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Full text of "Beitrag zur fauna Centralpolynesiens. Ornithologie der Viti-, Samoa- und Tonga-inseln;"

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beitrag 


zur 


Fauna Centralpolynesiens. 


Ornithologie 


der 


Viti-, Samoa- und Tonga- Inseln 


von 


0. Finseh und 6. Hartlaub. 


% 


Mit 14 nach der Natur lithographirten und colorirten Kupfertafeln. 


Halle, 
Druck und Verlag von H. W. Schmidt. 


18:08, 


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Herrn 


Johann Gesar Godeffroy 


in Hamburg 


hochachtungsvoll gewidmet 


von 


den Verfassern. 


Die reichen zoologischen Sammlungen welche, auf Ver- 
anlassung des Herrn Johann Cesar Godeffroy, Herr Dr. 
Eduard Gräffe aus Zürich auf den grösseren Inseln der Viti- 
und Samoa-Gruppe sowie auf den kleinen einige Breitengrade 
nördlicher gelegenen Inseln Wallis oder U&a erbeutet hat, 
schliessen eine verhältnissmässig bedeutende Anzahl von Vögel- 
arten jener oceanischen Eilande in sich, und dürfen als die 
nächste Veranlassung zu der nachstehenden Arbeit betrachtet 
werden. Es ist diese Arbeit gleichsam die erste wissenschaft- 
liche Frucht jener zugleich merkantilische und wissenschaft- 
liche Zwecke verfolgenden Expeditionen nach der Südsee, 
welche der oben genaunte hochgeachtete Bürger Hamburgs 
vor einigen Jahren als erste Vermittelung direeten Verkehrs 
jener entlegenen Gebiete mit Deutschland zu entsenden be- 
gonnen hat, und welchen, fasst man die bisjetzt erzielten Re- 
sultate ins Auge, ein ferneres erfolgreiches Bestehen und wo 
möglich eine noch weitere Ausdehnung dringend zu wünschen 
ist. Aus geographisch -zoologischen Gründen erschien es ge- 


rathen, die zwar bisjetzt noch nicht von Herrn Dr. Gräffe 


v 

durchforschte uns aber seit der Reise der beiden Forster mit 
Cook nicht mehr unbekannte Gruppe der Tonga-Inseln mit in 
den Kreis unserer Betrachtung zu ziehen. Die beigefügten 
Originalabbildungen sind wesentlich geeignet zur Erläuterung 
einiger neuer oder ungenügend bekannter Arten und Eier. 
Wir hoffen, es werde dieser das vorhandene ornithologische 
Material vollständig zusammenfassende Fl critisch sichtende 
Beitrag zu einer Naturgeschichte Centralpolynesiens wohlwol- 
lende Aufnahme finden bei den Freunden der Wissenschaft. : 


Bremen im Januar 1867. 


Einleitung. 


Unter dem Namen Üentralpolynesien wollen wir diejenigen unter den 
Inselgruppen des stillen Meeres verstanden wissen, welche, continentaler Nähe 
und continentalem Einflusse möglichst weit entrückt, ihre insularische Selbst- 
ständigkeit und Unabhängigkeit, ihren polynesischen Character schärfer aus- 
geprägt zeigen, und die der westlich paläotropischen oder australischen Region 
Selater’s nur entfernt beizuordnen, im Hinblick auf die ihnen eigenthümliche 
Thier- und Pflanzenwelt mit einem modernen Ausdrucke „Schöpfungscentren“ 
genannt werden können. Wenn dies, wie schon Pucheran hervorhebt, in aus- 
serordentlichem Grade von Neuseeland und den Sandwichinseln gilt, die Beide 
eine Fauna von originellstem Gepräge aufzuweisen haben, so bieten doch die 
Samoa- und Tongagruppe, der Viti-Archipel, die Societäts- und Marquesas- 
inseln soviel an ihnen eigenthümlichen und characteristischen Formen dar, dass 
jener bezeichnende Ausdruck auch auf sie, wiewohl in etwas weniger prägnan- 
ter Weise, seine Anwendung findet. Die Gattungen Tatare, Erythrura, Lep- 
tornis, Sturnoides, Aplonis, Diduneulus, Serresius, Phlegoenas, Chrysoena und 
Prosobonia sind theils ächt theils vorwaltend oceanische und scheinen wenig- 
stens innerhalb der Klasse der Vögel die Annahme eines zoologisch - speeifi- 
schen Gepräges für ihre respectiven Wohngebiete zu rechtfertigen. 

Geographisch einander genähert und von nächstverwandten natürlichen 
Bedingungen influenzirt, sind die drei Gruppen der Viti-, Samoa- und Tonga- 
inseln vorzugsweise geeignet, unter gewissen gemeinschaftlichen physiographi- 
schen Gesichtspunkten betrachtet zu werden. Ihre Ornithologie, obgleich ohne 
Zweifel noch weit davon entfernt uns vollständig bekannt zu sein, ist dennoch 
erst vor Kurzem so erheblich bereichert worden, dass es in der That nicht 
mehr schwer fällt, den eigentlichen Character derselben, ihr geographisch-zoo- 


logisches Gepräge wie ihre Beziehungen zu den Avifaunen anderer Länder 


vIu Einleitung. 


festzustellen. Es wird zu den Aufgaben dieses Buches gehören darzuthun, 
dass das Kapitel von den Vögeln keines von den uninteressantesten ist in der 
Thiergeschichte der Südsee. 

Unsere früheste Bekanntschaft mit den Vögeln des stillen Meeres stammt 
her von der ersten und zweiten Reise Cook’s. Die Speciesnamen „pacificus‘, 
„eimeensis“‘, „tabuensis“, „ulietensis“, „sandvicensis“, „taitiensis‘“, u. s. w. bei 
Gmelin nnd Latham (1789 und 1790) bezeichnen ohne Ausnahme Arten, die 
von Banks oder von den beiden Forster gesammelt und nach England gebracht 
worden waren, und deren erste Beschreibung Latham’s 1782 erschienenes eine 
Epoche in der Geschichte der Ornithologie begründendes Werk „General 
Synopsis of Birds‘ enthält. Unter den hundert und ein Vögeln, welche die 
nachstehende Arbeit behandelt, befinden sich ein und dreissig von jener Zeit her 
bekannte, nämlich: Haliaetos leucogaster, Lorius solitarius, Coriphilus fringilla- 
ceus, Platycercus tabuensis, Eudynamys taitiensis, Haleyon venerata und sacra, 
Hirundo tahitica, Ptilotis carunculata, Tatare longirostris, Lalage terat, Mo- 
narcha nigra, Aplonis tabuensis, Carpophaga pacifica, Ortygometra tabuensis, 
Actitis incanus, Charadrius fulvus, Strepsilas interpres, Ardea sacra, Anas 
superciliosa, Sterna panaja, Sterna fuliginosa, Gygis alba, Anous stolidus, 
Puffinus nugax, Procellaria caerulea, Phaeton aethereus und phoenicurus, 
Dysporus piscator, Dysporus sula und Tachypetes aquilus. 

Die Societätsinseln Tahiti und Huaheine, die Marquesasinsel Weitaho 
und die beiden Hauptinseln der Tongagruppe Tongatabu und Eua oder Eaowe 
waren also von Reinhold und Georg Forster auf Cook’s zweiter Reise durch- 
forscht, und es vergeht nunmehr längere Zeit, bis unserer Kunde von den 
Vögeln Polynesiens neuer Zuwachs zu Theil wird. Als die Viti-Inseln bewoh- 
nend kennt Latham nur zwei Arten: Platycereus splendens, den er irrthüm- 
lich mit tabuensis verwechselt, und Lorius solitarius. Erst 1836 machen uns 
die Naturforscher der ersten französischen Weltumsegelung der „Astrolabe‘, 
Quoy und Gaimard, mit einer dritten, Columba vitiensis, bekannt. Und neun 
Jahre später erscheinen, durch Sir William Jardine eingeführt, Artamus men- 
talis und mit ihm als erstbekannte und zugleich merkwürdigste Art der Sa- 
moa-gruppe Diduneulus strigirostris auf dem omithologischen Forum. Die 
Südpolexpedition unter Dumont d’Urville mit den Schiffen Astrolabe und Zelee 
ist dann für uns das nächste Ereigniss von Wichtigkeit. Unsere drei Insel- 
gruppen werden von den Naturforschern dieser Expedition, Hombror und Jac- 
quinot, besucht. Zum ersten Male figuriren die Namen „Vavao‘“ (Tonga) 


und „Balaou“ (Viti) als zoologische Fundorte. Die „Annales des Sciences 


Einleitung. IX 


naturelles“ von 1841 bringen die Beschreibungen der merkwürdigen Gattun- 
gen Leptornis und Chrysoena. Aber erst 1853 wird uns die ornithologische 
Ausbeute jener grossen Reiseunternehmung in zusammenhängender streng wis- 
senschaftlicher Gestalt durch Pucheran dargeboten. Pachycephala Jacquinoti, 
Monarcha Lessoni, Sturnoides gigas, Ptilinopus Perousii und Ptilinopus Cle- 
mentinae bereichern unsern Catalog oceanischer Vögel. Inzwischen ist schon 
1844 Lichtenstein’s auf Kosten der Berliner Academie der Wissenschaften be- 
sorgte Ausgabe des zu den Schätzen der Königl. Bibliothek zählenden Manu- 
seriptes der beiden Forster erschienen. Mit Ungeduld herbeigesehnt hat dieses 
Buch den gerechten Erwartungen an den Namen seines Herausgebers nicht 
entsprochen. Lichtenstein war der Aufgabe, die er sich gestellt, damals ormi- 
thologisch nicht mehr gewachsen, und sein Verständniss der Forster’schen Ar- 
ten ist ein höchst ungenügendes. Aber die vortrefflichen Beschreibungen des 
Buches zählen zu unsern werthvollsten Documenten und lassen die für die 
damalige Zeit ausserordentliche Sachkenntniss und Befähf&ung der berühmten 
Reisenden im hellsten Lichte erscheinen. Dass so mancher Vögel, die im Sinne 
der heutigen Anschauung unbestrittenen Artenrang haben, von den Forster 
nur als Varietäten gedacht wird, darf uns nicht Wunder nehmen. Die Masse 
des unverkennbar Neuen unter dem Beobachteten blieb auch so sehr beträcht- 
lich, und scheue Ehrfurcht vor dem grossen Werke Linne’s konnte dazumal 
noch abmahnen von zu grosser Zersplitterung und Vervielfältigung. 

Kein wissenschaftliches Reiseunternehmen irgend welcher Nation hat end- 
lich unsere Kunde von den Inselgruppen Polynesiens allseitig in solehem Grade 
gefördert, als die „United States Exploring Expedition“ unter Charles Wilkes. 
Es wurden auf den Viti-, Samoa- und Tonga-Inseln etwa 50 Vögelarten ge- 
sammelt, und die Zoologen Titian R. Peale und Ch. Pickering fanden sogar 
Musse zu einer Reihe werthvoller biologischer Beobachtungen. Ueber der Ver- 
öffentlichung des die Säugthiere und Vögel behandelnden Theiles der Reise- 
beschreibung hat denn freilich ein Unstern gewaltet. Der nur in sehr wenigen 
Exemplaren nach Europa gelangte und durch die amerikanische Regierung 
selbst der weiteren Verbreitung entzogene Bericht Peale’s wurde von uns dem 
Hauptinhalte nach in Troschel’s (Wiegmann’s) „Archiv für Naturgeschiehte“ 
wiedergegeben, und als derselben im hohen Grade bedürftig mit eritisch be- 
richtigenden Anmerkungen versehen. Aber erst 1858 sollte uns das bedeu- 
tende ornithologische Material der „United States Exploring Expedition“ durch 
Uassin in wissenschaftlich entsprechender Form zugänglich gemacht werden. 


Der stattliche Band, in welchem dies geschieht, bildet die einzige reichlicher 


x . Einleitung. 


strömende unter den Quellen, aus welchen bisdahin für die Vögelkunde der 
Südsee zu schöpfen war. Noch sei erwähnt, dass namentlich bezüglich der 
Tongagruppe, G.R. Gray’s „List of Birds of the tropical Islands of the Pacific“ 
nicht unwichtigen Nachweis darbietet. Bei Berthold Seemann nur die Notiz, 
dass er 46 Arten von Vögeln als Viti bewohnend kenne, 

Wollen wir jetzt einen flüchtigen Blick werfen auf die topographischen 
und landschaftlichen Züge der drei uns beschäftigenden Gruppen, so kämen 
dabei hauptsächlich die Inseln in Betracht, auf welchen bisjetzt gesammelt wurde, 
also von der Viti-gruppe Viti-levu, Vanua-levu, Kanathia, Ovalou und Balaou, 
von Samoa die Inseln Upolu, Tutuila und Rose-Island und von dem Tonga- 
archipel 'Tongatabu, Eua und Vavao. Der Viti- oder Feejee-Archipel, gelegen 
zwischen den Breiten 19° 47 8. und 15047 8. und den Längen 180° 8°W. 
und 176° 50° 0., ist der bedeutendste der Südsee; ein complieirtes Gewirr 
von 225 Inseln und Inselchen mit einem Arealgehalt von 377 geogr. Quadrat- 
meilen. Ausgedehnte Corallenriffe umsäumen die vulkanischen sich bis zu 5000 
Fuss hohen schroffen Basaltpiks aufgipfelnden Inseln. Viti-levu, 94 Seemeilen 
lang und 55 breit, ist in seiner ganzen Ausdehnung ein Wechsel von Berg 
und Thal. Die Berge erscheinen bis zu einer gewissen Höhe mit Graswuchs 
bedeckt; die oberen Gebiete bekleidet, nach B, Seemann in der Höhe von 
2500 Fuss beginnend, dichte Waldung. Mächtige Ströme, von unendlichen 
Regengüssen durch zahlreiche Bäche gespeist, tragen eine Ufervegetation von 
wahrhaft tropischer Ueppigkeit, und die ausgedehnten alluvialen Niederungen 
nahe ihrer Ausmündung ins Meer sind mit Mangrovewaldung überwuchert. 
B. Seemann weist auf die grosse Verschiedenheit hin, welche hinsichtlich der 
Vegetation zwischen der Wetterseite der Inseln und deren nördlichen Küsten 
besteht. Dort tropische Ueppigkeit und Fülle, Schlingpflanzen und Epiphyten, 
hier schönes Grasland, hie und da mit Pandanusgruppen untermischt. Der 
grössere Theil des inneren Gebirgslandes ist noch unbekannt, 

Dasselbe gilt von Vanua-levu, der nächstgrossen Insel des Viti-Archipels. 
Landschaftlich eben so reich characterisirt erhebt sie sich nur bis zu etwa 
3000 Fuss Höhe und erscheint im Allgemeinen ruhiger gestaltet. — Ovolou, 
durchweg vulkanisch, hat wildzerklüftete Hochgebiete, die mit wohleultivirten 
und sehr fruchtbaren Thälern abwechseln. Bei 7 Meilen Breite ist diese In- 
sel etwa 8 Meilen lang. Kanathia, dem nördlichen Theile der Gruppe ange- 
hörig, „a remarcably pretty island‘‘ von 3 Meilen Länge bei 24 Meilen Breite, 
schildert Wilkes als ein bewohntes fruchtbares Hügelland mit steilem aus 


mächtigen Basaltsäulen aufgethürmten Centralpik und umgeben von einem 


Einleitung. | xıI 


Corallenriff. Viele der kleineren basaltischen Viti-Inseln sind dicht überwal- 
det. Die durchschnittliche Temperatur Viti’s ist 80° Fahr. Die grösste Re- 
genmenge fällt von October bis Mai, den heissesten Monaten des Jahres. 

Die Samoa- oder Navigatorgruppe, gelegen zwischen den Breiten 13° 30° 
und 14° 30°8. und den Längen 168° und 173° W., mit einem Flächeninhalt 
von etwa 32 geogr. Quadratmeilen, durchweg vulcanisch-basaltischer Bildung, 
begreift vier grössere Inseln in sich, deren grösseste, Sawai, ein einziger Berg- 
rücken von 6000 Fuss Erhebung, acht Meilen lang und zwei bis drei breit, 
noch sehr unvollständig durchforscht ist. Besser kennen wir Upolu und Tu- 
tuila. Noch mehr wie Viti zeigt Samoa die schönste Entwickelung contrasti- 
render landschaftlicher Elemente, und Upolu gilt für die Perle des Archipels, 
ja der ganzen Südsee. Prachtvolle Bäume von riesigen Dimensionen geben 
so diehten Schatten, dass, wie Augenzeugen versichern, die Wälder Upolu’s 
dunkler belaubt erscheinen als die Brasilien’s.. Der Character der Vegetation 
soll mehr an Indonesien als an die Societätsgruppe erinnern. Hie und da 
wiederholen sich die blätterarmen Casuarinahaine Neuholland’s. Unmittelbar 
an den Saum des Urwalds gelehnt erstrecken sich die Cocos- und Brodfrucht- 
anpflanzungen der Eingebornen. — Auch Tutuila bietet ein Bild der reich- 
sten Pflanzenfülle dar. 

Rose-Island , die östlichste Insel der Samoa-Gruppe, ist ein ringförmiges 
Corallenriff, zur Fluthzeit nur mit zwei kleinen Bänken über Wasser, deren 
eine dicht mit Pisania-Bäumen besetzt ist; zahlreicher Seevögel selten beun- 
ruhigtes Asyl. 

Ein ausgedehnter Korallengürtel schliesst die neun kleinen dichtbewal- 
deten Eilande ein, welche wir unter dem Namen Wallis oder Uea kennen 
und die, zoologisch wie botanisch als eine Art Dependenz von der Samoa- 
gruppe zu betrachten sind. (13% 24°. Br. und 176° 60°0. L.) 

Ein ziemlich abweichendes Bild von den beiden bisjetzt geschilderten 
Inseleomplexen. bildet der Archipel der flach eorallischen Hapai-, Tonga- oder 
Freundschaftsinseln dar. 'Tongatabu, die Hauptinsel, zeigt bei einer Länge 
von 15-20 Seemeilen nirgends mehr als 60 Fuss Erhebung über dem Mee- 
resspiegel. Die Vegetation steht nach Wilkes hinter keiner tropischen an Fülle 
und Ueppigkeit zurück. Die vielgerühmte Cultur der Insel fand dieser jedoch 
übertrieben geschildert. Der Character der Scenerie ist vieler Orten ein park- 
ähnlicher, und Mariner spricht von Tongatabu wie von einem grossen Garten. 
Ganz anders stellt sich das kleinere Eua oder Eaowe dar. Mehr felsig 


und kahl erhebt es sich bis zu 600 Fuss Höhe über dem Meeresspiegel. 


x Einleitung. 


Gruppenweise sieht man herrliche Baumbestände an den grasigen Abhängen, 
deren Fuss die Fruchtbaumhaine der Eingebornen säumen. Wer Georg For- 
ster kennt, dem wird die unvergleichliche Schilderung einer idyllischen Loka- 
lität im Innern Eua’s erinnerlich sein. — Die Vavao-Gruppe, der nördlichste 
Theil des Tonga-Archipels, begreift dagegen nur zahlreiche uns als völlig 
nackt und steril geschilderte Koralleneilande in sich. 

Fügt man solch’ buntem landschaftlichen Bilde die Thatsache hinzu, 
dass auf diesen von der Natur so verschwenderisch gesegneten Inseln Cen- 
tralpolynesiens essbare Gewächse und Früchte, wie Limonen, süsse Orangen, 
Wassermelonen, Zuckerrohr, Pisang, Bananen, Cocos, Chrysomela pomifera, 
Artocarpus edulis, Eugenia malaccensis, Dioscorea alata, Spondias duleis, Ano- 
naarten und andere mehr in ungewöhnlicher Fülle und der Mehrzahl nach 
das ganze Jahr hindurch die mühelose Cultur überreichlich lohnend, gedeihen, 
dass selbst die Tiefe des Urwaäldes verschiedene Baumarten mit essbaren 
Früchten birgt, dass ferner diesem vegetativen Ueberflusse eine an Arten und 
Individuen gleichreiche Inseetenfauna entspricht, so scheinen in der That alle 
Bedingungen vorhanden, um zur Annahme zu berechtigen, dass hier auch der 
Ornitholog sein volles Genüge finden müsste. Aber es steht in dieser Bezie- 
hung nur mässig befriedigend. Wenn, ungerechnet ziemlich zahlreicher zum 
Theil sehr weit verbreiteter Grallatoren und Palmipeden, 60 bis 70 Arten von 
Landvögeln eine sehr geringe Anzahl bilden gegenüber dem Flächeninhalte 
und dem landschaftlichen Reichthum der drei Inselgruppen, so erscheint die 
Summe der Individuen, also das Bestimmende des Eindrucks auf den Natur- 
freund, noch mehr in Frage gestellt. Berthold Seemann, der übrigens der 
zahlreich vorhandenen T’auben und Enten speciell gedenkt, fiel bei seiner Be- 
steigung des Voma, der höchsten Erhebung Viti-Levu’s, die Seltenheit der 
Vögel in den oberen Waldungen nicht wenig auf. Der feierliche Eindruck 
dieser öden Hochgebiete steigerte sich noch durch die lautlose Stille, die über- 
all herrschte. Und Mss. Smythe, die Verfasserin eines sehr lesbaren Buches 
über die Viti-Gruppe, schreibt, es ruhe ein eigenthümlicher fast melancholi- 
scher Reiz um die Flüsse Viti’s. Sie seien so stil. Man könne stundenlang 
auf ihnen fahren, ohne andere Naturlaute zu vernehmen, als höchstens ein- 
mal den schrillen Ruf eines Papageien in der nahen Uferwaldung oder den 
misstönigen Schrei eines Sumpfvogels. Dagegen schildert Ch. Wilkes die 
Wälder Tutuila’s als „filled with warblers;‘“ und an der schönen “schon er- 
wähnten Stelle in Georg Forster’s Reise, wo eine liebliche Oertlichkeit im 


Innern Eua’s, eine mit zartestem Rasen überwachsene ringsum mit hohen 


Einleitung. XIH 


diehtbelaubten Bäumen eingefasste Hochwiese beschrieben wird, heisst es: 
Kleine Vögel zwitscherten auf allen Seiten und Tauben girrten auf den schat- 
tenreichen Zweigen der Bäume.“ Soviel ist erwiesen, dass bis jetzt keine 
Landvögelart dieser pacifischen Inseln zu grösseren Schaaren gesellig vereint 
beobachtet wurde, Die Mehrzahl derselben scheint vielmehr paarweise ver- 
einzelt oder in kleinen Flügen vorzukommen. Als dem Eindrucke nach prä- 
valirend wird einstimmig die Taubenform bezeichnet. Es ist übrigens sehr 
möglich, dass fortgesetzte Beobachtung uns hier noch neue Aufschlüsse bringt, 
„Die Ornithologie der Samoagruppe, so äussert sich Dr. Pickering, ist weit rei- 
cher und varürter, als man gewöhnlich annimmt, namentlich auf Sawai, und 
ich habe Grund zu glauben, dass dieselbe uns noch keineswegs erschöpfend 
bekannt ist.“ 

Die geographische Verbreitung der Vögel Centralpolynesiens lässt sich 
statistisch mit annähernder Schärfe darlegen. Von den ce. 100 uns bekannten 
Arten wurden auf dem Viti-Archipel 59, auf den Samoa-Inseln 48 und auf 
der Tonga-Gruppe 31 beobachtet. Als Viti ausschliesslich angehörend kennen 
wir 18, als samoensische 14 und als exelusiv tonganische nur 4 Arten. Ge- 
meinschaftlich bewohnen Viti, Samoa und Tonga: Strix delicatula, Endynamys 
tahitiensis, Collocalia spodiopygia, Ptilotis carunculata, Carpophaga paeifica, 
Rallus pectoralis, Ortygometra tabuensis, Actitis incanus, Charadrius fulvus, 
Ardea sacra, Anas superciliosa und Phaeton aethereus, also 12 Arten. Und 
13 Arten sind es, die der Viti- und Samoagruppe mit Ausschluss des Tonga- 
Archipels angehören, nämlich: Pachycephala ieteroides, Myzomela nigriventris, 
Myzomela jugularis, Lalage terat, Myiagra castaneiventris, Ptilinopus Perousii, 
Ptilinopus fasciatus, Columba vitiensis, Phlegoenas Stairi, Ortygometra quadri- 
strigata, Limosa uropygialis, Strepsilas interpres, Dysporus sula. Drei Arten 
bewohnen Samoa und Tonga ohne bisjetzt auf Viti beobachtet worden zu 
sein: Coriphilus fringillaceus, 'Tatare longirostris und Phaeton rubricauda. 
Und fünf Arten Viti und Tonga, aber wie es scheint nicht Samoa: Platycereus 
tabuensis, Haleyon sacra, Collocalia vanicorensis, Aplonis tabuensis und Sterna 
Bergii. Kaum bedarf es des Zusatzes, dass bei diesen zunächst nur relativ 
werthvollen Verzeichnissen die Stelz- und Schwimmvögel eine untergeordnete, 
die Landvögel dagegen eine mehr entscheidende Bedeutung beanspruchen. 

Es scheinen ferner von den hundert Vögeln unserer Inselgruppen 44 
Arten noch weiter über Polynesien verbreitet zu sein, 37 zugleich in Austra- 
lien, 25 in Indien, 9 in Afrika, 8 in Amerika und nur eine Art, nämlich 


Strepsilas interpres, in Europa vorzukommen. 


xIV ‚ Einleitung, 


Die vorwaltend australische Verwandtschaft der Vögelwelt Centralpoly- 
nesiens erscheint somit auch numerisch eonstatirt. Dabei darf indessen nicht 
unerwähnt bleiben, dass, wenngleich Platycercus, Ptilotis, Monarcha, Myiagra, 
Myzomela, Pachycephala, Ptilinopus im Allgemeinen als den australischen Cha- 
rakter vertretend bezeichnet werden können, dennoch nur eine der central- 
polynesischen Gattungen, Petroica, eine specifisch neuholländische ist.*) Als 
ein Neuholland und Polynesien gemeinschaftlicher Zug von Bedeutung ist end- 
lich das Fehlen der Specehtform und der Bucerotiden hervorzuheben. 

Von der kleinen Wallis- oder Ueagruppe kennen wir acht Arten. Drei 
derselben, nämlich Coriphilus fringillaceus, Ptilinopus faseiatus, und Rallus pecto- 
ralis sind zugleich samoensische; vier von den übrigen, Aplonis tabuensis, Actitis 
incanus, Porphyrio vitiensis und Anous leucocapillus sind bekannte Viti-Arten. 
Nur die beiden letzteren und Ptilinopus fasciatus fehlen der Tonga-Gruppe. 

Die Vertretung der Familien auf den central-polynesischen Inselgrup 
pen betreffend, so überwiegen von Landvögeln die Museicapiden mit 12 und 
die Tauben mit 11 Arten. Dann folgen in absteigender Ordnung die Melli- 
phagiden mit 6, die Psittaciden und Alcediniden mit je 5, die Falconiden, 
Laniiden, Fringilliden, Sturniden und Cuculiden mit je 3, die Cypseliden mit 
2 Arten und die Strigiden, Hirundiniden , Sylviaden und Turdiden mit nur 
einer Art. Unter den Sumpfvögeln stehen die Ralliden mit 8 Arten gbenan. 
Dann folgen die Charadriaden und Ardeiden mit je 2 Arten. Unter den 
Seevögeln figuriren die Sterninen mit 11 Arten, 

Es fehlen von Hauptformen wie schon bemerkt, die Pieiden und Buce- 
rotiden; dann auch die Caprimulgiden und Meropiden, welche letztere bekannt- 
lich in Australien und den Papualändern mit einer und derselben Art ver- 
treten sind. 

Was wir von der Lebensweise der centralpolynesischen Vögel wissen, 
beruht auf den spärlichen Nachrichten der Forster, Peale’s, Pickering’s und 
Gräffe’s, zudem auf den zerstreuten Notizen weniger Anderer. Besondere Be- 
rücksichtigung verdienen, wenngleich nur mittelbar uns berührend, die vortreff- 
lichen Beobachtungen , welehe v. Kittlitz über die Vögel der Carolinen und 
Marianen veröffentlicht hat. — Als eigentliche Waldvögel werden namhaft 
gemacht: Sturnoides atrifusca, Merula vanicorensis, Myiagra albiventris, Mo- 
narcha nigra, Rhipidura nebulosa, Myzomela nigriventris, Haleyon/recurviros- 


*) Die Neu-Guinea u. s. w. bewohnende Petroica zählt zu den weniger typischen Arten 


. . . Bin a . Per ‘fe 4 F . no $ 
und hinsichtlich der für Neucaledonien aufgeführten bedarf es näheren Nachweises. 


Einleitung. xV 


tris, Carpophaga paeifica und die Mehrzahl der Ptilinopusarten ; als mehr offene 
Stellen frequentirend dagegen: Aplonis tabuensis und brevirostris, Erythrura 
eyanovirens und Pealei, Artamus mentalis, Lalage terat, Tatare longirostris, 
Zosterops flaviceps, die Pachycephala-Arten, Ptilotis carunculata, Haleyon sacra 
und Pealei. Die Mangrovedickiehte der Flussmündungen scheinen unter An- 
deren zu lieben Platycercus splendens, Pl. personatus und Haleyon sacra ; auch 
Haleyon Pealei und Ptilotis caruneulata scheuen sie nicht. ; 

Ihrem Nahrungsbedürfnisse folgend lassen sich auch hier gewisse Arten 
vorzugsweise auf gewissen Bäumen oder Gewächsen betreffen. So scheint es, 
dass Leptornis samoensis, Myzomela jugularis, Coriphilus fringillaceus und ver- 
schiedene Haleyonen in der Regel die Blüthenbüschel der Cocospalmen heim- 
suchen, obwohl die letzteren, namentlich Haleyon Pealei und sacra auch den 
Brodfruchtbäumen nachgehen. Die Mehrzahl der Tauben aus den Gattungen 
Carpophaga und Ptilinopus lieben vor Allem Pisanggebüsche. Lalage terat 
wird gewöhnlich auf Pandanus, Zosterops flaviceps und Erythrura Pealei zu- 
meist auf Casuarina angetroffen. Die Aplonisarten scheinen Artocarpus zu 
bevorzugen. Gräffe fand im Magen von Aplonis brevirostris „Früchte und 
Blätter“. Diduneulus soll sich nach Walpole hauptsächlich von den Beeren 
einer Eschenart, nach Peale auch gern von den Früchten eines 'Feigenbaums 
(Fieus prolixa?) nähren. Nach Bennett liebt er den wilden Pisang und noch 
mehr die Frucht des „Soi‘, einer Dioseorea-Art. Gräffe fand in seinem Kropfe 
die rothen Früchte eines hohen Waldbaumes Samoa’s. Dagegen werden uns 
z.B. Artamus mentalis, Myiagra albiventris, Monarcha nigra, Haleyon recurvi- 
rostris als auf Insectennahrung angewiesen geschildert. Sehr wahrscheinlich 
gilt dies auch von Sturnoides atrifusca; denn eine zweite Art dieser Gattung 
St, eorvina lebt nach v. Kittlitz von Insecten, namentlich Cicaden, und gele- 
gentlich von Eidechsen, Numenius femoralis, der nach Peale von den zu Zeiten 
reichlich vorhandenen Beeren einer Canthium-Art sehr fett werden soll, sah 
Dr. Gräffe am Strande nach Krabben suchen. 

Auch dafür, dass der landschaftlichen Pracht dieser Inseln das belebende 
Element lieblichen Vogelgesanges nicht fehle, haben wir die Aussagen ver- 
schiedener Zeugen. Charles Wilkes meint freilich, der Gesang des Vogels, 
den man ihm auf Tutuila als Philomele der Insel gerühmt, sei ihm nicht ge- 
rade entzückend vorgekommen. Aber schon Cook rühmt das angenehme laute 
Singen von Ptilotis caruneulata in den Morgen- und Abendstunden oder wenn 
sich das Wetter ändern wolle. („cantillat voce fistulari“ Forst.) Gräffe 


gedenkt des würgerartigen Gesanges von Astur eruentus, Nach Zelebor, 


xvI Einleitung. 


einem der Naturforscher der Novaraexpedition, hätte 'Tatare longirostris 
den lieblich -schmelzenden Lockton von Calamoherpe turdoides, ein Lob der 
musicalischen Begabung dieser ächt oceanischen Art, in welches Peale ein-“ 
stimmt, und an das man um so lieber glaubt, wenn man sich des Ausdrucks 

der wärmsten Bewunderung erinnert, in welchem Kittlitz des Gesanges von 

Calamoherpe syrinx auf Lugunor gedenkt. Aber nicht weniger wird von Peale 

Aplonis tabuensis ‚als guter Sänger gepriesen. Merula vanicorensis, eine 

ächte Amsel, soll ebenso lieblieh als kräftig singen. Die Stimme von Pachy- 

cephala flavifrons wird ein helles volltönendes Pfeifen genannt, und Erythrura 

Pealei, die nach Gräffe allabendlich aus dem Walde den Bäumen des nahen 

Dorfes zufliegt, soll angenehm zwitschern. Von Kittlitz nennt die Stimme von 

Erythrura trichroa auf Ualan ein feines scharfes zitt, zitt, etwas erinnernd an 

Turdus musieus. Wohl mag indessen bei der überwiegenden Arten- und Indivi- 

duenzahl der Tauben so mancher zarte melodiöse Vogellaut übertönt werden von 

dem hohlen angstvoll oder zärtlich klagenden Gurren gewisser Ptilinopen, dem 

sehr tiefen Locktone der Carpophaga pacifica, oder 'gar von dem seltsamen, 

dem Bellen junger Hunde vergleichbaren Stimmlaute der Carpophaga latrans, 

und, wie Gräfte berichtet, der männlichen Chrysoena. Derselbe Ohren- 

zeuge erwähnt des „starken tiefen Basstons“ von Ptilinopus taseiatus, 

Aber noch andere Vogelstimmen dieser Inseln werden uns als entschieden, 

unschön bezeichnet. Diduneulus stösst nach Williams, ein oder zweimal wieder- 

holt, ein leises klagendes Geschrei aus, ähnlich dem eines jungen Hühnchens. . 
Lalage terat soll schrill und misstönig pfeifen, der Gesang von Sturnoides 

atrifusca rauh und unbedeutend, der der Haleyonen lärmend und unharmonisch 

sein. (Nach v. Kittlitz ist die Lockstimme von Sturnoides eorvina ein lauter 

mehrmals wiederholter 'T'on.) Die Uferwaldungen wiederhallen Abends vom 

lauten Gekreisch der Platycerken, und die Cocospalmen von dem kurzen hel- 

len Schrei (Gräffe) ab- und zufliegender Coriphilusflüge. 

Seltsam misstönig scheinen die Stimmlaute einzelner Sumpf- und Schwimm- 
vögel zu sein. Von Kittlitz vergleicht den von Ardea sacra mit dem Gekrächz 
eines Raben, und das starke rauhe Geschrei von Gygis candida mit dem Ge- 
quarre des grünen Grasfrosches. 

Unsere geringe Kunde von der Fortpflanzung der Vögel Viti’s und Sa- 
moa’s verdanken wir mit wenigen Ausnahmen den Nachrichten und’ Sendun- 
gen Gräffe's. Durch ihn kennen wir die Eier von Astur eruentus, Circus 
assimilis, Platycerceus splendens, Pl. personatus, Coriphilus fringillaceus, Collo- 


calia spodiopygia, Zosterops flaviceps, Ptilotis carunceulatus, Myzomela jugula- 


Einleitung. XVII 


ris, Artamus mentalis, Myiagra albiventris, M. castaneiventris, Rhipidura ne- 
bulosa, Merula vanieorensis, Aplonis tabuensis, Ptilinopus faseiatus, Chrysoena 
luteovirens, Columba vitiensis, Carpophaga latrans, Megapodius Pritchardi, Ral- 
lina poeciloptera, Rallus pectoralis, Porphyrio vitiensis, Sterna panaya, Gygis 
alba, Anous cinereus, Puffinus nugax, P. diehrous und Dysporus sula, sowie 
die Nester von Astur eruentus, Collocalia spodiopygia, Zosterops flaviceps, 
Ptilotis caruneulata, Artamus mentalis, Rhipidura nebulosa und Chrysoena 
luteovirens. Die Papageien nisten — so schreibt Gräffe — in Baumlöchern 
ohne weitere Ausfütterung derselben. Beutelnester wurden bisjetzt nicht ge- 
funden. Zu den kunstvollsten zählt der Nestbau der Collocalien. Das in der 
Gefangenschaft gelegte Ei von Didunculus ist durch Sclater bekannt gewor- 
den. Wir wissen zudem, dass der Manu-mea auf dem Erdboden nistet, nach 
Walpole „among the rocks,“ und dass sich beide Geschlechter beim eifrigen 
Brüten mit grosser Regelmässigkeit ablösen. Gräffe fand in den kunstlosen 
Nestern der Ptilinopen selten zwei, meistens nur ein Ei. Dasselbe gilt von 
Chrysoena luteovirens, über welche wir das erste Mal durch Dr. Gräffe einen 
Nachweis in Betreff des Brutgeschäftes erhalten. Die merkwürdige Brutstätte 
von Collocalia spodiopygia in den unterirdischen Höhlen Upolu’s schildert als 
Augenzeuge Titian Peale. „In völliger Finsterniss — so schreibt er — ge- 
langten wir in einen regelmässig geformten vulkanischen Tunnel, durch wel- 
chen früher ohne Zweifel der Lavastrom seinen Weg zum Meere genommen, 
in die Tiefe der Höhle. Ein Geräusch wie durch. ein Rollen kleiner harter 
Kiesel hervorgebracht, führte uns bald zu zahlreichen Schwalben, die zum 
Theil durch unsere Lichter aufgestört zu sein schienen, zum Theil aber ganz 
ruhig auf ihren Nestern sassen, die auf kleinen Erhabenheiten oder Kämmen 
der Lava standen Diese Nester waren sehr kunstvoll aus Moos reichlich un- ' 
termischt mit einer klebrigen Substanz construirt. Wie die Wände der Höhle 
selbst trieften sie von Feuchtigkeit. Jedes enthielt nur ein Ei oder ein Jun- 
ges, und das Brutgeschäft schien nicht an eine bestimmte Jahreszeit gebunden. 
Einige Schwalben bauten noch, während die Jungen anderer schon ganz 
flügge waren. Alte Nester wurden mit neuem Moose reparirt. Manche der 
alten Vögel waren so 'zutraulich, dass sie sich arglos von ihren Nestern ab- 
heben liessen, zu welchen sie alsdann, nachdem unsere Neugier befriedigt war, 
sofort zurückkehrten. Die Nester waren beinahe rund, drei Zoll im Durch- 
messer und anderthalb Zoll hoch. Die Eier waren ganz weiss und an beiden 
Enden von ziemlich gleicher Stärke“ u. s. w. 


Auch über die Fortpflanzung der Seevögel Centralpolynesiens sind wir 
b 


XVII Einleitung. 


nicht ganz ohne Auskunft. Auf Rose-Island — so schreibt Charles Wilkes — 
trafen wir Seevögel in grossen Schaaren und sehr zahm. Die Nester der 
Fregatten und Sulen, die wir früher auf niedrigen Büschen beobachtet hatten, 
standen hier in den Gipfeln funfzig Fuss hoher Bäume. Die Eier der Nod- 
dies lagen auf dem nackten Corallenfelsen. Die Brütstätte der Seeschwalben 
war ein Dickicht auf der Wetterseite der Insel. Die Eier lagen hier auffal- 
lend regelmässig placirt, in Zwischenräumen von 214 bis 3 Fuss, mit sehr sel- 
tener Ausnahme immer nur ein Ei für sich allein. Dr. Pickering’s Schilde- 
rung dieser Localität ist noch graphischer und interessanter. „Wolken von 
Vögelschaaren erhoben sich bei unserer Ankunft. Die Seeschwalben und na- 
mentlich Sterna fuliginosa brachen unter dem niedrigen Geäst in solchen Mas- 
sen hervor, dass ich, in einer Art von Engpass eingezwängt, zwischen sie hin- 
eingerieth und nach Belieben niederschlagen konnte, was ich zu erlangen 
wünschte. Es nisteten drei Arten von Seeschwalben, eine Fregatte und zwei- 
oder dreierlei Sulen auf der Insel, und es erschien sehr merkwürdig, dass wir 
mit seltenen Ausnahmen von jeder Art nur ein Ei oder ein Junges im Neste . 
antrafen, gleichsam als wäre dies das Resultat einer Uebereinkunft gewesen, 
Am zahlreichsten war Sterna fuliginosa. Die Brütstätte dieser Art nahm die 
Wetterseite des Gebüsches ein und erstreckte sich etwa 90 Fuss landeinwärts 
Die Bäume nahmen nach dieser Seite hin allmälig an Grösse ab und bildeten 
schliesslich ein schwer durchdringliches Diekicht von bis auf den Boden hinab- 
reichenden Zweigen, unter welchen die Vögel förmlich hervorkriechen mussten, 
ehe sie auffliegen konnten. Die Spitzen der Aeste über diesem Brütplatz 
schienen ihrer Blätter beraubt und standen kahl und verdickt hervor. An 


zu welchem Zwecke ? — abgenagt zu sein. 


einigen Stellen schienen sie 
Jedenfalls war das Dickicht dadurch noch fester geworden. Die Eier dieser 
Art lagen unter solchem Schutzdache auf der blossen Erde und in sehr regel- 
mässigen Zwischenräumen von etwa 24 Fuss Entfernung. Nur in zwei Fäl- 
len unter tausenden lagen zwei Eier beieinander. Einmal aufgestört hielten 
sich die Vögel fliegend über diesem Orte und noch auf grosse Entfernung hin 
blieb ihr Geschrei hörbar.‘ 

Capitain Jones traf bei seiner Excursion auf den Gipfel des Korobasa- 
basaga-Berges auf Viti-Levu eine Puffinus-Art, ohne Zweifel nugax in Höh- 
len brütend an. Die Entfernung vom Meere betrug nicht weniger als 50 engl. 
Meilen, welche der flugkräftige Vogel täglich zur Fütterung der Jungen einige 
Male hin und zurückzufliegen hatte. Gleiches berichtet Peale von Procellaria 


rostrata auf Tahiti und die auf dem Hochgebirge Jamaica’s in selbstgegrabe- 


‚Einleitung. XIX 


nen Erdlöchern brütende „Blue-Mountain-duck“ Gosse’s ist ja auch als ein 
Sturmvogel erkannt worden. 

Die schon von der United States Exploring Expedition berührte Mae Keans- 
insel der Phönixgruppe schildert uns ein späterer Besuch Dr. Gräffe’s, Es scheint 
diese kleine, unbewohnte, 4 Meile lange und 4 Meile breite Coralleninsel zu 
den Hauptbrütstationen der Südsee zu zählen. Nicht weniger als 13 Arten, 
nämlich Numenius femoralis, Tachypetes, Dysporus piscator, sula und eya- 
nops, Puffinus nugax, sphenurus und dichrous, Sterna panaya und lunata, Gy- 
gis alba, Anous stolidus und cinereus wurden auf ihr beobachtet, Die 
Sulen brüteten colonienweise, jede Art für sich. Dysporus sula hatte ein fla- 
ches aus Reisern erbautes Nest. Puffinus nugax gräbt sich tiefe gewundene 
Höhlen ; Puffinus sphenurus dagegen legt sein weisses Ei in Steinhaufen, Gygis 
alba brütet im November und legt ihr Ei auf Corallenbänke. ' Sterna pa- 
naya, in ungeheuren Schaaren beisammenlebend, nistet in Steinlöchern auf dem 
nackten Boden. Auch Phaeton rubricauda soll auf der Mac-Keansinsel brüten. 

Haben wir bei den Vögeln Oceaniens ein Wandern anzunehmen? Ge- 
wiss nicht. Liegen doch keine Motive zum Wandern vor. Klima und Nah- 
rungszufluss unterliegen nur geringen Schwankungen. Die Temperaturver- 
hältnisse bleiben das ganze Jahr hindurch so ziemlich dieselben und der Vor- 
rath von essbaren Vegetabilien ist jederzeit ein überreichlicher. Höchstens 
könnte an eimzelnen Orten, namentlich auf Viti- und Vanua-Levu, so etwas 
wie ein Ziehen dieser oder jener Art stattfinden, dergestalt etwa, dass man, 
wie Bates dies so anschaulich in seiner Schilderung der Waldgebiete des Ama- 
zonenstromes darstellt, zu gewissen Zeiten an manchen Lokalitäten eine grüs- 
sere Anzahl und Manmnigfaltigkeit von Vögeln antrifft, die zu andern von die- 
sen gänzlich gemieden werden. Die Reife gewisser vielseitig beliebter Früchte 
pflegt dabei maassgebend zu sein. Erwiesen ist indessen ein solches Verhält- 
niss für Centralpolynesien keineswegs. Dafür, dass kein regelmässiges Wan- 
dern von Insel zu Insel stattfinde, scheint auch noch der bemerkenswerthe 
Umstand zu sprechen, dass man selten oder nie von Landvögeln hört, die sich 
an Bord von in jenen Breiten segelnden Schiffen niedergelassen, während doch 
so viele unserer europäischen Zugvögel während des herbstlichen Fluges nach 
Aegypten auf den Raaen mittelmeerischer Fahrzeuge halberschöpft eine kurze 
Rast suchen. Aber wenn sich in der That für die Landvögel Oceaniens ein 
Wandern weder beweisen noch annehmen lässt, so verhält es sich doch ent- 
schieden anders mit den Grallatoren und wahrscheinlich auch mit einzelnen 


Schwimmvögeln. Hier mangelt es nicht an Wahrnehmungen und Thatsa- 
h * 


xx Einleitung, 


chen, die zu der Ansicht berechtigen, dass gewisse Arten, deren eigentliche 
Heimath und Brütstätte der höhere Norden, die gleichmässige elimatische 
Milde der polynesischen Eilande der Strenge und dem Nahrungsmangel eines 
sibirischen Winters vorziehen. Dies gilt ohne Zweifel von Limosa uropygjalis, 
Actitis incanus, Charadrius fulvus und von Strepsilas; und diese Arten sind 
es denn auch, die in jenen Breiten nicht selten in bedeutender Entfernung vom 
Lande oder auf isolirten Warten in der Wasserwüste der Südsee allem An 
schein nach auf der Wanderung begriffen angetroffen werden. So beobachtete z. B. 
Dr. Pickering am 24. April grosse Flüge von Strepsilas interpres auf Mathew- 
Island (Kingsmillgruppe), die, sämmtlich im Uebergangsgefieder, zu wandern 
schienen. „Alles deutet darauf hin — sagt v. Kittlitz, als er am Strande der 
Insel Ualan auf Strepsilas und Charadrius fulvus stösst — dass diese Vögel 
wirklich die ungeheure Reise bis hierher aus ihrer nordischen Heimath all- 
jährlich zurücklegen“ u.s. w. Auch bei gewissen Ralliden Polynesiens begeg- 
nen wir migratorischen Gewohnheiten. Rallus pectoralis wurde von einer der 
Godeffroy’schen Expeditionen auf hoher See, etwa 100 Meilen vom Festlande 
Australiens, im Uebergangskleide angetroffen. Unter den Schwimmvögeln ist 
die grosse Mehrzahl auf den Landgebieten Oceaniens stationär. Eine Menge 
von kleinen unbewohnten Inseln gewährt ihnen sichere Brütasyle. Aber es 
giebt Ausnahmen und als eine solche dürfte wohl das Vorkommen der mehr nor- 
dischen Sterna longipennis zu betrachten sein. 

Werfen wir jetzt noch einen Blick auf die Hauptgruppen der polynesi- 
schen Ormis. Die Raubvögel, mehr continental gewöhnt und weite Wohn- 
gebiete liebend, erscheinen naturgemäss schwach vertreten. Nur die grösseren 
Viti-Inseln besitzen zwei Falkoniden, Astur eruentus und Circus assimilis, beide 
australische bis über die Molucken hm verbreitete Arten. Die Samoagruppe 
wie die Archipele der Marquesas und der Societätsinseln entbehren diese Form 
gänzlich, Dasselbe gilt von Hapai, denn wir halten das einmalige Vorkom- 
men von Haliaetos leucogaster auf 'Tongatabu, wenn auch verbürgt, für ein 
rein zufälliges. Erst auf Hawai, der Hauptinsel der um mehr als dreissig 
Breitengrade nördlicher gelegenen, den polynesischen Charakter in ihrer Fauna 
gänzlich verläugnenden Sandwichgruppe wiederholt sich der Falkonidentypus 
mit einer Pandion-Art, Die einzige bekannte Eulenart der bedeutenderen tropisch- 
pacifischen Inseleomplexe ist die weitverbreitete Strix delicatula Neuhollands, 
Nur den Gesellschafts-Inseln scheint sie zu fehlen. Die Sandwielgruppe besitzt 
statt ihrer unsere Sumpfohreule oder eine derselben äusserst nahe verwandte Art. 


In sehr interessanter Weise sind die Papageien über Polynesien ver- 


Einleitung. xxI 


theilt. Während die vorwaltend australische Gattung Platycereus auf Viti mit 
mindestens zwei prachtvollen Arten auftritt, deren Vorkommen sich nach 
Gräffe auf die Inseln Viti-Levu, Vanua-Levu, Sommo-sommo und Candava 
beschränken würde, während das kleine Hapai in Platycercus tabuensis, die 
Soejetätsgruppe in Platycercus paecifieus und ulietensis jenen Typus repräsen- 
tiren, fehlt dieser auf Samoa gänzlich. Dagegen suchen wir auf Viti verge- 
bens die ächt paeifische Form Coriphilus, die auf Samoa, Tonga und Wallis 
durch eine und dieselbe Art (Coriphilus fringillaceus) vertreten ist und die 
sich auf den Gesellschaftsinseln mit ©. taitiensis und ©. Kuhli, auf den Mar- 
quesas mit C. smaragdinus ebenso reizend als originell wiederholt. Eine aus- 
schliessliche Zierde der Vitigruppe ist dann wieder der einzige und allerdings 
etwas aberrante oceanische Repräsentant einer ganz moluckischen Form: Lo- 
rius solitarius. Wir schrieben „der einzige,‘ weil uns die irrthümlich generi- 
sirte Art „Ohaleopsitta“ rubiginosa der Seniavin-Insel Puynipet doch auch als 
Lorius noch etwas zweifelhaft erscheint. 

Wir schweigen von Trichoglossus pygmaeus als einem Tahiti-Vogel (? ?). 
Was aber ist, so fragen wir, jener „Papagei von der Grösse eines Sperlings, 
mit dem lebhaftesten Roth und Grün gezeichnet, und mit ganz rothem den 
Körper an Länge wohl viermal übertreffendem Schweife,‘“‘ welcher Otto von 
Kotzebue im Jahre 1824 auf Upolu (Ola-java) in grosser Anzahl ge- 
zähmt zum Tausch angeboten wurde? Ist Charmosyna samoensis ausgestor- 
ben oder wird es einem glücklichen Ornithologen der Zukunft vorbehalten 
sein, den kostbaren Vogel wieder aufzufinden? Es wäre immerhin möglich, 
dass schonungslose Verfolgung zu ormamentalen oder anderen Zwecken der 
an sich schon seltenen Art den Untergang bereitet hätte; ein Schicksal , wel- 
ches vielleicht in unserer Zeit Lorius solitarius bevorsteht, dessen rothe Fe- 
dern, wie Berthold Seeman berichtet, als eifrig nachgesuchter Schmuckartikel 
im höchsten Werthe stellen. — Die Verbreitung dieser kleinen Südseepsitta- 
ciden scheint in einigen Fällen ausserordentlich beschränkt zu sein. So wurde 
Coriphilus Kuhli bisjetzt nur auf Bora-bora, Lorius rubiginosus nur auf Puy- 
nipet, Coriphilus smaragdinus nur auf Nuka-hiva gefunden. Der eine nega- 
tive Umstand, dass die Sandwichinseln weder Papageien, noch Alcediniden, 
noch T’auben besitzen, erscheint zoologisch genügend, diese Gruppe gegenüber 
den südlicheren Archipelen des Stillen Meeres scharf und vollständig zu isoliren, 

Eine sehr weite oceanische Verbreitung hat unter den schwach vertre- 
tenen Cuculiden Endynamis taitiensis. Nie reicht von Neuseeland bis zu 
den Marquesas. Nur Viti kennt ausserdem noch ein Paar Arten der Gat- 


tung Cuculus im engeren Sinne. Kein Kukuk auf den Sandwichinseln. 


xXll Einleitung. 


Keiner der bedeutenderen tropischen Inselgruppen des stillen Oceans 
fehlt die Gattung Haleyon. Sie repräsentirt auf ihnen die in zahlreichen For- 
men und Arten cosmopolitisch verbreitete Familie der Eisvögel.) Dass wir 
die Farbenveränderungen im Gefieder dieser Vögel nach Alter und Geschlecht 
noch nicht hinreichend genau kennen, erschwert die Sicherstellung der ein- 
zelnen Arten nicht wenig. Daher auch noch viel Unsicherheit hinsichtlich 
der geographischen Verbreitung. Gewisse Halcyonen scheinen über mehrere 
benachbarte Archipele ausgedehnt zu sein, wie z. B. Haleyon sacra über Viti 
und Tonga, wahrscheinlich auch über die neuen Hebriden, Haleyon Pealei 
über Samoa und Tahiti. Andere wurden bisher nur lokal beschränkt beob- 
achtet, so Haleyon recurvirostris nur auf Samoa, Haleyon Cassini nur auf 
Viti, Haleyon Reichenbachii nur auf den Marquesas. Wir sind neuerdings 
mit einigen sehr auffallenden biologischen Zügen dieser Vögel bekannt gewor- 
den. Der englische Consul auf den Societätsinseln, Herr James H. Wode- 
house berichtet, Haleyon venerata sei auf Huaheine der Schrecken der kleinen 
eingebornen Mädchen, weil er sich auf ihre zahmen Küchlein herabstürze. 
Und Dr. H. Dohrn erzählt, die Lebensweise von Haleyon dryas auf Ilha do 
Prineipe habe ihn an unsere Eulen erinnert. Die kleineren Vögel hassten 
diese Art, wahrscheinlich als frechen Räuber ihrer Jungen, ingrimmig. So- 
bald ein solcher Vogel in seinem Versteck entdeckt sei, würde er von ganzen 
Schaaren derselben, Nectarien, Zosteropen u. s. w. unbarmherzig geneckt und 
verfolgt, bis er endlich mit kurzem ängstlichen Aufschrei seinen Rückzug antrete. 

Auch die Schwalbenform ist, wenn auch nur mit einer Art, polyne- 
sisch vertreten. Hirundo tahitica, eine ächte Schwalbe wurde auf den Viti- 
und Gesellschaftsinseln beobachtet, bisjetzt aber weder auf Samoa noch Hapai. 
— Die zwerghafte Cypselidengattung Collocalia ist mit zwei weit verbreiteten 
Arten auf unserm Gebiete heimisch. Bei Collocalia vanicorensis erstreckt sich 
z.B. diese Verbreitung über die Viti- und Tongagruppe nach den Societäts- 
inseln hin, und die Art wiederholt sich dann noch auf der zum Archipel der 
neuen Hebriden gehörigen St. Cruz- oder Nitendigruppe. Ueber der Collocalia 


der Marquesas als selbständiger Art schwebt noch ein Dunkel. 


Nicht artenreich aber eigenthümlich genug treten die Melliphagiden 
in Centralpolynesien auf. Neben Ptilotis caruneulata, einer über unsere drei 
Gruppen gleiehmässig verbreiteten Art, besitzt Viti eine zweite: Ptilotis pro- 
cerior, und Samoa in der ihm eigenthümlichen ansehnlichen Form Leptornis 


eine Annäherung an die australischen Tropidorhynchen. Die östlicher entle- 


Einleitung. XXI 


genen Societäts- und Marquesasinseln werden übrigens von diesen neuhollän- 
disches Gepräge zeigenden Gattungen nicht mehr erreicht. Dasselbe gilt von 
Myzomela und Zosterops. Zwei zierlich bunte Myzomelen bewohnen beide 
Viti und Samoa. Etwas nördlicher wiederholt sich diese australische Form 
auf den Carolinen und Mariannen. Zosterops flaviceps, ein die Casuarinen- 
haine Vanua- und Viti-Levu’s belebendes Vögelchen, gleicht einer neuhollän- 
dischen Art in solchem Grade, dass die spezielle Unterscheidung beider nur 
schwer möglich ist. Wie Myzomela so wiederholt sich auch Zosterops auf 
den Carolinen und Mariannen. Es ist bekannt, in wie gänzlich abweichender 
seltsam origineller Gestalt die Familie der Melliphagiden auf den Sandwich- 
inseln in dieser Richtung abschliesst. Drei Mohua’s, drei oder vier Drepanis 
und drei Hemignathus-Arten repräsentiren daselbst den Typus und stempeln 
die Ornis jenes Archipels zu einer der allereigenthümlichsten. 

Kein Vogel unserer Aufzählung verdient den Namen eines oceanischen 
in höherem Grade als Tatare longirostris. Ausser unsern drei centralpolyne- 
sischen Gruppen besitzen die Gesellschafts-Inseln, die Marquesas und die grös- 
seren unter den Paumotu-Eilanden diesen lieblich musicirenden Stellvertreter 
der Rohrsänger Europa’s. Eine zweite Art, 'T’atare luscinia, kaum mit Sicher- 
heit von T'. longirostris zu unterscheiden, bewohnt die Mariannen. Dagegen 
müssen wir die von Kittlitz auf Ualan entdeckte Sylvia syrinx, eine von Bo- 
naparte als Uebergangsform mit Tatare vereinigte Art, nach Untersuchung 
eines Originalexemplares der Frankfurter Sammlung als ächte Calamoherpe 
proclamiren. Eine interessante Eigenthümlichkeit bei 'Tatare longirostris ist 
das Unbeständige in der Färbung. Kein Exemplar gleicht dem andern. 

Wie die Sylviaden so sind auch die Drosseln ‘nur mit einer Art ' 
auf unserem Gebiete vertreten. Merula vanicorensis, eine ächte von Quoy 
und Gaimard auf der St. Cruz-Gruppe entdeckte Amsel, wiederholt sich, wenn 
richtig identifieirt, sehr sporadisch auf Samoa. Ob Latham’s „Bay 'Thrush‘“ 
(Turdus ulietensis. Gm.), ein auf Cook’s erster Reise von Sir Joseph Banks auf 
Ulietea entdeckter in keiner heutigen Sammlung befindlicher Vogel hierher zu 
zählen oder nicht, bleibt zunächst unentschieden. Das Vorkommen dieser 
Drosselform auf gewissen sehr entlegenen und zum Theil ganz isolirten Sta- 
tionen des stillen Oceans, wie z.B. das von Merula vinitineta auf Lord Howe's 
Island, ist gewiss äusserst merkwürdig. 

Zahlreich und verhältnissmässig vielgestaltig nehmen die Museicapi- 
den in der Fauna der Südseeinseln eine nicht unbedeutende Stellung ein 


Wir gesellen dieser Gruppe ohne Bedenken die mit sechs sehr ähnlich gefärb- 


XxIV Einleitung. 


ten Arten auftretende Gattung Pachycephala bei. Die von Peale und Cassin 
geäusserten Bedenken hinsichtlich der Verschiedenheit der drei von ihnen auf 
Samoa gesammelten zum Theil aber auch auf Viti vorkommenden Pachyce- 
phalen ieteroides, flavifrons und albifrons, theilen wir, namentlich hinsichtlich 
der beiden ersteren. Pachycephala vitiensis und Gräffei sind dem Viti-Archipel 
ausschliesslich eigen. Pachycephala Jacquinoti kennen wir nur von der Tonga- 
Insel Vavao. Von grossem Interesse ist die Wiederholung der neuholländi- 
schen Gattung Petroica auf Upolu, mit einer typischen Art von der hübschen 
Farbenzusammenstellung der bekannten Petroica multicolor. Ebenso exelusiv 
samoensisch ist die einzige ächte oceanische Rhipidura. Dagegen ist von den 
beiden Myiagra-Arten der Navigatorinseln die eine, im hohen Grade platt- 
schnäblige, Myiagra castaneiventris, auch über Viti verbreitet. Und hier ist 
es auch, wo allein jene kleine sehr aberrante Monarcha vorkommt, die zuerst 
von Hombron unter dem Namen „Muscylva de Lesson‘“‘ beschrieben wurde, 
und die moderne Anschauung schwerlich als congenerisch mit der weitverbrei- 
teten Monarcha nigra gelten lassen wird. Diese letztere schon von Forster 
auf Tongatabu, Tahiti und der Marquesasinsel Weitaho beobachtete Art er- 
innert durch die merkwürdigen Färbungsunterschiede der Geschlechter an ge- 
wisse Muscicapiden Afrika’s, z. B. an Bias oder Tehitrea, hauptsächlich aber auch 
an die noch auffallender wechselfarbige Monarcha rugensis der Hogoleu-Gruppe. 
Der Sandwichinseln wäre hier mit der ihnen eigenthümlichen Form Chasiempsis 
zu gedenken. Ch. obseura (Gm.) ist nach langer Verschollenheit von den Ge- 
lehrten der United States Exploring Expedition wieder neu entdeckt worden. 

Von drei Laniaden unseres (rebietes scheinen zwei, nämlich ein typi- 
scher Schwalbenwürger (Artamus mentalis) und eine schöne Myiolestes-Art 
auf die Vitigruppe beschränkt zu sein. Diese letztere Form hat bekanntlich 
ihren Schwerpunkt in den Molucken und den Papualändern. Dann aber wie- 
derholt sich auf Viti und Samoa ein weit über die indische Inselwelt verbrei- 
teter Vogel, der einzige oceanische Repräsentant einer sehr characteristischen’ 
generisch reich gegliederten, mit zahlreichen Arten vorzugsweise insularisch 
entwickelten Familie, der Ceblepyriden: Lalage terat. 

An Fringilliden sind die Südseeinseln auffallend arm. Eine genü- 
gende Erklärung für diesen Mangel aufzufinden, hat uns nicht gelingen wol- 
len. Das niedliche Finkengenus Erythrura, das zugleich ein vorwaltend ‚ocea- 
nisches ist, hat auf der Viti- wie auf der Samoagruppe seine exclusiv eigen- 
thümliche Vertretung. Erythrura Pealii und eyanovirens, beide Vögelehen von 


schmuckster Färbung, weichen durch den kurz abgestumpften Schwanz in et- 


Einleitung. xxV 


was ab von anderen polynesischen Gattungsverwandten, so von Erythrura 
trichroa der Carolinen-Insel Ualan und von Erythrura psittacea Neucaledo- 
niens. Die Tonga- und die Societätsarchipele scheinen, wie auch die Marque- 
sas, dieser Form zu entbehren. Das durch Gräffe’s Sendungen unzweifelhaft 
eonstatirte Vorkommen einer nach Bau und Colorit typischen Amadina auf 
Samoa verdient als zoologisch-geographisches Curiosum hier besonderer Er- 
wähnung. Ein Pendant zu Petroica! Die Sandwichinseln paradiren auch hier 
mit zwei ganz originellen Gattungen, Hypoloxias und Psittaeirostra, welche 
letztere schon dadurch merkwürdig ist, dass sie in jenen entlegenen Breiten, 
wenn auch nur entfernt, an unsere Kreuzschnäbel erinnert. Vergessen wir 
jedoch nicht, dass auch der Pie von Cameroons seinen Kreuzschnabel hat. 
Wie aber könnten wir von den Fringilliden des stillen Meeres scheiden, ohne 
der Gallopagos zu gedenken, jener kleinen dem continentalen Einflusse Süd- 
‚amerika’s nicht völlig entrückten Inselgruppe, die im auffälligsten Wider- 
spruche mit der an Fringilliden so armen Ornis Polynesiens in den Geospi- 
zinen eine prachtvolle, gänzlich prävalirende, ihr ausschliesslich eigene Suite 
derselben aufzuweisen hat. 

Unter den Sturniden unseres Gebietes gehört eine sehr ansehnliche Form, 
Sturnoides atrifusca, zu der Specialfauna der Navigatorgruppe. Dagegen fin- 
det sich Aplonis, eine der characteristischen Gattungen der pacifischen Insel- 
welt, auf Samoa, Viti und Tonga. Aplonis tabuensis hat eine weitere Ver. 
breitung als Aplonis brevirostris. Während wir die letztere Art nur von Upolu 
kennen, lebt die erstere auf Tonga, Viti und Wallis. Man darf wohl ohne 
Bedenken Lamprotornis corvina von Ualan, eine der zahlreichen Entdeekun- 
gen des enthusiastischen Ormnithologen v. Kittlitz, mit Sturnoides ceongenerisch 
vereinigen. Aplonis wiederholt sich bekanntlich auf Neuealedonien und Neu- 
seeland. — Gehört Lesson’s Lanius gambieranus, „tres voisin du Lanius ta- 
buensis,“ eine von Adolfe Lesson auf Mangarewa, der Hauptinsel der kleinen 
zum Archipel der Paumotu gehörigen Gambiergruppe entdeckte Art, dieser Familie 
an? ein sehr dunkler Vogel, dessen Beschreibung (supra olivaceo-fuscus; gut- 
ture obseure olivaceo, pectore et abdomine flavissimis) viel eher an Pachyce- 
phala als an Aplonis erinnert. 

Von überwiegender Bedeutung sind in der Vögelfauna der Südsee die 
Tauben.. Keine Familie zeigt ihren Typus so interessant und so vielfältig 
modifieirt, keine ist so reich an eigenthümlichen oder prachtvoll gefärbten 
Arten, keine scheint zahlreicher zu sein an Individuen. Die Gattung Carpo- 


phaga, weit uud artenreich verbreitet über die asiatische und australische In- 


xxVI Einleitung. 


selwelt, wird auf Viti durch Carpophaga latrans, auf den Carolinen, den Pe- 
lewinseln, der Mordlockgruppe, auf Wallis, Samoa und Tonga durch Car- 
pophaga paeifica, auf der Societätsgruppe durch Carpophaga Forsteri, 
Wilkesii und Aurorae, auf der Stewartinsel durch Carpophaga Frauen- 
feldtü, u.s.w. u.s.w. glorreich vertreten. Die Marquesas, soviel bekannt 
ohne eine eigentliche Carpophaga, besitzen dafür im Serresius galeatus, 
dem Upe der Eingebornen Nukahiva’s, die merkwürdigste, aberranteste 
und riesigste Entwickelung dieser ansehnlichen Taubenform. Leider be- 
sitzt man von diesem Vogel, welcher das in seiner Art einzige, den Oberkie- 
fer bis nahe der Spitze sattelförmig bedeckende, kurzbefiederte und sehr 
wahrscheinlich erectile Organ zu einem der interessantesten macht, nur erst 
Fragmente. — Zierlicher gestaltet und von anmuthig bunter Farbenpracht 
sind die Ptilinopen. Zwei wunderschöne Arten, Ptilinopus Perousii und fas- 
eiatus, gehören der Viti- und Navigatorgruppe gemeinschaftlich an, ja die 
letztere erstreckt sich bis Uea. Dafür besitzt der 'Tonga-Archipel eine von 
den Forstern entdeckte Art, Ptilinopus porphyraceus. Von den beiden mit 
Sicherheit bekannten Ptilinopen der Societätsinseln scheint chrysogaster nur auf 
Huaheine vorzukommen; Pt. purpuratus kennen wir dagegen von Tahiti, Ulie- 
tea und Borabora. Die Marquesas endlich besitzen in Ptilinopus Du Petit 
Thouarsi und Ptilinopus Mercieri eine doppelte Vertretung dieser Taubenform, 
während der zwischen der Tonga- und Societätsgruppe beinahe inmitten lie- 
gende Mangia- oder Cooksarchipel seine Ptilinopusart in Pt. chalcurus hat und 
die meisten unter den niedrigen Coralleninseln der Paumotugruppe von einer 
und derselben ihnen eigenthümlichen Art, Ptilinopus coralensis, bewohnt wer- 
den. Auch auf den Carolinen und Mariannen wiederholt sich dieser '"T'ypus. 
Ueber die Ptilinopen der indischen und papuensischen Inselwelt hat erst kürz- 
lich Wallace uns volle Kunde und critische Nachweise gebracht. Es war hin- 
sichtlich der oceanischen nicht leicht, die einzelnen Arten aus der wunderba- 
ren Verschiedenheit ihrer Farbenkleider nach Alter und Geschlecht herauszu- 
erkennen. Wie die Haleyonen so machen hier gewisse Tauben dem Ormnitho- 
logen viel zu schaffen. Der Stolz der Taubenfauna Viti’s ist Chrysoena lu- 
teovirens, eine kleine, höchst anomal gelbe, der Struktur ihres Gefieders nach 
an Caloenas nicobarica erinnernde Art, über deren Lebensweise leider wenig 
verlautet, die man aber gewiss mit vollem Rechte generisch isolirt hat/ Nur 
Samoa und Viti haben in Uolumba vitiensis und castaneiceps ein Paar ächte 
Tauben. Phlegoenas Stairi repräsentirt daselbst eine hühnerartig-plumpe, vor- 


waltend terrestrische, rothbraun gefärbte Taubenform,, die ausserdem auf Ta- 


Einleitung. XXVI 


hiti, Eimeo, der Paumotuinsel Carlshoff und auf Nukuhiva mit einigen nahe 
verwandten und wohl noch nicht völlig gesicherten Arten auftritt. Peale sah 
auf Carlshoff Phlegoenas pectoralis wie Rebhühner aus dichtem Gebüsch auf- 
fliegen. Die aberranteste Taubenform und zugleich der merkwürdigste Vogel 
Polynesiens ist aber Didunculus strigirostris, der Manu-mea der Schifferinseln 
Upolu und Savai. 7 Die Besorgniss, es könnte dieses interessante Geschöpf in 
seiner Hülflosigkeit dem Aussterben nahe oder gar bereits ausgestorben sein, 
hat der sicheren Kunde vom Gegentheil Platz gemacht. Aber allerdings ist 
Didunculus, mehr am Boden lebend *) und von beschränktem Flugvermögen, 
dureh zwei- und vierbeinige Feinde, naturforschende Menschen und verwil- 
derte Katzen, in seiner Fortexistenz ernsthaft bedroht; und es könnte immer- 
hin eintreffen, woran uns der von Peale so glücklich gewählte und dennoch 
so ominöse Name erinnert. Hält es doch schon jetzt ausserordentlich schwer, 
eines Zwergdodo habhaft zu werden, trotz der hohen Preise der Museen, die 
natürlich zu der indiscretesten Verfolgung des seltenen Vogels locken. Nun, 
hoffentlich hat das unbekannte und schwer zugängliche Innere Savai’s noch 
schutzgewährende Wildniss, noch sichernde Verstecke. Jedenfalls ist unser 
Drontchen vor dem Schicksal bewahrt, welches den Untergang seines mon- 
strösen Anverwandten mittelalterlichen Andenkens in so prosaischer Weise 
beschleunigt hat: vor dem Eingesalzenwerden zur Verproviantirung ausgehun- 
gerter Schiffsmannschaften. 

Die Liebhaberei, Papageien und Tauben zu zähmen, ist bei den Insula- 
nern der Südsee eine uralte. Sie erstreckte sich auch auf den Manu-mea und 
besteht bis auf den heutigen Tag. 

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass von den Inselgruppen Centralpoly- 
nesiens die so characteristische Form der Megapodien ausgeschlossen sein 
sollte. Und in der 'That besitzt die kleine Viti-Insel Niu-Afohu in Megapo- 
dius Pritchardi eine typische erst kürzlich bekannt gewordene Art, deren von 
Gräffe eingesandtes Ei hier zuerst durch eine gute Abbildung versinnlicht 
werden soll. Auch auf Samoa und Hapai sind Megapodien nachgewiesen 
worden. — Tahiti ist wohl die einzige oceanische Lokalität, wo eine wild- 
lebende Hühnerart, ob Varietät von Gallus bankiva?, den reinen Gallinaceen- 
typus repräsentirt. Vergessen wir jedoch nicht, dass v. Kittlitz auf Ualan 


der Jagd auf „sichtbar verwilderte Hühner“ nachgeht und bei Uägat einen 


*) Nach Gräfle’s allerdings wenig zuverlässigen von den Eingebornen eingezogenen Er- 
kundigungen wurde dagegen Didunculus in (Gemeinschaft mit den Ptilimopen die colossalen Wan- 


zenbäume, eine parasitische Ficusart, bewohnen, also keineswegs vorzugsweise am Boden leben. 


xxV II Einleitung. 


stattlichen Hahn der Art schiesst, „der die Zweige des dichten Gesträuchs wie 
ein ächter Waldvogel durchschlüpft.“ Auch die Sandwichgruppe hat, wie 
keine Tauben so keine Hühner. 

Eine der artenreich vertretenen Familien der oceanischen Ornis sind die 
Ralliden. Ein schönes Purpurhuhn, Porphyrio vitiensis, ist bisjetzt ausser 
auf Viti nur auf Uea oder Wallis gefunden worden. Samoa besitzt dafür in 
Porphyrio indieus eine weiter verbreitete Art und wahrscheinlich dieselbe, de- 
ren die Forster als von ihnen auf der Societäts- oder Tongagruppe beobach- 
tet gedenken. Andere Inselgruppen Polynesiens, namentlich auch die Mar- 
quesas, scheinen der Purpurhühner zu entbehren. Dasselbe gilt von den Sand. 
wichinseln, die sich aber ihrerseits durch das Vorkommen einer ächten Fulica 
sowie unserer europäischen Grallinula chloropus von sämmtlichen übrigen Ei- 
landen der Südsee unterscheiden. Unter den Rallen Centralpolynesiens befin- 
den sich verschiedene sehr weit verbreitete Arten, wie Rallus pectoralis, Orty- 
gometra quadristrigata und Ortygometra tabuensis. Andere scheinen auf ein 
nur lokal beschränktes Wohngebiet angewiesen zu sein. So Rallina poecilop- 
tera, die von Gräffe auf Ovalou entdeckt wurde, so ferner Rallus Forsteri 
und Rallus hypoleueus, die beide dem T'onga-Archipel ausschliesslich anzuge- 
hören scheinen. Die Gesellschafts- wie die Sandwichinseln haben sodann ihre 
eigenen Örtygometra-Arten. Ein noch von Üook’s Reisen herstammendes 
Exemplar von ©. sandvicensis zählt zu den Schätzen der Leidener Sammlung. 

Einer sehr weit über Indonesien und Australien verbreiteten-Reiher- 
art, Ardea sacra, begegnen wir auf allen Inselgruppen der Südsee, stunden- 
lang regungslos auf den niedrigen Corallenfelsen nahe der Lagune postirt oder 
in der Nähe menschlicher Wohnungen am Strande auf und abspazierend. Die 
ebenfalls sehr weit verbreitete Ardea javanica wiederholt sich oceanisch, soviel 
bekannt, nur auf Viti und Tahiti. Die Sandwichinsel Oahu scheint merk- 
würdig genug in Ardeola exilis, einer von der United States Exploring 
Expedition daselbst gesammelten und von Cassin hoffentlich richtig identifieir- 
ten Art, einen bekannten Zwergreiher Nord- und Mittelamerikas zu besitzen ! 
Nyeticorax oceanieus ist eine schöne auf den Marquesas entdeckte unzweifel- 
haft gute Art, deren erste Beschreibung wir Lesson verdanken; sie ist zu- 
gleich die einzige polynesische Vertretung dieser Reiherform, welcher wir dann 
erst wieder auf Boninsima begegnen. / 

Unter der auffallend geringen Anzahl von Seolopaciden, die wir 
auf den centralpolynesischen Inseln antreffen, sind zwei, Limosa uropygialis, 


die mit Peale’s Limosa Foxii von Rose-Island identisch ist, und in noch ausgedehn- 


Einleitung. XXIX 


terem Masse Actitis incanus, ihrer weiten geographischen Verbreitung halber merk- 
würdig. Gegensätzlich merkwürdiger, eben weil dieser Ordnung angehörend, er- 
scheint neben ihnen Numenius femoralis, eine durch die borstenartige Verlänge- 
rung ihrer Schenkelfedern höchst ausgezeichnete, bisjetzt nur auf der Phönix- und 
Paumotugruppe beobachtete Art. Auf der letzteren scheint übrigens auch 
Numenius australis, ein nördlich brütender auf dem Zuge nach Süden zudem 
Neuholland, Tahiti und die Sandwichinseln berührender Brachvogel, vorzu- 
kommen. Eines der interessantesten Beispiele von sehr lokaler Verbreitung 
unter den Wadern ist aber die gänzlich abweichend gefärbte tringa-artige Grat- 
tung Prosobonia, die, zu den grössten Seltenheiten der Museen zählend, bisher 
nur auf Tahiti und Eimeo gefunden wurde. Wir verdanken unsere Bekannt- 
schaft mit Prosobonia leucoptera der ersten und zweiten Reise Cook’s. Schle- 
gel hat das Exemplar der Leidener Sammlung durch eine prachtvolle Abbil- 
dung verewigt. Neben Prosobonia wären, wenn es sich um Beispiele sehr be- 
schränkter Verbreitung unter den Grallatoren handelt, etwa die nicht minder 
seltenen Formen Anarhynchus und Pluvianellus, sowie auch Leptoscelis zu nennen. 

Die Charadriaden werden durch zwei Arten von ausgedehntestem 
Wohngebiete repräsentirt, durch Charadrius fulvus und durch Strepsilas inter- 
pres. Dieser Vogel ist unbedingt der weitverbreitetste unseres Erdbodens und 
schon aus diesem Grunde unserer Beachtung in ungewöhnlichem Grade werth. 
Er ist der einzige, dessen Vorkommen im ganzen vollen Sinne des Wortes 
ein cosmopolitisches genannt werden kann. Er kennt die fünf Welttheile, 
die Polarkreise und den Aequator. x 

Unter den 25 Palmipeden unseres oceanischen Gebietes befinden 
sich nur zwei Enten: die australisch und polynesisch weit verbreitete Anas 
supereiliosa, und Dendrocygna vagans, eine die Molucken, Philippinen und 
Neuholland bewohnende Art, deren Vorkommen auf Viti jetzt mit genügender 
Sicherheit constatirt ist. Tahiti als Fundort von Anas strepera bedarf trotz 
der Autorität der Forster sehr der Bestätigung. Weniger scheint dies hin- 
sichtlich der Sandwichgruppe für Anas boschas und celypeata der Fall zu 
sein. Dieser letztere Archipel besitzt zudem in Berniela sandvicensis eine schöne 
in unsern zoologischen Gärten jetzt vielfach und erfolgreich gezüchtete Gans. 

Sollte es nur ein Zufall sein, dass unser Catalog neben eilf Seeschwal- 
ben keine einzige Möwe namhaft zu machen weiss? dass überhaupt nur 
eine Art, Larus pomare, als oceanisch aufgeführt wird? sicher nicht, Die 
Möwen, eine auf der nördlichen Hemisphäre weit überwiegende Form, sind 


vorzugsweise an kalte und gemässigte Himmelsstriche gebunden. Nur wenige 


XXX Einleitung. 


Arten aus der grossen Zahl der bekannten scheinen die Meere der Tropen zu 
frequentiren, und wir kennen keine Larusart als auf den .Felsstationen des 
stillen Meeres brütend. Ganz anders die Seeschwalben. Sie haben wir 
bereits auf ihren Brütplätzen aufgesucht. Fünf Arten, Sterna panaya, Sterna 
lunata, Gygis alba, Anous stolidus und Anous cinereus wurden von Gräffe 
auf der Me Keansinsel (Phönixgruppe) brütend angetroffen. Die letztere sehr 
eigenthümliche Art ist im Gegensatze zu der grossen Mehrzahl der Sterninen 
eine lokal beschränkte zu nennen. Nur zwei der oceanischen Seeschwalben, 
Sterna longipennis und Sterna fuliginosa, kennen die nördliche Hälfte unseres 
Planeten. Wenn es der migratorische Instinkt war, der erstere von den eisi- 
gen Küsten Sibiriens nach der Viti-Gruppe führte, so darf man von Sterna 
fuliginosa hehaupten, sie sei bezüglich ihrer enormen Verbreitung beinahe un- 
ter den Palmipeden, was Strepsilas unter den Grallatoren. Wie reizend und 
characteristisch manche Seeschwalben, z.B. Gygis candida, das grandiose See- 
bild Oceaniens beleben, das schildert uns unter Anderen der alte begeisterte 
Weltumsegler v. Kittlitz mit der ganzen immer so anziehenden Wärme un- 
mittelbarer Anschauung. 

Zum Schluss noch ein Wort von den Procellarien. Unter diesen sind 
bekanntlich Beispiele von sehr beschränktem Fundorte nicht selten. Unter 
den sechs Sturmvögeln, die wir als centralpolynesische kennen, gehört, wie 
Thalassidroma lineata dem Samoaarchipel, Th. Macgillivrayi Viti exclusiv an. 
Tahiti hat in 'T'h. melanogastra und Th. tropica zwei weiter verbreitete Ar- 
ten seine Vertretung dieser zierlichen Form. Procellaria rostrata ist uns bis- 
jetzt nur von Tahiti zugekommen. Von den drei Puffinus-Arten, die Gräffe 
auf der Me Keans-Insel brütend antraf, sind zwei, Puffinus nugax und P. 
sphenurus, bekannte australische; eine dritte, unser Puffinus diehrous, scheint 
nur dort vorzukommen. Es ist sicher nur ein Zufall, dass wir keine Diome- 
deen für unser Gebiet namhaft machen können. Wurden doch Diomedea exu- 
lans und D. fuliginosa von den Marquesas eingesandt, der einzigen Lokalität 
des stillen Meeres, wo, gewiss auch nur zufällig, Daption capensis nachgewie- 
sen ist. Noch kann für den Viti-Archipel eine weit verbreitete Art, Procel- 
laria caerulea, als heimisch aufgeführt werden. 

Kaum bedarf es des Zusatzes, dass, was hier von den Sturmvögeln Cen- 
tralpolynesiens beigebracht werden konnte, nur den geringsten Ansprych auf 
Vollständigkeit hat, dass vielmehr von noch mindestens sieben bis acht andern 


pacifisch verbreiteten Arten das Vorkommen daselbst vorausgesetzt werden kann. 


Vebersichtistabelle 


zur 


seographischen Verbreitung 


der Vögel 
Centralpolynesiens 


mit Berücksichtigung 


der Gesellschafts-, Marquesas- und Sandwich - Inseln 
und des Paumotu.- Archipels. 


Die vorn mit 7 bezeichneten Arten finden sich nicht blos in Polynesien, sondern sind 
meist viel weiter verbreitet. 


XXXI 


Y 


at 
SCeR@RNSTNPRUDMH | 


.’r Haliaetus leucogaster. Gml. 


Pandion solitarius. Peale. 


“+ Astur eruentus. Gould. 
“+ Cireus assimilis. Jard. 

-+ Strix delieatula. Gould. 
-+- Otus brachyotus. L. 


Platycereus tabuensis. Gml, 


” 


E2] 


splendens. Peale. 


personatus. Gray. 


pacificus. Forst, 
ulieteanus. Gml. 


Lorius solitarius. Lath. 
Coriphilusfringillaceus. Gml. 


” 


” 


„ 


Kuhli. Vig. 
taitiensis. Gml. 


smaragdinus. Hombr. 
Triehoglossus pygmaeus.Gml, 


18:7 Endynamis taitiensis. Spar. 
.  Cuculus simus. Peale. 


? 


” 


infuseatus, Hartl. 


Haleyon sacra. Gml, 


’ 
Collocalia vanicorensis. Quoy. 


” 


” 


Pealei. Nob. 
Cassini. Nob. 
Reichenbachi. Hartl. 
recurvirostris. Lafr. 
venerata. Gml. 


spodiopygia. Peale. 
? Forsteri. Hartl. 


Hirundo tahitica. Gml. 
Moho niger. Gml, 


” 


’) 


braccata. Cass. 
angustipluma. Peale. 


Drepanis pacifica. Gml. 


” 


77 


” 


Hemignathus lueidus. Licht. 


Myzomela.nigriventris. Peale. 


” 


” 


” 


coceinea. Gml, 
sanguinea. Gml. 
flava. Bloxh. 


obseurus Gml. 
olivaceus. Licht. 


jugularis. Peale, 


Ptilotis earunculata. Gm. 


” 


procerior, Nob. 


Einleitung 


Viti-Levu 


a | 


Viti - Gruppe. 


I Venua-Levu 


+11 


Samoa-Gruppe. 


Tonga-Gr. 


Ei 


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[+ [+ 1+ + 
Im |r— | — I Irmir— 


Societäts-Gruppe. | Mar- | Sandwich. 


Phönix-Gr. 
Borabora. 
Huaheine, 


— ed — | — | — | 
am r — rm |ı rm 
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Einleitung. 


ı quesas, 


Faber ER I FRE re 


Oahu. 


ee + FREI REEFPEBEEFR RER GE 


| 


Paumotu-Gr. 


XXXIM 


Weiteres Vorkommen. 


Aust. Indien, Molucken. 


Australien. Molucken. 
Australien. Mlucken, 
Australien. 

Europa, Asien. Afrika. 


Tanna ? 


Neu-Seeland, 


Neu-Hebriden. 


St. Cruz Gruppe. 


XXXIV Einleitung. 


Viti-Gruppe. j Samoa-Gr. | Tonga-Gr. 


Venua-Levu. 


Viti-Levu. 
Tonga-tabu. 


Tutuila. 


45.  Leptornis samoensis. Hombr., 
46. Zosterops flaviceps. Peale. 
47. Tatare longirostris. Gml. 
48. Petroica pusilla. Peale. 

49. Merula vanicorensis. Quoy. 
50. „  ulietesis Gml. 

51. Rhipidura nebulosa Peale. 
52. Myiagra albiventris. Peale. 


14.4) 
Lee lee 


53. „ eastaneiventris. Verr. + —|7r == =: — 
54. Monarcha nigra. Sparm. Selen = T FE 
55. „ Lessoni. Hombr. 7 |-|r71-|— v. — 
56. Chasiempsis sandwichensis. G, ae a az pe) om SE Br: 
57. e obseura. Gml. elle Zap == 
58. Pachycephala Gräffei. Hartl. Ta en =7 = 
59. „  vitiensis. Gray. Far Ta ln RE 377 
60. „  Jacquinoti. Bp. a u Rufe T Ze 
61. „  lcteroides. Peale. LE re a NR emn : en 
62. „ ?flavifrons. Peale, Zu Dr AWE 
63. „  albifrons. Peale. a SER FR 


2 „  gambierana. Less 
65. Myiolestes vitiensis. Hartl. 
66.7 Lalage terat. Bodd. 

67. Artamus mentalis. Jard. 
68. Aplonis tabuensis. Gml. 
69. „ brevirostris Peale. 
70. Sturnodes atrifusca. Peale. 
71. Corvus hawaiiensis Peale, 
72.? _,„  tropieus. Gml. 

73. Erythrura Pealei. Hartl. 
74. „ eyanovirens. Peale. 
75. Amadina optata. Nob. 

76. Cactornis inornatus. Gould. 
77. Hypoloxias eoceinea. Gml. 
78.  Pesittirostra psittacea. Lath. 
79. Ptilinopus Perousei. Peale. 


PR er rer 
| 


ARBERRRENESIRREA 


+ Ir 
80. „ fasciatus. Peale, TI/—-\r — 2. er 
81. „ porphyraceus. Forst. —|— —|— + Re 
82. „ apicalis. Bp. re ner ZA ie ZEN 
83. „ purpuratus. Gml. ——— — _ Er 
84. „ Dupetitthouarsi Neb. — 1 i— ehe 2 ee 
85. „ ehrysogaster. Gray. | — | — za u a5 
86. „ Mercieri. Des Mus. —|—|— als wie a 
87. „ eoralensis. Peale. =] 11/1 Hl 
88. „ ehaleurus. Gray. — | | — ff] — |—|— 


Einleitung. KRXV 


D 


| Societäts-Gruppe. | Mar- - 


quesas, 


Weiteres Vorkommen. 


Eimeo 
Nukahiva. 


Huaheine. 


Hawai 
Oahu 


Phönix-Gr. 
Tahiti 

Borahora 
Paumotu-Gr. 


a Bi Da Don A Zn 

ee ee [| I ee I | OR a 

4 #118 [+ = 

Be ee el ee ern eora 
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Fe 0 1 RE ER RE FE FE — | St. Cruz-Gruppe. 

2 Kl pert. 5 23:00 RER BE 

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22h 2,08 U BR AR | 

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Malacca. Sunda-I. Philipp. 


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Ar ES —|— | |+ 
1} 
-— Ir— — — | 


‚—I—| Cooks-Archipel. 


Ws 


xXVI Einleitung. 


Viti-Gruppe. | Samoa-Gr.  Tonga-Gr. 


Tonga-tabu. 


Venua-Levu. 
Savai 
Upolu 
Tutuila. 
a m nn nn 


Viti-Levu. 


118. 7 Gallinula chloropus L 2 
119. Fulica alai. Peale, — 
120. f Porphyrio indicus. Horsf. — 
121. „'  vitiensis Peale, 

122. Numenius femoralis. Peale, | — | — | — 
193.7 „ australis. Gould. 
124. 7 Limosa uropygialis. Gould. 
125.7 Actitis incanus, Gml. 
126.7 ,  rufescens. Vieill. 
127. Prosobonia leucoptera. Gml. 
128. Charadrius fulvus. Gml. 
129. „ sp.?(hiatieula Lath. var.) 
130. 7 Strepsilas interpres. L. 
131.7 Ardea sacra. Gml. 

132.7 ,, . javanica. Horsf. 


89. Chrysoenaluteovirens. Hmbr.] 4 7 |—) 7 

90. Columba vitiensis. Quoy. a ee Ka 1 a 1 > 
91. „ eastaneiceps. Peale.|— — |— |—IT — | +1-]j#|1-|— 
99. Carpophaga Natrans,Beale. 17 | Ti Ir) 1 Ile 
93. „  paeifica. Gml. +\—|-|1-Ir Ir |rIrlrir|tr 
94. „  Forsteri. Wagl. N ee ee 
95: „ Wilkesi. Peale. —l—-1—|-1— | —|- || — 
96. „ Aurorae. Peale. —|1—|—-1—-1-|— | —|—|— | — Be 
97.  Serresius galeatus. Bp. —_ 11-1141 —|—|- |) —1 11 
98. Phlegoenas Stairi. Gray. a DE a ee ac Zr 
Sch „. ‚erythroptera..Gml. I— | 1-11) 11 
100. „  eimeensis. Gml. IE BAR: ES BES: BA PER a nat ee. 
101. „  rubescens. Vieill. — 1— |—|— || || 1-|1—-|— 
102. „  peetoralis. Peale. lo —I—|1—| — 
103. Diduneulus strigirostris. Jard.| — |— |— 1-11 | T |T || |—|— 
104. Gallus bankiva. var. —|—|1—1—1— | — |— |—1— || — 
105. Megapodius Pritchardi, Gray. | — | — || — ES ME ee 
106. „ ?Stairi. Gray. —|— 11-17 |-|-|- |-|-|— 
107. „ ?Burnabyi. Gray. —_|—|l— —|—|-1—1+ 1-1 — 
108. Rallina poeeiloptera. Hartl. IF |—|—| T I—|—- | —|—1— | —|= 
109. Rallus pectoralis. Less. 2 0E Kraı Ey! ame 1l—-|r|-1r7r|-|- 
110. „ Forsteri. Hartl. a Di a me ne TE Nana ara 
14T. „ hypoleucus. Nob, — | —|-1—1-|1—|—|—[7 | + I 
112. „ paeifieus, Gml. — | |— | —1— | — |— |—1-— | | — 
113. f Ortygometra quadristrigata.| F | — Va Fir: 1I—-|1 11-1) — 
114.7 ,,  tabuensis. Gml, el ıl—!—-|-I7 | +|1— 
119. „ tahitiensis. Gml. FR) BEN 5 BEBRE PBEG Wie BRLEIN BE ERBE Isar 
116. „  sandvicensis. Gml. ns ES Er fe Ze NE ee PB TE Fe er 
like „ obseura. Gml. REN WEBER KeBLaen) RREN, (2 pe u DE I er Keil] 

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Einleitung. XXXVII 


Mar- | Sandwich. 


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Soeietäts-Gruppe. 


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Phönix-Gr. 
Tahiti. 

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Hawai. 

Oahu. 

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Insel Niufo. 


— | | — I — |. 1. 


Austr. Philipp. Moluck. 


— |—1— 1 | — — [|| Austr. Phil. Java. Nepal. 
Fr RN FEN —|—[— | Australien. Neu-Seeland. 


—|—[—| Europa. Asien. Afrika, 


per Zope a | — 1 21 Java. Banda: 


Ö) | SU ER / . 
-— |) — | — I — am] . | Sibirien. Australien, 
Sibirien Neu-Seeland. 


„. N.W. Am. Java. Gal- 
4 A, [lopag. 


— — — I — |, 


Sibirien. Neu-Seel. S. Africa. 


Indien. Austr. Japan. 


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— |—[— | Cosmopolitisch. 


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XXXVIN Einleitung. 


Viti-Gruppe. | Samoa-Gr. f Tonga-Gr. 


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212] |z|3|= &| 
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2Eil>|>2 aA\l>2|e elle 
153. 7 Ardea exilis. Gml. —) — [11 —|— 
134.  Nyecticorax oceanieus. Less. I—|—| — —I— ur 
135. Berniela sandvicensis. Gml. | — | — | — | — I— BRA) (NR 
136. r Dendroeygna vagans. Eyt. IT | F |— | | ER 
137. 7 Anas superciliosa. Gml. a ne Dr + | 
138.7.» ı boschas. L. — Sl EN NE 
139.7 „. elypeata. L. — |—1—| 1 - ein. UNK 
140. + Sterna gracilis. Gould. —|- 1-1 —i— lei 
tal. ).. ‚Bergii, Licht. Eee ee Be | E 
De AR longipennie. Nord. t.[—l—- 1-1 AN 70 
143.7 ,„ melanauchen. Temm. |7 | 7 |— | --|1— BR NE 
144.7 , fuliginosa. Gml. — | —|— | —I— ee a 
145.7 , panaya. Gnl. T — | —I— are Ki 
146. + lunata. Peale. — |— | — | — | — Er m 
147.7 Eye alba. Sparm. — |—|—|—|— kr 
148. 7 Anous stolidus. L. —|— | |-I— oe Ge 
149.7 ,„ leucocapillus Gould. a 2 Br Mt 
150. „ einereus, Neb, —|— | — | —I— le 
151.7 Larus pomare. Bruch. —|—|1—-|—1— zen 
152. + Thalassidroma lineata. Peale.| — I—I7 Säle 
153. „»  Macegillivrayi. Gray’ | T | — FEINE IE re 
154. „»„  tropiea. Gould. - |—| - | —I— Se? 
155. 7 „  melanogastra. Gould.| — — | — I — EN 
156.7 ,„  fuligimosa. Gml. a an ee 
157. 7 Puffinus nugax. Sol. Tue) ner A| 
158. „  diehrous, Nob. — |—1— | —I1— BER EST. 
199.7 „  sphenurus. Gould. —|—|— | -I— N 
160. 7 Procellaria coerulea. Gml. | 7 |— | —- | —-|— Ba et 
161. B rostrata. Peale. —1—|— — BR 
162. nur) Pairzarostris,: Pealed— | = | Be NE 
163. 7 Daption capensis. Gml. a ee Mrz 3 
164. 7 Diomedea exulans. L. — Il 171 un ala 
165. 7 » fuliginosa. Gml. —|—|— | — | BD AN: 
166. 7 Phaöton rubricauda Bodd. [— | — | — | — T Re ZA 
167.7  , aether&us. L. +1—|1—|<-I7 Bu VD 
168.7 ,„  candidus. Gray. — |— 1-11 — BE 
169. 7 Dysporus eyanops. Sund. I— | - | — 7 Be 2 BE 
170.7 & piscator. L. — ab Sam - RER) 
1rt:r =. land. aka ha a Fe T Kr BER een 
172. y Tachypetes aquilus. L. -- | 77) BI Eee 
\60 135 | 9l22]as| 2 4. 


Borabora. 
Huaheine. 


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) Societäts-Gruppe. 


Einleitung. 


Mar- | Sandwich. 


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XXXIX 


Weiteres Vorkommen. 


N. Amerika. 


Australien. Molucken. 
ee N. Seeland. 

Europa. Amerika. Asien. 

„ As. Afr. Amerika. 
Australien, Molucken. 
Indien. S. Afrika. 
Ind. Oe. W.K. Am. Sibirien. 
Australien. Molucken. 
Ind, u. Atlant. Ocean. 


Ind. Oe, Molucken. 
Ind. S. Afrika. 

Ind. u. Atlant. Ocean, 
Austral. Ind. Ocean. 


Australien. Neu-Seeland. 
Neu-Seeland. 


Neu-Hebriden, 
Australien. Chile, 
Australien. 

Neu-Seeland. Australien, 


Australien. 


„ Cap. 


Atlant, Ocean. 
„ u. Ind. Ocean. 
” ” 
Madagascar. 
W.lIndien. Atlant. Ind, Oe. 
Atlant. u. Ind. Ocean. 


Anmerkung. 


Die Maasse sind nach dem altfranzösischem Fussmaasse (pied du roi). — 


Die Länge von der Schnabel- bis zur Schwanzspitze. 


Fl. bedeutet die Flügellänge, vom Bug bis zur Spitze. 

Schw. „ die Schwingenlänge. 

Mittl. Schw. ,, mittelste Schwanzfeder. 

Aeuss. Schw. ‚, äusserste „ 

Fi 5 Firste, die Schnabellänge von Stirn bis zur Spitze. 


" Lauf. 


L. 
M. Z. r Mittelzehe;, dieselbe ist stets ohne den Nagel gemessen. 


sp.1. Haliad@tus leucogaster. (6nl.) 


White bellied Eagle. Lath. Gen. Syn. I. p. 242. — 

Falco leucogaster. Gml.S. N. I. p. 257. — id.? F. maritimus p. 260. — 
F. leucogaster. Lath. Ind. Orn. p. 13. — DBechst. Lath. Uebers.I. p. 30. — 
F. blagrus. Daud. Tr. d’Orn. DH. p. 70. — ? Le Blagre. Levaill. Ois. d’Afr. pl. 5. — 
Pl. col. 49. — Haliaötus blagrus. Cuv. Regn. anim. (1817) p. 316. — Falco 


dimidiatus. Raffl. Trans. Linn. Soc. XIII. p. 275. — Falco oceanica. Less, 
voy. Coqu. Zool. I. p. 343. — Haliaötus sphenurus. Gould. Proc. Z. S. (1837) 
p- 138. (jun) — id. Ichthyaetus leucogaster. B. of Austr. vol.I. pl.3. — 


Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 250. — lchthyaetus eultrunguis. Blyth. 
Journ. As. Soc. B. XI. (1842) p. 110. — Pontoaetus leucogaster. G. R. Gray. 
Gen. of B.I. p 18. — id. Cuncuma leucogaster Cat. Brit. Mus. Sec. Ed. 1. 
Aceip. (1848) p. 24. — Blagrus leucogaster. Bl. Cat. B. As. Soe. (1849) p. 30. — 
Haliaötus blagrus. Bp. Consp. I. p.15.. — Haliaötus leucogaster. Horsf. Cat. 
B. E. J. Comp. I. p.56. — Schleg. Mus. P. B. Aquilae. p. 14. — id. Vogels 
van Nederl. Ind. Aceipit. (1866) p.9. pl.4. f.1. (& ad) et 2 (2 jun.). — 
Jerd. B. of Ind. I. p. 84. — Cuncuma leucogaster. Gray. B. Trop. Isl. p.1 et 
p- 62. — Polioaetus leucogaster. Gould. Handb. B. of Austr. I. sp. 3. — 

Supra cinereus, plumis margine subbrunnescentibus; ca- 
pite, collo, corpore inferiore toto, subalaribus et subcaudalibus 
pure albis; remigibus fusco-nigris; cauda a basi ultra medium 
nigricante, parte apicali pure alba; rostro caerulescente-corneo, 
basi nigricante; pedibus pallidis. 

Long. circa 24°; al. 22°; caud. 9 — 10%. 


Jun. Corpore supra obscure fusco, plumis apice albido- 
rufescentibus; capite, collo et gastraeo pallide rufescentibus; 
rectricibus albo-fulvescentibus, basin versus fuscis. 


2 Halia&tus leucogaster. 


Alt. (Bremer Museum.) 

Kopf, Hals und alle unteren Theile, nebst den unteren Flügeldecken 
und Achselfedern, sowie das Enddrittel der Schwanzfedern weiss, übrige obere 
Theile dunkelbraun, auf Mantel, Schultern und den Flügeldecken etwas grau 
verwaschen, wie -bepudert Schwingen und Schwanzfedern braunschwarz. 
Schwingen unterseits schwarz. Schwanzfedern an Innenfahne weiss gerandet. 

Schnabel horngraubraun, Wachshaut schwärzlich; Lauf und Zehen 
gelblichhorngrau, Krallen hornbraun. 

Im Leben. Schnabel blassbläulich, dunkler gespitzt, Wachshaut blass 
grünlichgelb; Läufe schmutzig weiss; Iris bräunlichgelb. (Jerdon.) 

Schnabel bläulich hornfarben, schwarz gespitzt; Wachshaut und Zügel 
bläulich-bleifarben, leicht grün überlaufen; Beine gelblichweiss; Nägel 
schwarz; Iris dunkelbraun. (Gould.) 

Junge Vögel: 

Oberseite und Flügel dunkelbraun, jede Feder rostfahlweiss gespitzt, 
Kopf, Hals und Unterseite rostgelblich, auf dem Bauche und der Brust mit 
braunen Federn gemischt; Schwanzfedern gelblichweiss, gegen die Basis zu 
braun. Schnabel braun; Beine gelblichweiss. 


Geschlechter nicht verschieden. Das Q grösser. 


Länge. FI. Mitt. Schw. Acuss.Schw. F. L. M.2Z. 
ce. 2830 21” 94 v5. 20% 33 24“ ad. Bremer Mus. 
20—22” 91 —104' — 0 0— = — (Nach Schlegel.) 


Auf Gray’s Auctorität gestützt nehmen wir diesen bekannten Seeadler 
mit in die central-polynesische Ornis auf, da er durch diesen Gelehrten von 
den Freundschafts-Inseln angeführt wird. Jedenfalls dürfte das Vorkommen 
hier als ein mehr zufälliges zu betrachten sen, da die eigentliche Heimath 
des Vogels weiter westlich liegt. Seine Verbreitung ist eine ausgedehnte und 
erstreckt sich über Indien, die Inseln des Indischen Archipels und Australien. 
Er ist in ganz Indien häufig (Jerdon), findet sich noch in Burmah (Jerdon), 
Siam (Finlayson), auf Ceylon (Kelaart), den Sunda-Inseln: Java (Leid. Mus.), 
Sumatra (Raffl. Leid. Mus.); auf Timor und der nahgelegenen kleinen Insel 
Samao (8. Müll.), in den Molucken: 'Ternate, Halmahera, Celebes, Amboina 
(Leid. Mus.), Batjan (Wall); auf Neu-Guinea und den Aru- Inseln (Wall); 
den Philippinen (Brit. Mus.); Neu-Irland (Lesson); über alle Theile des austra- 
lisehen Continentes und den Inseln der Bassstrasse (Gould). — 

In China und auf Formosa fehlt diese Art nach Swinhoe. Dagegen 
führt sie Gray vom Cap an. Bekanntlich wurde bisher der Blagre des Le- 


Astur eruentus, 3 


vaillant auf diese Art bezogen, ohne dass dieselbe jedoch wirklich in Süd- 
afrika gefunden worden wäre. Nach Cassin bildet indess der Blagrus eine 
besondere Art, die auch an der Westküste Afrikas lebt. (Siehe Hartlaub Zu- 
sätze u. Bericht. ete. Cab. J. f.Orn. 1861. p. 99.) — 

Für das Vorkommen von Pandion haliaötus auf Tonga-tabu, wie es 
G. R. Gray (B. of Trop. Isl. p. 1) angiebt, haben wir nirgends nur einen ent- 
fernten Anhalt gefunden und können uns daher nicht entschliessen die kei- 
neswegs mit Sicherheit bestimmte Art mit in die central-polynesische Ornis 
aufzunehmen. Wie es scheint, beruht Gray’s Angabe nur auf Forster, der 
(Deser. anim. p. 257) unter den Vögeln von Spruce-Tree-Isle (Isle of Pines) 
einen Falco haliaätus (aber nicht von Tonga) namhaft macht. Es erscheint 
uns nicht unwahrscheinlich, dass derselbe vielleicht auf H. leucogaster Bezug 


haben mag. 


sp. 2. Astur eruentus. 6ould. 
t. II. £.1. (Ei.) 


