung, das du den reysigen, so dir hieyor
geschwom haben, by iren eyden gebietest, demselben Bernharten Schilling
als eim houptmann glich dir gehorsam und gewertig zu sinde.« Missivenb.
XIV, 374.
1477. 99
statim fecit inquiri inter interfectos et queri corpus ejus, quod
com myentom esset, {iiit latum ad Sanctum Nicolaum ad pre-
senciam domini Benati ducis^), qui denuo fecit lavari, quia
cmentatnm erat, et adductis dominis captivis ostensum erat
^ds corpus, qui Tidentes cognoverunt corpus quatuor signis.
piimo qma carebat dente superiori in medio oris, alio quia
longos habuit ungwes in digitis, tercio habuit cicatricem in
eemce, quo fuit Yulneratus, quarto quod habuit eciam longos
imgwes in pedibus^]. sicque dominus dux Lothoringie cognito
^«quod esset corpus quondam ducis Bui^undie, fecit ipsum cor-
pus in ecclesia sancti Nicolai^) honorifice sepeliri.
Eodem tempore Albertus marchio Brandenburgensis de-
bitum nature solvens diem vite sue clausit extremum^).
Dominus de Nasso^ qui dicebatur dives de Naasow, fuit
licaptus^}. maigrafius Karolus de Hachberg^) dominus in Bö-
tellen fdit captus.
[79] Nansenses non habebant plus escas et commederunt
caoes, cattos, mures et glires et quidquid hujusmodi habere
poterant. deus misit angelum suum et eripuit eos de manu
sTüTci Buigundi. audivi a domino Hartmanno de Halwilr,
quod feria quarta ante epiphaniam domini hii qui in Nanseio jan. 1
erant offerebant sibi civitatem, ita quod ipsos omnes libere
ibire permitteret. hoc nolebat ipse dux Bwrgundie facere, sed
mihtur eis onmibus suspendium. sicque invocato dei auxilio
3(ie/eiidebant se usque ad illam liberacionem, ubi eos visitavit
onens ex alto, illuminavit eos qui in tenebris et umbra mortis
sedebant et direxit pedes eorum in viam pacis "^j, quia de escis
Boigundi erant pastL
2i niiAbat.
1) Nickt nach St Nicolas , sondern nach Nancy. Cbron. de Lorraine cxi
aiüimtenS. 102, 27.
% Kuh der Desconfiture (TgL Jean de Troyes und Molinet) wurde der
loebam an sechs Zeichen erkannt: 1. am Felden der obem Zähne, 2. an
^!Sarbe einer Wunde aus dem Treffen von Montl'h^ry, rechts an der Kehle,
^- in den langen Nftgebi , »qu'il portoit plus que nul honune de sa cour ne
^'tttiei, 4. an einer Narbe auf der Schulter , herrührend von einem Karfun-
*;di 5. an dner Fistel unten am Bauche, 6. an dem Fehlen des Nagels an der
lai^powcnZehe.
3) Viehnehr lu Nancy in der Kirche des hL Georg (s. S. 103, 5. 107, 4.
^^^> 1. 112, 12, vgl auch die sp&ter nachgetragene Stelle ohen S. 91, 4).
*) S. oben S. 96, 1, 5) S. oben 8. 90 A. 4.
6! Vielmehr Philippus, der Sohn des Markgrafen Rudolf Grafen von
•Nöienbure.
': Vgl 8. 90, 22 ff.
40654t3\
100 1477.
Deinde supervenerunt alia nova buigimagütro et consu-
latui Basiiiensi,
Uwer wyszheit fugen wir zu wissen, dasz Veltheym von
Nuwenstein ylends wider kommen ist, unser sach getruwlich
geworben hatt; dem ist also dasz unser herre von Lutringen.^
uwer wysheit vast daiickt uwers truwen dienBt, den ir im uff
disem zug z& rossz und zu f&ssz ertzogt band, und der buchsen
und des ziigs halb, so dann gewonnen ist, wil er all lossen fdren
gon Nanse und allen denen die ire venlin im veld gebebt
band uff den tag, verkünden, die iren doby zu baben, dasi
g&tlicb ze teilen [79^] und dasz uwer wyszbeit doran ein gefallen
haben soll, fleh so hatt Veltin von Nuwenstein erworben, dasz
wir den swantz an dem venlin abgeton band und nu und zu
ewigen tagen ein strittbar venlin haben mögen, wie das paner
uwer wyszheit das erholet hatt z& Murtan *). ouch so ist imser i:
0. so ir die ire venlin. 11. nnd nwer nnd dass nwer wyezlieit. 11. In der Hs. steht
nach gefUlen noeh ein sweitee doran.
1) S. oben S. 15, 18. 27, 4 f. und A. 1 daselbst Unsre Stelle zeigt, dass
die Vennuthung von Ochs IV, 330, man habe nach der Schlacht bei Murten
das Banner wieder in seiner vorigen Gestalt herstellen lassen , nicht richtig
ist. Nach Stumpffs Chronik 11, 153 (ich bin auf diese Stelle aufmerksam ge-
macht worden durch Carl v. Elgger, Kriegswesen und Kriegskunst der schwei-
zerischen Eidgenossen im XIV. XV. und XVI. Jahrb., Lusem 1873, S. 110,
wo sich freilich der Druckfehler 151 findet) entboten allerdings, nachdem bei
Murten der rothe Schwenkel am Zürcher Banner »durch hertiog Reinharteo
von Lothringen zu eeren der statt Zürych abgeschnitten« worden, »die alten
rädt der statt Zürych dem hauptmann und panerherren, sampt den rädten, die
in dem v&ld gelegen , sy sOltind die schwenckel widerumb anhefiten und die
paner widerumb yntragen wie sy die ausztragen hettind : dann ir paner habe
den schwenckel nit als ein schand- und verlurst-, sondern als ein eeren sigiei-
chen.« Während eine Ansicht dahin gieng, der rothe Schwenkel sei eine Er-
innerung an den Verlust des Banners in der Schlacht bei Winterthur 1292
(vgL die Verse des Veit Weber in der A. 1 zu S. 27), führte eine andre, die in
diesem Falle und dann wieder 1512 offizielle Geltung erhielt, denselben auf
eine ehrenvolle Verleihung Rudolfs von Habsburg zurück. Bestimmte Nach-
richt über ein Verlorengehen des baslerischen Banners oder F&hnleins haben
wir nicht, da sich gegen die Behauptung des Codex 657 der St Gallischen .
Stiftsbibliothek, in der Sohlacht bei Dättwyl 1352 hätten die Zürcher »der statt '
paner von Basel« erbeutet (Henne, Elingenberger Chronik S. 84 Anm.) gegrün-
dete Bedenken erheben lassen. In der mittelalterlichen Sanunlung zu Basel
befindet sich eine baslerische Fahne, die im J. 1548 ein Basler Bürger aus der |
Kirche von Reichenweiher entwendet hat. Wackemagel vermuthete, sie sei
im J. 1367 bei der grossen Niederlage der Freiburger und ihrer Verbündeten
bei Endingen (vgl Ochs H, 212) verloren gegangen, während Heyne (Führer
durch die mittelalterl. Sammlung 8) die Form des Baselstabs als erst dem frü-
hen 15. Jahrhundert angehörig erklärt Die Äusserungen in unsrem Briefe
deuten weniger darauf hin , dass man in dem rothen Schwenkel ein Zeichen
der Erinnerung an ein bestimmtes Unglück, als dass man darin überhaupt
1477. 101
hene von Lothringen mit siner eygner person willen zu ry ten
zu allen den herren und stetten, wie sy genant sind, inen zu
dancken iis getruwen dienst, den sy im eiz6gt band z& disen
nten. och so Yeltin von Nuwenstein dise sach erholt hatt.
hk ist kommen ein botschafil dem hertzogen von Lothringen,
wie dasz zwen Frantzosen den hertzogen von Burgund gefan-
gen haben, do sind zwen Tutzschen kommen ryten und hand
den Fiantzosen den hertzogen under den banden ze tod ge-
gcUagen. als der herzog von Lutringen die botschafft vor
:$Temonmien hatt, do hatt er Veltbein von 'Sriwenstein vrider
gerftSt und hatt im lossen sagen durch groff Oswald von Tier-
stein, ich soll minen herren die nuwe mer verschriben, und
min beire von Lutringen sy in guter hofihung, es sy wor, und
batt och ein grossz fröd doran gehebt.
!i Bemhart Schilling hobtmann und Hans Brieffer vennre.
[so] Difiz sind die herren, die z& Nanse gefangen sind^):
Der graff von Nassaw *).
Item herre Anthonius ^ i_ ^i _^ -d j
Item her Baldewin / ^"**'"* ^°° Burgund.
s Der herre von Nuwenburg*).
Item der herre von Croy*). .
10. Ton nniran.
etvBs den Rang der Feldzeichen einigermaassen herabsetzendes erblickte.
HnaiLr.Bodt, Geschichte des bemischen Kriegswesens, Bern 1831, S. 63,
Q^eitan dag Qeviertmachen der Fahnen der Lehnsträger (vgL auch Weiss,
iofltümkunde 11, 629). A. a. O. und in den Kriegen Karls des Kühnen U,
^3 leitet er den Schwenkel am baslerischen Banner von der bischöflichen
Oiierhenliehkeit her. Zu dieser Ansicht gelangte er aber durch die Annahme,
^buleriache Banner sei das einsige gewesen, dem bei Murten der Scbwen-
lel abgehauen wurde. Den Stellen, welche das Abhauen des Schwenkeis auch
^^beriehten, ist noch Jak. Heinrich-Fetri , der Stadt Mühlhausen Oe-
^biehten 196 beisufügen, wo es heisst: Hertzog Renat von Lothringen hat
^ der sebkeht den Eydgaoszischen paneren die schwenckhel abgehauwen
mi sie gcviert gemacht
l; Vgl. unten 8. 107, 19 flF. 2) S. oben S. 90 A. 4.
3] Henri seigneur de NeufchÄtel (Herr su Blamont). Gollut-Duvemoy
•^liÄ. 2. Vgl unten 8. 107, 24 und pag. 88.
4) Molinet nennt neben messire Philippe de Croy comte de Chimay (dem
tlerm Ton Symey unsres Veneichnisses) unter den Gefangenen noch le seig-
Jl^aeGToy. Die Desoonfiture, die sagt, man wisse noch nicht, was aus dem
^e& von Chimay geworden sei, fül^ unter den Todten, unter denen sie
«»bngeM iirihümlichcr Weise auch den Grafen von Nassau (le comte de Nam-
Mrad den Jacques Galliot (s. 102 A. 6) au&Ählt, le seigneur de Croy auf.
Jf wt diei wahrscheinlich Philipp von Croy- Aerschot S. über ihn P. Ansehne,
^tte g6n6alogique V, 638.
102 1477.
Item der herre von Fontenoy^).
Item her Jost von AUin^).
Item der herre von Schansinon.
Item der herre von Symey').
Die erschlagen sind:
Der herre von Bivers*).
Her Jocob GalioA; capitan der Lamparter^).
Item der von Flerscheym«).
In descensu superiorum confederatorum, cum venissent
opidum Sancte Crucis ''), quod est sub advocacia comitis palatini, h
et peterent sibi dare hospitalitatem et escas, qnidam dictus
Wetzel de Tannbach advocatos ibidem rennuit eis dare nee
hospitalitatem neque alimenta et subrisit eos. illi autem tacentes
abierunty et cum revenissent, intraverunt nunc tres, postea
plures et tandem quod tot venerunt, ut eos prohibere nonU
possent, tunc irruerunt in castrum, ubi ille Wetzel moram
habuit, et recipientes omnia, que portari poterant, reliqua in-
cenderunt igni et concremaverunt castrum. ipse autem evasit,
et si ipsum potuissent apprehendere , non dubito, quin ipsum
Ju. 13 interfecissent. hoc factum fuit die lune, que fuit sancti Kj-^
larii dies.
Jan. 13. 14. [g^^bj j)jg gancti Hylarü que fuit feria secunda, feria tercia
et quarta venerunt successive superiores confederati et Ber-
nenseSj ferentes secum baneria ducis Burgundie et alioruin
dominorum. ^
Corpus ducis Burgundie postquam inventum fuisset inter
alios occisos, fuit prout postea relatum fuit, ad Nanseyam duc-
ttdSy et adductis suis familiaribus et presertim suo sartore et 6ua
famula que sibi obsequebatur in omnibus, postquam videront
4. Naeli dem YeneiobaiM der Oefmnge&en itt Baum Ar einige etwa noeh ferner einzn-
tragende Namen gelaeeen. 7. ]>er Name deht au wie Galieort, ea eobeint, daw £.
die Vorlage nicht recht leien konnte nnd die Zftge derselben nachxeichnete. 2^ Za-
erit hatte K. geechrieben: Dnx B. p. InTentne f. 28. dnctnt fehlt.
1 ) Vgl Dialogue S. 41. Über Philipp von Fontenoy 8. unten 107 A. 3 und
P. Anselme, bist, g^n^al Vm, 352 f.
2) Josse de Lalain, der nach der Desoonfiture den rechten Flügel des
burgundischen Heeres befehligt hatte. VgL Band n, 135, 11.
3) S. S. 101 Anm. 4. 4) S. oben S. 97 A. 3.
5) Jacob Galeotto, der Führer des linken Flügels des burgundischen
Heeres, der auch noch in andern Berichten als gefallen aufgeführt wird , kam
erst im J. 1488 in der Schlacht bei St Aubin-du-Cormier um (Molinet HI, 396),
nachdem er 1479 in franiösische Dienste übergetreten war (Rodt H, 409).
6] Friedrich von Flersheim, »kemmerUngR des Henogs. Flersheimer
Chronik hsgeg. von O. Walts, Leipzig 1874, S. 41.
7} Heilig Kreus, südl. von Cobnar.
1477. 103
corpus exanime ^), visis eciam cicatricibus et aliis signis, testi-
Scati sunt ipsom corpus fiusse ducis Buxgundiey et presertim
famula in extasim posita comiit super corpus dicens: o mi do-^
mine Borgonde! quod postea excentratum fuit, balsamo lini-
^tom et sepidtum in ecclesia sancti Jeorgii ante altaxe sancti
Selnstiam, mercedem laboris sui condignam recipiens.
Postquam Fridericus filius Ludowici ducis Bavarie et
comüs palatini habentis residenciam in Heydelberg diem
vite sue clausisset extremum et successisset sibi Philippus filius
'oLodowici fratris prefati Friderici et venisset in possessionem
comitatos palatini et residenciam in Heydelberga haberet, dis-
pomi curiam suam ibidem habere, voluit venari et intravit
sflvas, et cum emisisset venaticos canes, invenerunt aprum
fflagnum yalde. quem cum venator insequutus fuisset, contigit
'^ut veniiet ad locum ubi princeps stabat Philippus. qui cum
iotendiBset cuspide aprum pungere, yenator videns dominum
e»e presentem, timuit ne dominum lederet, saltum fecit et
ante dominum stabat interficiens aprum. quod moleste ferens
dox [si] Philippus quod ipse ante eum aprum interfecisset,
iiiiare cepit cum eo. venator autem se excusans, quod non
in contemptum ipsius ducis hoc fecisset, sed timuisset, ne aper
eam percussisset, et quanto plus se excusabat, tanto iracior
dux fieret, et tandem ad hoc venisset, ut minaretur mortem
renatori inferre. quod autem audiens venator arrepto cuspide
ßinterfecit ducem Philippum. quod factum multis civitatibus
imperialibus displicuit, quia ipsum juvenem discretum valde
ad imperii dignitatem affectabant provenisse. sperabant quod
monim proavi, avi et patris sui vestigia sequi deberet, qui
probissimi principes fuerunt, verum ejus pater propter suam
i^piübitatem in conventu principum imperii in Wormacia fuit
intoxicatus et sie mortuus fuit, cujus anima requiescat in pace^).
& iMrcedem n. s. w. sp&ter beigefügt. 10. Nach Frideriei steht ein irrthftmliehes
fester. 13. et cnm postquam. Sl. E. hat Alles, was Ton dieser Ers&hlnng auf
Bl. 81 steht, dnxehgestrichen «ad an den obem Band gesehrieben: non fuit Temm.
1) Vgl 99, 4fiL und A. 2. Die Desconfiture sagt, nachdem sie die sechs
Zachen aufjgef&hrt, an denen Karls Leichnam erkannt worden, awei davon
^cn angegeben worden durch »son medecin, qui est Portingalois , nomm6
Mathien, et les autres enseignes cognurent ses valets-de-chambre , et outre
3t »gnu par le grand Bastard et pareillement par messireOlivier de la Marche
etdesTalet»4e-ckaiQbre et par Denys son chapellain et de tous ses gens qui
yontestemraiea. — S. femer 91, 2ff. 107, Iff.
2; 8. das in der Variantenrubrik Bemerkte. Auch Edlibach 168 bringt,
pm bir», ohne weitere Angaben, die irrige Nachricht vom Tode des Pfab-
zßfen, d«i er falschlich Ludwig nennt. Die Behauptung, dass Philipps Vater
104 1477.
Eodem tempore, cum jam venissent de expedicione Bur-
gundica et liberassent illos, qui erant in Nanseio, et yenissent
ad Mulhusen, expediverunt omnes Judeos ibidem, recipientes
omnia que habebant, dividentes inter se spolia.
Eodem tempore dieta fuit omnibus illius lige confederatis^
Jan. 25indicta, ut die conversionis sancti Pauli essent in Builea
tractaturi, quid ultra sit faciendum in superiori Burgundia, at-
tento quod dux Karolus Burgundie sit interfectus.
Dux Lothoringie adivit cum exercitu Lutzelbergam. quid
ibi fiat nescitur. ii
Cum jam superiores confederati venissent de expedicione
Nansensi Basileam, ibidem debebant exsolvi de precio, dominus
dux Lothoringie misit scuta, Coronas, ducatos et nobiles Angli-
canos et putabat quod civitas "Basiliensis deberet facere cam-
bium. sed non volebant, sed liquefiebant aurum et cuderunttj
tLoienos "BasiltenseSy et ideo oportuit eos manere in Basilea et
fuerunt male [si^] contenti et Basilien««« erant in magno timore.
Jan. 18 Die sabbati multi ex soldatis exsolvebantur et recedebant
Sicut supra scripseram , quomodo dux Mediolanensis in
ecclesia sancti Stephani Mediolanensi fuit interfectus per qua-^
tuor cives Mediolanen^^« ^), statim principalis ante fores ecclesie
fuit in frusta scisus ^), alii tres fuerunt capti et postea quartati,
et postea de dominio Mediolanensi fecerunt obedienciam suo
filio et matri et prestiterunt juramentum.
Dux Burgundie Karolus jam occisus, dum viveret, semperj
legit hystorias, quomodo gentiles sibi acquisiverunt regna, sed
non animadvertebat, quomodo interierunt postea. legit hystorias
Alexandri magni, quomodo sibi subegerit Grecos, Persas et
multas alias gentes, et non legit, quod in flore virilis etatis
interiit, legit hystoriam Trojanam, quomodo viriliter pugnave-i
runt contra Grecos et sibi adherentes propter Elenam pulcram,
quam Paris abstuUt, sed non legit, quomodo omnes interierunt
in flore virilis etatis. sie voluit iniciare ambitum regni, sed
non voluit diu regnare. fatui sunt principes, qui tyrannide et
sevicia volunt regnare et non justicia et pietate. hii omnes i
defecerunt, deficiunt et deficient in suo pertinaci proposito.
Eodem tempore sicut in Basilea Studium viguit generale
et jam quidam nequam de Basilea studio 'BHsäiensi incorpora-
6. K. hat nt in ad ge&ndert, weitere Änderungen aber nnterlaasen. 22. firuBtia.
Ludwig (gest. 13. Aug. 1449) von den Forsten vergiftet worden sei, kehrt bei
Knebel wieder pag. 142^.
1) S. Seite 96, 3 ff. 2) Lampugnano.
1477. 105
ttts, sicut suprascriptum est, letaliter noctumo tempore quen-
dam juvenem domini nostri Basiliensü familiärem vulnerasset,
fiusset carceribus mancipatus, qui eciam clericus et in Blotz-
heym Bmliensis diocesis cappellanus, dominus Basiliemü eun-
sdem nequam, qui Sunnentag appellabatur, pro excessu hujus-
modi Yoloit corrigere, rector universitatis una cum consilio
magistromm universitatiB eum contra voluntatem domini Bast-
Uensis relaxavit et permisit abire^). inter quos precipue fuit
Adam Kridenwysz, cujus avus Judeus et postea prespiter fuit;
tagenoit in sacris ordinibus duos filios, quorum unus suspensus
fiiit patibulo in Binfelden, alter venit Basileam et [82] mensu-
latoT finigum effectus postea genuit Adam Kridenwissz magis-
trum in artibus, qui postea studuit medicinam, deinde sicut
filios inconstancie studuit lente jus canonicum et tandem per
'^flehnicum de Bercka juris canonici ordinarium accepta pec-
eunia promotus inscientem in doctorem juris canonici 2). hie
quia semper contra dominos de capitulo et dominum Baaüien-
im fuit, et dum a curia Bamlienst propter suas nequicias fuis-
set depulsus, cepit machinari contra dominos de capitulo et
«totom clenun Ißasiliensem, dominus noster BasilienMs, quia stu-
7. 8. Die Wort« eam contra . . . penniBit abire sind naehtrfcglicli beigef>. K. hat den
nnprtBBlieliett Nebenaat«, der mit inter qnos beginnt, lo ausgedehnt , dais sich fftr
des SeUnaasatz sp&ter keine Stelle mehr fand.
1; Knebel ist im Irrthum, wenn er meint, er habe an einer frOhem Stelle
^h& die Verwundung dea bisehöflichen Dieners berichtet. Wir wissen deshalb
Keh nicht genau, wann dieselbe und die sich zun&chst daran knüpfenden Vei^
iasdlungen stattgefunden haben. (Die Universit&tsacten enthalten nach
Vucher, Gesch. der Univ. 90 nichts über diese Angelegenheit) Doch ist an-
nsehmen, daas es erst seitder Bückkehr des Bischofs nach Basel (also nach
im U. Not. s. 8. 70, 32) geschehen sei. Der Th&ter, den der Kath auf An-
ziehen des BischofSs verhaften liess, dann aber dem Rector auf dessen Ein-
**?nehe hin übergab und der von diesem nach einiger Zeit gegen Bürgschaft
^igelassen wurde, wird in den Auseinandersetsungen des Käthes (s. die Bei-
kge über den Streit dea Bischofs Johannes v. Venningen mit der Stadt Basel
U7&— 1477) mit seinem Taufeamen Oilg (Aegidius) bezeichnet »Egidius
^CBnentsg de Basilea« ist im Sommersemester 1471 in die Uniyersit&tsmatrikel
sQgetzagen worden. Blotzheim, wo er nach SLnebel Kaplan war, liegt im
^snidgau, etwa 2 Stunden nordwestlich von Basel. Rector der Universität war
io Wmtersemester 1 476/77 der im ersten Bande unsrer Chroniken vielgenannte
^uoh Louber von Lindau, nachmals Prior der Karthaus in BaseL — Näheres
'^ diesen gansen Handel s. in der erwähnten Beilage.
% Viseher, a. a. O. 91 Anm. 67 : »Nach der juristischen Matrikel wurde
iridenwjss 1476 unter dem Decan Gerhard In Curia von Bercka zum Licen-
<^3ten d^ eanoniachen Rechts promoviert Wann er die insignia doctoralia
^saahm, ist nicht gesagt, doch wird er später als Doctor bezeichnet« Im
^•1474 hatte er sich um die Stadtschreiberstelle beworben. S. Band 11, HO
Kam, 1.
106 1477.
dium illum de carceribus relaxavit in despectum ejus, sus*
pendit temptamen et examen in artibus magistrandorum illa
vice volens corrigere magistros, qui hujusmodi rem fecissent.
et advenientibus superioribus confederatis de bello Nansensi,
numero octo milium, magistrandi, qui tunc erant promovendi, &
una cum dicto Gridenwisz duce eorum ^), quia temptamen eorum
suspensum erat, accesserunt capitaneos eorum, propinantes eis
zuckarum et malvasiam, induxerunt eos et tantum effecerunt,
ut ipsi omnium dominorum canonicorum et cappellanorum Basi-
lien^ium domus intrare et evertere proposuissent ad eos spo- lo
liandum et fortasse interficiendum, quia aliqui de promovendis
erant de Lutzema et illis partibus, et nisi domini de capitulo
avisati fuissent et media inventa fuissent, quo examen fuisset
appertum, magna latrocinia fuissent facta, ille nequam judai-
savit et voluit in favorem Judeorum perdere Cristianos pres-is
biteros, male eciam contentus, quod Judei jam per confederatos
in tota Alsacia fuissent expediti et spoliati.
Jan. 18 De octo müibus superiorum confederatorum sabbato die
Prisce virginis et martiris duo milia expediti de soldatu re-
cesserunt de Basilea. et quia soldatum non habuerunt, con*»
clusum fuit; ut cum quolibet capitaneo cujuscumque loci
confederatorum sex deberent manere in Basilea expensis ducis
Lothoringie, quousque eis satisfieret de soldato, sicque die
Jan. 21 sancte Agnetis multi recesserunt.
Eodem tempore comes Ulricus de Wirtenberg diem vites»
sue clausit extremum et mortuus est 2).
[s2^] Reinhart von gottes gnoden hertzog zh Lotringen und
margroff^), groß' zu Wydenmont und Harencurt^).
Unsem fruntlichen grüsz zuvor, edlen, strengen, fursich-
tigen, ersam, wysen besondem lieben getruwen eydgenossen. 30
uns zwiflet nit, ir habent durcht die uwem vernommen den
sig, gluck und heil, so uns gott der almechtig wider den
hertzogen von Burgund verlihen, mit ime gestritten, inn by
2S. hertzog zi Loiringen margroff z& W. Wie vir den Titel wiederhezge stellt h&ben,
findet er Bich n. a. als Aufschrift des am 20. Jan. Ia Basel ron den Hanptlenten und
Bithen der Verbündeten ausgefertigten Briefes an den Herzog {IQS A. 4).
1) Kridenwyss war su Anfang des Jahres Decan der philosophischen
Facult&t Vi8cher91.
2} Graf Ubrich von Wirtemberg starb erst den I. Sept 1480.
3) Von Pont-k-Mousson«
4) Die Grafschaft Harcourt in der Normandie hatte Renats Grossmutter
Maria durch ihre Vermählung mit Anton von Vaud^mont an dessen Haus ge-
bracht Grote, Stammtafeln 64.
1477. 107
erschlagen and also tod fanden, and werden darch sin hoff-
meister, camerer, artzat, schnider und andre sin diener, die
in also tod gesehen und visitiert habend, worlich bericht, das
er es ist '}. darumb Trir inn in unser statt Nanse haben ge-
»lossen bestatten und üch solichs vorbehalten, bisz wir den
grund und worheit durch die gemeldten erfaren und gehört
band, das wellend im besten vermercken. denn wir lich
solichs unverkundt nit haben wellen lossen, üch domach wissen
ze halten. geben uff samstag nechst noch der heiligen
»diven kungen tag anno etc. 77. Jm». ti
Ünsem lieben, besondem, strengen, vesten und fursich-
tigpn guten frunden, der Eydgenossen höbduten, so mit uns im
stritt vor Nanse gewesen und yetz zu Basel sind, inen allen
und jeglichen insunders.
0 Diser brieff ist durcht den hertzogen von Lutringen be-
siglet mit Anthonii des basthartz von Bmgufid insigel, und ist
die geschriSt umb das ingesigel alsus :
SigiUum Anthonii b. de Bore conte de La Boche.
[ss] Die gefangnen:
y Der graff von Nassaw des margraffen tochterman^).
Item der von Fontäni des von Ropoltzstein swecher*).
Item die zwen basthart von Burgund.
Item der herre von Croy*).
Item der herre von Nuwenburg, des Ellenkort gewesen ist.
i Item der herre von Orba*).
1) Vgl 91, 2 ff. 99, 4 ff. 102, 28 ff.
2; Graf Engelbert von Nassau war mit Cimburga, emer Tochter des Mark-
zafen Karl von Baden, yerm&hlt
i, Der Herr vonFontenoy (vgl. oben 102, 1 und unten pag. 98^) war nach
Moliset n, 11 der Sohn des Johann von Montaigu aus dem Hause Neuenburg
^rafehitel) in Burgund, er ist also dieselbe Person mit dem|filB aisn^ de
^adenr de Montagu , den die Desconfiture unter den Gefangenen auffilhrt,
'2idder nach GoUut-Duvemoy 1312 A. 2 Philipp hiess und Schwiegersohn des
^kgrafen von Eöteln war. Wilhelm von Rappoltstein war mit einer Tochter
-es Johann von Montaigu yerheirathet. GoUut-Duvemoy 563, vgL mit der
Bappoltstciner Chronik bei Rathgeber, die Herrschaft Rappoltstein , Strass-
^ 1874, S, 35 und Bernhard Hertsog^ Chronicon Alsatiae, Strassb. 1592,
f^«h V, 8. 131. Der Herr von Fontenoy war also sein Schwager, nicht sein
^aher oder Schwiegervater.
i] S. oben S. 101 A. 4
5. B[crr von Orbe war Hugo von Chftlon-Gh&teau Guyon. Seine Gefangen-
'^iaae wird auch in der Bescl^eibung der Burgunderkriege des Albrecht von
öeatetten, Archiv f. Schweiz. Geschichte Xm, 296, 313 und in der Speiri-
^^a Chronik bei Mone Quellensammlung I, 520 berichtet Dort wird er als
Heir »von Orben,« hier als der Herr »von Schattygyan« bezeichnet
108 1477.
Item der herre von Pickardia^), hatt Hans von Nuwen-
stein gon Ropoltzwilr gebrocht.
Item der von Mflnse des Landeckers swoger.
Procnrator civitatis BsLßiHensis in curia Serenissimi domini
nostri imperatoris inter alia scribit civitati Basilien^'. s
Item unsers herren des keysers volk litt vor Gra£fheck.
vemymm noch von keinem gewinnen, so habend herre von
Bottendorff und herre Heinrich von Bflchheym der keiser-
liehen magestat abgesag geton, die ligent mit iren slossen glich
vor der statt und mit grossem schaden, sperrend Ach den z&-io
gang allerley, so man notdurfftig ist, und ein brot, das vor
1 dn. hat gegolten, giltet ietz 2 d., und habem, den man vor
umb ein grossen geköfft hatt, giltet ietz fiinff grossen, holtz,
das man vor umb 16 oder 18 pfennig köfft hatt, giltet ietz
40 oder 50 den. und sorg, dasz der krieg grossz werd. dochis
sol unserm herren dem keyser grossz volk kommen, [ss^] item
der kung von Hungern wirt noch wienachten hochzyt haben
und hatt by 8 wochen vei^angen dem Türken ein grossz statt
und slossz abgewonnen, und ietz ist der Türkisch keyser in
eygner person in der Molda gewesen, den haben Stephan id
Weyda und Trackole Weyda^} und andre des kungs hAbtlüte
uszgetriben und uff 20000 erschlagen und sich nu fax Sandere,
ist des dispotes höbtstatt gewesen, belegret, und vermeynt die
zu gewinnen, wenne das beschehe, so were Ungerlant vor im
Dec. 23 sicher. datum des brieffs an mentag vor nativitatisss
Cristi 1476.
iJao. 20] Eodem tempore et cum essent nuncii confederatorum in
Basilea^), una voce concluserunt scribere domino regi Francie
super duobus punctis, uno videlicet, ut sut quos miserat ad
bellum Nanse, qui longe a hello erant, hos quos dominos cepe- so
rant ipsis confederatis mitterent, alio quoque articulo, quod
ipse se de Burgundia amplius non intromittat, cum ipsi Bur-
gundiam gladio comparaverint^). quid ex hoc fiat nescitur.
20. dem. 28. nno. 29. suos.
1) Schilling sagt S. 375: »ein meohtiger herr us Bickardie,« Bonstetten
a. a. O. 296, 313 : »Bikardus quidam prepotena,* »ain mächtiger Bickard.«
2) Vgl Band n, 323, 13, 14.
3) S. den »abacheid des tags von gemeiner vereynung und puntnusae
houpüuten und reten sü Basel gehalten uff sant Fabians und Sebastians tag
(Jan. 20) anno etc. 77« im Staatsarchiv Basel A. G. 5, 180 und Eidg. Absch. 11,
S. 644 (aus dem solothumischen Archiv)«
4) Des ersten, dz die fursten, herren, stett und Idnder gemeiner ver^y-
1477. 109
et super illis duobus punctis debet fieri dieta in Basilea in die
sancte Dorothee proxime futuro. Fabr. 6
[m] Medio tempore dicebatur, quod dux Lothoringie ce-
pisset opidom et castrum Muselburg^], quod fortissimum
^castrum est illiuB patrie.
In exequüs ducis Burgundie dominus Renatus dux Lotho-
ringie ordinaTit 4 comites, qui deferebant corpus et quatuor
milites, qui eis assistebant^}. reliquum vulgus portabant torcias
ardentes, et 30 abbates atque 300 presbiteri^) divina officia
Hang und puntnusse von disihin für sieh selbs wider das hertsogthüm und die
gnfsehafft Ton Burgunn nutiit fuxnemmen noeh die beschedigen, sunder so
sollen all und yegklich teil der yereynung der yetsbestimpten landt8cha£ft halb
i: treffenlich bottschafit uff donrstag sannt Doratheen tag (Febr. 6) schierest
kusiftig des nachts zu Basel an der herberg haben und momendes bedaohtlich
dävon reden und ratschlagen , was derselben landtschafit halb fursenemmen
aad le handien £ruchtbar und gut sye. und ds uff solichs von stund an unsem
aedigen herren dem kunig Ton Franckerich, dem herzogen von Lothoringen,
^:asenii herren von Basel, desglichen den Yon Bemn, Solotomn und Friburg
^tsehiiben werd, als euch bescheen ist, in der zyt stylzestande und darüber
üutiit fursenemmen. — Die Concepte der Schreiben an den Herzog yon Loth-
ringen und den König von Frankreich finden sich im erwähnten Bande des
Stutsarch. Basel Bi 181 und 182, ebenso wie auch die Bedaction des Ab-
idiieds Ton der Hand des Stadtsohreibers Nidaus Rusch aufgesetzt. In dem
Briefe an den König findet sich folgender Zusatz nachträglich eingeschaltet:
d^gUehen hatt sich begeben, dz uff den tag der Überwindung ettlich reisigen
ad Lamparther, uwer k. mechtikeit züstend , uff die flucht des Burgunschen
■iasogea seliger gedechtnüsze und der sinen on einich bescheid gehalten imd,
bdem als wir sy z& schanüicher flucht bracht und nachgeillet, dz sy nit die
aiinsten unser vyend uffgefangen, das ir genommen und hin und enweg bracht
haben, darumbe wir uwer k. mechtikeit in nammen und wie vor in sundenn
lühem Tertruwen euch bitten, gen inen gnediclichen darob ze sind und ze
^enehaffen, uns sölich unser vyend und gefangen mit sampt der eroberten
bbe gutlicii Tolgen und z& banden kommen sä laszen, als zu uwer k mechtikeit
■:: ansehen der billikeit ist der vermelten unser herren und oberen yolkommen
^titruwen. Eine Abschrift dieses Conceptes findet sich Bl. 186, eine Abschrift
der lateinisehen Ausfertigung BL 187. — Über die Absichten der Eidgenossen
^ Grafschaft Burgund gegenüber s. auch den Abschied des eidgenössischen
la^res, der ebenfaüs am 20. Jan. in Luzem gehalten wurde. Eidg. Absch. 11,
^. *A1 c. — Die Antwort Ludwigs auf das Schreiben Tom 20. Jan. s. unten
I) Chitel-sur-MoseUe nördL von EpinaL Die Chronique de Lorraine cxij
2autt unter den Gefiangenen Ton Nancy: monsieur d'Aricourt seigneur de
■liaatd-sui^Moselle.
2] Die Chronique de Lorraine cxij spricht von quatre comtes, deux barons
^. ({aatre eseuyers , der Dialogue 42 sagt : il fut port6 par monseigneur de
Xcufehastel et autres seigneurs de Bourgongne prisonniers.
3': Chron. de Lorraine a. a. O.: Le duc Reni . . . manda les trois abbez de
I'uneTiEe, Beauprez etClerlieu, lesquels h Nancy yinrent, et tous les preb-
area des deux Heues a Tentour.
110 1477.
illa die in ecclesia sincti Jeorgii Nansensi peregerunt et ho-
norifice sepelierunt. hec michi retulit dominus Matheus MuUer
officialis Basilien^, qui hec dieebat se a consulibus Basilien-
sibuSj quibus dominus dux Renatus scripsisset^ audiTisse.
nie fatuus Burgundus scripsit se cunctipotentissimuin.
illustrissimum, invictissimum , metuendissimum ^) et gloriosissi-
mum, que omnia predicata fuerunt mentita. cunctipotentissi-
mum ex maxima superbia, qua dejectus est dyabolus, dicens:
ascendam etc. et similis ero altissimo, et dejectus in profan-
dum abissi. sie ille periit in Mosa aqua^).
Refertui de illo nequam omnium tyrannorum nequissimo.
ut dum marscalcus Serenissimi principis domini Renati ducis
Lothoringie in illa extrema necessitate cives Nansenses alimen-
täre proposuisset, sicut et divina firetus gracia^ quantum tunc
Tor Deo. 26 potcrat, fccit, et ante festum natalis domini proxime preteriti
assumpsisset quot tunc habere poterat de equestribus et pedes-
tribus et oneratis carrucis et quadrigis de victualibus et aliis
necessarüs quantum poterant, venit prope Nanseiam, videntes
'Sansenses exierunt obviam et conduxerunt iUas carrucas, mares-
calcus autem ultimam cum suis custodiam habuit ut [sa^] se-
curius intrarent, percipiens hec tyrannus dux Buigundie misit
contra eum exercitum, quibus se opponens multos ex Bui^un-
dis interfecit et de suis eciam perdidit et ipse captivatus fuit.
nichilominus civitas pro modico alimentata fuit. ipse autem
ductus ad tyrannum fuit. qui ipsum marescalciun allocutus:
vquare fuisti contra me et te michi tuo domino opposuisti? tu
morieris.« at ille: »illustrissime princeps, hoc quod feci non
libenter, sed juramento et naturali fidelitate compulsujs feci.
sum enim natus ex patre, matre et omnibus meis progenitori-
bus Lothoringus. sum insuper domini mei illustrissimi ducis
Reneri marescalcus, cui et fide et juramento sum astrictus, et
8. Nftch fsperbia ichrieb K. saerst: Ulnitrissimnm, indem ar wohl die Absieht hAtte, xo
Jedem der vorher angef&hrten Titel eine Bemerknng zu mMhen , er hat es aber wieder
gestrichen und es bei der etwas weiter ansgeffthrten Bemerkung sn dem einen bewenden
lassen. 29. Nach progenitoribns steht noch einmal meis. 31. jorato.
1) Vgl oben S. 32, 31. 64, 18. 90, 16.
2) Karl kam weder in der weit Tom Schlachtfelde entfernten Maas noch
in einem andern grossem Flusse um. Sein Leichnam wurde in den sumpfigen
Wiesen von Virlaye bei der Comturei St. Jean westlich von Nancy (Chron. de
Lorraine oxj), en un foss^ aupr^s de St Jean (Dialogue 42} gefunden. Das
Kreuz , das Renat an der St&tte seines Todes errichten liess, und dessen Cal-
metll, 1076 f. gedenkt (»lacroix de Bourgogne« genannt) ist abgebildet itu
Anzeiger für Schweiz. Gesch. N. F. U (1875 Nr. 1), S. 115 mit einer kurzen
Notiz von F. A. Flückiger.
1477. 1 1 1
{eci ficut honestus et probus vir, et propterea me vestra domi-
oacio non debet occidere, sed pocius honestum virum et pro-
hm ttt decet captivum tenere et a me exigere quantum
posum, ut decet xestram graciam serenissimam.« qui tyran-
iüus rureus adjecit: »tu morieriB,« et advocans ad se quendam
nquam, mandans ei ut eum occideret. quod audientes prin-
cipes, marcbiones, comites, liberi et alii nobiles accurrerunt
et flexis in teiram genibus suplicarunt ei, ut non contra eum
i(a procederet, attento quod captus esset sub spe salutis et non
imords. ad quod tyrannus dixit: j»morietur,tf et mandavit eum
^rsam duci et occidi. nobiles autem denuo suplicarunt, ut
Qon fieret, quia in eventum, quo caperentur, similia eis infer-
rentur. et üle dux permanens in sua duncia jussit eum occidi.
hec audiens ille bonus marscalcus flexis in terram genibus
^iint [ii] »tu maledicte tyranne, dei et hominum inimice, tu
ne iimoeentem punis et morte afficis et jusjurandum neque
lidem servans nulli sexui parcis. quid obligamur tibi, et sine
ciusa Qos vis perire? tuam nequiciam retundet in te deus et
morieris tuxpius post me et eris exemplum omnium malorum
a^principom, ut qui in pios seviunt et nequiter occidunt, severius
poniantar et turpius moriantur.cr quibus yerbis permotus fren-
itm dentibus, dixit: »abducite et occidite.« qui statim ab-
ductos, et quia non poterat eum publice occidere, timens
tomultum omnium suorum nobilium, jussit eum in privato
sGccidi 1). [se] idem bonus marscalcus postquam per illum male-
dictum tyiannum fiiit latrocinatus, tyrannus volens Nansensi-
bds incuttere timorem et per hoc eos inducere ad resignacio-
oem civitatis, fecit corpus emortuum poni in feretrum, clamans
et annuncians eis pacem, et ordinavit omnes, quos habuit in
)*SQ0 exercitu, presbiteros, qui cum deportacionibus torciarum
iccensarum precederent et vigilias mortuorum decantarent, ut
13. dizda. 25. Am Bande steht: quere inferina aigiinm ® poet a&am folinm.
]>ft8 Mehen lladel sieh auf pag. 86 vor dem Absätze »Idem honns . . . anzüium de sancto«,
^ wir, der Weisung Knebels entsprechend, hier anf&gen.
1) Über die hier en&hlte Begebenheit s. Chronique de Lorraine xciij ff.
voadnes \xm Y, chap. 6. Dialogue 32. Der von Knebel als marescalcus des
^sixogs beieichnete Edehnann , den Karl aufhängen Hess , wird in der Chro-
%e de Lorraine Chiffron, bei Comines Siffron, im Dialogue Suffron de
^adiiere, in dem Erlass Renata Tom 1. Dez. 1476 bei Calmet III, Preuves cxxiij
^^^&Rk de Baaehier genannt Nach einer in den Beilagen zum Dialogue 56
i^fedruckten Untersuchung des Oberbibliothekars Soyer-WiUemet in Nancy
vve die ri^tige Form seines Namens Sufiren de Baschi. Er war von Geburt
^t Lodiringer, sondern Provenzale und wird von Renat als sein conseiUier
^vOAlstre dliostel bezeichnet (Cabnet a. a. O. Beilagen zum Dialogue 59).
112 1477.
deferrent corpus ad Nansenam. quod ipsi cum reverencia
susceperunt et honorifice sepelierunt. quo facto non tarnen
fuerunt moti ad resignacionem, sed pocius defensionem , ex-
spectantes salvatorem, qui liberaret eos, petentes auxilium de
sancto. [bb] sicque factum est, ut non longo post tempore idem s
Karolus dux Burgundie nequam nequissimus in turpissima
fuga turpissimam sustinuit mortem et inter alios occisos jacens
nudatus vestimentis nudus tribus diebus et noctibus inter pau-
perrimos rusticos jacebat et hoc contigit, ut canes et aves re-
lictis et non tactis aliis corporibus solum ipsius corpus vora- lo
rent et roderent ossa^). tandem corpus suum inventum
ductum fuit ad Nanseiam et ibi lotum, balsamatum et sepultum
fuity descendit ad inferos et non resurrexit.
Ex cujus morte tota Alamania letificata est de communi-
tatibuSj non ex potestatibus, illi enim addixerant auxiliiim, sed i&
defecerunt
Fuit et alius per suos satellites captus armiger nobilis,
cui et satellites salvum cum vita habere promisenint et nun-
ciantes ipsi duci de sponsione salutis, consensit et ipsum spo-
pondit non velle occidere et jussit eum sibi adduci. qui dum 20
adductus fuisset, alloquens eum dixit: »quid fecimus tibi, ut te
nobis opponeres et nos expungnare temptares?c respondit:
j>domino meo serenissimo Renero duci Lothoringie obligor,
quia ejus sum et ab antiquo Lothoringus.« at ille: Dmorieris.c
respondit: »non credo, quia vestra gracia me salvum esse spo-2s
pondit, et non liceret yestre daminacioni non servare fidem,
quam promisistis. esset et vobis et vestre domui perpetua
nota et infamia.« et tunc arripuit ejus manum et duxit eum
[s5^] ad patibulum, quod ibi ante Nanseiam erexerat, ubi multi
pendebant suspensi, illi in brachiis, alii in pedibus et alü in so
cervicibus, illi alcius, illi depressius. et interrogavit eum:
»ubi vis tu pendere?« respondit: »nullibi, quia credo, quod
fidem servetis, quam spopondistis«. tunc ips« dux Burgundie
suis manibus exspoliavit eum suis armis, astante sibi Anthonio
bastardo Burgundie, qui et eum postea iterum cum duce vesti- 35
vit eisdem armis, et cum postea fuisset jussus suspendi. An-
thonius basthardus duci dixit : »serenissime princeps, non expedit
eum suspendere, sed pocius salvare et punire in peccunia, quia
1) Im Dialogue 42 heisst es, der Leichnam habe nur schwer erkannt wer-
den können , pour ce que les loups ou les chiens luy avoient mang6 Tune des
joues de son visage. Tusch 106 : man meynt die hunde Hettent sin angesieht
einsyt Zugerust, das man in nit künde Erkennen bald derselben syt. So
meynt ein teyl, die rossysen Habent das so mit tretten verletz.
1477. 113
Qon esset honor noster et tandem veniet nobis, ut quicumque
ex Dobis capitUT, Bimili pena plectator.t sicque fttit ductus in
Fontmossi et ibi incarceratas, et cum dux fuisset in torpi
fiiga interfectus, ille nobüis fiiit de carcere xelaxatus. qui
^postea illad retulit et landavit bastardum.
Anthonias bastardas fiiit in bello captus. qui cum duce
fiigemt et sict«^ fngeret, dixit fratri suo Karolo duci: »ecce
hec patimor piopter vestrum malum caput et tyrannidem,
quam exercuistis. modo vadimus et nescimus quo fdgiamus.«
^äc Tenit, ut venirent annigeri et vibrassent lanceas contra se
nntoo. bastardus bene aKum pupugit, dux yero sibi adversum
Qon tetigit, sed advexsarius ducis eum basta de equo in terram
prostravit, venit alter et gladio cerricem ejus transfixit, et sie
iDortnus fiiit, a rusticis interfectus, qui se inimicum rusticorum
^appellavit*).
[»«] In profesto conversionis sancti Pauli apostoli boraJu. 24
meridiei contigit, ut juvenis quidam adaquaret equum cujusdam
peditis de Tburego, qui eciam in expedicione Nansensi fderat,
in fönte fori piscium BasilieuM», et alii venirent de Bema
isiiniles et prociebant illum juvenem insedentem equo niye.
juteois clamabat. quod audientes ThuricenseSj quorum equus
^^ Tolentes defendere juvenem ab ictibus aliorum Bemen-
^, eraginatis gladüs irruerunt in illos, interfecerunt duos
^tTulnerantes quatuor et tantus fuit factus tumultus, ut omnes
*h»Hen9e$ se anrns induerent et domini de capitulo Basiliensi
tm capellams suis se in Pallacio retro ecclesiam^) congre-
^nt. mittentes nuncium ad consules, quid eis expediret
^«Jere, an ad eos ire aut ibidem expectare vel ad aliquem
locam Baaiiensibus pro tuicione et defensione se presentare.
^rt responso habito cum graciarum accione redibant ad propria,
»dato tomultu.
l^^] Eodem tempore et quo [dux Burgundie fuit inter-
^Mtos, dicitur scripsisse dominus rex Frantsie superioribus con-
iedeiatig, quod ipsi non debeant eum molestare in ducatu
-Biögundie, eo quod ducatus ad eum legitima successione here-
itaria Sit devolutus').
7. ne. 31. Dtr B«ff| ron p»g. S6 ist dnreli dtn Abiats elngeftomnen, den wir 8. 111,
2^112, i abffednickt haben.
1) Die Nancei« sagt U, S. 280 vom Bastard : Ipsc igitur, visa fratris nece
i^pis acri Qui Cursore fugam tentaverat
2, Auf der Pfalz, der Terrasse hinter dem Chore des Münsters.
3' Am 17. Januar schrieb Karl von Amboise, Gouverneur der Champagne,
«Bern, dass er nach dem Tode des Herzogs von Burgund das Herzogthum
3d die Freigrafsehaft Burgund nebst Salins zu des Königs Händen gebracht
114 U77.
Ex alia parte Buigondi, qui sunt yicini episcopatoi Basi-
lien^' et EUecort, xniserunt nuncios ad Tann et ad dominum
Wilhelmum de Ropoltatein baliyum domini nostri Sigismundi
ducis Austrie, ut et vallem Yackeney^) cum suis recipiant ad
graciam et sub sua tuicione^). tunc ipsi velint eis prestare ko-&
momagium. hoc audientes Bemen««« cum aliis confederatis
scripserunt eis, ut in omnibus illi^ f actis nil omnino attemp-
F«br. 6 tent, donec observetur dieta in Basilea in die sancte Dorothee
proxime futura generalis tocius lige majoris.
Eodem tempore dominus Ludowicus dux Bavarie opulen-to
tus dif&davit civitates imperiales Sweyie et faciens in certo
loco conflictum ex civitatibus interfecit ut 40. Ticeversa vero
Ulmenses de rutheris ceperunt 13, quos omnes decapitarunt ').
also wil es sich aber machen.
Comes GfirtzensiB, qui ricinus est domini ducis Sigismundi, is
composuit se cum Thurco, et ciyitas G6rtzenM9 distat ab Yns-
brugk 15 miliaribus ad majus de nostris.
Jan. 28 Fcria tcrcia proxima post conversionis sancti Pauli domini
de ducatu et comitatu superioris Burgundie miserunt certom
doctorem valde doctum cum 30 equis et cum pleno mandato»
civitatum et opidorum ac villarum et communitatum tocius
Burgundie superioris ad Ensiszhejm, ubi tunc dominus Wilhel-
mus de Bopoltsstein [s?] balivus illustrissimi domini nostri Sigis-
mundi ducis Austrie et consiliarü erant simul. qui coram eis,
ut dicitur, valde solempnem in Latino fecisset sermonem. 2s
declaravit et ad mentem ipsorum deduxit, quomodo altissimus
deus ex sua bonitate, clemencia et ex dono gracie singularis-
sime confederatis illius magne lige hoc donasset, ut in omni-
bus bellis atque conflictibus contra Karolum ducem Burgundie
yictores fuissent, jam ultimo in Nansensi' hello hoc donasset, 30
ut ipsum Karolum turpiter fugientem interfecissent', cujus
anime deus altissimus misericordiam prestare dignaretur, cui
etsi, dum vixit, auxilium prestitissent, tamen hoc ex timore,
non amore fecissent, quia ad hoc non mansuetudine, sed po*
cius, ut diceret, tyrannide et timore mortis fuissent coacti. 35
habe , und dass die Landsassen diesen freiwillig als ihren rechten natürlichen
Herrn anerkannt h&tten. Eidg. Absch. 11, S. 647 Anm. f u Nr. 869 a. Bern, de
Mandrot, Etüde sur les relations de Charles VII et de Louis XI ayeo les ean-
tons suisses, suite et fin, im Jahrbuch f. schweif. Gesch. VI (1881) S. 231.
1) Faucogney. 8. Band 11, 203 A. 3. 2) Vgl. 8. 144 A. 3.
3) Weder bei Kluckhohn, Ludwig der Reiche, NördHngen 1865, noch bei
Stfilin, Wirtembergische Geschichte finde ich irgend welche Thatsachen er-
w&hnt, auf die das hier Ersählte besogen werden könnte.
1477. 115
quia jam ex dei disposicione ita factum esset, omnino non
kberent dominiun, et illostrissimus dominus Sigismundus dux
Aastrie ceterique domini lige majoris essent eis vicini, et do-
minus mansuetissiiniis et graciosus esset, petiverunt se recipi
im soam defensionem et quidquid facere tunc deberent, quod-
que saltim racionabfle esset, eis dare vellent. et considera-
rent quomodo antiqui patres veteris testamenti, eciam genti-
lium reges post victoriam hos, qui se sibi subicerent, graciose
acceptassent et non se propter tyrannidem in suiditos vindi-
lecusent neque postea sangwinem innocentum effudissent. roga-
nmt insuper, ut ipsos smerent neque amplius contra eos arma
moTerent, quia intellexissent, quod si hoc ipsi facerent, rex
Fiancie ad idem ex alia parte faceret. sie ipsi innocentes
intei duos parietes comprimerentur. et post longum et diser-
tttufdmum sermonem idem dominus Wilhelmus de Bopoltzstein
baÜTos habito consilio suorum consiliariorum eis respondit,
quod ipsi intellexissent peticionem ipsorum, sed ipsi hujus
rd potentes minime essent soli, sed omnes de liga majori
partes simul, et ergo eis respondere non possent, sed eis supli-
»caront, ut in dieta in Basilea proxime die sancte Dorothee Febr. 6
fatnra, in qua de omnibus paxtibus illius lige conyenient,
«ciam Teniant et compareant. quidquid tunc pro ipsis facere
et at ad pacem venire possint facere et consulere velint. sie-
qae cum graciarum accione recesserunt, et extunc dominus
2&bali?us mandavit suis, ut nullus suorum contra eos insurgeret
aut moTeret arma^).
[§7^] Sabbato ante purificacionis Marie OYum galline vende- F«br. i
liatar pro uno denano nee bene poterat reperiri, et commu-
oiter octo Tendebantur pro 1 solide Aeuariarum Basiliengium,
«fiiit quidam ruraUs, qui videns caristiam ovorum noluit re-
iDinius Tendere quam unum ovum galline pro duobus denarüs.
Qoloit eciam libram butiri remissius vendere quam pro duobus
solidis, et cum diu staret, de mandato consulatus fuerunt missi
äpparitores vel famuli civitatis, qui tam ova quam butirum
scaperent et ad Hospitale paupenyn BMÜiense portarent.
Tanta fuit nix usque ad purificacionem sancte Marie, utrebr. 2
a. Ui«. 9. raditos. 11. Mairant. 21. quo.
i; Naeh dem Berichte, den der Landrogt auf dem Tage lu Basel ab-
stattete, war das Begehren, das die drei BtSnde der Grafschaft Burgund an
^ ridtteten, dahin gegangen, er möge sie in die Vereinung aufnehmen.
^. Abedi. n, S. 647 d. Uher die Verhandlungen der Burgunder mit den
^34geDotsen s. unten S. 116 A. 3.
8»
um
116 1477.
in montibuB nullus nisi cum maxima difficultate ambulaiet
et in die purificacionis nivit mirabiliter.
Audito in inferiori Buigundia ^), quod dux Karolus fiiit in
bello Nansensi interfectus, ubique insurrexerunt cives contra
suos Ticarios et officiales, qui eos mirabiliter et miserabiliter :>
exaccionabant. illi autem quantum potuenint se humiliabant,
sed ex eis plurimi sunt interfecti, alii omnes fugierunt, et tota
Burgundia inferior fuit liberata a tyrannide ipsiufi nequam
Thurci Burgundi.
Febr. 2 Circa festum purificacionis Marie dominus BaBÜiensis obse-i)
dit castrum Metzscb^), sed non potuit insultare pre nimia
nive.
Febr. 6 Die saucte Dorotbee Bemenses miserunt nuncium sumn
Basiliensibtis et ceteris confederatis illius lige, nunciantes eis
suo scripto, quod Bisuntinen«««, Salisen^e«, Disionen»«« et aliei&l
civitates, opida et communitates Burgundie fuissent cum eis
rogassentque eos, ut contra eos arma non deferrent nee eos
molestarent. ipsi se vellent componere cum confederatis. sie-
Merz 2 que dederuut eis inducias usque ad dominicam reminiscere.
medio tempore vellent cum eis tractare pacem. hoc eciams^
intima-[88]verunt Bfi^Uiensibus , volentes ut denuo alüs colli-
gatis nunciarent, ut hujusmodi inducias sive treugas observa-
rent, et hoc sine scitu et voluntate aliorum') fecerunt, vo-
lentes nichilominus observari.
Dominus dux Lothoringie remanserat suis soldatis de 2^
superioribus confederatis, ut ipsi referebant, obligatus sex miba
fLoienarum, quos eis non solvit cum alio soldato. et dicebant
hü, qui in Basilea remanserant et exspectabant solucionem,
quod dominus Oswaldus comes de Tierstein hoc impedivisset
et non sit causa domini ducis, sed ipsius. unde aliqui mina-M
bantur eum in suo dominio Pfeffingensi invadere. quo com-
perto non audebat intrare Basileam, timens ne forte ab ipsis
soldatis caperetur aut interficeretur, peciit salvum conductum
a magistro civium et consulibus Basilien^'ftu«. et eo tunc
1 ) D. h. in den Niederlanden.
2) S. Band H, 407 A. 5.
3) D. h. der Mitglieder der Vereinung. Der Waffenstillstand mit den Ab-
geordneten der Grafschaft Burgund (nur um diese handelt es sich) wurde am
30. Jan. zu Neuenburg Ton den Boten der Eidgenossen abgeschlossen. Bern
erhielt den Auftrag, den Abschied dem Herzog Ton Lothringen, den Bischöfen
Ton Strassburg und Basel, dem LandTogt des Herzogs Ton Österreich und
den Städten der Vereinung mitzutheilen. £idg. Absch. IE, S. 646 f. Vgl*
S. 647 c.
1477. 117
eciam condoxit soldatos ad castrum Pfe£fingen, qui si iidem
insnltom facerent, castnun ipsum defenderent. et extunc eciam
piebuit castmm Pfeffingen cum Tierstein et aliis ad ipsa per-
tinentibiu Tenalia 'BefmenMus, eciam invito domino Basilieiut
iet dritate BmUensi, quia pocius eos faveret quam Baaüiena^«
Tel alios. et quid fiat ex hoc nescio. domini deliberabunt.
AudiTi poatea a certo viro, quod superiores callidi hominea
sont, quod computayerunt plus mille homines quam pro sol-
dato aint couTenti.
tt Ulis diebus, videlicet die Agathe, dominus Basilienm ob- Febr. 5
tinnit castrum Metzsch, quod fuit dominorum de Blomont.
Dominus dux Lothoringie incarceravit dominum de Blo-
mont^) et posuit in fundum carceris in Spinalo, qui non est
teetns.
^ Ista hyeme et usque ad festum sancte Scolastice in Rin- F«i»r. lo
felden tarda vice congelatus fuit Renus infra pontem, ita quod
(moste yeherentur quadrige, quod nullus in Rinfelden ita senex
üiit, quod eo tempore prius factum recordabatur').
Eodem tempore fuit dieta in Basilea^) inter omnes con-
»federatos ülius magne lige racione spoliorum receptorum circa
NaDseiam et tocius Burgundie superioris, [ss^] maxime quia
du Lothoringie stipendiarüs suis remansit obligatus in 14000
iatenorumj pro qua solucione fienda exspectabant hie in Basi-
lea capitanei hincinde opidorum et communitatum superiorum
sconfederatorum, et tractabatur quando solverentur, quia dux,
Qt dicebat, in prompto non haberet, saltim in moneta Ken-
neoW) et querebatur aliqua suspensio usque ad ^enthecosten, umX 26
sed illi nuUo modo poterant moveri ad aliquam suspensionem,
^ dicebant: »nos fecimus cum nostris debitum nostrum, ac-
i^qoisLTimus sibi suum ducatum, quem perdiderat, et interfeci-
mm suum inimicum, et recusat nobis dare sallarium. hoho,
i non exsolvamur, intrabimus illam patriam et postea Lotho-
nngiam et exsolvemus nos ipsos.c timentes autem nobiles
ülräs patrie et 'Rasilienses similiter, ne forte destruerent patriam
set se, cogitabant modum quo solverentur. Basilien^e« obtule-
i: 8. Seite 101, 20. 138 A. 3.
% Aueh im Winter von 1879 auf 1880 fror in Folge des Stauens des
Onmd- oder Treibeises der Rhem unterhalb der Brücke von Rheinf elden drei-
ttl 10. Wenigstens das sweitemal war (in den Weihnaehtstagen) die Eis-
^ke w fest, dass mancherlei auf ihr konnte Torgenommen werden.
3! Cff fiyta^ nach sannt Dorotheen tag (Febr. 7) . . . und yerlenngt biss
i^mitwucheii rar Valentini (Febr. 12). Staatsaroh. Basel A. G. 5, 183. Eidg.
AkL n, 8. 647.
118 1477.
runt se sponte accomodaturoe quinque milia florenorum, dum-
modo tarnen fieret eis caucio pro restitucione. nobiles autem
illius patrie nil dare Tolentes sed Toluerunt, Axgentiii^iitM et
BBJsiKenses peccuniam debere mutuare, dizerunt: »quid ad nost
TOS disposuiatis eis stipendiarios et tos mercedem recepistis^
stipendii. nos autem propriis nostris expensis serviTimus pro
modulo nostro et pluri quam tos expensis domini ducis. tos
. debetis fidejubere pro illa peccunia tunc, ut et nobis et Tobis
deterius non contingat mutuare peccuniMn.f hoc noluenmt.
hoc audientes Switseri tunc dixerunt: »si non dabitur nobis lo
peccunia, tunc nos Tolumus nos ipsos exsolTere.c sie tunc
F«br. 12 usque feriam quartam ante Valentini non fuit aliter factum,
et fuimus iterum in timore^).
[sft] Eodem tempore rex Francie recepit ducatum Burgun-
die in suam potestatem et tuicionem et cepit disponere clientes »
et stipendiarios ad intrandum inferiorem Burgundiam.
Eodem tempore dux Juliacenm, qui et Montensis dicitur,
intraTit ducatum Galrensem , qui et ipsum ducatum ad cum
antiquo jure spectare dicebat, et Toluit eum habere.
Febr. 11 Die martis ante festum sancti Valentini dominus Johoimes »
de Yenningen episcopus BaBäiensiSj Johannes Wemherus de
Flachslanden prepositus homo capitosus, Caspar de Reno custos
et Hartmannus de Halwilr canonici ecclesie BastU^itm una
cum Alexandro episcopo ForliTien^' domini nostri sanctissimi
pape Sixti quarti nuncio fingente potestatem, ut dixit, legati»
de latere et quodam N. dicto Hasler nuncio domini Friderici
Homanorum imperatoris, Oswalde de Tierstein comite, Her-
manne de Eptingen milite et plmibus aUi^ fuerunt coram do-
minis nunciis de liga magna Alamanie in stuba consulatus
BaBtliensis congregatis, et quia ciTcs Basilienses noiebant, utao
dicebatur, non ita et in omnibus subesse episcopo et capitulo
BBsilierm, sicut ipsi pretendebant debere fieri juxta' antiquam
consuetudinem, dominus BdLBäiensis et capitulum fecerunt
magnam querelam de et super ungelta, stüra, theoloneis, judicio
temporali Baailiensi et exaccione, quam ciTcs facerent in suosss
sine licencia, Toluntate et scitu episcopi et capituli, et multis
aliis articulis oblatis, eciam a presbiteris et eorum familia exi-
gerent subsidia caritiTa et ex hoc contra libertatem ecclesi-
37. 89. Am Bande ha,i Knebel mit Yerweiinng enf die Stelle twieohen familia und ezige-
rent hingeaehrieben : et peterent. Entweder b&tte die Verweininf kiater exifeTeat an-
gebracht werden ioUen, oder, wae wahraeheinlicber iit, doreh das an den Band Qaeeliria-
bene aollte exigerent ereetst werden, nnd die Streiehnng dea Worte« ist ans Yersebn
nnterblieben.
1) S. unten S. 119, 17 ff.
1477. 119
asdcam facerent eis tarn per sanctisnmos dominos Romane
sedifi episcopoe quam divos Romanorum reges et imperatores
datam et approbatam. petiverunt insuper magnam rem a civi-
tote Basättffut, quam ad presens subticeo, donec plenius in-
iftxrmer.
Bmüemes habito consilio post prandium per ipsorum pro-
thonotariuzn in presencia prefatorum nunciorum responderunt
[ü^] super 13 articulis eis objectis, et cum Basilien^'&u« stabant
dominus Rudolfus margrafius Rotellen^t», BeTnenßes, Soldoren-
^96$, Thuricen^e«, Switzeri et Tjutzemenses , cum episcopo vero
et cum dominis de capitulo BBsiliensi stabant Oswaldus comes
de Tierstein, Hermannus de Eptingen miles et communitates
saperiorum confederatorum, et post responsionem Basiliensium
confederati superiores omnes se intromiserunt de pace trac-
»tonda inter ipsos dominos episcopum et capitulum ex una et
QTes Basilien^M ex alia^).
Ex parte antem superiorum confederatorum stipendiatonim
ex una et dominum ducem Lothoringie ex alia fuit concor-
datum ita, ut eis traderetur Stipendium 14000 Aorenarum, et ^
ädomini episcopus et civitas ÄxgentinensiSj SletzstatenW«, Colum-
barieim etBasilien«» mutuarent peccuniam. dominus Oswaldus
(omes de Tierstein cavit pro peccunia et inpignoravit Pfeffin-
gen et Tierstein et suos, soluturum usque ad festum pasce
proxime futurum^]. Apre
s Gelren^e« ceperunt capitaneum et regentem inferiorem
Buigondiam comminantes ei mortem, nisi eis faciat restitui
dominum suum ducem Gelrensem; quem iUe dux Burgundie
captiYaTcrat,
Leodien««« se averterunt ab obediencia Burgundorum et
ssquotquot reperiunt Burgundos interficiunt et incipiunt emen-
1) Vgl tmten S. 120, 3 ff. und 141, 6 ff. Wir haben diesen ganzen Streit
ki Biaehofs mit der Stadt in einer besondem Beilage behandelt
% Im Abschied (a. S. 117 A. 3) heisat es, der Henog und mit ihm Ghraf
Omid hatten dringend einen unveninalichen Voraehuaa von 14,000 Gulden
nh bestimmten RUckxahlimgafristen und gegen gehörige Veraicherung be-
t^at >Waa daTon ainen gnaden zu eren, euch der aach lu gut verfolget und
ibfoedt, oueh daneben durch gemeiner Eidtgenoaaen betten sugeaagt iat,
*6a em jeder bott mitaampt der yeraorgkn^aae darüber begriffen ansebrin-
tBLß Am 22 Hen wurde auf ein Oeleitbegehren , daa Oswald an den Rath
n Bud ateHte (rgL oben 116, 33) beachloaaen, ihm auf 14 Tage Geleit su ge-
^ »doch der Teraehribung yon unnaera hem von Lothringen wegen gemein
Tereymmg berOrend in aUweg unabbruchlich und on achaden.« öffiiungabueh
V, 181b
120 1*77.
dare muros, menias et turres civitatis, quos ipee Burgundus
destruxit et evertit.
DominuB Basilieiut^ coram nimcüs iUius lige pioduxit
certa privüegia imperiaJia et po.t magnam querelam, qu«n
fecerat contra cives BasütenseSj tetigit unum punctum de ju-s
ramento, dicens: m servatis juramentum, quod prestitistis ec-
clesie et capitulo Basilien^', postea videbitis-t quod ipsi [90]
ingrate susceperunt, requirentes eum, ut revocet. &oc omnino
volunt ab eo habere, hanc disceptacionem audientes eonfederati
interposuerunt se pro mediatoribus et indixerunt eis dietam ad 11
Men 23 dominicam judica proximam ^),
In facto autem Burgundorum debet obsenrari dieta in do-
Ken2minica reminiscere proxinie futura in Basilea, et extunc
deliberabunt, si yellint unam generalem expedicionem ad Bar-
gundiam aut non^). et in eadem dieta dux Lothoringie debet i
demonstrare, quid de captiyis habuerit, et racionem facere de
bombardis acquisitis in Nanseio a Burgundo, ut ad communem
divisionem veniat eorum, qui ibi fuerunt^}.
De occubitu Karoli ducis Burgundie quidam bonus pater
misit micbi Carmen pro pastillis in camisprivio, in hunc quis
sequitur modum.
Decidit exanimis, voluit qui sydera celi
Quatuor et terre climata supprimere.
Mentem, Burgunde, tibi que yesania cepit?
Quem crucias diro, te tumulat populus. j
Yictu' esne ille Stupor mundi, quem cuncta timebant?
Ecce suppinus jaces fossus ab armigero.
Compares o tantam quam nisus carpere partem
Orbis, non clausus diceris esse loco.
Anderem fari: te straverat ulcio diva,
Es hominum fusor sangwinis innumeri.
Forte diu virga, tandem percussus ab illa,
Digna dei fueras, premia suscipies.
27. Ob«r umlgvro Bt«ht: Tel agrieoU« «t fertv.
1) S. die Beilage über den Streit des Bisehofs Johannes Ton Venningen
mit der Stadt Basel 1476—1477.
2) Der Abschied enthält niehts von einem Tag, der am 2. Men in Basel
soU abgehalten werden; die Burgunder hatten um Verlingerung des ihnen
bis 2. Men gewfihrten Waffenstillstandes naehgesuoh4 die Boten erkl&iten,
hiexu keine Vollmacht lu besitien, sie wollten es aber gaüioh anbringen
£ldg. Absch. n, S. 648 1.
3} Ebenda S. 647 a (vgl. S. 644 Nr. 867). Die Antwort soU auf nftehstei
Tag (s. die vorhergehende Anmerkung) erfolgen. Vgl S. 144 A« 2.
U'
u
2S
1477. 121
[m^] Te miserom! primo nosces, que facta sequantur,
Que tua, sie disces, insiptencia sit.
0 fiiriosa petens dominandi humana libido,
Fine malo semper ultima desieras.
Que te produxit, cinerem Nansaia servat
Tellos, nil refert una beata domus.
Fo6cimus ergo: deus, animam pietate supema
Siste tui famuli celibus in domibus!
He forte protestor mestum de morte ducis, sed
Gaudeo materia gladiandi more Scolaris,
Cuique fides non sit, finalia carmina nudant,
In quibos oro deum, dignetox ei misereri.
Qaem non pertorbat, die queso, principis umbra,
Nostro qni luxit sidus canens orizontef
Non orisons longam medio gramatiee credas.
Qoidam alins versifieator sive carminator de Petro Hagen-
bacb quondam balivo Karoli ducis Burgundie et Jacobo nuncio
djalogo fecit carmen^}.
Petrus Hagenbach.
Postquam non parum Karoli sum naetus amore
Principis, humanuni quem timet usque genus,
Nemo michi par est, omnes michi cedere restat.
Nee quisquam temptet dampna reddidisse michi ^j.
Agricolas, proceres mea jussa capescere cogam
Et faciam promptos ad mea vota viros.
Yox mea mandabit, vox mea prohibebit omnes ^];
[n] Sermo mens semper ensis acutus erit.
Plnribufl in rebus mores delebo vetustos
Et noya vivendi forma videbor ego.
1) Das Gedicht ist Ton Knebel, wohl schon nach einer schlechten Vor-
^ nemheh gedankenlos abgeschrieben worden, 122, 2 schreibt er cortu in
Saem Worte, 124» 28, 30 oves, adisse für o tos, odisse u. s. w. Bei den lets-
^nrd Dritteln des Gedichtes ist die Möglichkeit geboten, durch Herbeiiie-
big anderweitiger Überlieferung den Text su Terbessem (s. S. 122 A. 5), für
^ cntea Drittel f^ilt diese und wir sind auf Vermuthungen angewiesen.
Wo ich aolAe für TöUig sicher hielt, habe ich den Text ihnen gemfiss umge-
siltet, in den andern Ftilen sie in den Anmerkungen ausgesprochen.
2] reddere dampna ndchiP 3) mea yox omnes prohibebit?
\,
122 1477.
JacobuB ad Hagenbach.
Bamne^)f quid insanis, cur tu, gelidissime serpens
Petre, neronisas, scorpio, pestis atrox?
An speraSy onager, totum capescere mundum?
An cunctifl ducibus clarioi esse cupisf ]
Crede inmitandum^) per devia lubrica ibis,
Dum flens ultores experiere deos.
Discucias propriam, crudelis bestia, sortem,
Qualis es attendas, quid cupis esse capis.
Es miles, fateor, non rex, non dux neque Cesar,
Te tarnen hos omnes transuperare putas.
Jacobus ad Karolum novissimum ducem Bxjigundie.
Dux invicte, potens dux Karole, juste vir, audi,
Dux, quem turba crucis») tercie pene timet.
Anne tibi desunt generosa stirpe creati
Sollertesque viri, qui pia jura colunt?
Qui rexisse tuas juste possint regiones
Et populo sancta pace prodesse tuoT
Est tibi dilecta ex tota gente satelles,
Qui non est dignus nomen habere viri.
nie parit Utes, latrocinia, sediciones,
Predas atque mali susttnet omne genus.
Hie Caput, hie Cesar, deus hie summus^) Appollo
In desolata sat modo plebe fuit,
Plorabitque diu magno gens perdita dampno,
Et mirum, cur hoc sustinuisse potes.
[91^] Nuncius ad Jacobum^}.
Jacobe, quid meres? dulcissima nuncia porto.
Affero non parvas, Jacobe, delicias.
2. Bomna. 7. experire. 19. AmBuids: id eit Hafenbaelu 22. raatentet.
1) BamnuB (rhamnus, Hagedorn, TgL Dieffenbach, Olossarium 483) Latinj
gierung des Namens Hagenbach, wie Mone lu dem ersten der in Anm. 5 d
wfihnten Epitaphien (s. die Beilagen) richtig bemerkt hat
2) erede miohi, tandemP
3) Es ist offenbar das St Andreas-Kreus, das burgundische Feldseidid
gemeint 4) hie quoque summusP
6) Ein Theil dieses Gedichtes, n&mlieh das Gesprftch des Nuncius d
des Jacobus, und die Anreden des letstem an Hagenbaoih und an die Bre
sacher, findet sich auch in der Handschrift A. N. 11, 12 der Basler Uniyersit&t
bibliothek im Anschluss an einige andre lateinische Dichtungen über Hage]
bach. Die erste enthält in 35 Distichen, in Wechselreden der TersehiedeD^
!J
1477. 123
Jacobus ad nunciuin.
Adyena, quid narras? die, deprecor, advena, nobis,
Efifice no8 hjlares nunc novitate tua.
Nuncios ad Jacobum.
Yippera letifera pungens quoque spina resecta est,
Disperiit piorsus fons et origo mali.
Jacobus ad nuncium.
AdTena, mira refers, quenam est hec dura caribdisT
Qiiidye hoc est monstn, quod cecidisse refers?
Nuncius ad Jacobum.
Hagenbach Petrus insignis latro cruentus
Yiiu^fis et cippo prebuit ecce manus.
Jacobus ad nuncium.
Quid? mulcesne meas verbis tam dulcibus aures?
Nomquid me blanda fallere voce cupis?
1 B. to pre«or. 5. B. pugnaz. 8. X. q«6 tt9 din earibdif . ▲. qveaui liae Mt.
B. fUMun fit Im«. 9. K. qnidy« hoe eit monstniB. B. qvodT« tat ho« monitri.
A. kat rannt neh so gescIuielMB, dum aber dureb ftbei^eBcltfielMB«! b und » di« Um-
stelliiBf ia koe ett «nc^daviei. H.A. vnd B. baban eraantat, wodnieb dar Tom fol-
gaadaB iMgarisaana ^ttn ainan Sinn fftr tieb arbilt. 12. K. und A. Tineuli«.
14. B. quid niiloaa ■vrda« tam rarbia dnkibiia auraaf
BetheOigten den Proeess in Breisach und die Abschiedsrede des Verurtheil-
tea. dum folgen eine Anxabl Epitaphien auf Hagenbach , alle mit Ausnahme
BDCiaas swei doppelt gereimten Hexametern bestehenden ebenfalls in Disti-
(Qo. Die 18 ersten Verse des Zwiegesprächs zirischen Jacobus und dem
Xnodiii sind in sonderbarer Weise umgestellt, indem jeder der beiden immer
IV eisen Vers spricht, m folgender Ordnung: 123, 5, 8. 122, 28. 123, 2, 1],
i4> 124, 2, 5, 7. 123, 6, 9. 122, 29. 123, 3, 12, 15. 124, 3, 6, 8. Dieselben
^ene wie in A. K. H, 12, yermehrt noch durch zwei in die Darstellung des
Pheenes eingefügte Abs&tse »contra Hagenbach« und eine der Abschiedsrede
^Ifende oratio Petri de Hagenbach ad beatam virginem, finden sieh nach ei-
^ aadera Handschrift in den Amoenitates literariae Friburgenses des Jos
AaUm Riegger (Ulmae 1775 — 1776) fase. IH, pag. 548 sqq. abgedruckt Auch
^ Biegger folgen dann, wie in A. N. H, 12, das Zwiegesprftch des Nuncius
3Kd dei Jacobus and die beiden Anreden des letstem an Hagenbach und die
^eiiaeber; im Zwiegespräch sind die 16 ersten Verse in derselben sonder-
^ Weife umgestellt, die Umstellung erstreckt sich aber auch auf die
^%D Verse, indem 124, 10, 8, 12, 11, 6, 13 auf einander folgen. — Wir
Wien bei nnsrem Abdruck des von Knebel hier mitgetheilten Oedichtes
^Lwiten Ton A. K. H, 12 (A.) und von Riegger (R.). Die bei den beiden
'^^xiatn Toraagehenden Verse über den Process u. s. w. nebst den Epitaphien
^ekeo wir in den BeOagen ab, indem wir hiebei lugleich die Mittheilungen
^^aHooeTenrertheny der Quellensammlung m, 154 nach einer dritten Hand-
^ die Abe^iiedsworte Hagenbachs nach seiner Verurtheilung, das erste
^?^>hiiDd ein anderes, das A. N. H, 12 und Riegger nicht haben, veröifent-
odthat
124 1477.
NunciiiB ad Jacobum. '
Absit ut incertus fluat ex me, Jacobe, rumor,
Nam res est verbis consona, crede, meis.
I
Jacobus ad nuncium.
An nunc Nero jacet obscuro carcere vinctus,
Qui se sperabat ^ranwuperare deos?
Hai quo pestis atrox, quo pessima belua venit?
Adrena, die, quonam venit amara lues?
[92] Nuncius ad Jacobum.
In Brisach opido gens perdita, squaKda, tristis
In casstis lapsum, dy Toluere, tenet.
Sedicio facta est, servamnt federa cives,
Infelix nullam bestia sensit opem.
Jacobus ad Petrum Hagenbach.
Qui fueras summus in summi principis aula,
Vertice de summo siccine, Petre, cadis?
O fortuna fremens, cur tarn male cuncta gubemas?
Opprimis insontes, toUis ad astra malosl
Imperium, pompa, majestas, gloria, vires,
Die quo venerunt, laus, honor atque decus?
Strennue nunc miles, merito tibi Pe^re dolendum est.
Et tibi compacior me miseretque tui.
Jacobus ad Brisaccen^e«.
O Brisaccen««^, 0 plebs de morte redempta,
Fortunato, meas accipe, queso, preces.
Parce pio generi, parcas, r<^o, nobilitati,
Leniter ingenium respice, queso, Tirt.
Magnificis gestis 0 vos ignoscite cives,
Vos, precor, ef&ciant ardua facta pios.
Hunc odisse virum si decreveritis omnes,
At phas virtutes est meminisse suas.
Insonti laqueos dissolyite, nonne timetis
Ultores justi sangwinis esse deos?
t. So A. — K. hat rapenr«, B. tnaspropenre. Tgl. S. 122 Z. 11. ii. 80 A. — E.
casali. K. in cmi«. 15. B. ■ummns faerM. 17. B. cum tarn. 20. B. sie quo. 21.
pen«. ▲. Pttrniii. B. Petre. 22. Bei A. felilt der gaste Yen. B. Iiat stoU deasell
folgenden: nlüaia dnn restant fala ferenda übL 23. A. B. Brtaaeeiisea. 25.
Fortuna. 25. K. arzipe. 27. K. Tirunu Bei A. foUt dae letita Wort. B. hat i
um. 28. K. oret. 30. K. adiese. 31. Zwisohen Z. 30 und 31 steht bei A.
Bande : yronia. 33. Hiemit •ehlieset dai Oedicht bei A. Unter dem lotsten Te
■teht: Deo graeiai, dann folgen die bei Wattenbacb, Peter Lader (Separmtabdr. ans
1477. 126
Qmnino son faUax, sors fiillacigBima ludi.
Hag^nbacb, nch passz« sors tua stulta fiiit^).
Sesz, quater, thus,
Hagenbach, din spil ist uss.
^ [n^] Scriptum regia Francie factum civibus Bisancie post
occabitum Karoli ducis Burgundie sub hüs verbis^):
Von dem küng.
Trdwen und wolgeliebten. wir babent Temommen den
missTaUen geschehen unserm brüder von Buigundi, dasz uns
»leidet, und wo das also were, dasz sin persone were gefangen
oder tod, das gott nit welle, send ir wissen dasz ir der krön
imd des richs sind, Ach dasz sin tochter unser nechste ge-
appte und gfittin , der wir wolten behalten ir gerechtikeit in
iflei wyse, als das unser eygentlichs und wir das Seh tun
isoUend. dorumb so warnen wir üch, dasz ir zieh in dehein
Wd noch under andre tftgent denn in die unsem, so wellend
^ behftten die gerechtikeit unserer genannten götti, wie vor
sesagt ist. und des uwers willens wellend uns berichten mit
«ampt nwem anligenden gescheiten, ob uch die zfistand, umb
ifVeisechuDg deren in solichen weg, dasz ir des gnflgig werden
^' geben zu Plassis yor Parissz^} uff den nünden tag Jan. »
jaauaiii.
Also gezeichnet: »Loysz,« und Yom secretarius: i» Johann
Mojve,«
3 Unsem truwen und wol geliepten den raten, bürgern,
ztsessen und inwonenden der stat Bisantz.
Ztoekr. f. d. Oasch. d. OUrrbeins IXU) Eirlar. 1869, 8. 94 ftbg«dniekt«n Yerae Loden
n/ dn Eiatritt der Aona t. Bandeek ine Klostor OnAdentlua tu Basel. B. Iiat statt
»Oto gneiaa« : 9FeUeiter finitc und fttyt dann noch bei : Qnalis qnaestns, talis dabitnx
yaitos. Cemiie buhc dnces, Bnrgnndnm gloria neeat. Das Distiobon ftber die sors
^a bria^ B. an anderer Stelle nnd in Verbindung mit einigen weitem Distichen.
8. a» Beilagen. 15. üeb fehlt. 23. Ton.
1 thet dieses Distichon, das wohl in seiner richtigsten Gestalt bei Bein-
-^Brylinger überliefert ist (s. Band 11, 62 A. 1) ygL die in der vorigen
^ erwilmte Beilage.
2> Die beiden nachfolgenden Schreiben wurden , wie sich aus Eidg.
^^ n, 8. 649 d ergiebt, am 11. Febr. auf dem eidg. Tage su Lusem vor-
^ Das «Tor Parissz« rOhrt von der Unkenntniss des Übersetzers oder
^ Abeehreibers her, der die Ortsangabe Plessis du Paro (bei Tours, daher
•^^is dti Pare leg Tours, auch schlechtweg Plessis-les-Tours) nicht verstand,
'liliei Molinet n, 2 den Brief Ludwigs an Craon von demselben Tage wie
-^izsirige: Escript h Plexis du Paro, le neuviöme de janvier.
128 1477.
Von dem hertiogen Philippe des türstigen und von der
grefin von Flandren ward gepom hertzog Johans. also un-
1404 langst domoch, des jors 1404, starb der yetq^enannt hertsog
Phüippe der torstige. von dem erbte hertzog Johann das
hertsogt&m von Burgundi und doxü all obgemelten herr-»
schafften.
Derselb hertiog Johann namm zft der ee ein hertzogen
von Peyem, hiessz £row Margret Ton den zweyen ward ge*
pom ein sun, hiesz Ach hertzog Philipp, aber hertzog Johann
regiert nit me denn 15 jor, do ward er schnelleklich in nn-i»
truw ertodt.
Denselben hertzog Johann erbte der yetzgenante hertz<^
Philippe ; der do gar strencklich gefochten hatt wider die
Engeischen, Frantzosen, wider die von Boppo, von Lutringen ^)
und wider die Tutnchen. er hatt Seh den kung Benat, kung u^
von Sicilien etc. in einem oftien stritt gefangen, und ze lest
hatt er den todt sins yatters Johans wol gerochen und dem
kung Karle Ton Franckenrich gedammett und Ach das land
▼on Gent überwunden, er hatt Ach Eduart hertzog von
Dryoc^) gekrönet zu kung [94^] von Engelland, er hatt Achi»
uffenthalten Ludwig kung Karolus sun von Franckenrich do-
zümol delphin, der von sinem vatter uszgejagt was, und inn
5 jor erzogen, derselb Ludwig im das Suntgow, Ekas und
die stett am Swartzwald innamm und meint, Basel und ander
richstett in disen landen under sich ze bringen in. anno do-s»
1444 mini 1444. doch so schuff er nit. dem er zu lieb was kom-
men, dem tet er schaden, dasz woren alle die edlen, die in
Swoben, Elsasz, Suntgow und an dem Bin was bisz gon Con-
stantz. und tet domoch vil ander tet und als derselb Philippe
alt was, im 71. jor, starb er in Flandren, nämlich des jors 30
Juni 16 1467. jor an dem 15. tag junii, und hatt gerichsnet 48 jor,
und sin eliche gemachel hiesz Ysabel, ein tochter des kungs
von Portugal.
.Von disem yetzgenanten hertzogen Philipps und von der
kungia von Portugal ward gepom hertzog Karle, ir einiger :&
erbe, derselb hertzog Karle der wfttrich hatt ein elich ge-
machel, ist des küngs von Engelland swester, heist frow Mar-
gret, und hatt alle diso Toi^emeldete herschafften geerbt und
das treffenlich land von Lütich überwunden und im under-
15. kuAg von Benat knng von Sicüien. 16. einen. 22. einen.
1) Schilling hat : wider das land Bor und Lothringen.
2) Schilling: hertzog von Dyorck« Durch MissverständniM aus dem
französischen duc Dyorch, d. h. duc d'Yoreh.
1477. 129
geworfen mit samlicher hilff und bywesen des kungs Lud-
wigs Ton Franckenrich; domocli das hertzogtüm von Gelren
^Wonnen und den hertzogen gefangen^ Nüsse [95] jor und tag
belegen und domoch Lothringen ingenommen, zu Granson ein
stritt yerlom und schamlich gefiochen, do verlom alle sine
kleinot, gold, silber^ bflcher und heüigtüm; unsäglich grossz
Sfät an Silbergeschirre, kleidem^ und vil lütes erschlagen, dor-
noch in anno 76 in die decem milium martirum vor Murtanj„"?22
ein grossen stritt yerlom, doselbs verlorn über funftzigtusent
man, al das do gelossen, das er hatt, und schamlich geflochen.
zu dem lesten, als der hertzog von Lutringen im in disen ge-
scheiten Nansey wider abgewonnen hatt, leit er sich wider
dorfiir und benötiget sy fast, also kommen die buntgenossen
in obem landen, Eüsas, Suntgow, von der herrschafft von
i^Osterrich und die Eydgenossen im Oberland und schlügend
inn dannen, und ward er an der flucht von einem schnöden
mann erstochen, an der heiligen dry kungen obend im jor als
man zalt 1400 siben und sibentzig jor, litt zu Nanse in sant jJJ^'^^
Jeofigen kirch vergraben und verlor er, g&t, land und lüte.
>a]so was er der leste von Bntgund.
[Nam zu e^) ein frow von Borbon 2). von derselben hatt
er ein tochter, ward ein hogerin*). dieselbe frow von Bor-
kn starb, und do so nam er des kungs von Engellant swester.
Ton derselben frowen hatt er keinen erben gelossen.)
^ Alius rickmaticus scripsit de occubitu illius ducis Bur-
?mdi:
Laudis vox preconiorum
Sonet regi seculorum
A cunctis nunc viventibus.
B Extat nam adjutor horum,
Jus et fas est princeps quorum,
Ut claret in sequentibus.
Absque jure, solo fastu
Agis quidquid perpetras tu,
£ Dux turpiter effugiens.
17. IS. «n . . . . jor ftm SeltlntBe des Absatzes nachgetragen. 18. man feUt.
19. Jeoigen.
1 Dieter Absats, der am Rande neben 128, 36 ff. steht, ist wohl Zuthat
3 Ifsbella.
3 Vgl Band H, 20, 25, wo Knebel behauptet , Karls Tochter sei stni-
^'§a et, ut refertur, fatua.
i^ltr Chjmuken. III. q
130 ^4'^-
Possideres cor ut mas tu^
Ere locuples et pastu,
Fores ut leo rugiens.
Uti canis in cocquinam
Salieus, patrans rapinam,
In prelio progrederis.
Tendis ensem in vaginam,
Fuge rapis medicinam,
A Suicis dum tu lederis.
Vultur edax, lupe rapax,
Scandali si fores capax,
Dum turpiter elaberis.
Odiosa tibi a! pax,
Ebes es, non certe sagax,
Ut canis effugaberis.
[95^] Dux Lothoringie cum Suetis,
Yultibus concordes letis,
Hii cum Argentinensibus,
Conservatis artis metis,
Latebrarum fugis spretis,
Te subsequuntur ensibus.
Strages ingens est tuorum,
Trium milium virorum,
Exceptis raptis manibus.
Extas heu tu causa quorum,
Ut timetur fletus horum
In inferioribus lacibus.
Festo nunc epiphanie
Instante sacro die,
Profestum certe dicitur,
Occupantur tue vie
Coram Nanse minus pie,
Tentorium deicitur.
Finis diu exspectatus
Tue vite presto gratus,
Dum gladio transfoderis,
13. apax.
»i
1477. 13t
Vix est nunc Almani natus,
Hie vel aliunde datus,
Quo lamentari poteris.
Cecidisti yulneroBus,
Eya, quondam gloriosua,
Virga furorifl domini.
Naribus jam sis perosus
Hominum et oneroeus,
Par estimaris liomini.
Manns tue nimis taide^
Dum electi tot, Lombarde,
Ducuntur sie e medio.
übi fneras, Piccarde?
Clamitando Jigwarde, gwarde«
Effugeras cum tedio.
Comites, milites et barones
Capti sunt Burgundiones
Et nobües armigeri,
Sedecim scribendo pones,
Narrans veras raciones,
Oportet ita fieri.
Swecia cum Basilea,
TJrbs nunc Argentina mea,
Preclara Lucemaria,
Adjutorem celi bea,
Alleluja, duc corea,
Sunt tibi lucra varia.
[de] Gaude satis, Argentina^
Age grates, Agrippina,
Cum yiris Nussiensibus.
Dies ista sat divina
Cordium fit medicina
Langwentibus mentibus.
Quadringenta, Septem decem,
Semel M et Septem precem
In annis adimpleverat
2. lue T«l aliiude de io dfttu. 26. dvx ctm. Ubmio Coi^actv (cliox«» ■tatt ehonM)
wird wolil mit d«m Latein des Dichten Tereinbar sein.
9»
132 1477.
DominuBy purgando fecem,
Inferendo duci necem,
Necare qui consueverat.
TJrbes Reni cuncte gaudent,
Yille, viel manu plaudent
Et pisces cum hominibus.
Jam resistere plus audent,
Ma^s creatorem laudent
CeHcolis muneribus.
Patri laudes in diTinis,
Redditur hie solo cinis,
Nil scribens hüs addiciam.
Lascessito dampnis, minis
Alexandri magni finis
Dat populo leticiam.
Aliud Carmen de ducis Karoli süccubitu.
Summo deo laus a cunctis referatur in evum,
Nobis compaciens qui sie subvenit ab arce,
Clamantum precibus aures tribuendo benignas^
Tam durum . . . pius ut prosterneret hostem
Humani generis et Theuthonici, quoque GalU,
Nos libertati reddens, et federa pacis
Decrevit stabilire magis firmamine, namque
Occidit in bello hasta perfossus in armis
Dux Karolus Burgundus, eum sua turma secuta est
Victa, subacta, fugax, dispersa vaga per urbes.
En jacet hie victus, qui est cunctos vincere nixus,
Et sua vis cassa. jam terra Lothringia gaude,
Namque tuus redimens te dux virtute subegit,
Quem tenuit hostem, urbs tenet et tua, Nanse, sepultum.
O dux inviete, dux belliee, dux generöse
Lothringie, quanta pociaris laude triumphi,
Quis yalet eiFari? nam, qui perterruit ense
Reges atque duces, illum victor superasti.
Argentinus ovet, grex Swicia, plebs Basilea,
1. Deu8. 8. malii. 20. Znerit hfttte Knebel gesclirieben : T^m dumm nt proster-
neret hostem. Er hat dann die drei letzten Worte gestrichen nnd dafbr geschrieben:
prosterneret pio , dann pio wieder gestrichen , dafür hostem gesetzt nnd nach dnma
eingef>: pins nt. Bs scheint, dass schon seine Vorlage den Yere nicht voUst&ndig^
hatte.
1477. 133
[4^] Confederata falanx, exolta, nacta triumphum.
Nam qui vos ad bella yocans superare paravit,
Vo8 sibi victores perpessus victus abivit.
Nussia, nunc letare, tuum fore victum inimicum.
^ Francia^ jocundare; simul Germania tota.
Te piguit pacis tedoitque quietis. in urna,
Emule jam Karole seve^ sepulte jace!
Ethera si pateant tibi sive megera jehenne,
Solicitus nee eras, me neque cura premat^).
^ Ct maneat firma pax, tres pie poscite magi,
Profesto qaonim nobis hec parta reluxit,
Cum foret M, C quater^ X Septem, septimus annus.
Compositum Carmen est mensis jani duodena.
Virat felix primus editor Johannes Gesseler^} laurea meritus.
u nio tempore fuerunt qmdam de illis currentibus soeiis de
rnderwalden, qui dicebant, quod aliqui currerent ad Burgun-
<üam*et ibi homines spoliarent, ipsi eciam vellent intrare Bur-
?undiam, et coUigentes se in unum veniebant in Lutzemam
et ibi manserunt bono numero, petentes a Lucemensibus, ut
itecnin dividerent spolia, que obtinuerunt prope Ellenkort,
Gransonam et Murtanam, et nolentes abire petebant alimenta
ib eis^ quousque eis suam partem solverent^). itaque Lutzer-
nense« angustiati scripserunt confederatis , ut ad eos venirent
et media pacis tractarent, quo ab ipsis absolverentur^), sed
^Qsqae ad diem kathedre Petri, ut audio, non fuit factum. sus-Febr. 22
tment virgam, qua alios ceciderunt.
Uff dieselbe zyt mutwillig gesellen die woltend gut ge-
^nnnen, hübend sich uff by 30 und luffend in Luttringen und
voltend do rftben, sind erstochen, domit hattend sy genüg.
4. Tictam oder ein Uuüiches Wort, das hierher gehört, fehlt.
1) VgL in den Belagen das Epitaph Hagenbachs : utrum Bit salyuB neque
öiÄTit neque euro.
2) Ein Johannes Gesseler de Bavenspurg ist im Wintersemester 1474/75
la der Universität Basel immatriouliert worden.
3) Vgl unten 136, 15 ff. Über diesen Auszug, das sog. thorechte Leben,
^. ounendieh Schilling 380. Eidg. Absch. 11 , S. 649 c. 651 a. e. 652^656.
%a«er, Beitr&ge zur Geschichte des Stanserverkommnisses, in den Ge-
^ebtsblättem aus der Schweiz I, 98 ff. (Kleine Schriften 11 , 20 ff. 135 ff.).
•^n, Solothum im Bunde der Eidgenossen (Solothum 1881) 24 ff.
4' S. das Schreiben Berns an Solothum yom 18. Febr. Eidg. Absch. II»
134 1477.
Es sind zu Nansey in etwomaniger gr&ben, die sy ge-
macht hand, yergraben 8000 mann on die do ligend in den
graben gefroren, die man nit kan uszgraben vor gefrust, die
do erschlagen sind.
Febr. 9 [97] Ludowicus dci frctus clemencia Franckorum rex ^). *
DÜectis ac carissimis nostris oratoribus dominorum magne
lige superioris Alamanie in Basilea congregatis.
Dilecti ac carissimi oratores. receptis litteris vestris vidi-
mus, que ibi continebantur. et quantum spectat ad ducatum
et comitatum Borgondie, of&ciarii nostri disposuerunt in eis, lo
prout de successione ad nos et non ad filias pertinente secun-
dum jura ususque nostros et antiquas consuetudines observatas
in appanagiis corone Francie. consanguineus noster dux Lotho-
ringle ad dictos ducatum et comitatum misit ad iUorum pos-
sessionem habendam, sed credimus, quod in manibus nostris i&
sunt ad majorem propiciationem et tuicius futuris temporibus
in servicium illustrissimorum dominorum de liga, amiconim et
confederatorum nostrorum. non ignoratis, querelas nostras cum
duce Borgondie annis duodecim perdurasse, que fuerunt de
subdito et vasallo rebelli dictos ducatum et comitatum a2o
Corona Francie jure appanagii tenente, sicut consuetum est
filiis corone Francorum assignari, contra dominum suum supre-
mum. querele autem vestre propter comitatum Ferreti exorte
posteriores fuerunt. circa armigeros Longobardos et quos vo-
catis satellites^), ignorantes adventum vestrum ad prelium2&
6. E. et. 10. K. Bnrgnndii. 13. St. »ppuiatgiifi. K. consuigwineiis. Am Bande
bei E. als ErkUnmg Ton appanagiis : homomagiis. Busch übersetxt liier und Z. 21 :
nach lehenrecht. Zuerst hatte er gesetzt: nach harkomen nnd gesatxe, Z. 21: nach
den gesatzen oder ordenang. 16. X. eint. 19. E. Bnrgondie. 20. £. ac vbsmIIo.
21. st. appanatgii.
1) Von dem nachfolgenden Schreiben des Königs, das die Antwort auf
den S. 108, 27 ff. erw&hnt^i Brief yom 20. Januar enthält, befindet sieh eine
Abschrift auch in dem Bande A. O. 5 des Basler Staatsarchivs, BL 187^, eine
deutsche Übersetzung von der Hand des Stadtschreibers Niclaus Rusch eben>
dort 188. Die Überschrift (Z. 5) findet sich weder in der Abschrift noch in
der Übersetzung des Staatsarchivs. Für den Text des Schreibens legen wir
die Abschrift des Staatsarchivs (St.) zu Grunde , die offenbar dem Original
näher kommt als die ELnebels.
2) Im Briefe vom 20. Jan. waren die Worte des Concepts »ettlich reisigen
und Lamparther uwer k. mechtikeit züstend« (S. 108 A. 4) übersetzt worden :
»certi ex vestre regie majestatis satellitibus equites et Longobardi.« Am Rande
der Übersetzung des königlichen Schreibens, in welcher Rusch das Wort sa-
tellites, das er zuerst mit Diener übertragen wollte, schliesslich unübersetzt
wiedergiebt, ist angemerkt (nicht von Ruschs Hand, sondern von der Hand,
von der die Abscjiriften herrühren] : nota. das wort sateUites in unserm brieff
1477. 135
Qollos misimuSy et quotquot illa die fuerunt, erant ducis
Lothoringie sibique remanserunt. Longobardos nuUos rece-
pimus nee Tolumus, eos eciam aborremus. si vobis placeant,
non impedientur per noB Ire ad servicium vestrum. de satel-
'litibiis autem audiyimus in partibus Acherontis habitare, et si
Teiilla nostra in campos prodeant et soldati nobis defuerint,
non intelligimus in soldatis illarum parcium pecunias nostras
eipendere. de spoliis autem Borgondorum nichil habuimus
nee Yolumus, et qui habent, respondeant et restituant vobis.
i^nos mittimus oratores nostros ad dominos confederatos, qui
\:^] super hÜB extencius significabunt eis voluntatem nostram.
datam Perone die 9 mensis februarii anno etc. 77. Febr. o
Loys.
de Charmont subscripsi.
1} Recessus factus in Basilea per confederatos in
dominica invoeavit. Uff dise antwtirt uff sonntag invocavit Febr. 23
iü Basel enpfangen ist von allen teilen der vereynung send-
botten verlossen, die an ir obren ze bringen, doruff ze ratschla-
gen and dorumb, öch des landes halb von Burgund uff sonnen- Men 23
Atag judica antwort ze geben mit gewalt, in allen Sachen z&
rat8chlagen und zu handien, was fruchtbar und gut ist^).
lUis diebus rex Francie obsedit civitatem Risel in Piccar-
dia'j, ubi duces Burgundie consueverunt habere suum thesau-
rum, et obtinuit totum.
2 Deinde idem rex Francie opposuit se duci Britanie, qui
feit adjutor ducis Burgundie contra regem Francie *).
1. E. illi f. 3. K. Tolnimns. K. abliorremiia. 8. K. Bnrgnndiontin. 9. E. rolui-
■u. K. IttbMDt. 11. IL eztenBioB. 12. E. Pecione. Di« Übertetziing bat Petion«.
la d«r Ut Abaebiift dea St. A. kaim du Wort Penone oder Pecione geleien werden.
Lndvigvu am 9. Febr. in P^ronne. Legeaj, Lonie XI, U, 2&5. anno etc. 77 fehlt St.
14. rabtcripfi (sa) feUt bei E. 15. Daa geaperrt Oedrackte ateht am Bande.
t)«stimpt Wirt von dem k. anders yentanden denn die meynung unsera briefa
gerben, och an im selbs ist denn das wort satellites betutet reysigen oder
revipneten, als sich kuntlich erfindt, und mag anders zu gut nit Tcrstanden
Qoeh Qsigeleit werden, wiewol er das sum argen (suerst stand: sum ärgsten)
1; Dieser Absati ist die Abschrift einer Bemerkung, die Rusch unter
Kine Ubersetiung des königlichen Briefes gesetzt hat. — Bevor die anbe-
'somte Versamnlung stattfand, eröffneten auf dem eidgenössischen Tage zu
Bern am 7. Merz fnmzösisehe Boten Verhandlungen (StaatsarclL Basel A. G.
\ 191. £idg. Absch. n, S. 657 a), über welche dann am 24. Merz zu Basel
^«riditet wurde (A G. 5, 193. Eidg. A. H, S. 662 c).
2 Von Ryssel oder Lille, das nicht in der Ficardie, sondern in Flandern
^, kann keine Rede sein. Am 17. Januar ergab sich als die erste der pi-
«ardoehen Stldte AbbeyiUe den Franzosen, am 2. Febr. öffnete Pdronne dem
^^t selbst die Thore. Legeay, Histoire de Louis XI, II, 252 ff.
3; So fürchtete der Herzog von Bretagne, der deshalb eine Gesandtschaft
136 U77.
Bex Anglie modernus^) interfecit suum anteceaBorem-l
qui habuit uxorem de Bore, qui fuit conjunctus regi Fiancie.
interfecto duce Burgundie Karolo, cujus pater instituit illum
regem Anglie modemum, qui fuit adjutor Karoli ducis et
misit sibi exercitum, qui fuerunt tarn in Gransono, Mortano et^
Nansayü bellis interfecti, rursum voluit mittere exercitum contra
regem Francie, unde Anglici permoti interfecerunt regem
Anglie et suum filium, et AngUci volunt repetere fiUum prioris
regis filium domine de Bore 3).
[os] Bex Hyspanie obiit illo tempore^). i<
Fridericus 'Eiomanorum imperator misit ambasiatam ad in-
feriores partes ad filiam ducis Burgundie, que filio suo, vide-
licet Maximiliano, dicitur desponsata ^). quid fiat exspectatur
in dies.
Febr. 15 In sabbato, que fuit dies kathedre sancti Petri et fuit antei
dominicam quinquagesime^), insurrexerunt quidam de com-
munitatibus superioribus , videlicet Switz, Uri, Underwalden.
Sanen et illis partibus^), fecerunt baneriolum album, in quo
fuit depictus unus porcellus et fustis, vulgariter ein kolb,
8. AAgelia.
SU Ludvig nach Peronne schickte. Im Laufe des Sommers kam es dann lu
einem neuen Vertrage zwischen den beiden. Legeay II, 254. 294 ff. Comines-
Lenglet IV, 514. 516 ff.
1) Eduard IV.
2) Heinrich VI, yermählt mit Margaretha, der Tochter des Königs Kenat,
Herzogs Ton Anjou, Lothringen und Bar.
3} Über die Geschicklicbkeit, mit welcher Ludwig auf Eduard einiuinr-
ken verstand, dass dieser sich nicht für Maria Ton Burgund erklärte , handelt
das ganxe erste Capitel des sechsten Buches Ton Comines. Vgl. Legeay II,
296. — Eduard IV. starb bekanntlich erst 1483, während der Sohn Hein-
richs VI und der Margaretha von Anjou , Eduard ,1471 unmittelbar nach der
Schlacht von Tewksbury, noch vor seinem Vater, getödtet worden war.
4) Es ist damals kein König in Spanien gestorben.
5) Den 15. Febr. 1477 erl&sst der Kaiser aus Wien ein Rundschreiben an
verschiedene Fürsten, in welchen er ihnen anzeigt, dass er den Bischof Georg
von Metz und den Protonotar Dr. Georg Hesler in seinen und des Reiches
Geschäften ausgesandt Nach Molinet n, 94 bestand die Gesandtschaft, wel-
che bei Maria eintraf, aus monseigneur de Mayence (offenbar ein Versehn für
Metz), monseigneur le duc Loys en Bavi^re (Pfalzgraf Ludwig von Veldenz
et un trös Elegant prothonotaire. Olivier de la Marche nennt (Buch 11 Cap. ^.
le duc Louis de Bavi^re et l'^vesque de Mets.
6) Der Samstag vor Quinquagesimä fiült 1477 auf den 15. Februar, also
8 Tage vor Petri Stuhlfeier. S. 133, 25 hat Knebel berichtet, bis Petri Stuhl-
feier sei es noch nicht gelungen, die ausgezogenen Gesellen zu beschwiciftigen.
7} Der Zug war , wie Segesser a. a. O. sagt, »vornehmlich durch Umer
und Schwyzer gebildet, verstärkt durch Unterwaldner , Zuger und auch
Luzemer.«
1477. 137
glauci Colons^), venerunt ad Bemam, et cum apropinquassent,
a?isati fdenmt Bemenses et misenmt 12 equites ad exploran-
dum, quid yellent^). illi autem inteirogati dixerunt: «nos pe-
timas spolia, que Bemenses et alie civitates receperunt in
^Gransono, Mortano et Nanseno bellis et eciam exaecionem,
quam fecerunt in Lausanna et Gebennsi.* nuncii venerunt
referentes responsionem. illi autem subsecuti sunt, numero
milia Tirorom, quos non poterant prohibere, et intrantes mane-
bänt ibi quatuor diebus subsequentibus, videlicet usque ad Febr. u
ttfeiiam quartam cinerum^). medio tempore confluxerunt alii
duo müia, qui omnes simul transierunt Fribuigum, sed quid
pretendant nescitur, quia nemini referebant. aliqui putabant et
oppinabantur eos velle ire contra LBMaaneuses et Gehennenses,
alii vero, contra Lombardos. quid fiet, eventus rei probabit^).
s Simile quoque contigit Lutsemen^t&tM, et omnia dominia
soperiora insurgunt contra suos dominos, ut hü, qui subsunt
hm&mbWj sint contra Bemenses, et qui subsunt Friburgen-
^Jm, sint contra Friburgen^e«. sie eciam de Lutzemen^'iu«,
SolodoremiitM, et Thuricen^'ftt^, et est magnus timor in illis
^opidis contra suos.
[n^] Cometa, qui ante quatuor annos fuerat, jam pro magna
parte produxit ad effectum, quod signaverat^).
Ludowicus opulentus dux Bavarie de Landshüt cum epis- H7<i
copo Saltzborgensi circa festum natalis domini de Thurcis Dec 25
sinterfecerunt, ut dicitur, 40 milia.
Oomioica reminiscere dominus Petrus Rot tradidit micliiMen^2
copiam novorum occurrencium in presenciarum.
Primo, quod rex Francie insteterit apud Flandros, ut ipsi
eum pio domino suscipiant et sua castra et civitates apperiant
*^ patefaciant. hoc audiens domicella filia ducis Burgundie
^^ondam congr^avit exercitum omaciorem, quam pater ejus
^{[uando habuit, et invocavit civitates Flandrenses pro auxilio
contra regem et interfecit de nunciis regis 12 viros.
U. Ii«ch diaMU Abaatse Ut d«r Baam Ton etwa 4 Zeilen frei gelMsen. 6. O^benna.
1) Da« Banner wird noch im Zeughause von Zug aufbewahrt.
2] Kaeh Schilling trafen die Ausgezogenen am 22. Febr. in Burgdorf ein,
^^ain ümea eine Abordnung des kleinen und grossen Käthes von Bern ent-
^^eigeschickt wurde.
\ Nach Schilling wurden sie, nachdem ihnen erst der Eintritt in Bern
^ewilagea worden war (s. noch das Schreiben Berns an Zürich und Lusem
^öffiJiFebr.Eidg. Absch. 11, 652, 5), zuletzt doch am 24. eingelassen und
m am 25. weiter nach Freiburg. Vgl unten S. 140, 3 ff.
ii S. imten S. 140, 3 ff. 5) Vgl. Band H, 14, 3 ff.
138 1477.
Item fertur pro vero, quod Anglici interfecerunt sutun regem
et fratrem ejus pro eo^ quia fecerint pacem cum rege Francie ^j,
et estimatur quod magna Ks oriatur in Franeia.
Item quod officiales in ducatu Burgundie consenserint in
regem Francie et patefecerint omnia sua castra, opida et for-^
talicia^) et timent, quod progressum habeant sponsalia facta
inter domicellam Burgundie et filium Aomini Friderici impe-
ratoris.
Item refertur, quod dominus de Croy et Toi multos de
suis perdiderit, et hoc fecerint de communitatibus sue patrie.io
Item quod dominus de Fontena, quem Reinerus dux
Lothoringie in bello Nanseyo ceperat^), liberatus fuit, sed do-
minus dux habeat et ceperit sibi Fontenam^), Conflan*) und
Trawa et Scherige et concremaverit sibi alia tria castra*).
[99] Item communitas de Wisu ') miserint ad EUencort ad •«
militem Ramont, qui est capitaneus domini nostri Sigismundi
ducis Austrieb), et veniens intromiserunt eum et fecerunt sibi
obedienciam, et cottidie veniunt Francigene ad eos et infes-
tant eos^).
1) Vgl S. 136, 1 ff.
2) Die St&nde des Henogthums Burgund unterwarfen sich sehon im
Januar dem Könige. Legeay 250. Molinet IE, 4 sagt: ce que firent volontier»
les gouvemeurs et officiers , mais la communaut^ d'iceUe [de la duc^J ne le
vouloit assentir.
3) S. oben S. 107 A. 3. Nach den Verhandlungen zu Basel am 25. Men
(s. unten S. 144 A. 2) hatte der Herzog von Lothringen drei Gefangene an sich
gekauft, den Bastard (vgL S. 145, 1 ff.) , den Herrn von Neuenburg (s. oben
S. 117, 12 ff.) und den Herrn von Fontenoy.
4) Fontenoy-le-Ch&teau, im südlichsten Theile Lothringens, westlich von
Plombiäres, nördlich von Conflans. 5) Conflans, westlich von LuxeulL
6) In dem Friedensvertrage, den Maximilian und Maria im J. 1478 mit
Renat abschlössen, heisst es : et que le sieur de Fontenoy reoongnoisse le fief
du dict Fontenoy du susdict duc de Lorraine, k la redrinse et reoongnoissance
duquel il sera au plustost par le dict sieur admis et receu. Galmet HI preu-
ves cclzxxvij. Der Dialogue de Joannes et Ludre berichtet S. 46 : au regard
de monseigneur de Fontenoy, pour les bons termes qu'il sceust tenir, il obtint
sa delivrance franohement P. Anselme, hist. g^nlaL VHI, 353: ayant ^t^
d^livrd Sans payer ran9on il promit et jura le 15. may 1477 qu'il ne feroit au-
cune poursuite ni ne demanderoit jamais rien de toutes les pertes et dorn-
mages qu'il y avoit re9Üs. H fit ensuite la foy et hommage au duc de Lorraine
de sa terre de Fontenoy. Vgl. auch A. 9. Nach Eidg. Absch. HI, S, 1 f.
(vgl. n, S. 692 zu p, Staatsarch. Basel A. G. 5, 219) kann jedoch die Frei-
lassung des Herrn v. Fontenoy erst 1478 erfolgt sein.
7) Vesoul. 8) Vgl. Band II, 389, 27.
9) Molinet II, 10: Ouillaume de Vauldrey, nouvellement retoum^ de
prison, print AUemans ä son aide et fist grande diligence de garder la ville et
chasteau de Vesou, dont il estoit fort menace de Jehan de Neufchastel, seig-
1477. 139
Die dominica reminiscere, que fuit secunda mensis marcii, xan 2
obiit in Basilea strenuifisimus müitum miles Wilhelmus Herter
de Tübingen, magnus corpore, magnus prudencia, magnus con-
dlio et sermone, qui ab onmibuB fuit luctus tam principibus,
inobOibus et ignobilibus, in annis expertissimus , qui Karolum
ducem Burgundie in tribus bellis inaitiTni« vicit et tandem
stnTit. iste ordinavit illa tria bella^) et taliter egit, ut eciam
rosdd diligerent eum, et corpus exanime fuit ductum ad
Tübingen.
Hyemps duravit usque ad festum sancte Gertrudis. extunc ii«n 17
Tenit pluvia calida, que dissolvit maximam nivem et liquefecit.
et non Tixit homo, qui tam horribUem hyemem recordabatur.
fere sflyestres permaxime periebant et capiebantur, non pote-
rant se continere in silvis. exibant ad villas et domos et orrea.
^peccoia, equi, oves et alia animalia moriebantur fame. extunc
in Molhusen quartale siliginis vendebatur pro una libra et
modico remissius, triticum pro 28 %olidis. in Basilea vende-
batnr una vemtzella spelte pro una libra denariorum Basilien-
»tfm, 8 sextarii siliginis pro 14 solidisj quia'^'ipsi non pennitte-
bant abducere. alias carius^vendidissent.
Eodem tempore dominus Maximilianus dux Austrie filius
Friderici Romanorum imperatoris dicitur desponsasse sibi
filiam Earoli quondam ducis Bui^undie, et quod nupcie debe-
ant celebrari in Colonia^]. aliqui dixerunt, quod dominus
19. HOB fehlt.
neui de Montagu, et de 8on fils, le seigneur de Fontenoy. In der Folge Unter-
st nach Molinet der Herr von Craon selbst die Belagerung der Stadt, »en-
Tiion diz-sept jours au mois de mars,« Vauldrey sprengte aber durch einen
eaefaiekt angelegten Ausfall, bei welchem unter anderem 200 deutsehe Fuss-
beehte betheiligt waren, einen Theil des Belagerungsheeres auseinander und
^tete 100 Pferde. Auf dem Tage zu Basel vom 24. Mers berichteten die
^^sterreichisehen Gesandten, dass sich »unwissend dem lantvogt und
^nen allen ettlich knecht verwandt der vereynung sü rosz und fflsz in merck-
Her lal gon Wisu geton, ouch daselben den Frantiosen ob hundert und
zventiig tu ross nidergeworffen, ouch etlich erstochen haben, under welichen
^eräugen durch ir meidung vernommen wirt, das die Frantiosen wol mit swölf-
to^ent SU ross unferr von Wisu iren leger und den willen haben, villicht Wisu
^er Vaekene sü nötten, su stürmen und sü iren banden su bringen.« Staats*
atb. Basel A G. 5, 196. Eidg. Absch. H, S. 664 i. Vgl. unten S. 144 A 3.
y Ober seine Anführerschaft bei Murten s. S. 11, 5ff. 18, 27 ff. und 26,
'H, \)€i Nancy S. 92, 3 ff. Von einer Theibiahme Herters an der Schlacht bei
^dson hingegen wissen wir nichts, nicht er, sondern Hermann von Eptin-
aa tühitc dort die österreichischen Reisigen. Band 11, 388, 30. — Vgl den
•^itt« Ton J. J. Amiet, Wilhelm Herter, der Held von Murten, im Sonntags-
^att des Bund 1876, Nr. 17, 18, 19.
X Die Hochzeit fand am 20. August zu Gent statt S. unten pag. 114^.
140 1477.
Fridericus Imperator nupserit sibi relictam quondam domini
Kaxoli ducis Burgundie. rei eventus probabit totum.
F#te**i9 b*^] Circa camisprivium conspiraverunt simul duo milia
nequam de Swecia, Underwalden , Uri et Glaris et volebant
Beinenses spoliare^). ipsi autem avisati miserunt pro tribusa
milibus de suis, qui cum in Bema essent, venerunt illi duo
milia cum suis armis^ petentes introitum. quod cum eis mo-
dico tempore denegatum fuisset, ipsi minabantur eis suburbium
concrematuros, nisi eos intromitterent. 'Bemenses ordinaverunt
suos et se ipsos statuerunt in karrerüs ab ambobus lateribustu
et intromiserunt eos. cumque intrassent, Bemenses interroga-
verunt eos, quid vellent et ob quam causam venissent. ipsi
responderunt, quod ipsi vellent habere suam partem eis contin-
gentem de spoliis apud Gransonam et Murtanam acquisitis.
Bemenses responderunt, quod pro illa divisione sit dieta in-d
Ken 27 dicta in Basilea, et ibi debeat tractari feria quinta ante palmas
proxime futura^), et ergo haberent patienciam, quousque supe-
riores eorum ad hoc deliberarent. sicque sedati fecerunt pran-
dium et abierunt, quia videbant se fuisse coUusos. deinde
venerunt ad Friburgum. qui postquam nolebant eos intro-itj
mittere avisati per Bemenses, comminati sunt ire ad Lausan-
nam et Gebennas, non obstantibus treugis. avisati autem
Ai^entinenae«, Bsailienses et alii confederati miserunt nuncios
et concordaverunt eos, et Friburgen««« accomoda verunt sex
milia Aoienorum Gebenn^n^f^t^ et LaMsanensibus et tradideruntü
illis nequam. sicque abierunt, et ivit unusquique ad propria^J.
[loo] Eodem tempore dominus comes Otto de Sunnenberg
electus Constancien^ cum capitulo suo confederavit se cum
Bemensibus, Thuricen^'^t^, Solodrensibus, hntzemensibus et
alüs confederatis ad tempus vite prefati domini Ottonis, et:»
conjurarunt simul fedus per omnia castella, opida et villas
episcopatus ConstaLnctensis^], sicque dominus Ludowicus de
13. partem fehlt. 17. patiencUm feUt.
1) Vgl. S. 133, 15 ff. 136, 15 ff.
2) Der Tag war auf Sonntag Judica (Merz 23} [angesagt, s. S. 120, lu
und 135, 19, und fand auch in der That am 24. staU. Eidg. Absch. 11, S. 662.
Vgl unten 144, 7 ff.
3) Die Vereinbarungen, die am 4. Men zu Freiburg getroffen wurden und
die Heimkehr der Ausgezogenen zur Folge hatten, s. Eidg. Absch. II, S. 654
Nr. 875.
4} Die Vereinung mit Otto von Sonnenberg vom 12. Jan. 1477 ist nur tod
den fanf Ländern der Eidgenossenschaft, Uri, Schwyz, Unterwaiden, Zug und
Olarus abgeschlossen worden. Die St&dte Zürich, Bern und Luzem fochten
sie aus bestimmten Gründen , die von Segesser in den Beitragen zur Gesch.
des Stanseryerkommnisses, kleine Schriften 11, 1 10 ff. auseinandergesetzt wer*
1477. 141
Frilmg peirersus provisus fuit ab episcopatu abactus et omnes
Uli nequam, qui differenciam practicayerunt, fuerunt a Con-
stancia exclusi et omnia bona recepta. de quorum numero
foit Johannes Wemhenis de Flaehslanden custos Constan-
imsis et prepositus Basilienm, qui antea multa mala commi-
sit in spoliacione civitatis Maguntine ^). idem eciam practicavit
maiam rem, videlicet discordiam inter dominum Jobannem de
Venningen episcopum Basüiensem et ejus capitulum ex una et
eonsules 'Basütenses ex alia, adeo quod totus clerus fuit in
majori periculo, quam per litem ducis Burgundie fiierit. sed
n dei gracia et adjutorio beate virginis Marie fuit res per re-
Terendissimum patrem dominum Alexandrum episcopum For-
liWensem sanctissimi domini nostri pape Sixti quarti per Ger-
maniam cum potestate legati de latere nuncium et oratorem
s(iie reneris 21. mensis marcii res fuit pacificata in consulatu Men 21
Basüienn, et fuit idem confiisus, de quo tarn clerus quam po-
polas fuit gavisus. populus enim timebat, quod episcopus sibi
attraxiÄset certos de confederatis superioribus et eciam aliquos
principes. sie eciam e converso cives habebant intelligenciam
»cum BemenMuSy Fiihuigensibus ^ SolodorenM&t^ et Thuricen-
^'bog et alÜB. quod si deus non avertisset, totus clerus fuisset
«pulsus a civitate et spoliati suis bonis^).
1^100^] Videntes hec fratres de ordine mendicancium Bast-
^*enu9, qui habebant, ut asseruerunt, a dicto sanctimmo spätre
sdomino papa Sixto indulgencias, ut possent audire confessiones
pt ministrare euckaristiam et eciam extremam unccionem, in-
^eperunt avertere populum, ne suis plebanis confiterentur neque
»cramenta reeiperent. putaverunt, si talis turbacio veniret,
q^«d ipri deberent providere parrochianis et in predicacioni-
'öns mirabflia fecerunt. hoc audientes reverendissimi -patres
aoiniims Alexander episcopus ForlivienstÄ et dominus Johannes
episcopus Basäii^Mts convocaverunt priores sancti Augustini et
«ncti Dominici atque guardianum fratrum sancti Frantzisci
!j concordaYerunt eos et imposuit dominus Johannes episcopus
'ozHüensts Ulis fratribus silencium sub pena exconmiunicacionis
*^te sentencie, et fuit die dominica, que fuit 23. mensis marcii, Men 2a
"^^^^^ sie wurde am 22. Dea. 1481 durch das Stanserverkommniss auf-
^ben. Sie igt abgedruckt bei Segesser a. a. O. 131ff. Eidg. Absch. II,
1. Im Jahre 1462.
-V l ^' ^^ ^^^ über den Streit des Bischofs Johannes von Venningen
-^ der Stadt Basel 1476-1477.
142 1477.
per venerabilem et egregium virum dominum WUhehnum Tex-
tarü sacre theologie professorem in ecclesia Basäiemi in pre-
Bencia ipsorum £ratrum et tocius populi Baaäiemis, quia eo die
nullufl alius sermo fiebat, nisi in ecclesia Basilienait propter
illud factum, concordia ipsa publice lecta in hunc qui sequituri
modum^).
t. 2. Die Wort« rinim . . . Textoris fehlen , ohne dMs sich im Texte ein« Lfteke findet.
Ei ist ftber klar, dMs dieser ohne eine Eineehnltnng, wie wir eie machen, nnvoUftlndif
iit. l>ie Beohtfertignng des Wortlnntes nneerer Einechnltnng e. nm Schlus von Abbu 1.
0. Fftr den WortUnt der Vereinbarang hat E. die HUfte TOn Bl. 100b vnd die ganz« fol-
gende Seite frei gelaesen.
1) S. das in der Variantenrubrik Bemerkte. Im Staatsarchiv Basel findet
sich (Prediger Archiv 1049) eine Pergamenturkimde vom 14. Dec. 1476, deren
Kern ein Spruch bildet, welchen Bischof Johannes am genannten Tage in
Gegenwart des Legaten Alexander, des Vlears Burkard Hanfstengel, des
Of&cials Matthftus Mflller und der als Parteien citierten Leutprlester su St
Peter, St Leonhard (als Leutprlester an dieser Kirche wird Johaimes de Lapide
saere theologie professor genannt, was eine erwünschte Ergftnsung der An-
gaben bei Vischer, Univ. Basel 162 bildet), St Alban, St Martin und St Ul-
rich einerseits, einiger Vertreter der Augustiner Eremiten, Prediger und Bar-
fdsser andrerseits eröffiiet hat, nachdem ihm von den Parteien Vollmacht er-
theilt worden, den Streit über die Frage lu entscheiden, ob die, welche bei
den Bettelmönchen beichten wollen, genöthigt seien, bei ihren Pfarrern die
Erlaubniss hieiu einxuholen. Er entscheidet, »honestum esse peterelicen-
ciam, sed non neeessarium,« und fährt dann fort »tarnen ad serenandas con-
sciencias subditorum nostrorum et ad obriandum seandalis quilibet fiddis
Christianus teneatur solum pro festo pasce fidem faeere suo parochiali saeer-
doti de sua oonfessione facta fratribus prenominatis. ii^ungimusque plebanis
siye predicantibus in parochialibus ecclesiis sive capeUis aUter de cetero non
predicare neque interpretari aut persuadere. similiter injungimus fratribn?
prenominatorum ordinum, quod equemodo ita de oetero obserrent, etquod
neutra pareium aliter predieet sive persuadeat sub pena exeommunieacioni«
late senteneie, et quod priores et gardiani fratrum presentent nobis aut noitro
vicario in spiritusdibus fratres ydoneos pro eonfessionibus audiendis discre-
ciores, quos in suis conventibus habent seu haben (lies : habere] possunt, qui-
bus auctoritas episcopalis committenda sit , in numero duonim vel trium aut
quattuor fratrum de quolibet eonventu , niehil minus resenrantes nobis deela-
racionem, interpretaeionem et deeisionem omnium premissorum, si utilitas
aut neeessitas persuaserit, super premissa decisione et ordinacione.« Diese
Verfügung ist auf Bitten des Bischofs und der Parteien durch den Legaten
bestfttigt worden. Unter den Zeugen wird in erster Linie genannt 'Wilhelmus
Textoris saere theologie professor canonicus et predicans eodesie Basiliensis
(vgl Bandn, 193, 1, 2. 232, 10, 11. 286, 10, 11). Die concordia, von der
Knebel spricht, kann nicht wohl etwas andres sein als die Vereinbarung vom
14. December. Es scheint, dass die öffentliche Bekanntmaohxmg derselben
durch das Zerwürfoiss des Bischofs mit der Stadt versögert vnirde. Die Lücke
Z. 1 wird kaum anders ergänit werden können , als wir es thun. Dem VTü-
heim Textoris als Prediger am Münster fiel naturgemAss die Aufgabe des Ver-
lesens von der Kamel seiner Kirche su.
1477. 143
[toi] Eodem tempore, yidelicet ante dominicam letare, fue-^^'ie
rant duo cives Aigentinenses , unus de genealogia Zorn, alius
de Mards i), qui habebant captum dominum comitem de Nassow
in Castro Biktein ^) obse^si a domino episcopo Axgentinefm et
u cinbus Aigentinensibus, et adduxerunt Asgentinenses magnam
bombardam ad idem opidum et incipientes conquassare murum
tandem ipd dederunt se ad manus dominorum episcopi et
cmam et ad graciam, et sie Argentmenses ceperunt illum do-
niomn Johannem comitem de Nassaw cognominatum dominum
^de Breden') et duxerunt Argentinam et posuerunt in turrim,
qoi dicitur Pfennigtum*).
1) Die Marx waren wie die Zorn eines der ftltesten edeln Oeschleehter
Stnsibuigs.
2) Nordwestlich von Reichenweier.
3] Der Graf von Nassau und Herr von Breda, von dem hier die Bede ist
Tgl. oben S. 90 A. 4), hiess nicht Johannes, sondern Engelbert. S. über ihn
OoQuaynespBupont H, 207 A. 1, wo jedoch statt Limbourg su lesen ist: Cim-
^ iB. oben S. 107 A. 2). Sein Vater und sein Bruder, der ihn nach seinem
^derlosea Absterben im J. 1504 beerbte, hiessen Johannes.
4) Bei den Verhandlungen über die Gefangenen und die Beute von Nancy,
vdehe im Änsebluss an die Verhandlungen Tom 24. Men (S. 144 A. 1) Tages
i^ttf am 25. ebenfalls in Basel stattfanden (die unmittelbare Aufzeichnung
dendbea findet sich Staatsarchiv Basel A. 0. 5 Bl. 200 f., eine hie und da
(^tt auagefObrtere Abschrift des auf den Grafen von Nassau Beiüglichen
^i«da 197, eine Abschrift dieser A. G. 8, S. 233 f.), beklagten sich Graf Os-
wald und die lothringischen Räihe, vor Nancy habe Adam Zorn den Grafen
^oQNaaau gefangen (ygL oben S. 90 A. 4) und habe ihn nach Bilstein, das
%ntiiQm des Henoga yon Lothringen sei (vgL Alsat. Ulustr. II» 78), ge-
^ Der Henog habe vergebens seine Herausgabe verlangt. Darüber seien
wBuehof von Strassburg und die Stadt vor das Schlosa gesogen, um den
^^Bgenen ra holen. Trots allen Abmahnungen des Heriogs, der sich nach
^ der Vereinung su Recht erboten, h&tten sie das Schloss eingenommen
Bad dch dei Gefangenen bem&chtigt Die Gesandten begehrten, das« ihnen
^Ifiben Übergriff liwiderwerung« (Wiederherstellung ihres Besitsstandes)
Paan werde. — Dagegen antwortete Peter Schott (vgl Band II, 272 A. 4),
.V?**®^^ der Stadt Strassburg, Adam Zorn habe den Herrn von Nassau
^ ?<£uigeD, nach dem frühem Abschied (des Tages au Basel vom 20. Jan.,
^vekhem beschlossen worden war, dass die sämmtlichen Gefangenen lu
öaMen der Vereinung behalten werden sollten, vgl S. 144 A. 2) sei geworben
»Qida, daas der Gefangene nicht entwert oder ver&ndert, sondern der Verei-
^ta gut behalten werde. Da nun das Schloss BiUtein des Markgrafen
^«aBadeoEigenthum und der »Merokhsen« (in den Abschriften: der Merx-
P^] Lehen sei und seine Herren des Gefangenen wegen gewarnt worden
^, 10 bitten sie denselben der Vereinung au gut su Händen genonunen. —
•M der Btrassb. Arohivchronik im Code bist et dipL P>, 203 lag der Graf
^ macht {alschüeh aus dem Grafen v. Nassau und dem Herrn v. Brettauw,
"^h. Breda, «wei verschiedene Personen) »mehr dan 15 wuchen in dem thum
144 1477.
Colonien«^« maximam extunc habuerunt litem cum domino
Roperto ipsorum episcopo, et dixerat michi quidam, qui venit
de Colonia, quod dominus noster sanctissimus mandaverit am-
babus partibus pacem, et quod ipsi Rome compareant coram
tribus cardinalibus, causam ipsorum in jure decidendam^ qui-s
bus commissio facta est.
In dieta Basilien^', que tenta fuit inter confederatos magne
Me«^23lige post dominicam judica^), fiiit primo conclusum, ut gene-
ralis debeat fieri divisio omnium spoliorum tam in Gransona,
Mortano quam Nanseyo obtentorum, unicuique parti seeundum lo
suam proporcionem^).
Item quod fiat una generalis expedicio ad Bui^undiam
sd recipiendtim omnes civitates, opida et castra, et quod manu
forti fiat, quamvis alias se offerant obedire, sed quod dicatur,
quod eciam gladio sibi acquisierint 3). is
13. MC reeipiendam.
und wardt gesehetst mehr dan umb 50000 gülden, ohn die atiung.« Der Dia-
logue 46 sagt ebenfalls, er sei lu Strassburg ausgelöst worden, er nennt die
Höhe des Lösegelds nicht, sagt aber, die Strassburger hätten sich aus dem-
selben besahlt gemacht »de la part qui eomptoit h Monseigneur [de Lorraine]
de la somme de dix milz florins qu'il leur debyoit pour argent par eux presto
pendant la dite guerre. — Über den Pfennigthurm, in welchem der Staats-
schatz und das Archir aufbewahrt wurden, s. Chron. d. d. Städte VULl, 132»
12 und A. 4.
1) Montag nach Judioa, Men 24. Der Abschied dieses Tages findet sich
Staatsarchiv Basel A. O. 5, Bl. 193 ff. (die beiden ersten Absätze auch A. O.
8, 231). Eidg. Abseh. 11, 662 nach dem Lucemer und dem Solothumer Arehiy.
2) Die Angabe Knebels ist in mehr als einer Beziehung ungenau. Zu-
nächst ist auseinanderzuhalten, was die Beute von Nancy und was die von
Grandson und Murten betrifft. Das letztere s. Eidg. Absch. 11, S. 662 d. Über
das bei Nancy Gewonnene, Beutegut, Gefangene, Bflchsen, waren auf den
Tagen zu Basel Tom 20. Jan. (108, 27)undTom 7.— 12.Febr. (117, 19) Beschlüsse
gefasst worden (Staatsaroh. Basel A. G. 5, ISO, 183. Eidg. Absch. IT, S. 644
b — d. 647 a, oben 120, 15 ff.). Jetzt am 24. Merz gestattete die Vereinung dem
Herzog yon Lothringen, dass seine Räthe sich mit den Eidgenossen Ober ihren
Antheil an den Gefangenen und den Büchsen verständigten. Mit dem Beute-
gut solle jeder Theil handeln, thun und lassen können, wie ihn gut dünke
(Eidg. Absch. IE, S. 662 a. b). — Am folgenden Tage fanden dann zunächst
die S. 143 A. 4 erwähnten Auseinandersetzungen über den Grafen Ton Nassau
statt, dann Verhandluniren des Hersogs mit den Eidgenossen über deren An-
sprüche an die Gefangenen und die Büchsen.
3) Ein derartiger Beschluss ist auf diesem Tage nicht gefasst worden
fs. im Gegentheil Eidg. Absch. 11, S. 662 c). Wohl aber ist auf die Andeutung
der Österreicher, dass es im Interesse ihrer Landschaft wäre, einige burg^n-
dische Grenzorte, wie Vesoul, Faucogney (Arch. Basel A. G. 5, 196: "Wisu,
Vackane, Vackene, Tgl. 114, 1 ff. 138, 15 ff.; Eidg. Absch. 11, 664 i geben un-
richtige Erklärungen) und Lure zu besetzen, damit sie nicht den Franzosen in
die Hände fallen, Landvogt, Statthalter und Rath anheimgegeben worden,
nach Nothdurft zu handeln.
1477. 145
Dominus Beinardus dux Lothoringie presentavit domino
regi Francie dominum Anthonium bastardum Burgundie ^).
Item dominus rex Francie fecit eundem ducem Lothorin-
gie snum cotabularem^).
(in] Bex Frantzie molestat civitatem Bisuntinam, quia sibi
Qon vult facere obedienciam, sed pocius faceret domino duci
S^ismundo duci Austrie, sed quia hoc non est de consensu
confederatorum, ideo speratur quod faciant obedienciam con-
federatis lige magna.
» Dux Galrie, qui est modo cum domina ducissa Burgun-
die et sua filia in Gandavo, liberatus est, et per totam Galriam
Olnd pronunciatum est in cancellis ecclesi^rum, et est magna
eiultacio de liberacione ejus, ipse fortasse meruit illam cap-
üTitatem, quia ipse patrem suum proprium diu habuit cap-
üüTum').
Kex Francie obtinuit Piccardiam, quamvis ipse multos de
mi perdiderit. dominus Karolus rex Francie pater illius Lu-
dowid modemi regis inpignoravit Piccardiam pro 360 milibus
eoronarum, quas postea restituit et liberavit ab eo. et cum
»ambo patres mortui fdissent, Karolus dux Burgundie modernus
iosonexit contra dominum Ludowicum regem Francie et ob-
sedit civitatem Paiisiensem, et cum fdissent concordati, opti-
Qoit ut rex traderet sibi Piccardiam, quam jam recuperavit^).
Hodie supervenerunt nova et presentata nunciis confedera-
stonun inter alia sub hac forma.
Lieber hen Thoman. nochdem und diser brieff geschriben
und beschlossen gewesen ist, so ist der nuw kilchherre von
^T^) stracks von Bisantz zb, mir kommen und sagt mir für
S. riU tndeiet siM. 28. Vor »kommenc ein dnrchgevtiicheneB »gerittene.
1) Vgl Dialogue de Joannes et Ludre 44. Calmet II, 1078 ff. Unten
3 ISO, 3ff. Über die Reise Renata »um Könige s. unten S. 146, 14 ff. 147, 1 ff.
^' ^f^ PAg. 229i>. Hat sich Knebel wohl den Titel Connetable so surecjit
?% {TgL 8. 148, l)?
3i Uher die Oefangensehaft des Hersogs Adolf von Geldern s. Band 11, 13
1 1, ther seine Befreiung vgl oben 119, 25 ff. und unten 162, 29.
4] Über die Verpfändung der wichtigsten Plätse der Picardie an Philipp
Ja Guten durch den Vertrag von Arra« 1435, ihre Wiedereinlöeung durch
^dvig XI und ihre nochmalige Abtretung an Karl den Kühnen durch den
^Qtag Ton Conllans 1465 s. in Küne Rodt I, 80 f.
5j Es giebt mehrere Vy in Hochburgund, Vy-lee-Lure sfldwestL ron leta-
50011 Orte, Vy-le-Ferroux, südwestL von Vesoul und Vy-lee-Filain bei Filain
öiöttL Ton VcsouL Das erstgenannte ist das bedeutendste.
BMkrCh«mikea.in. 10
146 1477.
wor, dasz die von Botzschefort^) die von Dision by nacht in
das schlossz gelossen und all Frantzosen, so im schlossz und
stetlin gewesin sind, erschlagen, so hab öch der herre von
Kottebr&n und Anthonius de Rye^) mit irer gesellschafit die
Frantzosen, so zu Kinsche^) und do umb gelegen, öch all bisz^
an dry erschlagen, dieselben dry gefroget umb all Sachen, dor-
noch stracks sy an einem böm gekn&pft, [102^] und die übrigen
Frantzosen, so do umb in slossen gewesen sind, all by nacht
hinweg gemacht band, derselb kilchherre seit dasz ein uffsatz
sye, uff meynung by nacht in die statt zu Greyen*) zu kom-n
mende, die Frantzosen alle umbzübringen, so doselbs inn sind.
herre Romulus halb ist wor, dasz er das schlossz Mflmertin^)
inn hatt und den herren gefangen, alle, so doher kommen,
worlichen sagen, man seit gar eygentlich, min herre von Lut-
ringen am widerherheymriten gefangen sye worden*), (quodij
omnino caret veritate, quia magnifice apud regem fuit trac-
tatus.) disz obgeschriben alles minem herren lantvogt, heim
Herman von Eptingen, hem Caspar von Morspei^ etc. sag.
Ach so verstand der priester, dasz man well, so verre man
mog, die Frantzosen all in dem land der groffschafft zu Bur-^
gund verdilken. aber umb JuseP) und Fusan soll ietzung der
huff von Franckenrich lygen.
▲pru 1 Die prima aprilis dixit michi antiquus magister zunfUrum
'Bastliensts^), quod verum sit, quod superiora venerint civitati
Basilien«! scripta, quod ita factum sit, sed heri sero venerit*^
quidam nuncius de Nanseyo, qui dicit, quod dominus dux
Lothoringie sit in Nanseyo Valens et bene sanus.
[103] Nova alia supervenerunt de illustri et invicto principe
5. Man kannte ureifeUiAft teia, ob Kiiuoh« oder Knnselie sv lesen sei, wenn nicht Kne-
bel nach Frantzosen Z. 8 sneret ans Vereehn die Worte so . . . drjr noch einmal gesetzt
nnd dabei dentlich Kinsobe geschrieben b&tte. 16 — 17. Der eingeklammerte Znsstt
Knebele ist am Bande angebracht.
1) Rochefort am rechten Ufer des Doubs, oberhalb Döle. Über die Ein-
nahme von Rochefort durch Claudius von Vaudrey s. Molinet 11, 10, 47.
2) Bei OoUut-DuTemoy 1368 wird unter den burgundischen Edelleuten,
die sich für Maria erhoben, genannt »Antoine de Rye sieur de Costebrune.«
3) Wohl Quingey an der Loue, südwestl. von Be8an9on, östlich von Dole.
4) Gray an der Saone, wohin sich Craon nach MoUnet 11, 13 surückge-
zogen hatte.
5) Montmirey-le-Ch&teau swisehen Ddle und Gray, nach Molinet II, V^
durch Claudius von Vaudrey eingenommen.
6) VgL S. 148 A. 1.
7) Jussey im Nordwesten der Grafschaft
8) Heinrich Rieher. Schönberg 797.
1477. 147
etdomino Rejmero duce Lothoringie, quomodo fuerit receptus
a domino Ludowico rege Francie graciose, contra priora scripta,
in hunc, qui sequitur in Almano stilo^ modum:
Zum ersten durch alle die guten stett und dorffer, durch
idie er geritten oder gezogen ist, do sint im all priesterschafft
mit dem heiligtham und processz und mit allen iren under-
tonen entgegen gangen.
Item als er komen ist uff zwolff mile nahe zu dem kung,
da hat er ein ambasiat zu dem kung geschickt, zu erfaren,
!( was ans willens were. und hatt der ambasiat empfholen dry
^aben an den kung zu begeren.
Die erste, die er an den kunig begert hat, ist das er nie-
meme wel gebieten oder hilff thun oder gewalt thfin oder
rat dann geben, das da sy wider die eynung der Tutscheit.
B Die ander, das der kunig im geben wil das herzogth&m
Ton Bor.
Die dritt, das er im die graffschafft von Lutzelborg geben
iril.
Item daruff hatt der kunig der ambasiat geantwort und
s gesprochen, wer es, das er das halbteil sins kungrichs gefor-
dert hatt, er wolt es im nit verseit haben, und hat im die dry
gaben zngeseit und im des geben brieff siner eigner hant und
onch das er darwidder niemer get&n welle.
Item die botschafft hatt sich wider von dem kunig gekert
im minem heren von Lothringen und hatt geseit dem dise
sntwort des kunigs, die er im geben hatt.
[i03^] Item als min her von Lothringen des kunigs ant-
^oit Terstanden hatt und uff funff milen noche zum kunig
kam, da hatt er funden 26 ritter von dem kunig, die im en-
tgegen komen sint und in geleitet haben zu dem kunig und in
an herberg.
Item als min her Ton Lothringen an sin herberg kam, da
at der kunig zu im komen, in zu besehen, und hatt getragen
^e gnldin kettin an sinen hals, die ist angeschlagen vor
äTieituscnt schüt, und als der kung nebent den herzogen kam,
ambfieng ir in mit armen und kust in und hatt die guldin
^*ttm dem hertzoigen an sinen hals geworffen und geredt, er
age wirdig, das er sitzen sol oberthalb dem keyser und über
«ne kunig, dann er hab geton, das weder kung noch keyser
*äQie haben m6gen geton.
Item der kung hatt öch geredt z& dem hertzogen, dasz
4. Dw Anfang dieseit Bciiclites tob »«um entem (2. 4) bl« »drie knnlgt (Z. 89) iat nicht
wa Eamh^ sondern roa einer andern, sehr liiessenden Hand geschrieben.
10»
148 1477.
er im umb Bin zükunfit geben well das swert, das dem cogno-
tabel von Franekenrich sügehört. solich swert hatt der hertxog
abgeschlagen zu nemmen on sine rate und ein ratt der Ter-
eynung, die er mit den Tutzschen gemacht hatt. do hatt er
im geben in sin zükunft hunderttusent schüt also bar und»
dryhundert gleven zu sinem willen, dass er domit schaffen
mocht sin gefallen und die graffschafft Lutzelburg dodurcht an
sich zu bringen und sich zu setzen wider sin yient und sich
der erweren^).
A riT23 [^^^] Circa festum sancti Jeorgii adhuc omnes laci superi-io
ores, videlicet Thuricen^, Const8üicien$is, Sursenm, Bielensis,
Zugen^ü adhuc fuerunt congelati adeo quod nulla nayis potuit
transfretari neque pisces poterant alicubi illorum loconun
prendi; et eo tunc fuit mira caristia piscium. omnia eciam
vivaria fuerunt congelata. is
Eodem tempore, cum dominus Ludowicus rex Francie re-
quisivisset inferiores civitates stangnales Flandrie, Holandie,
Selandie, Probancie et aliarum regiones, ut sibi tamquam heredi
quondam Karoli ducis Burgundie obedienciam fiacerent^ et cum
hoc facere recussassent, cepit eis in mari^ insidias agere. at2o
illi colligayerunt se mutuo, pangentes fedus ad inTicem, vo-
lentes se contra eum defendere necque aliquem Romanum
principem habere, sed Theuthunicum , quem eis imperator
daret, et expulerunt omnes Francigenas extra ipsorum ciritates
et patrias, eciam precipientes, ut nullus extunc et in anteass
illas novas gabellas, tallias, exacciones et theolonia et Servitutes
solveret aut aliquomodo faceret, nisi quantum ab antiquo sei-
vere et facere consueverat, et acceptaruni pristinam libertatem,
quia ille Karolus tyrannus eis inportabilia onera imposuit. et
quid de theoloneis et aliis juribus principis coUigitur, totum ad 3o
depositum ponitur, ut supervenienti principi tradatur et sibi
1) VgL über diese Reise Renata Dialogue 44, wo das Ergebnis« denelb«!
f olgendermaaseen zusammengefasBt wird : U print cong6 du roy et s'en re-
touxna en son pays, mal traict^, mal recompens^ et dessaisy de son prisonnier.
Cabnet U, 1079 berichtet, nachdem er erzählt hat, wie der Hersog, der zuerst
in Amiens Befehl erhalten hatte, den Bastard abzuliefern und bis auf weiteres
dort zu Terbleiben, einige Tage darauf nach Arras beschieden wordw : le roy
l'ayant d'abord assez bien regu et lui ayant communiqu^ tout ce qu'il aToit
projett^, ne lui parla plus depuis et le traita m6me ayec beaueoup d'indiff6-
rence, ee qui d^termina Ren6 ä se retirer en Lorraine, sans prendre cong6 du
roy. apr^s avoir envoy6 ses gens h. la eampagne, comme pour un parti de
divertissement, il sortit de la yille, les aUa joindre et retouma avee eux en
diligence dans ses ^tats. Vgl. 146, 14 das Gerücht über seine Gefangennahme.
1477. 149
fiat racio de perceptis. ibidem interfecti sant 36 de poten-
cioribus illius patrie, qui coU^enmt gabella et exacciones exe-
gerunt et tyrannide rexerunt, sicut Petrus de Hagenbach hie
in Ulis partibns fecit, et maxixnum thesaurum penes eos in-
lYenemnt^). civitates iste miserunt ad imperatorem, ut veniat,
quia ipse velint amodo subesse imperio, et imperator misit
filium suum Maximilianum, et speratur, quod ipsi eundem ac-
ceptabunt pro domino.
[io4^] Ambasiatores domini nostri imperatoris, videlicet do-
10 minus Heinricus^) comes de Oetingen et Johannes Hesler doctor
decretorum, superrenerunt et laborant apud confederatos magne
lige pro una dieta observanda in aliqua civitate ejusdem lige^
et quod nominent diem et locum. tunc dominus noster im-
perator yelit personaliter venire et tractare certa negocia pro
utranquillitate pacis et comodo patrie.
Cum, ut suprascriptum est in certo passo^), dominus Lotho-
ringie dux Reinhardus fuisset apud dominum regem Francie
et sibi presentasset Anthonium basthardum Bui^ndie, quem
habebat captiTum in hello Nanseio, et habuisset eciam multam
»peccuniam ab ipsoque rege certam sponsionem adjutorü contra
eos, qui tenebant comitatum Lutzelburgen^^m, ita quod ipse
regem adjuvaret, ut comitatum Burgundie haberet, confederati
magne lige non bene ferrent, et hoc dominus dux Lothoringie
pereepisset, Tolens se excusare, ad singulos principes, dominos,
ttdyitates et opida illius lige scripsit litteras credenciales et
misit nuncios, ut eum excusarent. qui eciam eum excusarunt
apud dominum nostrum graciosum episcopum Basilien^am Jo-
hannem de Yenningen, et primo nuncius dominus Bemardus
tum Tru^eP) super premissis eum allocutus est et dixit, do-
li minum ducem Lothoringie non ea de causa accessisse domi-
num r^em Francie, ut aliquid ab eo petteret, quod esset con-
tra dominos de liga, sed sue consulere inopie et ad subveni-
29. Tnidoel.
1) Ober die Verhaftung und die Hinrichtung des Kanslers Hugonet und
des Herrn von Humbercourt dureh die Oenter (erstere fand am 19. Mers,
ktitere am 3. April, am OrOndonnerstag, statt) s. Comines Buch V Kap. 17
und in der Ausgabe von M^e Dupont H, 119 A. 3. 122, 3. Nach den in diesen
Anmerkungen angefahrten Notisen wurde sugleich mit jenen beiden noch
qnessire Jean Van Melle, aneien tr^sorier de la viUe,« hingerichtet
2) Vielmehr Ludoyieus. S. unten 8. 150 A. 5.
3] 8. oben 8. 145, 1 ff. 147, 1 ff.
4] Die lum Trubel waren ein. Btrassburgisohes Rittergesohlecht. Bern-
hard s. T. begegnet uns schon als Gesandter des Henogs von Lothringen auf
dem Tage lu Freiburg. 8. die Verhandlungen dieses Tages in den Beilagen.
150 1477,
endum sibi de expensis per eum habitis in bello Nansens!, et
ut se amplius de inimicis posset defendere et haberet graciosum
dominum, quoniamque ipse dominus rex multis vicibus scrip-
sisset, ut sibi Anthonium bastardum de Bui^undia traderet,
timuit; si hoc non fecisset, potuisset sibi rec^isse dominia,»
que intra regnum Francie haberet, yidelicet marchionatum^)
Boren^^m et comitatum^) .... ipse quoque expectaret regnum
Sicilie, quod eo adjutore posset consequi, et comitatum Lutzellen-
huigensenty et tunc pocius et adjutorium prestare [105] toti lige
et solvere debita sua, que in illis litibus contra ducem Bur-10
gundie fecit, et recuperare, que perdidit, posset. sicque idem
nuncius cum omnibus confederatis fuit et jam erit in dieta
Mai iFriburgentff, observanda in die sanctorum Philippi et Jacobi
proxime futuro^).
[April 25) In dieta Lutzemen^' proxime prehabita superiores conyene-ts
runt cum Ludowico rege Francie, ut ipse eis traderet centum
milia scutorum, et ipsi spopondere sibi velle comprestare
6 milia virorum expensis ipsius regis^), et hoc fuit contra im-
peratorem, qui voluit habere comitatum Burgundie, et Basi-
lienses miserunt nuncium ad Lutsemam, quia ipsi requirebant»
Basilienses, ut ipsi se vellent sibi conformare et non diyellere
ab eis. Basüienses responderunt, quod ad quamcumque partem
declinarent, ipsos sequerentur et cum eis manerent.
Exadverso ambasiatores domini nostri imperatoris comes
de Oetingen et Johannes Hesler requisiverunt dominum nostrumi
BaȊien8em et cives Basilienses, ut assistere velint domino nostro
imperatori, et quid facerent nesciebant 'Basüienses fueruntque
in angustia, nescientes qua se tenerent parte, quia si partem
imperatoris faverent, haberent regem Francie contra eos et
Switzeros, quod si cum r^e Francie haberent partem et cum
superioribus confederatis, offenderent imperatorem et omnes
principes imperii, et utrobique periculum erit in foribus^).
5. r«clpi8M. 7. F&r den Nameii iit eine Lftcke geUiMa.
1) Vielmehr dueatum. Das Herso^um Bar war sum Theü fransösischea
Lehen. Über die Versuche Ludwigs , Renat um den Besiti dieses Herzog-^
thums Bu bringen, s. Calmet 11, 1080 ff.
2) Harcourt. S. Seite 106 A. 4.
3) Der Bote des Hersogs von Lothringen erschien nicht auf dem Ta^e s\
Freiburg am 1. Mai (Eidg. Abseh. II, 8. 674), sondern auf dem im folgender
Absätze besprochenen Tage su Lucem am 25. April (ebenda S. 671 a)«
4) Eidg. Absch. II, S. 671 f. Den Vertrag Tom 26. April s. ebenda 926 i
5) Uff sambstag invencionis sancte cruciB [Mai 3] 77 wirtvon besdmbuni
unsere herren des legaten, graff Ludwigs von Oettingen und doctor Johannsei
1477. 151
[m^] In causa Constanciemis ecclesie per dominum nostrum
mciimmum Sixtum quartum ita declaratum est de alienacione
castTomm, censuum etc.
Cum per dominum Ottonem et nonnullos adherentes sibi
>canoiuco8 castra quedam et decime, census et possessiones ejus-
dem ecclesie pro nonnullis peccuniarum summis pignori dediti
$mt et in dies pignoris nomine distrahantur et alienentur, ut
dicitor, in prejudicium ecclesie , dominus noster sanctüsimus
dicit, quod nulla ipsis Ottoni electo et canonicis competat
^kultas. unde declaravit inpignoraciones, alienaciones Castro-
ram et decimarum censuumque et reddituum dicte ecclesie et
obligaciones quascumque et sub quibuscumque modis et formis
per dominum Ottonem et ejus adherentes erga et quibuscum-
que peTSonis nomine dicte ecclesie Constanct^n^'.» factas et in
^pcgterom forsitan faciendas irritas esse et inanes etc. dictam-
que ecclesiam et ejus successores prelatos in dicta ecclesia
Qon teneri et obligari, inhibuit quoque quibuscumque personis,
oe sub nomine dicte ecclesie cum illis contrahant, peccuniam
matuent aut aliquem contractum faciant, sub excommunicacionis
ffeszien in nammen beder houpteren, babsts und kejsers, ein tag in der stat
Basel xwusehen in» ouch gemeiner vereynung und den Eydtgenossen, des
:aAu Me an der herberg ze sind. Öfhungsb. V, 183^, abgedruckt Eidg. Abach.
2, S. 675 (die andere daselbst erwähnte Notiz des Öffnungsbuebes ist aus dem
^^ 1478). Der Tag fand am 4. Mai statt, aber ohne die Eidgenossen, der
Abediied desselben findet sich Staatsarch. Basel A. G. 5, Bl. 208 f. und 202 f.
I>er Legat brachte Yor , der Kaiser sei geneigt, »frid und sun zwuschent dem
•umd Ton Burgund, ouch der yereynung und buntnüsse oberer Tütsscher lan-
gen le machen, mit erbietung, gemeiner .Tereynung ir erlitten cost, mfle und
iibeit zimlich abtrag und ergetzung ze tünd, deszgliehen sy umb sin eygen
?^lt vollen versolden, eynikeit der landen mögen erlanngen,« mit der Aufforde-
•"-Bs:, >darinn der k. m. hilfflich und retlich ze sinde.« Die Boten der Verei-
^? erklärten aber, dass ihnen nicht gebühre »hinder denEidtgen. einich
^tvnrt se geben, angesehen das sy in der vereynung begriffen sind.« Zugleich
^^ ein neuer Tag auf den 16. Mai nach Colmar angesetzt (des nachts da-
»To« mit gewalt an der herberg ze sind) . Der Abschied dieses Tages vom
n.Mai findet sich A. O. 8, S. 235 und A. G. 5, Bl. 210 f. Es erschienen auf
^oiielben Abgeordnete der drei Stände der Grafschaft Burgund. Man be-
^o», den auf den 27. Mai angesetzten Tag in Lucem zu besuchen und dort,
^^ man aueh die Burgunder ihre Bevollmächtigten zu schicken aufforderte,
*i^ Angelegenheit, auch die Werbung des Legaten vor die Eidgenossen zu
^isfen mnd denen zUm füglichesten furzeheben, was gemeiner Tutscher
^VKiQ und besunder diser vereynung, ob der kunig die Burgunschen lande
^ landen bringe, lastes und zertrennunge in kunfitigem bringen und si daruff
^^sSkh und fruntlichen ze bitten , die dinge selbs ze w^gen und ze beden-
^. damit die swuschen dem kunig und den gemelten landen inn rüwe ge-
^ \md fOrgenommen wurden wSge zu friden und gute dem heiligen rieh
^ ons allen dienende.«
152 1477.
late sentencie ac perdicionis peccuniarum eisdem mutuatarum
vel mutuandarum penis, et omnia in pristinum statu^ resti-
tuantur, quecumque in prefate ecclesie prejudicium facta essent.
mandayit insuper eciam prefatas litteras in Constancta et aliis
April i2lociB publicari oportunis, sub data 12. die aprilis, anno suo sexto. 5
[iog] Alia in eadem causa de ordinacione officialium et loco
curie ConstanciensiB non suspectorum.
Cum alias per serenissimum dominum nostrum Fridericum
'Eiofnanorum imperatorem semper augustum ad annum sub spe
pacis et concordie dicte ecclesie per dominum Johannem Aloi- io
sium Tuscanum sanctissimi domini nostri pape oratorem circa
personarum ad ofiicia ecclesie et curie ConstancieuMS depu-
tandarum deputatum fuisset proviBum') et tribunali in mo-
nasterio fratrum Predicatorum extra muros civitcUts Constan-
cierisis in insula pro audiencia causarum, ei certi of&ciales, is
vicarius et notarii, ut dicebatur, suspecti et ipsi domino Othoni
contra dominum Ludowicum de Friberg adhesissent, quod in-
dignum et penitus concordie contrarium extitisse, quodque in
detrimentum domini Ludowici de Friberg et in augmentum
favoris domini Ottonis de Sunnenberg factum fuisse dicatur, 20
unde dominus noster sancHssimus attendens, quod in dicta con-
cordia expresse dicatur caveri, quod neutralitas et non parcia-
Utas locusque neutralis et non suspectus pro exercicio juris-
diccionis spiritualis deputari debebat, mandavit in virtute sancte
obediencie, ut omni mora postposita et quantocius premissa in- 25
advertenter et non maliciose gesta reparentur dictosque depu-
tatos ministros reyocare et alios neutrales tam sufiraganeum
quam vicarium et notarios et eciam locum neutralem et non
suspectum deputare curarent. inhibuit insuper prefatis de-
putatis, ne se de of&ciis hujusmodi intromitterent quoris modo, 30
donec per ipsos deputatos aliter fuerit provisum, et si non
parerent, decreyit irritum et inane exnunc etc. et actus et
April 12 Processus et sentencias nil valere etc. sub data die 12. aprilis
anno etc. sexto.
Mai 26 []06^} Fcria sccunda 'penthecostes fuit tenta dieta in Lutsemass
inter confederatos lige magno superioris Almanie de et super
eo, quod omnes de illa liga essent concordes et non assentirent
regi Francie, ut ipse civitates et castra Burgundie superioris
reciperet, quin ymmo ipsi resisterent, attento quod ipse vir
fidem non servans esset , sicut eciam res ipsa et experiencia 40
6. Ganz ob«n auf der Seite steht: Sirtoe papa qnartne. 14. civitatiB fehlt.
35. Oben über dem Texte eteht : Anno 1477.
1) SieheS. 83, 22ff.
nm
1477. 153
ante civitatem Leodiensem pristmis temporibus probavit^ quia
cum addixisset Leodiensibus adjutorium contra Karolum ducem
Bttigundie et bellum fieret, dimisit Leodienses et juvit Bur-
gundimi. hoc nequissimum factum erat, quia unde sperabant
tauxilium, suscepenmt occidium^).
Circa festum penthecostes magna fuit caristia in Lumbar- Mar25
dia, Sabaudia, Pedemontana, Mediolana et partibus Switzero-
rum, quia de illis partibus innumerabilis populus contra colli-
gatos de liga in yallibus Curiensibus, in Sabaudia, Burgundia
lomissus fuerunt occisi, eciam quod agricultura fuit in omnibus
iUis partibus propter illas lites impedita et eciam hodie per
totam Lothoringiam, Burgundiam et semi Frantziam, partes
superiorum confederatorum, Sabaudiam et Pedemontanam non
sunt stetes, et timendum est de futura intollerabili caristia
ufrugom.
Eodem tempore habui quadra^n^a verenteellas siliginis,
quas vendidi Lutsemen^t^tM pro 48 libris Aenariarum BastZti^»-
liMfli. de quibus antea verenzella vendebatur pro 12 solidü yel
13 %oUdü denortorum ^RdMiensium, item verentzella spelte ven-
»debatur pro una libra denartorui» 'R^siliensivm^ que in [iot]
anno preterito solyebat 12 Holidos, et de Basilea multa grana,
que per decem vel 12 annos fuerunt resenrata, abducebantur
ad superiores civitates, opida, valles et villas, quia ibidem nil
erat in anno 76 coUectum propter illum Burgundum, qui, ut
ssprescriptum est, totam Burgundiam superiorem et Lothoringiam
atque Bemen^tum et^confederatorum atque Sabaudiorum yas-
tavit terminos.
Grandissima hyemps preteriit, ita ut eciam pre nimietate
nirä et diutumitate segetes in conyallibus Switzerorum et Nigre
»Silve omnes tabescerent et perirent, et in maji mense agrosMu
reyolyerent et ayenam et ordeum aliosque fructus estiyales
seminarent.
Post penthecostes eodem anno pisces erant in carissimo M»i 25
foro. piscis sabno yendebatur pro 5 libris 12 solüKs denartV
tirvm Bvisüiermutnj tria oya pro 2 denariisj modicus pullus, modi-
cum major quiscula^), pro uno solido Basiliensi. cames eciam
bovine et yaccine yalde care erant, et libra yendebatur pro
4 denarm, nee poterant esse sufißcientes propter predaciones,
qae facte sunt pristinis annis. nulli porcelli erant neque
16. quadringi.
1) VgLS.154, 3ff.
2] Wachtel Diefenbach, Glossarium 480.
154 1477.
mutones et modici arietioli, noUi mutones, vituli pauci, gallina
solvebat 2 nolidos 4 denarios,
[iCfti 27] Eodem tempore erat dieta in Lucema inter confederatos
magne lige Almanie super eo, an regi Francie vellent adherere
an Burgundis, et facta disceptacione inter se mutuo de et&
super infidelitate regis Francie, qui primo cum Leodiensibus
fuit confederatus, et cum Leodien^e« opponerent se duci Bur-
gundie et yemssent in campum contra ducem Bnrgundie et
putarent regem eis assistere et defensionem ab eo habere, re-
trocessit et adherens duci juvit eum, et interficiebantur Leo-io
dienses cum magno tradimento ^) , secundo jam cum dux ob-
sedisset Mortanam, rex misit duci in auxilium quinque milia
armigerorum contra confederatos, quamvis habuisset intelligent
ciam cum confederatis superioribus et tradidisset eis [io7^] singulis
annis 40 milia Aorenarum pro stipendio contra Burgi^Km, etis
cum procederent ad bellum, centum milia flor^norum^), sicut
cum ipse obsideret Mortanum'), illam' nequiciam consideraye-
runt et abnegaverunt sibi adherenciam. Bui^undi quoque supe-
riores spoponderunt confederatis magne lige pro defensione
singulis annis se tantum daturos, quantum prius annue duciao
Burgundie solvebant, et in casu quo ipsi necessarii essent sti-
pendiarüs pro defensione cottidiana, illos suis tenerent expen-
sis. quibus omnibus permoti hü, qui vallibus et montibus
habitant, Burgundis addixerunt. sed quid de civitatibus et
opidanis fiat, adhuc dubium est. sed speratur, quod omnesss
unanimes fiant tocius lige^).
Juni 1 Prima die mensis junü venerunt Basileam currentes socii
cum vexillo, in quo depictus erat vir pilosus, et volebant adire
Buigundos contra regem Francie, qui tunc obsidebat ciyitatem
Dolensem in Burgundia. Burgundi enim scripserunt Älmanisao
et presertim de liga majori, ut quicumque venirent armati et
apud eos manere et contra regem pungnare vellent, singulis
mensibus darent 4 floreno« una cum esculentis, et tunc magnus
concursus fiebat ad eos.
1. ariotioli. 17. oeenparet. 28. Zutrat wollte K. schreiben : vir silyester.
1) Im Oetober 1468, nach dem Vertrage von P^röxme.
2) Der Vertrag vom 26. Oct 1474 und 2. Jan. 1475 setit eine j&brliche
Pension von 20000 Franken und eine Kriegshilfe von viertel) fthrlich 2000O
rheinischen Gulden fest VgL S. 34, 3 ff.
3) D. h. wie es der Fall war, als er, der Herzog, Murten belagerte.
4) Die (noch zu keinem Absehluss gelangenden) Verhandlungen über
einen Frieden zwischen Burgund und den Eidgenossen auf dem Tage zu
Lucem am 27. Mai s. £idg. Absch. 11, 6. 680 ee.
1477. 155
In Piccardia, ubi rex Francie occupabat certam civitatem,
üla domicella Burgiindie congregato exercitu contra r^em
interfecit 16 milia vironim de exercitu regis et obtinuit libera-
cionem dntaiis. sie res successive disponit se iterum ad pug-
mm. deus disponat ad melius.
[m] Eodem tempore, quod pertransire nequivi, quin scri-
herem^ retolit &ater Andreas Schmit de Ai^entina commen-
dator domos Theutunicorum BaaütensiSy quod sibi hodie relatum
Aussei a domino Johanne de Durlach decretorum doctore con-
»süiario domini nostri ducis Sigismundi de Austria, quod ex
^Qo, ut prescripsi, communitates de Switzia, Urin, Ursem,
Underwalden, Glaris et alii montani et villanorum communi-
tates in superioribus confederatis alias voluissent opidanos,
Tideficet Bemenses, Frihitigenses , Solodren«^«, huixemenses,
elliuriceiu^ et alios opidanos justificare voluissent et propterea
«e congregassent et venissent Lutzemam, Bemam et Fribur-
I ?am et ab eis certam summam exegissent, quia spolia, que in
I Giansona, Murtan, Lausanna, Gebennis et alüs locis acquisita
I Qcn equa lance cum ipsis divisissent i) , opidani volentes se
^annare contra provincianos, yulgo wider die lender oder lantz-
I lät in den biigen, se de novo confederayerunt, et cives unius-
j aijosqae opidi alterius opidi cives effecti sunt 2), et sie divisi
^t inter se, ex quo necessario Sequester desolacio. montani
' ddherent BuigundiS; opidani partim regi Francie et partim
Ifimgondis, et erit una mira res. montani volunt habere pro
m domino dominum Sigismundum ducem Austrie, opidani
aeminem, sed volunt esse simpliciter liberi. quid erit nescitur.
Eodem tempore tantus concursus erat ad Bisuncium et ad
illu Ticinas Bui^imdie civitates contra regem Francie, quod
iBiinuQ erat Burgundi obtulerunt confederatis illius lige du-
tfnta milia tLoTenarum pro assistencia eis facienda contra regem
Francie. rex autem Francie obtulit plura, sed rex Francie
m non servat neque servavit iidem in pluribus, modici decli-
5. Ibek dieMm Abeatza iroUte Knebel wieder ein Oedicht ftber den Tod Karls mittbei-
!«, er bat die begonnene Xitibeilung aber ansgeetrioben. Sie lantete: Hodie Carmen
&ind baboi de ocenbitn Karoli nltimi dneie Bnrgnndie ante Manseiam fiacto anb bao yer-
b«riB forma: ^
Karole, qnis tandem foror ant dementia mentem
InTalidam in Switzeroe Jueeerat erigere.
Te penee infiknetnm postea rescribere.
2. exrei opidi ciTOs. 22. Naeb effeeti innt folgt nocb: Tolentes ee opponere opi-
iuis.
1 S.obe& S. 133, Uff. 136, 15ff. 140, 3ff.
2. Das ewige Buigrecht der fünf Stftdte Zürich, Bern, Lucem, Freiburg
s^Solothom vom 23. Mai 1477 s. Eidg. Absch. EL, S. 929 und Segesser, Bei-
^ X. Gescb. des Stanserrerkommnisses Beilage 5.
156 1477.
nant stipendiarii ad eum. inter Karolum quondam ducem
Burgundie et Ludowicum regem Francie modemum modica
fuit differencia in fidelitate, quia ambo nequam, sicut rei exi-
tu8 sepius probavit.
Jani5 [io8^] Eodem tempore et circa festum corporis Cristi, cum&
rex Francie obtinuisset in Burgundia superiori opidum insigne
dictum Lüsse, Lothoringi, qui erant in propinquo, quonun
signifer tunc erat nobilis Amoldus miles de Botperg, sabbato
Mai 31 ante festum corporis Cristi cum suis socüs adierunt Lüssin,
Yolentes ibidem aliquid contra Lüssien^e« attemptare et yidere, lo
si predare possent, unde melius viyerent. venerunt ad balneum,
quod ante opidum situm est, et ibidem interfecerunt de Lüssen-
sibus et ipsorum stipendiarüs de Francia quinquaginta et tri-
ginta quinque captivaverunt. octo quoque yiri in fossato in
aqua suffocati sunt, et redierunt cum salute. i&
£o tunc prope Bisuncium et in illis finibus soldati Bur*
gundorum et soldati Francie simul conyenerunt confligentes se
mutuo. de Burgundorum soldatis ceciderunt centum quinqua-
ginta, quot autem de parte adversa ceciderint, non est nobis
notum, et yerisimiliter yidetur multos de Francis cecidisse^»
cum Burgundi tei^ non yerterint et obtinuerint campum. et
obtenta Dola per regem Francie^) ducentos Switzeros suspen-
derunt. inter quos fuit unus de superioribus Switseris, nomine
Gebuff, miles Mortanensis^, yir quamyis ignobilis, tarnen in
armis strennuus fuit. 2s
Et extunc undique conyenerunt de Sweyia, de Appenzella,
de Nigra Silya, de Franconia, de Payaria et partibus Beni
infra et supra de omnibus confederatis magne lige contra regem
Francie, qui sibi superiorem Burgundiam acquirere yolebat.
Eo tunc yerenzella spelte in Basilea solyebat 1 libmm u
8 solidoSj item yerentzella siliginis 36 noUdoSj item una yem-
tzeUa ayene solyebat 1 librom 2 nolidos.
[lov] Mortuus est rex Castelle, unde orta fuit diyisio
super regno. aliqui yolebant habere regem Hyspanie, alii
regem Portugalie, et fiebant magne Utes ibidem'). ^
5. Oben Aber dem Texte steht: 1477. 33. Oben ftber dem Texte steht: A-hao domini
1477.
1) Eine Einnahme von D6le dureh die Fransosen hat damals gar nicht
stattgefunden.
2) D.h. der bei Murten zum Ritter geschlagen worden.
3) VgL S. 1 60, 8 ff. Die Nachricht vom Tode des rex Castelle ist so wenig
begründet ak die 136, 10 gebrachte Tom Tode des rex Hjspanie. Richtig ist
aber, dass um die Krone Ton Castilien gek&mpft wurde, indem die Königinn
IsabeUa (seit 1474) und ihr Gemahl Ferdinand die Rechte der erstem bis sum
J. 1479 gegen König Alfons V von Portugal verfechten mussten.
1477. 167
Item de mense maji in Bema dominus Adryanus dex»i
Bubembeig per scrutiniiun) quod fedt de acquiedtis in bello
Mortano, reperit collerium (sive torquetem) aureum regis Fran-
de, quod cum ipse presentasset consulibus Bemensibus, habuit
'defectnm in ]rmagine sancti Michahelis, que eidem coUerio fuit
abficisa. BerRenses deliberaverunt velle remittere regi Francie
et per eundem de Bübenbeig deliberaverunt eciam facere
Teile asfiistenciam regi Francie contra Burgundos et miserunt
(^andern Bübembeig, qui cum magna reverencia fuit recep-
»m, et cum sibi offerrentur dona et munera plnrima, noluit
atme acceptare, sed peciit sibi reservari usque ad aliud
tempos magis congruum^). qui cum reyersus nunciasset lega-
cioiiem factam, aliqui indignati, quod fecisset adherenciam
Qomme Bemen^ücm, quidam Johannes de Lapide nobilis ivit
fiäd consules et increpayit totum consulatum, accusans majores
de tradidone, unde facta est dissensio inter Bemenses, ita
ah'qui sunt Frantad, aliqui Burgondi. Johannes itaque de Lapide
pablice stans in communitate dixit: »quicumque mecum Yult
iie contra regem Francie et ad Bui^undos^c insidens equo in
ftfoio publice accurrerunt quadringenti viri, qui secum simul
eiibant dvitatem, sicque magnus rumor factus contra illum de
Bobembe^, accusantes quod propter munera sibi &cta et spem
&mromm habendorum a rege Francie talia fierent, et non
&it ipse nee alii sui complices securi^).
2 [io9^] Eodem tempore superrenit quidam nuncius de dyocesi
Efstetenjt, qui yenerabili viro domino Georgio Bemolt decre-
tonmi doctori canonico ecclesie BstBÜienaü^) portavit a suo
unico presbitero Ulrico Pemolt inter alia sub infrascripto
\ koste:
jfe Gesta circa nos, que ingerunt nobis maximum timorem.
[am dnobus annis elapsis fuerunt certi domini provincie
\ ia^e^), qtti occupaYerunt Danubium infra Pataviam, fadentes
I i; Nach Schillixig 364 fand die Überbringung des vor Murten gefundenen
^atöfisehen Ordens an Ludwig und die Beschenkung Bubenbergs statt, als
hsa im Herbste 1476 mit den übrigen eidgenössisehen Gesandten (s. oben
^»* A. 3} den fransösischen Hof besuchte.
2; Was Knebel hier über die franiosenfreundliohe Haltung Bubenbergs
^dietf stimint weder mit dem, was VaL Anshebn I, 118 f. (neue Ausgabe
-'1' Sber dessen frühere Haltung ersählt, noeh mit seiner sp&ter erfolgten
'^iinehel selbst S. 174, 4 f. gemeldeten Flucht aus Frankreich.
3 8. Band n, 270 A. 2.
i «übieh Freiherr von Graveneok, Wolfgang Graf von 8ehaumberg,
^^srieh Ton Liechtenstein auf Nikolsburg, Johann von Starhemberg, Zdenko
158 1*77.
ibi yallum, et nova thelonea ultra antiqua receperunt et ex-
torserunt, ita quod nee imperator nee aliquis dominorum prin-
cipum pugnavit contra, et spoliayeront circumcirca homines
commorantes suis bonis, ita quod totus populus depauperatus
est et depopulata est terra et maxima penuria est in Wienas
et circa illa, quia illis annis nuUi descenderunt et terra ibidem
inculta permansit, sicut hodie est inculta. prefati domini, qui
talia fecerunt, sunt omnes per sanctissimum dominum nostrum
papam excommunicati, a^ravati et reaggravati cum omnibus
eis adherentibus occultis et manifestis, qui prestant eis auxi-io
lium et favorem. nam multi sunt potentes, et dicitur, quod
rex Hungarie et dominus episcopus Patavienm sint eisdem
predonibus colligati contra imperatorem, quia dominus impe-
rator separayit et abstraxit majorem partem episcopatus Patha-
vienm et erexit ecclesiam cathedralem in Wiena, consenciente is
papa^), et ergo vindicando se contra imperatorem adhesit suis
adversarüs. isti quoque excommunicati totam circumjacentem
provinciam devastant, opida et edificia ex utraque parte sub-
vertuntur et devastantur, et est timor in illis partibus Austrie
et eciam apud nos in EystetenM episcopatu, quia filius regis»
Polonie, qui a pocioribus regni Bohemie assumptus et electus
est in regem Bobemie in contemptum regis Hungarie^), qui
regno Bohemie prius multis laboribus et expensis Moraviam
subjugavit, et dicitur, quod dominus imperator coronaverit
filium regis Polonie in regem Bohemie in contemptum r^is2s
Hungarie«"^). et ut ipse rex Hungarie vindicet se in impera-
torem, [uo] fecit treugas pacis cum imperatore Thurcorum ad
octo annos et assumit Thurcos et dat eis ingressum ad Ala-
maniam, et prope Croaciam^), que est civitas imperatoris, Turci
receperunt mille quadringentos homines, quos abduxerunt, et so
ceteros interfecerunt, devastaveruntque totam illam terram et
18. parte fehlt.
Ton Stemberg, Georg von Potendorf und mehrere andere.« Liehnowsky, Oe-
schichte des Hauses Habsburg VH, 168, wo diese ganse Angelegenheit aus-
führlich behandelt wird. VgL auch Chmel, Mon. Habsb. I, 2, 267 ff. und oben
108, 6 ff.
1) »Mittelst einer Bulle d. d. 16. Jan. 1468 bildete Papst Paul H auf Vei^
langen des Kaisers Friedrich aus dem CoUegiatstift in Wien ein Bisthum,
indem er die Stadt und Umgegend mit allen Kirchen ete. Ton dem Hoehstifte
Passau trennte.« Potthast, BibL hist. Supplement 440.
2) Wladislaw, der Sohn Kasimirs von Polen, war nach Georg Podiebrads
Tode 1471 yon den böhmischen Stfinden sum König gew&hlt worden.
3) Die Belehnung Wladislaws durch Friedrich erfolgte an demselben
10. Juni, an welchem der Brief des Ulrich Bemolt geschrieben ist.
4) Es ist wohl Grati gemeint VgL S. 174, 19.
1477. 159
sine omni timore ibidem exeunt et intrant^ et imperator Thur-
corum cum exercitu suo ad diatanciam solum unius diete a
civitate Saltzburgen^t est. in diocm Eystettense sunt instituta
jejonia, processiones et letanie ad placandum deum. ex
sNovoforo Eysteten^'*) tercia post festum corporis Cristi annoJaniio
etc. 77.
£o tunc dominus imperator et Maximilianus suus filius
erant in Wiena, et cum y eilet ire ad inferiorem Burgundiam
pro contrahendo matrimonium cum domicella Bui^ndie, fue-
lonint a Wien^nsibus ambo prohibiti, nisi facerent pacem in sua
terra, et nisi hoc faciant, oportet eos ambos ibi manere, et si
nomquam deberet matrimonium hujusmodi habere progressum.
Feria tercia ante festum decem milium martyrum^ cumJaiui?
jam rex Francie in Burgundia suum exercitum circa Bisun-
licium haberet, et de illis currentibus sociis fuissent sex milia
congregati hie in Alamania et venissent ibidem, invaserunt
exercitum regis Francie et facientes simul conflictum multi
ex utraque parte ceciderunt. tandem fugatis Francis ipsi cam-
pam optinuerunt, et sero facto, quia vtcina erat ibi villa, Theu-
ttthunici ponebant se ad villam et putabant esse securi. in nocte
autem Franci reversi invaserunt eos in quinque locis ville,
incendentes eam igni, et quicumque exirent interficiebantur,
reliqui vero combusti erant numero tria milia, ut dicebatur,
et ultra 2).
£ Feria secunda ante Gervasii et Prothasii in finibus Bemen- jani le
rnn Si¥itzerorum sero venit tanta corruschacio et yentus, toni-
troa et fiihnina, quod homines timebant mori ex fiilminis
percussione, incendebatur turris ecclesie parrochialis sancti
YiiLcencii et magnis ymbribus fuit extincta. sacrista, qui tunc
»pulsabat contra tempestatem, fulmine percussus mortuus ceci-
dit. dominus Nicolaus de Schamental miles armate milicie
percussus in ecclesia fulmine medius a capite usque ad plan-
tarn pedis semiyiyus abductus est 3). [iio^] yentus e domibus
tecta abyolvit et arbores de terra eyulsit, grando omnes sege-
fttes et gramina pratorum demoUiyit, granaria forcia seorsum a
domibus edificata in terram dejecit et detexit domos.
Eodem tempore, cum jam dux Mediolani propter tyranni-
3. et in d. 10. WienslbiiB. 10. fhceret. 19. nneina.
1) Neumarkt in der Oberpfalx.
2) Am 17. Juni fand das Treffen bei Pin statt, über welches unten S. 160,
li£ und A. 3 SU yergleichen sind.
3) Vgl. Anshelm I, 166 (I, 119 der neuen Ausgabe).
TOr
160 1*77.
dem suam fuisset interf ectuB , sicut suprascribitur, et Medio-
lanum sue relicte et seniori filio fecissent obedienciam, domina
voluit juniorem preferre Januensibus. qui cum eum recipere
nollent, ipsa miüier eciam tyrannisare contra JanueuBes in-
cepit. qui mox, ut adsolent Lombardi, disposuerunt traditoreB,^
qui ipsam dominam ducissam in palacio Mediolanensi inter-
fecerunt^).
Illo eciam tempore rex Castelle et Legionis mortuus est,
unde inter regem Hyspanie et regem Portugalie fiicta est dis-
sensio, quia uterque regnum istud habere voluit^). lo
Jiiiii22 Ante festum decem milium martirum rex Francie mag-
num exercitum habuit .... in Burgundia superiori, qui nite-
batur sibi subjugare totam Burgundiam. unde Burgundi dis-
posuerunt armigeros Almanos de superioribus confederatis,
qui undecumque convenerunt et yenientes ad Bisuncium Yolue-u
runt pugnare contra Francigenas, qui erant ad duo müiaria a
BiBuncio^). et cum agrederentur hostes, primo in acie restite-
12. ZwiBChen »haibnitc und sin BiiTg&ndi»c ist eine Lftcke gelmeeen.
1) Das Gerücht, dem Knebel folgt, hat die Bewegung, die in Genua nach
dem Tode des Galeauo Maria ausbrach, die aber schon mit Ende April ihren
Abschluss fand, und die bald darauf geplante Verschwörung der Brüder des
ermordeten Hersogs susammengeworfen. Den wirklichen Sachverhalt siehe bei
B. Corio, Historia di Milano (Vinegia 1544) 426^ ff. und bei Leo, GescL von
Italien ni, 419 ff. Zu Ermordung der Hersoginn ist es nicht gekommen.
2) Vgl oben S. 156 A. 3.
3) Vgl S. 159, 13 ff. Das burgnndische Heer hatte sich bei der Abtei Bat-
tant unmittelbar vor den Thoren von Besannen gesammelt und sog lum Ent-
sätze von Gy (nordwestL t. Besan9onJ aus , wo der Prins von Oranien durch
Craon belagert wurde. Ein Theil des französischen Belagerungaheeres war
gegen das Schloss Montcley (am 1. Ufer des Ognon} ausgezogen , und es kam
unfern des am rechten Ufer dieses Flusses gelegenen Pin zu einem Zusammen-
stoss (Juni 17), über welchen Gollut-Duyemoy 1371 f., Jean de Troyes bei
Comines^Lenglet H, 143, Comines Buch VI, Kap. 3 und der in der Anmer-
kung zu dieser SteUe von M^« Dupont (H, 190) angeführte Berieht aus den
Lettres et buUetins des arm^es de Louis XI, Schilling 387 f. nachxusehn sind.
Uff sambstag ante Johannis Baptiste (Juni 21), als die rete furkomen und
angelangt der schad und niderleg, so den Tutschen durch die Frantsosen be-
gegnet, ist durch die rete eskannt, dwil gemeinen Eydgnossen durch unnser
bevelh anbracht und zu erkennen geben ist, das man die louffenden knecht
nit inlassen wöU (ygL S. 163, A 3), das mann denn die thor bestellen und die
nit inlassen söU, denn ir hoptlutt und ob eynich wund werent, sust all ander
gütlich furwisen und sonderfdaby die thor behütten soL Offnungsb. V, 185.
Der Ausgang des Gefechtes selbst scheint kein entscheidender gewesen zu
sein, immerhin war das Ergebniss für die Burgunder ungünstig, einer ihrer
hervorragendsten Führer, der Herr von Ch&teauguyon war gefangen worden,
sie traten ihren Rückzug an , und in Folge davon wurde Gy von seinen Ver-
theidigem preisgegeben.
1477. 161
nznt adyeisariis, hü autem, qui post vexillum erant, fugierunt,
qui continuo interfecti sunt, de quibus fderunt de Basilea 10.
de Francis ceciderunt quingenti equi, et multi ex eis fuerunt
interfecti. et illi, qui pennanserunt, omnes quos poterant
amicos et inimicos spoliaTenmt et cum magna verecundia re-
Tenenmt. et nostri Basäieiises venerunt die sancti Fridolini, Jani 25
reportantes tarnen vexillum eis traditum.
Eodem tempore rex Francie obtinuit civitatem Anas in
Piccardia, ubi mültos occidit et gladio et suspendio ^). ex qua re
: tota Piccardia permota noiuit facere sibi obedienciam. in quo-
nun sabsidiom domicella Burgundie [in] misit exercitum, et
in civitate Gandavensi ordinayit dominum ducem Gallrie,
quem pater suus dux Burgundie dudum captiyayerat, capita-
neum et in f<{ro publico tradidit sibi yexillum^). qui mox
MTit ad Piccardiam pro ipsorum defensione. dux Clayensis
mnc tenuit partem regis Francie contra domicellam.
Kex Francie peccunia deprayayit Bemen«««, Solodoren«^«,
iTÜbTiigenses et Lutzernen«e«, ita quod tenerent partem ejus
eontra Burgundos, et nichilominus miserunt suos contra regem.
squorom multi sunt interfecti, reliqui yero cum magna confii-
none ad propria sunt reyersi, qui eciam in reyersione spolia-
nmt ümnes, ad quos deyenerunt, magni nequam et latrones,
^ adeo male egerunt, quod eciam superiores ciyitates quosdam
de suis, quos habere poterant, captiyayertmt et plexerunt capi-
sdbos, quia multa mala egerunt in amicos.
Feria tercia post festum sanctorum Fetri et Pauli aposto-JiUi i
loram scripsit reverendus 'pater dominus Johannes episcopus
BasiS»im dominis de capitulo Basiliensi inter alia, quod in
ceito loco, quem tamen non nominayit, conyenissent Franci-
Kgene cum Burgundis et confligentes mutuo ab utraque parte
ceciderunt interfecti multi« tandem preyalentes Francigene,
cum Buigundi abscessissent, intrayerunt ecclesiam quandam in
honorem beate vii^inis consecratam, ubi plurima beneficia ho-
10. 9fredl«neia. 13. captiyaTenmt. 24. captiyaTennt. 33. honore.
1: Die Altstadt yon Arras (die cit6) war dem Könige schon am 4. Men
^^^«liefert worden , die Neustadt (ville), die sich nach einem anfänglichen
^'Wc^nkomxnen wieder gegen ihn erhoben hatte, wurde gegen Ende April von
I^wig' persönlich belagert und nach kuner Zeit «ur Übergabe genöthigt.
^ i ]kki hielt er seinen Einzag. Jean de Troyes bei Comines-Lenglet U,
^nt Molinet n, 23ff. Comines Buch V, Kap. 15. AnsheUn I, 218 (I, 158
'-sr netieu Ausgabe). Rodt II, 433 ff. Legeay U, 261 ff.
X VgL S. 145, 10. Hcnog Adolf von Geldern wurde durch die Bürger
■nGent aus seinem Gefängnisa befreit und an die Spitze der Truppen ge-
^^,die§ie suflammenbrachten. Comines Buch V, Kap. 14, 17. Molinet
^ 67. Rodt n, 468. Legeay II, 279.
6ii:«rCkT0&ik»ii. in. 11
162 1477.
minibus prestabantur, unde ymago beate virginis omata fuit
multiB clenodiis et preciosis vestibus. ibidem una crux habe-
tur^ in qua eciam sumptuoee auro et argento et lapidibus pre-
ciosis de ligno sancte crucis Cristi reconditum habebatur. que
omnia simul et omnia ipsius ecclesie omamenta et clenodia^
sacrilega manu recipientes abduxenint, et cum a custode illius
ecclesie prohiberetur , et increparet eos, cur talia facerent,
eundem custodem in ecclesia interfecerunt, ob quam causam
credendum est, quod angelice persone campanas ipsius ecclesie
pulsaverunt, cum nullus hominum ibidem mansisset. ad soni- lo
tum quarum Burgundi convocati irruerunt in Francigenas et
illi, quasi tenerentur coUigati, non poterant se defendere, omnes
fuerunt interfecti, et miraculose tam ymago beate virginis quam
crux illa, quas abstulerant, in ecclesiam sunt transportate et
ibidem locate, [iii^] ac si numquam fuissent deposite. mira res. i^
joii 0 Feria quarta post Kiliani venit magnus grando. item et
Juli 11 feria sexta depost iterum venit grando in Leymental et usque
ad Binfeldiam et destruxit vites et blada.
Juli so Item feria quarta post Jacobi in Ensidel, Ropoltzwilr ^) et
ibi prope lacum Thuricen^^m omnes segetes, vites et pomeriaM
atque prata fuerunt omnino grandine demolita.
Aug. 1 Feria sexta die vinculorum sancti Petri in Leymental et
circa Basileam omnes vinee et quod metendum de blado et
avena fuit relictum, totum fuit grandine demolitum.
Eodem tempore dominus Maximilianus filius domini Fri-ss
derici imperatoris cum certis principibus Havarie fuit in Colonia
et voluit ire Brugim, sed non poterat, quod Ludowicus rex
Francie obstabat, qui magnum collegit exercitum et pugnabat
contra ducem Gelrie, ducem Montanum et contra alios prin-
cipatus et dominia inferiora. so
Eo tunc maxime gwerre eran^ inter Colonien«« capitulum
et civitatem ex una et Ropertum archiepiscopum ex alia. quos
tunc dicebatur dominus Maximilianus concordasset, et utinam
verum esset, cum autem ambe partes eandem litem sevissime
contra se agerent, dominus Maximilianus adjutorio illustriss^
principis domint iucis^) .... Juliacensis, qui et Montensis,
dictas partes concordaverunt, ita ut ipse dominus Bopertus
archiepiscopus maueret episcopus et certa castra et theolonia
haberet, dominus autem . . . lantgravius Hassie, qui Nussenam
34. cum autem und du Folgend« ist« wie Tinte and Schriftaüge zeigen, spitor geeelme-
ben, ftU dM Yorhergeliende. 36. dominus dnx. S6. 39. Fftr den Namen eine Lfteke.
1) D. h. RapperawyL
2) Wilhebn.
1477. 163
obtinoit contra Karolum ducem Burgundie, ille rector et ad-
ministrator archiepificopatus esse debet et est ^). et deinde do-
minus Maximilianus cum dicto duce Juliaceim et Montaneim
ge contolit ad Pruxellam et nupcias Yult celebrare cum domi-
^cella Buigundie in Antwerpia. Gandavenses offerebant sibi
onam tonnam auri et omnes ezpensas nupciarum, ut apud
eos celebrasset sed mayult in Prabancium quam in Flandria^).
[112] Eodem tempore refertur, quod dominus rex Frantzie
fOimn suum dalphinum desponsare velit filie domini nostri
ttünperatons.
Eodem tempore rex Francie pugnabat contra domiceUam
Buigundie, et per dominum Oswaldum comitem de Tierstein
disposuit soldatos de Switseris, quotquot habere posset, et vo-
cavit eos ad Mulhusen Suntgaudie, et cum ibi convenissent
-ultra duo milia, Omnibus tradidit stipendia pro uno mense
qoiuqne üorenos, et plures iverunt ad Frantziam, alii autem
rerem sunt, quamvis habuissent soldatum pro integro mense.
iiii neqoam spoliaverunt omnes, ad quos venerunt Mulhusen-
sibus magna dampna intulerunt Basilien^e« eos intromittere
»recusabant et contra ipsos nequam majorem custodiam in portis
et turribus posuerunt, quam in retroactis litibus. iidem nequam
midtas minafi BaaUieimbus fecerunt, vineas eciam destruxerunt
et botroB inmaturos de vitibus abstraxerunt. pessima gens, que
nee honestatem neque jusjurandum curant neque observant^).
2 Eodem tempore rex Hungarie diffidavit dominum nostrum
Fiidericum Bomanorum imperatorem et misit litteras omnibus
cfntatibus imperialibus et aliis principibus et communitatibus
in hunc qui sequitur teuerem ^).
2. dtfaftde cum. 4. Statt PrazeUaiii batte K. svent gtttc]iri«1)«ii : Bochbut^n.
1] Ben betreffenden Vertrag , den die Käthe des Henogg von Jolieh und
6er|p den 26. Juli swischen den Parteien yermittelten , 8. bei Lacomblet, Ur-
kundenbuch für die Geschichte des Niederrheins lY, S. 486 ff. Einer Mitwir-
kosg Maximilians wird in demselben nicht erwfthnt
2) 8. bei Chmel, Mon. Habsb. I, 1, 157 f. und bei Lichnowskv, Gesch. des
Huset Habsburg YII, ocecxcnf. das Schreiben des Dr. Wilhelm Marol-
tJager an Maximilian, Gent, Juli 30, in welchem er ihm auseinandersetzt, dass
^bddcB Hmoginnen wQnschen, das Beilager möge nicht, wie anf&nglich
Winmt gewesen, in Brüssel, sondern in Gent gehalten werden. VgL unten
&im3£
3) Schon im Abschiede des Tages lu Baden vom 25. Mai heisst es: »Heim-
Wgen, ds die Ton Basel uns geseit hant ursach, warumb sy der Eitgnossen
beeht nit me in ir statt Basel lassen wollten, so also wider und für au reis
nechend und inen tu mutwillens und tröiwort in ir statt eriöigent« Eidg.
AbidL n, S. 682 k.
4) Es folgt nun das Schreiben des Matthias, Ofen Juni 12, das Chmel,
11*
164 4477.
[ii4] Eodem tempore quidam bonus dominus scripsit domino
Burkardo Hanfstengel vicario domini episcopi Bssüiensis inter
cetera in hec verbat):
Item hertzog Maximilian von Oesterrich^ den nu zu zyten
die Nyderlender nennent den printz von Burgund, ist kommend
von K61n gen Brussell und mit im der bischoff von Trier, der
bischoff von Metz, der hertzog von Gülch und Bergen und der
hertzog von Cleve. derselb hertzog von Oesterrich ist yü
herrlicher enpfangen worden von den Niderlenderen [lu^] in
allen stetten und vil köstlicher, denn der erschlagen herre von i
Burgund ye von inen enpfangen wart, und ist von Bruchsell
geritten gen Gente. do habend die yon Gent inn über all
mossz köstlich und erlich enpfangen, und ist der kirchgang
zu Gente bescheen in biwesen der bischoffen yon Trier und
(Ang. 19] Metz, und der bischoff von Tomach, dasz ist Tomacen^, hatt l
die ingesegnung geton und den herren von Oesterich und
die jungfrowen zusammen gegeben, und ist die vermechlung
bescheen hinder dem fronaltar in der kilchen zu Gent, item
der uffischlag zd der hochzyt ist köstlicher gesin vil me denn
ye keiner gesehen ist worden by dem alten hertzogen, und 3
umb die acht uren yor mittag wurden sy zft bette geleit und
(Aug. 21] blibend uff zwo stunden, und domoch ein frölicher dantz mit
nit yil gedöns untz zu gewonlicher zyt in die nacht ^), und
(Aug. 24] domoch so band die yon Gent dem herren yon Oesterrich
gehuldet. so sind aber die hertzogen yon Gulch und Clevea
zu Bruxell bliben und weitend nit gen Gente und band also
des fursten gewartet, untze dasz er wider zu inen kommen ist,
und do band ime die yon Bruxell gehuldet, desglichen band
die yon Brück och im gehuldet '} und ander stett und lender.
es sind öch yier höbtmann gemacht worden, denen wellend si
die Burgundischen stStt und lender gehorsam sin, und die rier
Mon. Habsb. I, 2, 96 — 98 aus dem Original im k. k. Haus-, Hof- und Staats-
archiv abgedruckt hat
1) Eine ausführlichere Beschreibung der Reise Maximilians von S^öb
nach Oent, der Hochzeits- und Huldigungsfeierliohkeiten daselbst und der
Weiterreise bis Brügge, von einem Begleiter des Hersogs aufgezeichnet, ist
aus dem k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv abgedruckt bei Chmel I, ), 159 ff.
und bei Lichnowsky VU, ccccxcvu ff.
2) In der erwähnten Beschreibung heisst es : su der nacht [nach dem
Tage der Einsegnung, welche Dienstai^s den 19. stattfand] hat man herr und
frawn zusamgelegt Der Tanz fand nach ihr am Donnerstag statt: nach essen
die junckhfrawn tanntzt und tanntzen auch in dem zirgkel.
3} Am 28. ritt Maximilian mit seiner Frau und der Hersoginn Wittwe
von Gent nach Brügge. Am 29. huldigte diese Stadt
1477. 165
sollend bedencken mit macht dem kung von Franckenrich
widerstand z& t&n. imd zu diser sach hatt geben der fürst
Ton Oesteirich zwen mann, ire nammen sind noch nit offen-
bar, die stett aber, lender und herren und ritterschafft habend
idie andren swen dar- [lu] geben, der ein ist graff Engelbrecht
Ton Nassaw, der ander ist noch nit genant, doch sagt man,
es sy ein grossz geachter mann.
Eodem tempore rex Hungarie occupavit cum magno exer-
; citu. Anstriam et presertim Novamcivitatem prope Yyenam
hnovem yicibus insultavit et multos bonos viros ibidem per-
didit, et recessit et se disposuit ad obsidendam Wienam, racione
cttjnfl Vfieuenses preparant arma ad se defendendum.
Idem rex Hungarie cepit dominum Alexandrum episcopum
ForÜTien^^m, qui cum domino imperatore fuit.
1^ Idem rex multa castra et castella Austrie cepit et occupat
qaasi totam Austriam.
Eodem tempore domini superiores confederati miserunt
nuncios ad quendam capitaneum regia Francie, nomine de
Granso, qoi tunc in superiori Burgundia habuit magnum exer-
icitmn, unum de Bema, videlicet Adrianum de Bübenberg
militem, et unum de Thurego, dictum den Waltman militem,
qni in itinere per dominum de Bamont de Sabaudia capti et
in campe decapitati sunt, et cum ipsi non redirent nee sei-
rent confederati, quo venissent, miserunt Bemenses unum nun-
scinm pedestrem ad investigandum quo venissent vel ubi essent.
arreptns a domino de Granso suspensus est ad pedes. unde
confederati indignati sunt, quid fiat nescitur. timetur, ut ipsi
se Tindicent, et sie iterum habebimus lites ^).
Die sancti Bemigii episcopi et postera die fuit magnum oct. i
^gelu. eodem tempore verentzella spelte solvit 1 libram 7 solt-
dos in Basilea. item 8 sextarii granorum spelte vendebantur
pro 32 solidis. item 8 sextarii siliginis vendebantur pro 18 so/t-
n. Wl«Mnefi.
1) In Folge BesebluBseB des Tages zu Zarieh, 27 — 31. Juli (Eidg. Absch.
n, S. 691 n) , wurden mit Beglaubigungsschreiben yon 4. und 12. Aug. Adrian
von Bubenbeig, Hans Waldmann und Hans Imhof Ton Uri an den König von
Fnnkreieh, an den Herrn Ton Craon und die königlichen HaupÜeute in Bur-
l^d abgeMndt. Über ihre Annahme bei Craon und am französischen Hofe
«•Zdlweger im Archir 1 schwei«. Gesch. V, 71, 147 f. Eidg. Absch. ü, S. 703
Nr. 919 mit den Anmerkungen. Unten S. 174, 1 ff. Über die Sendung des
Grossveibels von Bern, Heinrich von Kunried, lu Craon s. Eidg. Absch. II,
8.698 Anm.
um
166 1477.
dis. vinum commune et satis acerbum soma vendebator pro
30 Bolidis, et fiiit magna caristia in Burgundia superiori.
septT29 [ii6^] Interim quod in Thurego traetaretur circa festum
sancti Michahelis de unione facienda inter dominum Maximi-
lianum principem Burgundie et ejus uxorem filiam quondams
domini Karoli ducis Burgundie et ejus totam patriam, inter
dominum nostrum Fridericum imperatorem, ci^itates imperiales
Sweyie et illam ligam superioris Almanie % supervenerunt nova
de superiori Burgundia infrascripta, quia rex Frantzie obsedit
tunc ciyitatem Dolam et obtinuit Groyam^) et inciperet conquas-i
sare murum Dolanen^^m et habuisset exercitum viginti milium
Tirorum ibidem in partibus et fastaret illam patriam et undi-
que Almanos occideret, Basilien«^« habuerunt tres yiros fortes,
qui inter pedites erant cajoitanei, quorum primus vocabatur
Werlinus Rieher de Hegenheym, lue fuit cum certis peditibusi
in Dola^ alius vocabatur Meinradus Schüts de Waltzhüt, hie
fuit in Salin cum certis peditibus hincinde de Basilea et Alis
finibus coUectis, tercius vero fuit Ubicus Traber, hie fuit in
Wyson, et cum rex Francie occuparet Croyam, cum suis agres^
sus fuit eandem et clam ascendit muros cum scalis et machi-i
nis, intravit et ex illis, qui in eo erant, in insultu occidit
ducentos Frantzigenas , alii dimiserunt se extra muros in
funibus et alias cadentes fiigierunt. hie scripsit BasilienWietö
in hac forma:
Den strengen, fursichtigen, wisen herren burgermeister:
und rftte der statt Basel minen gnedigen herren.
Wisen, frommen, gnedigen lieben herren. min under-
tenig, willig, gehorsami dienst, nochdem und uwer wisheit all-
weg gern von mir ere und guttes hortend sagen, kan ich umb
uwer wisheit nit verdienen, doch sol uwer wisheit wissen,!
Sept. 30 dasz ich uff zinstag frflg nechst noch sant Michels tag wol mit
20 und hundert Tutzscher knechten und zweyhundert Walchen
zu Wyson usz und gon Croy getzogen und die [iie] statt ge-
sturmpt und am stürm gewonnen und 35 gefangen, öch sust
grosz gut, und by 200 Frantzosen erstochen, 3 hSbtpaner und
10. 11. compMsare. 12. Tiram. 14. oampitan«i. 17. cum fehlt.
1) Öffiiungsb. V, 188: uff suntag nach Michahelis (Oct. 5) urirt ein taf!
Zürich» des obents an der herberg se sind, swuschen gemeiner verejmung und
den Burgunschen. Es scheint aber, dass der Tag verschoben wurde, denn das
Ergebniss der Verhandlungen mit den Burgundern findet sich erst in einem
Abschied vom 16. Oct. niedergelegt S. unten S. 170, 18 ff. und Amn. 2.
2) Gray war seit dem ersten Einrücken der Fransosen in die Grafschaft
in deren Hftnden geblieben und hatte einen ihrer Hauptstütspunkte gebildet
1477. 167
4 Tenlin gewonnen, und mir nit me denn fünf jpiiszknech wiindt
rorden. so sind ftch in der statt ob 800 Frantzosen gewesen,
die do über die muren uszgeyallen sind^). geben uff
mittwochen nechst noch sant Michels tag anno etc. 77. Oet. i
Uwer williger diener
Ulrich Traber hftbtman^).
llii vero duo assumptis sibi hüs, qui voluntarii erant ad
pognam, ibant et per castra Frantzigenarum euntes venerunt
com magno labore ad Dolam feria secunda ante Michahelis '), 8«pt. 29
et quid ibidem egerint, infirascripta epistola per Meinradum
Schütz ciyibus BaaiUensibus missa declarat, in hec verba vi-
delicet:
Den fursichtigen, strengen herren, burgermeister und rate
der stat Basel, wir tund uch z& wissen unsem armen, willi-
gen dienst zu allen zyten. wysen, lieben herren. nochdem
dasz ich gon Salin kommen bin und die knecht truwlich ge-
Antwort hab nochdem denn mir geschriben was, do hatt man
mich und alle min knecht truwlich und erberlich uszgericht.
nochdem hab ich einen hotten gen Doli geschickt zt Werlin
sBiecher minem vettern, herusz zu kommen gen Salin zu mir.
^bald er kommen ist, sind die knecht truwlich und erberlich
Qszgeiicht. nach dem hatt der printz^) an uns begert, dasz
^ gen Toll in die stat ziehen woltend mit der kuntscha£f);
Berlin Riehers minen vettern, do ist im worden abgeschla-
Igen von den gemeinen höbtlüten, und was das ir antwort, si
kokend in kein belegen slosz ziehen, und über dasselb so
fragten sy mich Meynrat Schuttzen, was ich mit miner rotten
1121. eberUeli.
1 QoUut nennt als den Tag dieser Einnahme Ton Qray »une yeille de
^Michel«, Barante, Hist des ducs de Bourgogne XI (Paris 1826), 325 den
^- Sept, Rodt n, 484 den 27. Sept. Die beiden letstem sowie Duvemoy in
den Anm. 1 und 2 au S. 1375 seiner Ausgabe von Gollut nehmen im Oegen-
ati lu letiterem und zu der Angabe Knebels 173, 27 nur Eine Einnahme von
Gray an und verlegen die von Molinet geschilderte nächtliche Überrumpelung
i«r Stadt auf jene SeptembertÄge. Vgl S. 173 A. 1.
2* Jak.Heinrich-Petri, Der Stadt MühlhausenGeschÄhten, erz&hlt S. 198,
aislTiieh Traber, ein geborener MtÜhauser, in der Folge nicht zu der ihm
m PriBien v. Oranien vemprochenen Besoldung und zur Wiedererstattung
w für denselben gemachten Auslagen kommen konnte, sich zuletzt durch
aanbiflge in Burgund schadlos zu halten suchte und auf einem solchen am
' Apr. 1479 getödtet wurde. S. auch die Beilage über Gray.
3 Michaelis fiel 1477 selbst auf einen Montag. Dass der 29. Sept das
^cfetige Datum ist, eigiebt sich aus S. 168, 7, vgl mit 168, 12, 13.
^\ Von Oranien, Johann von Ch&lon.
1 68 i477.
tun wolte. do gab ich min antwort, ich wolte mit minem
vettern Werlin Rieher hinin gen Toll, [iie^] wer do mitt mir
wollt; der mocht es wogen in dem nammen gottes. also zu-
gend sy hin in Tutzschland. do nam ich Schütz und Werlin
Rieher und bestaltend knecht dem fumemmen herren, als vill
als uff 6 hundert man, uff ein nuwes, einen monat zehen
francken, und also zugent wir hin gon Toll und zugent uff
mittag durch der Frantzosen hör, und do nu uns gott das
gluck gab, dasz wir gen Toll komen, do überfielend wir sy in
der nacht und erstochen ire by 20 mannen und dry edlen ini
den schantzen by den büchsen, und fluchend usz den schantzen.
do momendes ward, machtend wir fluchks ein ander ordenung
Sept. 30 und anschlag, dasz was uff zinstag umb die dru noch mittag,
doby was der von Montpalin der obrest höbtman zu Toll *) und
herre Conrat von Ampringen^) ritter und junckher Hetzel vom
Zessingen ^) als hSbtlüt der reysigen und ich Meinrad Schütz
als ein höbtman der f&sszknechten by 600, und zugent heym-
lieh hinusz unser by 400 und by hundert rutter und über-
fielend die Frantzosen in den schantzen und by den buchsen
und erstochen ir ob 800 Frantzosen by den buchsen und ini
den schantzen, graffen, fryen, vil ritter, ob vier grossz höbt- !
buchsen und all ir schlangen, und do nu wart in der nacht
do machten wir ein veldegeschrey und junckten wider hinusz
mit wenig lütz. do hübend sy an zu fliehen und zu dem here
zu, und liessend alles das ligen, das sy hattend und brechend»
uff im here mit allem irem volk und zugent schantlich, läster-
lich und böslich ab und [in] liessend ston ire wegen, win und
brot und alles das schier hattend und liessend ir graffen, rittet
und knecht ligen in dem leger, also macht sich der schimpf,
und sind die von Toll und ander ire gesellen gewesen onwina
by 14 tagen, sust ist fleisch und brot ein notdurfit do ge- !
wesen. und wenn doch kein man grösser ere nie gehebt haben
als wir, dasz wir die frommen lütt errettet haben, und sollend
doby wissen, dasz unser ist gewesen in der statt Doli der Wel-
schen und Tutzschen zu rossz und zu f&ssz by zweytusent^i
mann und nit me etc. und dasz das worlich sy, dessz setzet
der von Montpolin der obrest höbtman von den Welschen sin
eygen ingesigel getruckt an disen brieff und domoch herre
1] Dedans la viUe estoit prineipal capitaine le seigneur de Montbaillon.
Molinet U, 49.
2) Ambringen öbÜ. von Krotiingen im Breiggau.
3) Zäsingen im Sundgau, vgL Band II, 75 A. 1. — An dieser Stelle steht
ebenso deuüich Hetzel, wie S. 169, 1 Wetzel.
1477. 169
Conratt von Ampringen ritter und junckher Wetzel von Zes-
singen, Mblutt ander den reysigen, Ach fusszknechten ^).
da tum uff mittwochen post Michahelis anno etc. 77. Oct. i
Uff das hett herre Conrat von Ampringen sin eygen in-
sgesigel getnickt für uns presten halb der unsem.
Meinrat Schütz und Werlin Rieher
uwer diener.
niis temporibus in comitatu Gortzensi tot erant locuste
magne, ut cum se elevarent a terra et volarent contra solem,
i'ut 8ol non posse^ videri, et jacerent in terra mortui ad longi-
tudiDem imius digiW et plus.
Circa mare Aquilegiense dicebatur quod tot vermes repe-
rent ut nullus posset eis resistere, et locuste comederent omnia
Tirenda fena et foKa vicium et arborum, ymmo et terram.
1^ Eodem tempore Leodienses, nequam, prout ab antiquo
faerant, voluenmt intromisisse regem Francie. quod cum do-
miniis Maximilianus comperit, cepit potenciores civitatis et po-
teidorem quartavit, alium quidem decollavit, ceteros reservavit
plectendos 60.
^ [it7^j Hie est tytulus domini Maximiliani filii imperatoris
FridirW):
Maximilianus dei gracia dux Austrie, Burgundie et Bra-
knde, comes Flandrie et Tyrolis etc.
Ulis diebus dominus comes Eberhardus de Wirtenberg se
»confederavit cum duce Ludowico opulente de Pavaria, mar-
cliione Brandenbui^enÄt, episcopis Herbipolenw, Eisteten^t,
Bambenbe^ensi , Saltzburgensi, Frisingen^t et comite palatino
Beni contra dominum Sigismundum ducem Austrie et suos
confederatos').
^ Sex Himgarie obsedit jam per decem et octo ebdomadas
Wienam.
Et in Omnibus partibus Athisis, Swevie, Pavarie, Switzie
et citra Senum superiorem magna est caristia vini et bladi.
inAIpibus superioribus^ postquam messuerunt avenam, cecidit
^mx adeo quod non potuit sublevari.
S. B. dift Naelitriige. 10. posient. 11. digi. 13. commed«rent locait« comederent.
1] Vgl Molinet II, 49f. Gollut-Duvemoy 1375. Comines Buch \^,
%. 3. Gollut setzt das Ereigniss auf »un premier dimanche d'octobre que
'OB diet havoir est6 le quart jour, combien que je treuve que ce fut le premier
^nn Tiel m^orial de ce silge.«
2) Vgl unten S. 177, 19.
3 Von einem solchen Bündniss findet sich bei St&lin, der es m, 588 oder
>^^^ bitte erwfthn^i müssen, nichts.
170 1477.
oct. 18 In Basilea solvebat die sancti Luce anno 77 una veien-
cella Spelte 32 ^oUdos, item 1 verentzella grani 3 libre», 6 so-
lidos. item una verentzella siligims 2 libro«; 14 solidos. item
una verentzella avene 1 Uhram 5 aolidos. item una soma ve-
teris vini 2 hhras 6 solides . item una soma novi vini 32 so-s
lidos,
[iis] nio tempore dominus rex Hungarie castra in Austria
recepit et, ut dicitur, eciam Wienam, quam 18 septimanis ob-
sedit et in werda prope Danubium jacebat, jam accepit^j.
Et exadverso dicitur, dominum regem Polonie Oven (Bu-i
dam) in Hungaria cepisse, et sie undiquaque mala in tota
Cristianitate emergunt, que omnia imperator Fridericus tercius
omnino non curat.
Tota Cristianitas periclitatur, quod nee papa nee imperator
nee omnes cardinales neque principes impeni curant, et quantof
plus exasperantur contra plebeos, tanto plus sibi faciunt in-
obedientes.
[Oct. 16] Dieta tenta fuit inter principes, civitates et communitates
Uge magno superioris Alamanie ex una et oratores cristianis-
simi principis domini regis Francie et illustres principem etl
principissam Maximilianum ducem Austrie, Bui^undie et Bra-
bancie etc. et Mariam suam conjugem filiam quondam domini
Karoli ducis Burgundie et alios principes, comites, barones,
nobiles, civitates et communitates superioris et inferioris Bur-
gundie ex alia partibus in Turego CouBtanciensis dioc^W«, et^
ibidem in&ascripti articuli fuerunt conclusi^j.
Primus: Quod de cetero in civitatibus et castris princi-
pum, civitatum et confederatorum nullus sustineri aut intro-
mitti debeat adversans illustrissimo duci Maximiliane, sue
conthorali ac illis de alta Bui^ndia, nequaquam eisdem pre-l
11. BQdftm ist aber den Namen Oven gescbritiMa.
1) VgL über die Eroberungen des Matthias in Österreich Lichnowsky VII,
174, 176. Zu einer Einnahme Wiens ist es damals nicht gekommen.
2) Der Tag fand am 16. Oct. staU (vgl. S. 166 A. 1). Eidg. Absch. II,
S. 701. Staatsarch. Basel A. G. 5, 224 flf. findet sich unter der Überschrift
»abscheid des tag zu sant Gallen tag anno 77 mit den Burgundern Zürich ge-
halten« ein Theil der Verhandlungen, nebst dem Entwürfe, dessen Inhalt
Knebel hier auszugsweise mittheilt. Dieser Entwurf (ygl. Eidg. Absch. 11,
S. 702 k), der die Grundlage des auf dem Tage zu Zürich im Januar 147S
vereinbarten Friedensschlusses bildet, schliesst sich seinerseits an die Vor*
schlAge an , welche die burgundischen Gesandten in Folge der von den Eid-
genossen am 27. Mai ertheilten Antwort (Eidg. Absch. n, S. 680 ee), auf dem
Tage vom 27. Juli in Zürich machten, und die ebenfalls in dem Bande A. G. 5,
220 ff. enthalten sind. Wir drucken diese Vorschläge sowie den Entwurf vom
16. October in den Beilagen ab.
1477. 171
stando auxilium seu favorem etc. et viceversa sie agere debent
erga principes, cmtates et confederatos Maximilianua et Bux*
^riindi.
Secnndus: item de cetero libere et sine impedimento quo-*
inuncninque de liga, ad quos bella spectabant, permiasum est,
Qt Buigundis adducantur victualia et alia mercimonia, commu-*
nicando eisdem, ut hactenus consuetum fiiit, commune forum.
Terciua est de stratis et tüs publicis ad ciyitates Lyon
et Gebennam pro mercatoribus, quibus absque impedimento
.^patebunt sine novis exaccionibus sive theloneis.
QuartuB est de restitudone facienda duci Lothoringie
eiTitatom et castrorum suorum ablatorum tempore belli per
ducem quondam Karolum Burgundie.
[11$^] Quintus de eristianissimo rege Ludowico Francie,
^qiiod si idem intrare velit factam concordiam in Thür^^, be-
nigne per principes, civitates et confederatos recipiatur absque
cttjuscumque de liga renitencia et contradiccione.
Sextus: quod partes hincinde, ad quas bella ista specta-
bant, dimiserunt et renunciayerunt homicidüs, rapinis et in-
^cmdiis tempore belli factis et agitatis. <
Septimus de fide principum, civitatum et confederatorum
de liga ad servandam concordiam in ista dieta factam ^ reser-
Tito nichilominus dominis de liga Romano imperio et intelli-
zencia priori facta, cum se primitus confederaverunt.
2 Item de castris duobus expresse nominatis ducis Lotho-
rmgie ablatis tempore treuge seu constitute pacis per guber-
Mtorem Lutzelbuigen^^m recessum extitit, quod dux Lotho-
imgie a domino Maximiliano dicta castra per suos legatos
expettere debeat. quod si dux Maximilianus dicta castra red-
>dere recusaverit, in proxima dieta res ista ante omnia negocia
debeat pertractari, et si compertum fuerit, dicta castra tempore
constitute pacis ablata fuisse, quod eo tunc ad jussionem con-
federatorum eadem dux Maximilianus teneatur una cum cap-
ÜTis absque omni dampno ducis Lothoringie integre restituere ^).
£ Item est una specialis littera obligatoria ducis Maximi-
Üani et sue conjugis Marie et illorum alte Burgundie, faciens
tnendonem de centum milibus et quinquaginta milibus flor«-
mtm Renensium solvendis et expediendis per ducem Maximi-
25. DieMm Absatse hMi Knebel iocUtubc TorangOMUt, es ist dies ab«r ein Yereeho, der
lo^lt deBBelben gehört nicht dem Friedeneentmirf an, sondern einem davon getrennten
Artikel des Abechiedee. S. Anm. 1.
1 8. Eidg. Absch. H, 8. 702 m. A. G. 5, 224.
172 14''7.
lianum et suam conjugem tribus annis proxime futuris, inci-
Jani 24 piendo proximo Johannis Baptiste die, dando quinquaginta
milia, sie continuando, quousque realem et actualem principes,
civitates et confederati assecuti fuerint solucionem. propter con-
cordiam superius tactam locavit [ti9] in pignus dux Maximi-s
lianus tres ciyitates inferioris Alamanie, et Burgundi tres civi-
tates alte Burgundie.
Tenor dicte obligacionis littere seqnitur in hec verba^).
Nos Maximilianus et Maria de gracia dei duces Austrie,
Burgundie et Brabancie ac comites Flandrie, et nos omnes etio
singuli alte Burgundie hüs litteris dicimus et fatemur, quod
quemadmodum superioribus diebus inter illustrissimum et ge-
nerosum principem et dominum dominum Karolum ducem
Burgundie carissimum patrem nostrum et dominum graciosis-
simum felicis recordacionis ex una et illustrissimos, generosos, i5
reverendissimosque principes et dominos ducem Sigismundum
ducem Austrie, Robertum episcopum Argentinen^^m palatinum
Reni ducem Bavarie et lantgravium Alsacie, Reinherum ducem
Lotboringie et marggrafium etc., Johannem episcopum Basi-
lien^^m ac omnes confederatos, civitates, districtus sive pro-»
vincias infra nominatas Thuregum, Bemom, Luceriam, Ura-
niam, ■ Switsdam, TJnderwalden supra et infra nemus dictum
Kemwald residentes, Zug, Glaris, Friburg, Solatom, magistros
civium, senatores et cives Argen tinen^e^, BasiUen^e«, Colum-
barien^^, Sletzstaten^e« ac omnes ipsis conjunctos et attinentes»
ex altera partibus dissensiones et bella orta sunt, racione quo-
rum nos partes ambe ad laudem omnipotentis dei et utilitatem
tocius patrie concordati et pacificati hincinde sumus, ita tarnen,
quod nos prenominatis principibus, dominis, civitatibus, distric-
tibus sive territoriis dabimus et trademus, volumus eciam dareao
et tradere centum milia et quinquaginta milia bonorum flore-
norum Renen^um, promittimus et pollicemur nos predicti dux
' Maximilianus et Maria nostra conjux pro nobis et nostris here-
dibus et successoribus per bonorem et dignitatem nostri prin-
cipatus et nos de comitatu [119^] Burgundie per juramentumss
et bonorem nostrum, quod volumus predictis principibus, do-
minis et territoriis sive districtibus memorata centum milia et
quinquaginta milia in bono auro Renen^i persolvere atque cum
2. dando oder ein fchnliohes Wort, dM man hier erwarten soUte (Tgl. nnten 173, 3) fehlt.
21. Bemnm.
1) Vgl. die endgültige, zugleich mit dem Friedensverträge am 24. Jan.
1478 ausgestellte Verschreibung Eidg. Absch. III, S. 663 f.
1477. 173
efectn expedire absque omni incomodo et dampno ipsorum in
tnbiu annis prozime ventaris, incipiendo proximo sancti Jo- ^^^
hannis Baptiste die, dando et persolvendo quinquaginta milia, Juni 24.
postea sequentibus duobus annis in prememorato die ad civi-
'tatem Tharicensem secure transmittemus quolibet anno pariter
quinquaginta milia, non obstantibus quorumcumque mandatis,
inhibicionibus atque impedimentis, eciam quibuacumque rebus
seclusis, que nos in hac re impedixe possent. si yero nos
umquam in ea re contingat negligentes fieri, possunt prefati
fpimcipeS) domini, civitates, territoria sive districtus nos, nos-
trag terras, bomines et bona ubicumque deprehendere aut pro
ali negligencia inquirere, detinere, impettere et obpignorare
onmibus modo et forma, quibus ipsis et placens et conveniens
faerit, nee debent in hoc quidquam temerarium fecisse tociens
^et tamdiu quousque de extanti debito plenarie absque omni
ipsorum incomodo et dampno expediantur atque ipsis satis-
äat. nee debet contra predieta nos, nostras terras et subditos
qnicquam tuen, quod posset aut valeret talem persolucionem
remoiari aut impedire, sive jam concessum aut futuris diebus
seoDcedendnm, a quocumque eciam id fieret aut fieri posset.
renunciamus enim presencitim litterarum Tigore pro nobis,
nostris successoribus, terris et subditis plenarie onmibus tali-
bus. in quorom omnium yerum robur et testimonium nos
}^] prenominati duces et tres civitates comitatus alte Bur-
^miie et tres civitates inferiorum nacionum pro nobis et nos-
tris heredibus hüs litteris nostra sigilla appendimus.
Circa festum sancte Katherine virginis Oroya Burgundie, not. 25
<|Qe priuB fuit eapta per Frantzigenas, extunc noctumo tem-
pore fuit per Almanos cum scalis invasa et recepta, et ibidem
^nnilti interfecti, aliqui per muros dederunt fugam, aliqui cas-
^nmi, quod contiguimi civitati est, introierunt, relinquentes
onmia que babebant, unde et hü, qui intraverunt, opulentissi-
nam predam receperunt^).
U. pnMMianm. 24. ciTiUtt«! eomiuiiUtt«! eonitotiiB.
1 6ollut(-DnYenioy) 1375 sagt, nachdem er die Einnahme von Gray im
^"^ptanber (■. oben S. 167 A. 1) durch »rannte qui s'estoit en ce temps formte
ukOIuge d'Amont« enfihlt hat: »treuvant la place mal foumie de yiyres,
j«Fibandonat apr^s Tavoir pill^.a — Nachher berichtet er von einer iweiten
'-^me der Stadt, durch welche Salaxar, der in derselben befehligte» ge-
^^enimrde, sieb, nachdem er sie in Brand gesteckt hatte, nachNuits zu-
'"^kxQxiehiL Molinet weiss nur von Einer Einnahme Orays, die er 11, 50 ff.
-^üfuhrlicli beschreibt. Die Cbereinstinunung dieser Beschreibung mit den
%b«n Golluto über die von ihm berichtete sweite Einnahme und mit dem,
174 1477.
DeTis Circa festum sancte Lucie dominus rex Francie dimisit
illoS) quos ceperat de nunciis Bemensium et aliarum parcium
superiorum, remisit remuneratos magnis muneribus, auio et
argento. et quoniam dominus Adrianus de Bubenberg antea
furtive exivit et eyasit, pro reconciliacione Bemensium eidems
cum prefatis nunciis misit quingentas Coronas aureas^).
Item rex Francie pepegit pacem cum BemennbuSj et ut
ipsi non impediant eum in Burgundia, promisit eis velle tra-
dere ducenta et quinquaginta milia coronarum aurearum, et
nunc habet exerdtum centum milium armatorum et vult in*io
trare Burgundiam superiorem. audio quod aliquibus de supe-
rioribus confederatis placet, videlicet Bemengibus et Lucemen-
sibuSj aliis vero montanis non placet, et sie sunt adhuc diffe-
rentes inter se. quid acceptent yel refutent nescitur^). hec
retulit abbas Lutzellenm. u
[120^] Dominus rex Hungarie occupavit totam Austriam
exercitibus quinque et tandem obsedit eisdem exercitibus totam
Wienam, de qua dominus Fridericus imperator fugit et dedit
se ad Croaciam'). postea dominus episcopus Alexander Forli-
▼iensis nuncius domini nostri sanctissimi Sixti quarti cum aliis»
principibus se interposuit pro medio pacis et scripsit ad Bad-
leam domino doctori de Gwarletis^), quod ipsi jam essent in
was Knebel an unsrer Stelle enählt, sowie der Umstand, dass sie erst nach
dem Berichte über die Niederlage der Franzosen vor Ddle folgt, nöthigen
uns, sobald wir annehmen , dass wirklich eine Eweimalige Eroberung stattge-
funden, sie auf die zweite su beiiehn. Die Frage, ob Qray den Franzosen
zweimal abgenommen worden, werden wir in den Beilagen erörtern.
1) Über die Qesandtsehaft des Adrian von Bubenberg, des Hans Wsld-
mann und des Hans Imhof s. Eidg. Absch. 11, S. 691 i. n. S. 694 Nr. 907.
S. 696 Nr. 910 a. S. 703 Nr. 919 a. c. und S. 704 die Anin. zu a und c. Ans-
heim I, 149 (neue Ausg. 106). Job. ▼. Malier y^ 138 ff. ZeUweger im Areh.
f. Sohw. Qesch. V, 71 f. Ebenda 147 ff. Mandrot im Jahrb. f. Schw. O. M
(1881), 238 ff. — Bubenberg war am 6. Not. in Bern eingetroffen, am 3. Dee.
hatte man Ton den,.beiden andern Nachricht aus Lyon und erwartete ihre bal-
dige glückliche Heimkehr. Eidg. Absch. 11, S. 705. Vgl oben 165, 1 7 ff. u. A. 1 .
2) VgL Eidg. AbscL £1, 704 — 707 die Verhandlungen über einen engen
Anschluss der Städte Zürich, Bern, Lucem, Freiburg und Solothum an den
König, Ende October und Anfang November. Dass es nicht, wie Mandrot
S. 241 meint, zu einer Auswechslung der Urkunden über die Erstreckung der
französischen Einung, soweit sie jene Städte betraf, auf den Dauphin gekom-
men ist, zeigt deutlich die Schlussbemerkung »darus ist nütz worden« auf
S. 707. Die Versprechungen, welche Ludwig den Eidgenossen auf dem Tage
zu Lucem, Dec. 30, machen liess, s. Eidg. Absch. U, 710 g.
3) Vgl S. 158 A. 4.
4) Fridericus de Ouarletis, Professor des bürgerliehen Reehts an der
Universität Basel, von Geburt wahrscheinlich ein Lombarde. S. über ihn
Vischer, Qesch. der Univ. 240 f. VgL unten pag. 226.
1478. 175
eonclnsione pacis, et ipse amoveret castra, sed adhuc non habe-
tur c^Ttom quid factum sit^).
Dominus Sigismundus dux Austrie veniet, ut dicitur, ad
dietam Thuricen«em , ubi debent convenire ambasiatores do-
^mmi nostri imperatoris, domini nostri sanctissimi; iomini regis
Frant&e, domini Maximiliani ducis 'Bwcgundie et Austrie etc.,
dominomm BBSÜierms et Aigentinensis episcoporum et aliarum
dvitatom et opidorum atque communitatum illius lige majoris
Alamanie superioris in die circumcisionis domini anno 14782). Ja&. i
^deus pater sua potencia per filium suam sapienciam Aet eis
caritatem suam, videlicet spiritum sanctum, ut res publica
Cristianitatis et maxime illius patrie Burgundie et Frantzie in
pace et in dei servicio conservetur in secula seculorum. amen !
[121*^] Prenosticata anni presentis 1478, ineipiencia sole in-
i^trante arietem, quod erit die 11. mensis marcii proxime futuri, Menii
et dtirabunt usque ad diem 12. ejusdem mensis anno sequenti
U79, facta, ordinata et publicata in alma universitate Erfor-Merzi2
deoW yizgwitmensts dyocm$.
Prefacio epistolaris. Serenissimo ac invictissimo
»principi domino Friderico Bomanorum regi semper augusto
rilmannus de Ratispona arcium et medicine doctor actu in
alma uniTersitate Erfordenst residens reverencialem obedien-
ciam com promptitudine famulatus. cum juxta sacratissimam
tarn canonum quam eciam legum instituta vestra serenitas
^preseitim in temporalibus tocius orbis caput et monarcha esse
dinoscituT, ad cujus noticiam maxime interest futuros rerum
aliquarom cTentus, quantum cum deo possibile est, ad eos rite
fiodeiandos devenire, idcirco ego Tilmannus supradictus, zelo
(«ritatis et Cristiane reipublice utilitate accensiis, prenosticata
itm presentis 147S, incipiendo videlicet annum, quo die sol
intrabit arietem, quod erit in mense marcio proxime futuro
die 11., bora quasi decima post meridiem, duratura usque adnenii
10. 4«dit. 14. Die Bl&tt«rUge 121—132, welche im Bude jetzt fol^, hAt Knebel cur
Siminguig der »preaoetieAtft« benutzt, deren Yonrede wir hier Abdrucken, und ftber die
vir 8. 176 A. 1 nihem AnfacUnee geben. Anf pag. 121 ist die »figun eeli in reyolaeione
Mtrenonüce presentis anni 1478c gezeichnet, 121 b folgen dann die (wohl Ton Knebel ver-
(sBste) Überschrift, die Vorrede und der Text der »prenosticatac , der aammt dem ihm
beigegebenen Anhang von Beeepten bis pag. 128 reicht. Auf pag. 128^ und 129 stehn die
Kotizen und der Brief, die wir 8. 182, 13 iF. abdrucken. Die «prenostioatat werden wohl
sieht lange Tor diesen niedergeschrieben worden sein , also nach den im Bande spiter
folgenden Naehrichten aus dem J. 1478. Der Best der Bl&tterlage ron 129b an ist leer.
Ij Der Friede wurde am 1. Dec. abgeschlossen. S. die aus Komeuburg
beerte Urkunde des Matthias bei Chmel, Mon. Habsb. I, 2, S. 119ff. Die des
S^uers ist nach Lichnowsky YII, Reg. 2117 in Gfmunden ausgestellt Vgl.
lielmoinky Vn, S. 176 ff.
2) S. unten S. 176, nfi 180, 17ffl, über Sigmunds Reise 179, 11 ff.
176 1478.
][en^2^^™ 12. ejusdem mensis marcii anno sequenti 1479, secundum
preclara artis astrologie principia situmque et cursum corpo-
rum celestium, Cristi nomine invocato, facio, ordino et pubÜco
in hunc modum^).
ju^6 [^^^] Anno 14 78. Extunc usque ad festum epiphanienon^
fuit nix, sed tempus calidum. spelta unius verenzelle vende-
batur pro 1 libra 4 solidis Tel quinque solidis. ayenarum
verenzella vendebatur pro 1 libra 3 solidis, item verenzella
granorum spelte vendebatur pro 29 solidis ^ vinum commone
unius some vendebatur pro 1 libra 4 solidis, Elsatici boni proi!
32 solidis,
Dec. 29 Die lune, yidelicet die sancti Thome Cantuarien^f«^), Tenit
Basileam dominus . . . ^) archiepiscopus Bisuntinenm. qui a
5. Nach der Blfttterlage 121—132, welche die »prenoBÜcata« n. s. w. enthUtf folgen tat
BL 133 und einem Theil der Vorderseit« you Bit. 134 die Naehrichteiif die wir 3. 180, 1 ff.
abdrucken. Sie sind nach pag. 135, 135i> nnd 136 niedergeschrieben, and es ist sp&ter
der Bogen, der die BUtter 133, 134, 151 nnd 152 enthtlt, nm die Blfttterlage 135-150
hernmgelegt worden. Vgl. 8. 179 A. 3. — »Anno 147Sc steht anf dem ob«ni Bande du
Seite. 13. FAr den Namen ist eine Lftcke gelassen.
1) Es folgen nun: De diaposicione tocius anni in generali artioulus pri-
mu8. De disposicione anni in speeiali secundum quatuor quadras et primo de
vere artieulus 2. De disposicione estatis articulus 3. De disposicione au-
tumpni articulus 4. De disposicione hyemis articulus 5. De annona et aliis
terre fructibus ac eorum disposicione articulus ß. De disposicione hominum
quoad sanitatem (umgefindert in: sanitates) et infirmitates articulus 7 (am
Schlüsse dieses Artikels heisst es : et quia non satis est mala predicere , nisi
contra ea consilia dentur et remedia oportuna, ideo ego Tilmannus prefatus
arcium et medicine doctor remedia exquisitissima contra hujusmodi infirmi-
tates caritatis intuitu in fine hujus operis subjungam). De sertis et legibus
articulus 8 (handelt von den Türken und Juden. Die Christen, die mit den
letitem Busammenwohnen, wie in Erfurt, Frankfurt, Nürnberg, Speier, Hei-
delberg, Worms und andern Städten, werden ermahnt, auf ihre kleinen Kna-
ben Acht SU geben, da gegen Ende der bevorstehenden Fastenieit die Juden
darnach trachten werden, das Blut solcher in mehreren ihrer Schulen zu Ter-
giessen, wie sie es neulich in Trident gethan, vgl Band IE, 300, 26 ff.). De
disposicione, statu, fortunio yel infortunio principum, dominorum, prelatorum
et rerum publicarum articulus 9. Dieser neunte Artikel und zugleich die
ganze Vorausbestimmung schliesst mit dem Vorbehalt der Allmacht Gottes
und dem Wunsche, dass er das Böse abwenden oder wenigstens mindern und
das Gute mehren möge. Dann konmien die versprochenen Heilmittel: Venio
jam ad pollicita contra aliquas a me prenosticatas egritudines remedia. et in
summa ponam tres principales articulos contra tres principales atque usitatas
egritudüies, que sunt reuma, pestüencia et podagra. Demgemftss folgen: de
reumate articulus 1. de pestüencia articulus 2. de podagra, artetica etc. arti-
culus 3.
2) Der Jahresanfang ist für Knebel der Weihnachtstag, der 29. Dec fällt
daher schon ins Jahr 1478.
3) Karolus, aus dem Hause Neuenburg in Burgund (ygL Band ü, 297, 6),
Sohn des Johann y. Montaigu. GoUut-Duyemoy 1727.
1477. 1478. 177
donunis de capitnlo honorifice fiiit susceptus et in curiam do-
mini Johannis episcopi Ba8ilien«t> deductus et ibidem fuit
hospitatos. qui postera die Thuregum adire voluit, sicut etDM. so
fecit. dominuB archiepiscopus venit nomine illustrissimi prin-
icipis domim Maximiliani ducis Austrie et Buigundie et ex-
peosis eorum^).
Eodem tempore dominus Sixtus papa quartus revocavit om-
nesgradas et fecit Septem cardinales, inter quos erat unus juvenis
12 annoram, filius sororis sue^), alius fuit unus frater Minor
! de observancia domus firatrum Minorum TiHsiliensis, et alius
dicebatiur Gfeoigius Heszler de Herbipoli, spurius, magnus
tro&tor et mendax homo, ab omnibus malum testimonium
hbeuSf quem tamen dominus Fridericus imperator pro cardi-
I naii habere voluit^). ^^^^
• Sabbate, Tidelicet 3. mensis januarii, dominus Beynerus^u. 3
du Lothoringie venit Basileam cum centum equis, ibidem
nundt tribus diebus et fecit familiaribus suis albas Testes et
postea ivit Thuregum ad dietam^).
Tjtttlus ducis Maximiliani^): Maximilianus von
i|B[otte8 gnaden hertzog zu Oesterrich, zu Burgund, Brabant,
Lottring, Steyr, Kerten, Grain*), zu Lutzelburg und zt Gel-
l«isz, graff A Tyrol, Flandren, Habszburg, zu Kyburg, Pfirt,
Baigand, Artoysz, Holland , Seland, Nammürs, [isö^] Sutphen,
pUtigiaff z& Hennegowen^, marggraff des heiligen richs z&
U. Stttt OMTgiui liAtte K. »«rat gasehxieben : Johannef. 12. IMa Worte ab omni-
tes . . . Tdvit lina Bftchtiigliek mit andrer Tinte beigefüft. 15. Sabbato. y: meneii
juuziS. 19. Dae gesperrt Gedmekte stebt aU Überschrift. 23. Saphaim.
1) B. h. des Maiimilian und der Maria, welch letitere Knebel su nennen
^QUamthat
2) Baphael Kario, der am 10. Dee. 1477 im Alter von 17 Jahren Cardinal
*ude, iti Enkel einer Schwester Sixtus lY, Sehwestersohn des Band 11, 54, 1
Fakten Caidinals Peter Riario. QregoroTius, Oesch. der Stadt Rom VII,
m Beumont, Lorenio de' Mediei (2. Aufl.) I, 286.
3) S. Chmel, Mon. Habsh. I, 1, d29ff. 2, 315f. Raynaldi Ann. 1477 § 11.
4} Kenat traf Freitag den 9. Januar Nachmittag in Zflrich ein. Bericht
^HaMTom Stan im Solothumer Wochenblatt 1819, 162. »Und ritt der
öwaaeFüntm lauter Weissem ein«, heisst es dort
^i Vgl die Titulatur Maximilians in den Lehenbriefen Kaiser Friedrichs
^«a 19. Apiü 1478 und in der Übereinkunft mit Landgraf Hermann, Guber^
^f deiErMtifteKöbi vom 19. Aug. 1478 bei Chmel, Mon. Habsb. I, 2, 396,
«; Hier sollte noch stehn : sh Limburg.
<) vg^ B. 127 A. 5. In der Belehnung mit den burgundisohen Landen,
W 398, heisatMazimilian »pfalczgraf zu Hönigew« und wird mit der Pfala-
?^™ ^ H. belehnt, in der Belehnung mit dem Herxogthum Geldern und
"«GalgchaftZütphen heisst er »phallcagraf in Henigaw, Holannd, Seelannd,
BMlwCtooBäen. in. 12
178 1478.
Burgow^), lantgraff zd Elsasz, herre von der Windischen Marck
und Friesen, zu Portenow, zu Salin und Mechel.
jui. 11 Anno domini 1478 dominica, que fuit 11. mensiB januarii,
dominus Theobaldus Rasoris cappellanus ecclesie Saneti Petri
'R^liensisj qui fuit in dieta Thuricenn cum domino archiepi&-s
copo Bisuntinen^f ambasiatore domini ducis Maximiliani supra-
scripti, retulit michi, quod ipse viderit scripta et legerit domini
Frantzisci de Yinaldis utriusque juris doctoris olim ordinarii
juris studii Basilien^tis ^), qui nunc est in Claromonte comitatus
Navemensis^), item et legerit alia scripta guardiani monasteriiio
fratrum Minorum Basäiengis, qui in facto concordant et hanc
in se continebant sentenciam, quod in die apostolorum Petri
Jaiii29et Pauli proxime transacta, yidelicet 1477, in Claromonte et
in finibus illius comitatus Navemen^ fiierit talis horrendus
terremotus, quod omnia alta edificia, monasteria, ecclesie, tur-is
res et castra ceciderint et corruta sunt et duraverit usque ad
dmI^cjus scripta, que fuerunt usque ad inicium decembris.