Astur eruentus. Gould. Proc. Z.8. 1842. p. 113. — id. B. of Aust, 
pl. 18 (l ad.). — id. Handb. B. of Austr. sp. 18. — Reichenb. Neuentd. Vög. 
Neu-Holl. No. 245. — Bp. Consp. I. p. 33. — Astur rufitorques. Peale. Un. 


St. Expl. Exp. 1848. p. 68. pl. 19. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. 1852. 
P-.96,,— Epervier oedanien (2) Hombr. et Jaequ. voy. Pole sud, pl. 2. f.2. — 
Aceipiter rufitorques. Jaqu. et Puch. voy. Pole sud. Zool. II. 1853. p. 49. — 
Cass. Un. St. Expl. Exp. Orn. p.90. pl.2. £.1. (& ad) u. f.2. (P? jun.) — 
G.R. Gray. B. Trop. Isl. p.2. — id. Aceipiter griseogularis (ad) et A. heni- 
eogrammus (jun.). Proc, Z. S. 1860. p. 343. — Nisus eruentus. Schleg. Mus. 
P.R. Astures. p. 40. — id. Vog. van Nederl. Ind. Aceipit. 1866. p. 23 et 61. 
t. 14. et 16 (fig. 1.2.). — Aceipiter aequatorialis, Wall. Proc. Z. S. 1865. 
p- 474. — 

Manu-levu, Eingeborne von Viti. (Peale.) 

Vai-tui-tui, ae Ita kann (fornatter) 


Mas ad. Supra caerulescente-einereus, nucha pallidiore, 
interscapulio intensius tineto; torque colli postiei et gastraeo 
toto dilute rufis; mento et gula albidis, subalaribus et sub- 
caudalibus* pallidioribus; cauda et remigibus ardesiacis, his 


pogonio interno, parte apicali excepta, albicantibus, vix con- 
® 


4 Astur ceruentus. 


spicue fasciatis; reetricibus infra albidis; rostro et unguibus 
corneo-nigris; cera, palpebris et pedibus laete flavis; iride 
aurantiaca. 


Jun. av. Supra fusca, dorsi et alarum plumis ex parte 
ferrugineo-limbatis et terminatis; gula alba, obscure striolata; 
gastraei plumis albis, fusco-variegatis, hypochondriis late fa- 
sciatis; cauda supra umbrino-fusca, fasciis 10—12 nigricanti- 
bus, apice pallidius rufescente; cera et pedibus virescente- 
flavis; iride fusca. 

Long. tot. eirca 15°; rostr. a fr. 10; al. 8“ 8°; caud, 5°; tars. 2, 

Viti-Levu (Bremer Museum). 

Alt. Oberkopf und übrige Oberseite bläulich schiefergrau, im Nacken, 
an den Schläfen und Kopfseiten heller und hier die Federn mit weisser 
Basis, ebenso wie die des Oberkopfes. Kinn und Kehle weisslichgrau. 
Schwingen 1. Ordnung schieferschwarz, an Basishälfte der Aussenfahne mehr 
schiefergrau, an Basishälfte der Innenfahne mit 3— 4 verwaschenen, weiss- 
lichen Flecken Schwanzfedern schieferschwarz , an Innenfahne mit sehr un- 
deutlichen, ganz schwach verwaschenen Querflecken. Die Unterseite der 
Schwanzfedern grau. Schwingen unterseits grauweiss, am Ende und auf 
Aussenfahne schwarz. 

Breites Querband über den Hinterhals und die Halsseiten, sowie alle 
unteren Theile lebhaft rostweinroth, die unteren Schwanzdecken blasser, 
ebenso die Achselfedern und unteren Flügeldecken; auf den letzteren bemerkt 
man einige dunklere rostrothe verwaschene Q@uerlinien. 

Schnabel hornschwarz, der untere an Basis gelb; Wachshaut horn- 
bräunlich; Füsse horngelb; Krallen schwarz. Iris gelb (Gräffe) — Iris 
orange (Peale). — 

Andere Exemplare in Godeffroy’s Collection ganz gleich. 

Ein Exemplar von Viti (Collection Godeffroy) vollkommen ausgefärkt, 
daher wie die vorhergehenden, zeigt auf dem Bauche noch einzelne Federn 
eines jüngeren Kleides, d.h. weisse mit 4 rostrothbraunen Binden quer- 
gebänderte. 


Junger Vogel (nach Cassin). 


Alle Federn der Oberseite umbrabraun; manche derselben auf Rücken 


und Flügel rostbraun geendet; die Nackenfedern weiss an der Basis. Kinn 


Astur eruentus, 5 


und Kehle weiss, fast jede Feder mit einem dunklen Schaftstriche. Brust, 
übrige Unterseite und untere Deckfedern weiss, jede Feder mit braunen 
Längsstrichen, die auf der Brust sehr breit sind, daher hier fast in Form 
runder Flecke auftreten, an den Seiten aber Querbinden bilden und auf den 
unteren Schwanzdecken schwächer angedeutet sind. Tibienfedern blass braun- 
roth, mit dunkleren Querlinien. Schwanz braun, am Ende der Innenfahne 
sehr blass und mehr röthlich, mit 10—12 braunschwarzen Querbinden und 
schmalem röthlichweissen Ende. Die Schwanzunterseite fast weiss, etwas 
bräunliehroth verwaschen , die dunklen Querbinden sehr sichtbar. 

Schnabel und Krallen schwarz; Wachshaut, Augenlieder und Tarsen 
grünlichgelb; Iris braun (Peale). 

Die Geschlechter nicht verschieden, nur ist das 2 (wie bei den meisten 


Raubvögeln) grösser. 


Länge 12 — 14". 


Fl. Schw. F. L. M. 2. 

Rear 9 DD 134°, Viti Levu. Brem. Mus. 
86 Bis ge aa in 0 

85 5 8 Ba 

89 6 N E O 

29 8 — — — ® eruentus. Austral. 
10 2 8 a N NT, 

86 69 sr rate Dun‘, „ Brem. Mus. 
82 6 Br an Tode VRR 
711° 102 51185 — — 15—19'' ,, (nach Schlegel.) 

17" 6 — 2 — ‚, (aequatorialis. Wall.) 
9 ee 


Die gründliche Darstellung über A. eruentus in Schlegel’s wichtiger 
Monographie der indischen Rapaces hat unsere Vermuthung, dass der Habicht 
der Viti-Inseln (rufitorques, Peale) mit dieser Art identisch sein werde, voll- 
kommen bestätigt. Der Mangel von Querbänderung auf den unteren Thei- 
len war die einzige Verschiedenheit, welche wir für A. rufitorques als Speecies- 
charakter betrachten konnten. Letzterer erweist sich indess als unhaltbar, 
denn Schlegel’s Untersuchungen, auf ein reiches Material begründet, zeigen, 
dass auch in den östlichen Molucken Exemplare vorkommen, die keine Spur 
von Querbänderung besitzen, also ganz mit Viti-Exemplaren übereinstimmen, 


umsomehr, da auch die Grössenverhältnisse dieselben sind. Solche ungebän- 


6 Astur eruentus. 


derte Vögel sind in Schlegel's Monographie Pl. 14. fig. 2 u. 3 dargestellt. 
Wallace beschrieb dieselben neuerdings als eigene Art s. n. Aceipiter aequa- 
torialis, und will sie namentlich durch bedeutendere Grösse von rufitorques 
verschieden wissen, eine Annahme, die sich indess, wie unsere Masstabelle 
zeigt, als unhaltbar herausstellt. Junge Vögel lassen vollends keine Zweifel 
an der Gleichartigkeit von A. rufitorques mit cruentus übrig. Ein vor uns 
liegendes junges Q von Ternate stimmt ganz mit Cassins Abbildung t.2. fig. 2 
überein. Bemerken müssen wir übrigens noch, dass die wenigen Exemplare, 
welche wir von den Viti-Inseln sahen, völlig ohne Querbänderung waren, 
während diejenigen von Neu-Holland, nach Gould, dieselbe stets besitzen sol- 
len. Wie wir indess gesehen haben, stellt sich dieser Charakter nur als zu- 
fälliger heraus. 

Im Atlas der Südpolreise wird A. cruentus übrigens irrthümlich (auf 
Pl.2. £.2) als muthmaassliches 2 oder Varietät von A. iogaster Müll. ab- 
gebildet. Letztere Art ist allerdings nahe verwandt, unterscheidet sich aber 
hinlänglich durch den Mangel des rothbraunen Nackenbandes und die dunkler 
rothbraune Färbung der Unterseite, welche sich zugleich über das Kinn und 
die unteren Flügeldecken ausdehnt. 

A. eruentus hat eine sehr weite Verbreitung, über Australien, die Mo- 
lucken, östlich bis auf die Viti-Inseln. Er scheint über den ganzen Continent 
Australiens vorzukommen, denn Gould erhielt ihn aus dem Westen und Nor- 
den (Port-Essington). Durch Bernstein wurde er von Ternate, Halmahera, 
Batjan, Morotai, Guebe und den Obi-Inseln nachgewiesen. Wallace sammelte 
ihn ausserdem auf Waigiu, Salawatti, Buru und Timor (Proc. 1863. p. 22). 
Im Catalog des Leidener Museums führt Prof. Schlegel auch ein Exemplar 
von Celebes an, gedenkt dieser Localität aber in seiner neuesten Bearbei- 
tung nicht. 

Nach Peale tindet sich die Art auf allen Inseln der Viti-Gruppe, wie 
uns aber Dr. Gräffe versichert, wäre sie nur auf Viti-Levu beschränkt. Da- 
gegen spricht aber eine Angabe Gray’s, der ein Exemplar von Ovalou an- 
führt. Jedenfalls ist auf den polynesischen Inseln nur die Viti-Gruppe als 
bewiesene Heimath zu betrachten. 

Peale rühmt die Kühnheit dieses Habichts, der Tauben und andere 
Vögel angreift, die ihm am Grösse gleichkommen. Gould machte dieselbe 
Beobachtung in Australien, wo die Art namentlich im Westen, am Murray 
und im Yorkdistriete sehr häufig ist und hier oft die Pachthöfe heimsucht. 


Die Brütezeit findet in Australien im October statt. Das Nest besteht aus 


ee 


Circus assimilis. 7 


Zweigen und wird auf dem horizontalen Gabelaste eines Eucalyptus an- 
gelegt. — 

Ueber die Eier giebt Gould keine Auskunft. — 

Wir erhielten aber unter den Sendungen Dr. Gräffe's von den Viti- 
Inseln ein Ei, welches als das von Platycercus personatus bezeichnet war, in- 
dess ohne Zweifel nur einem Raubvogel und zwar Astur eruentus angehören 
kann, da es in Grösse, Korn und Färbung sich ganz an die charakteristi- 
schen Nisus-Eier anschliesst. Dasselbe ist rundlich eiförmig, ziemlich gleich- 
hälftig, daher der Spitzentheil nur etwas stärker zugerundet als der Basis- 
theil und von sanftem Korn, an dem die Poren nicht sichtbar sind. Der 
Grundton ist ein Kalkweiss, welches an manchen Stellen in einen rostfarbenen 
Ton übergeht, der einen grossen Theil der Oberfläche bedeckt. Gegen das 
spitze Ende zu finden sich einige grössere und kleinere, unregelmässige, roth- 
braune Flecke. 

Länge 1''8‘. Breite 1'4'. 

Beiläufig bemerken wir noch, dass die Abbildung im Atlas der ameri- 
kanischen Reise nicht sonderlich treffend ist: Kopf und Schwanz erscheinen 


auf derselben viel zu lebhaft graublau. 


sp. 3. Circus assimilis. Jard et Selb. 


Circus assimilis. Jard et Selb. Ill. Orn. II. pl.51. — Gould B. of 
Austr. pl. 27 (jun.). — id. Cireus Jardinei. Proceed. V. p. 141. — id. B. of 
Austr. X. 3 (ad). — id. ©. assimilis et Jardinii. Handb. B. of Austr. I. p. 58 
u. 60. — Spilocireus Jardinii et Circus assimilis. Kaup. Monogr. d. Fale. Isis. 
(1847) p. 102 et 106. — C. Jardinii et assimilis. Reichb. Neuentd. Vög. Neu- 
Holl. No. 2352 et 233. — Strigiceps Jardinii. Bp. Consp. av.I. p. 34. — id. 


Cireus Gouldi. p. 34. — Circus approximans. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) 
p.64 pl. 18. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p.95. — C. assimilis. 
Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 101. — Schleg. Mus. P. B. Cirei (1362) 
p. 9. — id. Vogels van Ned. Ind. Acecip. (1866) p. 29. pl.20. f.2. (2 ad) et 
3. (? jun). — Gray. voy. Ereb. et Terr. Birds. p. 2. id. Cireus Gouldi 
Ibis. (1862) p. 215. — id. C. assimilis. B. Trop. Isl. p.2. — Cireus Wolf. 
Gurney. Proc. Z. 8. (1865) p. 823. pl. 44. 


Mas ad. Capite et corpore supra intense fuscis, colli 


postici plumis rufescente-limbatis; facie dilute rutescente, disci 


8 Gireus assimılıs, 


plumis albidis, striola scapuli obscura; gastraeo fulvescente- 
albido fusco-striato, abdomine imo et eruribus intensius tinctis, 
supracaudalibus et caudae basi albis, hac fusco-cinerascente; 
tarsis virescente-albidis; cera et palpebris pallide flavo-viren- 
tibus; rostro nigricante; iride flava. 

Jun. av. ÜÖupra umbrino-fusca; nuchae plumis bası al- 
bis, cauda pallide brunnescente-fulva, fasciis rarioribus fuscis; 
gutture dorso concolore; gastraeo reliquo ferrugineo, pallidius 
variegato; subcaudalibus intense ferrugineis; subalaribus fusco 
et rufo variis; remigibus, parte apicali unicolore fusca excepta, 
intus pallide rufescentibus, rarius fasciatis; rostro caerulescente- 
corneo; pedibus brunnescentibus. 


Long. cieca 21°, rostr. a fr. 15; al. 151 eaud 28% tarsı Br 


Jüngerer Vogel von Viti-Levu. Collect. Godeffroy. 

Oberseite dunkelbraun, die Federn auf der Schaftmitte etwas dunkler. 
Die Federn des Oberkopfes an Basis rostfarben, die des Nackens mit weiss- 
licher sichtbarer Basis. Kopfseiten und Federschleier ebenfalls braun, die 
Federn des letzteren mit schmalen rostbräunlichen Seitensäumen. Halsseiten 
und Kehle mehr ms Rostbraune, die übrigen unteren Körpertheile deutlich 
dunkelrostroth, jede Feder mit blassrostfarbenen Seitenrändern, die Hosen 
heller rostroth, mit etwas dunklerer Mitte; die unteren Schwanzdecken bei- 
nah einfarbig rostrothbraun, nur an Basis weisslich. Obere Schwanzdecken 
weisslich mit unregelmässiger, breiter, rostfarbener Querbinde vor dem Ende. 
Untere Flügeldecken dunkelbraun, jede Feder mit rostrothen Seitensäumen. 

Schwingen dunkelbraun, wie der Rücken, an Basis der Innenfahne 
blass rostfarben mit emzelnen, grossen, unregelmässigen, verwaschenen brau- 
nen Flecken. Unterseite der Schwingen 1. Ordnung weisslich rostfarben, jede 
Feder mit breitem dunkelbraunen Ende und zwei braunen Querbinden über 
die Innenfahne. Schwingen 2. Ordnung unterseits düster braun, am Ende 
dunkler. Die zwei mittelsten Schwanzfedern mattbraun, die übrigen hell- 
rostroth, nur an Endhälfte ‚der Aussenfahne mattbraun, an Basis der Innen- 
fahne weiss. (Quer über die Schwanzfedern 5 Binden, von denen die, letzte 
am breitesten und deutlichsten ist, die übrigen sind auf Aussenfahne nur 
schwächer angedeutet. Unterseite der Schwanzfedern blass rostfahlweiss, die 


dunklen Querbinden nur ganz schwach angedeutet. 


ee 


Circus assimilis. 9 


Schnabel hornschwarz, Wachshaut und Füsse gelb, Nägel hornschwarz. 
Augenlieder und Wachshaut blassgelb, Schnabel dunkelbraun, an Basis 


lichtblau , Beine citronengelb; Iris röthlichorange (Gould). 


Jüngerer Vogel von Australien (im Bremer Mus.) ist auf der 
Oberseite viel dunkler braun, unter gewissem Licht mit einem Bronze- 
schimmer, Unterseite und Schenkel dunkel rostrothbraun; die oberen 
Schwanzdecken blassrostroth, dunkler vor der Spitze. Schwanzfedern dunkel- 
braun mit rostfahlem Ende; die äusseren Federn gegen die Basis zu rostroth; 
auf der Innenfahne mit 4 Querbinden. Federn des Nackens und Hinterhalses 
weiss, mit grossem braunen, roströthlich eingefassten Spitzenflecke. 

Diese ein- bis zweijährigen Vögel sieht man, wie dies auch bei unsern 
Weihen und den meisten Raubvögeln der Fall ist, am häufigsten, viel selte- 


ner sind dagegen die alten, völlig ausgefärbten, die Gould zur besonderen 


Art C. Jardinii erhob. 


Alt. (Nach Kaup.) 

Kopf, Kinn und Wangen rostroth, ersterer mit schwarzen Schaftflecken. 
Hals, Kropfseiten, Schleier und Rücken aschgrau mit dunkleren verwaschenen 
Schaftflecken und Federrändern. Alle übrigen unteren Theile rostroth, hie 
und da aschgrau überlaufen, mit unzähligen runden, weissen Flecken, die 
sich auf den untern und obern Schwanzdecken und den längsten Seitenfedern 
bandartig gestalten; die weissen Tropfen oder Bänder sind zuweilen aschgrau 
eingefasst. Die kleinen Deckfedern des innern Flügels und der Flügelrand 
lebhaft rostroth, erstere weiss gebändert, letztere mit weissen Kanten. Die 
langen inneren Flügeldecken hellaschgrau mit weisser Einfassung und weissen 
nicht bis zum Schaft gehenden Binden. Von aussen ist der Flügel aschgrau, 
alle kleineren Federn mit dunkleren Binden und weissem Saum. Die 
Schwingen 2. Ordnung aschgrau, durchaus gebändert mit breiter schwarzer 
Endbinde, die leicht gesäumt ist. 

Die Schwingen selbst sind schwarz, die 2. bis 6. innen vor den Aus- 
schnitten rostgelblich, schwärzlich marmorirt; die folgenden mehr aschgrau 
mit schmalen schwarzen Binden und mit eimer breiten schwarzen Endbinde. 

Der Schwanz ist von oben aschgrau mit bräunlichem Anflug. Ueber 
sämmtliche Federn erstrecken sich 6 breite, etwas pfeilförmige, schwarze Bin- 
den. Die breitere Endbinde mit weissem Saume. Von unten sind die helle- 
ren Binden unregelmässig und weiss und haben namentlich auf der seitlich- 


sten zuweilen einen rostgelblichen Anflug. 


10 Circus assimilis. 


Schnabel schwarz, an Basis blau; Beine gelb; Wachshaut olivengelb; 
Iris schön orangegelb.(Gould.) 
Iris eitrongelb, Beine blassgelb; Wachshaut grünlich. (Schlegel.) 


Länge. Fl. Schw. F. Ib M. Z. 
2. 17-241" 15” Bra 44 a 19 Viti Levu. 
16 89 11 37 19 Australien. 


139164 gig guy zuqyu__ zug Eur (nach Schleg.) 
Die von Gurmey ganz neuerdings aufgestellte C. Wolfi, nach 2 Exem- 
plaren von Neu-Caledonien beschrieben, ist jedenfalls nichts anderes als 
C. assimilis. Verreaux *) führt die beiden Exemplare (von Port-de-France und 
Saint - Vincent) bereits in Rev. et Mag. Zool. 1860 als assimilis auf, mit der 
Bemerkung: „identique & celui de la Nouvelle Hollande.“ Sonderbarer Weise 
zieht Gurney, «er weder eine genaue Beschreibung noch Maasse der neuen 
Art mittheilt, ©. assimilis gar nicht in den Vergleich, sondern seine Abhand- 
lung führt nur den Beweis, dass ©. Wolfi von C. Maillardi Verr. (Tbis 1863. 
p- 163. pl. IV.) der Insel Bourbon, verschieden ist, obwohl sie immerhin mit 
dieser sehr nahe verwandt sein muss. Wir bezweifeln indess die speeifische 
Verschiedenheit von C©. Maillardi und der sogenannten Wolfi keineswegs, wer- 
den aber die letztere erst dann als gute Art annehmen, wenn constante 
Unterschiede zwischen ihr und assimilis nachgewiesen werden können. Dies 
ist bis jetzt nicht geschehen und dürfte auch unterbleiben. Die Abbildung 
von C. Wolfi zeigt in allen Stücken vollkommene Uebereinstimmung mit 
assimilis und passt vollkommen auf unsere Exemplare von Neu-Holland und 
Viti Levu, namentlich der junge Vogel links. Die Figur rechts stellt einen 
etwas älteren Vogel dar. — 
Diese im ausgefärbten Kleide prachtvollste aller Weihen, ist offenbar 
als Vertreterin unserer Rohrweihe (C. rufus) zu betrachten, mit der sie im 
Habitus und (nach Gould) in Sitten und Lebensweise genau übereinstimmt. 
Sie hat eine weite Verbreitung, über die wir aber erst in letzter Zeit 
mehr und mehr unterrichtet wurden. Nach Gould ist sie über den ganzen 
Continent Australiens und Van Diemensland verbreitet, bewohnt nach Gray 
auch Neu-Seeland. Verreaux erhielt sie von Neu-Caledonien, das Leidener 
Museum durch Dr. Salomon Müller von Celebes (Gorontalo und Macassar); 
ebendaselbst saınmelte sie auch Wallace. j 
Durch Peale wurde C. assimilis auch aus Central - Polynesien nach- 


“) Auch Selater erwabnt diese Exemplare, Ibis 1859. p. 276. 


Strix delieatula, 11 


gewiesen und zwar von der Viti-Gruppe (Viti-Levu und Venua - Levu). 


Dr. Gräffe sandte sie ebenfalls von Viti-Levu und Ovalou ein. 
Von den Samoa-Inseln sahen wir bisher keine Exemplare. 


Peale theilt keine weiteren Nachrichten mit. Er fand Reptilien im 


Kopfe der Getödteten. 


sp. 4. Strix delicatula. Gould. 


Strix delicatula. Gould. Proc. Z. 8. (1836) p. 140. — id. B. of Austr. 
pl. 31. — id. Handb. B. of Aust. I. p. 66. — Reichb. Neuentd. Vög. N. Holl. 
No. 470. — ?Strix flammea. Vig. et Horsf. Trans. Linn. Soe. XV. p. 190 
(ap. Gray). — Strix bakkamuna. Forst. (nee Lath.) Deser. an. (Licht.) 1844. 
p. 157. — Strix lulu. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. ve a a 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 96. — id. Strix Forsteri. p. 30. — 
Athene Forsteri (err. Forsteni) Bp. Consp. I. p. 42. — id. Strix delicatula 


p-54. — G. R. Gray. List. Aceipitres. (1848) p. 109. — Cass. Un. St. Expl. 
Exp. (1858) p. 105. — Verr. Rev. et Mag. Zool. (1860) p. 421. — G. R. Gray. 
B. Trop. Isl. p. 3. — id. Athene Forsterii. p. 2. — Strix flammea. Schleg. Mus. 
P. B. Striges (1862) p. 4. (ind. No. 38 — 40). — 


Looloo (Lulu), Eingeborne der Tonga-Inseln (Cook). 


Lulu ;% von Samoa (Peale). 


Mas ad. Supra in fundo grisescente tenuissime nigri- 
cante-vermiculata, maculis crebris albidis, nigro - eircumdatıs, 
in capite et collo minus conspieuis; disco facialı albıdo, mar- 
gine et periophthalmiis brunneo-rufescentibus; pectore et epi- 
gastrio albis, maculis minutis subtriquetris nigris; abdomine 
imo, eruribus et subcaudalibus immaculatis, albis; ala omnino 
magis rufescente, remigibus pallide rufescentibus, nigricante- 
vermiculatis, fasciis nonnullis irregularibus fuseis, pogonio in- 
terno albicantibus; cauda simili modo picta, fasciis 4—5 angu- 
stis_fuscis; subalaribus albis, maculis minutis nigris; rostro 


pallide corneo; pedibus flavidis. 


Long. eirca 144°; rostr. 9; al. 10°; caud. 4°; tars, 22. 


12 Strix delicatula. 


Viti-Inseln. (Dr. Scelater’s Sammlung.) 

Alt. Federn der Oberseite auf blassgrauem Grunde mit braunen äus- 
serst feinen Pünktchen besprengt, wesshalb ein mehr graubrauner Ton ent- 
steht, der auf dem Mantel und Schultern am deutlichsten hervortritt, auf dem 
Oberkopfe und Nacken aber mehr ins Graue spielt. Jede Feder trägt vor 
dem Ende einen kleinen, pickenförmigen, weissen Fleck, an welchem ein noch 
kleinerer, länglicher, schwarzer anstösst. Diese Punkte bilden ziemlich zusam- 
menhängende Längsreihen. Auf der verdeckten Basishälfte der Federn ist 
der Grundton mehr rostgelblich, mit breiterer, marmorirter brauner Zeichnung. 
Die Seitenränder jeder Feder an Basishälfte lebhaft rostgelbroth, welche Farbe 
aber meist bedeckt bleibt und nur am Aussenrande der Schulterdecken einen 
bemerkbaren Längsstreif bildet. Die oberen Flügeldecken tragen dieselbe 
Zeichnung als die Federn des Rückens, sie sind aber am Basistheil, besonders 
dem der Innenfahne, einfarbig rostgelb, und letztere Farbe kommt an einigen 
Stellen zum Vorschein. Die kleinen oberen Flügeldecken am Buge und die 
Federn des Eckflügels am Rande der Aussenfahne rostgelbroth; letztere tra- 
gen übrigens die Zeichnung der Rückenfedern. Schwingen 1. Ordnung an 
Aussenfahne blassrostgelbroth, mit feinen dunkelbraunen Pünktchen besprengt 
und 4 grösseren braunen Flecken, die eine Art undeutliche Querbinde bilden ; 
die Innenfahne der 1. Schwingen längs der Schafthälfte und auf dem End- 
drittel blass rostfarben mit verwaschen dunkelbraunen Pünktchen und 4 gros- 
sen dunkelbraunen Flecken, von denen die beiden letzten unregelmässige 
Querbinden bilden, der übrige Theil der Imnenfahne seidenweiss. Die 
Schwingen 2. Ordnung sind fast ebenso wie die Rückenfedern gefärbt, d.h. 
auf grauem Grunde dunkelbraun besprengt, aber die Schaftmitte jeder Feder 
ist rostfarben verwaschen und der grösste Theil der Aussenhälfte der Innen- 
fahne ist weiss. ‚Jede Feder trägt 3 dunkelbraune grössere Flecke, die auf 
der Aussenfahne aber nur schwach angedeutet sind, deren letzter auf der 
Innenfahne aber eine Art Querbinde bildet. Das Ende jeder der 2. Schwin- 
gen mit herzförmigem weissen Fleck, der nur etwas grösser als auf den 
Rückenfedern ist. Die Deckfedern der 1. Schwingen wie die RKückenfedern, 
aber an Basishälfte der Aussenfahne, lebhaft rostgelbroth. Schwingen unter- 
seits weiss, an Aussenfahne und dem Enddrittel der Innenfahne graulich , mit 
bräunlichen verwaschenen Pünktchen besprengt und mit 4 dunkler ‚braunen 
bindenartigen Flecken auf Innenfahne. i 

Schwanzfedern an Basishälfte auf blassrostfarbenem Grunde, an End- 


hälfte auf blassgraulichem Grunde, wie die Rückenfedern, dunkelbraun be- 


u 


Strix delicatula. 13 


sprengt und mit 4 dunkelbraunen Querbinden, von denen die zweite am deut- 
lichsten und breitesten ist; die 3 äusseren Federn jederseits fast weiss, nur 
auf Schaftmitte rostfarben mit braunen Pünktchen besprengt und nur mit 
3 Querbinden, indem die Basisbinde fehlt. Unterseite der Schwanzfedern fahl- 
weiss, mit 3 dunklen, aber mehr verwaschenen Querbinden. 

Federn des Gesichtsschleiers glänzend silberweiss, am vorderen Augen- 
rande ein grösserer rostbrauner Fleck, der auch das Auge schmal rostfarben 
umsäumt. Die Schleierfedern von einem schmalen Kranze eingefasst, der sich 
von der Schnabelbasis jederseits bis zum Kinn herumzieht. Die Federn des- 
selben sind auf der unteren Hälfte des Federkranzes, von einem Ohr bis zum 
andern, weiss mit braunschwarzem Ende, vor demselben rostfarben, indess 
herrscht die erstere Farbe vor und markirt den Federkranz sehr scharf. 
Auf der oberen Hälfte sind die Federn ebenfalls weiss, aber mit rostfarbenem 
Ende, vor demselben mit feiner schwarzer Querlinie oder nur einigen schwar- 
zen Pünktchen; die obere Hälfte des Federschleiers ist daher weniger scharf 
umschrieben. 

Alle übrigen unteren Theile vom Kinn an, nebst den unteren Flügel- 
decken und den kleinen Deckfedern am Handrande, rein weiss, jede Feder 
vor dem Ende mit sternförmigen schwarzen Punktflecken, die auf den 
unteren Körperseiten und unteren Flügeldecken am grössten und deutlichsten, 
am Femur aber nur sehr schwach angedeutet sind, und auf den unteren 
Schwanzdecken fast ganz fehlen. 

Der Lauf nur an Basishälfte befiedert, im Uebrigen mit borstenartigen 
Federn besetzt, die sich, obwohl viel sparsamer, auch auf den Zehen finden, 
hier aber ganz haarähnlich sind. Letztere erscheinen daher fast nackt. Die 
Fussbeuge ist nackt. 

Schnabel horngelblichweiss, die nackte Wachshaut mehr gelblich. Kral- 
len hornbraun. 

Schnabel fleischfarben; Füsse gelblich; Iris blauschwarz (Forster). — 
Schnabel und Füsse blass fleischfarben; Iris dunkelbraun (Peale). — Iris 
dunkelbraun. 

Länge 12—14". 


Fl. Schw. F. L. M. Z. 
g' zu 4 914 yuzın 14° Viti. 
85 a 10 26 — Samoa. 
9 3 3 11 104 DA Nike: 


9 10 4 2 10 25 —  Bamoa. 


14 Strix delicatula. 


Fl. Schw. F. L. M. 2. 
10 BUTENE ER 21“ 134’ Australien. 
10a Sur s 2 124 flammea (Europa). 
10”—11" 4443 2'3'4—6' —  flammea (nach Schlegel. 
15 Exempl. aus Europa). 
11° — 116% 46 — 410° 25'—6” —  javanica (Java). 
1149 —12 465 27"—2'"9'"—  americana (Amerika). 


Diese Eule, die Vertreterin unserer Strix flammea in Australien und 
Polynesien, wird zuerst in Cooks Reise (Cooks last voy. vol. II. p.219) von 
den Freundschafts-Inseln erwähnt, wo sie „Looloo (Lulu)“ heisst. Bekanntlich 
führt sie, nach Peale, denselben Namen auf Samoa. Latham gedenkt dieser 
Lulu-Eule Cooks bei Bubo virginianus. Später beschreibt sie Forster mit 
bekannter Genauigkeit unter dem irrthümlichen Namen St. bakkamuna*), 
ebenfalls aus der Südsee. Es ist sonderbar, dass diese Beschreibung bisher so 
sehr verkannt worden ist, denn Bonaparte begründete sogar seine neue Athene 
Forsteri (err. Forsteni) auf dieselbe. Und doch können bei einer Vergleichung 
von Forster’s St. bakkamuna und der früher durch Gould publieirten Strix 
delicatula nicht die geringsten Zweifel über die Gleichartigkeit beider ent- 
stehen. 

Nach dieser beiläufigen, aber nothwendigen synonymistischen Berichti- 
gung erachten wir es nicht für überflüssig einige Vergleichungen der St. deli- 
ceatula mit ihren naheverwandten Arten, namentlich unserer St. flammea, zu 
geben. Bekanntlich erklärte schon Vieillot vor 50 Jahren die Schleiereulen 
von Europa, Asien, Afrika und Neu-Holland für eine Art. Prof. Schlegel 
gelangte neuerdings zu ähnlichen Resultaten, nur mit dem Unterschiede, dass 
er die amerikanische Schleiereule als Conspecies s. n. Strix flammea americana 
gelten lässt. Dagegen hält er die Schleiereule Neu-Hollands für identisch 
mit unserer europäischen, setzt aber doch die Notiz hinzu: „taille semblable 
A ceux de l’Europe; mais & tarses moins emplumes vers le bas. Teintes 
elaires.“ Diese Worte enthalten theilweis Charaktere, die sich uns als con- 
stante erwiesen, nachdem wir Gelegenheit hatten mehr als ein Dutzend 


Schleiereulen von Australien, den Samoa- und Viti-Inseln zu untersuchen. 


*) Dieser Name bezieht sich auf Pennants Little Hawk Owle of Ceylon (Ind. Zool. pl.3), 
also auf einen Kauz mit Federohren, der nach Gray mit Ephialtes Lempeyi Horsf. identisch ist. 
Merkwürdiger Weise vergisst Gray folgende Synonyme beizufügen: Strix indica. Gml. S.N, I. 
p. 289. — Lath. Syn. I. p. 127. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 119. IV, p. 49. — Strix bakka- 
muna. Lath. Ind. Orn. p. 56. — Vieill. Nouv. Diet. vol XVII. p. 38. — id. Ene. Meth. p. 1278. 


Strix delicatula, 15 


Was zunächst die Färbung anbelangt, so lässt sich St. delicatula stets 
leicht von flammea unterscheiden. Zuvörderst ist sie oberseits viel heller, 
denn der Grundton ist ein sehr blasses Grau, bei flammea ein dunkles. 
Ebenso erscheinen die rostrothen Partien bei flammea viel intensiver und die 
Unterseite ist niemals rein weiss, wie bei delicatula, sondern, wenigstens auf 
dem Kropfe, rostfarben. Letztere Färbung fehlt auf der Unterseite von deli- 
catula stets, wie Gould’s und Peale’s mit unseren übereinstimmende Unter- 
suchungen beweisen. Sehr charakteristisch wird aber die Verschiedenheit in 
der Flügelzeichnung. Bei St. flammea ist nämlich die Aussenfahne der 
Schwingen deutlich rostroth und zeigt 5 scharf markirte breite Querbinden, 
die sich auch über die Innenfahne ziehen, während bei delicatula auf der 
Aussenfahne nur Andeutungen von dunklen Querbinden vorhanden, auf der 
Innenfahne dieselben nur sehr unvollständig vorhanden sind. 

Auch auf den Schwingen 2. Ordnung machen sich bei St. flammea stets 
mehr oder weniger 2 rostrothe Querbinden bemerklich, von welchen delicatula 
beinah keine Spur zeigt. 

Endlich unterscheidet sich St. delicatula durch verschiedene Dimensionen, 
indem die Flügel*) stets kürzer sind, und durch die nur an Basishälfte be- 
fiederten Läufe. 

Bei den afrikanischen Schleiereulen (Strix splendens **) Hemprich), die 
wir (aus Nord, West, Süd und Madagascar) mit Gray und Schlegel, von un- 
serer europäischen nicht artlich zu trennen vermögen, scheinen indess die 
Läufe ebenfalls weniger befiedert. 

Die javanische Schleiertaube (Strix javanica. Wurmb.), welche Kaup 
mit delicatula für gleichartig hält, unterscheidet sich durch viel bedeutendere 
Grösse, die unsere St. flammea noch übertrifft und von der sie, wie es scheint, 
dadurch sogar specifisch zu trennen ist. Noch bedeutender sind die Grössen- 
unterschiede zwischen delicatula und der Schleiereule Amerikas (St. americana 
Aud. = furcata Temm = pratincola Bp.); eine Verwechselung mit derselben 
ist daher nicht wohl möglich. Letztere zeichnet sich noch ganz besonders 
durch die sehr hohen, wenig befiederten Läufe, die langen Zehen und auf- 


fallend elanrken Krallen aus. 


*) Gould giebt die Länge derselben auf 11“ engl. an, was wir nie gefunden haben. 

**) Die Angabe, dass die nordostafrikanische Schleiereul® (siehe Syst. d. Orn. W. Afr. 
.21) sich durch constant dunkelbraune Iris von unserer „gelbäugigen “ unterscheide, beruht 
pP ’ 


auf einem Irrthume. Alle Schleiereulen haben dunkle Iris. 


16 Strix delicatula. 


Wir haben nun nur noch die geographische Verbreitung von St. delica- 
tula zu erörtern, bezüglich welcher wir folgende Notizen sammelten. 

Nach Gould scheint sie über den ganzen Continent Australiens (Neu- 
Süd-Wales, Süd-Australien, Port Essington) verbreitet, soll sich aber nicht am 
Swan River finden und fehlt auf Van Diemensland. Ebenso nach Gray auch 
auf Neu-Seeland mit Bestimmtheit. Nördlich von Australien in Neu- Guinea, 
den Molucken und Philippinen dürfte sie ebenfalls nieht vorkommen, wenig- 
stens wird sie von Wallace und Bernstein nirgends erwähnt. Desto aus- 
gedehnter ist aber die Verbreitung auf den eigentlichen polynesischen Inseln. 

Forster*) beobachtete die Art auf den Freundschafts-Inseln (Tonga- 
tabu), Gesellschafts - Inseln (Tubai oder 'Tupai) und auf den Neu- Hebriden 
(Tanna). Von letzterer Gruppe, aber von der Insel Anöitum, erhielt sie 
Gumey. Durch Verreaux ist sie von Neu-Öaledonien nachgewiesen. Rev. 
J. B. Stair sandte zuerst ein Exemplar von den Samoa-Inseln (Upolu) an 
das Britische Museum. Später sammelte sie hier Peale, ausserdem noch auf 
den Viti-Inseln (Ovalou). Dr. Gräffe sandte sie von Samoa ein. 

Die Notiz über die Lulu-Eule giebt Cook von der Insel Onihau (ÖOnee- 
heow), die zum Sandwich-Archipel gehört. Wäre es mit Sicherheit bekannt, 
dass wirklich unsere Art damit gemeint ist, so würden auch die Sandwich- 
Inseln mit in den Verbreitungskreis gehören. Bis jetzt wurde aber nur Otus 
brachyotus auf diesen Inseln beobachtet, auf den Marquesas aber noch gar 
keine Eule. 

Cook bemerkt übrigens noch von seiner Eule Lulu, dass ihr die Ein- 
gebornen auf Onihau eine besondere Verehrung erweisen. 

Nach Peale ist St. delicatula sehr häufig auf Upolu. Ueber die Lebens- 
weise theilt der genannte Reisende aber sonst weiter nichts mit. Forster 
sagt nur, dass sie sich von Vögeln und Ratten nähre. 

In Australien verhält sich St. delicatula, nach Gould, genau so wie 
unsere St. flammea. Wie diese jagt sie erst mit der Dämmerung nach klei- 


nen Säugethieren. 


*) Auch Ceylon wird von ihm als Lokalität genannt, indess beruht diese Angabe auf 


Pennant und bezieht sich auf eine ganz andere Art, 


Platycereus tabuensis. 17 


sp. 5. Platycercus tabuensis. (Gml.) 


Bürzelfedern ohne purpurrothe Endsäume. 

Psittacus tabuensis. Gml. S.N. (1788) p. 317. — Tabuan Parrot. Lath. 
Gen. Syn. I. p. 214. pl. 7. — id. Gen. Hist. II. p.115. pl. 22. — Psittacus 
tabuensis. Lath. Ind. Orn. p. 88. — Ps. atropurpureus. Shaw. Lev. Mus. (1792) 
p- 142. (cum fig. pess.) — id. Pompadour Parrot. Gen. Zool. VIII. p. 409. — 
Ps. tabuensis. Bechst. Lath. Uebers. p. 186. pl. 9. — Kuhl. Consp. p. 57. — 
Vieill. Nouv. Diet. p. #40. — id. Enc. Meth. p. 1388. — Lear. Parr. pl. 16. — 
Aprosmietus tabuensis. Bp. Naum. 1856. — Platycereus tabuensis. G. R. Gray. 
B. Trop. Isl. p. 30. 


Bürzelfedern mit purpurrothen Endsäumen. 

Psittacus hysginus. Forst. MS. S. — id. Deser. anim. (1844) p. 159. — 
Platycereus hysginus. Wagl. Mon. p. 540. — Platycereus tabuensis. Jard et 
Selb. Ill. of Orn. II. pl. 74. (pess.) — Conurus Anna. Bourj. Perr. t. 38. 
(fig. bon.) — Aprosmietus Anna. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858.) p. 236. — 
Platycercus tabuensis. G. R. Gray. Gen. of. B.II. No.28. — id. List. Psitt. 
p-. 11. — id. Pl. hysginus. B. Trop. Isl. p. 30. — Platycereus tabuensis. Schleg. 
Mus. P.B. Psitt. (1864) p. 88. (Ind. No. 1.) 

Kehle schwarz. 


Platycereus atrogularis. Peale. Un. St. Expl. Exp. 1848. p. 129. pl. 35. — 
Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 106. — Aprosmietus atrigularis. Bp. Naumann. 
1856. — Aprosmictus tabuensis. Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. p. 234. — 
Gough. Proc. 1849. p. 14. — Platycereus Anna. G. R. Gray. List. Psitt. p. 11. — 
id. Pl. tabuensis. B. Trop. Isl. p. 30. — Platycercus atrigularis. Selat. Proe. 
Z. 8. (1864) p. 158. 

Platycercus tabuensis. Finsch. Papageien. No. 150. 


Kaghaka , Eingeborne von Tonga (Forster). 
Vangha-vangha, = von Viti (Peale). 

Supra splendide smaragdino -viridis; capite et corpore 
subtus obscure coceineo-purpureis; fascia nuchali angusta, 
circumscripta, cyanea; gastraei plumis medio viridibus; remi- 
gibus majoribus supra intense eyaneis, subtus et limbo intimo 
nigris, ultimis dorso concoloribus; subalaribus nigris, apice 
viridibus ; reetrieibus duabus intermediis totis viridibus, reliquis 
cyaneis, extus basi viridi-lavatis; rostro nigro, apice Inteo; 
pedibus nigris; iride? avellanea. 


Long. «164‘; al. 9 2°; rostr, 14°; caud. 74°; tars. 9, 


2) 


18 Platycereus tabuensig. 


Tonga-tabu. (Leidener Mus.) 

Kopf, Hals, nebst der ganzen Unterseite purpurbraunroth, die Federn 
an Basis grauschwarz, mit grünem Querstrich über die Mitte; Federn der 
Stirn, Halfter und am Kinn braunschwärzlich. Die Federn an der Basis des 
Untersehnabels schmal blau gespitzt, ebenso einige Federn im Nacken, wo- 
durch ein schmales blaues Halsband entsteht. Hinterhals, Rücken, Schultern, 
Deckfedern, Bürzel und obere Schwanzdecken schön dunkel grasgrün, in’s 
Smaragdgrüne. Einige Bürzelfedern haben schmale purpurbraune Endsäume. 
Schwingen 1. Ordnung schön blau, nur an Innenfahne schwärzlich gerandet; 
die Deckfedern der 1. Schwingen und Eckflügel ebenfalls blau. Schwingen 
2. Ordnung und ihre Deckfedern weniger lebhaft blau, an Aussenfahne ins 
Grünliche. Flügeldeckfedern unterseits grün; die grössten, wie die übrige 
Schwingen - und Schwanzunterseite, mattschwarz. Schwanzfedern blau, wie 
die Schwingen an Innenfahne breit schwärzlich gerandet, an Basis der Aussen- 
fahne grün verwaschen, die 2 mittelsten Federn fast ganz grün, mit blauem 
Ende. 

Schnabel und Füsse hornbraun. Im Leben: Schnabel schwarz mit gel- 
ber Spitze; Füsse schwarz; Iris feuerroth (Forster. — Schnabel bläulich 


hornfarben; Füsse schwarz; Iris lebhaft orange (Peale). — 


Ein Exemplar im Leipziger Museum fast ebenso; Stirn, Halfter und 
Kinn beinah schwarz, ein sehr schmales blaues Nackenband ; die Bürzelfedern 
mit breiten purpurbraunen Endsäumen, ebensolche, aber schmälere, auf den 


obersten kleinen Flügeldecken längs Unterarm. 
Länge 16 — 18“. Fl.9“. Schw. 9. F. 14‘. L. 11} Leipziger Mus. 


Die dunkle, tief purpurbraunrothe Färbung der unteren Theile und des 
Kopfes unterscheidet diese Art auf den ersten Blick von der folgenden 
(Pl. splendens). — Ausserdem zeigen sich auch noch andere Färbungsverschie- 
denheiten, indem bei P.tabuensis Stirn und Haltter fast schwarz erscheinen 
und sich nur ein sehr schmales blaues Nackenband zeigt. Auch haben die 
grünen Bürzelfedern purpurbraune Endsäume und die unteren Flügeldecken 
sind grün. f 

Ueber den „Tabuan-Parrot‘“ Latham’s sind die Ansichten der Ormnitho- 
logen von jeher sehr getheilt gewesen und die Differenzen, welche sich aus 
den theilweis schlechten Beschreibungen der verschiedenen Schriftsteller er- 
geben, wurden zur Aufstellung besonderer Arten benutzt, so dass deren zu- 


letzt 4 entstanden (tabuensis, hysginus, Anna und atrigularis). Eine genaue 


Platycercus tabuensis, 19 


Vergleichung und Durchsicht der Literatur hat uns jedoch überzeugt, dass 
wir es hier nur mit Einer Species zu thun haben. So würde Latham’s Ps. 
tabuensis nur durch den Mangel der purpurrothen Endsäume auf den Bürzel- 
federn von hysginus unterschieden werden können, obwol diese geringe Ab- 
weichung ohne Zweifel von Latham übersehen worden ist. Conurus Anna 
Bourj. stimmt vollkommen mit Forster’s hysginus überein und in Peale’s atri- 
gularis von den Vitis können wir nur einen recht alten Vogel sehen, bei dem 
sich die dunkelschwarzbraune Stirn- und Halfterfärbung auch auf die Ober- 
kehle ausdehnt und hier deutlich schwarz erscheint. Gegen die Artselbst- 
ständigkeit von atrigularis entstehen noch gewichtigere Bedenken, indem er 
von Cassin, der doch die Typen vor sich hatte, für nichts Anderes als tabuen- 
sis Gml. erklärt wird. | 

Für Diejenigen, die dennoch an mehreren Arten festhalten, haben wir 
die Synonyme, welche sich auf die geringen Färbungsabweichungen beziehen, 
besonders zusammengestellt. 

Pl. tabuensis bewohnt die Freundschafts- und Viti-Inseln. Latham 
erhielt ihn von Tonga-tabu. Forster erlangte ihn, wie es scheint durch Kauf, 
auf E-u-a. Beide Lokalitäten sind seitdem durch keinen anderen Reisenden 
bestätigt worden. Dagegen sammelte Peale die Art auf den Viti - Inseln. 
‚Seine Beobachtungen über dieselbe lauten: „in den überschwemmten Niede- 
rungen auf Mangrovebüschen nicht selten. Nährt sich von den Früchten 
der letzteren. Während der Tageshitze halten sich diese Vögel still im 
Dickicht verborgen. Früh und Abends hört man aber ihre laute Stimme, 
die wie „vangha-vangha“ klingt. Ihr Flug ist unregelmässig und wellen- 
förmig.“ 

Auch Rayner, Naturforscher bei der Expedition des Herald, brachte 
diese Art von Ngau-Island, Viti-Gruppe, heim. — Wir selbst sahen sie 
nie unter den Sendungen Gräffe’s, sondern stets nur die folgende Art (Pl. 


splendens). 


20 Platycerceus splendens. 


sp. 6. Platycercus spliendens. Peale. 
t.Il. fig. 2 (Ei). 

Platycereus splendens. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 127. pl. 34. 
f.1. — Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p.105. — Aprosmietus splendens. Bp. 
Naumann. 1856. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. p. 237. pl. XX. — Pla- 
tycercus splendens. G. R. Gray. List. Psitt. (1859) p.12. — id. B. Trop. Isl. 
p- 30. — Platycercus tabuensis. Schleg. Mus. P. B. Psitt. 1864. p. 89. (Ind. No. 2.). 

? Tabuan Parrot. Lath. Gen. Hist. II. (1822) p. 116. (2 ex Ins. Fejee). 

Platycerceus splendens. Finsch. Papageien. No. 151. 


Ka-gula, Eingeborne der Viti-Inseln. (Gräffe). 

Mas ad. Supra splendide viridis; capite et gastraeo 
totis saturate coccineis; semitorque nuchali, remigibus prima- 
riis et rectricibus externis nitide cyaneis, intermediis obsolete 
viridibus, apicem versus caerulescentibus, sequentibus pogonio 
externo dimidii basalis conspicue virentibus; cauda infra 
nigricante; subalarıbus viridi et caerulescente varıs; ptero- 
mate maculis nonnullis rubris; rostro et pedibus obscuris, illo 
apice pallide Havido; iride laete aurantiaca. 

Long. circa 18‘; rostr. 13°; al. 84°; caud. 8°; tars. 8°. 

Viti-Levu, Viti-Inseln. (Bremer Mus.) 

Ober- und Hinterkopf, Kopf und Halsseiten und alle unteren Theile 
schön purpurscharlachroth, der Kopf etwas dunkler, aber ganz ohne schwarz- 
bräunliche Federn an Stirn und Kinn. Die Basis der Kopffedern schwärzlich, 
quer über die Mitte mit einem grünlichen Strich; die Federn der unteren 
Theile mit grauer Basishälfte und einer schmalen gelbfahlen Querlinie. Ueber 
den Hinterhals dehnt sich ein breites, blaues Halsband aus, dessen Federn 
an Basis einen weisslichen Flaum besitzen, wodurch ein verborgener, weiss- 
licher Fleck entsteht. Vom Hinterhalse an die ganze Oberseite, Flügeldeck- 
federn nebst Bürzel und oberen Schwanzdecken lebhaft glänzend dunkel 
grasgrün, die Basis der Federn grau. Schwingen 1. Ordnung, ihre Deck- 
federn und Eckflügel schön indigoblau, an Innenfahne schwarz; Schwingen 
2. Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne blau, am Ende mehr in’s Grün- 
blaue und breit grün gerandet. Schwanzfedern blau, an Basis der Aussehfahne 
grün gerandet; die 2 mittelsten Schwanzfedern grün, mit blauem Enddrittel. 
Schwingen und Schwanz unterseits, nebst den grössten unteren Flügeldecken 


schwarz. Kleine untere Flügeldecken meerblau, einzelne Federn roth gespitzt. 


Platycercus personatus. 21 


Schnabel und Füsse hornbraunschwarz. Im Leben: Schnabel dunkel 
mit gelblicher Spitze; Füsse dunkel; Iris hellorange (Peale). — Iris ziegel- 
roth (Gräffe). 

Länge c. 17—1%'. Fl. 8%—8‘9'. Schw. 7”1—8"5'. F. 114% —15. 
L. 114% — 12%. 

Die Untersuchung von mehr als einem Dutzend Exemplaren hat uns 
den Beweis geliefert, dass dieser Platycercus mit vollem Recht specifische 
Sonderung verdient und keineswegs als zu Pl. tabuensis gehörig betrachtet 
werden kann. Alle Exemplare stimmten in der bei weitem heller rothen, 
purpurscharlachrothen, Färbung der unteren Theile, in dem sehr breiten 
blauen Hinterhalsbande und dem einfarbig grünen Bürzel vollkommen über- 
ein, und unterscheiden sich dadurch sehr wohl von P. tabuensis. 

Pl. splendens, eine der schönsten Entdeckungen Peale’s von Viti-Levu, 
ist, wie wir durch Dr. Gräffe erfahren, dieser Insel eigenthümlich. Nach Peale 
war der Vogel in den dichten Mangrove - Wäldern am Peale-River nicht un- 
gewöhnlich und machte sich durch sein lautes Geschrei, welches wie „cay-au- 
cay-au‘“ klingt, leicht bemerklich. Er hat einen schwerfälligen Flug. Dies 
Letztere wird auch von Dr. Gräffe bestätigt, der ausserdem noch bemerkt: 
„nistet in Baumhöhlen und lernt sprechen.‘ Die Bier, welche Gräffe ein- 
sandte, sind ziemlich rund, eiförmig, ungleichhälftig, nach der Spitze zu deut- 
lich abfallend mit sanft zugerundeter Basis. Sie tragen das charakteristische 
Papageienkorn, d.h. sind etwas glatt und zeigen viele, aber unregelmässig 
verstreute, tiefe Poren. Die Farbe ist weiss, mit einem schwachen gelblichen 
Tone. Die Oberfläche hat einen schwachen Glanz. Länge 17‘. Breite 14‘. 

Neuerdings erhielt der Zoolog. Garten zu London diesen prachtvollen 


Papagei lebend. 


sp. . Platycercus personatus. 6.R. Gray. 


Coracopsis (?) personata. G. R. Gray. Proe. 2. 5.(1848.)p. 21. pl. III. — 
Platyeereus splendens. (2 jun.) Peale. Un. St. Expl. Exp. (1818) p. 128. pl. 34. 
{.4. — Platyeereus personatus. G. R. Gray. List. Psitt. 1859. p. 11. — id. 
B. Trop. Isl. p. 30. — Aprosmietus personatus. Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. 
p- 238. pl. XX. (opt.) — Pyrrhulopsis personata. Reichb. — Prosopeia perso- 


nata. Bp. Rev. et Mag. 7. '85'. p. 153. — id. Prosopaea personata. Naumann. 
1856. — Platycercus personatus. Finsch. Papageien. No. 152. 


Kagula, Kaka, auf den Viti-Inseln. (Gräffe.) 


22 Platycereus personalus. 


Ad. Notaeo, collo toto, pectoris et abdominis lateribus 
subcaudalibusque pulcherrime et intense psittacino-viridibus; 
fronte, genis et gula nigris; pectore et abdomine mediis auran- 
tiaco-flavis; pteromate et remigibus majoribus pallide glauces- 
cente-caeruleis; cauda supra tota viridi, subtus nigra; sub- 
alaribus apice viridibus; rostro nigro, apice pallido; pedibus 
nigris; iride dilute aurantiaca. 

Long. circa 18°; rostr. a fr. 14; al. 81; caud. 8°; tarsi 8°. 

Viti-Levu, Viti-Inseln. (Bremer Mus.) 

Schön dunkelgrasgrün, die Schwanzfedern etwas düsterer, an Innenfahne 
schwarz gerandet. Stirn und Vorderkopf bis zum Auge, um den Unter- 
schnabel und das Kinn, also eine vollständige Gesichtsmaske, schwarz. 
Schwingen 1. Ordnung: ihre Deckfedern und Eckflügel blau, an Innenfahne 
schwärzlich gerandet. Untere Flügeldecken, Kehle, Seiten, Schenkel und 
untere Schwanzdecken grün. Kropf und Brust hochgelb, auf dem Bauche 
dunkler, am Unterbauche hoch orangefarben, die Basis der Federn‘ schwarz- 
grau. Die grössten unteren Flügeldecken, Schwingen und Schwanz unterseits 
schwarz. 

Schnabel hornschwarz mit hellerer Spitze; Füsse und Krallen schwarz. 
Iris hellorange. (Peale.) 

Unter 10 Exemplaren, die wir von diesem seltenen Papagei untersuchen 
konnten, fanden wir keine andere Verschiedenheit, als dass bei einzelnen sich 
das Orange des Unterbauches bis auf den After herab ausdehnte. 

Geschlechtsverschiedenheit scheint daher bei dieser Art nicht vorzu- 
kommen. 

Ganze Länge 16°—18‘. Fl. 88‘ —9'1'". Schw. 749”. F. 14 — 15, 
Er 

Die Heimath beschränkt sich, wie wir neuerdings durch Dr. Gräffe er- 
fuhren, auf Viti- Levu. Eben hier wurde die Art auch durch Peale und 
Rayner eingesammelt. 

Peale’s zuerst aufgestellte Vermuthung, als wäre Pl. personatus nur 
Jugendkleid von Pl. splendens, können wir, gestützt auf das ansehnliche 
Material, welches uns zur Untersuchung diente, als eine durchaus irrige be- 
zeichnen. ; 

Ueber die Lebensweise dieses seltenen Papageis fehlen bis jetzt alle 


Nachrichten. Dr. Gräffe sandte die Eier desselben ein. Dieselben sind 


Lorius solitarius. 23 


ziemlich rund, weiss, 17° lang und 13° im Durchmesser. Ein anderes von 
Dr. Gräffe eingesandtes und angeblich dieser Art zugehörendes Ei erwies sich 


als das von Astur eruentus. 


sp. 8. Lorius solitarius. (Lath.) 


Psittacus solitarius. Lath. Ind. Orn. Suppl. II. (1802) p. NXILL No. 12. — 
id. Solitary Parrot. Gen. Syn. Suppl. I. p. 65. — id. (ren. Hist. II. p. 190. — 


Psittacus Vaillanti. Shaw. Nat. Mise. (1809) pl. 909. — id. Ps. coceineus. Gen. 
Zool. VIII. p. 472. — Vieill. Nouv. Diet. XXV. p. 355. — id. Ene. Meth. 
p-1391. — Le Perroquet Phigy. Levaill. Perr. t. 54. — Psittacus Phigy. 
Bechst. Lath. Uebers. IV. p. 81. pl.9. f. 2. — Kuhl. Consp. p. 69. — id. Ps. 
solitarius. p. 101. — Vieill. Nouv. Diet. p. 377. — id. Ene. Meth. p. 1403. — 
Brotogeris Phigy. Steph. — Lorius phigy. Less. Tr. d’Orn. p. 193. — Broto- 
geris coceineus. Sws. Class. of B. Il. p. 503. — Uoriphilus solitarius. Wagl. 
Mon. p. 565. — Trichoglossus eoceineus. Peale. Un. St. Expl. Exp. (184%). — 
Coriphilus solitarius. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 240. — Bp. Rev. et 
Mag. Zool. 1854. — G.R. Gray. List. Psitt. p. 58. — id. B. Trop. Isl. p. 32.— 
Nanodes solitarius. Schleg. Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 116. — Domicella 


solitaria. Finsch. Papageien. No. 303. 

Ad. Supra psittacino-viridis; pileo, abdomine imo et ti- 
biis splendide violascente-caeruleis, occipite nigricante-caeruleo 
et viridi variegato; subalaribus viridibus; faseia colli postici 
dilute et nitide viridi; gastraeo reliquo, capitis lateribus et 
fascia lata interscapulari ex scarlatino coceimeis; reetricibus 
bası et medio macula flavo-aurantiaca notatis; rostro et pedi- 
bus pallidis. 

Long. eirca 8°; rostr. 54°; al. 47; caud. 24°; tars. 5. 

Viti-Levu. (Bremer Mus.) 

&, ad. Oberseite, Flügel und Schwanz dunkelgrasgrün, der Rücken 
etwas olivengrün verwaschen. Schwingen an Innenfahne mattschwarz, unter- 
seits mehr grauschwarz. Erste Schwinge einfarbig schwarz. Schwanztedern 
unterseits schwärzlich olivengelb schillernd, an Basis der Innenfahne schwärz- 
lich mit verwaschenem, länglichen, röthlichgelben Fleck, auf‘ der Mitte der 


Innenfahne ein eben soleher, kleinerer, runder. Bürzel und untere Schwanz- 


24 Lorius solitarıus. 


decken schöner und heller grün als der Rücken. Die Nackenfedern pracht- 
voll hellgrasgrün, ebenso die Basishälfte der Hinterhalsfedern, deren Endhälfte 
aber prachtvoll purpurroth, daher ein schmales rothes Band um den Hinter- 
hals. Ebenso schön roth sind die Kopfseiten und die übrigen unteren Theile. 
Die Basis der Brust- und Bauchfedern grau mit einer verwaschenen gelben 
Querlinie. Bauch, After, Schenkel und Schenkelseiten dunkel violett, in’s 
Schwarze, ebenso der Vorder- und Oberkopf; der Hinterkopf fast schwarz. 

Schnabel hornorangefarben; Füsse bräunlich; Krallen schwarz, Iris und 
Beine rothgelb. (Gräffe.) 

Ein altes 4 in Godeffr. Collect. 
ganz ebenso, aber das Schwarzviolett der Schenkelseiten dehnt sich auch auf die 
Bürzelseiten aus, so dass längs Bürzel nur ein schmälerer Streif grün bleibt. 

2 oder jüngerer Vogel im Britisch-Museum 
hat den Oberkopf mehr indigoblau, den Hinterkopf dunkelgrün mit einzelnen 
schwarzen Federspitzen. Die langen Federn der Halsseiten spriessen erst hervor. 

Die Geschlechter nach Peale nicht verschieden. 

Länge c.8'. Fl. 4"8'"—5". Schw. 22” —2'8'. F. 6 _—7'". 

Dieser seltene Papagei bewohnt nur die Viti-Inseln, Ovalou und Viti- 
Levu. Dr. Gräffe's Exemplare stammten alle von letzterer Lokalität her. 
Lesson’s Angabe „Gesellschafts-Inseln‘‘ beruht daher jedenfalls auf einer Ver- 
wechselung, ebenso wenn G. R. Gray noch 'Toongatabu und „Molucken“ (!) 
als Heimath nennt. 

Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. 

Die generische Stellung dieses Papageis ist zuerst von Lesson sehr rich- 
tig erkannt worden, denn wie die genaue Untersuchung lehrt, gehört derselbe, 
wenn man ihn nicht zum eigenen Genus erheben will, ganz in die Nähe der 
grossen Lori-Arten (domicella, garrula ete.). Dies beweist nicht allein Flügel- 
und Schwanzbildung, sondern auch namentlich die Färbung und die Feder- 
bildung. Wie L.domicella und garrulus besitzt L. solitarius nämlich eben- 
falls die sehr verlängerten, weitstrahligen Hinterhals- und Nackenfedern, nur 
sind sie bei ihm noch ungleich mehr entwickelt, denn sie erreichen eine 
Länge von 12 —17‘‘. Nur die geringe Grösse scheint Ursache gewesen zu 
sein, warum man den sonderbaren Vogel bisher meistens mit seinen Heimaths- 
verwandten (Coriphilus fringillaceus und Kuhlii) vereinigte, denn die letzteren 
sind, nach Flügel- und Schwanzbau, vielmehr 'Trichoglossen und zeichnen sich 


ausserdem durch die schopfartig verlängerten Federn des Oberkopfes aus. 


Coriphilus fringillaceus. 25 


sp. 9. Coriphilus frinzillaceus. (6Gml.) 


Psittacus fringillaceus. Gml. S.N. (1788) p. 337. — Maerter. Phys. Arb. 
Wien. 2. p.47. — 

Blue cereasted Parrakeet. Lath. Gen. Syn. I. p. 254. — Psittacus austra- 
lis. Gml. S. N. p. 329. — Ps. pipilans. Lath. Ind. Orm. p. 105. — id. Ps. 
fringillaceus. p. 112. — id. Gen. Hist. p.190 et 220. — id. Sparrow Parra- 
keet. Syn. Suppl. II. p. 93. — Ps. porphyreocephalus. Shaw. (nee Dietr. ) 
Nat. Misc. pl.1. — id. Gen. Zool. VII. p. 472. pl. 69. — La Perruche frin- 
gillaire. Levaill. Perr. t. 71. — Ps. australis. Bechst. Lath. Uebers. IV. p. 80. — 
Vieill. Nouv. Diet. XXV. p.375. -— Ps. fringillaceus. Beehst. Lath. Uebers. 
IV. p. 81. pl. 6. £.2. — Vieill. Nouv. Diet. XXV. p. 379. -— id. Enc. Meth. 
p. 1409. — Kuhl. Consp. p. 69. — Ps. euchlorus. Forst. (Licht.) Deser. anim. 


p. 160. — Coriphilus euchlorus. Wagl. Mon. p. 561. -— Brotogeris fringilla- 
ceus. Steph. — Lorius fringillaceus. Less. "Tr. d’Orn. p. 194. — Brotogeris 
porphyreocephalus. Sws. Class. of B. II. p. 303. — Triehoglossus pipilans. 


Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) — Coriphilus fringillaceus. Bp. Rev. et Mag. 
Z. 1854. p. 157. — G.R.Gray. List. Psitt. 1859. p. 58. — id. B. Trop. Isl. 
p. 33. — Nanodes fringillaceus. Schleg. Mus. P. B. Psitt. (1864) p. 117. — 
Domicella fringillacea. Finsch. Papageien. No. 298. 


Kohanga, Eingeborne von 'Tongatabu (Forster). 
Vini-Sega , 2 „  Uea (Gräffe). 

Ad. Laete et dilute psittacino-viridis, dorso parum ob- 
scurius tineto; fronte viridi; pilei reliqui plumis pulcherrime 
cyaneis, lanceolatis, basi viridibus; gutture et macula ınagna 
epigastrii sanguineo-coccineis; abdomine inferiore et tibiarımn 
parte interna violaceis; reetricibus pogonio interno et apice 
flavidis; subalaribus viridibus; rostro et pedibus carneis; iride 
brunnea. 

Long. eirca 74°; rostr. 5’; al. 4; caud. 24°; tars. 4, 

Uöa, Wallis-Inseln. (Bremer Mus.) 

&; Stirn grün; die langen, schmalen, zugespitzten Federn der übrigen 
Kopfoberseite prächtig lilablau. Zügel, Backen, Ohrgegend, Kinn und Kehle, 
sowie ein runder Fleck auf der oberen Bauchmitte scharlachroth, an letzte- 
ren stösst auf der unteren Bauchhälfte ein dunkel violetter Fleck, der sich 
bis auf den After erstreckt. Uebrige Theile schön grasgrün, am lebhaftesten 
und hellsten am Hinterhalse und auf den oberen Schwanzdecken, düsterer 


und mehr in’s Olivengrünliche auf Schultern, Rücken und Flügel. Erste 


26 Eudynamis taitiensis. 


Schwinge einfarbig schwarz, die übrigen nur an Innenfahne. Schwanzfedern 
grün, längs Schaftmitte und am Ende gelb, die äusseren Schwanzfedern an 
Basis zinnoberroth. Schwanzunterseite gelb. Tibien violett befiedert. 

Schnabel und Füsse gelbbraun, Krallen dunkler. Im Leben: Schnabel 
und Füsse fleischfarben, Iris goldgelb (Pickering). Schnabel und Füsse roth; 
Iris feuerroth (Forster). — Iris braun (Gräffe). 


Exemplar von 'Tonga-tabu im Bremer Mus. ganz gleich. 


Jüngere Vögel in Godeffroy’s Collect. 
haben die Koptfedern nur wenig verlängert, und die blauen matter gefärbt. 
Der rothe Bauchfleck ist kleiner; an einem Exemplar zeigte sich nur eine 
schwache Spur desselben. Schnabel bräunlich. 

Die Geschlechter, nach Dr. Pickering, nicht verschieden. 
Länge c. 6”—6!”. Fl. 39” —4''2''. Schw. 23 —2'6"". F. 516, 

Unter den ziemlich lokalisirten Papageienarten der Südsee ist diese 
noch mit am weitesten verbreitet. Ursprünglich durch Cook’s Reisen auf 
Tongatabu (Freundschafts-Inseln) entdeckt, wurde sie später durch Labillar- 
diere und Peale ebenfalls hier beobachtet, durch Peale aber auch von Samoa 
nachgewiesen, ebenso von Dr. Gräfe. Letzterer sandte sie noch von der 
kleinen Wallis-Insel, U&a, ein. Vielleicht ist die Art noch weiter verbreitet, 
dass sie aber auf den Sandwich-Inseln vorkäme, wie Gray, auf Latham’s 
Auctorität gestützt, angiebt, ist erwiesenermaassen falsch. Ebenso wenig be- 
wohnt sie die Gesellschafts-Inseln (Otahaiti), wie zuweilen behauptet wird. 

Ueber diesen reizenden, kleinen, blüthensaftsaugenden Papagei theilt 
Forster nur mit, dass er sich meist im den Wipfeln der Kokuspalmen aufhält. 
Dr. Gräffe giebt folgende Notiz: „liebt die Blüthen der Kokuspalmen, und 
hat einen kurzen hellen Schrei.‘ 

Durch Dr. Gräffe wurden auch die Eier eingesandt. Dieselben sind 


beinah kugelrund und von weisser Farbe. 


sp. 10. Eudynamis taitiensis. (Sparrm.) 


. . Y - DY f 
Cueulus taitensis. Sparrm. Mus. Carls. II. (1787) pl. 32. — Ara/Were- 
roa. Cooks voy. vol. IV. p. 272. — Le Coucou brun varie de noir. Buff. 
Hist. ois. V1. p. 376. - Society Uuckow. Lath. Gen. Syn, Ip: 514. — 


Bechst. Uebers. 1. (1795) p. 424. - Uueulus tahitius. Gml. 8. N. I. (1788) 


Eudynamis taitiensis. 27 


p. 412. — Cuculus taitensis. Lath. Ind. Orn. p. 209. — C. tahitius. Bechst. 
Kurze Uebers. (1812) p. 140. — C. taitensis. Steph. Gen. Zool. IX. p. 92. — 
Vieill. Enc. Meth. III. p. 1329. pl. 188. £.7. — Less. Tr. d’Orn. (1831) p. 151. — 
Cuculus faseiatus. Forst. Deser. anim. (1844) p. 160. — KEudynamis cunei- 
cauda. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 139. pl. 38. f.2. — Hartl. Wiegm. 
Archiv f. Naturg. (1852) p. 107. — Eudynamis taitensis. @. R. Gray. Gen. of 
B. II. p.464. — DBp. Consp. av. I. p. 101. — G.R.Gray. App. Dieffenb. 
New-Zeal. II. p.193. — id. Ibis. 1862. p. 231. — id. Kudynamys tahitius. 
B. 'Tropie. Isl. p. 35. — Eudynamys taitensis. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) 
pP. 248. pl. XXI. f.2. — ‚Selat. Proc. 2.5. 1864. — Eudynamis taitiensis. 
Cab et Hein. Mus. Hein. IV. (1862) p. 56 (Note). — Cueulus taitensis. Schleg. 
Mus. P. B. Cueuli. (1864) p. 21. 
Cueulus simus in Godeftroy’s Catal. I. et II. 


Jun. (?) Supra brunneus; dorso et alis rufescente-albido 
fasciolatis; alarum tectricibus macula rotundata albida termi- 
natis; capite et collo maculis longitudinalibus rufescente - albi- 
dis: superciliis fasciaque lata infraoculari pallide fulvescenti- 
bus; cauda rufo et nigricante confertiin fasciata; gastraeo in 
fundo albido fusco-longitudinaliter maculato; gula immaculata ; 
subalarıbus pallide albo-fulvescentibus, immaculatis; rostro 
brunneo, mandibula pallidiore; pedibus plumbeis; iride fusca. 


Done. eires.1o%; rostr. a'fe. 10 al. 7%, caud. "84, tar 19. 


Upolu, Samoa-Ins. (Colleet. Godeffroy.) 

Oberseite dunkelbraun. Die Federn des Oberkopfes und Hinterhalses 
mit rostgelblichen Schaftstrichen, daher diese Theile längsgestrichelt. Die 
Federn der übrigen oberen "Theile mit 3—4 breiten rostrothbraunen Quer- 
binden, daher die Oberseite quergebändert erscheint. Schwingen dunkelbraun 
mit 6 breiten, weissen Flecken auf Innenfahne und 5 rostbräunlichen auf 
Aussenfahne, welche Querbinden über den Flügel bilden. Schwanzfedern mit 
rostrothbraunen und dunkelbraunen, regelmässigen Querbinden, auf den mittels- 
ten Federn 20, auf den äussersten mit 10; das Schwanzende weiss; der 
Aussensaum der äusseren Schwanzfedern weisslich. Zügel und Strich durch’s 
Auge dunkelbraun. Augenbrauenstreif, der sich vom Nasenloch bis zu den 
Schläfen zieht, rostgelblich. Kopf- und Halsseiten, sowie die übrige Unter- 
seite weiss, mit grossen dunkelbraunen Schaftflecken, die an den Halsseiten 


diehter stehen, auf den Schenkelseiten und unteren Schwanzdecken aber 


28 Cueulus simus. 


spitzwinkelige Flecke bilden. Kinn und Kehle einfarbig weiss. Untere Flü- 
geldecken rostgelb. 

Oberschnabel hornbraun; Unterschnabel horngelb; Fiisse horngraubraun ; 
Nägel hornbraun. Iris goldgelb. (Forster.) 

Ein anderes Exemplar von Upolu (Colleet. Grodef.) 
ist auf Oberseite mehr rostroth gefärbt; die oberen Fligeldecken haben am 
Ende weisse Flecke; auf der Kehle stehen rostgelbliche Schaftstriche ; 
Schwanz mit 14 rostrothen Querbinden. 

Ein anderes Exemplar von Upolu (Collect. Godeffroy) 
mit dunkelbrauner Oberseite hat den Augenstreif, Kinn, Kehle und Kropf 
blassrostroth gefärbt. 

Länge. Fl. Schw. F. L: 
A567 UT 60.67 710 3,10 1241310 polen! 
611 —7 710 —8 10 —12 13—15 Neu-Seeland. 

Die Exemplare mit weissen Endflecken auf den oberen Flügeldecken 
sind jedenfalls jüngere Vögel. Alte scheinen, sonderbarer Weise, niemals das 
einfarbig schwarze Kleid der verwandten Arten zu erhalten. Unter einer 
bedeutenden Anzahl von Exemplaren haben wir nie, auch nur die leisesten 
Anfänge einer schwarzen Färbung bemerkt. Eu. taitiensis steht daher in den 
Färbungsverhältnissen sehr eigenthümlich da. 

Diese bekannte Kuckuksart hat eime weite Verbreitung über die Inseln 
Polynesiens. Ausser Neu-Seeland kennen wir nämlich die Gesellschafts-Inseln 
(Huaheine, Borabora und Otahaiti. Forster; Huaheine auch durch Wode- 
house), die Marquesas (Edelestane Jardine), die Vitis (Ovalou. Peale. Gräffe), 
Samoa-Gruppe (Upolu, Gräffe) als bewiesene Lokalitäten. G.R. Gray führt 
noch ferner die Tonga - (Tongatabu) und Cooks-Inseln als Fundorte an. 

Eine Vergleichung von Exemplaren aus Neu-Seeland und den Samoa- 


Inseln hat uns nicht die geringste Verschiedenheit gezeigt. 
8 8 8 


sp. 11. Cuculus simus. Peale. 


Cueulus simus. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 134. pl. 37. f.1. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p.106. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858) p. 245. pl. XXI. f£2. — Cuculus (Cacomantis) simus. G. R. Gray. B. 
Tropie. Isl. p. 35. -—— ÜCacomantis simus. Cab. et Heine. Mus. Hein. IV. (1862) 
p- 25 (Note). 

Mas. Supra obscure cinerascens, nitore nonnullo aeneo; 


Cuculus simus, 29 


subtus cinnamomeo-rufus, gula pallidiore, subeinerascente; 
remigibus fuseis, macula magna alba pogonio interno notatis, 
secundae macula vix indicata; cauda supra nitide nigra, ni- 
tore nonnullo purpurascente, rectrieibus albo-maculatis et ter- 
minatis; subeaudalibus et subalaribus rufis; rostro supra fusco ; 
mandibula aurantiaca; pedibus pallide flavis; iride dilute fla- 
vescente brunnea. 
Long. eirca 94°; rostr. 8”; al. 44”; caud. 5%. 

Viti-Inseln. (Dr. Selater’s Collection.) 

Alt. Oberkopf und übrige obere Theile dunkel olivenbraun, mit einem 
dunklen metallgrünen Glanz, der unter gewissem Licht vorherrscht, so dass 
dann die ganze Oberseite grünglänzend erscheint. Obere Schwanzdecken 
dunkler, mehr schwarz, aber ebenfalls metallgrün schimmernd; einzelne der- 
selben haben schmale weisse Endsäume. Schwingen dunkelbraun, die der 
1. Ordnung auf Aussenfahne kaum, die der 2. Ordnung auf Aussenfahne 
deutlicher grün scheinend, wie der Rücken. Erste Schwinge auf Innenfahne 
mit weissem Fleck, zweite einfarbig; von der dritten an alle mit grossem 
weissen Fleck auf Innenfahne, der namentlich auf den zweiten Schwingen 
immer grösser wird. Dadurch entsteht auf der mattschwarzen Unterseite des 
Flügels eine breite, schiefe, weisse Querbinde. Zügel und Koptseiten grau- 
braun. Alle unteren Theile, nebst Halsseiten und unteren Flügeldecken und 
unteren Schwanzdecken dunkel rostroth, fast zimmtroth; nur die Federn des 
Kinns und der Oberkehle blasser und etwas grau verwaschen. Die kleinen 
Flügeldecken am Handrande fast weiss. Schwanzfedern schwarz, mit 10 
weissen Randflecken und weissem Ende; diese weissen Randflecke werden 
gegen die äusseren Federn zu immer breiter und grösser, so dass sie auf den 
3 äussersten Federn jederseits regelmässige @Querbinden bilden, auf der äus- 
sersten zeigen sich deren 5; auch die weisse Schwanzspitze wird auf den 
äusseren Federn grösser. 

Oberschnabel schwarz, der untere horngelbbraun mit dunkler Spitze, 
Mundwinkel und Rachen orangegelb; Füsse horngelbbräunlich; Nägel schwarz. 

Unterschnabel und Mundwinkel orangefarben, Augenlieder und Füsse 
hellgelb; Iris gelblichbraun. (Peale.) 

Dieses Exemplar stimmt ziemlich genau mit Cassin’s Beschreibung von 
C. simus überein, weniger aber mit der beigegebenen Abbildung. Auf dieser 


sind Oberkopf und übrige Oberseite mehr rothbraun dargestellt, Kinn und 


30 Cuculus simus. 


Kehle graulich, die Unterseite wie an unserem Exemplar, aber mit einzelnen 


dunkel quergebänderten Federn, 


Länge. Fl. Mitt. Schw. Aeuss. Schw. F. Schn.-Br. L. 
N RTV 4..39@° Du a Te At, 8’. simus Vıl. 
9 49 4 10 ._ —.-—.— ,„. (Cassin). 
Bi 4 10 BENENTR 3 — flabelliformis Aust. 
5 4 7 — — 21 — 5; 
Bez — HU TU HUN BUS, — — {0 „ (nach Schleg..) 
52 4 11 310 83 3 94 broneinus. Gray. 
4 —4.g0 gr 49 - — .—  — $Sonnerati. (nach 


Schleg.) 

Wir sahen bisher nur dies Eine Exemplar dieses seltenen Kuckuks von 
den Viti-Inseln, den vorhergehend beschriebenen, ohne Zweifel alten Vogel. 
Dieser stimmt im Colorit “ ausserordentlich mit ©, broncinus Gray *) (Proe. 
1859, p. 164) von Neu-Caledonien überein, unterscheidet sich aber in den 
plastischen Verhältnissen, durch. geringere Grösse und den an Basis sehr brei- 
ten Schnabel. Vorläufig müssen wir diese Verschiedenheiten als nicht zu- 
fällig betrachten, würden aber, wenn sich Uebergänge zeigen sollten, die 
Unterscheidung von C, simus und broneinus für kaum durchführbar halten. 
Leicht ist dieselbe aber im Bezug auf C. flabelliformis Lath. (s. eineraceus. 
Vig.), indem dieser, ausser der ansehnlicheren Grösse, auch unseres Wissens 
niemals die ganze Unterseite so intensiv einfarbig rostroth zeigt. 

Mit €. Sonnerati Lath. (s. sepuleralis Müll.) von Hindostan, den Sunda- 
Inseln, China und den Molucken (nach Schlegel auch in Australien — C. inspe- 
ratus et dumetorum. Gould) zeigt C. simus sowohl in den Dimensionen als in 
Färbung grosse Aehnlichkeit, unterscheidet sich aber durch die entschieden 
dunklere, stark broncegrün schimmernde Oberseite und den viel breiteren 
Schnabel, der für die Art in der T’hat ein ganz besonderes Kennzeichen zu 
sein scheint. 

Das Jugendgefieder von ©. simus ist noch nicht bekannt. Nach Ana- 
logie zu urtheilen, müsste es oberseits Querbänderung , unterseits ebensolche 
oder Querflecke zeigen. Da diese Alters-Verschiedenheiten bei den meisten 
verwandten Arten nachgewiesen sind und für das Genus beinah als Gesetz 


gelten dürfen, so haben wir uns nicht entschliessen können, die nachfolgende 


*) Professor Schlegel (Mus. _P. B. Cuculi p. 27) vereinigt diese Art mit dem australischen 


Nabelliformis und hält auch simus für nicht verschieden. 


Cueulus infuscatus. 31 


Art (infuscatus) als eine Altersverschiedenheit von simus zu betrachten, indem 
für eine solehe Annahme nirgends Gründe vorliegen, als in der vollkommenen 
Uebereinstimmung der plastischen Verhältnisse. 

C.simus wurde bis jetzt nur auf den Viti-Inseln beobachtet. Peale 
erlangte nur Ein Exemplar, am 20. Juli in der Sandelholz- Bai. Unter 
Dr. Gräffe's Colleetionen sahen wir die Art bisher nicht. 

Peale giebt über C. simus nur folgende Notiz: „beim Sitzen auf einem 
Aste trug dieser Vogel den Körper fast ganz perpendiculär, die Scheitelfedern 


haubenförmig hebend.“ 


sp. 12. Cuculus infuscatus. Hartl. 


WHERE 
Cueulus infuscatus. Hartl. Ibis. 1866. p. 172. — 


Unicolor fuscus, nitore nonnullo metallico, subtus parum 
pallidior, subeinerascens, fexura humeri alba; remigibus di- 
midio basali pogonii interni macula magna alba notatis; cauda 
nnicolore nigricante; maxilla fusca, mandibula pallida; pedi- 
bus pallidis. 


Long. ‚circa 94; rostr. 74; al. 44; caud. 43’; tars. 10. 


Viti-Levu. (Coll. Godeffroy.) 

Einfarbig rauchschwarz; auf der Oberseite mit einem schwachen Bronce- 
schiller. Kinn, Kehle und Kropf mehr rauchbraun, Brust und übrige Unter- 
seite schmutzig dunkel rauchgrau; die unteren Schwanzdecken mehr schwärz- 
lich. Einzelne Federn der Brustseiten zeigen verloschene rostrothe Q@uer- 
binden. Die Schwingen 1. Ordnung auf der Mitte der Innenfahne mit gros- 
sem weissen Fleck, der auf den Schwingen 2. Ordnung viel grösser ist, sich aber 
nicht bis an die Basis zieht. Es entsteht dadurch auf der Unterseite des Flügels 
eine breite weisse Querbinde. Die zweite Schwinge einfarbig. Die kleinen 
Flügeldecken längs Handwurzel weiss, die übrigen unteren Flügeldecken 
bräulichweiss. Schwanzfedern von der Farbe der Oberseite, die 2 äussersten 
am Ende schmal fahlweiss geendet, auf diesem weissen Ende einzelne schwärz- 
liehe Pünktchen. 

Obersehnabel schwarz, der untere horngelb; Füsse gelbbraun, Nägel 
schwarz. Iris gelb. (Gräffe.) 


323 Cueulus infuscatus. 


Ein anderes Exemplar von Viti (Dr. Selater’s Collection) 
fast ganz wie das vorhergehende, aber Kopf, Hals, Mantel, die oberen 
Schwanzdeeken und Schwanzfedern dunkler schwarz, ebenfalls mit schwachem 
Bronceschiller ; einige Federn der Halsseiten haben verwaschene rothbraune 
Endspitzen; auf Brust einige Federn mit 3 weissen Querbinden, ebenso sind 
die Federn der Schenkelseiten. Die unteren Flügeldecken und Achselfedern 


weiss und verloschen dunkler quergebändert. 


Länge. Fl. Mitt. Schw. Aeuss.Schw. F. Schnabelbreite. L. 
e gurgzu__gN zu Aa a Maar z’u 10% Viti-Levu. 
49 49 a ae 4 10 


” 

In den Dimensionsverhältnissen ganz gleich mit der vorhergehenden 
Art, unterscheidet sich diese auffallend durch die total abweichende Färbung. 
Dieselbe lässt deutlich einen alten Vogel erkennen, der nur noch an den ein- 
zelnen gebänderten Federn der Unterseite Reste eines Jugendkleides trägt, 
welches bis jetzt nicht bekannt ist. Dass diese fast einfarbig braunschwarzen 
Vögel überhaupt nur Alterszustände von C. simus sein sollten, lässt sich vor- 
läufig nicht wohl annehmen, denn wir kennen kein Analogon so merkwürdi- 
ger Variabilität im der ganzen Familie. Die dunkle Färbung lässt überall 
auf ein mehr ausgefärbtes Kleid schliessen. 

Nachdem wir 2 Exemplare untersuchen konnten, scheint uns die Art- 
selbstständigkeit dieser schwarzbraunen Vögel eine nothwendige. | 

Beide Exemplare stammen von Viti her. Das von Dr. Gräffe ein- 


gesandte (von Viti-Levu) war mit „sehr selten“ bezeichnet. 


sp. 13. Halcyon sacra. (6nl.) 


Saered Kingsfisher. (cum var. A.?) Lath. Gen. Syn. I. p. 624. — Al- 
cedo sacra. Gml. 8. N.I. (1788) p. 453. (deser. inac.) — Bechst. Lath. Ueber- 
setz. II. p. 509. IV. p.160. (cum var. a.) — Vieill. Enc. Meth. p. 293. (cum 
var,a.) — Alcedo collaris, var. I. (ex Tonga-tabu) Forst Deser. anim, (Licht.) 
1844. p.163. — Dacelo vitiensis et albifrons. (MSS.) Peale. Un, St. Expl. 
Exp. (1848) p. 156. pl. 44. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 110. — Hal- 
eyon supereiliosa. G.R. Gray (nee Reichb.) List. of Fissir. B. p.56. — To- 
diramphus sacer. pt. Bp. Consp. I. p.156. 

Todiramphus tuta (part.) Cass. Un. St. Expl. Exp. p. 192 et 206, A. XV, 
f.1. (ad.) — id. T. vitiensis. p.195 et p. 209. pl. XVIL £.2. (jun) — id. T. 
sacer. (part.) Catalog. Haleyon. — Haleyon vitiensis, coronatus (nec Peale) 
et sacra (part.). G.R.Gray. B. Trop. Isl. p.5 et 6. — Coporhamphus sacer. 


Ay a 


Haleyon sacra, 33 


Cabanis. Mus. Hein. II. p. 160. — id. S. auropatis supereiliosa. Gray (nee 
Reichb.) et S. vitiensis. p. 159. — Dacelo Grayi. Schleg. (nec Caban,) Mus. 
P. B, Alcedines. p. 37. 


Mas ad. Supra dilute caerulea, dorso subvirescente; 
fascia supraciliari a naribus orta et oceiput cingente alba, 
margine nonnihil rufescente; altera latiore utrinque per ocu- 
lum ducta et collum posticum totum occupante caerulea; ga- 
straeo toto albo; subalaribus albis; rostro nigro, mandibula 
pro majore parte albida; pedibus fuscis; iride fusca. 

Long. vix 9°; rostr. 1''5°; al. 39°; caud. 2'6°; tars. 64°. 

Jun. av. Minus nitide tincta; fascia supraciliari dilute 
rufescente; interscapulio subnigricante; fascia per oculum 
ducta nuchamque cingente lata, fere tota nigra. 


Tonga-tabu: Verreaux. (Bremer Museum.) 

Alt. Ganzer Oberkopf, Mantel, Rücken und Schultern schön blau, 
mit einem schwachen Anfluge in’s Grünblaue, Bürzel und obere Schwanz- 
decken reiner, lebhafter und heller blau; Flügeldecken, Schwingen und 
Schwanz dunkler, mehr ultramarinblau. Die erste Schwinge schwarz, die 
übrigen nur an Innenfahne, alle an Basis der Innenfahne deutlich weiss ge- 
randet. Schwanzfedern an Innenfahne schmal schwärzlich gerandet. Schwin- 
gen und Schwanz unterseits schwarz. Vom Nasenloch an über die Zügel und 
das Auge hinweg um den Hinterkopf herum ein weisses Band, einzelne Fe- 
dern desselben noch mit rostgelben Spitzchen (Reste vom jüngeren Kleide). 
Dieses weisse Band ist unterseits von einem blauen begrenzt, welches sich 
vom Mundwinkel an, unter'm Auge, über Ohrgegend und Schläfe hinweg um 
den Nacken herumzieht. Da die blauen Federn auf der Mitte schwarz sind, 
so scheint auf dem blauen Nackenbande hie und da Schwarz durch. Der 
Hinterhals (ein breites Halsband bildend), Halsseiten und alle unteren Theile 
nebst unteren Flügeldecken weiss. Tibia dunkelblau. 

Schnabel schwarz, der untere an Basishälfte weiss. Füsse und Nägel 
hornbraun. Iris braun, Füsse bräunlichroth (Peale). 

Dieses Exemplar, ohne Zweifel ein alter Vogel, stimmt genau auf die 
Beschreibung von Cassin’s T.tuta, adulte, und die beigegebene Abbildung 
pl. XV. £.1. — Ebenso auf Dacelo Grayi. Schleg. Mus. P.M.p. 38. No. 1, nur 
zeigt dieses Individuum (von Aneitum) den Oberkopf dunkler gefärbt und das 


2 
o 


34 Haleyon sacra. 


blaue Band, welches sich vom Mundwinkel an unter'm Auge um den Nacken 


herumzieht, erscheint fast ganz schwarz, 


Andere alte Exemplare in Gräffe’s Sendungen zeigen nur inso- 
fern Verschiedenheiten, dass die Breite des weissen Hinterhalsbandes nicht 


gleich ist. Dasselbe erscheint zuweilen viel schmäler. 


Jüngerer Vogel von Viti, Ovalou (Bremer Museum) ähnelt dem 
zuerst beschriebenen Vogel fast ganz, namentlich auch in dem Ton des Blau, 
aber das Band von den Nasenlöchern um das Hinterhaupt herum, ist nicht 
weiss, sondern rostgelb, dabei auch schmäler. Ebenso ist das blaue Band, 
unter dem rostgelben, am Hinterköpfe sehr schmal und seitlich, auf der Ohr- 
gegend, stark mit Schwarz gemischt. Das weisse Hinterhalsband ist ebenfalls 
nur schmal. Unterseite weiss, aber die unteren Flügeldecken, Schenkelseiten 
und After blass rostgelb verwaschen. 

Auf dieses Exemplar passt die Beschreibung von Cassin’s T. vitiensis 
(Younger male von Ovalou p.210) sehr genau‘, ebenso die Abbildung auf 
pl. XV1 f.2, nur erscheint auf letzterer auch das Hinterhalsband rostfarben. 
Dieses Exemplar ist als „young“ bezeichnet, im "Text aber (p. 209) als Male 
adult? von Venua-Levu beschrieben. 

Die Exemplare No.2 u.3 von Dac. Grayi. Schleg. im Cataloge des 
Leidener Museums, von den Neu-Hebriden (Aneitum), stimmen ebenfalls auf 
die eitirte Abbildung von Cassin; No.2 zeigt aber, wie der jüngere Vogel 
unseres Museums von den Viti-Inseln , ein weisses Hinterhalsband. 


Forster’s Alcedo collaris var. ex Tonga-tabu gehört gleichfalls hierher. 


Jüngerer Vogel (Neu-Irland ? durch Frank.) im Bremer Museum. 

Die Färbung des Oberkopfes, Mantels, Rückens und der Schultern zieht 
deutlich in’s Grünliche, die Mitte der Schultern ist sogar etwas bräunlich tin- 
girt. Ein rostfarbner Streif umgiebt, wie beim vorhergehenden Exemplar, 
den Hinterkopf, ist aber breiter, nur vom Nasenloch bis zum Auge schmäler. 
Der breite Streif unterhalb des rostfarbenen, welcher den Nacken umgiebt, 
erscheint mattschwarz, indem nur unter'm Auge und auf Ohrgegend einige 
blaugrünliche Federn hervortreten. 

Das Hinterhalsband ist schmal und wie die übrige Unterseite weiss; nur 
die unteren Flügeldecken sind blassrostfarben angehaucht. Am Beginn des 
Mantels, unter dem weissen Hinterhalsbande, ist ein schwärzliches Querband 
angedeutet, indem hier die schwärzliche Mitte der Federn hervortritt. Die 


oberen Flügeldecken zeigen sehr schmale verloschene rostfarbene Endspitzen. 


Pe 0 


Haleyon sacra. 35 


Ein noch jüngeres Exemplar von Viti-Levu (Colleet. Godeffroy) 
ähnelt dem Vorhergehenden fast ganz, aber die rostfarbenen Endspitzen der 
Flügeldeckfedern sind deutlicher und die Federn der Kropf- und Brustseiten 
haben schmale schwärzliche Endsäume. 

Der von Cassin s. n. T.tuta pl. XV. f.3 abgebildete und p. 208 be- 
schriebene junge Vogel mit dunkler Brustbinde von Barabora scheint uns zur 


folgenden Species zu gehören. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
BERATEN 2.5 17“ 6° ad. Tonga. Brem. Mus. 
4 37 24 174 7 Ovalou. ar FR 
38 23 19 64 Viti-Levu. er r 
36 26 18 7 Neu-Irland. „, > 
zug gt Dr 205 17 — Neu-Hebriden. (Nach Schleg..) 
4 3 32 21 8 supereiliosa. Gray. Brit. Mus. 


Tonga-Ins. 


Nach diesen Vorlagen wird es möglich sich ein klares Bild über diese 
Species und ihre Uebergangsstufen zu machen. In den Letzteren zeigt sich 
Verwandtschaft mit H. chloris*) Bodd., noch mehr aber mit H. sanctus, indem 
in der Jugend die weissen Federn der Unterseite zum Theil schwärzliche End- 
säume tragen und die blaue Färbung düsterer, mehr grün oder bräunlich 
erscheint. Anders verhält es sich mit der Hinterhauptsbinde, die wie bei 
H.diops in der Jugend rostfarben ist und erst mit zunehmendem Alter weiss 


wird. Geschlechtsverschiedenheit scheint nicht stattzufinden, eben wie bei 


*) Beiläufig fügen wir die Notiz an, dass H. abyssiniea. Lieht. sicher nicht von H, chloris 
Bodd. (collaris. Scop.) artlich getrennt werden kann, wie v. Pelzeln (Novara Reise. Zool. I. Vögel. 
p- 45) neuerdings auseinanderzusetzen versucht. Die von Natterer, nach Einem Exemplare, auf- 
gestellten Unterschiede erweisen sich als rein individuell und sind bei grösseren Reihen von 
Exemplaren nicht mehr stichhaltig. Wir besitzen Exemplare von der Somaliküste (durch 
v. Heuglin), die sich durch Nichts von indischen unterscheiden. Mit unserer Ansicht stimmen 
auch die von Cassin, v. Heuglin, Sclater, Cabanis und Schlegel überein. Letzterer besitzt über 
diese Species wohl das reichste Material (47 Exemplare) und kann daher sicher ein compenten- 
tes Urtheil abgeben. Das Leidener Museum weist folgende Localitäten nach: Abyssinien, Cochin- 
china, Philippinen, Banka, Java, Borneo, Timor, Halmahera, Morotai, Tidore, Batjan, Banda Am- 
boina, Ceram und Neu-Guinea. — Biyth’s T. oceipitalis von den Nicobaren, welcher sich nur 
durch einen längeren Augenbrauenstreif unterscheiden soll, dürfte ebenfalls wol kaum verschieden 
sein, Der von Cassin als adult pl. XIX. abgebildete Vogel ist jedenfalls noch ein jüngerer. Wir 
besitzen ein fast ganz ähnliches Exemplar aus Indien, welches aber nur.einen schmalen Augen- 


brauenstreif besitzt. 
3 * 


36 | Haleyon sacra. 


chloris, dem sich übrigens sacra im Habitus vollkommen anschliesst. Peale 
bemerkt iber die Geschlechtsverschiedenheit nur, „dass die ® weniger schön 
gefärbt seien.“ 

Wie bei so vielen Arten, die auf den älteren Auctoren (Latham, 
Gmelin, Scopoli ü A.) beruhen, wegen den meist zu ungenügenden, zum Theil 
verworrenen Beschreibungen ein genaues Erkennen derselben sehr erschwert 
wird, so auch bei dieser. Latham, auf den wir nämlich zurückgehen müssen, 
zieht zu seinem Sacret Kingsfisher nicht weniger als 6 Varietäten, die, wie 
leicht zu denken, auf ganz verschiedene Arten Bezug haben. 

Eine genaue Vergleichung der Latham’schen Beschreibungen hat uns 
überzeugt, dass sein Alcedo sacra (von Ötaheite) sich wahrscheinlich auf * 
unsere Art im jüngeren Kleide bezieht. Abweichend und unverständlich für 
uns ist dagegen die Stelle: „unter dem Blau, das sich unter dem Auge be- 
findet, ist ein schmaler orangerostrother Streif.“ Trotz dieser Abweichung, 
die ohne Zweifel*individueller Natur ist, nehmen wir keinen Anstand La- 
tham’s Prioritätsrecht anzuerkennen. Gmelin’s zu kurze Diagnose, die auf 
Latham beruht, ist dagegen ganz ungenügend, denn die Worte: „ex dilute 
caeruleo-viridis, subtus alba, supereiliis pallide ferrugineis, remigibus caudaque 
nigricantibus“ passen sehr wenig auf unsere Art, 

Die Varietät A. von Latham’s Saeret Kingsfisher (ohne Vaterlands- 
angabe) dürfte sich vielleicht auf einen jüngeren Vogel beziehen. Dagegen 
ist die Var. B. (sacra var. y Gml. = Haleyon — sp.? Gray. B. Trop. Isl. p. 7), 
welche aus Ulietea kommen soll, wie ein Blick auf die Abbildung (t. 27) zeigt, 
jedenfalls H. coronata. Müll. (Cass. p. 219. pl. XIX. f.1. — ? Alcedo austral- 
asia. Vieill.), der bekanntlich Timor und Lombock bewohnt. 

Var. ©. (var. d. Gml.) von Neu-Seeland bezieht sich wahrscheinlich auf 
H. vagans. Less. (Cass. p. 210), obschon die Stelle ‚After schwarz ‘“ dubiös 
bleibt. 

Var.D. ist collaris. Lath. = chloris. Bodd. 

Var.E, F und G darf man mit ziemlicher Bestimmtheit auf sanetus.Vig. 
(Cass, p. 214) deuten. 

Cassin ist in der Darstellung des Genus Todiramphus (Un. St. Expl. 
Exp.) nicht glücklich gewesen. Ganz abgesehen davon, dass die Synonymik 
zuweilen sehr willkürlich gewählt ist und bei den Artenbeschreibungen die so 
nöthigen Vergleichungen höchst oberflächlich behandelt werden , so ersieht 
man auch aus Allem, dass der gelehrte Verfasser über die Jugendzustände 


bei diesen Arten selbst im Unklaren war. So wird Niemand den auf 


Haleyon sacra. 37 


t. XIX. f. 2. abgebildeten T. oceipitalis. Bl. als adult anerkennen. Selbstver- 
ständlich müssen wir uns einer weiteren Kritik über diese Arbeit enthalten 
und beschränken uns nur auf Das, was in den Bereich unseres Werkes fällt. 
Dabei wird es aber für uns zur Pflicht Dasjenige zu erwähnen, was uns 
unrichtig erscheint. 

Dies bezieht sich zunächst auf T, vitiensis. Cass. Wie wir bereits oben 
zeigten, unterliegt es keinem Zweifel, dass der auf tab. XVI. f. 2. abgebildete 
Vogel (s. n. vitiensis young, im Text aber als adult beschrieben), mit dem 
auf tab. XV. f.1. (s.n.tuta) gleichartig ist, schwerlich aber mit dem tab. XV. 
f.2. (s. n. tuta) dargestellten, der jung sein soll, aber als völlig ausgefärbt 
erscheint und zu einer anderen Art gehört. 

H. sacra scheint weit über die oceanische Inselwelt verbreitet zu sein. 
Als sichere Localitäten kennen wir durch Peale und Gräffe zunächst die Viti- 
Inseln (Viti-Levu, Venua-Levu und Ovalou) und Tonga-Inseln (Forster, Peale). 
Das Britische Museum besitzt 4 Exemplare von den Tonga-Inseln. Nach 
Cassin käme die Art auch auf den Gesellschafts-Inseln (Tahiti und Borabora) 
vor, diese Angaben beruhen aber auf Etiquetten des Philadelphia-Museums 
und scheinen uns daher nicht ganz bewiesen. Die Exemplare im Leidener 
Museum stammen durch die Expedition des Herald von den Neu-Hebriden 
her. Ebenso giebt Gray Erromango und Anöitum an. Ob das eine unserer 
Exemplare wirklich von Neu-Irland ist, wagen wir nicht zu behaupten, da es 
von Frank erworben wurde. Cassin nennt auch die Samoa-Inseln als Loca- 
lität für diese Art, wir vermuthen aber, dass hier eine andere gemeint 
sein wird. 

-® Mit Sicherheit können also die Inselgruppen von Viti, Tonga und Neu- 
Hebriden als Fundorte für H.sacra betrachtet werden, unsicher bleiben da- 
gegen noch die Gesellschafts- und Samoa-Inseln. 

Peale berichtet über diese Art: „hält sich meist im Mangrovegebüsche des 
inneren Randes der Corallengürtel auf, in der Nähe von salzigem Wasser. 
Lebt einsam; man sieht sie daher meist einzeln. Die Nahrung besteht aus- 


schliessend aus Insecten. Wir waren nicht so glücklich das Nest zu 


finden.“ 


38 Haleyon Pealei. 


sp. 14. Halcyon Pealei. Nob. 


Todiramphus sacer Less. voy. Coqu. (1826) p. 686. — id. Mem. Soe. 
Hist. Nat. Paris. vol. III. (1827) pl. 11. — id. Man. d’Orn. II. (1828) p. 100. — 
id. Tr. d’Orn. p. 249. (deser. inace.) — Dacelo coronata. Peale. (nee Gray. nec 
Schl.) Un. St. Expl. Exp. (1848) p.160. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) 
p- 111. — Todiramphus tuta (part.) Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 192 
et p. 207. (young male ?) t.XV. f.2 et 3. — Haleyon venerata (part.) G. R. Gray. 
B. Trop. Isl. p.6. — Dacelo sacra. Schleg. (nee Gm].) Mus. P. B. Aleedines. 
p- 38. — Todiramphus tutus. Sclat. Proe. Z. 8. 1864. (Jan.) 


Otatard, Eingeborne der Gesellschafts-Inseln. (Lesson. Wodehouse.) 


H.sacrae omnino simillima, sed: pileo caeruleo, vitta 
lata alba, frontem et lora occupante alteraque strictiore, in- 
feriore, caeruleo nigroque variegata, pone oculos orta postice- 


que interrupta eircumdato. 
Long. c. 9. 

Aehnelt im Allgemeinen der vorhergehenden Species (sacra), indem die 
Vertheilung des Blau auf der Oberseite und des Weiss auf der Unterseite 
genau dieselbe ist, unterscheidet sich aber durch die verschiedene Kopffärbung. 