Item et viderunt in aere acies pugnancium hominum con-
tra se, et cum jam una pars deprimeretur et alia sullevaretui,
rursus qui suppressi erant, deprimebant, alii cormerunt, et hoc^o
multis vicibus fiebat.
Deinde quingenti homines in uno loco stabant in meridie,
serena aura, yiderunt in aere crucem mangnam [ise] circa
solem fulgentem, quorum aliqui dicebant crucem esse albam,
alii dicebant rubeam. %
Insuper yisi sunt multis vicibus globi ignei cadere de celo,
et in quemcumque locum ceciderint, totam cespitem et glebam
Namur und zu Zupffen«, ebenso in der Übereinkunft Chmel 417. TVle die iir-
thümliohe Anwendung des Titels Pfaljgraf , den die Inhaber der später s. g.
Freigrafschaft Burgund seit Otto , dem Sohne Kaiser Friedrichs I, fahrten,
auf Hennegau u. s. w. erfolgen konnte, erklärt sich, wenn wir i. B. den Titel
Philipps des Guten Eidg. Absch. II, S. 899 oder den Karls des Kohnen bei
Gomines-Lenglet IQ, 360 ansehn. Ersterer wird genannt comes FLandrie, Ar-
thesii, Burgundie palatinus, Hannonie, Hollandie, Zellandie et Namurci, leti-
terer comes Flandriae, Arthesii, Burgundiae palatinus, Hanoniae, HoUandiae,
Zeelandiae, Namurci et Zuytphaniae. Dass ein Unkundiger aus dem (comes)
Burgundiae palatinus durch Verschiebung des Kommas einen palatinus Han-
noniae u. s. w. machte, lässt sich begreifen, dass aber der Irrthum in offixieUe
Schriftstücke, sogar in Belehnungsurkunden der kaiserlichen Kanilei über-
gehn konnte, ist bedenklich.
1) Es sollte heissen: und sü Burgow, vgL Chmel 396, 398. Markgraf
des heiligen Beichs (sacri imperii marchio) ist ein burgundischer, Markgraf
von Burgau ein österreichischer TiteL
2) Yischer, Gesch. der Univ. 237, 238.
3) D. h. Arvemensis, Auyergne.
1478. 179
combussentnt hoc eciam et quidam antiquas sacerdos prope
fiernam moram habens eciam multis vicibus se vidisse dicebat.
Visiones bujusmodi non modici ponderis sunt et presa-
gium futaromm malorum, prout eciam sanctus Gregorius in
iomeUa super ewangelio »cum venerint prelia et sediciones,
QoKt« teireri, oportet primum hec fieric etcJ) sie dicit: j»ante-
quam Grallia yeniret ferienda gentili gladio, vise sunt acies
ignee in celo, que fuerunt prestigia futurorum malorum. nam
postea tota Ttalia, ymmo et Romania fuit gentili gladio pro-
i§8tzata.ff
Idem dominus Theobaldus michi retulit, quod dominus
Sigismundus dux Austrie, qui voluerit venisse ad illam dietam
Thuiicen^^m, cum venisset ad n^ganciam, fuisset per aliquos
de Buis nobilibus et presertim illius patrie, retardatus, ita quod
upostea fuerit reyersus ad Tnsprug, et sie tota dieta fiiit sus-
pensa^]. ex quo omnes confederati male contentabantur et
JDiabant, quod si comperiretur, quis nobilium hoc fecisset,
iUom yellent occidere, eciam infra noyem muros esset abscon-
m, nichilominus confederati illius lige miserunt legacionem
^post eom, et speratur, quod si yenerit, res ipsa pacificabitur.
qaod si non, cayeant omnes nobiles illius patrie et omnes in
pot^tatibus domini ducis Sigismundi existentes, sed deus hoc
a nobxB malum ayertat, punientur ipsi, pauperrimi sunt et non
bbent nid quod de rapina possunt habere 3).
7. f«i«Bda ict mu fexiii gaAndert.
1) Lnc. 21, 9.
2) Es ist dies niebt richtig. Als der solothumische Stadtschreiber Hans
Tom Stau am 5. Januar in Zürich eintraf (Soloth. Wochenblatt 1819, 159 ist
Kiesen »Montag vor der hl. drey Könige Tag«, wie sich aus dem Datum des
Briefes deuüieh ergiebt. Tgl. auch Eidg. Absch. XU, 8. 1 das Datum yon
Kl. ]), fand er die Botschaften fast aller Betheiligten vor, am folgenden Tage
^^en die Berathungen. »Die B&the des Fürsten von Österreich bringen
U) sie haben Vollmacht, über alle Sachen YorUufig mit den Eidgenossen zu
imterhandeln; sie entschuldigen die persönliche Abwesenheit ihres Herrn«,
^ä«t es Eidg. Absch. III, 1 c. Hans vom Stall schreibt S. 165 : »Warum
aiein piädiger Herr Yon Österreich nicht hier ist und gewendet, werdet ihr
Ton mir Temehmen. Wollte Gott, er wäre nicht gewendet! Das würde über
^ ^ahre, nach meinem Versteheu, Nutzen bringen.«
3; Über die Zeit von Mitte Januar bis gegen Ende Juni enthalt das Manu-
^pt Knebels nur sehr wenige Aufseichnungen, die auf den pagg. 133. 133^
^^ 12Sb 129 stehn, und die wir S. 180, 1—183, 20 abgedruckt haben (vgl. das
K$, Sund 175, 14 Yar. Bemerkte). Mitte Januars begab sich Knebel, wie wir
^% Iffl sehn, nach Lautenbach, und er scheint dort mehrere Monate geblieben
tQ lein. Es liegt nahe anzunehmen, dass pagg. 133 — 134 in Lautenbaoh auf-
^iehnet worden, doch ist hinwiederum Verschiedenes, was, wenigstens be-
'^^^ebes Theiles dieser Aufzeichnungen, nicht recht zu dieser Annahme
12*
180 1478.
[iss] Anno domini 1478 in die (jovis) sancti Mauri, que fuit
Jm. 15 1^. mensis januarii, veni ad Lutenbacum pro residencia faci-
enda^), et eadem die fui in vesperis et habui illa die quinque
dies in residencia.
nia fuit hyemps valde calida, ita quod in montibus non&
Jan. 21 essent nives usque ad diem sanete Agnetis, in qua et sequen-
tibus 14 diebus maximi fuerunt venti et nives intercipiebant^
Febr. 3 qui duraverunt usque ad festum sancti Blasii episcopi et mar-
tiris, et tunc incepit aura esse yalde lenis et serena et bona,
ut in Lutenbaco, ubi tunc eram, et in locis circumvicinis pu-il
tarentur vites et ararentur agri et disponerentur ad seminan-
dum. viyaria tunc non erant congelata, et fuit copia piscium,
et eodem anno septuagesima^) fidt in profesto purificacionis
Febr. 1 sanete Marie, D littera dominicalis , 16 aureus numerus, et
Febr. 2 feria secunda in profesto sancti Blasii noTÜunium marcii'], et^
fuit annus communis.
Eodem tempore in Thurego fuit &cta confederacio nova
inter illustres, generöses et prudentissimos dominos Robertum
ducem Payarie episcopum A]^en^n^em, Sigismundum ducem
Austrie, Reinerum ducem Lothoringie, Johannem episcopum^
l&BaiKensemj cives Ai^enUnenses^ Basilien««a, Sletstaten^e«, Co-
lumbariemjc«, opida Nemoris sive Süve Nigre, abbatem Sancti
Basili, Bemen«65, Solodoren««« , Lutzemenff^«, Thuricen«^ et
1. S. da« m 8. 176, 5 Bemerkte. 1. jovia Ikber der Zeile naebgetra^a. 2. rri meniü
jannarli. Der Manmatag, der 1478 in der Tbat anf einen Donnentag fleU ist der 15. Ja- ;
nnar. 18. dneea. 19. dneem nach Sigiimnndnm fehlt.
Stimmt, 80 der Sati : non protulerunt fruetum (S. 181, 16), so das Plusquam-
perfectum: scripserat miehi auf S. 181, 17, so die Bemerkung: quomodo res
ipsa sit conoordata, patebit postea (S. 181, 7), die auf pag. 145 hinsudeuten
scheint, T70 der Waffenstillstand zwischen Maximilian und Ludwig mltgetheilt ;
wird, während Schrift und Tinte auf eine gleichseitige Niederschrift mit dem
folgenden Absätze, Z. 8 — 16, schliessen lassen. Vielleicht hat ELnebel nach
seiner Rückkehr nach Basel , und nachdem er bereits die durch die Abreise
nach Lautenbach mit dem Schluss Ton pag. 136 unterbrochene Fortsetzung
seines Tagebuches auf pag. 136^ wieder aufgenommen, gelegentlich mit Ver-
werthung von Notizen, die er in Lautenbach gemacht, jene Seiten zusammen-
geschrieben und dann die Blätter, auf denen sie stehn, um die Blätterlage J35
_150 herumgelegt. — Ob die »prenosticata« und die sich daran schliessenden
Aufzeichnungen S. 182, 13—183, 20 (s. S. 175, 14 Var.) in Lautenbach oder in
Basel geschrieben sind, lässt sich nicht sagen.
1) Vgl pag. 152, an deren Schlüsse sich Knebel als Canonicus Ton Lau-
tenbach (bei Oebweiler] bezeichnet.
2) Vielmehr quinquagesima, der siebente Sonntag vor Ostern, der die
Woche eröffnet, in welcher die Fasten beginnen.
3) Vielmehr februarii.
1478. 181
^lum confederatos ex una et illustrem dominum Maximi-
Uanom ducem Austrie, Buigundie et totam Burgundiam ^).
Eodem tempore tractabatur pax per dictos dominos et
ambasiatores inter cristianissimum dominum Ludowicum regem
^Fiancie ex una et dominum Maximilianum ducem Austrie et
Bugondie et totum ducatum ex alia, et sperabatur de bona
pace. [i33^] et quomodo res ipsa sit concordata, patebit postea'^).
Tota hyemps usque ad festum sancti Yalentini fuit calida, Febr. 14
ita ut aiarentur agri et semina terre commendarentur et pu-
»tarentur vites. sed die sancti Yalentini descendit magna nix Febr. u
et accimiulayit se ita , ut usque ad genua protenderefur, et
fuit magnus timor, ne vites congelarentur et arbores, quia jam
j^emme inceperunt pullulare. et die sancte Gertrudis cecidit Men 17
magna nix et fuit intensum fngus, quod duravit per totum
i^eciam mensem aprilis, et omnia pomifera fuerunt destructa et
Qon protiilerunt fructum.
Scripserat michi mens consobrinus Theobaldus Rasoris ad
Lütenbaciun , ubi tunc residenciam feci in canonicatu, in hec
reiba: lecepi pridie litteras ex Urbe michi per dominum Bern-
ikaidum Molitoris canonicum ecclesie Sancti Petri Basilienm
(Jestmatas, in quibus deducit, quod in vigilia natalis Cristij^^24
proxime transacta yenit nuncius ad B^omanam curiam, qui
^ttncÜMmo iomino noairo pape et cardinalibus in publice con-
sistorio retulit, quomodo in regno Scocie erectus sit novus
^papa cum duodecim cardinalibus, quibus preter regem Scocie
sdhuc duo alii reges adherent, et quod papa jam incipiat eum
^ sibi adherentes excommunicare. yenerunt alii de 'Eiomana
<^, qui scripta domini Bemhardi confirmant, dicentes, non
e^ &bulam, sed rem gestam etc. scribit aliam hystoriam, que
^^em facilitate contempnitur, qua probatur, de milite quodam
demente de terra sancta, qui sanctissimo et dominis cardinali-
biß pro certo dixerit, quod ipse per duas dietas a civitate
•/iierusalem usque ad mare equitasset cum Karolo duce Bur-
?^die, quem nos in Nansona afflictum et sepultum credimus ^j.
7. et quomodo . . . potte* iit niebt sn'gleicber Zeit mit dem Yorbergebenden gescbrie-
Wb. Tgl. 8. 179 A. 8. 11. protendereatiir.
1) Die Urkunde über den Abscbluss des Friedens zwischen Maximilian
^ Maria einerseits, den Eidgenossen und den Fürsten, Herren und Städten
*«f niedem Yereinung andrerseits (die Osterreichischen Waldst&dte und der
AUtou St Blasien, die Knebel mit aufzählt, werden nicht genannt), der am
'i Januar 1478 erfolgte, s. Eidg. Absch. HI, 661 ff.
% S. unten pag. 145.
3) VgL Chron. d. d. Stftdte (Koelhoffisehe Chronik von Köln 326b) XIV,
H' iL und Anm. 2 daselbst Schilling 373. Molinet I, 237. Flersheimer
nttoiiik40t
am
182 U78.
[134] a quo multa secreta recepioset, que dumtaxat pape et
cardinalibiis revelasset.
Eo tempore dominus Thomas de Valkenstein baro diffi-
davit dominum Sigismundum ducem Austrie et omnes sibi
colligatos et conjunctos. &
Febr! 4 Depost ot ciica camispriyium Florentini insui^entes contra
arcbiepiscopum ipsorum ipsum suspenderunt in patibulo et in
ecclesia metropoÜtica interfecerunt filium Coeme de Medicis
et quadraginta cum eo. quod papa Sixtus quartus male ferens
eis diffidacionem misit et coUigayit se cum rege Sicilie eti«
Neapolitano. habuit insidias cum eis et magna dampna cotti-
dianis litibus inferens eis^).
Juni [i28^] Auuo domini 1478 de mense junii fuit talis comis-
cacio, tonitrus et fulmina et grando, ut in opido Sustensi^)
Coloniennis diocesü fuissent ducente domus et due insignes^^
ecciesie per incendium in pulverem combuste et circumqua-
que per 14 miliaria fere omnes segetes et arbuste et vites
omnino destructe.
Eo tempore Ludowicus rex Francie obsedit in superiori
Burgundia Dolam, ubi prius magnam suorum stragem sustinuitai
Eodem eciam tempore habuit Ludowicus rex Francie iq
superiori Burgundia capitaneum comitem de Bryan gubema-
torem Burgundie et Ccanpanie^), cui scripat certam epistolam,
translatam in Theutunicum, continentem certos artioulos infra-
scriptos. %
Min herre graff und min Achen. ich hab enpfangen uwer
brief und bekenn von einem tag z& dem andren, dass noch
gott ich me pflichtig bin Ach ze tund denn niemand andeis,
11. NepoUtano. 12. Hier breehen die Atlfkeielmimgen , die noch etwa den drittan
Theil von pag. 134 eiaAehmen, ab. 13. 8. das an 176, 14 Bemerkte. Vgl. aach d«a
ScUnu TOB Anm. 3 sa 8. 179. 14. et grando am Bande naehgetragen. 23. Capagvfi.
Wir drucken Campanie, obgleich Knebel ebne Zweifel nicht so eehreiben wollte. Wir
wftren aber in Verlegenheit • wie wir das, was er geschrieben, anfUsen soUtan, nnd er
selbst hat sich offenbar darüber anoh keine Bechenschaft gegeben. Sein Capagen ist
einfach dem Chapagefi der Adresse (183, 20) nachgebildet.
1) VgL die eingehendere Dantellung unten 192, 23 ff. Die Ermordung
Julians de' Medici, eines Enkels, nicht Sohnes des Cosiino, fand am 26. Aprü
1478 statt Über die Verschwörung der Passi und die Stellung des £n-
bischofis von Pisa (nicht von Florens) sowie des Pabstes su derselben, woraber
Knebel hier verworren berichtet, s. Heumont, Lorenio de' Medici, 2. Auflage
I, 277 ff. 2) Soest
3) Karl von Ambois^, Herr von Chaumont, Graf von Brienne (Anaehne,
Hist g6n6aL VII, 125), Gouverneur der Champagne und seit kunem auch an
Craons Stelle von Burgund. Comines Buch VI, Kap. 4 (Kap. 3 in der Ausg.
von M"« Dupont). Bodt ü, 498.
1478. 183
ii ich sicher sond am, leb ich, dasz ir und alle andre werdent
bekantlich enpfinden die dienst, so ir mir t&nd.
Seadent mir zft mitt aller ile Symon von Kyngey und
behaltend den herren von Laku^ inn, üch zfi. dienen z&
»Byane^j, als ir es mir enbietend. verheissent im, dans er nit
sterben mflsse, t&t er, das er sagt^).
Min heire graff, ich bitte üch, dasz ir nit sparend kein
zimgen, fedren oder yerheyssung an die yerreterlichen TütE-
sehen, die mich betrogen band, umb desszwillen dasz nit kom-
^mni z& rettong dem yerreterlichen printzen yon Orangen,
und nit habend sorg, die graffschafft gewinnent ir imd ich
wellend uns wol rechen an inen.
[i»] Min herre der graff min 6chen, ich bitten üch, nit
sehloffend, ich wü ein ander mol 5ch wachen für üch etc.
9 geschriben im feld ilend, als ich enpfieng uwer brieff, in
unsiem knd Artois, uff den yierden tag des monatz brochung. Juni 4
Under doran yerzeichnet mit siner hand also:
Loys.
Die abergeschrifii: an min Achen min herren den grafen yon
>firyan gabemator unser landen yon Burgundi und Champangen.
[tyf] Dominus Sigismundus dux Austrie yenit ad illas
pAites, yidelicet Suntgaudie. qui dum aliquantum tempus in
eis moraietiir, comperit nonnuUos nobiles feuda sua aggrayasse
phs debito, ita ut rusticos sub eis morantes compellerent ut
spioprios homines ad quecumque onera supportanda et quod
eis non deberent abscedere et ad alia loca se transferre, nisi
Ücenda ab eis obtenta. et cum hec agerentur, inyenit multos,
20. Ctepagen mit einem Strich, der rieh, Tom n »nsgehend, Ikber die drei letzten
Bvchttoben Mliwingt. In der Vorlafe hst er eich offenbu weiter erstreckt nnd dM n
uelt dem sveiten a, yielleicht anch noch das m nach dem ersten angedeutet. 21. S.
Brite m k. 3.
1; D. h. Euch xuT Gewinnung von Beaune behilflich zu sein.
2} Nach Comines (am Schlüsse des angefahrten Kapitels) wurden six
^hommes esLeus, AUemans de la oont6 de Ferrette, conduits par auouns
^ig« gentils hommes de Bourgongne, dont Simon de Quingy en estoit ung«,
<iie lum EntBata von Beaune ausgesogen waren, inVerdun (an der Saone) von
Aoboisc bekgert et prins d'assault: et apres fut assieg^ Beaune et le tout re-
^«weit Über die IJbcrgabe von Beaune, die su Anfang des Juli erfolgte,
' aatm 187, 35fif. Die Vergleichung unsrea Briefes, der offenbar die Ant-
wort Ludwigs auf die Meldung des Erfolges von Verdun ist, mit dem Berichte
^OD Comines «cigt, dass die Darstellung von GoUut (Ausg. v. Duvemoy 1380),
<^a die Riimabme Verduns und die Gefangennahme Simons von Quingey
3se{i der Übergabe von Beaune erfolgen l&sst, nicht richtig ist Mit Quingey
'wde naeh Gollut noch der Herr von Costebrune (Cottebrune, s. oben S. 146, 4)
?efengen.
184 1478.
qui 8ua feuda perdiderant, quia eis abusi fuerant, unde com-
pullt eos ad de noTO acceptanda et prestanda homomagia.
Deinde, cum nobfles undique essent inyoluti debitis et a
creditoribus urgerentur auctoritatibus ordinaria et apostolica
ad satisfaccionem faciendam, tantum procurarunt cum domino^
duce Austrie, ut interdiceret tam episcopo "B^isiliensi quam de-
legatis sedis apostolice, ut suam jurisdiccionem contra inqui-
linos patrie non exercerent neque suos processus emitterent.
cum autem dominus Johannes de Venningen episcopus Bast-
liensis hoc perversum non adverteret, ymmo suos processus lo
emitteret, nuncius, qui hos processus portavit, capiebatur et
mittebatur in Bütenheym*). qui cum aliquot diebus detentus
fuisset, postea dimittebatur, sed receptis processibus juraie
compulsus est, alios numquam delaturos. ob quam causam do-
minus 'Basüiensü ad omnia yfllagia, ubi dicti processus propter \i
inhibicionem dominorum suorum non fuerunt recepti, posuit
interdictum^). hoc videns quidam nobilis Johannes de Rynach
venit ad consistorium Basilien«^, presidente domino Muller
canonico ecclesie Sancti Petri Basüiensis et officiale cuiie
BBsilienais judice ordinario, peciit simpliciter relaxari inter-l
dictum ex eo, quod dominus Sigismundus dux Austrie con-
clusisset in consilio suo, nuUi penitus reciperentur processus
super quacumque eciam re esset, decimarum, censuorum et
ecclesiasticarum personarum exceptis. super quo dominus
Matheus benivolo animo et quasi ridenti ore respondit: »nobilis 3
domicelle Johannes de Kynach, interdicere jurisdiccionem spi-
ritualem layco non licet, ymmo juxta canonicas sancciones
faciens ipso facto est excommunicatus. et ut dicitis de domi-
nio [137] domini nostri graciosi Sigismundi ducis Austrie in
illis partibus, presertim Suntgaudie et superioris Alsacie, et^
ymmo et omnium nobilium in eisdem degencium, non est
suum. ymmo proprietas tocius Suntgaudie et Alsacie superioris
spectat ad episcopum et ecclesiam Basiltensem, qui illustrissimo
principi domino Friderico duci Austrie Romanorum imperatori
tamquam seniori et portitori feodum ducum Austrie contuliti
in feodum, prout in patentibus desuper patet litteris tam do-
mini nostri Johannis moderni episcopi eidem domino Friderico
26. domicelli. 33. qni in feodnm illnstrisBimo. K. luit Tergeisen, dieses erste in feo-
dnm, nachdem er ein zweites nach contnlit gesetzt, zu streielien.
1) EhemaligeB ScUobb, Sits einer Heirschaft, cu welcher die Dörfer Hom-
burg, Elein-Landau und Niffer swischen Gross-Kembs und Ottmarsheim ge-
hörten.
2) Vgl unten 8. 188, 33 ff.
1478. 185
kd Austrie et imperatori Bomanorum et e converso ipsius Fri-
derid dacis Austrie prefato domino Johanni episcopo Basi-
knsi rab suis sigillis traditarum contmetur i), et propterea do-
ndnus Sigismundus est obnoxius tamquam vassallus ecclesie
>el episoopi Bast7tefiM9 ad conseryandum jura et jurisdiccionem
ecdeaie Bs^üiensis et manutenendum pro suis viribus, unde
tenetur ipsam jurisdiccionem defendere et non interdicere.
piopterea interdictum positum non relaxo, sed magis confirmo
et pono in quecumque loca inobediencia, et si vos comminatis
»lecipere decimas et census spiritualium personarum, sciatis,
(floi recte cogitaiimus de illis ac si grando 'semina attrivisset
etproina rites combusisset.« tunc ait Johannes de Bynach:
lecce, si vestri presbiteri non ministrabunt nobis sacramenta
ecciesiastica, faciam adduci Judeos, isti facient nobis debitum.c
necce rerba maledicti hominis, non vult obedire ecclesie. nitti-
tur Jadeos introducere.
Et recto eodem tempore, yidelicet feria sexta post festum
sanctorom Petri et Pauli apostolorum, cum nobiles illius patrie Jou 3
omnes propter suam rebellionem, quam facerent ecclesie, et
»alias trufas a deo permitterentur vexari tarn a Cristianis quam
Jodeis, quos veneratores habebant, et ad judicia trahi tam
spiritualia quam secularia, contigit quendam nobilem Johannem
de Domo 2] in villa Brunstat prope Mulhusen residentem esse
valde egentem et forte obligatum quodam Ysaac Judeo in
sMoIhosen, cui, ut dicebat, solucionem fecisset, et ab aliis in
jadicio imperiali Botwilensi vexari, adeo ut banno imperiali
esset subjectus, unde ad opida et civitates imperiales venire
neqaaqaam änderet, misit eidem Ysaac Judeo Mulhusensi
de manu sua epistolam suplicatoriam, ut sibi in sua necessitate
»snbreniret et ei peccuniam [137^] sub fenore traderet et por-
9. propter. 11. cogitaTirnns. 21. Nach hsbebant steht noch ein sweitee rexari.
S. VaehMvlkttseB/tehtiioeli: obligari.
l; Die Orafschaft Ffirt, die nach dem Tode des letzten Grafen, Ubich,
im J. 1324 durch seine Tochter Johanna, die Gemahlinn HersogJAlbrechts 11.
Ton Öiterreieh, an das Haus Österreich gekommen war und den Haupt-
Wandtheil von deflsen oberels&ssischen Bedtiungen bildete, war seit 1271
Leben des Hoehstifts Basel Doch bestand diese Lehnsherrlichkeit damals
käTim Doch dem Namen nach, im J. 1469 hatte Sigmund die Grafschaft mit
^en übrigen elsäsBischen Besitzungen an Karl den SLühnen verpf&ndet,
ohne die Einwilligung des Bischofs einzuholen. Beim Abschlüsse des west-
Ziehen Friedens und noch längere Zeit nach demselben protestierte der
Biidu){ Tergebens gegen die in Missachtung seiner Rechte erfolgte Abtretung
tt Frankreich. Quiquerei , BUstoire des comtes de Ferrette (Extrait des mk-
«nie« de U soci^^ d'toulation de Montb61iard) 1863, S. 128 f.
2) Vom Hus.
186 1478.
taret ad Brunstat, cum ipse ad opidum MulhusenBe yenire non
auderet, et eum ad presens non relinquet et in ultima neces-
sitate. hoc ad eum omnino recognoacere Teilet et perpetao
deservire. Tsaac Judeus has scriptnras Tidens et poUicitacio-
nem de solvendo attendens, aasumpto sibi sue consobolis socio ^
exivit. et cum veniaset in Dddenheym^), superrenit quidam
Fridericus de Reno nobilis et miles, qui eciam eidem Judeo
obligabatur, ut dicebatur, tracta balista et sagitta apposita
eundem Ysaac sagitavit et interfecit, et corpore ibidem mortao
relicto reUquum Judeum captivavit et abduxit. acta sunt hecio
Jnu 3 feria sexta ante festnm sancti Ulrici episcopi.
Eadem die omnes Judei, qui erant in dominio ducis
Austrie, eadem hora, ut nullus aufugeret, fuerunt captivati,
sed pro qua causa nescio exnunc.
Eodem tempore dominus Fridericus Bomanorum imperator^^
scripsit Omnibus civitatibus imperialibus, ymmo omnibus abba-
tibus et episcopis, ut preparent arma ad invadendum cristia-
nissimum dominum Ludowicum regem Frande, ut, cum eis
nuncietur, sint preparati.
Jnu 4 Eodem tempore et ante festum sancti Ulrici dominus Ln-^
dowicus rex Francie per suum capitaneum obsedit opidum in
Burgundia superiori Beanum nomine'), et habuit capitaneos
regis exploratores in opido Beano 12, qui exterioribus debeant
dare signa in insultibus faciendis contra opidum, et quod yel-
lent eis apperire certas portas, per quas possent itUrare. et^i
cum habitarent prefati in domo cujusdam ane et antique ve*
tule et coUoquerentur, quomodo tradimentum ipsum expedi-
rent, ipsa diligenter attendit et misterium illud majoribus opidi
dixit. qui [iss] statim comprebenderunt illos et tractis ad cor-
das didicerunt ab eis secretum et quomodo eoe traderent in»
manus inimicorum. reservatis itaque exploratoribus, die con-
stituto, cum Frantzigeni insultum &cerent ad muros ciyitads,
illi qui extra fuerunt dederunt signa, sie et illi qui intus erant
faciebant similiter, et cum illi ante ad opidum pugnarent et
illi qui intus erant se defenderent, ordinati de opido apperue-a
runt portam, quam illi exploratores et nequam poUiciti sunt
13. Znent stond: qui enat in EnsissliOTm, fbenint captiy»tt. Nftcbher hat Knebel die
Worte : enmt in dominio . . . anfegoret über die Zeile und an den Band g^echriebea,
wobei er Tergvseen, ennt in BnaiBshOTin in etreielien. 24. Nach opidum steht noch
ein sweitea fadendis. 25. intrare fehlt. 36. qua.
1) Didenheim am linken Ufer der Hl, gegenüber von Brunnstadt (süd-
wesü. von Mfllhausen).
2) Beaune.
1478. 187
appenre. habentes igitur custodiam introimsenint quadiin-
gentos et forte tot quot estimabant interficere, et cum intro-
mm foissent 400 vel paiüo plus, dimissis serris obstruxertmt
poTtam et interfectis Ulis exierunt et interfecerunt in caxapo
^eciam circa 400 , de quibus fderunt quadringenti nequam Al-
mani, reliqui fdgam inierunt, et receptis spoliis cum salute
reYem sunt in opidum Beanum, interfecto, ut dicitur, Karolo
filio Badolfi maTchionis RAtellensis ^) etc.
£o tempore dieta fiiit obserrata inter dominum Maximi-
tüUanum ducem 'Bnrgundie et Ludowicum regem Francie in
inferioiibus partibus Almanie, et dicitur, quod dominus Maxi-
miEanas dux in feudum debeat acceptare Burgundiam supe-
riorem et alias terras, que ab regno Francie dependent, et
qaod dominus Ludowicus eidem Maximüiano tradere debet
ismgulis annis 40 milia coronarum, et filia domini Friderici
imperatoris copulari debet primogenito regis Francie. sicque
res ipsa debet esse concordata, sed si verum sit nescitur.
Estas illa, que incepit a festo sancti Urbani, fuit calidaKatss
et sicca, ita ut et fenum marcesceret in bonis pratis, in malis
lautem, boc est vallensibus et ubi aquosum, fenum superha*
bond&ret.
Eo tunc cames erant yalde preciose in tota Alsacia, Suntr
gaodio et Swede partibus, quia tota Burgundia fiiit armentis
prioribus annis depredata.
s £o tone retulit michi dominus Johannes de Durlach doc-
tor et consOiarius domini Sigismundi ducis Austrieb), quomodo
ipse die sabbati ante festum sancti Ulrici episcopi fuisset cumJ«ai27
^fterendo 'patre domino Johanne episcopo BtmiUeMi in Brun-
nentrut, et ibidem dominus Johannes episcopus dizisset sibi,
»quod quidam firater ordinis sancti Frantzisci fuisset cum eo et
letnlisset sibi, quod quidam cardinalis sanctissimum iommum
Sixtom papam interfecisset. — quod non fuit verum.
Tyrasonenrä cardinalis camerarius pape mortuus fuit,
magnus trofator.
3 [iss^] Et ut paulo ante scribitur, quomodo Be&aenses in
Baigundia plurimos interfecissent de Frantdgenis et ceteri
3. oVstruenuit. 32. Qnod non tnii yenim nnd die folgende Notix sind, wie Tinte nnd
Sekriftzüge seigen, sp&ter gleieliMitlg an dieser Stelle eingesehoben worden.
1) Der Sohn des Markgrafen Budolf hiess Philipp und ist erst 1&03 ge-
storben.
2) Über Johannes yon Darlach (Johannes Bets von Durlach) s. S. 155, 9.
191, 9 ff. Viseher, Qeseh. der Uniy. 241 f. und mehrere Stellen im iweiten
Bande unarer Chroniken.
188 1478.
fugam dedissent, postea reversi sunt cum 15000 equitum et
peditum, et cum ibidem fuissent et attemptarent concordiani,
cum eis deventum est ad hoc, ut Beanenses prefatis Franci-
genis dare deberent 10000 scutorum aureorum et eos intro-
mittere ipsique libertate sua pristina gaudere vellent. quod^
cum conclusum fuisset, super ea re scribit reverendus -pater
dominus Johannes episcopus BaBÜiensü Burkardo Hanfstengel
suo vicario in hec verba.
Interea quo alia scripta, quibus presencia sunt inclusa,
scripsi et conclusi, venerunt nova, Frantzigenas dolo aüqualiio
Beanum obtinuisse^) et eosdem Frantzigenas hüs de Beano
addixisse ante eviccionem, quod pro omni impeticione decem
milia scutorum ab eisdem de Beano recipere^) et eos in pristina
libertate mittere vellent, sed facta eviccione omnes, quos in
vicis reperierunt, interfecerunt et tandem quatuordecim deis
pocioribus capitibus trunckaverunt. et dicitur quod Frantzi-
gene pretendant obsidere Dolam et Asson^), et ibi non erit
resistencia, quodque Burgundi de tribus statibus imposuerunt
taxacionem decem milinm scutorum ad conducendum stipen-
diarios contra Frantzigenas. timeo tamen de sequela. item in 2t
Jnu 4, 5 Bisuncio die sabbati et dominica proxima preterita fuerunt
notabiles processiones, presertim die sabbati post festum visi-
Jnii 4 tacionis gloriose virginis Marie omnes yirgines et mulieres
pendentibus crinibus et velatis faciebus, non cincte et discal-
Jnii 5 ciate, prosequute sunt processionem, sed dominica die dominus 22
archiepiscopus 'BjBuntinensis , omnes clerici vestibus clericali-
bus induti discooperti et nudis pedibus, similiter layci scapulis
nudatis omnino usque ad pucÜbunda, discalciati, virgas in
manibus tenentes ac clamantes »misericordia, misericordiav etc.
processionem continuaverunt, pacem optantes. quam deuss^
noster creator eis et nobis misericorditer concedere dignetur.
amen.
[139] Eo tempore dominus Wilhelmus de Bopoltzstein fas-
sallus ecclesie Basilien^t», qui et Bopoltzstein in feudum habet
2. at enm fehlt. 9. ÜTber dem Briefe steht die JfthrsaU 1478.
1) Nach Jean de Troyes bei Comines-Lenglet U, 151 fand die Obergabe
▼on Beaune su Anfang des Juli 1478 statt, was mit den andern in unsrem
Briefe angegebenen Daten stimmt
2) Jean de Troyes sagt: quarante mille escus. Dieselbe Summe nennt
OoUut-Duvemoy 1380.
3} Auxonne.
1478. 189
ab ecclesia^), a quo et nomen, balivus domini Sigismimdi ducis
Austrie, et consiliarii nobiles ipsius interdixerunt revercndo
pa/n' domino Johanni episcopo Basilierm suam jiurisdiccioiiem,
captiyazites nanciiun litterarum suarum portitorem. unde do-
^mmBaaäiensü ad omnes ecclesias villarum eonim, qui nole-
bant recipere mandata episcopalia, misit interdictum eccled-
asticum^).
Eodem tempore domina Maria ducissa Burgundie peperit CJ«ai 22]
primogenitam suum domino Maximiliano daci Austrieb).
1* Eodem tempore prope ciyitatem Metensem jacebant Frantzi-
gene inferentes multa incommoda hominibus Meten^M dioc«-
fu, et in septimana preterita, cum Frantzigene recepissent qua-
tQor curms cum escis et mercibus MetensibuSi Meten^e« exie-
ront et manu armata predam receperunt et reduxerunt.
Ltttzelburgen^e« magna inferunt Frantzigenis dampna et
dominus rex multum nimis habet exercitum in illis, qui fame
moriuntur.
Cuiront in illis partibus nequam predones, quos vulgo
lationes appellant, qui in suis vestibus extra deferunt crucem
^Bancti Andree et intus yero crucem regis Francie, videlicet
»ncti Georgii, et bü cum yident exadyerso sibi aliquos occur-
rere, si sunt Frantzigene, habent signa Frantzigenarum, si sunt
Bnigundi, yertunt vestes et sunt Burgundi. hii multos occidunt
et htiocinant.
& Die saneti Viti exercitus regis Francie et domini Maximi- Jud 15
liani dacis Burgundie in Piccardia convenerunt et magnam
cedem fecerunt in alterutrum. tamen dominus Maximilianus
^mn obtinuit^ et de nobilibus hujus superioris Almanie
interfecti sunt unus nobilis de Stadion et quidam de Griesz-
^beym firater domini Acbacii abbatis Morbacen^M^).
Item feria quinta octava yisitacionis Marie iterum con-Juit
Tenerunt utrorumque dominorum exercitus prope fluvium . . .,
^t ibidem iterum magna cedes facta est et multi nobiles ab
itraque parte interfecti.
^ [139^] Eodem tempore Sigismundus dux Austrie in Sunt-
1&. dampu f«Ut. 32. Fftr dan Namen iat eine Lfteke f elusen.
1) S. Scilöpflin, Abatia iUustrata H, 108, 616.
i; Vgl oben S. 184, 3 ff.
J) PlüKpp, geboren zu Brügge 22. Juni 1478. Molinet ü, 156.
*) Molinct beschreibt n, 150 ff. ein Scharmützel, das am 6. Juni vor le
vwesnoy, tüdösü. von Valenciennes, stattfand. Am. 10. Juni wurde nach eben-
i^lben 8. 153 ein Waffenstillstand abgeschlossen, der bis «um 17. dauern
»Ute und dann noch um 5 Tage yerlängert wurde.
190 H78.
gaudio et in locis jurisdiccioni ÜBsiUensi subjectU interdixit
Utteras recipere episcopales ^).
Item civitas Baaäiensis interdixit suis civibuS; ne a sen-
tenciis vel grayaminibus per judices temporales Basilien^e«
latis ad dominum BBsilienaem vel ejus officialem appellarent, 5
quamvis judicia temporalia ab episcopatu dependeant, et epis-
copus regalia exsolvat^]. timeo satis, quod Anticristus sit in
foribus.
Sigismundus dux Austrie in toto territorio suo Suntgaudü,
quod in feodum habet ab episcopo BaBtlien8i^)j omnes Judeos lo
fecit captivari, juvenes et virgines, lactantes cum homine sene.
non est justicia, sed quod quisque potest manu forti tenere,
hoc fit preter honestatem.
Eodem tempore facte sunt treuge inter cristianissimum
Ludowicum regem Francie et dominum Maximilianum ducemis
Burgundie etc. ad unum annum^), et fuit extunc fama, quod
dominus Fridericus imperator spoponderit filiam suam tradere
in matrimonium filio regis Francie, et fuit extunc timor, quod
1) Vgl oben S. 184, 3 ff. 188, 33 ff.
2) Öffiiungsbuch VI, BL 2 ist folgende Rathserkanntniss eingetragen:
Anno etc. 78 uff sambstag post Johannis Baptiste [Juni 27] ist uff das, so vor-
mahl Ton beyden reten erkannt und beschlossen ist, aber erkannt, das man
den official unsers gnedigen hem von Basel für rat beschicken und mit im
reden sol, das er sich der appeUacion «wuschen den Ton Katperg, von Epttin-
gen an eim und herr Bemhartt Yon Efringen am andern, desglich aller andrer
appeUacion von unnserm gericht, so an unnsem gnedigen hem von Basel be-
schechen, mit annemung, inhibicion oder rechttag zu setzen gants entschla-
oben, massigen und dera halb nutsit handeln soU, angeseehen wie das gerieht
mit allen eren, herliekeit und gereohtikeit uns verphandt sie. dann wir es nit
tulden nach haben wollen, dann ob er verrer sich der ding undemenmi, begegne
im denn utsit, das lasz ein rat besohechen, und dz söU ouch on all straff sin
und bliben. — Der Rath scheint es dann aber doch besser gefimden zu haben,
in der Form weniger schroff yorzugehn, denn die ganze Erkanntniss ist ge-
strichen , und es findet sich dafür auf BL 2^ die folgende : Anno etc. 78 uff
zinstag nach sant Peter und Paulus tag apostolorum [Juni 30] ist erkannt, dz
man den official unsers hem von Basel für rat beschicken, mit im gütlich und
fmnüich reden und furhaltten sol, wie sich bishar zum meren mal begeben,
dz Ton unnserm gericht appelliert sie an unnsem hem Ton Basel, die uffge-
nomen, durch sin gnad inhibiert und meidung geton sie, wie sin gnad solh
appellacio als der ober herr und die obem gewaltsami angenomen. wann
er aber die gericht mit allen eren, herUckeitten und gerechtikeiten Tcrphandt
hab, so begem wir, das er sich der ding entschlachen und unns by dem unn-
sem on endrung bliben lassen, dz wollen wir umb in Terdienen. denn ob er
dauber sich der ding anndme, begegnete im denn utzit, dz müszte man lassen
geschechen. — Vgl die Notizen Öfl&iungsb. V, 195b. 196. 197.
3) S. oben S. 185 A. 1, 4] Siehe pag. 145.
1478. 191
rex Francie exercitum ducentorum milinm pungnatorum ha-
beat, quos Teilt ad Alsaciam et illas partes mittere.
Quapropter Bmiienses constituerunt custodes axmatos ad
gingiilas portas et noctumos ordinarunt vigiles ante fores ci-
»vitatis.
Item expellebantur omnes armigeri et currentes hinc et
inde ad lites, et nolebant, quod quisquam principum aut elvi-
tatom hie in Basilea conducerent stipendiarios.
Item die sancte Marie Magdalene quidam doctor Bas»- Jnii 22
iiliensü in jure canonico, nomine Johannes de Durlach ^)y dis-
posuit adire serenissimam dominum Sigismundum ducem
Austrie in Insprug, et cum exiret Basileam et venisset ad
Domum Hubeun domum fratrum Heremitarum sancti Paulini 2),
dominus li^ilhelmus de Bopoltzstein balivus ducis Austrie Sigis-
ismundi, habens insidias contra eum, [140] misit suos satellites,
qni eum caperent, et si non possent, eum interficerent. qui,
cum in mantello arripuissent, ipse dimisso palio aufugit, ipsi
autem insequentes eum ipse in nemore') se vertens venit ad
Mnttenta et ibidem fiiit defensus. nichilominus sibi famulum
%ei equum, litteras quoque, quas habebat, receperunt. et fuit
causa inTidie, quia ipse dominus Johannes Durlach habuit
filiam cujusdam fabri in Otthmarsheym^) in uxorem, quem
dominus balivus captiravit et duxit in Ensiszheym et voluit ab
eo extorquere peccuniam, quia dives erat et cum dominus
sSigismundus dux Austrie in Alsacia erat, dominus Johannes
Dnrlach doctor adivit dominum ducem et querela facta coram
domino Austrie obtinuit eum liberari cum ingratitudine balivi,
et illa Aiit causa odü et invidie.
Timetur quod dominus imperator collusionem fadat, ex
»eo quod jam sponsalia supradicta procurayit^), et quod recte
bdat pacem modo sicut fecit ante Nussiam et putavit quod
dominus Karolus dux Burgundie deberet subjugare Swiceros.
ac modo ad hoc laborat, ut rex Francie Switzeros adeat et
sie per indirectum vindicaret se in Switzeris et ipsorum con-
^federatis.
Eodem tempore dominus Sixtus papa quartus confederavit
18. Switckin ipM vhi. in namor« steht noeli per. 90. qaod quia.
1) VgL oben S. 187 A 2.
2) Das Botfae Haus, an der Strasse nach Äugst und Rheinfelden, am
iaa^snge der Hardt, bei der jetiigen Saline SehweizerhalL
3) Im Haidtwalde.
4} Nordastlich yon Malhausen, am Bhein.
5; S. 163, 8. 187, 15. 190, 17.
l
192 1478.
sibi regem Neapolitanum, qui et Siculus dicitur^), qui ambo
dif&darunt Florentinos et Venecianos, qui et Yeneciani tene-
bant partem Florentinorum. papa, ut dicitur, misit quendam
fratrem ordinis Minorum ad Yenecias ad predicandum in dolo,
non in caritate, ut asseritur. fuit eciam idem frater magnei
eloquencie et predicavit futuram iram dei super Yenetos. qui
intoxicavit fortissimo veneno aquam benedictam, ita ut qui-
cumque aspergerentur illa, statim morerentur. et cum multi
bomines ita subito morerentur , fecerunt letanias et circuitus
atque processiones. ipse autem frater Minor astabat et simu-l
lans caritatem atque deyocionem aspergebat bomines illa aqua
toxica j qui statim et non longa mora mortui sunt. Yeneti
autem ut prudentes viri babentes multam experienciam Tide-
runt Corpora mortuorum et considerantes toxicum fecerunt
probam de aqua benedicta et intoxicata, receperunt illum ne-l
quam et examinantes eum invenerunt ipsum reum et quod
subordinatum ita a rege Neopolitano fuerat. et hie babuit
iUam consideracionem, quod propter pestem multi se trans-
ferrent extra urbem Yenetorum, alii morerentur illo toxico,
sie ipse veniret et reciperet urbem. I
[i4o^] Yeneti autem multos fratres sancti Frantiisci inter-
fecerunt. sie eciam contigit in Florencia.
In FJorencia fuerunt et bodie sunt due progenies, unade
Medicis, alia de Sicarüs^), que inimici semper a multis annis
citra ad invicem fuerunt, ita quod partesani dicebantur. que{
quelibet parcium alteram nitebatur extra urbem deicere et
interficere quoscumque potuissent. sicque contigit, ut Uli de
Siccarüs fuissent multis annis expulsi ab illis de Medicis, et
de Medicis fuissent potentissimi mercatores, ita ut quibuscum-
que mundi partibus suas merces haberent in Cristianitate, Pa-|
gania, Judea et aliis nacionibus, qui et regebant urbem Floren-
1. NeapoUtaanm mi NeopoUtonom geindert. 22. 23. sie eeiam contigit in Florea*
ein Aierant.
1) GregoroTius Vn, 251. Reumont, Loreiuo I, 302 ff.
2) Die auBfahrUche Enählung der Verschwörung der Paisi bei Molinet
II, 178 ff. beginnt ebenfalls mit der Thatsache, dass »deux lignages« in Florens
sich gegenüber gestanden, und bezeichnet das eine als die secte et parent^ de
Medicis, das andre als die g6n^ration ou famille de Pacis et de Salnatis, hebt
somit als Gegner der Medici die beiden Familien hervor, denen (abgesehn von
dem Nicht-Florentiner Girolamo Riario) die Häupter der Verschwörung an-
ffehörten. Durch ein Missverstftndniss, das sich auf irgend einer Stufe der
Überlieferung eingeschlichen hat, ist bei Enebel an die Stelle dieser beiden
Familiennamen das als Eigenname aufgefasste AppeUativurn siearii, Mörder,
getreten.
M78. 1 93
tinam et preerant ei, ut necessitate veniente possent ducentena
Tel tricentena milia et pluria aureoram ducatorum ipsi urbi
ministrare et sie eam ab adrersariis defendere. contigit, ut
dicebatar, papam Sixtum extunc tenere partem Siccariorum.
'pracdcayit quomodo posset evincere Florentinos, c(^tans, si
quo modo interficerentur de Medicis et abolerentur^), Siccarii
possent habere Florenciam, qoia et ipsi potentes, non tarnen
sicQt de Medids. post mtdtas practicas misit papa cardinalem
Pisanum episcopum ad Florenciam 3) et secum in commitatu suo
uliquos de Siccariis, qui similare pacem deberet et quemcum-
<]iie modiun invenire posset, quo aut simul convivarent aut
alias convenirent, ülos de Medicis jugularent. et temptatis
multis mediis, cum jam aliqui essent intemi, alii absentes, ita
({Qod convenire commode non poterant, excogitavit modum,
Ht in qaodam magno festo fieret sermo in ecclesia metropo-
litica Florentina per quendam fratrem ordinis sancti Frantzisci,
et aliqui eciam fratres ejusdem ordinis et monasterii civitatis
Florentine ibidem essent. cum multus populus astaret, epis-
^08 Pisanus cum suis firatribus practicavit tumultum et ex-
leitant populum et interfecit in ecclesia unum de Medicis. et
mm üle corruerat in terram mortuus, et unus ejus frater [ui]
^nsisset yulnus, exclamavit: »mortc. ex cujus clamore popu-
los commotus interfecerunt circa quadraginta yiros de parte
Siccariomm et populorum concurrencium, et attendentes quod
iOIi fratres Minores tenerent partem domini sanctissimi pape,
eQcuirerant ad monasterium Sancti Frantzisci, interfecerunt
^ eis quotquot reperierunt^), episcopum autem Pisanum sus-
pendenmt qua fama ad dominum papam perveniente totam
terram Florentinorum interdizit, ita ut ipsis sacramenta eccle-
11 Über das Maass der Betheiligung des Pabstes, der die Mediceer iwar
^etüRt, aber nieht getödtet haben wollte, 8. Reumont, Lorenxo I, 283 ff. auf
Gnid der Geständnisse des Monteseeco.
2) Hier werden der Cardinal Raphael Biario (a. oben S. 177 A. 1)» der, ohne
^trUaer xu sein, von den Verschworenen als Werkseug benutzt wurde, und
^Enbischof von Pisa, Francesco Salviati, einer der Hauptyerschworenen,
'^^omengeworfen.
3; »Antonio Maffei und Stefano von Bagnone [die beiden Kleriker , die
<^ misgfclückten Mordyersuch auf Lorenio genuicht,] hatten sich in die
^saedietinerabtei [die Badia] geflüchtet Zwei Tage laug suchten Volks-
anfen ne yergebens ; als sie entdeckt wurden, verstünunelte man sie an Nase
^ Obren und brachte sie dann ums Leben. Mit Mühe wurden die Mönche
^^Mitthuidlungen bewahrt*. Reumont, Lorenso I, 292. Der Bericht Kne-
^thdlt überhaupt den Franciscanem eine BoUe su, die sie in Wirklichkeit
^ geipieh haben.
M«iChnuk»iLm. 13
194 i478.
siastica denegari deberent^). sed Florentim hoc non adver-
tentes fecerunt presbiteros per terras suas missaa et cetera
sacramenta ecclesiastica celebrar« illis non obstantibua. do-
minus papa eciam excommunicavit omnes pertranseuntes terram
ipsorum^), et fiiit magna tribulacio in illis partibujs^). ^
Eodem tempore, quia per plures septimanas, ymmo quaai
^jniiP^' duos menses, videlicet junium et julium menaes, modica
pluvia erat, creverunt in tota terra Switierorum et eciam circa
Renom superiorem a Constancia et usque ad Baafleam multi
vermes albi, ex quibua generantor bruci, qiii herbas et ces-io
pites corroserunt, adeo ut eaa radicitus corroderent, quod non
cresceret venum, et corvi et graculi everterent cespites propter
ipsos Termes, et essent prata ac fuiasent aratro eversa.
Eodem tempore fuit magna caristia peccudum et ovium
atque porconun. »
Jvii 27 Die lune 27. mensis julü fdit hie in Basilea detentus qui-
dam Johannes dictus Bisinger ci^is Axgentin^wi« de bona pro-
genie antiqaorum mercatorum, qui meretricio et ludo dissi-
pavit bona patema et propter multa fiurta commissa fdit ad-
judicatus suspendio, tamen propter suas preces sentencia sua-su
pendii fuit mutata in decollacionem et capitis aiscisionem^}.
qui cum traditus fuisset lictori ad decoUandum et duceretur,
quoniam ipse valde bonus socius erat et eloquentissimus in
Theuthonioo, Romano et Latino, diligebatur a multis civibus,
unde duo misericordia moti cives Basilienses, qui et multociens as
eum hospicio et convivio susceperant, duos tunc juvenes co-
mites de Blamont, qui scolas universitatis studii
3. Mlabnri. Ein sweitea c«l«1»mi staM tot miasM. 16. zxTJ. dar 2ß. Juli wmr ain
Sonntag. 21. adaoiaionam. 24. Thaathonio (odar ThanthoBia).
1) Die BuUe »iniquitatis filiusK yom 1. Juni, in wdeher Siztus Lorenso,
die lifitglieder der Behörden und aUe, welche bei den erfolgten Übergriffen
gegen die Geistlichen mitgeholfen , exeommuniciert und verdammt und das
Interdict über die Städte und Diöcesen Florenz, Fiesole und Pistoja ausspricht
(nicht erst androht, yne Reumont I, 301 und £brich Franti, Sixtus lY und die
Republik Florens, Regensb. 1880, 8. 224 berichten) s. bei Raynaldus, AnnaL
eccles. sum J. 1478, § 5 — 10.
2) Laurentium ipsiusque seetatores Florentinos X. kaL Julias [Juni 22,
nicht 20, wie Reumont 317 steht] noTO anathemate poenisque grarioribuB
pereulit: tum fideles commercium cum Florentinis habere servareve foedera,
tum miUtibus stipendia sub üs facere yetuit Raynaldus § 12.
3} Die Quellen lur Geschichte der Verschwörung der Paui hat Reumont
n, 455 ff. lusammengesteUt und besprochen.
4) Die ganie Angelegenheit b^iandelt Knebel unten S. 205, 18 ff. noch
einmal Vgl. auch die Beilage über den Bisingerischen Handel
1478. 195
freqtmtaMrwU^)^ sollicitaTerunt, ut eimdem fdrem de manibus
lictoris ernerent. sicque factum est, ut cum duceretur et ve-
oissent ad yicum Cerdonum^), yenerunt ut juvenes nescientes
quenam facerent, stabant ante furem et dicebant: »yeui nobis-
^cuffl. no8 te salYabimus.« tenens autem lictor funem, quo alli-
gatns faerat, non potuit cum eis abire, et tradente eis quodam
idio stadente cultellum absciderunt [i4i^] funem, quam tenebat
Gctoi et qua ligatus fuerat, sicque acclamatus a vulgo aufugit
et venit mouasterium fratrum Minorum. ubi quod cum
*compertiuii fuisset apud consules quod per informacionem
üomm ciTium, videlicet Johannis Grflnenzwig'} et Nicolai
?yger^), prefati comites dictum furem cepissent et ipse sub-
1. freqiiMitaTenuit oder ein fthnliclios hier va ergänzendes Wort fehlt. 10. qni.
1) Es waren allerdingB buigundische Edelleute , aber keine Herren von
, d. L Yon Neuenburg in Burgund, sondern ein Herr von Yarembon
sfid ein Herr von Ruffey (»die jungen herren yon Warabon und Ruffe« heiast
a in dem Vergleiehe des Baths mit Hans Grfinensweig, b. S. 207 A. 3) . Sie sind
in Sommenemester 1478 immatrieuliert als generosus dominus Johannes
eomeg de Parva Petra et de Rupe dominus de Palude et de Warambone Bisun-
täe&as dyoeesis (vgl. über die Herren von Yarembon und la Palu, Grafen
wlsBoehe Band II, 105 A. 5. 151 A. 1) und generosus dominus Ludovicus
tan de Nttiania dominus de Russeio Bisuntinensis dyocesis. Die Namen des
ieotem find durch die Unkunde des Abschreibers, der am Ende des Semesters
ileXamender eingeschriebenen Studenten aus dem Originalyerseichnisse in
iu sor Aufbewahrung bestinunte Matrikelbuoh übertrug, entstellt worden.
EiloütewoU baro de Wianis dominus de Ruifeio heissen, und der also Be-
Kiehoete ist ohne Zweifel ein bei Anselme YII, 802 nicht genannter Sohn des
»Lojide Yienne sieur de Ruffey« (QoUut-Duyemoy 1291, Anselme a. a. 0.)
ücdderlsabeau, der Tochter des Johann y. Montaigu, Schwester desPhi-
% Ton Fontenoy und des Enbischofs Karl yon Besan9on (Anselme YIII,
^. Er gehörte also wenigstens yon mütterlicher Seite dem Hause Neuf-
cW an. Der erstgenannte Johann yon Yarembon wurde lehn Jahre später,
iaSosunenemester 1488, Bector der Uniyersität. Yischer, Qesch. der Uniy.
^. Er war damals Protonotar des h. Stuhls, Archidiacon yon Besangon und
CiaoQieus lu Bayeux.
2; Der Weg yom Rath- oder Richthause lur Richtst&tte yor dem Steinen-
tbr fährt durch die Qerbergasse und Aber den heutigen Barfüsserplats , der
ikxduaak noch durch den offenen Birsig durchschnitten wurde.
3) GrCbeuweig ist ein Beiname der Familie Eberler, ygL unten S. 205, 24 :
Johannes Eberler, qxii et Grünenxwig dicebatur. Hans Eberler wird auch als
Hans mm Qold beteichnet, wie andere desselben Geschlechtes »sum Agtstein«
SOoDt worden (Öffiiungsb. Y, 127 : Mathisen Eberler sum Agstein). Die
Biowr lom Qold und sum Agtstein liegen beide an der Sporengasse (jetst
Sr. 11 und 7).
4; S.Bandn, 225 A. 2, ygl unten S. 205, 25. In einem sp&tem Bande
^ im Amehluss an die Familiennachrichten , die der im Auftrag Adelberg
%en unternommenen Brylingerischen Bearbeitung der Beinheimischen
^^^B^ und der yon ebendemselben yeranstalteten Abschrift der Aufseieh-
ABsgCQ des Henmann Offenburg beigegeben sind , weiteres über die Familie
13»
196 1478.
terfugissety voluerunt eos incarceraase. quod cum audienciam
ipsorum devenisset) timuerunt et querentes assecuracionem
intraverunt curiam dominorum Theuthunicorum^). ubi dum
percepissent, miserunt suos satellites sive apparitores cum gla-
diis et aliis, ut custodirent eos, ne possent abire, et miserunt &
precones et justiciarios ad domos Johannis Grflnenxwig et
Nicolai Meyger, qui conscriberent omnia sua bona, volentes
retundere in eos suspendium, quod alter meruit. et quando
fiebant, fuit quidam Johannes Hurling tunc advocatus et ceteri
precones judicii secularis BaBtliensis atque apparitores sive 10
famuli civitatis presentes, quando hec fiebant, et non se oppone-
bant. unde et advocatus fuit suo officio privatus. et domini
de domo Theuthunicorum Basiliensi male grati erant, volentes
quod per hujusmodi custodiam, que in ipsa domo &cta erat
et presertim manu armata, quod ipsorum privilegia imperialiais
eis essent violata unde consulatus BassZt^ii^ per dominum
Leonardum de Stetten fratrem militem et Andream Schmitt
Vortag commendatores in Bücken et Basilea fuerunt moniti
tercio, ut ipsi suos precones, famulos civitatis et alios, quos
posuerant pro custodia, abire facerent, monuerunt, et si nons»
essent informati de privilegüs eorum imperialibus, mitterent
aliquos de consulatu ad domum ipsorum Theuthunicorum^),
tunc vellent eos informare. que omnia parvi pendebant cives
Baailienses et vocaverunt Johannem Gr&nenzwig et Nicolaum
Meyger ad justiciam et statuerunt bannos judiciales in areais
domus consularis et ibidem volebant eos judicare publice').
Meyer su sagen sein. Hier möge nur noch bemerkt werden, dass die Univer-
sit&tsbibliothek su Basel aus dem Naehlasse Claus Meyers u. a. ihr werth-
volles Exemplar der burgundischen Historie von Hans Erhart Tusch besitst
(8. die Ausgabe von Aug. Stöber S. 9).
1) Claus Meyers Wohnung befand sich »by dem Tutsehen Huss«, Schön-
berg 770 , vgL auch den Urtheilsspruch vom 1. Aug. in den Beilagen. Band
II, 225, 10 nennt er den Comtur seinen lieben Gevatter.
2) Über die Schritte, die von Seiten des deutsehen Hauses erfolgten, vgl
unten S. 206, 10 ff. und s. namentL auch die Mittheilungen weiterer Berichte
und die daran geknüpften Erörterungen in den Belagen.
3) Schon Dienstag den 28. Juli hatte der Rath in Sachen des Haas Eber-
ler und des Claus Meyer beschlossen, »dz man uff momigen tag das gericfat
durch den schultheissen an stat des vogts [über dessen Absetsung Knebel
Z. 12 berichtet hat] besetsen und im hofe richten soUe nach sag der begriffen
clag in geschrifft gestellt« Öffiiungsb. VI, 3^. Wenn es sidb um FiUung
eines Todesurtheils handelte, so traten, nachdem der Bath die Voruntersu-
chung geführt und die Klage formuliert hatte, die Mitglieder des Käthes und
des Schultheissengerichts unter dem Vorsitse des Vogtes im Hofe des Rath-
hauses zusammen. S. Heusler, Verfassungsgesch. 205 und das Urtheil vom
1478. 197
quod €gTe ferentes prefati Johofmes et Nicolaus, quod ipsi ita
in publico tamquam nocentes morti deberent addici, protesta-
bantnr clam de injuriiSy dampiuB, expensis et interesse. et
feria sexta ultima mensis julü consules Basilien««« convocaye- ^h 3i
^mnt onmes senarios quarumcumque zunftarum Basiliensium^)
pro delibeiacione et consilio prestando in hoc facto. [142] quo
&cto inteipogueruiit se pro medio strenui yiri domini Hartun-
gas de Andelo, Hermannus de Eptingen, Fridericus de Reno
militefl et quidam ex confederatis superioribus^, sed non pre-
{»Talentes, consulatus omnino voluit ut se ad correccionem ipso-
nun daient et nichilominus expensas fitctas solyerent. et si
qua sit yiolencia facta contra priyflegia imperialia, quod eciam
in ea parte civitatem BaMtensem indempnes redderent. que
omnia cum eis nimis grave fuisset, rennuerunt et recusaverunt
">&cere, sicque factum est, ut die sabbati, que fuit prima mensisAnf. 1
Angnstiy statuerent eis Judicium publicum in area pretorii
^mliensü^ et mitterent precones suos ad vocandum eos
peremptoiie ad audiendum querelam contra eos racione civi-
tatis fiendam et sentenciam proferendam. quibus non com-
»parentiboSy quia non securi erant, tulerunt sentenciam contra
eos et condempnaverunt eos in corpore et bonis eorum^), et
«tatim misemnt suos aparitores ad domum Jobannis, qui clande-
^e retro introierunt^) et occupayerunt domum. deinde iterum
pre&ti domini milites una cum domino Wilhelme de Bopoltz-
sftein baÜTO et certis confederatis attemptaverunt concordiam,
ft non poterant aliam, quamvis multi de confederatis eciam
ram eisdem suas suplicaciones pro eis fecissent, nisi quod
preiati Johannes et Nicolaus rei in hac causa abhinc, hoc aAvg. 4
feria tercia post invencionem sancti Stephani usque ad festum
)*Bartholomei apostoU debent ad hoc operam dare, si quomodo Avg. 24
possont, ut domini de ordine Theuthunicorum non faciant
l Aug. in den Beilagen. — Jenem Beschlüsse gem&ss sollte also das Blutr
(crieht Mittwoch den 29. Juli stattfinden. Die Ausführung wurde aber Ter-
Khoben. Naeh dem in den Beilagen abgedruekten Berichte Wurstisens wur-
aqi am Donnerstai^ im Hofe des Rathhauses die entsprechenden Vorberei-
^oBgm getroffen » doch fand die wirkliche Abhaltung des Gerichtes erst am
Wag statt. S. 197 Z. 15ff.
1; Die Seehser der Zünfte, den grossen Rath. 8. Heusler 382 ff.
t\ Vg^ die Angaben Wurstisens in den Beilagen.
3) Die area pretorii (Hof des Riohthauses) ist dasselbe was die S. 196, 25 f.
pUBnU area domus eonsularis (des Rathhauses). Vgl. S. 195 A. 2.
4) 8. den UrtheÜBapruch vom 1. August in den Beilagen.
it Das Haue sum Oold hat einen hintern Eingang vom Martinsgftsslem
bo [jetit Martinsgasslein 4 beseichnet).
198 1*78.
domino nostro Berenissimo Friderico imperatori querelam de
infraccione privilegiorum suorum, et quod contra eos auctori-
tate imperiali non procedatur seu eeiam papali, ad vitoidum
eos declarari incidisse sentencias excommunicacionis et anathe-
matis; quod satis eis difficile erit^). sicque ordinarunt prefati^
Johannes et Nicolaus quendam Adam Kridenwissz doctorem
juris canonici, non tarnen multum doctum^), ut ille cum certis
sibi adjunctis adeant magistrum Theuthonie Alamanie et cum
illo tractent media pacis, quia magister balie Alsacie nolebat
se de illa causa inpedire, asserens se non habere in mandatis*^
ea, que ordinis sunt, solum intromittere'). et sie Basilien^e«,
quia propter illam confederacionem odiuntur a nobilibus, habe-
bunt tribulacionem. imperatori enim Friderico numquam
placuit illa ciritatum et communitatum confederacio, quia
libenter sibi humiliasset confederatos Switzerorum. a
Postquam dominus Ludowicus rex Francie treugas ad 13
menses fecerat cum domino Maximiliane duce Austrie et Bur-
gundie, Gellrenses declinaverunt ab Maximiliane, associantes
sibi heodienses , qui multis annis discordes erant cum Karolo
duce Burgundie, sicut superius in multis claret et scriptum 20
est. sie et cum illo nolebant esse concordes. senciens [142^]
3. Tidendnm. 5. ei.
1) Öfihungsbuch VI, V*: »uff sinstag nach vincula Petri [Aug. 4] anno etc.
septuagesimo octavo. item Hanns Eberler alias zem Golde und Clauws M^yer
haben uff hutt vor rate geschworen, die Sachen, so sieh swusohen der statt und
inen in irrung halten, in irem wesen, wie die gestalt sind, on endrung und
nüwerung rüwen ze lassen, und so yerr sy mit der stat hiezwuschen und sannt
Bartholomeus tag schierestkunffdg [Aug. 24] volkommenlich betragen werden,
in maszen vorher davon geret ist, blibe daby. ist des nit, dz sy sich dannent-
hin uff denselben sant Bartholomeus tag wider in die friheittün sollen, in
maszen sy vormals darinn gewesen sind, doch mögen sy ir gewerbe ungevar-
lieh triben und die zyt zu und von dem iren wefferen und wandlen, doch nützit
verrücken noch verwandlen , und sol dis Vergünstigung sust yettweder teils
gerechtikeit unvergriffen und unschedlich sin.« Zusatz : »uff donrstag nach
Laurencii [Aug. 13] ist inen uff ir beger durch min herren die ziij furer acht
tag zyl geben in dem rechten, wie vor.
2) Vergl. S. 105, 16.
3) Am 1. Aug. schrieb der Rath an Henmann von Lutemau, Landeomtur
der Bailei ElsasB undBurgund, bei dem er, wie er hOre, verklagt worden
sei, erzählte ihm den Hergang (vgl die Beilagen) und erbot sich, »wenn
wir uwers ordens und des huses Mheit by uns bericht werden, wollen wir uns
bewisen als die so uwerm wirdigen orden siner friheit gar nitt abbrueh tun
weiten.« Lutemau antwortete den 6. August, er werde sich zu seinen Gebieti-
gem (dem Landeomtur standen zwei Rathsgebietiger zur Seite) und Freundoi
fügen, »umb warhait der ding gruntUch zu erfaren, üch darnach gepurlieh ant-
wurt zu entecken.« — Über den weitem Verlauf der Angelegenheit s. unten
S. 206, 34 ff.
1478. 199
hoc Maximilianus enm potencia intravit Oellriam et eaxn
obtiniiit
Facta antem pace inter ipsos, videlicet regem Frantzie et
Maiimilianum dacem BuTgimdie, multi de nequam illis pedes
^eunentibas Teneront et transierunt ad ducem Mediolani, qui
tuic partem tenebat Venetorum et Florentinorum contra sone-
ümntm dominum papam Sixtum quartum.
Dominus Philippus comes palatinus Reni genuit
filium, quem Yocayit Ludowicum. Eodem tempore do-(Jnii2)
••minufl Pbilippos comes palatinus Reni habuit filium, quem
QominaYit Ludowicum^}, quem dominus episcopus Wormacien-
m baptisaylt presentibus archiepiscopo Maguntino, episcopo
Spirensi^) et sua matertera uxore quondam ducis Alberti de
Austria^ et multis aliis principibus et prelatis. deus faciat
^illiuii Ludowicum sequi vestigia avi sui Ludowici, quem elec-
toies imperii in Wormacia congregati, dum ipse ad reforma-
eionem in imperio fiendam eos convocasset, intoxicaverunt^)
et mortuus fuit, et Ludowici proavi sui ceci, qui valde pro-
bus et honestissimus princeps, sub quo ^o baccalariatum in
■Hejdeibeiga suscepi in liberalibus artibus^).
Concordia facta per reverendum -patrem dominum
hhannem episcopum Beisiliensem cum dominis de
Blamont de Castro Blomont et retencione castrorum
Metsscli et Franckmont. Eodem tempore fiiit dieta tenta
sin Brannentrut ad preces domini arcbiepiscopi Bisuntin^yaMs,
qui est de genealc^a Blamontensium % inter teverendum ^trem
dominum Johannem de Venningen episcopum B^BÜiensem ex
ona et dominos comites de Blamont. et ibidem fuit Concor-
datam, quod dominus episcopus Beaüiemis restitueret comita-
% tum et castrum Blomont 7), et episcopus retineret sibi et epis-
7. Haeh qvsrtaiii steht nock oinm«! pftpam. 8. Dm g»sp«Trt Oedrnekte steht tm
Bnde. 21. Dss gesperrt Oedrnehte steht »m Bande. 22. de fehlt.
1) Bs ist der nadunafige Kurfflrst Ludwig V, geboren 2. Juli 1478.
2) Vgl 8. 201 A. 2.
3) Meehtild, Schwester von Philipps Vater, erst mit Graf Ludwig Ton
Wirtemberg, spftter mit Henog Albrecht Yon Österreich, Kaiser Friedrichs
Bmder» TermihU, durch erstem Mutter Eberhards im Barte. S. über sie
£. Marän, Ershersogin Mechthild (Separatabdruck aus der Zeitschrift fOr
Otsdiidite Freiburgs ü). Freibg. i. Br. 1871.
4] Vg^ oben S. 103, 31.
5) Am 31. Jan. 1435. An der UniTcrsität immatriouliert wurde Knebel
im Herbste 1433. Die Matrikel der Universit&t Heidelberg von 1386—1662,
bearbeitet u. hageg. Ton G. Töpke (Heidelb. 1884) I, 198.
6) 8. oben S. 176 A. 3.
7] 8. die Tom Offtoial Ton Besan9on ausgeatellte Urkunde bei TrouiUat V,
200 ^^''»•
copatui cafltra Metmch et Franckmont» ad que pertinent mille
quingenti rustici, et qui morantur in Tribelberg *). postea vero
venerunt rustici de Tribelbezg ad dominum Basäiensan in
Brunentruto et domino BasilienW dixerunt, quomodo eciam
ante tempora sui patres et antecessores debebant beate Marie -^
yiigini et epiacopatui Basilien«» subici, unde et omnes extunc
fuerunt letificati. sed quomodo hoc eventum sit, quod non
fuerit factum, dolebant semper et ipsi, nunc ipsorum posteri.
sed quod jam sint ecclesie Bsmlietm subjecti, gaudent et supli-
carunt, ut sua domiriacio velit eos sibi et ecclesie retinere, etio
ipsi yelint esse fidelissimi subjecti et ad quecumque obsequia
paratissimi. sed si offerret casus quod [143] propter quamcum-
que causam eos a se vellet alienare et restituere dominis de
Blamont, quod extunc velit eos ad quindenam ante pateme
avisare, et tunc ipsi yelint recipere uxores et filios, oyes eti&
boyes et ipsorum domus utensilia et se transferre ad terras
siye dominium episcopatus et omnes domus eorum succendere
igni, quia omnino non yelint esse sub dominio dominorum de
Blomont. hec retulit michi yicarius BsLBÜiefisis.
Antequam fuissent treuge facte inter serenissimo« et illus-20
trissimo« Aomifws principes regem Francie et Maximilianum
20. gerenUfimnm «t iUnstrissininni. Knebel wollte offenbar « als er diese Worte schrieb,
folgen lassen : dominnm Xazimfliannni n. s. w.
528 ff., über die am 19. Juli YoUsogene ROokgabe der Hensehaften Blamont,
CUmont und Pont de Roide an die Brüder Henri und Claude von Neufeh4tel
mit Vorbehalt der zur Herrschaft Blamont gehörigen Rechte in den Dörfern
Grandfontaine, Damvant und Red^re, welche dem Bischof verbleiben sollten.
Vgl. ebendort 865 das aus Ch. Duyemoy, ^h^m^rides du oomt^ de llontr
b^liard (Be8an9on 1832) entnommene £zoerpt.
1) Nach Quiquerei, Histoire des institutions de VivMik de BAle, Deli-
mont 1876, S. 465 ff. gehörte die Herrschaft Franquemont, die sich über einige
Dörfer auf beiden Seiten des Doubs erstreckte , Tor der Besitmahme durch
den Bischof (Band II, 126, 6 ff.) dem Claudius von Franquemont, aus einer
Bastardlinie der Montfaucon, unter der Oberherrlichkeit der Grafen von Müm-
pelgart und wiirde beim Friedensschluss am 24. Jan. 1478 durch Maximilian
dem Bischof überlassen troti dem Widerspruch des Grafen von Mümpelgart
und des Claudius y. Franquemont. Den 10. Nov. 1481 y ersichtete Graf Hein-
rich yon Wirtemberg-Mümpelgart, gegen Empfang yon 200 Gulden, auf seine
oberherrlichen Rechte (a. a. O. TrouiUat V, 873 nach Duyemoy 430), und am
22. Jan. 1482 gab Bischof Caspar die Herrschaft wieder dem Claudius yon
Franquemont zu Lehen. Quiqueres 466. Die Eroberungen im Tribelberg gab
nach Quiqueres a. a. O. Anm. 1 der Bischof 1478 wieder surück: alors cette
partie oonquise [dans la montagne de Tr^yiUers] ayait 199 m^nages ou chefs
de famiUe et la seigneurie de Franquemont 18. — Der auf dem linken Ufer
des Doubs liegende Theil der Herrschaft Franquemont wurde im J. 1780 bei
einem Grensregulierungsy ertrag an Frankreich abgetreten.
1478. 201
ducem Austrie, Biu^ndie etc. ad tredecim menses, serenissi-
mtu dominus noster Fridericus "Romanorum imperator propter
certas causas disposuit dif&dare regem Franckorum, prout in
infrascripta copia continetur, et disposuit, quod omnes prin-
iripes electores sacri Romani imperii et alii principes, duces,
marchiones, comites, barones, milites et militares, civitates, opida
sacro TLomano imperio subjecti eciam eundem regem dif&darent
et essent parati ad arma et invadendum una cum sua majestate
imperiali aut ejus capitane, quando transiret, ut eciam in certa
»ilia copia, que hie infra est registrata, continetur^).
[i44^] De adyentu domini de Friberg confirmati
ConsttLnciensis. Feria quinta proxima ante aasumpcionis ^«f • i»
Marie dominus Ludowicus de Friberg episcopus Constanct^Ms
proTisus yenit navigio ad Bödmen et ibi dimissa classe receptis
i'eqais ivit in Zellam Episcopalem prope lacum. quid fiat nescio.
De obitu Spiren^t« et Rabani eleccione. Eodem
tempore circa festum sancti Laurencii episcopus Spirensis diemAng"*!!)
rite sue clausit extremum^). dominus Philippus palatinus Reni
et dux Pavarie cum aliis principibus electoribus imperii man-
S'daTeninty ut capitulum eligeret concorditer, quem noscerent
atüiorem in spiritualibas et temporalibus, et quem eligerent,
nmdem eciam manutenere vellent. sicque intrantes conclayim
concorditer el^erunt dominum Rabanum de Helmstat 3} canoni-
11. lt. Dm gMp«nrt Oedraekta §U\% am Band«.
1) Es folgen nun die beiden Schriftstacke , die Chmel, Mon. Habsb. I, 2,
•U7ff. nach gleichseitigen Absehriften im k. k. Haut- und Staatsarchiv abge-
dreekt hat. Das erste, das Knebel unter den Überschriften »Sequitur diffi-
(bdo majestatis imperialis sub hac yerborum forma ut ecce. Diffidacio do-
KU imperatoris facta Ludowioo regi Francie« mittheüt, ist ein Schreiben des
Kaisen an Ludwig, datiert Grati, April 16, in welchem er ihm seine Beschwer-
im dariegt und ihn auffordert, dieselben abzustellen, widrigenfaUs er ge-
Dothigt sein werde, mit den Waffen gegen ihn vonugehn. Das iweite, von
Knebel Qberschrieben »Diffidacionis Tero principum et ciyitatum etc. copie
'jcDoi tequitur et est talis« ist die Formel eines von den Reichsständen zu er-
luModen Schreibens an den König , in welchem sie ihn bitten , der Aufforde-
nm^des Kaisers su entsprechen, indem sie sonst demselben den schuldigen
Bdstaod leisten würden. Bei Chmel folgen dann S. 321 ff. als Nr. X— XIV.
XTI—XIX wirkliche Schreiben Terschiedener Kurfürsten und Fürsten an den
iomg oder Hegesten Ton solchen aus der Zeit vom 24. Mai bis zum 15. Juni,
&«ber sum Theil jenes Formular in freier Weise, zum Theil gar nicht be-
2} Der Bischof Matthias Rammung starb am 1. August.
3; Yiehaehr Ludwig Ton Helmstädt Vgl unten pag. 181. Ein Raban
r<mHehnstidt war Bischof von Speier frewesen (1396—1438), als Knebel in
fladelberg studierte (ygl S. 199 A. 5).
202 1478.
cum .... in paatorem et episcopum Spirensem, et introdu-
centes eum dederunt sibi pomessionem i).
[145] De eclipsi solis. Anno dominice nativitatis 1478
jaii29po8t meridiem yerum Basilien^^m 29. diei mensis jnlii, que
fuit feria quarta post festum Jacobi apostoli, una hora et di-!^
midia transactis^) fuit eclipsatuB de dyametro solis ab ea parte
8ui, que respicit austrum sive meridiem, tres quarte cum modioo
plus, incepit autem eclipsari duabus tercüs unius bore post
meridiem decursis duravitque a principio usque ad finem una
hora et duabus tercüs, eratque solis verus motus, lune autem 10
Visus, 14 gradus leonis in medio eclipsis. leonem vidi in
speculo in aqua posito').
An^^^t' b^^] ^^ tempore, videlicet de mensi julii, augusti et sep-
»•pt. tembri, in Ttalia maxima est pestilencia, ita ut de Venecüs
fugerent propter pestem plus quam centum milia virorum, et»
extunc fuit maxima gwerra inter dominum Sixtum papam
quartum, regem Yemandum de Neapoli, qui habet suum exerci-
tum in Marchia contra Pisanos, papa vero suum habet exerci-
tum contra Florentinos, ex una et Florentinos, Venecianos,
Mediolanum et Januenses ex alia, et est mirabilis lis in illisio
pärtibus, cujus similis non est in memoria hominum^).
In causa Coristsinciensis ecclesie dominus noster imperator
vult quod eleccio habeat locum et sie maneat dominus de
Sunnenberg, quamris dominus noster papa Sixtus providerit
domino de Friberg de episcopatu. »
Avg- in [i5i] 1478. Eodem tempore in fine augusti obiit dominus epis-
copus Spirenm et pro eo fuit electus dominus de Helmstat ^).
cardinalis autem Johannes Hesler requisivit dominos de capitulo,
1. Fftr die lükhere Beceiehniiiig dM eaiionieiim ist eine LUeln ftlMMB. 8. Dm f»-
sperrt Gedmokte steht am ober» Baade der Seite. 34. qua».
1) Über diese Bisehoftwahl b. noch unten Z. 26 ff. pag. 157. 181.
2) Die Basier Uhr ging bekanntlich bis lum J. 1798 um eine Stunde vor.
Wenn Knebel sagt, die SonnenfinstemisB habe IV2 Stunden nach dem wah-
ren Basier Mittag begonnen, so scheint dieser wahre Mittag dem offteiellen
entgegengestellt lu sein.
3) Es folgt jetst unter der Überschrift »Diss ist die rachtung und bestant
Bwischen dem allerkristenlichen fursten hem Ludowigen küng lü Franck-
rich an einem und dem durluchtigisten fursten hem Maximilian hertsogen st
Osterrich und Burgundi etc. am andern teilen« eine deutsche Übersetsung der
von Ludwig am 11. Juli zu Arras vollsogenen Verbriefung des Waffenstill-
standes nach einem Vidimus Tom 13. Juli. Wir drucken dieses SchriftstQck
in den Beilagen ab.
4) Reumont, Lorenso I, 295 ff.
5) Vgl oben S. 201, 16 ff.
1478. 203
atfflbitnulerent episcopatum, quia dominus no8ter sanctiBsimus
sibi erzm reservasset. sed nemo sibi quidquam tradidit. mise-
nnt pro provisione apostolica venerabilem dominum Jacobum
Pfaw scolasticom BtMiensem et canonicum Spiren^^m ad Urbem.
Die sabbati, que fdit yigilia Luce ewangeliste, mortuus ooi. t?
est rererendtts pater et illustris princeps dominus Robertua
dox Payarie episcopus Argentinenm, et in ejus locum electua
«t») . . . .
Eo tone eciam mortuus est Albertus marchio Branden-
Jbttigeiut«, vir nequissimus in vita sua'). bic quondam, dum
regnam Bohemie fuisset in errore Husitarum et propterea ex-
timc papa Martinus de Columpna natus et rex Sigismundus
lex Hungarie et Bohemie dominus in Lutzelburg maximum
derdtam de tota Cristianitate contra eos congregassent et ex-
fipungnare Bohemos venissent, bic nequam iniit et fecit fugam
eticandalum toti uniyersali ecclesie fecit'). bic multa mala
fecit in ecclesia et tota Alamania.
Eo tempore in civitate Colonien«t aUque ecclesie coUegiate
babttenint ab antiquo portas in suis circumferenciis et posses-
>nombu8, qae claudebantur noctumis temporibus, quibus probi-
^ttaiy ne canonicis et ibi prebendatis pateret yia noctumo
I tempore eyagandi yel eciam aliis intrandi ad eos, quibus ipsi
in diaeiplina et regti^iEui vita impedirentur. contigit jam iUis
&bi», quod canonici et [151^] prebendati ad Apostolos Colonien-
^«1 hab^ent certas insidias, unde ipsi permoti clauderent suas
porttt, ne noctumo tempore possent invadi. Colonien«^« hoc
ule ferentes ndserunt, qui portas hujusmodi violenter apperi-
K&t et destraerent. mane canonici ad Apostolos miserunt ad
I Teoerabflem et illustrem dominum Stephanum ducem Bavarie
^iKanom ecclesie majoris ColonieuMs^) conservatorem jurium
I ^ piirilegiortim ipsorum, conquerentes hujusmodi eis illatas
S. ISuk «leetvs •>! sind einige Zeilen freifeluien. 18. NmIi Colonienei steht ein
ii da spaten ZviuuneBlwag nickt mehr pusendee ftiit. 20. 21. prohihemitiir.
ä rapÄUri. 31. priTileginm.
l}8.Qntenpag. 181. 183b.
t V^ mit dieser falscben Nachricht 8. 96, 1.
3j Knebel yerweehselt Albreeht mit seinem Vater, dem Kurfürsten Frie-
^I, der im Hueritenkriege Ton 1431 die undankbare Aufgabe eines Ober-
'^^dilshibers Ober das Reichsbeer übernommen hatte. Die Nümbergische
f^DDoikaos Kaiser Sigmunds Zeit sagt (Ghron. d. d. Sadte I, 384, 12) bei £r-
'^der grossen Niederlage des Reichsheeres: und man seh den marg-
; tDTQ und bercBog Hansen [Pfakgraf Johann Yon Neumarkt] , das sy den
' «Iwch gemacht betten.
i! Naeh Ennen, Qescb. d. Stadt Köln UI, 580, 585 war Pfaligraf Stephan
\ ^Domeostos. VgL mit unsrer EriAhlung die auf pag. 181^
204 U78.
injurias. qui ipsos Colonien««« pro hujusmodi excessu excom-
municavit et ecclesias interdixit. hoc experti Colonien^e«, vi-
dentes eciam, quod interdictum servaretur per totam ciYitatem,
miserunt quadringentos armatos viros ad eundem dominum
Stephanum decanum et unum barbitonsorem habentem ins
manu sua novaculam sive rasorium, dicentes sibi, quomodo
8ua dominacio excommunicasset Colonien^e« et interdictum
posuisset pro facto suprascripto , requirentes eum, ut eos ab-
solveret et interdictum relaxaret, alias ex commissione eis facta
testiculos sibi exscindere facerent. qui dum ita instarent im-to
portune, magis decrevit ipsos absolvere et interdictum relaxare
quam sibi pati testiculos exscindere. hec audivi facta fiiisse
a quodam domino Heinrico Piscatoris cappellano ecclesie Basi-
liensisj qui et Colonienm clericus erat, presentibus dominis
Johanne Wemher de Flachslanden Basilien^ et Petro deis
Andelo Lutenbacen«ts ecclesiarum prepositis, deinde referente
venerabili viro domino Wilhelme de Aquis ^) doctore sacre theo-
loye et canonico et predicante ecclesie BasilieMis,
[152] Ulis diebus fuit in Thurego conclusa et sigillata unio
inter illustrissimos dominos Maximilianum ducem BurgundieM
ex una et dominos principes ac communitates et civitates con-
federatorum superioris Almanie etc. 2).
Insuper rex Aragonum et Sicilie'), qui partem tenuit do-
mini nostri sanctissimi contra Florentinos, Venetos et ducem
Mediolani, cepit Januam ciyitatem in suam proteccionem, queis
prius subfuit duci Mediolano. unde dux Mediolani permotus
collegit exercitum et obsedit Januam multis diebus et miro
modo eos molestavit, conquassando muros bombardis. ipsi, qui
in civitate Januensi erant, ordinatis aciebus se preparaverunt
ad pugnam et exeuntes irruerunt in hostes et multos ex Lum-so
bardis occiderunt, reliqui fugierunt ex Lumbardis^), de Switieris
yero perstiterunt sexcenti, qui simul manserunt in sua acie et
mirabiliter defenderunt. quod yidentes Januenses signa pacis
4. qnadringentei. 19. Nacli slgillaU noch ein zweites fnit Baektri^ieli eingeflkgt.
1) Wilhelm Textoris yon Aachen (Wilhelmen Weber der heiligen ge-
schrifft doctoren, thAmherren und prediger des hohen stifites unser stat Basel
nennt ihn der Rath Missivenbuch XVI, 180). Vgl. S. 142 A. 1.
2} Ist diese Notii dahin su deuten, dass der Friedensrertrag vom 24. Jan.
1478 (S. 181 A. 1) jetit erst die Besieglung von Seitender sSmmÜichen Ab-
schliessenden erhielt? Vgl. jedoch Eidg. Absch. III, 1, S. 33 a.
3) König Ferdinand von Neapel
4) Am 7. August erlitt das mailändische Heer, das gegen das aufgestan-
dene Genua heranrückte, eine Niederlage. Leo, Qesch. von Italien lÖ, 424.
Reumont, Lorenzo I, 320.
1478. 205
dedenmt et cum ipns loquenteB effecerunt, quod cum eis civi-
tatem intniTenint et magnis donis remunerando eos in stipen-
diarios assumpserunt contra ducem Mediolani.
Mirabile factum. Circa festum sancti Remigii annooct. i
^presenti molti catti congregaverunt se in turmas et venientes
in cofflitatum Nuwenbergensem prope lacum superiorem in
ßozgondia in se ipsos irruerunt, lacerantes se mutuo, ita ut
plus quam quatuor müia manerent mortui in campo. reliqui
refeisi sunt in domos suas. et cum hec referret camerarius
*merendi fairis domini abbatis Lutrensis in stuba nobilium in
Gebwib presentibus Johanne David decano, Conrado Sculteti
ciistode, Johanne Adam et me Johanne Knebel canonicis Luten-
htmmbus ac nobili Johanne de Weteltzheym, [152^] quod ipse
tone in abbacia Lutrensi fuisset, hujusmodi factum fuisset,
fipostea fiuna increbuit per totam terram superiorem, quod res
de &cta fnisset. quid hoc novi pretendat deus seit, timeo
quod nichil boni.
Circa festom nativitatis Marie fuit captus quidam de Argen- sept. 8
tina^), qui postquam dissipavit bona patema et uxoris sue,
>malt08 fraudavit, quia fuit de bonis parentibus mercadantibus,
incepit forari et yeniens in Basileam multa furta commisit.
pro qua re capitur et ducitur ad Judicium, ubi ad suspendium
judicatur'). et dum datur lictori ad plectendum, fuerunt duo
Am Baailien«^, Johannes Eberler, qui et Grflnenzwig dice-
^battti, et Nicolaus Meyger ciiris ab antiquo genere'), qui aU-
ipodens cum eodem nequam commessati sunt, qui eciam de
<^on8uHbus erant BaBÜiensibus^). hü misericordia permoti supli-
<^t duobus juvenibus scolaribus comitibus de Blamont, ut
ipä lictorem accederent et funem, quo ipse für ligatus duce-
il)ätar, abscinderent, et sie evadere poss«^. predicti duo juvenes
^tes ita informati lictorem, qui ipsum fiirem ducebat, prope
^nasterium firatrum Minorum exspectantes adierunt et funem
1 Zatnt hatte K. gesekriebeB renniienTeniBt. Duin list er, wie es eeheint, dM Wort
u imuMraado eliiBdeni woUea , hat aber Tenaumt, arer in streieheii. 4. Daa ge-
>P«nt Otdnekte iteht als Überschrift. 7. et in ee ipios. 30. poseent.
Vj S. dieEnählong derselben Geschichte, die sich bedeutend frOher als
(«e&feitnmnatiTitatis Marie abspielte, oben S. 194, 16 ff.
1)8. jedoch 8. 194, 20 f.
^1 D. L Ton den Achtbürgem. Vgl. Band 11, 345, 19.
t) Nach dem Urtheilspruch Tom 1. August (S. 197 A. 4) war Eberler »einer
Y T«ten,i Meyer aber »einer des gerichts.« Eberler war damals alter Meister
^Weinleutenxanft (Sehönberg 798), also Mitglied des alten Käthes, nach
^^^b. VI, 8 M88 er auch im Kleinbasler Stadtgericht (über die Zusam-
^^i'i«^ desselben s. Heusler 364), während nach eben demselben a. a. O.
*<y»MitgKed desjenigen von Grosabasel war.
206 1478.
hujusmodi aaciderunt, sicque für ipse ab eisdem dominis comitti-
bu8 acclamatufl »fuge, füget fugit et ad dictum moxuuiteriuiii
venit. comperto autem quod iati cives Johannes et Niookus
hoc practicassent et de consulatu fuissent, Basilienses dispone-
bant eos capere et pro hujusmodi forefacto punire. super hoc
ipsi ayisati ad libertatem dominorum Theuthunicorum fugie-
runt et inibi latitantes Basilien^e« suos satellites et de sunftis
singulis miserunt ad curiam Theuthunicorum, qui ipsos custo-
dirent ne aufugerent.
[i5s] Et dum ea sie continuaerentur per aliquot dies, venera-
bilis et religiosus frater Andreas Schmitt commendator domus
Theuthunicorum Bast'/tenm primo solus, secundo assumpto sibi
thesaurario in Bücken ejusdem ordinis adivit consulatum Basi-
]ieiuem ^) et exposuit eis ordinis sui privilegia et libertates, tarn
a sanctissimis summis pontificibus quam dominis Bomanorum
regibus concessa, et quomodo unusquisque, qui ad eos confu-
geret, libertate potiretur, et si non essent ad plenum informati,
mitterent de suis, tunc ipse eos vellet informare, et tarn ipsi
remitterent suos custodes et ne eum aut alios in suo domo
ordinis occuparent, alias ipse non posset aliud nisi suis superi-
oribus intimare et quidquid isti extunc fiicerent, non esset in
sua potestate amplius, avisaretque eos, ut ipsi penam in
hujusmodi privüegiis contentam et commimMam non inciderent
consules autem amonicionem et avisacionem hujusmodi parvi
pendentes hujusmodi suos custodes manere permiserunt. tracta-
bant tamen certi nobiles media pacis inter ipsos Nicolaum et
Johannem ex una et consules ex alia, et non poterant aliter
nisi quod confiscari deberent sua bona, quecumque essent, et
quod infra duos menses tractarent cum dominis de ordine
Theuthunicorum, ut ipsi racione asserte infraccionis priyflegio-
rum eorum nil attemptarent neque querelam domino nostro
Friderico Bomanorum imperatori facerent. hoc acceptarunt
tandem cum difficultate et fieicientes diligenciam apud commen-
datorem illius patrie et nil profecerunt, unde se ad predictam
curiam et domum Theuthunicorum representaverunt^} et
manentes ibi aliquot diebus equestres ciyitatem egressi unu8
in Thurego^) et alius in Lutzema^] cives effecti sunt, qui
8. Naoli Thanthttaicoinm tUihi noeli «in iweitM miianuit.
1) 8. oben 8. 196 A. 2.
2) Öffiiungsb. VI, 6: xiij (s. Band II, 253 A. 4): Von Hanns inm Gold
und Claus Meygera wegen, als die wider in die firyheit gBag;en sind.
3) Eberler, der dort eine Tochter verheirathet hatte. Ö&ungsli. VI, 7i».
4) Nicht in Luiem, sondern in Solothum nahm Meyer das BOrgerreeht
1478. 207
nuiQs
^ipflonutmYo ^^^^^^iMuij ut ciyibus suis bona confiscata
^^^ Pennitter ^^ ^^ restituereiit et eos sine omni dampno
^^Pserunt t ^^ quidem BsLaäienses eisdem coniederatis
*laum ut gj ^ '^*P^iiderunt atque dictos Johannem et Nico-
^ fi^cetent '^^^ 8U0S cives requisierunt, nt redirent et
tenor inf ' ' ^'^^^ ü^ epistolis alterutrum mifisis, quorum
f 153*1 Ml* ^^^rtUB, pleniua continetur ^).
Mev^er il -Ajino etc. feria sexta post cantate Nicolaus j^^*^
»coriataa ^ ^^ «upra fit mencio, fiiit cum Basüien^tit«» con-
et tradidit pro emenda centum septuaginta florenos^).
luimies Grftnen»wig adhuc non fuit concordatus^).)
Ii5r| iSodem tempore Solodrenses absdderunt Basilien^'^u« h'»
pe naldeuburg patibulum, unde magna diBsensio facta est
iir kUK^*^^^^ lind frei felauen, um die Z. 6 f. erwilmten Briefe eininirAgeB. Spi-
aibii»* j^ *^' ^^^ ^*^ Abiftts Anno . . . eoneordatu eing etngen. Die Ton nne uk die
Ü^ÜL .*^' Absattei geiteUte Jahnahl 147» lut er mit »nderer Tinte ftber denselben
^ 7* "? ^^"^ O&ungsbueh, dem Miauyenbuoh und seiner Vereinbarung
BBidea Rathe (unten A. 2) herrorgeht.
1) Zum Eintragen dieser Briefe hat Knebel die folgenden sieben Seiten
igelaueD. Oben auf pag. 153b hat er dann später die Notii über die Aus-
*™»« des CUus Meyer eingetragen.
2) «Bonns tag vor . . . Yocem joeunditatis, wai der 13. tag des monats
■K^n« U79 wurde durch Vennitaung Caspars, des Erw&hlten und Best&tig-
*«0)ta Basel, Meyer mit dem Bathe ausgesöhnt unter der Bedingung, dass er
^Tr^ ^ Pfingsten 100 und auf Kreuieserhöhung (8ept 14) weitere 75
«iouehe Gulden entriehten, dass er femer bis Johannistag (Juni 24) das
^l'PMht SU Solothum wieder aufsagen und Ton da an der Stadt Basel die
"QoUige Bürgeipflieht wieder leisten solle. »Dagegen sollen und wollen die
^^Biael den genanten Claus Meyem innsetsen und ungeirrt wider su dem
^^^^ kommen und g&tlieh Tolgen lassen.« Pergamenturk. mit dem anhan-
Nen Siegel Bisehof Caspars im Staatsaroh. Basel, Lade C I, CC.
3j Die Aussöhnung mit ihm erfolgte erst auf St. Hilarius Tag (Jan. 13)
Itil doreh gtttliehen Entscheid des Wilhelm ron Kappoltstein : das gegen
HniOrOaensweig ergangene Urtheil soll aufgehoben sein, der Rath soU ihm
^bttint, brief und annders, wes sy in entwert handt und des siner hus-
ten imd sinem toehterman, nochdem und das su der stat Basel hannden
^^Bii|en, nit wider worden ist, gütlioh geben und wider volgen lossen und
ttiv linen sdiaden , so ime dann an dem husrat besehehen ist , geben und
UDditen f&nfingk Bbiesoher gülden.« Wenn er mit seiner Habe von Basel
'iinraiidan will, so soU man Um ohne Beschwerde Ton Steuern, Nachsteuern,
^ 0. a. ledig fahren lassen. Pergamenturk. mit anhangendem Siegel des
ViL ton BappoUstein im Staatsareh. Basel, Lade Ü I, BB. — Über den Aus-
|3af des Streites mit dem Orden s. das in den Beilagen Mitgetheilte.
4) Nseh einem Schreiben, das der Bath su Basel am 19. Oct. an die ein-
^ Orte der ]^dgenossensohaft erUess, war in der baslerischen Herrschaft
VaideDbuig dn Übelthäter ergriffen und sum Tode yerurtheilt worden. »Dar-
208 «478.
Eodem tempore Lutzemen^e« ceperunt amannum in Enti-
libüch et torserunt eum, qui, ut asseritur, dixit, quod com-
munitates yoluissent intrasse Lutzemam et eos spoliasse atque
opidum concremasse. quod tarnen communitates extraopidane
constanter neganint et inhibuerunt LutEemensibus, ne amplius <
ipsum ammannum torquerent, sed liberum abire facerent et quia
ipsi Lutzemen^eff antiquiorem confederacionem fecisseut cum
communitatibus, quam cum Bemenn'ittf, Solodren^tfttM, Fribur-
gensibus et ThuxicensibiMj requisierunt eos, ut relicta posteriore
confederacione illam retinerent. quod hMtzemenses facere nole- 1
bant, neque alii opidani, Beraenses et alii, facere eciam vole-
baut, sed eos defendere contra communitates disponebant, et
sie magna differencia est inter opidanos et montanas com-
munitates^). quod si divisionem capient, cessabit eorum
umb wir denn ein hochgericht oder galgen in derselben unnser herrschafft uff
dem unsem uffirichten und denselben knecht daran der urteil nach hencken
lassen haben, daby und mit etüiche unser eidtgenossen von Solotom yerwan*
ten gewesen sind und nutiit darinn geredt noch getragen haben, alao kurtt
darnach haben dieselben unnser eidtgenossen Bolh hochgericht durch die iren
irs eigen fQmemens, uns darumb unerfordert, . . . lassen niderf eilen und
daby unserm yogt su Waldemburg by irem louffenden hotten under ir büehsen
[d. h. in amüichster Weise, die Lftufer trugen als Abseiohen, das ihnen auch
in Ejiegsseiten Unverletslichkeit sicherte, eine Büchse mit dem Wappen ihrer
Stadt oder ihres Landes auf der Brust] embotten, wolle er utsit darsu thün,
möge er kommen.« Auf eine höfliche Anfrage , was sie su solchem Vorgekn
bewogen, und auf ein Rechtsgebot auf Bern oder auf die Vereinung haben die
Solothumer »eben Bchimpillich geantwurt, als ir an den bygeleitten copien
unsers und irs schribens ToUkommenlichen bericht werden, dia wir ungeiwifelt
sind, ir wissent ir und unser antwurten yede in irem werd se bedencken und
ob wir inen oder sy uns den vollen bieten.« Die Eidgenossen werden kraft
der Vereinung ersucht , sie möchten den Baslem »gegen unsem eidtgenosseo
von Solotom darob und daran sin, uns inn und uff dem unsem ungehindert le
lassen und darinn dheinen abbruch se tunde und der sugefügten schmach und
erlitten oostens halb simlicher biUioher rechten statt se tünd, dessglichen wir
inen hinwidemmb ouch tun woUen.« Missivenb. XV, 182 f. VgL das Schrei*
ben an Bern vom 30. Sept ebenda 177. Die Eidgenossen nahmen sieh der
Sache an (s. Eidg. Absch. m, 1, S. 18o. 20 i. Missirenb. 193), ihreTennit*
telnde Thfitigkeit wurde aber durch den Fddsug gegen Mailand unterhroehen.
Nach demselben ist swar noch einmal von Ansetsung eines Tages die Rede
(Eidg. Absch. m, 1, S. 241), allein ob derselbe wirklich abgehalten worden,
und was weiter erfolgt ist, wissen wir nicht Aus einem Briefwechsel, der is
Folge eines neuen Falls im August 1479 swischen Basel und Solothum statt-
fand (Missivenb. 281. 283), ist su entnehmen, dass die Streitigkeiten sieh um
die Ausübung der hohen Gerichtsbarkeit im Dorfe Langenbruck bewegten.
VgL auch Bmckner, Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel XO, 1478 ff.
1) VgL unten pag. 182. Über die Gefangennahme, das Verhör und die
Hinrichtung des Feter Amstalden aus Escholsmatt im Entlibuoh und die An-
schläge der Obwaldner s. Diebold Schillings des Lucemers Schweiser-Chronik
1478. 209
onccio*] sicut fiomanorum, qui dum inter se fuifisent una-
nini^, toto orbi dominabantur et inter se divisi subacti sunt
imperio»
Yeneti disponunt de confederatis superioribus quotquot
^posaunt soldatos et offerunt magna soldata, et hec est racio,
quia ab una parte habent contra se papam et regem Aragonum,
ab alia Tero Thurcum, et sie undique angustantur.
De Uli habnerunt diu differenciam cum duce Mediolani
pt exnunc diffidaverunt ducem. quibus et addixerunt confede-
imti superiores, tarnen Bemenses se pro medio pacis inter-
ponimt. rex autem Francie tenet partem ducis Mediolani.
quid fiet nescitor^.
Vacante ecclesia Spirensi electus fuit quidam nobilis de
Helmstat'), quidam autem dictus Heseler novus factus cardi-
i:iiali8 ad instanciam serenissimi domini Friderici imperatoris^),
habens reservacionem a domino nostro papa, ejusdem yigore
96 in episcopatu ingessit. quem dominus Maximilianus dux
Boignndie manutenere nititur. sicque res ipsa confunditur.
imperator vult teuere compactata principum Almanie facta per
^eoDcüiiim Basiliense, Maximilianus vero nititur destruere, qui
ähiB est ünperatoris. et sie fiet confusum chaos^).
[i$7^] Sex Francie revocavit omnes beneficiatos in regno,
ubicumqne sint, siye in curia pape yel alibi, et monuit eos ad
feadendum in suis beneficiis sub pena privacionis et scripsit
spapc; ut audio, ut ad hoc intendit, ut fiat reformacio in capite
et in membris juxta decreta concilii Basilien^i», et quod con-
oÜxaa celebretur in Lugduno. papa vero predicta nolens
8. X«di«lani au KedloUao Tei^iMrt.
I^eern 1862), 97 ff. Segener, sur Oescb. des Stansenrerkommnisses , kleine
^^^li^tenll, 37 ff., über die Einwendungen der Länder flregen das Burgreeht
eWda25ff,
h Der Attsdruck »ceflaabit unetio« findet sich auch auf einer Inschrift am
wer Münster. 8. Beitr&ge lur Geschichte des Basler Münsters hsgeg. vom
msr MüMterbauverein. 11 (Zur Baugeschichte der Fa^ade. Von E. La
Jw^e, Basel 1882), S. 23 ff. Auf einem Spnichbande unter einem am Hehne
J^^^^Tgsthurms angebrachten Kopfe, den La Roche für das Bildniss
«« Werkmästen Böferlin halt, der um 1426 den Thurm vollendete, stehn
* Worte: cumTenerit sanctus sanetorum, cessabit uncio nostra. Eine ErklA-
^ derselben auf Qrund von Daniel 9, 24 »et ungatur sanctus sanetorum«
N* La Roche 8.28 ff:
? 8. Segesser a. a. 0. 48 ff. Unten 8. 215, 6 ff.
3; Vgl oben 8.201, 16 ff. 202, 26 ff.
K 8. oben 8. 177, lOfll
5) Vgl 8.202, 28 ff. 211, 25 ff. 215, 9ff.
BmI« Clttoaikw. m. 14
210 1478.
privilegiavit omnes curiales de regno, ut non teneantur residere
in beneficiis. quid fiat nescitur. deus disponat ad melius^).
[i8i] Eleccio domini Alberti episcopi Argenti-
Vor.iinensis. Anno domini 1478 die jovis 12. mensis novembris
in ecclesia Argentinen^' mane convocatis dominis canonicis, &
qui ad hoc erant vocandi, et celebrata missa de spiritu sancto,
invocata gracia sancti spiritus et communicatis omnibus^), ad
eleccionem proceaserunt in loco capitulari) unanimiter et con-
corditer elegerunt loco Roberti ducis Bayarie ejusdem ecclene
quondam episcopi illustrem et venerabilem virum dominum lo
Alberthum de Bayaria ejusdem ecclesie prepositum bene meri-
tum yirum ab omnibus laudatum»).
Eodem tempore dominus Ludowicus de Helmstatt in epis-
copum Spiren^^m electus^) per papam Sixtum quartum in
episcopatu fiiit confirmatus et eleccio sua canonizata. u
Eodem tempore in tota Cristianitate non fuit pax.
papa litigabat cum rege Aragonum contra Florentinos et illis
2, Nachdem Knebel diesen Absats gescblossen, hat er den ganzen Best der BUtterlage
153 — 164 TorUnflg nnbenntit gelassen and seine Aafieichnnngen anf einer nenen BiU-
terlage t7V— 186 nnd nachdem diese beschrieben war, anf 187—202 fortgesetzt (die bei-
den ersten Bl&tter der Lage 179—186, die pagg. 179^180b, enthalten eine Blamenlese
ans den Sprichwörtern Salomos, denen der erste Satz aas der Vorrede des hl. Hierony-
mns Torangestellt ist. Wir dmcken dieselbe nicht ab). Anf pag. 195i> beginnt die Kit-
theilnng der Prognostiken des Jnlianns de Blancis nnd des Hieronymns de ICanfredis, Ton
welchen an ihrem Orte die Bede sein wird. Die Abeohrift derselben nahm nnn aber
Ungere Zeit in Ansprach, nnd nm in der Fortsetxnng seiner andern Anfseichnnngen
nicht znrfkckgehalten sn werden, griiF Knebel im Men 1479 wieder zn der BUtterlage
15^^164 nnd fbhrte seine Anfseichnnngen anf pag. 157b und den folgenden BUttem
weiter, bis znm Schlnss der BUtterlage 153—164 nnd dann anf einer folgenden Lage,
welche die Bl&tter 166—178 nmfasst, bis anf pag. 175l>. Anf dieser letzteren Seite sind
Nachricht««n ans der Mitte des Jnni 1479 eingetragen. Mittlerweile hatte er mit dem
Abschrpiben der Prognostiken fortgefahren nnd hatte, nachdem die BUtterlage 187 — ^202
beschrieben war, eine nene, 203 — 218 in Angriff genommen (anf pag. 201t> nnd 202 fin-
det sich , mitten in die Prognostika des Jnlianns de Blancis eingeschoben , der Brief
König Lndwigs an den Pabst Tom 18. August nebst daran geknflpften Bemerkungen Kne-
bels). Auf pag. 215 schliesst die Prognostika des Hieronymus de Manfiredis. Es folgen
nun auf pag. 215^ und 216 einige Nachrichten ans der Zeit nm Pfingsten (Mai SO) , so-
dann von pag. 216—225 (mit pag. 219 beginnt eine nene BlAtterlage, welche Bl. 219—231
nmfasst) die Prognostika des Johannes Laet. Auf pag. 225 beginnt wieder eine Beihe
geschichtlicher Notizen , die genau mit dem Zeitpunkte anheben • mit welchem die auf
pag. 175^ aufhören, mit dem 15. Jnni. Die BUtter 176, 177, 178 sind weiss geblieben.
3. 4. Das gesperrt Gedruckte steht als Überschrift. Links von dieser Übersehrif t, eben-
falls oben Aber dem Texte der Seite, steht die Jahrzahl 1478. 4. zj. mensis noTem-
bris. Der 11. Nov. war ein Mittwoch. Vgl. unten S. 216 Anm. 1. 9. ecclesie fehlt.
1) S. unten pag. 201»>. 167 und das dort Bemerkte.
2) Nach Materaus Berler (Code hist. et diplom. de la vüle de Strasbourg
I, 2, 96) hatte Bischof Albrecht, dessen Wahl hier enfihlt wird, »alle syn lep-
tag ein grosse consienti deszhalb, das yn syner erwellung die thumherren
weder gebicht noch communicirt hetten, als dan von alter her gewonheitt was
gewessen.«
3) Sohn des Pfalzgrafen Otto I Ton Mosbach, Enkel K. Ruprechts. Über
seine Erwählung s. den ausführlicheren Bericht unten S. 216 f.
4) Vgl oben S. 201, 16 ff. 202, 26 ff. 209, 13 ff.
1478. 211
adherentes, Tidelicet Venetos et ducem Mediolani. sie in tota
Bomania, Toscania, Lombardia, Sicilia et Marchia ex illa parte
tton erat pax. Thurcus fuit contra Venetos et obtiniiit patri-
archatum Aquflegiensem et ulterios pugnavit contra episcopum
iSaltzbuigeiiMm, in cujus territorio ad presens sua castra posuit
et nititor totam sibi subjugare ecclesiam. . Fridericus Im-
perator non animadvertit Thurcum^ cum et ipse fratrem Thurci
in sua curia imperiali secum habeat et foveat^), sed inpungnat
regem Hungarie. in partibus Polonie, Moravie et illis rex
tflPolooie est contra fratres de ordine Theuthunicorum. rex
Scocie et Anglie sunt differentes inter se, immo et Anglici
inteTfecerunt regem suum et alium in ejus locum elege-
nint^). rex Francie cum suis adherentibus regibus Hys-
panie^ Legionis et Castelle, Anglie et Scocie cum ducibus
ftamltb scripserunt domino pape et imperatori, ut curent con-
cilimn generale celebrare, ut tales differencie liincinde sopian-
tor, sed nolant. propterea omnes predicti reges et principes
a sua obediencia declinaverunt et fecerunt vicarium pape,
quem locayenmt in ecclesia Parisiensi, iste providet omnibus
üloco pape. ecee mirabilia, que deus permittit in ecclesia sua
s^eta. jam Switzeri et Urenses habent insidias contra
dttcem Mediolani et disponunt se ad arma'). [isi^] domi-
nus Maximilianus pugnat contra regem Francie et sibi adhe-
lentes.
2 Dominus noster Imperator apud dominum nostrum sanc-
tissimum instetit pro quodam spurio filio quondam episcopi
Berbipolensis nomine Haseler , ut idem fieret cardinalis^j, et
boic reservavit beneficia et dignitates in Alamania ad valorem
decem milium florenorum de camera. hie fatuus circuit Ala-
^loaniam inferiorem ^) et ducit secum suam matrem et scandali-
&t totam ecclesiam cum magna pompa. hie se intrusit in
Melesia Spirensi, sed nichil obtinuit. de hoc famatur, quod
^ tradiderit Coloniensibus unam bullam apostolicam et fama-
toi&lsam, quod cives Colonien^e« contra emunitatem ecclesie
^^ priTÜegia imperialia possint clero imponere tallias, sturas,
sxaeciones et alia onera, que ceteris laycis imponunt, vigore
^^ ciYes requisierunt dominos de capitulo Colonien« et
clerum, ut eis hujusmodi tallias, sturas, ungeltas, the-
et alia traderent. super quo canonici cum clero vole-
V. 8. Band n, 33 A 2. 2) Vgl S. 136, 7 ff. 138, Iff.
^i 8. oben 8. 209, 8 ff. unten 215, 6 ff 4) Vgl oben S. 1 77, 10 ff.
^] 8. laUreiehe auf die Thfttlgkeit Heders im J. 1478 besflgliche Urkun-
lea^Cbmel, Mon. Habsb. E, 2.
14*
212 1478.
bant deliberare et accepto tennino deliberacionis fabricayerunt
appellacionem et appeUaverunt a papa non bene informato <id
eundem melius informandttm aut fdturum yconomicum con-
cilium celebrandum et miserunt tres yitos prudentes, quibus
tradiderunt mandatum sufficiens ad insinuandum appellacio-s
nem. quos statim incarcerarunt. quod percipientes canonici
et clerus, quia in ecclesia Coloniensi inter alias campanas una
campaneUa singularis est, que, dum pulsatur, signat inter-
dictum ecclesiasticum per totam civitatem et dyocesim positum,
quam quidem campanellam post hujusmodi incarceracionem i*
factam decanus ecclesie ColonieuMS tamquam presidens capi-
tuli feeit pulsari et interdictum posuit. quod audientes con-
sules et communitas Colonien««« irruerunt in dominos de capi-
tulo et presertim in decanum, quem nitebantur interficere,
nisi hujusmodi interdictum tolleret. qui quidem dominus de-i&
canus, vi coactus, mortis timore motus, qui eciam [iss] potoit
cadere in constantem virum, hujusmodi interdictum sustulit et
eandem camppanellam repulsare fecit, unde extunc sedicio üla
fuit sedata^). quid fiet nescitur. suspicatur quod ille caidi-
nalis Hessler falsam bullam ColoideJiMus tradiderit, in finem^»
ut sibi adjutores acquireret. rursus domini de capitulo et
clerus miserunt ambasiatam ad papam pro revocacione bulle
perverse.
Lutzemenses ceperunt quendam amannum de Entilib&ch,
quem ilUs diebus quartare ut traditorem volebant, sed pro-ss
hibiti sunt a ceteris Waldensibus et montanis nee non opi-
danis superioribus, et est magna differencia inter eos et post
multa fuit decapitatus^). qui eciam tradidit eciam certos de
Bernau) et alÜB montanis.
Dominus Sigismundus dux Austrie, qui dudum tenebatso
partem domini de Fribei^ provisi Constancti^im, mutuayit mul-
tam peccuniam Fribergensi et timet se in salutari suo deficere,
ut sibi restitucio fieri non possit, et fraudari suo desiderio,
quia sibi pollicitus erat dare certum castrum ... in lacu de Bod-
2. 3. et eiudem melini infomiando. 14. quem hat K. erat ipiter eiofefftgt ; au Ver-
■ehn liftt er »1>er ein Torher naeh nitebantiir geeetite« enm atelin iMiea. 27. Die
Worte TOB et poet bie montanie sind epiter nachgetragen, 34. Lftcke flbr den Namen.
1) Vgl. oben 8. 203, 18ff.
2) Peter Amstalden (TgL oben 8. 208, 1 ff.) wurde am 14. Not. »alu ein
Verräter se yierteiln verurteilet,« er wurde aber zum Tode durchs 8chwert be-
gnadigt und am 24. Nov. enthauptet Diebold Sefailling der Lucemer 100.
Segesser 40 A. 98.
3) Über die angebliehe Verbindung Amstaldens mit Bubenberg, die von
ersterem selbst geleugnet wurde, s. 8egeB8er 40. 42 f.
1478. 213
men, quod dommus de Sunnenbeig electos obtintiit. fecit jam
per bsOiTTim suum Wilhelmum de Ropoltzstein moneri omnes
prelatos et totum clerum Constasiciensis diocesis, ne quis do-
mino de Sunnenbeig aliqua jura episcopalia tradat, sed omnia
ihec confiscantur et tradantur domino Wilhehno de Ropoltz-
steiD, qoi collector hujusmodi pecctmie domini ducis esse debet,
sttb conuninacione ammissionis et recepcionis oninium fruc-
tuimi.
Dominus Eberhardus comes de Wirtenberg jam incepit in
Ksao dominio refonnare clerum sunm et instituit in Urach no-
vm collegium, denudans alia altaria et idem tegens, recipit
de alüs ecclesüs canonicos et fructus et instituit ibi, faciens
ibi monasterium, assignans eis in communi redditus et nichil
in particulari, volens vivere secundum regulam sub sanctis
Btpostolis constitutam, tradit eis vestimenta et yictum, reliquum
sibi yidetur usurpare ^) .
[is}^] In opido Sultz Alsgaudie^) fuit quidam cuparius, qui
mnltis debitis fuit inyolutns et propterea coram ofificiaU Bast-
Jimi tractus in causam et a creditoribus convictus de debitis
»fiüt excommunicatus, et cum plebanus in Sultz et suus adjutor
eam denunciarent excommunicatum , idem nequam hoc male
feiBiis, cum adjutor ire Basileam disponeret propter certam
msxm, consideravit ejus recessum et antecedens cum ex-
spectavit in vepribus prope molendinum, quod inteiest Ongersz-
sheym^) et Ensiszheym, eum presbiterum latrocinarit et corpus
e/itt ad vepres traxit^ ut non yideretur, recepta ejus pera anfü-
gt, et cum interdictum propterea servaretur, minatus eciam
fait domino Johanni Adam decano illius decana^us^) plebano
in Solts et alüs presbiteris simile inferre. et hoc factum fuit
^feria sexta post Martini anno etc. 78. Not. is
36. enm. 28. decanna»
1< Die Einrichtung eines regulierten Chorherr enstiftes zu Urach erfolgte,
i)>äidem Sixtus IV. am 1. Mai 1477 seine Einwilligung ertheilt hatte , am
16. Augast desselben Jahres. Dem neuen Stifte wurde die Pfarrkirche mit
dien ihren Altarp&Qnden nebst iwei Caplaneien der Pfarrkirche zu Dettingen
äOTerleibt Memminger, Beschreibung des Oberamts Urach 121 f.
2; Hier sind Knebeln die beiden Namen Alsacia und Suntgaudia, die er
^ehitte gehrauchen können, durch einander gekommen und sind zu dem
3>ox anpassenden Akgaudia verschmolzen worden. Der Aisgau lag südwest-
KeiiTomSimdg^u.
^1 Ungerslmeim, östL von Sultz, nordwestL von Ensisheim.
4) Sulti gehörte zum decanatus eitra OtensbÄhel (citra coUes Ottonis).
S. d«n Über marearum , 1441 auf Anordnung des Bischofs Friedrich ze Rhin
»ifgeieichnet, bei Trouillat V, 11.
214 i478.
Circa idem tempus rector ecclesie Rubiacen^s^] nomine
. . . descendit a Basilea, et cum venisset prope Ensisszheym,
vidit in quadam arbore stantem quendam valkonem, qoi domino
Wilhelmo de Ropoltzstein ayolaverat^ et cum idem rector nil
haberet, quo ipse sibi yalkonem alliceret, venit quidam rusticusi
portans puUos gallinarum^ que ad ipsum dominum Wilbelmum
spectabant. qui yictus precibus rectoris tradidit pullum galline
pro tribus quinarüs ^), et accedens arborem advocavit valkonem,
quem venienfl obtinuit eo respectu, ut eum restitueret domino
8U0, quem postea sciret. et veniens ad Ensiszheym, cum
portaret eum in brachio, ibidem detentus fuit et captos ab
ipso [i83] Wilhelmo baliyo ducis Austrie et minatus ei carcerem,
et si voluit liberari, exaccionavit ab eo 40 quartalia avene.
ecce tyrannides.
Idem dominus Wilhelmus ad ostendendam suam tyranni-
dem et seviciam tam in presbiteros quam laycos, misit suos
Satellit^ sub specie tuicionis patrie in Tillas hincinde explo-
randum hincinde ribaldos et nequam, qui hincinde erant in
patria et predabantur homines. yenerunt in yillam superioris
Herickhejrm^); cui preerat quidam juvenis de genere Hadstatj
et cum ibi moram fecissent, non volebant solvere hospiti suas
escas et pabula equorum. inceperunt cum eo rixari, et cum
eciam aliis incolis multas molestias et dampna intulissent,
audientes clamores, que fiebant in domo hospitis, et querelam,
quam faceret hospes de non solucione debitorum et vastacionei
suppellectilium domus, volebant se interponere pro medio pacis,
et cum male tractarentur ab satellitibus balivi, obstiterunt eis
et expulerunt de domo, in quo tumultu unus de satellitibus
fuit interfectus, reUqui dabant fugam. crastino cum hec ye-
nissent ad aures illius de Hadstat^ convocavit onmes suos al
juvene usque ad senem et precepit eis, ut se in Ensiszheym
conspectui balivi presentarent et se, si pössent, defeYiderent et
excusarent. qui cum venissent, misit omnes adultos ad unum
carcerem, qui ibidem, cum m\üti numero essent, cogebantur
Stare, cum locus se non haberet, et in suis stercoribus starei
sie misit eos tribus integris septimanis in illa miseiia, et quam-
2. F&r den Namen ist eine Lfteke gelMsen. 17. MteUitM. 34. cum feUt.
1) Ruffach.
2) Was für eine Münze unter quinarius zu verstehn ist, wage ich nicht in
entscheiden. Über die Münz- und Preisyerhältnisse des Elsasses s. das schon
mehrfach angeführte Werk von Hanauer , ^tudes 6conomiques de l'Alsace
ancienne et moderne, 1. 11. Paris u. Strassburg 1876. 1878.
3) Oberhergheim an der 111, östlich yon Ruffach.
1478. 215
Tis inTocarent justiciam, tarnen eis fuit denegata. juvenes
rero. qoi erant 12, 14, 15 usque ad 20 annos, quamvis inno-
eentes essent, misit in caveas civitatis et ita detinuit eos^).
lUe de Hadstat laudabatur, quia suos ita tradidit puniendos,
sicut Jttdfts in passione domini.
Martis Tigilia sancte Katherine rustici de Ure cum omni not. 24
potenda confederatorum superiorum exienint contra dominam
dacissam Mediolani^). quid fiat exspectatur in dies.
[m^] Betulit michi prior in Swartzentan^) Bv^siliensis dio-
üeem, qiii fuit in exequüs quondam reverendi patris domini
Boberti duds Bayarie episcopi Argentin^im» in ecdesia Argen-
tmensi celebratis, quod dominus Nicolaus episcopus Tripolitanus
Ticarios in spiritualibus et sufiraganeus reverendissimi patris
domini Johannis de Venningen episcopi Basilien«t9, qui missam
äpro defimctis cantavit, et in prandio simul considentibus pluri-
bus episcopis, abbatibus et prioribus, cum dominus noster
»Dcdssiinus sibi omnes episcopatus et prelaturas sive digni-
tates tarn principales quam minus principales in omnibus ec-
clesis Alamanie et illos ac ülas suis cardinalibus reservasset
»et novisrime cuidam cardinali Haseler de Herbipoli reservasset
ad lalorem annuum multorum milium fLorenorum pro statu
sno, Tacante ecclesia SpirenW eandem habere voluisset et ob-
tete nova provisione nil obtineret^), deinde vacante epis-
topLtfL Ajgentmetm eciam eundem habere yoluit, domini epis-
set^i et prelati Alamanie coUiganciam feccrint, ut omnino tales
resenraciones non adverterent, sed juxta decretum sacri concilii
^mUensis de eleccionibus factum procederent, et si papa non
wellet approbare, tunc pro confirmacione adirent metropolitanos
^os et ibi confirmacionem reciperent, et quicumque depost
hinter eos super episcopatu vel prelatura tribularetur per papam,
üle ad futorum concilium celebrandum vel futurum papam
appellaret, et qualescumque expense desuper accrescerent,
omnes hioc appellanti contribuerent pro defensione, quod si
non fieret, tota Alamania evacuaretur auro et argen to, et ec-
ädesie omnino devastarentur et divinus cultus diminueretur.
1 Zwiiclien xij, xiUJ, zr und nsqne ad zx annos stellt etwas , das anssiebt wie nt 1 .
». Bon feUt.
1) Du "Weitere s. unten 8. 218, QS. 221.
X Die Umer -waren, als die Tagsatiung su Lucem am 16. Nov. abgehalten
»uide, bereit« ins Feld gerückt Eidg. Absch. HI, 1, S. 19 a. Die Absage
!i€r Qbrigen Eidgenossen erfolgte am 19. Noy. S. unten S. 224, 4.
3 Das Kloster Schwanenthann lag in der Nähe Ton Sultzmatt.
i ^gL oben 8. 202, 28ff. 209, Uff. 211, 25 ff.
216 1478.
Not. 17112] De eleccione episcopi Aigentinensis 147S feria
tercia post Martini. Scribit michi dominus Johannes Gul-
din yicarius in ecclesia Axgentinensi et notarius eleccionis do-
mini Alberti episcopi Aigentinensis sub hiis verbis:
Vidi in scriptis vestris, tob non latere eleccionem novi)
pontificis nostri domini Alberti ad ecclesiam Aigentinensem^),
quam credo ex divina disposicione processisse, quia congre-
gatis dominis canonicis de capitulo in loco capitulari ad hoc
deputato pro futuro episcopo eligendo postpositis diversis elec-
cionum formis et yüs per promotores receperunt se seorsumi
deliberaturos^ exclusis notarüs, testibus et aliis prelatis, et stete-
runt per horam vel plus, et denuo revocatiB [i84] notarüs et<;.
elegerunt viam per inspiracionem spiritus sancti^) vel, si non
possent convenire in unum aut concordare, mixtam etc. et
servatis servandis et protestacionibus in talibus fieri consuetis
factis iterum fecerunt exire notarios et testes et steterunt pro
secunda deliberacione iterum quasi per horam, et revocatis
notarüs, testibus, prelatis et aliis una voce, nuUo discrepante.
concorditer nominaverunt dominum Albertum ecclesie Argen-
tinensi dignum fore preficiendum in pontificem et episcopum.
et fuerunt quindecim eligentes. cujusmodi eleccio non reperi-
tur apud nos tam Concors et sancta a temporibus Arbogasti,
Florencii, Justi, Amandi et ceterorum in caäialogo sanctorum
sive in libro vite ecclesie Argen^mafms descriptorum, et spero.
quod per dei graciam per successum temporis nobis debeat esse
pacificus, quietus et bonus princeps et pastor et clero quam
populo civitatis et Ayocesis Aigentinensü. pro confirmacione
transibunt ad sedem apostolicam dominus Wilheknus de Lym-
purg decanus Herbipolensis, dominus Heinricus de Hewen
canonici Aigentinenses^), domini Johannes Symler et Jacobus
Dedinger.
1. 2. Dm g8flp«rrt Oednickte steht am obern Bande ron pag. 184. 29. Auf dem e ift
Heweu find zwei Punkte.
1) Feria 3» ist ein Versehn für feria 5». Die Wahl fand am 12« Not. statt^
S. oben S. 210, 4. Vgl Potthast 416. Grote, Stammtafehi 485. j
2) In der Decretaliensammlung Gregors IX, lib. I, tit. VI, cap. 42 werdenj
(durch Decret Innocenz IQ) drei Arten von Wahlen unterschieden : scrutinüi
compromissi et inspirationis. Es heisst: assumantur tres de ooUegio fida
digni, qui secrete et sigillatim Tota cunctorum diligenter exquirant et in scrip^
tis redacta mox publicent in oommuni, . . ut is coUatione habita eligatur, in
quem onmes vel major et sanier pars oapituli consentit vel saltem eligendi
potestas aliquibus yiris idoneis committatur, qui vioe omnium ecclesie Tidua^
tae provideant de pastore. aliter electio facta non Taleat, nisi forte commu
niter esset ab onmibus, quasi per inspirationem, absque yitio celebrata.
1478. 217
Hii subscripti fuerunt penonaliter in eleccione, ridelicet
* reoerabiles, illustres , magnifici, generosi et nobiles viri cano-
nici Aigentmenses :
Albertos dox Bavarie prepositus.
i Johannes de Helfenstein decanus.
Bertholdus de Hennenberg decanus MaguntintM^) vice-
ciistos Aigentinensis,
Bertholdus de Hennenberg de Sltiaassmffen^) cantor Arg0i»-
^^mfU et prepositus BabenbergenM».
» Heinricus de Hennenberg scolasticus et canonicus Baben-
bergeiutf.
Gerhardus Buggrafius dominus in Thun^) pincema pre-
positus Treveren^.
Heinricus de Werdenbe^.
fi Dominus de Blanckenbei^ doctor.
Heinricus de Hewen baro.
Philippus de Lyninffen \
r V '^ j T • } comites.
Johannes de Lyningen /
hhannes de Brandis baro.
> N. de Swartzburg.
WOlielmus Erbschenck de Lympurg decanus Herbipolen^.
Hii Tero reyerendissimi "patres habuenmt ibi suos am-
Innatores cum mandatis: reverendissimi "patres domini Johan-
nes marchio Badens» archiepiscopus TreverenM»^ Johannes de
^ Weidenberg epißcopus Augustenm, Stephanus dux Bayarie^).
[iM^] Eisdem temporibus fuit quidam presbiter in Meyen-
iienn^) prope Ensiszheym, qui cum yoluisset ire ad Gebwilr
Q quadam die lune, ubi forum commune est conswetum ob-
i^mn^ et in campo habuit sibi obyium quendam nequam
*!atronem, qui sibi dixit: »ecce pfaff, da michi tuum griseum
maotellom, quo indueris.c at ille: »quare?« tunc ipse nequam
citolit: loportet, ut tu michi tradäs.« presbiter respondit:
m omnino oportet ,c exuit se et dedit. rursus iste nequam
nbmtniit: »da eciam pileum et cirilipipium^^) appendens.c tunc
'pi^biter tradidit sibi et statim eyaginato pungione suo yulnera-
%. Slam.
1, Der nachmalige Erabiachof. 2) Schleuaingen.
3] Rangraf, Herr su Dhaun. 4) S. oben S. 203, 29.
&! NördL von Ensiaheim, ui der HL
(' Troddel, Quaate. Diefenbach, Novum gloasarium 232 (8.y.leripipium):
caipipium, eageih&t lipheL Du Cange-Henachel führt unter liripipium meh-
l^eBeifpiele an, in denen dieses Wort für die Troddel an einer Kapuse ge-
weht wiid.
218 H78.
yit nequam et intulit tria vulnera, ita ut in terram caderet^ ei
dixit ad eum nequam: »ecce vides, quod ego possem te inter
ficere et morti tradere.« tunc nequam petit veniam sicqui
presbiter iste recepit pallium, pileum et ciripipium et misit
eum in terra jacentem pronum.
D«o. 16 Eodem tempore, videlicet mercurii post Lucie, fuit itenin]
tentum Judicium in Ensiszheym et statuti sunt coram judicic
pauperes rustici de Heriken superiori ad probacionem suain
faciendam de innocencia sua pro prima dilacione^).
Mors episcopi Beisiliensis JoAannt« de Yenningen.
IDec. 201 Anno domini 1478 . . . die vero . . .^) reverendissimus faier
damtntis Johannes de Venningen episcopus Basilienm« debitum
nature solvens animam ut spero meritis plenam felicibus bonis
reddidit inhesuram perhennibus. qui bene rexit episcopatum^)
21 annis et novem mensibus^].
[i85^] Obitus Johannis de Venningen episcopi Bast-
^^>9c.2filiensi8. Anno domini 1478 dominica die ante festum nativi-
tatis domini^) de mane infra octavam et nonam horas cum
maxima racione in Castro Brunnentrut emisit spiritum et cum
maxima reverencia, ut decet, ad Basileam et ad sepulturam
ductuB. nam totus clerus, monachi et alii processionaliter
fiineri obviam venerunt usque ad por/am Spalarum, ibique
funus, quod in equiductu, videlicet rossbor, ferebatur, honori-
fice susceptum est. nam equi ferentes funus fuerunt tecti et
cooperti nigro panno, cum triginta torciis cereis ardentibas,
10. Dm gesperrt Gedruckte steht am Bande. 11. Vor und nach den Worten die rero
ist tfa die Angabe des Monats und des Tsges eine Lfteke gelassen. 15. Es folgw nun
zwei Abschnitte ans Predigten. Der erste beginnt: »Tamdin enim aliqois djribohB
contra se pngnantem non sendet« nnd sehllesst : >sed, sient apostolns dieit, super ter-
ram ambulantes conTorsacionem habeamns in oelo. hec Angnstinns in seraooe BapU*
din et Amalech et de petra percnssa« (Exodus 17). Der eweite beginnt (ungeftbr in d«r
Mitte Ton pag. 185): »Amator peccnnle mamone est serms« nnd sohliesst (nsgeflkr in
der Mitte Ton pag. 185b) »pro quibus snnt penas passuri perpetnas. hec Milito episeopu
Laodicie in sermone de transitn Johannis apostoli.« 16. 17. Das gesperrt Gednieki«
steht als Überschrift 8. anoh die Naohtr&ge. 21. dnctns dictns. 32. pertsnun.
1) Siehe S. 214, 15 ff. und unten S. 221.
2) Siehe Z. 17. 3) Vgl. unten pag. 195b
4) Johann von Venningen kann nicht mehr als 20 Jahre und etwa 6 Mo-
nate regiert haben , da sein Vorgänger Arnold von Rotberg in der Nacht vom
6. auf den 7. Mai 1458 gestorben ist Den Tag der Wahl Johanns keimen wir
nicht, die Provision durch Calixt III. (ygL unten 219, 6) erfolgte den 12. JulL
TrouiUatV, 419ff.
5) Den 20. Decembex. Vgl. die Notis aus dem Jahneitenbueh von St. IV
sänne bei Trouillat V, 532. Ochs IV, 359 und die Veneichnisse bei Mülinen.
Helvetia sacra I, 3, Fotthast 277, Grote 480, Qams, Series episooponun ee-
desiae catholicae (Ratisbonae 1873) 261 geben den 22. December an, indem
sie den Tag der Beerdigung , der auf dem Grabstein angegeben ist (s. S. 219
Anm. 1), mit dem Todestage verwechseln.
1478. 219
akfue aliig cereis, fiiit corpus delatum ad ecclesiam Basili-
€DMm et ibidem ante chorum, videlicet ante locum peticionis
ttvice^J, sepultum. et cum cadaver deponeretur de feretro,
aßis per totam omamentifi vestitum erat, prout ipse dispo-
»saerat, et cyrothecis manus, [is«] ut decuit, tecte, cum anulo
aoreo in dextra manu^), et in manibus tenuit bullam provi-
.«umis sne sanctissimi domini Calixti pape quarti^), quam vene-
ntdÜB et egregius dominus Petrus de Andelo decretorum doctor
ricScanceJüarius studii BasiUenm et vespertinus Ordinarius juris
»canonici studii et prepositus sancti Michahelis LutenbacenMS
tt ego Johannes Knebel cappellanus cappelle sancte Katherine
in curia domini Bertholdi de Fbirreto^) quondam episcopi Bas»-
kmsis annexe choro Baailierm sibi attulimus, cum qua voluit
etdisposoit sepeliri, et juxta ordinacionem testamenti sui cotti-
i<üe circa et apud sepulcrum suum canitur psalterium, vigilie
mortaonun legebantur et canebatur una missa pro defiinctis, et
tnginta niisse celebrabantur et legebantur^), et hoc per totum
meesimom ^).
1) Pag. 1 95i> : ante petieionem matricis [ecelesiae matricis, der Domkirche] .
j XecfoL eadied. BasiL bei Trouillat V, 533 : ante petitionem b. Mariae Tirginis
vekher die Domkirehe geweiht war]. Wurstisen, Beschreibimg des Mtkn-
^: in Mitte Tor der Chorstegen, da etwan locus petitioniB fabrieae, d. i.
dfrHöaflchpLits an unser Frawen Baw gewesen [es stand dort ein Opferstock
n Gunsten des Mflnsterbaus, Fechter. Topographie, in der Schrift »Basel im
' liJahikc 12] und ieta des Herren Tisch steht, ligt under dem messinen
Epitapiiio Bisehoff Johannes von Venningen. — Durch die Münsterrestaura-
tion derFänüdger Jahre ist bekanntlich dieser Theü der Kirche wesentlich
^dot worden. Der Grabstein ist jetxt in der Capelle der Schaler, in wd-
ö» der Taufstein steht, in die Wand eingelassen ; es ist eine einfache Stein-
pistte mitMessingrand und messingenem Wappenschild. Auf dem Rande be-
bdet neh die Inschrift: Hie sepultus est Johanes de Veningen episcopus
^ui ecclesie anno domini m. cooc. IxxYiu. xzii. die mensis decembris. cujus
mm m paee requiestgat [sie].
2) DerKmg (er ist aus Eisen und vergoldet) befindet sich jetzt in der
^i^^t^terlichen Sammlung. Er wurde dem Grabe entnommen , als dasselbe
^s Anlus einer Reparatur im Münster (schon längere Zeit vor der Restaura-
^ ^ der Fto£iiger Jahre) geöffiiet wurde.
3) Tidmchr tertii. Vgl. über diese Provision S. 218 A. 4.
4) Der Hof Bischof Bertholds von Pfirt, nach der darin befindlichen Ka-
p«Qe aneh Katharinenhof genannt, ist der jetzige Reinacherhof, das Eckhaus
^Mänsterplati nach dem Schlüsselberg hin, das gegenw&rtig einige Klassen
^d die Wohnung des Reetors der Knabensecundarschule enih< (Münster-
P-^ 18). Bas aannexe choro Basiliensi« ist daher nicht looal zu verstehn,
*»demvon der Verbindung der dortigen Kaplanei mit dem Dienste am Chor
^«» Münsters. 5) S. die Nachträge.
^: D. h. bis zum dreissigsten Tage nach dem Tode , an welchem das
^ste, wie am siebenten das erste feierliche Messopfer für den Verstorbenen
«^«KÄiMiitwird. Vgl Band I, 36, 7 und A. l.
220 1479.
Jan. 18 Die autem lime post festum sancti Anthonii anno dondni
1479 in ecclesia Basütensi cum ceremonÜB et solempnitatibus
debitifi et consuetis juxta ipsius quondam domini Johaanis
episcopi testamenti tenorem peractum fuit^), et non minus in
Omnibus ecclesüs tocius episcopatus, ut consuetum fuit, pro sue^
anime salute similes exequie sunt celebrate^).
Jan. 4 Die vero quarta mensiB januarii anno domini 1479 cele-
brabatur eleccio fiituri pontificis, ad quam dirigendam depu-
tatus fuit prefatus venerabilis dominus Petrus de Andelo doclor
vicecancellarius, Ordinarius juris ^ prepositus Lutenbacen^ etl
cappellanus ecclesie Basiliensis dominus et preceptor meus
colendissimus, in qua facta fuit processio tarn cleri quam po-
puli pro canonica unanimi et sancta eleccione celebranda, in
qua fiierunt domini Johannes Wemheri de Flachslanden pre-
positus, Adelberus de Rotperg decanus, Caspar de Reno cmtos, i
... de Stfifflen^) cantor, Jacobus Pfaw de Beper scolasticus,
Hartmannus de Eptingen, ... de Oberkilch^), Amoldus Rieh,
Cristoferus de üetenheim*^), ... de Hadstatt<^), ... de Bödmen"),
... de Bandeck, ... de Uotenheym, ... de Rotperg^), Antho-
nius de Regeszheym, Georgius Bemolt decretorum doctor, . . -J
[i86^] qui omnes cantata missa de spiritu sancto et commanicati
sacramento euckaristie intrantes conclavim concorditer elegerunt
in pastorem ecclesie Bsailiensts venerabilem et omni honore
dignum dominum Casparem de Reno custodem, et post elec-
cionem data sibi in choro Btailienst et curia episcopali posses-2
sione magnificum convivium fuit preparatum in curia epis-
copali, et multi ex vassallis ecclesie, scilicet dominus Rudolfus
marchio Rötellenm et milites ibidem fuerunt.
Eodem tempore dicebatur, quod dominus Ludowicus rex
Francie sit mortuus, sed heu mentitum erat. ^
Switzeri , qui obsidebant Bellizonam, propter nives et pe-
nuriam ciborum et propter impetum Longobardorum reversi
sunt in terras suas, quia ex eis multi sunt occisi et multi
perierunt fame et nive®).
16. 17. 18. 19. Lftcken f&r die Namen. 20. Baum für weitere Namen. 23. et.
30. »sed ben mentitnm erat« ap&ter hlnsugefB^. 82. Longobardnn.
1) Das Tricesimum« 2) S. unten S. 222, 4 ff.
3) Johannes Ulricus. Band H, 142, 6. 4) Heinricus. Ebenda Z.^
6) Der nachmalige Bischof. 6) AntonL WurstiBen 461.
7) FriBchhans. Unten pag. 215^. Vgl die Nachtr&ge.
8) Balthasar v. R., Jacob v. U., Joh. Heinrich v. R. S. die Nachträge.
9) Bekanntlich Hessen die Eidgenossen, als sie in Folge des rtrengen
Winters ihren Rückaug antraten, 600 Mann als BesatBung in Otonieoi^^^^^
die am 28. Desember von den Mailändern angegriffen wurden und einen "
1479. 221
Feria quinta crastino epiphanie domini anno 1479, utJu. 7
prescribitor^), fuit in Ensiszheym tentum Judicium lantgravium,
ubi stabant judicio 28 viri de Obren Henken, capti per dominum
Wilhebnum dominum de Bopoltzstein et balivum serenissimi
^prindpis domini Sigismimdi ducis Austrie in superiori Alsacia, et
qni a festo sancti Martini episcopi noviter transacti crudelissime j^^^^^^^
tenebantor captivi, quatuor una turri et 24 simul in alia turri,
qui omnes propter factum suprascriptum fuerunt incarcerati,
et smguli eorum ad penam decem librarum fuerunt mulktati
]»pei sentenciam. et cum sentencie stare fuissent paratissimi,
ästabat ipeorum dominus de Hadstat, qui pretendebat, hujus-
modi penam sibi attinere, cum illud forefactum in sua villa et
sao libero dominio fuisset factum, ex eo, quia delictum faceret
fonim et sentencia ita pro ipso de Hadstat fuisset lata, dominus
^^Wilhehnus ad serenissimum dominum Fridericum Romanorum
regem appellavit, et quamvis ipsi rustici pro satisfaccione tam
pene quam expensarum habitarum offerrent se velle satis&cere
cui pertineret de jure et nichilominus caucionem [ist] fidejusso-
nam snfficientem, Wilhelmus balivus noluit hujusmodi caucio-
Sinem redpere, sed eosdem in carceres pristinos reintrudi usque
ad discusionem tocius principalis, et cum magna dif&cultate id,
Qt dicitor, fuit obtentum, ut ad antiquam stubam consilii in domo
coDsiilari in Ensiszheym reponerentur captivi. et extunc astabat
quidam nobilis et strennuus vir dominus Jeorgius de Stöffenberg.
5 dum audiflset illam tyrannidem balivi, dixit in publice cum in-
crepando: ivel forte nescitis, quomodo tyrannidem Petrus de
Hagenbach quondam balivus domini Karoli ducis Burgundie,
dum teire nostre preesset, exercuerit, quomodo in Tannis quin-
qne viros contra justiciam decapitavit^] et multa inconventi^ncia
^fecerit, et quomodo in Brisaco egerit et tandem decapitatus
fuerit? Tel eciam non latuit vos tyrannidis quondam prefati
Karoli ducis Burgundie, quomodo ille post multa homicidia,
qne peipetravit, mala morte et turpissima interüt. miror illa
Qon TeUtis animo recipere. yos possetis illam totam patriam
ficommovere, ut non solum vos, yerum onmes simul Tobiscum
aobflea Tobis assencientes in tali forefacto et tyrannide interire
possentf at balivus ipse non animadvertens monicionem, levi-
pendens correpcionem, nisi vulgus restitisset, eos in pristinos
8. iacarcenti felilt. 27. Aaitrie. 29. inconTencia.
KBiien Sieg erfochten. Diebold SchiUuig d. Lucemer 103f. Edlibach 17J.
%. Ab«ch.m, 1,8. 21c.
1) Vgl. oben S. 214, 15ff. 218, 6ff.
2; Band II, 52 A. 1. 86, 6 ff.
222 147».
carceres acrius intrusisset. sicque pauperes Uli ezspectant
sentenciam domini ducis, et timendum est, quod plures ex
ipsis priuB mortem exspectent, quam sentenciam poseint audire.
Dominus Caspar dei gracia electus, prepositus, decanus et
capitolum BaBiliensis ecclesie scripserunt preposito, decano et 5
capitulo ecclesie Lutenbacen^ BasiKengis diocesis^).
Amicabili salutacione premissa. dilecti^ fideles ac amici
precipui. intendimus gracia dei exsequias quondam reverendi
in Cristo patris et domini nostri domini Johannis, dum vixit,
Basilienm episcopi, laudabilis memorie et cujus animam feli-^o
ju. isciter deo yivere peroptamus, die lune proxima post festum
sancti Anthonü confessoris proxime futurum in ecclesia nostra
Basilien«t cum cerimonüs et solempnitatibus debitis et con~
suetis et juxta ipsius quondam domini Johannis episcopi tes-
tamenti tenorem peragere, unde vos seriosius et amice hor-i&
tamur et rogamus, quatenus aliquos ex yobis ad interessendum
eisdem exsequiis destinare et non minus easdem in ecclesia
vestra pariformiter, et ut consuetum est, celebrare et pro ejus-
dem quondam domini episcopi [is?^] anime salute omnipoten-
tem doTOcius exorare vosque sie in hoc habere velitis, ut de-io
Yocio vestra omnipotenti deo accepta apparere et per vos com-
mendari valeat, recepturi pro hüs ab altissimo retribucionem
eteme vite et a nobis favorem et recompensacionem gracio-
siores et amicabiles. datum Basilee sub nostri capituli
jftn. 9sigillo ad missivas, die sabbati post epiphanie domini anno»
etc. 792).
[iss] Idem dominus Caspar de Reno electus in episcopum
Baaüiensem fuit per dominum Senensem cardinalem publice
in consistorio cardinalium Rome apud Sanctum Petrum in
presencia domini nostri sancüsstmi Sixti pape quarti pronun-so
ciatus provisus, et dominus noster sanctissimus sibi de epis-
copatu providit, nolens approbare eleccionem, quam tarnen in-
nen 5 venit canonice celebratam. hec facta sunt 5. mensis marcii^).
2. Zuerst hfttte Ka., dem S. 221, 16 Oeeegten entaprecheBd , geeohrieben: seBtendaai
impentorif. 23. a feblt. 26. Es folgt nui : In nomine dei snnctissimi incipit pro-
logas trftctatnnm in cantic« canticonim. Tiro desideriomm serro Cristi Annenio pres-
bitero snplex Apponins n. s. w. Mit dem nnvollendeten Satte »si Tero qnidnm Utteiati
torqnent (lies : torqnennt) nasum , eedem erit porcio impennti et iraperio snbjacenti,
qni ab omaibus lacerandam planen precepti latitantemc sehliesst das Mitgetheilte auf
der xweiten Zeile Ton pag. 18S.
1) S. bei TrouillatV, 535 f. das entsprechende Schreiben an das Augusti-
nerchorherrenstift Marbaeh bei Egisheim und S. 536 A. 1 die Bemerkung über
ähnliche an andre Klöster des Bisthums gerichtete.
2) Vgl oben S. 220, 1 ff.
3) Vgl. unten pag. 159.
1479. 223
Feria secunda post dominicam judica, quia tunc BasUien- Xen 29
ses habebant seriosam custodiam tarn diumam quam noctumam,
renit ... de Baldeck juvenis filius quondam domini Mar-
quaidi de Baldeck milids bene meriti ad portam Eschenmertor
icnm 24 equitibus et petiTit, ut eum intromitterent cum suis.
at custodes, qui erant, dixerunt^ si vellet recto transitu per-
trazLgire aut prandium £acere et sine dampno civitatis ibi esse
et hoc jurare, tunc intromittere eum vellent, aliud in com-
missis non haberent. si modicum autem morari vellet, ipsi
itirent ad dominos deputatos^) et interrogarent, si deberent eum
intromittere. tunc ille cum suis terga verterunt et recesserunt.
quid inde fiet nescitur vel quo animo recesserint. et cum
renisset cum suis ad Landser , quia ipse jam nitebatur ire
contra Buigandos, cum quibus jam pacem habemus, advocatus
i^ ibidem captivavit omnes suos cUentes, et ipse clam avisatus
aofugit et perdidit 14 equos bene valentes. sie ille fatuus
fiiit expeditos.
(Idem dominus Gaspar de Ueno episcopus 'Baaitiensis anno
1479 die sancte penthecostes in ecclesia Basi7»^^* fuit in epis-Mai so
scopom consecratus per dominos Nicolaum Tripolitanum Bast-
liensem, N. ki^entinensem ... et N. ConAtemciensem suffira-
\y%^ DluBtris domina ducissa Mediolani scribit Thuricen-
9lm post obsidionem Bellisone, quam fecerant Urinenses cum
»Switenwit« et alüs confederatis, in hunc modum^).
3. Fftr den NftmeB ist eine Lfteke gelMMu. 5. eum svii iteht am Bande ohne Yer-
«euuf. 12. et eum TenUiet and dae Folgende iet, wie die Schrift seigt, später ge-
lehiieben als das Tor hergehende. 21. Zwischen Argentinensem nnd et ist eine ziem-
lich hedentende LUcke offen gelassen. Die beiden N. scheinen sp&ter in Anfangs offen
gelaeiene Lftcken eingetragen. 23. Die Bftckseite TOn Bl. 188 ist leer gelassen.
1; D. h. Bu den »Boten« (wie der teohnisohe Ausdruck für die su einem
lintiiiimtea Zif ecke niedergesetsten Rathscommissionen lautet) , denen die
FSnoTge für die Bewachung der Stadt anyertraut war.
% Nachdem Knebel suerst an dieser Stelle , wo noch freier Raum war,
^e obige kune Notis über die Consecration nachträglich eingeschrieben, hat
V ipftter auf pag. 215^ eine ausführlichere Beschreibung derselben gegeben.
3) Das Original dieses Sehreibens findet sich laut gütiger Mittheilung des
Hemi Staatsarehivar Dr. Paul Schweiser im Zürcher Archiv nicht mehr vor,
^«fegen besitst letsteres swei in ihrem Wortlaute, merkwürdiger Weise auch
i> mduem Correeturen, mit einander übereinstimmende Copien desselben aus
^ 16. Jahrhundert. Die eine befindet sich in der im J. 1767 fOr das Archiv
^ibeDen Doeumentensammlung des Oeschichtschreibers Oilg Tschudi (dass
öeron s^ner Hand geschrieben ist, glaubt Herr Dr. Schweiier nicht be-
^mtTemeinen, aber nach genauer Vergleichung bezweifeln su müssen), die
ttdre unter den Acten »Mailandot. Die Überschrift der letstem, »Antwurt der
224 1478.
Bona, Galiatz Maria Sforcia Vicecomites duces Mediolani
etc. Papie Anglerieque comites ac Janue et Cremone dominis
gubematori et populo opidi Thüricensis. per litteras yestras
Not. 19 datas Thurey die jovis post Ottmari indixistis nobis bellum,
utpote requisiti ab Uraniensibus consociis yestris, mortes ho-&
minum, depredaciones, incendia, dirrupciones casteUorum, agro-
mm et villarum depopulaciones et omne malum, quod pote-
ritis, comminantes. profecto ut motus beUorum, quos Urani-
enses in nos moliti sunt, sine ulla racione sive justicia, quin
pocius contra federa nostra, jusjurandum ac divina et humana lo
jura processura, ita et hec vestra denunciacio beUi ammiia-
cionem nobis attulit, quippe quod putabamus vos quidem
1. M. Bona ut Jouines Oaleas Uam Sforti». T. et JoBiues Chüeadus lUria Sfoitiae.
2. M. et Genne et Cremone domini. T. ac Jannae et Cremonae domini. 5. M. oppidi
TnriefBtfia. T. ciTitatie Thvioeneit. 4. M. Twegi. Bei T. fehlt der Name dee Orte«.
4. M. post Banetam Ottonem. T. poet feitnm eancti Otliniari. 5. M. T. sociis.
6. T. mortem. 6. M. dintionee. 9. M. eine Joeticia. T. siTe jnstitia (b«i T^ sowohl
wie bei T* ein dentliehee n). Bei Knebel liest eich ans den Schriflalifea nicht entachei-
den, ob eine oder sive (n oder u) gemeint iet. 10. M . contra fidem , contra jugnnut-
dnm. 11. IL T. proceuamnt. 12. T. qnippe quin.
Henogen Ton Maüand uf dero yon Zorieh Absagung*, rührt yon der Hand
Tschudis her, ebenderselbe hat der Copie des Briefes auf demselben Bogen
eine Obersetsung und die Übersetzung einer fthnlichen Antwort an Lusem
beigefügt Das verwendete Papier mit Wasseneichen B&r kommt in Tschudis
Sammlung mehrfach Tor. Das Stück ist aber schon in der 1714 verfassten
Registratur des Archiys yerseichnet, kann also nicht erst mit der Erwerbung
der Tschudisohen Sammlung in dasselbe gekommen sein. Wahrschdnlieh
Termisste man schon im 16. Jahrhundert das Original und erhielt durch
Tflchudi jene Copie. Nach diesen Zürcher Abschriften ist der Brief durch
Herrn Staatsarchivar Dr. Th. y. Liebenau yon Lucem yeröffentlioht worden im
BoUetino Storico della Syissera Italiana, Jahrgang I, 1879, S. 167 f. unter den
Beilagen xu seinem Aufsatse »La battagUa dl Giomico«. Ebendort, Jahi^
gang ni, 1881, S. 190 f. hat Herr EmiUo Motta das Schreiben nach dem Con-
cept im Mailfinder Archiye herausgegeben als Nr. 199 der Documenti e regesti
Syisseri del 1478 tratti dagli arohiyi Milanesi (in dem Separatabdrucke dieser
Documenti u. s. w., Bellinsona 1883, S. 99 f.). Wir haben es nicht für über-
flüssig gehalten, die Abschrift Knebels hier absudrucken, da sich im Mailfin-
der Concept einige offenbare Versehn yorfinden und die Zürcher Abschriften
hinwiederum mehrfach yom Coneept abweichen, wo Slnebel mit demselben
stimmt Wir geben den Text Knebels wörtlich, mit Beibehaltung audi der
handgreiflichen Fehler, unter Beifügung der Abweichimgen des Mailfinder
Conceptes und der Zürcher Abschriften, das erstere beseichnen wir mitM,
letitere beide susammen mit T, da wo wir Besonderheiten der einen und der
andern namhaft machen, die der Tschudisehen Sammlung mit T^ die der Acten
Mailand mit T*. In Besiehung auf die Orthographie, die wir in der Angabe
der Varianten nur ausnahmsweise berücksichtigt haben, bemerken wir, diis
M. Turicensis , Turegi mit dem blossen T, dass es immer tio, tiu (auch com-
mertium), dagegen bald tia, bald da, und gleich Slnebel statt ae immore
schreibt, während T, hierin schwerlich dem Originale folgend, stets ae setst
1478. 225
orbem^ non Alpes incolitos racione yiyere et ut cultu, ita
eciam moribus hiis prestare, qui ab humanitate absunt. sed
hec nottra oppinio nos admode fefellit, quod videmus vos
eodem appetitu duci quo Uranienses. quid est, quod de nobis
Emeriti conqueri valeatis, aut que injuria a vobis subditis vel
mercatoribxLS yestris fllata est, niri fortasse quod nimium arbi«-
triun nimisque amplas inmunitates et quas nequaquam de^
bafssemuB eciam cum jactura maxima vectigalium et intra-
Urum nostrarum ac nostrorum subditorum vobis indulsimus.
■••aielul est profecto, nichil. ceca quedam et avara cupiditas,
desideriam et fames rerum aKenarum , quod speramus , yos •
büet primuin enim justicia pro nobis militat, quam fovere
immortalis et optimus deus juvareque semper consuevit [iS9^]
ndnasque et pupillos protegere. habemus deinde vires non
.Testris et Uraniensium inferiores, ymmo vero gentibus et nervis
heUi multo majores, nee timemus quod ligas jactetis, cum et
ügas et soeietates amiciciasque potentissimas babeamus, que
nobis, quantumcumque opus foret, presidio essent. scitote
igitnr, quod nos constanti animo ad utrum malueritis, pacem
2 rel bellum, paratissimos esse nee est quod amplius vestris aut
.commercium in dominio nostro esse velimus, quibus vos sine
üonestate sive justicia renunciastis. si nobiicum manus con-*
serere decreveritiB , excipiemus vos quidem hiis dapibus, quas
sentes noetre inimicis offerre solent. experiemini tandem, quid
Huma noetra valeant. habetis ita ad belli vestri denunciacio«
aem responsum nostrum per hunc vestrum tabellarium, in
qaem humanius egimus quam iUi recti et honesti violatores
Uranienses, qui nostrum tabellarium maximis verberibus affec-
tum remiserunt, que res apud infideles et ipsos denique in-
1. V. To«, qai nxbem, non Alpes incolitis. T. tob, qni Alpaa non ineolitii . 1.2. T. it«
Titan m ibna. 2. IL iia. 8. noa fablt T. . 3. M. T. adfflo4«a. ft. V. T.
merito. i. M. T. a nobia. 6. 7. T. niminm libanun arbitrinm. 7. T. amnni-
tataa, qnaa. 6. aeiam fabH bei T. 8. 9. T. intraotarnm. T. ac anhnonim aabdi-
taran aoatromm. 9. M. indnlzimna. 10. T. nicbil eai et profecto. 10. 11. M.
aibil aiai eeite qnidem et vnan enpiditaa deajderinmqne et. T. nil niai certa qnaedam
«ra» oopiditM dea&derinmqne et. 12. T. qnan I^Tore. 13. et Tor optiana fehlt
T*. 13. T. j«T»re aemper (T^ bat javareque mit geatriobenem qne, nnd aaeb bei T*
scbaiai ^«e Terbandes geveaen und radiext worden an aein). 14. T. babemna deniqne
TinMi. li. T. Urajüeaaibnf. 16. T. enimrero. 16. T. belli initi majorea.
10. 17. T. et lUM ligaa, rocietatea. 18. M. ^oandoean^ne. T. qnaado nnqaam opna fn-
arit, a«Bt fTEMidio. 19. qnod feblt M . nad T. 19. X. ad ntendnm. T. ad ntmm-
fM, pdAVi walaeritia, ad. 20. 21. X. reatria aat comnertinm ant immnnitatea. T. Toa-
tria e^mmtnAum »ut eaianitatea. T> mad T^ haben Tor eommerciao ein geatrichenea in.
21. T. ia Boatro dominio. 21. 22. M. sine honeatate, eine jnaticia. T. rine jnstitia, sine
neceaaltata (daa sveite aine iit bei Ti nnd T* ana aiye corrigiert). 23. 23. M. eon-
ferere (Draekfabler). 21 23. T. aobiacvm decretnm decreyeritia rcAcieadam Toe. 23. M.
iia. 24. X. axpeTiemiaiqae tarnen. T. experiemini tarnen. 25. 20. X. T. babetia
üaqne ad Teatram belli daniuiciationem. 27. T. Uli jnramenti ac jnria gentium viola-
tofaa. 28. T. tabellaiiam noitmm.
Bailer CfaroBikaa. m. 15
226 1*78. 1479.
feros indignissima videtur. datum Mediolani die 27.
Not. 27 mensis novembris anno 1478.
Magnificis viris gubematori et populo opidi Thuricensium.
1479 [i9o] 1479. Circa festum purificacionis Marie fuit ramor
Feiir. 2 in tota Alsacia, quod Anthonius bastardus Burgundie, qui alias \
in bello Nansensi fiiit per ducem Lothoringie captus et tradi-
tus domino Ludowico regi Francie^), ille regis capitaneus sit
in regno Francie et habeat sub se 12000 equitum et invadere
velit Basilien«^« una cum duce Lothoringie. ex alio Solodren-
*ses inimici sunt Basilien^'^t^^), et hoc causet comes Oflwaldusi
de Tierstein, et Basüien^e« magnam habent custodiam et clau-
serunt quatuor ipsorum portas, et fit vigilia et custodia noc-
turna et diuma, quia avisantur a multis civitatibus et bonis
amicis, sed plus timent suos amicos assertos, videlicet confe- i
deratos^), quam regem Francie et ducem Burgundie. i
Dominus Fridericus imperator scripsit omnibus dominis
de liga magna superioris Almanie, ut ipsi abdicant illam con-
federacionem, quam mutuo pepigerunt, sub pena ammissionis
omnium privilegiorum imperialium, sed nichil fit er säudet j
ein brey. ipse vellet corrigere Switseros et sibi confederatos et ^
nescit modum, nisi nodus iste dissolvatur.'-
Omnes principes imperii eciam fecerunt confederacionem
in tomeamento Herbipolensi, quod noviter et circa festum
Jmu 6 epiphanie celebratum est, et refertur, quod hec facta sit in |
dissolucionem illius federis Almanie superioris, et si deus pro^
nobis, quis contra nos^)? divinum auxilium maneat semper
nobiscum.
[i9o^] ZÜL den zyten giengent vil b&ben im land umb und j
betteletend und m&rtend vil luten. deren wurdent etlich ge-
fangen, die seitend underscheid der hüben und wenn sy zu-sj
sammen komend, wie sy hiessent, gabend sy in Botwelsch für,
als hienoch stot^).
1. T. infldelef ot impios demamqne inferoi. 1. M. T. yideretar. 1. M. BzM«dio- j
Iaho. 2. mensifl fehlt M. T. 2. umo fsldt M. 3. Bei T. feUt die Adreeae. X.
h&talsübersclirlft: Gubematori et populo oppidi TwicenBie. Unter dem Briefe, rechti :
Per Bellinx. Cidme. 10. cftvset ist am eausat abgeindert. Am Bande ateht tob an-
drer Hand : doce a qno didiciati. non ea rector eecleaie in Branatat (das dem Grafen ge-
hörte, Tgl. Band U, 28, 1 E. 41, 16 ff.). Yielleieht hat Kn. auf diea« Bemerlnug hin j«a«
▲hindemng Torgenommen. 19. Am Bande ateht Ton deraelhen Hand, die die eben «r-
w&hnte Bemerkung geaehrieben hat : prodne litteram apnd acta, aliaa non ereditor tibi.
1) 8. oben S. 146, 1 f. 2) Vgl S. 207, 12 flf.
3) Die Eidgenossen. 4) Rom. 8, 31.
5) Wir drucken den Bericht über das Rotwelscli mit Erläuterung toh
sachkundiger Seite in den Beilagen ab.
1479. 227
[i95] Eodem tempore dominus Ludowicus rex Francie in-
quisiTit et conduxit omnes quot potuit invenire stipendiarios
in finibus confederatonim , eciam in Sweyia superiori et in-
ferioiL quid pretendat nescitur. et habet magnum exercitum
sin Francia in Sancto Johanne^).
Dominus imperator eciam scripsit confederatis superiori-
bus, ut mitterent sibi sex milia pedi/um. tunc ipse velit se
pro mcfdio pacis interponere inter eos et dominam Medio-
lanen^^m. sed timetur fraus, ne quando ipsi ad eum venirent,
föipse eos detineret 6t tunc rex Francie et domina Mediolanen-
m oonfederatos occuparent.
Eodem tempore dominus noster papa dedit potestatem
domino imperatori ad concordandum electum et provisum Con-
stmcienses et constituit eis terminum diem sancti Gal}i proxime Oct. le
i^ futurum ad Croaciam^), et speratur quod dominus de Sunnen-^
beig obtineat ecclesiam Constancien^^m.
£odem tempore fuit quidam doctor sacre theologie nomine
Johannes de Wesalia, qui predicans in ecclesia Wormacien^t
bic predicavit multos erroneos articulos contra fidem nostram,
a inter quos erat unus, quod spiritus a patre et filio non pro-
cedat ^). bic babet socium, qui in Basilea fiiit et se nominavit
comit^m de Stemenberg in Bohemia. hie nequam fuit auri-
üaher et babuit noticiam [195^] multorum sigQlorum principum
et mercatorum, quonim eciam secreta scivit, et propterea mul-
tstos fraudäylt fsJsis litteris, quas hincinde mercatoribus et
banckarüs scripsit. hie fuit in Basilea et multam peccuniam
a campsoribus recepit, quia ostendit litteras mercatorum Nftren-
berga et Praga, et laute vixit, bibit vinum Malvaticum et com-
iiiedit zuckarum et liberalis apud omnes fuit.
* Johannes de Yenningen episcopus Basilien«t9 mortuus est^). j^^^*^,
presedit ecclesie Basilien^' 21 annis. hie cum Basiliensibus et
confederatis fregit Blamont et cum suis recepit et obtinuit
Fribeig castrum cum suis attinenciis*), dimisit omnia castra
^iscopatus opulentissima et nichil mansit obligatus, fecit ra-
^<3onein cum omnibus suis creditoribus et omnibus i^ prompta
pecunia debita solvit«), hie ordinatissimum fecit testamentum,
7. psdum. 36. imprompta. Wir trenaen dea bMseni YerstindniBflei wegen die beiden
Worte und andern in Folge daTon du dem p aseimülerte m des ersten in n.
1) St Jean de Losne, westlich yon Ddle, an der Saone unterhalb von
Anzonne.
2) Gra«. Ygh S. 158, 29. 174, 19.
3) 8. unten Seite 231, 1 ff.
4] VgL oben S. 218, lOff. 5) Band ü, 126, 6ff. Oben 199, 21 ff.
6) Hiermit raekt Knebel selbst die Kargheit des Bischofs, Aber welche
15*
228 H78.
in quo sibi elegit sepulturam in ecclesia Basilien^' ante peti-
cionem matricifli).
Eodem anno mirabilis cometa in partibiu transmarinis
circa Jerusalem yisus, cujus disposicio inferius descripta est^).
Eodem anno duo astronimi, unus Romanus, alter Bononi-*
en^tis, natus tarnen de Mediolano, indicium presentis anni, vi-
delicet 1479, ex conjunccione astrorum mirabiH et influencia
eoTum prenosticati sunt, ut patet infira. et primo illius Ro*
mani sequitur in hec, que secuntur, verba.
Ad reverendissimum dominum meum dominum Stepha- 1*
num de Nardinis tituli sancte Marie Transtyberina presbiterum
cardinalem Mediolanen^^m Juliani de Blancis canonici beate
Marie predicte indicium de disposicione anni 1479 incipit').
11. TAnstybttrini. 13. Das Prognoeticon des JolUnnfl de Blancis reicht hia gegen
Ende Ton pag. 207, dock ist in dasselbe der unten Seite 240, Uff. abgednickte Ab-
schnitt eingerflcht, der pag. 201^ nad die erste H&lfte Tonpaf. 202 einnimmt, das des
Hieronymns de Hanfredis reicht Ton pag. 207 bis ans Ende 7on pag. 215.
er sich Band 11, 225, 34 ff. sehr heftig ausUUst, in ein etwas andres Lieht.
Vgl. Nicolaus Gerung, genannt Blauenstein, in den Script rer. Basil. minores
350 ff. Hausier, Verfassungsgeschichte 393 f. Durch Johann von Venningen
wurde im J. 1461 Pruntrut, das von nun an den Bischöfen als Residenx diente,
und das 1386 durch Bischof Imer von Harnstein den Grafen von Mflmpelgart
war verpfändet worden, wieder ans Hochstift zurQckgelöst
1) S. oben 219 A. 1. 2) S. das in den Nachtr&gen Bemerkte.
3) In der Einleitung klagt der Verfasser, dass er nicht wie andre Jahre
mit frohem Herzen seine Arbeit beginnen könne, da malignantes stelle et
earum seve direcciones jedem fröhlichen Anfange entgegenstehn*, er fürchtet,
es werde in Erfüllung gehn, was Apocal 16, 17 — 21 gesdirieben steht, und er^
mahnt seine Leser lur Gottesfurcht. Nach einer allgemeinen Übersicht über
die astronomische Gestaltung des Jahres trägt er seine Erörterungen in fol-
genden Abschnitten vor : De conjunccione jovis et martis. De eclipsi prima
lune. De conjunccione martis et satumi. De eclipsi solis. De aHa eclipsi
lune. Primum yerbum in generali , quibus prinoipibus minentur hee eelipses
et conjuncciones superiorum planetarum future. De fertüitate anni secundum
verbum. Tercium verbum de egritudinibus et peste. Quartum Tcrbum de
gwerris, bellis et pace necnon divisionibus ad invicem. Gapitulum septimum
de statu populorum, mercatorum, artistarum, juristarum et multorum düorum.
Verbum seztum in special! ineipiamus de aliquibus prinoipibus et eomm esse,
et primo de summo pontifiee Sizto quarto. Septimum yerbum de imperatore.
Octavum yerbum de oristianissimo rege Franeie. Nonum yerbum de iUustris-
simo rege Eerdinando Neapolitano. Decimum yerbum de rege Ungarie. Un-
decimum yerbum de paryulo duce Mediolano. (Zwischen diesem Abschnitte
und dem folgenden ist auf pag. 20 1^ imd der ersten Hfilfte yon 202 der Brief
Ludwigs an den Pabst yom 18. August mit der sich daran sehlieesenden Notiz,
s. Zeile 13 Var., eingefügt.) Duodecimum Signum de marchione Mantaano.
Tredecimum yerbum de magno Thuroo. Decimum quartum yerbum de foi^
tunis aliquarum civitatum, et ut clarius cunctis Italicis, quibus maxime facta
est hec reyolucio, futura innotescant accidencia, ad aliqua particularia me
transferam, antiquos meos majores inmitando secundum suocessionem signo-
H78. 229
[w] «Meronimi Manfiredi dignusimi vatis in pronoaticon
urni salutis miUesimi quadringentesimi septuagesimi noni pro-
hemium^).
i. Tp«rottiaii.
nun ab ariete incipiendo prosequor, nee in sequentibus multum de peste tan-
gun, qaia quasi generaKs erit, yerumtamen aliquibus ciyitatibus ardencius ri-
fiebit, ut inferiuB dieemus. (Es werden nun nach der Beihe der Zeichen des
'ßiierkieiies iwölf italiänisohe Städte und Landschaften behandelt mit jedes-
maliger Erwähnung andrer Stfidte und Lande, auch ausseritalischer, die als
demselbea Zeichen unterworfen, ähnliche Schicksale zu erwarten haben.
Dsnn werden nach Torangegangenen Bemerkungen über die Schwierigkeit der
Wetterpropheseiungund hierauf begrandeten Vorbehalten, die einseinen Mo-
nat« durchgenommen :) liareius opponens et eonjuneciones futore. Aprilis.
Majug. Junius. Julius. Augustus. September. Octo^er. November. December.
Jinuarius. Februarius.
1} Nach dem prohemium , das mit einer Widmung an die inclita mater
Bononia sehliesst, und der Beschreibung der fünf su erwartenden Constella-
üoDen, nämlich sweier MondsÜnstemisse, einer Sonnenfinstemiss, einer con-
joaecio martis cum jove und einer conjunceio martis cum satumo, folgen die
Abaehnitte: De pestilencia in Ytalia. De pregnantibus (beide Abeehnitte be-
schäftigen sich noch mit weitem Krankheiten als den durch die Überschriften
angedeuteten). De fertilitate anni. De terremotibus (von den lu erwar-
teaden Erdbeben handelt nur eine einzige Zeile , dann ist die Bede von den
Odakren, welche das Jahr für Kanaler, Bedner, Dichter, Doetoren, Studenten
L & w. bringen wird). De Veneciis. De Roma. De Aominis Bononie. In
partäms Frande. De Bononia. De prelatis ecdesie. Status Mediolanensium.
An diesen letatem Abschnitt sehliesst sich sunfiohst der Satz : »Unus dominus
in Ytalia omnino et in&Uanter hoe anno defteiet, et erit de natura martis et
leteuiiL ideo qui habet aures audiendi, audiat,« dann ein Absatz über die
Fenarienses. herauf: Literfeecio in ultramontanis partibus. De Mantua et
Bareima. De Theucro. Dann ein kleiner Absatz über Yiterbo, Turin und
Perugia. De rege Ferdinondo. Hierauf der Satz : »Quidam magnates in Aro-
aandiok hoe anno morientur aut de dominio expellentur.« De Alamania.
Dieser Abschnitt geht in Vorausyerkündungen allgemeinem Inhalts über, es
folgen dann ein kleiner Absatz über Italien und Bemerkungen über einen
Cooeten, der im Tergangenen Jahre in fernen Lindem soll gesehn worden
ieifl. Hierauf: De Tuscis. De mazimo prelato sive pontifioe summo. Naeh-
dca er schweres Unglück für die Kirehe prophezeit hat, fügt er bei : quod si
^ que ex predieta soUs eelipsi significtntur, anno presenti non evenerint,
^ dniatenim et per totom annum sequentem prediote eolipsis influxus, videlieet
uttobguB in temporibuB erentuum aliquando erret, non tarnen in quaHtatibus
ere&tausi errare poteat, si canones astrologos bene intellexerit. nos autem,
^tom ad syderum eursum, loeuti sumus, deus autem bene potest ab eeele*
^ soaliee mala arertere, et sanetissimus pontifex cum rererendissimis dominis
^i^inalibas hee mala suis pradeneiis potenint eritare. non enim hec dicun-
toi, at ereniant, sed ut syderum eognitis influxibus eis contra nitamur. Dann
BcBierkimgen über den bsTorstehenden Tod grosser Kriegsm&imer, über die
^c^iuBehkeit der Constellationen für procuratores und notarii , über zu be-
^i^idtteDdeFeuersbrttnste. Dann geht er über zur Verkündigung des Wetters,
und nachdem anch er die Schwierigkeit derselben auseinandergesetzt und
Teraduedene Vorbehalte gemacht, behandelt er die einzelnen Monate vom
230 147».
[i&7^] Hyemps illo anno (1479) fiiit pluviosus et duravit a
NoT^ii^*^^^ sancti Martini (1478) nsque ad festiim sancte Appolonie^
Febr^9 et ab eodem festo usque ad quintam decimam marcii fuit se-
Men 16 renum et calidum tempus, ita quod putarentur yinee, et vites
inciperent producere gemmulas. et tunc ab eodem die venit
ventuB aquilonaris et congelavit terram, ita quod timerent ho-
mines, quod tarn vites quam arbores destruerentur.
[i58] Premifli in certo loco superius^), quomodo dominus
Johannes de Wesalia sacre theologie doctor fuisset captus per
reverendissimum j^trem dominum archiepiscopum Magimtin^
emem propter certos articulos erroneos, quos predicavit, et
postea conyictus publice revocavit^). quorum articulorum tenor
sequitur et est talis').
Articuli per magistrum Johannem de Wesalia confessi, ex
scriptis ejus proprüs collecti et per eundem revocati^).
1. Siehe S. 210, 2 Ter. Die JehnaU 1470 iit ftber dieeen Abeets, der in der Hendsckrift
enf Neehriohten am dem J. 1478 folgt, geechrieben, 1478 (Z. 2) steht gm Bande. 13. «t
fehlt.
Men bis sum Februar und schliesst: Finis. Per me Jheronimum de Nanfre-
dis arcium et medicme doctorem in studio inelite matris Bononie 1479 die se-
cunda januarii ad Uudem omnipotentis dei.
1) Vgl. oben S. 227, 17 ff,
2) Über den Prooess des Johann von Wesel^ der Tom 5. bis sum 12. Fe-
bruar dauerte, s. den Bericht eines Augenzeugen: »Examen magistrale ac
theologicale doctoris Johannis de Wesalia concionatoris Wormadensis , prae-
sidentibus magistris nostris haereticae praTitatis inquisitoribus, m. n. Ger-
hardo de Elten et Jaoobo Sprenger de ordine Praedicatorum« in dem Ton Orth-
Tinus Gratius herausgegebenen Fasoiculus rerum expetendarum ac fugien-
darum . . . Anno M. D. XXXV, fol. 164 ff. und Ullmann, Reformatoren vor der
Reformation, Bd. I (Hamb. 1841), S. 388 ff., der noch einen weitem unge-
druckten Bericht benutzt hat
3) Examen magistrale fol. 166t> heisst es : »Prandio peracto (Mittwoch den
11. Febr.) definiebatur, ei die crastino, scilicet joTis, potiores articulos preaen-
tandos esse ad deliberandum, si haeresim abjurare, rcTocare, reniarnque
petere dignaretur.« Und dann weiter : »Die Jons. Articxdi Tenenmt ante cod-
speetum ejus, de haeresi praedpue suspecti.« Wir haben keinen Onmdiu
bezweifeln, dass uns hier die Fassung dieser Artikel Torliegt, die weder in
jenem gedruckten, noch in dem Ton Ullmann benutzten ungedruckten Be-
richte mitgetheilt werden, da sie in der That die Punkte enthdten, bezüglich
deren Job. t. Wesel beim Verhör die Abweichung seiner Ansichten von der
herrschenden Kirchenlehre zugegeben oder wenigstens seine Zustimmung su
derselben nicht unumwunden ausgesprochen hatte. Die Formulierung schÜesst
sich zum Theil wörtlich dem ProtocoU des Verhörs an. Die Paradoxa, welche
O. Qratius auf Bl. 163 dem Examen Torangedruckt, haben keinen offiziellen
Charakter, sie sind nicht dem Verhöre entnommen (feruntur a quibusdam
Thomistis ex iUius concionantis ore fuisse excepta) und enthalten Dinge (tum
Theil läppischer Art), die in demselben gar nicht berührt werden.
4) Bei den Verweisungen, die wir im folgenden machen, bedeutet die
1479. 231
Piimus. Spiritus sanctus non procedit a patre et filio.
2. Qnod non continetur in canone biblie nee expresse
nee yiitaaliter, qnod spiritus sanctus procedat a filio.
3. Plus est credendum, spiritum sanctum procedere a
Spätre quam a filio ^).
4. Ecclesia Cristi supra firmam petram fundata possit
enve aut aliquando errayerit in fide^).
5. Cristus non reliquit sibi yicarium in terris^).
6. Apostoli, papa et alii principes et prelati ecclesie non
nbbaerimt a Cristo auctoritatem condendi canones aut insti-
taendi leges^)«
7. Omnis presbiter est episcopus realiter, et solo nomine
aut hominum institucione difierunt^).
S. NuIIus Cristianus quantumcumque doctus aut littera-
ötus habet auctoritatem exponendi verba Cristi*).
9. Quod Sacra scriptura non sit eodem spiritu exposita
per ganctos patres et doctores ecclesie, quo fuit primitus tra-
dita?).
10. Quod nullum sit peccatum originale, nee parvuli in
»peccato originali concipiuntur^).
11» De continencia clericorum et de jejunüs ecclesie, in-
dulgenciis et aliis scriptis et predicatis per eum quam pluri-
mom pias aures offendit et incentivurn delinquendi dedit^).
12. Nichil est credendum, quod non continetur in canone
^bibUe, et sie nee canonibus nee decretalibus sanctorum patrum
6t geneialium conciliorum est credendum ^<>).
13. Obediencia ecclesiastica est secundum adinvencionem
sacerdotum*!).
14. Soli in gracia et caritate copulati sunt de ecclesia
»sancta katholica").
[is8^] 15. Quod res inanimate benedicte seu consecrate, ut
anflehe ffiffer die Nurnmer der Frage im Verhöre vom Montag, die Ziffern
sutTorgesetitem A und die mit beigefügtem denuo verweisen auf das Verhör
^^^ Dienstag, und zwar erstere auf die (nicht numerierten, von uns aber ihrer
^ofolge nach beseichneten) additionales articuH, super quibus fuit exa-
lauiatag, letstere auf den Abschnitt, der denuo inteirogatus überschrieben ist
^d die abermalige Erörterung von Punkten, die schon am Montag behandelt
worden, enthilt Nach unsem Citaten lassen sich die betreffenden Stellen
^eh bei UUman leicht nachschlagen.
1] Ober diese drei Artikel s. 7. 7 den. 2) 10. 3) 28. 28 den.
*) 14. 15. 5) 16. 6) 17. 17 den. 7) 17. 17 den.
S; 18. 18 drai. 9) 21. 22. 23. 27. 27 den. 10) A 8. vgl 8 den. 24.
Hl Ben Inhalt dieses Artikels finde ich im Verhöre nicht , wenn er nicht
^a in der schon su Art 6 citierten Frage 15 zu suchen ist.
12. A 9. 8 den.
232 U79.
aqua benedicta et Bimiles, non habent effectum alium a rebus
non consecratb^).
16. Dixit et scripsit, illum vemculum symboli AtAa-
nami »sicut anima racionalisc etc. esse falsum et ecclesiam
errare in hoc, quod illum approbavit^). i
17. Quod thesauTus meritorum sanctorum non poteat per
papam distribui, quia ille thesauros non est in terria dimiasua').
18. Recompensacio penarum pro peccatis debitanun non
potest fieri per penas Cristi et sanctorum, quia merita ipsorum
non posaunt applicari aliis hominibus pro satisfaccione penarum {
debitarum, et ideo papa et alii prelati non possunt illum the-
saurum aliis distribuere^j, et quod indulgencie sunt pie frau-
des iidelium^).
19. »Ecclesia facit indulgencias« verum est pro illa ec-
clesia, que errat, et ideo ecclesia dando indulgencias plust
nocet quam prodest®). |
Fabr. 12 Item die veneris 12. februarii anno 79 verba in effectu |
prolata per magistrum Jobannem de Wesalia, dum peciit
Teniam: i
Reverendissime pater princeps et archipresul hujus inclite i
dyocesis Maguntin«, venerande pater inquisitor et venerabiles |
domini mei. ego sponte recognosco, in scriptis, libris et dictis I
meis inventum esse, quod erroneum est, et revoco eadem er-
ronea et in publico rerocare yoIo et peto veniam et graciam'). i
Et ista reyocacio supradictorum articulorum &cta est in j
presencia infrascriptorum doctorum: item inquisitor appellatur i
doctor Oerhardus de Elten de ordine Predicatorum professus
in Colonia. item doctor Sprenger de Basilea prior ejusdem ;
ordinis^) cum duobus aliis doctoribus. item suffiraganeus do-
3. 4. Anatbasii. 15. erat. 27. de elten (t. andrer Hand ?) statt eines gestriebeneB '
kliton.
1) A 5. 2) 8. 8 den. 3) AI. 4) A 2. 5) Ad. 6) A 4.
7) Vgl. den an einigen Stellen etwss abweiohenden WoitUut Examen
magistrale fol. 166b.
8) Jakob Sprenger, der Stifter der ersten Rosenkransbrudenehaft und
Verfasser des MaUeus maleficarum, war Dominieanerprior in Köln. Gerhard
von Elten und er, die bei den Prosessterhandlungen prftsidlerten (rgL oben
S. 230 A. 2), waren nach dem Examen magiitrale als Abgeordnete der Uni-
versität Köln erschienen. Die Herkunft Sprengers aus Basel finde ich nir- |
gends als hier erwähnt. Wenn der MaUeus maleftoaTum, der die Quelle Ton
untähligen Hexenprocessen geworden ist, einen Basler sum Verfasser gehabt,
so ist hinwiederum das Buch., in welchem derselbe luerst mit Nachdruck be-
kftmpft worden, des Johannes Wierus Werk de praestigiis daemonum et in-
cantationibus ao veneficiis im J. 1563 in Basel erschienen und dann von hier
in zahlreichen Auflagen yerbreitet worden. C. G. t. Wfichter, Beitrage lur
1479. 233
mini archiepiacopi Maguntint doctor. item Heydelbergenm
doctor Hertwicus^j. item doctor Pallis^) cum ceteris baccalarüs
et magistris in sacra theolc^a. item plebanus de Franckfordia
doctor cum plaribiu alÜB doctoribua, licenciatii et magistris,
iprelatis, nobilibus univenitatis Maguntint').
[!59] Item specificado reYOcacionis est facta die, qua supra,
in refectorio fratrum Minorum Maguntino in presencia, ut
fertor^ trecentorum virorum et multo amplioribus. et erit in
dominica esto michi hoc in anno in ecclesia Maguntina, singulis F^br. 21
t penonis singularum ecclesiarum a sermocinacionibus cessantibus
Qt eo liberiu6 hanc revocacionem audire possint.
Eisdem temporibus et circa medium quadragesime, ^^"^k^oi
dominos rex Francie Ludowicus multos stipendiasset et spo-
pondisset unicuique singulis mensibus 7 florenos, et ipsi con-
tigregati fuissent in Mulhusen Suntgaudie sicque simul irent
per tenam Lothoringie et venissent ad opidum Morse, Tolentes
idem opidum clam intrare et spoliare, qui intus erant habebant
exploratores, qui eis nunciarent adventum et intencionem ipso-
nun, preparaverunt se ad municionem et arma, miserunt eciam
ui castra, ubi erant de suis in exercitu. isti habebant scrutinia
m, quando venirent, et cum venissent isti nequam stipendiarii
de Ulis partibus et niterent clandestine intrare, illi de civitate
imienint in eos et exercitus, qui ex adverso venit, a tergo et
interfecerunt ex Alis nequam currentibus hincinde sexcentos,
s«t in isto loeo plures de Almanis ceciderunt, quam in quatuor
beliis, videlicet Eilenkort, Granson, Mortan et Nansen, nee
tarnen multum curabatur, quia nullus ipsorum volebat laborare,
^ omnes pariter volebant de rapims et latrocinÜB vivere, et
ncut Yixerunt ita morixerunt^) propter riginum^).
ü Anno etc. 1 479 septima marcii reverendo pairi domino Gaspar icen 7
de Beno in episcopum "BsisiKemem electo, Rome examinato sue
eleccionis decreto, per sanctissinum dominum fiixtum papam
quartam fdit de episcopatu auctoritate apostolica provisum^^).
10. MmocioiUieionibaB. 30. reTen&dm p. dominaf .
Jl^tieheQ Cbaehiohta» insbesondere lur Geseh. des Deutschen Sträfreehts»
^^ 1845, 8. »3.
1; Hervieut de Amsterdamis. Ex. magistr.
2) Der Käme ist entstellt. Es ist wohl der Heidelberger Jododus de Oalbo
^ön Calw) gemeint.
3] S. die Aufs&hlnxig im Ex. magistr. foL 164 B und fol. 166^ £. F.
ttaiini 381.
4 Vgl Band I, 484, 27 : Sieut vixit, ito morixit.
\ Klginu8 s ricinus, Hundslaus. 6) Vgl oben S. 222, 27 ff.
234 1479.
Apr^u b^^^] -^J^^^ 1479 circa festum pasche Mtictissimus dominus
noster Sixtus papa quartus ad confederatos superioris Almanie
et ad partes Ulis adjacentes misit ambasiatorem sive nunciiun ^)
ad tractandum certa cum eis negocia contra Florentinos et inter
alia dedit sibi potestatem , quam inferius post proxime scripta^
negocia Florentinorum reperies conscriptam ^) .
Tenor scripti ex parte Banctissimi domini nostri contra
Florentinos sequitur et est talis').
Apr. 18 [i62^] Anno 79 dominica quasimodo sero bora octava yenit
magnus grando, qui et vineas et arbores pomiferos necnonio
segetes siligiferos a Tattenried per montem Blowen usque ad
Bencken^) miserabiliter demolivit et prope lacum Thuricen^^m
et infra usque ad Löffenberg similiter fecit, protendens ad lacum
Constanciensem.
Apr. 26 Depost feria secunda, que fuit postera dies sancti Marciis
ewangeliste, fuit coram reverendo patre domino Caspar de Reno
tenta dieta inter dominos de Hasenburg ex una et Caspar de Mors-
perg militem de et super dominio et Castro Hasenburg, quod
domini Petrus de Morsperg, Heinricus de Mfirspei^ et Con-
um 1439 radus corum firater milites circa annum domini 1439 ceperuntso
vi, causante ipsorum dominorum de Hasenburg fraude, quia
molliebantur eis capere castrum Plüschhusen^), quod in vicino
1) Gentilis Ton Spoleto. Vgl unten 8. 245, 5 ff.
2) Knebel hat über dem Abschreiben des langen in Anm. 3 beseichneten
Schriftstückes die angekündigte Eintragung dieser Vollmacht vergessen. Ans-
hebn bringt I, 188 ff. (neue Ausgabe 135 ff.) die Antrftge, welche der p&bstliehe
Bote auf den^ Tagen zu Zürich [vom 8. Merz und vom 24. Mai (vgL unten
245, 15) vorgelegt ygl.£idg.Ab8ch.in, 1, S.30w.33h. 34 c. Über die Thfitig-
keit des Gentilis und über die Verhandlungen des Pabstes mit den Eidge-
nossen überhaupt ist namentlich Anshelm nachzulesen. S. auch S^esser,
Kleine Schriften 11, 49 ff. Zu einem Bündnisse der 8 Orte nebst Freiburg und
Solothum mit dem Pabste ist es im Herbste 1479 gekommen. S. die Abschiede
Luzem, Sept 9 Lit s, Luzem, Oct 18 Lit b. Anshelm I, 193 (138) ff. und die
Urkunde des Pabstes vom 21. Jan. 1480 Eidg. Absch. in, 1, S. 49. 50. 669 ff.
3) Es folgt nun das Schriftstück, das bei Gomines-Lenglet IV, S. 218 —
223 abgedruckt ist: die Erklärung des Pabstes, unter welchen Bedingung^
er geneigt sei, mit den Florentinern und ihren Verbündeten Frieden zu
schliessen, verlesen am 5. Merz 1479 im pSbstlichen Consistorium, wohin die
französischen Gesandten (s. unten 242, 35 ff.) und die Gesandten der Verbün-
deten beschieden worden waren, in Gegenwart der Gesandten des Kaisers, des
Königs von Neapel und des Herzogs Maximilian.
4) Benken etwa zwei Stunden südwesü. von Basel.
5) Pleujouse (deutsch jetzt Plützhausen) , westlich von Lützel, nördlich
von Asuel (Hasenburg), im heutigen Kanton Bern. IMörsperg (Morimont)
liegt noch weiter nördlich, im Elsass unfern der Grenze.
1479. 235
est, et habitis coiam domino Caspar predicto multis tractatibus
oü fiut extunc factum, sed alia indicta dieta.
Ciica festmn traiuilacioms sancti Nicolai in mayo nobiles )^ o
illiufl patrie mirabilem tractatum inter se fecerunt, preten-
^dentes ribi non fore in illis gewerris Burgundie per principem
OneuB^) Buigundam satisfactum. collegerunt exercitum, fin-
gentes se Teile intrare Burgundiam et eos requirere, ut eis
fieret satisfaccio^). Basflien^e« timentes, ne forte intrarent
BasQeam pacifice in dolo, clauserunt quatuor portas et ponen-
Utes custodes infira et supra reliquas portas, claudentes Renum
in ponte et ponentes pixides et ordinantes magistros ad eas in
snguliB torribus. sie venerunt successive multi armati, sed
prohibiti sunt extra manere. quid fiet nescitur. deus disponat
ad melius.
' Eo tempore per sex integras septimanas non fuit pluvia
drca Bmkam et arifiebant pomeria neque sata vemalia pro*
ficiebant»
Opida Beni superiora, videlicet Waltzhüt, Löffenberg,
Seckingen, Binfelden, Basilea, Nuwenbtirg et Brisach nolebant
'iDos armatos intromittere neque ipsos pertransire, timentes
tndicionem.^
[m] Eodem tempore fiiit tenta dieta in Lutzema per con-
Meratos magne lige, ubi eciam erant ambasiatores sanctissimi
domini nostri Sixti quarti, illustrissimorum dominorum Pride-
itici quarti imperatoris, regum Francie, Ferinandi Neapolitani,
Htmgarie et Bohemie necnonj Maximiliani ducis Burgundie
etc. et Sigismundi ducis Austrie, ubi papa voluit habere armi-
geros contra Yenetos et Florentinos, Veneti eciam erant et
petebant armigeros contra papam^). sed quid actum sit nescio.
1; D. h. von Orange.
2i Vgl. oben S. 167 A. 2.
3) £idg» Absch. m, 1 , S. 33 h ist von einem Vortrage des Legaten auf
Tage der Vereinung au Luaem in der Woehe nach des hL Kreuzes Tage
3--^ die Rede. Über Anwesenheit yon Gesandten des Kaisers, der
Könige Ton Frankreich und Neapel, und des Königs Matthias, der sich König
Ton Ungarn und Böhmen nannte, des Herzogs Maximilian und der Venetianer
^dea sieh in dem Abschiede keine Andeutungen. Lit. a scheint dagegen zu
q'ieehen, dass Gesandte Maximilians, Lit. c, dass solche des Königs von
Fn&beieh da waren. Mit dem König von Ungarn hatten sich die Eidgenossen
'J& 26. Merz Terbfindet. Eidg. Absch. III, 1, S..667f. vgl S. 30 s. Segesser,
^e Sehriften IL, 240 ff. Vgl ebenda 191 ff. 245 f. Der König yon Neapel
*ttder VerbOndete des Fabstes und des Königs yon Ungarn. Ein Bote yon
Venedig wird erwähnt im Abschiede des eidgenössischen Tages zu Lucem,
April 19. Eidg. Absch. DI, 1, S. 32 c.
236 1479.
[i63^] Cometa talis forme apparuit in Arabia circa camis*
priTium proxime preteritum.
[i64] Eodem tempore quidam mercator de Gretz^) Hangarie
Petrus Oampp Bcripsit de Greti domino Nicoiao Busch pro-
thonotario Basüiensi de novis ibidem occurrentibus in hunc&
modum qui sequitur.
Dem fumemen, ersamen wisen hem Nicolaen Rausch stat-
Bchriber zu Basel minem gunstigen herren und frund.
Fümemer, ersamer, sunder gunstiger lieber herre und
gönner, min willig dienst sind üch mit fliss bereit, use gutem lo
geneigtem willen, den ich allzyt zu üch trag, hab ich üch nit
ungeschriben m6gen lossen, wiewol ich ouch nu nützt, doran
gelegen sy, zu schriben weisz, müsz ich och unnütz red und
hofmer schriben, und mogent werlich wissen, die Yenediger
(Jan. 25] bekennen öch selbs, dasz sy mit den Türken ein ewigen firiden i&
gemacht haben 2), dasz sy hinfur zu und von einander* handlen
mögen, und als ich h6r, sollend sy im wider die Heyden und
er in öch etlich hilff tun >) und geben im Scutere, die ein port
am mer ist, und in Bossen, Dalmacien und Krabaten ein
slüssel ist, öch ein insel genant Britzo die Mayre^), dorum lo
sein vier slossz und 100000 gülden in 10 joren. item etlich
sagen mer, so gestend si sin aber nit. so gibt er in die stat
Bai^osz, und ietz ist oder würt der mechtigist witzschu^), dasz
ist ein höbtman des Türken, so er hat, gon Venedie, die slosss
1. 2. Der B«Bt von pag. 163^ ist leer. Die linke H&lfte der Seite ist eingenommen dnrch
die Zeiebnnng dee Cometen. Der Comet ist eingefMet durch swel Linien , die parell«!
zn einander senkrecht hie tnr Höhe Ton etwa swei Dritteln der Seite emporlanfen, dum
sich gegen einander biegen nnd oben in eine Spitxe cnsammenlanfen. In der oben
HUfte des untern Thelle steht eine Sense, so dais der Griff nahe dem Rande rechte,
parallel mit demselben steht, das Eisen sich von da snr linken Seite hinftberxieht nnge-
fUur in der Höhe, in welcher der Comet anfingt sich ansnspitsen. Im obem Theile des-
selben stehen dann qner Aber dem Eisen der Sense nnd ftber einander swei sichelf&r-
mige Figuren, den conoaren Theil nach unten gerichtet; dem Baume entsprechMid ist
die untere etwas kleiner als das Eisen der Sense, die obere etwas kleiner als die untere.
Der durch die 3 Figuren frei gelassene Baum innerhalb der Umfassung des Cometen ist
in seiner linken HUfte blutroth angestrichen, in seiner rechten durch eine Xenge kleiner
Kreise ausgefüllt. Auf beiden Seiten des Cometen unfern der Spitse steht je ein Sten-
ohen, durch ein paar durcheinandergesogene Striche beseichnet. Der Absata cometa . .
preteritum steht zu oberst auf der rechten HUfte von pag. 163^. circa . . . preteritum ist
« sp&ter nachgetragen. 20. dorum ist aus dorinn corrigiert. 22. si gestend.
1) Qran, wie sieh aus S. 238, 3 ergiebt.
2) Die Bestimmungen des Friedens von Constantinopel rom 25. Januar
1479 8. unten pag. 228i>.
3) S. unten S. 240, A. 1.
4} Als die wichtigsten Abtretungen der Venetianer werden die ron Scutarii
Braooio di Maina und Stalimene (Lemnos) genannt Letsteres ist hier nicht
erwfthnt und dafür der Braccio di Maina su einer Insel gemacht.
5) Yezier? VgL über diese Qesandtsehaft unten S. 240, Off.
1479. 237
inieiiefflinen und z& ubergend und anders z& beschliessen.
der Turck het Seh dem küng von Hungern den firiden ab-
geieit umb das, als vem die Türken, so in disem land gewesen,
fior Jetsi in Bossin )), so dem kung zugehört, gesogen, etlich
'm denselben statt erslagen sin, das öch der Türken soldener
Temommen haben, sollen sy in Bossen ligen und mit Unger-
lasd frii haben, so mochten si sich nit enthalten, nu habend
die Yened^r die uxsach des fridens^): der hobst und der
Ung Ton Napols sy und ir puntgenossen mütwillenklich und
t" wider recht bekriegen, und domit sy in dester mer beschedi-
rtmg i&t&n und bekri^en, haben sy sich bed mit dem Türken
Teiricht, und der kung sin sune zu dem Türken gesant^j. so
iuben sy nu yü jor grosz gelt wider die Türken uszgeben und
sDentludben umb hüff anger&fft, in hatt aber nieman helfen
'SweDen, sunder etlich Tutsch forsten haben nu lang domoch
gestdt, sy zu vertriben. item der kung von Hungern hatt
Dit wellen geschehen sin, dasz er den friden gebrochen hett,
md die toter, so die Türken nideigeleg haben, vochen und
dem Türken überantworten wollen, dieselben haben die flucht
»geben und ir als uff 600 sind zh den Venediger -gezogen und
erbietend sich in iren sold. [i64^] item unser herr der keyser
btt der Türken halb ein tag uff trinitatis gen Nflrenberg ge* Jvni 6
setzt <), domit ein gemeiner zug f&rgenommen werde, item
die ieyserlich majestat hatt etlich uffsleg wider über die köff-
sinanscbaft gesetz, die meint der kung nit zu gedulden und
^ allen sinen undertonen hoch verbotten , nützt in unsers
iKiren des keysers stett zu fi&ren, domit die merckt nützit
vert sind, und versten, er und öch die kung Poland und
Mm gmd gantz eins und haben strassz von Venedige gon
^Ungern durcht Krabaten zügericht, dasz nu das leger zu Ofen
iütTendiger.
1) Jaitia (Jajee) in Bosnien an der Mündnng des Flusses PÜwa in den
^rbia, im J. 1453 i^it einem Theüe Bosniens dureh Matthias Corrinus erobert
^ü \aa 1528 mit Ungarn vereinigt,
-) Die £rwigangen der Yeneiianer s. bei Nayagero, Storia Veneiiana in
^ Seriptores Ton Muratori XXm, 1 151 f.
3) NtTagero berichtet 8L 1 152 , dass Ferdinand im J. 1478 in mano deUo
^To mandatogli dal iignor Tureo giurö la pace e spedi a etso signore un'
atbafdidore oon onorati presentL
i Auch Basel wurde auf diesen Tag geladen, entschuldigte aber sein
Miieiben mit der dureh die Fortsehritte des Königs in Ober Burgund ihm
<^den Oe&hr. 8. die Briefe Tom 5. Juni an den Kaiser, an die Stadt
^ümbog und an einen Prälaten in der Umgebung des Kaisers, ohne Zveifel
Legaten Bischof Alexander Ton Forli, Missivenb. XV, 248—251.
238 1479.
gericht werden sol. so sollen etlich Strassen durcht Poland
und Beben zügericht werden.
Item die Veyserlich majestat wil ye den bischoST Ton Gretz
zu ertzbiscboff zu Saltzburg baben und tut nu des stidfis stett
grossz gebott und verbutt in aller bandretcbung, versten aber,»
sy werden recbt bieten und Termeinen, inn nit uffiEÜnemmen^j.
Apr. 33 item ietz uff sant Jörgen tag werden die dry kung Ungern.
Poland und Bebem g;on Olmutz zu einander kommen, yersicli
icb micb, si werden Acb etwas betracbten. icb bör worlick
dasz der kung von Poland den Tutzscben berren zwo stetti
abgewonnen bab, und so die dry kung mit einander gericlit
sind, stet doruff, dasz sy an demselben end gantz yertriben
werden, item zwen trafen von Grabaten kriegen sust durcht
die Türken werdt') dasz vil volks gon Kraym loufft umb na-
rung, do ist es öcb verberet und liden grosse not und bittend i
got umb ein sterbet, item die Yen^diger baltend es dofui,
dasz der bobst zftgericbt bab, dasz die Eydgenossen die von
Meyland bekriegen, item min wirt ist necbt von Ofen kommen
und sagt [les] worlicb, als sust gescbriften kommen sind, daz
dt^ Türken ob 40000 mann im land Hungern baben ligen:
und bescbedigend das ser vast, und der kung bab yü piichsen
uffgeleit, es wisse aber niemand, was sin fämemmen sy.
]f«n 28 geben zu Gretz an suntag judica anno etc. 79.
Peter Gampp.
na IUI 20 Eo tempore et circa festum ascensionis domini dominus'^
1444 Ludowicus rex Francie, qui eciam anno domini 1444 cum
60000 equitum fuit in Suntgaudio^) ülud devastans, itenun
disposuit primo accipere Burgundiam et deinde Suntgaudiam.
unde Gallici et presertim Burgundi permoti BasilienW^ de
Bisuncio scripserunt litteram petentes responsum, ut infra.:
verum Bemen^e« obstant quominus, quibus ipse rex Francie
singulis annis pro stipendio dat 25006 scutorum^), et timen*
dum est, quod illa avaricia et cupiditas Bemenmcm tandem
1. gerioht i«t T6rb6ss«rt aas gezackt. 5. huidreolLang. 10. TntSMSlitMn. 16. Ten-
dlf er. 20. der. Entweder nmu hier die geleeea oder dM BMhfolf ende haWa geatri-
ohea werden. 32. annis fehlt.
1) Über die Flucht des EnbisohofB von Gran, Johann Peckenschlager,
EU Kaiser Friedrich und des letitern Bemahungen, ihm das Ersbisthum Sah*
bürg SU Terschaffen, was ihm endlich im J. 1482 gelang, s. MaiUth, Oesehiehte
der Magyaren m (Wien 1829), 741
2) Diese Stelle ist durch Auslassung und vielleicht sonst noch verderbt
3) Als Anführer der Armagnaken oder Schinder, welche Karl VIL dem
König Friedrich IH gegen die Eidgenossen su Hilfe schickte. Vgl oben
S. 128, 23ff. 4) Vgl unten S. 244, 14.
1479. 239
iestmat illam totam patriam, et ipsi cadant in interituin et in
foTeam, quam fecerunt, cadant, qma habitis aliis yicinis civi-
tatibus et opidis ipsi postea resistere non yalebunt, nou intel-
ligentes, quod firaudulenta sit illa regis dispensacio.
i MagnificiB ac generosis dominis BHsUiensibus fautoribus
Qostris observandissimis Status Burgundie Testra ad vota para-
dssim«.
Magnifici et generosi domini, singalarissimam post com-
mendacionem. fides nostra non solum Tobis spectata est, sed
^eciam penuria, quam sponte atque nitro obiyimjis pro ea per-
petua devocione, qua incUtissime domui Austrie devincimur,
ac eciam cum simus de imperii terris, noluimus veteribus
hereditariisque ipsius imperii hostibus adherere, sed ejus auc-
toritatem, dignitatem, excellenciam et jura tutati fuimus ad
»Qecem usque, et jam biennio bellum grayissimum hanc ob
causam adversus Francigenas suscepimus, qui nichil umquam
magis sitiTerunt quam sacrum labefactare imperium, a cujus
obediencia sese de facto et contra juris communis disposicionem,
ut noTistis, subtraxerunt, continuoque moUiuntur nonnichil de
^imperii finibus occupare, nee contenti de Dalphinensi et Lug-
dunensi proyinciis, que ad imperium spectant, conantur nunc
proTmciam Massüiensem et Cameracum usurpare. de hac
autem desolatissima Burgundia nichil attinet dicere, quoniam
qae sit rebus fortuna videtis. quid igitur cessatis tamdiu?
mumquid pro communi omnium salute satis adiimus periculi?
^tis, ut cogamur pacem infamem facere vel ut omnes per-
eamos ad [les^] unum? expectatis, ut populätis Burgundie Sunt-
gaadieque finibus pugnetis sub menibus vestris adversus Fran-
tzigenas? ^estote viri, oramus, ut fuistis semper, et abrumpite
iinoras, Interim dum possumus vobis et nobis superesse, quod
« n^exeritis neque caritate in nos atque pietate erga uxores
liberosque vestros utemini, verendum est, ne posthac pereatis
Qobiscum. falsi utinam vates simus 1 mirum dictu, quod pe-
dites vestri ad hostes transiverunt atque nituntur imperii agros
iopidaque addicere regno Francorum. quod ab ipsa mundi
origine auditum non fuit, sie in ventrem viscera pungnant.
$ed summa Testra sapiencia potest hunc morbum curare, quod
Qt bciat atque nobis ex sentencia respondeat, pro viribus ob-
^ecramus. pares dedimus litteras ad reverendos daminos Argen-
i^ensem scilicet et Basilien^^m et ad urbes imperiales yicinas
nobis. distulimus tarnen auxilia implorare quantum potuimus,
7. pftntisnmft. Ygl. 8. 240, 5.
240 1479.
ne molesti videremur. magnifici ac generosi domini, summiiB
maximusque vos fauste feliciterque conservet. ex Bisuneio
Mai 10 10. maji anno 79.
Status Burgundie yestra
ad Vota paratissün«. ^
April [i66] De mense aprilis ille inmanissimus Cristianorum ini-
micus misit suum potenciorem capitaneum ad Venecias ^). qui
ab eis majori gloria, honore et revereneia suseeptus est quam
imperator ab eis post suam coronacionem suseeptus fuisse re-
fertur^); eundemque hincinde ad omnia sua jussa contra At-i«
teBJDienses et usque ad lacum Gartise perduxerunt, ubi ipw
vidit clausuras et portas ad introitum Alamanie et presertm
contra Attesim.
[soi^] Cristianissimus rex Franckorum Ludowicus scripsit
»anctissifno domino nostro pape Sixto quarto in hec, que 8e-i&
quuntur, verba*).
Jbesus.
Beatissime pater. post filiales recommendaciones. sancti-
tatis vestre epistolas per dominum Johannem An. ejusdem Boncti-
5. pantissima. Vgl. S. 239, 7. 5. Der Rest (etira ein Drittel) von pag. 165t> ist leer.
11. Am Sande eteht: ia. 18. Der Rest der Yordeneite nnd die ganse BftekMite ten
Bl. 166 sind leer. 14. Dieser Brief ist, wie wir bereits S. 226. 13 Yar. benerkt haben,
nebst der sich daran schliessenden Notiz Knebels mitten in die Prognostilca des Jnlianns
de Blaacis eingeschoben. Wir draeken ihn hier ab, weil er nan in yaeaender Weise dam,
was Knebel S. 242, 36 IF. über die Abordnung einer fhtnzösischen Gesandtschaft nach
Rom sagt, Torangeht.
1) Vgl. S. 236, 23 ff. Nach Navagero 1161 begab sich der Yeneiianiache
Gesandte GioYanni Dario , der den Frieden in Constantinopel abgeschlossen
hatte, Yon dort mit einem türkischen Sandsehak nach Seutari, um die Über-
gabe der Stadt zu regeln , und dann nach Venedig, wo der Doge den Frieden
in die Hand des' Sandsehak beschwor. Der Empfang des tOrkisohen Gesandten
wird eingehend beschrieben in dem Diarium Parmense bei Muratori Sor. XXTT,
309, nach welchem er im Mai in Venedig eintraf. Dieses Diarium Parmense
bringt auch die Nachricht von einem zwischen Venedig und den Türken ab-
geschlossenen Hilfsbündnisse (ygl. oben S. 236, 17 f. unten pag. tiS^i quod
ad onmem requisitionem ipsorum Venetorum Turchns eis dare deberet pro
guerra centum miUe equos belligeratores illosque ipsius Turchi expensis manu-
teuere durante tali guerra. et e converso dicti Veneti tenentur dare et nlanu-
teuere propriis expensis ipsi Turcho centum galeas armatas pro guerra fieri
obyeniente per ipsum Turchum.
2) Im Mai 1452 auf seiner Rückreise von der Kaiserkrönung in Rom.
3) Den 8. Sept. 1478 schrieb Ludwig aus Selommes (südöstl. von Vea-
dorne , nordwestL von Blois) an Comines , der als sein Gesandter Italien be-
reiste, vor yier Tagen sei ein Bischof bei ihm eingetroffen, der sich zuerst
gestellt habe, als komme er nicht in der Eigenschaft eines pftbstlichen Abge-
sandten. Zuletzt aber habe er seine Vollmacht vorgezeigt und einen Brief
1478. 241
tatü Testre cubicularium suscepimus reverenter earumque ex-
plicacionem audivimus, non cessantes admirari de sanctitate
restra, qne est pater onmium et caput, locumtenens et brachium
Cristi, efficitur brachiam Anticristi cum hostibus fidei velut
kalter Anticristus confederati et contra populum Cristianum
hostiliter propugnare^), hoc tempore maxime, quo Thurcorum
seTissimus incursus prefatum populum Cristiaiium proch dolor
in dies invalescit, propter quod non possumus hec equanimiter
toUerare, quin omxubus modis eidem populo Cristiano succur-
i*nmii8 et precipue nobis federatis. quamobrem, pater beatissime,
hamiliter obsecranius et instancius exoramus sanctitatemvestram,
at kiis yiis hostilibus procul pulsis et exemplo cessantibus
justide et pacis more pii pastoris aperiatis et tam venerabilem
ecclesiam, quam ecclesiasticis abstulistis et soll comiti Jeronimo
uadmisistis cum persona et toto statu, unde non solimi spelun-
Iberreiehty den der König hiemit Comines übersende sammt der Antwort,
die er dem Pabste durch den Herrn von Arpajon und den Präsi-
denten Ton Toulouse lukommen lasse (TgL243A.l). Wenn der p&bst-
liehe Gesandte in der Übersetiung Ton Ludwigs Briefe bei Kervyn de Letten-
koTe, Lettres et n^goeiations de Philippe de Commines , tome I (BruxeUes
1^7), 210 (wohl einer Rückübersetsung aus der italiänisehen Fassung, in wd-
dier dieser Brief im mailAndischen ArehiT aufbewahrt wird) un 6ydque de la
maison de Fr^^se beisst, so ist dies ein Missrerst&ndniss ; in einem Briefe
des lionetto de' Rossi an Lorensd de' Medici aus Lyon vom 26. Sept. (Buser,
die Besehungen der Mediceer lu Frankreich, Leipzig 1879, S. 478) wird der-
e«Ibe wiederholt il TeseoTo di Fregius genannt. Bisehof von Frdjus war
l'rbtn FiesehL Garns 551. Legeay 11, 319. — Der Brief Ludwigs an die Car-
dinile Tom 17. Oct. bei Buser 482 f. (vgL unten 243 A. 1) sagt: la sainctete de
aoftre saint pere puls aueun temps enca a envoye pardeca levesque de Fregus,
3638. Jehan Andre de GFrismaldi et le eredencier delad. sainctete de nostre dit
aintpere, lesquelx nous avoient expose aucunes choses tendans.par semblans
n bicn de paix et unyon (auf der Rückseite des Briefes steht: Cardinalibus
taper his , quae ei exposuerunt episeopus Forojuliensis et Joh. Andreas de
Gnmaldis et Angerini in rebus Florentinorum). Darauf habe der König seiner-
Kiti eine Gesandtschaft an den Pabst abgeordnet Die Annahme, dass schon
im August der j»Credencier« Angerini (der Cubicularius lohannes An. unseres
Briefes) rem König in so grober Weise abgefertigt worden, stimmt nicht mit
dem Briefe Yom 17. Oct., und es ist unser Brief als eine ziemlich plumpe Fäl-
idmng SU betrachten. VgL Comines-Lenglet IV, 188 f., sowie auch unsre Nach-
träj^ SU S. 182, 26. Am 17. August, also am Tage vor dem angeblichen Erlass
^mefbeiLy hatte I^udwig, ebenfalls Ton Selommes aus, den Angehörigen seines
Keiehes Yerboten sieh an den p&bstlichen Hof su wenden pour querir ou pour-
cbsser benefioes ou graces expectatives oder Geld su dem Zwecke nach Rom
n befördern (Comines-Lenglet DI, 552 ff.). Am 16. Aug. hatte er den Grafen
EioonymuB Riario, die Brader Franz und Jacob de' Paszi, den Joh. Bapt ▼.
Monteseeco und ihre Helfer aus seinem Königreiche verbannt
1} Der Text ist hier und weiter noch mehrfach verderbt. Wir machen
keine Versuche, ihn su bessern.
2iel«r Cbroniken. III. 16
242 1478.
cam latronum fecistis, sed homicidarum, qui in sedicione
fecerunt homicidium in vestimentis ovium per persona« deo
consecratas et a quibus requiritur sanguifi ille, qui effiisus est
inter templum et altare ^). immediate quod spoliastis ecclesiam
et libertatem illius in captiyitatem laici detrusistis, absque mora &
apparuerunt ex eis scandala. dignetur e. s. v. matrem nostram
a Yinculis liberare eamque pristine libertati, quam ante ad-
ventum vestrum vidimus, reponere, et tunc nos propicium et
in cunctis obedientem yerum filium invenietis, prout lacius
prefato nuncio vestro exposuimus oretenus. scriptum i«
Aug. isapud locum de Sellommes, die 18. mensis augustL
Keminiscatur e. s. v. de horribili perdicione olim fecta
per Branchodorem militem et fratrem Fridericum cum socüs^),
et quanta [202] memoria erit in etemum, et in solo milite et
mendicante terribilis fuit et nephanda modemis temporibusu
invenitur, quanto magis detestabilior , si temporibus vestris
renovetur.
Cristianissimus Ludowicus rex Francie premissam epi^
tolam scripsit Banctissimo Aomino nostro pape, postquam illa
sedicio facta fuit in Florencia et in ecclesia quidam mercatorw
de Medicis cum pluribus aliis interfectus fuit tempore quo in
ecclesia Florentina divina celebrabantur, et hec sedicio dicitur
facta fuisse disposicione domini nostri pape ex persuasione quo-
rundam aliorum mercatorum^ qui non rem publicam, sed pri-
vatum comodum querebant et multo tempore prefate genealo-25
gie de Medicis necem molliebantur, et quia episcopus Fisanus
huic sedicioni interfuit cum multis aliis fratribus ordinis sancti
Frantzisci et Augustini, propterea deprehensus fuit et cum aliis
plurimis suspensus. ideo dominus noster yolens se in eisdem
yindicare disposuit Florentinos cum suis confederatis debellare, 30
quamyis ipsi se offerrent ad justiciam^). et quia reges Frantzie
ab antiquo confederacionem habebant cum Italis et presertim
Florentinis, hac re permotus sanctissimo domino nostro supra-
scriptam scripsit post multas alias epistolam, ut asseritur.
[i6^] Cristianissimus dominus Ludowicus rex Francie misit»
September de mousc scptcmbris anno 1478 ambasiatam ad sanctissimum
1) Marcus XV, 7. Matth. VII, 15. Lucas XI, 50. 51.
2) Haben wir es hier mit einer sagenhaften Erinnerung an die Herrschaft
des Senators Brancaleone (gest 1258), dessen juristischer Beisitser (CoUa-
teralis) Federigo de' Pascipoveri war (Gregoroyius, Gesch. der Stadt Rom Y,
282 A. 1. Reumont, Gesch. der Stadt Rom II, 540), lu thun?
3) S. obenS. 192, 23 ff.
1479. 243 ,
i
dominiim nostnim papam Sixtuin quartum, que in presencia
ipeiits umcHssimi domim nostri infrascripta feciaae narrantur^).
Credencia ad Bacratisaimum dominum nostrum summum [Ju. 27j
pontificem in verbo explicata et ad sue sanctitatia postula-
idonem in scriptis redacta per nobilem et apectabilem virum
dominiim Anthonium de Morlhone legum doctorem dominum
de Caatromartho diocem Ituthenen««»^] consiliarium et presi-
dentem oratoremque cristianissimi regia Francorum^}.
nm
[i7i] Anno 1479 circa festum ascensionis domini cristianissi- Mai 20
»mufi dominus Ludowicus rex Francorum recepit de Sabaudia
iQam juvenem ducem Sabaudie in suam tuicionem^ quem prius
Bemenses habebant, et recepit omnia castra ad Sabaudiam per-
tmenda,^) de qua re Bemen^e« conatemati sunt animo. et ipse
7.
1) Am 14. Sept. hatte Ludwig den Florentinern die Absendung des Quj
d'Arpajon und des Präsidenten des Parlamentes von Toulouse Antoine de
Morihon (s. S. 240 A. 3) angeseigt und sie bei ihnen beglaubigt. N6gociations
diplomatiques de Li France avec la Toseane, documents recueiUis par Giuseppe
Canestrini et publi^s pap Abel Desjardins [in der CoUection de documents
bedlts sur lldstoire de France) Tome I, 1859, S. 173 f. In dem Briefe vom
IT. Oet (s. oben 8. 240 A. 3) meldet er jedoch den Gardinälen, dass er seine
Gasuidten wieder surClckberufen habe, da er erfahren habe, dass die päbst-
Ikfaen Gesandten nur gekommen seien, um ihn lu tauschen. VgL Buser 199 ff.
Am 20. NoTember wurde dann su Plessis-le-Parc die Vollmacht für eine neue
nhlieiefae Geaandtsehaft ausgesteQt, an deren Spitie die frOher abgeordneten
Guy d'Arpajon, eheralier, vicomte de Lautree, baron et sieur d'Arpajon,
EuBmezherr des Königs, und Antoine de Morlhon, docteur en loix, sieur de
Chastdmarin , conseiUer du roy et pr^sident en sa cour de parlement ä Thou-
loue standen. Diese Vollmacht, die Instructionen für die Gesandtschaft und
dea Bericht über ihre Verrichtungen mit vielen Actenstacken a bei Comines-
Leoglet IV, 163—251. Die Instructionen mit Ausnahme des letsten Absatses,
^er seh auf die Einholung päbstlioher Bullen und Proyisionen durch franiö-
^iidtt UnterChanen berieht, auch bei Desjardins 125 ff., ebenda 6. 184 ff. steht
sa kuier Auasug über die Verrichtungen der Gesandtschaft während ihres
AnfenthaUea in Rom, wie jene aus den Papieren des Florentiner Arohiys.
t Rodes.
3) Es folgt nun, bis in die Mitte Ton pag. 171 reichend, der Vortrag, den
^rPniideat Antoine de Morlhon hielt, als derPabst die am 24. Januar 1479
in Rom angekommenen Gesandten Mittwoch den 27. im geheimen Consisto-
Doai der Cardinale empfieng, nachdem sie ihn bereits Tags suvor in geheimer
Audiens gesproehen. Der Vortrag ist bei Comines-Lenglet IV, 190 — 197 ab-
fednekt imter dem Titel : Credentia ad aanctusimum patrem nostrum sum-
>m pontifieem Terbo explicata ei, ad suae sanetitatis postulationem in scrip-
tL; redacta.
4) Über die VerhSltsusse in Saroyen, wo nach dem am 29. Aug. 1478 er-
sten Tode der Henoginn lolant Ludwig auf Einladung der sayoyisohen
^noMCQ die RegentschaftsTerhaltnisse ordnete, s. Guichenon I, 570. Barante
X; H. Legeay II, 325.
16»
244 1479.
dominus rex jam disponit intrare Buigundiam superiorem.
omnes bombardas et machinamenta et arma bellica, que habet
in Parifisius et in aliis castris, duxit ad i^onfinia Buigondie. '
Hemenses hoc videntes et attendentes, quod ipse cepit Sabau-
diam in manus suas et abduxit illum juvenem, fecerunt con-i
Hfti 18 vocacionem magni consilii eorum feria tercia ante festum aa-
censionis domini et disposuenint ambasiatam fieri ad regem
ad inquirendum facta, et nichilominus omnibus eonim sab-
ditis mandaverunt, ut pararent arma ad resistendum ei, et
scripserunt ad Thuregum, ubi extiinc conventi erant onmesio
confederati superiores^), mittentes eciam ad singula loca con-
federatorum nuncios, qui eos eciam ayisent et moneant se dis-
ponere ad resistendum, in eventum quo contra eos iret, et
erant Bemenses satis turbati, quia extorserunt singulis annis
a rege 25 milia scutorum^), quod Lutzemensilnis, Thxmcensibtss n
et aliis non placuit.
Mai 20 [i7i^] Circa idem tempus ascensionis domini dominus Lu-
dowicus rex Francie occupabat quoddam opidulum in Bur-
gundia nomine Zscherlin, quod nobiles hiyus patrie Suntgaudie
fayore domini Maximilian! ducis Burgundie nitebantur noe-2D
tumo tempore inyadere et ad manus ducis Burgundie reducere.
habebant in opidulo exploratores, qui eos debito tempore signis
datis intromitterent. sicque nobilis Jacobus Rieh de Riehen-
stein, qui multo tempore fiiit cum Karolo duce Burgundie in
Nanse interfecto et postea cum domino Maximiliano-"^), coUegitss
ducentos equites de nobilibus et mille pedites de communibus
bellatoribus illius patrie. qui habebant duos exploratores de
Burgundia, quorum unus duxit equites, alius pedites. ille, qui
duxit equites, veram viam ivit, alter vero pedites nimis circum-
duxit, ita quod simul non erant tempore determinato, et cum»
tempus fuisset, hii qui erant in opido illis exteris dederunt
signa, proicientes ignem extra civitatem, et cum hoc vidissent
equites, erant soli, quia pedites non erant cum eis, et sie non
fuit attentatum. sicque dies illuxit et erant avisati, qui erant
ex Frantzigenis in opidulo, exiverunt insequentes ruteros, illiss
affugerunt nee eos poterant arripere, insequentes autem pedites
interfecerunt ex eis circa centum, et sie infacto recesserunt.
2. qiuM« Di« Worte «t mMliiAAm«nt» «t anu belliea Biad ent ipitor un Band» bei-
gefügt. K. hat TeigesMn das qua«, daa aicli auf bombaidas besog, nach Anbringung
jenes Znsatiea in qne amznftndem. 20. 33. eqnites.
1) S. Eidg. Absch. m, 1, S. 30 Nr. 38 den Abschied des Tages su Zürich,
Mai 24. YgL Nr. 39, Abschied des Tages su Luiem Yon demselben Tage,
Litt. b.
2) Vgl. S. 238, 32. 248, 3 ff. 3) Vgl oben S. 16 A. 6.
147». 245
Eodem tempore dominus rex Francie obsedit Dolam Bur-
"^^r "««^0 exercitu.
wüientes magnam faciunt custodiam tarn in portis quam
,™ diumo et noctumo tempore.
Nuncius donuni noetri pape Gentilis de Spoleto dei et
posioiice sedig gracia episcopus Anagnien^i» ad superioris
ame et lüig adjacentes partes cum plena potestate missus ^)
citavit m Omnibus dietis tentis in opidis et civitatjbus
pnnn confederatorum, ut ipsi contra dominam Mediolai^en-
moverent anna, in finem ut ipsa domina Florentinis non
wet assistenciam, quos ipse dominus noster papa et Feri-
^8 rex Neapolitanus nituntur expedire et ad fundum
prostemere cum confederatis tocius Ytalie, qui ipsorum Floren-
öaomm partem tenent
^pw quoque domino Gentile in Thurego existente et dili-
J^nter »llicitante, ut ipsi confederati ad obsidendum opidum
imonum, quod in dominio MediolanenM ultra montem Sancti
^^'^^ 6t montem Blatifer^) in yalle fortissimum consistit,
^ rwpecta, ut eo habito introitum haberent ad totum ducatum,
*€ Jusponereut, quia autem antea [172] UrinenM« et Ursinen«««
^cmi pio custodia posuissent quingentos de suis armatos ad
wsdem moutes et ultra Blatiferum in valle prope claustrum
^ <^vca . ., domina Mediolanensis eciam ad opidum Bellisonum
r5«it 8UO8 armatos, et dicitur de Thurcis milia et quingentos,
fios 8ibi Veneti miserant^), et de suis eciam plura milia, hü
^ exploiacione, quomodo se haberent in custodia apud
fwustrum Ürinem^*, et feria tercia, que fuit dies sancti Urbani, M«i 25
"^e «gredientes Urinensium custodum interfecerunt trincentos,
reuqui fugierunt, et eos prosequentes per montem Platiferum
'^montem Sancti Gothardi singulas domos et villas usque ad
l^nn concremaverunt et suam custodiam in Blatifero fecerunt,
^ Qt ürinenses nee alii ulterius transitum habere non pos-
^^\ et nisi Switzeri, qui proximiores sunt Urinen^'itM, eis
2< exMrcita. 28. agredientes.
1 S. oben S. 234, 1 ff.
X DerPlatifer (Monte Piottino), der beim Bazio grande oberhalb Faido
^ Thal de« Tessina sperrt
^'. Auf dem Tage su Zürich, 3t. Mai bis 4. Juni, brachten die Boten von
^^^, M gei ihnen Warnung geworden, dasd die Frau von Mailand ihr Kriegs-
^^ sehr rergt&rke, selbst mit Venedigem und Türken. Eidg. Absch. IIl, 1,
{ Die Nachricht von diesem Zusammenstoss ist völlig aus der Luft ge-
^^^ Efl bestand damals Waffenruhe mit Mailand, die bis zur Pfingstoctav
^JniS dauern sollte. Eidg. Absch. DI, 1 , S. 32 c. vgl. S. 34 Nr. 38 e. Nr. 39 a.
246 l47i^
succurriflsent) ulterius Urin et fortasse Switnam YeniMent,
prout adhuc possibile fieri foret, et superiores sunt bene ita
tribulati, quia ab illa parte inpungnantur a domina Mediola-
nensi, ab älia vero parte tünent dominum regem Francie, qui
cum tradimento magno obdnuit Dolam, que insignior civitas»
est in superiori Burgundia, et hoc: rex habet secum multos
nequam de illis partibus. hiidem fecerunt banerium Australe
et similabant se venisse de illis partibus ex parte domini Sig-
mundi ducis Austrie in subsidium Dolensium, et cum eos
intromitterenty gaudenter susceperunt eos, ipai autem traditores li
nequam statim irruerunt in cives et obtinuerunt portas. videntes
autem cives eciam cum armis se ipsis opposuerunt et maltos
ex ipsis nequam occiderunt^), et cum sie simul confligerent,
Philippus marchio de Hochberg dominus de Bfitellen nequam
filius Rudolfi marchionis de R&tellen, qui capitaneus est ipsius v
regis^), cum suo exercitu intravit civitatem et mulieres nobiles
et alias civissas pulchras recepit et eis abusus est publice et
abduci fecit reliquum vulgus et spirituales occidit senes cum
junioribus et civitatem in favillam concremavit et poetea ploia
castra ibidem recepit et devastavit hoc videntes, qui opidoa
Salinis sunt, exierunt obviam illi marchioni capitaneo et se
sibi subdiderunt, offerentes ei claves opidi, sicque obtinuit
opidum. illi autem, qui in castris sunt, sibi contradixenmt
12. Zuerst lifttt« K. gefohrieben »»d «miftc , er krt dann bei der üniaderoBg in »cvib
analic Tergeeiem dM tA m itreiolieA.
Anläse su jenem QerQohte mag der Umstand gegeben haben, dass die Eid-
genossen, die für den Fall eines Wiederausbruchs des Krieges ihre Vorberei-
tungen trafen, von der niedem Vereinung auf dem in A. 3 erwfihnten Tage su
Zflrioh 1000 Pferde Terkngten. A a. O. 8. 37 s. Unten 8. 258, 17 1
1) Über die Einnahme von DMe durch den Verrath deutscher Hilfirtnippen
s. neben der kurven, eigenthttmlioh gefassten Notis bei Comines Buch VI,
Kap. 4 [3 in der Ausgabe der M^« Dupont) namentlich OoUut Buch Xin,Kap.l3,
8. 1381 ff. der Ausgabe von DuYemoy. Als Tag derselben nennt de Persan,
Recherches historiques sur la Tille de DMe, Ddle 1812, 8. 116 den dritten
Mai, im BasL Missiyenbuch XV findet sich jedoch 8. 332 die Ton uns in den
Beilagen abgedruckte Übersetsung eines Briefes des Ersbischofs Karl t. Be-
8an9on vom 4. Mai , in welchem er von einem misslungenen Anschlag der
Franiosen auf Ddle lu Anfang des Monats berichtet, 8. 331 das Coneept einer
Antwort auf diesen Brief, d. d. 9. Mai, die noch nichts Ton dem Fall der Stadt
weiss. Duyemoy in der Anm. 1 su GoUut 1384 glaubt k vue d'une d^libto-
tion du Corps municipal de 8alins annehmen lu müssen , dass derselbe nach
dem 10., wahrscheinlich sogar nach dem 15. erfolgte. Über die Verwüstung
der 8tadt und die verübten Qreuelthaten s. noch Anshdml, 217 (157 der
neuen Ausgabe) und unten 8. 250, 13 ff. 253, 35 ff. 254, 31 £ 260, 15 ff.
2) OoUut erw&hnt nur des Karl von Amboise (s. oben 6. 182 A. 3) als
Anführers der Franiosen. Ebenso Anshelm a. a. O.
1479. 247
et )iua idem opidam cum Castro municio est tocius patrie
Switieromm, ipso habito facilem ingressum haberent ad Bemam,
eonfederati monent omnes suos superiores confederatos ad as-
mtenäsi aima contra exerdtum regis^). quid fiet deus seit,
d^m habet disponere. timeo, quod deus puniat confederatos
proptei magnam ipsorum superbiam et nequiciam.
[tn^] In Thurego fuit tenta dieta, ad quam misit dominus [i^d 24]
noster sanciissimus Sixtus papa quartus reverendum fairem do-
minimi Gentilem, qui ibidem singulis communitatibus superio-
K^nun confederatorum dedit ex parte domini nostri Bonctissimi
ixuieria et singulariter in ipsis banerüs aliquid depictum de
passione Cristi, et presertim LutzemenMiti« dedit in suo banerio
depictom Cristom procumbentem in monte Oliveti, et sie de
aüis singalis singularia passionis Cristi dedit insignia, volens
ßpropterea sibi attrahere ad invadendum dominam ducissam
Mediolani^). misit eciam dominus inyictissimus Fridericus Ro-
manorum imperator generosum et nobilem virum dominum
. .') comitem de Monfort et omnibus confederatis superiori-
bos in genere et aliquibus eciam in specie misit suplicatorias,
^at ipsi Yelint totis suis viribus assistere illustrissimo domino
Maximiliano filio suo duci Burgundie et resistere regi Frande.
)Qod aliqni acceptanmt, aliqui eciam refutaverunt Bemen«««
sddixenmt auxilium fiacere regi Francie, Lutzemen^e« et aliqui
^ Tero addixerunt imperatori auxilium facere volle domino
^MaximiUano dud Burgundie, sicque magna controversia est
inter partes hincinde et divisio^). conclusum tamen est, quod
3. Statt eonfederati stuid siierit BerneniM. 18. 7ar den Namen ist eine Lftcke
gilMien. 26. Dam Wort, das vir aüt hincinde wiedergeben, ist nndentUcli.
1) Ober die Stimmung Berns gegen den König 8. Eidg. Absch. m, 1,
S.371». Wegen Salins vgl ebenda S. 38f. 40 e.
2) Der Antrag, den Oentilis auf dem Tage su Zürich am 24. Mai brachte
L denselben bei Anshehnl, 190 (136) ff. ygL Eidg. Absch. TU, 1, S. 38 c),
^gnieht auf Erneuerung des Krieges gegen Mailand, sondern auf Abschluss
QBMBfbidnisses mit dem Pabste. Mit Bulle vom 15. Merz 1478 (nach Incar-
aatioBflgtfl, 1479 nach unsrer Zeitrechnung) hatte letzterer ein in derselben
^^^Klmebenes Banner an die Eidgenossen geschickt Anshelm I, 168 (121) ff.
^ Banner gieng aber unterwegs Tcrloren. Dem Probst yon Amsoldingen
Borkaid Stör, der sich erbot, an den Pabst um ein neues Banner lu schreiben,
^e auf dem Tage lu Bern am 24. Juni geantwortet: si wöltid, dass die
?<oer nit Terloren w&r ; so aber das beschehen , so wöltids derhalben nüt be-
V^^ noch schriben ; er aber möchte für sich selber tun, was in gut beduchte.
AßAebn 1, 188 (135). Eidg. Absch. m, 1, S. 41 m.
3) Hugo. VgL unten 8. 249, 27.
4) Der Qraf v. Montfort war nicht Yom Kaiser, sondern von Maximilian
|ogeoidnet Sein Anbringen und die Antwort, die auf dem Tage bu Bern am
^ ^uni auf dasselbe ertheilt wurde, s. Eidg. Absch. III, 1, S. 40 g.
248 1479.
expedicio fiat contra dominam ducissam et ejus filios Medio-
lanen«^«^). quid de aliis fiet ignoratur. deus seit, divisio tarnen
est inter eos, quia Bemen«^« sunt pro rege Francie, quia
pluribus retroactis annis receperunt, ut supra dictum est^\
25 milia scutorum et scandalum ipsis erit manum apposuisse^
ad aratrum et respicere retro. hntzemensea vero timent, ne
forte rex intret Burgundiam superiorem, eos eciam coherceat,
et quoad illam partem magna est coütroversio. Veneciani
eciam habuerunt illis diebus suam legacionem in Lutzema,
que non desinit eciam pro parte sua contra papam sollicitarei
et cottidie ad mensam suam de pocioribus invitat ad praadium.
et quidquid sub celo inveniri potest, nulla peccunia cuiata, eis
preponit, ut quomodo possit eos ad partem suam trahere, ut
non vadant contra dominam Mediolanensem, facit diligenciam.
ibi eciam fuit et dominus Gentilis ambasiator pape, qui cumi
videret honorem exhibere Veneciano, male gratus objuxgavit
Lutzemen^e«, quia plus adverterent Venecianos excommuni-
catos et scismaticos et anathematizatos, quam sanctisgimum
dominum nostrum papam ^).
Mirabilis influencia astroruml cum, ut supra scripsi^).^
Veneciani fecissent treugas pacis cum illo nequissimo Thurco,
illustrissimus dux Austrie Sigismundus ordinayit et misit lega-
cionem [173] ad Venecianos, volens tamen experiri ab eis, quo-
modo hoc fieret, ut cum inimicis fidei haberent confederacionem
et eos in suis dominus contra Cristianos sustinerent. et cum|
ad eos venissent, scissitati sunt ab eis, admirantes, quod ipsi
Cristiani essent et talia facerent et permitterent. responderunt
Veneciani, quod non cum eis fecissent confederacionem, sed
intelligenciam pacis, quia ipsi soli multis anms restitissent eis
et scripsissent tam domino nostro pape, imperatori et universo |
orbi, ut eis'auxiliarentur, et nunc dominus noster papa esset,
1) Im Gegentheil wurde das Festhalten des Waffenstillstandes bis zum;
Tage von Luiem, Juli 11, beschlossen. Eidg. Absch. HI, 1, S. 40 b. vgl.
S. 41 d. I
2) S. oben S. 238, 32. 244, 14 f.
3) Auf dem Tage lu Luxem, Mai 31 bis Juni 4, waren die Boten -ein-
hellig der Ansicht, dass unter obwaltenden Verhfiltnissen die Anwesenheit
eines venetianischen Gesandten lu Luxem nicht mehr am Platse sei ; deshalb
ersuchen sie Luzem, selben ohne Venug nach Hause reisen lu lassen, da
man ihn in der Eidgenossenschaft nicht l&nger haben wolle.« Eidg. Absch.
ni, 1, S. 35 e. Auf dem Tage su Luzem vom 16. Juni heisst es dann: Dem
Boten von Venedig wird cur Heimreise über den Gotthard Geleit gegeben,
doch soll er sich beeilen. A a. 0. S. 38 n. Vgl. Anshelm l, 201 (144) f.
4) S. 236, 14 ff.
1479. 249
qui eo6 excommunicayerat et hereticos atque scismaticos de-
daraverat ex eo, quod ipsi antiquam confederacionem, quam
com Florentinis habuerant, non revocassent et auxilium et
asristenciam fecissent contra eum. ipsi in£ra duos parietes
»constitati decreveront retro pacem facere, ut antea inimicis
Yalidius resistere possent, sed nemo erat, qui eis auxüiaretur.
propterea pacem cum Thurco fecissent. tunc petiverunt ab
eis, quia Thurci essent religionis Gristianeque fidei inimici, si
ipse dominus Sigismundus contra eos arma expediret, si ipse
10 ab ipsis Yenecianis transire posset. ambasiatores prefati super
hoc obtinuenmt negativam obstante intelligencia supradicta.
ceterum prefati ambasiatores exquisierunt a Venetis, si clausuras
et portas patrie sue Attasis, quas Veneciani ad eum habent,
obstruere et custodias firmare in finibus eorum, ne Thurcis
ispateat introitus, possit. obtinuerunt negativam. sie tribulacio
maxima est in illis partibus, et nisi deus ex sua clementi
bonitate provideat, timeo, quod illa prenosticacio illius anni de
concurrencia planetarum, signorum et stellarum celi influencia
locum obtineat.
26 Dominus Maximilianus dux Bui^undie in inferioribus
partibus Gallrie, Holandie, Selandie, Piccardie et Brabancie
midta incommoda infert servis et subditis regni Francie. Mech-
liniam, quam rex habuit, eciam vi obtinuit et habet castra
sua apud Buschum Ducis, et dicitur, quod rex Anglie habeat
ispartem ducis Burgundie et contradixerit regi Francie^).
[i73^] Dominus imperator Fridericus quartus fecit supli-
catoiias et misit certum Hugonem comitem de Monfort et
logavit confederatos, ut ipsi yellent auxiliari et assistenciam
beere domino Maximiliane duci Burgundie contra regem Fran-
se de, offerendo se ad multas gracias conferendas et privilegia
datarum. Lutzemens«« addixerunt, Bemenses vero negayerunt
gimpliciter, aliqui alii vero se deliberare voluerunt, et sie ad-
huc 10. die mensis junii non est datum responsum, sed injnniio
deliberacione sunt^), et possibile, ut illa differencia inter eos
3& existente tandem expediantur. medio tempore cepit Salis^),
Zschalun^) et alia perplura opida et castella Burgundie et
8. Thorici. 22. seryis nndentlich. 27. Hugonem i8t nachtr&glich beigefügt.
1) Als das Ende des Waffenstillstandes , der bis zum 11. Juli dauern
loUte, herannahte» sammelte Maximilian seine Streitkräfte bei St. Omer.
Molinet II, 199. Über die schon früher in der Umgegend von Cambray aus-
gebrochenen Feindseligkeiten s. ebenda 187 ff. Jean de Troyes bei Comines-
Lengletn, 155.
2) S. oben S. 247 A. 4. 3) Vgl S. 246, 20 ff.
4) Ch&teau Chalon in der Nähe von Arbois und Poligny, deren Einnahme
250 1479.
Juni n sabbato die sanctorum Cirini, Achilleii, Nasarii aplicuit se
Montispolgari. qui festine 81108 nuncios miserunt BasilienMfttfa,
nunciantes, nisi eis subveniatur, non possint tante multitudim
resistere^). Bemenses tenent partem regis, et timetur, quod
si veniat ad eos cum potencia, ipsi sibi se subdant et per-»
mittent transire fines dominii sui, quod toti patrie cederet in
desolacionem.