Das Blau des Oberkopfes ist nämlich auf den Scheitel beschränkt und 
von einem breiten weissen Band umgeben, welches die Stirn und Zügel mit- 
bedeckt und sich rings um den Hinterkopf zieht. Unter diesem weissen be- 
merkt man einen schmäleren blauen, schwarz gemischten Streif, der jederseits 
hinter dem Auge beginnt und sich bis zum Hinterkopfe zieht. Diese beiden 
dunklen Streifen vereinigen sich nicht ganz und bilden daher nur ein undeut- 
liches Nackenband. Das breite weisse Hinterhalsband findet sich wie bei der 
vorigen Art, ebenso ist die Schnabelfärbung gleich, d.h. schwarz, mit weisser 
Basis des Unterschnabels. 

Jüngere Vögel haben (nach Cassin. tuta young. p. 207.) das weisse 
Band, von der Stirn um den Hinterkopf herum, theilweis rostfarben gemischt, 
ebenso ist das’ weisse Hinterhalsband zuweilen schwach rostfarben angehaucht. 

Lesson’s 'T'. sacer von Borabora bezieht sich ohne Zweifel ebenfalls auf 
einen Jugendzustand dieser Art, denn er nennt die Farbe des Scheitels braun- 
grün, die Oberseite grünlichblau; das weisse Hinterhalsband ist noch Jeicht 
braun und schwach kastanienbraun gemischt. 

Cassin’s Abbildung pl. XV. f.3. s.n. T. tuta dürfte sich nach unserem 


Dafürhalten mit ziemlicher Sicherheit auf diese Species beziehen. Dieser 


Haleyon Pealei. 39 


junge Vogel zeigt Oberkopf und Rücken bräunlichgrün; ein breiter blass- 
rostfarbener Streif verläuft vom Nasenloch bis zum Hinterkopf. Die Federn 
der Stirn haben theilweis noch bräunliche Endsäume. Unter dem rostfarbenen 
Augenstreif zieht sich, vom hinteren Augenrande bis zum Hinterkopfe, ein 
schwärzlicher Streif. Das Hinterhalsband ist blass rostfarben, jede Feder 
desselben schwärzlich geendet. Die Flügeldecken, Bürzelfedern und oberen 
Schwanzdecken sind gelblichweiss gespitzt. Die Unterseite weiss, quer über 
die Brust mit einem braunschwärzlichen Bande, welches durch die dunklen 
Endsäume der Federn entsteht. 

Länge 8‘. Fl. 3‘6‘—-3‘10°‘. Schw. 28° —-9'. F.14—15‘“. (Nach Schleg.) 


Die Selbstständigkeit dieser Art, die wir aus dem Leidener Museum 
kennen, basiren wir, wie oben bereits ausgesprochen, auf die Verschiedenheit 
‚n der Anordnung und Ausdehnung der Kopfzeichnung. Sollten sich in der- 
selben jedoch Uebergänge zum eigentlichen sacra Gml. vorfinden, so würden 
wir natürlich am ersten die specifische Selbstständigkeit fallen lassen. Vor- 
läufig bezweifeln wir aber, dass solche Uebergangsformen vorkommen werden 
und halten daher die Vögel von den Samoa - und Gesellschafts-Inseln (mit 
Schlegel) für eine besondere Art. Es ist noch bemerkenswerth, dass Cassin 
selbst von den Borabora-Exemplaren den kürzeren Schnabel hervorhebt, was 
unsere Messungen an den Leidener Exemplaren vollkommen bestätigen. 
Ueberdies ist die Schnabelform auch eine mehr niedergedrückte. Exemplare 
von Samoa konnten wir bisher leider nicht untersuchen, sondern kennen nur 
die im Leidener Museum, die ganz mit der Abbildung von Cassin’s T. tuta 
t. XV. f. 2. übereinstimmen. 

H. Pealei ist über die Samoa- und Gesellschafts-Inseln verbreitet. Nach 
Schlegel (Catal. des Leid. Mus.) käme die Art auch auf den Marquesas vor, 
indess scheint uns die Herkunft der beiden Vögel des Leidener Mus. nicht 
ganz sicher, da keine Bezugsquelle genannt wird. Wir kennen den Haleyon 
der Marquesas nur nach Forster*) (A. collaris. var. II. ex Ins. Christinae 
p. 163), der denselben sehr abweichend von dieser Art mit „ weissscheitelig “ 
beschreibt. Wir müssen übrigens bemerken, dass Cassin sagt: „bei manchen 
Exemplaren herrscht die weisse Farbe auf dem Kopfe vor.“ 

Peale beobachtete H. Pealei sehr hänfig auf Tutuila, Samoa - Gruppe. 
Der Vogel lebt hier (sehr im Widerspruch mit sacra) in den Kokos- und 


*) Haleyon — sp.? G.R. Gray. B. Trop.alsl. p.5. — T. cinnamominus. Reichb. (nec Sws.) 
f. 3490, = H. Reichenbachi. Hartl., von deu Marquesas, scheint hierauf Bezug zu haben, 


40 Haleyon Cassini. 


Brotfruchtbäumen in der Nähe menschlicher Wohnungen. Lesson, der die 
Art auf Tahiti und Borabora tand, berichtet in gleicher Weise über dieselbe. 
Sie hält sich hier ebenfalls (mit Coriphilus taitiensis zusammen) auf Kokos- 
palmen auf und nährt sich von Inseeten. 


Wodehouse sandte die Art auch von Huaheine, Gesellschafts-Inseln, ein. 


sp. 15. Halcyon Cassini. Nob. 


Todiramphu syitiensis. part. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 210. pl. XVI. 
f. 1. — Haleyon vitiensis. G.R. Gray (in litt.). 


Diversa ab H.sacra, cui caeterum simillima: pileo et 
nucha totis unicoloribus caeruleis, excepta linea strieta a nari- 


bus ad regionem poneocularem ducta alba. 


Tong. circa 8"; al. 38°. caud; 2279” most. 18% Stars 270% 


In Grösse und den allgemeinen Färbungsverhältnissen ganz wie sacra, 
aber die Kopfzeichnung durchaus abweichend. Der breite Streif, welcher 
sich bei sacra von den Nasenlöchern ganz um den Hinterkopf herumzieht, 
ist hier nur auf eine schmale, weisse Linie beschränkt, die sich vom 
Nasenloch bis hinter das Auge ausdehnt. Der breite blaue, schwarz 
gemischte Streif, welcher am Mundwinkel beginnt und sich unter dem Auge 
bis auf die Schläfe erstreckt, vereinigt sich hier mit dem Grünblau des Ober- 
und Hinterkopfes. Die Federn des Letzteren sind an Basis weiss. Das 
weisse Nackenband ist ziemlich undeutlich. 

Schnabelfärbung ganz wie bei sacra. 

Bänge: e. 8°. . FL 38. . Schw. 2''9'. 2.18% 1,7%. 7, ViteInseln. 

Ein Blick auf t. XVI. im Atlas des amerikanischen Reisewerkes wird 
Jeden überzeugen, dass der fig. 1.s.n. T. vitiensis (adult) abgebildete Vogel 
keinesfalls mit dem f. 2 unter gleicher Benennung (young) dargestellten iden- 
tisch sein kann, denn solche Verschiedenheit, wie sie diese beiden Vögel zei- 
gen, lassen sich nicht wohl auf Rechnung des Alters bringen. Eine derartige 
Annahme ist aller Analogie zuwider. Die Einsicht des Textes beweist vollends, 
dass mit dem f. 1 abgebildeten Vogel eine Verwechselung vorgekommen sein 
muss. Die Beschreibung des alten Vogels passt nämlich keineswegs auf den 
in der Abbildung f. 1 als adulte, sondern auf den fig. 2 als young bezeich- 


neten Vogel. Dagegen bezieht sich eine Stelle im Text (p. 210) sehr deut- 


Haleyon recurvirostris. 41 


lich auf fig. 1, die wir deshalb hier wiederholen: „There are in the collection 
of the expedition two specimens, from a locality not stated, which I have, 
with some hesitation, coneluded to refer to this species. T'hey are both young 
birds, and present a remarkable charakter in the almost total obliteration of 
the superciliary stripe which so strongly marks other stages of plumage of 
the species now under consideration. These two speeimens bear a great ge- 
neral resemblance to the common T. chloris of Java, but are much smaller.“ 

Cassin selbst zweifelt also, ob die beiden Vögel (wie fig. 1) ohne be- 
stimmtes Heimathsland, wirklich zu T. vitiensis (f.2) gehören und vergleicht 
sie sehr richtig mit H. chloris. Für diese Art haben wir den pl. XVL f.1 
abgebildeten Eisvogel auch stets gehalten, bis wir durch gütige Mittheilung 
von Herrn G. R. Gray erfuhren, dass das Britisch Museum einen solchen Vogel 
(s. n. vitiensis) von den Viti-Inseln besitzt. Auch Gray hält denselben für 
specifisch verschieden von dem fig. 2 abgebildeten, zugleich auch für einen 
alten Vogel, worin wir nur mit ihm übereinstimmen können. 

Es war daher nöthig diese bisher verkannte Species, die wir leider unter 
den Sendungen Gräffe’s noch nicht sahen, neu zu benennen. 

H. Cassini steht H. chloris am nächsten, unterscheidet sich aber durch 
geringere Grösse und den weiter ausgedehnten Augenstreif. 

Mit Sicherheit sind bis jetzt nur die Viti-Inseln als Heimath bekannt. 


sp. 16. Halcyon recurvirostris. (Lafrs.) 


Todiramphus recurvirostris. Lafresn. Rev. Zool. (1842, Mai) p. 153. — 
Haleyon platyrostris. (!) Gould. Proc. Z. S. (1842, Juni) p. 72. — Dacelo mi- 
nima. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p.159. pl. 45. — .Hartl. Wiegm. Arch. 
f. Naturg. (1852) p. 111. — Todiramphus recurvirostris. Cass. Catal. of 
the Haleyonidae. (1852) p. — — id. Un. St. Expl. Exp. (1858) p.198 et 216. 
pl. XVII. f.1et2. — Reichb. Handb. Alcedineae. (1851) p. 35. — Todiram- 
phus platyrostris. Bp. Consp. I. p.156. — G.R.Gray. B, Trop. Isl. p. 6. — 
Coporhamphus recurvirostris. Cab. Mus. Hein, II. p. 160. — Haleyon collaris 
in Godeffr. Catal. 


Tiacalla, Eingeb. von Upolu. (Gräffe.) 
Ad. Supra dilute caerulea, pileo et dorso virescente- 
tincetis; macula oceipitali subocculta albida; fascia infraocu- 
ları nucham eingente nigricante; macula utrinque anteocuları, 


42 Halcyon recurvirostris, 


torque postico latissimo corporeque subtus albo-fulvescentibus, 
gula pure alba; subalaribus pallide fulvis; rostro nigro, man- 
dibula bası pallida; pedibus fuseis; iride fusca. 
Long. 74”; rostr. 13; al. 3”; caud. 1”11’; tars. 5%. 
Jun. Coloribus pallidioribus, minus nitidis; gastraeo 
minus rufescente. 
Upolu, Samoa - Inseln (Bremer Museum). 


Alt. Ober- und Hinterkopf, untere Augengegend und Schläfe, Rücken, 


Flügel und Schwanz schön blau, auf Oberkopf und Mantel etwas grünlichblau 


verwaschen. Schwingen und Schwanzfedern rein dunkelblau. Schwingen an 
Innenfahne mattschwarz. Schwanzfedern an Innenfahne mit einem schmalen 
schwärzlichen Saume. Schwingen und Schwanzfedern unterseits grauschwarz. 
Am Hinterkopfe ein grosser weisser Fleck, der hinterseits von einem dunk- 
leren schmalen Streifen eingefasst ist, welcher vom hinteren Augenrande sich 
um den Nacken herumzieht. Jederseits über dem Nasenloch bis zum Auge 
ein weisser, blass rostgelblich verwaschener, Fleck, die sich beide auf der 
Stirnmitte fast vereinigen. Zügel schwärzlich. Kinn, Kehle und Kopfseiten 
weiss, übrige Unterseite, sowie ein breites Band, welches den ganzen Hinter- 
hals und die Halsseiten bedeckt, blass rostgelb, die Körperseiten und die un- 
teren Flügeldecken dunkler. 

Schnabel schwarz, der untere an Basis weiss. Füsse braunschwarz. 


Iris schwarz (Gräffe). Iris haselbraun, Füsse bläulich schieferfarben (Peale). 


Ein anderes Exemplar von Upolu (Bremer Museum) erscheint auf Ober- 
kopf, Mantel und Rücken deutlich grünlich, der Hinterhauptsfleck ist kleiner, 
versteckter und mehr blass rostfarben und ist hinterseits im Nacken von einem 
deutlichen, breiten, schwärzlichen Bande begrenzt, welches aber nicht vom 
hinteren Augenrande beginnt. Die Schläfe und untere Augengegend vom 
Mundwinkel an sind nämlich grünlich wie der Oberkopf. Zügel deutlich 
schwarz. Die hellen Flecke jederseits über den Nasenlöchern kleiner. Unter- 
seite fast weiss, nur auf der Brust und den Seiten rostgelblich verwaschen, 
der Hinterhals aber deutlich rostfarben. 

Dieses Exemplar ist wahrscheinlich ein $, von dem Peale sagt, dass es 


sich nur durch den mehr grünen Färbungston unterscheide. 


Andere Exemplare in Godeffroy’s Collection zeigten uns keinerlei be- 


merkenswerthe Abweichungen. 


Haleyon venerata. 43 


Länge c. 7% Fl. 3%. Schw. 111”. F. 134. L. 44. 
” B) „ 2.1 ” 13 ” 4 

Eine wegen ihrer geringen Grösse, namentlich aber wegen der beson- 
deren Schnabelform höchst charakteristische Art und mit keiner anderen zu 
verwechseln. Der sehr breite (6°) Schnabel ist nämlich auffallend niedrig 
(4° hoch an Basis), erscheint daher sehr platt gedrückt. Gould’s Name 
(platyrostris) ist daher, obschon sprachwidrig, ungleich bezeichnender als der 
von Lafresnaye, welcher indess die Priorität erhalten muss. 

In der Färbung stimmt H. recurvirostris übrigens ganz genau mit 
H. sanetus. Vig. von Australien überein, nur zieht sich bei letzterem der helle 
Fleck über den Nasenlöchern als deutlicher Augenbrauenstreif bis über das 
Auge. Auch ist sanetus ansehnlich grösser. 

Auf Cassin’s sonst recht guter Abbildung ist ein breiter schwarzer Streif 
unter dem Auge dargestellt, der sich, wie oben gesagt, jedoch niemals so 
deutlich markirt, sondern höchstens angedeutet ist. Auch erscheint auf dieser 
Abbildung die unmittelbare Umgebung des Auges weiss, obwohl sie in Wirk- 
lichkeit schwarz ist. 

H. recurvirostris ist den Samoa-Inseln eigen und findet sich, wie ‚es 
scheint, sogar nur auf Upolu. 

Gould, der Exemplare durch Cunningham von Samoa erhielt, machte 
uns zuerst mit dem Vaterlande bekannt. Später sammelte Peale die Art auf 
Upolu und Dr. Gräffe ebendaselbst. 

Nach Peale hat dieser Eisvogel in seinem Wesen viel Galbulaartiges. 
Er bewohnt die schattigen Wälder und sitzt gewöhnlich auf einem Zweige, 


von woaus er auf vorüberfliegende Insecten Jagd macht. Es ist ein lauter 


Vogel. 
Die von Dr. Gräffe eingesandten Eier konnten wir leider nieht unter- 
suchen. 
sp. 17. Halcyon veneräata. (6ml.) 
Venerated Kingsfisher. Lath. Gen. Syn. I. p. 623. — Haleyon venerata. 


Gml. S. N. (1788) p. 453. — Lath. Ind. Orn. p. 251. — Bechst. Lath. Ueber- 
setz. I. p. 511. IV.p. 161. — Respected Kingsfisher. Lath. p. 624. — Alcedo 
_ tuta. Gml. p. 453. — Lath. Ind. Orn. p. 251. — Bechst. Lath. Uebers, I. p. 511. 
IV. p. 161. 


44 I Haleyon venerata. 


Todiramphus divinus. Less. voy. Coqu. Zool. I. (1826) p. 162. — id. Mem. 
Soc. d’hist. nat. III. (1827) p 419. pl.12. — id. Man. d’Orn. II. (1828) 
p- 101. — id. Tr. d’Orn. p. 250. — Haleyon venerata et tuta. G. R. Gray. 
Gen. of B.I. p. 79. — Alcedo collaris. (var. ex Otaheite) Forst. Deser. anim. 
(Licht.) p. 162. — Dacelo nullitorques. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 155. 


pl.42.f.1. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 110. — Alcedo 
venerata. Pelz. Sitzungsb. math.-naturw. Class. Acad. Wiss. zu Wien. XX. (1856) 
p- 503. — Todiramphus saera. (part.) Bp. Consp. I, p. 156. — Alcedo tuta. 


Gray. Cat. Fissir. Brit. Mus. p. 58. 

Todiramphus divinus. Cass. Catal. Haleyon. sp. 10. — id. Un, St. Expl. 
Exp. (1858) p. 199 et 217. pl. XVIII. — Todiramphus venerata et divina. 
Reichenb. Alcedineae. p. 33 et 34. f. 3148—49. (s. n. sacer. Gm|].) et f. 3150 —51. 
(s. n. tutu.) — Haleyon venerata et sacra (part.) G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 6. — 
Coporhamphus veneratus. Cab. Mus. Hein. II. p.160. — Haleyon venerata. 
Pelz. Reise der Novara. Zool. I. (1865) p. 47. 


Erödore, Eingeborne von Tahiti (Forster). 
Buru, hs; h, »„ (Novara Exp.). 

Pileo, notaeo toto et regione parotica thalassino-viridibus ; 
macula parva anteoculari corporeque inferiore t0to pure albis; 
rostro nigro, mandibulae basi albida; pedibus nigris. 

Foem. ad. pectoris fascia lata nigricante-fusca. 

Jun. Supra obscure fusco-virescens, subtus alba, pectore 


obscurius fuscescente. 
Long. eirca 74, 

Alt. (Nach Cassin.) 

Oberkopf, unter'm Auge und Ohrgegend, sowie alle oberen Theile dü- 
ster seegrün, heller hinter dem Auge, auf der Aussenfahne der Schwingen 
und auf dem Schwanze oberseits. Ein theilweis verborgener weisser Fleck 
am Hinterhaupte. Kleiner Fleck vor dem Auge und alle unteren Theile 
nebst untern Flügeldecken weiss. Ein schmaler weisser Streif vom Nasen- 
loch bis zum Auge ist nicht immer sichtbar. 

Schnabel schwarz, die Basis des Unterschnabels weiss. 

Füsse bräunlichroth; Iris braun (Peale). Iris blauschwarz (Forster). 

2 (alt?) wie das vorhergehende $, aber quer über die Brust ein 
braunschwarzes- Band. j) 

Ebenso beschreibt von Pelzeln ein 2 von Tahiti; die dunkle Brustbinde 
zeigt aber ein geschecktes Ansehen, weil das Weiss an der Federbasis schon 


hie und da hervortritt. 


Haleyon venerata, 45 


Jung, die ganze Oberseite“düster grünlichbraun, mit einem dunklen 
Brustquerbande. 

Iris tief umbrabraun; Schnabel glänzend schwarz, an der Basis grau- 
weiss; Füsse schwarzbraun mit violettem Anfluge. 

Ein alter Vogel im Wiener Museum gleicht dem zuerst beschriebenen 
(Un. St. Expl. Exp. t.18. f.2), nur zieht sich von der Basis des Unter- 
schnabels längs den Kopf- und Halsseiten ein unregelmässiger, theilweis ver- 
loschener,, rostgelber Streif bis in die Gegend des Flügelbuges herab. 

Jüngerer Vogel im Wiener Museum. Die Oberseite und breite 
Brustbinde dunkelbraun; vom Nasenloch zum Auge läuft ein weisslicher Strich, 
vom Auge gegen den Hinterkopf zu ein undeutlicher Streif mit grünlichem 
Metallglanz. Die Schwanzfedern schimmern etwas grün. 

Ein anderes Exemplar des Wiener Museums zeigt bereits den Hinter- 
kopf und die Wangen, die Aussenfahne der Schwingen und einen grossen 


Theil der Schwanzfedern von grüner Farbe; die Brustbinde ist schmäler. 


Länge. Fl. Schw. F. 

ec. AN zu z U —_ zug 19.u4__34 94 — 124 (v. Pelzeln.) 
7‘ 31 — 33 237 — (Cassin.) 
Tan Du ik > ch 198 (Reichenbach.) 


Diese Art unterscheidet sich leicht von den vorhergehenden (sacra, Pealei) 
durch die deutlich düstergrüne Färbung der Oberseite, ganz besonders aber 
durch das Fehlen des weissen Hinterhalsbandes und des hellen Bandes um 
den Hinterkopf. Cassin bemerkt zwar, dass auch ein heller Augenstreif stets 
fehle, allen nach v, Pelzeln’s Mittheilungen findet sich doch zuweilen ein 
weisser Zügelstrich. Uebereinstimmend damit beschreibt Reichenbach die 
Exemplare des Dresdner Museums: „ein Streif vom Nasenloch schief bis auf 
die Höhe des Auges weiss.‘“ Auch im Habitus unterscheidet sich H. venerata 
sehr auffallend durch den kürzeren, an Basis breiteren, daher im Ganzen 
flacheren Schnabel und den längeren Schwanz. 

Dem glücklichen Umstande, dass der Typus zu Latham’s Alecedo vene- 
rata bei der Auction des Leverian-Museums 1806 für das Wiener Museum 
erworben wurde und dass v. Pelzeln über dieses interessante Exemplar wich- 
tige Mittheilungen machte, verdanken wir es, dass wir über den Venerated 
Kingsfisher vollkommene Aufklärung besitzen. Nach Latham’s etwas ver- 
worrener Beschreibung würde Dies kaum mehr möglich gewesen sein. Wie 
uns aber v. Pelzeln belehrt stimmt das Originalexemplar Latham’s vollkommen 


mit den durch die Novara auf Tahiti erlegten Individuen überein, die wieder 


46 Haleyon venerata. 


mit Lesson’s divinus identisch sind. Ueber diese Frage können daher weiter 
keine Zweifel walten. Ebenso sicher erscheint es uns, dass Alcedo tuta Gml. 
(ex Latham von Ötahaite) als jüngerer Vogel zu dieser Art gehört. Die 
Beschreibung „macroura, supra olivacea, subtus alba, supereiliis albis, torque 
ex virescente nigro“ beweist Dies vollkommen. Forster’s A. collaris von 
Tahiti „submaeroura, supra olivacea, subtus supereiliisque albis, collari nigro, 
rostro depresso“ gehört ebenfalls hierher. 

Cassin irrt daher jedenfalls, wenn er A. venerata und tuta, mit ganzer 
Bestimmtheit, auf den echten sacra Gm]. bezieht und hat sich wahrscheinlich 
dureh die Angabe des weissen Augenstreifens zu dieser Annahme verleiten 
lassen. Er spricht nämlich dem H.divinus einen solehen völlig ab, indess 
mit Unrecht, denn wie wir durch' v. Pelzeln und Reichenbach erfahren, findet 
sich zuweilen ein solcher. 

Latham’s A. venerata wird von Apye, eine der Freundschafts - Inseln, 
beschrieben und nur Dies veranlasst uns, die Art unserer Arbeit einzuverlei- 
ben. Indess scheint uns das Vorkommen auf den Freundschafts-Inseln (nur 
auf Latham’s bedenkliche Auctorität begründet) immerhin sehr zweifelhaft, 
und wir sind überzeugt, dass sich nur die Gesellschafts- Inseln als ausschlies- 
sende Heimath erweisen werden. 

Für das Vorkommen hier liegen bestimmte Nachweise durch Forster, 
Lesson, Peale und die Novara-Expedition vor. Forster beobachtete die Art 
auf Otahaiti, Huaheine, Ulietea und Otaha. Lesson erlangte 2 Exemplare 
auf Borabora (Bolabola). Peale sah den Vogel nur auf Tahiti. Er bewohnt 
hier, einsam, die stillen Thäler und nährt sieh nur von Insecten. Die 
Novara-Expedition erhielt ebenfalls eine ziemliche Anzahl Exemplare auf 
Tahiti, die meist im dichtesten Walde erlegt wurden; Nestlinge im F'ebruar. 
Herr Zelebor fand auch in einer Baumspalte das noch nicht ganz fertige 
Nest. Dasselbe besteht nur aus einer Unterlage von dichtverschlungenen 
Wurzelfasern, Moos und Bast. Die Stimme des Vogels, welche er beim Ab- 
und Zufliegen hören lässt, ist sehr laut und klingt wie „Zak-zak-sak-sak- 
arr-arr.“ Die Art wird bekanntlich von den Eingebornen heilig gehalten. 
Von Pelzeln erwähnt auch ein Exemplar, welches angeblich aus Neu - Cale- 
donien herstammen soll und ein anderes, durch Parzudaki, von den Sandwich- 
Inseln. Beide Localitäten sind aber jedenfalls unrichtig, da auf Neu-Caledonien 
nur H. sanctus. Vig., auf den Sandwich-Inseln aber gar kein Eisvogel vorkommt. 

Mit Bestimmtheit lässt sich daher nur die Gruppe der Gesellschafts- 


Inseln als Heimath für H. venerata annehmen. 


Collocalia vanicorensis, 4% 


sp. 18. Collocalia vanicorensis, (Quoy et Gaim.) 


Hirundo vanicorensis. Quoy et Gaim. voy. de l’Astr. Zool. I. (1830) 
p- 206. pl. 12. £. 3. 

Maeropteryx leucophaea. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 178. pl. 49. 
f.3. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 113. — Collocalia einerea. 


Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 183. pl. XIL. f.4. — Collocalia einerea 
(part.) et C. vanicorensis. @. R. Gray. B. 'Trop. Isk p. 3. 4. — id. Collocalia 
leueophaea et vanicorensis. Ann. et Mag. Nat. Hist. 1866. p. 123. — Collo- 


calia einerea. Pelz. Novara-Exp. Vög. 1865. p. 38. 

? Hirundo minima peruviana. Feuillde. Journ. des Obs. phys. (1725) p. 33. 
— Hirundo peruviana. Briss. Orn. II. (1760) p. 498. No. 6. — Petite hirondelle 
noire & ventre cendr&. Buff. Hist. Ois. VI. p. 673. — Ash bellied Swallow. 
Lath. Gen. Syn. II. p.573. — Hirundo einerea. Gml. S. N. II. (1788) 
p- 1026. — Lath. Ind. Orn. p. 578. No. 20. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 565 
et IV. p. 370. 


Supra tota nidide fuliginoso-nigra, subtus fuliginoso-fusces- 
cens; crisso et subcaudalibus pallidioribus; subalaribus con- 
coloribus; rostro nigro; pedibus brunneis, unguibus nigris; 
iride fusca. 


Long. 49"; al. 4/2’; eaud. med. 20°; tars. 4, 


Viti-Inseln (Collect. Godeffroy). 

Alle oberen Theile, Schwingen und Schwanz glänzend dunkel rauch- 
schwarz. Unterseite rauchbraun, am dunkelsten an Kopfseiten, Kinn und 
Kehle, am hellsten auf After und den unteren Schwanzdecken. Untere 
Flügeldecken rauchbraunschwarz. Schwingen und Schwanz unterseits glän- 
zend schwarz. Schäfte schwarz. 

Schnabel schwarz; Füsse bräunlich, Nägel schwarz. 

Iris braun (Peale), Im Leben: Augen und Schnabel schwarz; Füsse 


dunkel fleischfarben, Krallen schwarz (Zelebor). Schwanz sanft ausgeschnitten. 


Länge c.4'9‘“. Fl. 42‘. Mittl. Schw. 20°. Aeuss. Schw. 23%. L, 4. 


Eine Entdeckung der französischen Naturforscher Quoy und Gaimard, 
von der Insel Vanicoro, St. Cruz - Gruppe. 

Neuerdings fand Peale diese Art auf Tahiti, Gesellschafts-Inseln.. Durch 
Dr. Gräffe erhielten wir ein Exemplar von den Vitis. Der Verbreitungskreis 
hat dadurch, also sehr an Ausdehnung gewonnen und ist vielleicht noch grös- 


ser, als wir bis jetzt glauben. Die Novara-Expedition erlangte im Februar 


48 Collocalia spodiopygia. 


ein & auf Tahiti. Nach Gray sind auch die Freundschafts-Inseln als Fund- 
ort zu betrachten. 

x Ueber die Lebensweise macht Peale keine bemerkenswerthen Mitthei- 
kungen und spricht nur die Vermuthung aus, dass die Art, wie die übrigen 
verwandten, wol ebenfalls in Felshöhlen nisten werde. Doch wurde das Nest 
von den Naturforschern der amerikanischen Expedition nicht gefunden. 

Die Colorirung der Abbildung im Atlas des amerikanischen Reisewerks 
ist ziemlich verfehlt, indem der Vogel viel zu sehr grau erscheint, nament- 
lich auf der Unterseite. Ungleich besser ist die Art im Atlas der voy.1’Astral. 
dargestellt; nur wäre hier die entschieden blaue Färbung am Oberflügel, als 
unnatürlich, zu tadeln. 

Brisson’s Hirundo peruviana, angeblich von Peru, gehört wahrscheinlich 
zu dieser Art, aber die Worte „les plumes des ailes et celles de la queue 
sont d’un cendr& obseur et bordees de gris-jJaunätre“, sind zu wenig überein- 
stimmend, als dass man beide Arten ohne Bedenken vereinigen könnte. Wie 
_ wir schon früher (Wiegm. Arch.) bemerkten, hat Forster s.n. H. peruviana 
eine ganz andere Art beschrieben, und es ist daher jedenfalls irrthümlich, 


wenn G.R.Gray beide Beschreibungen einer Art zupasst. 


sp. 19. Collocalia spodiopygia. (Peale.) 


Macropteryx spodiopygia. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 170. pl. 49. 
f. 4. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p.112. — Collocalia spodio- 
pygia. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 184. pl. XU. f.3. — G.R. Gray. 
B. Trop. Isl. (1859) p.3. — id. Ann. et Mag. Nat. Hist. (1866) p. 122. 


Seu-Savai, Eingeb. von Upolu. (Gräffe.) 


? Hirundo peruviana Forst. (nee Briss.) (Licht.) Deser. anim. (1844) 
p. 240. — Herse Forsteri. Hartl. Cab. I. f. Orn. 1854. p. 169. — Collocalia 
cinerea. (part.) G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 3. — id. Collocalia Forsteri. Ann. 
et Mag. Nat. Hist. 1866. p. 123. 


Hopea, Eingeb. von Ötaheite. (Forster.) 
Kopeha, ,„, der Marquesas. (Gray.) 

Ad. Tota fuliginosa, dorso pallidiore; capite, alis et 
cauda fere nigris; fascia uropygiali lata sordide albida; ga- 
straeo multo pallidiore; gula subfuscescente; subcaudalium api- 
eibus nigricantibus; rostro nigro; pedibus obscure carneis. 


Long. 41"; röstr. 1, al. 42, eaud. 14% 


Colloealia spodiopygia. 49 


Viti-Inseln. (Dr. Selater’s Sammlung.) 

Oberseite rauchschwarz, auf Kopf, Mantel, Schultern, den oberen Flügel- 
und Schwanzdecken mit deutlichem mattgrünen Bronzeschiller; Hinterhals, 
Zügel, Kopfseiten, Kinn und Oberkehle rauchbraun; die übrige Unterseite 
blasser rauchbraungrau (mäusefarben), die längsten unteren Schwanzdecken 
dunkler, mit schwachem grünlichen Schein. Bürzel grauweisslich, jede Feder 
am Ende auf Schaftmitte schwach bräunlich verwaschen, daher der Bürzel 
etwas bräunlich verwaschen erscheint. Untere Flügeldecken rauchbraun. 
Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern schwarz. Schwingen und Schwanz 
unterseits glänzend schwarz. 


Schnabel und Füsse schwarz. Iris braun (Peale),. Schwanz sehr seicht 


ausgeschnitten. 
Länge. Fl. Aeuss. Schw. Mitt. Schw. F. L. 
ce. 4.12 4241. 20 18 141 AU) alt. 
43 37 19 16 — — jünger. 
45 26 — En — (Nach Peale.) 
43 — 14 .— — (Nach Gray.) 


Jüngere Exemplare von Upolu (Üolleetion Godeffroy): wie die 
alten, aber der mattgrüne Bronceschimmer fehlt, oder ist doch nur sehr 
schwach angedeutet. Die letzten Schwingen erster Ordnung und die zweiten 
Schwingen haben am Ende einen sehr schmalen helleren Endsaum, welcher 
beim alten Vogel minder scharf hervortritt. 

Beide Geschlechter gleich (Peale). 

Diese Art unterscheidet sich von der vorhergehenden ( vanicorensis ) 
durch die hellere Unterseite und den hellen Bürzel sehr deutlich, schemt da- 
gegen aber mit ©. leucopygia. Gray. von Neu-Caledonien sehr übereinzustim- 
men. Nach Cassin ist auch auffallender Weise die CO. franeica. Gml. von 
Mauritius und Madagascar so ähnlich, dass sie nur durch die hellere Färbung 
zu unterscheiden ist. Wir können Dies nach Untersuchungen von Mauritius- 
Exemplaren im Allgemeinen bestätigen, finden aber in der dunkleren (grau- 
bräunlichen) Bürzelfärbung schon ein hinreichendes Unterscheidungskennzeichen 
für C. franeica von C. spodiopygia. 

Wir würden ohne Bedenken die Hirundo peruviana Forster’s auf diese 
Art beziehen, stimmten die Maassangaben besser überein. Nach diesen zu 
urtheilen muss Forster’s Vogel bedeutend grösser sein. Die Färbungsverhält- 
nisse sind dagegen ganz dieselben wie bei C. spodiopygia, nur wird auch an 
den Schwanzfedern ein hellerer schmaler Endsaum angegeben (,„apicibus pau- 

4 


50 Coliocalia spodipygia. 


lulum albiecantibus“). Forster sammelte die Art auf Otaheite und den benach- 
barten Inseln. Die Vaterlandsangabe „Peru“, welche Forster aus Brisson 
schöpft, ist eine irrthümliche, da Brisson’s H. peruviana von der Forster’schen 
durchaus verschieden und wahrscheinlich mit der vorhergehenden Art (vani- 
corensis s. leucophaea) identisch ist. Nach Gray käme C. Forsteri. Gray auch 
auf den Marquesas-Inseln vor, was wir nur deswegen mit anführen, weil 
wir es für möglich halten, dass die Salanganenarten von den verschiedenen 
Localitäten Central- und Ost-Polynesiens sich schliesslich als nur Eine aus- 
weisen werden. 

Bis jetzt kennen wir die Viti-, Samoa- und Tonga-Inseln als Heimath 
von Ö. spodiopygia. Peale sammelte sie auf Upolu und Tutuila der Samoa- 
Gruppe und verschiedenen der Fidschi-Inseln. Dr. Gräffe sandte’ sie von 
Samoa (Upolu) ein. Gray deutet eine Abbildung der unpublieirten ‚,Icones ‘“ 
von Ellis auf diese Art, nach einem Exemplar entworfen, welches während 
Cooks Reisen auf den Freundschafts-Inseln erlegt worden war. 

Peale hatte Gelegenheit schöne Beobachtungen über das Brutgeschäft 
dieser Art zu machen, die wir hier folgen lassen. 

Eine unterirdische Höhle auf der Südseite Upolu’s scheint der Haupt- 
standort dieser Art zu sein. Ein 'TI’on, wie durch das Rasseln kleiner Kiesel 
hervorgebracht, führte zu einer Menge von Schwalben, welche durch unsere 
Lichter aufgestört worden waren. Viele andere sahen wir ruhig auf ihren 
Nestern sitzen, deren Unterlage kleine Vorsprünge der Lava bildeten und aus 
Moos und einer beträchtlichen Masse Leim verfertigt waren. Wie die Wände 
der Höhle ‚selbst, troffen diese Nester von Wasser; jedes enthielt ein Ei oder 
einen jungen Vogel, und das Brutgeschäft schien an keine bestimmte Zeit 
geknüpft zu sein. Einige bauten, während die Jungen Anderer schon ganz 
flügge waren. Alte Nester wurden mit neuem Moose ausgebessert. Einige 
der alten Vögel waren so arglos, dass sie sich ruhig von uns mit der Hand 
von ihrem Ei heben liessen und, wenn yir uns überzeugt hatten, dass nur 
eins vorhanden war, sogleich zu demselben zurückkehrten. 

Die Nester sind beinah rund, 3‘ im Durchmesser und etwa 14” hoch; 
die Eier rein weiss, 3° lang und 4 breit. 

Obgleich diese Schwalben oft genug durch lange unterirdische Passagen 
in totaler Finsterniss zu fliegen haben, konnte man sie doch täglich im hell- 
sten Sonnenschein nach Nahrung herumflattern sehen.“ 


Dr. Gräffe sandte auch von dieser Art Eier und Nester ein. 


Hirundo tahitica. 51 


sp. 20. Hirundo tahitica. (6ml.) 


Otaheite Swallow. Lath. Gen. Syn. I. p. 563. (Titelblatt zu vol. II.) — 
Hirundo tahitica. Gml. S. N. II. (1788) p. 1016. — Lath. Ind. Orn. p. 573. — 
Bechst. Lath. Uebers. II. p. 556. pl. 58. f.2. IV. p. 368. — Vieill. Ene. Meth. 
I. p. 526. — Hirundo pyrrholaema. Forst. (Lieht.) Deser. anim. 1844. p.241. — 
Hirundo taitensis. Less. voy. Coqu. I. p. 648. — Üeeropsis tahitensis Boie. — 
Herse tahitica. Bp. Consp. I. p. 340. — Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 130. — 
Petrochelidon tahitica. Bp. — Hirundo tahitiea. G. R. Gray. Gen. of B. I. p. 58. 
— id. B. Trop. Isl. p. 4. — Pelz. Novara Exp. Vögel. (1865) p. 41. 

Hirundo subfusca. Gould. Proe. Z. 8. 1856. p. 1357. — G.R. Gray. B. 
'Trop. Isl. p.4. — Phedina subfusca. Bp. 


Ad. Supra chalybeo;-nigra; alis et cauda obscure fuseis ; 
fronte, mento et gula rufis; corpore subtus et subalaribus ob- 
scure fuscis; subeaudalibus chalybeo-nigris, dilute brunneo- 
marginatis; rostro nigro, multo majore quam in H. rustica; 
cauda minuta, parum furcata. 


Long.‘ 54; zostr. 1: al. 44’: caud. 2’; tars. 4. 


(Nach Forster.) 

Oberseite schwarz, mit stahlblauem Schimmer. Stirn, Kinn, Kehle, 
Kropf und Oberbrust purpurrostroth; übrige Unterseite rauchbraun, am After 
mehr blass. Schwingen innen schwarz, aussen glänzend schwarz. Schwanz 
schwarz, unterseits, nebst der Schwingenunterseite blasser. 

Schnabel und Füsse schwarz. Iris braun. Im Leben: Augen und 
Schnabel schwarz, Füsse schwarzbraun (Zelebor). 

Schwanz sehr schwach gegabelt, mehr ausgeschnitten, die seitlichen Fe- 
dern nicht verlängert. 

Länge e. 5”. Fl.44“. Schw.2— 21". F.1“ L.$4“. subfusca. (Gould.) 

Bewohnt die bergigen Strecken der Gesellschafts - Insen, Otahaiti (For- 
ster.) Neuerdings hier auch durch die Novara-Expedition eingesammelt. Gould 
erhielt sie durch Me Gillivray von Moala, Viti-Gruppe. Obwohl er das 
Exemplar daher als neue Art (H. subfusca) einführt, so lässt sich, wie schon 
Gray fragend andeutet, an der Gleichartigkeit mit H. tahitiea nicht zweifeln. 
Gould’s Beschreibung, Maasse und Formangaben stimmen vollkommen, denn 
die unbedeutende Abweichung, welche sich aus den Worten „under tail-coverts 
steel black, margined with light brown“ ergiebt, ist zur specifischen Unter- 
scheidung von keiner Wichtigkeit, und jedenfalls nur individueller Natur. 

4* 


52 Zosterops flaviceps. 


Peale führt diese Art übrigens nicht an, ebensowenig sahen wir sie 
bisher unter den Sendungen Dr. Gräffe's. Sie scheint also ziemlich selten 


zu sein. 


sp. 21. Zosterops flaviceps. Peale. 


t. VI. (ad u. Nest) et t. 1. £.7 (Ei). 


Zosterops flaviceps. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 95. pl. 25. f.5. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 100. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858) p. 167. pl. X. f. 4. (pess.) —- Hartl. Cab. I. f. Orn. (1864) p. 21.— G.R. 
Gray. B. of Trop. Isl. (1859) p. 15. 


Ad. Capite superiore et laterali, tergo, uropygio, tectri- 
cibus alarum, remigum et rectricum marginibus externis laete 
et dilute flavescente-viridibus; dorso cinereo; gula citrino- 
flava; pectore subeinerascente; abdomine medio albo, lateri- 
bus pallide rufescente-lavatis, subeaudalibus dilute virescente- 
flavis; annulo periophthalmico niveo, infra nigrieante - margi- 
nato; rostro brunnescente, mandibula' basin versus pallida; 


pedibus pallidis; iride brunnea. 
Long. 44”; rostr. 44’; al. 21’; eand. 17, tars. 64". 

Viti- Inseln (Bremer Mus.). 

Öber- und Hinterkopf, Nacken, Kopfseiten und Ohrgegend gelboliven- 
grün, Kinn und Kehle deutlich gelb. Kreis um’s Auge weiss, Zügel und 
eine schmale Einfassung um die untere Hälfte des weissen Augenkreises 
schwarz. Flügeldecken, Hinterrücken, Bürzel, Bürzelseiten und obere 
Schwanzdecken gelblich olivengrün wie der Oberkopf, ebenso die Aussen- 
säume der braunschwarzen Schwingen und Schwanzfedern. Die Schwingen 
an Basishälfte der Innenfahne breit weiss gerandet. Erste Schwinge einfarbig 
braunschwarz. Schwingen und Schwanz unterseits schwärzlichgrau. Hinter- 
hals, obere Schultergegend und Mantel dunkelgrau, ebenso die Halsseiten und 
mehr verwaschen auf den Brustseiten. Unterseite blassbräunlich weiss, Kropf- 
mitte graulich, Brust- und Bauchmitte nebst After rein weiss; untere Schwanz- 
decken blass olivengelblich. Untere Flügeldecken weiss. J 

Schnabel hornbräunlich, der untere mehr hornfahl. Füsse hornfahl. 
Iris braun (Gräffe). Schnabel und Füsse blass bräunlichblau; Iris hell- 
braun (Peale). 


Zosterops flaviceps. 3 


Länge. Fl. Schw. F. L. 

> N > Ni 18 41 8‘ flaviceps. Viti. 
4 2 22 18 4 74 westernensis. Australien. 
41 23 184 4 8 u " 


Die Zosterops-Art der Viti-Inseln ist in Grösse und Färbung dem neu- 
holländischen Z. westernensis (Quoy et Gaim) so vollkommen gleich, dass wir 
nur in dem stärkeren und längeren Schnabel einen Anhalt zu einer speci- 
fischen Trennung finden können. Sollten sich bei einer grösseren Reihe von 
Exemplaren Uebergänge in der Schnabelgrösse zeigen, so würde eime Unter- 
scheidung der beiden Arten geradezu unmöglich werden. Wir müssen daher 
Z. flaviceps als eine höchst bedenkliche Art bezeichnen. 

Sehr nahe verwandt ist auch Z. griseonota. Gray, von Neu-Caledonien, 
unterscheidet sich aber durch die weissen unteren Schwanzdecken, deutlich 
grüne Färbung der oberen Theile und sehr auffallend durch ansehnlichere 
Grösse und den kürzeren an Basis sehr dieken Schnabel. 

Die Abbildung im Atlas der amerikanischen Expedition ist in Zeich- 
nung und Colorirung durchaus verfehlt und nur mit Mühe als die eines Zo- 
sterops zu erkennen, da sogar der charakteristische weisse Federkranz um’s 
Auge nicht dargestellt ist. Eine neue Abbildung des Vogels schien also 
nöthig. 

2. flaviceps wurde bis jetzt nur auf den Viti-Inseln beobachtet; Venua 
Levu (Peale), Viti-Levu (Gräffe). 

Durch freundliche Unterstützung des Museums Godeffroy in Hamburg 
erhielten wir Nest und Ei dieses Vogels, beide durch Dr. Gräffe eingesandt 
und bisher unbekannt. 

Das jetzt im Besitz des Bremer Museums befindliche Nest ist zwischen 
drei aufrechten dünnen Gabelzweigen eines belaubten Strauches befestigt und 
äusserst kunstvoll. Es ist sehr tief und daher vön mehr sackförmiger Form, 
die indess dadurch eine besondere wird, dass die hintere Hälfte des Nestes 
eine tiefe Einbucht hat. Die Tiefe beträgt 2°)’, der Querdurchmesser 1'8', 
für die Grösse des Vögelchens erscheint es daher gross. Es ist durchaus von 
feinen und dünnen Grashälmehen und den zartesten Würzelchen verfertigt, 
dabei wegen der dicken Wandungen sehr dicht. Innen findet sich keine 
besondere Auspolsterung von Federn oder dergl. 

Das Ei ist ungleichhälftig, am spitzen Ende deutlich abfallend, hat ein 
sehr feines Korn ohne sichtbare Poren, einen schwachen Glanz und ist ein- 


farbig hell bläulich, mit einem sanften Ton in’s Grünliche. Länge 8°, 


54 Myzomela jugularis, 


Breite 6. — Im Ganzen ähnelt das Ei denen von Z. dorsalis und 
chlöronotus ('Thienem. t. 23. f.14u.15), nur ist es vorn deutlicher zu- 


gespitzt. 


sp. 22. Myzomela jugularis. Peale. 


t. VOL f.1 (ad) et 2 (jun.). 

Myzomela spec.? No.8. G.R.Gray. Gen. of B.I. (1846) p. i18. — 
Myzome£le solitaire. Hombr. et Jacqu. voy.au Pöle sud. pl. 22. f. 6 (ad). — 
Myzomela jugularis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 151. pl. 41. f. 2. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p.109. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858) p. 176. pl. XI. f.2. (jun... — Myzomela solitaria. Jacqu. et Puch. 
voy. Pöle sud. Zool. III. (1853) p. 99. — Reichb. Handb. der spec. Ornith. II. 
Meropinae (1852) p. 113. t.484. f. 3421. (Nach voy. Pöle sud.) — Myzomela 
Jugularis. Gray. B. 'Trop. Isl. p.11. KR 

Ad. Supra fusco-nigricans; macula occipitali magna gu- 
laque pulchre scarlatinis; cauda et alis fuseis; rectricibus, 
duabus mediis exceptis, albo-terminatis; remigibus majoribus, 
prima et secunda exceptis, extus flavo-limbatis; gutture croceo- 
flavo; abdomine et subalaribus flavescente-albidis; tectricibus 
alarım minoribus nonnullis apice albis; uropygiüi plumis apice 
pallide flavescentibus; supracaudalibus obscure rubro-termina- 
tis, rostro nigro; pedibus pallidioribus; iride brunnea. 

Lone. vax "4" Toste, 6°, a1. 2% 19 and. EA I 

Jun. macula occipita rubra nulla; gula dilute flava. 

Viti-Ins. (Bremer Mus.) 

Alt. Kopf, Kopfseiten, Hals und Halsseiten, sowie Schultern und 
Mantel tiefschwarz, Rücken und Bürzel weniger dunkel, und Schwingen, 
Flügeldeckfedern und Schwanz mehr braunschwarz. Schwingen an Aussen- 
fahne, nicht ganz bis zum Einde, olivengelb gesäumt, an Basishälfte der 
Innenfahne breit weiss. Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung an 
Aussenfahne und Ende fahlbraun gesäumt, die grössten oberen Flügeldecken 
mit breiten weissen Enden, weshalb eine deutliche weisse und eine. ver- 
waschene bräunliche Querbinde über den Flügel entsteht. Die Schwanzfedern 
mit weissem Endfleck an Innenfahne. Schwanz- und Schwingenunterseite 


braunschwärzlich. Ein grosser Fleck, der den ganzen Hinterkopf bedeckt, 


Myzomela jugularis. 55 


scharlachroth, ebenso Kinn und Oberkehle und einzelne Endsäume auf den 
oberen Schwanzdecken, die aber keinen eigentlichen Fleck bilden. Die Basis 
dieser rothen Federn schwarz. Unterseite und untere Flügeldecken weiss, 
schwach gelblich angehaucht; Kehle orangegelblich. 


Schnabel schwarz; Füsse braunschwarz. Iris braun (Peale u. Gräffe). 


Jüngerer Vogel (oder 2) von Viti (Bremer Mus.) ist auf der Oberseite 
mehr olivenbraunschwarz und der rothe Hinterkopf, sowie die rothen End- 
säume der oberen Schwanzdecken fehlen; nur das Kinn ist roth, die Kehle 


schmutzig olivengelb, die übrige Unterseite weiss. 


Ebenso Exemplare von Viti-Levu (Colleet. Godeffr.), aber am Hinter- 
kopfe mit einzelnen rothen Federn; die gelblichen Kehlfedern zum Theil 


rauchgrau verwaschen. 


Länge ce. 4“. Fl. 2.17” — 224“. Schw. 154° F.64'% 1.7 Alt. Viti. 
a4 14 54 Be june:t 


Ueber die Geschlechtsverschiedenheit bei dieser Art konnten wir uns 
keinen Nachweis verschaffen, da Peale nichts darüber sagt. Nicht unwahr- 
scheinlich ist es daher, dass die obige Beschreibung des zweiten Exemplars 
sich auf das Kleid des 2 bezieht. Das von Cassin (t. XIL f. 2) abgebildete 
Exemplar (mit ? als adulte bezeichnet) stellt ohne Zweifel einen ganz jungen 
Vogel dar, der noch nicht einmal Roth am Kinn besitzt, sondern diesen Theil, 
sowie die Oberkehle gelblich gefärbt zeigt, wovon übrigens der Text keine 
Auskunft giebt. Die M. solitaria der Südpolreise stellt dagegen recht deutlich 
den alten ausgefärbten Vogel dar; nur ist die weisse Querbinde über den 


Oberflügel nicht sichtbar. 


Pucheran vermuthet in den Salomons - Inseln die Heimath dieser Art, 


da die bestimmten Angaben Hombron’s hierüber fehlten. 


Durch Peale und Dr, Gräffe wurde M. jugularis indess von den Viti- 
und Schiffer-Inseln nachgewiesen, welche daher als die einzig sicheren Loca- 
litäten gelten können. Nach Peale hält sich diese Art ausschliessend in den 
Zweigen der Kokuspalmen auf, wo sie sich vom Neectar der Blüthen und 
kleinen Insecten nährt. Sie hat eine schwache Stimme, lebt sehr einsam und 
wird daher nur selten wahrgenommen. Der amerikanische Reisende beobach- 
tete den niedlichen Vogel nur auf den Viti-Inseln; Dr. Gräffe ausser Viti-Levu 


auch auf der Samoa - Gruppe. ’ 


Am nächsten verwandt mit M. jugularis, um dies beiläufig zu bemerken, 


56 Myzomela nigriventris. 


ist M. Lafargei. Hombr. et Jacqu. (voy. Pöle sud.t. 22.f.5) von den Salomons- 
Inseln, welche sich durch braunschwarzes Kinn, Kehle und Kropf sogleich 


kennzeichnet. 


sp. 23. Myzomela nigriventris. (Peale.) 


t. VIL.f.3 (ad) et 4 (jun.). 


Myzomela nigriventris. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 150. pl. 41. 
f. 2. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 109. — id. Myzomela ru- 
brater. p. 130. — Myzomela nigriventris. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 175. 
pl. XII. f. 1. — Bp. Compt. Rend. (1854) p. 263. (M. Arnouxi. Verr.) — G.R. 
Gray. B. Trop. Isl. p. 11. — 


Manu-Kolai, Eingeb. von Samoa (Gräffe). 
Tolei-ula , n von Upou.  ,„ 

Ad. Major; corpore supra, capite et collo totis pectore- 
que fulgide cöoccineis; macula parva anteoculari, alis, cauda 
et abdomine toto nigerrimis; subalarıbus et subcaudalibus, 
rostro ex pedibus nigris; iride brunnea. 

Long. 44“; rostr. 74; al. 25; caud. 178°; tars. 8%. 

Samoa-Ins. (Bremer Mus.) 

& ad. Schwingen, Flügeldecken, Schultern, Schwanzfedern und die 
Unterseite von der Oberbrust an tief schwarz, ebenso ein Zügelstreif; übrige 
Theile glänzend dunkel scharlachroth; die rothen Federn aber mit mattschwar- 
zer Basishälfte. Einzelne der unteren Schwanzdecken roth gespitzt. Untere 
Flügeldecken schwarz. Schwanz und Schwingen unterseits graulichschwarz ; 
die letzteren an Basis der Innenfahne mit einem sehr verwaschenen, ganz 
schmalen fahlweissen Saume. 

Schnabel, Füsse und Krallen schwarz. Iris braun (Peale). Beide Ge- 


schlechter gleich gefärbt (Peale). 


Junger Vogel von Upolu (Colleet. Godeftroy). Oberseite rauch- 
braun, etwas in’s Olivenbraune ; Schwingen und Schwanz dunkel olivenbraun; 
die Schwingen mit einem sehr schmalen olivengelblich verwaschenen Aussen- 
saume, an Basis der Innenfahne weiss. Unterseite diister rauchgrau, die Fe- 
dern am Ende schmutzig olivengelblich verwaschen, daher auf der Unterseite 


ein fahlgelblicher Anflug vorhanden. Auf Stirn, Scheitelmitte, Bürzel und 


Myzomela nigriventris, 97 


den oberen Schwanzdecken erscheinen einzelne rothgespitzte Federn (wie am 
alten Vogel). Schnabel und Füsse schwarz. 

Noch jüngere Vögel besitzen ohne Zweifel noch gar nichts von 
Roth im Gefieder. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
4 __ 414 2/41 164 74 84 Alt. 
| 2 61 17 8 8 Ak. 
22 14 64 8 Jung. 


Die grosse Aehnlichkeit, welche diese Art mit anderen schon längst 
bekannten besitzt, verschaffte ihr anfänglich nicht die Anerkennung, die sie 
wol verdient, indem sie öfterer mit M. rubrater. Less. und Oerthia cardinalis. 
Forst. vereinigt wurde. Was die erstere Art, von den Carolinen (Ualan) u. 
Marianen*) (Guaham), anbelangt, so unterscheidet sich dieselbe (siehe Kittl. 
Kupfert. VIII f.1.) auffallend durch die beinah ganz rothe Unterseite, indem 
nur der After und die unteren Schwanzdecken schwarz gefärbt sind, während 
bei nigriventris nicht blos, wie der Name andeutet, der Bauch, sondern auch die 
Unterbrust durchaus Schwarz trägt. Uuser Museum besitzt ein schönes Exem- 
plar von Ualan. Für nicht ganz unwahrscheinlich halten wir es dagegen, 
dass Certhia cardinalis **), Forst, von der Insel Tanna, Neu-Hebriden-Gruppe, 
sich vielleicht doch noch als identisch mit M.nigriventris ausweisen wird, 
was wir indess ohne Vergleichung von Exemplaren nicht auszumachen wagen. 
Nach Bonaparte, der die Art von Tanna s. n. M. melanogastra neubenennt, 
würde sich dieselbe durch die weissen Ränder an der Innenfahne der ersten 


*) Bonaparte betrachtet in seinen Beiträgen zur Gattung Myzomela (Compt. Rend. 1854. 
p. 263) die Art der Marianen für verschieden und indem er dieselbe irrthümlich als M. rubrater. 
Less. (die erwiesenermaassen eben von den Carolinen herstammt) anfübrt, charakterisirt er die 
neue Art (von den Carolinen) s. n. M. major. Bp. mit den Worten: „Similis praecedenti; sed 
major ei percoceinea.‘“ — Diese Verschiedenheit scheint uns noch nicht hinlänglich bewiesen. 
**) Wir geben hier die genaue Zusammenstellung der Synonymie: 

Cardinal Creeper. Lath. (nec Shaw) Gen. Syn. I. p. 733. No. 35. t. 33. f.2. — 

Certhia cardinalis. Gml. S. N. I. (1788) p. 472. — Lath. Ind. Orn. p. 290. No. 29. — Bechst. 
Lath. Uebers. I. (1793) p. 598. 1.35. 1.2. — id. vol. IV. p. 183. — Le Kuyameta. Vieill. Ois. 
dor. II. p. 92. pl. 58. — id. Melitreptus cardinalis. Enc. Meth. Il. p. 604. — Certhia cardinalis. 
Forst. (Licht.) Deser. anim. (1844) p. 262. — Myzomela melanogastra. Bp. Compt. Rend. (1854) 
p. 263. — Phylidonyris sanguinea. Less. (ap. Gray). — Myzomela cardinalis. Gray. B. Trop. Isl. 
p. 10. — 

Sonderbarer Weise wird dieser Vogel weder in den Gen. of B., noch in Bonaparte's Con- 


spect. oder in Reichbach’s Handbuch erwahnt! 


58 Ptilotis caruneulata, 


Schwingen unterscheiden, wovon allerdings bei nigriventris nur Spuren zu 
sehen sind. Auch scheint, nach Latham’s Abbildung zu urtheilen , sich das 
Roth der Vorderseite bis auf die Brust auszudehnen. 

Die Verbreitung von M.nigriventris umfasst die Viti- und Samoa- 
Gruppe (Peale). Dr.Gräffe sandte sie von Upolu und Viti-Levu ein. Nach 
Gray käme die Art auch auf den Gesellschafts- und Sandwich-Inseln vor, 
allein Dies muss vorläufig noch bezweifelt werden. 

Nach Peale ist die Art nicht ungewöhnlich, hält sich aber in den dich- 
testen und dunkelsten Wäldern auf und man bemerkt sie nur höchst selten 
in eultivirten Strecken und bei den Niederlassungen. 

Cassin’s Abbildung giebt eine sehr schwache Vorstellung von der Pracht 
dieses ausgezeichneten Vogels, indem das Roth viel zu matt gehalten ist. 
Unsere Abbildung, der wir noch die des Jugendkleides beifügen, dürfte ihrem 


Zweck besser entsprechen. 


sp. 24. Ptilotis carunculata. (Gnl.) 


t. V. £.2 (Kopf) et t. I.£. 1 (Nest) et 2 (Ei). 

Wattled Creeper. Lath. Gen. Syn. I. (1781) p. 732. No. 34. — id. Suppl. 
I. p. 129. — G. Forster. Götting. Magazin. (1780) p. 319. — Cooks last. voy. 
I. (1784) p. 334. — G. Forster. Cooks dritte Entd.-Reise. (1787) I. p. 238. — 
Certhia caruneulata. Gml. S.N. I. (1788) p. 472. No. 39. — Lath. Ind. 
Orn. p.295. — Bechst. Lath. Uebers. I. (1793) p. 598. — id. IV. (1811) 
p- 186. ($). — Le Foulehaio. Audeb. et Vieill. Ois. dor. U. p. 181. t. 69. (d— 
Creadion musieus. Vieill. Diet. Se. nat. XXXIX. p. 480. — id. Enc. Meth. II. 
p- 875 ($). — Creadion tabuensis. Steph. (ap. Gray). — ÜUerthia caruneulata. 
Forster. Deser. anim. (1844) p. 165. (Anthochaera spec. ? Licht.). -—— Foule- 
haio musieus. Reichb. Handb. Orn. Meropinae. (1852) p. 110. 

Meliphaga carunculata. G. R. Gray. Gen. of B.I. p. 122. — Peale. Un. 
St. Expl. Exp. (1848) p. 144. pl.42. f.2. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. 
(1852) p. 108. — Ptilotis carunculata. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 173. 
(deser. opt.) — Myzanthe carunculata. Hartl. J.f.Orn. 1854. p. 168. — id. 
Ptilotis caruneulata. (et ?Zosterops analoga. Hombr.) Ibis. 1864. p. 232. — 
Meliphaga caruneulata. G. R. Gray. B. Trop. Isl. 1859, p. 12. — Ptilotis ana- 
loga. Godeffr. Catal. I. et LI. 
?Varietät. 

Le Foulehaio. & Vieill. Ois. dor. t. 70. — id. Creadion musieus. Q. Enc. 
Meth. — Certhia caruneulata. @. Bechst. Lath. Uebers. IV. p. 186. — Fou- 
lehaio musieus. Reichb. Handb. Merop. t. 497. fig. 3550 (nach Vieillot.). 


Ptilotis caruneulata. 59 


Fulehajuh, Eingeborne der Freundschafts-Inseln (Cook). 


Fureehee-ow, ,„ von 'Tongatabu (Forster). 
Fulehaio, hg 2 rap (Peale). 
E-yow, A „ Samoa (Peale). 
Manu-yao 4 it »„ (Gräfe). 


Ad. Supra olivaceo-virescens; remigibus et rectricibus 
obsolete fuscis, flavescente-viridi marginatis; subtus pallidior, 
pectore et abdomine mediis distinete flavescentibus, lateribus 
einerascentibus; subalaribus pallide Havis; spatio infraoculari 
nudo et caruncula anguli oris aurantiacis; macula majore in- 
fraauricuları dilute flava; rostro obscuro; pedibus brunneis; 
iride alba. 


Long. 7"; rostr.. 8°; al. 35% caud. 24%; tars. 1“. 


Foem. parum minor, caruncula minore. 


Upolu, Samoa-Inseln. (Bremer Mus.) 

Oberseite düster olivengelbgrün, die Federn an Basis olivenbraun, wie 
Flügel und Schwanz. PBürzel und obere Schwanzdecken mehr einfarbig 
düster olivengrün. Schwingen an Aussenfahne nicht ganz bis an’s Ende 
olivengrüngelb gesäumt, an Basis der Innenfahne fahlweiss gesäumt. Schwanz- 
federn mit gleichen olivengrüngelben Aussensäumen; auf den oberen Flügel- 
decken sind diese Säume viel undeutlicher, weshalb der Oberflügel mehr ein- 
farbig olivenbraun erscheint. Die Unterseite der Schwingen und des Schwan- 
zes graubraun; die Schäfte oberseits schwarz, unterseits fahlweiss. Unterseite 
schmutzig olivengraugelb, das Kinn mehr in’s Graue; Bauch, Schenkel und 
untere Schwanzdecken mehr schmutzig weissgelblich. Die Federn der Kehle, 
auf Kropf und Brust am Ende düster olivengelb (mit etwas grünlichem An- 
fluge), daher diese T'heile von letzterer Farbe. Ein kleiner Fleck an der 
Basis des Unterschnabels, der sich vorn in den nackten Hautlappen hinein- 
setzt, dunkel schwärzlichgrau. Ein schmaler Strich vom Mundwinkel an, 
der den nackten Hautlappen oberseits säumt und sich am hinteren Ende des- 
selben mit einem grösseren gleichgefärbten Flecke, der die untere Ohrgegend 
bedeckt, vereinigt, blassgelb. Die Federn dieses Ohrfleckes aber nicht ver- 
längert. 

Die kleinen unteren Flügeldecken, längs Handrand, blass olivengelb. 


Schnabel hornschwarz, der Schneidenrand des Unterschnabels hornbraun ; 


60 Ptilotis caruneulata, 


Füsse dunkel schwarzgrau; Krallen hornbraun; Fusssohlen horngelb; der 
nackte Hautlappen gelblich. 

Im Leben der nackte Hautlappen orangefarben ; Füsse dunkelgrün ; Iris 
braun (Peale). — Füsse grünlichgelb; Iris weiss (Gräffe) ; Füsse blauschwarz ; 
Iris aschgrau (Latham). — Iris blauschwarz; schmaler Augenkreis goldgelb; 
nackte Hautlappen goldgelb; Füsse gelblich (Forster). 

Ein anderes Exemplar von Upolu (Collect. Godeffroy) zeigt die Ober- 
seite mehr düster olivengrün (ohne den gelben Anflug); Bauch, Schenkel und 
untere Schwanzdecken sind mehr blassgelblich verwaschen. 

Zwei andere Exemplare von Upolu erscheinen, wegen des abgetragenen 
Kleides, auf der Oberseite deutlich olivenbraun, haben also Rücken und Man- 
tel beinah ebenso einfarbig als die oberen Flügeldecken. Kropf und Brust 
sind deutlicher olivengelb. 

Ein anderes Exemplar von Upolu hat Kehle, Kropf und Brust etwas 
rostfarben verwaschen; (es stimmt daher am besten mit Latham’s Beschrei- 


bung überein.) 


Länge. Fl. Schw. F. L: 
e. bg _ zu zuqun zu gu 8 13‘ Upolu. 
34 2 10 8 1 
36 26 74 12 ; 
314 a | 74 10 ER 


Beide Geschlechter (nach Peale) gleich, nur ist beim ® der nackte 
Hautlappen etwas weniger entwickelt und der gelbe Federsaum an der Ober- 
seite desselben, minder breit. — 

Diese Art ist an dem unterhalb des Mundwinkels befindlichen nackten 
Fleck, von länglich runder Gestalt, leicht kenntlich, besonders aber noch da- 
durch, dass dieser oberseits von einem gelben Federstreif begränzt wird, der 
sich mit dem gelben Ohrfleck vereinigt. Zu bemerken ist übrigens noch, dass 
an getrockneten Bälgen der nackte Fleck weniger deutlich als Hautlappen 


sich ausspricht, indem nur der obere Rand etwas lappig absteht. 


Pt. caruneulata wurde zuerst durch Cook’s Reisen bekannt und von La- 
tham als ‚„Wattled Creeper‘ beschrieben, auf den Gmelin seine Certhia caruncu- 
lata begründete. Obwohl die Worte ‚mento gulaque aurantiis, peetore ferru- 
gineo“ nicht eben genau auf unseren Vogel passen, so unterliegt es doch kei- 
nem Zweifel, dass derselbe gemeint ist. Uebrigens erwähnt schon Latham 
sehr richtig, wie häufig die Färbung bei dieser Art varüirt, was wir in der 


That auch im Hinblick auf die Grösse nur bestätigen können, da wir kaum 


Ptilotis carunculata. 61 


zwei ganz gleiche Exemplare gefunden haben, Cassin spricht sich in gleicher 
Weise aus. Latham erwähnt ein Exemplar: „welches nichts Orangefarbenes 
unter der Kehle und alle unteren Körpertheile olivengelb hatte“, also sehr 
gut mit unseren oben beschriebenen übereinstimmt. — 

Fraglich bleibt es dagegen, ob der „Foulehaio“ von Vieillot mit Pt. ca- 
runeulata identisch ist, indem das einzige Exemplar in der Sammlung Wood- 
fort's zu Vauxhall, welches angeblich von La Billarditre’s Reisen herstammen 
soll, nicht mehr existirt. Die Beschreibung „durchaus ockergelb, auf dem 
Rücken dunkler; Schnabel und Beine rothbraun; Iris röthlich “ deutet eher 
auf eine Varietät hin und als solche können wir sie auch nur betrachten. 
Durchaus falsch ist es aber, den „Foulehaio“ als das Q von Pt. caruneulata 
anzusehen, wie ohne jeden festen Anhalt zuerst von Vieillot geschehen. Auf 
diese angebliche Verschiedenheit des Geschlechtes begründete Reichenbach so- 
gar das neue Genus „Foulehaio“, welches somit überflüssig geworden ist. 

Die beste und ausführlichste Beschreibung dieses, in Sammlungen kei- 
neswegs häufigen, Vogels erhielten wir übrigens erst durch Cassin, da die von 
Forster in manchen Stücken nicht genau ist. In Bonapartes Conspectüs wird 
dieser Vogel, merkwürdiger Weise, gar nicht aufgeführt. 

Pt. earunculata hat eine weite Verbreitung, indem er bis jetzt von den 
Freundschafts-, Viti- und Samoa - Inseln (durch Peale) nachgewiesen wurde. 
Forster fand den Vogel auf Ea-u-e und Tonga-tabu, Freundschafts-Inseln. Un- 
ter den Sendungen Dr. Gräffes sahen wir die Art nur von Upolu, Samoa-Gruppe. 

Schon Cook erwähnt diesen „drosselartigen“ Vogel als einen angeneh- 
men Sänger, der seinen lauten Gesang namentlich in den Morgen- und Abend- 
stunden erschallen lässt oder wenn eine Wetterveränderung in Aussicht steht. 
Peale spricht sich in gleicher Weise aus, indem er sagt: „sehr lebhaft und: 
drosselartig in den Bewegungen; singt angenehm; hält sich besonders in dem 
Gestrüpp längs den Küstenwäldern auf.“ Forster theilt noch mit, dass die 
Nahrung in Inseeten und Blumensaft besteht, welche letztere Ernährungsweise 
schon durch die pinselartige Beschaffenheit der Zunge angedeutet wird. 

Das Museum Godeffroy sandte uns mit grosser Bereitwilligkeit das Nest 
und Ei von Pt. carunculata zur Beschreibung und können wir somit eine 
Lücke in der Naturgeschichte dieses interessanten Vogels ausfüllen. | 

. Das Nest ist in einer dreiästigen Gabel eines ziemlich starken, wage 
rechten Zweiges befestigt und ein kunstvoller Bau. Im Verhältniss zum Vo- 
gel erscheint es klein, ist dabei auffallend flach und von kreisrunder, napfför- 


miger Gestalt. Es besteht aus äusserst feinen und zarten Wurzelfaserchen 


62 Ptilotis procerior. 


und ist aussen sehr kunstvoll mit Baumflechten bekleidet, innen aber ohne 
Auspolsterung. Die Wandungen sind ziemlich dünn, daher das Ganze etwas 
durchsichtig. Die Tiefe beträgt 13‘, der Querdurchmesser 23°. 

Das Ei erinnert in Färbung und Gestalt sehr an manche Würgereier 
(z. B. Lanius collurio), ist aber grösser. Unter den von Thieneman tab. 16. ab- 
gebildeten Eiern der verwandten Meliphaga - Arten hat es noch am meisten 
mit dem von Anthochoera lunulata Vig. (Fig. 10.) Aehnlichkeit. 

Es ist am spitzen Ende nur wenig mehr zugerundet als am stumpfen, 
daher ziemlich gleichhälftig und rund-eiförmig, hat eine glatte, schwach glän- 
zende Schaale von feinem Korn, indem keine Poren sichtbar sind. Die Grund- 
farbe ist ein sehr schwach in’s Fleischfarbene scheinendes Weiss, mit grösseren 
und kleineren rundlichen,, unregelmässigen Punktflecken von dunkel braun- 
rother Farbe. Diese Flecken sind im Ganzen sehr sparsam vertheilt, ausser am 
stumpfen Ende, wo sie dicht und zahlreich vorhanden sind und dasselbe kranz- 
artig umgeben. 

Länge 11°; Breite 8°. 
Ueber die Eierzahl theilte Dr. Gräffe nichts mit. Nach der Grösse der- 


selben zu urtheilen, dürfte das Nest nicht mehr als 4 Stück enthalten. 


sp. 25. Ptilotis procerior. Nob. 


BPVALENS: 
Ptilotis earunculata. Godeffr. Catal. TI. 


Barosissi, Eingeb. der Viti-Ins. (Gräffe.) — 

Ad. Supra olivaceo- virescens, obsolete fusco - variegata; 
remigibus et rectricibus fuscis, Havescente-viridi extus margi- 
natis; subtus pallidior, distinctius Havescens, lateribus magis 
grisescentibus; caruncula nulla; spatio nudo majore infraocu- 
ları aurantiaco, subtus nigricante ceircumdato; subalaribus 
pallide flavescentibus; subcaudalibus sordide albicantibus; rostro 


nigro, pedibus plumbeo-nigricantibus; iride brunnea. 
Long. 74°; rostr. 11’; al. 38; caud. 3°; tars. 13’, 
Ovalou, Viti-Inseln (Bremer Mus.) Y' 
Oberseite düster olivengelbgrün, die Federn an Basis und auf Schaft- 
mitte dunkel olivenbraun, wodurch schmale verwaschene Längsstreifen entste- 


hen, die indess nur auf Kopf und Hals deutlicher hervortreten. Bürzel und 


Ptilotis procerior. 63 


obere Schwanzdecken mehr einfarbig olivenbraun, da die gelbgrünen Feder- 
säume nur sehr schmal sind. Schwingen , Deckfedern und Schwanz dunkel 
olivenbraun, an Aussenfahne schmal olivengrüngelb gesäumt, am lebhaftesten 
indess die Schwingen. Diese, sowie die Schwanzfedern unterseits graubraun; 
die Schäfte oberseits schwarz, unterseits fahlweiss.. Zügel, Strich unter dem 
Auge, der sich bis auf die Ohrgegend fortsetzt und sich hier mit einem brei- 
teren Streifen, von der Basis des Unterschnabels an, vereinigt, düster grau; 
der letztere Federstreifen sowie die Federchen, welche den nackten Hautfleck 
unterseits säumen, aber dunkler, fast schwärzlich. 

Unterseite düster olivengelb, am Kinn mehr grau, Schenkel, Bauch, Af- 
ter und untere Schwanzdecken schmutzig blassbräunlich angehaucht. 

An Kehle und Kropf macht sich auf jeder Feder ein verwaschener oli- 
venbrauser Schaftstrich, von dem die olivengelben Endsäume der Federn ab- 
stechen, bemerklich, daher diese Theile ein etwas geschupptes Ansehen erhal- 
ten. Die kleinen unteren Flügeldecken längs Handrand olivengelb. 

Vom Mundwinkel an ein schmaler nackter Streif, der sich bis hinters 
Auge zieht; vom unteren Aste des Unterschnabels zieht sich ein zweiter, nack- 
ter Streif, der sich gegen die Ohrgegend sehr verbreitert und hier einen an- 
sehnlichen nackten Fleck, indess ohne lappenartige Auswüchse, bildet. Beide 
nackte Partien sind im Leben offenbar lebhaft gelb oder orangefarben. 

Schnabel hornschwarz, der Schneidenrand des Unterschnabels hornbraun; 
Füsse dunkel bleigrau, Krallen dunkel hornbraun; Fusssohlen horngelb; Iris 
braun, (Gräffe.) 

Ein anderes Exemplar von Ovalou, Viti-Ins. (Coll. Godefiroy) zeigt die 
Oberseite deutlicher düster olivengrün gefärbt. 

Einem anderen Exemplare von Ovalou fehlen die dunklen Schaftstriche 
der Kehl- und Kropffedern; diese Theile erscheinen daher, wie die übrige Un- 
terseite, einfarbig olivengelb. 

Ueber die etwaigen Geschlechtsunterschiede erhielten wir keinen bestimm- 
ten Aufschluss. Aller Wahrscheinlichkeit nach sind aber, wie bei den ver- 
wandten Arten, } und Q gleich gefärbt. 

Länge c. 7’—8‘ Fl. 3”8 ‘“ Schw. 3” F. 10 “ L.14 Ovalou. 
3.94 RE 3 Gece 94 13 
37 2 10 94 13 


Bei der grossen Uebereinstimmung, welche diese neue Art in der Haupt- 


” 


” 


färbung mit Pt. carunculata zeigt, und im Hinblick auf die nicht unerheb- 


lichen Abweichungen bei jener Art, konnten wir uns erst ein richtiges Urtheil 


64 Leptornis samo&nsis. 


bilden, als wir von Herrn Godeffroy eine grössere Anzahl von Exemplaren 
zur Untersuchung erhielten. 

Die gänzliche Verschiedenheit in der Anordnung der nackten Theile am 
Mundwinkel, indem ein wirklicher Hautlappen durchaus mangelt, unterschei- 
det Pt.'procerior Jeicht von Pt. caruneulata, und würde manchen Systemati- 
ker vielleicht zur Bildung eines eigenen Genus veranlassen. Die beigegebe- 
nen Abbildungen der Köpfe werden Jedem einen sicheren Anhalt zur Unter- 
scheidung beider Arten geben. | 

In der Färbung wird bei Pt. procerior das Fehlen von Gelb an den 
Kopfseiten ganz besonders characteristisch, ebenso, obwohl weniger, die dunk- 
len Schaftstriche der oberen Federpartien. Hinsichtlich der Grösse zeigt Pt. 
procerior im Allgemeinen ansehnlichere Dimensionen, indess kommen manche 
Exemplare doch Pt. carunceulata sehr nahe, 

Unter den Sendungen Dr. Gräffes haben wir diese Art bisher nur von 
Ovalou gesehen, über Lebensweise aber nichts erfahren. 


Möglicher Weise ist Pt. procerior aber auch noch weiter verbreitet. 


sp. 26. Leptornis samo&nsis. (Hombr. et Jacqu.) 


Merops samo&nsis. Hombr et Jaeq. Ann. des. Sei. nat. XVI (1841) 
p. 314. — id. Leptornis des Forts. voy. au Pöle Sud. Ois. pl. 17. f.1. — id. 
Leptornis sylvestris. Zool. III. (Jaeq. et Puch.) 1853. p. 86. — Tropidorhyn- 
chus samoönsis. G. R. Gray. Gen. of B. App. — id. B. of Trop. Isl. (1859.) p. 13. -- 
Entomyza olivacea. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 145. pl. 40. £. 1. 


— Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 108. — Philedon Leptornis. 
Reichb. Handb. spec. Orn. II. Meropinae. (1852.) p. 141. t. DIV. £. 3517. (Nach 
voy. Pöle sud) — id. Anthochaera samoönsis. p. 144. — Leptornis samo&nsis. 


Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858.) p. 172. pl. XI. f.2. — 
Mao-mao, Eingeborne von Upolu (Gräffe). 


Ad. Capite et collo obscure fusco-nigris, dorso et pec- 
tore distinctius fuscescentibus, abdomine crissum versus sensim 
pallidiore; subcaudalibus rufescente-brunneis; remigibus nigri- 
cantibus, pogonio externo pro majore parte olivaceo - flavidis; 
reetricibus brunneis, pogonio externo marginem versus Con- 
spieue flavido-olivascentibus; subalaribus ex parte pallidis; 
rostro nigro; pedibus nigricante plumbeis; iride pallide plumbea. 


Long. 13”; rostr. 1”4"; al. 59; caud. 5"; tars, 147%. 


Leptornis samoensis, 65 


Upolu, Schiffer-Inseln. (Bremer Mus.) 

Kopf und Hals dunkelschwarz, die Federn am Ende etwas dunkel oli- 
vengrün gesäumt, daher unter gewissem Licht mit grünem Schein; nur die 
Gegend am Unterschnabel und das Kinn sind rein glänzend schwarz. Auf 
dem Mantel, Schultern, Bürzel und Halsseiten werden die grünen Federenden 
breiter, daher diese Theile dunkel olivengrün erscheinen, unter gewissem Licht 
fast schwarz. Deutlicher tritt die schwarze Färbung auf der Unterseite her- 
vor, indem die Federn nur schmale olivengrüne Seitensäume haben. Diese 
werden aber an den Brust- und Bauchseiten breiter und hier erscheint die 
Färbung auch mehr, grün. Schenkel, Schenkelseiten, After und untere 
Schwanzdecken (die letzteren am lebhaftesten) olivenrostbraun, die oberen 
Schwanzdecken nur ganz schwach mit diesem Farbentone angehaucht. Vom 
Mundwinkel an ein Strich unter dem Auge, der sich bis zur Ohrgegend zieht, 
dunkel olivengrün. 

Schwingen und Flügeldecken dunkel olivenbraun, an Aussenfahne mit 
lebhaft olivengrüngelben Rändern, die auf den Schwingen sehr breit sind, so 
dass der zusammengelegte Flügel fast einfarbig olivengrüngelb erscheint. 
Schwingen an Basis’ der Innenfalhne fahl gerandet, unterseits braungrau. Kleine 
Flügeldecken am Unterarm oberseits, und die unteren Flügeldecken dunkel 
olivenrostbraun. Schwanzfedern dunkel olivenbraun, etwas lebhafter und mehr 
in's Rostbraune spielend als die Schwingen, mit schmalen olivengrüngelben 
Aussensäumen, unterseits viel heller. Schäfte der Schwingen und Schwanz- 
federn oberseits schwarz, unten hell. 


Schnabel, Füsse und Krallen hornschwarz. 


Fusssohle gelb; Iris hell bleifarben (Peale) — Iris dunkel rothbraun 
(Gräffe.) — 
Beide Geschlechter (nach Peale) gleich; das @ nur etwas schlanker. 
Länge. Fl. Schw. F. 1% 
4249 DNB: ing 16. 17 69 — 1 8" 
8971 4 8 16 
B) 4 7 16 
4 7 4 3 13 


Unter mehr als 6 Exemplaren, die wir von diesem merkwürdigen Vogel 
untersuchen konnten, bemerkten wir keine sonderlichen Färbungsverschieden- 
heiten; einzelne Exemplare waren nur etwas dunkler als andere. Bei allen 
sprach sich der olivengrüne Streif unter dem Auge deutlich aus. Weit erheb- 
licher sind die Abweichungen in den Grössenverhältnissen, wie die beigegebe- 


5) 


66 Tatare longirostris. 


nen Maasse beweisen. Wir können indess die auffallend kleinen Exemplare 
nur als jüngere Vögel ansehen. 

Nach der ersten Beschreibung dieses äusserst characteristischen Vogels, 
durch Hombron und Jacquinot, die denselben bekanntlich als Merops in die 
Wissenschaft einführten, war es nicht zu verwundern, wenn die Ornithologen 
sich über denselben eine durchaus irrige Vorstellung bildeten, indem bei 33 
cent. Körperlänge ein 20 cent. (also 74”) langer Schnabel angegeben wird. 
Auch die spätere Abbildung in dem Atlas zur Südpol-Reise, in welchem, eben 
wie in dem später erschienenen beschreibenden Theile (durch Pucheran ) 
sonderbarer Weise Merops samoänsis gänzlich ignorirt wird, darf kei- 
neswegs Ansprüche auf Genauigkeit machen. Reichenbachs Beschreibung sei- 
nes Philedon leptornis, die nach jener Abbildung gemacht wurde, beweist Dies 
vollständig, denn von einem grauen Scheitelstreif bemerkt man nichts an dem 
Vogel, ebenso wenig ist der ausgedehnte grüne Wangenfleck vorhanden. Cas- 
sins Abbildung lässt sich ebenfalls nicht als gelungen bezeichnen, indem hier 
die Flügelfärbung viel zu dunkel gehalten ist. Auch bemerkten wir nie den 
grünen Strich vom hinteren Augenrande an, noch weniger die aschgrauen un- 
teren Schwanzdecken. 

Ueber Leptornis samo&@nsis erhielten wir. erst durch Titian Peale einige 
Nachrichten. Er sagt von ihm nämlich: Ein lebhafter lärmender Vogel, wel- 
chen man häufig an den Blüthenbüscheln der Cokuspalmen sieht. Einige Male 
wurde er beim Verzehren reifer Bananen überrascht. Die Weibchen beneh- 
men sich weniger laut als die Männchen. 

Nach Peale ist die Art sehr häufig auf 'Tutuila und Upolu. Von letz- 
terer Insel stammten die Exemplare her, welche Dr. Gräffe einsandte, Es 


scheint also als wenn die Art auf die Gruppe der Samoa-Inseln beschränkt wäre. 


sp. 27. Tatare longirostris. (Gml.) 


Sitta caffra. Sparrm. Mus. Carls. (1786.) pl.4. — Gml. S. N. I. p. 442. — 
Lath. Ind. Orn. p. 254. — DBechst. Kurze Uebers. p. 166. — Sundev. Kongl. 
Vetensk. Acad, Förh. 1857. p.4. (Hybristes longirostris). — 

Turdus longirostris. Gml. S. N. II. (1788) p. 823 (descer. opt. Lath.) — 
Ibis 1859. p. 127. — Longbilled Trush. Lath. Gen. Syn. II p. 67. No. 84. — Turdus 
longirostris Lath. Ind. Orn. p. 352. No. 92. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 62. IV. 
p- 242. — Vieill. Enc, Meth. II. p. 664. — Sitta otatare. Less. voy. Coqu. (1826)1. 
p- 666. pl. 23. £. 2. — id. Tatare O-Taitiensis. Tr. d’Orn, (1850) p. 317. — Oriolus 
iusae. Forst, (Licht.) Deser. anim, (1844) p.163. (Meliphaga spec. ? Licht.) 


Tatare longirostris. 67 


- 


— Tatare otaitiensis. Bp. Consp. I. p. 224. — Tatare longirostris. G. R. Gray. 
Gen. of B. App. p. 8.— Thryotorus otatare. Peale, Un. St. Expl. Exp. (1818) p.— 
Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 99. — Tatarea longirostris. Reichb. Vollständ. 
Naturg. Scansoriae. (1853) p. 207. t. DXXXIV. f. 3669— 70. — Tatare otaitien- 
sis. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 159. — Selat. Proc. Z. 8.1864. — Ta- 
tare otaitiensis et longirostris, G. R. Gray. B. Trop. Isl- p. 13. 14. — 

Tatare longirostris. Pelz. Novara Exp. Vög. (1865) p. 60. — 

Junger Vogel. 

Tatare fuscus. Less. Rev. Zool. 1842, p. 210. — G.R. Gray. Gen. of B, 
III. App. p.8. — Lafresn. Rev. Zool. 1845. p. 449. — Tatarea fusca Reichb, 
Scansoriae. p. 208. — 

Ö-tatare, Eingeborne der Gesellschafts-Ins. (Gray.) 


Komako, ” „ Marquesas. (Jardine.) 
Mamao, " von Tahiti. (Zelebor.) 


Ad. Supra obsolete olivaceo-brunnescens, tergo et uropy- 
gio magis olivascentibus; alarum tectricibus margine Navidis; 
subtus pallide flava; remigibus fuscis, pallidius limbatis; rec- 
triceibus intermediis fuscis, extremo apice flavo-pallentibus, 
binis externis totis pallide Havis; sequentibus pro majore parte 
basalı fuscis; subalaribus flavis; nota supraoculari flavida; 
rostro supra brunneo, mandibula pallida; pedibus pallide brun- 
neis; iride avellanea. 

Lone: 34.2 rostr.' 130 al.,3972, caud. 29 tars. 1318 

Jun. totus fuscus. 

Eimeo, Gesellschafts-Inseln. (Brem. Mus.) 

Alt. Oberseite olivenbraungrün, auf dem Oberkopfe deutlicher braun, 
auf dem Bürzel mehr grün. Schwingen dunkel olivenbraun, an Aussenfahne 
schmal olivengrün gesäumt, am Ende mehr weisslich, an Innenfahne weiss ge- 
säumt. Obere Flügeldecken olivenbraun, mit breiten olivengelblichen End- 
säumen, Schwanzfedern dunkel olivenbraun, die mittelsten 2 einfarbig, die 
übrigen am Enddrittel fahlweiss, die 2 äussersten jederseits einfarbig gelblich 
weiss. Zügel- und Augenbrauenstreif, nebst Kopf- und Halsseiten und allen 
übrigen unteren Theilen, ebenso die unteren Flügeldecken blass olivengelb. 

Schnabel blass hornfahl, der obere dunkelbraum, mit hellem Schneiden- 
rande. Füsse und Krallen dunkel hornbraun. Iris nussbraun. (Forst) 

Im Leben: Iris umbrabraun; Schnabel oben matt schwarzbraun, unten 
eitronengelb in’s Röthliche übergehend, Mundwinkel orangegelb, Füsse dunkel 


bleigrau, Krallen braun. (Zelebor.) 


or 


68 Tatare longirostris, 


Ein anderes Exemplar von Eimeo (Brem. Mus.) ist ansehnlich kleiner 
und unterscheidet sich in der Färbung, dass der Grundton oberseits mehr ein 
hellerers Olivenbraun ist und dass alle Federn der oberen Theile breite oliven- 
gelbliche Endränder tragen, wodurch die Oberseite sehr gefleckt erscheint. 
Schwingen an Aussenfahne etwas blass roströthlich gesäumt. Schwanzfedern 
olivenbraun, etwas röthlichbraun verwaschen, am Ende breit fahl gelblichweiss 
gerandet. Unterseite mehr gelblichweiss ; die Brustseitenfedern olivenbraun. 

Nestjunge (Otaheite) im Brem. Mus. Einfarbig dunkelolivenbraun, 
die Federn der unteren Theile am Ende schmutzig olivenrostfahl verwaschen, 
die der oberen Theile (Rücken, Mantel) mit verwaschenen rostrothbraunen 
Enden. Kinnwinkel weiss. Schenkel dunkel hornbraun. 


Solche junge Vögel beschreibt schon Latham aus der Collection von Banks. 


Länge. Fl. Mitt. Schw.  Aeuss. Schw. F. L. 
ce. MIT zug DEI yyıu ak 14 
3:3 2 10 2 2 10 15 
34 — = 8 14 jun. 


Unter allen polynesischen Landvögeln derjenige, welcher am weitesten 
verbreitet ist und in der Färbung am meisten varürt. 

Wie wir durch Peale erfahren findet man kaum zwei ganz gleiche In- 
dividuen, wol aber alle möglichen Uebergangsstufen von Chocalatbraun bis 
zu Weiss, wie man sie sonst nur bei domesticirten Vögeln antrifft. Ebenso 
erheblich sind die Abweichungen in den Grössenverhältnissen. Wie sich den- 
ken lässt kommen alle diese Verschiedenheiten hauptsächlich auf Rechnung 
des Alters, vielleicht auch auf die Jahreszeit, sind indess, leicht verzeihlich, 
zur Bildung von besonderen Arten benutzt worden. 

So nimmt neuerdings G. R. Gray deren noch 2 an. Eine sorgfältige 
Durchsicht der Synonymie hat uns indess vollständig überzeugt, dass alle oben 
gegebenen Citate sich eben nur auf Eine Species beziehen. Lathams „long- 
billed Trush‘‘ von Eimeo wird so trefflich beschrieben, dass gar keine Zwei- 
fel herrschen können, denn der Umstand, dass Latham die Körperlänge zu 
94” angiebt, kann uns nicht bestimmen sie als eine besondere Art anzuerken- 
nen. Täatare fusceus Less. ist nichts als der junge Vogel. — Ueber Sparr- 
manns „Sitta caffra“ giebt Prof. Sundevall Aufklärung. Das typische Exem- 
plar Sparrmanns befindet sich noch im Museum zu Stockholm und ist eben 
unsere Tatare. Vergleichungen mit Exemplaren von den Marquesas und Ta- 
hiti ergaben nur sehr geringe Unterschiede, wie sie bei dieser Art ja so ge- 


wöhnlich sind. 


Tatare longirostris. 69 


Wir wagen es auch die Vermuthung auszusprechen, dass T. luscinia. *) 
@uoy et Gaim. (von den Marianen) möglicher Weise auch noch mit dieser 
längst bekannten Art zusammenfallen wird. Nach der Beschreibung und Ab- 
bildung zu urtheilen können wir nur in dem Mangel des hellen Schwanz- 
endes einen Unterschied finden, denn die auf der Abbildung zu stark markir- 
ten Querbinden, werden im Text nur mit den Worten: „la queue presente 
sous un certain jour, des bandes transverses peu marqudes“ angeführt , schei- 
nen also von keiner grossen Wichtigkeit. 

T. longirostris wurde bis jetzt von folgenden Localitäten nachgewiesen: 
Gesellschafts-Inseln (Ulietea, Forst. Tahiti, Peale. Eimeo, Latham. Huaheine, 
Selat.), Freundschafts-Inseln (Tongatabu. Peale), Samoa-Inseln (Peale), Mar- 
quesas- Inseln (Edelestane Jardine) und Niedrige- Inseln, Paumotu - Gruppe 
(Insel Carlshoff. Peale, Disappointmentisland. Hartl.) — 

Schon die ganze äussere Erscheinung des Vogels verräth, dass er Ge- 
sangsanlagen besitzen muss, denn er erinnert am meisten an unsere Rohrdrossel 
(Calamoherpe turdoides. L.) Wirklich rühmen alle Reisende seinen ange- 
nehmen flötenden Gesang, der jedenfalls der beste unter allen polynesischen 
Vögeln genannt werden darf. Nach Peale trifft man die Art, meist vereinzelt, 
in den dichtesten Buschparthieen. — Durch Zelebor, den Zoologen der No- 
vara-Expedition, erhielten wir interessante Notizen über Tatare, die unsere 
Vermuthungen hinsichtlich des rohrsängerartigen Wesens des Vogels vollkom- 
men bestätigen. Zelebor beobachtete die Art auf Tahiti und theilt Folgendes 
über sie mit: „Dieser Vogel ist sehr schlau, hat im Betragen viel Aehnlich- 
keit mit der europäischen Rohrdrossel (Sylvia turdoides) und lässt auch einen, 
dem der letzgenannten Art ganz gleichen schwatzenden Lockton öfters, be- 
sonders bei Störung hören. Obgleich der Gesang der Tatare in der Entfer- 
nung mit dem von Turdus musicus Aehnlichkeit hat, so ist er doch, in der 
Nähe gehört, mehr mit dem der Rohrsänger (Calamoherpe) vergleichbar.‘ 

Aus Allem erhellt also zur Genüge, dass die systematische Stellung, 
welche Reichenbach dem Genus in Mitten der americanischen Dendrocolapten 
und Anabaten anweist, eine durchaus verfehlte ist. 'Tatare schliesst sich ganz 
an die rohrsängerartigen Vögel (Acrocephalus, Calamoherpe) an. Wie Bona- 
parte angiebt (Compt. Rend. 1855. p. 1111.) bildet T. syrinx Kittl. (Genus Epar- 


*) Thryotorus luseinius. Quoy. et Gaim. voy. l’Astr. Zool. I. (1830) p. 202 1.5 f.2. — 
Tatare luseinia G. R. Gray. Gen. ol B. App. p.8. — id. List. B. Trop. Isl. p.14. — Bp. Consp. 
Avi, p. 224. — Hybristes luseinius. Reichb. Scansorinae p. 207. [Anmerk.]. -— 


ZA) Petroica pusilla. 


netes. Reichb.) die deutlichste Uebergangsform von Calamoherpe zu Tatare, 
so dass man kaum bestimmte Grenzen zwischen beiden Genera zu ziehen 


vermag. 


sp. 28. Petroica pusilla. Peale. 


Petroica pusilla. Peale. Un. St. Expl. Exp. 1848. p. 93. pl. 25. f.3. — 
Hartl. Wiegm. Arch. (1852.) p. 100. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. p. 164. 
pl. IX. f. 4. (opt.) — G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 14. — 

Ad. Üorpore supra gulaque fusco-nigris; fronte alba; 
alis macula obliqua alba notatis; rectricibus fusco-nigris, binis 
lateralibus albis, intus nigro -marginatis; gutture et pectore 
scarlatinis; abdomine, subcaudalibus et subalarıbus albis; rostro 
nigro; pedibus pallidioribus; iride brunnea. 

Long. 3° 4‘; rostr. 33, al. 2° PIE eaud. "16 ars 

Upolu, Samoa-Ins. (Coll. Godeffroy). 

Alt. Oberseite braunschwarz, ebenso Kopf- und Halsseiten nebst Kinn 
und Oberkehle. Stirn weiss. Schwingen braunschwarz; die Deckfedern der 
Schwingen zweiter Ordn. weiss, daher ein schiefer weisser Fleck auf den Flü- 
geln. Schwanzfedern braunschwarz, die_2 äussersten jederseits weiss, mit 
schwarzem Rande an Innenfahne. Kropf und Brust scharlachroth, übrige 
untere Theile weiss. 

Schnabel schwarz; Füsse heller. Iris braun. (Peale). 

Länger #341. 7P1. 72/92’ ‚Schw. 164, 7.092 Al HR 
21 16 7 

Ueber die Geschlechts- und Altersverschiedenheiten giebt Peale keine 
Auskunft. Nach Analogie zu schliessen werden dieselben indess, wie bei den 
verwandten Arten, sehr bedeutend sein. Wir sahen bisher nur Ein Exemplar 
unter den Sendungen Gräffes, und zwar einen alten Vogel, wie er sehr getreu 
in Cassins Atlas dargestellt ist. 

Peale (ebenso Gräffe) sammelte die Art auf Upolu. Sie lebte hier im 
Unterholze dichter, schattiger Wälder und zeigte im Betragen viel Fliegenfän- 
gerartiges. . 

P. pusilla unterscheidet sich von der zunächst stehenden australischen 
P. multicolor hinlänglich durch die viel geringere Grösse, anderer erheblichen 
Coloritsabweichungen nicht zu gedenken. Näher verwandt scheint P. similis. 


Gray, von den Neu-Hebriden. 


Myiolestes vitiensis. a 


sp. 29. Myiolestes vitiensis. Hartl. 
GV LIE 

Myiolestes vitiensis. Hartl. Ibis. 1866. p. 173. — 

Ad. Supra obscure rufo-fuscus, subtus sordide grisescens, 
laterıbus dorsi colore adumbratis; subalaribus grisescentibus; 
subcaudalibus subrufescentibus; reetrieibus nigricante -fuscis, 
binis lateralibus macula majore alba apice pogonil interni no- 
tatis; rostro plumbeo, tomiis et mandibulae basi pallidis; pe- 


dibus plumbeis. 
Eone: ‚04%: oste. 27712 21273217 S.caudı 28"; tare.) 34%, 

Ovalou, Viti-Ins. (Coll. Godeffroy.) 

Oberseite, Flügel und Schwanz dunkel umbrabraun, auf Bürzel und den 
oberen Schwanzdecken heller und Brust, Bauchseiten, Schenkel, After und 
untere Schwanzdecken mehr dunkel rothbraun. Schwingen schwarzbraun, an 
der Aussenfahne verwaschen röthlichbraun schmal gesäumt. _Ebensolche aber 
blassere Aussensäume zeigen die oberen Flügeldecken. Auf den 2 äussersten 
Schwanzfedern jederseits am Ende der Innenfahne ein grosser weisser Fleck. 
Schwingen und Schwanz unterseits grauschwarz. Kinn, Kehle, Brust- und 
Bauchmitte schmutzig bräunlichgrau, ebenso sind die unteren Flügeldecken. 

Schnabel hornschwarz, mit weissem 'Tomienrande; Basis des Unterschna- 
bels weiss; Füsse und Krallen horngrau. 

Pänse, e16Ei EUSH4L.u Schw. 2784. A Tele 

Von diesem neuen Vogel, der wie so manche andere eine Entdeckung 
Dr. Gräffes ist, sahen wir nur das Eine Exemplar, welches aber aus dem 
Grunde doppelt interessant für die Wissenschaft wird, weil nicht blos die 
Art, sondern auch hauptsächlich das Genus für die Ornis Oceaniens neu ist. 

Eine genaue Vergleichung der generischen Kennzeichen hat uns näm- 
lich überzeugt, dass wir hier einen Myiolestes vor uns haben, der sich zu- 
nächst an M. aruensis und andere moluckische Arten anschliesst. 

Der kräftige Schnabel besitzt eine deutliche Zahnkerbe und hakig über- 
greifende Spitze. Die runden, seitlich gestellten Nasenlöcher sind an der Basis 
borstig befiedet. Am Mundwinkel 4 starke Bartborsten jederseits. Flügel 
abgerundet; dritte bis sechste Schwinge fast gleich lang und die längsten ; 
zweite kürzer und gleich der neunten; erste verkürzt, kürzer als die Hälfte 
der sechsten. Flügelspitze wenig vorragend. Schwanz kürzer als Flügel, 


abgerundet. Füsse und Nägel sehr kräftig. Lauf vom mit 5 Schildern. 


12 Pachycephala Gräffei. 


Beiläufig bemerken wir noch, dass die afrikanische Gattung Alethe. 
(Cass.) die grösste Uebereinstimmung mit Myiolestes zeigt, und zwar in so 
hohem Grade, dass uns eine Characterisirung der beiden Genera eine äusserst 


schwierige, kaum befriedigend durchzuführende Aufgabe scheint. 


sp. 30. Pachycephala’”) Gräffei. Hartl. 


KEN IINSSE 2% 

Pachycephala Gräffei. Hartl. Ibis. 1866. p. 172. — 

Ad. Supra olivaceo-virescens, subtus intense vitellino- 
flava; pileo nigro, postice flavo -marginato; loris nitide flavis; 
fascia uropygiali et subalaribus flavis; fascia parum distineta 
tectricum nonnullarum majorum apieibus formata flava; remi- 
gibus nigris, extus olivaceo-limbatis; cauda nigricante; rostro 
nigro; pedibus plumbeo-brunnescentibus. 

Tiong. 64", .roste. 744: al.)314; cand. 210 Harn 10 

Viti-Levu, Viti-Ins. (Bremer Mus.) 

Ober- und Hinterkopf, nebst Schläfen und Ohrgegend glänzend schwarz, 
ebenso eine feine Linie, die sich von den Nasenlöchern, unter dem gelben 
Zügelstreif, bis unter das Auge hinzieht. Nacken, Hinterhals und übrige 
Oberseite dunkel olivengrün, nur die längsten Bürzelfedern am Ende gelb, 
daher hier ein solcher Fleck, und ein schmales Nackenband, welches von den 
Halsseiten an das Hinterhaupt begrenzt, grünlichgelb. Schwingen braun- 
schwarz, die ersten fünf an Aussenfahne sehr schmal bräunlichgrau gesäumt, 
die übrigen olivengrün und viel breiter, so dass die letzten Schwingen zwei- 
ter Ordnung fast auf der ganzen Aussenfahne grün erscheinen. Schwingen 
an der Basis der Innenfahne fahlweiss gerandet. Flügeldeckfedern oliven- 
braunschwarz, mit breiten olivengrünen Endrändern, daher die letztere Farbe 
vorherrschend. Die Endsäume der Deckfedern der 2. Schwingen ziehen in’s 


Olivengelbe. Schwanzfedern dunkler als die Schwingen, daher deutlich 


/ 

/ 
*) Eine genaue Untersuchung hat uns gezeigt, dass die hier zu beschreibenden oceani- 
schen Arten sämmtlich zu Pachycephala (Sws.) gehöreu, wie schon der kräftige, comprimirte 
Schnabel deutlich zeigt. Das Genus Eopsaitria, zu welchem die meisten von Cassin und Pucheran 


beschriebenen Arten irrihümlich gerechnet werden, scheint in Gentral-Polynesien nicht vertreten. 


Pachycephala vitiensis. 3 


schwarz, am Ende mit einem hellen verwaschenen, mehr braungrünlichen, 
breiten Rande. Schwanzfedern und Schwingen unterseits schwärzlichgrau. 
Schmaler Streif jederseits vom Nasenloch bis Auge, sowie die ganze Unter- 
seite, (nebst Kinn und unteren Schwanzdecken) prachtvoll dunkel gummigutt- 
gelb, am dunkelsten auf Brust- und Bauchmitte, die Schenkelseiten etwas 
grünlich angehaucht und die seitlichen Kropffedern mit schwarzer Aussenfahne. 
Die Federn der unteren "Theile, an der Basis grauschwarz, auf der Mitte 
weiss, Die kleinen Deckfedern längs Hand gelb; die unteren Flügeldeck- 
federn weiss, nur am Ende gelblich gespitzt. Befiederung der Tibia oliven- 
schwarzbraun, mit gelben Endsäumen. 


Schnabel schwarz; Füsse und Nägel horngraubraun. 


Drei andere Exemplare von Viti-Levu (Godeffr. Collect.) ganz wie das 
vorhergehende; alle mit gelbem Bürzelfleck. An einem, wahrscheinlich sehr 
alten, Exemplare trat das gelbe Nackenband, welches den Hinterkopf begrenzt, 


deutlich hervor. 


Länge. Fl. Schw. E. L. 

c. 64, zug YUTUT ran 1 SEE 
Sr) 207, 7 114 
36 26 64, 114 


Eine typische Pachycephala, die sich in Habitus und Färbung zunächst 
an P. macrorhyncha. Strikl. und melanura. Gould, anschliesst, durch die ein- 
farbig gelbe Unterseite aber leicht zu unterscheiden ist. Unter den polynesi- 
schen Verwandten steht P. Gräffei wegen der olivengrünen Oberseite, dem 
glänzend schwarzen, hinterseits mit Gelb begrenzten Kopfe einzig da, zeich- 
net sich auch iiberdies durch die ansehnliche Grösse hinlänglich aus. 

Dr. Gräffe sandte bis jetzt nur wenige Exemplare dieser neuen, pracht- 
vollen Art, sämmtlich von Viti-Levu ein; theilt aber leider ausser der Notiz 


„selten‘‘ nichts weiter über dieselbe mit. 


sp. 31. Pachycephala vitiensis. 6.R.6Gray. 


t. VII. £.3. (9) 


Pachycephala vitiensis. G. R. Gray. List. B. of Trop. Isl. 1859.) p- 20. 
— Pachycephala (?) optata. Hartl. Ibis (1866.) p. 172, — 


7A Pachycephala vitiensis. 


Foem. (?) Supra olivaceo-brunnea, subtus cinnamomeo- 
rufa; subalaribus et subcaudalibus rufis; rostro nigricante; 
pedibus nigro-plumbeis. 

Lone. 6%; \ rostr. 6.4: ’ al a4 Rand 723 are 08 

Mas. ad. Supra obscure olivacea, subtus flava, gula 
alba, nigro circumdata; tectrieibus alarum majoribus nigris; 
‘remigibus tertiariis late griseo - olivascente marginatis; cauda 
nigra, margine apicali grisescente-olivaceo. (Gray.) 

Ovalou, Viti-Ins. (Coll. Godeffroy.) 

® (?) Oberkopf und übrige obere Theile olivenbraun, die Federn am 
Ende etwas röthlichbraun verwaschen. Schwingen dunkelbraun, an Aussen- 
fahne rostroth gerandet; ebensolche, aber verwaschenere Endsäume haben die 


olivenbraunen oberen Flügeldecken. Schwanzfedern dunkelolivenbraun, unter- 


seits blasser ; ebenso wie die Schwingen von unten. Unterseite, nebst Kinn 


und unteren Schwanzdeeken dunkel kastanienrothbraun,, die unteren Flügel- 

decken, sowie ein verwaschener Zügelstreif, der sich bis über das Auge hin- 

zieht, heller, mehr rostroth. Die Federn der Unterseite an Basis weiss. 
Schnabel schwarz; Füsse horngrau; Krallen schwarzbraun. 


Länge c. 6”3“, Fl. 34%. Schw. 22”. F, 64“. L. 114%. 


Wir sahen bisher nur dies Eine Exemplar und bezweifeln nicht, dass es 
sich als 2 oder jüngerer Vogel, der durch G.R. Gray, in bekannter laco- 
nischer Weise, als P. vitiensis beschriebenen Art ausweisen wird. 

Gray sagt zwar in der Beschreibung des @ von P. vitiensis „top of 
head plumbeous“, was nicht mit unserem Vogel übereinstimmt, allein diese 
kleine Verschiedenheit kann sich sehr gut auf eine andere Altersstufe bezie- 
hen. Im Uebrigen stimmt Gray’s Beschreibung gut überein, namentlich wird 
die rothbraune Unterseite hervorgehoben. 

Vom }, (welches wir nicht kennen) sagt Gray, leider sehr kurz, nur 
das Folgende: „Aehnlich P. melanura. Gould, aber der Rücken und Flügel- 
decken dunkel oliven, nur die grossen Flügeldecken schwarz, und die Tertiär- 
schwingen breit graulicholiven gerandet; Schwanz schwarz mit graulicholive- 
nen Endsäumen.‘ | 

Nach dieser Vergleiehung darf man annehmen, dass der Vogel im 
Uebrigen P. melanura gleicht, also weisse Kehle, schwarzes Kehlhalsband und 


gelbe Unterseite besitzt. 
” 


ni 


Pachycephala Jacquinoti, [6) 


P. vitiensis ist also von unserer vorher beschriebenen neuen Art, 
(P. Gräffei) durchaus verschieden. 

Das Britische -Museum besitzt die Art von den Viti- Inseln (Island of 
Ngau). Gräffe sandte das einzige Exemplar, mit der Bezeichnung „selten“ 


von derselben Gruppe ein, aber von Ovalou. — 


sp. 32. Pachycephala Jacquinoti. Bp. 
Pachycephala Jaequinoti. Bp. Consp. av. I. (1850) p. 329. (ex voy. Pöle 


sud. t. V. f. 2.). — Pie-griöcche A masque noir. Hombr. et .Jaequ. voy. au Pöle 
sud. pl. V.f.2. — Eopsaltria melanops. Jacqu. et Puch. voy. Pöle sud. Zool. 


III. (1853) p. 56. — Bp. Compt. Rend. (1857) p. 537. — Pachycephala me- 
lanops. G. R. Gray. B. Trop. Isl. 1859. p. 21. 

Ad. Supra obscure olivaceo-virescens; subtus Intense 
vitellino-flava; capite toto, mento et gula inclusis, nigro; re- 
migibus, tectrieibus alarum et reetrieibus nigris, apice et mar- 
gine externo olivaceo-virentibus; subalaribus et fascia angusta 
nuchali flavis; rostro nigro; pedibus brunneis; iride nigra. 

Lone. 42. rostr. 8% eaud. 24%; tars. 1277. 

(Nach Pucheran.) 

Kopf, nebst Hinterkopf und Kopfseiten, sowie Kinn und Kehle schwarz, 
Rücken und übrige Oberseite dunkel olivengrün. Schwingen, obere Flügel- 
decken und Schwanzfedern schwarz, mit olivengrünen End- und Aussen- 
säumen, daher mehr grün erschemend; ein breites Schwanzende ebenfalls 
olivengrün. Die Unterseite von Kehle an bis auf die unteren Schwanzdecken 
hoch gummiguttgelb, ebenso die unteren Flügeldeeken und ein schmales 
Nackenhalsband, welches sich, von den Halsseiten an, rings um den Hinter- 
kopf zieht. 

Schnabel schwarz; Füsse braun, mit hornfarbenen Nägeln. Iris 
schwarz. (Jacqu.) 

Banseras Top tchw. 247 7.89, Era 

Noch grösser als P. Gräffei unterscheidet sich diese höchst seltene Art 
des Pariser Museums ausserdem sehr auffallend durch das Schwarz am Kinn 
und der Kehle. 

Die Naturforscher der Südpol-Expedition brachten diesen Vogel von 


Vavao, F'reundschafts- Inseln, heim; geben aber im Uebrigen keine weitere 


6 Pachycephala ieteroides. 


- 


Nachricht über denselben. Auch Quoy und Gaimard erwähnen (voy.l’Astrol. 
Zool. I. p. 159) eine „Pie grieche“ von Tongatabu, ohne dieselbe indess zu 
beschreiben. 

An diese Art scheint sich zunächst anzuschliessen Pachycephala gam- 
bieranus. Less. (Lanius gambieranus. Less. Suppl. aux oeuvr. de Buff. 1847. 
p- 329. — Eopsaltria gambieranä. Gray. B. Trop. Isl. p.21) von den Gambier- 


Inseln (Mangarewa), Paumotu-Gruppe. 


sp. 33. Pachycephala icteroides. (Peale.) 


Eopsaltria ieteroides. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1818) p. 97. pl. 26, £. 2. 


— Hartl Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 100. — Pie-grieche a diademe. 
Hombr. et Jacq. voy. au Pöle sud. pl. V. f.1. — id. Eopsaltria diademata. 
Zool. III. (Jacq. et Puch.) 1853. p.5>. — Pachycephala Hombroni. Bp. Consp. 
I. (1850) p. 329. (mit ?) — Eopsaltria ieteroides. Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858) p. 161. pl. X. f£3. — DBp. Compt. Rend. (1854) p. 537. — Pachy- 


cephala diademata. G.R. Gray. B. Trop. Isl. (1859) p. 20. — Eopsaltria flavi- 
frons. in Godef. Catal. II. 
Vasa-vasa, Eingeb. von Upolu (Gräffe). 

Ad. Supra obseure olivaceo-fusca; fronte et toto ga- 
straeo intense-flavis; remigibus nigris, dimidio basali pogonii 
interni albido-marginatis; cauda nigra, rectıiicum extimarum 
limbo apicali pallide favente; subalaribus albido-Havis; tibia- 
rum plumis fuscis, apice flavis; rostro nigricante, mandibula 
pallidiore; pedibus corneo-brunneis. 

Long. 6”; rostr. 6“; al.32”';, caud. 22°; tars. 102%. 

Jun. Tectricibus alarum majoribus et supracaudalibus 
apice rufescentibus; remigibus dorso proximis extus rufescente- 
limbatis, gutturis plumis medio brunnescente-adumbratis. 


Upolu, Samoa-Ins. (Mus. Godeffroy.) 

Oberseite nebst Kopf- und Halsseiten dunkel olivenbraunschwarz, die 
Bürzelfedern am Ende etwas schwärzlich olivengrün verwaschen. Schwingen 
und Schwanzfedern deutlich schwarz, an den Schwingen erster Ordnung be- 
merkt man einen sehr schmalen düster grauen Saum an Aussenfahne; die 


Basishälfte der Innenfalme ist fahlweiss gerandet. Schwingen und Schwanz 


Pachycephala ieteroides, «7 


unterseits schwärzlich grau. Die zwei äusseren Schwanzfedern tragen an 
Innenfahne einen schmalen gelblich verwaschenen Endsaum. Die kurze Be- 
fiederung der Nasenlöcher, wodurch ein schmaler Stirnrand und Zügelstreif 
gebildet wird, sowie alle unteren Theile, vom Kinn bis auf die unteren 
Schwanzdecken, ebenso die unteren Flügeldecken nebst den kleinen Deck- 
federn längs Handrand dunkel gummiguttgelb. Die gelben Federn sind auf 
der Mitte weiss, an Basis grauschwarz. 'Tibienfedern olivenschwarz, mit gel- 
ben Endspitzchen. 

Schnabel blauschwarz, der untere heller, hornbraun; Füsse und Nägel 


hornbraun. Iris gelb (Gräffe). Iris braun (Peale), 
Ein jüngerer Vogel von Upolu (Mus. Godeffroy) ähnelt dem vorher- 


gehenden fast ganz, zeichnet sich aber durch die rostbraunen Endspitzen der 

grössten oberen Flügeldecken und. oberen Schwanzdecken aus, ebenso sind 

die letzten Schwingen zweiter Ordnung an Aussenfahne rostbraun gesäumt: 
{oe} {®) I 

die Kehl- und Kropffedern sind in der Mitte rostbräunlich verwaschen, er- 
P ) 


halten daher ein etwas gebändertes Ansehen. 


Ein anderer jüngerer Vogel (Upolu) zeigt noch lebhaftere rostbraune 


Aussenränder auf den letzten Schwingen zweiter Ordnung. 


Jüngerer Vogel von Upolu (im Leidener Museum) ist auf der Ober- 
seite düsterer olivenschwarzbraun, auf dem Bürzel schwach olivengrün ver- 
waschen. Schwingen und Schwanzfedern deutlicher braunschwarz, letztere 
an Innenfahne mit rostgelbrothem Saume. Die Flügeldecken und oberen 
Schwanzdecken zeigen breite rostbraune Enden, ebensolche Aussensäume fin- 
den sich an den zweiten Schwingen. Kinn-, Kehl- und Kropffedern schwach 
schmutziggelblich verwaschen, an Basis mehr grau, mit verloschener dunkler 
Schaftmitte und Querbinde vor dem Ende. Die Federn der Hals- und Brust- 


seiten am Ende rostbraun. Zügelstreif noch düster grau. 


Ein noch jüngeres Exemplar (Upolu) hat ausser den lebhaft rostrothen 
Säumen auf Flügeldecken, Schultern und letzten Armschwingen auch die 
Federn des Oberkopfes und der Kopfseiten am Ende mit schmalen ver- 
waschenen rostbräunlichen Endsäumen, ebenso zeigen die Schenkel einzelne 
rostfarbene Federn. 

Das Kinn ist blassgelb; Kehle und Kropf schmutzig weiss, mit einzel- 
nen roströthlichen Federn gemischt. 

Ein beinah gleichgefärbtes Exemplar des Britischen Museums beschreibt 
G.R. Gray als Varietät (List. B. Trop. Isl. p. 20). 


is Pachycephala Nlavifrons. 
Länge. Fl. Schw. F. 1. 
c. 6 zuguu gun 6 104 
31 21 51 104 
3 23 6 11 
3 22 6 10 jung. 


An der Gleichartigkeit von Eopsaltria diademata. Puch. mit dieser Spe- 
cies lässt sich nicht zweifeln. Das in dem Atlas zur Südpolreise abgebildete 
Exemplar ist, wie schon Pucheran sehr richtig vermuthet, ein nicht völlig 
ausgefärbtes, bei dem die dunkle Federbasis an Kinn und Kehle sichtbar 
hervortritt. Wie wir oben gezeigt haben weicht das Jugendgefieder nicht 
unerheblich ab. Noch mehr dürfte dies, nach Analogie zu schliessen, mit 
dem des @ der Fall sein, über welches wir bisher keine Nachricht erhielten. 

Peale theilt von P. ieteroides nur mit, dass er sie auf den Samoa-Inseln 
erlegte. Ebendaher, aber auch von Viti,“ stammten die Exemplare, die wir 
unter den Sendungen Dr. Gräffe's sahen, und zwar von Upolu und Viti-Levu. 
Wegen der durchaus gelben Unterseite des Vogels "im ausgefärbten Kleide 
können wir die Art nur auf P. ieteroides beziehen, indem sich flavifrons durch 
Weiss an Kinn und Oberkehle auszeichnen soll. Indess wird die Gleichartig- 
keit beider Species, von welcher wir sehr stark überzeugt sind, sich mit der 


Zeit noch vollständig nachweisen lassen. 


sp. 34. Pachycephala fiavifrons. (Peale.) 


Eopsaltria flavifrons. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 96. pl. 26. f. 1. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 100. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858) p. 160. pl.X. f££1. — Pachycephala flavifrons. G. R. Gray. B. Trop. 
Is. (1859) p. 20. 

Vassi-vassi, Eingeb. von Samoa (Peale). 

Mas ad. Supra olivaceo-fusca, tergo et uropygio flavo- 
tinetis; remigibus fuscis, extus cinerascente-limbatis; rectrici- 
bus fuseis, externis margine flaventibus; subtus nitide flava, 
gutture albo; subalaribus albido-Havis; tibiarum plumis fuscis, 
Havo-terminatis; rostro et pedibus obscuris. Y 

Long. 6°; al. 34”; caud. 24”. 
Nach Cassin’s Beschreibung und Abbildung unterscheidet sich P. flavi- 


frons von der vorhergehenden Art nur durch das weisse Kinn und 


Pachycephala albifrons, Li) 


Oberkehle, stimmt aber in allen übrigen Stücken auch hinsichtlich der 
Grösse so vollkommen überein, dass eine ausführliche Beschreibung über- 
flüssig ist. 

Unter den Vogelsendungen Dr. Gräffe's von Samoa haben wir nie ein 
Exemplar gefunden, welches genau auf Peale’s P. flavifrons gepasst hätte; 
wol sahen wir aber Exemplare, bei denen ein weisslicher Ton auf der Kehle 
sich bemerklich machte. Solche, ohne Zweifel jüngere Exemplare, gehörten 
aber mit Bestimmtheit zur vorhergehenden Species (ieteroides), weshalb uns 
die Artselbstständigkeit von P. flavifrons im höchsten Grade zweifelhaft ist. 
Peale selbst spricht übrigens schon die Vermuthung aus, beide Arten (im 
Verein mit albifrons) möchten zusammengehören, legt aber hauptsächlich Ge- 
wieht darauf, dass die Eingebornen die Vögel für verschieden erklären, ob- 
wol er die Eingebornenbenennung von P. icteroides nicht mittheilt. Aus 
Dr. Gräffe’s Notizen ersehen wir aber, dass letztere Art „Vasa-vasa‘“ heisst, 
während Peale für P. flavifrons das fast gleichlautende Wort „ Vassi-vassi “ 
angiebt. 

Nach Peale hält sich P. Hlavifrons im Gebüsch auf und lässt ein helles, 
volles Pfeifen erschallen. 


Peale führt die Art nur von Upolu an. 


sp. 35. Pachycephala albifroens. (Peale.) 


Eopsaltria albifrons. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 97. pl. 26. f. 3. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 101. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 
p. 162. pl.X. f.2.— Pachycephala albifrons. G.R. Gray. B. Trop. Isl. (1859) 
p- 21. — 

Ad. Supra obscure olivaceo-fusca, subtus intense flava; 
uropygii plumis apice vix olivascentibus; subalaribus albis; 
fronte et gutture albis; rostro et pedibus obscuris, iride fusca. 

Long.-54”; al. 31”; caud. 24‘; rostr. 6°. 

Jun. Gulae plumis nigricantibus, limbo apicali albidis, 
quası fasciolatis. 

Upolu, Samoa-Inseln, (Mus. Godeft.) 

Alle oberen Theile, Kopf- und Halsseiten, Flügel und Schwanz gleich- 


farbig dunkel olivenbraunschwarz; die Federn des Bürzels am Ende mit 


s0 Lalage terat. 


einem schwachen olivengrünen Anfluge. Schwingen erster Ordnung an Aussen- 
fahne sehr schmal grau verwaschen gesäumt; innen an Basis blassfahl ge- 
randet. Schwingen und Schwanz unterseits schwärzlich grau. Schmaler 
Stirnrand und Streif vom Nasenloch bis zum Auge weiss. Federn des Kinns 
und der Oberkehle düster rauchschwarz, mit weissen Endsäumen, daher weiss 
und schwärzlich gebändert. Uebrige untere Theile schön gummiguttgelb, 
ebenso die kleinen Deckfedern am Handrande; die unteren Flügeldecken da- 
gegen weiss. Befiederung der Tibia olivenbraunschwarz. 

Schnabel hornschwarz; Füsse etwas heller. Iris braun. (Peale.) 

Länge €: 94". "PL372%.  Bchw. 272% 175670, 21210 

Die etwas undeutliche Kinn- und Kehlfärbung des oben beschriebenen 
Exemplars lässt dasselbe als ein noch nicht ganz ausgefärbtes erscheinen; 
nach Cassin’s Beschreibung ist Kinn und Oberkehle rein weiss. 

Der Ansicht Peale’s, dass P. albifrons mit flavifrons und icteroides sich 
schliesslich noch als gleichartig erweisen möchte, können wir, in Bezug auf 
diese Art, keineswegs beistimmen. Die weisse Zeichnung an Stirn und auf 
Zügeln ist gewiss nicht zufällig und darf mit Recht als Speciescharakter an- 
gesehen werden. Ueberdies zeigt P. albifrons auch eine mehr einfarbigere 
und dunkler schwarze Oberseite. 

Auch diese Art hält sich (nach Peale) im Gebüsch auf und ist viel 
seltener als P. ieteroides. Dies bestätigen die Sendungen Dr. Gräfte’s, welche 
diese Art bisher nur ein Mal enthielten. 


Scheint ebenfalls auf Samoa beschränkt. 


sp. 36. Halage terat. (Bodd.) 


Merula indica. Briss. Orn. DH. p. 248. t.31. f£3. — Buff. Pl. enl. 273. 
f.2. — Turdus terat. Bodd. Tabl. Pl. enl. d’Aub. (1783) p.17. — Ash rum- 
ped Trush. Lath. Gen. Syn. II. p. 74 (jüng. Vogel). — 'Turdus orientalis. Gml. 
S. N. II. (1788) p. 821. — Lath. Ind. Orn. p. 355. — id. Gen. Hist. V. p. 87. — 
Bechst. Lath. Uebers. II. p. 67. 

Sylvia orientalis. Vieill. Ene. Meth. II. p. 487. — id. S. leucophaea. (jun.) 
p- 452. — id. Nouv. Diet. d’Hist. nat. II. p. 189. — Ceblepyris striga. Horsf. 
Trans. Linn. Soc. XIII. p. 145. — Lath. Gen. Hist. V. p. 87. — Lanius ‚striga. 
Raffl. Linn. Trans. XIII. p. 305. — Lalage orientalis. Boie. — Blyth. J. As. 
Soc. Beng. XV. p. 306. — id. Cat. B. Mus. As. Soc. p. 192. — Campephaga orien- 
talis. G.R. Gray. Gen. of B. I. p. 283. — Ceblepyris orientalis. 'Temm. — 
S. Müller. Verhandl. Natuur. Gesch. p. 190. — Less. Echo du Monde sav, (1814) 


Lalage terat. s1 


p. 232. — id. Pyenonotus humeraloides. Deser. mamm. et ois. (1846) p. 305. — 
Collurieinela maculosa. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 81. pl. 23. f. 1. — 
Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 97. — Lalage orientalis. Bp. Consp. p. 355. — 
Horsf. Cat. B.E.J. H. I. p. 175. — Cab. Mus. Hein. I. p. 60. — Lalage terat. 
Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 143. — Campephaga maeulosa. G. R. Gray. 
B. Trop. Isl. p.23. — Lalage orientalis. Hartl. J.f.Orm. 1865. p. 166. 


Ad. Pileo nigro, nitore nonnullo virescente; plumis 
frontalibus nonnihil albo-fimbriatis; superciliis et gastraeo toto 
pure albis; dorso et tectrieibus minoribus nigris; tergo et uro- 
pygio einereis, nigro adumbratis; remigibus nigris, extus al- 
bido-marginatis, dimidio basali pogonii interni albis; teetriei- 
bus alae majoribus albis, linea centrali nigra; cauda nigra, 
apice alba, rectricibus externis dimidio basali albo-marginatis; 
rostro et pedibus nigris; iride fusca. 

Long. 1“; rostr. 64°”, al. 37; caud. 210°; tars. 10”. 


Jun. Supra umbrino-fuscescens; pectore et abdomine 


fascıolatıs. 


Alt. (Nach Cassin.) 

Oberkopf, Hinterhals, Mantel und Schultern schwarz mit stahlgrün- 
lichem Metallglanz; Stirnfedern schwach weiss gerandet. Augenbrauenstreif 
(vom Nasenloch an), Kopf- und Halsseiten, sowie alle unteren Theile, nebst 
unteren Flügeldecken rein weiss. Ein schwarzer Streif zieht sich von der 
Basis des Oberschnabels über die Zügel durch’s Auge bis zum Hinterkopf. 
Obere kleine Flügeldecken schwarz, die mittleren weiss, ebenso die Aussen- 
säume der schwarzen Deckfedern der zweiten Schwingen, wodurch ein gros- 
ser weisser Fleck auf dem Flügel entsteht. Schwingen schwarz, an der 
Basishälfte der Innenfahne weiss, an Aussenfahne gelblichweiss gesäumt; die 
Schwingen zweiter Ordnung mit breiterem weissen Saume an Aussenfahne, 
Bürzel und obere Schwanzenden grau, schwärzlich gewölkt. Schwanzfedern 
schwarz, an der Spitze weiss, die äussere Steuerfeder bis zur Mitte weiss 
gerandet. 


Schnabel und Füsse schwarz; Iris braun. 


Diese Beschreibung stimmt vollkommen mit einem alten Vogel unseres 
Museums von Java überein, nur möchten wir noch hervorheben, dass der 


weisse Augenstreif vom Nasenloch bis zum Auge sehr breit ist und sich bis 
6 


82 Lalage terat. 


in die Stirn hineinzieht, dass an den ersten Schwingen hellere Aussensäume 


fast ganz fehlen und dass die Kropfgegend schwach graulich angehaucht ist. 


Jüngerer Vogel.von Upolu im Bremer Museum. Oberseite schwarz, 
ohne grünen Schein, Federn des Oberkopfes und einzelne auf Mantel mit 
verwaschenen bräunlichen Seitensäumen. Bürzelfedern und obere Schwanz- 
decken blass rostbräunlich mit verwaschenen schwärzlichen Querlinien. Kleine 
obere Flügeldecken am Unterarm mit rostbraunen Enden, die mittleren Flügel- 
decken und Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung mit breiten blass rost- 
braunen Enden. Schwingen schwarz, aussen rostfahl gesäumt, die der zwei- 
ten Ordnung breiter. Schwingen an Basishälfte der Innenfahne weiss. 
Schwanzfedern schwarz, die drei seitlichen jederseits breit weiss geendet, die 
äusserste Feder auf Aussenfahne über 3 der Endhälfte weiss. Alle unteren 
Theile weiss. Der weisse Augenbrauenstreif blass rostbräunlich verwaschen, 


Schnabel dunkelhornbraun, der untere an Basishälfte hornblass. 


Ein Exemplar von Viti (Scelater’s Sammlung) ist fast ebenso, aber die 
Federn !des Hinterhalses und Mantels mehr schwarzbraun mit verloschenen 
helleren Endsäumen, die Mantelfedern mit weissem Fleck auf der Mitte der 
Aussenfahne. Oberkopf schwarz, jede Feder mit weisslichem Seitensaum. 
Deckfedern schwarz, die mittleren, sowie die Deckfedern der Schwingen zwei- 
ter Ordnung mit weissen Enden. Schwingen an Aussenfahne rostbraun ge- 
randet. Deutlicher Streif vom Nasenloch bis Hinterkopf blass rostfahl. Zü- 
gel weisslich, ohne bemerkbaren schwarzen Streif, dieser nur vom hinteren 
Augenrande an deutlich, Unterseite weiss, aber die Federn der Halsseiten 
und übrigen Körperseiten vor dem Ende mit breiter schwarzer Querbinde, 


daher schwarz gebändert. 


Ein Exemplar von Viti-Levu (Colleet. Godeffroy) fast ganz wie das 
vorhergehende, aber die Oberseite mehr dunkelbraun mit fahlweissen End- 
säumen; einzelne schwarze Federn auf Oberkopf. Schwingen zweiter Ord- 


nung mit breiten weissen Aussensäumen. 


Jüngere Exemplare von Java im Bremer Museum ganz ähnlich, aber 
die Oberseite mehr fahlbraun, der schwarze Strich durch’s Auge deutlich; die 
Unterseite weiss, auf Kropf und Brust mit schmalen, verloschenen, dunklen 
Querlinien. Flügel-, Schwingen- und Schwanzfärbung wie am alten Vogel. 

Schnabel schwarz, der untere an Basishälfte hornblass. | 

Völlig ausgefärbte Vögel haben wir unter den Sendungen Gräffe’s bis- 
her nicht gesehen. 


- Lalage terat. 83 


Länge. Fl. Mitt. Schw.  Aeuss. Schw. F. L. 

ce. 6° — 63 36 zug dt 6 10‘ Upolu. 
— 34 2 2 18 54 94. Viti. 
— 359 2.1 — 6 10 r) 
— 51 2 — 54 10 Ye 
= BR 21 — 6 94 * 
—_ 32 2 — 6 10  Upolu. 
6% 3 4 2,8 2 54 94 Java. 


Wir können, in vollkommener Uebereinstimmung mit Cassin, zwischen 
polynesischen Exemplaren dieser allbekannten Species und solchen der Sunda- 
Inseln nicht den geringsten Unterschied finden. An der Gleichartigkeit lässt 
sich also gar nicht zweifeln, so sonderbar dies auch Manchem scheinen mag, 
Freilich stimmen die Verbreitungsverhältnisse, wie wir sie hier in der Natur 
wiederfinden, wenig mit den Ansichten vieler Naturforscher überein, die gern 
für jeden kleineren Länderbezirk unseres Erdballes eigene Arten schaffen 
möchten. Doch auch Diejenigen, welche aus Erfahrung wissen, dass sich die 
Natur nie in die von uns gewünschten und vorgeschriebenen Grenzen hinein- 
drängen lässt, werden ihre Verwunderung über die höchst sonderbare Ver- 
breitung von L.terat nicht unterdrücken können, 

Dieselbe umfasst nämlich folgende Ländergebiete: Malacca (Rev. Lind- 
stedt), Pinang (Rev. Barbe), Java, Sumatra, Borneo, Celebes (nach S. Müller), 
Timor (Müller und Wallace), Lombok (Wallace), Philippinen (Jagor. Berl. 
Mus.), die Viti-Inseln (Viti-Levu. Peale und Gräffe) und Samoa-Inseln (Upolu. 
Peale und Gräffe). — Auffallend ist hierbei ganz besonders das Ueberspringen 
ganzer Inselgruppen. So fehlt die Art auf den östlichen Molukken (Ternate, 
Halmahera, Batjan), auf Neu-Guinea und den Papu-Inseln (Waigiu, Mysol, 
Salawatti, Aru- und Ke-Inseln ete.), wo sie theilweis durch nahe verwandte 
Arten vertreten ist, wie aus Wallace’s Forschungen hervorgeht, der L. terat 
auch von den Sula-Inseln, Buru und Celebes nicht erwähnt. Dr. S. Müller 
führt sie aber von letzterer Insel an. Auf Neu-Caledonien fehlt sie eben- 
falls und wird hier durch die sehr nahe verwandte L. Montrosieri. Verr. ver- 
treten, die sich indess durch den ansehnlich längeren Schwanz genügend aus- 
zeichnet. 

In Polynesien ist L. terat daher nur über die Viti- und Samoa-Gruppe *) 


*) Gray führt von den Freundschafts-Inseln noch eine Lalage pacilica an, die auf Latham’s 
„Pacifie Trush‘“ beruht! Wir haben derselben aber im Anhange unter den Dubiosa vorläulig 
einen Platz angewiesen. 

6* 


84 Artamus mentalis. 


verbreitet. Nach Peale ist sie hier überall eine häufige Erscheinung. Be- 
sonders gern hält sich der Vogel m den Zweigen der Pandanusbäume auf. 
Er besitzt eine schrillende Stimme. 

Ueber das Brutgeschäft dieser Art auf Java giebt Dr. Bernstein (Cab. 
J. f. Orn. 1859. p. 274) ausführliche Nachrichten. 


sp. 37. Artamus mentalis. Jard. 


t.I. fig. 5 (Ei). 

Artamus mentalis. Jardine. Ann. and Magaz. Nat. Hist. XVI. (1845) 
p- 174. pl. VIIL. — Ocypterus mentalis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 84. 
pl. 23. f.2. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 98. — Langrayen 
de Viti. Hombr. et Jacg. voy. au Pöle sud, pl. 9. f£. 1. (1843) — id. Artamus 
vitiensis. Zool. III. (Jaequ. et Pucheran) 1853. p. 73. — Artamus mentalis. Bp. 
Consp. I. p. 344. — Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 141. — G.R.Gray. 
B. Trop. Isl. (1859) p. 23. 


Vukasi, Eingeb. von Viti (Gräffe). 

Ad. Supra obscure fuliginoso-nigricans; alis et cauda 
nigrioribus; rectricibus limbo apicalı albidis; gula nigra; ga- 
straeo religquo toto, uropygio, supracaudalibus et subalaribus 
pure albis; rostro pulchre cyaneo, apice nigricante; pedibus 
corneo-nigricantibus; iride brunnea. 

Lone. T739:) zostr. 9; al:4148% ,eaud. a! tan 

Viti-Levu, Viti-Inseln (Bremer Mus.). 

Oberseite, Zügel, obere Ohrgegend und ein breites Feld um den Unter- 
schnabel, welches Kinn und Oberkehle bedeckt und sich bis zum hinteren 
Augenrande zieht, dunkel braunschwarz; Flügel und Schwanz schwarz. Un- 
tere Ohrgegend, sowie alle unteren Theile, nebst den unteren Flügeldecken, 
Bürzel und obere Schwanzdecken rein weiss. Seitliche Schwanzfedern an 
Innenfahne mit schmalem weissen Endsaume. Schwingen an Basishälfte der 
Innenfahne breit weiss gerandet; unterseits daher weiss, mit grauschwarzer 
Endhälfte. Von letzterer Farbe ist die Schwanzunterseite. 

Schnabel bleiblau, mit schwarzem Spitzentheile; Füsse und Krallen 
hornschwarz; Iris braun. (Gräffe. Peale.) 

Exemplare von Viti-Levu (in Collect. Godefiroy) ganz ebenso. 

Beide Geschlechter gleich (Peale). 


Artamus mentalis. 85 


Länge ce: 64. Fl. 49. Schw. 24. F. 9, 1. 84”. 

Ueber die Gleichartigkeit dieses Vogels mit dem Artamus vitiensis der 
Siidpolreise können keine Zweifel walten. Die Abbildung in jenem Atlas ist 
indess etwas zu sehr braun gehalten. Sehr nahe mit A. melaleucus. Forst. 
von Neu-Caledonien verwandt, welcher sich durch die weitere Ausdehnung 
des Schwarzbrauns (über Kopf- und Halsseiten, Kinn und Kehle) genügend 
charakterisirt. 

A. mentalis wurde bisher nur auf der Viti-Gruppe beobachtet (Hombron, 
Peale), von Dr. Gräffe auf Viti-Levu. 

Durch Peale erfahren wir Einiges über die Lebensweise: „Man sieht 
diese Vögel, meist einzeln, seltener zu dreien oder vieren, in den offenen 
Gegenden der Insel. Dichtbewaldete Strecken lieben sie nicht. Gewöhnlich 
sitzen sie auf irgend einem abgestorbenen Aste und warten geduldig bis sie 
eine Heuschrecke erblicken, welche ihre liebste Nahrung sind. Mitunter ver- 
folgen sie auch ein Insect im Fluge und gleichen dann in ihrer ganzen Er- 
scheinung und ihren Bewegungen auffallend den Schwalben, nur mit dem 
Unterschiede, dass sie häufig länger über einer bestimmten Stelle flattern und 
dann in’s Gras niederschiessen, wie Eisvögel in’s Wasser.‘ 

Das von Dr. Gräffe eingesandte Nest konnten wir leider nicht beschrei- 
ben, dagegen erhielten wir durch freundliche Vermittelung des Museums Go- 
deffroy das Ei, welches bisher ebenfalls unbekannt war. 

Dasselbe trägt ganz einen würgerartigen Habitus und ist durch die 
verhältnissmässig äusserst geringe Grösse auffallend. Es erinnert stark an 
mauche Eier von Lanius collurio und rufus, ist aber bedeutend kleiner. Mit 
dem von Thienemann (tab. 30. f. 10) dargestellten Ei von Artamus leuco- 
rhynchus hat es ebenfalls grosse Aehnlichkeit, ist aber auch ansehnlich 
kleiner. 

Die Gestalt ist eiförmig-rund, am spitzen Ende nur wenig mehr ab- 
fallend als am stumpfen. Das Korn ist sehr fein, keine Poren sichtbar, 
daher durchaus würgerartig. Die Schaale hat einen schwachen Glanz. Der 
Grundton ist ein sanft in’s Fleischfarbene scheinendes Weiss, auf dem sich 
grössere und kleinere runde Punktfleckehen von rothbrauner und mattbräun- 
licher Farbe deutlich abheben. Diese Flecken sind nur gegen das stumpfe 
Ende zu zahlreich und bilden hier einen, indess nicht dichten Kranz. 

Länge 84‘, Breite 6%‘. 


36 Rhipidura nebulosa. 


sp. 38. BRhipidura nebulosa. Peale. 


t.I. f.6 (Ei). 
Rhipidura nebulosa. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 99. pl. 27. fig. 1.— 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 101. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 


(1858) p. 151. pl. IX. f.2. — G.R.Gray. B. Trop. Isl. p. 17. 
Seu, Eingeborne von Upolu (Gräfte). 

Ad. Corpore supra cum alis et cauda fuliginoso-nigro; 
jugulo magis fusco -grisescente, pectore et abdomine sensim 
pallidioribus; subcaudalibus sordide albidis; regione parotica 
et loris (his vix conspicue) albis; rectricibus, duabus inter- 
mediis exceptis, margine apicali et scapis albis; rostro nigri- 
cante, mandibula basi pallidiore; pedibus corneo-nigricantibus; 
iride brunnea. 

Long. 54“; rostr. 3°; al. 2”9'; caud. yugin, tarB.87%, 

Jun. Macula auricuları alba nulla; fascia aları trans- 
versa obsolete-rufa; pectoris plumis 'apice rufescentibus. 

Upolu, Samoa-Inseln. (Collect. Godeffroy.) 

Oberseite, Flügel und Schwanz rauchbraunschwarz, Kinn, Kehle und 
Kropf lichter, mehr rauchgraubraun, nach dem Bauche zu noch heller, so 
dass die unteren Schwanzdecken schmutzig weiss erscheinen. Ohrgegend 
weiss, ebenso ein versteckter Zügelstreif. Die Schwanzfedern (mit Ausnahme 
der zwei mittelsten) mit weissem Endrande und weissen Schäften; die zwei 
mittelsten Federn haben wie die Schwingen schwarze Schäfte. 

Schnabel hornschwarz, der untere an Basis horngelblich; Füsse und 
Krallen hornbraunschwarz. Iris braun. (Peale.) 

Ein jüngerer Vogel (Upolu) ähnelt im Allgemeinen dem vorhergehenden, 
aber der weisse Ohrfleck fehlt gänzlich; die Brustfedern sind am Ende rost- 
rothbraun verwaschen, ebenso die grössten oberen Flügeldecken gespitzt, wo- 
durch eine rostbraune @Querbinde über den Flügel entsteht. 

Auch die letzten Schwingen zweiter Ordnung haben rostbraune End- 


säume. Das weisse Schwanzende erscheint weniger deutlich. 


Länge. Fl. Mitt. Schw. Aeuss. Schw. F. L./ 
ce. 5 — 54° yııgıdd 34 yıuqını 3.0 gu Alt. 
27 2.6 TERN e- 8 Jung. 


Lebt in den schattigen Wäldern von Upolu, wo Peale die Art im Mo- 


Rhipidura nebulosa. 87 


nat October einsammelte. Dr. Gräffe sandte bis jetzt nur die beiden oben 
beschriebenen Exemplare, ebenfalls von Upolu, ein; der Vogel scheint also 
ziemlich selten zu sein. 

Die Bedenken, welehe Cassin hinsichtlich dieser Species äussert theilen 
wir nicht, halten vielmehr R. nebulosa für eine wohlbegründete Art, die sich 
von den am nächsten stehenden Rh. melanura*). Gray. (fulinginosa. Sparrm.) 
und Rh. tristis. Jacqu. et Puch. (voy. Pöle sud. pl.11. f.5.) genügend durch 
den weissen Ohrfleck, die weissen unteren Schwanzdecken, das weisse Schwanz- 
ende und die weissen Schäfte der Schwanzfedern unterscheidet. 

Zu der Cassin’schen Abbildung, die jedenfalls einen alten Vogel dar- 
stellt, bemerken wir noch, dass an derselben nichts von der weisslichen Kehle 
zu sehen ist, wie im Text gesagt wird. Den versteckten weissen Zügelstreif 
dürfte Cassin übersehen haben, da ihm nur Ein Exemplar, und noch dazu 
ein sehr dürftiges, zur Untersuchung vorlag. Cassin ist auch geneigt die in 
der Südpolreise (t. 11. f.4) dargestellte Rh. tristis. Hombr. von Neu-Seeland 
als gleichartig zu betrachten. Da in unserem Museum diese Art vorhanden 
ist, so müssen wir Dies auf das bestimmteste als irrig bezeichnen, indem 
Rh. tristis durchaus rauchbraunschwarz gefärbt und daher, beiläufig bemerkt, 
auch keineswegs mit Rh. melanura. Gray. identisch sein kann, wie Bonaparte 
im Conspeetus (p. 324) angiebt. 

Das Nest nebst Eier, bisher unbekannt, erhielten wir durch freundliche 
Vermittelung des Museums Godeffroy zur Untersuchung. Es wurde von dem 
Reisenden des Museums, Dr. Gräffe, von Upolu eingesandt, 

Das äusserst kunstvolle Nest ist auf einem 3‘ dieken, wagerechten 
Aste befestigt und zwar reitend, indem das Nestmaterial um den Ast herum- 
geflochten und unterseits verbunden ist. Dadurch erscheint es ziemlich hoch, 
obwohl es eigentlich viel breiter als tief ist, von durchaus napfförmiger Form 
und kreisrund. Die Höhe des ganzen Nestes beträgt 1’10‘‘, die Breite im 
Durchmesser 17, die Tiefe des Napfes 14’. Die Wände des Nestes 
sind sehr gleichmässig dick, aus zarten Grashälmehen und den feinsten Wur- 
zelfäserchen dicht geflochten und von aussen mit Pflanzenwolle und Spinn- 
weben bekleidet, die dem Ganzen ein unscheinbares Ansehen geben. Unter- 
seits sind kleine Stückchen Holzmulm mit eingewebt. Der Napf des Nestes 
enthält keine besondere Auskleidung von zarteren Stoffen. 

*) App. to Diefl. Trav. in N, Zeal. II. p. 190 et voy. Erebus and Terror B. p.8. — Nach 
Sundevall ist diese Art identisch mit Museicapa fuliginosa. Sparrm. (Mus. Garls. t. 47.), deren 


Heimath nicht, wie irrthümlich angegeben, Afrika, sondern Neu-Seeland ist. 


ss Monarcha Lessoni. 


Wie das Nest so sind auch die Eier Museicapa-artig, obwohl sie in 
mancher Hinsicht auch an Sylvieneier erinnern. Am meisten haben sie je- 
doch Aehnlichkeit mit dem von Thienemann tab. 29.8. b. dargestellten Ei 
von Museicapa parva. Die auf derselben Tafel abgebildeten Rhipidura - Eier 
(javanica, flabellifera ete.) sind in Form und Färbung gänzlich verschieden. 

Das Ei ist einförmig rund, am spitzen Ende nur wenig mehr abfallend 
als am stumpfen, von sehr feinem Korn, indem keine Poren sichtbar sind. 
Die Oberfläche erscheint daher etwas glänzend. Der Grundton der Färbung 
ist weiss, bei dem einen Ei ganz schwach in’s Bräunliche ziehend, mit sehr 
feinen, etwas grösseren und kleineren rostbräunlichen, etwas matten Punkt- 
lecken geziert, die mit einzelnen graulichen gemischt sind. Diese Flecken, 
welche bald etwas dunkler, bald etwas heller erscheinen, sind bei dem einen 
Ei ziemlich gleichmässig über die ganze Oberfläche zerstreut, obwohl die 
dunkleren und grösseren mehr am stumpfen Ende zahlreicher auftreten, an 
dem anderen Ei bilden sie dagegen ein deutliches Kränzchen vor dem 
stumpfen Ende und fehlen auf der übrigen Fläche fast ganz. 

Länge 7‘. Breite 51‘. 

Das Nest enthielt 2 Eier, jedenfalls, wie bei den verwandten Arten, 


das volle Gelege. 


sp. 39. Monarcha Lessoni. (Hombr. et Jacqu.) 


tM.I648} 5: 

Museylva de Lesson. Hombr. et Jacqu. voy. au Pöle sud. Ois. pl. 11. 
f,2. — Rhipidura Lessoni. G@. R. Gray. Gen. of B.I. (1846) p. 258. — Leu- 
cocerea Lessoni. Bp. Consp. I. p. 324. — Monarcha cinerea. Peale. Un. St. 
Expl. Exp. (1848) p. 101. pl. 27. £. 2. — Hartl. Wiegm, Arch. f. Naturg. (1852) 
p- 101. — Muscylva Lessoni. Hombr. et Jacqu. voy. Pöle sud. Zool. III. 
(Puch.) 1853. p. 75..— Leueocerca Lessoni. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) 
p- 165. — Rhipidura Lessoni. G. R. Gray. B. 'Trop. Isl. p. 17. 

Ad. Supra cinerea; remigibus et rectricibus nigricanti- 
bus, late cinereo-marginatis; loris, periophthalmis et mento 
pure albis; subtus dilute cinerascens; abdomine medio et sub- 
caudalibus albicantibus; subalaribus albis; rectrieibus nigris; 


binis externis dimidio minore apicali albis, reliquis macula 


Monarcha Lessoni. 89 


alba terminatis; rostro plumbeo, tomiis pallidis; pedibus nigri- 


cantibus; iride brunnea. 
Long. 4”’9Wt 7 rostr. 4; al. 2'448. caud. 2°; tars. 7%, 

Viti-Levu, Viti-Ins. (Brem. Mus.) 

Ad. Oberseite aschgrau, Halsseiten und Ohrgegend heller, ebenso die 
Unterseite. Kinn, Kehle, Brust- und Bauchmitte, After, untere Schwanz- 
decken und untere Flügeldecken weiss, ebenso die Zügel und ein breiter 
Ring um’s Auge. Obere Schwanzdecken schwarz, mit weissem Ende. 
Schwingen braunschwarz, die der ersten Ordnung an der Basishälfte sehr 
schmal, die der zweiten Ordnung längs der ganzen Aussenfahne und um das 
Ende breit weisslichgrau gerandet. Schwingen an Innenfahne weiss gesäumt, 
unterseits schwärzlichgrau. Die zwei mittelsten Schwanzfedern einfarbig 
schwarz, die übrigen schwarz mit weissem Ende, welches sich auf der Innen- 
fahne weit hinaufzieht, auf der äusseren aber nur als kleiner Endfleck er- 
scheint. Das Weiss breitet sich nach den äusseren Federn zu mehr aus, so 
dass auf der äussersten die ganze Eindhälfte und Aussenfahne weiss ist. 

Schnabel hornschwarz mit hellen Tomienrändern am Endtheile; Füsse 
und Nägel schwarz. 

Im Leben: Schnabel und Füsse  blassblau, Iris blauschwarz. (Peale.) 
Iris braun (Gräffe). 
unse 737215, 11,20n@%, Mitt. Behw.21'%.. Aeuss, Schw. 178%, 74,7... 42% 

a en 

Die Geschlechter zeigen keine Verschiedenheit in der Färbung, wol 
aber varüirt die Ausdehnung des Weiss am Schwanzende individuell. 

Dureh Hombron auf den Viti-Inseln (Balaou) entdeckt. Peale erlangte 
ein Exemplar auf Viti-Levu. Dr. Gräffe sandte die Art in ziemlicher Anzahl 
von Viti-Levu und Ovalou ein; sie scheint also den Vitis eigenthümlich zu sein. 

In der Färbung erinnert dieser kleine äusserst charakteristische Vogel 
sehr an manche amerikanische Culieipeta-Arten, im Habitus (Flügel- und 
Schnabelbau ete.) schliesst er sich aber durchaus den echten Monarcha an. 
Eine generische Sonderstellung lässt sich daher keineswegs rechtfertigen, 
ebenso ist die bei Rhipidura, wie sie Gray dem Vögelchen anweist, unrichtig. 

Da dieses interessante Vögelchen bisher nur in dem wenig zugänglichen 
Werk der Südpolreise abgebildet wurde, so schien es uns nöthig dasselbe, 


nach dem schönen Exemplare unseres Museums, nochmals darzustellen. 


Bl) Monarcha nigra. 


sp. 40. Monarcha nigra. (Sparrm.) 


Museicapa nigra. Sparrm. Mus. Carls. I. (1786) t.23. — Society Flyeat- 
cher. Lath. Gen. Syn. Suppl. p-. 174. — Museicapa nigra. Gml. S. N. II. (1788) 
p- 947. — Lath. Ind. Orn. p. 474. — Bechst. Lath. Uebersetz. I. p: 352. IV. 
p- 308. — Musegapa maupitiensis. Garn. Voy. Coqu. Zool. I. (1826) p. 592. 
t. XVII. f. 1—3 (ad et jun.). — Museicapa Pomarea, Less. Man, d’Orn. D. 
(1828) p. 192. — Museicapa atra. Forst. Deser. anim. (Licht.) 1844. p. 170 (R) 
et p. 171 (2) cum var. p. 172. — Monarcha Mendozae. Hartl. Cab. J. f. Orn. 
(1854) p. 170 (ex Forst. nigra. var.). — Monarcha nigra. G. R. Gray. Gen. of 


B. p.260. — Bp. Consp. I. p. 326. — Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) 
p- 100. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 101. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858) p. 146.— G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 19. — Pomarea nigra. Bp. Compt. 
Rend. (1854) p. 650. — id. (1855) p. 1111. 

Luteaus Fly-catcher. Lath. Gen. Syn. II. p. 342. — Museicapa lutea. 
Gml. S.N.II. p. 944. — Lath. Ind. Orn. p. 478. — Bechst. Lath. Uebers. I. 
p- 332. — id.IV. p. 311. — Vieill. Ene. Meth. II. p. 834. — Less. Man. 


d’Orn. II. p- 193. — Forst. Dese. anım. p-: 169. 


Tehiki-beeoo oder Dengha-dengha, Eingeborne von Tonga (Forster). 


Mamao |, Oomamao 9, ” un Bahztı % 
Oamamao-pooa-hou ® % N As (Latham). 
Patiateo I, Koksovia Q 1 „ Marquesas (Jardin ). 


Ad. Tota unicolor nigra, nitore nonnullo chalybeo; sub- 
alaribus nigris; remigibus margine interno pallentibus; rostro 
caerulescente-corneo, apice et tomiis pallidis; pedibus plumbeso- 
nigricantibus; iride caeruleo-nigra. 

Long. 64” ; rostr. 5; al. 35; caud. 24‘; tars. 10°, 

Foem. Capite rufo-luteo; collo, pectore et dorso supe- 
riore luteis; tergo et uropygio nigris; abdomine albo; alis 
fuscis, remigibus basi luteo-marginatis; reetrieibus luteis, apice 
fuscis luteoque marginatis; iride fusca; rostro pallide testaceo. 
(Forst.) 

Tahiti. (Bremer Museum.) 

Alt. Das ganze Gefieder durchaus dunkelschwarz, auf Oberkopf, 
Hinterhals, Mantel und Schultern mit einem schwachen grünlichen Schimmer, 
von dem man auch unterseits etwas bemerkt. Schwingen und Schwanzfedern 


unterseits schwarz, ihre Schäfte oberseits schwarz, unterseits blassbräunlich. 


Monarcha nigra. 9 


Schnabel bleigrau, Spitze und 'Tomienränder weiss, Füsse schwarz. 

Iris blauschwarz. (Forster.) | 

Nach Forster wäre dies das alte L. 

& ad (mach Lesson). Kopf, Hals, Brust uud einige der oberen Flügel- 
decken schwarz, das Uebrige weiss; einige Schwingen braun, 

Schnabel und Füsse bleifarben. 

2 ad (nach Forster). Scheitel und Wangen schwarz, Augenbrauen- 
streifen weiss; Nacken und Bürzel grau. Obere Flügeldecken weiss, schwarz 
gefleckt, die äussersten der zweiten Ordnung weiss gespitzt. Erste bis achte 
Schwinge* schwarz mit weissem Saume, die neunte bis achtzehnte vor der 
Spitze und am hinteren Rande weiss gefleckt. Schwanzfedern schwarz , mit 
Ausnahme der zwei mittelsten, weiss geendet, die äussersten jederseits weiss 
gerandet. Uebrige obere Körpertheile schwarz, die unteren weiss. 

2 ad (nach Lesson). Ockerfarben, die Flügeldecken, einige Schwingen 
und die Enden der Schwanzfedern schwärzlich. 

Schnabel und Füsse bleifarben. 

Nach Forster (Muscicapa lutea). Kopf rothgelb, Hals, Brust, Man- 
tel und Vorderrücken gelb, Hinterrücken und Bürzel schwarz, Unterleib 
weiss. Flügel braun, die Federn gelb gerandet. Schwingen braun, an Basis 
gelb gerandet. Schwanzfedern gelb, braun gespitzt. 

Schnabel blass, mit bräunlicher Spitze; Füsse bleifarben; Iris dunkel- 
braun. 

Forster beschreibt noch eine Varietät von Waitaho (Marquesas): Kopf 
schwarz; Brust, Hals und Bürzel weiss, Unterleib blassgelb. Erste bis vierte 
Schwinge schwarz, mit weissem Saume und weissem Fleck an Basis der 
Innenfahne. Flügeldecken schwarz, die der Schwingen zweiter Ordnung weiss 
gefleckt. Schwanzfedern weiss, die fünfte und sechste jederseits innen braun 
gefleckt; Schäfte schwarz. 

Schnabel blass blauschwärzlich; Füsse blauschwarz; Nägel blass; Iris 
blauschwarz. 

Diese Beschreibung bezieht sich ohne Zweifel auf einen Vogel im Ueber- 
gangskleide. 

Cassin beschreibt die verschiedenen Kleider : 

Adult male? Kopf und Brust schwarz, Endhälfte der Flügel dunkel- 
braun; alle übrigen Theile, einschliesslich des Rückens, der Flügeldecken, des 
Unterleibes und Schwanzes, weiss. 

Schnabel und Füsse hellhornfarben. 


92 Monarcha nigra. 


Younger male? Das ganze Gefieder glänzend schwarz. 

® Rostfarben; Bürzel, Enddrittel der Schwingen, die Innenfahne der- 
selben und Schwanzendhälfte dunkelbraun, etwas in’s Röthliche auf der letz- 
teren. Innenfahne der ersten Schwingen weiss gerandet. 

Länge. ci 64”. Fl. 36. "Schw. 246 . 7.51. » D.113074-Otäheit, 

Wie bei den verwandten moluckischen und oceanischen Arten findet 
auch bei dieser eine auffallende (reschlechts- und Altersverschiedenheit statt, 
deren genauen Verlauf wir jedoch noch nicht so genau kennen, wie wol zu 
wiinschen wäre. 

Nach Forster, dessen Ansicht wir am meisten beitreten möchten, und 
die auch Peale theilt, wären die einfarbig schwarzen Exemplare alte J}, 
während die weiss und schwarzen, die Lesson für alte J}, erklärt, 22 wären, 
Cassin beschreibt sogar das alte }, als weiss, nur mit schwarzem Kopfe und 
schwarzer Brust. Die ockerfarbigen (gelben oder rostrothen) Exemplare sind 
nach Lesson, dessen Angaben auf anatomischen Untersuchungen beruhen, 
bestimmt 2. Peale, der am besten Gelegenheit hatte uns über diese wich- 
tigen Punkte aufzuklären, unterlässt dies leider, so dass Cassin seine Ge- 
schlechtsangaben mit ? begleiten muss. 

Uebrigens ist die individuelle Variabilität in der Färbung so gross, dass 
Peale, ausgenommen die ganz schwarzen Exemplare, nicht zwei völlig gleiche 
Individuen zu sehen bekam. 

M, nigra ist weit über die oceanische Inselwelt verbreitet, indem sie 
auf den Tonga-, Gesellschafts- und Marquesas - Inseln nachgewiesen wurde. 
Forster beobachtete die Art auf Tahit, Tongatabu und St. Christina oder 
Waitahoo der Marquesas-Gruppe. Auf letzteren Inseln wurde die Art später 
auch durch Edelestan Jardin nachgewiesen. Lesson beobachtete die Art auf 
Tahiti, de Blosseville auf Maupiti (Maurau oder Marna) im Gesellschafts- 
Archipel, 

Nach Peale ist es einer der gewöhnlichsten Vögel Tahitis. Dennoch 
giebt der Reisende keine Nachrichten in Betreff der Lebensweise und durch 
Lesson erfahren wir nur, dass die Art meist auf Bäumen lebt und sich von 


Inseeten nährt. 


Myiagra albiventris. 93 


sp. 41. Myiagra albiventris. (Peale.) 


WERT. (Rad) 


Platyrhynehus albiventris. Peale. Un. St. Expl. (1848.) p. 103. pl. 27. 
f. 3. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852.) p. 101. — id. Platygnathus albiventris. 
p. 133. — Myiagra rubecula. Cass, Un. St. Expl. Exp. (1858.) p. 149. — 
? Myiagra latirostris. Bp. Consp. 1. (1850.) p. 321. — Myiagra albiventris. 
G. R. Gray. B. Trop. Isl. 1859. p. 18. — 
? Platyrhynque oe6anien. Hombr. et Jacqu. voy. Pöle sud. pl. 12. bis £. 1. 
(&) et 2. (2). — Myiagra oceanica. Jaequ. et Puch. voy. Pöle sud. Zool. IL. 
(1853.) p. 77. — G.R.Gray. B. Trop. Isl. p. 18. — 


Colei, Eingeborne von Upolu (Gräffe.) 


Ad. Supra nigra, nitore metallico virescente; mento 
juguloque laete ferrugineis; abdomine toto albo; remigibus et 
rectrieibus pure nigris; subalaribus et subcaudalibus albis; 
rostro nigro-caerulescente; pedibus plumbeo-nigricantibus; iride 
brunnea. 

Mong.o%.. Trost? or, al, Auen caud. 219; Cars. 7. 


Foem. Pileo obscure cinerero; gutture minus laete rufo. 


Upolu, Samoa-Ins. (Bremer Mus.) 


L ad. Oberkopf, Strich unter'm Auge vom Mundwinkel an, Ohrgegend, 
Hinterhals und Halsseiten, sowie Schultern, Mantel und übrige obere "Theile 
dunkelschwarz, mit stahlgrünem Schein , letzterer auf dem Oberkopfe am leb- 
haftesten. Ein schmaler Zügelstreif erscheint mehr sammtschwarz. Flügel 
und Schwanz glänzend schwarz, unterseits mattschwarz; die oberen Flügel- 
decken mit deutlichen schwarzen, stahlgrün überlaufenen Endrändern. Kinn, 
Kehle und Kropf lebhaft rostroth, welche Farbe sich bis auf die untere 
Backengegend und die Halsseiten ausdehnt; die seitlichen Kropffedern grau- 
schwarz, am Ende stahlgrün. Vom Kropf an die übrige Unterseite , nebst 
den unteren Schwanz- und Flügeldecken rein weiss. 

Schnabel glänzend schwarz ; bleifarben überlaufen ; Füsse hornschwarz, 

Schnabel im Leben hellblau; Iris braun. (Peale). — 

Ein Exemplar von Samoa (Collect. Godeffroy) ganz ebenso, 

Das 2 (welches wir bisher nicht untersuchen konnten) unterscheidet 
sich, nach Peale, vom |, dadurch, dass der Oberkopf statt schwarz dunkel- 
grau und dass das Rostroth auf Kehle und Kropf nicht so lebhaft ist. 


Im Uebrigen variirt diese Species nur wenig. 


94 Myiagra albiventris. 
Länge. Fl. Schw. F. Schnabelbreite. L. 
BB BUT U BR N DEE TI Thon 
2 Tanya ka are 


58 241 25 44 3 7 2 plumbea Vig. NeuHoll. 
6 — 24 5 — 8 oceanica. Nach Puch, 

6 BAR 22 H _ — Ba ER SR = 2:5 © 
64 3.08 3 5 34 7 nitida. Neu Holl. 


Diese Art wurde von Peale in den schattigen Wäldern der Samoa-Inseln 
aufgefunden. Dr. Gräffe sandte sie, in wenigen Exemplaren, ebendaher und 
zwar von Upolu ein. Nach Cassin würde sich die Verbreitung aber auch bis 
Nord-Australien (M. latirostris. Gould.) und Van Diemensland (M. nitida. Gould.) 
erstrecken, ja, wenn M. oceanica. (Puch.) wirklich mit unserer Species identisch 
sein sollte, sogar bis auf die Gruppe der Carolinen (Hoguleu\, also über ein 
enormes Gebiet. 

Im Hinblick auf die grosse Unsicherheit, welche gerade in dem Genus 
Myiagra, schon wegen der Verschiedenheit der Geschlechter, herrscht und die 
nur durch eine monographische Bearbeitung, unter Benutzung wichtiger Typen 
und eines ansehnlichen Materials, befriedigend gelöst werden wird, können 
wir uns der Ansicht Cassins, als wäre die Myiagra-Art der Samoa-Inseln mit 
den neuholländischen (latirostris et nitida. Gould) identisch, noch nicht völlig 
anschliessen, ebensowenig seiner synonimistischen Darstellung über diese Art. 

Cassin hält nämlich den Vogel von Samoa mit Bestimmtheit für den 
Todus rubecula. Lath. (Ind. Orn. Supp. 1801. p. 32), und die Myiagra rubeeu- 
loides. Vig. (Trans. Linn. Soc. XV. p. 253), die indess beide als Q ohne Zweifel 
zu M. plumbea. Vig. (l. ec. p. 254) gehören. 

Diese Art, bei der sich das I (plumbea) durch bleifarbene, grünschil- 
lernde Kehl- und Brustpartie von dem @ (rubecula Lath. —= rubeeuloides Vig.), 
welches diese T'heile rostroth gefärbt hat, auszeichnet, unterscheidet sich von 
unsern Samoa-Exemplaren nicht allein durch bläulichgraue Oberseite, sondern 
auch in den plastischen Verhältnissen, indem sie ansehnlich grösser ist, dabei 
aber einen schwächeren Schnabel besitzt, der sogleich durch seine viel gerin- 
gere Breite auffällt. Ueber diese plastischen Verschiedenheiten, welche so sehr 
berücksichtigt zu werden verdienen, giebt uns leider Goulds grosses Werk 
(ebenso sein neues „Handbook“) keine Auskunft. Wir wagen es daher nicht 
mit Cassin M. latirostris, Gould. von Nord- Australien auf unsere Samoa-Art 
zu deuten, umsomehr da die Beschreibung ‚upper surface dark bluish grey“ 


nicht eben sonderlich übereinstimmt. 


Myiagra castaneiventris. 95 


Wenn Cassiın vollends M. nitida. Gould, von Van-Dimensland und Süd- 
Australien, mit albiventris. Peale, vereinigt, so müssen wir Dies als durchaus 
irrthümlich bezeichnen , indem, wie die beigegebenen Maasse eines Exemplars 
der Bremer Sammlung beweisen , diese Art durch ihre Grösse gänzlich ab- 
weicht. Ueberdies könnte auch nur das 2 von nitida bezüglich der Färbung, 
die mit der des J von albiventris sehr übereinstimmt, in Vergleichung ge- 
bracht werden. 

Die Frage, ob Myiagra oceanica. Hombr. et Jacqu. (voy. Pöle sud) von 
den Carolinen, welche Cassin mit Stillschweigen übergeht, wirklich zu albi- 
ventris gehört, können wir, wegen Mangel an Exemplaren, ebenfalls nicht be- 
friedigend lösen. Nach der Beschreibung in der Südpolreise zu schliessen, 
muss diese Art allerdings äusserst verwandt sein, erscheint aber auf der Ab- 
bildung oberseits mehr schwarzgrau und ansehnlich grösser. 

Die beigegebene Abbildung wird jedenfalls am besten zur Kenntniss 


dieser central-polynesischen Art beitragen. 


sp. 42. Myiagra Ccastaneiventris. (J. Verr.) 
t.IX. £.2. (D ad.) et 3. (9). 


Monarcha castaneiventris. Verr. Rev. et Mag. Zool. 1858. p. —. Myiagra 
rufiventris. D. G. Elliot. Ibis I. (1859.) p. 393. (4). Platyrhynehus vanicorensis. 
Peale. Un. St. Exp. (1848.) p. 102. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852.) p. 101. — 
id. Platygnathus vanicorensis. p.132. — Myiagra vanicorensis. Cass. Un. St. 
Exp. (1858.) p. 148. — Museicapa vanicorensis. G. R. Gray. Gen. of B. I. p. 263. 
— Monarcha castaneiventris. G. R. Gray. B. of Trop. Isl. 1859. p. 19. — 

? Platyrhynchus vanicorensis. Quoy. et Gaim. voy. l’Astrol. Zool. I, 
(1830.) p. 183. pL.V. £1. — 

Ad. Capite collo jugulogue totis nigris, nitore metallico 
virescente; dorso, scapularibus et uropygio obscure cinerascen- 
tibus; remigibus fuscescente-nigris, minoribus dorsi colore mar- 
ginatis; rectrieibus nigris, intermediis exceptis, intus albo-lim- 
batis; margine externo vix conspieue cinerascentibus; pectore 
et abdomine castaneo-rufis, hoc multo pallidiore; subalaribus 
dilute rufo-albidis; rostro et pedibus nigris. 

Long. 54°; rostr. 6‘; al. 28; caud. 1"9'*, tars, 7 


96 Myiagra castaneiventris. 


Foem. Gutture albido, rufescente-lavato; pectore et 
abdomine pallidius rufis; capitis nitore metallico pallidiore, 
vix ullo. 

Samoa-Ins. (Bremer Mus.) 

L ad. Ganze Kopf, Hals, Kinn, Kehle und Kropf schwarz mit lebhaf- 
tem stahlgrünen Glanz, Mantel und Schultern blasser, mehr schwarzgrau mit 
schwächerem stahlgrünen Schein, Bürzel und obere Schwanzdecken noch deut- 
licher grau, Obere Flügeldeckfedern schwarz mit stahlgrünen Endrändern. 
Schwingen und Schwanz glänzend schwarz, unterseits matt grauschwarz; die 
Schwingen zweiter Ordnung an Aussenfahne sehr schmal fahlgrau gesäumt. 
Die Schwingen an Innenfahne mit fahlweissem schmalen Saume. Brust und 
Brustseiten dunkel rostroth, die übrigen unteren Theile allmälig lichter , so 
dass die unteren Schwanzdecken nur noch einen ganz schwachen rostfarbenen 
Anflug haben und daher fast weissfahl erscheinen. Die unteren Flügeldecken 
blass rostfarben ; die kleinen Flügeldecken längs Handrand fast weiss. 

Schnabel glänzend schwarz; Füsse hornschwarz. 

Drei Z von Upolu, Samoa, (Collect. Godeffroy) ganz ebenso. 

Samoa, (Bremer Mus.) 

® ad. Oberkopf schwarz, stahlgrün scheinend; übrige Oberseite düster 
schwärzlichgrau, auf dem Bürzel am hellsten. Flügeldecken , Schwingen und 
Schwanz dunkel braunschwarz, die letzten Schwingen zweiter Ordnung und 
ihre Deckfedern an Aussenfahne heller, braungrau gesäumt. Schwingen an 
Innenfahne schmal , aber deutlich weiss gesäumt. Schwingen und Schwanz 
unterseits grauschwärzlich. Ein schmaler Zügelstreif vom Nasenloch bis Auge 
matt grau, Unterseite rostroth, auf der Brust am dunkelsten ; Kinn und 
Kehle, sowie die unteren Flügeldecken weiss. 

Schnabel und Füsse wie beim &. 


Vier & von Ovalou, Viti, (Colleet. Godeffroy) gang ebenso. 


Länge Fl. Schw. F. Schnabelbr. L. 
Por KL gu Zaugn, Ju yen ee ah vn r 

44 264 —2 74 111 — 21 5 —54 34 74 ® 
vanicorensis 2 1 Ye) 5 zur 8 


Nach Quoy. et Gaim. 
In den plastischen Verhältnissen stimmt diese Art ganz mit M. albiven- 


tris überein, namentlich auch was die Grösse und auffallende Breite des Schna- 
bels anbelangt, sie unterscheidet sich aber hinlänglich durch die Färbung, in- 


dem sich das 4 durch schwarzgrüne Kehle und Kropf, das @ dürch rostrothe 


Pe Far, 
De 


Merula vanicorensis. 9% 


Unterseite auszeichnet. Letzteres steht, wegen der mehr grauen Oberseite, 
dem 2 von M. plumbea. Vig. nahe, lässt sich aber an dem Weiss des Kinns 
und der Oberkehle und dem schwarzgrünen Kopf leicht erkennen, 

Peale sammelte die Art auf den Viti-Inseln, ebenso Dr. Gräffe (auf 
Viti-Levu und Ovalou); letzterer ausserdem noch auf den Samoa-Inseln (Upolu). 
Nachrichten über dieselbe fehlen durchaus. 

Wie schon Cassin bemerkt, lässt sich die Gleichartigkeit der Samoa- 
vögel mit dem von Quoy und Gaimard beschriebenen und abgebildeten Pla- 
tyrhynchus vanieorensis®) von Vanicoro, St. Cruz-Gruppe, keineswegs so be- 
stimmt nachweisen, wie es wohl zu wünschen wäre. Zunächst verdient es 
Beachtung, dass vanicorensis bedeutend kleiner ist. Was die Färbung anbe- 
langt, so stimmt sie wol im Allgemeinen mit den Samoavögeln überein, allein 
während es im Text heisst: „les plumes de la tete et de la gorge sont d’un 
bleu fone& d’acier bruni; le dos est d’un noir bleuätre‘“ sind diese Partien 
auf der Abbildung dunkelgrün dargestellt. Bei solchen Widersprüchen  hiel- 
ten wir es für angemessener der zweifellosen Beschreibung Verreaux’s die 


Priorität zuzuerkennen. 


sp. 43. Merula vanicorensis. (Quoy et Gaim.) 


EEE). 

Turdus vanicorensis. Quoy et Gaim. voy. Astrol. Zool. I. (1830.) p. 188 
pl. VII. £.2. — Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848.) p. —. — Hartl. Wiegm. 
Arch. (1852.) p. 99. — Geoeichla vanicorensis. Bp. Consp. I. p. 268. — Merula 
vanicorensis. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858.) p. 158. — G.R. Gray. B. Trop. 
Isl. (1859.) p. 16. — 


Tutu-malili, Eingeborne von Upolu. (Gräffe.) 
Mas ad. Tota unicolor fuliginoso-fusca, rostro et pedi- 
bus laete flavis; iride nigricante. 
Homer. Bing vostr. 8 al, 311; caud. 249%: Tara, 13% 
Upolu, Samoa-Ins. (Bremer Mus.) 
& Das ganze Gefieder durchaus glänzend rauchschwarz; nur die ersten 
Schwingen an Endhälfte der Aussenfahne mit einem sehr schmalen mattbräun- 


lich verwaschenen Saume, 


*) In Bonaparte’s Conspeetus wird dieser Vogel vergessen, 


| 


98 Merula vanicorensis. 


Schnabel, Füsse, Zehen und Nägel schön horngelb. Iris schwarz. (Gräffe.) 
Im Leben Schnabel und Füsse orangefarben. 

Exemplare von Upolu, (Collect. Godeffroy) ganz ebenso. 

Länge 74,’ P1.3412 Schw. 276%, E18". :1312339% 
3 10 25 7 13 

Wie Quoy und Gaimard angeben sind beide Geschlechter gleichgefärbt ; 
nur die Männchen etwas dunkler. Ueber das Jugendkleid besitzen wir da- 
gegen noch keine bestimmten Nachrichten, obwohl sich erwarten lässt, dass 
dasselbe, wie bei den verwandten Arten, abweichend sein wird. 

Die Beschreibung, welche Quoy und Gaimard von dieser Art entwerfen, 
passt insofern nicht auf unsere Samoa-Exemplare, alsin derselben gesagt wird: 
„die unteren Schwanzdecken mit Weiss gebändert,‘“ was wir bisher an keinem 
Exemplare bemerkten. Nach der Abbildung im Atlas der Astrolabe zu ur- 
theilen, welche beiläufig bemerkt nichts Weisses an den unteren Schwanz- 
decken zeigt, scheint ein jüngerer Vogel als Vorlage gedient zu haben. Die 
Federn der unteren Theile haben nämlich hellere Endränder. 

Quoy und Gaimard entdeckten diese Amsel in den Wäldern der Insel 
Vanicoro, St. Cruz-Gruppe. 

Peale traf sie im Innern von Upolu (Samoa-Gruppe) nahe bei dem 
Dorfe Alua, während des Monats November, an. Er berichtet nur, dass die 
Art in den schattigen Wäldern sehr zurückgezogen lebt und einen kräftigen 
und angenehmen Gesang hören lassen soll. — Die Exemplare, welche Dr. 
Gräffe einsandte, stammen sämmtlich von Upolu. 

Ueber Nestbau und Brutgeschäft fehlen alle Nachrichten, dagegen er- 
hielten wir aus dem Museum Godeffroy das bisher noch unbekannte Ei dieses 
Vogels, durch Dr. Gräffe von Upolu eingesandt. 

Dasselbe ist in Färbung, Gestalt und Korn durchaus drosselartig und 
ähnelt ausserordentlich manchen Eiern von Turdus pilaris (T'hienem. t. 24. 19.b.) 
oder T. viseivorus (T'hienem. t. 24.11. b.), nur ist die Fleckenzeichnung im 
Allgemeinen ausgedehnter. Der Grundton ist ein helles, aber schmutziges 
Grün, welches kaum etwas in’s Bläuliche scheint. Dieser Grundton ist mit 
sehr grossen unregelmässigen Flecken und kleineren mehr runden rothbraunen 
Punkten verziert, die sich ziemlich gleichmässig über die ganze Oberfläche 
vertheilen, obwohl sie gegen das stumpfe Ende verhältnissmässig am dichtesten 
stehen. Neben diesen rothbraunen Flecken treten, obwohl minder zahlreich, 
noch grauröthliche auf, die aber sehr verwaschen sind. — Länge 13“, 


Breite 94, 


Erythrura Pealei. 99 


Nach Dr. Gräffe's Angaben enthält das Nest 2—3 Eier. 
Der im Verhältniss zum Körper etwas kurze Schwanz unterscheidet 
diese Amsel, welche sich in der Färbung durchaus der unsrigen anschliesst, 


sehr leicht. 


sp. 4. Eryihrura‘) Pealei. Hartl. 


Geospiza prasina. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848.) p. 116. pl. 31. f. 3. — 
Erythrura Pealii. Hartl. Wiegm. Arch, t. Naturg. (1852,.) p. 104. — id. Proc. 
Z.S. (1858.) p.462. — Erythrura Pealei. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858.) 
p. 138. pl. VII. £. 1. — Amblynura Pealei. Reichb. Vollständ. Naturg. Sing- 
vögel. Liefer, I—III. p. 32. t. XI. f. 93.94. — Amadina Pealii. Gray. B. Trop. 
Is], ‚8.27. — 

Siti, Eingeb. von Viti. (Gräffe.) 


Ad. Saturate viridis, subtus laetius et dilutius tincta; 
sineipite, genis et regione parotica, caudae brunneo-olivaceae 
teetricibus superioribus et rectricum intermediarum marginibus 
externis laete coceineis; mento nigricante, gula intense cyaneo 
adumbrata; subalaribus pallide viridibus; remigibus majoribus 
fusco-nigricantibus, extus viridi limbatis; subeaudalibus viridi- 


bus; rostro plumbeo-nigricante; pedibus pallidis; iride brunnea. 


Long. eirca 4"; vostr. 4"; al. 2”1; caud. 14“; tars, 7. 


Viti-Levu, Viti-Ins. (Bremer Mus.) 

& ad. Dunkelgrasgrün ; Oberkopf, Backen und Öhrgegend dunkel 
scharlachroth, ebenso die oberen Schwanzdecken. Kinn schwärzlich, Kehle 
schön blau verwaschen. Schwingen braunschwarz, die der ersten Ordnung an 
Anussenfahne grün gerandet, die der zweiten Ordnung auf der ganzen Aussen- 
fahne grün, Schwingen an Innenfalme blasser gerandet. Untere Flügeldecken 
blassgrün. Schwanzfedern braunschwarz, an Aussenfahne und Ende grünlich 
gerandet, die mittelsten Federn mit röthlichen Aussensäumen, Schwingen und 


Schwanz unterseits schwarz. 


*) Swains Class. of B. I. (1837.) p. 280. (Type Loxia prasina Sparrm.) — Reichenbach 
bildet aus den beiden oceanischen Arten, wegen des kurzen, breiten abgerundeten Schwanzes die 


Gattung Amblymıra, Stummelschwanz. 


100 Erythrura eyanovirens. 


Schnabel hornschwarz; Füsse hellhornbräunlich, Nägel dunkler, Iris 
braun. (Gräffe. Peale). — 

Nach Cassin’s Abbildung und Beschreibung ist (am recht alten Vogel) 
nicht blos die Kehle, sondern auch die Brust licht blau, ebenso der Unterleib 
schwach bläulich angeflogen. 

Das in Cassin’s Atlas linker Hand abgebildete Exemplar zeigt den gan- 
zen Schwanz roth, den Hinterkopf schwärzlich und den Schnabel bleiblau, 
Besonderheiten die jedenfalls durch unrichtige Colorirung entstanden sind. 

Länge ‘ec. 3°'9,. Fl. 21”. ‚Schw. 124%.) PA HEN TH 

Ueber die Geschlechts - und Altersverschiedenheiten giebt Peale keine 
Auskunft, ebenso wenig erfuhren wir darüber etwas durch Dr. Gräffe. — 

Dieser niedliche Fink scheint den Viti-Inseln eigenthümlich zu sein, wo 
er durch Peale von Venua-Levu, durch Dr. Gräffe von Viti-Levu nachge- 
wiesen wurde. 

Peale berichtet über die Art: „In den trockenen, offenen mit Casuari- 
nenbäumen besetzten Gegenden der Insel häufig. Hält sich meist, in kleinen 
Flügen, auf dem Grunde auf. Die Stimme ist gewöhnlich schrillend, zuwei- 


len aber angenehm zwitschernd.‘ 


sp. 45. Erythrura cyanovirens. (Peale.) 
t. IX. £.4. (jun.) — 


Geospiza eyanovirens. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 117. pl. 31. 
f. 4. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 104. — Erythrura Pucherani. 


Bp. Consp. av. I. (1850) p. 457. — Erythrura Pucheranii et cyanovirens. 
Hartl. Proe. Z.8. 1858. p. 462. — Erythrura cyanovirens. Cass. Un. St. Expl. 
Exp. (1858) p. 137. pl. VIII. £.2. — Amblynura eyanovirens. Reichb. Voll- 
ständ. Naturg. Singvögel. Liefer. I—-II. p. 32. t.XI. f. 95. — id. Erythrura 
Pucherani. p. 34. — Amadina ceyanovirens et Pucherani, G. R. Gray. B. Trop. 
Isl. p. 27. 28. — 


Ad. Pileo toto et capitis lateribus intense coccineis; cer- 
vice, colli lateribus, gutture pectoreque superiore pulchre et 
dilute eyaneis; corpore reliquo glaucescente - viridi; remigibus 
fuseis, viridi-marginatis; tecetrieibus caudae superioribus rec- 
trieibusque intermediis obscure rubentibus, reliquis fuseis, 


Be BER 


Erythrura cyanovirens. 101 


margine externo rubentibus; rostro obscuro; pedibus pallidiori- 
bus; iride brunnea. 
Long. 4.2; rostr. 5°; al. 22; caud. 12%; tars. 84%. 
Jun. Obsolete caerulescente-viridis, capite colloque totis 


sordide caerulescentibus; abdomine medio grisescente. 


Alter Vogel. (Nach Cassin.) 

Ober- und Hinterkopf nebst Kopfseiten dunkel scharlachroth. Nacken, 
Halsseiten, Kehle und Brust schön hellblau, übrige Ober- und Unterseite grün 
mit einem bläulicehen Anfluge. Schwingen dunkelbraun, mit grüner Aussen- 
fahne. Obere Schwanzdecken braunroth, ebenso die zwei mittelsten Schwanz- 
federn, die übrigen dunkelbraun, mit rothen Säumen an Aussenfahne. 

Schnabel dunkel, Füsse heller; Iris braun. (Peale.) Cassin’s Abbildung 
zeigt eine bleiblaue Schnabelfärbung. 

Jüngerer Vogel, Upolu, Samoa (Collect. Godeffroy.) 

Kopf, Hals, Kehle und Kropf unrein blau, mit einem schwachen grün- 
lichen Schein, auf Kopfseiten und Kehlmitte graulich verwaschen; übrige 
obere und untere Theile dunkelgrün, mit einem schwachen bläulichen An- 
fluge, der auf dem Mantel am deutlichsten hervortritt. Bauchmitte etwas 
graulich. 

Flügeldecken grün, an Basis olivenbraun. Schwingen schwarzbraun, 
die der ersten Ordnung an Aussenfahne schmal grünlich gesäumt, die der 
zweiten auf der ganzen Aussenfahne grün. Untere Flügeldecken fahl rost- 
farben. Schwanzfedern braunschwarz, mit grünlichen Aussensäumen. Obere 
Schwanzdecken matt bräunlichroth, ebensolche, aber fahlere sehr schmale End- 
säume an den Federn der Stirn und des Oberkopfes. 

Schnabel hornschwarz; Füsse und Nägel braunschwarz. 

Danger aa EL 272, Schw: 124 27.5% SE, 

Wir sahen unter den Sendungen Dr. Gräffe’s bisher nur dies eine, oben 
beschriebene Exemplar, welches um so interessanter für die Wissenschaft ist, 
weil es uns das bisher unbekannte Jugendkleid kennen lehrt. Der bläuliche 
Anflug, sowie die dunklen Füsse unterscheiden schon den jungen Vogel hin- 
länglich von E. Pealei. Der alte Vogel, bei dem das Blau im Gefieder 
noch deutlicher hervortritt, ist noch mehr abweichend. Ueberdies zeigt E. 
cyanovirens stärkere Körperverhältnisse, namentlich fällt der dickere, längere 
Schnabel; dessen Firste mehr gekrümmt ist und die kräftigeren Extremitä- 


ten auf. 


102 j Amadina optata. 


Bonaparte’s E. Pucherani aus Oceanien gehört, ohne allen Zweifel, zu 
dieser Art. 

E. cyanovirens vertritt Pealei auf der Samoa-Gruppe, wo sie von Peale 
und Dr. Gräffe auf Upolu eingesammelt wurde. Die Art ist indess ziemlich 
selten und findet sich nur in den offenen Gegenden der Insel. Man sieht sie, 


wie die vorige Art, meist am Erdboden, selten in den Zweigen der Bäume. 


sp. 46. Amadina optata. Nob. 


ER. 

Jun. Supra sordide olivascens, pileo cinerascente; capi- 
tis lateribus, mento et gula sordide albidis; gastraeo reliquo 
brunneo-albescente; cauda nigra; tectrieibus caudae superio- 
ribus obscure rubris; rostro nigro, basi rufescente; pedibus 
corneo-albidis. 

Long. ce. 33“; al. 1”11‘'; caud. 19‘; rostr. 4’; tars. 63. 
; Upolu, Samoa-Inseln (Collect. Godeffroy.) 

Oberseite schmutzig olivengrün, die Federn an der Basis grau. Ober- 
kopf grau. Schwingen mattschwarzbraun, an der Aussenfahne olivengrün 
gerandet. Kopfseiten, Kinn und Kehle schmutzig graulichweiss, übrige Unter- 
seite und untere Flügeldecken bräunlich fahlweiss. Schwanzfedern schwarz. 
Obere Schwanzdecken dunkelroth. An der Basis des Oberschnabels einzelne 
rothe Federchen. 

Schnabel schwarz, an der Basis röthlichbraun;; Füsse hellhornweiss. 
Länge c. 32“. Fl. 1”11“. Mitt. Schw. 17. Aeuss. Schw. 14%. F. 4. 
Schnabelhöhe an Basis. 34“. L. 64°. 

Wir sahen bisher unter den Sendungen Dr. Gräffe’s nur das Eine eben 
beschriebene Exemplar, jedenfalls noch ein jüngerer Vogel. Im ausgefärbten 
Kleide dürfte das Roth am Mundwinkel eine bestimmte Zeichnung bilden. 

Diese für die Ornis Central- Polynesiens neue und höchst interessante 
Finkenart, hat grosse Aehnlichkeit mit A. temporalis von Neu Holland, unter- 
scheidet sich aber durch die helle Färbung des Kinns, der Kehle und Kopf- 
seiten. Alte Vögel werden jedenfalls noch durchgreifendere Unterscheidungs- 


kennzeichen bieten. 


Aplonis tabuensis. 103 


sp. 47. Aplonis tabuensis. (6Gml.) 
t.X. £.2. (ad) et t.I. f.4. (Ei.) 


Tabuan Shrike Lath. Syn. I. p. 164. — Lanius tabuensis. Gml. S. 
N.1.(1788) p. 306. - Lath. Ind. Orn. p. 75. No. 34. — Bechst. Lath. Uebers. I. 
(1793) p. 149. - id. vol. IV. p. 61. — Vieill. Ene. Meth. II. p. 738. — 


Aplonis marginata. Gould. Proc. Z. 8. 1836. p. 73. — 

Lamprotornis fusea. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 110. pl. 30. f. 2. 
— Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 103. — id. Aplonis marginalıs. 
p. 152. — Aplonis marginata. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 125. pl. VII. 
f. 1. —— Aplonis tabuensis et Cassini. @. R. Gray. Proc. Z. 5. (1859) p. 169. 
— id. B. Trop. Isl. (1859) p. 26. — 

Ad. Üorpore supra, alis et cauda fuscis, pileo et capitis 
lateribus parum intensius tinctis; dorsi plumarum scapis palli- 
dis; remigibus primariis nigricantibus, minoribus 1—5 extus 
albo-marginatis, fasciam angustam longitudimalem formantibus; 
subtus sordide albidus, subflavescens; gutture, pectore et epi- 
gastrio olivaceo -grisescente longitudinaliter variegatis; gula, 
crisso et subcaudalibus immaculatis; subalaribus albis; rostro 
brunneo, medio pallidiore; pedibus pallide corneis; iride 
aurantiaca. 


Long. 64”; rostr. 8°; al.38‘;, caud. 2; tars. 11°. 


Ovalou, Viti-Ins. (Bremer Museum.) 

Alt. Oberseite, Flügel und Schwanz dunkel olivenbraun, Kopf und 
Kopfseiten dunkler und die Federenden hier unter gewissem Licht metallisch 
grün scheinend. Schwingen erster Ordnung an Aussenfahne schwarz, ihre 
Deckfedern mit grünlichem Metallglanz. Die ersten fünf Schwingen zweiter 
Ordnung an Basishälfte fahlweiss gerandet, daher eine helle Längsbinde auf 
dem Flügel. Die Schäfte der oberen Theile fahlweiss, daher auf Mantel, 
Schultern, Rücken, Bürzel und oberen Schwanzdecken feine weissliche Längs- 
strichelehen. Unterseite schmutzig fahlweiss, die Federn auf Kropf, Brust 
und Oberbauch mit olivenfahlbraunen Aussenrändern, weshalb diese Theile 
von letzterer Farbe erscheinen, mit fahlweissen Längsstrichen. Untere Flügel- 
decken schmutzig weiss. Schwingen und Schwanz unterseits schwarzgrau. 

Schnabel schwarzbraun, in der Mitte heller, hornbraun; Füsse und Nägel 
hornschwarzgrau. Im Leben Schnabel und Füsse dunkel röthlich, Iris orange- 
farben. (Peale). — 


104 Aplonis tabuensis, 


Beide Geschlechter (nach Peale) gleich; nur bemerkt man beim ® nichts 
von Metallschimmer auf den Kopf- und Halsfedern. 
Länge. Fl. Schw. F. L. 
0, 0 2 BAD a a ep el 2 
3.8 21 7 114 
Die Beschreibung , welche Latham von seinem Lanius tabuensis, nach 
einem Exemplare von den Freundschafts-Inseln im Leverian-Museum, entwirft, 
passt, wie wir schon früher aussprachen, so trefflich auf unseren Vogel, dass 
wir keinen Anstand nehmen Latham’s Priorität anzuerkennen. Leichte Ab- 
weichungen in der Bezeichnung der Farbentöne halten uns eben so wenig da- 
von ab, als die Verschiedenheit in der Grösse (denn Latham giebt die Länge 
auf 83° =. 8‘ Paris. M. an), weil wir aus Erfahrung wissen, dass man mit 
den Angaben der älteren Auctoren nicht allzu serupolös verfahren muss. 
Weit weniger als Latham’s Beschreibung seines Lanius tabuensis stimmt die 
von Aplonis marginata. Gould. mit unserm Vogel überein. Dennoch hält Gray 
beide, und mit Recht, für gleichartig, trennt aber, ohne seine Gründe geltend 
zu machen, die von Peale als neu aufgestellte Art ab, und giebt ihr, da schon 
eine ältere fusca (Gould) in dem Genus existirt, den Namen Cassini. 
Wir finden, wie gesagt keinen festen Anhalt, um die Vögel von den 
Freundschafts- «und Viti- Inseln specifisch zu trennen und stützen uns dabei 
namentlich mit auf Cassin, der von beiden Localitäten Exemplare untersuchen 


konnte und sie nicht zu sondern vermag. 


A. tabuensis wurde durch Peale auf den Viti- und Freundschafts-Inseln 
gefunden. Von letzterer Localität stammt auch Gould’s A. marginata, durch 
Mathews eingesandt. Gräffe sammelte die Art auf Viti (Ovalou) und den 
Wallis-Inseln (Usa). — 

Nach Peale ist A. tabuensis keineswegs selten, hat drosselartige Manie- 
ren und singt sehr angenehm. Man sieht ihn oft in der Nähe von cultivirten 
Feldern. 

Ueber das Brutgeschäft sind wir nicht im Stande Mittheilungen zu 
machen, da alle Nachrichten hierüber fehlen, wir müssen uns daher auf die 
Beschreibung des Eies beschränken, welches unser Museum dem Museum 
Godeffroy in Hamburg zu verdanken hat. — 

Dieses Ei ist sehr eigenthümlich indem es in der Färbung keineswegs, 
wie man vermuthen sollte, an Staar- oder Drosseleier mahnt, sondern viel- 
mehr an Corvus-Eier. In Grösse und Form kommt es am meisten mit Eiern 


von Lanius collurio überein, nur ist der Spitzentheil mehr zugerundet. Das 


Aplonis brevirostris. 105 


Korn ist sehr fein und zeigt keine Poren, dagegen glänzt die Oberfläche 
etwas. Die Grundfarbe des Eies ist ein mattes Hellgrün, welches sehr wenig 
in’s Bläuliche zieht. Auf diesem Grundtone sind über die ganze Fläche des 
Eies zahlreiche bräunliche und mattere graue Strichelchen und Punkte ver- 
theilt, die zuweilen zusammenfliessen und dann grössere Flecken bilden. 
Länge 94‘. Breite 7’. 

Cassin’s Abbildung ist sehr wenig getreu, sogar unrichtig, wesshalb wir 
es nöthig erachteten eine bessere zu geben. 

Erwähnen wollen wir noch, dass diese Art in Bonap. Consp. (p. 417) 
sehr irrthümlich mit Aplonis obseurus. Dubus. (nigroviridis. Less.) vereinigt 


wird. — 


sp. 48. Aplonis brevirostris. (Peale.) 


ER2 13% (adı) 


Lamprotornis brevirostris. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 111. pl. 30. 
£.3. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 103. — Aplonis brevirostris. 
Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 126. pl. VII. f. 2. — G.R.Gray. Proc. 
23.401859) 9.1630 — id B: Drop. Il: p. 27, — 


Mikivao, Eingeb. von Upolu. (Gräffe.) 

Ad. Capite supra et lateraliter fuscescente-nigro, nitore 
metallico nonnullo purpurascente; dorsi plumis scapularibus- 
que fuseis, pallidius marginatis; cauda et alis fuscis, his fascıa 
longitudinali remigum nonnullarum minorum marginibus exter- 
nis formata abida notatis; subalaribus albidis; subtus in fundo 
sordide olivascente pallidius striata, gula et subcaudalibus ex- 
ceptis subunicoloribus; rostro brunneo, apice obscuriore; pedi- 
bus dilute brunneis; iride aureo-flava. 

Long. 64°; rostr. 54; al. 37; caud. 111; tare. 1%. 

Upolu, Samoa-Ins. (Bremer Mus.) 

Alt. Schwingen und ihre Deckfedern nebst Schwanz dunkel schwarz- 
braun, die Schwingen erster Ordnung an Aussenfahne schwarz; ihre Deck- 
federn mit grünlichem Metallglanz. Die zweite bis fünfte Schwinge zweiter 
Ordnung an Basishälfte der Aussenfahne fahlweiss gerandet, wodurch eine 


weissliche Längsbinde auf dem Flügel entsteht. Die olivenbraunen Federn 


* 


106 Aplonis brevirostris. 


auf Kopf, Kopfseiten und Hinterhals mit metallglänzenden schwarzen Enden, 
daher diese T'heile schwarz erscheinen. Die Federn der übrigen oberen Theile, 
Flügeldecken, Schultern, Mantel, Rücken , Bürzel und obere Schwanzdecken, 
dunkelolivenbraun , mit heller braunen Endrändern. Die Federn der Unter- 
seite olivenbraun mit fahlgrauen Endrändern und fahlweissem Schaftstrich ; 
wesshalb die Unterseite fahlgraubraun erscheint, mit weisslichen Längsstrichen 
geziert. Kinn, Kehle, After, untere Schwanz - und Flügeldecken einfarbig 
schmutzig fahlweiss. Schwingen und Schwanz unterseits schwarzgrau. 

Schnabel, Füsse und Krallen hornbraun. Im Leben Schnabel und Füsse 
bräunlichroth; Iris goldgelb. (Gräffe). Schnabel und Füsse röthlich hornfar- 
ben; Iris hell orange. (Peale). 

Andere Exemplare unter den Sendungen Gräffe’s nicht verschieden. 

Wie bei der vorigen Art lässt sich auch von dieser erwarten, dass die 


Geschlechter gleichgefärbt sein werden. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
e. 6% BUSEEL 1711 54 11% 
3.8 1 10 51 12 


Obwohl im Allgemeinen mit A. tabuensis übereinstimmend unterscheidet 
sich diese Art nicht blos durch den bedeutend kürzeren und schwächeren 
Schnabel, sondern auch nicht unwesentlich in der Färbung. Die Oberseite 
ist nämlich viel dunkler, besonders fällt der schwarze Kopf und Hinterhals 
in’s Auge. Die Unterseite ist ebenfalls dunkler als bei tabuensis und durch 
die sehr deutlich markirten weissfahlen Schaftstriche ausgezeichnet, während 
oberseits die weissen Schaftlinien fehlen. 

Diese sehr charakteristischen Merkmale werden in dem Atlas der Un. 
St. Expl. Exp. so ungenügend angegeben, dass diese Abbildung als gänzlich 
verfehlt zu bezeichnen ist. Die beigegebene durchaus naturgetreue wird da- 
her willkommen sein. 

A. brevirostris scheint nur auf den Samoa-Inseln vorzukommen. Peale 
nennt wenigstens keine andere Localität, und auch Dr. Gräffe sandte sie bis 
jetzt nur daher, und zwar von Upolu, ein. — 

Ausser der kurzen Notiz „besitzt musikalische Anlagen“ theilt Peale 
nichts Weiteres über den interessanten Vogel mit. Die ebenso kurze Etiquett- 
angabe Dr. Gräffe’s „„Mageninhalt Früchte und Blätter‘ ist daher von/ beson- 
derem Interesse, weil wir aus derselben immerhin einen Hinweis auf die Nah- 


rung erhalten. 


Sturnoides atrifusea. 107 


sp. 49. Sturnoides’) atrifusca. (Peale.) 


Lamprotornis atrofusca. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 109. pl. 30. 
f. 1. — Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 102. — Calornis corvina. Cass. 
“(nee Kittl.) Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 124. — Stournoide geant. Hombr. et 
Jacg. voy. Pöle sud. pl. 15. f. 2. — id. Sturnoides gigas. Zool. III. (Jacqu. et 
Puch.) 1853. p. 84. — Chlamydera spec. No. 3. G. R. Gray. Gen. of B. I. p. 325. 
— id. Chamydera gigas et Calornis atrofusca. B. Trop. Isl. p. 25.26. — 


Fuia, Eingeborne von Upolu. (Gräffe.) 


Ad. Fusco-purpurascens, nitore pulchrö metallico re- 
splendens; pallii et gastraei toti plumis alarumque tectrieibus 
margine pallescentibus; cauda et alis fuscis, remigibus mar- 
gine externo obscure fulvo-rufescentibus; rostro pedibusque 


corneo-nigris; iride fusco-rubente. 


Long. 104”; rostr. 13”; al. 54”; caud. 34”; tars. 14. 
Upolu, Samoa-Ins. (Bremer Mus.) 


Alt. Dunkelolivenbraun; die Federn der Schultern, auf Mantel, Rücken, 
Bürzel, Brust, Bauch, After, den Seiten, unteren und oberen Schwanzdecken 
mit fahler olivenbraunen Endsäumen, die unter gewissem Licht einen kupfer- 
braunen Metallschimmer zeigen, dieser Schimmer zeigt sich auch, aber viel 
schwächer, auf der Innenfahne der Schwingen, tritt aber an den Enden der 
schwarzbraunen Federn des Kopfes und Halses so intensiv zum Vorschein, 
dass der ganze Kopf, Hals, Kehle, Kropf, Oberbrust und theilweis auch der 
Mantel lebhaft metallisch kupferbraun schillern. Gegen das Licht betrachtet, 
verwandelt sich dieser Schiller in stahlgrün. Schwingen heller olivenbraun, 
namentlich auf der Innenfahne mit einem olivenrostbraunen Anfluge, das 
Enddrittel dunkel olivenbraun. Untere Flügeldecken schmutzig rostbräunlich 
verwaschen, die Schwingen unterseits ebenso, aber lebhaft. Schwanz unter- 
seits matt olivenbraun. Schnabel, Füsse und Krallen hornschwarz ; Iris schwarz. 
(Gräffe.) — Iris röthlichbraun. (Peale.) 


Ein anderes Exemplar, Upolu (Coll. Godeffroy) ganz ebenso, aber die 


Schwingen, besonders an Innenfahne, deutlicher rostbraun, 


*) Die Gattungskennzeichen sind hier ausführlich dargestellt. — Als zweite Art dieses, durch 
den längeren, mehr gestreckten Schnabel besonders ausgezeichneten Genus, betrachten wir Lam- 


protornis corvinus. Kittl. — 


108 Sturnoides corvina. 


Länge. Fl. Schw. F. IE 
C. 91” _—10'" nugın zug 124." 187% 
DG 3 16 


Das ® ist (nach Peale) gleich dem $, zeigt aber keinen so lebhaften 
Metallglanz auf den Kopf- und Halsfedern. 

Durch Hombron und Jacquinot auf den Samoa -Inseln entdeckt, wurde 
die Art neuerdings ebendaselbst durch Peale und Dr. Gräffe nachgewiesen 
und zwar ist sie nach dem ersteren Reisenden nicht ungewöhnlich auf Tutuilla 
und Upolu. Dr. Gräffe's Exemplare stammen von der letzteren Insel her. 

Nach Dr. Pickering ist atrifusca ein lebhafter und lärmender Vogel, 
dabei wenig scheu. Man sieht ihn meist in den unteren Zweigen der Bäume. 

Der kupferfarbene Metallschimmer, die mehr rostbraunen Schwingen, 
die helleren Federsäume, welche sich auf der dunklen Gesammtfärbung deut- 
lich abheben und die hervorragende Grösse zeichnen atrifusca vor allen 
congenerischen Arten so auffallend aus, dass es uns, seitdem wir den Vogel 
autoptisch kennen lernten, ganz unbegreiflich vorkommt, wie derselbe durch 
Cassin und Pucheran so gänzlich verkannt werden konnte. Ein Blick auf 
den Atlas der Südpolreise überzeugte uns nämlich sogleich, dass der „Stour- 
noide geant“ Hombron’s nichts als diese Art ist. Die ausführliche Beschrei- 
bung Pucheran’s lässt vollends keine Zweifel übrig. Cassin ignorirt indess 
die Abbildung der Südpolreise und deutet den Samoavogel auf den L. corvina 
Kittl.: ein entschiedener Missgriff. 


Um ferneren Verwechselungen vorzubeugen, scheint es uns nöthig die 
beiden anderen mit L. atrifusca zunächst verwandten oceanischen Arten in 
Kürze zu characterisiren. 

Sturnoides corvina. Kittl. 

Lamprotornis corvina. Kittl. (nee Cass.) Kupfert. 2. Heft (1833.) p. 12. 
t.XV. £.3. — id. Mem. l’Acad. de Sci. de St. Petersb. Tom. U. 1835. p. 7. 
tab. 9. — Bp. Consp. I. p. 417. — Lamprocorax corvinus. Hartl. Cab. J. f. Orn. 
1854. p. 168. — Calornis corvina. Gray. B. Trop. Isl. p. 25. — 

Glänzend schwarz, die Federenden mit stahlgrünem Metallglanz, unter 
gewissem Licht in’s Purpurröthliche sehimmernd. Die Zügelfedern sammt- 
schwarz. Schnabel und Füsse schwarz. Iris purpurroth. Der Schnabel sehr 
gestreckt, ziemlich dünn und lang. Der Schwanz abgerundet, da die ‚äusseren 
Federn verkürzt sind. ii 

Länge c. 94, #192 ‚Behw. 4. Er IST 

Von der Carolinen-Insel Ualan, wo die Art (nach Kittlitz) nur in den 

tiefsten, gebirgigen Wäldern des Inneren angetroffen wird und daher sehr 


Calornis Kittlitzi, 109 


selten ist. Die Nahrung ist fast ausschliessend animalisch und besteht in 
grossen Insekten, kleinen Eidechsen und dergl. — 

Diese Art verdient wegen des langen Schnabels, der noch gestreckter 
als bei St. atrifusca ist, generisch mit demselben vereinigt zu werden, während 
die folgende, obwohl mehr ein Uebergangsglied bildend, sich näher den eigent- 
lichen Calornis anschliesst. 


Calornis Kittlitzi. Nob. 

Lamprotornis columbinus. Kittl. (nee Gml.) Kupfert. 2. Heft. (1833) p. 11. 
t.XV. f£3. — Calornis opaca. (part.) Gray. B. Trop. Isl. p. 26. — Calornis 
columbina. Gml. Pelz. Novara Exped. Vög. 1865. p. 88. — 

? Paeifie Shrike, Lath. Gen. Syn. I. p. 164. No. 10. — 

Lanius paeificus. Gml. S. N. I. (1788) p. 306. — Lath. Ind. Orn. p. 75. 
No. 23. — Bechst. Lath. Uebers. vol. I. (1793) p. 149. — id. vol. IV. p. 60. 
— Vieill. Ene. Meth. I. p. 735. — Lamprotornis eolumbinus. Bp. Consp. p. 417. 
(syn. emend.)— Calornis pacifica. Gray. B. Trop. Isl. p. 25. — 

Ualan. (Bremer Mus.) 

Glänzend schwarz, die Federenden mit stahlgrünem Metallglanz. Zügel 
sammtschwarz. Schnabel und Füsse schwarz. Iris gelb. 

Beim jungen Vogel ist die Iris schwarzgrau. (Zelebor.) — 

Para 3 rer ER AITL RT Schw, SU2 08 BEIM IM. 

In der Färbung und Grösse äusserst nahe mit St. corvina verwandt, aber 
durch den viel kürzeren an Basis ansehnlich dickeren Schnabel, welcher ganz 
Calornis-artig ist, leicht kenntlich, Der gerade Schwanz ist ebenfalls kürzer, 
daher die Körperlänge viel geringer als bei corvina. Wie v. Kittlitz mittheilt 
unterscheiden sich beide Arten auch im Betragen, Haltung und Stimme sehr 
entschieden. Diese lebt gesellig, nährt sich fast nur von Früchten und liebt 
die Nähe menschlicher Ansiedelungen. Sie ist auf den Marianen und Caro- 
linen häufig und wurde neuerdings durch die Novara-Exped. auch von Puy- 
nipet, Senjawin-Gruppe nachgewiesen. 

Eine genaue Durchsicht der Synonymie hat uns gezeigt, dass dieser 
Vogel bisher sehr willkürlich auf Turdus columbinus. Gml. gedeutet wurde, 
eine Art, die nach Gmelin’s sehr kurzer, ungenügender Beschreibung zu urthei- 
len ohne Zweifel mit seinem T. cantor identisch ist, wofür auch die Heimaths- 


angabe spricht. — Dagegen scheint Lanius pacificus. Gml. mit unserer Art 
identisch ; die Frage lässt sich indess jetzt nicht mehr genügend .lösen. — 
Ueber Ü. cantor. Gml. (panayensis. Scop. = columbinus,. Gml. — Kittl. 


Kupf. t. 15. f. 1.) giebt Cabanis (Mus. Hein. I. p. 200) eritische Auskunft. 
Diese philippinische Art wurde bisher sehr unrichtig mit C. chalybeus Horsf. 
(= C. cantor. Temm.) von Java identificirt. 


110 Ptilinopus Perousei, 


sp. 50. 4. Ptilinopus Perousei. Peale. 