Dominus Maximilianus ita facit in infeiioribus partibus
regni recepit Arras et alias in vicino cmtates'). timeo quod
omnes tendant ad destniccionem ciyitatum imperialium illiusio
patrie et presertim BasilienMMm.
nie Philippus marchio Rotellenm iste campiductor et
capitaneus est regis, minatur Basiliensibus eyersionem'). dum
latenter intrasset Dolam, mulieres pregnantes fecit excentrari,
ut videret, quomodo embrio in eis locaretur. exspoliavit ec-is
clesias et suspendit fratres Minores ibidem in sua ecdeaia
laqueo. fbdt manus et coUigaTit in dorso, fecit trahi bincinde
per castra regis. boc quod borrendum est dictu: infeliciasi-
mus recepit monstrancias , in quibus sacramentnm corporis
Cristi babebatur reconditum, et projeoit in terram et pedibus»
boc sacramentum salutis Cristianorum conculcari pemusit. et
cum filius Heinrici Sprunglin de Liestal, qui ibidem eciam
erat, recepit panniculum, quia non audebat nudis manibus
tangere^ et posuit sacramentum ad quendam mumm, ut
pedibus ita non conculcaretur, et pedibus calciatis remoreront»
et calcibus comminuerunt, Tolentes eum interficere, et nisi
fiusset adjutus sociis suis, fuisset interfectus, et denuo fren-
dentes dentibus conculcarerunt pedidus istud gloriosissimum
sacramentum. boc retulit frater Andreas Scbmitt commendator
[174] domus Theuthunicorum in Baailea et proYisor domusM
Tbeutbunicorum firatrum in Ai^entina. o tu, qui diceris cristia-
nissimus princeps, rex Francie, quomodo tu permittis tuum
creatorem et redemptorem calcibus pessimorum bereticorum
3. UBti.
OoUut-DuYernoy 1385 meldet, oder VerweehBlung mit Auxomie (s. ebenda
1386)?
1) Die Basler hatten in diesem Jahre schon einmal einen Zusats (eine
Besatsung) in Mümpelgart gehabt, ihn aber Ende Men wieder lurückgesogen.
Öffnungsb. VI, 14b. 15b. MissiYenb. XV, 265. 266. 234. Aus der zweiten
HAlfte des Mai findet sich im Öffiiungsb. 1 9^ wieder eine Eintragung : als graff
Heinrich Ton Wirtemberg Mumpelgarts halb anbracht hat Über das Weitere
s. unten S. 260, 1 fiP.
2) S. oben S. 249 A. 1.
3) S. Eidg. Absch. IQ, 1, S. 37 e die Verwahrung des Königs gegen »die
Verdftehtigung, als wolle er gegen Basel ziehen.«
1479. 261
eontnndere. non est sub celo nacio, que hoc pennitteret, buib
rdolis talem injuriam irrogari, Anticriste maledicte^).
Abbu Lutrensis inpungnatur a rege, qui scribit, quod
m sibi succurratur auxilio, ipse non possit sustinere, quin
lopoTteat obedienciam facere regi Gallicano^).
Quidam astaronomus et medicus Cnrienw Muguntinenais
piDTincie de anno 77 fecit indicium et yalyis Cuiiensü ecclesie
affixit et quia effectos non omnes sunt sequuti, propterea
objoigatos est per prepositum Curien^^m inferen^^m questionem.
»Ideo idem astronomus prefato domino preposito rescribit ex-
cosatoriam in hunc qoi sequitur modum.
Beyerendo pa^ri domino Johanni Hopper preposito GurienM
Basflienns et CojkBtsoiciensis ecclesiarum canonico Erhardus
Storck arcium et medicine doctor Curiensisque ecclesie cano-
Milieus 9abttem -plurmam ddciL questioni yestre michi heri et
nadiustercius proposite, yidelicet cur astrologi tarn sepe errare
ndentar, cum dicant rem aliquam tali tempore yenturam, que
tarnen non eyeniie solet, satisfaciendo dico, quod hoc ideo ac-
ddit, qoia gradum aliquando ascendentis precisum natiyitatis
^Tel intronizacionis ignorant. ideo errant in temporibus eyen-
taiun, sed non in qualitatibus, quemadmodum elapso contigit
Bdclu anno in certa eclipsis luminarium cedula yalyis ecclesie
Coriennt afiBxa et demum domino nostro Curien^' presentata,
in qua inter cetera in eadem contenta dicebam necessarium
sfore, Qt duo luminaria magna Romanorum, majus yidelicet et
Dimu, se caute custodirent, quoniam unum eorum, qualecum-
([ue intelligat Albumasar, eodem anno extingweretur aut grandi
^te pericido subiceretur. quod accidens dicebam ferro siye
reneno aut ^ritudine calida marciali anno elapso, yidelicet
^UiS, sine fallo eyenire. et quamquam aliqua eclipsis acci-
iencia cesaree majestati eyenerunt, tamen super summo ponti-
'ice nondum tranfiierunt eclipsis influxus. et hoc ideo accidit,
qoia precisum ascendentis siye natiyitatis non habui gradum,
^uem ö habiiisseiny fimbrias usque ad octuagesimum annum
^eitendissem, attento quod error unius gradus firmamenti mag-
m andcipat yel postponit temporis fluxum propter spacii
^i^tatem. homo enim unius gradus spacium transiret in
fe&tom triginta noyem annis et 25 septimani«, minutmn autem
i iiton« ^6«tlaB«]ii, Die beidtn Worte stelm am Bande.
I' Ober die bei der Einnahme yon D61e y erübten Greuel b. oben 8. 246,
^udA.1 am Ende.
2 VgLEidg. Absch. IQ, 1, S. 42 o. Unten 8. 259, 31.
252 1479.
in duobus annis et decem et Septem septimanis, si dieta sua
esset decem Tentonica miliaria. ex quo patet, quod astrologi
in temporibus eTentuum aliquando errant, non tarnen in quali-
tatibus eventuum errare possunt, si canones astrologicos bene
intellexerint. &
[i74^] Verum quomodocumque sit, videbitis cum yeritate,
quod duo luminaria magna Romanorum ante octuagesimum
annum completum magna vite discrimina sunt ingressura, quod
idem sencio de rege Thurcorum. summus nempe pontifex
diem claudet extremum aut maximis involvetur infortunüs, lo
pariter in ecclesia dei magna restant a syderibus infortunia in
termino prenotato, unde et multis navicula Petri agitabitur
procellis et prelatorum aderunt mortes et maxime tribulaciones,
et nisi deus ad contrarium revolyat sydera, Tidebitis scisma in
ecclesia dei. i»
Preterea inter Gallos et Bui^ndos percipietis belli conflic-
tum, in quo plures magnati ex utraque parte, eciam Alemani,
migrabunt. et inter ceteros gallus succumbet aquile, quia rex
amittet coronam, qua filius hominis, id est Maximilianus dux
Austrie etc., coronabitur, per quem postea omnia complebun-»
tur, que de filio hominis in alio meo indicio dicta sunt.
Et quamvis secundum Ptholomeum astrologorum prin-
cipem astrologus non deberet loqui specialiter, sed uniyersa-
liter, nichilominus specialius avisando dico, quod Status eccle-
siasticus despicietur ac clerus persecucionem pacietur. Tirantsi
ergo caute prelati Cimenses et ecclesiarum rectores, ne aliqui
ex eis deficiant aut aliquo gravi casu de natura martis suis
conquassentur in personis, domos eciam suas Castro Curien^'
continuas et contiguas soUicite custodiant, nam incendia et
exarsiones in eis sydera comminantur. so
Verum multa astrorum pericula possunt intercipi per
prudenciam et consilia. idcirco tempora infrascripta ad com-
bustionem domorum disposita diligenter observent, videlicet
secundam medietatem presentis mensis maji et secundam me-
dietatem augusti, secundam quoque medietatem septembris etss
principium januarü usque ad 21. diem ejus et terciam ebdo-
madam mensis februarii. presens enim annus ad combustiones
multum est dispositus.
Quidam eciam generosus presul Renensis hanc revolu-
cionem non negligat, sed a dictis martis accidentibus caute 4o
se custodiat, quoniam astra sibi accidentalem mortem commi-
nantur et preposito ejus successionem et decano preposituram
pollicentur.
1479. 253
[i75j Yenetoram pariter civitas inimicorum Cristi fautrix
merito panietur causa conjunccionis duarum infortunarum in
opposito signi ejus decima tercia octobris anni transacti habite,
ndelicet 1477, quia non fiet iterum martis et satumi cdnjunc-
icio, quin moltas gweiraS; infortunia et pestflencias heresiarcha
pacietur.
Buigundia alta per Gallum depredabitur et ablacionem
quoiundam bonorum et mutacionem rerum irrecuperabilium
Germania pacietur. exinde aquila miindum circumvolans non
N^ine laceracione multorum inexpungnabilis singula regens,
oatnique suo omnia yersantur. centrum mundi, id est «Theru-
^em, observans cum potencia queque in gradum pristinum
eom decore reformabit et leges justicie deperditas et bueusque
Bude observatas restaurabit, nee est qni de manu ejus se possit
seniere in etemum. et sie yetula in&ascripta corrigitur pro-
phecia, yidelicet
Annis miUenis quadringentenis octuagenis
Nondum completis regnabit aquila grandis.
Gallus subcumbet aquile yictricia signa.
> Mundus errabit, yix erit Urbs presule digna.
Ck)n8tantina ruet ac sanccio sacra Silvestri.
Nayicula fluctuat, punit Theucer Cristos inique.
Italica ciTitas beretica prede subjacet.
Ye tibi, o coluber, Florenciaque flore carens,
> Ac filüs scelerum Sodomitis mali consortes.
Papa cito moritur, Cesar regnabit ubique,
Sub quo tunc vana cessabit gloria cleri.
Elveteus populus Theucros eis Benum prostrabit.
Yictima peracta pax ubique erit
^ Et frugum ubertas, qualis longe non visa est.
Sic Curie turres et vos amici valete.
1479 Teneris 14. maji. Mai 14
[i7s^] Circa festum Yiti et Modesti rex Francie cum cen-j,^i5
tum milibus armatorum obsedit Bisuncium Burgundie^) et
K mnlta mala committit. mulieres excentrat et pedes et manus
^cat, presbiteros in ecclesüs suspendit, corpus Cristi in
33. DV« 4er S«ii« fteht : 1479.
1; GoUut-DuTernoy 1390: Apräs la d^solation de la Tille de Dole ... et
kpiinfle des prineipales yilleg Amboise feit courir le bruict de vouloir serrer
^ofon; nwi* les citoiens luy of&irent Vobiissance et le debToir tel qu'ila
^lendoieat wo, comtes de Bourgougne. Der besagUohe Vertrag wurde am
^< lull abgeichlosseii.
254 1479.
monstrandis proicit in terram, concremat et spoliat ecclesias.
taceo de laycis, quales tyrannides in eos exercet a seculo
non est auditum, quod Gristianus quisquam talia commisiBset
et licet ipse non personaliter in castris sit, capitaneus suus
marchio de RA teilen talia facit et permittit fieri et nmUeribus,
quibus misereri, trahit ad cordas et miserabiliter punit, ut ex-
torqueat ab eis peccunias. hec referuntur palam de eo^).
Eodem tempore dominus Wilhelmus de Bopoltzstein balivug
domini nostri Sigismundi ducis Austrie avisavit omnes in Sunt-
gaudio, ut quidquid habeant in domibus eorum deferan^ ad
tuta loca, quia rex Francie minatur omnibus in illis partibus.
quod totam patriam yelit concremare^), et presertim Mnlhusen-
sibus ruinam, ex eo quod ante duos annos, ut eciam supra
scripsi^), rex Francie constituit quendam de suis capitaneis,
ut ille in istis partibus exquireret arm^eros. venerunt multi
nequam ibidem et pedestres et equestres, quibus omnibus et
singulis tradidit pro uno mense quinque florenos pro principio
et ut se armarent. de quibus multi non yenerunt et manse-
runt hie in partibus, et sie fraudatus fuit pro peccunia^), et
quia hoc factum fuit in Mulhusen, comminatur eis destnic-
cionem et tocius patrie desolacionem et concremacionem.
propterea balivus avisavit omnes illius patrie villanos, ut am-
moveant sua et deducant ad civitates et opida et castra munita.
Juni 16 sic die sancti Viti retulit michi unus de Mulhusen, quod ultra
tricente carruce et bige et currus venerint ad Mulhusen cum
Tino, firumento et suppellectilibus et cottidie veniant, et omnifl
homo fugit illum tyrannum.
Juni 20 Die dominica, que erit 20. mensis junii, debet fieri magna
dieta in Bema ad tractandum rem istam, quomodo provideatur
de expedicione contra regem et ne intret iUam patriam^). {
lurso [215^] Anno etc. 79 circa festum penth^co^^^ rex Francie
Ludowicus obsedit Dolam Burgundie et vi obtinuit et inter-
fecit quotquot erant in ea, viros suspendit validos senes et
juvenes interfecit gladio et in cinerem redegit totam civitatem^).
4. in CMtrii ip§e Mit. 10. defereut. 15. amugeros. 30. Dia BUUerlTG. 177.
178 sind le«r. S. oben B. 210, 2 Tu.
1) S. oben 246, 13 ff. 2) Vgl S. 250, 13. 3) 8. 163, Uff.
4) Wie gegen die Verr&ther yon D61e (s. S. 258 Anm. 1) wurden am
14. Juli Ton den Eidgenossen auch Beschlflsse gefasst gegen die, welche Tom
König Sold genommen, ohne ihm dafür Dienst su leisten.
5) Uff Johannis Baptiste wirt ein tag lü Bemn von gemeiner Tereinung,
hersog Maximilianus und des kunigs halb, des obents an der herberg se sind.
Öffiiungsb. VI, 20b. Den Abschied dieses Tages s. Eidg. Abseh. m, 1, 40 £
6) S. oben S. 246, 5 ff. und A. 1.
1479. 255
Dommm Sixtiis papa quaitas excommunicaTit et anathe-
mMtkäJit Laniencium de Medicis atque Florentincw decreyit
kseticM et scismaticos etc. juxta formam bulle hie coUigate^),
seque com eis et sue illustrissime coUigancie confedera^ rult
ihbete pacem, et in talibus foret vüs, quod propter Buas gwerms
Thiacua poeset Tenire Romam et totam Ttaliam occuparet,
^isde Teniiet ad Renum, sicut eciam proponit, ipse et im-
poator snstinerent pocius, ut timeo, quod Thurcus yastaret
tBtam Cristianitatem, quam ipai a Cristianis susciperent refor-
paadaaem, quia in quibuscumque confirmacionibus episcoporum
aprdatorum eos oportet jurare, quod nunquam conaencient
it conTocetor concüium generale, de quo eciam quondam
Hua papa in Mantua fecit decretum et declaravit omnes esse
keznicos, qui soUicitarent, ut concilium generale sine jussu et
Mtxia pape fieret pro refonnacione in capite et in membris^).
Die penthecostes , que fuit penultima dies maji , reveren- mü 30
^Bsmas dominus Graspar de Keno confirmatus episcopus Basi-
/«5^ fuit mane hora nona in ecclesia Basilien^t per reve-
i^dos patres Nicolaum Tripolitanum yicarium in spiritualibus
^&i&«w€m, Johannem Ortwin vicarium Argentin^n^^m et
I^eiem^) . . . vicarium in spiritualibus CouBtanciensem in
c^copmn ordinatuB et munus consecracionis accepit, astanti-
Wb dbi domino Cristofero Saneti Blasii in Nigra Silva et N. ^)
ia Lutzella abbatibus ConBtamciensis et Bsisilienns dioc«^ nee-
^m dominis Tenerabilibus Johanne Wemhero de Flachslanden
P^posito, Adelberto de Roperg decano, Hartmanno de Ep-
%eiu Heinrico de Oberkilch, Anthonio de Regeszheym, Hart-
Bumo de Halwilx, Arnolde Rieh de Bichenstein, ... de
Itenheym*), Jeo^o Bemolt de Nftrenberg, ... de Rotperg«)
1 eMfM*i»ioriun. 7. et et. !tl. Nteh Duü«l«m iit eine hftlbe Z«iU le«r gelMMU.
S. et Buaaa . . . aeeepit ist mm Baiid« b«ig«fBft. 28. 29. Fftx die Ksnea find Lftokea
1; Die Absehiift (oder der Abdruck?) der Bulle (es ist ohne Zweifel die
Ol t. Jani 1478 erlassene Bulle »iniquitatis filius«, s. S. 194 A 1), die Knebel
^fKr Angabe nach seinem Manuscripte scheint angefügt su haben , ist nicht
*cb Toriianden.
2i Ihixeh Bnlle Tom 23. Jan. 1460 verdammte Pius U. in Mantua die Ap-
F^it^en an ein allgemeines ConeiL Qieseler, SLirchengeschichte 11 , 4,
^- 123 A. aa.
3i Daniel Zender Ton Brück (Brugg) nach Wurstisen 461.
^; Ludwig Jäger aus Bregens. M<Üinen, Helvetia sacra I, 191.
^; Es gab di*^T"^l* swei Domherren Ton Utenheim, Christoph und Jacob.
^ Xamen des letstem l&sst Knebel auch S. 220, 19 aus, w&hrend er den des
^'s^ebendort Z. 18 nennt
^] Johann Heinrich. S. 220, 19.
256 1479.
et Fruschans de Bödmen canonicis ecclesie BasilienM», [sie]
Johanne de Berenfels novo et Petro Bot veteri magiBtris cmiun,
Heiniico Rieher juniore^ Thoma Surlin veteri magistris scabi-
norum^) et aliis de consnlatu Basiliensi cum multa militari
presencia fasallorum episcopatus. &
Fuit Ulis diebuB quidam tyrannus miles dictus Magnus de
Hachsperg^}, qui a duce Sigismundo Austrie inpignoravit primo
castrum Landser cum attineneiis suis et ibidem se exhibuit
satis crudelem, deinde venit Rinfelden, crudelitatem conceptam
continuavit adeo, quod Binfelden^e« ei se opponerent et l^a-io
cionem ad dominum ducem Sigismundum ad Insbrugk mitte-
rent, qui ei factum Magni advocati predicti exponerent et
taliter egerunt, ut dominus Sigismundus ab eo adyocaciam
auferret. unde contra consules permotus dixit eos esse tradito-
res et comminatus est eis, ut ubicumque eos inveniret, laqueo is
eos suspenderet, et contigit, quod unus de consulibus missus
ad ducem, . . . Humus ^) nuncupatus, iret pro rebus suis ex-
pediendis ad Constanoumt, et cum reverteretur et veniret ad
Ntinkilich^), fiiit Magno per traditores exploratus, cepit eum
et duxit ad Hohenkreygen^) et ibidem traxit ad cordas et ex-n
aminayit eum de pluribus et minatus est ei, eum velle aus-
pendere ad arborem. et dominus Wilhelmus de Ropoltzstein
balivus domini Sigismundi ducis Austrie hoc audit et videt,
sed non apponit manum^).
Aliud indicium illius anni, videlicet 1479, quod quidam 2»
doctor in Lovanii studio fecit, sequitur in hunc modum.
Scire et intelligere gloriosum est, quia omnis sciencia et
17. Fftr dtn Namen ist aina Lfteke gelMwan.
1) Rot und Sürlin waren (yon Job. Bapt 1478 bis ebenda 1479) neae,
Bfirenfels und Kleber alte Bürgermeister und Oberstiunftmeister.
2) Vielmebr Habsperg.
3) Ohne Zweifel der Hans »Humusi« oder »Homusi«, der uns von 1481
an in den baslerischen MissiTenbüchem erst als Untervogt, dann als Vogt der
Herrschaft Rheinfelden begegnet, und der den Beseiclmungen nach, die er
erhfilt (er wird »erber« und »from« , nicht aber »Test« genannt) nicht adelig ge-
wesen ist Missivenb. XVI, 81. 188. 275. 345. XV, 363. Es ist somit ein Ver-
sehn, wenn er Eidg. Abseh. HI, 1, S. 38 f und 44 i HOruss heisst, was der Bei-
name einiger Ritter yon Schönau gewesen ist.
4) Neunkirch, westL von Schaffhausen.
5) Hohenkrähen im Hegau, nördL Tom Hohentwiel.
6) Auf dem Tage su Lucem yom 12. Juli wurde beschlossen, dem Henog
Ton Osterreich su schreiben, der Humuss sei gefangen, weil er durch einen
unwahren Bericht über Mang yon Habsperg und angebliche Projeete einer
Übergabe yon Rheinfelden die zwischen Österreich und den Eidgenossen be-
stehenden Verträge habe stören wollen. Eidg. Absch. HI, 1, S. 44 i.
1479. 267
npiencia a domino deo. ergo laudes copiose cum infinito
hcmore dnt ipsi deo gloriose atque virtus et sapiencia in ex-
cek> throno glorie sue, quem laudant angeli cum ingenti
i)onitate, gloria et voluntate atque unanimitate et concordia,
satque nomen qua gloriosum, benedictum in secula Beculorum.
ameiL
Qliistriflflimo, metuendissimo ac ^everendissimo in Cristo
pitn ac domino domino meo domino Ludowico de Borbon
dei et apostolice sedis gracia episcopo Leodiensi duci Bullo-
nensi generosisq^ue, nobilibus et egregns yenerabilibusque et
qiectabilibuB viris dominis consiliarüs suis Johannes Laet de
Hoichlon humilds Tester servitor gaudium, prosperitatem, pa-
cem et salutem'].
1) Ea tehliesBt sieh hieran noch eine längere Vorrede und eine Ausein-
adenetnmg über die Art und Weise , in welcher der Verfasser seine PrSr
Mtkttionen einsuriehten pflegt Am Schlüsse derselben (auf pag. 217) heisst
es: gequitar figura hyemis. Die Figura folgt auf pag. 217b [g. die Beschrei-
bimg imd Abbfldung solcher sogenannter Hinunelsfiguren bei Kud. Wolf,
Eudbacfa derMatheoiatik, PhjsÜL, Geod&sie und Astronomie 11 (Zürich 1872),
100 £ und in ebendesselben Geschichte der Astronomie (Gesch. der Wissen-
tdaften m Deutschland. Neuere Zcdt XVI), München 1877, S. 70 f.). In dem
iasonViereok steht: Figura celL introitus solis in caprioomum anno 1478
domini, 12 diebus mensis decembris post meridiem 2 horis 18 minutis cum
disposidone pUmetarum in domibus et signis. In den swölf sogen. Häusern '
Bad die Zeidien des Thierkreises , die Planeten, der Drachenkopf und der
BneheofdiWBns eingetragen. Pag. 218 und 218^ enthalten die Beschreibimg
^ Winters und des FrüUings ; am Schlüsse heisst es : sequitur figura yeris.
Bioe folgt auf pag. 219. In dem inneren Viereck steht: Figura celi. introitus
soHsin ftrietem anno domini 1479 duobus diebus mensis marcii post meridiem
^bon«, 55 minutir equaliter diebus, cum disposicione planetarum in donubus
ita^ Es sehliesst sich hieran die Beschreibung des Sommers und des
HalMes. Dann werden die iwölf Monate durchgenommen, Tom Januar bis
ümDeeember. Hierauf kommt er auf die Sonnenfinstemiss vom 29. Juli 1478
ioba S. 202, 3 ff.)» die er auf pag. 221^ ebenfalls durch eine Himmelsfigur
vn&fdiadieht In dem inneren Viereck steht : Ista figura representat lo-
tm et ^sposieionem celi tempore eclipsis solis, que fuit anno domini 1478
Bffiie julii, die 29, hora prima post meridiem. in seeunda facie scorpionis
KeBditiir onus nadus et mulier nuda. Daran schliessen sieh: De disposi-
cifioeetesie onmium rerum yegetabilium et crescencium ac de bestiis etpisci-
^i qoaliter se habebunt hoc anno. Consequenter sequitur de disposicione
bsabnun, qualiter se habebunt hoc anno in sanitatibus et infirmitatibus. De
difposidone hominum, quomodo se hoc anno gerere debent unus adversus se
tRiBdüium, et eeiam aoeidentibus prelatorum ecclesie (in diesem Abschnitte
P^ er besonders auf die Verhältnisse der Niederlande ein). De disposicione
■Qutonun etgwernurum, bellorum, interfeccionum, incendiorum et quid de
^ke anno eontin^ere debet Am Schlüsse heisst es : et sie finaliter supli-
^aoD eeMo, quod nemo premissa sie intelligat, quod mee opinionis sit,
vjnodiEqaodmalum per influencias steUarum necessario eyenire et accidere
i:ab€taHter, quod deus omnipotens suo arbitrio hec omnia prescripta conyer-
B«ilRCkivBik«iL m. 17
258 1479.
Juni 15 [225] Anno domini 1479 die sancti Viti et Modetti daminos
WilhelmuB dominus in Ropcdtzstein baÜTus domini nostri Sigis-
mundi ducis Austrie in illis partibus Suntgaudie, Briszgaudie
et illifl adjacentibus partibus Nigre Sflye monuit et avisavit
omnes villanos citra Benum in Suntgaudio existentes quatenus »
bona et res suas ad civitates, opida Tel castra munita dedu-
cant, quia dominus rex Frande Telit intrare illam patriam et
omnino devastare et concremare.
Interea in omnibus illis opidis capiebantur illi nequam,
qui venerant de Dola et in illo latrocinio erant presentes. 10
Jvni 19 sabbato die Gervasii et Prothasii quatuor de ipsis nequam
fuerunt in Nuwenburg decapitati, et plures alii in Ensissheym,
Kolumbaria, Sletzstat et hincinde fuerunt detenti^).
jani 19 Eadem die sabbati in Columbaria fuit tenta dieta inter
confederatos inferiores et deliberatum, quid de illis latronibosi^
Almanis fieret, qui Dolam tradiderunt, eciam super eo quod
superiores confederati petiverunt ab inferioribus in dieta Thurict
habita mille equites ad Bellizonam, ubi domina Mediolanensis
habuit, ut communis fuit locucio et fama, de ThurciB tiia
milia equitum et de suis et alüs octo milia et habuit nuMitem»
Blatiferum in soa custodia et lJTBerensHu$ et Vrinensiiut molta
fecit incommoda, quibus plures fuerunt interfecti de Switceris
quam in quatuor bellis transactis undiquaque fuerunt inter-
fecti 2).
[225^] Eo tempore latrones, qui Dolam tradiderunt, fiigie-ss
runt a rege et multi venerunt ad Alsaciam et Suntgaudium et
Brisgaudium et quotquot reperiebantur captivabantur et postea
1. S. dM i« 8. 210, 2 Bemarkto. 17. Tlmrie^BSsi.
tere et inmutare potest predbu«, ontoionibufl, TigiHis et Mcrifieiis atqpie atpi-
encia hominum et nos a maus influencüfl itellarum precayere, quia deua om-
nipotens non ita preordinavit cunctay quod sue potencie in aliqao deregaret.
Daher wird aufj^fordert, ihn um Abwendung der giefOrekteten übel su bLtten.
1) Die Eidgenossen fassten , nachdem sie sich schon auf dem Ta^e lu
Luoem Tom 16. Juni (Eidg. Absch. m, 1, S. 38 h) und auf dem bu Ben Tom
24. Juni (a. a. O. S. 42 s) mit der Sache besc^&ftigt hatten, am 14. Juli lu
Lueem sehr strenge Beschlüsse gegen die Übelthiter von D61e. A. a. O.
. B. 43b. Vgl Anshelm I, 208 (150). Missiyenb. XV, 281. 2901
2) S. oben S. 245 A. 4. Öifnungsb. VI, 20^ sagt: uff linstag Tor Jo-
hannis Baptiste (Juni 22) wirt ein tag sh Cohnar von gemeiner Terlyne Mum-
pelgarts halb des obens daiesinde. Auf der yorhergehenden Seite weiden als
Berathungsgegenstftnde für das GoUegium der Dreizehn aufgeführt: was man
dem hotten uff den tag gen Colmar Mumpelgarts halb (s.oben 8. 250, 1 ff.) wdtte
empfelhen. als die Eidtgenosaen 1000 reisiger pf erden begeren in le sokiGkeiL
Ober die Besetzung Mumpelgarts s. unten 200, 1 ff^ Auch an die Eidgmoaaen
wandte sich Qraf Heinrich um Hilfe. Eidg. Absch. m, 1, S. 41 g.
1479. 269
fiqwndebantiir, rabtnergebaatnr Tel decapitahantnr. nuUus
eo tempore ita senex fiiit, qui audiverit similem crudelitatem
in Crifltüoios exercuiBse, acut imnc factum est in Dola et in
Tieinis locis per AlmanoB nequam bellatores: mnlieres cogno-
ivenmi taifiUr et stapra mnlta eonunisenint cum ipsw panper-
cnlis mulieribuB et Tirginibus, et dum omnem suam Toluntatem
com eis fecissent, postea eTaginaverunt gladios suos, per rulvas
et totom ventrem usque ad gutur laniavenint, infantibus pedes
et msnus absciderunt, omne malum perpetrarerunt, et hec
»admint rex et euus capitaneus ille nequam margraFius Bo-
t€DeiL9»i], imitando Testigia patris soi Sudolfi, qvd inhibuit
omnibus in sao dominio BoteUen^' constitutis, ne aliquis ac-
eomodnet decimas aliquas pertinentes ad monasterium Sancti
Blasii in Nigra Silva aut emeret aut eos juTaret ooIl%»re, aut
ß aliquis in suam domum Tel orreum intromitteret pro quACum-
qoe peecaxiiay svb pena 20 librarum.
Item wigSasL sancti Johannis Baptiste retuUt michi doninus Jud 23
Bofkttdtts Han&tei^l yicarius domini Gaspar episoopi Basi-
Hemis^ ^omodo hodie dominus Sigismundus dux Austrie comes
kTyroIis kmentabiles seripsisset litteras domino BastZ^Mi de eo,
qnod Thurci per castra Yeneciomm impungnarent «um in
Adusi, et qttod ipse dominas Bnsäieims Teilet institaefe pro-
cessiones et publicas et priTatas fieri oradones pro eo et suo
exocitu, ^em ordinaTit ad expugnaiidHm Thuroos. «t domi-
&ttB8 inaHiensü iivtituit fieri proeessionem feria secunda pitndme Juni 281
ivtan, papa mittit nuncios suos contra Cristianos, ut expuir-
>«to, ^^p^Biittit niorcom inradeie CmtianoT vd^Z.
papa Tult pocius cum cardinalibus perire, quam ut couTocetur
generale concilium et fiat reformacio, unio et pax in eccle-
»sadeL
Cottidie exercitus regalis impugnat Lutrense opidum, et
ibidem ex parte domini nostri Sigismundi ducis Austrie est
Jaoobus Bich de Bichenstein miles capitaneus. qui dum ali-
qvi ie exereitu. regis spoliassent eos et reoqnssent Taccas et
3ieqQ08 et eciam aliqaos rusticos cepissent et abduxissent, pre-
&tQ8 dominus Jacobus eos insequebatur, et dum isti predones
ia noctis tempeata dormirent, irruit in eos et ex eis interfecit
togiata Tel plures et recepit spolium cum 30 eqnis, qoos
onnies com captiTis reduxit in Lutram et obtinoit moltam
tpeccumam cum siiis. ,
l.t«fL
1) Vgl oben S. 254, 4.
17*
260 1479.
[226] Eo tunc eciam incepenmt Montispolgardum infestare,
ad quam tuendam Basiixenses misenint de suis 20 Tiros cum
requisitis ad pugnam et defensionem. sie edam singuli con-
federati inferiores miserunt unaqueque secundum suam pro-
porcionem, et hoc factum fuit crastino nativitatis sancti Jo-
Juü25hanms Baptiste^).
Eo tempore fiiit in Bysuncio quidam doctor, qui cum
uxore sua nudus evasit de Dolona, relictis ibidem omnibus
suis bonis. hie scripsit domino Friderico de Gwarrfeds legumj
doctori Basilee commoranti a Bysuncio in hec verba^).
Generöse et spectabili juris civilis professori domino Fri-
derico de Gwarletis civi Basilien^'^) suo domino et preceptor^
honorandissimo ejusdem vestre magnificencie perhumilis et
observantissimus obsecutor Hugo Avene.
Cogitanti michi, preceptor singularissime^ clamosos intei
strepitus infelicitatumque procellos^), quibus Dolanorum pro-i
fuga semperque miserenda gens contabescit, quidnam factum 1
oporteret, dubia mens occurrit. cumque modo in hanc, mod
in ülam partem ancipiti traherer sentencia, nichil dign
magis pro resumendis viribus duxi, quam ut nostris amicicii
junctis ac necessariis nostre infelicitatis casum inauditiqu^
infortunii miserabilem narrarem ystoriam. quo fit, ut a
humanissimam mansuetudinem mansuetamque in Dolan
yestram pietatem hos sermones el^acos accomodem et ree
sane accomodem. nullius enim, ut ita dixerim, alienigene
immo nee necessariorum prisci amoris ac preterite ridends
D. OwkireltU. 16. proMlUa. 16. DolanoniiBi. 26. piaoi.
1) S. oben S. 250, 1 ff. 258 A. 2. Vgl auoh Eidg. Absoh. m, 1, S. 40 d.
2) Der Text dieses Briefes enthSlt mehrere verderbte Stellen, die mi
Sicherheit nicht eu berichtigen sind.
3] Ober den Professor Friedrieh de Quarletis, der wahrscheinlich ein ge^
borener Lombarde war, s. oben S. 174, 19 ff. und Anm. 4. Der Ghrabstein aeinej
Qemahlinn Margaretha, Gräfinn von Thierstein, befindet sieh an der nördi
liehen Mauer des ELomhauses, das aus der Kirche des Clazissenklosters Gnal
denthal umgebaut worden ist
4) Die an Cosmo de' Medici j^erichtete Vorrede des Leonardus (Brunus
Aretinus zu seiner lateinisehen Übersetsung der epistolae Platoms beginn!
mit den Worten: Inter clamosos strepitus negotiorumque pro!
cellas, quibus Florentina palatia (quasi Euripus quidam) sursum deorsumi
que assidue fluctuant Diese Übersetsung nebst der Vorrede ist ums J. 147^
in Pari8 bei Ulrich Gering, Martin Cranti und Michael Friburger gedrucV
worden (Hain, Repertorium bibliographicum Nr. 13066. Panser, Annalen 11
S. 339. In dem Exemplar der Basler Uniyersit&tsbibliothek A. N. V. 3 findd
sich ein handschriftlicher Eintrag aus dem Jahre 1474).
1479. 261
fertane pignora degentes nisi apud yestram magnificenciam
adesse cognoviinus. Temm, ut institutum prosequar, resu-
merein in presencianim tocius noetre rei geste calamltates,
penurias, conjuraciones, captivitates ceteraque per circuitum
sinfortonia, prout ipse ^o fide oculata certo didici, siquidem
presoicitim latonim recessus plus quam festinus pateretur. scio
enim hujus rei tos cup^re veritatis seriem, non ut congratu-
lemini, sed ut compaciamini. quod si latores ipsi ad longum
Tobis casum non narrayerint, post hec ego plene et sermone
i*fideli scriptotenus aut eciam personal!, si fors tulerit, presencia
cercioiem tos faciam. et ne diucius exspectando conturbemini,
sobjongo particularem quorundam dilectorum vestrorum casus
atqne ruinas. magister Johannes Viquot advocatus noster
patitur in domO; libris, utensilibus omnimodam perdicionem,
^[m^] preterea capitur ab hostibus cum filio ejus: quinimo pro
quorum redempcione solvuntur franci quinquaginta duo. ipse
nunc cum int^ra fietmilia Divione residet. dominus Stephanus
de Lannageto doctor noster copiosam librorum ceterorumque
bonorum mobilium preclaram supeUectQem perdidit. thesaurum,
bequem babebat humi recondittnn, bestes reperiunt et repertum
lapiont. nee evasit captivitatem, sed quanti redimendus sit,
ignoratur. ipse autem Beine ^) in ducatu, ubi habet prebendam
et canonicatam, nunc inhabitati magister Theobaldus de
CasseyOy de quo cum loquor, pietas ad lacrimas cogit, inex-
Sitimabile dampnum patitur nee evasit cruentas hostium manus,
qaibus per loca distrahitur. adhuc ipse in manibus semimor-
tüus inimicorum degit. pro cujus redempcione scuta sex
viginti petuntur. Thenem penitw omnibus bonis deperditis
captivus est cum duobus suis natis, pro cujus redempcione
»petontur xoille franci et pro quolibet filiorum centum scuta.
Lttdowicns Thobin uxoris mee patruus auri et argenti jocalium-
que amplissimum cumulum fossis thesauris imientibus hosti-
bus perdidit fitque captivus, pro cujus redempcione exiguntur
quatuordecim centum franci. magister Johannes Thobin soro-
isriufi mens servns est hostium, pro cujus redimenda persona
scuta centom petuntur. ego vero ab hostium manibus cum
uioie mea ut de utero matris nudus exivi, facta tamen, quod
iolens refero, qxiinquaginta scutorum pro redempcione solu-
cione.
i. Ut«r. 7. cupin. 20. reconditam. 28. penita.
Ij Der gelehrte Burgunder gebraucht die richtigen alten Formen Divio,
Bebt fDr die Namen von Dijon und Beaune, für welche Knebel selbst andere
^^ubuiscbe Beseichnungen hat.
262 1479.
Quid plura? omnes omnia perdunt, omnes aut captiyaatar
aut ferro pereunt, pauci tarnen nisi agrieole stragem paciontm.
eccleaia parrochiaÜs funditus cecidit in minam, conventus
fratrum Minorum manet ab igne liberatoSi fuit tarnen quibus*
cumque rebus spoliatus. domus omnes demptis ligneis pau-^
cissimis igntte snnt, muri opidi ab hoetibus per loca fdnditos
desfruuntur. quod ut ad principaliter optotum divertatur epis-
tola, ecce [227] preceptor mi ■ingulariasime, in bac Bisuncia
data degens ad voe et ad earitatis yestre yiseera confugio,
supliciter exorans, ut pro yestra in Dolanos innata pietate
micbi vestro pre ceteris obserrantissimo discipulo dignemini in
iUo florentissimo Baeüienol studio congruum locum inyestigare
ac inrestigatom deputare, quo juxta profestionis mee gradum
inopem raleam defendere yitam. nicbil enim pro eo michi
videtnr dilScile aggrediendum, eciam si improbis laboiibusfl
erit insislendam. liac de re illa spes pulchemma me reficit,
q«a gfSfCia vestra me sMiper fiuniliaritate anücissimum babnit
quod si feeeritia, rem sacris numinibus dedicatissimam michi-
que memoratiMiinam elfecturum polliceor. ex ciritate
JwBi 16 Bistmtifla juuii 16.
Jvu 10 Die sanctofum sepfeem dormiencimn yenit unus notabilis
elericu« magister ia aitibus de Berna, qui dieebai quod ibi
exiiunc teneretur dieta inter omnes confederatoe lige superioris
AJbuMum ad traetaadum quomodo domine Mediolanensi et
regi Prancie Ludowioo suo firatri necnon spurcissimo imperatori^
l%nireorttm; qui se aeribit defensorem domns Mediolani, possit
fieri resistencia^), et inter alia dixit, juod imperator Borna-
noniiia Erideiicus intendit desolare et dssipare illam ligam
superioris Alamanie et ideo conniyentibus oeulis pertransit et
permittit Tburcum inyadere Switseros et assistere Mediolanen- 3
aabtts contra Switzeros. ex alio yidebitis, quod rex Frantsde
ab alia parte impungnabit Bemen^M et illoe suos confines, et
ex tercia parte yeniet imperator cum suis, impungnabit Argen-
tüisfwtfs, Basilien^^« et ceteros confederatoe, et ilhi yia dissips-
0. K. liat hier olbnbar seine Vorlage nieht zeclit leeen kftnaeD. Znent lutte er ge*
•ehrleWtt igttHie , dtooL die« ii Ifttetis geladeri, svletii he* er deo gaate Wort geitri-
oken ttmd wif der Zeile fortfiikiead ifMte geeetet. 7. dlwniiuitiir. 11. obeema-
diiiimo. 27. qvod feUI.
1) Auf den 1 1. Juli war ein Tag nach Luo e rn angesagt lu Friedensver-
handlungen mit Mailand (s. oben S. 248 A. 1). Es wurde auch auf diesem
Tage ein Friedensentwutf vereinbart, der WaffensCQlstaad bis tarn 1. Sept
verlingert und der »Znsats« aus Oioniieo heimberufen. Abtoiiled rom
12. Juli, Eidg. Absch. m, 1, S. 45 r.
1479. 263
bunt Switieros cum suis confederatis, et illa est intencio im-
peiatoiis. imperator eciam, cum veniunt ad eum nobiles sue
patrie et confines et flentibus occulis sibi conqueruntui; quod
üle nequam Thurcus dei et religionis Cristiane inimicus eos
sita cradeliter impungnat, requirentes auxilium ipsius, respon-
iet eh: wy durch gott, was bekumbrent ir michc, et non audit
eos et recedit, non plus audiens eos, et üliid est miserabile
actum, quod tota Cristiana religio ita deserta est et a papa
et ab imperatore et onmibus principibus Cristiane fidei, qui
tfomnes decUnant a bono et non est qui faciat bonum et non
est usqae ad unum ^), quem tamen nescio.
[i27^] Anno 1479 per totum mensem marcii et aprilis Aiit][^^
seramm tempus et talis siccitas, quod timebatur, quod fruetus
»tttis omnino perirent. deinde per menses mayum et junium icai. Juu
aftit mirainliB inundancia imbrium , ita quod ordinaretor pro-
eeasio et fieiel de ecelesia Basüien^' ad ecclesiam parroehicdem
Sancti Theodoii minoris Basilee in vigilia Petri et Pauli, etjnsiis
eadem die incepit aer serenari et cantabatur una nussa de
beata yiigine et dominus Nicolaus Tripolitanus sufl&aganeus
»BasiKmm cantaTit eandem in presencia tocius cleri et populi
Die sanctorum Petri et Pauli apostolorum dominus Wil-jimitt
behaus baliros ducis Austrie Sigismundi scripsit domino Gaspar
^Beno epiacopo Basili^oiM, item et burgimagistro ac consuli-
&b«8 emtatis BaBÜiensis in eum effectum, ipsi scirent quomodo
Kx Fnmcie ageret in Burgundia et eam desolaret et funditus
destrueret, intellexissent edam ut et Suntgaudium et partes ad-
jacentes intrare et devastare et suo imperio subigere velit,
^ necesse sit sibi obstare. requisivit dominum episcopum,
«boigiiiuigiBtrum et eonsules BaaUenses , ut se disponant ad
^tnna cum omni sua possibilitate tam eques quam pedites, et
quacttmque hora ipsis intimetur, sint parati et yeniant ad eum,
quem sibi tone prefixer»^, loeum. quia quacumque via yeniat,
velit sibi obyiare et deo aiudliante expugnare et bellum cum
3«o facere. hec et similia omnibus confederatis illius lige AI-
loanie saperioris scripserat et intimayit^}.
Die sanctorum Petri et Pauli hora octaya sero princeps Jnai 29
^laogxe . . .^) intrayit Basileam et commoratus fdit in monte
7. SIaw Wi« M Mkeint, Infct« K. ixient tmeh niseTabiliB gOBCluiebeii , indem er ein ea-
Uxm SntetanÜT im Sinne hatte. 27. intelleziseet. 83. preflxerink 37. intn?it
stakt wlioa dnBiAl nscli nro. 38. Nach Anuigie iet eine Lftoke gelueen.
1} iWm XIV (Xm d£r Yulgata), 3. Vgl Band H, 388, 23, wo er den
«iaa, der amsuiekmen eeä, in der Person des Henogs Sigmund gefunden.
2) 8. Eidg. Abseh. HI, 1, 8. 44 1 3) Johann.
264 1479.
Sancti Petri in curia domini Bemhardi Sürlin militis, quia
fugit a facie arcus, videlicet regis Francie, qui nititur destruere
nobiles Burgundie. fiigierunt eciam plures alii comites et
nobiles illius patrie, videlicet domini de Montagu^ domini de
Zschalun^), domini de Hasenburg, domini de Waderey^), qui»
Jnii2eciam venerunt Basileam'). die Tiflitacioms Marie venit do-
mina de Montagü filia marchionis de BAtella Budolfi^).
[Juni 24) [228] In dieta observata in Bema inter confederatofl lige
superioris Almanie fuerunt superiores confederati, videlicet
'Bemenses etc. cum suis, moniti ex parte ülustrissimi domini lo
Sigismundi ducis Austrie, ut ipsi se cum omni potencia sua
ad arma prepararent contra regem Francie, qui in yicino,
yidelicet prope Bisuncium, suum exercitum sexaginta milium
hominum equestrium et pedestrium habet, ut in eventum quo
patriam illam, yidelicet Suntgaudium, intrare vellet, sibi obviaiiiu
ad bellum procederent una cum inferioribus confederatus. et
1) ChAlon. Die henrorrageiidsten Glieder dieses Hauses wajren der eben
genaimte Prins Johann yon Oranien und sein Oheim, Hugo yon ChAteaugujon,
der nach der Auslösung aus seiner Gefangenschaft (s. oben S. 160 A. 3) la
Ludwig übergetreten war (GoUut-DuTemoy 1385 A. 3. VgL Commynes-
Dupont n, 190 A. 2) und um eben diese Zeit die Übergabe yon Poligny an
letitem yermittelte. Ober eine Seitenlinie, auf die sich yieUeicht Knebels
Angabe besieht, s. Anselme, bist. g6n6alogique, Vm, 404.
2) Vaudrey.
3) Missiyenb. XY, 270 steht das Goneept eines lateinischen Briefes, durch
welchen der Rath yon Basel aUf Ansuchen einer Gesandtschaft M^TifniliMn
dem Primen yon Oranien und den übrigen Burgundern, die sich nach Basel
flüchten und ihre Namen nach ihrer Ankunft schriftlich angeben würden,
sicheres Geleit sur Übersiedelung und cum Aufenthalte daselbst giebt gegen-
über den Ansprüchen deutscher Söldner wegen einer noch unbesahlten Schuld.
Das Geleite boU dauern bis Martini oder, falls es früher aufgekündet würde,
bis 14 Tage nach dieser Aufkündung, damit sie Zeit h&tten, sich nach einem
andern , sicherem Orte su begeben. Die Au|genonunenen soUen schwören,
der Stadt Nutsen zu fördern und ihren Schaden lu wenden, sich ohne Schaden
für die Stadt und deren Angehörige daselbst au&uhalten, gegen niemand
etwas Bu unternehmen ohne Wissen und Willen des Rathes und in Streitfidlen
iwischen ihnen und den Bürgern yor dem Stadtgerichte su erscheinen. Der
Brief ist nicht datiert, der Name des Peter Rot als Bürgermeisters an der
Spitie weist aber auf die Zeit yor dem 30. Juni, an welchem nach Öffiiungsb.
vi, 21 der neue Rath sein Amt antrat Auf dem Tage lu Bern (Juni 24)
meldete Heinrich Zeigler, der Bote Basels, dass dieses einigen Burgundern
gegen Zusage ruhigen und friedlichen Verhaltens den Aufenthalt bewilligt
habe. Die Tagsatzung hatte nichts dagegen einzuwenden. Eidg. AbscL m,
1, S. 42 p.
4) Die Gemahlinn des Philipp yon Fontenoy, des Sohnes Johanns von
Montaigu aus dem Hause Neuenburg in Burgund. Gbllut-Duyemoj 1311
A 2. Eidg. Absch. HI, 1, S. 40 a. Die Angabe des P. Anselme (YIU, 353),
Philipp sei unyerheirathet gestorben, ist somit zu berichtigen.
1479. 265
in eadem dieta fuerunt eciam ambasiatores et nuncii regis
Fiande Ludowici. extanc BeTuenses una com suis confederatiB
dixeranty se dudum fiiisse inter se deliberatos atque conclu-
dsse, ut q^ocumque modo et eventu dominus rex Francie fines
sdominoram inferiorum saonim confederatorum molestaturus
intrarety ipsi cum tota sua potencia eis in auxilium venire
disposuisscnt, eciam si moniti non fuissent. sie eciam, quia
dignum esset, exnunc quocumque tempore, quod deus avertat,
dominus rex Francie intraret aut se ad aliquod opidum Tel
ttcastrum poneret, facere vellent, non obstante intelligencia,
qoam ipsi cum domino rege Francie haberent et cum nuncii
aTe ambasiatores domini regis audissent, responderunt, quod
crigtianiiwimus ipsorum dominus rex Francie Ludowicus eos
miaisset ad illam dietam ad tractandum cum eis pacem et
uomnem amidciam cum eis contrahendum; propterea non esse
sae Toluntatis, offendere suum nepotem, videlicet illustrissimum
dominum Sigismundum ducem Austrie neque illustrissimos
dominos de liga magna superioris Almanie neque dominos de
liga, atque non Teile aut quomodolibet intencionis sue esse
sintrare Sontgaudium aut fines illius lige, et post multa fuit
conclusum, ut cum ambasiata ipsius domini regis mitterentur
eciam nuncii de liga ad regem, prout eciam deputati erant
de Argentina et aliis confederatis cum dictis ambasiatoribus
ad r^em, ut assecuracionem sub suo sigillo apportent i). et
snichilominus omnes et singuli confederati fecerunt proTisionem
de Omnibus ad bellum pertinentibus, ut quocumque tempore
disponeret intrare fines* nostros, extunc undique couTenirent
et eum ut alterum Karolum Burgundie ducem expedirent.
Interim dominus Maximilianus cepit ciTitatem Arras et
»Cameracum et castra circumcirca situata et occidit ex Franci-
genis, ut fertur, tria milia^).
1) S. den Abschied des Tages lu Bern, Eidg. Abseh. m, 1, S. 40 ff.,
umentUeh 8. 40 d und 42 1 Von einer GeBandtechaft an den König ist nicht
die Bede, sondern Ton einer sohriftliehen Abmahnung der Tagsatzung und
^eB amresenden französisehen Gesandten an die königlichen Haupüeute.
V4. a. a. O. S. 41 g. 42 o. Bemer latein. lüssivenb. B, BL 250 nach Bodt II,
5U A. 17.
2) S. oben 8. 249 A. 1. Die Reichsstadt Cambray, die Ludwig Yoriges
Jüa nach Abschluss des WaffenstilUtandes ger&umt hatte (Molinet n, 154 f.),
war den 28. April 1479 Ton den Burgundern besetst worden (ebenda 188), die
däfln im Liaufe der nächsten Wochen noch einige weitere Pl&tse in der Um-
ftgend einnahmen. Von einer Wiedereroherung der Stadt Arras (oben S. 250,
9} durch Maximilian ist keine Rede, ebensowenig Ton einer Niederlage, die
er den Fransosen beigebracht, da er erst am 25. Juli von St Omer ausrückte.
Am 7. August erfolgte dann die Schlacht von Guinegate.
266 1479.
[228^] Inter Venetos et Machmetam Magnnm Thurcnm &cta
sunt condicta, siciit articulatim hiac infra Theuthanice sub-
scripta sunt^).
Vermerkt den tnA, d&t iwischen des Tnrkischen keysen
und den Venediger beschehen ist z& Constantinopel an sant
Jm. 25 Paulus bekerung tag im 79. jor^), ein ewiger frid.
Item s& dem ^sten gebend die Venediger dem Türki-
schem kejser die statt Scrudren'), darnach Priesa die Magna
in Macta^), und ist verspertz land mit eim gepirg, dorinn ligent
vier stett, und ist ein port des mersz.
Item mer gebend sy dem Türkischen keyser Salamena^))
und ist ein insel, und ist ein port des meis mit sampt einer
grossen stat dorinn gelegen.
Item Htt gebend die Venediger dem Turüsckm kayier
kunderttusent guldin für einen Venediger, der hatt zft Cod-
stantiBopd ein Taai mit kMfmanschatz geladen, der ist domit
entrannem*).
Item me geben «nd mAgend die Yenediger allen iren \nxh
del und gewerk in allen Türkischen landen tiiben «ad doch
doTon man mad lol ine ander h&te besalen').
Item me haben sieh die Venediger gegend dem TanUniM
2. kininft». 7. Tenfigtr. 12. ut feUt. j
1) Über cBesen Frieden siehe Kavagero , Storia Venesiana bei Muratori,
Seript XXm, 1169 f. Marin Sanuto, Vite de* ducM di Veneria ebenda XXII,
1210. Hanuner, Oeseh. des osmaii. Reiefaeill, 168. Leo, Oesshielitfl toi
Italien HI, 183. Zinkeisea, Qesdi. des osmaa. Beiehes 11, 4321 BomaiuB,
Storia doeiunentata di Veneria IV (Venesia 1855), 382.
2) Navagero nennt als Tag des Absehlusses den 26. Januar, während Ro-
manin naeh den Commemoriidi des yenezianisohen Arohivs, wie Xnebel, den
25. angxebt S) SeutarL
4) Brasso (Bneoao) di Mains in Mona, dieTaygetoshalbinad ia Lakoiiicn.
5) Stalimene (Lemnofl). Sanuto: Primo, ehe gli aia dato Seutari , Stau-
mene e il Brazso dii Maina. Die Abtretung dieser drei Besitiungen war eines
der letzten Zugestladnisse, au denen rieh die Venesianer «ntsehlwien. Ho-
6) NaTagero: Che fm' 1 termine d'anni dne la rignoria dar dehba ri sig^
nor Taroo dueati 106600 a conto de' ducati 150000 del defaito degli aUnmi di
ser Bartolommeo Zorri e aer Qirolamo Mieheü, i quali dopo 11 rompere deÜA
guerra fuggirono da Costantinopoli. Sanuto: Seoondo, ducati 100000 pel
debito di ser Baitolomeo Giorgi dell' Appalto ovrero darg^ la eoa persona
neUe manL
7) Die Venesianer erhielten Zoüfreihrit für ihre Waaren im gaosea Ge-
biete des Suhans, woiSr rie jährlich 10000 Dueaten au lahl» hatten. Der
Text diesce Abaataes bei Knebd ist yerderbt ; man erwartet naeh geben die
dem fdlgeadeu Zngsstiadnisa entapreehende Lristung der Vcaesiaaer trige-
fOhit au finden, die dann aiber ohne Zueammenhaag irit demaeUMB 8. 367, 5
angegeben wird. Statt »nnaii und« ist TieHeioht »nieman« su lesen.
1479. 267
byfer Terbunden, alle jor 6 galeyen mit kAffmanschata gen
Constantinopel sCk ecfaicken, und als oft sy das nit tiind, so
ioDend sy dem TurkUchen keyser für ein galey 10 tusent
gnUin^).
^ Och sollen sy dem Türkischen keyser alle jor geben 10
tosent gnldin^, und was sy im alle jor hinüber geben, ist nit
wiflentUch.
Item den Yenedipem ist von dem Turkisehen keyser zu-
geben, dasi sy sü Ccmstantinopel iren eygnen richter^) haben
imdgeii; der aber ir lüt z& gebieten sol haben, die do handel
piuchen.
Item ftch haben sich die Yenediffer gegen dem Türken
verbunden mfiesen, wider sy niemer s& tim noch wider sy
aieman z& helfen, ouch so wärt ein ding geredt, weHchen tefl
iwirt not Mkn, so sol ein tefl dem andren tefl bystand tfin. es
k aber noch nit offenbar, man [22»] weist es Ach nit fär wor.
doch 80 wirt es Ton den namhaftigen geseit^). Ach ist man
in Türkischen heysers marschalks alle tag gen Venedy ¥rarten^).
Diss ist des Turküehem keisers tytel.
i UadametoB Ton gottes gnoden des riehen gettes ein rechter
erbgnmdkAng und ein abnemer kung Alexander und hertiog
von Tioya, soldan Ton Babflon, kung von Türken und Tusien,
^a Delikoii, von Barbarian, von Delpharien, von Kolien, von
Sophoron und Ton IliA und küngstabel Ton Delphin von Jo-
iprekein und Lumust, Ton Arphe und ein marsehalk des grossen
luds Heiden und Juden bisz zd dem irdischem paradyss, ein
Wag aller kungen, ein fürst aller fursten, ein herre aller
benen, die sieh kung, fursten oder herren schriben sü land
^ tb, waseer, der hell und des hymmels beschirmer und Ach
ider hochscherer Aber alle Heydesche herren von der sunnen
^^%aiig byss A der sunnen nideigang, ein herre des hymmels
Qnd des wassers, von dem grflnen bAm bisz uff den dürren,
«ad ein lehenherre des, den man nempt Cristus, wann er hatt
von ms se lehen den hymmel und die hell, sunn und mon,
* «ad ein rechter erbgrundlehenherre des grossen pfaffen, der
aeb sehribt babst, wann er hatt von ims le lehen die aptye
<ies Rimischen tempels und Ttalia und alle die küngrich, die
Äeb Cristen schriben, die uns alle undertenig mflssen werden
1} Eke derartige Bedingung finde ich sonst niigends sulgsftkhrt
2< Siebe 8. 266 A. 7. 3) Bülo. 4) S. oben 8. 236, 17 f. 240 A. i.
^egen U8, 28. 5) 8. oben 8. 23A, 23. 240, 6 ff.
268 i*''^-
oder wir wellen sy alle zft nicht machen, so merck, Maximi
liany, der sich nu schribt hertzog zu Burgund, daaz wir dj
enbietend unsem grundichen zom, wann wir wol yerstandq
haben, dasz du gegen uns machteklich, frevellich und frSlici
wilt striten und du dich mit kriegen gegen uns bereitest, i
wisse dich donoch z& richten, dasz wir dich wellen g&chen d
macht in allen unsem landen, der du dich ein herre schribd
und wellend alle land mit andern landen zu nicht mache
wir gedenckend dir och solich gnod nit zft bewisen noch |
t&nd als dir bewiset hat unser herre und vatter. [229^] geb<
in unser statt Constantinopel, die von uns mit macht kurtzli
gewonnen ist, gegenwürtig hundert kung und zweytusent ko
herren, die uns allesamen gehorsam und unde^tenig sind,
dem jor yon anfang der weit 6 tusent 6 hundert und 44 ](
in dem jor unser gepurt 26, in dem jor der gepurt dines got£
Cristus von Nazar^th Josephs sun von David des geschlech^
oder sun von Josse 1479.
Ulis diebus, cum illustrissimus et cristianissimos prince
Sigismundus dux Austrie undiquaque inpungnaretur a Thur
et scripsisset pro defensione omnibus principibus Cristianita
pro adjutorio, et non esset qui auziliaretur, fecit treugafi cv
Thurco, et sie delatus est ab eo et transtulit se ad Lombard«
et est fama, quod ipse se yelit transferre ad papam. am
eciam, quod domini Johannite in Bodis insula eciam secv
fecerint treugas ^).
Dicitur et Yulgatur, quod dominus Mazimilianus d
Austrie et Burgundie vi obtinuerit civitatem Arras et ciyita
Cameracensem et alia castra circumquaque et de gente ri
Francie occiderit 60000 virorum, et ipse sustinuerit strage
qua permotus rex dicitur se volle de illis superioribus trai
ferro ad inferiores, et utinam faceret et nunquam apud i
compareret''').
Eodem tempore dominus rex Francie recepit in sw
tuicionem opidum Riimelsperg et castrum Vakeney, que su
duo claustra domini Beyneri ducis Lothoringie^), et timeti
quia ille Reynerus est contabularis^) regis Francie, quod h
f(0cerit et permiserit in fraudem et incomodum illius patiie
87. faoerit.
t) Hammer, Oesoh des osman. Beichea 11, 169.
2) S. oben S. 265 A 1.
3) Bemiremont liegt in Lothringen , Faucogney in der Orafsehaft Bi
gund. Über die Einnahme des letitem TgL GoUut-DuYemoy 1368.
4) Vgl S. 145, 3.
1479. 269
Eodem tempore dominus Oswaldus de Tieratein evacuaTit
castra sua in Tierstein et Pfeffingen, yendidit eciam ligna, que
ibidem haboit desiccata; quid pretendat nescitur, et transtulit
onmia sua bona ad alienos, et que non potuit transfeire, yen-
)didit^j. et tünent Basilien«^«, quod ex quo ipse sit marescalcus
domini ducis Lothoringie, quod ipse aliquo dierum se iterum
opponat BasilienW^, sicut alias pluries fecit.
[230] IRamlienses suis ciyibus et subditis magna onera ex-
dmonum et stüxarum imposuerunt, quia magnas expensas fe-
Mcenmt et mag^a onera eciam sustinuerunt in transactis gwerris,
que usqne ad diem dominicam, que fuit dies sancti Ubici, du- Jnii 4
riTenint^). et quia eodem die juxta cursum anni ciyes debe-
baut consulibus jurare obedienciam facere, fuit inter ciyes
^ta discordia, non yolentes juramentum prestare id quod
ttconsules dictarunt, et presertim in illo puncto, yidelicet quod
quidquid eis oneris imponerent, subire et portare deberent,
äüegantes, quod in omnibus grayarentur, et quanto plus, tanto
minos in eraxio esset, sed accrescerent in diyicüs officiales et
presertim maxister zunftarum Heinricus fiieher, qui ante mo-
t»dica tempora nudus et pauper Basileam de opido Sultz yenisset
I et jam comparasset sibi unam preciosam curiam in monte
Sancti Petri et ex alio quinquaginta üorenoa annuos pro mille
torems a consiüibus BeLBiliensilnis comparasset 3) et alias teneret
magnum stattun. sie eciam et alii ofßciales facerent, qui om-
jiiies ditaxentur, et communitas depauperaretur. audientes bec
eoQsules fecerunt de necessitate yirtutem', dimiserunt illam
11. doBinieiuft.
1) Ben 9. Noy. 1479 yerkündet Kaiser Friedriob allen Beichsangehörigen,
dan er den Gebrüdern Oswald und Wühelm von Thierstem das serbroehene
Schk»s »Hobenkünigsperg« mit seinen ZugehOrungen su Lehen gegeben und
rieder sn bauen erlaubt habe, «nach lautt unnsers keyserlichen lehenbriefs
daraber aussgangen«, dass sie auch, wie er yemehme, dasselbe eingenommen
and XU bauen angefangen h&tten ; er gebietet, sie bei dieser Verleihung und
ia Atuäbung der daraus fliessenden Rechte schirmen lu helfen. Pergament-
ori mit au^edrüektem Siegel im Staatsarchiv Basel, Thiersteiner Urkunden
101. Damals war also der grossartige Neubau der Hohenkönigsburg unter-
Sfimmen worden , dessen TrOmmer heute unsre Bewunderung erregen. YgL
F.X.£nnB, Kunst und Alterthum im Unter-Elsass (K. und A. in Elsass-
LoÜamgenT;, Strassb. 1876, S. lOSflF.
2] £g wurden immer noch die ausserordentlichen Steuern, die im Septem-
ber 1475 besehlossen y^orden waren (Band 11, 288, 23 ff. 289, 19 ff.), fortbeso-
«n Scbönbcrg, FinaöÄVorhÄltnisse 501).
3| Es war dies datnals in Basel der regelmfissige Zinsfuss bei Benten-
liofen. W. Arnold, *^^^ Geschichte des Eigentums in den deutschen St&dten
Uad 1861), 239.
270 1479.
clauflulam et remisenmt onera plura, et sie fderant Concor-
dati 1).
jiüii Die saacti Ulrici mane bora prima incepit eclipsari luna,
et duiaTit per tres fere horas.
jnii 4 Eadem dominus Budolfus marchio BAtelleam cepit . . .^)i
de Baldeck propter fbrefactum, quod pridem ipse et sui servi
commiserunt in Bintzen^), ubi ipse voluit demoliri et Tastare
segetes et snpponere uxores rusticorum et cum rusticis nuti-
cos actus facere, ex qua re fuerunt tres interfecti et plures
Yubierati de suis. u
Jvü4 Eadem die fuit festum dedicacionis in Oberwik, ubi
multi rustici undequaque conyenerunt. et cum inebriarentur,
insuirexerunt quidam nequam de Leymen^), et interfecti (ve-
nmt quinque yiri et aliqui ex aliis rulnerati, et Johanni Eor-
man camifici de Basilea fuit abecisum brachium dextrum. ^^
Jnii 6 Feria secunda post übici . . . princeps Arangie invitaTit
dominos de capitulo Busiliensi et dominos de oonsulata ad
prandium^) et fecit notabile conviyium et jurayit civitati tain-
quam incola et quod inteiim quod in Basilea esset*) nullum in
5. 16. Fftr den Manien iet aine Lfleke geUaeen.
1) Barch RathserkanntniM Tom 18. August worden die Mtt&re margl3a&
und das «froiiTattengeltt (s. Band 11, 268 A. 4) ermftsiigt OA&ungsb. VI, U
Sehiönberg a. a. O.
2) Wohl JohanneoBu S. 223, 1 ff. und die NaahtrAge su dieser Stelle.
3) Etwa Bwei Stunden nördlich yon Basel.
4) Oberwil und Leimen liegen beide im Birsigthal (Leimenthal) fOdlich
Ton Basel, ersteres war bischöflich, letsteres österreichisch.
5) Im Laufe des Juni, als man die Ankunft des Prinsen erwartete, hatten
die Dreisehn den Auftrag erhalten, su benithen, »wm man dem printi toh
Orensehe sohenckea wolle.« Öffinmgsb. VI, 20.
0) Vgl. S. 2^4 A. 3. Auf dem Tage su Lueem Tom 12. JuH beklagte sidi
der franaösisefae Bote, dass der Prins Ton Oranien und die Burgunder lu Basel
eine Macht gegen den König sammelten. Es wurde eine eidgenössische Bot^
sekaft naeh Basel beschlossen , welche darauf dringen sollte , dass alles wet-
mieden werde, was den König reisen könnte. Gegen ungereefate Angiüe
würden die EÜgenossen der Yereinung beistdm. Eidg. Abseh. XU, 1, 43 a.
Am 21. Juli ersdden Altsohultheiss Hans Per Ton Luoem als Oessndter in
Basel «nd Tags darauf theilte der Ratii von Basel den übrigen Gliedern der
Yereinung den Inhalt seiner Botschaft mit Am 23. Juli traf dann noch em
Schreiben Ludwigs Yom 16. in Basel ein, welches der Ratii am 24. beantwoitete.
Er rechtfertigt sich über die Aufnahme der Burgunder, die das ihnen aufe^
legte Versprechen, w&hrend ihres Aufenthaltes gegen niemand etwas su mnter-
nehmen, bisher gehalten h&tten und noeh hielten, er sei übrigens geneigt
(sumus indinati), su grösserer Beruhigung des Königs das ihnen gegebene
Geleite auf sukünden. In wie weit eine solche Aufkündung erfolgte, erfiüiren
wir nicht Am 16. August meldete der Prins von Oranien aus Ensisheim {ex
1479.
271
ciTitate BafiilienM conduceret soldatum, eciam si extraneus
easet
Eogsem) dem Batfae den Sieg yon Guinegate : quod Yobis tanquam amieis
lidditer affinno atque rogo, ut hoc ipsum beniyolis suis [Maximiliani] huma-
niinme renanciatis et praesertim dominis superioribus confoederatis. Ochs
IV, 365 Anm. £idg. AbscL m, 1, S. 46 e. Aon 17. verwandte sich der Rath
m Baäel auf Bitten der »printzin von Orange« bei Solothum um Aufhebung
tioes AnesU auf dort befindliches Eigenthum derselben. Missivenb. XV,
%1 Auf dem Tage zu Lucem am 24. Aug. theilte Basel zugleich mit jener
Siegelbotschaft des Prinzen ein Schreiben des Königs mit, in welchem er sich
erbietet, jenen zu begnadigen, wenn er sich ihm ergebe, und wünscht der Eid-
Bossen Bath in dieser Sache. Eidg. Absch. a. a. O. d.
Beilagen.
18
III
I.
Die Bescilreibung der Burgunderkriege durch
den Basler Stadtschreiber Niclaus Rüsch.
lieber die Kftznpfe in Hochburgund und der Waadt von der
f Schlacht bei H^ricourt an bis zum Siege bei Miurten besitzen wir
dnige iateresaante Berichte, welche der Rath von Basel im Laufe
des Jahres 1476 an Lübeck und Erfurt sandte.
Nacb der Seblacht bei Qrandson schickte der Rath von Lübeck
einen 'Boten nach Basel, um sich zu erkundigen, ob in der er-
*> beuteten herzoglichen Kanzlei Briefe sich vorgefunden hätten, welche
für Ltflbeck von Nachtheil sein könnten, und in diesem FaUe deren
Heransgabe ku erwirken ; zugleich erbat derselbe sich nebst der Ver-
sicherang seiner Glückwünsche des erfochtenen Sieges wegen ge-
nauere Mittheilung der wichtigen Ereignisse. Der Rath von Basel
-^ antw^ortete am 25. Mai, dass sich solche Briefe nicht vorfänden;
dem Wnnsche um Auskunft über die bisherigen Begebenheiten ent-
sprach er, indem er mit dem Schreiben einen vom damaligen Stadt-
flcdireiber Niclaus Rüsch verfassten ausführlichen Bericht schickte.
Es wird hier wohl am Platze sein, über die Lebensverhältnisse
3fi> des Niclaus Rüsch einige Bemerkungen beizufügen ; leider können
wir kein vollständiges Bild von dem Leben und Wirken dieses
vierdienten Mannes entwerfen, da die uns überlieferten Angaben
nicht reichhaltig sind.
Wann Rüsch geboren worden ist, und wo er seine Jugendzeit ver-
^ lebt hat, ist ungewiss. Die erste sichere Nachricht stammt aus dem
Jahre 1459, wo wir ihn als Stadtschreiber von Mülhausen kennen
lernen. Bs ist wahrscheinlich, dass Rüsch bis zu seiner lieber-
siedelang in letztere Stadt sich in Basel aufgehalten hat. In einem
Briefe des Pfalzgrafen Friedrich vom 21. Juni 1459 wird er Nico-
^ laus Roisch von Basel genannt^]; femer sagt Wurstisen in seiner
Beschreibung des Münsters: »das h&uszlin .... Obern Hohen-
hxiTg geheissen ist 1459 Niclausen Rüsch Stattschreibers zu Müll-
I) Mossmann, Cartukire de Mulhouse II, Nr. 820.
18»
276 Beilagen.
hausen gwesenc. Im Jahre 1431 hatte dieses Haus sammt der
anstossenden, Niederhohenburg ^) genannten Liegenschaft die Wittwe
Petermann Sevogels, Margaretha geb. Marschalk, für sich und ihren
Grosssohn Henman SeTogel von dem St. Leonhardstift um 300 fl.
gekauft^). Aus der kurzen Angabe Wurstisens scheint heryorzu-
gehen, dass Rüsch sich das Haus Oberhohenburg späterhin käuf-
lich erworben; bis wann er aber hier gewohnt hat, ist nicht zu
ermitteln.
Soviel ist sicher, dass in die Jahre 1457 — 1459 seine Er-
nennung zum Stadtschreiber von Mülhausen fällt; bis zum Jahr
1457 treffen wir nämlich als Stadtschreiber Andreas Schad, von
Mai 1459 an Nidaus Rüsch. Wo dieser anfänglich Bürgerrecht
besessen, habe ich nicht finden können. In einem Brief vom 7 . Mai
1459 nennt er sich selbst Bürger von Mülhausen 3] . Wenn er als
Fremder sein Amt angetreten hat, so ist es sehr wahrscheinlich,
dass ihm das Bürgerrecht verliehen wurde. Auch in Basel kam es
vor, dass man Auswärtige als Schreiber anstellte und denselben
nachher das Bürgerrecht schenkte, wie z. B. 1509 dem Rathschreiber
Caspar Schaller, 1515 dem von Schaffhausen gebürtigen Gerichts-
schreiber*) .
Neben seiner Thätigkeit als Stadtschreiber wurde Rüach vom
Rathe in anderen wichtigen Angelegenheiten verwendet. In das
Jahr 1459 fallen seine mehrfachen Reisen zu den westfälischen
Gerichten. Der Grund dieser Abordnungen war folgender: Zwei
angesehene Familien, Namens Wagner und Reibeisen, die 1457
von Mülhausen weggezogen waren und dann ihr Büxgerrecht aufge-
sagt hatten, machten ihre Klagen gegen diese Stadt vor den Frei-
stühlen des Hermann Hackenberg zu Volmarstein und des Johann
Hackenberg zu Neustadt anhängt <^j. Rüsch hatte nun vor diesen
Gerichten die Sache Mülhausens zu vertreten. Anfangs Mai treffen
wir ihn mit Heinrich Velling in Gummersbach, wo sich beide ver-
pflichten mussten, sich dem Johann Hackenberg zu stellen im Falle,
dass Mülhausen das Strafgeld von 80 fl. nicht bis 11. Nov. ein-
bezahlen würdet). Mitte Jidi erschien Rüsch mit Wemlin Scherrer
vor dem Gericht des Hermann Hackenberg ^j ; am 3. Sept. 1459
erhielt Rüsch ausgedehnte Vollmacht für die Verhandlungen vor
dem freien Stuhl des Joh. Hackenberg am Thore zu Neustadt^).
1) Oberhohenburg ist das noch stehende Haus MOnsterberg 13; Nie-
derhohenburg ein Theil des jetiigen Lichtenfelserhofes Münsterberg 11.
2) Wurstisen, Beschr. d. Münsters. Analecta Urstisii S. 511 (ex in-
strumentis sununi templi). Vischer-Merian (Henman Sevogel S. 29), der
die letBtgenannte QueÜe ebenfalls benützte, giebt als Kaufpreis irrUiüm-
Ücher Weise 200 fl. an.
3) Cart de Mulh. U, Nr. 817.
4) Ochs, Gesch. von Basel V, 415.
5) Heinrich-Petri, Gesch. von Mülhausen S. 134.
6) Cart. de Mulh. U, Nr. 816. 817.
7) Cart. de Mulh. H, Nr. 824. 8) A a. O. Nr. 828.
I. Nielaus Küaeh, Burganderkriege. 277
•
Der Streit mit der Familie der Wagner dauerte noch einige Jahre;
jedoch iwurde Mülhausen nicht mehr dutch die fremden Gerichte
beiSstigty nachdem 1460 das Hofgericht zu Rottweil die Freistühle
geächtet^}, und der Kaiser die Sprüche der Freigrafen für nichtig
seiUftrt katte^). 1465 wurde endlich der Streit bereinigt, und die
Wagner kamen wieder in ihre Vaterstadt 3). Zu den wegen Bei-
legung der Zwistigkeiten zwischen Mülhausen und dem Osterreichi-
äd^en Adel des Sundgaus im Jahre 1468 geführten Verhandlungen
wurde Rüseh Terschiedene Male als Bote nach Basel, Bern und
tiSolothum gesandt. Diese Missionen waren nicht ohne Gefahr für
ihn: mehrere Male musste er für die Sicherheit seines Lebens be-
soigt sein. Küsch schrieb von Basel aus, wo von Ende Merz bis
20. April die Boten Herzog Sigmunds, Berns, Solothums und Mül-
luusens yersammelt waren, dass er und sein Begleiter Conrad
i' Wackenatein »in grossen sorgen leben , nit allein in der herbeig,
sonder ufT der straszen, die wir doch wenig bruchenc^). Zweimal
wurde er auf offener Strasse angegriffen ; das erste Mal durch Walther
Ton Hallwil, der ihn unweit yon Mülhausen Sonntag vor Kathedra
Petii (21. Febr.) anfiel, sogar verwundete und ihn nebst seinem
91 Begleiter gefangen nach Landser führte^]. Das zweite Mal wurde
er auf seiner Heimreise von Solothum Anfangs Mai durch Burkhart
^n Ramstein bei Seewen angefallene^). Die Verhandlungen führten
zu keiner Verständigung, die Eidgenossen zogen mit Heeresmacht
ins Sundgau und vor Waldshut. Am 27. Aug. 1468 wurde zwar
sder Waldahuter Friede geschlossen, doch dauerten die Reibereien
zwischen Mülhausen und den Adeligen fort ; erst auf einem auf den
IS. Sept. 1469 nach Basel angesetzten Tage, wozu von Mülhausen
der Altbtligermeister ViTemer Dagsperger und Niclaus Rüsch abge-
ordnet wurden, kam durch Vermittelung des Markgrafen Rudolf
%Ton Hochberg ein Friede zwischen der Stadt und ihren Gegnern
zu Stande '') . Trotz diesem Vergleiche war die Lage Mülhausens
keine gesicherte: es befand sich fortwährend in grossen Geldver-
legenheiten imd seit der Verpfändung des Elsasses an Karl von
Bojgund suchte der Landvogt Peter von Hagenbach zuerst auf güt-
.i liebem "Wege, dann aber durch Drohungen Mülbausen, das doch
Rächsstadt war, unter seine Botmässigkeit zu bringen. Diesem
Ansinnen widersetzten sich die Abgeordneten Mülhausens, Werner
Dagsperger und Niclaus Rüsch, in Ensisheim am 4. Dec. 1470;
hierauf sagte ihnen Hagenbach das Geleit ab und erklärte, dass er
^^die Mülhanser vor den Forderungen ihrer drangenden Gläubiger
1^ A. a. O. Nr. 834.
2} A. a. O. Nr. 835.
3) Heinrich^Petri S. 137.
4; Cart. de Mulh. m, Nr. 1156.
5) A. a. O. Nr. 1133. 1148.
6j A. a. O. Nr. 1199.
7) Hdnrich-Petri S. 176. Cart. de Mulh. UI, Nr. 1409. 1410.
278
■
nicht mehr schützen werde ^). Trotz den Bemühungen der Eidge-
nossen verringerte sich die Schuldenlast nicht ; mehrere Male miuste
Hagenbach gebeten werden, dass er einen Aufschub wegen Bezah-
lung der Schulden gewähre 2).
Bis Ende Spätsommer 1474 blieb Rüsch in seiner SteUung als
Stadtschreiber zu Mülhausen; da aber um die gleiche Zeit dieselbe
Stelle in Basel erledigt war , meldete er sich für diese. Unter 8
Bewerbern wurde ihm das Amt übertragen^) ; im Herbst 1474
begann er seine neue Thätigkeit^). Während 23 Jahren hatte er
in Basel das Stadtschreiberamt inne, im Merz 1497 scheint er das-
selbe abgegeben zu haben ^). Auf Seite 44^ des Oefinungsbuches
Vn treffen wir zum letzten Mal seine Hand in einer Notiz Ton
Ende October 1496; aber erst Merz 1497 wird als Bote »der alt-
stattschribera genannt. Den Grund, warum er seine Entkssang
genommen, kennen wir nicht ; vielleicht hatte er damals schon An»-
sieht, zum Oberstzunftmeister gewählt zu werden. Uebiigens wollte
er schon früher einmal sein Amt niederlegen, im Jahr 1484 be-
warb er sich nämlich um das Amt eines bischöflichen Officiais,
doch ohne Erfolgt). Viermal bekleidete er die hohe Stelle eines
Oberstzunftmeisters , nämlich in den Jahren 1497/98, 1499/1500,
1503/4, 1505/6; warum Rüsch im Jahre 1501/2 nicht und statt
seiner Friedrich Hartmann gewählt wurde, ist nicht bekannt.
Bürgermeister und Oberstzunftmeister sassen gewöhnlich in dem
Jahre, das auf ihr Amtsjahr folgte, im neuen Rathe. So erscheint
auch Rüsch in den Verzeichnissen des neuen Rathes von 1498/99,
1500/1, 1502/3, 1504/5, und zwar als Rathsherr der Zunft zu
Safran (Krämer). Im Jahre 1501/2, wo er das Oberstzunftnoieister-
amt nicht inne hatte, sass er im alten Rath. Rüsch kaufte sich
in die Safranzunft ein, wenige Tage, bevor er das Obeistsiinft-
meisteramt antrat^). In welcher Zunft er vorher war, habe ich
1) Heinrich-Fetri S. 181.
2) S. die Unterredung Hagenbachs mit dem Bürgermeister und dem
Stadtflchreiber von Mülhausen am 9. Sent 1473 in Basel, wo ein Tag bei
Aj^ass der Gegenwart des Kaisers gehalten wurde. Basler Chr. 11, S. 1<>
3) Oeffnungsb. V, 122b; Basler Chr. H, 110 A. 1.
4) Wann Rüsch sein Amt angetreten hat, können wir nicht genau be-
stimmen. Die erste Notiz Yon seiner Hand mit sicherem Datum ist Tom
22. Oct (sabatho post Luce, Oeffnungsb. V, 124^), die letzte seines Vor-
gftxigers im Amte, Gerhard Meoking, vom 25. Oct (uff zinstag ante Symonis
et Jude, Oeffnungsb. V, 123b). Hieraus und aus dem Umstände, dass auch
noch 124b und 125 zwischen den Aufzeichnungen Büschs einzelne Notüen
von Meckings Hand stehn, scheint hervorzugehen, dass die beiden eine
kurze Zeit neben einander arbeiteten.
5} lUe dominus Nicolaus officio prothonotarii resignato eleetus fuit
aliquociens in supremum magistrum zunfftarum (Liber benefaotorum der Kar-
thause (vgl. Basl. Chr. I, 234) 210.
6) Oeffnungsb. VI, 74b.
7) Uff samstag nach Vitus Modestus [Juni 17] im 97. jore hat ha
Nicklasz Rusch oberster suftmeister miner heren zuft zum Safren koft umb
I. Niclau8 ROBch, Burgunderkriege. 279
iiidit ennitteln können. Als Sechser, d. h. unter den neuen
&cbem der Safranzunft, kommt er in den Jahren 1499/1500,
15ÖJ.2, 1S03/4, 1505/6 Tor^).
Auch in Basel wurde Rüsch theils in seiner Stellung als Stadt-
scbiber, theils seiner jedenfalls bedeutenden Ffthigkeiten wegen
toD Käthe öfters zur Erledigung wichtiger Geschäfte gebraucht.
Bei der Art und Weise aber , wie die Notizen in den Oeffnungs-
Mm, der einzigen Quelle, die Bezug auf diese Thfttigkeit Rüschs
nimmt, abgefasst sind, ist es nicht gut möglich, dieselbe in ihren
Eiczellieiten zu verfolgen; als sicher dürfen wir jedoch annehmen,
da er in dieser far Basel ereignissreichen Zeit von massgebendem
Einilu8s vd die Leitung der Geschäfte gewesen ist. In den Jahren
Ulo und 1479 treffen wir ihn im Collegium der XTIT, oder ge-
loer gesagt in dem aus XHIer Herren bestellten bald grösseren,
i bald kleineren Collegium, welches «in den kiiegsloyffen gebruchtc
vude, also spedell Kriegsangelegenheiten zu berathen hatte 2). Spä-
ter, zwischen Merz und Juli 1497 wurde er einem Collegium von
Kithsmitgliedeni beigeordnet, das nach dem Beschlüsse von Freitag
wKatthei 1495 (18. Sept.] die Aufgabe hatte »den houptem in
»Kiiwlren oder kriegsloiffen behilffUch zft sine»). Im Jahre 1501/2
«8 er im Collegium der IX*); damit ist wohl das Collegium ge-
"«at, das am 2. Merz 1497*) errichtet worden war, um »der
«utStatate, darauf Basels Regiment steht, getreulich zu besieh-
^ lind ob sie darin Mangel und Gebresten finden , diess zum
jjlerbesten zu ordnen und zu bessern« <^). Im Jahre 1504/5 erscheint
W ebenfalls m einem Collegium von 9 MitgHedem , die » ob
^ in disen seltzamen loufien furfiel . . in , solichen zu handlenc
l*rfaet waren ^.
>ieben diesen CoUegien schied der Rath aus seiner Mitte noch
Wer aus, welche, wie der Ausdruck damals hiess ^ als Boten
Jl'^agere Geschäfte zu besorgen hatten. Die Functionen solcher
^ lÄSsen sich in drei von einander verschiedene Kategorien
?^«ö. Im ersten Falle waren Boten: Mitglieder einer zu
^ emem Zwecke angestellten Commission. ROsch begegnen
iter als Boten bei Universitätssachen, oder iiiber die zunft-
^?*) ȟber den uszzugk der jarrechnungc u. a. m. Im z w e i t e n
^^qJ- oai er bar saUt uff den obgeschribnen dag, geschah under her
j^T^umy uff die lit der gemellten zuft meister. Bintrittsrodel I S. 240
ijia ^!™«chiTe8, dessen Durchsicht mir Herr Notar Dr. W. Lichten-
i pvl ^V*«^« der Zunft, bereitwilligst gestattete.
wtontniBsbuch des Safranzunftarchives S. 172ff.
üefeungg^. y, 201 ; VI, Ib.
5 vT"^' ^ 2. 4) Oeffnungsb. VH, 82b.
6 Hpr^^r"^^®^ 5°» Staatsarchiv) I, 159.
U:öcrj,IJIJf'y®""»«i»gBge8ch. der Stadt Basel S. 419. Schon seit den
ßebn, ebS^^^ ™"^ ™^* ^™» ^® Verfassung einer Revision zu unter-
7 l\ ä/^' 418,
^«immigsb. Vn, 103b
280 Beilagen.
Falle: nach Instructionen des Rathes handelnde Gesandte. In die-
ser Eigenschaft wurde Rüsch vom Rathe vielfach verwendet. So
sehen wir ihn auf Tagen der Eidgenossen ^), des Niederen Vereines^.
Im Jahre 1481 wurde er zum Kaiser gesandt^ um von demselben
einen fOr die Stadt günstigen Entscheid zu erlangen in der Streit- &
Sache mit dem Bischof Caspar zu Rhein'}, Anfangs 1483 zu Papst
Siztus rV., um fdr die in Folge ihrer Stellungnahme in der Ange-
legenheit des Erzbischofs Andreas CrainensiB mit Interdict belegte
Stadt Absolution zu erlangen^). Als der Schwabenkrieg 1499 aus-
gebrochen war , wurden Bürgermeister Härtung von Andlau und ii
Altoberstzunftmeister Rüsch als Vermittler zu den kriegführenden
Fartheien geschickt; sie unterhandelten Ende Februar und Anfang
M&rz in Constanz, Stein, Zürich und Ueberlingen , doch ohne Er-
folg ^). Am 25. Juli wurde Rüsch nach Colmar zu den kaiser-
lichen Befehlshabern und Räthen gesandt ^) , wahrscheinlich, um auf i&
aUfiÜlige Klagen, die gegen Basel wegen Nichteinhaltens seiner
Neutralität oder Fartheinahnte für die Eidgenossen hätten können
erhoben werden, Antwort zu geben. Femer erschien Rüsch mit
Peter Offenbuig, Hans Hiltprand und Walther Harnisch auf dem
denkwürdigen Tage zu Lucem im Juni 1501, wo Basel am 9. dieses 3b
Monats in den Schweizerbund aufgenommen wurde ^). Als einen
Yom Rathe zu feierlichen Anlässen al^eordneten Gesandten treffen
wir Rüsch beim Empfang der Friedensbevollmächtigten in Basel
Anfangs Sept. 1499^), femer bei der Wahl Christophs von Uten-
heim zum Bischof von Basel im Münster am 1. Dec. 1502^). Im2&
dritten Falle endlich sind unter Boten Schiedsrichter zu verstehen.
So entschieden Anfangs Dec. 1503 Peter Offenburg, Nidaus Rflsch,
Heinrich Einfaltig und Heinrich von Sennheim in der Streitsache
der Maria von Hochberg und ihrer Tochter Johanna gegen Markgraf
Christoph von Baden der Herrschaften Roteln , Sausenberg und se
Badenweiler wegen; ebenfalls Anfangs Dec. 1503 waren Hartmann
von Hallwyl, Domprobst, Peter Offenburg und Niclaus Rüsch Schieds-
richter im Process zwischen Bischof Christoph von Basel und der
Stadt Bern des Burgrechtes der Münsterthaler und der hohen Ge-
richtsbarkeit auf dem Tessenberg wegen ^<>). 3S
1) Eidg. Absch. UI, 1 S. 6.
2) Ochs IV, 45 ff.
3) Ochs IV, 379. Ueber die Streitigkeiten des Bisehofs Caspar zu Rhein
und der Stadt Basel s. Heusler, Verfassungsgesch. S. 401 ff.
4) B. St-A Neben Reg. X II, 64—79. Rüechs Gesandtschaft ist wohl
dieselbe, die Jacob Burckhardt (Erib. Andreas von Krain und der letzte
Concilsversuch in Basel 1482 — 1484, Beitr. zur vaterl. Gesch. Band V,
S. 1 — 106) am 12. Februar von Basel nach Rom abgehen Ifisst
5) Ochs IV, 496 ff.
6) Ochs IV, 610.
7) Ochs IV, 754. 8) Ochs IV, 691.
9) Ochs V, 255.
10) Eidg. Abflch. in, 2, S. 247.
I. Niclaus Küseh, Burgunderkriege. 281
Rüsch, welcher der Stadt Basel lange Jahre hindurch treffliche
Dienste geleistet hatte, starb als Oberstzunftmeister den 21. Jan.
1506. Er wurde zu St. Peter begraben i). An ihm verlor auch
die Earthause einen ihr immer ergebenen Gönner ^j. Nicht nur
5 hatte er dem Kloster zahlreiche Vergabungen zukommen lassen ^)^
worunter wir die Stiftung von Qlasfenstern hervorheben^), sondern
er war demselben auch behilflich gewesen durch Anfertigung von
Urkunden und sonstigen Schriftstücken^). Femer erhielt laut testa-
mentarischer VerfQg^ng die Earthause seine Sammlung von Büchern
10 erbaulichen Inhalts^). Als ein weiteres Zeichen seiner Wohlthätig-
keit mag hier auch noch erwähnt werden die Schenkung von 40 Pfund
für das gemeine Ghit^).
Ueber seine Familienverhältnisse wissen wir sehr wenig. Er
scheint zweimal verheirathet gewesen zu sein. 1490 stiftete er eine
15 reiche Pitanz beim Tode seiner Gattinn^). Seine zweite Frau über-
lebte ihn. Im Jahre 1507 schenkte sie der Karthause 10 ^ pro
soi recommendacione^]. Etwas früher, im Jahre 1505 begegnen
wir ihr in einer Notiz des Oeffnungsbuches ^^}: unter den »geswomen
lirowentr welche der Rath Dienstag nach Heinrichstag 1505 (15. Juli)
36 erwählte, kommt auch vor J»mins her zunfftmeisters Niclausz Ruschenn
frowc. Ein Sohn von ihm, Namens Johannes, wurde Sommer 1476
auf der Universität immatriculiert^^). Er zahlte die gewöhnliche Ge-
bühr von 6 Schilling. Noch ein zweiter Sohn^ Namens Adolf, scheint
existiert zu haben. In dem Yerzeichniss der im Winter 1478/79
1) Heinrich-Petri S. 187.
2} Siehe den Liber benefactorum der Karthause 210 ff. : oretur (näm-
lich am 26. Juli, vielleicht seinem Geburtstag) pro domino Nicoiao Rusch
prothonotario civitatis Basiliensis bono fautore ac promotore nostro, qui
lemper fideliter asstitit nobis eonsUio atque auxilio.
3) Certis annis misit ad festum natale seracium integrum vulgariter ein
rompffzüger Valens communiter 30 s. denariorum .... item dedit 4 Capros
1491 pro encenniis valentes 1 fl. u. s. w. A. a. O. Ueber die Vergabungen
an das Kloster s. W. Yischer, das Kalthäuser Kloster, Basler Neujahrsbl.
1873, 8. 24.
4) Dedit 10 florenos ad complendam ceUam unam in domo nova fra-
tmm et duas fenestras valentes 4 florenos 1494 . . . item fecit unam fene-
stram in stuba portarii, pro qua solvit 2 ü.
5} Etiam plures litteras nobis concepit atque gratis ingrossare fecit . . .
et multa nobis gratis scripsit in variis causis.
6) Quibus usus fuerat uro devocione, tarn Latinos quam vulgares. Eben-
so stiftete er für den Fall seines Ablebens im Jahre 1505 eine Pitanz:
similiter legavit 1 fl. pro pitancia conventui in sua depositione anno 1 505.
7) Ochs V, 8. 413.
8) Item dedit largam pitanciam valentem 2 fl. in obitu uxoris sue 1490.
9) In den Anal. Urstis. S. 209, wo genealopsche Notizen über die
WoUth&ter der Karthause mitgetheilt sind, heisst es: Nicolaus Rusch
supremuB magister scabinorum, obiit 1505 (sollte heissen 1506). Doro-
thea uxor.
10) Oeffiaungsb. VH, 111b
11) Universit&tsmatrikel I, S. 48^ (auf der Universit&tsbibl.) .
282 Beilagen.
immatTiculiertexL Studenten^) steht »Adolffus F&sck de Basilea vj s.,
quia filius prothonotarii«. Diese Notiz ist darum fehlerhaft, weil ein
Stadtschreiber Fäsch in dieser Zeit nicht vorkommt. Nun hiess es
aber zuerst Adolffus Rusch . . . . s., q. f. p. Soviel ich sehen kann,
wurde die Summe zuerst nicht hinzugesetzt, vielleicht eben, weil &
man für den Sohn des Stadtschreibers diessmal wollte eine Er-
mässigung eintreten lassen*^). Nachher wurde Rüsch in Fäsch corri-
giert (aus welchen Gründen Rüsch gestrichen wurde, ist nicht er-
sichtlich), dann die Zahl vj beigefügt, der Zusatz q. f. p. aber aus
Versehn nicht getilgt. lo
Ueber die Orthographie des Namens Rüsch sei hier noch eine
kleine Bemerkung beigefügt. Rüsch schreibt sich selbst theils Rüsch,
theils Rusch. Man darf daher wohl annehmen, dass in diesem
Namen der Vocal nicht wie ein reines u ausgesprochen wurde,
sondern eher wie ü ; ich habe daher der Form Rüsch den Vorzug i»
gegeben.
Was nun Rüschs schriftstellerische Thätigkeit anbelangt, so
ist hierüber folgendes zu bemerken. Nachdem er im Herbst 1474
nach Basel gekommen war, begann er, soweit ihm die Amts- und
andere Staatsgeschäfte Zeit übrig Hessen , die Ereignisse seit der ^
Verpfändung des Elsasses aufzuzeichnen, und er konnte sich dieser
Aufgabe um so eher unterziehn, als ihm in seiner früheren Stel-
lung als Stadtschreiber von Mülhausen Gelegenheit geboten war,
den Gang der Ereignisse zu verfolge^. Im Bande A. G. 6 des Basier
Staatsarchives sind einige Fragmente dieser Darstellung erhalten. 25
Im ersten (S. 3) giebt Rüsch einige einleitende Bemerkungen über
den zu behandelnden Stoff; aus denselben geht auch hervor, dass
er es aus eigenem Antrieb unternommen, während seiner Mussezeit
die wichtigen Vorkommnisse in einfacher, für Jedermann verständ-
licher Weise zu schildern, nicht auf Geheiss des Rathes ; allerdings so
weist der Schlusssatz des dritten Fragmentes (S. 49), Bürgerauf-
nahmen betreffend, darauf hin, dass der Bericht für die Eintragung
1) Univ. Matr. I, S. 54b.
2) Im Aemterbuch I des Safranzunftarchives kommt S. 78 und 79 ein
Adolff Rutsch vor; wahrscheinlich ist damit der Sohn des Oberstzunffc-
meisters gemeint. Auch folgende von Hm. Archivar Dr. R. Wackemagel
gütisst mitgetheilte eigenthümliche Notiz mag auf die Existenz eines Sohnes
Adolph Rüsch hinweisen. Die Adresse eines Briefes des Stadtsehreibers
von Oolmar (Dienstag vor assumpeio Marie, 13. Aug. 1493) lautet »Hern Adam
Rutschen stattschryber zu Basel« (Neben Reg. H IH, 72). Es ist sonder-
bar, dass der Staatschreiber von Coknar den Namen seines Collegen in
Basel nicht richtig anzugeben weiss; das Adam kann aber aus einer Ver-
wechslung mit Adolf hervorgegangen sein. Nach einer fernem Mittheilung
des Hm. Dr. R. Wackemagel wird ein |her Adolf Rüsch, Chorherr zu
St. Peter in Basel, am Anfang des 16. Jahrhunderts in den Urkunden von
St. Peter oft genannt. Hier sei beil&ufig bemerkt, dass uns unter den
Wohlthätem der Karthause in den Analecten Wurstisens S. 208 ein Adolph
Rüsch aus Strassbürg überliefert ist (Adolphus Rüsch de Argentina im-
pressor 1483; über denselben s. Alsatia 1875/76 S. 344 Anm.).
I. Niclaufl Rüsehi Burgunderkriege. 283
in ein Stadtbuch bestimmt i¥ar. Im zweiten Fragment (S. 9) er-
dhit Rfiflch die Begebenbeiten von der YerpflUidung des Elsasses
lü zum Frocesse Hagenbachs; im dritten (S. 47) schildert er die
Regieiuiig Hagenbachs, die Verwüstung des Sundgaus, die Schlacht
(bd Hericourt nnd giebt eine genaue Aufzfthlung der bei letzterer
Meiligten.
Als nun Rüsch Tom Rathe den Auftrag erhielt, den für Lübeck
bestimfflten Bericht abzufassen, verwerthete er seine früheren Auf-
»chnangen: fdr die Schilderung der Regierung Hagenbachs und
ider Verwüstung des Sundgaus nahm er einen Theil des dritten
Fngmentes (S. 47) in den Bericht auf; femer benützte er den von
äim kurz Torher über die Schlacht von Qrandson verfassten Bericht
laEöIn Tom 11. April 1476.
Seit dem Ausbruch der Feindseligkeiten sowohl vor Neuss als
iiit Hochbuigund im Jahre 1474 standen die Städte Köln und Basel
gegenseitiger Mittheilung der Ereignisse auf den ihnen nahe-
Kriegsschauplätzen miteinander in Correspondenz, die be-
»nders rege bis Anfangs 1475 geführt wurde. Wir können den
Gug dieses Briefwechsels theils aus Knebel, der die von Köln nach
iBuei gelangten Briefe in sein Tagebuch aufnahm , theils aus dem
HbsiTenbuche für die Schreiben Basels an Köln ersehen. Meisten-
&iis gingen die Berichte aus KOln zuerst dem Rathe von Strass-
^ za und vermittelst einer in letzterer Stadt angefertigten Copie
uck Basel ^); dann aber wurden auch directe Berichte aus Köln
iBsael zugesandt 2). Von den Schreiben Basels an Köln') wollen
^ an dieser Stelle drei besonders hervorheben, da deren Text mit
^ erwähnten Aufzeichnungen Rüschs zum Theil gleichlautend ist.
Aatiet hat diese drei Briefe in seiner Abhandlung » die Burgunder-
^TL im Solothumer Zeughause « abgedruckt. Im ersten derselben *)
^m die Verwüstung des Sundgaus und der Zug der Verbündeten
|crHeiioourt erwähnt^). Aus demselben nahm Rüsch den Satz,
^ welchem von den Gräuelthaten der bunnindischen Söldner im
«iidgau die Rede ist, in seine Aufzeichnung Fragment Nr. 3,
S. I" hinüber. Im zweiten Briefe®) wird der Sieg bei Hericourt
lud die Einnahme von Franquemont und des Tribelbergs gemeldet.
^ verwerthete nun umgekehrt Rüsch seine ebengenannte Auf-
ftidmong für den Text des Briefes. Dass er zuerst das Fragment
1 B. Chr. II, S. 129, 23. 146, 15. 169, 11.
2 B. Chr. n, S. 117, 21. 159, 18.
^ MiwiTcnb. Xin, 314. XIV, 7. 23. 58. 115. 272.
f Vom 12. Nov. 1474. Missivenb. XIV, 7; Amiet 55.
^ Amiet druckt S. 57 noch einen Brief Basels an den Kaiser ebenfalls
l^j^NoT. ah (Missivenb. XIV, 5). Dessen Inhalt stinmit zum Theil
^demjenigen des Briefe^ an Köln überein. Der Hauptgrund, warum
r^^ den Xaiser diesen Brief richtete, war, den letiteren in seinem
"^Uj«, Neuss Hilfe zu bringen, zu bestärken.
^ Vom 20. Dec. 1474. Missivenb. XIV, 23; Amiet 63.
284 Beilagen.
Nr. 3 geschrieben, geht daraus hervor, dass in demselben die Er-
oberung von Franquemont und des Tribelbergs noch nicht angegeben
ist, dass sich ferner im Missivenbuche die Lesart vorfindet, die im
Concept des Fragmentes erst durch häufige Correcturen hergestellt
wurde. Im dritten Schreiben^) wird nach kurzer Erwähnung der 5
Eroberung Lothringens durch Karl, sowie des Einmarsches in die
Waadt über die Schlacht von Grandson ausführlicher berichtet. Diese
Schilderung der Schlacht von Qrandson nun nahm Rüsch in den Be-
richt an Lübeck auf. Abgesehen von einigen nachträglich beige-
fügten kleineren Correcturen und Hinweglassung zweier grosserer lo
Sätze, deren Lihalt Rüsch in veränderter Fassung und anderem
Zusammenhange brachte, stimmt der Text wOrÜich überein.
Das Original des Berichtes und der Brief an Lübeck vom
25. Mai finden sich laut gütiger Mittheilung des Herrn Staatsarchivar
Carl Wehrmann im Lübecker Archiv nicht mehr vor ; dagegen sind u
im Band A. G. 6 des Basler Staatsarchives die Concepte dieser Stücke
erhalten; und zwar findet sich der Brief auf S. 55 — 56, der Be-
richt auf S. 61 — 73. Die Concepte sind theils von Rüsch eigen-
händig, theils von einem Canzleibeamten , den wir als Substituten
Johannes N. bezeichnen wollen, geschrieben 2). Die Handschrift des-io
1) Vom 11. April 1476. Miasivenb. XIV, 272; Amiet 66.
2) Substitut hiess in Basel der dritte Kanileibeamte ; des Stadtschrei-
bers nächster Untergebener war der Unter- oder Rathsdireiber. Der
Titel Substitut begeffnet uns schon 1443 Sept. 4: Johannes Engelf rid
substitutus domini Johannis de Bingen prothonotarii eonsulum, Geh. Reg.
ZZ. HH., an demselben Tage in emer andern Urkunde: Johannes Engel-
frid substitutus Johannis de Bingen prothonotarii. Geh. Reg. Y II. K. In
die Zeit von 1474~-1479 fällt die Thätigkeit zweier Substitute. Die des
erstem , von welchem eben ein Theil unseres Berichtes in A. G. 6 abge-
schrieben wurde, erstreckt sich bis Herbst 1476 (wir sehen seine Hand zum
letzten Male in einem Schreiben vom 7. Oct. 1476; Missivenb. XIV, 334}.
Aus anderweitigen Schriftstücken des Basler Staatsarchives erfahren wir
etwas Näheres über die Namen dieser beiden Substitute. In dem Bande:
Verschiedene Urkunden II (1418—1544), in welchen viele kleine Zettel einge-
klebt sind, steht auf einem solchen (mit Nr. 73) die Notiz von Rüschs Hand :
Jo. machen einen schönbrieff für Else metzigers von Baistal, und ist nit
not anzeziehen den gebresten so sy haben sol, denn dz sy schön und rein
funden sye, ut forma sonat. Darunter bemerkte der Substitut : ist versucht
uff fritag sannt Marien Magdalenen obend anno etc. 75 [Juli 21]. Auf
einem andern Zettel (mit Nummer 75) treffen wir eine ähnliche Notiz von
Rüsch: Johannes machen ein schönbrieff für Angnes Töupy von BaÜstall,
und den gebresten, so sy hatt under irem antut, rürt dar von dem uffsug
und gebresten, genant morphea rubea. Hiezu bemerkt der Substitut : anno
etc. 75 uff fritag nach Heinrici imperatoris ist die obg. frowe versucht und
schon geben worden [Juli 14]. Wenn wir auch aus diesen Notizen den
Geschlechtsnamen des Substituten nicht ersehen können, so wissen wir
doch wenigstens, dass dieser Johannes geheissen hat. Auch sein Nachfolger
hiess Johannes; hingegen ist uns von diesem auch der Geschlechtsname
überliefert worden. In einem von der Hand des Substituten auf vier Per-
gamentblätter geschriebenen Calendarium, das im Oeffiiungsb. VII (1490
— 1530) vor S. 2 eingeheftet ist und auf welches mich Hr. Dr. Aug. Ber-
nouUi aufmerksam gemacht hat, steht am Schlüsse auf der Vorderseite des
L Niclaus Rüseh, Burgunderkriege. 285
ieöteren treffen wir auf S. 65 — 67, 70 — 71 ; doch auch diese Ab-
^'tte worden von Rüsch nachträglich mit einigen kleineren
OttKctoren und Zusätzen versehen.
viertel? Blattes: Explicit per me JTo. Harnesch de Wetiflaria substitutum,
maxDo domini ete. 78. Kurz vor seiner Anstellung als Substitut hatte sich
Hjuneseh (im Aug. 1476) um das Salsschreiberamt beworben (Oefihungsb.
V. 173^, Auch Harnesch hatte in seiner Stellung als Substitut, wie sein
Xos^änger, viele sog. Schönbriefe auszustellen, vgL die Anweisung des
iSitasehreibers W. Bomgarter (Nr. 81): Lieber Harnesch, einer genant Uelli
Sidler von Ymesee ist uff bitt der von Switz durch die hem besechen, als
b jiiemit verstanden, der wirt der ussetzikeit halb gantz schön geben,
^oeh so müs man melden, das die kranckheit, so er hab, darkomme von ein
etaeer, so man [Msc. nam] nempt den krepsz oder vistel, und machen im
im hnej^hald on vertzog, dann er wegvertig ist. W. Bomgar^. Harnesch
setzte <us Datum unten bei: Jovis post trium regum anno etc. 79 [Jan. 7].
Biff sei beilfiufig bemerkt, dass ein sog. Schönbrief eine Bescheinigung
«ier Reinheit vom Aussatze war. Den Brief (s. die Formel eines sokhen
S. It2 desselben Bandes) stellte der Rath aus, nachdem durch Arzt und
Seherermeister , welche geschworen hatten, »eynen yeglichen belumbpten
SMQflehen, by uns wonende, oder die von andern enden, herren, stetten
«derlemideni her zu uns geschickt werden (s. Nr. 81. 136) und geschuldi^et
woidoi sint uassetaig oder veitsiech sin, zu versuchen« (S. 112), die Rein-
licit der Person constatiert worden war.
Wie aus dem Missivenb. XV ersichtlich ist, war Johannes Harnesch
aönem VoTgesetzten besonders behilflich in der Abfassung von lateinischen
Sebeiben (s. S. 14. 45. 46. 54. 83. 84. 85. 96. 113. 129. 133. 138. 207.
^1. U9. 259). ROsch scheint der lateinischen Sprache nicht besonders
aiditig gewesen zu sein. Uebersetzungen aus dem lateinischen ins deutsche
dornte er zwar anfertigen; so haben wir von ihm in A. O. 5 S. 188 die B.
Or. ni S. 134 A 1. 2 erwähnte Uebersetzung des Schreibens Ludwigs
^^m9. Febr. 1477 (allerdings mit zahlreichen Correcturen; die Bemerkung
an Bande über das Wort satellites ist von Harnesch beigefügt); wenn es
aich aber darum handelte, Concepte von Schreiben, die Rüsch deutsch ent-
vwfen, LOS Lateinische zu übersetzen, so Hess er diess gewöhnlich durch
^fiaraeaidli ausfahren. So finden sich Missivenb. XV S. 331 von der Hand
&iefag die Beilage XVI abgedruckten Concepte von Schreiben an den £rz-
'budiof von Besan^on: nach jedem folg^ die Uebersetzung von der Hand
da Substituten (vgl. auch noch S. 37. 50. 107). Rüsch muss aber noch
rdt Jemand in Verbindung gestanden haben, der ihm lateinische Ueber-
■ftxiiBgen anfertigte. Im Missivenb. XIV steckt zwischen S. 370 und 371
0B Zettel, welcher von der Hand Rüschs das deutsche Concept eines
Sdirabens des Raths von Basel an die Qubematoren und Consuln der
8«adtToul vom 14. Dec. 1476 enthält, mit folgendem Zusätze: Erwirdiger
iBwnder lieber herr und gebietter. wollen, als ich früntUch bitten, dis ob-
päiriben meynung z& Latin begriffen zum furderlichosten das wesen mag,
«w dass ich die uff disen oben vinden , uch bewisend minem vertruwen
*», wü ich unverdrossen verdienen. vester Nico/aiM prothonotarius.
»ut ganx klar, dass dieser Zettel nicht an Harnesch gerichtet sein kann :
tei w wird nicht ein Untergebener von seinem Obern angeredet. Wohl
^t 8. 370 die lateinische Fassung des Briefes von der Hand des Suh-
lten geschrieben; aber dieselbe erscheint als saubere Abschrift und
JBÄtwie manche der Uebersetzungen im Missivenb. XV als Concept mit
Jl^"««*!»«!. Die fragliche Persönlichkeit ist wohl ein mit Rüsch befreun-
?2» höherer Geistlicher (solche werden erwirdiger angeredet, so Mb. XIV,
^*«fj>ctttschmei8ter, XIV, 295 der Abt von Lützel, oder lat. reverendus,
*> ß. Chr. n. S. 223, 16 der Prior des Augustinerklosters; Bischöfe hin-
286 ' Beilagen.
Nach der Schlacht bei Murten sandte der Rath am 30. Juni
1476 wiederum einen Brief nach Labeck, in welchem er den nen-
erfochtenen Sieg in Kürze mittheilte. Daa Concept dieses Briefes
findet sich ebenfalls im Bande A. O. 6 S. 59.
Bald darauf erbat sich der Rath von Erfurt in einem Schreiben »
an Basel ausführlicheren Bericht über die bisher Torgefallenen Be-
gebenheiten. Auch diesem Ansuchen entsprach der Rath von Basel;
am 2 1 . August überschickte er an Erfurt mit einem Begleitschreiben
den Bericht, den er schon an Lübeck hatte abgehen lassen, aber
mit Beifügung eines Nachtrages, in welchem Rüsch die Erzfihlungio
der Ereignisse bis Mitte August weiterführte. Auch das Original
dieses Berichtes und Begleitschreibens hat sich trotz den sorgfUtigen
Nachforschungen, die Herr Qeh. Rath von Mülverstedt im Egl.
Staatsarchiv zu Magdeburg, in welchem die Erfurter Archivalien
jener Zeit aufbewahrt werden, anzustellen die Güte gehabt, niditu
gefunden. Hingegen liegen uns Brief und Bericht in einer Ab-
schrift vor, die uns im dritten Band (Bl. 7 — 13^j der Collectanea
des Bartholomaeus Scultetus aus der Milich^ sehen Bibliothek in
Görlitz erhalten ist ^) . Im Basler Staatsarchiv findet sich das Con-
cept zum Begleitschreiben (A. G. 6 S. 58), jedoch ohne Adresse, tt
Gruss und Unterschrift. Hier sei beiläufig erwfthnt, dass in der
GOrlitzer Copie vor der Unterschrift der Satz : o sancta Barbara on
pro me I steht ; wahrscheinlich hat der Abschreiber des nach Erfurt
gesandten Manuscriptes denselben beigefügt. Femer ist auf Seite
73 — 74 des Bandes A.G.- 6 der Nachtrag zu dem Concepte de8 2s
Lübecker Berichtes, durch den der Bericht eben die Gestalt erhielt,
in welcher er an Erfurt abgeschickt wurde, angefügt.
Eine Abschrift der GOrlitzer Copie wurde durch Herrn Dr.
Emil Theuner, der damals in Berlin studierte, besorgt; dieselbe
wurde durch gütige Vermittelung des Herrn Geh. R^erungsrath so
Dr. Waitz Herrn Professor W. Yischer zur Verfügung gestellt, der
mir sie seinerseits zur Bearbeitung überliess. Die GOrlitzer Copie
weist Abweichungen vom Lübecker Bericht auf; doch dürfen wir
annehmen, dass, wenn es sich nicht um Weglassung oder Umstel-
lung von ganzen Sätzen handelt, die meisten auf Rechnung desss
Abschreibers der Originalhandschrift zu setzen sind. Femer wurde
die Copie in einem anderen Dialecte angefertigt, was nothwendiger-
gegen heissen hoohwirdig^ fürst, lat. reverendissimus dominus (Missivenb.
XIV, 348. 352; B. Chr. II, S. 435, 1. 408, 19). Der Zettel rührt aus der
ersten Zeit von Haraeschs Amtsthätigkeit her, in welcher Rüsch sein Ge-
schick als Uebersetzer wohl noch nicnt erprobt hatte.
1) Joh. Gottlieb Müich, geb. 1678 gest. 1726, ein schlesischer Rechts-
gelehrter, hatte die von seinem Vater geerbte, an Gesehichtswerken reiche
Bibliothek der Stadt Görlitz testamentarisch vermacht. Burtholomaeus
Scultetus gest 1614 war Rathsherr und Bürgermeister in Görlitz und wurde
vom Kaiser in den Adelstand erhoben. S. Iselins hist. Lex. Supplement-
band n, 449 und 1010.
Hl
L Nielaus RlUch, Burgunderkriege. 287
weise auch orthograpliisclie Abweichungen zur Folge hatte. Herr
Prof. Behaghel in Basel hatte die Güte, über die sprachlichen Eigen-
thümlichkelteii und die muthmassliche Herkunft des Schreibers die-
ser Gopie mir folgende Bemerkungen zukommen zu lassen: Die
i Lau^bun^ ist, abgesehen vielleicht von einigen Fällen des bis jetzt
nur auf alemannischem Gebiet nachgewiesenen har für her (har-
komen) eine rein mitteldeutsche, i in offener Silbe erscheint fast
durchgftngig^ als e: Segemund, ingesegil, vorschrebin, blebin, und
ebenso u als o : mögen , obir , konig , auch in geschlossener Silbe
Tor Liquida : stets heisst es storm, torm, holffe neben hulffe, mon-
iter; mhd. oe wird durch o wiedergegeben: hören, anhorunge,
mhd. iu als u: lute, gezug, mhd. uo als u, selten als o (zo-
^fogit, obunge); in den unbetonten Silben wechselt -en und -in;
das geschlechtige Pronomen der dritten Person zeigt in den flec-
u derten Formen o oder 6 (beides jedenfalls gleich ö gesprochen) : om,
an, orer, oren, Sm, 6n. t nach 1 erscheint als d: halden stets;
t im Auslaut ist häufig als d geschrieben : had^ stad. Mitteldeutsch
ist das Verbalpräfix vor- statt hochdeutsch ver-, die Form ader =
oder, umbrengunge, bomen (= brennen), gekorth (= gekehrt).
AOb ein £rfarter Schreiber die Copie yerfasst hat, ist nicht mit Be-
stimmtheit zu. sagen; denn es fehlt an gedruckten Erfurter Urkun-
den aus der Zeit unseres Berichtes. Dagegen scheint zu sprechen,
dass unser ISericht kein Beispiel eines Infinitivs ohne n zeigt, wäh-
rend an solchen in thüringischen Denkmälern sonst kein Mangel
ft ist und auch die Stücke aus der deutschen Bearbeitung des chroni-
con Sampetrinum, die in den Qeschichtsquellen der Provinz Sachsen
I. 185 mit|^theilt sind und die gewiss aus Erfurt stammen, Belege
difÜT aufweisen (kome, berichte).
Schon im letzten Jahrhundert ist die GNJrlitzer Copie verOffent-
vfieht worden, und zwar druckte sie Anton in seinen diplomatischen
Bdträgen ab ^) . Hieraus lernte Job. von MüUer den Bericht kennen
9. Band V der Leipziger Ausgabe von 180S, S. 27 Note 135).
Ochsenbein , dem eine gedruckte Ausgabe der Diplom. Beitr. nicht
zugänglich "war , hatte durch Herrn Prof. Pauli in GOttingen eine
*<iAbflchrift des ganzen Berichtes aus Anton erhalten und nahm nun
in die Murtener Festschrift^) S. 392 das Begleitschreiben und S. 304
ind 390 fif. den Schluss des Berichtes auf. Ocbsenbein druckte
Rüscfas Aufzeichnung über die Schlacht von Murten zweimal ab ;
1) Karl Gottlob von Anton, ^eb. 175.1 gest 1818 in Görlitz, Rechts-
I^Uhrter und Historiker, Hess sich 1774 in Görlitz als Oberamtsadvocat
^eder, wurde später Senator und Rathsscabinus und im Jahre 1802 in den
Koehsadelstand erhoben. Seine »Diplomatischen Beiträge zu den Ge-
^ehiehten und zu den Teutachen Hechten« erschienen 1777 anonym. Ueber
leine Schriften s- AUgem. Deutsche Biogr. Band 1, 497.
2) Die Urkunden der Belagerung und Schlacht von Murten im Auf-
trage des Festcoroitea auf die vierte Säkularfeier am 22. Juni 1876 ge-
sammelt von G. K- Ochsenbein. Freiburg 1876.
288 Beilagen.
S. 391 nach der ihm zugestellten Abschiift von Anton, S. 304,
wie es scheint, nach dem Concepte des Bandes A. G. 6 S. 73 — 74 ;
leider ist es ihm nicht zur Eenntniss gelangt, dass das Concept des
ganzen Berichtes in ebendemselben Bande erhalten ist. Ochsenbein
suchte Ton sich aus die ursprüngliche Orthographie der Stücke wie- s
derzugeben, die nach seiner irrigen Meinung xein Drucker vor 100
Jahren« ganz entstellt hatte, die ja aber schon in der GU)rlitzer
Copie nicht mehr beibehalten war. Femer sagt Ochsenbein irriger
Weise, das Begleitschreiben finde sich im Missivenbuch ; dasselbe
steht nur im Bande A. G. 6 ; ebenso ist es nicht richtig, wenn er lo
als Verfasser des Berichtes den im Briefe unterzeichneten Büiger-
meister Peter Rot nennt statt Niclaus Rüsch.
Wir haben nun noch eine Benützung des an Lübeck gesandten
Berichtes zu erwähnen. Ein gleichzeitiger Chronist, welcher die
Lübecker Chronik Detmars fortführte ^) , verwerthete denselben ; da- 15
bei folgte er ziemlich getreu der ihm vorliegenden Quelle. Der
Verfasser giebt diese selbst an ^) ; doch muss er noch aus einer an-
deren Quelle geschöpft haben; denn verschiedene Angaben sind in
dem von Basel gesandten Berichte nicht enthalten. So z. B. weiss
er, dass die Pfandsumme 80000 fl. betrug, er erwähnt die Ent-io
hauptung Hagenbachs, sagt, Clemont sei nicht verbrannt worden
u. a. m. Femer meldet er nach ausführlicher Schilderung der
Schlacht bei Nancy die Einnahme von Romont^] und fügt bei: de
sake worumme (R. erobert wurde) was, dat in deme jare 76 de
greve van Remont hadde vaen twelf Swiscem, de led he dod hun-2s
gern, unde led de doden lichamme voren uppen velt, dar se de
hunde eten. dama vorherden se de gansen greveschop mit rove
unde myt brande. Andere Abweichungen sind so zu erklären, dass
der Verfasser theils den Wortlaut der ihm vorliegenden Quelle un-
richtig auffasste (so nennt er S. 364 unter den mit Sigmund Ver- 30
bündeten das Land ghenomet Wallis, darynne lidden twe hoftstede
ghenomet Sane unde Sitten van harden mannen) , theils dass er von
sich aus kleine Zusätze zur Ausschmückung seines Berichtes ein-
fliessen liess.
Den Inhalt des Textes unserer Beilage bilden folgende Stücke 35
des Bandes A. G. 6 :
1. Das Bmchstück S. 3.
2. Das Bmchstück S. 9.
3. Das Bmchstück S. 47.
1} S. Grautofffl Untersuchungen über die Chronik Detmars und seiner
Fortsetzer in den Einleitungen zu Band 1 und 2 ; vgL auch die Vorbe-
merkungen zu den verschiedenen Detmarchroniken in der neuen Ausgabe
von Carl Koppmann (Chr. d. dtsch. St Band 19. Leipzig 1SS4).
2} S. Grautoffs Ausgabe der Lüb. Chr. B. 11, 375 ... so de rad van
Basel deme rade van Liäeke dat heft togescreven myt anderen sehiehten
vorgerord.
3) A. a. O. II, 396; vgl Rodt 2, 304.
L NiclauB Büseh, Bnrgunderkriege. 289
4. Der Brief an Lübeck 8. 55.
5. Der Berieht an Lübeck S. 61.
6. Der nachtxfiglicbe Bericht an Lübeck S. 59.
7. Der Schluss des Erfurter Berichtes S. 73.
i Da der Brief an Erfurt vom 21. Aug. zum Theil wörtlich
gleichlautet mit dem an Lübeck vom 25. Mai (Nr. 4], so begnügen
vir uns^ den abweichenden Anfang und Schluss desselben in den
Anmerkangen zu diesem letzteren abzudrucken. Zu Nr. 5 ist zu
hemeAeHy dass Rüsch im Concepte 8. 6 1 mit den Worten »nt supra,
J» ooatinuando usque ibi 'darum der gemelt*, mutatis mutandis in ali-
quibuB locis, subjimgendo« auf einen Theil des von ihm früher ver-
^ten Bruchstückes 8. 47 verwies. Durch die Worte mutatis
nutandxs deutete er an, dass einige Veränderungen im Texte yox^
zunehmen seien. Diese jedenfalls unbedeutenden Abweichungen
t&snd natOrlich aus der Lübecker Chronik nicht ersichtlich, deren
Verfasser sich nicht so genau an den Wortlaut seiner Quelle hielt ;
sie wären nur aus der Originalhandschrift zu erfahren; denn sie
kfionen auch nicht durch Vergleichung des mit dem Lübecker über-
eipfttimTnenden Erfurter Berichtes mit 8icherheit ermittelt werden,
fcveil beim Anfertigen des Erfurter Berichtes die Aenderungen, welche
fiilsch für den Lübecker Bericht an dem Wortlaut' von Nr. 3 vor-
genommen hatte, nicht mehr vorlagen. Mit Nr. 6 haben wir einen
ron Rüsch geschriebenen, ebenfalls im Bande A. G. 6 (8. 51) er-
haltenen Bericht verglichen, den der Verfasser wie Nr. 1. 2. 3 für
bseine oben angeführte Darstellung der Burgunderkriege bestimmt
liätte. In diesem Fragment schildert Busch die 8chlacht von Mur-
'Jen; er erwähnt femer, dass lolanta durch Karl gefangen, ein Tag
in Lausanne abgehalten worden'), auf den 25. JuU ein Tag in Frei-
bmg angesagt sei; wir dürfen daher als Zeit der Abfassung ungefähr
MAn^ng Juli annehmen. Am Ende unserer Beilage g^ben wir unter
Nr. 7 der Vollständigkeit und der grösseren Uebersichtlichkeit wegen
den Schloss des Erfurter Berichtes.
In den Anmerkungen berücksichtigen wir die Abweichungen
des Erfurter Briefes und Berichtes (E. B., sowohl diejenigen der
ft im Bande A. G. 6 enthaltenen Concepte E^ B., als die in der Oör-
ützer Copie E^. B.^)), der drei 8chreiben an KOln vom 12. Nov.,
20. Dec., 11. April (K«. B., K*. B., K». B.) und des mit Nr. 6
Tezgiidienen Bruchstückes (Fr. 4) ; femer verweisen wir auf die ge-
druckten Quellen, wie Knebel (Basler Chroniken [B. Chr.] Bd. 11.
^■Iir, Schilling {Seh.), die Lübecker Chronik (D.), die Neuenburger
^liionik (Chr. de N.) u. a. m. Die Bezeichnung i» Neuenburger
Cbronik» bedarf einiger Erläuterung. Wir verstehen darunter eine
l; 8. B. Chr. III, 8. 21, Anm. 2.
2) Varianten, die offenbar durch unrichtigeH Lesen des Abschreibers
der Origtnalhandsehrift entstanden, haben wir nicht angemerkt, ebenso die
^on oben berührten Verschiedenheiten in der Orthographie, ausser bei
^igenoamen^ nicht berücksichtigt.
Bftfikr Cbroniken. III. 19
290 Beilagen.
französisch abgefasste, in Neuenburg erhaltene Chronik, in welcher
die Ereignisse dargestellt werden, die sich vom Jahre 1475 haupt-
sächlich in der Waadt bis zu der Schlacht bei Murten zuge-
tragen haben. Dieselbe fahrt den Titel Les entreprises du duc de
Bourgogne contre les Suisses^). Der erste ^ der meines Wissens
diese Chronik verwerthete, ist Joh. von Müller. Irrthamlicher Weise
glaubte derselbe, dass diese Aufzeichnungen von den Chorherren
von Neuenburg herrühren^); diess ist vollständig unrichtig: die
entreprises stehen in gai keinem Zusammenhang mit der Chronik
der Chorherren. Der Verfasser ist gänzlich unbekannt; die Ver-
muthung, dass ein gewisser David Baillod die entreprises geschrieben
habe'), entbehrt jeglicher sicheren Stütze. Für die Schlachten von
Grandson und Murten benützte Müller femer den gleichzeitigen,
1} Wir geben den Titel nach der unten erwähnten neuesten, 1884 er-
schienenen Ausgabe der Entreprises (vgl. den Wortlaut der in Anm. 3 an-
geführten Titel).
2) S. Band IV der Leipziger Ausgabe von 1805 S. 718, Note 140;
S. 719, N. 145.
3} Die Angabe, dass David BaiUod der Verfasser der Entreprises sei,
scheint zuerst ocheucbser in seiner Bibliotheca Helvetica (Zürich 1733) ge-
bracht zu haben. Leu (Schweiz. Lex. II, 51), auf Scheuchzer verweisend,
sagt, dass sich von Schriften dieses Baillod, »der Secretarius in der Stadt
Neuburg gewesen und dessen Vater in Diensten Herzogs Caroli von 6u^
ffund gestanden, in der Neuburgischen BibHothee findet: livre oü sont
ndellement copi^es et recueillies les Franchises Deeretales et anciennes
declarations des points de coutume de la ville de Neufchatel etc. und les
Entreprises du Duc Charles de Bourgogne tant contre Messeigneurs des
Ligues que contre le duc de Lorraine avec la defaite d^iceluy devant Nanc^.
Hsüler, welcher (Bibl. V, 76) die Angaben Scheuchzers und Leus heiüg-
lich der Urheberschaft des Werkes ebenfalls anführt, verwerthete in seiner
Notiz noch die Mittheüungen, welche im Jahre 1752 der Bibliothekar Cartier
von Neuenburg dem Herrn von Zurlauben über das Manuscript zukommen
Hess und welche der letztere in seine bist militaire des Suisses (Band \in,
S. 330 — 335, Paris 1753) aufgenommen hat Cartier sagt, daiss der Ver-
fasser unbekannt sei, und fügt hinzu : Le caractere (des Manuscriptes nSm-
lich) en est un peu diff^rent d'un Coutumier et recueil d' Actes de la main
de David BaiUod, notaire et greffier de Neuch&tel, auquel on Tattrihne
Sar conjecture. Cartier (und nach ihm auch Haller) führt das Werk unter
em Titel an : Les entreprises du Duc Charles de Bourgongne, tant contre
Messieurs des Ligues, que contre le Duo de Lorraine et apr^s les deffaictes
contre luy devant Nanscy. Johaimes von Müller nun giebt als Verfasser
einer von ihm benützten Neuenburger Chronik einen ^lillodz an (welche
Chronik er damit meint, ist aus seinen Stellenangaben nicht ersichtlieh;
es scheint, dass er unter dieser hier doch die Entreprises versteht [s. V,
S. 65, N. 311), obschon er dieselben sonst als chron. du chap. deNeufcL
oder abgekürzt als chron. de Neufchatel bezeichnet); er glaubte femer
eigenthümlicher Weise, dass der Chronist der Sohn desjenigen Baülods sei.
welcher nach der von Haller im Schweiz. Müiuscab. Band 1, S. 11 ^
brachten Notiz sich durch muthige Abwehr der Burgunder beim Angriff
der letzteren auf die Zihlbrücke soU ausgezeichnet haben und dafür mit
einer goldenen Kette sammt Medaille beschenkt worden sein. Auch die
Nachricht von dieser heldenmüthigen That ist eine sehr srweifelhafte, da
von einem Angriff der Burgunder auf die Zihlbrücke sonst niehts bekannt ist-
L Niclaua Rüsoh, Burgunderkriege. 291
rom Ghorherren Hugues de Pierre verfassten Bericht, den er wahr-
ädieinlich ans der Abhandlung von Boyve (Recherches sur Tindig^nat
belvetique de la principaut^ de Neuchätel et Valiangin) kennen
gelernt ^) . Was nun die Chronik der Ghorherren von Neuenburg be-
s trifft, 80 ist hierüber folgendes zu bemerken. Der Zeitpunkt, wo
die Choiherren anfiengen, die gleichzeitigen Begebenheiten aufzu-
zeichnen, konnte, als das Manuscript im Jahre 1714 durch Samuel
de Purry angefunden wurde, nicht mehr bestimmt werden, weil
die ersten Blätter sehr beschädigt und daher unleserlich waren.
IB Leider ist uns das ganze Manuscript nicht erhalten geblieben; in
Folge eines Brandes gieng dasselbe zu Gtende ; ein Glück ist es
ZQ nennen, dass Samuel de Purry vorher einzelne Berichte excer-
piert hat; allerdings fertigte er nur Auszüge von solchen Berichten
an, die für ihn von Interesse waren. Er woUte nämlich, wie er
5 selbst zu Anfang seiner Schrift darlegt, >6tablir par une suite de
tntits historiques et diplomatiques Timm^morialit^ de Tindig^nat
kelv^tique des Neuchätelois , que la France et quelques cantons
cadioUques, entre autres Fribourg et Soleure, paraissaient nous con-
tester depuis 1707«; um nun historisches Material für seine Dar^
B Stellung zu gewinnen, benützte er die aufgefundene Chronik. Boyve,
der in der oben angeführten Abhandlung ein ähnliches Werk, wie
«s S. de Purry zu schreiben die Absicht hatte, verfasste, machte
sich die Auszüge des letzteren in sehr ausgedehntem Masse ^u eigen.
Einige wichtige Stücke, die schon de Purry wörtlich abgeschrieben
» batte, nahm er ebenfalls vollständig auf, so den Bericht des Henry
Puny de Bive über die Begegnung der Chorherren mit den Eid-
genoasen vor der Schlacht bei St. Jacob 1444 (S. 174), femer den
Bericht des Hugues de Pierre über die Schlachten von Grandson und
Mnrten (S. 176ff.)^). — Die entreprises nun wurden zum ersten
»Male im Schweiz. Geschichtsforscher Band VUI, S. 216 ff. abge-
dmckt; jedoch Hess sich der Herausgeber, jedenfalls durch Job.
ron Müller, zur Annahme verleiten, diese Aufzeichnungen seien
ein Theil der 1714 zu Ghrunde gegangenen chrouique des chanoi-
Bes. Von dieser falschen Voraussetzung ausgehend bildete er sich
^eine höchst confuse Ansicht über den Verfasser, als welchen er
Hngues de Pierre annimmt. Zur Richtigstellung des Textes benützte
der Herausgeber vier handschriftliche Exemplare; schon Job. von
HüUer kannte übrigens mehrere Exemplare 3]. E. von Rodt und
1; Joh. V. Müller, Band V, S. 3, N. 8; S. 25, N. 117.
2; Vgl. Hallers Bibliothek IV, 500.
3) Band IV, S. 719, N. 145. Joh. von Müller bringt Bd. V, S. 66,
^. 311(i ein Citat aus der »NeufchateUer Chronik c, das sich weder in dem
Bmehte des Hugues de Pierre noch in den bis jetzt veröffentlichten Aus-
üben der entreprises findet. Wie viele Neuenburgerchroniken Joh. v.
jioüer für neme l)ar8tellung verwerthet hat, können wir nicht entscheiden.
la diesen unaufgeklärten Punkt würde wohl eine kritische Ausgabe der
Qpch Torfaandenen Neuenburger Chroniken, die im Interesse der historischen
Fonehtmg überaus wünsehenswerth w&re, etwas Licht bringen.
19*
292 Beflagen.
Fester Kirk verwertheten für ihre Darstellung den interessanten
Bericht f jedoch auch sie, den Bemerkungen im Schweiz. Geschichts-
forscher folgend, eitleren ihn als chronique des chanoines. Eben-
so glaubt noch Ochsenbein, welcher in die oben erwfihnte Murtenei
Festschrift S. 467 — 475 einige Abschnitte der entreprises aufge-
nommen, die letzteren seien der Rest des von Samuel de Purry
au%efundenen und durch die Flammen vernichteten Berichtes der
Chorherren von Neuenburg, obgleich er unmittelbar nachher 8. 475
— 479 ein Stück der wirklichen Chorherren-Chronik, nämlich einen
Abschnitt aus der durch Purrys Abschrift geretteten und von Beyre I
zuerst abgedruckten Eizählung des Hugues de Pierre mittheüt. Im
Jahre 1884 hat die historische Gesellschaft des Cantons Neuenbürg
eine neue Ausgabe der Neuenbuiger Chroniken veröffentlicht. Es
sind in dieser Publikation folgende Stücke enthalten:
1) die extraits des S. de Purry. I
2) eine im Staatsarchiv aufbewahrte theils lateinisch , theih
französisch abgefasste Chronik eines unbekannten Chorherren vom
Anfang des XVI. Jhd. ; dieselbe enthalt meistens nur Angaben über
Neuenburg, spedell das dortige Capitel.
3) die entreprises du duc de Bourgogne contre les Suisses. |
Die Verweisungen in den Anmerkungen auf die letztgenannte
Chronik, die wir mit Chr. de N. (chronique de NeuchAtel] be-
zeichnen, beziehen sich auf die Ausgabe von 1884.
C. Chr. Bernoulli.
1.
Jhs.
1474 [3] Den edlen, strenngen, erenfesten und aller ersamkeit
und fursichtikeit hochverrflmpten herren burgermeisteren zunffi-
meisteren und reten der loblichen statt Basel, gegenwurtigen
und kunffkigen, sinen insunder gar gnedigen herren, t&t sich
Niclauws Ruseli ir stattschriber nach erbiettung siner gehor-
samen guttwilligen diensten demäticlich befelhen. nachdem
und das menschlich gemflt von siner anerbomen eigenschaffi
und blödikeit ungewon ist die ding, so in zyt bescheen und
nit der geschrifft bevolhen werden, in lanngwiriger gedecht-
püsze ze behalten, sunder mit der zyt hinschliszen , und aber
sich by ettlichen und doch kurtz verganngen jaren her in disen
obem Tutzschen lannden des Rines zwuschen dem Hagnouwer
Vorst, dem Arie und Gotthartt, ouch den zweyen gebiigen und
L Niclaus Rüsoli, Buigunderkriege. 293
scImeschlSiffenen, dem Blouwen, der Virst*), und dem Schwartz- 1474
walde yil manigfaltiger hendel und geschichten und also ze
reden unzalbar mit beschedigungen, ennderungen und misz-
r^erongen derselben lannden begeben und verloffen haben^
3 die minem erkennen nach nit unnotturjSticlichen der geschriffl;
beyolhen werden, nit allein deren ingedenck ze sind, sunder
durch mittel imd in bedenck derselben ander derglich irrsall
kunfftidichen ze furkommen; denn erkunnen wurkender dingen
abertriffi nit wenig die Unwissenheit, als wir das by vil lob-
bwirdigen getaten mit den werken bewert schimbarlichen be*
finden, und wiewol ich mich erkennen leyder und aber leider
daizü nit gnägsam, die nach nottdurfEt und in dem wesen der
ergangen geschichten ze begriffen, yedoch uff Verbesserung
uwer und anderer miner herren und oberen, so ich inen hierinn
n vorbehalten haben wil, hab ich z& ettlicher r&wiger zyt, der
ich. doch uberig nit gehept habe, denn so vil und mir uwer
anligenden gescheffiien mtksze zbgelaszen haben, mir selbs zu
eigetzUchkeit, die zyt in uwerm dienst ze vertriben, fui^efaszt, '
etdich substantz derselben erganngen geschichten, so vil ich
^ der wissen hab und doch zum kurtzesten in geschrifit ze setzen,
üwer ersamen wiszheit zu gefallen ; da ich wolt und wolte gott,
ii das zCl willen angenem were, nit allein ir, sunder ouch
denen, so unsex aller vollennden erleben und die wirde der
stat Basel kunfifticlichen ergriffen z& fruchtbarem [4] nutz und
s frommen darusz mögen lernen und abnemmen das besser ze
eiwelen und das erger ze furkommen, denn by sössem sur und
by Sorem siisz erkennt werden mag. und ob einich teil dis ge-
scbichten und hendel ber&rend durch dis min beschribung
smer beger nach nit angezogen wirt, bitten ich mir das anders
«nit denn zu. gut ze vermercken; denn min meynung anders nit
ist. denn die henndel in irem wesen und nach der getatt dar-
zetünd, mengklichem siner eren und wirden sust unvergriffen.
ob ich mich ouch darinn nit hoher rethorick und vil gebldmb-
tei werten flisz, als ich wolt gelert sin mengklichem zu ge-
3 &Ilen, so wollen doch das dem gemeinen man zh gut bescheen
sin Tormereken, solich geschichten dester volkommenlicher
mögen begriffen.
16. Naek mir folgen di« geBtrichenen Worte die m&sxe. 34. Statt mengkliclLem
scloieb B. zuerst uch.
1} Der Blauen ist ein langer Bergrücken im Jura, etwa 2 Stunden sAd-
lieb Ton BaseL Die Yirst ist die damalige Benennung der Vogesen, s.
C^imm, Wörterb. m, 1678; Chmel Mon. Habs. I, 1, S. 178; B. Chr. II,
ä. 38, 14 und Anm. 2. Wie hier werden auch B. Chr. ü, S. 417, 9 die
ffiontes Nigre SiWe, Blawen et Alsacie susammengestellt
294 Beilagen.
2.
i4«9 [9] Harumb so sye kunt und wissend aUermengklichem,
die disz gegenwurtig geschrifft lesent oder hören lesen: als der
durchluchtend, hochgebom fürst und herr herre Sigmund her-
tzog z& Oesterrich, zu Stir, seA Kemnten und zh Crain, graff
zu Tirol etc., unser gnediger herr, des jares unsers herren nach
siner gehurt 1400 und in dem .... jare^) nit on ursach in
daisü bewegende und ze beschriben uberfluBzig, sunder me
verdrusz denn willens oder frucht berende, die graflbchafit Pfirt
mitsampt dem Elsasz, Suntgouw und Schwartzwalde, ouch den
stetten, schlössen, lannden und luten darinn gelegen für ein
sum gelts, nemlich 76000 gülden^) houptgüts, doch uff ein
widerlosung, in sunderm hohem vertruwen ouch dem durch-
luchtigen, hochgeboren fursten und herren herm Karle her-
tzogen zu Bui^nn etc. verursatzet, und aber derselb hertzog
Karle sich dagegen nit umb desselben hertzog Sigmund nochi
siner gnaden lanndtschafi); noch sins nutz noch frommen, sun-
der umb des willen im dadurch einen ingang in Tutzsche land
und das heilich rieh, im zu berlichem abbruch, ze machen fur-
genommen, als er dos darnach mit erzeigten wercken, mit in-
nemmung Brisach und sust manigfalticlich, bewisen, underl
sinen briefen und innsiglen offennlich hoch und thur ver-
schriben und by sinen wirden und eren verpflicht gehept hatt,
die vermelt graffschafit, stett, schlosz, lannd und lut by allen
3. berfi. 4. nach Oesterricli folgt das gestrichene nnd. 6. Ltkcke eelAseen fär die
Jiüixessahl (69). 8~10. S. schrieb sneret : Pfirt mitsampt anderen ttetten Bchlossen
nnd lannden hienmb gelegen. Die Worte dem Elsass bis onch den stehen am Bandf .
11. nemlich 76000 gnldeniim Bande mit Yerweisting. 15. nach desselben das ge-
strichene lantschant. 16. nach sins das gestricnene selbe eygen. 19. 20. mit
innemmnng manigfalticlich am Bande mit Yerweisnng.
1) Am 21. Merz 1469 kam Sigmund bei Karl in Arraa an (Com.-Lengl.
11, 193); am 9. Mai 1469 wurde der Pfandvertrag in St.-Omer geschlossen.
S. die betreffenden Urkunden im Schweiz. Mus. für bist. Wisaensch. II,
116—123, 299—301. Chmer, Mon. Habs. I, 1, S. 3 ff. Vgl die Instruction
Sigmunds für seine Abgesandten zu Friedrich III. Mon. Habsb. I, 2, S. 132
—134.
2) Ueber die ursprüngliche Höhe der Pfandsumme bringen xeitgenössisehe
und spätere Schriftsteller abweichende, meistentheils irrige Angaben. Ob-
schon es nach Küschs Worten »wie denn das dieselben brieff vollielicber
innhalten« scheinen möchte, dass er den Inhalt des Vertrages gekannt,
spricht auch er unrichtiger Weise von 76000 fl. ; er gieng wohl von der
Voraussetzung aus, dass die Summe, die Sigmund 1469 von Karl als
Pfandschilling erhalten, ebensogross gewesen sei, wie diejenige, die er 1474
in Basel cur Auslösung hinterlegte. Die letstere betrug übrigens 8OOO0,
nicht 76000 fl., die erstere nur 50000 fl. (s. Schweiz. Mus. II, 113—115, B.
Chr. n, S. 80 Anm. 2 und den Nachtrag dazu).
L Nielaus Rüsch, Eurgunderkriege. 295
and yegklichen iren firyheitten , gerechtikeitten , gewonheitten i469
und harkommenheit; wie die by dem huse Oesterrich biazan
in löblichen harkoimneii weren, unversert on witter iming)
intrag oder l>eschwerd bliben ze laszen, wie denn das dieselben
abrief mit witterem anzeigen YoUiclicher innhalten, vergessen
der pflicht den loblichen stetten Zürich, Bemn, Solotomn und
Fribuig in Oechtlande in crafift einer verstentnusze ^) , ouch
under sinem brieff und sigel verwant, das witter ze lütteren
iimb vermidung lengerung ich in sinem wesen rüwen lasze,
^hatt sich begeben, dasz er einen verachten ritter, ob ich den
also nemien sol, genant Peter von Hagembach^), der davor
nmb siner misztatt willen, an wilent dem thuren ritter herm
Maqaarten von Baldeck seligen unerlichen [10] beganngen,
lanndtfluchtig worden, doch durch in wider alle billikeit be-
'^schinnt worden ist, als lanndtvogt der vermelten gra&chafit
Q%eworffen und das regiment für ander lobwirdig und des an
eien, tugenden, fromkeit und wesen gemesz bevolhen, der an-
fimgB siner anerboren art nach den willen 3) sins herren herzog
9. uch das folgt das gestriclieiie icli nmb, nach Intteren das gestricliene icli.
1} Dieser Freundschaftsvertrag wurde den 22. Mai 1467 zwischen Her-
log Philipp und Carl yon Charohda einer-, und den Städten Zürich, Bern,
Solothum und Freiburg andrerseits geschlossen. Oraf Rudolf von Neuen-
bürg hatte denselben vermittelt (s. Eidg. Absch. II, 364. 366. 899).
% lieber Hagenbachs Leben vor seiner Ernennung Eum Landvogt
^l^ittten gleiehseitige und sp&tere Chronisten wenig sicheres 2u berichten ;
nclitig ist, was die Beimchronik über seine Herkunft sagt (Mone, Quellen
^ Bad. Landesgesch. IH, 258), ganz ungenau, was Trithemius (chron.
Snaug. 8. 491) erwähnt, Carl habe Hagenbaoh ex rustico nobilem, ex
DobiH M^uitem factum auratum lum Landvogt ernannt. Das Gerücht war
»flgemein verbreitet, dass H. in seiner Jugend wegen einer verübten Ge-
valtthat sein Vaterland habe verlassen müssen. Blauenstein bei Mone II,
Ud. Knebel, B. Chr. H, S. 335, 6. Edlibach 136. Schilling 75. Lied eines
^eninnten bei Mone DI, 153. In den Forte, des Königshofen ebenda I,
2TS steht die genauere Angabe, er habe einen Ritter auf der Jagd gefangen
ge&onunen. Nach der Reimchronik (oap. 2. Mone HI, 259) und Rüsoh
^ dieaer Ritter Maiquard von Baldeck. Einiges Licht auf diese Ange-
W^ät wirft ein (franxösiseh geschriebener) Brief Hagenbachs vom 10.
^ 1449 an Thüring von HallwiL In den st&rksten Ausdrücken wirft
H. dem letitem vor, dass dessen Anschuldigung, er habe Baldeck auf
^crr ätherische Weise gefangen genommen, erlogen sei, und fordert
'^ vm Zweikampf (Innsb. Statthalt. Aich. Schatsarehi¥, Lade 115). H.
steQt damit keineswegs die Thatsache der Gefangennahme in Abrede ; der
^or&Il hatte sieh, wie aus dem Briefe hervonugehen scheint, schon einige
Zot Tor 1449 zugetragen.
3) TgL den Ausspruch Bubenbergs in Basel am 10. Mai 1470. GefinK
^'»*5. (E. A. II, 409; auch schon bei Ochs IV, 196 erwähnt, doch mit
onriditigem Datam).
296 Belagen.
i4(»— 1474 Karle wissend alle billicfakeit in Verachtung gemeiner fursten,
Btett und aller erberkeit Tutescher nation und nit minder
unser» heiligen vatters des babets und unsers allergnedigesten
herren des Beimischen keisers freyelich und dursticlich on einich
schäm und forcht gottes und sin selbs yergessende hindange- ^
setzt ^) und als ein tyrann und durechter, als in sin selbs ge*
taten leyder bezugen, geregiert hatt, nemlich die ersam priester-
schaA, so geistlich so weltlich, an lib und g^t schwerlich be-
kumbert^), die kuschen tochter und frouwen aller eren wirdig
gewalticlich geschendet'), vil ingeseszener frommer lanndtlut 10
wider gott und recht on all Verschuldung und gerichtsgenge
von dem leben zum tod siner eigen durstikeit tun richten^),
die stett, lannd und lüt von iren loblichen fryheitten, gnaden,
gutten gewonhjsitten und gerechtikeitten sins eigenen gewalts
manigfalticlichen getrengt^), mit vil me schwerer, grosser, merck- 1^
lieber und unzallicher lasterlichen geschichten und miszhand-
lungen durch in beganngen und dem vermelten herzog Karle,
der darumbe durch sin innersten rete ersucht worden ist, un-
verborgen, dadurch der gedacht hertzog Sigmund, als in soUchs
cleglich angelangt und das zu herzen gesetzt hatt als ein from- >
mer cristenlicher fiirst nit unbillich bewegt worden ist, ze
trachten solich sin erblich lannd und lüt wider zu sinen und
des loblichen huses von Oesterrich hannden und gewaltsamy
ze bringen und solich vorber&rt übel abzestellen. und umb dass
er solichs mit gottlicher, ouch anderer fursten, stetten und ge- ^
meinden hilff dester fruchtbarlicher erlanngen und erfolgen
•
5. nach 8chAm dM gestrichene oder. 20. nach angeUngt das geeirichene iMtt
•
1) Die im Volke Terbreiteten ÄuMerungen Hagenbachs, »er were bobit
und keisser« (ForU. des Königidi. bei Mone I, 279; vgL Edlibaeh 136;,
»wer do woll widder mich thun, den sollen ir gryfen an, er sey bobst oder
keiseM (Rchr. oap. 70 ; vgl. Bchr. cap. 34), mögen der Grund gewesen sein,
dass ihm Miwachtung des Pabstes und des Kaisers vorgeworfen wuide.
Uebrigens scheint »weder bobst noch keiser« spriehwörtliche Redensart ge-
wesen zu sein. So sagte auch der Bischof Caspar lu Rhein bei Anlan
seines Processes, es sei kein andrer Herr unter der Sonne oder auf dem
Erdreich über Basel, weder Pabst noch Kaiser (Heusler, Verfassungsgesch.
Basels S. 405).
2) Vgl. Rchr. cap. 16, 67 .fF.; 41—44.
3) VgL B. Chr. II, S. 40, 15; 69, 17; 70, 16; 78, 33. Rchr. cap. 92,
69—94.
4) Die Hinrichtung Yon 4 Thanner Borgern am 3. Juli 1473 erregte
besonders grosse Erbitterung gegen Hagenbach. S. B. Chr. II, S. 86, 6.
Mone in, 428.
5) Vgl Rchr. cap. 34; 87 ff. und die Einleitung zur Rchr. Vers 81 ff.
I. NiclauB Eüsch, Burgunderkriege. 297
mochte, hatt er durch ingebung und wurckung des helgen 1474
geistes die erblich YyentschaiFt;^ zwuschen sinen fiirstlichen gna-
den, dem loblichen huse [11] Oesterrich und sinen yorelteren
löblicher gedfichtnüsze eins und gemeiner Eidtgenoszschafft von
5 8tetten und lennderen, ouch iren vorderen anders teils unver-
dSchtlich harbracht, umb vermidung willen witters blutver-
giessens, desglichen r&w und fnden willen ir beder landen
und liitten gnediclich abgestalt und ein ewig sun und richtung
ingangen ^), und zti noch merer fruchtbarkeit yorgeschribener
10 dingen sich mit inen, ouch den hochwirdigen, hochgebomen
forsten und herren herm Bütpreehten bischoff zCl Straszburg
p<zgrafen by Rine hertzogen in Peyemn und landtgrafen
z& Elsasz etc.) herr Johannsen bischoff zu. Basel, [herm Bein-
harten hertzogen z& Lothoringen und marggrafen, grafen z&
i&Widemont und zö. Harecourt etc. 2),] unsem gnedigen herren,
ouch den strengen, frommen und fiirsichtigen, ersamen, wisen
meistere, bui^ermeister und rete der löblichen frye und rych-
stetten Straszburg, Basel, Colmar, Schlettstatt, Keysersperg,
Oberen Ehenhin, Münster in Sant Gregoriental, Boszhen und
20 Tunken, gott dem almechtigen zu lobe, unserm allergnedige-
sten herren dem Römischen keyser, nemlichen keyser Frideri-
chen hertzogen zft Osterrich, zti Stir, zti Kemnten und zti
Ciayn, grafen zu Tirol etc. zti eren, ouch des heiligen Römi-
schen rychs und gemeiner Tutzscher nation und aller erber-
% keit nutz, frommen, frid und notturfft willen, in crafit des keyser-
Uchen fridens zti Regenspurg begriffen by dem helgen rych,
iien fryheitten, altem herkommen und dem iren unabgetrengt
mögen bliben, in rechter gunst, truw und liebe zehen jar nach-
einander Yolgende einer rechten, uffirechten, redlichen vereynung
4. nacb ged^htntsM die (^strichenen Worte anTerdecbtlicli eiitsp..oiic]i. 13. ftber
dem JComaia hinter Bftsel steht Ta; das daxogehGrige cat (vaoat) steht über dem
Komma hinter etc. (Zeile 15; s. Anmerkung 2). 17. frye and ryoh am Bande mit
Venreienag. 21. Am Bande stehen die Buchstaben no (nota). 23. Bomisohen.
1) Vgl. Eidg. Absch. IL, 473 ff. über die Verhandlungen in Constanz
in Betreff der ewigen Biohtung Februar und Mers 1474. Die definitive
Festsetsang der Bichtung durch König Ludwig erfolgte den 11. Juni 1474
(8. Eidg. Absch. 11, 491. 913), die Annahme derselben durch Hersog Sig-
mund und durch die Eidgenossen auf dem Tage in Feldkirch, 2 — 12. Oct.
1474. Von den swei Differenzpunkten (Offenhaltung der Waldst&dte am
Bhein, Verbindlichkeit der Richtung für die Erben 8igmunds) wurde der
erste den 10. Oet. 1474 beig^gt (E. A. II, 6Q6), d6r aweite erst den 2. Jan.
1475 (E. A. n, 521. 920).
2) Heriog B6n6 wurde in den Bund der niederen Vereinigung den
IB. April 1475 aufgenommen, s. Chmel, Mon. Habsb. I, 1, S. 199; die
Vereinung mit den 8 alten Orten schloss er den 7. Oct. 1476.
298 Beilagen.
1474 und yerstentnuBze yerschriben und geeynet, wie denn das die
brieff eigentlich und gruntlich anzeigen <). und uff solichs hatt
der vennelt hertzog Sigmund nach zytlichem und wolerw^enem
rat, als sinen wirden und eren ungeletzt loblichen harbracht
wol gezimpt hatt, herm Karle hertzogen zu Burgund die dienst- ^
lieh pflicht, damit er im verwant gewesen ist, der yorgemelten
Ursachen halb bewegt by sinem erhalten under sinem offen
brieff und sigel mitsampt dem schirm abkundet und sich deren
entzigen^). desglichen hatt sin fürstlich gnad euch der ge-
dachten Ursachen halb demselben hertzog Karle zu Burgunnio
[12] durch fursture der gedachten miner herren der lobwirdigen
stett Straszburg, Basel, Colmar und Schietstatt, die im uff ein
erber zimHch bezalung und insetaßung des landes 76000 gülden
Binischer in gütten truwen und glouben bereits gem&ts geli-
ehen gehept haben, die ablosung der gemelten graflbchaffk; Pfirt ^^
mitsampt den stetten, schloszen, lannden und lütten ouch by
sinem erhalt under sinem offen brieff und sigel verkünt und
daruff den pfandtschilling davorbestimpt in der stat Basel ge-
leit, in willen und fursatz, nach gestalt aller Sachen sich sinen
landen und lütten ze neheren und nach aller geburlichkeit ze »
halten^), zu dem allem haben die gedachten loblichen stett
Straszburg und Basel herm Karle hertzogen zu Bürgern» ouch
under iren briefen und siglen verkündet^): nachdem hertzog
Sigmund usz mercklichen Ursachen bewegt worden sye, den
pfantschilling ze legen, und nit usz minder Ursachen in willen ^
und fursatz, sich daruff sinen lannden und lütten ze näheren,
und im das also verkündet habe, dasz sy da hertzog S^poaunden
mit hilfflicher eynung gewant sind und im nit on merklich
ursach in den dingen hilff und bystand tun wollen, mit en-
11. 12. Btatt miner stett stand zuerst miner gnedigea herren der forsten oneh
stett. 21. 22. statt loblichen Basel stand snerst min gnädig herren die
forsten ooch die lohlichen stett der Tereynong.
1 ) Die Urkunde über die Verbindung der 8 Orte und der niederen Ver-
einigung wurde den 31. Merz 1474 in Gongtani ausgetteUt (s. £idg. Absch.
II, 482. 911. 912). Hersog Sigmund trat dem niedem Verein am 4. April
1474 bei (s. Eidg. Absch. II, 482. Ghm. Mon. Habsb. I, 1 S. 175). Den
Sat2 der letzteren Urkunde «dem almehtigen got zu lobe, ouch unserm
allergnedigsten herren dem Romischen keyser zu eren u. s. w. hat Büseh
in etwas veränderter Fassung in dieses und manche andere seiner Schrift-
stücke angenommen.
2) S. Ghmel Mon. Habsb. I, 1, S. 95. B. Chr. 11, 79 Anm. 1.
3) S. Chmel Mon. Habsb. I, 1, S. 97.
4) Vgl. Missiyenb. XIH, 296 den Absagebrief Basels an Kail TOin
22. April 1474. Rüsch hat den Wortlaut des Briefes gekflnt wieder-
gegeben.
I. Niclaus RüBch, Burgunderkriege. 299
deckung, ob in einicher witter verkundimg not were, die wol* 1474
ten sy oach also getan haben, wie denn das die brieff darumb
ungangen Tolliclicher besagen, wiewol hertzog Sigmund der
groben lasterlichen miszhandlung nach, an siner aller eren
»wiidigen priesterschafft, ouch sinem firommen adel und dem
gemeinen man manigfalticlichen begangen, ouch die gemelten
forsten .und stett des alles nit schuldig gewesen weren ze
tfind^). der ofiigenant herr Karle hertzog zu Burgunn, sins
durstigen gemAts unersettiget und als der, der im selbs nit
i<^ allein gedacht, sunder wärlicher ze reden ungezwifelt gtossers
zügeseit hatt, für ander wollen harschen, wenig oder gantz
nützit trachtende siner gegenpflicht, hertzog Sigmunden ver-
bunden, hatt sin vorgefaszte mSynung in das heilig rych und
Tutzsch nation ze kommen ze beharren sich nochbiszher ge-
u widert, den yorbestimpten pfandtschilling die 76000 ze nemmen
und der losung stat ze tünd, und aber destermindemit un-
derstannden die me gemelte grafischäfit, stet, schlosz, lannd
und lüt mit gewalt innzehaben, dem ouch Peter von Hagem-
bach [13] mit volbrachten wercken, unbedurt einicher costen,
M glich getan und gestracks sich zu gegen were schickende 700
Pickart zu rosz usz dem hofe des Burgunschen hertzogen gen
Brisach inbracht ^), das besetzt, und wie er Brisach zti wider-
stand bewegt und ze buwen furgenommen hatt, wie ouch die
erberkeit beder geschlechten, so geistlich so weltlich, und nit
^minder man und wibe, xmvergessen der kuschen jungfrouwen
daselbs nit allein durch den von Hagembach, sunder ouch
anen anhang die Pickarten, die sich aller gewaltsamy, bosz*
keit und arger meynung gefliszen haben, gehalten worden, ist
unverholen, offembar landtkundig, deshalb ich das witter un-
^ angesogen, ouch umb vermidung willen lenngerung der mate-
rien, die da wenig lobs oder eren uff in tragen, stylschwigen
furgan. [wie aber dem damit, die ewige gottlich wiszheit, deren
aller menschen hertzen offen sind, hatt vermerckt den willen
und meynung bede des Burgunschen hertzogen, ouch des von
^ Hagembachs sins landtvogts und ir unlidlich fumemmen, darinn
4. nacli siner folgt das darchgestricliene l»nndt. 10. statt nngezwifelt grossers
■ehrieb S. znerat glovblich. 22. statt Brisach xi schrieb R. zuerst ouch das sft.
32. Neben dieser Zeile steht ra; das dazugehörige cat folgt 8. 300, 9. Das vocat
scheint sich auf den Satz wie aber dem gestrafft wurde zu beziehen.
1) In dem Schreiben an Karl vom 6. April 1474 sagt Sigmund selbst:
summam ülam capitalem . . . urbi Basüiensi in depositum dedimus, quam-
quam tarnen ad hoc minime fuissemus astricti (Chmel Mon. Habsb. I, \,
S. 97).
2) S. B. Chr. IT, S. 66, 27. 68, 15. 77, 13. Rohr. cap. 119.
300 Beilagen.
1474 er durch ir ubeltatten mercklich verachtet worden ist, die nit
lennger wollen gestatten, sunder hertzog Sigmunden mit sinem
anhang von fursten, stetten und lennderen der vereynung
davorbestimpt, so solicher Übeltaten gantz widerig gewesen
sind, in irem fumemmen besterckt und weg gegeben, durch *
weliche herzog Sigmund zu inbringung siner eigen lannden
und lütten davorgemelt on mercklich blütvergiessung kom-
men mficht, und daby das beganngen übel Peters von Hagem-
bachs gestrafft wurde.] und demnach so hatt sich begeben i),
damit ich dennocht Peters von Hagembachs arglistig ge- 1*
schidikeit und unerber fumemmen ettlicher masze ber&re,
so ist ze mercken, als er im selbs furgenommen hatt, einen
graben umb Brisach wollen laszen füren und das wasser
des Rines darumb leitten und das ze volbringen uff den hei-
ligen Asterrlichen tag , allermengklich in Brisach von mannen »
und frouwen jung und alt für die thore der ^tat zu gemeinem
werck hat laszen gebietten, sy damit von der stat und dem
iren ze wissen und davor ze behalten, dasz da etüich von
Brisach nach Schickung gottes solich sin arglistige geschidikeit
gemerckt und die so wyt anbracht, dasz sy das gemein werck >
uff denselben tag abgestalt haben, das nit wollen fumemmen.
des der von Hagembach grymclich entsetzt worden ist und
damit understanden [14] sin wutterye ze beharren und sich die
sinen, bede von Pickarten euch ettlichen Tutzschen lannd-
seszen, edelen und andern, so er mit im als dienere des Burgan- s
sehen hertzogen dahinbracht hatt, ttm rüsten, als aber die
frommen bürgere zu Brisach des bericht worden sind, haben
sy in selbs zu trost und uffenthalt sich von stund euch ge-
wapnet, versamnet und an den von Hagembach sAchen laszen,
sin fumemmen gutlich abzestellen. er hatt aber solichs ubim
durstiger frevelkeit verachtett, deshalb, euch denmach und die
stund in ergriffen hatt, dadurch im sin gewaltsamy benommen
und abgestalt wurde, er euch ableit und bezalte sin verdiente
schulde, so ist zu im griffen worden und in gefengknisce
bracht und im damit das sin zu Brisach, Tann, Ennsisshenss
und an andern enden zu recht stellig gemacht, und mitt den
Pickarten by der tagzyt so vil gerett und verschaffb, dasz sj
12. 80 ist ze mercken am Bande mit Fenreienng. 16. nach tag itand zuerst zji.
19. Tor arglistige stelin die gestrichenen BachsUben argwe (B. wollte wohl aigwenig
schreiben); über den letztem sin. 20. statt die so gemein stand zuerst so
wyt an die ron Brisach bracht dasz sy sich das semein. 29. nach gewapnetdss
gestrichene nnd. 30. vor er hatt stand zuerst und als.
1) Für die Geschichte des Aufstandes vgl die B. Chr. 11, S. 75 A. 3
und S. 77 A. 4 angegebenen Quellen.
I. NiclauB Rügch, Burgunderkriege. 301
gemeiziclich für das ISintbor zwuschen die zwo Binbrucken, 1474
die ussere und indere, gewisen worden sind und inen ir habe
\on Iiaineschy pferden und derglich nachgesannt; zwuschen
welichen brücken sy dieselbe nacht beharret und momendes
k uff ostermentag für Ennsiszen uff nebent Mulhusen hin durch
Latterbach und Beinigen gen Gilttwiler und Geffenatt zu ge-
sogen und den nechsten fiir Ellicordt gen Lüsse ^) inkert sind,
mengklichs halb unverhindert, das sy sich doch nit genfigen
lassen 7 sunder so haben sy ettlich frommer lütten zu Lutter-
»bach und Reinigen Ton dem leben zum tod bracht^), deren
seien gott der almechtig gnedig sin wolle. Peter von Hagem-
hach -wart aber dester minder nit anfangs in siner behusung
Itefencklich verhüttet 3), und wie vor zimlich mittel gesöcht,
die von Srisach by harbrachter gewonheit und gerechtikeit,
i durch in gewalticlich abgestalt, bliben ze laszen; die von Bri-
ääch mochten aber solichs nach ir notturfil von im nit er-
lumgen noch bekommen, also dasz er ztdetzst von befelh des
dickgenan^^n hertzog Sigmunds in witter gefengknüsze *•) gef&rt
wart und daselbs gefragt, umb willen durch sin anzoigen witter
Vilbel mögen abstellen und verkommen, was er euch bekant-
lich gewesen, ist nit nott dirre geschriffb ze befelhen; denn usz
nnen ergangen geschichten ein yeder wiser vemünfftiger wol
trachten mag, was gutten oder ai^en grunds die uff [15] in
tragen, der yetsgenant hertzog Sigmund hatt sin ubeltatt an
^ini on recht nit wollen rechen, sunder damit er als ander sin
voreiteren gesehen wurde mengklichem sins rechten wollen
^9nIlen und daby nit argwenig geachtet, hatt sin fürstlich
gaad gen Brisach laszen bitten nit allein die fursten, ir rete,
sunder onch die loblichen stett und lennder der vereynung,
2. die Qsaere und indere am Bande mit Yerweisung. 6. nach Oilttwiler schrieb
B. zmsrsi cft und gen Oeffenatt gezogen. 10. am Bande stehen die Buchstaben do
(nota). 12. nach. nit das durchgestrichene gefengklich gehalten. 21. nach ge.
«esen d&s durcbgestrichene was. 23. nach was das gestrichene dem nachrolgen
m«:ht. 2S» statt wollen schrieb B. merst ze. 28. Tor bitten die gestrichene
Tonill)« er.
1 Lutterbach und Beiningen westlich von MüUiausen, Gildweüer nord-
'"•^lieh, Gevenatten nordwestlich von Dammerkirch, nahe der elsässisch-
InoiönBchen Grenze. Lüsse ist gewöhnlich Luzeuil, hier vielleicht Luze,
cordwestlich von H^ricourt
2) VgL B. Chr. H, S. 76, 1.
3^ Hagenbach -wohnte in dem Haus des Bflrgenneister Stechilin. B.
Chi. n, a 78, 7.
4! Hagenbaeh "Wixrde den 15. April aus seiner Wohnung in das Ge-
^a^rnisg (Jn ^^^ nu'wen thum nach der Hehr. cap. 132) abgeführt. B. Chr.
^ S.76, 18. Am 5. Mai wurde H. nach einem andern Thurme gebracht,
'0 er gefoltert wurde. Bchr. cap. 136. B. Chr. II, S. 83, 18.
302 Beilagen.
1474 ir tieffenlich ratzbotten dahin ze sennden ^), das recht an dem
ende ze besitzen, umb dasz Peter yon Hagembach sich nit er-
cla^en möchte im das recht ungemein sin, für welich recht er
ufF ein nemlichen tag gef&rt wart^j.
3. 5
1469 [47] Nachdem das menschlich gemfit ungewon ist, die
ding, so der geschrifft nit beyolhen sind, in langwiriger ge-
dechtnüsze ze behalten, harumb so sye ze wissen allermengk-
lichem : als der durchluchtig hochgebomn fürst unser gnädiger
herre, hertzog Sigmund hertzog zu. Oesterrich, zu Stir, z&io
Kemnten und z{l Kraynn, [graff zu Tyrol etc. die grafschafft
Pfirt mit sampt ettlichen andern schloszen, stetten und landen
hieumb gelegen fiir ein genante sum gelts houp^üts uff ein
widerlosung ^) dem durchluchtigen hochgebomen fiirsten herm
Karole hertzogen zu Burgunn etc. verursatzet, und sich der-u
selb fürst hertzog Karole dagegen under sinem innsigel offen-
lich verschriben und by sinen wirden und eren hoch yerpflicht
gehept hatt, die genant grafischafft, stett^ schlosz, land und lüt
by allen und yegklichen iren firyheitten, gerechtikeitten , ge-
wonheitten und harkommenheit, wie die biszan in harkommen 2»
weren, unversert bliben ze laszen, und aber solichs durch manig-
faltig grob miszhCnndel und arg lesterlich schichten wilent
herm Peters von Hagembach ritters sins lanndtvogts seligen
im wissende nit yoltzogen ist; welicher landtyogt alle billikeit
hindangesetzt und als ein tyrann und durchechter regiert, nem- ^
lieh priester an lib und g&t schwerlich bekümbert, frouwen
und tochter gewalticlichen geschendet, yil ingeseszener frommer
landtlut wider gott und recht on all yerschuldung und ge-
richtsgenge yon dem leben zum tod bracht, das land und die
13r-15. ES. B. : a. e. w. dem hertczogen Ton Bnrgund Toriimtcset. 15. 16. £■. B. : dor-
selbe hertczog von Bfugund. 18. Tor geliept dfts diirebge«trielLeB6 hfttt. E*. B. halt
eehept. &. &. B. : grosz. 24. im wissende bis UndtTogt sm Bande 1>eigefflfi.
24. Yor alle steht das gestrichene der.
1) Ueber die Besetzung des Qeriohtes s. Rohr. cap. 137; B. Chr. 11,
S. 85, 11 und Anm. 4.
2) Die GexichtsYerhandlung, sowie die Hinrichtung Hagenbachs fand
den 9. Mai statt S. B. Chr. ü, S. 85—91^ Rchr. cap. 137—140.
3) D. n, 364 : vor 80 dusent güldene uppe en wedderlosent. Merkwür-
digerweise ist auch im £. B. die Höhe der Summe in Zahlen nicht ange-
geben. In einer seiner früheren Aufseichnungen (A. G. 6, S. 9, 8. S. 294}
spricht H. von 76000 Gulden.
L Niclaus Büsoh, Burgunderkriege. 303
iüt ron ixen firyheitten, gerechtikeitteii etc. sins eigenen ge- U74
walts getrengt und inen ir gAt mfinigfalticiichen on recht ge-
nommen hatt mit vil me schwerer, grosser, mercklicher und
imxaUicher miszhandlungen durch in begangen, dadurch der
: gedacht unser gnediger herre, hertzog Sigmund nit unbillich
ftis ein firommer, cristenlicher fürst bewegt worden ist, solich
land und Iüt wider zu sinen und des loblichen huses Oester-
rieh banden ze ziehen, als er euch das durch hilff gottes des
almechtigen getan, sinen pfandtschilling, wiewol er des nach
}4 nuszhandlung der gemelten Sachen nit schuldig gewesen were,
binder die stat Basel legen, dem hertzogen von Burgunn, den
daselbs ze empfahen, verkünden laszen, der sich aber des ze
aemmen biszher gewidert hatt^), und aber destermindemit
ettlich sia dienere usz Burgunn und andern lannden siner und
^iier eren halb unbewart in die gra&chaffl; Pfirt und dise ge-
geny hieumb uszgefertiget; die darinn ungotlich, unmönsch-
lieh und unnaturlich Sachen begangen und der landtschafft
TerdeiptUchen schaden zügef> haben, mit enterung der hei-
1^ wirdigen sacramenten, entwirdigung der heiligen kirchen,
1 die an allen iren gotzgezierden beroubende, mit entsetzung der
loblichen clester und gotzhüsere, beroubung der ersamen prie-
iterschafft, lesterung und schm£hung der frouwen und [48]
jaxigfroawen, umbbringung yil frommer landtseszen, von man-
üen^ wiberen und kinden under iren jaren, euch yolbringung
s onmenachlicher und unnaturlicher lasterlicher sunden, so alles
oit ze Yolschriben und doch leider landtkundig und an im
selbs offembar kuntlich ist, darummb der gemelt unser gnädiger
herre, hertzog Sigmund im fuigenommen hatt, gott dem al-
mechtigen zu lobe, den Cristenglöubigen zCl uffenthalt, dem
X heiligen ry ch z& eren, Tutzscher nation zu g&t, dem loblichen
koss Oesterrich zd rettung und gemeinen landen zä nutz und
6iden, ein herzug wider den genan^^n hertzogen zu Burgunn
3. £3. B. : rU ander seltwerer. 4. E>. B. : nnachtliehar m. 11. £*. B. : liinder
xmsz djB Ton Basel. Kae. : hinter legen das geetricliene laszen. 12. 13. £*. B. : des
imnemmen. 14. B. sehrieb snerst ennden. 16. B*. B. : und die d. 20. K*. B. :
SB kelehen patenen mesz^wenderen messbdchem nnd andern ir g. 22. E*. B.:
sehennnags der frommen j. Ki. B.: 1. n. nottrenenng. 27. vor der das gestrichene
aber. SO. P. B.: der Tntzsohen. 31. P. 8.: rettnng und nmb gemeins nutzes
Villen.
1; D: Dama waid gegrepen de Burgundesche ritter marscalk oTer de
^revescbop Phirt, unde ward umme Byner mysdad willen ghekoppet, bo
Dc sede, tho Brysak uppe deme Ryne, des do hoftlude weren de stat van
^tn&ieboTch unde Basel (II, 364). Etwas weiter unten (II, 365} fügt D.
hti: do nn de hertege van Burgundien hör de, dat de ritter gekoppet was,
^ de Tan Sasel unde Straszeboroh des weren weset hoftlude unde in-
netten, do scref he en Tredelose breve, wo he dat wreken wold^.
304 Beilagen.
1474 etc. hieoben zu land ze tünd, und sich da mit siner ritter-
schaffi; und landtschaffi;, bede Ton stetten und Tom Walde, hie
diszsyt und enhalb Ryns, ouch disen hienach bestimpten sinen
helfferen für das schlosz und statt Ellicordt mit macht gelegert,
Not. 6 uff suutag uach aller heiligen tag anno 74 in bywesen und s
mit hilff unser gnädigen herren, herm Rütprechts bischofis zä
Straszburg, herm Johannsen bischofb zft Basel, sodenn der
stetten Straszburg, Basel, Colmar, Schietstat, Keysersperg,
Oberen Ehenhin, Munster in Sant Gregorien tal, Roszheim und
Turiken, desglichen gemeiner T^itgenoszen und ir z&gewanten lo
von stetten und lennderen, uszgescheiden die Ton Underwalden,
sust mit allem irem anhang, Rottwil, Schaffhusen und Sant
Gallen, bede des appts und der yon Sant Gallen lüt, und sun-
derlich der stetten Costentz, Überlingen, Lindouw, Ravenspurg,
Ysny, Biberach und Wangen, von unserm herren dem Rom^ »
sehen ls.eiser darzü ermant; welich schlosz und etat sy mit
irem zuge ze nottigen understanden haben, und indem als
man davor gelegen ist, hatt sich begeben, dasz uff suntag yor
Not. 13 Ottmari des vorgeschriben jares umb mittagzyt der Burgunsch
ziig von Bickarten, Lamparteren und andern sich mit macht,»
uff 10000 zu ross und 8000 zu f&sz, hatt laszen sehen zünechst
dem here und uff ein mil weges davon ein Wagenburg under-
standen ze schlahen, ouch das here ze bestritten und damit
Ellicordt ze spisen^). und als die im here der sichtig worden,
sind sy wider ir vyend gestracks gezogen und haben die mit»
hilff gottes zu schandlicher flucht bracht und deren by 2000
erschlagen, eben vil in einem dorff, als die nacht inr^ysz, ver-
brant, ob 60 gefangen und daby eltwem^nig steinbuchs, tarresz-
buchs und ander buchsen, ouch vil pulverswegen und anders
von cost und sust von varender habe gewunnen und mit)^
nammen zwey rechte Burgunsch syden paner und zwey ger-
2. 3. b«de Byns am Bande mit Yerweiiwig. 5. uff simtag 74 am Baade
mit Verweisunff. 6. B. Bclirieb fftr h«rm zuerst hertzog. 13. In K>. B. findet
sich keine aasfftlirliclie Anfk&lünng der Yerbtndeten; von Stftdten werden nnr die
speciell angegeben, ,welcbe anf Ermahnung des Kaisers hin den Bidgenossen snzogen,
nlmlich Costenz , Überlingen, Lindonw (letzteres, wie anch im Br, an d. Kaiser, spi-
ter hinzQgefdgt), Bavenspnrg, Ysny, Wangen. 19. nmb mittagsjt der am Bande
mit Yerweisnng, in K*. B. ebenfalls am Bande. 21. zuerst xüj>k, geändert in x>b.
21. zuerst vjm, ge&ndert in Tiijm. 26. ob xvjc, geindert in by ii». 28. Statt 60
hatte B. zuerst 150 angegeben.
1) D. n, 365: Hir was de hertege Yan Burgimdien nicht mede, wente
he lach do myt groter macht vor Nusee; men de hoftman des heres was
en broder des gekoppeden ridders. Nicht Stephan Yon Hagenbach, son-
dern Heinrich von Neufch&tel war Befehlshaber des Entsatsheeres ; der
erstere war hingegen einer der Hauptleute der Besatzung von H^ricourt.
S. B. Chr. Bd. U, S. 127, 24 und Anm. 1.
L Niclaus Busch, Burgunderkriege. 305
fenlin mit sant Andres kruts bezeichnet; also dasz uff diser 1474
flttennye kein mensch umbkommen ist; wol sind ettlich und
doch über 6 nit gewundet, die all by leben hüben sind, dar-
nach uff donistag nach sannt Ottmars tag zu fruer tagzyt not. 17
haben sy das schlosz und stat EUicordt nach uffgebung deren,
»darinn gewesen und mit irer habe abgeritten sind, by 300
and 40 zd rosz und z& f&sz, erobert, und das zu unsers gnfi-
Jigen herren von Osterrich etc. banden als sin eygenth&m
bncht, in des nammen das ouch besetzt worden ist, darumb
vir gott siner gnaden billich danck sagen und schuldig sind^).
491 Und sind in solichem herzug von unsers gnedigen
bren yon Osterrich etc. und den fursten und stetten der
«neynung gewesen 10680, so denn yon gemeinen Eydtgenossen
■570 2ü roflz und zu füsz, das sich trifft 18246'}, on all ander
inbgend volck von werckluten, furlütten, spilluten und ander
i» geliehen, so on zaU gewesen ist. des alles sye lob gott in
Fvikeit, der uns f&rer sig und geluck zt ere und zu recht
fcrhhen wolle, amen! 3]
4.
[55] Den gar fursichtigen und ersamen, wisen burgermeister
latmannen der stat Lübeck unsem besundem lieben und
ptten finünden*).
1-3. aIm dus bis leben bliben iind am Bande mit Yerweininff ; statt vj stand znent
z4keB; in K«. B. atelui diese Worte ebenfUls am Bande, doeb onne Correctnr der Zabl.
4. Tor donntag ateben die gestriebenen Bncbstaben mitt.
1 Unten am Rande der Seite 48 Bchrieb R. pro memoria die Notiz
& abrennen der Lamparther. Ueber die Hinrichtung der 18 Lombar-
^ s» die aiuführliche Notii in dem Zettel sum Briefe Basels an Zorich
^«n 24. Dec. (Missiyenb. XIY , 26^ ; über das Schicksal einiger anderer
Irenen Lombarden s. ebendaselbst und die Briefe an Zürich und Bern
'<>B^1. Dec. (MissiTenb. XIV, 28. 29); vgl. auch Chmel Mon. Habsb. I,
'S. 208; B. Chr. U, S. 150, 3 und Anm. 2.
2 Bei richtiger Addition würde sich die Zahl 18250 ergeben.
3 Unmittelbar nach dem Schlusssatse folgen die Worte : Und sind dis
>^k^)iriben an dem ende der stat Basel burger worden, nemlieh . . .
^aöe S. 282, 30.
< Der An&ng des Briefes an Erfurt lautet : Den vorsiohtigenn unde
^^'mji wisrin dem rathe aou Erffurt unsem besundem liebin und gutten
^^ (aas BS. B.). Unser etc. (E^. B.: Unsenm fmntlichin willigen dinst
^yt KuTor . vorsichtigen ersamenn wissen besundem liebin und gutten
^ uwer aohriben und begeren, uns (E^. B. : um) des Burgunschen her-
^ ergingen hendel halb (E*. B.: halb uns) angelanngt, an uns ge-
*BKQde, tteh deren te berichten, wie die erganngen und an weliehen
hilft Chroniken, m. 20
306 BeUagen.
1476 Unser fruntlich, guttwillig dienst und was wir eren, liebs
und güts vermögen altzyt zuvor, fiirsichtigen und ersamen,
wisen, sunder lieben und gutten frunde. uwer fruntlich sehn-
ben uns by disem botten bescheen haben wir zu sunderem
dancknemmen gefallen verstannden und setzen in keinen zwi-
fei, denn uwer liebe den erlichen sige, uns und anderen im-
sem gnedigen Herren den fiirsten, ouch den löblichen statten
der vereynung und Eidtgenoszschafft von gott gegen dem Bur-
gunschen herzogen zugestannden , mit begerter froide als ge-
lider und getruw zugewanten des heiligen richs gern vernom-
men haben, uch des mit uns wol mögen frouwen; denn wa
gottlich hilff an dem ende nit erschinen, ist ze besorgen, dasz
sin müttwillig fumemmen gen uns und anderen biszher ge-
pflegen dem helgen rych nit zu kleinem, sunder mercklichem
abbruch erschossen were, das doch der ewig sig^eber trostlich
furkonmien und abgestalt hatt gar vil witter denn wir im ley-
der ze voldancken wissen, und damit ir und ander erberkeit
und des heiligen richs zugewanten des Burgunschen herzogen
müttwillig fumemmen und wesens und sunderlich, in was ge-
stalt wir und ander von im zu gegenwere genottrengt, bericht i
werden, haben wir uch das in gutten truwen und glouben nit
wellen verhalten, sunder ettlichermasze und uff das kürzest
endecken, als ir usz ettlichen mitgesannten geschnfiien ^er-
nemmen werden, unverborgen alles des, so sich von anbegynn
bisz huttigen tage begeben und verloffen hatt. und wiewol
die geschichten gar vil grosser und manigfaltiger denn der
geschrifil ze befelhen oder ze schriben sind, yedoch haben wir
uch die substantz ettlicher masze angezeigt, welicher berich-
tung ir nunzemale benAgig stan. ob uns aber in künftigen
witter anlangte, wollen wir uwer liebe uff ir gesynnen nitJ
bergen, sunder altzyt bereits gemfits für ander gar gutwillig
mitteilen^), und [56] als rede by uch sind, sin cantzlye, ouch
I
6. B. schrieb zaerst : denn nwer liebe denn ir den gottlicben sige. 10. smIi nth
folgt das darobgeatri ebene z&geBtaanden. 17. E*. B. : ir dann; E^. B.: ir deon;
für i. d. batte B. snerst nnd oncb ir gesobrieben. 24. anbegynnn. 25. E*. B.:
blonffln. 26. manigfaltiger am Bande beigefügt; E*. B.: geecbicbten grocnrand
▼il manebfaldiger. W. nacb ir folgt das dnrobgestricbene neb ; E>. B. : annuinel'
29. E«. B.: snknniHigin. 31. E.B.: gemAU gntliob mitteilen. 3X statt nit-
teilen scbrieb B. znerst erzoigen.
enden die beBcHeen (E*. B. : geschehn) sind , als denn das uwer brieff mit
me werten ansoigt etc. , haben wir yerstanden und nachdem wir uch lu
Bunder fruntschafft und guttwillikeit geneigt sind, damit ir denn und ander
u. B. w. S. 306, 17 ff.
1 ) Der SchluBS des Erfurter Briefes lautet : und als rede by uch sind.
im sin cantzlye in Verlust siner Wagenburg angewunnen und darinn brief<i
manicherley innhaltung funden haben, ist nit on, wir haben im die eanti-
..^
L Niclaus Rüsefa, Burgunderkriege. 307
ettlich brieff erobert und zu banden bracht haben, welich briefe ure
wyder ach und ander sin mochten, darumb ir an uns begem
ttcb die mitzeteilen, ist nit one, wir haben die cantzlie und
anders, als ir witter bericht worden, mit gotlicher hilff erobert
^nnd on zall briefen zwuschen dem kunig von Engellandt und
andern, oucb dem Burgunschen herzogen zu hannden bracht,
w finden aber dhein brieff uch oder andern zu schaden mögen
dienen, denn was hxieff funden sind solher masze bewart, dasz
uch deren nit soig ist. ob wir aber einich by uns oder anders-
!»wa gewiszt betten ze erfaren, als nit on ist, wir darinn ge-
tmwen äisz gebracht, ouch daruff disen uwem hotten dester
lenger enthalten haben, sy solten uch unverzigen bliben sin,
mögen ir uns warlichen vertruwen und on mittel z& uns ver-
lassen; denn uch und den uwem in grosserem liebtett megen
tbewisen, sind wir altzyt bereits gemfits begirlich geneigt.
geben uff sambstag sannt XJrbans tag anno etc. 76. itai 25
TLans von Berenfeb.
5.
[61] Fursichtigen, ersammen, wisen, sunder lieben und gütten 1474
^Mnde. uff das anzeigen, uch in unser ubergesanten missiven
bescheen, da begeren wir uwer liebe gutlich zu yememmen:
%U der durchluchdg hochgebom fürst unser gnediger herre
bertzog Sigmund herzog zu Oesterrich etc. die grafischaffb Pfirt
etc. (ut supra, continuando ^j usque ibi „darumb der gemelt'^,
smutatis mutandis in aliquibus locis, subjungendo :) darumb der-
telb unser gnediger herre hertzog Sigmund^) im mit hilff und
14. TOT Uebt«tt Bchrieb B. zuerst megen. 16. uff sambstag n. das folgende von
tebstitat Jobannes N. beigef>.
I;e, sin und sins basthartbruders innsigel, ouch eben tu bucher, brieff
^nd gesehrifften, als ander das sin mit gottlicher hilff anbehalten , und so
verre einich brief uch oder den uwem zu abbruch dienende by uns weren,
des wir nit wissen , demnach und die an menig ort kommen sin solten,
Bch onTerxigen wesen mögen in uns wol vertruwen. geben uff mittwochen
TOT Bftrtholomei anno etc. 76 [21. Aug. 1476]. In E^. B. folgt noch: O
sneta Barbara ora pro me ! Peter Rolhe ritter burgermeister unnd rathe
der Stadt BasseL — Den Brief an Lübeck unterzeichnete der Bürgermeister
fians Ton Berenfels, der yor Feter Rot das Amt inne hatte. VgL B. Chr.
n, 6. 96 A. 4. Der Amtswechsel Ton Bürgermeister und Rath geschah
in Basel um Johannis des Täufers Tag.
1) Die Stelle, auf welche Rüsch verweist, findet sich S. 302, 9—303, 27.
2; I^ach der Erwähnung von Hagenbachs Enthauptung nennt D. (11,
'^ als Verbündete Sigmunds die Bisehöfe yon Strassburg und Basel, diese
20*
308 Beilagen.
1474 bystandt anderer unser gnedigen herren der farsten, nemlichen
den bischoffen Straszburg und Basel, euch den loblichen stetten
Straszburg, Colmar, Schlettstatt, Keysersperg, Oberen Ehenheim,
Munster in Sant Gregoriental, Rossheim und Turiken, so mit
sinen fürstlichen gnaden in vereynung sind, desglichen gemeinen s
Eydtgenoszen, mit nammen Zürich, Bemn, Lutaenm, Solotom,
Friburg in Ochtland und den lenndem Ure, Schwitz, Zug und
Glarus mit sampt iren s&gewanten und anhang, nemlich Hott-
wil, Schaffhusen, Sannt Gallen, und anderen siner gnaden
helffem furgenommen gehept hatt, gott dem allmechtigen ze i»
lobe, dem Cristen glouben z& uffenthalt, dem heiligen rych z&
eren, Tutzscher nation zu gut, dem loblichen husz Osterrich
zu rettung und gemeinen lannden zu nutz und friden, einen
herzug wider den herz(^n von Buigunn und die sinen hie
oben ze land ze tünd, und damit einen mächtigen leger ge-»
Kot. 1 schlagen umb aller heiligen tag anno etc. 74 yerschinen für
eins des herren von Blamont statt und schlosz, genant EUi-
cordt, so bede yon muren, turnen, graben und anderen nott-
werenen eben starck und vest und dafür geachtet worden ist,
nit ze gewinnen sin. und indem und solich statt und schlosz »
mit geschutz und sust strengklichen benottiget worden sind,
haben sich ettlich Burgunder, Bickarten und Lamparther, so
in Ober Burgunn zb beschirmung des landes gelegen sind, uff
Not. 13 suntag Yor sant Ottmars tag anno quo supra versamnet, nem-
lich uff 10000 zu rosz und 8000 zu f&sz, und haben ir wagem-2s
bürg uff ein mil weges von dem gemelten leger understanden
ze schlahen und sich uff denselben suntag uff mittagzyt, also
ze reden, ungewameter dingen gen Ellicordt gef>, in mey-
nung, das here davor ze überfiiUen und damit stat und schlost
ze spisen ; welich fumemmen die Yon den fiirsten, stetten und 30
lenndem der vereynung und Eidtgenoszschafit, als vor statt,
7. und den lenndtm am Bande beicefftgt. 10. Tor fnigenommen das dnrchfe-
strichene Im : B. Iiatte beim Niedenchreioen des langen Saises Tergeseen, das» er aas
sn f. gebörende im echon einmal (S. 307, 26) gesetat. 10. 11. E*. B. : in lob. 15. nach
damit folgen die gestricbenen Worte einen leger gescb . . 18. B*. B. : ander not-
weren. 20- E«. B.: und TOr eolieb feblt. 21. E*. B.: benottig. 22. E*. B.:
Tickarter. 24. £>. B. : tag fehlt. 27. tot ecblaben stekt dae geetriohane eckligen.
30. £«. B. : das die.
beiden St&dte »und heren danimme belegen«, irriger Weise das Land
Wallis, dann die Swiseeren (schon bei der Darstellung der Ereignisse des
Jahres 1386 (Sohlacht bei Sempaoh) gebrauchte Detmar für die Eidgenossen
die Bezeichnung Tzvitaeren I, 337) und die Städte Coliner, Slestat, Kejser-
scheren, Munster, Rossheyn, Tiurik, Beme, Luceme, Soloter, Friburch,
Brisak, Rotwil, Sohafhuien, Rynvelde, Hagenow, myt noch anderen steden
hiz ungenomet
I. NiclauB Busch, Burgunderkiiege. 309
semerckt und sicli yon stund in angesicht der vyend mit ir 1474
macht erhept und sü in in Bchneller ill in das feld gekert
und mit ritterlichem gemfit dieselben ir vyend angriffen ^) und
durch Schickung gottes zu schantHcher flucht bracht, bisz uff
zwo grosser mil weges bisz gen der nacht gejaget und der
ryend ob 3000 zti tod erschlagen haben, so uff der walstatt
bh'hen sind, deazglichen eben vil ir wegen mit buchsengezug,
spisz und coste in mergklicher zale erobert und deren ettlich
in einem dorff, darin sy ir flucht genommen hatten, verbrant,
ob 60 gefiBumgen, [62] zwey rechte houptbaner und zwey vfinn-
lin mit sant Andres crutz bezeichnet gewunnen, also dasz uff
nnäer parthie nye kein mensch umbkommen ist. wol sind ett-
lich und nit über 10 wund und geschossen worden, doch all
hy leben beliben. darnach uff donrstag nach sannt Ottmars Not . 17
tag ist das schlosz und stat Ellicordt durch uffgebung deren,
so darinn gewesen und mit ir habe abgezogen sind , nemlich
300 und 40 0Ü rosz und zti f&sz, loblichen erobert und zu
hannden des genan^^n unsers gnedigen herren von Osterrich
bracht, des eygenthum statt und schlosz gewesen sind; der
ouch die von stund mit houptluten und den sinen besetzet
und bisdier inngehept hatt und nachmals besitzet, dem land
ron Boigunny syther und noch teglichs on mittel mercklichen,
berlichen schaden darusz mit roub, nom imd brandt züf&gende,
^licher masze dasz das ze hören ein wunder und ettlicher
rmne unglouplich wer; und nachdem die grymme, unzalliche
kelty des winters ingerisen ist, also dasz sich im veld nyemand
batt mögen enthalten, ist man wider usz dem veld zu huse
geruckt, uff die zyt nit witter fumemmende.
Darnach^) kurtz uff zinstag sannt Thomans oben haben Dee. 20
sich die unsem und ander gemeinen fursten und stetten der
Tfreynung reisigen und fbszvolck, so zu Mumpelgart zum zu-
»tz ligen, für ein schlosz in Ober Burgunn gelegen genant
4. E*. B. : scluuiterlieli«r fluch. 6. nach weges das gestrichene gejagt. 14. £>. B. :
iorastag. 16. nach gewesen das gestrichene sind. 16. 17. nnd mit ir habe
bii zft f&BZ am Bande. 17. E«. B.: loblich. 19. E«. B.: dem. 20. Tor
b«Mtzet das dnrcbgesirichene besesst. 22. E*. B. : Borgnnd. 24. E*. B. : wundert.
%. E<. B. : die fehlt. IM). £>. B. : andrer gemeiner. 30. 31. der Tereynnng
Ml Bande. 32. &. B.: geleget.
l, D. (Hy 365) Iftsst die buigundischen Reiter den Angriff machen : de teyn
dasent nnden myt eneme giot geblerre unde sereye up der buntgenoten her. >
2 Vgl B. Chr. Uf S. 151, 8. Anführer des Zuges war u. a. Veitin
^ot Neuenstdn. Ein Dienstrevers desselben findet sieh im k. k. Statt-
iiilterdarehiT xu Innsbruck (Schatzarchiv Urk. 3035). V. t. N., Haupir
i^A&n der Stadt Basel» beseugt, dass Sigmund ihn gegen 50 fl. rh. jfthrlich
i'-im Diener aufgenommen habe, d. 28. Men 1474; b. B. Chr. 11, 203 A. 6.
310 Beilagen.
1474 Mandier gefügt und haben das ouch mit gottlicher hilff erobert
und der yyend g&t vil darinn fiinden und damit gehandelt als
sich geburt; und ist solich schlosz den vyenden und dem land
von Burgunn also gelegen, daz in davon vil Schadens hatt
mögen z&geffigt werden, als ouch bescheen ist. s
In derselben zyt hatt unser gnädiger herre der bischoff
zu Basel durch die sinen gar ein keyserlich bergschlosz ^) ge-
nant Franckenmund 2) mit gewalt und stürm ingenommen
und erobert mit sampt einer landtschafft genant der Triffeller-
berg^) und im und sinem stifft die armen lüt tun schweren lo
und hulden, so er noch huttbytag innhatt; durch welich schlo»
und landtschafft er den Burgunschen mit teglicher beschedi-
gung und durchzug mercklichen schaden mit rouben und sust
zugef> hatt.
[63] Sodenn^) kurtz darnach hatt aber unser gnädiger herr i»
von Basel durch die sinen ein ander schlosz genant Alarotzscha,
so uszbundig vest und werUch gewesen ist, tun innemmen und
erobert.
Es sind ouch dazwuschen die Burgunschen by nacht ett-
wedyck verstolenclich in die landtschafft unsers gnedigen herren ^
von Basel und anderer gefallen und haben ettwemenig dorff
by nacht verbrannt, aber by tag haben sy sich fiir die erste
geschieht^], als vor statt, mit macht nye laszen vinden noch
sehen.
Desglichen haben sich die unsem und ander von der ver- 3»
eynung, sunderlich die loufiennden knecht, so den krieg teg-
lichs üben, an einem und dem anderen ort in Burgunn uf 6,
S und me mil weges gef&get, dftrffer on zall darinn verbrant,
vil der iren gefangen und umbracht, ouch unzallich vil vihes
7. E*. B. : kostlich; diese Yariante entstand wohl nur in Folge eines Lesefehlers des
Copisten, s. die Anm. 1. Wegen der Aehnlichkeit der Schxiltzftge in beiden Worten
las auch der Herausgeber des Bemer Schillinn irrthlimlich (S. 90, Alinea 5) kein
keyserliches mal statt kein köstlicher mal. Msc: bers am Bande. 8. E*. B.:
Frangkmont. E*. B. : im g. 9. E*. B. : Dentriffelberg. 10. E*. B.: syner
stiiFt. 15. E«. B.: So dem. 21. &. B.: ettwe wenig (f). 25. &. B.: des.
1} Den Ausdruck keyserlich schlosz gebraucht Rüsch schon in dem
Briefe vom 20. Dec. an Köln (s. B. Chr. 11, S. 159, 23 u. A. 1). Auch
in dem Schreiben des Niclaus Meyer an den Conunenthur des deutschen
Ordens Yom 1. Mai 1476 wird Grandson »ein keyserlich mechtig slossi* ge-
'nannt (B. Chr. ü, S. 225, 14).
2) Vgl B. Chr. n, S. 126, 6.
3) Vgl B. Chr. n, S. 128, 6.
4) Vgl B. Chr. n, S. 151, 1.
5) Für die erste geschieht steht hier in dem Sinne von nach der e. g. ;
gemeint ist die Schlacht bei H6ricourt
I. Nielaus Rüseh, Burg^nderkriege. 311
TOD rossen^ köen, schaffen, schwinen, geissen und ander varend 1 17&
babe von huszratt erobert, damit die zyt des winters vertribende.
Damach kurtz nach ostem anno 75 worden ist, haben sich Hen 2«
ettlich knecht von unsem eidtgeno^z^;» Bemn und Solotorn
i\iS $00 yersampnet und erhept und in der art umb sy sich in
Buigium roub nach understanden ze f&gen. und als sy für
ein stettlin genant Ponterly, ist ein schlussel oder port des
kndes, kommen sind, haben sy das unbenottiget mit einichem
zog understannden ze stürmen und haben das mit gottlicher
»liilf gewalticiich gewunnen und der vyend darinn ob 300 er-
stochen und ein mergklich unzallich gfltt von allen landen,
ib dann ein niderlag da gewesen ist von silber, gold, bar-
schaA, gewant, ysen, saltz und huszrät etc., erobert, also haben
sich die Burgonschen yon stund mechticlich mit einem grossen
iiug z(i rosz und zft f^z versamnet und sich für Ponterly ge-
<hlagen, der meynung, der ^idtgenoszen knecht darinn ze be-
iudten, und haben das ouch understanden ze stürmen; dagegen
sich die knecht solicher masze so manlich und tröstlich ge-
vert, dasz sy die Burgunschen abgetriben, das stetdin behalten,
iiwey Burgunsche paner über die muren in die stat gezogen
and erobert und der yyend ein mergklich zall^j erschossen
ond erwoiffen haben, die inn und uff dem graben tod bliben,
^ dasz die Bu^unschen wider zurück in das veld gewichen
sind, in dem haben sich [64] die knecht uff die nacht erhept
^ttnd sind in angesicht ir vyend von dem stettlin gezogen 2) und
baben mit in hingefurt by 1600 houpt vihes, vil der gefanngen
^d was wegen da gewesen sind, mit gät geladen, also dasz
& yyend sy ungeletzt haben laszen abziehen, mit inen nutzit
famemmende^).
^ Under disen geschefilen und Abungen haben sich unser
fldtgeuMre» von Bern und Solotorn^), ouch ir mitburger von
bl)iiig in Oechtland, erhept, die iren zu Ponterly wollen ent-
^hutten^) und entretten, und als sy in das veld kommen, sind
i. E». B. : in dy art. 6. £'. B. : uns staadin. 7. nach schlassel das dorchge-
{estiichene das. 10. £*. B. : gewftndin ; derer; obir. 13. £*. B. : haben fehlt.
15. vor Tersamnet das gestrichene erhept. 19. vor abgetriben die dnrchgestri-
cheun Bachstaben abgetriff. 28. E*. B.: laszen fehlt; iren. 32. £>. B. : Eich-
Uad. 33. E*. B. : als ; Msc. : also.
r> D. n, 369: und slugen erer dod bayen ver hundert, de de stigen
•olden de stad.
J Vgl B. Chr. n, S. 207, 17.
^, D. n, 370 meint irrthümlieher Weise, die Eidgenossen seien mit
>^ Beute in Pontarlier geblieben.
IVgl. B. Chr. n, S. 216, 3; 217, 10.
'^) B. n, 370: men do se dar quemen unde horden unde zegen, wat
312 Beilagen.
1475 inen die iren usz Ponterly begegnet, also damit dieselben stett
ungeschafft nit abschieden, sind sy siben tag im land von
Burgunn verharret und darinn für und für zogen, das land
mit roub, nom und brand mergklichen schedigende. wol sind
die Burgunschen sy in der zyt, nemlich uff sunnentag sant »
April 23 Geryen tag anno quo supra, in einem witten veld mit 8000
pferdt und darob ankommen, wider die sy sich zu g^enwei
mit umbgebener wagembuig gericht und ir in geordenter stritt-
masz gewartet und zu letzst wider sy gezogen und geschossen,
die vyend haben aber in nit f&sz wollen halten, wiewol die i«
"Eiitgeuoszen sich zületzst alles Vorteils begeben und in an-^
gesicht der vyend ein dorff verbrant haben, so haben sy sich
doch des nit wollen annemmen.
Uff solichs, nachdem wir und unser puntgeno^^i^^n von
Lutzemn die von Bemn, Solotomn und Fribui^ im veld ge-i^
wiszt, haben wir inen die unsem zu rosz und zfi f&sz in das
veld zfigesant mit sampt unserm buchsenzug, zum stryt die-
nende, und als die versamnet und züein kommen sind, band
sy sich gelegert für ein statt und schlosz genant Granson, dem
printz von Orb zusteend^). welich statt und schlosz mit^
6. Es. B. : JoTgen: Msc. innaentag vor sant Gheryen tag. Der Georntag fiel 1475 nt
einen Sonntag. Das Datum April 23 musa das richtige sein nach Vexgleiehnng mit
den anderen berichten. 8. geordenter am Bande. 10. E>. B. : ir. 18. E^. B.:
xn eynandir. 20. nach Orb folgen einige unleserliche gestrichene Bnchstabea,
dann die gestrichenen Worte: euch dem herren Ton Bemondt.
dar gheschen was, do leden se etleke in de stat de to beschermende , de
anderen samenüeken toghen vord in Burgundien.
1) Grandson gehörte, wie Rüsch richtig angiebt, dem Hugo von Chftlon,
der den Titel »seigneur d'Orbe« führte (s. de Qingins-la^arra, la maiaon
de Chälons in den M^moires et Documenta de la Suisse romande XIY, 251).
Laut Testament seines Vaters Louis Ton Ch41on, welcher im Dec. U63
starb, fielen Hugo als Erbtheil die Herrschaften Orbe, GrandsoUi Montagny-
le-CorboE, Belmont, EchaUens und Bottens zu, deren Besitz ihm jedoch
yon seinem älteren (Stief-) Bruder Wilhelm, einem Sohne Ludwigs aus erster
Ehe mit Johanna von Montfaucon, streitig gemacht wurde. Wilhelm hatte
das Fürstenthum Orange und die Baronie Arlay erhalten, wfihrend Ludwig
von Ch&teauguyon, der ältere Sohn Ludwigs aus zweiter Ehe mit Eleonore
von Armagnac, welcher, in der Schlacht bei Grandson seinen Tod fand (s.
S. 325, 1) zum Haupterben eingesetzt wurde. Gingins berichtigt seine
in den M6m. et Doc. de la S. r. VIII, 163 gebrachte Angabe, daas auch
Grandson dem Ludwig von Chäteauguyon gehört habe, a. a. O. XTV, 264
Anm. 4. Damach ist auch B. Chr. H, S. 217 Anm. 2 zu berichtigen.
Ueber die Einnahme von Grandson vgl B. Chr. H, S. 216, 19; 217, 32;
218 A. 1. Soh. 169.. 185 (Lied des Veit Weber). Chr. de N. 224. Bodt
(I, 359 ff.) folgt bei seiner Schilderung des Feldzuges in der Waadt haupt^
sächlich Schilling und der Neuenbuiger Chronik. Schilling sagt S. 171,
dass die Eidgenossen nach der Eroberung von Grandson Montagny [bei
I. Niclaus Rasch, Burgunderkriege. 313
luttea und gesBug vast wol und nach aller notturfft besetzt, ouch U75
an in selbs über die maaz vest und werlich gewesen sind, und
nach mergklicber nottigung an dem end bescheen, haben sy
zu jungst statt und schlosz durch stürm erobert und gewunnen,
sdaronder ouch ettwemenniger der vyend umbkommen sind,
und ein mergklich g&t von spisz und tranck erobert, uff der
uffart oben anno 75 ^). Mai 3
[65] und nach der erobrung, als vor statt, sind sy furer
geruckt für ein stettlin und schlosz genaat Orben^), welich
i4schlo82 so vest gewesen, dasz solichs nit ze schriben ist; und
äk sy das stettlin berannt, haben sich die armen lutt herusz
getan und an gnad ergeben, und als die Pickart und Bur-
gunder, so im stettlin warent, das gesehen, haben sy das stett-
lin angestossen und uff den dritten teil verbrant^) und sind
n damit in das schlosz gewichen, welichen die unsem und ander
nachgefolget sind und mit einem grossen, ernstlichen stürm das
Khloaz angewendt und die vyend solicher masz genottiget haben,
da» desglichen nye gehört ist, und doch zületzst das schlosz
mit gottlicher hilff erobert und die vyend, deren ob 90 darinn
»gewesen sind, lebend und tod über die muren usz geworffen.
Furer sind sy geruckt fiir ein ander schlosz genant Jonye^];
das haben sy ouch mit gottlicher hilff erobert und sind damit
^dei zu husz gekert, die gemelten stett und schlosz mit den
1. aach b«setst du gestricIieBe geweMn. 4. Es. B. : ttete. 13. nacli sy folgt
das dnrcligMtricltane sich. 19. D. : 80.
TTerdon) and Eteharles (Echallens) eingenommen. Chr. de N. 225 nennt
Montagny le Corbe und Ghampyent Ueber die Einnahme von PontarHer,
Gnndfloa, Orbe, Jougne, Echallens s. Baal Ohr. ü, S. 232 A. 1 ; 234 A. 2.
Mootagny le Corbe imd Champvent erwähnt Knebel nicht. Das alte Schloss
Montagny le Corbe (oder le Corboz, Eidg. Absch. HI, 2, S. 127 No. 63a)
var Ton dem obenerwähnten Ludwig yon Ch&lon um das Jahr 1450 restau-
not worden, welcher aur Wiederherstellung seiner in der Waadt gelegenen
Sdüösser betr&chtliche Summen aufwandte. S. de Gingins, la maison de
CfailouB a. a. O. XIV, 216. Ghampyent gehörte den Herren von Vergy
«^eipieurs de Champlitte en Bourgogne«, ebendas. 271.
1) Nach B. Chr. U, 225, 12 und Schilling S. 171 wurde das Schloss
Grandson am 1. Mai Abends zwischen 5 und 6 Uhr erobert. Vielleicht hat
fiftieh für seine Darstellung einen Brief benutzt und nus Versehen das
I>atum des Briefes in diese hinübergenonmien.
2, VgL B. Chr. II, S. 218, 10; 227, 8. Chr. de N. S. 225— 230. Seh.
ITl. 186.
3) Chr. de N. S. 227: qu'il ne fust brusU qu'environ 18 maisons.
4) VgL B. Chr. n, 8. 218, 26. Chr. de N. S. 230. Seh. S. 173. Nach
Knebel floh die Besatzung, nach Schilling ergab sich dieselbe. Eine aus-
ttihriiehere und richtige Darstellung giebt die Chr. de N.
314 Beilagen.
1475 iren besetzende^) und innhabende, und haben die armen lut,
die nit zu frischer tat umbkommen sind, by dem iren laszen
bliben, doch die inen und uns tun hulden und schweren, als
sich geburt.
Von der zyt an bisz uff die zyt hienach vermerckt, ist nit
on, ist den Burgunschen durch die teglich kriegsubung meig-
lieber und berlicher schad, so ze vil ze schriben were, mit
roub) nom, brandt und totschlege zugefugt, also daz die an-
stossenden lande in Ober Burgunn soUcher masz yerheiget
sint, daz sy des zugefugten Schadens in langer zyt jaren nit
ergetzt werden noch bekommen mögen,
um Joii 15 Item so hatt sich umb sannt Margrethen tag anno quo
supra begeben, daz sich unsers gnedigen herren von Ostenich
landtvogt^), ouch ander unser gnedigen herren die fursten und
loblich stette der vereynung mit hilff der stetten Bemn und
Solotem abermals ein zug in Burgunn ze tund vereinbart
haben und sind des ersten geruckt für ein pass oder port in
Bui^nn dienend, daselbs gewesen sint zwey vest, starck tumn
mit einer steinen bn:^k über das wasser die Tub dienende,
Jnu 12 genant Ponterad ') ; welich tumn sy mit sturmm uff mitwucb
vor sannt Margrethen tag erobert und 24 der vyend, so daniff
gewesen sint, erstochen und über die mftren uszgeworffen.
Und sint da dannen für ein stettlin genant Granye^: ge-
kert und haben das durch mergUch nottigung mit sampt vü
guts, so von den lantsessen darinn geflochnet gewesen ist er-
obert und ettwemenigen der vyenden darinn umbbracht und
das stettlin damit verbrant.
Damach sint sy witter geruckt für ein stettlin imd sloss
genant Lile^), so eben vest gewesen ist; und nachdem sy sich
dafür gelegert und ettlich tag mit geschutz und sust genotiget, <
Juli 18 haben sy das zelest mit stürm gewunnen uff zinstag nach sannt
Margrethen tag^) anno quo supra, [66] und darinn ouch ein
5. Von dleMin Abiehnitt an die Handtelirift des Snbstituts. Naeh syi an folgen die
ffeetriehenen Worte ist nit on, so ist den. 7. £*. B. : xe ril fehlt. 10. £s. B. :
in langen jaren. 23. Qranye wurde nachtr&glicli Ton Sfiscli ftr Granse corrigiert.
32. £s. B.: eyne mergliclien snmea gutes.
1) Nach Chr. de N. 225. 230. 234 wurde Grandson mit 2—300. Orbe
mit 300, Jougne mit 5 — 600 Mann besetzt.
2) Oswald von Thierstein.
3) Vgl. B. Chr. n, S. 275, 20.
4) Vgl. B. Chr. n, S. 276 A. 2. Seh. S. 192.
5) Seh. S. 191.
6) Nach Knebel (B. Chr. II, S. 276, 8 und 278, 9) begann am IS. Juli
die Belagerung und erfolgte am 20. Juli die Einnahme von L'Isle.
L Niclaus Busch, Burgunderkriege. 315
somiD merglicli gut fundeii; daz das nit ze schriben ist, und 1475
damit das stettlin angestossen und ouch verbrant.
Forer sind sy in dem nammen gottes fiir ein sloss und
statt die besten, so in der art sin mögen, mit spisz, lütten und
sgezög nach aller notturffi versehen, gezogen, genant Plamont^],
daselbs sy iren leger ettlich tag geschlagen, ouch nach be-
«^hieszimg der statt und Schlosses das zu etlichen zyten ge-
stannpt. und als die Walhen, so darinn waren, gesehen haben
inen kein entschuttung zukommen, haben sy sich zu jungst an
t^ad ergeben; welich gnad inen also beschinen ist und mit ir
hab abgelassen sint, und damit statt und sloss mit allem dem,
soTonwin, komn, mel, huszrat und anderm darinn gewesen
ist, zu unseren und der andern banden bracht, und als das
gat davon gefiirt ist, haben wir das schloss tun undergraben
^Qnd dannethin statt und sloss uszgebrant.
Item und als ein ander schloss genant Clemont in der-
selben art gelegen gewesen ist, und die innhaber des slosses
gehört haben Blamont benottigen, haben sy sich mutwilliglich
davon getan^). welich schloss wir und die unsem ouch inge-
»nommen und verbrennen lassen haben.
Sodenn sint sy furer geruckt und fiir ein sloss genant
Gmnont^j, und nachdem die innhaber des Schlosses sich nit
baben wollen ergeben, haben sy das mit herttem stürm ge^
^altiglich erobert, der Walhen ob 60 darinn umbbracht und
'damit das sloss verbrant.
Dessglichen haben sy ein ander schlosz zunechst daby,
genant Vallant^], nach uffgebung der armen lütten, so darinn
gewesen sint, erobert, also daz sy bisz sannt Bartholomeus tag Ang. 24
fer und für im veld beharret sind.
^ Demnach hatt sich begeben , daz uff Dionisii anno quo Oct. 9
supra der graff von Remont und mit im ein mei^licher reisiger
2% Burgunder, Saffoyer, Lamparter und anderer in sin lannd
3. £>. B. : Fordir. 4. nach spisz das gesteichene und. 5. nach yersehen stand
si«nt genackt. 6. £>. B. : geschlagen hattin. 8. nach so das gestrichene in.
10. lt. TuA sint am Bande. 13. £*. B.: nnserm. 14. £«. B.: statt tun:
UsÜB. 15. £3. B. : nnde domit stad. 18. statt benottigen stand zuerst erobert
nn. nach mntwiUifUch folgt das gestrichene und anbenottiget. £3. B. : xnit(?)-
viUidieh. 26. Im £>. B. f&ngt hier kein neues Alinea an. Msc. : schlosz wurde
von Btksch für stettUn corrigiert. 27. Nach Vallant, welches nachtr&gUch von
a&Mh in den Text hineingesetzt wurde, das durchgestrichene ouch.
1: Vgl B. Chr. n, S. 276—280. Seh. 196 ff.
2) D. II, 371 : dat (Clemont) leten se unvorbrant, men se bemanneden
^t Vgl B. Chr. n, 8. 280, 30. Bei Schilling ist Clemont nicht erwähnt.
3) Vgl B. Chr. II, S. 280 A, 2 ; 281 A. 1 und 2. Seh. 205.
4) Vgl Seh. 207.
316 Beilagen.
1475 der Wfit kommen ist und hatt von stund sechs Nurenbeigei
wägen 1), so nit vyend sint, selbs uffgefangen und offenlich
verkünden lassen, alle Dutschen in sinem lannd ze ezstechen^j,
und daby gebotten unser eydgenossen houpüuten su Granson,
Orb, Jonye kein spise zukommen ze lassen, und ettlich der iren,
so zu Yfferdon zu märckt waren, in der statt lassen berouben-
und also nottigen, das sy kumberlicb mit abspringen der mfiren
sint entrunnen. dessglichen haben sin reisigen in einem dorff
genant Bama ^) 8 von Bemn und Friburg, so an iren betten ge-
legen sint, gefangen und ermördt^) und damit alle passen versetzt,
daz nyeman zu noch von den slossen davorgemelt kommen mocht
in willen sich mit dem basthart von Burgunn, [67] ouch dem
printz von Orb und andern für dieselben schloss ze schlahen und
die ze belegeren, über das unser eydgenossen^) desselben grafen
lannd und lutt vorher getruwlich geschirmt und weder an üb
noch gut schaden zugefugt haben, ungehindert daz derselb
graff des hertzogen von Burgunn diener die zyt gewesen, als
er ouch noch ist. und als unser eydgeno^^^n von Bemn, Solo-
tem und Friburg das vernommen, haben sy sich abermals mit
einer macht erhept, den iren uff den vermelten schlössen zu-
ziehende, sy wollen entschutten und gewalts mit gewalt er-
weren. und als sy nach eroberung und ergebung der stetten
Murttun^), BetterÜngen, Montenach, Wiblispurg und anderer
1. E*. B.: Wa^. Msc: nach kommen ist stand cnent and etlich bndiMen f^ing mit
im bracht. 4. daby gebotten am Bande. 7. £>. B. : knme. 11. nach Byemis
das i^eatricbene Ton. 15. vor weder das gestrichene an. 19. nach hab«o d&s
gestrichene sych. 21. E*. B.: entwerin. 22. ergebung der stetten am Kaad«.
23. Wiblispurg am Bande.
1) D. n, 372: unde nam soss Nurenberger wagene myt gude laden,
unde yynk de lüde bi den wagenen, de in den market wolden to Yfibrdon
syne etat, unde let etleke Nurenberger, de in de stat gekomen weren, be-
roven unde nemen ere gud. D. hat das, was Yon den Söldnern der Eid-
genossen enfthlt wird, auf Nürnberger Ejiufleute bezogen.
2) S. B. Chr. n, S. 301 A. 4; 302, 24.
3) Bama, Beaulmes östlich yon Yverdon.
4) S. B. Chr. n, S. 302, 27.
5) Das abgekürite eidgen ergänzen wir theils su eidgenosien, theib
zu eidgenossen. Rüsch und der Substitut schreiben das Wort auch unrer-
kürzt: jener eydtgenoszen (S. 308, 6; ebenso EidtgenoszschafEt S.30S, 31
dieser hingegen eydgenossen (S. 316, 4; ebenso Eydtgenosschafit S. 323, 16 .
Bei der Ergänzung haben wir nun die yerschiedene Schreibweise der bei-
den jeweilen berücksichtigt
6) Murten ergab sich hauptsächlich auf Antrieb der deutsehen Beröl-
kerung. Chr. de N. 240; Cudrefin, das Rüsch nicht nennt, huldigte erst
den Verbündeten, als diese das Städtchen des Nachts überfallen und aus-
geplündert hatten. Chr. de N. 243. Ayenches und Payeme ergaben sich
I. Nielaufl RtUch, Burgunderkriege. 317
stetten und slossen uff zinstag vor sannt Lucas tag anno quo i47s
gapra fnr Stefis das stettlin kommen j sint vil bogener und
Buignnschen reisiger darinn gewesen, der meynung sich da ze
werende, aber mit hilff gottes haben unser eydtgeno^^^n das
a mit Sturm gewutmen und uff tusent ^] der vyend darinn umb-
bracht on die, so ertroncken sint, und damit das stettlin ge-
schleifft ixiid ein merglich gut davon abgefurt; darzu habent
ST ein statt und bIoss Fontt mit stürm ouch gewunnen und
etdich darinn umbbracht. und als statt und sloss Yfferdon,
V.SO eben starck gewesen sint, sich an sy hatt ergeben, haben
9v das SU iren handen genommen und inen gnad rmtgeteilt^].
^. smerst «Und Mchahandert; dftnii in tneent eoirigiert. In einem Sclureiben Bnsele
ao di&Mi Abt JobAnn yon Lare (d. SsmsUg, 11000 Jfingferntag, Oct. 21., XissiTenbacli
Xr^ 1S9) üt 4ie ZnU der Oetödteten noch »nf 600 angegeben. •. Et. B. : eo fehlt
S. 1^- B. : sloBz jfenent Fontt. 9. Im £«. B. fftngt mit diesem Satze ein neues
AliniBm an. — Hier und xwisehen einigen der folgenden Sitze setzte B. das Zeichen
^* wohl nm ansndenten, dass bei der Abschrift Absfctza sollen gemacht werden.
f^egen Gewährleistung ihrer Freiheiten, Chr. de N. 244; der schwachen
Bentsun^ des Schlosses Montagny wurde freier Absug gestattet Bodt
I, 524.
j; VgL B. Chr. II, S. 302, 20; laut dem Schreiben der Bemer an Basel
Txmi 24. Oet», das Knebel vollständig aufgenommen hat (B. Chr. 11, S. 306,
n ff. Tgl. die Nachträge), betrug die Zahl der Oetödteten tausend. Kusch
hat diesen Brief auch cur Grundlage seiner Darstellung genommen und sieh
ncnlidi getreu (yon S. 317, 7 an) an den Wortlaut seiner Quelle gehalten.
Ober die Benütiung von Briefen durch Rüsoh, die auch Knebel wieder-
gebt, XU vergleichen 8. 319, 24 mit B. Chr. II, S. 319, 6; S. 325, 12
mit B. Chr. H, S. 397, 1 ; S. 326, 9 mit B. Chr. II, S. 406, 24.
2; VgL Chr. de N. 254 ; Seh. 232. Von Yverdon, wo die Bemer, Solo-
ümmer und Freiburger am Abend des 20. Oct. eingetroffen waren, sogen
ne am 22. fort nach Orbe. In einem Schreiben der Bemer im Felde an
Ouen Badi -vom 24. Oct (£. A. 11, S. 566 Anm.) heisst es, auf dem*Wege
roo Yrerdon nach Orbe h&tten sie Heiligenkreus gewonnen und yerbrannt
and darin 23 £dle und Unedle erschlagen. Rodt I, 536 [meint hingegen,
äainte Croix sei von Yyerdon aus durch eine Streifsohaar eingenommen
▼orden, was grössere Wahrscheinlichkeit fQr sich hat; denn es ist kaum
anionehmen, dass die Eidgenossen nach dem bedeutenden Umwege über
Ste. Croiz und derEroberang dieses Platzes noch »desselben tages sitlich«
vie Seh. 234 deutlich sagt, in Orbe h&tten anlangen, eine Reeognosoierung
gvfen Les ddes unternehmen und die Anordnungen für den folgenden Tag
nuD Sturme dieses letsteren Ortes treffen können. Während nun am 23.
Otiu eine Abtheilnng Les Cl^es bestürmte (dasselbe wurde Abends erobert,
Sdi 239, Chr. de N. 258), sog eine andere Schaar yor La Sarras. Nach
^tfkaSL 239 wurden in La Sarras »me dann swentsig manne, edel und ander«
endilagen. DiesB ist offenbar dieselbe Notis, die in dem Schreiben der
Bemer yom 24. Oct. auf die Besatzung yon Sainte-Croix belogen ist Ob
m dem letetem nnm eine Verwechselung stattgefunden hat, kann aus der
Vergleiehong mit den andern bisher bekannten Quellen nicht ermittelt wer-
^ D\e Chr. de ^-» deren Schilderung des gansen Zuges sich überhaupt
318 Beilagen.
1475 fiirer haben sy statt und sloss Laserra (oucb dafi Heilig Crutz),
mit dem stürm erobert und gewunnen, daa verbrant und darinn
23 edler umbbracht. item so band sy das starck mechtig
schloss Alakle mit harttem stürm gewunnen und darinn 55
ertAtt und über die mflren uszgeworffen, oucb by 70 in einem 5
tumn gefangen, die sich darinn verborgen und an das schwert
ergeben; derselben haben sy 10 edler mit dem schwert lassen
richten und die uberigen umb erbermd willen lassen louiFen.
sust hand sy ob 20 guter schlössen gewunnen und den mererteil
verbrant. item die stett Milden*], Zelipioro, Remont, Morse, lo
Me&s und alle ander haben an sy gnad begert und inen die
Schlüssel engegen getragen und geschworen, dessglichen sint
die von Genff (und Losann ouch)^) entgegen kommen und
haben ein richtung funden, also daz sy denselben unser eyd-
1. £s. B. : fPardir haben sy dy stodt. 3. Vor item dM Zeichen (k. 5. B. Chr.
n« 8. 307, 16 : by 76. 9. Vor snet das Zeichen (k. 10. Vor item das Zeichen (k
Bei Detmar ist der Satc item die stett geschworen an dieser Stelle wiederge-
geben ; im E*. B. steht er erst am Schlüsse dieses ganien Absatses, nach den Worten
beftridet haben (S. 310, 9.) 12. Vor dessglichen das Zeichen (k; in E*. B. fingt
hier ein neuer Absatz an.
nicht durch Klarheit auezeichnet, erwähnt nichts. Bei Knebel (in dem
S. 317 Anm. 1 erwähnten Briefe, B. Chr. TL, S. 307, 12—14) scheint La
Sarraz gemeint zu sein, bei Rüsch auf den ersten Blick Sainte-Croix;
doch ist wohl bei letzterem ouch das Heilig Crutz (S. 318, 1) zwischen
Klanunem gesetzt zu denken, wie auch an andern Orten solche paren-
thetische Zwischensätze müssen angenommen werden. S. 318, 13; 320,
14 — 15. Detmar (£1, 372) erwähnt Sainte-Croix nicht; er sagt einfeich: dama
wunnen se myt storme de stat unde slot Lasara, unde Torbranden de, unde
slugen dar 23 eddelynge dod. Am 25. Oct brach das Heer von Orbe auf
und kam an demselben Tage, an dem noch brennenden La Sarraz vorbei,
bis Cossonay. Seh. 240. Am 27. Oct. zog das Heer, zu dem inzwischen
die Luzemer gestossen, in Morges ein. Rodt I, 545. Um dieselbe Zeit
war die Mannschaft der Zürcher und der übrigen Orte bei Lausanne ein-
getroffen. Die Chr. de N. lässt ungenauer Weise das ganze Heer (Con-
tingente von Bern, Freiburg, Solothum, Zürich, Schwyz, Unterwaiden und
Zug) über Beaumont (Belmont) und Baioua? (Bayois), zwei Schlösser, welche
Tom Sturme verschont blieben, nach Aubonne ziehen und von hier aus
Chesaulx plündern. (Chr. de N. 258; Belmont gehörte zum Wittwengut
der Herzoginn lolanta, BaTois dem Jaques de Gldresse, welcher in Bern
Bürgerrecht besass. S. de Qingins, Episodes des guerres de Bourgogne in
den M^m. et Doc. de la Suisse romande YHI, 187 Anm. 1.) Xoh. Ton
Müller und Rodt erwähnen auch den Zug nach Aubonne, jedoch lassen
sie denselben durch die Streifschaar, die La Sarraz erobert hatte, ausfahren.
1) Moudon (Chr. de N. 253), Surpierre, Romont ergaben sich einige
Tage nach der Eroberung Estayayers. Rodt I, 532.
2) Die Stadt Lausanne zahlte ausser den 2000 fl. Brandschatzung, die
den Eidgenossen in Orbe zugesagt wurden (Seh. 240) noch 7000 fl. Rodt
I, 552.
I. Niclaus KüBch, Burgunderkriege. 319
genossen 26000 schilt^} uff nemlich zil ze bezalen durch 4 ir 1475
burger versichert und damit sy wider usz dem yeld getedinget
haben, darinn sy bisz aller heiligen tag verharret gewesen sint, not. 1
also daz in weder vom bastart von Burgunn^), dem printz^;»
6 von Orb noch vom grafen von Bemont, so zu Morsz^j und
allenthalben im lannd von Saffoy mit einem mechtigen starcken
gezug gelegen sint, dhein widerstand bescheen ist, sunder gluck-
lichen wider zu huse kommen sint^) und die iren uff den be-
malten schlössen befridet haben.
10 [68] Nach disen dingen^] hatt sich begeben, daz die Safoyer
sich mit einer grossen macht in das land von Wallis den Eidt-
genoszen verwant gef> und die kirchhore zh Savieschin ge-
schediget und verbrant, deshalb sich die von Sytten und ett-
Kch von Sanen erhaben band und wider sy gezogen; doch als
15 die Saffoy er sy ankommen sind, haben die von Sitten und
Sanen mit ufsatz die flucht wider Sitten die statt zu geben,
welichen die Saffoyer bysz an die muren nachgefolget sind,
also haben sy sich gewendt und die Saffoyer zu flucht bracht
und bisz ^en Gundisz in gejagt, und an solicher getatt der
^ Saffoyer ein mergklich zall lütten, edeler und andrer, erschlagen
und 6 wegen mit hamesch und anderm gezug von der wall-
statt geffirt, und daby zw6y vfinnlin erobert und ein gut zftU
reisiger verdackter pferdt, mit sidener und anderer gezierd be-
clSidet, und eben mengen gefangen, und sind die houptlüte
^ und herren des heres und des züges gewesen, als die gefanngen
geöffnet hand: item der bischoff von Jenff in eigner person,
Frantz Gwidon von Burgunn in nammen des bischoffs houpt-
man, der herre von Myeoland, der herre von Torayn, der herre
von Pyamoret herre zu Intermont, der herr von Zschalandt,
1. schilt corrigiert von Rftsch fftr gnlden. E<. B. : zit: Msc. : nach bezalen das
darchgestrichene versichert. 4. 5. vom bastart yon Orb noch am Band. der
printz; ES. B.: dem printsin. 5. E*. B. : noch dem von Bemant. 8. Es. B. :
uiF dy b. 10. Yon p. 68 an wieder die Handschrift Bftschs. £>. B. : Item nach.
13. 14. nnd ettlich von Sanen am Bande; von steht zweimal. 14. nach nnd steht
das gestrichene inen, nach gezogen das gestrichene sind. 15. E*. B. : sye ankörnen.
16. Sanen am Bande. 18. nach sy sich die ^strichenen Worte die von Sitten.
19. den. 23. Es. B. : pferdin nnd verdacht, mit sydin. 27. E*. B. Gwidin.
1) Vgl B. Chr. II, S. 310, 1 und A. 1. Rodt I, 550 nennt 28000
Thaler.
2) Anton von Burgund, s. B. Chr. II, 309 A. 3.
3} lieber die eilige Flucht der Besatzung von Morges s. Chr. de N. 261.
4) Das Heer nahm den Bückweg von Morges über Lausanne, Rue,
Bomont nach Freiburg. Seh. 245. 246.
5) VgL den Brief der Walliser an Bern vom 1 3. Nov. sanunt dem Yer-
seichniss der feindlichen Anführer B. Chr. 11 , S. 317, 11 ff. Die beiden
StQcke sind ausser in den von Bern gesandten Exemplaren noch in einer
Copie im Bande A.O. 6, S. 27 und 28 enthalten.
320 Beilagen.
1475 der herr von Turent, der Herr von Aex, der herr von der Cappel,
der herr von Revers und ander, deren die gefangen nit kennen,
welich aber undet inen tod oder lebend sind, mögen die ge>
fanngen nit wissen, doch sind ir pferdt an die bütt kommen.
Bm Not. u und ist disz Schlacht bescheen umb Martini anno 75.
1476 Item so hatt sich gefügt, als unser eidtgeno^^^n von Bemn.
Solotomn und Friburg die eroberten schlosz Grannson, Ifer-
don und ander davorgemelt besatst, dasz da die von Yferdon
gemeinclich in der statt mit dem herren von Remondt und
dem herren von Zschettegyon und andern ein mortlich vei-
Jan. 12 retterye angelegt >), und haben uff fritag nach dem 20. tag
Jan. 13 nach wiennechten anno etc. 76 umb das ein nach mittemacht
mit grossem volck zu rosz zu Yferdon ingebrochen, dann
inen von den inneren all porten u%etan waren (desglichen
sind sy mit verretterye ff& Grannson in die stat ouch konmien .
und haben unser eiitgenoszen knecht all ungewameter dingen
understannden ze ermurden. und als die erwachet und her-
fiir geloffen sind, anders nit wissende, denn dasz die vyend ii
frund werent, als sy mit wissen krutzen bezeichnet waren und
in der nacht was, trungen die vyend uff sy, wider die sy sich
so ritterlich gewert, dasz sy der vyend 22 umbbracht band und
mit gewerter band in das schlosz kommen sind, und sind un-
der dem 10 von "Eidtgenoszen tod beliben^j. und als unser
eidtgenoszen houptman zu Grannson, genant Brandolff vom
Stein, die geschieht zu Yferdon vernommen, hatt er sich von
dem [69] schlosz in die stat getan, die wachten wollen be-
setzen, da habent die vyend, so ouch verborgenlich und durch
verretterye des gardians zu den Barf&scen daselbs derselben
1 . E*. B. : Az. 5. nach anno das ffeBtiichena 76. 7. die eroberten scUobz as
Sande ; nack Iferdon die ^itrichenen Worte mit sampt andern. 16. S>. B. : nnsznr.
20. E*. B. : do trungen. 23. E*. B. : von den E. Iteo. : nach tod beUbea folf en die
Jestriclienen Worte desglichen der honptmann von Qranneon gefanngea als osd ab
er her . . (über dem letzten der steht noch ein dbergeeohriebenea er). %L E<. B. :
BrandloiF 26. E^. B. : und die wache.
t) Vgl B. Chr. II, S. 335, 9 und Anm. 2 und die ff. Den Angriff des
Grafen von Romont auf Yverdon meldete auch der mail&ndische Gesandte
Antonio d'Appiano dem Henog Galeasso Maria Sforaa. Das Datum des
Briefes (6. Jan. 1476) ist jedenfalls unrichtig. S. de Gingins-la-Sarra, De-
pdches des ambassadeurs milanais I, 263.
2) Unrichtig Iftsst die Chr. de N. S. 271 erst nach dem Einmanehe
XLarls in die Waadt die Ereignisse in Yverdon und Granson vor sich gehen,
also gerade einen Monat zu spät. S. 274 : le comte de RonKmt . . . fiet
erier promptement la retraite, et ieeUe faiete, tirant droict k Ori>e, ou le
due de Bourgogne les attendoit aveo son arm6e. Am 12. Februar rtickte
Karl Ton Jougne, wo er Tom 8. bis zum 12. geblieben war, nadi Oibe and
Ton hier am 19. vor Granson. Com.-Lenglet II, 219.
I. Niclaus Eüseh, Bargunderkriege. 321
nücht darin kommen sind, in selbdryt ge&nngen und hin und un
enweg gef&it^]. und sind also in der statt z& Yferdon bliben
bigz umb das ein momdes nach mittag und daselbs sackman Jan. 13
gemacht und geplündert und in beden vorstetten Yferdon und
sGianiuon^) ob 200 steinen hüser verbrant. und als die Ter-
melten unser eldtgeno^^n das yemommen, haben sy sich uff
funtag darnach mit iren paneren und macht erhept, ir vyend Ju. 14
m den ennden suchende und die iren in den schlössen ze
entretten; die vyend haben aber ir nit wollen warten, sunder
*9nd u2 die mortlich, y erretterlich geschieht hin und enweg
googen, die bed stett yerlaszende. deshalb und euch der
«trengen kelte halb, so uff die zyt gewesen ist, und unser eid-
f^oszen nutzit haben mc^en schaffen, sind sy wider in ir
lud gekert.
^ Sodenn hatt sich begeben, dasz unser und ander unser
zÄgewanten der yereynung züsatzlute zu Mumpelgart ligende,
indem und der herzog yon Burgunny sinen weg usz Lotho-
ringen wider unser eidtgeno^z^n ze ziehen genommen hatt, ein
stettlin genant Bewa^) uber£dlen und das erobert und uszze-
* brennen understannden. also haben die inwoner und burger
das gebrantschatzet für 400 gülden, sust ist ein mercklich gut
daiinn gewunen worden.
Under disen dingen hatt sich gefflgt, daz der Burgunsch
kenog das lannd Lothoringen on mergklichen widerstandt, bede
Eingetroffen firiden und usserthalb, durch Verachtung des her-
1. Es. B. : und heii enweg. 7. E*. B. : nnde ftre flende. 8. E*. B. : ancMin.
13. ES. B. : snndir. 73. Under dieen dingen corrigiert fttr demnach. 24. BlUch
iebieb cnent nach henog die Worte nach erobmng des landes , nach Lothoringen
Üt Worte 80 er doch.
1. D. II, 374 erwfthnt die Gefangennahme Brandolfs nicht, er sagt:
do de buntgenoten enwar wurden der vorrederye des gardianes , unde dat
^( nyt den Witten erucen vyende weren , so tideden se wedder to slote.
>ldu9 vuiden de beyden steide vorraden, men de slote hieven beholden.
2) Grandson ist von den Feinden nicht angesteckt worden. Rüsch, dem
lier Brief der su Yyerdon stehenden bemerischen Hauptleute an Basel vor-
% bat die Angabe, dass »die beiden Yorstett (von Yverdon nämlich), darinn
ae dann zwej hundert g&ter steinhüsem gestanden sind, yerbrönt«, unrich-
tig rentanden, s. B. Chr. n, S. 335 Anm. 2 i; S. 339 Anm. 1. Rüsch fol-
Md Iisst auch der Lübecker Chronist die Feinde, allerdings erst auf die
Kunde des HeTansuges der Eidgenossen hin, Yverdon und Grandson in
^«ndrtwken (D. 11, 374).
3; BaTans am Doubs ; TgL das Schreiben Basels an Marquart Ton Stein
Jid Johann Ton Franckmont vom 20. April 1476 (Missivenb. XIV, 278),
3ttb welchem dieser Zug um Weihnachten stattgefunden. Es ist dies also
t^e andere Untemelimung als der B. Chr. II, S. 355, 21 ff. erw&hnte Zug.-
DemgemäH ist Anm. 7 auf S. 356 zu berichtigen.
BaiJo CkroiQcen. III. 21
322 Beilagen.
1476 zogen von Lothoringen, der die zyt by dem kunig von Franck-
rich^) gelegen und mit im in ein richtung gefasset ist und im
dheinen widerstandt getan, ingenommen hatt, wiewol unser
gnedig herren die fursten, ouch die löblichen stett der ver-
eynung und wir mit inen^) dem hezzc^en von Lothoringen 5
einen merklichen züg zä rosz und zu f&sz zti trost, im sin
land und lut helffen behutten, zugeschickt hatten, die ouch
uff 6 wichen und me im land von Lothoringen, das ze ent-
schütten, gelegen und doch zületzst durch üszbliben des her-
zogen von Lothoringen und annemmung und verkundung eins 11
firidens mit dem Burgunschen herzogen bescheen wider abge-
zogen und heymgekert sind^).
[70] Also nach erobrung solichs landes hatt sich der Bur-
gunsch herzog mit einer mercklichen macht ^), so er mit im
zu land bracht und in Ober Burgunn uffgewegt hatt, unsemis
eidtgeno52;en genehert und in das landt der Watt, zünechst an
ir land stossende, gezogen und ein stettlin und schlosz genant
Grannson, so sy und wir hievor des vergangen summers, ak
vor statt, erobert und sy mit den iren besatzt hatten, belegert^),
sin wagemburg dafiir geschlagen und understannden ze n6tti-io
gen. und als solichs unser eydgenox^^n von Bemn, die die
iren, dessglichen die von Solotem und Friburg in Ochtland
2. E*. B. : ist Yon im. 3. ii^nommen corrUiert fftr gewunnen. 10. 11. nnd ver-
knndnng bis bescheen schrieb iL an den Band, nachdem er die snerst ffeschriebenen
Worte des friden durch in bescheen durchgestrichen hatte. 18. E*. B. : alio vor-
stad. 19. E*. B. : erobert habin. 20. E>. B. : understanden hatt. 21. Tob
»and alst an die Handschrift des Snbstitnts.
1) Vgl B. Chr. n, S. 287, 3.
2) Vgl. B. Chr. II, S. 299, 28.
3) Vgl. B. Chr. n, S. 305, 12.
4) Die Stärke des burgundischen Heeres betrug nach D. (11, 375) 20000
Reisige und 30000 2u Fuss.
5) Der Anfang des Kölner Briefes (s. S. 284, 5) lautet : Fursiehtigen etc.
also ist by uns kommen Gödhart von Collen und hatt uns sü erkennen
geben, me uwer liebe in by uns gesannt hab gar mit fr&ntlicher beger ge-
synnende, nachdem uch aUerley rede des Burgunschen hertiogen, sunder
ettUcher hendel halb sich nüwlich begeben angelanngt und doch deren dhein
eigenschafft haben, uch der digenschafft s&Hcher hendel gunstidichen le
berichten, wann wir nu uwer ersamkeit nit allein in dem, sunder gar in
mererem üch sü willen und gefallen begirlich genügt sind, harumb so ge-
lieb uch ze wissen, daz sich begeben dasi der Burgunseh herzog nach er-
obrung des lanndes Lothoringen sich mit einer mercklichen macht, er mit
im zu land bracht, ouch in Ober Burgunn ufibracht, erhept und ettüchen
unser eydtgenotzen anstossenden lannden, sunder in die art genant die Wät
genieret und darinn ein st&tdy und schlosz genant Oranson, durch die
Eidtgeno«i:«n des vergangen summers mitsampt ettUehen andern stetten
und schlössen erobert und durch die iren besetzt, belegert u. s. w.
I. Niclaus ROsohi Burgunderkriege. 323
ooch die iren, darinn gehept band, angelangt hatt, haben sich i476
dieselben von Bemn und mit inen gemein ortter der £yd-
genosscho^if, euch wir und ander ir zugewanten uff ir er-
manang mit macht erhept^ dem vermelten hertzogen sins für-
»BemmenB mit gottlicher hilff widerstandt ze tund und damit
Granson ze entschutten. und vor und ee solichs komlich hatt
mögen bescheen, hatt er das schloss durch uffgebung deren,
so darinn gewesen sint und uff sin zusagen sich an gnad er-
geben haben, zu sinen banden bracht und über solich zusagen
isiner vorher gebruchter gewonheit nach weder truw noch glou-
ben kaltende ettlich der fromer lütten, so by druhundert darinn
gewesen sint, uff mitwuchen vor dem suntag invocavit nechst Febr. 28
^eiTQckt an die böum tun hencken , ettlich ertrencken und
ettlich by hannden behalten , und uff momdes donnrstag ein Febr. 29
sio68 genant Yamerkft ingenommen, das besetzt und im selbs
(iugesatzt, damit für und für in die Eydtgenosschafft ze rucken.
dem also vonsesinde, haben sich unser ejdtgeikossen und wir
mit inen uff sambstag darnach erhept und understanden Vamerkü Ken 2
le benottigen, als ouch bescheen ist, demselben nach sich des
bertzogen here und leger witter neherende. und als sich der
Tennelt hertzog mit sinem zug ouch erhept hatt gen Vamerku
m liehende, sind wir bedersyte urpflichts im veld uffeinander
gestossen und zu angesicht kommen, und wiewol die Eydge-
&ossen und wir anrucks den vorteil gehept, yedoch haben wir
m des begeben, und als der hertzog das vermerckt, hatt er
60 schick durch drye huffen gemacht und sin angriff mit
grofisem geschutz und geschrey getan, und als er den man-
Bcben, ritterlichen und durstigen widerstand gesehen, hatt er
fich mit allem sinem zug zu ross und f&jss, ouch sinen buchssen,
liegen und geschirren gestracks gewendt, die flucht genommen,
zu smer Wagenburg zu Granson geschlagen geyllet und doch
(lafoi nszgewichen, wol sich zum funfften mal gewendet, doch
siso dick wider die flucht geben, welichem hertzogen sy und
^ stets uff zwo mil wegs für sin Wagenburg usz bisz angan-
'lier nacht nachgefolget und durch Schickung gottes, yon dem
aller sig kompt, im derselben siner Wagenburgen zwo mitsampt
^n amen buchssen erobert und angewunnen, welicher buchs-
Ku 200, die all stein oder klotz schiessen, ouch 200 hogken-
buchascn gewesen sint, nrit eben vil siner paneren, TennUn on
11. Es. B. : fromen lute. K*. B.: by druhundert fehlt. D.: Ter hundert. U. £>.
B.: uff domstftg dejrnach. 18. £>. B.: eonnftbent; erhabin. 20. E*. B.: genehert.
27. Es. B. : d^an. 31. sfi Gnnton geeehUgen nftchtrftgUch yon B. am Bande bei-
feftgt, fehlt im E». B. £>. B.: doch fehlt. 36. K«. B. : im iwo einer wagem-
intrgen. B6seh hatte diese Worte zuerst auch in das Coneept des L. B. aufgenom-
a«B, ändert« sie dsan aber in die jetzige Leeart.
21*
324 Beilagen.
1476 zal, sinen wappenrock ^), sinen und desz badtarts insiglen, ge-
zellt, etdichen sinen cleynotteren und nit den minsten einen
yergulten sessel; ein mei^Iich BÜbergeschirr von blatten, kannen,
schalen und derglich, eben vil barschafffc, ettlich einer b&chera
und was er und die sinen uff den tag in der Wagenburg von
spisZ) cost, tranck und sust gehept band, welicher Wagenburgen
die eine grosser gewesen ist [71] denn die statt Straszburg.
und ist also dieselb nacht zwo stund nach mittemacht gen
Nozore kommen, daselbs er zwen tag und zwo nScht on essen
und trincken bliben ist^]. also sind die Eydgeno^^^it und wii
derselben nacht in sin Wagenburg geruckt und haben diebisz
an den vierden tag unbestritten und unbesücht inngehept, onch
dazwuschen Granson, so er dennocht inn hands hett, widei
gewunnen und die, so darinn gewesen sind, umbbracht und
von den turnen geworffen, dessglichen Yamerkü ouch erobert
und darnach bede schloss^) mit sampt den Wagenburgen^',
ouch sinem zellthuse und vil der wegen, buchssen, pulver und
anderm gezug yerbrant und daruff vrider ze husz kert^}. und
sint an der schlacht uff siner sitten tod bliben^] derhenevon
3. K.> B. : gülden. 6. epin rait am Band; tob spiss aiut fehlt ia
K>. B., die BteUe wurde von Rftscli nachtr&glicli ia dM Conoepi de« L. B. eingefftgi
£*. B. : lifttten. 12. lubestritteB und nnbeeioht nnclitriKlich nm Bande beigtAgt,
fehlt im K». B.
1) Vgl. aber die bei Murten und bei Nancy erbeuteten Wappenröcke
Karls B. Chr. m, S. 27, 8 u. A. 3 und die Naohtr&ge lu dieser Stelle.
2) In JLK B. folgt der Sats : und sich darnach gen Losan lü in Safoy
gefOgt, daselbs er sin leger an der statt genommen hatt, sich wider umb
lut und gezug bewerbende, entlieh der meynung sich noch huttbytag in
die Eidtgenosisehafft wollen fQgen, die getat rechen oder darumb sterbeo :
an welichem ende er noch lur syt mit grossen unstatten lyt, im selb der
schantlichen flucht und uniallichen Verlustes gross leid gedenokende und
mercklichen mangel an brot, haber und ander cost habende. Ein dem
Sinne nach ahnlicher Sats, doch in kflrserer Fassung, steht S. 327, 14 ff.
3) Die Nachricht von der Verbrennung des Schosses Orandson, die
durch den Zustand, in welchem sich dasselbe noch heute befindet, vide^
legt wird, steht auch in den Briefen des Ulrich Mehinger und des Rsthes
von Biel (B. Chr. 11, S. 360, 9 und 364, 4).
4] D. n, 376: do vorbranden sc de wagenborch, unde makeden danf
en herlik vur, recht wo it sunte Johans to hchtenavent were wesen.
5) Nach huss kert folgen im K'. B. die Worte : sich gerust haltende,
des gemütes und willens, wa das witter se schulden kompt, im furer weDen
begegnen und sich sin mit göttlicher hilff entladen. Dieser Sati ist im
Concepte des L. B. gestrichen. Einen dem Gedanken nach fihnlichen Sati
bringt BüBch am Schlüsse, S. 327, 25.
6) Die Namen der Gefallenen stehen auf dem Zettel, der mit dem Briefe
vom 15. Men von den Bemem an Basel gesandt wurde (B. Chr. 11, S. 374,
11). Hier fehlt der Zusats des kunigs von Napels liebhart (vgl. darüber
I. Nielaus Rüseh, Burgunderkriege. 325
Zschettigion von fürstlichem stammen, des kunigs von Napels 147«^
liebhart, herr Zschan Yrlan, herr Jacob von Ei4erya ein Bi-
ckart, der hen von Alain, alle landsherren, und herr Peter
Ton Liniana ein graff usz Pemond der Lamparter houptman,
»und sust by 5 oder 600 mann, bede im veld und so uff dem
see ertruncken sind, und uff unser sitten by 40 tod und uff
60 wflndt^).
Item in der wochen vor oculi sind die Wallisser gen derHanio-n
Nuwenstatt in Saffoye gezogen und haben dieselb statt mit
t-hOff ettlicher in zbgewanten mit dem stürm gewunnen und
darinn 400 der vyend umbbracht^).
Nach diser geschieht hatt sich begeben, dass der Burg^un-
der uff 2000 an das land von Sanen zwuschen Alyo und der
Xawenstat uff snntag den palmtag kommen, der sind die von Aprii 7
ß Sanen gemu worden und habend derselben 50 knecht und nit
me die Bnigonschen mit manlichem gem&t angriffen solicher
masze, dasz sy die 2000 man zä schantlicher flucht bracht, 30
4. ES. B. ; Ton Penont. 7. D. : 40 ghewnndet. 8. Von liier mi bis mm Schlnss
di« Hudtclmft Bttaeha. Yon den drei folgenden Abs&tzen schrieb B. im Concepte
zuerst den Zeüe 12 beginnenden; dann folgte derjenige »nf Seite 326, 5; snletst
dojenig» Mf Seite 32S, 8. Dnreb die am Bande beigesetzten Bnchstaben a b c devtet%
B. die riehtige Beihenfolge an ; in dieser haben wir anch die drei Absfttse abgedmckt
14. vff mutig den palmtag am Bande.
B. Chr. n, S. 374 A. 5). In dem Briefe dea Rathes von Biel an den
Bijchof Ton Basel wird unrichtiger Weise der Sohn des Königs von Neapel
als geMen angeführt (B. Chr. U, S. 363, 27 u. A. 2J. D. 11, 377: de
here tbs Schettyngen van forstlikeme stampne des konynges van Neapolis,
ker Sefaan Irlan, her Jacob van Emerya, de here von Alam, her Libhout (!),
aUe hndes heren, unde her Peter van Liniana, ene greve van Re'mont, der
lamberden hoftman.
1) P. B.: syther hatt sich nutiit merckliehs begeben, verkünden wir
Lver liebe in gnttec meynung , denn uch und der uwern gunstigen willen
loegen bewisen sind wir altsyt geneigt es ist ouch yets nuwlich unsem
adgeoAisen yon Bemn ein bott vom kung Ton Franckrich sükommen ; was
meren der bringt, ist uns noch nit wissen, so erst wir aber des berioht
werden, wollen wir Ooderten, wa des nott ist, ouch gutlich berichten, da-
tum uff den hohen donrstag in der karwuchen anno etc. 76 [April 11].
Hm« \on Berenfe^. Den fursichtigen ersammen wisen den burgermeistem,
renatmeistem, stimeistem und rate der statt Colnn unsemn besundem lieben
ood guten fmnden. — Der Bote des Königs , von dem hier die Rede ist,
vude am 8. April in Bern erwartet (s. B. Chr. II, S. 395, 20) ; nach B.
Cb. U, S. 402, 12 hiess er Wilhelm Gralient. Der Bath von Basel er-
hielt Kunde von den Verhandlungen Berns mit König Ludwig erst durch
^e Aetenstflcke, welche mit dem in Anm. 1 S. 326 erwähnten Briefe vom
11. April nach Basel gesandt wurden (s. B. Chr. 11, 397—403).
2j Die Notia über die Einnahme von Villeneuve entnahm Rüsch einem
mit dem Briefe der Bemer vom 18. Men gesandten Zettelchen, s. B. Chr.
II. S. 376, 24 und A. 2.
326 Beilagen.
1476 erschlagen, so uff der wallstatt tod bliben sind, 24 kuriszher
umbbracht und 24 pferdt erobert, under denen des herren sim
von Torens tod bliben ist, der da schilcht. und ist uff unser
Sitten an beden enden nyemand tod bliben.
April 7-14 Item derselben wuchen haben die von Friburg der Bur-
gunder 4000 bisz gen Losann geillet und gejagt und damit
für ein schlosz kert, genant Tzatalar, und das erobert und Ter-
brant*).
April 13 [72] So hatt sich uff den osteroben begeben 2), dasz ein
graff von Zschalant, euch ander houptlute usz Ougstal in Lam-
parthen mit einer starcken macht wol gezugt von Rom und
Venedye über Sant Bemharts berg herusz in das land Inter-
mont und Bangyes kommen sind,* so die Wallisser hievor in-
genommen und 100 und 20 der iren daselbs uff der wart
hatten, und haben derselben 80 mortlich und verretterlich er-
stochen und gefangen und gen Ougstal gef&rt. uff das band
April 17 sich die Walliser uff mittwochen in den ostervirtagen erhept
und ir vyend gesucht, und als sy die ankommen sind, band
sy der Lamparther uff 1000 erschlagen, ettlich gefangen und
gy Z& schantlicher flucht bracht und inen nachgeillet widert
Ünder sich bisz in den spittel uff Sant Bemharts berg, darun-
der ettlich nämlich houpdüte und edler tod bliben sind, und
en grosz mechtig g&t erobert.
April 27 Item uff sambstag vor misericordias domini') neckst ver-
ruckt sind der von Friburg arm lut, uff hundert, von Tavers
gen Grangetes das schlosz geruckt und haben das mit gotlicher
hilff erobert und verbrant. uff das haben sich die Burgun-
schen in Remont erhept und sind in mit einem mechtigen
züge nachgezogen, wider die sich die von Tavers gewant und
der vyend 20 erschlagen, nemlich 4 edler kuriszer und 16 f&sz-3
knecht und 4 pferdt gewunnen und 400 houpt vichs mit in
hin und enweg gebracht. .
2. 3. E*. B. : TOn Torenss son. 3. £>. B. : äff fehlt. 3. 4. und ist tod bin»ea
ent spftter hüiznfftgt, nachdem die ümstelliing ■chon anfpedentet. 7. E*. B.: Ti»U-
laut. 8. nach verbnnt ein geetriflhenee and. 10. £*. B. : Zcatalant. 11. Es.B.:
ertinget. 14. E>. B. : fart. 15. nach hatten folgt das durchgestrichene der.
20. auf nachgeillet folgen die geetriehenen Worte bies in. 21. nach bisz die ge-
strichenen Worte nff sanct. 24. E*. B. : eonnabent. 31. 4 corrigiert (ix 30.
1) ROsch Terwerthete für die S. 325, 12—326, 8 geschilderten Ereignisse
den von Bern an Basel am 11. April gesandten Brief (B. Chr. 11, S. 396,
20). Ueber die bei Knebel verworrene Nachricht dieser beiden Waffen-
thaten s. B. Chr. n, 394 A. 5.
2) VgL B. Chr. 11, S. 406, 17 (Brief des Bischofs von Sitten an Bern
vom 18. April. S. S. 317 Anm. 1).
3) Vgl. das Schreiben Freiburgs an Bern vom 28. April bei Ochsen-
bein 158, B. Chr. 11, S. 415, 23 ff., u. S. 516 den Nachtrag lu S. 416 Anm. 1.
I. Niclaus BflBch, Burgunderkriege. 327
Es haben onch dazwuscben unser kidtgenoszen von Bemn 147«^
Friboig eben tu dorffer und landtscIia£Et mit mercklicher
m angesicht der vyend verbrant, damit sy sich dester
flunder enthalten mögen, euch uff ein zyt 1600 houpt vichs
sdeoBaiguBBchen abgewunnen ^) . also hatten sieh 16 von Fri-
inig dahinden verspett, die die vyend zu rosz und zu fifisz
ankommen sind, von denen sy sich ritterlich geschlagen und
der Tjend 5 zu rosz und 7 z& fäsz erschlagen habend) und
mit genossamy ungeletzt von inen kommen.
' So haben unser lunecht die vergangen wuchen uff ein mil üai 12— 18
^eges Yon Bisantz, der cammer des richs in Ober Buigunn,
uff 1600 houpt yichs ouch genommen, 13 gefangen, ob 30 er-
stochen und ein nemlich gut von huszratt erobert^].
[73] Und also lyt der herzog von Burgtinn von dem tag
^in der flucht bisz uff disen tag vor der statt Losan, sin zug
lu&b sich haben ligen mit schweren costen und grossen man-
gel an spisz und cost, sich mercklich vor unsem eidtgeno^^^^n
und uns forchtende, und sind teglich uffr&r^] under sinem here
von den sinen, und ist wol gemein sag, dasz er sich usz Flan-
Meren, HoUandt und Luttich ^) stetes an lütten Sterke und mit
^oug wider z&ruste, und dasz er im selbs ye furgesatzt hab
sin schaden ze rechen und sich für Murtun oder Friburg^j ze
»^hlaben; welich bed stett und ouch ander anstossend stett und
schlofiz eben mercklich besetzt und zu gegenwere zfigerust sind,
Äsmeg züiziehens wartende, und er komme oder nit, so ver-
stannden wir anders nit, denn mengklich darzü gerust und des
gem&ta sye, im mit gottlicher hüff tröstlichen ze begegnen und
^ott sin mit der handt ze entladen; wiewol ein abredung eins
&. BM^ alBo dafl diureligesiriclioiie IiaImb. 10. Im £>. B. findet sich Uer kein
neuer Abnts. 11. E«. B. : Beeinitt. 12. D. U, 378 : 33 singen se dod. 14. Dieser
Abfebdtt feUt im E. B. bis in den Worten nnd er komme oder nit etc. (Zeile 25):
^ftr stekt der Nacktnf. 8. 8. 330, 15. 19. 20. sich nss Flandern nnd
duz «r MD lUnde. 25. Am Bande neben den Worten dieser Zeile steht das Zeichen
® ; Mf dasselbe verweist Basch am Ende des Erfurter Berichtes, s. 8. 332, 10.
^ £>. B.: sin. 28. E*. B. : enthaldin. wiewol wenig gloubens am
MBde; es ist die SteUe, anf welche sich das obmittendo ooncordiam am Ende des
^. B. (S. 332, 11) bezieht nnd die desshalb im E«. B. fehlt.
1) Nach dem Schreiben Berns fan Basel vom 25. April (B. Chr. ü,
-■415, 10 ff.) wurde dieser Raubzug in der Gegend von Oron ausgefOhrt.
2} In demselben Sehreiben heisst es : und sechs der vinden zu rossz
m fftnff x^ f&g erstochen.
5) Vgl. B. Chr. n, S. 424, 15 ff. Nach dieser Stelle traf die Streif-
«M« mit ihrer Beute am 13. Mai in Basel ein.
4} üeber den Auflauf vom 21. Apr. s. B. Chr. ü, S. 414, 25 ; 422, 3 ;
*2«, 1; über die schlechte Stimmung im Heere B. Chr. 11, S. 425, 18.
5) Vgl. B. Chr. n, 8. 425, 8.
«) Vgl. B. Chr n, S. 425, 32.
328 Beilagen.
1476 fiiden uns anzoigt wirt, so setzen wir doch daruff wenig glou-
bens. z& welichem fiimemmen gott der almechtig uns sinen
gotlichen sig, gluck iind seid verlilien wolle, by unsem erb-
lannden als unser vorelteren mögen bliben, und sins mutt-
willigen fumemmens entretten ; uwer liebe hiemit in den gött-
lichen schirm ouch altzyt bevelhende. datum ut in littera.
lud 25 Datum littere erat sabato XJrbani anno etc. 76.
6.
Lubegk.
[59] Nachdem wir uwer liebe vorher des handeis zwuschen
gemeiner vereynung und der Eydgeno^scho^^, ouch dem Bur-
Men 2 gunschcn herläK>gen uff sambstag vor invocavit nehstveigangen
Yor Gransojn bescheen berichtet haben, hatt sich sjdhar er-
geben, daz der Burgunsch hertzog sich mit einer groszen macht
und mechtiglicher denn vor wider in Saffoy gefugt und uff
Jiuu9suntagi) trinitatis Mürtt&n berftnntt^), sich stracks dafür ge-
leert und das uff zehen tag ungevarlich strenglich und her-
ticlich mit geschutz und stürmen genotiget'). also in dem
6. Nftch den Worten datnm nt in UtUr» folgt in E*. B. et sio est finie. 7. dAtoa
littere und dM folgende Tom Snbititnt beigefttgt. 9. Der Brief ist tob dar Uni
des Snbetitate gesohrieben. 17. Fr. 4: hertiglich. 18. Fr. 4: nnd hsiten itomeo.
1) Der Anfang von Fr. 4 lautet: Item nachdem der Burgunsch hertzog
nach der sehlaeht und nyderl&g , so uff sambstag vor invoeavit neh)BtTe^
gangen vor Ghranson bescheen, schanüich fluchtig worden ist, hatt er sieh
mit den sinen yon der selben syt an bisi uff suntag trinitatis darnach ua*
gevarlich vor Losann und daumb enthalten und uff den genanten BunnUg
Murtt&n die statt mit einer grossen macht und mechtiglicher demi er tot
Granson gewesen ist, berennt u. s. w. (Ueber Fr. 4- siehe 8. 289, 22 ff.
2) Chr. de N. S. 305 (nicht richtig): le dimanche prochain sTant U
trinit6 1476.
3) D. n, 392 wiederholt in swei aufeinanderfolgenden Ahs&tien die
Nachricht von der Belagerung und der Schlacht Ton Murten; das sweite
Mal bringt er einige Zahlangaben, die er aber nicht dem von Basel nach*
trftglich an L. gesandten Berichte entnommen hat. Aus einer seiner An-
gaben geht hervor, dass ihm ein Bericht aus Rheinfelden vorlag. Die
Streitmacht der Burgundischen betrug nach B. 70000, die der VerbQndeteo
etwa 35000 (hebbende nouwe twe manne jegen Tere), der Verlust Karls
4000 Mann. Dann fügt D. bei : he (Karl) tIo myt den anderen der synen.
de ungheyangen weren, uth deme relde, de Rynvelder spreken twar,
so en hase aldererst vluchtich uth deme stride (vgl. den Ausdruck in der
Chr. de N.; et lors commen9a le dit duo et ses gens k faire conune les
li^es devant les chiens [bei Orandson]). Schon im ersten Absati gebraucht
L Niolaus Büseh, Buigunderkriege. 329
iben sich gemeyn 'Ejägenossen mit sampt gemeyner reiejjxung i476
chtiglich ze ross und ze f&ss in schneller yle erhept, die
80 in MuxttAn, der ob 2000 gewesen sint, ze entschutten,
id uff sambstag nechst vor sannt Johanns tag Baptisten den <f um 22
inschen hertzogen und die sinen mit gotlicher hilff man-
chen, ritterlichen und kecklichen in solicher masze angriffen,
sy in zu schantlicher flucht bracht, ein merglich zal in
sewe daby gejagt und ir uff 10000 und darob erschlagen,
ertrenckt und die uberigen uff 3 myl wegs hinder sich gejagt
imd alles das, so er und die sinen uff den tag von buchssen
und andenn, nutsdt uszgenommen, vor Murttun gehept, erobert,
gewunnen und die iren in Murttun entschuttet haben ^), und
ijen damit wider ze husz gekert. doch so habent sy einen
1. Fr. 4: tich fehlt. Fr. 4: Terejnnng von farsten harren und stetten sich m.
3. Fr. 4: 2000 wsren, helifen se e. 4. Fr. 4: Beptisten damseh nmb mittag tyt.
S. mit goilieher hilff am Bande; Fr. 4: einen, die drft grosse meohtige leger gehept
kaben, und den prosten hnffen nnder den d^en legeren und hoffen. 6. Fr. 4 : nber-
lUlen nnd anniffen also d. 7. Fr. 4: im ein merglich lal der sinen eroehlagen,
erstochen nnd ein grosse snmm TOlcks in den sewe daby gejagt nnd getriben, dieseU
Iwn oneh erstochen nnd erfarenckt haben, deren an der snmm, als man nbersohlagen
bat nnd gemein sag ist, nff 17000 nnd daby ungeTarlich tod bUben, die noch bisx nff
dxsen taig nnTergraben sint, nnd die nberigen. 9. Fr. 4: gsiJagt und getriben.
10. Fr. 4: er nff den tag, onch die sinen. 11. Fr. 4: Silbergeschirr barschafft
Ueiaott«m nnd a. t. Mnrttnn s. hat nntsit n. er. und gew. und damit d. i. sn M . in
der statt entschuttet. 12. aie iren haben am Bande.
B. den Ausdruck he tIo slymmelken uth deme Telde na hasen wise. Hie-
ni bemerkt er: Des sy got alle mechtich benediet, de den bomen sturd,
^i se nieht en wassen in den hemmel ! Zwischen beiden Absätsen schiebt
D. folgende Notis ein : Item soss wekene dama ichteswelke van den bunt-
gctoten togen in Hochburgundien iinde vorbranden dre starke vesten unde
ocmen wat dar was, unde reyseden wedder heim ane swerdes slaeh.
1} Von hier an lauten die Worte in Fr. 4 : sy haben ouch darnach Re-
nkst die statt mgenommen, die yerbrant, dessglichen Losann ouch inge-
3oflunen, darinn sackman gemacht und die geplündert, ouch was «wuschen
^fsxa und Remont gewesen ist von stetten und slossen ingenommen , et-
^ verbrennt und das lannd da umb Tcrherget es habent ouch die von
Je&ff ir treffenlieh bottschafit by gemeinen bunt- und ejgenosaen vor Losan
S^iept, ndt inen gutlich eins se werden und se tedingen, desshalb ouch
ein tag gen Friburg in Ochtlandt angesetzt ist hie swuschen und sannt
Jacobs tag nehstkunfPtig [25. Juli ; vgl B. Chr. m, S. 21 Anm. 2 ; E. A.
n, 596] daxwusdien se tedingen; wie es da ein furgang wolle gewinnen
▼ein noch nyeman. item es ist ouch der hertsog von Lotthringen so ouch
in der Tereynung ist mit sampt dryen herren von Bitsch und einem grafen
Ton Liningen [Tgl. das Veneichniss in B. Chr. III, 16] selbs personlich
by der obgedachten geschieht gewesen und mit sampt yil edelen herren
^d anderen, so ouch by der getat gewesen sint, su ritter geschlagen wor-
den; ouch sagt man by uns, der Burgunsch hertsog hab die hertiogin von
^cy mit im hinw^ gefurt mit sampt irem sün, des syen die von Jenff
msen worden nnd haben iren sAn wider entschuttet und den by inen lu
/enff behalten ; was aber daran sye, weiss man noch kein eigensohafit. (Vgl.
B. Chr. m, S. 21 Anm. 3 und S. 25, 32.)
330 Beilagen.
1476 merglichen zusatz von reisigen und fuszYolck hinder inen Ter-
lassen, die haben Remont^) und Losann zu iren hannden in-
genommen und sint dess willens für Jenff ze ziehen, was inen
an dem ende begegnen wirt, mögen wir nit wissen, es ist
ouch der hertzog von Lothringen, so mit uns und andern in &
buntnisz ist, selbs personlich by uns im veld by solicher getat
gewesen, als er ouch noch by dem zusatz, als obstat, im veld
ist; dis woltent wir uwer liebe unverkundt nit lassen, uch des
mit uns ze frAwen und gott siner gnaden getruwlich lob und
danck ze sagen, als wir uch ze tund vertruwen ; denn uch und lo
den uwem in grosserem liebtet mögen bewisen, sind wir all-
jani 30 zy t bereits gemflts begirlich geneigt. geben uff sonntag nach
Fetri et Pauli apostolorum anno etc. 76.
7.
[73] Syt der geschieht zu Granson^], als vor statt, ist deri&
Burgunsch hertzog gut zyt zu Losan gelegen mit schweien
costen, grossen mangel an spisz und cost habende, und nach
teglichem uffir&r, so in sinem here gewesen ist, hatt er sich zu
letzst usz Niderlannd und von andern enden so wyt beworben
und nach z&rüstung ettlicher buchsen, er von glocken und sust »
Juni 9 giessen laszen hatt, erhept und sich uff suntag trinitatis mit
einer grossen macht und mechticlicher denn vor Granson fui
die stat Murtun, so unser eidtgenoszen vorher ouch erobert
und durch die iren besetzt haben, geschlagen und mit vier
heren an vier enden belegert und uff 10 tag ungevarlich sois
15. S. oben S. 286, 10. 289, 4. 24. E«. B.: mit fehlt.
1) Vgl. B. Chr. m, S. 16 Anm. 2.
2) Ochsenbein hat die Schilderung der Schlacht bei Murten (also bis
S. 331, 17) zweimal abgedruckt, das erste Mal (S. 304) nach dem Concepte
in A. G. 6, das zweite Mal (S. 391) nach Anton im Zusammenhange mit
dem übrigen Schlüsse des £. B. (von S. 325» 8 an). Bei Ochsenbein S. 391
heisst der Anfang dieses Absatzes: so (haben unsser knecht scu Oranson,
als Vorstadt) ist der B. h. inzyt ze Losan u. s. w. Dafür fehlt bei ihm die
unmittelbar vorhergehende Notiz über den Beutezug in der N&he von Be-
san^on (s. S. 327, 10). Da dieser Absatz mit den Worten: so haben unser
knecht beginnt, so liegt hier bei Anton ein Versehen im Abschreiben vor.
I. NiclauB Rüflchy Burgunderkriege. 331
mit geschatB und stürmen tag und nacht etrengklich und un- i476
menschlich bendttiget. in dem haben gemein T^dtgenoszen
mit sampt den puntgeno«;;^ gemeiner vereynung von fursten,
henen und stetten sich mechticlich ze rosz und ze f&sz in
& schneller yle erhept, die iren in Murtun ze entschutten, und
uf samhetag der 10000 ritter tag umb mittagzyt den Burgun* Jani 22.
sehen herzogen und die sinen mit gotlicher hilff ritterlichen
.md in soUcher masse uberfaUen und angriffen, da« sy in z&
schantlicher flucht bracht, im ein mergklich zal der sinen er-
8 schlagen und ein grosse sum volcks in den see daby gejagt
74] und ob 17000 erschlagen und die uberigen uff drye mil
veges zurück gejagt und getriben und alles das, so er und die
sinen uff den tag von buchsen, buchsengezug, gold, silber, bar-
sehafit, kleinotter und anderm im veld gehept haben, erobert
»and gewunnen und damit die iren in Murtun entrettet, und
sind uff unser sitten nit 50 umbkonmien noch tod beliben,
▼oll sind etUich me wund.
Item demnach haben sy die stat Remont ingenommen ^),
die verbranty desglicheh Blilden, Losann und was dozwuschen
i^ gewesen ist von stetten und schlössen ouch erobert und das
geplündert, ettlich schlosz verbrant, ettlich besetzt und das
gantz land in der art yerhergert und sunderlich das huse von
Saffoy daran bracht, dasz die drye stett in Saffoy und Pemond
sich mit unsem eidtgeno^r^n und irem anhang gesetzt, die
Mten pund wider emüwert und sich daby für ein nemlich sum
gelts mit nammen ob 70000 gülden verschriben haben, zu nem-
Hchen zylen ze bezalen^], dadurch dem herzogen das land von
^oy wider entzogen ist mit sampt ander hilff.
Item so hatt der herzog von Lothoringen sin landt^chaift
"den meren teil, uszgescheiden Nanse und Nuwemburg^), mit
gotlicher hilff wider erobert und uff disen tag in stetter flbung
das uberig onch ze überkommen.
Item uff des herzogen sitten sind von herren tod beliben
6. £>. B.: rittor uid merterer. L Ocluenb. 391: hercoffen (nnd) in solicher; die
Worte imd die sinen ritterliclien hat irgend ein Abeenreiber eus Yeneben ILber- '
iprnngeB. 11. Ochsenb. 391 (nach Anton) : 22000. 14. E<. B. : andern.
IS— 17. Oehsenbein scbnibt S. 305 ixTthftmlioh nit 0 (hundert) nmbkommen ; es ist der
deutsche Bnchstabe 1 f&r ein lateinisches C genommen; 8. 391 dmokt er nach Anton
ab: nicht 4. und sind vB nnser me wnnd am Bande. 27. E*. B. :
tzitiB. 31. B*. B. : nnd disen tag Inn in st. Im Ksc. scheint ebenfalls zweimal
in zn stehen, dam erste mal mit einem j geschrieben; in diesem Satze mnss »istc
hinzi^^edncht werden.
1) S. Basl. Chr. UI, S. 16 Anm. 2.
2) VgL BasL Chr. m, S. 42 Anm. 3. Schilling 360.
3i Nancy wurde erst am 8« Oct dem Henog B6n6 übergeben ; b. Foster
£irk m, 4^. Neuf Chdteau, südwestlieh von Nancy, an der Maas.
332 Beilagen.
1476 der herr von Merly des conostabeLs sun^) und sust vil sins
glichen, deren nammen wir eigentlich nit wissen mögen.
Aug. 11—18. Item es haben ouch die wuchen vei^angen die nnsem und
ander uff den herzogen von Burgtmn an zwey enden uff 15
mil weges in Buigunn by 1000 houpt gehumfe vichs genom-
men, vil der armen lutten gefangen hin und enweg bracht on
widerstandt.
Und lyt der hertzog in Ober Burgimn zu Nozoret und sin
zug z& Riffiere, sich wider zti rüstende in willen, als man sagt,
sinen schaden ze rechen; und er komme oder nit, ut supraad
Lubicensa« [obmittendo concordiam] signo tali 0.
n.
Der Libellus de magnificentia ducis
Burgundiae in Treveris visa
conscriptus.
(Vgl Band n, S. 26, 28 ff.)
Die Zusammenkunft Kaiser Friedrichs m. und Herzog Karb
von Bürgend zu Trier im Jahre 1473 hat die Aufinerksamkeii
der Zeitgenossen in hohem Grade auf sich gesc^n; daher kommi
es auch, dass uns eine stattliche Anzahl gleichzeitäger Berichte fibei
diese Begebenheit überliefert worden ist. Allerdings geben um
dieselben ven den wichtigen politischen Vorgängen kein erschöpfen
des Bildy was hauptsächlich dem Umstände zuzuschreiben ist, das;
die Verhandlungen möglichst geheim gehalten wurden ; um so mek
schildern ims diese Berichte die Aeusserlichkeiten , den kOniglichei
Glanz und Reichthum, welchen der nach höchsten Ehren strebend
Herzog damals entfaltete.
Einen solchen Bericht, den sogenannten Libellus de magnifi-
centia^] ducis Burgundiae, der in Folge seiner Ausführlichkeit ii
2. E*. B.: wir nicht gentilicli w. 5. gelmiint. 11. obmiUeado eoaeordiai
ist darohgestriclien; trotsdem ist der Satx >wi«wol ein ftbrednngc etc. (S. 327, '2i
in E«. B. nicht enthalten.
1) Jean de Luxembourg, comte de Marie.
2) Magnificentia, frans, magniflcence, ist sowohl in dem allgemeinei
Sinne Ton »FestUohkeit«, als auoh in dem speeieUeren yon dem ptSchtigej
n. Libellus de magnificentia. 333
der Darstellung der Festlichkeiten weithin verbreitet und mannig-
fach übersetzt wurde, lassen wir nun in dieser Beilage folgen.
Einz^ne Fassungen dieses Berichtes sind allerdings schon ver-
öffentlicht und auch in den Untersuchungen über die Trierer Zu-
> »mmenkunf t von Lindner, Krause^) und Rausch ^j benützt und
näher besprochen worden; dennoch wird es nicht ohne Interesse
sein, einmal die verschiedenen Versionen zusammenzustellen und
hiebei theils einige noch nicht bekannt gewordene oder noch nicht
Terwerthete, theils solche, welche bis jetzt in lückenhafter oder ver-
»Snderter Form erschienen sind, wiederzugeben.
Die Fassungen des Berichtes, die ich eingesehen habe, sind
folgende :
1. Hochdeutsch, als ein späterer^ von anderer Hand geschrie-
bener Nachtrag zu einer auf der Basler Universitätsbibliothek be-
^findlidien Abschrift der Strassburger Chronik des KOnigshofen (Ms.
Chart. E. I. 1, fol. 186— 188») 3).
2. Hochdeutsch, in den Aufzeichnui^^en des Nicolaus Gerung
genannt Blauenstein (Ms. chart. der Basler XJniversitätsbibl., D. IV.
10, fol. T^ — x) , theilweise abgedruckt bei Buxtorf, Knebels Chronik,
l 192 ff.
3. Niederdeutsch, abgedruckt im Archiv für Gesch. und Alter-
thumskunde Westphalens, herausg. von P. Wigand. I, 126 ff.
4. Lateinisch, in den Gksta Trevirorum, Bd. ü, 347 — 351 der
Ausgabe von Wyttenbach und Müller.
5. Lateinisch, im Magnum Chronicon Belgicum, herausg. von
Pistorius in den Rerum Germanarum Scriptores m, 436 — 437.
6. Hochdeutsch, in der Chronik des Diebold Schilling von
Bern (Ms. membr. der Bemer Stadtbibliothek H. H. I. 3.), abge-
^ckt in dcT Ausgabe von 1743, S. 87 — 90.
^ 7. Hochdeutsch, in der Chronik des Clemens Specker, Custos
m KOnigsfelden (Ms. chart. der Bemer Stadtbibliothek A. 45, S. 266
—269); abgedruckt bei Sinner, catalogus codd. Mss. Bibliothecae
Bemens., 1770, tom. 11, 88 — 94, femer in der Bearbeitung der
Königsfelder Chroniken von Theodor von Liebenau (Separatabdruck
uns dem Jahrbuch der k. k. heraldischen Gesellschaft »Adler a in
Wien. Jahr^T. H. 'Wien 1884) S. 9—10.*)
oad gUnsenden^ Auftreten Karls selbst bei Gelegenheit solcher Feste zu
dastehen. Molinet (CoUection des chroniques nationales fran9ai8es XLIII,
tome 1, 240) stellt im cap. 36 die magnificences Karls susammen, im
Gasten 12 an der Zahl; über diejenige in Trier berichtet er: La septi^me
ht monstr^e h Tr^es devant l'empereur Fr6d6rich, en maintes diverses
9^eres bien hautaines. -
li S. Basl. Chr. II, 1 Anm. 2.
2" 8. Basl. Chr. 11, 509.
3; S. Chroniken der deutschen Stftdte VIII, 208.
4: Eine unserem Berichte vorangehende kurze Notiz betreffend die
1^^ des Kaisera nach Trier ist ausser bei v. Liebenau abgedruckt in
Mones Quettensammlung zur bad. Landesgesch. III, 587.
334 Beilagen.
8. Holländisch, in der Chronycke van HoUant/ Zeelant etcj
Theil 30, Cap. 52, in der Dordrechter Ausgabe von 1595, S. 37^
—378.
Die znnftchsUiegende Frage ist nun, welche dieser acht Ver
sionen als die dem Originalberichte am nächsten stehende anzu
sehen, wo und Ton wem der letztere abgefasst sei.
Unter unseren acht Quellen können wir drei Qrappen unter
scheiden ; zur ersten rechnen wir KOnigshofen (wie wir Fassung \
der Kürze wegen bezeichnen) und Blauenstein, zur zweiten da^
niederdeutsche Fragment, die Gesta Trevirorum, das Magnum Chroni
Belgicum, Schilling und äpecker, zur dritten die Chronik von Holland
Diese drei Qruppen weichen insofern von einander ab, als bei dei
ersten die Erzählung beginnt mit dem Einzüge Friedrichs in Trier,
bei der zweiten erst mit dem Festmahl vom 7. Oct., der Yerfassei
der holländischen Chronik hinwiederum bei seiner Darstellung dei
Trierer Zusammenkunft (cap. 50 — 52) einen Bericht dieser zweites
Gruppe benfltzen, daneben aber noch anderweitig ihm zugekommene
Nachrichten verwerthen konnte.
Wenn wir nun für die Beantwortung der obigen Frage diese
drei Gruppen etwas näher prüfen, so scheint sich zu ergaben, daas
die Version der ersten Gruppe, vornehmlich die bei KOnigshofen,
dem Originalbericht im Allgemeinen am nächsten steht. Erstlid
liegt bei KOnigshofen und Blauenstein eine in Bezug auf Ansah
der geschilderten Ereignisse vollständigere Fassung vor; sodani
weist darauf der Umstand hin, dass bei KOnigshofen die Erzählon
einige Male in der ersten Person gegeben ist. Aus beiden Fassun
gen geht hervor, dass unser Bericht von einem Augenzeugen (ver-
muthlich noch während der Zusammenkunft) verfasst sein muss.
Bei KOnigshofen heisst es: an fiytag sach idi den herczogen meei
hSren ; ich sach in eynist essen ; zalt ich 264 sydener rScken. Und
Blauenstein sagt am Schlüsse : Utrum omnia in praescripto libello
contenta vera sint, apud aliquos est magnum dubium, licet com-
pilator dicat se vidisse. Blauenstein, der alles in der dritten Person
erzählt, zweifelt, wie wir sehen, an der Glaubwürdigkeit der in dem
Berichte enthaltenen Angaben ; es erweist sich aber bei Betrachtung
und Yergleichung der übrigen gleichzeitigen Quellen^) über die
1) Von den Quellen, die uns über das Fest am 7. Oct. und die voran-
gehenden Tage ausführlicher berichten, sind die wichtigsten 8. IS A. 4
unsres zweiten Bandes aufgezählt : der Bericht der brandenburg^sehoi Ratüe
an Herzog Albrecht vom 8. Oot 1473, im Anzeiger für Kunde der deut-
schen Vorzeit 1864 N. F. XI. Jahrg. S. 234 ff. ; der zuerst von FOrstemann
mitf^etheilte, dann bei Chmel S. 54 — ^59 wieder abgedruckte Bericht; der
Bericht der Ulmer Rathsherren in der Speierischen Chronik; der Brief
des Arnold von Lalaing und dessen lateimsche Umarbeitunsr von Agrieola.
Dazu kommt Knebel a. a. O. 26 — 35. Kürzere Berichte finden sieh in der
Reimchronik über Peter von Hagenbaeh (Mone a. a. O. III, 390); bei Wil-
wold von Schaumburff (herausg. in der Bibliothek des literar. Vereins in
Stuttgart 1859); bei Matthias von Kemnat (Quellen und Erörterungen zur
bayer. und dtsch. Qesch. 11, 91).
TL Libellus de magnifieentia. 335
TiienT Tage dieses Bedenken als ungerechtfertigt, und wir haben, ab-
gesehen von einigen kleinen Verwechslungen und Irrthümem, jeden-
falls eme sowohl anschauliche als wahrheitsgetreue Darstellung von
den Voigängen. Ueber die Persdnlichkeit des Verfassers aber
iköBüen wir nichts sicheres angeben, ebensowenig über die Frage,
in welcher Sprache der Bericht al^fasst worden ist. Nehmen wir
u, 68 sei in lateinischer Sprache geschehen, so könnte der Titel
UbeQus de magnifieentia, den uns Blauenstein aufbewahrt hat, schon
vom ursprünglichen Verfasser herrühren. Die vielen kleinen Vari-
lanten femer, welche sich in unsem hochdeutschen Fassungen finden,
könnten in Folge der Uebersetzung aus dem Lateinischen entstan-
dea sein; jedoch sind manche dieser Abweichungen auf Bechnung
der willkürlich verfahrenden und sich nicht genau an die Vorlage
haltenden Schreiber zu setzen« Es wäre nun ganz interessant zu
Barmitteln,* auf welchem Wege unser Bericht seine Verbreitung ge-
kiden hat; doch auch hier kann nichts sicheres in Erfahrung ge-
bracht werden, da sich dafür in den Quellen selbst beinahe keine
Anhaltspunkte finden lassen. Einzig aus Schilling wissen wir, dass
von Köln aus den Bemem und andern Eidgenossen der Bericht
li h. deijenige Theil desselben, in welchem das Fest vom 7. Oct.
beschrieben ist, zukam. Ebenfalls von KOln aus (wie Lindner
nemt) , oder auch direct aus Trier kann der Verfasser des Magnum
Chronicon Belgieum, ein Cleriker aus der Umgebung von Neuss,
mit dem Berichte bekannt geworden sein. Mit dem M. Chr. B.
iidmmt die andere uns vorliegende lateinische Version (in den Gesta
Tiew)Tum) fast immer überein; einige Abweichungen sind be-
merkenswerth. So heisst es in« den Gesta Trevirorum bei Erwfih-
nimg des Herzogs von Burgund : illustrissimus princeps et dux Bur-
pUMÜae Carolus, hujus solemnissimi convivii liberalissimus author,
svshrend im M. Chr. B. nur steht Carolus dux Burgundiae. In
dem Schlusssatze praenominatorum hospes, ipse videlicet Carolus
^ Buigundiae, sexcentos homines in curia sua habuit fehlen im
M. Chr. B. die Worte ipse — Burgundiae. Entweder ist nun in den
Oesta Trev. die ursprüngliche Fassung erhalten oder, was das wahr-
ft schemlichere ist, haben wir hier Zusätze vor uns, welche von einem
den burgundischen Herzog ehren wollenden Abschreiber herrühren.
Wie schon oben bemerkt ¥rurde, lag dem Verfasser der hol-
ländischen Chronik unser Bericht ebenfalls vor; der (übrigens un-
bekannte) Chronist benützte jedoch für seine Schilderung noch
<^ «ödere Nachrichten, die er dann in unseren Bericht zwischenhinein-
Khob. Jac. Meyer in seinen flandrischen Annalen (Commentarü
STe annales rerum Flandricarum , libri septendecim, Antwerpen
^»61, fol. SSS'^ — 359) giebt eine unseren Berichten ähnliche Be-
tdoeibniig des Festes vom 7. Oct. Obschon er gegen seine son-
D sti^ Qewohnlieit die von ihm dafür verwerthete Quelle . nicht an-
giebt, 80 ist es leicht zu ersehen, dass er der holländischen Chronik
wörtlich gefolgt ist.
336 Beilagen.
Unsem Bericht scheint auch Birken gekannt zu haben. ^] So
sagt er bei Erwähnung eines kostbaren Mantels, den Karl bei
seinem Einzug trug, dass er auf 80000, von etlichen auf 200000
Ducaten geschätzt worden sei (S. 77 1)^), bei Erwähnung des Ge-
sandten Sigmunds Jacob Trapp setzt Birken in Klammer »oder Cnftc s I
(S. 775)^); Tgl. auch seine confase Bemerkung über den. Hosen-
bandorden (S. 774). Auf welche Quellen übrigens Fugger und
Birken bei der Darstellung der Trierer Zusammenkunft sich sonst
gestützt haben, yermag ich nicht nachzuweisen. Beüäufig sei hier
bemerkt, dass von Birken Angaben Wurstisens, also indirect aucbit
Knebels benützt wurden^].
Zur Würdigung der Angaben, welche der Libellus (bei KOnigs-
hofen und Blauenstein) über die Begebenheiten vom Einzüge des
Kaisers bis zu dem Feste des 7. Octobers macht, folgt. hier eine
Übersicht der letzteren, wie sie sich aus der Vergleichung der»
Quellen ergiebt.
Sept. 28. Dienstag. Einzug des Kaisers.
Wie schon Basl. Chr. n, 18 Anm. 4 bemerkt wurde, geben
die Berichte als Tag des Einritts Friedrichs sowohl den 28. als
den 29. Sept. an. Jedoch die Mehrzahl und dazu noch die glaub-»
würdigeren derselben, nämlich der Libellus, die Chronik von Hol-
land (ihr folgt Meyer, der doch Agricola auch benützte) , der Bericht
bei Förstemann, der Bericht der Ulmer und Lalaing nennen den
28.^ während nur Knebel und Agricola uns den 29. überliefern.
Wenn Lindner (S. 57 A. 5) und ^ause (S. 46 A. 2) behaupten, fi
die meisten Quellen gäben den 29. an, so ist dies nicht richtig
[vgl. Band n, 18 A. 4); ebenso ist kein Qrund, mit Krause ander
Angabe Lalaings zu zweifeln. Das einzige, was man unserer Datierung
vorhalten könnte, wäre der Umstand, dass die Reise des Kaisers von
Metz nach Trier entgegen der damaligen Gewohnheit ziemlich schnell 39
vor sich gegangen sein muss ^) . Der Kaiser verliess Metz den 27. Sept.
um 12 Uhr^) und gelangte schon am folgenden Tag nach Trier.
1) In seiner Bearbeitung des Spiegels der Ehren von Fugger, Buch 5,
Cap. 21. Ueber das Verhältniss Birkens zu Fugger s. Ranke, Zur Kritik
neuerer Qeschichtsschreiber (Leipzig u. Berlin 1824, S. 57 ff.).
2) Königshofen : ein kleid ... ist gescheczet fdr 200000 guldin.
3) Graft haben Gesta Trevirorum, M. Ch. B., Chr. v. HoU.
4) Vgl Fugffer-Birken S. 769; Basl. Chr. 11, S. 8, 13 ff.
5) Vgl. die Itinerarien bei v. Liebenau, Königsfelderchron. S. 3 (Krö-
nungsreise Friedrichs m.) und Chmel, Mon. Habsb. I, 1, 163 (Brautfahrt
Maximilians), wonach diese Fürsten gewöhnlich nur 4 bis 5 Meilen im Tag
zurückl^i^en.
6) A^gneulles (Gedenkbuch des Ph. de Vigneulles, BibL des litterar.
Vereins in Stuttgart, Bd. XXIV) berichtet S. 7: Puis le lundi 27. jour de
septembre se partit de Mets le dit empereur par la pourte du Pon-des-mors
k neure de 12 heures et paissait awe [eau] h OUikey [Olgy, 7 km. nörd-
lich von Metz am rechten Moselufer} et s'en tirait ä Triewe. Die Angabe
3
II. LibeUus de magnificentia. 337
Hiebei ist aber die Möglichkeit nicHt ausgeschloBsen, dass ein Theil
des Weg^ zu Schiff zurfiekgelegt worden ist^). Femer muss noch
berücksichtigt werden, dass Friedrich (darin stimmen die Quellen
flberein) erst bei sjpäter Tageszeit seinen Einzug in Trier hielt ^).
Sept. 30. Donnerstag. Einzug Karls von Burgund.
Nach KOnigshofen erfolgte derselbe ouch by nacht umb die
S. stund, nach dem Briefe des Arnold de Lalaing environ une heure
aprez dines (lies: disner).
Oct. 1. Freitag. Keine Zusammenkunft.
Nach dem Tagebuche der burgundischen Hofmeister bei Comines-
Lenglei II, 208 empfängt der Herzog den Besuch des Erzbischofs
von Trier und andrer Ftlrsten und Herren.
Oct. 2. Samstag (im LibeUus bei KOnigshofen S. 342, 7 irr-
thümüch Bunentag, wfthrend Blauenstein richtig samstag schreibt).
Enter Besuch des Herzogs beim Kaiser.
Nach dem Berichte bei FOrstemann Hess der Kaiser den Herzog
daich Tier Fürsten abholen, nach dem LibeUus schickte er ihm
den Bischof von Trier und Herzog Albrecht yon München entgegen.
Nach den Brandenbuxgem »hat die kaiserlich mayestät zu dem her-
zogen reiten wollen, ist der herzog geschickt gewest und hat sich
tu der kaiserlichen mayest&t in seinen hof gef&get.c Zum Empfang
eüt der Kaiser aus dem Saal dem Herzog in den Hof entgegen.
Im Saal gegenseitige Begrüssungreden.
Oct. 3. Sonntag [im LibeUus bei KOnigshofen S. 342, 25 und
bei Blauenstein irrthümlich Samstag, in dem Berichte bei FOrste-
mann 81, Z. 3 (Chmel 56, Z. 5) ebenso irrthümlich pfingstag). Der
Kaiser, Yom Herzog abgeholt, besucht diesen zu St. Maximin.
Der Erzbischof Ton Mainz ersucht im Namen des Kaisers den
Henog um Hilfe gegen die Türken. Der Herzog lässt durch sei-
m dem Bmdite der Gesandten Sigmunds, Chmel a. a. O. S. 44, der Kaiser
Ii^be am Sonntag yor Michaelis (Sent. 26) Mets verlassen, beruht wahr-
seheinHch auf einem Irrthum ; auch oie andere Datierung * (Einzug Karls
uf Mittwoch nach Michaelis, Sept. 29), die unmittelbar nachher erwähnt
wird, ist unrichtig. Der Verfasser dieses Beriehtes glaubte ofifenbar,
MiehaeÜB falle auf einen Dienstag, verrechnete sich also hiebei um einen
Ttf und schrieb Sonntae vor und Mittwoch nach statt Montag vor
und Donnerstag nach Michaelis. Chmel datiert ganz falsch.
\\ Die Entfemunff von Metz nach Trier ist ungeffihr so gross wie die
von Coblens nach Köm ; diese Strecke legte Maximilian auf seiner Braut-
fahrt an einem Tage (jedenfalls zu Schiff) zurück.
2) KOnigshofen : umb die 9 stund ; Bericht der Ulmer : zwischen sieben
lind acht oweren ; Bericht bei Förstemann, S. 79 (Chmel, S. 54) : aber sein
'&< g. leit spat eiiif als man ym mit lichtem einleuchten must.
Buler ClffOBiken. ÜI. 22
338 Beilagen.
nen Kanzler (Wilhelm Hugonet) mit Klagen über den König von
Frankreich antworten und erklären, er wolle sich über das Begehren
bedenken.
Oct. 4. Montag. Besuch des Herzogs beim Kaiser.
Oct. 5. Dienstag. Abgesandte des Kaisers beim Herzog. s
Nach dem Libellus kamen Kaiser und Herzog am Montag
nicht zusammen und besuchte letzterer den erstem am Dienstag,
nach den wohl unterrichteten Brandenburgern dagegen fand dieser
Besuch am Montag statt. Auffallender Weise yerzeichnet das Tage-
buch der Hofmeister an keinem der beiden Tage einen solchen lo
Besuch, es berichtet, dass am 4. und dann wieder am 5. der Erz-
bischof Ton Mainz und einige weitere Fürsten und Herren beim
Herzoge erschienen seien. Es darf uns das aber nicht abhalten,
den Angaben der Brandenburger Glauben zu schenken, die folgen-
den Verlauf melden. u
Am Montag kam der Herzog zum Kaiser, um nach dem Be-
denken, das er sich genommen (s. oben Zeile 2] durch seinen
Kanzler die Antwort auf das Begehren der Türkenhilfe ertheilen zu
lassen. Sie lautete »mit zierlichen Worten« ablehnend, worauf
der Kaiser seinerseits ein Bedenken nahm. — Am Dienstag kam 20
dieser mit seinen Fürsten und Herren in Gegenwart der branden-
burgischen BAthe überein, dass durch solche persönliche Zusammen-
künfte die Sache wenig gefördert werde, und beschloss, die Antwort
durch eine Botschaft ertheilen zu lassen. Er schickte daher den
Erzbischof von Mainz, Herzog Albrecht von München, Markgraf 2&
Karl von Baden und tmich den dechantf (von Bamberg, Hartnid
oder Hertnid vom Stein, ygl. Ba^d II, S. 33 A. 1 und unten
S. 356, 11) zum Herzog ab. Der Erzbischof wiederholte das An-
suchen um Hilfe gegen die Türken, wenn auch der Zwist mit dem
Könige dem Herzog eine solche nur in kleinem Maassstabe erlau-se
ben sollte, und bot zugleich die Vermittlung des Kaisers zur Bei-
legung jenes Zwistes an. Der Herzog nahm die Sache ins Be-
denken. — An demselben Abend schickte er dem Kaiser die Ein-
ladung auf den Donnerstag.
Nach dem Berichte bei Förstemann überbrachte Karl bei seinem 3s
Besuche am Montag diese Einladung persönlich. Der im Gefolge
Karls befindliche Lalaing, der am 4. October (Montag) schreibt und
seinen Bericht mit der Heimbegleitung des Kaisers am Sonntag
Abend schliesst, fügt bereits bei, dass letzterer am Donnerstag beim
Herzog speisen werde. 40
Oct. 6. Mittwoch. Besuch des Herzogs beim Kaiser (von den
Brandenburgern, dem Libellus und den Hofmeistern berichtet; wenn
Blauenstein in den bei Mone, Quellensammlung 11 gedruckten
chronicalischen Notizen 8. 150 sagt: in octava pöst Michahelis
n. Libellus de magnificentia. 339
eonTenerant Imperator et dux u. s. w., so ist unter der Zeitangabe
in octaya u. s. w. nicht mit Mone der 6. October zu verstehn,
sondern die ganze Woche nach Michaelis, vgl. Qrotefend, Hand-
buch S. 37).
I Nach den Bi4ndenburgem kommt der Herzog, um dem Kaiser '
dorch seinen Kanzler die Unmöglichkeit, gegenwärtig Hilfe g^en
die Türken zu leisten, und die Schwierigkeit einer Aussöhnung mit
dem König auseinandersetzen zu lassen. Doch erklärt er sich bereit,
mit dem Kaiser durch beidseitige Abgeordnete über diese Punkte
izn unterhandeln, was der Kaiser annimmt.
Oct. 7. Donnerstag. Das Fest zu St. Mazimin.
Schillings Datierung (Montag nach Franciscustag 1474] ist ganz
imriditig.
Wir bringen nim unsere Quellen in der Weise zum Abdruck,
(dass wir unter der Bezeichnung A B C D die Versionen Königs-
liofens (A), des niederdeutschen Fragmentes (B), der Qesta Trevi-
nroin [C] und Schillings (D) als Text in 4 nebeneinander fort-
laufenden Columnen wiedergeben; der gesperrte Druck weist auf
die in der Variantenrubrik mitgetheilten Abweichungen Blauensteins
.A^j Ton A, des Magnum Chronicon Belgicum (C^) von C und
Speckers (D^) von D hin und erleichtert die bezügliche Verglei-
cbong. Dass wir kleinere orthographische Abweichungen (crutz —
:rttt2, rait — reit, scyphus — ciphus u. ä. m.) nicht angemerkt
baben, wird uns wohl nicht als Ungenauigkeit angerechnet werden.
Beim M. Chr. B. brauchten einige Varianten auch aus dem Grunde
nicht angemerkt zn werden, weil offenbar Pistorius in seiner Ausgabe
äen Bericht der Schreibweise und Aussprache seiner Zeit anpasste
diess ist besonders bei Eigennamen ersichtlich: HohenzoUem,
Xassau, Leiningen) .
* Den Wortlaut von A, A*, D, D^ geben wir nach den 8. 333
genannten Originalhandschriften, fdr B, C, C^, E halten wir uns
ui die eben dort angefahrten Ausgaben.
C. Chr. BernouUi.
22^
S40 Beilagen.
A.
Änno domini 1473 ist keiser Frydericli komen
8«pt. 28. gon Triel uff zystag for sant Mychels tag umb die
9. stund noch mittag, wart ingefflrt und erlich en-
pfangen mit fil kerczen.
Sept. 30. Item uff donstag noch sant Mychels tag ist der &
herczog von Burgund genant Karolus ouch kumen
gon Triel, ouch by nacht umb die 8. stund, reit der
keiser im engegen mit allen sinen fürsten, groffen,
ritteren und edlen; hielt der herczog mit grosser Ordnung
sin Volk, die bogner uff eyner sitten, die mit den glenenio
uff der andren sitten, und al wol gerudt, als s61t man an
eynen strit gon. kam der keiser mit sym volk ensyt
derMusel, enpfiengent do bed einander uff den pfer-
den und zugent zti der statt.
Item dozwischen schickt der herczog als sin»
Volk von im hinin, wa.s do nit gewopnett was von
knechten, was wol by 1000 pferden.
Item als sy in die stat zugent, reit des byschoff
von Triel züg for, derworent by 200 und 80 pferden
[f. 186^], item domoch des keisers f?olck und alle sin fursten,»
diener, edel und .knechtt. item doruff rittent me den 300
bogner; item 66 bogner, die do alle wartetent sunderlich
uff den herczogen, hat ir ieglicher eynen knaben uff in war-
tend; item domoch uff 50 zu f&sz, hattend alle des herczigen
Orden angesticket, das ist sant Andres krucz; item domoch 2s
14 trumpeter in langen syden rocken bis uff ir f&sz, wisz und
blow, und hattend alle silbrin trumpeten; item domoch 12 herolt,
hattend alle guldin rock an von gutem gold gestickett. item der-
noch koment der keiser und der herczog; do hat der keiser an
ein gancz guldin schuhen und der herczog sinen ganczen hamesch »
A. 10. Yor bogner steht du gestrichene borganer. 20. wolck. 27. trnnpeten.
AI. BUuenstein: 1—9. Seqinitnr liheUas de magnifieencia dncis Bnrgnndie in Tre-
▼eris Visa conscriptus, de qno infra folio 155 fit mencio. [Blanenstein hat In den
Toranvgehenden cnronicaliachen Notiaen (theilweise ahgedrnekt bei Mone, QneUen-
sammlnng O, 146 ff.) f. 154^ nnter dem am Bande stehenden Titel de magninceneia
dncis Borgandie die Festlichkeiten knn enr&hnt, indem er beifügt: conpenoioso stilo
non snnt conscribenda, qoia de eis est libellns specialis editns. Mone a. a. 0. 150.1
Als man zalt von der gebnrt Christi 1473 jare, ni sant Michels oben [Sept. 28], kam
unser allergnedigester herr keiser Friderich in die stat IMer, nnd am nechsten tag
noch sant Michels tsg [Sept. SO] kam c& im aldar Karolus hertxog zA Börgund , reit
der keiser mit sinen inrsten, hem, rittem und knechten dem hertzogen entgegen für
die stat us. 10. sins yolks. die glener. 11. die. 11. 12. als ob sie
in einen strit selten gon. 12. 13. kam — Musel fehlt. 13. die zwen hem
enander bede ze rosz. 15—19. item dozwüschen schickt der hertzog sin volk, als
knecht, die nit gewopent worent, ron im in die statt, worent by 1000 pferden. itera
uff die reyt des bischofs tou Trier zng, worent by 200 und 80 pferden. 20. aller
einer. 21. bv. 22. besunder. 27. und fehlt. 29. do fehlt. 29. an
folgt nach schuhen.
n. Libellus de magnificentia. 841
A.
an und domber ein kleid von perlin und edel gesteiu, ist
<^escheceet für 200000 guldin, und hat uff sinem houpt ein
schlecht 9chyrnTCZ pyrret. item der herczog sasz uff ein pfert,
das was gaacz veTtiH)penet, und über die woppenye alles über*
^2ogen mit rotten guldin 'stücken , das man daz pfert nit
sach von \ras farwen es was, und umb den hefezogen
giengent 12 gerader gesellen, hattent alle kurcze guldin
lockly an des guldin t&chs, domit das pferd überzogen was.
item domoch. reit des keisers sun und der byschoff von
^Mencz uff eyner sitten und der byschoff von Triel
uff der andren sitten; item domoch die andren fursten,
80 zu dem keiser gehörten, hertszog Ludwig, der byschoff
Ton Eystetten, der von Wirtenberg, der Türgysch keiser,
der byschoff von Lütich, der byschoff von Ütrich, ein
slegatt von Som^) und der Venediger botschaftt. item dor-
nach reit ein herlich man, dem giengent des herczogen von
Bargungen pfert nach, der worent 13, sas uff ieglichem
pfert ein knab, hatten alle guldin stück an, die pfert waren t
alle gewopnett als des herczogen pferd, mit guldin stücken über-
ä zogen, f&rt ieglicher knab etwas uff sinem houptt und ouch
in syner hand, und besunder der erst knab fCirt gar ein lust-
Kch behnün. mit gold und edel gestein gecztertt. item dor-
noch komet die glener, ir ieglicher nit.mer den mit eynem
knaben und eym knechtt, den die andren knecht worent for
shin in die statt geschickett und rittent nun zwen und
zwen miteinander, hattent 2000 und 100 pferd, und ieg-
licher glener sinen knaben und sinen ganczen har-
nTsch und der merteil ir helmlin uff, aber doch die
gioffen und herren liessent innen ir helmlin nach-
>^^firen; nnder den allen worent me den 200 pferd mit
damast übe rezogen und ire geczüg mit silbrin glocken und
▲. 4. TerropAuet. woppemye. 15. Weniger. 22. geosertt.
AI. ]. an fel<. edelm ge8t«in. 3. eim. 4. gantz. 6. 6. daz nutn
ait sach, welieher fanr daz pferd was. 7. gerad man. 8. mdeekt waz. Jf. t]
ittm. 9 — 11* zwischen den zweyen ertzbischofen Ton Mentz und ron Irier.
12. des keiwexB. 13. der Thürkisz keiser, der Ton Wirtenberg. 14. item.
14. 15. n&d Ütrich, onch ein prothonotarj des bobste legat. 15. Venedier.
16. harlicb^r. 16. 17. von B. fehlt. 17. ieckliehen. 18. worent onch.
22. «delm gest«in geziert. 23. koment. ir fehlt. me. 24. 25. wor
hiain als Torstot. 25. ye. 25. 26. nebenenander der worent. 26—31. all
mit gaatxem hameseh wol gewopent nnd der merteyl ir honbthamesch nff, on die
grofen nnd hem, den f&iten ir knaben ir honbthamesch noch, nnder den glenern
woient 200 pferd nnd me mit damast syden Terdekt. 31. z6g.
Ij Der Venezianer Marcus Barbo, s. BasL Chr. U, 103 Anm. 2.
342 Beilagen.
Spangen behencket gar lierlich, die do ritter worent,
alles Tergultt, der silbrin gec2ug worent me den 1000,
Oct. 1. aber mit den glocken wol 200. item an frytag sacli ich
den herczogen mesz hören und sun^ent sin cantores,
der worent 14, und sang der apt von Sant Maximin mesz, s
oppferet der hercsog 10 guldin. [f. 187] ich sach in eynist
Oct. 3. [2.] essen, wor der essen 18. an sunentag reit der herczog
zu dem keyser in den palast, rittent dem herczogen
engegen der byschoff Ton Triel, herczog Albrecht yon Mün-
chen, der hat eynen mantel an mitt perlyn gestickettij
gancz und gar, der byschofP von Triel hatt an eynen
langen rotten sydenen mantel oder rock, rittent dem
herczogen vonBurgungen for synen fürsten, groffen
und ander, zalt ich 264 sydener rficken, die im alle for-
rittent, und worent die fordren e Z& dem palast, den den
herczog zu der porten do sant Symyeon in was. item
der herczog hat an gar ein lustlichen rock von perlin ge-
wirckett, genant ein purper kleid, und an synem httt
ein kleinheit iind an der rechten hosen ouch eins, sint von
synen gescheczet für 1000 guldin. item do der herczog!
kam für den palast, gieng im der keiser engegen und enpfieng
in an der Stegen, und giegent miteynander hinuff und worent
wol ein sthund byeinander. reit der herczog wider heym, wolt
in der keiser geleitett haben, aber der herczog wolt es nit ge-
Oct. 2. [3.] statten, item an dem samstag hört der keiser mesz zb dem:
t&m mit sym folck, der herczog zu Santt Maximin. item
Cot. 3. noch dem imys um die zwey wolt der keiser mit synen for-
sten und allem synem hofgesind zu dem herczogen
rittent, kam im der herczog engegen gar kosparHch mit
allem synem folck, me den mit lOOOmanen, worentfor:
und noch me den 600 sydener r6ck, und hat der herczog an
A. 4. suaent. 7. Tor hticsog stellt du durehgastrichene keistr. 11 17. uä
rock stekt nock einmal an. 26. Marzimin.
AI. 1. 2. kftstUck, der rittern %tg alle TerglUt. 2. %tg, by. 3. der mit
gloggen. am. 8. 4. kort der kertsog meez si Sant Slaximin. 4. aeager.
5. des dosters. 6—8. item xdü dem t^ sem jmbis worent der essen 2S. it«s
am samstag [Oct. 21 reit der kertsog t&m. 8. xlttent im. 9. Trier.
10. 11. ffants gestickt mit perlen. 11. ron Triel katt an feklt. 11 nut«!
oder feklt. 12—14. aem kertzogen yon Bnrgimct ritten Tor sine f&rsten giofen
nnd ander, wnrdent gexelt. 15. 16. Tordersten e z& des keisers koff, d&& der
kertsog z& der porten kam , do sant Symeon in was. 17. sek6nen kCttUcheit.
18. von pnrper t&ch nnd an einem [f. tb] kfit. 19. kleinet. 20. geacbtet äff
2000. 22. nnd feklt. 25. demselben. 26. nnd. 27. imbis. %. 29. W*
Jesind riten k& dem kertzogen. 29. 30. mit 1000 mannen oder me. 31. uid
eklt.
n. Libellus de magnificentia. 343
A.
einguldin stück, gemachet als ein mantel, uff beden sitten
offen, lang uncas uff den fösz, was mit grossen perlin gestickett
and edlem gestein, under dem mantel hat er ein klein rock-
lyn an mit ermlen über die hend, als henschuo, worent
&itel perlyn. item do der herczog Air den palast kam, gieng
der keiser herus für den palast und enpfieng den herczogen,
und giegent miteinander in des keisers gemach und worent
gar kuTCz byeinander imd rittent do miteinander gon Sant
Maximin, und des keisers sun mit sym folck, und gie-
i^gent sem ersten in die kilchen und domoch in des herczogen
sal. do dett der byschoff von Mencz ein red in Latin, worumb
der keiser bette noch dem herczogen gesant; antwurt des
kerczogen kanczler gar kostlich doruff mit eyner
red in Latin« item der byschoff von Mencz rett von
fides keisers wegen antreffen den Türeken mit grosser
clag; des herczogen clag was noch fil grösser des
küngs halb von Franckenrich^); also umb die [f. 187^]
acht stund schiedent die herren. der keiser reit wider heym
und geleidett der herczog den keiser bis für den palast.
> Item an dem mentag koment sy nit zesamen. Oct. 4.
Item am zystag reitt der herczog aber zu dem keiser und Oot. 5.
hat gar ein kostlich rott stück an von gold und ein kost-
lich f in kleinet an synem hütt. item an der mitwuchen was Oet. 6.
ein fest zu Triel, reit der herczog aber zu dem keiser umb
sdie zwey nach mittag, hatt aber ein k Astlichen guldin mantel
an, K& beden sitten offen und dorunder eynen schwarczen
tüchin rock, was wol ein band breitt umbleitt mit perlin, die
fast grosz worent und von edlem gestein, ouch alle net
am rock mrorent umleit mit perlin, und aber ein kostlich
i^kleynet am hütt.
A. 13. Iierczgen.
A>. ]. Ueyd. bede. 4. mit stnchen ermeln. aU heniclmo feUt. 5. perle.
9. 7. ud fehlt. 9. ovch domit des keisers sun. 12. er. 12—17. vad
rett in namen dees keisers, andreffen den ThArkesehen keyser, mit grosser klag, wie
er die Kriatenlieit Tenrolfft, aatwnrt des kertzogen cantieler damff il Latin mit einer
kochen meieterlicken collscion in namen des kertzogen, mit tU grösserer klag des
ktngs kalb von Franckrieh. 19. in der hertsog. 21. ihn. 22. gnldin
st6ek an. 22. 23. aber ein ander k6stlick. 24. Trier. zilm. 27. 28. worent
▼ast gross, oneh. 28. desglich. 29. worent fehlt. mit perlin fehlt.
1) Die Rede Hugonets ist ausfOhrlicher in dem Briefe des Arnold de
Uking ^ederge^eben (Chmel, M. H. I, 1, 61); vgL auch das Urtheil des
/odoeos Damhouder über GuÜlaume Hugonet in dessen Werke Pupillorum
p&tioeinia (Antwerpen 1564), abgedruckt in den Gesta Trevirorum U, Ani-
madrenioDes et additamenta pag. 33.
344
Beilagen.
A.
B
oct.7 Item uff donstag noch
Franczcisse hat der herczog
den keiser geladen ze tisch,
synen sun und alle fürsten,
groffen, die mit dem kei-
ser zu Triel worent, ouch
aller fürsten botschaff.
und reit der keiser umb die
9. stund for mittag mit aller
siner riterschaftt Z& Sant Maxi-
und reit mit im groff
min
Eberhart von Wirtenberg, Fitt
von Rechberg, her Hans Spett,
Anno domini 1473 fem
quinta, quae fuit octam dies
mensis octobris, do hadde de
hertoge van Burgundigen ghe-
laden unsen gnedigen heren
den keyser, synen sone, alle
forsten und greven, de myd
deme keyser to Trere weren.
ok alle forsten bodescop, de
by deme keyser was.
unde do reth de keyser op den
erghenanten dach to 9 hören
vor myddaghe myd alle siner
rydderscop to Simte Maximi,
unde dar reyd vor em greve
Everhard van Wertszeborch,
here van Rychberch, here Hans
AI. 10. Franciici. 11. tyscli, oach. 12—15. alle grofen, fdrsten nnd berren, >9
er by im bat. 26. gen. 28. reit mit im feUt. 29. Vidt. 30. Spet.
B. 10. sollte beiaeen septima.
II. LibeUus de magnifleentia.
345
t
c.
De solemni convivio,
qnod Carolus dux Bur-
gundiae praeparavit apud
Sanctum Maximinum jux-
«ta TreTirim principibus
fnTitatiSi tempore hujus
archiepiscopi Johannisde
Balneis.
Anno dominicae incar-
natioi&ifl millesimo qua-
drin^entesixno septuage-
simo tertio, iina dierum
inoctobri, dux illustrissi-
mus Carolus de Burgundia
chabait invitatos serenis-
simum dominum Fredjeri-
cam imperatorem Roma-
noTum , Maximilianum
ejus fijiam, cumomnibus
<)»dncibn8 et comitibus, qui
Trcveris erant cum prae-
tacto imperatore; cum hoc
omniuBi aliorum princi-
pum ambasiatores et lega-
»Äto» invitaverat praeno-
minatna Imperator circa
nonam hör am ante meridiem
mm praenominato populo visi-
tafoat claustmm Sancti Maxi-
st aim. praecessores ejus erant
bene armati et induti quoad
asum militarem: comes Ever-
hardus de Wyrtenburch, Vitus
D.
Von dem grossen kÄst-
liehen mal, das der her-
tzog von Burgunn dem
keiser und anndern für-
stengap, ulnd wie das mit
Ordnung und gros sem rich-
tüm zuging.
•
In dem jar, da man zalt
von der geburt unnsers
lieben herrnn Jesu Gristi
tusent vierhundert siben-
tzig und vier jare, an
einem mentag nach sant
Franciscus tag, hat her-
tzog Karolus von Burgunn
geladen zti tisch unnsern
herrnn denkeyser, hertzog
Maximianen sinen sün,
und alle fursten und gra-
Yen mit anndern herrnn,
die mit im zu Trier waren,
euch aller fürsten bot-
sch'aften. und reit der
keiser an dem egenanten
tage umb die nünden
stunde vor mittemtage mit
aller siner herschaft zu
Sant Maximianen.
und reit im vor graf Eberhart
von Wirtenberg, Vitt von
C^. ICagBtiiii Chron. B«Ig. 1—28. Anno igitnr sftlatis 1473 die qninto poit Franoisei
emfessOTis bftbait in conriTio dnx Carolas de Bnrgnndia 8. d. F. Bomanomm impera-
torvm, M. ejns filinm cum omnibns dncibus et comitibns et baronibna, qni TreTiris
enat ciub imperatore, et Bimnl omninm aliorum principnin ambasiatores et legatos.
iBpeTst«r c n. n. 32. Indam.
Dl. Chr. des -Clemens Specker. 1^29. Anno domini 1473 jir uff dnnstag nacb santt
Fnaeifene teff« do liatt der dnrolilüebtig boohmechtig fdrst und gnedig her hertsSg
Ssrir Ton Bnrffnnd eto. xn tisch geUden nnsem aller^edigosten herren den B6m-
g^^B tsyseTf keyser Fridrichen von Oesterrich, und mitt im hertzog Hazimiliannm,
des kereeiv evn • und alle ftosten und griffen nnd herren, die mit dem keyser xe
mj^ wnrent, Seh all fiirsten nnd botochslften by dem keyser da warent. nnd raitt der
ksTser off den effenenten tag in xn der nllnden stnnd ror mittemtag mit aller seiner
rittersch*/t xn Bantt Maximin. 33. nnd Jnnkher Vit.
346
Beilagen.
A.
B.
her Wilhelm von Bemow, wol
gerüst ze rennen.
und hat d^r keiser an ein
brun guldin tüch und for
im hangen ein köstlich cruez
und reitt also bis zu Sant
Maximin an den hoff, und
kam der herczog zu im
herus
und hat aber ein guldin rock
an mit perlin und edel gestein
gesticket, geachte tt als gfttt
als fier tusent gülden
wert, und ranten die ge-
wopenten doselbs vor den
herren *) .
und noch dem rennen gien-
gent sy in die kilchen.
Speeth unde her Wylhelm van
Wemolde, und 4 ander heren
reden em na, de alle wol ghe-
rossethweren. de keysei hadde
enen brunen rock anne van
brunen ghidden docke und en
kostlick ghuldenes cruce Yor
em hanghende; und leeththo
Sunte Maximi in den hoff^ unde
dar quam de opghenante her-
tighe tho em unde hadde an
enen ghulden rock, myd parlen
unde eddeleme stene ghemaket
unde ghesticket, also gud also 2
mael dusent gülden, in deme
Yorghescreven hoye randen S
vor deme keyser unde heien
myd scarpen gleingen. unde
*vord reden de heran unde:
rydderscop alle yor de kerken
der leven vorscreven hyllighen-
dar stunden se ane unde en-
boden sick ander grote ere.
in [S. 127] deme inghanghe^
der sulven kerken was umme-
ghehanghen dorch und dorcli
myd ghewerkeden doken van
golde ghemaket, und vord
scach dar en lovelike homjrsße^
ghesungen vor denen fiirsten,
AI. 2. 3. mit im, alle yier wol gerüst mit icharpfen gleaen te reimeB. ^';^^
der keiser an einen rock bmnrot gnldin und dsnm an einer brast. 8-1 1* ^» "*
er noch kam s& Sant Hazimia, kam der hertsog hems gegen im. l'i- ^ ''^^
einen. 13. edelm. 14—16. tti 100000 gnldin; also ranten die rier.
1) Die Anzahl der bei diesem Turnier Betheiligten schwankt swiBchen
4, 6 und 8. Die letitere Zahl nennen die meisten Quellen. Fagger-fiireken
lässt erst am Freitag ein Turnier -stattfinden, an welchem folgende 3 Paare
ritten: Eberhard von Wirtenberg und Albrecht von Hohenlohe; Sigmund
Pnisehenk und ein Bayerischer Ritter, ein Eisenhofer; einer von Becb- |
berg und ein Truchsess von Waldburg (Eberhard von Sonnenberg, s. D I
Variantenrubrik S. 359, 4--8).
A. 5. der. keiser fehlt.
n. LibeUus de magnificentia.
347
C.
äe üechbeich, dominus Jo-
luumeis Speth et Wilhelmus
de Wiemaue. depost vene-
mnt duo fp. 348] Australes
* paiifbrniitei induti) nudis bra-
chiis, aolis clipeis ad hasti-
luden dum. imperator vero
indntus erat tonica pretiosa
deaorata fiisca, ante pectus
**«crucein auream habens.
obTiabatque ei Garolus dux
Buigandiae ante portam Sancti
Maximini eratque indutus
tunica aurea lapidibus pre-
iBtiosis et perlinis intexta in
Talore centum millium duca-
tonim.
intermedio vero praenomi-
nati sex in armis müitaribus
ncoram principibus hastilu-
dio se ostendebant. expe-
dito illo descendebant hi
diio principes de equis; con-
jonctis bracldis intiayerunt ec-
t deaktm.
D.
Bechberg, herr Joha^nns
Spät und herr Wilhelm
von Werne w, die warent
wolgenist scharpf zu ren-
nen, und kament darnach
zwen Oestericher^ die rit-
ten zu Sant Maximianen
in den hof,
und kam der hertzog von Bur-
gunn zu im harus und hat
an ein guldin rock mit ber-
lin und edlem gestein, der
wart geschetzt für hun-
dert tusent guldin.
und ranten daselbs die ob-
genanten sechs vor den hermn,
und nach dem rennen stun-
den die herren ab und gingen
in die kilchen.
Ci. 3. poste*.
Imdendiam.
prttioMun etc.
■edlio. 20.
cipM feUt.
4. Anitriaci. 6. Tor solii lieht eum. 6. 7. ad liMta
8. erat fehlt. 9. 10. gerens ante pectne crneem anream mazimam
13. 14. tunica indntns anrea. 15. perliB. in fehlt. 18. in
hMtUndio fehlt. 21. 22. et eo fkcfo. 22. 23. hi dno prin-
23. Tor conjanctis iteht et.
DI. 1—3. und her Hans Spet n. her W. t. Wemowe. 4—8. in rennen, nnd kSment
dlnleh xweA Oesterricher, fast wol ersdgt, hinder din echilten mit hloisen armen«
si rennen mit ecAarpfen glenen. and hett der heyier ein bmn gnldin koitHch ge-
wand an nnd ror im hangen ein gnldin crüti, daz was raat koatlich, nnd rittend e&
Santi Xaxiinin (f. 2671 ^ den hSif. 12. dem keyser. 13—16. echnben
oder rok, der waz mitt herlin nnd edelm geatein geitikt nee der mieten wol« nnd
§ekUit if^" dieselben sehnben aU gfttt alle hnndart tnsantt Bineoher gnldin.
18. noiand die. 20. do stibdent.
348
Beilagen.
A.
item der alter wa49 also geczie-
ret, doruff stdndent 24 bild uff
fier schemleii; ir iegliches Vj^
ein lang.
B.
keyser und hertoghen und
heren>). unde weren in eneme
kostliken ummeghangealleyne.
und na der myssen beseghe sc
dat hylghedoni) dar dat altarc
medeghetzyretwas. dar stunde
oppe deme sulyen altare 24
bylde oppe 4 schemelen, yt-
lick everen halven ele lanck.
zu obrist uff zweigen
sehenden 12 apostel silbrin
und vergult; domach 10 bild
luter gold. item zweig
schlecht silbrin bild überg<.
item aber 8 bild ein lang
silbrin und vergült.
op overst twen schemelen 12
apostele van sulver oyer vor-
ghuldet; dama tO bylde ydel
gold, 6 bylde sulvers over-
ghuldet elen lank.
item 10 crdcz mit bilden, 6
pur gold mit köstlichem ge-
stein, fier übergult und ie eins
grösser den das ander, item
6 lüchter, 2 luter gold, 2
silbrin vergült, 2 silbrin.
item ene käste van lütteren
golde, darinne was hilghedom
van sunte Pawele und sunte
Anthonius, und boven en kle-
nad myd bylden, was idel gold
und myd eddestenen* gbema-
ket; und 10 cnice myd den
bylden, 6 lutter gold imd myd
kostlikenen steyne, de andere
4 overguldet, so dat ene groter
also dat ander; und 6 luchter.
2 ydel gold, 2 sulveme orer-
Ai. 12. item ze obrett uff nreyen. 15. pur luter. tw5j.
▼eivt^lt itebt Tor dem Satze : item 6 Uchter (Z. 33). 94. pur.
gilt und 2 Silben.
17. IS. \Un -
34. 85. 2ib«T.
1) Keine der gleichieitigen Quellen berichten, wer das Hochamt ge-
halten habe, nach Fugger-Birken war es der ErzbischofTon Trier; welcher!
Quelle diese Notis entnommen ist, wissen wir nicht
n. LibelluB de magnificentia.
349
C.
D.
^erat altare ornatam pre-
tiose in praenominata eccle-
^a Sancti Maximini. primo
quatuoT scabella et supra
Bnoq^uoque scabello sex ima-
togines, et unumquodque tale
I longitndinemhabuitalteriusdi-
^ ntidii brachii. depost unum
«cabelliim duodecim apostolo-
mia deaaratorum et argenteo-
»nm. sexto yero scamno
i^eem imagines aureae, in la^
teiibuß vero ai^^nteae et de-
^uzatae, et iterum quatuor
fiuBgines argeixteae et deaura-
item der altar was also
geziert, zem ersten stünden
daruf 24 bild uff vier Sche-
meln, yeglicbs anndert-
halb ein lang, waren alle
silbrin und vergült.
zu obrest darnach, ouch uff
zwein schemeln, zwelf
appostell, warent ouch
silbrin und vergült dar-
nach zechen bilde luter
gold und annder siecht
und dennftcht köstlich
bilde, ouch gantz silbrin
und vergült, und aber vier
bild, eilen lang, ouch
gantz silbrin und ver-
gült.
^
•ttem Aecem cnxces cum una-
«nSbxis pcDies imagines stantes,
s V«Tim se^ «iint aureae cum
^^(Kbus pxetiosis, quatuor de-
' «mäXä». quatixor cantelabra,
\ duo deaurata, dixo vero argentea.
item zechen crutz by den bil-
den, luter gold mit edlem
köstlichem gestein, was
ye eins grösser dann das
annder, und daran gros
gezierd geleit. item sechs
8. fnper.
32. erant.
C> 5 6- u^i altare oraatam pretiOBiiin ant. 7. nach primo folgt erant.
10* äuodane. 12. lecnndo erat. 16. tuno tero in aezto.
33I nach pretiosis folgt et. 34. item sex c.
m 5 6 it«m ^*' *^^ ^ dor kilchen, dlmff man mess sang, der was allao
«ml ^Aziert. item ra dem. 8—10. lettlichs was 2 elen lang. 12. 13. nff
miBBclteinxliA. 14—23. appoatel, aUe silbrin nn fergtilt. und damaeli 10 bild,
die warent p'nr .gold. item 6 bild , die warent übergftlt nnn warent silbrin. item
4 ¥£ld eleu l»ng« ^^ silbrin nnd Qbergftlt. 31—35. nämlich 6 Intter gold mit
I^^u«i>«m seeteiA nnd 4 ftbergftlt und sül
eostllcl&tfm geeteia
ftbergftlt und sübiin, ie eins grösser denn das ander.
350
Beilagen.
A.
item 4 engel pur gold.
item ein kist, was pur gold,
do innen was Paulus und
Anthonius; item aber ein
kleinet, ein tabemakel mit
klejmen bilden pur gold und
mit edlem gestein fast ge-
csieret.
item ein guldin gilig mit
gprossem köstlichem gestein,
dorin ist der dryger nagel
eyner, und dorin ein cnicz
geschnyten von dem heiligen
crucz, und ist dorin ein die-
manty und ist die gilg ge-
achtett besser den 800 0 0 gul-
din.
B.
guldet. imd 2 sulyeme eng-|
hele myd luchteren eleu laack.
item 1 bylde myd kostlikene
steyne und van ideleme golde.
item ene lylige myd kostli
kene eddelen steyne; darinnc
was der naghe een unseis he-
ren, und en cruce daryniu
ghesneden und en dyamani
darin wal twiger vingher lank
item en kostlike kröne wo|
twyger vyngher lanck op
der sulven lyligen, undeseyi
beter den 3 mael 100 dusen
gülden, item stunden io tnsi
sehen 2 bylden 8 waskersei
bemende.
item domach da die mesz ge-
Schach, do giengent die herren
in das [f. 188] refental zu
Sant Maximin,
item na der mysse so ghinghei
de forsten unde heren in da
reventere tho Sunte Maximi
AI. 1. nach gold folgt: ein lang, onoh mit Inohtern. 6. kuL ist. 7. ». ^
sani Paulas nnd sant Anthonius. 8. aber fehlt. 10. nnd fehlt U. plf
16. dry. 19. ist (Tor dorin) fehlt. 19. 20. nach diemant folgt: wol 2 TUf«l
lang. 20. der gylg. 21. swey mol hundert tuaig.
IL Libellus de magnificentia.
351
C.
quatuor angeH aurei in lon-
gitudine unins brachii.
una capsa aurea, in qua erat
sanctus Paulus primus
eremita et sanctus Anto-
nius, iinum tabemaculum
cum paribus imaginibus, au-
leum et omatum lapidibus
pietiosis.
tOium Yero unum aureum cum
lapidibus pretiosis; in quo li-
lio erat unus de clavis Cbristi
|p. 349] et de ligno sanctae
crucis. et super boc adamas
in longitudine duorum digi-
itoram, pretiositas vero lilii
erat ducentonim. millium flo-
lenorum. et tantum de altari.
De omameiitis refectorii.
D.
lücbter, zwen luter gold^
zwen vergült und zwen
silbrin , vier engel luter gold,
ein lang, mit vier lücb-
tern, oucb guldin.
ein casten, was itel guldin,
darinne was santt Paulus
und sant Antbonien beil-
tum. item aber ein taber-
nackel-, was mit deinen
bilden, der was von lu-
term golde gemacbt und
mitt edlem gestein fast
durcbzieret. item ein
gülden gilien mit grossen
köstlicben edlenn stei-
nen, darinne der dryger
naglen einer unnsers lie-
ben berrnn Jesu Cbristi,
als man seit, und ein crutz
darin gesnitten von dem bei-
ligen cnitze, darinne ein
d y a m a n t wol zwey er vingem
lang was, und mag den-
selben gilien von des
grossenn beiltüms wegen
nieman gescbetzen.
»Post missam vero praenomi-
nati principes intraverunt re-
fectorium conventus Sancti
Maximini. refectorium
item nacb der mesz gingen
die berrnn in das refental zu
sant Maximianen, darinne
stund ein bufet, was zecben
C\ 1. anrei folfCt n»eli brachii. 6. et una. 6—9. in qua erani reliquiae sancti
Pauli* et Antonii. praeterea. 10. anch im M. Chr. fi. steht paribns; da es in
deataeher Tmssnng »mit deinen bildenc heisst, so liegt die Yermathnng nahe, dass
parvia aoUta geleaen werden. 16. ex tribns d. 20. pretiam. 22. anf altari
fdgt etc. 38. die Ueberschrift fehlt. 32—353, 2. Sancti Mazimini quod sie
erat oraatnm.
DI. \ 2, pur gold nnd 2 silberin nnn fibergült. item 4. 4 — 5. mit liechter,
elen lang. ^* ^^^ ^^ ^m^* 7—9. sanctns Pälns nnd sanctns Anthonins,
die swen eiAndel. 10—14. der was giüdin, mit clainen bylden, der was mitt
latterm gold nnd edelm gestein. 14—17. item — steinen fehlt. 17. d&rinn ist.
1^—20. nnn^ers — seit fehlt. 22. 23. dir ist ein diemant, ist. 24. was fehlt.
24^2?! und ist der gylg geachtet nnd geschätzt als gntt nnd besser dann nm 2
hnndart inssig ^nldin. 30. do giengent. 33. do stand ein trysier, das was wol.
352
Beilagen.
A.
dorin stund ein credencz, taf el
derworent 10 und stündent
uncz oben an das gewelb,
und Student dis nachge-
schrybene stück guldin und
silbrin: item 32 grosz fle-
«chen all vergult.
item 70 kannen silbrinn,
grosz und klein, item 100 Ter-
deckt becber von gold und ed-
lem gestein und yon grossen
perlin gemacht, item 2 4 do-
czen schallen,
6 schiff grosz und klein, 12
blatten ze weschen die hend.
dise stück sint der merteil
Übergült und ein teil luter
gold. item 6 einhom 2 ein
hoch.
A. 12. 13. flecben.
B
darinne stund 1 trysore en
schenketafele van 10 tafelen
und ghynghen beth an dat
welffte,
und daroppe stunden desse
nascrevene stucke: item 32
flasschen grot unde kleyne.
item platten hende wyt ghe-
wasschen. alle opghenanten
stuke weren dat mesten deel
idel ghold^). item 6 eenhor-
AI. 3. 10 tefeln. 10. d«niff (f. Tt>] itlbdaii. 11. 12. inüdaa und nllMra itöcL
13. der merteil pur gold, die aadem Bilbeni und Tergült. 15. silbxinm fehlt
17. und fehlt. 18. tob fehlt. 19. 30. dotseehen. 22. It«m 6. itea 12.
23. die hend fehlt. 24. diso obgeiehribeae. 2&. 26. pm- gold oder filb«ni
▼ergült. 26. dryer.
B. 2S. item pUtten, de hende myd tho waischendef
1) Nach dem Berichte der Brandenb. wurden die auf der «Credeni«
stehenden GeBchirre lur Tafel nicht benatst. lUeber den Gebrauch Boleher
Oerfttschaften, das Hofceremoniell bei Tafel überhaupt s. OL de la Marefae,
l'^tat de la maison du duc Charles de Bourgogne unter dem Abschnitt du
premier estat (bei Buchen, choix de Ghroniques, Paris 1876, Bd. MH
S. XIX ff.). Das almyssenyathy welches in der lateinischen Uebenetsung
Sporta fragmentorum, in der holländischen mande (Korb), daer men de reli-
quien van des prinoen tafel.in dede, heisst, ist nach Schiller- Lübbea
IL Libellus de magnificentia.
353
C.
autem sie erat ordinatum
et ornatum. primo erat ibi
trisarium decem scabellorum
per modiim gTaduum, et unum-
quodque scAbellum in latitu-
dine erat decem et octo pal-
marum, ita quod se Osten-
debant a parte pedis us-
que ad testudinem. de-
mper vero erant subsequentia
clenodia. primo triginta tria
vascnla, quorum major pars
aorea, residua argentea; deinde
septuagmta cantri parvi et
magni, centum crateres omati
lapidibiis pretio^is et margari-
ds, alternm^ dimidium
centum pithgiri argentei,
sex naves.
eitern duodecim scutellae ad
laTandum maniis, aureae et
argenteae; sex unicomua,
quorum diio ostende runt
D.
staffeln hoch und zwentzig
spannen breit, und stünden
bis oben an das gewelbe
dis hienach genempten
stücke.
item 34 fleschen gros und
dein, der merteil gantz gül-
din, und die anndem silbrin
und yeigült; aber sibentzig
kannen, gros und dein, alle
güldin und silbrin, und ob
hundert verdackter bechern,
mit gold und edlem gestein
und grossen berlin gemacht;
aber viertzig totzen
grosser schalen, darzü sechs
schif gros und dein, gantz
silbrin, 24 grosser silbrin
blatten und ein teil
gantz güldin, hende zu
weschen, und annder ge-
schirr, item aber sechs
C. 2. erst ibi fehlt. 6. «rat fehlt.
f«at nsqae »d teeiadinem. 17. 18. in altere ent
35. nrcei. 26. 27. aurel et urgente!. 28. eztendernnt.
7—0. ita at a parte pediB se extende-
dimidinm tantnm pythgiri.
D>. 1. aelitxechen. 2-^. etnnd bys oben bTS an dass gewelbe die hienach ge-
eekriln&en Btnck. 12. item fehlt. 13. itell. 15. item. 17. gi61din und
fehlt, nacb silbrin: 8ch ein teil fergftlt. nnd fehlt. 20. und mit. 21. 22. item
4 zechen tiuttxit. 22. item. 23. als. 24—355.7. 12 blatten, [S. 268] hend
daxinn s« iraschen. diue obgenanten stnk, die warend daz merteil itel gold nnd das
lader silber und ftbergUt. item 0 einhftrnen, 2 3 elen hoch, item ein silbrin all-
Byenfen (T) • elenhoch, nnd 6 silbrin gelten, gross, halt ietliche 12 mass, nnd alles
säJbrin.
Xdtseh. Wbch. I» 58) eine hölzerne Schüssel, worin man bei Gastmählern
die Teller abxurSumen und die übrig geliliebenen Brocken für die Armen
lu sammeln pflege. Almyssenvath ist mit der bei Ol. de la Marche (a. a. 0.)
enrihnten nef d'argent, qui sert aux aumosnes, identisch. Derselbe fügt
an dieser Stelle noch bei : et dedans icelle nef d'argent sont les tranchoirs
d*argent et la petite salli^e, et une autre petite nef, ensamble le baston
dargent et licorne dont on faict Vespreuve en la viande du prince, wozu
Basler Chroniken. III. 23
354
Beilagen.
A.
item 6 grosz silbrin gelten,
do in iegliche 12 mosz got.
item zu ieglicher guldin schal-
len, do ir yeder us trank,
hatten dorzü ie zwen ein
silbrin kan vergult for in ston.
item das refental was gancz
umbzogen mit gar köst-
lichen tücheren, und ob dem
tisch, do der keiser sas, gar
ein köstlich guldin tüch.
item es worent 3 tisch be-
reit im refental >}; am obri-
sten tisch sas der keiser in
der myte, an der rechten sitten
der byschoff von Mencz, Triel
und Lütich, alle byschoff.
B.
nynghe itlick 1 elen lanck
item 1 sulveme almyflsenyatl]
myd 3 repen overgold, etlick
was 3 elen lanck. item 6 sul^
veme ghelten, in en itlick
ghynck 12 quarter. item dal
weren 3 tafelen in deme vor-
genanten reventeer, unde alle
greven in der tafelen druncken
uthe güldenen scalen unde so
twe und twe hadden ene vor-
gulde kanne. item dat reren-
tal was gantz overtoghen myd
ghewerkeden ghuldenen dock
unde over des keysers tafelen
eyn kostlick ghuldene dock
und ok een over dem trysore.
item des keysers tafele stund
overdweers, de anderen oppe
de syden lanck. item an der^
oversten tafe- [S. 128] len sath
de keyser, in deme myddel an
der sulven tafele tho der rech-
teren band sath myn beer
van Mense und myn heer ran 2^
Trere und myn here van Lud-
AI. 4. 5. geylten, iecklich 12* messig. 9. 10. die harn us droncken, hstteot jf
cwen. 13. ambh«nckt. 13. 14. herlichen rnldin. 14. über. 20. wereat.
21. ohem. 24. Trier. 26. alle bysohoff fehlt.
Matthaeus in seiner hollftndischen Uebersetzung des 6tat du duc Charles
(MatthaeuB, veteris aevi analecta, pag. 379 Anm.) bemerkt: unicomu idcirco,
quod contra venenum continet quasi quoddam antidotum. Almergen hin-
gegen oder armergen (Frisius lex., Basel 1657) ist wie almer (Qrimm, A^l)ch.
1, 243), almaring (salsburgisch, Schmeller I, 67) aus dem mlat. almaria
(^ armarium) henuleiten und bedeutet einen Kasten, Schrein zu Ter-
schiedenem Gebrauche, hauptsächlich aber zur Aufnahme Ton Nahrungs-
mittebi. Das bei Specker yorkommende allmyenfen (vielleicht verderbt,
T. Liebenau druckt merkwürdigerweise die in der Schillingausgabe von
1743 stehende unrichtige Form allwegen ab) ist etymologisch nicht su
erklären.
1) Die drei Tische waren hufeisenförmig aufgestellt, derjenige, an
welchem der Kaiser sass, etwas erhöht (Ber. d. Brandenb.) ; bei Schilling
(D.) und Knebel ist die Anordnung der Tische unrichtig angegeben. S.
BasL Chron. II, 32 Anm. 2.
^
n. Libellus de magnificentia.
355
C.
se in longitudine trium bra-
chionim. item sporta frag-
mentomm argentea. sex am-
phorae duodecim quartarum.
&in praesend refectorio erant
tres tabalae omatae, et omnia
instninienta desuper argentea,
ita ut quilibet suum habuit
ciaterem argenteum, et duo
»habebant unum cantrum
deauratnm.
et refectorium circumdatum
erat pannis aureis et perlinis.
V,
m Ordo sedendi
Item in prima mensa supe-
riori parte sedebat imperator
Fridericns in medio. juxta
eam a dextris Maguntinen-
»ris, Trevirensis [p. 350], Leo-
diensis, Trajectensis epis-
copi . a latere sinistro
O. 5. n»c}i pnesenfci folgt rero.
D.
einhorn, darunder waren
zwey yeglichs dryer ein
hoch, aber ein silbrin al-
mergen driger ein hoch
und sechs silbrin gros
gelten, hat yeglich 24 masz,
und was alles silbrin, das
uff dem tisch stund, und tranck
yeglicher us einer grossen
silbrin schalen, und hatten
ye zwen ein guldin oder sil-
brin wasserkannen vor inen
stan. item das renfental was
gantz umbzogen mit gewurck-
ten guldinen t&chem, und ob
dem tisch, an dem der keiser
sas, was ein köstlich guldin
tüch. es stunden ouch dryg
tisch in dem refental, die
waren glich lang,
item an dem obresten tisch
sasz der keiser und hertzog
YonBurgunn byeinandern,
und sas by inen an dem-
selben tisch der bischof
von Mentz, der bischof
von Trier, der bischof von
8. qniTis. 10. nnam habetent caneram.
'20. all Uebenchrift: B«fectio pom-
posa imDeratoris cnm dnce Bnrgandlae. 22. nacb B«debat folgt sereniBsimiis.
Z3. 24. i*t«re yero dextro. 26. statt epiacopi steht vor jedem der 4 Adj. epis-
eopn«. 27. latere Tero.
13. item. 14. nach perlinis folgt etc.
idiae.
17. dl was.
18. 19. item
D>. 10. guldin. ii. 12. kanten. 16. do.
e« etAndeni dij köstlich tisch im. 19. 20. einer oben (Ms. : ober) Aberzwereh,
do der keieer saes, und cwen uiF beden sitten langes. 21. nach tisch folgt über-
zirer«b do. 22—27. in dem mittel an demseben tisch, do sass uff der rechten
•itten der byschSf Ton Kentx, der von Nasso, nnd der bjschSff.
23
'»•
356
Beilagen.
A.
uff der lincken sitten sas^ der
herczog von Burgund, des kei-
sers sun, herczog Steffen,
herczog Alb rech von Mün-
chen, und herczog Ludwig von
Feldencz. item an dem an-
dren tisch sas der byschoff von
Eystatt, margroff Karle, sin
sun, des margroffen von Bran-
denburg rett (zwen: mit na-
men der dechan von Boben-
berg und eyner von der Eybe)
und der Türkesch keyser,
groff Hug von Montfort, groff
Jost von Zorn, groff Uolrich
von Montfort, groff Eraftt von
Hochenpoch, groff Adolff
von Nasow, groff Phlips
von Nasow, des keisers hof-
meister. item an dem 3. tisch
der byschoff von Mecz, der von
Wirtenbei^, margroff Albrecht
von Baden, herczog Sy gm und
von Oesterrich rett, groff Rü-
dolff und groff Alwig von
B.
dich, alle dre bysschopp. item
oppe der luchteren syden sadi
der hertighe van Burghondigen,
des keysers sone, hertich Ste-
phaen, her Albrech von Men-
ninghen, hertich Lodewich ran
Feldens. item an der anderen
tafeln op de rechter hand sat de
byschop vanEystad, markgreve
Karle, mark^eve Christoffer^
syn sone, und de markgreve Tan
Brandenborch; item der Turker
keyser, greve Hughe van Man-
ford, greve Jürgen van Tome;
item greve Olrik van Manford: \
item greve Koff van HoUocli;
item greve Adolff vanNassauue,
greve Philippus van Nassauue,
Everd van der Iben >) hove-
mesters des keysers. item an j
der anderen tafelen oppe de
luchter hand sad de bisschcop
van Mez, Everhard van Wer-
tenborch, item markgreve Al-
brecht van Baden; item her-|
tich Seghemant van Osterryck
A>. 4. SteAta. 5. Albreclit. 7. Veldens, alle drye Peyers fdraten. 9. Eyste-
ten: nach Karle folgt ron Baden. 11. worent zwen. 14. damooli. 16. Z^Ir.
18. Hochenlocli. 18. 19. Adolfe und Philipe bede. 20. 21. nach hofineisUr
folgt : der Ton Liechtenetein. 21. nach tiech folgt eoesent. H. SjgmtiDdi.
26. grof fehlt.
1) Der Hofmeister MaximilianB (nicht des Kaisers) hiess naeh Blauen-
stein (auch Knebel, BasL Chr. II, S. 33, 3) von Liechtenstein. Derselbe
wurde im Jahre 1478, sofern die Notiz bei Fugger-Birken (Buch 5 cap. 2S,\
welcher ihn Bartholomaeus v. L. nennt, glaubwürdig ist, durch Maximilian
in den Orden des goldenen Vliesses aufgenommen. Er ist nicht su ver-
wechseln mit dem Bathe Sigmunds Balthasar von Liechtenstein (s. aueh
gegenüber der BasL Chr. II, S. 32 Anm. 5 ausgesprochenen Ansicht den
Nachtrag zu dieser Stelle S. 509). Unter dem an unserer Stelle erwähnten
Herrn von der Iben (B, Yben D>, Ylen C, C*, E), der identisch ist mit dem
in A und A^ genannten brandenburgischen Gesandten von der Eyben, ist
zu verstehen Ludwig von Eyb »ritter der elter zu Eyburg«, wie er sich
selbst nennt. Dieser wurde 1445 Hofmeister der Gattinn des Markgrafen
Albrecht Achilles, der Markgräfinn Margaretha von Baden (s. Ritter Lud-
wigs von Eyb Denkwürdigkeiten Brandenburgischer Fürsten, herausg. von
n. Libellus de magnificentla.
357
C.
illustrissimuB princeps et
dux Burgundiae Carolus
hujas solemnissimi con-
Tivii liberalissimus au-
sthoT; Maximilianus dux Au-
Striae, Stephanus duz Bava-
riae, LudoTicus dux Bavariae.
in secimda yero mensa a parte
dextra sedebat episcopus £u-
ivstatensis, Carolas marckgra-
rius de Balneis, Christo-
phorus marckgravius de
Balneis, ambasiator et con-
sulatus Alberti ducis de
ti Brandenburch, Imperator
Turcarum, Hugo comes de
Muntphort; Joist comes de
Hohensom, Udalricus comes
de Muntpbort; Crafft comes
^ de Hohenloch; Adolphus comes
deNassauwe, Philippus comes
de Nassauwe, dominus de Ylen,
magister curiae ducis Maximi-
liani. in altera yero mensa a
i^Iatere sinistro sedebat episco-
pus Metensis, Everhardus co-
mes de Schonenberch, Al-
D.
Lüttich und der bischoff von
tlrtricbt. item an dem ann-
dem tisch hertzog Maxi-
mian von Oesterich,
hertzog Steffan von Feyem,
hertzog Albrecht von München
und hertzog Ludwig von Vel-
dentz. item an dem drit-
ten tisch an der rechten
siten sasz der bischof von
Eystetten, marggraff Karle
und marggraff Cristoffel von
Baden, marggraff Albrechts
von Brandenburg rate, der
Türkesch keiser, graff Hug
von Montfort, Graf Jos von
Hochenzolnr, Graf Ulrich von
Montfort, graf Kraft von
Hochenloch, graf Adolf von
Nassow, graf Phillip von Nas-
sow, darzü hertzog Maxi-
mianen hofmeister und
annder herren. item oben
ann der anndern siten graff
Eberhart vonWirtenberg, marg-
graf Albrecht von Branden-
burg, herr Jacop Trap, graf
Gl. 1 — 5. CuolUB duz Bnnrnndiae. 7. Tor LudoTicns steht Albertus de Maencben
dvz BftTariae. 8. a fehlt. 10. 11. mMgimriu de Baden. 12—14. ontor
et eoasiliarins. 15. 16. imp. Turc. feUt. 17. Jodocns. 24. tabala.
27. Sehottenberg.
B».
. uff der lingen sytten, do saas der hertzSg Ton Bargand und der jung fdrst
' 6. nacb P. folgt
MazimiliaiiiiB des kejsers bvdii von Oesterricb: by innen sass. ». u«
und. 7. 8. Felldegk. 8 — 10. item an dem langen tisch uff d. r. s. do. 11. und
B. K. Ton Baden. 13. 14. nnd margrlff Aalbrecht von Brandenburg und noch
zwen markgr&ffen, und Albreehtz Ton Brandenburg rett einer, der techen Ton Baden
und. 21—23. lind h. Maximilianus hSffmejster, einer ron Yben. 24. an dem
andern tisch da sass der bischSff ron Metz. 26. 27. Baden. 27. hinter Trapp
folgt : hertsSg Sjgmunds von Oesterrich rett.
Constantin Hdfler, Bayreuth 1849). Dass er in den nicht lateinischen Be-
lichten mit dem Hofmeister Maximilians zusanmiengeworfen wurde, hat
seinen Onind wohl darin, dass hei der Uehertragung aus dem Lateinischen
die Worte magister curiae ducis Maximiliani unrichtiger Weise für ein
Attribut SU dominus de Ylen angesehen wurden. Ein weiterer Irrthum in A,
A^ B ist, wie selion hemerkt, die Erwähnung eines Hofmeister des Kaisers.
358
Beilagen.
A.
Sulcz, groff Ott von Henen-
berg, groff Schoffrid von Li-
ningen, groff Frydrich von
Bysch, der tümpbrost von
Triel, groff Gerg von Ly-
»igen, groff Eberhart von Su-
nenberg.
B.
rydder 2; item Ulrick van
SultZy greve Otte van Henne*
borch; item greve Albrech van
Sultz; item greve Scheffert van
Luninghen; item greve Fred-
derick Eich; item de dompro-
vest van Trere; item greve
Joi^en van Luningen; item
greve Everhard van Sonnen-
berch.
item zu dem ersten wo-
rent 13 essen . . .
de e^en. item to dem er-
sten ghanghe 13 richte; vor
den sulven ghingen 10 tni-
meter und 4 pyper und 2 ba-
suner und 14 herold und
16 greven in idelen gülden
stucken, item 20 insulvernen^
rocken, und 6 in flueles «den
stuken. item tho dem anderen
ghanghe 12 richte; item tho
dem dridden ghanghe 10 richte;
item na dem etende nam me '
dar op 30 credenszvate ; item
myd confecte. unde de kost
ward gheachtet 16 dusent
gülden.
A. 5. 6. Lymigeo.
AI. 4. Bitseh. 5. Tryer. 14. 15. Itam zem ersUii gang wonnt 13 mmd.
vor den eMon giengent 10 trampeter und 4 pfiffer und 2 bnsiiner und 14 paniphant
Item 16 grofen domit, all in gnldin kleidem angeton köstlich.
Item si dem andern gang 12 eaeen.
Item zft dem driten gang 10 eeien.
Item nooli dem tysck .brecht man hj 30 kmtTass mit confect, daai errt wart ge-
achtet for eoOOO gnldin.
Utmm omnia in praescripto Ubello oontenta Ten aint, apnd ali^aos est m^*
nnm dnbinm, Ucet compilator dieat le Tidisse. (Dieaer Sats iat mit roUflr Tint«
geschrieben, jedoch ebenfaUe Ton BlaveuBteina Hand, vgl. oben 334, 31.)
fi. 10. 14. Sonnenberch de etsen .... [nener Absata:] Item to dem n. ».w.
n. Libdlu8 de magnifieentia.
359
C.
wrtus marckgravius de
8alnei8, JacobusCrafft miles
et l^tus ducis Sirismundi de
1 ni * TT 1
Aunna, üdalricus comes de
iSulte, Schaffart comes de
Liningen, Otto comes de
HennenbercH, Alwick comes
de oultz, Fredericus comes de
Lust, praepositus majorisec-
"clesiae TreTirensis natus de
^}"rck, Georgias comes de Li-
aingen, Everbardus comes de
Sunnenberch.
pbaria vero principum erant
ampriino transitu tredecim; et
illos praecesserunt decem tu-
Hcines, quatuor fistulatores et
"110 buccinatores; quos prae-
f^sserunt duodecim comites^)
»iiiduti aureis vestibus, heraldi
QDodecim. ad secundum vero
öanatum duodecim dapes;
P 351] ad tertium autem tran-
atnin decem dapes. peracto
^Tero prandio apportabantur tri-
?Hita ciphi cum confectis, quo-
nan primus ciphus est aesti-
laatnsinTalore sexaginta inil-
iium florenorum. praenomina-
D.
Ulrich von Sultz, graf Otto
von Hennenberg, graff Alwig
von Sultz, graf Schafrit von
Lünigen, Friderich von
Pusch, der tümprobst von
Trier, graf Jörg von Ly-
ningen, graf Eberhart von
Sonnenberg und annder.
item der erst gang mit dem
anrichten waren viertzechen
essen; vor dem essen gingen
zechen trumeter, vier pfiffer
und zwen mit grossen
bfiicken, und sechtzechen
graven mit itel güldinen
gestucketten rficken. item
zu dem anndem gang zwölf
essen und zu dem dritten
gangzechen essen, die warent
alle kösthlich und wol be-
reit, item nach dem essen
bracht man drissig köst-
licher credentzgeschirr
mit confect, darunder
^' 1. 2. margraTins de Baden. 6. 6. Schafridne comee de Leininffen folgt hinter
Alwiek T. Sq». 9. 10. mej. eecl. feMt. 12. 13. Batm de uennenberg, eto.
IV- illos fehlt. 22. dapes vel fercnla. 24. ferenla. 27. 28. ezlatimatus.
D'. 1. BvdoliF. 4—8. ifimher x& Köln nnd griff Eberhart Ton Snnnenberg, ge>
i>ut Trachses» Ton Wallpnrg. 15. esien. 16. do giengent. 18. 19. boenner.
20- 21. in iteln gnldinen stnhen rOken« nnd 14 herolten. 22. esBen. 23. item.
24. esten. 24—26. die — bereit fehlt. 27—360, 2. do br&cht man eredenta
Bitt confect, daz erst stak ward geschetzt far 60 tnssig gnldin.
1' Die iwölf Edelleute werden mit Namen angeführt in der hoUändi-
Cbottik (£, S. 363, 30—38}; elf dieser Herren erwähnt auch Fugger
^^^er-Birken, Spiegel der Ehren, Buch 5, cap. 21). Im Berichte der
^^er heisst es : und gingent darnach Tor dem essen zwene hertsogen yon
^^CD und vil ander graffen und herren, alle in golde gecleit (Mone,
^eHeni i. bad. Landesgesch. I, 510).
360
Beilagen.
C.
torum hospes ipse videlicet
Carolas dux Burgundiae
sexcentos homines in curia soa
habuit, qui omnes fuerunt
induti aureis et argenteis ve-
stibus, singuli juxta sta-
tum SU um maxime pretiosis.
Gl. 1. 2. ipse bU BorgnndiM fehlt.
6. 7. jnzU sanm statnm.
. D.
wart das ein geschetzt für
sechtzig güldin gülden,
item der hertzog touBut-
gunn hat me dann sechs-
hundert man an sinem hof,
die all anhatten annders
nit dan güldin, silbrin und
siden gewant, und vast
wol durchziert mit be-
slechty on sin bogner^ die
in .sin garden gehören,
der sind zweyhundert, die
hatten scharnien an, wa-
rent alle güldin und sil-
brin. item man sagt ouch,
das kein köstlicher mal
von keinem hertzogenvon
Burgunn nie mer gesechen
sie, und ouch das gros gut
und gezierd, als obstat
4. hAbuit folgt »m Schlmse des Stirn-
B. 2. jrtldin ffald«& ist «in Scbreibfehlu fftr tnsent gtlden; in den Mdenn h&cb-
deatscnen Qaellen wird der Wert dieses Oeflsses anf 60000 fl. angegeben.
Dl. 3—20. item der hertzSg t. B., der hett nlF sechs hnndarten nan in sinen bl^ff.
die alle anbattend gnldin, silbrin, sydin rök, und vast wol geziert mitt ketineo and
clainater nnd mitt bescbleobt, Sn sine bSgner, die in du kamer gebortesd, iereii
warent nff 2 bnndarten; die hattend aUe scbamyen an, die warent gnldin nnd silbna,
nnd Sn xal tU gesindes.
n. Libellus de magnifieentia. 361
E.
Des donderdaechs naer sinte Michiels dach heeft de her- S?p*- ^o-
togoe van Bourgongien gebeden den keysemcke majesteyt met
hem te willen commen eten met alle zijne groote heeren ende
voisten. so zijn dan die kercke des cloosters van Sinte Maxi-
^mijns metter grooter salen, daer sy eten souden, met akoo
grooter costelickheyt van lakenen ende tapesseryen bereyt ende
gheciert gheweest, dattet niet schrijuelick en is. soo is dan
de keyser met alle zijne heeren ende vorsten in grooter pom-
pieussicheyt ende costelickheyt ghecomen tot Sinte Maximijns.
Mvoor hem reden seer cloecke, vrome mannen, wel ghetuycht
ende ghewapent nae ridderlicker manieren ende oefFeninghen.
de keyser was ghecleet met een seer costelick gülden stuck van
goude, met een seer schoon ende precieus costelick cruys op
zijne borst, de hertoge is hem te gemoete gegaen aen de
u poorte Tan den convente, ghehabitueert ende ghecleet wesende
met een wtermaten ende costelicken tabbaert van goude ende
van siluer, met also vele wttermaten precieuse ghesteenten,
die als sterren stonden ende blincten, gheexstimeert ende
weerdich wesende hondert dnysent ducaten, desen tabbaert was
30 aen beyden zijden open, dat men daer sien mocht die coste-
lickheyt ende cierheyt zijner hosen, opten welcken hy dra-
ghende was die ordene des conincx Eduwaert van Enghelant^).
ende een luttel tijdts met malcanderen ghesproken hebbende,
begonnen die heeren ende edelen van desen twee vorsten met
2s Schärpen galeyen op malcanderen te rennen, twelcke waren de
graven van Wittenburch, Vitns van Bechleg, beere Jan van
Speth ridder, ende Willem van Wemaue. daema quamen
twee edelen wt Oostenrijck met blooten armen, ende reden
met Schärpen glauien op malcanderen. dit ghedaen sijnde
soginghen die heeren in der kercken, om misse te hooren, daer
stonden alle die heeren des prmcen elc in zijne ordene ende
officio, gehabitueert wesende met nieuwe habijten. de ridderen
waren gecleet met habijten van root, swart ende sangwijn
fluweel, maer de principael heeren van der cameren waren
35 gecleet met blauwe gülden stucken, de heeren van der orden
1) Wenn diese Angabe auf einer glaubwürdigen Ueberlieferung beruht,
Bo könnte unter dem Orden des Königs Eduard nur der Hosenbandorden
za verstehen sein und darnach wäre die Angabe (in A, S. 342, 19), dass
Karl bei Anlass seines Besuches beim Kaiser am 2. Oct am rechten (statt
am linken) Knie ein Kleinod getragen habe, ein (übrigens leicht erklär-
licher) Irrthum, s. Basl. Chr. II, 35 Anm. 4.
362 Beilagen.
E.
des gülden vlies waren gecleet met costlike sanguwijn. daer
waren des princen acht heraulden ende ses conincks heraul-
den, gecleet met laken van damast totten voeten toe. de hei-
toghe met alle dese beeren leyden den keyser met wonderlicken
triumphen ende pomposicheyden in der kercken. aen d' eene
zijde van der kercke waren gheliangen costelicke lakenen van
tapisserijen van goude ende van ziluer ghewrockt metter passien
ons beeren Cbristi Jesu ende aen d'ander sdjde de bistorie.
boe' Jason dat gülden vlies vercreecb int eylant van Colcbos.
op den boogben altaer waren gbeordineert vier bancken, ende
op elcke bancke ses beeiden van ziluer , op die vijfde bancke
die 12 apostelen van sdluer vergult, op die seste bancke ston-
den 10 beeiden van goude, ende vier van ziluer vergult. item
tbien cruycen van goude met costelicke gesteenten, ende vier
van ziluer vergult. item candelaren 2 van gouden ende vier
van ziluer vergult. item engbelen van goude, elck eenen arm
lanck. item een gouden lelye geeiert met costelicke gesteenten
ende paerlen, waerin dat besloten was een stucke van den
nagel ende een groot stuck van den beyligben cruyce ons
beeren, ende bouen opten lelye stout een diamant van twee
vingberen lanck, ende dese lelye was gbeestimeert voor twee
bondert duysent guldens. dese misse wert gbedaen met
grooter solemniteyten ende feestelickbeyt van orgelen ende
musyke. in den cboor voor dat boogbe altaer waren gheordi-
neert twee tbroonen ofte capeUen van costelicken gülden
lakenen, een daer de keyser in knielde, ende d^ ander voor den
bertogbe, maer by was daer niet in, want by altijt officierende
was in des keysers dienste. die misse gbeeynt wesende leyde
die bertoge den keyserlicke majest^^ by der bant in der
salen, daer men eten soude, die so wtermaten ende onwtspre-
kelicken costelick bereyt ende verciert was, dattet scbeen
coninck Assuerus vyerlicke feeste te wesen. dese sale was
bebangen met costelicke tapesseryen van gülden lakenen metter
bistorien van Gedeon recbter van Israel, daer vele precieuse
ende dierbare gesteenten in gbewrocbt waren, die als sterren
stonden ende blincten. opt een eynde van der salen stont
een trysoor van 10 staedgien boocb, waerop dat stünden eeist
dryenderticb gouden ende silueren vaten van menigberley
sorteringbe. item tseuenticb kannen groot ende cleyn. item
bondert scbalen ende croesen, verciert met peerlen ende coste-
licke gbesteenten. item ses groote selueren scbepen, ende
II. Libellus de xnagnificentia. 36J
E.
gouden ende silueren beckenen om de banden te
wasschen. item ses eenhoomen, daer die twee elcx drie armen
^ waren, item ses silueren kannen, elcx van twaelf quaer-
en. Item een groote silueren mande, daer men de reliquien
aes princen tafel in dede. item daer waren geordineert
e tafelen, ende alle dat daer op stont, als kannen, croesen
De schalen ende anders daer toe dienende , was van goude
D e van siluer. item aen die eerste tafel sat int middel die
eyserÄcA« majest^y^, aen die recbter zijde die aertsbisscbop
j^t ?^' die aertsbisscbop van Tryer, die bisscbop van Luy-
J|c*, die bisscbop van Wtrecht. aen die luchter zijde sadt
e äoochgheboren vorst bertogbe ELaerle van Bourgongien,
J™™iaen aertsbertoge van Oostenrijck des keysers soon,
•^rtoge Steuen van Beyeren, bertogbe Aelbrecbt in Beyeren
^ö Monichem^ ende bertogbe Lodewijck in Beyeren. aen die
eede tafel säten aen die recbter zijde die bisscbop van
j^ de bisscbop van Eysteten, Kaerl marcgraue van Baden,
^^ Christoffel zijn soon, die ambassaten ende raden des
^regrauen Aelbrecbts van Brandenburcb, des grooten Turcks
*w!t ^^^^^ ®^® Ulrick grauen van Montfoort, Adolf ende
°^ps grauen van Nassouwen, die beere van Ylen Maximi-
f^ Jiofineester. aen die derde tafel säten graue Euert van
^onenberch, Aelbrecbt van Baden, Jacob Graft ridder, die
^* ende raet hertoge Segemonts van Oostenrijc, graue
tinck van Sulcet, graue Otte van Hennenberch , graue
"ederick van Lust, die proost van Tryer geboren van Sirö,
^^ Joris van Linigben. in den|[]eersten worden daer gbe-
pi«s€nteert ende aengedient dertbien gerecbten, daer sestbien
j^^^petteis voor ghingben, daeraen twaelf princen met gülden
»iaenen ghecleet, als jonckbeer Jan des bertogben outste soon
^Cleue, Phillips des beeren soon van Bauensteyn, graue
^ van Marie des grauen soon van Simpol, graue Engebrecbt
^Nassouwen, die marcgraue van Kutelen, de graue van
^men, graue Gwye van Megben beere van Humbercourt,
^^"^des oixtsten beeren soon van Egmont, die beere van
tartensy, heere Jacob van Hameyen, die beere van Robeys
^^ beere AnthoniB des bertogben Fbillips bastert soon van
^ßkant. bouen dese voorseyde princen waren noch wel ses
^'^*^ piiacen, beeren^ ridderen ende edelen, alle gbecleet met
^P^ku ende silueren lakenen, elck na zijnen staet. ten an-
ü «mcre worden gebrocbt 12 gerecbten, ten derdenmael
364 Beilagen.
E.
thien. die maeltyt gedaen wesende worden daer ghebroclit
dertich tergynschuttelen, croesen ende schalen van goude ende
siluer, met costelicke peerlen ende gesteenten verciert, met
menigerley confecten ende speceryen, van den welcken die
eene staende Toor den keyser geexstimeert was voor tsesdch s
duysent guldens. die gracie gheseyt wesende^], ghinghen alle
dese beeren weder ter kercken ende hoorden die vesper ende
na der vesperen brochte die prince met allen den beeren den
keyser weder in zijn palleys met veel toortsen ende triumpben
in grooter feestelicbeyt. i«
3
m.
Vorbeimarsch der Sehwarzwälder und
der Rheinstädte, 1. Januar 1474. Hagen-
bachs Neuerungen in Breisach,
31. December 1473. »
(Siehe Band H, S. 41, 21 ff. 48, 10 ff. — S. 47, 4 ff. 49, 15 ff. u. s. w.)
a.
Au&eicbnungen im Oeffnungsbucb V, 109^.
Von den beiden hier ndtgetheilten , unmittelbar auf einander
folgenden Absätzen ist der erste von der Hand des Stadtscbreiben »
Gerhard Mecking geschrieben, der zweite von der des Unter-
Schreibers Walther Bomgarter. Neben dem ersten steht am Rande
»Waldstett vorziehen, etc.«, neben dem zweiten »Waldstetta.
D^^'so ^^' ^ donrstag vor ingondem jore^) ist der scbulthetiB
von Segkyngen harkommen und batt an den obristen zAnfit- ^
1) Dies war das Amt des^ aumdnier. S. Olivier de la Marche, Ntat
du duo de Bourgogne, unter dem Titel de la chapelle: et doibt ledit au-
mosnier dire Benedicite ä la table du prinoe et les Qraces.
2) Ueber die Bezeichnung des 1. Januars als Neujahrstages (vgl. unten
S. 365, 13) auch da, wo das Jahr mit Weihnachten begonnen wurde, wie
dies in Basel der Fall war, s. Orotefend, Handbuch 25.
m. Yorbeimanch 1474. 365
meistert) begert, dass man 600 knecht von dem Swartzwald
hie durchzieheii lassen wollte etc. gen Ennsiszhen z& etc.
uff daaz wart bekennt, dasz man Peter Schonkynt gen Ryn-
felden schigken sollte xuid inen lassen sagen, dasz esz nit kom-
lieh -were, hie dArchzuziehen, sunder dasz sy z& Sant Jacob
aber die brAgk ziehen wolltent etc. dasz ouch beschach, und
alsz Peter Schonkynt wider harheym kam, seyt er, dasz die
obem knecht noch hutbytaghe begertent, sy hie dArchziehen
ze lassen etc. uff dasz wart denen von Rynfelden in geschrifRt
geantwTutet, wie Peter Schonkynt inen deszhalb zu erkennen
geben bette, daby liesz man dasz bliben etc. und wurdent aber
gebetten, zfl Sant Jacob über zu ziehen, etc.
Uff dem ingonden jars tag 74 habent die obem stett mit j]^^^^
sampt dem Wald und ir zflgehSrd begert, hie durchgelassen
Verden etc. ist erkannt von dem rate, das man sy hie by unns
nit durchlassen w611 weder mit volck nach gezug, sonder by
der antmirt, w^ie Peter Schonkint die von wegen des rats vor-
maln geben hat, bliben lassen.
b.
Schreiben des Rathes zu Basel an Bern und Solothum.
1474 Januar 2.
MiisiTenbueh XIU, 288 f. Von der Hand des Substituten Johannes N.,
▼gl S. 284 A. 2.)
[288.] Bemn und Solotem.
Unser fruntlich, willig dienst und was wir eren, liebs und ju. a
gnts Tennogen allzyt zuvor, fursichtigen, wisen, besunder guten
fnmde und getruwen, lieben eydgenossen. uwer liebe fugen
Trii zu wissen , daz uff mitwuch vergangen durch die erbem ^^2Si
ätette am Ryn mitsampt dem Wald ein anmfltung und be-
gerung getan ist, sy allhie by uns mit irem volgk und gezug,
ik sy dann dem hertzogen von Burgundten etc. von sinem
beTelh und manung sich antwurten sollen, durchziehen lassen
vollen etc. derselben bottscha£flb wir das gutlich abgeslagen
lunb allerley ursach, sunder inen damit anwisung geben, nebent
onser statt uff dem weg inen wol bekant fiir zu ziehen, nit-
desteimynder unser ersam ratsbottschafFt gen Rinfelden uff
{ionrstag gevertiget und inen gemeinlich gutlich tun sagen, Dee. 3o
i^ wir solichs nit getun können noch mögen, in guter hoff-
st. Das« dar ab^ekfürzi« Name Bargnndien gelesen werden miuB, ergiebfc eieli aus
zaklreicben Stallai^ in den damaU auf der baaleriacben KanElei angefertigten Scbrift-
rttlcken. Vgl- »nch unten 8. 368, 11, 1&.
\] Hmw Zschcckenbürlin.
[
366 Beilagen.
nung, sy des benugig gewesen sin soltent. yedoch haben sj
unser bottscbafft angestrengt, yerrer uns zu bitten, sy durch
Dm. 31 zu lassen, daz unser bottschaffl; uns uff fititag wider anbracht
daruff wir stracks inen geschriben, daz wir das nit getun
können, mögen noch wellen, sich wissen danach zu richten. &
derselb brieff inen in derselben nacht geantwurt ist. über
Ju ^1 ^o^c^ ^^ ^^^d dieselben stette mit ir zugehord uff gester
mit eynem yolgk by 700 mann gewoppneter, ouch mit irem
buchssengezug und spisewagen an die portten unser mynderen
statt Basel kommen und begert und gebetten, by uns durch- u
gelassen werden, das uns nit wenig, sunder merglich befirom*
det hat und noch befromden ist. den wir geantwurt, wie wir
inen das vormals durch unser bottschaffk verkündet, ouch da-
nach zugeschriben haben, daby lassen wir das bliben, und hand
sy by uns nit durch lassen wollen, uff das sind sy mit dem u
Jan. 2 volgk uff hutt ZU Huniugen under unser statt mit schiffsn
ubergefaren, und durch die sy ubergefiirt bericht der sonun
wie obstat.
Furer ist uns angelangt, wie der hertzog von Burgundfie»
DeV^ai ^^^ Brisach uff Mtag frug in das Elsas und Suntgowe geritten, 20
und syent etlich der sinen unbezalt aUes geltz, so durch sy
verzert ist, gescheiden, ouch das, so sy den von Brisach ge-
nommen hand, mit in gefurt. und nach sinem abscheid ett-
licher stunden da sye herr Feter von Hagenbach ritter landt-
vogt etc. wider über die Rinbrugk wol mit drissig oder viertzigfi
gewappeneter in die statt getrabt, und als er under die statt-
portten kommen ist, da hat derselb lantvogt mit den sinen
die portten ihgenommen und dem gezug, den er uff sich be-
scheiden hat, 80 gewesen sind ob tusent Fickart gewoppnet zu
ross , sind uff in inn die statt geylet , und als sy in die statt »
kommen sind, habent sy den erbem luten in ir huse und
hofe gebrochen, mit inen übel gehandlet und das ir genom-
men, darzu die armen [289] lute daselb geredt haben sollen:
»lieber gott, wesz zycht man uns, wir tund doch, was armen
luten geburt«. da sol inen geantwurt sin: »ir sind verkoufft»
und müssen uch liden«. und glich daruff habe der landtvogt
vil der reten daselben verkert und eynen nuwen rate besetst
und mit sunder inen geben einen obristen, der gantz gewaltig
sye, und haben die rete und gemeind von nuwem müssen
schweren dem hertzogen von Burgundt^n etc. gehorsam und«
gewertig zu sind, doch hand wir der ding nit gantze eigen-
schafft, denn so vil sind wir bericht durch eynen unsem
Dec. 31 burger, der sagt, er sye haruff von Straszburg und uff fritag
IV. Pfakgraf Friedrich 1474. 367
gen Brisach kommen und wollen dadurch haruff ziehen, und
mit ettlichen reisigen, der im vor und nach ob 200 mitgeritten
sind, gen Brisach inkommen. und als er mit inen in die statt
Brisach kommen sye, da habe er gesehen, daz die Welschen
5 reisigen den bürgeren daselb ir thüren und huser uffgetretten,
a%ehowen und erstigen haben, desshalb ein grosz geschreyg
in der statt were, daz er darab ein vorcht neme, und machte
sich dadannen etc. solichs woltent wir uwer liebe unrer-
kündet nit lassen, sich wissen der louff zu halten. geben
10 uff Sonntag nach dem nuwen jars tag anno etc. 74.
Hanns von Bendels ritter burgen?»m^r
und der rate zu Basel.
IV.
Brief des Pfalzgrafen Friedrich vom
« 12. Februar 1474.
(Siehe Band 11, S. 50 Anm. 3.)
Das Original mit aufgedrücktem Siegel befindet sich im Staats-
archiv Basel, St. -f^ (5).
Friderich von gots gnaden pfalczgrave by Rine herczog in
^Beiem des heiligen Bomisclien richs erczdruchsesz und kur-
fuiste etc.
Unnsem gunstlichen grusz zuvor, ersamen, wisen, lieben
besundern. als ir uns geschrieben habent und zu erkennen
geben abscheidt des tags zu Basel eyner eynunge halb und
z daby uberschickt copy des ratslags daselbst gescheen^ wie dann
das uwer brieff innhelt, das alles haben wir zu gutter masz
wol yermerckt, und bedunckt uns das fiimemen dem heiligen
Bonuschen riebe und dieser Tütschen nacion zu gute notturf-
tiglich und wole bedacht sin, und weiten An zwifel, nachdem
^wir sunder neygung und gutten willen betten, mit uch und
andern darzu gewant uns in die dinge und fruntlich eynunge
und yerstentnisze anfangs lieber dann nachmals zu ergeben,
80 ferre wir das mit glympff und unverkerlich thun mochten;
das aber noch zu der zyte nit sin mage; dann nachdem ir
368 ßeOagen.
wissen han mögen, das unser herre der Komisch keyser uns
yil jare her ein ungenediger herre gewesen und noch ist und
uns wedder gnade noch recht von ime hat mögen widder-
faren, darzu uns ander flbrsten mit merglichem grossem an-
hang stetlich understunden uns widderrecht widderwillen zu &
bewisen und zu bekriegen, desehalb wir die zyt bewegt wur-
den nach eynunge, rAck und bystant dencken zu haben und
zu suchen, als unnser notdur£ft das hiesch, die wir dann da-
zumal in diesen landen nit bekomen mochten, dadurch wir
unns, ist by den acht jarqn, zu unserm oheim dem herczogen i»
von Burgundien in frflntlich eynunge und Terstentnisze unser
beider leptage lang mit eynander verpflicht und yerschrieben
haben, und derselben eynunge nach gebftrt uns, so wir in
ander eynunge geen solten, denselben unsem oheym von Bur-
gundien, auch ettlich ander fursten, mit den wir in eynunge i&
sint, uszzunemen, und das usznemmen wflrde doruff steen, den-
selben fursten nit zu helffen widder uch oder uch auch nit
zu helffen widder sie, das dann yillicht der eynunge fiirge-
nommen werden solt, davon zu Basel nehst geredt ist, nitge-
mesz und gefellig sin mocht. wann aber solichs unser usz-a»
nemmen uns zugeben werden mocht, weiten wir ims gar
kftrtzlich bedacht und solich meynunge zu erkennen geben
han, wir meynen uch zu gefallen gewesen sin solt. auch so
wir erkflndt betten oder nachmals erkflnden wurden, das solche
eynunge der masz furgenommen wurde, und wir der oder ander 2s
ursach halb erfinden, das wir uns mit glympff darinn ergeben
mochten, solten ir unsers guten willens auch wole bericht
werden, und darumb ist unnser meynunge gewesen, als unser
zinszmeister zu Hagenauwe Emerich Ritter uch bericht han
mage, das die eynunge furgenomen wurde, und wir der dann 3»
nachmals erinnert weren worden, ob wir fuge hetten mögen
haben auch darinn zu geen, und nit in der gestalt, uch und
andrer zugewanten wollen zu erlernen, und alles, das ir uns
in dieser sache zu erkennen geben han, soll uch 8n zwifel
unsernthalben ungeyerlich und gancz unschedelich sin undss
gutter geheyme gehalten werden, dann wes wir dem Romischen
rieh und dieser Dutschen nacion, damit die by wirden und
herkomen bliben mocht, hulfflich, retlich oder forderlich sin
mochten, teten wir billich und weren des vast geneigt, und
des mögen ir uch wole zu uns versehen, dann wir uns doch 4»
der eynunge halb halten mAssen, das uns unverwisslich sj.
und solich unser meynunge mögen ir andern uwem zuge-
wanten zu dem schirst körnenden gehalten tag auch wole zu
V. BeschwerdMchrift gegen Hagenbach. 3g9
erkennen geben. datum Heidelberg off samsztag nach sant Febr. 12.
Appol(mien ta^ anno domini etc. septuagesimo quarto.
[Adr.] I>en ersamen wisen unnsem lieben besundem
buTgermeister und rate der stat Basel.
V.
fieschwerdeschrift des Rathes zu Basel
gegen Peter von Hagenbach vom
6. April 1474.
Wie das Tagebuch der buigimdischen Hofmeister berichtet
n (Comines-Lenglet H, 212), schickte am 6. Merz 1474 Herzog Karl
ron Köln aua Jien grande diligence un expr^s anx viUes de Berne
et de Friboujig, aYec lettres adressantes aux avoues et conseil de
ces TÜleSy lesquels il requeroit qu'ils voulussent luy faire reponse
et declarer s'ils avoient fait alliance avec le roy, comme on le
Kdisoit. Johannes Müller bringt (Bd. IV, 659) die Notiz mit dem
undatierten Berichte über eine Gesandtschaft in Verbindung der
ebenfalls bei Comines-Lenglet lU, 347 ff. abgedruckt ist (schon
hier unter dem Datum 1474, wohl in Folge derselben Combination) ,
und sonderbarer 'Weise wird es, soviel ich sehe, von allen neuern
Ji Geachichtac^hreibem als ausgemacht angenommen, dass diese Ge-
tandtachaft im Merz 1474, unmittelbar vor dem Abschlüsse der
CoQfltanzer Verhandlungen stattgefunden. Diese Annahme ist eine
durchaus irrige. Das Tagebuch der Hofmeister spricht von einem
Ellboten , den Karl absandte, der Bericht führt uns. zwei Gesandte
dvor, die im Auftrage Karls durch den Grafen von Romont abge-
ordnet werden und von diesem ihre Instruction erhalten, der Eil-
bote des Tagebuchs soll nach Bern und Freiburg gehen, die Ge-
sandtschaft des Berichtes besucht die sämmtlichen acht Orte nebst
Freiburg und Solothum , ' der Eilbote soll anfragen , ob jene zwei
n Städte sich mit Frankreich verbündet haben, weder in der Instruc-
tion noch in dem Berichte der Gesandtschaft wird einer solchen
Frage Erwähnung^ gethan. Instruction und Bericht weisen deutlich
auf ganz andere Verhältnisse hin als die im Frühling 1474 he^
stehenden, ßin bestimmter Zeitpunkt, über welchen die Gesandt-
A§efaaft nicht darf herabgerückt werden, ergiebt sich aus der Erwäh-
nung des im Sommer 1473 verstorbenen^) Caspar von Schamach-
1; Gesehicbtforacher HI, 315.
BmIit Chroniken, m. 24
370 BeiUgen.
thal (S. 351) als Mitg^deB der Abordnung, welche in Bern den
Gesandten die Antwort des grossen Raihes überbringt. Andrenieits
erscheint Kistler, der von Ostern 1470 — Ostern 1471 das Schill—
theissenamt in Bern bekleidet hat, bereits als Altschultheiss, und
in Freiburg ist Rudolf von Wippingen Schultheiss- (S. 350], der 5
erst Joh. Bapt. 1471 als Nachfolger des Johann von Praroman zu
dieser Würde gelangt ist, die er dann ohne Unterbrechung bis
1475 inne gehabt hat^). Die Gesandtschaft ftUt also in die Zeit
zwischen Sommer 1471 und Sommer 1473. Da des Ueberfalls des
Bilgeri von Heudorf, der am 4. April 1473 stattfand (Band II, 121 lo
A. 2) und die folgenden Monate hindurch die Eidgenossen in Auf-
regung erhielt, mit keinen Worte gedacht wird, so mnss die Gh»-
sand tschaft vor demselben stattgefunden haben. Da femer der Abt
von Casanova in den Vertiandlungen über diese Angelegenheit im
Sommer 1473 sich darauf beruft, dass er vor Weihnachten 1472 13
als burgundischer Gesandter nach Zürich gekommen (Eidg. Absch.
II, S. 453 Nr. 717; vgl. unten S. 379 Anm. 1), so werden wir
die Gesandtschaft des Henry de Colombier und des Jehan Alard
noch weiter zurücksetzen müssen, zwischen diese Gesandtschaft
Casanovas vor Weihnachten 1472 und die des Johann von Baufire- %*
mont, der laut Rodt I, 127 am 29. Juli 1471 in Bern erschienen
war. Vielleicht waren es die Nachrichten, welche Karl über die
im October 1471 zwischen Sigmund und den Eidgenossen geführ-
ten Verhandlungen erhielt^), die ihn zu jener Abordnung ver-
anlassten. 25
Aufzeichnungen, die uns über die Verrichtungen des am
6. Merz 1474 abgeschickten Eilboten Aufschluss geben, scheinen
nicht vorhanden zu sein, dagegen haben wir Aufzeichnungen Über
eine Abordnung, die mit demselben Auftrage des Herzogs von
Burgpind einige Wochen später in Basel eintraf. Sie erschien vor 30
Rath am 1 . April, am Tage bevor die Nachricht vom Abschluss der
ewigen Richtung und der Verbindung zwischen den Eidgenossen
einerseits, den oberrheinischen Bischöfen und Städten andrerseits in
Basel eintraf, und erhielten ihre Antwort am 6. April, an dem
Tage , an welchem man hier die Kunde von dem Abschluss des 35
Bündnisses der letztern mit Herzog Sigmund erhielt (vgl. unten
S. 371 Anm. 3). XJeber das Auftreten dieser Abordnung vor. dem
Rathe und die Antwort, die ihnen einige Tage darauf ertheüt wurde,
findet sich zunächst eine kurze Notiz im Oeffnungsbuch V, 114^
von der Hand des Stadtschreibers Gerhard Megkynch (Megkyng). 40
Ebendort 11 6^ f. steht dann ein ausführlicherer durch den Substi-
tuten Johannes N. (s. oben 8. 284) sorgfältig ins Reine geschrie-
bener Bericht. Von besonderem Interesse ist die von eben dem-
1) Laut gefalliger Mittheilung des Herrn Archivar Sehneuwly in
Freiburg.
2) Heinr. Witte, Zur Geschichte der Entstehung der Burgunderkriege,
Hagenau 1885, S. 15 ff.
V. BeschwerdeBchrift (^egen Hagenbach. 371
lelben auf Bl. 1 18 ff. eingetragene Copie der dem Gesandten aber-
"eiditea Beschwerdeschrift über Peter von Hagenbach. Wir geben
n Folgenden einen Abdruck dieser beiden Stücke.
a.
(Oeffnungsbuch V, U6>>.)
Bürgermeister and rate der statt Basel.
AoDo etc. 74 uff fritag vor dem heiligen palmtag sind für i474Apr. i,
Vä^ in unsern besambneten rat kommen des durchluchtigen
^hgebomen fufisten und herren hern Karolus hertzogen zu
higundien und Brabant etc. unsere gnedigen herren treffen-
icl) rete, mit nammen die edeln, strengen^ wirdigen und Testen
kerCristoffel von Rechberg ritter'), Anthony von Palant, her
kbn Hefenlin probst des gotshuses zu Sannt Ulrich^) und
Kfhel Ärmbrester der lantschriber, und uns des ersten fur-
bcht ein credentz von dem gemelten unserm gnedigen herren
^ Burgundte;) und als die verlesen, habent die gemelten
i^ mit uns geredt und erzalt die gnad und guttSt, so wilent
fcr duichluchtig hochgeboren fürst und herre her Philips
krtiog zu Burgundi^n und zu Brabant etc. loblicher ge-
iBchtnisz unser gnediger herre uns von sundem gnaden be-
^, dessglich sin fürstlich gnad untzhar getan und furer
poeigt sin weit, nü hab sin fürstlich gnad angelangt', wie
h kiinig von Franckenrich sich mit den 'Eyigenossen in
^ung getan hab, darinn wir ouch kommen und verpflichten
Wien, der ursach an uns eevordert in nammen siner fürst-"
allen gnaden und begert zu vernemmen, wesz sich sin furst-
M gnad zu uns halten und versehen soll, und darumbe unser
«IriWich antwiirt^).
i Da88 Christoph von Rechberg in Basel eine sehr genehme Person-
i^eit gewesen, ist nach dem, was Knebel Bd. II, 1, 27 ff. ers&hlt. kaum
»aaehmen.
- Bd. II, 105, 26 nennt ihn Knebel Stephanus de Vasis.
^ Am 2. April, also am Tage, nachdem die Gesandten vom Rathe an-
«^'rt worden, traf nach Knebel (Bd. 11, 69, 6) von Constana die Nach-
^ ein, dass die Auslösung der Ffandschaft verabredet und die ewige
Riehtaajt iwisehen Sigmund und den Eidgenossen abgeschlossen worden
**' U&5I. Mers, s. a. a. O. 71 Anm. 2) und wurde mit Läuten aller Glocken
•^i mit Freudenfeuem begrüsst. Die Ertheilung der Antwort an die Ge-
lten wuide offenbar verschoben , bis man auch von dem am 4. April
^>.&.0.) erfolgten Abschlüsse des Bündnisses der oberrheinischen Fürsten
•id Sudte mit Hersog Sigmund Kunde hatte , denn diese erhielt man
^^Inebel '.a. a. O. 71, 18) eben an dem Mittwoch der Karwoche, an
24»
372 Beilagen.
Apr- 6. Anno ut supra uff mitwuch nach dem heiligen palmtag sint
aber vor uns in unserem besambneten rat erschinen die obgemel-
ten unsers gnedigen herren von Burgundten rete und nach irem
anbringen und begerung der antwurt ist inen also geantwurt:
als sy uns anbracht und zu erkennen geben haben die gnad und
gnedig bewisung, so der obgedacht unser gnediger fürst und herre ^
hertzog Philips loblicher gedechtnisz uns in vergangen zyten
getan hette, weren wir bekantlich, vil gnad empfangen haben,
dawider wir uns mit aller demutiger undertenigkeit und ge-
horsam geflissen, sinen fürstlichen gnaden als unserm gnedigen
herren alle dienstbarkeit und gefallen zu erzeigen, haben ouch 10
solichs mit willen und wercken bewisen etc. von der verey-
nung zwuschen dem kunig von Franckenrich und den Eyd-
genossen liessen wir sin als das were, aber als unser gnediger
herre hertzog Karolus hertzog zu BurgundtV;2, Brabant etc. zu
der pfantschafft der lannden im Süntgow und Elsas kommen i&
ist, haben wir uns versehen daz wir gehalten und bliben sol-
tint mit derselben lantschafft, wie denn solichs yewelten mit
unser gnedigen herschafft von Osterrich etc. und dem loblichen
huse Osterrich harkommen, in ubung und gewonheit gehalten
und gewesen, das aber uns durch herr Peter [117] von Hagen- 20
bach lantvogt abgetrengt ist wider loblich harkommen und
gewonheit, desselben abtrengens, eigens willens, unzucht und
gewalt, so uns durch denselben lantvogt zugefugt ist, wir et-
licher masz uff verzeichnet und in geschrifft gesetzt, da wir
sy bitten werent das gutlich zu vernommen zu verlesen , und 25
als dieselb Verzeichnung verhört, ward furer geredt^ uns zwifelt
nit, nachdem sy mit hocher vernunfft gesturt sy, und meng-
lich, so das hören were, wol verston und ermessen mochten,
das solicher gedrang, so uns wider alle billicheit und unver-
Schulter Sachen zugefugt, uns nit geburlich zu liden stund 30
noch euch solichs erliden mochtint, darüber mit zitlichem rat
unser Ueben und guten frunden gesessen und nach rat, so wir
erfunden, so hettent wir mit dem durchluchtigen hochgebomen
fursten und herren hertzog Sigmunden hertzog zu Osterrich
etc. unserem gnedigen herren und anderen in eynung gangen, »
denmach wir ouch in willen werent, uns in allen Sachen zim-
lich und geburlich zu halten, das geben wir inen im besten
zu erkennen, actum ut supra.
welchem jene zum zweitenmale Vor Rath erschienen. In der Zwischenzeit
scheint der Landschreiber im Auftrage Hagenbachs die verfehlte Keise
nach Rheinfelden ausgeführt zu haben, Ton welcher Knebel a. a. O. 71, 25
berichtet.
y. Beschwerdeschrift gegen Hagenbach. 373
b.
(Oeffnungsbueh 118^.}
Des lantTogts her Peter yon Hagenbach gebruchung wider die
statt BaseL
i Als er des ersten mals in unser statt kam^ da kam er für
rate als umb zilbittung des geltz«von der herschafft Rinfelden^),
und im sins willens nit gefallen getan ward, dennzumal redt
er in dem rat und uszwendig vil grober > unvemunfftiger
schmechwortt und insunder, er wolte der statt den veilen koufi*
kal)6lagen und tun was der statt leid were, und ergriffe er ye-
mand der unseren in sinen gebieten, die wolt er an die este
hencken *) .
1} Es war wenigstens das erstemal, dass er als Landvogt kam. Denn
die Notis Oeffnungsb. V, 27 b scheint doch darauf hinsudeuten, dass er
«hon einmal in Basel selbst mit dem Käthe Terhandelt hat, wenn auch
aieht ausdrücklieh gesagt ist, dass er und seine MitberoUmächtigten vor
fiath erschienen seien.
2; Den 20. Des. 1469 erschien Hagenbach in Begleitung des Kitters
Bernhard Ton Gilgenberg Tor Kath, um einen Aufschub in der Abzahlung
der Piandsumme für die Herrschaft Kheinfelden (s. Bd. U, 12 Anm. 1) xu
erbittezL Der Rath erklärte aus -bestimmten Gründen nicht entsprechen
SU können« In Folge weiterer Verhandlungen, der Vermittlung des Bischofs
and dem Entgegenkommen der Angehörigen der Herrschaft, durch welches
die Bedenken der Basler gehoben wurden, kam dann aber doch eine Ver-
abredung über einen solchen Aufschub su Stande. Hagenbach, der bei
diesen Verhandlungen nicht mehr selbst betheiligt erscheint, hatte, wie
am 21. Dez. Bernhard von Gilgenberg und der Landschreiber Michel Arm-
brester Tor KatH äusserten, die Antwort »sü undanck genommen und der
ertach allerley wortt uszgestossena, und der Bischof erzählte dem Käthe
am 22., er habe vom Landvogt »aUerley wortt und anziechung den rat ze
unglimpff Temomen, mit sonder das er geredt, das man im die erste bitt
ifi Dämmen mins gnedigen hem von Borgondien . . . abgeschlagen«. Oeff-
nuQgsb. V, 37 ff. Auszüge daraus bei Ochs IV, 193 f. Eines Auftrittes,
den Hagenbach mit dem Käthe hatte, weil ihn derselbe vor der Kaths-
stube warten Hess, gedenkt die Keimchronik bei Mone HI, 275, ohne dass
sie einen bestimmten Anhalt über die Zeit giebt. Denn wenn Mone den
goldenen Becher, der auf der Abbildung in einer Handschrift dem Land-
^ogt angeboten wird, mit der Angabe der Basler Jahrrechnung von 1471/72,
dasi demselben ein verdeckter Becher geschenkt worden, in Verbindung
bringt, 80 ist dies nicht richtig. Die Keimchronik sagt nicht, dass dem
Hdgenbaeh ein Becher, sondern dass ihm »der Wein« geschenkt worden
^ei, der natürlich nicht anders als in einem Gefässe konnte angeboten
Verden. Insofern hat aber Mone Kecht, dass der Auftritt der Keim-
efaronik von dem unsrigen verschieden ist Dass Hagenbach mehrfach
peraonlieh vor Rath erschien, geht aus verschiedenen Notizen des Oeff-
nangsbuehes hervor.
374 Beilagen.
Item er hat ouch daruff der statt in gemein den veilen
kouff gantz al^eschlagen und doch darnach den veilen kouff
untz an den haberen wider zugelassen, alles wider die richtung
zu Hrisach etc. <)
Item in der herberg zur Cronen on alle recht und uner- s
folgt der rechten hat er einen von Straazburg merglich ge-
waltiget; gefangen, by dem hör behalten und durch sich selb
und sine diener understanden mit blossen schwertten Ton dem
leben zum tod zu bringen, alles inn unser statt gewaltiglich,
dann dUz er im von hannden entschutt ward, er und die t«
sinen haben ouch demselben von Strassburg ein perlechten
krantz zerryssen, darzu ein costlich silber roren gewaltig-
lieh genommen noch nutzit widerkert, alles by nacht und
nebel.
Item den Predigeren by uns, desglich Ludwig Kilchman i&
unserm burger ist zu offenn gesatzten rechttagen rechtlich yer-
kundt durch in, da haben wir den herren den Predigeren
unser bottschafil zu denselben rechttagen zugeordenet. und
1) Eine solche Fruchtsperre, durch welche der Preis des Hafers in
Basel auf eine unnatürliche Höhe getrieben wurde, hat nach Knebel
(Bd. n, 12, 3 ff. 40, 29 ff.) Hagenbach im Herbste 1473, nachdem der
Kaiser Basel verlassen, durchgeführt. Aus einigen Aufzeichnungen im
Oeffnungsbuche geht aber hervor, dass dieselbe schon vor dem Besuche
des Kaisers bestand, nicht erst eine Folge des Wortwechsels war, den
Knebel a. a. O. 11, 22 ff. enählt hat. Oeffnungsb. V, 100 heisst es (1473;
xiij : als des lantvogti knecht den veylen kouff werent und hie us und in
wandeln. Unmittelbar darauf folgt 100^: Ixziij^ uff mentag sannt keyser
Heinrichs obend [Juli 12] hatt Peter Schonkynt syn bottschafft von dem
landvogt her Peter von Hagembach erzalt und zem ersten von der unsem
wegen in der herschafft Rynfelden und zu Witnow gesessen etc., da welle
er mytt Marquarten von Schonemberg [dem Vogte der Herrschaft Rhein—
felden] verschaffen dieselben unbekümbert ze lassen etc. item der bruder-
schafft halb im lannde da were eyn nottürfft, dasz die Sachen bassz ver>
Seen würden, denn die Sachen nit erberlich gehallten würden etc. item desz
feylen koüffs halb etc. dasz konnde er nit verbilligen, were im schwer
etc. item her Peter Koten halb etc. da weUe er den reten schriben, dasz
er von im nit wisse denn liebs und gutz etc. 10 1^ steht unter der Ueber-
schrift »richtung myt dem landvogt«: item dasz er her Peter Koten syn
ere widergebe, item dasz er uns den feylen kouff lasse zügän. item dasz
er die unsem in der herschafft Kynfelden hallte alsz von alter harkommen
ist item von der cremer bruderschafft im lannde etc. alszdenn will man
im dasz gellt zu Kynfelden folgen lasszen etc. Es ist nicht sicher, ob,
was daneben geschrieben ist »unser herre von Mentz und graff Hüg von
Montfort band von desz keyszers wegen dafür gebetten«, dazu gehört;
immerhin ist es wahrscheinlich, dass von einer Richtung die Rede ist, die
bei Anlass des Besuches des Kaisers abgeschlossen werden sollte.
V. Beschwerdesehrift gegen Hagenbach. 375
als sy den gesatzten verkundten rechttag gebucht, hat er un-
»m ratsbotten und unseren burger ge&ngen mit vil schnöder
erbietnng siner bösen woitten. und ist das von im furge-
nommen umb sach, das ein üppiger knecht mit recht alhie
ifurgenommeti ward umb etwaz gelte, so ein ander in^ einer
ktt halb Vorhielt, der lantvogt erlonbt euch daruff uns unser
lib und gut eu schedigen, in unsers herren von Burgundti^»
slossz und stette zu füren, den wolte er.furschub und enthalt
geben.
I« Item er hat uns yor forsten, grafen, herren, ritter und
bechten mit siner unwarheit Terclagt, wie wir im unser us-
stendigen xinse zu der ubernutzung der herschafft Rinfelden
gescbenckt haben sollen, des wir doch nye gestendig und noch
nit sind, sunder im darumb zu luterung erbotten für herm
t^Bemharten Ton Gilgenbeig, Peter Riehen und Marquarteu
TOQ Schonemberg, so by derselben zusagung warent. das hat
er Teneit und abgeschlagen, man hat im darumb recht ge-
botten fiir die rete unsers gnedigen herren von BurgundtVn.
das hat er ouch al^eslagen. und darüber vil trowelicher
»woTtt der statt zu enbotten und sine wortt und werck freven-
Kch gebracht, damit er uns gewaltiglioh zu vil Schadens hat
Item er hat ouch etlich unser ratsfrund in glubd ge~
Bomnien die globen müsztint uns zu sagen wie wir im soUch
i^xBsagang getan, des wir aber lougenbar gewesen, dwile es
nä durch uns im zugeseit, so wolt er das haben, dann ob ye-
mand dawider redte, die alle lugent als wissentlich boszwicht.
ttQd im tette nyemand solichen abbruch und intrag, dann her
HeterBot der burgermeister, dem er ouch zukommen wolt, so
^Tene er utzit in unsers gnedigen herm von Burgundt^» lann-
den bette.
Item er hat ouch zu Ougspurg unserm diner St&mpffen
n^esprochen, die statt müsz im dasselb gelt geben oder er
wolle so vil darzu tun daz herr Peter Rot darumb erstochen
^Verden musz, und solte er im das im bett zurichten.
Item er hat ouch darnach alhie uff unser Rinbrugk mit
demselben Stümppen geredt und gefragt, ob er uns solichs
g^it. und so vil me, daz wir das kelblin under den schwänz
geknazt haben, mit sust vil üppiger schmechwortten.
*' Item durch solichen gewalt, frevel und eigen willen, den
» durch abschlag des veilen kouffs und ander ubeltät wider
6. U«Ur tem u in bvU ein Halbrund. 23. gebracht fehlt.
'^76 Beilage.
uns begangen, hat er uns genottrengt, dai wir im haben müssen
nachlassen und schencken 296 ü ^) .
Item wir habent im geschriben von unserer burger wegen.
die habent sich au recht erbotten für in und unsers gnedigen
herren Ton Burgundi^n rete, antreffend Anshelm von Masc-i
munster, und desahalb begert siner antwurt, und als unser bott
antwurt ervordert, da serreyss er den brieff und sprach: das
ist den von Basel geantwurt..
Item unser gnediger herre von Basel und wir haben im
geschriben von wegen der von Mulhusen und darumbe ant-
wurt begert. da hat er unserem hotten geantwurt, so yerre
unser gnediger herre von Basel nit geschriben hett, so wolt
er den brieff zerryssen han, und wir soltent im ganti nutzit
schriben, und er wolt uns ouch nit schriben.
AprJt6. l^va. der lantvogt hat uff dem karfritag 73 an uns ein
frye geleit yerschriben begert^, dem haben wir unser bott-
Apr. 18. Schaft bygehept uff dem ostertag mit meldung, wie es nit ge-
brucht noch in ubung, das die lantvogte geleits vorderen oder
notturftig syent. doch wie dem, so verre er das beger, so
solle er von uns fry sicher troetung und geleit nach sinem
beger haben, dennsumal hat er uns geantwurt , wir und alh^
die unsem sollen in das land, so er verwalte, nit wandeln on
sin sicher geleit, dann er wolle der tag eins der unseren
2wentzig oder drissig, so er begriff, in die thum saltien, danu
inen hennd und fusx abfulen und abhftwen. dann ler gebe
noch hielte nutsit uff- unser ingesigel, wann es were nit ge-
recht, und schnalte mit dem vinger.
[119] Item er hatt sum dickemmal vor den unseren
geredt, ouch uns enbotten, er wolle uns eben tun und ver-
schaffen beschechen, das unser statt eben gemacht und ei^n
werde, als zu Dienant^) ergangen sye.
Item der lantvogt hat den geistlichen frowen zu Gnaden-
tal merglichen gedrang geton von eins reiszwagens wegen.
über daz sy sich und wir von iren wegen zu recht erbotten
haben für in und die rete unsers gnedigen herm von Bur-
gundien.
1) Ueber diese ganie Angelegenheit vergleiche Bd. II, 11, 22 ff. und
die in der vorhergehenden Anmerkung angefflhrten Stellen aus dem Oeff-
nungsbuche. Einige kurse Notisen, die auf einen Streit des LandTogts
mit Peter Rot hin'weisen, finden sich schon seit Ostern 1473 p. 97. 9S. 9^^>
2) Das Oeffnungsbuch hat aus dieser Zeit die Notis: xiij: ob man
den landvogt geleyten welle.
3} Das im J. 1466 durch Karl gftnilieh leratftrt worden war.
y. Beschwerdesehrift gegen Hagenbaeh. . 377
Item er *hat die unsem, so in der herschafft Binfelden
^tzent, understanden zu gewaltigen, daa sy geben müsztint
reisgelt ouch als ander schulden der herschafil. darfur in ge-
betten, ouch danach zu recht für unsers gnedigen herren von
Burgiuidte» rete und in zu recht erbotten, mocht alles nit
ver&hen^ sunder sy gewaltiget, darzu wunn und weid, darzu
sy gepfendet^).
Item er hat vor dem cantzler unsers gnedigen herren von
Basel kern Peter Boten geschuldiget sins glimpffs mit solichen
wortten, er sye nit fromm imd er sye ein boöswicht^).
Item der zyi als die EydgenoM^i» by uns in imser statt
zu ofienn tagen warent^} und er ouch hie was, tette er sine
knecht lannge messer anWncken und gieng frevenlich und
iratzlich inen zuwider uff Rinbrugk. derselben zyt, ouch da-
vor und nach, hat er sy zum dickemmal für kfiggeschniger
gescholten.
Item er hat vor Peter Schonkint gerett, her Peter Bot
hab im versprochen und das nit gehalten; darumb wolt er
uns tun, was uns leid were, in beduchte aber, im were nit
ernst.
Item Hanns Bemhart Sefogel imserm burger ist selbander
eyn erb zu Tann gevallen. woltint sy das haben, do mustent
ly im 4O0 gülden geben, darzu trang er sy gewaltiglich.
Item der zyt unser allergnedigster herr der Botnisch keiser
by uns in unser statt was, ist der lantvogt ouch hie gewesen
1) Die Klage, dass »die in der heraehafit Rinfelden die unsern be-
3^v2rent, reysgellt uff gy lu leggen etc.«, begegnet uns schon im
Sommer 1471 (Oeffinungsb. V, 69). Ueber die Verhandlungen im J. 1473
« S. 374, Anm. 1, über solche in den ersten Monaten des J. 1474 Oeff-
üungsb. Vy 111. 113. 114. lUb. I)ie Belästigung hörte übrigens mit Hagen-
h&eha Sturze keineswegs auf. S. s. B. das Schreiben des Eathes vom
1. Juli 1475 Missiyenb. XIY, 139. Die endliche Begdung der Verpflich-
tungen der in der Herrschaft Rheinfelden angesessenen baslerischen Unter-
tl^snen, und xwar in dem Sinne, dass sie das Reisgeld su entrichten h&tten,
erfolgte in Verbindung mit dem Versieht Oesterreichs auf die hohe Ge-
nehtsbarkeit in Äugst durch den Vergleich des Jahres 1505, der bei
Brückner, Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel XXHI, 2703 ff im Aus-
luge abgedruckt ist.
2) VgL oben S. 376, Anm. 1.
3} VieUeieht auf einem der Tage im Frühling 1473, auf welchen über
eine Vereinung swischen den oberrheinischen Fürsten und Stfidten und
den Eidgenossen, über die Aussöhnung der letitem mit Henog Sigmund,
über die Angelegenheit von Mülhausen und über die Frage der Auslösung
emes Theiles der Pfandschaft durch Markgraf Karl verhandelt wurde.
£idg. Abech. U, 441. 442. 445. Witte a. a. O., S. 32.
378- Beilagen.
und hat uns darnach mit unwarheit uszkundet/ wir haben in
dennzumal understanden zu ermürden.
Indem der lantvogt hat zum dickeren mal geredt vor
frSmden und heimschen, wenn er wftll, so wolle er unser statt
in dryen tagen gewynnen, und er w6U nit abston, er wolle der ^
tag eins in unser statt etlichen die kApff für die fiissz legen.
ouch etlichen die grind abhowen und vor iren huseren uff-
richten.
Item er hat z&m dickeren mal offenlich in unser statt
und usserthalb geredt, er wolle uns tun alles das uns leid sye, i«
danach sollen wir uns richten.
Item er hat unserm gnedigen herren von Basel und ans
das geistlich gericht one alle ursach abgeschlagen wider lob-
lich harkommen und bericht zwuschen der herschafft Ton
Osterrich und uns. 13
[119 b] Item er hat einer witwen, genant die von Bat-
perg, ire zinse, so man ir Ton der herschafft schuldig ist, ge-
waltigUch Yor«).
Item unser burger eyner, genant Feiger, hat uff dem firyen
märckt zu Altkilch haberen koufft und under8ta^dea harzu-^o
füren, da haben des lantvogts diener den knecht glich nach
an unser statt gedrungen, den haber gon Ensiszhein zu fiiren
und daselben inen seck und haberen genommen, darzu den
förman hartt geslagen und dem unseren nutsit widerkert, ge-
waltiglich wider alle recht. s
Item als er den haberkouff by uns abgestellt, haben sine
diener vor unseren crutzsteinen und in unser statt vil Üppig-
keit mit ersuchungen und uffschnidungen der secken begangen.
Item dieselbe misshandlung des veilen kouffs halb haben
wir unserem gnedigen herren von BnrgunAien geschriben ver-3o
kundt und gnedig antwurt begert, sy hat uns aber untzhar
nit mögen gelangen.
1) Eine Aufzeichnung im Oeffnungsb. V, 63^ aus dem Februar 1471
sagt: als die von Rotperg bittett sich ze bevögtten. furer bittet sy umb
rat des abscheids halb mit dem lantvogt, als Peter Schönkind den daselb
der von Habkiszhein halb gemacht, und aber sytthar [es ist wohl zu er-
gänzen: der lantvogt] das höw von dannen gefttrt hat "Wir haben hier
an Sophia von Rotberg zu denken, die nach dem Tode ihres Ge-
mahls, des Oberstzunftmeisters Zibol (f 1433) Aber 44 Jahre im IVittwen-
stande verlebte, eine grosse Wohlthftterin der Armen und der Klöater,
namentlich der Karthaus. S. über sie Bd. I, namentlich 293, 22 if. und 494.
Sie starb am 24. Febr. 1478. Eine Aufzeichnung vom 16. Merz dieses
Jahres im Oeffnungsb. V, 196 berichtet über Verhandlungen des Rathes mit
den Erben der »frow Vyolin von Ratperg«.
V. Beschwerdesebrift f^egen Hagenbaeh. 379
Wir habent oucb deiA apt de Casanova^) uff sin begere
etlich der voi^meltcn beschwerd anbracht, der bat uns zu-
geseit solichs an unsem gnedigen herren yon Burgundtief» zu
bringen, damit das benommen, oucb gnedig antwurt werden
^solt, uns ist aber untzbar nutzit benommen noch gantz nutzit
geantwurt.
Item der lantvogt bat mit sin selbs gewalt on recht ge-
nommen den firowen von Clingental 2 fuder wyns von der
höntlegy wegen zu Habkiszbein^).
** Item der lantvogt hat Peter Schönkint bevolhen uns zu
^agen, daz er wisse, daz wir und die von Nuwenburg schif-
fung darzu bereit haben, Brisach inzunemmen, und solich
wortt mit im gerett zu Thann, da er doch sin warheit ge-
spart hat.
P Item uff mitwuch vor letare hat ein priester geseit, daz u^n i«.
er zu Brisach von den Cappleren gebort, daz sy geredt haben,
die von Straszburg und wir woltent morder an in worden sin,
dann wij: mit den von Friburg die statt Brisach ingenommen
haben woltint.
* Der lantvogt hat mit Homuaz geredt und bevolhen uns
ni sagen, wir haben als verretter und morder understanden
ßrisach inzunemmen. das wolt er ungerochen nit lassen, sunder
uns, so erst er mocht, an Hb und gut schedigen^].
20. Ueber dem Hornnaz ein Zeichen, dM bei nnsrem Schreiber wohl als e anfza-
tmitamm ist. «
1) Augustin von Lignana. Abt yon Qasanoya in Piemont und ('weniKStens
ieit 1476) von St. Claude in der Qrafaehaft Burgund (Rodt I, 161, Anm. 1.
Gingina, d^pöches II, 303, Anm. 4. Mandrot, l&tudea im Jahrb. V, 155, Anm. 4),
Tar mehrmalB von Uenog Karl su den Eidgenossen geschickt worden, um
emer Yerfeindung derselben mit Burgund vorzubeugen, so schon vor Weih-
Biehten 1472 (Eidg. Abschn. II, S. 453, Nr. 717} und dann wieder mehr-
ouk im J. 1473 (a. a. O. 445 Nr. 706 c. d., 446 Nr. 708 b., 452 Nr. 716 b.
und Anm. hiezu, 453 Nr. 717, 457 Nr. 720 b., 458 Nr. 722 f.) in der An-
gelegenheit des Bilgeri von Heudorf. Aus der Zeit seiner Sendung im
Frühling 1473 hat das Oeffnungsb. V, 97^ die Eintragung: ziij: was man
mU dem abbt yon Borgondien des lantvogtz halben reden wöU.
2; Habsheim, südöstlich von Mülhausen. Die Hundlege ist das auf
nnem Grundstücke haftende Recht des Oberherm auf Verpflegung seiner
Ja^unde. Besonders reichen Aufschluss geben die Urkunden des württem-
W^iiehen Klosters Bebenhausen, aus denen mir Herr Dr. Johannes Ber-
QouSi, der die Geschichte des letztem bearbeitet, eine Anzahl jenes Recht
^treffender Auszüge mitgetheilt hat.
3} VgL Bd. n, 64, 40 ff. Oeffnungsb. V, 114b heisst es: 74 uff mitt-
vüehen vor naytterfasten [Merz 16] hatt eyn priester genant her C^lausz
Uafeaer lüprieater zu Qundoltien by Rüfach Heinrich Rieher in syner
herberg gesej't , dasz er zu Brisach von Fridrich und Wilhelm Cappeller
380 BeOagen.
Der lantYogt hat bevolhen Haimsen Keller von Waltshut,
uns zu sagen , wir haben als verretter und morder understan-
den Brisach inzunemmen. darumb wolle er uns tun, das uns
leid sye, und blibe an uns nit ungerochen.
[120] Item derglich vU schnöder böser zugelegter schmech- 5
wortt uns mit aller Unschuld und unverdient zugemessen.
Über das wir im am ersten, als er in das landt kam und
lantvogt ward, hundert gülden schanckten^),
Item sinem vetteren Zschan Mönyattin zur hochzyt wol
25 gülden, 10
Item aber dem lantvogt zu siner hochtzyt uff 46 gülden
wert^).
TorMen27. Item in der nechst vergangen wuchen vor judica hatt der
lantvogt zum lesten allen undertanen allenthalben verhoUen
gantz nutzit in die statt zu fiirem i&
14. verbott«!! fehlt.
gehört habe, daas 'wir und die von Straszburg morder an inen worden syn
wolltent , uff die meynung , dasz wir und die von Strasburg "mjrt sambt
denen von Friburg im Brissgow Briaach ingenommen haben woltent etc.
doran uns ungütlich beschieht etc. — deagtich hatt Burkart [der Wirüi]
zem Schnabel ouch von graff Oswalti [von Thieratein] kneeht gehört, näm-
lich Uomusz. — Peter Schonkynt hatt geseit, dasz im der landvogt em-
pholhen habe uns zu sagen, dasz er woll wisse, dasz wir mytt denen von
Nüwemburg underston wolltent Brisach inzenenmien etc. durch schiffung
und anders. Ochs sagtlV, 251, indem er den Inhalt dieser Notiz ungenau
mittheilt, Hagenbach habe Mittwoch vor Mittfasten dem Rathe anzeigen
lassen, und Mone III, 351 Anm. berichtet dann gar, er habe am 16. Men
in dieser Sache an den Rath geschrieben.
1} Item 121 gülden geschenckt her Peter von Hagenbach landtvogt
etc. Jahrrechnung 1469/70.
2) Ueber die Hochzeit Hagenbachs^ am 24. Jan. 1474 (vgl. e. Notix
über die Brautwerbung aus dem J. 1473 bei Witte a. a. O. 35, Anm. 4)
und seine Beschenkung durch die Nachbarn und Landesangehörigen s.
Bd. II, 58, 7 ff. Das Oeffnungsbuch hat V, 76 die Eintragung »hotten zu
ordenen gen Ennsissen zu desz landtvogts brunloff,. und wasz man im
schengken welle etc. uff mentag post Martini [Nov. 18] 71«. Die Jahr-
rechnung 1471/72 verzeichnet ohne Angabe des Anlasses: »item 23 gülden
umb eynen verdeckten becher, so dem landtvogt her Peter von Hagenbach
geschenckt ist«. Von einer Hochzeit Hagenbachs im J. 1471 erfahren wir
sonst nichts.
VI. Gedicht über Hagenbaeh. 381
VI.
Uteini^s^^lies Gedicht über den Process
/ Hagenbachs.
^^8 die Verse 8. 121, 19 ff. nebst den Anmerkungen dasu ge-
^ druckt ^vrurden, war mir zweierlei noch unbekannt. Einmal, dasa
^g Vorlag;®» ^^^ weicher Knebel die Verse abgeachrieben^ noch er-
halten ist , sodann , daaa Wattenbach die Verse , die in der Basler
HandscHrift A. N. n, 12 mitgetheilt und in den Amoenitates literariae
Fribuxgenses abgedruckt sind, mit Ausnahme einiger Abs&tse, die sich
m aar in den letztem finden, in der Zeitschrift für die Geschichte des
OberrlieiiiB XXII, 390 ff. abgedruckt hat, indem er dabei bemüht
^^^ ^e ia die richtige Reihenfolge zurückzubringen.
Unter den Handschriften, die im J. 1778 dem hochverdienten
basleris<^^<^ Geschichtsforscher Daniel Brückner durch den Rath ab-
r^ftektnift und der Universitätsbibliothek einverleibt wurden, befindet
gicii. ein tun&ngreicher Band in Folio, den im J. 1809 der dama-
[we Sibliothekar Professor Daniel Huber neu binden liess und mit
folgeT»^*e"if den Inhalt kurz zusammenfassendem Titel versah : »Chr.
Urstisii Codex Diplomaticus Brucknerianus oder: Sammlung vieler
)ij>£plonie und andrer Schriften, theils eigenhändiger des berühmten
Baselischen Geschichtschreibers Chr. Wurstisens , theils Copien Wur-
stiflischer Originalien, um die Mitte des 18. Jahrh. gesammelt von
llaxtiel Brückner, J. U. L. gewesenem Rathssubstitut des Freystands
Basel, und von demselben mit andern Schriften, eignen Bemer-
^knn^en, Excerpten und Registern vermehrt«. In diesem Bande,
der die Signatur A. A. I, 10 führt, befindet sich (fol. 596. 597)
1 ein Sog;en in Folio gefaltet, dessen erstes Blatt durch die von uns
i S. 121 9 19 — 125, 4 abgedruckten Verse ausgefüllt ist, während
das zweite die Notiz über die Herzöge von Burgund (8. 127, 1 ff.)
'»enthftlt. Eine Vergleichung des Textes von Knebel mit diesem
Blatte iSast keinen Zweifel darüber bestehen, dass ihm dasselbe als
Vorlage gedient hat. Die Vermuthung (S. 121, Anm. 1), dass der
Tex€ iichon in der Vorlage ein verderbter gewesen, bestätigt sich
voTTknfnmen : fast alle die sinnlosen Entstellungen, die sich bei
'^Knebel finden, hat er aus ihr herübergenommen. Nur zwei wirk-
liche Verbesserungen ergeben sich aus derselben. 8. 122, 4 liest
I sie statt capescere (vgl. S. 121, 24) conpescere, S. 122, 19 di-
lecttts (dilectp) statt dilecta. Ferner stellen sich die Worte Karo-
lum novissimnm (S. 122, 12) als Zusatz Knebels heraus, wie sie
'^denn in der That in den ursprünglichen Wortlaut des noch bei
Karls Lebzeiten verfassten Gedichtes nicht passen. Am Schlüsse
/
382 Beilagen.
(nach den Worten 125, 4) ist beigefügt : da gloriam deo. Im
übrigen mag noch bemerkt werden, dass 121, 24 agriculos steht,
122, 6 imitandum (statt inmitandum), 123, 8: q nö e dira (statt
que nö dira], 9: quidve est hoc monstrum (statt quidve hoc est
monstmm), 124, 6: tranauperare (statt superare), 23, 24: Brisa-
censes, 125, 1 omnis, und dass 125, 3 das dritte Wort susz ge-
schrieben ist.
In der Zeitschrift fflr die Geschichte des Oberdieins XXII,
390 ff. hat Wattenbach) dem der Text Knebels und seiner Vorlage
unbekannt war, es untemommoi, die Verse über Hagenbach, die
sich in der Handschrift A. N. II, 12 und in den Amoenitates von
Riegger finden, in die richtige Reihenfolge su bringen. Er hat die
auseinandergerissenen Distichen zusammengefügt und die drei ersten
Wechselreden des Boten und des Jaoobus nebst der darauf folgen-
den Antwort des erstem so hergestellt , wie wir sie bei Knebel
finden, so dass wir als Ergftnzung aus Knebel nur noch die rich-
tigeie Lesart cruentus 8. 123, 11 und das doch wohl auch dem
meum vorzuziehende viri S. 124, 27, das sich . aus dem virum
Knebeb und seiner Vorlage schliessen lässt, beizufügen vermögen.
Im ferneren weicht dann sein Herstellungsversuch von dem Texte
Knebels darin ab, dass letzterer die nun folgende Frage des Jacobus
und die Antwort des Boten aus je zwei Distichen bestehen lässt,
während Wattenbach, dem vorhergehenden entsprechend« zwei Fragen
des Jacobus und zwei Antworten des Boten, je aus einem Disüchon
bestehend, annimmt. Es ist unzweifelhaft, dass Knebel das rich-
tige giebt ; Wattenbach hatte aber in den ihm vorliegenden Texten
keinen Anhalt, um auf diese Gruppierung zu verfallen.
Des weiteren hat Wattenbach die Behauptung angestellt, dass
das Gespräch zwischen Jacob und dem Boten nebst den Anreden
Jacobs an Hagenbach und die Breisacher, das bei A. N. II, 12
und bei Riegger auf die Darstellung des Processes und auf die Epi-
taphien folgt, denselben voranzugehen habe und nun mit jenem'
zusammen ein wohlabgerundetes Gan^ies bilde. In der That wiidl
die Ermahnung Jacobs an die Breisacher erst recht verständliehy]
wenn wir sie mit der Auseinandersetzung der letzteren (cepimi
hunc u. s. w.) in Zusammenhang bringen, und durch diese Zi
sammenfügung gewinnen Überhaupt die sämmtlichen Theile cnl
schieden an künstlerischem Werthe. Erst durch den Text Knebel
lernen wir aber das Gedicht in seinem vollen Umfange kennei
Derselbe lässt dem Gespräche des Boten mit Jacob noch drei längei
Absätze vorangehen, und wie die Anrede Jacobs an di^ BreiBacb<
auf etwas Nachfolgendes hinweist, so deutet die Frage des Botei
Jacobe, quid meres? auf eine vorhergehende Klag^ dieses letzterei
die uns nun eben in dem Texte Knebels geboten ist.
Wattenbach nimmt ohne weiteres an, der Verfasser des gans
Gedichtes sei der bekannte Humanist Jacob Wimpheling von Schlei
Stadt. Riegger hatte zuepit die Vermuthung ausgesprochen,
VI. Gedicht über Hagenbach. 383
Vene möchten sam Theil von demselben herrahren. Er sagt
ii a. 0. 548), sie seien in der ihm vorliegenden Handschrift par~
tim manu Jac. Wimphelingii , partim Erhardi Baitmanni exarata
ofld fögt in einer Aninerkang bei : si conjecturis locus foret, Batt-
ounnum canninum istomm si non unicum, praecipuum saltem
uctorem esse censerem: quaedam etiam Wimphelingio nostro ad-
Kiiptorus 1). Mem bei der Fehlerhaftigkeit der Handschrift würde
Me die Thatsache, aus der Riegger die Verfasserschaft jener
^ner herleiten will, gegen dieselbe sprechen. Wenn Watten-
ach die Verse far ein Werk Wimphelings hSlt , so geschieht dies
'ffe&bar, weil er in dem Jacobus des Gedichtes mit Recht die Per-
on des Verfassers angedeutet sieht und die Verse ihrem Werthe
wi keinem andern Jacob eher glaubt zusdireiben eu können , als
em zur Zeit von Hagenbachs Tode vierundzwanzigjfthrigen , in
fadelberg weilenden Wimpheling ^ , Mit der bestimmten Angabe
Rmphelings als Verfassers sind uns zwei andere Gedichte über-
w, welche sich auf die gewaltigen, in die Geschicke des El-
J«8 tief eingreifenden Ereignisse jener Jahre , deren Mittelpunkt
mg Karl von Burgund bildet, beziehen. Das eine, ein Gebet
i M8 Jesuskind, steht nebst einigen anderen lateinischen Ge-
«öten Wunphelings auf einem der leeren letzten Blätter einer
«jdschrifüichen Predigtsammlung aus dem 15. Jahrhundert in der
fWettstadter Bibliothek und ist mir durch den verehrten Biographen
fttiphelings, Herrn Professor Carl Schmidt in Strassburg, gütigst
[Abschrift mitgetheüt worden. Herr Schmidt bemerkt: »Ich weiss
^^. ob Wimphelings eigene Hand oder eine andere diesen Versen
BS den folgenden beigeschrieben hat: Jac. Wymph. adolescentis
«Wii. Das Gedicht lautet also :
Parvule Christo Jhesu, Davidis de semine surgens,
Tempora da pacis, parvule Christe Jhesu.
Ortas seda tui redeant feUcia nobis,
Litibus expulsis pax rata jam redeat:
,.|i^ jj®^^ Ejflwml Battmann, der, von Neuenburg a. Rh. gebürtig, im
»M3 hochbetagt als Chorherr lu Münster im Aargau verstarb, s. Riegger
* u Anm. b. Estermann, M., Die Stiftsschule von Bero-Münster
Mfni, J876). 36.
2 Vgl. Charles Schmidt, Histoire litt^raire de V Alsace ä k fin du XV.
w eommcneemcnt du XVI. sitele, tome I (Paris 1879), 10. 163 fit. In
I AML 23 SU S. 10 sagt er: en comparant celui-ci (das Gedicht über
mmh, avec d'autres de W. sur des sujets analogues, on ne peut plus
«Wf ... quil ne seit de lui. — In dem 8. 124, Var. zu 33 erwähnten
^^ ö^' Peter I^uder, Zeitechr. f. d. Gesch. d. Oberrh. XXII, 58
* <*« öeparatahdrucks) , Amn. 2 hat Wattenbach darauf aufmerksam
jwbt, dass der Jacobus Schlettstadt , von dem ein 1471 verfasstes Ge-
« wf den Pfalaprafen Philipp der Chronik des Matthias von Kemnat
^\u^ Mt (Quellen und Erörterungen sur bayerischen und deutschen
«hKhte n, Manchen 1862, 74 flf.), niemand anders sein kann als Wim-
^m, und Schmidt gkubt diesen auch in dem Jacobus au erkennen,
[ r.^ d«n Verfiuiser eines ebenfalls jener Chronik 8. 138 einver-
btcD Gedichte« auf Clara Dettin nennt (a. a. O. 10, Anm. 21). Wie in
384 Beilftgen.
Nam cupiunt sevi dtacrimma nostri thinniii
Et sine juaticia bella severa petant.
O JheBu dulcia, o sancte pacis amator
Omnia dissolves, si modo bella velis.
Fac precor et nostros exaudi, Ghriste, precatoa,
Et tua digna qnidem, Bed tarnen iza eadat.
Heu nos, nos peiiafl memiase fatemur acerbaa,
Tu tarnen, o clemens, mitis et esto pius.
Tene panunt vateii lenemque piumque benignum?
Idne tuo pariter sepius ore refers?
Ergo tuere tuos soUta pietate pupillos,
Ne fiant oris irrita verba tai,
Et compesce et propuba procul hostegi),
Insidiis septas obstrue, Christe^ vias.
Als Erläuterung des »nostri thirannic in ZeHe .1 ist am Rande an-
gemerkt: >dux Burgundionuin«. Das Gedicht ist yrohl am ehesten mit
Schmidt (Hist. litteraire I, 163) ins Jahr 1473 zu setsen, und zwar in
den Spätherbst» in welchem man im Eisaas mit Bangen dem Besuche
Karls entgegensah und sich auf ernste Ereignisse gefasst machte (b. die
Inhaltsübersicht in Bd. TL, 440 ff.) . Das andere Gedicht, nicht in der
Form einer Elegie, sondern als Epos in 74 Hexametern geschrieben,
verherrlicht den Sieg von Murten. Es ist von Wattenbach in einer
Abschrift des Hartmann Schedel auf der Münchener Bibliothek auf-
gefunden und von G. Meyer von Knonau im Anzeiger für Schwei-
zerische Geschichte N. F. I (1873), 315 ff. veröffentlicht worden.
Späterhin nach Karls Tode forderte Wimphelings Freund, der Stiass-
burger Canoniker Peter Schott, ihn in einer Elegie auf, dessen
Untergang zu besingen 2). Die Elegie ist die Antwort auf die Ueber-
sendung von Gedichten Wimphelings. Schmidt vermuthet in den-
selben die Gedichte über Hagenbach und über die Murtenschlacht.
Doch drückt sich Schott ganz allgemein aus:
QuoB mihi dulciloquo numeros libramine comptos
Misisti nuper, concio tota petit.
Mirantur Jaoobi nova carmina,
so dass wir aus seinen Worten keinen Schluss auf Wimpheling als
Urheber des G^edichtes auf Hagenbach ziehen kdnnen. Dagegen
dürfte ein solcher erlaubt sein aus dem Umstände, dass in diesem
Gedichte sich mehrere Stellen finden, die wörtlich in anderen Ge-
dichten Wimphelings wiederkehren: »sed tamen ira cadatc, steht
als zweite Hälfte eines Distichons sowohl in der Abschiedsrede
unsrem Gedichte wird auch hier das o in Jacobus kurz gebraucht, ebenso
in der S. 384, 27 erwähnten Elegie des Peter Sehott.
1) Dieser Vers ist durch den Ausfall eines oder mehrerer Worte ent-
stellt.
2) Petri Schotti Argentinensis ... lueubraeiunoulae omatissimae (durch
Wimpheling herausgegeben, Strassburg 1498), foL 162.
VI Gedieht Ober Hagenbach. 385
Hagenbachs (S. 388, 10) als in dem eben mitgetheilten Gebete an
das Jesuskind S. 384, 6. Das letzte Distichon der ersten Grab-
schrift auf Hagenbaeb (S. 390, 3. 4) hat er später mit einer kleinen
Abänderung zu einer solchen auf seinen Freund Schott verwandt:
s Saecula tot comix, tot vivit s^cula cervus.
Schott obit ante diem: patria nostra dolet.
Wenn wir trotz dem Abdrucke Wattenbachs in der Zeitschrift
für die Geschichte des Oberrheins die Verse über den Prozess und
die Grabschriften, wie wir es in der Anm. 5 zu S. 122 angekündigt
»hatten, hier nochmals veröffentlichen, so bedarf dies wohl keiner
besonderen Rechtfertigung. Sie schliessen sich als nothwendige Er-
gänzung dem an, was S. 121, 19—124, 33 steht. Wir theilen
auch diejenigen Stücke aus Riegger und aus Mone mit, deren
Wiedergabe Wattenbach für seinen Zweck unnöthig erachtet hat.
sKb ist wohl möglich, dass die oratio ad beatam virginem, die sich
A.N. n, 12 nicht findet, ein späterer Zusatz ist; bei den sonder-
baren Schicksalen, die unser Gedicht erlitten hat, ist es aber auch
möglich, dasB sie ein ursprünglicher Bestandtheil desselben war und
später von einem Abschreiber weggelassen wurde. Wie weit die
N Epitaphien demselben Verfasser angehören, wird nicht mit Sicher-
heit zu sagen sein. Das dritte, das eine von den übrigen ganz
verschiedene Form hat, ist vielleicht älter und durch die Einfügung
des Namens Hagenbach an die Stelle eines andern neu aufgestutzt.
In jedem Falle zeigen uns die Epitaphien, die Verse i contra Hagen-
Kbach«, die Schlussverse bei Knebel 125, 1 — 4, die Varianten zu
m, 22. 388, 9. 389, 33 und die Art, in welcher uns Alles
überliefert ist, dass an eine erste Bearbeitung des Stoffes sich eine
weitere Thätigkeit anschloss, die sich theils in Hinzudichten, theils
aber auch in Auseinanderreissen und Umformen geltend machte.
^ In der Orthographie, die in den Vorlagen schwankt, habe ich
niicb im ganzen Wattenbach angeschlossen, ebenso in dem Ver-
fahren, orthographische Abweichungen und offenbare Fehler nur so
weit zu berücksichtigen, als sie zur Charakteristik der Handschriften
dienlich sind. Den Text von A. N. 11, 12 *) bezeichne ich mit A,
u^en der Amoenitates mit R, die von Mone benutzten und Quellens.
^,155 abgedruckten handschriftlichen Zusätze zu einer Ausgabe
^ea Fasciculus temporum von 1479 mit M.
1) Die Handschrift (Papier klein Folio), jetzt auf der Universitäts-
Wotbek Basel , gehörte laut einer Eintragung auf dem hinteren Deckel
Johannifl Fröbenii ex Hammelburgk) einst dem berühmten Buchdrucker
^oh. Frohen. Den Hauptinhalt derselben bildet eine Sammlung lateinischer
Gedichte moralischen und religiösen Inhalts (Aesopus moralisatus, Avianus
0. s. w.), denen sich, von andrer Hand geschrieben, die Verse auf Hagen-
Wh und ein kleines, ebenfalls auf ein Ereigniss des Jahres 1474 belüg-
liehe« Gedieht des Feter Luder ansehliessen. Siehe oben S. 122, Anm. 5,
124, 33 Var.
Bttlar Cbroniken. III. 25
386 Beilagen.
Brisacenses homimbus oniversifi notum esse cupiunt.
Cepimus hunc seyimiy domino prestante, tyranum
Finniter et vinctum forcia lora tenent.
Nonne licet nobis tantam compescere pestem
Et dare nequiciis impedimenta suis. 3
Sed sua nunc quamvifl violencia sepius in nos
Sevieriti miseris plurima damna feiens,
Nos tarnen hunc jure quovis tractabimus equo,
Id solum acturi, quod sacra jura canunt.
Sigismundufl Austrie dux. i
Ergone jam tandem nebulo cnidelis abibit
Impune, ut culpas non luat ille suasT
Di meliora velint, cum sis, mi Petre, revinetus.
Factis condignam tu paciere necem.
Nam decet, ut populi casus ulciscar amaios ii
Atque tuis gestis premia digna feras.
Pars adirersa criminaliter adversus Petrum Hagenbacb agil.
In nos tot scelerum Petrus Hagenbach fuit auctor,
Ut nemo minima significare queat.
Dux Sigismundus patriam, quam tradidit olim «
In pignus Karolo, terque quaterque petit
Et conscripta cupit servari federa cartis,
Eris namque dati copia presto fuit.
Sed sua vota Petrus surda pertransiit aure
Ad dominumque timet ista redire duum, ^
Ne sua majestas populo caritura misello
Decidat e manibus et tabefiat iners.
Federa dissolvit proprio firmata sigillo,
Impedimenta sacris legibus ipse tulit.
Nee patrie toti, quam rexit fronte superba^ ^
Jura vetusta male surripuisse timet.
Rapta pudicicie pueris^) sunt munera nostris,
Uxor legitimum fedat honesta thorum,
10. A. Sigmandvs. Vgl. Z«ile 30. 13. Im peire reinnotns. 15. R. Sum
dens. B. nleiscat. 20. A. Sigmniidii«. 21. B. Kanilo. 14. B«i A
%m Buide: peüU. 25. B. toU r. 27. A. tob« flat (anoh R. adiMibt in svei
Worten) moLi. 29. B. Et imped. A. Et inp«d. 33. A. legitlma.
#
1) »D. h. den Kindern«. Wattenbaoh.
VL Gedicht aber Hagenbach. 387
Et data sunt patrie diBciimina plurima nostre
Damnaque: deflendos pertulit interitus.
Si nicliil ex aliis dignum jam morte videtur,
Hoc unum celerem flagitat ecce necem.
s nia quid gravius? majus, quid fedius hoc est,
Quam temere proprias rumpere literulas?
Responsio Petri Hagenbach.
Dux Karolus me; quem Burgundia tota veretur,
Rectorem vestre preposuit patrie,
i«i ' Et sibi cum fidus f^erim de jure satelles,
Me Yotis decuit omnibus esse parem.
Nil per nos actum est, quod non preceperit ille,
Me parere sibi lex petit et pietas.
Pars adversa.
IS Pareat in rebus domino subjectus honestis
Et nee agat quidquid jusque deusque vetat.
Si Petrum Karolus se inmitere jusserit undis,
Tanti nempe ducis irrita jussa forent.
Judices sentenciam diffiniunt,
% "Viribus ecce suis caret expuigacio Petri,
Turpe quidem servo vota nefanda sequi,
Crimina multiplicant actores, sed scelus omne
Et minimum mortem postulat horribilem.
Poenas ipse luat, neque enim lex equior uUa est,
2 Quam necis auctores arte perire sua.
Petrus Hagenbach capite plectendus loquitur.
Karole dux, conjunx, firatres notique sodales
Et mundi dulcis lubrica pompa valel
2. A. Tftm fuoqne d. 3. A. jam rideretur. 4. A. scelerem. 6. A. Quid
eadam gnnns? Wattenbach emendirt: Illo quid granns, aber daa illa ist doch wohl
amf mon oder sex zu bexieben. Ein Abschreiber, der Anstoae daran nahm, daes auf
da« letztere »o eben Torbersehende Wort mit iUa Torwieeen werde, Inderte, indem
•r dabei der Metrik Ctowalt antbat, das illa quid in qnid eadem. 6. A. B.
Uterfts. Ich •ebliesse mich der Bmendation Wattenbacbs an, da ieb beine andere'
waiaa, obgleicb ieb ron ihrer Bichti|keit nicht ToUstindig ftbenengt bin.
8. A. B. quam. 9. A. B. propoanit. 11. B. docnit. 13. A. poaceret.
IS. A. qiudane. B. qoid qnod. A. jnsqae primi (p'mi)ane. Wattenbaoh bemerkt:
rielleicht pramqne. 18. A. ferent. Bei B. folgen nier die Stficke, die wir
8. 391, 6 — 22 abdrucken. 20. A. annia eaaam. 21. A. nefknid aeqnetnr.
22. A. auctorea. 24. A. ne eat enim lex eqno nna 'est. B. neqne Tel lex
eqnior nlls eat. 26. A. flectendna. Statt capite pleotendns hat M. : cnm dneeretnr
ad anpplicinm.
25*
388 Beilagen.
Jam via restat atrox, instant jam tempoiu mortis,
Infirmis nondum viribus ipse cado.
Infelix ego sum, felix tarnen esse yidebar,
Heu michi, quam turpe nunc iter arripiol
Parcite, 'mortales, queso, michi parcite, queso^), ^
Si vobis nostra vita molesta fuit,
Et rogo, diversa mortis tormenta recedant,
Sed stricto cervix ense resecta cadat.
Schot Petre^}) si vestri commoti sint michi cives,
Quamvis justa quidem, sed tamen ira cadat
Doteturque meis, rogo, fabrica sancta caballis^]
Corpus et accipiat patria terra meum^},
Ne ferar ad furcas. haec ignominia cesset,
Sed pateat morti proxima terra mee.
2. A. Et {nflnnis. B. Nee Urnen inflrmna. 3. A. tarnen foelix. B. tun fs^.
M. cnm esse. 5. Statt des ersten qneso lesen A. nnd &. qnerimar. Bei A. fehlt
michi. 6. A. Si verbis. 7. B. diverae. 9. B. Bot. M. Schat. 11. r<^»
fehlt bei A. 13. B. fariae. atroz infamia. A. farcae. ignominia (haee fehlt).
1) Laut Anseiger f. schweis. Gesch. N. Folge I (1870—73), 8.319,
Anm. 1 schl> Prof. Arnold Hug in Zürich vor, nach queso ein Semicolon
SU setsen, das folgende si in sin und das et vor rogo in at lu ändern, so
dass Hagenbach, nachdem er zuerst eine Bitte um Schonung seines Lebens
angebracht, fortfahren würde: »Aber wenn euch unser Leben im Wege
steht, so mögen doch wenigstens, ich bitte , die verschiedenen Qualen des
Todes surücktreten , vielmehr durch das blanke Schwert das Haupt abge-
schnitten dahinfallen«. Die Conjectur hat etwas ansprechendes, ich kann
mich aber doch nicht recht von ihrer Richtigkeit überzeugen. Abgesehen
davon, dass es etwas missliches hat, zwei Aenderungen vorzunehmen, tu
denen keine der drei U eberlief erungen, in denen der Text vorliegt, eine
Handhabe bietet, glaube ich, giebt der gegenwärtige Text einen gani guten
Sinn. Hagenbach spricht es in den . drei ersten Distichen bestimmt aus,
dass er dem Tode entgegengeht; um Schonung seines Lebens su bitten,
hält er für unnütz, wohl aber bringt er einige andre Bitten vor: Man
möge ihn nicht qualvoll umbringen, man möge seine letztwillige VerfQgung
aufrecht erhalten und seinem Leichnam ein anst&ndiges Begr&bniss ge-
währen. Das parcite braucht nicht nothwendiger Weise auf Schonung des
Lebens zu gehen, sondern kann sich auch auf die Verschonung mit qualvoller
Hinrichtung beziehen, auf die er im folgenden Hexameter zu reden kommt,
das et vor rogo schliesst dann dies letztere an das vorhergehende queso an.
2) Peter Schott von Strassburg, Rathsherr, zeitweilig Ammeister (Mone,
Quellensammlung IH, 276 Anm.), Vater des oben S. 384 genannten Freun-
des von Wimpheling, wohnte dem Gerichte über Hagenbach bei und sprach
nach Angabe der Reimchronik (Mone, Quellens. UI, 383 f.) im Namen der
Gerichtssässen das Todesurtheil aus. Feter Rot von Basel, damals alter
Bürgermeister, den die eine Handschrift hier nennt, war ebenfalls in Brei-
sach anwesend. Basl. Chron. Bd. II, 84, 9.
3) Vgl. Bd. n, 91, 16.
4) Corpus ejus ductum ad Hagenbach. Ebenda 91, 19.
VI. Gedicht aber Hagenbaph. 3g9
Este mei memores, pr^cor, o juvenesque senesque
Effimdendo piecesl este mei memores!
Oratio Petri de Hagenbach ad beatam virginem et confessio
suorum criminum, spero ad anime sue salutem.
> Ad te nunc yenio, mater* castissima Christi,
Ach quamquam seras suscipe viigo preces!
Justa tui nati fiat fac mollior ira.
Peccavi, &teor, det veniam misero.
Quas pacior penas, non me meruisse negabo
» Necve ideo nostro fiigit ab ore pudor.
Heu nocui multis, multos feci ipse nocentcs,
Crimine letabar sepius ipse novo.
Ha! quociens miseros gaudebam tradere morti,
Gaudebam et sacras depopulare casasi
Q NU fuit injustum, michi cuncta licere putabam,
Etas nee sexus me duce tutus erat.
Materiam venie vita et sors nostra dederunt«
Christe, rogo, misero da famulo veniam.
»Sis memor« in ligno dicebat latro nefandus, '
^ Protinus ad sanctos te duce pervenerat.
Qui mare, qui terras, verbo qui cuncta creasti,
Cor cape contritum, sis memor atque mei.
Gaudeo, quod tandem hie michi datur carcer amarus,
Ne yitam tollat mors inopina meam.
2 Hie locus est, in quo saltem mea crimina plangam.
. Te michi conciliem cum genitrice deus.
Non dulcis conjux, non me gravat ampla supellex,
Me gravat immensi timor et ira dei.
Tortoris gladio dabo nunc mea coUa necanda.
^ Sit precor hie anime mors medicina mee.
Epitaphium Petri Hagenbach.
Hie pius et mitis seveque tjrrannidis expers 1 j
Miles de Kamno i) strenue Petre jaces, j ^^^^^
S. DisMr Abschnitt fehU bei A. 30. unter diesem Absätze hatB. in Klammern:
Tto nonaa maji anno bodüj. Es w&re dies der 3. Mai, die Hinrichtung Hagenbachs
fand aber am 9. statt. Das ]>atnm ist wohl verderbt ans nona msji. 31. A. Peter.
M. hat bloss: Epitaphium. 33. B. Como. M. ranne.
1) Como, was die eine Handschrift liest, yemichtet keineswegs , wie
Mone bemerkt, die Anspielung auf den Namen Hagenbach : die alten Voca-
Alanen übersetzeb cornus ebenso wie rhanmus mit Hagedom. Dieffenbach,
GlonariTUD 1 52. Biegger , der diese Anspielung erkennt , glaubt in dem
390 Beilagen.
Qui tociens fueras mucrone viriliter usus, \
Insons et juBtus Hagenbach ense cadis. I ^
Secula tot comix, tot vivit aecula cervuB: ^^"»^
Petre, obis ante diem : credimus esse deos >) ?
Aliud.
•
Nunc postquam manes, Hagenbach . defuncte, petisti,
Pluto dux sceptri desinit esse sui.
Te mox in coelos duxisset Jupiter altos,
Bectorem regni sed timet esse sui.
Aliud. t«
Hagenbach calvus jacet hie sub pulvere duro.
XJtrum sit salvus, non curavit neque curo.
Aliud.
Qui te majorem duce, cesare, rege putabas,
Non modica terra forcier esse potes. u
Sprevisti reges, te jam non rusticus honet.
O morS) res varia condicione trahis!
Aliud.
Seva cede vires fiEtciebas plangere sepe,
Mors tua dat risus, gaudia, deUcias.
Aliud.
Pluribus in rebus fuerat tibi magna potestas
Et magnas laudes te peperisse patet.
1. IL fueris. 2. ena« fshlt A. &. 6. peste. 16. mos fehlt A. 19. A.
sepe genimere. Es ist leieht mteliclu ^Ums gemere sepe da« iiraprIbDgliche ist, du«
der Qnuitit&t wegen ein Abechreioer du m verdoppelte and ein »ndrer statt des ma
irrthlimlicli nim setste.
Worte noch sugleich einen Hohn »in Hagenbaohii nostri natales, quos
humiles et obBcuros fiÜBse vulgo tradiderant«, su erkennen , und besiegt
das am Rande seiner Handschrift stehende Yronia mit Unrecht nur auf
dieses Wort. In A. wird die Besiehung von Ironia auf den ganxen Ab-
schnitt durch eine Klammer deutlich ausgedrückt
1) Ueber eine spätere Verwendung der ersten drei Viertel dieses Di-
stichons s. oben S. 385, 2. Das Distichon ist eine Nachbildung des alten
Epigramms :
Marmoreo tumulo Licinus jacet, at [oder et] Cato nuUo,
Pompejus parvo: credimus esse deos?
S. F. Fiedler, Römische Geschichte (3. Aufl. Leipsig 1839), 283, Atim 9.
Niebuhr, Vorträge über römische Geschichte UI (Berlin 1848), 63.
VL Gedicht über Hagenbaeh. 391
Die michi, Petre, precor, an equalis tibi jamjam
Detor majestasy gloria, fama, decus?
Aliud epitaphium Petri Hagenbach.
Hagenbach Petre, tu tyro potens venerande,
^ Saepe necans alios yennibus esca jaces.
Contra Hagenbach.
Perfide aperaati verbis prostemere cunctoe,
Verba caput nequeunt ulla tenere tibi.
Responsio.
Jura, favor cedunt. odium, via proh dominantur.
Verba meum caput jura nee ulla tenent.
Contra Hagenbach.
Sois omnis fidlax, sed fdlaciaaima ludi.
Hagenbachy aich paac spes tibi stulta fuit^).
L& Sors agit, ut solita est, ex regibus ipsa bubulcos,
Atque facit pariter de miseria proceres.
^e timuit dudum trucem Sungaudia tota,
Tortoris gladius nunc tua coUa necat.
Scis, quibuB interdum dicebas »tu nisi corpus,
,^ Tu juguhua dabist; hos sors dederat dominos.
Nee tibi Flandxenses nee Bu^xindi potuere,
Nee potuit vitam duz retineie tuam.
/. B. cui equMli. 3. Dm folgende DiBÜchon nur bei M. 6. Alles folgende
1] Vgl ÄL U, ß2, Anm. 1. Oben 125, 1. 2.
/
392 Beilagen.
vn.
Der Einfall der Burgunder in das
Sundgau am 19. August 1474.
(Siehe BandU, S. 103, 19 ff., 105, 17 ff., 106, 20 ff., 107, 13 ff.)
Im August des Jahres 1474 unternahm Stephan von Hagenbach.
um den Tod seines hingerichteten Bruders, des Landvogts Peter von
Hagenbach zu rächen, mit einer burgundischen, hauptsächlich aus
welschen Söldnern bestehenden Heeresmacht von einigen tausend Mann
einen Raubzug ins Sundgau und liess durch diese wilden Banden die
Qegend auf das entsetzlichste verheeren und ausplündern^). Weil
durch diese Verwüstungen nicht nur die Landschaft selbst litt, sondern
auch die umliegenden Länder, welche ihren Korn- und Weinbedarf
aus dem Sundgau bezogen^), empfindlich getroffen wurden, so be-
riethen im Laufe des Augusts und Septembers verschiedene Male Ab-
geordnete des Niedem Vereins und der Eidgenossen über die erforder-
lichen Schutzmassregeln. Kleinere Abtheilungen wurden schon im
August gegen die eingedrungenen Schaaren ausgeschickt ; jedoch be-
reitete man einen grossem, von allen Verbündeten zu beschickenden
Zug nach Hochburgund vor'). Nach Knebel^) traten am 5. September
Abgeordnete der Vereinung in Basel zusammen. Im Namen derselben
wurden am 10. September die in Speier tagende Versammlung Ton
Städteboten und die Stadt Köln, am 13. September der Kaiser von den
im Sundgau vorgefallenen Ereignissen verständigt. Den erstem suchte
man den Angriff der Burgunder als eine auch ihren Städten drohende
Gefahr darzustellen ; den Kaiser hingegen wollte man zugleich von der i
Unmöglichkeit der zu leistenden Türkenhilfe überzeugen, wobei betont
wurde, dass die Abwehr der welschen Söldner, die ja schlimmer hausten
denn die Türken, ebenso verdienstlich sei wie ein Zug gegen die Un-
1) VgL TüBch, die Bureundisoh hystorie: Den krieg vingent die einen
an, priester schedigen, kircnen rouben*, und ermorden wib und man, den
sinen ward er das erlouben. £er gestatt sü thän, wes num wolt, morder
dieb und firouwen sehender; meintent nit, dasz mans weren solt. Nach
der auf der Basler Universitätsbibliothek befindlichen Incunabel foL 12. |
in der Ausgabe von Wendling und Stöber S. 54.) Das Cartulaire de Mul-
house IV, 249. 252 nennt als beth^iligt an diesem Haubsuge den Hans
von Mansterol, den Knebel 105, 31 ff. nicht erwtimt.
2) Schilling S. 130.
3) B. Chr. n, S. 464.
4) B. Chr. II, S. 109. 12 ff.
VIL Einfall ins Sundgau 1474. 393
jdiubigen selbst. Im übrigen ist es ein und dasselbe nur an verschie-
dene Adressen gerichtete Schreiben. Die Vorlagen, die wir beim Ab-
druck desselben benfltst haben, sind folgende :
A. Staatsarchiv Basel, MissiTenbuchXni, S. 303 — 310. S. 303
s —306 enthalten das Schreiben an den Kaiser und scheinen die Vor-
lage gebildet zu haben, nach welcher die endgiltige Ausfertigung des-
äelben voigenommeii wurde. Der Bogen, welcher diese vier Seiten
enthält, trSgt ein anderes Wasserzeichen als die im Missivenbuche
Toiangehenden und nachfolgenden Blätter ; die Hand, die sie beschrie-
«ben, gehört keinem baslerischen. Kanzleibeamten an; der Schreiber
dürfte daher wohl einer der auswärtigen Abgesandten der Vereinung
gewesen sein.
S. 307 — 310 enthalten in sauberer, von der Hand des baslerischen
.Substituts Johannes N. ^) angefertigter Abschrift, eine ausführlichere
5 Aufzeichnung der verübten Qreuelthaten als der Brief selbst giebt.
Am Schlüsse hat Rüsch noch einen Absatz mit Verweisung auf die
SteQe, an welche er eingeschaltet werden sollte, beigefügt^). Diese
Aufzeichnung, die möglicherweise schon früher abgefasst worden war,
vuide dem Briefe an den Kaiser beigelegt und dafür in dessen defini-
^üver Ausfertigung die entsprechende kürzere Schilderung ausge-
kssen ') .
B. Ebenda. Missivenbuch Xm, S. 311 — 314. Brief an den
Speierer Städtetag mit dem beigefügten abgeänderten Schlüsse des
Briefes an Köln. Abschrift von der Hand des Substituts Johannes N.
6 C. Ebenda. Band A. G. 6, S. 39—46. S. 39—42 Brief an
den Kaiser (ohne die in A durch den Substitut vorgenommenen Ab-
änderungen), S. 43 — 46 Beilage zu demselben (ohne den von Rüsch
in A beigefügten Zusatz) . — Abschrift von der Hand Rüschs. Sie
f:ehört mit zu dem in diesem Bande vereinigten Material, das Rüsch
^ Vir Ausarbeitung einer Beschreibung der Burgunderkriege zusammen-
gestellt hatte (s. S. 282).
D. Mossmann, Cartulaire de Mulhouse IV, S. 183 — 186, Brief
ui den Speierer Städte tag, abgedruckt nach einer im Colmarer Stadt-
ircMv liegenden Abschrift.
>. Eine Copie dieses Briefes, aber eine sehr ungenaue, ist auch in
lue Speierische Chronik aufgenommen worden, die Mone im zweiten
Bande der QueUensammlung zur badischen' Landesgeschichte abge-
^ckt hat, und findet sich daselbst wiedergegeben S. 512 — 514.
Das Schreiben ist von Rüsch für die Aufzeichnung, welche wir
»in Beilage I auf S. 302 als Fragment 3 abgedruckt haben, benützt
worden ; einige Stellen hat er beinahe wörtlich herübergenommen *) .
J; VgL oben S. 284, 20.
2 8. S. 403 Variantenrubrik 34—36.
3, S. S. 396 Variantenrubrik 13.
, l; VgL S. 302, 9-21 und S. 394, 14—26; 8. 302, 24 — 303, 13 und
b. 594. 35—395, .22 ; S. 303, 14—17 und S. 396, 4—9. Im Fragmente 3 ver-
^mhet« Rüsch ferner noch einen Satz des Schreibens Basels an Köln vom
UXoT. 1474. S- 8.283, 31.
394 Beilagen.
Dass er aber auch Verfasser de« Schreibens gewesen, ist schwerlich
anzunehmen. Als dasselbe erlassen wurde, war er soeben erst zum
Stadtschreiber von Basel erwählt worden i), und nach den Notizen
im Oef&iungsbuche scheint er sein Amt nicht vor dem October an-
getreten zu haben'). i
Bei unserem Abdruck ist der Text A zu Grunde gelegt worden;
die Abweichungen der übrigen TextiB theilen wir in der Varianten-
rubrik mit.
C. Chr. Bemoulli.
1469 [303] AllerdurcUüchtigstei grossm6chtigster keyser, aller- 1«
gnädigster herr. üwem keyserlichen gnaden syen unser ge-
horsam schuldig undertfinig dienst mit getr&wem willen, als
billich ist, allzitt voran embotten. allergn&digster herre, als
üwerer keyserlichen majestat wissent ist und sin mag, daz d^
durchliichtig hochgebom fiirst, unser gnediger herr herzog u
.Sigmund herzog zu Oesterrich etc. die gräfichafft Pfirt mit
ettlichen anderen schlössen, stetten und lannden hieumb ge-
legen fiir ein genante summ gelts houptg&ts uff ein wider-
losung dem durchlüchtigen hochgebomen fursten und herm
hertzog Karle von Burgund etc. verursaczet und sich derselb»
fürst und herczog yon Burgund under sinem insigel offenbar-
lich verschriben und darinn by sinen fürstlichen wirden und
eren versprochen und verpfiicht hat die genanten gräfichafit,
stett, schlosz, land und liit by allen und ieglichen iren fid-
heiten, gerechtikeiten, zflgehörungen, gewonheitten und hi^-»
komenheitten unversert lossen ze beliben und ze halten, als
sy durch die Üblichen fiirsten und das hus Oesterrich bisz ulT
dieselbe zitt gehaltten und harkomen sint und wSren, des, als
nüt unzimlich was, der gemelt unser gnädiger herre von Oester-
rich etc. zu im als einem fromen fursten, einen gelouben ge-3o
hebt hat, das sAUichs durch inn also wurd uffirechtlich voll-
zogen, aber über daz alles hat der genant hertzog von Bur-
gund die grä£G9cha£Et und land obbestimpt mit einem lantvogt
und person besetzt gehebt, der söllichen verschribungen und
g&ttem getrAwen in allweg widerwärtig gewesen ist, alle billich- S5
10—14. BD unser fimntlicli willig dienst allsyt anror. ersunmen wisen besnnder
lieben nnd guten fninde als nwer ersamkeit wissent (D xü w6ssen) ist. 19—20.
BCD hochgebomen forsten herm Karle hertsogen sn BnrgnndMn (G Bnrgnnn).
21. C ingesigel. 24. D slosse stette. 29. BCD gnädiger fehlt.
1) B. Chr. n, 8. 110 A 1.
2] S. oben S. 278 A. 4.
Vn. Einfall ins Sundgau 1474. 395
eit darinn hindan gesetzt und als ein tyrann und durchwehter 1469-1474
r^ert, nßmlich priester an IIb und g&t schwCrlich bekumbert,
frowen und dochtem gewaltichlich geschenndt und geschmficht,
tU ingesessner fromer landlüt wider got und recht, on alle
s Terschuldigung und gerichtsgSng vom leben z& dem tod ge-
brächt, dasz land und die lüt von iren friheitten, gerechtikeitten .
und harkomenheitten sins gewalts gedrengt, inen ir g&t mSnig-
feltiklich ön recht genommen und sust vil schwerer grosser
mercklicher und unzaliger misshanndlungen und Übels begangen
10 hat, das dem genanten fürsten und hertzogen zu Burgund
kuntlich gewesen und durch inn ungesträffet und ungewendet
gedultet und vertragen ist. deshalp unser gnfidiger herre von
Oesterrich von notdurfit wegen bewegt wart, dasz lannd und
die lüt wider z& sinen und des löblichen huses Oesterrich
uhannden zu ziehen, als er euch daz durch hilff de« almfichtigen
gottes, umb dasz nit ein gantze verdilgun^ und zergenglicheit
derselben landen und lüten beschfich, getan und nütt dester-
minder den pfantschilling, darumb dasz selb land versetzet
was, des er doch nach misshandlung der gemelten Sachen nit
10 schuldig gewesen wSre, gen Basel legen und dem hertzogen
Yon Burgund [304] daz da ze empfahen verkünden lassen,
der sich des ze nemen bishar gewidert hat, darumb unser
gliediger herr von Oesterrich im billichs rechten nye vorge-
wesen und noch nit ist. es ist euch wilent der obgedocht des
% hertzogen von Burgund lantvogt umb sinen misshanndel und
unrecht getät mit recht und urteil offenlich verfellt und des-
halp vom leben zum tod ob im gericht worden, nachdem das
alles mfiniglichen hieumb und an vil anderen enden offenbar,
warlich kunt und wissent ist, und wie wol dieselben sacken
» und ding in worheit an inen selbs also sint, und der gemelt
hertzog von Burgund von siner fürstlichen wirdikeit wegen im
ze gelimpff die billich solt ze hertzen nemen und betrachten,
damit unserm gnädigen herm von Oesterrich etc., sinen pre-
laten, gräffen, herm, rittem, knechten und gemeinden diser
3s landen, denen diso schmäch und schaden zugefügt sint worden,
•
3. C gewalticlielien. 5. G verscliQldiing. BD Ton dem leben. 6. gereckti-
keitten fehlt in A, ans BCD. 9. and fehlt in A, ans BCD. 11. A vor
. kuntlich scheint xnerst als Torsehenlich gestanden sn haben: diese Worte wurden
eorrigiert, dann durchgestrichen. BD alles knntlich. 14. D die fehlt. 15. A
de. 16. A verdilgnnd. 18. BCD yerursatzet. 21. D d& fehlt. 22. D
bishär te nemmen. 22—24. BD gewidert und aber unser gnediger herre von
Osterrich an glichen billichen enden recht danimb wol liden mag. G gewidert hatt
und aber unser gnädiger herre von Osterrich an glichen billichen ennden recht dar-
umb wol liden mM für unsem aUerheiligesten yatter den babst, ouch uwer keyser-
lieh majestatt und An andere simliche end im recht fbrgeschlagen, das er aUes yer-
I achtet hatt. 24. 25. BGD es \b\ ouch der obgedacht wilent sin lantrogt.
i 30. also an yne. 33. D etc. fehlt.
396 Beilagen.
1474 ergetzung und ablegung durch inn billich besch^ch, so under-
stät er aber bfises mit böserm ze meren und dise lannd und
liit mit verderblichen geschichten widerumb under sich le
bringen, dorumb durch sin geschCfft und Ordnung ettlich sm
diener uss Burgund und anderen lannden by kurtsen yer- %
gangnen tagen, siner und irer eren halp unbewart, in die
gräffschaSt Pfirt und dise gegin hieumb irs ge^alts gezogen
sint und darinn ungötlich, unmenschlich und unnaturUch
Sachen und grossen schaden mütwillichlich begangen und ge-
fürt hant, die grusamklich ze h6ren sint. deshalp wir üwen n
keyserliche majestat mit aller diemüt bitten, die mit gnSdiger
erloubung von uns, als die an der abgeschrifit herinn ver-
slossen uffgeschni^/» sint ze vememen. [NSmlich sy haut die
kirchen und gottshuser ungewirdiget und enteret, das heilig
wirdig sacrament, doruff unser aller heiliger cristengloub und »
heyl stät, uss den monstrancien und andern kleinotem, darinn
das löblich behalten was, schnödlich und schmählich ge-
schüttet und dadurch unser aller schöpfer, als die Juden an
dem heiligen crutz täten, geschendet, gelestert und gemartert,
ouch die monstrancien und andere kleinoter, dorinn der hei-»
ligen gebeyn und andere heiltum gemachet und gefasset wftren,
zertretten, zerbrochen und mitsampt den kelchen, patenen und
mesbflchern hinweg gef&rt; kirchen an allen iren gezierden
beroubt, die taflen uff den alteren, daran der heiligen bilde
gemolt st&nden, zerhowen; frowen und mann uss den turnen 2»
der kirchen liplich harabgeworffen, die ze tod gefallen sint,
die kirchen und gloggen darinn verbrent, ettwem&nig closter
an lüt und gut, darinn biszhar erberer und grosser gotzdienst
gehalten ist, gancz entsetzt, also das niemands me dorinn
wonet ; den priestem so sy ab alter gangen sint, ire zittbficher »
uss den armen genomen, ettlich gefangen, geschätzt, gewundet
und nackend vor den altem us^ezogen; vil menschen, frowen
und man ertodet und besunder vil junger frowen und doch-
teren wider iren willen geschendet und gewaltiklich genot-
1. A bescheSch BD beschee 0 beschSch. 6. A eren halp gestrichen, au BD;
C zuerst erben h., dann eren halb. 10—13. BD desshalb wir uwer ersamkeit
nnd liebe mit flisz und ernst bitten die von uns herinn (D herinne von uns) zu Ter-
nemmen. 13. A zuerst stand hierinn, durch den Substitut wurde dieses ge-
strichen nnd dafQr am Rande mit Yerweisungszeichen die Worte als — sint beigefoigt.
Zugleich wurde der von uns in eckige Klammern gesetzte Abschnitt, der bei A Keinen
eigenen durch Unterbrechung der feilen bezeichneten Absatz bildet, durch Qnerlinien
vom Vorhergehenden nnd vom*Kachfolgenden getrennt und durch ein nach vememen
(S. 396, 13) gesetztes und vor sölich (S. 397, 21) sich wiederholendes Zeichen ange-
deutet, dass dieses Wort sich unmittelbar an jenes anzuschliessen habe (s. oben S.393).
14. B hat zwischen enteret nnd das heilig: die priesterschafft geschmecht, sewundet
und gefangen hingefurt nnd geschetzt. D enteret, die priestere gesmehet, das heilig
n. B. w. 15. BCD heiliger fehlt. 17. BC loblichen. C sehnfidielieh.
21. A heiltnmg. 23. C k. nnd aU ir g. 26. C harabgefallen. 31—32.
BCD ettlich — nssgezogen fehlt. 34. D gewaltsamklich.
Vn. EinfaU ins Sundgau 1474. 397
loget; vil sagender kindlin iren mfltem ab den brüsten ge- 1474
zert und die, ouch [305] tII anderer junger knabeti und doch-
teren by drien, vieren, fünffen oder me jaren alt usser land
gef&rt ; sölicher knaben ettwemfinigen ertrenckt, die unschuldig
; nnd marterer heissent und sint ; den armen lilten und mannen
lunb zittlichs g&ts willen an iren heimlichen gemfichden un-
menschliche pin und grosse marter . angetan, ettlich frowen
gewendet, dochtem erstochen, by iren hären und zöpfen uff-
gehenckt, ettlichen frowen ire bein in der kirchen von einander
^leispannen und mit scharpffen holtzem in iren heimlichen
gelidem gelt gesucht, deshalp ettliche gestorben sint; und mit
knaben, frowen und dochtem erschrockenlich, unmenschlich
and unnatürlich lasterlich sthiden, nfimlich ettlich in den
kirchen in dem gemer^) by den toden beynen gewaltiklich
I begangen, deshalp ein gantz land undergan möcht, als ouch
omb der glichen sunden willen • der almSchtig gott bed stett
Sodoma und*Gamorra liesz jemerlich yersincken, und sust vil
angerechtikeit, die erschrockentlich sint ze hören, gehanndelt,
tb üwer keiserliche gnad an diser geschriffi; hierinn beschlossen
t^erst^ntlicher mag vernemen.]
S6lich obgemelt Sachen und geschichten all und iegliche
Ton vil geistlichen und weltlichen personen, frowen und
mannen, umb der warheit willen by ii^en eyden, so sy all
diramb liblich geschwom haben, erfaren und uffgeschriben,
^▼iewol die leyder one das offembar und also beschehen ze sin
kund sint, die alle üwer grosmechtikeit als ein kristenlicher
keyser ze hertzen nemen und betrachten mag, ob söUichs nit
treffenUcher oder so grosz unkristenlich hSnndel undi getäten
syen, als durch den Türken und die sinen an kristemblüt und
tjem heiligen kristenglouben werdenn begangen; möcht ouch
beschechen, das die höher und schwerer wider got und recht
and den kristenglouben getan, denn wCren sy durch den Tiircken
«)der die sinen begangen, von allen kristenlüten, so das ver-
aeinen, geachtet sollen werden, angesehen das der Türck und
4—6. BCn sölicher — sint fehlt. 7. D pine und m&rt«l. 8. ftber der
Sylbe won in gewendet ein geschiningener Sirich. 7—9. D ettlich — nffgehenckt
fehlt. 9. BCD ettlich fironwen 1. d. k. ir bein. 9. A ven einander fehlt,
Mg BCD. 11. BD desahalb onch gestorben sint; onch. C d. ettliche g. s.t
oveh. 13. D nnd fehlt. A s&nden. 14 A by steht auf Baenr. BD
im geraer off den t. b. 15. BC derohalb. 16. D bed stett fehlt. 17. BCD
jeaerlich lieas. BCD tII säst. 10—20. als üwer — yememen fehlt in BD.
lt. BD als solich. 24. BCD liplich danimbe. 25. C leyder die an das.
26. BD et»tt äwer — heyser: nwer ersanikeit nnd liebe. 30; D kristen gloaben
geton (Zeile ausgelassen?]; dann werent sü etc. 31. BC got recht. 33. C
and die einen.
1; Gemer, mL camarium Beinhaus.
398 Beilagen.
U74 die sinen den almSchtigen gott nit erkennen und weder kri-
sem«) noch touff an rieh genommen noch empfiingen haben,
sonnder in irem glouben verhertet rint und beharren, und
ist ze glouben, wellicher kristenlicher först, herr oder ge-
meinden die gemelten sachen hulffen ströffen, es wurd dem &
almfichtigen gott als genSm sin und werden als wider die
Türeken ze ziehen, daby uwer keyserliche majestat versttn
mag, das unser herm und Aberen uff üwer kaiserliche manung,
als sy ze tünd geneigt und schuldig sint und wSren, dem
Türeken hellffen widerstand ze tfind, nit volbringen mögen, ii
sonnder rieh söUichs gewalts und unrechter Sachen mit dero
hilff, so zA inen gewant sint, nach irem vermögen umb irer
uffenthaltnnisz willen genötigt werden, und umb daz sölichen
unrechten, lasterlichen und bösen sachen dester basz wider-
stand beschehen und die gerochen werden mögen, so bringen»
wir die.hiemit an uwer keyserliche majestat als den brunnen
der gerechtikeit und schirmer des heiligen richs undertonen
in namen und von wegen unserer gnädigen herren und oberen,
mit aller diem&t und undertenikeit ernstlich bittent, das die
gott dem almfich- [306] tigen ze lob, sinem kristenglouben ze»
hanthabung, dem heiligen rieh ze eren, och umb sträffiing der
gemelten ubeltfitten und besunder zu beschirmung der gerechti-
keit des löblichen huses Oesterrich, des üwer gnad das merck-
lichst gelid ist, euch zu rettung der undertonen diss lannds
und gemeins nutzes willen, als ein miltter tröstlicher keysera»
geneigt und durch sich selbe, euch gegen den fursten, herm,
gemeinden und des rieh undertonen, daran gnMicklich sin
wolle, damit söllich übel gestroffet und unsem herm und
oberen dorinn hilff und bistand bewisen und get&n werd in
3. über der Sylbe aon in sonder ein geeebwnngener Strich. 7—14. BD db>7
Qwer ^nvnknt Tereton msg das nnser herren nnd obem nif die keieerliche manniig,
dem Tnroken widerstand se tnnd, iren nnd nnsem geneigten willen nit Tolbringei
mögen, sander eich des genanten (D genommen) gewalts nnd unrechter sachen mit
dero hilff, so sn inen nnd nns giswant sint, nach nnserm Termogen mflssen vnd
werden nffenhalten, nnd nmb das Beliehen lasterlichen nnd bösen sachen nnd nn-
rechten gewalts dester bass etc. 12—13. C nach irem yermo^n s& nifont-
haltnng genöttiget werden. 16—20. BD so wirt das an die keiserlichen migestat
als den bninnen der Gerechtigkeit n. seh. d. h. r. n. gebracht mit demntiger nnd ge-
horsamer bitt, das die selbe keiserliohe mi^estat dem allmechtigen gott se lob, sinem
heiligen kristenglouben. 18. C unser. 20. G sinen kristenglönbi^n. D
cristenlichen gl. 22. besunder xu fehlt in A, aus BCD. B schirmnng.
23. BD sin gnad. 24—26. BD diss und gemeiner lannden n. g. n. w. gnedig-
lieh geneigt. 27. G richs. BD gnidicklich fehlt. 28— S. 400, 8. BD
und unsern' gnedigen herren, uns und andern, so in diso Tereynung gehören, darins
hilif und bystandt beschee mit nuTerzogenlicher fnrdmng, als die notturift heischet
nachdem der gemelt farst und hertzog Ton Burgundtf^n durch den sohin sins getur^
stigen ftmemmends understot im vilficht das heilig rieh aUe fürste» »Utt« umd gt-
m€tnd§ dazu gtkörtnd* (ans D] underwurfBg und undertenig se machen, das doch in
1) Krisem, chrisma das geweihte SalböL
VIL EinfaU ins Sundgau 1474. 399
(urderlicher und onverzogenlicher YolLdehung. denn ak uwer 1474
keyserliche majestat und ander des genanten hertzogen hert
und getuzstlich fiiinemen verstanden und empfinden, so mAchte
in furaats wesen, im dass ganti rieh underwüiffig wollen se
machen, in disen dingen wolle üwer keyserliche genod sich
miltiklich ea&igen, daran, als nit swifels ist, dieselh üwer
keyserliche majestat iinsei aller schöpfer lob und ere bewiset,
des heiligen richs undertän in schirm behalttet, dasz sy üwerer
keiserlichen majestat zu iren gebotten dester basz gehorsam
BB m6gen nach geffdlen. daz euch sy all gemeinlich und
nnderlich schuldig sint und willig sin werden mit aller under-
thikeit ze verdienen umb und gegen uwerer keyserlichen
najestat löblichsten person, die der almfichtig gott lang zitt
in xüfallemdem gelück, z& uffung und merung des heiligen
B^ndschen richa- und darnach in ewikeit sSlicklich wAlle be-
waren.
Geben mit myn Hermans von Epptingen ritters landtvogts
etc. ingesigel Teiaiglet Ton unser aller wegen uff zinstag yor
exaltationis crucia anno etc. 74. sept. 13.
grotMitt und rerderpliclieii »bbitieh dos iMilUran rioliB, uwer, niiMr und aller des
iMüig«!! rielM stetion und uadartoneB Terderplioh ud seliwer wen, ■]■ nwer emm-
kiit wol Tenton nuff. Boliclis tvnd wir virrer erMmkeit knnl in tntw«n und ia
Wten, wie 6mb wesen durch de« genuiten fueten md herren Ton BoigiudtfM» rolgk
und nnderton so nnkristenlioli, iMterlich nnd Bchemlioh wirt forgenommen, dM ir
ilonbeB und an [»ae DI anfler ende ellenthmlben knnd tan mocen, dawider nneer
nerren und ob«rB nnd die, so in dieer Tereynang begriffen eint, legliebe mit groeeem
tosten und geneigten willen naeb allem (314] Termogen geriebt eint, eoUcbem gewalt
ud üblen eaehen widerstand xe tnnd, nnd wann all fromm kristenlnt xn wideretaadt
folieber dingen mit tmwen nnd nach Termogen geneigt sin eollen, so bitten wir neb
elfl nnaer lieb und aonnder frnnde mit flieeigem emet, ir wollen da« gegen wiiüg nnd
ttebgend nbel, so damss kommen m5ebt nnd besnnder den allmecbtigen gott nnd
■in goitUeh gereclitigkeit, oneb nwer nnd nneer aller namng, weeen nnd ufentbalt
betracbten nnd gegen nnserm allergnedigsten berren, dem Bomisoben keiser, allen
fersten, henren, etetten, gemeinden nnd dnrcb neb selbe daran sin, das wider die
Semelten nnrecliten, boeen nnd scbedliebe sacben nnyenogenliob widerstand nnd
UM besebeeh ; denn nit iwifela ist, selten die selben ftargenommen nnd dnrebeebtig
Itcben nberbuind nemmen, es wnrde nob nnd menglicb des riebs nndertanen in
einer erstftmng an Üben, gnt nnd allem erberen wesen kommen: das wollen nwer
«namkexten betracbten fs. n.], denen wir das als nnsem gnten und getmwen fanden
in allen tmwen Terknnden, in dem boifen (in dem besten DJ, das neb ^se dinge tn
bertien gon sollen, mit emstlicber bitt, nns damif nwer fnintUcb antwort lasaen se
vUien. geben nnder nnser bnntgenoeeen (burgermeister D f I] Ton Basel seerete in-
gesigel Ton nnaer aller wegen nf sambstag nach nnser fkewen tag natiTitatle anno
•tc 74 [Sept. 10]. «
Der fimten nnd stette, so in der Torejnnng in Costents gemaebet begriffen,
nie nnd ratsbotten die yetx in Basel byeinander gewesen sint.
Den fnniehtigen, ersammen nnd wisen, dee beüigen riebe f^en und riebsetetten
botten, so yetx an Spiro byeinander eint, unseren beeundem lieben und guten frunden.
Es folgen nun die Scblnseworte des Briefes an K61n ; dureb Yerweieungsieicben ist
die Stelle angegeben, wo dieeelben ansufügen sind (binter betracbten). diser nacb-
lesebribea artxckel ist denen Ton Colon sngeecbriben : und neb allsyt keeklicb und
Banalicb balten an uwerm ende, dessglicben wir an nnserm ende oneb tun wellen,
lad lassent nna wissen etlicbe utwe mere, wie es umb ucb stände, und 1>egerent
des uwer antwnrt. geben als obstat etc.
3. C getnrsticlic]&. 6. 0 sieb stebt Tor uwer. e. 0 dieselb feblt. 0. C
dester baei s& iren gebotten. 13. A Aber dem a in der Scblueeeylbe ren majestat
nrti Striebe. C lobUcben. 14—15. 0 eins beiligen riebe. 17—19. mit
- 74 in A Tom Snbetitut eingetragen (e. oben 8. 393, 36), feblt bei C.
k
400 Beilagen.
U74 JJtoer \Ley8erlichen majesUU
undertSnigen der fursten und
stetten so in der yereynung ztii Costentz gemacht begriffen,
r£te und ratsbotten, die ietz ze Basel byeinander gewesen sini
Dem allerdurchluchtigsten grossrnfichtigsten fursten und ^
herm, herm Friderichen Romischen keyser, zu allen zitten
merer des richs, zu Hungern, Dalmacien, Croacien etc. kunig,
hertzog zu Osterrich etc., unserm allergnedigsten herm.
[307] Dise hienach geschriben misshandlunge und sacken
haut die Burgunder, Lamparter und ir .anhanger in der graff- lo
schafft Pfirt und im Sflntgowe, Basler bistumbs, geton und
beganngen.
Des ersten etwemftnig kilchen entert, ungewirdiget und
entwicht.
Item im dorff zu Damarkilch^j den kilchtürn und dry»
glocken darinn verbrennt, vil menschen darinn getötet 2), du
sacramental zerbrochen, das heilig, wirdig sacrament ussge-
schfttt, einen silberin 16ffel, damit man den krancken, so sy
das sacrament empfiengen, ze trincken gab, genommen, das
alles hinwe^efjiirt, die tafel uff dem fronaltar zerslagen, alle 20
bild und figuren der heiligen mit der gezierd schentlich und
unkristenlich für die kirchen geworffen und zerbrochen, die
corporal, daruff das wirdig sacrament in dem ampt der heiligen
mess gehandelt und gewandelt wirt, under der pferd fiissen
geworffen, das heilig 61 ussgesch&ttet, die kessel, ouch alle 25
messbucher und andere bflcher geroubt, hinweg gefurt mit
allen kertzen, wachs und osterstock genommen.
Item ein frowen in dem gemer derselben kilchen, das
ein gewichte statt ist und die toten beyn ligen, geschmecht
und suntlich, unkristenlich Sachen gewaltiglich mit ir getriben, ^
Abb sy selbs geseit hat.
Item etwemenig frowen und jungfrowen in der kilchen
gefangen und hinweg gefurt.
Item im dorff zu Giltwiler^) band sy die kilchen und
die sacristy *uffgebrochen, die kisten und trog zerslagen imd35
ob hundert pfunt pfenning, die an unser lieben frowen buwe
3. G eynnng. 4. C so yetz. 6—8. G statt der ansf&lirlicheii Adresse steht
dommo impentori. 19. G empfalien ze trinken gyt*. 25. C kessel dnrek-
gestrichen, daffl.r karsnckel gesetzt.
1) Dammerkirch (Dannemarie), unweit der Larg, w. von Altkirch.
2) S. B. Chr. n S. 103, 22. Schill. 129.
3) Gildweiler an der Sulz, nö. von Dammerkirch.
Vn. Einfall ins Sundgau 1474. 401
daselbs gehörten; genommen mitsampt dem kilclienschatz^ mess- 1474
gewanden und andern gezierden, das heilig, wirdig sacrament
usageschuttet, die monstrancien zerslagen und das alles hinweg
gefurt.
^ Item zu Sannt Leodogarien by Manspach^) die kilchen
und saciisty uffgebrochen, dry kelch mit den patenen, ettlich
der kirchentflcher und altart&cher genommen und zwey kind,
die under 8 jaren alt woren, uss der kilchen genommen und
hinweg gefurt.
^ Item zu Sannt Ulrich uff der Larg einen priester ob
iem altar ussgezogen und zwen kelch mit den patenen ge-
nommen und hinweg gefflrt^].
Item zu Aspaoh^) in der kirchen zwen kelch und patenen
genommen und hinweg gefurt.
ß Item zu Morentz^] einen kelch und patenen genommen
mit einem köstlichen seckel, darinn das heilig sacrament lag,
als die priester, so sy über feld giengen und den kranken das
sacrament brockten, den selben seckel an ire helsz hSnckten,
und hand das sacrament ellendlich an den hert daruas ge-
^ schüttet.
[308] Item zu Altnach^] die kilch, sacristy, kisten und
tr^ uffgebrochen und alle kilchengezierde hinweg genommen,
dessglichen sy zu BalschwUer ^) ouch geton haben, mitsampt
den buchsen, unser lieben frowen und sannt Steffan zugehorend,
&daiinn gelt lag, daz zu dem buwe der kilchen gehortt.
Item daselbs zu Balschwiler ein kintbetterin, was 14 tag
in der kintbett gelegen, abgezogen, understunden das kindlin
zu erstechen mit blossen schwerten und satzten der kintbetterin
ein schTrert an ir hertz, umb das sy gelt von ir brechten.
% Item sy sint dem kilchherren daselbs, der ein erber
priester ist, nachgerant, der ist inen entrannen und über die
muren ussge£ällen oder sy betten in erstochen.
Item zu Pfefßngen'') in die kilchen by Botbach ^) hand
12: C hingeffirt'. 13. C und zwo patenen. 19. C darasz an den herd.
26 — V. C statt was — gelegen: was 14 t&g alt. 33. C in der kilchen hj Bor-
baeli gelegen.
1) St-Leger bei Manspach an der Larg, sw. von Bammerkirch.
2) Sanct Ulrich an der Larg, «6. von Dammerkirch, Aug^stinerchor-
herrengtift. S. Schöpflin, Als. ill. 2, 452. Vgl. B. Chr. U S. 105, 25.
3) Asbaeh n. von Altkireh.
4) Merzen am rechten Ufer der Larg, s. von Dammerkirch.
5) Altoach zwischen St-L6ger und St. Ubich.
6) Balschwiler an der Sulz, qö. von Dammerkirch.
7) PhafianSy nö. Ton Beifort, im Arrondissement de Beifort.
8) Hoppe, nordweaü. v. Phaffans.
Basler Cbroaiken. Ol. 26
402 Beilagen.
1474 sy by 200 pferd gestellt und yil unkristenlicher dingen darum
begangen, damit die kiich entwichtt ist, das heilig saciament
darinn uss der monstrancien uff einen banck geschfttt, die
' monstrancien, ouch zwen kelch mit den patenen genommen.
Item in den kilchen zu Ingoltsot^) und zu Greissemberg^) i
zwen kelch mit den patenen, meftsbucheren, bfittbucheren und
ander der kilchen gezierd genommen.
Item zu Balderszdorff^) band sy herr Rudolffen dem lut-
* priester by zwolff wunden gehowen und in für tod lossen ligen,
der ouch sterben wirt. • i«
Item zu Butwiler^j band sy ein erber firowen w&nd ge-
howen und hart geslagen, darumb daz sy nit mit inen uss
dem lannd gon wolt, als ander firowen, tochtem und knaben
t&n m&sten.
Item zu Giltwiler band sy herr Andres capplan. daselbeu
geslagen und hinweg gefurt; dessglichen sy dem kilchherren
zu Bumhoupten^) ouch geton und in so hert und übel ge-
handelt band, das er tod ist
Item zu Damarkilch in der kilchen . baut sy etlichen
frowen mit nammen einer die beyn zerspannen und mit»
scharpffen holtzeren in irexi heimlichen wiplichen gelideren^
ouch in dem hinderen gelt gesucht und die in solicher masi
gehandelt, das sy am dritten tag gestorben ist.
Item dessglichen band sy einem erbem alten priester, ist'
by 80 jaren alt, in sinem hinderen ouch gelt gesucht, der»
heisset her Jacob RüUer, hat des grossen schmertzen gelitten,
den sy gefangen,, sine kleidqr genommen und barfi&sz hinweg
gefurt. band, und weisz nyemand, ob er lebendig oder tod ist
[309] Item zu Tieffinatt<^j band sy ettlich kind hinweg
gefurt und kan noch'nyemant gewissen, wo die oder ob syso
lebendig oder tod sint.
Item sy band zu Hagenbach ^j die kilchen ufl^brochen,
die glasfenster zerbrochen, gelt uss der kilchen. stock ge-
nommen, messgewand und andere gezierd hinw^ gefurt, mit
8. 0 den Intpriestar. 9. C in feUt. 11. C BftttwUer. 12— IS. C nmb dau tj
nit Tom lAnd mit inen. * 20. C mit nnmmen ir einer ir bein. 28. C ob «r
lebt oder tod 170. SO. C wiesen. SS. C glnefenster xentSrt.
•
1) Angeot, nö. von Beifort, nahe der deutseh-franiödBehen Qrense.
2) Ch^yremont, ö. von Beifort.
3) Ballersdorf swischen Dammerkiich und Altkirch.
4) Buetweiler an der Larg, nö. yoü Danunerkirch.
5) Ober- u. Nieder-Bumhaupt w. Toi\Malhausen. S. B.Chr. 11 S. 105, 19.
6) Dieffinatten, w. Ton Nieder-Bumhaupt.
7) Hagenbach, am rechten Ufer der Larg, gegenüber Buetweiler.
Vn. Einfall ins Sundgau 1474: 403
den messbucheren und andern • dingen, ouch den kilchlierren U74
daselbSy gantz verderbt.