Ptilinopus Perousü. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 195. pl. 54. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 115. — Colombe Kurukuru de Vin- 
cendon (Columba Kurukuru superba. Femelle.) Hombr. et Jacqu. Ann. des Se. 
nat. 2. serie vol. XVI. (1841.) p. 316. — id. Ptilinope de Marie. voy. au Pöle 
sud. pl. 29. f. 2. — Ptilonopus — ? G. R. Gray. Gen, of B. III. App. p. 23. — 
Kurukuru samoensis. Desm. et Prev. Text. Zool. du voy. de la Venus. p. 247. 
— Ptilinopus somoensis. J. Verr. (M. 5. 5.) — Ptinilopus Mariae. Jacqu. et 
Puch. voy. Pöle sud. Zool. III. (1853) p. 115. — Ptilopus mariae. Bp. Consp. I. 
p- 22. — Ptilinopus Perousü. Cass. Un. St. Expl. (1858) p. 274. pl. XXXIH. 
— Ptilonopus Mariae. Reichb. Tauben. p. 96. — id. Neuentd. Tauben. p. 178. 
— Norit. t. LX1. f. 2586. (Nach Hombr.) — Xorvit. t. IV. f. 38.39. 40. (Nach 
Cass.) — et Novit, t. V. £.49 et 50. (jun. nach Bp.) — Ptilonopus Mariae, 
Gray. List. Columbae. p. 4. — id. B. Trop. Isl. p. 37. — 


Jüngerer Vogel, 
REN: 
Ptilinopus Caesarinus. Hartl. Cab. J. f. Orn. (1864) p.413. — 
Manu-ma, Eingeborne von Samoa (Peale). 
Sokulu, x „ Viti-Levu (Gräffe). 


Ad. Fronte et vertice, fascia lata interscapulari in hu- 
meris protracta tectricibusque caudae inferioribus saturate et 
perpulchre purpureis, his dilutius tinctis; occipite, cervice col- 
loque toto pallide albido-flavescente; dorso virescente-flavo; 
caudae et alarum tectricibus, rectricibus remigibusque ultimis 
canis, flavo-marginatis; majoribus extus viridibus, nitore aureo- 
rubente; gutture nitide purpureo alboque vario; pectoris su- 
perioris macula ochraceo purpureoque varia; abdominis totius 
plumis albis, margine et apice flavis; rostro nigricante, apice 
pallido; iride sanguinea. 

Long. 81‘; rostr. 5; al. 5; caud. 3”; tars. 8. 

Upolu, Samoa-Ins. (Bremer Museum), 

Alt. Kopf, Hals und Unterseite weiss, die Federn mit gelben Seiten- 
säumen, daher diese Theile blass gelblich angehaucht erscheinen. /Die hin- 
teren Schenkelfedern deutlich blassgelb. Stirn, Zügel, Vorderkopf und Scheitel 


dunkel purpurroth, ebenso die unteren Schwanzdecken, letztere aber mehr 


in’s Violettpurpurrothe, Die gegabelten Federn der Kehle und des Kropfes 


Ptilinopus Perousei, 111 


in der Mitte mit breitem violettpurpurrothen Querbande, weisser Basis und 
breitem , weissen Ende, daher diese T'heile weiss und purpurroth carrirt er- 
scheinen. Auf der Öberbrust die Federn ebenfalls mit violettpurpurrother 
Querbinde und breitem blass orangebräunlichem Ende, weshalb hier die letz- 
tere Farbe vorherrsch. Von gleicher Farbe ist eine Querbinde, welche 
oberseits die dunkel purpurrothe breite Mantelbinde begrenzt. Letztere dehnt 
sich in gleicher Breite auch über die kleinen oberen Flügeldecken am Unter- 
arm, jederseits bis fast zum Flügelbuge aus. Uebrige Mantel, Rücken und 
Bürzel olivengelb, die Basis der Federn hellgrau. Flügeldeckfedern, Schul- 
terdeck - und obere Schwanzdeckfedern schön hellgrau, gelb umsäumt. Die 
Schwanzfedern ebenfalls hellgrau mit schmalen gelblichen Endsäumen, unter 
gewissem Lichte bemerkt man sehr verwaschene dunklere Querlinien. Schwin- 
gen dunkel metallgrün, an Innenfahne nicht ganz bis zum Ende schwarz, 
am Ende mit kupferigem Metallschimmer. Letzteren bemerkt man auch auf 
der Aussenfahne der Schwingen zweiter Ordnung, die ausserdem schmal weiss- 
grau gesäumt sind. Die letzten Schwingen zweiter Ordnung sind hellgrau, 
wie die oberen Flügeldecken, mit blassgelbem Saum an Aussenfahne und 
metallgrünem Ende. 

Untere Flügeldecken weissgrau. Die Schwingen unterseits aschgrau, 
ebenso die Schwanzfedern von unten, letztere aber am Ende heller. 

Schnabel hornschwärzlich mit horngrauer Endhälfte; Füsse und Krallen 
schwärzlich horngrau. Im Leben: Schnabel dunkelgrün; Füsse blassblau; 
Iris roth. (Peale). Iris weisslich ; Füsse und Schnabel grünlichgrau. (Hombr.) 

Alter Vogel von Viti (Dr. Selater’s Collection) ganz wie der vor- 
hergehende, aber auf den äusseren Schwanzfedern auf Aussenfahne noch ein 
grüner Fleck und die Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung am Ende 
ebenfalls grün. 

Die Abbildung des alten Vogels in der Südpolreise zeigt auf den seit- 
lichen Schwanzfedern eine breitere grüne, bronzeschillernde Querbinde. 

Nach Analogie zu urtheilen findet im ausgefärbten Kleide keine Ge- 
schlechtsverschiedenheit statt. Peale theilt darüber leider Nichts mit, Eben 
so wenig spricht er sich über das Jugendkleid aus. Cassin vermuthet aber, 
dass es grün sein werde. 

Nachdem wir aber eine ziemliche Anzahl Exemplare dieser seltenen 
Taube untersuchen konnten, sind wir in Betreff des Jugendkleides in’s Reine 
gekommen und zwar wurde es uns, überraschend genug, zur Gewissheit, dass 


unsere Pt. cesarinus der jüngere Vogel von Perousei ist. Eine solche Ver- 


112 Ptilinopus Perousei. 


schiedenheit hätte freilich Niemand im Voraus ahnen können, da es aller 
Analogie zuwider ist, dass ein Vegel mit lebhaftem Kupferschimmer (wovon 
der alte keine Spur zeigt) und circumscripter Kopfplatte ein jüngerer sein soll. 
Wir konnten daher auch damals mit gutem Gewissen unseren cesarinus als 


verschiedene Art einführen. 


Inzwischen erhielten wir aber Exemplare die theilweis Uebergänge zei- 
gen und diese bestimmten uns die neue Art selbst wieder einzuziehen. Im 
Nachfolgenden geben wir die Beschreibungen der betreffenden , besonders 


wichtigen, Exemplare. 


Jun. Supra viridis, nitore aureo cupreoque resplendens; 
fronte et vertice intense roseo-purpureis; gula albida; gutturis 
pectoris plumis virentibus, apice cano-albidis; epigastrio medio 
et pulchre purpureo variegato; abdomine sulfureo-flavo, crissum 
versus et lateraliter albo vario; subcaudalibus flavis; remigi- 
bus tertiariis apicem versus flavo-marginatis; reetricibus sub- 
tus cinereis, fascia anteapicali obscuriore parum conspicua; 
rostro et pedibus plumbeis; iride brunnea. 


Long. c. 74”; rostr. 44°; al. 5; caud,. 24”; tars. 8. 
Viti-Levu, (Type von Pt. cesarinus im Bremer Museum). Siehe t. XI. f.1. 


&. (Nicht ganz alt.) Stirn, Zügel, Vorderkopf und Scheitel purpurroth. 
Hinterkopf, Kopfseiten, Hinterhals, Halsseiten und übrige obere Theile dunkel 
grasgrün, mit kupferrothem Metallschimmer, der unter gewissem Licht beson- 
ders stark hervortritt, namentlich auf dem Mantel, den oberen Flügeldecken, 
an den Aussensäumen der zweiten Schwingen und auf der Aussenfahne der 
Schwanzfedern. Die oberen kleinen Flügeldecken am Unterarm erscheinen 
dann beinah roth. Gegen das Licht betrachtet erscheint indess die ganze 
Oberseite dunkel glänzend grün, die Schwingen und Deckfedern dunkel metall- 
grün, mit gelben Aussensäumen. Schwingen an Innenfahne schwarz; die letz- 
ten der zweiten Ordnung, sowie die Deckfedern der zweiten Schwingen aussen 
schmal verwaschen gelb gesäumt. Schwanzfedern an Innenfahne, nicht ganz 
bis zum Ende, grauschwärzlich, am Ende der Innenfahne mit grayweissem 
Fleck, unterseits grau, mit einer verwaschenen dunkleren Binde vor dem 
Ende. Oberseits bemerkt man, unter gewissem Licht, auf den Schwanzfedern, 


dunklere Querlinien. Untere Flügeldecken grau; Schwingen unterseits dun- 


TEE 
a" 


Ptilinopus Perousei. 113 


kelgrau. Kinn weisslich. Die gabelig gespaltenen Kehl- und Kropffedern 
hellgrau, quer über die Mitte grün, welche Farbe überall hervorleuchtet; auf 
den unteren Kropffedern zieht sich über die grüne Mitte noch eine schmälere 
düster purpurrothe Querlinie. Auf der Brustmitte ein verwaschener purpur- 
rother Fleck. Brust und übrige untere Theile hellgrau, jede Feder mit fahl- 
gelben Seitensäumen , daher ein blassgelber Ton vorherrscht, besonders auf 
dem Bauche, Die Schenkelseiten und After fast weiss, jede Feder am Ende 
gelblich. Die unteren Schwanzdecken gelb. Laufbefiederung schmutzig 
grünlich. 

Schnabel hornschwärzlich mit horngrauem Spitzentheile; Füsse und 
Krallen hornschwarzgrau ; Iris braun. (Gräffe). 

2 von Viti-Levu, (Collect. Godeffroy) ganz wie das vorhergehend be- 
schriebene }. 

Ein anderes Exemplar von Viti (Dr. Sclater’s Collection) ähnelt 
sehr den vorhergehenden, die Oberseite ist aber dunkler grün und zeigt den 
kupferrothen Metallschimmer weniger deutlich; die rothe Platte des Vorder- 
kopfes und Scheitels ist weniger scharf begrenzt; Hinterkopf, Hinterhals und 
Halsseiten mehr graugrün; Kinn und Oberkehle weiss; die Federn des übrigen 
Vorderhalses grün mit breiten grauweissen Endsäumen, daher die letztere Farbe 
vorherrschend. Brustfedern grün mit schwacher Andeutung einer purpurröth- 
lichen Querbinde Bauch, Bauchseiten, Schenkel und After weisslich, jede 
Feder am Ende blassgelblich verwaschen; untere Schwanzdecken gelb. 

Aelteres | von Upolu (Collection Godeffroy) fast wie das vorher- 
gehende, aber der kupferrothe Metallschimmer nur auf den Deckfedern und 
Schulterdecken so intensiv hervortretend; Hinterkopf und Hals grün, die Fe- 
dern am Ende stark in’s Grauweisse ziehend ; Kehlfedern weiss mit blass pur- 
purrother Basis; die Federn der übrigen Unterseite schmutzig grün, jede Feder 
mit grauweissen, gelblich angehauchten Endsäumen; Schenkel und After ein- 
farbig gelblichweis. Die unteren Schwanzdecken und Kopfplatte dunkel 
violettpurpurroth. 

Dieses Exemplar würde ziemlich mit der Beschreibung von Reichen- 
bach’s Pt. Mariae, jun. (Neuentd. Tauben. p. 178. — Novit. t. V. £.50.) über- 
einstimmen, die Bonaparte (Iconogr. des Pig. t. 26. f. b.) entnommen ist. 

Ein anderes Exemplar (Collection Godeffroy) wie das vorhergehende 
mit rothen unteren Schwanzdecken, die gelb gespitzt sind, und deutlicher 
rother Kopfplatte, zeigt Kopfseiten, Kinn und Oberkehle gelblich, die Kropt- 


federn wie beim alten Vogel, aber unreiner, der orangebräunliche Brustfleck 
5 


114 Ptilinopus Perousei. 


ist ebenfalls vorhanden; die Unterseite gelblich, nur die Schenkel grünlich 
verwaschen. Die Oberseite ist grün, aber einzelne Mantelfedern zeigen 
schmale purpurrothe Endspitzen. Die gelben Säume der Schwingen 
fehlen; die Schwanzfedern haben an Innenfahne einen grossen grauweissen 
Enndfleck., 

Dieses Exemplar erweist sich, der purpurrothen Endspitzen der Mantel- 
federn halber, so spärlich dieselben auch noch auftreten, deutlich als ein 
Uebergangskleid. 

Ein anderes wird im Atlas der amerikanischen Expedition dargestellt, 
nämlich ein Exemplar, welches neben der vollkommen ausgefärbten Zeichnung 
des alten Vogels, hinsichtlich des Rothes, der Färbung der Unterseite und des 
Schwanzes, doch noch grünen Hinterkopf, Hinterhals und Mantel zeigt, ebenso 
sind die Deckfedern der zweiten Schwingen noch grün nnd auch einzelne der 
grauen oberen Flügeldecken haben grüne Endsäume. 

Auf welche Weise die Farbenveränderung vor sich geht und wie lange 
Zeit bis zum vollkommenen Kleide erforderlich ist, wissen wir nicht. Indess 
ist es uns zur Gewissheit geworden, dass die sogenannte Pt. cesarinus keines- 
wegs ein ganz junger Vogel ist, sondern sicherlich ein im zweiten oder dritten 
Jahre befindlicher. 

Der Abbildung des typischen Exemplars von Pt. cesarinus, fügen wir 
die eines alten Vogels (im Hintergrund) bei. 

Der jährige Vogel ist, nach Analogie zu urtheilen, jedenfalls ganz ohne 


Roth und mehr oder weniger einfarbig grün. 


Länge. Fl. Schw. F. l. 
HIER ee Br 3 44“ 94° ad. Upolu. 
74 2 aD a 4 9 ad. Viti. 
4, 9 55, I ad. Viti. 
4—8" 49 2:8 5 9 jun. (caesarinus.) Upolu. 
4 54 28 44 — & i% 
4 10 24 44 84 5 
4 7 2 9 5 9 7 Viti. 


Diese Taube, welche Bonaparte, vollkommen im Einklang mit unseren 
Ansichten, für die schönste von allen erklärt, bewohnt sowohl die Viti- als 
Samoa-Gruppe. Der unglückliche Seefahrer La Perouse scheint sie zuerst be- 
sessen zu haben. Später erlangten sie Hombron und Jacquinot auf Balaou, 
Viti; © Des Murs erhielt sie von Samoa, Titian Peale sammelte verschiedene 


Exemplare auf Upolu, Samoa-, und Mathuata, Viti-Inseln. Das Britische 


Ptilinopus fasciatus. 115 


Museum erhielt sie durch Rev. Stair von Samoa und Ngau-Island, Viti. 
Dr. Gräffe sandte die Art von Viti-Levu und Upolu ein. 
Peale giebt nur folgende kurze Bemerkung: „hält sich meist in Berg- 


schluchten auf und ist nicht sehr häufig.“ — 


sp. 51. 2. Ptilinopus fasciatus. Peale. 


t.2. f.3. (Ei). — 

Ptilinopus faseiatus. Peale, Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 193. pl.53. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852.) p. 115. — Cass. Un. St. Exp. (1858) 
p- 271. pl. 31. — Ptilonopus fasciatus. Reichb. Neuentd. Tauben. p. 177. Novit. 
Suppl. t. IV. f.34. 35. (fig. pess.) — G.R.Gray. List. Columbae. p. 4. — id. 
B. Trop. Isl. p. 37. — id. Ptilonopus —? p. 37. 

Kurukuru elementinae. Des Murs. et Prev. Text. Zool. du voy. dela Venus. 
p- 264. — Ptilonopus (de Clementine) G. R. Gray. Gen. of B. App. p.23. — 
Ptilinope de Cl&mentine. Hombr. et Jacqu. voy. Pöle sud. pl. 29. f. 3. — Ptinilo- 
pus Clementinae. Jacqu. et Puch. voy. Pöle sud. Zool. ILL. (1853) p. 117. — Ptilo- 
pus elementinae. Bp. Consp. II. p. 22. — Ptilonopus Clementinae. Reichb. Tau- 
ben. p. 96. t. 240. f. 2588. — G.R. Gray. B. Trop.;Isl. p. 38. — 

Columba purpurata. Temm. et Knip. Pig. II. pl. 34. — Columba purpurata 
premiere var. Temm. Hist. nat. Pig. I. (1813) p. 282. — Desm. Diet. Sc. Nat. 
vol. 40. (1826) p. 339. — Columba purpurata. Wagl. Syst. av. sp. 30. (Mas et 
foem. ad). — Ptilopus porphyracea. Bp. (nee Forst nee auct.) Consp. II. p. 21. 
— Ptilonopus porphyraceus. Reichb. T’auben. p. 95. — Ptilonopus porphyra- 
erus pt. G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 38. — 

? Ptilinopus purpuratus. (Sws.) Selby. Nat. Libr. vol. V. p. 103. (text. 
nee tab.) — 

Manu-tagi oder Manu-tangi, Eingeb. von Samoa. (Peale. Gräffe.) 


Nariga, Eingeborne von Uöa. (Gräffe.) 

Ad. Pileo usque ad oceiput pulchre et dilute viola- 
scente-purpureo, margine flavicante vix conspicuo; capite reli- 
quo, collo toto pectoreque virescente-albidis; dorso, alis et cauda 
nitide viridibus, nitore nonnullo aureo; remigibus minoribus 
Hlavo-limbatis; majoribus sehistaceo -nigris, extus aureo-viridi- 
bus; rectrieibus fascia lata apicalı albido-Hava, subtus pure 
cinereis, apice late albis, flavo-tincetis; macula epigastrii obso- 


lete vinaceo-rubente, lateribus viridibus; abdomine imo cris- 
3% 


116 Ptilinopus fasciatus. 


soque pure flavis; subeaudalibus longioribus ex aurantiaco ru- 
bentibus; subalaribus einereis; rostro et pedibus nigricante- 


plumbeis; iride flava. 


Long. 81; rostr. 6%; al. 9”, caud. 3°; tars. 8°”. 


Ua, Wallis-Inseln. (Bremer Mus.) 

Alt. Stirn, Zügel, Vorder- und Oberkopf violettpurpurroth; übrige 
Kopf, Hals, Kehle, Kropf und Brust graulichweiss, mit einem schwachen 
grünlichen Anfluge; die Federn sind nämlich auf der Mitte blassgrün, an der 
Basis grau. Kinn und Oberkehle rein weiss. Die rothe Scheitelplatte ist 
hinterseits undeutlich ganz schmal gelb umsäumt. Mantel, Flügeldeeken und 
übrige Oberseite glänzend grasgrün,, unter gewissem Licht schwach kupferig 
metallschimmernd. Schwingen dunkel metallgrün, auf der Innenfahne nicht 
ganz bis zur Spitze glänzend schwarz. Die Schwingen zweiter Ordnung an 
Aussenfahne sehr schmal gelb gesäumt. Die längsten Schulterdecken vor dem 
Ende mit graulichlilafarbenem dreieckigen Fleck. 

Schwanzfedern dunkel metallgrün, wie die Schwingen, mit breiter weiss- 
gelber Endbinde, die äussersten Federenden in’s Grüne. Die Innenfahne der 
Sehwanzfedern an Basishälfte schieferschwarz. Unterseite der Schwanzfedern 
aschgrau, mit gelblichweisser Endbinde. Schwingen unterseits dunkel schie- 
fergrau, die grössten unteren Flügeldecken etwas heller. Die übrigen unteren 
Flügeldecken, sowie Bauch, Bauchseiten, obere Schenkelseiten und Laufbe- 
fiederung düster grasgrün. Auf der oberen Bauchmitte, an die Brust gren- 
zend, ein grosser purpurweinrother Fleck. Unterbauch, After, hintere Schen- 
kelseiten und die vorderen unteren Schwanzdecken dunkelgelb, die Basis der 
Federn weiss. Die übrigen unteren Schwanzdeeken orangeröthlich, mit ver- 
waschenen gelblichen Endsäumen. 

Schnabel schwärzlich, mit horngrauer Spitze; Füsse und Krallen horn- 
graubraun. Im Leben: Schnabel smaragdgrün, Füsse blutroth, Iris gelb. 
(Peale). Iris braun. (Gräffe.) — 

Junger Vogel (Colieect Godeffroy) ohne die rothe Kopfplatte; der 
Kopf und Hals vielmehr einfarbig graugrün; Kinn weisslich. Brust - und 
Bauchmitte nebst After und unteren Schwanzdecken gelblichweiss, untere Kör- 
perseiten und Laufbefiederung graugrün wie der Hals. Obere Flügeldecken 
und die Schwingen zweiter Ordnung am Ende weisslich gerandet. Schwanz- 
federn grün, wie der Rücken, mit gelbweissem Ende. 


Schnabel schwarz; Füsse hornschwarz. 


Ptilinopus fasciatus, 117 


Noch jüngerer Vogel von Uöa (Leidener Museum) auf der Ober- 
seite glänzend dunkel grün, die Federn mit gelben Endsäumen, die nament- 
lich auf Flügeldecken und Schultern breit und sehr deutlich, auf Bürzel und 
den oberen Schwanzdeeken sehr schmal sind und auf dem Oberkopfe ganz 
fehlen. Auf den Zügeln bemerkt man eine schmale verwaschene gelbe Linie, 
Kopfseite mehr graugrün, Kinn und Kehle fast grau, Kropf und Brust matt- 
grün, jede Feder mit schmalem gelben Endsaume, die Bauch- und Schenkel- 
seiten mehr einfarbig grün. Bauch, After und untere Schwanzdecken gelb, 
auf Bauchmitte einige Federn mit purpurvioletten Endspitzen. Schwingen 
schwarz, an Aussenfahne grün, mit weissen Endspitzen; die letzten Schwingen 


zweiter Ordnung gelb umsäumt, Schwanzfedern grün mit gelben Endsäumen. 


Länge. Fl. Schw. % L. 
Br Zr. 2 ke Bene 94.” alt. 
4 9 27 54 8 alt. 
4 6 22 5 8 Jung. 
4 7 25 51 9 Jung. Ua. Leid. Mus. 


Wie von den meisten verwandten Arten ist auch die Geschichte dieser 
meist sehr falsch dargestellt worden. Erst Cassin gebührt das Verdienst uns 
mit dieser Taube genauer bekannt gemacht zu haben. Er bemerkte zugleich 
auch sehr richtig, dass die von T'emminck s.n. ©. purpurata beschriebene und 
auf pl. 34 abgebildete Taube, welche Bonaparte im Conspectus nur fragend 
erwähnt, zu dieser gehört. 'Temminck’s Beschreibung stimmt in der That 
sehr genau überein, nur möchten wir erwähnen, dass er die Farbe der Kopf- 
platte „beau rouge-rose“ nennt, den purpurweinrothen Fleck auf der Unter- 
brust nicht erwähnt und die unteren Schwanzdecken nur als gelb beschreibt. 


Dies sind indess Alles nur leichte individuelle Abweichungen. 


Wagler hat ohne Zweifel, wie aus verschiedenen Stellen seiner Beschrei- 
bung hervorgeht, seine Columba purpurata (}, et @ ad) theils nach Temminck 
(pl. 34), theils nach Forster’s C, porphyracra (ex 'Tongatabu) entworfen und 


somit eine Beschreibung geliefert, die auf keine Art genau passen will. 


Mit Temminck nennt er die Färbung des Oberkopfes „roseo-rubro‘“, er- 
wähnt aber das gelbe Schwanzende gar nicht und beschreibt die Schwingen 
zweiter Ordnung höchst sonderbar mit „secundariis flavo - marginatis , apice 
virescenti-albidis.“ 

Eine riehtige Lösung der Wagler’schen Art ist daher nieht möglich und 


man wird wohlthun, sie für die Folge ganz zu übergehen. 


118 Ptilinopus faseiatus. 


Ein genaues Studium der polynesischen Ptilinopen hat uns auch über- 


zeugt, dass noch einige andere Beschreibungen auf diese Art Bezug haben. 


Zunächst wurde es uns zur Gewissheit, dass die Columba Clementinae 
der Südpolreise (von Viti) unzweifelhaft mit Peale’s faseiatus identisch ist. 
Beschreibung und Abbildung stimmen vollkommen überein. Nur ist auf letz- 
terer das Roth der Kopfplatte zu weit nach hinten gezogen und die Färbung 
des Kopfes und Halses zieht zu stark in’s Gelbe. Durchaus falsch, und mit 
der Beschreibung im Widerspruch, ist über dem rothen Bauchfleck noch ein 
grüner angegeben. Die lilablauen Spitzenflecke der Schulterdecken sind viel 
zu dunkel dargestellt, denn in der Natur erscheinen sie nur schwach ange- 
deutet und bei manchen Individuen bemerkt man kaum eine Spur von ihnen. 


An der Copie in Reichenbach’s Taubenvögeln liesse sich noch mehr aussetzen. 
1% 8 


Wir zweifeln auch, nicht im geringsten, dass die Pt. prophyracea in 
Bonaparte’s Conspeetus (von Viti, angeblich auch 'Tongatabu) mit unserer 
Art identisch ist. 


Ebenso wahrscheinlich ist es uns, dass die Beschreibung von Pt. pur- 
puratus in der Nat. Library, welche nicht im geringsten auf die beigegebene 


Abbildung passt, auf eine Pt. fasciatus begründet wurde. 


Cassin’s Beschreibung und Abbildung lassen Nichts zu wünschen übrig 
und stimmen ganz mit den von uns untersuchten Exemplaren überein. Nur 
möchten wir bemerken, dass Cassin Nichts von den lilablauen Spitzenflecken 
der längsten Schulterdecken erwähnt, die indess, wie bereits angeführt , sich 
nicht immer deutlich markiren. 

Die Copie in Reichenbach’s Tauben (aus Cassin) giebt dagegen ein total 
falsches Bild, indem Kopf und Hals fast weiss, der Oberkopf blau mit rother 
und gelber Binde umgeben, dargestellt sind. 

Pt. faseiatus wurde von Peale zuerst von den Samoa-Inseln nachgewie- . 
sen. Wir erhielten sie durch Dr. Gräffe auch von den Vitis und der kleinen 
Wallis-Insel Uöa. Pt. Clementinae wurde durch Hombron ebenfalls von Viti 
mitgebracht und käme nach Bonaparte auch von Samoa. Die Pt. porphyracea 
des letzteren Gelehrten stammt ebenfalls von Viti (Balaou) her, durch die 
Expedition der l’Astrolabe, soll aber auch von Tongatabu mitgebracht wor- 
den sein. | 

Wir haben indess Grund die letztere Angabe zu bezweifeln und betrach- 
ten vorläufig die Viti- Samoa- und Wallis- Inseln, als die einzig bewiesenen 


Loealitäten. } 


Ptilinopus porphyraceus. 119 


Ueber die Lebensweise dieser Taube theilt Peale leider nicht eine 
Sylbe mit. f 

Um so erfreulicher ist es daher, dass wir durch Dr. Gräffe einige Notizen 
über das Nest des Manu -tagi, sowie das Ei dieser Taube erhielten. Nach 
Gräffe ist das Nest sehr kunstlos und unscheinbar, eine blosse Unterlage aus 
groben Reisern auf Bäumen. Das Ei trägt ebenfalls ganz den Character 
echter Taubeneier, wie sie von 'Thienemann t. XI. dargestellt sind. Es ist 
von länglicher Gestalt, am spitzen Ende nur wenig mehr zugespitzt als am 
stumpfen , hat äusserst feines Korn, einen schönen Glanz und ist rein weiss. 
Länge 15° Breite 10°. 

Was die einfarbig grüne Taube anbelangt, welche die Eingebornen von 
Upolu als „Manu-rua“ von den übrigen unterscheiden, iber die aber wissen- 
schaftlich nichts bekannt ist, da die Exemplare beim Untergange des ‚„Peacock“ 


mit verloren gingen, so bezieht sich dieselbe ohne Zweifel auf ein Nestkleid. 


sp. 52. 3. Ptilinopus porphyraceus. (Forster.) 


Columba porphyracra. (ex Tongatabu) Forst. Deser. anim. (Licht.) 1844. 
p. 167. — Columba purpurata. Wagl. Isis. 1829. p. 742. (ex Forst.) — 

Purple erowned Pigeon. (ex Tongatabu) Lath. Gen. Syn. II. p. 626. — 
id. Gen. Hist. VIII. p. 64. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 607. — 

Ptilonopus porphyracrus. G. R. Gray. Gen. of B.1I. p. 466. — id. List. 
Columbae p. 3. (syn. part.) — id. B. 'Trop. Isl. p. 38. 

? Tabuan Pigion. Lath. Gen. Hist. VIIL. p. 77. 


Kurrikuru, Eingeborne von Tonga (Forster). 

Ad. Dorso, alis et cauda pulchre viridibus; fronte et 
vertice purpureis, flavo-marginatis; gula flavicante; capite re- 
liquo, collo, interscapulio et pectore virente-cinereis; abdomine 
imo, crisso et femoribus ex parte croceis; epigastrio purpureo; 
rectrieibus fascia anteapicalı alba notatis; rostro plumbeo, apice 
flavo; pedibus sanguineis; iride flava. (Forst.) 

Long. 83“; al.exp. 14; caud. 3; rostr. 6. 


(Nach Forster.) 
Stirn und Vorderkopf purpurroth, mit Gelb umsäumt. Uebrige Kopf, 
Hals, Mantel und Brust grünlichgrau. Kehle gelblich. Rücken, Flügel und 


Schwanz prächtig grün. Hinterleib grün, vorderseits purpurroth,, hinterseits, 


120 Ptilinopus porphyraceus. 


die Schenkel und After safranfarben. Schwanzfedern grün, an Innenfahne 
(mit Ausnahme der 2 mittelsten) braun, alle mit weisser Querbinde vor dem 
Ende. Schwingen und Schwanzfedern unterseits grau. 

Schwanz abgerundet. Schnabel bleifarben, mit gelber Spitze. Iris gelb. 
Füsse blutroth. 

Länge 814. Schw. 3". 

Dies ist die Taubenart, welche Forster, wie oben, ziemlich ausführlich 
von Tongatabu beschreibt und über die, (wahrscheinlich nach Forster) schon 
Latham sagt: „die Exemplare, welche sich auf Tonga-tabu vorfinden, haben 
einen äusserst dunkel und lebhaft purpurfarbenen Scheitel, der gelb eingefasst 
ist.“ Latham beschreibt ganz ebenso in der Gen. Hist. ein Exemplar aus der 
Collect. Davies und bemerkt dabei ‚diese kam von Tongatabu.‘ — 

Dadurch unterscheidet sich also die Ptilinopus der Tonga-Inseln sehr 
auffallend von derjenigen Tahitis, ebenso wie durch den orangefarbenen After 
und Steiss, und die grünen (nicht blauen) Schwingen. 

Mehr Aehnlichkeit zeigt sie dagegen mit Pt. fasciatus und es scheint 
uns nicht ganz unwahrscheinlich, dass sie mit derselben vielleicht noch zusam- 
menfallen wird. Wie es scheint hat aber Pt. porphyracea keine orangefarbe- 
nen unteren Schwanzdecken (die übrigens in der Beschreibung gar nicht er- 
wähnt werden), der Mantel ist ebenfalls grünlichgrau und das gelbliche 
Schwanzende fehlt; statt des letzteren ist eine weisse Querbinde (wie bei pur- 
purata) vor dem Ende vorhanden. 

Gray führt diese Art als im Britischen Museum vorhanden an, indess 
ohne Vaterlandsangabe. Nach Forster dürfen wir jedoch nur die Freund- 
schafts-Inseln, Tonga-tabu als sicheres Vaterland annehmen. 

Es beruht jedenfalls auf Verwechselungen wenn Wagler (und nach ihm 
Gray) auch Ulietea, die Marianen (Guaham) und Viti (Balaou) als Localitäten 
nennen. 

Eine Vergleichung von Tongatabu-Exemplaren würde erst den bestimm- 
ten Nachweis liefern, ob sie wirklich eine besondere Art bilden oder mit fa- 
sejiatus identisch sind. Ohne dieselbe vermögen wir daher über Pt. porphy- 


raceus. Forst. kein sicheres Urtheil abzugeben. 


Ptilinopus apicalis. 121 


sp. 53. 4. ? Ptilinopus apicalis. By. 


Lamprotreron apicalis. Bp. Compt. Rend. (1854) p. 877. — id. Ptilopus 
apicalis. Consp. av. II. (1857.) p. 23. — Ptilonopus apicalis. Reichb. Tauben. 
p- 97. — Ptilonopus fasciatus part. G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 37. — 


fig. Q. 

Herbaceo-viridis, subtus griseo-viridis, lateribus subargen- 
teis, tamquam irroratis; abdomine medio rufo fiavoque vario; 
abdomine imo, crisso et subcaudalibus flavissimis; pileo pur- 
purascente-violaceo; remigibus nigricantibus, apice albis, ter- 
tiarııs fHavo-hmbatis; cauda viridi, flavo-terminata, subtus cine- 
rea, apice alba; rostro nigro. 

Long. 

(Nach Bonaparte.) 

Alt. Grasgrün, unten graugrün, die Seiten fast silberweiss, wie ge- 
sprenkelt. Unterleib gegen die Mitte zu roth und gelb gemischt. Bauch, 
After und untere Schwanzdecken hochgelb. Oberkopf purpurviolet. Schwin- 
gen schwärzlich, weiss gespitzt, die dritten Schwingen gelb gerandet Schwanz- 
federn grün mit Gelb geendet, unterseits silbergrau mit weissen Spitzen. 

Jung. Oberkopf grün , wie die Oberseite; alle Federn, sowohl ober- 
seits als unterseits, mit gelben, halbmondförmigen Endsäumen, die bald breiter, 
bald schmäler sind. Schwanz mit schmaler gelbgrauer Endbinde. Endrand 
der Schwingen auffallend. 

Im Pariser Museum, durch die Expedition der Zelde, von Vavao, Sa- 
moa-Inseln. 

Seitdem wir die junge Pt. fasciatus kennen gelernt haben ist uns die 
Selbstständigkeit dieser Taube als Art sehr bedenklich geworden, indem die 
weissen Endspitzen der Flügel, durch welche Besonderheit die Art allein zu 
halten ist, sich auch an der jungen fasciatus zeigen. Wir zweifeln daher kei- 


neswegs, dass apicalis mit letzterer Art zusammenfallen wird. 


Anhang. 
Ueber die Ptilinopus - Arten Oceaniens. 
Bei der Bearbeitung der Ptilinopus- Arten war es unumgänglich noth- 


wendig auch die übrigen polynesischen Arten dieses Genus zu studiren. Wir 
haben dies mit besonderer Liebe gethan und so weit es uns möglich war dar- 


122 Ptilinopus purpuratus. 


nach gestrebt die Arten critisch darzustellen, was, wie wir offen gestehen wol- 
len, im Hinblick auf die ausgebreitete, zum Theil gänzlich verworrene Syno- 
nymie, eben kein leichtes Unternehmen war. 

Wir verhehlen uns dabei keineswegs, dass bei späteren Untersuchungen, 
die aber auf ein reicheres Material als wir es benutzen konnten, begründet 
sein müssen, sich Manches anders herausstellen wird, immerhin dürften wir 
aber doch späteren Schriftstellern nützlich vorgearbeitet haben. 

Die 13 Ptilinopus - Arten vertheilen sich über die Inselwelt Oceaniens 
folgendermassen : 

1. Ptilinopus Perousei. Peale. Viti. Samoa. 


2: R fasciatus, Peale. v „ und Wallis-Ins. 
3. 4 porphyraceus. Forst. "Tonga. 

A ra apicalis. Bp. Viti. 

5 si purpuratus. Gml. Gesellschafts-Inseln (Tahiti.) 
6 e Greyi. Gray. Neu Caledonien. Neu Hebriden. 
% = roseicapillus. Less. Mariannen. 

8 af chrysogaster. Gray. Gesellschafts-Ins. (Huaheine.) 
9. en Mercieri. Des Murs. Marquesas. 

10. 7 Du Petit Thouarsi. Neb. Marquesas. 

14; ns coralensis. Peale. Paumotu. 

12. u chaleurus. Gray. Cooks-Ins. 

13. “ holosericeus. Temm. Neu Caledonien. 


Auf den Carolinen wurde bis jetzt keine Ptilinopus beobachtet und den 
Sandwich-Inseln fehlen sie mit Bestimmtheit. 

G.R.Gray führt in seiner schätzbaren Arbeit „Catal. of the Birds of 
the Tropical Islands ete. (1859) als polynesisch noch an Pt. superbus. T'emm. 
und Pt. xanthogaster. Wagl. Erstere kommt aber von Neu-Guinea und aus 
den Molucken, letztere von Oelebes und Banda. Die Ptilinopus Eugeniae. 
Gould. (Proc. 1856. p. 137.) von den Salomons - Inseln haben wir aus dem 
Grunde nicht mit aufgenommen, weil, den neueren Untersuchungen zu Folge, 
diese Inseln sich mehr der Fauna Neu-Guineas als Oceaniens anschliessen. 


5. Ptilinopus purpuratus. (Gml.) 


Purple erowned Pigeon. (ind. ex Otaheiti). Lath. Gen. Syn. Il. p. 626. — 
id. ?? Tabuan Pigeon. Gen. Hist. VIII. p. 77. — Columba purpurata. Gml. 
S. N. (1788) p. 784. — Lath. Ind. Orn. p. 598. — Bechst. Lath. Uebers. II. 
p- 607. — id. IV. (Kurze Uebersicht.) p. 379. (deser. pess.) — Columba Ku- 
rukuru. Bonaterre. Enc. Meth. (1. ed.1790) p. 240. — Vieill. Enc. Meth. 1. 
(1823) p- 240. — Columba Kurukuru var. taitensis. Less. Zool. de la Coqu. I. 
(1826) p. 297. — id. Columba taitensis. Tr. d’Orn. (1831) p. 472. — Columba 
oopa. Wagl. Isis. 1829. p. 472. (ex Forst. C. porphyracra. var. ex Otahaiti.) — 
Columba porphyraera (ex Otahaiti.) Forst. Deser. anim. p. 167. — Colombe de 
Taiti. Neboux. Rev. Zool. 1340. p. 289. — Ptilonopus purpuratus. G,R.Gray. Gen. 


Ptilinopus purpuratus, 123 


of B. II. p. 466. — id. Pt. taitensis. — Kurukuru taitensis. Des Murs. M.S.S. 
— id. K. Nebouxi. — Kurukuru du Petitthouarsii. Prev. voy. de la Venus. t. 7. 
— Kurutreron oopa. Reichb. Tauben. p. 92. fig. 3527 —28 (nee 3525 —26). — 
id. Kurutreron aopa. Neuentd. Tauben. p. 176. — id. Novit. Suppl. t. IV. f. 36- 
37. s.n. Ptilonopus purpuratus (Sws.) ex Cass. — Kurutreron oopa. Bp. Consp. II. 
p. 26. — Ptilinopus furcatus. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 191. — Hartl. 
Wiegm. Arch. 1852. p. 114. — Ptilinopus purpuratus, Cass. Un. St. Expl. Exp. 
(1858.) p. 269. pl. XXX. — 

Ptilonopus purpuratüs. G. R. Gray. List. Columbae. p. 4. — id. B. Trop. 
Isl. p. 35. — Ptilmopus oopa. Pelz. Novara Exp. Vög. (1865) p. 104. — 

? Columba porphyracra (ex Ulietea) Forst. Deser. anim. p. 167. — Wagl. 
Isis. 1829. p. 743. — Ptilonopus —? G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 36. — 

Oopa (Upa) oder Oopara, Eingeborne von Taiti. (Forster). — 
“ (Nach Peale.) 

%. Kopf, Hals und Brust grau, grün verwaschen, die Basis der Federn 
schieferfarben. Die Brustfedern zweigegabelt. Ein blass purpurrother Fleck 
bedeckt Stirn, Vorderkopf und Scheitel. Mantel, Rücken, Bürzel und Flügel- 
deeken grün, bronceschimmernd. Schwingen blau, mit grünem Schein ; unter- 
seits bleigrau. Schwingen zweiter Ordnung blassgelb geendet. Schäfte schwarz. 

Bauch olivengrün; Mittelbauch, After und untere Schwanzdecken 
schwefelgelb. Schwanz blaugrün, mit grünem Schein , jede Feder vor dem 
Ende mit grauem Fleck, (wodurch bei manchen Exemplaren eine deutliche 
Querbinde entsteht). Unterseite des Schwanzes bleigrau,, mit einem grauen 
Enndrande. 

Schnabel orangefarben; Füsse düster purpurroth; Iris dunkel orange- 
farben. (Peale.) 

Schnabel bleifarben; Füsse orange. (Lesson.) 

Schnabel saffrangelb, Nasenlöcher roth; Iris feuerroth. (Forst.) — 

Iris grüngrau; Schnabel grünlichbraun; Füsse dunkel grünlichgrau. 
(Zelebor..) 

2 etwas kleiner und minder brillant gefärbt; im Uebrigen aber ganz 
wie das . 

Reichenbach, der diese Taube besessen zu haben scheint, bemerkt von 
derselben als Eigenthümlichkeit die schön bläulich aschgraue Unterseite der 
Schwingen. 

Tanzere gen N Bahw:  3UD4 8 DE LUMEN 

94 3 ee 3 2 5 13  (Reichb.) 

Die blass purpurrothe Scheitelplatte, welche nicht gelb umsäumt ist, 
zeichnet diese Art besonders aus, nicht minder die blauen Schwingen, der 
gelbe Bauch und die gelben unteren Schwanzdecken, das Fehlen eines rothen 
Bauchfleckes und der ora efarbene Schnabel. Wie wir zuerst durch Cassın 
erfahren unterscheidet sich Pt. purpuratus auch sehr auffallend durch den seicht 
ausgeschnittenen Schwanz. 


124 Ptilinopus diadematus. 


Alle diese Verschiedenheiten dürften zur leichten Unterscheidung von 
den verwandten Arten genügend sein. 

Ueber die C. pupurata können keine Zweifel walten. Sie wird von 
Latham zuerst mit der ausdrücklichen Bemerkung beschrieben „from a speci- 
men from Otahaiti.“ Auch fügt er zur besseren Unterscheidung der Tabhiti- 
Exemplare hinzu: „In Ötahaiti ist der Scheitel sehr matt purpurfarbig.‘“ Wie 
Forster fasst nämlich Latham unter C. purpurata irrthümlich auch die Exem- 
plare von Tongatabu mit zusammen, und legte somit den Grund zu der gren- 
zenlosen Verwirrniss, die sich über C. purpurata verbreitete. 

Die Sammlungen Peale’s, erst durch Cassin in geeigneter Weise bekannt 
gemacht, haben es bestätigt, dass Pt. purpurata wirklich die Gesellschafts- 
Inseln bewohnt. Peale brachte zahlreiche Exemplare von Tahiti mit. Ebenso 
erhielt sie das Britische Museum daher durch Verreaux und das Pariser durch 
die Expedition der „Venus.“ 

Gray giebt als Localitäten ferner noch an: Ulietea (O Raietea), Borabora 
(Gesellschafts-Inseln) und Viti-Inseln (Ovalou). Letztere Angabe bezieht sich 
indess jedenfalls auf Pt. faseiatus. 

Ob die Varietät der C. porphyracra. Forster, von Ulietea, die er nur 
mit den kurzen Worten anführt „In Columbis ex Uliatea pileus magis rube- 
seit, rostrum minus croceum, nares vix rubrae, irides croceae, erissum intensius 
flavum“ wirklich mit purpuratus identisch ist, bleibt vorläufig unentschieden, 
da die Taube daher nicht wieder zur wissenschaftlichen Untersuchung gelangte. 

Nach Peale liebt es Pt. purpuratus ganz besonders frei auf dem abge- 
storbenen Aste eines Baumes in der Tiefe des Waldes zu sitzen. Ihre Stimme 
gleicht dem einfachen Laut „‚coo-600-600.“ 

Auf der Abbildung im Atlas der amerikanischen Expedition ist die Kopf- 
platte zu viel lilafarben, auf Reichenbach’s höchst incorreeter Copie (Novit. IV. 
f. 36—37) sogar deutlich blau, mit Roth umrandet. Besser ist die Abbildung 
in Reichenbach’s Tauben f. 1327 u. 28, (welche Bonaparte im Consp. sehr irr- 
thümlich auf Pt. flavicollis Gray bezieht). 

Ueber keine Tıaubenart ist wohl je eine grössere Verwirrniss entstanden 
als über die Columba purpurata, indem mehrere Auctoren unter diesem Namen 
durchaus verschiedene Arten beschrieben. 

Wir haben die hierauf bezügliche Literatur durchgesehen, die Synonymie, 
eritisch gesichtet zusammengestellt und gelangten dabei zu folgenden, theil- 
weis neuen Resultaten. 


Ptilinopus purpuratus Steph. ist Pt. diadematus. Temm. 
Colombe Kurukuru. femelle. Temm. Pl. col. 254. im Text s. n. Colombe 


diademe. Columba diademata. — Columba purpurata. variete ex Celebes.’ Diet. 
de Se. nat. vol. 40. (1826) p. 339. — Columba xanthogaster. Wagl. Syst. av. 
No0.29. — Columba flavigaster. Sws. — — Kurukuru xanthogaster. Des 


Murs. — Ptilonopus xanthogaster. G. R. Gray. Gen. of B. II. p. 466. — id. List. 


Pt. flavicollis. — Pt. Swainsoni. — Pt. flavipectus. 125 


Columbae. p. 5. — id. B. Trop. Isl. p. 36. — Wall. Ibis. 1865. p. 380. — 'Thouar- 
sitreron diademata. Bp. Consp. av. II. p. 16. — Reichb. Tauben. p. 93. f. 1326-27. 

Gray führt diese Art mit unter den Tauben Polynesiens auf, nach einem 
Exemplar, welches durch Wilson von den Mariannen herstammend, dem Briti- 
schen Museum geschenkt wurde. 

Wir bezweifeln aber die Richtigkeit dieser Localitätsangabe sehr, und 
sind überzeugt, dass hier eine Verwechselung stattgefunden haben wird. Pt. 
diadematus ist nämlich bis jetzt mit Bestimmtheit nur von Banda (Wallace) 
und den Key-Inseln (v. Rosenberg) nachgewiesen. 


Columba purpurata. Less. ist Ptilmopus flavicollis. Gray. 


Columba purpurata. Less. Tr. d’Orn. p. 472. (exe. syn.) — Ptilonopus 
flavicollis G. R. Gray. List. Columbae. (1856). p. 3. — Ptilopus flavieollis. Bp. 
Consp. II. p. 20. (exe. syn.) — Ptilonopus flavicollis. Reichb, Tauben. p. 95. — 
Wall. Ibis. 1865. p. 380. — 


stammt nicht aus der Siidsee, sondern von Timor her. (Mauge. Wallace). — 


Columba purpurata. Jard. et Selby. ist Ptilinopus Swainsoni. Gould. 
pur] N pP 


Columba purpurata. Jard. et Selb. Ill. Orn. II. pl. 70. — Ptilonopus pur- 
puratus var. regina. Sws. Zool. J. 1. p. 474. (nee Less.) — Ptilonopus Swainsonii. 
Gould. Proe. Z. S. 1842. p. 18. — id. B. of Austr. vol. V. pl. 55. — id. Handb. 
B. Austr, II. sp. 451. — Reichenb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 278. — id. Tauben, 
p. 94. f. 1309-10. — Ptilonopus Swainsoni. G. R. Gray. List. Columbae. p. 2 
Ptilopus Swainsoni. Bp. Consp. av. II. p.19. — 

Von Siüdost- und Nord-Australien (Cap Jork). — 


Ptilinopus purpuratus. Selby. ist Ptilinopus flavipectus. Reichb. 


Ptilinopus purpuratus. Selby. Nat. Libr. vol. V. pl. 3. (sine text.) — Ptilo- 
nopus flavipectus. Reichb. Tauben. p. 94. f. 1305. (exe. syn.) 

Grün; Oberkopf violettpurpurroth, von Stirn an breit gelb umrandet. 
Bauch, After, Schenkel und Schenkelseiten hochgelb, ein ebensolcher Fleck 
an den Bürzelseiten. Schwingen schwarz, die hinteren der zweiten Ordnung 
grün, mit gelben Aussensäumen. 

Es ist unbegreiflich wie Selby zu der Abbildung seines Pt. purpuratus, 
nach weleher wir obige Beschreibung entwarfen, eine durchaus verschiedene 
Beschreibung geben konnte, von einer Art, die wahrscheinlich mit Pt. fascia- 
tus. Peale. identisch ist. 

Die von Selby abgebildete Taube, welche Bonaparte sonderbarer Weise 
gar nicht erwähnt, lässt sich mit keiner der polynesischen Arten vergleichen, 


126 Ptilinopus Greyi. 


hat dagegen viel Aehnlichkeit mit Pt. coronulatus, G.R. Gray. (Proc. 1858. 
p- 185. pl.138), nur dass bei letzterer der Bauch und die unteren Schwanz- 
decken gelb sind und ein violetter Bauchfleck vorhanden ist. 


6. Ptilinopus Greyi. G.R. Gray. 


Ptilimopus Greyi. G.R. Gray. List. B. Brit. Mus. Columbae. (1858) p. 4. — 
id. List. B. Trop. Isl. 1859. p. 38. — id. Proc. Z. 8. 1859. p. 165. — Ptilopus 
purpuratus,. Bp. (nee Gml. nee Wagl.) Consp. av. II. p. 19. — Reichb. Handb. 
spec. Orn. Tauben. p. 94. (nee tab.) — Ptilonopus Grayi., Nor: et O Des Murs. 
Rev. et Mag. Zool. 1860. p. 435. 


(Nach Bonaparte.) 

Lebhaft grün, unterseits graugrün; Nacken und Genick grüngraulich ; 
Kehle gelblich; Vorderkopf purpurviolett, mit einer gelben Linie begrenzt, 
‚Breite Binde über den Unterleib ebenfalls purpurviolett. After zimmtorange- 
farben; untere Schwanzdecken mit rosavioletten Spitzen, Schwingen erster 
Ordnung schwarz. Schwingen dritter Ordnung graubraun gespitzt. Schwanz 
kurz, grün, @Querbinde vor dem Ende weissgrau ; die äusseren Schwanzfedern, 
mit Ausnahme der äussersten jederseits, mit gelben Aussensäumen. 

Ziemlich klein. 

Dass Bonaparte sehr mit Unrecht und ziemlich willkürlich die Ptilino- 
pus-Art der St. Cruz -Gruppe (Vanicoro) auf die Columba purpurata. Wagler 
(ex Gml.) gedeutet und letztere wieder für identisch mit Pt. fasciatus, Peale. 
erklärt, wies zuerst G.R. Gray nach, der Exemplare von Neu - Caledonien 
mit solehen von Tahiti vergleichen konnte. In der That geht aus einer Ver- 
gleichung der betreffenden Beschreibungen hervor, dass die Ptilinopus von 
Vaniecoro (wie sie Bonaparte beschrieben), obwohl sehr nahe mit den beiden 
genannten Arten verwandt, dennoch speeifisch gesondert zu werden verdient. 

Sie unterscheidet sich sowohl von Pt. faseiatus als Pt. purpuratus durch 
den grüngrauen Nacken, den zimmtorangefarbenen After und die breite pur- 
purviolette Bauchbinde. 

Die Heimath dieser 'Taubenart sind die westlichen polynesischen Insel- 
gruppen Neu-Üaledoniens und St. Cruz, Von letzterer Gruppe erhielt sie das 
Pariser Museum durch die Expedition der l’Astrolabe. 

Im Britischen Museum von Isle of Pines durch Me. Gillivray und von 
Loyalty-Island, durch Sir George Gray. Gray nennt auch Erromango der 
Neu-Hebriden als Fundort. 

Bemerken müssen wir noch, dass Verreaux in seiner Abhandlung über 
die neu-caledonischen Vögel von dieser Taube sagt „Identique ä& cehui qui se 
trouve dans toute l’Oec&anie“, obwohl er dieselbe allem Anschein nach nicht 
selbst zu untersuchen Gelegenheit hatte. 


Ptilinopus roseicapillus. 127 


7. Ptilinopus roseicapillus. (Lesson.) 


Columba roseicapilla. Lesson. Tr. d’Orn. (1831) p. 472. — Columba pur- 
purata. Mus. Paris, — Kurukuru roseicapillus. O Des Murs. — Columba pur- 
purata. Kittl. Kupfert. Heft III. (1833) p.25. pl. 33. £.2. (opt.) — Ptilinopus 
purpureoeinetus G.R. Gray. Proc. Z. 8.1853, p. 48. t.55. — id. Ann. and Mag. 
Nat. Hist. ser. II. vol. XV. 1855. p. 159. — id, List. Columbae. 1856. p.4. — 
id. Ptilonopus roseicapillus. B. Trop. Isl. p. 37. — Reichb. Tauben, p. 96. — 
id. Neuentd. Tauben. p. 177. — 


(Nach Gray.) 


Ganze Vorder - und Oberkopf rosapurpurroth, hinterseits gelb umsäumt. 
Fleck am Mundwinkel jederseits ebenfalls roth. Kehle weiss. Kopf- und 
Halsseiten nebst Hinterhals grünlichgrau; Federn der Oberbrust tief graugrün, 
die Enden jeder Gabelung weiss; Unterbrust grün mit einem breiten tief pur- 
purrothen Fleck. Mitte des Unterleibes gelblichgrün, die Seiten orangefarben, 
Bauch blassgelb mit grünen Seiten. Untere Schwanzdecken orangefarben, 
Rücken und kleine Flügeldecken grün , mit Bronzeschimmer. Grosse Flügel- 
decken, Schwingen zweiter und dritter Ordnung blaulichgrün, mit gelben Rän- 
dern. Schwingen erster Ordnung grün, mit schmalen gelben Aussensäumen, 
Schwanz grün, gelblich verwaschen, mit einem breiten weissen Ende; Schwanz- 
federn auf Aussenfahne grün überlaufen und alle gelb gesäumt. 

Schnabel und Füsse schwarzgrau. Iris hellgelb. (Kittl.) — 

Länge 9". 

Jungen Vögeln fehlt die rothe Kopfplatte; der Kopf erscheint daher 
noch einfarbig grüngrau. Iris bräunlichgrau. Alte in beiden Geschlechtern 
ganz gleich gefärbt. (Kittlitz.) 

Auch diese schöne Taube wurde öfterer mit der ©. purpurata. Gml. ver- 
wechselt, selbst nachdem sie von Lesson als eigene Art nachgewiesen worden 
war. Sie zeigt viel Uebereinstimmendes mit Pt. Mereieri, besonders im Hin- 
blick auf den rothen Mundwinkelfleck, unterscheidet sich aber genügend 
durch den purpurrothen Brustfleck und die orangefarbenen Seiten und unteren 
Schwanzdecken. 

Pt. roseicapillus gelangte zuerst durch die Freyeinet’sche Expedition von 
den Mariannen an das Pariser Museum. Ueber das engere Vaterland belehrte 
uns aber erst von Kittlitz. Dieser Naturforscher fand unsere Taube häufig 
auf Guaham. Sie lebt hier in den Wäldern und hält sich meistens hoch in 
den Bäumen auf. Meist trifft man sie einzeln. Ihre sehr oft ertönende Lock- 
stimme macht sie weithin bemerkbar; sie klingt buchstäblich: guh! guh! 
gukurukukukukulh! in sehr hohlen, aber zärtlichen und nicht übellautenden 
Tönen. Im Magen fanden sich kleine Früchte, besonders von einer Limonia, 
mitunter auch Blüthenknospen. 


128 Ptilinopus chrysogaster. — Ptilinopus Mercieri. 
8. Ptilinopus chrysogaster. G.R. Gray. 


Ptilmopus chrysogaster. G.R. Gray. Proc. Z.8. 1853. p. 48. pl. 54. 
— id. Ann. et Mag. N. Hist. ser. II. vol. XV. (1855.) p. 158. — Ptilinopus 
taitensis. Reichb. "Tauben. Novit. tab. 128. f. 3525-26. — id. Kurutreron chıy- 
sogastra. Vollst. Naturg. Tauben. p. 92. — id. Neuentd. Tauben. p. 176. — 
Bp. Consp. av.Il. p. 26. — Ptilinopus chrysogaster, G.R. Gray. B. Trop. Isl. 
p. 36. — Selat. Proc. 1864. 

(Nach Gray.) 

Vorderkopf und Scheitel weisslichaschgrau, mit rosaröthlichem Anfluge, 
der besonders auf dem Scheitel deutlicher hervortritt, letzterer hinterseits gelb 
umsäumt. Kopf, Hals und Brust graulichweiss, die Basis der Federn gelb. 
Kehle und Zügel gelblich. Unterbrust, Bauch und übrige Unterseite nebst 
den unteren Schwanzdecken schön gelb, an den Seiten grauweiss. Mantel 
und Rücken grün, mit Bronzeschimmer. Grosse Flügeldecken und Schwingen 
zweiter Ordnung blaugrün,. gelb umsänmt. Schwingen erster Ordnung matt- 
schwarz, auf Aussenfahne mit Grün. Schwanz grün, wie der Rücken, mit 
sehr breiter weisser Endbinde, jede Feder gelb gesäumt. Schwanzfedern un- 
terseits aschgrau mit weisser Endbinde. Schwingen unterseits aschgrau. 

Schnabel und Füsse horngrau. 

Tänge .e.,802”°,  P1.'5'% Schw. 2 UNE FREE Mee: 
lie 36 h) 11‘ Engl. Maass.) 

Diese Taube unterscheidet sich leicht durch die gelbe Unterseite, den 
graulich schwach roth angeflogenen Kopffleck und das Blau der zweiten Schwin- 
gen und Deckfedern. 

Durch Wodehouse sind wir erst neuerdings mit dem eigentlichen Hei- 
mathslande bekannt worden. Dasselbe beschränkt sich auf die Insel Huaheine, 
Gesellschafts-Inseln. 

Andere Localitätsangaben, wie Tongatabu und Marquesas bei Gray, oder 
Mariannen von Reichenbach (sämmtlich auf Verreaux’schen Etiquetten beruhend) 
haben sich daher als unrichtig erwiesen. 


9. Ptilinopus Mercieri. (© Des Murs.) — 


Kurukuru Mercieri. Des Murs et Flor. Prevost. voy. Venus Orn. p. 266. — 
Ptilopus mereieri. Bp. Consp. II. p. 22. — Reichenb. Tauben. p. 96. — G.R. 
Gray. B. Trop. Isl. p. 36. 

(Nach Bonaparte.) 

Graugrün; Oberkopf und ein Fleck jederseits am Mundwinkel purpur- 
violett. Kehle gelblich; Brust graugelb. Unterleib olivengelb, auf After und 
den unteren Schwanzdecken gelb. Schwingen erster Ordnung schwarz; Schwin- 
gen zweiter Ordnung schwarzgrün, mit gelbem Aussensaum. Schwingen drit- 


Puilinopus Dupetitthouarsi, 129 


ter Ordnung blau, gelb gesäumt. Der etwas abgerundete Schwanz an Basis- 
hälfte grün, an Endhälfte gelblichgrau. 

Steht Pt. chrysogaster. Gray. sehr nahe, besonders wegen der gelben 
Unterseite, zeichnet sich aber durch den purpurvioletten Mundwinkelfleck aus 
und die verschiedene Schwingenfärbung. 

Im Pariser Museum von Nukahiva, Marquesas-Inseln. 


10. Ptilinopus Dupetitthouarsi. (Neboux.) 


Columba Dupetit Thouarsii. Neboux. Rev. Zool. 1840. p. 289. — Columba 
kurukuru purpureo-leucocephalus. Hombr. et Jaeq. Ann. de Se. Nat. XIV. 1841. 
p. 316. — Ptilonopus Aemiliae. Less. Echo du Monde sav. (1844) p. 873. — 
id. Columba Dupetitthouarsi. Deser. Mamm. et Ois. (1847) p. 209. — Ptilono- 
pus Du Petitthouarsii. @. R. Gray. Gen. of B. Il. App. p. 23. — id. Ptilono- 
pus leucocephalus. List. of Gallinae. p. 2. — Ptilinope de Petit Thouars. voy. 
Pöle sud. t. 29. £. 1. — Kurukuru Dupetit-Thouarsii. Des Murs et Prev. Orn. 
de la Venus. p. 241. (nee £.7.) — Ptinilopus Dupetit-'Thouarsii. Hombr. et 
Jacqu. voy. Pöle sud. Zool. III. (Pucheran) p. 114. — 'Thouarsitreron (!) Du- 
petitthouarsü. Bp. Consp. II. p. 16.— Reichenb. Tauben. p. 93. t. 240. f. 2587. 
— id. Trygon Du Petit Thouarsü. Syst. av. p. XXVI. — Ptilinopus Du Pe- 
titthouarsü. G. R, Gray. List. Columbae. p.5. — id. B. Trop. Isl. p. 36. 

Koukou, der Eingebornen von Nukahiva. 

Marquesas-Inseln. (Bremer Museum.) 

Alt. Zügel, Stirn, Vorder- und Oberkopf weiss, der letztere schmal 
orangeröthlich umsäumt. Uebrige Kopf und Hals grünlichgrau, die Federn 
in der Mitte grünlich, welche Farbe namentlich auf dem Kropfe deutlicher 
hervortritt. Die Kinn- und Oberkehlfedern mit gelblicher Mitte, daher diese 
Theile mehr gelblich. Brust- und Bauchmitte röthlichorangefarben oder mor- 
genroth, die Brust-, Bauch- und Schenkelseiten blass olivengelbgrün. After, 
hintere Schenkelseiten und untere Schwanzdecken gelb, die Federn an Basis 
weiss. Mantel, Rücken, Bürzel, obere Schwanzdecken, Flügeldecken und 
Schultern grasgrün. Schwingen und ihre Deckfedern, sowie Schwanz glän- 
zend dunkelgrün. Schwingen an Innenfahne schwarz; die der ersten Ordnung 
aussen ganz schmal weiss gesäumt, die der zweiten Ordnung breiter und mehr 
weissgelb, die letzten Schwingen zweiter Ordnung und die Deckfedern der 


. zweiten Schwingen. deutlich gelb. Die längsten, grössten Schulterdecken und 


die drei letzten Schwingen zweiter Ordnung tragen am Ende auf Schaftmitte 
einen breiten, dunkel grünblauen Keilfleck, der breit grün umsäumt ist, 
Untere Flügeldecken grünlichgrau, die Schwingenunterseite hellaschgrau. 
Die Schwanzfedern an Innenfahne schwärzlichgrau gerandet, mit brei- 
tem gelblichweissen Ende, der Aussenrand dieses hellen Endes an jeder Feder 
gelb. Auf der Schaftmitte der Aussenfahne bemerkt man, unter gewissem 
y 


130 Ptilinopus coralensis. 


Licht, schmale grünblaue Querlinien. Unterseits die Schwanzfedern dunkel- 
- grau mit weissem Ende. 

Schnabel horngrau; Füsse hornblass, Nägel hornbraun. Im Leben: 
Füsse rosenfarben; Schnabel schwarz mit weisser Endhälfte ; Iris gelb. (Hombr.) 
Länge 'e. 78,  #1,5”3" Schw. 294. EB EOE. 

Die weisse Kopfplatte, sowie der grosse morgenrothe Brust- und Bauch- 
fleck unterscheiden diese schöne Taube auf den ersten Blick. 

Die Abbildung im Atlas der Südpolreise ist in manchen Stücken durch- 
aus unrichtig. So erscheinen die Kopfseiten viel zu dunkel gelb, Kropf und 
Brustseiten sogar dunkel aschgrau, { 

Bewohnt ausschliessend die Marquesas-Inseln, Nukahiva, Christina. (Bp.) 


11. Ptilimopus coralensis Peale. — 


Ptilonopus coralensis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 190. pl. 51. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. 1851. p. 114. — Cassin. Un. St. Expl. Exp. 
1858. p. 272. pl. 32. — Kurutreron coralensis. Bp. Consp. av. Il. p. 26. — 
Reichb. Tauben. p. 93. — id. Neuentd. Tauben. p. 177. — id. Novit. Suppl. 
t. III. f.33. — Ptilonopus coralensis. G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 3 

(Nach Cassin.) 

Kopf und Hals blass grünlichgrau, auf der Scheitelmitte ein blassrother 
Fleck, der hinterseits schwach gelb gesäumt ist. Unterleib grüngelb, grau 
überlaufen. Bauchgegend und untere Schwanzdecken gelb. Mantel, Rücken, 
Bürzel, Flügel und Schwanz grün, mit goldenem und kupferigen Schimmer. 
Die ersten Schwingen sehr blass gelblichweiss gesäumt, die zweiten Schwingen 
blassgelb an der Aussenfahne. Schwanzfedern an Innenfahne dunkelgrau, am 
Ende breit blassaschweiss gerandet, unterseits blassaschweiss mit einem brau- 
nen Querbande vor dem Ende. 

Schnabel dunkelgelb; Füsse und Iris roth. ( Peale.) 

Länge-84”. Fl. 54‘ Schw. 33”. 

Der runde rothe Scheitellleck zeichnet diese Species besonders aus, 
ebenso der gelbe Schnabel. Sie unterscheidet sich dadurch genügend von der 
nahe verwandten Pt. purpuratus. 

Im Atlas der amerikanischen Expedition ist übrigens die Färbung des 
Kopfes und Halses, im Widerspruch mit dem Texte, mehr blaulichgrau, statt 
„greenish-einereus‘‘ dargestellt. — 

Von Peale auf den meisten niedrigen Corallen - Inseln der Gruppe Po- 
mautu beobachtet und zwar zuerst auf der Insel Carlshoff. Hier erregte sie 
sogleich die Aufmerksamkeit durch ihren klagenden Ruf „hoot-hoot-hoot“, der 
mit reissender Schnelligkeit wiederholt wurde. Ihr Aufenthalt war das dich- 
teste Laubwerk, in dem sie übrigens schwer zu entdecken war, obwohl sie 
sich sehr zutraulich zeigte. 


Pulinopus ehaleurus. - Ptilinopus holosericeus. 131 


12. Ptilinopus chaleurus. G.R. Gray. 


Ptilonopus chaleurus. @. R. Gray. List. of Birds. Trop. Isl. Brit. Mus. 
(1859.) p- 37. ä 


Sehr ähnlich Pt. eoralensis, aber Stirn und Scheitel graulichpurpurn 
scheinend. 

Von Harvey- oder Hervey-Island, Cook’s Archipel im Britischen Museum. 

Obige kurze Worte sind leider Alles was G.R. Gray über diese neue 
Art mittheilt. 


13. Ptilinopus holosericeus. (Temm.) 


Columba holosericea. T'emm. et Knip. Pig. I. t. 32. — Temm. Hist. Nat. 
des Pig. vol. I. (80. 1813). p. 269. — Desm. Diet. Se. Nat. vol. 40. p. 335. — 
Ptilonopus holosericeus. G. R. Gray. Gen. of B. II. p. 467. — Liamprotreron ho- 
losericea. Bp. Consp. av. II. p. 18. — id. Drepanoptila et Drepanoptera holo- 
sericea. Compt. Rend. 1856. p. 834. et 948. -— 'T'rygon holosericeus. Reichb. 
Syst. av. p. XXVI. — id. Drepanoptila holosericea. Handb. Spec. Orn. Tauben. 
p. 98. t. 236. b. f. 3365. — id. Neuentd. Tauben. p. 179. — Ptilonopus holo- 
sericeus. G. R. Gray. List. Columbae. Brit. Mus. p.8. — id. B. Trop. Isl. p. 39. 
— id. Proc. Z.8. 1859. p. 165. — Lamprotreron holosericeus. Verr. et O Des 
Murs. Rev. et Mag. Zool. 1860. p. 435. — id. Calyptomenaenas holosericeus. 
Rev, et Mag. Z. 1862. p. 135. pl. 8. — 

(Nach Temminck.) 

Schön grün, auf den Flügeln seidenglänzend, Kinn, Oberkehle und ein 
schmales Querband über die Brust, welches unterseits von einem schwarzen 
begrenzt ist, weiss. Mitte der Unterbrust und des Bauches, sowie After und 
die langen unteren Schwanzdecken tief gelb. Die Körperseiten grün, wie der 
Rücken. Laufbefiederung grauweiss. Quer über die Flügel zwei silbergraue 
Binden. Schwingen erster Ordnung schwarz, an Aussenfahne silbergrau ge- 
randet. Schwanzfedern grün, unterseits grau, mit einer dunkleren Flecken- 
binde vor dem Ende. 

Die Stirnfedern können hollenartig aufgerichtet werden. 

® (nach Verreaux) viel kleiner als das \; die Bänder quer über den 
Flügel kaum sichtbar; die Schwingen einfarbig grün; Brustbinden undeutlich 
Bauch grün und gelb gescheckt; die unteren Schwanzdecken grün. 

Lneete. 112201, 570.) "Bchw. 33’. Mundspalte 11’ 1. .9%%. 

Die sonderbare Schwingenbildung möchte vielleicht eine generische 
Stellung dieser sonderbaren Taube rechtfertigen. Wir müssen uns aber eines 
Urtheils hierüber enthalten, da wir dieselbe leider nicht besitzen. 

Die Heimatlı dieser äusserst seltenen Taube sind nicht die Sandwich- 
Inseln, wie man bisher annahm, sondern Neu-Caledonien und die klein 

g* 


© 


132 Pulinopus —? — Ptilinopus Forsteri. 


Fichten-Insel (Ile of Pines), woher sie zuerst Me Gillivray mitbrachte. Später 
erhielt Verreaux Exemplare daher. 


Der ‚Vogel lebt hier sehr einsam; im Laubwerk der dichtesten Bäume 
verborgen und nährt sich von Beeren, 


Die genaue Durchsicht der Literatur, welche auf die Ptilinopus - Arten 
Oceaniens Bezug hat, zeigte uns, dass einige Beschreibungen sehr willkürlich 
auf Arten bezogen und diesen als Synonyme einverleibt wurden, die sich in- 
dess als gänzlich abweichend erweisen. 

Wir geben eine Zusammenstellung derselben, bemerken aber, dass für 
uns die Artselbstständigkeit durchaus zweifelhaft bleibt. Durch die Leicht- 
fertigkeit mancher Beschreiber entstehen leider zu oft Irrthümer, die sich nur 
schwer, zuweilen niemals, in erspriesslicher Weise auflösen und berichtigen 
lassen. 


Ptilinopus —? 


Columba purpurata. jeune äge. Temm. Hist. nat. Pig. I. (1813) p. 284. — 
Desm. Diet. Se. Nat. vol. 40. p. 339. — Columba purpurata juv. Wagl. Syst. 
av. spec. 30. — Kurutreron oopa. juv. Bp. Consp. II. p.26. — 

Stimm Iilagrau, mit einem olivengelben Bande gesäumt. Hinterkopf, Hals 
und Brust grau, schmutzig gelblich verwaschen. Flügel, Rücken und Schwanz 
dunkelgrün. Die Flügeldecken ockerfarben gesäumt. Schwanz mit einer 
dunkelgrauen Endbinde. Bauch, Unterleib und untere Schwanzdecken oliven- 
farben und graugrünlich gemischt. 

Schnabel grau. Füsse braun. 

Dass diese Taube wirklich die junge purpurata Gm]. sein sollte beruht 
auf blosser Vermuthung, da das Jugendkleid dieser Art noch nicht bekannt 
ist. Weahrscheinlicher dürfte es sein, dass obige Beschreibung auf die junge 
Pt. chrysogaster. Gray. Bezug hat. Die ockerfarbenen Säume der Flügeldeck- 
federn sind indess zu eigenthümlich, als dass man an eine Vereinigung mit 
der genannten Art denken könnte. 


Ptilinopus Forsteri. (Desm.) — 


Columba purpurata. var. T’emm. et Knip. Pig. 78. pl. 35. — Temm. Hist. 
nat. Pig. vol. I. (1813.) p. 283. — id. ©. viridissima, Pl. col. — Columba For- 
steri. Desm. Diet. Sc. nat. vol. 40. (1826) p. 340. — Ptilinopus porphyreus. 
(Forst.) Reichb. Nov. 144. b. f. 3367. (nee deser. s. n. Pt. viridissimus, p. 95.) — 
Ptilonopus viridissimus pt. G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 38. — 

? Columba porphyrea, Wagl. Syst. av. 1827. No. 31. 


ee 


“+. 


Pülinopus viridissimus. 133 


Nach Wagler. 

Grün, Unterseite ebenfalls grün, nur Bauch und After gelb. Nur die 
Schwingen erster Ordnung aussen gelb gesäumt. Stirn und Oberkopf dunkel 
violetpurpurroth, ohne gelben Saum. 

Schnabel und Füsse schwarz. Iris gelb. 

Temminck’s Beschreibung stimmt mit der Wagler’schen überein, nur heisst 
es „le vert de parties superieures est plus fone& est „bleuätre““. Auch wird 
der gelbe After nicht erwähnt, sondern es heisst im Text ‚le ventre, ainsi 
que l’abdomen est vert.*“ Auf der Abbildung (pl. 35) sind dagegen die un- 
teren Schwanzdecken (eben wie das Schwanzende) gelb. Sehr mit der Be- 


schreibung im Widerspruch wird auf der Abbildung ein gelber Saum der 


rothen Kopfplatte angegeben. Auf letzteren Fehler machen schon Desmarest 
und Wagler aufmerksam. 

Ohne jeden sicheren Anhalt wird diese, durchaus ungenügend bekannte 
Taube von Temminck, Wagler u. A. auf Forster’s ©. porphyracra var. ex 
Ulietea et Tonga-tabu bezogen, obwohl die kurzen Worte „rostro minus ero- 
ceo naribus vix rubris; pileo magis rubente‘“, welche Forster über diese Varie- 
tät giebt, ganz widersprechend sind. 

Wie Temminck versichert, soll das von ihm beschriebene Exemplar durch 
die Expedition des Capitain Baudin von 'Timor mitgebracht worden sein. 

Dürfte man Dies als gewiss annehmen, so kann selbstverständlich noch 
weniger die Rede von der Gleichartigkeit mit einer Forster’schen Species sein. 

Ohne Zweifel wird sich Pt. Forsteri noch als jüngeres Kleid oder Ge- 
schlechtsverschiedenheit einer anderen Art ausweisen, soweit sich überhaupt 
nach der zu ungenügenden Beschreibung ein bestimmtes Urtheil fällen lässt. 

Wir würden es übrigens vorziehen lieber dergleichen fragliche Arten, 
die nur zu neuen Verwirrungen Anlass geben, für die Folge gänzlich zu 


ignoriren. — 


Ptilinopus viridissimus. Bp. (nec Temm.) 


Ptilopus viridissima. Bp. Consp. av. II. p. 20. — Reichb. Tauben. p- 95. 
(Text, nec tab.) — 


Die von Bonaparte unter diesem Namen beschriebene Taube hat mit 
der variet. von Columba purpurata Temminck, welche letzterer in den Pl. 
col. als C. viridissima speeifisch sonderte, Nichts gemein, wie eine Vergleichung 
der Beschreibungen sogleich lehrt. Jedenfalls hat also Bonaparte eine ganz 
andere Taube vor sich gehabt, die für uns aber zunächst durchaus dubiös 
bleibt, um so mehr als Bonaparte zwei Beschreibungen, die voller Widersprüche 
sind, mittheilt. Wir überlassen es Jedem sich selbst ein Urtheil zu bilden 
und bemerken nur, dass Bonaparte als muthmassliche Heimath (mit ?) Timor 
angiebt. zu 
Bonaparte characterisirt seine Pt. viridissima wie folgt: „Sehr ähnlich 


134 Chrysoena luteovirens. 


der Pt. porphyracea Bp. (= fasciatus Peale?) aber grösser, dunkler grün mit 
kupferkastanienbraunem Schein; Deckfedern und kleinste Schwingen gelb 
gesäumt. Kehle, Nacken und Brust weisslich; kein schwarzvioletter 
Brustfleck. 


Die zweite Beschreibung lautet: 


Sattgrün, ungefleckt, Flügeldecken und Schwingen ungesäumt, nur an 
Spitze und aussen bronzekastanienbraun; Vorderkopf bis hinter’s Auge pur- 
purviolet, ungesäumt. Ein bräunlicher Mundwinkelfleck. Kehle weiss. Hin- 
terkopf, Halsseiten, Brust und Unterleib einfarbig grau. Bauchbinde 
braunviolet. After und untere Schwanzdecken gelb, mit orangeröthlichen 
Spitzen. Flügel unterseits blaugrau. Obere Schwanzdecken kupferkastanien- 
braun. Schwanzfedern kupfergrün, unterseits dunkelgrau, mit breiter gelber 
Endbinde. 

Schnabel stark, schwärzlich. Läufe wenig bekleidet. 


sp. 54. Chrysoena”) luteovirens. Hombr. et Jacqu. 
tlINB4 TEL) 


Colombe des Viti. Columba luteovirens. Hombr. et Jacqu. Ann. des Sci. 
nat. 2. serie. vol. XVI. (1841). p. 315. — id. Colombe jaune. voy. au Pöle sud. 
pl. 12. f.2. — Columba flava. G. R. Gray. Gen. of B. II. p. 470. — Caloenas 
luteovirens. Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 134. — Ptinilopus luteovirens. Jaequ. 
et Puch. voy. Pöle Sud. Zool. III. p. 112. — Chrysaena luteovirens. Bp. Consp. I. 
p- 28. — Uhrysoenas luteovirens. Reichb. Tauben. ‘p. 90. — id. Neuentd. Tau- 
ben. p. 176. Novit. t. 62. f. 2594. (s.n. Calloenas flava.) — id. t. 146. f. 1469 — 
70. (s.n. Calloenas Gouldiae. Reichb. nee Gray.) — id. Novit. II. f. 32. (s.n. 
Chrysoenas luteovirens.) — Ptilonopus luteovirens. G. R.Gray. B. T'rop. Isl. p. 38. 

*) Die generische Sonderstellung dieser Taube begründet sich keineswegs ausschliessend 
auf die höchst merkwürdige Federbildung, wie Bonaparte und Reichenbach meinen, sondern auch 
namentlich auf die von Ptilinopus durchaus abweichenden Schwingenverhältnisse. Die erste 
Schwinge ist nämlich nicht so verkürzt als bei Püilinopus und zeigt nichts von der characleri- 
stischen säbelartigen Verschmälerung. Die zweite bis fünfte Schwinge sind fast gleichlang und 
die längsten. (Bei Pt. ist die zweite verkürzt und die dritte bis fünfte am längsten.) Auch hat 
Chrysoena eine kurze, Ptilinopus dagegen eine lange Flügelspitze. Ebenso ist die Schwanzbildung 
bei Chrysoena ganz verschieden. Der Schwanz ist nämlich ansehnlich kürzer und die unteren 
und oberen Schwanzdecken reichen beinah bis an’s Ende desselben. Im Schnabel- und Fussbau 
kommt dagegen Chrysoena ganz mit Ptilinopus überein. Der junge - Vogel zeigt noch nichts von 


der sonderbaren Federbildung. — 


Chrysoena luteovirens. 135 


- Junger Vogel. 
Colombe de Feliee. Columba Felicia. Hombr. et Jacqu. Ann. des Sci. nat. 
2. serie. vol. XVI. p. 316. — id. voy. au Pöle sud. pl. 12. f. 1. — Ptinilopus 
Feliciae. Jacgqu. et Puch. voy. Pöle sud. Zool. IH. (1853) p. 111. — Omeotreron 
feliciae. Bp. Consp. II. p. 27. — Ptilinopus Feliciae. Reichb, Novit.t. 62. f. 2589. 


Bunico, Eingeborne von Viti. (Gräffe.) — 

Ad. Oapite luteo-virescente; corpore reliquo intense luteo 
et, virescente vario; abdomine inferiore crisso, subalaribus et 
subcaudalibus flavissimis; remigibus majorıbus pogonio interno 
flavis, externo nigricantibus, flavissimo -marginatis, tertiarlis 
pogonio externo viridibus, flavo-limbatis; rostro nigricante, 
apice pallido, pedibus plumbeo-nigricantibus; iride flava. 

Long. 74; rostr. 54’; al. 43”; caud. 24°; tars. 84. 

Jun. tota viridis. 

Viti-Levu, Viti-Inseln. (Bremer Museum.) 

Alt. Kopf und Kinn dunkelgelb, grünlichgelb verwaschen. Die Fe- 
dern der übrigen "Theile dunkelgelb mit grünlicher Basis und Mitte, daher 
auf Brust, den oberen Flügeldecken und auf Bürzel grünlich angehaucht. 
Obere Schwanzdecken noch deutlicher in’s Gelbgrüne, nur am Ende gelb. 
Bauch, After und untere Schwanzdecken einfarbig dunkelgelb. Die Federn 
der Schenkelseiten grün, breit mit Gelb umsäumt. Schwingen erster Ordnung 
an Aussenfahne schwärzlich mit breiten gelben Säumen, an Innenfahne gelb. 
Schwingen zweiter Ordnung, ihre Deckfedern und die Deckfedern der ersten 
Schwingen an Aussenfahne grünlich mit schmalen gelben Säumen, an Innen- 
fahne gelb. Untere Flügeldecken und Schwingen unterseits gelb. 

Schwanzfedern gelblichgrün , mit gelben schmalen Säumen an Aussen- 
fahne und gelber Innenfahne, unterseits ebenfalls gelb. Schäfte oberseits 
schwarz, unterseits weiss. Schäfte der Schwingen oberseits und unterseits 
schwarz. Laufbetiederung gelb. 

Schnabel schwärzlich, mit hellgrauem Spitzentheil; Füsse und Krallen 
grauschwarz. Iris gelb. (Gräffe.) Iris roth. (Hombron.) — ° 

Beide Geschlechter gleich gefärbt. 

Junger Vogel von Viti-Levu (Bremer Mus.) 

Oberseite glänzend dunkelgrasgrün, die Unterseite weniger rein grün, 
auf Bauch"und After mit fahlgelben Endspitzen. Untere Schwanzdecken und 
untere Flügeldecken gelb. Schwingen erster Ordnung schwarz, an Aussen- 


s 


136 GChrysoena luteovirens. 


fahne schmal gelb gesäumt. Schwingen zweiter Ordnung schwarz, auf dem 
grössten Theile der Aussenfahne grün, schmal gelb gesäumt. 

Junger Vogel von Viti (Dr. Sclater’s Sammlung) wie der vorherge- 
hende, aber auch Kinn und Kehle gelblich, die unteren Flügeldecken ebenfalls; 
Schwingen an Basishälfte der Innenfahne dunkelgelb. 

Exemplare im Uebergange (Collection Godeffroy) gleichen im 
Ganzen den jungen Vögeln, aber auf Mantel, Schultern, Kehle und Kropf er- 
scheinen überall schon verschmälerte am Ende gelbe Federn, wie sie am alten 
Vogel vorkommen. Die Schwingen sind schwarz, mit breitem gelben Aussen- 


saume, an Innenfahne grösstentheils gelb. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
e.. 6107770 RAR. aa 64. 
45 DT 6 9‘ jung. 
43 2 2 
4 1.41 5 


Bonaparte hat zuerst nachgewiesen (Iconogr. d. Pig.), dass die C. Feliciae. 
Hombr., welche er selbst früher in ein eigenes Genus (Ömeotreron) stellte, 
wirklich nichts anderes als der junge Vogel von luteovirens ist. Wir können 
diese Ansicht nur bestätigen, denn die Untersuchung von e. 15 Exemplaren 
lieferte uns den vollständigsten Beweis; wir fanden alle Uebergangsstufen vom 
grünen bis zum gelben Kleide. 

Diese prachtvolle, durch ihre Färbung, namentlich aber durch die Fe- 
derstructur, ganz einzige Taube wurde von Hombron und Jacquinot auf den 
Vitis (Balaou) entdeckt und seither, wie es scheint erst wieder durch Dr. 
Gräffe eingesandt. Von Peale wird sie nicht erwähnt. 

Die Art scheint der Viti-Gruppe eigen. Dr. Gräffe sandte sie aus dem 
Innern Viti-Levus und von Ovalou ein. 

Ueber die Lebensweise fehlen alle Nachrichten. Durch Dr. Gräffe er- 
hielten wir aber das bisher unbekannte Ei dieser interessanten Taube. Das- 
selbe erinnert am meisten an das von C. turtur, ist rund-eiförmig, an beiden 
Enden fast gleichmässig abgestumpft, daher der Spitzentheil wenig hervortritt. 
Das Korn ist sehr fein, doch bemerkt man zahlreiche flache Poren. Die 


Schaale hat einen schönen Glanz und ist rein weiss. Länge 14’, Breite 11‘. 


/ 


Columba vitiensis. 137 


sp. 5. Columba”) vitiensis. Quoy et Gaim. 
t.XL f.2. (ad.) 


Columba vitiensis. Quoy et Gaim. voy. l’Astr. Zool.I. (1830) p. 246. pl. 
XXVIII — Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 187. — Hartl. Wiegm. Arch. f. 


Naturg. (1852). p. 114. — Janthaenas vitiensis. Reichenb. Vollständ. Na- 
turg. Tauben. Liefer. II. p. 118. t.139. f. 1288. — DBp. Consp. II. p. 44. — 


Carpophaga vitiensis. G. R. Gray. Gen. of B. II. p. 469. — id. List. of B. Part. IV. 
Columbae. (1856) p. 23. — id. B. Trop. Isl. p. 42. — Cass. Un. St. Expl. (1858) 
p- 251. (av. jun.) 

? Columba vitiensis (ad. ex Öelebes) Cass. Un. St. Expl. p. 251. — Rei- 
chenb. Neuentd. Taubenvögel. p. 183. — 

Fia-ui, Eingeborne von Upolu (Gräffe.) 

Ad. Pileo, collo postico et interscapulio schistaceis, nitore 
pulchro viridi et violascente resplendentibus; tergi et uropygii 
plumis dilutius cinereis, margine nitide virentibus; capitis late- 
rıbus gulaque albis; gastraeo religquo hepatico-rufescente; hy- 
pochondriis et subalaribus intense schistaceis; alıs et dorso 
medio obscure cinerascente-fuscis; cauda nigra; rostro basi 
rubente; pedibus pallidis; iride brunneo-favida. 

Long. e. 14‘; rostr. 8°; al. 8°; caud. 44°; tars. 11‘. 
Jun. Obscure cinerascens, capite, collo, uropygio et 


peetore nitore metallico viridi minus nitido. 


Viti-Inseln (Selater’s Collection.) 
Alt. Zügel, Ober- und Hinterkopf, Hinterhals, Halsseiten und Mantel 


schön purpurviolet schillernd, die Federn mit schiefergrauer Basis, und metall- 
grünem Endrande, daher unter gewissem Licht metallgrün schimmernd. Letz- 
tere Farbe tritt namentlich auf Hinterhals und Mantel hervor. Hinterrücken 
und Bürzel dunkelschiefergrau, jede Feder am Ende schmal metallgrün ge- 
säumt, welche Endsäume unter gewissem Licht schwach in’s Violette schim- 
mern. Kopfseiten, Ohrgegend, Kinn und Oberkehle rein weiss; übrige untere 
Theile schön purpurweinroth, mit einem rothbraunen Anfluge. Seiten und 


untere Flügeldecken dunkel schiefergrau. Untere und obere Schwanzdecken 


= 


*) Eine generische Abtrennung dieser Art mit den nächstverwandten C. albigularis. 


Temm., castaneiceps. P, u. A., s.n. Janthoenas Reichb. (Tauben. p. 118) halten wir für unnöthig. 


. 


138 Columba vitiensis. 


schieferschwarz. Flügeldecken, Schultern und Mittelrücken dunkel schwarz- 
braun, die obersten Flügeldecken mit schmalen metallgrünen Endsäumen, die 
unter gewissem Licht schiefergrau erscheinen. 

Schwingen braunschwarz. Schwanzfedern schwarz. Unterseite der Schwin- 
gen und des Schwanzes schwarz; Schäfte ebenfalls schwarz. 

Schnabel hornbraun, mit hellerem Spitzenrande, an Basishälfte, sowie 
die Nasenlöcher blutroth. Füsse roth; Krallen schwärzlich. — Schnabel 
schwarz, Füsse dunkel lackroth, Iris gelbbraun (Peale). — Schnabel und 
Füsse blass, Iris schwärzlich. (Quoy.) — 

Ein anderes Exemplar von Ovalou (Coll. Godeffroy) erscheint minder 
lebhaft gefärbt; Oberkopf, Hinterhals und Mantel sind schiefergrau, jede Fe- 
der mit grünem Endsaume, daher nur ein metallgrüner Schimmer. Die Mitte 
jeder Feder trägt eine purpurviolette verdeckte Querbinde. Unterseite mehr 
leberbraun, mit schwachem rothbräunlichen Anfluge. Schwingen, Flügeldecken 
und Schultern mehr schwarzbraun, die oberen Flügeldecken nur mit schiefer- 
grauen Endsäumen. 

Füsse hellhornbraun, Nägel schwarz. 


Auffallend sind die langen Krallen. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
ec. 133, FRE ANNE 8 Zar JE AR 
7.143 5, 4 8 12 


Jüngere Vögel (nach Cassin): auf Kopf, Nacken, Bürzel und Brust 
mit matterem metallgrünen Schein; übriges Gefieder dunkel bläulich aschfar- 
ben; (also ohne die röthlichbraune Färbung der unteren Partien.) 

Noch jüngere Vögel ähneln (nach Cassin) den vorhergehenden, sind 
aber auf dem Oberkopfe matt kastanienbraun verwaschen. 

Solche Exemplare würden sich also ausserordentlich der ©. castaneiceps 
anschliessen. 

Bei der grossen Seltenheit dieser Taube, die den meisten Sammlungen 
noch fehlt, darf es nicht verwundern, wenn unsere Kenntniss über dieselbe 
noch so mangelhaft ist, indem wir weder von der Geschlechts - noch Alters- 
verschiedenheit genaue Kunde besitzen. 

Die Untersuchung der von Dr. Gräfte eingesandten Exemplare hat uns 
überzeugt, wie fehlerhaft diese Art bisher deseriptiv und iconographisch dar- 
gestellt wurde Die ursprüngliche Beschreibung Quoy’s ist durchaus unzu- 
reichend und correspondirt nicht in allen Stücken mit der beigegebenen Ab- 


bildung. Auf letzterer erscheinen nämlich die Schwingen viel zu lebhaft braun; 


Columba castaneiceps. 139 


die Unterseite schwärzlich mit rostbraunen Federrändern und der Kehlfleck 
ist blass roströthlich eingefasst. Auf Reichenbach’s durchaus verfehlter Figur 
(eine Copie nach Quoy) sind die Schenkelseiten purpurroth colorirt und an 
den Halsseiten herab zieht sich ein orangefarbener Streif. Es war somit nö- 
thig eine richtige Abbildung zu geben. 

Cassin, der die Figur im Atlas der Astrolabe auf einen jüngeren Vogel 
bezieht, beschreibt ein altes 4, angeblich von Celebes, welches vielleicht gar 
nicht zu vitiensis, sondern zu einer anderen Species gehört. Wenigstens er- 
wähnt er die rothbraune Unterseite gar nicht, sondern sagt: „entire plumage 
dark bluish ash-color, lightest on the abdomen ete.“, was wenig mit unserem 
Vitivogel übereinstimmt. 

Durch Quoy und Gaimard, Me Gillivray (Britisches Mus.) und Peale 
wurde diese seltene Taube nur auf den Viti-Inseln beobachtet. Dr. Gräffe 
sammelte sie hier (auf Ovalou) ebenfalls ein, sandte aber auch ein Exemplar 
von Upolu, Samoa-Inseln. Peale beobachtete während des Junis wenige 


Exemplare, theilt aber hinsichtlich der Lebensweise nichts mit. 


sp. 56. Columba castaneiceps. Peale. 
Columba castaneiceps. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 187. pl. 50. — 


Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 114. — Janthaenas castaneiceps. Bp. 
Consp. II. p. 45. — Columba castaneiceps. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) 


p- 252. pl. XXI. — Janthoenas castaneiceps. Reichb. Vollst. Naturg. Tauben. 
p. 118. — id. Neuentd. Tauben. p. 183. Novit. Suppl. t. VI. f. 68. — Carpo- 
phaga (Janthoenas) castaneiceps. G.R. Gray. B. Trop. Isl, p. 42. — 

Ad. (?) Obscure cinerascente-fusca, subtus parum palli- 
dior; colli, uropygii et pectoris plumis margine metallice 
viridi-replendentibus; alis et cauda fere nigris; pileo castaneo ; 
gula et capitis lateribus albıs; subalaribus concoloribus; pal- 
pebris, rostro et pedibus rubris; iride fusca. 

Long. 14; rostr. a riet. 14”; al. 85‘, caud. 54, tars. 1% 

(Nach Cassin.) 

Dunkelbraun, aschgrau überflogen , oberseits dunkler, unterseits heller; 
Flügel und Schwanz fast schwarz. Die Federn des Halses, Rückens und auf 


Bürzel mit schmalen metallgrünen Endsäumen, ebenso die auf der Brust, 


140 Carpophaga latrans. 


welche ausserdem in’s Purpurne scheinen. Untere Flügeldecken dunkel asch- 
braun. Oberkopf kastanienbraun. Kehlfleck, der sich auf die Backen bis 
unter’s Auge und bis zur Ohrgegend ausdehnt, weiss. 

Augenlieder, Schnabel und Füsse lackroth; Iris dunkelbraun. (Peale.) — 

Weibchen wie das |, gefärbt, aber düsterer. . 

Länge 13724 ESSEN Schw. 92, BELPAT, 

Peale fand diese Taube in den dunklen Wäldern der Gebirgsgegenden 
Upolus, theilt aber über dieselbe keine weiteren Nachrichten mit. 

Cassin ist geneigt, diese Art nur als Jugendkleid von ©. vitiensis zu 
betrachten. In der 'That stimmt C. castaneiceps mit den von Cassin beschrie- 
benen jungen Vögeln von ©. vitiensis auffallend überein und würde sich nur 
durch den deutlich kastanienbraunen Oberkopf und die einfarbig aschbraune 
Unterseite unterscheiden. Es drängt sich uns aber hierbei die Frage auf, ob 
die von Cassin als junge vitiensis beschriebenen Vögel nicht vielleicht zu ca- 
staneiceps gehören? Denn wie es scheint hat Cassin die eigentliche vitiensis 
gar nicht besessen, indem er ein Exemplar angeblich von Celebes beschreibt. 

Die Vergleichung der Abbildung von ©. castaneieeps im Atlas der ameri- 
kanischen Expedition mit Exemplaren von vitiensis, lässt beide übrigens als 
durchaus verschiedene Arten erscheinen. 

Bemerken müssen wir noch, dass wir unter den Sendungen Dr. Gräffe’s 
bisher nie Exemplare mit kastanienbraunem Kopfe gesehen haben und dass 
wir daher über C, castaneiceps und die angebliche Verschiedenheit des Jugend- 


kleides von ©. vitiensis nicht zu urtheilen vermögen. 


sp. 57. Carpophaga latrans. Peale. 


Carpophaga latrans. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1845) p. 200. pl. 55. — 
Hartl. Wiegm. Arch. f, Naturg. (1%52) p. 116. — Bp. Consp. II. (1857) p. 33. 
— Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 261. pl. XXVI. — Reichb. Vollständ. 
Naturg. Tauben. p. 120. — id. Neuentd. Taubenvög. p. 184. Novit. Suppl. t. VI. 
f. 70-71 (Cassin). — G. R. Gray. B, Trop. Isl. p. 42. — Carpophaga ochropygia. 
Bp. Consp. II. p. 33. — Reichb. Tauben. p. 119. — G.R. Gray. B. Trop. Isl. 
App. p. 62. — 

Manu-mow, Eingeborne von Viti (Peale). / 
Songiloa, M 32... (Gräfe): 
Ad. Capite et collo sordide einerascentibus, sub certa 


luce in vinaceum vergentibus; facie pallidiore; dorso alisque 


Carpophaga latrans. 141 


ex cinerascente fuscis, his distinctius brunnescentibus; remigi- 
bus majoribus extus dilute cinereis; cauda obscure ferruginea, 
subtus ochracea; corpore subtus ex lilacino vinaceo, abdomine 
imo crissoque pallide fulvis; subcaudalibus isabellinis; suba- 
laribus rufis; rostro nigro; pedibus dilute brunnescentibus; 
iride sanguineo-rubra. 


Long. eirca 16”; rostr. 1“; al. 84”; caud. 6°; tars. 14°. 


Foem. Supra pallidior; capite nuchaque obscurius adum- 


bratis. 


Viti-Levu, Viti-Ins. (Bremer Mus.) 

Alt. Kopf und Hals düster grau, Vorderkopf etwas heller, diese Theile 
unter gewissem Licht mit einem braunröthlichen Aniluge. Rücken, Flügel 
und übrige obere Theile dunkelbraun, auf den Flügeln mit einem Schein in’s 
Rothbraune, auf Mantel, Rücken, Bürzel und Schultern die Federenden dun- 
kelgrau verwaschen, so dass diese Theile unter gewissem Licht deutlich dun- 
kelgrau erscheinen. Schwingen erster Ordnung braunschwarz, an Aussenfahne 
grau bepudert, an Basishälfte der Innenfahne breit rostroth gerandet. Obere 
Schwanzdecken und Schwanzfedern dunkelbraunroth , unterseits hell rostroth. 
Untere Flügeldecken und Achselfedern dunkel rostroth, ebenso die Basishälfte 
der Schwingen an Innenfahne, übrige Schwingenunterseite schwarz. Untere 
"Theile und Halsseiten graulich weinroth, am dunkelsten auf dem Bauche und 
den Bauchseiten, mehr grau an der Kehle. Der Kinnwinkel beinah weiss. 
After, Schenkel und untere Schwanzdecken blass rostgelblichbraun , die un- 
teren Schwanzdecken auf Schaftmitte verwaschen bräunlich bespritzt. Die 
halben Tarsen befiedert, graulich weinroth. 

Schnabel schwarz; Füsse rothbraun ; Nägel schwarz ; Iris blutroth (Gräffe.) 
Iris und Füsse lackroth; Augenlieder earminroth. (Peale.) 

Ein anderes Exemplar von Viti zeigt Hinterhals und Halsseiten 
lebhafter grau, den Scheitel deutlicher braunröthlich verwaschen, Kropf und 
Brust dunkler grauweinroth und die Schwingen schwarz, ohne graubepuderte 
Aussenfahne. 

Das 2 ist oberseits etwas heller gefärbt, auf Kopf und Nacken etwas 
dunkler (Cassin). — 

Exemplare von Ovalou, Viti-Inseln, in Godeffroy’s Collection nicht ver- 


schieden. 


142 Carpophaga paeifica. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
e. 49" 84. al: 1 144“ Viti-Levu. 
14 ee! 6 10 12 Ovalou. 


Bonaparte’s C. ochropygia, nach einem weiblichen Vogel des Pariser Mu- 
seums aufgestellt, welcher durch die Reise der Astrolabe von Balaou (Viti) 
herstammt, können wir für nichts anderes als latrans erklären, da die Be- 
schreibung, bis auf einige leichte Abweichungen, vollkommen übereinstim- 
mend ist. . 

Diese sehr ansehnliche, durch Grösse und eigenthümliche Färbung höchst 
characteristische Taube, eine der schönsten Entdeckungen Peale’s, bewohnt 
die waldigen, bergigen Distriete des Innern von Viti-Levu und Ovalou (Gräffe.) 
Sie macht sich durch ihre besonders eigenthümliche Stimme bemerklich , die 
nach Peale und Dr. Pickering auffallend dem Gebell eines kleinen Hundes 
ähnelt. 

Das durch Dr. Gräffe eingesandte Ei dieser Taube konnten wir leider 


nicht untersuchen. 


sp. 55. Carpophaga pacifica. (Gul.) 
Brust und Unterseite rostweinroth. 


Ferruginous vented Pigeon. Lath. Syn. II. p. 633. No. 24. — Columba 
pacifica. Gml. S. N. II. p. 777. — Lath. Ind. Or. II. p. 600. — Bechst. Lath. 
Ueb. II. p. 612. IV. p. 380. — Vieill. Enc. Meth. I. p. 241. — Columba aenea 
(part.) Wagl. Syst. av. Columba sp. 15. — id. C. globicera. Isis. 1829. p. 738. — 
Columba globicera. Forst. (Licht.) Deser. anim. p. 166. — Carpophaga oceanica 
et aenea (part.) G. R. Gray. Gen. of B. II. p. 468. — Carpophaga oceanica. Jard. 
et Selb. Nat. Libr. Pig. p. 117. pl. VII. — Globicera pacifica. Bp. (nee Reichb.) 
Consp. II. p. 30. — id. Gl. Sundevalli. (nee Gray) p. 32. — Globicera Sundevallii. 
Reichb. Tauben. p. 121. — Carpophaga globicera. G. R. Gray. List. B. Brit. Mus. 
part. IV. Columbae. p. 18. — id. C. pacifica. App. p. 66. — id. Carpophaga 
pacifica et oceanica. B. T'rop. Isl. p. 40.41. — 

Carpophaga oceanica. (Less.) Peale. Un. St. Expl. Exp. (1818). — Hartl. 
Wiegm. Arch. f. Naturg. 1852. p. 115. — Globicera mierocera. Bp. Compt. Rend. 
1855. p. 215. — id. Consp. av. 11. (1857.) p. 31. — Carpophaga microcera. 
Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 263. pl. XXIX. — G.R. Gray. B. Trop. Isl. 
p- 40. — Globicera mierocera. Reichb. Tauben. p. 120. id. Neuentd. Tauben. 
p- 185. Novit. Suppl. t. VI. £.74. — Carpophaga samoänsis. A. Brehm. im Füh- 
rer durch den zool. Garten. 1865. p. 21. — 


Carpophaga pacifica. 143 


Brust grau; übrige Unterseiten rostroth! 

Columba oceanica. Lesson voy. de la Coqu. pl. 41. — id.Man. d’Orn. II. 
(1828) p. 166. — Wagl. Isis. 1829. p. 739. — Carpophaga aenea. (part.) G.R. 
Gray. Gen. of B. II. p. 468. — Columba oceanica. Kittl. Kupfert. t. 33. fig. 1. 
— Globicera oceanica. Bp. Consp. II. p. 31. — Reichb. Vollständ. Naturg. d. 
Tauben. p. 120. t. 138, f. 1283 —84. 


Lupi, Eingeborne von Samoa (Peale). 


Lupe, A Br 5 (Gräffe). 
Mouleuse, ,, der Carolinen (Less.) 
Oroobe od. Aroobe a von Tonga (Forst.) 


Ad. Üapite, collo et interscapulio laete cinereis; notaeo 
religuo aeneo-virescente, nitore cupreo resplendente; remigi- 
bus majoribus nigris pogonio externo conspicue chalybeo-cae- 
rulescentibus; cauda splendide aeneo - virescente, nitore chaly- 
beo; gula albida; gastraeo reliquo ex vinaceo rufescente, cris- 
sum versus sensim obscuriore; subcaudalibus intense castaneo- 
cinnamomeis; subalaribus obscure cinereis; rostro nigro; pedi- 
bus brunnescentibus ; iride sanguineo-rubra. 

Long. eirca 144‘; rostr. 11; al. 9; eaud. 44°; tars. 1”. 

Foem. gastraeo sordide cinereo, mento albido, subcau- 
dalibus intense cinnamomeis. 

Upolu, Samoa-Ins. (Colleet. Godeffroy.) 


&. Kopf, Hinterhals und die oberste Mantelgegend schön grau. Uebrige 


obere Theile dunkel broncegrün, die Federn am Ende mit kupferrothem Me- 
tallschimmer, Schwingen und Schwanzfedern ohne denselben, aber dunkler 
grün, und auf Innenfahne schwarz, mit schwachem dunkelgrünen Schein. 
Schwingen und Schwanz unterseits glänzend braunschwarz. Kinn, Kehle und 
Rand des Oberschnabels weissgrau, fast weiss, übrige Vorderhals blass rost- 
braun“) verwaschen, mit einem schwachen weinrothen Hauche. Letztere Farbe 
wird nach unten zu allmälig dunkler, so dass die unteren Schwanzdecken 
lebhaft kastanienrothbraun erscheinen. Alle Federn der unteren Theile auf 
der Mitte grau. . 


Untere Flügeldecken dunkel bräunlich grau. 


*) Latham bezeichnet die Färbung recht passend mit „röthlich Sohllederfarben mit einem 


weinfarbigen Anstrich.“ 


144 Carpophaga paeifica, 


Schnabel und Schnabelhöcker schwarz; Füsse röthlichhornbraun; Nägel 
schwarz. 