Item daselbs band sy ein kintbetterin, was funff tag in
der kintbett gelten, ussgestossen und sy an kern lib allent-
^halben mab gelt ersucbt, die fiocb in einen wiger und lag im
Wasser, biss die Walben binweg komen, des sy siecb wartt
und zu besorgen ist, sy müsse sterben.
Item sust band sy mit frowen, töcbtem und knaben vil
onnaturlicher sunden getriben, etlicb tocbtem erstocben, by
>irem bor u£^ebenckt und vil firowen, tocbtem und knaben,
OQcb vil sugender kind iren mfltem genommen und binweg
gefurt, da nyemant weisz, wie es umb sy stat, ob sy lebendig
oder tod sint. so band sy von denselben knaben etwemfinigen
eitrenckt, das erber priester Und ander geseben band.
* Item sy band allenthalben vil kilchen uffgebrocben, die
beroubt, vil ungef&rs und lasterlicber Sachen darinn getriben,
daa ze lan^ und ze vil ze schriben were.
Item sy band das closter zu Sannt Ulrich gantz beroubt
und in allen dingen entsetzt, das nyemant me darinn ist,
blonder Ad stat, darinn merglicher gotsdienst volbracht wart.
Item sy band das closter zu Oelemberg^) ouch gantz be-
loubt und den geistlichen personen darinn mit blossen schwer-
l teu nachgerant, die inen gar kum entrunnen, anders sy betten
^ IT erstocbien, .band alle pferd, gotsgezierd daselbs genommen,
p/anff armer mann in der kilchen gefangen und das kloster
: patz entsetzt, das es ouch Öd und nyemands me darinn ist.
Item sy band die armen lute an iren heimlicben gemecb-
den vast gräsenlicb gemartert und inen grosse pin angeton,
, lunb das sy gelt von inen brechten.
P Item sy band ettlich mann und firowen uss einem kilcb-
l tum geworffen das sy zu tod gefallen sind.
[310] Item sy band vil frowen gewimdet und ein junge
tocbter by 14 jaren alt erstochen.
Item ouch haben sy einen jungen knaben under sinen
funff jaren alt gefangen imd hingef&rt, hatt man für 50 gülden
mässen lösen.
*
1. C ouch feUt. 8—4. C etatt wu — gelegen: was 5i&gig. b—^. C wiger
«ad bleib daselbs biss. 7. C besorgen ist m&szen sterben. 12. C lebend.
24. liand sU ir pferd. 34—36. A Bnrcb ein Zeichen ist dieser am Scblnsse Ton
BMmeha Hand nachtrtglich beigefügte Sats an die Stelle rerwiesenf an welcher wir
ilia abgedmcH} de^elbe fehlt in C (s. S. 393,27).
1) Oelenberg, w. von Mfllhausen, Augustii^erchorherrenstift. 8. B. Chr.
II, S. 103, 27. 105, 23.
26*
■
■
1
^
404 Beilagen.
1474 Sust sint vast vil grosser;, unkristenlicher, unnatürlicher
Sachen in kilchen und anderswo von inen bescheen, die vastl
ze lang zu schriben weren von irer vile wegen, dann ettlich
so lasterlich und schwer sind, das ein gants land darumbe
kumber angon oder undergon möcht, daz der allmechtig gott
alles gnedigUch und mütigUch wolle schicken.
vin.
Process des Münzmeisters und der
Wechsler in Basel 1474.
(Siehe Band n, 152, 25. 157, 13. 1S3, 3.)
Ueber die MOnzbetrOgereien, die zu Eüde des Jahies 1474 in
Basel entdeckt wurden und zu einer Untersuchung führten, in welche
ausser dem Münzmeister eine Anzahl der angesehensten Männer
verwickelt waren, erhalten wir au» dem Staatsarchiv AufBchlüsse,
die das von Knebel gebotene Material ergänzen und berichtigen,
allerdings nicht in der Webe, dass wir ein vollkommen klares Bild
von der ganzen Angelegenheit gewinnen.
Als die Schuldigen, die bestraft werden, -erscheinen der Münz-
meister Ludwig Gesell, Balthasar Hütschi (Hützschy) und Matthias
Eberler, genannt Grünenzweig, zum Ag^tein. Hütschi finden wir
zuerst im Jahre 1469/70, Eberler 1472/73 als Rathsherm der
Zunft zu Hausgenossen, im Jahre 1474/75, iu welchem sich unser
Handel abspielt, sass letzterer im neuen, ersterer Im alten Rathe.
Knebel bezeichnet S. 152, 27 und 157, 16. 17 den Hütschi schlecht-
weg als campsor. Eberler nennt er S. 152, 31 campsor ciTitatis
und 183, 5. 6 sagt er, Hütschi und Eberler hätten zusammen das
cambium civitatis gehabt. — Ludwig Gesell von Zürich war im
Jahre 1462 von der Stadt Basel angestellt worden, um »zweyling
von rappen, die man nempt vierer«, zu münzen (Staatsarch. Basel,
geheime Registratur SS. L. Vgl. Hanauer, l^tudes ^eonomiqnes
sur l'Alsace I, 409. SchOnberg, Finanzverhältnisse 122). Die be-
treffende Verkommniss sollte dauern bis auf Absagen und Wider-
rufen des Rathes. Im J. 1472 wurde abermals ein Vertrag zoin
Münzen von neuen Vierem mit ihm abgeschlossen. Er sollte für
ein Jahr gelten, beiden Theilen war aber vorbehalten, ihn halb-
jährlich zu- oder abzusagen (Geh. Registr. SS. O. SS. P.). Gesell
4. C BO schwer.
Vni. Münzmeister und Wechsler. 405
war nicht Bürger von Basel. Wfihrend Hütschi und Eberler in
Ihren Urfehden (s. nnten) ausdrücklich als solche bezeichnet werden,
heisst er in der seinigen einfach : Ludwig Gesell der muntzmeister.
Neben seiner Stelle als Münzmeister der Stadt Basel versah Ge-
ftseU auch noch die eines solchen des Philipp von Weinsberg, wel-
cher im Pfandbesitze der 1429 durch Sigmund zu Basel errichteten
Reichsmünzstätte daselbst Gulden prägen liess und ihn im J. 1459
xnm erstenmale auf sechs Jahre zu seinem Münzmeister ernannt
hatte (Ochs III, 547. Ueber die Reichsmünzstätte in Basel vgl.
i ebenda 212 ff. Den hauptsächlichsten Aufschluss über die letztere
giebt Joseph Albrecht, Mittheilungen zur Geschichte der Reichs-
Mfinzstätten zu Frankfurt a. M., Nördlingen und Basel, Heilbronn
IS35. Vgl. auch Alb. Sattler im Basl. Taschenbuch für 1879,
S. 202 ff. Hanauer I, 95 ff. Ad. Geering, Handel und Industrie
Bder Stadt Basel, Basel 1886, S. 273 ff). Der Sitz dieser Reichs-
münzstätte war das 'noch. heute zur goldenen Münze genannte Haus
an der Ecke der Sporengasse und der Eisengassa (jetzt Sporen-
guse 1). In derselben Häuserreihe, an der Ecke der Sporengasse
und des Martinsgässleins (Sporengasse 7) befindet sich das Haus
fcsxm Agtstein oder Agstein^), * nach welchem Matthias Eberler be-
gannt wurde, weiter nach dem Markte zu, zwischen dem Martins-
gSsslein und dem Rathhause das Haus zum Gold (Sporengasse 11),
von welchem des Matthias Brüder Lienhard und Hans ihre Beinamen
führten (s. S. 408,42 u. s. w., Tgl. S. 195 A. 3 und Beilage XVm),
bund an dasselbe anstossend das Haus zum Rebstock (Sporengasse 13),
d28 Ton Balthasar Hütschi bewohnt war (Missivenb. XIV, 126).
Die Stelle des Wardiners (des Wardeins) in der goldenen
Münze wurde laut Privileg Kaiser Sigmunds diirch den Rath zu
Basel besetzt. Inhaber derselben war zu der Zeit unsres Handels
»Balthasar Hatschi >).
lieber die Aussagen, auf welche hin es zu einem Einschreiten
gegen die genannten drei und gegen die der Mitschuld Verdäch-
tigten kam, giebt folgende Stelle im Oeffnungsbuch V, 125^ Auf-
äcfalnss.
^ Von der valschen muntz. Als der muntzmeister und
^der yalsch blancken und crutzer harbracht hand, und son-
der der muntzmeister geredt hat, er habe 400 guldin wert
Wbrachty aber wöU man sin nit absin, so wolle er die andern
3&. Dm f Mpeni Gedrnekte sieht »m B^nde.
1) In den Quellen, die dieser Darstellung zu Grunde liegen, findet
•ich immer die Form Agstein. So wird auch jetst noch gesprochen, trotz-
dem dan an dem Hause .»sum Agtstein« angeschrieben steht
2) Als solcher begegnet er bereits in einer Urkunde des Jahres 1472
Geh. Rcgistr. SS. R}.
406 Beilagen.
angeben, so mit huffen die harbracht band und bringen, der
muntzmeiflter bat die wortt, wie obstat, mit Jacob Waltenbein
geredt. Jacob Waltenbein bat ocb Baltisar Hutscbi ettlich
summ geltz geliben. die bat er im wider bessalt in blancken.
darunder wurdent im wol für 25 guldin wert von Grelterkinger
usgescbossen. solbs sol beyden reten furbracbt werden, so die
unnsem im veld wider anbeimiscb werden, daby emstücb er-
varung tfin, wer dem muntzmeister den bfiling geoffenbart hab,
desglicb an HeinrticA von Brunn von der guldin munts, so uff
ein sdtt gemuntzt und von Baltisar Hutscbi verkert und doch
danacb von Baltbissar genomen ward, so bat die k6cbin zum
Scblussel Baltisar Hutscbi ein sum altter guldin in eim seckli
zfl bebaltten geben, als sy gon Baden f&r. nu an ir wider-
kunft und sy ir gold wider begert, bat er ir ander, nuw gold
wider geben, darumb sol man sieb fiigentlicb ervaren. so batt
Matbis dem seckelmeister 200 gülden umb duggaten geben,
und von demselben seckelmeister zu Züricb batt er derselben
gülden nit 50 gülden zu zinse wollen nemmen.
Von der scbalen wegen, durcb Caspar T&nnouwer von
Rom bracbt, so nit werscbafit sin sollen und docb durcb Bal-
tbasar Hützscby von im e^koufft für gAt Basel-werscbafit hin-
geben.
Desglicben von der scbalen wegen, oucb durch Balthasar
zu Spir gemacbt, so nit werscbäfft sin und destermijider nit
durcb in für Basel-werscbafit bie yerkoufft sin sollen, Burekar- 1
ten und JEindem.
Sodenn von der werten wegen, durcb Matbisen Eberler
wider Jacob Waltenbin uff dis meynung gebrucbt, sy syent
vor Ellicordt im veld gewesen und babeu im sin lib und gut
bewart, und er bab sy bie binderwert an die ax gegeben, Ter- i
raten und verkoufft.
Item daz sy die silbrin müntz, es syent Metz-blancken,
keyser HSinricb blapbart, sibener und ander derglicb müntz
wider ir ordenung und eyde abgetan baben sollen, oucb dasz
sy die gülden muntz auch sollen abgetan haben,, yor und eei
die verr&fft worden ist, desglicben haben sy blancken und
crutzer, so nit werscbäfft gewesen sind, zu land bracbt und
die f&r werscbäfft hingeben, nemlich band sy 35 blancken für
Ift. Von Anfkag an bia .enraren* ron der Hand das üntancbreibara Waltber Boa<
garUr, Ton jio* bU aai Ead« Toa der des Btadteohretbere Niolaas &&sebu leb fc«*
merke bier ein fftr allemal in Betreff der Formen guldin nnd nlden (fBir das A4-
jeotiy nnd f&r dae Snbatantiy), daas Bomgartor die eratere, läacb die letitere ;«-
branobt, nnd dase iob demgembea ancb bei der Anfltenng der Abkflnnngea ▼arftkbr«>a
bin. Heber den Anfangabncbataben dea Wortee Bberler aetit Bftaob bisweilen, aicU
immer, ein a, das ich im Omoke nicht wiedergebe.
Vm. Mfixumeiflter und Wechsler. 407
ein gülden koufflk und hie derselben blancken 28 fiür ein gol-
den uAzgeben, desglichen 100 krutzer ouch für ein gülden
konfft und derselben 58 für ein gülden uszgeben.
Item Mathis hatt geben Zscb^rlin von WUe 34 gülden
»wert müntB in cr&tEem.
Die xwei Hände, die bei dem Niederschreiben dieser Auf-
Zeichnung thätig gewesen, kleine Verschiedenheiten der Schrift und
der Tinte in dem, was jede derselben eingetragen, sowie mehrfache
Abänderungen weisen darauf hin, dass sie nicht auf einmal ge-
(«macht, sondern mit Unterbrechungen zusammengestellt worden ist.
Die Behörde, welche die Berathung pflog, war vermuthlich der ge-
heime Raih der Dreizehn. Jacob Waltenheim (Waltenhein, Walten-
hin), dessen belastende Aussagen angeführt wierden, war alter
Meister der Hausgenossen-, Heinrich zimi Brunnen, Ton dem wei-
s tere Auskunft verlangt werden soll, neuer Rathsherr der Schlüssel-
sanft, lieber die Verschuldung des Münzmeisters und des BalChasar
Hatschi, wie sie Ton den beiden eingestanden werden musste, sind
Tor allem ihre Urfehden (s. unten S. 41 Off.) nachzusehn.
Einige Notizen auf Bl. 126 zeigen uns, dass die Dreizehn
isich weiter mit der Sache befassten und sich darüber beriethen,
ob dieselbe an die Sechs, d. h. an den grossen Rath gebracht
werden solle. Man begnügte sich aber, sie durch den alten und
den neuen Bath entscheiden zu lassen, wie die folgenden auf
Bl. 126^ eingetragenen Aufzeichnungen ergeben:
K Anno ete. 75. incipiente, ipsa die sancti Silvestri hannd dJ^^^i^
dis nachgeschriben vor beden r£ten geschworen, ir lib und
g&t keins weges yon der statt nit ze entpfrömden noch ze
Terennderen, sunder by demselben fiyde by der stat ze bliben,
dayon sich nit ze t&nd noch niitzit ze verrücken denn mit
• eins rata wissen und willen.
Haim. Zschegkabürlin der alt «mffhneister
liudwig und Hanns ZschSgkabürlin sin siine
Hanns Trmy Hanns Bfir
Uolrich zem Lufft Lienhart zum Gold
% Andres Bischoff Hanns zum Gold.
Von deren wegen, so rhit der müntz gehandelt
baben. Eodem die ist von beden r^ten bekannt ze griffen
ZQ Mathis XSberler, Hanns Beren, Balthasar Hiitzschy und dem
muntsmeister. dis sind in gefSngknüsz kommen: Hanns Ber,
»Balthasar ELützschy und der muntzmeister. Mathis Eberler ist
bin und enweg gangen und hatt sich von der stat entpfröm-
3S. Dar "Srnme de« Huu BIr Ui ■pftter'eingetngeii. 36. Dm gesperrt Oedraekte
ftelit mm Buiae.
408 Beilagen.
det, über dasz im by sinem 6yd gebotten worden ist uff hut-
tigen tag uff die zwSy zu den rSten ze kommen, als denn
andern den reten ouch gebotten worden ist.
Der Umstand, dass unter denen, die schwören mussten, Leib
und Qut nicht von der Stadt zu entfremden, der Name des Hanss
Bär nachträglich eingefügt ist, deutet darauf hin, dass dieser, ^ie
auch Knebel 11, 157, 27 berichtet, bald aus dem Qefftngniss ist ent-
lassen worden. Auch erfahren wir später nichts von einer Strafe,
die über ihn verhängt wurde.
Für die Gefangenen wurde sofort Fürbitte eingelegt. Ami
5. Jan. 1475 erschienen laut Oeffnungsbuch 126^ Qraf Oswald tod
Thierstein, der Stadtschreiber und der Hauptmann von Solothum
vor Rath, um in der Stadt und in ihrem eigenen Namen zu bitten,
9sy usz gef ^gknüsze , doch uff gnftgsamy Sicherheit, ze lasien
und inen ze erkennen ze geben, wa das miiglich sye, warumb sy i
byfanget sind, und sich daby erbotten, so verre sy verfengklicb
und das wider ein rät nit sye, inen ze gSnnen darinn ze tSdingen,
damit fründ by fründ bliben mSge etc.t Es wurde ihnen gedankt,
zugleich aber bemerkt, da augenblicklich beide Räthe Über der
Sache sitzen, sei man noch nicht im Falle ihnen eine Antwort zu?
geben.
Am 18. Januar musste ausser den schon genannten auch noch
ein weiterer, J»Str8uwlin der kSufflert, schwören, Licib und Out nicht
zu entfremden »von der uffkoufften müntz wegen, und by demselben
ijd ze helen, was mit im gerett ist oder noch gerett werden m5cht, 2
und er von beden reten im hoflin gebort hatt« (Oeffhungsb. 12$j.
Knebel nennt unter denen, die schwören mussten, S. 157, 28 auch
noch »Ludowicus Qloggengiesserc. Es ist dies Ludwig Beyer, Pejer.
Feiger oder Peyger, der im Jahre 1472 wegen Beschimpfung des
Rathsherm seiner Zunft, des Balthasar Hütschi mit Leistung (zeit- <^
weiliger Verbannung] bestraft worden war und bei dieser Gelegen-
heit im Oeffnungsb. V, 90^ das eine mal als »Ludwig Ologken-
giesser«, das andremal als »Ludwig Feiger«, in seiner Urfehde (geL
Eeg. T I, 0.)-al8 Ludwig Beyer, Hans Beyers des Qlockengiessers
Sohn bezeichnet wird. Im J. 1475 wurde er Meister zu Haus-S
genossen. Wie schon in einer Anmerkung zu jener Stelle Ton
Knebel bemerkt ist, wird seiner im Oeffnungsbuche bei 'unsenn
Handel nicht erw&hnt.
Am 20. Januar wurden von beiden Käthen Hans Eberler und
der Altoberstzunftmeister Hans Zsoheckenbürlin ihres Eides cnt-«'
lassen, letzterer »on furwortt«, ersterer »mit solhem geding und
furworttenc, dass er seinen Brüdern Matthis und Lienhard Eberler
weder Hilfe, Bath noch Beistand gegen den Rath zu Basel thue
(Oeffnungsb. 128*).
In Betreff der andern, die geschworen hatten, berichtet das«
Oeffnungsbuch nichts, Hans Irmi und Ulrich zum Luft erscheinen
g
Vm. ManzmeiBter und Wechsler. 409
aber schon in nächster Zeit wieder in amtlicher Thätigkeit als Mit-
lieder von BathsauBschüBsen.
Das KechtBTerfahren gegen die Gefangenen wurde diurch eine
neue, besonders gewichtige Fürsprache abgewendet, wie wir aus der
3 folgenden Aufzeichnung, Oefihungsbuch 128^, ersehen:
Balthasar Hutzschy, Ludwig Gesell der müntz-
m£ister. Anno quo supra uff sambstag nach sannt Blasyen Febr. 4
tag, uff das unser funtgenoszen von Zürich ratzbottschafft in
nanmien ix und von wegen gemeiner 'Ejätgenoszen einen rfttt
»mit sampt Jacoben von Sennhein, Clauwsen Schwab als von
Balthasar Hutzschis ^ sodenn Cünrat Keyser mit Johannsen
Meyer dem schriber als von des muntzmeisters irer friinden
wegen gar demflticlichen und mit hohem flisze gebetten haben,
irthalb das recht hindan ze setzen, inen gnad ze bewisen und
uin ir straffe nach erkantnüsze des räts ze nemmen, denn ir
begerung ye nit sye mit der stat begeren ze rechtigen noch
anders denn inen gnad ze bewisen und sich in straff des rats
ze geben, also sölich gemSiner ^jdtgenoszen emsig byt und
begerung vor und nach zum dickeren male bescheen, des-
»> glichen der frunden bescheen byt angesehen ist inen nach
erkantnüsze beder rSten geantwurt, so verre Balthasar Hützschy
und ouch der muntzmeister des willens euch syent, wolle ein
ilt sy deren so vil genieszen laszen, strengkhSit des rechten
hin dansetzen und on all furwort umb ir misztatt und schulden
5 nach erkantnüsze eins rats straffen, und wie sy gestrafil wer-
den, dasz das daby bliben solle, ouch dasz ein rät inen die
gefSngkniisze lichteren« und sy in ein stuben, doch mit sicherer
versorgknüsze und gewarsamy, uff irem costen kommen laszen
wolle bisz zä usztrag der straffe, und dasz darinn gehandelt
«•werden mag nach erkantnüsze der reten. welicher äntwurt
bede, der von Zürich bottschafft, ouch ir frunde dem rat mit
aller dem&t und flisz getruwUch gedanckt haben, mit erbiettung
ir gnad und guttwillikeit begem umb ein stat und die iren
mögen verdienen.
6 Die Dreizehn beriethen nun wieder, »ob man den handel der
niiiatzen an die sechs bringen wolle« (Oeffnungsb. 129), aber auch
diesmal wurde die Entscheidung durch den Rath allein getroffen,
d. h. ohne Zweifel wie bei dem ersten Einschreiten (S. 407) und
wie nachher (S. 415) dem Matthis Eberler gegenüber durch den
uneaen Rath in Verbindung mit dem alten. Hütschi und Gesell
«wurden, ersterer am 11., letzterer am 15. Februar, gegen Ent-
6. 7. D»s gesperrt Gedrnckte steht am Bande.
410 Beilagen.
riohtimg einer Busse von je 500 Qulden in Freiheit gesetst und
mussten Urfehde schwören, d. h. das eidliche Versprechen ablegen,
sich wegen dessen, was gegen sie vorgenommen worden, in keiner
Weise zu rächen. Einielne Stimmen aus der Bürgerschaft liatten
sich in den Tagen, die dieser Entscheidung vorangingen, in unge-
ziemender Weise über den Rath yemehmen lassen. »Martin Mel-
tingerc, heisst es Oeffnungsbuoh 129, «sol» gerett haben, em rat
bedSrfffc vil dafür geben [zuerst hatte gestanden : bed6r£Et 1000 oder
2000 gülden se geben], dasz er der sach gen den iien massig
gangen were, und es werde daran kommen, ander Int müssen
bytten [d. h. dass der Rath andre Leute bitten müsse] ir der sack
abzehelffen, und sunderlich sich bekennen unrecht getan b&ben.
und wie der Barfftsz ein widerrAff getan habe, alse werd Qin rat
sich ouch muszen bekennen.«
Wir theilen die Urfehde des Balthasar Hütschi (geh. Reg.
Tl. T) ganz, von der des Ludwig Gesell (ebenda TL U) den
ersten Theü mit:
Febr. 11 Ich Balthasar Hutschy der weclissler burger zu Basel be-
kenn und vergich offenlich mit disem brieff, als mich die
strengen, fiirsichtigen, wisen burgermeister und rate der statt
Basel myn gnedig Herren mich in gefimgnisz genommen, umb
das ich allerley miszbruchung in nachgemelter wise gehandelt.
zum ersten daös ich geschwom hab der statt von Basel nutz,
ere und frommen ze werben, iren schaden ze wenden, dess^
glich der huszgenossen zunfft ordenung ze halten, welich orde-
nung under anderem innhalt daz ein yetlicher, so derselben
zunffl; gewerb üben und bruchen wil, weder Basler noch all
ander muntzen, die darzu gehörend und .darinn gemuntst sind,
nit abtun noch verbrennen sol, dwile sy geng und gebe sind,
wann ich aber solicher pflicht, wie obstat, vei^essen, dawider
getan und gehandelt hab, durch dise handlung zum ersten, daz
ich mitsampt dem muntzmeister die Saffoyer blancken u%e-
. satEty versucht und fiinden hab, daz ir deheiner acht stebler
wert wert sin, darüber dieselben müntz empfieuigen und verrer
ye eynen für zehen pfenning uszgeben. item das ich die cnitzer
mit den zwey^n kopffen, so ich gewiszt hab nit werschaffl; umb
ir wertt gewesen, empfangen, dieselben under ander gut crutzer
gemischt und dieselben für gut und werscha£Ft umgeben hab,
durch welich uszgeben das gemein gut und vil luts beschedi-
get und betrogen sind, item daz ich Welsch silber und ander
derglich silber, so nit werschaflft gewesen ist, für der statt
23. Da di« Zeieben, die Id« and da . Aber dem u ■tehen, keine dentlidiea Foracs
haben and nach keUem tiobeni Grandeatie angebraobt sind, so b^wn wir ci« fkS
weggelaeeen.
Vm. MOnzmeister und Wechsler. 41 j
Basel werung und werschafft geben und damit merglichen
betrug b^angen. item das ich Metz-blancken, Beheimsch
spagurli und derglich muntz manigfaltig abgetan und gekumt.
item die Rinischen gülden genant zulouffer und die, so uff
. snunzehen krat goldes gemuntzt sind, ouch mir in wechssells*
wise zu guter bewar geleit, abgeton, mit anderem gold bezalt
und die obgemelten gülden verfurt, und das alles on sonder
urloub getan hab, daruff sy verrer vermuntzt* sind, durch •
welich handlung ich mich schwerlich miszbrucht, ich ouch
10 schwerer straff an mynem libe und gut wirdig gewesen were,
darumb mich ouch die gemelten myn herren burgermeister
und rate zu Basel für recht gestellt und recht ergan lassen
woltent haben, dann daz die frommen, wisen her Heinrich
Boist burgermeister und Heinrich 6ol(Uin des rats zu Zürich
15 in nammen der fursichtigen, ersammen, wisen des rats daselbs
und ouch in nammen gemeiner 'Ejigenossen myner lieben
harren, Jacob von Sennhein, Claus Schwab, ander myn ange-
boren frund, herren und gonner so yerr für mich mit hohem
flisz gebetten, daz mich die megenanten myn gnedig herren
20 burgermeister und rate der statt Basel, daz sy mich solichs
rechten lidig gezalt und vertragen und doch mich nach myner
bitt und beger, so ich demutiglich getan, umb myn zitüch
gut umb funffhundert gülden Rinischer gestrafft und ouch da-
mit gnediglich von iren hannden und straff kommen lassen
K haben, und uff solich sonder gndd und gnedig bewisung mir
durch die Tilgenanten myn herren burgenneister und rate zu
Basel geton und bewisen, so hab ich fry, lidig und losz aller
bannden und gefangnisz, unbezwungen, von fryem willen eynen
eyde liplich zu gott und den heiligen mit uffgehaben fingeren
30 und gelerten wortten geschworen, von dirr gefangnisz und
sach wegen und allem dem, so sich darinn begeben und untz
uff disen huttigen tag gemacht hat, nutzit uszgesetzt noch vor-
behalten, ewigen sun und friden ze halten wider die megenan-
ten burgermeister und rate der statt Basel, alle die iren und
35 so inen .verwandt sind und zu versprechen standent, ouch alle
die so zu diser .myUer gefangnisz hilff, rate getan, gegeben,
darzu verdacht und verwandt sind, obgemelter und aller er-
gangen Sachen halb nyemermer ze tund, die nit eferen, rechen
durch wortt, werck, rat, getat, heimlich noch offenlich noch
40 ouch das nit gestatten noch gehellen getan werden weder
durch myn firund noch ander in dehein wise, sonder diso myn
urfecht erberlich, getruwelich und uffrechtlich halten und voU-
furen. und ob ich eynich sprach oder vordrang über die
412 Beilagen.
Sachen, so vorttand, hette, hienach in künftigem yemer gewunn
wider die obgemelten myn gnedig herren burgenneister, rate
und gemeind der statt Basel, alle die iren und so inen zu ver-
sprechen standen, geistlich und weltlich, umb alle solich myn
Zuspruch und yordrung, so ich also hette oder gewynn widei
burgermeister, rate und gemeind der statt Basel, sol und
wil mich benugen recht zu nemmen und zu geben, zu
geben und ze nemmen vor dem wirdigen herren ye zu
zyten dem official des bischofflichen hofes zu Basel, und
von eintzigen und sondrigen personen, so inen zu ver-
sprechen standent und verwandt sint, vor iren schultheissen und
gerichten der stetten Basel oder vor den richteren und ge-
richten, darinn sy gesessen, und därinn sy gehörig sind, und
was ouch also erkant und gesprochen wirt, solichs getruwelich
und erberlich halten, voUfuren und getruwelich nachkommen
on alles wegeren, yerrer uszzug und appellieren, wo ich aber
so unthur wurd, daz ich yemer hiewider tetti in einem stuck
oder me, schuff oder gehell geton werden heimlich oder offen-
lieh, dayor mich gott behutten wolle, alsdenn soll ich heiszen
und sin ein meyneider, erloser, yerzalter man, und wo ich
dannethin yemer ankommen oder ergriffen wurde, es sye in
stetten, dorfferen, uff wasser oder dem lannde, so soll man
on alle gnade, iirteil, recht und gericht umb disen ver-
wurckten handel, ouch umb die miszbruchung dennzemal durch
mich yerwürckt, von dem leVbn zum tod richten in aller wise
und in dem rechten, als ob solichs mit urteil und rechtem
gericht ervolgt, erlangt und erkant were, ungefirevelt aller
bepstlicher, keiserlicher und kuniglicher fiiheiten und gnaden,
so erworben und geben sind oder furer erworben und geben
werden mochtent, dann mich solich friheit, gnad, recht, ge-
richt, geistlich, weltlich, gesatzt, trostung, Sicherheit imd geleit
der fiirsten, herren, stetten und lennderen noch sust nutzit
uberal so yemand hiewider erdencken konnde oder mochte be-
krenckt oder widertriben werden, mich dheins wegs beschirmen
noch behelffen sol, dann ich mich aller und yetlicher friheiten,
gnaden, rechten, gerichten, aller dispensacion und behelff und
sonder des rechten, so da spricht, eine gemeine verzihung ver-
fach nit, ein sondere gange dann ee vor, wissentlich und wo)
bedachtlich verzigen und begeben hab und yerzich mir dera
aller in krafit dis brieffs, alle geverde, untruwe und ai^list
harinn gentzlich yermitten. des alles zu warem urkund so hab
ich myn eigen ingesigel offenlich gehenckt an disen brieff,
mich aller davor geschriben Sachen damit wissentlich zu über-
YIIL Münxmeister und Wechsler. 413
sagen, und zu nach merer gezugnisz erbetten die obgenanten
Jacob Ton Sennhein und Claus Schwaben myn lieben oheim, daz
sy ir ingesigele euch für mich gehenckt band an disen brieff,
das wir Jacob von Sennhein und Claus Schwab umb flissig bitt
s Balthasar Hutschis unsers lieben oheims bekennen getan haben,
doch uns und unseren erben on schaden, der geben ist uff sambs-
tag vor dem suntag invocavit des jars als man zalt nach Cristi Febr. ii
unsers herren geburt tusent. vierhundert sybentzig und funff jare.
I Ich Xiudwig Gesell der muntraneiBter bekenn und veigich Febr. 15
offenlich mit disem brieff, als die strengen, fursichtigen, er--
Samen und wisen burgermeister und rate der statt Basel min
gnädigen lieben hem mich in ettlichen vergangen jaren zfi
irem muntzmeister ufEgenommen, also das ich ir silber müntz
imiintzen und mich damit haltten solt nach lutt der verschri-
bimg, so ich den selben minen gnedigen hem mit minen in-
gesigeln versigelt übergeben, ouch lipplich zu gott und den
tieOigen mit uffgehaben yingem und gelertten wortten geswom •
hab, innhaltt derselben brieffen mit allen puncten uffirecht,
warlich und erberlich zu haltten und zu vollf&ren, so under
anderm clerlich uszwisent, was zAstossender muntzen in den
kreyssen der muntzgnosschafft gSng und g£b sind, das ich die
dheins wegs nit abtfln sol etc., so denn aber der zunfft Ord-
nung och zu haltten geswom hab, so in einem artickel also
wiset, das ein yettlicher, der ir zunfft gewerb ftben und ge-
brachen Tvil, weder Basler nach all ander muntzen, die darzÜ
gehörend und damit oder darin gemuntzt sind, nit abt&n nach
verbrennen sol, dwil sy g6ng und gCb sind, och all argwenig
gold und silber, das einem yettlichen furkompt, u£&uhaltten
und dem meister von der zunffi; zu antwurtten etc. wann ich
aber solher phlicht miner Verschribung und geswomnen eyden
vergessen, dawider geton und gehandelt hab durch dise nach-
^ennercktten stuck : zum ersten das. ich ein zal keyser Hein-
rich plaphartt, so zö Basel gemuntzt sind, abgeton,.item uff
vier marck schwer Metz-blancken ouch abgeton, verbrandt,
item ettlichen geholffen hab, angster, spagurlin und derglich
munden ufisetzen, kümnen und absetzen, item das ich die
Saffoyer blancken uffgesatzt, versucht und erfunden hab, das
^er in werschafft nit achtt stebler Basel-muntz wertt gewesen
'ist, darüber funffhimdert guldin wertt blancken Saffoyer
\)\ancken gon Basel bracht, alda zwöyhundert guldin wertt ye
^nen für zechen phening usgeben, item einen argwenigen
10. Dia Urkunde i«t von der Hand dM Walth^r Bomgarter geschrielMii.
414 Beilageo.
zerhowen guldin ring mit einem diemant umb einen guldin
und sechflzechen plaphart gekouft, da mich wol beducht hat,
derselben guldin ring veTstoln gewesen sin, als sich das danach
gar in kurtzen tagen enrand, darzA die Rinischen guldin, so
ich selb hievor uff nuntzechen kratt golds gemuntzt, an frömd s
stett gef&rt, da sy abgeton sind, daby ich selber die Rinischen
guldin, so hie vor uff das kratt, wie vor j»tat, selb abgeton,
anderwerb yermuntzt, das alles on urlob geton hab, durch
welich obgemelt miszhandlung ich mich swerlich ubersechen,
och an minem lib swerer straff wirdig gewesen wer, darumb i«
mich die obgenan^^n burgermeister tmd rate der statt Basel
min gnedig hem in ir gevangknisz gehept und umb solhen
miszhandel vermeinttent mich für rechtt zu stellen und darumb
ergon zu lassen, was des heiligen richs und ir statt recht ge-
wesen wer. wann aber die fursichtigen, ersamen und wisenu
burgermeister und rate der statt Zürich min lieben hem durch
ir ersam, fiimemm, treffenlich ratsbottschafit, nemlich hem
Heinrich Röisten iren burgermeister und Jungkherr Heinrich
6&ldlin des rats daselb und in irem -nammen die gemeltten
min hem von Basel umb gnad und sonder das sy mich solhs »
rechtten erlassen woltint ernstlich angekert, deszglich in nam-
men und von wegen der fursichtigen ersamen und wisen ge-
meyner Eydgnossen miner lieben hem och gebetten, sodenn
Conratt Keyser von Zofingen, Johannes Meygerler und ander
min frund derglich und sonder ich demfttiklich och gebetten, %
solich ernstlich und vlissig bitt haben die megenan^^n min
hem burgermeister und rate der statt Basel zu hertzen geno-
men und mich dera so vil genyessen lassen, damit sy mich
des rechtten lidig geialtt und doch uff bitt und begerung miner
hem frunden und min selbs an minem zittlichen g&tt umb funff- »
hundert guldin Rinischer gestrafft und damit gnediklich yon iren
banden kommen lassen haben, und uff solich sonder gnad ....
Das weitere entspricht vollständig der Urfehde des Balthasar
Hütschi. Es siegeln neben Ludwig Gesell Junker Wemher yon
Berenfels und an der Stelle des Conrad Keiser von Zofingen, derss
kein eigenes Siegel hat, Heinrich Zschach der Goldschmied, Bürger
zu Basel. Das Datum ist Mittwoch nach St. Valentins Tag [Feb. 15].
Bald darauf kam es auch zu einer Verständigung mit dem
entwichenen Matthis Eberler. Am 7. Febr. erinnerte ihn der Rath
daran, »mit was f&gen wir, ouch ettlich die imsem und andere, lo
dir ein mercklich sum gelts yertruwt und hinder dich kommen
laszen haben, welichs gelts wir zem teil von dir noch unentricht
sind^ desglichen sich die unsem und ander yon dir ouch eben hoch
ym. Münsmeister und Wechsler. 415
erdagen, in gelt« von dir unbesalt uBzUgen, uns und in zft ber-
liehem schaden so ennanen wir dich diner pflioht uns dins
btugrechten halb mit fiyden verwant, als hoch wir dieh des zu
manen hahen, uns nnd die unsem und ander des uszstanden gelts, .
^onch des costen daruff gangen on witter yerziehen hiezwuschen
and suntag schierest künffdg [Febr. 12] ze entrichten und nn-
digbar ze machen. f Zu dem Ende g^ebt er ihm sicheres Geleite
fSr Hin- nnd Herreise und Aufenthalt in der Stadt (Missivenb.
XIV; Blatt zwischen 8. 48 und 49), wie er ihm vorher auch schon
^ai Besoigung andrer Angelegenheiten ertheilt hatte (Oeffnungsb.
V, 127. Missivenb. XIV, 34. 40. 41). Am 11. Febr. wurde das
Geleit tuü 8 Tage bis Sonntag den 19. erstreckt (Missivenb. 52),
und am 14. quittiert ihn der Rath für 6800 Gulden in Gold und
210 0 6 ^. S d. in Münze, welche adie drye herren über unser
^^t Sachen gebrdenett hinter ihn gelegt , aetüich der statt gult
ond zinse damit abzelosen, ouch ettlich zinse nach margkzal ver-
fallen davon uffzerichten nach sag der geschrifften im übergeben,
däsz wir da derselben 6800 gülden in gold, ouch der 210 ^ 6 «.
8 (f. in müntz mit dem, so er davon abgelSszt imd uns uff hutt
^(ktnm dis briefes in gold imd gelt widergeben und geantwurt hatt,
?on im besalt imd uszgewiszt sind« (Missivenb. 57). Am 28. Fe-
braar wird ihm dann abermals freies Geleit bis zum Ostertag, dem
26. Man, ertheilt (Missivenb. 60), und in dieser Frist vollzieht
sich seine Verständigung mit dem Rathe.
% Das Oe&ungsbuch berichtet 131^:
Mathis Eberler der elter. Quarta ante palmarum 75 Ken 15
ist Yon Mathisen Eberlers des eiteren wegen durch den mer-
teil züsampt dem alten rat bekannt: item 500 gülden wie an-
der 28 besseren, item des rats ze r&wen, item der zunfft halb
»das dem rat ze vertruwen, und so yerre unser gnediger herre
TOQ Basel oder giraff Oswalt bitten, in zu der zunfft kommen
K lassen, wolle ein rat sich- versehen, sy nit enteret bliben.
and dasz er sich verschribe begnadet nnd der sach halb ge*
rieht und betragen sin.
* Am 23. Merz sodann stellte Eberler folgenden Brief aus (geh.
HTI. B):
Ich Mathis Eberler der elter genant zum Agstein burger m«» 23
ZQ Basel bekennen, nachdem ich in ungnad der strengen und
Ausichtigen, ersammen, wisen des burgermeisters und der reten
idei statt Basel myner lieben herren kommen und gewesen,
daz ich da uff hutt datum dis brieffis durch mittel myner an-
nbomen, ouch anderer mynen guten frunden mit denselben
28. DMMsperrt Gedrackte aUht am Bande. 37. Die Urkiude ist Ton der^
Mlb«iiH»nd geBcluieben, wie die Urfehde dei Balthasar Hfttsohi. Wir TezKiehten
nek hier ani die Wiedergabe der Tereinaelten Zeichen ühei' dem q.
416 • Beilagen.
mynen herren von Basel solicher Ungnaden halb, als sy mich
denn wider begnadet haben, in disz wise gutlich betragen und
überkommen bin, ist also: nemlichen daz ich nuzemal des
rats ruwen und mynen herren des -getruwen, ouch by mynen
zunfiten und gewerbe bliben soll, und daz ich inen darzu uff-
richten und geben sol funffhundert gülden Rinischer, welich
funfifhundert gülden ich inen in gewissen jerlichen galten,
daran sy habend syent, sol belegen und verwisen, doch mit
Yorbehaltung, dieselben gult mit anderen funifhundert gülden,
nemlichen ye ein phunt drye Schilling für eyn gülden, wemit
mir das geÜept, wider zu mynen hannden mögen losen, und
daz damit m3m husfrowe irs eydes durch sy geschworen ledig,
mir ouch das myn, durch sy in hafit geleit, entschlagen sye
der sach halb, harumb wolbedacht und mit rechter wissen so
verwisen ich für mich und alle ibyn erben in krafit dis brie£
die obgenanten myn herren von Basel und alle ire nach-
kommen djer bestimpten funffhundert gülden uff disen nach-
geschriben gulten, nemlichen funfitzehen gülden gelts jerlicher
gult von, uff und abe dem husz zem Gold gegen der fleisch-
schal über einsyt nebent dem husz zem Arm und zu der an-;
deren syten nebent dem husz zum Rebstock gelten koufit
und widerkouffig mit druhundert. gülden, vallen jerlichs uff
pfingsten. dessglichen zehen gülden geltz, so da jerlichs vallen
uff sannt Johanns tag ze sunngichten und mir pflichtig ist se
geben der vest juncher Peter von Waberen von gewissen imder-
pfenderen, koufit und widerkouffig mit zweyhundert gülden
nach besag der briefen darüber wisende, so ich darumbe zu
rechter Sicherheit geleit habe hinder die statt Basel zu getruwen
hannden, also daz sy und ir nachkommen von diwthin die gult
die funff und 2wentzig gülden gelts alle jare jerlichs zu den
zylen, als vorstat, an myner statt in allem dem rechten ich
biszher daran gehept habe, innemmen, nutzen und nyeszen
sollen on myn und myner erben und aUermenglichs halb von
mynen wegen ungesumpt und ungehindert, doch mit der yor-
behaltung davorgenant, wenn ich oder myn erben kommen*
mit funffhundert gülden, nemlichen ein pfunt dry Schilling
für einen gülden, daz sy uns dann die bestimpten gult die
funff und zwentzig gülden gelts zu unseren banden und gewalt-
samy ouch widerkommen und volgen lassen sollen on intrag
und Widerrede, und daz inen damit volgen und werden die
versessen zinse, ob dehein versessen oder nach margzal ge&IIen
weren ungevarlich. und ob sach were, daz inen an den (iinff*
tzehen gülden geltz ab dem husz zem Gold dheinest abgienge.
VnL Münimeifter und Wechsler. 417
solichen abgang wie sich der begebe, sollen und wollen ich
und myn erben inen und iren nachkommen getruwelich und
u&echtlich ersetzen solicher maszen sy des von uns benuget.
tmd uff das so globen und yersprichen ich für mich und alle
^mjn erben, die ich wissentlich harzu verbinden, by mynen
gaten truwen und eren, dis richtung und Übertrag, wie vor-
stat, und was mich die bindet, ouch die yerwisung der funff-
hondert guldeif mit der vorbehaltung der widerlosung davor
gemelt, ouch die Verpflichtung der erisatzung, wa des not ist
naa und hienach getruwelich und uffirechtlich, wäre, stete und
Teste ze halten und zu vollziehen, dawider nyemer ze tunde
noch schaffen getan werden weder mit wortten, reten noch
getSten, heimlich noch offenlich, susz noch so, in dehein wise,
auch solichs weder Verheugen noch vergünstigen ze gescheen,
^mit veizihung aller friheiten und fryrechten herren, stetten
und lanndes, aller geistlichen und weltlichen gerichten und
rechten, sytten, gnaden und gewonheiten, gantz nutzit uszge-
nommen one geverde. und des zu Urkunde hab ich myn eigen
ingesigel gehenckt an disen brieff, der geben ist uff donrstag
^nach dem heiligen palmtag des jars als man. zalt nach Cristi
unaers herren gehurt tusent vierhundert sybentzig und funff jare.
Mit dieser Uebereinkunft scheint aber Matthis Eberler nicht
zufrieden gewesen zu sein, denn er kündete bald darauf sein Bürger-
recht auf, der Rath schrieb ihm aber am 4. Mai (Missivenb. 104),
^wenn er aus demselben entlassen werden wolle, so habe er dafür
ZQ sorgen, dass die Briefe, die verabredeter Maassen noch zwischen
Urnen aufzurichten seien, ausgestellt würden, am 8. Juni wieder-
holte der Bath diese Forderung und fügte als zweite Bedingung
des Eintretens auf Eberlers Aufkündimg hinzu, dass dieser seinen
^Antheil an den ausserordentlichen Kosten, die der Stadt durch den
Zog nach Neuss erwachsen seien, wie er ihm gleich den andern
ui%elegt werde, entrichte. Diese letztere Bedingung hatte der
Rath einige Tage zuvor, am 5. Jimi, auch dem BsJthasar Hütschi
und dem Lienhard zum Oold gestellt, die ebenfalls ihr Bürgerrecht
^äufgekündet (ebenda 126). Matthis Eberler scheint sich gegen
EzfOllung derselben gesperrt und die Stadt verlassen zu haben,
denn am 22. Juni wird ihm vom Bathe ein Geleit auf vierzehn
Tage ausgestellt (ebenda 134). Im Laufe des folgenden Jahres
1476 scheint dann die Sache endlich' ihren Abschluss gefunden
^und mit der Auswanderung Eberlers geendet zu haben, wie fol-
gende Aufzeichnung im Oeffnungsbuch 174 zeigt:
Mathis Kum Agstein. Anno quo supra veneris ante ine
Verene vixginis hatt Mathis Eberler genant zum Agstein in ^"*' ^
42. Dm gesperrt Gedruckte Bt«ht am Rande.
Bultr Chroluicen. lH, 27
418 Beilagen..
sinem abzug vor beden reten nach ir erkantnusze geschworen,
was Sachen sich biszher zwuschen gemeiner statt und im be-
geben und verloffen haben^ warumb das sye, dhein hindange-
setzt, darumb er sy anfordmng nit vertragen mocht, darumb
recht ze geben und ze nemmen' Tor dem official der stat Basel
und sich des genügen ze laszen, desglichen was Sachen sich
biszher begeben und yerloffen haben zwuschen im .und unseni
bürgeren oder hinderseszen als eintzigen person^n, darumb hie
in unser statt recht ze geben und ze nemmen vor imsem
schultheiszen hie- oder ensyt Bines, dahin die Sachen gehören,
und sich des genflgen ze laszen, ouch by demselben 6yde die
nachstüre der funff jaren, so in denn ergriffen hatt, Tor sinem
abzug ze geben.
Des Matthis Bruder Lienhard zum Gold, der sich unter denen
befunden, welche hatten schwören müssen, Leib und Gut der Stadt
nicht zu entfremden, imd der zu der Zeit, als sein Bruder Hans
eben dieses Eides entlassen wurdö, in einem feindseligen Verhält-
nisse zum Rathe* stand (s. oben S. 408), hatte, wie wir eben ge-
sehn, im Frühling 1475 sein Bürgerrecht aufkünden wollen, war
aber vom Rathe an die Verpflichtung zum Tragen seines Antheils
an den ausserordentlichen Kriegslasten der Stadt erinnert worden.
Er begegnet uns noch mehrfach im OefTnungsbuche (165. 186) und
im Missivenbuche (Blatt zwischen S. 306 und 307) in einer Weise,
die uns zeigt, dass er mit den Behörden im Streite lag,- ohne dass
ich angeben kann, wie sich sein Verhältniss zu denselben schliess-
lich gestaltete. Er scheint die Stadt verlassen zu haben, ohne seine
Steuern zu bezahlen, denn es heisst un Januar 1478 (s. unten),
sein Bruder Hans habe für dieselben gutgestanden. Dieser dritte-
Bruder £[ans zum Gold, der am 20. Jan. 1475 seines Eides ent-
lassen und somit von dem in dieser Münzangelegenheit auf ihm
ruhenden Verdachte entlastet worden war, stand seitdem wieder in
Amt und Würden. Seit dem Herbst 1477 finden wir aber aach
ihn mit dem Rath im Streit^ aus Anlass seines Weinhandels
(er sass im Käthe bald als Meister, bald als Rathsherr der Wein-
leutenzunft), und es kam so weit, dass er sein Bürgerrecht auf-
geben wollte. Der Rath erklärte ihm aber am 12. Jan. 1478, er
habe sich zunächst über verschiedene ihm vorgehaltene Punkte ini
verantworten, sowie die Steuer seines Bruders Lienhard, die er
auszurichten versprochen, und seine eigene Steuer zu bezahlen.
Wenn dies geschehen, iDwiewol denn ein rat inn lieber hie seche
denn anderswo, so verre dann sin will stat, sin burgrecht, wie
obstat, abz&sagen, so wSllen es die r6t von im ufTnemmen und
inn lidig lassen, sust nitft (Oeffnungsb. 189. 189^. 192. 192^). Er
muss daraufhin von . seinem Vorhaben zurückgetreten sein. Zu
seinem Austritt aus dem Bürgerverbande kam es erst in Folge derj
Vm. Münsmeister und Wechsler. 419
neuen Verwicklungen, welche seine Theilnahme an der Befreiung
des Hans Bisinger herbeiführte, und über welche Knebel in unsrem
Bande 194, 16 ff. und 205, 18 ff., sowie Beilage XVIII Aufschluss
ertheilen.
^ Die Eberler müssen überhaupt ein unruhiges Geschlecht ge-
wesen sein ; in derselben Zeit, in welcher der Rath mit Matthis
Eberler dem älteren zum Agstein yerlugidelte, machte ihm auch
Matthis Eberler der jüngere zu schaffen, der Ansprüche seiner Frau
Barbara Eberlerin yerfocht und am 19. Oct. 1476 zu einer Ver-
(9 Schreibung und Urfehde genOthigt wurde (Oeffnungsb. 167^. Geh.
Registr. Tl. C), sich aber auch später noch ungebührlich benahm
iOeffnungsb. 190^).
Anfallend ist die Wendung, welche die .Sache schliesslich
für den Münzmeister und Balthasar Hütschi nahm. Auf den Brief
ihin, den letzterer am 5. Juni 1475 vom Rathe erhalten, scheint er
die Absicht, seine Entlassung aus dem Bürgerrecht zu nehmen,
aufgegeben und verschiedene Bitten an den Rath gestellt zu haben.
Sie werden im Oeffnungsbuch 136^ zugleich mit dem Bescheid, den
die Dreizehn auf dieselben ertheilten, folgendermaassen aufgeführt
B(die Aufzeichnung ist am 17. Juni oder kurz darauf gemacht
worden) :
•
XIH: als Balthasar Hützschis halb anbracht ist:
siner urfecht halb, die abzetünd: sol im ein äbgeschrifft
dayon geben werden.
i ettwas an der sum 500 gülden widerkeren: sol by der
besserung bliben.
in lassen des von Winsperg wardiner sin : doch uff der
von Winsperg bitte.
in by der zunfft z& behalten:. sol by der zunfft bliben.
• Der Umstand, dass am 15. Juli der Rath dem Hütschi Geleite
auf acht Tage zusagt, um in die Stadt zu kommen (Missivenb. 148),
deutet darauf hin, dass sein Verhältniss zu derselben damals nicht
geißelt war, dass also der Entscheid der Dreizehn nicht sofort zu
einer Verständigung geführt hat.
Sd In diesem Bescheide war der Wiedereintritt Hül^chis in seine
Th&tigkeit als Wardeins an der goldenen Münze von einer Bitte
abhftngig gemacht, welche die Herren von Weinsberg für ihn ein-
legen würden. Zwei Concepte im Missivenbuch 174 u^d 175 zeigen,
dass Philipp der ältere von Weinsberg sich bei dem Rathe über
«dessen Vorgehen gegen seinen Münzmeister und seinen Wardein
beschwerte und das Begehren aussprach, »sy wider zu der muntz
kommen und an die arbeit steen und die üben und handhaben ze
lasen wie vorlier bescheen ist,ff und dass dieses Begehren durch
den Markgrafen Albrecht von' Brandenburg unterstützt wurde, der
21*
420 Beilagen.
den Rath ersuchte, »in die ding ze sehenf , damit die Münze durcli
sie wieder in die vorige XJebung komme.
Der Eath antwortete den beiden am 5. Sept., legte dar, ^e
sein Einschreiten gegen Gesell und Hütschi durchaus gerechtfertigt
gewesen, und wie es ihm weder für sich noch für den Herrn Ton i
Weinsberg gebührlich geschienen habe, sie wieder als Münzmeistei
oder Wardein zuzulassen, erklärt sich aber bereit, auf die Bitte
des Markgrafen und des Herrn von Weinsberg, die goldene MCLnze
wieder durch sie versehen zu lassen, »doch by dem krat und uffzug,
wie vorher.«
Nachdem die beiden somit wieder bei der goldenen Münze in
Thätigkeit getreten, scheint der Rath keinen Anstand genommen zu
haben, den Ludwig Gesell nun auch wieder für die silberne Münze
anzunehmen^). Oeffnung^buch 179 heisst es:
j»n!^2 Muntz. vierer. Anno etc. 77 ixff donstag nach circam-
cisionis domini ist meister Ludwig Gesell muntasmeister widei
bestellt; dis künftig jar vierer ze muntzen nach lutt siner ver-
schribung, und sind geordnet daizü
Rüdolff Schlierbach |
Jacob von Sennhein j- wardiner
Michel Meyer I
Der Bestellbrief des Rathes und die Gegenverschreibung 6e-
sells sind am 24. Merz 1477 ausgefertigt worden (Geh. Registi.
SS. M und SS. N). Und als im J. 1480 2) die Städte Basel, Frei-
burg i. Br. , Colmar und Breisach sich entschlossen, »ein nemliche i
zal rappen, pfennynge und stebler der vereynunge nach, so der
müntz halp biszher under uns gewesen und noch ist, miintzen ze
lassen,« so kamen sie am 8. November mit »Ludwigen Gesellen von
Basel dem müntzmeisterc überein , dass er ihr Münzmeistei sein
»und zweyelinge, so man nennet rappenpfennynge, deszglichen ste- j
beler müntzen und slahen soUe.a — Unter den vier »hotten über
die muntzc, welche der Rath zu Basel im Frühling 1480 und nnter
den fünf, die er im Herbste vor dem Zusammentritt der Conferenz
berief, befand sich Balthasar Hütschi, und ebenderselbe wurde um
Martini als einer der »versAcher« bestellt (Oeffnungsb. VI, 29.3
33*». 35»»).
15. Dm getperrt Oedrnckte »m Bande. 21. Statt X. K. stand raerit: Bam
Gilggenberg.
t) Oefifhungsb. 165 finden sich (Ende Januars oder Anfsing Februars
aufgezeichnet) unmittelbar hinter einander die Notizen : XITT : ob man furer
Silber munts muntzen und ein wechtfsel haltten wöU. XUI : als der muntz-
meister sich widert die stur und anders zu geben. — Die am 18. Sept 1475
beschlossene Margsalsteuer sollte bis spfitestens 2. Febr. 1476 entrichtet
werden. Band 11, 288 A. 4.
2) Oeffnungsb. VI, 33b: Uff mittwochen sannt Franeiscus tag [Oet.4;
anno etc. 80 wirt ein tag sü Ennsishein von gemeiner müntsgenossen, des
nachts daselbs an der herberg ze sind.
IX. Eroberungen 1474—1475. 421
IX.
Bericlit an Herzog Sigmund über die
Eroberungen in Hochburgund
und. der Waadt.
i Ein bis jetzt noch nicht verOffenÜichteT, an Herzog Sigmund
gesandter, undatierter Bericht über die Eriegsereignisse von Herbst
I41i bis Anfang 1476 findet sich im k. k. Statthaltereiarchiv zu
hmsbruck (Scbatzarchiv Lade 115); er trfigt als Ueberschrift die
Worte: Hienach vindet man geschriben alle die stett und schlosz,
»80 die fürsten, herren, stett und lender der nüwen vereinung ge-
wonnen band in Burgonn und in Safoy, von sant Martis tag hin
im 74. bis uff sant Martis tag im 75. jare. Obschon der Bericht
nur im Allgemeinen eine Aufzählung der eroberten Städte und
Schlösser nebst der Angabe der am Zuge Betheiligten enthält,
i^so sind doch einige Begebenheiten ausführlicher behandelt (wie z. B.
der Zug nach Pontarlier, Romonts Angriff auf Yverdon] . Der Be-
richt greift über den in der Ueberschrift angegebenen Endpunkt
hinaus; es wird z. B. der Ueberfall von Yverdon 12/13. Jan. 1476
geschildert; ebenso heisst es, Herzog Karl befinde sich in Be-
%san9on^), femer S. 9 : Des küngsz von Franckrich bottschaft, ein
President (gemeint ist Guarcias Faur^), Präsident des Parlamentes
in Toulouse], kompt bald gen Bern, der hat geschriben, dasz der
küng als gutten willensz gegen den Eydgenossen, als er ie gewesen
sy, wAUe getrüwlich hallten; gott verheng, dasz es war belib.
33 Dieser von Faur an Bern gesandte Brief scheint Ende Januars oder
Anfang Februars geschrieben zu sein ; denn in der Instruction Berns
som Tag von Lucem ^) heisst es : Man soll berathen, was auf den
Brief der königlichen Boten zu antworten sei. Als Zeit der Ab-
fassung unseres Berichtes ergiebt sich also Ende Januars oder An-
xfang Februars. Die Angaben hingegen, nach welchen er verfasst
ist, scheinen aus Solothum herzurühren. Dafür lassen sich im
Texte selbst einige Anhaltspunkte finden. So wird die Unterredung
•
2) Vom 22. Jan. bis 6. Febr. 1476 war Karl in Besancon, s. Com.-LengL
11,219.
2) Guarcias Faur (über seinen Namen s. Mandrot im Jahrb. f. Schweiz.
Gesch. V, 170 A 4) war auf dem T^ in Lucern d. 6. Sept. 1474 (Eide.
Absch. n, 496) ; er erschien femer auf dem Tag in Freiburg d. 25. Juli
1476 (E. A n, 601).
3) 9. Febr. 1476, E. A. 11, 579. Amn. zu b, Nr. 8. Vgl. Mandrot a.
a. 0. VI, 222 A. 1.
422 BeilagexL
des Bolothumischen Hauptmanns Hans Rigner mit dem FreiKemi
von Hasenburg in Pontarlier erzählt, deren sonst in keiner anderen
Quelle Erwähnung gesphieht, femer mitgetheilt, welche eroberten
Gegenstände in der St. Ursuskirche aufbewahrt werden. Auch
Ausdrücke wie : do nu gott der allmechtijg und sant Ursz . . .
halff (S. 9] deuten auf solothumische Herkunft; hauptsächlich smd
aber in dieser Beziehung die Angaben zu berücksichtigen, welche
auch in dem Berichte enthalten sind, den die Solothumer am
30. Jan. 1476 den Baslem zuschickten^). So wird der Ueberfall
▼on Yverdon ebenfalls unrichtig frytag liach (statt vor) Anthonyen-
tag datiert, die Zahl der Mannschaft des Grafen von Romont anf
700 ^, der im Schlosse zu Yverdon zurückbleibenden Besatzung auf
250') angegeben.
Der Bericht ist sehr deutlich geschrieben; er füllt 8 Folio-
seiten ganz und die neunte beinahe zur Hälfte. Seite 10 und 11 1
sind unbeschrieben, auf Seite 12 steht folgende Adresse: In des
fromen fürsten hertzog Sigmunds von Oesterrich band, femer die
später hinzugefügte Archivnotiz : Oesterreich und Aidgenossen krieg
gegen Burgund 1475.
G. Chr. BemoullL ^
Hienach vindet man geschriben aUe die stett und schlos^
so die fuTSten, herren, stett und lender der nüwen vereinung
gewonnen hand in Burgonn und in Safoy, yon sant Martu
Not. u tag hin im 74. bis uff sant Martis tag im 75. jare.
1474 Desz ersten i
Statt und schlosz Eligurt, davor wurden! der Burgonner
an der flucht ob 2000 erschlagen, uszgezogen und gross g&t
gewonnen, ob 200 gefieuigen und der Lamparter, die sich der
kStzerj bekannten, 18 am heiligen aubent zfl wiennacht zi
Basel verprendt, und die Burgonschen geschätst die Bur-3
gonschen hand ir baner, vennli und biichsen yerloreu als man
die offenlieh in den Eydgnossen sieht, und sind im veld, so
disz erlich getftt getan habent, gewesen min gnedigen henen
Yon Oesterrich volck ze rosz und f Asz, deszgelich miaer gne-
digen herren der bischoff von Straszpurg tind Basel und der-
selben beider stett mit sampt Golmar und Schietstatt lüt, und
warend gemeiner Eydgnossen banerlüt von Zürich, Bern,
21. Neben der UebAnehrifl »m Bande 147ft, spAter hiniixs«^gt.
1) S. Baal. Staats- Arch. Fascicel St ^ Nr. 6, in den B. Chr.
II, 336 Anm. mit m beseichnet.
2) B. Chr. n, 337 Anm. 4.
3) B. Chr. n, 339 Anm. 1.
IX. Eroberungen 1474—1475. 423
Solotom, Lutzem, Fryburg, Biel, Ure, Switz, Zug und Glarus, 1474
und mit in inins gnedigen herren von Sant Gallen und der
selben statt mit sampt ettUchen stetten umb den Bodensee daby,
die all bisz an die Oesterrichoschen dasz wisz crutz trügend,
s und band die Oesterricliosclien mit den Eydgnossen und an-
dern zfirerwanndten miteinandem ze rosz und flisz den angriff
ritterlich und männlich, als ob si all recht brAder werent,
gedn und nit dry man yerloren, und wa die nacht nit were *
ingefaUen, so werent die Burgonschen all erschlagen, darnach
}A band die Burgonschen Eligurt statt und schlosz uffgeben und
sind ob 250 Qiit ir hab abgezogen und dasz schlosz minem
gnedigei^ herren von Oesterrich mit der statt ingeben.
Statt und schlosz Punterlin ist mit dem stürm gewonnen i^ts
durch der von Solotem lüt, die ein yennli da hattend, ob 650
»mann, und warend yon Bern, Lutzem, Biell und von der
Nuwenstatt Ach bi in by 650 mann, also dasz ir über 1300
nit warend. do si statt und schlosz gewunnent, erschlflgent
si ob 100 Burgonner im schlosz, wurffend der. vil lebendig
und tod überusz, yil wurdent an dem stürm yor dem schlosz
9i geschossen , yerwundt und bi 7 man umbkomen. und als
die obgenontten knecht Punterlin die statt und dasz starck
schlosz hattend erobert, ertAtt und ir baner, dasz zu Solotem
in dem münster hanget, gewunnend, do schichtend [2] die
Bo^nner dry edelman gen Punterlin, der einer yon Hasen-
äbnigt) was, der Tütsch kond, eryordterend geleit, dasz ward
in geben , und redtend mit den knechten : si sAlltend Punter-
lin nit yerprennen und abziechen mit dem gut, so si darinn
fiinden hettend, sicher und getrAst libs und gütz. antwurtt
inen Hans Eigner yon Solotem yon wegen siner gesellen:
»wölltend si inen 3000 gülden bar geben und alle hab, so si
erobert hettend, mit ir lib und gut tr Asten hein ze f&ren, so
wolltend si die statt und schlosz nit prennen. antwurtt der
Ton Hasenburg: si wAUtend inen nit einen pfennig geben, si
werend doch all gefangen und todt lüt und soUtend in dry
s tagen me lüt sechen denn yor Eligurt. antwurtt der Rigner:
si wdlltend statt und schlosz angesicht ir Agen prennen und
^ gfit mit inen darusz füren, es were inen lieb oder leid.
seit inen damit dasz geleit ab. also schied der yon Hasen-
beig und sin gesellen yon dannen. und als die knecht für
t()Qnd fiir ufflüdent und plundrotend, do kament der Burgonner
ob 12000 yast wol gerüst ze rosz und ze füsz an sant JArgen
1; Wahrscheinlich Thi^baud d'Asuel; 8. B. Chr. 11, S. 106 Anm. 3.
424 Beilagen.
1476 tag ') ujnb dasz morgenessen mit ir schirm, mit ir leitren m
' ziigend mit diyn grossen huffen mit tu baner und fenJin
frischlich an die statt ze stürmen, und trfig ein grosser nech-
tiger Lamparter ein kuriser ein lang schön rot paner mit gul-
din rederen vor dannen bisz an die mur und trattend im die
kuriser, die uff in waxtotend, und der huff mannlich nacL
die knecht hattend sich gerüst und schnellAffend Yon dem
essen ir g&tte Ordnung gemacht, schussent, stachent und
wurffend trostlich zft den Burgonner, die knecht warent all
gilt als ob si br&der werent. der banerherre ward erschofisen
und ob 100 Burgonner; die baner vom tnick der Burgonnei
viel an die mur, die knecht zugend den banerherren also tod
und sust dry kuriser und die baner über die mur in und
stiessent die selben baner mit fröiden usz; do dasz die Bur-
gonschen sachend, do xugent si mit grossen schänden und
schaden ab. die knecht tr&gend in angesicht der Tjent die
schirm, leitren und holtz uff einen huffen und verprandtend
dasz und zugent die kuriser und die todten usz. vil ward der
knechten verwundt und geschossen, und über 13 nit umb-
komen, und wasz doch dasz geschütz von den bogner so dick
und so grosz in die statt under die knecht als ein grosser
hagel usz den wolcken. do nu gott der allmechtig und sant
Ursz den knechten desz sigesz halff, do lüdent die knecht uiC
was sie füren, tragen und triben mochtend, dasz doch ein
grosz g&t was, und schichtend dasz vor dannen und stiessent
mit für die statt und dasz schlosz an und verprandtend es
und f&rtend mit inen bi 18 gefangen, die sie geschützt hand.
die obgesohribnen rot vergüllt lang baner und sust zwey rote
vennli mit guldinen bustaben^) sind och z& Solotem in sant
Urszen miinster gehenckt und der kürisz, der des banerherren |
[3] gewesen ist; sant Urszen band die knecht von Solotem ein
1) Der Sturm der Burgunder auf Pontarlier geschah nach SchiUisc
(S. 180) an einem Donnentag, nach Kodt (1, 347) am Donnerstag d.
13. April. Allerdinga fand auch am Georgstag (23. April) ein Angrif der
Burgunder auf die Eidgenossen statt; derselbe führte aber su keinem
ernstlichen Kampfe. Die letztere Begebenheit erwfthnt unser Bericht nicht;
nur das Datum derselben wurde an unserer Stelle irrthümlich auf den am
Donnerstag erfolgten Angriff gegen Pontaflier besogen.
2) Die «swey rote yennli mit guldinen bustaben'' sind wahrscheinlich
CompagniefjShnehen, s. Amiet, die Burgunderfahnen des Solothuroer Zeug-
hauses S. 29 ff. Die Abbildungen der eroberten Feldzeichen in dem Solo-
thumer Fahnenbuche geben leider keinen Aufschluss über das in unsenn
Berichte erwähnte ^^schön rot paner mit guldin rederen^, YgL Amiet a. a. 0.
IX. Eroberungen 1474--1475. 425
'^ ^^ "^t halflzpand mit edlem gestern und Uts
s an sinem halss hftt, das si dozemal
"*otem, Frybui^ und Lutzem ver-
^ - zft Punterlin von den Bur-
-^ '^.. * \ die selben vier stett mit ir
^ ^ und von der Nüwenstatt
-. id do die knecht von
■^ Niiwenburg kament
^ . " * lo wurdent si ze
'^nt si rüstig
t den ob-
>uo statt Gran-
. , dasz schlosz er-
> schlosz ward mit grossem
. darinn bi 100 edel und un-
. grosz gAt darinn erobert, leben-
iilosz usz geworffen; und an dem
iid bi 9 mann umbkomen.-
.1 und schlosz Junny eigab sich.
i>aäel, Bern, Solotem, Fryburg und Lutzem
.le stett und scAlosz Grausen, Orben und Juny.
von Basel schancktend iren teil an denselben schlos-
.d* einem tag zA Zofingen durch ir bottschafft den gemel-
1 vier stetten.
Do hertzog Sigmundsz von Oesterrich landvogt hem
«Herman von Eptingen ritter und die statt von Straszpurg
Temamen, wie die voi^emelten stett uszzogen wareüd, do
vlltend si hernach mit einem wolgenisten reisigen zug, und
prachtend die von Straszpurg mit in ir roszpaner und 8 wa-
genbuchsen. do sie gen Nüwenburg kament, do was es als
vergangen, und kartend wider und fArtend all wisse crutz,
desz wAUent die vier stett inen niemermer vergessen, sonder
ii üb und gjAt Ach zA inen setzen^).
[4] Damacli sind in Burgonn gezogen minsz gnedigen
beiren von Oesterrich oberster hoptman und landvogt gräff
25. •clovs.
1) VgL Schilling S. 164ff. 176ff.
2) Vgl. Schilling S. 174.
426 Beilagen.
1475 Oswallt von Tierstein mit den Oesterricliosclien vast wol ge-
ru8t ze rosz und f&sz, deszgelich die bischoff von Sltrasaspuig
und Basel und beid stett mit ir paner, die stett Bern und
Solotem mit ir baner, die stett Frypurg in Uechüand und
Biell mit ir fennli, die stett Colmar, Schlettstatt und ir»!
zugewandten mit iren grossen büchsen und gesüg und ge-
wunnend
Das schlosz Muntagu>),
Schlosz und statt Lyll mit dem stürm, und ward darinn
bi 100 mann erschlagen und'grosz gfit darinn gewunnen^).
Da dannen zoch der gemelt Oesterrichisch hoptmann mit
ettlicben den sinen in Lutringen dem herzog ze hilff.
Ettlich ritter und knecht usz dem EMsz und Sung6w,
ouch des bischoffs von Straszpurg und der statt lüt, leitend
sich gen Nanse dasz ze behAten.
Damach gewunnend die bischoff von Straszpurg und
Basel und die selben beid stett, ouch Bern, Solotem, Fribnrg,
Biell, Kolmar und Schletzstatt in Burgonn:
Statt und schlosz Grangy eigabent sich,
Schlosz Nanlaraoha^),
Schlosz Nan,
Schlosz Munbry,
Das mechtig starck schlosz und statt Plawmund; daran
geschach ein stürm und ward eben vil knecht mit Sonderheit
den von Straszpurg am stürm verloren und gew&st, die von 2
Plawmund verlurend och am stürm etwe mengen mann; dar-
nach ergabent si sich uff gnad und rittend bi 250 ab mit ir
hab und gewan man grosz g&t darinn.
Gramund dasz g&t schlosz ward mit einem hertten stürm
gewunnen und darinn 100 man erschlagen,
Vallung dasz schlosz, die wurdent beide verprandt.
1) Johann Ton Montaigu war der Vatersbruder Heinrichs von Neuf-
ch&tel, des Herrn von Blamont. Vennuthlieh ist hier sein Name mit dem
des Schlosses Ponterade oder Ponterade (Pont^de-Boide), mit dessen Ein-
nahme der Blamonter Zug eröffiiet wurde (s. Band H, 275, 14 ff. Anm. 4
und 5], susammengeworfen, wie bei Knebel (Band U, 280, 35) derjenige
seines Schwiegersohns, des Herrn yon Varembon, mit den Namen der
Schlösser Grammont und Fallon. Von einem Schlosse Montaigu, das auf
diesem Zuge hätte eingenommen werden können, ist uns niefats bekannt.
Weder Montaigu südl. von Lons-le-Saunier noch Montaigu swisehen Vesoul
und Lure, westl. von Colombier, nördl von Moncey, lagen im Bereich des
beschriebenen Feldzuges.
2) VgL SohiUing 191 ff.
3) Nans-la-Roche.
IX. Erob^ungen 1474—1475. 427
Sant Tpoliten die statt ist verprandtV ^^^^
Der Fryberg ist gewunnen durch- min herren von BaseP).
Dasz schloss Kallenberg ist gewonnen durch minen her-
ren Ton Ba«e], der hat es wider verloren und ist.verprandt^).
i Sust sind vil grosser dArffet und wyerhüszer verprandt.
Und hflt sich der' herre von Froburg mit teding ergeben^).
[5] Darnach sind die ritter und knecht und die iNitschen
zd Nanse durch den hertzog von Burgonn belegert, der hertzog
von Latringen durch den kung von Franckrich verlassen und
K durch den Burgonschen hertzog vertriben, der Nanse mit
tüding gewunnen <^) und die Tütschen mit ir hab abziechen
lassen und mengen WaUien davor verloren hat.
Damach band die von Iferdon mit den soldner zfi Juny
allerley mAtwill angefangen, den feilen koff abgeslagen, si
^ understanden ze ertitten, imd daz die soldner den von Iferden
abkSSIt, und sy dasz bargellt darumb ingenommen hand, weder
gellt noch dasz kofft gut wAUen geben und die Tütschen über
die graben und muren zA Iferden gesprengt und damit den
krieg angehept.
* Der gräff von Remond, desz Iferden was, ist bi dem Bur-
goonschen' hertzog, wil im krieg sin, hftt der richstetten köff-
lut zwen wägen mit kofimanschafft selbs z& der Morse in si-
nem land nidergeworffen und den krieg angehept.
Em offen geschrey ist komen, die soldner z& Juny, z&
^Orben und zft Grausen usz den vier stetten als vorstät syent
belegert. do nu der graff von Remond und die von Iferden
oit &id weiten haben, sind die von Bern uszgezogen, hand
all ir eydgno^^^n mit ir brieff und sigel gemandt.
Desz ersten so hand die von . Bern und Frybui^ Murten
'Eingenommen statt und schlosz^).
1) St-Hippolyte wurde im Nov. 1474 von der burgundiscben Besatsung
Tor ihrem Absug in Brand gesteckt (s. B. Chr. U^ 127, 2 — 7). lieber die
Schlösser und Städte, die auf dem Blamonter'Zuge genommen wurden, 8.
B. Chr. n, 281 A. 2.
2) Die Eroberung des Schlosses Franquemont durch den Bischof von
Bssel, dem sich die Einnahme der Landschaft Tribelberg anschloss, fand
&aeh Knebel am 13. Nov. 1474 statt B. Chr. 11, 126, 10. Vgl. 128, 6ff.
159 A.1.
3) Die Einnahme durch die Burgunder erfolgte am 4. Mai 1475. B.
Chr. II, 225, 24.
4) Vgl B. Chr. n, 202 Anm. 3.
5) Den 27. ^or. 1475; s. B. Chr. H, S. 322, 1.
6) Schilling (S. 246) giebt eine mit unserm Berichte bis auf wenige
kleine Abweichungen übereinstinunende Aufs&hlung • der eroberten St&dte
428 Beilagen.
1476 Darnach Guderfin statt und schloez.
Damach Betterlingen die statt.
Stäfisz statt und schlosz mit dem stürm erobrot; die cdch
nit ergeben wolltend, und darinn ob 1400 mann erschlagen,
erstochen und ertrenckt und grosz gut erobort.
Damach sind die von Solotem mit ir panerltH e& iren eyd-
gnossen von Bern in dasz velld gezogen gen Iferden und ge-
holfen statt und schlosz daselbs gewinnen, die sich ergaben
und den vier stetten Bern, Solotem, Fryburg und Lutxem
'schwürend.
Damach ist gewunnen Sant T^bxü dasz schlosi^),
Byole dasz schlosz^),
Cussi dasz schlosz'],
Moleren dasz schlosz^),
Font statt und slosz^),
Heilig Crutz schlosz^).
[6] Ecle ^j dasz starck schlosz hand die dry stett Bern, Soloteni
und Fryburg mit einem hertten stürm gewunnen und bi 30
mann darinn erstochen und ob 70 mann an dasz schwerdt
uffgenommen, der wurdent bi 10 der gewaltigosten und der
edlosten mit dem schwerdt gericht, 19 ersticktend in einem
tum. die andern wurdent ledig davon gelassen, denn es ann
gezwungen lüt warent. aber die dry stett hand ftch bi 14
manen davor verlorn und sind vil davor gewflst worden,
denn der stürm ein lange zit streng und hart werot. und ist
grosz g&t in dem schlosz und zwey SafSische grosse baner ge-
wonnen, einsz zA Bern in sant Vincencien munster^) und dass
ander zfl Solotem in sant Urszen münster.
Latnacha dasz slosz^),
6. Mb. lüt.
vaxd SehlöBser (vgl. auch Edlibach, Mitth. der antiquar. OeadlscL in Zürich,
Bd. IV, S. 147).
1) Tour Saint Martin, nördl. von Mollondina, östl. Yon Yveidon.
2) Bioley, n.w. von Moudon.
3) Cugy, w. von Payeme.
4) MoU^re, b. von Estayayer, fehlt bei Schill., s. Rodt, 1, 532.
5) Font, B.w. Yon Estayayer, am See.
6) Sainte-Croix, am Fubb dea ChaBBeron, nordwesü. yon YTerdon.
7) Lea Cl£eB, w. von Orbe.
8) Vgl. Schilling S. 365. Seit einigen Jahren sind die früher im
ManBter aufbewahrten Fahnen und Teppiche aus der Beute der BuIgande^
kriege im hiatoriBchen MuBCum aufgestellt
9) Schill. : Lamachan (P).
JX. Eroberungen 1474—1475. 429
Tschawa dasz slosz*), 1475
Muinerfi dasz slosz,
I-Msera statt und slosz«),
Cüfieney statt und slo8z»),
WuBerey dasz schlosz^),
Sant Bartholome dasz slosz*),
Monge dasz slosz,
r otfling dasz schlosz^),
Aleman dasz slosz 7),
Man dasz nüw slosz ^j.
Morse statt und schlosz*),
Niewsz statt und slosz ^^),
Sansazgen slosz 1^),
Cappet statt und slosz ^2),
Bayage dasz schlosz^^],
Esclierling dasz slosz '^),
Bemont dasz schlosz*^))
Müden statt und slosz 1*},
Ruw statt und slosz *^,
Ettaling schlosz^^),
Boffermung slosz ^^),
Schatte slosz^»},
Warüw schlosz^i),
Bemond statt und slosz ^2),
2) SehüL: Tschawan, Champyent, w. von Yverdon.
2) Schilling hat zuerst Laserra (La Sarras), dann Murversi (?}.
3) Cossonay.
4) Vuillcrens, g. Ton Gossonay.
5) St-Barth^lemy, w. von Echallens.
6) Vufflens, n.w. yon Morges.
7} A Human, ö. ron Rolle.
8) Mont, n. von Rolle; hiemach nennt Schill Mftn das alt schlosz.
9j Morges.
10) Nyon,
\ 11) SehilL: Sant Sorgen, Saint Cergues, n.w. Ton Nyon.
i 12} Sefaill. : Ooppet (Coppet iwisehen Nyon und Genf).
13) SchilL: Bayoge (BaYoys, s. yon Chayomay, 8.Ö. yon Orbe).
14) Echaüens.
15) Belmonty s. yon Yyerdon.
16) Moudon.
17] Bae.
18^ Attalens, n. yon Veyey.
19) IBchilL : Bossenung; Bosionens n. yon Attalens.
20] SeliilL : Tschattee ; Ch&tel sur Montsalyens, n.w. yon Gruyöres.
21) Vaulni*, w- von Bulle.
22} Bomont.
i
430 Beilagen
1475 [7] Ewerde dasz schlosz,
Wippingen slosz,
Erling dasz slosz^),
Bont dasz slosz^),
Solipiere schlosz^),
Montenach statt und slosz^),
Grankort statt und slosz^j.
Item gemein Eydgnossen warend trostlich z&gezogen und
* wolltend all gen Jenff sin. da hand die von Jenff inen allen
im velld zügeseit 28000 schillt ze geben, also ist iederman w
hein gezogen, und hand die von Bern, Solotern, Fryburg und
Lutzerh stett und slosz besetzt, iederman nach dem und inen
gelegen ist; Junny statt und schlosz hand si verprendt und
ir soldner davon genommen, die Burgonner hand sich darnach
wider darin genist. i
Die Walliser hand den Safoyem ob 600 erschlagen^ und
sind g&t edeUiit darunder gewesen.
Do nu' disz Sachen all sind gestillot und die vier stett
den von Iferden, Orben und Grausen ir eyden und als g&tten
hand getrüwet und si mit wenig soldner hand besetzt, denn:
iecliche der vier stetten zwen von Iferden usz dem rät bi inen
hatt, da hand die YOn Iferden mit senfften g&tten ivortten ge*
petten, ir acht rät hein zelassen umbe yermidung kosten und
umb dasz si öch die statt dester basz möchtend r^ieren und
behüten, des ist man inen ze willen worden, und so bald si:
hein sind komen, hand sy all gedacht, wie si die Tütschen
die soldner möchtend verraten und ermürden und band toi
vor sant Anthonyen tag einen äntrag mit dem herren von Kernend,
des Iferdon vor was, getan, im die statt inz^eben und die
soUdner ze ermiirden. der anschlag hat inen dozemal ge^Ut, .
und sind .desz die soldner innen worden, denn fumfF der besten
1) Eyerdes (Grüningen), Vuippens (Wippingen) und Echarlena, alle dm
nahe bei einander, n. Ton Bulle.
2} Pont, an der Saane, n. Ton den ebengenannten Ortschaften.
3) Surpierre, iwischen Moudon und Payeme, unweit der Bioye.
4) Montagny, ö. von Payeme.
5) Grandcourt, w. von Avenches.
Im Bande A. G. 6 des Basler StaatsarchlTes, S. 5 mnd auf einem Zettd
einige der eroberten Orte^ genannt; es ist hier ausserdem noch Lueen?
(ii.ö. von Moudon an der Broye) erwähnt (Lopssingen ist verbrennt, ein
schloss gehört gen Losan, vgl Schill. S. 346. Nach letstcrm erfolgte die
Einnahme von Luoens allerdings erst im Jahre 1476 nach der Schlacht bei
Murten.)
6) Am 13. Nov. 1475. B. Chr. H, 31 7 ff.
IX. Eroberungen 1474—1475. 431
machtend sich nsz der statt., die soldner band getan als gflt i476
gesellen und vertrüwet, dasz hand die von Iferden gesechen
and hand mit dem graven den anschlag getan in am frytag
zenacht nach^] sant Anthony en tag umb die zwey inzelassen;!^-^;^^^]}]
i dasz ist beschechen und hand den gräffen durch die thor und
hüser ob 700 gerüster liw^onner ingelässen, und sind der von
Iferden ob 100 gewesen in einem hus nechst bi dem schlosz
heimlichen yerschlagen, die sollten den soldner das slosz haben
furldffen [8] dasz si nit in dasz schlosz möchtend sin komen
liimd si helffen ertötten. und als es die selben nacht vast
heitter was, do ward ir der wechter uff dem tum gewar,
der stuxmpt als ein biderman, ettlich soldner wurdent sin öch
dtlich gewar und schniwend mort und wacktend ir gesellen
m der Torstatt, da der von Frybui^ 30 warent und sust wider
»und fiir lagent uf 60.. gott und sant Ursz, der ir heimlich
Wortzeichen was, halff in, dasz sie yast zesamen k&ment und
luffent zSl dem schlosz zfl. die von Iferden tättend, als ob es
inen leid wer, und warent so verzagt die 100, so sich ver-
schlagen hattend, dasz si inen desz ersten nut tattend, und
lak die reisig^en mit dem grafen harin luffend durch die gassen
and die Tutschen mit inen schlügend, halff inen gott in dasz
schlosz und schalmütztend ob 4 stund mit einandem. die Söld-
ner hand dasz schlosz behallten und uff 13 verloren und den
nnden uff 20 erschlagen, die von Iferdon sind all meineydig
Terra ter gevp^esen bisz uff dry man mit dem wechter imgevar-
lich. der griff mit den reisigen und die von Kerdon hand dasz
best geplündert hinweg gefärt und hand die statt ingehept
bisz uff samstag nach mittag und sind all die von Iferden als Jan. is
meineydig Verräter mit dem grafen von der statt gezogen, die
soldner hand die statt angestossen und me denn den halben-
teil mit den vorstetten verbrandt, noch hand die von Iferden
gro^ gAt hinder in gelassen, desz vast vil gen Fribui^ komen
ist. die soldner hand grosz g&t funden. solichs ist gen Bern
Ton den von Fryburg uff samstag darnach in der drytten stund Jan. 13
nach mittag geschriben, die von Bern hand dasz gen Solotem
am samstag uff mitnacht geschriben^); daruff sind die von
1) Ueber diese unrichtige Datierung s. oben S. 422.
2) Die Zeitangaben samstag in der drytten stund, samstag uff mit-
ludit sind nur dann richtig, wenn sie sich auf die Zeit der Ankunft der
Sehreiben beziehen. S. B. Chr. ü, 335 Anm. 2 sub a. Auch in dem kur-
zen Schreiben, welches von Solothum nach Basel gesandt und hier am
15. um 9 Uhr Vormittags übergeben wurde» heisst es, dass der Brief von
Bern um 1 Uhr Nachts (Jan. 14) in Solothurn anlangte (s. B. St A. Fas-
akel St. /^ Nr. 6}.
432 Beilagen.
1476 Solotem nach der frflgen mesz mit einem vennli ob 400 man-
nen desz tags gen Biell und da dannen bisz gen Kertzeis
gezogen, dasz doch schwer und grosz was in einem tag ze
tflnd bi der grossen kelltin und in dem sehne an aUe wegsame.
darnach band die von Solotem usz allen iren henschaffien
hinach gevertigot wasz gftt as& dem schimpff ist; darnach so
sind die dry stett Bern, Solotem und Fryburg vast mächtig
gen Kerdon komen und da uff acht tag gelegen und die tod
Jenff mit täding darzfl gepracht, dasz si nit über si lugend,
dasz si inen versprochen band dasz vorgeschriben schatzgellt
gen Bern ze schicken, die dry stett sind wider hein gesx^n
und band 250 man z& Yferdon gelassen, die noch tegUch gfit,
als man seit, under dem herd vergraben vindent^}.
[9] Der hertzog von Buigonn ist, als man warlich schribt
und sagt, zft Bisantz; der Krieg ist offen.
Des küngsz von Franckrich bottschaft, ein president, kompt
bald gen Bern, der hat geschriben, dasz der küng als g&tten
willensz gegen den Eydgnossen, als er ie gewesen sy, w611e
getrüwlich hallten; gott verbeug dasz es war belib.
ZA Iferdon ist ein stattknecht ein weibel gefangen und
.mit dem schwerdt gericht; der ist also von zit gescheiden^ das
all rät zu Iferdon an dem verrSterlichen morthandel schuldig
syend.
1) Beim Heranmarsoh Karls erhielt die hier erwähnte Besatzung toq
Yyerdon den Befehl, dieses Schlosa su lerstören und sich hierauf nach
Grandson zu begehen (Chr. de N. S. 275: et eurent grand peine ceulx de
la gamison d'Yverdon eulz joindre avec ceulx de Qrandson).
/
X. Einnahme von Montbozon 1476. 433
X.
Einnahme von Montbozon, 4, Merz 1476.
(Siehe Band U S. 21 ff.)
Der GefäUigkeit des Herrn Dr. Emil Theuner in Berlin, der
'seiner Zeit die Abschrift des Berichtes Basels an Erfurt vom 25. Au-
gust aus den Collectaneen des Bartholomaeus Scultetus besorgt und
neuerdings bei Gelegenheit eines Bestiches in seiner Heimatstadt
Görlitz die Freundlichkeit hatte, auch die übrigen zu jenen Collec-
taneen gehörigen sechs Sammelfolianten durchzusehen, verdanke ich
^folgende Mittbeilungen:
Ms. Chart, fol. nr. 217 der Milich*schen Bibliothek zu Görlitz
iSammlimg von aufgefundenen Abschriften und Originalien derer
von 1300 bis Ende des 1400 sec. alter Dokumenten« enthalt in
nr. 319 4 Blatt in Folio, welche offenbar einst mit jenem Ihnen
^froher mil^etheilten grösseren Berichte Basels an Erfurt zusammen
Ton letzterer Stadt aus nach Görlitz mitgetheüt worden sind. Leider
ist die Ausbeute aber gering, da sämmtliche Stücke bereits in
Band IL der Basler Chroniken und zwar durchweg aus viel besserer
Vorlage gedruckt sind mit Ausnahme des nachfolgenden Stückes,
^welches auf fol. 2^ — 3 sich findet. Die übrigen Stücke gebe ich
hier an :
1) Brief der Bemer an Basel. Basl. Chron. U, 370, 10.
2) Bericht des Ulrich Melbinger [sie] von Basel an seine Stadt
aus dem Feldlager über die Schlacht bei Grandson. Basl. Chr.
»n, 357 — 360.
3) Das nachfolgende Schreiben über die Einnahme von Mont-
bozon.
4) Abescheyt zu Luczeme montag nach oculi. Baal. Chr. U, 378.
Die Abschrift ist sehr fehlerhaft, namentlich die Namen sind
^ bis zur Unkenntlichkeit vielfach entstellt. Auch scheint der Dialekt
dem Abschreiber Schwierigkeiten gemacht und zu Missverst&ndnissen
verführt zu haben. Doch sind auch öfter Worte und ganze Zeilen
aoBgefaUen und an einzelnen Stellen beabsichtigte Kürzungen ein-
getreten. Zweifellos wurden die Stücke von Erfurt an Görlitz
-'^ mitgetheilt, denn beide Städte standen besonders durch den Waid-
bandel in lebhaftester Geschäftsverbindung und gerade damals war
der Verkehr besonders rege, da eben zu dieser Zeit in Ghrossenhain
von den Meissnem ein neuer Waidstapel errichtet wurde, sehr zum
Verdrusse beider Städte.
Baaltr Chroniken. JII. 2S
434 Beilagen.
Schreiben Markwards vom Stein ^) an den Bischof von Basel
vom 5. Merz 1476.
[2^] Dem hochwirdigen forsten in got vater und herren
eren Johansen bischoff zu Basell, unseren gneiiffen herren.
Hochwirdiger in gott yatter, gnediger herre, uweren fürst- ^
liehen gnaden sint unseren underthenigen, willige dinst alle-
zeyt in flysz zuvor bereyt. gnediger herr, uweren furstKchen
gnaden verkundunge der gnanten nuwen mere sich vor Grans-
sen begeben, damit wir uweren gnaden groszen dank sagen
und sind yn emsziger wegirde solichs umb uwerer fürstlichen i
gnaden underteniglich zu'verdyenen. damitt so gehurt den-
selben uweren gnaden zu wyszen, das dy unseren des zusatzs
und die von der stat mitsampt mit den von Ericort ^) uff
M«n 4 gesteren montag in Burgunden geweszt mit 600 mannen und
zu Moloszon^) den marckt, so alledo geweszt ist, uberfisQlen, i
das sloisz daselbs mit eynem storme gewonnen, ob 15 oder
16000 gülden wert guts und bey 100 und 60 gefEuogen [3] von
dannen gebracht haben und am wyederheymkeren der ßende,
die mechtiglich an sie komen, by 50 erstochen und dye yu
flucht geylet, bysz sye die nacht abegewent hait.^) geben i
lUn 5 uff dinstag noch inyocavit etc. anno etc. 76.
Uwer furaüichen gnaden williger Marqwart yom Steyn,
rytter und gemein burger zu Mumpelgartt.
•6. Mnter andertheniffan folgt das gMtricliene dinst. 10. und. 11. 12. gtbiett
dieselbe awere gnade. 13. Erioont. 17. yor 100 das gestriclieBe ejn
18. fhinde. 22. fnintliekter.
1) Markward vom Stein war schon im Jahre 1474 in Mümpelgart als
wirtembergischer Landyogt und hatte sich damals durch seine muthige Ver-
theidigung dieser Stadt ausgezeichnet. S^ B. Chr. IE S. 92, 19 ff., 93 Anm. 1.
2) H6ricourt 3) Montboson.
4) Ueber dieselbe Waffenthat berichtete Heinrich Stempfer, der Haupt-
mann der Basler su Mümpelgart, etwas ausführlicher in einem Briefe an
Basel vom 5. Mers. S. Basl. Chr. 11 S. 355, 21 ff. Aus unserem Schreiben
geht henror, dass der Zug am 4. Men stattgefunden hat, und nicht am 3.,
wie man etwa aus dem Briefe Stempfers schliessen könnte. Die Zeit-
angabe S. 355, 28 ist so zu yerstehen , dass die Besatzung Ton H^court
diejenige von Mümpelgart am 3. Merz um Beihilfe zu dem in Aussicht
genommenen Zuge ersuchte, worauf dieser am 4. ausgeführt wurde.
XL Verhandlungen lu Freiburg 1476. 435
xr.
öie Verhandlungen des Tages zu Frei-
burg Juli und August 1476.
luiebel hat uns im zweiten Bande seines Tagebuches (p. 44**
-w) folgende Schriftstücke über die Verhandlungen des Tages
» Fieibnrg überHefert :
A. einen Brief des bischöflichen Officials Matthäus Müller an
J^ ''icw Burkhart Hanfstengel, worin die Begebenheiten zu Frei-
^ bU 7. Aug. kurz geschüdert sind.
B. einen ebenfalls dem Vicar übersandten Bericht, in welchem
oe von der französischen Botschaft am 6 . Aug. gemachten Eröff-
aiffigen ausfahrücher mitgetheüt sind.
t. einen längeren Bericht über alle Verhandlungen vom 25. Juli
^ J2. August.
D. dag Verzeichniss der in Freiburg anwesenden Boten.
E- den Abschied.
F- den Friedenstractat zwischen Savoyen und den Eidgenossen.
Die eben genannten Stücke finden sich (mit Ausnahme von A)
^ etwas anderer Reihenfolge im Bande A. G. 5 vor, in welchem
^»«ehnfien von Abschieden und anderen Actenstücken aus den
Jiben 1474—1477 enthalten sind. Unsere Stücke füllen zusammen
^ dem Abschiede des Tages von Lucem (d. 22. Sept. s. oben
S56,3ff.) die Blätterlage S. 133—154. Auf der Vorderseite des
^ten Blattes einer jeden Blätterlage des Bandes gab der Stadt-
«Wber Niclaus Rüsch eine kurze Uebersicht des Inhalts der
^tatücke; die für uns in Betracht kommende Blätterlage ver-
^ er mit folgender Inhaltsangabe :
1^33] Die abscheid und hendel Jacobi anno etc. 76**. zu Fri-
^ in OechÜannd ergangen.
I)ei knniglichen bottschafft Werbung mit sampt der gegen-
tttimrt.
I)ie Tersüniing und bericht des huses von Saffoy mit sampt
^ lind antwurt.
^e Werbung des hertzogen von Lothoringen der vereynung
W halb und die antwurt.
Von der vereynung wegen unsers herren des pfaltzgrafen und
*et fureten.
Von des biittguts wegen zft Murtun, Losan und Milden erobert.
Von eins herzugs und ander der glich Sachen wegen.
^er abschfiidt zu Lutzemn uff Mauricii gehalten anno quo
nut sampt der geschrifft unsers herren von Basel gemeinen
bettclieen.
28»
436 Beilagen.
Es folgt Bodann:
S. 134—136 der Abschied (bei Knebel E).
S. 137 das Yerzeichniss der Boten (D).
S. 138 — 139 die »beredniss« zwischen Savoyen und den Eid«
genossen (F).
S. 140 — 152 der Bericht über die Verhandlungen (C).
Der Abschnitt 9 des Berichtes C verweist fdr die auBführliche
Wiedergabe der Rede der französischen Botschaft auf den Bericht
B. Derselbe folgt im Bande A. Q. 5 im Zusammenhange mit dem
Abschnitt 9, welcher den Schluss der Seite 142^ bildet, auf drei^
in die Blätterlage eingehefteten Blättern (S. 143 — 145). Der Keihen-
folge, in welcher die Stücke gegeben sind, entsprechend liest die
Abschrift in A. Q. 5 statt als vor statt: als hernach statt.
Die Abschrift in A. G. 5 wurde von mehreren Schreibern be-
sorgt ; die einzige mir bekannte Hand ist diejenige des Substituts j
Johannes N. (s. S. 284, 20 und Anm. 2); dieselbe begegnet uns
auf S. 140— 142*>, 146—148. Die Abschrift in A. Q. 5 ist cor-
reeter als diejenige bei Knebel ; wo sich kleine Varianten vorfinden^
hat A. G. 5 gewöhnlich die bessere Lesart. Die beiden Abschriften
weisen aber auch grössere Abweichungen unter sich auf, so z. B. 1
Weglassung von Stellen in der einen Abschrift, die in der anderen
stehen ; es ist daher sehr wahrscheinlich, dass beide Abschriften
nach zwei verschiedenen Vorlagen angefertigt worden sind.
Von den in unserer Beilage mitgetheilten Stücken sind D, E.
F, theilweise auch B im Drucke wörtlich wiedergegeben worden. |
nämlich D bei Chmel, Monumenta Habsburgica I, 1 S. 222—223
[nach Chmel abgedruckt im zweiten Bande der Eidgenössischen
Abschiede S. 601), E bei Chmel a. a. O. S. 218—222 nach dem
Exemplar des K. K. Haus- Hof- und Staatsarchives su Wien. F
im zweiten Bande der Eidgenössischen Abschiede (S. 608 ff. i, wo
Segesser seinem Abdrucke die Copie des Bemer Bundbuches H. 167^
zu Grunde legte. Femer hat Segesser S. 605 ff. einige Abschnitte
aus dem Bericht B wörtlich nach Knebel aufgenommen ; den Ab-
schied (E) hingegen giebt er im Auszuge S. 6 02 ff. nach verschie-
denen Exemplaren der Staatsarchive zu Lucem, Zürich., Bern und
Solothurn.
Wir lassen in unserem Texte die Fassung Knebels folgen und
verzeichnen in der Variantenrubrik die Abweichungen in A. 0. 5
(A), bei Chmel (Chm.) und in den Eidg. Absch. (£. A.). Der
grösseren Uebersichtlichkeit wegen haben wir femer den Abschnitten
A, B, C, D Ueberschriften beigefügt. Wir bemerken hier noch.
dass wir da, wo es sich um Versammlungen aller Boten (»der fursten,
herren, stetten und gemeyner Eidgenossen hotten« ] handelt, diess
nicht in der Ueberschrift angegeben, hingegen da, wo nur über
Verhandlungen der fursten und stetten bottschafft (der Niedem Ver-
einung] berichtet wird, wir diess in der Ueberschrift jeweilen be-
rücksichtigt haben. ^^ ^y^^^ BemouUi.
XI. Verhandlungen lu Freiburg 1476. 4J7
A. Brief des Matthäus Mueller an Burkarjt Hanf- i476
Stengel.
[44^] Dominus Matheus Müller ^) o&cialis curia Basilien^ts
nuncius domini nostri reverendissimi episcopi in dieta Fribur-
sgensi scripsit vicario Basüiensi in hunc qui sequitur modum.
Yenerabili viro domino Burkardo Hanfstengel vicario etc .
&atri et preceptori suo colendo fratema salute prenussa. Wir-
diger herre, wissend daz uff mentag nechst vergangen des Ang. 5
küngs von Franckenrich botschafit gen Friburg kommen ist^
!)naininlicli der amaral^), der presitent von Tholosan') und an-
der treffenlich personen, in der zal 9 oder 10, band mitt inen
bracht 200 pferd, do sind by 150 bogner under gewesen, die
hand sy wider hinder sich geschickt, die übrigen by inen be-
halten, und hand Sy einen grossen reysigen zug mit inen ussz
is Franckenrich gebrocht, do ist ein teil im Delphinat bliben,
und 400 gleVen zu Genff gelossen in der gestalt, ob die herren
der vereynung ij notdurftig weren oder wurdent, die mochtend
bnichen noch irem gevallen etc. uff denselben tag ist 8ch
kommen der bischoff von Genff*) mit [45] 30 pferden, et est
^homo habens barbam ruffam, non deferens coronam nee ha-
bitum clericalem seu episcopalem, sed uti armiger merus et
punis laycus incedit, non habens in suis decretalibus titulum
de vi et honore den, doch so hatt er by imme zwen prelaten,
m official und dry doctores, ein grofen und etwo mengen
dritter, die sich im in kleidung und wesen gar unglich halten
etc. uff zinstag nechst verschinen hatt des kungs botschafft Ang. 6
lossen saznlen der herren, stetten und Eidgenossen botten und
inen des küngs meynung und das sy in bevelhnis hatten er-
zalt, noch innhalt einer geschrifft, die ich dem burgermeister
>' geben hab duicht siner bitt willen, mit fiirworten daz man
üch die überantworten soll, dorinn werdent ir die handlung
vememmen. doch uff solich anbringen ist noch kein antwort
geben, sunder die Eydgenossen haben wollen ir spenn und
Sachen, so sy hand mit dem herren und land von Saffoy, vor
% and ee usztragen. item uff mittwoch hand die Eydgenossen Ang. 7
vor dem hertzogen von Lutringen, dem amaral und allen bot-
schafften, so itzo zu Friburg sind, sich hoch und swärlich be-
ll Ueber Matth&us Maller s. Vischer, Geschichte der Universität Basel
S. 240.
2) Louis de Bourbon. S. B. Chr. II S. 294 Anm. 3 ; Amiet S. 74.
3) Gttareias Faur. S. oben &• 421 Anm. 2 ; vgl. femer Rodt, Feldsüge
S^ails des Kühnen I, S. 262 Anm. 4b.
4} Johann Ludwig Ton Savoyen, Schwager der Herzogin lolanta.
438 Beilagen.
1476 claget von dem hus von Saffoy und besonder von der firowen
von Safoy, dem herren von Ramont, dem bischoff und der statt
Genff, mit begerung ablegung costens und schaden, und hatt
die clag vier stund, also nam sich der bischoff von Grenff mit
Aug. 8 sinen raten zu bedencken uff momdes antwort zu geben ; was i
die wilrt sin, ist kiinftig etc. anders so sich hatt begeben uff
den tag, es sye mins herren von Lutringen halb, mins herren
des pfaltzgraffen halb und anderer Sachen, wil ich üch eygent-
lichen underrichten in miner zükunfft etc. geben
Ang. 7 uff mittwoch post Sixti anno etc. 76. i*
Matheus Muller, officialis.
B. Eröffnung der königlichen Botschaft.
[45^] Sequitur cedula, de qua supra ^j fit mentio, missa do-
mino vicario de dieta Friburgen^*.
Aog. 6 Uff transfiguracionis corporis Jhesu Christi hatt die kung- is
lieh bottschaät an gemeiner fursten, stetten *und Eydgenoraen
bottschafften, so yetz zd Friburg an Oechtland versamlet sind
brecht und durcht den Presidenten von Dolosen erzalen lossen,
als hamoch geschriben statt.
Item ist geöffnet worden wie die künglich maiestat biszhar ^
in sundem willen und neygung g^en den gemeinen Eydge-
nossen mit irem anhangen gewesen und noch sye etc. dazzü
meren und bestetigen, so hab er sinen sundem und getruwen
lieben sun den amaral, der durch sin verdienen und angebome
tugent der obresten einer sye an dem kunglichen hoff, zu dem ^
öch der kung ein sunder grossz vertruwen für ander hab,
herusz gevertiget in dise land, und ist geofinet, wie der Bur-
gundisch herteog biszhar und noch ein practick und Werbung
hab, dodurcht die krön von Franckenrich und der Tützsch
punt gekrenckt und vertriben mocht werden, also das globlich ^
zu merckend ist durcht den friden, der vor Nüssz^) zwischen
unserm herren dem keyser und demselben Burgundischen
hertzogen Ach ander fursten bescheen ist, dadurcht mit hst
des Burgundischen hertzogen der kung von Engelland in das
4. Vor n&m stelm di« gestrioliBen Worte hatt sich. 15. Am Bande steht VI
Angnsti. 17. A. so Mi sind fehlt. 23. A. meren. Kn. eimefen (t)-
27. Der Text ist hier offenbar Terdorben; wir haben die Lücke nach dem WortUst
einer Unlieben SteUe (S. 442, 14. 15) enrfcnzt. In A. iit dieselbe Lesart wie bei
Knebel. 30. A. alsz. Kn. Tor globhch das gestrichene mercküch.
1) S. S. 437, 29.
2) S. Chmel, Mon. Habs. I, 1 S. 125 ff.
XL Yerhandlungen su Freiburg 1476. 439
land von Franckenriche bewegt ist zft ziehen und getzogen U76
ist mit 30000 mann das zu beschedigen ^). do hab der kung
von Fianckenrich umb fridens willen sins landes Ach mit ratt
and yerwilligung siner klinglichen maiestat landsherren und
intteiachaSt ussz grosser vemunffl; ein firiden und bestand mit
dem kung von Engelland [46] gemacht ^j, der öch mit unserm
glonben by dem heiligen sacrament von beden kungen be-
schlossen und bestätiget ist. in krafft solichs fridens der kung
ron Engelland wider usz dem kungrich von Franckenrich und
ttheym getzogen ist. das sy öch bescheen umb willen, dasz der
long von Franckenrich dem gemeinen grossen punt desterbasz
und firuchtbarlicher zu hilff und widerstand dem Burgundischen
hertzogen kommen und erschinen möcht^). das hatt der hertzog
von Burgund angesehen und als ein viend der krön von
t^ Fianckenrich und des gemeinen Tutzschen punds understanden
sich z& yereinigen mit ettlichen kungen und fursten, nämlich
dem kung von Napals, Atrogonien, Sicilien, Hyspanien, dem
hertzogen Yon Meyland und gemeinen Ytalschen landen^).
als Ach mit ettlichen bescheen ist die im Ach ein mercklichen
'histand und hilff zügeseit band, Ach understanden der friden,
so zwischen dem kung von Franckenrich und Engelland ist,
sü zerstören und zerbrechen, solichs Ach zu volfdren, so hab
der Burgundisch hertzog ein treffenlich bottschafft zd dem kung
von Engelland gevertiget mit ernstlicher bitt in zu bewegen,
•domit er im zu hilff kommen wölt etc. hab der kung von
Engellant geantwort, im solichs nit gepüre angesehen sinen
glouben, domit er dem küng von Franckenrich in friden ge-
want sy etc. uff solichs hab der hertzog von Burgund mit
sinen listen understanden, solichs gelüpt und glAben mit dis-
pensieren unsers heiligen vatters des bobstes abzetünd, domit.
2. Tor 30000 dM g^estricliene 1000 (m). 7. Ton ans A., Kn. und. 11. A.
von Franekenrieh felilt. 13. A: hab. 15. und QBderaianden. A. und
liatt tt. 16. A. namlieli mit dem. 17. Tor Sicilien das geetricliene ceoil.
18. vor landen das gesiriehene stett. 19. A. iMsclieheii sie. 20. A. haben.
29. A. diipensiening.
1: VgL B. Chr. HS. 293, Iff.
2) Die beiden Könige trafen sieh am 29. August 1475 su Picquigny
tn der Somme. S. B. Chr. II S. 291, UfL, Gomines-Lenglet m S. 397 ff.
3] Des am 13. Sept. 1475 swisehen Ludwig und Karl geschlossenen
Waffoutillstandes Ton Soleuvre that die firanzösische Botschaft wohlweis-
lich keine Erwfihnung.
4) S. B. Chr. n S. 200, 21. Das Bündniss zwischen Karl und QaleasEo
Maria wurde unter Vermittlung der Herzogin lolanta zu Moncalieri am
30. Januar 1475 geschlossen. Comines-Lenglet HI, 356 ff. S. B. Chr. II
S. 199 Anm. 1. Ueber die Beziehungen Karls zu Venedig s. Gingins, D6p.
mflaiL I 8. VII u. VIÜ.
440 Beilagen.
1476 im durch den kung von Engelland geholfen wurd. und halt
ein treffenliche bottschafft gen Rom geschickt, solichs zül er-
werben, öch unsem heiligen yatter den hobst und gemeinsam
der kardinalen wider den kung und gemeine punigenossen zu
bewegen und den bebstlichen segen über inn und fl&ch über
den kung und über die puntgenossen zu geben, das aber
durch unsem heiligen vatter den hobst ftch die cardinel nit
y erwilliget, sunder abgeschlagen ist; ursach sin heilikeit die
widerpartye nemlich den küng Ach hören woU etc. [46^] in-
dem hatt der hertzog von Burgund understanden Anion, Pro-
fantz und Bemont inzenemmen, domit der kung von Francken-
rieh in sinen land beschlossen und von den puntgenossen usz-
gescheiden were, och die Safoysche land ingenommen hett.
dodurcht er sich usz Lamparten gestercken und behelfen m6cht.
solichs der kung Ton Franckenrich verstanden, die statt Anion
zu sinen banden genommen hatt etc. ^) . nachdem dieselbe
statt Anion der Römischen kilchen züstatt, hatt der bebst sin
treffenliche bottschafft, nemlich den cardinal ad vincula Petri.
zu dem kung gen Anion geschickt sych zu erkennen, wie die
Sachen ein gestalt haben und warumb solichs furgenommen
werde. sQso ist die bebsüiche bottschafit durch den kung be-
richtet, wie das nit zu abbruch der kilchen bescheen, sunder
umb frids willen sins lands etc. und uff stund die statt der
kilichen wider ingeben etc. mitt furworten, dasz dem kimge
und sinen zügewanten von unserm heOigen vatter dem hobst :
und den sinen an dem und andern enden kein schaden be-
schee noch verbeugt werde etc. solichs öch der legatt in
nammen unsers heiligen vatters zügeseit und verwilliget hatt.
öch hatt der kung dem legaten erzalt das unbillich fumemmen
3. ▲. di« gemeinsun. 6. A. üb«r die feUi. 10. A. kab. 11. km
Bande etent proTinei». 12. A. ■inem. 16. A. und noehdem und. 17. A
der kucken. A. so katt. 36. A. gesekee.
1) Die Zwistigkeiten, die iwiachen dem Legaten von Avignon (Karl
von Bourbon, Enbischof von Lyon, Bruder Ludwigs Bastard -von Bourbon
und den st&dtischen Behörden entstanden waren, benütite Ludwig als Vor-
wand, Truppen in die FroTence und nach Avignon einrücken su lassen.
S. Gfingins, D6p. milan. U S. 35 ; 36 Anm. 6 ; 97. Vgl B. Chr. 11 S. 3S3,
27. Der Papst schickte, um die Differensen beisulegen, im Frühjahr 147H
seinen Neffen JuHan RoTcre, Cardinal von S. Pietro in Vincoli (s. über
denselben B. Chr. II S. 392 Anm. 3; 411 Anm. 2) nach Avignon. Dieser
folgte dann einer Einladung Ludwigs nach Lyon (die Angabe unseres Be-
richtes ist nicht richtig, dass der Cardinal lu dem König nach ATignon
geschickt worden sei); s. Gingins II, 131, B. Chr. II S. 429, 5. Ueber die
Qefangenhaltung Julians durch Ludwig s. Gingins 11, 233; Com.-Lengl
IV, 55.
XL Verhandluiigen su Freiburg 1476. 441
uau bösem gnind on alle rechtlich bewegung des Burgundi- i476
sehen hertK^n wider die kungEch maiestat und gemein punt-
genossen, ftch böszlistig s&chung und pratick, so er an die ob-
gestimpten kung und herren geworben und gesucht hatt. und
»so yü mit dem legaten geschafft, dodurcht unser heiliger yatter
der bebst, der vor dem hertsogen von Buigund in sunderer
gnoden. geneigt was, uff des kungs siten gefallen und im hilff
zügeseit; och wider die begerung des hertssogen von Burgund
dem kung den bebstlichen sogen und dem hertzogen von
* Burgund den fi&ch geben hatt. [47] öch hatt der kung von
Franckenrich uff stund ^n hoUchafft zu den obgenanten kungen,
die der hertzog von Burgund mit sinen bösen listen wider den
kung und puntgenossen bewegt hatt, gesandt, inen Ach under-
richtung gegeben des unbillichen fiimemmens und der bösen
Hrt, so der hertzog t&t und an im hatt; dodurcht er dieselben
kung öch zu widerstreben dem hertzogen und zu hilff, trost
und neigung der krönen von Franckrich und gemeinen punt-
genossen bracht hatt etc. dodurcht dem Burgundischen her-
tzogen semlich mercklich hilff entzogen und beröbt sy etc.,
^sonder ettlich derselben dem kung und sinem anhang hilff
zügeseit haben i). öch nachdem und der hertzog von Meygland
mit dem Burgundischen hertzogen in yereynung sy, nitdester-
minder hab der obgemelt hertzog von Meylant ein treffenlich
ambasiat zu dem kung von Franckenrich geschickt 2) mit under-
^teniger bitt an dieselbe kungliche maiestatt bescheen, dasz sy
demselben von Meygland sunder gnad betvisen und inn in
schirm siner kunglichen maiestat nemmen woU etc. mit er-
bietung, er wöll dem kung von Franckenrich undertenig sin
und mit allem dem helfen, so er vermöge, und in sunderheit
^dem kung und sinen zügewanten, zu widerston dem Burgun-
dischen hertzog, 2000 helmlin und ein mercklich zal fiGisz-
1. 2. A. hertxogen ron Borgnnd. 4. geiüeM. 6. A. Terscliaffi. 6. de.
9. A. and im dem li. 11. sin botecbklfi aue A., fehlt bei Kn. naeli knngen
folf^ geton. 17. A. yon Fnnckrioli fehlt. 18. 19. A. dem hertsogen toh
Bnrgiuid. 23. ein ans A., En. mit. 25. bescheen am Bande mit Ver-
weisong. 26. sonder gnad bewisen aas A., fehlt bei Knebel.
1] Ueber die Besiehnngen Ludwigs su Ferdinand I. 8. Dudos, histoire
de Louis XI, 11 S. 137 ff. (ed. yon 1746); über die plötzliche Abreise Fried-
richs von Tarent aus dem Lager Karls vor der Schlacht bei Murten s.
Gingins ü, 291. Der Aufbruch des jungen Frinien ist nicht allein fran-
sötiiehem Einfluss suiuschreiben, sondern findet seinen Grund auch darin,
dua der Aufenthalt Friedrichs, der ebenfalls um die Hand Marias warb
Cont-LengL I, 267] zwecklos geworden war, nachdem die Verlobung Marias
mit Maxindliaii stattgefunden hatte.
2} S. Coin.-Lengl. I, 262. Qingins II, 19 ff. 33. 306. 368 Anm. 5; TgL
femer Oingins I S. XVI.
442 Beilagen.
1476 knechten zuschicken, sich öch in soliche mossz gegen dem
kung bewisen, dodurcht der kiing ein gefsdlen haben und er
einen gnedigen herren überkommen mAg und den punt, so er
mit dem Burgundischen hertzogen hatt ettlicher Ursachen halb,
nit ansehen, item nochdem und die Schlacht zu Murtan be-
scheen ist, hab der hertzog von Burgund ein mechtige bot-
schafft zu dem kung von Franckenrich geschickt mit begeren,
dasz der kung in weUe uflhemmen für sin sun und diener,
er wolle Seh dem kung für sinen obren und herren erkennen,
als er schuldig sy, und sich gegen dem kung als ein under- i
teniger bewisen mit andern mengerley demütigen Worten und
erbietung. uff solich begerung sy im kein [47^] antwort wor-
den, sunder ongehenckt und gestalt uff solichs als obstat* hab
der kung sin sun den amand herussz gevertiget den punt-
genossen zu willen und zu dienst in dise land mitsampt einem
mercklichen reisigen gezug, der zu einem teil in dem Delfinat
bliben sy und der übrig, nemlich 400 gleven mit dem amaral
gen Jenff kommen, dasselb Safoysch land ingenommen und
allda ftch verbliben sint; doby sich erbotten, ob die puntge-
nossen des reisigen zügs notdürftig wiirdent, sy mit demselben i
schaffen und handien mochten noch irem gefallen.
Zülest band des kungs hotten gemeldet, nochdem und der
Burgundisch hertzog ein kriegbarer mann sy von angebomer
art und wann er an einem ort uffhör, so foch er das an einem
andern ort wider an, dodurcht man mit im nit wol in rüwen^
gesetzt mög werden, harumb solichs angesehen und zu. fur-
kommen, so hettind sy von der kunglichen maiestat in befelh-
nis, so verre es den gemeinen puntgenossen gefedlen wolt, an-
zebringen, dasz man understönd den Burgundischen hertzog
mit Yolf&rung des kriegs gantz imd gar zft vertriben; datzu»
wolt der kung setzen alle sine macht und das im gott ver-
lihen hett. und wann man dem also nochgon wolt, so wer
des küngs meynung, dasz er das Burgundisch land an zweyen
oder meren orten angriffen wolt, und solten die gemeinen
puntgenossen zwentzigtusent mann geben, so wolte er inen.v
och 20000 zuschicken und dieselben soltend zu dem hertzogen
zihen und mit im stritten oder in vertriben mit einer steter
nochfolgung und sine stett, land und lüte innemmen und die
damoch teilen under die, so in der vereynung sind, wie mann
denn zu rate würd und noch der billikeit etc. «
1. A. und ■icli in. 2. A. liaben fehlt. «r avi A., fehlt bei Kn. '. A>
begemnng. 21. A. mochten seh. n. h. 24. A. em. A. eres. M. 27.
A. in ▼erkommen. 32. A. nach wolt gon. 36. A. ina 20000 dosn oofb
. eehieken. 37. A. atetticer.
XL Verhandlungen su Freiburg 1476. 443
Ouch hatt des kungs 8un amaral eizelt, wie im kunt und 1476
wiegen sjj dasz der [48] keyser mitsampt dem kiing von Denn-
maick und andern fursten in Werbung und practik sygent, die
da wider ein kung von Franckenricli und den gemeinen punt
^ dienen und doran sol einmantz zwiflen. das mag man Ach
wol betrachten und bedencken, denn vil und grossz doran
gelten sy. doby man Ach wol erkennen mag, dasz die not-
dnxdFt hdscht die Sachen zu furdren, domit der Burgundisch
heitsog nit in rüw blib und sich noch siner notdurfft versorgen
!• und versehen mög, es sy mit vereynung mit dem keyser oder
mit andern fursten, wider disen grossen punt ^) ; denn die Sachen
syent eben sw£r treffenlich und hoch zCl betrachten etc. und
iiae meynung ist der beschluss und fundament der kunglichen
bottschafft gewesen. Ach zu einer besteti^rung obgeschribener
15 dingen und bewegnisse gemeiner puntgenossen, solichs fiirhand
zu nemmen, so hatt der amaral mit eygner person zügeseit im
g&ten glouben und worheit. wil man die sacken in solicher
moflSK ansehen als obstatt noch höschung der notdurfft, domit
mann och zu ruwen und des hertzogen ab komme, so woUe er
% zu des konigs macht bringen 20000 Englischer dem kung und
I gemeinen puntgenossen z& hilff wider den Burgundischen
hertzogen in hoffnung, dasz er mit der hilff gottes des alle-
mächtigen gestrafft werden soll umb sin unbillich fiimenmien
and Übermut, dodurcht Dützsche nacion und Welsche land in
äfriden und gnad gesetzt werden.
Item filo ist Ach dem amaral geschriben, wie der Bur-
gundsch hertzog teglich sin muster t&ge und sy in einer
grossen Werbung umb folk und sy ein gemein red an des
Buigundischen hertzogen hoffe, er welle uff den letschen tag
»des monatz augusti zu Losan sin und underston Safoy wider
inzenemmen, Jenff zu sUssen und das übrig land zCl Verderben.
Item so hatt der burgermeister von Sant Gallen^) geseit,
wie da8Z im von einem guten frunden geschriben sy, dasz
1. A. des konip u&mtnl. 3. A. in einer w. 4. A. den \jomg. 5« A.
mcmaan. 10. 11. A. sy mit Tereynigong m. d. k. oder mit; Kn. es mit yer-
•pramg mit dem keyser nnd andern forsten. 14. A. bestetignnng, En. bestetnng.
17. A. wel. die sneken ans A., fehlt bei Kn. 19. nnd ans A., fehlt bei Kn.
19. 20. so wolle er sn des konigs m. ans A., Kn. so wil der knng sd siner m.
tt. A. der fehlt. 32. A. es hat.
l)' Unter dem grossen Bund sind alle Glieder der Vereinung su ver-
fUihen, welche sich gegenseitig in den Jahren 1474 und 1475 verbündeten ;
^ Kdgenogsen ohne weitere Verbündete nannten sich »magna et yetus
l^üqoa) liga Alunaniae superioris« (Ochsenb. 370; Eidg. Absch. II S. 926).
^) Hini Vogel.
\i
444 Beilagen.
1476 unser herre der keyser sich in kurtzem haruff in das rieh t&n
welle; aber in was meynung, ist im nit ze wissen.
C. Bericht über die Verhandlungen zu Freiburg
vom 27. Juli bis 12. August.
[49] üff dem tag zä Friburg der angefangen ist uff Jacobi ^
Jnii 25 do z{l siu anuo domini 1476 ist gehandlet als noch geschriben
stat durcht die hotten der fursten stetten und gemeinen Eye/-
genossen etc.
1. Erste Zusammenkunft der Fürsten- und Stadteboten.
Verhandlungen über die Aufiiahme des P&lzgrafen, der Kur-
fürsten von Mainz und Trier in die Vereinung, über den
Empfang der Königlichen Botschaft.
Jou 27 Item uff Samstag tuich Jacobi sind yersandet gesin der
fursten und stetten r6tt der vereynigung und sich underrett
worumb man do sy, angesehen dasz sich zwen tag verloffeni^
haben und noch mit niemand nit geredt sy etc. und wie man
die Sachen an welle fachen etc. uff solichs ist. abscheid zu
Ensiszheym^] beschehen furhand genommen und tmder andern
articlen zürn ersten der artickel unsers herren des pfaltzgrofen
halb, ob sin gnod in die vereynung sy zu nemmen und das*»
mit rot und willen des hertzogen von Lutringen Ach gemeiner
JEijAgenossen beschehen sÖU etc. desglichen der zweyer bi-
schoffen halb Mentz und Triel und ztilest, ob man die kung-
liche bottschafft mitt etlicher erbietung enpfahen und inen doby
zu verston geben, dasz die sach des kriegs nit allein durcht^
die Eydgenossen gefArt, sunder och von fursten und loblichen
stetten der vereynung mit mangerley grossem und sweren
kosten ge&bet sy und habent. und öch sy zu bitten den
hertzogen von Lutringen mit hilff und andrem in bevelhe su
haben, domit er sins Verlust an land und lüten wider ergetzt ^
' werden mocht, und was man im von der vereynung wegen
schuldig [49^] were, wolt man öch tun etc.
Item der artickel mins herren des pfaltzgrofen ^) ist ge-
5. A. »ngesetst. 6. A. anno «tc. 76. 7. 8. EygenMMii. 13. A. aaeli:
Kn. TOT. A. geweaen. 14. A. Tereynung. 15. nan ans A., f«Ut b«i
Knebel. 16. A. nyemande nntzit. 17. Tor abtckeid dM geetiiebeM b«-
echeidet. 1$. ander aoe A.. fehlt bei Knebel. 19. A. s&m, Kn. s&. A. mjw.
20. A. nnd ob das. 24. A. enpfaben, Kn. enpfoUien. inen aoe A., fehlt bei
Knebel. 25. A. diee Sachen. - 28. A. haben ete. 29. A. aadtn.
31. man ans A.« fehlt bei Kn. A. Ton, Kn. Tor. 33. A. den aiÜekeL
1) Ein ^ag in Ensisheim var auf den 15. Juli angesagt; s. S. 29, 5.
2) Vgl. Ochsenb. 343 (M. 481) ; B. Chr. III, 30 Anm. 4.
XL Verhandlungen zu Freiburg 1476. 445
rottschlagt, denselben dem hertEOgen von Lutringen öch den 1476
Eydgenossen füizehaben und iren willen dorinn ze erkunden;
das also uff suntag noch mittetag geschehen ist. die sich haben Juii 2S
doruff genommen ze bedencken. desglichen öch der zweyer
; bischoffen halb Metz und Trier, item der empfohungen halb
der kunglichen botschafft ist yil geredt und nit einheliger be-
!«chlu8sz bescheen, denn etlich meintent, es were billich sy z&
enp&hen mitt erbietung als obstat etc. die andern meintent,
es were nit not soliche enpfahung und erbietung ze t&nd,
■«denn es mocht uns hamoch etwas irrung bringen und beson-
der mins herren von Lottoringen halb etc. und bleib also im
besten anston.
2. Bericht der lothringischen Botschaft über einen aufge-
fangenen burgundischen Boten.
^ Item uff sunnentag noch Jacobi sind gemeiner fursten, jqu 2s^
stetten und Eydgenossen hotten by einander gewesen, hatt die
Lotoringische botschafft gemeldet und angebrocht wie dasz ein
Burgundischer bott in acht tagen umbe Spinal gefangen und
etlich brieff by imme funden syent, innhaltent dasz die hdbt-
«^•lüte und ander; so in Spinal sind, sich ritterlich, mannlich
und erlich halten sollen und sich von dem hertzogen nit
trengen lossen, denn werdent sy durch die Tützschen geno-
tiget, so wolle er sy nit losszen; denn er hab 30000 strittbarer
mann byeinander doruff wartent etc» derselb bott aber durcht
& sunder erfarung, so an den botten beschehen ist, dowider hett
geseit und by sinem glSben behalten, der hertzog yon Burgt/m/
hab nit me denn 3000 mann, und sy noch by 3000 wartend,
und yast vil Lamparter und anderer sy von im geritten und
,50' wellend och nit me zu ime. das sy ftch ein worheit^j.
» 3. Bericht des Thüring Fricker über seine Conferenz mit
einem herzoglichen Bath.
Item domoch uff demselben tag- hatt der stattschriber von Jqh 28^
Bern in nammen siner herren den gemeinen botten zu er-
kennen geben, was inen begegnet sy von einer person usz des
^Burgundischen hertzogen rat^), und dieselbe person die von
2. A. daiinn erkunnen. 3. A. santag, Kn. firiUff. «. A. ein einhelliger.
21. A. Toa in dem. HL 23. A. benötiget. 28. A. ander syent. 32. A.
Item dnmacli und.
1] Nach Knebel übergab sich Epinal an R6n6, bevor dieser nach Frei-
borg sog, 8. S. 33» 19. 35, 3 ff. und Anm. 2). Ueber die Reise des Hersogs
von Lothringen nach Freiburg s. S. 33, 24 ff. 35, 20 ff.
2) 8. 29 Anm. 2 igt die Vermuthung ausgegproehen, dass die person
446 Beilagen.
1476 Bern umb ein geleitte gebetten an ein gelegen end und ir
bottschafft zu im ze schicken, dar do er mit inen zu reden
hab in allem gtiten etc. solich geleit im zügeseit ist und ein
tag bestimpt ime aii ein end und ort ze kommen, und ist
der stattschriber von Bern doz& geordenet und zu derselben^
person an das bestimpt ort geritten, sind Ach bede persönlich
zueinander kommen, hatt die Burgundische person ufF soUche
meynung geredt und z& erkennen geben, wie der Bwcgun£$eh
hertzog zu Salins ^j sy und die dry stett, geistlich, ritterschafit
und commun beschribän hab lossen, dohin zu kommen undf^
inen furgehalten, wie er in OberBurgund kommen sy inen zu
trost und hilff, den er wol verstand, das sin und ire land.
wo er nit kommen were, gentzlich verderbt und sy vertriben
weren. und im aber yetzund zwey begegnet weren, dodurcht
er ere, lutt und gut verloren hett zu. Ghrandson und Ach süts
Mortan, do sy aber nit ansechen sollend, sunder betrachten
und bedencken, dasz manger hochgebomer herre mangen stritt
und grossen ungefall gehebt hett zu dickerm mol, aber doch
zum lösten den sig behalten, als das die cronicken wisen und
Ach in vil hystorien solichs gelesen hett^). es im Ach mitt»^
der hilff gottes also begegnen solt, dann er ye das hoffen hett
alles sines Schadens wider kommen, er Ach derselben einer
were, [50^] dem solichs erschinen solt, und sy soltend nit er-
schrecken, er wolt umb iren willen sterben oder solichs übel
3. A. EU im ieldek«ii denn er. 3. Tor ein teg daa gestrichene ime. 4. A.
an end. Nech kommen folgen die gestriclienen Worte : Iwtt die BufOBdiKlte
Sertone nff lolloh meynnng geredt. 6. ▲. ort feUt. A. pereo&en. IS* ^^•
erbte. 14. A. aber im yetsnnt. 15. A. ere Intt nni A.; Kn. erbittet.
21. A. er alles. 22. A. wider in k. 23. A. eemliobs.
uss des Burgundisohen hertzogen rat Simon Ton Cl6ron sei; diess ist um
80 wahrscheinlicher, als derselbe Yon Karl dem Kühnen schon im Jabre
1475 abgesandt wurde, um mit den Bemem sji unterhandeln. S. Oingins
I, 169. Mimoires pour serrir ä Thistoire de France et de Bourgogse
S. 262 Anm. b. Dass Anton yon Colombier, der die Verhandlungen ver-
mittelte, auch unmittelbar vor dem Tage lu Freiburg in Besiehungen lu
Bern stand, lässt sich aus folgendem Umstände schliessen. In dem
Schreiben des Stadtschreibers Thüring Fricker an den Abt von St Johano
(Ochsenbein 368, M. 522) folgen nach deliberatum est die gestrieha^o
Worte super eo quod dominus de Columberio michi (nach einer gütigen
Mittheilung von Herrn Dr. Theodor Im Hof in Bern).
1) S. S. 25 Anm. 2. Karl war vom 2. bis 14. Juli in Salins. Com-
Lengl. II, 220.
2) Panicharola erwähnt bei der Wiedergabe der Rede des Hersogs in
seinem Schreiben yom 13. Juli 1476, dass Karl Beispiele aus der römischen
Geschichte angeführt habe (Oingins II, 358). Ueber seine Vorliebe für die
Geschichte Roms berichtet Olivier de la Marche. Vgl. Joh. Ton Müller
Band 4 S. 629.
XI. Verhandlungen su Freiburg 1476. 447
rechen mit yil me zügeleitter Worten etc. uff solichs sin utg
ernstlich bitt was ime hilff, rate, stür und bistand mit lüten
und gut ze tund etc., habend sy ime erzelt, wie dasz sy an
IIb, gftt und land verderbt und grfisszlich gescliediget syent
^und isa inen solich sin anforderung swSr und unyermüglich
sy; doch so wellend sy sich nemmen zu bedencken etc. in-
dem sind ettlicher herren und fursten bottschafft zu dem
bertzogen von Bmrgund kommen und besonder der hertzogen
Toa Brittanien und Meygland bottschafft gen Salins etc. hatt
Mar hertzog von Burgund sin dry stett, so do versamlet wo-
rend, mitt grosser byt an sy geworben, dasz sy ime z& eren,
kh ime, inen und den land von Burgund zu trost und hilff,
ieh umb dessz willen, dasz der obestimpten herren bottschafft
hdien und sehen mögend iren guten willen und gehorsamy,
tio sy zu irem herren habent, und sich güttwillenklich, gehör-
»mlicli mit aller undertenikeit gegen ime erbieten und zu-
sagen wellen zu helfen mitt lib, gut und aller irer vermugli-
keit dasz solle öch inen an irem bedencken, so sy genommen
haben imme antwort zu geben, unschedlich und unvergriffen
*Bin, ime zwifelt öch nit durcht solich erbietung und züsagung
die obenanten herren gröszUch bewegt und geneigt wurdent,
imme und inen hilff und stiir ze tund, domit er das böse
rechen mocht, das an imme und inen begangen wer. [51]
band die dry stett von siner ernstlicher bitt wegen geton etc.
*uffmom sind die dry stett zu rot gangen zu den - Barf&ssen
m meynung sich zu underreden , was sy dem hertzogen zu
äntwort wolten geben, als denn Tormals verloffen was etc.
batt sich der hertzog öch zu derselben kirchen gefögt und
initt im 2000 mann allerley undereinander mitt ime gefört
md &eyenlich hinin zu inen in den rate gangen und sy übel
nut smechen üpigen werten schelke, böszwicht und morder
jescliolten, die do verretterlich und mörderlich an im gefaren
iaben, ire keyner öch im getruw noch holt sye, g&tes oder
eren gönne, und was ime zä handen gang, des syent sy von
«nertien fro etc. aber er wolte sich wider in Niderland t&n,
dieselben sigent from lütt und setzent lib, er und gut zu ime
^d erkennen inn für iren herren und woU diser verflüchten
»nden mfissig gon^]. in gang weder gluck noch heil an und
6. i. doek, Kn. do. 10. Bin aus A., Kn. sy. 12. im, irem und. 17. A.
Üb aid g&t. 21. A. und geneigt fehlt. 24. Nach dry folgen die gestri-
dmea Worte atett zft r»te gangen s€ den Barfnieen in me/nong; stett, das Ton
Aaebel JedenfUle irrtli&mUelier Welse getilgt worden war, haben wir in den Text
vudsr anliKenommen. 27. A. Terlaasen. 30. A. an in hinin. 44. A.
Cugea sye.
h Die Niederländer weigerten sich im Oegentheil , weitere Hilfe zu
448 Beilagen.
1476 akbald er hinab komme, so werde der kunge uff ein sytten, der
hertzog von Lutringen uff die andre 83rten und die Tutzschen
uff der dryten syten an sy kommen und sy gantz und gar
vertriben, denn werden sy enpfinden, was sy an im yerlom
haben und wolle Ach sy gantz verlossen. er hab öch brieff i
und sigel vom marggraffen von Brandenbu^, der ime hilf
und bistand t&n w6Ue und wolle den Ryne hinuff in das
Romisch rieh zihen, darinn er ein bestetiger vicary sy. die-
selben brieff der bestetigung des vicariatz im graS Eberhart
von Wirtenberg [Sl*'] öch in kurtzem bringt mitt vil me worten \
etc. und gantz in ungenoden von inen gescheiden und kein
antwort von inen wolle hören, habend sy sich wyter mittein-
ander underredt und von solichen worten erschrocken hatt
doch einer under inen geredt, daz sy die lossen rüwen. er
welle selbs mitt sinen gnoden reden, wann ime der zom ver-j
gang, und uff momendes mit siner gnoden geredt uff die
meynung, sy weitend im gern hilff und bystand t&n und was
frommen lüten geburt, aber sy sind verderbt an lib und gut,
vermögen dise ding in die harr nit erliden. aber sinen gnoden
weUen sy 3000 mann gern geben, doch in iren landen za:
bruchen und zu behüten, aber ussz irem land vermögen sy es
nit zu tfind etc. hatt öch dieselbe person sinen gnoden fur-
gehalten von einem friden und bestand gegen den Tutzschen
furzenemmen, der mit eren wol zd finden wer, uff dise mey-
nung, wann sin gnod sehe wol, dasz kein gluck oder gewinn:
sy mit den Tutzschen ze kriegen etc. antwort der hertzog
daruff, wie im nit wissen were uff was wegs solichs furhand
zu nemmen were, aber er mocht underston als von im selbs
dorin zd handien noch dem besten, doch etlich artickel vor-
behalten, und domoch dovon ze reden, zum ersten tag zu
leysten zt Verure und dasz bede teil dar und dannen geleit
hetten. item zu nemmen einen bestand 2 monat die sachen
handien, item dasz kerung beschee der graffscbafil zu Pfirt
oder dasz im sin gelt wurde geben, item das [52] menglich
wider in sin slossz, hus, hoff und zu den sinen kommen, item
dasz der kling und der hertzog von Lutringen uszgeschloszen
5. A. 87 oneh. 8. ▲. beftoiigter. 10. A. bring. 15. 16. A. rer-
gienge, morndM. 16. A. ■iiiaii. 19. A. nnd TenatoBn. 20. »t^^
ans A., Knebel eelirieb bnben. 25. ken. SO. A. dannech; x« Mit-
31. A. Ver; fbr die tbrigen Bnebsteben des Wortes ist ein offener Bann gelsM««-
33. A. le bukdlen. A. t^ fehlt. 35. A. x& dem.
leisten. S. 8. 25 Anm. 2. 28, 8 ff. 30, 15 ff. Vgl auch den Brief Karls an
President« et gens du conseil de Luxembourg Tom 12. Juli 1476 (Me-
xnoirea pour gexrir ä Vhist. de Fr. et de Boürg. 8. 369).
XI. Verhandlungen zu Freiburg 1476. 449
sy und min herre von Osterrich; öcli die puntgenossen sich i476
deren nützt annemmen. item dasz dem hertzogen etwas kerung
beschehe nmb sinen schaden, angesehen den mütwillen, der
an im b^angen wer etc. hat och der hertzog von "Buigund
^ derselben person by hencken verbotten in disen dingen' in nit
ze melden, sunder die sache handien als von im selbs, denn
soh es nszkommen, dasz es von ime darrärt, so wolt er gantz
nit dovon hören und wartet dieselb persone einer antwort, die
noch nit geben ist.
1» 4. Schreiben Ludwigs XI. an Karl den Kühnen.
Och ist gemeldet, wie der kung dem hertzogen von Bur-
gund geschriben hab uff dise meynung: lieber br&der wir.
haben vernommen und sind bericht des verlusts, schaden und
schänden, so üch von den Tutzschen begegnet sind, dasz uns
J^in truwen leid ist. doch bettend ir uwer obren wellen er-
kennen, so werend ir des vertragen bliben. desglich hett er
ime sin swester hinwege gefurt, liessz er beston; er wolte dasz
sy were, wo ir wol were, domit er ire embrosten were.
5. Beschluss über die Yertheilung des Beutegutes.
^i Item an zinstag vor vincula Petri ist beschlossen, daszjuiiso
man ein gemein bütt sol haben und yederman soll die sinen
mit dem eyd dozü halten, domitt alles das do gewonnen ist
an die butte komme, und ist ein tag gesetzt uff Michahelis sept. 29
zä Lutzem ze sin und do die bütt ze teilen noch innhalt eins
^abscheids doruber gemacht.
Item doz& ist von der fiirsten und stetten botschafften vil
zögeredt, Stander wie das nit mfiglich sy, denn manger das
sm verspilty der ander frowen geben, der dritt sust verton,
domit solichs nit an die bütt kommen m5cht etc. und die
'^erbarkeit würde darinn beswert, were nit billich. hett nit
mögen erschiessen, sunder ist beschlossen als obstatt. [52^]
omchen der Eydgenossen ist die sy dozü bewegt, solte * man
nit ein gemeine bütt haben, soltend sich denn solich Sachen
in künftigen zyten aber begeben, so mocht man grossen scha-
^den enpfohen, denn yederman mochte dem gut nochlftffen;
and ob yeman das sin verthon hett und nit an die bütt geben
mocht, den soll man darumb straffen, dasz sich ein andrer
hienoch davor h&tte.
•
1. A. vnd die. 3. 4. A. so ui. 8. einer ans A., Kn. einn. 16. A.
blibcB ele. ^* A. uff.x. 22. A. genommen. 32. A. anftch.
34. A. zyten felüt. 35. A. wiurd. 36. 37. A. mochte geben. 98. hütte.
BMler Chroniken. UL 29
450 Beilagen.
1476 6. Anbringen des Herzogs von Lothringen Tor den Füisten-
und Städteboten.
(Juuso] Item^] uff denselben tag hatt der hertzog von Lutringea
lossen beschicken der fursten und stett botschafiten und inen
«
erzalt, wie er etwaz anbringen gethon hett an die Eydgenossen ^
und sunderlich 4 artickel : zu ersten dasz sy in uff weiten nemmen
in ire puntnisse und vereynung, im öch des brieff und sigel
geben ; dasz were im gar hilfflich, er mocht öch die zögen an
enden, do es ime wol zu statten kommen möcht. der ander
dasz sin liite sicher mochten wandren mit allen zimmeliclien i«
Werbungen in irem land. der dritte dasz sy kein richtung
ufihemmen weitend mit dem hertzogen yon Burgtmt^, er wer
denn öch dorin beirriffen. der vierd dasz im die Eydsrenosaen
usaz irem knd kSt weitend gennen umb siuenlold etc.
hettind sy im geantwortet, es were nit not in wyter uSze- 1^
nemmen in vereynigung ald brieff dorumb ze geben, dann er
wer mit irem willen und wissen in puntnisse und vereynung
mit den fursten und stetten, dieselben werend öch mitt inen
in vereynung und puntnisse mit irem.anhang, dorinn er öch
begriffen were, domit sy beducht nit not were witer vereynung 2«
oder puntnisse etc. uff die andern artickel hettind sy im ge-
antwort, dieselben werend billich und die vereynung trtSge das
uff ir. uff solichs [53] begert er ratt an die obgenanten betten,
ob im wyter dozü ze tünd were. also uff ein klein beden^ken
ward im geantwort, nochdem und die botten vorbestimpt ge-s
hört hettind siner gnoden anbringen aü die "Ejdgenossen, öch
die antwort, beducht unsz dieselbe antwort g&t, zymmlich und
billich sin, liessen öch das doby bliben mit erbietung, was wir
sinen gnoden roten und dienen können, weitend wir in nammen
unsers gnedigen lieben herren und frunden öch unser selbst
halb gern tun.
Item uff dieselbe stund liessz min herr von Lotoringen
erzalen : nochdem und zünechst uff den tag zu. £n8i8zhe3rm er
sin botschafft gehebt hett und aldo an die herren der reiey-
6. A. sam. A. in wolten taflhemmon. 7. A. in onob. 8. Ka. A. g«b«n f«klt. 10. k.
wandlen. 15. Knebel schrieb tnerst nit not in Tereynignuff in wyter; -vollt«
dann in t. tilgen, strich aber nnr ▼ereynignns dnroh. 1§. A. oA«r bii^if.
20. A. bednnckt. A. vereynigung. £z. tröge; tber dem o ein geschweift«:
Strich. A. trüge. 25. A. in. 27. A. antwnort eto. bednnckt. sb. ^
ans A., fehlt bei Kn. 30. A. unserer gn. 31. A. halb fehlt.
1) Dieser Abschnitt ist bis zu den Worten gern t&n (oben Z. 31) abge-
druckt Eidg. Absch. II, 607. (doch unter dem Datum 27. Juli; an diesem
Tage fand die erste Verhandlung der Fürsten- und Städteboten statt, s-
oben S. 444, 9 ff.).
XL VeTbandlungen cu Freibu^ U7S. 441
tun bösem gnmd on olle lechtlich bewegung des Burgundi- hi«
sehen hertiogen wider die kungHch maiestat und gemein punt-
genossen, fleh bSHilistig sfichung und pratick, so er an die ob-
gestimpten kung und herren geworben und gesucht hatt. und
! so ril mit dem legaten geschafft dodurcht unser heiliger vatter
der bebst, der vor dem hertzogen von Burgund in sunderer
gnaden. geneigt was, uff des kungs siten gefallen und im hilff
ttigeseit; och wider die begeruog des hertzt^n von Burgund
ilem kung den bebstlichen s^en und dem hertzogen von
i*Biir^nd den fl&ch geben hatt. [4T] öch hatt der kung von
Fianckenrich uff stund sin hoUchafft zu den' obgenauten kungen,
die der hertzog von Burgund mit sinen b&sen listen wider den
kung and pun^enossen bewegt hatt, gesandt, inen fleh under-
richtong gegeben des unbillichen fumemmens und der bflsen
''art, 80 der hertzf^ tat und an im hatt; doduicht er dieselben
kuDg fleh zA widerstreben dem hertzogen und zA hilff, trost
und ueigung der krönen von Franekrich und gemeinen punt-
^enossen bracht hatt etc. dodurcht dem Burgundischen her-
tzogen semlich mercklich hilff entzogen und berÖht sy etc.,
"«nuder ettlich derselben dem kung und sinem anhang hilff
lugeseit haben'}, fleh nachdem und der hertz«^ von Meygland
mit dem Burgundischen hertzogen in vereynung sy, nitdester-
minder hab der obgemelt hettzog von Meylant ein tieffenlich
ambasiat zfi dem kung von FranckenricH geschickt ') mit under-
^leoiger bitt an dieselbe kungliche maiestatt bescheen, dasz sy
demselben von Meygland sunder gnad bewiaen und inn in
Khirm siner kungUchen maiestat nemmen woll etc. mit er-
bietong, er wAll dem kung von Franckenrich undertenig sin
uad mit allem dem helfen, so er vermüge, und in sunderheit
'dem küng und sinen z&gewanten, zu widerston dem Burgun-
lÜwhen hertmg, 2000 helmlin und ein mercklich zal fäsz-
1. 3. A. b*rtaaf«n '
»n Biicud.
1. lanlclit.
nnchift. (
S. A. ud Im dem h
A., ftUt M Kl. Bub kn
folgt saton.
JT. i.
TOD Trmofaioh hhlL
18. IS.
A. d.m birtuf«
BtSf^. IS
. eis
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1&. llHOki
.« am Bud« mit
JtS^. 2S.
■imdei
rp»db
.<ir)»n lü) A., fehlt bal Kd
■beL
I] Ueb«r die Beiiehungen Ludwigs lu Ferdinand I. H. Ducloa, hiitoiie
it Louis XI, n S. 13Tff. |ed. von 1T46) ; über die plotiliche Abreise Fried-
riclu Ton Talent aus dem Lager Eatlfl vor der SeUaeht bei Murteo S.
Gingiiii n, 291. Der Aufbrucb des juDgen Prinien ist nioht allein fian-
imitefaem Eisflusi luiuBchreiben, soDdem findet seinen Onind auch dsjin,
iat der Aufenthalt Friedrichs, der ebenfalls um die Hand Marias warb
CoEL-LengL I, 267) iweddoB' geworden war, nachdem die Verlobung Marias
mit Maximilian stattgefunden bette.
2; 8. Com.-Lengl. I, 263. OiDgins II, 19ff. 33. 306. 366 Anm. 5; vgl.
Staa (Kogina I 8. XVI.
442 Beilagen.
1476 knechten zÜBchicken, sich öch in soliche moesz gegen dem
kung hewisen, dodurcht der kting ein ge&Uen haben und er
einen gnedigen herren überkommen m6g und den pont, so er
mit dem Burgundischen hertsogen hatt ettlicher Ursachen halb,
nit ansehen, item nochdem und die Schlacht zfi Murtan be-
scheen ist, hab der hertasog von Burgund ein mechtige bot-
schaffit zu dem kung von Franckenrich geschickt mit b^ren,
dasz der kung in welle uffihemmen fiir sin sun und diener,
er wolle Ach dem kung für sinen obren und herren erkennen,
als er schuldig sy, und sich gegen dem kung als ein under-
teniger bewisen mit andern mengerley demfttigen werten und
erbietung. uff solich begerung sy im kein [47^] antwort wor-
den, sunder ongehenckt und gestalt uff solichs als obstat hab
der kung sin sun den amaral herussz gevertiget den punt-
genossen zu willen und zu dienst in dise land mitsampt einem
mercklichen reisigen gezüg, der z(i einem teil in dem Delfinat
bliben sy und der übrig, nemlich 400 gleven mit dem amaral
gen Jenff kommen, dasselb Safoysch land ii^enommen und
allda Ach verhüben sint; doby sich erbotten, ob die puntge-
nossen des reisigen zugs notdürftig wurdent, sy mit demselben
schaffen und handien mochten noch irem gefallen.
Zülest band des kungs hotten gemeldet, nochdem und der
Burgundisch hertzog ein kriegbarer mann sy von angebomer
art und wann er an einem ort uffhör, so foch er das an einem
andern ort wider an, dodurcht man mit im nit wol in rüwen
gesetzt mAg werden, harumb solichs angesehen und zu fur-
kommen, so hettind sy von der kunglichen maiestat in befeUi-
nis, so verre es den gemeinen puntgenossen gefallen weit an-
zebringen, dasz man understönd den Burgundischen hertiog
mit volf&rung des kriegs gantz und gar zti vertriben; datzü
wolt der kung setzen alle sine macht und das im gott ver-
lihen hett. und wann man dem also nochgon wolt, so wer
des küngs meynuüg, dasz er das Burgundisch land an zweyen
oder meren orten angriffen wolt, und selten die gemeinen
puntgenossen zwentzigtusent mann geben, so wolte er inen
och 20000 zuschicken und dieselben soltend zu dem hertzogen
zihen und mit im stritten oder in vertriben mit einer steter
nochfolgung und sine stett, land und lüte innemmen und die
damoch teilen under die, so in der vereynung sind, wie mann
denn zu rate würd und noch der billikeit etc. ^
1. A. und sieb in. 2. A. hsben fehlt. er mi A., feblt bei Ka. ' v^-
begenwng. 21. A. mochten Mb. n. b. 24. A. tm. A. «m. V. z^-
A. BQ Texkommeii. S2. A. nMh woH gon. 36. A. ias 20000 dQio «>"
■chickeB. 97. A. stettiger.
XI. Verhandlungen su Freiburg 1476. 443
Oüch hatt des kungs sun amaral eizelt, wie im kunt und i476
wissen sy, dasz der [48] keyser mitsampt dem küng von Denn-
loarclc und andern fiirsten in Werbung und practik sygent, die
da wider ein kung ypn Franckenrich und den gemeinen punt
i dienen und doran sol einmantz zwiflen. das mag man öch
wol betrachten und bedencken, denn vil und grossz doran
gel^fen sy. doby man Seh wol erkennen mag, dasz die not-
duiSt hfischt die Sachen zu fuxdren, domit der Burgundisch
hertsrog nit in rüw blib und sich noch siner notdurfft versorgen
'Und versehen mög, es sy mit yereynung mit dem keyser ode^'
mit andern fursten, wider disen grossen punt ^) ; denn die Sachen
syent eben swCr treffenlich und hoch zu betrachten etc. und
dise meynung ist der beschluss und fundament der kunglichen
bottschafft gewesen. Ach zu einer besteti^ung obgeschribener
'& dingen und bewegnisse gemeiner puntgenossen, solichs fiirhand
zu nemmen, so hatt der amaral mit eygner person zügeseit im
guten glouben und worheit. wil man die sacken in solicher
mossz ansehen als obstatt noch höschung der notdurfft, domit
mann och zu ruwen und des hertzogen ab komme, so wolle er
^zu des kanigs macht bringen 20000 Englischer dem kung und
gemeinen puntgenossen zu hilff wider den Burgundischen
hertzogen in hoffnung, dasz er mit der hilff gottes des alle-
mechtigen gestrafft werden soll umb sin unbillich fiimemmen
und überm&t, dodurcht Diitzsche nacion und Welsche land in
^firiden und gnad gesetzt werden.
Item sio ist öch dem amaral geschriben, wie der Bur-
gundsch hertzog teglich sin muster tfige und sy in einer
grossen Werbung umb folk und sy ein gemein red an des
Bttigondischen hertzogen hoffe, er welle uff den letschen tag
»des monatz augusti zu Losan sin und underston Safoy wider
mzenemmen, Jenff zu slissen und das übrig land z& verderben.
Item so hatt der burgermeister von Sant Gallen^) geseit,
wie dacfz im von einem guten frunden geschriben sy, dasz
1. A. d«8 konigs ammanl. 3. A. in einer w. 4. A. den konig. 5« A.
Biemann. 10. 11. A. 87 mit TeTeynignnf m. d. k. oder mit; Kn. ee mit Ter-
«yniug mit dem keyser nnd andern forsten. 14. A. bestetiganng, Kn. bestetnng.
17. A. wel. die sacken ans A., feUt bei Kn. 19. nnd ans A., fehlt bei Kn.
19. 20. so woUe er an des konigs m. ans A., Kn. eo wil der knng t& siner m.
23. A. der fehlt. 33. A. es kat.
1) Unter dem grossen Bund sind aUe Glieder der Vereinung zu ver-
stehen, welche sich gegenseitig in den Jahren 1474 und 1475 verbündeten ;
die Eidgenossen ohne weitere Verbündete nannten sich »magna et vetus
(inti({ua) liga Alamaniae superioris« (Ochsenb. 370; Eidg. Absch. II S. 926).
2} Hans Vogel.
444 Beilagen.
1476 unser herre der keyser sich in kurtsem haruff in das rieh tun
welle; aber in was meynung, ist im nit ze wissen.
C. Bericht über die Verhandlungen zu Freiburg
vom 27. Juli bis 12. August.
[49] Uff dem tag zu Friburg der angefangen ist uff Jacobi^
Jiüi25 do Z1& sin anno domini 1476 ist gehandlet als noch gescIiribeQ
stat durcht die hotten der fiirsten stetten und gemeinen Ey^-
genossen etc.
1. Erste Zusammenkunft der Fürsten- und Stadteboten.
Verhandlungen über die Aufnahme des P£alzgrafen, der Eur-^
fürsten von Mainz und Trier in die Vereinung, über den
Empfang der Königlichen Botschaft.
Jnii 27 Item uff Samstag nach Jacobi sind versamlet gesin der
fursten und stetten r£tt der vereynigung und sich underrett,
woruinb man do sy, angesehen dasz sich zwen tag verloffenii
haben und noch mit niemand nit geredt sy etc. und wie man
die Sachen an welle fachen etc. uff solichs ist. abscheid zu
Ensiszheym^} beschehen fiirhand genommen und timfer andern
articlen zürn ersten der artickel unsers herren des pfaltzgrofen
halb, ob sin gnod in die verejrnung sy zu nemmen und das^
mit rot und willen des hertzogen von Lutringen öch gemeiner
EydgenoMen beschehen s611 etc. desglichen der zweyer bi-
schoffen halb Mentz und Triel und zülest, ob man die kung-
liehe bottschafft mitt etlicher erbietung enpfahen und inen doby
zu verston geben, dasz die sach des kriegs nit allein durcht^
die Eydgenossen gefArt, sunder och von fursten und loblichen
stetten der vereynung mit mangerley grossem und sweren
kosten geAbet sy und habent. und öch sy zu bitten den
hertzogen von Lutringen mit hilff und andrem in bevelhe zii
haben, domit er sins Verlust an land und lüten wider ergetzt"
' werden mocht, und was man im von der vereynung wegen
schuldig [49^] were, wolt man Ach tun etc.
Item der artickel mins herren des pfaltzgrofen^) ist ge-
5. A. angesAttt. 6. A. anno «te. 76. 7. 8. EygvuMMn. !)• A. ttck:
Kn. Tor. A. MWMen. 14. A. Ttreyniisg. 15. aaa au A.. faUt mi
Knebel. 16. A. nyemaiide nntsit. 17. TOr ateekeid dai geiMeUBe w-
■cheidet. 19. nnder ans A.. fehlt bei Knebel. 19. A. i&m, Ka. i&. A nj»
20. A. und ob das. 24. A. enpfahen, Kn. enpfolhen. inen aas A., feUt wi
Knebel. 25. A. dise Sachen. • 28. A. haben etc. ». A- ^^*^-
31. msn ans A., fehlt bei Kn. A. ron, Kn. vor. 33. A. den artickel.
1) Ein ^ag in Ensisheim war auf den 15. -Juli angesagt; s. S. 29, 5.
2) Vgl. Ochsenb. 343 (M. 481) ; B. Chr. III, 30 Anm. 4.
XL Verhandlungen lu Freiburg 1476. 445
rottschlagt, denselben dem hertsogen von Lutringen Ach den 1476
Eydgenofisen fuizehaben und iren willen dorinn ze erkunden;
das ako uff suntag noch mittetag geschehen ist. die sich haben JnU 2S
doruff genommen ze bedencken. desglichen öch der zweyer
sbischoffen halb Metz und Trier, item der empfohungen halb
der kunglichen botschafift; ist vil geredt imd nit einheliger be-
schlussz bescheen, denn etlich meintent, es were billich sy z&
enp&hen mitt erbietung als obstat etc. die andern meintent,
es were nit not soliche enpfahung und erbietung ze t&nd,
»denn es mocht uns hamoch etwas irrung bringen und beson-
der mins herren von Lottoringen halb etc. und bleib also im
besten anston.
2. Bericht der lothringischen Botschaft über einen aufge-
fangenen burgundischen Boten.
^ Item uff sunnentag« noch Jacobi sind gemeiner fursten, jnu 1».
»leiten und Eydgenossen botten byeinander gewesen, hatt die
Lotoringische botschafft gemeldet und angebrocht wie dasz ein
Borgundischer bott in acht tagen umbe Spinal gefangen und
etlich brieff by imme funden syent, innhaltent dasz die höbt-
!"Iüte und ander; so in Spinal sind, sich ritterlich, mannlich
und erlich halten sollen und sich von dem hertzogen nit
trengen lossen, denn werdent sy durch die Tützschen geno-
tiget, so wAUe er sy nit losszen; denn er hab 30000 strittbarer
mann byeinander doruff wartent etc« derselb bott aber durcht
s sunder erfarung, so an den botten beschehen ist, dowider hett
geseit und by sinem glöben behalten, der hertzog von 'Rxn^und
hab nit me denn 3000 mann, und sy noch by 3000 wartend,
und Tast vil Lamparter und anderer sy von im geritten und
'50] wellend och nit me zu ime. das sy öch ein worheit^j.
^' 3. Bericht des Thüring Fricker über seine Conferenz mit
einem herzogUchen Bath.
Item domoch uff demselben tag hatt der stattschriber von Jnu 28.
Bern in nammen siner herren den gemeinen botten zu er-
kennen geben, was inen begegnet sy von einer person usz des
^Burgun^chen hertzogen rat^), und dieselbe person die von
2. ▲. darinn erknnneii. 3. A. lanUg, Kn. ftitar* «• A. ein einhelliger.
21. ▲. Ton in dem. 22. 23. A. benotiget. 28. A. ander syent. 32. A.
Item damacli nnd.
1} Nach Knebel übergab sich Epinal an E^n^, bevor dieser nach Frei-
burg 10g, 8. S. 33, 19. 35, 3 ff. und Anm. 2). Ueber die Reise des Herzogs
Ton Lothringen nach Freiburg s. S. 33, 24 ff. 35, 20 ff.
2) S. 29 Anm. 2 ist die Vermuthung ausgesprochen, das« die person
456 Beilagen.
1476 durcht den schultheissen von Bern ensalt worden, wie das löb-
lich hus von Safoy och der andren stettea in Safoy vor guter
zyt in firuntschafft, buntnisse und vereynung gewesen nocli
innhalt versigleter brieff, der sy sich Ö6h gehalten hetdnd:
nitdesterminder so hettind die firow von Safoy als ein guber-
niererin durch unsem herren den keyser Ach mit wissen der
Eydgenossen und des gemeinen ptmds och der dryer statt in
Safoy gesetzt und geordenet der Eydgenossen und • des ge-
meinen punds viend durcht die land so under irer r^erung
weren lossen zihen, inen und iren zugewandten z& schaden, i
soUchs sy vernommen der frowen von Safoy geschriben ii das
zft erkennen geben, wie dasz sich solichs nit gebür noch inn-
halt ir vereynung mit bitt ir gnod dasz versehen und ver-
sorgen wolt, domit solichs nit me beschee. ward ir ftch solich
geschrifft ir geton verlesen, daruff sy geantwortet hatt, wiei
dasz solichs nit ir wissen noch gevallen wer, wolt Ach soliclis
versehen etc. nitdesterminder donoch so werend aber die
Lamparter und der vereynui^ figend durch der Safoyer land
Ach Pemont gelossen, in und iren zugewandten zu schaden,
als sich das kuntlich erfunden hatt. denn do der hertzoga
von Burgt^mf in dise Tutzschen land kommen wer^}, nämlich
in das Suntgow, hetten sy vernommen etwaz unwiUen und
fumemmen, so derselbe hertäsog vorhanden hett der von Mul-
husen halb mit denselben zu handien, domit etwaz grosser
unwill und uffrür mochten erwachsen sin. das zu f&rkommen, t
so hettind sy ir treffenlich bottschaffi; zu in gen Ensissheym
gefertiget mit in der sachen halb zu reden ^), als Ach [56^
beschehen wer. und mit grosser mAg und arbeit die sachen
hindan und abgestellet wurden; doch uff dieselbe zyt und be-
sonder zu Tann Hesse der hertzog ein muster machen, im^
selber zu lust oder wie das ein gestalt hatt, von inen und an-
dern so do worend etc. under demselben volk si sachen Lam-
parter och Safoyer, die do hingezogen worend dem hertzogen
z& hilff wider die von Mulhusen, die inen denn zu denen
zyten gewant weren. solichs Ach die Burgundischen rate gegen
der Eydgenossen botschafit bekantlich worend, dasz sj vast
2. cell bif Safoy am Bande mit Verweisung; diese Worte fehlen in A. 4- ^-
Vor der stehen die anseestricfaenen Worte onch der diyer stett in Saffi^; Ki. airb
der das gestrichene sioh. 6. 6. A. gnbemierin. 7. A. eydgenosscUfft onct
der dryer stett. Kn. pnnds fehlt. direr fehlt. 15. A. in geton. l'. a.
die Saffoysche. 28. mit ans A., fehlt bei Kn. 31. Naeh oder du t^
strichene nit. A. Ton, Kn. und. 32. A. etc. fehlt.
1} Karl kam im December 1473 ins Elsass. Ueber seinen Aufenthalt
daselbst s. Band II S. 38 ff. und die S. 39 Anm. 1 angeführten Quellen.
2) S. Band n S. 50, 11 und Anm. 5 und 6.
XL Verhandlungen zu Freibiirg 1476. 457
ab biffich was befrömdet, sy ftch das zu hertzen fastent und "76
an IT obem brechten, wie sy dann das gesehen und yemommen
nettmA do das ir obem vemomen, was nit on, sy ein ver-
^^^em doran hatten und grosse missefäUen , die vereynung
' ^ ^^stat angesehen, und liessend aber der frowen von Saffoy
sehnben in meinung wie vor mitt bitt, dasz sy ansehen wolt
flie verachribung so zwischend dem hus von Saffoy und inen
Teisiglet were, wie sy öch biszhar in allem so dem hus von
Saffoy z&gefalleik wer ire lib und g&t mit gutem willen gesetzt,
*als sy ftch furer t&n weitend, mit erzalung eins artickels in
wi Tereynung Gegriffen also tutend: wer es sach dasz reysig
oder fässKYolk durch bede zügewanten land eynicher party z&
schaden ziechen oder zihen woltend, solt nit zugelassen sunder
geweit, wo die ftch also begriffen wurdent, soltend behebt oder
^bindei sich getriben werden, solichs aber nit bescheen simder
rnen und iren zügewanten zCi schaden, die figend durcht ire
land gelossen wurden. soMch brieff ftch verlesen wurdent.
daruff aber durcht die frow von Saffoy geantwort ward: [57]
die Sachen ir in truwen leid werend, sy öch irem brftder dem
*nertjpgen von Burgund kein volk z&gelossen hett durch ire
^d inen und iren zügewanten zu schaden^ wolt ftch hynnant-
^ dotor sin, dasz solichs nit beschehe, hett euch irem land-
^ogt dem groffen von Griessers bevolhen zu verschaffen im
land, daz nieman durchgelossen wurde; das derselb groff ftch
*t€t noch sinem vermögen, soliche brieff ftch verlesen wurden.
Q^Iiclien so hette dieselbe von Saffoy ein gemein mandat
l^ossen gan in alle ire land by grossen penen gebietend allen
1^ amptluten niemans durch ire land lossen zu kommen noch
^^^^i desselben mandatz, das ftch verlessen ward, nitdest-
>' minder so hat die frow von Safoy heymlich brieff lossen usz-
gon, domit der Eydgenossen und ir zügewanten figend durch
^ land gelossen weren wider ire verschribung, züsagung und
Teraglete brieff, wer ftch gantz und gar von ire nit gehalten
worden mit me werten etc. do sy das gesehen und enpfunden
^'hettmd, were nit on, solichs hett in vxA ein bewegnissz geben
^^ mangerley Ursachen das Saffoysch land zu schedigen,
iiettind es aber nit wollen tun, sunder wer inen wol ingedenck
S^ die langwerende fruntschafft und lieb so zwischend dem
1. Qod nxa A., fehlt bei Kn. 3. 4. Tenradern. 6. A. wolten. 7. nach
Btisj die gestrichenen Worte tft gefaUen wer. 11. A. begriffen, Kn. vergriffen.
12. Xn«b«l wollte znerst f&Mzknecht schreiben. . A. beder. 21. nnch Und
^ gsitrichene ire. A. oder iren. 21. TL A. sy wolt oach hinnenfnr. 23. A. .
Oriin. 26. A« dessgUch hett die Ton. 30. hett. 31. A. der, ir;
Kxu den S. n; iren. 34. A. etc. fehlt 35. vol. 3S. A. gewesen.
L lufwiiige.
458 Beilagen.
147« hu8 von Saffoy und den Eydgenossen gewesen wer und hettind
sich nit wollen rechen, als sy wol vermocht und ursach gebebt
hettind. och ire bott8cha£ft nit einest sonder zw&rend oder
drystund by ire gehebt; hettind inen allwegan gut antwort
geben nnd doch nit gehalten, sunder hettind ire ein offiien
brieff z&gesant mit innhalt einer manung, dasz die fem m
Saffoy von disen nusshandluf^en ston und [57^] der vereynong
nochkommen wolt mit me worten etc. denn beschee das nit,
so mflstend sy sich gebruchen, daz inen not were. hatt inen
die von Saffoy geantwort uff meynung, wie nit not weie, da«
sy ire ein offne manung schichtend, denn sy nit wüste, domit
sy etwaz wider die vereynung gehandlet hette. öch so were
das hus von Saffoy in alter büntnisse ob 300 joren mit andern
herren, dieselbe biintnisse öch etwas uff ir trflgen; och so
hette sy der Eydgenossen volk durch daz land lossen zihen
dem kung zu hilff und zuge einer hin, der ander her, ire were
nit z& wissen in welicher gestalte sy wolt öch sunder gern
thün, was den Eydgenossen lieb were. hettind die Eydge-
nossen uff solichs ire antworet die ding lossen ruwen und ir
furbassz nit geBchriben etc. item so hab sich begeben das:
der basthart von Burgund^) z& Jenff gewesen sy, der also
durcht den bischoff enthalten, über das er gewist hab, dasx
derselb basthart ire figend und willen sy, sich z& bewerben
umb volk wider sy, als er och geton hab, denn er von Genf
gen Rom geritten, do den zu bewegen wider den punt, öcbi
sich gefügt zu dem kung von Napels und desselben son mit
ime harussz gebrocht und wider gen Jenff kommen und aber
dodurch den bischoff uffenthalten und durch Jenff dem hert-
zogen lossen nochzihen. öch so hab sich begeben, dasz der
groff von Kemont sich hab wellen usser land tun, sy kommen i
zu den von Bern, und hab inen sin land und lütt enpfolben
als sinen guten nochgepuren und zügewanten dem host von
Saffoy. habend sy ime g&tlich zügeseit. und aber noch einer
hinfart [58] hab er sich mit dem hertzogen von Borgnnd
wider sy und iren gewanten in das veld geleit, in willen sv^
zu vertriben und verdilken, als sich öch erscfainen hab tot
Granson, do die iren schantlich und böszlich getödet und er-
mort syent worden, desglich öch an andern enden, dodurcht
1. A. werent. i. A. hett. 7. misahmndlugen. 8. A. etc. feUt
14. A. die s«lb bontnisz. A. trage. 16. böge. 20. geeton (?), ge8chril)«A
ans A. 25. A. pnnckt. 29. A. lossen tflzieben etc. 33. A. »^
seitt etc. 35. A. ir zügewanten. 36. Kn. A. TOn. 37. 3S. A. her-
murdett.
1) S. Gingins, D^p^ch. Milan. I, 30 no. 2. 66 no. 3. 196 no. 14.
XI. Verhandlungen bu Freiburg 1476. 459
ab natürlich und billich bewegt wurden sich mitsampt Iren i476
ztigewanten in sine und andre irer figent land z& fögen, die
zu erobren, domit ire lüte und land beschützen und beschirmen
mochtend, öch den schaden und mort an inen begangen rechen,
&als ftch gott der allmechtig durcht sin barmhertzikeit und
gnod inen das verlihen hatt. dessz sy billich lob und danck
gott Urem sch6pfer und der wirdigen jungfrowen Marien seitend
: und sagen s61tend. aber disz alles nit angesehen so hettind
i der bischoff von Jen£f öch die frow von Saffby usz iiem argen
10 willen, so sy zu inen hettind und doch wider die yerschri*
bung, aber den hertzogen von Bui^und mit bitte gereitzt
wider in Saffoy zu kommen und den Eydgenossen ftch iren
s&gewanten widerstand z& tünd, sich öch in ir land z(l legren,
als öch bescheen wer yetzund zu Murtan. do aber got der
ttalmechtig aber sin gnod milttklich und gnediklich mitt inen
geteilt hatt, dodurcht sy den hertzogen von Burgund feit-
fluchtig gemacht und die sinen herstochen hettind, desz sy
Seh ein grossen mercklichen kosten und schaden enpfangen
hettind etc. demnoch sy in ir figent land gezogen, nemlich
bin Saffoy und das erobret.als das kuntlich were etc. und in
wiQen sich öch gen Jenff ze t&nd, hettind die von Jenff ver-
nommen und inen engegen geschickt und mit vil werten sich
an sy ergebe^ [^8^] und so vil mit inen verschafft, dasz sy
11S8Z dem veld und heym zugend doch mit dem geding, dasz
^9j inen 24000 schilt geben soltend, als sy das öch versprochen,
yerbiiefften und versigletent mitsampt gebung der bürgen, die
brieff sy öch liessend hören, das aber inen gantz und gar
nit gehalten were. och hatt sich begeben dasz die von Jenff
bettend wollen 2000 schilt geben mit willen der Eydgenossen
»an die obgenant summ, do das die Eydgenossen weitend en-
pbohenr, bettend sy inen brecht kelch, patenen, kennlin, liecht-
stock und anders und das were inen zu smoch und schänden
geschehen, item so wer öch der adel in Saffoy zu dem hert-
zogen und wider sy gezogen, des werend sy zu grossem kosten
«kommen, .begertend kerung und wandel mit me werten, öch
clagten die Eydgenossen, wie dasz iren kofflüten das ire ge-
nommen were etc., och groszlich und swärlich an die smoch,
80 mins gnedigen herren von Osterrich bottschafft öch der
^ji^enossen zu Jenff begegnet was. och t7or allen dingen, so
1. A. das sy bewegt, eich ans A., fehlt bei Kn. 8. A. aolten eto. 9. fow.
A. irem, Kn. iren. 13. in ane A., fehlt bei Kn. 14. A. yetznng. •
15. miltcklieh. 17. A. ersohoseen. 27. A. inen aber. 28. A. were etc.
31. 32. ▲. Uestoeh. 33. A. geschehen etc. 34. A. gezogen eto. 38. nach
80 das gestrichene inen. 39. wor.
460 Beilagen.
1476 woltend sy, dasz ir zügewanten (do inn wurdent bestimpt die
Yon Wallis) haben zu eyirigen zyten behalten, was sy mit dem
swert gewonnen hettind.
c. Antwort des Bischofs von Genf.
Uff solich klag der bischoff von Jenffe mittsampt den s
Aug. d sinen sich nam zu bedencken uff momendes donstag. mei-
nendes liessz der bischoff von Jenff vor forsten, stetten, harren
und gemeine Eydgenossen hotten durch sin ofßcial in welsch
reden und erzalen, wie das löblich hus von Saffoy in alter
guter fruntschaflt und lieb mit den Eydgenossen harkommenii
wer und allewegen ein uffsehen z&einander gehebt hettind.
solichs öch sy begerten zu allen zyten mit geneigtem g&ten
willen z& tund, solichs och zu vollfüren; werend sy 5ch do,
semlichen guten wiUen, fruntschafft und vereynigung z& €pr>
niiwem [59] mit vil glatten, g&ten werten, und uff der Eyd- «
genossen clag was ir antwort: hett die frow von Saffoy etwas
missehandlet wider ire verdchribung und dje Eydgenossen^
were inen in truwen leid, im Ach nit* wissen gewesen, Ach
were nit s^wifel, dasz die misszhandlung durch sy gangen were,
sunder were missehandlet, das wer beschehen durch ire rät,K
die dem hus von Saffoy nit gunstig noch hold werend. har-
umb so soltend sy ansehen den unschuldigen jungen herren,
dem das land allein zustund, und dise Sachen im besten be-
dencken. der bischoff von Jenff hett - öch enkein schuld
doran. desglichen so were der basthart von Burgund z& Jenff s
gewesen, aber nit mit sinem wissen und also dannen kommen,
aber an der widerfart sy wor, dasz er by im gewesen sy, doch
nit me denn mit 3 pferden in bilgers wise und hab keinen
zug mitt im gef&rt. des grafen von Bemont halb sy wor, dasz
derselb des hertzogen diener sy und mocht sin, dasz er zu3fl
hilff dem hertzogen wider die Eydgenossen gezogen und geton
hett, dodurcht sy bewegt werend in die land zu zihen und
die also erobret, aber sy wüstend wol, dasz die land nit des
von Remont sunder des jungen herren weren, er 5ch die nit
zu versetzen, verpfenden noch sust in deheynerley missehandel ^
verwurken mocht, darumb so solt sin ubeltat dem jungen
herren nit schedlich sin. solichs Ach nit bescheen wer mit
1. A. sy und ir z&gewanten. 3. Hier folgt in A. noch einmal der Satx onck
dagten die Erdgenossen bis begegnet waz. . 8. A. gemeiner ; Knebel scluieb
das anyerstftndliche Wort gemeinder (oder gemeinden). A. bottscbafFt. 9. Am
Bande stehn die Worte responsio episeopi OebeniMiuts. 14. A. TetajBmiff.
15. A. vil senfften glatten gftten worten etc. 18. A. wer im in tr. 22. A.
jungen unschuldigen. ' 24. A. nntz kein. 25. A. duan etc. 29. A.
gefort etc. 30. des aus A., fehlt bei Kn.
XL Verhandlungen lu Ereiburg 1476. 461
des bischofi wissen und willen, sunder die ding im leid weren. i476
tch were die erbietung^ so sy geton hettind der kilch, kennlin
und anders dings halb, inen nit beschehen zd smoch, sunder
sy hettind geton als arm lüt, die semlich summ nit hettind
5 zu bezalen. sy soltend es och daf&r nit uf&iemmen mit me
werten, desshalb als sy geclagt hettind wie den iren es weren
[59^] köfflüt oder ander genommen were etc., was ir antwort:
do wer der bischoff nit schuldig an, sunder were im leid;
doch were yemans utzit genommen, so hatt er geistlich und
10 weltlich recht, mochtend darkommen, wolt er in lossen recht
etc. der smochAeit halb so mins gnedigen herren von Öster-
lich bottschafit dch der Eydgenossen zu Jenff begegnet ist, sy
er nit schuldig, denn es sy durch ein bAsz wib Zugängen, und •
alsbald er solich uffirür vememe, hett der bischoff sin bogner
i&und amptlüt dargesant solichs z& straffen und zu versehen,
das öch also beschehen wer.
Ouch clagt der bischoff, wie das Saffoy land verherget
und zerstört wer und ein teil durch sy ingenommen on ^e
schuld des jungen herren, dem dieselben land on mittel zu-
^'stunden, desglichen so hett min herre von Sitten und Wal-
leser wider ein teding, so durch die von Bern bescheen wer,
Seh dem jungen herren etlich slossz und stett iiiEgenommen
mit begerung widerkerung.
d. Berathung der Eidgenossen.
^ üff solichs nomend sych die Eydgenossen mitt allen iren
zügewanten z& bedencken. also fielen die tedingsherren dorin
tmd meinten, es were gnug, sy ketten die ding wol verstanden,
und man solt inen zu eren sy in den Sachen lossen handien,
weitend sy allen flissz und ernst doran keren, domit sy hofften
« die ding zu g&tem soltend kommen, und batend die von Bern,
dass sy die artickel in geschrifft setztend uff das aller kurt-
risch; des die von Bern umb willen der tedingsherren ver-
willigeten, öch domit man der ding abkeme etc.
e. Schriftliche Formulierung der Klagepuncte.
^ Und sind dise die artickel, die die von Bern z& dem
ersten angoben:
[60] Item nochdem und das land in der Wät und ander
6. A. Worten etc. 7. Zn Anfang dar pag.-59b schrieb En. noch einmal ei weren.
9. A. hett. 11. emocheit. 12. A. ey, Kn. ist. 16. A. beschehen
wer nnd treetillet etc. 23. A. widerkerang etc. 26. Am Bande stehn die
Worte eouignti recepemnt deliberacionem. 27. nnd — rerstanden ans A., fehlt
bei Knebel. 31. A. ir artickel. 35. A. snm. 37. A. in die W.
462 Beilagen.
1476 8cblo68z ftch Ire miteydgenossen von Wallis mit dem swett ge-
wonnen Jiand, das weitend sy öch behalten.
Item als die von Jenff sich venchriben haben gegen den
Eydgenossen umb 24000 schilt, dasz dieselben uszgeriehtet
und bezalt werden. »
Item nochdem und sich die ron Friburg Terschriben het-
^d 9^S^^ etlichen personen fiir das hus von Saffoy umb
25000 schilt, dasz sy do gelediget werden, öch dasz sy schad-
lose gehalten wurden umb etlich bezalte zinsas und noch uss-
stend Zinsen desselben höbtgütes halb. m
Item so bettend sy den iren, so zu Jenff ire kouffmaaschatz
gehebt haben, öch andern iren zugewandten, die das von eygen-
schafft schulden oder rechtlich erobret band, das ire genommen.
Item fübr'costen und schaden, so die Eydgenossen und ire
zfigewanten gehebt und gelitten betten, begeretent sy 100000 u
guldin etc.
Item nochdem und die von Friburg in ettlichen puntnisse
syent mit dem hus von Saffoy, öch die herren ein offenung
do habend, daz solichs abgeton werd und sy des ledig ge-
zalt etc. »
f. Anbringen der Thädingherren.
Solich artickel an die widerpart von den tedingsherren
Aag. 9 brocht ward uff momendes. die Eydgenossen mitsampt iren
zugewandten ber&fft wurden und durcht die tedingsherren
nemlich hemn Wilhelm Herter fruntlich und ernstlich ermant^
und gebetten, dasz sy dise sachen betrachten und bedencken
wolten, domit firid und vereynung gemacht wiird zu lob und
er dem allemechtigen gott, der unsz gnod und sig verlihen
hett, öch zu widerstond dem Burgundischen hertzogen. und
erzalt zu. dem ersten, wie dasz der amiral wol erkant, dasz die ^
frow von Saffoy, öch der von Remont nit wol, sunder übel
geton hettind, hett öch iü bevelhnissz den [60^] Eydgenossen
und iren ztigewanten zti sagen : hett er sin swester von Saffoy,
er wolt mit ir handien, dasz niemands me durcht sy solichs
begegnen solt. öch bette er den von Remont, er wolt in in»
vierteilen und uff jeglich Strossen ein teil hencken und im
tun, als er verdient hett, do solt nit zwifels sin etc.
Item als sy vermeintent, das land, so sy gewonnen hettind
zu behalten etc., wer inen wol zu wissen, dasz dasselb land
1. de. 2. A. hetien. 9. A. werden und. 9. 10. A. nsstonder. 10. A.
halb etc. 11. A. hetten. 13. A. henttend. 32. A. von den, En.
an die. 2S. A. gott feUt. 29. A. hertzogen etc. 30. A. bekannt
33. A. swester die ron. 36. A. in yeglich.
XI. Verhandlungen bu Freiburg 1476. 463
nit dem von Remont züstfind sunder alle oberkeit dem jungen i476
herren von Saffoy, das sy öch bedencken soltend und den «
jangen nit lossen engelten, des er nie genosz und an den
Sachen unschuldig were. und begerten, dasz sy das land wider
& geben wolten, öch was die Walleser gewonnen hettind, und
öch ansehen woltend den küng, der inen geneigt wer mit Sün-
dern gnoden, und dasz ime der jung herre gewant wer, als
s? das Tnistend.
Uff den artickel der 24000 schilt halb bekanten sy, dasz ■
M es billich ^er, was man yerschriben hett, dasz man das halten
solte, aber wer öch billich zu betrachten, dasz die statt Jenff
verderbt und die mechtigen burger davongetzogen weren, dess-
halben es inen unvermäglich wer in dergestalt zft bezalen,
sunder begerten gerumter zilen etc.
u Der 25000 schilt halb antreffen die von Friburg wer wor,
daz sy sich.fiir das hus von Saffoy yerschriben hetten, wer
ich billich, dasz sy schadlosz gehalten wurden, aber sy hettind
wol vetmerckt und wustent die armüt des lands, och die wilde
[61] löff SP yetzund weren. solichs sy öch bedencken solten
k und inen so vil zu willen ston und solten dohinder bliben an-
gesehen, dasz die sum, dofiir sy hafft werend, gar vil grosser
gewesen, nämlich 50000 schilt, und aber abgelöst wer bisz uff
die 25000. so woltend sy kosten und schaden daruff gangen
öch duTcht die von Fribui^ bezalte und uszstende zinsz usz-
»richten und gnüg t&n und von tag zu tag so sy vermochten
das hftbtgüt dch ablösen als vor öch bescheen wer.
Uff den artickel der köfflüt und anderer halb wer ir be-
gerung, nochdem und geistlich und weltlich recht zu Jenff wer,
weite man yederman umb sin ansproch recht lossen volgen
B onverzogenlich , denn manger mochte höschen, das man im
nit schuldig noch pflichtig wer.
Uff den artickel des kostens halb, der do geachtet ist uff
1000 00 gülden, ward anbrecht, si hettind wol vermerckt und
Teistanden, Ach wer inen zu wissen, daz ir land, lüte und gut
3 verderbt wer, dodurcht si, soliche swere summ nit bezalt kond
oder mocht i^erden, och ansehen woltend, dasz dise ding all
dienten Z& vorder inisse des jungen herren von Saffoy, und
betrachten .w^olten, wie er dem küng verwant wer, und die
lumm der 10 0000 gülden müteren. das wollT öch der kung
3. A. genossen* 5. A. dftz die. 8. A. alss das wusthen etc. 12. A.
do drsnnen gezogen. 15. A. Der, Kn. Die. A. Fribnrg etc. 17. A.
wvtden etc. ^* ^' 25000 etc. 26. A. wer etc. Item off. 32. A.
Item nfT. ^* ^ Terderaisee. A. nnd Saifoy.
464 Beilagen.
1476 in sunders gegen inen erkennen und demnoch, wie die summ
. geachtet wurde, so solt man dieselb schlahen uff das land der
Wat und so lang dieselbe summe unbezalt uszstfind, nochdem
und der hertssog zu sinen tagen komen wer, so solten sy nit-
desterminder die land behalten etc., bisz die bezalung beschee. i
doch wann die bezalung beschehe, so solt was z& dem land
von der [61^] Wat gehört, es were Murtan oder anders, wider
dem jungen herren ingeben werden.
Item der axtickel von Friburg halb bleib in der federn
und wart dannenthin gantz nit dovon, geredt. u
Und begertend die tedingsherren, dasz die Eydgenossen
einander anzeigung woltend geben uff meynung, als ir anbringen
were, und solten die Sachen bedencken im besten, dodurcht
frid entspringen möcht zu widerstand unserm vienden.
g. Antwort der Eidgenossen auf das Anbringen der Thäding- u
herren.
Item uff solich anbringen nomend sich die Eydgenossen
zu bedencken etc. und meintend, es were nit not, dasz sy
wyter zu disen dingen redten, denn sy noch keinen gewalt
sehend von der widerparty noch lutt des abscheids zu. Losan»
gemacht und blibend uff tV alten forderung etc. uff solichs ward
ein gewaltsbrieff dargeleit von dem amoral uszgangen von dem
küng von Franckenrich als einem z&gewanten des jungen herren
von Saffoy und in derselben sach zu handien, als were er selb
gegenwü^g. Seh ward ein gewaltsbrieff cüigeleit yon dem»
bischoff von Jenff, an denselben briefen die Eydgenossen ein
benftgen hattind und redeten wie vor mit aller begerung als
obstat: denn allein dem küng zft eren woltend sy das lanä in
der Watt dem jungen herren widergeben mit den furworten,
dasz dasselb land nit me dem herren von Remont zCl ewigen»
zyten würde und aber die summ, so sy fordert hette, ver-
schriben und versorgt vnirde noch aller notdurfit, [62] doch
inen vorbehalten Murtan mit siner zügehörd. die andern ar-
tickel liessen sy bliben wie vor. soliche meynung der Über-
gebung halb des lands mit den fürworten dem amoral nit gefiel; %
aber des geltes halb, wo das uff ein lidlich summe gestellet
wurde, mochte er wol liden. denn alles das, dasz er in nam-
men sins herren handlet, wer nit zu nütz sines herren sunder
7. Zu Anfong von pag. 61b steht noch einmal von der. A. gehdrt fehlt. 8. A.
werden eto. 9. A. der Ton Frihnrg. 10. A. dovon gaats nnttet %. etc.
12. meynnng ans A. ; Kn. mentag. 14. An Stelle des Wortes unserm ist in A.
ein offener Kanm gelassen. 18. A. etc. fehlt. 21. A. ir, fehlt hei Km.
23. A. ein. 26. A. Jenff etc. 27. A. hattind etc. 32. A. notdarfft etc.
38. A. dass wer nit.
XI. Verhandlungen su Freiburg 1476. 465
xü trost und hilff dem jungen von Saffoy sinem vettern, dasz i«7«
der nit verwyset wurde und von sinem vetterlichen erbe keme.
das wer er Acli schuldig, dann er ye siner swester sun wer,
mit bitt, dasz die Eydgenossen alte fruntschafit bedencken
^solten, so zwiachen dem hus von Saffoy und inen lange zit
gewesen wer und solten das arm weislin den jungen herren
bedencken umb willen des kung, domit er von dem sinen nit
vertriben und verwisen wurde mit vil me worten.
L FeststeUung eines Ultimatums durch die Eidgenossen und
^ ^Annahme desselben durch Sayoyen.
Zum lesten noch mangerley handlung ward es doran
brocht, dasz die Eydgenossen mit rot ir gewandten ire artickel
angeben, doby si bliben weiten und die umb kein sach en-
dren, als Seh beschah, die Ach von den Safoyem uf^enommen
Bgind. weliche artickel clerlich in dem abscheid begriffen sind
und domit die Sachen gericht noch innhalt des abscheids in
dem nanunen gottes, der uns verlihen welle in diser zyt friden
und gnod und noch disem das ewig leben.
13. Ansetzung eines Tages mit dem Pfalzgrafen.
<^ Item mins herren des pfaltzgrofen halb ist mit willen der
Eydgenossen ein tag gesetzt gon Sletzstatt minem herren dem
p&lzgrofen und den fursten, stetten und iren zügewanten uff
Egidii zft nacht do zu sin und momdes derselben sachen halb flpt-^i
reden, solichs ist Ach sinen gnoden durch die gemeinen ftirsten
^nnd stetten botten von Friburg verkündet.
14. Yertheilung der 50000 fl. Elriegsentschädigung.
[62^] Item die 50000 gülden, so die von Saffoy för cdsten
and schaden geben sollend, sollen geteilt werden under ge-
mein puntgenossen, fursten, stetten und Eydgenossen, als das
i^ftch der abscheid innhalt. diser artickel ist anbrecht durcht
den bm^nneister von Basel, sust hette nieman doran ge-
dacht, ist Ach also beschlossen durcht gemein Eydgenossen,
dessz sol er billich engelten.
15. Antwort an Lothringen.
^ Item mins herren von Lothoring halb ist ein antwort geben
wie die obgeschriben stett^), doran er ein benftgen gehebt hatt.
1 A. wurde fehlt. 5. A. wolten. 7. A. and den sinen. 8. A. tu
ae eadera worten eto. 12. A. idgewendten. 17. wele. 24. A.
reden etc. 2&. A. Terknndet etc. 32. A. Bydgenoisen eto. 36. A.
irorden und geben. 36. obgeschribenen.
1) 8. Abschnitt 11, S. 453.
BMler Chroniken. HI. 30
466 Beilagen.
1476 16. Antwort an den König.
Item uff des küngs anbringen, das der preaident gethon
hatt, ist geantwort, als in dem abscheid begriffen ist.
17. Heersnig wider Karl den Kulmen.
Item von gemeinen buntgenossen ist geredt worden Ton:
einem gemeinen herezug, domit der hertzog von Burguntf uss
disen landen und wir zu friden brocht wurdent. und ist durch
die botten der gemeinen puntherren betrachtet, wie der hertzog
sin wesen gef&rt hatt und noch f&ie mit maagerley lyst und
wie g&t sy, dasz man inn nit losse rüwen, dann dodurcht en
fursten und herren in buntnissz überkommen mocht und dch
mit denen zu vereinigen, Ach sich rüsten mit buchsengezug,
Volk und anderm dozü gehörend, das disem bunt gifisslich
schaden möcht. harumb sind die botten alle doran gewesen,
dasz solicher zug beschehe. doch nützit entlichs beschlossen,!
sunder ein yeglicher soll das hinder sich an sin obem bringen
Sept. 1 und soll man denn mit vollem gewalt uff Egidii z& Lutzem
sin und do die sachen handien und beschliessen.
D. Verzeichniss der zu Freiburg anwesenden
Boten. ^
[63] Dise sint die botten die zu Friburg uff dem tag ge-
wesen sind^):
Die kungliche bottschafft. der amoral. item der bischoff
von Oranopor. item der president von Tholosan. der herr
von Bersy. magister Bodo secretarius. Bearesin hSbtman^. ^
Von Saffoy der bischoff von Jenff. der herre von Tamey V
2. A. so der. 3. A. iit etc. 8. A. gemeinen feMt. 9. A. lutt fehlt.
A. nnniger Ust ete. 13. A. hörend. 14. A. denn alle. 1<^ |-
Irimgen etc. 21. 22. A. Clun. Diees eint die fnreten. herren, etotleB and tii-
{^enoeeen, bo nff dem teg in Fri1)nrc erechinen eint. Die Nemen der Oeseodten tm
n A. nnd bei Chmel In dereelben, bei Knebel in einer toa dieier etwM ebveickefi*
den aeihenfolge anfgeffthrt; lolche Namen, die eich in A. nnd bei Chael ab«r i"«'''
bei Knebel Tonnden, haben wir in der Yariantenrnbrik b«igefOgt. 2S. 1- Itca
die k. 23. 24. A. Chm. item fehlt beidemal. 2S. A. Om. Beirsj
A. Chm. Brazeftn.
1} S. Chmel, Mon. Habsb. 1, 1 S. 222, £idg. Abseh. U S. 601.
2) Guillaume de Cerisay (Ochsenb. 170], Boudet, Bnxefin.
3) Am 29. Juni erschienen lu Lausanne »Urban von Chevron bebstlieher
prothonotary furweser der apty zu Tamy, Peter von Viry tnmhcrTe w
Jenff, Andres von Malvende offilcial su Jenff, 'die edelen Hug von Aillejs
herse zu Rosier, Anthony von Irlains landtvogt lu Losann und Lmb«rt
Ceryat« als »botten und ^waltsfurer myns herren des hertsogen von SalToy,
des genanten myns herren des bischoffs und ir landen« (A. 0. 5 foL 159^;
8. S. 467 Anm. 4.
XI. Verhandlungen lu Freiburg 1476. 467
der henre von Banfei Anthonica i). heire Peter von Wime. 147«
herre Peter FaiodL der commandür von Eschelles. der groff
Ton Zechalan^). auditor episcopi Grebennenm. adVocatus
epiacopi. Hans von Eppengien hoffineiiter. Ludwig Yon Yi-
^let.Anen fucon^). Ziefron. Nicolaus Lingott. Peter Grand.
Zschuppin. der herre von Largin.
Item von Österlich herre Marquart von Schellenberg.
Anthony Greisberger. Hans von Bynach.
Mins herren von Stroszburg Beinhart Wurtsgarter. Bern-
^hart Friderich.
Lutringen : der herre in eygpier person, der von Lyningen,
ron Bitzsch und ander edle^).
Mins herren von Basel Matheus Muller doctor officialis.
herre Jacob Bich. herr JArg von Venningen. }ierr Jost
5 von Spir.
Fribuig: der schultheissa. herr Rudolff von Wippingen.
Petermann Fusny, zwen venner^).
4—6. Lndwi^ tob YUet und die nAchfolgenden B«yo7iflchen Oesandten sind in A. nnd
bei Cliinel nicht enr&hnt. 7. 8. 1. Chm. Mint herrn ron Ostenich rett. hezr
IL TOB Seh. muscliftlck. hen Wilhelm Hertter. 9. 10. A. Chm. Berahmrt Ott
FridAiieh. 11. 12. A. Chm. Min herre ron Lethringen in eigner personn, graff
Philipp Ton Linlngen. der Tfltech bellis. Bemhart mm Tr6bel. nnd nff 10 edler
oder mar by im genept. 11. nach Lynimn folgen die gestrichenen Worte nnd
ander edle. 13. A. Chm. doctor nnd official. 14. 15. A. Chm. herr Jost
T(m Spir fehlt. 17. A« Fnszny rltter. Chm. Fnchsny ritter. Kn. Fnsry.
A. Chm. Nach Tenner folgt Item der apt Ton Erlach (s. Anm. 5). item der
graff Ton Oryers etc; item fehlt bei Chm. beidemal.
1) Jean de Montehenu, commandeür de Saint-Antoine de Ran-
Ters, en Fi^xnont (OinginB, D^. Mil. I, 122 no. 3).
2) 8. B. Cair. n 8. 319, 16.
3} Louis de Villette seigneur de la Cou et de Montfalcon?
4) Der in A. erwfthnte Tfttsch bellis war einer der BevolLnächtigten,
welche den Waffenstillstand swischen 8avoyen und den Eidgenossen am
29. Juni SU Lausanne Termittelten. Im Bande A. O. 5 fol. 159, wo die
Vereinbarung mitgetheilt ist, heisst er Johann Wissen landtvogt Dutsoher
lumd. 8. ferner oben 8. 59 Anm. 6. Bemhart sum Trubel erschien spAter
Mf dem Tage su Lucem d. 25. April 1477 als Bote des Hersogs von
Lothringen, um dessen Annftherung an den König von Frankreich su ent-
eebuldigen (s. B. Chr. IH 8. 149, 2Sff. u. Anm. 4; Eidg. Absch. 11 8. 671a).
5) 8chulthei8fl war Fetennann Favillard ; über Rudolf von Wippingen
8. oben 8. 370, 5 fil Die drei letstgenannten Boten Freiburgs erschienen
loch am 29. Juni in Lausanne ; ihre Namen sind in A. O. 5 fol. 160 fol-
gendennassen wiedergegeben: Peterman von Foxignies (Faussigny) houpt-
num, Hanns Fogelin und Hanns Teohtermann. Vgl. Rodt II, 322 Anm. 4.
Unter dem in A. und bei Chmel angefahrten Abt von Erlach ist der Abt
des Benedictinerklosters 8t Johann bei Erlach lu verstehen. 8. Leu,
Sehweis. Lex. s. y. St-Johannsen. Laut der (bei Oehsenbein 8. 368, M. 522
nicht abgedruckten) Adresse des Briefes Thüring Frickers an den Abt vom
22. Juni hiess dieser Franeiscus de ViUarsel (nach der gütigen Mittheilung
ron Hm. Dr. Th. Im Hof in Bern).
30*
468 Beilagen.
1476 Von Eydgenossen. Zürich: her Heinrich Groldlm ritter.
Bern : her Peter von Wahem ritter. her Adrian von Buben-
berg ritter. her Nicolaus von Schamental ritter. heir Wil-
helm von Dieszbach ritter. aswen oenner^). doctor Thüiing
Fricker statschriber.
Item von Lutzem herr Caspar von Hertenstein rytter^.
[63^] Basel: her Peter Rott ritter.
Statt Stroszburg: her Hans von Kagneck.
Kolmar: Hans Hüter.
Sletzstatt: Hans Heylman.
Urin: Hans Imhoff.
Switz: Aman Dietrich.
Zug: Aman Ttte.
Glaris: Vogt Sohidle.
Solotom: der hobtman. der stattschriber^].
Appenzeller: Aman Schidler. Hans Schoris.
Biel: der venner^). Stephan Komn.
Wallisser sind acht personen do gesin.
E. Abscheid von dem tag zu Friburg gehalten Ja-
cobi anno 76 bisz mentag noch Laurencii.
Des ersten^) weisz menglich sinen obren wol z& enellen
1. A. Chm. die ortt«r der EidfffnosteiL. A. Chm. Ooldlin bnrgenneifter. 1-4. A.
Chm. ritter hinter den EigenuMnen fehlt. 4. wenner. ▲. Chm. die swea Teaner.
4. 5. A. Chm. Doctor Thflring st&teehriber. 6. tot Frieker itehn die gestriete-
nen Bnehstnben der eehr . . , nnoh Frieker dns geetriohen« yoa. 6. A. Chsu
Lncem: Oaepam Ton Herttenitein. Hesfnrtter. 7. A. Chm. B3tt \vpi-
meister. 10. Nach Herlmann folgt in A. Sand Oallen: Hans Vogell>nr-
germeieter, hei Chmel: Sandt GkOl. Lndwi« Vogelweider, 11. A. In Hof
amann. 12. A. Ohm. Nach Dietherich folgt Underwalden: Amann Heioti-
lin. 10. A. Sch/dlin, Chm. Zidler; A. Schtlrg, Chm. Schftrge. 17. ror
Biel steht das geitrionene OUris. 18. A. Chm. Walleaser: haben by aeht ni-
Ucher penonen dagehept.
1) Hans KuÜer und Anthoni Archer naeh Schilling 362. Thäring
Fricker traf etwas später als die übrigen Boten der Eidgenossen in Fm*
bürg ein. Die letitem waren am 25. Juli noch in Bern (s. Ochsenb. S. 370,
M. 527) und brachen am folgenden Tag, wie man aus der Notis im Bemer
Rathsmanual schliessen darf (bei Ochsenb. S. 371, ]£. 528), naeh Freiburg
auf, der Stadtschreiber erst am 27. Sonntags berichtete dieser dann über
seine Conferens mit dem hersogliohen BaÜi (s. oben S. 445, 32). An
1. August war er wiederum in Bern, wie aus der Angabe des Bemer Baths-
manual hervorgeht (prima augusti anno etc. 76, naeh einer Mitthcäloag
von Hm. Dr. Th. Im Hof; Oohsenbein S. 387, M. 541 sehreibt irrthflm-
lieber Weise Aug. 2).
2) Bei Schilling ist als Bote Lucems ausser dem in A. ervfihnten
(Heinrich) Hasafurter noch Albin von SiUinen genannt
3) Urs Steger und Hans vom Stall. 8. Amiet S. 17. 77.
4) Peter Gftuffi. S. Blösch, Geschichte der Stadt Biel S. 301.
5) S. Chmel I, 1. 218^222. Vgl. ferner Eidg. Abseh. I];602£; die
XI. Verhandlungen zu Freiburg 1476. 469
^e grosse truw , mflge und arbeit, so der fromm fürst der u?«
1ieTt»>g von Xcothoringen und herr Wilhelm Herter ritter von
txmiB gnedi^en lierren von Osterrich wegen und min herr der
giaff Ton Gr^exB uff solichen vorberurten tag zwischen dem
i hvß von 3a££ay und gemeinen Eydgenossen und buntgenossen
an alles verdiiessen angekeret hand und domit die beger
der fiuntliclieii verstentnisse von demselben fiirsten so gar
gAtUch b^ert, innhalt der copyen, die soll an aller teylen,
herren imd obren , gebrocht und doruff antwort uff zyt und
^tag, als lutmocli statt, geben [64] und domoch in bedacht
werden die grosse truw des vorberurten fiirsten, und dasz miTi
herren die Sydgenossen durch solich vereynung in keinen last
kommen wyter dann sy vor sind.
Item sei menglich lutem die anbringen so die kungschen
^botten geihon hand an disen hienoch genempten stucken : des
ersten dasK sieh der kung gegen den Eydgenossen in gar vil
gro^ier gnoden lutret und doruff begert, nacAdem der Burgun-
disch hertzog ein betr&ber sy aller frid und ruw, si es denn
minen herren den Eydgenossen und zügewanten gevellig, den
hertzogen helfen bekriegen und solichen krieg zu heharren on
alles nffhören und mit 20000 mannen doran z& zihen, so welle
er desglich öch tun und dorinn nit uffhören. und sy sin be-
gerung in Flandren und an ander end zu zihen, so well er
geg^n dem kung von Engelland allen flissz bruchen und den
^ u^vegen, unden herin zu ziehen, domit der Burgundisch hertzog
^)Bntz ^ertriben wurd und solich erobret land getruwiich teilen,
alles mitt vil lengren werten.
Daruff ist geantwortet: gemein Eydgenossen und ire zü-
gewanten syent dem kung zu eren in solichen krieg getretten,
schabend öch den biszher handvestenklich geftpt und den Bur-
gondischen hertzogen zu dem dritten mol mannlich bestritten,
alles mit gar grossem mercklichem kosten, deshalb nit not
sy sy Tviter in den krieg zti trotten, dann sy syent ietz in so-
lichen und teglichen auslachen gegen demselben hertzogen
^ zug se tund und furzenemmen noch gevallen aller ieglichs
1. A. grosBen. 3. 4. A. Clim. der gnff fehlt. 6. A. Chm. Ton fehlt.
10. A. dun. und dftriaxL . 13. A. Chm. komen; Kn. komme. 14. A. Chm.
da«. 16. A. benempten, Chm. bestimpten. 17. nam dem. 20. Chm.
kriaff inn behsmn. 21. Chm. sil fehlt. 22. 23. A. beger. 25. Chm.
zft TOT ziehen fehlt. 32. Chm. mergkliehem grossem. 34. A. Chm. in
ttgliehen.
Artikel r, b, t, wie Segesser jedenfalls richtig angiebt (S. 608), die letEten
Ferlumdlungen des Tages, sind bei Knebel, in A. O. 5 und bei Chmel nicht
eothalten da diese Fassungen nur die Verhandlungen bis sum 12. August
viedeigeben.
470 Beilagen.
1476 obren, und geviel minen herren den Eydgenossen, w611 das
der kung in ansehen , wie er inn rö anyang bedacht ist
und öch durch die sinen tarete und allen fliaas doran kante
gegen dem vermeldten hertsogen treffenlich so yemer sin m6g
zu handien, so zwi£flete in nit [64^] es werde allen partyen
2Ü eren und gtt sollen erschiessen, das alles weisz ein yeg-
lieber witer ae lütem.
Item so hatt denn die kunglich bottschaSt angebrocht
von des husz Safoy wegen, das wider min herren die Eydge-
nossen gar treffenlich gehandlet und die bünd gebrochen hatt,
dasz min herren die Ejdgenossen in solicher ptintnisss den
kung vorbehalten und im des bekantnisssc geben, desglich
well er herwider öch tftn und si vor allen sinen buntgenoasen
gan lossen und in des öch bekantnisse geben.
Ist geantwort: min herren von Bern und Fribuig sjent
allein darinn begriffen, die mögen dorinn handien noch irem
gevallen.
Furer hat der ammirall angebrocht von der von Jenff
wegen, dofan dem kung und gemeinen Eydgenossen vil ge-
legen sy. dann es sy ein rigel der land und solte der Bur-s
gundisch hertzog dorin kommen, so wurde es allen tejlen
übel erschieesen, und meint, solichs durch die herren die Eyd-
genossen besatzt Werden sollen, so fund man weg, dasz dorinn
die Eydgenossen mit kosten nit beladen wurden.
Ist geantwort: es sy der Eydgeno^e» g&t gefdlen, dasz]
der kung solichs noch notdurffl besetz, denn imm das baai ge-
legen sy. doch sol yederman das heym bringen und uff dem
nachbestimpten tag antwort geben, domit man dem kung solichs
mög verkünden.
Item hatt man mit dem amiral geredt von der 2OO00)
firancken pension wegen, dorinn erbutt er sich allen flissi tß
tun zu uszrichtung [65] derselben, er hat öch gesagt, der
kung hab zu Lyon ein eygnen uszrichter besteh solicBa zu
handien.
Item von der 80000 gülden wegto die sind öch gevordretsi
angesehen, dasz der kung in disem krieg still ist gesessen, do
habend sich die kimgschen erbotten, was die verschribung den
kung bind, werde er truwlich halten.
1. dM am Bande mit Verwdisimg. 2. Ä. Ohm. «r duinn. 3. A. Ckm. M wih
d., tett. 4. A. tnffenliolittst, eo iemer sy mogent. Chm. kreAenkliehMi f
er yemer mögt. 6. 7. Chm. yettlloher. 18. ▲. Chm. fnrer. 19. 30. A.
Chm. gelegen dan es eie. 23. A. Chm. sol eo. 30. 31. A. Chm. nit iCkn.
dem) amyral geredt der swentiigtnsent francken halb die pension beram. 3&> ^•
Chm. getmwlich.
XL Verhandlungen su Freiburg 1476. 471
Item iBt doTttff gemeint y umb dsA und ander bottschaffl i476
zh dem kung von gemeinen Eydgenossen wegen zu tund und
das wider zCl dem besten anzubringen in hoffen, es solle allen
minen herren den Eydgenossen gar wol erschiessen i) .
^ g. IteYn es ist anbringen beschehen der Bui^undisclien
und eins froiitliclien tags mit etwas furworten, die yederman
wol weiss z& erlutem, und es ist doruff antwort gebe durch
sonder person: es hab nit gestalt in gedingen noch in Bur-
gundisch art- z& ti^en ze kommen noch den kung oder Lo-
» thoringschen hertzogen uszzesetzen, dann solichs nit gelitten
m6g werden.
e. Item furer hatt des knngs bottschaSt z& erkennen ge«
ben, wie der kung das land Saffoy zu banden des ju^gen
hertzogen sins vettern genommen und zu regieren gesatzt hab
^ mMen herren Philippen in Pemont und den bischoff Yon Jenff
hiediaant in Saffoy und hoff, sy sollend sich gegen minen
herren den Eydgenossen wol halten und in nachpürlichem
willen bliben^.
f. Das hatt man lossen geschehen und nit vil doruff ge«
1 antwort.
h. Die hSbtsach dorumb der tag gen Friburg gesetzt ist
der Saffoyer halb ist uff etlich puncten gesetzt worden, als die
berednisse der articklen halb, so ein yeglicher bott hatt, luter
göÄget.
& [65^] i. Item sol yederm^ heymbringen den absoheid des
frommen herren hertzogen von Lothringen^], dorzft er gedrengt
ist durcht innvall des Burgundischen hertzogen und zMest an
min herren die gemeinen Ejigenossen begert hatt, in furer
bevolhen zh haben und im züzesehen mit hilfflichen ougen,
k. als er sich das zu inen vor aller weit vertröst und Seh ewenk*
lieh mitt Hb und gftt woU verdienen.
Das sol och mennlich heym an sin obren bringen.
1. ▲. Chm. umdtts. 3. A. Chm. das und »aden m dem. 5. I^ie toi
den fiilgendeii 10 AbsUsea etehenden Bnelutaben beceiolinen in alphnbetieoher Ord-
nnng dl« Reihenfolge der Abs&tie in A. nnd bei Cbmel. A. Chm. des B. 7. A.
Clun. zu lüt«m. 8. Cbm. gedingen nneb B. 0. Cbm. noch L. 11. A.
werden etc. 12. A. Chm. item fehlt. 13. 14. A. Chm. z. h. sine jungen
▼ettem g. 14. A. Chm. regiernng. 16. A. Chm. hie diaett in S. in holte-
nong , ey. 23. Chm. yettlicher. 24. A. Chm. zoist. 26. Chm. Item
ee m1. 26. A. Chm. herren fehlt. 28. A. Chm. m. h. gemein E. 30. A. '
Chm. dM z« inen. 30. 31. A. ewiglieh. 32. Der 6nti: Dm boI bis bringen
fehlt in A. nnd bei Chmel.
1) S. Jahrbuch für Schweiger. Gegeh. VI S. 229.
2) S. Rodt n S. 305.
3) Vgl. oben 8. 41, 3. 44, 10.
472 Beilagen.
1176 a. Item^] so hott sy dann fiirer z&gesagt, wie derbisclioff
von Troicen^) von wegen des Buigundischen hertsog^ii by
dem kflng gewesen sy und hab den hertzogen itsz siner
bevelh, im, als sinen armen fr&nd demütiklichen erbotten
mit lütrung sins willens alle leben von im cü empfiihen. da-
raff im der kung gescbriben und geantwort bab, er könne uff
solicb anbringen nit vil balten; denn er bab inn vor tu be-
trogen, das mocbt aber bescheben.
b. Domoch so sy zu dem kiing aber kommen der heire
von Foys') und von wegen des hertzogen glich wort gesagt,
und so YÜ mer der hertzog sy content des kungs 8im sin
tochter ze geben und die angends im zu senden mit beger im
hilff und bistand wider gemein Eydgenossen ze tünd.
c. Doruff hat der amiral in nammen des kungs begert ge-
gen dem Burgundischen hertzogen öch im kein richtong oni
des kungs toissen ze kommen, desglich woU er Seh ton und
in allen truwen mit im leben.
d. Es ist doruff durcht inn öch gesagt der handel des kungs
gegen dem hobst und hertzogen von Meyland, das weiGS öch
ein yeglicher wöl zd lutem.
[66] k. Item als herre Wilhelm Herter anbrecht hatt von
des p£Eiltzgrofen wegen den und ander fiirsten, namlicb die
ertzbischoff von Mentz und Trier, in eynung z& nemmen, ist
im geantwortet: die zwen kurfursten syent zö. verre gesessen,
aber des pfalzgrafen halb ist den nidren fiirsten, henen undi
stetten der vereynung gesessen gönnend im tag z& beschei-
den und sin ambnngen zu hören, und ist es denn not
miner herren der Eydgenossen rate ze haben, was sy denn
wissen gutes dozti ze tünd, sol an inen nütz erwinden. doch
was vor deshalb inen gönnet ist von minen herren den Eid-
genossen, ob si dann doruff ützit handlend, lost man öch ge-
schehen.
1. A. Chm. genfft. 2. A. Ghin. Toritaa. 2. 3. Chm. hj dtm W« hntsoffB
f«Ut 9. A. Chm. irt. 10. A. Chm. Yoys, E. A. Sou. 1<> «ü^f
ftui A. Chm., Knebel schreibt das anrenttndliche nonaen. nnd mam.
20. A. ein iegUoher oaeh wol; Chm. yetlioher. 22. Chm. fOntea aealichen K.
28. A. von fehlt. 29. A. Chm. dan&. A. Chm. natiit
1) Dieser und die folgenden drei Abschnitte stehen bei Knebel, übri-
gens auch in A. G. 5 und bei Chmel nicht am richtigen Orte; sie schliessen
sich an den Abschnitt e (&471, 12) an; das sy (Zeile 1) besieht sieh auf
des kungs bottschafft (S. 471, 12). In dieser Reihenfolge bringt auch Se-
gesser die genannten Abschnitte (Eidg. Absch. n, 603 [nr. 844 h]«
2) Eidg. Absch. a. a. 0.: Toumay.
3) Eidg. Absch. a. a. 0.: Sons.
XL Verhandlungen su Freiburg 1476. 473
Item von eins gemeinen herrezugs wegen ist geredt, noch- 1476
dem der hertzog noch ligt und sich öch teglich ruat, dasz
TÜücht gükt wer, inn ab statt zft richten, sol öch yederman
heymbringen und antwort umb das und anders, so vorstat,
geben rö Lutzem uff dem tag hamoch ber&rt.
Item als mit den von Friburg geredt ist des crutzes halb
ab toien ze tünd angesehen die Safoyschen missehandel, weisz
yederman wol zft erzellen, was sy doiinn begert haben, näm-
lich ein ort der Eydgenosschafffc ze sind doch nit mit teilsamy
der land. oder wo das nit sin mÖcht, in verschriben mit inen
la kommen, wie sy dann das vil witer geredt hand. was inen
doniff geantwort ist, ist allen hotten wol ze wissen.
Item der von Biel halb, die denn begeren in allen dingen
der pension und summen geltz gnedeklich bedocht werden,
8ol Seh menlich an sin obren bringen und dorin das best be-
dencken, angesehen die alte truw, fruntschaffb und liebe, so
d allezyt gegen gemeinen Eydgenossen in allen iren krigen
gehebt und noch habend und besonder yetz, denn sy gantz am
anstossz ligend.
[66^] Item sol menglich heym bringen und versorgen,
das nieman der sinen uff die von Murtan, Realmunt mit ir
lügehord witer losse kriegen, mit röb, brand, noch eynicherley
tigens&bung, dann dieselben durch mine herren von Bern in
nammen gemeiner buntgenossen und z&gewanten gesichert
•sind osz Ursachen, der ein yedUcher bott wol weisz z& erzelen,
denn min herren von Bern und ire landschafft vil doran ge-
legen ist. .
ümb alle vorbestimpten sachen sol man antwort geben z&
Lutzem uff den tag nämlich sant Egidientag uff die nacht an sept. i
ider herberg ze sind, (ist geendret uff des heiligen crutzestag
exaltacionis.) sept. i4
F. Die beredung uffgenommen von dem hus von
Saffoy und minen herren den buntgenossen.
Des ersten^) ber&rend das gelt der 24000 schilt so die
(Statt Jenff minen herren den Eydgenossen schuldig ist^ dorumb
1 A. Clim. ■ich mergUche& rtist. 5. ▲. Clmi. bienach bemrt iat. 7. A.
CksL ab den toien. 10. A. Cliin. Terscluibang. 12. A. Chm. geantwort,
irt ftUen. 15. A. Chm. menglieli. 21. A. Bemont, Ohm. Beymont. 22. A.
ngahonnd. 23. A. dun. yiendsnbnng. 26. A. Cbm. die ein. 28—31.
A. Chm. Umb aUe Torbeetiinpten sacben sol mann antmurt geben m Laeiern vi£^ den
tag da mensch nlF sant verenetag an der herberg se nacht sin sol. Statt sant
Tneaetag stand snerst : des heüigen cmti exaltaoioids tag; in dieser Fassnng anch
M Ckxael. 32. A. beredniss n. swaschen d. h. 35. ist ans A.-; Kn. sind.
1) S. Eidg. Absch. U S. 608 ff.
474 Beüagen.
1476 lang alle sil sind verschinen, darin min herre der bischoff
sich zft bezalung alle fiirdemiasz ze t&nd erbotten. hatt min
herre der amiral durcli sich selbs miner herren der Eydge-
nossen gewalt an sicli genommen und dise zil geben: nemlich
dasz die von Jenff bezalen sollend z& wiennacht nechst kom-
mend 8000 schilt und sant lohanstag domoch aber 8OO0 schilt
und die letssten [67] 8000 schilt jeü wienacht domoch volgend
(wirt sin nativitatis incipiendo 78) mit allem kosten und scha-
den, und sy sollend dorumb die versetzten bürgen von stund
an gen Bern wisen und an des eynen statt, der yetz lü W
nedy ist, Anthonien de Pavie ordenen, doselbs se sin und on
urlob miner herren des alten bunds yon dannen nit kommen,
inen sy dann gnüg beschehen.
Item die landschafEt der Wat blibt minen herren den
Eydgenossen, was denn des grofen von Bamont gewesen nnd
in sinen banden gestanden ist. uszgenommen Murtan mit
siner zügehörd ^), Grancort, Gudrifin und die gegne dozwischen;
die bliebt den, in der gewalt sy ietz stot, alles mit allen nützen,
renten, gulten und zügehörungen. und sollen minen herren
des bunda gevolgen 50000 gülden z& zalen z& zilentagen und
mit der Sicherheit, als die yerschribung dorumb gemacht wi-
send, und wenn dieselb summ ganz noch innhalt der brieff
bezalt würt, so sol das yorgemelde land der Watt, so vor in
des groffen von Bemont banden gewesen ist, in dem statt und
wert, als es denn ist, dem hertzogen von Saffoy on irrung:
miner herren der buntgenossen gelangen und in sinen handen
on irrung furer bliben, ueizgesatzt Murtan mit siner zügehoTd
vor gelutret; das sol bliben nu und furer onr alle enderung
in den handen als vorstot. und sol die verschribung durch
den kung, min herren von Jenff als gubematorn der landi
und die dry stett doseibs bestetiget und versiglet werden mit
Verbindung doby zu bliben , wie denn die brieff darüber ge-
steh wisend.
[67^] Es ist 8ch beredt, dasz min herre von Jenff als
gubemator der landen zu sinem teil noch mine herren des^
punds nit sollend eynicherley party viend husen, hofen, halten
noch in ir land kommen noch durchzihen lossen, so verre so
sy mit aller ir macht vermögen.
6. A. aW 8000 und di« letcaten. 10. 11. A. Venedig. 15. <• A. ly\-
geuoBien, ao mit dam köng in yvnjnvng sind (»ns der Abselirift da« Bentr Bimd-
baohs H. 167b). lg. de. 20. des bände seTolgen mu A. o. E. A.. K>-
ennder. 10. 21. E. A. sn lillen «nd tagen oncb mit. 21. A. t. £• »■
Tenehribangen. 28. A. ndw. 33. A. wiaend etc. 36. A. o. S- ^•
eynicher purty. 37. 38. A. eo ver eye.
1) Vgl. oben 8. 45, 28.
XL Verhandlungen sn Freiburg 1476. 475
Item min herren von Fribuig sollend ir schuld 25000 1476
golden nocli innhalt irer brieff und öch der versoignisse der
500OO golden, doby der summe halb fich besonder meidung
beschehen ist, abetragen werden mit bezalung aller versessener
iüm, kosten und schaden on yensug, und doz& der houbtsumm
halb gehandlet, wie denn der brieff dorumb uffgericht wisend.
Item der Tutzschen halb, denen das ir genommen oder die
anspmch zh dem hus von Saffoy, den von Jenff oder andern
ier laad habend, ist beredt: min herre von Jenff als guber-
ttMtoi soll Terschaffen on Verzug ekuz allen Tutzschen, so den
lienen des bunds zügehorend oder verwant sind, das ire, dor-
umb sy brieff, erlangt recht oder billikeit haben, bekert werde.
und ob darin irrung, slao das lutrung dorinn ze t&nd not wer,
die soll beschehen durcht zwen zügesatzten einen des landes
ft Saffoy den andern des rates zu Friburg den partyen nit ge^
want. und ob dye zfi einheUigen entscheid »nit kommen moch-
ten, 80 sol min herre von Gliers mit sinen raten als obman
üe Sachen entscheiden; und wie solichs beschicht, doby sollend
alle partyen bliben on furer weigrung und appellieren.
b [68] Item der z611 halb sol yeglich von gemeldten partyen
alle and ieglich ir köfflüt an den zollen inen zügehorend
halten gfttlich und, als von alterhar ist kommen, on alle be-
swemissz oder stegerung etc.
Item es sollend all partyen verschaffen Sicherheit in Strossen
inoch allem irem vermögen, und ob yemand in eins teils lan-
des rdbery oder ubeltet und in des andern land keme, der soll
za im noch billikeit griffen und dieselben stroffen.
Item es ist beredt, dasz die zwen knaben, nemlich Jacob
Anantz sun, der under sinen tagen ist, und Hans Perrmis
Msun von Wallis on alle engeltnissz lidig gelossen werden.
Item domoch mins herren von Sitten und siner lant-
schafffc wegen ist beredt der uszgangen urteil und andrer irrung
halb zwischen den yetz genanten partyen hangend etc., min
henen von Bern finmtlich tag in ire statt setzen und mit hilff.
1. 2. A. n. E. A. 35000 golden. 0. A. dui ir br., E. A. die br. A. wiMnd eto.
8. A. v. B. A. anspncb. 9. der ana A. u. E. A. ; Kn, de. 12. A. gekert
werd, Ka. werden. 10. einbellen. .10. 17. £. A. möcbten kommen.
17. A. n. E. A. Oryenz. 19. A. nppeUiemng. 20. Zn Anfang der pag.
06 tebrieb Knebel folgenden Satz bin: Item der zSll balb eol ieglicb Torgemelt
party aieherlieit ir stroeeen nocb allen Iren rennten nnd ob yeman in eine teile
land er^eriff oder tbeltett in dei andren land keme, der soll sft im noob billikeit
piffen nnd dieselben stroffen« Darob ein Yereeben beim Abecbrelben seiner Vorlage
batle Knebel iwei aufeinanderfolgende Absitze zusammengeworfen. 20. A. n.
E. A. yeglicb Torgemelt partbi. 22. 23. E. A. kommen ane alle steigerang.
36. A. ronpt, £. A. ronben. 28. A. n. E. A. beredt Intber das. 29. A.
Uxzantz. A. n. E. A. Perrins. 30. A. werden etc.; E. A. werden sOUen.
M. A. n. E. A. Ton wjun. 33. A. gemeltten partbien; E. A. gemelten teilen.
476 Beilagaa.
1476 rate und bywesen gemeiner Eydgenossen botten, ob daa not
ist, underston und besuchen sollen, soliche irrang in aller gät
z& richfen. und ob das nit sin mochte, so sollend mia hem
▼on Bern rechttag dorumb verkünden und noch Terhorea
beder teilen, wie denn not, ir urteil geben, [68^] wie diesdbea
partyen on alle abflucht nochkommen und min herre toh
Sytten und sin landtlüt by innhaltung der landen doswischen
bliben und doch die uffhemmende niitze stil ston und die ge-
fangnen bederteilen bisz demselben tag lidig lossen werden.
und nochdem nu die botschaffi; von Wallis dorinn zu verfolgen
keinen gewalt hatt, so sollen sye dyese frunüich meinung an
ir obem bringen und bissz sant Grallen tag nechst kommend
minen herren von Bern antwurt geben und doswischen gut
sicher uffenthalt aller kriegen, diser Sachen Kalb und diepar-
tyen züsamen wandlen noch notdurfit aller ir g&ten geschehen,
so vil in notdurfitig ist aller geverd vermitten etc.
2. A. suchen. 3. A. myn heni. 4—6. A. u. £. A. nach TerhoruDg b«^»
parthien, wr« dan noit ist, ir urtel geben and dyeselben i^ p. S. wie t
not ir nrteU geben schrieb Knebel noch einnnl sn Auf »ns der peg. 9^, S.
nachkommen sollen. 7. A. n. E. A. inhabnng. de. 9. A. bisz n
10. lU A. TenrUgen. 11. so -> fmntlioh ans A. ; Knebel, der sich b«im A!
sehreiben seiner vorläge um eine Zeile yersah, schrieb : gewalt hatt, nechst kaaiBe
miner herren meinnng n. s. w. 14. A. n. B. A. krieg eyn. 15. A. a. £■ '
x& notdnrfffc. 16. A. alle. In der Abschrift des Bemer Bnndbncbes H. 1
steht nach rermitten noch folgender Satz : geben nnd beschechen zn Fribus uff i
13. tag Ongsten gesalt 1476. nnd ist dies berednisz und geschrüR zwifaltiA^^ ^^
schriben rar die partyen.
Xn. Unglück auf dem Rheine 1476. 477
xn.
XJnglück auf dem Rheine
am 19. December 1476.
(Siehe Band m S. 85, 17 ff.)
& Wir theilen aus dem baslerischen Staatsarchiye zwei Schreiben
des Rathes mit, die sich auf den von Knebel erafihlten Untergang
eines Schiffes mit Bewaffneten an der Schifflände zu Basel beziehen,
ond zwar drucken wir den Brief an Yeltin von Neuenstein, ob-
gleich eigentüch nur der Schluss hierher gehört, seinem ganzen
»Wortlaute nach ab, da auch der übrige Inhalt interessante Ergän-
zungen zu den 'von Knebel gebrachten Nachrichten bietet.. In Be-
ziehung zu jenem Unglücke steht vielleicht auch die Aufzeichnung
im Oeffnungsbuch V, 179^, nach welcher am 9. Januar 1477
Clewin KOyl der Schiffmann nach Erkenntniss der Räthe schwor,
liLeib und Gut nicht zu entfremden noch zu verändern ausser mit
Willen und 'Wissen der Räthe, auch getreulich dem nachzukommen,
was ein Rath. Hber ihn erkennen werde.
a.
(Missivenbuch XIV, 372.)
^ Dem TeBten. Yeltin von Nuwenstein imsenn der stat Basel
konptman in Lothoringen.
Unsem dienst zuvor, lieber Yeltin. din schriben haben
wir empfangen, und vor und ee uns das zukommen ist, haben
wir dir ettlich brotbecken zftgesant, die in kurzem by dir sin
& werden, und nachdem biszher ettlich geschichten zb. Sannt
Niclawsen ^) und an andern enden vergangen, desglichen aber-
mals ettliclx anschleg vorhanden sind, können wir nit ver-
wundern, uaz was ursach du noch die unsem daby nit sind
gewesen, angesehen unser empfelh dir in dinem abscheid ge-
*i geben, nemlich dich zu unsers gnedigen herren von Osterrich
liouptlaten ze halten und was durch sy und ander houpüute
gemeinlich nS die vyend, die ze schedigen und coste zu weren,
faigenommen vnirde, das mit inen helffen tun, doch dich in
dhein schlosZy das. belegert werden mocht, legen ze laszen
1) Siehe S. 77, 25 ff. 80, 23 ff. 81, 5 ff. 83, 5 ff. und die Nachträge zur
entgenannten Stelle.
478 Beikgen.
noch für dich aelbs nutzit, das nit ze tund were, {azzenemmeiL
doch wie dem, so empfelhen wir dir und ist unser meynmig
noch huttbytagy was also in vorberurtem masse angeschlagea
und furgenommen wirt, darzti du beruffb wirst, das getniwÜch
helffen tun und volennden. desglichen werden wir dir mit
sampt den unsem uff die z&kunfftig wuchen houptlute um
yenner in dem nammen gottes züsennden, mit denen weil
zum besten ratten, helffen und handien alles das der stat nu
und ere, in maszen du uns verpflicht bist, wir dir ouch ua<
gesnrifelt gentzlich vertruwen und uns des zu dir yerlasxe:
item wie starck unser eidtgeno^^^n, ouch wir und andere kommei
werden oder wenn, mögen wir noch nit wissen, denn die to!
i>M. 21 Bemn, Lutzem und Underwalden erst uff hutt mit iren v
kommen, so sind die von Solotom, Schaffhusen und edich
Dm. 10 ander eegester ouch kommen, sust hat sich uff donrstag Ter-
ganngen ein leidsamy geschieht an unsef schifflende begeben:
nemlich als zwey schiff yersamneter knechten gen Biisacli
haben wellen schiffen, dem herzogen Yon liOthoTtnjfen zustande^
und das ein schiff vom land gefaren und in den w^ kommen,
da ist das schiff leider gebrochen und der unsem und andrei
ob 30 knechten zünechst by dem saltzturm ertnincken, deren
seien got genedig sin welle, geben wir dir ouch z& erkennen,
ob dich anders anlangte, das der stat halb wissen ze verant-
wurten (und was dir nuwer meren kunt sind, wollest uns zu
dheinen zyten verhalten) , dich unserm vertruwen nach be-
wisende, wollen wir zu gut nit vergessen, dich und die onseni
Deo. 21 gott altzyt befelhende. geben uff sant Thomans tag, in
der fiinfften stund nach mittagi 76.
b.
(MissiTenbuch XV, 10.)
Den fursichtigen, ersamen, wisen, unsem besundem lieben
und g&tten frunden.und getruwen puntgeno^ser» burgermeistem.
schultheiszen und reten der stetten Zürich, Lucem, Schaff-
husen, Louffemberg, Seckingen und andern denen diser brieff
furkompt und gezeigt wirt, emUetten wir Peter Bote ritter
burgermeister und der rate der statt Basel unser firüntlich
g&ttwillig dienst zuvor, sunder lieben und güitten frunde
und getruwen puntgnoxz^n, der cleglichen geschieht halb, so
ach durch verhenglmusze gottes by ettwas syts veigangen uff
dem Bine by uns eins undergangenen schiflb halb leyder
24. 25. Dai EisffeUammerte ist am Bande beigefügt mit Venreiiu« aaf dl« b^
treffende Stelle dee Teztea.
Xn. Unglfiok auf dem Rheine 1476. 479
und aber leider begeben hatt, sind nnd werden unser schiff-
lute ettUcher kimtscbaffi; mercklich notturffikig angesehen, dasz
sy beschuldiget werden, die erber lut^ so in dem schiff ge-
wesen sind, verwaxloset haben, an welicher schnldigung sy
^ Tenneinen inen ungfitlich beschee, als das ettlichen den uwem
kirnt und wissend sye, sunder dflsz sy zwfiy nüwe schiff uff
den tag gehept, darinn sy die erber lute ze fftren understannden
haben, ouch dasz die schiffe nit überladen gewesen syent, und
i(B8 Schadens an dem ende entstanden, sye durch der erber
Uut ongestflniikeit bescheen, als sich desglichen bede zu Zürich,
Lonffembeig und an andern ennden, da ettlich knecht den
schiffen die bAden uszgesprungen haben, erzöigt haben, harumbe
so bitten wir uwer ersamkeit und gutte fruntschafft mit flisz,
unser schiffluten machtbotten, zoiger dis briefes, gutlich, für-
^derlich beholffen und beraten ze sind, und die uwem, so er
uch denn angeben und bestymmen wirt, daran ze wisen, im
kuntschafft der warheit, so vil inen wissend ist, um der ge-
rechtikeit willen nit ze verzihen, sunder gutlichen mitze-
teilen, als wir uns des mit inen zu uch und den uwem gentz-
» liehen verlaszen und in derglich und merern Sachen umb uch
altzft begeren zu verdienen. geben under unser stat
secret ingedrucktem innsigel besigelt uff firitag nach Dorathee
viiginis anno etc. 77. Febr. 7
Die Zahl der Ertrunkenen, die nach dem Briefe an Veltin Ton
^Xeuenstein 30, nach Knebel 50 betrug, wird von Diebold Schilling
dem Bemer S. 368 xmd Edlibach S. 164 auf über 100 Mftnner
und etliche (nach Edlibach zwei) Dirnen angegeben, Etterlin Bl. 95
'S. 213) spricht gar von über 140 . Umgekommenen. Diebold
Schilling der Lucemer hält sich S. 87 f., obgleich er seiner Aus-
• sage nach von der Rheinbrücke herab das Unglück mit ange'sehn,
in seiner Schilderung desselben wesentlich an Etterlin, wie er denn
auch gleich diesem beide Schiffe untergehn lässt; die Zahl 140,
die auch er giebt, hat daher keinerlei selbständigen Werth. Der
Bialogue entre Joaxuies et Ludre S. 35 sagt : »en eust grand nombre
ede nojezc, die chronique de Lorraine c und Remy 105 geben die
Zähl der in den Rhein Qefallenen auf 20 an, von denen zwei
gerettet worden seien, sie lassen diese zwanzig irrthümlicher Weise
Ton Zürich abfahren und bei der Ankunft in Basel Schiffbruch
leiden. Nach dem Dialogue erhob sich in Folge des Unglücks
» ein gewaltiger Unwille gegen den Herzog yon Lothringen omd seine
Leute, wahrend Schilling der Lucemer von Vorwürfen spricht, die
den Baslem geroAcht worden. Die genannten schweizerischen Ghro-
oisten sind aber alle einig darin, dass die von dem Unglück Betrof-
fenen es selbst durch ihre Unvorsichtigkeit herbeigeführt.
480 Beilagen.
xni.
Lateinische Gedichte über den Tod
Herzog Karls.
Der oben S. 381 beschriebene Sammelband Chr. Urgtisü Codex
diplomaticTis Brucknerianus enthält einen in Quart susammenge-
legten Bogen, auf dessen fünf ersten Seiten [als pagg. 617-621
des Bandes bezeichnet] von der Hand Ejiebels dieselben drei Ge-
dichte auf den Tod EjutIs, die wir aus seinem Tagebuche oben
S. 129, 27—132, 15; 120, 22—121, 15undl32, 17—133, 13 ab-
gedruckt haben, eingetragen sind. Das erste hat statt der im
Tagebuche vorangehenden Worte folgende Nachschrift : Hoc Carmen
factum est per quendam cecum in Argentinam. Wir erhalten also
hier eine Angabe über den Verfasser, die im Tagebuche fehlt.
Die dem zweiten Gedichte vorangeschickte Bemerkung ist etwas
ausführlicher als die im Tagebuche (S. 120, 19-21). Sie kutet:
Sequens vero missum est michi a quodam rurali presbitero, qni
ipsum in camisprivio misit pro pastillis. sciebat enim, me non posse
venire, de occubitu ducis Bxixgundie (die letzten vier Worte nicht
in einem Zuge mit den vorhergehenden geschrieben, standen wohl
als Ueberschrift über dem Original, vgl. 120, 19). Der Verfafiser
war also ein Landgeistlicher, nach der Bezeichnung bonus pater
des Tagebuchs zu schliessen wohl ein älterer Herr, bei dem Knebel
zur Zeit der Fastnachtsküchlein, die auch noch heute im prote-
stantischen Basel bereitet und gerne gegessen werden, einen Beauch
zu machen pflegte. Das dritte Gedicht ist überschrieben «aliud
de eodem«, die Angabe des Verfassers, die das Tagebuch S. 133, 14
hat, fehlt. Der Text der Gedichte stimmt mit dem im Tagebuche
enthaltenen fast durchweg überein, auch in den Fehlem, ' woraus
zu schliessen ist, dass die meisten der letzteren sich schon in den
Vorlagen befunden haben.
Doch ergeben sich auch einige Verbesserungen, zu S. 132, l-
Dens, expurgando fecem, zu 120, 27: supinus statt suppinus, 132,
12 : adiciam statt addiciam (auch cod. dipl. stand zuerst so, das
eine d ist aber gestrichen), 133, 9 : solliditus. 121, 2 ist der Schreib-
fehler insipencia vermieden. S. 130, 35 mag das allerdings nicht
durchaus nothwendige est, das Cd. zwischen vite und presto steht,
im Tagebuch aber fehlt, in letzterem aus Versehen weggeblieben
sein. S. 130, 9 scheint nicht Suicis, sondern Suitis gelesen
werden zu müssen. Die Form des Buchstabens, der C. d. mehr wie
t als wie c aussieht, kann freilich nicht unbedingt maassgebend sein,
doch spricht dafür die ebendort beigefügte Randglosse : id est Sui-
ceris, sowie der Hinblick auf Suetis 130, 16.
Xm. Gedichte über Karls Tod. 481
Eine Verschiedenheit der Leßarten, bei der man schwanken
kann, welcher tnan den Vorzug geben wül, findet sich 131, 1 wo
C. d. nunc est liest, 131, 11: cum, 14: garde, garde, 132, 35:
Swicea, ebenso in der Angabe der Zahl der bei Nancy Gefallenen,
hindern C. d. 130, 23 octo milium liest. 133, 8 scheint 0. d.
zuerst auch jehenne gestanden zu haben und das j in g umge-
ändert worden zu sein; dann ist das ganze Wort gestrichen und
dafür auf der Zeile fortfahrend gehenne geschrieben. Wahrschein-
lich hatte die Vorlage jehönne und ist gehenne eine Verbesserung
10 der Abschrift. Mit dem Verse 132, 20 ist Knebel auch C. d.
nicht zurecht gekommen; zuerst hatte er geschrieben: Tam durum
piQ [oder prg] ut prostemeret hostem prostemeret, dann hat er das
ganze wieder ausgestrichen und dafür gesetzt: Tam dirum ut pro-
stemeret hostem.
15 Weniger gute Lesarten hat C. d. zu 129, 31: horum, 130,
22: Strages ingens es tuorum, 131, 34: quadringente, 132, 13:
LacescitQ dampnis nimis^ 132, 28: Lothoringia, 32: Lothoringie,
33: Teilet, 133, 5: simul et, 6: teduitque pacis, 8: patent.
Bloss orthographischer Natur sind die Varianten Nansaya zu
20 121, 5, Lutzemaria zu 131, 24.
Ausser der schon S. 480, 41 erwähnten Randglosse findet sich
noch eine solche zu 129, 35, wo Burgunde beigeschrieben ist.
Ueber solo (132, 11) steht: id est terre. Dagegen fehlt die Be-
merl^ung, welche das Tagebuch zu 120, 27 hat.
25 Im Anschluss an die von Knebel gesammelten Gedichte über
Karls Tod theilen wir hier noch ein solches mit, das. sich auf
einem bis jetzt unsignierten fliegenden Blatte des Basler Staats-
archives findet, und auf welches .Herr Archivar Wackemagel uns
aufmerksam gemacht hat. Es füllt die eine Seite eines tmzusam-
30 mengef alteten halben Bogens. Verschiedene Correcturen lassen
schüessen, dass wir die Niederschrift des Dichters selbst vor uns
haben, wfihrend der . Fundort darauf hinweisen dürfte, dasft es
in Basel oder wenigstens nicht weit von hier entstanden.
Karole, quis tandem fiiror aut demencia mentem
35 InTalidam in Schwizeros jusserat erigere.
Te penes infaustum Granson cum gente superba
Digna coli Schwicerum gens dare terga dogit.
Nee satis inbelles fuerat stravisse Bicardos,
Sed cadit in Murtun cetera turba yirum.
40 Dum tibi Mars nullos daret aut Bellona triumphos
Almanico in solo, te Lothöringus habet,
Nostra donec campis Renneri signa coruscant,
Candida Suitenses crux jubet esse viros.
Baaler Chroniken, m. '31
482 BeOagen.
Tu fugis utsoIituBi vetexis non immemor artis,
Bis fuga salvaTit, terda te tenuit
Arma miser tuleras in Grallos forcia quondam
nia in Germano6 scis valuiflse nihil.
Francia te tiniuit, simul et Normanma tota,
Te timuit duplex regia Parisius.
Perfide, sperasti totum tibi subdere mundum.
Grecula te fiallit Mirmufonumque manus!
niic^) nuUus erat, strictos qui tenderet enses
Atque hastas manibus coneuteret tremulafl.
Anna et ingenium belli Germania fortiB •
Et dedit invictos ad tua vota yiros,
Per quos Gallorum timidi riguere capilli,
Et tua per dedecus mortua membra rigent.
Karolus, Janus aquas jussit tranare silentum
Te nonis^j, lira hac exoriturque die.
Transierant bis quinque anni legio quoque tota,
Cum te in Nanseio clauserat una breyis.
Eoce biceps') noms Karolum ut Nansey necat extra!
Ein ferneres lateinisches Gedicht von 32 Hexametern, verfasst'
▼on dem ersten Rector* der Schule zu Schlettstadt Ludwig Dringes-
berg (f 1490) hat G. Meyer von Knonau im Anxeiger fOr sehwei-
zerisohe Geschichte, neue Folge I (1870-73), 319 f. verOffendicht.
Die Darstellung Dringenbergs, nach welcher der Kaiser den Henog
auffordert, zun&chst die Schweizer und nach deren Besiegong die
Reichsstädte niederzuwerfen, entspricht ToUkonunen der Anschauungs-
weise Knebels.
Während alle diese Gedichte am Oberrhein, in den durch die
Macht Karls zunächst bedrohten Gegenden entstanden sind, stammt
ein Yon Anton Zingerle in seinen Beiträgen mA Geschichte der
Philologie I. Theil, de carminibus TAtjn^ii gaec. XV. et XVL
ineditis (Innsbruck 1880), S. 125 ff. veröffentlichtes »de bello, stiage
et obitu bellipotentis Caroli Burgundiae ducis a aus Tirol und streb:
vor «allem die Verherrlichung Herzog Sigmunds, dem es der Diclitei
auch gewidmet hat, an. Dieser Dichter ist Johannes Mathias Ti-
berinus, Doctor beider Rechte, der freien Künste und der Medicm.
6. ITormia. 8. ICirmindonnmqQe.
1} In Frankreich.
2) Die Schlacht bei Nancy fand an den Nonen des Januar, am 5. des
Monats, statte
3) Janus.
XIV. Streit mit dem Bisehof U76— 1477. 483
Dms Oedicbt umfust swei Bücher, Ton denen du erste 130, das
xiRreite 25 O lateinische Hexameter enthält. Den Inhalt der beiden
'Baeher gpiebt der Dichter selbst oder ein Verehrer Ton ihm in
folgenden ZMstiolien an:
^ SeUomm causas et Petri funera primus
Ebcplieat: egreginm perleg^, lector, opus.
Hux^gimdi pugnas narrat mortemque secundus
Atqne Sigismundo parta trophaea duoi.
JDas erste Such beginnt : Rumpite Pierides, mihi longa silentia
i ^ dirme, das zrveite : Ut duz praesentit Burgundi principis atma. Das
Gedicht ist uAter starker Benntsnng elassischer Vorbilder, nament-
iich VirgalB, ausgearbeitet. Interessant ist die Gestaltung des dem
Verfasser offenlMur nicht in all seinen Theilen genau bekannten
StofTea und das Geschick, mit welchem er es zuwege bringt, Sig-
9s mtmd smn IMTittelpirnkt und sum Helden des Ganzen zu machen.
XIV.
«
Streit der Stadt Basel mit Bischof .
Joliarmes von V.enningen. 1476-^1477.
(8ielie Band m, 104, 37 ff. 118, 20ff. 120, 3ff. 141, 6 ff.)
In der ^ebeixnen Registratur des Staatsarchivs Basel, Abthei-
htng (vonnals Lade) FF, Späne mit Bischof Johann von Venningen,
Unterabtheilimir ^' ^^^^ ^ Fascikel 14, mit einer eigenen fort-
laufenden l^umerirung der Blätter versehen, eine Anzahl von Schrift-
stQeken die sich auf den Streit beadehen, von welchem uns Knebel
(beachtet und bu Tfelchem die Verwundung «eines bbchOflichen<
Dieners durch den Studenten Gilg (Aegidius) Sunnentag den An-
Um ffeirebeji Jiatte. Des fernem enthält das Oeffhungsbuch V eine
Änm^hl auf denselben bezüglicher Notizen, sein Abschluss ist in
der Urkunde T>T>. V der geheimen Registratur niedergelegt. ,
^ Km anBcKauliches Bild von dem Verlaufe dieses Streites bis
jt «einem Abschlüsse giebt ein unter jenen Schriftstücken
L-iC— fl* fier Bericlity den der Rath mit einem Begleitschreiben vom
fö^frt^ 14 7 7 **^ Herzog Sigmund abschickte. Wir theilen den-
^ ' 31*
484 BeOagen.
selben hier in erster Linie mit und suchen sodann mit Hilfe des
übrigen Materials, das uns im Staatsarchive geboten vdrd, und der
Erzählung Knebels das Bild zu vervollständigen.
Der Bericht liegt in dem Concepte des.Stadtschreiben Niclaus
Rüsch und in einer Abschrift von der Hand des Substituten Ja- s
hannes Hamesch vor. Wir legen unsrem Abdrucke das Concept
zu Grunde und nehmen als für uns interessant auch einige Ab-
schnitte desselben auf, die später gestrichen wurden , und die sich
demgemäss in der Abschrift nicht finden« Dagegen unterlassen
wir^ weil uns dies zu» weit führen würde, die sonstigen kleinen i«
Abänderungen, die Rüsch an seinem Cönc^te vorgenommen hat,
anzugeben, obgleich es nicht ohne Interesse ist, in denselben den
Gang seiner sorgfältigen Ausarbeitung zu verfolgen.
[1] Also hatt sich by kurtz verganngener zyt begebeH,
dasz etlich, usz was gem&ts bewegt mögen wir nit wissen, ü
ettlich ungef&r by nacht in unser stat Basel beganngen, sun-
der einen des hochwirdigen fiirsten und herren harren Johannsen
bischoffs zu Basel diener gewundet haben, darumb dann der
yetzgemelt bischoff Johanns die houptere als die oberkeit unser
stat Basel mit fruntlicher beger anger&ffen hatt, die tfitter^
soHcher geschieht zu hamiden ze nemmen, umb ir misztat ze
straffen, doch nit von hannden ze laszen, sinem diener be-
schee denn vor und ee sins schmachs, costen und schmertzen
zimlicher abtmg. als nü solichs bede die houptere Und uns
angelangt hatt, ist nit on, wir haben des vermelten bischoffs
Johannsen angeben nach, im zt eren und der sach zu gut,
zu ettlichen durch in bestimpt griffen laszen, als die denen
solich geschieht widerwertig und leid gewesen, als wol zu ver-
dencken ist, und die in gefengknüsze bracht, sy umb ir misz-
tatt ze straffen, als sich geburt, sunderlich einen meister, der:>i
doch der getat nit sdiuld gehept hatt, und daby Grilgen einen
Studenten der hohen schCil by uns. und als solichs an den
rector der universitet gewachsen ist, hatt er uns Ton ixen
wegen in crafft der fryh&it der hohen schul gegeben und durch
uns geschworen mit hoher vermanung erfordern laszen, im.is
die tStter als glider der hohen sch&l in crafft der firyheit ze
überantworten, desglichen ist nit on, wir durch bischoff Jo-
hannsen ouch erfordert worden sind, im Gilgen als einen
clerick sins bystumbs z& banden volgen ze laszen, welicher erfor-
drung wir uns doch zu bischoff Johannsen keins wegs Tersehen **
betten, angesehen, ob er einiche gerechtikeit zu im gehept hette,
XIV. Streit mit dem Bischof 1476^1477. 485
des wir im doch nit gestanden noch sich erfinden mag jemand
in unser stat macht haben se vahen anders deim mit unserm
gonst, wissen und Terhengknüsze, were im nit nott gewesen
uns ze erfordern z& Gilgen se griffen, sunder hette solichs
sselbs durch die sinen mögen t&n, des aber nit bescheen, sun-
der als er in unser gefengknüsze gewesen ist, hatt er uns erst
erfordert im den zu hannden se antwurten, des wir doch yü
Ursachen halb nit schuldig gewesen sind se t&nd, und sunderlich
am meisten, angesehen die erfordrung des rectors der universitet,
t* uns in crafit unser geschworen friheit angelangt, welicher friheit
und pflicht nach wir den meister, ouch Gilgen dem rector gütlich
geantwurt haben, doch mit rechter gedinge, Gilgen se straffen
und nit von hannden se lassen, bischoff Johannsen und sinem
diener beschee deim vor [1^] und ee simlicher abtrag, sovil
i&und sich gehurt, also und uff solichs so hatt der rector der
hohen schul, als er des noch huttbytag bekanüich ist, die s&
hannden genommen und nemUchen Gilgen als den rechten
t^tter gut zyt in straffwise gefengklich behalten, doch in s(i-
letsst OBS gefengknüsse gelassen mit gnügsamer Sicherheit,
^bischoff Johannsen und andern, so in ansprach nit vertragen
mochten, eins rechten ze sinde, also dass bede durch die uni-
versitiet und uns in all weg sins willens und ge&Uens gefort
ist. über solichs und doch unbillich hatt uns bischoff Jo-
hanns hinderwerb zti ruck, doch in bjrwesen ettlicher und nit
^'der minsten unser ratsfrunden offen unser eren und glimpffs
geschuldiget und under anderem angezogen, wir haben im und
der stifit anfangs geschworen und schweren jerlichs, ob da
der eyde gehalten sye, wissen • wir wol, werd sich zu sinen
zyten erfinden, und es blibe nit daby^). weliche wort und
3« schuldigong uns nit unbillich befrömbdt haben, uns in der
gestalt unser eren so mercklich se beschuldigen und anse-
ziehen. doch so haben wir dem sundem vertruwen nach,
1) In der 8. 49&ff. besprochenen Antwort des Käthes an den Bischof
kutete (BL 20) die Aeusserung des Bischofs zuerst : »wir haben uch und
der stifit geschworen und schweren jerlichs, ob da der eyd in der saeh an
uch gehalten sye» werde sich zu sinen zyten erfinden, und es blibe nit
daby«; nachträglich hat Busch hinter stifft »anfangs« eingeschoben, hinter
sye die Worte >^ssen wir wol« beigefügt, dagegen »in der sach« gestrichen.
Die 'Wiederholung der Beschuldigung Tor dem yersammelten Bathe war.
ebendort BL 22^ zuerst folgendermassen angegeben: »wie wir uch geschwo-
ren haben und jerlichs schweren, sye da der eyde an uch gehalten, werde
neh %h sinen syten wol erfinden, und es blibe nit daby.« Nach gehalten
ist hier ebenfalls »wissen wir wol« eingeschaltet, nach eyde wurde zuerst
eingefdgt »Gilgen des Studenten halb«, dann aber dieser Zusatz wieder
gestriehen. "VgL femer \mten S. 503.
486 Belagen.
wir in tmwen nnd glouben sü im gehept haben , die wort,
wiewol das billich bescheen were, nit zu heizen ge&sset, vat-
der in bedenck der mercklichen totlichen kriegs&bong, so die
zyt vor ougen gewesen und nachmals* leider nit gericht sind,
anders nit gedacht, wie unverkieszlich yoch die woit gewesen ^
sind, denn die unbedacht ander Sachen halb bewegt von im
uszgangen sin, und demnach gar in gntter, getmwer meynung
und neigung und sunderlich als die so gants z& friden geneigt
gewesen sind, etlich siner stifft preisten und verwanten für
uns ze kommen erbetten und inen solich schuldigung fiirg&- to
halten, mit fruntlicher beger, gegen im daran ze sind, uns
deren und derglich schuldigung in künftigem ze vertragen,
und ob im ye z& zyten utzit angelegen were oder wider-
wertigs begegnete, uns das gutlich anzebringen, solten im
solich zimlich, geburlich antwurten begegnen, damit im deris
und ander schuldigung nit nott were, und haben uns des
on mittel zu im gehalten und yertröst. wir haben aber soli-
cher unser gutter, getruwer meynung und neygung, noch oucb
der eren und gutteten, im und siner stifEt preisten sampt und
sunders syt anfangs sins regiments bisz uff disen tag furanderio
sin und ir vorfaren des bystumbs seliger gedechtaüoe ma-
nigfidticlichen und guttwilliclichen, als sich die in waren
geschichten befunden, ungespaxt einicher müe, costen oder
schaden bewisen, nit mögen gemessen, sunder so ist er dar-
nach mit denselben und andern siner. stiffl: preisten und zft-^
gewanten für uns in offen yersamnoten rate mit verdachtem
m&te kommen, und wiewol er under andern werten angeso-
gen hatt, dasz wir mit im haben laszen [2] reden, was im be-
gegnet und angelegen sye, das gutlich anzebringen, euch der
meinung für uns kommen sin, yedoch haben wir solichs by^
sinen werten nit können verstau, denn die meynung und wort
einander nit. glich haben, sunder sind in im und siner söSt
preisten unser vor und nach bewisen guttaten gantz erloschen
gewesen, und haben uns die nit mit kleiner undanckberkeit
understanden ze vergelten und args umb guts ze geben, und^:
sunderlich ye zft zyten by den furtreffendisten unsem anligen-
den geschefilen und notten, als das sin werck me denn w
einem mole bewisen haben und noch huttbytage bezugen, des
wir uns doch wenig, doch warlicher ze reden, gantz keins
weges zu im noch inen versehen hetten, sunder wol gehofft, *»
ob ander uns widerwertikeiten, schmach oder schuldigung unser
eren understanden hetten züzeziehen, sy hetten das nach allem
irem vermögen getruwlichen abgestalt, als wir denn de« nnd
i_
XrV. Streit mit dem Bischof 1476—1477. 4g7
gai TÜ merers gen inen geneigt gewesen weren ze t&nd. da»
aber nit bescheen ist, sunder uff sinen Yorderigen werten z&
beharren hatt er uns abermak unser eren und glimpfis uns z&
gehorde und.under ougen wie vor geschuldiget, wir haben im
3 und der stifEt geschworen und schweren jerlichs, sye da der
eyde gehalten, wissen wir wol, werd sich z& sinen zyten er-
finden, und es blibe nit daby. zu dem hatt er witter geret
and daby darlegen und hören laszen die hantfesty zwuschen
im, der stifft und uns begriffen, und daruff zoigt den puncten
»des eides eigentlich ze mercken, als ob wir den nit gehalten
betten, das sich in keyner warheit nyemer vinden sol noch
mag, da wir doch solicher siner unbilUchen schuldigung yon
im billich vertragen wem, denn allea das, so unser vordem
and wir ye und ye mit werten zügeseit und noch vil me ge-
li schworen, das alles haben wir nit allein gen im und der stifft,
Sander euch gegen mengklichem gehalten und volzogen, mag
ouch anders in warheit uff uns nyemerme bracht werden an-
ders gehandelt haben, denn uns als einem frommen, ersamen
rate mit eren und fromkeit on einich befleckung von gotli-
31 eben gnaden, loblichen herkomme» wol zimpt, ouch das mit
eren und fromkeit wissen und mögen verantwurten, denn der
eyde, uns durch in frirgehalten, so wir pflegen ze schweren,
wisztt idtt witter denn dem gotshuse sin recht ze behalten
nach vermögen, und nit ob ein derick frevelte, den sinem
^bischoff ze antwurten. nu ist die sach ein 16ysche person und
einen Studenten und nit das gotshuse beruren, und ob das nit
enwere, durch uns anders nutzit denn siner beger nach gehan-
delt, also dasz im, siner stifft und diener ir recht, ob sy an-
ders gerechtikeit zu Gilgen vermeinen ze haben , gegen sinen
^buigen unbenommen, sunder vorbehalten ist, und demnach
nit nott, uns unser eren so hoch ze beschuldigen, ouch da-
i'ombe [2^] einich hantfesty anzeziehen, uns deren ze berich-
ten, denn wir deren unvei^essen. doch haben wir die nit
ongem gehört, im zu underrichtung siner gegenpflicht, uns
^ouch geschworen, zudem hatt er sich des alles nit laszen be-
logen, sunder vermeint in crafft eins briefes, des weder er
aoch einicher siner vordem nye in gewalt noch gewere ge-
wesen sind, simder hinderwerb zu ruck uns, darzu unber&fft
^on kunig Ynderichen dem andern uszgangen ist, dasz wir
*dheinerlfty macht haben sollen« rat noch empter ze haben,
^T noch anders desglichen by uns uffzesetzen denn mit sinem
wi^n und willen, das nit die minste eehafft, oberkeit und
herlikeit unser stat ber&rende, da offembar kuntlich ist, das«
488 Beilagen.
unser vorelteren und wir als ein fry richstatt by dem lieiligen
rych anders herkommen sind, sunder. iix gutter loblicher ge-
wonbeit und flbung on einicli recbtlicb entsetanmg baibiack
haben, uns und die unsem, so ofit des nott gewesen ist, boch
und nider ze besturen, als wir des und anders macht haben, &
zoll, ungelt, weggelt und anders uffzesetzen, se meren und ze
mindern nach unserm willen und gefallen und des insunders
nit allein Yon mimischen ^Leysem und \Lunigen^ sunder ouch
von dem heiligen concilio loblichen und hoch gefiryet und be-
stettet, und ob solichs nit enwete, so habön wir doch solichsio
als ein erber commun zu notturfft der stat Ton uns selbe mackt
ze tund. wie nu dem allem, dwil wir unser eren und glimpffis
durch in und siner stifft prelaten so mercklich beschuldiget
worden, die wir bisz in den tod ze verantwurten pflichtig sind,
haben wir die, ouch sin unbillich, ungehprt ersuchen undi)
nüwerung gegen uns witter denn ander sin vorderen, die doch
derstiSt nit minder denn er yerpflicht gewesen sind, fuige-
nommen, vermeinende, uns dadurch von unserm löblichen
hexkommen, firiheitten und gutten gewonheitten, zu notturfil
unser stat und umb des gemeinen guts willen, so wir uns x*
selbs und den unsem schuldig sin, ein stat von Basel by dem
heiligen rych und in dem wesen als ander unser voreltem
mögen behalten angesehen, ze trengen z& heneen geüsi^t,
und nachdem uns das und anders, so z& lanng ze eizelen
were und verdrusz bringen mocht, unverkieszlich gewesen ists»
styllschwigende furzegande, so haben wir uns soUcher siner
unbillichen schuldigung und ersuchens in bywesen unseis
allerheiligosten vatters des bapst legaten, unsers allergnMigosten
herren des ISiomischen Veyaera bottschafit, desglichen unser
gnedigen herren der fursten, ouch der loblichen stett undi«
lennderen gemeiner vereynung und puntnüsze tre£Senlich rete
und ratsbotschafiten , ouch ettlicher marggrafen, grafen, rit-
teren, knechten und andern öffentlich verantwurt und ent-
schlagen in maszen wir uns selbs und unsem nachkomfTten des
schuldig gewesen sind, [3] unser eren notturfft Vordert, ouch»
des getruwen glimpff und ere ze haben, sunder an in ge-
trungenlich begert und gefordert, uns solicher unbillichen
schuldigung halb einen widerrüff ze tund an den ennden,
vor den personen und wa des nott were, ouch danimb kerung
und abtrag nach unser eren notturffb, desglichen von sinen^
furgenommen nüwerungen und ersuchen ze stand und uns by
unsem und unser vorderen herkomme», friheitten, flbungen«
gewere und gutten loblichen gewonheitten als ander sin Tor-
XIV. streit mit dem Bischof 1476—1477. 489
deren on witter ersuchen und intrag rftwclich bliben zeiaszen,
ak er selbe ermessen mocht biUich beschee. dester geneigter
. wir sin wolten, das in ander weg umb in ze verdienen, denn
solte solicbs nit bescheen, so wolten wir im die pflicht, damit
i er Tenneint wir im und der stififi verwant weren, im abkunt
haben.
[Also hatt er sich siner vorderigen unbillichen schul-
digong und ersuchens nit laszen benugen, sunder witter offen
reden laszen^ ein stat von Basel hab dhein naturlichen herren
^denn einen bischoff von Basel, und gehör on mittel an ip, als
wir des zületzst, als unser allergnedigoster herr der 'Biomische
\ejfsef im ze hulden uns angefordert habe, bekantlich gewesen
sin sollen im als einem bischoff geschworen haben, zudem so
z5ige das schultheiszen ampt wir von dem stifft in pfands wise
ts umhaben, an den rechten herren, hab ouch sin regalia von
dem heiligen rieh, und dasz ettlich keyser in iren briefen be-
kernen ein stat von Basel eins bischoffs sin, sunderlich indem
dasi sy schriben sollen »in diner stat Basel«, yermeinende im
dadorch ein WxX von Basel von dem heiligen rieh zuze-
* eignen, z&dem sye ungehort, einen widerrüff ze begeren oder
zu vorderen, vor und ee einer mit recht überwunden sye,
desglichen dasz der undertan macht habe, der oberk^V . sin
pfficht abzekunden, sunder so hab ein oberhandt macht, sinen
undertan siner pflicht ze erlaszen, vermeinende an dem ende
^ unser ober und naturlicher herre ze sind, daz sich doch zk
keinen zyten nymerme erfinden sol noch mag, dasz weder er
noch ander bischofe unser naturlichen herren syent, welichs
eisachens und fiimemmens wir .ouch von im bilUch vertragen
bliben, denn offembar kuntlich ist, dasz ein statt von Basel
^jewelten ein frye richstatt des heiligen rychs gewesen und
noch ist, ouch dafür yewelten harkomm^n und gehalten und
on mittel an einen ISiSmischen keyser oder kuniff ye zu zyten
als ein fry richstat gehört, als sich zu sinen zyten warlichen
erfinden sol und mag. und als er denn angezogen hatt, uns
i^bieror bekennt im geschworen haben, sind wir nit abredig.
denn nachdem er uns vor geschworen hatt anfangs sins regi-
ments und bestetiget all unser recht, £riheit und gut gewon-
lieit und daby ze raten und ze helffen wider allermengklich,
der uns beschweren weit, wir haben im ouch geschworen ze
1^ raten und ze helffen wider mengklichen und dem gotshuse
7. 0er folgende AbBOhnitt bis pflicMig sin, den wir mit einer eckigen KUmmer ein-
gefMti vnd, Ton unserer Voruge abweiehsnd, doroh ein aline» um Anfang nnd Ab*
Btteen der Zeile nm Scblnss berrorgehoben haben, ist im Coneept mit »racat« be-
leiehaet nnd fehlt demgem&ss in der Copie.
1«
490 Beilagen.
sin recht ze behalten, so verre wir vermögen, dasz wir aber
im als unserm naturlichen herren dheinerlei gehorsamkeit ge-
schworen haben oder schweren, erfindt sich nit, sunder er-
findt sich, dasz er und ein yeder bischoflf uns vor schwe-
ren, als er ouch getan hat. were er da unser naturlicher herre, s
were nitt nott uns ze schweren, als gut zu mercken ist da»
ouch das schultheiiszen ampt, wir in pfands wise inhaben, den
rechten herren anzeige, mag sin dasz es den rechten herren
des gerichts anzoige, dasz es aber darumbe anzeige, das« em
bischoff unser naturlicher herr sye, als er vermeint, sind w
im keins wegs bekanntlich mengerley Ursachen halb, wir im
besten verhalten, sich doch zu sinen zyten gnugsamclicn er-
erfinden sollen, und von [3*] der regalien wegen, er vermiint
von dem heiligen rieh haben, ist nit one, unser regaha fryaeit
und gnad wir loblichen haben, fliessen ouch dar von dem«
heiligen rych, weliche er uns, wie vor stat, bestettet natt
deshalb und ouch siner pflicht nach wir siner ersuchnng da-
rüber billich vertragen bliben, angesehen wie er uns verwant
ist ze raten und ze helffen wider den, so uns beschweren wolt
dasz im ouch die geschrifit »diner statt« einiche eigenachafits
z&gebe, sind wir nit bekantlich, denn wir nit minder k^y^er-
lieh und kunifflich briefe darlegen mögen, die glicher wise
luten »unser und des heiligen ridhs lieben getruwen burger-
meister und rat der stat Basel a, dasz aber darumb wir oder
ein stat von Basel dem heiligen rych witter zugeeignet wer-*
den denn wir und unser vordem by dem rieh harko»«<^'J
sind, ist die meynung nit. sodenn von des widerrilfi, o^<^"
abkundung wegen unser pflicht ist nit frÄmbd ze hören, denn
ein yeder, der siner eren geletzt wirt und die schuldignng uit
bybracht wirt, als byschoff Johanns noch ander nyemenne oy-
bringen mögen, dasz wir. wider ere getan haben, bescmclit
billich ein widerrüflF und abtrag nach siner eren nottuint,
als wir hoffen uns von im ouch gelangen solle, er ouch pflich-
tig sye. dasz ouch ein undertan (nit dasz wir in für unsem
naturlichen herren erkennen) oder yemand, der den andem^
verwant, als er uns ist und wir im, der idner eren beschul-
diget wirt, nit macht habe, dem andern sin pflicht abzekun-
den, sunder dasz in die pflicht so vil binden solt, darumb an
ere nit ze verantwurten und ze trachten, billicher dingen ze
bekommen, were wider alle billikeit, ere und recht, und iBri
rumbe, was wir hierinn unser eren notturflt halb furgenommen
haben, hoffen wir nit unbillich bescheen sin, sunder alle die.
XIV. Streit mit dem Bischof 1476—1477. 491
80 das lioien, aelbs se ermessen wissen, uns und unser ge-
meiner statt; ouch allen unsem nachkommen des pflichtig sin.]
^u ist war, als die yermelten henndel unser gnedig her-
ren der fönten, ouch der loblichen stett der yezeynung rete
Sana /^t^hotten angelanngt haben,, sy als die, denen soHch
iwitrec^t in br&derlichen truwen und sunderlich by den ge-
^T^ III u seligen geschefffcen, so vor ougen, leyd sind, der sach im
Wten angenommen und beladen, und mit hoher vermanung
\md ^si an uns gesunnen und begert, die sach on endmng und
nuuwerung in rüw anzestellen bisz uff suntag judica schierest
kun£Efcig. alsdenn wolten sy uns bed teil gen einander ver-
hören und darum arbeitten, damit sy hofften, die gutlich oder
sä zimlichem usztrag ze vereinen, und solichs were ir ernst-
lich meynung, dem also nachzekommen, werent ouch uff so-
»hchs abgescheiden. also ist nit one, wir haben inen under
anderem geantwurt, wir wolten dem ansehen der vereynung
vemranten erwarten, doch also dasz wir der dingen, so wir
nacb unser stat harkommen und gewonheit gebrucht betten,
fiireT üben und bruchen und dem on mittel nachkommen
»wollen, und dasz mit bischoff Johannsen, siner priesterschafft,
notarien, procuratoren und [4] andern sinen verwanten ver-
schafft werde, daz kein raitzwort gebrucht werden, denn wa
solichs beschee und demnach ettwas ergieng, daran wolt ein
rate nit schuld han.
* [Nüt dester minder lanngt uns an, dasz bischoff Johanns
im alle die, so von im belechnet sind und doch uwem gna-
doB nit minder denn im, als uwer gnaden landtvogt^), rett,
dieoer und lantsessen, verwant understand züzeziehen, im so-
lichs siner unbiUichen schuldigung. und ersuchens wider uns
*nt und bystand ze tund. wes gem&ts aber die sind, mögen
^ nit wissen, doch wollen wir uns solichs zül inen nit ver-
sehen, denn wir keins wegs getrachten können das umb sy
Terschult haben, sunder setzen in keinen zwifel, uwer iurst-
lieh gnad sye vorher bericht, in was truwen und glouben wir
^hifizher unser lib und gut und me denn unser vermögen ye-
züjyten gewesen ist, zu uwem fürstlichen gnaden und ir
23. B&jch hatte snerat geschrieben: »rerachafft werde, dx kein reitzgelt«, dann hat
•r die rier letzten Worte gestrichen und fortgefahren; »daz kein raitzwort«. Daas
a«f diese Welae »werdec ausgefallen (das nnn auch in der Abschrift fehlt), ist offen-
bar ein Versehen. 24. Nach »schuld han« ist etwa eine Drittelsseite leer ge-
Isssen. Dse folgende, zum grössten Theil ausgestrichen und mit vacat bezeichnet
(ms Tosehn iet der Schluss, der nicht mehr auf derselben Seite steht, undurch-
itrieben and ohne Vermerk geblieben), fehlt in der Abschrift, findet sich aber dem
Ithalte DAch in dem Begleitsehreiben. Die Nothwendigkeit der Gegenwehr f&r die
Stadt wird dort schärfer zusgesproohen.
i;VgLS. 188/33«.
492 Beilagen.
landt8cha£Et bisz in den töd gesetst haben und nachmals ze
tund genieigt wem, und demnach ny ernenne glouben wellen,
uwer fürstlich gnad wil oder meynung sin, dasz jemand uwer
gnaden verwant bischoff Jo/uumsen sins unbillichen fumem-
mens wider uns bystandt tun sollen, doch desterminder nit
so bitten dieselb uwer (ursüich gnad wir gar demAticlichen
so wir truwlichest und emstlichest vermAgen, mit denselben
uwer fürstlichen gnaden verwanten hiöusz zu land gnediclichen
zu verschaffen, wa die spenn zwuschen bischoff Johannsen
und uns durch zimlich, erlich mittel in der gutlichkeit nit
hingeleit, sunder sich zu krieg oder xiSibx ziehen wigrden,
sich deren wider uns im zti hilff nit anzenemmen, sunder da-
rinn styll ze stand, [4^] umb willen uns hinwiderumbe nit
nott were inen in der gestalt oüch ze begegnen, das sich
denn z& verderbung der lannden und luten ziehen möcht, ab
wir uns des und aller gnaden on mitel in ungezwifeltem
hohem glouben und vertruwen zu uwem iursüichen gnaden
gentzlichen verlaszen. das alles begeren umb uwer {wstiich
gnad wir ungespart unseisUbs und g&ts underdienstHch be-
reits gemAts gutwillig zu verdienen, denn solte solichs durch
sy nit bescheen und wir dadurch z& gegenwere gen inen ouch
genottrengt werden und dem schad und anders nachvolgen.
mag sich uwer fürstlich g;nad zu uns warlichen versehen, das2
wir das gar vil lieber vermitten wissen wolten. haruff dersel-
ben uwer fürstlich gnad gnedig antwurt by disem unserm
hotten bittende, geben]
Es ist schon S. 105 A. 1 bemerkt worden, dass wir über dea
Zeitpunkt des Raufhandels und der Verhaftung des Gilg Sonnentag
nichts n&heres wissen. Die erste Erwähnung der ganzen Angelegen-
heit im Oeffnungsbuche 177^ betrifft das nach der Verhaftung erfoljrte
Begehren des Bischofs um Auslieferung an ihn. Es findet äch dort
neben andern zwischen dem Bischof und den. Dreizehn in Behandlung
liegenden Gegenstanden angemerkt: von des ingelegtten studentten
wegen, so er erfordert hat im ze antwurtten. Die Aufzeichnung
wird etwa in der Mitte des Decembers 1476 gemacht worden sein.
auf der vorhergehenden Seite ist eingetragen, was Lienhard Grieb
von dem Tage zu Lucem (Dec. 4] berichtet hat nebst Berathungs-
gegenstanden und Verfügungen, die sich auf den bevorstehenden
Zug nach Nancy und auf den Empfang der Eidgenossen in Basel
beziehen. Von der ersten ehrenrührigen Aeusserung, die der Bi*
schof in Beiwesen einiger Rathsglieder gethan (S. 485, 23ff.j, enthalt
das Oeffnungsbuch nichts, ebensowenig über die Besprechung«
26. botton feklt. Am Solllasse des Begleitoolureibens an Sigmnnd heisst es: bitt«
. . . nwer gnaden . . . antwurt by disem nnsenn botton tu Ternemmen.
>
XUJ
XIY. Streit mit dem Bischof 147&-1477. 493
welche der Rath hierauf mit einigen Prftlaten n. s. w. hatte (S. 486,
9ff). Dagegen berichtet es 178^ über das Erscheinen des Bischofs
Tor dem Rathe (S. 486, 25 ff.) f olgendermasseti :
Als unser gnädiger herre von Basel uff mentag nach i476
sannt Thomans tag anno 76 vor rat anbracht hatt. ^*^' ^
[/] IMe erfordrong/ sins stiffbi' pfidf, so sinen diener ge-
wundet hatt, an einen rate und den rector bescheen,
mit erzalung der worten durch sin gnad gebracht,
der stat ere berflrende.
[2] Von der sture wegen der geistlichk&it halb und der
schriberen, an in gefordert.
[3] Der mai^kzall, fronvastengelt und flfiischstüre halb,
on sinen wissen und willen uffgeleit.
[4] Von abstellung wegen der appellation Sachen, so on
mittel an in als den nechsten oberherren bescheen
sollen.
[5] Von Verachtung des gerichtjs und abbrach jsins inn-'
sigels.
[6] Der abkündung halb der Sicherheit und geleit, dem
thümbrobst bescheen.
[7] Von undertruckung wegen sins venlins xd Blamont
bescheen.
[8] Der geschieht halb herr Geryen von Yennigen sich
hie* begeben hatt.
[9] Von der sinen wegen, so hie behalten werden umb
Sachen sich hie nit begeben noch gemacht haben.
[10] Von Ludwigs des kornmessers wegen.
[//] Als er kung Friderichs des andern briefe, euch die
handfesty von sinen gnaden anbracht und hören laszen
hatt.
[12] Von der uberigen anforderungen und spennen we-
wegen er nunzemal r&wen laszt, doch sich deren da-
mit nit wollen begeben haben.
Item by dem vorgemelten anbringen sind gewesen
Herr Hanns Wernher von Flachslannden thümbrobst.
Her Adelberg von Ratperg dechan.
Her Caspar ze Rine custor.
Her Hartman von Hallwiler.
Her Jerg von Yennigen \^ .
Her Jacob Rych / ^^^'•
Her Burekart Hanfstengel vicary.
Her Matheus Müller official.
494
Her Wunnewald Heidelbegk.
Hanns Friderich Munderstatt.
Johanns Struss.
Johanns Saltzman.
Jacob sin capplan.
Betten zu den obgemelten sachen geordnet.
Her Hanns von Berenfels.
Heynrich Tsennlin.
Heinrich Bieher.
Heinrich Zeigler.
Statschriber.
Underschriber.
Die Sache wurde aho den Dreisehn cur Behandlung fibergeben,
es wurde aber überdies ein besonderer Ansschuss emsnnt, der tot-
Euberathen und seine Antrage an die Dreizehn su bxingen hatte.
Hans Ton B&renfels war alter Bflrgermeister, Ysenlin, der frtlker
längere Zeit Oberstsunftmeister gewesen, sass jenes J^ nicht im
Bathe; dass er gleichwohl als zweites Mitglied des Ausschostt»
aufgeführt wird» zeigt, dass man ein grosses Vertrauen su seiner
staatsmannischen Erfahrung hatte. Bieher war Altoberstsunftmeister,
Zeigler Bathsherr von den Achtbürgem. Zu diesen kamen dans
noch die beiden obersten Kanzleibeamten, der Stadtschieiber Niciam
Busch und der Unterschreiber oder Bathsschreiber Walther Born-
garter. Ueber die Berathungen der Dreizehn giebt eine weitere
Notiz Oeffnungsb. 179 Aufsohluss. Die Worte »Ah die xiij ge-
ratten handc stehn als Ueberschrift, sie können sich aber wohl nur
auf den ersten Absatz beziehn, und der Zusammenhang dieses Ab-
satzes mit den folgenden ist der: nachdem die Dreizehn über dasj
Anbringen des Bischofs berathen und eine Antwort festgestellt,
haben sie nun auch noch die folgenden Fragen in Erwfigong to.
ziehen.
Als die xiij geratten band von unsers hem von
Basel schuldigung und anbringena wegen, der statt m
und eehaft ber&rend, danunb ein antwurt gestellt und
▼erh&rt ist
Ob man unnsem hem von Baael uff einen namlicheu
tag durch ein botschaft oder geschrifit beschicken w61I
mit sampt denen, so by der schuldigung gewesen sindJ
die antwurt zu emphahen.
Wo er nit erschine, ob man die antwurt an 4^
prelatten bringen und wie man sich darinn haltten w5IL
^ I Wie man sich furer des tyttels halb haltten w6IL
j
5
xuj
M
U
XIV. Streit mit dem Bischof 1476—1477. 495
Ob man den marggraffen, den lantvogt als der
Stift man, desglich ander von der Eydgnosschaffl; be*
achriben wAll
Ob man den von Vennigen nnd her Jacob Rieb in-
sonders beschriben wöU.
Ob man die antwurt an altt und nuw sechs bringen
und ze helen gebietten, ouch ob man ein' frag under in
tjkn wöll oder nit.
Ob man die antwurt in bywesen der sechs geben
w61I oder nit.
Ob man in gebung der antwurt ufisagung der phlicht
tfln wöll oder nit.
Wem man die antwurt ze geben emphelen woU.
Ob man die büchssen wytter ervordem und darnach
schicken wfiU oder nit.
Die Antwort an den Bischof, von der im ersten Absätze die
Bede ist, findet sich nun wieder in dem erwähnten Fsscikel von
FF. B iaoL Entwurf von der Hand der Stadtschreibers und id Ab-
fidmft Ton. der Hand des Substituten Johannes Hamesch. Sie ist
* fibexsefarieben : Uff das anbringen imd schuldigung herren Johannsen
bischoffs z& Basel, der statt ere und eehaffit berurende ist dis eins
nts antwurt im gegeben uff etc.
Nachdem über die ehrenrührige, zuerst vor einigen Raths-
^edem, dann vor dem versammelten Rathe gethane Aeusserung des
KBisdiofSy auf dessen in Folge der Verwundung seines Dieners ge-
seiltes Begehren der Rath gehandelt, wie er es mit Ehren verantwor-
ten kOnne, berichtet worden, wird hervorgehoben, wie der Rath und
die ganze Gemeinde sieh s. Z. über seine Wahl gefreut und sich
sach seitdem, bemüht hätten, ihm in allen Dingen gefiülig zu sein.
)*])ies wird mit acht Beispielen belegt, die aber im Concept durch
m beig^chxiebenes nvaoatc als wegzulassen bezeichnet sind und
demgemlss in der Abschrift fehlen. Das alles aber, heisst es
veiter, haben der Bischof und der Stift Prälaten mit Undankbarkeit
Teigolten, besonders in den Zeiten, in denen sie den Rath »mit
Zneigkliehen, sorgfeltigen geschefften, kumber und noten beladen a
gewnsst. Von den neun Beschwerden, die der Rath in dieser Be-
oehong vorbringt, heben wir folgende hervor: 1. Des Bischofs
und des Stifts mannigfaltig unbillig Ersuchen, wie man es von
Johann von Fleckenstein, Friedrich zu Rhein, Arnold von Ratperg
M und andern seinen Vorfahren nicht erlebt, die der Stift doch nicht
ninder als er verpflichtet gewesen, d. h. die Ansprüche, die er
gegen die Stadt erhoben hatte und die zu dem langwierigen Pro-
von 1466 — 1471 geführt (s. L. Oser in den Beitragen IV,
Vor d«m siaKen leisten Abifcta«n. steht du Zeichen O. Die ▲ufkeielmimg iet nrlsohen
dm 2. und dem 9. Jannar 1477 eingetragen.
498 BeUagen.
(s. Band ü, 237, 20 flf.). — Was ihm widerwärtiges begegnet
^ ist, ist dem Rathe leid, »haben ouch von der nwera fiirnemmea
I gants nntzit gewiszt, und ist mnglich, so verr herr Jerg, nackdem
I er ein frye sicher geleit an den borgermeister und zunfitmeister,
das doch vorher nit vil gehört ist, ouch der buigermeister on emen b
rat nit ze geben begert hatt, der antwurt eins rats hette erwartet, im
wer solichs nit begegnet.' dwil aber das on unser wissen undBun-
\ derUch von den uwem und nit von den unsem bescheen ist, oacli
i darumb richtung getroffen, so were nit not uns das zu ongiimpff
anzesiehen, des wir nit schuld haben, c ^*
9. iDas verbott ettlicher uwer uszstannden schulden halb Ton
wilent dem probst zu Sannt Ulrich seligen darrurende, hi&der
Ludwigen dem kommesser bescheen etc. c — Die Erörtenmg dieses
Punktes können wir billig übergehn.
10. lAls ir denn angezogen hand ueh uwer vennlin als eins i^
fursten des rychs zu Blamont undergetruckt haben. c — Nach der
Darstellung des Rathes verhält sich die Sache vielmehr so: Als
die Basler mit ihrem Panner vor Blamont gewesen und nach Er-
oberung des Schlosses abzogen, um weiter nach Buigund sn
rücken, haben sie ihr Gerföhnlein, wie sich das gebührt, aafge-3i
wunden. Darauf ist der bischöfliche Vennör mit aufgewundenem
Fähnlein zu ihrem Panner gestossen. Auf die Frage des baslenschen
Pannerherren hat er geantwortet, er habe sein QerfiÜmlein aufge-
wunden, weil sie ihr Fähnlein aufgewunden. Der Pannerherr habe
ihm aber stracks befohlen, es wieder aufzuwinden und fliegen zut
lassen, habe ihn bei der Hand neben das baslerische Panner ge-
führt, bei diesem sei er mit fliegendem Fähnlein nach Buigund
und wieder, zurück bis nach Mumpelgart gezogen und habe sich
freundlich von dem Pannerherm verabschiedet.
11. Wenn der Bischof angezogen hat, er wolle seine übrigens
Anforderungen der Zeit ruhen lassen, doch deren sich damit nicht
begeben haben, so erwidert der.Rath gleicher Weise, dass auch
er sich hiermit der Antworten, die er hievor (d. h.' im Laufe des
Processes von 1466 — 1471] auf seine vermeinten Anforderungen
gegeben, desgleichen seiner Gegenklage ebenfalls nicht wolle be-!
geben h^ben, sondern sic^ vorbehalte, zu seiner Zeit dann nach
Gebühr und nach Nothdurft zu handeln.
12. J»Zum zwftlfften, als ir denn angezogen hand und vor uweren
. prelaten meinen bezugen, was ir gegen uns in vprmelter wise haben
furgenommen, darinn haben ix getan, sovil und an uch sye, uch«
ouch gebure, und damit an uch nutzit erwinde etc. c — Der Rath,
der hierin eine Aufforderung des Bischofs an seine Prälaten siebt.
ihrerseits die Sache nicht ruhen zu lassen, erwidert, es wäre besser,
der Bischof und seine Prälaten hätten sich bass bedacht und solche
Schuldigung, Neuerungen und Ersuchen unterlassen ... »und nit ^
nott, in sy ze bilden, ir haben getan, so vil an ueh gewesen ut.
damit an uch niitzit erwinde, in der gestalt als ob ir meinen
XIV. Streit mit dem Bisehof 1476—1477. 499
weiten, so verr sy die Sachen in ktmffiigem lassen ersitzen, laszen
ir bescheen; was anzSigens das ist, ist g&t ze mercken, denn ob
solich inbilden nit bescheen wer, nitdesterminder haben wir ir und
anderr uwer bysitzer nnd bystender g&tte meynnng vermerckt, die
s in uns nnTergessen bliben sol, snnder zu einen zyten bedacht und
vergolten werden, denn wir den teter, die retter und bystender nit
minder denn glich geachten können, c
Der Rath schliesst, indem er, wie es in dem Berichte an Sig-
mund auseinandergesetzt ist, verlang^, dass der Bischof einen
«Widerruf thue, von seinen Neuerungen und Ersuch abstehe, wo
nicht, »so wollen wir die pflicht, damit ir vermeinen, wir uch und
der stifft verwant syent, uch hiemit abkundt haben c.
Ohne Zweifel giebt uns die'Copie, von der S. 495, 19 die Rede
gewesen, die Antwort des Rathes in der Fassung, in welcher sie
»ans der Berathung der Behörden hervorgegangen war. Nachdem
die Dreizehn sie festgestellt, muss sie noch dem Rathe selbst vor-
gelegt worden ßein, in dessen Namen sie ja ertheilt wurde. Ob
sie auch noch an die Sechs, d. h. den grossen Rath gebracht
wurde, worüber nach S. 495, 6 die Dreizehn berathen sollten, ist
»zweifelhaft. Wie es laut S. 494, 36 in Aussicht genommen worden,
ergieng an den Bischof, an alle die, welche bei der »Schuldigungc
lugegen gewesen, und an verschiedene Freunde und Nachbaren
der Stadt (FF. B, Fase. 14, Bl. 30) die ' Einladung, auf Dienstag.
vor Valentini, den 11. Februar, vor dem Rathe zu erscheinen,
'om dessen Antwort zu vernehmen. Der Bischof wurde aber nicht
idnich ein botschaftt, d. h. durch eine Abordnung des Rathes,
tmd auch nicht durch »geschrifft« eingeladen, sondern mündlich
durch einen Rathsdiener (Bl. 35^). Er nahm dies übel und lehnte
ib, za erscheinen. Es ergieng eine zweite Einladung, diesmal wahr-
» scheinlich durch eine Rathsbotschaft^) , sie war aber so erfolglos
wie die erste (Bl. 30). Der Domdecan Adelberg von Ratperg,
welchen der Rath am '6. Februar durch Heinrich Zeigler und den
RathMchreiber Walther Bomgarter ersuchen liess, Ji^iner stiflt pre-
isten nnd ander, so by dem anbringen davorgemelt gewesen sind,
' off zinstag vor Valentini vor rate ze haben, eins rata antwurt daruff
A Tememmenc, erwiderte, die Notarien, Schreiber und andern
Angehörigen des Hofes stünden unter dem Bischof, auch über der
Büft Pifilateza kOnne er nicht verfügen, doch wolle er die Sache
m C&pitel 'bringen und dem Rathe hierüber berichten (Bl. 18).
lAiis dem Oeffnungsbuche 180^ vernehmen wir, dass er sich, bei
welcher Gelegdnlieit wissen wir nicht, > ungeburlicher wortten und
iundels eebmclit hatc, dass auch sonst »sich etÜich prelaten und
«ider 80 nngeburlich wider die statte benahmen. Schwerlich werden
Ij £b läMt sich dies aus dem, was in den folgenden Zeilen erzählt
wild, gehliesfen. Denn es ist nicht denkbar, dass der Rath eine Botschaft
^ den Deean ibgesandt hätte, wenn dies nicht auch gegenüber dem Bi-
>^of gesehehn wfire.
32»
500 Beilagen.
die Prftlaten, nachdem der Bischof das Execheinen vor Rath abge-
schlagen, sich ihrerseits dasu bereit erkl&rt haben.
Der Rath beschloss nun, dem Bischof,, der seine Antwort nicht
in der yorgeschlagenen Weise entgegennehmen wollte, eine schrift-
liche Erklärung einzusenden. Es finden sich in unsrem Fascikd s
zwei Concepte, beide datiert zinstag vor sant Valentins tag. Du
erste (Bl. 29) ist ganz, ktirz gehalten und erklärt, dass niududem
der Rath jetzt zum zweitenmale das Begehren an ihn gestellt, vor
ihn zu kommen mit sammt denen, die bei der Schuldigung und
dem Ersuchen gewesen, um' die Gegenantwort zu vemehmen, erM
aber dies in 'Verachtung abgeschlagnen, seine des Rathes Ehre ver-
lange, nicht stiUe zu stehn. Werde der Bischof nicht erseheinen,
die Antwort zu vemehmen ' noch Widerruf leisten noch von seinen
Neuerungen abstehn, so werde man ihm die Pflicht, die er glaube
in Anspruch nehmen zu können, abkünden. »
Das zweite Concept ist einlässlicher gehalten. Schon der Ein-
gang, der Sache nach mit dem des vorigen übereinstimmend, ver- -
meidet dessen schroffe Kürze. Der Rath wäre geneigt gewesen,
heisst es, dem Bischof auf seine unbillige Schnldigung gebührende
Antwort zu geben, es sei aber bisher nicht ohne Ursache unter- ai
blieben. Doch habe er jetzt zum zweitenmale durch seine Bot-
schaft an den Bischof das Begehren stellen lassen, vor ilun zu er-
scheinen, um diese Antwort zu vemehmen, er könne aber nickt
vermerken, dass dieser des Willens sei zu kommen. Deshalb gebe
er ihm hiemit auf seine unbillige Schuldigung Antwort. Undu
nun wird der Auseinandersetzung, über die wir oben S. 495,166.
berichtet haben, alles das entnommen, was sich auf den Fall mit
Gilg bezieht, die Beleuchtung des Vorgehns des Bischofs und die
Rechtfertigung des Rathes gegenüber seinen ehrenrührigen Aeuase-
rungen. Am Schlüsse wird das Verlangen nach einem WidemfM
gestellt und das Begehren, der Bischof solle von seinen vorgenom-
menen Neuerungen absteheü, widrigenfalls man ihm die Pflicht,
die er in AnspKich nehme, wolle abg^kündet haben. Bei diesem,
wie bei dem vorigen Concept stehn jedoch die Worte: non pro-
cessit. Dagegen ist in det«Gopie jener Auseinandersetzung, die»
bestimmt gewesen war, beim Ersdieinen des BiscHofs vor Rath
vorgetragen zu werden, am Schlüsse der Ueberdichrift^ die gleich
lautet mit der von uns S. 495,20 mittgetheilten deflf Coneeptes, von
der Hand Rüschs beigefügt: zinstag vor Valentini anno etc. 77.
Was die Schriftstücke des Archivs nicht ausdrücklich sagen, wohl^o
aber errathen lassen, das berichtet uns Knebel S. 118, 20 ff.:
der Bischof verstand sich zuletzt doch dazu, an dem bestimmten.
Tage, am 11. Februar, vor den Rath zu kommen, um dessen
Antwort persönlich entgegenzunehmen. Es mag hauptsächlich den
Bemühungen des Legaten gelungen sein, ihn hiezu zu bewegen. 4S
Wir finden denn auch laut der Aussage Knebds sowohl (S. 118,'
20 ff.) als laut dem Berichte an Sigmund (S. 488,28) den Legaten
Xiy. Streit mit dem Bischof 1476—1477. 501
nebst dem kaiserlichen Botschafter Georg Heseler bei der Zu-
aammenkunft anwesend. Die Einladung der Eidgenossen, die seit
dem 7. Februar mit den Boten der niedem Vereinigung in Basel
tagten, und nun mit diesen letztem sich ebenfalls einfanden, war
Ssehon Oeffnungsb. 179 (s. S. 495, 2) in Aussicht genommen worden,
ebenso die des Markgrafen von ROteln und andrer Lehnsträg^ der
Stift. Ueber das, was bei der Zusammenkunft vom 11. Februar
Tozging, ist Knebel mangelhaft unterrichtet; er lässt .8. 118; 33 ff.
und 120, 3 ff . in derselben den Bischof das vorbringen, was dieser,
»wie wir wissen^, schon am 26. December vorgebracht hatte, und
ll£8t dann 119, 6 den Rath nach Tisch durch den Stadtsehreiber
die Antwort auf die dreizehn Artikel des. Bischofs vortragen. In
Wirklichkeit erfolgte in erster Linie die Antwort des Bathes auf
die zwölf (nicht direizehn) Beschwerdepunkte des Bischofs. Darauf-
»hin liess dieser durch Hermann von Eptingen mehrere Qegenbe-
meikungen machen, und auf diese Qegenbemerkxingen gab der
£ath dann wiederum Antwort, nachdem er, wie sich aus Knebel
sehliessen lässt, dieselbe über Mittag berathen hatte (Concept der*
Rfiekantwort des Rathes von der Hand Rüschs, Bl. 33 ff.). Der
3e Bischof bestritt zunftchst, dass er, wie ihm vorgeworfen werde,
tsyt der ingangen buntniisze und vereynung das bystumb von Basel
zu hannden eins Burgunschen hab wollen laszen kommen; . . .
möge sin, dasz solichs vor der vereynung an in gesteht und ge-
worben sye, er hab aber darumb dhein antwurt wollen geben«.'
feDer Raul beharrte darauf, dass der Bischof in der Zeit, da der
bnrgandische Herzog in diesen Landen regiert habe j » in fumemmen
gewesen« sei, das Bisthum einem seiner RSthe, >mit nammen dem
pzobgt von Brück« zu übergeben; dass dies die Wahrheit sei, mög^
doith etHche seiner Stift Prälaten, Diener und andre, die hier an-
iwesend, bewiesen werden, da sie es gewesen, die den Rath er-
sucht hfttten, beim Bischof dahin zu wirken, »damit solichs nit
fexgang gewinne«, was denn auch durch Absendung etlicher Raths-
freonde geschehen sei (s. Band HS. 25, 14 ff.). Dass sich dies aber
aat Abachlnss der Vereinung zugetragen, liabe der Rath nicht be-
Ibaptet
Femer führte der Bischof, als- Beweis dafür, dass die Stadt
'länen andern natürlichen Herrn »on mittel« habe als einen Bischof
n Basel, die Thatsachen an, dass sie das Schultheissenamt von der
8tiÄ pfuidsweiae innehabe, was den rechten Herrn anzeige, femer,
fikss er seine Regalien von dem heil. Reiche habe, dass die Stadt
im geschworen \md in Kraft dieses Eides sich bisher geweigert
kbe, einem römischen Kaiser zu schwören, dass femer in kaiser-
liehen Briefen von der Stadt Basel als »diner stat Basel etc.« die
Bede sei.
i Wir falben bereits aus dem Concept des Berichtes an Sigmund
der Hauptsaelke nach vernommen, wie der Rath diese Behauptungen
m entkrSften suchte; Es mag aus dem, was dem Bischof selbst
502 Beilagen.
geantwortet wurde, noch einiges beigefügt werden: Das Sckult-
heissenamt gebe dem Bischof nicht mehr Gerechtigkeit »denn allein
über schiild und erbfell und derglich Sachen se richten . . . und
nit die gerechtikeit , dasz wir darumb die sinen syent«, sonst
konnte die Stadt mit mehr Recht behaupten, sie sei sein und jedes i
Bischofs Obrigkeit, da sie » die vogtie, so da ist die oberkeit über
das schultheiszen ampt, von dem heiligen rieh, und demnach die
hohen herlikeit, oueh umb frid und frevel und über das blut ze
richten c inne habe.*— « Dass die Bischöfe sich nie als natürliche
Herren der Stadt betrachtet, gehe daraus hervor, dass Bischof u
Ymmer mit der Stadt ein Hilfsbündniss eingegangen,- dass die
Stadt mit römischen Königen, Fürsten, freien und Reichsstädten
Bündnisse abgeschlossen, auch die gegenwärtige Vereinung einge-
gangen habe, ohne von den Bischöfen gehindert zu werden, sie sei
auch von jeher eine freie Stadt gewesen und als eine solche von ii
den römischen Kaisem und Königen behandelt worden, habe auch
ihre Regalien vom Reiche so gut wie der Bischof. In der Eröi^
terung, dass die Worte »diner stat Basel« der Eigenschaft Basels
als einer freien Stadt so wenig Abbruch thun als die vom* Kaiser
ihr gegenüber gebrauchten Worte »unser stat Basel« heiast es:^
»denn wir und unser voreiteren haben bisz uff disen tag, desglichen
mit gotlicher hilff furer lanng zyt bescheen soU, ein stat von Basel
als ein frystatt inn- und harbracht, und nit sy c (Kaiser und Bischof) ,
was nicht hindere, dass man diesen alles das thue, was man als
freie Stadt dem Kaiser oder König und was man dem Bischof von ^
Basel als Bischof zu thun verpflichtet sei.
In «Betreff der Behauptung, die Stadt habe dem Bischof und
der Stift geschworen und sich in Kraft dieses Eides geweigert, dem
Kaiser zu schwören, wird gesagt, . es sei wahr, man habe . nach
altem Herkommen dem Bischof geschworen, ihm zu rathsn und zu 30
helfen, aber nachdem er selbst ebendasselbe der Stadt gegenüber
geschworen habe. Wäre er der natürliche Herr der Stadt, so wäre
dieser beidseitige Eid überflüssig, denn die Verpflichtung würde
sich beiderseits von selbst verstehn. Ganz richtig hatte aber der
Bischof als Beweis für die Bedeutung des ihm geschworenen Eides »
hervorgehoben, dass die Stadt denselben z^^im Vorwande genommen,
um dem Kaiser nicht zu schwören (s. Band II, 9 ff., vgl. oben
S. 51, 13 ff. und A. 1), er hatte damit in der That einen wunden
Punkt getroffen (s. Heusler 320). Der Rath lässt sich wohlweislich
auf eine Erörterung desselben nicht ein, sondern erklärt einfach : m
weder Basel noch eine andere freie Stadt sei verpflichtet, dem
Kaiser zu schwören, und habe es je gethan, »demnach haben wir
gemeint der k. m. ze schweren ouch nit pflichtig sina.
Die Widerlegung der Behauptung des Bischofs, es sei uner-
hört, dass der Unterthan der Obrigkeit seine Pflicht aufkünde, und 4S
dass Widerruf und Abtrag begehrt werde, bevor einer »rechtlich
überwundene sei, kennen wir ebenfalls bereits aus dem Berichte
i
XIV. Streit mit dem Bischof 1476—1477. 503
an Sigmund. In Betreff des letztem Punktes heisst es hier: »zudem
ist ouch nit ungeh&rt, dasz einer, der unbillichen siner eren be-
schuldiget wirt, als uns von im begegnet ist, da^z der einen wider-
ruf und abtrag begert, denn solichs bede inn- iind usserthalp rechts
(also gebracht und gehalten wirt, als offembar kuntlich ist.«
In seiner Antwort hatte der Bischof den Wortlaut und die
Bedeutung seiner Aeusserung abzuschwächen gesucht, er habe nicht
mehr gesagt, als »wir haben im geschworen ; wie das gehalten sye,
wissen wir wol, und dch zu sinen zytenc^). Auch habe er damit
ti nichts weiter gethan, als was der Rath duröh den Küster und den
Vicar Ton ihm begehrt habe. ' — Der Rath erwidert, es sei doch
. wohl zu denken, dass er sich mit Küster, Vicar und Official nicht
zu dem Zwecke besprochen habe, dass der Bischof ihli an seinen
Ehren beschuldigen solle, sondern weil er angenommen, der Bischof
ühhe seine Aeusserung unbedacht gethan. Dieser sei aber darauf
hin persönlich in den Rath gekommen und habe laut wie zuvor
geredet »wir haben im und der stifft anfangs geschworen und
schweren jerlichs, ob das 2) im gehalten sye, wissen wir wol, werd
sich zu sinen zyten erfinden, und es blibe nit daby«. Es wundert
iß den Rath, dass er dieser Worte > etlichem maszen abrede« sein will,
da xso YÜ frommer unversprochen personen daby und mit gewe'sen
sind und die wort also von im vor und nach eigentlich gehört und
verstannden haben«. Daher wird das Verlangen eines Widerrufs
aufrecht erhalten.
t Endlich hatte sich der Bischof beschwert, dass ihm der Rath
einen seiner Diener zugeschickt und ihm vor Rath verkünden
lassen (vgl. oben S. 499, 28), »alles zu Verachtung sin und siner
stifft c. Der Rath erwidert, nach dem Aberwillen, den ihm der^
Bisehof in Abbruch* des Titels, in den vorgenommenen Neuerungen
39 und der Schuldigung seiner Ehren erzeigt, habe es ihm nicht ge-
bilhrlich geschienen, demselben jemand aus seiner Mitte zu schicken
oder ihm zu schreiben. Er habe ihm aber einen seiner Diener,
der »ein frommer uffrechter knecht« sei, und von dem er nichts
wisse als Ehren und Gutes, zugesandt und an ihn begehren lassen,
^dass er auf einen genannten Tag komme, um seine Gegenant-
Wort zu vernehmen (.
Die Verhandlungen hatten keine Annäherung zwischen den
Parteien bevnrkt. Der Rath bestand darauf, dass der Bischof einen
Widerruf leiste, während der Bischof diese Forderung als etwas
«Unerhörtes bezeichnete. Die Boten der Fürsten, Städte und Länder
der gemeinen Vereinung, d. h. der niedem Vereinung. und der
Eidgenossen, die, wie bereits bemerkt, seit dem 7. Februar in
Basel tagten, beschlossen sich der Sache weiter anzunehmen und
1) Wahrscheinlich ist anzunehmen, dass sich in Betreff der letzten
Worte Rüsch beim Niederschreiben versehn hat, und dass es heissen
sollte: mnd werd sich zu sinen zyten erfinden«.
2) Statt »ob das im« stand zuerst: »ob da der eyde an im«.
504 Seilagen.
auf einem Tage zu Basel am 23. Men nebst den andern yorlie-
genden Geschäften auch die Späne swischen dem Bischof vnd der
St^t zu behandeln. Sie baten die Parteien, mittleTweile keine
Aenderungen und Neuerungen voizunehmen ^] . Der Bischof ^mndte
sich inde^ .an seine Lehnstrftger, um sich ihres Beistandes ^egen^
die Stadt zu versichern. Der Rath erfuhr dies und da diese bi-
schöflichen Lehnstrftger zugleich Beamte oder Landsassen Herzog
Sigmunds waren, so setzte er diesem (s.obenS. 4B3-, 30 ff.) in aiuffthr-
lichem Berichte die Sachlage auseinander und ersuchte ihn, dafftr
zu sorgen, dass wenn 'es zum K^eg kommen sollte, sie sich still- 1^*
hielten ; denn ohne Zweifel werde seine fürstliche Gnade wohl zu
erwägen wissen, »wo si sich wider uns setzen wurden, unser not-
turfft vordem, se «trachten, inen mit gegenwer ouch zu begegnen,
solte dann davon uwem fürstlichen lantschafft oder den iren schsd
zugezogen werden, mag sich dieselb uwer fürstlich gnad in to1-i&
kommenen truwen und glouben zu uns halten, das wir das gar
vil lieber vermitten mssen wolten«. Es scheint dies gewirict und
dem Bischof die Aussicht auf Unterstützung von dieser Seite be-
nommen zu haben, ebenso scheint ihm ein Versuch, die Eidge-
nossen zu gewinnen, misslungen zu sein ^) . So entschloss er sieh ^
denn zuletzt, den anberaumten Tag nicht abzuwarten, sondern unter
Vermittlung des Legaten nächzugeben. lieber die Erklärung, die er
gab, und die am 2 1 . Merz vollzogene Versöhnung (s. oben S. 14 1, 10 £ )
berichtet die nachfolgende, in der geheimen Registratur DD. U
aufbewahrte Pergamenturkunde, die mit dem anhängenden Siegel ^j
des Legaten versehn ist.
Alexander dei et apostolice sedis gracia episcopus Forli-
yiensis nee non sanctissimi domini nostri pape referendarius
ad (Jennaixiam cum clausula »et ad quecumque loca te decli-
nare contigerit« cum pldna potestate legati de latere in spi-^j
ritualibus et temporalibus nundus et orator ad perpetuam rei
memoriam et parcium infrascriptamm consolacionem notum
1) Der Bericht an Sigmund (b. oben S. 491, 3 ff.) lässt nur die Boten
der Fürsten' und Städte der Vereinung das betreffende Ansudien u
Basel stellen, wahrend Knebel gerade die Eidgenossen (oonfederati supe-
riores, S» 119, 14, confederati S. 20, 9) die weitere Vermittlung an die Hand
nehmen läsit. Der Abschied des von den Räthen un^ Rathsboten der
Fürsten, Städte und LSnder |;emeiner Vereinung gehaltenen Taget Tom
7.-12. Febr. (StaaUarchiv Basel A G. 5,1831 "Eidg. Abseh: II, S. 6471 1
sagt in seinem Schlusssatae ausdrücklich, »uff solichs alles und dasa der
spenn halb swuschen unserm herren von Basel und der statt Basek sei
»von allen teilen der verejmung und Eidtguosssohafit« ein neuer Tag auf
den 23. Merz angesetzt worden.
2) S. Eidg. Absch. 11^ S. 658i, vgl mit 669« und mit dem, was Knebel
141, 17 über die verschiedenartige Stimmung der Eidgenossen sagt.
XIV. Streit mit dem Bischof 1476— 1 477. 505
facimus imiyersis: quod cum reyerendissimufl in Christo pater
et dominus Johannes episcopus Basiliensis una cum reverendis
confratiibus suis, videlicet dominis preposito, decano et capitulo
ecclesie Basiliensis ex una, nee non strennui -spectabilesque
& Tili burgimagister et consulatus inclite civitatis Basiliensis par-
tibua ex altera per longeya tempora transacta in bono, recto
et sincerö amore ac statu unanimiter penrixerunt, nichilominus
certo die, yidelicet lune post festum sancti Thome apostoli 1^76
anni etc. Ixxyi proxime preteriti nonnulla verba per memo- ^ ^
^ latum leverendissimum patrem dominum episcopum Basiliensem
in piesenda ipsius ecclesie prepositi, decani, custodia et aliorum
sibi atdnencium et conjunctorum coram consulatu dicte civitatis
Basiliensis prolata sunt, ipsius -consulatus et. civitatis honorem,
et profectum, secundum dictamen tamen ipsorum, tangencia,
^^de quibus verbis inter partes memoratas nonnulli rancores et .
discordie exorti jBunt. quibus quidem discordiis et rancoribus
per nos intellectis nos ex ojfficii nostri debito et taidquam ille
qui de hujusmodi controversüs dolebamus, cum amlms partes
sincero corde düigamus et precipua caritate prosequamur, ut
^sancte sedis apostolice yeros et devotos filios, de ambarun^
paidum tamquam filiorum pacis consensu habenciumque yeros
et indubitatos respectus et reverenciam omnimodam ad sanctam
sedem apostolicam, yices nostras interposuimus easdem partes
amicabilibus composicione* et medüs concördandi et rancores
^deponendi, fideliter laborayimus, et prehabitis multiplici cura
et düigencia ac alüs hincinde inter partes attemptatis tandem
die date hujusmodi amicabilis composicionis prefatus leverendüsi—^^ 21
mu8 dominus episcopus Basiliensis una cum confratribus suis
prenominatis et aliis ecclesie sue attinentibus et conjunctis
^a>ram nobis et dictis dominis de consulatu .civitatis Basiliensis
suo proprio motu et ut verus et graciosus pater eorum nuUum '
habens in corde suo rancorem benigne et pie comparuit et
Vera ac matura deliberacione pro declaracione prenarratorum
verborum dixit, sue intencionis antea et post nunquam fuisse
^nec esse per verba per eum die lune ut promittitur prolata
dominos de consulatu eorumque honorem ledendi, nee eos in
aliquo peijuros incusasse velle, ymmo non habumt neque ho-
(iiema die habeat eosdem pro perjUris, yniuno verius pro probis,
caris, fide dignis et devotis ;filiis suis, nee verba hujusmodi
40 intencionem importassent. et in quantum aliqiii predictos do-
ininos de consulatu de eorum honöre eo andiente inculpassent,
ecs pro posse volUisset excusasse, et quod non crederet, quod
37. hAlmit.
506 Beilagen.
consulatiui intencionis fouset nee sit, eorum obligacionem ja-
ramenti Teile renunciasse; nee teneret nee haberet hodiema
die renuneiacionem per consulatum &ctam pro renunciacione,
sed quod donüni de consulatu sibi et ecelesie sue in posterum
fiicerent et conservarent prout hucusque feceront et quemad-»
modum iUi, qui ecdede necnon peisone suis sint affecti. «mili
modo reverendissima fatemitas sua et ejus capitulom consolatui
eciam faeere vellent et quod omnes probaciones.et verba ipsa
die incusacionis pretaete facte sive facta essent extincta et
anichilatä) ymmo verius nulla, mortua et deleta ac omnes t
rancores et discordie penitus extineti . et partes predicte cum
gracia Spiritus sancti in dei nomine exnune et in posterum
concordate et pacificate. in quibus quidem yerbis et concordia
premissis dieti burgimagister et consulatus civitatis BagQiensis
a dicto domino episcopo Basiliensi benigni grati et contenti fae- 1
runt, sicque exadyerso ipsi domini de consulatu adddxerunt,
sibi revef'endissfmo domino episcopo et sue ecelesie omnem beni-
gnitatem et amorem^ humanitatem, graciam et deTOcionem
ostendere velle. quemadmodum eis firmiter ab ipsis impertiii
sperarent. et quia nos bujusmodi parcium predictarum amorem'i
et benignitatem hincinde audivimus et intelleximus quodque no-
stris petieionibus et precibus liberrime condescenderunt, idcirco
hanc ipsarum concordiam^ pacificacionem et tranquillitatem co-
ram nobis faetas nomine et auctoritate quibus supra confiimamiis
ratifieamus et approbamus. in quorum omnium premissorom^
perpetuam memöriam, fidem ac evidens testimonium presentes.
desuper in laudem et honorem dei, sancte sedis apostolice nec-
non parcium, confecimus et sigilli nostri oblongi appendentis
munimine. sigillari jussimus. datum Basilee anno domini mille-
Man 21 simo quadringentesimo septuagesimo septimo, indiccione deci-^
ma, die vero yicesima prima mensis marcii, pontificatus sanctis-
simi in Christo patris et domini nostri domini Sixti dinna
providencia pape quarti anno ejusdem sexto.
Die Geschichte dieses Streites der Stadt mit dem Bischof i^
namentlich in zwei Beziehungen vom höchsten InteOresse: einmal i
zeigt sie uns die gegenseitige, man kann wohl sagen unheilbare
Verbitterung zwischen der St^dt einerseits, dem Bbchof und dem
Capitel andrerseits, zweitens tritt uns das Selbstgefühl des dorch
eigene Anstrengung erstarkten Gemeinwesens entgegen, das seine
unabhängige Stellung weniger auf urkundliches Recht als auf das I
offenkundige Herkommen und die Macht der thats&chlichen Ver-
hältnisse begründet. Wie schon bei den frahem Verhandlangen
[Heusler 399), so wird jetzt wieder betont, dass wenn .das Steuer-
XV. Einnahme Ton Gray 1477. 507
recht der Stadt auch nicht verbrieft wäre, sie doch als eine ehrbare
Comznnne von sieh aus Macht hätte es auszuüben (oben S. 488, 11).
Nicht Kaiser und Bischof, ruft der Kath aus (S. 502, 21), sondern wir
und unsere Yoreltem haben bis auf diesen Tag eine Stadt vou
5 Basel als eine Freistadt inn- und hergebracht, wie es auch mit
göttlicher Hi|fe fernerhin lange Zeit geschehen soll. — Man er-
kennt deutlich: Wenn nicht gewaltige Rückschläge eintreten, die
eine völlige Unterwerfung der Stadt möglich machen, so ist die
Zersprengung der alten Formen der Abhängigkeit nur noch eine
lö Frage der Zeit.
XV.
Ulrich Traber und die Einnahme
Ton Gray. 1477.
(Siehe Band HI, S. 166ff., 173, 27ff.)
15 Seit ich. auf S. 167 A. 2 eine Beilage über die Einnahme von
Grray angektLndigt^ in welcher die Frage, ol) Gray von den Bur-
gundern den Fran^sen ein- oder zweimal abgenommen worden sei,
untersucht -werden sollte, hat sich mir durch die Freundlichkeit
des Herrn Archivars Mossmann in Colmar, der mir die Aushänge-
2ü bogen des vierten Bandes seines Urkundenbuches yon Mülhausen
zuschickte y neues, reiches Material über Traber dargeboten, auch
hat mich^ Herr Mosstoann auf eine Arbeit aufmerksam gemacht,
die er im J. 1872 mit Verwerthung eben dieses, damals noch un-
gedruckten Materials im 42. Bande des Bulletin de la soci6t6 in-
iädustrielle de Mulhouse, S. 357 ff. unter dem Titel »Un chef de
bände des guerres de Bourgognec veröffentlicht hatte. Dieses Mate-
rial und der Aufsatz des Herrn Mossmann liefert zwar keinen di-
recten Beitrag zur Lösung jener Frage, sie geben uns aber interes-
sante Aufschlüsse über die Stellung, die Traber in Burgund einnahm
%und helfen uns zu einem bessern Verständnisse der übrigen, für
unsem Z^nreck ins Auge zu fassenden Quellen.
Nach den Aussagen, die am 20. Oct. 1478 zu Vesoul vor
einem Bevollmächtigten gemeiner Vereinung gemacht wurden, und
die in dem angeführten Bande des Mülhausischen Urkundenbuches
:isNr. 1816 (S. 231 ff.) abgedruckt sind, erschien Traber gegen Ende
Februars, als Vesoul der Ausgangspunkt für die Erhebung der
Freigrafschaft gegen die Franzosen wurde, an der Spitze eines
508 Beilagen.
Kriegshaofens daselbst und gab vor, er sei von gemeiner Veiei-
nung zum Schutee der Stadt und des Landes abgesebickt worden;
Ton den BOigem wohl aufgenommen, schwor er der Fnn von
Burgund und dem Lande Treue. Traber war Büiger toh Mül-
hausen; sonst ist uns über sein früheres Leben nichts bekannt. ^
Mossmann sagt zwar (Bull. 359), er habe in den Kriegen gegen
Karl die baslerischen Truppen befehligt; es ist mir abei keine
Quelle bekannt, aus der diese Angabe geschöpft wftre,. und sie
mag auf einer Verwechslung beruhn. Von den beiden andern Haupt-
leuten, die Knebel 166, 13 ff. neben Traber nennt, wissen wir i«
nämlich, dass sie früher im Dienste Basels gestanden. Schütz fühlte
im J. 1475 eine Anzahl Ton ihm .im Auftrage des Rathes ange-
worbene Soldner dem Kaiser ins Entsatzheer vor Neuss su (Mis-
sivenb. XIV, 80, 82. Knebel in Band H, 204, 1. Vgl. ebendort
259 A. 1). Und am 11. Dec. 1475 wurde, wie Oeffnungsb. V, i5
144 buchtet, »Meinrat Schütz von Waltzhüt bisz Johannis Baptiste
anno 76. futur. wie Werlin Rieher zu der statt diener bestellt
und empfangen , der statt in allen Iren geschafften inn- und usz-
wendig der statt getrüwlich ze warten und ze dienen. c
Die Angabe TVabers , er sei von der Vereinung nach Vefloul 3»
geschickt worden, ist in jedem Fall unwahr, wenn auch nicht ge-
leugnet werden soll, dass einzelne Glieder derselben sein Vorhaben
begünstigten (s. oben 138, 15 ff. und A. 9). .Vielleicht hat er seme
Schaar in Basel gesammelt, ist angeblich zum Schutze von H^ricoort
ausgezogen und hat sich dann von dort, nach Vesoul begeben. Nach 2$
den oben erwähnten Aussagen bedangen er und seine Gesellen sich
bei ihrer Aufnahme in Vesoul nichts aus als VerkOstigung , nach
einigen Wochen verlangten sie statt derselbe^ Sold, bald waren, sie
auch mit diesem nicht zufrieden, sie erlaubten sich alle möglichen
Oewsltthfttigkeiten und Erpressungen gegen die Einwohner und Buch- »
ten die Umgegend init Raubzügen heim. Wir besitzen nur die Ana-
sagen der Ankläger und wissen nicht, was üie Angeklagten den-
selben entgegenzustellen hatten, die Klagen stimmen aber leider
nur zu gut zu dem, was wir auch sonst über das Treiben der Söld-
nerschaaren jener Zeit erfahren. Bei seinem Freibeuterthum scheint^
es indessen lieber doch nicht recht wohl gewesen zu sein. Er
suchte Beziehungen zu den Gliedern der Vereinung zu unterhalten.
um den imsichem Veriiältnissen in Burgund gegenüber einen Halt
BÜ gewinnen. Einige Monate nach seiner Aufnahme in Vesoul
wandte er sich an den BaÜi zu Basel und bat denselben, ihm sei-*^
nen getreuen Rath su geben , »wie er sich mit sinen gesellen in
demselben lande halten soUe.« Der Rath, soxgf<ig bemOht, sich
von der Politik der Eidgenossen nicht zu sondern^), glaubte nicht
von sich ^us handeln zu dürfen, und schiokte am 14. April den
1) S. oben 8. 150, 19 ff.
XV. £mna]ime von Gray 1477. 509
Brief d«m Ahoberstsunftmeister YBenlin naeh Lozem ^] , mit dem
Axiitra^e, ihn »gemeiner vereynung bottschaften« mitsutheilen, deren
Hath XU Temehmen und was sie fQr gut fönden, dem Traber und
seinen Oesellen nach Vesoul su berichten. Eine besonders trOst-
i liehe Antwort wird Traber nicht erhalten haben, da die Eidgenossen
un 25. April ta Luxem mit den französischen Boten ihren Ver-
geht auf die Grafschaft Burgund und die Stellung von 6000 Söld-
nern verabredeten und zugleich beschlossen, jedermann solle ver-
^o'Bon^ daas keiner von den Seinigen gegen den König von
/^FjRULkreich in den Krieg laufe'). Dies letztere ist nun allerdings
^^l&'Untlich nicht durchgeführt worden. Zahlreiche Schaaren aus
der "^Eidgenossenschaft und von ihren Verbündeten liefen den Bur-
gtm^em zu Hilfe (oben 154, 30ff. 160, 14. 161, 19), w4Üirend
andere auszogen« um in die Dienste des Königs zu treten (163, 11).
^Bftzel hatte hiebei 'keinen leichten Stand. Bisweilen zogen solche
^oh-aaren durch die Stadt oder sammelten sich auch wohl geradezu
dort (S. 154, 27. 515, Iff.), was doppelt unangenehm war. Denn
einmal war der Aufenthalt der übörmüthigen Krieger an sich nichts,
erwünschtes, sodann aber musste man fürchten, sowohl von den
3» eigenen Verbündeten als von den kriegführenden Parteien für die
Unternehmungen, die von hier ausgiengen, verantwortlich gemacht
ra werden. Man suchte sich deshalb die gefährlichen Gftste so
riel als möglich vom Leibe zu halten (S. 160 A. 3. 163 A. 3). Es
wu dies aber nicht so einfach. Dexm man musste sich auf Aus-
sbrQehe ihres Zorns gefasst machen (163, 21 ff.) und erst noch fürqh*-
ten, die ifiidgenossen zu beleidigen , weiin man, freilich ganz im
Sinne ihrer Beschlüsse, den Ihrigen keine Aufnahme gewährte.
Da» es den ausgezogenexl Hauptleuten darum zu thun war, sich
Basel geneigt zu erhalten, zeigen die Berichte, die Schütz und
^ Rieher nach dem Ausfall aus D61e und Traber nach der Einnahme
▼on G^y an den Rath schickten.
Am 1. October berichtet Traber dem Rathe zu Basel, dass er
Gray den Franzosen im Sturme abgenommen habe ; in einem Briefe
an ihn und seine Genossen in Vesoul vom 26. Nov., den wir un-
kten S. 514, 15 ff. abdrucken, erwähnt der Rath eines von ihnen
erhaltenen Schreibens »der geschieht halb z& Qrey etcc und er-
USrt ihnen, da er allerhand ungünstiges über ihr Benehmen ge-
hört, auch nicht .wisse., in wessen Auftrag sie handelten, so sei
eg ihm lieber, wenn sie die Stadt Basel unbekümmert liessen und
Julien Pfeniiig anderswo verzehrten. Ist nun diese Geschichte zu
Onj die am 1 . October gemeldete Erstürmung oder führt die Ver-
gleichnng mit andern Quellen dazu, an eine zweite Einnahme zu
denken?
1) Er befindet sich jetzt in* dem dortigen Staatsarchiv und ist abge-
dniekt bei Mossmann, Cartulaire de Mulhouse IV, S. 1^7.
2! Edg. Absch. H, S. 672 f. L-
510 Beilagen.
Die andern mir bekannten Quellen, die hier in Betnebt kom-
men, sind folgende.
1. Jean de Troyes bei Comines-Lenglet II, 146 benekitet.
Ludwig XI. habe im Sommer 1477 die Picardie verlassen, habe
Notre-Dame de la Victoire besucht und sich dann nach Paxis be- '■»
geben, wo er das Fest des h. Dionys gefeiert (Oct. 9] . . >puu s'en
ala k Tours, k Amboise et autres lieux Toiains, oü il se tint par
assez longue espace de temps. durant lequel les Bouignignons et
autres ennemis du roy sous les charges et compagnies du piinee
d* Orange, messire Claude de Yauldray et autres estans en la comtei»
de Bourgogpa.e, firent et porterent de grans guerres aux gens du roy,
estans pour luy audit pays, et en fut fait de grans deseonfitores sor
les dits gens du roy, tant en la ville de Grey sur Sosne et ailleurs,
oü les dits gens du roy s'estoient logez. et y tuerent les dits Boor-
guig^ons des gentilshommes de Tordonnance du roy, sous les char- u
ges et compagnies de Sallezart et de Conyngan, capitaine des Escos-
sois en bien grand nombre.
2. Molinet ersählt in seinem 44. Kapitel zuerst die Nieder
lag^ der Franzosen vor D61e und die Aufhebung der Belagerong.
während dieser Zeit, berichtet er dann weiter (EL, S. 50 ff.) , hatten ^
Clkiudius und Wilhelm von Vaudrey 900-^1000 Deutsche in ihrem
Dienste imd fügten mit diesen den Franzosen solchen Schaden zn,
dass sie sich ins Herzogthum zurückzogen. Da bot einKaufiauum
aus Gray dem Wilhelm an, ihm zur Einnahme det Stadt durch
nächüichen Oberfall zu verhelfen. Es lagen in Gray 1800 wohl^
ausgerüstete, mit trefflichen Pferden versehene EjiegBleate unter
dem Befahl des grossen Salazar, des Herrn von Charlien nnd eines
Namens Gamages. Während nun Claudius die Seinigen in drei
Abtheilungen in drei verschiedene Quartiere vor der Stadt legte,
fand sich Wilhelm, von dem Kaufmann geführt, in emer finatern»
stürmischen Nacht beim schwächsten Punkte der Stadt ein, wo
überdies der Lärm einer Mühle ihnen gestattete , unbemerkt Tor-
zugehn. Sie wateten durchs Wasser und etwa 50 von ihnen er-
stiegen auf Leitern die Mauer. Da ¥rurden sie bemerkt; die Fran-
zosen, allarmirt, trieben sie zurück, aber immer neue Dentseke er-^|
klommen unter Trommelschlag die Mauer und nach heissem Kampf I
wurden die Franzosen in die Flucht geschlagen, auf welcker sie
die Stadt in Brand steckten. Manche von ihnen sprangen Aber die
Mauern und wurden draussen von den Leuten des Claudios niede^
gemacht. Salazar und die Seihigen , etwa 50 Reisige , zogen sich ^
in das Schloss zurück. Die Sieger, welche glaubten, diass sie iknen
nicht entgehen könnten, ergaben sich der Plünderung und als die
Nacht wieder herankam, dem Schlaf oder dem Trunk. Dies g&b
dem Salazar Gelegenheit, unter grosser Lebensgefahr und mit ter-
brannten Füssen, nebst hundert der Seinigen zu entkommen, 1400 <^'
waren todt geblieben. Die Deutschen machten reiche Beate. Dans
verliessen Deutsche und Burgunder die Stadt, da sie niederge-
•XV. Einnahme von Gray 1477. 511
bzannt war. Hierauf sammelten der Prinz von Oranien und Claudius
TonVaudrey, die 4000 Deutsche hatten, etwa 8000 Mann und zogen
gegen Bijon. Salazar, der in Dijon lag, schiokte den Burgun-
dern und Deutschen die Besatzung entgegen, konnte aber seiner
Srerbrannten Füsse weg^n nicht selbst am Kampfe theilnehmen.
Die Burgunder drängten die Franzosen in die Stadt, da aber von
ailen S.eiten Entsatz herbeieilte, zogen -sie sich nach drei Tagen
nach Auzonne zurück, nicht ohne durch die ihnen nachrückenden
Feinde Verluste zu erleiden.
^ 3. Nach Knebel 8. 173, 27 ff. wurde Gray »circa festum sancte
Katharine virginis«, also um den 25. November, von Deutschen den
Fransosen abgenommen.
4. Qollut (vgl. oben S. 167 A. 1. 173 A. 1) unterscheidet
ganz deutlich zwei yerschiedene Einnahmen Ton Gray. Nachdem er
fienfihlt hat, wie Craon, da ein Sturin auf D61e abgeschlagen wor-
den, sich vorgenommen, die Stadt durch Einschliessung zur Über-
gabe zu zwingen, fährt er fort :
Ce pendant l'arm^e, qui s'estoit en ce temps formte au bau-
liage dAmont [die Grafschaft zerfiel in die drei baillages d'Amont,
11 des Oberlandes ) im Norden, de D61e, in der Mitte, und d'Aval,
des Unterlandes, im Süden], ostat k Craon la ville de Gray une
Teille de S. Michel , et y furent tu6s beaucoup de soldats de la
gamison ; mais treuvant la place mal fotimie de vivres, eile l'aban-
donat apres Thavoir pill6.
K Dann erzählt er die Niederlage der Franzosen bei D61e, durch
welche Craon gezwungen wurde de repasser h Pesmes, Gray et
aatreä places qu'il tenöit. Mais \k encor & Gray, heiast eS weiter,
11 leeeut honte et vergongne par le prince d' Orange ; car ses gens
furent surprins , d^valis^s et tu6s de rechef , et Salazar, gouver-
^ aetu de la ville de Gray, contrainet de fuXr k Nuicts, halant perdu
la plus part de ses homes d' armes escossois. Toutefois la victoire
en fat triste, parce que Salazar meit le feu dedans la ville pour
baroir limii^re k sa retraicte et pour retenir ses eimemis.
Wir sehn : Jean de Troyes und Molinet wissen nur von Einer
% Einnahme. Knebel berichtet an zwei verschiedenen Stellen und
unter zwei verschiedenen Daten, dass Gray den Franzosen abge-
wonnen worden sei, ohne bestimmt anzugeben, dass es sich wirk-
lich nm zwei verschiedene Thatsachen handle, Gollut dagegen halt
so scharf als mOglich eine Kinnahme im September und eine noch-
f^nulige spätere Einnahme (furent surprins de xechef), bei wdcher
Salazar eine Niederlage erlitt, auseinander. Es ist auffallend, dass
keiner der neueren Historiker der Darstellung GoUuts , der sich in
der Regel auf gute Quellen stützt, eingehende Beachtung geschenkt
bat, dass vielmehr alle ohne weiteres 'die Niederlage Salazars mit
*^der Einnahme im September identificieren.
Molinet giebt den Zeitpunkt des von ihm erzählten Ueber-
^es von Gray nicht an, immerhin ist zu bemerken, dass er ihn
512 Beilagen.
nach der Aufhebong der Belagerung von D61e ensSUt und mai
den Eindrack gewinnt, es mit einem späteren Ereignisse zu tban
zu haben. Leider kennen wir das Datum des Zuges gegen Dijon
nicht,' während dessen Salazar noch an seinen Brandwunden litt;
dasselbe würde uns einen, wenn auch nicht ganz sichern Anhalt»- 1
punkt bieten. Bestimmter ist der Bericht des Jean de Troyes,
der die Niederlage Salazars ganz bestimmt in die Zeit nach dem
9. October verlegt. Im Hinblick auf diese Zeugnisse gewinnt auch
der Bericht Ejiebels von der Einnahme Qrays circa festum sancte
Katherine virginis mehr Gewicht, als ihm sonst beizulegen ^^rire. u
Dass bei Knebel ein und dasselbe Ereigniss unter verschiedenen
Daten vorkommt, ist nichts unerh<lrtes, es wird z. B. die Befreiung
des Hans Bisinger zuerst S. 194, 16 mit dem richtigen Datum
des 27. Juli 1478, später 205, 18 noch einmal mit dem nnridi-
tigen circa festum nativitatis Marie erzählt, und so könnte ein
ähnliches Versehn auch in unsrem Falle vorliegen, ja wenn man
den Brief des Rathes vom 26. Nov. liest, so ist man im eisten
Augenblicke veirsucht anzunehmen, dieser Brief, der eine etwas
späte Antwort auf Trabers Bericht vom 1. October enthalte, sei
Knebeln bekannt geworden, er sei dadurch veranlasst worden, dies
Einnahme Qrays noch einmal zu erzählen, und habe ihr nun ein
falsches späteres Datum beigefügt. Aber die Vergleichung mit
Oollut und Jean de Troyes sowie eine genauere Betrachtung des
Briefs des Rathes selbst fuhren zu einem andern Ergebnisse. Es
ist nicht • anzunehmen, dass der Rath es für nOthig befunden, seinen i
Entschluss, Traber und andre seinesgleichen (vgl. das Concept für
die Briefe an Zürich, Bern und Solothum unten S. 514, 32 ff.)
nicht mehr ihren Aufenthalt in der Stadt nehmen zu lassen, jenem
durch ein besonderes Schreiben zukommen zu lassen, wenn er nieht
durch eineni neuen Brief Trabers dazu veranlasst worden w&re; da-)
rauf weist auch die Bemerkimg hin, die dem Briefe im Misaiven-
buche beigefügt ist. Man woUte die Antwort dem. Boten mitgeben,
der das Schreiben Trabers überbracht hatte, dieser aber, dem nicht
unbekannt geblieben war , welche Stimmung gegen seinen Herrn
herrschte, und wie sich der Rath gegen ihn stellte, weigerte sich, ^
sie anzunehmen. In seinem Briefe wird Traber die zweite Ein-
nahme von Chray gemeldet haben, er scheint aber auch die Absicht ausge-
sprochen zu haben, nach Basel zu kommen. Der Rath will dies nicht
gestatten, nicht nur, weil er nicht weiss, loin was schin oder bevelho !
Traber und seine Genossen handelx^, sondern- auch, weil ihm allerlei j
Klagen über ihr Benehmen zu Ohren gekommen sind. Nun gewinnt
die Nachricht Knebels, deren Inhalt in kurzer Fiassung mit der
Barstellung Molinets vollkommen übereinstimmt , auch in Betreff
der Zeitangpabe an Bedeutung, und, wir gelangen dazu, eine zweite
Eroberung Qrays in der zweiten Hälfte des Novembers . anzunehmen. ^
Den Gang der Ereignisse werden wir uns folgendennassen zn
denken haben.
XV. Einnahme von Gray 1477. 5J3
Nach der Niederlage vor Vesonl beim Beginne des Aufstandes
der Orafscliaft hatte sich Craon nach Gray zurückgezogen (Molinet
n, 13), und es blieb dieses, als die übrige Provinz verloren ging,
der Stützpunkt der Franzosen. Schon früh wurde ein Ueberfall
^ der Stadt durch die Burgunder geplant (s. oben 146, 10) , im Herbste,
während die Franzosen D61e belagerten, kam derselbe zur Ausführung
darch die im baiUiage d'Amont angesammelten Burgunder und
deutschen Söldner. Dieselben scheinen sich aber nicht im Stande
gefühlt zu haben, diesen ausgesetzten Punkt gegen die im Herzog-
• tham stehenden, auch das benachbarte Pesmes am Ognon (s. oben
S. 511, 26] noch inne haltenden und die von der Belagerung von
Dole zurückkehrenden Franzosen zu vertheidigen. Die Stadt wurde
aufs neue vom Feinde besetzt, an der Spitze der Garnison erscheint
einer seiner erprobtesten Heerführer, der filtere Salazar. Da ge-
düngt es nach beinahe zwei Monaten den oberlftndischen Streit-
kräften nochmals die Stadt zu gewinnen. Wir dürfen uns nicht
wandern, wenn auch diesmal Traber wieder betheiligt erscheint.
Trotz der unfreundlichen Stimmung, die zwischen der burgundischen
Bevölkerung und diesen deutschen Söldnern herrschte, waren die
»letsteren für eine erfolgreiche Kriegsführung doch unentbehrlich
noch im. Sommer 1478 war der Prinz von Oranien seiner eigenen
Aussage nach zu den grösten Veirsprechungen an Traber bereit,
tun seine Mitwirkimg zum Entsatz von Verdun zu gewinnen ^), und
gerade der Uipstand, dass Traber bei dem ersten Ueberfalle mit-
i gewirkt hatte , musste . ihn zur Verwendung bei dem zweiten em-
pfehlen. Aus der ganz vorübergehenden Bedeutung, welche die
erete Einnahme Grays hatte, erklärt es sich, dass Jean de Troyes
und Molinet nichts von derselben berichten.
Wie weit die Angaben Trabers in seinem Berichte vom 1 . October
I taverlfisflig sind, lässt sich nicht sagen, weder was die beidseitigen
Streitkräfte und die beidseitigen Verluste, noch was die Leitung
des Unternehmens betrifft, welch letztere Traber ganz für sich in
Anspruch nimmt (dasz ich . . . getzogen und die statt gestunnpt) .
Sehr bedenklich ist die Behauptung, dass er am Tage vor Ab-
ifassung des Briefes, am 30. Sept., «zi Wyson usz imd gon Croy
getzogen«. Von Vesoul nach Gray ist eine Entfernung von etwa
zehn Stunden 3) und es ist nicht glaublich, dass die Truppe die
Strecke in einem Tage durchmessen und dann in der Nacht noch
Oray durch Sturm eingenommen habe.
» Wie in dem Briefe vom 1. October, so erscheint auch noch
in dem des Rathes vom 26. November Vesoul als das ständige
Quartier Trabers. Der Brief des Rathes lässt schHessen, dass er
daran dachte, aich, wenigstens vorübergehend, nach Basel zurück-
1) Cartulaire IV, 242 f. Ueber die Belagerung und Einnahme von Ver-
dun an der Saone durch die Franzosen 8. oben S. 183 A. 2.
2] Die Länge der Eisenbahn zwischen Vesoul und Gray beträgt 49
Silometer.
Bftti«r Chronikeii. III. 33
514 Beilagen.
zuziehn. Der Rath untersagte dies, fand es aber gerathen, um Un-
annehmlichkeiten, die ihm in Folge hievon durch eidgenössische Söld-
ner bereitet werden könnten, vorzubeugen, an ZOrich, Bern und Solo-
thum zu schreiben und ihnen die GhnOlnde seines Handelns danulegen.
Wir haben uns bemüht, den Zusammenhang der uns vor-^
liegenden Quellen so gut als möglich herauszufinden und zu be-
leuchten. Vielleicht wird von den Historikern der Freigrafscbaft
neues Material beigebracht (oder ist auch schon in mir nicht xu-
gftngUehen Veröffentlichungen beigebracht worden), durch das meine
Arbeit ergänzt oder berichtigt werden kann. i«
Ich füge aus dem Basler Missivenbuch XV, 86 den Wortlant
der Schreiben des Rathes vom 26. Nov. 1477 an Ulrich Traber
und an Zürich, Bern und Solothurn bei.
a.
An Ulrichen Traber und ander sine anhanger und verwandtten ^^
zfi Wisu.
^^^L ^^ Hanns von Bemfels ritter burgermeister und der late
der stat Basel embietten Uelrichen Gräber hoptman und ander
einer gesellschafft zfl Wisu unnsem gr&s zuvor, uwer schriben
unns geton der geschieht halb zA Grey etc. haben wir ver-s
standen, und nachdem unns allerley anlangt, wie ir uch ge-
bruchent, davon unnsem besondem lieben und gfttten firunden
und getruwen lieben eyd- und puntgenossen, ouch unns tU
unglinpf und anders begegnen, das uns zA deiner frucht die-
nen möcht, harumb ist unnser will und meynung, dwil uns nit i
kunt nach zft wissen ist, in was schin oder bevelh ir die ding
handeln, das ir denn unns in unnser statt unbekombert las-
sen, sonder uwem phennig, wo uch das sust gelegen ist^ ver-
zeren. danach wfillen uch wissen z& richtten. geben
Not. 26 uff mittwuch vor sant Andres tag apostoli anno etc. 77.
b.
Zürich, Bemn, Solotum.
1^77 Unnser etc. nachdem bishar durch uch und ander unnser
besonder lieben und g&tten frund von gemeynen Eydgnossen
allerley fumemens an die hand genommen ist, stylHckeit ders
kriegen, r&w und finden zfl machen etc., begegnet unns aUerley.
mit sonder das sich etlich knecht us gemeiner Eydtgnossen
15. Traber am Gräber corriglert. Vgl. Z. 18. Auch in d«iii Scbzeiben de« BiXbts
Ton Solothtiyii Tom 4. Juli 1478 im Cartulaire d« Mnlkoiiae lY, 216 ataM da« eiieül
Orabar, dia andern Male Traber. 24. Nach begegnan ein gaitriflhaBes möcht
30. Am Bande etebt: der bott bat dleen br^J'nit geaomen.
XVI. FriedenBverhandlungen 1477. 515
landen uwer artt und yerwandtten gebom, sich zum dickem
mal in unnser statt annemmen iren phennig zA zeren und
aicli damit by uns besamlen und damit in die Welschen land
sieehent, sich allerley gebruchent, da unns nit wissen , was
s uwexs willens, sonder ist unns mercklich miszvellig solh ir
fumemmen, dann es wol in künftigem allerley ertragen, das
nit xA firucht dienen m6cht. wann unns aber gantz nit zwi-
felfl, sonder rertruwen ist, das ir und all unnser g&tten frund
desselben willens und gemAtz och sient, so haben wir im besten
'* Augrenomen , das wir solh samlung verrer nit gestatten, nach
Och die sich in aolhen fAgen von unns gefAgt, in unnser statt
^^ lassen wollen, damit solh iren eigen willen inen abzAstel-
l%n. das geben wir uch im besten zA verston, uwer lieb bit-
1^ ^nde, solhs im besten zu mercken, euch solhs den übrigen
J ^^nnsem lieben gAtten frunden von Eydgnossen obgemelt zA
^kennen z& g^eben. dasz wollen wir umb uch verdienen.
%eben uff mitwuch vor sant Andres tag apostoli anno not. 26
Vtc. 77.
Hans von Bernfels etc.
X XVI.
FriedensTerhandlungen zwischen
Buirg'^n^d und den Verbündeten
im Jahre 1477.
(8. oben S. 170, 18ff. u. Anm. 2.)
a.
Vonchlaffe der burgundischen Gesandten auf dem Tage Yom
27. Juli in Zürich.
(Band A. G. 5 S. 220 ff.)
[220] I^' hochwirdig fürst und erwirdig in gott vatter
ß^KarluM erisbischoff xü Bisants, der erwirdig geistlich vatter
Pedb v€Ui Orsanko apt ze Grolia, der wirdig herre Anthonius
ron Suppe l>ropst ze Motuaqua, und ander vil geistlicher pre-
litBJU der 'wolsebom und edel Claudens von Thonlom her von
33«
516 Beilagen.
der Bastye, her Steffan von Grawmund beid ritter und ander
vil edler gebomer, och ettliche hochgelertten in den rechten
U8Z gewalt der legacyon von wegen der tiiren und durchluch-
tigen frowen Maryen hertzogin von Burgunn tracktierende
friden, einikeit, wären lüttem und ewigen sün mit den durch- $
luchtigen herren usz den stetten, gemeinden und lantschaffiteii
der alten und nüwen pünden in obem Thutschen landen
beut gar nach uff dise meynung umb beschliessung der
zu dem letsten gerett.
Durchluchtigen, gewaltigen und unüberwintlichen mannK
ir habent vermerckt die ding so in den yergangnen tagen von
uns förgeleit sind und besunder die wile wir mit allem tUsz
begerent den firiden und g&ttwillikeit von dem mann reden
ist, so weUent wir gehellen in alle zimliche und mügliche
gedingen. harumb habent wir gebotten die sunun hundert u
thusent guldin, und so ir daran nit benAgen als wir mercken
haben wellent, das dann an uns nichtzit erwürde, so wellent
wir uch darzü geben funfibdg thusent guldin und das alles zu
bezalen mit gütten Rinschen guldin uff zile unn tage wie die
benempt werdent.
Darzu setzent wir uff uwer* gefallen, das zwuschent unser
frowen von Bui^unn und allen iren landen, herschaftien und
zugewandten niemant uszgescheiden einem und [220^] gemeiner
Eidgnosschafft mitsampt den fursten und stetten der nidem
yereynung, dem hertzogen von Lothringen und aUen andern!
iren zugewandten Eidgnossen und puntgnossen, so den Eid-
gnossen verwandt sind, und diser Burgunischer krieg an irem
teil berürt hat und noch berflren mag, darinne sy dann nie-
mant uszscheiden wellent und allen den iren an dem andern
teile der firid und richtung nach aller nottdur£Et bestättiget
werd nit allein von der frowen von Burgunn, sunder och von
allen den iren und dem, der dann des hertzogthümbs Bor-
gundi regierender fürst und ir gemachel wirt.
Und damit das solich ewig richtung unn friden dester
bestentlicher syent, so wil unser frow von Burgundi mitsampt^
iren hertzogthtimen, landen und lüten sich 'in masen gegen
den Eidgnossen mit briefen unn siglen ere undjmde inn-
haltende, versichern, damit das die Eidgnossen und ire zuge-
wandten fiirsten unn stett nun fiirohinn von hertzogen von
Burgunn und den iren nit witter bekriegt noch wider sy getan
werd, und das dis von allen edeln und unedeln mit geswornen
eiden bevestnet werden sol.
40. üeber dam a in getan itehon swei Punkte.
XVL FriedensTerhandlungen 1477. 517
Unser frow die hertzogin sol och in derselben versorgk-
niss sich unn die iren verbinden, niemant wer die syent, wider
die Eidgnossen zb enthalten, ze Sterken, hilff, giinst oder schub
ze t&nd in deheinen w^ und darz& niemant durch ire land,
s herschafiten, stett oder slosz zu rosz oder zu fftsz ziechen lassen,
so mit kriegen oder in ander geferlich* wise wider die Eid-
gnossen unn ir zugewandten als obstat sin oder t&n wölten
oder inen zu schaden widerwertenklich gedienen möchten,
desglichen begerent wir die Eidgnossen wellent sich mit iren
M undertSnen, och allen iren zugewandten gegen- unser fiirstin
und allen denen so iro zustand och verbinden.
[221] unser frow sol sich och verschriben und begeben
nach aller nottdurfiPlb, das sy den Eidgnossen und iren zuge-
wandten vorgemelt deheinerley hindrung oder abbruchs an
liiien gewonlicheh lantstrassen, wie dann die von alter har ge-
bracht, och die Burgumschen koufflüt und ander als von dem
Bin, Swaben, darzü allen obem Tutschen landen biszhar in
die messen gen Jenff und Lyon gefaren sind, also das unser
furstin ire koufflüt darz& wirt halten und andern koufflüten
»nit gestanden anders dann die gewonlichen rechten Strassen
der Eidgnossen und irer zugewandten zu faren. desglichen
begerent wir die Eidgnossen und ir zugewandten wellent solich
Strassen fryen und witter dann von alter harkomen ist mit
z<^llen, geleiten oder dätzen nit besweren.
£ unser färstin sol och nim hinfur den Eidgnossen, iren
zugewandten und den iren zu ewigen zitten, sy habent ioch
bieg oder nit, usz allen iren landen, herschaöten unn ge-
bietten, in allen dingen veilen gemeinen kouff finintUch zügän
and z& beidersitt die iren, in iren geschefften unn geworben
y^zösamen wandeln lassen und dehein teil dem andern das irren
debeins wegs.
Uns gefalt och vast wol, soverre es muglichen ist, dasz
der durchluchtigist ktmig von Franckrich in diser richtung
och begriffen werd.
^' Och wellent geruchen zu erstrecken den bestand bisz zül
uazgang diser sachen und die übrigen Sachen hierzu dienende
sollent vollkonüicher in der nechsten Versandung gehandelt
werden alle geverd und arglist hindangesetzt.
la— 15. In dieB«in Satxe ist wohl 'ein in deheinerley hindxnng oder abbmche gehör!-
SM t&i welle in der Feder geblieben, Tgl. den Wortlaut dee ähnlichen Satsee
. 519, 32 ff.
518 Beilagen.
b.
Der auf dem Tage vom 16. October in Zürich abgefiisste
Entwurf des Friedensvertrages.
(Band A. O. 5 S. 224^ ff. yon der Hand des Substituts Johannes Hanesehi
Tgl. S. 284 Anm. 2.) %
[224^] Von gottes gnaden wir Sigmund hertsM>g zu Oster-
rieb ze Styer ze Kemdten und ze Krayn, grafe zu Tyrol etc.,
Rupreebt biseboff zu Straszburg pfalt^rafe by Ryne bertzog
in Beyern und lanntgraff zu Elsasz, Reinhart fiertzog zu Loth-
ringen und marggraff zu Voldemont und ze Harcourt etc., to
Jobans biseboff zu Basel und wir gemein Eidtgenos^^n burger-
meister, scbultbeis, lanndamann, amann, rät, bürgere und
lanntlute [225] gemeinlicb diser naebbenempten stetten und
lenderen mit namen Zurcb, Bern, Lutzem, Ure, Scbwite,
Underwalden ob und nid dem Kemwalt, Zug und das iisser-i»
ampt so darzugebort, Glarus, Friburg und Solotom und wir
meiflter, rat und bürgere zu Straszburg, burgermeister, rat und
bürgere zu Basel, meister, rat und bürgere zu Collmar und
zu Scblettstatt bekennen und verjebent offennlicb mit disem
briefe: als sieb zwuscbent wilent dem durcblucbtigen boch-ss
gebomen fCbrsten und berren bem Karlen bertzogen zu Bur-
gunn etc. loblicber gedecbtnisz an einem unid uns obgenan^
fursten, berren, stetten imd lendem an dem andern teilen
vientsebafit und krieg erbept und die sieb also begeben band,
dasz die mit blutvergiessung, todscblegen, nomen, brand irnd^^
Wüstungen der lannden von uns bedersyt strenglich und her-
tiklicb geiibet und gebrucbt und sidt abgang des egenan^t
bertzog Karlen von B&rgunn sin verlassen furstentbi^ Bur-
gunn zu des durcblucbtigen bocbgeborsien fursten und herm
Maximilianen bertzogen zu Osterricb, zu Burgunn, zu Bra-^e
band etc. graven zu Flandern etc. durcb vermecl\elscba£ft, die
er mit der durcblucbtigen bocbgebomen furstin und frouwen
firow Marien bertzögin von Burgunn etc. an sieb, genommen
bat, komiden sind, das wir da dem allmecbtigen gott zu lob
und umb versecbung willen für cristenlicbes blut vergiessung ?5
oucb verderplicbes Schadens luten und lannden niit dem ege-
nanten bertzog Maximilianen und frow Marien sinem gemahd
umb solicb krieg und vientscbafften, wie und warumb sich die
biszbar begeben und gemacbt band gAtlicb betragen, gericht
•
6. In deT Anwendnng der Zeichen Aber dem n Terfnhr d^r Schreiber nicht cons*-
Snent ; wir haben daher beim Abdrucke nur diejenigen bezfLckaiehtigt, die lich deat-
ch als 2 Punkte erkennen lieseen.
XVL Fricdenaverhandluiigen 1477. 519
tmd geeint sind, wie das hiena^h von einem an das ander
geschiiben stot.
Des ersten das der egenant hertzog Maximilian, frow*
Maria sin gemachel, ir erben und nachkommen, alle die iren
& tmd ir zugewandten inn ir fnrstentliumen, lannden, stetten noch
schlössen niemant; wer die werent, wider uns ohgennxiten
forsten, heiren, stett noch lennder, unser zugehafften noch
zugewandten enthalten, husen, hofen, die stercken oder ine
hiär, gunst, furdemisz oder inn [225^] dhein weg zuschub t&n
10 und darzu niemand durch ire lanndt, herrschafft, stette oder
schloBZ, zu rosz oder fusz, zu ewigen tagen ziechen lassen
sollent, die mit kriegen oder inn ander gevarlich wise wie
das geton werden mAcht wider uns obgenan^^?» fursten, herren,
stett und lennder, die unsem und unser zugewandtten als ob-
» stat sin oder tun oder iren schaden oder in kein wege wider-
wertikeit zufAgen woltent. deszglichen sollent und woUent wir
egenan^^n fiirsten, herren, stett und lennder und unnser zuge-
wandten dem egenant;» hertzog Maximilian und sinen her-
ts<^hAmen hinwider ouch tun.
20 Zu dem andern sollent unns der egenant hertzog Maxi-
milian Ton Osterrich, sin gemahel, all ir erben und nach-
komen und lantschafft uns ohgenAnten fursten, herren, stett,
lennder, allen den unnsem unnd unsern zugewandten nu hinfur
zu ewigen zyten, wir haben yoch krieg oder nit, usz allen
ftiien landen, herrschafften, merckten, stetten, schlössen und
g&piet inn aUen dingen, welicherley das sin mag und ist, yeylen
gemeinen kouff firuntlich zugon und die unndem inn allen iren
geschefften und geworben, zu inen wandlen lassen, deszglich
sollent und wollent wir und die unnsem, ouch unser zugehafften
30 und zugewandtten inen hinwiderumb ouch thun und dweder-
teil dem! andern des vor sin sol in dheinen weg.
Zu dem dritten dasz der egenilbt hertzog Maximilian, sin
gemahel und underton unns den unsem noch unnsem zuge-
wandten kein Verhinderung, irrung, noch inntrag an unsem ge-
3itWoiilichen Strassen gon Lyon, gon Genff ober sust tän noch die
mit keinen zollen oder dfttzen anders denn von alter harkomen
ist beschweren, des^lich und inn aller dermasz ni^htzit hind-
aim gesetzt wir die unsem und unser zugewandten inen hin-
widerftmb ouch tftn sollent.
^ [226] Zu dem vierden das der vorgenant hertzog Maximi-
lian und sin gemahel dem ohgenanten Reinharten hertzogen
▼on Lothringen bekerung tun sollent siner landen, schlössen,
ae. gepüt.
520 • Beilagen.
herrschafften, galten, zins und zollen, rehtten und gevellen,
die er vor disem krieg vor in sinem fiirstenthum und landen
gehept hat und ouch in von siner firowen und groszm&ter toh
Harecurt in erbswise angefallen sind.
Zu dem funfiten ob der aUercristenlichest fürst kunig ^
Ludwig kunig von Franckrich etc. mit uns obgenanten forsten,
herren, stetten und lenderen in dis bericht gon wil, das sin
kuniglieh wirde wol tun mag.
Zu dem sechsten das der yilgenant hertzog Maximilian,
sin gemahel all die iren, ir zugehafiten und zugewandten. i«
wen und welich diser krieg berfirt hat, aller ir diener, helffer
und helfiershelfier darinn niemand uszgescheiden noch usige-
sundert mit uns yorgemelten fursten, herren, stetten und lenn-
dem, allen den unsem, allen unsem helfiem, helffershelfEem,
zugehafften und zugewandten, wer und welich die ouch ge- is
wesen sind, darinn niemand uszgesetzt noch hindann gesundert,
gutlich und frftntlich gericht und betragen und daroff alle
vechdte, vyentschafit, krieg und unlust, un&untschafit, unwüle
und sich inn dem begeben und verhandlet hat, es sye mit
todschlegen, schloszbr&chen, nomen und branden, gentzlich hin^ ^
tod und absin und dweder teü noch yemant von sinen wegen
das gegen dem andern inn kein wise, wie das bescheen kunnde
oder mochte, efem noch anden sol.
Zu dem sibenden so globent und versprechent wir obge-
nBJiten fursten, herren, stett und lender für uns und alle die^
unsem und unser zugehafften, zugewanten und unnser nach-
kommen, nemlich wir die fursten, herren by unsem fürstlichen
eren und wirden, stette und lennder by den eiden so wir
unsem stetten und lenndem [226^] geschwom band, dise
richtung und Übertragung wie davor geschriben stat zu halten "^
und dawider nit zu synnen noch ze tund in kein weg. und
inn diset richtung und tlbertragnisz so behalten wir ol^e-
schriben fursten, herren, stett und lenndem uns selber haruin
luter vor das heilig Romsch rieh, ouch die bund, verschiibungen.
verstentnussen und verphlichtung so wir vor datum dis brieSs «
gegen allen andern gemacht und geton habent.
Und aller vorgeschribnen dingen zu warem, ewigen und
vesten Urkunde so habent wir obgenan^n fursten und herren.
stett und lendere unsere inngesigle offenlich lassen hencken
an disen brieff der geben ist «
34. Tor Intor stellt du geetrichene \qt.
XVIL WaffenstUlitand 1478. 521
XVIL
Waffenstillstand zwischen Ludwig XI,
und Maximilian yom 11. Juli 1478.
Nachdem am 10. Juni 1478 zwischen Ludwig und Maximi-
&lian ein Waffenstillstand bis zimi 17. Juni abgeschlossen worden
war, der am 16. um weitere fünf Tage, bis zum 22. verlängert
wurde (Molinet II, 153. Comines-Lenglet DI, 539 f., von einer
weitem Verlängerung erfahren wir nichts), kam am 11. Juli ein
solcher auf die Dauer eines Jahres zu Stande. Der Vertrag war
t*m französischer Sprache abgefasst, die Ausfertigung Ludwigs, da-
tiert aus Anas, ist abgedruckt bei Comines-Lenglet III, 540 — 546,
diejenige Maximilians und seiner Gemahlinn Maria, datiert aus dem
Lager bei le vieux Wendin (Pont ä Vendin zwischen Lens und
Lille) ^ aus der Chronik des Molinet bei Dumont, corps diploma-
i^tique m, 26 ff. und in Buchons Ausgabe dieser Chronik II,
163—176.
Eine deutsche Uebersetzung dieses Vertrages hat Knebel auf
pag. 145 ft. des zweiten Bandes seines Tagebuches eingeschoben,
nach Ergftblung von Ereignissen aus der zweiten Hftlfte des Juli
^'nnd der ersten des August 1478. Was er mittheilt, ist die
Aasferti^^ang Ludwigs, und zwar laut dem Zusatz am Schlüsse
nach einem auf Befehl Ludwigs am 13. in Arras ausgestellten
Vidiums. Die dem Wortlaute des Vertrages vorangehendeti Ab-
sätze können sich, obgleich sie kein eigenes Datum enthalten, nicht
^auf die Ausstellung dieses Vidimus beziehn, sondern müssen auf
eine nach dem Befehl des Baülif von Amiens angefertigte Abschrift
desselben bezogen werden. Die ganze Fassung dieser Absätze ist
eine etwas räthselhafte, 'auch der Schlussabsatz und die Einfügung
des SatxeB S. 532, 7 — 10 bieten Schwierigkeiten.
^ Die Uebersetzung des Vertrages ist vielfach frei und gekürzt.
Wir haben in den Anmerkungen den französischen Wortlaut nach
Comines-Lenglet (C) und Molinet-Buchon (M) da mitgetheilt, wo
dies in erheblicherem Masse der Fall ist, sowie auch da, wo dieser
Wortlaut das Verständniss des. deutschen Textes zu fördern ge-
3^ eignet schien.
Wie die Verhandlungen des Tages zu Freiburg (oben S. 435 ff.),
haben wir auch dieses Schriftstück aus dem Texte Knebels in die
Beilagen verwiesen. Seines Inhaltes wegen h&tten wir es über-
haupt nicht abzudrucken brauchen, da derselbe, wie bereits be-
^ merkt, in authentischerer Form in zugänglichen Quellenwerken
veröffentlicht ist. Es hat aber seinen Werth als ein Theil des
522 BeOagen.
reichen Materiaies, das uns in Knebels Tagebuch znr Geschichte
der Entwicklung des Zeitungswesens geboten wird und liefert uns
ein Beispiel der Art und Weise, in welcher solche Stacke. damals
verbreitet wurden.
[145] DisK ist die rachtung imd bestant zwischen dems
allerkristenlichem forsten hem Ludowigen küng zu Franckiich
an einem und dem durluchtigisten fursten hem Maximilian
hertzogen zu Osterrich und Burgundi etc. am andern teilen.
Allen, die dise gegenwirtig geschrifit sehen, enbüt Johann
▼on Mays edelknecht ordenlicher fuischnider mins herren des ii
kungs und everwarter des kunglichen sals ein commissary des
vögtye ins ut ^) provot dasz ist obres ter richter von Bealcamie
und doselbs wonhafdg zü'versiglen und bestätigen alle Übertrag
vereynung und. verbüntnisse, die zwischen den personen ge-
schehen, sin grusz. »
Allen mönschen sy zh wissen, dasz durch mich harren
von Mays und von Sant Quintin, ein auditor, dasz ist ein
richter unsers herren des kungs, der. geben und geordenet
dozti ist durcht den herren den belisz von Amiens, gesehen
worden der bestant odfer vericht mit flissz Von wort sä. woit %
in einem offiien brieff, den der küng hatt signiert mit siner
eygnen band von zweyen angehenckten siglen von gelem wachs,
gesunt imd gantz von geschrifit, eignet und siglen, [alsz Seh
denselben auditor oder richter in angesicht des brieffi erschinen
ist, ui^d ist das innhalt des briefb. 2s
[145^] Ludwig von gottes gnoden kung in Franckenrich
. allen, die disen brieff sehen, unsem grüssz^). zu. vermiden
grossz übel und widerwertikeit, die vergangen sind und noch
ersten mochten in der sach der klag, zweitrecht und missehel^
die do sind eins teils zwischen uns und zwischend dem aller- 9»
mechtigisten fursten un^^ allerliebsten vettern Maximilian von
Oesterrich und unser allerliebsten mümen siner hnsfrowen
andersteils gesin sint, vil tag geleist worden und gehalten
durcht unser und unsers vettems und ^tnümen botten, solich
zweytracht und unhelikeit in friden zu bringen, uff welichen^s
tagen solich misshel und imeinikeit band nit mögen zh friden
brecht werden noch zu einem bestentlichen beschlossB imd
5. den. • 7. aeiai. 10. delkneclit. 19. de. 31. und. 33. sia«.
1) Wir enthalten uns eines Versuches^ diese verderbte Stelle zu ver-
bessem. An dem letzten Worte (vt) hat Knebel selbst henuncönigiert
2) C. k tous ceux etc. salut
XVn. Waffenstillstand 1478. 523
end^): dorumb hatt yü treffelicher lüte von elm und andren
teil gut bedacht und not sin, dasz man mache ein bestant
oder bericht, domit daz man dozwischen mfichte dester basz
and bequemlicher betrachten und bedencken, wie man möchte
«doTcht die hilfe gottes kommen zft einem entlichen friden;
dozü band wir 8ch allwegen gehan und band noch hertz und
begird, angesehen daz das bestimpt g&t des firidens ist das
hochat, fruchtbarest und allerge^i^mtst gut, das in diser weit
sin mag. darumb, umb ere willen gottes des allemechtigisten
I ansers Schöpfers, und vermidung mönschlichs blütz vergiessung
und umb anders böses, torheit, widerwertikeit und kumber,
den das arm volk umb forcht willen der kriegt) liden müsz,
mit dem doch ein yetlicher frommer fiirst mitliden haben sol,
Ton uns durcht rfit [146] und underrichtung der obresten von
i unserem blüt und linien, öch der von unserm grossen rät ist
ein bescblussz und vereynung gemacht zwischend ims und
unserin Torgenanten gesipten vettern und mümen und allen
lenderen, berrschafften und undertonen eins und der andren
teils eins gemeinen bestands oder berichts in form und wyse
»noch innhalt der artickel, als noch volget:
Zu dem ersten ist ein guter uffirechter bestandt, ein sicherer '
stat und verlossung der krieg gemacht, beschlossen und ver-
einiget zwischen dem küng zft eim teil und dem herzogen
Maximilian von Oesterrich und miner frowen der hertzogin
> siner elicb gemahel anders teils, alles land,. berrschafften und
underton, es sye von eim oder andren teil, in erderich, mör
und sfissen wassern, 'ein gantz jor, und hebt an am eynliften
tag des monatz Julius oder höwmonat und weret bisz man
zalt 1479 jor an denselben tag desselben monats und sind bede
>tag, anfang und end des bestands, dorinn begriffen bisz 3) uff
der sunnen uffgang des tags, der do kumpt noch dem hin-
deresten tag des bestannds.
Item diewyl solicher bestandt weret; sol ab sin an eime
€. gelian lud feUt. H.: »yons tons-joiirs e« et encoires ayons le euer et'affection.
8. ftUergemeiiut. M. le plaa MceptaDle k Dien. 17. gesipten iat nachträglich
beigefügt. Bei C. heisst es nor: entre nons et nos dite consin et conaine. und
aUen feUi. K. C. et tons lee paye.
1) C. ausqueUes joiim6eB des dites (M. richtiger: les dictes) questions
et diff^rences n'ayant est^ par eux (M. n'ayent peu estre) paeifi^es, et en-
eore ne se peuvent bonnement (M. et encoires ne se pounroient^ mettre ä
fin durant les troubles et rigueurs que (M. qui) chacun jour Burviennent
ä canse de la guerre.
2) C. par la duret^ de la guerre.
3) und sind • . • begriffen blas : Tun et l'aultre jour inelus et jusques.
524 Beüagen.
und andren teil alle yientBchafit und unwill^), sol öch niemans
von einer partyen uff die von der andren halten oder sye
schedigen, kein statt, dorff, schlossz oder marckt innemmen
oder entweren dem, in des banden sy ietzo sind, sy syent ge-
legen wo sy wellend, es sy durcht stürm, belegung, abstelung,
erstigung, Übertrag oder anders, es sy uff weihe meynung es
mocht geschehen oder in welichen schin es mocht sin, schuld
gelubde, gifft, ee, verkouffung, verandren, wichung, ubeige-
lang, zügelt, nütz mit erbbtitel oder ander, durch welicherley
titel das geschehen mocht oder recht das geschehen m6chti<
oder recht, das undertonen eins sich vermeintent [146^] zühan
wider die andren, noch sigel, widersigel noch umb keiner
ansprach willen, so einer wider den andern han möcht, oder
schin, der sig uff was meynung und wyse er wAll^]. ob Ach
solich statt, dorff oder merckt oder schlossz erbshalb yeneni^
eim herren züst&nd und die doinn werend woltend wider an
inn lossen kommen mit willen oder sust, sol als kiaftlosz sin^).
sreschehe es aber dasz yenen kein soliche statt, dorflf oder
marckt ingenommen Jrd in eynicher wyse duscht försten
oder andre von einer partye uff die andre, so sol der fiiista
der partye, die solichs geton hett, verbunden sin wider zu
geben solich statt, slossz oder platz gentzlich in 15^) tagen
oder sobald es gesin mag, nochdem dasz es imme verkundt
würt, dem oder denen es entwert ist, hindangesetzt all ursack
die sin kan oder mag, beschehe aber soliche widerkerung nit
in 15 tagen, so mag der, dem den solichs genommen oder
entwert ist, wider zu sinen banden bringen, es sye dorff, statt
27. Anf dem e in entwort swei Punkte.
1) toutes hostilit^fl et yoyes de faict.
2) C. par assault et siige, d'embl^e, par escheUement, composition ne
autrement en quelque manifere que ce seit, pour oeeasion ne soubs couleur
de debtes, obligationBy hypoihequea, donation de maiiagey vraidition, ali^-
nation, ceasion, transport, douaire, uaufruit, titre dlioirie ou succession,
ou autrement par quelque titre ou droit que aucuns des princes ou de leun
subjeta ou autres quelconques y voudroient ou pourroient demander ou
pr6ten4re, semblablement de marque, contremaique, represaille ne soub»
quelque couleur ou pr^texte que ce soit ou puisae ^tre.
3) Hier hat die Udbersetiung etwas hineingetragen, was im Orig:inäl
nicht steht Nach der eben angefahrten Stelle fährt der Text bei C. fort
Suppos^ ores que les sieurs ou habitans des dites villes, eit^s, chastetux
ou forteresses ou ceux qui en auroient la garde le (M. richtiger: le«
Youlsissent rendre, bailler et delivrer de leur Youlent6 ou autrement a
ceux du parti et obeissance contraire, et s'il advenoit u. s. w.
4) C. und M. haben beide hier und an den entsprechenden SteUeo,
XYU. WaffenstillBtand 1478. 525
oder scblossz mit belegung, stürm, erstigung, abstelung, über-
^^j durch all kriegslöff wisen und meinimg oder anders^),
^i öch noch der fiiist noch jemandes siner undertonen sich
<^owider setzen, des weren oder den hindren, domit er solichs
SAU wider zu sinen banden brecbt, sol öch umb solichs kriegs
^^T Tientschafft willen kein ursach nemmen, domit er sagen
Sekt) soliche hestandt oder bericht wer gebrochen, geb öch
er fürst in den 15 tag solichs nit wider, was denn kostens,
^^chadens und müg doruber gieng, sol er gantz ablegen, ab-
.^^tagen und den andren schadlosz machen, es sy .in gemein
^g^er in sunderheit. sol ftch der solich abruch oder innemung
^«ton hatt, von sinem fursten nit mögen gnod erwerben on
'• ^68 andren fursten willen, dem solicher abbruch geschehen ist.
V [^^^] Item und die wyle diser hestandt wert, so mögent
u&die undertonen einer und der andren partyen, sy syent geist-
t lieh, weltlich oder weUcfies states sy wellen, durchinandre
] wehren,, koufimanschafft triben und alle ir gewerb, och züsa-
men kommen zu leisten frye und sicher^) on hindemisz oder
Schadens libs oder gutes, es sy denn durcht gerechtikeit *umb
schuld oder freyel^), die sich verlöffen band noch disem be-
istandt. es sol öch umb keiner sach willen, die sich vor disem
bestaxidt verlöffen hatt, keiner an den andren ützit fordren.
ej mögend öch zfusamen gon in stett und slossz on geleit
oder urlöb, doch dasz sy in denselben stetten nützt verband-
lent, das den partyen schedlich sye an iren rechten oder ge-
horsaxoi^), in was statt, merckt^oder slossz sye komment.
I Item die edlen und kriegslütt soUent nit mögen noch ge-
f Walt lian in stett zu kommen on geleit, sollent öch nit lenger
deim. das geleit wert, dorinn bUben. zu glicher wyse sollent
ÜBÖcli prelaten oder herren nit in die stett on geleit gelossen
werden, wenn sy über 12 pferd hand^).
4. Auf dem e in w«reii zwei Punkte. 16. Auf dem » in etates ein Zeichen,
das am ehesten die Bedeutung tou zwei Punkten zu haben aeheint. 18. oder
Undamiaz oder sehadene.
qaarmnte, so dass wohl axusunehmen ist, das xy unsrer Uebenetiung stehe
fehlexliaft fClr xl.
1) C. par Toyes de hostilit^ et guerre ou autrement.
2) C. communiquer, marchander et faire toutes leuis n^gociations et
' besoignes les uns avec les autres, aller, yenir, sejoumer de Tun party en
IWtre searement et Bauvem^t
3) C. per Toye de justice ou (M. richtiger : et) pour debtes ou delits.
4) Nicht gans richtig übersetst. C. pourveu qu'ils ne feront ou pour-
ehaMeront quelque chose pr^judiciable au party et obeissance auquel seront
k villes u. ». w.
5) C. qui aujront en leur compagnie plus de douxe ohevauz.
526 Beilagen.
Item und die wyle der bestandt wert, so soll der küng
und ftch der herre von Osterrich und sin gemachel innhan
und besitzen all stett, schlosss und dörffer ^)y die sy i& diser zyt
innhand) ussgenommen dasz der küng -sol widerantworten^;
dem hertBOgen, was er innhatt der grofiischafft oder der ir zu- i
geh6rd von Bui^und und öck was er innhatt der groffischafft
von Hannegow..
Item all prelaten und geistlich lüt, köfflut und edel sol-
lend messen und enphohen all ir rent und gült, wil diser
bestandt werd, von iren p£ründen, lendren, herrschafften, ob
die fixrsten oder ander pflichtig würdent i& bezalen einer oder
der andren partyen undertonen, sol Ach nit hindren, ob so-
lichs wer in disen kriegslöffen yerschafft oder vergeben worden
von den personen einer partye denen von der andren.')
[147^] Item die stett sollend bliben in deren hend, do sy
z& diser gegenwirtiger zyt inn sind, *und sollend beh&tt werden
durcht die gulte derselben stett.
Item zu derselben hüt der stetten sol man nemmen das
dritte teil der zins oder gülte der stetten.^)
Item sollend die, die solich stett in werden han'), in-
nemmer und ampüüte setzen von den gerichten, daaz sy mö-
gend die underton in gehorsamheit behalten^, 5ch mfigend
rechnung geben von den gulten und reuten uff das, was über
den dritten teil ist, dem herren werd, dem solich statt zuge-
sprochen oder geben würt^).
Item würde Ach span oder uneinikeit keiner gülte oder
36. keinen mit einem Haken un Sehlnss. G. s^il eatoit quMtion o« dülerc&4 Un-
cluuit les rentei on reTennAe on »ntiee ohoeee.
1) C. villes, plaeeB et pays.
2) C. resenr^ que le roi dedans un moie prbohain venant fen
restituer et d^livrer u. b. w.
3] C. non-obstant quelques dons ou d^clarations qui ayent esti faitei
h Toocasion de ces demieres guerres et quelque rachapt qui auroit este
fait des dites rentes ou quelque banniBsement fait par ceux de Tun p&rty
d'aueunes personnes de l'autre party.
4) Die drei letiten Abt&tse bilden bei C. und M. aueammen einen ein-
«igen; sie sind nieht dureh item getrennt, sondern durch et yerinxndea.
5) C. qui auront la revenuS des dites places, terrea et aeigneuiiea.
6) C. pourveu qu'ils ayent tenus et tiennent le party ou obeiisaiiee du
prinee, sous Tobeissanee ou party duquel les dites terres, plaees et seig-
neuries sont k präsent.
7) Dieser Sati ist dem Sinne nach riohtig, aber in der Form sdir um-
gestaltet wiedergegeben. Er lautet bei C. : par la main desquds leeereurs
ou (M. riohtigeri et oe) sur les plus clairs deniers de leuxs reoeptes et aux
termes qu'elles eseherront, sera pay6, baill6 et deliTr6 la dite taeiee paitie
des dites revenuSs ii ceux, ^s mains desquels seront lea dites fortes placec.
XVn. Waffenstillstand 1478. 527
anders halb, das in krafflt disz bestands ingon solt ^)j mag ein
ieglicher kommen füi die conservatores desselben lands^), die
YÖgte oder amptlute des gerichts oder [banns, do solicbe gulte
inn ligend, und aft denselben in krafft disz bestands solicbs
s fordren.
Item kein dorff, statt, merckt oder schlösse, dovon der
krieg und spann zwischend den fiirsten gewesen ist^], sol ge-
brocken, geergeret, verbrant oder sust geschediget werden in
deheynerley wyse.
)• Item diewyl diser bestandt wert, so sol nieman von den
partyen den oder der, die doüin verbunden sind und wellend
in dem bestandt sin, den andren fohen^ schetzen, betrAben,
personen oder riebe verhefiten oder behemmen ^); öch all ir
imderton und anheng, die do wellend in disem bestand be-
b griffen sin, sy syent was stetts, lands oder wesens sy wellend,
so sollend sy sicher, fndsamlich arbeiten, köfi&nanschatz triben,
ich all ir geschefft schaffen und t&nu on all hindemisse und
mfige in aller mossz, als wer es fnd.
[148] Item wer ftch sach, dasz ützit understanden jwürd
»wider disen bestfmd, sol allein dem schedlich sin, der solichen
l)e8tandt bricht und übertritt, sol öch nitdesterminder der be-
standt bliben in crafft und wesen und dozwischen sol der
übertretter oder schediger des bestands ge^o/l werden noch
gestalt der sachen, sol öch solicher schad widerkert werden
ädurcht die conservatores disz bestand», die hienoch bestimpt
sind^), die soUend Ach innerthalb sechs tagen, noch dem inen
eolichs kunt wird, zti den dingen ttin. und dem nochzekommen
80 sollend sich die conservatores besamein oder die von inen
dargeordenet werden <^j, uff ein ort, das sy allerbest beducht,
23. setroBt. C. seront pugnia si gri^rement qne les est le reqneiront. 24. Mit
Ml Mgiimt K. «inen neuen Absets. 27. Mit nnd beginnt K. einen neuen
Abnts.
1) C. k quoy on doit revenir en yertu de eette tresre.
2) Um den Sinn des im Originale ausführlicheren Saties deutlioh wie-
demgeben, hfttte hier ein oder eingefügt sein soUen,
3) C. estant ^ V^J*t oü (M. ^s mains, dont) est desbat et quereUe
eutre les dits princes.
4) C. ne seront par les gens de guerres de Tun party sur l'autre et
lenrs aDids, qui voudront y estre comprins, faites aueunes prinses ou ran-
^nnement de personnes, de bestes ou autres queloonques biens destrous-
^ [M. riehtiger: destrousses, mit einem Konmia vor deip Worte), cour-
K8, pilleries, logeys, appatis en quelque maniere que ce soit
5) C. fügt neeh bei : ou leurs Substituts.
6) C. ieeux conserrateurs ou leurs Substituts.
528 Beilagen.
domit si sich mögend underrichten und sobald sy mSgend,
dasz solicher schad widerkert werd^).
Item in diser gegni sollend sin zwen conservatores, Ton de«
kungs wegen der herre von Baudekurt ^) und von mins harren
und frowen von Oesterrich wegen der herre von Yiennes ') . tLi
glicher wise in der gegni oder land von Burgundi ftcli swen,
von des kungs teil der herre von Schaulmont hertsc^ von
Brtenne und regierer von des kungs wegen in Buigund und
uff der Zschanpanien^), von wegen des hertzogen und hertzogin
von Oesterrich min herre von Bastie ^] y und f&r das land von v
Lützelburg sol der vorgenant herre von Baudekurt geben, wer
inn g&t beducht, und von wegen mins herren von Osterrich
und siner frowen min herre von Meuschathel herre von Fay^\
und zu glicher wyse für das gantz moi sollend zwen conser-
vatores sin, von des kungs wegen der amiral von Francken- u
rieh 7) und von wegen mins genanten herren und frowen min
herre Jose von Lalain herre von Montagii^). derselben conser-
vatom mag ieglicher in sinem land oder gegni ein andern
setzen an sin statt, welichen er wil^), und dem bevelhen alle
ding z& handien und verschaffen an siner statt. H
[148^] Item dieselben conservatores oder die durcht sy in
sunderheit dozü geordenet werdent von eim und dem andern
5. FiimiaB. 8. Binme. 14. jor. C. ponr tonte U mer. is. de
Umital. C. rftdminl de Frenee. 17. LeUtin.
1) C. aii lieu qui par euz sera adris^, et ne departuont d'ensemble
jusqu'ä ce qu'ils auront appoint^ et pounreu sur les dites repaiatioiu et j
besoigneront le plus promptement que faire se pourra.
2) C. Monsieur de Baudiicourt. Ueber Jean de Baudrieouit s. Com-
mynes-Dupont I, 61 A. 4.
3) C. Monsieur de Fiennes. Jacques de Luxembourg seigneur de
Fiennes, Neffe des Connetabels von St PoL
4) C. Monsieur de Chaumont comte de Brienne gouvemeor de Booi^
gogne et de Champagne. Ueber Karl von Amboise, Herrn von Chaumont
u. s. w. s. oben S. 182 A. 3.
5) C. monsieur de la Bastie.
6) C. messire Yoland (M. richtiger: Claude) de Neufehastd neui da
Fay. Claude de Neufchatel, seigneur du Fay (vgL Band II S. 92 A S| mir
Sohn Thibauts IX., jOngerer Bruder Heinrichsi des Herrn von H^rieout
und Blamont, Neffe des Johann von Montaigu. In Betreff des M in
Meuschathel Tgl. Meuss statt Neusi , vgl Band IE S. 307, 22 Yar. und
oben 318, 11.
7) Ludwig Bastard von Bourbon. 8. Band H S. 294 A. 3.
8) C. messire Posse (M. richtiger: Josse) de Lalaln aieur de MontiRny.
Vgl. Band 11 S. 135, 11 und A. 7. Oben 8. 102, 2 und A. 2.
9) C. substituer et commettre en leur lieu, ]k oü ils venont qu'fl len
besoin.
XVII. Waffenstillstand 1478. 529
teilt sollend zum minsten in 15 tagen einmol zusammen kom-
men, ietz in des kungs land^ zu dem andern mol in des her-
tzogen landt von Oesterrich an den orten, do es inen gelegen
ist, do sy sich underreden mögend von aller widerwertikeit
'und misszhandel ^) eins und des andren teils halb, der sich
TerlSffen hett antreffend disen friden, und sollend zu hand ein
Übertrag und widerkerung machen^) , sollend öch dieselben
conservatores richter sin und mit den werken vollenden die
gerichtsprüch in den Sachen, die antreffend den bestandt^j.
Item ob öch in der zyten des bestimpten bestands der
conservatom einer stiirb, so sol in monatz frist der kung oder
der hertzog, von welicher partye er wer, ein andren an des
stat geben mit glichem gewalt und macht, wie der ander gesin
ist, und dozwischen mögend ir undermann oder Substituten
^iren gewalt brachen umb enthaltung wülen des bestands.
Item und in disem bestandt sind begriffen die in der
verbüntnissz sind mit einer oder der andren partyen^). von
wegen des küngs der obrest und allermechtigist fürst der
keyser und die fursten die weUer des heiligen Römischen
aßrichs, der küng von Engellant, der küng von Castillion der
kung von Lyon^), der küng von Schotten, der kung von Daw-
marek, der kung von «Therusalem und von Ceciln^), der küng
von Hungren, die hertzogin von Savoy und der hertzog ir
sun und das gantz hus von Savogy^), hertzog Sigmund von
^Osterrich, der hertzog von Lotringen, der hertzog von Mey-
land, der hertzog [149] imd herrschafft von Venedy, die herr-
schafft und gemein von Florentz, die herrschafit und gemein
Ton Bern, der bischoff von Metz, die buntgnossen des alten
baades in Tützschen landen, dozü die farsten und buntgenossen
21. 22. Dammarck (oder sollte Danliiuurck gemeint sein?). 22. und fehlt. C.
le Toj de Jerasalem et de Cicille.
1] C. de toutes les plaintes et doleances.
2) C. prestement faire faire reparation teile qu'il appartiendra.
3) C. et seront les appointemens et sentences des dits consenrateurs,
d'une pait et d'autre, touchant les clioses despendantes de cette presente
tresre, ex^eut^es r^ellement et de fait, et k ee contraints tous les subjets
de Tun et l'autre party, non-obstant oppositions ou appellations, quelcon-
queg et «ans ce que les condamn^s puissent avoir ne obtenir aucuns re-
medes an contraire par quelque maniere que ce seit.
4} C. fügt bei: cy aprfes noxmn^s, se comprins y veuUent estre.
5) C. de Castille et de Leon.
6) Ren6 von Anjou.
7] G. la duchesse de Savoye, le duc son fils. M. la ducesse de Sa-
Toye, la maiflon de Savoye.
Buler Chronilen. TU. 34
530 Beilagen.
des nuwen bunds in Tutzschen landen, und die von Lüdicli,
die sich zu dem küng verpflicht hand oder die noch sich zfr
im verpflichten wellend*).
Item von des hertzogen wegen sind begriffen, ob sy wellend,
der keyser sin vatter, der küng von Engellant, der kung vons
Castilie und von Leon, der kung von Hungern, der küng von
Portugal, der küng von Arrogon, der kung Vemand von Nea-
plis, der kung von Schotten, der kung von Poland^), der kung
von Danmarck, die weler des heiligen Romischen richs, hertzog
Sigmund von Osterrich. der hertzog von Britanien, der hertzogi"
von Peyem^), die hertzogin, hertzog und das gantz hus von
Savoy, der hertzog von Cleven, der bischoff von Lüdich, der
bischoff von Metz, der herzog von Gülich, der pfaltzgroff uff
dem Bin, der hertzog und herrschafft von Venedige, der her-
tzog von Meylant, der marggraff von Baden, der graff voms
Ramont, der bischoff von Cambre^). die yetzbestympten bunt-
genossen sollend zu verston gen in vier monaten die nechst
kommenden, ob sy wellend in disem bestandt begriffen sin.
Item und uff das man komm^ zu gutem, entlichen friden,
so sol der kung für sin teil geben und nemmen sechs treffen- 21
licher man, und min herre von Osterrich und min frow och
sechsz man, die sollent mittler und wilkorlich richter^) sin,
soUent öch macht han, recht zu sprechen, zu vollenden in
sechs monaten [149^] all klag, ansproch und spenn, die der
kung und der hertzog mit einander hand, und sollend aj>-s
vohen an dem stück, do min herre von Osterrich und min
frow wellend da« man anvohe oder zuerst fumemme ^). und ob
sach wer, dasz solich willkürlich richter sich nit mochten ver-
einigen, so soll einer von gehell beider partyen, des kungs
und hertzogen, der ein oberman') sy, geweit werden, der in»
den stucken, do si sich nit vereinigen mögen, ein merzs mache.
6. Hnnffern aus Ungern corrigiert. 19. kommen. 25. arolieiL
31. macnen.
1) C. qui Be sont d6clar6s pour le roy et qui se sont d^elar^ et (M. ou)
veullent se d^clarer pour son party.
2) fehlt bei C, während M. ihn aufführt: le roy de Poulongne.
3) Nach le duc de Baviäre hat M. noch: le duc Loya en Bari^
conte de Weldenez.
4) M. hat femer noch: Tevesque d'Utrecht, Tevesque de Munster et
les ligues d'AUemaigne anciennes et nouvelles.
5} C. mediateurs et arbitres.
6) C. commen9ant li celle des querelles que mes dits seigneur et dame
d'Autriche voudront premierement mettre avant et ensuivant ä celle
du roy.
7) C. sur-arbitre. M. super-arbitre.
XVn. Waffenstillstand 1478. 531
Item der kung Ton sinen wegen und der hertzog von
Österlich und min frow bittend den kung von Engellant und
die bimtgenossen usz Tutzschen landen^], ob yemand wer, der
mit gewalt oder krieg, stürm, erstigung, abstelung oder sust
^inen ettiliche stett, slossz oder marckt irmeme uff die ander
party^j, dasz sy wellent helfen und bystand tun der partye,
off und wider die solicher schad geschehen wer, were sach,
das nit vor widerker gescheche, zu glicher wyse öch wider
die, die solichen Übertrag, so duicht die willkürliche richter ge-
10 macht 5) wurt, nit wolten halten.
Wer Seh von denen zweyen partyen, es sy der kung oder
hertzog, durch krieg oder anders den bestand brech, sol gantz
geyallen sin von dem rechten, das er meint zu han an denen
stucken, die spennig sind zwischend dem kung und hertzogen.
15 Item zu wissen umb betrachtung willen der obgenanten
dingen und voran angesehen die ere gottes unsers Schöpfers,
der ist ein macher des fridens, öch angesehen gesipschafft, die
do ist zwischend uns und unser mümen, sunderlich 8ch dasz
wir sind in [150] hoffiiung z& kommen zu gutem firiden, band
%wa durcht rate dere, die uns unser linien und blütes halb
gewant sind, und dere, die von unserm grossen rot sind,
haben wir disen bestand, sicheren stat und adlossung von
kriegen gemacht, uffgenommen, bestetiget, gelobt und be-
schlossen und uns vereyniget und durcht disz gegenwirtig
25 geschrifft machen wirs, nemments uff, bestetigens, beschliessens
und Tereinigens, habends öch gelobt, geswom, globends und
swerens in dem wort eins kung durcht den glöben und eyd
unsers libs und ere^], och by verhafftung als unsers gutes, ge-
swom uff dem heiligen ewangelio und uff dem canon der hei-
^^ligen messe, die wir mit unser band gerurt band, solich be-
standt halten und schaffen gehalten werden von puncten zu
puncten, öch alle stuck und sunderbar artickel, die dorin be-
griffen werden und dovon sagent, öch niemer lossen dowider
tun noch dowider tün^), wer öch sach, daz unser undertonen
ssyenan keiner dowider tet mit kriegen oder anders, wellend
S. iimeme odar «in fthnliclieB (dem preignent bei C. entsprechendes) hier n ennur-
tendea Wort fehlt. 11. were. 22. diser. aJosning. 27. rot. C. en
paroUe de roy (M. en pMrolie de prince). 29. den.
1) C. ceux des ligues d'AUemagne.
2) C. fügt bei: ou enfraignent cette dite tresve.
3) C. la sentence des dits arbitres.
4) C. par la foy et serment de nostre corps, sur (M. soubs) nostre
^nneui.
5) C. ne Jamals faire, venir (M. ne venir) au contraire ne querir quel-
34»
532 Beilagen.
wir schaffen, dasz widerkert wurt^], öch die ubertretter stroffen
noch gestalt der Sachen, in mossen das öch die andern doTon
sollend ein exempel nemmen.
Und aller vorgenanter stuck halb hand wir underworfen
und yerhefft, underwerfend, verpfenden und yerheften als^
unser gut und in sunderheit yeglichs, das wir hand und uns
züvallen möcht^l, und dasz man disen brieff nit allezyt mflsse
bruchen, wellend wir, dasz ein yidimus gemacht werd und
versiglet mit des kungs sigel und ein andre glöbhaftig sy als
disz original. t<i
Und uff das solichs stet und vest sy, so hand wir disz
gesigniert von unserer hand und tun siglen mit unserm sigeL
in unser statt Arras im 11. tag julii, do man zalt tusent vier-
hundert sibentzig acht jor und unsers richs 17 jor.
Also gezeichnet: ^^
Loys *) .
[150^] Und uff dem ruggen des briefs ist geschriben:
Durcht den kung in sim rot zu Schamont^).
Dasz also geseit ist oder geschriben ist, hand uns imser
auditores oder richter bezügt, das sy gesehen und gehört hand« ^\
das es ist, wie es in versigleten brief ist, und noch ir züg-
18. nt. 20. besagt fehlt.
ques moyens pour y venir ne pour en «ien perrertir ou faire (M. üedre ou
faire faire) quelque immutatioii d'aucunes des choses dessusdites.
1) C. si aucune chose estoit faite, attent^e ou innoT^e au contraire
par 1108 subjetfl ou ohefs de guerre et serriteurs (M. par noa of&ciers et
subjects), de les (M. richtiger: la) faire reparer.
2) Dem entsprechenden Satze ifet bei C. ein etc. beigefügt. Dann folgt
sofort das Datum : Donn6 en notre cit6 d' Arras u. s. w. Es fehlt nicht nur
der allerdings an dieser Stelle auffallende Sati, der die Anfertigung eines
Vidimus vorschreibt (Z. 7 — 10), sondern auch der Sehlusssats, der Ton der
Unterzeichnung und der Besiegelung handelt, und der sich, tmsrer Ueber-
setsung ganz entsprechend, bei M. vorfindet. Er lautet dort : et a^ que
ce soit ferme chose et estable, nous avons sign^es ces presentea de nostre
main et icelies faict seeller de nostre scel. donn6 en nostre camp u. s. v.
3) Nach der Angabe der Unterschriften hat M. noch einen Absatz, in
welchem die sechs vom Könige bezeichneten Conservatoren aufgezählt
werden.
4) C. et sur le repli, par le roT en son conseil, de Chaumont. Der
Uebersetzer hat irrthümlicher Weise den Namen des gegenieichnenden
Seeretärs »de Chaumont« (der bei C. an dieser Stelle nicht, wie i. B. S. 549
gleich demjenigen des Königs durch den Druck hervorgehoben ist) als eine
zum vorhergehenden gehörige Ortsbezeichnung aufgefasBt.
XVIII. Bisinger Handel 1478. 533
uisse hand wir an die Tidimusbrieff t&n siglen mit unserm
kunglichem sigel^J, am 13. tag julii, do man zalt 1478. also
gezeichnet als hie stat:
Datum per copy per moy.
Je. Juillerd.
XVIII.
Der Bisingerische Handel 1478.
(Siehe Band DI, S. 194, 16ff. 205, 1801)
Zur Elrgänzung dessen, was uns Knebel über die Verwickelungen
u berichtet, welche durch die Befreiung des Hans Bisinger herbeige-
führt worden , namentlich über d^n Streit des Rathes mit dem
deutschen Hause, drucken wir zwei auf diesen Handel bezügliche
Actenstflcke ab, sowie die eingehende Erzählung desselben, die sich
in einer nachgelassenen Arbeit Wurstisens findet. Das Verhält-
» aiss, in welchem die in diesen drei Stücken enthaltenen Angaben
zu einander und zu den Angaben Knebels stehn, suchen wir durch
die beigefügten Anmerkimgen zu beleuchten, an der Hand weiterer
Actenstücke fügen wir dann einiges über den Ausgang jenes Strei-
tes hinzu.
^ Die erwähnte Arbeit Wurstisens, die gewöhnlich als seine
Beschreibung des Münsters citirt wird, liegt uns nicht im Originale
vor. 'Es befand sich dieses einst im Besitze des 1754 verstorbenen
Professors Joh. Heinrich Brucker (Basler Chron. I, 372), dann
seines Vaters, des gleichnamigen 1761 verstorbenen Pfarrers zu
»St. Peter (Haller, Bibl. der Schweiz. Gesch. I Nr. 846), und
wurde wahrscheinlich mit andern werthvoUen Manuscripten aus
dem Bruckerischen Besitze nach dem 1765 erfolgten Tode des
Pfarrers Johann Georg Ertzberger versteigert (Basl. Chron. I, 373),
ohne dass man weiss, wohin es gekommen ist. Dagegen besitzen
30 wir unter einer Anzahl Abschriften von verschiedenartigem Werthe
eine um die Wende des 17. und des 18. Jahrhunderts mit äusserster
Sorgfalt angefertigte, die das Original bis auf die Orthographie und
die Abkürzungen getreu wiedergiebt. Sie führt den Titel : »Christian
1] Es ist auffallend, dass in diesem das Vidimus betreffenden Satze
der König zuerst in erster Person redend aufgeführt wird, während dann
doch seine Unterschrift nicht beigesetzt ist.
534 Beilagen.
WuTstisens, ehemals Stattschreibers z& Basel Collectanea historica
von der hohen Stifft und nahe gelegenen Gebäuden daselbst. Von
dessen eigener Handschrifft abgeschrieben und wiederum mit dem
Original collationiert.ff Beigefügt ist eine Notiz über Umfang und
Beschaffenheit des Originals. Diese Abschrift, die 127 beschriebene ^
Blätter in fol. enthält, befindet sich auf der Vaterländischen Biblio-
thek der Lesegesellschaft zu Basel, wo sie die Signatur O 45 trägt.
Unser Abdruck schliesst sich durchweg dem von ihr gebotenen
Texte an.
Die (wie die erwähnte Notiz hervorhebt, unvollendete) Arbeit i'
Wtirstisens enthält eine historisch-topographische Beschreibung des
Münsters und der in seiner Umgebung befindlichen Gebäude, an
letzter Stelle des deutschen Hauses. Da wird denn auch erzählt,
was sich im Jahre 1478 hier zugetragen. Wurstisen hat das Tage-
buch Knebels gekannt und es offenbar auch bei diesem Anlasse i&
benutzt, die Hauptgrundlage seiner Erzählung bildet aber eine uns
nicht erhaltene Quelle, die aus dem deutschen Hause selbst stam-
men muss und uns den ganzen Handel vom Standpunkte der In-
sassen dieses Hauses aus vorführt. Wurstisens Erzählung bildet
somit ein interessantes Gegenstück zu der Darstellung, wie sie uns ^i
aus den beiden vorhergehenden Actenstücken entgegentritt^).
a.
Brief des Rathes zu Basel an den Landcomtur Henmann von
Lutemau vom 1. August 1478.
Concept von der Hand des Stadtschreibers Nidaus Busch im Missivenbuch 3
XV, 158 ff. Wir stellen dieses Stück, obgleich es nach Fällung' des unter
b mitgetheilten Urtheilsspruohes abgefasst ist, voran, weil es sieh haupt-
sächlich mit den an den vorhergehenden Tagen geführten Verhandlungen
beschäftigt
Dem erwirdigen, fiimemmen herren Herren Henman von^
Luttemouw lanndtcommenthür Tutsches ordens im Elsasz und
Biirgiiaiten etc.
Erwirdiger, fumemmer herr, unser willig dienst syent uwer
erwirdikeit altzyt von uns bereit voran, also hatt sich ein han-
del von zwfiyen unsem bürgeren mit nammen Hanns Eberler»
und Clauws MCyer by uns begeben, antreffende unser gemeinen
statt hohenherlikeit, oberkeit und gerechtikeit , durch die-
selben unser bürgere verletzt, darumbe sy in uwers wirdigen
Ordens huse by uns in frihCit wise gewichen sind und sich
doch anders denn sich wol geburt darinn bewiszt und ge-^^
1) Die Darstellung bei Ocha V, 195 ff. beruht auf Wurstisen. Ob
einige kleine Abweichungen, die aber auch aus Ungenauigkeit entsprungen
sein können, und das Anführen einiger lateinischer AusdrQcke in Klammen
auf eine weitere Quelle hinweisen, ist zweifelhaft.
XVni. Bisinger Handel 1478. 53^
halten, darumbe und ob das nit enwere, wie das durch unser
Torderen und uns yewelten gehalten und in äbung herkommen
ist, wir die unsem an das ende ouch kommen laszen haben.
under disen dingen ist uff donrstag nechst verschinen für uns
3 kommen der erwirdig herr Hanns von Stetten commenthür
des huses Bücken^), vermeinende solich unser fiimemmen
wider des wirdigen ordens fryheit wesen und sin, an uns ge-
sinnende, ze gedencken die unsem abzetunde, mit me siner
Worten anzfiigende, dasz er w/)lt solichs vermitten wesen. daruff
i-*wir im nach dem mole durch unser ratzbotschafil antwurten
la^en, sin anbringen gehört und vernommen haben, des willens
und gemftts ze tund alles, das wir wüsten uwerm wirdigen
erden, ouch siner person lieb und dienstlich sin, wissen ouch
nit anders, denn solichs biszher getan haben, [159] mit ent-
1^ deckung, in disen dingen nit witter furgenommen haben, denn
von alter her yewelten bede, z^ Sannt Johanns und an andern
ennden, by uns gebracht und in äbung herkommen ist, wir
ouch loblichen gefryet und begnadet syent. und nachdem wir
uwers Ordens friheit unbericht gewesen und noch sind, haben
^ wir im tun sagen, wenn wir deren bericht werden, wollten
wir die und ouch unser friheit für banden nemmen, darüber
sitzen und im uff sin anmtittung zimlich, geburlich antwurt
geben, denn dasz wir des willens weren, dem orden siner
fnheitten einichen abbrach ze tünd, weren wir nit. desglichen
s wollten wir uns hinwider zu dem orden und im ouch halten,
1; Der Rath beginnt die Darlegung seiner Verhandlungen mit dem
Orden erst mit der am Donnerstag eingetretenen Dazwischenkunft des
Comturs von Beuggen, der hier irrthamlich Hans statt Lienhard von Stetten
TgL S. 196, 17. Missivenb. XV, 205) genannt wird. Nach Wurstisen hatte
sieh der Comtur von Basel, Andreas Schmid, am Dienstag in Begleitung
des Tresoriers von Beuggen vor den Rath begeben ; als die Vorstellungen
der beiden nichts fruchteten, Hessen sie den Comtur von Beuggen kommen,
der Mittwoch Nachts eintraf und am Donnerstag mit Schmid vor Rath
enchien. Knebel sagt in seiner ersten Darstellung S. 196, 16 ff., der Rath
»ei durch Schmid und Stetten zum drittenmal gemahnt worden, die Wachen
zu entfernen, was wohl so zu yerstehn ist, dass vor der am Donnerstag
erfolgten Maühnung schon zwei frühere stattgefunden. In seiner zweiten
Darstellung l&sst er (206, 10 ff.) zuerst Schmid allein, dann Schmid und
den Tresorier Ton Beuggen zusammen eine Abmahnung erlassen. Wenn
die Angabe »Andreas Schmitt . . . primo solus . . . adiit consulatum« genau
H 80 musste der Comtur sofort am Montag nach dem Eintreffen der
Stadtkneehte im deutschen Hause zu dem in Folge der Befreiung Bisingers
puammenberufenen Rathe geeilt sein. Dies würde aber der Bericht bei
Wurstisen kaum verschwiegen haben, und der erste Schritt Schmids be-
sebiiuikte sich wohl auf die bei Wurstisen erzählte Aufforderung an die
Stadtknechte, das Haus zu verlassen.
536 Beilagen.
an in bittlichen begerende, dis antwurt im besten von uns ze
vermercken. also ist nit one, derselben unser ratzbotschafft
ist von im und herr Andresen dem huszcommenthür geant-
wurt und anzoigung getan, wie derglich Sachen an anderen
ennden, da ir uwer husere haben, gehandlet werden, mit er-^
biettung, sy abgeschrifit uwer friheit wollen laszen hören, das
unser botschafft in der gestalt abgeschlahen hatt, darumbe
dhein befelh von uns haben, ouch angesehen, dasz das ir per-
son halb unverfSngklich were. deshalb die vermelten commen-
thur zuletzst gemeint haben die unsem usz dem huse ze nem- ij
men, yettweder teils rechten on schaden, wollen sy als die so
der friheit nit begem ze bergen, damit kommen für unsere
gnedigen herren von Osterrich etc. landtvogt oder für uns
oder an welhes ende uns das geliept, und uns ir friheit durch
bullen und briefe solher masze berichten, wir sy solhs fiimem- 1^
mens in kunfftigem vertragen, weihe meynung die unsem
angenommen haben an uns ze bringen^), und als wir ir er-
bietten momendes gehört und vernommen^), haben wir tod
stund zwen unser ratzfrunden zu inen kommen laszen, der
meynung, die unsem yettweders teyls gerechtikeit on schaden ^j
usz dem huse wellen laszen konomen und der berichtung vor
uns umb minder costens und furderliches usztrags wiUen wollen
erwarten, uns anders nit haltende, denn sy irem erbietten gnug
sin und dem nachkommen wurden, das aber von inen ver-
neint ist, in gestalt sich so wyt nit erbotten haben, und ob 2^
wol solich erbietten bescheen, so were doch dem des tags der
erbiettung nit na^//kommen, demnach wollen meynen ir er-
bietten ze halten nit schuldig sin, mit me heissen tröuworteu,
deren wir billich von inen vertragen weren ^) . welich meynung
27. nit kommen.
1) Hier gehn nun die Darstellung des Rathes und die der On^ens-
herren, wie sie sich bei Wurstisen findet, auseinander, indem der ersten
zufolge die Comtuie, nachdem die beiden Abgesandten in correcter und
Torsichtiger Weise es abgelehnt haben, sich die Freiheiten des Ordens
vorlesen zu lassen, Vorschläge machen, su denen sie am folgenden Tage
nicht mehr stehn wollen, während bei Wurstisen hievon keine Rede ist
und deshalb die Rathsbotschaft vom Donnerstag sowohl als die vom Frei-
tag eine ziemlich einfältige RoUe spielt. Dieser letztem Darstellung ent-
gegenzutreten und das Benehmen des Rathes dem nachtheiligen Ziehte, in
welches er durch dieselbe gestellt wurde, zu entrücken, erscheint ab der
Hauptzweck unseres Schreibens.
2) Nach ELnebel 197, 4 und nach Wurstisen wurde am Freitag der
grosse Rath zusammenberufen.
3) Auch W. spricht von einer Entrüstung des Comturs von Beugges
und einem heftigen Wortwechsel.
XVin. Bisinger Handel 1478. 537
and fumemmen uns an sy etüicher masze befrdmbdt, angesehen
dasK imsemthalb nit muglich was darinn ze handien, vor und
ee uns ir erbietten anlangte, das ouch ee nit hatt m6gen ge-
sclieen denn gescheen ist. wie nu dem, so langt uns an uns
& gegen uwer erwirdikeit verclagt, eben hoch gefrfivelt haben,
des wir doch nit wissend, dwil wir uwers ordens Mheit unbe-
rieht sind und nit witter begert haben denn deren bericht
werden, weiten wir nach verhorung der und unser friheit
gebuxlich antwurt geben, und nachdem sich die Sachen in
10 der gestalt und [160] nit anders haben begeben, wolten wir
uwer erwirdikeit die ouch nit verhalten, ob uch anders von
uns angelanngt were, das von uns, als wir gar gutlich bitten,
nit ze glouben. und wiewol wir die unsem usz dem huse kom-
men laszen haben ^), yedoeh ist nochmals unser erbietten,
13 wenn wir uwers ordens und des huses friheit by uns bericht
werden, wollen wir uns bewisen als die so uwerm wirdigen
Orden siner friheit gar nitt abbruch tun wolten, desglichen
wir uns zu uwer erwirdikeit und dem orden unser friheit und
herkommen halb ouch versehen, denn alles das wir wüsten
2»ze t&nd uwer erwirdikeit und dem orden angenem, weren
wir altzyt begirlich geneigt. geben uff sambstag ipsa
die saneti Petri ad vincula anno etc. 78. (gefertiget coram
consulatu).
Veter Ro/ ritter etc.
2s b.
Urtheilsspruch gegen Hans Eberler und Claus Meyer
vom l. August 1478.
Das Original auf Pergament befindet sich im Staatsarchiv Basel, geheime
R^stratur C I, CC. An einem Fergamentstreifen hängt ein kleines graues
3ii Wachssiegel mit dem Familienwappen des Schultheissen.
Ich Burkhart Segennser schultheisz zu Basel tun kunt,
dafi, als ich verwasz und statt hielt des ersamen wisen herre
Hannsz Hflrlings vogt zu Basel an miner herren statt des
22, 23. Die Worte g. c. c. sind von Busch sp&ter beigesetzt.
1) Nach W. geschah dies, sobald die Amtleute das Haus betreten
hatten, um die Schuldigen yor Gericht zu laden. In dem unten zu er-
wihnenden Briefe an den Deutschmeister vom 20. Jan. 1479 sagt der Rath,
er habe die beiden im deutschen Hause bewachen lassen, »untz wider sy
recht angevengt und darumb ergieng das recht wer«, »vor anvang der
leehtten haben wir die unnsenii so sy behätt, von dannen genommen und
uwer huse unbekombert gelassen«.
538 Beilagen.
burgermeisters und der reten der statt Basel, f&r mich offennlick
in gericht komen sint die ffirsichtigen, ersamen, wysen Hanns
Irme, meister Heinrich Gyger, meister Heinrich Guldinknopff,
meister Claus Buwman, meister Heinrich Meiger» meister Lien-
hart Mömachi] und Niclauws BAsch statschriber, all bui^re^
zu. Basel, als hotten gemeiner statt Basel als von derselben
statt Basel hohennherlikeit, oberkeit und gerechtigkeit wegen ^j,
und nachdem sich die erstgemelten hotten mit fürsprechen
angedingt nach form des rechten gestalten 3), clagten sy zu
Hannsen zem Gold genant Eberler und Claus Meigern iien i«
mitburgem gegen frid und gegen firevel, ouch zu irem lyb und
zu irem gtitt, und als hoch man nach Ordnung und Satzung der
rechten zu inen klagen kan und mag, das sy irs eigen för-
nemensz mit bedachtem müt durch ir rätt und getatt geworben,
geordnet und verschafft haben, nachdem Hannsz Bisinger von u
Straszburg ettlicher diebstal halb verlömdet worden, ingefengnüsz
komen, für gericht gestalt, penfellig funden und umb solicb
sin diebstall von dem leben zem tode ze richten bekannt ist
und damit dem kleger der lyb und dem richter das g&t zuge-
teilt, und wenn solichs beschee, das damit der kl^r ledige
sye: das da demselben kleger und dem nachrichter in der
löblichen statt Basel uff des heiigen richs Strasse, unerfolgt
der rechten, ouch unerloupt burgermeisters, zunfftmeisters und
der reten der statt Basel, ouch über das der burgermeister
Clausen Meigern sin fflmemen abgestalt hat und das Hannsz^
zem Gold als einer der reten und Claus Meiger als einer des
gerichts, ouch desz burkrechten w^en der statt Basel mit
eiden verwant sint, ir nutz und ere ze werben, iren schaden
ze wenden, der vermelt Hannsz Bisinger frevelichen entwert
und hingeschoben worden ist und damit ein statt von Basel ^
irs rechten entsetzt, damit die urteil nit iren furgang hat
mögen haben, noch die begangen flbeltfit nach gesatz der
rechten und der uszgangen urteil gestrafft worden, demnach
1 ) Die Genannten waren aämmtUch Mitglieder des alten Käthes. Schön*
berg 798.
2) In dem bei Heusler Verfassungsgesch. 205 angeführten Falle tod
1468 klagte im Namen des Rathes dej oberste Rathsknecht (Qberstknecht).
und eben derselbe erscheint in der bei Ochs VI, 782 ff. abgedruckten Ord-
nung des Malefizgerichtes als der regelmässige Kläger. Diesmal konnte
er nicht auftreten, weil er laut W. die Bewachung im deutschen H&use
leitete.
3) Nach Ochs VI, 786 wählt der Oberstknecht als seinen FOrsprecber
den Freiamtmann. Ueber die vier Amtleute des Schultheissengerichtes,
deren ältester der Freiamtmann ist, s. Heusler 209 f.
XVm. Bisinger Handel 1478. 539
und ein statt von Basel als ander frye stett des heiigen richs
Ton dem heiigen rieh löblich gewidmet, von Komischen keisem
und kdngen gefryget und begnadet und von alter in flbung,
harkomen und recht ist: alles z& merkglicher Verachtung der
5 rechten und des heiigen rychs eehafft und zu abbruch und
Schmach der statt Basel fryheit, hohennherlikeit und oberkeit.
und dwil sölichs durch ir rätt und getätt filrgenomen, gehan-
delt und bescheen ist, harumb so vorderten und begerten die
machtbotten davorbestimpt an Hannsen zem Gold und Clau-
losen Meigem, Hannsz Bisinger dem kleger und dem nach-
richter wider zu banden ze antw&rten und zu weren an das
end und an die statt, do er inen entwert und in masz er von
iien banden komen ist, damit das im der erkannten urteil
nach umb sin misszhandlung beschee, das recht sye, und von
i^ir Aberfarung wegen, das sy das verbessern sollen, und wa
solich werung und antwfirtung nit beschee, das dannathin zu
irem lyb und gfit gericht werde nach Ordnung und Satzung
der rechten und wie recht ist, und so ferr sy der klag anrede
sin wollen, wol und gütt; were desz nit, so hofften sy solich
»irclag farzebringen in ma^szen sy des in recht getrflwten zu
gemessen, und begerten darumb gerichtz und rechts und der
besserung. dwil n&n solich vorbestimpte klag in gericht
offennlich bescheen und niemant zugegen was, der dawider
redt, ward nach miner &ag mit einhelliger urteil erkannt,
^i&s man Hannsen zem Gold und Claus Meigern durch zwen
geswomen amptmane solich angezogne clag verkflnden solte,
also und mit denen f&rworten, ob sy fintzit dawider ze reden
vermeinten, das sy dann für gericht komen und zu oder uff
die Yorbestimpt^n clag antwurt geben möchten, ob sy wölten;
^' and ob sy kemen und das thon wArden, so beschech dannathin
nff ir antwÄrt, das recht sin wurde ; ob sy aber nit komen oder
das nit thon würden, beschech dannathin aber, das recht sin
^de, und das sy sich wisten darnach ze richten, uff das
ich obgenanter richter Petterhannsz Wittenhein und Claus
^ Walchen den geswomen amptlüten gebotten, zu Hannsen zem
Gold und Claus Meigern ze gand und inen angezogne clag
zu verkflnden. die ouch von dem gericht gangen und neher
dann in einer glockennstund darnach wider komen, und hatt
Petterhannsz der amptman geseit: als sy beid in den hoff zem
•" Tütschen husz in der statt Basel ingangen, sye in der commen-
30. und fehlt.
540 Beilagen.
t&r^) begegnet, sy gefragt, was sy ze thond mtit haben, dem
sy ii befelch eröffnet; der habe inen nit woUen gestatten
sollich verkundung in dem hoff ze thond , und also m&ssen
abscheiden, mit vil me worten etc. dem ouch Claus Walch
der amptman in allen worten gehollen und geseit hat, das es^
also ergangen sye. demnach die hotten begerten furer ze fingen.
was nfln recht were; do ward erkannt, das ich beid ampt-
manne wider usszhin schikenn und an den comment&r oder
ander, so das ze weren underston wftrden, z& begeren, das sy
Hannsen zem Gold und Clausz Meigem die vorbestimpte clag m
2& gescheen verg&nden, und ob sy das nit gestatten wölten,
sölten sy die verkAndung vor dem TAtschen husz an offner
sträsz zu einem, ze andern und zem dritten malen usrfiffen
und Hannsen zem Gold und Claus Meigem gegen fiid und
gegen frevel nach lut der angezogne klag bar zu recht ver-is
künden, und ob sy kement und antwArt zu der gedachten klag
geben, wol g&t, were desz nit, so beschech dann fftrter aber,
was recht sin würde, uff das hab ich obgenanter richter
Petterhannsen Wittenhein und Clausz Walchen zem andern
mal hinuff zu dem Tfttschen husz geschikt, inen bevolhen,i^^
die verkundung ze thond nach lut der erstbestimpten urteilen;
die das thon und in deiner wyle widerkommen und geseit,
wie sy f&r das TAtsch husz komen, an dem thor clopffet und
begert, sy hinin ze lassen und ir befelch der verkfindung halb
ze volf&ren, do habe der commenth&r inen geseit, mine herren •£>
die rett von Basel understanden ir fryheitten zu hanndhaben.
deszglichen weite er sins ordens fryheitt ouch behalten und
nit gestatten, yemanden in dem hoff zu verk&nden, ob sy aber
sust ftntzit mit inen, nemlich Hannsen zem Gold und Claus
Meigem, zu reden betten oder vermeinten, mochten sy thon ^'
und aber die stehe irsz ampts hieusz lassen; uff das sy vor
dem thor gestanden, zem dritten malen daran clopffet und
Hannsen zem Gold, ouch Clausz Meigem ze einem, ze andern
und zem dritten malen gerAfft und erfordert, die verkfindung.
so inen von gerichtz wegen an sy ze thond bevolhen sye, fü^
verhören, und inen aber bar ßti gericht verkflnt nach lut der
vorbestimpten clag und der ergangnen urteilen, mit den ffir-
worten, ob sy nit komen, das uff der cleger anrflffen nit-
desterminder bescheen, das recht sin wArde. betten sich desz
1. begeget.
1) Nach Wurstisen war es der Gomtur von Beuggen, der aus dem
Garten herbeigerufeni die bereits in den Saal getretenen Amtleute fortwie^-
XVm. Bisinger Handel 1478. 541
vor vil erberen lAten und den nachpuren bezflgt und damit
abgescheiden. daruff ich megedachter richter aber fragt, ob
die rerkändung in massz erkannt were bescheen, und was nön
föro recht were, darufF ouch bekannt ward, das die verkündung
^wol und in masz erkannt bescheen were, und sydmals die
Terkundung nach lut der vorgeschribne urteil bescheen, so
m6cht ich fragen ze einem, zem andern und zem dritten
malen, ob Hanns zem Gold, Claus Meiger oder yemant von
irtwegen hie were, der die bestimpte clag wider sy verant-
!< wtoen wölte. als ich ndn in gericht offennlich ze einem, zem
andern und zem dritten malen uffrfifft, ob yemant were, der
die angezogne klag wider Hannsen zem Gold und Claus Mei-
gem bescheen verantwurten wölte, und aber niemant erschein,
der fintzit darzu redte oder reden weite, fragte ich, was nun
li furo recht were. daruff ward erkannt, dwil Hannsz zem Gold
und Claus Meiger beid ingesessen burger werent, das man inen
dann die angezogne clag z& husz und z& hoff oder irem ge-
sinde sament und sunders verkfinden solte nach lut der ob-
geschriben urteil, also habe ich Petterhannsz in Hannsen zem
3iGrold husz und Claus Walchen in Claus Meigersz husz ge-
schikt, inen sament und sundersz bevolhen, die verkundung
ze thond nach lut der erstgemelten urteil, die also uszgangen
und in deiner wyle wider komen, und hatt Petterhannsz
Wittennhein geseit, wie er in Hannsen zem Gold husz
3 gangen, imd als sin efrowe in swerer krankheit gelegen, habe
er der tochter und der junkfrowen geseit, wie im bevolhen
were, Hannsen zem Gold irem vatter gegen frid und gegen
frevel nach lut der vorgeschribnen klag har f&r recht zu ver-
künden, dem möchten sy das kunt thün, und keme er und
^^' Yerantwfirte die clag, wol und gut, were das nit, beschech
förter, dasz recht sin w&rde ; darzu im die thochter geantwfirt,
sy wölte einen hotten zu dem vatter schiken und söliche ver-
k&ndimg sagen lassen, so hatt ouch Claus Walch geseit, wie
er f&r Claus Meigers hftsz gangen, und als er daselbs an der
^thären geclopffet, syen der common th&r und andere in dem
T&tschen hoff hoch an einem laden gestanden, in gebetten mit
lutter stimme ze eröffnen und zu sagen, was sin Werbung und
empfelh were, und werent ouch Hannsz zem Gold und Claus
Meiger under ogen gestanden, do habe er geseit, wie im be-
«^^Tolhen were, Clausz Meigem gegen frid und gegen firevel har
& gericht zu verkänden, die megedachten clag zu verant-
wfbrten; tetten sy das, mit heil, were desz nit, beschech nit-
desterminder, das f&ro recht sin w&rde; daruff im Hannsz zem
542 Beilagen.
Gold und Claus Meiger geantwftrt) so ferr mine henen inen
ein fry, sicher geleit zum rechten und wider an ir gewaisami
geben, weiten sy gern komen und ir antwflrt wider die ange-
zogne clag geben; ob des nit, weiten sy in ir antw&rt in ge-
schrifit geben , begerten, das er die empfahen und fiir ir ant-^
wflrt in recht legen w61te ; die habe er nit weUen nemen, sye
damit abgescheiden. als nftn beid amptmann verhört und er-
kannt ward, das sy wol und recht verkflnt betten nach lut der
Yorgeschribnen urteU, fragt ich uflF beger und anr&fiiuig gememer
statt botten, was nfin recht were, und ward erkannt: dwili«
die hotten Hannsen zem Gold und Claus Meigem zu husi
und hoff verkftnt betten nach l&t der ergangnen urteil, so
sölt und möcht ich in gericht offen uszr&ffen und fragen ze
einem, zem andern und zem dritten malen, ob yemant encliine
oder zugegen were, der die megedachte clag wider Hannseni^
zem Gold und Claus Meigem bescheen yerantwfirteu weite.
als ich nfln zu einem, zem andern und zem dritten malen also
uffrfifft und aber niemant erschein, der ftntzit daizu reden
oder antworten weit, ward uff gemeiner hotten anrfiffung aber
erkannt, dwil Hannsz zem Gold und Claus Meiger gemeiner S)
stat Basel mit rAt, gericht und burgerschafil bewant, und
Hannsz Bisinger von Straszburg durch ir rätt, st&r, hilff und
zuthon dem nachrichter an &yer, offiier strasz entwert, die
angezogne clag und verkundung verachtet, so ward erkannt.
das sy sölichs verbesseren sölten; als n&n uff anr&ffiing deris
hotten gefragt, wasz die besserung sin sölte, ward f&ro erkannt,
das sy den clegem in namen gemeiner statt lyb und gat ver-
fallen sin und verbesseren sölten. sidmalen nfin wider solich
urteil niemant nftntzit redt, so hab ich die beschlossen ze
einem, zem andern und zem dritten malen, als recht ist. a^
daruff ouch nach miner frag f&ro erkannt ward, ob yemant
wider die gedachten urteilen untzit redte oder thon wArde, das
der oder die den angeclagten glich z& büsz ston und ouch lyb
und g&t verfallen sin sölten. unnd sidmals das ouch niemant
widerredt, hab ich die urteil beschlossen ze einem, zem andern ^
und zem dritten malen, als recht ist. als nftn die d^er föro
anr&fften und hofften hiemit ledig sin, ward erkannt, ^'ann
den ergangnen urteilen nachkomen und volzogen würden, das
sy dann ledig sin sölten. diser urteilen und hanndlungen be-
gerten die botten brieff, die inen ouch mit einhelliger urteil«
zfl geben erkannt sint. und warent hieby und sint gezflgen.
so in gericht sassent und harummb gefragt wurdent, die
12. er.
XVin. Bisinger Handel 1478. 543
strengen, f&rsiclitigen, ersamen, wysen heire Petter Rot ritter
burgenneister, heire Bemhart Sflrlin ritter, herre Thoma Sflx-
lin zunfiftmeister , junkherre Anthoni von Louffen, junkherr
Lienhart Grieb, junkherre Hannszheinricli Grieb, junkherre
i Heinrich Zeigler, junkherre Völmy von Uetingen, Heinrich
von Prunn, Paulus Schwytzlin, Ulrich Meltinger, Michel
Meiger, Heinrich Zschach, Hannsz von Oltingen, Cfbirat Held,
Ludwig Zschekab&rly, Cunrat Lamprecht, Hannsz Strub, Hein-
rich Clingenbej^, Claus Herre, Hannsz Bruglinger, Hannsz
toVischer, Uelrich Zschupp, Hanns Koby, Ulrich zem Wald,
Heinrich Bieherre, Caspar Edelman, Hannsz Amberg, Hannsz
Brieffer, Cunrat Kirsy, Hanns Sattler, Rftdolf Schnepperlin,
Petter von Tann, Gilg Adel, Petter von Tosz, Andresz Wyler,
Erhart Pfirrter und Stephan Beham, all bürgere zu Basel ^].
i^zu urkund hab ich obgenanter richter min eigen ingesigel
offenntlich gehennkt an dissen brieff, der geben ist uff sannt
Petters des heiigen zwAlff hotten tag, genant vincula Petri, do
man zalt nach der gepurt Christi tusent vierhundert sAbenntzig i^?^
und acht järe. ^^^- *
* c.
Erzählung Wurstisens in der Beschreibung des Münsters
und seiner Umgebungen.
Copie in der Vaterland. Bibl. der Lesegesellschaft zu Basel. O 45, BL
122 ff. Gemäss dem von Wurstisen beobachteten Verfahren, das auch in
£ seiner gedruckten Chronik festgehalten ist, unterscheidet die Copie zwischen
ü und u, indem sie mit jenem den Umlaut des u, mit diesem denjenigen
des Ä bezeichnet. Wir haben uns bei unsrem Abdrucke diesem Verfahren
angeschlossen.
Grosse freyheit hatt etwan dises hausz, umb deren willen
»sich anno 1478 unr&h erhübe, ausz folgendem onlasz. es
vard montags den 26. tag julii^) einer mit nammen Hans
Bysinger von kaufleuten von Straszburg hurtig allhie zum
strängen verurtheilet, erlangt aber etwasz gnad, das er solt
enthauptet werden, diser hatte mit schlemmen, spielen, auch
s» sonst mit unzüchtigen weibem, das sein verthon, dadurch er
letstlich in diebstal gerahten unnd dem nachrichter an die
1) Von den Genannten sassen die drei letzten nicht im Bathe, müssen
also den aus der Bürgerschaft genommenen Beisitzern des Schultheissen-
geriehtes angehört haben. Lienhart Orieb, Meltinger, Zschach (Schach),
Oltingen, Held, Her und Eirsy waren Mitglieder des alten, die übrigen
28 solche des neuen Rathes. Vgl Heusler 203 f. Oben 196 A. 3.
2) Vielmehr den 27.
544 Beilagen.
hand gewachsen, nun betauret derselbig seine zechgsellen (dann
er vilen [122^] leuten anmfttig, auch der Welschen und La-
teinischen sprachen kondtig gwesen) ; dess sie ihn gern ledig
gemacht hetten. ihren zwen Hans Eberler genant Grünenzweig
unnd Niclaus Meyer erbathen zwen junge graven von Blamont*), ^
die alda sich studierens halb yerhielten, ihn zu ledigen, dise
allsampt warteten inn auszf&rung des ubeltheters by den Bar-
f&ssern auf den nachrichter, da die herren hinzutraten unnd
ihn von dem strick abschneiden, schreien, er solt alsbald fliehen,
entran also in das closter. i«
Solcher that war die oberkeit übel zefneden, geboth der-
halben, den Eberler unnd Meyer gfengklich anzünemmen. sie
aber entweichen umb mittagzeit in das Teutsche hausz als
in ein fireiheit, dann her Andres Schmidt der fcommenthur
war Claus Meiers gönner unnd gevatter. Hans Hürling den:»
Yogt und die Stattknecht, so bey diser abschneidung gwesen
unnd nicht gewehret, wurden all geurlaubet. um vespezzeit
schicket man den oberisten knecht sampt anderen dienern und
bewafneten bürgern ins Teutsche, hausz, die zwen zu verhfiten
[123], das also dise des ordens freiheit nicht gemessen mochten,^
weil die hflter allezeit, wo sie hingiengen, bey ihnen waren.
und ob wol den h&tem des ordens freiheit erzellet unnd an
sie geforderet ward, ausz dem hausz zu gehn unnd sie an dem
keiserlichen privilegio ungeirret zu lassen, folgten sie doch
nicht, sonder sagten, ihre herren hetten ihnen anders befolhen. ^
Desz kehret der commenthur mit dem thresorier von Büg-
heim momderigs zinstags fiir rhat, erzellet daselbst desz ordens
freiheit, deren sie noch wohl eingedenck weren, dann sie den-
selbigen artickel Yor wenig jaren ires burgers desz Blareis^!
halb durch iren Stattschreiber auszzeichnen lassen, wo sie aber ^^
desz Yergessen, möchten sie ihr botschaft in das Teutsche hausz
absenden, so weren sie ihnen desz Yon neuwem bericht sü
thün urbftttig. baten, man wölte die hflter abforderen, dann sie
Yon fürsten, herren, rittem und knechten solches eintrags
uberhept weren. sonst mflssten sie, wo sie solchs nicht erlangten, ^
es an ire oberen bringen, darausz dann grosser [123^] uncosten
und widerwiUen zu befahren.
1) Anm. 1 2u S. 195 ist dahin lu ergänsen, dass die beiden Studenten,
Johann von Varembon ebensowohl als Ludwig von RufTey durch ibre
Mütter £nkel des Johann von Montaigu aus dem Hause Neufdiätel waren.
8. die Stammtafel Beilage XXI.
2) Ein Hans Plarer erscheint 1477 und in den folgenden Jahren al>
Rathsherr zu Schneidern. Schönberg 798.
XVm. Bisinger Handel 1478. 545
Als sie ir begeren nicht erbielten, besandten sie herm
Lienharteii Ton Stetten, den commentbur zu Bügbeim. der
kbam mitwocbens zu nacbt, fordert an die büter, ausz dem
bausz zu gebn, unnd sie an desz ordens freibeit ungeirret zu
5 lassen, oder da sie ie der zweien bfiten wölten, selten sie es
auszwendig desz bauses tbün. sie aber wendeten irer oberkeit
befelcb für. desz kebreten beide commentbur donstags für rabt
mit gleichem begeren, zeigten an, sie weren solcher freveln
hut unnd uberfabls in iren bäusem und freiheiten, so weit das
10 Romische reich und ir orden gienge, von fürsten, herren,
stetten und gemeinden yertragen, wölten das ihnen ein statt
Basel solches auch vertrüge, sie vermeldten auch, wie auf ein
zeit hertzog Albrecht von Oesterreich ein dieben, so z& Frei-
burg im Briszgow ins Teuteche hausz gewichen, gern bette
»straffen lassen,, der ihn aber nicht wollen ausz der freibeit
wegnemmen, sonder in allein auszwendig verhüten lassen,
unnd da etliche seiner rh&ten vermeinten, er were ein fürst
desz heiligen reichs, er bett ihn darausz zu nemmen [124] gut
Gig etc., bett er ihnen geantwortet: sommer box hinckenden
i^gansz, ihr sagt wohl, ich sey ein fürst desz heiligen reichs:
desto mehr bin ict schuldig dem wirdigen orden sein freibeit
unversehret zu bleiben lassen, gesagte zwen commentbur, als
nach irem abtritt ein weil vor .der rhatstuben gewartet unnd
inen niemandt weder red noch antwort geben, zoben wider-
fi mnb heim, sahen, das man under dem richtbausz gestölet, und
}i5reten, das man sagte, es wer über Hans Eberler unnd Claus
Meyem zu.tbün*).
Nach imbis khamen Niclaus Rasch stattschreyber und
Ludwig Scheckenpürlin in das Teutsche hausz, sagten, ihre
^berren weren desz ordens fireibeit nicht wol berichtet.' als der
Ton Bügkheim her Andres Schmidt dieselbigen hiesse herfür
holen, antworteten sie, es wer on not, sie weren deszhalb nicht
kommen, sprach der von i3ügbeim, warumb sie dann kommen
weren. giengen also von einandem.
^ Monderigs freitags .ward grosser rhat darüber gehalten^),
selbigs tags khamen nach imbis Anthoni von Laufien und
Ludwig Scheckenpürlin widerumb ins Teutsche hausz, beerten
des Ordens freibeit zu hören, desz der von Bügbeim ent-
[124^] rüstet sagt, er wüsste nicht, wie ihr vorhaben zu verstehen
^ were. gesterigs hab er ihnen die freibeit weisen wollen, sey es
1) Siebe S. 196 A. 3.
2) VgL S. 197, 4.
6Ml#r Chroniken. UI. 35
546 Beilagen.
inen nicht gemeint gwesen. ich khan (sprach er] nicht wüflsen,
was man mit dem orden gedenckt fürzünemmen. die Ton Basel
seien dess ordens freiheit gnügsam berichtet, haben dieselbig *
in Schrift und wollen sie doch nicht w&ssen: das wollen sie
an ire oberen bringen, gab also ein wort das ander, das sie»
abermals die freiheit unverhöret von einandem schieden.
Nach irem abschiede khamen auch in desz ordens hausi
Härtung von Andlo, Friderich ze Rhein, rittere, und iodor
Conrat Stiirtzel, hertzog Sigmundts rh&te, durch hen Wilhelm
von Rapoltstein, landtvogt in Elsasz dahin verordnet, daizü N. n
Keller, ein gesandter von Zürich, den span hinzulegen, der |
rhat schlug dise mittel für : die gewichnen solten allen costen
abtragen, sich in ihr straff ergeben unnd so desz ordens frei-
heiten abbruch beschehen, sie alles costens beym orden oder j
dem keiser zu entheben etc. dises weiten dise so wenig als it
der von Biigheim annemmen^].
[125] Sampstags den 1. augusti ward über den Eberler
unnd Meier aberinals im richthaüsz gestAlet deszhalb die
gsandten vorgemelt unnd mit inen her Herman von Eptingen
ritter, frft ins Teutsch hausz kehreten, zu sehen, ob sie die»
sach abstellen köndten. nach ihrem furtrag giengen die zwen
mit iren freunden und g6nnem ausz dem sal in ein. klein
kemmerlein doran, sich zu |;»edencken. indem hatt sich ein
Stattknecht der Fleschenriem genant, mit einem ohr an das
thürli gestellet, so ausz dem selbigen gmach in hof geht^ süs
hören, wesz sie sich underredten. als sie desz gewahr wurden,
traten sie mit ungst&me widerumb in sal, klagten, sie kSndten
sich nicht bedencken, hetten khein frieden, unnd wurd an
inen frevel gefibet, bathen den von Bügheim, ihnen ftjeden
zu schaffen, welchs die ritter beweget, vermeinende, sie werens
freundtlicher mehiung dahin kommen, deszhalb solches der
knechten fumemmen uberhept gwesen sein, schieden also un-
geschafter sachen hinweg.
Bald kahmen zwen grichtsamptmanne, Peterhans Witten-
heim unnd Claus Walch [125^] mit iren stAen dahin, redten i:
mit dem oberisten rahtsknecht unnd derselbig mit anderen
knechten, die alda zkx h&t lagen, das sie allbereit mit ihren
gwehren zum hausz hinaüsz weggiengen^). nach solchem
«
1) Vgl ß. 197, 7 ff. Wenn Knebel hier, indem er den Doctor Conrad
Stflrzel auslftsst, Hermann von Eptingen nennt, so ist dies eine Verwechs-
lung mit dessen Thätigkeit bei dem zweiten VermitÜungsTersuehe Tom
1. August, dessen er nicht erwähnt.
2) Vgl oben S. 537 A. 1.
XVIII. Bisinger Handel 1478. 547
traten die amptleut mit den steben in den saal, gebothen dem
Eberler und Meyer an das gricht, leib unnd gut zu verant-
worten, hiezu ward der commenthür von Bügheim in ^ilausz
dem garten ber&ft; der sagt, die Baszier betten in desz ordens
^ liausz nichts zu gebieten, unnd zu den amptleuten: ihr solt
kein Stab hineintragen noch in solchen fögen hineinkommen,
hiesz sie hinauszgehn oder er w61t anders darzii gedencken.
die zwen folgten, sagten, man solt an sie nichts zörnen.
Nach solchem äasz man im Teutschen hausz über tisch.
^^ in allem essen khamen die zwen widerumb für das hausz, be-
gerten, man solt ihnen Hans Eberler uxind Claus Meier lassen
an das thor hmausz kommen, solchs ward in gesagt, welche
schon ihr antwort zilivor ver[126]gTiffen unnd mit einem notario
versorgt hatten, die redten: wurd ihnen zum drittenmal ver-
1^ kündiget, so wölten sie ihnen vor dem notario antwort geben.
Kurz darnach khame Claus Walch wider und geboth ihm
zum drittenmal, und als der amptman sein befelch erleuteret,
gaben sie in beywesen eines notarii ihr antwort: wölten inen
die herren zu unnd vom rechten gleidt geben, so. wölten sie
2» kommen, unnd wie mehr der gmeinde zugegen wer, ie mehr
es ihnen geliebte etc. ^j. summa, weil sie nicht erschinnen,
wurden sie leibs unnd g&ts felUg erkant.
Endtlich handleten die vorbenanten ritter widerumb in der
sach, kondten es aber nicht weiter bringen; dann das die oft-
^benandten zwen mit dem gut ire miszhandlung bfissen unnd bey
dem meister des Teutschen ordens innerhalb zweien monaten^)
verschaffen solten, damit wann hiedurch iren privilegiis etwas
abbruchs begegnet, solchs bey der BAmischen laeyserlichen may«-
stdt nicht zu klag kehme, auch der statt zb, keinem nachteil rei-
^[126^]chet€. desz sie sich letstlich, obwol sehr beschwert, be-
gaben, fertigten hierumb doc/or AdamKreidenweisz mit etlich an-
deren zum landtcommenthur Teutsches ordens der bayllie El-
sasz unnd Burgund gen Alschhausen^], reiten auch selbst mit,
1) Bfts dritte Erscheinen des Amtmanns Walch, der diesmal nicht
nach dem deutschen Hause, sondern nach der benachbarten Wohnung des
Claus Meyer geschickt worden war, tritt uns aus dieser Ersählung nicht
m seiner richtigen Bedeutung entgegen.
2) Das Oeffiiungsbuch (s. oben S. 198 A. 1) spricht von einer Frist
bis zum 24. August, innerhalb deren Eberler und Meyer sich in vorher
verabredeter Weise mit dem Rathe vertragen sollen.
3) Alschhausen oder Altshausen im jetzigen württembergischen Donau-
Wse südlich von Saulgau, war nach der Mitte des 15. Jahrhunderts an
der Stelle von Beuggen Sitz des Landcomturs der Bailei Elsass und But->
P»nd geworden.
35*
548 Beilagen.
mochten aber ires begerens kein willfahrigen bscheid er-
halten 1) .
Defiz kehreten sie herwider in das Teutsche hausz, darausz
sie nach edich tagen entreiten, hengten sich an andere ober-
keiten; einer ward burger zu Zfbich, der ander zä Lucem, &
vermeinten durch dieselbigen ihren Sachen widerumb zu
helffen^j. aber es war umbsonst, müssten es endtlich mit
grossem gelt bissen. Claus Meier m&sste 170 fl. bezalen').
tleber den weitern Verlauf der Auseinandersetzung des Rathes
mit dem Orden nach dem Schreiben des erstem an Henmann Ton lo
Lutenxau und dessen Antwort vom 6. August (S. 198 A. 3) ver-
nehmen wir folgendes«) :
Am 20. Dec. wenden sich aas Nürnberg abruder Johanns von
Tieffen groszcomenthür Dutsch ordenns» und «Ulrich von Lenntersz-
heim meister Teutschs ordenns inn Teutschen und Welischen landea» ü
an den Rath. Der erstere schreibt, als er kürzlich in Geschäften
des Hochmeisters bei dem Landcomtur von Lutemau gewesen, sei
er durch ihn und andere Ordensbrüder von der Verletzung der
Ordensprivilegien gegenüber den Häusern zu Basel und Beuggen
unterrichtet worden , damit die Sache an den Hochmeister weiter a
gebracht werde. Er bittet sie, sich mit dem gedachten Landcom-
tur und seinen Gebietigem »zu unnsers ordens teile unverzogenlicli
und gfitlicha zu vertragen, damit der Hochmeister nicht genOthigt
werde, sie »weytter furzAnemen und zu rechtvertigen.a Der Deutsch-
meister sagt, er 49ei «vor dieser Zeit« berichtet worden, »was ver-2s
hanndels sich hie vor inn unnsers ordenns hewseren zu Basel, ouch
darvor zu Beucken begeben hata, er habe bisher keine Schritte ge-
than, da er gehofft, der Rath werde sich inzwischen mit dem Land-
comtur und seinen Gebietigern gütlich vertragen. Da dies noch
nicht geschehn, so möchten sie es thun, damit er nicht genöthigt»
werde, die Sache »der oberh&ndt« vorzubringen. Der Rath ant-
wortete am 20. Januar dem einen wie dem andern, indem er eine
kurze Darlegung des Handels gab und mit der Bitte schloss, zu
erwägen, »das wir solhs zu furdrung und frommen dem rechtten
und aller erberkeit zu hantreychung als ein lobliche frye lichstattss
des heiligen rieh furgenommen, ouch in dem wesen, als wir das
yeweltten gebracht haben, und unns solher anvordrung und er-
sftchung zu vertragen«. Die beiden Antwortschreiben wurden dem
1) Vgl. oben S. 197, 23 ff. 206, 25 ff.
2) Vgl. S. 206, 34 ff.
3) S. S. 207, 8 ff.
4) Die Briefe des Landeomturs, des Grosscomturs und des Deutsch-
meisters vom 6. August und vom 20. December 1478 und vom 28. Januar
1478 befinden sich im Staatsarchiv Basel L. 115 A. Nr. 31, die Concepte
der Schreiben des Käthes (der Anfang desjenigen an den Deutschmeister
fehlt) Missivenb. XV, 205 ff.
XIX. D61e. Mai 1479. 549
Boten des Henmann von Lutemau, der* die Briefe überbracht
hatte, eingehändigt. Derselbe nahm sie entgegen, brachte sie aber
nach einigen Stunden in des Unterschreibers Walther Bomgarters
Haus und wollte sie in dessen Abwesenheit seiner Frau zurück-
& geben. Sie weigerte sich anfangs, sie anzunehmen, that es aber
dann doch, als der Bote versicherte, der Bürgermeister habe es ihn
geheissen und die Herren des Ordens in Basel hätten es ihm auch
gerathen. Der Rath schickte hierauf die Briefe dem Landcomtur
nebst einem Schreiben vom 22. Januar, in welchem er den Vor-
10 fall erzählt und sich über den Boten und ^brAder Andres Schmitt
Schaffner des huses by unnsv, der ihn angewiesen^ beklagt, »daby
wir desselben br&der Andresen gfltten willen wol spuren, darzÄ
denelb bott die unwarheit gebrucht, das im solh» durch unnsem
bnigermeister empholen sie der frowen oder yemanden by unns
lizu antwurtten». Der Landcomtur antwortet am 28. Jan. dem Rathe
und entschuldigt den Comtur von Basel: sein Bote habe keinen
Auftrag gehabt, die Antwort von ihnen anzunehmen, jener habe
also aus guter Meinung ihm das Verbot gethan. Dem Rathe »zu
fnintlicher wilUarung und minder costunga will er die Antwort
20 seinen Obern durch seine Boten überantworten lassen.
Dabei scheint die Sache, der die obern Würdenträger des
Ordens offenbar keine grosse Bedeutung beilegten, ihr Bewenden
gehabt zu haben. Von weitem Anforderungen des Ordens erfahren
wir nichts.
XIX.
Döle und die Franzosen im Mai 1479<
Im bafilerischen Missivenbuch XV, 331 und 332 befinden sich
einige Schriftstücke, die uns Kunde geben von einem der Ein-
nahme Döles durch die Franzosen vorangegangenen ndsslungenen
30 Anschlage derselben auf die Stadt, dessen ich sonst nirgends Er-
wähnung gethan finde : die Uebersetzung eines Schreibens des Erz-
bischofs Karl von Besan9on an den Rath von Basel vom 4. Mai
und «das Concept einer Antwort des Eathes vom 9. Mai. Wir
drucken diese beiden Schriftstücke ab ; von dem Concept der Ant-
^ wort, das sowohl in der ursprünglichen deutschen Fassung als auch
in der vom Substitut Johannes Hamesch (vgl., oben S. 284 Anm. 2)
angefertigten lateinischen Uebersetzung, in welcher der Brief ab-
gehn sollte, vorhanden ist, begnügen wir uns die erstere mitzu-
550 Beilagen.
theilen. Wir fügen noch das Coneept eines spätem Schreiben des
Rathes bei, da dasselbe einen Beitrag zu der annähernden Da-
tierang der Einnahme von D61e bieten kann. Die Angabe de Per-
sans, dass D61e am 3. Mai eingenommen worden, kann, wie wir
schon S. 246 A. 1 bemerkt haben, neben dem Inhalte des en-h
bischöflichen Briefes vom 4. nicht bestehn, die Antwort des Rathes
zeigt, dass man am 9. in Basel, und das Schreiben der burgun-
dischen Stände oben S. 239, 5 ff., dass man am 10. in Besancon
von einem solchen Ereignisse nichts wusste. Aus andern Schrift-
stücken glaubt Duvernoy (s. oben 246 A. 1] schliessen zu kömxen, 10
dass dasselbe sich nicht vor dem 15. zugetragen.' Die in der
zweiten Hälfte des Juni niedergeschriebene Angabe Knebels 254,
31, D61e sei circa festum penthecostes, d. h. um den 30. Mai,
gefallen, giebt an sich keinen bestimmten Anhalt, wenn aber eben-
derselbe S. 245, 1 die Franzosen um Himmelfahrtstag (20. Mai) \h
D61e belagern lässt, und die Basler in den Schreiben, die sie am
21. an den Erzbischof und an die Stadt Besangen richten, des er-
schütternden Ereignisses mit keinem Worte gedenken, so scheint
doch der Schluss geboten, dass man damals in Basel von einer
Einnahme D61es nichts wusste, und der Fall der Stadt wird somit»
wohl nicht lange vor Ende Mai erfolgt sein.
a.
(Missivenb. XV, 332.)
4 Wolgebomen und mechtigen. noch fruntHcher bevelung.
ir werdent hören, asz ich mein, was in anfang disz monats^s
wider zimlich- und billikeit die Francosen hiand schantlieh
und lasterlich wider die von Toi understanden mit sampt rei-
sigen und Tutzen f&szknechten, die sii listiclich, asz ir wol
wissen, mit deinem gelt bewegt haben, aber ich danck got,
der durch sine g&tikeit die g&ten burger von dem Schwert 39
und fiir beschirmt hat, hat euch geschont der junckfrouwen,
kinder, witwen.und der priesterschaft, wiewol doch die viend
züsamen geschwom hattent, das sii woltent innen nacheinander
die allerunmonschliche pin und all grymikeit bewisen. o g&ter
Jhesus, wie bistu so milt und barmherzig, furwor, du hast»
nie verlosen die z& dir hofiiung hettent. wenn furwor die von
Toi worent ungewametter den lüt möchtent sin. doch wirt
nit on ursach geredt, überwintnisz ist nit in vili des volks,
sunder von obnen. wer wolt nit sagen, das dise ding von g6t-
•
«
29. Statt bewMt stand xnent : gekonft. lianben. Das n ist b«i der ÜBAsdcnaf
Ton hant in haben aus Yersehn stehn geblieben. 33.. 34. Die Worte inaeB ...
bewisen sind Ton der Hand Blischs an den Band gesebiieben als Ersati der im Tcxta
festriebenen : nocbeinander die grimeneUeb t^ten nad in inen alli gescblecbt grimi-
eit nnd bartikeit bewisen.
XIX. Ddle.'.Mai 1479. 551
lichem rot geschehen werent, do so grosz voIk in stillikeit der
nacht vil leiteren an. die muren leitent, doizü hettent in der
etat ir machlüt. wan sü hattent yil verloffender hüben vor
hinin geschigt, die wol underricht worent durch mancherlei
& behendikeit. dieselben soltent die stat uf die stund anstossen,
so die instigent. die mörtlich sünd wer volgangen, het nit
unser hergot ein solich grosz jomer gewendet, also haltent
die Franzosen den friden^) und iren eid. inen ist euch yast
gemein glouben brechen und dorzü lachen, dorumb bit ich
louch durch die wunden Cristi und asz das min hirtlich ampt
erheisty so bit ich flisiclich und vast, das ir uch wellent der
gerechtikeit underziehen . und dem unschuldigen volk behilflich
sin. ir edlen und mechtigen, got bewar üch wol und hübsch-
lich, von Bisuntz 4. maji 79. . VmH
15 Carolus vonNuwemburg ertzbischoff zu Bisantz als der
uwer, mit siher eigen handt underschriben.
Den wolgebomen und mechtigen den herren zu Basel
imsem allerliebsten bruderen.
b.
» ^Missivenb. XV, 331.)
Domino Bisuntino.
' Allervrirdigester in gott yatter, allergnedigester herr. unseriuig
emsig empfelh zuvor, nit mit kleiner betr&pt haben wir ver-
nommen, was uwer vetterlichkfiit uns geschriben hatt und tlen
3s frommen lüten z& Doli begegnet, das. uns (weis gott) in allen
truwen leidt, als wol billich ist, haben ouch des und was inen
• und anderen widerwertigs begegnet mit inen getniw mitliden.
imd nachdem sy gott vor iren vienden bewart hatt, hoffen
wir, dasz er sin rechte handt von inen und aller erberkeit nit
^ziehen, simder furer vor witter widerwertikeit, als wir bitten,
bewaren werde, wollen ouch solich uwer vetterlikeit schriben
an ander unser 'puntgenoszen, des ersten und die versamnet
werden, wachsen laszen. denn derselben uwer vetterlichkeit
all dienstbarkeit wissen ze bewisen sind wir geneigt, weisz
» gott, .der uwer vetterlikeit altzyt seliclichen fristen und bewaren
woUe nach ir begird. geben 9. die maji 79.
4. liinin durch Rftsch ans inhin ge&ndert. ' 15. Unterachrift and AdroBse ron
dar Hand BüschB. 36. Nun fol^^ die üeberBetzung mit der üeborschrift : Do-
mino Carolo arehiepisoopa BisuntiuenBi und der nachfolgenden AdroBse: Bereren-
dissimo in Cristo pairi et domino domino Earolo de Norocastro archiepiacopo Bi-
»uxtineskai domino et patri noetro graiftoBiBsimo.
1) Der am 11. Juli 1478 abgeschlossene Waffenstillstand (s. Nachtr.
ZQ S. 202 A. 3) sollte bis zum 11. Juli 1479 dauern.
552 Beilagen.
C.
(Missiyenb. XV, 331.)
Eidem necnon civitati Bisuntineiut mutatis mutandis.
Allererwirdigoster. also hatt uns unser allergnMigester
herr, der Romt^cA Veyser ettlich brieff an uwer vetterlichkeit &
wisende zügesant, begerende uch die züzeschicken. also in an-
sehen siner byt sennden wir üch die by disem unserm betten,
dieselb uwer vetterlichkeit mit flisz bittende, uns der louffen
und wie sich die Pranzosen by und umb uch halten ze be-
richten, daran bewisten ir uns dancknem gefallen, so wir miti»
bereittem gemflt yerdienen wollen umb uwer yetteilichkeit,
die uns altzyt wolle gebietten.
XX.
Bericht über das Rotwelsch.
(Siehe Band m, S. 226, 31.)
Der Bericht über das Rotwelsch, welchen Knebel Bl. 190 — 195 ^^
mittheilt, findet sich ausserdem noch in zwei Basler Handschiiften.
Die eine derselben, Cod. X. III. 5. der Universitätsbibliothek, bringt
diesen Bericht als Anhang zur (Gerichtsordnung von 1457'}, ist
aber von einer Eümd des ausgehenden XV. Jahrhunderts geschrie-
ben, also jedenfalls jünger als Knebel. Die andre Hs. hingegen 3>
befindet sich im Staatsarohiv, in einem als »Ordnungen und Ver-
träge« bezeichneten Sanunelbande, welcher allerlei zusammengeheftete
Actenstücke aus den Jahren 1411 — 1463 enthält. Der fragliche
Bericht, auf Bl. 159 — 162, ist hier von einer Hand geschrieben,
welcher wir sonst in den Rathsbüchem zwischen den Jahren 1426 2$
und 1437 begegnen. Der Schreiber war vermuthlich jener Johan-
nes Zwinger, welcher 1431 als Unterschreiber nachweisbar ist,
^ber 1443 bereits einen Nachfolger hatte ^. Diese Hs. dürfte
demnach zwischen 1430 und 1440 gefertigt sein'); sie ist mithin
von allen 3 Hss. weitaus die älteste. »
«
12. Sa folft die Üabenetiniig mit dem B«iMts« : datnm reaeris 4aU «xamdi aano 79
[lUt 21].
1) Diese Gerichtsordnung ist abgedruckt bei Schnell, Rechtsqueüen tod
Basell, 150 — 186. Der Bericht über das Rotwelsch, dort nicht abgedruckt,
füUt in Hs. S. 54--63.
2) Staatsarohiv, St. Urk. 1431 Juli 2, und 144S Oet. 23.
3) Gesetzt auch, die Schrift sei nicht diejenige Zwingers, sondern des
damaligen Stadtsehreibers Johann von Bingen (1429 — 1446), so würde diess
für die Zeitbestimmung wenig ändern; denn auch diesen finden wir schon
1447 nicht mehr im Amte; s. Ochs III, 563.
XX. Rotwelsch. 553
Veigleichen wir diese 3 Hss. mit einander, so bietet uns
keine derselben einen völlig fehlerlosen Text; denn auch die
älteste, das Ordnungsbuch , hat einzelne fehlerhafte Stellen, für
welche die beiden jungem Hss. bessere Lesarten bieten, und so
& berichtigen sich die 3 Hss. gegenseitig. Ausserdem aber enthält
der gemeinsame Text eine Stelle, welche offenbar durch Auslassung
verstQmmelt ist^), in welcher aber nichtsdestoweniger alle 3 Hss.
genau übereinstimmen. Wir müssen hieraus folgern, dass sie alle
3 — direct oder indirect -^ auf einer gemeinsamen Vorlage be-
10 ruhen, welche bereits diese verstümmelte Stelle enthielt und mithin
keinenfalls die Urschrift des Verfassers war.. Ob nun die verlorne
Urschrift aus Basel stammte, wie die 3 vorhandenen Hss., das
bleibt inmierhin noch fraglich; jedenfalls aber dürft« ihre Entstehung,
nach dem bisher Gesagten, wohl in die ersten Jahrzehnte des
uXV. Jahrhunderts hinaufreichen.
Eine weitere Lücke im Texte finden wir einzig bei Knebel^);
aber gerade diese Hs. bringt am Schlüsse des Ganzen noch einige
Notizen, welche in den beiden andern Hss. gänzlich fehlen'], und
deren Zugehörigkeit zum ursprünglichen Texte wir deshalb sehr
)B bezweifeln müssen. Immerhin mag sie Knebel bereits in seiner
Quelle vorgefunden haben, d. h. in irgend einer erweiterten
Abschrift jener älteren Aufzeichnung, welche schon dem Ordnungs-
bucbe als Vorlage gedient hatte. Wie wir aus seinem Tagebuch
ersehen^], so hielt er das Schriftstück, das er vor sich hatte, für
»die frische Au&eichnung der Aussagen einiger Gauner, welche
1478 waren zur Haft gebracht worden ; die Abschrift im Ordnungs-
bache, die wohl 40 Jahre älter ist, war ihm also jedenfalls
unbekannt.
Diese älteste Handschrift, das Ordnungsbuch, ist der vor-
'■0 liegenden Ausgabe zu Grunde gelegt. Was aus dbn andern Hss.
ergänzt wurde, ist im Texte eingeklammert. Einige sinnstörende
Schreibfehler, für welche die beiden andern Hss. übereinstimmend
eine hessere Lesart bieten, wurden im Texte ausgemerzt und in
die Vanantenrubrik verwiesen. Alle sonstigen Abweichungen aber
^— soweit sie ein sachliches oder etymologisches Interesse bieten
— wurden nur in der Variantenrubrik berücksicbtigt. In dieser
letztem bezeichnen vrär:
das Ordnungsbuch mit O.
Knebels Tagebuch mit K.
^ die Gerichtsordnung mit G.
Wo nun für eine Variante nur K. angeführt ist, oder nur G.,
1) S. u. S. 565, 6: so wirt er wereken, das ist verretscht. Eine
^klärung dieser Entstellung s. ebend. L d. Anm.
2) 8. u. S. 557, 15 Variantenrubrik.
3) 8. u. S.. 567, 5—13.
4) 8. o. S. 226.
554 ' Beilagen.
da stimmt imyner die* andre Hb. mit dem Texte dberein, d. h.
mit dem Ordnungsbuche.
Wie aus der von Ay6-Lallement ^) angestellten Umschau über
die ältere Literatur der Gaunersprache hervorgeht, nimmt in der-
selben der Baslerische Bericht über die Gauner eine hervorragende &
Stelle ein. Noch älter als dieser sind bloss einige kurze Bemer-
kungen Dithmars von Meckebach über denselben Gegenstand 2).
Aus dem 15. Jahrhundert stammt, ausser dem bereits von Ave-
Lallement veröffentlichten Wörterverzeichniss des Zürchers Gerold
Edlibach ^) , auch ein der Basler 2iusanunenstellung nahe verwandter lö
Berieht über die Gauner, welcher dich in der Chronik des Matthias
von Eemnat^) findet, worauf mich Herr Prof .. Vischer aufmerksam
gemacht hat. Wie aus dem Basler Bericht das Capitel, welches
Sebastian Brant^j den »Bettleren« gewidmet hat, sowie im B^inn
des XVI. Jahrhunderts der Liber vagatorum hervo^egangcn ist, i?
haben Hoffmann von Fallersleben ^) und Av6-Lallement') gezeigt.
. Ebenfalls von Interesse ist die niederdeutsche Umarbeitung des
Liber vagatorum , gen. »der bedeler orden« ^) , und sodann die
Rotwelsche Grammatik^]. In Betreff der weiteren Entwicklung dieser
Literatur, . z. B. bei Pamphilus Gengenbach, Moscherosch, u. a. s»
verweisen wir auf Av^-Lallement. Als Abschluss dieses literatar-
zweiges möchte etwa das Wörterbuch von Grolman anzusehen sein^^j,
welches deswegen interessant ist, weil es uns zeigt, wie die Gauner-
sprache sich ganz nach der Bichtung hin entwickelt bat, welche sie
— nach den ältesten Urkunden zu urtheilen — bereits früh ein-»
geschlagen hatte.
Schon Luther* hat nämlich darauf hingewiesen^^): xes ist freilich
solch rottwelsche spräche von den Juden komen, denn viel Eb-
reischer wort drynnen sind.a Die Gaunersprache ist nun allerdings
nach ihren wesentlichen Bestandtheilen deutsch, hat jedoch, soweit >!<
wir sie zurückverfolgen können, sich hauptsächlich den Character
einer Geheimsprache zu wahren gesucht. Zu diesem Zwecke
wurden zunächst deutsche Wörter, und zwar nach bestimmten
Regeln,, eigens neu gebildet, also erfunden, sodann aber auch
. Fremdwörter in Menge aufgenommen. Andere Ausdrücke sind aus dem ^
Zigeunerischen, aus romanischen Dialecten, besonders aber aus dem
sogenannten Judendeutsch geborgt worden. Ueber die Entwicklung
dieser judendeutschen Sprache, die ebenfalls eine hässliche Misch-
1) Das deutsche Gaunerthum, IV, Leipzig 1862, S. 47ff.
2) Zuerst veröffentlicht von Hoffmann v. Fallersieben, im Weimarischen
Jahrbuch I (1854) S. 328. 3) Bei Avfe-LaUement TV S. 5S.
4) Quellen z. Bairischen und Deutschen Geschichte U S. 101 ff.
5) VgL d. besten Abdruck des Narrensohifiis, v. Zameke, Leipsig 1S54,
8. 61. 6) Weimarer Jahrb. IV S. 65 ff. 7) I S. 132ff.; vgl IV..S. 60ff
8) Av^Lallement I S. 185 ff. 9) Av^Lallement IV & 63.
10) Oiessen 1822. Vgl Av6-Lallement IV S. 249.
U) Vgl. Av^-Lallement I S. 151.
XX. Rotwelsch. 555
spräche war^ wissen wir nun zwar bis jetzt sehr wenig Genaues;^)
jedoch wird &U8 dem Vorkommen jüdisch-deutscher, beziehungsweise,
hebidischer "Wörter in der Gaunersprache sicher der Schluss gezogen
werden dürfen, dass zu den Gaunerbanden die 'Juden von jeher
ieiü gewisses Contingent lieferten — ein Satz, welcher durch die
Gaunerprocesse des vorigen und unseres Jahrhunderts durchaus
bestätigt worden ist.
Viele hebräische Wörter sind nun aber in sehr entstellter .Form
in die Gaunersprache übergegangen : die Volksetymologie hat sich
• derselben bemächtigt und sie umgedeutscht. So ist z. B. aus dem
jüdischen (urspr. aramäischen) Wort kefär »Dorfa mit. der Zeit
B Gefahre in derselben Bedeutung entstanden. Eine genauere
philologische' Untersuchung der Gaunersprache steht imn^er noch
aus, ist jedoch wegen der mannigfachen Factoren, welche bei der
^ Bildung dieses Dialectes massgebend gewesen sind, ausserordentlich
schwierig und war von Av6-Lallement , einem praktischen Polizei-
mann, auch gar nicht zu erwarten. In der That finden sich in
seinem Buche eine Menge haarsträubender Etymologien; gerade
auf hinein Gebiete, .wo so vieles unsicher ist, müssen blosse Con-
^jecturen von sicheren Ergebnissen scharf geschieden werden.
Ausserdem wird es sich bei jedem. der zu erklärenden Wörter darum
handeln, genau die älteste Form, in welcher es in den Urkunden
vorkommt, festzustellen, ehe an das Etymologisieren gedacht werden
darf. Einen wesentlichen Beitrag 'zur Feststellung dieser ältesten
^Form liefert nun vor Allem der diplomatisch genaue Abdruck des
Basler Berichts. Eine Vergleichung mit den älteren Ausgaben von
Heumann ^) und -Brückner^], sowie des Passus des Knebel* sehen
Tagebuchs von Schreiber, ^) Hoffmann von Fallersieben *) und Av6-
Lallement^] zeigt, dass wir nun erst in der vorliegenden Ausgabe
deinen absolut zuverlässigen Text vor ims haben. Freilich gelingt
es nun. trotzdem keineswegs, sänmitliche darin enthaltene Gauner-
Wörter zu etymologisieren ; manche derselben werden künstlich ver-
dreht sein. Es konmit zunächst darauf an, die richtige Form
derselben festzustellen ; dazu dient die Vergleichung mit der früheren
^\md späteren Literatur. Auch habe ich mich bemüht, die Wörter
hervorzuheben, welche sicher oder, wahrscheinlich aus dem
Hebräischen — resp. Judendeutschen — zu erklären sind ; die
Erklärung anderer muss vielfach den Germanisten überlassen werden.
In den Ajimerkungen eitlere ich den Liber vagatorum (L. vag.) nach
9 dem Druck bei Av6-Lallement I ; die rotwelsche Grammatik ebd. IV ;
Brant nach der Ausgabe von Zamcke ; Pamphilus Gengenbach nach
1) Vgl etwa M. Grünbaum, Jüd.-deutsche Chrestomathie, Münohen 18S0.
2) Exercitationes juris universi praecipue Qermanici etc., Altorff 1749,
Xm S. 174—180.
3} Merkwüxdigkeiten d. Landschaft Basel, VIII S. 853 ff.
4) Taschenbuch f. Gesch. u. Altert in Süddtschl., Freiburg 1839, S.330ff,
5] WeimÄr. Jahrb. IV S. 70 ff. 6) I S. 124 ff.
556 Beilagen.
der Ausgabe von Qödeke ; Moscherosch nach der Ausgabe Ton F.
Boberstein (Deutsche Nadonal-Litteratur herausg. von Kürschner
32. Band). Albert Socin.
[159] Dis ist die betrugnisse , damitte die gUer und die
lamen umbegand, und besunder von allen narungeny wie sy^
die nemment, damitte si sich begant.
Grantener.*)
Item zu dem ersten die granteher, die mit dem spnmg
umbegatU, wenne die sehent, das man den segen in der kircben
gitt, es sie obendes oder morgens, so man gesungen hett, sot
nement sy seiffe in den munt und stechent sich mit eym halm
in die naszlöcher, das sy blflten und scl^ummen werdent, und
vallent denn vor den lüten nider, als ob si den siechtagen haben, i
Grantener.
Item so sint ein teil, die mit der letschen^) und mit der^
ßrmen^) umbegond, die nement ein blutig tüch und bindent
das umbe die Stirnen, ald ob si gevallen werent, darnach so
walgerent si sich in dem bachte, glich also werent si von des
siechtagen wegen also gefallen.
Grantener.
Item so nemment ein teil salb, die machent sy uss mei-
gewunnen, und bestrichent sich under dem anlitt damitte, so
werdent sy geschaffen, al» werent sy in ein fiire gefallen, und
daz heisset under inen ein scheffln antlitt etc.^)
4. K.: dia sind. 0.: iMtrdpnisie: K. und Q.: iMtnunuss*. 5. K. «odG:
blinden nmbegond. 6. K. nnd G.: begond. 8. 0. «nd O.: sprangt K.:fcltua#^
9. K. nnd O.: nmbgond. 9. K. nnd 0.: kilehen. 16. X.: irmbindsn. is K.
«nd O.: bocbt«. 22. K.: mergenwnnnan ^ 0.: maye&wonne. 23. K.: Kbef>^
1) Vgl M. von Kemnat 102. Brant 403 »grantner = sich kxaak stel-
lender Bettler« (womit noch Grolman übereinstiimnt : »Bettler, die sidi
für krank, s. B. mit der fallenden Seuche behaftet, ausgeben«]; Li^
vagat. I, 170; Rotw. Gr. IV, 64 »sant Veltlins betüei*; Gengenbach 3w
»grandtnner«, 356 »grantner«; Moscherosch 287 (vgL Weim. Jahrb. Vi,
343): »Granten»Vixtantsen; Grantner=VixTäntacr«. — Das Wort "granten«
kommt im L. Tag. I, 166, Z. 6 y. u.) in der Bedeutung »betteln" Tor; dM
erinnert an »garden, garten » bettelnd umherstreichen« Weim. Jahrb. l
342. Vgl. Grimm Wörterbuch IV, 1, Sp. 1384 unter »gart«. DieAbldtuBg
bei Avö-Lallement IV, 62 geht von der falschen Voraussetiung aus, das
»grautenei« die ursprüngliche Form sei.
2) Vgl. altfransös. lacier, lacer s binden, knüpfen, und in ale-
mannischer Mundart: der l&tsoh ss' Schlinge, Schleife, Knoten.
3) VgL altiraniös. fermer, binden, befestigen.
4) VgL M von Kemnat 102 »die sich mit dem schaffanüiti betragen <
XX. Botwelsch. 657
Sweiger.*)
Item es sint etlich, die heissent die sweiger, die nement
pfertmist und mengent den mit wasser und bestrichent bein,
arm und hende damitte, so werdent si geschaffen , als ob si
^die gilwe oder andern grossen siechtagen hettent etc.
[159^] Valkentreiger.2)
Item es sint ouch ein teil, die nement salb, die
^sy] selber machen könnent, und strichent sy an einen arm
glich vor der bände, so wirt es geschaffen, als ob einer
) gefangen in ringen were gelegen, undhengkent denn den
arm in einen sleiger. und dem sprechent sy uf klant ge-
heischen^) etc.
Brasseln.^)
Item es sint etlich, machent inen selbs brassein an den
\ beinen, als ob sy in stocken werent gelegen, und dem sprechent
sy abentj und heisset uf klant geheischen etc.
Klant.
Itemi es sint ouch etlich, die tragent w^bssin stocke mit
in und sprechent, sy sient in gefengnisse gelegen und habe
iinen sante Niclaus uszgeholffen, und heischent zu eym opfer.
Sünneweiger.*)
Item es sint ouch etlich stark geraden kneht, die gond
S. K. und O.: 8j. 15. gelegen. Das Folgende fehlt bei K., bis : gefengnisse ge-
legen, Z. 19. 16. 0.: obent.
Es ist wohl gewagt, an den semitischen Wortstamm »sbb« brennen zu
denken.
1) VgL M. von Kenmat 102 »schwigerer«; L. vag. 1, 178 »Schweiger«; Rotw.
Gramm. IV, 64 »schweyger = angestrichen mit rosz treck«. Gengenbach 365
»von schwigem«. Nach Grolman : » Schweiger ss angestrichener Bettler«.
2) VgL M. Ton Kemnat 102.
3) VgL»uffklant«M.y.£.emnatl02,103; »klant« ebds. 103; Brant62.— Es
scheint das wahrscheinlichste, dass »klantn eine Art Kette oder Schlinge be-
leichnet ; vgL ii. S. 564, 14 ; Grimm V, Sp. 952 unter »klant>. Gegen Hofimanns
Erklärung (Weim. Jahrb. I, 335), der behauptet »clant, fetzer« seien »Bettler,
die sich für Verunglückte ausgeben und falsche Briefe vorzeigen« wendet sich
bereits Gddeke (P. Gengenbach 679), der »klenckner« (so S. 350 V. 235 ff.)
mit »Kirchweihbettler« erklären will; vgL L. vag. 1, 167 »Von den Klenckem«;
ähnlich Rotw. Gramm. IV, 64 »klenckner == kirbwen-betler mit greulichen
sehenckeln«; Moscherosch 288 »Kirbe-Bettlem.
4} Vgl. M. von Kemnat 103 »Brasler oder Abent«; wie hier mit »uff-
klant« zusammengebracht. Mit »Abent« vgl. auch u. S. 561, 7, unter
»Sefer«. Brasseln hat wohl keine Ableitung aus dem Hebr.; an barzels»
Eisen wird man kaum denken dürfen; eher an ein Wort das »braeelet«
entspricht.
5; VgL M. von Kemnat 103 »sonnenweger« und »sonnenwegerin«.
558 Beilagen.
mit langen messem in den landen und sprechent, sy habent
einen liblosz geton und sient aber damitte [in] irs libes notwere
gewesen, und nemment denn ein summe gelts, die sy uf ein
zyl haben müssent, und mdgent sy daz gelt uf das zyle nit
uf bringen, so welle man inen das houpt abslahen. daxüsoi
band die selben etlicher under in ein kneht mit im gon, mit
iserin kettenen beslossen und mit ringen, der sprichet, er m
bürg fiir in worden umbe die stimme geltes, die er denn
nemet, und habe er daz gelt nit uf das zyl, so mftssen si bede
verderben, und daz heissent mnneweiger etc.
[160] Sünneweigerin.*)
Item die vorgenanten kneht band ouch ire elichen wiber,
oder ein teil uneliche wiber, die da afiter laxide loufient und
sprechent, sy sient in dem ofienen« leben gewesen und wellent
sich bekeren von siinden, und bittent das almüsen durch santt
Marien Magdalenen willeU) und betriegent die lüte damitte.
Bille.«)
Item es sint ouch etliche frowen, die bindent alte wammesch
und bletzen über den lip under die cleider, das man wennen s611e,
sy gangen mit kinden. und daz heisset mit der bitten gegangen, s
Juncfrowe.^)
Item es sint ouch ein teil, die kleffieleten tiagent, als
2. K.: in irs libs. 6. K. und G.: mit in«B. 7. K. «od 6.: ketUs.
8. K..iiiid O.: b6ige. 12. K. nnd O.: ir eliche.
L. vag. I, 176 »Von Sundfegem, Sundfegerin«; id. Weim. Jahrb.!, 89 »Von
Süntregem, Süntvegerin«. Rotw. Gr. IV, 64 »Sündveger =s Todtscbla|;er;
SandvegerinesBüBsende gmeyn frowen.« Gengenbach 363 ; MqseheroschSSO;
Grohnan 70 »Sündenfeger =» Todtschl&ger«. — Wenn man das Femiomum
von dem Maflculinum trennen dürfte, so könnte man dahei an eine Ety-
mologie Ton »zönä« vgL unten unter »sunnenboss« denken.
1) S. die Torhergehende Anm.
2) Vgl. M. von Kemnat 104 »mit der Bill gegangen.«. L. vag. I. 1'^
»Biltregerinc oder »Bildtragerin«. Weim. Jahrb. I, 89; ebd. »mit der biSen
(beulen) gangen«. Botw. Gramm. IV, 64 »biUträgerin =s schwanger bett-
lerinn«; Gengenbach 363 »Bildtragerin, die billen tragen«; Moscheroseh
286 »billentragerin as schwangere Bettlerin«; Grohnan »Pillentrfigenii«^
schwangere Frau; Bettlerin, so die Schwangerschaft affectirt«. — AT^-
Lallement scheint I, 338 das Wort mit dem sp&teren »Bübulmeloehnen'
zusammenstellen zu wollen. Wenn das Wort überhaupt aus dem Semi-
tischen abzuleiten ist, was jedoch sehr unsicher ist, dürfte man eher as
einen Zusammenhang mii »appel« abortieren denken.
3) Vgl. M. V. Kemnat 104 »junckfrauwen« ; L. vag. I, 176 »mitdcr jung-
frawen gangen«; Rotw. Gramm. IV, 64; Gengenbach 363; Mosch'eroscfa 2SS
»Jungfraw &= Falsch-Aussetzigem. — ßollte der Aussfitsige seinen um-
schreibenden Namen davon haben, dasz er nicht berührt werden darf?
m
' XX. Rotwelsch. 559
ob sy ussetzig werent, daz doch nit enist. und das heisset mit
der juncfrotcen gegangen,
Munische.^)
Item es sint ouch etlich, die in dem schine der beghart •
& gont, das doch nit enist. und die selben band ire wiber an
heimlichen enden sitzende, die mit kouffmanschatz und andern
dingen umbegond. und das heissent sy in der munische ge--
gangen.
Kiische narunge.^)
to Item es sint ouch etlich, die sprechent, sy sient edel
und sient krieges, brandes und gefengnisse [halb] vertriben
und verherigert, und ziehent sich gar süferlich damitte, als ob
si edel werent, wiewol es nit enist. und [das] heissent si die
husche narunge etc.
ü [160^] Badune.3)
Item es sint ouch ein teil, die tünd sich usz, wie sy
koufflüte sient gewesen, und überkoment briefe, mit beschisz
oder wie sy inen werden mögent, das sy beroubet sin s6Uent,
und doch nit enist. daz heissent sy die badnne etc.
ß Vermerin.4)
Item es sint ouch ein teil, besunder allermeist firowen,
die sprechent, sy sient getöffet Juden und sient Cristen worden,
und sagent den lüten, ob ir yatter und müter in der helle
11. K.: halb. 13. G. und K.: das.
1) Vgl. M. Ton Kemnat 105 »die mit der mutze«, was freilich den
einstimmigen Angaben der anderen Autoritäten gegenüber kaum als richtig
anzusehen ist; vgL L. Tag. I, 176 »in der mumsen gangen« ; Weim. Jahrb.
IV, 90 «mümsen«. Botw. Gramm. IV, 64 »mumsen = willig armer« ; Qengen-
bach 354 »mumsen«. ' Moscherosch 288 »mumser«. — Es hängt das Wort
wohl kaum mit dem jüdischen Worte »Mamser« Hurenkind, verschmitz-
ter, listiger Mensch (Orolman) zusammen. Sollte »munische« aus »munichi-
sche« entstanden sein?
2} Vgl. M. von Kemnat l05 Z. 15 »die mit der buchschnarungh«. Noch
bei Grolman findet sich S. 40 »Kusch machen s= einem etwas weismachen«.
Hangt diess yielleicht mit obigem zusammen? Ueber »narung« vgl. unten
S. 565.
3) Vgl. M. von Kemnat 105 »radune«. — Vielleicht romanisch, etwa
mit aabandonner« zusammenhängend«
4) VgL M. von Kemnat 105 »wermerin«; L. vag. I, 177 »veranerin«; so
auch Rotw. Gramm. IV, 64 »getaufft Judin, warsagerin«; Gengenbach
364 Bvemarin«; Moscherosch 290 »veranerin«. — Nach Av6-LaUement I,
247 (vgL rV, 50) ist »veranerin« eine mit dem lateinischen Worte »verus«
gebildete Verstümmelung des »rspr. deutschen «vermerin«, was jedoch mehr
als fraglich ist.
560 Beilagen.
sient oder nit gelte inen glich, und gilent den lüten rocke
und cleider damitte abe und ander dinge, daz heissent sy
vermerin.
•
Theweser.*)
Item es sint ouch etlich, die kuntscliaft habent zu etlichen i
bittem, und die lihent inen ire briefe und monstrantzen mit
dem heiltüm. und die varent after lande, da sy ir kuntschaft
wissent, und tünd sich usz, wie daz si priester sient, und
t&nd inen ein blatten scheren, wiewol si ungewihet und unge-
lert sint, und gent denn den bittem den dritten phennigi»
davon, und die heissent denn thetceser, und vint man ir ouch
allermeist under [allen] andern gilem.
Kamerierer. ^)
Item es sint ouch etlich, die da zeichen an iren hiliten
und kugelhflten tragent, besunder Römsche frönecken, muschellen ^^
und ander zeichen, und gitt ye einer dem andern zeichen ze
kouffeüde, das man wenen solle, si sient an den statten
gewesen, davon si die zeichen tragent, wiewol si doch nie
dar kament, und betriegent die lüte damitte. und das heissent
kammerierer. 2»
[161] Giitzbeterin.3)
Item es sint ouch frowen, die in dem lande sich umbe
und umbe für die kilchen niderlegent, und spreitent ein
12. K. und O.: allfn andern. 13. K.: klamarierer ; O.: clAm»ri«rer. 1&. K.:
v«ronicken; Q.: fronicken. 20. K.mj clamariwYr; O.: kamerittrar.
1) Vgl. M. von Kemnat 106 »Trebeser«. L. vag. I» 169 »Von Debissen
oder Dopfern«; Rotw. Qranun: IV, 64; Oengenbadb 352 »dfibisaei«.
2) VgL M. von Kemnat 104 »olamerierer«; L. Tag. I, 177 »Von Chri-
stianem oder Calmierem«; Kotw. Gramm. IV, 64 »calmierer » bilgnin;>
Qengenbach 365 ; vgL yielleLcht auch die von Oödeke citierten »GlamanteDr,
wodurch die Ableitung vom romanischem »clamare« liemlieh glichen
erscheint
3) Vgl. M. von Kemnat 104 »gotzbetterin«; dagegen später L. vag 1, 17«^
»dutebetterin« ; Weim. Jahrb. IV, 88 : »dütBbetterin« ; Rotw. Qramm. IV, ^
aduUbetterin.sB Kindbetterin« ; Qengenbach 362; Mosch erosch 286; Grol-
man 17. Av6-Lallement IV, 58 behauptet, die Form mit »d« sei die ursprüsg-
liebere, jedoch bloss der unglücklichen Ableitung von ahd. »dus« su Liebe.
Die Frage hängt mit der andern susanmsen, was nämlich »dutien« bedeutet
Die »dutzer« kommen vor: L. vag. I, 171; Rotw. Gramm. IV, 64 »dutzer
BS Heiligenferter«; Gengenbach 357; Moscherosch 286 »Dutser «= Hey-
ligenfechter«. Noch Grolman (17) kennt »Dutier ss Bettler, die Krank-
heiten der Ihrigen vorschützen.« Auch das Verbum »dutzen« kommt tot:
L. vag. I, 174 bei den Voppem (P. Gengenbaoh 361) ; vgl. u. S. 563 iditeen«.
M. von Kemnat 107 »Wapper mit den diefen«; bei Edlibaeh >ditseB =
g£ordret> (Av^Lallement IV, 59) ; bei Hoffmann von Fallersieben (Weimarer
XX. Rotwelsch. 561
lilachen über sicli und setzent Wahs und eiger für sich, als
ob si kintbetteren werent, und sprechent ir etlich, in sie in
viertzehen tagen ein kint gestorben, wiewol ir etliche in zehen
jaren nye [kein] kint gemachte, und das heissent gützbetterin,
5 Sefer.^)
Item es sint ouc]i etlich, die strichent salb an, heisset
abentj und legent sich für die kilchen^ so werdent sie geschaffen,
als ob si lange zyt siech oder in eym spittal werent gelegen,
and wer in das antlit und der munt uszgebrochen. und wenn
i«8y nach drye tagen in die badstuben gond, so ist es wider
abe etc.
Biochart. 2)
Item es sint euch etlich blinden, die von gots. gewalte
blint sint, die heissent s^ olochart das sint die, die da uf den
»gotzferten gond. wenn die in ein statt koment, so verbergent
sy ire kugelhflt und sprechent zu den lüten, si sien in
Terstoln worden oder habent sy verlom in den schüren, da
si denn gelegen sint. und samenet etlicher damitte zehen oder
zwentzig kugelhAt, und verkouffent sy denn etc.
20 Hantblinden. 3}
Item es sint euch etlich blinden, die geblendet sint von
ir missetat oder boszheit wegen, die in den landen wandelent
und die gemalten tafeln vor den kilchen zAigent, und t&nd
sich usz, wie si ze Rome, zu Sant Jacob und andern verren
zustatten gewesen fiient, und sagent von grossen zeichen, die da
beschehen, daz docil alles ein betnignisse und ein beschisz ist.
4. K. und O.: nie kein. 5. K.: befer; O.: gefer. 10. K. nnd O.: dryen.
Jahrb. I, 335) wird »ditien« mit »überschnellen« erkl&rt — H&ngt damit »dis-
Benessehlan« Bedeler Orden (Av6-La]lement I, 203; vgLIV, 67?) zusammen?
Trotsdem ist yielleicht »gutsbetterin« die ursprOnglichere Form, und »guts«
liingt am Ende mit dem jüdisehdeutschen Worte »gatsamii Kind susammen,
dessen Etymologie freilich nicht sicher ist. Secund&r scheint das Wort
dann mit sdutien« susammengebracht worden lu sein.
1) VgL M. von Kemnat ^06 »Qeiser«. L. Tag. I, 178 »von den Seffem«.
Rotw. Gnimm. IV, 64 »seffer s gemalte siechen«. P. Gengenbach 365 ; Orol-
man 66 »Seffer «s gemahlte Betder.« — Etwa : »BeseffLer* » einer der sich mit
Mist beschmieit Diess deutet schon Av^-Lallement an. VgL u. S. 567
Änm. 6 SU sevelboss.
2) Vgl. M. Ton Kemnat 106 ; L. vag. I, 173 ; P. Gengenbach 360 ; Mosche-
rosch 286 »Blochhart ■= Ein BlindgeborenerR ; Grohnan 10. — Vgl. S. 562
Anm. 1.
3) VgL M. von Kemnat 107 »hawbtblinden«.
Buler Chroniken. HI. 36
562 Beilagen.
[161^] Die mit dem bruch wandelent. i)
Item es sint ouch der etlicher , der vor zehen jaren
erblendet ist oder me, der nympt buwollen und machet die
blutig, und nympt ein tüchlin und bindet das über die ougen
und sprichety er sie ein kouffinan oder ein kremer gewesen^
und sie in eym walde erblendet worden von b&sen lüten und
wurde an ein bom gebunden und sie daran drie tag oder vier
gebunden gestanden, und werent nit ungeferlich lüte dazu
komen, er mAste daran verdorben sin etc. und das heisset
mit dem bruch gewandelt, i^
Spanfelder.2}
Item es sint ouch etlich, wa die in stette koment, so lond
si die cleider an den herbergen und sitzent für die kilchen
[vil-]by nackent und zytterent jemerlich vor den lüten, das man
s611e wenen, sy liden grossen frost. so band si sich vor be->^
strichen mit nesselnsomen und mit andern dingen, das sy
smückelen werden und nit fruret. und daz tünd si darumbe,
das man klabot^) gebe, daz heissent sy cleider etc.
Vopper. ♦)
Item es sint ouch etlich frowen, und ouch man, die lassent ^'
sich an yserin ketten füren, als ob si unsynnig werent, und
zerzerrent die cleider und sleiger von irem Übe, umbe daz si
die lüte betriegent.
14. K.: Tilby; G.: Tjlby. 16. K. und O.: nesaeUomen. 17. K.: raBcklM.
18. K.: klawst. TL K. vnd O.: lerreiit.
1) VgL M. von Kemnat 107 »die mit dem Bruch wandeln« oder >niit
dem Bruch gehandelt gewandelt«; L. vag. I, 174. — Häng^ dies isowie auch
das obige Biochart) etwa mit *^npq^2 b«rükti »Staar, Blindheit« lu-
sammenP VgL J. Levy, Xeuhebr. und Chald. Wörterbuch I, 271.
2) VgL Dietmar von Meekebach, Weim. Jahrb. I, 329: »spanTclder
== mendicantes in terris de villa ad villam« (Tgl. 130 die Krklftrung (?) von
Hoffmann von F.); L. vag. I, 174 »schwanfelder« ; Gengenbaeh 360 ischvam-
felder«; Moseherosoh 289 »Sehwanfelder = Nackender Bettlei«u
3) Vgl. u. S. 567, 3. Die gewöhnliche und wohl ftltere Form dieses
durch aUe Wörterbücher der Gaunersprache su verfolgenden Wortes ist
»claffot« »klaffot«, i. B. L. vag. I, 182; Moscheroich 286; bis auf Grohnao
15. Im 18. Jahrh. kommt auch schon die Form aKlufft« (Av6-Lallemem
IV, 119, 153) und »kliffU (ibid. IV, 154) vor. So findet sich »klufft« auch bei
Grolman. VgL femer Schmeller, Bayer. Wörterbuch 8p. 1327. — Claffot
ist unstreitig das hebr. »hallföt » Feierkleider«, dann Kleider überhaupt.
wie arabisch »bedle.«
4) Vgl. M. von Kemnat 107 »wopper, wapper«. Diess ist wohl die
ältest erreichbare Form dieses Gaunerwortes; vgl. Grimm, Wörterbuch m,
Sp. 1887. Das Wort nimmt, wie dort bemerkt, besonders auch die Be-
XX. Eotwelsch. 563
Vopper, die [da] ditz'ent. *)
Item es sint ouch etlicher, der über sin wib oder über
ein andern menschen statt und dem heischet und sprichet, er
sie besessen mit dem bösen geist, das doch nit enist, und er
^habe in gelobet zu eym heiligen, den er denn nempt, und
mflsse haben 12 Ib wahsses oder ander dinge, durch das der
mensche erlöset werde von dem bösen geist. und daz heissent
vopper^ die da ditzent.
[162] Die glatten. 2j
to Item es sint ouch etlich, [die] ein wenig gelert und doch
nit gewihet sint, und sprechent, si sient priester, und tünd
inen ein blatten scheren als eym. priester, und wandelent umbe
und umbe in den landen und sprechent, sy habent verre
heym zu iren landen und sient von Rome oder anderswa bar
15 komen und sient beroubet, und nement ein buch in die band,
als ob si ire zyt bettent. und wer inen das almüsen gitt, so
sprechent sy, [sye] wellen inen sant Johanns ewangelium oder
ander gebett fürderlich sprechen, und betriegent die lüte
damitte. und daz heissent die glatten,
2» Krochere. 3)
Item es sint ouch etlich, die hengker sint gewesen und
denn ein jare oder zwey davon gand und sprechent, si wellen
von den sunden keren und weUent büsz und gotzferte för ir
sunde tä.n, und ergilent denn etwie vil güts damitte. und wenn
^si das ein wile getribent und die lüte betriegent, so werdent
sy widerumbe hengker etc.
Item es sint ouch etlich frowen, die tünd sich us, wie
das inen an den brüsten we sie. und die nement ein miltze
1. 0.: die ober «itzent; K. und 0.: die da ditaent. 2. G.: es ist. 3. K.: ein
ftadri; Q.: ein ander mensche. 3. 4. K. nndO.: es sie. 8. K.: Topperer; O.:
Tapper. 8. C: sitxent; K. und O.: ditxent. 9. K.: galathen; O.: giJaten.
10. &. nnd O.: die. 17. K.: sj, sje. 19. K. nnd O.: galaten.
deutung von »Narr« an; vgl. Hotw. Gramm. IV, 64; Moscherosch 290
•moppen = liegen«, »voppar =* Narm; so noch Grolman 74 »Vopper =s Bettler,
welche sieh unsinnig stellen«.
1} S. S. 560, 21 unter gützbetterin. Hängt »ditsen« mit dicere zu-
sammen, wie »fetzen s machen« mittelbar von facere kommt P
2) Vgl. M. Ton Kemnat 107 »glatten«. — Ich möchte die Vermuthung
aussprechen, dass das Wort aus dem »galch« Pfaff des L. Tag. I, 182 ent-
stellt sei. Die Tollere Form von »Galch« ist »QaUach« (vgl. P. Gengenbach
Anm. 680) Vgl. »galläl^ rasus« in Buxtorfs Lezicon chaldaicum, talmudi-
cum et rabbinicum als Benennung eines kathoUschen Geistlichen.
3] Vgl. M. von Kemnat »krocherer«. Sonst kaum nachweisbar. — Als
Vermuthung darf ausgesprochen werden, dass das Wort init dem ara-
mäischen Stamm »krk^ = umherwandeln zusammenhängen könnte.
36*
564 Beilagen.
und schellent das zu einer siten und legent das liber die
brüste, und kerent das gescheite ende usz und bestrichent
das mit blüt, daz man wenen solle, es sient die brüste.