Füsse roth, bei einigen braun (Latham). Iris blutroth; Füsse roth. 
(Forst.) Füsse orangeroth (Lesson). Iris carminroth (ad); bräunlich (jun.) 
Kittlitz. — | 

Diese Färbungsstufe stimmt vollkommen auf die Abbildungen von Car- 
pophaga oceanica. (Jard. Nat. Libr.) und Carpophaga microcera. Bp., im Atlas 
der Un. St. Expl. Exp., welche nach Cassin ein altes & darstellt. 


2 Upolu, (Colleet. Godeffroy.) 

Färbung der Oberseite und des Kopfes wie beim $, nur scheinen die 
Federn des Mantels, auf Schultern und Flügeldecken am Ende nicht so leb- 
haft metallisch kupferroth. Die Unterseite ist dagegen nicht rostroth, sondern 
aschgrau wie der Kopf. Am Kinn erscheint dieses Grau fast weiss, wird aber 
nach unten zu dunkler, so dass die Schenkel und Schenkelseiten dunkel schie- 
fergrau erscheinen. Die unteren Schwanzdecken kastanienrothbraun, wie am 
4, aber die Federn auf Schaftmitte schwach dunkelbraun. 

Alles Uebrige wie beim |. 

Schnabel (ohne Höcker) schwarz; Füsse horngraubraun. Im Leben: 
Schnabel nebst Höcker schwarz; Beine fleischroth, Iris roth (Gräffe). — 

Mit obiger Beschreibung genau übereinstimmend sind die Abbildungen 


von Columba oceanica Less. (voy. Coqu.) und Ü. oceanica Kittl. (Kupfert.) 


Junge Vögel vor der ersten Mauser haben am Oberleibe blass rost- 
farbene Federränder (Kittlitz.) — 


Länge. Fl. Schw. F. I. ; 
RR Na Bde Re an RR Kae 1k5 ae 1 
154 Ele, Be ag 12ER 
14 8 4 4 8 11 134 & Upolu. 
14 8 10 a 11 Io. 52 
144 85 #10 "9 daSeE 
153—164" — en = — mierocera (Cassin). 
16 —_ _ 12 — globicera (Forst.). 
14 — — Ee — oceanica (Less.). 


Diese weitverbreitete oceanische Taaubenart wird zuerst von Latham 
nach Exemplaren von den Freundschafts-Inseln sehr gut beschrieben, von den 
späteren Schriftstellern aber, wegen der Aehnlichkeit mit C. aenea L. (ex Briss) 


öfters verwechselt. C, aenea unterscheidet sich indess leicht durch blass rost- 


Carpophaga paeifica, 145 


weinrothe Kopffärbung, die grau bepuderten Schwingen und hat eine ganz 
andere Verbreitung, indem sie die Sunda-Inseln, einige der Molucken und Phi- 
lippinen bewohnt. 

Wir haben es hier nur mit der polynesichen Art zu thun und halten 
es nicht für unnöthig einige Erörterungen über dieselbe zu geben, da wir 
dieselbe in zahlreichen Exemplaren unter den Colleetionen Dr. Gräffe’s ken- 
nen lernten. Eine sorgfältige Untersuchung zeigte uns nämlich, dass nicht 
unerhebliche Abweichungen, sowohl in der Grösse als Färbung, vorkommen, 
indem bei den als 22 bezeichneten Exemplaren die Unterseite nicht rostroth- 
braun, sondern grau erscheint. Indess finden sich auch Uebergänge, wo das 
Rostroth nur schwach angedeutet ist. Ebenso varüirt an trockenen Exempla- 
ren (wie schon Latham angiebt) die Färbung der Füsse und die Ausdehnung 
des Höckers an der Basis des Oberschnabels. Letzterer entwickelt sich be- 
kanntlich bei den Männchen erst während der Paarungszeit in so auffallen- 
der Weise, ist bei den Weibchen nur wenig vorhanden und fehlt den Jungen 
gänzlich. Diese theils individuellen, theils temporären Verschiedenheiten wur- 
den indess zur Bildung sogenannter neuer Arten benutzt, die jedoch einer 
strengen Kritik erliegen müssen. Bonaparte’s Globie. Sundevalli (nicht die von 
Gray*)) von den Wallis-Inseln und Tongatabu können wir daher nur für 
eine alte pacifica erklären, da die Beschreibung genau mit C. globicera, Forst. 
(= paeifica.. Gml.) übereinstimmt. Was Bonaparte’s neue Globic. mierocera von 
Samoa anbetrifft, so ist dieselbe auf einen jüngeren Vogel (ganz wie wir ihn 
oben beschrieben) begründet. Die Benennung „‚microcera‘“ führt, wie schon 
Cassin berichtigend bemerkt, zur einer durchaus irrigen Vorstellung und ist 
eben nur auf jüngere Vögel zupassend. 

Der Verbreitungskreis von C. pacifica scheint sich über das ganze cen- 
trale Polynesien, nordwestlich bis zu den Carolinen auszudehnen. Forster 
beobachtete die Art auf den Freundschafts - Inseln (Tonga-tabu und E-a-u-e), 
Peale ebendaselbst auf Duke of Yorks-Island und den Samoa-Inseln, Upolu. 
Von letzterer Insel sandte sie auch Dr. Gräffe hier ein. Nach Dr. Pickering 
findet sie sieh auch auf Tutuila und Savai. Durch Arnoux von den Wallis- 
Inseln im Pariser Museum. Lesson fand sie auf der Carolinen-Insel Ualan 


und vermuthet, nach einer Nachrieht Wilson’s, dass sie auch auf den Pelew- 


*) Gray’s C. Sundevallii von Waigiu und der Louisiade ist ein ganz anderer Vogel und 


wahrscheinlich dasselbe als C. aenea (Quoy et Gaim. voy. l’Uranie) — Carpophaga tumida Wall. Ibis 


1865. p. 382. — Carpophaga roseinucha Schleg. (Nederl. Tydschr. 1865. p. 197.) — 
10 


146 Carpophaga pacifica. 


Inseln vorkommen werde, Nach v.Kittlitz ist dies die einzige Taubenart auf 
Ualan, findet sich aber auch auf der Corallenkette von Lugunor oder den 


Mordlocks-Inseln, doch nicht mehr auf den westlicher gelegenen Carolinen, 


Die Gesellschafts-Inseln werden nicht von dieser, sondern einer anderen 
nahe verwandten Art*) bewohnt. 

Diese schöne Taube trifft man auf Ualan überall an, sowohl im Walde, 
als in der Nähe menschlicher Ansiedelungen. Sie ist ein träger, wenig schlauer 
Vogel, der sich besonders gern auf hohen Bäumen aufhält. Hier findet man 
ihn meist paarweis, indess auch einzeln. Die Lockstimme ist taubenartig, 
aber ungemein tie. Im Magen fanden sich meist Blattknospen und aromati- 
sche Blüthen. (Kittl.) 

Ebenso häufig als auf Ualan ist diese Taubenart, nach Peale, auf Upolu: 
die Wälder wimmelten von ihr, wo nur irgend Früchte waren und Beeren. 
Die Insulaner verwenden viel Zeit auf den Fang und die Abrichtung der 
„Lupis“, wie diese Vögel hier genannt werden. Man sieht in den Vorbergen 
auf offenen Räumen kleine Strohhäuschen, in welchen sich die Lupijäger ver- 
borgen halten. Sie schiessen von hieraus mit besonderen, sehr sinnreich con- 
struirten Pfeilen, welche die Taube lebend in die Hände liefern. Diese Pfeile 
sind 6—7 Fuss lang, aus leichtem Rohr verfertigt und tragen 4 lange elasti- 
sche Spitzen, die auf der Innenseite einige rückwärts gerichtete Zähe haben. 
Die Geschicklichkeit des Schützen besteht nun darin, die Taube so zu treffen, 
dass ihr Körper von den Spitzen eingeklemmt und sie somit am Fortfliegen 
gehindert wird. Die Wildlinge werden nun gezähmt. Man legt ihnen Fesseln 
an die Beine und gewöhnt sie, an einer langen Schnur befestigt, auf die Hand 
ihres Gebieters zu kommen, Dieser füttert sie dann aus dem Munde mit ge- 


kautem „Taro‘ (Brotfrucht), wovon sie bald völlig zahm werden, 


Die Samoa-Insulaner haben eine solehe Vorliebe für diese Taube, dass 
man fast in jeder Hütte gezähmte findet, sogar in den Kähnen sind Stangen 
angebracht, auf welchen diese Vögel sitzen. 

Das Fleisch dieser Taube wird von allen Reisenden als sehr schmack- 
haft ausserordentlich gerühmt. 


Ueber das Brutgeschäft liegen keine Beobachtungen vor. 


Durch Herrn Cesar Godeffroy gelangten in jüngster Zeit, wol das erste 
Mal, auch lebende Exemplare von Upolu in den Hamburger Zoolog. Garten. 


*) Columba globicera. var. Forst. = C. Forsteri. Wagl. et Bp. 


Phlegoenas Stairi. 147 


Sie scheinen sich hier trefflich zu halten, besonders auch desshalb, weil Dr. 
Brehm, in Berücksichtigung ihrer Lebensweise, ihnen theilweis eingeweichte 


Rosinen zur Nahrung giebt. 


sp.59. Phlegoenas”) Stairi. (6. R.6ray.) 


Caloenas (Phlegoenas) Stairi. G. R. Gray. Proc. Z. 8.1856. p.7. pl. 115. 
— id, List. Columbae p. 64. -— id. B. Trop. Isl. p. 44. — Pampusana ery- 
throptera. (pt.) Bp. Compt. Rend. 1856. p. 947. — Peristera erythroptera. Ibis 
1859. p. 327. — Peristera erythroptera. Hartl. Ibis. 1864. p. 232. — 

Quilu, Eingeborne von Viti. (Gräffe.) 

? Purple-breasted Pigeon. Lath. Gen. Syn. I. p. 629. — Columba eimeen- 
sis. Gm]. 8. N. I. p. 784. — Lath. Ind. Orn. p. 608. — Bechst. Lath. Uebersetz. II. 
p. 609. — IV. p. 380. — Vieill. Enc. Meth. I. p. 244. — Wagl. Syst. av. (spec. 
dub. No.9.) — Treron eimeensis. G.R. Gray. — id. Caloenas eimeensis. B. 
Trop. Isl. p. 44. 


Ad. Nitide cinnamomeo-fusca, sub certa luce cupreo 
vel aeneo-resplendens; vertice, occipite et collo postico nitore 
viridi; fronte, colli lateribus pectoreque pallide vinaceo-brun- 
nescentibus; scapularibus teetricumque marginibus perpulchre 
amethystinis; gula et torque pectorali ochroleucis; abdo- 
mine abrupte rufo-brunnescente, lateribus fuscescentibus; re- 
migibus nigricantibus extus tenuissime rufo marginatis; cauda 
rufo-fusca, fascia lata anteapicali nigra; rostro nigro; pedi- 
bus et unguibus pallidis. 


Long. e. 10’; rostr. 84’; al. 6°; caud. 39; tars. 13, 


Viti-Levu. (Leidener Museum.) 
Alt. |. Stirn, Vorderkopf, Kopfseiten, Halsseiten, Vorderhals und 


Kehle matt rostrothbraun, Kinn viel blasser, fast weisslich. Federn auf Schei- 


*) Bezüglich der generischen Stellung dieser Taube bemerken wir, dass dieselbe ganz 
mit den von Gosse s. n. Geotrygon (Bp. Consp. p. 70) gesonderten amerikanischen Erdtauben 
übereinstimmt. Wie G. montana. L., mystacea. Temm., martinica. L. ete. hat Stairi ebenfalls die 
vierte Schwinge am längsten, die zweite bis fünfte aussen stark verengt, die Schäfte der Schwin- 
gen sehr starr, den Schwanz ziemlich kurz und schwach abgerundet und eben so hohe Tarsen, 
Bei Stairi erscheinen nur die Schwanzfedern hreiter und die Zehen und Nägel kräftiger und 
länger. 

10* 


148 Phlegoenas Stairi. 


tel, Hinterkopf, Nacken und Hinterhals dunkler braun mit dunklen metall- 
grünen Endsäumen, daher diese Theile grün erscheinen. Mantel, Rücken, 
Bürzel, obere Schwanzdecken und Schultern dunkelrothbraun, mit lebhaf- 
tem kupferrothem Schein. Die Flügeldecken ebenfalls dunkel rothbraun mit 
breiten prachtvoll purpurvioletten glänzenden Endsäumen, daher letztere Farbe 
vorherrschend, namentlich längs Unterarm und Flügelbug. Ebensolche pur- 
purviolette Endsäume besitzen auch die obersten Schulterdecken und einzelne 
der Mantelfedern. 

Schwingen erster Ordnung dunkelbraun , an Aussenfahne ganz schmal 
rostfarben gesäumt, von der vierten Schwinge an, auch an der Basis der In- 
nenfahne rostroth verwaschen. Schwingen zweiter Ordnung und ihre Deck- 
federn dunkel rothbraun, wie der Rücken, aber mit schwächerem Kupfer- 
schimmer, an Innenfahne dunkelbraun. Schwingen unterseits graubraun, an 
Basishälfte der Innenfahne breit rostroth gerandet. Untere Flügeldecken dun- 
kelbraun, am Ende in’s Rostbraune. Schwanzfedern dunkel rothbraun, die 
zwei mittelsten einfarbig, die übrigen vor dem heller rostbraunen Ende mit 
breiter schwarzbrauner Querbinde ; unterseits die Schwanzfedern schwarzbraun 
mit schmalem rostbraunem Ende. Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern 
hornschwarz. 

Das matte Rostbraun des Vorderhalses wird auf Kropf und Oberbrust 
allmälig viel blasser, indem die Federn nur in der Mitte blassrostfarben, am 
Ende aber fast weiss sind. Es entsteht dadurch eine helle rostweissliche breite 
Querbinde über Kropf und Brust, die aber nur unterseits scharf abgesetzt 
ist, indem die Brustfedern an der Endhälfte deutlich weiss sind. Dieses weisse 
Brustschild wird unterseits theilweis von einem schmalen purpurvioletten 
Streif begrenzt, der indess nur an den Brustseiten deutlicher hervortritt. Die 
Federn dieses Streifes haben nämlich, wie die oberen Flügeldecken purpur- 
violette Endsäume. Die übrigen unteren Körpertheile dunkelbraun, jede Fe- 
der am Ende rothbraun verwaschen, welches besonders an den Seiten deut- 
licher hervortritt; After und untere Schwanzdecken mehr einfarbig düster 
braun, 

Schnabel hornschwarz; Füsse und Nägel blass hornbräunlich. Iris braun 
(Gräffe). — 

Länge. Fl, Schw. F. % M. 2. Y 
PER SR BL Le N a a hi 
_ 5.11 53 7 13 — Stairi, in Brit. Mus. 


Wir verdanken die Untersuchung dieser seltenen Taube der freund- 


Phlegoenas Stairi. 149 


schaftlichen Unterstützung Schlegel’s, welcher uns ein Exemplar, von Dr. Gräf- 
fe’s Sammlungen herstammend, bereitwilligst übersandte. Wir überzeugten 
uns dadurch von der Gleichartigkeit dieses Viti-Exemplares mit der von Gray 
s.n. Caloenas Stairi beschriebenen Samoa - Taube. Gray’s Exemplar scheint 
aber ein jüngeres gewesen zu sein, da er die prachtvollen purpurvioletten 
Federenden der oberen Flügeldecken nicht genügend hervorhebt und Kropf 
und Brust, mit der Färbung des Vorderhalses und der Halsseiten überein- 
stimmend, als weinbraun beschreibt. An dem Exemplar des Leidener Museums 
sind aber Kropf und Brust bedeutend heller und die weisse Brusteinfassung 
markirt sich nicht so scharf als auf Gray’s Abbildung. 

Leider wissen wir bis jetzt zu wenig aber diese seltene 'T’aube, nament- 
lich ist das Jugendkleid noch unbekannt, von dem man, nach Analogie, vor- 
aussetzen darf, dass es erheblich abweichen wird. 

Weitere ormithologische Untersuchungen der Inselwelt Polynesiens wer- 
den jedenfalls den Beweis liefern, dass jede Gruppe Vertreter dieser Tlauben- 
gattung besitzt. Für diese Ansicht spricht schon jetzt Vieles. 

So steht die eigentliche ©, erythroptera. Gml., die von den Gesellschafts- 
Inseln (Eimeo) herstammen soll, durch die weisse Stirn, die weissen Augen- 
streifen, den schwarzen Nacken, den schwarzen Bauch und After ete. sehr 
isolirt da. 

Die erythroptera var. A. Latham’s, welche von Tahiti her sein soll, wird 
so abweichend von der vorigen geschildert, dass sie jedenfalls auf eine beson- 
dere Art zu beziehen ist. — Latham’s erythroptera var. B. von Tanna ist be- 
kanntlich ©. ferruginea. Forst. — Am nächsten verwandt mit unserer Art ist Je- 
denfalls C. eimeensis. Lath., angeblich von Eimeo. Denn bis auf einige kleine 
Verschiedenheiten stimmt die Beschreibung fast ganz überein. Es erscheint 
uns nicht unwahrscheinlich, dass Latham’s Exemplar vielleicht nach einem 
Viti- oder Samoa-Vogel gemacht wurde, denn bekanntlich darf man die Loca- 
litätsangaben Latham’s (wie aller älteren Auctoren) nicht immer als ganz be- 
stimmt annehmen. 

G.Stairi zuerst in einem Exemplar durch Rev. J. B. Stair von Samoa an 
das Britische Museum eingesandt, wurde durch Gräffe auch von den Vitis 
nachgewiesen. Sie lebt im Innern von Viti-Levu. — Peale beobachtete diese 
Art auf den genannten Inseln nicht. Dagegen ist seine Peristera pectoralis 
von der Insel Carlshofl, Paumotu-Gruppe, welche Cassin mit zu erythroptera, 


Gml. zieht, ohne Zweifel eine besondere gute Species. 


% 


150 Diduneulus strigirostris. 


sp. 60. Didunculus strigirostris. (Jard.) 
t. XL f.3. (jung.) et t.II. £.1. (Ei.) — 


Gnathodon strigirostris. Jardine. Ann, et Mag. Nat. Hist. vol. XVI. (1845) 
p- 174. (Holzschn. in p. 175.) pl. 9. (Holzschn.) — Gould. B. of Austr. V. pl. 76. — 
Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 482. — id. Pleiodus av. Syst. nat. pl. XXV. 
(1849). — id. Vollständ. Naturg. Taubenvögel. p. 124. t. 271. f. 2497—98. — 
id. Pleiodus strigirostris, t. 275. f.1528. — id. Neuentd. Taubenvög. p. 187. 
Novit. Suppt. t. 7. £.79. — Diduneulus strigirostris. Peale. Un. St. Expl. Exp. 
(1848) p. 208. pl. 60. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 117. — G.R. Gray. 
Gen. of B.II. p. 480. pl. 120. (opt.) — Des Murs. Enc. Hist. nat. Ois. VI. p. 78. 
f. 73. — Gumey. Proc. 2.8. (1852) p. 87. — Pleiodus strigirostris. Cass. Un. 
St. Expl. Exp. (1858) p. 279. pl. 34. — Didunculus strigirostis. G. R. Gray. B. 
Trop. Isl. p. 46. — Bennett. Proc. 2.8. 1862. p. 249. — id. 1863. p. 372. — 
Ramsey. 1864. p. 98. — Gould. Handb. B. of Austr. II. App. sp. 17. — Finsch. 
Cab. J. f.Orn. (1866) p. 37. — 


Manu-mea, Eingeb. der Samoa-Inseln (Peale). — 

Ad. Castaneus; capite, collo pectoreque nigris, nitore 
aeneo-virente et chalybeo resplendentibus; abdomine et sub- 
caudalibus fuliginosis; crisso castaneo; tectricibus. alarum ma- 
joribus remigibusque nigricantibus, secundariis gradatim in 
castaneum transeuntibus; rectricibus intus ardesiacis, rhachidi- 
bus fuscis, bası albis; rostro aurantiaco, bası rubro; orbitis car- 
neo-rubris; pedibus laete aurantiaco - rubris; iride obscure 
rufo-fusca. 

Long. 12°‘; rostr. a fr. 14°; al. 8“. 

Jun. totus fuscus. 

Alter Vogel. 

Kopf, Hals und Unterseite glänzend schwarzgrün, die oberen Mantelfe- 
dern schwarz mit glänzend grünen Endsäumen; übrige Oberseite, Flügel und 
Schwanz lebhaft dunkelkastanienbraun; die Schwingen grauschwarz. 

Schnabel gelblichorange ; Füsse fleischroth. (Jardine). 

Im Leben: Schnabel orangeroth; Augenkreis hellorangeroth; Füsse hell- 
roth; Iris bräunlichschwarz. (Bennett.) 

Junger Vogel. (Coll. Godeffroy.) 

Ober- und Unterseite braunschwarz, jede Feder mit kastanienbraunem 
Endsaume; Federn des Hinterhalses und Oberkopfes mit schwach-metallgrü- 


nen Endsäumen. Schwingen dunkel braunschwarz, unterseits grauschwarz. 


Didunculus strigirostris. 151 


# 


Schwanzfedern dunkel kastanienbraun. Die Kropffedern mit rostbraunem 
Mittelfleck, die der Flügeldecken und oberen Schwanzdecken mit zwei kasta- 
nienbraunen Querbinden. 

Schnabel glänzend hornbraunschwarz, Spitze des Oberschnabels blass 
horngrau; Schnabelbasis fleischbräunlich; Zügel und nackter Augenkreis blass- 
braun, Füsse fleischbräunlich, Nägel blass horngelb; Iris orangefarben. (Nach 
einem Weingeist-Exemplar). — 

Schnabel lebhaft tief fleischfarben, mit einem leichten Anflug von Orange, 
Spitze des Oberschnabels hell hornfarben, Augenlieder und Wachshaut fleisch- 
farben; Beine und Füsse tief fleischfarben; Nägel weiss; Iris schön dunkel- 
braun. (Ramsey.) 

Im Leben: Schnabel gelblich angeflogen, an Basis orangeroth; Augen- 
kreis fleischfarben; Füsse licht orangeroth; Iris dunkelrothbraun. (Bennett.) 

Nach Walpole ist das 4 etwas grösser als das @ und etwas lebhafter 
gefärbt. 

Das Junge entschlüpft dem Ei nackt, erhält aber bald ein bräunliches 
Dunenkleid. 


Länge. Fl. Schw. F.  Schnabelhöhe an Basis, L. M.Z. 
Bi BR Ba — 18 ‘“ 12 ‘ alt. (Reichb.) 
11#,.,74 33 10 v 204 144 jung. — 


Der Manu-mea ist unter den mancherlei merkwürdigen Vögeln Central- 
Polynesiens jedenfalls der merkwürdigste und neben Serresius galeatus (von den 
Marquesas) zugleich auch die sonderbarste Taubenform, welche existirt. Dass 
sich in Diduneulus ein am meisten an Didus erinnernder T'ypus deutlich aus- 
spricht, darf als allgemein anerkannte Ansicht gelten. Während aber Didus 
bekanntlich kein Flugvermögen besass, ist dasselbe bei Didunculus vollkommen 
vorhanden. Und dennoch geht der Letztere einem gleichen Schicksale ent- 
gegen, wie sein mascarenischer Verwandter, d. h. dürfte aller Wahrscheinlich- 


keit nach ebenfalls ausgerottet werden. 


Vor kaum länger als 20 Jahren zuerst durch Sir W.Jardine, nach einem 
Exemplar von unbekaunter Herkunft, veröffentlicht, erfuhren wir einige Jahre 


später das eigentliche Heimathsland des interessanten Vogels durch Peale. 


Durch diesen Reisenden, sowie durch Walpole, Stair und Bennett sind 
wichtige Beiträge zur Naturgeschichte des Manu-mea geliefert worden, so 
dass wir sogar seine Lebensweise besser kennen als von unzähligen anderen 


Vögeln. 


152 Diduneulus strigirostris, 


D. strigirostris bewohnt die Samoagruppe, und zwar die Inseln Upolu 
und Savai. Durch die eingeführten Katzen, welche nach und nach verwil- 
derten, ist er indess auf Upolu bereits ziemlich vermindert worden, und seine 
gänzliche Ausrottung steht nach Peale bevor. Stair’s Nachrichten zu Folge 
wäre dieselbe bereits als vollendet zn betrachten, und somit die Heimath des 
Vogels auf Savaii, die grösste und gebirgigste Insel der Samoagruppe be- 
schränkt. Bennett erwähnt aber ein Exemplar, welches bei Apia auf Upolu, 
noch vor wenigen Jahren (1862) erlest wurde; es scheint also, dass Didunculus 
auch jetzt noch zuweilen auf dieser Insel vorkommt. 

Es ist dies um so mehr wahrscheinlich, als der Vogel seine Flugwerk- 
zeuge gut zu brauchen versteht und die Entfernung zwischen diesen nahge- 
legenen Inseln leicht zurückzulegen vermag. Der kräftige Fügelschlag ist 
von einem sehr lauten, weit hörbaren Geräusch begleitet, ähnlich wie bei 
unseren Repphühnern. 

Lieutenant Walpole fand den Manu-mea noch in ziemlicher Anzahl auf 
Upolu. Er lebte hier in kleinen Flügen beisammen und hielt sich meist in 
den Zweigen der Bäume auf, kam aber auch zuweilen auf die Erde herab. 
Wenigstens fand W. Stellen, wo der Vogel offenbar gescharrt hatte. Die 
Kröpfe der Erlegten enthielten grüne Beeren von einem eschenartigen Baume. 
Nach Peale besteht indess die Nahrung hauptsächlich in den Früchten des 
Owabaumes (Ficus polixa), einer Art Feigenbaumes, welcher sich enorm aus- 
breitet und für sich selbst eine Art kleinen Wald bilde. Auch die ,„Soi“, 
eine Art Dioscorea mit bananenartiger Frucht wird begierig von dem Vogel 
aufgesucht. 

Ueber das Brutgeschäft fehlen leider genauere Nachrichten. Nach Wal- 
pole ziehen sich die Vögel während der Paarungszeit in das gebirgige Innere 
der Insel zurück und sollen hier zwischen Felsen brüten. Wie Bennett berichtet, 
steht das Nest auf dem Erdboden. Die Eltern brüten so eifrig, dass man sie 
mit der Hand von den Eiern aufheben kann. — Die Eingebornen, im All- 
gemeinen grosse T’aubenliebhaber, halten auch den Manu-mea, d.h. Rothvogel, 
gezähmt. Sie nehmen gewöhnlich die Jungen aus dem Nest und ziehen sie 
mit Taro, Yams, Bananen etc. auf. — 

Durch die Bemühungen Bennett’s gelangte 1864 ein Diduneulus lebend in 
den Londoner Zoolog. Garten und wurde hier einige Zeit erhalten. In seinem 
Benehmen zeigte er sich als ein sehr träger Vogel. Während der Reise hatte 
er ein Ei gelegt, von welchem wir Dank der freundschaftlichen Fürsorge Dr. 


Selater’s eine genaue Abbildung geben. Bisher war das Ei unbekannt. — 


Megapodius Pritchardi. 153 


sp. 61. Megapodius Pritchardi. 6.R.Gray. 


t.II. £. 5. (Bi). 


Megapodius (ex Ins. Nua-Fou) Bennett. Proc. Z. $. (1862) p. 247. — 
Megapodius Pritchardi. @. R. Gray. Proc. Z. 8. (1864) p. 41 et 44. pl. VI. (opt.) — 


Mallow, Eingeborne von Niufo (Bennett.) 

Ad. Alis, dorso medio tergoque rufescente-brunneis; ca- 
pite, collo, interscapulio, pectore epigastrioque sordide arde- 
siaco-plumbeis; abdomine medio, crisso et subcaudalibus sor- 
dide griseo-flaventibus; gutture colloque sparsim plumosis ; 
cauda rufescente-brunneo alboque varia; pedibus pallide ru- 
bentibus; rostro flavido, bası obscuriore. 

Tonere Te rose Hr, al Par, talsı 100 

Insel Niufo. (Bremer Mus.) 

Schwingen erster Ordnung braunschwarz, die zweite bis vierte an der 
Basishälfte weiss. Schwingen zweiter Ordnung, Flügeldeckfedern, Rücken, 
Bürzel und Schwanz dunkelbraun, etwas röthlichbraun verwaschen, von glei- 
cher Farbe sind die Schenkel und Schenkelseiten. Ober- und Hinterkopf 
nebst Schläfen braungrau. Mantel, Kropf und Brust schiefergrau, die übrigen 
unteren Theile, nebst den unteren Schwanzdecken blasser, mehr schmutzig 
bräunlichgrau. Die längsten oberen Schwanzdecken weiss. Alle Farbentöne 
gehen allmählig ineinander über. Augenkreis, Zügel, Ohrgegend, Backen, 
Kinn, Kehle und ein Ring um den Hals erscheinen fast nackt, da auf diesen 
Theilen nur einzelne bräunlichgraue Federchen auftreten, wesshalb überall 
die fleischbräunliche Haut zu sehen ist. 

Schnabel horngelblich fahl, die Füsse ebenso, aber etwas dunkler; Nä- 
gel hornbraunschwarz. 

Schnabel, Füsse und Zehen gelb (Bennett). — Schnabel hellgelb; Tar- 
sen und Füsse blassgelb; Klauen schwärzlich. (Gray). — 

Ein Exemplar von derselben Localität (Mus. Godeffroy) gleicht ganz 
dem vorhergehenden; nur hat der Schnabel eine gelbbräunliche Färbung und 


die Füsse ziehen in’s Bräunliche. 


Länge. Fl. Schw. F. L. Mitt. Z. Nagel derselben. 
ce. 10° 69% Ska eh st DE Er 7 16° Dun 
65 1 10 7 1a 14 74 


Hinterzehe 101‘ Nagel derselben 8° (Brem. Mus.) 
8 7 (Mus, Godef.) 


154 Megapodius Pritchardi. 


Diese Art unterscheidet sich von allen congenerischen sehr leicht durch 
das Weiss an der Basis der ersten Schwingen und die weissen oberen Schwanz- 
decken. Die Hinterhauptsfedern sind nicht verlängert; es findet sich daher 
kein Schopf. 

Dr. G. Bennett berichtete zuerst 1862 brieflich von einem Megapodius 
der Insel Niufo, (Nua-fou oder Nina-fu oder Niua-fu), welches er durch Capit. 
Me Leod erhalten hatte, beschreibt es aber zu kurz mit „uniform brown co- 
lour,‘“ als dass man darum hätte eine besondere Art bilden können, um so 
mehr da er eine Identicität mit M. Freycineti vermuthete. 

Zwei Jahre später erhielt G.R. Gray durch W.P. Pritchard ein Exem- 
plar von der genannten Insel und benannte es nach dem Geber. Es ist frei- 
lich noch nicht erwiesen, ob das Megapodius von Niufo von dem der nahge- 
gelegenen Samoa - Inseln, welches Gray nur auf ein Ei hin als Art (s. n. M. 
Stairi) aufstellte, wirklich verschieden sein wird, allein es lässt sich, nach 
Analogie zu urtheilen, immerhin vermuthen , umsomehr da wir wissen, dass 


die Eier sehr verschieden sind. 


Bennett theilt nach Me Leod einige Beobachtungen über M. Pritchardi 
mit. Dieses Huhn lebt in dem buschreichen Innern der Insel, in der Nähe 
einer grossen Lagune stehenden Wassers, die aus einem verloschenen Krater 
entstanden zu sein scheint. An der einen Seite dieser Lagune legen die Vö- 
gel ihre Eier, 2 Fuss tief unter die Erdoberfläche. Die Zahl der Eier ist ver- 
schieden; zuweilen finden sich 40 zusammen. Diese Brutplätze dürfen übri- 
gens nur mit Bewilligung des Königs besucht werden, der allein die Erlaub- 
niss zu ertheilen hat Eier und Vögel zu sammeln. 

Pritehard berichtet, nach den Aussagen der Eingeborenen, dass die Zahl 
der Eier bis zu 200 (!) ansteigt; jedenfalls dürften aber dieselben von meh- 
reren Weibchen herrühren. Die Eier sollen pyramidenförmig niedergelegt 


werden, so dass ein Ei die Spitze bildet. 


Dr. Gräffe sandte nur zwei Exemplare des interessanten Huhnes ein, 
so wie das bisher unbekannte Ei desselben, welches wir durch die freundliche 


Unterstützung des Museums Godeffroy hier zuerst beschreiben können. 


Dieses Ei zeigt ganz die eigenthümliche Gestalt und das Korn, wodurch 
Megapodius-Eier sich so sehr auszeichnen. Ebenso ist es durch seine Grösse 
auffallend. Die Form ist walzig und beinah gleichhälftig, indem beide Pole 
fast ganz gleichmässig abfallen. Die Oberfläche ist äusserst fein gekörnelt 


und fühlt sich daher etwas rauh an. Die schmutzig weissgelbliche Färbung 


Megapodius Stairi, — Megapodius Burnabyi. 155 


wird nur durch einen äusserst dünnen Ueberzug hervorgebracht, denn die dar- 
unter liegende eigentliche Schaale ist weiss. 
Länge 2°10‘. Breite 18". 

Eine Vergleichung dieses Eies mit -den Beschreibungen derjenigen von 
M. Stairi und Burnabyi zeigt erhebliche Verschiedenheiten und lässt es ziem- 
lich sicher erscheinen, dass alle drei Arten sich wirklich noch als verschieden 
erweisen werden. 

Die Gattung Megapodius scheint über die meisten Inseln Polynesiens 
verbreitet zu sein. Unter denjenigen, welche wir zu betrachten haben, sind 
die Samoa- und Tonga-Inseln zu nennen, wo die Existenz von Megapodien 
bestimmt nachgewiesen ist. Das Letztere lässt sich von den Vitis bis jetzt 
aber noch nicht behaupten, obwohl aller Wahrscheinlichkeit nach auch hier 
Megapodius nicht fehlen wird. 

G. R. Gray hat nur auf eingesandte Eier hin, und ohne die Vögel zu 
besitzen, bereits denselben Namen gegeben, die wir hier anführen, 

Megapodius Stairi. G. R. Gray. Proc. Z. 8. 1861. p. 290. 

Megapodius —? G.R. Gray. B. Trop. Isl. (1859) p. 46. — Megapodius 
Stairi. Reichb. Nachtr. zu "Tauben. p. 190. — Gray. Proc. 1864. p. 44. 

Das Ei sandte Rev. J. B. Stair bereits 1847 von den Samoa-Inseln ein. 

Es ist düster weiss, 31’ lang und 11’ breit. 

Nach Bennett (Proc. 1862. p. 247) erhielt Dawson auch die lebenden 
Vögel auf Sava- oder Russel-Island, die indess leider auf der Ueberfahrt 
nach Sydney starben. Die Eingebornen kennen diese Hühner sehr gut und 
sammeln die Eier fleissig, mit welchen sie Handel treiben. Ein Weibchen legt 
täglich 2—4 Eier. 

Dawson beschreibt die Eier, sehr im Widerspruch mit den Gray’schen 
Angaben als blass braunroth, 3° lang und 13 breit. 

Megapodius Burnabyi. G. R. Gray. Proe. 1861. p. 290. 

Megapodius — ? Gray. B. Trop. Isl. (1859.) p.46. — Megapodius Bur- 
nabyi. Reichb. Nachtr. zu Tauben. p. 190. -— G. R. Gray. Proc. 1864. p. 44. 

Nach einem Ei aufgestellt, welches Lieutenant Burnaby von den Hapace-, 
Hapai- oder Happi - Inseln (die östlichste und zahlreichste von allen Tonga- 
gruppen) mitbrachte. Dasselbe ist nelkenroth steinfarben, 31” lang, 1‘9' breit. 

Diese Beschreibung passt ziemlich genau auf die, welche Dawson von 


dem Megapodius-Ei der Samoa-Inseln giebt. 


156 Rallina poeciloptera, 


sp. 62. Rallina poeciloptera. Hartl. 
t.XIL £.1. (ad.) et t. ID. £.4. (Ei.) 


Rallina poeciloptera. Hartl. Ibis. 1866. p. 171. — 

Ad. Supra obscure rufo-fusca, subtus obscure plumbea; 
mento et gula albidis; genis brunneis; fascia brevi poneocu- 
ları plumbea; subalaribus nigris, albo-maculatis; remigibus 
ferrugineis, fasciis angustioribus nigris, primi et secundi pogo- 
niis externis nigricantibus, non fasciatis; subcaudalibus plum- 
beo-nigricantibus; rostro flavido, bası subrubente; pedibus 
pallidis. 

Long. c. 14°; rostr. 14“; al. 6‘; tars. 2”. 

Ovalou, Viti-Ins. (Coll. Godeftroy.) 

Oberseite, Flügel und Schwanz schön dunkelbraun, etwas in’s Kastanien- 
braune ziehend, ebenso ein Strich auf der Ohrgegend. Kopfseiten, ein ver- 
waschener Strich auf den Schläfen, Hals und Halsseiten, sowie alle unteren 
Theile schiefergrau, auf den Brustseiten, Schenkeln und unteren Schwanz- 
decken dunkler, mehr schwärzlich. Untere Flügeldecken schwarz, jede Feder 
mit drei bis vier weissen Randflecken. Die Schwingen schwarzbraun, auf der 
Innenfahne mit fünf breiten rostbraunen Flecken, die auf den letzten Schwin- 
gen zweiter Ordnung kleiner werden und nur an Basis sichtbar sind. Von 
der dritten Schwinge an zeigen sich diese rostbraunen Flecke auch auf der 
Aussenfahne, so dass der zusammengelegte Flügel daher quergebändert er- 
scheint, ebenso auf Innenfahne. 

Schnabel bräunlichgelb, am Spitzentheile gelblichweiss. Füsse grauweiss. 
Länge c. 134“. Fl. 511‘. Schw. 2°5‘‘. F. 184”. Schnabelhöhe an Basis 6. 
L. 2‘3°“. Nacktheit der Schiene 8°. M. Z. 19‘. Hinter Z. 5°. 

Ueber die generischen Kennzeichen dieses interessanten Vogels bemer- 
ken wir Folgendes: 

Der gerade, stark comprimirte Schnabel ist etwas länger als der Kopf, 
am Spitzentheile ziemlich diek und tritt an der Basis winkelig in die Stimn- 
befiederung hinein. Die Nasenlöcher sind länglich gestaltet, gross, und liegen 
seitlich in einer Längsfurche. Die Zügel sind befiedert. Der abgerundete, 
ziemlich weiche Flügel, dessen Spitzentheile kaum vorragt, hat gut entwickelte 
Schwingenschäfte und breite, am Ende abgerundete Schwingen. Die dritten 


bis sechsten Schwingen sind die längsten und unter einander fast gleich lang, 


Rallus pectoralis. 157 


die zweite Schwinge ist etwas kürzer, die erste die kürzeste. Am Flügel- 
buge bemerkt man eine knöcherne Vorragung. Die Schwanzfedern sind ziem- 
lich verkümmert und haben sehr dünne Schäfte. Füsse sehr kräftig; Lauf 
und Zehen mit Gürtelschildern; auf der Vorderseite des Laufes zwölf; die 
Hinterseite des Laufs geschildert. Nägel ziemlich kurz und stumpf. 

Diese Auseinandersetzung beweist, dass die neue Art dem Genus Rallina 
eingereiht werden muss, welches als vicariirende Form der amerikanischen 
Gattung Aramides zu betrachten ist. 

Hinsichtlich der specifischen Verwandtschaft könnte nur Gallirallus La- 
fresnayanus. Verr. et Des Murs (Rev. et Mag. 2.1860) zur Vergleichung ge- 
zogen werden. Von dieser neucaledonischen Art unterscheidet sich unsere neue 
genügend durch die rostbraunen Flecke der Schwingen und das Weiss des 
Kinns und der Kehle. Mit allen übrigen Arten hat sie bezüglich der Fär- 
bung Nichts gemein. Wir sahen bisher nur das Eine, oben beschriebene Exem- 
plar, welches Dr. Gräffe mit der Notiz „sehr selten‘‘ von Ovalou an das Haus 
Godeffroy einsandte. 

Durch gütige Vermittelung des Museums Godeffroy erhielten wir auch 
ein Ei, von Dr. Gräffe als das von Zapornia umbrina (Ortygometra tabuensis) 
eingeschickt, welches indess schon wegen seiner Grösse unmöglich dieser Art, 
sondern ohne allen Zweifel nur Rallina poeciloptera angehören kann. 

Dasselbe ähnelt in der Färbung ausserordentlich dem unserer Gallinula 
chloropus, ist aber viel grösser und gleichhälftig von länglich ovaler Gestalt. 
Das Korn ist sehr fein, da keine Poren sichtbar sind und die Schaale zeigt 
einen schwachen Glanz. Der Grundton ist ein helles schmutziges Gelblich- 
grau, mit grossen unregelmässigen rothbraunen und kleineren mattgrauen 
Flecken und Punkten besetzt. Diese Flecke sind indess wenig zahlreich 
und fast nur über die Basishälfte des Eies vertheilt. Zwischen den grossen 
Flecken bemerkt man noch viele, äusserst feine rothbraune Pünktchen. 

Länge 1“10““. Breite 1'334‘. 


sp. 63. BRallus pectoralis. Less. 
t. II. £. 3. (Ei.) 


Philippine Rail. var. A. Lath. Gen, Syn. III. p. 231. pl.86. — Rallus 
philippensis. var. $. Gml. S. N. p. 714. — Lath. Ind. Orn. p. 756. var. A. — 
Bechst. Lath. Uebersetz. II. p. 202. (var. A) t. 89. — id. IV. p. 463. (var. a.) — 


158 Rallus pectoralis. 


Rallus pectoralis. Less. Tr. d’Orn. (1830) p. 536. (sine deser.) — Rallus 
philippensis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848). — Hartl. Wiegm. Arch. 1852. 
p-. 119. — Gould. voy. Beagle. Birds. p. 133. — Rallus pectoralis. Cass. Un. 
St. Expl. Exp. (1858) p. 303. — Gould. B. of Austr. VI. pl. 76. — Reichb. 
Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 478. — id. Vollständ. Naturg. Grallatores. Novit. 
t. 205. f. 2465—66. — G.R,Gray. B. Trop. Isl. p. 52. — Hypotaenidia phi- 
lippensis. Schleg. Mus. P. B. Ralli. p.25. — Gould. Handb. B. of Aust. II. p. 384. 
— Rallina philippensis. Wall. Proc. 2.8. (1863) p. 36. — Rallus hypotaenidia, 
(Bp.) Verr. Rev et Mag. Zool. 1860. p. 437. — Rallus (Eulabeornis) Philippen- 
sis. Martens. Cab. J. f. Orn. 1866. p. 28. — 

Oruta, Eingeb. von Neu-Öaledonien. (Verr.) 
Namoka, ,„, » Tonga. (Gray.) 

? Rallus assimilis. G. R. Gray. App. Dieff. N. Z. I. p. 197. — id. voy. 
Ereb. et Terr. Birds. p. 14. — id. Ibis. 1862. (July.) — Rallus rufopes? Ellman. 
Zool. 1861. p. 7470. — 

? (Ohne zimmtrothen Nacken!) 

Rallus philippensis. Briss. Orn. V.(1760) p. 163. pl. 14. f.1. — Lin. Syst. 
nat. (1766) p. 263. — Tiklin ou Rale des Philippines. Buff. Hist. nat. ois. VII. 
p. 160. — Pl. enl. 774. — Philippine Rail. Lath. Gen. Syn. III. p. 231. — Ral- 
lus philippensis. Gml. S. N. p. 714. (sine var.) — Latlı. Ind. Orn. p. 756. — 
Bechst. Lath. Uebersetz. III. p. 202. — id. IV.p. 463. — Vieill. Ene. Meth. III. 
p- 1059. pl. 62. £.1. — Less. Man. d’Orn. p. 536. — Hypotaenidia philippen- 
sis. Bp. Compt. Rend, 1356. p. 599. — Räle tiklin. Quoy et-Gaim. voy. de l’Uranie. 
Zool, I. p. 35. — Rallus philippensis. G. R. Gray. B. Trop. Is). p.51. — 

Tiklin, Eingeb. der Philippinen. (Latham,) 

Ad. Dorso, alis et cauda in fundo flavescente - olivaceo 
maculis majoribus nigris minoribusque subrotundatis albis 
variis; pileo olivascente-brunneo, nigro striato, nucha fascia- 
que lata utrinque per oculum ad rostrum ducta late ferru- 
gineis; superciliis albis; mento albido; jugulo ceinereo; pectore 
abdomineque nigro alboque fasciatis; fascia pectorali rufo- 
fulva; crisso, subcaudalibus cruribusque sordide isabellinis; 
subalaribus nigro-alboque maculatis; pedibus olivaceis; rostro 


brunneo; iride helvola. 


Long. eirca 11”; rostr. 1%; al. 5"; caud, 2”; tars, 13, / 


Australien. (Bremer Museum.) 
Alt. Ober- und Hinterkopf schön dunkelbraun, jede Feder mit schwar- 


zem Schaftstriche. Nacken, sowie in Verband hiermit ein breiter Streif, der 


Rallus pectoralis. 159 


sich von der Basis des Oberschnabels durch’s Auge über die Schläfe herab- 
zieht, dunkel kastanienrothbraun. Dieser braune Streif ist oberseits von 
einer schmalen graulichweissen Linie begrenzt, die sich vom Öberschnabel 
über das Auge bis hinter die Schläfe zieht, Uebrige Oberseite dunkelbraun, 
jede Feder in der Mitte schwarz, jederseits mit drei rundlichen, weissen Rand- 
flecken, die am Hinterhalse schmäler werden und beinah Querlinien bilden, 
auf den Bürzelfedern indess fast ganz fehlen. 

Das Schwarz der Federmitten breitet sich auf dem Mantel am meisten 
aus, dieser erscheint daher am dunkelsten. Schwingen schwarzbraun mit sechs 
breiten rostfarbenen Querbinden; auf den ersten drei Schwingen sind diese 
Querbinden sehr schmal und weiss. Schwanzfedern braunschwarz, an Aussen- 
fahne braun, an Innenfahne mit fünf schmalen weissen Querlinien. Kinn 
weisslich. Kopf- und Halsseiten nebst Kehle und Kropf schön aschgrau, 
Quer über die Brust eine breite zimmtbraune Binde, die oberseits mit weiss 
und schwarz quergebänderten Federn eingefasst ist. Uebrige untere Theile 
von Brust an weiss und schwarz quergebändert, sehr breit schwarz auf den 
Brust- und Bauchseiten, sowie den unteren Flügeldecken und Achselfedern, 
schmäler und unregelmässiger auf Brust- und Bauchmitte. Die unteren 
Schwanzdecken sind schwarz, mit einer weissen Querbinde und sehr breitem 
rostgelben Ende, erscheinen daher von letzterer Farbe. Die Befiederung der 
Schenkel schmutzig rostgelblichweiss, hinterseits dunkelbraun. 

Die Aftermitte erscheint ebenfalls mehr schmutzig weiss. 

Schnabel dunkelhornbraun, der untere an Basishälfte mehr blass horn- 
braun; Füsse und Nägel hornbraun. Iris röthlichbraun. (Gould). — 

Schnabel dunkel fleischfarben; Beine gelblichbraun; Iris röthlichbraun 
(Peale.) — Iris orangeroth (Verr.) — Iris roth. (Nach Schlegel). — 

Ein anderes Exemplar (Bremer Museum) ist oberseits heller, mehr oliven- 
braun, die meisten Seitenflecken der Federn sind kleiner, nur die äusseren 
Schwanzfedern haben am Rande einige rostfarbene Flecke, die übrigen sind 
dunkelbraun, breit olivenbraun gesäumt. Die rostfarbene Brustquerbinde ist 
blasser und fein schwarz quergewellt. 

Nach Gould sind die Geschlechter nicht verschieden. Dagegen erfahren 


wir durch Peale, dass das zimmtfarbene Brustband*) zuweilen fehlt und zwar 


*) Da dasselbe erwiesenermassen als Speciescharacter ohne Werth ist, so bemerken wir 
beiläufig, dass uns die R. torquatus (mit rothbraunem Brustband) und R, celebensis ‚Quoy. (ohne 
dasselbe) noch keineswegs als zwei sichere Arten erscheinen, um so mehr, da wir eine R. celeben- 


sis besitzen, die Andeutungen eines braunen Brustbandes zeigt. 


160 Rallus pectoralis. 


zu gewissen Zeiten des Jahres. Meistens ist dasselbe deutlich markirt, ob- 
schon in der Breite und Ausdehnung sehr verschieden. Es-findet sich übrigens 


bei beiden Geschlechtern. 


Junge erhalten, nach Gould, bald das Kleid der Alten. Dunenjunge 


sind einfarbig schwarz. (Schlegel). 


Länge. Fl. Schw. F. L. M. 2. 
ec. 10° 414% yuzın 1934 17% 15% 
53 25 15 19 15 


Diese schöne Ralle wird meistens auf Rallus philippensis Brisson ge- 
deutet, die Linne unter gleichem Namen in sein Syst. nat. aufnahm. Linne@’s 
Diagnose ist jedoch zu kurz, um nach derselben mit Bestimmtheit zu ent- 
scheiden und so müssen wir Brisson selbst eonsultiren. Die Beschreibung 
seiner Rallus philippensis (t. XIV. f. 1.) würde im Allgemeinen unserm Vogel 
entsprechen, wäre der lebhaft kastanienbraune Nacken angeführt. Von die- 
sem characteristischen Kennzeichen erwähnt Brisson aber nichts, und somit 
bleibt seine Art noch sehr dunkel; Gray hat daher vielleicht Recht, wenn er 
eine besondere vermuthet. 

Dass dagegen Latham’s Philippine Rail var. A. von Tahiti zu unserer 
Art gehört, darf als sicher angenommen werden. Beschreibung und Abbil- 
dung zeigen dies, obwohl beide auf ein Exemplar ohne zimmtbraunes Brust- 
band Bezug haben, welches ja zuweilen fehlt. 


Die echte philippensis Briss. bildet Reichenbach f. 1173 u.74 ab, 


Nach dem Vorgange Gray’s nehmen wir Cuvier’s Namen pectoralis für 
diese Art an. Lesson der denselben zuerst mittheilt giebt übrigens keine Be- 
schreibung zu demselben. 

Rallus pectoralis ist bezüglich der geographischen Verbreitung ganz be- 
sonders interessant, indem sie zu den wenigen Arten gehört, die sowohl Austra- 
lien als Central-Polynesien, die Molucken und Philippinen bewohnt, 

Nach Gould ist sie über ganz Australien verbreitet, und sowohl von 
Neu-Süd-Wales, dem Süden und Westen als der Nordküste nachgewiesen. In 
Neu-Süd-Wales ist sie besonders häufig und hier Sommervogel. Das Leidener 
Museum besitzt die Art durch Cuming von den Philippinen und in zahl- 
reichen Exemplaren von Celebes. Wallace erlangte sie auf Buru und sagt, 
dass sie sich auch auf den Inseln weiter östlich finde. Indess liegen keine 
Angaben über das Vorkommen auf den östlichen Molucken, Neu-Guinea und 


den Papu-Inseln vor. 


Rallus pectoralis. 161 


Verreaux erhielt durch Capitain Trieot von Neu-Caledonien Exemplare, 


die er von philippinischen und australischen nicht zu unterscheiden vermag. 


Dasselbe sagt Cassin bezüglich der Exemplare, welche Peale aus Cen- 
tral-Polynesien mitbrachte. Peale sammelte die Art auf den Samoa- Inseln 
(Upolu), Vitis (Mathuata) und Tonga-Inseln, Dr. Gräffe ebenfalls auf den Vitis 
und der kleinen Wallis-Insel Uöa. Latham giebt O’Tahaiti als Heimath an. 
Jedenfalls ist der Verbreitungskreis noch ausgedehnter. Möglich, dass die 
„Räle tiklin“ Quoy und Gaimard’s von den Marianen mit unserer Art identisch 
ist. Ob die Ralle, welche Darwin auf den Keelings- oder Cookos-Inseln im 
Indischen Ocean beobachtete und die Gould in der voy. des Beagle s.n. R. 
philippensis anführt, unsere Art ist, können wir nicht entscheiden. Rallus 
assimilis Gray von Neu-Seeland scheint uns, nach der Beschreibung zu ur- 
theilen, kaum verschieden. Gray selbst ‚weiss keine anderen Unterschiede 
anzugeben, als dass das rostgelbe Brustband und die rothbraune Färbung des 
Backenstreifens und auf den Halsseiten weniger ausgedehnt wie bei neuhol- 
ländischen Exemplaren ist. Wahrscheinlich wird also auch Neu-Seeland in 


den Verbreitungskreis gezogen werden müssen, 


Die weite Verbreitung von R. pectoralis erklärt sich übrigens sehr leicht 
dadurch, dass die Art Zugvogel ist. So wissen wir durch Gould, dass sie 
im August in Neu-Süd-Wales erscheint und im Februar wieder fortzieht. 
Wie unser Crex pratensis, der ebenfalls tief bis in’s Innere Afrikas (Chartum) 
hineinwandert, ist der anscheinend schwerfällige Vogel im Stande weite Wan- 
derungen zu unternehmen. So besitzt das Leidener Museum ein höchst interes- 
santes Exemplar, welches, jedenfalls auf dem Zuge, mehr als 100 Meilen von 
der Küste Australiens im Stillen Ocean an Bord eines Schiffes erlegt wurde. 

In der Lebensweise stimmt R. pectoralis ganz mit unserem Wachtelkönig 
(Crex) überein. Es ist ein scheuer Vogel, der sich geschickt zu verbergen 
weiss, und sich lieber laufend, als fliegend rettet. Peale sagt daher, dass er 
nur mit Hilfe eines Hundes zu erlangen ist. 

Nach Gould fällt in Australien die Brütezeit in den September bis No- 
vember. Auf Celebes dürfte sie früher stattfinden, denn das Leidener Museum 


besitzt Dunenjunge, die schon am 4. August erlegt wurden. 


Die Eier, 4—6 an der Zahl, werden auf den blossen Erdboden nieder- 
gelegt und sind nach Gould milchkaffeefarbig, mit zahlreichen unregelmässigen, 
dunkel kastanienbraunen Flecken am diekeren Ende und etwas kleiner ge- 


fleckt über die übrige Fläche; 13 lang und 1“ breit, 
11 


162 Rallus Forsteri. 


Diese Beschreibung passt sehr wenig auf das Ei, welches durch Dr. 
Gräffe eingesandt wurde und unzweifelhaft Rallus pectoralis angehört. 
Dasselbe erinnert in Form und Färbung zumeist an das von Rallus 
aquaticus (Thienemann t. 72.2. ce.) und zeigt dasselbe feine Korn, ohne sicht- 
bare Poren, daher die Oberfläche ziemlich glatt, mit einem schwachen Glanze. 
Die Gestalt ist ziemlich gestreckt, fast gleichhälftig, indem das spitze Ende 
nur ein wenig stärker abfällt als das stumpfe. Der Grundton ist milchweiss, 
mit grossen unregelmässigen mattrothbraunen und kleineren röthlichgrauen 
Flecken, die sich zahlreicher nur am stumpfen Ende zeigen, auf der übrigen 
Fläche aber sehr sparsam sind und mehr als Pünktchen erscheinen. „ Länge 
14“. Breite 1°. — 


sp. 62. BRallus Forsteri. Hartl. 


Rallus pacifieus var. (ex Tlonga-tabu.) Forst. Deser. anim. 1844. p. 178. — 
Rallus Forsteri. Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 136. — id. Cab, J. f£. 
Orn. (1854) p. 169. — 


Oomeia-Keteow, Eingeb. von Tonga (Forster.) 

Ad. Dorso flavescente-fusco, punctis albis nigrisque va- 
110; capite rufo, supereiliis albis; gula cinerea; pectore abdo- 
mineque pennis nigris, fasciis marginalibus albis; rostro san- 
guineo, maxilla apice pallide fusca; pedibus incarnatis; iride 
sanguinea. (Forst,) 

Long. ce. 9; tars. 2°; rostr. 151”. 

(Nach Forster.) 

Rücken gelblichbraun, weiss und schwarz punktirt. Brust und Unter- 
leib schwarz, jede Feder mit weissem Endsaum. Kopf rostroth. Augenstrei- 
fen weiss; Kehle grau. 

Länge 'e.9'%, P. 1,5%. L.2". 
Wir kennen diese Ralle allerdings nur aus Forster’s Beschreibung, müs- 


sen sie aber mit Bestimmtheit für eine von R. paecificus*) Gml. (von Tahiti) 


*) Forster und Latham (auch Gmelin S.N. p. 717.) beschreiben dieselbe übereinstimmend 
folgendermassen: „Kopf braun, eine weisse Linie über's Auge vom Schnabel bis Hinterhaupt. 
Kehle weiss; Nacken rostroth; Rücken und Bürzel schwarz, mit einzelnen, kleinen, weissen 
Punkten besprengt; Brust blaulich grau; Unterleib, Seiten und After weiss. Flügel schwarz 
mit unterbrochenen weissen Binden; Schwanzfedern schwarz, weiss punktirt. Füsse Nleischfarben, 


Schnabel blutroth. Iris roth.“ Von Otaheiti, wo sie Oomnaa oder Eboonaa heisst, 


Rallus hypoleucus, 163 


verschiedene Art halten. Sie unterscheidet sich durch den rostrothen Kopf 
nnd die schwarze, weissquergewellte Unterseite sowohl von pacificus als pec- 


toralis hinlänglich. 


Seit Forster, der die Art von Tonga-tabu anführt, scheint die seltene 
Ralle übrigens nicht mehr wieder erlangt worden zu sein. Weitere Nachrich- 


ten über dieselbe wären daher sehr zu wünschen. 


Als synonymistische Berichtigung müssen wir bemerken, dass Gray 
(B. Trop. Isl. p. 52) sehr mit Unrecht Forster’s Var. von R. paeificus, auf die 
wir unsere R, Forsteri begründeten, auf R. pectoralis bezieht. Ebenso falsch 


ist es, wenn Gray als Localität für R. pacifieus auch 'Tonga-tabu anführt. — 


sp. 63. Rallus hypoleucus. XNob. 


Philippine Rail var. B. Lath. Gen. Syn. III. p. 236. — Rallus philippen- 
sis var. y. Gm]. S. N. p. 714. — Lath. Ind. Orn. p. 756. — Bechst. Lath. Uebers. 
(var. B.) III. p. 203. — id. IV. (b. Weissbäuchiger Ralle) p. 463. — Vieill. Enc, 
Meth. III. p. 1060. — Rallus pectoralis. var.? G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 52. — 


Ad. Capite supra et lateraliter cerviceque castaneo-fuscis; 
superciliis cinereis; collo postico fusco alboque taeniato; pallio 
et scapularıbus albis; tectricibus olivaceo-fuscis, albo trans- 
versim notatis; remigibus fuscis, pogonio interno rufo-macula- 


tis; gastraeo toto albo. 
Long. eirca 9". 


(Nach Latham.) 


Kopf, nebst Kopfseiten und Nacken, hell kastanienbraun, von der Ba- 
sis des Schnabels über das Auge bis zum Hinterkopf ein grauer Streif. Der 
Hinterhals braun und weiss quergestreift. Hückenmitte und Schulterfedern 
weiss, mit einer geringen Mischung von Braun auf dem Rücken. Flügeldeck- 
federn olivenbraun, nach der Quere weiss gefleckt, die kürzeren Schwingen an 


Innenfahne weiss, an der Aussenfahne olivenbraun, die grossen olivenbraun, 


Wegen des rothen Nackeus am nächsten mit R. pectoralis verwandt, aber die Unterseite 
ganz abweichend gefärbt, auch fehlt der rothbraune Streif durch’s Auge. Die Art scheint also 
unzweifelhaft gut, aber in keinem Museum vorhanden. 

116 


164 Ortygometra quadristrigata. 


mit grossen rostigrothen Flecken, die erste ganz weiss, die zweite innen weiss. 
Der Schwanz olivenbraun und weiss quergestreift. Alle unteren Theile weiss. 

Schnabel und Füsse hellbraun. Der Schwanz überragt die Spitzen der 
Schwingen nicht. 

Latham beschrieb diesen Vogel nach einem Exemplare von Tonga-tabu 
aus der Sammlung von Joseph Banks. — 

Obwohl, ausser den Latham’schen, keine weiteren Nachrichten über diese 
merkwürdige Ralle vorliegen, dieselbe daher immerhin etwas dubiös erscheinen 
dürfte, so können wir uns, bei der gänzlichen Färbungsverschiedenheit,, nicht 
dazu entschliessen, sie mit Gray für eine Varietät von R. pectoralis zu erklä- 
ren. Bei unserer so schwachen Kenntniss mit der Ornithologie der Toonga- 
Inseln, über die wir ja eigentlich seit Forster nichts mehr hörten und im 
Hinblick auf die verborgene Lebensweise dieser Vögel, scheint es uns keines- 
wegs unwahrscheinlich, dass diese characteristische Ralle nicht wiedergefunden 


werden sollte. 
Wir nehmen daher keinen Anstand sie als Art anzuerkennen und sie 


specifisch zu benennen. — 


sp. 64. Ortygometra quadristrigata. (Horsf.) 


Rallus quadristrigatus. Horsf. Trans. Linn. Soc. XIV. 1820. (vol. XII. 
1822.) p. 196. — Gallinula superciliosa. T’emm. (nee Sws.) — Gallinula 
leucosoma, Sws. Two Cent and a Quart. p. 348. — KRallus tannensis. Forst. 
Deser. an. (Crex quadristriata Licht.) 1844. p. 275. — Rallus superciliaris. 
Eyton. Ann. and Mag. Nat. Hist. 1845. p. 230. — Gallinula mystacina. Mus. 
Paris. (ap. Schl.) — Ortygometra leucosoma (Sws.), Uorethrura superciliaris 
(Eyt.), ©. quadristrigata (Horsf.), C. mystacina (Temm.), ©. sandwichensis 
(Reichb.) et C. tannensis (Forst.) G. R. Gray. Gen. of B. p. 594. 595. — Zapor- 
nia nigrolineata. Hodgs. (ap. Schlegel). Porzana quadristrigata. Blyth. Cat. B. Mus. 
As. Soc. p.284. — id. Porzana superciliaris. p. 339. — Rallus nigrolineatus. 
Hodgs. (M. 8.) Gray. Cat. B. Br. Mus. Rall. p. 117. — Porzana leucophrys. Gould. 
Proc. Z.8. (1847.) p. 33. — id. B. Austr. VI. pl. 81. — Reichb. Neuentd. 'Vög. 
N.-Holl. No. 477. £. 2469— 70. — id. f. 1184—85.s. n. Zapornia sandwichensis. 
(nee Rallus sandwichensis. Gml.) — Erythra leucophrys. Bp. Compt. Rend. 1856. 
p. 599. — id. E. einerea, einerea media et einerea minima. — Ortygometra 
tannensis. G. R. Gray. B. Trop. Isl.;p.52. — Porzana (Zapornia) leucophrys. 
Verr. Rev. et Mag. Zool. (1860.) p. 437. — Porzana einerea. Schleg. Mus. P. B. 
Ralli. p. 32. — Erythra quadristrigata. Gould. Handb. B. Aust. II. p. 343. — 


Ortygometra quadristrigata. 165 


? Porphyrio einereus. Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. nat. tom. 28. p. 29. — id. 
Ene. Meth. III. p. 1049. — G.R. Gray. Gen. of B. p. 598. — 

? Sandwich Rail. var. (ex Ins. Tanna) Lath. Gen. Syn. II. p. 235, — 
Rallus sandwichensis. var. ß. Gml. S. N. p. 717. — Bechst. Lath. Uebers. II. 
p- 207. IV. p. 464. — Ortygometra — sp.? G.R. Gray. B. Trop. Isl. p.52. — 


Vai, Eingeborne von Upolu. (Gräffe.) — 
Ashia, ,„ von Neu-Caledonien. (Verr.) 


Ad. Supra griseus; fronte cinereo-fuscescente; tergo et 
uropygio griseo-fuscis; linea a basi rostri ad supercilia ducta 
alba; gastraeo cinereo-albicante; crisso pallide ochroleuco; 
alis fuscis, pennis pallide marginatis; pedibus viridi-olivaceis; 
rostro fusco-luteo ; iride sanguinea. 

Long. e. 64— 7°; rostr. 9—12'; al. 32 —8'; tars. 14— 17°. 


Upolu, Samoa-Ins. (Collect. Godeffroy.) 

Alt. Ober” und Hinterkopf braunschwarz, die Federn am Ende mehr 
schiefergrau, wesshalb die letztere Farbe zuweilen dominirt. Nacken und 
Hinterhals mehr braungrau, ebenso die Ohrgegend, Hals- und Brustseiten, 
diese aber noch heller, daher deutlicher grau. Von der Schnabelbasis bis 
über das Auge ein weisser Streif, ein zweiter, mehr verwischter, zieht sich 
unter dem Auge über die Ohrgegend hin. Zügel schwarz, ebenso ein kleiner 
Punkt an der Basis des Unterschnabels. Gegend am Mundwinkel, Kinn, 
Kehle und alle vorderen und unteren Theile weiss, nur Schenkel, After und 
untere Schwanzdecken blass rostfahl; die unteren Flügeldecken und Achsel- 
federn bräunlich. Mantel, Rücken, Flügel und übrige obere Theile oliven- 
braun; die Federn des Rückens, der Schultern und die letzten Schwingen 
zweiter Ordnung tiefbraun mit olivenbraunen Seitenrändern. Schwingen ein- 
farbig olivenbraun; die erste Schwinge an Aussenfahne weisslich, ebenso die 
kleinen Deckfedern am Handrande. Schwanzfedern olivenbraun, Schwingen 
unterseits mattbraun. 

Schnabel hornfahlweiss ; Füsse blass hornbräunlich. 

Im Leben: Schnabel gelblich fleischfarben; Beine grünlich; Iris roth. 
(Gräffe.) — Schnabel bräunlichgelb, Unterschnabel gelblich; Beine olivengrün; 
Iris und Augenlieder blutroth. (Forster.) — Iris roth. (Verr.) — Schnabel 
gelb, gegen die Basis zu röthlich; Füsse schmutzig rothgelb; Iris blass pur- 
purroth. (v. Rosenberg.) — Überschnabel röthlichbraun; Schneiden beider 


Schnabelhälften ziegelroth; Füsse ölgrün. (Gould.) 


166 Ortygometra quadristrigala. 


Exemplare von Neu-Caledonien und Java erwiesen sich uns als nicht 
im geringsten abweichend. Verreaux bestätigt die Uebereinstimmung zwischen 
solchen von Neu-Caledonien und Neu-Holland. — 

Geschlechter nicht verschieden. (Gould.) 

Junge haben nur eine leichte Andeutung der Kopfzeichnung, ihr Ober- 
kopf ist nur braun, nicht braunschwarz, die Hals- und Brustseiten sind fahl, 
nicht grau. (Gould). —- 


Länge. Fl. Schw. F. L. M. Z. 
c. 647° Br3es 1 Kal DR 16 184° Upolu. 
36 20 81 16 16 Neu-Caledonien. 
BT 19 I 16 15 Java. 


32 —8' 19 — 24 9—12” 14— 17° 15— 18’ (Nach Schlegel.) 

Die sonderbaren, für uns unerklärlichen Verbreitungsverhältnisse man- 
cher Vögelarten, zeigen sich am auffallendsten bei dieser. Wer staunt nicht 
darüber, dass ein Vogel von Malacca und Nepal gleichzeitig in Australien 
und auf den Samoa-Inseln vorkommt und noch dazu kein gewandter Flieger, 
wie ein Cypselus, kein langflügeliger Schwimmvogel, sondern eine kleine 
Ralle. Manche werden freilich an der 'Thatsache zweifeln, da sie so sehr 
unseren sogenannten geographischen Verbreitungsgesetzen widerspricht, aber 
trotz aller Mühe, würde es wol Niemanden gelingen constante Unterschei- 
dungskennzeichen für die Individuen von den verschiedenen Loealitäten auf- 
zufinden. So ‚weit wir wenigstens Vergleichungen anstellen konnten, die sich 
allerdings nur auf Exemplare von Java, Neu-Caledonien und Samoa - Inseln 
bezogen, war es uns nicht möglich irgend welche Unterschiede auszufinden. 
Sind aber die Exemplare von den genannten Localitäten gleich , so lässt sich 
nicht wohl zweifeln, dass es auch die von den Philippinen, Malacca etc. sein 
werden. 

Die geographische Verbreitung von Ortygometra quadristrigata verhält 
sich folgendermassen : 

In Vorder- und Hinter-Indien, sowie auf Ceylon fehlt sie mit Bestimmt- 
heit, denn weder Jerdon noch irgend ein anderer indischer Ornithologe führt 
sie an. Dagegen kommt sie nach Blyth in Nepal und auf Malacca vor. In 
China und Formosa fehlt die Art ebenfalls, denn Swinhoe erwähnt sie in sei- 
nen Schriften nicht. Dagegen kennt man die Art von Java (Horsfield. Boie. 
Diard), Borneo (Leid. Mus.), Celebes (Forster. Rosenberg), den östlichen Mo- 
lucken (Halmahera. Dr. Bernstein), Amboina (Leid. Mus.) und Neu -Guinea 


(Dr. $. Müller). Wallace führt sie in seinen Vögellisten aus dem Indischen 


Ortygometra tabuensis. 167 


Archipel nur von Timor an. Im Leidener Museum durch Cuming von den 
Philippinen. Nach Gould ist diese Art in Australien bis jetzt nur an der 
Nordküste (Port Essington, und Halbinsel Coburg) beobachtet worden, wahr- 
scheinlich aber weiter verbreitet. Forster beschreibt den Vogel (s. n. tannensis) 
von Tanna, Neu-Hebriden, und Verreaux erhielt ihn durch Leport von Neu- 
Caledonien. G.R. Gray nennt die Viti-Inseln (Ngau) als Localität und neuer- 
dings erhielten wir die Art auch von den Samoa -Inseln (Upolu) durch Dr. 
Gräffe. — X 

Dies wären die bis jetzt mit Bestimmtheit nachgewiesenen Localitäten. 
Erwarten lässt sich, dass die Verbreitung noch ausgedehnter sein wird. 

Gould berichtet über die Art nur wenig. ie ist sehr zutraulich, ver- 
birgt sich nicht sonderlich, sondern zeigt sich vielmehr öfters frei auf einem 
Zweige. Man kann ihrer daher ziemlich leicht habhaft werden. 

Eine Notiz von Gräffe lautete: Lebt in sumpfigen Stellen der Insel und 
heisst Vai, d. h. Fuss. — Peale erlangte die Art auf seinen Reisen nicht. — 

Es scheint Ans nicht unwahrscheinlich, dass die Varietät voy Latham’s 
Sandwich -Rail (Rallus sandwichensis var. $. Gml.) aus Tanna vielleicht zu 
dieser Art gehört. Ebenso dürfte Porphyrio einereus. Vieill., von unbestimm- 
ter Herkunft, mit ihr identisch sein, allein die Beschreibung ist nicht genügend. 
Dagegen lässt die von Horsfield keine Zweifel übrig, so dass man ohne Be- 


denken ihn als Auctor annehmen muss. “ 


sp. 65. Ortygometra tabuensis. (6ml.) 


Tabuan Rail. Lath. Gen. Syn. III. p. 235. — Rallus tabuensis. Gml. $. N. 
(1788) p. 717. — Lath. Ind. Orn. II. p. 758. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 206. 
— IV. p. 464. — Vieill. Enc. Meth. III. p. 1067. — 

Corethrura tabuensis. G. R. Gray. Gen. of B. III. p. 595. — App. p. 27. -— 

Untere Schwanzdecken weissquergebändert. 

Tabuan Rail var. A. (ex Tanna) Lath Gen. Syn. p. 235. — Gml. var. ß. 
p- 717. — Lath. Ind. p.758. — Bechst. II. p. 206. — IV. p. 464. — 

Gallinula immaculata,. Sws. Two Cent. and a Quart. p. 377. — id. Class. 
of B. II. p.358. — Rallus minutus. Forst. Deser. anim. (Licht.) 1844. p. 178. 3 
— Zapornia spilonota. (Gould) Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 224. — 
Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 119. — Porzana immaculata. Gould. B. of Austr. 
VI. pl. 82..— Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 476. f. 2471—72. — Crex 
plumbea. Gray. Griff, An. Kingd. III. p. 410. — id. Ortygometra plumbea. Cat. 


168 Ortygometra labuensis. 


B. Brit. Mus. Rallidae (1844) p. 120. — Ortygometra tabuensis. G. R. Gray. voy. 
Ereb. et Terr. B. p. 14. — id. Ibis. 1862. (July.) — id. B. Trop. Isl. p. 53. — 
Zapornia? tabuensis Bp. Compt. Rend. 1856. p. 599. — Rallus minor. Ellm. 
Zool. 1861. p. 7470. — Zapornia umbrina. Cass. Proc. Acad. Phil. VII. (1856) 
p: 254. — id. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 305. pl. 35. f. 2. — Porzana vi- 
tiensis. Hartl. Cab. J. f. Orn. (1854) p. 169. — id. Zapornia umbrata. Wiegm. 
Arch. f. Nat. 1858. p. 29. — Porzana immaculata. Schleg. Mus. P. B. Ralli. 
p- 36. — Porzana? tabuensis. Gould. Handb. B. Aust. II. p. 341. — 


Seou, Eingeborne von Viti. (Gräffe.) 


Maho, Y von Tahiti. (Forster.) 
Nohur, = der Neu-Hebriden. (Gray.) 
War-ra-jah, „, von W.-Austral. (Gould.) 
Mehotatai, | 


% von Neu-Seeland. (Gray.) 


Totoriwai, | 

Ad. Capite, collo, peetore et abdomine nigro-plumbeis; 
dorso, tergo, uropygio alarumque tectricibus obscure nigricante- 
fuscis; crisso et subcaudalibus nigro alboque fasciatis; remi- 
gibus fuscis; cauda nigra; rostro atro; pedibus et palpebris 
sanguineis; iride sanguinea, 

Long. ce. 54‘; rostr. 8°; al. 210‘; tars. 11°”. 
s Viti-Levu, Viti-Inseln. (Bremer Museum.) 

Ober- und Hinterkopf braunschwarz, übrige Oberseite glänzend dunkel- 
braun, auf Mantel und Flügeldecken am lebhaftesten und hellsten, auf Bürzel 
und den oberen Schwanzdecken dunkler und schwarzbraun. Schwingen ein- 
farbig schwarzbraun, die erste an Aussenfahne breit weiss gesäumt. Schwin- 
gen unterseits grauschwärzlich. Kopf- und Halsseiten und alle unteren Theile 
vom Kinn an dunkel schieferschwarzgrau, auf den Schenkelseiten dunkler. 
Die unteren Schwanzdecken schwarz, mit 2—3 weissen Querbinden, von 
denen eine beinah das Ende bildet. Die unteren Flügeldecken schwarzbraun 
mit verwaschenen weissen Endsäumen. 

Schnabel hornschwarz ; Füsse horngelb, die Nägel blassbraun; schmaler 
Kreis um’s Auge röthlich. — Iris roth (Gräffe.) Schnabel und Füsse grünlich (!) 
(Peale). — Iris und Augenlieder schön roth; Beine und Füsse düster ziegel- 
roth. (Gould.) — Schnabel schwarz, Augenring und Iris blutroth; Füsse braun- 
roth. (Forster). — f 

Ein Exemplar von Neu-Seeland (Bremer Museum) gleicht in der 


Färbung genau den Viti-Exemplaren, zeigt aber etwas grössere Dimensionen. 


Ortygometra tabuensis. 169 


Exempläre von Neu-Caledonien (durch Verreaux), die wir mit sol- 


chen von Viti vergleichen konnten, waren nicht im mindesten verschieden. 


Länge. Fl. Schw. F. L. M. Z. 
Er 210” 4 ag 114 10° Viti-Inseln. 
2 9 19 7 12 12 ee 
7 a | 22 7 12 12  Neu-Seeland. 


gugiw_ zug 90-23 8-1 10—13 - 11-13 Ausfral. (Nach Schleg,) 

Der Umstand, dass Latham bei seiner Tabuan Rail von Tonga - tabu 
nichts von der weissen Zeichnung der unteren Schwanzdecken erwähnt, darf 
wol nicht als genügender Grund erachtet werden, sie für speeifisch verschie- 
den von der Varietät aus T’anna zu halten. Bei der letzteren wird nämlich 
die weisse Querzeichnung, die sehr individuell zu variiren scheint, hervorge- 
hoben und diese Beschreibung passt daher noch besser auf den vorliegenden 
Vogel, der nach und nach unter verschiedenen Namen als sogenannte neue 
Species bekannt gemacht wurde. 

An diesen Missgriffen ist ohne Zweifel die weite Verbreitung, von der 
man damals noch keine Ahnung haben konnte, hauptsächlich schuld. Wer 
hätte es auch für möglich gehalten, dass ein verhältnissmässig so kleiner Vo- 
gel, noch dabei anscheinend ein schlechter Flieger, von den "Tonga - Inseln, 
sich auch in Australien, Neu-Seeland und in Central-Polynesien finden würde? 

Obsehon wir über den Verbreitungskreis von O.tabuensis ziemlich unter- 
richtet sind, so lässt sich doch erwarten, dass derselbe durch spätere For- 
schungen noch weiter ausgedehnt werden wird. 

Bis jetzt kennen wir die Art von folgenden Localitäten : 

Ganz Australien, Van Diemensland und die Inseln der Bassstrasse (Gould); 
Neu-Seeland (Dieffb.; Süd-Insel, Earl.); Tonga-Inseln, Tongatabu (Latham); 
Viti-Inseln (Viti-Levu, Gräffe; Ovalou, Peale; Ngau, Rayner); Samoa-Inseln 
(Gräffe); Gesellschafts - Inseln, Tahiti (Forster); Neu-Hebriden, Tanna (La- 
tham); Aneitum (Gray) und Neu-Caledonien (Verreaux). — Sehlegel führt 
auch ein Exemplar an, welches nach Verreaux’s Angabe von den Philippinen 
herstammen soll, allein dieser Fundort ist bis jetzt noch durchaus unsicher. 
Auf Neu-Guinea und den Molucken scheint die Art zu fehlen, sie wurde we- 
nigstens bis jetzt niemals hier beobachtet. — 

Gould schildert die Lebensweise der Art in Australien. Wie ihre Gat- 
tungsverwandten hält sie sich meist sehr verborgen in den sumpfigen, mit 
Ried bewachsenen Gegenden auf, fliegt nur ungern und geht ebenso ungern 


auf das Wasser, wo sie sich indess geschickt zu bewegen weiss, 


170 Porphyrio indicus. 


Kein Wunder daher, wenn man das Vögelchen nur selten zu sehen 
bekommt. 

Peale erlangte nur ein Exemplar auf Ovalou, welches er für Z. spilo- 
nota. Gould. hielt. Diese Art von den Gallopagos würde sich indess, nach 
der Beschreibung zu urtheilen, durch die weisslichen Pünktchen auf den Flü- 
geln und Seiten genügend unterscheiden, welche letztere übrigens auf der 
Abbildung nur sehr verwischt angedeutet sind. 

Die Otaheite-Rail Latham’s (Örtygometra tahitiensis Gml. Gray. B. Trop. 
Isl. p. 52.) von Tahiti ist mit unserer Art ebenfalls sehr nahe verwandt, würde 
sich aber durch die erste ganz weisse Schwinge und die weissen Ränder der 
übrigen Schwingen unterscheiden. Sie scheint übrigens, wie so manche der 


Südseevögel, in neuerer Zeit nicht mehr gesehen worden zu sein. 


sp. 66. Porphyrio indicus. Horsf. — 
t. XIT. f.2. (ad.). 


Porphyrio indieus. Horsf. (nee Gray) Trans. Linn. Soe. Lond. vol. XTI. 
(1822) (part. XIV. 1820) p. 194. — Porphyrio smaragdinus. Temm. Pl. col. 421. 
— Less. Man. d’Orn. II. (1828) p. 297. — Reichb. Vollst. Naturg. Grall. t. 109. 


f. 1102. — Porphyrio melanopterus. Temm. (in Mus. Lugd.) — Porphyrio sa- 
moensis. Peale. Un. St. Expl.'Exp. (1848) p. 220. pl. 62.f.1. — Hartl. Wiegm. 
Arch. f. Naturg. (1852) p. 118. — Porphyrio indieus. G. R. Gray. Gen. of 
B. III. p. 589. — Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 308. — G.R.Gray. B. 


Trop. Isl. p. 53. — Schleg. Mus. P. B. Ralli. p. 55. — 


Ad. Capitis lateribus, collo antico, subalaribus, pectore 
ethumeris thalassino -caeruleis; dorso, interscapulio, alis et 
cauda fuscescente-olivaceis, sub certa luce fasciolatis, plus 
minusve caerulescente - lavatis; collo postico et abdomine vio- 
lascente-caeruleis; eruribus in thalassinum vergentibus; remi- 
gibus majoribus pogonio interno nigris, externo virescente-cae- 
ruleis; crisso pure albo; scutello verticali rostroque rubris; 
pedibus flavis, rubro adspersis; iride rubra; unguibus, pro 
mole longis. S 

Long. e;LEM ;,- wostr..a meh, 1a alt 8, amd Bit Staa 


die, med. sine ung. 27; ung. dig. med. 84. 
g g ; g. dg 7 


Porphyrio indicus. 171 


Java. Bremer Museum. 

Alt. Mantel, Rücken und Schultern olivenbraunschwarz, die Federn 
am Ende tiefblau verwaschen, wesshalb letztere Farbe unter gewissem Lichte 
vorherrscht. Ganz gleich gefärbt (ebenfalls mit deutlich blauem Anfluge) sind 
Hinterrücken, Bürzel und die oberen Schwanzdecken. Die grossen oberen 
Flügel- und Schulterdecken, die Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung 
und die letzten Schwingen zweiter Ordnung olivenschwarzbraun, unter ge- 
wissem Licht mit einem schwachen olivengrünen Anfluge und deutlichen 
braunschwarzen Querlinien, am Basisdrittel meerblau. Schwingen erster Ord- 
nung schwarz, an Aussenfahne lebhaft meerblau. Schwingen zweiter Ordnung 
und die Deckfedern der ersten Schwingen schwarz, mit breitem dunkelblauem 
Rande an Aussenfahne. Schwanzfedern schwarz, an den Fahnenrändern dun- 
kelblau scheinend. Schwingen und Schwanz unterseits schwarz, ebenso die 
grössten unteren Flügeldecken, die übrigen unteren Flügeldecken meerblau. 

Hinterkopf und Zügelgegend matt schwarz. Backen, Kinn, Kehle und 
Vorderhals, nebst Kropf und Oberbrust lebhaft meerblau, von gleicher Farbe 
sind die kleinen oberen Flügeldecken am Unterarm und Flügelbug. Hinter- 
hals, Halsseiten, Brustseiten, Unterbrust und übrige untere Körpertheile leb- 
haft und dunkel kobaltblau, die Federn mit schwärzlicher Basis, die auf 
Bauchmitte und After siehtbar hervortritt, so dass diese Theile mehr schwarz 
erscheinen. Untere Schwanzdecken rein weiss. Befiederung der Tibia meerblau. 

Schnabel und Stirnplatte schmutzig dunkelroth, der Spitzentheil des 
Schnabels hell, die Mitte der Stirnplatte braun. Beine und Füsse röthlich 
hornbraun, Krallen hornbraun. 

Im Leben Stirnschild und Beine roth. (Horsf.) — Schnabel und Stirn- 
schild carminroth; Beine gelb, carmin tingirt. (Peale.) — 

Geschlechter nicht verschieden. (Leid. Mus.) — 


Länge der Stirn- Breite der 


Länge. IK. 9 Schw. Mundspalte. platte u. d. Schnabels. Stirnplatte. 
c. 14° 1.10 2.10% 1.5 24 4 1117 
ae 31 13 16° — Qu 12 
82 —94 35-538 17 — 19 — 8 —ı1 
Ba a 199% guggm fa 
L: Tibia. M. 2. 
Br IS 15% Zn I Ole Java. 
2 8 — 3010 17 180 20 get 30 ‚Java. (Nach Schleg.) 
211 —33 — 2 10 —3 3‘ Celebes. 


’”, 


6:17 — -- Upolu. (Nach Peale.) 


172 Porphyrio vitiensis. 


Cassin’s Untersuchungen zu Folge ist das Purpurhuhn, welches durch 
Peale von den Samoa - Inseln mitgebracht und s. n. P. samoensis beschrieben 
wurde, durchaus mit Horsfield’s P. indieus von Java identisch. Wir müssen 
uns auf Cassin’s Ausspruch verlassen, da wir bis jetzt nur P. vitiensis unter 
den Sendungen Dr. Gräffe’s sahen. 

Die geographische Verbreitung von P. indieus würde sich also über den 
Indischen bis in den Stillen Ocean erstrecken, daher ausgedehnter sein als 
von irgend einer anderen verwandten Art. Jerdon führt sie unter den Vö- 
geln Indiens nicht auf. Gray’s P. indieus (Cat. Brit. Mus.) von Nepal und 
Madras bezieht sich auf P. negleetus. Schleg. — 

Als sichere Localitäten für P. indieus sind bis jetzt bekannt: Java 
(Horsfieldl, Kuhl und van Hasselt), Sumatra (Cassin), Celebes (Leid. Mus.), 
Ceram (Leid. Mus.), Buru (Leid. Mus.), Banda (Gray) und Samoa-Inseln. 

Peale’s Exemplare wurden auf Upolu eingesammelt. Weitere Notizen 


über die Art werden nicht von ihm mitgetheilt. 


sp. 67. Porphyrio vitiensis. Peale. 
{XS (dar ea) 


Porphyrio pulverulentus (T’emm.) G.R. Gray. Cat. B. Brit. Mus. Rallidae 
(1844) p. 121. — 

Porphyrio vitiensis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 221. pl. 62. f. 2. 
— Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 118. — Cass. Un. St. Exp. (1858) 
p: 309. — G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 53. — Schleg. Mus. P, B. Ralli. p. 55. 

? ? Fulica porphyrio. Forst. Deser. anim. p. 156. — Gml. S. N. p. 299. 


(part.) — 

Ad. Capitis lateribus, collo antico, pectore, humeris et 
subalaribus thalassino-caeruleis; dorso, alis et cauda fusces- 
cente-olivaceis; remigibus extus obscure caerulescentibus; collo 
postico, abdomine cruribusque obscure violascente -caeruleis; 
oceipite nuchaque nigricantibus; crisso pure albo; rostro, scu- 
tello verticali, pedibus et iridıbus rubris; unguibus pro mole 
brevibus. 


Long. 154°; rostr. a riet. 15°; al. 83°; caud. 34°; tars. 3°; 


dig. med, sine ungue 210‘; ung. dig. med. 8°“, 


Porphyrio vitiensis. 173 


Viti-Inseln. (Bremer Museum.) 

Alt. Mantel, Rücken und Schultern dunkel olivenbraun, schwach aber 
deutlich olivengrünlich verwaschen ; Hinterrücken, Bürzel und obere Schwanz- 
decken einfarbig dunkel olivenschwarzbraun. Flügeldecken, Deckfedern der 
Schwingen zweiter Ordnung, die längsten Schulterdeeken und letzten Schwin- 
gen zweiter Ordnung lebhafter olivenbraun mit rothbraunem Anfluge. Auf 
diesen Partien bemerkt man unter gewissem Licht dunklere Querlinien. Schwin- 
gen erster und zweiter Ordnung dunkelschwarz, am Basisrande der Aussen- 
fahne düster blaulich, unter gewissem Licht auf der übrigen Aussenfahne 
matt grün scheinend. Deckfedern der ersten Schwingen an Aussenfahne deut- 
lich dunkelblau. Schwanzfedern wie die Schwingen braunschwarz, mit schwach 
grün scheinenden Fahnensäumen, Schwingen und Schwanz unterseits schwarz. 
Die unteren Flügeldecken matt schwarz, mit meerblauen breiten Säumen. 

Hinterkopf, Nacken, Schläfe- und Zügelgegend matt schwarz, ‘Backen, 
Kinn, Kehle und Vorderhals nebst Kropf und Oberbrust dunkel meerblau, 
von gleicher Farbe sind die kleinen Deckfedern am Unterarm und Buge, 
welche hier einen grossen blauen Fleck bilden. Hinterhals, Halsseiten, Brust- 
seiten und alle übrigen unteren Körpertheile dunkel kobaltblau, die Basis der 
Federn schwarz, daher Bauchmitte und After beinah einfarbig mattschwarz. 
Untere Schwanzdecken rein weiss. 

Schnabel schmutzig dunkelroth, an der Spitze heller, das nackte Stirn- 
schild mehr orangeroth; Beine und Füsse hornbräunlich, ebenso die Nägel. 

Iris und Beine roth. (Gräffe). — 

Die Geschlechter dürften, nach Analogie zu urtheilen, nicht versehie- 
den sein. 

Dunenjunge (die vielleicht einige Stunden alt waren) sind mit einem 
feinen schwarzen Flaumenkleide bedeckt. Schnabel hornweiss, an Basishälfte 
dunkel, Füsse hornbraun. 

Ueber das Jugendgefieder vermochten wir uns bisher keine Aufklärung 
zu verschaffen. Peale theilt darüber Nichts mit. 


Länge der Stirn- Breite der 


Länge. Fl. Schw. .Mundspalte. platte u, d. Schnabels. Stirnplatte. L. 
ce. 154° g 6% 3.7“ 164°‘ yuzın 9.4 zug 
A} 33 15 6 3 
Tibia. M.,Z. 


1641 210 Viti-Ins. 
16 2 10  Wallis-Ins. (Nach Schleg.) 


174 Porphyrio vitiensis. 


Sowohl Cassin als Schlegel wollen die specifische Verschiedenheit dieser 
Art von P. indieus. Horsf. hauptsächlich auf die geringe Grösse basiren. Cas- 
sin nennt vitiensis „eine der kleinsten bekannten Arten“ (!) und Schlegel 
sagt: „reconnaissbble A sa petite taille.“ Die beigegebenen Maasse werden 
aber beweisen, dass die beiden Arten in der Grösse keineswegs verschieden 
sind und dass P. vitiensis zuweilen grösser als indieus ist, wie die Exemplare 
unseres Museums zeigen. Auch in den plastischen Verhältnissen bieten sich 
wenig Verschiedenheiten, nur scheint P. indieus fast stets ein breiteres Stirnschild 
und ansehnlich längere Krallen zu besitzen. Diese Abweichungen würden 
aber gewiss nicht hinreichen P. vitiensis als besondere Art anzunehmen, zeig- 
ten sich nicht in der Färbung constante Verschiedenheiten, die es ermöglichen 
beide Arten leicht zu erkennen. . Bei P. vitiensis sind Mantel und Rücken 
dunkel olivenbraun mit olivengrünlichem Anfluge, bei indieus mehr schwarz 
mit dunkelblauem Anfluge; die oberen Flügeldecken, hinteren Schulterdecken 
und letzten Schwingen zweiter Ordnung ziehen bei vitiensis in’s Röthlicholiven- 
braune, bei indieus sind diese Partien dunkel olivenschwarzbraun. An der 
Aussenfahne der Schwingen bemerkt man bei P. vitiensis nur einen schwachen 
meerblauen, gegen das Ende zu meergrünlichen Schein, während bei indieus 
die Schwingen erster Ordnung an Aussenfahne deutlich meerblau, die der 
zweiten Ordnung schön dunkelblau sind. Ueberdies ist das Blau an den 
Hals- und Brustseiten bei P. indicus viel lebhafter als bei vitiensis. 

Diese Kennzeichen dürften also für Jeden zur richtigen Unterscheidung 
der beiden Arten genügen, noch mehr die beigegebenen Abbildungen der bei- 
den Arten (t. XII.) — 

Nachdem dieses Purpurhuhn zuerst durch Sir E. Belcher von den Vitis 
an das Britische Museum gelangte, wurde es später von Peale ebenfalls hier 
gefunden. Auch Dr. Gräffe sandte es von den Viti- Inseln (Viti-Levu), aus- 
serdem nur noch von den Wallis- Inseln (U&a) ein. Bis jetzt sind dies also 
die einzigen mit Sicherheit bekannten Localitäten. 

G.R. Gray führt zwar ausser den Viti-Inseln, auch die Tonga - Inseln, 
Neu-Hebriden (Tanna) und Neu-Üaledonien als Fundorte an, allein mit ? 
Wahrscheinlich liegen hier nur vage Angaben zu Grunde, die Gmelin bei 
Fulica porphyrio macht und die auf Forster beruhen. 

Wenn Schlegel die Wallis- Insel U&a (auch Uvea oder Ouvea geschrie- 
ben) zum Tonga-Archipel rechnet, so ist dies jedenfalls nur aus Versehen ge- 
schehen, denn diese Insel liegt bekanntlich nördlich von der Viti- und west- 


lich von der Samoa-Gruppe. 


Numenius femoralis. . #175 


Nach Peale ist P. vitiensis sehr selten. Der Reisende erlangte nur zwei 
Exemplare; es ist daher nicht zu verwundern, wenn er uns keine Nachrichten 
über die Lebensweise etc. giebt. 

Auch durch Dr. Gräffe erfuhren wir nichts Näheres, erhielten aber das 
in Form und Färbung höchst eigenthümliche Ei. Dasselbe (im Besitz des 
Bremer Museums) ist sehr von dem bei T'hienemann (t. 72, 13.) abgebildeten 
Ei von Porphyrio smaragdinus verschieden und schon durch die auf das spit- 
zige Ende beschränkte Punktzeichnung sehr characteristisch. Die Gestalt 
nähert sich mehr dem kugeligen, und ist ungleichhälftig, doch fällt das spitze 
Ende nur wenig mehr ab als das stumpfe. Das Korn ist fein, zeigt nur sehr 
flache, aber zahlreiche Poren, so dass sich die Schaale etwas rauh anfühlt. 
Die Färbung ist etwas schmutzig kalkweiss, am spitzen Ende mit sehr feinen 
rothbraunen Spritzflecken und Pünktchen. Diese Pünktchen sind sehr spar- 
sam mit einigen grösseren rothbraunen Flecken gemischt. Auf der übrigen 
Fläche zeigen sich nur einzelne sehr kleine rothbraune Punkte. Länge 173. 
Breite 1’'44, 


sp. 68. Numenius femoralis. Peale. 


Numenius femoralis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 233. pl. 56. £. 1. 
— Hartl. Wiegm, Arch. (1852) p. 120. — Cass. Un. St. Exp. (1858) p. 317. 
pl. XXXVI. — G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 50. — Numenius phaeopus (!) 
Schleg. Mus. P. B. Seolop. p. 94. 


Ad. Supra obsolete brunneo-rufescens, ochroleuco varie- 
gatus; pileo obscure brunneo, linea mediana et supereilüs latıs 
ochroleueis; remigibus primariis immaeulatis fuscis; reetrici- 
bus ochroleueis, fusco fasciatis; subtus pallide ochraceus, collo 
et peetore superiore fusco striatis et adumbratis; hypochondriis 
maculis majoribus fuseis; eruribus ochroleueis, scapis pluma- 
rum in setas longas tenuissimas excurrentibus; rostro basi 
pallido, apicem versus fuscescente; pedibus nigris; iride 


obscura. 
Long. ec. 164° ; rostr. 36‘ ; al. 94’; tars. 21’. 
Me Keans-Insel, Phönix-Gruppe (Bremer Museum). 
Alt.. Ober- und Hinterkopf dunkel umbrabraun, ebenso die übrigen 


oberen Theile, hier aber jede Feder mit 2—3 grossen rundlichen blassrost- 


176 Numenius femoralis. 


fahlen Randflecken. Diese treten besonders auf den oberen Flügeldecken und 
Schulterdecken hervor; der Mantel erscheint daher beinahe einfarbig braun, 
ebenso die kleinen oberen Flügeldecken am Unterarm und Buge. Obere 
Schwanzdecken blassrostfahl mit schmalen dunkelbraunen Querlinien. Schwingen 
erster Ordnung dunkelbraun wie der Rücken, an Innenfahne rostfahl gerandet. 
Die letzten 4 Schwingen erster Ordnung und die Schwingen zweiter Ordnung 
dunkelbraun mit grossen, breiten, rostfahlen Randfleeken und gleicher Endbinde. 

Schwanzfedern rostfarben mit 6 breiten dunkelbraunen Querbinden und 
einer schmäleren hellen Endbinde. Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern 
weiss. Verwaschener Längsstrich über die Kopfmitte und jederseits ein.Streif 
von der Basis des Oberschnabels über das Auge bis zu den Seiten des Hin- 
terkopfes blassbräunlichweiss, die Federn des letzteren fein bräunlich gestri- 
chelt. Ebenso gefärbt und gezeichnet sind die ‚Kopfseiten. Ueber die Zügel 
durch’s Auge ein verwaschener dunklerer Strich. Kinn weisslich. Die übrige 
Unterseite blassrostfahlweiss, auf Vorderhals und Halsseiten mit braunen Schaft- 
strichen, auf den Brust- und Bauchseiten mit breiter brauner Querbinde auf 
der Aussenfahne jeder Feder. Untere Flügeldecken und Achselfedern dunkel- 
braun, rostbräunlich gebändert. Die Federn der Schenkel enden in 15—20’ 
lange haarähnliche nackte Schäfte. 

Schnabel hornfahlgelb mit schwarzbraunem Enddrittel; der. Oberschna- 
bel längs Firste bräunlich, an Basis dunkelbraun; Füsse und Nägel horn- 
schwarz. 

Iris, Beine und Füsse schwarz; Schnabel gelblichbraun mit schwärzlicher 
Spitze. (Gräffe.). Füsse blassblau. (Peale.). — 

Die Geschlechter nach Peale nicht verschieden. — Nach Cassin zeigen 


manche Exemplare 7 Schwanzbinden; die Länge des Schnabels vaxiirt an- 


sehnlich. 
Länge. Fl. Schw. F. L. Nackte Tibia. M. Z. 
167 gu Zupım zug gugym 14 18% Me Keans-Inseln. 
94 36 36 2,4 13 16 ” 


Dieser seltene Brachvogel nähert sich in der Färbung am meisten N. 
phaeopus und borealis, unterscheidet sich aber durch die ungefleckte Unter- 
brust, Bauch, Schenkel und untere Schwanzdecken, ganz vorzüglich aber 
durch die langen, haarähnlichen Schäfte der Tibialfedern. Letztere Eigen- 
thümlichkeit darf keineswegs als eine zufällige betrachtet werden, denn Peale 
fand alle von ihm erlegten Exemplare dadurch ausgezeichnet. Ebenso ver- 


hielt es sich mit den von uns untersuchten Exemplaren. Es ist daher als 


Limosa uropygialis. 177 


durchaus irrig zu bezeichnen, wenn Schlegel ohne Weiteres und ohne Exem- 
plare aus der Südsee zu besitzen N. femoralis für gleichartig mit N. phaeo- 
pus erklärt. 

Peale fand N. femoralis in grosser Menge auf der Vincennes-Insel, Pau- 
motugruppe. Durch Dr. Gräffe erhielten wir ihn von Me Keans-Insel, Phö- 
nixgruppe, mit der Notiz „ist selten; sucht am Strande nach Krabben.“ 

Es lässt sich voraussetzen, dass N. femoralis noch weiter über die Inseln 


Polynesiens verbreitet sein wird. 


sp. 69. Limosa uropygialis. Gould. 


t. XII. f. 1. (Sommerkl.) et 2. (Winterkl.) — 

Limosa uropygialis. Gould. Proe. Z. S. (1848) p. 38. — id. B. of. Austr. VI. 
p). 29. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 528. — id. Vollständ. Naturg. 
Grallat. Novit. t. 73. f. 2661—62. — et Nov. 39. f. 2449—50. s.n. L. Novae-Zee- 
landiae. Gray. — Limosa lapponica var. Novae-Zeelandiae. G. R. Gray. voy. 
Ereb. et Teerr. (1845) Birds. p. 13. — id. Gen. of B. III. p. 570. — id. L. uropy- 
gialis. App. p. 26. — Limosa Foxii. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 231. pl. 
65. — Hartl. Wiegm. Arch. f, Naturg. (1852.) p. 120. — Limosa rufa. Schleg. 
Faun. jap. (1842) p. 114. — Middend. Reise in Sibirien. Vögel. p. 217. — Blas. 
et Bald. Nachtr. zu Naumann’s Vög. Deutschl. Bd. XIII. (1860) p. 247. — Li- 
mosa Novae-Zeelandiae (Gray) Bp. Compt. Rend. 1856. p. 597. — Cass. Un. St. 
Expl. Exp. (1858) p. 314. — G.R. Gray. Ibis (1862.) p. 23. — id. B. Trop. Isl. 
p- 50. — Limosa Baueri. (Natt. in Mus, Vindob.) Naumann, Vögel. Deutschl. Band 
VII. (1836) p. 429. — Pelzeln. Sitzb. Wien. Acad. (1860) p. 327. — Limosa 
uropygialis. Schleg. Mus. P. B. Scolop. p. 25. — Swinh. Ibis 1863. p. 409. — 
Gould. Handb. B. of Austr. II. No. 521. — 

? Limosa brevipes. Gray. Cat, Brit. Mus. Part. ILL. (1844) Scolop. p. 95. — 
id. ?L. australisiana. p. 96. — 


Ad. Supra pallide griseo-brunnescens, plumis medio ob- 
scurioribus, scapis nigricante -fuscis; superciliis albidis; uro- 
pygio, cauda, tectricibus rectricibusque albo fuscoque fasciatis ; 
remigibus fuscis, scapis albis; gastraeo toto unicolore albo, gut- 
ture subbrunnescente; subalarıbus albo fuscoque varlis; rostro 
basi pallido, dimidio apicali fuscescente; pedibus nigris; iride 
fusca. 


60, 8 TOP Poste. 20 al; caud. 3, ars DIT, 
12 


178 Limosa uropygialis. 


Australien. (Bremer Museum.) 

Winterkleid. Oberseite braun, jede Feder mit verwaschenen fahl- 
braunen Aussensäumen, daher Oberkopf, Hinterkopf, Hinterhals und Halssei- 
ten mehr fahlbraun erscheinen. Eckflügel, Schwingen und Deckfedern der ersten 
Sehwingen dunkelbraun. Die Schwingen erster Ordnung an der Aussenhälfte der 
Innenfahne weiss mit bräunlichen Flecken bespritzt. Die letzten Schwingen 
erster Ordnung und die Schwingen zweiter Ordnung an Innen- und Aussenfahne 
weiss gerandet. Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern weiss. Bürzelfedern 
braun, die hinteren mit weissem Mittelfleck. Obere Schwanzdecken breit 
weiss und braun quergebändert, ebenso die Schwanzfedern; die 2 mittelsten 
Schwanzfedern braun mit verwaschenen helleren Querbinden. 

Verwaschener Augenbrauen- und Schläfenstreif weisslich. Zügel und Kopf- 
seiten weiss mit sehr blassen bräunlichen Schaftstrichen. Die Unterseite vom 
Kinn an rein weiss, nur auf Kropfmitte schwach blassbraun verwaschen; die seit- 
lichen unteren Schwanzdecken mit schwachem dunklen Schaftstrich, oder ein- 
zelnen dunklen Querlinien auf Aussenfahne. Untere Flügeldeckeu und Ach- 
selfedern weiss mit hufeisenförmiger brauner Binde vor dem Ende und brau- 
nem Schaftstrich. | 

Schnabel horngelb, an Endhälfte dunkel hornbraun; Füsse und Nägel 
hornsehwarz. Iris dunkelbraun (Gould). 

Exemplare von Upolu, die wir unter den Sendungen Dr. Gräffe’s sahen, 
stimmten genau mit dem oben beschriebenen überein. 

Ein Exemplar von Neu-Seeland (Bremer Museum) ganz ebenso, aber 
die seitlichen unteren Schwanzdecken und Afterfedern zeigen deutliche schwarz- 
braune Querzeichnung. — 

Öst-Sibirien. (Bremer Museum.) 