Item es sint ouch etlicb blinden und [ouch] kruppeli die
ire kint dester herter haltent mit frost und mit andern dingen, ^
80 sy junge sint, das sy ouch lame oder blint werden, das
man in dester e das alm&sen gebe.
[162»»] Burekart J)
Item es ist ouch etlicher, der stosset sin haut in ein hent-
schuch und hengket die an den hals und sprichet, er habet»
sant Anthonien büsz. und das heisset uf burckart gegangen.
Item und dise brediger, ^) die da andeigeni, '] das ist ge-
gangen, uf dem ierich*)f das ist uf dem lande, [etlicher] mit
dem klant und mit dem lume, ^) daz ist mit ysenhelten, als ob
er gefangen wer gewesen, und wenn die zesammen koment in t^
die posey^) daz ist in die herberg, so wellent si haben ein
hreit/üszy ^] daz ist ein gans , und ßughartj ^) das sint hunre.
4. K. und O.: und oaoh. 13. K. und O.: etlieher mit. 14. K.: Innne.
16. K.: p<M8; O.: pjst. 17. 0.: breitfls; K. und O.: breitffiBZ.
1) Vgl. M. von Kemnat 108 »burckhart«; L. Tag. I, 178; Rotw. Gramm.
IV, 61 »burekart = Sant AnthoniuB betder«; P. Qengenbach 365.
2) Auch bei Brant (8. 62, V. 43 vgl. S. 403) kommt die Form »pred-
ger« vor; wahrscheinlich ist jedoch »breger &» Bettler«, »bregen ss betteb«
die ursprüngliche Form. Vgl. »Breger« L. vag. I, 182; Rotw. Gramm. IV,
64; P. Gengenbach 345, 346, 367; Moscherosch 286 »bregen «= beüen;
breger «= haussarmer betler«. — Wahrscheinlich h&ngt das Wort mit einem
romanischen aus »precari« entwickelten lusammen.
3} Vgl. unten 8. 567, 4 ; wohl mit »andare« sussmunenhAngend.
4) Vgl s. B. L. vag. I, 184; Moscherosch 290; Grolman 71. Sieher aus
»terra«, wie es Weim. Jahrb. I, 343 richtig erklärt ist; vgl. »terra« als Gauoer-
ausdruck des 18. Jahrh. bei Av6-Lallement IV, 158. 5) Unerkl&rbar.
6) Obwohl bereits die ältesten Veneichnisse der (Hiuneraprache (L
vag. I, 182; Edlibach Av6-Lallement IV, 59] dieses Wort mit »Haus« er-
klären, so scheint doch, dass für »boss« die Bedeutung »Herberge« (vgl
noch Grolman 11) die ursprünglichere ist. Man denkt daher sunächst an
einen Zusammhang mit dem Romanischen, s. B. »posada«. VgL auch »ba-
bolde« für »balboste Juif« erklärt von Derenbourg bei Francisque Michel.
Argot allemand. ^tudes de philologie compar^e sur TArgot Paris 1856,
8. 449. 8ehwerlieh ist das Wort aus hebr. »bajit*', bet^« (resp. »bes*
nach judendeutscher Aussprache} entstanden, darin hat Gödeke (P. Gengen-
bach 684) Recht. Dagegen bedeutet »bosi« m der Gaunersprache spiter
auch allgemein »Haus« (obwohl »bette« (aus beth) auch vorkonmit; Weim.
Jahrb. I, 342). So ist L. vag. I, 184 »rot boss a beüer-herberig«; vgl je-
doch 8. 565 Anm. 2 u. 567 Anm. 6.
7) Vgl. L. vag. I, 182 »gansi oder endt«. Bei Grolman (11) »Breit-
fuss B Ente; (54) Plattfuss » Gans«. 8. unten 8. 566, 10.
b) Vgl L. vag. I, 182 f »Fluckhart » hun oder fogel« ; noch bei Grohsan
»Flunckart, Fluckart«.
XX. Rotwelsch, 565
und Johanns^) gn&g, daz ist der win. wenn si denn ver-
schechert^ werdent, das ist so sy truncken werden, so hebet
sich ein,;t^^3) das ist ein spilen, mit den rublingen^^) das
sint würffei. wenn denn etlicher verjunet, das ist verspilet, daz
5 er nit me hatt, so wil er ein narunge an^fahen. ^) damitte so
wirt er toercken,^) das ist ... . verretscht ^'^ das es die
1. K.: joluMiuu; O.: jolianu. 2. K.: Teraeheltert. 3. O.: jänen. 3. K.:
ril^ling; O.: rnblingen. 4. O.: reijünet. 6. K.: werken; O.: werckent.
6. 0.« O. and K. ohne Zwiaobennam : das ist rerretscht.
1) Nur ein einziges mal (s. S. 567 Var. 4) kommt bei SLnebel auch die
Form »johin« vor, welche sehr interessant ist, da sie dem hebr. »jajin«
noch am nächsten steht An dieser Ableitung hätte Oödeke (P. Gengenbach
6S0) keinen Anstoss zu nehmen brauchen. Die Form »joham« findet sich auch
im L. vag. I, 183; bei Edlibaeh »jochhem« (Av6 IV, 59.) Bei Oengenbach 346
«jocham« und 353 »johama. Qrolman giebt fast alle Formen, die vorkommen
Joham, Johann (so oft!], Jain, Jaim«; letztere wieder aus dem Hebr. neu
in die Gaunersprache importiert, was keine seltene Erscheinung ist
2) VkI. L. vag. I, 184 »schochem «a diincken«; so Moscherosch 289;
ibid. 286 »beschochert«. Schon Ton Gödeke (P. Gengenbach 680} richtig
aus hebr. »sikkör« trunken erklärt Bei Brant 62 V. 403 »schoohelbosz =»
Wirthshaus«; aus dem 17. Jahrh. ist interessant »sehocherbett« (Weim.
Jahrb. I, 343) ; im 18. Jahrb. z. B. »Schwager Kitte« für Bierhaus (Ay6-
Lallement IV, 113). Es ist diess alles ein und dasselbe, nur »kitte« für
Haus ist ein anderer Ausdruck.
3) Vgl Grimm, W6rterbuch IV, 1 Sp. 1584. Weigands (bei Grimm
eitierte) Ableitung yon einem späthebr. Stamm »jänä =» überyortheilen«, ist
nicht gesichert, da »junen, Jonen« zunächst »spielen« im Allgemeinen zu be-
deuten scheint Immerhin ist möglich, dass es ursprünglich das »falsch
Spielen, im Spiele betrogen« bezeichnet und dann auf das Spielen der
Gauner übertragen wurde. Falsch ist Ay^-Lallements Ableitung von
»jedionen« 11, 246. 275.
4] Vgl L. Tag. I, 184 neben dem gleichbedeutenden »reger«; Brant
62. V. 403 ; Moscherosch 288 ; noch bei Grolman »Ribeling«. — Die Ableitung
ist unklar, da die von Av^-Lallement I, 276 gegebene unannehmbar ist;
ebenso unsicher sind die IV, 592 von Ay^-Lallement vorgebrachten Ety-
mologien, z. B. von »arba' s vier«. Eher darf man an das »reiben« denken,
welches Schmeüer als einen Spielausdruck anführt.
5) Vgl L. vag. I, 183 »narung thun s speisz suchen.«
6) Mit »wercken« soll wohl überhaupt das »Arbeiten« der Gauner aus-
gedrückt werden; dafür kommt sonst das Wort »fetzen« (aus faoere) vgL
Av6-La]lement 11, 119, später »handeln« und »machen« (vgl. IV, 568) vor.
VgL auch »osenen« von hebr. »'äsäathun, machen, erwerben«.
7) Eine sichere Herstellung des Textes ist unmöglich. Wahrscheinlich
ist mir, dass mit dem auf das Wort »wercken« folgenden »das ist« eine
Erklärung dieses Ausdrucks beabsichtigt oder im Original gegeben war.
Nach Mittheilung meines Basler Collegen Herrn Professor Soldan konmit
•retschen« noch heute in der Volkssprache von Hessen vor und zwar in
der Bedeutung »Karten spielen«. Es ist daher zu vermuthen, dass »ver-
retscht« neben dem obigen »verjunet« am Bande gestanden hat und von
einem Abschreiber an unrichtiger Stelle in den Text eingesoHoben wor-
den ist.
566 Beilagen.
schüder^) sichent^ [das ist] gewar werdent, das sint die ampt-
lute daselbs. so wirt er gehricket^] in der gahaly^) daz ist
gefangen in der statt, ist es nu daz es vmtich^) nanmg ist,
das ist bös [narunge], so wirt er geflosselt^) oder gemdgen^^^
das ist ertrencket. ist es aber klein gef&ge narunge,'^ die nit i
Taste bÖBz ist, so snidet man ime die lüselinge^) ab, das sint
die oren.
Dis ist ir rottwelsche.
Item lem^) ist brott. joham ist win. boazhart^^) ist fleisch.
leberte ^^) sint eiger. ein ruheling^ ^^) ein verlin. ein breitßts^ ein i»
1. K. vnd G.: •ehJlaw. t. K.: das ist. 2. K. und O.: gebxieliet. 3. SL:
aninttch. 4. G. and K.: b&« nariinge. 5. K.: klein anfflge. 10. K.: niclieUB.
1) Dieses Wort kommt mit allerlei Variationen in sinuntUehen Ver-
seichnissen der Gaunersprache Tor. Der L. vag. I, 182 hat »Bsehidericli «
amptman , Bsohuderulm «= edel folck« ; vgl. s. B. auch Moseherosch 2S6
»Bsehiderieh » Amptmann ; Bschuderlin b= vom Adel« ; Grolman : »Schoder,
Schoderer, Schauder >s Amtdiener.« — Auch »Schuster« ist daraus gemacht
worden: Ay^Laüement IV» 114 (18. Jahrh.). Die Ableitung ibid. IV, 122
ist falsch ; es ist unxweifelhaft das hebr. »§öter« , das schon in der Bibel
von den Beamten gebraucht ist
2) Das Wort »gebricket« oder »gebrichet« möchte in der im Text ange-
gebenen Bedeutung vielleicht mit »gebicken » fahenn« des L. vag. 1, 182 su-
sammeniustellen sein. Ich bin jedoch eher geneigt, unsere Lesart für die
richtigere lu halten und das Wort mit n*^^3 b*|rl^hs= Riegel susammen-
sustellen.
3) Das Wort h&ngt vielleicht mit »gallen ^ Stadt« (Gengenbach 368, und
Orolman) zusammen.
4) Unerkl&rbar, auch wenn »vintich« gelesen wird.
5) Dieses Wort hftngt sicher mit »Fluss« lusammen. L. vag. I, 1^2
und Edlibach (Av6-Lallement IV, 60) haben »floshart c= Wasser«, ^ftsseling*
(s. unten) ist wohl auch davon absuleiten, nicht von Flossen i vgl. L.Tag.
I, 182 ; Grolman : »Fisch es Flössling, Floszling, Schwimmerling«.
6) Vgl L. vag. I, 183 ; MoscheroschI288 »megen«, und noch bei Grol-
man »megen es ertrftnken«. Sollte es in Verbindung mit flössein am Ende mit
dem hebr&ischen »müg« xusammenhängen, was freilich »fliessen, serfliesseo«
bedeutet? 7) Vgl. oben S. 565, 5: ein narunge anefahen.
8) Vgl. L. vag. 1, 183 »lusling «s om« ; Moseherosch 288 »Leisalings^Ohn.
noch bei Grolman »Leusling «= Ohr«. Von »losen« e= hören.
9) »Lem« ist contrahiert aus »lehem«, L. vag. I, 183. Dem Hebrftischea
noch entsprechender ist »leohem« ^bei EdUbach, Av^-Lallement IV, 59. Mit
mannigfachen Verstümmelungen kommt das Wort in allen Wörterveneich-
nissen vor, s. B. Grolman »Leagem, Lehm«;^vgL Av^Lallement IV, 565.
10) Dieses Wort ist in allen WOrterverseichnissen der Gaunersprache
der gewöhnliche Ausdruck für Fleisch ; vgl L. vag. 1, 183 »Bosshart«, Edilihadi
Av^-Lallement IV, 19 »boshart«. — Gödeke,)P. Qengenbach 680 weist bereits
auf hebr. »bäsär« (bei Göd. falsch »basar«) hin. Die Form ohne »t« kommt
auch vor; vgl. Grolman; Av6-Lallemont IV, 526 »Bossor«.
11) Nicht nachweisbar.
12) Vgl L. vag. 1, 184; Moseherosch 289 »Kieling «= Sau«, so noch Grol-
man. Vgl. die Ableitung bei Av6-Lallement IV, 591 unter »Reiling«, Tom
XX. Rotwelsch. 567
gans. item ein ßughartj einhün. item ßdsselinff^) 8mt yische,
item ein toenderich^) ist kesse. item ein senfterich^) sint bette.
item ein ruschart^) ist ein strowsagk. item ein klabot sint
kleider. item^ua;^) der andeiget nach dem joham^ das ist der
& knabe so den win holet etc. [Item der gewcMig iety ist ein herre.
lieherich ist ein frow. sparfüsz ist ein schüch. matüiged ist
ein katz. arszhitz ist ein für. hochmatüs ist ein schür.
Exemplum.
Der gewaltig ist, stond uff von uwerm lieberich, tretten
10 Ton uwerm senfterich , stossen uwer sparfiEisz an ; wenn
mattliged hat arshitz enpfangen, und ist hochmatis angangen.
Jbrezposse ist ein schisszhus; esz heiset ein arsblis oder
ein sevelbosz^. sunnenhossz'^) ist ein frowenhus.]
1. K.: flofixlin. 3. E.: klaboth. 4. K.: joUii. 5. 0.: dar win; O.: den win;
K.: der knab got nmch dem win. 5. Alles Folgende nach »ete.c nur bei Knebel 196.
Grunzen. Wahrscheinlich ist doch eher an »nich =: rauh« su denken, das
Borfltenthier.
1 ) 8. oben S. 566 Anm. 5 su : geflSsselt.
2) Vgl. L. vag. 1, 184 ; Edlibaeh (Av6 IV, 59) »wendrich«; so auch Mosche-
roBch 290. Später vielfach entstellt, z. B. im 18. Jahrh. »F&ndrichiK oder »Fähn-
drich« Ave-Lallement IV, 116, 136 ; bei Grohnan »Handerieh« und »Hahne-
rich«. AT^-Lallement IV, 539 »Fendrich« weiss keine Ableitung. Ich möchte
auf das judendeutsche »gefina, gfine« (Itzig Veitel Sterns gesammelte Schrif-
ten. 8. TheiL Lexikon. Leipsig und Meissen 1858, p. 133) hinweisen, das
dem 8p&thebr. »g^wina« np^ä Status emphaticus »g^etta« aus »g^wenta«
entspricht.
3) VgL L. vag. 1, 1 84 »Senfftrich = beth«, auch »Senfitet kommt später vor,
s. B. Av^-Lallement IV, 158 ; Orobnan.
4) Vgl. L. Tag. 1, 184 »Rauschart«; noch bei Qrolman »Rauschert, Rausch-
ling«. — Vgl. engl »rush = Binse«.
5) Vgl. L. vag. I, 182 »Flick«; so auch Moscherosch 287; noch bei
Grolxnan 21 »Flicke«. — Etwa von »flügge«?
6) VgL das obige »bosi s= Haus«; yielleicht i^t statt »ar sblis« besser
»arsbeis« zu lesen; »beis« wäre Haus. — Zu »sevel« ygl. L. vag. I, 184
»aefel = dreck, sefeln = scheissen«. Bei Moscherosch 289 »Seffelbeth =
Seheisshaus«. Davon auch ebds. 286 »Besefifler = Bescheisser, Betrieger«.
»sefel« ist hebr. -aram. »zebel ^Dt s= Mist, Koth«; vgl. Ay^ - Lallement
IV, 607.
7) VgL L. vag. I, 184 »Sonnenbosz«, so auch Qengenbach 346; Mosche-
roach 346 »Sonebeth« etc. — Entschieden von Hebr. »lönä = Hure« und
•bosx«, siehe oben S. 564 Anm. 6.
568
Beilagen.
XXI. Stammtafel der Herren^
ThSbMLt Vm
grmad naitr« de Fnae
t l«8
ThibMit IX
mwtfolial de Bonrgogne
Gem.: Bonne de ChMteavTillAin
t 1469
^'«1
Helarioh Claude
Seignev de BU- Seignenr dn Vn.j
mont t JM6
1 1604 ohne Kinder. (Ani. TIH, 352)
Anton
▲bt TOA Lnzneil,
Bieehof Ton Toni
1 28. Febr. 1490 nftcli
Ans., 14» nach Pott-
hMt, Garns.
IKTiUielni
Seignenr da Mont-
rond, ftbeTlebt nnd
beerbt alle »eine Brft-
der, binterl&sst seine
Beeitxnnipen seinen
Nicbten.
t 1505.
lABseLme TQI, 3U
als Kinder Thib«
noch in erster Lisi
ba>nty der tot d«a
ataxb, in eeebst«!
benier nnd acktar
Ij^onnrd nnd Ji
morts aansalliue
ner 4 T&clta
Bona
Gem. : Wilhelm
von Fürstenberg
Blisabeth
Gem.: Felix ron
Werdenberg
Margaretha
Aebtissln von
Banme, dann Ton
Bemiremont
(Ton ihrem Oheim Wilhelm sn Erben eingesetst. Graf
Dlrieh Ton Wirtemberg, Herr Ton Mftmpelgard, erhebt An-
sprüche anf Blamont, Cldmont, Hdrioonrt nnd Ch&telot,
bringt dnreh Kanf die Beehte des Ferdinand ron M ontaign
nnd des Johann Ton 8t. Anbin anf diese Herrsohaften an
sich nnd Tereinigt die letctem mit der Grafschaft Mftmpel-
gard; StAlin i\ 71. Heyd 2, 108 ff.]
XXI. UauB Netxenburg in Burgund.
569
Uenburg in Burgund.
Johann
von Montaiffu
Gem.: Marguerite da Castres
labt nocb 1486.
«
p
yftrrtl-naTid.
:SLmxl
Johann
BliM-
BliaabethH
Johanna
(Q-
Sai^n^iu^ de
Abt TOD St.
SaigBenr de
bethl
QoU. 663.
Gem.: Wilb.Ton
XontAigi&.
Paul in Be-
St. .Aabin,
OoU. 563.
asabelle bei Ans. YIII, 363.)
Bappoltatein.
e«m.i Kag.
san^on. Ad-
labt Boeh
(leabean bei
Oem. : FhiUbert (FhUippe) de
-•' -»
4«s
dalea* ▼on
ministnitor
1600, t ohne
Ansalme
la Palo, Comta de
(Ooll. 663. Nach
I«n
▼l&stiBCttn,
-TOB Bajenx,
Kinder.
ym« 363.)
Yarembon.
andern bitte Jo-
^on
le>>t AOCb
Ersbischof
Oam. : Louis
hanna den L. de
^
1520.
T. Besftii^on,
de Yienne,
Yienne geheira-
e^
t 1496.
Seignear de
tbet, die Fran
^M
Bafrey,
des Ton Bapp.
•
1
1
Baron da
bitte Hargnerite
a.
1
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(Tgl. Ane.
gebeissen. So
nennt sie anob
1
711,802 0).
1
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Anselme.]
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m
Iiouia de
Claude de la Johann
retha
Buffey
Paln von
Ittbt noeh
stnd. 1478
et de Yarem- Varembon
1533.
in Basel; b.
bon Ooll. 663 Abt von Ln-
Qmm. : H«in-
oben 8. 196.
= demOollnt zneil. Ooll.
liek FOA
1291 genann- 663. etnd.
TkMJvteiii
tenf 1478 in Ba-
rS0^ 0«.
sel; 8. oben
wmkb
)
S. 196.
f 1SS9,
570 Beilagen.
xxn.
Verhandlungen Sigmunds mit Karl
und den Eidgenossen.
Seitdem Herr Prof. Vischer auf S. 66 Anm. 1 und S. 69 , Anm. 1
des zweiten Bandes einen Ezcurs über die Verhandlungen Sigmunds i
mit den Eidgenossen in Aussicht gestellt, hat Herr Dr. Witte in
seiner bereits erwfihnten Abhandlung »Zur Geschichte der Ent-
stehung der Burgunderkriege a eben denselben Gegenstand einer
gründlichen Untersuchung untersogen. Ich glaube daher, indem
ich auf diese Arbeit verweise, von weiteren Ausführungen jetzt ab- u
sehen zu können. Was ich hier noch nachfolgen lasse, sind
mehrere für die Geschichte von 1469 — 1474 in Betracht kommende
noch unverwerthete Actenstücke, die sich im Statthaltereiarchiv von
Innsbruck und im Staatsarchiv von Basel vorfinden.
Bekanntlich waren frühere Schriftsteller der Ansieht, dassSig-u
mund mit seinem Hilfsbegehren von Ludwig IX. im Jahre 1469 an
Karl gewiesen worden sei ; die neueren Historiker haben mit Recht
diese Annahme als eine irrige bezeichnet. Aus einem Schreiben
Sigmunds geht nun hervor, dass derselbe die Absicht hatte, zuerst
den Herzog von Burgund und zwar schon im Jahre 1468 imi Hilfe»
anzugehen , und erst , wenn von dieser Seite kein Beistand zu er^
warten sei, bei Ludwig anzufragen. Dieses Schreiben (Lmsbr. ii-
chiv, auf einem bei Seite 14 steckenden Zettel im Copialbuche
Ser. n, 1466 — 1483), ohne Adresse und Datum, lautet folgender-
maassen : ^
Getreuer lieber, wir tun dir zu wyssen das der tag so zu
Basel gehalten worden ist zwischen unnser und der aitgnossen boten
gantz an end entslagen^] und der krieg offen ist, sy mit nam,
brand, todsiegen, verherungen und annderm zu uns greiffen und im«
beschedigen, davon so wellest mit unserm lieben öheim dem»
hertzogen von Burgundi reden und im solichs fürhallten, in darauf
mit fleiss bitten dest furderlicheren fleis aufzukeren, damit uns
wider unser feinde gehoUfen werd und damit uns nicht not ton
werde uqs gen Frankreich oder an annder ennde zu slahen und mken
zu s&chen und hab der ding emnstlichen fleiss als wir dirge-^
trauen u. s. w.
27. boten feUt.
1) Ein Tag zu Basel war 23.-26. Mai 1468, £idg. Abaeh. n S. 3TS.
XXII. Verhai)dlungeii Sigmunds. 571
An welchen von Sigmunds Käthen das Schreiben gerichtet ist,
wage ich nicht zu entscheiden ; als Datum ergiebt sich ungef^lhr
Juni 1468. Hat auch Sigmund um diese Zeit bei Karl Schritte
wegen Hilfsleistung gethan, so waren es jedenfalls vergebliche; erst
sdann war Aussicht auf Burgunds Beistand vorhanden, als Sigmund
beträchtliche Theile seiner oberrheinischen Besitzungen pfandweise
an Karl abzugeben gewillt war. Am 9. Mai 1469 erfolgte durch
den Vertrag von St. Omer die Abtretung. Als Pfandsumme wurden
50000 Gulden festgesetzt. Von dieser Summe zahlte Karl für Sig-
lomund 10 000 fl. an die Eidgenossen aus^); die übrigen 40 000 fl.
wurden zu Händen Sigmunds an Peter von MOrsperg übermittelt.
Die letztere Summe erhielt aber Sigmund nicht völlig baar aus-
bezahlt ; ein Theil des Geldes war von 2eter von Mörsperg zur
Tilgung Ton Schulden und zur Bestreitung sonstiger laufender Aus-
tä lagen verwendet worden. Die näheren Angaben hierüber finden
sich im Innsbr. Arch. Schatzarchiv Urk. 3323.
Laut dieser Urkunde erklärt Martin von Staufen , der das Geld
von F. V. Mörsperg in Empfang zu nehmen hatte, am 20. Januar 1470
»viertzehen thusent zwey hundertt sibentzig und sechs rinischer guldin
^1 in bereittem. imd barem gelda, femer die Belege Peters von Mörs-
perg fUr dessen Auslagen im Betrage von 25 724 fl. erhalten zu
haben. Die Auslagen vertheilen sich auf folgende, in dem Briefe
erwähnte Posten: »item desz ersten dem marggr&ffen von RStteln
^iben thusent und hundert guldin — item dem selben marggräffen
*2& der eidtgpiossen halb achtzehenhimdert guldin — item hem Mar-
quartten von Baldegg 12000 guldin — item und mir Martin hermn
ru Stauffen^) 2200 guldin — item her Peter von Mörsperg 300 guldin
— item, dem kantzier von Burgundi 1200 guldin — item das min
herre sust davon verschafft hatt ouch die zerung so die ret und ir
:«o bottschafiFt als mit zweintzig pferden mer denn viertzehen tag z&
Beifort und Miinpelgartt gethon band ouch einem rittenden hotten
umb sin abgeritten pferdt und zu dem vierden mol gen Dison der
Sachen halb zu senden t&t alles zfisamen minder oder mer als sich
das vinden wirtt an rechnung dni hundertt und zweintzig guldin
25 — item uff die bottschaft so gen Flandren ze rittende geordnet ist
660 guldin ^) — item meister Peter Luder und J8rg Schid 30 guldin
— item aber JÖrg Schid insonders zehen guldin — item die zerung
aber und er zwiirend alle mol mit viertzehen pferden nit under vier-
1) S- Eidg. Absch. II S. 398.
2) Martin hermn zu Stouffen ist zu »mir« gesetzt, damit »mir« auf die
richtige Person, nämlich den Aussteller der Urkunde bezogen wird, sonst
bezieht sich die erste Person auf Peter von Mörsperg, der das Geld aus-
gelegt hatte.
3) Die Mitglieder dieser Botschaft waren Jos von Zollem, Jörg von
Werdenberg, Feter Luder, Peter von Mörsperg und Ludwig von Mas-
münster. S. £idg. Absch. II S. 408. Ueber Luder vgl. Ztschr. für die Oesch.
des Obcrrheina Bd. 22 S. 70.
572 Beilagen.
tzehen tagen 40 guldin — item der statt Wechsler von Basel den
ich zu dem dritten mol by mir zu Münppelgart, umb das ich am
golde nit yerfurtt wurde zehen guldin — item einen schriber der
uffschriben m&ste und sich ouch verstund desz frömden goldes
und müntzen halben ein guldin — item als ich by dem hoffmeister s
hem Jacob Trappen wol zehen tag zu Friburg möst sin, onch gen
Basel der müntzen halben ritten m&st verzart ich zehen guldin —
item so bin ich mins hermn bürg worden gegen Hannsen von
Hirtzbach für drissig und nun guldin ^ hab ich müssen besallen
— item so hab ich den gesellen das gelt gen Stouffen zu füren ><
Martin von Stouffen von mins herrnn wegen überzeanttwürtten sü
zerung geben vier guldin — Summa 25724 guldin c.
Karls Absicht war, die oberrheinischen Lande, die er so leichten
Kaufes bekommen hatte, sich allmählich ganz anzueignen; er be-
strebte sich daher, die bereits schon verpfEüideten Herrschaften t;
auszulösen^), die ursprüngliche Pfandsumme noch mehr zu be-
lasten^), so dass es Sigmund zur Unmöglichkeit gemacht würde.
die Lande je wieder zu gewinnen. Es ist nun leicht erklärlich.
dass durch diese Politik Karls, der obendrein die Wünsche Oester-
reichs, mit burg^undischer Hilfe das an die Eidgenossen Verlorene;^
wieder zu erlangen, nicht beachtete und mit den Schweizern nicht
brechen wollte, sich Sigmunds ein Gefühl der Unsicherheit Karl
gegenüber bemächtigte, und dass er dadurch von selbst zu einer
Verständigung mit den Eidgenossen getrieben wurde. Allein die su
diesem Zwecke in den Jahren 1471 und 1472 geführten Verband- £
lungen hatten keinen Erfolg. Sigmund wollte auf die Forderungen
der letzteren nicht eingehen; zudem war er auch nicht gewillt.
mit BLarl vollständig zu brechen, konnte er doch von ihm immer
noch Hilfe gegen die Schweizer erwarten. Im Frühjahr 1472 war
eine Botschaft Sigmunds bei Karl gewesen ^j; Karl erwiderte dieses«
im Sommer desselben Jahres. Die burgundischen Gesandten waren
Peter von Hagenbach, Bernhard von Ramstein und Lienard des
Pontoz. Die Namen erfahren wir aus der Instruction, die Karl
seinen Gesandten mitgab^), femer aus dem Reverse, den Lienard
des Pontoz am 9. Juli zu Basel ausstellte, des Inhalts, dass er^
von Jehan de TEsoaghe 50 Pfund erhalten habe für die Reise ique
mondit seigneur ma ordonner faire pour aucuns ses affaires derers
1) Die Pfandinhaber führt Witte auf in seiner Abhandlung »Zur Ge-
schichte der burgimdischen Herrschaft am Oberrhein «, Ztschr. f. Oe«ch.
des Oberrh. N. F. Bd. 1 S. 136 f.
2) tousiours chargier la gagiere , wie es in einer Instruction Karls heiut
(Innsbr. Archiv, Sigm. IV a. 9].
3) In der nagstvergangnen vasten, Chmel M. H. I, 14.
4) Die Instruction mit der eigenhändigen Unterschrift Karls findet
sich im Innsbr. Arch., Schatzarchiv Lade 115. Ebendaselbst ist noch eine
Abschrift dieser Instruction mit allerhand Notizen, die pro memoria auf-
gezeichnet wurden, erhalten.
XXII. Verhandlungen Sigmunds. 573
/DODseigneuT le duc d* Osteriche avec et en lacompaigne de monseigneur
le bajüli de FeTete et de messieur Bemard de Ramesten Chevalier c
flnnsbr. Arch. , Schatzarchiv Lade 115)^). Da bis jetzt die Eröff-
nungen der buTgundischen Gesandten nur aus dem Berieht, den die
> üsterreichisclieii Käthe Sigmunden über dieselben erstatteten 2) , er-
sehen werden konnten, so mag es von Interesse sein, die Instruction
Karls selbst in ihren Hauptzügen wieder zu geben.
Karl, so heisst es, habe die letzthin bei ihm gewesene Ge-
sandtschaft frerne gesehen ; er hoffe , Sigmund werde mit der Ant-
I frort , die er betreffs der keine so lange Erörterung erheischenden
Punkte seinem Gesandten gegeben , zufrieden gewesen sein. Der
Schweizer wegen habe er die Ehre und den Vortheil Sigmunds im
Auge ; hingegen habe es , was die ersteren anbelange , nicht zweck-
mässig geschienen, ohne weitere Erwägung einen Entscheid zu fassen
i (il a semble a mondit seigneur non estre bonnement facile de prendre
resolution en ceste matiere des Zuichers selon le desir de mondit
Beigneur d' Auteriche sans en tenir communicacion plus ample avec
Ini et forent meismes sesdits ambasseurs de ceste opinion disans
quilz nestoient pas assez instruiz pour informer mondit seigneur des
Bchoses necessaires a la conduite de ladite matiere et a ceste cause
pTincipalment mondit seigneur se declare y envoyer de ses gens).
Sigmund bitte ihn (en enstuvant aultres semblens requestes faittes
parcidevant) , er möge ihm gegen die Schweizer helfen, um sie zur Ver-
nunft zu bringen (pour iceulx mener k raison). Karl sei immer
& gewillt, Sigmund zu helfen (toutes les fois que bonnement et
honnestement faire le pourra). Er habe Guillaume de Rochefort
m den Schweizern geschickt mit dem Auftrage, sie zu einer Ver-
ständigung mit dem Herzoge von Oesterreich zu bewegen. Die
Schweizer h&tten seine Vorstellungen gut aufgenommen und ver-
V sprechen, nach gepflogener Berathung ihm genehme Antwort zu-
kommen zu lassen. Letzteres sei nun allerdings nicht geschehen;
er hätte es sonst Sigmimd gemeldet ; er selbst sei unaufhörlich im
Kriege ; darum habe er sich mit dieser Sache nicht beschäftigen können ;
Qnd jetzt stehe wieder nächstens der Krieg bevor (attendu que les
iMreves prises entre le roy et lui finiront au 15 jour de juing). Im
1) VgL die Notiz in den M^moires pour servir ä Thist de Fr. et de
Bourg. S. 260 Anm. — Am selben Tage (dunstag nech«t vor sant keiser
Heinrichs tag) verhängte Peter von Hagenbach die Fnichtsperre , welche
Basel so sehr schädigte. Er gebot allen Vögten, Schafiherh, Schult-
^eissen u. s. w. , dass sie »deheinerley kom noch haber nieman zu ver-
koffen noch xt merckt f&ren dan allein in mines gnedigosten herren von
Burgundy etc. stett». Wie sehr Hagenbach darauf hielt, dass seine Mass-
regel streng durchgeführt werde , mag man aus dem Schluss ersehen : und
wo öch jeman wer, der einen also funde oder wüste der diss überfaren
bett oder überfSr und das nitt rug^ noch fürbrecht, denselben und die
v^lt ich schwerlich stroffen. donoch mag sich ein jeder wissen zu hallten
hmsbr. Arch., Pestarohiv 11, 518).
2; Chmel. M. H. I, 14 ff.
574 Beilagen.
Falle, dass der Krieg beginne, so wisse Sigmund, dass man sich
der Schweizer wegen in nichts einlassen könne , wenn aber Frieden
mit dem König sei , so möchte er wissen , wie und wann Sigmund
gegen die Schweizer zu Werke gehen wolle. Die Gesandten sollen
in Erfahrung bringen, wie viel Leute und Artillerie er im Fallet
eines Krieges mit den Eidgenossen stelle, wo es leicht sei, in das
Land der Schweizer einzudringen, ob femer gewisse geheime Be-
ziehungen mit Persönlichkeiten unter den Eidgenossen vorhanden
seien, die der Sache nützlich sein könnten. Bevor man jedoch zu
den Waffen greife , soll man auf gütlichem Wege die Wünsche Sig- 1<
munds zu verwirklichen suchen. Alle diese Punkte sollen die Ge-
sandten mit Sigmund und seinen Leuten einlAsslich besprechen und
Karl darüber schriftliche Mittheilungen machen. Was die Ange-
legenheit der Neuenburger betreffe , so wolle Karl , um Sigmund
eine Ehre zu erweisen, zugestehen, dass der Entscheid sowohl durcli u
seine als durch Sigmunds Beauftragte gefällt werde. Sigmund möge
ferner italienische, im Dienste Karls stehendem Söldner unter der
Führung von Bernhard von Ramstein durch sein Gebiet ziehen lassen.
Dem Ansuchen Sigmunds endlich, die Abzahlung einer Schuld von
6000 Gulden an Marquard von Baldeck zu übernehmen, entspreche a
er gerne.
Vergleichen wir mit dem Wortlaute dieser Instruction den Be-
richt der österreichischen Käthe über die Eröffnungen der buigun-
dischen Gesandten, so springen die Abweichungen in die Augen.
Zugegeben, Karl habe um die Annäherung Sigmunds zu den £id-2
genossen gewusst, wo steht es, dass die Gesandten dies betonen
sollen? Auf wessen Rechnung die Sentenz Omnia prius experiri
quam armis decertare decet sapientem zu setzen ist, lassen wir auf
sich beruhn^). Wo sagt aber Karl, ler wolle auch die verscluei-
bung und das zusagen ausserhalb derselben verschreibung zwischen ^
in gemacht und beschehen halten und noch vil mera? Wo, dass
Karl, obschon er mit dem König von Frankreich zu schaffen habe,
Sigmund dennoch beistehn könne ^j? Wo endlich , dass die Ge-
sandten befugt seien, den Krieg endgiltig zn beschliessen ? Entweder
hatten die Gesandten noch andere Instructionen bekommen oder sie v^
sind von sich aus in ihren Zugeständnissen weiter gegangen, als
es in der Instruction vorgesehen war. Es ist gar wohl denkbar , dass
Hagenbach dem Herzog Sigmund die burgundische Kriegshilfe gegen
die Schweizer in jedem Falle als eine unausbleibliche in Aussiebt
stellen wollte, nur um die ihm bekannte, ohne burgundische Ver- *"
mittelung vor sich gehende Annäherung Sigmunds zu den Eidgenossen,
die ihm zuerst gefährlich sein musste, zu hintertreiben.
1) Dieses Citat ist eine Nachbildung des trochäischen Tetrameters
Omnia prius experiri quam armis sapientem decet, Terenz Eunuch IV, s 1^-
2) Karl wäre danöals gar nicht in der Lag^ gewesen, Sigmund beisu-
stehen; sein Feldsug gegen Ludwig im Jahre 1472 war nicht glaeklich,
man denke nur an die erfolglose Belagerung von Beauvais.
XXn. Verhandlungen Sigmunds. 575
In Constanz, wo die zu Bregenz begonnenen VeThandliingen
weiter geführt wurden , traf man noch genauere Bestimmungen über
die zu leistende Hilfe ^). Wir könnten wiederum die Frage auf-
werfen ^ ob Hagenbach zu solch weitgehenden Abmachungen er-
'^ mfichtigt worden sei ; Karl wenigstens war nicht gewillt, dieselben
sn verwirklichen. Als zu Anfang des Jahres 1473 das Verhältniss
Sigmunds zu den Schweizern wiederum ein sehr gespaimtes war,
dachte Karl nicht daran , mit Waffengewalt einzugreifen ; nur durch
Drohungen suchte er die Eidgenossen einzuschüchtern und auf diese
»Weise einen kriegerischen Zusammenstoss zu vermeiden. Dauernder,
durch ihn vermittelter Frieden musste ihm erwünscht sein: er
wäre dann der im Vertrage von St. Omer ihm auferlegten Ver-
pflichtung der Hilfeleistung enthoben gewesen und hätte nach und
nach die Pfandschaftslande ganz unter seine Botmässigkeit bringen
■^können. Allein die burgundische Herrschaft am Oberrhein war
den Nachbarstaaten nichts weniger als genehm ; besonders den um-
liegenden Städten war das Regiment Hagenbachs eine Quelle stäter
Besorgniss ; dasselbe zu beseitigen , war ihr eifriges Bestreben. Zu
gegenseitigem Schutz und zu wirksamem Vorgehen schlössen die
b elsAssischen Städte einen engen Bund , deni die Bischöfe von Strass-
burg und Basel ebenfalls beitraten (die sogenannte Niedere Ver-
einung). Zugleich aber verpflichteten sich die Städte Basel, Colmar,
Schlettstadt und Strassburg, die zur Einlösung der Pfandschaftslande
nöthige Summe dem Herzog Sigmund vorzuschiessen. Auf die Ver-
B Handlungen , welche wegen der Einlösung der Lande zwischen Sig-
mund, den Städten und den Eidgenossen im Frühjahre 1474 geführt
wurden, beziehen sich die nachfolgenden acht Aktenstücke, von
denen eines sich im k. k. Statthaltereiarchiv zu Innsbruck vorfindet^
die Übrigen sieben im Staatsarchive zu BaseP). Ich begnüge mich,
n die zwei ersten der mitgetheilten Stücke im Auszuge wieder zu geben,
und das dritte gekürzt, indem ich bei diesem alle diejenigen Stellen
auslasse, welche formelhafter Natur sind. Die Ueberschrifteu der
Stacke 2, 6, 7, 8 sind d6r Vorlage entnommen.
i 1) Abschied von Strassbui^, 23. Februar 1474.
In Strassburg waren am 23. Februar 1474 Hermann von Ep-
tingen, Niclaus von Schamachthal, Heinrich Göldlin und Heinrich
Zeigler anwesend. Hauptgegenstand der Verhandlung war die Auf-
bringung der Lösungssimime von 80 000 fl. , wobei Strassburg
0 40000 fl., Basel, Cobnar, Schlettstadt und »andere zu inen ge-
1) 8. fontes rer. Austr. 11 S. 417.
2) Die Abschrift der im Staatsarchiv zu Basel erhaltenen Stücke wurde
durch Herrn Prof. Boos besorgt ; diese erfolgte noch vor der Uebemahme
des Archives durch Herrn Staatsarchivar Dr. Rudolf Wackemagsl. Eine
nochmalige Durchsicht der Originaltexte war leider nicht möglich, da das
Convolttt, welches diese Aktenstücke enthielt, bis jetit nicht wieder zu
Tage gefördert werden konnte.
576 Beilsgen.
wandt« die übrigen 40 000 fl. zu übernehmen h&tten^). Die ^-
genossen Hessen erklären, dass sie, aber erst, wenn diese Summe
zugesichert sei, sich zur Hilfe verpflichten, falls sich wegen der
Lösung der Lande oder der Bezahlung des ausgeliehenen Geldes
oder anderer Vorkommnisse wegen Anstände erhoben. Die Stni»-
burger hingegen erklärten sich nur dann zur Zahlung der 40 000 fl.
bereit, wenn dafür gesorgt werde, dass Sigmund wirklieh wieder b
den Besitz seiner Lande kommen könne, wenn also die Eidgenossen
vor allen Dingen ihre Hilfe dem Herzog Sigmund aus den Stidten,
welche das Geld darleihen, zugesagt, wenn femer auf einem Tag
»die gemein eynung und verstentniss etlicher fürsten herrec
und stette mit gemeinen Ejdgenossent zu Stande gekommen ad.
Dieser Tag wurde auf den 27. März angesetzt.
Basl. Staatsarchiv. Concept').
2) Ain verschreybung die stet davor antreffen umb dss
gelt gen dem hertzog von Burgund.
Die Städte Meran, Botzen, Innspruck, Hau und Schwatz rer-
schreiben sich mit Herzog Sigmund als Mitschuldner der 80 000 fl i
rh. gegen Strassbnrg, Basel, Colmar und Schlettstadt. Jährlidi eoll
letztem 10 000 fl. gegeben werden, die erste Quote in 2 Jahren 4
nach Ausstellung dieses Briefes. Sigmund verschreibt ihnen difcr
den Ertrag der Silberbeigwerke in Tirol. Sollte aus den letzten
nicht so viel gelöst werden, so verweist sie Sigmund auf du
sphanhaus« in Hall, nöthigen Falls sollen sie auch andere sebei
Aemter und Zölle so lange innehaben, bis sie von ihm und seinen si
Erben bezahlt seien »und sy suUen damit nicht gefrevelt oder
wider uns in kainen weg getan haben, t Er wolle aus den obge-
schriebnen Aemtem und Zöllen in der obgenannten Zeit zu seinen
Händen nichts nehmen »dardurch solch summa nicht gefallen mochtet,
sunder dieselben frei und unbekümmert lassen, »was aber vorbe-^
standen oder vor daraus verschrieben were, davon sol uns raitong
und ausrichtung wie vor bescheen«.
Innsbrucker Statthaltereiarchiv. Concept.
Sigmundiana IV. a. 9.
3. Schuldverschreibung Herzog Sigmunds. ^
Wir Sigmund von gottes gnaden hertzog zu Osterrich, zu Stii.
zu Kernten und zu Crain, grafe zu TyroU etc. von unser selbs und
unsers furstentumbs wegen unser erben und nachkommen als ein
1) Die Basel zufallende Quote ist nicht bekannt, wahrscheinlieh be-
trug dieselbe 20000 fl. In der vierten Angarie 147^4 wurden durch 51 Zinft-
rentenverkfiufe 24 407 i6 14 j9 6 A aufgenommen (Schönberg S. 494
Anm. 2).
2) Witte (Zur Gesch. der Entstehung der Burgunderkriege S. 52) hat den
Inhalt des Abschieds nach einer Abschrift des Colmarer St. A« mitgetheüt
XXII. VerhandluAgen Sigmunds. 577
rechter houptschuldener ; sodann wir die etc. amptlute, rete, richter
und gerichte als rechte mitschuldener in nammen aller bürgen und
gemeinden gemeinlich der stetten und merckten mit allen iren zu-
gehorungen, luten und gutem, nemlich Potzen, Meran, Inspruck,
5 Halle und Schwatz im Intal für uns \md alle unser nachkommen
unyerscheidenlich tun kunt und bekennen gegen allermenglich mit
disem briefe, daz wir gemeinlich und unverscheidenlich für uns,
unser erben und nachkommen einer erbem rechten redelichen schulde
schuldig sint und gelten sollent den ersamen wisen unsem lieben
lobesundem etc. g^den rinischer guter und genemet an golde
und an gewicht, so sy uns gutlich und als bar geliehen haben, als
wir hertzog Sigmund bekennent dero bezalt und wol gewert sin.
sagen ouch die benanten etc. des alles gantz quyt, ledig und loss
für sy und ir nachkommen mit solicher gedinge, das^ wir solich
15 summ gülden zu deheinen andern Sachen bruohen noch bewenden
sollen dann zu losung der. graffschafft Pfirt mit sampt ir zugehorde
und der emptem Tann, Lannser, Altkilch, Masmunster, Ensissheim,
Brisacli und ir zugehorung und alles des, so wir hertzog Sigmund
dem hochgebornen fursten unserm lieben oheim hertzog Karle
20 hertzogen zu Burgundien , Brobant etc. und sinen erben ingesatzt
und yerpfandt gehebt haben, sollent und wollent ouch solichs alles
mit der egemelten losunge wider zu unsem banden bringen, so
erst wir mogent, mit sampt der verschribung darüber begriffen und
ouch aller ander sloss, stett, dorffer und zugehorden, so wir dem-
25 selben unserm oheim von Burgund gegonnet gehept haben zu losen,
daruff ouch wir hertzog Sigmund für uns, unser erben und nach-
kommen als eiä rechter houptschuldener und wir die vorgenant
mitschuldener Ton den stetten und merckten für uns und alle unsre
nachkommen gemeinlich und sunder als recht mitschuldener globt
30 haben, globen und versprechen in kxafft dis brieffs, alle ye ein teil
für das ander für die gantze summ unverscheidenlich und keines-
teil sich mit siner anzal nit abzuscheiden, nemlich wir hertzog
Sigmund by unseriDi fürstlich wirden und eren und wir die gemelten
mitschuldener by unsem geschwomen eiden, so wir alle und yeg-
35 Hoher insunder mit uffgehepten vingem und gelerten Worten liplich
zu gott und den heiligen umb alle vor und noch [1^] bemelte
puncten und artickel geschworen haben, den gemelten von etc. und
iren nachkommen solich obgestimpt summ gülden gutlich . . zu
geben und zu bezalen, sundjer inen die gon Basel hinder die
40 Wechsler daselbs antwurten sollen .... Zum ersten e3rnen sechsten
teil der obgemelten summ gülden von hutt datum dis brieffs über
zwey jar, die dann verschynen und ussgon werden itf dem jaxe als
man nach Cristi geburt zalen wirt vierzehenhundert sybentzig und
sechs jar. item darnach über ein jare nemlich so man zalet tusent
45 vierhundert sybentzig und syben jare aber eynen sechsten teil der
obgemelten summ gülden und darnach aber ein yeglich jare darnach
nehst kunfftig einen sechsten teil, biss das solich houptsumme gantz
Basler Chroniken. III. 37
578 Beilagen.
bezalt iat, alles in guten rinischen gülden, die an dem Wechsel su
Basel gut werschafft sint und nit in silber muntse, diewfle sy doch
in ir obgemelten summe nit anders dann g^t rinisch gülden gelifert
und uns davon gut bringen getan haben, were aber, das doch nit
sin noch bescheen sol, das wir, unser erben und nachkommen an i
solicher besalung eynichs jars su dem benanten zile sumig werent
oder wurdent, . . . wann dann wir der houptschuldener oder unser
erben und nachkommen und wir die obgenanten mitschuldener oder
unser nachkommen in der gemeyn aUe oder yeglich teü insnnder
durch die etc. oder ir nachkommen oder innhalter dis briefes gemanet la
werden, als sy ouch macht haben soUent und mogent, uns alle in
der gemeyn oder wie vil und weliche sy wollent insunder zu manen
SU huse, zu hofe oder under ougen, von mundt, mit hotten oder
briefen, als dann sollen wir die genannten nemlich wir hertzog
Sigmund by dem obgenanten unsem fürstlichen würden und eren an \i
unser statt, drye edelman von unserm hofe yeglichen selb Tierde
mit leistbaren reisigen pferden und nemlich ye die statt oder merckt
davor bestimpt vier von den reten und geschwomen ye der statt
und marckts sunder yeder mit einem reisigen oder leistbaren pferde,
die nit des wirttes syent oder sin sollent, gen Basel, Costentz oder >>
Ulme, in welich der stette eyn sy ye zu zyten wollent, in eyns oder
me offenn wirtes huse, so uns [2^] in den manungen bestymmet
wirt, unverzogenlioh in den nehsten vierzehen tagen nach solicher
manung tun antwurten und in ziehen recht offenn gewonlich gisel-
schafft halten Und ob sich wurde begeben daz in eynigen ^
kunfftigen zyt eyn monat verschyne und inen dozwuschen solich^
besalunge des verfallen ziles nit geton , es wurde geleistet oder nit,
(yedoch so sollen wir by unsem wurden, eren und geschwomen
eiden leisten als vorstat), so mogent dannethin und haben des zu
tun gut recht die vilgenanten von etc. und ir nachkommen oder:^
innhaber dis briefes, ouch wer inen des helffen von iren wegen oder
in irem nammen tun wil, uns hertzog Sigmund, unser erben und
nachkommen, alle unsre lande, lute und gute, wo die gelegen sint
oder wo die funden werdent deheinerley usgenommen, ouch dam
die gemelten stette und marckte, alle ir regierer, ouch alle gemeinden ^
und alle personen so zu yeglichem gehören, sy haben sieh harinn
mit hande oder munde verpflichtet oder mit sampt oder sunder ir
libe und gut, ire twingbanne wonne und weyde nutzungen niessangen
gantz und gai nutzit ussgescheiden noch hindan gesetzt, das mynder
das mere uff wasser, uff lannde, in stetten, marckten oder in dorffem, ^
wo und wie sy das ankommen, vinden oder ervorschen können oder
mögen, pfen^n, angriffen, uffhalten und bekumbem • . . . sy mögen
ouch solichs alles handeln und tun mit gericht, geistlichem oder
weltlichem, oder one gericht mit eigener hant und gewalt, wie inen
das zu willen ist oder sin wirt. des alles sollent sy zu ton gut 43
recht oder volle macht haben gUcher wise, als ob sy es mit allen
geistlichen oder weltlichen rechten erfolget und erlanget hettent
XXII. Verhandlungen Sigmunds. 579
oder inen mit rechtem urteil erkant oder erloubet were zu tun.
darzu so vergunsten wir das euch und geben mit krafft dis brieffs
inen und allen Iren helffern und helffershelffer, sy syent mit uns
hertzog Sigmund in eynung, fridungen, buntniss oder Satzung und
s sust mit reten, diensten, manschafften oder in welicher hande wege
jede nach irem State gewant, verbunden oder verpflichtet yetz oder
hamach werden mögen oder mochten, gantzen vollen gewalt solich
Yoigemelte pfandung und angriff zu tun und [3^] helffen zu tun
unbeschwert aller ir verpflicht, sunder sollen und mögen sich des
10 halten und gebruchen und tun so lange offt und vil untz uff die
zyt, daz den dickgenanten von etc. und iren nachkommen oder
umhaber dis briefs zu yedem zyle untz zu gantzer volkommener
bezalung der obgestimpten gantzen houptsumme der etc. gantze
ToUkommen bezalung beschicht und gut benugen geton wird mit
IS ablegunge und widergelt allem und yedem costen und schaden, wie
und in welich wege der daruff gangen und sich begeben habe von
angriffens wegen umb hotten, bottenlone und aller ander dingen,
nutzit ussgescheiden. so sy darumb gelitten und empfangen haben
etc. . . . darzu habent wir hertzog Sigmund houptschuldner und
%mt siner gnaden mitschuldener alle obgenant zugesaget für uns
und alle die unsern alle und yegliche hotten, die manebriefe oiier
geschrifft von der obgemelten Sachen wegen bringen werden über
kurtz oder lange in allen unsern stetten, slossen, lannden und
gebietten gnediglich und gutlich in und uss zu lassen, iren pfenning
^ zu zeren, fryes wandeis zu gönnen, ouch durch uns und die unsern
ir manebrieff oder geschrifften zu empfahen und sy desshalb unge-
leidiget und unbekumbert zu lassen etc
Zu leste hieby zu wissen , wann wir hertzog Sigmund die ob-
gemelt pfantschafft, die graffschafft Phirtt und die andern stette und
30einpter obgemelt mit ir zugehorde wie obstat von dem genanten
unserm oheim dem hertzoge von Burgund etc. erlidigen, erlosen
und die zu unsern banden und gewalt wider bringen, so soUent
und woUent wir ... in den nehsten dryen monaten , nachdem wir
des ermant werden, die ritterschafft, die lantschafft mit sampt den
^stetten und emptern in denselben lannden mit uns unverscheiden-
lieh mitschuldener sich leistbar, pfantber nach aller zimlicher genung-
samer notturfft verschriben und verbinden und inen des einen andern
versigelten brieff geben in masse die von Potzen und die andern
vorgenant harinne getan haben, damit dann die egenanten etc.
^yetz benugig sint. oder aber wo inen noch usgange der dryer
monat semlich vierwisung oder nuwer verschribung nit geschee, daz
wir dann aber inziehen und Itsisten sollent in egemelter masse untz
uff die zyt, daz inen semlicher nuwer brieff versiglet gesant wirt by
der pene pfendens und angriffens, wo die leistung ouch nit geschee.
^ aber wann inen dieselbe nuwe verschribung uffgericht und versiglet
4^] uberantwurt ist, so sollent sy alsdenn dem, der inen denselben
>rieff bringet, dagegen disen gegenwurtigen brieff geben und lassen
37*
580 Beilagen.
volgen uns zu unsem handen zu bringen, furer so ofit wir
houptschuldener und die mitschuldener obgenant die summe gel^
zu den gesatzten zilen wie obstat inen antwurten und weren, daz
sy uns darumb quittieren, ouch die quittung zu unsem banden
volgen lassen, und sunder wenn dise houptsumm obgestimpt mit ^
sampt allem costen und schaden in wise obstat gantz vergolten imd
bezalt wirt; daz sy alsdenn disen gegenwurtigen houptbrieff oder
ander houptbriefe, ob die darumb uffgericht und gemacht werent,
mit sampt völliger quittantz unser bottschafil, so wir dessbalb mit
credentz zu inen schicken und es tun erfordern, ouch geben und it
volgen lassen soUent, uns zu unser und unser mitschuldener banden
und gewalt zu bringen alle geverde und argelist gantz vennitten etc.
zu warem urkund
Basier Staatsarchiv. Concept.
4. Sigmund wiU die Pfandlande wieder zu seinen Handen is
bringen und sie nicht wieder verpfänden, bis er die 80000 fl.
den Städten zurückerstattet hat.
Wir Sigmund etc. bekennen als die ersamen stette etc. sich
als liebhaber unsers furstentumbs uns sonder danckneme front-
schafft und gutwilligkeit merglioh bewisen, in dem daz sy uns etc. 20
gülden geliehen haben, domit wir unser lantschafft, stette und
empter, so wir unserm oheim von Buigund in pfandes wise ver-
setzt gehept haut, widerlosen wollent, und im daruff die losung
nach besag des pfantbriefes verkündet, daruff so versprechen wir
für uns, unser erben und nachkommen, were es daz der selb unser ^
oheim von Burgund darüber underston wolt uns solich unser lant-
schafft und die unsern vorzuhalten, daz wir dann die lute darinne
unser fürstlichen eigenschafft ermanen und underston soUent und
wollent, die wider zu unsem handen zu bringen mit hilff aller der,
die wir des erwegen mogent, zu behaltniss unsers furstenlichen ^>>
eigentums , und wann wir solich eigentschafft zu unsem handen
bracht haben, so sollen und wollen wir die furbass nyemands ver-
setzen, verpfenden noch ingeben sunder in unsem handen behalten,
untz daz die bezalung der obgemelten geliehen summ guldin nach
besag der verschribung da von begriffen geschee ist aller dinget
ungevarlich. mit urkund dis briefes versiglet mit unserm anhan-
genden insigel und geben zu
Basler Staatsarchiv. Concept.
5. Sigmund sichert den Städten, die ihm die SOOOOfl.
Yorschiessen, freien Wandel in seinem Gebiete zu. ^
Wir Sigmund etc. bekennen als wir uns gegen den ersamen
stetten etc. umb ir fruntlich lihunge etlicher summ gülden ver-
schriben haben inen dieselb summ zu etlichen zilen wider zu bezalen
XXII. Yeriiandlungen Sigmunds. 5g t
oder zu leisten, und ob das nit geschee und sy darumbe unser
verschribung nachgon wurdent mit pfenden und abgriffen , so ver-
sprechen wir für uns und alle die unsem, sy und die iren, ouch ir
helffer oder die darinne wider uns oder die unsern gebruchet werden
^ von solicher Sachen wegen nyemer zu leidigen noch schaffen ge-
leidiget werden, darzu ob wir oder die unsern solicher egemelter
leistung angriffunge oder Sachen halb eynicherley costen oder schaden
liden wurdent, wie vil des were, des oder was sich in den dingen
handeln mochte, sollent die egenanten stette oder die iren, die
10 durch unser furstentum stette, merckte, dorffer, lande oder gebiete
wandeln nyemer dehein entgeltniss haben, sonder fryes wandeis irs
libs und guts sicher sin für uns und alle die unsern und meng-
lich von unseren wegen, ouch unser geleit han, so verr unser geleit
get one geverde. mit urkund dis briefes versigelt mit unserm
t& anhangenden insigel und geben zu etc.
Basler Staatsarchiv. Concept.
6. Verschribung [der Eidgenossen] hilff und bystand zu
tund etc. hertzog Sigmund etc.
Wir die gemeinen Eydgenossen, stette und lender etc. bekennen,
21) als die ersamen stette etc. als liephaber des fridens und gemsecher
der richtong und eynung, so zwuschent dem durchluchtigen hoch-
gebomen fursten und herm hertzog Sigmund hertzogen zu Oster-
rich etc. unserm gnedigen herm und uns kurtzlich begriffen ist,
sinen gnaden zu eren und uns zu lieb sich fruntlich und gutwilligk-
3) lieh be¥risen, in dem das sy sinen gnaden etc. guldin geliehen haben,
das er damit wider an sich losen sol sin lantschafft, stette und empter,
so er unserm herm von Burgiinden in pfandes wise versetzt gehebt
hat und im daruff die losung verkündet, daz wir do demnach ver-
sprechen für uns und alle die unsern, were es daz unser herr von
30 Borgunden darüber underston wolt, solich lantschafft, stett, empter
oder gebiete inne zu behalten und daz unser herre von Osterrich
uns desshalb umb hilff bete, daz wir im dann getruwelich helffen
sollent und woUent, solich sin eigenschafft wider zu sinen banden
zu bringen und darinne das beste zu tun, als ginge es uns selbs
3» an aller dinge ungevarlich. mit Urkunde dis briefes versiglet mit etc.
Basler Staatsarchiv. Concept.
7. Verschribung [der Eidgenossen] hilff und bystand ze
tund ettlichen stetten etc.
Wir die gemeinen Eydgenossen, stette und lender etc. bekennen,
40 als die ersamen stette Strassburg, Basel etc. unserm gnedigen herm
hertzog Sigmund hertzogen zu Osterrich etc. "zu eren, ouch uns zu
lieb und umb gemeiner anstossner Dutschen landen willen sinen
gnaden also bar geliehen haben etc. gülden uff verschribung damit
vider an sich zu losen sin lantschafft, stette und empter^ so er
582 Beilagen.
unserm herrn von Burganden in pfandes wise versetzt gehebt bat
und den egenanten statten solich ir usgelihen summ golden in
ettlichen jaren wider zu geben und zu bezalen oder zu leisten, bisz
inen darumbe ussrichtung geschieht by der pene pfendens nnd
angriffens etc. ; machte sich da das inen semlich usrichtunge nit >
geschee, sunder verzogen wurde, das es zu pf enden und zu angriffen
kerne und daz sy uns desshalb umb hilff betent, so versprechen
wir für uns und alle die unsem, inen alsdenn getruwelich zu helfen
so lange, bisz daz sy gentzlich bezalt und ussgericht werdent nach
besage ir egemelten verschribung, und also mit unser hilff das beste ^^
zu tun als ginge es uns selbs an aller dinge ungevarlich. mit Ur-
kunde dis briefes versiglet mit etc.
Basler Staatsarchiv. Concept.
8. Verschribung zwischen teilen zusammen verwandt, daz kein
teil sich von dem andern usschliessen noch zil oder tag geben, i'
noch nutzit fumemmen sol on das andern willen.
Wir nachgenempt die und die etc. tund kunt, als unsers gnedigen
herrn hertzog Sigmunds von Osterrich und etüicher der sinen ver-
schribung von sunmi guldin wegen, so wir im ettlicher siner land
losung halb geliehen haben, under anderm wiset, wo ims des nit io
bezalimg geschee zu den zilen darinn bestimpt, daz dann wir oder
unser nachkommen oder innhaber des briefes derselben verschribnng
darumb manen mogent zu leisten, oder wo nit geleistet wurde,
desshalb zu pf enden und anzugriffen, ouch in den Sachen eynem
teil mere oder mynder zyl und tag zu geben und dem andern nit etc., ^
so bekennen wir, daz wir uns versprochen haben und versprechen
ouch für uns und unser nachkommen, daz unser dehein teil one des
andern teils willen und gehell in den dingen deheinerley zyl noch
bestandt geben noch verwilligen soll in deheinen weg on geverde.
wir haben uns ouch verejmiget, waim oder wie dicke es sich begeben ^
wirt, daz ein statt oder me under uns notturfft bedunckt von der
obgemelten schulden oder Sachen wegen unserm herren von Osterrich
als ein houptschuldener oder sin mitschuldener zu beschriben oder
zu manen, daz wir dann das ye zu zyten samenthafft miteinander
tun sollen mit geschwornen hotten und in massen wir dann des^
ye dasmal zu rate wurdent. ouch sol unser yeglich statt nach
anzal ir geliehen summ houptschulde geben ir teil bottenlon, so sich
solicher geschrifft oder manung halb geburen wirt den hotten zn
geben, item was ouch der obgemelten summ houptschuld von ye
dem zyl bezalet und gon Basel geantwurt wirt , so sol es under ^
uns geteilt und yeglicher statt ir teil irer gewissen bottschafft uf
ir versigelt quittantz zu iren banden volgen gelassen werden one
intrag was ir dann davon zu teil gehurt nach anzal ir tissgelichen
houptsumm so dann yeglich statt dar geliehen hat, als hienach
gemeldet ist: nemlich so haben geliehen wir die von etc. so tü«^
gülden, item wir ^die etc. so vil gülden, item etc. ouch was costen
XXIII. Hans Sjiebel. 5g3
ye die statt in botten lone oder in ander wege von der obgemelten
Sachen wegen haben oder usgeben wirt, sol ir ouch widergeben
werden, und sollent wir stette allewegen einander getruwelich beraten
und beholffen sin in den obgemelten dingen und uns umb keinerley
ä Sachen willen darinn oder desshalb nit voneinander scheiden so lange,
bisz daz wir der obgemelten unser gantzen houptsumm und ouch
unsers costen usgericht und bezalt werden nach besage der ob-
gerurten houptschuldener und mitschuldener versigelten verschribung,
die ouch hinder die statt etc. in ir behaltniss geleit und nit hinweg
10 geben werden sol, dann mit unser, der andern stette willen und
gehell aller dinge ungevarlich. mit urkund dis brieffs versiglet mit etc.
Basler Staatsarchiv. Concept.
C. Chr. Bemoulli.
XXIII.
IS Hans Knebel und sein Tagebuch.
Herrn Professor Visohers ursprünglicher Plan war, dasjenige,
was über den Lebenslauf Knebels in Erfahrung gebracht werden
konnte, sowie eine eingehende Würdigung der Aufzeichnungen
desselben nach Form und Inhalt als Einleitung diesem Bande vor-
% anzustellen ; ich muss mich nun damit begnügen , unter Benützung
der Hinweise und Notizen, die sich im Nachlasse vorgefunden,
das, was ich über die Lebensumstflnde Knebels ermitteln konnte,
femer einige Ausführungen über die Beschaffenheit der Quellen,
die demselben für seine Aufzeichnungen zu Gebote standen, die
^Beschreibung der Handschrift, eine Aufzählung der EListoriker, die
7or der Edition von Buxtorf das Tagebuch verwertheten , und end-
lich eine Zusammenstellung der Hauptgrundsätze, welche bei der
Torli^enden Ausgabe massgebend waren, in dem knappen Raum
einer Beilage folgen zu lassen.
3*^ Hans Knebel stammte aus einer wohlhabenden Basler Familie ') ;
über sein Geburtsjahr wissen wir nur soviel, dass dasselbe in die
Jahre 1414 bis 1416 fällt^). Im Jahre 1432 begegnet er uns als
1) Sein Vater Konrad Knebel, Rathsherr der Zunft zu Webern, in
der Steinen Vorstadt wohnhaft, versteuerte ein Vermögen von 200 fl. S. Schön-
berg S. 590. 676. Er starb in den Jahren 1461—1473.
2) Diese Datierung des Geburtsjahres sowie andere, Knebels Lebens-
umstände betreffende, in unserer Beilage verwerthete Angaben entnehmen
▼ir eigenhändigen Aufzeichnungen Knebels. In der Stadtbibliothek zu
5S4 Beilagen.
Studierender zu Erfurt'). Ein Jahr lang hörte er an dieser Uni-
versität ; dann zog er nach Heidelberg und errang sich hier am
31. Januar 1435 den Grad eines Baccalaureus der freien Künste').
Wann er wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt, ist mit Sicherheit
Colmar finden sich n&mlich unter Nr. 206 u. 476 zwei Manuseriptbäode,
welche Abschriften theologischer Werke enthalten, die s&nmtlieh Ton der
Hand Knebels angefertigt sind. Derselbe gab am Schlüsse eines jeden
Stückes an, wann er die Abschrift vollendet und fügte dieser Notis bei-
läufig noch andere ihn selbst betreffende Angaben hinzu. Sondeiharer
Weise stimmt die eine Angabe über sein Lebensalter nicht mit der anderen
26 Jahre später aufgezeichneten überein; desswegen haben wir auch sein
Geburtsjahr nicht genau feststellen können. Herr Bibliothekar A. Walz
hatte die Güte, mir eine genaue Beschreibung dieser Handschriften lu-
kommen zu lassen. Was ich dieser Mittheilung entnehme und hier folgen
lasse , sind lediglich die für Knebels lieben in Betracht kommenden Stellen.
— Ms. nr. 476. In-fol. pap. 307 BL Enthält die consolatio peccatorum des
Jacob von Theramo (e. sog. Belial) Bl. 1 — lUS^, femer verschiedene Werke
theologischen Inhalts Bl. 111 — 15 Ib, zuletzt ein Compendium theologicae
veritatis Bl. 163 — 307 *>. — Bl. 108 >>: Scriptum per me Johannem Knebel et
finitum die conversionis sancti Pauli anno domini 1442 [Jan. 25] et
regente domino Friderico ze Rin episcopo Basiliensi anno quinto et sedente
in prepositura domino Georgio de Andelo cuius capellanus sum anno ipsius
prepositure nono. Knebel. BL 229 b : Explicit Über tereius et finitus Basilee
in curia prepositure Basiliensis per me Johannem Knebel presbiterum sub
anno domini 1443 [1442P] die sabbati V. mensis Decembris [? der 5. Dec.
war in den Jahren 1439 u. 1444 ein Samstag] indictione 6 et pontificatus
domini Felicis pape quinti anno 2^ et coronationis domini Friderici Roma*
norum regis anno l*' . . . episcopatus domini Friderici ze Hin anno quinto
et prepositure domini J6rgi de Andelo anno decimo et sacerdocii mei anno
secundo et etatis mee 27**. Bl. 247 ^i Explicit liber quartus qui finitus est
in curia domini Jeorgii prepositi Basiliensis anno ejusdem prepositure soe
undecimo et mee etatis Jo. Knebel 27 , presbiterii mei anno tertio anso
autem domini 1443 indictione 6 die veneris prima mensis mareii pontificttu
domini Felicis vulgariter Amedei ducis Sabaudie nuncupati pape quinti
anno tertio et coronationis domini Friderici . . . anno primo , durante con-
cilio Basiliensi anno eins duodecimo.
Ms. nr. 206. In-fol. pap. Bl. 1—130 und 1— 139 b. Bl. 1 : Indpit Über
primus sententiarum Sancti Gregorii pape. Bl. 130: Anno domini 146S
die veneris 23 mensis decembris ego Johannes Knebel oappellanus et
assissius ohori Basiliensis scripsi et finivi hos libros. Bl. 1 : Ketractatio
sancti Augustini. Bl. 48 b: Scriptus per me Johannem Knebel eappellanum
capelle sancte Katherine in curia domini Phirreto dicte et finitus die
mercurii 12 mensis aprilis anno domini 1469 etatis mee anno 56^ BL 49:
In hoc codice oontinentur libri sancti Jeronimi presbyteri in Esayam pro-'
phetam. Bl. 65 b : Explicit liber primus finitus et scriptus per me Johannem
Knebel eappellanum ecclesie Basiliensis die invencionis sancte crucis [Mai 3
anno domini 1469 etatis mee 56.
1) Er wurde Michaelis 1432 unter dem Rektor Johannes Schunemann
immatriculiert ; er bezahlte U gr. Immatriculationsgebfihr. S. Acten der
Erfurter Universität Band 1 S. 157, Z. 8 (Halle 1881).
2) S. S. 199, 19 und Anm. 5.
XXIU. Hans Knebel. 585
nicht anzuheben*). Die Priesterweihe wurde ihm im Jahre 1441
eriheilt^), im Jahre 1442 erscheint er ab Kaplan des Domprobstes
Georg von Andlan^). Im Dienste der Basler Kirche blieb er nun
bis an sein. Lebensende. Am 12. Juli 1447 wurde ihm die Kap-
lanei der Xatharinenkapelle übertragen^). Späterhin (1468] er-
scheint er auch als einer der vier Principalkapläne am Münster, der
sog. assisii chori Basiliensis^); nebenbei sehen wir ihn als Chorherm
1) Wenn wir die Notis im Oeffnungsbuch I S. 49, laut welcher sich
Knebels sun neben Erhart von Appenwiler und neun andern pro prebenda
hospitalis bewarb, auf ihn beziehn, so muss er sich im Jahre 1439 wieder
in Basel aufgehalten haben.
2) S. Colmarer Stadtbibl. Ms. nr. 476 Bl. 229b, 247».
3) S. ebendaselbst Bl. 108 b
4) Im badischen GeneraUandesarchiv zu Karlsruhe, unter der Rubrik
Basler Domstift Archiv, Abtheilung »Basier Urkunden 1402 — 1486«, be-
findet sich ein Heft in 4^, folgendermaassen beginnend: anno domini 1447
vigilia Heinrici imperatoris venerabilis vir dominus .... [Lücke ; nach
Wurstisen, Beschr. des Münsters (Band A. A. I. 10 der Basler Universitäts-
bibl. S. 375^) ist zu ergänzen: Johannes Wiler decretorum] doctor decanus
motu proprio contulit mich! Johanni Knebel capellaniam altaris s. Kathe-
rine in curia . . . [Lücke; nach Basl. Chron. III S. 219, 12 erg&nzen wir:
dtßmini Seriholdi de Tkirreto quondam episeopi Banltensis] quo matutinum
[sie] laus in ecdesia BasUiensi post vesperas peragebatur. Von der gleichen
Hand folgen Verzeichnisse der redditus altaris s. Katherine in curia.
Von den !Einkünften der Kaplanei erw&hne ich diejenigen von der
Schleife in Kleinbasel under ze nechst an der steinen brugk als man ob-
wendig gon Clingental in gat gegen der mittlen muly da selbs. S. Basier
Staatsarchiv, Domstift Urk. 410; auf der Rückseite derselben steht die von
gleichseitiger Hand geschriebene Notiz : Dise sliffe und das hus daran ge-
hfirt an sant Katherinen altar in des von Pfirt hoff uff bürg, dovon gitt
man xt sinse jerlich 5^ Ib. nuwer pfenning Basler müntz, das macht 11 Ib.
zinspfenning und 6 h&nre. In der Angabe des Zinsbetrages liegt gewiss
ein Versehen vor ; 5^ ü jährlich wfire ein unglaublich hoher Zins.
Die Xatharinenkapelle, an welcher Knebel Kaplan war, ist nicht zu
verwechseln mit der Katharinenkapelle im Kreuzgang des Münsters (s.
Fechter, Topographie in der Schrift »Basel im XIV. Jhd.« S. 13. 20);
übrigens waren die Kaplane beider Kapellen choro asstricti, d. h. zum
Dienste am Chore des Münsters verpflichtet. S. den im bad. Generallandes-
archive aufbewahrten liber itatutorum capituli cathedralis ecdesiae Basileen-
sis fol. 13 : Item statutum est, quod cappellani choro astricti debent omni
die misse et hoiis canonicis Interesse legendo^cantando cum ceteris, item
in propria persona in suo altari missam celebrent nisi legittimo inpedimento
detenti vel de licencia decani. In der nun folgenden Aufzählung der Kapläne,
welche choro astricti waren, werden genannt capellani scte Katherine in
cetpite et in curia, quam edificavit episcopus Berchtoldus.
5) S. Colmarer Stadtbibl. Ms. nr. 206 Bl. 130. Ueber die Obliegen-
heiten der asaisii chori Basiliensis giebt uns das im liber statutorum (s. d.
Torige Anm.) fol. 1^ mitgetheilte Statutum quatuor assissiorum folgender-
massen Aufschluss: Anno domini 1367 feria sexta post omnium sanctorum
Waltherus de Clingen decanus, Budolffus Freularii thesaurarius et totimi
586 Beilagen.
des unweit Gebweiler gelegenen Collegiatstiftes Lautenbach ^) . Aber
noch in ganz anderer Thätigkeit lernen wir ihn kennen, nümlich
als kaiserliehen Notar ^), und sodann auch) als im Jahre 1460 die
Universitftt gegründet wurde, als deren ersten Notar ^j.
Knebel, dessen väterliches Haus selbst in der Steinenvorstadt s
stand, kaufte am 24. Januar 1461 Ton dem Schulherm Uliich
Thüring das anstossende Haus um 33 4!)f*)\ von weiteren liegen-
capitulum Interveniente consensu r. p. domini episcopi BasiliensLs statuerunt
primo quod assissii in summe altari missas cantare et in choro preesse io
divLais offieiis imponendo et psalmodias, epistolas, ewangeiia et antiphanas
[sie] legendo et inponendo teneantur et sub debito prestiti juramenti omni-
buB horis divinis officiis [am Kande mit Verweisung beigefug:t et
missis] intitulari legittimo inpedünento eessante interesae, nisi de lieencia
deeani vel eius locum tenentis, si presens in choro fuerit, alias dignioris
prelati presentia, deinde aenioria canonici non prelati ex causa racionabiü
abeaae contingerit u. a. w. In dem nun folgenden, in einer Faaaung Tom
7. Juni 1438 mitgetheilten Statutum de almuciia heiast es : item cappeUani
eiuadem ecdeaie almucia de aaperigeria cum zonia de corio (n&mlich defe-
rant) preter quatuor aaaiaioa et duoa cappellanoa altaria beate virginis, qui
lonas nigri ooloria ut canonici aimplicea deferre debeant. et domini prelati
dumtaxat poaaunt auperpeUicia aerici albi coloria defferre et non alii. Diese
Statute wurden nach der Angabe auf fol. 11 von Papst Pius IL bestätigt
VgL auch Wuratiaen, Beachr. dea MOnatera im Bande A. X. L 10 der Baaler
Universit&tsbibl. S. 365^. N&heres über die angeführten Kleidungsstüeke ».
bei Bock, Gesch. der liturgiachen Qewftnder dea Mittelaltera Bd. 1, 452; 2,
329 ff. 352 ff.
In der Eigenschaft als aaaiaiua ohori celebrierte Knebel das Hochamt^
welchea zur Feier dea Siegea bei Nancy gehalten wurde (a. oben S. 94, 3.
In aeinen Aufseichnungen theilt er una femer mit, daaa er am 8. Sept. 1475
als senior ecdeaiae die Mesae geaungen, da alle Domherren excommuni-
ciert oder auapendiert (B. Chr. II S. 286, 11), daaa er am 16. Men 1476 dem
Weihbischof bei der Meaae miniatriert habe (ebendaa. S. 238, 28).
1) S. oben 6. 180, 1. 181, 18. 205, 9. Inhaber der Frobatei in Lauten-
bach waren Georg von Andlau (Viacher, Qeach. derUniverait&t S. 35, Aiini.30.
und nach ihm der Canoniat Peter von Andlau (a. oben S. 219, 10. 220, 10).
2) S. die von ihm geachriebenen Urkunden im Baal. StaataarehiT, Geh.
Beg. L. m. G. (vom Jahre 1455) ; Geh. Reg. Q. H. AA. (vom Jahre 1465).
3) Appenwiler Chronik fol. 201t>. Ala Notarius der Universitfit (Aber
desaen Obliegenheiten a. Viachera Geach. der Univ. S. 127) legte er die
Matrikel an. Von aeinerHand aind auf den eraten Bl&ttem aufgezeichnet.
fol. 1 b der bei der Immatrikulation su leistende Eid und die Anfangawortc
der Evangelien dea Johannea und Lucaa, foL 2« ein preconium stadüBan-
lienaia editum per Petrum de Andelo , fol. 3 eine Beachreibimg der Eroff-
nungafeier, dann nochmala der Eid und die Evangelienanfänge des Johannes,
Lucaa und Matthäua. Auf fol. 4 und 5 aind (theilweiae auch von anderer
Hand eingetragen) die im Sommersemeater 1461 Inmiatrikulierten veiseichset,
auf foL 6 b ateht Knebels Bericht über die Wahl des Domcuatos Caspar zu
Rhein sumKeotor far daaWinteraemeater t4ßy^ (abgedr. bei Yiaoher, Oeseh.
der Univerait&t S. 100 Amn. 6).
4) Daa Haua war gelegen »an den Steinen« zwischen Herman Offenbui^
uff ein und Conrad Knebels aina vattera zer andern aiten, sinaet jerffV^
XXm. Hans Knebel. 587
schatten, die ihm gehörten , wird uns eine Bleiche, ebenfalls in
der Steinenvorstadt, genannt; dieselbe verkaufte er am 12. Januar
1478 um 35 fl. an Wetzel Sutor den weber^). Land, wahrschein-
lich Rebland, besass er vor dem Steinenthor ^] ; in seinen Auf-
j Zeichnungen berichtet er selbst einmal , dass ihm seine Reben durch
den Hagel zerstört worden seiend); wo die übrigen Grundstücke,
von denen er einen ganz ansehnlichen Ertrag an Getreide bezog,
gelegen waren ^), habe ich nicht ermitteln können. Ueber sein
sonstiges Vermögen giebt uns das von ihm am 14. Merz 1475 vor
todem Gericht des Schultheissen errichtete Testament einigen Auf-
schluss. Dieses Testament findet sich im Fertigungsbuch 1469 — 1475
S. 488^; auf dasselbe, sowie auch auf die übrigen in den Akten
des Gerichtsarchives sich vorfindenden, Knebel betreffenden Notizen
bin ich durch Herrn Dr. Carl Stehlin aufmerksam gemacht worden.
1^ Knebel vermachte dem Bischof 2 gülden pro fertone^), seinem
Freunde Peter von Andlau »ein Aytbuchlin mit sinem secklincr
(letzteres jedoch mit der Bestimmung , dass es nach Peters Tod an.
die bruderschaft zu Sant Johans uff bürg fallen solle), dem Die-
holt Scherr von Thann »dz buch von hohen synnen meister Peters
^von Lamparten, ein b&ch von hohen synnen sant Gregorien, ein
gloBz über epistolas Pauli in perment och sin leptag ze nuzende,«
wiederum mit der Bestimmung, »das die selben bücher nach sinem
[Diebolts] tod an die vorgenannten bruderschafft zu Sant Johann
Valien sSUe.c Femer vermachte er »an sin, siner vatter, muter •)
^und aller siner vordem jarzit der yetzgemelten siner bruderschafft
zu Sannt Johann 30 s. pfen^it^ geltz von uff und ab sinem husz
und hoffstatt mit aller zugehSrung, so gelegen ist zu Basel by
Eschemer thor''] zwüschm Conrat Knebels sins vatters seligen huse
minen herren den r&ten z& Basel 3 s. gewenlicher Baszier zinszphennt^ de
proprietate und so vil ze erschaez in wandlunge der hand. Gerichtsarchiv,
Fertigangsb. 1458— 1463 S. 151.
1) »die bleichin in der vorstatt an den Steinen zwuschenn meister Hansen
Ton Wissenbergs bleichin ze einer und dem gesslin dadurch mann an den
Binich g&t zer andern syten gelegen ist, stost oben an die strasz und nit-
sieh an die Birsich, zinset von eigenschafft 3 s. nuwer pfenm^ minen herren
den reten.« Gerichtsarchiv, Fertigungsb. 1475 — 1480 S. 200 b.
2) Ein Acker Knebels wird eben daselbst S. 249 genannt ; nebenan war
Kehland. Ob der unten S. 590, Anm. 1 genannte rebgarten vor dem Her-
thor (8. Fechter, Topographie in der Schrift »Basel im XIV. Jhd.a S. 110)
als SLnebels Eigenthum anzusehen sei, können wir bei der unklaren Fassung
der Stelle nicht entscheiden.
3) B. Chr. n S. 251, 31.
4) B. Chr. n S. 18, 9; III S. 153, 16.
5} Vgl. die Bemerkung bei Du Cange s. v. ferto : Usus erat in ecdesia
Aigentinensi antiqua consuetudine firmatus ut quilibet clericus moriens
unum fertonem episcopo legaret.
6) Knebels Mutter Elisabeth starb am 4. Nov. 1474 (Bd. 11 S. 120, 28).
7} Eigenthflmlieh ist die Bezeichnung »Eschemer thor«; vgL S. 586
Anm. 4 u. unten S. 590 Anm. 1.
588 Beilagen.
und Hermans von Offenbarg des webers seligen huse, also das die
pfleger der benanten bruder8cha£ft nach des bemelten herren Hanngen
Knebels tod sAUiche 30 s. geltz jerlichen von sinem husze innzielien.c
Ebenso soll die Bruderschaft erhalten »alle andere sin bucher welher-
ley die syent also dasz die pfleger der bruderschafft dieselben bucher ^
nach sinem tod verkouffen , dass gelt umb jerliche gült anlegen und
s&lliche gult s&sampt den gemelten 30 s. geltz jerlichen under die
herren uff sinem jarzyt teilen.« Die weiteren Verfügungen lauten:
»Item zwo silbrin schalen und dry silbrin stÖiff an die obgemelte
sin pfrund sant Kathrinen altar also dasz ein capplan der selben lo
pfrund nach sinem tod ein kelch und ein paten darusz machen und
also ewiglich der pfrund beliben s6lle. Item Ennelin JÖstin genant
Baders siner kellerin alle sin varende hab (es sig win, kom, bar-
schafft, gold, Silber, huszrat, bett, kiissy u. s. w.).e Wenn jene
vor ihm sterben sollte , dann erbt auch diesen Theil der Verlassen- 15
Schaft die erwähnte Bruderschaft. Zu Executoren bestellt er iHans
Visoher techan und Conrat Hüglin kamerer & yezezyten ir nach-
komen derselben Imptem.« Zuletzt behält sich Knebel vor, sein
Testament nach seinem Willen zu widerrufen.
Das soeben von uns mitgetheilte Testament war nicht das erste ^
welches Knebel aufgesetzt. In dem ersten Artikel ist nämlich nach
den Worten pro fertone beigefügt »nach lut sins alten testaxnents
er darum gesetzt hatt.« Eine zu Anfang des Schriftstückes am
Rande beigesetzte Notiz besagt, dass er »mit gunst, willen und
gehell meister Burkhardt Gugelin *) sinem mit recht gegebenen wissen- ^
haftigen vogtc^) seine letztwilligen Verfügungen getroffen; unter
dieser Notiz, ebenfalls am Rande stehn die Worte »item er will sin
begprepnisz haben uff Burg under der bruderschafft stein im cruzgang.«
Eröffnet uns einestheils das Testament einen Elinblick in die
Vermögensverhältnisse Knebels, so ist andrestheils auch zu ersehen, ^
welchen Personen und welcher Körperschaft er besonders sugethan
war. Peter von Andlau, mit dem er im Jahre 1458 aus Rom^j
dem neugewählten Bischof Johann von Venningen die Bestätigungs-
bulle gebracht, war sein vertrautester Freund, ausserdem sein
hochgeschätzter Lehrer^). Diebolt Scherr (Theobaldus Rasoris'.^^
Kaplan zu St. Peter, war sein Vetter ; vielleicht ist eines von den
Büchern , die Knebel ihm vermacht , noch erhalten , nämlich das
1) Burkhart GügeUin bei der Zunft der Oartener, wohnte 1453/4 in
der kleinen Stadt (Schönberg, S.[681 unter Nr. 1859).
2) Betreffs der Vormundschaft über geistliche Personen s. den Aufsats
von Carl Stehlin »Die Vormundschaft des Basler Stadtrechts im 15. Jahr-
hundert« in der Zeitschr. für Schweiz. Recht, Bd. 28 (Jhg. 1887) S. 276. 320.
3) Damals traf Knebel zu Rom Jörg vom Stein (s. oben S. 56, 2); auf
dieser Romreise wird er auch den Grafen Eversus von Anguillara in Ron-
oiglione gesehen haben (s. Bd. II S. 158, 12).
4) S. Bd. n S. 383, 33; Bd. III ä. 220, 9 ff. Ueber Peters von Andl&a
Herkunft s. Bd. II S. 385 Anm. 1.
XXin. Hans Knebel. ^ S89
Buch von hohen synnen sant Gregorien ; ich yennuthe, dass darunter
der in der Colmarer Stadtbibliothek im Bande Nr. 206 aufbewahrte
über sententiarum sancti Gregorii pape, ein Manuscript Ejiebels, zu
verstehen sei^). Reichlich gedachte Knebel auch der Bruderschaft
&za St. Johann auf Burg 2), deren Mitglied er als Kaplan am Münster
war; einen erheblichen Theil seiner Habe bestimmte er für seine
Magd Ennelin Baders, die ihm seit langen Jahren diente 3). Knebel
hatte ihr ausserdem versprochen , sie ihr Leben lang bei sich zu
behalten und für ihren Unterhalt gleich , wie für den seinigen,
<o besoigt zu sein ; dafür setzte sie ihn (mit Zustimmung ihres Vogtes
Claus Ton Waidenburg) ebenfalls am 14. Merz 1475 zum Erben
ihres Vermögens ein. Einige Zeit darauf, etwa Anfang Juli begab
aich Knebel nach Obern Baden ; er nahm Ennelin Baders und seinen
Diener Ulrich Müller mit; wie er hier in angenehmer Gesellschaft
lavier Wochen zugebracht, erzfihlt er uns selbst in höchst ergötz-
licher Weise*).
Die Thatsache, dass Knebel vor dem Gericht des Schuliheissen
sein Testament errichtet, dass dies femer im Merz 1475 geschah,
ist noch von ganz besonderem Interesse. Bekanntlich hatten, die
% Domherren, deren Bestreben es war, die engen Verbindungen, welche
die Kapl&ne mit der Bürgerschaft unterhielten, zu lösen, einen
Monat vorher das Statut erlassen, dass fürderhin kein Kaplan in
den Besitz seiner Kaplanei gelangen soll, der nicht vorher geschworen,
er wolle niemals vor dem weltlichen Baslergerichte testieren ausser
^ mit ausdrücklicher Bewilligung des Decans ^) . An diese Bestimmung
hatte sich nun Knebel nicht zu halten; er war ja schon lange im
Amte; bezeichnend ist es immerhin, dass er nicht vor dem Official
testierte, und es zeugt jedenfalls auch davon, dass er ganz auf
Seite der übrigen Kapläne war, deren Verhältniss zu dem Capitel
^in dieser Zeit ein äusserst gespanntes war^).
Ob Knebel sein Testament späterhin noch änderte, ist mir nicht
bekannt geworden; man könnte es vermuthen in Anbetracht des
Umstandes, dass der jährliche Zins, der von seinem Haus an die
Braderschaft von St. Johann entrichtet wurde, nur 15 fl. betrug
1) Es ist ja wohl möglich, dass das Buch nach Diebolt Scherrs Tod
nicht in den Besitz der Bruderschaft zu St. Johann gelangte» wie es im
Testamente Knebels vorgesehen war. Mit »dem b&ch von hohen synnen
meister Peters von Lamparten« wird übrigens auch kein anderes gemeint
sein als das Werk des Petrus Lombardus » sententiarum libri IV«.
2) S. Fechter, Topographie, in der Schrift »Basel im XIV. Jhd.« S. 19f.
3) Dass dieselbe schon lange sein Hauswesen besorgt, ist doch wohl
aus der Stelle Bd. II S. 333, 9 zu entnehmen.
4) S. Bd.n S.278, IfL
5) S. Bd. n S. 183, 23fi:
6) Man beachte die Stellungnahme der Kaplfine in dem Streithandel
des Capitels mit Arnold zum Luft. S. Bd. H S. 111, Iff. 141, 42 ff. 183,
23 ff. 224, 18 ff. Arnold zum Luft nahm Knebel zu seinem Proourator den
Domherren gegenüber. Bd. H S. 284, 10.
^QQ fieilagen.
(statt der erstmals bestimmten 30 fl.) ^). Aus der Münsterfabrik-
rechnung vom Jahr 1481 — 82^) und der in Anm. 1 wiedergegebenen
sabbato ante Heinrici datierten Stelle, wo Knebel als bereits gestorben
erwähnt wird, lässt sich sein Todestag etwas genauer bestimmen:
derselbe fällt in die Zeit von Anfang Mai bis Anfang Juli 1481. &
Seinen Namen hat Knebel der Nachwelt in erster Linie dadurch
überliefert, dass er Aufzeichnungen in Form eines von ihm geführten
Tagebuches hinterlassen hat. Da er in Folge seiner Stellung xu
vielen angesehenen Mfinnem aus der Bürgerschaft, der Qeistliclikeit,
der Professorenschaft in nahen Beziehungen stand, so war er gans i«
besonders geeignet, vieles über den Gang der Ereignisse in Erfahrung
zu bringen, und er verfehlte nicht, alle die Neuigkeiten, die ihm
von vielen Seiten zukamen, in sein Tagebuch aufzunehmen. Getreu-
lich erzählt er uns, was er selbst gesehen und erlebt, was er da
und dort Interessantes gehört. Im letzteren Falle führt er öfter u
seine Gewährsmänner mit Namen an. Als solche treten uns vor
allem Geistliche entgegen, darunter manche Deutschordensherren
(die Comturen Andreas Schmitt in Basel, Rudolf Elhart in Mül-
hausen, Georg von Neuhausen in der Mainau, Joh. Budolfi in
Mülhausen und Eufach), bischöfliche Beamte (der Vicar Barkhart»
Hanfstengel, der Kanzler Wunnebald Heidelbeck, der Official Mat-
thäus Müller) , Domherren (Hartmann v. Hallwyl , Arnold Reich) ,
seine Mitcapläne (Conrad Baumhauer , Bernhard Sartoris) , femer
Wilhelm Textoris und Johann Helmich, von Weltlichen nennt er
uns gelegentlich den Altoberstzunftmeister Heinrich Rieher, den 2
Rathschreiber W. Bomgarter, die Adeligen Lazarus von Andlau.
1) Im Bande £. 5 des Basler Gerichtsarehives »Fronungen und Ver-
bote« steht unter dem Datum sabbato ante Heinrici (7. Juli) 1481 folgendes :
Item do hat Heinrich Synner umm versessen zinsa gefront unn in gericht
gesogen her Hannss Knebels caplan uff Burg seligen verlassen huss, hoff-
statt unn gertlin darhinder mit allem begriff, rechten unn zugehftrungen,
als dasz in der statt Basel unn der vorstatt an den Steinen am ort by der
Steinibrucken ze einer unn ser 6bem sytenn neben C15win Walchen hau
ser andern sytenn gelegen ist, zinsent von eigenschafft wegen minen hem
den reten 18 pf. novorum uff pfingsten unn 15 s. sant Johonss brudenehafit
uff Burg von einsz jarzytz wegen, als er jerlich daruff hat 2j g. widerkS^.
darzft den rebgarten vor dem Herthor oben an meister Veltisz gartten unn
unden an Conrat von Obenwilere, ist lidig eigenn. Auffallend ist, dass
die Lage des Hauses hier ganz anders angegeben ist als im Kaufbriefe
von 1461 und in seinem Testamente. Das Verzeichniss der Häuser giebt
bei Schönberg S. 676 keinen Aufschluss. Im Bande £. 5 heisst es femer
unter dem Datum sabbato ante Trinitatis 1492: Dir camerer sannt Johanns
cappellen hatt gefrftnt [nach gefr5nt folgt nocheinmal hatt] herr Hansen
. ein priesters huse genant Knebels hus an den Steinen gefrSnt umb ter-
sessen zinsz uimd miszbuw als sy daruff hand 15 s. Stand »Knebels hus«
wohl da, wo das jetzige Haus zum Knebel (Steinen Vorstadt 16)?
2) Das Rechnungsbuch, in welchem auf S. 8 und 40 Angaben über die
Bestattungskosten Knebels stehen , beginnt mit dem 6. Mai.
XXIU. Hans Knebel. 591
Ludwig von Eptingen, Heinrich von Landsberg und Chiistopb von
Rechberg, Hans Röwlin den Schiffmann und Hans Seeklar den Boten
der Basier u. a. m. Knebel konnte aber nicht nur mündliche
Mittheilungen, sondern auch schriftUche Aufzeichnungen, wie Briefe,
h Berichte in grosser Anzahl in seinem Tagebuch verwerthen. Bei
den meisten dieser Schriftstücke meldet uns Knebel zwar nicht,
wie sie ihm zugekommen; allein bei vielen ist es doch leicht zu
ersehen, auf welchem Wege er sie erhalten hat. Die officiellen
Schreiben, welche von den Eidgenossen, sonstigen befreundeten
10 Städten, von den HaupÜeuten im Felde u. s. w. als Original oder
bereits in Copie an den Rath von Basel gelangt waren , . werden
ihm wohl durch den Stadtschreiber Niclaus Rüsch eingehändigt
worden sein. Einige Male bemerkt Knebef selbst, dass der Stadt^
Schreiber!) ihm Briefe gegeben habe (s. Bd. H S. 286, 19. 292,
1^27. 393, 5). Ich nehme auch an, dass durch Rüsch viele dieser
Berichte, die als sog. Zeitungen im Umlaufe waren, Knebeln zu-
gänglich gemacht wurden. Unter Zeitungen^) verstehen wir Nach-
richten über allgemein interessierende Vorkomnmisse , wichtige
Schreiben , Actenstücke u. dgl. , die von Hand zu Hand gingen,
20 abgeschrieben , oft übersetzt wurden und auf diesem Wege eine
weite Verbreitimg fanden. Als Beispiele erwähne ich hier nur die
Zeitung über den Besuch des Herzogs von Lothringen am könig-
lichen Hof, oben 8. 146, 28, diejenige über einen Frieden der
Venezianer 266, 1, über den Waffenstillstand Ludwigs und Maxi-
»milians S. 521 ff., den Brief Ludwigs S. 182, 26 ff., die Schreiben
Karls an den Erzbischof von Mainz Bd. HS. 170, 15 und an
Friedrich Bd. H S. 330, 27. Von Johann von Venningen erhielt
Knebel ebenfalls Material für sein Tagebuch; so meldet er, dass
der Bischof ihm ein Schreiben der Bieler durch den Vicar habe
)>^ übergeben lassen (Bd. II S. 353, 15}; auch sonstige interessante
Schriftstücke Hess derselbe dem sachverständigen Knebel über-
mitteln, damit dieser seine Meinung darüber äussere, so z. B. einen
zu Murten erbeuteten Brief »mire picture, scripture et plicaturec
(oben S. 20, 14) oder die Prophezeiung des Peter Patot (Bd. 11 S. 405,
^'>2ij. Ausserdem konnte Knebel Privatbriefe in grosser Zahl ein-
sehen ; wir gehen wohl nicht fehl, wenn wir annehmen, dass viele
der Adressaten selbst die erhaltenen Schreiben demselben zur Auf-
nahme in sein Tagebuch überliessen. Unter diesen Adressaten
begegnen uns der Notar Job. Fr. von Munderstadt, der Professor
<» Friedrich von Qwarletis, der Karthäuserprior Heinrich, der Augustiner-
prior, die Basler Domherren Georg Bemolt und Job. Hopper, der
Abt Bartholomäus von Andlau, der Kaplan Paul Kubier, Hans
1) Sagax et prudens vir wird er Bd. 11 S. 286, 19 von Knebel genannt
2j Vgl. Winkler, Joh., Die periodische Presse Oesterreichs, Wien 1875.
Ottino, G., La stampa periodica, il commercio dei libri e la tipografia in
Italia, Milano 1875. Hatin, £ug., Bibliographie historique et critique de
la presse p^riodique frangaise, Paris 1866.
592 Beilagen.
Zscheokenbürlin , femer solche, die wir oben schon als Knebels
Gewährsmänner kennen gelernt haben. Auch einige Briefe, die
an ihn selbst adressiert wurden, benützte Ejiebel; so nahm er
denjenigen von seinem Freunde Peter von Andlau auf (Bd. II
S. 383, 33), aussugsweise theilte er den Inhalt der Schreiben mit« ^
die er von dem Vicar am Strassburger Münster Job. Guldin [Bd. II
S. 423, 15), von seinem Vetter dem Kaplan zu St. Peter Theobald
Rasoris (oben S. 181, 17) empfangen hatte.
Knebels AufEeichnungen liegen uns vor in den auf der Uni-
versitätsbibliothek zu Basel befindlichen Quartbänden A. l. II, 3^ iv
' und 4*. Der eine derselben umfasst die Ereignisse von September
1473 bis Juni 1476, der andere diejenigen von da an bis zimi
Juli 1479. Der erste Besitzer der Handschrift, dem Knebel die-
selbe geschenkt, bezeichnete jenen Band als den zweiten, diesen
als den dritten Theil des Tagebuches (s. S. 593f.). Bis wie weitis
zurück der erste Theii die Darstellung der Ereignisse enthielt,
wissen wir nicht; nur so viel können wir aus der Notis oben
S. 88, 33 Bchliessen, dass dieselbe bis ins Jahr 1462 zurückreichte.
Bevor ich nun eine kurze Beschreibung eines jeden der beiden
Bände folgen lasse, muss ich noch einige Bemerkungen vonus^K^
schicken. Knebel benützte für seine Aufzeichnungen Blätterlagen
oder Hefte in Quartformat. Die Anzahl der Bogen, aus denen ein
Heft besteht , ist verschieden ; gewöhnlich sind sechs zu einem
solchen vereinigt worden. Sjiebel verfuhr beim Beschreiben dieser
Blätterlagen nun nicht in der Weise, dass er erst dann, wenns
eine Blätterlage vollständig beschrieben war, eine andere zur
Hand nahm; hatte er z. B. die Abschrift eines grosseren Schrift-
stückes anzufertigen, die längere Zeit in Anspruch nahm, und
wobei er nicht wusste, wie viel Raum dieselbe einnehmen werde,
so fuhr er mit den übrigen Aufzeichniingen auf einer anderen 9^
Blätterlage fort. Nahm eine solche Abschrift nicht die ganze
Blätterlage ein, so Hess er entweder die noch unbeschriebenen
Seiten leer oder er füllte sie später noch mit anderweitigen Nach-
richten an. Diess letztere erschwert die Uebersichtlichkeit; ein
weiterer Uebelstand tritt noch hinzu , nämlich der, dass beim Ein- ^
binden die Hefte nicht immer in der richtigen Reihenfolge zu-
sammengestellt worden sind^). Diess geschah beinahe ausschliese-
lieh bei solchen Blätterlagen, welche Knebel nicht mit Custoden
versehen hatte ^ d. h. also, wo er es unterlassen, unten rechts am
Rande der letzten Seite einer Blätterlage die Anfangsworte der^
nächstfolgenden Blätterlage hinzusetzen.
Der ganze Text des Tagebuches ist von Knebel eigenhändig
geschrieben mit Ausnahme von zwei Stellen. (Ms. Theil 2 pag. 309
[B. Chr. n S. 217, 10—218, 8]; Theü 3 Bl. 103 [oben S. 147.
1) S. das Nähere hierQber Bd. 11 S. 173 Variantenr. 1 ; oben S. 42 Var. 1 ;
S. 176 Var. 5: 8. 179 Anm. 3; S. 210 Var. 2.
XXin. Hans Knebel. 593
4—39]). Eintragungen von anderer gleichzeitiger Hand stehen noch
Ms. Theil 2 pag. 17 [B. Chr. H S. 19 Var. 8]; Theil 2 pag. 452
[B. Chr. n S. 345 Var. 6]; Theü 3 Bl. 190 [oben S. 226 Var. 10] ;
diese Bemerkungen möchten von BekanAten Knebels herrahren, denen
5 dieser seine Aufzeichnungen gezeigt hatte.
Band A. A. H. 3*^. Zweiter Theil des Tagebuches.
Nach dem Deckel folgen sechs Vorsetzblätter a-f. Bl. a b sind
leer. — Bl. c: Der obere Theil des Blattes ist schrftg weggeschnitten,
80 dass auf der Vorderseite nur noch folgende Worte zu lesen
16 sind: 2* ps cronice ab imo dni m.. | usque ad anum Ixxvj. Unter
diesen Worten steht von anderer Hand des 16ten Jahrhunderts:
Sum Henrici Petri. Die Rückseite ist leer. — Bl. d: Auf der
Vorderseite von der Hand des Remigius Fäsch : De dono Dni Joh.
Knebel. Secunda Pars chronicae ab an. 1473 usque ad an. 1476^).
IS Etwas weiter unten von unbekannter Hand des ISten Jhd. : >NB.
Urstis. Ms. von dem Münster nennet den autoren dieser Chronik
Niclaus Oerung, sagt von ihm: Er hat 3 tomos in 4^ geschrieben,
doch nur tumultuaria opera, allerley Sachen, so sich bey seinen
tagen sonderlich in den Burgundischen Kriegen' zugetragen, diese
% hat D. Sebastianus Henricpetri von seinem vatter sei. bekommen t.
lieber die erste Zeile dieser Notiz schrieb der Bibliothekar Daniel
Unber hin : p. 407^. Diese Seitenangabe bezieht sich auf den Codex
diplomaticus (s. oben S. 381, 13 ff.}, in welchem von Seite 312
bis 443 eine Abschrift der von Wurstisen verfassten Beschreibung
&des Münsters mitgetheüt ist. Die Rückseite von Bl. d ist leer.
— ' Bl. e f sind unbeschrieben. Der sich nun anschliessende Text
der Handschrift (pag. 1 u. s. w.) füllt 22 Blätterlagen. Ich be-
zeichne bei der nachfolgenden Aufzählung dieselben der Reihe nach
mit den (in Klammem beigesetzten] Sigpiaturen A B C u. s. w.,
30 gebe zugleich die Seiten des Bandes, welche eine jede Blätterlage
umfasst, an und theile in den eckigen Klammem die Custoden mit,
die sich je weilen unten rechts am Rande vorfinden. — (A) pagg.
1-24; (B) 25—48; (C) 49—80; (D) 81—104; (E) 105—124;
(F) 125—148; (G) 149—172 [eodem tempore]; (H) 173—216;
35 (J) 217—240 [deferentes] ; (K) 241—264; (L) 265—288; (M)
289-308; (N) 309—344; (O) 345—368; (P) 369—392; (Q)
393—420; (R) 421—444 2); (8) 445—468 [und empfieng]; (T)
469—492 [Valesienses] ; (U) 493—516 [sich gar demutikHch] ;
(V) 517—540 [justicia]; (W) 541—564. Dann folgen noch 4 leere
*o Blätter. Die Hefte sind, wie schon oben S. 592, 35 bemerkt, nicht
richtig gebunden worden. In richtiger Ordnung müssten die Hefte
A— H, P, Q, J, K, N, O, L, M, R— W aufeinanderfolgen.
1) Fäsch schrieb also die vollständige Angabe , die auf Bl. c stand und
zum Theil weggeschnitten wurde, noch einmal hin; er versah auch den
Knebel'schen Text (bis S. 105) mit zahlreichen Randbemerkungen.
2) Ausnahmsweise wurden von Knebel auf dem ersten Blatt des Heftes,
pag. 421 links oben als Custoden die Worte »Jo. Knebel« hingesetst.
BMler Cliroiiikeii. III. 3S
\
594 Belagen.
Band A. it. II. 4^. Dritter Theil des Tagebuches.
Nach dem Deckel, dessen Innenseite ein Theil einer Uikunde
ans dem 15. Jhd. bedeckt, ist die 1472 zu Rom gedruckte Schrift
aber den Cometen (8 Bl&tter in 4°. S. Hain Nr. 9468) eingeheftet.
Auf der Vorderseite des ersten weissen Blattes dieser Schrift stehn ^
zuoberst zwei Eintragungen, die durch Striche und eine starke Lage
darüber aufgetragener Tinte unleserlich geworden. Hierauf Ton
der Hand des ersten Besitzers nach Knebel die Worte: De dono
dni Jöh Knebel | 3* ps oronice ab ano dni m^ occc^ Ixxvj usque ad
änü Ixxix. Weiter unten von anderer Hand des 15. Jhd.: Hasen- is
schiesser^). Von dritter Hand des 16. Jhd., derselben, welche
die gleichen Worte im zweiten Band eintrug: Sum Henrici Petri.
Die Kückseite von Bl. 1 ist leer gelassen. — Bl. 2* — 8^ die ge-
druckte Schrift über den Cometen. 8^ ist leer gelassen, hierauf
folgt der Text der Handschrift Knebels auf 17 BUtterlagen. Ichts
führe dieselben in der gleichen Weise wie beim zweiten Band auf.
— (A) Bl. 1—12*; (B) 13—36*^ [der Bogen, welcher Bl. 18 und
19 enthält, ist eingehAng^; Cust. von Bl. 19*: und als des von
Wirtenberg] ; (C) 37—48* [et superiorcs confederati] ; (D) 49— 6U**
[I8ff]; (E) 61—72* [cum autem] ; (F) 73—84* [tu maledicte ; »
(G) 85—96* [Ludowicus de Freius etc.]; (H) 97—108*; (J)
109—120*; (K) 121—132*; (L) 133—152* [et dum ea sie]; M,
153—164* [werUch]; (N) 165—178*; (O) 179—186* [fidejussoriam ;
(P) 187—202* [et fient in illa plurima matrimonia] ; (Q) 203— 21S^
[Bl. 217*: verte folium duodecima die. Bl. 218*: Cancer 9[o caput £
draconis]; Bl. 219 ist eingeklebt; (R) 220—231 [auf Bl. 230* steht
(von derselben Hand, welche die gleichen Worte auf den Vorsetz-
blättern von Bd. 2 u. 3 eintrug) unten verkehrt, so dass, wenn
man das Buch verkehrt aufschlägt, die Eintragung zu oberst auf
dem ersten Blatte steht: Sum Henrici Petri. Bl. 231, das letzte 3a
Blatt der Blätterlage, ist auf der Innenseite des Deckels aufgeklebt!.
Eine Blätterlage ist auch in diesem Bande am unrichtigen Ort |
eingeheftet, nämUch die Blätterlage C : in richtiger Ordnung mfissten
die Hefte A, C, B, D>-R aufeinanderfolgen.
Knebels Tagebuch diente, bevor Carl Buxtcrf-Falkeisen das-^*|
selbe durch eine deutsche Bearbeitung (Basel 1851. 1855) weiten
Kreisen zugänglich machte^) , schon vorher einigen Geschichtsforschern
als Quelle. In erster Linie ist hier Wurstisen su nennen. Seine <
eigenhändigen Excerpte aus Knebel sind uns noch erhalten in den
1) Ein Claus Hasensohiesser kommt mehrere Male im Oeffniuigsbueh V
vor; Sommer 1475 bewarb er sich um das Salsmeisteramt (S. 136*)), Ende
Oktober 1476 umb da^ Zoller ampt uff der rinbrugk (S. 175b), Juli 1477
umb das spittelmeister ampt (S. 186 b). Vergl. Schönberg S. 647 unter Nr. 1099.
Ein Ulricus Hasenschiesser de Basilea wurde im Herbst 1462 an der Uni-
versität immatrieuliert.
2) S. das Nähere über diese Ausgabe in der Vorrede lum iweiten Band
des Baal. Chron. 8. V.
XXIII. Hans Knebel. 595
80g. Analecta Wurstisiana (Bd. A. L 11. 14 der Universitatsbibl.)
S. 143 — 152 unter dem Titel JiDerelicta in Enebelii collectaneat.
Diese Excerpte yerwerthete Wurstisen in seiner Basler Chronik (vgl.
S. 462 ff. der Aiisgabe von 1772). Ferner citiert Schöpflin Knebel in
s seiner Alsatia illustrata verschiedene Male (vgl. Bd. IL S. 24 Anm. m,
ferner S. 598 Ajun. 1, m, n u. s. w.). Schreiber benützte in seinem
Aufsätze i Peter von Hagenbach und das Gericht der Geschworenen
zu Breisach c (Taschenb. für Gesch. und Alterth. in Süddeutsclü.,
Freib. 1840] die Aufzeichnungen in ausgiebigem Masse, ebenso
loStrobel im dritten Bande (S. 292 ff.) seiner Geschichte des Elsasses
(Strassburg 1843). Der letztere glaubte irriger Weise, Niclaus
Oerung genannt Blauenstein sei der Verfasser; zu dieser Annahme
wurde er wahrscheinlich verleitet durch die fehlerhafte Angabe
Wurstisens, die wir oben S. 593, 16 mitgetheilt haben ^). v. Rodt
15 Die Feldzüge Karls des Kühnen, Schaffhausen 1843) citiert Knebel
S. 213 ff. als Quelle mehrere Male, zum Theil nach Schöpflin;
sonderbarer Weise bezeichnete Rodt das Tagebuch als Chronik von
Strasburg.
Die Grundsätze, die bei dem Abdruck des Textes von Knebels
20 Tagebuch (auch der übrigen in den Beilagen mitgc^theilten Stücke)
in der vorliegenden Ausgabe befolgt wurden, sind:
1. Da, wo das Original noch erhalten, von welchem Knebel
seme Abschrift angefertigt, wurde dasselbe in den Text aufge-
nommen, mit Anmerkung der Varianten in der Variantenrubrik.
25 2. Abkürzungen wurden aufgelöst. Bei solchen Abkürzungen,
die durch Haken, durch gerade oder geschweifte Striche u. ä. an-
gedeutet und nach den gewöhnlichen Regeln aufzulösen sind, femer ^
bei der Abbreviatur dz (für dasz), wurden die zu ergänzenden Buch-
staben oder Worttheile in gleichartiger Schrift beigefügt. Bei Wörtern
jg hingegen, die nur durch den Anfangsbuchstaben angedeutet sind
oder bei denen eine oder mehrere Silben des Wortes fehlen, ohne
dass ein die Auflösung genau bestimmendes Abkürzungszeichen
gesetzt ist, wurden die ergänzten Buchstaben oder Silben in Cursiv-
Bchrift gedruckt {B&silienstbus, üorenarum, TpenthecosieSy BoHdis, \aneff,
i5 eydgenoM^n , puntgenoM^n ,^ genan/en, "Biiimsehen Keiser, iSmisch
majesiäi). Ein von uns ergänztes Wort haben wir in derjenigen
Form wiedergegeben, deren sich der jeweilige Schreiber bediente,
w«nn er dasselbe unverkürzt hinschrieb. S. S. 316 Anm. 5.
1) Wurstisen ist später von seinem Irrthum zurückgekommen, wie die
Ueberschrift zu seinen Excerpten aus Knebel beweist. S. Z. 2. Auch Leu
[Lex. helv. lY, 138) giebt Blauwenstein, den Verfasser des Chronicon Epis-
ooponim Basiliensium , unrichtiger Weise als denjenigen der Tres Tomi
Msc. quibus continentur res in Burgundico Belle gestae an. Ebenso führt
Haenel in seinem Katalog der Manuscripte der Basler Universitätsbibliothek
unter den Handschriften des Remigius Fäsch in Quart S. 658 auf*. Nie.
Gerung (?) Chronik von Basel, chart Darunter ist ohne Zweifel Knebels
Tagebuch zu verstehen.
38 •
596 Beilsgen.
3. Schreibfehler wurden verbessert, aus Versehen ausgelassene
Wörter hinzugefügt. Die von dem Heransgeber angebrachte Correctur
wurde durch Cursivschrift ausgezeichnet; die unrichtige oder sweifel-
hafte Lesart der Vorlage in der Variantenrubrik angemerkt^).
4. Die im Abdrucke vorkommenden Absfttse entsprechen gen&u i
der handschriftlichen Vorlage. Ausnahmen hiervon sind in der
Variantenrubrik angemerkt worden.
5. Eine Vereinfachung des Consonantismus in den deutseben
Stücken wurde nicht vorgenommen ; wir schreiben also t. B. : her-
schafften , widerstandt , lanndt , wertt , vermercktten , gecneret, lo
unnsem, u. s. w. ^)
6. V und j wurden stäts consonantisch , u und i vokalisck
gebraucht, w in Wörtern wie wlgo (Bd. 11 S. 330, 37), wltum
(II S. 384, 30), wlnerantes (IIS. 386, 30), wlgari (HS. 404, 15).
wltis (II S. 420, 14), getrwüch (ü S. 380, 35. 381, 5 und II) n
wurde als vu (uw) ohne Anwendung der Cursivschrift in den Text
aufnommen.
7. Für a, o, u mit übergeschriebenem e oder mit zwei darflber
gesetzten Punkten wurden im Texte &, d, u gesetzt; wo das über
dem u gesetzte Zeichen deutlich als o zu erkennen war, setzten ))
wir u; u mit einem Accent oder nur mit einem darübergesetzten
Punkte wurde ü geschrieben ; a und o, über welchen ein deutliches
u oder auch nur ein geschweifter Strich erkennbar ist, wurde durch
& und A, e mit Übergeschriebenen a oder zwei Punkten darüber
durch ^ wiedergegeben. a
8. Des besseren Verständnisses wegen ist die Interpunktion
nach dem heute geltenden Gebrauch behandelt worden, ebenso die
Worttrennung, beziehungsweise Wortverbindung in denjenigen
Fällen, wo die Vorlage selbst nicht consequent verführt. Wir finden
z. B. bei Knebel sehr häufig in und das mit dieser Praeposition »
construierte substantivum zusammengeschrieben, z. B. : inconstantem
(obenS. 212 Z. 17), inpassione (S. 215, 5), inpontificem (S. 216, 20),
imprompta (S. 227, 35), inthurego (S. 247, 7). Beim Abdrucke
sind stäts die beiden Wörter getrennt worden. Vgl. proquacumqne
(S. 259, 15). Ä
C. Chr. Bemoulli.
1) Die Cursivschrift, die sonst im Texte nur bei Erg&nsnngen und
Verbesserungen ihre Verwendung fand, wurde ausnahmsweise im Texte der
Beilage XX noch in einem andern Sinne verwerthet, hier nfimlich, um die
rotwelschen Ausdrücke hervorzuheben.
2) In dem Beilage IX abgedruckten Bericht an Sigmund ist das öfter
vorkonunende Wort stürm manchmal mit einem über den letzten swei Buch-
staben geschwungenen, die Verdoppelung eines der beiden Conaonanten
andeutenden Striche versehen , manchmal nicht. Ich habe in diesem Falle
stäts die vereinfachte Form stürm gesetzt.
Übersicht
des tolialts des in diesem Bande abgedmekten
TMles Yon Knebels Tagebneh.
I. Der Murtenkrieg und weitere Kämpfe mit
Burgund in den oberen Landen.
1476. Juni 9. Einnahme von Vevey und La Tour. 5, 1.
Belagerung von Murten, das 500 Mann Besatzung hat. Die
Bemer schreiben um Hilfe an die Verbündeten. Herzog Reinhard
von Lothringen erscheint mit 300 Reitern. Die Basler rücken aus
mit 100 Reitern und 2000 Mann zu Fuss, und die Strassburger mit
500 Reitern unter dem Grafen von Oettingen. 3, 1 , vgl. 4, 12 u. 10, 20.
Brief der Bemer an den Bischof von Basel. 4, 2.
Juni 11. Der Bote mit dem Mahnbriefe Berns kommt nach
Basel und fährt dann zu Schiffe weiter nach Strassburg. 4, 7.
Juni 12. Graf Oswald von Thier stein, der Ostreichische Land-
Togi, schreibt sofort, nachdem er in Strassburg den Mahnbrief von
Bern erhalten , an den Landschreiber Michael zu Ensisheim. Der
Anschlag der Oestreicher beträgt 1000 Mann. Der Landschreiber
soU da, wo er früher tun 20 geschrieben hat, jetzt um 60 schreiben.
Die £delleute sollen am 20. Juni gerüstet zu Habsheim sein, und
das FuBSvolk am 21. zu Muttenz, Liestal u. s. w. Den Breisgauem
und Schwarzwäldem soll eigens von Freiburg aus geschrieben werden.
5, 13.
Juni 15. Die Basler rücken aus mit 2000 Fussknechten und
100 Reitern. Sie kommen nach Bern und dann ins Feld, sind dort
die ersten bei den Bemeni; ohne die von Uri. Die von Unter-
waiden kommen am 17. Juni nach Bern, die von Luzem, Uri und
Schwyz am 18. Juni, laut Brief der Basler vom 18. Juni.
4, 12 u. 8,15.
Die Basler schicken ihre Boten an Bern, um über die Art des
Entsatzes von Murten zu berathen. Der Bastard von Burgund liegt
oberhalb der Stadt, gegen Savoyen zu, mit 30 000 zu Ross und zu
Fuss. Oberhalb der Stadt gegen die Berge zu, auf einem Hügel,
hat der Herzog von Bürgend sein Lager, unterhalb der Stadt der
Herr von Romont mit 8000 Reisigen und Fussknechten. Im Ganzen
hat der Herzog mehr als 100 000 Mann vor der Stadt. 7, 4.
598 InhaltBabenieht 1476.
Juni 20 (18). Gemeinsamer Sturm. Die Belagerten tödten
mehr als 1000 Mann und schreiben den Bernem um Hilfe.
7, 16, vgl. 9, 18.
Juni 17, 18, 19 und 20. Die Hilfstruppen ziehen durch Basel;
die Thore sind Tag und Nacht offen. 15, 12.
Juni 18. Brief der Baaler HaupÜeute. Sie werden am 19. Juni
ins Feld rücken; am 22. Juni wird wahrscheinlich gestritten. 7, 26.
Juni 18. Brief der ausgerückten Bemer an ihren Rath. Sie
wollen am 19. Juni *bis Ulmits rücken. Man soll Ihnen den Sdiult-
heissen, den Venner Archer und die andern Ausgezogenen schicken,
und die Bundesgenossen mahnen, namentlich den reisigen Zeug
schnell zu schicken. 8, 28.
Juni 19. Brief der Basler HaupÜeute. Am 18. hat der Herzog
Murten gestürmt. Am 19. früh sind die Basler mit andern zu den
Bernem ins Feld gerückt ; dort haben sie erfahren, dass man etwa
120 Mann nach Murten geworfen. Man hat also beschlossen zu
warten, bis die von Strassburg, Zug, Qlarus und Freiburg da sind,
die man auf den Abend erwartet, und dann am Donnerstag (20)
anzugreifen. 9^ 18.
Einige eidgenössische Knechte, die aus dem burgundischen Heere
gekommen, haben verkündet, dass Nachts etwa 500 deutsche Knechte
überlaufen werden. 10, 11.
Juni 18. Knebel hat in Strassburg den Herzog von Lothringen
ausrücken sehn mit 300 Gewappneten, darunter 3 Grafen von Bitsch.
Er ist zu den Eidgenossen gerückt mit Graf Oswald von Thier-
stein, mit 800 Reitern des Herzogs Sigmund, dessen Hauptmann
Wilhelm Herter ist, der auch Hauptmann des ganzen Bandesheeres
ist, das wenigstens 30000 Mann zählt. Er hat den Kampf ange-
ordnet und ist dem Heere -vorangegangen am Tage der SchUcht,
am 22. Juni. 10, 20, vgl 18, 26.
Es rücken auch die andern Verbündeten ein, zuletzt die Zürcher.
— Der Abt von St. Gallen und die Appenzeller kommen zu spät.
11, 12.
Kriegsrath im burgundischen Lager. Zwei Edelleute rathen lum
Rückzug nach Burgund. Der Herzog erklärt sich fürs Bleiben and
lässt die beiden köpfen, worauf der Sohn des Königs von Sicilien
mit 800 Reitern abzieht, und nach ihm viele Lombarden. 11, 15.
Graf Wecker von Bitsch im Namen des Herzogs von Lothringen:
Hermann von Eptingen und Wilhelm Herter im Namen des Herzogs
von Oestreich, Hans von Hallwyl im Namen der Eidgenossen,
veröffentlichen, als oberste Hauptleute , vor dem Streit eine Kriegs-
ordnung. 18, 26.
Juni 22. Die Verbündeten greifen den Feind an. Graf Oswald
schlägt 150 zu Rittern, und mahnt zu tapferem Streiten. Die Krieger
fallen 7 mal auf die Kniee, stürzen sich dann auf den Feind und
1476. I. Murten und obere Lande. 599
schlagen ihn. Arnold von Rotberg verwundet den Herzog und
wirft 3 Feinde nieder. Mehr als 14 000 werden getOdtet. Das
Heer des Bastards wird meist in den See gejagt, 6000 getGdtet.
Das Heer des Grafen von Romont entflieht, mit Hinterlassung vieler
Schätze und Waffen. Ein einziger Gefangener, den Graf Oswald
Xachts in seinem Zelte findet. 12, 3, vgl. 37, 12.
Aufzählung der zu Rittern geschlagenen. 16, 10.
Juni 23. Die Hauptleute von Basel schreiben: Etwa um zwei Uhr
Nachmittags hat man angegriffen. Das ganze Xiager ist genommen,
und alle Bachsen. Bei 20 000 Mann sind erschlagen und ertränkt;
eigener Verlust etwa 24 Mann. Der Sieg ist nicht menschlich,
sondern der heiligen Jungfrau und den 10 000 Rittern zu verdanken.
3 Basler sind todt, mehrere verwundet. 14, 7, vgl. 24, 30.
Der Herzog hat in seinem Lager 120 000 Mann gehabt, die
Verbandeten nur 40 000. Da er wusste, dass Letztere am 22. Juni
angreifen wollten, so hat er Tags zuvor den Seinen 100 000 Gulden,
die ihm die Herzogin von Savoyen gegeben, neben weiteren 1000
Gulden als Sold auszahlen lassen. 22, 26.
Auf Bitten der Herzogin hat er, nach Empfang jenes Geldes,
den Bart halb abscheeren lassen. 23, 20.
Der Herzog hat am 22. Juni keinen Angriff erwartet, wegen
des Regens. Nach dem Gebet der Eidgenossen hat sich der Himmel
aufgekellt, und die Schaaren der 10 000 Ritter sind dem Heere
vorangezogen. Kürze des Kampfes. 28 000 Burgunder kamen um.
33, 3, vgl. 37, 12.
Wilhelm Herter und der Ammann von Schwyz führten die
Verbündeten zum Angriff. 26, 13.
Im Heere der Verbündeten waren 4 Hauptbanner: Oestreich,
Bern, Basel, Schwyz. Nach dem Siege wurde der Schwanz des
Basler Banners abgeschnitten.' 27, 1.
Die Basler erbeuteten mehrere feindliche Banner und des Her-
zogs Panzerhemd, welches alles im Münster aufgehängt wurde. 27, 6.
Auf der Flucht von Murten wurden 400 Burgunder zwischen
Neuenbürg und Biel in den Sümpfen getödtet. 19, 33.
200 Mann, in einem Walde gefunden, werden von den Eid-
genossen getödtet. 18, 12.
Der Bastard von Burgund soll bei Murten gefallen sein. 39, 6.
Juni 27. Rückkehr der Basler mit ihrem Banner ohne Schwanz
und einem goldenen Banner, das der Johannitercomtur von Sulz
erhält. Sie begeben sich ins Münster um zu danken.
15, 16, vgl. 22, 20 u. 27, 6.
Juni 27 und folgende Tage. Rückkehr der Oestreicher, eines
Theils der Strassburger, und der übrigen elsässer Städte, derer aus
dem Breisgau, vom Schwarzwald, von Rappoltstein und Lupfen.
15, 29.
600 Inhaltoabersieht 1476.
Juni 29. Rückkehr der Strassbufger nach Basels mit 400
Keltern und 12 Wagenbüchsen. 18, U.
Juni 30. Aus Basel 2dehen freie Knechte, um bei Mümpel*
gart in Burgund einzufallen. 19, 24.
Die Basler und Strassburger haben viele surückgelassen bei
den Obern, gegen den Grafen von Romont und die Herzogin toü
Savoyen. Die von Romont unterwerfen sich, ebenso die von Lausanne;
doch wollen die Verbündeten die Mauern zerstören, und für Genf
verlangen sie von den Savoyem 100000 Schilde Brandschatzung. 16,3.
Die Lausanner überantworten den Verbündeten ihre Schlüssel ;
diese aber machen sich auf und zerstören die Stadtmauern. Ebenso
wollen sie auch den Qenfem thun. 18, 3, u. 20, S.
Der Oraf von Romont verspricht Unterwerfung. 20, 12.
Der Herzog von Burgund flieht nach St Claude, und von dort
nach Besan9on, wo er etwa 10000 Reiter sammelt. 17, S.
[Juni 28.] In Qenf lässt er die Herzogin von Savoyen mit
ihren Söhnen überfallen und entführen.
22, 22, u. 25, 32, vgL 21, 5.
Zu Markward vom Stein, Hauptmann in Mümpelgart, kommt ein
Weib und sagt ihm, ganz Burgund sei in Schrecken, und Hoch-
burgund würde sich gern den Verbündeten unterwerfen. Er schreibt
den Räthen in Ensisheim, dass wenn sie ausziehn wollten, er mit
den Seinen in Burgund rücken wolle. Sie schreiben an die Basler,
und diese antworten, die Verbündeten im einzelnen seien zu be-
rathen. 17, 14.
Juni 29. Der Bischof von Basel nimmt 2 Schlösser ein und
bittet die Basler um einige Büchsen, um noch 3 andere einzunehmen.
Sie willfahren. ' 19, 14.
Der Bischof schickt Knebeln ein Amulet zu, das Jörg von
Venningen im Lager vor Murten gefunden hat. 20, 14.
Juli 5. ' Die Basler kommen von der Zerstörung Lausannes
zurück. 400 Mann, die nach der Schlacht von Murten beim Heere
der Obern geblieben^ kommen mit Bannern von Lausanne und reicher
Beute. Mehr als 20 000 Mann hfitten sie g^tödtet. Dann seien die
Obern nach Genf gezogen. Der Herzog von Burgund sei mit dem
Bastard nach Genf gekommen nach der Niederlage, habe die Herzogin
von Savoyen mit ihren zwei Söhnen genommen und sei die Rhone
hinabgefahren , nachdem er in Genf 400 Lombarden zurückgelassen.
Diese hätten die Genfer, als sie den noch übrigen Sohn der Herzogin
entführen wollten, getödtet. 20, 22, vgl. 22, 22, u. 25, 32.
Die Basler bringen zwei grosse Büchsen, aus dem burgundischen
Lager erbeutet. 22,20.
Nach Unterwerfung der Genfer sind die Bemer noch nach
Chambery marschiert. 2t, 1 4.
Auf dem Felde vor Murten liegen die Leiohname noch an-
beerdigt. 22, 1, vgl. 37,12.
1476. L Murten und obere Lande. 601
Zuchtlosigkeiten von Kriegern in der Prediger- und Barfüsser-
kirche zu Lausanne. Die Bemer und Solotbumer enthaupten manche
derselben und melden den Baslem, sie sollen ebenso verfahren.
22, 11, vgL24, 32.
Juli 6. Heimkehr von 300 Östreichichen Reitern unter Wilhelm
Herter aus dem Murtenkriege. 24, 16.
Juli 6. Herzog Reinhard von Lothringen kommt zu Schiff
nach Basel zurück, und opfert folgenden Tags im Münster. 24, 22.
Juli 7. Die Verwundeten kommen nach Basel zurück. 24, 30.
Juli 7. Die Lausanner beklagen sich in einem Brief an die
Basler über die Beraubung der Kirchen. Maassregeln der Basler.
24, 32.
Der Herzog von Burgund mustert in Dijon und schreibt Aus-
hebungen und Steuern aus, stGsst aber auf Widerstand bei den
Seinen. 25, 10 u. 28, 8.
Juli [11 oder 4?]. Der Markgraf von Röteln entschuldigt sich
in Bern, weil eine Büchse von ihm im burgundisohen Lager ge-
funden worden. 28, 36, vgl. 41, 18.
Der Herzog in Dijon zählt seine Verluste. Von den Lüttichern
sind 2500 umgekommen. 27, 10.
Die Bemer senden Soldaten nach Murten, um es gegen einen
Handstreich zu schützen, und mahnen die Verbündeten, sich bereit
lu halten. 27, 13.
Juli 15. Tag in Ensisheim wegen eines Zugs nach Lothringen
und eines Angriffs auf Burgund. 29, 5.
Der Erzbischof von BeBan9on und der Bischof von Dole wünschen
in den Bund aufgenommen zu werden. 29, 9 u. 30, 5.
Der König von Frankreich schickt Gesandte nach Bern, um
Frieden mit Savoyen zu vermitteln. Ein Tag ist nach Freiburg
angesagt auf den 25. Juli. 29, 11.
Rüstungen Karls, zwischen Salins und Pontarlier. Die Bur-
gunder knüpfen aber durch Anton von Colombier Verhandlungen mit
den Eidgenossen an und wünschen den Tag von Freiburg zu be-
suchen. Die Eidgenossen verbieten deshalb 400 Fussknechten in
Biel, nach Burgund zu ziehen. Keiner soll Burgund oder Savoyen
überziehen. ^ 29, 17.
Gerücht von einem Tage zu Strassburg, auf welchem über den
Beitritt der Erzbischöfe voi^ Trier und Mainz und des Pfalzgrafen
zum Bunde verhandelt werden soll. 30, 7, vgl. 62, 30.
Aussicht auf eine Verbindung der norddeutschen Städte mit
den niederländischen Unterthanen des Herzogs und dem oberdeutschen
Bunde. 30, 13, vgl. 66, 7.
Juli 27. Es heisst, der Herzog wolle Beifort belagern. Basel
rüstet. 32, 8.
602 Inhaltflflbenieht 1476.
Der Rath von Basel befiehlt, da88 niemand ohne Erlaubniss
sich aus der Stadt entferne. 23, 26.
Betrachtung Über des Hersogs frühere und jetzige lAge. 32, 30.
Auf dem Tage zu Freiburg giebt der König von Frankreich
den Eidgenossen nach £aut der Verträge 80 000 Schild. 34, 3.
Es heisst, auch Hochburgunder sollen zu dem Tage nach Frei-
burg kommen. 34, 11.
Juli 28. Der Bischof von Basel schreibt, es heisse, der Her-
zog von Burgund wolle den Sundgau angreifen. 36, 19.
Juli 29. Von Matthäus Müller kommt Bericht über den Tag
von Freiburg. 36, 25.
Bei Murten sollen 22 065 Todte begraben worden sein.
37, 12, vgl. 22, 1.
Der Herzog ist aus der Nähe von Salins näher gegen Neuen-
bürg gerückt. 37, 25.
Der Herzog verlässt Hochburgund, mit Zurücklassung toü
5000 Mann. ^ 39, 1, vgl. 37, 25.
Der König von Frankreich schickt seine Gesandtschaft nach Frei-
burg. Mittlerweile rücken der Bischof von Genf und der Graf von
Romont nach Genf und nehmen Alles, was noch dort ist. 38, 19.
Aug. 6. Anbringen der königlichen Botschaft auf dem Tage
zu Freiburg. 438, 12.
Aug. 7. Matthäus Müller berichtet vom Tage zu Freiburg.
40, 28 u. 437, l.
Herzog Karl verlässt Burgund und zieht gegen Lothringen.
43,8.
Vor Aug. 10. Einige Edelleute fallen in Burgund ein, nach-
dem der Herzog abgezogen ist. 43, 11.
Um Aug. 15. Neuer Einfall in Burgund. 43, 20.
Aug. 17. Rückkehr der Gesandten vom Freiburger ^age. Die
Strassburger bringen eine Büchse mit dem Strassburger (oder Hocli-
berger) Wappen, ebenso die Lothringer 2 Büchsen. 41, 17.
Bericht der Gesandten über die Abmachungen des Tages zu
Freiburg. 41, 26.
Auf dem Tage zu Freiburg ist ausgemacht worden , dass Murten
ewiglich zu Bern und Freiburg gehören soll. 45, 2S.
Aug. 27. Erfolgloser Zug des Schütz von Waldshut mit
1500 Basler Fussknechten nach Burgund. 45, 3.
Sept. 2. Die Basler erhalten 3 Büchsen (wohl aus der Murtner
Beute), worunter eine, die dem von Blamont gehört hat, und eine
andere mit dem Wappen von Frankreich. 45, 12.
Sept. 2. Der Bischof von Basel schreibt, dass der Henog
von Bürgend bei Jougne, Orbe u. s. w. liege und sich rüste, in
Savoyen einzubrechen. 45. 23.
1476. I. Murten und obere Lande. 603
Sept. 5. Die HaupÜeute ' des Bischofs von Basel, die zu Heri-
conrt u. 8. w. liegen, nehmen Baume ein. 46, 26.
Der Herzog von Burgund fiSngt und köpft einige burgundische
Edelleute, darunter oinen Grafen von Montagü. 46, 32.
Der Herzog von Burgund mahnt die Niederländer um Zuzug,
bei Strafe der Confiscation des 4. Theiles ihres Vermögens. Sie
wollen lieber das Ihrige verlassen als ihm folgen. 49, 19.
Harlem ist vom Herzog abgefallen, andere Städte werden folgen.
Es gieng in den Niederlanden das Gerücht, der Herzog sei gestorben.
49, 26, vgl. 64, 17 u. 66, 7.
Karl mahnt die Niederländer zum Entsatz von Nancy. 51, 24.
Um Sept. 14. Karl begiebt sich nach Besan9on und vertheilt
sein Heer in die benachbarten Städte, worauf Pruntrut, Beifort,
Mflmpelgart u. s. w. täglich belästigt werden. 52, 15.
Der Bischof von Basel befiehlt seinen Leuten das Getreide zu
dreschen und an passende Orte zu bringen. 52, 20.
Karl ist in Besan9on und hat sein Heer in der Umgegend von
Pontarlier, Jougne u. s. w. 53, 12.
Einverständniss des Kaisers mit dem Herzog von Burgund. Der
König von Ungarn, als Friedensvermittler, hat seine Boten in Luzem.
55, 15, vgl. 63, 5.
Der päbstliche Legat, der kaiserliche Gesandte Job. Hesler
und der ungarische, Jörg vom Stein, dringen (auf dem Tage zu
Luzem] darauf, dass ein Tag zur Friedensverhandlung mit dem
Herzog von Burgund angesetzt werde, der seine Zustimmung hie-
su gegeben habe. 55, 6.
Sept. 22. Abschied des Tages von Luzem. 56, 3, vgl. 65, 14.
Oct. 8. Neuenburger, bei Grandson vom Herzog gefangen
und verschont, haben sich kürzlich nach Bern geflüchtet und er-
zählt, der Herzog habe 3 Lager bei Salins, und haben sich dorthin
zu Führern anerboten. 300 laufende Knaben sind ausgezogen,
nach Sept. 29 , haben aber das Lager leer gefunden und viel Beute
mitgebracht. Darauf haben sich die von Bern mit Macht aufgemacht.
62, 1.
Der Pfalzgraf hat sich zur Aufnahme in die Verbindung ge-
meldet mit den Erzbischöfen von Trier und Mainz. Die Verbündeten
vollen ersteren nehmen, die letzteren nicht, worauf er sich Bedenk-
zeit genommen bis zum Tag in Luzem, Oct. 7-
62, 30, vgL 30, 7.
[Nach Oct. 7.] Der Herzog von Burg^und hat sein Lager bei
Lüre aufgeschlagen und erhält Zuzug. Man weiss nicht, will er
nach Nancy oder gegen Mümpelgart. Von seinen 10 000 Soldaten
taugt die Hälfte nichts. So schreibt der Abt von Lure dem Bischof
von Basel. Er hat nach Nancy ziehn wollen, doch ist die Stadt
mittlerweile gefallen. 64, 8.
604 InhaltsQbersicht. 1476. 1477. 1478.
[Nach Oet 7.] Schwielige Lage des Herzogs tou Bmeund,
nach dem Falle von Nancy. 64, 31.
Oet. 1 1 . Matthäus Müller kommt vom Tage su Lüsem. Not. 1
soll ein Tag in Basel sein su Friedensverhandlungen zwischen dea
Verbündeten und dem Herzog von Burgund, unter Vermittelung
kaiserlicher und päbstlicher Botschaft 65, 14, Tgl. 56, 3.
Angelegenheit der Banner in Kisten. 65, 30, ygL 59, 7.
Der Hersog möchte gerne Frieden machen. 66, 1.
Abfall Ton Holland , mit der Hauptstadt Harlem , und Ver-
bindung mit den Friesen und den sächsischen Seestädten.
66, 7, vgl. 49, 26 u. 64 17, auch 30, 13.
[Oet. 12.] Lager des Herzogs von Burgund bei Dole [oder
vielmehr Toul). 66,21.
Oet. 28. Einfall der burgundischen Besatzungen in die Graf-
schaft Valendis und das St. Immer Thal, und Niederlage derselben
auf dem Rückzuge am Doubs. 69, 27.
Der Herr von Romont, zweimal fälschlich todt gesagt, sammelt
ein Heer und rückt nach Hochburgund. Bern und Freiburg schicken
4000 Mann gegen ihn. 86, 40.
Der Hamescher von. Thann und andere erobern und brand-
schatzen ein Schloss in Burgund. 87, 7.
1477. Auf Jan. 25 ist ein Tag nach Basel angesagt, wegen
des Verfahrens gegen Hochburgund. 104, 5, vgl. 108, 27.
Um Febr. 2. Der Bischof von Basel belagert Maiche. 116, 10.
Febr. 5. Einnahme von Maiche. 117, 10.
Die Gemeinde Vesoul setzt sich in Verbindung mit dem Be-
fehlshaber von Hericourt. 138, 15.
1478 Juli. Aussöhnung des Bischofs von Basel mit den
Herren von Blamont. Die Bauern im Tribelberg. 199, 21.
IL Der Krieg in Lothringen.
1476 JunL Die Basler, Elsässer und Strassburger rüsten sich, in
Lothringen einzufallen. Herzog Reinhard hat um Johanni (Juni 24^
zwei Schlösser wieder gewonnen. 19, 2S.
Der Bischof von Strassburg und die Stadt erobern zwei Schlosser
in Lothringen. 24, 3.
Überfall von Burgundern vor Epinal durch Oberelsftsser.
24, 9, u. 31, 22.
1476. n. Lothringen. 605
Der Herzog von Lothringen mahnt die Verbündeten, ihm zu
helfen, und hat bereits mit Hilfe des Bischofs und der Stadt Strass-
buxg und lothringischer EdeUeute einen grossen Theil seines Her-
zogthums wiedergewonnen. 28, 3, vgl. 31, 36.
Auf Juli 1 5 soll ein Tag der Verbündeten in Ensbheim statt-
finden, zur Berathung eines Heereszuges. 29, 5.
300 vom Herzog von Lothringen geworbene Söldner fahren
den Rhein hinab. 31, 34.
Am Juli 22. Herzog Reinhard in Strassburg. 32, 12.
Er lässt eine Stadt belagern, in welcher der Sohn des obersten
Hauptmanns des Herzogs von Burgund befehligt. Diesem schickt
sein Vater schlechten Bericht über die Lage des Herzogs, der
nach Brabant ziehn woUe. 32, 15.
Streitkräfte und Hilfsmittel des Herzogs von Lothringen, und bi»-
Herige Erfolge. Es bleibt noch Nancy zu bezwingen, das er nach
dem Tage von Freiburg angreifen will. 33, 14.
Herzog Reinhard nimmt mit Hilfe des Bischofs von Strassburg
LuneviUe. 34, 24.
Epinal übergiebt sich dem Herzog Reinhard, der von dort nach
Remiremont, Thann, Basel und Freiburg reist. 35, 3.
Juli 25. Herzog Reinhard kommt in der Frühe nach Basel
und reist Abends weiter nach Freiburg. 33, 24.
Qraf Wecker von Bitsch belagert Nancy und bringt den Be-
lagerten eine Niederlage bei. 40, 14.
Der Herzog von Burgund schickt Eriegsvolk gegen Lothringen.
43, 8.
Herzog Reinhard verlässt Freiburg, um die Übergabe von Nancy
entgegenzunehmen, und verweilt Aug. 12 — 14 in Basel.
40, 31, u. 44, 10.
Aug. 12. Die Strassburger schicken 200 Reiter vor Nancy.
I)ie Basler und der Ostreichische Landvogt rüsten sich. 41, 8.
Die Strassburger u. s. w. haben die Übergabsbedingungen der
Besatzung von Nancy nicht annehmen wollen. Nun werden sie
durch einen vom Herzog von Burgund schlau angelegen Kriegs^
l&nn zur Flucht gebracht. 43, 32, ygl. 40, 14.
Aug. 26. In Basel Berathung des Ostreichischen Landvogts
^d der obem Städte, über den Ziig gegen Burgund und Lothringen.
Rüstungen der Basler. 44, 23.
Aug. 27. Der Schütz von Waldshut zieht mit 1500 Fuss-
^echten nach Burgund. Es sind ihm für den Zug 8 Tage Zeit
Sieben, damit er zu rechter Zeit wieder zum allgemeinen Heerzug
z^ck ist; er richtet nichts aus. 45, 3.
Aug. 28. Auszug der Strassburger und andrer Elsässer Städte
^ Herren nach Lothringen, 44, 15.
Sept. 2. Basel schickt 50 reisige Söldner nach Nancy. 45, 21.
606 Inhalttabenicht. 1476.
Pfalzgraf Friedrich hat seine SOldner in Nancy, fdr den Herzog
von Burgund. 50, 13.
Während Hersog Reinhard Nancy belagert, rücken Lombarden
und Picarden aus Geldern heran. Er will ihnen entgegenrücken,
worauf sie sich surückidehn. 51, 24.
Herzog Reinhard , der auf Übergabe der Stadt hofft , beschiesst
sie nicht. Auf die Bemerkungen der Basler und der andern Verbündeten
aber, die er um Hilfe mahnt, beginnt er die Beschiessung. 52, 4.
Die Strassburger beschiessen Nancy. Aus dem ganzen EUass
kommen fortwährend Zuzüge, da man das Heranrücken des Herzogs
von Burgund zum Entsätze fürchtet. 53, 3.
Sept. 20. Strassburg schickt 1000 Mann und zwei grosse
Büchsen u. s. w. gegen Nancy. 53, 9.
Sept. 24. Basel schickt gegen Nancy zu den früher gesandten
50 Mann noch weitere 160. 55, 3.
(Sept. 22. Abschied des Tages von Luzern :} Klage und Ant-
wort des Bischofs von Metz, dagegen Antwort und Widerrede des
Herzogs von Lothringen. 57, 9.
Sept. 24. y eltin von Neuenstein schreibt aus dem Lager vor
Nancy an Bürgermeister und Rath von Basel. 59, 10.
Der deutsche Landvogt des Herzogs von Lothringen iflt am
7. Sept. zum König von Frankreich geschickt worden, und dieser
hat ihn in Tours empfangen. Eine Botschaft der Eidgenossen (der
von Hertenstein und der Bruder des Jost von Silenen) und eine
Botschaft des Herzogs von Burgund ist dort gewesen. Er hat sich
zu der letztem setzen müssen. Nach Tisch hat ihn der König
angehört und ist dann auf die Jagd geritten. Nachts hat er ihm
gute Antwort gegeben und versprochen, Geld zu schicken auf den
1. Oct. Dann hat er ausrufen lassen, dass wer von den Seben
zum Herzog von Lothringen reiten wolle, Urlaub und vollen Sold
erhalten solle. Die burgtmdische Gesandtschaft hat, wie der König
dem Landvogt mitgetheilt, um eine Zusammenkunft der beiden
Herrscher auf der Yonne zwischen Joigny und Auxerre nachgesucht,
worauf der König eingegangen ist. Sept 23 ist der Landvogt
zurückgekehrt, und Sept. 24 hat der Herzog den Hauptleuten der
Verbündeten diese Nachrichten mitgetheilt. Der Landvogt meint,
es werde bis in 8 Tagen ein französischer Zuzug von über 100
Lanzen kommen. 59, 13.
Burgunder, die über den Doubs zum Entsatz von Nancy her-
angerückt, sind von den Lothringern mit Verlust zurückgesehligen
worden. 61, 25.
Vor Nancy wird fortwährend gekämpft. Ein Herr von Oftringen
ist erschossen worden. 61, 31.
Bischof und Stadt Strassburg ziehn nach Nancy mit ganxer
Macht. 63, 11
1476. 11. Lothringen. 607
Oct. 8. Die Sundgauer ziehen Enaisheim zu. 63, 13.
Graf Oswald von Thierstein ist nicht mehr Ostreichischer Land-
\ogty sondern Wilhelm von Rappoltstein. Beide mahnen im Sund-
gau, Breisgau und den Waldstätten, mit ganzer Macht gen Nancy
SU ziehn. 63, 15.
In der Chrafschaft Luxemburg sind 10000 Fläminge u. s. w.,
zur Unterstützung des Herzogs von Burgund und ziun Entsatz von
Nancy. 64, 1.
Die Strassburger haben 800 Mann nach Nancy geschickt. Die
ganze Macht der Stadt und des Bischofs ist bereit zum Auszuge.
64, 4.
Oct. 8. Abzug der Burgunder aus Nancy. Einzug Reinhards.
66, 14.
Der Herzog von Bürgend hat aus seinem Lager bei Lure nach
Nancy ziehen wollen. Mittlerweile ist aber die Stadt gefallen. 64, 8.
Oct. 10. Botschaft, dass Nancy am 7. Oct. gefallen. Die
zum Auszug in Basel bereitgehaltenen werden zurückbehalten.
64, 22.
Oct. 11. Basel schickt weitere 200 Mann nach Lothringen.
64, 28.
Oct. 17. Der Ausbruch des Krieges zwischen den Herzögen
Ton Lothringen und Burgund wird in Basel durch Öffentlichen Ruf
verküadet, und deshalb für den folgenden Tag ein Bittgang für den
Sieg des Lothringers angeordnet. 66, 26.
[Oct. 8 — 18.] Nach der Einnahme Nancys schreiben die Strass-
burger dem östreichischen Landvogt um schleunigen Zuzug, da
sie weiter rücken wollen. Die Anführer der bischöflichen und
städtischen Strassburger Truppen. Der Landvogt schreibt sofort den
Baslem und den östreichischen Unterthanen. Die Edeln machen
Schwierigkeiten ; aber das übrige Volk zieht zu Fuss, getrennt von
den Keltern, die beim Landvogt geblieben. Da die Strassburger
mit denen, welche von Basel und den andern Verbündeten bei ihnen
sind, nach Pont-ä-Mousson ziehn, so folgt ihnen der Herzog von
Burgund und schlägt sein Lager da auf, wo sie zuvor gewesen.
(Oct. 15). Das östreichische Fussvolk, 400 Mann ohne Reiter,
nähert sich dem Lager, in welchem es seine Freunde vermuthet.
Die Burgunder, mehr als 10 000 Mann stark, umringen sie, kämpfen
den ganzen Tag mit ihnen und tödten die meisten. Im Lager des
Herzogs von Lothringen haben namentlich die Strassburger, nach-
dem ihnen dies bekannt geworden, jeden Tag einen andern Qrund,
sich dem Kampfe zu entziehn. Am dritten Tage (Oct. 18), da die
Schweizer, die Franzosen und der Herzog von Lothringen mit den
Burgundern kämpfen, glauben die Strassburger, sie seien verkauft
nnd weichen zurück. Auf dieses hin fliehn auch die Kämpfenden.
Die Schuld wird von einigen den beiden Strassburger Führern
zugeschrieben, von andern dem Östreichischen Landvogt.
67, 26, vgl. 79, 17.
608 Inhaltsabersicht 1476.
Der Herzog von Lothringen befestigt Nancy. Der Henog toh
Burgund ordnet sein Belagerungsheer in die umliegenden Städte.
Die lothringischen Hauptleute in Nancy überfallen die Burgunder
in St. Niclaus Port. 69. 19.
Der Herzog von Burgund kann vor Nancy nicht viel ausriehten,
da er keine grossen Büchsen hat. Er wird von Metz verproviantiert.
Schlechte Gesinnung des Bischofs von Metz.
70, 15, vgl. 75, 21 u. 79, 12.
Nov. 3. Friedensverhandlungen in Basel fangen an. 72, 35.
Nov. 6. Bischof Alexander von Forli, päbstl. Legat, kommt
als Friedensvermittler nach Basel. 70, 24, vgl. 72, 35.
Die Verbündeten verlangen vor allem Räumung Lothringens;
der Legat schickt einen Abt und einen Doctor zum Herzog von
Burgund. 73, 1, vgl. 79, 36 u. 81, 32.
Nov. 8. Glücklicher Kampf einer Streifschaar der Besatzung
von Remiremont mit einer Abtheilung Burgunder. 73, 13.
Glücklicher Ausfall der Besatzung von Nancy mit aufgehefteten
Andreaskreuzen. 74, 3.
Die Besatzung bittet um Entsatz bis 25. Dec. Auf den Rath
der in Basel versammelten Boten begiebt sich Herzog Reinhard
persönlich zu den Eidgenossen. 74, 17.
Nov. 9. Der Landvogt mahnt die Seinen, sich zum gemein-
samen Aufbruch gerüstet zu halten. 74, 23.
Nov. 1 1 . Der Bischof von Basel kommt nach Lasel. 70, 29.
Die Basler legen 30 Reiter aus, deren auf den 26. Nov. be-
absichtigte Absendung nach Lothringen verschoben wird.
75, 17, vgl, 79,24.
Briefwechsel zwischen dem Bischof von Metz und den Ver-
bündeten. 75, 21.
Abmachungen des Herzogs von Lothringen mit den Eidgenossen
auf dem Tage zu Luzern und nach seiner Rückkehr nach Basel
(26. Nov.) daselbst. 75, 37.
Nov. 29. Der Herzog von Lothringen verlftsst Basel und
geht nach Strassburg, um dort für Zufuhr zu sorgen.
78, 1, vgl. 79, 24.
Die Schweizer wollen keine Strassburger Fussknechte mehr bei
sich, nur Reiter. 78, 4.
Nov. 30. Basel schickt 30 Reiter zum Herzog von Lothringen.
79, 24, vgL 75, 17 u. 83, 1.
Dec. 1. Besohluss der Zünfte in Basel, sidi bereit zu. halten.
um bei Ankunft der Eidgenossen nach Nancy zu ziehn. 79, 5.
Der Herzog von Burgund ist in St. Niclaus Port und besucht
tAglich das Lager vor Nancy. 79, 9.
Schlechte Gesinnung des Bischofs von .Mets.
79, 12, vgl. 70, 18. 75, 21 u. 82, 19.
1476. n. Lothringeii. 609
Der Herzog yon Lothriiigen , der in Strassburg für Proviant
801^, schickt 500 Reiter voraus, um die Burgunder am Fouragieren
vor Metz u. s. w. zu hindern. 79, 25.
Antwort, welche der vom Legaten an den Herzog von Bur-
gand abgesandte Abt schickt. 79, 36, vgl. 73, 1.
Dec. 2. Dreifacher Sieg der Lothringer bei St. Niclaus Port
und vor Nancy. 81, 5.
Ulrich Meltingers Bericht darüber. 83, 1.
Andere Nachrichten darüber. 77, 25 u. 80, 23, vgl. 81, 32.
Dec. 5. Abmachungen auf dem Tage zu Luzem über den
Feldzug. Lebensmittelpreise in Nancy. 80, 9.
In Basel, wo man tSglich die Eidgenossen erwartet, wird
Proviant gerüstet. 80, 31.
Die Strassburger nehmen aus ihren Bürgern nur Reiter; als
Fassknechte werben sie Eidgenossen und andere. 300 Fussknechte
fahren Dec. 14. von Basel zu Schiff ab. Auch der Herzog von
Lothringen hat viele gedungen und giebt wöchentlich 1 fl. rhein.
82, 8.
Dec. 1 5. Der vom Legaten gesandte Abt und Job. Hesler, welche
beide am 2. Dec. bei St. Niclaus Port ihre Diener und Pferde ver-
loren, treffen wieder in Basel ein. 81, 32, vgl. 73, 1.
Bericht des Abtes, worauf ein Tag auf Dec. 22 nach Colmar
angesagt wird. 82, 14.
Der Bischof von Metz und Georg Hesler verhandeln in Niedem
Baden. Zu ihnen geht Dec. 1 7 der Legat Alexander von Forli. 82, 19.
Dec. 17. Ankunft der Schaffhauser (250 Mann) in Basel.
82, 29.
Dec. 18. Ankunft der Solothumer (230 Mann) in Basel.
85, 6.
Dec. 19. Herzog Reinhard schickt 270 Söldner von Basel
ab, von denen 50 ertrinken. ' 85, 17.
Dec. 19. 400 Mann kommen aus der Herrschaft Lenzburg.
85, 23.
Dec. 20. 100 Mann kommen aus Willisau. 85, 24.
Dec. 21. Vormittags kommen Luzemer und Zuger. Der Herzog
von Lothringen mustert sie und zieht mit ihnen in Basel ein mit
Oswald von Thierstein, seinem Marschall und obersten Hauptmann.
Nachmittags kommen viele von allen Eidgenossen. Besonders ge-
lobt werden die von Zürich und Appenzell. 86, 8.
Dec. 23. Herzog Reinhard verlässt Basel, nachdem er hier ein
Heer von 8000 Mann zusammengebracht. 86, 18.
Dec. 24. 2000 Mann ziehn aus Basel. 86, 20.
Dec. 26. 1000 Mann Eidgenossen ziehn aus Basel. 86, 23.
Dec. 26. 500 Mann aus den Basler Aemtern kommen. Am
27. Dec. ziehn die Basler mit diesen aus. 86, 25 u. 87, 18.
Basler Chroniken. III. 39
610 InhaltsQbenieht 1476. 1477.
In der vorhergehenden Woche (15. — 21. Dec.) Ausfall aus
Nancy. Auf die Nachricht vom Heranrücken der Eidgenossen
Sturm auf Nancy. 86, 2S.
Der Hersog von Lothringen nimmt den Astrologen von Mümpel-
gart, der auch den Sturm auf Nancy vorausgesagt, mit sieh. 87, 15.
Strassbuxg, Bischof und Stadt, stellen 500 Reiter. Diese
nehmen mit den anderen 45 burgundische Proviantwagen und
fahren sie nach Nancy. S7, 20.
Der König von Frankreich schickt dem Herzog von Lothiingen
Geld, und der Delphin 2000 Reiter, weiche den Bischof und die
Stadt Metz belästigen. 87, 26.
Die Eidgenossen in Ensisheim plOndem die Juden» ebenso in
Colmar, Schlettstadt und im übrigen Elsass. 87, 31.
Der Herzog von Burgund verläsjst St. Niclaus Port, stellt sich
zwischen dort und Nancy auf und verschanzt sieh, um die Eid-
genossen zu erwarten, die 16000 Mann zu Fuss und 2000 Reiter
haben. Desertion aus seinem Heere. Massregeln hiegegen. Er
nennt die Eidgenossen Mörder, weil sie niemand gefangen nehmen,
sondern alle tödten. 88, H.
Vor Dec. 25. Der Marschall des Herzogs von Lothrbgen
bringt Zufuhr nach Nancy, wird aber darüber angegriffen und ge-
fangen genommen. Er wird vor den Herzog von Burgund geführt
und auf dessen Befeh} insgeheim ermordet. 110, 11.
Aehnliches droht einem anderen gefangenen Edelmann, der
jedoch durch die Fürsprache des Bastards gerettet wird. 112, 17.
Dec. 26. Ein Herr von Bitsch fängt den Caspar von Bente-
dorff, der nach Luxemburg ziehn will, um dem Herzog von Bar-
gund Hufe zu verschaffen. 89, 24.
1477. Noth der Belagerten in Nancy. Am 1. Jan. haben
sie dem Herzog von Burg^und vergeblich ihre Unterwerfung ange-
boten. 99, 17.
Jan. 3. Veitin von Neuenstein schreibt, das Heer der Vei^
bündeten sei in Baccarat und beabsichtige den Herzog von Bur-
gund am 6. oder 7. Jan. anzugreifen. 89, 32.
Jan. 3. Die den Juden im Elsass abgenommene Beute wird
durch Basel geführt. 90, 1.
Jan. 7. Nachricht vom Siege bei Nancy am 5. Jan. Noth
in Nancy. Tapferkeit des Herzogs von Lothringen. 90, 7.
Zusatz über den Tod des Herzogs, die Recognition von dessen
Leichnam und dessen Ausstellung in der St. Georgenkirche zu Nancy.
90, 31, vgl. 102,26.
Brief der Colmarer an die Basler , vom 6. Jan. , über den Sieg
von Nancy (liegt dem obigen Berichte Knebels zu Grunde). 91, 6.
Weitere Nachrichten Über die Schlacht vom 5. Jan. und über
die vorhergehenden Gefechte vom 3. und 4. Jan. 91, 30.
1477. n. Lothringen. 611
Auf Seite BurgundB sind 100 Edelleute gefangen.
94, 6, vgl. 101, 16.
Bericht Veltins von Neuenstein, vom 7. Jan., über die Kämpfe
am 31. Dec, 3. und 4. Jan., und Über die Schlacht am 5. Jan.
94, 8.
Die Baaler Hauptleute sehreiben am 7. Jan. aus Lun6ville, im
Heimziehen begriffen, über den Sieg vom 5. Jan. Veitin von
Neuenstein haben sie wegen der Büchsen zum Herzog abgeordnet.
97, 11.
Em Herr von Nassau und Markgraf (Philipp) von Hochberg-
Rötelen sind gefangen. 99, 14, vgl. 101, 16.
Die Basler Hauptleute schicken, nachdem Veltin von Neuen-
stein vom Herzog von Lothringen zurückgekommen, neuen Bericht
(ohne Datum). Der Schwanz am Fähnlein ist abgethan. Qerücht,
dass der Herzog von Burgund umgekommen sei. 100, 1.
Verzeichniss der Gefangenen und der Erschlagenen.
101, 16, vgl. 107, 19.
Jan. 9. Schreiben des Königs von Frankreich an Besan^on,
über Herzog Karls Tod. 125, 5, vgl. 126, 1.
Jan. 10. Erste Nachricht vom Tode des Herzogs. Die Leiche
wurde an 4 Zeichen erkannt und in Nancy beigesetzt.
98, 25, vgl. 90, 31 u. 102, 26.
Auffindung des Leichnams des Herzogs und Kecognition des-
selben in Nancy. Klage seiner Magd. Beisetzung in der Kirche
St. Georg vor dem Altar des heiligen Sebastian.
102, 26, vgl. 90, 31, 98, 25 u. 129, 14.
Dankfeier in Basel. 94, 1.
Jan. 11. Herzog Reinhard berichtet an die in Besatzung be-
findlichen Hauptleute der Eidgenossen über den Tod des Herzogs
▼on Burgund und siegelt mit dem Siegel des Bastards von Burgund.
106, 27.
Verzeichniss der gefangenen Herren. 107, 19, vgl. 101, 16.
Herzog Karl und der Bastard auf der Flucht. 113, 6.
Schicksal von Karls Leichnam. 112, 5.
Leichenbeg&ngniss Herzog Karls. 109, 6, vgl. 129, 18.
Betrachtung über Karls Tod. 110, 5.
Jan. 13. Auftreten der heimkehrenden Eidgenossen gegen den
pfalzgrftflichen Vogt zu Heiligkreuz. 102, 9.
Judenverfolgung in Mülhausen durch die rückkehrenden Eid-
genossen. 104, 1.
Jan. 13, 14 u. 15. Die heimkehrenden Eidgenossen in Basel.
102, 22.
Auf Jan. 25 ist ein Tag in Basel angesagt wegen des Verfahrens
gegen Hochburgund. 104, 5.
Der Herzog vonLothringen marschiert nach Luxemburg. 104, 9.
39»
612 Inhaltsabersieht 1477.
Verzögerte Auszahlung der Eidgenossen in Basel. Furcht der
Basier. 104, U.
Jan. 18. Viele werden ausgezahlt und ziehn ab. 104, 18.
Jan. 18. Abmachung mit den anderen. Abmarsch yieler am
21. Jan. 106, 18.
[Jan. 20.] Die Eidgenossen schreiben aus Basel an den König
von Frankreich wegen der bei Nancy gefangenen Herren und wegen
Hochburgund. Ueber diese zwei Punkte soll Febr. 6 ein Tag in
Basel stattfinden. lOS, 27.
Der Herzog von Lothringen soll Ch&tel-sur-Moselle genommen
haben. 109, 3.
Jan. 24. Antwort der Oubernatoren von Besangon an den
König von Frankreich. 126, 1, Tgl. 125, 5.
Jan. 24. Hftndel der Zürcher und Bemer auf dem Fischmarkt
zu Basel. 113, 16.
Die Hauptleute der Eidgenossen versuchen es, die Promotion
einiger Studenten zu erzwingen. 104, 37.
Der König von Frankreich schreibt an die Eidgenossen wegen
des Herzogthums Burgund. 113, 32.
Hochburgunder schicken an den östreichisehen LandTogt, um
sich zu unterwerfen. Die Bemer und andere Eidgenossen schreiben,
man solle nichts vornehmen vor dem Tage zu Basel, am 6. Febr.
114,1.
Burgundische Gesandtschaft in Ensisheim. Der östreichisclie
Landvogt verweist sie auf den Tag zu Basel, am 6. Febr. 114, 18.
Nach dem Tode des Herzogs von Burgund entsteht ein Auf-
stand in den Niederlanden. 116, 3.
Febr. 6. Die Berner, die eigenmächtig einen Waffenstülstand
mit den Burg^undem bis Merz 2 geschlossen haben, berichten dies
den Baslem und den anderen Verbündeten. 116, 13.
Da der Herzog von Lothringen noch 6000 fl. Sold schuldig ist,
drohen manche aus den Eidgenossen, den Grafen von Thierstein
in Pfeffingen anzugreifen. Dieser trifft Massregeln und bietet
Pfeffingen und Thierstein den Bemern zum Kaufe an. 116, 25.
Die Eidgenossen sollen 1000 Mann mehr angerechnet haben, als
die Uebereinkunft über den Sold ausweist. 117, 7.
Der Herzog von Lothringen hat den Herrn von Blamont in
Epinal eingekerkert. 117, 12, vgl. 101, 20.
[Febr. 7 — 12.] Tag in Basel. Beute von Nancy. Hochburgund.
Sold vom Herzog von Lothringen. Bis 12. Febr. ist letztere An-
gelegenheit noch nicht geregelt. 117, 19.
Der König von Frankreich hat das Herzogthum Burgund ein-
genommen und rüstet sich, nach den Niederlanden zu ziehn.
118, 14.
Der Herzog von Jülich-Berg rückt in Geldern ein. 118, 16.
1477. III. Burgundische Erbfolge. 613
Abmachungen über den Sold. 119, 17.
Die Geldrer verlangen Freilassung ihres Herzogs. 119, 25.
fiefreiung desselben. 145, 10.
Abfall der Lütticher. 119, 29.
Schreiben des Königs yon Frankreich an die Eidgenossen, vom
9. Febr., betreffend seine Ansprüche an das Herzogthum und die
Grafschaft Burgund und an die Beute von Nancy. 134, 5.
Febr. 23. Abschied des Tags von Basel. Auf Merz 23 will
man dem König von Frankreich Antwort geben.
135, 15, vgl. 144, 7.
Neuer Tag in Basel angesetzt (auf Merz 23) wegen Burgund, auch
wegen der Gefangenen und eroberten Büchsen. 120, 12, vgl. 144, 7.
Verunglückter Freischaarenzug in Lothringen. 133, 27.
Bei Nancy wurden 8000 Todte begraben. 134, 1.
Merz 2. Wilhelm Herter stirbt in Basel. 139, 1.
Merz [24]. Tag in Basel, über Vertheilung der Beute und
wegen eines Zuges nach Burgund. 144, 7, vgl. 120, 12.
Herzog Reinhard übergiebt den Bastard dem König von Frank-
reich. 145, 1, vgl. 149, 16.
Betrachtungen über Herzogs Karls Lieblingslektüre. 104, 25.
Verschiedene Verse über Herzog Karl.
120, 19 u. 129, 25, vgl. 155, Varianten.
Verse über Peter von Hagenbach. 121, 16.
Historische Notiz über die Herzöge von Burgund. 127, 1.
Ein Ritter soll Herzog Karl im heiligen Lande angetroffen
haben. 181, 29.
lU Der Krieg zwischen Frankreich und Maxi-
milian wegen der burgundischen Erbfolge.
1477. Der König voa Frankreich erobert eine Stadt in der
Picardie. 135, 22.
Krieg Frankreichs mit dem Herzog von Bretagne. 135, 25.
Kaiser Friedrich schickt seinen Gesandten in die Niederlande
zu Maria, die seinem Sohne verlobt sein soll. 136, 11.
Bemühungen des Königs von Frankreich und der Herzogin
Maria von Burgund um Flandern. 137, 28.
Das Herzogthum Burgund ergiebt sich an Frankreich. 138, 4.
614 Inhaltsübersicht. 1477.
Der Herr von Croy. 138, 9.
Der Herr von Fontenay. 138, 11.
Die Gemeinde Vesoul setzt sich in Verbindung mit dem Be-
fehlshaber von Hericourt. 138, 15.
Verlobung Maximilians mit Maria Ton Buzgond. Angebliche
Verlobung des Kaisers mit Karls Wittwe. 139, 21.
Der KOnig von Frankreich und die HLaltung yon Besan9on. 145,5.
Der König von Frankreich gewinnt die Picardie. Frflheres
Verhältniss derselben. 145, 16.
Erfolge der Aufständischen in Burgund gegen die Franzosen.
145, 24.
Der Herzog von Lothringen übergiebt den Bastard von Bui^
gund dem König von Frankreich. 145, 1 vgl. 149, 16.
Der König von Frankreich macht den Herzog von Lothringen
zu seinem Connetable. 145, 3, vgl. 146, 28.
Nachricht von der Gefangennahme des Herzogs von Lothringen
und Widerlegung derselben. 146, 14 u. 146, 23.
Reise des Herzogs von Lothringen an den königl. Hof und
dortige Abmachungen. — Anerbieten des Schwertes des Conne-
tabels. 146, 28, vgl. 145, 3.
Die niederländischen Städte thun sich gegenüber den An-
muthungen Ludwigs zusammen. Sie woUen keinen welschen,
sondern einen deutschen Fürsten haben. Sie schaffen die neuen
Steuern ab, tödten 36 Amtleute und schicken zum Kaiser, der
Maximilian hinsendet. 148, 16.
Graf Heinrich von Oettingen und Joh. Hesler bemühen sich,
einen Tag der Eidgenossen zusammen zu bringen. 149, 9.
Der Herzog von Lothringen entschuldigt bei den Verbündeten
seine Annäherung an den König von Frankreich.
149, 16, vgl. 145, l.
Auf Mai 1 soll ein Tag in Freiburg sein. 150, 12.
[April 25.] Auf dem Tage zu Luzem haben die Eidgenossen
dem König von Frankreich 6000 Söldner zugesagt, was gegen den
Kaiser ist. Die Basler haben den Eidgenossen zugesagt, sich nicht
von ihnen zu sondern, sind aber in grosser Verlegenheit, da die
beiden kaiserlichen Boten sie und den Bischof auffordern, dem
Kaiser beizustehn. 150, 15.
[Mai 4.] Der König von Frankreich nimmt Arras. Die Her-
zogin von Burgund maclit in Gent den Herzog von Geldern vm
Hauptmann, der zur Vertheidigung der Picardie ausrückt. 161, 8.
Mai 26. Auf einem Tage zu Luzem wird beschlossen, dem
König nicht zur Einnahme Hochburgunds zu helfen, im Hinblick
auf seine frühere Treulosigkeit an den Lüttiohern. 152, 35.
Auch des Königs Benehmen im Murtenkrieg wird angefahrt.
Daher sind die Länder für Burgund günstig. Man hoflft, dass die
Eidgenossen sich vereinigen werden. 154, 3.
1477. UL Burgundiflche Erbfolge. 615
Jani 1. Eine Freischaar, die zum Entsatz des vom König
belagerten Dole eilt, zieht durch Basel. Versprechen der Burgunder
an die Söldner. 154, 27.
In der Picardie Niederlage des Königs. 155, 1.
BemOhungen der Burgunder und des Königs von Frankreich
um Söldner. Zu letzterem laufen weniger, wegen seiner Treu-
losigkeit. Herzog Karl und König Ludwig waren beide gleiche
Schurken. 155, 28.
Mai 31. Scharmützel der Lothringer unter Arnold von Rot-
berg mit der französischen Besatzung von Luxeuil. 156, 5.
Treffen bei Besan9on, zwischen Franzosen und Burgundern.
156, 16, vgl. 159, 13 u. 160, 11.
Nach der Einnahme von Dole haben die Franzosen 200 Schweizer
aufgehängt, darunter einen Gebuff. 156, 22.
Allgemeiner Zusammenlauf aus den benachbarten Landschaften
gegen den König von Frankreich, der Bürgend erobern will.
156, 26.
Bubenberg wird zum König geschickt, um ihm die Hilfe der
Bemer zuzusagen. Nach seiner Rückkehr führt Hans von Stein
den Burgundern Söldner zu. Zweiung in Bern. Erbitterung gegen
Bubenberg. 157, i.
Die Wiener wollen Maximilian nicht in die Niederlande ziehn
lassen, bevor Friede in Oestreich geschafft ist. 159, 7.
Juni 17. In der Nflhe von Be8an9on glückliches Treffen der
Deutschen gegen die Franzosen, die aber in der Nacht die ersteren
unvermuthet überfallen. 159, 13, vgl. 156, 16 u. 160, 11.
Vor Juni 22. Unrühmlicher Kampf deutscher Söldner in Bur-
gund gegen die Franzosen. 160, 11, vgl. 161, 26.
Juni 25. Heimkehr der Basler, die dabei gewesen. 161, 6.
Die Schweizerstädte sind vom König bestochen. Dennoch
ziehn ihre Leute den Burgundern zu, halten sich aber in jeder
Beziehung schlecht und werden deshalb bei ihrer Rückkehr bestraft.
161, 17.
Juli 1. Der Bischof von Basel berichtet über einen Sieg der
Franzosen, Kirchenschändung, wunderbare Rettung der Reliquien
und Strafe der Frevler. 161, 26, vgl. 160, 11.
Maximilian wird in Köln durch den König von Frankreich
verhindert, nach Brügge zu ziehn. Er söhnt die streitenden zwei Erz-
biflchöfe von Köln aus. Der Herzog von Geldern ist sein Haupt-
mann. Er begiebt sich mit dem Herzog von Jülich -Berg nach
Brüssel. Anerbieten der Genter für seine Hochzeitsfeier. Er will
aber lieber nach Brabant als nach Flandern. 162, 25.
Es heisst, der Delphin solle mit der Tochter des Kaisers ver-
lobt werden. 163, 8.
616 InhalUüberaieht 1477.
Oswald von Thierstein sammelt in Mülhausen Soldaten für den
König. Einige kehren zurück, obwohl sie Sold erhalten haben,
und richten allenthalben Unheil an. Die Basler schliessen die
Thore; die Strolche yerwüsten die Weinberge. 163, U.
[Aug. 19.] Maximilian sieht mit Begleitung von Köln nick
Brüssel und von da nach Gent , und hält dort Hochzeit. Huldigung
derer von Gent, Brüssel und Brügge. Vier Hauptleute eingesetzt.
164, 1.
Maximilians Titel. 169, 20 u. 177, 19.
Die Eidgenossen schicken an den Hauptmann des Königs in
Burgund, von Craon, den Adrian von Bubenberg und den Wald-
mann. Der Herr von Komont fängt und köpft sie angeblich. Die
Berner schicken einen Fussboten, ihnen nachzuspüren. Diesen
hängt Craon an den Füssen auf. 165, 17, vgl. 174, 1.
Um Sept. 29. Tag in Zürich, wegen einer Vereinung mit
Maximilian, Kaiser Friedrich u. s. w. — Inzwischen kommen Nach-
richten aus Burgund. Dole wird durch die Franzosen belagert und
Gray genommen. 166, 3.
Drei Hauptleute der Basler stehen in Burgund : Werlin Rieher
von Hegenheim in Dole, Meinrad Schütz von Waldshut in Saline,
Ulrich Traber in Vesoul. 166, 13.
Sept. 30. Ulrich Traber nimmt Gray durch Sturm wieder ein,
wie er am 1. Oct. an Bürgermeister und Rath von Basel berichtet.
166, 25.
Meinrad Schütz ist mit Rieher , der ihm aus Dole nach Salins
entgegengekommen, am 29. Sept nach Dole gezogen. Sie haben
hierauf am 30. Sept. den belagernden Franzosen eine Niederlage
beigebracht. So berichten die beiden Oct. 1. Lage in Dole.
167, 7.
Die Lütticher wollen den König von Frankreich einlassen.
Maximilian schreitet gegen sie ein. 169, 15.
[Oct. 16.] Tag in Zürich. Aussöhnung der Verbündeten mit
Burgund. 170, IS.
Um Nov. 25. Gray wird von den Burgundern den Franzosen
wieder abgenommen. 173, 27.
Um Dec. 13. Die gefangenen schweizerischen Gesandten
werden vom König von Frankreich reich beschenkt entlassen. Dem
Adrian von Bubenberg, ^der vorher heimlieh entrann, werden
500 Goldkronen nachgeschickt. 174, 1, vgl. 165, 17.
Der König von Frankreich schliesst Frieden mit den Bemem
und will ihnen viel Geld geben , damit sie ihn nicht hindern gegen
Burgund vorzugehn. Auseinandergehn der Eidgenossen in Beiug
auf auswärtige Politik. 174, 7.
Dec. 29. Der Erzbischof von Besanfon kommt nach Basel,
um sich nach Zürich auf den Tag zu begeben. 176, 12.
1478. III. BurgundUche Erbfolge. 617
1478. Jan. 1. Friedenstag in Zürich, auf dem auch Herzog
Sigmund erscheinen soll. 175, 3, vgl. 179, 11, u. 180, 17.
Jan. 3. Hensog Reinhard kommt nach Basel, um sich nach
Zürich auf den Tag su begeben. 177, 15.
Vor Jan. 11. Theobald Rasoris ist mit dem Erzbischof von
Besangen auf dem Tage zu Zürich gewesen. 178, 3.
Sigmund ist auf dem Wege nach Zürich bei Bregenz von einigen
seiner Edelleute aufgehalten worden und nach Innsbruck zurück-
gekehrt. Die Verbündeten haben ihm eine Qesandtschaft nachge-
schickt und sind sehr erbost über jene Edelleute. 179, 11.
[Jan. 24.J Friedensverhandlungen auf dem Tage zu Zürich.
180, 17.
Juni. Die Franzosen belagern Dole wieder. 182, 19.
Juni 4. Ludwigs Brief an den neuen Befehlshaber von Bur-
gund [Karl v. Amboise] Qrafen von Brienne. 182, 21.
Kaiser Friedrich mahnt alle Reichstädte, Äbte und Bischöfe,
sich zum Kriege gegen König Ludwig bereit zu halten. 186, 15.
Juni 15. In der Picardie siegreicher Kampf g^gen die Fran-
zosen. 189, 25.
[Juni 22.] Geburt von Maximilians Sohn Philipp. 189, 8.
Vor Juli 4. Misslungener Versuch der Franzosen, sich der
Stadt Beaune zu bemächtigen. Karl, der Sohn des Markgrafen
Rudolf V. Röteln, soll hierbei umgekommen sein. 186, 20.
Friedensverhandlungen und angebliche Abmachungen zwischen
Ludwig und Max, unter anderm auch beabsichtigte Vermählung
des Delphins mit des Kaisers Tochter. 187, 9.
[Anfangs Juli.] Capitulation von Beaune. 187, 35.
Die Franzosen sollen diese Capitulation nicht gehalten haben.
188, 9.
Sie wollen Dole und Auxonne belagern. 188, 16.
Die burgundischen Stände besteuern sich, um Soldaten aufzu-
bringen. 188, 18.
Juli 3, 4 u. 5. Bittgänge in Besan9on. 188, 20.
Kämpfe der Franzosen mit den Metzefn. 189, 10.
Kämpfe der Franzosen mit den Luxemburgern. 189, 15.
RäubeT, mit dem burgundischen \md dem französischen Kreuze
versehen, durchziehen das Land. 189, 18.
Juli 9. Abermalige blutige Schlacht am Flusse?. . 189, 31.
[Juli 11.] Waffenstillstand zwischen Frankreich und Burgund.
Es heisst, Kaiser Friedrich werde seine Tochter dem Sohne König
Ludwigs verloben. Man fürchtet, der König werde seine Krieger
ins Elsass schicken. 190, 14.
Wortlaut des Waffenstillstandes vom 11. Juli.
202 Anm. 3 u. 522, 5.
618 Inhaltoaberaicht 1478. 1479.
Vor Abschluss des Waffenstillatandes hatte der Kaiser sammt
den Reichsständen dem König Ludwig abgesagt. 200, 20.
Die Basier besetsen ihre Thore, treiben die Bewaffneten aus
und verbieten die Werbung in ihrer Stadt. 191, 3.
Argwohn gegen den Kaiser wegen jener beabsichtigten Ver-
lobung. 191, 29.
Nach Abschluss des Waffenstillstandes fallen die Geldrei von
Maximilian ab und verbinden sich mit den Lüttichem. Maximilian
unterwirft Qeldem. 198, 16.
Viele laufende Fussknechte begeben sich nach jenem Friedens-
schlüsse sum Herzog von Mailand. 199, 3.
In Zürich Abschluss und Besieglung der Vereinung mit Maxi-
milian. 204, 19.
1479 Anfangs Febr. Gerücht, der Bastard von Burgund wolle
Basel angreifen, als Hauptmann des Königs von Frankreich. 226, 4.
Damalige ZeiÜage. 226, 9.
Der König wirbt zahlreiche Söldner an ; auch der Kaiser ver-
langt von den Eidgenossen solche, aber wahrscheinlich aus ar^
listiger Gesinnung. 227, i.
Ufn Merz 21. Schweizerische Söldner, in Mülhausen für Frank-
reich gesammelt, erleiden beim Städtchen M61issey eine Niederlage
mit gprösserem Verlust, als die Schweizer in den vier Burgander-
schlachten erlitten haben. 233, 12.
Merz 29. Hans von Baldeck, der gegen die Burgunder
ziehen will, erscheint zu Basel am Thor. 223, 1.
Um Mai 9. Edelleute wollen, wegen nicht befriedigter Soldan-
sprüche, in Burgund eindringen. 235, 3.
Haltung Basels und der Waldstftdte ihnen gegenüber. 235, S.
Mai 10. Schreiben der burgundischen Stftnde an Basel, ans
Besan^on. 239, 5.
Mai 18. Der König von Frankreich nimmt den jungen Henog
von Savoyen zu sich und besetzt Savoyen. Er rüstet sich, auch
nach Burgund zu ziehn. Die Bemer, erschreckt, berufen ihren
grossen Rath und wenden sich nach Zürich an die Tagsatzung.
243, 9.
Um Mai 20. Der König von Frankreich will Burgund und
nachher den Sundgau in Besitz nehmen, wie 1444. Die Hemer
sind durch Qeld für ihn gewonnen. 238, 25.
Ch&teau-Chalon in Burgund wird durch die Franzosen ge-
nommen. Ein Versuch der Burgtinder unter Jacob Rieh von
Kiehenstein, es wieder zu nehmen, missling^. 244, 17, vgl. 249, 35.
Dole wird durch die Franzosen belagert. 245, 1.
[Mai 24.] Tag in Zürich. Die Bemer sind für Frankreich,
die andern für Maximilian. 247, 7.
1479. m. Burgundische Erbfolge. 619
[Um Mai 30.] Dole wird durch Verrath der Söldner ein-
genommen. Markgraf Philipp von Hochberg ist Anführer der
Franzosen. Qreuel. Salins (ohne das Schloss) ergiebt sich eben-
falls dem Markgrafen. Bestürzung der Eidgenossen. Sie mahnen
die Ihren zu den Waffen. 246, 4, u. 254, 31.
Qreuel bei der Einnahme von Dole. Heinrich Sprünglin.
250, 12, vgl. 253, 33 u. 258, 26.
Brief des Doctors Hugo Avene, vom 16. Juni, über das Un-
glück von Dole. 260, 7.
Maximilian entreisst Mecheln dem König von Frankreich wieder.
Der König von England soll sein Verbündeter sein. * 249, 20.
Kaiser Friedrich sucht die Eidgenossen durch den Grafen von
Montfort für Maximilian zu gewinnen. Getheilte Stimmung der-
selben. Noch am 10. Juni ist keine Antwort erfolgt. Mittlerweile
werden Salins, Ch&teau-Chalon u. s. w. durch die Franzosen ge-
nommen. 249, 26.
Juni 12. Mümpelgart ist bedroht und wendet sich an Basel
um Hilfe. 250, 1, vgl. 260, 1.
Maximilian soll Arras genommen haben.
250, 8, vgl. 265, 29 u. 268, 26.
Der Abt von Lure wird von den Franzosen hart bedrängt.
251, 3, vgl. 259, 31.
Um Juni 15. Besan^on wird durch die Franzosen belagert.
253, 33.
Juni 15. Der östreichische Landvogt ermahnt die Sundgauer,
ihre Habe vor den Franzosen in Sicherheit zu bringen. Hass des
Königs gegen Mülhausen. Die Landleute flüchten nach Mülhausen.
254, 8, u. 258, 1.
Auf Juni 20 soll ein Tag in Bern stattfinden.
254, 27, vgl. 262, 21 u. 264, 8.
Juni 19. Von den Übelthätem von Dole werden einige in
Neuenbürg geköpft, andere in Ensisheim, Colmar, Schlettstadt
u. s. w. festgehalten. 258, 9.
Juni 19. Auf dem Tage zu Colmar beräth man sich über
diese Verräther, auch über die Forderung um Hilfe nach Bellinzona,
welche die Eidgenossen von dem Tage von Zürich aus gestellt
liaben. 258, 14.
Schicksal der Übelthäter von Dole. Neue Schilderung der dort
begangenen Schändlichkeiten. Bemerkungen über den König und
den Markgrafen von Rötelen, auch über des letztem Vater, der das
Kloster St. Blasien belästigt hat. 258, 25, vgL 246, 4 u. 250, 12.
[Juni 24.] Auf dem Tage zu Bern werden die Eidgenossen
durch Sigmund zur Vertheidig^ung des Sundgaues gemahnt, falls
die Franzosen es angreifen. Ihre Erklärung an die französischen
620 Inhaltsübersicht. 1479. 1476.
Gesandten , und deren Gegenerklärung. Den letztem werden Boten
mitgegeben, um eine versiegelte Zusicherung vom Könige mitsu-
bringen. Inzwischen hält man sich auf alle Fälle bereit. 264, 8.
Maximilian nimmt Arras und Cambray und tödtet, wie man sagt,
3000 Fransosen. Der König soll in Folge davon beabsichtigen,
sich nach den Niederlanden zu begeben.
265, 29 u. 268, 26, vgl. 250, 8,
Der König von Frankreich hat Remiremont und Faucogney in
seinen Schirm genommen. Man ist darüber argwöhnisch, da Herzog
Reinhard Connetable des Königs ist. 26S, 33.
Oswald von Thierstein, Marschall des Herzogs Reinhard^ räumt,
Thierstein und Pfeffingen. BesorgniBse der Basler. 269, 1.
Jakob Rieh von Richenstein, Hauptmann in Lore, schlägt
eine französische Schaar. 259, 31, vgl. 251, 3.
Juni 25. Da auch Mümpelgart von den Franzosen angegriffen
wird, so sendet Basel dorthin Hilfe, und ebenso auch die andern
Verbündeten. 260, 1.
Juni 29. Der östreichische Landvogt schreibt an die Ver-
bündeten wegen der dem Sundgau von Frankreich her drohenden
Gefahr. 263, 22.
Juni 29. Der Fürst von Oranien und andere burgundiBche
Edelleute flüchten und kommen nach Basel. 263, 37.
Juli 2. Die Frau von Montagu kommt ebenfalls nach Basel.
264, 6.
Juli 5 . Der Fürst von Oranien schwört dem Rathe von Basel
Gehorsam als Einwohner und verspricht, keine Söldner zu werben.
270, 16.
Juli 10. Tag zu Luzern wegen der Gefahr von Frankreich
und Mailand. Schlechte Gesinnung des Kaisers. 262, 21.
IV. Andere Kämpfe und Weltbegebenheiten.
1476. Der König von Frankreich enthauptet mehrere hohe
Herrn und hftlt einige noch gefangen, alles Anhänger des Herzogs
von Burgund. 18, 17.
[Juli 19]. Geschichte des Hans Böhm von Niklashausen. 47, 4.
Juli 26. Hermann von Eptingen, aus Innsbruck kommend,
berichtet von der Auffindung einer Goldgrube, und dass Oswald
von Thierstein als Landvogt ab, und AUwig von Sulz an seine
Stelle gesetzt sei. 34, 13.
Geschichte eines Häretikers in Preussen. 48, 13.
1476. 1477. IV. Andere Kämpfe und Weltbegebenheiten. 621
VerhSltnisse in Mainz nach dem Tode Adolfs von Nassau.
Feindselige Stellung der Stadt gegen das Kapitel. 37, 28.
Bau einer Zwingburg durch den Erzbischof von Mainz. 72, 30.
Johann Wemher von Flachslanden hat sich bei der Plünderung
Ton Mainz [1462] hervorgethan. 141, 4.
Jörgs Tom Stein Vergangenheit. 55, 15.
Sept. 8. Die Frankfurter Messe ist mit Waaren überladen,
wegen allgemeinen Geldmangels. 50, 8.
Ein Tag zu Köln, zwischen den streitenden Erzbischöfen, bleibt
erfolglos. 49, 11.
Die Kölner besteuern ihre Geistlichkeit.
50, 4, vgl. 203, 18 u. 211, 32.
Die rheinischen Kurfürsten haben den Kaiser und den Pfalz-
grafen versöhnt und ausgemacht, wer sich wider den Kaiser setze,
den wollen sie strafen. Wahrscheinlich ist dies ein Anschlag
gegen die Reichsstädte und die Verbündeten. 62, 23.
Die Herzoge von Baiem haben den Ulmem und ihrem Anhang
abgesagt. 63, 1.
Dec. 12. Tod des Pfalzgrafen Friedrich. 85, 33, u. 88, 29.
Erwähnung der Schlacht bei Seckenheim [1462], unter Ver-
weisung auf äen [verlornen] ersten Theil von Knebels Tagebuch.
88, 32.
Angebliche Tödtung des jungen Pfalzgrafen Philipp durch einen
Jäger. Bemerkungen über seine Vorfahren. Sein Vater Ludwig^
wurde angeblich auf dem Fürstentage zu Worms vergiftet [1449].
103, 7, vgl. 199, 14.
Angeblicher Tod des Markgrafen von Brandenburg. 96, 1.
Desgleichen Bemerkungen über ihn [z. J. 1431]. 203, 9.
Dec. 26. Ermordung des Herzogs von Mailand.
95, 20, u. 104, 19.
1477. Vor März 16. Schloss Beilstein wird durch den Bischof
und die Stadt Strassburg genommen, und der dort gefangen ge-
Kaltene Graf von Nassau nach Strassburg geführt. 143, 1.
Die Genuesen lassen angeblich die Herzogin von Mailand in
ihrem Palaste ermorden. 159, 37.
Angebliche Ermordung des Königs von England, der seinen
Vorgänger (Heinrich VI) ermordet hatte [1472], und Tod des Königs
von Spanien. 136 1, u. 138, 1.
Streit über die Nachfolge des [1474] verstorbenen Königs von
Castilien. 156, 33, u. 160, 8, vgl. 136, 10.
Angeblicher Tod des Grafen Ulrich von Wirtemberg. 106, 25.
Angebliches Bündniss des Grafen Eberhard von Wirtemberg
und einiger Fürsten gegen Herzog Sigmund. 169, 24.
[Aug. 16.] Graf Eberhard von Wirtemberg stiftet ein neues
Collegium in Urach. 213, 9.
622 Inhaltoabersicht 1477. 1478.
Krieg des Herzogs Ludwig von Baiem mit den gohw&biftclien
Reichsstädten. 114, 10.
Streit der Kölner mit Ersbischof Ruprecht. 144, 1.
[Juli 26.] Aussöhnung der beiden ErzbischOfe von Köln.
162, 31.
[Dec. 10.] Der Pabst ernennt 7 Kardinfile. 177, 7.
1478. Ein Qegenpabst in Schottland. ISl, 17.
[Aprü 26.] Verschwörung in Florenz.
182, 6, 192, 23, u. 242, 18.
Thomas von Falkenstein sagt dem Herzog Sigmund ab. 182, 3.
Falsches Gerücht von der Ermordung des Pabstes. 187, 25.
Der Pabst, mit Neapel verbündet gegen Florenz und Venedig,
schickt einen Barfüsser nach Venedig, der das Weihwasser vergiftet.
auf Anstiften des Königs von Neapel. 191, 36.
[Juni 1.] Der Pabst verhängt über Florenz den Bann.
193, 28, vgl. 255, 1.
[Nach Juli 1 1 .] Der Herzog von Mailand steht auf Seite der
Venezianer und Florentiner. Nach dem Waffenstillstand «wiachen
Max und Frankreich laufen ihm viele Söldner zu. 199, 3.
Krieg in Italien. 202, 16.
[Aug. 7.] Der König von Aragon nimmt Genua in seinen
Schirm. Sieg der Oenueser über die Mailänder. 204, 23.
Die Venezianer, einerseits vom Pabst und ^ vom König von
Aragon, und andrerseits von den Türken bedrängt, werben
Schweizer an. 209, 4.
Streit der Kölner mit den Chorherren von St. Aposteln. Drohung
gegen den Domdekan Stephan von Baiern. 203, IS.
Antheil Heslers an diesem Streite. 211^ 32, vgl. 50,4.
[Aug. 1.] Tod des Bischofs von Speier. [Ludwig] von Hebn-
stadt wird zum Nachfolger erwählt. 201, 16.
Bischofswahl in Speier. Ansprüche Heslers. Jakob Pfau wird
an den Pabst gesandt. 202, 26.
Hesler wird unterstützt von Maximilian, gegen den Kaiser.
209, 13.
Bestätigung Ludwigs von Helmstadt durch den Pabst. 210, 13.
Bemerkungen über Hesler. 211, 25, u. 215,9.
Streit des Königs von Frankreich mit dem Pabste, wegen des
Concüs. 209, 22.
Aug. 18. Angeblicher Brief des Königs von Frankreich an
den Pabst 240, 14.
Oct. 17. Tod Bischof Ruprechts von Strassburg. 203,5.
Nov. 12. Wahl Bischof Albrechts von Strassburg.
210, 3, u. 216, 1.
Auftreten der deutschen Bischöfe gegen den Pabst. 215. 9.
1479. 1476. y. Kaiser Friedrich. 623
1479. [Jan. 2.] Briefe zweier Astrologen aber das bevor-
stehende Jahr 1479. 228, 5.
Falsche Nachricht vom Tode des Königs von Frankreich.
220, 29.
Jan. 25. Friedensvertrag zwischen Venedig und den Türken.
266, 1.
Angeblicher Brief des türkischen Kaisers. 267, 19.
[Jan. 27.] Der Pabst empfängt eine Gesandtschaft des Königs
von Frankreich. 242, 35.
Febr. 12. Prozess zn Mainz gegen Johann von Wesel.
227, 17, u. 230, 8.
Nachrichten über Türken, Venedigs Ungarn, Polen u. s. w.,
laut Brief aus Ungarn vom 28. Merz 1479. 236, 3.
April. Der oberste Hauptmann der Türken wird von den
Venezianem aufs Ehrenvollste empfangen. 240, 6.
Gesandtschaft Herzog Sigmunds nach Venedig, betreffend die
Türken und deren Vertrag mit den Venezianern. 248, 20.
Mai 14. Brief eines Astrologen über nächstbevorstehende Er-
eignisse. 251, 6.
Anderer Brief dieser Art [ohne Datum]. 256, 25.
Herzog Sigmund wird im Etschland durch die Türken aus den
Schlössern der Venezianer angegriffen. Schlechte Gesinnung des
Pabstes. 259, 17.
Vertrag Sigmunds mit den Türken. Auch di' Johanniter von
Rhodus sollen sich mit ihnen vertragen haben. 268, 18.
V. Kaiser Friedrich. 0
1476. Kaiser Friedrich wird bedrängt vom König von Ungarn
und von den Türken. 18, 22, 30, 23, u. 40, 25.
Der Markgraf von Brandenburg vermittelt zwischen dem Kaiser
und Ungarn, und setzt einen Tag nach Augsburg an. 30, 26.
Der Kaiser befiehlt den Reutlingen!, die vertriebenen Juden
wieder einzulassen. 52, 24.
Einverständniss des Kaisers mit dem Herzog von Burgund.
Der Kaiser ist kein Friedensstifter. Der König von Ungarn will
vermitteln zwischen Burgund und den Verbündeten. 53, 15.
Feindselige Stimmung der Fürsten gegen die Reichsstädte.
50, 13, u. 62, 23.
624 Inhaltsübersicht 1476. 1477. 1478. 1479.
Die Herzöge von Baiem haben den Ulmem und ihrem An-
hange abgesagt, wohl auf Antrag des Kaisers zur Unterdrüekung
der Reichsstädte. 63, 1.
[B£ai 6.] Abmachungen des Kaisers mit dem Hersog Ton
Burgund. 63, 5, vgl. Band 11 433, 25.
Schlechte Qesinnung des Kaisers, der die Juden und Heiden
mehr begünstigt als die Christen, und nii^nds Frieden stiftet.
79, 31, vgl. 52, 24 u. 53,22.
Schlechte Gesinnung des Kaisers und des Pabstes. 85, 26.
Kaiser Friedrich ist krank. Verwüstungen der Türken. 89, 1.
Auftreten eines Priesters gegen den Kaiser. 89, 5.
Dec. 23. Nachrichten vom Kaiser und vom König von Ungarn,
laut Brief des Procurators der Stadt Basel am kaiserlichen Hofe.
108, 4.
Der Qraf von Görz verträgt sich mit den Türken. 114, 15.
Um Dec. 25. Herzog Ludwig von Baiem und der Eizbischof
von Salzburg tödten 40000 Türken. 137,23.
1477. Juni 10. Nachrichten aus Neumarkt im Bisthum Eick-
städt, über östreichische und dergleichen Angelegenheiten. 157, 25.
Die Wiener wollen Maximilian nicht nach den Niederlanden
ziehen lassen, bevor Friede in Ostreich geschafft ist. 159, 7.
Juni 12. Absage des Königs von Ungarn. 163, 25.
Der König von Ungarn belagert Wiener Neustadt. Er rüstet
sich zur Belagerung von Wien, fängt den Bischof von Forli, und
hat fast ganz ^Ostreich inne. 165, 8.
Er belagert Wien seit 18 Wochen.
169, 30, 170, 7 u. 174, 16.
Der König von Polen soll Ofen eingenommen haben. Kaiser
Friedrich bekümmert sich um nichts. Schlechte Gesinnung des
Kaisers und des Pabstes. 170, 10.
Der Kaiser ist nach Qraz geflohen. Der Bischof von Forli
suckt zwischen ihm und Ungarn zu vermitteln. 174, 16.
[Dec. 10.] Ernennung von 7 Cardinälen, u. a. des Oeoig
Hesler. 177, 7.
1478. Verdacht gegen den Kaiser, dass er sich mit dem
französischen König auf Unkosten der Schweizer und ihrer Ver-
bündeten aussöhnen werde. 191,29.
Böse Gesinnung des ' Kaisers , erwähnt bei Gelegenheit der
Grünenzweig-Meyerischen Geschichte. 198, 13.
Streit in der ganzen Christenheit. Unthätigkeit des Kauers.
210, 16,
1479. Um Jan. 6. Sohlechte Gesinnung des Kaisers and
der Fürsten. Anschläge auf dem Turnier zu Würzburg. 226, 6.
1476. 1477. 1478. VI. Basier Ortsgeschichte. 625
Der Kaiser bewirbt sich bei den Eidgenossen um Söldner, aber
wahrscheinlich in arglistiger Gesinnung. 227, 6.
Der Kaiser hat einen Reichstag angesetzt nach Nürnberg, auf
Juni 6. 237, 21.
Schlechte Gesinnung von Kaiser und Pabst. 255, 1.
Feindselige Pläne des Kaisers gegen die Verbündeten. Gleich-
gültigkeit gegen die Türkennoth. 262, 27.
VI. Basler Ortsgeschichte.
1476. Juni 11. Der Abt von Gottstadt wird zu Basel con-
secriert. 4, 7.
Juli 1. Bartholomäus von Andlo, Abt zu Murbach f. Acht
Tage darauf wird Achacius von Griessheim zu seinem Nachfolger
gewählt. 31, 39.
Oct. 18. Angelegenheit des Priesters Michael Lutram , der den
Spitalmeister Job. Langental beschuldigt hat. 67, 1.
Nov. 6. Der Bischof von Forli, als päbstlicher Legat, kommt
nach 'Basel. 70, 24.
Nov. 11. Bischof Johann kommt nach Basel, nach dreijähriger
Abwesenheit. 70, 29.
Nov. 16. Herzog Sigmund bittet den Bischof von Basel, Bitt-
fahrten gegen die Türken anzuordnen. 78, 7, vgl. 259, 17.
1477. Angelegenheit des Adam Kridenwiss.
104, 37, vgl. 198, 5.
Febr. 11. Bischof und Capitel hadern mit der Stadt vor den
Boten der Verbündeten. 118, 20 u. 120, 3, vgl. 141, 6.
Merz 2. Wilhelm Herter stirbt in Basel. 139, 1.
Merz 21. Beilegung des Streites zwischen Bischof und Stadt,
durch den Legaten Alexander von Forli. Der Domprobst ist schuld
am ganzen Streite. 141, 6, vgl. 118, 20.
Merz 23. Beilegung des Streites der BettelmOnche mit der
Weltgeistiichkeit. 141.23.
1478 [Juni 30]. Basel verbietet seinen Bürgern die Appellation
an die geistlichen Gerichte. 190, 3.
Juli 22. Johann von Durlach, der zu Herzog Sigmund nach
Innsbruck reisen will, wird beim Rothen Hause durch Wilhelm
von Rappoltsteins Leute angefallen. 191, 9.
Geschichte mit Hans i Grünenzweig und Niclaus Meyer.
194, 16 u. 205, 18.
BMler GbTOniken. Ul, 40
626 Inhaltiabenieht 1478. U79.
Die Solothumer hauen den Baslem bei Waidenburg einen
Galgen um. 207, 12.
Dec. 20. Bischof Johann von Venningen stirbt. 218, 10.
Seine Fürsorge für Gebiet und Haushalt des Bisthums.
227, 30.
[Dec. 22.] Sein Begräbniss. 218, 16, vgl. 227, 36.
1479. Erwählung Bischof Caspars ze Rhin. 220, 7.
Jan« 9. Der Erwählte und das Domcapitel schreiben an das
Capitel von Lautenbach wegen der Todtenfeier. 222, 4.
Jan. 18. Todtenfeier für Bischof Johann. 220, 1.
Um Febr. 2. Gerücht, der Bastard von Burgund wolle als
Hauptmann des Königs von Frankreich Basel angreifen. Die Solo-
thumer sind Basel feind. 4 Stadtthore bleiben geschlossen. Man
fürchtet am meisten die angeblichen Freunde, die Eidgenossen.
226, 4.
Der angebliche Graf von Stemenberg in Basel. 227, 21.
Merz 5. Bischof Caspar wird durch den Pabst bestätigt.
222, 27 u. 233, 30.
April 26. Verhandlungen vor dem Bischof, zwischen den
Herren von Hasenburg und Caspar von MOrsberg, wegen des 1439
gewaltsam in Besitz genommenen Schlosses Hasenbuxg. 234, 15.
Um Mai 9. Einige Edelleute wollen wegen nicht befriedigter
Soldansprüche in Bürgend einfallen. Die Basler schliessen 4 Stadt-
thore. 235, 3.
Basel hält sorgfältige Wache. 245, 3.
Alles zielt auf Vernichtung der Reichsstädte, und besonders
Basels. 250, 9.
Markgraf Philipp von Hochberg droht Basel den Untergang.
250, 12.
Mai 30. Consecration des Bischofs Caspar ze Rhin.
223, 18 u. 255, 16.
Verzeichniss der dieser Feier beiwohnenden Prälaten und Dom-
herren. 255, 23.
Juni 28. Bittgang gegen Regenwetter und Türkennoth.
259, 17 u. 263, 12.
Juni 29. Der Fürst von Oranien kommt nach Basel und
wohnt bei Bernhard Sürlin. 263, 37.
Basels Besorgnisse wegen der Räumung von Pfeffingen. 269, 1.
Juli 4. Unruhen am SchwOrtage, wegen der Steuern. 269, 8.
Juli 5. Der Fürst von Oranien bewirthet den Rath und das
Domcapitel, und schwört dem ersteren Gehorsam als Einwohner.
270, 16.
1478. 1479. 1477. VIII. Eidgen. nach d. Burgunderkriegen. 627
Vn. Ober-Elsass.
1478. Herzog Sigmund kommt in den Sundgau. Verschuldung
des dortigen Adels und Bedrückung der Bauern. Streit mit dem
Bischof wegen der geistlichen Gerichtsbarkeit. Der Offizial Müller
und Hans von Reinach. 183, 21.
Juli 3. Der Jude Isaak von Mülhausen, von Hans vom Huse
nach Brunnstadt berufen, wird von Friedrich ze Rhin erschossen.
185, 17.
Alle Juden im Gebiete Herzog Sigmunds werden verhaftet.
186, 12 u. 190, 9.
Der Ostreichische Liandvogt verbietet dem Bischof von Basel
die Ausübung der geistlichen Gerichtsbai '^eit. 188, 33.
Herzog Sigmund verbietet die Annahme bischöflicher Briefe.
189, 35,
Gewaltthat eines Küfers in Ensisheim gegen den Adjutor des
Pfarrers in Sulz. 213, 17.
Der Pfarrer von Rufach und der Falke des Ostreichischen
Landvogts. ' 214, 1.
Der üstreichische Landvoi^ und die Bauern in Ober-Herickheim.
214, 15. 218, 6u. 221, 1.
Der Priester von Meienheim und der Räuber. 217, 26.
1479. Merz 29. Hans von Baldeck zeigt sich vor Basel und
^ird nachher bei Landser gefangen. 223, 1.
Magnus von Habsberg und die Rheinfelder. 256, 6.
Juli 4. Markgraf Rudolf/ von Hochberg fängt den Herrn von
Baldeck wegen seiner Ausschreitungen in Binzen. 270, 5.
Juli 4. Ausschreitungen an der Kirchweih zu Oberwü.
270, 11.
Vin. Die Eidgenossen nach den Burgunder-
kriegen.
1477. Febr. Zug vom thorechten Leben.
133, 15. 136, 15 u. 140, 3.
Zwiespalt unter den Eidgenossen. Burgrecht der Städte.
155, 6.
Auseinandergehn der Eidgenossen in Bezug auf auswärtige
Poütik. 174, 7.
40*
628 Inhaltafiberaicht. 1478. t479.
1478. Die Venezianer, vom Pabst und von den Türken be-
drängt, werben Schweizer an. 209, 4.
[Nov. 24.] Hinrichtung des Peter AQistalden.
208, 1 u. 212, 24.
Streit der Umer mit Mailand. Die Bemer suchen zu Ter-
mitteln. Frankreich steht auf Seiten Mailands. 209, 8.
Die Schwyzer und Urner rüsten sich gegen Mailand.
211,21.
Nov. 24. Auszug der Umer mit den Eidgenossen gegen Mai-
land. 215, 6.
Die Bellinzona belagernden Schweizer kehren bei der Ungunst
der Jahreszeit mit Verlust zurück. 220, 31.
Nov. 27. Die Herzogin von Mailand schreibt an die Zürcher.
223, 23.
1479. Der Kaiser verlangt von den Eidgenossen 6000 Fuss-
knechte und verspricht dafür seine Vermittlung Mailand gegenüber.
Man glaubt aber, er handle arglistig. 227, 6.
Um April 11. Der Pabst wendet sich an die Eidgenossen
und arbeitet gegen die Florentiner. 234, 1.
[Anfang Mai.] Tag in Luzem, mit vielen fremden Bot-
schaftern. Der Pabst sowohl als Venedig verlangen Süldner.
235, 22.
Der Pabst ist daran Schuld, dass die Eidgenossen Mailand
bekriegen. 238, 16.
Per pabstliche Legat Gentilis von Spoleto stiftet die Eid-
genossen gegen Mailand auf. 245, 5.
Angebliche Niederlage, welche die Mailänder am 25. Mai den
Urnem u. s. w. sollen beigebracht haben. 245, 15, vgl. 258, 14.
[Mai 24.] Tag in Zürich. Qentilis beschenkt die Eidgenossen
mit Bannern. Man beschliesst gegen Mailand zu ziehn. 247, 7.
Eine venezianische Gesandtschaft in Luzem sucht einen Zug
gegen Mailand zu hintertreiben. Der pabstliche Legat wirkt ihr
entgegen. 248, 8.
Juni 19. Die niedere Vereinung, von den Eidgenossen um
Hilfe gemahnt, ber&th darüber auf dem Tage zu Colmar. Die
Mailänder, in deren Solde Türken stehen, haben den Eidgenossen
mehr Leute getOdtet, als diese in den Burgunderkriegen verloren
haben. 258, 14, vgl. 245, 15.
Vor Juli 10. Tag in Bern, wegen der Gefahr von Frankreich
und von Mailand. Der türkische Kaiser nennt sich Vertheidiger
des Hauses Mailand. » 262, 21.
^^^^* Biflthum Constans. g29
IX. Der Streit um das Bisthum Constanz.
(Siehe Band 11 S. 506.)
i476. Juni 26. Der Kaiser schreibt an den Bischof von Basel
and sein Capitel, auf Leib und Qut Johann Wernhers von Flachs-
landen zu greifen. 20, 3.
Otto von Sonnenberg, erwählter Bischof, und die Stadt Constanz
belagern Hohen-Kr&hen. Waffenstillstand auf 1 Monat, innerhalb
dessen die Parteien in Stein am Rhein zusammentreten sollen. 22, 3.
Juli 15. Ankunft eines Boten in Basel, mit einem kaiser-
lichen Mandat zu Gunsten Ottos von Sonnenberg. Der Hof Johann
Wernhers von Flachslanden in Constanz wird in Beschlag ge-
nommen. 30, 30.
Ablehnende Haltung des Herzogs Sigmund und der Eid-
genossen, den kaiserlichen Mandaten gegenüber. 35, 26.
Unterhandlungen des Kaisers mit dem Pabste, aber Constanz
und das allgemeine Concil. 37, 14.
Johannes Vest und der Herr von Pappenheim. 39, 8.
Schicksal des Lanz. 39, 14.
[Juli 24.] Tag der Eidgenossen zu Baden. 40, 8.
Nach Juli 25. Gesandte des Pabstes und Herzog Sigmunds
kommen nach Constanz. 40, 5.
Der Pfarrer in Kleinbasel ist gegen Sonnenberg. 40,11.
Thomas de Tilia Probst zu Constanz schreibt dem Capitel, sie
sollten bis zu seiner Rückkehr vom päbstlichen Hofe sich in keine
Verhandlungen mit dem früher abgesandten päbstlichen Bevoll-
mächtigten Aloysius einlassen. 45, 31.
Der Marschall von Pappenheim will die Schaffhauser veran-
lassen, gegen den Abt einzuschreiten. ' 50, 23.
Er mahnt den Bischof, das Capitel und die Stadt Basel, gegen
Johann Wemher von Flachslanden einzuschreiten. Ablehnende
Antwort. &1| &> u* &2, 31.
Tag nach Zürich angesagt. 50, 31.
Tag nach Schaffhausen angesagt, auf dem aber Otto von Sonnen-
berg zu erscheinen sich weigert, da seine Sache jetzt in den Händen
des Kaisers sei. 51, 19.
Der Kaiser befiehlt den ReuÜingem, ihre Geistlichen als An-
hfinger des Ludwig von Freiberg zu vertreiben und die vertriebenen
Juden wieder einzulassen. Sie thun beides. 52, 24.
Sept. 20. Erneuerte Mahnung des Marschalls von Pappenheim
an die Basler. Sie sagen dem Johann Wemher von Flachslanden
das Geleite auf; dieser begiebt sich, nach Berathung mit dem Capitel,
630 Inhaltaflbmieht 1476. 1477. 1478.
nach Rheinfelden. EbenBO verfahren sie gegen den Pfarrer von
St. Theodor, der sofort abreist, und ebenso gegen die Frauen von
Klinganthal. 53, 33, u. 63, 21.
Sept. 23. Der Domprobst bringt seine Habseligkeiten aus der
Stadt. 54, 14.
Sept. 29 u. Oct. 4. Abmachung des Kaisers mit dem Legaten
Johannes Aloysii und Erlass an den Ifarschall von Pappenheim.
70, 33.
Provisorische Regelung der Verhältnisse auf Grund jener Ab-
machung. 76, 7.
Dec. 2. Anordnungen des Bischofs von Eichstftdt und des
Johannes Aloysii. 83, 23.
Die Eidgenossen verhindern Otto von Sonnenbei^, gegen einen
Priester einzuschreiten, der über den Kaiser losgezogen. 89, 5.
Otto von Sonnenberg verbündet sich mit den Eidgenossen.
Einschreiten gegen Ludwig von Freiberg und seine Anhänger.
140, 27.
1477. April 12. Päbstlicher Erlass wegen Veräusserung der
Besitzungen und Einkünfte des Bisthums. ^ 151, 1.
Päbstlicher Erlass wegen Bestellung des geistlichen Gerichts mit
unverdächtigen Beamten. 152, 6.
1478. Aug. 13. Ludwig von Freiberg kommt nach Bodman,
und von da nach Bisohofszell. 201, 11.
Kaiser Friedrich beharrt auf Otto von Sonnenberg. 202, 22.
Sigmund unterstützt den Ludwig von Freiberg. 212, 30.
1479. Der Pabst hat dem Kaiser Vollmacht gegeben, den
Streit auszutragen, und beruft die Parteien auf den 16. Oct. 1479
nach Graz. 227, 12.
X. Witterung, Preise der Lebensmittel,
Krankheiten.
1476. Sept. 3. Mondfinstemiss , die den Tod eines grossen
Fürsten bedeuten soll. 46, 23.
Ende d. J. Lebensmittelpreise in Nancy während der Belagerung.
SO, 19.
Ende d. J. Regen und Schnee. 85, 8.
Weinwachs und Weinpreise. Spelt 85, 12.
Theuerung und Sterblichkeit in Rom. 85, 25.
Lebensmittelpreise vor Graffeneck. 108, H-
1477. 1478. Witterung, Frdse u. Kxankheiten. 631
1477. Febr. 1. Lebensmittelpreise in Basel. Einem Bauern
werden Eier und Butter confisciert. 115, 27.
Febr. 2. Grosser Sdineefall. 115, 36.
Febr. 10. Der Rhein in Rheinfelden in diesem Winter zum
dritten Mal zugefroren. 117, 15.
Wirkung des vor vier Jahren erschienenen Cometen. 137^ 21.
Merz 17. Harter Winter. Getreidepreise. 139, 10, vgl. 153, 6.
Um April 23. Die Schweizerseen noch gefroren. Theurung
der Fische. 148, 10.
Um Mai 25. Theurung in der Lombardei u. s. w., wegen der
vielen ausgezogenen und umgekommenen Söldner, ebenso in den
vom Kriege heimgesuchten Landschaften. Lebensmittelpreise in ver-
schiedenen Gegenden. Strenge des vergangenen Winters.
153, 6, vgl. 139, 10.
Lebensmittelpreise in Basel. 156, 30.
Juni 16. Ungewitter in Bern. Das Münster vom Blitze an-
gezUndet, Niclaus von Schamachthal getroffen. Stürme. 159, 25.
Juli 9 u. 11. Hagelwetter in Basels Umgegend. 162, 16.
Juli 30. Hagelwetter am Zürchersee. 162, 19.
Aug. 1. Hagelwetter bei Basel. 162, 22.
Oct. 1 u. 2. Frost. Lebensmittelpreise in Basel. Theurung in
Hochburgund. 165, 29.
Heuschrecken in der Grafschaft Oörz. 169, 8.
Raupen um Aquileja, und Heuschrecken. 169, 12.
Theuerung in verschiedenen Landen. Auf den Alpen der ge-
schnittene Hafer durch den Schnee zu Grunde gerichtet. 169, 32.
Oct. 18. Lebensmittelpreise in Basel. 170, 1.
Anfang Dec. Erdbeben zu Clermont in der Auvergne. Käm-
pfende Heere am Himmel. Kreuz am Himmel. Feurige Kugeln,
vom Himmel fallend. Auch ein alter Priester bei Bern hat oft
solche gesehen. 178, 3.
Betrachtung über diese Erscheinungen. Bemerkung des heiligen
Gregor. 179, 3.
1478. Jan. 6. Milder Winter. Lebensmittelpreise. 176, 5.
Febr. 2. Neumond und Wechsel der Witterung. Vorher, seit
Jan. 21, Wind und Schnee. 180, 5.
Merz 17. Frost und starker Schneefall. 181, 8.
Mai 25. Beginn des heissen Sommers. Theurung des
Fleisches, weil in den letzten Jahren die Heerden in Burgund
weggeraubt worden. 187, 18.
Juni. Ungewitter, die grossen Brand in Soest und grosse
Verheerung in der Umgegend anrichten. 182, 13.
632 Inhaltoaberaieht.
Juni und Juli. In der Schweiz und am Rheine wenig Regen.
Engerlinge. 194, 6.
Theurung des Viehs. 194, 14.
Juli 29. Sonnenfinstemiss. 202, 2.
Juli, Aug., Sept. Pest in Italien. 202, 13.
Oct. 1. Katzenkrieg in der Grafschaft Neuenburg. 205, 4.
Comet, zu Jerusalem gesehen. 228, 3.
1479. Febr. 9 bis Merz 15. Wanner Frühling nach reg-
nerischem Winter. 230, 1.
April 18. Hagel, von Tattenried bis zum Bodensee. 234, 9.
April und Mai. Trockenheit um Basel. 235, 15.
März oder April. Comet, in Arabien gesehen. 236, 1.
Juni 28. Bittgang vom Münster nach St. Theodor, wegen des
seit Mai herrschenden Regens. 263, 12.
Juli 4. Mondfinstemiss. 270, 3.
XI. Erlebnisse Knebels.
Knebel war einst ein Schüler Peters von Andlau. 220, 11.
[1435 Jan. 31.] Er wurde zu Heidelberg Baccalaureus der
freien Künste. 199, 19.
[1458.] Er ist mit Georg von Stein zusammen in Rom ge-
wesen. 56, 2.
[1458.] Er war Kaplan der vom Münster abhängigen St.
Katharinenkapelle im Hofe des Bischofs Berthold von Pfirt, und
hat mit Peter von Andlau, dem [späteren] Vicekanzler der Uni-
versität und Stiftsprobst zu Lautenbach, dem Bischof Johann von
Venningen vom Pabst Calixtus die Bestätigungsbulle überbrachU
219, 8.
1476. Juni 18. In Strassburg sieht er den Herzog von
Lothringen ausziehen. 10, 20.
Oct. 18. Er fährt mit Johannes Saltzmann zu Wagen nach
Strassburg. , 67, 1.
1477. [Jan.] Er singt die Messe bei der Dankfeier für den
Sieg bei Nancy. 94, 3.
Mai. Er verkauft Roggen nach Luzem. 153, 16.
1478. Jan. 15. Er kommt nach Lautenbach, um als Chor-
herr des dortigen Stifts einige Tage zu residieren.
180, l, u. 181, 17, vgl. 205, 9.
Berichtigungen und Nachträge/)
Zu Band II.
S. 12 Anm. 1. Als Karl von Burgund in den Besitz der Pfandschafts-
lande gekommen war, hafteten auf der Herrschaft Rheinfelden noch 18100
Gulden, nicht 21100 Gulden, wie Witte in seiner Abhandlung »Zur Oe-
schichte der Entstehung der Burgunderkriege« S. 51 Zeile 1 y. o. angiebt»
Die Pfandsunune betrug ursprünglich allerdings 21100 Oulden; allein es
waren im Jahre 1467/68 durch Sigmund selbst 3000 Oulden abgelöst worden.
Die 18100 Gulden, die Karl su lahlen hatte, wurden den Baslem in drei
Raten entrichtet; laut den im Basler Staatsarchiye befindlichen Frohnfasten-
reehnungen geschah die erste Zahlung yon 6000 Gulden in der yierten
Angarie des Jahres 1469/70 , dL i. Ende April — Ende Juli , die sweite
ZaUung yon 6000 Guld^ in der dritten Angarie 1470/7 1, Ende Januar —
Ende April, die dritte und letste Zahlung yon 6100 Gulden in der dritten
Angarie 1471/72. Da die Zahlungen in Postulat- und Sanot Andreasg^lden
erfolgten, so erlitt die Stadt dadurch jeweilen Verlust. Unter den Aus-
gaben der yierten Angarie 1469/70 steht: 9 gülden rinischer und 2 postu-
ütsgulden sint abgangen an den 6000 Gulden, so der landtyogt geben hat
An der sweiten Zahlung betrug der Verlust 86 ü 2 s., an der dritten
44 U 13 s. Vgl. auch Schönberg S. 312. 425. 442. 444. [C. B.]
S. 18, 20 ff. lies: et yinee, que ad maturandum uyas fuerunt abscisse
ante autumpnum, jam inceperunt florere.
S. 19 Anmerkungenrubrik Z. 1 y. o. lies: s. Anseiger f. K. d. d. V.
S. 77 Anm. 2 lies: als Pfandpreis des Schultheissenamts in Breisach.
S. 92 Anm. 1. Witte (in seiner Abhandlung »Zur Geschichte der bur-
gundischen Herrschaft am Oberrhein in den Jahren 1469 — Anfang 1473,
Ztschr. f. Gesch. d. Oberrh. N. F. 1 S. 129 ff.) giebt S. 133 als Tag der
Ernennung Hagenbachs sum Landyogt den 10 April 1469 an. Diess ist
em Irrthum. Karl ernannte Hagenbach, wie aus dem im Innsbrucker Archiye
erhaltenen Emennungsbriefe (Schatsarchiy Lade 116) henrorgeht, den 20.
Sept. 1469 lum Landyogt der y erpfändeten Lande (de la yiconte d'Auxois,
de la conte de Ferrate, de la yille de Brisac, de la noire montaigne et
autres terres et seigneuries) ... en lui donnant piain poyoir . . . par la
maniere que en a joy parcideyant messire Pierre de Morimont [Peter yon
Mörsperg] derrenier bailly desdits lieux et pays. Am 27. Sept 1469 leistete
Hagenbach laut einer Notis auf der Rückseite der Urkunde dem Herzog
den Eid. Sobald Hagenbach sein neues, ehrenyolles Amt erhalten hatte,
gab er seine alte Stellung als Gouyemeur der Herrschaft Bouillon auf.
Sein Nachfolger wurde hier Oliyier de la Marche (s. d. bürg. Briefverzeich-
niss 8ub lit B im Linsbr. A., Pestarchiy). Nun erklärt es sich leicht, dass
Molhausen erst im Noyember Hagenbach zu seinem Amtsantritte beglück-
▼ünsehte. Am 10. April 1470 stellte dann Karl wiederum einen Brief für
Hagenbach aus; in diesem bestimmte er seine Einkünfte und die Anzahl
*) ErhebUchere Nachträge, die erst yon mir beigefügt worden sind, habe
leh am Schlüsse mit einem [C. B.] yersehen. C. Chr. Bemoulli.
634 Berichtigungen und Nachträge.
seiner Sdldner nebst deren Besoldung. Im Innsbr. Arch. ist die Copie dieses
Briefes erhalten (SehatzarchiY Lade 115); derselbe trftgt das Datum le
10 jour d'avril Fan de grace mil quatre cens soixante et neuf ayant pas-
ques ; ist also von demselben Tage datiert wie der bei Sehöpflin Als. dipL IL,
404 wiedergegebene und Yon Witte erwfthnte Brief Karls, laut wdehem
Hermann Waldner sum burgundisehen Bathe ernannt wurde. Abgesehen
davon, dass im Briefe an Hagenbach vom 10. April Bezug genommen wird
auf denjenigen vom 20. Sept., so ist auch schon auf Qrund des in den
ActenstQeken der burgundisehen Kanslei allein üblichen Paschalstyles
für die Datierung der för Hagenbaeh und Waldner bestimmten Briefe durch-
aus am 10. April 1470 festiuhalten. [C. B.]
S. 105 Anm. 4. Statt Cluniaeenserkloster St Ulrich lies Augustäner-
ohorherrenstift St Ulrich.
S. 125, 13. Statt buchsen, buhrers ist eher lu lesen buchsenbulyeis.
S. 125 Anm. 1 Z. 1 lies: die Zahl der gefallenen Feinde.
S. 217 Anm. 2. Ghttndson gehört» nicht dem Ludwig von Ghiteau
Guyon, sondern seinem Bruder^ dem Hugo von ChAlon. 8. Band III
S. 312 Anm. 1. [C. B.]
S. 281 Anmerkungenrubrik Z. 10 v. o. lies S. 276 A. 2 sUtt S. 262 A t
S. 291 Anm. 2 letzte Zeile L Comines-Lenglet m, 397 statt H, 397.
8. 315, 3 ff. Öfinungsb. V. 140 dominica postMardnL uff hi&tt ist nach
des alten rata erkantndsze, so giitter masze einhellig gewesen ist, durch
den merteil des nuwen rata beksmnt Ton des gefangen wegen von Mfyland,
so durch des landtrogts diener usz der statt Basel an sant Martins tag by
Muttents nidergeworffen und gen Pfeffingen gef&rt sind, ein botsehafft ze
tänd sü den von Lutzem und inen den handel ze entdecken mit beriditung
der antwurt unser bottschafft zii Pfeifingen begegnet, mit yerhaltung des
Schlosses, die nit in noch s& dem gefangen wollen lassen, und daruff irs
rata ze begeren, damit der gefangen ledig gemacht werde etc.
S. 335 Anm. 2 Zeile 12 y. u. Die Worte »in der folgenden Nacht um
1 Uhr« geben nicht den Zeitpunkt der Abfertigung des Sehreibens von
Solothum an Basel an, sondern denjenigen der Ankunft der Schreiben aus
Freiburg und Bern in Solothum ; s. Band HI S. 431 Anm. 2. [C. B.]
S. 356 Anm. 7. S. die Berichtigung der in dieser Anm. gebrachten
Angabe Band UI S. 321 Anm. 3.
S. 484. Unter dem Datum Merz 3 ist statt der Seitenangabe 365 , 2t
zu setzen 355, 21.
Zu Band HI.
«
S. 4 Anm. 6. Die Worte »Über das wahrscheinliche Verhfiltniss u. s. w.«
sind zu streichen.
S. 27 Anm. 3. Über einen in der Schlacht bei Nancy erbeuteten
»wapenrock« Karls meldet die Strassburger Archiyohronik , im Code hist
et ^pl. I^ 203: Do [yon Nancy] brachten die yon Straszburg 8 paimer
heim mit inen und des hertzogen yon Burgundt wapenrock.
S. 58 Anm. 1 Z. 5 y. u. Dass eine Angelegenheit des Bischofs mit
Oswald yon Thierstein um diese Zeit auf einem Tage zu behandeln var,
geht aus der Notiz im Öffnungsb. V, 170^ heryor: Botten zwuschen unserm
Herren yon Basel und dem lanndtyogt her Hanns Zsohegkaburlin. Hanns
Heinrich Grieb. Ullrich Meltinger.
S. 59. Yariantenr. 4. Statt den Worten >die fehlt St«, ist zu setien
»die (yor stroffen) fehlt St«
Berichtigungen und Nachträge. 635
S. 68 Anm. 1. Nach Remy 11 (Discours des choses advenues en Lor-
raine, depois le deees du Duc Nicolas, jusques h. celuy du Due Ren6 [par
N. Kemy]. Font*ärMou88on 1605) und der chronique de Lorraine Iv hatte
Walther von Tann (Yon der chronique auch hier Warter genannt) , als im
Herbste 1475 die Yereinung Hilfstruppen nach Lothringen schickte, die
Mannschaft von Thann befehligt.
S. 69 Anm. 1. Auch der Dialogue sagt S. 30, am Donnerstag hätten
sich die Deutschen geweigert lu kämpfen, prenans excuses qu'ils ne com-
battoient point ce jour qu'estoit jour des Innoeentz, oomme ik disoient.
Mit der Behauptung Knebels, dem Herrn von Rappoltstein sei von einigen
Schuld gegeben worden, er habe die Sundgauer und die österreichischen
ünterthanen aufgewiegelt, stimmt überein, was die Nanceis II, 198 bei
Gelegenheit der Schlacht bei Nancy von ihm sagt: Quaerit ^t hanc armis
suspectam abstergere noctem, Qua ferus irrupit motis Burgundio castris
Cesarifl ad pontem, cui nunc est Monsio nomen. — Seine Unthätigkeit am
Dienstag entschuldigt Remy (S. 74) : s'estant le secours de Vaudemont [vgl.
S. 68 A. 3], qui estoit de trois cens hommes, peu considerement adyanc^
de ce cost^ \k, pour joindre le duc Iten6, il fut tout taül6 en pieces, hormis
enTiron vingt hommes, qui sc sauverent dans les bois prochains. L'appre-
hension de ce mesme ineonvenient, avoit gard6 le sieur de Bibaupiere, lors
estant ä Nancy, de les accompagner or que le courage et Fenvie ne luy
manquat de courir comme euz ä son devoir, et d'aUer irouver ledict duc Ilen6.
S. 75, 9 ff. Die letzten Zeilen dieses Briefes sind sehr nachlässig
geschrieben. Statt und Z. 10 steht ut, ebenso statt nit (Z. 11) und statt
vor Z. 12 steht uon oder non. Diese drei fehlerhaften Worte stehn in der
Handschrift unter einander, je am Anfang drei aufeinanderfolgender Zeilen
Man könnte zweifelhaft sein, ob yor oder noch (Z. 12) su lesen sei; allein
das nechst past besser zu vor.
S. 75, 19. Statt nogocium lies negocium.
S. 77 Anm. 2. Das Datum des 9. Decembers als dasjenige der Kämpfe
zu St. Nicolas findet sich in Übereinstimmung mit unserer Stelle, im Wider-
sprach mit 81, 5. 83, 5, Königshof en-Schilter 379 und Edlibach 162, die
alle den 2. December angeben, auch Eidg. Absch. IE S. 635<i. Auf dem
Tage, der zu Lucem am 16. Dec gehalten wurde, traf die Nachricht
ein, dass auf nächstvergangenen Montag vor St Luden Tag (9. Dec.)
Hemmann von Reinach und Hans von Hohenfirst die Burgunder dort über-
fallen hätten u. s. w. — Wenn der S. 80, 23 ff. erwähnte Brief des
Johannes Ghddin wirklich am 9. Dec. geschrieben war, so mflssen wir für
äe Kämpfe dem Datum des 2. Dec. yor dem des 9. unbedingt den Vorzug
geben. Am Tage vor der Abfassung des Briefes (pridie) können sie natür-
lich nicht stattgefunden haben, da man in Strassburg, das von Nancy etwa
30 Wegstunden entfernt ist, nicht Kunde von den Ereignissen haben konnte,
die sich Tags zuvor in der Umgegend des letztem zugetragen hatten.
S. 81, 5 ff. 83, 5 ff. S. das zu S. 77 Anm. 2 Nachgetragene.
S. 87 AnnL 2. Übereinstimmend mit dem Dialogue ist auch bei Remy
8. 106 Pacot gedruckt. [C. B.]
S. 89, 41. Ps. 20 (19 der Vulgata], 3: Mittat tibi auxilium de sancto
et de Sion tueatur te. Vgl. Band 11 S. 208, 12.
S. 90, 9. 10. meridiei cum jam bene refecti fuissent ist nachträglich
gefügt
8. 94 Anm. 1. Die Worte »S. die Ausführung in den Nachträgen«
find SU streichen.
636 Berichtigungen und Nachtrftge.
8. 95 Anm. 4. Die Worte »Vgl die Nachträge lu 8. 94 A. 1* lind
lu streichen.
8. 96 Anm. 2. Über die Ermordung dea Henoga von Mailand s. auch
Edlibach 167.
8. 100 Anm. 1. Vgl. su den in dieser Anmerkung gegebenen Aus-
fahrungen folgende 8telle bei Remy 122: Et ae lit de plua ki livrea de
leur republique que le duo Ren6 (ne ae dit il pourquoy) en fit oster tous
lea enriohiaaemena partieuliera , hormia de eelle du eanton de Zuriek, qui
ne Yolut permettre qu'on en oatat le diademe ou bandeau de pourpre,
duquel l'empereur Baoul l'avoit om6 par honneur en la guerre de Boheme.
8. 112, 15. 16. Non ex poteatatibus, iUi enim addixerant auxilium,
aed defecerunt naohträglich beigefOgt.
8. 126, 10. 11. uff den nunden tag diai monata können sie den Brief
nicht empfangen haben, denn von diesem Tage ist er datiert.
8. 127 ff. Wie in Beilage VI (8. 381, 30 ff.) bemerkt ist, ist uns die
Vorlage Knebels in Chr. Urstisii codex diplomaticua Brucknerianus fol
597 erhalten. Wir geben hier die Varianten derselben gegenüber dem
Texte Knebels an, wobei wir die rein orthographischen Abweichungen, zn
denen wir auch die Anwendung oder Nichtanwendung des stummen e in
den Schlusssylben rechnen, meist nicht berücksichtigen. 127, 1. wahar.
3. Frankrich (ebenso überall, wo das Wort Torkonunt). des namen. 4. hat
gehan ein elich gemachel, genant frow Bona. 6. wart gebom ein sun.
7. der nu durch, sin rüm. 9. das bei Knebel fehlende »im«, das wir nach
»desshalb« eingeschoben, steht nicht hier, sondern nach »sin vatter« (Z. 10).
12. nam ser e frow Margred. 13. gr&ffnen (ebenso 128, 2). 13. 14. noch-
genempten. 14. Lemburg. 16. palatin von Heynaux. 18. Dysion. nach-
komen. 19. erweit band. 128, 2. gr&ffnen (vgl. 127, 13). 5. Bnigund
(ebenso steht an den Stellen, wo Knebel das Wort abgekürst giebt).
10. snellenklich in untruwen. 13. gefachten hit (dieses h&t findet sieh noch
an mehreren anderen Stellen). 14. EngHachen. Ton bop^. 15. Reynier.
16. lü Sicillien. einem (wie wir statt Knebels einen gesetst haben), ehenso
Z. 22 »einem« statt Knebels »sinen«. 17. eins vatters hertaog (oder herczog?)
Johans. und den. 19. Eduwart 20. sum küng. 21. Karls. 22. dalpbin.
sinen (vgl Z. 16). 23. »derselb Ludwig — Constanti« Z. 29 fehlt 29. und
vil ander grosser taete. als er alt was, uff 71 jar. 31. »jor« nach >146Je
fehlt gerysnet. 32. sin elich gemacheL 33. PortingaL 34. und der. 35. Pordn-
gal. war gebom. 38. Torgemellten. 129, 1. »samlicher« fehlt >domochi
und alles, was jetit noch bei Knebel folgt, fehlt. Dafür steht: und andre
grosse Sachen wider die Tütisch (oder Tüczsch?) nacion und die herren
der gemeinen £ydgeno«Mn, nemlioh des grossen bunds understanden, de^
er gar meroklieh und schedlich engolten h£t, ala wol achinbar ist etc. —
Was Knebel hier und im vorhergehenden Absatae mehr hat als seine Vor-
lage, ist offenbar aeine eigene Zuthat
8.143, 1 liea [101b] statt [101].
8. 157, 3. 4. Sive torquetem sp&ter am Kande mit Verweisung bei-
gefügt ; daher . . . aureum . . . quod , was sich alles auf eoUerium bezieht
8. 160 Anm. 3 Ende. Die Stelle bei Anshebn I, 149 (Ausgabe Ton 1S25 ,
den Herrn von Tschatelgion betreffend, besieht sich auf dessen Oefang^^B-
Schaft nach der Schlacht von Fin.
8. 164, 1. Nach dem Schreiben des Matthiaa kommt auf pag. 114
Infra feata aaaumpcionis Marie et nativitatia ejuadem dominus rex Fran-
eie , dann Eodem tempore quidam u. a. w.
Berichtigungen und Nachträge. g37
S. 164, 28. Knebel schrieb Burxell.
Sw 169 Variantenr. 5. Zuerst schrieb Knebel presten halb der andern,
strich dann das leiste Wort aus und setste dafür unsem.
S. 181 Anm. 3. Das Gerücht, dass Karl noch lebe, erwähnt auch
Basin II, 419.
S. 182, 26 ff. Zu diesem Briefe s. Eidgen. Absch. III, 14 e.
S. 189, 31 am Rande. Statt Juni 9 lies Juli 9.
S. 195 Anm. 3. Ueber die Formen Agstein und Agtstein s. das S. 405
Anm. 1 Bemerkte. [C. B.]
8. 218, 16. Vor dem Absätze, der die Ueberschrift trägt: Obitus
Jdumnis de Venningen episcopi Bast7t«fim, steht zu gleicher Zeit mit
demselben niedergeschrieben: Jugi obsequendi desiderio cum plurimorum
prosperorum optatu annorum.
8. 219, 7.' Vor domini steht eigentlich die Abkürzung für scilicet;
ea ist aber höchst wahrscheinlich, dass Knebel sanotissimi gemeint hat
S. 219 Anm. 5. In Übereinstimmung mit dem canitur psalterium hatte
Knebel zuerst geschrieben leguntur et canitur, celebrantur et leguntur.
8.220 Anm. 3 ff. In den sog. Analecta Urstisii (s. Band I, 237) findet
sich S. 88—101 ein Ton Wurstisens Hand angelegtes Verzeichniss der nach-
weisbaren Domherren der Basler Kirche, überschrieben : Successio virorum
sacratorum sive canonicorum basilicae majoris Basiliensis ex innumerabili-
bu8 diplomatibus congesta. S. 98 giebt er zum Jahr 1479 eine Aufzählung,
die, was die Personen und die Reihenfolge , in der sie aufgeführt werden,
betrifft, ToUkommen mit unserer Stelle stimmt, l>ei sämmtlichen Genannten
aber auch die Tauihamen enthält. Unsere Anm. 8 beruht auf diesen An-
gaben Wurstisens. Den von Bödmen nennt er dort Jo. Oonradus ; zum Jahr
1468 hat er die Notiz : Hans Cunrat ron Bödmen kompt auff die Stifft,
BQccediert Ludwig Bock von Stauffenberg.
S. 223, Iff. Wenige Tage vor dem hier erzählten Vorfalle, der sich
auf der Qrossbasler Seite zuträgt, hatte der Rath Anlass gehabt, sich bei
»dem Testen Hannsen von Baldegk« über sein und der Seinigen Benehmen
in und vor der mindern Stadt zu beklagen. Es sei, so schreibt er am
27. Merz, kürzlich einer seiner Diener durch die letztere geritten und
habe dort einem Bürger, mit dem er in Wortwechsel gerathen, mit ge-
süektem Schwert bis in sein Haus nachzudringen gesucht, um ihn zu tödten,
und drohe ihm auch jetzt noch. Femer klagten die Bürger, dass der Junker
und seine Diener zwischen der Wiesenbrücke und der Stadt muthwillig über
ibre Qüter reiten »darumbe wir denn besorgen daz sich allerley begeben
mochte me zu widerwertikeit denn st fruntschafft dienende«. Er wird
also freundlich ersucht, dafür zu sorgen, dass dergleichen und ähnliches
nicht mehr vorkomme. Missivenb. XV, 233.
S. 228 Anm. 2. Auf pag. 163 b giebt Knebel die Zeichnung eines
Cometen, der um Fastnacht 1479 in Arabien gesehen worden sein soll
(s. S. 236, 1. 2. mit den Bemerkungen in der Variantenrubrik). Bezieht er
sich an unserer Stelle auf diese Zeichnung, ist also unsere SteUe später
eingetragen als die Zeichnung und die Notiz auf pag. 163^, so ergiebt sich
Heraus, dass Knebel zur Benützung der Blätterlage 153 — 164 nicht erst,
wie zu S. 210 , 2 bemerkt worden , zurückgekehrt ist, nachdem er einen
Tbeil der Prognostiken abgeschrieben , sondern bevor er die Abschrift der-
selben und die Aufzeichnung der vorausgesohickten Notiz über den Co-
meten unternahm. Eine andere Möglichkeit ist aber die, dass unsere Stelle
sich nicht auf den S. 236, 1 (pag. 163^) erwähnten Cometen bezieht, sondern
638 Berichtigungen und Naehtrige.
auf einen solchen, der im Jahre 1478 geiaken worden sein ioU. Imftognosti-
kon des Hiezon. de Manfredis heisst es pag. 212 nach dem Abtehnitte de
Alamania (s. S. 229 A. 1) u. a. : Supra anno eLapto de commete erat suspido
et a quibus (1. quibuadam) mercatoribua per eorum litteraa ad Bisantinas
horas apparuisse cometem aceepimua, figura quidem atroeem, et quidam
ex noBtris nobüibus ad articum eos Tidiaae oometem aaaeruerunt, nos autem
non vidimus, sed omnino aliquid oredimua. Dasu pasat auch das eod«nn
anno an unserer Stelle unmittelbar nach der Ersfthluiig des noch im Jahre
1478 erfolgten Todes des Bischofs Johann von Venningen und tot dem
ebenfalls mit eodem anno beginnenden Absatie über die Prognostiken, in
welchem daa Jahr der Abfassung der Prognostiken dem presens annui,
videlicet 1479, auf welches sie sich beiiehn, gegenübergestellt ist Wenn
wir uns für diese iweite Möglichkeit entscheiden, so müssen wir dann
allerdings annehmen, dass Knebel die Zeichnung, auf die er yenräst,
nicht ausgeführt hat , wie er die S. 234 , 5 angekündigte MittheQung der
Vollmacht für den p&bstlichen Legaten veraftumt hat. Unmittelbar nach
den Worten, in denen von dem Gometen die Rede ist, konnte Knebel
die Zeichnung des Cometen nicht bringen, da nicht mehr genug Raum
auf der Seite vorhanden war.
S. 233, 16. Morse ist vermuthlich M^lissey, in der Freigrafuhaft Bu^ «
gund, östlich Ton Lure und LuxeuiL
8. 236 , 3. Zuerst stand : Eodem tempore quidam mercator m domo
Theuthunicortttn Veneciarum nomine Petrus Gampp scripsit de Venteüs
domino Nicoiao Rusch.
S. 267, 19. Herr Dr. Aug. Bemoulli theilt mir lu dieser Stelle
£»lgendes mit: Dieser Brief ist nur die wörtliche Wiederholung eines
älteren Machwerks vom 26. Sept 1455, abgedruckt in den Chroniken der
deutschen Städte X, 212 ff. Der ursprüngliche Adressat, Hertog PhiHpp
von Burgund, ist ersetit durch seinen Erben Maximilian; im übrigen
aber blieb alles unverändert stehen, so a. B. auch die Anspielung auf die
türkische Gefangenschaft von Philipps Vater Johann, nach der ScUaeht
bei NikopoH (1396). Mit Hilfe jenes älteren Textes lassen sich einselne
verdorbene Stellen mit Sicherheit herstellen : S. 267, 21 hertiog 1. Heetois.
24 Hin l. Jherusalem. 25 Joprekein und Eumust 1 Jericho und Damaseo.
26 Heiden und Juden 1. Indien und aller Heiden vater. 268, 3 gruntliehen
l. grimclichen. 14 Das Jahr der Welt 6644 ist entstellt aua 6964 der
byiantinischen Zeitrechnung, was unserem 1455 n. Chr. entspricht Zu
letiterem stinunt auch das Alter Mohameds 11 von 26 Jahren.
S. 275, 24. Auf folgende, im Basler Staatsarehiv (Abth. Klosterarehiv
Spital) aufbewahrte Urkunde, die einigen Aufschluss über die Familien-
verhältnisse des Niclaus Rüsch giebt, machte mich Herr Dr. R. Wackemagel
aufmerksam: Ich Nidauws Rdsch stattsehriber lü Mulhusen, wüent
Niclauwsen Ruschs den man nampt LauwHn moler von Thubingen saugen
eelicher sun t&n kunt mengklichem und bekennen mich offennliehen mit
disem brieve, nachdem ich vor lannger lyt jaren versehinen von wüent
Cunraten Brun von R&dlingen Eimelin Sidleiin siner hussfrouwen ala honpt-
verkoufieren und Werlin Wertgast setigen ala mittverkouffere , eins nff-
reehten kouffs koufft habe sehen Rinischer gülden glich geteilt lu den vier
fronvasten, koufft und widerkAuf fig mit sweyhundert gülden von uff und abe
dem huse sem gr&nen ring in der stat Baael an der fryen Strasse gelegen,
ouch anderen underpfenderen nach sag eins besigelten brieves darüber
begriffen, des datum statt anno etc. quadragesimo oetavo, und aber die-
Berichtigungen und Nachtifige. 639
idben houptverkouifere und mitverkouffere mit irem lib und g&t in den
spittal sü Basel kommen sind und demnach der spittal mir s61ich sehen
gülden gelts an ir statt biszher gütlich veninset hatt, das da der from
und fumem Hanns von Langentai by den'syten spittelmeister se Basel
solich sehen gülden gelts uff hutt datum dis brieyes von mir gfiüich und
fr&ntlich erlXsst und mir geben hatt nemlich hundert und aehtsig Rinischer
gülden bare, so denn swentsig gülden in absug eins gülden gelts ieh dem
spittal l>iflsher uff den meytag s& sinse pfliohtig gewesen bin , und funff
pfunt swen Schilling versessen sinses und brieffcostens er mir über min
Tergessen sinse und brieffcosten schuldig worden ist, sag darumbe den vor-
genanten spittelmeister, all sin nachkommen und weihe hierumb quittierens
notturfdg sind solicher sw^yhundert gülden houptguts euch aller vergangener
linsen und costens als vor statt für mich und all min erben nü und hie-
nach gants quit ledig und loss inn und mit crafft dis brieves mitt ver-
sihung aller gerechtikeit ich bissher der vorgemelten gult halb sü den
houptverkoufferen mitverk5ufferen und dem spittal gehept habe und hin-
för haben oder gewinnen mftchte geverde und argeUste hierinn gentslich
Termitten. und des s& warem urkund hab ich min eigen inngesigd offenn-
lieh getruckt in disen brieff der geben ist uff sannt Thomans oben apostoli
anno etc. septuagesimo primo (20. Dec. 1471). — Das aufgedrückte Siegel
mit dem Wappen Rüschs (goldener Arm mit Keule in schwarsem Feld)
ist noch erhalten. Das Wappen ist auch in Schnitts Wappenbuch (Staats-
archiv Basel) S. 229b abgebildet. Über Rüschs Vater sind uns noch einige
andere Angaben überliefert In den Steuerrodeln von 1429 (Schönberg
526 ff.) wird uns unter den Steuerpflichtigen der Scherer-, Maler-, und
Sattlersunft genannt Lawelin maier sin wib und iwo gehusen (S. 545). £r
lahlte 21/2 Quldeni versteuerte folglich ein Vermögen von 300 — 500 Gulden.
Bei der Vermögenssteuer von 1446 hatte er 1 s. su entrichten, versteuerte
also diesmal nur 200 — ^300 Gulden (S. 580). Er wohnte, wie uns der
letztere Steuerrodel angiebt, an der freien Strasse. Die Steuer von 1446
war zugleich Personalsteuer, d. h. jede' Person in Basel, die 14 Jahr alt
war, Niemand ausgenommen, hatte swel Pfennige in der Woche su sahlen.
Lawlin sahlte diese Kopfsteuer für sich und seine Frau. Aus dem Umstände
nun, dass sein Sohn, unser Stadtschreiber, nicht als personalsteuerpflichtig
genannt wird, kann sweierlei gefolgert werden. Entweder hielt er sich
damals nicht in Basel auf, oder er hatte das 14. Jahr noch nicht vollendet.
Nehmen wir die letstere Möglichkeit an, so h&tten wir als Geburtsjahr des ,
Nielaus Rüsch frühestens das Jahr 1433 ansusetsen. Der Vater muss swischen
1446 und 1454 gestorben sein; unter den Steuerrahlem dieses Jahres wird
Ursel malerin meister Lawlins seL wittwe aui^eführt (sie entrichtet 117s s.,
was einem Vermögen von 100 Gulden entspricht, S. 608). Meister Lawlin
I^tte in der ersten Hfilfte des 15. Jahrhunderts grössere Auftr&ge aussu-
fiihren, wie aus einigen Notisen hervorgeht, die uns Fechter im Basler
Taschenbuch von 1856 S. 170 f. mitgetheüt hat. Auffallend ist, dass der
Meister Nielaus LawÜn moler schon im Jahr 1383 erw&hnt wird. Vielleicht
iQüasen wir swei Personen, die den Namen Niclaus Lawlin führten, an-
nehmen (Grossvater und Vater unseres Stadtschreibers); deuten wohl
darauf die über der Abbildung des Wappens bei Schnitt stehenden Worte :
Rutsch, sehriber. die alten malere?? [C. B.]
Herrn Dr. Aug. BemouUi verdanke ich die folgenden vier Bemerkungen :
S. 276, 18. Stau 1509 Hes: 1519; s. Offnungsb. VII, 174b. 1509 bei
Ochs ist Druckfehler.
640 Beriohtigungen und Naohtrige.
S. 278 , 5 ff. Nach der Notis im Öffnungsbuch IV , 40 bewarb sieh
Rflsob schon im Jahre 1465 (Juli oder Augast) um eine Stelle in Basel,
nfimlioh um das Qerichtschreiberamt.
8. 278, 10. N. Rfisch's Nachfolger, Lux Selbaeh, erscheint als Stadt-
schreiber: 8t Urk. 1497 April 21.
8. 282 Anm. 2. Adolf Busch caplan der mereren stifit, des Stadt-
Schreibers Sohn, erhielt nach einer Notii im Öffnungsbuch VI, 1&* m
Jahre 1484 eine Chorherrenpfründe lu St. Peter. Biese Pfründe war in-
gleich Universit&tsprofessur.
S. 285 Anmerkungenrubiik Z. 21 y. u. lies: Beilage XIX.
8. 360 Variantenrubr. Z. 3 ▼. o : Statt B lies : D.
S. 374 Anm. 1. Über den Zeitpunkt, wo Hagenbach die FruehtBperre
verhängte s. 8. 573 Anm. 1. [C. B.]
8. 376, 15 ff. Im Missivenbueh XIII findet sieh auf 8. 195 das Coneept
des (sinstag in den osterfirtagen , also 20. April 1473 datierten) Oeleits-
briefes , laut welchem Peter Roth und der BÄth Hagenbaeh Geleit für 5
oder 6 Tage in Basel geben. In diesem Concepte sind mannigfache Gorree-
turen angebracht, welche die Fassung eines sweiten Geleitsbriefes für
Hagenbach erkennen lassen. Dieser letitere wurde dem Landvogt ans-
gestellt, als er im September desselben Jahres su Basel erseheinen musste,
diessmal aber von Hans von Berenfels und iwar für Hagenbach mit 50
oder 60 Pferden auf 6 oder 8 Tage. Bemerkenswerth ist der Zusats »doch
also das der selbe her landtvogt und die sinen in unser statt oueh gelett
halten mit wortten und mit werken«. Der letstere Geleitsbrief, der das
Datum Dienstag unser lieben frauen abend su herbst, 7. Sept trSgt, findet
sich vor im Innsbnicker Archiv, Pestaroh. II, 518. [C. B.]
8. 378 Anm. 1. Basel schreibt am 7. Februar 1471 an Feter von
Hagenbach, er möge doch einmal einen gütlichen Tag ansetien der Spanne
wegen swischen der Wittwe von Ratperg und ihm; wenn es ihm nieht
füglich sei, so soUe er gestatten, dass dieselbe vor den R&then in Ensis-
heim ihr Recht finden könne. — In Betreff der Zinsen, die Basel ihr yon
der Herrschaft (Rheinfelden) schuldig war s. einige Angaben in den Fron-
fastenrechnungen (unter den Ausgaben von der Herrschaft Rhemfdden
wegen) : 1468/69 Angaria 4 — frouwe Vyolin von Ratperg 145 €ß ; 1469/*0
Ang. 4 — 145 ü sinses der Ziebolen von der herrschaft wegen; 1470/71
Ang. 3 — frowe Vyolin von Ratperg 145 ^ sinses; 1471/72 Ang. 1 —
frowe Vyolin von Ilatperg 100 fl. und 30 ü linses pro festo Margarete.
[CR]
8. 379, 10 ff. Auch in dem Absagebrief an Hagenbach wird dessen
Rede, Basel habe Breisach einnehmen wollen, als schwere Beleidigung der
Stadt gegenüber noch besonders angeführt. 8. Missivenb. XIH, 294. [G. B.]
8. 433, 3. lies : Band H 8. 355, 21 ff.
S. 480 fL In den M^moires poxxr servir ä l'histoire de France et de
Bourgogne 8. 380 ist folgender auf den Tod Karls besüglicher Hexameter
abgedruckt: eCCe Leo CeCIdIt laM paX qVaesIta VIgeblt Dieser
Vers enthält eine chronologische Spielerei. Zfthlen wir n&mHch den durdt
die Majuskeln ausgedrückten Zahlenwerth susanunen, so ergiebt sieh 1476
(nach Paschalstyl das Todesjahr Karls). [C. B.]
8. 588, 35. Herr Dr. L. Sieber macht mich darauf aufmerksam, dass
Diebolt Scherr mit Johannes de Lapide und Job. Künits am 19. Aug. 1464
als Lehrer im alten Weg (der realistischen Riohtuns) in der Artisten-
fakultät aufgenommen wurde. 8. Philosoph. Matrik^ (UniversitätibibL)
S. 52 ; Vischer, Gesch. d. Univ. 8. 143.
Personen- und OrtsTerzeichnlss
ZU Band 11 und IQ.
• »
Bearbeitet von Adolf Socin.
Kfi. Nicht iMrftekiiohtigl sind in dietem YaneichniM einige L&nder, Stftdta und Fftrsten,
d«rea Namen jnr zu liUiflg (wenintens 70 oder 80 mal nnd dartber) vorkommen » wie z. B.
BmoI, Bern, Bnrgnnd« Herzog Ean, Dentechland , Kaiser Vriedrieh ul n. f. w. Wo jedoch in
diesen Städten einzelne Gehftnde oder Stneeen genannt werden, sind die Stellen nnter dem
Nunen der betreifenden Stadt iiAmer Tollstftndig anfgezUüt. Im.ftbrigen s. dae in der Vor-
I rede znm Bd. I S. XVIff. Bemerkte.
lachen U 162, 18, 26. 173, 23. 232,
12. 234, 17. 242, 9. 257, 18. 262,
25. 282 A. 4. 283, 5, 9. — IH 204,
17, A. 1.
Aalen U 262, 19. 421, 1.
Aarau II 25, 13.
Aarbeig, der Graf Ton, Herr lu
Valangin U 368, 4, 6, 7.. — HI
69, 30.
Aare 11 428, 2.
Aargau 11 25, 13. 69, 4. 116, 11.
278, 2. -- m 63, 6.
Abbevüle n-294, 26. 296, 21. —
ni 135 A. 2.
Adam, Johannes, plebanua in Sults,
canonieuB Lutenbacenais lU 205,
12. 213,28.
Adel, Oilg m 543, 13.
Aelyo 8. Aigle.
Aex, der Herr von H 319, 18. —
EI 320, 1.
Afiyun s. Aviffnon.
Ahrweiler H 85 A. 1.
Aigle n 289 A. 2. 394 A. 5. 397, 3.
— m 325, 13.
Ailleys, Hugo von IH 466 A. 2.
Alacle, Alakle 8. CUea.
Alain 8. Lalaing.
Alaratia, Alarotaacha 8. Roche, la.
Albert 8. Anere.
Albumaaar (?) m 251, 27.
Aldenberg 8. Oldenburg.
Alengon, Johann, Hersog von II
295, 19.
Basier Chroniken. III.
Alexander d. Gr. HI 267, 21.
— pftpstlicher Legat, 8. Forli.
Allaman HI 429, 9.
Allein, Allin a. Lalaing.
Allekort 8. H^ricourt.
Allachwyl II 54, 10.
Almania a. Deutachland.
Aloyaii de Tuacaiüa, Johannes, päpst-
licher Legat m 46, 11. 71, 7, 25.
72, 4. 76, 9. 83, 26, 33. 152, 11.
Alpen m 64, 34. 169, 34. 225, 1.
Alschhausen, Con^turei IH 547, 33.
Aisgau m 213, 17.
Altferch n 98, 18. — m 378, 20.
577, 17.
Altnach m 401, 21.
Alyo 8. Aigle.
Amaral, der, 8. Bourbon, Ludwig von.
St. Amarin H 102, 7.
Amberg, Hans HI 543, 11«
Amboise, Stadt HI 510, 7.
— Karl von, Herr von Chaumont,
Graf Ton Briex^ne, Gouverneur der
Champagne HI 113 A. 3. 182, 22
(A. 3). 183, 20 A. 2. 246 A. 2. 253
A. 1. 528, 7.
Amiens II 292, 4,7, 25. -r- IH 148
— der'belisz (bailly) von IH 522, 19.
Ammann, Lienhart, Hauptmann der
Strassburger II 199 A. 2.
Amont,BailIagedemi73A.l. 511,19.
Ampringen, Conrad von, Ritter III
168, 15. 169, 1, 4.
41
€42
Personen - und OrtSTeneiehnisi,
Amprii^en, Heinrich yon, Propst
lu Manster im Oranfeld n 408,
13. 409, 10.
Am Stalden , Christian II 337 A. 3.
— Peter DI 208 A. 1. 212 A. 2,
A. 3.
Anagni, der Bisehof von, Oentilis
von Spoleto, p&pstlicher Legat
in 234 A. 1. 245, 5, 15. 247, 9.
248, 15.
Ancre, jetzt Albert 11 248, 12.
Andernach 11 157, 10. 160, 15. 167,
10. 187, 28.
Andlau, die Herren von II 281, 14.
— Bartiiolom&us Ton s. Murbach.
— Oeorg von, Domprepst lu Basel,
Propst SU Lautenbaoh UI 583 A.
2. 586 A. 1.
— Härtung von, Ritter HI 16, 13.
197, 8. 546, 8.
— Heinrieh v.,.Schola8ticus II 142, 7.
— Lasaruf von. Bitter H 31, 13.
73, 20. 98, 19. 146, 3. 333 A. 2.
334, 4.
— Peter von s. Peter.
Andres, Kaplan lu Güdweiler in
402, 15.
Angeot III 402, 5.
Angherini, Johannes, p&pstl. K&m-
merer und Legat IH 240, 19, A. 3.
Anghesseys. Ensisheim.
Angleria m 224, 2.
Anguillara, Oraf Ursus von U 158,
11. 159, 6, 9. 164, 31. — HL 588
A. 3.
Anion s. Avijnion.
Anjou s. Siemen.
Antonius, Karth&user II 211, 26.
Antwerpen, Antorff II 22 A. 3. —
ni 163, 5.
Aosta n 406, 26. 407, 5. — UI 326,
10, 16.
Appenwiler, Erhart von HI 583 A. 1.
Appensell, Appenzeller H 116, 8,
23. 119, 1,6. 312,8. 346,35. —
m 11, 13. 86, 17. 156,26. 468,
16.
Aquüeja H 152, 1. 298, 7. — IH
169, 12. 211,4.
— der Patriareh von : Barbo, Marcus,
Cardinal, römischer Legat H 103,
15 A. 2. 105, 4. — in 341, 15.
Aquitanien U 67, 39. 401, 27.
Arabien m 236, 1.
Aragon, der König von II 325, 14.
— in 530, 7. Vgl. Neapel.
Arangia s. Oranien.
Archer , Antoni , Venner der Bemer
III 9, 7 (A. 3). 468 A. 1.
Arenberg, Graf Wilhelm von II 212,
19.
Argentina s. Strassburg.
Arlberg H 94, 26. — fil 292, 39.
Arles, Cardinal Ludwig Alamandl,
Ersbischof von H 15, 2. 16, 4.
Ariesheim U 275, 6.
Armagnaken HI 238 A 3.
Armbrester, Michel, Landsehreiber
II 71, 26. 88, 31. — m 5, 24, A.
3. 371, 14.
Amoldi, Heinrich, Prior der Kar-
thaus n 211, 27 (A. 2).
Arnon H 359, 33, A. 2.
Aromandiola s. Bomagnola.
Arpajon, Guy von, Vieomte de
Lautrec HI 240 A. 3. 243 A. 1.
Arphe (?) m 267, 25.
Arras n 295 , 4. — m 148 A 1.
161, 8. 202 A. 3. 250,9. 265,29.
268, 27. 532, 13.
Arsent, Jacob HI 415, 29.
Arsis s. Assis.
Arth U 365, 31. 432, 16.
Artois n 172, 36. 296, 15, 20. -
m 127, 13, 15. 177, 23, A 7. 183,
16.
Asbaoh HI 401, 13,
Asseurre s. Auxerre.
Assis- sur- Serie H 248, 13.
Asson s. Auxonne.
Athasis, Athesis, Etsch s. Tyrol
AtUlens HI 429. 20.
Aubonne IH 317 A. 2.
Auch s. Aachen.
Auchtland s. Uechtland.
Augigen n 56, 30.
Augsburg im Ries n 1 A. 2. 6S, 13.
72,17. 95,5. 101,15. 114,11. 139,
20. 245, 15. 255, 31. 262, 18. 423.
7. 511 Nachtr. lu 260 A. 1. -
in 30, 27. 55, 17. 375, 32.
— Bischof: Johannes von Werden-
berg n 262, 5. — m 72, 13, 15.
77, 15. 83, 24. 84, 11. 21", 25.
Augstthal s. Aosta.
Aulon s. Aalen.
Aurent s. Turent.
Auvergne m 178, 10, 14.
Auxerre III 61, 9. .
Auxois, vicomt^ n 92 A. 1. - lU
633 Nachtr. i. U 92 A. 1.
Auxonne III 188, 17. 511, 8.
Aval, BaUlage de IH 511, 20.
Avenches II 302. 2. 306, 28. 362, H.
— m 13, 33. 316, 23.
Avene, Hugo, doctor IH 260, li
Personen- und Ortsverseichniss.
643
ATignon 11 383, 31. 392, 32, 36.
429,6. — m440, 10, 15, 17, 19.
— Vgl Lyon , Ersbischof Karl
von.
Armeries, Jacob von II 374, 15. —
III 325, 2.
Babylon lU 267, 22.
Baccarat in Lothringen II 37 A. 5.
309 A. 2. — m 83, 3, 7. 89, 35.
Bacharaoh III 72, 31.
Badebum s. Paderborn.
Baden im Aargau , Ober Baden II
69,2. 104,21. 278, 2. 375,22.
431,24. 433, 14. •- IH 40, 8.
406, 13.
— curia Schindler (Hinterhof) II
278, 4.
Baden-Baden, Nieder Baden, Stadt
n 1 A. 2. 5 A. 2. ^ m 82, 19.
Markgrafen :
Albiecht n 32, 5.-111 356, 23.
363, 23.
ChriBtoph II 32, 14. 139, 30.
215 A. 3. 244, 32. 245, 10.
260, 19. 312, 11, A. 3. 512
Nachtr. su 260 A. 1« -- III 356,
10. 363, 18.
Georg 8. Metz.
Johann s. Trier.
Karl, Vater Albrechta u. Chri-
stophs n 9, 3. 32, 4. 59, 6. 71,
2, 6. 76, 26. — m 88, 33
(A.2). 107,20 (A.2). 143 A. 4.
356, 9. 530, 15. 363, 17.
Marcus, Domherr xu Strassburg
und Köln II 308, 22, A.» 4.
Baden - Hochberg - Röteln , Mark-
mfen:
FhiHpp n 316, 23, A. 2. 320, 3.
347, 19. — m 99, 15 (A. 6).
187, 7. (A. 1). 246, 14. 250, 12.
254, 5. 259, 10.
ündolf, Vater des Vorigen, Graf
V. Neuenburg a. See U 118, 12,
20. 127, 11. 300,24. 316, 25.
320, 1, 7. 322, 16. 326, 3. 333,
10, 25. 334, 5, 21. 335, 9. 339,
6. 340, 3. 345, 27. 349, 18. 410,
31. — m 28, 37. 29, 24. 41, 20.
119,9. 187,8. 220,27. 246, 15.
259, 11. 264, 7. 270, 5. 295
A. 1. 363 , 33. 495, 1 . 501 , 6.
571, 23. — Vgl. die Stammtafel
ni 569.
Wilhelm, Vater des Vorigen U
118, 19.
Badenweiler 11 118, 15.
Bader, Ennelin, s. Jöstin.
Bär s. Ber.
Bagnethal II 407, 1. — III 326. 13.
Barone, Stefano von III 193 A. 3.
Baiem s. Bayern.
Baldeok, Hans von III 223, 3. 270,
6. 637 Nachtr. su III 223, 1.
— Marquard von, Ritter, Vater des
Vorigen II 58, 11. 355 A. 1. —
ra 223, 4. 295, 13. 571. 26.
Ballersdorf, Baldersdorf III 402, 8.
Baimoos, Hans Heinrich Ton H 355,
19. 410, 30, A. 6.
Balschweiler III 401. 23, 26.
Balthasar, Schreiber II 8 A. 2.
Bama s. Baume u. Beaulmes.
Bamberg, der Bischof von III 169,
27.
Bangen, Bangres s. Bagnethal.
Bapaume H 248, 10.
Bappenheim s. Pappenheim.
Bar, Hersogthum II 287, 8. 322, 17.
— m 128 A 1. 136, 2, 9. 147, 16.
150, 7, (A. 1). Vgl. Boppo.
— Stadt n 401, 31.
Bar-sur-Somme s. Brav.
Barban (Barben), Oraf Hans vcm H
260, 9. Nachtr. S. 511 su 260 A. 1.
Barbaria UI 267, 23.
Barbo, Marcus s. Aquüeja.
Barbon s. Bourbon.
Bargosz (Ragusa?) HI 236, 23.
Barrt, der, s. Barrutensis.
Banutensis (Berytensis?) Caspar epi-
scopus, »der Barrt«, Weinbischof
von Constan« II 403, 12. — III
84, 4, 28, A. 1. 223, 21.
Bartenheim II 42, 23.
St Barthaerny HI 429, 6.
Bartholome, Student II 288 A. 1.
Basel
Aeschenthor HI 223, 4. 587 , 28.
8um Agstein III 195 A. 3. 415, 37.
St. Alban II 326, 31. — HI 142
A. 1.
zum Arm HI 416, 20.
Atrium Basiliense, s. unten: auf
Burg.
Augustiner 11 223, 12, 15. 270, 25.
— m 141,32. 142 A. 1.
Barfilsser II 350 , 34. — HI 70,
28. 141, 33. 142 A. 1. 177, 10.
178, 11. 195, 9. 205, 32. 544, 7.
Der Barfuss IH 410, 13.
Bettelorden (alle drei) HI 141, 23.
Birsig III 587 A. 1.
Bischofshof II 9, 7. 10, 9. 56, 9.
57, 30. 79, 30. — HI 105, 18.
220, 25, 26.
zur Blume H 287, 28.
41*
644
Personen- und Ortsyeneiehniss.
auf Burg, Atrium Basiliense (MOn-
Bterplatz) 11 237, 35. — HI 585
A. 4. 587, 18. 588, 28. 590 A. 1.
Deutsches Haus II 225 , 10. 270,
19. — in 155, 8. 196, 3, 13, 22.
206, 8. 250, 30. 534, 39. 539, 40.
540, 12, 20, 23. 541, 36. 544, 13,
19, 31. 545, 29. 546, 7, 20. 547,
9. 548, 3.
* Dompropstei III 583 A. 2.
Elendeniierberge m 33, 26. 115,
35.
Eptinfferliof 11 299, 14.
EseUthurm II 299, 10.
Fischmarkt IH 113, 19.
Freie Strasse in 638 Nachtr, lu
III 275, 24.
Oerbergasse III 195, 3.
Qnadenthal II 350, 35. -- m 376,
32
sumijbld III 195 A. 3. 197 A. 5.
198 A. 1. 416, 19, 43.
Herthor s. Steinenthor,
sum obem Hohenburg III 275, 32.
SU Johann, Ordenhaus m 535, 16.
St. Johannskapelle auf Burg lU
587, 18, 23, 26. 589 A. 1. 590
A. 1.
St. Johannsthor 11 240, 12.
Karthaus II 211, 26, 27. 215, 12.
Kaufhaus II 320, 29. ~ HI 41, 25.
Kleinbasel (Minderen Basel, in
der kleynen statt Basel) H 42,
1. 48,14,26. 281,3, 306, 8.
340, 16. — m 40, 11. 54 A. 1,
10. 63, 23. 263, 17. 366, 9. 418,
10. 585 A. 4.
Klingenthal II 326, 33. — HI 54,
12, A. 1. 63, 23. 379, 8. 585
A. 4. .
Kohlenbergn 102, 17.
zum Kopf n 68, 1.
Kommarkt 11 18, 3, 17. 56, 31.
zur Krone II 298, 23. — III
374, 5.
St. Leonhard II 103, 17. 350, 35.
— m 142 A 1.
St. Martin U 321, 18. — UL 142
A. 1.
St Martinsthurm II 304, 12.
zum Maulbeerbaum 11 298, 14.
zum Meerwunder n 308, 6.
Minoriten s. Barfflsser.
Münchenhof II 299, 14.
Münster, das n 3, 6. 11, 23. 25,
17. 64, 8. 61, 15. 72, 13. 103,
16. 111, 11. 118,7. 126, 17,
141,42. 143, 18. 143,5,17. 149,
14. 183,27,31. 184, 12. 192,
12. 193, 2, 37. 224, 29, 232, 11.
239, 17, 28. 241, 15. 243, 15.
252,31.275, 5. 281,2. 283,33,
35. 284, 13, 16. 286, 8, 11. 297,
19. 304,9, 11. 315,27. 347,30.
350, 34. 351, 2. 367, 7. 376, 2.
— m 15, 22. 24, 26. 27, 9. 64,
28. 65, 14. 66, 30. 70, 30. 94, 4.
142, 2, 4. 204,13. 219, 1, 13.
220, 2, 25. 222, 5, 8. 223, 19,
228, 1. 255, 18. 263, 16. 505,4.
585, 7, A. 4, 5.
. Monster, das» Oalluspforte 11 11,
23. 367, 9.
— St. Georgsthurm H 304, 13.
-- Kreusgang/ 11 10, 10. 72, |5.
— m 588, 28.
Offenbuj^er Hof III 33, 26.
St. Peter II 299, 6. 316, S. 350,
35. — m 66, 8. 142 A. 1. 178,
4. 181, 20. 184, 19.
. St. Petersberg III 33, 26. 264, 1.
269, 22.
Pfalx III 113, 26.
Pfirterhof , j^tzt Reinacherhof III
219, 12, A. 4. 583 A 2. 585
A. 4.
— KatharinenkapelledarinIII219»
11. 583 A. 2. 585 A. 4. 5SS, 10.
Prpdiger II 36, 16. 350, 37. —
m 141 , 33. 142 A. 1. 374, 15,
17.
Rathhaus, Riohthaus III 118, 29.
196, 26. 197, 16.
lum Rebstock III 416, 21.
Reinacherhof a. Pfirterhof.
Rheinbrüoke II 48, 15. 237, 36.
416, 37. — in 375, 36. 377, 14.
594 A. 1.
Riohthaus s. Rathaus.
Riehenthor II 48, 26. 306, 8.
tum grünen Ring UI 638 Nachtr.
SU Ul 275, 24.
sur Rose H 96, 18.
lum Rosengarten U 287, 28.
lum Saftan H 323, 3.
Sohiffl&nde IH 478, 16.
lum Schlüssel in 406, 12.
lum Schnabel HI 379 A 3,
Sehool in 416, 20. .
sur Sonne H 411, 24«
Spalen, jetst Spalenb^rg II 308, 5.
Spalenthor II 12, 11. - HI 218,
22
Spitil n 299, 13. — m 67, 3.
639 Nachtr. su HI 275, 24.
Steinenbrücke HI 590 A. 1.
Personen- und OrtSTeneichniBS.
645
Steinenthor, Hertlior 11 150, 13.
— III 587, 4. 590 A. 1.
Steinenvorstadt m 586, 5, A. 4.
587 A. 1. 590 A. 1.
. lum schwanen Sternen 11 287, 27.
299 19.
St. Theodor U 281, 3. — UI 54,
10, A. 1. 263, 17.
St. Ulrich II 80, 1. — UI 142
A. 1.
UniTersitftt m 586 A. 3.
St. Ursula U 298, 24.
Wiesenbrücke III 637 Naohtr. su
m 223, 1.
Basel, Bisthum II 116, 25. — III
400, 11. 501,21.
Bischöfe :
Fleckenstein , Johannes von II
116, 19. 142,3. — in 495, 39.
Pfirt, Berthold von HI 219, 12.
585 A 4.
Harnstein , Imer Ton III 227 A. 6.
502,11.
SU Rhein (le Ryn), Friedriöh HI
313 A 4. 495, 39. 583 A. 2.
Rotberg, Arnold von III 218 A. 4.
495, 39.
Venningen , Johann von II und m
unx&hL Stellen.
Weihbischof, der s. Friesen, Ki-
colaus.
Basin, -Thomas s. Lisieux.
Basis s. Peseux.
Bastle, der Herr Ton (Claudius Von
Thoulorn} , burgundisoher Edler
m 515, 33. 528, 10,
Battant, Abtei III 160 A. 3.
Baudricourt, Jean de in 528, 4,
11, (A. 2).
Baume-les-Dames, Bama 11 51 A. 1«
— m 46, 28.
BaTans m 321, 19.
BaTojs, Schloss in der Waadt III
317 A. 2. 429. 15.
Bayage s. BaTois.
Bayern n 15, 21. 22, 1. 26, 23. 34,
32. 101, 14, 114, 13. 313, 6. — HI
128, 8. 156, 27. 162, 26. 169, 32.
530, 11.
— Landshut, Hersoge:
Georg U 314, 6 (A. 2).
Ludwig (der Reiche) U 6, 23. 9,
A.3. 114,6. 313,4. 314, 5. 320,
19. — m 114, 10. 137, 23. 169,
25. 341, 12.
— München, Henog Albrecht von
II 9, 2. 32, 2. — in 63, 1. 342,
9. 356, 5.
Bayern: Ludwig y.Veldens, Henog
von, s% Pfalz.
— Stephan Ton, s. Pfals.
Bealyen s. Beaulieu.
Bearenom (P6ronneP) H 248, 13.
Bearesin s. Braxefin.
BeauHeu U 248, 12.
Beauhnes, Bama HI 316, 9.
Beaumont s. Belmont.
Beaune m 183, 5, A. 2. 186, 22, 23.
187,7,35. 188,3, 11, 13. 261, 22.
Beaupr6 UI 109 A. 3.
Beham, Stephan UI 543, 14.
Beifort II 76, 8. 103, 12. 277, 3.
344, 4. — m 32, 9, 46, 27. 52, 17.
571, 31.
BeUelay U 183, 18, 21.
Bellinzona UI 220, 31. 223, 24. 245,
17, 23. 258, 18.
Belmont [Beaumont) UI 317 A. 2.
429, 17.
Benfeld U 15. 2.
Benken lU 234, 12.
Bentsdorff, Caspar Ton, burgun-
discher Hauptmann- UI 89, 30.
Ber (Bftr), Hans U 152, 27. 157, 25.
357, 28. 395, 12. — UI 407, 33,
38, 39.
Berck, Bereka s. Rheinber^.
— Gerhard von, s. In Curia.
Berenfels (Bärenfels), Hans von,
Ritter und Bürgermeister U 8, 8.
25, 22, A.2. 53 A. 1. 54, 13,26.
55, 6. 102,4. 105, 14. 118,30.
124, 34. 125, 35. 126, 28. 141, 10.
200, 7. — lU 256, 2. 307, 17. 325
A. 1. 367, 11. 494, 7. 514, 17. 515,
19. 640 Nachtr. su UI 376, 15.
— Lüthold Yon II 102, 3.
Berg U 131, 8. 137, 23. 148, 14. 163,
6. 166| 12. 168, 5. 234, 18.
— Herzoge von s. Jülich.
Bergarten s. Baccarat.
Bergen-op-Zoom II 161, 19. 165, 9.
Bergheim U 38, 17.
Bern, Bemer U und lU unsählige
Stellen.
— St. Vinsensenmünster lU 428, 27.
Bernau s. Wemau.
St. Bernhard U 145, 22. 347, 1. 406,
, 12, 28. 412, 23. — HI 326, 12, 21.
Bernolt, Georg, Domherr II 183,
27. 270, 22. — III 157, 26. 220,
20. 255, 29.
— Ulrich, Priester UI 157, 28.
Bersy, der Herr von, s. Cerisay.
Besancon U 22 A. 3. 51, 5. 57, 5, 7,
10, 18, 20, 21. 64, 22. 82, 30. 83.
646
PerBonen* und OrtSTeneichnisa,
1, 7, 14. 116,16. 151. 12. 154,22.
182,4. 191, 10. 208, 17. 285,5.
297, 6. 332, 17. 341, 8. 345, 7.
364, 23. 410, 12, 19. 416, 26. 433,
22. — m 17, 11. 29, 9. 30, 5. 43,
14. 45, 5. 52, 15. 53, 12. 61 Var.
116, 15. 125,5, 26. 126, 1,38,41.
145,5,28. 155,28. 156,16. 159,
14. 160, 15, 17. 188, 21. 238, 30.
240, 2. 253, 34, A« 1. 260, 7, 10.
262, 8, 20. 264, 13. 327, 11. 432,
15. 551, 14. 552,3.
Besancon, Ersbischof: Charles de
Neuch&tel lU 176, 13 (A. 3). 178,
6. 188, 26. 195 A. 1. 199, 25. 246
A. 1. 515, 30. 551, 15, 21, Var.
569 Stammtafel.
Betterlingen 8. Payeme.
Bettinger, Georg, notarius offteia-
latus Constant III 84, 10. 85, 3.
Beuggen II 263, 33. — III 196, 18.
206, 13. 535, 6. 544, 26. 545, 2.
548, 19, 27.
Bewa 8. BaTans.
BibeHMh II 262, 24. — IH 304, 15.
Bioh s. Bitsch.
Biel U 93, 22. 115, 22. 183, 18. 272
A. 4. 353, 16. 354, 18. 361, 23.
363, 4. 364, 10. 367, 5. 430, 11.
431, 13. 433, 3. -> lU 10, 5. 19,
34. 29, 30. 148, 11. 423, 1, 15.
425, 7. 426, 5, 18. 432, 2. 468,
17. 473, 13.
Biesheim n 269, 15, 21.
Bi^Tres, Johann von Rubempr6, Herr
von in 32 A. 2. 97, 23 ( A. 3). 102, 6.
Bilstein (Bylstein) II 261 , 25. — III
143, 4 A. 4.
Bingen, Johannes von, Stadtschrei-
ber m 284 A. 2. 552 A. 3,
Binsen III 270, 7.
Bioley, Sohloss III 428, 12.
Birkenfels II 198, 7.
Birs II 385, 30.
Birseck , Herrschaft H 93, 26.
— Sohloss II 239, 29.
Bisants s. Besan^on.
Bischoff, Andreas II 152 A, 7. 357,
28. — III 407, 35.
— Peter, Metsger H 514 Naehtr. lu
355 A 2
Bischofsäell H 327, 23. — III 201, 15.
Bisinger, Hans, ciyis Argentin. IH
194, 17. 538, 15, 29. 539, 10. 542,
22. 543 32
Bitsch 11*424, 9. — HI 89, 29.
— Grafen von II 9 A. 3. — III 10,
23. 28, 6. 33, 28. 89, 27. 329 A. 1.
467, 12.
Bitsch , Graf Friedrich Ton II 32. 9.
313, 13. 511 Naehtr. lu 260 A^ 1.
— m 358 4.
— Graf Wecker von U 313. 13. 424.
7. — mi7, 17. 18,26. 40,14,22.
— Graf Ytel von U 262, 4.
Blamont II 98, 14. 106, 1. 108, 24,
30,31,33. 110,8. 116, 15. 117.11,
12, 15. 119^23. 120,23,24. 121,
30. 122,2. 124, 29. 126, 5. 154,34.
208, 16. 236, 10. 238, 17. 249, 14,
23, 25, 26, 29. 253 , 23. 270, 4, 10,
11. 276, 16, 24. 277, 1, 14, A 2.
278, 19, 24, 38. 279, 36. 280, 31,
32. 281,6, A. 1,2. 282,12. 297,6.
332, 18. 363, 17. 390, 14. — ÜI
45, 18. 117, 11, 12. 194,27. 199,
23, 26, 28, 30, A. 7. 200, 14, 19.
205, 28. 227, 32. 308, 17. 315, 3,
18. 426, 23, 26. 493/ 21. 498, 16,
544, 5. — V^l. Neuenburg in jSur-
gund, Heinrich.
Blancis, Julianus de, canonicus ste
Marie Transtyberine III 228, 12.
Blanckenberg, der Herr von, Cano-
nicus Argen, doctor lU 217, 15.
Blarer, Hans IH 544, 29 (A 2 . •
St Blasien ÜI 180, 23. 259, 14.
— Abt Christoph von II 79, 17.
222, 24, 25. 512 Naehtr. lu m
A. 1. — m 255, 23.
Blauen, Berg im Jura U 517, 9. ^
III 254, 11. 293, 1.
Blesideran, Stadt II 296, 16.
Blesy de Ran (Pierre de Rohaot
Herr von Gi6?) II 295, 20 A 8.
Blies, Walther Ton 11 165, 2.
Blost, capitaneus Solodr. II 203, 9.
Blotxheim II 117, 1. ~ lU 105, 3.
Blumenberg s. Florimont.
Bock von Stauffenberg s. Stauffen-
berg.
Bock, Borger von Strassbarg n
418, 14.
Bodensee IH 212, 34. 234, 14. 423, 3.
Bodman II 120, 34. — HI 201, 14.
— Frischhans (Hans 'Cunrat) von,
Domherr IH 220, 18. 256, 1. 637
Naehtr. su III 220 A. 3.
Bodo (Boudet), Seeretarius III 466,
25.
Böhm, Hans III 47, (5) A. 1.
Böhmen U 21, 34. 109, 22. 114, 15.
232, 23. 237, 3. 255, 16. 25S, 22.
— m 18, 23. 30, 25. 55, 29, 30,
32. .127 A. 2. 158, 21, 22,23, 25.
203, 11, 13, 15. 227, 22, 235,26.
PerBonen- und OrtsveneichnisB.
647
237, 29. 238, 2, 8. 636 Nachtr. lu
ni 100 A. 1.
Könige :
Georg Fodiebrad III 158 A 2.
Wla£8law m 158 A. 2, 2.
Bologna IH 37, 23. 228, 5. 229 A. 1.
Bomgarter, Dietrich, Kaplan 61, 14.
— Walther, Rathsschreibei zu Basel
n 61, 12. 110 A. l.| - m 284
A. 2. 494, 12. 499, 33. 549.3.
Bomhower, Conrad, Kaplan II 241,
14. 346, 6. 347, 29. 376, 2.
Bona, Gemahlin König Johanna Ton
Frankreich III 127, 4.
Bonn II 85, 3. 190, 34.
Bopfingen n 262; 21.
Boppaä II 262, 26.
fioppo (Bar?) III 128, 14.
Bosch, Christoph, Ritter II 185, 30.
Bosnien II 323, 20. 393, 12. — III
236, 19. 237, 4, 6.
Bossonens III 429, 21.
Bottendorff (Potendorf) , Georg von
in 108, 8. 157 A. 4.
Botien m 576, 17. 677, 4. 579, 38.
Boiidet B. Bodo.
Boudry 11 360, 24.
Bouillon, Hersogthum III 257, 9.
— Herrschaft IH 633 Nachtr. au II
92 A. 1.
BoulonoiB n 296, 24. 371, 6. 412, 29.
Bourhon, Johaim, Hersog von II
292 A 6. 294 A. 1, 3. 295, 19.
— die Henogin von U 292, 29.
— Isabella Ton, Henog Karls von
. Burgund erste Gemamin III 129,
21 (A. 2), 22.
— Karl Ton, EnbiBohof , 8. Lyon.
— Ludwig, Baatard Ton, Admiral
von Frankreich 11 293 (10) A. 3.
294 (25) A. 3. — m 437, 10
(A 2). 438, 24. 442, 14, 17. 443,
1, 16, 26. 451, 28. 455, 6. 462,
30. 464, 22, 35. 466, 23. 470,
15, 30. 472, 14. 474, 3. 528,
15. VgL RottBBillon, der Graf
Ton.
— Ludwig von, Bischof, s. Lüttich.
Bourbonnaia II, 297, 4.
Bourges II 401, 27.
Bourffuignon-leB-Morey 11 247, 11.
BowiUeoort (Bilencourt?) II 248, 13.
Brabant, Henogthum II 21, 4. 22,
10, A. 3. 94, 19. 96, 10. 97, 21.
129, 5. 136, 15. 144, 24. 151, 26.
126, 16. 172, 36. 190, 38. 405, 37.
425, 9. — m 28, 12. 30, 16. 32,
25. 49, 26. 51, 27. 148, 18. 163,
7. 169, 22. 170, 21. 172, 10.
177, 20. 249, 21.
Brabant, Henogin Johanna von III
127 A. 5.
Braccio di Maina IH 236, 20 (A. 4).
266, 8.
Brancüaleone, römischer Senator lU
242, 13, A. 2.
BranehodoreB s. Brancaleone.
Brandenburg , Markgrafsohaft II
22 2.
— Markgraf Albrecht von II 32, 14.
96, 32. 99, 17. 114, 9, A. 1. 139, 17,
27. 167, 8. 191, 4. 213, 27. 230,3.
244, 27. 246, 10. 254, 11. 260, 11.
279, 18. 320, 31. 512 Nachtr. su
260 A. 1. — ni 30, 26. 96, 1.
99, 12. 169, 26. 203, 9. A. 3.
356, 10. 357, 14, 26. 419, 44.
448, 6.
^ Friedrich, dessen Vater Hl 203
A. 3.
Brandis, Graf von II 261, 17.
— Hans von, baro, canonicus Argen,
m 217, 19.
Braunschweig - Lüneburgs Herzog
Friedrich von U 130, 36, A. 4.
190, 23, 24, 28, 32. 191, 3. 244, 27.
245, 7.
Brazefin, firansös. Hauptmann IH
466, 25.
Bray-sur-Somme (Bar sur Some,
Sampe) U 248, 9. 296, 6.
Bre^enz IH 179, 13.
Breisach, Breisacher II 39, 6, A. 2.
40, 2. 41 A. 4. 42, 11, 12, 14.
45, 41. 46, 1, 7. 47, 5, 32. 49,
11. 51, 8. 53, 6, 20. 58, 24, 25.
59, 16, 31. 60, 4. 61, 17. 62,
5,6. 64,41. 65,3. 66,2. 68,17.
69, 19. 70, 17, 31. 71, 8. 74,
3, 11. 75, 3, 8, 12, 21. 76, 11,
19, 25, 30, 31. 77, 10, 19. 81,
18, 25, 30. 83, 18. 84, 5, 12.
85, 12, 18. 86, 2, 9, 12, 27. 87, 20.
91, 11, 15. 92, 1. 113, 8. 238,5.
269, 3, 16, 18, 26. 27, 28, 29.
300, 1. 389, 1. — m 124, 10, 23,
24. 221, 30. 235, 19. 294, 20.
299, 22. 300, 13, 15, 19, 27, 35.
301, 14, 15, 28. 307 A. 2. 366,
20, 22. 367, 1, 3, 4. 374, 4.
379, 12, 16, 18, 22. 380, 3. 386, 1.
420, 25. 478, 17. 577, 18. 633
Nachtr. su II 92 A. 1. 640 Nachtr.
au m 379, 10.
— Augustinerkloster II 47, 29.
— zum Juden U 49, 13.
648
Personen- und Ortsrerieichniss.
Breisach, lum Lauch (adAUium) II
40, 8. 47, 33.
— zum Pflug n 40, 7.
— Rheinbracke, Rheinthor III 301,
1, 25.
-- zu Schiffleuten n 40, 7.
Breisgau, Breisgauer II 18, 2, 14.
20, 29. 22, 2. 24 A. 1. 40, 15,
30. 53, 9. 67, 7. 70, 32. 81, 14.
84, 7. 98, 6, 10. 115,21. 289,3.
334, 9. 346, 37. 389, 2.-111
6, 37. 12, 14. 16, 2. 63, 18.
258, 3, 27.
Breisig n 160, 17.
Breitbach s. Rheinbreitbach.
Bremen 11 237, 3. 240, 16. 512
Nachtr. su 260 A. 1.
Bremenstein, Hans, Rathsherr 11
8, 9. 25 A. 2. 105, 14.
Bremgarten 11 431, 26. 433, 15.
Bretagne, Hersogthum II 53, 1. 325,
15. 393, 3. — m 135, 25 (A. 3).
447, 9. 530, 10.
Bretonen U 151, 27.
Breusch, die 11 198, 7.
Briefer, Hans HI 98, 24. 101, 15.
543, 12.
Brienne, der Graf von, s. Amboise.
Brissffhe s. Breisig.
Britsmgen H 56, 30.
Britso die Mayre s. Braecio di
Maina.
Brixen HI 35, 32.
Broiohhusen, Reimer von II 135, 3.
Bromann, Martin, Landweibel II 63
A. 1.
Brück s. Pont-RSmv u. Brügge.
Brugg im Aargau U 427, 32, 35, 37.
Brügge n 14, 16. 44, 20. — JJI
162, 27. 164, 29.
— der Propst von, s. Haneron.
Brüglinger, Hans (der Jüngere) III
543, 9.
Brun, Conrad III 638 Kaehtr. su
m 275, 24.
Brunn, Heinrich von UI 406, 9.
543, 6.
Brunnentrut s. Pruntrut.
Brunnstadt H 26, 2. 41, 18. 42, 25.
52, 13, 19, 20. 55, 1.— UI 185,
23. 186, 1.
Brüssel Ul 163, 4. 164, 6, 11, 26,
28.
Bryan s. Brienne.
Bubenberg, Adrian von H 5 A. 2.
— m 157, 2, 9, 22. 165, 20.
174, 4. 212 A. 3. 468, 2.
Buchbarten s. Boppard.
Buchenenses, BuehwSlder H 232, 27.
Buechheim, Heinrich von m 108, 8.
Buchhom H 312 A. 2. 512 Nachtr.
SU 260 A. 1.
Bücken s. Beuggen.
Buda s. Ofen.
Buetweiler m 402, 11.
Bügheim s. Beusven.
Bühl U 42, 21.
Bulgarien II 323, 16.
Bulunesz s. Boulonois.
Barch, Burg a. d. Wupper H 131, 5.
auf Burg s. Basel.
Burgau III 178, 1.
Burgdorf UI 137, 2.
Burgund, Hochbuj^und 11 u. III
unzählige Stellen«
— Anton, Bastard von, »C. de Bore,
conte de la Roehe> H 93, 17. 192,
8. 198, 4. 213, 7. 221, 5, 16.
222, 1. 317, 5. 345, 7. 353, 32.
361,1. 363,29. 366,27. 428,21.
— m 7, 7. 13, 20. 21, 5. 39, 6.
97, 22. 101, 18. 103 A. 1. 107,
16, 18, 22. 112, 34, 36. 113, 6,
A. 1. 138 A. 3. 145, 2. 148
A. 1. 149, 18. 150, 4. 226, 5, 15.
316, 12. 319, 4. 363, 37. 458,
21. 460, 25.
— Balduin, Bastard von m 39 A. 1
97, 22. 101, 19. 107. 22.
— Hersog Johann von HI 128, 2, 4,
7, 9, 12, 17. . 638 Nachtr. lu m
267, 19.
— Hersog Karl von H u. UI un-
s&hlige Stellen.
— die Hersogin von s. Margareths
von York u. Isabeüe v. Bourbon.
— Johann von s. Nevers.
— Maria, »ducissa Burgundiei, «do-
micella Burgundie«, Tochter "KxAb
des Kühnen, Gemahlin Maximi-
lians von Oesterreich H 1 A. 2.
20, 23. — m 136, 12, A 5. 137,
30. 138, 7. 139, 23. 145, 10.
155, 2. 159, 9. 161, 11, 16. 163,
4, 11. 166, 5. 170,22. 171,36.
172, 9, 33. 177 A. 1. 189, 8.
516,4, 22, 31,35. 517,1, 12,25.
518, 33, 37. 519, 4, 21, 32, 41.
523, 24. 528, 5, 9, 13, 16. 530,
21, 26. 631, 2.
— Hersog Philipp ohne Land HI
127, 6, 9, 12. 128, 1, 4.
— Hersog Philipp der Gute, Enkel
des Vorgenannten III 128, 9, 13,
29, 34. 145 A. 4. 295 A. 1. 368,
10, 14. 371, 18. 372, 6. 638
Nachtr. su m 267, 19.
Personen- und OrtsTerzeichniss.
649
Burgund, Philipp, Sohn des Bastards
. von U 428, 20.
Burkart, der Wirth sum Schnabel
m 379 A. 3. 406, 52.
Burnbaupt II 105, 22. •-. m 402, 17.
Bnsaesaheym s. Biesheim.
Busanang, Conrad von, s. Strasaburg.
Bätenheym m 184, 12.
Buwmann, Claus in 538, 4.
Bfaune s. Beaune.
Byrona s. P6ronne.
Bysch s. Bitsch.
Calais 11 292, 20.
Galbo (»Pallis«) JTodocus de m 233,
2 A. 2.
Cambiayni265,30. 268,28. 530,16.
Cameracum s. Cambray u. Chamb6ry.
Campidona s. Kempten.
Campo-Basso, Qraf Cola v., »der Coly«
n 125, 27. 510 Nachtr. su 125,
24flf. — m 32 A. 2.
— Jehan, dessen Sohn III 32 A. 2.
CapeU, der Herr von der, s. Compey.
CappeUer s. K.
Carcassonne II 401, 30.
Cartensy, der Herr von m 363, 36.
Casanova s. Lignana, Augustin von.
Caspar der Schneider H 356, 18.
Caaseyo, Theobaldus de HI 261, 24.
CastiUen und Leon II 98, 33. 119,
16. 291 A. 3. 325, 14. — m 156,
33. 160,8. 211,14. 529,20. 530,6.
— König Ferdinand von IH 156
A3.
— Köniffin Isabella UI 156 A. 3.
Castro Marino, de, s. Morlhon.
St Cergues IH 429, 13.
Cerisay, Ouillaume de, Herr von
BerSy, frans. Gesandter IH 466,
25 (A. 2).
Ceryat, Humbert (Ceijat) HI 466 A. 3.
Ceaaris pons s. Pont-k-Mousson.
Challand, der Qraf von 11 319, 16.
406, 26. — m 319, 29. 467, 3.
Chilon, Hugo von, Herr lu Orbe,
seit 1476 auch zu ChÄteau-Guyon
n 217 A. 2. 337 A. 2. 338 A. 4.
— III 107, 25 (A. 5). 160 A. 3.
264 A. 1. 312, 20, A. 1. 316,
13. 319, 5. 634 Nachtr. zu 11 217
A 2. 636 zu m 160 A. 3.
— Johann v., Fürst v. Orange (Ora-
nien) U 428, 23. — UI 160 A. 3.
167, 22 (A. 4). 183, 10. 235, 6.
263, 38. 264 A. 1, 3. 270, 16,
A 5, 6. 610, 10. 511, 1, 28.
^ Ludwig, Fürst v. Orange, Hugos
Vater III 312 A. 1.
Chftlon, Ludwig, Herr von Ch&teau-
Ouyon, Hugos älterer Bruder II
217 A. 2. 301 A. 4. 337 A. 2. 338
A. 4. 363, 28. 374, 9, 13. — III
312 A. 1. 320, 10. 325, 1. 634
Nachtr. zu 11 217 A. 2.
— Wilhelm, Fürst von Orange, Stief-
bruder Hugos und Vater Johanns
m 312 A. 1.
Chamb6ry U 341 A. 2. 372 A. 1.
374,7. 396,2, 4. — IH 21, 15.
26, 1. 239, 22.
Chambre, Louis de la H 372 A 1.
373, 16, 18.
Champagne HI 182, 23. 183, 20.
528, 9.
Champlitte U 248, 3.
Champvent IH 429, 1.
Chantonay, der Herr von U 125, 25.
510 Nachtr. zu 125, 24 ff.
Chariez H 247, 7.
Charlieu, der Herr von IH 510, 27.
Charmont s. Chaumont
Oharolais lU 127, Iß.
Chastelmarin s. Morlhon.
ChÄteau-Ch&lon m 244, 19. 249, 36.
264, 5.
Chftteau-Chinon II 273 A. 2. 275 A. 1.
Ch&teau-Guyon s. Ch&lon.
Ch&teau-SaUns III 178, 2.
Ch&tel-sur-Montsalvens IH 429, 22.
Ch&tel-su]^Moselle IH 109, 4, A 1.
ChAtelard b. Ciarens II 397, 15, A. 6.
— m 326, 7.
Chaumont, de, Secretär Ludwigs XI.
m 135, 14. 532. 18 A. 4.
— der Herr von, s. Amboise.
Chauvilier (Kalenberg, Kallenberg)
II 224, 3. 225, 24. 227, 2. 237, 30.
— m 427, 3.
Chauvirey H 247, 15, 16.
Chemo s. Scheue.
Chesaulx in der Waadt HI 317 A. 1.
Chövremont HI 402, 5.
Chevron, Urban von, Abt zu Tamy
m 466, 26 (A. 3). 467, 5.
Chimay, der Herr von, s. Croy.
Chur m 251, 6, 7, 9, 23. 252, 26,
28. 253, 31. — Valles Curienses
in 153, 9. — Churwelschen, die
II 289, 15.
Cimburga, Gemahlin Engelberts von
Nassau IH 107 A 2.
Clarence, Herzog Georg von II 293, 2.
St. Claude U 428, 22. — lU 17, 9.
C16es, les U 302 A. 8. 307, 15. —
in 318, 4. 428, 17.
CUmont U 280, 31. 281 A. 2. 282,
. 14. — m 199 A. 7. 315, 16.
650
Personen- und Ortrreneichniss.
Clerant 8. Clarence.
Clerlieu , der Abt von m 109 A. 3.
Clermont d'Auyergne III 178, 9, 13.
CUron, Simon von, burgundischer
Rath m 29 A. 2. 445 A. 2. 446, 7.
Clerval H 51, 4. 277 A. 2. 281, 7,
A. 1, 2. 285, 6. 355, 23.
aeve, Clevner II 161, 16. 162, 28.
168, 5. 213, 8, 35. 325, 15. 422, 5.
— die Heriöge yon II 46, 19, 25.
161, 17. 166,12. 173, 19. 236, 32.
— III 13, 19. 161, 15. 164, 8, 25.
— Henog Johann von II 134, 9 (A.
5). 244, 33. ~ m 363, 31. 530, 12.
Clingen s. X.
Clingenberg b. K.
Clocestre 8. Olooester.
Coblenc 11 139, 19. 144 A. 3. 262,
26.
Colmar, Colmarer n 2], 24. 25 A.2.
36, 18. 38, 17. 39, 5, 18, 19, 22.
51 A. 4. 53 A. 1. 66, 22. 71, 22.
85, 16. 87, 12. 115, 14. 125, 10.
208, 6. 239, 10. 245, 18. 262, 2f.
285, 17. 286, 22. 298, 1. 305, 18.
312, 15. 325, 26. 343 A. 1. 349, 20.
367 A. 1. 389, 3. 423, 7. 431, 30.
433, 8. — m 44, 20. 58 A. 1. 82,
17. 88, 8. 90, 4. 91, 6, 29. 98, 12.
119, 20. 150 A. 5. 172, 24. 180,
21. 258, 13, 14, A.2. 297, 18. 298,
12. 304,8. 308,3. 420,25. 422,36.
426, 5, 18. 453, 31. 468,9. 518, 18.
575, 22. 576, 19.
Cöln 8. K.
Colombier, Anton von, Statthalter
8u Neuenbürg a. & III 29, 23
(A. 2). 445 A. 2.
Colon, »lieutenant de mr. fadmiral«
n 296, 27.
Coly, der 8. Campo-Basso.
Comines, Philippe de UI 240 A. 3.
Compey, Louis de , Sohn des Herrn
von Torens 11 397, 9, A. 2. UI
326, 3. — Vgl. Torens.
— Philibert de, seigneur de la Cha-
felle (ader herr von der Gapeil«)
[ 319, 19. — ni 320, 1.
Cond6 an der Mosel, jetst Custines
III 95, 10 (A. 2).
Confederati s. Eidgenossen.
Conflans 11 247, 6. — III 138, 13.
ConsUntinopel II 270, 29. 393, 12.
— III 240 A. 1. 266, 5, 15 , A.
6. 267, 2, 9. 268, 11.
Constani II u. III unzfthL Stellen.
Predigerkloster III 83, 29.
Bischöfe :
Höwen, Heinrich yon II 155, 11.
Landenberg , Hermann von II 5
A. 2. 155, 6, 25, 32. 156, 1, 13.
250, 32. 251, 8. — m 39,15.
Weihbischof, s. Bamitensik
Constani, VgL Freiberg, Ludvig
▼on; Sonnenberg, Otto Ton.
Contay, der Herr von, bumndiseher
Gesandter 11 291, 30. 292, 6, 10.
295, 6. — m 60 A. 2. 61 A. 2.
Conthey (Gundis) n 318, 9. — III
319, 19.
Conyngan, eapitaine des Esoossois
III 510, 16.
Coppet m 429, 14.
Corbie an der Somme H 248, 11.
296, 10.
Corvinus, Afathias, s. Ungarn.
Cossonay III 429, 4.
Costebrune, der Herr von, burgun-
discher Edebnann IH 146, 4 (A2}.
183 A 2. — vgl Rye.
Courchaton (Kurtsschotagon), der
Herr Ton H 125, 24. 281 A.2.
510 Nachtr. su 125, 24 £
Crafft s. Trapp.
Craon, Cran, der Herr von (Oeozge
de la Trimouille) , capitaneus re-
r'is Franeie II 276 A. 3. 291, 4,
, 9. 401, 29. — m 138 A. 9.
146 A. 4. 160 A. 3. 165,19,26,
A. 1. 511, 21,26.
Cremona m 224, 2.
Cr^vecoeur, der Herr Ton U 295, 1.
Croacia s. Gras.
Croatien (Krabaten) II 186, 4. — HI
236, 19. 237, 30. 238, 13.
Ste. Croix II 307, 12. - IH 317
A. 2. 318, 1. 428, 16.
Croy, Philipp von, Herr von Chi-
may H 134, 7 (A. 2). — HI 101,
21 (A. 4). 102, 4. 107, 23. 138, 9.
Croy 8. Gray.
Cudrefin HI 428. 1. 474,17.
Cugj, Schloss in 428, 13.
Curia 8. Chur.
In Curia s. Imhof.
Curt 8. Jurten.
Cusa, Nicolaus von, Cardinal m
35, 33 (A. 3).
Custines s. Cond6.
Dachstein, II 198, 16. 201, 31.
Dada s. D&nemark.
Dalmatien U 186, 4. — IH 236, 19.
Dalphinus s. Dauphin.
Damascus IH 257, 25. 638 Nachtr.
8U m 267, 19.
Dambach U 15, 5.
— Wetzel von m 102, 12, 16.
Personen- und OrtsreneichniBs.
651*
Damerkirch 11 103, 32. 104, 5.
105, 22. — m 400, 15. 402, 19.
Dampierre II 247, 14.
Damstett s. Hansestfidte.
Damvant HI 199 A. 7.
Dänemark, König ChriBtian von II
116,3. 130,35. 140, 1. 148, 12.
166, 33. 167, 3. 169, 10. 184, 34.
1S5, 19. 186, 7. 190, 22, 27. 236,
34. 291 A. 3. 325, 14. -- III 443,
2. 529, 21. 530, 9.
Daniig HI 48, 17, 25.
Dario, Giovanni, yenezianischer Ge-
sandter ni 240 A. 1.
Dattenried (Delle) II 92., 17. 103,
9. 104 A. 2. 109, 8. 111, 32. 112
A. 1. 191, 25. 217, 1. 236, 15.
238, 14. 256, 5. 277, 4. 344, 4. —
HI 234, 11.
Dauphin, der U 294, 7. — lU 87,
27.
Dauphin^ II 396, 3. 402, 19. — III
239, 20. 437, 15. 442, 16. 451, 33.
David, Johannes, Decan zu Lauten-
baeh III 205, 11.
Dedinger, Jacob m 216, 31.
Degen, Conrad, Doctor II 99, 2.
Deeeyn, Peter II 337 A. 3.
Demn s. Dauphin.
Delikon (?) III 267, 23.
Delle 8. Dattenried.
Delpharien (?) UI 267, 23.
Delphm (?) IH 267, 24.
Delsberg II 25, 17. 26, 25. 93, 23.
142, 2. 297, 16. 361, 32. 431, 3t>.
433, 19.
St. Denis II 296, 23.
Denys, Kaplan Karls des Kühnen
III 103 A. 1.
Dettineen III 213 A. 1.
Deutschland, Almania 11 u. HI un-
zählige Stellen.
Kaiser i
Friedrich D. III 487, 39.
Friedrich lEL II u. III unz&hlige
Stellen.
Heinrich IE., Schutzpatron des
Baaler Münsters II 97, 15.
Hudolf von Habsburg UI 636
Nachtr. zu III 100 Ä. 1.
Siriimund 11 6, 19. 7, 6. — III
203, 12.
Deutaehritter, die U 220, 14. 225,
S. 237,4. 249, 39. 289, 17. 306, 1,
4. 365, 14. 387, 24. 512 Nachtr.
Bu 260 A. 1. — m 197, 31. 198,
5. 206,6,30, 35. 211,10. 238, 10.
545, 14. 547, 26, 32. 549, 7.
Deyssodun s. Issoudun,
Dhaun s. Raugraf.
Didenheim II 42, 25. - IE 186, 6.
St. Di6 II 300, 2.
Diedenhofen, Thionville II 24 A. 1.
Dieppe II 292, 21.
Diessbach, Nicolaus von, Ritter II
5,6. 11,11. 272 A. 4. 276, 19.
— WUhelm von, Ritter UI 468, 4.
Dietrich, Ammann von Schwyz III
468, 12.
Dijon II 39, 13. 61, 23, 30. 116, 16.
126, 25. 434, 13. — HI 25, 11.
27, 10. 116, 15. 127, 18. 146, 1.
261, 17. 511, 3. 571,32.
Dinant III 376, 31.
Dinkelsbühl II 139, 24. 262, 25.
Dinslaken II 168, 5.
Dola 8. Dole u. Toul.
Dole II 192, 9. — m 154, 30. 156,
22. 166 — 168. 182,20. 188.17.
245, 1. 246, 5, 9. 250, 14. 253 A.
1. 254, 32. 258, 10, 16, 25. 259,
3. 260, 8, 16, 23. 262, 10. 550,
27, 37. 557, 25. — Baillage de
m 511, 20.
Donau IE 157, 32. 170, 9.
Donauwörth II 262, 20.
D6sz, der Graf yon n 230, 6.
Doubs ni 46, 28. 61, 28. 70, 8. 314,
19.
Dourlens II 248, 12. Vgl Morlet
Drackolo Weyda (WUci IV, Wlad
Drakuls Sonn, Woiwode der Wa-
hichei) U 323, 14. — UI 108, 21.
Dringenberg, Ludwig UI 482, 21.
Duppe s. Dieppe.
Düren II 282 A. 4.
Dureno, Ludwigs XI. Herold lU
126, 10.
Durlaoh, Johannes (Setz oder Ursi)
von, doctor in jure canonieo,
prothonotarius Brisaccensis U 76,
22. 78, 33. 110 A. 1. 334, 24. —
UI 155, 9. 187, 25. 191, 10, 21, 26.
Dusselburg s. Düsseldorf.
Düsseldorf II 131, 3. 148, 13. 165,
22. 166, 35. 169, 9. 173, 19. 212,
17.
Dfttemberg (Tutenb^rgjrSchenk Jörg
Ton U 260, 17. 512 Nachtr. zu 26U
A. 1.
Dyonisius, Dysio s. Dijon.
Eberler genannt Grünenzweig, Hans,
zum Gold II 152 A. 7. 385, 28.
— III 195—198. 205—207. 407,
35. 408, 39. 418, 29. 534, 35.
538—547.
652
Personen- lind Oitayeneiehniss.
Eberler genannt Orünensweig, Lien-
hard, zum Oold II 152, A. 7. —
III 407, 34. 417, 34. 418, 14.
— gen. Grüneniweig Mathias der
Aeltere, zum Agstein, eampsor
civitatis U 51 A.4. 152, 31. 157,
30. 183, 7. — ra 406, 16, 27.
407, 4, 38, 40. 414—417. 572, 1.
— Mathias, der JOnsere Hl 419, 8.
— Barbara, dessen Frau in 419, 9,
Eberstein, Graf Bernhard («Eber-
hard«) Ton n 261, 5. 512 Nachtr.
lu 260 A. 1.
— Graf Hans von II 15, 4, 19.
394, 2.
Echallens II 234 A. 2. — m 429,
16.
Eoharlens, Schloss III 430, 3.
Ecle s. CUes, les.
Edelmann, Caspar III 543, 11.
Efringen, Bernhard Ton III 190
A. 2.
Egmont, Friedrich von II 134, 10
(A. 6). 161, 19.
— Johann von m 363, 35.
Ehingen U 155, 27, 30.
Eichstadt, Diöcese II 157, 26. 158,
20. 159, 3, 5.
— Bischof: Wilhelm von Reichenau
II 9, 1. 32, 12. 244, 31. 262,8.
512 Nachtr. lu 260 A. 1. --
m 76, 24. 77, 2, 14. 83, 24,
32. 169, 26. 341, 13. 356,9.
Eidgenossen, Confederati, Sohwei-
ser, Switenses, Superiores II und
III unsflhlige Stellen.
Einsiedeln U 252, 3.-01 162, 19.
Eisenhofer, der, bayrischer Ritter
m 346 A. 1.
Elhart, Hans Budolf, Comtur II
387 23.
Ellekort s. HMoout
Ellenbogen U 21, 30, 34.
EUwangen s. Rechberg.
Elsass ll u. in unsählige Stellen.
Else metsigers von Balstal HI 28,
4 A.2.
Elten, Gerhard von, Prediger Ordens
m 230 A. 2. 232, 27, A. 8.
Emerya s. Aymeries.
Emmerande, der Herr von II 165,
12.
Engelfrid, Johannes, Substitut UI
284 A. 2.
Engeszheym s. Ensisheim.
England, Engländer II 98, 33. 102,
27. 116, 1. 119, 16. 121, 22. 135,
13. 151,27. 213, 5. 254, 10. 282,
17. 285, 12. 286, 13, 17, 24, 2S.
287, 1. 290, 18, 21. 291, 15. 292,
18,21. 293,1,7,9, 12,22,25.294,
1, 4, 7, 10. 296, 28. 298, 12. 300,
9. 325, 13. 342, 10. 483, 26. 393,
2. 401, 24. 414, 26. 422, 4. 426, 1.
— m 90, 20. 91, 20. 97, 24. 127.
8. 128, 14, 20, 37. 129, 23. 136, 1,
4, 7, 8. 138, 11. 211, 11, 14. 249,
24. 307, 5. 443, 20.
Könige:
Eduard IV. UI 128, 19. 136, 1
(A. 1), 4,7, A.3. 361,22. 43S,
34. 439, 6, 8, 21, 24, 26. 440. 1.
469, 24. 529, 20. 530, 5. 531, 2.
Heinrich VI. UI 136 A. 2, 3. -
Eduard, dessen Sohn m 136
A.3.
Richard lU s. Glocester.
EnsisheimU 16,6,9 Var. 17, 23,27. 41
A. 4. 42, 3, 12, 19. 44, 18. 45, 20. 46,
34. 47. 13. 48, 5. 49, 22. 50, 13.
61, 3. 63, 13, 33. 64, 3. 71, 14, 26.
72, 23. 73, 30. 74, 12. 80, 11. 81,
12. 85,20. 185,5, 28,31. 250,1
253, 18. 269, 32. 277, 10. 305, 3.
6. 344, 20. 417, 3. 418, 2. 419, 11.
— m.5,.24. 17, 20. 29, 6. 34, 19.
41, 14. 63,13. 87,31. 90,4. 114,
22. 186 Var. 191, 23. 213, 25. 214.
2,10, 31. 217, 27. 218,7. 221,2,
23. 258, 12. 270 A. 6. 300,35. 301.
5. 365, 2. 378, 22. 380 A 2. 42u
A. 2. 444, 18. 450, 33. 451,5. 452,
26. 453, 6. 456, 2t. 577. 17. Ö4U
Nachtr. zu UI 378 A. 1.
EntUbuch U 325, 31. — UI 20S, 1
212, 24.
Entremont, Grafschaft U 319, 14.
407, 1. 409, 31. — lU 326, 12.
— der Herr von Piaimoret (Pyamo-
ret), Herr zu Entremont II 319,
14 — lU 319 29
Epinal U 303, 16, 20.' 304, 7. 30$. 31.
— lU 24, 9, 13. 31, 24, 26. 33, 19.
35,3, 10, 11, 14. 117, 13. 445, 1&,
20.
Eppengien, Hans von lU 467, 4.
Eppstem , GoUfried zu U 261 , 12.
512 Nachtr. zu 260 A. 1. Vergl.
Königstein.
Eptingen, von, baslerisches Ritter-
geschlecht lU 190 A. 2.
— Hartmann, Domherr U 183, 25,
286, 10. — m 220, 17. 255, 26.
— Hermann, Ritter, Landvogt Sig-
munds von Oester?eich II 56, 1.
80, 6. 81,3. 85, 14,23. 86,4.67.
32. 88, 5. 89, 16. 109, 14. 146, 2.
Fenonen- und Ortsverzeichniis.
653
152. 18. 1S2, 2. 204 A. 2. 277, 8.
278,26. 313,2. 352,22. 358,39.
359. 19. 364 A. 4. 388, 30. 389, 23.
-1118,17. 18,27. 34, 14. 118,
28. 119, 12. 146, 18. 197, 8. 399,
17. 425, 30. 501, 15. 546, ^9, A. 1.
Eptingen, Jacob Ton m 16, 12.
- Ludwig n 255, 35. 256, 19. 259,
18. 260, 6. 262, 29. 268, 18.
322, 4.
Erenberg, Gerhard von, Domherr su
Mains n 133, 8. 138, 1. 140, 16.
Eift, die 11 162, 2. 197 A. 1.
Erfurt n 245, 17. 262, 25. — III
175, 17, 22. 176 A. 1. 305 A. 4.
Ergow 8. Aargau.
Erguel (St. Immer Thal) III 70, 1.
Erlach n 350, 24. 357, 3.
Erling s. Echarlens.
Erpel n 160, 18. 169, 29.
Escaghe, Jehan de V III 572, 36.
Eschelies, der Comtur von in 467, 2.
Eseherling s. Echallens.
Esslingen II 139, 24. 512 Naohtr.
ZQ 260 A. 1.
Estarayer (St&fis) 11 302 A. 7. 306,
32. 428, 27. — m 317, 1. 428, 3.
Estouteville, Bobert de, pr^TÖt des
marchands su Paris IL 231 , 10.
511 Nachtr. su 231, 10.
Etsch 8. Tyrol.
Ettaling s. Attalens.
Europa n 214, 12. 220,21. 388,26.
Everdes, Sohloss III 430, 1.
Ettcuz (»l'^yesque d'Evreux appeU
Herberge«) II 293, 11 (A. 3).
Eyb (Yben), Ludwig yon der, Hof-
meister Albrechts y. Brandenburg
n 33 A. 1. — m 356, 13.
Eyn8iszhe3rm s. Ensisheim.
Falkenstein, Sohloss 11 427, 31.
- Hans Friedrich yon II 427, 30,
A 3.
~ Thomas yon , Sohn des Vorigen
n 229, 10. 234, 29. 427, 12, 19,
22, 29, 32, 37. 428, 10. 436, 23.
— III 182 3
Fallon n 280 Ä. 2. 281 A. 1,2.
Famerga s. Vaumareus.
Famsburg 11 104, 19. 427, 24.-111
S6, 26.
Farodi, Peter, sayoyischer Gesandter
ni 467, 2.
Faucogney 11 203, 12. 204, 1. —
ni 114, 4. 138 A. 9. 144 A. 3.
268, 34.
Faur, Guarcias, Präsident yon Tou-
louse m 437, 10 (A. 3). 438, 18.
451, 28. 452, 13. 466, 2, 24.
Faussigny, Petermann yon III 467,
17 (A. 5).
Fay, le, in Burgund II 247, 17. —
Vgl. Neuenburg i. B., Claudius yon.
— in der Picar£e II 248, 13.
Feer, Hans, Altschultheiss yon Lu-
lern HI 270 A. 6.
Feldkirch H 114 A. 3. 118, 1, 4.
Ferdinand iFerrante) s. Neapel.
FerraraH 158, 17. 161, 17. 200, 22.
— III 37, 23. 229 A. 1.
Fiennes, der Herr yon, s. Luxem-
burg.
Fieschi s. Fr^jus.
Fiesole IH 194 A. 1.
Finstingen s. Vinstingen.
First s. Vogesen.
Flaohslanden , Dorf U 42, 25. '
— Hans yon, Ritter H 56, 2. 142, 4.
— Johann Werner yon, custos Con-
stanciensis et prepositus Bas. II 25,
15. 26, 11,15. 55, 13,38. 142, 1.
156, 4. 183, 24. 297, 15. 303,3, 5.
315, 22. 327, 28. — IH 20, 5. 31,
19. 51, 7. 52, 33. 53,36, 40. 54,
14, A. 1. 63, 24. 118, 21. 141, 4.
204,15. 220,14. 255,25. 493,20,
35. 497, 41.
Flamm, Hauptmann Heriog Karls
n 421, 8.
Flandern, FlamSnder n 30, 29. 47, 7.
49, 18, 26. 64, 1. 94, 19. 96, 10.
97, 21. 129, 5. 136, 15. 137, 28,
32. 144, 24. 151, 27. 161, 16, 19.
162,24. 165,5. 172,36. 190,39.
405, 36. 421, 5, 12. 425, 9. — III
28, 11. 30, 16. 51, 27. 127, 13, 14.
128, 2, 30. 148, 17. 163, 7. 169,
23. 172, 10. 177, 22, A. 7. 327, 19.
391,21. 469,23. 571,35.
Fleekenstein, Friedrich yon U 35 8,
37. 364, 15. 514 Nachtr. zu 355
A.2.
— Johannes yon, Bischof s. BaseL
Flersheim, Friedrich yon EI 102, 8
(A. 6).
Fleschenriem , Stadtknecht IH 546,
24.
Floreni U 200, 22. 291 A. 3. •- IH
182, 6. 192, 2, 3, 22, 23, 31. 193, 5,
7, 9, 16, 18, 29. 194, 1, A. 1, 2.
199, 6. 202, 19. 204, 24. 210, 17.
234, 4, 6, 8. 235, 28. 240 A. 3.
242, 20, 22, 30, 33. 243 A. 1. 245,
10, 13. 249, 3. 253, 24. 255, 2.
529, 27. — Vgl, Medicis.
654
Pertonen- und Ortoreneiehnisa.
Florimont (Blumenberg) II 277, 4.
Flae, auf der, Walther, s. Sitten.
Fogelin, Hans, freiburg. Venner m
467 A. 5.
Folrott , Hans , Wirth 'cum Maul-
beerbaum n 298, 14 (A. 2).
Font, Stadt und Sohloss 11 307, 4.
— m 317, 8. 428, 15.
FontenoY-le-ChAteau HI 138, 13,
A. 6.
— Philinp Yon, Sohn des Johann t.
Neuenourg i. B. Herrn t. Montaigu
m 102, 1 (A. 1). 107, 21. 138, 11,
A. 3, 6, 9. 195 A. 1. 264 A. 4. 569
StammtafeL
Forli, Bischof Alexander yon, pftpst-
lieher Legat 11 231, 26. 369, 12.
376, 4. — m 56 A. 5. 70,25. 72,
38. 73,7, 11. 80, 1. 81,32. 82,26.
118,24. 141, 12,31. 142A. 1. 165,
13. 174, 19. 237 A. 4. 488, 28.
493, 28. 500, 45. 504, 27.
FojB 8. Sons.
Franken H 14, 6. — lU 47, 5, 16.
156, 27.
Frankenburg II 15, 5.
Frankfurt am Main II 129, 18. 139,
21, 24. 144 A. 3. 149, 2, 24. 200,
12. 245, 17. 262, 19. 283, 3, 5.
312 A. 3. 314, 12. -- m 50, 8. 176
A. 1. 233, 3.
Frankreich: II und HI uni&hlige
Stellen.
Könige:
Johann I. III 127, 4, 10. A. 3.
Karl VU. HI 128, 18, 21. 145, 17.
238 A. 3.
Ludwig XI. n nnd III unifthlige
Stellen.
Franquemont, Schloss u. Landschaft
II 126, 5, 9. 159, 23. 225, 27. —
m 199, 24. 200, 1, A. 1. 227, 33.
310, 8. 427, 2.
— Claudius Ton II 200 A. 1.
Fransono, Venetianer lU 96 A. 2.
Freiberg, Ludwig von, provisus
episoopus Constanc. II 155, 8, 18,
23, 24, 28, 31. 156, 12, 14, 30. 157,
3. 222, 16, 20, 27, 37. 242, 13. 251,
10, 11, 17. 327, 23. 329, 6, 10, 23.
406, 4. — m 31, 17. 35, 28. 37,
18. 40, 7, A. 2. 50, 29. 51, 9. 52,
26, 34. 53, 37. 54, 13. 63, 25. 71,
6,29. 76, 8. 141, 1. 152, 17. 201,
11, 13. 202, 25. 212,31, 32.
Freibergen s. Franquemont.
Freiburg im Breisgau, Freiburger
n t A.2. 12,23. 13,1, 13,15,16.
18, 5. 19, 5. 65, 1, 4. 71, 6. 82.
14. 85, 17. 143, 24. 184, 29. 23S.
4. 389, 1. 418, 8, 20. — m 6, 3S.
34, 19. 379, 18. 420, 24. 545, 13.
572, 6.
Freiburg im Ueehtland (OeehtUnd,
OuchUand, Ouehland) H und m
unzählige Stellen.
Freiburg, Christoph Ton, Reiter-
hauptmann IE 512 Nachtr. lu 260
A.r.
Freising DI 169, 27.
Fr^us, der Bisehof von (Urban
FieschiJ lU 240 A. 3.
Freudenberg, Herrschaft U 7 A 3.
Freularii, Budolfus, thesaurarius III
585 A. 5.
Friberg (Schloss) s. Franquemont
Frioker, Thüring, Stadtsehreiber tod
Bern HI 445, 32. 446, 5. 46S, 5.
Friderich, Bernhard m 467, 10.
Fridericus imperator s. Deutsehlsni
Friesen, die U 96, 4, 8. 99, 8. 113,
14. 190, 27. 232, 26. 23S, 23. 320,
10. 348, 2. — m 30, 14. 66, 13.
178, 2.
Friesen, Nieolaus, Bisehof ron
Tripolis, su&aganeus Basüiensii
episcopi n 46, 1. 70, 13. 118, 6.
270, 16. 27. 281, 4. 350,36,38.
368, 27. — in 66, 29. 215, 12.
223, 20. 255, 19. 263, 19.
Froberff (Froburg) s. Montjoie.
Frojfpndorumb (Franhndrum), Name
eines Hündleins II 333, 8.
Frutigen H 325, 31.
Fryberg s. Franquemont
Fuchs, Jörg n 511 Nachtr. lu 260
A.1.
— Wolfart U 511 Nachtr. su 260
A.1.
Fulda, der Abt von H 512 Nachtr.
lu 260 A. 1.
Fürstenberg, Graf Egon Ton II 261.
5. 512 Nachtr. su 260 A 1.
Fusan (Fayemej?) lU 146, 21.
Fusny s. Faussigny.
Gab, Conrad, officialis Constanc
m 84, 8. 85, 1.
Oaleotto, Jacob, lombaid. Haupt-
mann III 102, 7. Vgl. Gabneit
Personen- und Ortsrerxeiohnias.
655
OftHeienses (die Leute Von La Vauz?)
m 27, 7.
St Gallen 11 118, 26. 119, 6. 208,
. 18. 245, 18. 262, 10, 24. 312,
7, A. 2. 346, 35. 411, 22, 28.
431, 28, 32. 432, 31. 433, 6, 7.
- m 11, 13. 304, 13. 308, 9.
423, 2. 468 Var.
Galmeit, Jacob III 97 A. 3. Vgl.
Qaleotto.
Gabia s. Geldern.
Oamagei, französischer Befehlshaber
m 510, 28.
Gampp, Feter, Kaufmann III 236,
4. 238,24.
Oandanum, Qedanti s. Dansig.
Gandavum s. Gent
Gardasee III 240, 11.
Gaster II 433, 20.
Gebenna s. Genf.
Gebbart, Doctor, Bath Heraog Si-
gismunds 11 32 A. 5.
Gebuff, Ritter Hl 156 , 24.
Gebweiler II 220, 2. 340, 27. — m
31, 32. 205, 11. 217, 27.
Geisberger , Ajiton, österr. Gesand-
ter Ul 467, 8.
Geissenberg s. Chövremont.
Geldern, l^^dt H 165, 21.
- Hersogthum II 13, 5. 22, 7,
n, A. 3. . 99, 6. 161, 16. 162,
27. 168, 34. 172, 36. 177, 10.
195, 31. 213, 6, 36. 236, 31.
244, 27. 245, 3. 320, 11. 348,
3, 5. 405, 37. - m 28, 12.
30, 16. 51, 29. 118, 18. 119, 25,
27. 129, 2. 145, 11. 177, 21,
A. 7. 198, 18. 199, 1. 249, 21.
— Hersog Adolf von 11 13, 7. 66,
31, 33. — in 145, 10. 161, 12,
A. 2. 162, 29.
Gelterkinger III 406, 5.
Gemar II 39, 25.
Gemmen, Heinrieh von n 167, 17,
23, 31.
Genf, Genfer II 307, 25. 310, 1,
4. 319,^. 328,5, 12,13, 14, 15, 20.
338, 10, A.5. 341, 15. 343, 15.
347, 5. 372 A. 1. 373, 14. 396,
8. 425, 16. — m 16, 8, A. 2.
18, 11. 20 A. 2. 21, 2, 3, 6, 9,
11, 14, A. 2. 22, 23. 26, 5,
11, 29, 13. 37, 24. 38, 21, 24.
137, 6, 13. 140, 22, 25. 155, 18.
171, 9. 318, 13. 329 A. 1. 330,
3. 430, 9. 432, 9. 437, 16. 438,
3. 442, 18. 443, 31. 451, 34.
455, 9, 15. 458, 21, 24, 27, 28.
459, 21, 28, 39. 460, 25. 461,
12. 462, 3, 11. 463, 11, 28. 470,
18. 473, 35. 474, 5. 475, 8.
517, 18. 519, 35.
Genf, Bischof: Johann Ludwig von
Savoyen UI 38 A. 3. 319, 26.
437, 19. 438, 4. 452, 6. 455, 8.
458, 22, 28. 459, 9. 460, 5, 7,
24. 464, 26. 466, 26. 471 , 15.
474, 1, 30, 34. 475, 9.
Genfersee II 302, 4.
Gent, Genter II 137, 29. 174, 3, 6,
8. 9, 21, 25, 28. 371, 5. 372 A. 1.
373,29. — m 128, 19. 139 A.2.
145, 11. 149 A. 1. 161, 12, A.2.
163, 5. 164, 12, 14, 18, 24, 26.
Genua, Genuesen n 284, 24, 33.
285, 2. — m 160, 3, 4. 202, 20.
204, 25, 27, 29, 33. 224, 2. Vgl.
Mailand, Galeasso Maria Sfona.
Geresla s. Kölenbreid.
Germersheim II 110, 29. 215, 33.
Gemsheim II 215 A. 3.
Geroldseck, Diebold von II 113, 6,
11. 121, 29, 34, 35, A. 2. 131, 24.
Gerung, Niclaus in 593, 17. 595,
12, A. 1.
Gesell, Ludwig, Mflnimeister zu Ba-
sel n 152, 26, A. 3. — m 405,
35. 407, 39. 409, 6, 12, 22. 410,
32. 413, 10. 420, 16, 28.
Gesseler, Johannes m 133, 14 (A.2J.
Gevigney n 248, 1.
Gevenatten m 301, 6.
Gi6, der Herr von, s. Blesy de Ran.
Giengen n 262, 19.
Gildweiler n 105, 19. 283, 30. —
in 301, 6. 400, 34. 402, 15.
Gilgenberg, Bernhard von, Ritter,
fenannt von Ramstein II 113. 2.
35, 4, 5. 165, 14, A. 3. — HI 373
A. 2. 375, 15. 572, 32. 573, 2.
Giorgi s. Zorii.
Giomico lU 220 A. 9. 262 A. 1.
Girbaden U 198, 5. 201, 14, 21.
Gisbertus n 169, 10.
St. Gladen s. St. Claude.
Glarus H 118, 24. 119, 31. 2S5, 25,
31. 325, 30. 365, 31. 432, 1, 26.
433, 20. -- m 10, 5. 140, 4,
A. 4. 155, 12. 172, 23. 308, 8.
423, 1. 468, 14. 518, 16.
Gliers s. Greyerz.
Qlocester, Herzog Riehard von (spä-
ter König Richard m.) U 293, 2.
Gloggengiesser s. Feiger.
Gmünd II 421, 2. 512 Nachtr. zu
260 A. 1.
St. Goar n 215 A. 3.
St. Gobain H 248, 12.
656
Penonen- und OrUreneichni bb.
Gödhart, Kölner Bote in 322 A. 5.
325 A. 1.
OoldenfeU s. Koche d'Or.
Göldlin, Junker Heinrieh, Raths-
herr lu Zürich n 364, 29. — HI
411, 14. 414, 19. 468, 1. 575, 37.
Oondy 8. Cond6.
Oörz in 114, 15, 16. 169,8.
Oösren. Herrschaft H 427, 31.
Goslar H 512 Nachtr. su 260 A. 1.
Gotschiacker ?)> der H 393, 10, 14, 17.
St. Gotthard UI 245, 18, 30. 292,
39.
GottsUtt, Abtei IH 4, 8.
Gouff, Andreas, Hauptmann t. Blei
n 361, 27.
Gftuffi, Peter, Venner von Biel IH
468, 17 [Jl 4).
Grabaten, Krabaten s. Croatien.
Graffheck ni 108, 6.
— fGrareneek), Freiherr Ulrich von
m 157 A. 4.
Gralient, Wilhelm, Ritter, fransös.
Gesandter H 402, 12.
Gramelinchhusen s. Grimlinghausen.
Grammont (Oramund, Grawmund),
in Burgund n 280 A. 2. 281
A. 1, 2. 282, 14, A. 3. 356, 14. —
in 315, 22. 426, 29.
— Stephan von, burgund. Gesandter
m 516, 1.
Gran (Gretz) in Ungarn IH 236, 3
(A. 1), 4. 238, 3, 23.
Erzbischof: s. Peckensohlager.
Grand, Peter, savoyischer Gesandter
m 467, 5.
Grandcourt ni 430, 7. 474, 17.
Grandfontaine m 199 A. 7.
Grandson H 216 bis Ende und IH
uns&hlige Stellen.
— Barfüsserkloster n 223, 17, 19.
Grangatea s. Grangettes.
Grange (Grangv) U 182, 28. 200, 28.
276, 3. 281 A. 1 , 2. — in 314,
23. 426, 19.
Grangettes, Schloss H 415, 30. —
in 326, 26.
Granopol s. Grenoble.
Granse s. Grandspn.
Granso s. Craon.
Grantse, Granse, Granve s. Grange.
Graz (Croacia) IH 158, 29 (A. 4).
174, 19 (A. 3). 227, 15.
Gratz s. Greiz.
Graubanden II 346, 35. —Vgl. Chur.
Graveneck s. Graffneck.
Grawmund s. Grammont.
Gray an der Sa6ne IH 146, 10. 166,
10, 19, 33. 173, 27, A. 1. 507, 13.
510, 13. 511, 21, 26, 27. 514, 20.
Greiz (Gratz) H 260. 18. — VgL BeuBS.
Grenoble, der Bisenof von, Jost von
SQenen, Propst zu Mfinster im Aa^
ru n 403 , 10, A. 1. — m 29,
60, 5. 452, 2. 466, 24.
Oretz s. Qnji.
Greverz U 428, 30. 429, 25.
— der Graf von n 344, 36. -345, 3.
428, 31. — m 455, 6. 467 Var.
469,4. 475, 17.
Grieb, Hans Heinrieh m 543, 4.
634 Nachtr. zu HI 58 A. 1.
— Lienhart (der Aeltere) dessen
Bruder H 223, 32. 418, 1. - HI
543,4.
Griechen H 271, 17. 393, 13.
Griesheim, Achacius von s. Mnrbsch.
— einer von, dessen Bruder III 1S9,
29.
Griessers, der Graf von, saToyiicher
LandTogt m 457, 23.
Grimaldis (Grismaldi), Jehan Andre
de m 240 A. 3.
Grimlinghausen H 162, 7.
Gröninsen n 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Grundeun, Vertreter der Kloste^
frauen im Klingenthal DI 54 A 1.
GrOnenzweig s. Eberler.
GrOnin^n 11 262 A. 1.
Guarleüs, Fridericus de, legum
doctor, juris civilis profesior m
174, 22. 260, 9, 12.
Gü^elin, Burkhart m 588, 25.
Ghudon (Gwidon), Franz, bmgundi-
scher Hauptmann U 319, 10. —
in 319, 27.
Guinegate IH 270 A. 6.
Guipv n 273 A. 2. 275 A. 1.
Gulcnia s. Jülich.
Guldin, Johannes, Magister, viea-
rius in ecclesia Argeotmen. II 423»
15. — m 80, 23. 216, 2.
Guldinknopff, Heinrich IQ 538, 3.
Gflmminen IH 9 A. 1. 10 A 2.
Gundis s. Conthey.
Gundolfingen, Freiherr Eberhard von
n 261, 6. 512 Nachtr. su 260 A. 1.
Gutzwiler, Ludwig, Kaplan II 61, 15.
Gy ni 160 A. 3.
Gyger, Heinrich IH 538, 3.
Gyner (?) s. Schlierbach.
Gyr, Gi6 s. Blesy de Ran.
Habsburg IH 177, 22.
Habsheim (Habkiszheim) HI &> ^-
378 A. 1. 379, 9.
I
Personen- und Ortsverzeichniss.
657
Habsperg/ Magnus von m 256, 7,
12, 19, A. 6. '
Hachspeiv s. Habsperg.
Hack, Lenensmann Kuls yon Bur-
gund n 208, 29. 209, 2, 3, 12, 19,
21, 23, 35, 38. 210, 17, 24, 39, 40.
Hackemnacks. Hagenimch, Peter Ton.
Hadatadt, Anton Ton, Canonieus
eccLBas. in 220,18.
— Junker von, Herr ku Oberherg-
heimm214, 20, 30. 215,4. 221,
11, 14.
Hafener, Klaus, Leutpriester zu
Gundolshehn bei Kufach in 379,
A. 3.
Hagenau TL 36, 18. 262, 24. 312
A. 3. — in 307 A. 2. 368, 29.
Hagenauer Forst ni 292, 38.
Hagenbaofa, Dorf m 402, 32.
— Peter von, Landvogt n 1 — 105
unzählige Stellen, femer 177, 17.
196,5,7. 269,9,40. 335 A. 1. —
m 89, 31. 121, 16, 19. 122, 1, 2,
3. 123, 11. 124, 14, 16, 21. 125,
2, 4. 149, 3. 221, 27. 295, 11.
299, 18, 26, 35. 300, 8, 10, 22, 29.
301, 11. 302, 2. 366, 24. 372, 20.
373, 3. 374 A. 1. 380 A. 2. 386,
13, 17, 18, 24. 387, 7, 17, 20, 26.
389, 3, 31, 33. 390, 2, 4, 6, 11.
391, 1, 3, 4, 6, 12, 14. 395, 25.
483, 5. 572, 32. 573, 2. 640
Nachtr. zu UI 376, 15. 378 A. 1.
379, 10.
— Stephan von, Bruder des Land-
TogtB n 41 A. 4. 61, 35. 76, 10.
83, 32. 103, 19. 105, 17. 106, 2.
127, 26, 31. 356, 15. — m 304
A. 1. 392, 5.
Hagenthal II 61, 15.
Hau in Schwaben n 262, 21.
— in Tyrol m 576, 17, 24. 577, 5.
Haller, Hauptmann Herzoff Karls
n 421, 8.
HaUuin (Hallion) II 296, 4.
Hallwyl, Hans von H 104, 1. 350, 2.
364, 27. ^ m 18, 18, 30.
— Hartmann von, canoniouB eccL
Baa. n 25, 16. 26, 11. 54, 8, 25.
55,9, 14, 39. 79, 32. 142, 11. 143,
25. 236, 6. 410, 29. — HI 99, 20.
118, 23. 265, 28.
— Thüring von , österreiehiseher
Landvogt U 72, 9. 143, 34.
Haltingen U 42, 5.
Hamburg H 392, 20. 512 Nachtr. zu
260 a!i.
B*8l«r Chioniken. m.
Hameyen, Jacob von ni 363, 36.
Hamstett s. Hansestädte.
Hanau, Graf PhiHpp von H 261, 21.
511 Nachtr. zu 260 A. 1.
Hanerin, die Ehefrau des Heinrich
Meyer H 100, 6.
Haneron, Antonius, Propst von St.
Donatian zu Brügge U 1 A. 2.
25 A. 2. 41 A. 4. 44, 19.
Hanfstengel, Burkard, vicarius epis-
copi Bas. n 133, 9. 149, 13. 224,
8. 228, 18. 229, 11. 275, 6. 387,
• 20. 405, 18. 415, 23. — IH 30, 7.
36, 20, 26. 40, 30. 67, 19. 142 A.
1. 164, 2. 188, 7. 200, 19. 259, 18.
437, 6. 493, 41.
Hannonia s. Hennegau.
Hansestädte H 115, 27. 348, 2.
Harcourt, Grafschaft Hl 106, 28.
150 A. 2. 520,4. — Vgl. Loth-
ringen, Renat von.
Hardt (die untere) n 340, 18.
— (die obere) Hl 191, 18, A. 3.
Hariem m 49, 26. 64, 20. 66, 11.
Hamesch, Johannes, von Wetzlar,
Substitut m 284 A. 2. 549, 36.
Hamescher, lothringischer Befehls-
haber m 87, 8 (A. 1).
Hasenburg (Asuel) Herrschaft und
Schloss m 234, 18.
— die Herren von U 106, 1. 342,
10. — in 234, 17,21. 264, 5.
— Diebold von U 127, 25, 30 (A. 1).
— m 423, 24, 33, 38.
Hasensehiesser IH 594, 10.
— Claus m 594 A. 1.
— Ulrich m 594 A. 1.
Hassfurter, Heinrich H 85 A. 4. —
m 60 A. 1. 468 Var., A. 2.
Häsingen s. Hesingen.
Hawart, der Herr von n 293 A. 4.
Hedwig, polnische Prinzessin H 314,
6 (A. 3). — Vgl. Polen, Kasimir IV.
Hedy s. Hesdin.
Hefenlin (de Vasis), Stephan, Propst
zu St. übich n 105, 26. — m
371 13.
Hegau n 116, 29. 120, 33.
Hegenheim H 278, 34. — m 166, 15.
Heidburg, Schloss n 427, 14. 436,22.
Heidelbeck (Heidelbeoh), Wunne-
wald, Kanzler des Bischofs von
Basel n 55, 23. 194, 2. 224, 7.
228, 17. — m 25, 10. 377, 8.
494 1.
Heidelberg n 84, 18. 96, 28. 99, 3,
33. 215 A. 3. 279, 30. 301, 13.
330, 20. — m 88, 30. 103, 8, 11.
176A. 1. 199, 20. 233,1. 369,1.
42
658
Personen- und Oitsreneichniss.
UeUbronn II 139, 23. 262, 21.
Heilig Kreux im Elsass in 102, 10.
— in der Waadt s. Ste Croix.
*EIeimsbrunn II 42, 25.
HeinUn b. Lapide.
Heintslin, Ammann yon Unterwaiden
in 468 Var.
Held, Conrad m 543, 7.
fielfenstein, Graf Eberhard von n
261, 10.
— Johannes von, decanus capituli
Argent. UI 217, 5.
— Ludwig von n 261, 1. 522Nachtr.
iu260 A. 1.
Helmich von Berck« Johannes, decre-
torum doctor ll 161, 7. 219, 4. —
m 66, 7. 105, 15.
Helmstidt, Ludwig von, s. Speier.
Heltprunn s. Heübronn.
Hemercort, Humberoourt s. Meghen.
Henneberg, Graf Berthold von U
261, 21. 511 Nachtr. su 260 A. 1.
— Berthold von, decanus Maguntin.,
vicecustos Argent. m 217, 6. —
S. auch Mains, Ersbischöfe.
— Berthold yon, von Sehleusingen,
cantor Arg. et prepositus Baben-
bei^ensis Ul 217, 6.
— Heinrich von, seoUstious Baben-
berg., canonicus Argen. IH 217,
10.
— Graf Otto von H 32, 7. 260, 12.
512 Nachtr. lu 260 A. 1. — HI
358, 1.
— Graf Wilhelm von n 262, 11.
512 Nachtr. su 260 A. 1.
Hennefltur s. Honfleur.
He^negau H 172, 37. 296, 26. 300,
17. - m 127, 16. 177, 24, A. 7.
526, 7.
Henriepetri, äebaaüan lU 593, 20.
— Vgl. Petri.
Herberge s. Evreux.
Heremita s. Einsiedeln.
H6ricourtII109, 27. 110,2,8. 116,
15, 20. 117, 12. 121, 4. 122, 15.
124, 31. 125, 36. 126, 2, 3, 20.
127, 4, 25, 34. 140, 27, 38. 141, 6,
10. 144, 18. 145, 15. 146. 6, 22.
148, 34. 150, 6. 154, 8, 33. 158,
7. 180, 27. 198, 18. 200. 29. 204,
4. 216, 22. 223, 22. 236, 12. 238,
18. 256, 4. 305, 20, 26. 321, 34.
342, 8, 13. 355, 28. 389, 28. 403,
32. — ni 46, 27. 107, 24. 114, 2.
133, 20. 138, 15. 233, 26. 301, 7.
304, 4, 24. 305, 5. 308, 17, 28.
309, 15. 406, 29. 422, 26. 423, 10,
35. 434, 13.
Hermann, administrator ColoniensiS}
s. Hessen.
Herre, Claus m 543, 9.
Herten/t Niklaus von, Bebrnsim 11
298, 16.
Hertenstein, Caspar von m 60, i
(A. 1). 468,6.
Herter, Wilhelm, Österreich. Feld-
hauptmann II 41, 24. 48,26. 303,
16, 23, 25. — ni 11, 6. 18, 27.
24, 19. 26, 13. 56, 16. 63 A. 2.
92, 3, 15 (A. 2). 93 A.1. 139,2.
453,20. 455, 7, 11. 462,25. 467
Var. 469, 2. 472, 21.
Herting, Heinrich U 511 Nachtr. zu
260 A. 1.
Hertwicus de Amsterdamis, doctor
Heydelbergen. HI 233, 2, A. 1.
Hersogenbtiseh HI 249, 24.
Hesdin U 296, 21.
Hesingen H 117, 1.
Hesler (Hasler, Haseler, Hensler.
Hessler, Heselerj, Georg Doctor
und Kaiserlicher Ratb, Caidinal
Bastard eines Bischofs v.Wünburg
n 375, 22. 390 A. 1. — lü 37, 14.
46 A. 2. 55, 9. 56, 17. 82, 19, 25.
118,26. 136 A. 5. 177,11. 2!)2.
28. 209, 14. 212, 20. 215, 20.
501, 1. — Vgl. Würsburg.
— Johannes, Bruder des Vorgenann-
ten in 82, 2, 7. 149, 10. 150. 25.
A. 5.
Hessen n 96, 8. 163, 14. 232,27.
348, 2.
— Landgraf Heinrieh von 11 85, 5j.
96,2,31. 102,22. 114,14. la
14. 172, 6. 214, 35. 261, 8. 512
Nachtr. su 260 A. 1.
— Landgraf Hermann von, Admim-
strator des Erzbisthums Köln U
84,24. 85, 6. 104, 25. 117,23.
121, 6. 163, 12. 171, 24. 172, 4.
244, 28. 245, 7, 9, 32. 273, 17. 3öl,
12. — m 49, 12 {A. 2). 162, 39.
Heudorf, Bilgen von n 121 A 1
Hewen s. Höwen.
Heylmann, Hans, Abgesandter von
Schlettstadt m 468, 10.
Heynax (Hainaut) s. Hennegau.
Heynlin s. Lapide.
St. Hippolyte in Burgund 11 126, a
26. 424, 30. —111427,1.
Hirsingen H 116, 14. 238, 14.
Hirtsbach, Hans von n 73, 18. -
m 572, 9.
Hochberg s. Baden.
Personen« und Ortsyerzeichniss.
659
Hoffei, Hans, Bargenneister von
Strassburg 11 129, 2S.
Hohenßrst, Hans von m 635 Nachtr.
au m 77 A. 2.
Hohenkönigsburg IQ 269 A. 1.
Hohenkr&hen lU 22, 4. 256, 20.
Hohenlandsberg s. Landsberg.
Hohenlohe, Graf Albrecht von III
346 A.1.
- Graf Kraft von 11 33, 2. 261, 1.
512 Nachtr. zu 260 A. 1. — m
356, 18.
Hohezmack s. Rappoltstein.
Hohenstein, Anton von 11 308, 26.
309, 7, A. 2. 342, 16.
- Jacob von 11 198, 1, 2, 14. 201,
12, 28.
Hohenzollem (Hohenzom, Hochen-
«olrn), Graf Jost von II 33, 2. —
. in 356, 16. 571 A. 3.
- Graf Ytelfritz von U 261, 2.
512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Holland, Grafschaft 11 21 , 4. 22,
10, A. 3. 94, 18. 96, 10. 97, 20.
129, 5. 136, 16. 144, 24. 151, 26.
172, 37. 190, 38. 405, 36. 425, 9.
— ni 28, 11. 30, 16. 51, 27. 66,
11. 148, 17. 177, 23, A. 7. 249,
21. 327, 20.
Holten n 168,5.
Homburg im Sisgau II 104, 18. —
ni 86, 26.
Honfleur 11 292, 20.
Hopper, Johannes, Propst zu Chur,
Domherr zu Basel lÖ 251, 13.
Horchion s. Lact
HomusB^ Hans, Untervogt III 256,
17, A. 3, 6. 379, 20 (A. 3).
Höwen, die Edeln von II 120, 33.
- Heinrich von, baro, canonicus
Argentinensis UI 216, 29. 217, 16.
— Heinrich von, Bischof, s. Con-
Btanz.
Hüglin, Conrad, K&mmerer UI 588,
17.
Hugonet, Wilhelm, Kanzler Karls
von Burgund m 149 A. 1. 343, 13.
Holchrath II 162, 9.
Humbercourt s. Meghen.
Hüningen H 12, 15. 48, 21. 240, 12.
— III 366, 16.
Hurder (Hurter} genannt Oesterreich,
Caspar, Herofi H 8 A. 2. 79 A.
1. 90, 9, A. 1. 509 Nachtz. zu 32
A.5.
Hürling, Hans, Vogt zu Basel HI
196, 9. 537, 33. 544, 15.
Humusz s. Homusz.
Hus, Hans vom HI 185, 23.
Hussz, der (?) II 323, 15.
Hussiten IE 203, 11.
Huter, Hans, v. Cobnar IH 468, 9.
Hützschin ( Hatschi ) , Balthasar,
Münzwardein U 51 A. 4. 152, 27.
157, 16, 18. 183, 3, 8. — m 4u6,
3, 10, 11, 12, 21, 23. 407, 38, 40.
409, 6, 11, 21. 410, 18. 413, 5.
417, 33. 419, 22. 420, 34.
Jacob, Kaplan des Bischofs von
Basel m 494, 5.
Jacobus s. Wimpheling.
St. Jacob a. d. Birs HI 365, 5, 12.
St. Jago de ComposteUa HI 561, 24.
Jaitza in Bosnien IH 237, 4.
Jaman, Col de, Jomerberg H 397, 12.
Januenses, Januenses s. Genua.
St. Jean, Comturei bei Nancy III
110 A. 2.
St. Jean de Losne UI 227, 5.
Jenef, Jenff s. Genf.
Jericho UI 267, 27. 638 Nachtr. zu
UI 267, 19.
Jerusalem U 345, 21. ~ lU 181, 33.
228, 4. 253, 11. 267, 24. 638
Nachtr. zu UI 267, 19.
Iferten s. Yverdon.
Ylen, Yben s. Eyb.
Hin 8. Jerusalem,
mens, Illingen U 158 A. 1.
Imhof, Hans, Abgeordneter von Uri
UI 165 A. 1. 468, 16.
Im Hoff, Heinrich, notarius vicaria-
tus Constan. UI 84, 9. 85, 2.
St. Immer-Thal UI 70, 1.
In Curia, Gerhard, von Bercka UI
105 A. 2.
Indien UI 638 Nachtr. zu UI 267, 19.
Ingoltsot s. Angeot.
Innsbruck U 351, 24. 365, 6. • UI
34, 14. 79, 1. 114, 16. 179, 15.
191, 12. 256, 11. 576, 17. 577, 4.
Ins HI 10 A. 2.
Intermont s. Entremont.
Inzlinffen II 252, 2.
Jobs, Meister U 8 A. 2.
Johanniter s. Rhodus.
Joigny UI 61, 8.
Jomerberg s. Jaman.
Jonvelle U 247, 4.
J5ny f. Jougne.
Joprekim s. Jericho.
Jorat, Jurten (Curt) II 391, 13.
Jöstin, EnneUn, genannt Baders,
Kellerin Knebels U 278, 5. — lU
588, 12.
42*
660
Feraonen- und Ortsverceichniss.
Jougne n 218, 27, 29. 232 A. 1. 301,
32, A. 4. 302 A. 8. 343, 18, A. 1.
370, 26. — ni 39, 2. 46, 25. 53,
13. 313, 21. 316, 5. 425,23,25.
427, 13, 24. 430, 13.
Joux n 343 A. 1. 368, 12.
Irloins, Anton von, eav. Landvogt eu
Lausanne m 466 A. 3.
Yrlan, Sirlain, Jeafi (Quintin de la
Baume, seigneur de Mont-St-
Sorlin?) U 374, 14. — IH 325, 2.
Irland IL 119, 17.
Irmi, Balthasar IH 278 A. 7.
— Hans, Rathsherr II 84, 11. 85,
21. 87, 7. 88, 13. 89, 1, 17. 91, 2.
• 152, 29. 157, 27. — HI 407, 33.
408, 46. 538, 3.
Isaac, Mülhauser Jude HI 185, 24,
28. 186,4,9.
Isabella von Portugal, Gemahlin
Herzog I%ilipps von Burgund IH
128, 32, 35.
— die Katholische s. Castilien.
Isenburg, Diether von, s. Mains.
Iselin , Heinrich , Oberst - Zunft-
meister n 8, 9. 55, 32. 84, 10.
85, 21. 86, 1, 3. 87, 32. 89, 28.
90,2,37. 96,19. 106,14. 312, 1.
385, 29. — m 494, 8. 509, 1.
VIsle-sur-le-Doubs (Lile) 11 276, 9.
278, 10. 281 A. 2. — III 314, 29.
426, 9.
Isny II 262, 20. 3|2 A. 2. — HI
304, 15.
Issoudun n 401, 25.
ItoUen, ItaUener n 145 , 20 — 24.
408, 30. — m 37, 23. 179, 9.
202, 14. 228 A. 3. 229 A. 1.
242, 32. 245, 13. 253, 23. 255,
6. 267, 37. 439, 18. VgL Lom-
barden.
Iten, Anmiann von Zug III 468, 13.
Juden, die H 300, 26, 28, 31, 32.
301, 8. — m 52, 29. 87, 32.
88, 5, 7, 12. 90, 4. 104, 3. 105,
9. 106, 15, 16. 176 A. 1. t85, 14,
16, 21. 186, 7, 10, 12. 190, 10.
Juillerd, Jean, königl. Schreiber IH
533, 5.
Jülich, Stadt und Henogthum II
97,4. 164,27. 167,32. 234,18.
Jülich -Berg, Hersoge: Gerhard 11
97, 1. 131, 4 (A. 5). 186, 22. 161,
23. 212,13. 230,35. 231,4,5,7.
232, 18. 236, 33. 240, 34. 241,
25. 283, 1. 325, 15.
Jülich-Berg, Wühehn, Gerhards Sohn
ni31, 4(A. 5). 212, 14.-m49
A. 3. 118, 17. 162, 29, 36. 163,
3. 164, 7, 25. 530, 13.
St. Julien in Burgund H 247, 10.
— im Mömpelgarcusehen II 404, 19.
Junge 8. Jougne.
Jungholz n 17, 11, 13. 81, 1.
Jurten s. Jorat.
Jussel s. Jussey.
Jussey II 245, 6. 276 A. 3. - ffl
146, 21.
Juw s. Joux.
Yverdon II 302 . 19. 307,6. 335.
13. 336, 5. 337, 5, A. 2. 338
A. 5. 339, 2, A. 1. 364, 5. 367,
11. 426, 4. — m 316, 6 A. 1.
317, 9. 320, 7, 8, 13, 25. 321,
2, 4. 427, 13, 15, 18, 20,26.
428, 7. 430, 19, 21, 22, 29. 431,
2. 7, 17, 24, 26, 28, 31. 432, S,
12, 20, 22.
Yvemoys s. Mvemais.
Kageneck , Hans von, miles Arees-
Äiens. ni 68, 7. 69, 15. 468,6.
Kaf^fels n 201, 14.
Kaiser s. Keyser.
Kaiserstuhl, Berg II 18, 7.
Kaisersberg H 51 A. 4. 66, 22.
205, 6. 262, 22. 297, 32. 300,
2. 325, 27. 367 A. 1. — IH 44,
20. 98, 12. 297, 18. 304, a 308,3.
Kaiserswerth II 421, 8.
Kaienberg s. Chauvilier.
Kamber s. Ghambre, Louis de k
Kamrach s. Chamb^ry.
Kappeier, Friedrich II 98, 9. 236, 12,
15. — m 17, 3. 379, 16 (A 3.
— Wühebn H 98, 9. — IH 17, 2.
379, 16 (A. 3).
177, 21.
K&rnthen H 24, 1. — IH 78. 12
Kasteiburg, Freiherr von II ^1-
Nachtr. su 260 A. 1.
Kasteiwart, Mathias Herr zu II 261,
17.
Katsenellenbogen, Graf Philipp too
II 215 A. 3. 244, 38.
Kaufbeuren H 262, 20.
Käsi, Ulrich, Landammann tob
Schwyz m "26 A. 5.
Keigler , Heinrich, Leutpriestcr II
238 3.
Keller, Hans, kaiserl. Gesandter II
1 A 2
— Hans* von, Waldshut HI 380 r
— N., Gesandter von Zürich lü
546, 11.
Personen- und OrtoveneiohnUs.
661
KembB II 42, 23.
Kempen II 162, 27. 164, 27.
Kempten II 99, 19. 245, 20. 262,
9, 20. 312 A. 2.
Kenxingen II 85, 16.
Kemswald HI 172, 23.
Kerpen und zum Buff, Friedrich
(Gottrich), Herr zu, II 262, 2.
511 Naehtr. zu 260 A. 1.
Kerzers 11 305, 32. — UI 13, 32.
432, 2.
Kestenbolz II 41, 9.
Keyser, Conrad, von Zofingen III
409, 11. 414, 24.
Kienzheim H 14, 17. 39, 31. 47,
17.
Küchen s. Kirchen.
Kilchmann, Hfinslin, Bäcker II
306, 7.
- Ludwig m 374, 15.
KiUan, Steroid U 8 A. 2. 35, 1.
Kinsche s. Quingev.
Kirchen II 340, 16.
Kirsy, Konrad III 543, 12.
Klaus, Bote 11 360, 21.
Klein, Hans III 15, 4.
Klingelfuss, Wirth H 278, 4.
Klingen, Walther von, Domdecan UI
5S5 A. 5.
Klingenberg, EdeUeute von U 120,
' 34.
- Heinrich, Basier Bürger m
543, 9.
Knebel, Conrad, Vater des Hans UI
5S3 A. 1. 585 A. 1. 5S6 A. 4.
587, 28.
- EHsabeth U 120, 28. — UI 587
A. 6.
- Hans U 268, 28. 270, 23. 278,
1. 284, 10. 286, 11. 312, 22.
353, 18. 368, 28. 383, 37. 405,
21. — m 10, 20. 56, 1. 67, 1,
23. 94, 3. 137, 26. 180, 2. 181,
IS. 199, 19. 205, 12. 219, 11.
220, 11. 48Ö, 7. 583, 30, A. 2.
565 A. 4. 588, 3. 590 A. 1. 593
A. 2. 594^ 9.
Koby, Hans, UI 543, 10.
Kölenbreid, Herr Oeresla von U 511
Naehtr. zu 260 A. 1.
KöUeseher, der s. Lienhart.
Kolien (Ikonien?) UI 267, 23.
Köln, Kölner U und lU unzählige
Stellen.
St Aposteln UI 203, 24, 28.
Eygeisteinerthor II 168, 23.
zu Meohtern^ ad Martyres U 168,
13.
Oberes Bheinthor II 168, 19.
Köln, ScTerinsthor U 168, 21.
zu Melaten, Sieohenhaus U 168,
17.
zu Weiher, Nonnenkloster 11 168,
15.
Erzbischöfe :
Hennann, Administrator desErz-
bisthustf s. Hessen.
Bupreeht von der Pfalz U 84,
17, 25. 95, 20. 96. 4, 28. 97,
2, 5. 102, 19. 110, 30. 123,
21. 139, 1. 144, 4. 167, 13.
173, 6. 194, 15. 215, 25. 245,
11, 37. 283, 6. 301, 12. — UI
49,11. 86,1. 144,2. 162,32,37.
Königstein und Kom, Philipp von
Eppstein, Herr zu U 26l, 11.
512 Naehtr. zu 260 A. 1. —Vgl.
Eppstein.
Königswinter U 169, 30.
Korbu s. Corbie.
Kormann, Hans, Metzger lU 270,
14.
Kom, Stephan, Abgesandter ron
Biel UI 468, 17.
Kotschiacker s. Ootschiacker.
Kottebrfin, Costebrune s. Rye.
Krabaten s. Croatien.
Krain U 23, 6. 197, 34. — UI
78, 12. 177, 21. 238, 14.
KridenwYSz, Adam, doctor juris ca-
nonici U 110 A. 1. — UI 105,
9, 12 (A. 2). 106, 6. 198, 6. 547,
31.
Kronenberg, Hans II 8 A. 2.
— der Herr von U 511 Naehtr. zu
260 A. 1.
Kühler, Paul, capellanus Bas. UI
83, 3.
Kunigxmde, Kaiserin, Sohutzpa-
tronin des Basler Münsters II 97,
15.
Kftnitz, Johannes UI 640 Naehtr.
zu UI 588, 35.
Kurtzschotagon s. Courchaton.
Kutler, Hans, Bemer Venner lU
468 A. 1.
Kyburg UI 177, 22.
Kyngey s. Quingey.
Lact, Johannes, ron Horohlon UI
257, 11.
Lakuj^a (?) der Herr von lU 183, 4.
Lalaing, Jean de II 374, 15. —
m 325, 3.
— Josse de U 135, 11. —III 102,
2 (A. 2). 528, 17 (A. 8).
662
Personen- und Ortsveneichniss.
Lambrey II 247, 9.
Xamprecht, Conrad III 543, 8.
Lampugnano. Giovanni Andrea da
nf 96 A. 2, A. 3. 104 A. 2.
Landecker, der III 108, 3.
Landenberg, Hans von II 364, 28.
— Hermann von, s. Constanx.
Landser HI 223, 13. 256, 8. 577,
17.
Landshut U 313, 4. 314, 6, 12.
326, 13.
Landsperff, Landspurg, Hohenlands-
berg, Schloss II 14, 17.
— Heinrich von II 389, 7.
Lang, Hans, Läufer II 353, 25.
Langenbruek HI 207 A. 4.
Langental, Hans, Spitalmeister III
67, 5, 8, 21. 639 Nachtr. «u III
275, 24.
Lannageto, Stephanus de, doctor III
261, 18.
Lannoy, Balduin von H 134, 13.
165 A. 3.
Lantso, bischöfl. const. Kämmerer
II 155. 10, 27, 29. 250, 32, 38.
251, 16, 21. — UI 39, 14.
Lapide, Johannes He^plin de, Pro-
^ssor der Theologie und Leut-
priester su St. Leonhard lU 142
A. 1. 640 Nachtr. zu 588, 35.
— Marcus de s. Stein, Marquard
vom.
Larg II 238, 14. — HI 401, 10.
Largin, der Herr von, savoyischer
Gesandter IH 467, 6.
La Rivi^re s. Rivi^re.
La Roche s. Roche.
La Sarrax, Laserra s. Sarras.
Latnacha, Lamachan (?), Schloss in
der Waadt IH 428, 29.
La Tour s. Tour-de-PeiU.
Laufen U 410, 9.
— Anton von III 543, 3. 545,
36.
— Conrad von 11 345, 22.
Laufenburg II 41 , 22. 60, 29. 65,
20. 104, 23. 105, 6. 115,9. 116.
10, 29. 427, 26, 27. — HI 234,
13. 235, 18. 478, 34. 479, 11.
Laupen 11 414, 16.
Lausanne U 57, 13. 302, 3. 305, 32.
307, 25. 310, 7. 343, 15. 344, 9.
370, 26. 372 A. 1. 373, 18, 24. 383,
23. 391, 13. 396, 1. 397, 14. 398,
13, 16. 405, 27. 411, 4, 10, 22.
414, 22. 416, 14. 417. 24. 422, 22.
425, 29. 428, 17. 429, 7, 18, 21.
434, 12. — m 16 A. 2. 7. 18, 3.
20, 8, 23, 27, A. 2. 21 A 2. 22,
12,24, 32. 25, 6. 27,7. 137,6,13.
140, 21. 25. 155, 18. 318, 13. 324
A. 2. 326, 6. 327, 15. 329 A 1.
330, 2, 16. 331, 19. 435,38. 443,
30. 455, 18. 464, 20. — Vgl. Ro-
vere, Julian.
Lautenbach IL 42, 21. 61, 14. 270,
22. 383, 34. — IH 180, 2, 10. 181,
18. 205, 12. 222, 6.
Lautrec s. Arpajon, Guy von.
Lawlin s. Rüseh.
Leberthal U 16 Var. 297, 33.
Le Fay s. Fay.
Leimburg 8. Limburg.
Leimen Ul 270, 13.
Leimenthal U 408, 1, 5. — HI 162,
17, 22.
Leiningen, Grafen von H 336, 14.
— m 28, 7. 34, 1. 329 AI.
— Graf Emich von II 139, 8.
— Graf Georg von, decanus Colo-
niensis H 32, 10. — HI 358, 5.
— Graf Gottfried (Schoffirit) von 11
32, 8. 511 Nachtr. lu 260 A. 1. -
m 358, 2.
— Graf Hans von, canonicus Argen,
m 217, 18.
— Graf Philipp von, canonicus Argen,
ni 217, 17. 467, 11, Var.
Lemnos s. Stalimene.
Lemont s. Clteont
Lentersheim, Ulrich von, Deutwn-
ordensmeister in Deutschland III
548, 14.
Lenstat s. Lun6ville.
Lenzburg lU 85, 23.
St. Leodegar b. Manspach UI 401, 5.
Leodium s. Lüttich.
Leon s. CastiUen.
Les Cl^es s. CUes.
Le Tronquoy s. Tronquoy.
Leutkirch II 262, 20.
Lexovium s. Lisieux.
LichtenbergJI 336, 14.
Liebenfels II 251,5,23.
Liechtenstein, Balthasar von, Ratn
Herzoff Sigmunds H 32 A. &•
(Vgl. Nachtr. hierzu S. 509.)
— Heinrich von DI 157 A. 4.
Hofmeister Maximilians II 33, 3. 509
Nachtr. zu 32 A. 5. — ÜI 356,
20, A. 1. „.,,
Lienhart der Köllescher, Herr II oU
Nachtr. zu 260 A. 1.
Lienstat s. Lun^ville.
Liestal II 104, 16. — HI 6, 36. Sb,
26. 250,22.
Personen- und OrtBreneiehnisB.
663
Lignana (»Lyon«), Anton von 11 125,
26. 510 Nachtr. «u 125, 24ff.
— AuguBtin Ton, Abt von Casa-
nova m 379, 1 A. 1.
— Peter von 11 125, 26. 363 A. 3.
374, 16. — HI 325, 4.
Lile B. Isle.
lillc m 136, 22 (A. 2).
Limburg, HerBogthum 11 172, 35.
— m 127, 14. 177 A. 6.
— a. d. Lahn 11 512 Nachtr. zu 260
A. 1.
— (in Schwaben) Erbsohenk Wilhelm
von, canonicus Argen., decanuB
Herbipolensis IQ 216, 28. 217, 21.
Lindau 11 245, 19. 262, 23. 312 A.
2. — m 304, 14.
Linden, Thomas zur, de Tilia , Dom-
propst zu Constanz UI 45, 31. 46,
20.
Lingot, Nicolaus, savoyischer Ge-
sandter in 467, 5.
Liningen s. Leiningen.
Linz am Bhein IT 104, 26. 144, 5.
160, 18. 167, 12. 169, 30. 182, 17,
24. 183, 1. 184, 32. 191, 33. 194,
31, 34. 214, 30.
Lisieux, der Bischof von (Thomas
Basin) 11 67, 40, A. 1.
Llsle 8. Isle.
Locle n 368, 20, 22.
Lombardei H 125, 26, 27. 151, 22.
153, 13. 213, 9. 334, 29. 341, 20.
346,41. 405,28. 406,11.-0
12, 3. 153, 6. 211, 2. 440, 14.
Lombarden II 24 A. 1. 38, 18.
71, 10. 72, 21. 75, 4. 76, 1. 92,
12, 14. 102, 27. 106, 2. 110, 3.
135, 8. 137, 10. 147, 5. 148, 33.
150, 4. 159, 6. 1«3, 1, 7. 164, 32.
165,6. 169, 17. 176,36. 179, 25,
33. 181, 36. 196, 8. 200, 27. 203,
3. 211, 19.- 216, 9, 17. 218} 33.
22S, 9. 232, 4. 289, 9. 301, 31. 302,
20. 342, 14, 17. 347, 2. 352, 9.
353, 3, 28, 34. 354, 4. 406, 27. 407,
9. 412, 23. 414, 26, 29. 422, 6, 7,
11. 426, 1. 428, 24. —m 21, 9, 11.
26,6. 35, 17. 40, 19. 43, 35. 51,
29. 52,1. 102, 7. 108 A. 4. 131, 11.
134, 24, A. 2. 135, 2. 137, 14. 160,
5. 204, 30, 31. 220,32. 268,22.
304,20. 305 A.l. 308,22. 315,32.
326, 19. 400, 10. 422, 28. 424, 4.
445, 28. 456, 18, 32.
Lombarduß, Petrus III 587, 19. 589
A.I.
Lomont n 256, 6.
Lothringen, Lothringer 11 und lU
unzählige Stellen.
— Renatus (Beinhard), Herzog von
Lothringen, Anjou und Bar, G^f
von Vaudemont und Haroourt 11
und m unzählige Stellen.
Louber, Jacob, Rector der Baseler
Universität IQ 105 (6) A. 1.
Louch^, Michel (Hans) U 417,2,
32. 418, 8. — ni 34, 20,
St. Loup, Johann von, Herr von
Ronchamp 11 421, 6 (A. 2).
Löwen, Louvain HI 256, 26.
Löwenberg, Conrad Münch von II
49, 7. 154, 32. 155, 1. 418, 15, 16.
419, 1. — in 16. 18. 17, 4.
— Friedrich Münch von Öl 17, 5.
Lflbeek n 237, 4. 262, 25. 392, 20.
— m 30, 13. 305, 21. 328, 9. 332,
11.
Lucens (Lopsingen) IH 430 A. 5.
Lude, der Herr von H 293, 11.
Lüder, Peter m 571, 36, A. 3.
Luders s. Lure.
Ludwig der Xommesser HI 493, 27.
498, 13.
Lufit, Arnold zum, Domherr Hill,
6,20. 143, 1,9,14. 184, 11. 283,
32. 284, 5, 6. 315, 29, 39.
— Peter, Domherr II 54, 36. 56, 26,
58, 5. 142, 10.
— Ulrich, Bathsherr 11 84, 10. 106,
15. 111 A. 2. 152,30. 157,28.—
in 407, 34. 408, 46.
Lumust 8. Damaseus.
Lun^vüle m 34, 25. 98, 20. 109
A. 3.
Lupfen in 16, 2.
— Graf Hans von H 14, 15, 18. 39,
31. 47, 17. 49, 24. 261, 16. 281,
13« 336, 14. 512 Nachtr. zu 260
A. 1.
Lupoldus, LÄtpolduB, s. Oesterreich,
Leopold«
Lure n 24 A. 1. 93, 17. 256, 6, 10.
340i 26. — m 64, 8, 12. 144 A. 3.
251, 3. 259, 31, 39.
Lilsse 8. LuzeuÜ und Luze.
Lussenburg s. Luxemburg.
Lust s. Bitsch.
Lutemau, Hermann von, Landcom-
tur der Deutschordensballei Elsass
und Burgund HI 198 A. 3. 534,
31. 547, 32. 548, 17. 549, 1.
Lutra 8. Liure.
Lutram, Michael, Priester m 67, 9,
11.
664
Personen- und OrtiTeneiehniss«
Lutterbaoh 11 43, 2. — m 205, 10,
14. 301,6,9.
Lattieht Lattioher II 22 A. 3. 99, 6.
135 A. 2. 162, 16. 177, 9. 193, 3.
195, 19. 235, 23. 236, 30. 291
A. 3. 296, 13. 297, 2. 325, 16. 371,
5. 405, 37. 426, 16. — HI 27, 11
(A. 4]. 119. 29. 128. 39. 153, 1, 2,
3. 154, 6, 7, 10. 169, 15. 198, 19.
257, 9. 327, 20. 530, 1.
— Bischof: Ludwig ▼. Bourbon, Her-
Bog Ton Bouillon 11 31, 24. — in
257, 8. 341, 14. 354, 25. 530, 12.
LüUel, Abt: Ludwig J&ger m 174,
15. 255, 23 (A. 4).
LütielbuTg 8; Luxemburg.
Lütselstein, Graf Wilhelm* von II
15, 4, 14.
Luxemburg, Henogthum II 13, 8. 21,
4. 82,6. 92,6. 172,36. 276 A. 3.
282, 20. 371, 6. 424, 4. 4^, 17. l
— m 51, 27. 64, 1. 89, 26. 104,
9. 147, 17. 148, 7. 149,21. 150,8.
171,27. 177,21, 189, 15. 203,13.
528, 11.
-- Stadt n 24 A. 1. 196, 8. 234, 13.
— Anton von , Graf von Brienne u.
Roucy, Sohn des Oonnetable ron
St. Pol, Marschall von Burgund
n 274, 26 (A. 2). 275 A. 1. 297, 3.
— Jacob von, Bruder des Gonnetable
von St. Pol n 134, 8. 295, 7.
— Jacob von, dessen Sohn, Herr
von Fiennes m 528, 5, A. 3.
— Jean von, Graf von Marie, An-
tons Bruder 11 134, 8. 510 Nachtr.
lu 134 A. 4. -- m 332, 1. 363,
32. — Vgl. St Pol.
Luxeuil n 315, 12. 321, 35. — m
156, 7, 9, 10, 12.
Luie m 301, 7.
Lusem n u. m unsfthlige Stellen.
Lyll s. Llsle.
Lyningen s. Leiningen.
Lyon II 383, 28/392, 3, 25. 401, 7,
22. 408, 10. 429, 5, 8. — lU 171,
8. 209, 27. 470, 33. 517, 18. 51^,
35. — Lyonnais HI 239, 20.
Eribischof: &.arl von Bourbon,
Legat Bu Avignon 11 392 A. 3. —
111440 A. 1.
— Anton und Peter von s. Lignana,
Maas n 168, X 173, 16. — HI 110,
10..
Maota s. Morea.
MaeUe s. Marie.
Maffei, Antonio in 193 A. 3.
Magdeburg, Enbischof Johann ton
II 232, 24. 237, 1. 262, 15. 394, IS.
Mihren HI 158, 23. 211, 9.
Maiche 11 407, 25. -^ JR 69, 2S.
116, 11. 117, 11. 199, 24. 200, l.
Mailand, Mailinder 11 22 A. 3. 37,
24. 151,22. 198,25,30,36. 200.
24. 213, 10. 286, 1. 291 A 3.
315, 4 325, 15. 335, 1. 342, 23.
410 A. 1. 416, 7. -- m 95, 21.
96, 3. 104, 20, 21, 23. 153, 7. 159,
37. 160, 1, 6. 202, 20. 215, S.
223, 23. 224, 1. 226, 1. 227, 8, lu.
228, 6, 12, A. 3. 229 A. 1. 23S, 18.
245, 9, 17, 23. 246, 3. 247, 16.
248, 1, 14. 258, 18. 262,24,26,
30. 634 Nachtr. lu 11 315, 3.
Hersog:
— Galeaiio Maria Sfona, Henog
von Genua II 199 A. 1. 291 A3.
— m 96, 4, A. 2, A. 3. 104, 19.
159, 37. 160 A. 1. 439, 18. 441.
21, 23, 26. 442 2. 447, 9. 472, 19.
— Johann GaL Maria Sfona, denen
Sohn m 199, 5. 201, 24, 26. 2o5,
3. 209,8. 11. 211, 1,22. 224,1.
228 A. 3. 248, 1. 529, 25. 530, 15.
— Bona, Herzogin, Johanns Mutter
m 215, 8. 223, 23. 224, 1. 227.
8, 10. 245^, 9, 23. 246, 3. 247, 16
248, 1, 14. 258, 1& 262, 24.
Maina s. Braocio.
Mains U 6, 14. 8 A. 2. 8, 17. 133.
8, 11. 138, 2. 139, 9, 13, 31
140, 7, 8, 15, 17. 144, 13. 14S,
38. 155, 9. 167, 7. 170, la 171.
8. 202,3. 245, 17. 261,19.288,
19. 301, 14, 15, 20. 312, 12.
314, 13. 316, 34. 348, 23. 3S7,
1, 6. 394, 1. — m 30, 10. 37,
28. 38, 14, A. 1. 49 A. 3. 62,
32, 34. 72, 3L 86, 3, 4. 141,6.
175, 18. 199, 12. 230, 10. 232,
21. 233» 1, 6, 7, 9. 251, 6. 252.
39. 341, 10. 343, 11. 14 354, 24.
374 A. 1. 444, 23. 445, 5.
Ersbischöf e :
Henneberg, Berthold von 11 2$S.
22. 301, 16.
Isenburg» Diether von H 301, 17.
316, 33. 387, 1. 394, 1, 4. -
in 37, 30. 38, 4, 6. 72, 30,
86, 6.
Nassau, Adolf von n 31, 22. 34,
31. 37, 6, 10. 99, 18. 17U,
17. 213, 28. 244, 29. 261, 20.
288, 20. 301, 16. 511 Nachtr.
zu 260 A. 1. — m 37, 29.
38, 4, 18. 86, 6. 356, 19.
FeTBonen- und OrtSTeneichniss.
665
üabitie, franz. Hauptmann IL 401,
16, 21.
Malyende, Andreas von, Offidal su
Genf m 466 A. 3.
MandeureH 151, 11. 169, 16. --
m 310, 1.
Manfredis, HieronymuB de IQ 229, 1,
A. 1.
Manne s. Mandeure.
Mansfeld, Graf Eberhard Ton 11
512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Man8]Mieh m 401, 5.
Mantua 11 200 , 22. — ÜI 37 , 23.
228 A. 3. 229 A. 1. 255, 13.
Marbach im Elsass m 222 A. 1.
Marche, Olivier de la 11 92 A. 5. —
m 103 A. 1. 633 Nachtr. su H
92 A. 1.
Marchia, die Mark Ancona m 202,
18. 211, 2.
Margaretha von Anjou, Gemahlin
Heinrichs VL von England III
136, 9, A. 2, 3.
— Herzogin von Baiem, Gemahlin
Herzog Johanns von Burgund m
128, 8.
— Gr&fin von Flandern und Artois,
Gemahlin Herzog FhiHpps von
Burgund HI 127, 12.
— von York , Gemahlin Karls des
Kühnen 11213, 5. 241, 27 (A. 1).
- m 128, 37. 129, 23.
Maria s. Burgund.
Mark (von Ancona) s. Marchia.
Marie II 248, 13.
— der Graf von, s. Luxemburg,
Marlins s. Mecheln.
Marseille m 239, 22.
Marx, Strassburger Adelsgesohlecht
m 143, 3, A. 4.
Masnnflnster n HO, 13. —III 577, 17.
~ Anselm von III 16, 20. 376, 5.
— Luding von m 571 A. 3.
Maasbruck s. Font-&-Mousson.
Mathieu, Portugiesel, Leibarzt Her-
zog Karls ni 103 A. 1.
Maurienne II 373, 3.
Maximilian s. Oesterreioh.
Mayre, Maina s. Braccio.
Mars, Johann von, Herr von St.
Quintin m 522, 10, 17.
Mecheb m 49, 26. 127, 17. 178,
2. 249, 22.
Mechthüd, Gemahlin Herzog Al-
brechts VL. von Oesterreicn in
199 (13) A. 3.
Mecking, Gerhard, Stadtschreiber
von Basel in 278 A. 4.
Mecklenburg, Herzog Magnus von
n 131, 1 (A. 1).
Medicis Hl 192, 24, 28, 29, A. 2.
193, 6, 8, 12, 20. 242. 21, 26.
— Oosmus von in 182, 8.
— Julian von ni 182 A. 1.
— Lorenzo von lU 194 A. 1, A. 2.
255, 2.
Meghen, Graf Guy (Gwye) von, Herr
von Humbereourt n 134, 7. — Hl
149 A. 1. 363, 34.
Meienheim in 217, 26.
Meiger s. Meyer.
Meinau II 365, 15.
Meissen H 96, 2, 31. 102, 22. 114,
14. 232, 27.
Melohinffen , Ludwig ' von . Comtur
der Johanniter in Sulz HI 15, 20.
M61issey s. Morse.
Melle, Jean van, Sehatzmeister von
Gent m 149 A. 1.
MeUingen H 431, 24. 433, 15.
Mellinger s. Meltinger.
Meltinger, Martin III 410, 6.
— Uhich n 161, 9. 360, 13. 367,
4. — m 83. 1 (A. 1). 543, 6. 634
Nachtr. zu HI 58 A. 1.
Memmingen II 245, 16. 262, 20.
312 A. 2.
Meran ni 576, 17. 577, 4.
Meribel , der Herr von II 274, 30.
Merly s. Marie.
Merzen m 401, 15.
Metz n 1 A. 2. 24 A. 1. 13, 9,
11. 19, 1. 76, 13. 103, 4. 130,
16. 195, 27. 208, 7. 231, 8, 9.
234, 6, 12. 237, 2. 268, 20. 308,
22. 325, 17. 332, 6. 405, 38.
423, 17, 23, 29. ^ HI 56, 21.
57,9. 59, 2. 70,18. 75, 31. 79,
28. 189, 10, 11, 13.
— Bischof: Georg, Markgraf von
Baden II 32, 4. 308, 22 (A. 4).
312 A. 3. 314, 30. — m 70, 21
(A. 3). 75, 2, 31. 79, 12. 82,
19, 20, 25. 87, 28. 88 A. 2. 136
A. 5. 164, 7, 15. 356, 22. 445,
5. 529, 28. 530, 13.
Metzsch s. Maiche.
Meurthe IH 97 (21) A. 2,
Me&s s. Nyon.
Meyer (Meiger, Meyger), Claus (zum
Pfeü) n 225, 6, 23. 246, 20. —
III 195, 12. 196, 7, 25, A. 3.
666
Peißoncn- und Ortsverieichnißs.
197, 1, 28. 198 A. 1. 6. 205, 25,
A. 4. 206, 3, 26, A. 2, 4. 207,
4, 9, A. 2. 534—548.
Meyer, Heinrich, Mitgl. d. Raths II
100, 5, 16. — m 538, 4. Vgl.
Haneiin.
— Michael, MitgL d. Raths UI
420, 21. 543, 7.
— Meygerler (Meyer), Johannes,
Schreiber m 409, 12. 414, 24.
Meygenow s. Meinau.
Michael, Landschreiber , s. Arm-
brester.
Micheli, Qirolamo m 266 A 6.
Mieland s. Miolans.
Milden s. Moudon.
Miolans, der Herr von 11 319, 12.
37r, 4, A. 1. 373, 17. — m 319,
28.
Miraumont II 248, 14.
Mirecourt III 32 A 2.
Modun s. Moudon.
Mofera, der Herr von U 293, 19.
Moldau n 323, 13, 14. — m 108,
20.
Moliiire, Schloss IH 428, 14.
Molitoris, Bemhardus, Chorherr su
St. Peter HI 181, 20, 28.
Moloszon s. Montbozon.
Mömpelgard II 51, 3. 82, 5. 92, 8,
11, 13. J)3, 1, 18. 103 A 1. 107,
14. 141, 13. 151, 10. 182, 12.
192, 7. 201, 3. 202, 21. 216,
* 22. 236, 9. 238, 14. 256, 4. 277,
3. 283, 16, 17, 21, 23. 285, 7.
301, 27. 325, 23. 344, 3. 390, 10.
403, 27, 29. 404, 19. 405, 20.
407, 26. 410, 24. — III 17, 15.
19, 25. 32, 9. 45, 9. 46, 27. 52,
17 A. 1. 57, 20. 64, 11. 87, 16.
250, 2, A. 1. 258 A. 2. 260, 1.
309, 31. 321, 10. 434, 23. 453,
35. 498, 28. 571, 31. 572, 2. —
Vgl. Wirtenberg, Heinrich von.
Monasterienses s. Münster im Ore-
gorienthal.
Mönch s. Löwenberg und Mflnch.
Mönchenstein IL 104, 15.
Monsio s. Pont-a-Mousson.
Mont in Burgund U 247, 12.
Mont, Schloss in der Waadt UI
429, 10..
Montagny, Montenach, östlich von
Payerne H 306, 28, — IH 316,
23. 430, 6.
Montagny -le-Corbo» (Montagü) U
363, 16. - ni 312 A. 1.
Montaigu, Schloss (Pont-de-Roide?)
m 426, 8, A. 1.
— die Gr&fin von IH 264, 17. -
VgL Fontenoy.
Montano, Cola HI 96 A 2.
Montanus s. Berg.
Montbaillon, der Herr von m 168,
14, 37.
^ Montb^liard s. Mömpelgard.
Montbozon H 356, 9, A. 6. 3S9, 31.
— m 434, 15.
Montby H 281 A. 2. — HI 426,
21.
MonIrCenis H 145, 22.
Montohenu, Johann von, Pi&ceptor
der Antoniter zu Ranven U 319,
20. — m 320, 2. 467, 1.
Montcley, Schloss IH 160 A. 3.
Montdidier H 248, 7. 295, 22.
Monteseceo, Johann Baptist von UI
240 A. 3.
Montfort H 8 A. 2. 120, 33. 135,
10.
— Graf Hugo von H 33, 1. 261.
16. 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
— m 247, 18, A. 4. 249, 27.
356, 15. 374 A. 1.
— Graf Ulrich von H 33, 3. -
m 356, 17.
— Qr&fin von, Gemahlin Peters von
Hagenbach s. Thengen.
Montjoie (Froberg) H 202, 26, 29.
270, 11. — m 427, 6. Vgl.
Monse.
Montmartin, Ludwig von H 275, 1
(A. 1).
Montmirey-le-ChÄteau HI 146, 12
(A. 5).
— der Herr von II 125, 25.
Montot n 247, 13.
Montpalin, Montpolin 8. Montbaillon.
Montreux am Gfenfersee H 397 A 6.
Mönyattin (?) Jean UI 380, 9.
Morea HI 266, 9.
Moreuü (Morell, Morew) H 248, ü
296, 12, 18.
Morge, die U 318, 6.
— Schloss in der Waadt IH 429. 7.
Morges U 307, 22. 415, 1. - UI
318, 10. 319, 5, 427, 22. 429, U.
Morlet (Dourlens?) II 296, 8.
Morlhon, Antoine de, sieur de C^s-
telmarin, legum doctor, Präsident
von Toulouse UI 240 A 3. 243,
6, A. 1.
Mömach, Lienhart HI 538, 5.
Morrens IH 10 A. 3.
Personen- und Ortsyerzeichniss«
667
Mors n 189, 22.
Morse ( M^lissey ? } , lothringische
Stadt m 233, 16. 638 Nachtr. su
m 233, 16.
Moraee s. Jdorges.
Mönperg, Caspar von» Ritter II 103,
13. — III 16, 19. 146, 18. 234, 17.
— Conrad von, Ritter III 234, 19.
— Peter von, Ritter II 103, 13. —
m 234, 19. 571, 11, 27, A. 3. 633
Nachtr. su 11 92 A. 1.
— Heinrich von, Ritter III 234, 19.
Mortan s. Murten.
Moryanra s. Maurienne.
Mosel m 97, 21. 340, 13.
Mosye, Johann, Seeret&r Ludwigs XI :
III 125, 24.
Moudon (Milden) 11 302, 3. — III
16A.2. 318,10. 331,19. 429,18.
435 38
Moulins-Engilbert 11 149 A. 4.
Moyenmoutier II 37 A. 5.
Mucrawal (?) der Herr von 11 295, 8.
Mülhausen, Mfllhauser II 10, 11. 11,
16. 16, 7, 11. 19, 11. 21, 12. 24,
6, A. 1. 25, 1, 8. 26, 4. 36, 19.
41, 15, 16. 42, 24. 43, 5, 7. 45, 10,
22, 27, 33, 37. 48, 6. 51, 15, A. 4.
66,23. 115,14. 249,39. 262,26.
285, 15. 305, 5. 358, 19. 387, 24.
— in 44, 20. 104, 3. 139, 16.
163, 14, 18. 185, 23, 25. 186, 1.
233,15. 254,12,20,24,25. 301,5.
376, 10. 456, 23, 34. 638 Nachtr.
au m 275, 24.
Mülinen, Hans Friedrich von II 364,
28
Mübheim, Philipp v., Ritter 11 1 99, 1 1 .
Möller, Matthäus, officialis curie Bas.
n 55, 22. 229, 8. 271, 33. — III
36,27. 40,28. 65,15. 67, 9. 110,
2. 142 A. 1. 184, 18, 25. 437, 3.
438, 11. 467, 13. 493, 42.
-Ulrich, Knebels Knecht II 278, 6.
Mumertin s. Montmirey.
Munbry s. Montby.
MOnch s. Löwenberg.
— Frau Münohin II 298 A. 2.
München 11 101, 14.
Mundady s. Montdidier.
Mundat , die obere II 42, 20.
Munderstatt, Johannes Friedrich,
notarius cur. Bas. II 55, 24. 360,
14. — m 67, 20. 494, 2.
Munse (Montjoie? Muntschau bei
Aachen?), der Herr von, »des
Landeckers« Schwager m 108, 3.
Münster im Aargau , Beromünster s.
Grenoble.
Münster im Granfeld (Moutier-Orand-
val) n 408, 15. 409, 11.
Münster im Gregorienthai II 66, 23.
325, 27. 367 A. 1. 512 Nachtr.
SU 260 A. 1. — m 297, 19. 304, 9.
308, 4.
Münster in Westfalen H 102, 23.
190, 29. 232, 25. 235, 20. 237, 2.
240, 16. '244, 29, 40. 245, 4. 252,
9. 262, 13. 264, 9, 16,17, 18,21.
320, 10. 348, 3. 511 NachU. zu
260 A. 1. — m 530 A. 4.
Münsterol II 105, 26.
— Anton von II 81, 21.
Muntinach s. Montagny.
Murbach 11 42, 21. — Aebte:
— Andlau, Bartholomäus von II 37,
6. 99, 4. — m 31, 40.
— Griesheim, Achacius von IQ 32, 6.
189, 30.
Mumerfi, Murversi (?) Schloss in der
Waadt in 429, 2.
Murten H u. III unzählige Stellen.
Muselburg s. Chätel-sur-Moselle.
Muttenz fi 104, 15. 217, 7. — m
6, 36. 191, 19. 634 Nachtr. zu II
315, 3.
Namur II 172,' 37. — III 127, 15.
177, 23, A. 7.
Nancy U 299—331. 375. 23. — lU
33---155 unzählige Stellen; femer
181, 34. 226, 6. 233, 26. 244, 25.
331, 30. 426, 15. 427, 8. 10. 451,
20. 482, 18, 19. 635 Nachtr. zu UI
69 A. 1.
Nans, bürg. Schloss 11 281 A. 2. —
m 426, 21.
Nan»-la-Roche, bürg. Schloss Dl 281
A. 2. — m 426, 20.
Nardinis, Stephanus de, Cardinal III
228 1 1 .
Narre, Henslin m 35, 12.
Nason, Nanso, s. Nancy.
Nassau, Graf Adolf von s. Mainz.
— Graf Albrecht von II 33 A. 5.
— Graf Engelbert (Hans) v., Herr v.
Vianden und Breda II 134, 9. —
m 74, 15 (A. 2). 90, 19 (A. 4).
91, 21. 97, 23. 99, 14. 101, 17.
107, 20. 143, 3, 9, A. 3, 4. 144
A. 2. 165, 6. 363, 32.
— Graf Hans von II 261, 13. 512
Nachtr. zu 260 A. 1.
— Graf Heinrich von U 261, 25.
511 Nachtr. zu 260 A. 1.
— Graf PhiUpp von H 33 A. 5. 261,
22. 511 Nachtr. zu 260 A. 1. —
in 356, 20.
668
Fenonen* und OrtsveiseichnisB.
Naiaritum 8. Nozerov.
Neapel, E.6nig Ferdinand I [Fer-
rante) Ton, Neffe des Königs
von Aragon und Sicilien 11 151,
21. 200, 21, 25. 325, 14. 409, 25.
— m 182. 10. 192, 1. 17. 202,
17. 204, 23. 209, 6. 210, 17. 228
A. 3. 229 A. 1. 235, 25. 237, 9,
A. 3. 245, 11. 325, 1. 439, 17.
441 A. 1. 458, 26. 530, 7. — Vgl.
Tarent und Sicilien.
Neon 8. Nyon.
Ner, JohanneB, Propst lu St Peter
U 316 A. 1.
NeuchAtel s. Neuenbürg in Burgund
und Neuenburg am See.
Neuenburg, Neuch&tel, in Burgund
n 281 A. 1. 285, 5. 410, 20. —
m 69. 28.
— Claudius von» Herr von Fay n
92 A. 5. — m 199 A. 7. 528, 13
(A. 6). 568 Stammtafel
— Henrich von, Herr von Blamont II
125, 23. — in 101, 20 (A. 3). 107,
24. 109 A. 2. 138 A. 3. 199 A. 7.
304 A. 1. 568 Stammtafel. — Vgl.
Blamont.
— Johann von, Herr von Montaigu
n 105, 31. — m 47, 2. 107 A. 3.
138 A. 9. 176 A. 3. 195 A. 1.
264, 4. 544 A. 1. 569 Stammtafel.
— Vgl. Fonteno^.
Neuenburg, NeufohAteau, an der
Maas in 331, 30.
Neuenburg am Rhein IL 62, 10. 63,
2,5,24. 64, 34. 67,7. 71,6. 81,
17, 85, 17. 417, 1, 28, 29. 418,
14. 419,3,15. 420, 28. — m 34,
19. 235, 19. 258, 12. 379, 11.
574, 14.
Neuenburg, NeuehAtel, am See U
203, 1. 300, 23, 24. 320, 2, 6. 322,
21. 326, 6. 334, 10. 346, 1. 347,
17, 19. 350, 21. 357, 3, 4, 10. 362,
17, 30. 410, 30. 412, 1, 17. 414,
7, 15, 18. 514 Naehtr. zu 355
A. 2. — ni 19, 34. 37, 27. 45, 18.
62, 1. 205, 6. 425, 9, 34. — Vgl.
Baden -Hochberg, Markgraf Ru-
dolf von.
Neuenburgersee H 335, 14. 345, 10.
Neuenstadt II 93, 22. 183, 18. 364,
19. 433, 17. — ni 423, 16. 425, 7.
Neuenstein, Hans von IH 108, 1.
— Valentin von, baslerischer Haupt-
mann n 151, 8. 203, 22. 215 A. 3.
235, 22. 254, 2, 13. 255, 32, 34.
258, 3, 29. 259, 29. 273, 8, 20.
351, 23. — ra 59, 10. 61, 19. 89,
33. 94, 9. 95, 18. 98,18, A4.
100, 4, 12. 101, 4, 10. 309 A 1
477, 20, 22. "
NeufchÄteau s. Neuenbürg a. d. Maas.
Neuhausen, (}eorg von, Comtur i. d.
Meinau H 365, 14.
Neumarkt in der ObeipiSidz EH 159, 5.*
— Johaim von s. Pfals.
Neunkireh IH 256, 19.
Neue s. Nyon.
Neuss, Nussena, am Rhein H 102 bis
282 unifthlige Stellen; ferner 311.
22. 327, 5. 348, 10. 387, 26. 414,
23. — m 49, 13. 53, 16. 129, 3.
131,30. 133,4. 162,39. 191,31.
438, 31.
Augustinerkloster H 134, 12. 327, 6.
Hammfeld 11 135, 13.
, Hammthor II 134, 13.
Haus Kempgen 11 163, 14.
Niederthor U 135, 7. 162, 26, 30.
Oberthor II 147, 26. 162, 17. 243
A. 2.
St Quirin U 138, 29.
Rathhaus H 138, 28.
Rheinthor U 135, 7. 162, 31.
Werd n 135, 10. 163, 1. 254,9.
258, 2. 259, 14, 27. 271, 37.
Zollthor U 135, 3. 162, 18, 25.
I NeuveviUe in Lothringen H 37 A 5.
' Nevers U 149, 27, A. 4. 273 A. 2.
274,27. 275 A. 1. — m 127 A. 5.
— der Graf von (Johann von Bur-
gund) n 38, 1, A. 1.
Nicklashausen HI 47 (8) A. 1.
St. Nicolas-du-Port TL 37, 26. 204,
26. 207, 33. — m 69, 23, 25. 77,
27. 79,9. 81, 11, 13. 82,3. 83,7.
88, 15, 16, 17. 92 A. 3. 94, 15. 9S,
7, 14,28. 99,2, 11. 477,26.
Nioolaus, Weihbischof s. Friesen,
Nicolaus.
NieopoU m 638 Naehtr. su ÜI 2«7,
19.
Nidberg, Herrschaft 11 7 A. 3.
Niederdeutschland m 211, 30.
Nieder-Ehnheim H 201, 15.
Niederlande, Niederländern 162, 25.
164, 14. 425, 8. — m 116,3,8.
118, 16. 119,25. 164,5,9. 172,6.
187, 11. 330, 19. 447, 35.
Niedersachsen IH 66, 13.
Niederthor, Sigmund von TL ^11
Naehtr. su 260 A. 1.
Nieder-Wesel n 173, 20.
Personen- uud Ortenrerseichniss.
669
Niewsz 8. Nyon.
Nithart, rector ecclesiae UlmeniB et
decanus Constanciensis II 156, 21.
Niverdun 8. Yverdon.
Noire Montaigne s. Schwanwald.
Nordhansen ll 512 Nachtr. su 260
A. 1.
NördÜngen U 1 39, 23. 262,21. 328,
23. 421, 2.
Normandie HI 482, 5.
N6tre-Dame de la Victoire II 292, 18.
NoTaschetta, Noyazschette 8. Neuen-
bürg in Buigund.
Novumaugiuni s. Nymwegen.
Nozeioy 11 338 A. 1. 367, 12. 368,
11, 15. 370, 25. 413, 1. — III 324,
9 332 8.
Nuits m 1*73 A. 1. 511, 30.
Numbasum b. Montbozon.
Numerdy s. Montmirey.
Nürnberg II 22, 1. 68, 9. 112, 10.
139, 19. 229, 18. 230, 2, 17. 245,
16. 262, 19. 304, 27. 393, 5. 409,
36. 423, 7. — ni 176 A. 1. 227,
27. 237, 22. 255, 29. 316, 1, A. 1.
548, 13.
Nymweeen II 320, 12.
Nyon, Neus, am Genfersee II 307,
22. 328, 13, 16. — m 318, 11.
429, 12.
Obenwiler (Oberwiler?), Conrad von
in 590 A. 1.
Ober-Ehnheim U 51 A. 4. 198, 8, 13.
201, 15. 262, 23. 325, 27. ~ m
297, 19. 304, 9. 308, 3.
Oberhergheim HI 214, 20. 218, 8.
221, 3.
Oberldlch, Oberkirch, Heinrich von,
Domherr zu Basel n 142, 9. 183,
25. 297, 17. 315, 26. — m 220,
17. 255,27.
Oberland [oberhalb des Walensees,
Sar«m8) II 432, 4. 433; 20.
Ober -Wesel n 262, 26.
Oberwyl lU 270, 11. VgL ObenwUer.
Ochsenstein, der Herr von H 336, 13.
Odilienberg U 198, 6.
Oechtland s. Freiburg undUechtland.
Oelenberg II 42, 25. 103, 27. 105,
23. — III 403, 21.
Oesterreich, Oesterreicher II u. III
unzählige Stellen.
Herzöge :
Albrecht IL: HI 185 A. 1.
Albrecht VI.: II 7, 10, A. 2. 30
A. 2. 426, 28. 427, 34. — DI
55, 19, 20, 22, 24. 199, 13. 545,
13. — Vgl. Mechthild.
Friedrich mit der leeren Tasche
n 6, 15, 21.
Leopold, dessen Vater H 6, 6, 9,
A. 3.
Maximilian II 1 A. 2. 4, 2, 8, 15,
A. 2. 19 A. 1. 20, 20, 22. 32,
1. 33, 4. 232, 21. — III un-
z&hl. Stellen.
Philipp, dessen Sohn III 189
A. 3.
Sigismund II und IQ unzählige
Stellen.
Oesterreich, Caspar, Herold s.
Hurder.
Oettingen, Graf Ludwig von U 260,
13. 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
— m 4, 1. 149, 10 (A. 2). 150,
25, A. 5.
— Graf Ulrich von II 512 Nachtr.
zu 260 A. 1.
Ofen II 323, 9, 12, 21. 324, 31,
34. — m 170, 10. 237, 30. 238,
18.
Geomkirche U 324, 31.
Liebfrauenkirche HI 324, 32, 35.
Offenburg, Hermann HI 586 A. 4.
588, 1.
Oftringen, einer von HI 61, 34.
Oland s. Aalen.
Oldenburg, Graf Adolf von H 131,
2 (A. 2),
— Graf Gerhard von U 131, 1 (A. 2).
Olgiate, Girolamo da HI 96 A. 2.
Olmütz ni 238, 8.
Oltingeni. Sundgau 11227, 27. 278,36.
Oltin^en, Hans von HI 543, 7.
Oranien, Orange s. Chälon, Johann
von.
Orbe n 218, 11. 227, 10. 232, 7.
301, 32, A. 4. 302 A. 8. 338
A. 5. 370, 26. 371, 3. — HI 45, 25.
313, 9. 316, 5. 425, 18, 25. 427,
25. 430, 19. — Vgl. Chälon, Hugo
von.
Orentzia,>Orenge (Orange) s. Chälon,
Johann von.
Orleans, der Herzog von m 37, 3
(A. 1).
Orlie, Orlier, Anton von H 372 A. 1.
373 17
Oron n 415, 12. — HI 327 A. 1.
Orsanko s. Peris.
Ortenberff H 38, 16. 80, 17.
Ortwin, Johannes, vicarius Argen-
tin. m 255, 20.
Ostia n 284, 26.
Othomannus, Calixtus, Bruder des
Grosstarken II 33, 1 , A. 2. — HI
341, 13. 356, 14.
670
Personen- und OrtsveneicImisB.
Ottensbühel, decanatus citra in 213
A. 4.
Ottmarsheim 11 63, 3. 64, 33. *419,
30. — in 191, 22.
Ougstal 8. Aosta.
Osan Casan s. Usun Hasan.
Paoot 8. Patot
Paderborn 11 232, 23. 262, 16. 347,
30.
Padua II 270, 26, 33. 271, 19.
Pain, Jehan 11 373, 2.
Palant, Anton von, burgundisoher
Rath in 371, 12.
Pallis, doctor s Galbo.
Pappenheim, Kudolf von, £rb-
marsohall n 511 Nachtr. su
260 A. 1. — in 39, 19. 40. A. 2.
50, 23. 52, 32. 53, 33. 54 A. 1.
63, 21. 71, 21. 72, 5. 76, 11,
15. 84, 1.
— Sigmund Ton, Erbmarschall n
512 Naohtr. bu 260 A. 1.
Paris ni 125, 21. 145, 22. 211,
19. 244, 3. 482, 6.
— der Propst von, s. EstouteviUe.
Pascipoven, Federigo de' ni 242,
13, A. 2.
Passau m 157, 32. 158, 14 (A. 1).
— der Bischof von m 158, 12.
Patemiacum s. Payerne.
Patot (Pacot), Peter, Leutpriester
undAstrolog II 404, 18. 405,16.
— m 87 (15) A. 2.
Paul, Oraf von, 8. Luxemburg und
St PoL
Pavia II 142, 13. — m 224, 2.
Pavie, Antoine de m 474, 11.
Pavillard , Petermann , Schultheiss
von Freiburg n 48 A. 2. — m
467, 16 (A. 5).
Pajeme n 302, 2. 306, 28. 344,
10. 362, 11. 390, 18. 428, 27.
— in 16 A. 2. 316, 23. 428, 2.
451, 31.
Paszi, de Pacis» florentinische Familie
ni 192 A. 2. 240 A. 3.
Peckenschlaffer, Johann, Enbisohof
yon Gran III 238, 3 (A. 1).
Peiger, Ludwig, Glockengiesser n
157, 28. — III 378, 19. 408, 28.
Peris von Orsanko, Abt lu Golia (?),
burffund. Gesandter ni 515, 31.
Pemolt 8. Bemolt.
P^ronne n 296, 21, 31. — m 135,
12, A. 2, 3. Vgl Bearenonu
Pemni, Hans, von Wallis III 475, 29.
Persien s. Usun Hasan.
Perugia IH 229 A. 1.
Peter von Andlau, däexetorum doe-
tor, eapellanus eccL Bas., pre-
positus Lutenbacensis, vicecancel-
larius studii Bas. H 61, 13. 27U,
21. 383, 34. —m 32, 4. 204, 16.
219, 8. 220, 9. 586 A. 1, 3. 5S7, 16.
Peter von Lamparten s. Lombardus.
Petri, Henricus m 593, 12. 5»4.
12, 30. — Vgl HenricpetrL
Peseux n 362, 30.
Pesmes m 511, 26.
Peyer 8. Peiger.
Pfaffenheim 11 42, 22.
PfaffstaU 8. Pfastatt.
Pfaligrafen bei Rhein:
Albrecht, Bischof, s. Strassbuig.
Friedrich der Siegreiche, 11 24
A. 1. 15, 15. 16, 17. 19, 15.
21, 22. 25, 3, 6. 47, 26. 48, 1.
50, 5. 51, 13, A. 4. 59. 5.
66, 24. 76, 28. 84, 17. 95, T,
21. 96. 29. 99, 1. 103, 4. 110.
24, 27, 28. 113, 9. 114, 5.
121, 31. 198, 3. 201, 34. 205.
• 10. 215, 34, A. 3. 279, 2S.
283, 6. 314, 31. 330, 19, 27.
336, 12. 426, 27, 436, 30.-
m 30, 11. 49 A« 3. 50, IX
62, 24, 30, 35. 85, 33. 88,29
(A. 2). 103, 7, 10. 169, 27.
367, 19. 435, 36. 438, 8. 444,
19, 33. 452,21, 24,27. 453,5.
465, 20. 472, 22. 530, 13.
Johann von Neumarkt, Friedrichs
Oheim IH 203 A. 3.
Ludwig in. der Blinde, Friedrichs
Vater m 199, 18.
Ludwig IV., Friedrichs Bruder m
88, 30. 103, 7. 199, 15.
Ludwig der Sehwarse, Vetter des
Vorigen, Pfalsgraf von Vd-
dens und Zweibrücken n 9, 3.
32, 3. 336, 13. — IH 103, 9.
A. 2. 136 A. 5. 341, 12. 356,
7 530 A 3
Ludwig V., PliiHppe Sohn m 199.
9, 11, 15.
Philipp, Ludwigs IV. Sohn ül
88, 30. 103, 9, 15, 19, 25. 199,
8, 10. 201, 18.
Ruprecht s. Köln und Strastburg.
Stephan v. Simmem, Ludwigs uL
Bruder U 53, 12.
Stephan, Sohn des Vorigen, Dom-
probst zu Köln n 32, 2.-111
203,29. 204,5. 217,25. 356,4.
Stephan, Friedrichs Bruder II
205, 9.
Personen« und Ortsverzeichniss»
671
PfasUtt II 43, 1.
Pfau von Rüppurr von Staufenberg,
Jacob, Domdecan II 142, 5. 143,
23. 184, 28. 315,23.
— Jacob, Domherr III 203, 4. 220,
16.
Pfe^gen, Schloss u. Herrschaft am
Blauen 11 25, 20. 4, 9, 23, 28.
55, 11. 315, 7. — m 116, 31.
117, 1,3. 119, 22. 269, 2. 634
Nachtr. su II 315, 3.
— bei Beifort s. Fhaffans.
Pfirt, Burg n 7, 30.
— Grafachaft n 20, 27. 59, 10.
82, 26, 32. 104 A. 2. 196, 4.
304, 17. 331 A. 1, 2. 332, 10.
390 A. 1. 413, 8. — m 63, 7. 134,
23. 177,22. 183 A. 2. 185 A.1.
294, 8. 298, 15. 302, 12, 23. 303,
15. 307, 23. 394, 16. 396, 7. 400,
11. 448, 33. 577, 16. 579, 29.
633 Nachtr. su II 92, A. 1.
— Herrschaft 11 108, 23, 26.
— Berthold von, Bischof, s. BaseL
— Alt-Pfirt, Dorf II 106, 19. 208, 15.
— Pfirter, Erhart m 543, 14.
Fforr, Johann Wemher Ton 11 40
A. 1. 46, 16. 49, 28. 75, 16.
Pfullendorf n 512 Naohtr. zu 260
A 1.
Phaffans, Pfeffingen bei Beifort LH
401, 33.
Philipp, Herr (von Bugey) s. Savoyen.
Phirretae s. PfirL
Piazmoret, Pyamoret b. Entremont.
Picarden H 47, 6, 9, 14, 18. 49,
18, 25. 75, 4. 76, 1, 33, 35. 77,
1, 12, 15. 86, 20. 98, 28. 99,
7. 102, 27. 128, 17. 151, 27.
162, 30, 33. 164, 6, 11. 165, 5,
15. 184, 33. 200, 27. 203. 4.
214, 32. 244, 8. 252, 20. 253,
3, 5. 254, 10. 302, 21. 352, 9.
353, 3, 28, 34. 354, 4. 356, 12.
374, 15. 422, 5. — m 35, 18.
40, 19, 22. 43, 35. 51, 29. 108
A. 1. 131, 13. 299, 21, 27. 300,
24, 37. 304, 20. 308, 22. 313,
12. 366, 29. 481, 38.
Picardic H 248, 5, 15. 282, 18.
295,4, 6. 296, 31. — m 108, 1
(A 1). 135, 22. 145, 16, 18, 23.
155, 1, 161, 9, 10, 15. 189, 26.
249, 21.
Picquigny H 291, 15.
Piemont, Piemontesen II 22 A. 3.
151, 22. 334, 29. 341, 20. 347, 2.
374, 16. — m 153, 7, 13. 331,
23. 440, 11. 456, 19. 471, 15.
St Pierre s. St Prel.
Pin m 159 A. 2. 160 A. 3. 636
Naclitr. zu m 160 A. 3.
Pisa m 202, 18.
Erzbischof:
Salviati, Francesco III 182 A. 1.
193, 9, 19, 27, A. 2. 242, 26.
Piseatoris, Heinrich, cappellanus eo-
desie Bas., clericus Uolonien. lU
204, 13.
Pistoja m 194 A. 1.
Pistor, Ulrich, cappellanus ecclesie
Constan. III 84, 12.
Plassis s. Plessis.
Platifer m 245, 18, 22, 29, 31. 258,
21.
Plessis-du-Pare m 125, 21 (A. 3).
243 A. 1.
Pleujouse, Platzhausen HI 234, 22.
Podiebrad s. Böhmen.
St. Pol, der Connetoble von II 274
A. 2. 294 A. 1. 510 Nachtr. zu
- 134 A. 4. — m 363, 32. — Vgl.
Luxemburg.
Polemar, Johann von, Bischof von
SegoTia, Cardinal H 391, 23.
Polen II 96, 8.— m 211, 9. 238, 1.
König:
Kasimir IV. H 96, 8. 197, 18.
314, 6. 320, 21. 325, 14. — HI
158, 21 (A. 2), 25. 170,10. 211,
9. 237, 28. 238, 8, 10. 530, 8.
Polenois s. Boulonois.
Polimv m 264 A. 1.
St. Politus s. St. Hippolyte.
Pomar, Heinrich, canonicus Lubicen-
sis n 392, 20.
Pomhart, Johannes II 391, 22.
Pommern II 392, 11.
Ponissons 11 247, 2.
Pont, Schloss a. d. Saane III 430, 4.
Pont'ä-Mousson, Cesaris pons, Mon-
sio m 68, 18, 19. 69, 22. 106
A. 3. 113, 3. 635 Nachtr. zu HI
69 A.1.
PontarUer U 203, 2. 204, 22. 207,
11, 17. 216, 6. 217, 12. 232, 7.
— m 29, 18. 39, 2. 53, 13. 311,
7, 15, 32. 312, 1. 423, 13, 21,
24, 26: 425, 5, 9.
Pont-de-Roide U 275, 21. 281 A.
2. — m 199 A. 7. 314, 20. 426
A. 1. VgL Montaigu, Schloss.
Ponterade s. Font-de-Roide.
Pontoz, Lienard des IH 572, 33, 35.
Pont-IUmy II 294, 26.
Pont-sur-Sambre, Jacob von II 373,
4".
Pordenone, Portenow HI 178, 2.
672
Personen* und OrtsrefseiehtiiBS.
Portugal, Portugiesen 11 284, 24, 28.
285, 3.
König:
Alfons V. n 284, 17. 325, 13. —
m 128, 33. 156, 35, A. 3. 160,
9. 530, 7. Vgl. Isabella.
Potendorf s. B.
Prag n 21, 30. — m 227, 28.
St. Prel (St. Pierre), der Herr Ton
II 293, 12 (A. 3).
Pr^tigney U 247, 3.
Preussen III 48, 13, 18, 20, 23.
Priesz s. Braccio.
Provence III 440, 10.
Pruntrut II 25 A. 3. 54, 14. 60,
33. 63, 30. 64, 7. 93, 25. 102,
30. 109, 9. 128, 24. 141, 13.
154, 19. 191, 24. 216, 22. 226,
7, 8, 19, 21. 227, 25. 238, 13.
'249, 16, 22, 26, 27, 28, 80, 33.
277, 3. 285, 7. 297, 24. 344, 4.
363, 16. 408, 4. 424, 31. — lU
52, 17. 58 A. 1. 69, 29. 70, 31.
187, 28. 199, 25. 200, 4. 21b,
19. 227 A. 6. 454, 22.
Praschenk, Sigmund II 30 A. 2. —
m 346 A. 1.
Prusteling, Sigmund II 511 Naehtr.
zu 260 A. 1.
Ptolemaeus, astrologorum prinoeps
HI 252, 22.
Pudere s. Boudry.
Punterlin s. Pontarlier.
Pürlin 8. Zscheckenbürlin.
Pusch 8. Bitsch.
Suesnoy, le III 189 A. 4.
uingey III 146, 5.
— Simon von III 183, 3, A. 2.
Back, Jörg, Marschall II 512 Kachtr.
zu 260 A. 1.
Ragusa s. Bargosz.
Bammung, MatUiias s. Speier.
Ramont, Kitter, österr. Hauptmann
zu Hiricourt H 389, 27. ^ HI
138, 16.
Ramstein, Bernhard von s. Gilgen-
berg.
— Imer von, Bischof, s. Basel.
Ramund s. Romont
Ran 8. Roye und Blesy de Ran.
Randeck, Balthasar von, canonicus
ecd. Bas. III 220, 19.
Ranfer Anthonica s. Montchenu.
Ranss, Jörg vom II 512 Naehtr. zu
260 A. 1.
Ranvers s. Montchenu.
Rapperswyl 11 7 A. 3. — IE 162,
19.
Rappoltstein U 205, 14. 281, 11.
336, 14. — lÄ 16, 2. 75, 13. 188,
34.
— Wilhelm v., Herr v. Hohenack,
Österreich. Landvogt HI 34 A 8.
63, 16, A. 2. 68, 3, 9, 17, 22.
69, 16. 74, 23. 75, 13. 80, 15.
98, 6. 107, 21 (A. 3). 114, 3,
23. 115, 15. 116 A. 3. 188. 33.
191, 14. 197, 24. 207 A.3. 213,
2, 5. 214. 4, 6, 12, 15. 221, 4.
15, 19. 254, 8. 256, 22. 258, 2.
263, 22. 546, 10. 635 Naehtr.
zu m 69 A. 1.
Ran>olt8weiler HI 108, 2.
Rasoris s. Scherr.
Basp, Hildebrand, Marsdiall Her-
zog Sigismunds II 86 A. 1. 88,
4 (A. 1).
Ratperg s. Roä>erg.
Raugraf, Oeihaid, Herr zu Dhaun.
prepositus Treveren., canonicus Ar-
gen, m 217, 12.
Ravenna H 54, 3. — 111229 A 1.
Ravensburg H 121, ^ 245, 16. 262,
22. 312 A. 2. — m 304, 14.
Ravenstein, Philipp von IH 363, 31.
Raymont s. Romont
Reoia s. Ries.
Rechberg, einer v., Propst v. Ell-
wangen U 262, 9. 512 Naehtr. su
260 A 1.
— Christoph von, Ritter 11 7, 30.
11, 7. 31, 14. 83, 31. 108, 27.
- in 371, 12.
— Hans von, Ritter H 427, 25, 34,
36. 428, 5.
— Veit von, Ritter H 29, 33. -
m 344, 30. 346 A. 1.
RecUre EI 199 A. 7.
Reding, Rudolf lU 26 A. 5.
Refe, Johann von, Domherr lu Cöln
II 148, 3, 5. 315, 35.
Regalis Mona s. Romont.
Regensburg H 304, 28. — m \''^,
21. 297, 26.
Regisheim U 72, 29.
— Anton von, Domherr 11 142, 11.
183, 26. 315, 27. — III 220,20.
255 27.
— Peter von H 71, 30. 72, 11.
Reich von Reichenstein, AmoW,
Domherr H 142, 12. 183, 26.
252, 3. 253, 25. 273, 3. 315,26.
— III 220, 17. 255, 28.
Personen- und OrtsverseichnisB.
673
Kelch von Reichenstein, Heinrich,
Ritter 11 72, 10.
— Jacob n 154, 17. — m 16, 22.
244, 23. 259, 33, 36. 467, 14.
493, 40. 495, 4.
— Peter U 252, 31. — HI 375, 15.
Reichenau 11 312 A. 2.
— Wilhelm von, s. Eichstfidt.
Reichenstein, Graf Eberhard von 11
512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Reinach, Hans Erhart von, Rit-
ter n 333 A. 2. — in 77, 29. 184,
17, 26. 185, 12. 467, 8. 635
Nachtr. «u IH 77 A. 2.
Reinhard s. Lothringen.
Reiningen U 42, 24. 76, 2. — HI
301, 6, 10.
Remagen H 53, 4. 160, 18. 167,
10. 169, 29.
Remiremont 11 102, 7. 301, 26. 308,
31. — m 33, 19. 35, 21. 73,
14, 18. 74, 2. 268, 34.
St Rtov n 247, 18.
Renat, Reinhard s. Lothrinf^en.
— Ren^ yon Anjon s. SicÜien.
de Reno, se Rhyn s. su Rhein.
Rethel, Grafschaft HI 127 A. 5.
Reuss von Plauen, Heinrich, Herr
su Greiz U 260, 18. 512 Nachtr.
zu 260 A. 1.
ReutUngen U 262, 21. — III 52,
25. 638 Nachtr. zu IH 275, 24.
Revers, Ranvers s. Montohenu.
Rhein 11 u. UI unzfihlige Stellen.
Rheinländer U 234, 7.
— Diesrheinische (linkes Ufer) U
250, 22.
— Ueberrheinische (rechtes Ufer) U
250, 14.
zu Rhein (ze Rhyn, de Reno), Cas-
par, custos eccL Bas., nachmaliger
Bischof n 25, 16. 26, 1, 7, 16.
54, 22, 35. 55, 8, 10, 21. 56, 8.
142, 7. 297, 17. 315, 25. — HI
118, 22. 200 A. 1. 207 A. 2. 220,
15, 24. 222, 4, 27. 223, 18. 233,
31. 234, 16. 235, 1. 256, 17.
259, 18, 20, 22, 24. 263, 24. 493,
37. 586 'A. 3.
— Friedrich, Bischof s. Basel.
— Friedrich, Ritter IQ 16, 21. 186,
7. 197, 8. 546, 8.
Rheinberg, Rhinberg, Berck, Bercka
II 162, 27. 167, 16, 21, 26, 29, 31.
Vgl. Helmich und In Curia.
Rhembreitbach U 169, 29.
Rheinfelden H 11, 27. 41, 23. 48,
11, 26. 59, 28, 30. 60, 11, 18.
Basler Chroniken. III.
65, 20. 67, 9, 32. 68, 3, 5, 7. 71,
27. 104, 12. 115, 10. 116, 10,
30. 394, 5. — m 54, 8. 105,
11. 117, 15, 17. 162, 18. 235,
19. 256, 9, 10, A. 6. 307 A. 2.
328 A. 3. 365, 3. 9. 36. 373, 6.
374 A. 1. 375, 12. 377, 1. 640
Nachtr. zu 378 A. 1.
Rhodus, Johanniterorden zu HI 268,
24.
Rhone HI 21, 8.
Riario, Hieronymus, Graf HI 192
A. 2. 240 A. 3. 241, 14.
— Peter, Cardinal U 54, 1, 5.
-~ Raphael, Cardinal HI 177 A. 2.
193 A. 2.
Richecourt n 247, 6.
Richental, Martin, Kaplan 11 243,
15.
Richsheym von Blow s. Reuss von
Plauen.
Riehen H 42, 5. 252, 1.
Rieher, Heinrich, Oberstzunftmeister
n 51 A. 4. 355, 24. — III 146,
23 (A. 8). 256, 3. 269, 19. 379
A. 3. 494, 9. 543, 11.
— Werlin, baslerischer Hauptmann
m 166, 15. 167, 20, 24. 168, 2,
5. 169, 6. 508, 17.
Riepper s. Pfau von Rflppurr.
Ries, das, Recia (RhaCtia AUema-
niae) H 114, 11.
Riffiere s, Riviöre.
Rigner, Hans, solothumischer Haupt-
mann in 423, 29, 35.
Rimbach, Ringbach, Ringgenbach,
Dorf und Thal U 17, 9, 10.
Ringreff, Ritter H 47, 25.
Risel (LiUe?) m 135, 22.
Ritter, Emmerich, Zinsmeister des
Pfalzgrafen HI 368, 29.
Rivi^re, la m 37 A. 5. 52 A. 1.
332, 9.
Rixheim H 43, 1.
Robeys (Roubaix ?) , der Herr von
m 363, 36.
Roche, la (Alaratza), Schloss am
Doubs II 151, 3. 169, 17. — m
310, 16.
Roche d'Or (Goldenfels), Schloss im
Bisthum Basel U 227, 2. 249, 18.
— m 454, 22.
Rochefort IH 146, 1.
— Guillaume de HI 573, 26.
Rodez m 243, 7.
Roist, Heinrich, Bürgermeister von
Zürich m. 411, 14. 414, 18.
Rolandseck U 167, 12.
Rolle n 302, 3. 328, 14. 391, 14.
43
674
Personen- nnd Ortfreneichniss.
Rom (Urbs) U 156, 24. 158, 13, 14.
284, 9, 16. 285, 1. 315, 21, 38.
391, 24, 25. 392, 28. 406, 27.
408, 30, 35. 409, 2, 3, 7. — HI
51, 11. 55, 22. 56, 2. 85, 25.
144, 4. 181, 9, 22, 27. 203, 4.
222, 29. 229 A. 1. 233, 31. 253,
20. 255, 6. 326, 11. 406, 20.
440, 2, 17. 458, 25. 561, 24. 563,
14. — Römer HI 209, 1. 228,
5, 8.
EngebbrQeke n 408, 33.
Lateran 11 408, 13, 37.
St Faul U 284, 20.
St Peter 11 391, 26. 408, 34. —
m 222, 29. 267, 37.
— P&pste:
Calizt m. n 391, 23. — IH 218
A. 4. 219, 7 (A. 3).
Eugen IV. H 329, 9.
Fe& V. m 583 A. 2.
Gregor der Heilige m 179, 4.
Johann XXIH. fi 6, 17.
Martin V. HI 203, 12.
Nicolaus V. n 406, 9. — m 55,
23.
Paul n. ra 158 A. 1.
Pius n. n 158, 14. — m 35, 32.
255, 13. 585 A. 5.
Sixtus IV. II und IH uns&hlige
Stellen.
Romagna II 151, 22. 158, 11, 15.
334, 28. — m 211, 2.
Romagnola (Aromandiola) LEI 229
A. 1.
Römisches Reich UI 171, 23. 201,
5, 7. 297, 23. 308, 11. 367, 28.
368, 36. 399, 15. 448, 8. 489, 16,
30. 490, 14, 23. 520, 34. 529, 19.
530, 9. 639, 2. 545, 10. 547, 28.
Romont II 158, 2. 301 A. 4. 302,
2. 303, 9. 364, 6. 372 A. 1. 373,
1, 6, 7, 8. 377, 2. 386, 19, 20, 25,
28, 29. 415, 11, 35. 422, 24. — III
16, 5, A. 2. 318, 10. 326, 28. 329
A. 1. 330, 2. 331, 18. 429, 24. 473,
21.
— der Graf von, s. Savoyen.
Romulus, Herr, s. Vaudrey, Claude de«
Ronchamp s. St. Loup.
Ronciglione U 158, 11, 12, 15.)
Rontsan (Ronchamp) s. St. Loup.
Hoppe m 401, 33.
Rosheim U 198, 8. 201, 16. 262, 22.
325, 27. — m 297, 19. 304, 9.
308, 4.
^ Rösslin, Messerschmied II 298, 22.
Rossschwans Pfaff, Schneider 11 287.
20, 26. 288, 4, 17.
Rostock m 30, 14.
Rosj, Roucf s. Luxemburg, Anton
von.
Rot, Peter, Ritter, BürgermeiBter
ns, 8. 11,28. 12,8. 25A. 2. 84,
9. 96, 18. 282 A. 1. 345, IS.
361, 3. — m 4, 14. 8, 26. 10, 19.
14, 7. 15, 9. 137, 26. 256, 2. 264
A. 3. 306 A. 1. 374 A. 1. 375, 29,
34. 377, 9, 17. 468, 7. 478, 35.
537, 24. 543, 1. 640 Nachtr. m HL
376, 15.
Rot, Bürger Ton Neuss U 208, 32.
209, 10, 20, 21, 26, 36, 41. 210,
11.
Rotberg.baslerischesRittergeselilecht
m 190 A. 2.
— Adelberg Ton, Domdecan II 297,
18. 315, 25. 392, 7.-10 220,
15. 255, 26. 493, 36. 499,31.
— Arnold Ton, Bischof s. Basel
— Arnold von, Ritter TL 364, 32.
— m 13, 5. 16, 15, A. 5. 74. 25.
75, 15. 156, 12.
— Johann Heinrich von, Domherr
ni 220, 19. 255, 29.
— Sophia (Vyolin) von Hl 378, 16,
A. 1. 640 Nachtr. su Hl 37^
A.1.
Röteln n 118, 12, 15. 127, 11. 157.
31. 320, 1. 334, 8. 345, 27. 346.
2. 347, 13. — in 99, 15. 187,8.
259, 12. — Vgl Baden-Hochbeig,
Rudolf von.
Rotenburg ob der Tauber II 245,
19. 262 24.
Rotenburg, Herrschaft H 426, 29.
Rotenhan, Luts vom 11 512 Nachtr.
lu 260 A. 1.
Rothes Haus, Paulinerkloster bei
Basel m 191, 13.
Rottweil n 119, 7. 245, 19. 262,24.
312 A. 2. 427, 9, 11, 14.-0
185, 26. 304, 12. 308, 8.
Rotundus Mons s. Romont
Roubaix s. Robeys.
Rougemont H 270, 11. 342, 9. 356.
12. 390, 14.
Roussillon, Gerhard von H 275, 1.
— der Ghraf von, Admiral von Frank-
reich m 37 A. 1. Vgl. Bouibon,
Ludwig, Bastard von.
Rovere, Julian de la, Cardinal H
284, 33 (A. 3). 392 A. 3. - HI
440, 18 (A. 1).
RöwUn, Hans, Schiffinann 11 240, 6.
Personen« und Ortsverseiohniss.
675
Roye U 248, 8. 206, 1.
Böyl, Clewin, Schiffmann m 477,
14-
KubempT^ 8. Biärres.
Rubens Mons s. Rougemont.
Rüdlingen s. Reutlingen.
Rudolf, Leutpriester su Ballersdorf
m 402, 8.
Rudolfi, Johannes, Comtur su Mül-
hausen und RuÜEich 11 249, 39.
Rue m 429, 19.
Ru&ch n 249, 40. — m 214, 1.
Ruff s. Xeipen.
Ruffey, Ludwig von III 195 A. 1«
544, 5 (A. 1). 569 Stammtafel.
Rülisheim 11 43, 1.
R&Uer, Jacob, Priester lu Dammei»
kiroh m 402, 26.
Rumelsperg s. Remiremont.
Runkel, Wilhebn, Herr su 11 262,
1. 51 1 Nachtr. su 260 A. 1.
Runtsillio s. Ronciglione.
Rupets s. Roche, la.
Ruppe, Anthonius von, Propst su
Motuaqua HI 515, 32.
Rasch (Ratsch), Adolf, Chorherr zu
St Peter m 282 A. 2. 640 Nachtr.
SU m 282 A. 2.
— Niclaus, Vater des Vorigen»
Stadtsohreiber, spSterOberstiunft-
meister 11 110 A. 1. 286, 20.
312 A. 1. — m 108 A. 4. 236,
4, 7. 275, 32. 278 A. 7. 281,
20, A. 2, 284. A. 2. 292, 31.
494, 11. 538, 5. 545, 28. 638
Nachtr. su m 275, 24.
— Niclaus gen. Lanwlin, Maler, Vater
des Vorigen m 638 Nachtr. su
ra 275, 24.
— Ursel, Wittwe des Malers Lauw-
lin ni 639 Nachtr. su m 275,
24.
Russ, Melchior, von Lusem III 60
A. 1.
Russ, Heinr. s. Reuss.
Rye, Anton von, Herr von Coste-
brune m 146, 4, A. 2. 183 A. 2.
8aanen n 289 A. 2. 318, 16. 394,
24. 397, 3, 4, A. 6. — m 136,
18. 319, 14. 16. 325, 13, 14.
Saarburg II 424, 10, 12.
SaargemOnd H 424, 7.
Saarwerden, Graf Jacob su 11 312
A. 3.
— Graf Niclaus su II 312 A. 3.
Sachsen II 85, 8. 96, 2, 8, 30.
104, 27. 114, 14. 139, 12, 28.
149, 25. 213, 27. 232, 26. 244,
31. 245, 2. 279, 32. 348, 2.
— Hersog Albrecht von U 260, 16.
512 Nachtr. su 260 A. 1.
— Hersog Friedrich von s. Braun-
schweig.
Saohsen-Lauenburg, Hersog Johann
Ton II 130, 36 (A. 5)«
Sachsenheim, Biichel von H 260, 14.
Sftckingen s. Seckingen.
Salamena s. Stalimene.
Salasar, Johann von II 400, 10.
401, 16, 23, 28. — m 173 A. 1.
510, 16, 27, 40, 44. 511, 3, 29,
32.
Salins E 116, 16. 207, 29. 208, 11.
221, 22. 413, 1. — m 17 A. 2.
25 A. 2. 29, 18. 37, 26 (A. 5).
62, 7, 15. 113 A. 3. 116, 15.
127, 16. 166, 17. 167, 16, 20.
246, 21. 249, 35. 446, 9. 447, 9.
Salm, der Graf von H 342, 15.
Salmansweiler, der Abt von II 512
Nachtr. su 260 A. 1 .
Salon n 247, 14.
Salviati, florentinisohe Familie UI
192 A. 2.
— Francesco, s. Pisa.
Salsburg U 68, 12. 152, 1. -r- III
137, 24. 159, 3. 169, 27. 211,
5. 238, 4.
Saltsmann, Johannes, notarius curie
Bas. n 110, 11, 13. — UI 67, 1,
20. 494, 4.
Sampe s^ Bray-sur-Somme.
Sanageti, Johannes, Domherr U 156,
5. 327, 25.
Sancourt H 248. 14.
Sandere (Semendria), Hauptstadt des
Despoten (von Serbien) IH 108,
22.
Sansargen s. St Gergues.
Sanssheim s. Seinsheim.
Sadne 11 247, 8.
St Saphorin 11 396, 12.
SartoriB, Bernhard, 'Kaplan am
Manster U 284, 16.
Sattler, Hans, Rathsherr m 543, 12.
Sau, Save II 323, 15.
Sausenburg 11 118, 15.
Saviese (Savieschin) , Walliser Kirch-
höre n 317, 20. — IH 319, 12.
Savoyen, Savoyarden TL u. IH un-
sähÜge Stellen.
43*
676
PerBonen- und Ortaveraseichniss.
Savoyen, SaToyarden, Herzogliches
Haus:
Jacob , Graf Ton Romont , Oheim
des Henogs Philibert U 295, 8.
301, 31. 302, 19, 23, 29. 303, 8.
317,2. 325,18. 335,12. 336A.1.
337, 2, A. 5. 341, 15, 24, A. 2.
343, 17. 373, 22. 415, 29. — HI
7,15. 13,29. 16,4. 20,12. 38,22.
42 Var.i 13. 43, 3. 86,40. 165, 22.
315, 31. 319, 5. 320, 9. 427, 20,
26. 430,28. 431,26. 438,2. 458,
30. 460, 29, 34. 462, 31, 35. 463, 1.
464, 30. 474, 15, 24. 530, 16.
Johann Ludwig, dessen Bruder,
Bischof, s. Genf.
lolanta, Herzogin, Wittwe II 144
A. 4. 199 A. 1. 341 A. 2. 372
A.I.— mi6,5. 21,7. 23,9,20.
25,32. 243 A. 4. 329 A.1. 438,1.
439 A. 4. 456, 5, 11. 457, 5, 18,
26,30. 458,6,10. 459,9. 460,16.
462, 31, 33. 529, 23. 530, 11.
Philibert, Herzog, Sohn der lo-
lanta n 144, 17. 145, 14, 17, 19.
396,2. 398,25.— m 21,10 (A.3\
26,7. 36,31. 37,9. 41,29. 42,3,
Var. 43, 1. 529,23. 530, 11.
Philipp, Herr von Bugey, Oheim
Philiberts HI 471, 15.
Sayn, Graf Gotthard von (Eberhard)
II 261, 9. 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
— Graf TVllhelm von H 512 Nachtr.
zu 260 A.
Scey-sur-Saöne (Zey) II 247, 8.
Schach 8. Zschach.
Schaff hart [Schaffried, Geoffiroy),
s. Leiningen, Gottfried von.
Schaffhausen II 116, 9. 144, 2. 237,
9. 249, 19. 262, 24. 312 A. 2. 432,
11. 433, 13. 512 Nachtr. zu 260
A. 1. — m 50, 26, 29. 51, 19. 82,
29. 304, 12. 308, 9. 478, 14, 33.
— Allerheiligenkloster HI 50 A. 4.
Schansinon (?), der Herr von IH
102, 3.
Schamachthal, Nikiaus von, Ritter
II 48 A. 2. 50, 12. — m 159, 31.
468, 3. 575, 37.
Schatz, Hans, Henker II 81, 29»
Schattyffyan s. Ch&teau-Guyon.
Schaumburg, Graf Wolfgang von III
157 A. 4.
Schellenberg, Johann von, Domherr
n 142, 10.
— Marquart von, österr. Gesandter
m 467, 7.
Scheue, Cheme, Johann H 293 A. 4.
Scheri^e (Chenimenil? Giromeny?
Chaindray? in der Gegend von
Remiremont und Epinal) XU US,
14.
Scherr, Diebold (Rasoris^ Kaplan bei
St. Peter m 178, 4. 179, 11. 181,
17. 587,19. 588,35. 640 Nachtr.
zu 588, 35.
Schid, Jörg EU 571, 36, 37.
Schidle von Glarus, Vogt UI 468, 14.
Schidler, Ammann von Appenzell III
468, 16.
Schilling , Bernhard , basleriseher
Hauptmann III 95, 17. 98, 23.
A. 4. 101, 15.
Sohinen, Wemher von, Ritter II 105,
11. 109, 26, 28. 110,6.
Schlettstadt U 21, 23. 36, 18. 51
A. 4. 53 A. 1. 66, 22. 71, 22. 85,
16. 87, 11. 115, 13. 125, 10. 237,
10. 239, 11. 244, 11. 243, IS.
262, 22. 277, 21. 279, 4. 280, IS,
20. 305, 18. 325, 27. 343 A. 1.
349, 20. 367 A. 1. 389, 3. 423. 7.
431, 31. 433, 9. 436, 28. — ÜI
44, 20. 62, 33. 88, 8. 90, 4. 98, 11
119,20. 172, 25. 180,21. 258,13.
297, 18. 298, 12. 304, 8. 308, 3.
422, 36. 426,5, 18. 453,31. 465,
2L 468,10. 518,19. 575,23.576,
19.
Sohleusim^en s. Henneberg, Berthold.
Schlick, Herren von H 22 A. 1.
Schlierbach, Hans (Gyner von) II
364, 32. ~ m 16, 17, A. 5.
— Rudolf III 420, 19.
Schmitt, Andreas, genannt Vortag;,
Comtur des Deutschen Hauses in
Basel U 270, 19. — III 155, 7. 196,
17. 206, 11. 250, 29. 535 A. 1.
536, 3. 544, 14, 26. 545, 31. 549,
10, 12.
Schnepperlin, Rudolf IH 543, IZ.
Schoch, Hauptmann des Abtes Ton
St Gallen II 512 Nachtr. zu 260
A. 1.
Schönenberg , Marquart von H 67,
26, 27. 71, 29. — m 374 A. 1.
375, 16.
Schönenbuch H 25 A. 3. 54, 10.
Schönkind , Peter IH 365, 3, 7, 10.
17. 374 A. 1. 377, 17. 378 AI
379, 10.
Schott, Peter, Strassburgiseher Ge-
sandter n 89 A. 3. 272 A. 4. -
m 143 A. 4. 388, 9.
— Strassbumr Domherr, Sohn des
Vorigen ifl 384, 27. 385, 6.
Personen- und Ortsverzeichniss.
677
Schottland II 98, 33. 119, 16. 291
A. 3. 325, 13. 393, 2. — IH 181,
24, 25. 211, 11, 14. 529, 21. 530,
8. -. Schotten n 401, 29.
Sehuru, Hans, Gesandter von Appen-
zell m 468, 16.
Schuttem II 121, 33.
Schatz, Meinrad, Ton^ Waldshut,
basleriseher Söldner II 204, 1.
259 A. 3. 313, 17. — m 45, 3.
J66, 16. 167, 11, 27. 168,4, 16.
169, 6. 508, 16.
— Thomas, Sohultheiss von Ensis-
heim II 85, 19.
Schwab, Klaus DI 409, 10. 411, 17.
413, 2, 4.
Schwaben 11 112, 13, 20. 114, 13.
116,28. 119,7. 144,2. 252,37.
304, 28. 312, 8. 346, 36. 388, 6.
394, 9. 433, 26. — HI 12, 14. 114,
1. 128, 28. 156, 26. 166, 8. 169,
32. 227, 3. 517, 17.
Schwarzburg, Oraf Balthasar von II
260, 13. 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
— N. von, canonicuB Arsen. III
217, 20.
Schwarzenberg (Schwanburg) s.Seins-
heim.
Schwarzenthann,^ Kloster III 215, 9.
Schwarzwald, Schwarzwälder 11 23,
2. .41,23. 48,11. 60,30. 66,1.
79. 18. 81, 14. 84, 7. 115, 10.
116, 10, 31. 268, 32. 276, 14. 278,
23. 300, 6. 346, 36. 417, 9. — III
6. 37. 16, 2. 68, 21. 85, 10. 128,
24.. t53, 29. 156, 27. 180, 22.
255, 23. 258, 4. 259, 14. 293, 1.
294, 9, 304, 2. 365, 1, 14, 29. 633
Nachtr. zu II 92 A. 1.
Schwatz im Innthal UI 576, 17.
577, 5.
JSchweinfurt II 262, 25.
Schweiz, Schweizer s. Eidgenossen.
Schwend, Felix, v. Zürich II 364, 29.
Schwyz II 118, 24. 119, 31. 285,
25, 30. 325, 30. 344, 11. 357-, 17.
363, 4. 378, 26. 386, 7. 387, 18.
389, 11. 431, 7. 432, 15, 37. —
lU 8, 16. 10 A. 1. 26, 15. 119,
10. 136„ 17, A. 7. 140, 4, A. 4.
155, 11. 172, 22. 211, 21. 223,
25. .245, 33.. 246, 1. 308, 7. 423, 1.
468, 12. 518, 14.
Schwytzlin, Paulus III 543, 6.
Sculteti (Schultheiss), Conrad, custos
Lutenbacen. III 205, 11.
Scutari in Albanien in 236, 18. 240
A. 1. 266, 8.
Seckenheim III 88 A. 2.
Seckingen II 41, 23. 60, 29. 65, 20.
66, 2. 101, 14. 115, 10. 116, 10,
29. — m 235, 19. 364, 25. 478,
34.
Seckler, Hans, Stadtbote 11 255, 28.
259, 16. 268, 28.
Seeland H 21, 3. 22, 10. 94, 18.
96, 10. 97, 20. 129, 5. 136, 16.
144, 24. 151, 26. 172, 37. 190, 39.
405, 37. 425, 9. — IH 28, 12. 30,
16. 51,27. 148, 18. 177, 23 A. 7.
249, 21.
Seevogel, Hans Bernhard lU 377, 21.
Segenser, Burkhart, Schultheiss zu
Basel m 537, 31.
Segem, Oraf Wilhelm von U 260, 9.
511 Nachtr. zu 260 A. 1.
Segeser, Hans Arnold, von Bern TL
364, 28.
Seinsheim, Erkinger, Freiherr von
II 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
— Michael von, Herr zu Schwarzen-
berg n 260, 15. 512 Nachtr. zu 260
A. 1.
— Sigmund von, Herr zu Schwarzen-
berg n 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Seibach, Lux, Stadtschreiber III 640
Nachtr. zu HI 278, 10.
Selommes III 240 A. 3. 242, 11.
Semendria s. Sandere.
Sempach II 6, 7.
Sene s. Savn.
Senlis U 292, 16.
Sennheim H 61, 1. 63, 31.
— Jacob von, Pannerherr der Bas-
ler H 118, 31. - HI 4, 15. 15,11.
409, 10. 411, 17. 413,2,4. 420,20.
Sentbach s. Sempach.
Seranis (Senarpont?) in der Picardie
n 248, 14.
Sforza s. Mailand.
Sibental s. SimmenthaL
Sicarii, Partei in Florenz HI 192,
24, 28. 193, 4, 6, 10, 24. Vgl. Pazzi
und Salviati.
Sicilien (Königreich Neapel) III 150,
8. 211, 2. — Vgl. Neapel
— Ren6 von Anjou, Titular- König
von Jerusalem und Sicilien II 291
A. 3. — in 128, 15. 529, 22
(A. 6).
Sidler, Uelli, von Immensee HI 284
A. 2.
Sidlerin, Ennelin III 638 Nachtr. zu
in 275, 24.
Siebenbürgen U 323, 14.
Bischof: Gabriel U 325, 2.
Siena, Erzbischof von, Cardinal HI
222, 28.
678
Personen- und Ortsverieichniss.
Sierens II 42, 23.
Sierka. d. Mosel H 313, 12. 424, S. —
m 33, 19.
— Oraf von, Domprobst zu Trier II
32, 9, A. 11. — 111385, 5.
Silenen, Albin von II 60 A« 1. 468
A. 2.
— Jost von s. Orenoble.
Simler (Symler), Johannes, officialis
Argentin. m 67, 18. 216, 30.
Sinunenthal in 5, 3.
St Simphorin s. St. Saphorin.
Simpol s. St Pol.
Sinsij? n 160, 17. 167, 10. 169, 29.
Sirlam s. Irlan.
Sitten II 317, ], 3, 6, 7, 11 23. 318,
4, II. 319, 5. — Bischof:
Walther auf der Flae II 319, 5.
325, 22. 328, 7. 406, 14. 407, 21.
409, 30. — m 319, 13, 15, 16.
461, 20. 475,31. 476, 7.
Slitzkow, Johannes Michahelis de,
presbiter II 21, 29.
Soest m 182, 14.
Solipiere s. Surpierre.
Sohns, Graf Cuno Ton II 261, 24. 512
Nachtr. su 260 A. 1.
— Oraf Otto Ton II 261, 10. 511
Nachtr. lu 260 A. 1.
Solothum II u. m uns&hL Stellen.
— St Ursusmanster m 424, 30.
428, 28.
Sonnenberff, Eberhard von Wald-
burg, Erb-Truchsess, Oraf Ton II
32 A. 13. 260, 10. 511 Nachtr.
2u 260 A. 1. -- m 346 A. 1.
358, 6.
— Hans II 32, 10. 261, 6. 512
Nachtr. su 260 A. 1.
— Jörg n 512 Nachtr. su 260 A. 1.
— Otto , electus Constanciensis
U 156, 8, 25. 157, 1. 222, 11.
242, 12. 251, 9, 15. 285, 32.
325, 9. 327, 16. 328, 24, 31.
329, 13, 22, 24, 25. 406, 5. ^
III 22, 3. 31, 11. 35, 27. 36,
6. 37, 17. 40, 10, 12. 50, 26.
51, 21. 54, 1. 71, 4, 28. 76, 7.
89, 6, 17. 140, 27, 30, A. 4. 151,
4, 9, 13. 152, 16, 20. 202, 24.
213, 1, 4. 227, 15.
Sons, der Herr Ton m 472, 10
(A. 3).
Sophoron (?) m 267, 24.
St. Sorlain s. Irlan.
Sove, der Herr Ton U 125, 24.
510 Nachtr. su 125, 24 ff.
Spanien U 98, 33. 119, 16. — III
136, 10. 156, 34. 160, 9. 211,
13. — Vgl. Castilien.
Spät, Spett, Hans H 30 A. 1. -
m 344, 30.
Speckesser, baslerisdier Söldner IE
15, 3.
Speier 11 76, 27. 139, 23. 237, 10.
245, 18. 252, 6, 37. 262, 26.
312, 11, A. 3. 348, 23.--ffll76
A. 1. 199, 13. 201, 16. 202, 1,
27. 203, 4. 209, 13. 210. 14.
211, 32. 215, 22. 398 Var. 406,
24.
Bischöfe .
Hehnstädt, Ludwig Ton m 201,
16, 23 A. 3. 202, 27. 2ü9,
14. 210, 13.
Hehnst&dt, Raban Ton III 201,
16, 23 A. 3.
Rammung, Matthias III 201, IT»
A. 2.
Speier, Jost von III 467, 15.
Spinal s. EpinaL
Spoleto n 54, 3.
— Oentilis Ton s. Anagnl
Sponheim H 260, 19.
Sprenger, Jacob, von Basel, Prior
Prediger Ordens in Kök m 230
A. 2. 232, 28, A. 8.
Sprunglin, Heinrich EI 250, 22.
Stadion, einer Ton m 189, 29.
Stftfis s. Estayayer.
Stalden s. Am Stalden.
Stalimene (Lemnos) HI 236 A.4.
266, 11,
Stall, Conrad vom 11 48 A 2.
— Hans vom, solothumer Stadt-
Schreiber HI 468, 25 (A. 3).
Starhemberg , Johann von III 15T
A. 4.
Staufen HI 572, 10.
— Martin Ton HI 571, 17, 27.
572, 11.
Stauffenberg, Oeorg von HI 221,
24.
— Ludwig Bock von, Domhen III
637 Nachtr. su III 220 A 3.
Stechilin, BOrgenneister Ton Brei-
sach U 78, 7. 85. 12.
Steger, Urs, solothum. Oeflandter
ni 468, 15 (A. 3).
Steiermark H 21 , 31. 23, 6. 1S6.
5. — m 177, 21.
Steier IE 55, 26, 30.
Stein a. Rhein IH 22, 9.
Stein, vom, Brandolf (Hartmann,
WendeUn) , von Bern II 338, 9»
11, A. 5. 339, 1. 360, 8. 364,
24. — m 320, 25.
Personen* und Ortsveneiehmss.
679
Stein, Tom, Conrad, (de Lapide)
Edelknecht V. Constans m 55, 16.
— Hans, Yon Bern III 157, 14, 17.
— Harteid, doetor, Dompropst xu
Bamberg U 33 A. 1. — Ul 356,
12.
— Heinrich, su Constans in 31, 18.
— Jörg, päpstl. Notar, Sohn Con-
rads ni 55, 10, 15, 28, 30. 56,
1, 5.
— Marquard, Wirtemberg. Vogt zu
Mömpelgard IL 93, 4. — lU 17,
15. 434, 22.
— Wilhelm, Bruder Conrads III
55, 18.
Stein, Herren sum:
Emmerich (Swerieh) U 262, 2. 511
Kachtr. su 260 A. 1.
Friedrich (Wirich) U 262, 1. 511
Nachtr. su 260 A. 1.
Steinen bei Neuss TL 131 , 7. 230,
24, 28. 235, 14. 243 A. 2. 245,
13. 252, 34, 38. 253, 2. 254, 3,
6. 255, 10, 31. 258, 34. 259, 11,
12. 262, 27.
Stempfer, Heinrich, Basler Haupt-
mann n 356 , 25. — m 434 A. 4.
Stephan »Weyda«, Woiwode (Türst)
der Moldau H 323 , 13. — IH 108,
21.
Stemberg, Zdenko Ton III 157,
A. 4.
Stemenberg, der Graf von II 109,
22. — in 227, 22.
Sternen, Matthias zum H 287, 15.
Stetten, Leonhard (Hans) von, Com-
tur zu Beuggen HI 196, 17. 535,
5. 540 A. 1. 545, 2, 31, 33, 38.
546, 16, 29. 547, 3.
Stocker, Johannes, Kaplan am Mün-
ster n 239, 18. 275, 4.
Stoffel, Freiherr Hans zu II 261, 7.
512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Stofflen, Johann .Ulrich von, Dom-
herr zu Basel .und Constanz 11
142, 6. 156, 23. 315,. 24. — III
220, 16.
Stör, Adelsffeschlecht II 340, 26.
— Burkhard, Propst v. Amsoldingen
m 247 A. 2.
Storck, Erhard, Domherr zu Chur
in 251, 14.
Stosskorb, Hans, Venner n 259, 30.
Straelen U 213, 6.
Strassburg n und IH unz&hlige
Stellen.
St. Johannes in Undis U 330, 4.
Strassburg, ELarmeliterkloster n
330, 4.
• Karthaus U 330, 3.
St Katharinen U 330, 3.
St Marx II 330, 3.
Münster n 423, 15. — Hl 210,
5. 215, 11. 587 A. 5.
Pfennigthurm HI 143, 11, A. 4.
Bischöfe :
Albrecht, von der Pfalz HI 210,
3, 11, 216, 4, 6, 19. 217, 4.
Amandus TU 216, 23.
Arbogastus m 216, 22.
Conrad yon Bussnang H 14 A. 4.
16 Var. •
Floreneius m 216, 23,
Justus m 216, 23.
Ruprecht v. d. Pfalz, U 14, 13. 15,
1. 16 Var. 17, 1, 16. 53, 11.
93, 28. 117, 8. 132, 32. 149,
19. 198, 10, 13. 201, 18. 207,
38. 246, 10, 11. 262, 7. 281,
9. 300, 4. 304, 20. 308, 27.
325, 22. 336, 11. 343 A. 1. 346,
37. 378, 21. — ni 143, 4,
A. 4. 172, 17. 175, 7. 180,
18. 203, 6. 210, 9. 215, 11.
297, 11. 304, 6. 308, 2. 422,
35. 426, 2, 14, 16. 453, 26, 29.
467, 9. 518, 8.
Weihbischof n 223, 21..
Ströuwlin, der Fürkäufer* IH 408,
23.
Strub, Peter Hans, Mitglied des
Raths n 298 A. 2. — m 543, 8.
Strusz, Johannes ni 494, 3.
Studenoberlin, Söldner U 112 A. 1.
229, 14. 230, 13.
Stumpf (Stumpp), Hans, Diener des
Raths n 351, 24. m 375, 32,
37.
Stürzel, Conrad, Österreich. Rath IH
546, 9.
Suffren de Baschi, Rath Herzog
Renats m 111 A. 1.
Sulgen (Sulgaw) m 84, 8 (A. 2).
Sulz im Ober-Elsass U 16 Var. 17,
4, lo; 15, 22, 24, 27. — IH 15,
19. 213, 17, 20, 29. 269, 20.
Sulz, Qraf Alurig von II 32, 8.
261, 4. 394, 3. — m 34, 21.
356, 26.
— Graf Rudolf («Ulrich«) von II
1 A. 2. 8 A. 2. 32, 7. 512
Nachtr. zu 260 A. 1. — m 35ö,
25.
680
Personen- und OrtSTerzeichnisB.
Sulsmatt n 42, 21.
Summer, der 11 427, 25. .
Sundgau II. \i. in unsfthl. Stellen.
Sunnen^g, Oilg, Kaplan zu ^lotz-
heim ifi 105, 5 (A. 1). 484, 31,
38. 485, 4, 11, 12, 17. 487, 29.
Suns 8. S^onß.
Sureix 8. Evreux.
Surgant, Johann Ulrich, Pfarrer zu
St Theodor III 54 (9) A. 2. (63, 23).
SArlin, (POrlin) Bernhard , Ritter n
282, 5. ~ m 264, 1. 543, 2.
— Peter, Ritter n 16, 27, A. 2.
— Thoman, Oberstzunftmeister III
• 4, 14. 8, 27. 15, 10, 16, 14. 145,
20. 256, 3. 543, 2. *
Surpierre HI 318, 10. 430, 5.
Sursee III 148, 11.
Sutor, Wetzel, Weber m 587, 3.
"Switenses s. Schweizer.
Sygmunt s. Egmont
Symey s. Chimaj.
Synner, Heinrich m 590 A; 1.
-Syryg, Syrck s. Sierk.
Tafers m 326, 25, 29.
TaU 8. Vaux.
-Tallemontis, vallis 8. Delsberg.
Tamy s. Cherron.
Tann, Peter von m 543, 13.
— Walther von, Söldner II 511
Nachtr..zu 260 A. 1. — m 68, 7.
69, 14. 81 A. 1. 635 Naohtr. zu
m 68 A. 1.
Tannbach s. Dambach.
Tarent, Friedrich von, Sohn König
Ferdinands I. von Neapel 11 158
Var. 192, 8. 200, 25. 204, 26.
207, 28. 234, 1. 363, 27. 436, 27.
— m 11, 34. 12, 1. 441 A.I.—
Vgl. Neapel
Techtennann, Hans, Freiburg. Ven-
ner m 467 A. 5.
Teram s. Torens.
Teucri s. Türken.
Textoris, Peter, Domherr U 142,8.
— Wilhelm, aus Aachen, Domherr
und Prediger am Münster U 193,
1. 195, 35. 208, 21. 232, 10.
286, 10. — m 142, 1, A. 1. 204,
17.
Thann 11 19, 12. 45, 21. 51, 1.
52, 1, 2. 53, 24. 56, 37. 58, 11.
59, 31. 60, 4. 66, 28. 67, 10.
68, 16. 71, 12. 81, 7, 13, 20, 22.
85, 17. 86, 6. 87, 14. 89, 19.
102, 4. 103, 32. 106, 10. 203,
13, 15. 302, 16. 346, 10. — HI
24, 12, 15. 31, 31. 35, 22. 73,
15. 87, 9. 114, 2. 221, 2S. 300,
35. 377, 22. 379, 13.1 456, 30.
577, 17. Vgl. Tann.
Thanner Steig n 203, 10. 297, 32.
Thenem, Bürger von Dole lU 261,
2S.
Thengen (»Montfort*), Gr&fin Barbara
von , Gemahlin Peters von Hagen-
bach n 53, 23. 58, 10. 59, 20. 61,
18.
Thierstein, Schloss m 117, 3. 119,
23. 269,. 2.
— Graf Oswald von, österr. Land-
vogt II u. m unz&hL Stellen.
— Graf Wilhelm von II .197, 31.
— m 269 A. 1.
ThionviUe s. Diedenhofen.
Tho\>in, Johannes, v. Dole 111261,
34.
— tudwig, von Dole m 261, 31.
Thoulom, Claudius von s. Bastle.
Thun' am See 11 390, 21.
Thun', Dhaun s. Raugraf.
Thuregum 8. Zürich.
Thurgau H 7 A. 3. 432, 3. 433,
20.
Thuriken s. Türkheim.
Thüring, Ulrich, Schulhen HI 586, 6.
Thüringen 11 85, 8. 96, 2, 8, 31.
102, 22.. 104. 27. 114, 14. 232,
27. 279, 33.
Tiber n 284, 19, 26. 408, 32.
Tiberinus, Johannes Mathiaa HI
482, 35.
Tieffen, Johannes von, Grosacomtui
des Deutschordens m 548, 14.
tiefmatten HI 402, 29.
Tilia, Thomas de s. Linden.
Tilmann von Regensburg, aieium
et medicine docto'r Ili 175, 21,
28. 176 A. 1.
Tirason, der Cardinal von II 40S,
20, 24. — m 187, 33.
Tirbel s. RetheL
Torens <Torayn, Teram), der Herr
von n 289 A. 2. 319, 13. 397. 9.
— m 319, 28. 326, 3. - Vgl.
Compej'.
Tomacn 8. Toumav.
Toscana H 151, 22. 334, 29. - lü
211, 2. 229 A. 1.
Tose (Tosz) , Peter von m 543, 13.
Toul n 22 A. 3. 57, 13. - ül 29,
9. 30, 6. 66, 21. 13S, 9.
Toulouse n 401, 30.
— der Präsident von, s. Faur und
Morlhon.
Töupy, Agnes, von Balstall lU
284 A. 2.
Personen- und OrtSYerzeichniss«
681
Tour St. Martin UI 428, 1 U
Tour-de-Peil2, la (zem Tum) UI
5, 7.
Toumay, der Bischof Ton III 164,
15. 472, 2 (A. 2).
Tours m 59, 16. 510, 7.
Traber, Ulrich, Söldner-Hauptmann
m 166, 18. 167, 6, A. 2. 507,
21. 514, 15, 18.
Trackole s. Drackole.
Trapp (»Crafit»), Jacob, österr. Rath II
32 A. 5. — in 357, 27. 572, 6.
Trawa (Traveron an der Maas, süd-
Uch von Toul?) UI 138, 14.
TremigaTon 11 373, 2.
Tr^mouille, George de la s. Craon.
Treveri s. Trier.
Tribelberg (Montagne de Trillers)
II 128, 10. 154, 22. 159 A. 1.
182, 4. 191, 10, 20. 408, 2. —
UI 200, 2, A. 1, 3. 310, 9.
Trient TL 300, 26, 33. 301, 2, 3. —
m 176 A. 1.
Trier U 1 A. 2. 18, 26. 20, 3, 21.
21, 1, 9. 22, 4. 24, 5. 26, 30.
28, 22. 34, 13, 21. 35. 5. 56, 36.
82, 1. 139, 12, 31. 167, 7. 171,
8. 172, 17. 177, 14. 208,7. 213,
28. 234, 6, 12. 237, 1. 244, 30.
245, 1, 7, 8. 250, 26. 260, 20.
261, 23. 282, 10. 398, 29. — lU
332, 14. 340, 2, 7. 343, 24. 344,
14.
Dom UI 342, 26.
St Maximin II 27, 31. 29, 9, 23.
31, 15. 34, 12, 21. — m 342, 5,
26. 343, 9. 344, 27. 345, 4.
350, 33.
Pfalz n 27, 28. 28, 24. 29, 26.
St Simeonspforte UI 342, 16.
Ersbischof :
Johann von Baden, Markgraf (Jo-
hannes de Babieis) II 31, 23.
312 A. 3. 511 Nachtr. zu 260
A. 1. — lU 30, 10. 49 A. 3.
62, 32, 34. 164, 6, 14. 217, 24.
340, 18. 341, 10. 342, 9, 11.
354, 24. 345, 7. 444, 23. 445,
6. 472,23.
Troja m 267, 22.
Tronquoy, le II 248, 6. 295, 15.
Trubel, Bernhard zum lU 149, 29.
467 A. 4.
Truchsess von Waldburg s. Sonnen-
berg.
Trucksessz, Hemmann II 41, 24.
Truncke s. le Tronquoj.
Tschane (Chauny?) ll 248, 12.
Tschanlyte s. Champlitte.
Tschanwery s. Chauvirey.
Tschary s. Chariez.
Tschatnelguyon, Tchattiyon, Ch&-
teau-Guyon s. Ch&lon.
Tschawa s. Ohampvent.
Tscheweeny s. Gevigney.
Tub, Tuba s. Doubs.
Tübingen UI 139, 3, 9. 638 Nachtr.
zu m 275, 24.
— Graf Conrad von U 512 Nachtr.
zu 260 A. 1.
Tunnouwer, Caspar UI 406, 19.
Turent (Aurent) der Herr von U 319,
17. m 320, 1.
Turin UI 229 A. 1.
Türken, Teucri U u. UI unzählige
Stellen.
— Sultan : Machmet UI 266, 1, 4,
7, 11, 14, 21, A. 6. 267,3, 5, 8,
12, 18, 19, 20. 638 Nachtr. zu UI
267, 19. — Vgl. Othomannus,
Türkheim U 262, 23. 325, 28. 367
A. 1. — UI 44, 20. 297, 20. 304,
10. 308,4.
— Johann von, vicedecanus eccl.
Bas. U 142, 9. 183, 24. 315, 26.
Tum, zem s. Tour-de-Peilz.
Tuscanus, Tuschgan s. Aloysii.
Tusien (? ) UI 267, 22.
Tyrol (ad Athesim, an der Etsch) U
24A. 1. 79, 11. 94, 26. 145, 6.
152, 1. 271, 31. 300, 26. 351, 24.
365, 1. 388, 24. 390, 6. — UI
12, 14. 14, 6. 169, 23, 32. 177,
22. 240, 10, 13. 249, 13. 259,
20, 22. 576, 22:
Tzatalar s. Ch&telard. ^
Tzscharloys s. Charolais.
UeberUngen U 245, 20. 262, 23.
312 A. 2. — m 304, 14.
UechÜand U 144, 1. 344, 35. Vgl.
Freiburg.
Uerdingen II 165, 21.
Uetenheim, Christoph von, Domherr,
nachmaHger Bischof lU 220, 18.
255, 29, A. 5.
— Jacob von, Domherr lU 220, 19.
225, 29, A. 5.
Uetingen, Völmy von lU 543, 5.
Ulm U 139, 54. 156, 21. 229, 17.
230, 2, 17. 245, 16. 262, 19. 304,
27. 423, 8. — UI 63, 1. 114, 13.
578, 21.
Ulmitz UI 9, 4.
682
Personen- und Ortsrerseiolmiss.
St Ulrich, Kloster bei Münsterol II
105, 25. — m 401, 10. 403, 18.
498, 12. 634 Naohtr. su U 105 A. 4.
Ungarn U 114, 15. 186, 4. 197,
36. 291 A. 3. 320, 20. 323, 4, 6.
325, 14. 350, 2. - m 108,24. 127,
5. 203, 13. 236, 3. 237, 6, 30.
238, 20.
— König [Matthias Corrinus II 107,
18. 323, 7, 17. 324, 24. — HI
18, 22. 30. 24, 26. 40, 25. 53,
23. 55. 10, 31, 33. 56. 5. 108, 17.
158, 12, 22, 26. 163, 25. 165, 8,
13. 169, 30. 170, 7, 11. 174, 16.
211, 9. 228 A. 3. 235, 26. 237,
2, 16, 25, A. 1. 238, 7, 21. 529,
23. 530, 6.
Ungersheim m 213, 24.
Unkel n 160, 18. 169, 29.
Unterwaiden 11 118, 24. 119, 31.
285, 24, 30. 325, 30. 344, 11. 386,
7. 432,9. 433, 11. — HI 8, 15.
lö A. J. 133, 16. 136, 17, A. 7.
140, 4, A. 4. 155,12. 172,22. 304,
11. 468 Var. 478, 13. 518, 15.
— Nidwaiden 11 432, 27.
— Obwalden U 432, 29.
Urach III 213, 10, A. 1.
Uri n 119, 30. 285, 25. 325, 30.
344, 11. 365, 31. 386, 7. 431,3.
432, 21. 433, 10. —0 4, 17. 8,
16. 10 A. 1. 136, 17, A. 7. 140,
4, A. 4. 155, 11. 172, 21. 209,8.
211, 21. 215, 6. 223,24. 224,5,
8. 225, 4, 15, 28. 245, 20, 27,
28, 31, 32, 33. 246, 1. 258, 21.
308, 7. 423, 1. 468,11. 518, 14.
St. Ursanne (St. Ursiti) II 93, 24.
227, 3, 26. — m 454, 23.
Ursem II 285, 25, 30. 325, 31. 344,
11. — m 155, 11. 245, 20. 258,
21.
Ursi s. Duriach.
Usun Hasan (Ozan Caian), Be-
herrscher Fersiens II 393, 20, 23.
Utenheim s. Uetenheim.
Utrecht II 22 A. 3.
— Bischof David von 11 31 A. 5.
325, 17. — III 341, 14. 354, 24.
530 A. 4.
Utznach U 432, 6.
Yackeney, Vackane, Vackene s. Fau-
cogney.
Valangin, Valendys s. Aarberg.
Vallant, VaUung III 315, 27. 426,
31.
Varembon II 280, 35.
— Graf Claudius von n 105, 31. 117.
9. 151, 7. m 569 Stammtafel.
^ Johann von HL 195 A. 1. 544,
5 (A. 1). 569 StammtafeL
Varensperg s. Famsburg.
Vasis, Dtephanus de s. Hefenlin.
Yaud6mont, Grafschaft H 220, 18,
22. 423, 20. 430, 6. — m 32 A
2. 81, 6. 21. 83, 15. 106, 28.
635 Naehtr. su m 69 A. 1.
— der Bastard von m 92 A. 2.
Vaudrey (Vauldrey, Waderey), die
Herren von HI 264, 5.
— Claudius von, »herr Romulos« m
146, 12, A. 1, 5. 510, 10,21,28.
511, 1.
^ Wilhelm von m 138 A. 9. 510,
21, 24, 30.
Vaulrus, Schloss m 429, 23.
Vaumarcus (Famergfl) H 351, 19.
352, 8. 353, 3, 29, 35. 358. 6.
359, 32. 360, 10. 361 22. 363.
1. 15. — m 32», 15, 18, 21. 324,
15.
Vaux, U, im Tall U 396, 11. Vgl.
Galicienses*
Veere, der Markgraf von 11 161, IS.
165, 7.
Veldens s. Pfalz, Ludwig.
Velleohevreux II 281 A. 2.
Velti, Meister IH 590 A. 1.
Venedig, Venezianer II 114, 4. 119,
12. 144, 31. 145, 9,24. 200,23.
271, 4, 6, 10, 11, 15, 17, 27, 28.
298, 7, 8. 323, 17. 325, 17. 334,
29. 405, 27. 406, 11, 27. 409,
25. — ni 192, 2, 4. 6, 12, 19,
21. 199, 6. 202, 14, 19. 204,
24. 209, 4. 211, 1, 3. 229 A t.
235, 28. 236, 14, 24. 237, 8, 20,
29. 238, 16. 240, 7, A. 1. 245,
25. 248, 8, 16, 21, 23, 28. 249,
10, 12, 13. 253, 1. 259, 21. 266,
1, 5, 7, 14, 15, 18, 21. 267, 8,
12, 18. 326, 12. 341, 15. 474,
10. 529, 26. 530, 14. 638 Naehtr.
zu lU 236, 3.
Venningen, Johannes von, s. Basel,
Bischöfe.
— Jörg von, Ritter 11 237, 20, 25,
30, 33. — m 17, 1. 20, 16. 467,
14 493, 23, 39. 495, 4. 497,
47. 498, 3.
Verdun an der Maas H 22 A. 3.
Verdun an der Saöne HI 183 A. 2.
513, 23.
Personen- und Ortsverzeichniss.
683
Vereinunff) gemeine ; gemeiner deut-
Bcher Bund, grosser Bund, neuer
Bund in obem deutschen Landen,
confederati ligae magnae superi-
. oris AUemaniae III 3, 8. 11, 18.
17, 17. 50, 18. 129, 13. 134,
7. 166, 8. 170, 19. 175, 9. 204,
22. 226, 17, 25. 234, 2. 262,
23, 29. 263, 35. 264, 9. 265,
18. 270 A. 6. 438, 29. 439, 15.
441, 2. 442, 28. 443, 4, A. 1.
452,31. 456,7,8. 465,29.516,
7. 530 A.4.
— niedere, confederati inferiores m
258, 15, 17. 260, 4. 264, 16. 265,
5. 270 A. 6. 306, 8. 322, 4.
328, 11. 452, 30. 453, 3. 472,
25. 501, 3. 503, 41. 504 A. 1.
516, 24. 530, 1, A. 4. 575, 21.
Vennandois II 295, 12. 296, 14.
Verure (Verriöres P) III 448, 31.
Vesoul m 64 A. 1. 138, 15, A. 9.
144 A. 3. 166, 19, 33. 507, 36.
514, 16, 19.
Vest, Johannes, Official II 327, 26.
— m 39, 10, 11.
Vevey, Vivis II 434, 15. — m5, 7.
Vianden UI 74, 15. — Vgl. Nassau,
Engelbert Ton.
Vienne, der Enbisehof von m 37
A. 1.
ViUarsel, Frans von, Abt von St. Jo-
hannsen bei Erlach HI 467yar. A. 5.
ViUeneuve II 373, 20. 376, 25. 394
A. 5. 397, 3. — ni 325, 9, 14.
Villette, Louis de, Herr von Mont-
falcon m 467, 4.
Villingen H 389, 1. 427, 21.
VinalcBs, Franciscus de m 178, 8.
Vinstinffen, die Herren von 11 336, 14.
~~ Magaalena von HI 569 Stammtafel
Viquot, Johannes, magister HE 261,
13.
Virkye IH 110 A. 2.
Vimeburg, Graf Georg von H 173,
26. 511 Nachtr. su 260 A. 1.
— Graf Philipp von U 511 Nachtr.
%VL 260 A. 1.
Virst, die, s. Vogesen.
Viry, der Herr von H 372 A, 1.
373, 6, 7.
— Peter von, Domherr zu Genf HI
466 A. 3. 467, 1.
Vischer, Hans, Bathsherr IH 543,
10.
— Hans, Decan der Bruderschaft zu
St. Johann auf Burg HI 588, 17.
ViscontCr Carlo III 96 A. 2.
Viterbo IH 229 A. 1.
Vivis s. Vevey.
Vogel, Hans, Bürgermeister von St
Gallen HI 443, 32. 468 Var.
Vögelin, Friedrich, Söldner U 77 A. 5.
Vogesen (Virst) U 37 A. 5. 38, 14.
290, 22. — HI 293, 1.
Vogt, Hans, Ritter II 512 Nachtr.
zu 260 A. 1.
— Heinrich, Hofmarschall U 511
Nachtr. zu 260 A. 1.
Von Brunn s. Brunn.
Vutaens m 429, 8.
Vuülerens HI 429, 5.
Vuippens s. Wippingen.
VylU 145,28 (A. 5).
Waadt n 343 A. 4. 428, 26. — HI
316, 1. 322, 16. 461, 37. 464, 3,
7, 29. 474, 14, 23.
Wabern, Petermann von, Ritter,
Schultheiss von Bern H 48 A. 2.
50 A. 5. 85 A. 4. 364, 27. — HI 9,
7 (A. 2). 416, 25. 455, 30, 33. 468, 2.
Wachenheim s. Wertheim.
Waderey s. Vaudrey.
Walch, Claus, Gerichts -Amtmann
m 539, 35. 540, 4, 19. 541, 20,
33. 546, 35. 547, 16.
— Clfiwin, Knebels Nachbar IH
590 A. 1.
Wald, Ulrich zum H 345, 25. — HI
543, 10.
Waldburg, Truchsess von, s. Sonnen-
benr.
Waldeok, Graf Philipp von H 261,
11. 512 Nachtr. zu 260 A. 1.
Waidenburg H 104, 17. 229, 14. --
m 86, 26. 207, 13, A. 4.
Waidenburg, Claus von lU 589, 11.
Waldener, Hans, Taxator H 8 A. 2.
— Hermann, vicebalivus ducis Bur-
ffundiae, capitaneus episcopi Bas.
II 39, 7. 56, 6, 12. 57, 28, 35. 226,
10. — III 95, 17. 634 Nachtr. zu H
92 A. 1.
Waldmann, Hans, Ritter lU 165, 21.
Waldshut n 41, 22. 60, 30. 65, 20.
104,22. 115,9. 116,9,29. 204,1.
313, 17.— ni 45,4. 166, 16. 235, 18.
Waldstätte, Waldenses IH 212, 26.
Wallenstadt II 7 A. 3.
Wallis, Walliser II 301, 29. 317,7.
319, 6. 325, 23, 29. 328, 2, 3. 346,
16,30,41. 373, 20. 376,24. 396,9.
406, 15. 407, 22. 409, 32. 412,24.
414, 29. — HI 10, 6. 319, 11. 325,
8. 326, 13, 17. 430, 16. 460, 2.
461, 20. 462, 1. 463, 5. 468, 18.
475, 30. 476, 10.
6S4
Personen- und Ortsveneichniss.
Waltenheim, Dorf 11 183, 17.
Waltenheim, Jacob m 406, 3, 28.
Wangen im Allgäu 11 312 A. 2.
512 Naohtr. bu 260 A. 1. — IE
304, 15.
Waruw B. Vaulrui.
Warmondeys s. Vermandois.
Wattweiler, Heinrich von II 236, 7,
14.
Waultrin 8. Wisse.
Weber, Wilhebn s. Textoris.
Weil die Stadt, in Schwaben II 512
Nachtr. su 260 A. 1.
— Wü, Wyl, Dorf b. Basel H 42, 5.
238, 2. 289, 4. 347, 14.
Weiler 11 37 A. 5. 38 A. 3. 80, 18.
Weilerthal n 38, 16. 41, 8.
Weinsberg, Winsper, Philipp von,
Erbkämmerer II 8 A. 2. 9 A. 3.
260, 14. 512 Naohtr. su 260 A. 1.
— m 405, 5. 419, 27.
Weissenau, der Abt von II 512
Nachtr. su 260 A. 1.
Weissenburg an der Altmühl n
512 Nachtr. lu 260 A. 1.
^ im Elsass II 312 A. 3.
Wenger, Conrad, österreichischer
Rath n 32 A. 5.
Werdenberg, Gfrafenyon II 120, 33.
— Heinrich von, canonicus Argen,
m 217, 14.
— Graf Hugo von II 262, 6, 8, A.
2. 511 Nachtr. lu 260 A. 1.
— Graf Jörg von U 262, 6. 511
Nachtr. su 260 A. 1. — m 571
A. 3.
— Johann v., Bischof, s. Augsburg.
— Graf Ulrich von II 260, 8. 511
Naohtr. lu 260 A. 1.
Wemau (Bemow), Wilhelm von II
30 A. 1. — m 346, 1.
Wertnist, Werün m 638 Naohtr.
su in 275, 24,
Wertheim (Werthen, Wachenheim),
GrafFriedriohvonII261, 24. 511
Nachtr. su 260 A. 1.
-- Graf Hans von II 262, 12. 512
Nachtr. su 260 A. 1. — III 47, 8.
48, 5.
» Graf Wilhehn (Michel) von II
262, 12. 512 Nachtr. su 260 A. 1.
Wesel, Johann von in 227, 18.
230, 9, 14, A. 2. 232, 18.
Westerburg, Herr Reinhard su ü
262. 2. 511 Naohtr. su 260 A. 1.
Westfalen H 85. 9. 96, 1, 7. 102,
23. 104,27. 114,14. 137,23. 182,
18. 232, 26. 348, 2. 421, 12.
Westrich n 336, 9. — lU 28, 7.
Wettolsheim s. Wittolsheim.
Wetslar, Wetzfeier II 262, 22.
Weyda TWoiwode) s. Draekole und
Stephan.
Wibelspurg, Wiflisburg s. Avenches.
Widemont s. Vaud^mont
Wien n 21, 32. 343, 4. 369, 26. -
m 158, 5, 15 (A 1). 159, 8, 10.
165, 11, 12. 169, 31. 170, 8. 174,
18.
Wiener-Neustadt, Nova civitas Au-
strie ni 71, 16. 72, 28. 79. 32.
165, 9.
Wiesbaden II 144 A. 3. 301, U.
Wil 8. Weil
Wüer s. Wyler.
Wilhelmus de Aquisgrani, von Aqua,
8. Textoris, Wilhehn.
WiUisau IH 85, 24.
Wimpfen II 139, 22. 262, 21.
Wimpheling, Jacob HI 121-124.
382, 46. 383, 27. 384, 34.
Winoort (Vignacourt?) II 248, 2.
Windische Mark IH 178, 1.
Windsheim, Winterheim U 262 A
1. 512 Nachtr. su 260 A. 1.
Wintern s. Köniffswinter.
Winterstetter, Georg, canonicus
Constan. III 84, 6, 32.
Wippingen, Vuippens, Schloss III
430, 2.
— Rudolf von m 370, 5. 467, 16.
Wirtenberg II 93, 8. 139, 30. 1^2,
29. 244, 32. 285, 7. 304, 29. 342,
26. 346,37. 410,21.
— Graf Eberhard von II 29, 11, 19.
32. 30, 2. 32, 5. 34, 29. 261, 3.
426, 25. 427, 2, 5, 13, 15. 436, 2U.
512 Nachtr. su 260. A 1. — ÜI
169, 24. 213, 9. 341, 13. 344, 29.
346 A. 1. 356, 23. 448, 9.
— Graf Heinrich von U 82, 3. 92,
6. 93, 2, 5. 107, 13. 151, 12. ISS,
21. 213, 27. — m 57. 19, 21, 25.
200 A. 1. 227 A. 6. 250 A 1. 25!>
A.2,
— Graf Ulrich von H 255, 36. 260.
21. 512 Nachtr. su 260 A 1. -
m 88, 33 (A. 2). 106, 25. - Vgl
m 568 die Stammtafel.
Wisch (in Geldern) s. Wysch.
Wismar II 512 Nachtr. su 260 A 1.
Wisse, Johann, Landvogt von
Deutsoh- Lothringen lü 59, 14,
16, {A.6). 60, 11, 20. 61,12,15.
451, 14, 19 (A. 1). 467 A. 4.
— Waultrin (?) UI 93 A. 1.
Wissenberg, Hans von HI 5S7 A. 1-
Wisu s. VesouL
Personen- und OrtsrerzeichniBS.
685
Wittenheim , Peterhana , Gerichts-
amtmann III 539, 34, 39. 540, 49.
541, 19, 24. 546, 34.
Wittnau HI 374 A. 1.
Wittolsheim, Hans von lU 205, 13.
Wladislaw 8. Böhmen.
Worms II 139, 23. 230, 3. 237, 10.
245, 17. 252, 37. 262, 19. 312, 11,
A. 3. 348, 23. — HI 103, 30. 176
A. 1. 199, 11, 16. 227, 18. 230
A. 2.
WoBsen s. Bosnien.
Wunnenberg, von, Propst lu Oelen-
berg n 103, 28.
Wurtagarter, Bernhard III 467, 9.
Würzburg II 132, 29. 140, 6. 262,
10. — ni 48, 1, 7, 10. 169, 26.
177, 11. 211,27. 215,20. 216,28.
226, 23.
— Bischof m 211, 27. Vgl Hesler.
^Vyl 8. Weil
Wyler, Andreas, Beisitzer des Ge-
richts m 543, 13.
— Johannes, Domdecan III 585
A. 4.
Wysch, der Junker von 11 161, 20.
Wyson 8. Vesoul.
Wyttenmülin, Balthasar von 11205,
10.
Xanten 11 85, 4.
Y 8. I.
Zäsingen , Zesingen, Hetsel (Wetzel)
von m 168, 16. 169, 1.
— Richard von II 76, 10.
Zehender II 390, 20.
Zeigler, Heinrich II 8, 10. 55, 33.
S4, 10. 107, 10. — m 56 A. 2.
264 A. 3. 494, 10. 499, 32. 543, 5.
575, 38.
Zelinioro s. Surpierre.
Zenaer, Daniel, vicarius Constan.
m 255, 21 (A. 3).
Zey 8. Scey.
2Scefr'oii 8. Chevron.
SaiUMieim U 43. 1.
Zafingen III 425, 27.
ZoUern s. Hohenzollem.
Zons n 257, 13.
Zorn, Adam III 143, 2, A. 4.
Zorn 8. Hohenzollem.
Zorzi (Giorgi dell' Appalto], Barto-
lommeo, Venezianer III 266 A. 6.
Zschach, Schach, Heinrich, Gold-
schmied in 414, 36. 543, 7.
Zschaknd, Zschalant s. Challandes.
Zschalun s. Chdteau-Ch41on.
Zschandeney s. Chantoney.
Zscheckenbürlin (Zscheckapurlin,
Scheckenpürlin), Hans , Oberst-
zunftmeister II 16, 27 (A. 2). 51
A. 4. 122, 27, 28. 152, 28. 157, 25.
— HI 364, 25. 407, 31. 408, 40.
634 Naehtr. zu IH 58 A. 1.
— Hans der Jüngere, dessen Sohn,
II 152, 29 (A. 6). — m 407, 32.
— Ludwig, Sohn des Oberstzunft-
meisters n 152, 29 (A. 6). — HI
407, 32. 543, 8. 545, 29, 37.
Zscherlin von Wile (?) HI 407, 4.
Zscherlin s. ChAteau-GhÄlon.
Zschettegon, Ch&teauguyon s. Ch&lon.
Zschisere (?), der Herr von H 125,
23.
Zschupp, Ulrich IH 543, 10.
Zschuppin (?), savoyischer Gesandter
IH 467, 6.
Zug U 119, 31. 430, 22. 431, 1.
432, 22. 433, 16. — HI 10, 5.
86, 8. 136 A. 7. 140 A. 4. 148, 12.
172, 23. 308, 7. 423, 1. 468, 13.
518, 15.
Zürich H u. IH unzählige Stellen.
Zürichsee HI 234, 12.
Zütphen H 135, 1. 167, 23. 172, 37.
— HI 177, 23, A. 7.
Zweibrücken, Graf Friedrich von H
262, 3.
Zwinger, Johannes, Unterschreiber
IH 552, 27.
Nachträgliche Beriehtisug.
Bd. m 8. 422, 6. Statt »8. 9« lies: 8. 424, 22.
-ms. 576, 9. Statt »aus den Stftdten« lies: und den Städten.
Druck Ton Breitkopf St H&rt«l in Leiptig.
)
I^ei S. Hirzel in Leipzig em-heinen
Die
Chroniken
der deutschen Städte
vom 14. bis ins 16. Jahrhundert.
Auf VeranlasHung
Sr. Majestät des Königs von Bayern
herausgegeben durch
die historische Cominission bei der Königl. Academie der Wissenschaften
in München.
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