Sommerkleid. Federn der Oberseite dunkelbraun, mit schmalen 
verwaschenen rostfahlen Seitensäumen, die aber auf dem Mantel fast fehlen, 
so dass dieser fast einfarbig braunschwarz erscheint. Die oberen Flügeldecken 
matter dunkelbraun, mit dunklerer Schaftmitte und fahlweisslichen Aussensäu- 
men. Schwingen und Deckfedern der ersten Schwingen braunschwarz, an 
Innenfahne weiss und hier fein braun besprengt. Federn des Hinterrückens 
dunkelbraun mit weissen Endsäumen; die oberen Schwanzdecken dunkelbraun 
mit fahlweissen, unregelmässigen, breiten Querbinden. Schwanzfedern dunkel- 
braun mit acht weissen Querbinden auf Innenfahne, an der Basishälfte der 
Aussenfahne mit fünf, daher die Endhälfte der Aussenfahne einfarbig braun ; 


die zwei mittelsten Schwanzfedern an Basishälfte mit vier breiten weissen und 


a 


an 


er) 


> dunkelbraunen Querbinden, an der Endhälfte braun mit vier dunkleren Binden. Untere Flügeldecken weiss, mit breitem schwarz- 


” braunem Keilfleeck auf Schaftmitte; die Achselfedern weiss mit dunkelbraunen Querbinden. Augenbrauenstreif, Schläfe, Halsseiten 


und die ganze Unterseite vom Kinn an dunkel rostroth; die unteren Schwanzdecken fahlweiss mit braunen Querlinien, 


Federn auf Zügel und Ohrgegend mit braunschwarzen Schaftstrichen, daher diese Theile dunkler erscheinen. 


Schnabel dunkelhornschwarz, am Basisdrittel hornbraun. 


Füsse schwarz, 


Beide Geschlechter sind, nicht in der Färbung, wohl aber in der Grösse verschieden, da die LS stets, zuweilen auffallend, 
kleinere Dimensionen zeigen. Nach v. Middendorf zeichnet sich das 2 auch durch den mehr abgeflachten Schädel aus; beim 
& ist die Stirn kürzer und steigt steiler in die Höhe. 


Junge Vögel unterscheiden sich von Exemplaren im Winterkleide fast nur durch den mehr einfarbig 


braunen Mantel und Rücken, 


a Lange, Fl. 
» Pau ug 
5 gu gun 
2 ) 
S 83 
a uropy 82 
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8 2 
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De 22 ge 
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gialis. | 
Gould. | 


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Schw. 


9U109% 


29 —210 
DALE 
2 10 
2 6 


R 7 gm__gu ya gugu__gu 


293 —3 


35 


l 914 
Del 


2 


11 


25 


Ir 
25 
26 
23 
26 
23 
254 
25 
23 


—26 
B12. 
22 
20 


Nackte Tibia. 
134 
13 
12 
12 
12 


N ze 42u__ Zeuggeu gagıı__ gu gu Yuggu__gu zu gyu__934 19 
4 5 


24 ee zu 1 zz 11 


2 


—3 10 


22 


—24 


M. 2. 
134. 
15 


15 


| 
13% 


123 
124 

12 

11 | 
13 


Upolu. 
Australien. 


” 


Neu-Seeland. 
Öst-Sibirien. 

Baueri (nach Pelzeln). 
uropygialis (nach Gould.) 
Novae-Zeelandiae (Gray.) 


Nach Schlegel. 
& ad. Europa, 


”„ 


Somaliküste. 


Nach Schlegel. 


Die 


und dunkler 


180 Limosa uropygialis. 


Diese Art vertritt unsere L.lapponica. L. (rufa Briss.) im Osten und 
steht derselben sehr nahe. Im Allgemeinen etwas grösser als L. rufa bieten 
doch die Maassverhältnisse keine constanten Unterscheidungskennzeichen, um- 
somehr da die Geschlechter in der Grösse auffallend verschieden sind und bei 
diesen Vögeln überhaupt ansehnliche Grössenvariationen vorkommen. Dage- 
gen unterscheidet sich L. uropygialis sehr leicht durch die braunquergebän- 
derten Federn des Hinterrückens, die bei L. lapponica einfarbig weiss sind 
oder doch nur im rothen Sommerkleide sehr schmale schwarze Schaftstriche 
zeigen, während in diesem Kleide bei uropygialis die Bürzelfedern dunkel- 


braun sind mit schmalen weissen Endsäumen. 


Wenn Schlegel in der Faun. jap. die ostasiatische rostrothe Pfuhl- 
schnepfe mit Bestimmtheit für unsere europäische Limosa lapponica erklärt 
und noch im Jahre 1858 im seinen „Vogels van Nederland‘ (p. 440) von 
letzterer sagt, „bewohnt Europa, Asien und Australien, brütet im kalten Sibi- 
rien,“ so sind dies Ansichten, von deren Richtigkeit Schlegel neuerdings selbst 
zurückgekommen ist. Wie wir oben zeigten lehrt nämlich eine genaue Ver- 
gleichung, dass die ostasiatische Pfuhlschnepfe*) speeifisch von der europäi- 
schen verschieden ist und zu derjenigen Art gehört, welche unter mehreren 
Namen im Winterkleide aus den südlichen Ländern: Australien, Neu-Seeland, 
Polynesien, beschrieben wurde und meistentheils im Systeme als L. uropygia- 
lis. Gould aufgeführt wird. Die genauere Kenntniss über die Zugzeit vieler 
ostasiatischer Vögel, die wir namentlich Swinhoe verdanken und die wichtigen 
Forschungen v. Middendorf’s in Sibirien haben auch die Geschichte dieser 


Species hinlänglich aufgeklärt. 


Die L. rufa von von Middendorf, die er als Brutvogel im nördlichen 
Sibirien antraf, ist nämlich unsere Art, wie aus der Beschreibung deutlich her- 
vorgeht. Ein Exemplar unserer Sammlung aus Ost-Sibirien, im Sommerkleide, 
welches wahrscheinlich von den Reisen Middendorf’s herstammt, überzeugte 
uns noch mehr von der Richtigkeit dieser Behauptung und lässt weiter keine 


Zweifel übrig. 


*) Ganz gleiche Verhältnisse werden sich auch bei L. melanura. Leisl. (aegocephala. L.) 
herausstellen, indem diese Art keineswegs, wie bisher allgemein geglaubt wurde, Ost-Asien be- 
wohnt, sondern hier durch die ähnliche L. melanuroides Gould. (= ? brevipes Gray) vertreten 
wird. Die Limosa melanura der indischen (Horsf. Jerdon,) und sibirischen Ornithologen (v. Mid- 
dendorf, Radde) hat daher auf letztere Art Bezug, ebenso die L. melanura der Faun. jap., wie 


Schlegel neuerdings berichtigend nachweist. — 


Limosa uropygialis. 181 


Die Verbreitungsverhältnisse von L. lapponica und uropygialis gestalten 
sich daher ganz anders, als man bisher annahm. Die erstere im hohen Nor- 
den von Europa und im nördlichen Deutschland brütend, geht im Winter bis 
Nord-, West- und Ost*)-Afrika herab, während die zweite Sommergast in Si- 
birien ist und auf dem Winterzuge Süd-Indien, die Inseln des Indischen Ar- 
chipels und Oceaniens, Australien und selbst Neu-Seeland besucht. Durchaus 
unrichtig ist es, wenn Naumann die L. lapponica (und Meyeri, welche er als 
verschiedene Art betrachtet) auch Nord-America bewohnen lässt. Hier wird 
sie bekanntlich durch L. fedoa. L. vertreten. 

Von Middendorf fand L. uropygialis in sehr grosser Menge im nörd- 
lichen Sibirien am Taimyrflusse (74—75° n. Br.) brütend. Die Vögel trafen 
hier am 3. Juni ein und verschwanden Anfangs August wieder. Es erklärt 
sich daraus die Beobachtung Swinhoe’s, der die Wanderzüge dieser Art im 
September und April an den Küsten Formosa’s antraf, Während den Win- 
termonaten und nach beendeter Mauser begegnen wir der Art noch weiter 
südlich, und zwar wurde sie bisher in folgenden Ländern und Inselstrecken 
beobachtet: 

China, Formosa (Swinh.), Japan, Java, Celebes, Halmahera, Timor (Leid. 
Mus.), Australien (Port-Essington, Neu-Süd-Wales), Van Diemensland (Gould), 
Norfolk-Insel (Wien. Mus.), Neu-Seeland (Earl.), Neu-Hebriden (Aneiteum, Gray), 
Samoa-Inseln (Rose-Island, Peale, Upolu, Gräffe) und Viti-Inseln (Gräffe). — 
Jedenfalls werden noch viele andere Gegenden auf dem Zuge von dieser Art be- 
sucht, wie es scheint aber niemals das continentale Indien, denn kein indischer 
Ornithologe führt die Art auf. Indien scheint schon zu weit westlich zu liegen. 

Von Middendorf fand die Art auch an der Südküste des Ochotskischen 
Meeres, sie schien hier aber nicht zu brüten. Radde und von Schrenk führen 
die Art nicht auf, obwohl sie jedenfalls, wenn auch nur als Zugvogel, im 
Amurlande vorkommen muss. Es lässt sich vermuthen, dass sie im Sommer 
auch Kamschatka bewohnen und hier nisten wird. 

Wie bereits bemerkt hat man L. uropygialis in den südlichen Strecken 
fast nur im Winterkleide beobachtet. Me Gillivray will aber auch ein Exem- 
plar im rostrothen Sommerkleide in Australien erlangt haben, ohne Zweifel 
kann dies nur ein aussergewöhnlich früh in der Verfärbung begriffenes gewe- 
sen sein. Möglicher Weise verfärben manche Exemplare, wie dies auch von 
Charadrius fulvus nachgewiesen wurde, schon auf dem Frühjahrszuge. 


*) Unser Museum besitzt die Art im Winterkleide von der Somaliküste, 


182 Actitis incanus. 


Die bestimmte Kunde, welche wir jetzt über die Nistplätze haben, er- 
klärt es auch, wesshalb Gould die Art in Australien niemals brütend antraf, 
worüber er seine Verwunderung ausspricht. 

Ueber die Eier und das Brutgeschäft giebt von Middendorf wichtigen 
Aufschluss. In der Lebensweise stimmt L. uropygialis, nach Gould, ganz mit 
unserer L. lapponica überein. 

Bezüglich der Synonymik bemerken wir noch, dass der Art die Gould’- 
sche Benennung uropygialis verbleiben muss, da die Worte, mit welchen Nau- 
mann schon 1836 der L. Baueri des Wiener Museums gedenkt, zu ungenü- 
gend sind, um denselben ein Prioritätsrecht zuzuerkennen. Ob die L. 
brevipes. Gray, von Neu -Seeland zu dieser Art gehört, oder wie Schle- 
gel annimmt, wirklich auf L. melanuroides Bezug hat, lässt sich nicht mehr 
ausmachen, sondern nur vermuthen. Ganz ebenso verhält es sich mit L. 
australisiana. Gray, von Port-Essington. Beides sind Nominalarten, die son- 
derbarer Weise von Gray später ganz ignorirt werden und nicht einmal in 


den Gen. of B. aufgeführt sind. — 


sp. 70. Actitis incanus. (6ml.) 


Ash-eoloured Snipe. Lath. Gen. Syn. III. p. 154. — 

Scolopax incanus. Gml. 5. N. (1788) p. 658. — Lath. Ind. Orn. p. 724. 
— Bechst. Lath. Uebersetz. III. p. 126. IV. p. 444. — Totanus incanus. Vieill. 
Nouv. Diet. d’Hist. nat. tom. IV. (1816) p. 400. — id. Ene. Meth. U. p. 1098. 
— id. Totanus brevipes. (Sommerkl.) Nouv. Diet. p. 410. — id. Enc. Meth. 
PRO. 

Trynga glareola. Pall. Zoogr. Ross. as. vol. I. (1831) p. 194. t. LX. (opt. 
Winterkl.) — Totanus pedestris. Less. Tr. d’Orn. (1831) p. 552. — Totanus 
fuliginosus. Gould. voy. Beagle. Birds. (1841) p. 130. — Scolopax undulata. 
Forst. Deser. an. (Licht.) 1844. p. 173. (Sommerkl.) cum var. ex Ins. Waitaho. 
— id. Sec. pacifica. p. 174. (Winterkl.) — Scolopax oedienemus. Mus. Berol. 
(Licht.) — Totanus pulverulentus. S. Müll. Verhandl. Land en volkenk. p. 152. 
— Schleg. Faun. jap. (1542) p. 109. t. 65. (opt. Winterkl. u. Sommerkl.) — 
Totanus pulverulentus, brevipes et fuliginosus (cum tab. Winterkl.) G. R. Gray. 
Gen. of B. III. p. 573 et griseopygius. App. p.26. — Totanus oceanieus. Less. 
Deser. Mamm. et Ois. (1847) p. 244. (Winterkl.) — Totanus griseopygius. 
Gould. Proc. Z.8. (1848) p. 39. — id. B. of Austr. VI. pl.38. — Reichenb, 
Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 525. — id. Vollst. Naturg. Grallatores. t. 26. 
f. 2369. (s. n. T. fuliginosus) et t. 45. f. 2560 — 61. (s. n. T. pulverulentus). 
— Totanus solitarius. Bloxh. Byr. voy. p. 244. — 


Actitis incanus, 183 


Totanus polynesiae. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. 237. pl. 65. f.1. 
— Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 120. — id. T. polynesiae, paeificus , oceani- 
eus et solitaris. p. 134.135. — Totanus oceanicus. Bp. Compt. Rend. 1855. II. 
p. 1112. — id. Gambetta oceanica, fuliginosa, pulverulenta, griseopygia et 
brevipes. Compt. Rend. 1856. p. 597. — Actitis brevipes. Blyth. Cat. B. Mus. 
As. Soc. (1849) p. 267. — 'Totanus pulverulentus. Middend. Sibir. Reise, Zool. 
Vög. (1851). p. 214.—T. scolopaceus, Licht. (ap. Midd.) — Actitis pulverulentus. 
Licht. Nomenel. (1854) p. 92. — 'Totanus brevipes. Puch. Rev. et Mag. Zool. 
1851. p. 370. et 570. — Cassin. Proc. Ac. Philad. VIII. (1856). p. 40. — id. 
1862. p. 321. — Heteroscelus brevipes. Baird. B. N. Am. (1858) p. 734. — id. 
Atlas pl. 88. (Sommer- u. Winterkl.) — Totanus oceanieus et brevipes. Cass. 
Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 318 et 319. — Totanus undulatus. Forst. Verr. 
Rev. et Mag. Zool. (1860.) p. 437. — Totanus incanus et brevipes. G. R. Gray. 
B. Trop. Isl. p. 50 et 51. — id. T. griseopygius. Proe. Z. S. (1860) p. 364. — 
Totanus brevipes. Swinh. Proc. 1863. p. 312. — id. Ibis. 1863. p. 407. — 
Totanus pulverulentus. Radde. Reise in Ost-Sib. II. 1563. p. 326. — Totanus 
incanus. Sclat. Proc. Z. 5. 1864. (Jan.) — 'Totanus incanus. Schleg. Mus. P. B. 
Seolop. p. 74. — Gambetta pulverulentus. Gould. Handb. B. Aust. I. p. 268. — 
Totanus brevipes. Pelz. Novara Reise. Vögel. (1865) p. 129. — 


Torea, Eingeb, der Gesellschafts-Inseln (Forster. 
a Br RR 27 Huaheine Wodehouse) 
Kivi, > »„ Marquesas 5 (Jardine.) 
Kui, r „» Wallis-Insem (Gräffe.) 
Tsidori, (Winterkl.) japanisch. 
Sighi, (Sommerkl.) „, 
Mul-woo-ing-a-ning-e, Eingeb. von Port Essington (Gould.) 


v. Siebold. 


Ad. Supra totus sordide ceinereus, subunicolor ; alarum 
tectrieibus pallidius marginatis; superciliis albis; loris nigri- 
cantıbus; remigibus majoribus nigricante -fuscis; gula alba; 
collo antico pectoreque cinerascentibus; abdomine, subalari- 
bus et subeaudalibus albis; rostro obscuro, mandibulae basi 
pallescente; pedibus virescentibus; iride fusca. (Ptil. hiem.) 

Collo laterali et antico, capitis lateribus, pectore, epigas- 
trio, subeaudalibus et hypochondriis in fundo albo irregulari- 
ter obscure einereo-fasciatis; abdomine medio pure albo. 
(Ptil. aestiv.) 


Long. ce. 92”; rostr. 15’; al. 6°3'; caud. 3°; tars. 15, 


184 Actitis incanus. 


Kamschatka. (Bremer Museum.) 

Alt im Sommerkleide. Oberkopf, sowie alle oberen Theile, Flügel und 
Schwanz dunkel graubraun, ebenso ein breiter Strich auf den Zügeln von 
Mundwinkel bis Auge, der sich undeutlicher durch das Auge bis auf die 
Schläfe fortsetzt. Schwingen dunkelbraun, am Rande der Innenfahne sehr 
blass; die ersten vier an Aussenfahne und Ende dunkler, mehr schwarzbraun, 
ebenso die Deckfedern der ersten Schwingen. Schwingen und Schwanzfedern 
unterseits grau. Die Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern oberseits 
hornbraun, unterseits weiss. Ueber dem dunklen Zügelstreif ein breiter weis- 
ser, der sich bis hinter das Auge zieht, hier aber braun gestrichelt ist. 

Federn der Kopfseiten und des Vorderhalses weiss mit graubraunen 
Schaftstrichen, Kinn nnd Oberkehle rein weiss. Die Federn der übrigen un- 
teren Theile ebenfalls weiss, aber mit zwei graubraunen winkelig zulaufenden 
Querbinden, die auf Kropf und Brust schmäler, auf den Seiten und unteren 
Schwanzdecken breiter sind. Brust- und Bauchmitte nebst After und Schen- 
kelbefiederung beinah einfarbig weiss. Die Federn der Körperseiten auf Aus- 
senfahne graubraun verwaschen. Untere Flügeldecken und Achselfedern grau- 
braun. Die kleinen Deckfedern am Handrande braun mit weissen Endsäumen. 

Schnabel hornschwarzbraun, der untere an Basishälfte heller hornbraun. 
Füsse grünlich hornfarben, Nägel braunschwarz. 

(Bremer Museum.) 

Alt im Winterkleide. Färbung der Oberseite wie im Sommerge- 
fieder, aber dunkler und mehr in’s Graue, ebenso der dunkle Zügelstreif, die- 
ser auch breiter und oberseits von einer schmalen weissen Linie begrenzt, die 
über dem Auge nur ganz verloschen angedeutet ist. Kopfseiten grau, mit 
graubraunen Schaftstrichelehen. Kinn und Kehle weiss. Vorderhals, Brust-, 
Bauch- und Schenkelseiten braungrau, etwas heller als die Oberseite, übrige 
untere Theile, Brust, Bauch, After, Schenkel und untere Schwanzdecken rein 
weiss. 

Schnabel und Füsse, wie am Sommerkleide. 

Exemplare von Viti-Levu (Gräffe) und Neu-Caledonien (Verreaux) stim- 
men mit dem eben beschriebenen genau überein; ebenso solche von Morotai 
und Neu-Guinea, die wir in Wallace’s Collection sahen. 

Beide Geschlechter nicht verschieden. i 

Das Jugendkleid ähnelt (nach Schlegel) dem Winterkleide, nur zei- 
gen die Flügel deutlicher die hellen Säume und die Federn des Hinterhalses 


tragen kleine weisse Flecke. 


Actitis incanus. 185 


Cassin und Baird sind sehr im Irrthum, wenn sie das Sommerkleid für 
das des jungen Vogels halten. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
c. 81 — 91. Bugım yugıu 17" 15% 
6.2 27 17 14 


Best 22 154—20 13—15' 
M. 2. 
12 ‘“  Viti-Levis 
114 Kamschatka. 
10—12“ Schlegel, nach 44 Exemplaren des Leid. Mus. 

Im Leben: Schnabel schwarzbraun an der Spitzenhälfte, die Basishälfte 
des Oberschnabels grünlichbraun, die Basishälfte des Unterschnabels graulich- 
ockerfarben. Beine und Füsse ockergelblich, Nägel schwarz. (Swinhoe.) 

Schnabel schwärzlichbraun , Basis des Unterschnabels scharlachroth (!); 
Beine hyacinthroth (!); Iris röthliehbraun. (Gould.) 

Schnabel braun, Basis des Unterschnabels gelblich, Beine gelb. Som- 
merkleid. (Forster.) 

Schnabel schwarz ; Beine grünlichgelb; Iris braunschwarz. Winterkleid. 
(Forster.) — 

2 Schnabel horngrau, an der Spitze schwarz, Füsse schmutzig ocker- 
gelb. Iris schwarz. (Novara Reise.) 

Schnabel schwarzbraun, gegen die Wurzel in’s schmutzig Ockergelbe 
übergehend, Füsse dunkel grünlichgelb; Iris braun. (Novara Reise.) 

Schnabel, an der Spitze dunkel hornfarben, an der Wurzel lehmfarben, 
d.h. gelbliehgrau, die Tarsen bald graulich - hellgelb, bald schmutzig citron- 
gelb; Iris dunkel gelbbraun. Sommerkleid. (v. Middend.) — 

Die Verschiedenheiten in diesen Angaben über die Färbung der nackten 
Theile beruhen ohne Zweifel auf Alter und Geschlecht, die bekanntlich einen 
grossen Einfluss ausüben. Nach v. Middendorf sind die Beine auf der Abbil- 
dung in der Fauna jap. zu roth colorirt. Die Angaben Gould’s „Schnabelbasis 
scharlachroth, Füsse hyacintroth‘ weichen noch mehr ab. Totanus fuligino- 
sus zeigt auf der Plate in den Genera of B. sogar Schnabel und Füsse grün, 
wesshab ihn v. Middendorf für verschieden hält. Indess belehrt eine Einsicht 
des Textes, dass auf jener Abbildung die genannten Theile nur falsch colo- 
rirt sind, also als Speciescharacter ohne Werth bleiben. — 

Dies ist eine sehr characteristische Art, welche nach unserer Ansicht bisher 


sehr mit Unrecht den eigentlichen T'ootani beigezählt wurde. Die kurzen 


186 Actitis incanus. 


Tarsen und Zehen, und der sehr kurze nackte Theil des Femur (nur 7—9'), 
sowie der längere, abgerundete Schwanz, der die Flügelspitzen kaum über- 
ragt, reiht die Art vielmehr naturgemäss dem Genus Actitis ein. Bei Tota- 
nus sind die Tarsen viel höher, der Femur bedeutend weiter hinauf nackt, 
die Zehen länger, der Schnabel dünner und zierlicher, der Schwanz kürzer, 
fast gerade. Auch zeichnen sie sich durch die Bindenzeichnung der Schwanz- 
federn aus. 

Sonderbar ist es, dass die erste Beschreibung von Latham’s Ash-eoloured 
Snipe, auf welche Gmelin seine Scolopax incana begründete, so lange Zeit 
übersehen werden konnte. Latham beschreibt, nach Exemplaren von Eimeo 
und Palmerston - Insel, in der Sammlung Joseph Banks, das Winterkleid ‚sehr 
| genau. Selbst die Verfasser der Fauna japonica haben diese Beschreibung, 
sowie die von Vieillot’s Totanus brevipes ganz übersehen, und beschreiben die 
Art als neu. Dagegen weisen sie zuerst die Identität derselben mit Gould’s 
T. fuliginosus und griseopygius (chloropygius. err. in Faun. jap.) nach, an 
welcher sich nicht zweifeln lässt. Die von uns oben zusammengestellte Syno- 
nymie hat daher ihre volle Richtigkeit. Die Unterschiede, welche Cassin 
zwischen T. oceanieus. Less., T. pulverulentus und T. brevipes angiebt, sind 
nicht stichhaltig und rein individueller Natur. Ebenso wenig durchführbar 
erweist sich das Unterscheidungskennzeichen, welches G. R. Gray angiebt, 
nämlich dass die Exemplare aus Polynesien von denen aus Japan und Austra- 
lien durch die längere Schnabelrinne (welche länger als die Schnabelhälfte ist) 
abweichen sollen. 

Die früher zu ungenügende Kunde über die weite Verbreitung dieser 
Art ist wohl hauptsächlich die Ursache, dass man die Exemplare aus ver- 
schiedenen Gegenden so öfters als besondere Arten beschrieb. 

Wirklich ist die geographische Verbreitung dieser Art, wie wir dieselbe 
jetzt kennen, eine sehr ausgedehnte, denn sie erstreckt sich über ganz Ost- 
Asien, vom Baikal-See bis Kamschatka, die Inseln des Indischen Oceans, Aus- 
tralien, die Inseln des Stillen Meeres bis nach der Westküste Amerikas. Son- 
derbar ist es, dass die Art bis jetzt noch nicht in Ost-Indien südlich vom Hi- 
malaya, auf Malacca, Sumatra und ‚Java beobachtet wurde. Ebenso führt sie 
v. Schrenk unter den Vögeln des Amurlandes nicht an, jedenfalls hat er sie 
nur übersehen. / 

Dagegen ist sie von folgenden Localitäten nachgewiesen: Baikalsee 
(Radde), Nördliches Sibirien, Kamschatka (Pallas), Kisten des Ochotskischen 
Meeres (v. Middendorf), Inseln des nordwestlichen Amerikas (Pallas), Aleuten 


Actitis incanus. 187 


(Wosnessensky), Japan (Siebold), Bonin-Sima (Cassin), Loochow (Cass.), Ma- 
riannen (Quoy und Gaim.), Carolinen, Ualan (Lesson, v. Kittlitz), Senjawin- 
Gruppe, Puynipet (Novara), Formosa (Swinhoe), Südliches China (Schlegel, 
Swinhoe), Borneo (S. Müller), 'Timor (Mauge. S. Müller), Ceram (Forsten), 
Ternate ! Bernstein), Batjan (Bernst. Wall.), Halmahera, Morotai, Rau, Wai- 
giu (Bernstein), Neu-Guinea (Wall.), Nord-Australien (Gould), Brampton-shoals 
(Krefft), Neu-Caledonien (Verr.), Viti-Inseln (Peale. Gräffe), Samoa-Inseln 
(Peale), Wallis-Insen, Uöa (Gräffe), Gesellschafts-Insen, Tahiti (Forster, 
Peale. Novara), Ulietea (Forst.), Huaheine (Sclat.), Eimeo, Palmerstone-Insel 
(Latham), Freundschafts-Inseln, Tonga-tabu (Forst.), Paumotu-Inseln (Peale), 
Kingsmill-Gruppe, Mathew-Insel (Peale), Marquesas (Lesson, Jardine), Waitaho 
(Forster), Sandwich-Inseln (Bloxham, Mus. Berol.), Gallopagos (Darwin) und 
Nordwest-Amerika, Washington-Territorium (Cooper). Nach Baird käme die 
Art auch in Süd-Amerika vor. Es könnten damit natürlich wohl nur die west- 
lichen Küstenstriche, längs Ecuador und Neu-Granada, vielleicht auch Mittel- 
Amerikas gemeint sein. 

Durch die neueren Forschungen von Middendorf’s, Swinhoe’s und na- 
mentlich Radde’s sind unsere Kenntnisse über die Verbreitung dieser Art we- 
sentlich bereichert worden und die bisher zerstreuten Beobachtungen über das 
Vorkommen haben mehr Zusammenhang erhalten. Zugleich erklärt sich auch 
die weite Verbreitung, die übrigens bei verwandten Arten noch auffallender 
hervortritt. So wissen wir z. B,, dass A. hypoleucus. L.*) Brutvogel im nörd- 
lichen Europa und Asien ist und auf seinen Wanderungen während der Win- 
terzeit die Inseln des Indischen Oceans, Australien und Afrika besucht, wo er 


weit über den Aequator hinaus bis Madagascar geht. 


Aehnlich verhält es sich mit Ac. incanus, nur dass sie allein auf die 
östliche Erdhälfte beschränkt ist. Pallas wies die Art bereits aus Kamschatka 
und als selten aus der Barbasteppe des westlichen Sibiriens nach, durch Radde 
erhielten wir sie aus Central-Sibirien. Er erlegte am 15. Juli ein altes Q am 
Baikal-See. Von Middendorf beobachtete die Art in -grossen Schwärmen an 
der Südküste des Ochotskischen Meeres, wo sie sich den ganzen Sommer 
über, ohne Anstalten zum Brüten zu machen, aufhielten. Die Brüteplätze 


dürften daher weiter westlich und nördlich liegen, wie Schlegel vermuthet in 


*) Wir bezweileln nicht, dass diese Art auf dem Zuge auch die Inseln Central - Polyne- 
siens besuchen mag, wenigstens ist dies sehr wahrscheinlich. Bis jetzt feblt aber noch der be- 


stimmte Nachweis. 


188 Charadrius fulvus. 


Öst-Sibirien, den Aleuten und vielleicht im russischen Amerika. Swinhoe ver- 
muthet auch das nördliche Japan. Bestimmter Nachweis über dieselben fehlt 
indess zur Zeit noch. Dagegen wissen wir, dass die Art während des Win- 
ters südlich bis über den Aequator herabgeht. Swinhoe beobachtete Wander- 
züge im September und April auf Formosa und bei Amoi im südöstlichen 
China, schoss indess noch alte Vögel im Sommerkleide Ende August, die ‘also 
schon auf dem Zuge begriffen waren. Bei richtiger Würdigung dieser Ver- 
hältnisse erklärt es sich auch, warum die Exemplare, welche in Polynesien 
und Australien erlegt werden, meist das ganz verschiedene Winterkleid tra- 
gen. Wir haben, so weit es möglich war, Daten gesammelt, namentlich dem 
Cataloge des Leidener Museums wichtige Notizen entnommen, die folgende Re- 
sultate ergeben. Alle Exemplare die im October, November, December, Ja- 
nuar und Februar auf Batjan, Halmahera, Ceram, Amboina, den Viti-Inseln 
etc. erlegt wurden, tragen das Winterkleid, einzelne sogar noch bis in den 
März und April, (Waigiu 11. April Leid. Mus.) hinein. In diesen Monaten 
zeigen einzelne Exemplare indess auch schon Anfänge des Sommerkleides, wie 
das am 25. Februar auf Tahiti von der Növara-Expedition erlegte. Ebenso 
wie die Vögel während des Frühlingszuges theilweis schon das Sommerkleid 
verfärben, ebenso kehren sie im Herbstzuge noch theilweis in der Sommer- 
tracht zurück. Das Leidener Museum besitzt solche Exemplare von Morotai, 
die im September geschossen wurden. Ebenso verhält es sich mit dem Exem- 
plare der Novara-Expedition, am 18. September auf Puynipet erlangt. Fors- 
ter’s Sc. undulata von Tahiti hat noch die Sommertracht und wurde im Sep- 
tember erlegt, dagegen ist seine Sc. pacifica von Tonga-tabu schon im Win- 
terkleide, da sie Anfang October erbeutet wurde. 

Gould fand die Art in Australien nur bei Port Essington, wo sie sich 
in Flügen vereint aufhielt ohne zu brüten. Leider wird nicht angegeben 


in welchen Monaten. Doch beschreibt Gould auch das Sommerkleid. 


sp. 71. Charadrius fulvus. 6nl. 


Fulvous Plover. Lath. Gen. Syn. III. p. 211. (av. jun.) — Charadrius 
fulvus. Gml. S.N. (1788) p. 687, — id. Ch. pluvialis. ß. p. 688. — Lath, Ind. 
Orn. II. p. 747. — Bechst. Lath. Uebersetz. III. p. 185. IV. p. 459. — Vieill. 
id. Ene. Meth.I. p.18. — Charadrius pluvialis. part. Gml. S. N. p. 688. — 
Charadrius fulvus. Wagl. Syst. av. (1827) Charadrius. sp. 37. — 


Charadrius fulvus. 189 


Charadrius Taitensis. Less. Man. d’Orn. II. (1828) p. 321. — Charadrius 
glaucopus. Forst. Deser. anim. p. 176. et p. 258. — Charadrius pluvialis. Horsf. 
Trans. Linn, Soe. XIII. p. 187. — Pall. Zoogr. ross. as. II. p. 141. — Chara- 
drius virginianus. Jard. Il. Orn. II. pl. 85. s. n. Ch. xanthocheilus. (syn. fals.) 
— Charadrius longipes. Temm. — Charadrius virginicus (Bechst.) Blyth. Cat. 
B. As. Soc. p. 262. — Charadrius Xanthocheilus. Gould. B. Austr. VI. pl. 13. — 
Reiehb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 548. — id. Vollst. Naturg. Grallat. Nov. 
t. 77. f. 2681 — 82. — id. t. 100. f. 693. et Nov. 68. f. 2571. s. n. Ch. pluvia- 
lis orientalis. — Charadrius pluvialis orientalis. Schleg. Faun. jap. (1842) 
p. 106. — 

Charadrius virginieus (part.), fulvus et Eudromias xanthocheilus. G. R. Gray. 
Cat. B. Brit. Mus. (1844) Otidae. p. 67.68. -— id. Charadrius pluvialis (part.) 
et fulvus Gen. of B. III. p. 544. — id. Charadrius virginianus. voy. Ereb. et 
Terr. Birds. p. 11. — Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) p. —. — Hartl. Wiegm. 
Arch. (1852) p. 121. — id. Ch. virginianus et fulvus. p. 134. — Charadrius 
pluvialis. Middend. Sib. Reise. Zool. Vög. (1851) p. 210. — Licht. Nomenel. 
Mus. Berol. (1854) p. 92. — Pluvialis longipes, xanthocheilus, taitensis et ful- 
vus. Bp. Compt. Rend. 1856. p. 417. — Charadrius xanthocheilus. Cass. Un. St. 
Expl. Exp. 1858. p. 325. — Charadrius auratus longipes. Schleg. Vogels van Ne- 
derl. (1858) p. 411. — Charadrius ? G. R. Gray. Proc. Z. 5. 1859. p. 165. — Verr. 
et OÖ Des Murs, Rev. et Mag. Zool, 1860. p. 436. — Charadrius fulvus (cum var.) 
et longipes. Gray. B. 'T'rop. Isl. p.47. — Charadrius auratus. Schrenk. Reisen im 
Amurl. Vög. p.410. — Charadrius longipes. Blas. et Bald. Nachtr, zu Naum. 
Vög. Deutschl. vol. XIII. (1860) p. 225. — Blas. Naumannia. 1858. p. 316. — 
Jerdon. B. of Ind. III. (1864) p. 636. — Charadrius pluvialis. Radde. Reise in 
Sibirien. Bd. II. p. 322. — Irby. Ibis. 1861. p. 238. — Pelz. Novara Reise. Vögel 
p- 115. — Charadrius fulvus. Schleg. Mus. P. B. Cursores p. 50. — Charadrius 
orientalis. Gould. Handb. B. of Austr. II. No. 504. — Charadrius virginicus. 
Swinh. Ibis (1861) p. 51. et p. 342. — 

? Mit gelben Beinen! 

Fulvous Plover. var. A. Lath. Gen. Syn. p. 211. — 

Charadrius fulvus var. 8. Gml. S.N. p. 687. — Lath. Ind. Orn. p. 747. — 
Bechst. Lath. Uebers. III. p. 185. et IV. p. 459. — Vieill. Ene. Meth. p. 19. — 
Charadrius xanthocheilus. Wagl. Syst. av. (1827) Charadrius sp. 36. — G.R. 
Gray. Gen. of B. III. sp. 4. — 


Ad. Supra nigro, albido et flavescente maculatim va- 
rius; fronte et superciliis latis utrinque per colli latera juxta 
nigredinem colli antiei decurrentibus pure albis; genis, regione 
parotica, colli lateribus, jugulo, pectore abdomineque mediis 
nigerrimis ; hypochondriis albo, nigroque fasciatis; subcauda- 
libus mediis nigris; rostro nigro; pedibus fuseis; iride fusca. 


190 Charadrius fulvus. 


Foem Supra distinctius flavido nigroque maculata; ju- 
gulo pectoreque flavido-grisescentibus, obseurius nubilatis; ab- 


domine medio et subcaudalıbus albis. 

Long. 81°; rostr. 9; al. 6; tars. 18°; tibiae partenuda 10°. 

Sibirien. (Bremer Museum.) r 

Altes d im Sommer. Oberkopf und übrige Oberseite schwarz, jede 
Feder am Seitenrande mit einem, am Endrande mit zwei rundlichen, bald 
blasser, bald dunkler gelben Flecken, daher die Oberseite gelb getropft. Auf 
dem Oberkopfe sind diese gelben Flecke mehr verdeckt, daher der Oberkopf 
mehr einfarbig schwarz. Schwingen braunschwarz, am Ende etwas schwarz- 
grünlich schimmernd, an Basishälfte der Innenfahne mit verwaschenem weissen 
Keilfleek. Schäfte der Schwingen oberseits an Basishälfte und Ende dunkel- 
braun, in der Mitte weiss, unterseits weisslich. Flügeldeckfedern braunschwarz 
mit zwei breiten weissen Querbinden und einer schmäleren weissen Endbinde; 
die kleinen oberen Deckfedern am Unterarm einfarbig schwarzbraun. Schwin- 
gen unterseits grau. 

Schwanzfedern braunschwarz mit verwaschenen helleren Querbinden, auf 
den zwei äussersten Schwanzfedern jederseits sind diese Binden viel breiter, 
unregelmässiger und weiss. Stimrand, Zügel, Kopfseiten, Ohrgegend,, sowie 
die ganze Vorder- und Unterseite, vom Kinn an bis auf die unteren Schwanz- 
decken, tiefschwarz. Dieses Schwarz ist von einem breiten weissen Streif ein- 
gefasst, der an der Stirn beginnt und sich über das Auge jederseits an den 
Halsseiten bis zu den Brustseiten herabzieht. Die Federn der Brust-, Bauch- 
und Schenkelseiten sind ebenfalls weiss, tragen aber jederseits zwei schwarze 
Randflecke und einen ebensolehen Endfleck. Die unteren Flügeldecken blass- 
bräunlichgrau. F 

Schnabel hornschwarz; Füsse und Krallen hornbraunschwarz. 

Im Leben: Iris schwarz; Schnabel braunschwarz; Füsse dunkelbleigrau. 
(v. Frauenfeld). Iris dunkelbraun ; Beine und Füsse bleigrau (Gould). — Iris 
tiefbraun; Schnabel schwarz; Füsse dunkel bleigrün (Jerdon). — Iris blau- 
schwarz; Füsse blau (Forster). — 

Winterkleid. (Bremer Museum.) 

Oberseite schwarz mit olivengelben Punktflecken, da jede Feder zwei 
bis drei gelbe rundliche Randflecke jederseits zeigt; auf den längsten Schul- 
terdecken bemerkt man jederseits 7 gelbe Randflecke. Die Federn des Ober- 


kopfes haben nur zwei gelbe Flecke auf der Mitte, erscheinen daher mehr 


Charadrius fulvus. 191 


schwarz. Schwingen und die Deckfedern der ersten Schwingen glänzend 
braunschwarz, am Ende sehr schmal weisslich gesäumt. Obere Flügeldecken 
schwärzlichbraun mit verwaschenen blassgelblichen Randflecken. Federn des 
Hinterhalses, der Hals- und Kopfseiten olivengelblich mit verwaschenen schwarz- 
braunen Schaftflecken. Stirnrand weisslich ; verwaschener Augenstreif oliven- 
gelblich. Kinn und Kehle weisslich. Kropf und Brust olivenbräunlich mit 
verwaschenen blassolivengelben Strichelchen. Uebrige untere 'Theile weiss, die 
Federn der Brust-, Bauch- und Schenkelseiten unregelmässig olivenbraun quer- 
gebändert. Untere Flügeldecken olivengraubräunlich. Schwanzfedern schwarz- 
braun mit schmalen olivengelben Randflecken, und ebensolchem Endrande. Die 
äussersten Schwanzfedern nur mit weissem Endrande. 

Schnabel schwarz; Füsse hornbraun. 

Die Exemplare von den Viti- und Samoa - Inseln stimmten vollkommen 
mit dem eben beschriebenen überein. 

% im Uebergange, Neu-Seeland (Bremer Museum) ähnelt dem alten Q, 
aber die ganze Oberseite mehr einfarbig braunschwarz, nur mit einzelnen ver- 
loschenen olivengelben und weisslichen Flecken. Stirn, Augenbrauenstreif, 
Backen und Unterseite weiss, die Backen mit einzelnen schwärzlichen Schaft- 
strichen. Gurgel und Kropf schwach rostgelblich mit braunen Schaftstrichen. 
Ebenso einzelne schwärzliche Schaftstriche auf Brust. Auf den Brust- und 
Schenkelseiten grössere dunklere Querflecke; auf dem Bauche einzelne Federn 
mit breiten schwärzlichen Enden. 

Beide Geschlechter sind fast gleich gefärbt, nur unterscheidet sich das 
2 im Sommerkleide dadurch, dass das Schwarz der Brust und des Bauches 
von weissen Federn durchsetzt ist. (Middend.) 

Junge Vöge] ähneln denen im Winterkleide, aber die rostgelben 
Flecke der Oberseite sind weniger deutlich und die Brust ist mehr dunkel 


grau. (Jerdon.) 


Charadrius fulvus. 


| 
| 


virgi- 


nianus. 


192 


El. Schw. 
Gig Pen 
65 — 
63 22 
6 2 
62 21 
64 22 


Su guU__gn Hu Yyujım__guzıuı 

511 —6 4 23 —24 

a | 26 —7 
694 Yııgısı 

6” HU 70 "0 Hugtu__ gi 

We 29 

6 10 —8 37. —3"2 


6” Bu __ 6 yugm —z Bud 
66 —6 I 27— 38 


11 
9 
11 
103 
10.42 111% 


ty 
10" _11 


10 1 1 4a 


164 — 2900 gu_gin 93-— 11“ 


Nackte Tibia. 
guu 
11 
94 
9 
9 


7 WILCK) 


M. 2. 


1144 
9 

11 

11 


1100 
95 


Upolu. 
ad. Sibirien. 
June %, 
Java. 
Neu-Seeland. 
(Nach Schlegel). 

“n 5 Faun. jap. 

(Nach Blasius). 


Europa. 


17 "—18 68 10—11" (Nach Schlegel). 


L. 
ae 
194 
20 
13 
18 
19 

18 —19 
16° 
17 —183 
18 ig 
17 —18 


zu_gm 


10 


) » Faun, jap. 
(Nach Blasius). 


Nach Schlegel. 
(Nach Schlegel.) Faun. jap. 


Charadrius fulvus. 193 


Ueber die Selbstständigkeit des asiatischen Goldregenpfeiffers als Art 
sind die Ansichten der Ormithologen von jeher sehr getheilt gewesen und sind 
es noch. Während einige nur eine Localrasse in ihm erkennen und ihn an- 
dere für gleichartig mit unserem europäischen Ch. pluvialis erklären, halten 
ihn manche für eine sogenannte gute Art. Schlegel, der bekanntlich früher 
zuerst drei Conspecies des Goldregenpfeiffers aufstellte und die asiatische als 
Ch. auratus orientalis bezeichnete, lässt der letzteren neuerdings Artenrecht. 
Jedenfalls begründet sich diese Meinungsänderung auf das inzwischen viel 
reichere Material, denn der Catalog des Leidener Museums weist 85 Exem- 


plare nach, darunter allein 63 indische. 


Die Unterschiede, welche Schlegel in der Faun, jap. von den drei Ras- 
sen angiebt, beziehen sich meistens auf die Verschiedenheit in der Grösse, ha 
ben aber durch seine neueren Mittheilungen sehr an Schärfe verloren, indem 
einzelne Exemplare Zwischenformen bieten. Blasius, der von einer wirklichen 
Trennung in Arten nichts wissen will, giebt für die drei „örtlichen Abwei- 
chungen“ Kennzeichen an, die hauptsächlich auf die Verschiedenheit in der 
Querbindenzeichnung der Schwanzfedern begründet sind und wie es scheint 
sich als eonstant erweisen, obwohl immerhin einzelne Exemplare vorkommen, 
an denen die Schwanzbinden nur sehr schwach hervortreten. Von Midden- 
dorf, von Schrenk und Radde halten die Eintheilung in geographische Rassen 
für unzulässig und begnügen sich mit Einer Species: Ch. pluvialis. Wirklich 
können gegen die bestimmte Sonderung nach den Localitäten Bedenken ent- 
stehen, wenn wir durch von Middendorf erfahren, dass seine in Nord-Sibirien 
erlegten Exemplare, zum Theil am besten auf den. amerikanischen Ch. virgi- 
nianus passen und dass sowohl die asiatische als amerikanische Rasse von 
Gätke auf Helgoland erlegt wurde, allein demohnerachtet können wir uns 
noch nicht dazu entschliessen die Goldregenpfeiffer aller Welttheile für Eine 


Art zu halten. 


Es verdient dabei noch bemerkt zu werden, dass die sibirischen Reisen- 
den die ostasiatischen Exemplare am meisten mit Schlegel’s Ch. auratus orien- 
talis der Faun. jap. übereinstimmend erklären. Auch Ch. pluvialis. Pallas ge- 


hört hierher, wie namentlich die genauen Maassangaben beweisen. 


Nach unseren Untersuchungen müssen wir eine Sonderstellung des asiati- 
schen Ch. fulvus vom europäischen annehmen, und begründen dieselbe auf 
ein Kennzeichen, welches bis jetzt meist übersehen wurde, nämlich die Ver- 


schiedenheit in der Ausdehnung des nackten Theiles der 'Tibia. 
13 


194 Charadrius fulvus. 


Bei Ch. pluvialis ist nämlich nur eine sehr kleine Stelle oberhalb der 
Fussbeuge nackt, während bei Ch. fulvus der nackte Tibiatheil sogleich in’s 
Auge fällt. Die Unterscheidungskennzeichen der beiden Arten würden sich 


daher folgendermassen gestalten: 


Ch. pluvialis: Tibia grösstentheils befiedert, daher sehr wenig nackt. 
Grösse ansehnlicher, namentlich die Flügel länger. Schwanz überragt 
die Flügelspitzen. 
Schwanzfedern mit 7—9 hellen Binden auf braunschwarzem Grunde. 


Achselfedern weiss. 


Ch. fulvus: Tibia wenig befiedert, daher weit mehr nackt. 
Grösse geringer; Flügel kürzer. 
Die Flügelspitzen überragen den Schwanz. 
Schwanzfedern mit 5—6 hellen Binden auf braunschwarzem Grunde. 


Achselfedern, wie die übrigen unteren Flügeldecken bräunlichgrau. 


Was den amerikanischen Goldregenpfeiffer Ch. virginianus anbelangt, 
so nähert sich derselbe, sowohl durch die stets grauen Achselfedern und un- 
teren Flügeldecken, als durch die ebenfalls wenig befiederte Tibia, so sehr 
dem asiatischen Ch, fulvus, dass wir die Gleichartigkeit beider für sehr wahr- 
scheinlich halten, Bemerkenswerth ist hierbei auch die Notiz Pickering’s, der 
am 13. November auf See, zwischen den Sandwich-Inseln und Californien, an 
Bord des Schiffes Exemplare erlangte, die offenbar auf dem Zuge begriffen 
waren. Nach Schlegel ist Ch. virginianus. Bp. (Charadrius fulvus americanus. 
Schl.) etwas grösser und hat kürzere Zehen, allein Schlegel bemerkt noch, 
dass sich Exemplare finden, wo eine Unterscheidung sehr schwierig, wenn 
nicht gar unmöglich ist. 

Indem wir diese Frage nicht weiter erörtern wollen und können, be- 
merken wir nur, dass Ch. virginianus von Grönland (Reinhardt. Ibis. 1861. 
p- 9.) und den nördlichen T'heilen Amerika’s sich zur Winterzeit bis Vene- 
zuela und Brasilien herab verbreitet. Diese ausgedehnten Ländergebiete müss- 
ten also mit in den Verbreitungskreis gezogen werden, für den Fall, dass 
sich Ch. virginianus und fulvus wirklich als nur Eine Art erweisen. 

Vorläufig wollen wir uns nur mit der letzteren beschäftigen. 

Durch von Middendorf’s, von Schrenk’s und Radde’s wichtige For- 
schungen haben wir die Gewissheit erhalten, dass Ch. fulvus in Sibirien Brut- 
vogel ist und hier noch in sehr hohen Breiten als Sommergast vorkommt. 


Von Middendorf beobachtete auf der Tundra am 'Taimyrflusse, fast unterm 


Charadrius fulvus, 195 


74° n. Br. die ersten Ankömmlinge in voller Sommertracht am 29. Mai. Die 
Hauptzüge trafen jedoch erst Anfang Juni ein. An der Boganida (71° n. B.) 
erschienen sie schon am 24. Mai. Der Rückzug begann bereits Anfang Au- 
gust, zu welcher Zeit auch die Sommertracht gewechselt wurde. Einzelne 
Exemplare wurden aber noch am 31. August im Sommerkleide erlegt. Von 
Schrenk weist Ch. fulvus als Brutvogel sowohl vom oberen Amur, als von 
der Mündung desselben nach. Exemplare, welche im Juni erlegt wurden, 
haben noch nicht das vollkommene Sommerkleid angelegt. In Ostsibirien 
traf Radde einzelne Exemplare noch Ende September an, die aber schon die 
Wintertracht trugen. Das Nest wurde von ihm nicht gefunden. Dagegen 
erfahren wir durch Jerdon und Swinhoe, dass Ch. fulvus auch auf dem 
Indischen Continente und auf Formosa Brutvogel ist. Nach Jerdon findet er 
sich in Indien brütend südlich bis Nellore, viele ziehen aber auch weiter nord- 
wärts und kehren im September wieder. Swinhoe fand die Art im südwest- 


lichen Theile Formosas als häufigen Brutvogel. 


Nach diesen Beobachtungen dürfen wir mit ziemlicher Gewissheit an- 
nehmen, dass Ch. fulvus auch in Japan und vielleicht in Kamschatka, woher 


ihn Pallas (s. n. pluvialis) anführt, nisten wird. 


Aus der Kenntniss dieser Brutregionen erklärt sich auch die weite süd- 
liche Verbreitung dieser Art und wird weniger auffallend. Es lässt sich näm- 
lich daraus schliessen, dass die Exemplare, welche im nördlichen Sibirien 
nisten, weniger weit südlich herabziehen werden, vielleicht bis Java und Neu- 
Guinea, während die südlicher (auf Formosa und Japan) brütenden in der Zug- 
zeit bis nach Neu - Seeland vordringen. In allen den insulären Strecken lu- 
diens und Polynesiens ist daher Ch. fulvus nur Wintergast und wird nur in 
der Wintertracht, oder in Uebergangskleidern angetroffen. Die 63 Exemplare 
des Leidener Museums geben hinreichende Belege dafür. Nur ein Exemplar 
von den Philippinen trägt das vollkommene Kleid. Leider ist nicht angege- 
ben wann es erlegt wurde, Dagegen sind zwei andere Exemplare, am 15. Juli 
auf Halmahera und im Juni auf Neu-Guinea geschossen, noch nicht völlig 
ausgefärbt, und wohl als zufällig zurückgebliebene zu betrachten. Alle übri- 


gen Exemplare wurden nämlich vom September bis April eingesammelt. — 


Die Vermuthung Gould’s, dass Ch. fulvus auch im südlichen Australien 
Brutvogel sei, vermag er durch keine Belege zu erhärten. Ueberdies bemerkt 
er noch, dass Vögel im ausgefärbten Sommerkleide höchst selten getroffen 


werden. 
13* 


196 Charadrius fulvus. 


Ueber die enorm weite Verbreitung von Ch. fulvus, die indess sehr auf 
Rechnung der Winterwanderungen gebracht werden muss, haben wir viele 
wichtige Notizen gesammelt und geben danach folgende Zusammenstellung. 

Sibirien, westlich bis Irtysch (Brem. Mus.), nördlich bis in’s Taimyrland 
(Middend.), mittleres Sibirien (Bureja-Gebirge, Radde), Amurland, (unterer 
Lauf, v. Schrenk; oberer Lauf, Maak.), Kamschatka (Steller nach Pallas), 
Nördl. China (Peking), südliches China (Canton, Swinhoe), Japan (v. Siebold), 
Formosa (Swinh.), Nepal (Hodgs.), Indien (Jerdon, Irby), Madras (Novara-Exp.), 
Ceylon (Diard), Nicobaren (Novar.-Exp.), Java, Borneo, Sumatra, Banka, 
Celebes, Buru, Amboina, Ceram, Batjan, Ternate, Halmahera, Morotai, Phi- 
lippinen (Cuming, Lucon, Jagor), Timor, Neu-Guinea (sämmtlich im Leid. 
Mus.), Australien, Van Diemensland, Inseln der Bass-Strasse (Gould), Brampton- 
shoals (Krefft), Stewart-Gruppe (Novara-Exp.), Neu-Hebriden (Gray), Neu- 
Caledonien (Forster, Gray, Verr.), Neu-Seeland (Gray), Norfolk-Inseln (Pel- 
zeln), Viti-Inseln (Peale. Viti- Levu, Gräffe), Samoa-Inseln (Peale, Upolu, 
Gräffe), Tonga-Inseln*) (Peale), Gesellschafts-Inseln (Tahiti, Latham, Forster, 
Novara-Exp.), Christmas-Insel (Gray), Paumotu-Gruppe, Bow-Island (Peale), 
Marquesas (Jardine), Sandwieh-Inseln (Hawaii, Pickering) , Kingsmill-Gruppe 
(Gilberts-Insel, Peale), Stewart-Inseln (Novara), Mariannen, (Quoy et Gaim.), 
Bonin-Gruppe (Kittl.), und Carolinen (Ualan, Kittl.) 

Alle drei Insel-Gruppen unseres central-polynesischen Gebietes werden 


also auf dem Zuge von Ch. fulvus besucht. 

Die Verbreitung erstreckt sich aber nicht allein auf Ostasien und Poly- 
nesien, sondern tımfasst auch den südlichen Theil Afrikas. Das Leidener 
Museum besitzt ein Exemplar durch Verreaux von Lataku. In Süd - Afrika 
dürfte also Ch. fulvus mit pluvialis zusammentreffen, ebenso wie im westlichen 
Sibirien. Ob Ch. fulvus auch bis zur Westküste Afrikas vordringt ist noch 
nieht nachgewiesen; hier liesse sich, wie auch im Syst. der Ornithol. W. Africas 
angegeben wurde, pluvialis erwarten. — In Süd-Afrika darf Ch. fulvus jeden- 
falls nur als zufälliger Wintergast betrachtet werden. Unter den Vögeln 
Andersson’s von Damaraland, sowie den Sendungen Gurney’s und Layard’s 
von Sid - Afrika haben wir ihn nie angetroffen. — Höchst interessant ist es, 
dass die Art neben anderen ostasiatischen Irrlingen, auch auf Helgoland er- 
legt wurde, wovon sich Prof. Blasius in der Sammlung Gätke’s überzeugte. 


Sie kann also in die europäisehe Ornis mit aufgenommen werden. 


*) Schon Gmelin führt die Art s. n. pluvialis von Tonga-tabu und Owyhee an. 


Strepsilas interpres. 197 


Ueber die Eier geben v. Middendorf, v.Schrenk, Swinhoe und Blyth 
ausführliche Nachricht. 

Nach von Middendorf hat der asiatische Goldregenpfeiffer eine vom 
europäischen durchaus verschiedene Stimme. 

Die älteste Beschreibung Latham’s, nach einem Exemplare von Otahaiti 
(durch Forster) entworfen , lässt über die Art keinen Zweifel. Der Species- 
namen Gmelin’s muss daher mit Recht bestehen bleiben. Dunkel ist dagegen 
die Varietät, welche Latham ohne Vaterlandsangabe beschreibt und die sich 
durch gelbe Beine auszeichnen soll. Wagler begründete hierauf seinen Ch, 
xanthocheilus, Jardine’s Ch. virginianus bezieht sich unzweifelhaft auf unsere 
Art, da er auf einem australischen Exemplar beruht. Die Abbildung zeigt 
im Widerspruch mit dem Text den Schnabel blutroth, die Füsse gelb. Aus 
welchen Gründen G.R. Gray in seinem Verzeichniss der Südseevögel Ch. ful- 
vus und longipes als zwei verschiedene Arten hinstellt, vermögen wir nicht 


einzusehen. 


sp. 72. Strepsilas interpres. (Linn.) 


Tringa interpres et morinella (juv.) Linn. S. N. 1766. p. 249. — Gml. 
S. N.I. p. 671.— Lath. Gen, Syn. V. p. 188. — id. Ind. Om. II. p.738. — 


Pl. enl. 886. — Edw. Glean. t. 141. — Sepp. Nederl. vog. III. t.291. — 
Strepsilas interpres. Illig. Prodr. (1811) p. 263. — Tringa oahuensis. Bloxh. 
voy. Blonde (1826) App. p. 251. — Strepsilas melanocephalus. Vigors. Zool‘ 


J. IV. (1829) p. 356. — Strepsilas collaris. Temm. Man. d’Orn. II. p. 553. — 
Charadrius einelus. Pall. — Strepsilas interpres. Sws. Faun. Bor. Am. II. p. 371. 
— Audub. Orn. Biogr. IV. p.3!. pl. 104. Naum. Vög. Deutschl. Bd. VII. 
p- 303. t.180. — Gould B. of Eur. pl. 318. -— Reichb. t. 104. f. 659—60. — 
Cinclus interpres et melanocephalus. G. R. Gray. Gen. of B. III. p. 549. — 
Strepsilas interpres. Schleg. Rev. Crit. p. 85. — id. Vogels van Nederl. p. 423. 
(ad. et jun.) — Gould. B. of Austr. VI. pl.39. — id. Handb. B. of Austr. II. 
sp. 532. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl No. 545. — Hartl. W. Afr. No. 621. 
— Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 322. — Baird B. N. Am. p. 701. — id. $t. 
melanocephalus. p. 702. — Cinclus interpres. G. R. Gray. B. Trop. Isl. p. 48. — 
Strepsilas interpres. ‚Jerd. B. of Ind. III. p. 656. — Schleg. Mus. P. B. Cursores. 
p. 43. — Strepsilas mglanocephalus. Bp. 


Ad. Supra castaneus, nigro-maculatus; uropygio fusco; 
vertice albido-rufescente, nigro-striolato; fronte, macula nu- 


chali, interscapulio, fasciis duabus alae, supracaudalibus, pec- 


198 Strepsilas interpres. 


tore medio abdomineque albis; fasciola strieta facıalı latius 
per colli latera decurrente magnamque aream in collo ante- 
riore et pectoris lateribus formante nigra; rectrice extima 
alba; rostro nigro; pedibus aurantiaco-flavis; iride nigra. (Ptil. 
aest.) 


Long. c. 84”; rostr. 11°, al. 54"; "eaud. 2’; Tars. 104% 


Alt im Sommerkleide. Kopf, Hinterhals und hier jederseits ein 
weisser Streif an den Kropf- und Brustseiten herab weiss. Die Federn des 
Oberkopfes und Hinterkopfes mit breiten schwarzen Schaftstrichen, daher dun- 
kel. Vom vorderen Augenwinkel nach der Stirn zu ein schwarzer schmälerer 
Bogenstreif, der vorn das Auge begrenzt, sich breiter von hier aus senkrecht 
über die Kopfseiten herabzieht und mit einem schmäleren schwarzen Streif 
vom Mundwinkel herab vereinigt. Kinn und Kehle weiss; übrige Vorderhals, 
Halsseiten, Kehle, Kropf, Kropf- und Brustseiten nebst Mantel schwarz. Auf 
der Mitte des Mantels zieht sich ein kastanienbrauner Längsfleck herab. 
Schulterfedern kastanienbraun mit grossem schwarzen Mittelfeld über beide 
Fahnen, daher mit beiden Farben gemischt. Schwingen erster Ordnung 
braunschwarz, an Basishälfte der Innenfahne breit fahlweiss gerandet, von der 
fünften Schwinge an auch an Basis der Aussenfahne weiss; Schäfte weiss 
Deckfedern der ersten Schwingen schwarz. Schwingen zweiter Ordnung an 
Endhälfte der Aussenfahne und em grosser Fleck nächst dem Sehafte auf 
Innenfahne schwarzbraun, im Uebrigen weiss, am Ende weiss gerandet. Deck- 
federn der zweiten Schwingen grösstentheils weiss, nur auf der Mitte der Aus- 
senfahne mit grossem schwarzbraunem Fleck. Ubrige obere Flügeldecken 
kastanienrothbraun, nur die kleinen am Unterarm schwarzbraun, ebenso die 
Federn des Eckflügels. Hinterricken weiss. Bürzel schwarz. Obere Schwanz- 
decken weiss. Schwanzfedern schwarz, an Basis breit, am Ende schmal weiss, 
unterseits weiss mit schwarzer (Juerbinde, Brust und alle unteren Körpertheile, 
nebst den unteren Flügel- und Schwanzdecken weiss. Schwingen unterseits 
weisslich. 

Schnabel schwarz; Füsse gelblichbraun; Nägel schwarz. 

Im Leben: Schnabel schwarz, Füsse orangeroth. Iris dunkelbraun. 

Jugendkleid. Oberkopf und übrige Oberseif® nebst Flügeldecken 
braun, jede Feder mit dunklerer Schaftmitte und heller fahlbraunem Endsaum. 
Stirn weisslich, ebenso ein Schläfenstrieh. Zügel und Kopfseiten bräunlich. 


Streif vom Mundwinkel herab, Halsseiten, Kropf und Brustseiten schwarz, die 


Strepsilas interpres. 199 


weisse Federhbasis ist aber überall noch sichtbar. Kinn und Kehle, übrige 
Unterseite, Bürzel und Schwanz wie am alten Vogel. 
Schnabel schwarz. Füsse gelbbraun. 
Länge. Fl. Schw. F. L: M. 2. 
ce. 8— 9 54 25 10 1 N 
51" — 511% 25— 30° 9—11'% 10 -11°% 8— 10° (Schlegel nach 
38 Exemplaren.) 

Das Weiss an Kinn, Oberkehle und von Brust an auf Unterseite, so- 
wie der weisse von einer schwarzen Querbinde durchzogene Bürzel und obere 
Schwanzdecken bleiben in allen Altersstufen ein eonstantes Kennzeichen die- 
ses, nach Alter und Jahreszeit ausserordentlich variirenden Vogels, der wegen 
seines bunten Gefieders unter den Waldvögeln sehr einzig dasteht. Ueber die 
verschiedenen Färbungsphasen giebt Naumann in bekannter ausführlicher Weise 
die beste Auskunft. 

Strepsilas interpres gehört zu den wenigen cosmopolitischen Vögeln, in- 
dem er als eircumpolarer Sommerbewohner seine Winterwanderungen bis weit 
über den Aequator nach Süden ausdehnt. Es darf daher nicht verwundern, 
wenn er als Wintergast auch in unserem centralpolynesischen Gebiet ange- 
troffen wird. 

Da, wir die geographische Verbreitung des Steinwälzers nirgends einge- 
hender erwähnt finden, so dürften vielleicht die nachfolgenden Notizen als 
ein Beitrag zur Naturgeschichte dieses Vogels nicht unwillkommen sein. 

Als Brutvogel findet sich Strepsilas interpres, wie bereits bemerkt, nur 
im Norden aller drei Welttheile, so in Norwegen, Lappland, Island, Spitz- 
bergen, Grönland, Labrador, dem nördlichen Sibirien und Kamschatka. God- 
man traf ihn bei Bodö in Norwegen (67° n. Br.) Anfangs Juli brütend an, 
Schrader in Lappland am Waranger Fjord in der zweiten Hälfte des Juni. 
Newton beobachtete einen wahrscheinlich zu Strepsilas gehörigen Vogel am 
13. Juli an der Advent-Bai auf Spitzbergen. In Grönland fand Walker noch 
unterm 72° n. Br. die Brutplätze. Nach von Middendorf erschien der Stein- 
wälzer im nördlichen Sibirien schon Ende Mai an der Boganida; am Taimyr- 
flusse (73—75° n. Br.) den 4. Juni. Anfangs Juli fanden sich hier bebrütete 
Eier, Ende Juli halbflügge Junge und Anfangs August (10.) waren die Vögel 
auf dem Rückzuge begriffen und trugen bereits das Winterkleid. Als Brut- 
vogel findet sich St. interpres auch auf den Faroeren und einzeln längs den 
Küsten der Nord- und Östsee. So in Jütland, an den Küsten Schleswigs, auf 


Rügen und Gothland. Dass er aber auch auf den Canarischen Inseln, auf den 


200 Strepsilas interpres. 


Balearen und in Aegypten niste, wie Bolle, v. Homeyer und Brehm vermu- 
then, hat bis jetzt keine nähere Bestätigung gefunden. Der Umstand, dass 
diese Vögel grösstentheils ihr Prachtkleid schon an ihren Ueberwinterungs- 
plätzen anlegen uud diese im Frühjahr zu Paaren vereint verlassen, mag der 
Grund zu obigen Vermuthungen sein. So fand Gould in Australien Exem- 
plare im vollen Hochzeitskleide, ohne jedoch die Nistplätze entdecken zu 
können. Wie wir durch v. Heuglin wissen zieht Strepsilas im vollkommenen 
Prachtkleide aus Egypten im Frühjahr fort. 

Seine nordische Heimath bei Eintritt der kälteren Jahreszeit verlassend 
eilt der Steinwälzer nach südlichen Gegenden. Von Europa aus geht er dann 
bis zur Südspitze Afrikas hinab und wurde beobachtet auf den Balearen 
(v. Homeyer), den Jonischen Inseln (Powys); in Nord-Afrika, Egypten (Brehm. 
Heuglin); in Nordost - Afrika, Sennaar (Leid. Mus.); längs der Westküste 
Afrikas, Canarische Inseln, Fuertaventura und Canaria (Bolle), Gambia (Ren- 
dall), Bissao (Beaudouin), Casamanze (Verr.), Goldküste (Leid. Mus.), Gabon 
(Verr.\, Damaraland (Andersson); in Süd-Afrika: Cap (Verr.), Natal (Gurney); 
in Ost-Afrika: Somaliküste (Heuglin), Mozambique (Peters), Zambesi und am 
Nyassa-See (Kirk); auf Madagascar (vom 9—16. September, Newton), den 
Comoren (Joanna, Peters) und Rodriguez (Newton). — 

Aus dem Norden Asiens verbreitet er sich während des Winterzuges 
über die Inseln des Indischen und Stillen Oceans bis Süd - Australien und 
Van Diemensland herab. Auf Neu- Seeland wurde er aber noch nicht beob- 
achtet. Dagegen kennen wir ihn vom Indischen Continente: Deccan (Jerdon), 
Caleutta (Blyth); Ceylon (Kelaart), China: Peking, Amoy (Swinhoe), Formosa 
(Swinh.), Java und Banka (Leid. Mus.), 'Timor (Leid. Mus.), den Molucken: 
Ternate (11. Octbr.), Halmahera (28. Novembr.), Morotai (17. Septbr.), Ceram, 
Celebes (Leid. Mus.); von Neu-Guinea (Rosenb.), den Inseln der 'Torres- und 
Bass-Strasse, der West-, Nord-, Ost- und Südküste Australiens, von Van Die- 
mensland (Gould); aus Polynesien von: den Marianen (11. Septbr. Novara- 
Exp.), Stewarts-Inseln (16. Oetbr. Novara-Exp.), Neu-Caledonien (Verr-/ Neu- 
Hebriden : Aneiteum (Gray), Kingsmill-Gruppe, Mathew-Inseln (24. April grosse 
Flüge. Peale), Viti-Inseln (Peale), Samoa-Inseln (Gräffe), und Sandwich-Inseln 
(Bloxh.) — . 

Ebenso weit nach Süden geht St. interpres von Grönland an in’ Ame- 
rika herab. Er besucht dann die Vereinigten Staaten (Carolina, Texas, Flo- 
rida), Californien (Baird), Mexico (Baird), Mittelamerika (Honduras, Salvin), 


West - Indien: Cuba (vom September bis April, Gundlach), Bahama - Inseln 


Ardea sacra. 201 


(28. April, Bryant), Bermudas (schon 3. August, Wedderb. und Hurdis), St. 
Croix (Newton), Jamaica (Gosse); Ecuador (Guajaquil, Barclay); die Ostküste 
von Guiana (Schomburgk) bis in’s südliche Brasilien (St. Catharina, Burmei- 
ster) herab; und längs der Westküste (Peru, Darwin) bis nach Chile (Novara- 


Exp. Leid. Mus.) und wurde von Darwin auch auf den Gallopagos beobachtet. 


sp. 73. Ardea sacra. 6ml. 


Saered Heron. Lath. Gen. Syn. III. p. 92. (cum var. A) Uebergangskleid. 
Ardea sacra. Gml. 8. N. II. p. 640. (cum var. $.) — Lath. Ind. Orn. II. p. 696. 
— Bechst. Lath. Uebers. III. p. 64. IV. p. 425. — Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. nat. 
tom. XIV. p. 423. — id. Ene. Meth. III. p. 1121. — 

Blue Heron. var. B. Lath. Gen. Syn. III. p. 78. — Ardea coerulea. var. y. 
Gml. S.N. p. 631. — Lath. Ind. Orn. II. — Bechst. Lath. Uebers. var. B. III: 
p- 52. — IV. p.421. — Ardea Matook. Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. nat. XIV. 
p. 416. — id. Enc. Meth. p. 1118. — New Zealand. Heron. Lath. Gen. Hist. IX. 
Prr232— 

Ardea jugularis (Forst.) Wagl. S. av. (1827) Ardea sp. 18. (av. ad.) — Les- 
son. Tr. d’Orn. (1831) p. 574. (exe. syn.) 

Ardea asha. Sykes. Proc. 7. S. (1832) p. 157. — Ardea jugularis. Forst. 
Deser. an. (Novae-Hollandiae Licht.) 1844. p. 172. — id. ? A. aequinoctialis. 
p: 156. — id.? A, gularis. p. 211. — Herodias Greyi. &. R. Gray. Cat. B. Brit. 
Mus. Ardeidae (1844) p. 30. — id. Herodias jugularis. — id. Ardea sacra, jugu- 
laris et asha Gen. of B. III. p. 556. — id. A. concolor, pannosa et Greyii, 
App. p. 25. — Ardea jugularis. Less. Deser. Mamm. et Ois. (1847) p. 241. — 
Herodias pannosus. Gould, Proc. Z. 8. 1847. p. 221. — Demigretta concolor. 
Bl. I. As. Soc. Beng. XV. (1846) p. 376. — id. Herodias asha et jugularis. 
Cat, B. As. Soc. (1849) p. 280. et 341. — Herodias pannosus. Gould. B. of 
Austr. VI. pl.59. H. jugularis pl. 60. et H. Greyi. pl. 61. — Reichb. Neuentd. 
Vög. Neu-Holl. No. 541. 542. et 543. — id. Vollst, Naturg. Grall. t. 76. f. 2673 
— 74. (jugularis), f. 2675. (pannosa) et 2672. (Greyi) et Novit. t. 39. f. 2451— 52. 
— Ardea atra Cuv. (A. garzetta Mus. Paris). Puch. Rev. Zool. 1851. p. 375. — 
Herodias pannosa, asha, atra, sacra, concolor et greyi. Bp. Consp. av. II. p. 120 
— 22. — Ardea sacra. Peale. Hartl. Wiegm. Arch. f. Nat. (1852) p. 118. — 
id. A. sacra et jugularis. p. 134. — Herodias matook. G. R, Gray. App. Dieff. N. 
Z.1I. p. 196. — id. voy. Ereb. et Terr. (1845) Birds. p. 13. — id. Ardea ma- 
took. Ibis. 1862. p. 235. — Ardea einerea. Ellm. Zool.( 1861) p. 7469. — He- 
rodias sacra. Bp. Compt. Rend. 1855. II. p. 1112. — Ardea (Herodias) albo- 
lineata. G. R. Gray. Proe. (1859) p. 166. — id, A. sacra, albolineata et atra. B. 


202 Ardea sacra. 


Trop. Isl. p. 48. — A. albilineata. Verr. et Desmurs. Rev. et Mag. Zool. (1860) 
p- 438. — Ardea jugularis. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 296. — Ardea 
Jugularis et albilineata. Schleg. Mus. P. B. Ardeae. (18653) p.25 et 27. — He- 
rodias jugularis,. Sclat. Proc. Z.8. 1864. (Jan.) — Demi-egretta asha. Jerd. B. 
of Ind. III. p.746. — Herodias asha, Demiegretta jugularis et D. Greyi. Gould. 
Handb. B. of Austr. sp. 553, 555 et 556. — Ardea jugularis et concolor. Pelz. 
Novara-Reise. Vög. p. 118 et 122. — Ardea sacra et albilineata. Godeft. Cat. 
Ip»: 
? Schwarz. 10° lang. ‚ 

Le Crabier noir. Buff. Hist. nat. des Ois. VII, p. 394. — Pl. enl. 926. — 
Neu-Guinea Heron. Lath. Gen. Syn. p. 71. — Ardea Novae Guineae, Gml. 8. 
N. p. 644. — Lath. Ind. Orn. II. p. 685. — Bechst. Lath. Uebers. III. p. 45. 
IV. p.419. — Vieill. Ene. Meth. III. p. 1125. — Ardea nigerrima. Wagl. Syst. 
av. (1827) Ardea. sp. 22. — Ardea novae-Guineae. G. R. Gray. Gen.of B III. 
p- 556. — Ardea nigerrima. Reichb. Sppl. t.XLI. f.472. — Herodias novae- 
guineae. B. Consp. II. p. 121. — 


Matuku, Eingeborne der Marquesas (Jardine.) Pr 
Matook, » - von Neu-Seeland (Lath.) 

Otai N der Gesellsch.-Ins. (Forst.) 

Otu au der Sandwich-Ins. (Gray.) 

Tarapa, »  . von Huaheine (Wodehouse.) 


Ad. Saturate cinereo-caerulescens, abdomine subfusces- 
cente, linea a mento per mediam gulam decurrente lata nivea; 
cristae, tergi et pectoris plumisfelongatis, apice ligulatis; rostro 
supra fusco, infra et apice flavescente; pedibus flavidis; iride 
flava. 


Jun. Tota alba. 

Long. c. 174°; rostr. 32‘; al. 104’, caud. 44’; tars. 25, 

Viti-Levu (Coll. Godeffroy). 

Altes R: Das ganze Gefieder schieferschwarz, nur auf Oberkopf, 
Mantel und Schwingen, sowie die verlängerten Federn des Schopfes, der 
Schultern und des Kropfes, blaulichgrau, wie bepudert. Längs der Kinn- und 
Kehlmitte ein weisser Streif. 

Schnabel und nackte Zügel hornbraun, der Unterschnabel etwas heller, 
die Spitze noch heller braun; Beine und Füsse schwärzlich, die Fusssohlen 
orangegelblich; Nägel hornschwarz. 

Im Leben: Schnabel braun, der Unterschnabel gelblich ; nackte Zügel 


braun; Beine gelblich ; Iris gelb (Forst.). 


Ardea sacra. 203 


. Oberschnabel schwarz, Unterschnab@l grün; Beine grün; Iris gelb, 
(Peale.) 

2, Schnabel horngelb, an der Firste schwarzbraun gefleckt, Ziigel gelb- 
grün; Füsse grüngelb, an der Sohle gummiguttgelb, Krallen braun; Iris licht 
ockergelb. (Tahiti.) 

&: Schnabelfirste schwarzbraun, Basis des Schnabels, Zügel und Füsse 
graugrün in Gelb übergehend; Iris licht ockergelb. (Tahiti.) Novara-Exped. 

Schnabel röthlichgelb, oberseits dunkel, nackter Augenkreis gelbgrün ; 
Beine schwärzlich, unterer Theil des Tarsus und Zehen gelblich; Iris gelb 
(Jerdon). — 

Schnabel und Beine blassgelblichgrün; Schienbein und Vorderseite des 
Laufes aschgrau; Sohlen unrein gelb, Zügel ölgrün. (Gould.) 

Viti-Levu. (Colleetion Godeffroy.) 

Altes @. Das ganze Gefieder durchaus rein weiss; die Federn des 
Kropfes und auf Mantel schmal, verlängert, lanzettförmig. Die Schulterdeck- 
federn ebenfalls verlängert und zerschlissen. Die Federn des Hinterkopfes, 
nur wenig verlängert, bilden keinen eigentlichen Schopf. 

Schnabel, Zügel und nackte Augengegend blasshorngelblich; der Rücken 
des Oberschnabels am Enddrittel schwärzlieh; Füsse grauschwarz ; Nägel horn- 
schwarz. 

Im Leben: Schnabel gelb, Beine gelb mit Grün tingirt, nackte Zügel 
srünlich; Iris lebhaft gelb. (Peale.) 

Schnabel und Zügelhaut orangegelb, braunschwarz melirt, Füsse orange- 
gelb, an den Gelenken in’s Grünlichgraue übergehend ; Iris eitrongelb. (No- 
vara-Exped.). -- 

Schnabel gelblich strohgelb, Firste und Spitze etwas dunkler schattirt, 
Zügel und Augengegend düster grünlich, Beine gelblichgrün,, Sohlen orange; 
Nägel blasshornfarben, Iris primelgelb; Augenlider schön gelb. (Greyi. 
Gould.) - 


Junger Vogel im Uebergange weiss, auf Kopf, Hals und Rücken 
in's Dunkelbraune übergehend. 

Solche Uebergangskleider bieten unzählige Variationen. Von Pelzeln 
beschreibt in der Novara-Reise einige derselben sehr ausführlich. 

Auch die Ausdehnung des weissen Längsstreifes auf Kinn- und Kehl- 
mitte weicht individuell sehr ab. Zuweilen fehlt derselbe gänzlich (Blyth). 


Auf einem solehen Exemplare basirt A. atra (Cuv. et Bp.). — 


204 Ardea sacra. 


Schnabelhöhe 

Länge. Fl. Schw. F. an Basis. 
schieferschw. ce. 20” — 23” 10934 Bun Bu (235 
weiss. 11 4 37 74 
schieferschwarz. 10 2 32 3.2 7 
weiss. 105% — 32 7 
schieferschwarz. 10 I 3 64 
Jugularis, guzm_ omg zugu__ 4 2 1“ 
albolineata, 106 —i1 37 —44 3, 1 380 ZZ 
schwarz (jugularis). 10/97 — gr AF 


(eoneolor), 10 — 3A ren 
LAS. 3.2. —A 4772.10 Ida 


L. Nackte Tihia. Mie@Z? 
au 17 25 & Viti-Levu. 
RT a 18 28 2 = 
2 8 13 23 Morotai. 
2.10 16 22 Flores. 
2.09 15 24 Amboina. 
36 7 ge aeg 22 (Nach Schlegel). 
3 —3'3 16” 24 » » 
210% — 23 (Tahiti nach Pelz.) 
2,64 _— 91 ' Nicobaren nach Pelz.) 


DIL ZugN) a er Do gl 


Nach den Ansichten der meisten Ornithologen sind die weissen Exem- 
plare junge Vögel, allein v. Pelzeln’s treffliche Untersuchungen (Novara-Reise) 
beweisen, dass die dunkle Färbung nicht immer eintritt, sondern dass manche 
Exemplare stets weiss bleiben. Dafür spricht auch der von Gräffe einge- 
sandte weibliche Vogel mit deutlich entwickelten Schmuckfedern, welcher je- 
denfalls ein ausgefärbter alter und um so interessanter ist, als er mit einem 
schieferschwarzen 4 zusammen erlegt wurde. Die Farbenveränderung scheint 
überhaupt nicht im ersten Jahre statt zu finden, denn Me Gillivray beobach- 
tete die Vögel schon im rein weissen Kleide brütend und möchte sie desshalb 


gern als besondere Art betrachtet wissen (A. Greyi. Gould). — / 


/ 


Die reiche Suite im Leidener Museum enthält alte PQ und AL im 
schieferschwarzen Kleide mit weissem Kinnstreif und weisse $4, und 29, die 


aber noch jüngere zu sein scheinen, 


Ardea sacra, 205 


Ganz ähnliche Färbungsverschiedenheiten wie A. sacra bieten auch 
A. coerulea. L. und A. gularis. Bose., wo ebenfalls die jungen Vögel meist ein- 
farbig weiss sind. Von letzterer Art besitzt das Leidener Museum aber auch 
weisse Vögel, die offenbar ganz alt sind und Dr. Dohrn sammelte ebensolche 
auf Do Principe. Dieser Gelehrte theilt uns auch gütigst mit, dass die Jun- 
gen von A. gularis im ersten Federkleide die Färbung der Alten besitzen, 


Nach Analogie dürfte man also bei A. sacra gleiche Verhältnisse erwarten. 


Die Verbreitung von A. sacra ist eine sehr ausgedehnte und erstreckt 
sich über Indien, Australien und Polynesien. Wir kennen folgende sichere 
Fundorte: 

Continent von Indien, Deekan (Sykes, Jerdon), Arakan (Blyth), Ceylon 
(Kelaart), China (Swinhoe), Japan (Siebold), Loochow-Inseln (Stimpson), Ni- 
cobaren (Bl., Novara-Exp.), Java, Sumatra, Amboina, Ternate, Halmahera, 
Morotai, Neu-Guinea (Leid. Mus.), Flores, 'Timor (Wall.), ganz Australien 
(Gould), Neu-Seeland (Dieffb., Forster), Neu-Caledonien (Verr.), Isle of Pines 
(Gray), Viti- und Samoa-Inseln (Peale, Gräffe), Tonga-Inseln, Tongatabu 
(Peale), Gesellschafts-Inseln, Otaheiti (Forst, Novara-Exp.), Huaheine (Forst,, 
Wodehouse), Ulietea et Otahaw (Forst.), Paumotugruppe (Peale), Marquesas- 
Inseln (Jardine), Nukahiva (Lesson), St. Christina (Forst.), Marianen (Quoy 
et Gaim.), Carolinen, Ualan (Kittlitz), Insel Puynipet, Senjawingruppe (No- 
vara-Exp.) und Sandwich-Inseln (Gray). 

A. sacra ist fast ausschliessend Küstenbewohner, der sich vorzüglich an 
den felsigen Meeresgestaden aufhält. Doch fand ihn Jerdon auch im Binnen- 
ande an Flussbänken im Deckan, ebenso Sykes. 

Ueber das Brutgeschäft dieses Reihers lauten die Beobachtungen sehr 
verschieden. Me Gillivray fand die Nester gewöhnlich im Gipfel der Bäume, 
andere Male nahe an der Wurzel angebracht. Nach Gilbert stehen die Nester 


auf dem Erdboden oder auf Felsklippen. 


Wodehouse fand auf Huaheine die Nester auf niedrigen Korallenklippen 
angelegt. 

Das Nest besteht aus Zweigen und ist nach Me Gillivray sehr seicht, 
nach Gilbert 12—18” hoch und beträchtlich tief. Die Brütezeit findet im 
August statt. Nach Me Gillivray legt der Vogel nur zwei Eier, nach Layard 
4—6, die einfarbig grünlichblau sind. 


Wie» die meisten verwandten Arten brütet auch diese colonienweise, 
Gilbert fand auf einem kleinen Felsen funfzehn Nester dicht beisammen. 


206 Ardea sacra. 


A.sacra ist überhaupt em geselliger Vogel, und besonders vor und nach 
der Brütezeit sieht man ihn-oftmals in grossen Flügen. 

Er nährt sich vorzugsweise von Krabben und Schalthieren, und ist äus- 
serst vorsichtig und scheu. 

Peale theilt bezüglich der Lebensweise von dieser Art nichts mit. Es 
lässt sich aber annehmen, dass A. sacra auch auf den central-polynesischen 
Inselgruppen Brutvogel sein werde. 

Dieser Reiher hat, wie so manche andere Vögel: deren Färbung nach 
dem Alter sehr varirt, zu vielerlei Beschreibungen Anlass gegeben, besonders 
auch desshalb, weil individuelle Grössenunterschiede als specifische Charaktere 
aufgefasst wurden und man gern für jede der verschiedenen Localitäten eine 
eigene Art schaffen wollte. Die Untersuchung grosser Reihen von Exempla- 
ren aus den verschiedenen Gegenden zeigt aber, dass ein derartiges Unter- 
nehmen nicht durchzuführen ist und dass sich die oben in der Synonymie zu- 
sammengestellten Arten als selbstständige nicht halten lassen. Schlegel konnte 
dies mit Hilfe seiner reichen Suiten zuerst beweisen, hält aber noch A. albi- 
lineata. Gray, als Art aufrecht und charakterisirt dieselbe „absolument sem- 
blable A l’Ardea jugularis; mais d’une taille constamment plus forte.“ Wie 
die von uns beigegebenen Maasslisten beweisen finden sich indess Exemplare, 
welche deutliche Uebergänge von der kleineren (jugularis) zu der grösseren 
(albilineata) bilden. Am deutlichsten zeigte sich uns Dies an zwei von Dr. 
Gräffe eingesandten Vögeln, von denen der eine der Grösse nach zu jugula- 
ris, der andere zu -albilineata gerechnet werden müsste. Diese beiden Exem- 
plare wurden aber zu gleicher Zei erlegt, waren als & und 2 jedenfalls ein 
gepaartes Paar und machen die Artselbstständigkeit von A. albilineata un- 
möglich. 

Neuerdings versucht von Pelzeln A. concolor, welche Blyth selbst wie- 
der einzog und mit jugularis vereinigte, als Art zu vertheidigen und will 
dieselbe durch die geringere Grösse unterschieden wissen. Wirklich sind 
seine Exemplare von den Nicobaren besonders klein, nähern sich aber Exem- 
plaren von Amboina in der Grösse bis auf ein Paar Linien, so dass dieser 
winzige Unterschied zur specifischen Abtrennung ohne Wertli bleiben muss. 

Latham’s Sacred Heron kann, wie die Localitätsangabe ÖOtaheiti zeigt, 
sich nur auf diese Art beziehen, und zwar auf einen Vogel im gescheckten 
Uebergangskleide. 

Der „Crabier noir“ von Buffon (A. Novae-Guinea. Gml.), welcher aus 


Neu-Guinea herstammen soll, würde, nach der Färbung zu urtheilen, mit aller 


Ardea javanica. 207 


Bestimmtheit zu unserer Art gezogen werden können, wäre nicht die Grössen- 
angabe (10) gar zu abweichend. 


Die mit A. sacra am nächsten verwandte Art ist übrigens A. gularis. 
Bose. (schistacea. Licht,), über das ganze tropische Afrika verbreitet, welche 
sich aber durch geringere Grösse, schlankere Formen und das, über Kinn 
Kehle und Backen ausgedehnte Weiss leicht unterscheidet. 


In Amerika ist A, coerulea. L. viearirende Art für sacra 


sp. 74. Ardea javanica. Horsf. 


Ardea javanica. Horsf. Trans. Linn. Soc. vol. XIII. (1822) p. 190. — 
Lesson. Man. d’Orn. II, (1828) p. 240. — Ardea chloriceps. Hodgs. — Ardea 
scapularis. Schleg. (nec Ill.) Faun. jap. p. 116. — Ardetta stagnatilis. Gould. 
Proc. Z.8. (1847) p. 221. — id. B. of Austr. VI. pl. 67. — id. Ardetta macro- 
rhyncha. Proc. Z.8. (1848) p. 39. — id. B. of Aust. pl. 66. — Ardetta stagna- 
tilis et macrorhyncha, Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 537. et 538. — 
id. Vollst. Naturg. Novit. t. 74. f. 2667—68. — et t. 75. f.2669—70. — Ar- 
dea javanica. G.R. Gray. Gen. of B. III. p. 556. — id. A. stagnatilis et macro- 
rhyneha App. p. 25. — Ardea patruelis. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1848) 
p. 216. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 118. — Ardetta thalassina. (Sws.) 
Kelaart. Prodr. Faun. ceyl. (1852) p. 133. — Butorides javanica. Blyth. Cat. 
B. As. Soc, (1849) p. 281. -- Herodias javanica. Licht. Nomenel. p. 89. — 
Butorides chloriceps, javanica, patruelis, stagnatilis et maerorhyncha. Bp. Consp. 


ll. p. 129.130. et 131. — Ardea (Butorides) virescens. var. scapularis. (et var. 
amurensis.) Schrenk. Vögel des Amurlandes. p. 437. — Ardea stagnalis. Cass. 


Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 297. — G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 49. — Bu- 
torides javanica. Jerd. B. of Ind. III. p. 752. — Swinh. Ibis, 1863. p. 420. — 
Ardea javanica et macrorhyncha. Schleg. Mus. P. B. Ardeae, p. 43.44. — 
Butoroides javanica et macrorhyncha. Gould. Handb. B. of Aust. II. sp. 560. 
et561. — Ardea javanica et stagnalis. Pelz. Novara-Reise. Vögel. p. 124. — 
Ardeola patruelis. Godeffr. Cat. ILL. p. 3. 

Ad. Pileo nuchaeque plumis valde elongatis cristam 
acuminatam formantibus thalassino-viridibus, metallice niten- 
tibus; collo et gastraeo dilute einereis, mento et gula albis, 
collo medio longitudinaliter albo-vario; subalaribus cinereis; 
dorsi plumis basin versus virescentibus, dimidio apicali pul- 


chre cinereis, scapis pallidis; alarum tectrieibus metallice vi- 


208 Ardea javanica. 


rescentibus, albido vel pallide fulvescente-marginatis; remigibus 
majoribus ardesiacis; rostro supra nigricante, subtus pallido; 


pedibus flavidis. 


Long. 154—16”; rostr. 23“; al. 64°; tars. 1'9'. 
Java. Bremer Museum. 


Alt. Oberkopf, nebst den verlängerten, lanzettförmigen Schopffedern 
des Hinterkopfes dunkel metallgrün, ebenso eine schmale Linie, welche sich 
vom Mundwinkel über die vordere Backengegend zieht. Von gleicher metall- 
grüner Färbung sind die Flügeldecken, die Schulterfedern , letzten Schwingen 
zweiter Ordnung, die oberen Schwanzdecken und mittelsten Schwanzfedern- 
Die Flügeldecken haben schmale, weissliche Aussensäume. Die schmalen, 
verlängerten, lanzettförmig zugespitzten Federn des Mantels und Schulterdeceken 
an Basishälfte ebenfalls metallgrün, an der Endhälfte schimmelgrau, die weis- 
sen Schäfte bilden feine helle Längsstriche. Schwingen und die Deckfedern 
der ersten Schwingen schiefergrau mit schmalen, weissen Endsäumen, an In- 
nenfahne mehr schwärzlich, unterseits grau. Ebenso sind die seitlichen Schwanz- 
federn gefärbt, aber mit einem grünen Scheine. 

Kopfseiten, Halsseiten und alle übrigen unteren 'T'heile, nebst den unte- 
ren Flügeldecken und Achselfedern aschgrau; Kinn und von hier ein Streif 
längs der Mitte des Vorderhalses bis zur Brust herab weiss. Bürzel grau- 
bräunlich. 

Oberschnabel schwarz, ebenso die Spitze und der Schneidenrand des 
Unterschnabels, der übrige Unterschnabel horngelblich; nackte Zügel- und 
Augengegend braun; Beine und Füsse gelblichbraun, Nägel hornbraun. 

Exemplare von Viti-Levu (Collect. Godeffroy) stimmten mit dem eben 
beschriebenen ganz überein. 

Manche Exemplare haben die Aussensäume der Flügeldecken statt weiss, 
mehr oder weniger deutlich rostfarben. 

Ebenso sind an manchen Exemplaren die grauen Partien der Halsseiten 
und unteren Körpertheile blass rostfarben verwaschen, oder die weissen Federn 
les weissen Halsmittelstreifes haben einen grauen Fleck auf Aussenfahne, wo- 
durch der weisse Streif grau gefleckt erscheint. 


Y 


Nach Peale sind dies jüngere Vögel. 
Junge Vögel im ersten Kleide (Swinhoe) die schwarzgrünen F edern 
des Oberkopfes mit rostfarbenen Längsstrichen , die Flügeldecken rostfarben 


gesäumt, aber weniger deutlich und mit ockerfarbenem Tropfenfleck am Ende 


209 


Ardea javanica. 


jeder Feder auf Schaftmitte, Die Unterseite vom Kinn an graubraun gestreift 
mit Ockerfarben und Weiss gemischt. 

Die Nackttheile sind im Leben: 
schwarz, Zügel grün, Beine gelb; bei jungen Vögeln die Beine grünlich. 
(Peale.) 


Oberschnabel und Schneide des Unterschnabels sehr dunkel röthlich- 


Unterschnabel gelb, Oberschnabel 


braun, übrige Unterschnabel ölgrün, Schienbein und Hintertheil des Laufes 
schön gelb, Beine übrigens bräunlichgelb; nackter Augenring und Augenlieder 
gummiguttgelb; Iris lichtgelb. (Gould). 

Alt. 


Augengegend und Füsse gelblichgrün, Sohlen orangefarben. 


Iris weisslichgelb, nach aussen zu in’s Braune übergehend, nackte 
Jung. Iris eitronengelb, Schnabel hornfarben, an 'Basis und am Unter- 
kiefer gelblich, Füsse gelblichgrün, Sohlen eitronengelb. (Schrenk). 

Jung. Zügel und Basishälfte des Unterschnabels grünlichgelb, übrige 


Schnabel schwarz; Beine und Füsse gelblichgrün, Iris gelb, (Swinhoe). 


Länge Fl. Schw. F. h. 
c. 16° — 18° a 23 26 22" 
76 29 — 24 
65 — 28 — 
63 — 30 22 
65° SER: 3 U Da a en RN 24 — 29° 19 — 21’ 
6 107 9 2... 6 28 —33 21 —25 
BrgMu un: 28 19%. 
1,0 2 10 29 23 
63 HisD 28 14 
64 RR GLhe Su ne I; Ba NEL BER TE N 05 241 __ 33 19" — 25 
Nackte Tibia. M. 2. 
ars 1 Near Java. 


17" _ıg" 


(chlorieeps. Bp.) 
Neu-Guinea. 
Timor. 


(javanica, Schleg.) 


u 18 —21 (macrorrhynecha. Schleg.) 
— — (patruelis. Peale. Tahiti.) 
— 31 (Amur. Nach v. Schrenk.) 
— 18 (Manilla. Nach v, Schrenk.) 


17421 


14 


210 Ardea javanica. 


Eben wie bei der vorhergehenden Art müssen wir auch bei dieser die 
Trennung in zwei, durch die Grösse constant verschiedener, Arten (javanica 
und macrorrhyncha) für unzulässig halten, indem, wie aus den beigegebenen 
Maasstabellen ersichtlich ist, sich Uebergänge nachweisen lassen. Die zuwei- 
len auffallenden Verschiedenheiten in den Dimensionsverhältnissen finden sich 
nicht blos bei dieser, sondern den meisten Reiherarten wieder. 

Ardea javanica, über alle Länder- und Inselgebiete Indiens, südlich 
von Nepal und dem Amurlande an, Australiens und Polynesiens verbreitet, 
hat auch in Amerika und Afrika sehr nahe Verwandte, mit denen er öfters 
verwechselt wurde. Neuerdings versuchte sogar v. Schrenk (Vög. des Amur- 
landes) zu beweisen, dass alle diese Reiherarten nur Eine Art ausmachen, 
eine Ansicht, der wir uns zunächst noch nicht anschliessen können, da von 
Schrenk’s Beweisgründe für uns noch keineswegs überzeugend genug sind, 

A. javanica unterscheidet sich von den verwandten Arten durch die 
meist unicolor graue Färbung des Halses und der -Unterseite, welche nur sel- 
tener am Vorderhalse etwas rostfarben verwaschen ist, ganz besonders aber 
durch das Fehlen der rostfarbenen Mittellinie längs Vorderhals, wodurch sich 
die afrikanische A. atricapilla. Afz. (thalassina. Sw.) stets auszeichnet. A. vi- 
rescens. L. von Nord-Amerika ist durch die dunkel rostrothe Färbung des 
Halses und Kroptes leicht zu unterscheiden und die südamerikanische A. sca- 
pularis. Ill., welche javanica am nächsten steht, durch die Rostfarbe längs 
Vorderhals. Auch ist bei letzterer Art im Leben die Zügel- und Augengegend 
schön blau. 

A. javanica bewohnt: den Indischen Continent, Deekan (Sykes), Nepal 
(Hodgs ), Bengalen (Blyth), Burmah (Jerd.), Amurland (Schrenk), China 
(Swinh.), Formosa (Swinh.), Japan (Leid. Mus.), Ceylon (Kelaart), Nicoba- 
ren (Novara), Sumatra (Berl. Mus.), Java, Borneo (Mottley), Banka, Cele- 
bes, Amboina, Ceram, 'Tidore, Morotai, Halmahera, 'T'imor (Leid. Mus., Wall.), 
Buru, Flores (Wall.), Neu-Guinea (Wall,), Nord- und Ostküste Australiens 
(Gould), Neu-Üaledonien (Novara), Viti-Inseln, Viti-Levu (Gräfe), Ge- 
sellschafts-Inseln, "Tahiti (Peale), und Philippinen, Lucon (Jagor), Manilla 
(Kittlitz). 

In der Lebensweise stimmt A. javanica am meisten mit unseren Rohr- 
dommeln überein, hält sich wie diese meist verborgen im dichtesten Mangle- 
gebüsch und nährt sich von Fischen, Krustaceen und kleinen Seethieren, die 
er besonders zur Ebbezeit im Schlamme aufsucht. Obwohl mehr einsam le- 


bend, zeigt er sich doch zuweilen in grösseren Gesellschaften. Gilbert fand 


Dendroeygna vagans. 211 


bei Port Essington eine Brutecolonie dieses Reihers, welche aus 30 Nestern 
> , 
bestand. Letztere waren sehr kunstlos aus Zweigen auf Bäumen etwa sechs 
Fuss über dem Wasser angebracht und enthielten zwei Junge oder zwei blass- 
o o 

grüne Eier. Nach Swinhoe ist A. javanıca ein einsamer Vogel, der sich von 
kleinen Fischen und Insekten nährt. 

Von Schrenk fand A. javanica nur im südlichen Theile des Amurlan- 
des und zwar fast ausschliessend in dem dichten Weidengebüsch, welches die 

{o) )) 
Ufer des Amurstromes bekleidet. Hier brütet die Art auch ohne Zweifel, denn 
’ 

v. Schrenk erlegte Exemplare im August. Auch auf‘ Formosa ist sie, nach 
Swinhoe, Brutvogel. 

Peale traf diesen Reiher längs den Flüssen auf Tahiti, giebt aber über 
die Lebensweise keine weiteren Notizen. Auch Dr. Gräffe, der diese Art zu- 


erst als central-polynesische nachwies, theilt keinerlei Notizen mit. 


sp. 5. Dendrocygsna vagans. Eyton. 


Anas javanica. var. 8. Horsf. Trans. Linn. Soc. XIII. (1822) p. 199. — 

Dendrocygna vagans. Eyton. MS. S. Gray. Cat. B. Brit. Mus. Anat. (1844) 
p- 131 (sine deser.) — Anas badia. Müll. et Schleg. Verhandl. (Land en vol- 
kenkunde) p. 159. (sine deser.) — ? Morillon des iles Mariannes. Less. Man, 
d’Orn. p. 632. — 

Dendrocygna areuata. Gould (nee Horsf.) B. of Austr. VII. pl. 14. — 
Reichb. Neuentd. Vög. N.-Holl. No. 521. — id. Vollst. Naturg, Natat. Nov. 
t. 77. £. 2650— 51. (s.n. D. arcuata-australis) et Nov. t. 24. f. 2363. (s.n. D. va- 
gans). — Dendrocygna Gouldi. Bp. Compt. Rend. 1856. p. 649. — Gould. 
Handb. B. of Austr. II. sp. 591. — Dendrocygna vagans. G.R. Gray. B. Trop. 
Isl. p. 54. — Selat. Proe. Z. S. (1864) p. 300. — Pelz. Novara-Exp. 1865. 
p- 137. — 

Ad. Pileo vittague mediana colli postici nigris; notaei 
plumis nigris, dilute rufo-marginatis; alarum tectricibus mino- 


ribus abdomineque laete cinnamomeo-rufis; gula colloque an- 

tico pallide ochroleucis; crisso et cruribus in fundo sordide 

albido nigricante variegatis; subcaudalibus albidis; teetrieibus 

caudae superioribus ochroleueis, nigro-marginatis; subalaribus 

nigris; cauda nigra; pectore pallide rufescente, nigro-macu- 

lato; remigibus nigris; rostro et pedibus nigris; iride fusca. 
Long. eirca 17; rostr. 17; al. vix 74%; tars, 197%, 


14* 


212 Dendrocygna vagans. 


Neu-Celedonien. (Bremer Museum.) 


Alt. 4. Ganze Ober- und Hinterkopf, sowie von hier aus ein Längs- 
streif auf der Mitte des Hinterhalses schwarz. Kinn und Kehle weisslichfahl, 
Zügel, Kopf- und Halsseiten rostgelbbräunlich, welche Farbe, auf den unteren 
Halsseiten und dem Kropfe lebhafter und dunkler, nach und nach in ein 
schönes Zimmtrothbraun übergeht und in dieser Farbe die unteren Körper- 
theile bedeckt; nur die Federn der Bauchmitte, auf After und Schenkel sind 
dunkelbraun und weissfahl gemischt, die unteren Schwanzdecken einfarbig 
fahlweiss. Die langen, breiten Federn, welche die Seiten der Brust, Wei- 
chen und des Bürzels decken, sind blassrostgelblichweiss, an Innen- und Aus- 
senfahne schwarz gerandet und bilden daher weisse und schwarze Streifen 
längs der Körperseiten. Die Kropffedern haben schwarze halbmondförmige 
mehr oder weniger deutliche Flecke vor dem Ende. Mantel-, Rücken- und 
Schulterfedern schwarz mit breiten rostrothbraunen Endrändern, welche nur 
auf den grössten Schulterdecken schmäler werden. Hinterrücken und Bürzel 
schwarz, die oberen Schwanzdeckfedern rostgelbweiss mit schwarzen Aussen- 
säumen. Schwingen und ihre Deckfedern, die unteren Flügeldecken, Achsel- 
federn und Schwanz schwarz, die oberen Flügeldecken schön kastanienroth- 


braun, 


Schnabel, Beine, Zehen und Schwimmhäute schwarz. 


Im Leben: Lauf grünlichgrau, Fuss schwärzlichgrau, Iris dunkelbraun 
(Gould). — Iris lichtbraun (Novara-Exped.). — 
Eänbreise E642,r PR v Schw 11002 RR anne 
Nackte Tibla>9% ML 7. 27227 


D,. vagans wurde lange Zeit mit D. areuata, Cuv. (javanica. Horsf.) ver- 
wechselt, unterscheidet sich aber von dieser leicht durch die weiss und schwar- 
zen (nicht kastanienrothbraunen) oberen Schwanzdecken, die ebenso auffallend 
gezeichneten Federn der Körperseiten, und die dunkle halbmondförmige 
Fleckenzeichnung auf Kropf und Kropfseiten. 

D. vagans vertritt D. arcuata im Osten und hat wie die meisten ihrer 
Gattungsverwandten eine sehr weite Verbreitung. Wir kennen sie von: 

Timor (Wallace), Celebes (Wallace), Nord-Australien, den Philippinen 
(Cuming, Novara-Exp.), Insel Samar (Jagor), den Marianen (Quoy et Gaim.), 
Neu-Üaledonien (Verreaux) und durch Rayner von Viti-Levu, Viti-Inseln. Im 
Leidener Mus. auch ein Exemplar, durch Wallace, von Java, hier aber nur 


als zufällig zu betrachten. Peale nennt die Art nicht unter den Vögeln Cen- 


Anas supereiliosa. 213 


tral-Polynesiens, auch unter Dr. Gräffe's Sendungen sahen wir sie bisher nicht. 
Sie scheint also selten zu sein. 
Ueber die Lebensweise theilt Gould nur Weniges nach Gilbert mit. Die 


Art dürfte allem Anschein nach in Nord-Australien Brutvogel sein. 


sp. 76. Anas superciliosa. G6ml. 


Soupercilious Duck. Lath. Syn. IH. p. 497. — id. Gen. Hist. X. p. 327. 
— Anas superciliosa. Gm]. S. N.I. (1788) p. 537. — Lath. Ind. Om. p. 852. 
Bechst. Lath. Uebers. III. (1796) p. 430. IV.p. 512. — Anas leucophrys. Forst. 
(Lieht.) Dese. anim. p. 93. — Anas superciliosa. Eyton. Mon. Anat. p. 139. — 
Gould. B. of Austr. vol. VII. pl.9. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 311. 
— id. Vollständ. Naturg. Schwimmvögel f. 913 - 14 et 2347. — Peale. Un. 
St. Expl. Exp. (1848) p. —. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 122. — Cass. 
Un. St. Expl. (1858) p. 339. — Gould. Handb. B. of Austr. Il. sp. 585. — Anas 
supereiliosa var. Sandwichensis. Bp. Compt. Rend. 1856. p. 619. — Anas super- 
eiliosa var. G.R. Gray. B. Trop. Isl. (1859) p. 54. — Anas superciliosa. Sclat. 
Proc. 1864. 


He-turvera. Eingebor. von Neu-Seeland. (Latham.) 


Gwoom-nän-na, „ »  W.-Austral. (Gould.) 
Nia, ” „  Neu-Caledonien. (Verr.) 
Doloa, A „ von Samoa. (Gräffe.) 
Mora, 5 „  Gesellschafts-Ins. (Gray.) 


Ad. Fusca, notaei et gastraei plumis pallidius margina- 
tis; pileo fusco-nigricante; collo pallidiore, ochroleuco, fusco 
striolato, postice longitudmaliter obscuro; superciliis, fascia lata 
infraoculari, gutture colloque antico unicoloribus, ochroleucis; 
fascıa lata utringue per oculum ducta alteraque strieta ad 
rostri basin orta fuscis; speculo aları pulchre viridi, late nigro- 
marginato; rostro nigro; pedibus brunneis; iride aureo-Hava. 

Long..e. 19" ;"rostr. 1/11; al. 94°; eaud. 4; tars. 18%, 

Upolu, Samoa-Ins. (Collect. Godeffroy.) 

Dunkelbraun, auf der Unterseite kaum heller; alle Federn mit schma- 
len fahlbraunen Rändern. Die Federn des Hinterhalses und der Halsseiten 
haben solehe Seitensäume, erscheinen daher mit helleren Längsstrichelchen. 


Der Ober- und Hinterkopf einfarbig dunkel schwarzbraun, ebenso ein Zügel- 


214 Anas superciliosa. 


streif, der sich durch das Auge bis auf die Schläfe zieht, oberseits wird der- 
selbe von einem blass rostgelblichweissen Längsstrich begrenzt. KRostgelblich- 
weiss sind auch die Kopfseiten, Kinn und Kehle; vom Mundwinkel an zieht 
sich aber ein brauner Streif über die Wangen bis auf die Ohrgegend. Schwin- 
gen erster Ordnung dunkelbraun; die Schwingen zweiter Ordnung sind nur 
auf Innenfahne so gefärbt, auf der Aussenfahne aber prachtvoll metallischgrün, 
am Ende schwarz, mit äusserstem schmalen weissen Saum. Die drei letzten 
Schwingen zweiter Ordnung haben an Aussenfahne nur einen glänzend sammt- 
schwarzen Aussensaum, sind aber sonst wie die längsten Schulterdecken dun- 
kelbraun; diese tragen indess einen hellbraunen Randsaum. Der grüne Flü- 
gelspiegel, welcher gegen das Licht betrachtet, prachtvoll stahlblau erscheint, 
ist an seiner Basis durch einen schwarzen (@Querstreif begrenzt, indem die 
Deckfedern der Schwingen zweiter Ordnung ein breites schwarzes Ende tra- 
gen, vor dem sich indess noch ein hellbrauner schmaler Querstreif (über die 
Mitte der Federn) zeigt. Alle unteren Flügeldecken weiss. Schwingen unter- 


seits graubraun. Schwanzfedern tief braun, am Ende heller braun gesäumt. 


Schnabel schwarz; Füsse und Schwimmhäute röthliceh hornbraun; Nägel 


hornbraun. 
Im Leben der Schnabel schwarz, Füsse grauschwarz, Iris bräunlich 
(Gräffe). — Iris goldgelb (Forster). — Iris nussbraun; Schnabel hellbläulich 


bleigrau; Beine. gelblichbraun; Schwimmhäute dunkel (Gould). 


Länge. Fl. Schw. F. L. M. 2. 
184 guzn DIT zu Rau 27% Upolu. 
19 973 3 24 18 21 Neu-Seeland. 


Die Geschlechter und Jungen (nach Gould) gleichgefärbt, sowohl im Som- 
mer als Winter. Nach Peale wäre das @ dunkler als das 4 gefärbt, und 
soll sich durch grünen (nicht blauen wie am }) Flügelspiegel unterscheiden. 
Indess erscheint, je nach dem Licht betrachtet, auch am ® der Spiegel blau. 

Diese bekannte Ente hat eine sehr weite Verbreitung auf der südlichen 
Hesmisphäre, denn nördlich vom Aequator findet sie sich (nach Peale) nicht 
mehr. In Neu-Süd-Wales, Van Diemensland, den Inseln der Bassstrasse und 
Neu-Seeland ist sie überall häufig und Standvogel. Nach v. Pelzeln auch auf 
der Insel Norfolk. Nach Gray auf Chatam- und Campbell-Insel. - Peale fand sie 
auf den meisten polynesischen Inseln, und zwar auf Viti- Samoa, T ongatabu 
und Tahiti, Huaheine (Selat.) Auch in Neu-Caledonien (Verreaux), und auf 
Timor (S. Müller. Wallace) und Java (Leid. Mus.). Dr. Gräffe sandte die 


Sterna gracilis. 215 


Art von (Viti-Levu) und Samoa (Upolu) ein. Gray führt die Art auch von 
den Sandwich-Inseln an. 

Die Exemplare daher scheinen, wie schon Peale angiebt, wirklich etwas 
kleiner als die von Neu-Seeland, stimmen aber in der Färbung genau über- 
ein. Das Fehlen des weissen Vorderrandes am Spiegel, welches Peale als 
Besonderheit anfiihrt, konnten wir nicht bemerken. 

Ueber die Lebensweise und das Brutgeschäft theilt Gould ausführliche 


Nachrichten mit. 


sp. 77. Sterna sracilis. Gould. 


Sterna gracilis. Gould. Proe. Z. 5.1847. p. —. — id. B. of Austr. vol. VII. 
pl. 27. — id. Handb. B. of Austr. II. sp. 605. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu- 
Holl. No. 511. — id. Schwimmvög. Novit. t. 22.h. f. 2633—34. — G.R.Gray. 
Proe. 1859. p. 166. — id. B. Trop. Isl. p. 58. — Verr. Rev. et Mag. Z. 1860. 
p- 441. — Schleg. Mus. P. B. Sternae p. 19. — Blas. Cab. J. f. Orn. 1866. p. 79. 


Ad. Supra pallide caerulescente cana, subtus alba; pi- 
leo toto cerviceque suberistato nigerrimis; remigibus obscure 
ardesiacis, pogonio interno pro majore parte albis; minoribus 
canis, intus albo-marginatis; cauda tota alba; rostro rubente, 
apice obscuriore; pedibus aurantiacis; iride brunneo-rubente. 

Foem. vix diversa; nigredine capitis minus extensa. 

Long. ec, 12; rostr. 15"; al. 73”; caud, c,4”; tars. 74%, 

Neu-Caledonien. (Bremer Mus.) 

&: Oberseite glänzend hell silbergrau, Hinterhals, Kopfseiten und alle 
unteren Theile nebst den unteren Flügeldecken rein und glänzend weiss, auf 
der Brust etwas rosaroth angehaucht. Die erste Schwinge an Aussenfahne 
schwarz, die übrigen an Aussenfahne dunkel silbergrau. Die Innenfahne der 
Schwingen weiss, mit breitem schwarzgrauen Schaftrande, der auf den hinteren 
Schwingen breiter wird, aber nur dunkelsilbergrau. Schwanzfedern weiss mit 
schwach silbergrauem Anfluge. Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern 
weiss. Der ganze Ober- und Hinterkopf, die Zügel und Schläfegegend mit 
eingeschlossen, nebst Nacken tief schwarz. 

Schnabel hornfahl, mit hornbräunlichem Spitzentheil. Füsse hornorange 


mit schwarzen Nägeln. Im Leben der Schnabel roth, die Füsse orangefarben, 
Iris braunroth. (Gould.) 


216 Sterna Bergii. 


® von den Obi-Inseln (Molucken) im Brem. Mus. ganz ebenso. 


Länge. Fl. Aeuss. Schw. Mitt. Schw. F. L. 
12% zig zu gu Yu 34 16° 9 ddl I 
8 47 244 16 94 9 


Diese äusserst schlanke typische Seeschwalbe erinnert zunächst an un- 
sere St. Dougallii. Mont. noch mehr an die amerikanische St. Forsteri. Nutt., zeich- 
net sich aber vor allen anderen durch ihren gestreckten, dünnen, sehr spitzi- 


gen langen Schnabel aus. 


Sie wurde an den Küsten Neu-Hollands und auf Neu-Caledonien beob- 
achtet, neuerdings durch Dr. Bernstein auch auf den östlichen Molucken (Öbi- 
Inseln) und bewohnt nach G. R. Gray auch die Niedrigen- (Paumotu) und 
Tonga-Inseln, wesshalb wir die Art mit in diesem Werke aufnehmen. Peale 


führt sie nicht an, ebensowenig wurde sie bis jetzt von Dr. Gräffe eingesandt. 


sp. 78. Sterna Bergii. Licht. 


Sterna Bergii. Licht. (nec Hartl.) Verz. Doubl. Berl. Mus. (1823) p. 80. 
— Caspian Tern. var. B. Lath. Gen. Syn. III. (1781) p. 350. — Sterna caspia 
var. Phill. voy. Bot. Bay. p. 160. pl. p. 77. — Sterma caspica var. ß. Gml.S. 
N. p. 604. — Bechst. Lath. Uebers. III. p. 309. — Vieill. Ene. Meth. p. 97. 
— Sterna eristata. Steph. Cont. Shaws. Gen.Zool. XILL. 1825.) p. 146. — Sterna 
velox. Riüpp. Atlas zur Reise im nördl. Afr. (1826.) p. 21. t.13. — Sterna 
pelecanoides. King. Survey of the intertrop. coasts of Australia. vol. IL. (1827) 
App. aves. p. 422. sp. 13. (Wimterkl.) — Pelecanopus pelecanoides. Wagl. Isis. 
1832. p. 277 et 1225. — St. Novae-Hollandiae. Cuv. (ap. Puch). — St. longiros- 
tris. Less. Tr. d’Orn. (1831.) p. 621. — Sterna poliocerea. Gould. Proc. Z. 8. 
(1837) p. 26. — id. Thhalasseus pelecanoides et poliocereus B. of Austr. VO. 
pl. 23.24. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 513 et 514. — id. Vollst. 
Naturg. Nov. t. 68. f. 2627—28 et f. 2629—30 et t.19. f. 268. (velox.) 

Sylochelidon poliocerea et Pelecanopus pelecanoides. G. R. Gray. Cat. Brit. 


Mus. Laridae (1844) p. 175 et 180. — id. St. pelecanoides, Bergi, velox et 
longirostris. Gen. of B. III. — Sterna ressa. S. Müller. — Thalasseus eristatus 


(Steph.) Bl. Cat. B. As. Soc. (1849) p. 291. — Sterna reetirostris. Peale. Un. St. 
Expl. Exp. (1848) p. 281. pl. 75. f. 2. — Hartl.‚Wiegm, Arch. (1852) p. 126. 
— Sterna poliocerca. Cass. Un. St.Exp. p. 384. — Pelecanopus nigripennis, 
pelecanoides et poliocereus. Bp. Compt. Rend. XLIL. p. 772. — Sterna poliocerca. 
G.R. Gray. B. Trop. Isl. p.58. — id. Ibis. 1862. p. 249. — Sterna velox. Hartl. 
Madagasc. p. 86. — Sterna pelecanoides, Bergii et poliocerca. Schleg. Mus. P, 


Sterna Bergii. 217 


B. Sternae. p. 9, 11 et 12. — Sterna velox. Heugl. Ibis. 1859. p. 350. — 
Gurney. Ibis. 1860. p. 221. — König Warth. ib. p. 127. f. 60. (Ei). — Tha- 
lasseus cristatus. Jerd. B. of Ind. III. p. 842.— Sterna poliocerca. Selat. Proc. 
Z. S. (1864. Jan.) — Sterna cristata. Swinh. Ibis. 1863. p. 430. — T'halas- 
seus eristatus et polioeereus. Gould. Handb. B. of Austr. II. sp. 601 et 602. — 
Thalasseus Bergü. Blas. Cab. J. f. Orn. (1866) p. 81. — 


Otino, Eingeborne von Huaheine (Wodehouse.) 


Ad. Dorso, alis et cauda dilute caerulescente -canis; 
fronte, capitis lateribus, collo toto corporeque subtus pure 
albis; vertice et nucha suberistata nitide et eircumseripte ni- 
oris; remigibus majoribus pogonio externo toto obscure cine- 
reis, interno pro majore parte scapisque albis; subalarıbus al- 
bis; rostro flavissimo ; pedibus nigris; iride nigra, 

Jun. Supra sordide einerea, plus minus infuscata; pileo 
cinereo et nigricante vario; crista fusco-nigricante; colli lateri- 
bus in fundo albo cinereo-maculatis. 

Long. e. 164; rostr. 2; al. 13°; caud. 63°; taxrs. 11°. 

Viti-Inseln. (Colleet. Godeffroy.) 

Alt. Vorder- und Oberkopf nebst den verlängerten zugespitzten Fe- 
dern des Hinterkopfes glänzend schwarz. Mantel, Rücken, Schultern, Flügel 
und Schwanz schön lichtaschgrau, die Schwingen mehr silbergrau scheinend, 
an Innenfahne nicht ganz bis zur Spitze weiss. Schwanzfedern an Innenfahne 
nicht ganz bis zur Spite weiss, die äusserste Feder auch auf Aussenfahne 
weiss. >tirn, Zügel, .Kopfseiten, Hinterhals und alle unteren Theile nebst 
den unteren Flügeldecken und Achselfedern, der Schwingen- und Schwanz- 
unterseite weiss. Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern weiss. 

Schnabel horngelb, an Basis mehr horngrünlich; Beine, Füsse und 
Schwimmhäute schwarz. 

Im Leben: Schnabel gelb; Beine und Füsse bräunlichgelb, Sohle hoch- 
gelb; Iris schwarz. (poliocerca). 

Schnabel blass grünlichgelb, Beine schwarz, Sohle unrein bräunlichgelb ; 
Iris sehr dunkelbraun. (pelecanoides. Gould). 


Schnabel und Füsse dunkel bläulichgrün. (Peale). — Schnabel blass- 
gelb; Füsse schwarz; Iris dunkelbraun. (‚Jerdon). — Schnabel gelblich; Fiisse 


schwarz. (King), 


218 Sterna Bergii. 


Junger Vogel. (Neu-Holland). Bremer Museum. 

Ober- und Hinterkopf (ohne verlängerte Federn) braunschwarz; Federn 
der Stirn, des Vorderkopfes und auf Zügeln mit feinen grauen, oder schwärz- 
lichen Schaftstrichen, die den vorderen Augenrand als schwärzlicher Fleck 
einfassen. Die Federn der Halsseiten mit graubräunlichem Mittelfleck. Uebrige 
Oberseite schmutzig grau, schwach bräunlich verwaschen, namentlich auf den 
oberen Flügeldecken. Die kleinen Deckfedern längs Unterarm oberseits deut- 
lich graubraun. Schwingen mattschwarz, an Aussenfahne silbergrau verwa- 
schen, an Innenfahne bis über die Basis weiss gerandet. Schwanzfedern grau- 
braun, an Innenfahne weiss. Schäfte der Schwingen oberseits mattbräunlich. 
Uebrige Theile weiss. 

Schnabel grünlich hornfarben. Beine und Füsse schwarz. 

Ein Exemplar von Damaraland (Bremer Mus.) unterscheidet sich von 
australischen nicht. 

Andere Exemplare, deren Verfärbung weiter fortgeschritten, sind auf 
der Oberseite reiner grau, am Hinterkopfe reiner schwarz , die Stirn ist schön 
weiss und nur die Federn des Oberkopfes noch mit Grau gemischt. 


Das Winterkleid ähnelt dem des jungen Vogels. 


Lange. Fl. Flügelspitze. Mitt. Schw. Aeuss. Schw. 
123" Fr = ah 
c. 164° 121 Sag 5 511 
17 12 8% 51 3 3 N) 
12 5 24 52.8 
12 — — 
114 _ — 5.71 
12%" D DL. 3 5 10 
1110 —1283 36 —6'' a zug ET 
12 10 —14 a a 11 —32 51075 
124614 44 Big 210% 

F. Schnabelhöhe an Basis. L. M. 2. 

2374 De - —  Viti-Ins. 

25 7 10°% 114" RE 

25 6 12 11 Neu-Holl. 

25 6 — 10 “ (poliocerca). 

28 7 _- ne 

25 5 — _ Mysol. 

24 51 101 24 poliocerca. | ,, 
23—27  6—74 11-12 9—10‘ pelecanoides. , Nach Schleg. 
27 —2) 7—8 134 9—10  Bergii. | 

26. Bar 121 11“  Damaraland, (Brem. Mus.) 


v 


Sterna Bergii. 219 


Diese Seeschwalbe ist die östliche Vertreterin für St. galerieulata. Licht. 
(eristata. Sws.) und mit dieser, sowohl in Habitus als Färbung, sehr nahe ver- 
wandt. Letztere, über Amerika und West-Afrika zugleich verbreitet, zeich- 
net sich durch den rothgelben Schnabel und die bedeutend hellere Färbung 
der Oberseite aus. 

Schon Latham kannte diese Sterna aus der Südsee, verwechselt sie aber 
mit unserer caspia. Später wurde sie noch mehrere Male als neue Art in 
die Wissenschaft eingeführt. Die Untersuchung zahlreicher Exemplare aus 
Polynesien, Australien und Süd- Afrika hat uns indess vollständig überzeugt, 
dass diese sogenannten Arten jeder realen Basis entbehren. Die Kennzeichen 
für die afrikanische Art (die eigentliche Bergii = velox Rüpp.): „bedeuten- 
dere Grösse, dunklere Rickenfärbung,“ zeigen sich bei grösseren Reihen kei- 
neswegs als constante. Gould’s St. poliocerca, welche sich nur durch etwas 
schwächeren, mehr comprimirten Schnabel unterscheiden soll, können wir nicht 
mehr als eigene Art anerkennen, seitdem wir Exemplare untersuchten, welche 
sich deutlich als Mittelformen erwiesen. 

St. Bergii ist über den grössten Theil des tropischen Indischen- und 


Stillen Oceans verbreitet und von folgenden Localitäten nachgewiesen: 


Süd-Afrika, Cap (Leid. Mus.), Natal (Gurney), Damaraland (Andersson), 
Küsten Ost-Afrika’s, Somaliküste \lleugl.), Rothes Meer (Rüpp. Heugl.), Ma- 
dagascar (Hartl.), Malediven (Layard), Ceylon (Kelaart), Malabar-Küste, Ma- 
dras (Blyth), Tenasserim-Küsten (Helfrich), Südliches China, Formosa (Swin- 
hoe), Java, Celebes, Timor, Flores, Ceram, Batjan, Halmahera, Morotai, Neu- 
Guinea (Leid. Mus.), Mysol (Wallace), Küsten Australiens und Van Diemens- 
land (Gould), Insel Norfolk (Gray), Gesellschafts - Inseln, Huaheine (Wode- 
house) und Viti-Inseln (Peale), Viti-Levu (Gräffe). Latham will sie auch von 
den Freundschafts-Inseln und Sandwich-Inseln erhalten haben, was jedenfalls 


richtig sein wird. 


In allen diesen Gewässern scheint St. Bergi mehr Standvogel zu sein, 
denn das Leidener Museum besitzt Exemplare aus dem Indischen Archipel, 
die sowohl im Sommer als Winter eingesammelt wurden. Besonders häufig 
ist sie während des Winters in Van Diemensland und Neu-Süd-Wales, was 
allerdings auf eine Art Zugzeit schliessen lässt. 

Sie brütet längs den australischen Küsten im Mai und Juni, auf den 


Inseln des Rothen Meeres im Juli und August. "winhoe fand auch Brutko- 


lonien an der Nordküste Formosas. Das einzelne Ei wird auf den nackten 


220 Sterna Iongipennis. 
Felsboden niedergelegt. Ueber das Brutgeschäft giebt Gould, nach Gilbert, 


ausführlichere Mittheilungen. 


Der Aufenthalt dieser Seeschwalbe beschränkt sich meist auf die Mee- 
resgestade, doch geht sie auch längs den grossen Flüssen hinauf. Ihre Nah- 


rung besteht fast ausschliessend in Fischen. 


Peale fand St. Bergü, deren jüngeres Kleid er als neu beschreibt, in 
grosser Anzahl an der Sandelholz-Bai, Viti-Inseln. Gräffe sandte sie von Viti- 


Levu ein. 


sp. 79. Sterna longipennis. Nordm. 


Sommerkleid. 

Sterna camschatica. Poll. Zoogr. ross. as. Il. (1831) p. 335. No. 392. — 

Sterna longipennis. Nordmann. in Ermann’s Verzeichniss von 'T'hieren u. 
Pflanzen, welche auf einer Reise um die Erde gesammelt wurden (Naturh. At- 
las der Reise). Berlin 1835. p. 17. — v. Middend. Sib. Reise. I. p. 246. t. 25. 
f. 4. — Sehrenk. Vög. des Amurlandes. I. p. 512. t.16. f. 6. 7. (Ei). — Schleg. 
Mus. P. B. Sternae. p. 23. — Radde. Reisen in Sibirien. p. 389. — Blas. Cab. 
J.f.Orn. (1866) p. 80. — 


Winterkleid. 
Sterna velox. Gould. Proc. Z. 8.1842. p. 139. — id. St. melanorhyncha. B. 
of Austr. VII. pl.26. — Reiehb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No.510. — id. 


Vollst. Naturg. Natat. Nov. t. 69. f. 2631—32. — St. frontalis. G. R. Gray. 
voy. Ereb. et Terr. (1845) p.19. pl. 20. — id. St. frontalis, longipennis et St. 
sp. 10. Gen. of B. III. — St. albifrons. Peale. (nee Cuv.) Un. St. Expl. Exp. 
(1848) p. 279. pl. 74. f.2. Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 125. — St. fron- 
talis. Cass. Un. St. Expl. Exp. (1858) p. 381. — G.R. Gray. Ibis. 1862. p. 249. 
— id. St. melanorhyncha. B. Trop. Isl. p. 58. — Gould. Handb. B. of Austr. II. 
sp. 604. (nee av. ad St. Sancti-Pauli),. — Sterna Pikei. Lawr. Ann. Lye. of 
Nat. H. New-Jork. VII. (1855)3. — Baird. B.N. Am. p. 863. Atlas. pl. 95. — 
Sterna Pikei, Sylochelidon longipennis et T’halassea melanorhyncha. Bp. Compt. 
Rend. tom. XLI. — 

Sterna Frobeeni. Philippi et Landbeck. Wiegm. Arch, f. Naturg. (1863) 
p- 125. — 


? Junger Vogel. 
Striated Tern. Lath. Gen. Syn. III. p. 358. t. 98. — 
Sterna striata. Gml. 5. N. II. p. 609. — Lath. Ind. Orn. II. p. 807. — 


Bechst. Lath. Uebers. IIL. p. 316. t. 105. 


4 
Ze 


Sterna longipennis. 221 


Ad. St. hirundini simillima, sed gastraeo obscuriore 
et rostro toto nigerrimo; pedibus obscure lateritio-rubris; iride 


flavo-brunnea. 
Long. e. 94; rostr. 15—17'; al. 94— 104"; tars. 89", 


I 


Sommerkleid. Ganze Ober- und Hinterkopf nebst Nacken schwarz; 
übrige Oberseite und Flügel schön silbergrau, Bürzel und Schwanz weiss. 
Aussenfahne der ersten Schwinge schwarz, die übrigen Schwingen an Aussen- 
fahne , dem Schaftrande der Innenfahne und Ende grau, auf dem übrigen 
Theile der Innenfahne weiss. Aeusserste Schwanzfeder an Aussenfahne grau. 
Zügel, Kopfseiten und übrige Theile weiss, auf dem Bauche zart grau, Schäfte 


der Schwingen und Schwanzfedern weiss. 
Schnabel schwarz, Füsse gelbroth, Nägel schwarz. 


Im Leben: Schnabel braunschwarz , Mundwinkel ziegelroth, Füsse him- 


beerfarben, Nägel schwarz. (v. Middendorf.) — 


Im Winterkleide verändert (wie bei St. hirundo, macroura und an- 
deren verwandten Arten) das Schwarz auf Stirn und Vorderkopf in Weiss, 
so dass nur Hinterkopf und Nacken schwarz bleiben; nur einzelne Federn 


auf Scheitel und vor dem Auge behalten feine schwarze Schaftflecke. 


Junge Vögel haben auf den Flügeldecken, Mantel und Schultern 
graubraune Endflecke, Hinterkopf und Nacken schwärzlich, die Federn des 
Scheitels theilweis rostfahl gesäumt, die kleinen Deckfedern längs Unterarm 
sind dunkel aschgrau und bilden hier eine dunkle Binde. 

Schnabel schwarz, der untere an Basishälfte roth. 

Sie sind nach v. Middendorf und v. Schrenk von Jungen unserer St. hi- 
rundo kaum zu unterscheiden. 


Die Geschlechter sind in der Färbung nicht verschieden; das 2 scheint 


kleiner. 

Länge. Fl. Flügelspitze. Mittl. Schw. Aeuss. Schw. 

e. 13" guziui__ gr yM VO [LE SE DIA ZU N 4.100 — 56 
10 17 BR Di Be 
307,40 = == 540" 
a | _— — 5 6 
u — = —_ 
9 Gr Pt 54 


11 et 2,5 


222 Sterna longipennis. 


F. L. M. Z. 

15 — 17" 8‘ 78" Nach Schlegel. 
and 84 Da Nach Middendorf. 
ES ©: W Nach v. Schrenk 
15 84 a ; i 
28 (Mundsp.) 81 2 frontalis. Gray. 

TI — _ Pikei. Lawr. 
155 — 1% frontalis nach Cassin. 


Diese Seeschwalbe ist sehr nahe mit unserer St. hirundo verwandt und 
unterscheidet sich, bei fast gleichen Färbungs- und Grössenverhältnissen, 
hauptsächlich durch den schwarzen Schnabel und die deutlicher graue Bauch- 
färbung. 

Die dunkle Schnabelfärbung, welche nur im Jugendkleide weniger scharf 
hervortritt, wird daher für diese Art zum sicheren Erkennungszeichen. Die 
ebenfalls schwarzschnäblige St. Dougalli. Temm. zeichnet sich durch schlan- 
kere Formen und geringere Grösse aus. Gould beschreibt St. longipennis im 
Winterkleide als besondere Art s.n. melanorhyncha, möchte aber neuerdings 
diesen Namen umgeändert wissen (in St. Sancti-Pauli), da er- durch Me Gilli- 
vray Vögel im Sommerkleide, mit völlig schwarzem Oberkopf erhielt, die ei- 
nen rothen Schnabel zeigten. Wie indess aus der Beschreibung dieser al- 
ten Exemplare hervorgeht, gehören dieselben ohne allen Zweifel einer ganz 
anderen Art an, höchst wahrscheinlich zu St. albostriata. Gray. (voy. Ereb. et 
Terr. pl. 21), auf welche die Worte „the upper and under surface dark blue- 
grey, except a line af snow-white running along the face, below the eye, and 
separating the grey of the throat from the jet-black erown“ genau passen. 

St. frontalis. Gray. von Neu-Seeland bezieht sich deutlich auf diese Art 
im Winterkleide; ebenso sehen wir mit Schlegel keinen Grund, um St. Pikei. 
Lawr., nach Einem Exemplar von West-Californien aufgestellt, als besondere 
Art zu betrachten. Die Abbildung zeigt deutlich St. longipennis im Winter- 
kleide mit dunkelbraunem Schnabel. 

Diese manchen Ornithologen vielleicht unglaublich scheinende Darstel- 
lung der Art, erklärt sich vollkommen aus den nunmehr genauer bekannten 
Wanderungsverhältnissen und wird Niemanden in Erstaunen setzen, der et- 
was tiefer in das Leben der Vögel hineingeht und sie nicht blos äusserlich 
kennt. 

Eben wie unsere St. hirundo im Winter bis nach Süd-Afriea vordringt, 


(wir sahen sie aus Damaraland) und hier im veränderten Kleide gefunden 


Sterna longipennis. 223 


wird, ebenso dehnt St. longipennis als Sommerbewohnerin Sibiriens und Kam- 
schatka’s ihre Winterwanderungen nach den südlichen Ländern des östli- 
chen Halbrundes aus. So erklärt es sich denn, wenn sie von Gould im 
Winter auf Van Diemensland, von Peale auf Neu-Seeland im März geschos- 
sen wurde, woher sie auch Gray anführt. 

Das Leidener Museum erhielt sie aus den Molucken und zwar von Mo- 
rotai, Halmahera und Üeram. 

Das Britische Museum besitzt die Art auch aus Central-Polynesien, von 
den Viti-Inseln. Wir selbst sahen sie aus diesem Gebiet unter den Sendun- 
gen Gräffe’s bisher nicht. Sie gehört demselben auch nur als Zugvogel vor- 
übergehend an. 

Im Indischen Ocean dürfte die Art auf dem Zuge ebenfalls vorkommen, 
wenigstens führt v. Pelzeln (Novara-Reise p. 154) eine St. melanorrhyncha. 
Gould. von der Insel St. Paul an. Während des Winterzuges dürfte St. lon- 
gipennis auch die westlichen Küsten Amerikas besuchen (Californien als St. 
Pikei). St. Froobeni von der peruanischen Küste gehört allem Anschein nach 
ebenfalls hierher. 

Die eigentlichen Heimathsgebiete von St. longipennis sind der Osten 
Asiens. Von hier wird sie zuerst unverkennbar durch Pallas, unter dem nicht 
wol anzunehmenden Namen St. eamschatica, aus Kamschatka beschrieben. Von 
Middendorf traf sie als einzige Vertreterin ihres Geschlechts im Stanowoj-Ge- 
birge und an der Südküste des Ochotskischen Meeres und v. Schrenk längs 
dem Amur und dessen Zuflüssen. 

Hier erscheint sie im April und verschwindet nach vollendetem Brut- 
geschäft Ende August im unvermauserten Sommerkleide. So erklärt es sich, 
wenn Dr. Bernstein Exemplare im Sommerkleide noch im September auf Mo- 
rotai erlegte. 

Radde’s Forschungen haben einen weiteren Beitrag zur geographischen 
Verbreitung dieser Seeschwalbe geliefert. Er fand sie im südöstlichen Sibi- 
rien, am mittleren Onon, an der Dseja-Mündung und an den Süsswasserlachen 
beim Posten Kulussutajefsk. Obwohl im August erlegt zeigten die Vögel doch 


noch keine Spuren des Winterkleides. 


224 Sterna melanauchen. 


sp. 80. Sterna melanauchen. Temm. 


Sterna melanauchen. Temm. Pl. col. 427. — Lesson. Man. d’Orn. II. 
(1828) p. 382. — id. Tr. d’Orn. (1831) p. 622. — Gould B. of Austr. VII. 
pl.28. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 296. — id. Vollständ. Nature. 
Schwimmvög. t. 20. f. 282. et Novit. t. XXL. b. f. 2255 - 56. — Schleg. Mus. 
P. B. Sternae. p.28. — Onycehoprion melanauchen. Blyth, Cat. 1849. p. 293. 


— Jerd. B. of Ind. III. p. 844. — Sternula melanauchen. Bp. Compt. Rend. 
tom. XLI. —- Sterna melanauchen. G. R. Gray. Proc. 1859. p. 166. — id. B. 
Trop.Isl. p. 59. — Verr. Rev. et Mag. Zool. 1860. — Gygis spec. ? Hartl. 
Ibis. 1864. p. 232. — Gygis decorata (Hartl.) Godeffroy’s Catal, I. (1864) p.5. 
— Sterna melanauchen. Gould. Handb. B. of Austr. II. sp. 606. — Pelzeln, 
Novara-Exp. Vög. 1865. p. 154. — Sternula melanauchen. Blas, Cab. J. £. 


Orn. 1866. p. 74. — Sterna marginata. Bl. (jun.). — 


Ad. Alba, sub-unicolor, dorso vix conspicue canescente; 
fascia nuchali utringue per oculum ducta circumscripte nigra; 
rostro pedibusque nigris; iride fusca. 

Jun. Supra fusco-variegata. 

Long. ce. 12‘; rostr. 14—16'; al, 710— 89’, tars..74— 8, 


 Viti-Levu, Viti-Ins. (Colleet. Godeffroy.) 


Oberseite, Flügel und Schwanz schön silbergrau, Kopf, Hals und Unter- 
seite rein weiss, auf der Brust etwas rosa angehaucht. Die erste Schwinge 
an Aussenfahne schwarz. Schäfte der Schwanzfedern und Schwingen weiss, 
Schwingen an Innenfahne breit weiss gerandet. Ein breiter schwarzer Streif 
zieht sich von der Zügelgegend an durchs Auge um den Hinterkopf verbrei- 
tert sich hier und bedeckt theilweis den Nacken. 

Schnabel und Füsse schwarz. 


Im Leben: Schnabel schwarz, Füsse dunkel rothbraun. (Novara-Exp.) 
y } 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
ce. 127 Tag _gugim qgugm_Biggm qui Tag 
Bl ad 1H%; — Ovalou. 


Diese äusserst characteristische Seeschwalbe war bisher aus Central-Po- 
lynesien unbekannt. Dr. Gräffe sandte sie jedoch von Viti-Levu und Ovalou 
ein und hat unsere Kenntnisse über die Verbreitung dadurch sehr erweitert. 
Früher nur von Üelebes bekannt, wurde sie durch die neueren Forschungen 
Wallace’s und Dr. Bernstein’s von den meisten moluckischen Inseln nachge- 


wiesen. 


Sterna” fuliginosa. h 225 


Wir kennen jetzt als sichere Localitäten Celebes, T'ernate, Morotai, Hal- 
mahera, Insel Rau, Batjan, Timor, Neu-Guinea, die Torres-Strasse, die Nord- 
küste Australiens, Neu-Caledonien (Verr.), Loyalty-Island (Gray) und Viti- 
Levu, Viti-Gruppe. Nach Blyth und Jerdon auch in der Bai von Bengalen 
und längs den Küsten der Halbinsel Malacca, auf den Nieobaren brütend. 
Hier auch durch die Novara-Expedition wahrgenommen. Durch letztere am 
16. October auch auf der Stewart-Gruppe. 


Lesson nennt auch Sumatra als Heimath. 


sp. Sl. Sterna fuliginosa. 6nl. 


Sterna fuliginosa. Gml. S. N.I. (1788) p. 605. — Sooty Tern. Lath. 
Syn. III. p. 352. — Sterna fuliginosa. Lath. Ind. Orn. p. 105. — Bechst. Kurze 
Uebers. p. 487. — Wils. Am. Orn. VII. p. 145. — Aud. Om. Biogr. II. 
p- 263. — id. B, Am. 90. pl. 432. — Sterna infuscata. Licht. Doubl, Verz. 
(1823) p. 81. — id. St. fuliginosa. Deser. anim. p. 276. — Sterna serrata Forst. 
(Lieht.) Deser. anim. p. 276. et St. guttata. p. 210. (av. jun.). — Anous l’Her- 
minieri. Lesson. Deser. mamm. et d’Ois. 1847. p. 255. (av. jun.). — Onycho- 
prion serratus et Planetis oahuensis, Wagl. (1832) Sterna fuliginosa. G. R. Gray. 
Gen. of B. HI. p. 659. (syn. emend.). — Schleg. Faun. jap. (1842) p. 133. 
t.89. (ad et jun.). — Onychoprion fuliginosus. Gould. B. of Austr. VII. pl. 32. 
— id. Handb. B. of Aust. II. sp. 611. — Reichb. Neuentd. Vög. N.-Holl. No. 298. 
— id. Vollständ. Naturg. Schwimmvög. Sterna fuliginosa t. 22. Suppl. 12. f. 828 
et St. Gouldi. f. 829. — id. Sterna Gouldii. Novit. t. 22. d. f. 2267 — 68. — 
id. St. serrata. Novit. t.22. h. f. 2635—37. — id. Novit. Suppl. t. 30. f. 976. 
(av. jun,). — Haliplana fuliginosa. Bp. Compt. Rend. 1855. p. 1112. — Gundl, 
in Cab. J. f. Orn. 1857. p. 233. (St. panayensis. Gml. Mus. Berol.). — Sterna 
fuliginosa, Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. p.386. — Baird. B.N. Am. p. 861. 
— Naum,. Vög. Deutschl. vol. XIII. p. 267. t.387. — Schleg. Mus. P. B. 
Sternae. (1863) p. 25. — Sterna serrata. Gray. B Trop. Isl. p. 59. — Pel- 
zeln. Novara-Exped. Zool. I. p. 154. — Haliplana fuliginosa. Blas, Cab. J. f. 
Orn. (1866) p. 81. — 


Ad. Supra fuliginosa-nigricans; vertice nuchaque fere 
nigris; fronte, margine alari, rectricibus lateralibus et gastraeo 
toto albis; cauda profunde furcata, rostro et pedibus nigris; 
iride fusca. 

Jun. Supra fuliginosa; dorso, alarum tectricibus cauda- 


15 


226 Sterna fuliginosa. 


que albo-maculatis; subtus pallide griseo-infuscata ; subcauda- 


libus einereis, apice pallide rufis. 
Long. circa 13°; rostr. 18”; al. 11”; caud. 5°; dig. med. 114, 


Südsee. (Bremer Mus.) 


Oberseite, Mantel, Rücken, Oberflügel, Schultern, Bürzel und obere 
Schwanzdecken und Schwanz dunkelbraunschwarz, Schwingen nur an Innen- 
fahne braunschwarz, an der Aussenfahne fast schwarz. Basis der Schwingen 
und Schwanzfedern weiss. Scheitel, Hinterkopf, Schläfe und Hinterhals, so- 
wie ein Zügelstreif von der Basis des Oberschnabels bis zum Auge und die- 
ses umgebend schwarz. Stirn und Vorderkopf in Verbindung mit einem brei- 
ten Streif der sich jederseits über dem Auge bis zur Mitte desselben hinzieht 
rein weiss, ebenso alle unteren 'Theile, die Kopf- und Halsseiten nebst den 
unteren Flügeldecken mit einbegriffen. Die kleinen Deckfedern am Unter- 
arme oberseits und die äusserste Schwanzfeder (nebst Schaft) ebenfalls weiss. 
Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern oberseits dunkelbraun, unterseits 
weiss. 

Schnabel und Füsse schwarz. 


Iris braun (Forst. ) 
Junger Vogel (27. November. Somaliküste). Bremer Mus. 


Dunkelschwarzbraun, Schwingen und Schwanzfedern fast schwarz; Un- 
terseite etwas heller, auf Bauchmitte und den unteren Flügeldecken weisslich- 
grau. Die Federn der Stirn und des Vorderkopfes weissgrau bespritzt. Die 
Federn des Mantels, der Schultern, oberen Flügeldecken, auf Mantel und den 
oberen Schwanzdecken mit scharfbegrenzten weissen Endflecken, die auf den 
längsten Schulterdecken am grössten sind, auf dem Mantel aber mehr als 
Endsäume erschemen. Auch die Schwanzfedern weiss gespitzt. Die Brust- 
federn mit verwaschenen rostfarbenen Endflecken, die unteren Schwanzdecken 


mit deutlichen rostbräunlichen Endflecken. 


Schnabel und Füsse hornschwarz. 


Dunenjunge sind mit einem schwarzen Flaum bedeckt, der auf Ober- 


seite gelblichweisse Spitzen zeigt (Gundl.) 


Länge. Fl. Aeuss Schw. Mittl. Schw. F. / 
e. 15 106°” 410" zu gu 10 ad. ‘ 
10 6 4 3 Bug 1 10 jun. 


1074 Tr 664 246 —9"  — _— (N. Schlegel). 


Sterna fuliginosa. 227 


Beschreibungen der Eier geben Gundlach (Cab. J. 1857. p. 233), Gould 
(B. of Austr.) und Cassin. Hier findet man auch ausführlichere Nachrichten 
über die Lebensweise und das Brutgeschätft. 

Letzteres findet zu sehr verschiedenen Zeiten statt. 

Gilbert fand die Art im December und Januar an der Westküste Aus- 
traliens brütend, Me Gillivray im Mai und Juni auf Raines-Islet und Bramble- 
Key in der Torresstrasse. Peale beobachtete die eben flüggen Jungen am 
21. August auf Honden-Island, Paumotu-Gruppe. Nach Dr. Gundlach findet 
die Brütezeit auf Cuba im Juni statt. 

Höchst merkwürdig ist es auch, dass während Gilbert, Me Gillivray 
und Peale nur ein Ei im Nest fanden, Audubon auf Tortuga stets drei gefun- 
den haben will. Gundlach spricht von 1—2 Eiern. 

Ueber die tropischen und subtropischen Meere der ganzen Welt bis in 
die gemässigte Zone hinein verbreitet, zuweilen durch Zufall weit ins Land 
verschlagen, wie die 1854 im Magdeburgischen und in Frankreich erlegten 
Exemplare beweisen. 

Nicht selten an den Küsten der Vereinigten Staaten von Texas bis 
Florida (Baird), auf den westindischen Inseln Brutvogel, so auf Cuba (Dr. 
Gundlach), den Tortugas (Dr. Heermann), Antillen, Guadalupe (Lesson), auf 
St. Croix und St. Thome (Newton). — Ueber das Vorkommen an den Kü- 
sten Süd-Amerika’s und längs der Westküste Amerikas konnten wir keinen 
Nachweis finden, 

Dagegen kennen wir die Art von der West- und Ostküste Afrikas (Gold- 
küste, Somaliküste), aus dem Rothen Meere, von Mauritius (Leid. Mus.) und 
Rodriguez (Newton). Ebenso aus dem Indischen Ocean und der Südsee, wo 
sie am häufigsten ist und an den meisten Inseln beobachtet wurde, nördlich 
bis Japan. 

Zwischen Sumatra und Borneo durch die Novara-Exped. wahrgenommen. 

Längs der Nord-, Ost- und Westküste Australiens häufig. Auf Neu- 
Caledonien und den Oster - Inseln (Waihiu) durch Forster beobachtet; von 
Peale auf verschiedenen Korallen-Inseln. So im Gefährlichen Archipel der 
Paumotu-Gruppe, auf Rosa-Island und Honden-Island. Nach Edelstane Jar- 
dine auf den Margquesas. 

Sonderbarer Weise liegen über das Vorkommen der Art auf den Inseln 
Central-Polynesiens keine Beobachtungen vor, dennoch lässt sich an demselben 


nicht zweifeln. Dr. Gräffe sandte St. fuliginosa bisher nicht ein, 


15 * 


228 Sterna panaya. 


sp. 82. Sterna panaya. 6ml. 
t. IV. £.1.2. et 3. (Eier). 


Sterna anasthaetus. Seop. (ex Sonn.) — L’hirondelle de mer de L’isle Pa- 
nay. Sonn. voy. & la Nouv. Guin. (1776) p.125. pl. 84. — Panayan Tern. 
Lath. Syn. III. p. 363. — Sterna panayensis. Gml. $S. N. II. p. 607. — Lath. 
Ind. Orn. II. p. 808. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 319. IV. p. 489. — Sterna 
oahuensis. Bloxh. voy. Blonde. 1826. p. 251. — Haliplana panayensis. Wagl. 
(1832) — Sterna fuligula. Licht in Forst. Deser. anim. p. 276. (Note). — Sterna 
fuliginosa. G.R. Gray. Gen. of B. III. (part.) — Sterna antarctica. Cuy. (nee 
Forst.) in Mus. Paris. — Onychoprion panaya. Gould. B.of Austr. VII. pl. 33. 
— id. Handb. B. of Austr. II. sp. 612. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 509. 
— id. Schwimmvög. Novit. t.22.b. f. 2265 et 2266. (s. n. fuliginosa) et Nov. 
t.22.h. f. 2638— 39. (panaya). — Sterna melanoptera. Sws. B. W. Afr. U. 
p. 249. Hartl. W. Arf. No. 722. — Sterna fuliginosa. Mus. Berol. Cab. im 
Om. J. 1857. p. 233. (Note). — Haliplana panayensis. Bp. Compt. Rend. 1856. 
p- 772. — Hartl. Madagase. p. 86. — Onychoprion anasthaetus. Bl. Cat. (1849) 
p- 293. — Jerd. B. of Ind. III. p. 844. — Sterna panayensis. Schleg. Mus. P. B. 
Sternae. p. 26. — Haliplana panaya, Coues. Ibis. 1864. p. 391. — Blas. Cab. 
J. f. Orn. 1866. p.80. — 


Ad. Supra fuliginosa; pileo nuchaque fusco-nigris; fronte, 
superciliis brevibus, margine alari et gastraeo toto pure albis; 
fascia per oculum ducta late nigro-fusca; remigibus majoribus 
nigris versus marginem internum albicantibus; cauda fuligi- 
nosa; rostro et pedibus nigris; iride fusca. 

Jun. Notaei plumis margine pallide rufescentibus; pileo 
albo et nigricante longitudinaliter vario; gastraei albedine mi- 
nus pura. 

Long. 13—134”; rostr. 18; al. 94°; caud. 5—54'; tars. 8'', 

Me Keans-Ins., Phönix-Gruppe. (Collect. Godeffroy.) 

Oberseite: Rücken, Schultern, Flügeldecken, Bürzel, obere Schwanz- 
deeken dunkelbraun, die oberen Flügeldecken mehr schwarzbraun, und der 
Mantel heller, in’s Graubraune. Schwingen und ihre Deckfedern dunkel 
braunschwarz, an der Basishälfte der Innenfahne weiss. Schwanzfedern braun- 
schwarz, dunkler als der Rücken, an Basis der Innenfahne weiss, die äusserste 
Feder jederseits inel. Schaft) weiss, mit schwarzbraunem Enddrittel. _ Ober- 
und Hinterkopf nebst Nacken und Schläfen schwarz, ebenso ein breiter Zü- 


gelstreif, der von der unteren Hälfte der Oberschnabelbasis ausgeht und sich, 


Sterna panaya. 229 


durch’s Auge ziehend, mit der schwarzen Schläfegegend vereinigt. Stirnrand 
und von hier aus jederseits ein schmaler Streif über den schwarzen Zügeln, 
der sich bis hinter das Auge zieht, rein weiss, ebenso die ganze Unterseite, 
mit Einschluss der Kopf- und Halsseiten, unteren Flügeldecken und der kleinen 
Flügeldecken längs Unterarm oberseits. Das Weiss bildet auch, von den 
Halsseiten aus ein breites Band um den Hinterhals, Schäfte der Schwingen 
und Schwanzfedern oberseits hornschwarz, unterseits weiss. 

Schnabel und Füsse schwarz. 

Junger Vogel, Somaliküste (Bremer Museum). 

Oberkopf grau, schwarz gestrichelt, Hinterkopf, Nacken und Schläfege- 
gend russschwärzlich, ebenso der vordere Augenrand; Hinterhals, Halsseiten 
und Mantel grau, die Federn mit schwarzbraunem, verwaschenen Mittelfleck. 
Uebrige Oberseite dunkelbraun, die Federn auf Rücken, Mantel, Schultern, 
den Flügeldecken und oberen Schwanzdecken mit fahlbraunen verwaschenen 
Endsäumen. Schwingen und Schwanzfedern braunschwarz. Stirn, Augen- 
brauenstreif und Unterseite weiss, an den Seiten grau verwaschen. Der dunkle 
Zügelstreif des alten Vogels durch schwärzliche Schaftstriche angedeutet, 


Schnabel und Füsse schwarz. 


Länge. Fl. Aeuss. Schw. Mitt. Schw. F, L. 
ce. 134 gun Buy ugr4 178 94% alt. 
124 8 42 26 14 84 jung. 


gg AUT —64.4 24 17416" 84— 9° (Nach Schl.) 

Steht der St. fuliginosa sehr nahe und wurde oft mit derselben ver- 
wechselt. Die Unterschiede sind aber leicht anzugeben. St. panaya ist et- 
was kleiner, hat den Rücken viel heller gefärbt, ein weisses Band um den 
Hinterhals, und der schmale weisse Augenbrauenstreif zieht sich bis hinter 
das Auge. Auch ist nur die Stirn, nicht der Vorderkopf wie bei fuligi- 
nosa, weiss und die Schwingen sind an der ganzen Basishälfte der Innenfahne 
weiss, oder doch fahlweiss; die weissen äusseren Schwanzfedern haben ein 
schwarzbraunes Ende. 

Der Verbreitungskreis dieser Art ist ungefähr derselbe, als bei der vor- 
hergehenden Art. Hauptsächlich im Stillen und Indischen Ocean, innerhalb 
der 'Tropenzone heimisch, zuweilen, offenbar aber seltener, im atlantischen 
Ocean, längs der afrikanischen Küste. Auch auf den Antillen und an den 
Küsten von Honduras (Salvin) beobachtet. 

Von.Isle de France im Pariser--, aus dem Rothen Meere im Leidener 


und von der Somaliküste im Bremer Museum (dureh v. Heuglin). Im Cal- 


230 Sterna panaya. 


cutta Museum aus der Bai von Bengalen und von Singapore. Exemplare von 
den Küsten der Sunda-Inseln (Java, Borneo, Sumatra) und aus den Molucken 
(Obi-Inseln) im Leidener Museum. Nach Gould häufig in der Torres-Strasse 
und an den Küsten Neu-Hollands, besonders an der Westküste. Findet sich 
auch auf den Philippinen. Durch Dr. Gräffe von den Vitis und Me Keans- 
Insel, Phönix-Gruppe eingesandt. Nach Bloxham auf den Sandwich-Inseln. 

Sterna melanoptera. Sws. aus dem Gambiagebiet bezieht sich ohne Zwei- 
fel auf diese Species, (nicht auf fuliginosa wie Schlegel annimmt). Wir sahen 
dieselbe unter den Abbildungen Dr. Dohrn’s von Ilha do Prineipe. 

Scopoli’s (anasthaetus) und Gmelin’s (panayensis) Beschreibungen beziehen 
sich auf den jüngeren Vogel, und beruhen auf Sonnerat. 

Ueber das Brutgeschäft giebt Gould nach Gilbert und Me Gillivray Aus- 
kunft, die die Art an der Nordküste Australiens nistend fanden. Sie unter- 
scheidet sich dadurch auffallend von den verwandten Arten, dass sie nicht ge- 
sellig nistet, und das einzelne Ei ohne Unterlage in eine Felsspalte oder in 
eine Höhlung des Korallensandes niederlegt. Doch fand Gould auch mehrere 
Paare zusammen brütend. Das Ei stimmt nach Gould in der Färbung voll- 
kommen mit denen von St. fuliginosa überein, ist aber beträchtlich kleiner; 
194’ lang, 1'314‘ breit. 

Nachdem unser Museum durch die Güte des Herrn Joh. Ces. Godeffroy 
drei Stück, von Dr. Gräffe von Me Keans-Insel eingesandte Eier dieser Art 
erhielt, halten wir es für nöthig dieselben genauer zu beschreiben, um so mehr 
da sie in Gestalt und Zeichnung erheblich differiren. Im Allgemeinen stim- 
men sie sehr nahe mit den Eiern von St. fuliginosa und stolida überein, zei- 
gen auch dasselbe Korn. 

Das eine Ei (t. IV. f. 1.) hat eine längliche Gestalt, mit sanft abgerun- 
detem Basis- und spitzzugerundetem Endtheil. Es ist auf milchweissem Grunde 
äusserst zierlich mit zahlreichen, grossen, unregelmässigen, dunkelrothbraunen 
Flecken und ebensolehen kleineren Punkten geziert, zwischen denen minder 
zahlreich matt: röthlichgraue Flecke stehen, die zuweilen mit den rothbrau- 
nen verschwimmen. Diese Fleckenzeichnung,, obschon über die ganze Ober- 
fläche verbreitet, zeigt sich doch am stumpfen Ende am deutlichsten, indem 
hier die Flecken am grössten und zahlreichsten auftreten, Länge 1114. 
Breite 134. y. 

Das andere Ei, (t. IV. f£.3.) 1104‘ lang und 1’ 4‘ breit, erscheint 
von minder gestreckter Form und ist ebenfalls auf milchweissem ‚Grunde mit 


kleineren dunkel rothbraunen, fast schwarzen Punktflecken besetzt, die indess 


aNn 


Sterna lunata, 231 


sehr sparsam vertheilt,» nur am stumpfen Ende grösser und zahlreicher auf- 
treten, hier ineinander verfliessen und somit einen deutlichen Kranz bilden. 
Die mattgraulichen Punkte und Flecke sind weniger zahlreich und blasser 
als an dem zuerst beschriebenem Ei. Im Ganzen stimmt das Ei ziemlich mit 
dem von Thienemann (t. 82.5. untere Figur) dargestellten von St. fuliginosa 
überein. 

Das dritte (t. IV. f. 2.) Exemplar hat eine deutlich gerundete Form, in- 
dem es bei 1'914’ Länge, 15‘ breit ist und ähnelt deshalb, sowie in der 
Färbung sehr dem Ei von St. stolida (T’hienem. t. 82. 4. untere Figur). Die 
Grundfarbe ist ebenfalls milchweiss, die Flecken sind aber gleichmässig über 
die ganze Oberfläche zerstreut. Die dunkelrothbraunen Flecke erscheinen 


mehr als Punkte, und sind minder zahlreich als die grösseren röthlichgrauen. 


sp. 83. Sterna lunata. Peale. 


t. XIH. £. 3. (ad.) 

Sterna lunata. Peale. Un. St. Expl. Exp. (1845) p. 277. pl. 74. £.1.— 
Hartl. Wiegm. Arch. f. Naturg. (1852) p. 125. — Cass. Un. St. Exp. (1858) 
p- 382. — G.R. Gray. B. Trop. Isl. p.59. — Schleg. Mus. P. B. Sternae, 
p- 27. — Haliplana lunata. Blas. Cab. J. f. Orn. (1866) p. 80. — 

Ad. Supra sordide cinerea; pileo, cervice fasciaque lata 
ocuları nigris; fronte et gastraeo toto pure albis; remigibus 
nigricantibus, pogonio interno pro majore parte albis, scapis 
albis; rectricibus externis albis, pogonio interno apicem ver- 
sus obscure cinerascente; rostro et pedibus nigris; iride nigra. 

Eongsie 134174, % zostr 17: al, 944 5 .caud. 54: 5 tarsı 9", , 

Me Keans-Ins., Phönix-Gruppe. (Collect. Godeffroy.) 

Oberseite: Mantel, Rücken, Schultern, Flügeldecken, Bürzel, obere 
Schwanzdecken und Schwanz dunkel aschgrau, wie bereift, ganz unbedeutend 
bräunlichgrau überlaufen, besonders auf den kleinsten oberen Flügeldecken. 
Schwingen schwarzbraun, an Innenfahne mit breitem weissen Keilfleck, der 
sich beinah bis zur Spitze erstreckt; Schwingen unterseits daher beinah weiss. 
Schwanzfedern an Innenfahne bis zum grauen Endtheile weiss; die äusserste 
Feder jederseits weiss, mit braungrauem Enddrittel auf Innenfahne. Scheitel, 


Hinterkopf, Nacken und Hinterhals, sowie ein breiter Zügelstreif von der Ba- 


232 Gygis alba. 


sis des Oberschnabels durch’s Auge schwarz. Stirn und Vorderkopf, und von 
hier aus ein breiter Augenbrauenstreif, der sich bis hinter das Auge zieht 
weiss, ebenso alle unteren Theile, inel. der Kopf- und Halsseiten und unteren 
Flügeldecken. Schäfte der Schwingen oberseits hornbräunlich, unterseits weiss; 
Schäfte der Schwanzfedern weiss. 


Schnabel und Füsse schwarz. Iris schwarz. (Gräffe). 


Länge. Fl. Aeuss. Schw. Mitt. Schw. F. L. 
e\tat..137- 10747 ae PA 155 ke 81“ Me. Keans-Ins. 
89 | 26 20 9 (Bremer Mus.) 


39 Ars —5' 25 18-20 84 (Nach Schleg.) 

Durch Peale und später ausführlicher durch Cassin sind wir mit dieser 
schönen Seeschwalbe bekannt worden, die, obwohl längst in Museen vorhan- 
den, wegen ihrer Aehnlichkeit mit den beiden verwandten Arten (fuliginosa 
und panaya) sehr oft mit diesen verwechselt worden zu sein scheint. Sie 
unterscheidet sich aber sehr leicht durch die graue Oberseite und das deut- 
liche Weiss an der Innenfahne der Schwingen und Schwanzfedern. Die 
Kopfzeichnung ist wie bei fuliginosa, indem das Schwarz des Hinterkopfes den 
Hinterhals mit bedeckt. 

Die Verbreitung umfasst die Südsee und den Indischen Ocean, wo die 
Art indess nirgends häufig zu sein scheint, wenigstens viel seltener als die 
beiden vorhergehenden. 

Peale fand sie auf den Vincennes-Inseln der Paumotu-Gruppe, Dr. Gräffe 
auf Me Keans-Insel, Phönix-Gruppe. Im Leidener Museum aus dem Indi- 


schen Ocean und von Halmahera, östliche Molucken. 


sp. S. Gygis alba. (Sparrm.) 


Sterna alba. Sparrm. Mus. Carls. No. XI. (1786). — Gml. 5. N. II. (1788) 
p- 607. — White 'Tern. Lath. Gen. Syn, III. p. 363. No. 17. — id. Gen. Hist. 
X. p.109. — Sterna candida. Gml. S. N. p. 607. (deser. fals.) — Lath. Ind. 
Orn. p. 807. -— Bechst. Lath. Uebers. III. p. 320. — id. Sterna alba et can- 
dida. IV. p. 489. — Sterna candida. Forst. Licht.) Deser. anim. (1844) p. 179. 
— Peale. Un. St. Expl. Exp. 1848. — Hartl. Wiegm. Arch. 1852. P- 126. 
— Gygis candida. Wagl. Isis. 1832. p. 1223. — Gray. Gen. of B. IH. — id. 
B. Trop. Isl. p. 59. — Gould. B. of Austr. VII. pl. 30. — Reichenb. Neuentd. 
Vög. Neu-Holl. No. 507. — t. 21. f. 818—19. et 330. f. 2618—19. — Gy- 
gis alba, candida et Napoleonis. Bp. Compt. Rend. 1856. p.773. — Gygis 


Gygis alba. 233 


alba. Cass. Un. St. Exp. p. 389. — Gould. Handb. B. of Austr. II. sp. 609. 
— Sterna alba. Schleg. Mus. P. B. Sternae. p. 35. — 
Tera-popa, Eingeborne von Borrabora 


F Forster. 
Peerae, " „  Huaheine 


Ad. Tota sericeo-alba, unicolor; rostro nigro, basi pul- 
chre violascente-caeruleo; pedibus pallide caeruleis, membra- 
nis interdigitalibus flavis; iride fusco-nigra. 


Long. 104; rostr. 19‘; al. 84”; caud. 34‘; tars. 6°. 


Me Keans-Ins., Phönix-Gruppe. (Collect. Godeffroy). 

Glänzend silberweiss, die Schäfte der Schwingen bräunlich, der Schwanz- 
federn schwarz. 

Schnabel und Füsse schwarz; Schwimmhäute hellbraun. 

Im Leben: Schnabel, Füsse und Iris schwarz (Gräffe). Schnabel schwarz, 
an der Basis schön smaltelblau, in’s Violette ziehend, Füsse blassblau, Schwimm- 
häute gelb; Iris dunkelbraun (Peale). Schnabel schwarz, Basis desselben blau ; 
Füsse blau mit weissen Schwimmhäuten ; Iris schwarzblau (Forster). 

Frischgeschossene Exemplare zeigen zuweilen einen blassrosenfarbenen 
Anflug. 

Taxeere:, 111% Bl. 844102 Aonssı Schw. 38". EB, 1470, L, 33%. 

Der enorme Verbreitungskreis dieser bekannten Seeschwalbe dehnt sich 
über den indischen und stillen Ocean aus, zuweilen auch bis in den atlanti- 
schen Ocean, scheint aber die Wendekreise nicht zu überschreiten. Auf einer 
grossen Anzahl der polynesischen Inseln wurde sie wahrgenommen und ist 
wahrscheinlich auf allen innerhalb der Tropenzone zeitweiliger Gast. 

Nach Gould ist sie längs der Südostküste Australiens, von Moreton-Bai 
bis Cap Jork häufig. Forster führt sie von den Freundschafts-Inseln (E-a-u-e 
und Tonga-tabu) und Gesellschafts-Inseln (Waihoo, Waitahoo, Otaheiti und 
Huaheine) an. Durch Filleux von den Marquesas im Pariser Museum. Nach 
Peale findet sie sich auf allen Korallen-Inseln der Südsee. Dr. Pickering 
nennt Sydney-Island und Gardner’s-Island als Loealitäten, wo die Art von 
ihm beobachtet wurde. Darwin sah sie auf Keeling-Island. Latham giebt 
die Christmas- oder Weihnachts-Insel an. Nach Cuming findet sie sich auf 
der Norfolk-Insel brütend. Von Kittlitz nahm sie auf mehreren zu der Caro- 
linen-Gruppe gehörigen Inseln wahr. — 

Von.Tahiti und Neu-Caledonien (Deplanche) durch die Novara-Expe- 


dition. Nach Gray auch auf Viti-, Samoa- und Kingsmill-Gruppe. 


234 Anous stolidus. 


Im Leidener Museum aus dem indischen Meere, der Küste Javas und 
der Bai von Bengalen (Dussumier), im Pariser von Mauritius und den Sey- 


chellen (Dussumier.. Auch auf Rodriguez (Newton). — 


Sparrmann’s Nachrichten zu Folge käme sie auch auf St. Helena und 


am Cap der guten Hoffnung vor. 


An den Küsten Amerikas und Afrikas scheint die Art indess noch nicht 
beobachtet worden zu sein, wenigstens haben wir nirgends einen bestimmten 


Nachweis aus neuerer Zeit darüber finden können. 


Dr. Gräffe, der G. alba auf Me Keans - Insel, der Phönix - Gruppe, 
beobachtete,‘ berichtet über dieselbe: „‚brütet im October und November. Legt 
ein braungrünlich marmorirtes rundliches Ei, ganz frei oben auf Steine oder 


Felsblöcke.“ 


Ausführliche Nachrichten bezüglich des Brutgeschäfts theilen Gould und 


Peale mit. 


sp. 85. Anous stolidus. (Linn.) 


Sterna stolida. Linn. Amoen. ac, IV. p. 240. — id. 5. N. I. (1766) p. 277. — 
Noddy. Lath. Gen, Syn. III. p. 354. — Catesb. Carol. I. t.88. — Pl. enl. 997. — 
Gavia fusca. Briss. Orn. VI. p. 199. t. 18. f. 2. — Sterna stolida. Gml. 5. N. p. 605. 
— Vieill. Ene. Meth. I. p. 9. — Lath. Ind. Orn. II. p. 805. — Bechst. Lath. Uebers. 


IV. p.487. — Anous niger. Stephens. Cont. Shaw. Gen. Zool. XIII. (1825) 
p- 140. — Sterna stolida. Nutt. Man. II. p. 285. -—- Auduk. B. of Am. III. 
275. — id. Orn. Biogr. III. p.516. — Kittl. Kupfert. 36. f.1. (nec 2.) — 
Wied. Beitr. IV. p. 874. — ? St. leucoceps. Sws. — Anous stolidus, leuco- 
ceps, pileatus, unicolor et fuscatus. G. R. Gray. Gen. of B. III. p. 661. — Me- 
galopterus stolidus. (Boie) Gould. voy. Beagl. (1841) p. 145. — Anous sto- 


lidus. Blyth. Cat. B. As. Soc. p. 293. — Gould. B. of Austr. pl. 34. — Reichb. 
Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 299. — id. Vollst. Nat. Natat. t. 20. f. 287. — 


id. Nov. t. 10. f. 2276—-77. — Baird. B. N. Am. p. 865. — Cass. Un. St. 
Expl. Exp. (1858) p.391. — Burm. 'Thiere Bras. III. p.453. — Gray. B. 
Trop. Isl. p.59. — id. Ibis. 1862. p. 249). — Jerd. B. of Ind. III. p. 845. 
— Gould. Handb. B. of Austr. II. sp. 613. — Anous stolidus et frater. Coues. 
Proc. Ac. Philad. (1862). -— Anous pileatus et stolidus. Pelz. Novara-Reise. 


Vögel. p. 155. — ? Anous tenuirostris. Hartl. W. Afr. No. 725. — Ibis. 1860, 
p. 129. — Anous stolidus. Blas. Cab. J. f. Orm. 1866. p. 83. — 


Anous stolidus. 235 


? Unterleib weinbeerengrau (!!) 


Le petit Fouquet des Philippines. Sonn. voy. ä& la Nouv. Guin. (1776) 
p. 125. pl. 85. — Sterna pileata Scop. — St. philippina. Lath, Ind. Orn. II. 
p. 805. — Bechst. Lath. Uebers. III. p. 325. 


Jüngerer Vogel (nach Schlegel). 


Sterna unieolor. Erman. Verz. von Thieren und Pflanzen 1835. p. 17. 
— Anous Rousseaui. Hartl. Ornith. Beitr. Madag. 1861. p. 86. — 


Ohio, Eingeborne von Huaheine (Wodehouse). 

Ad. Pulchre fuliginosus; remigibus majoribus et cauda 
fere nigris; pileo albicante-cano; loris nigricantibus; rostro et 
pedibus nigris; iride fusca. 

Tone ec, 144 ost: Tal 98" eand. 59° tan 9a. 

(Bremer Museum). 

Alt. Stirn, Vorderkopf und Scheitel graulichweiss, Hinterkopf mehr 
graulich verwaschen. Uebriges Gefieder einfarbig dunkel rauchbraun ; Schwin- 
gen und Schwanzfedern braunschwarz, von unten ebenso. Schäfte der Schwin- 
gen und Schwanzfedern oberseits dunkelbraun, unterseits blassbraun. Oberer 
Augenrand schwarz, der untere schmäler und weiss. 

Schnabel schwarz; Füsse dunkelhornbraun ; Nägel schwarz. 

Im Leben: Schnabel schwarz, Füsse dunkelbraun, Iris tiefbraun. 

Schnabel schwarz, Füsse dunkelrothbraun, Iris dunkel schwarzbraun 
(Novara-Exped.) — 

Schnabel schwarz; Füsse dunkelbraunroth; Schwimmhäute dunkel; Iris 
braun (Gould.) 

Die Geschlechter gleich gefärbt. 

Junge bald nach dem Ausfliegen wie die Alten (Gould). 

Junger Vogel, gleich nach dem Auskriechen: 

Oberkörper bleigrau, Flügel mehr weiss als bleifarben, Unterseite weiss, 
Kehle schwärzlich; Schnabel und Beine schwarzbraun, mit hellerer Schwimm- 
haut. Embryohöcker weiss (Gundlach). 

Junge im ersten Kleide sind nach Schlegel auch auf dem Ober- 
kopfe einfarbig russbraun. 

Sollte diese Ansicht, die uns richtig zu sein scheint, da wir selbst Exem- 
plare sahen, die nur den Vorderkopf grau zeigten, sich wirklich bestätigen, 
so würde allerdings A. Rousseaui als Art eingehen müssen, indem auch die 
auffallende» Grösse nicht als Speciescharakter gelten kann, da in den Dimen- 


sionsverhältnissen sich in einer Serie alle möglichen Uebergänge finden. 


236 Anous stolidus, 


Exemplare von Nord-Amerika, der Somaliküste und Me Keans-Insel 


fanden wir völlig übereinstimmend. 


Länge. Fl. Flügelspitze.  Längste Schwanzf. F. 
18”"_15" gu PL Da 18 
9 39 3 si 18 
10 — 56 19 
stolidus. 94 0.22% 074 zugu__qlnıd BU__GN4M re 
tenuirostris. TE un is 18% 
Schnabelhöhe an Basis, m M. 2. 
44 10’ 12 ‘" N. Amerika. 
4 11 123 Somaliküste, 
5 104 14 & Reunion. 
41 5 10” — 104 14 


zım gi 12 Nach Schlegel. 


Diese sehr bekannte Seeschwalbe, der Noddy der Seefahrer, hat in A. 
tenuirostris. T’emm. eine sehr nahe Verwandte. Indess ist die letztere Art an- 
sehnlich kleiner und zeichnet sich durch den dünneren, mehr gestreckten Schna- 
bel aus. A. melanops. Gould, die wir von Neu-Caledonien sahen, unterschei- 
det sich von stolidus, mit der sie in der Grösse ganz übereinstimmt, nur durch 
einen kleinen schwarzen Fleck am hinteren Augenrande und dürfte sich 
schliesslich als kaum verschieden erweisen. 

A. stolidus findet sich in allen tropischen Meeren, geht aber zuweilen 
auch über die Wendekreise hinaus. Sie wurde beobachtet: 

an der Ostküste Amerikas (Prinz Max), Westküste Amerikas (Selat.'. 
West-Indien, Cuba (Gundlach), Bermudas (Wedderb. et Hurd.), St. Croix 
(Newton), Britisch-Honduras (Salvinj, Busen von Mexico (Leid. Mus.), Texas 
und Florida (Baird), im Atlantischen Ocean, St. Helena (Leid. Mus.), bei den 
Cap Verden (Novara-Exp.), an der West- und Ostküste Afrikas, Somaliküste 
(Heuglin) und am Cap (Blyth), Mauritius (Earl), Round-Island bei Mauritius 
(Newton), Rodriguez (Newton), Insel St. Paul (Darwin), bei den Adamanen 
(Blyth), zwischen den Nicobaren und Malacca (Novara-Exp.), längs den indi- 
schen Küsten, an der Ganges-Mündung (Blyth), längs den chinesischen Küsten 
und auf Formosa (Swinh.), Java (Leid. Mus.), zwischen Sumatra und Borneo 
(Novara-Exp.), in den Molucken, Morotai (Leid. Mus.), längs den Küsten 
Australiens und Van-Diemensland (Gould), bei Neu-Seeland (Gray), den Phi- 
lippinen (Sonn.), auf allen Carolinen und den Mordlocks-Inseln (Rittl.), an 


den oceanischen Inseln der Senjawingruppe, Puynipet ıNovara-Exp.), Phönix- 


Anous leucocapillus. 237 


Gruppe, Me Keans-Insel (Gräffe), Gardners-Island (Pickering), Gesellschafts- 
Gruppe, Tahiti (Novara-Exp.), Huaheine (Wodehouse), Kingsmillgruppe, Gil- 
berts-Insel (Gray), Neu-Caledonien (Gray), Freundschafts-Inseln (Forster), Cooks- 
Archipel (Gray), Paumotugruppe (Peale), Sandwich-Inseln (Bloxh.), Marque- 
sas-Inseln (Jardine) und Gallopagos (Darwin). — 

A. stolidus lebt sehr gesellig, namentlich auch während der Brütezeit, 
die nach den Localitäten in sehr verschiedenen Jahreszeiten stattzufinden 
scheint. In den südlichen Staaten Nord-Amerika’s und auf Cuba fällt dieselbe 
in den Mai und Juni, ebenso an der Somaliküste. Auf St. Paul fand sie da- 
gegen Darwin im Februar brütend, Gilbert an den australischen Küsten im 
November und December und - Pickering auf Gardners-Island im Februar. 
Auf den Mordlock-Inseln beobachteten die Naturforscher des Senjawin grosse 
Bruteolonien und nach Swinhoe finden sich solche auch an den Küsten For- 
mosas. A. stolidus ist also auf den meisten polynesischen Inseln Brutvogel. 

Das Nest ist sehr kunstlos aus Seetang oder dergl. verfertigt und, wo 
es die Oertlichkeit erlaubt, auf Bäumen, indess sehr niedrig, angebracht. Da 
wo letztere fehlen, steht es auf dem nackten Fels- oder Korallenboden. Solche 
Bruteolonien enthalten gewöhnlich Hunderte und Tausende von Nestern, und 
werden von Tausenden von Vögeln umschwärmt. Die letzteren benehmen 
sich übrigens beim Neste so sorglos, dass man sie oftmals mit dem Stock herab- 
schlagen und die brütenden mit den Händen greifen kann. Auf den Coeos- 
Inseln halten sie sich ausschliessend auf den Palmen auf und sind so dumm- 
dreist, dass sie sich zuweilen auf den Flintenlauf des Jägers setzen. 

Ueber das Brutgeschäft geben übrigens Audubon, Gundlach, Gould, Sal- 
vin und Cassin ausführliche Mittheilungen. 

A. stolidus hält sich nur längs den Seeküsten auf, wird aber auch oft 
sehr weit vom Lande auf hoher See angetroffen. Sie ist einer der wenigen 
Seevögel, welche sich auf dem Takelwerk der Schiffe niederlassen. 

Die Nahrung dieser Seeschwalbe besteht in allerlei Seethieren, Molusken 
und Fischen. 


sp. 86. Anous leucocapillus. Gould. 


Anous leueocapillus. Gould. Proc. Z.S. 1845. p. 103. — id. B, of Austr. 
VII. pl. 36. — Anous leucocephalus. (Gould) Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl, 
No. 300. — id. Vollst. Naturg. Natat. Novit. t.X. f. 2272—73. — Mega- 


238 Anous leucocapillus. 


lopterus tenuirostris (Temm.) Peale. Un. St. Expl. Exp. (1818) p. 284. — 
Hartl. Wiegm. Arch. 1852. p. 127. — Anous leucocapillus. Cass. Un. St. 
Exp. (1858) p. 393. — G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 60. — Ibis 1862. p. 250. 
— ? Anous tenuirostris. Bl. Cat. B. As. Soc. p. 293. — ? Jerd. B. of Ind. 
II. p. 846. — Sterna leucocapilla. Schleg. Mus. P. B. Sternae. p. 37. — 
Anous leucocapillus. Gould. Handb. B. of Aust. II. sp. 615. — 

Ad. Obscure fuliginoso-nigricans; interscapulio, dorso et 
cauda nonnihil cinerascente-indutis; pileo et cervice pure al- 
bis; loris et periophthalmiis nigerrimis; macula poneoculari 
parva alba; rostro et pedibus nigris; iride obscura. 

Long. 14'; rostr. 20°; al. 84’; caud. 4”; tars. 94’. 

(Nach Gould). 

Oberkopf und Nacken weiss. Zügel und Augenring tiefschwarz, nächst 
dem hinteren Augenwinkel am oberen und unteren Augenliede ein kleiner 
weisser Fleck. Brust, ganze Unterseite und Flügel tief russschwarz; Hals- 
rücken und Schwanz ebenso, zart aschgrau überlaufen. 

Schnabel schwarz. Füsse bräunlichschwarz. R 

Länge c. 124”, Fl. 84. Schw. 4 F. 20° Schnabelhöhe 4. 
NZ AR: 

Von der vorigen Art (stolidus) durch bedeutend geringere Grösse hin- 
länglich unterschieden, desto mehr aber mit A. tenuirostris. Tiemm. verwandt, 
mit welcher sie viele Ornithologen für gleichartig erklären, wie z. B. Sir 
Jardine, Leider fehlt es uns an Material um ein selbstständiges Urtheil hierin 
aussprechen zu können, da wir einen, offenbar zu A. leucocapillus gehörenden 
Vogel, unter einer der ersten Sendungen Gräffe's sahen, seither aber keine 
weiteren Exemplare erhielten. Nach Schlegel würde sich A. leucocapillus, 
noch etwas grösser als tenuirostris, hauptsächlich durch den rein weissen Ober- 
kopf auszeichnen. 

Diese Anous scheint ausschliessend über die östlichen Meere verbreitet. 
Man kennt sie von der Nordküste Australiens (Gould), Norfolk- und Nepean- 
Insel (Gray), Viti-Inseln und Uöa, Wallis-Inseln (Gräffe) und Paumotugruppe, 
Raraka. Hier fand sie Peale auf Enderby-Island im Januar zahlreich brütend. 
In der Lebensweise und dem Brutgeschäft stimmt A. leueocapillus nach Gould 
ganz mit A. stolidus überein. / 


Nach Schlegel fünde sich diese Art auch im Indischen Ocean, 


Anous cinereus. 239 


sp. 87°. Anous cinereus. (Neboux.) 
t. XII. £.4. (ad) et t. IV. £.4.5. (Ei), 


Sterne cendre. Neboux. Rev. Zool. 1840. p. 291. — Sterna tereticollis. 
Lafresn. Rev. Zool. 1841. p. 242. — id. (Sub. Gen. Procelsterna.) Rev. Zool. 
1842. Ois. t.29. — Anous tereticollis. G. R. Gray. Gen. of B. III. p. —. id. 
A. gracilis (? ex Gould Proc. 1845. Wohl Druckfehler! soll A, parvulus. G. 
heissen!) — Anous tephrodes. Reichb, Schwimmvög. Novit. X. f. 2271.b. (Nach 
Neboux). — Anous parvulus. Gould. Proc. 1815. p. 104. — Megalopterus 
plumbeus. Peale. Un. St. Expl. Exp. 1848. p. 285. pl.76. — Hartl. Wiegm. 
Arch. 1852. p. 127. — Procelsterna einerea. Bp. Compt. Rend. 1856. p. 773. 
(syn A. tenuirostris. Less.) — Anous parvulus. Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858, 
p. 398. — G.R Gray. B. Trop. Isl. p. 60. — Sterna cinerea. Schleg, Mus. P. 
B. Stemmae. p. 38. — 

? Anous einereus. Gould. Proc, 1845. p. 104. — id. B. Austr, vol. VII. 
N] . Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 506. — id. Schwimmvögel. 
Novit. t. 68\f. 2620—21. — Procelsterna albivitta, Bp. Compt. Rend. 1856. 
p. 773. — Göud, Handi. B. of Austr. IL. sp. 616. — Pelecanopus pelecanoides. 
Gray. List. B. Xrit. Mus, part. III. p. 180. 


Ad. Totis cinerascens, capite et gastraeo pallidioribus; 


cauda et alis obseurioribus; remigibus minoribus fascia strieta 
alba terminati 


; subalarıbus abdomini eoncoloribus; rostro 
nigro ; pedibus\brunneis; wide fusca. 


Long. e.93“; rostr. 11”; al. 7°; caud. A”; tars. 1041, 


Me Keans-Ingl, Phönix-Gruppe. (Bremer Mus.) 


Oberseite sch4 aschgrau, Unterseite und untere Flügeldecken etwas 
heller, der Kopf nocl heller, silberaschgrau,. Schwanzfedern dunkler als der 
Rücken, bräunlichgtu. Schwingen schwarzbraun mit schwarzen Schäften, 
Schwingen zweiter Olnung am Ende der Aussenfahne schmal weiss gerandet. 
Der vordere Augenr&l schwarz, der hintere weiss befiedert, 

Schnabel schwa Füsse dunkelhornbraun, Schwimmhäute hell fahlbraun. 
Iris braun. (Gräffe. Pde.) 

Beide Geschlechtd gleich. (Peale.) 

Länge e. 9“. Fl. 410. Mitt. Schw. 25‘ Aeuss. Schw. 310, 

IE ON“. M,Z, 1 
aut. Wegen des besonders dünnen Schnabels, den 
auffallend grossen Procellia-artigen Füssen mit beinah verkümmerter Hinter- 


zehe eine etwas aberrantelrt, welche Lafresnaye zum Subgenus Procelsterna 


Aeusserst zierlich 


240 Anous einereus. 


erhob (Rev. Zool. 1842.) Scheint mit unter die seltenen Seevögel des Stillen 
Oceans zu gehören, hier aber ziemlich weit verbreitet zu sein. 

Neboux giebt die specielle Localität nicht an, sondern nennt nur den 
Stillen Ocean als Heimath. Gould erhielt die Art von der Christmas- oder 
Weihnachts-Insel, Peale auf Honden-Island der Paumotu-Gruppe. Hier fand 
er diese Meerschwalbe im Monat August auch brütend. Die Eier lagen in 
kleinen Vertiefungen des Korallenriffs nahe dem Strande ohne alle Spur eines 
Nestes. Drei Eier wurden in einer Vertiefung gefunden, vielleicht legt der 
Vogel auch vier Stück. Die Farbe der Eier ist blass milchfarben mit unre- 
gelmässigen sepiabraunen Flecken. 

Dr. Gräffe sandte die Art von Me Keans-Insel ein mit der Bemerkung: 
„lebt paarweis an steinigen Orten der Insel und legt im October und Novem- 
ber ein weisses braunschwarz geflecktes Ei.“ 

Diese Beobachtungen stimmen also nicht so genau mit den Peale’schen 
überein, 

Die von Peale und Gräffe gegebenen Beschreibungen der Eier erweisen 
sich bei der Vergleichung mit Exemplaren, die unser Museum der Güte des 
Herrn Joh. Ces. Godeffroy verdankt, so unvollständig, dass eine genauere Dar- 
stellung nöthig wird. 

Diese Eier, von denen uns zwei Stück vorliegen, die von Dr, Gräffe 
auf Me Keans- Inseln eingesammelt wurden, erscheinen zunächst im Verhält- 
niss zu der Grösse des Vogels sehr gross und sind in der Färbung von allen 
uns bekannten Seeschwalbeneiern sehr abweichend, indess besitzen sie dasselbe 
feine Korn, zeigen nur unter der Loupe feine Poren und fühlen sich daher 
ziemlich glatt an. 

Das eine Exemplar (t. IV. f.5.), 154“ lang und 1“ breit, ist von läng- 
licher Gestalt, an beiden Enden fast gleichmässig sanft abgerundet. Es hat 
eine schmutzig weisse, etwas in’s Gelbbräunliche scheinende Grundfarbe mit 
wenigen kleinen rundlichen und einigen grösseren uiregelmässigen Punkt- 
flecken besetzt, zwischen denen, ebenso sparsam, matigrauliche, sehr verwa- 
schene, weniger auffallend sind. 

Das zweite Exemplar (t. IV. f£.4.), 15“ lang nad 11‘ breit, erscheint 
von etwas mehr rundlicher Gestalt und zeigt mehr braune Flecke, von denen 
einzelne fast schnörkelartig aussehen. 2 

Wir würden nicht anstehen, mit Professor Schlegel den Anous einereus. 


Gould, (albivitta. Bp.), von der Nordostküste Austjfaliens, für gleichartig zu 


Thalassidroma lineata. 241 


halten, hiesse es nicht in der Beschreibung: „head, neck, and all the under 
surface silvery greyish,“ eine Farbenbezeichnung, die sich nicht wol auf unse- 


ren Vogel anwenden lässt, wie die beigegebene Abbildung beweist. 


sp. 88. Tihalassidroma lineata. Peale. 


Thalassidroma lineata. Peale. Un. St. Expl. Ep. (1848) p. 293. pl. 79. 
— Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 128. — Cass. Un. St. Exp. (1858) p. 403. 
pl. 39. — Oceanites lineata. Bp. Consp. II. p. 200. — 'Thalassidroma lineata. 
G. R.Gray..B. Trop. Isl. p. 57. — N 


(?) Ad. Tota saturate fuliginosa, tectrieibus caudae su- 
perioribus abdomineque albis, hoc fusco -lineolato; capite su- 
pra dorsoque magis nigricantibus; subalaribus majoribus albi- 
dis; gulae plumis basi albis; reetrieibus dimidio basalı pogonü 
interni albis; rostro et pedibus nigris; iride fusca. 

Long. 71”; al. 64; caud. 3“, 

(Nach Cassin.) 

Kopf, Hals, Brust und alle oberen Theile, mit Ausnahme der oberen 
Schwanzdecken, dunkel rauchschwarz, am Kopfe beinah deutlich schwarz, 
Brust heller. Obere Schwanzdeeken weiss. Unterleib und untere Schwanz- 
decken weiss, jede Feder mit einem dunkelrauchbraunen Schaftstreif und 
dunkler Endlinie. Kehlfedern mit weisser Basis. Die grössten unteren Flü- 
geldecken aschfarben, beinah weiss. Schwanzfedern an der Basishälfte der 
Innenfahne weiss; die zwei mittelsten Federn einfarbig schwarz. 

Schnabel, Beine und Füsse nebst Schwimmhäuten bläulichschwarz; Iris 
dunkelbraun. (Peale.) 

Länge c, 6“10°, Fl. 62. Schw. 210’. F. 6‘. Länge der Nasen- 
röhre 2. L. 17“. Tibia 84“. M.Z. 11‘. (Cass. Figur.) 

Auf der Abbildung im Atlas der amerikanischen Reise erscheinen die 
unteren Schwanzdecken einfarbig schwarzbraun. 

Peale erbeutete nur Ein Exemplar dieser Species auf Upolu. Sie brütet 
“auch hier in den Löchern der Felswände hoch oben im Gebirge, Nach Peale 
fände sich die Art nur innerhalb der heissen Zone des Stillen Oceans; Bona- 
parte führt aber auch ein Exemplar von der Östspitze Neu-Seelands an, wel- 
ches durch die Expedition der l’Astrolabe in’s Pariser Museum gelangte. Die 


Verbreitung ist also jedenfalls ausgedehnter als Peale angiebt. 
16 


242 Thalassidroma Maegillivrayi. — Puffinus nugax. 


Unter den Sendungen Gräffe's sahen wir diese Art bis jetzt nicht. 

Nach Cassin steht Th. lineata der 'T'h. melanogastra. Gould. äusserst 
nahe, unterscheidet sich aber durch die dunklen Schaftstriche der Federn des 
Unterleibes. 


sp. 89. Thalassidroma Maecsillivrayi. 6.R.Gray. 


Thalassidroma (Bulweria) Macgillivrayi. G. R. Gray. B. Trop. Isl. 
(1859) p. 56. 
5 fig. 0. 


Ad. Th. Bulweri simillima, sed rostro majore et alis 
unicoloribus diversa; tota obscure fuliginoso-nigricans, subtus 
parum pallidior; rostro nigro; pedibus flaventibus, membranis 


nigricantibus. 
Long! e, 11”; rostr., 1141; al, 82” oaud. 379°; tar. 199°. 
(Nach Gray.) 
Aehnelt der Th. Bulweri (Jard.), aber der Schnabel grösser und ohne 


den russbraunen Ton auf den Flügeln. 


Länge. Fl. Schw. F. L. 
PER 8 a JA a ad SER = ya a a 4 5 (Maegillivrayi.) 
Tr 3 10 e) 11 DBulweri. (Leid. Mus.) 
13 3 10 94 12 E (Brem. Mus.) 


Diese neue Art, welche Gray von den Viti-Inseln (Ngau-Island) erhielt 
und mit obigen kurzen Worten beschreibt, scheint sich in der T'hat durch 
bedeutendere Grösse von der fast gleichgefärbten Th. Bulweri zu unterscheiden. 
Wir verdanken der T'heilnahme Gray’s die Mittheilung der Maasse des Origi- 
nal-Exemplars im Britischen Museum und fügen zur Vergleichung die der ver- 
wandten 'Th. Bulweri bei. 


sp. 9%. Puffinus nugax. (Solander.) 
t. II. £.5. (Ei) 


Procellaria nugax. Solander. M. 5.5. — Puffinus assimilis. Gould. Proe. 
Z. 8. (1837.) p. 156. — id. B. of Austr. VII. pl. 59. — G.R. Gray. Cat. B. Brit. 
Mus. Laridae (1844) p. 159. — Reichenb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 493, 


Puffinus nugax. 243 


— id. Vollst. Naturg. Natat. Novit. t. 64. f. 2600. — Puffinus australis. Eyton. (ap. 
Bp.) — Puffinus nugax. Bp. Consp. II. p. 205. (exe. var. a Bailloni). — Schleg. Mus. 
P. B. Procell. p. 31. — Gould. Handb. B. of Austr. II. sp. 635. — Puffinus as- 

„similis. G. R. Gray. Ibis 1862. p. 244. — id. Puffinus obscurus. (Gml.) B. Trop. 
Isl. p.55. — 


Ad. Pileo, notaeo toto, alis et cauda fuliginoso -nigris; 
capitis lateribus, gula et gastraeo toto albis; rostro obscure 
corneo; pedibus virescente-favis, membranis flavido-aurantis; 


iride fusca. N 
Trier 140 3 Foste, EL“; al 64, eand, 26r.; tar. 16”, 

Nach Gould. 

Oberkopf und ganze Oberseite, Flügel und Schwanz schieferschwarz ; 
Kopfseiten, Kehle und ganze Unterseite weiss. 

Schnabel dunkel hornfarben; Beine und Zehen grünlichgelb; Schwimm- 
häute gelblich orangefarben. 

Länge ec. 11”. Fl. 6“—6°11‘. Flügelspitze 25° —3’'9'". Schw. 2'—2"7'", 
F. 11—12‘. Länge der Nasenröhren 2‘. L. 16—17. M.Z.15—17' 
(Nach Schlegel.) 

Dieser Puffinus vertritt unsere europäischen Arten anglorum, yelkuan 
und obseurus auf der östlichen, südlichen Erdhälftee. Er ist am nächsten mit 
P. obseurus. Gm]. verwandt, mit dem ihn auch Gray für gleichartig erklärt, 
unterscheidet sich jedoch, nach Schlegel, durch geringere Grösse, die einfarbig 
weissen unteren Schwanzdecken und dass sich das Weiss der Backen auch 
bis auf die Zügel und Ohrgegend ausdehnt. 

P. nugax wurde bis jetzt beobachtet: an der Ostküste Australiens, im 

* Nordosten von Neu-Seeland, auf der Insel Norfolk (Gould), Lord Howes-Insel 
(Gray), Christmas-Insel (Gray) und durch Gräffe auf Viti und Me Keans-Insel 
(Phönix -Gruppe). Me Gillivray fand im Juli 1854 die Brutplätze dieser Art 
auf Royal-Island. Die zwei Eier sind schneeweiss. 

Das von Dr. Gräffe eingesandte Ei ist indess nicht schneeweiss, sondern 
zeigt einen schwachen Ton in’s Gelbliche und auf der Oberfläche etwas Glanz. 
Wegen den feinen, seichten, aber deutlich sichtbaren Poren, fühlt es sich 
nicht ganz glatt an. In der Form kommt es ziemlich mit den Eiern von 
Puffinus einereus und major überein, ist aber weniger zugespitzt, länglich, 
fast gleichhälftig, indem das Spitzenende sehr wenig abfällt. Länge 110, 
Breite 13%. 


244 Puffinus dichrous. 


sp. 91. Puffinus dichrous. Nob. 


Ad. Supra fuliginoso -nigricans; subtus albus, exceptis 
hypochondriis et subcaudalibus fuliginosis, his apice albis, 1la- 
teralibus pogonio interno albidis; rostro nigro; pedibus nigri- 
cantıbus, membranis pallide brunnescentibus. 

Tong. e. 11”; al. 610%; "rose. IIPX: (caud. 2:90 tan 


Me Keans-Insel, (Phönix-Gruppe). Coll. Godeffroy. 


Ganze Oberseite, nebst Zügeln, schmal unter dem Auge herum und die 
hintere Ohrgegend dunkel rauchbraunschwarz, die Basis der Federn weiss; 
Kopfseiten und ganze Unterseite nebst den unteren Flügeldecken und Achsel- 
federn weiss; nur die kleinsten Flügeldecken unterseits am Armrande braun. 
Die Federn der Hals- und Brustseiten rauchbraun mit weissen Enden. Die 
Federn der Schenkelseiten und die unteren Schwanzdecken rauchbraun, mit 
feinen weissen Endspitzen; die seitlichen unteren Schwanzdecken an Innen- 
fahne weisslich. Schwingen an Innenfahne heller braun, als an der äusseren, 
gegen die Basis zu fahlweiss, unterseits graulich. 

Schnabel schwarz ; Beine und Zehen schwärzlichgrau, die Innenseite der 
Beine bräunlich ; Schwimmhäute hell bräunlichfahl. 

Im Leben: Iris, Füsse und Schnabel schwarz (!!) (Gräffe.) 

Nestjunges von derselben Localität trug ein langes, weiches, oberseits 
düster graubraunes, unterseits weisses Dunenkleid. 


Schnabel schwärzlichbraun. 


Länge e. 11“. Fl. 610°. Mitt. Schw. 29‘. Aeuss. Schw. 2°. F. 11‘. 
Schnabelhöhe an Basis. 4“. L. 16 M.Z. 15. 


Dieser typische Puffinus stimmt in der Grösse und der allgemeinen 
Farbenvertheilung am meisten mit P. nugax. Sol. (assimilis. Gould) und P. 
obseurus. Gml. überein. Von P.,nugax unterscheidet er sich durch die rauch- 
braunen unteren Schwanzdeeken und dadurch, dass das Rauchschwarz des 
Kopfes die Zügel, die Gegend unter dem Auge und die Ohrgegend mit be- 
deckt. Letztere Partien sind bei nugax weiss. P, dichrous nähert sich da- 
her noch mehr P. obseurus, von dem er aber durch die weissliche Innenfahne 
der seitlichen unteren Schwanzdecken unterschieden ist. In dieser Hinsicht 
verhält sich also P. diehrous zu obscurus, wie P. anglorum zu yelkuan. 

Indem wir, mit Schlegel, die Verschiedenheit in der Färbung der un- 


teren Schwanzdecken zur specifischen Unterscheidung bei den Puffinus-Arten 


Puffinus sphenurus. 245 


für wichtig genug ansehen, müssen wir diesen für eine neue Art halten. 
Sollten jedoch spätere Untersuchungen den Nachweis liefern, dass dieser Cha- 
racter ohne specifischen Werth ist, so würde sich P. dichrous vielleicht auf 
obseurus zurückführen lassen, 

Wir sahen bisher nur ein Exemplar unter den Sendungen Dr. Gräffe's. 
Dasselbe stammte von Me Keans- Insel, Phönix-Gruppe her. Die Art brütet 


hier und legt unter Steinlöcher ein weisses länglich ovales Ei. (Gräffe). — 


sp. 92. Puffinus sphenurus. Gould. 


Puffinus sphenurus. Gould. Ann. et Mag. Nat. Hist. XIII. p. 366. — id. 
B. of Austr. VII. pl. 58. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 495. — id. 
Vollst. Nat. Natat. Novit. t. 64. f. 2602—3. — Thiellus sphenurus. Bp. Consp. II. 
p.201. — Gould. Handb. B. of Austr. II. sp. 638. — Procellaria sphenura. 
Schleg. Mus. P. B. Procell. p. 25. — 


Ad. Supra obscure fuscus, remigibus primariis caudaque 
fere nigris; scapularibus apice pallidioribus; facie gulaque 
obscure brunneo -grisescentibus; gastraeo reliquo grisescente- 
fusco; rostro rubente-carneo, apice et culmine obscurioribus; 


pedibus flavescente-carneis. 


Long. c. 15”; rostr. 154; al. 104°; caud. 44°; tars. 20°. 


(Nach Gould.) 

Ganze Oberseite dunkel rauchbraun (chocolatbraun), auf Schwanz und 
Schwingen mehr in’s Schwarze übergehend, die Schulterfedern am Ende licht- 
braun verwaschen. Ganze Unterseite graulichbraun. 

Schnabel röthlich fleischbraun, dunkler längs Firste und an Spitze, 
Beine gelblich fleischfarben. 

Jüngerer Vogel hat (nach Gould’s Abbildung) untere Backengegend, 
Kinn und Kehle mehr dunkel braungrau. 

Ein Exemplar von Me Keans-Insel (Gräffe) stimmte ganz mit der Be- 
schreibung Gould’s überein. An dem Balge war: Schnabel hornschwärzlich, 
Füsse hellbräunlich, Zehen und Schwimmhäute hellfahl. 

Iris braunschwarz. (Gräffe.) 

Länge ce. 15. Fl. 10”— 1010”. Flügelspitze 44—5. Schw. 44”. F. 154°, 

Länge der Nasenröhre 3. L. 20°. M.Z. 21”. (Nach Schlegel). 


246 Procellaria coeruleä. 


Unterscheidet sich leicht bei einfarbig brauner Färbung durch den län- 
geren und keilförmigen Schwanz. Am nächsten mit P. chlororhynchus. Les- 
son. verwandt. 

Gould entdeckte diese Art an der Westküste Australiens, wo sie auf 
vielen der sandigen Inseln, namentlich auf West-Wallaby-Island brütetee Me 
Gillivray fand sie auch auf Lord-Howes-Island und Dr. Gräffe sandte sie von 
Me Keans-Insel (Phönix-Gruppe) ein. Der Verbreitungskreis ist also dadurch 
sehr ausgedehnt worden. 

Nach Gould legt P.sphenurus ein einziges weisses Ei in selbstgegrabene 
Erdlöcher. Uebereinstimmend hiermit ist die Notiz Gräffe’s „gräbt tiefe Lö- 


cher in die Erde, wo er Nachts schläft und im Juli ein weisses Ei bebrütet.“ 


sp.93. Procellaria coerulea. 6nl. 


Blue Peteril. Lath. Gen. Syn. III. p. 415. — Forst. voy. vol.I. p. 91. — 
Another blue Peteril. Cooks. voy. vol. I. p. 32. — Forst. Reise. 8°, Ed. I. 93. — 

Procellaria coerulea. Gml. S. N. (1788) p. 560. — Lath. Ind. Orn. II. 
p. 827. — DBechst. Lath. Uebers. vol. IH. p. 363. — IV. p.499. — Vieill. 
Nouv. Diet. d’Hist. nat. tom. 25. p. 421. — id. Gal. des Ois. II. p. 232. — Pro- 
cellaria similis. Forst. Deser. an. (1844. Licht.) p. 59. — Procellaria caerulea. 
Gray. Cat. Brit. Mus. part. III. Laridae. (1844) p.165. — Gould. Ann. et Mag. 
Nat. Hist. XILI. p. 364. — Procellaria Forsteri. A. Sm. Ill. S. Afr. Zool. (1849) 
pl.53. — Proc, eoerulea Gould. B. of Austr. VI, pl. 52. — Reichb. Neuentd. 
Vög. Neu-Holl. No. 294. — id. Vollst. Naturg. Natat. Novit. t. 60. f. 2269—70. 
(nach Gould). — id. t. Suppl. VII. f. 788. (nach Smith.) — G.R. Gray. Ibis. 
(1862.) p. 247. — Halobaena ceoerulea. Bp. Consp. II. p. 193. — Gould. Handb. 
B. of Austr. Il. sp. 634. — 


Ad. Supra dilute caerulescente-cinerea, pileo, scapula- 
rıbus remigumque majorum pogonils externis nigricantibus; 
fronte albo, plumbeo-maculato; colli lateribus, subalaribus et 
gastraeo toto albis; rectricibus binis externis totis albis; reli- 
quis cinereis, apice albis; rostro atro; pedibus glaueis; iride 
fusca. 

Long... 11°; zostr., 14,-aL4814;  caudi Sr at 

Südsee. (Bremer Museum.) 

Oberseite und Halsseiten aschgrau. ÖOber- und Hinterkopf, sowie die 
Gegend hinter dem Auge dunkel graubraun, ebenso die kleinen Flügeldecken 


Procellaria coerulea. 247 


am Unterarm, daher eine bräunliche Binde längs Unterarm. Die hintersten 
Schulterdecken mit breitem, weissen Endrande. Schwingen erster Ordnung 
aschgrau, an Innenfahne, nicht ganz bis an den Schaft an, weiss. Die ersten 
vier Schwingen an Aussenfahne, sowie die Deckfedern der ersten Schwingen 
und die kleinen Deckfedern am Flügelbuge schwärzlichbraun. Schwanzfedern 
dunkel aschgrau mit weisser Endbinde, die äusserste Feder jederseits weiss. 
Stirn und Vorderkopf bis zum Auge, die Kopfseiten nebst Ohrgegend und 
alle unteren "Theile rein weiss, ebenso die unteren Flügeldecken. Einige Fe- 
dern der Stirn und des Vorderkopfes, sowie unterhalb des Auges mit schma- 
len dunkelbraunen Endsäumen. Schwingen und Schwanzfedern unterseits grau- 
lichweiss. Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern oberseits schwarzbraun, 
unterseits weiss. 

Schnabel und Füsse hornbraun, Schnabelspitze und Nägel dunkler. Im 
Leben: Schnabel dunkel schwärzlichbraun, mit blaugrauem Streif längs der 
Unterkinnlade; Läufe und Zehen zart blau, Schwimmhäute fleischfarben weiss. 
(Gould). — Iris schwarz, Schnabel schwarz, Füsse blau. (Forster). — Füsse 
gelblichbraun, Schnabel leberbraun, gegen die Basis zu rothbraun. (Smith; 
wohl nach getrockneten Exemplaren beschrieben.) 

Geschlechter nicht verschieden. (Gould. Smith.) 

Ein Exemplar von den Viti-Inseln (durch Dr. Gräffe) stimmte ganz mit 
unserem oben beschriebenen überein. 

«Länge c. 11“. Fl. 710‘. Schw. 3” 1“. F, 12°, Schnabelhöhe an 
Basis 44“. L. 15%. M.Z. 15’. 

Dieser schöne Sturmvogel zeichnet sich leicht durch das weisse Schwanz- 
ende von seinen übrigen Gattungsverwandten aus. 

Er bewohnt die südliche Hemisphäre und verbreitet sich hier sowohl 
über den Atlantischen - als Stillen Ocean. Forster traf ihn zwischen dem 47 
und 58° s. Br,; Gould auf der Reise nach Australien vom 29° s. Br. an. 
Ebenso war die Art an den Küsten Neu-Hollands und Van-Diemensland häu- 
fig, sowie an der Nordwestküste Nen-Seelands und besonders zwischen Tristan 
d’Acunha und der amerikanischen Küste. Um Cap Horn fand Gould die 
Art minder zahlreich. Nach A. Smith besucht sie auch die südlichen und 
westlichen Küsten Süd-Afrikas. 

Im centralen Polynesien ist Pr. coerulea nur als zufälliger Gast zu be- 
trachten. 

Gmelin’s Beschreibung (aus Latham gezogen) ist ziemlich unvollständig 


und die Angabe eines „dunkelbraunen Brustbandes“‘ stimmt wenig überein, 


- 


248 Phaeton rubricauda. 


destomehr aber die des weissen Schwanzendes, welches für diese Art so cha- 
racteristisch ist. Auch die dunklere Kopffärbung wird weder von Latham, 
noch Forster und Gould (im Text) genügend hervorgehoben. Forster sagt 
nur „caput saturatius coeruleum,“ obwohl von einer blauen Färbung nicht 


wohl die Rede sein kann. 


sp. 94. Phaeton rubricauda. Bodd. 


Phaeton rubrieauda. Bodd. Tabl. Pl. enl. d’Aub. p. 57. — Red-tailed 
Tropie Bird. Lath, Gen. Syn. III. p. 619. t. 105. — Pl. enl. 979. — Phaeton 
phoenieuros. Gm]. S. N. II. p. 583. — Lath. Ind. Orn. H. p. 894. — Gen. Hist. X. 
p- 447. t.183. — Bechst. Lath. Uebers. II. p. 530. — Shaw. Nat. Mise. t. 177. 
— Vieill. Gal. Ois. t.279. — Less. Tr. d’Orn. p. 625. Atlas. t. 114. f. 1. — 
Gould. B. of Aust. VII. pl. 73. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 517. 
— id. Vollst. Naturg. Natat. Suppl. t..XV. f. 350—51. — Nov. t. 53. f. 2551— 
52. — Jard. Contrib. to Orn. 1852. p. 36. pl. 84. (Ei). — Phaeton aethereus. 
Bloxh. voy. Blonde. app. p. 251. — Blyth. Cat. B. As. Soc. p. 296. — Phae- 
ton rubricauda. G. R. Gray. Gen. of B. III. p. 663. — id. Ibis. 1862. p. 250. 
— Hartl. Madag. p. 86. — Phoenicurus rubricauda. Bp. Consp. II. p. 183. — 
Phaeton rubricauda. Cass. Un. St. Expl. Exp. p. 395. — G.R. Gray. B. Trop. 
Is). p. 60. — Schleg. Mus. P. B. Pelec. p. 44. — Jerd. B. of Ind. III. p. 849. 
— Phaeton phoenieurus. Gould. Handb. B. Austr. II. sp. 660. — 

Twagge, Eingeborne der Gesellschafts-Ins. 
Totto, e „ Freundschafts-Ins. 

Ad. Totus sericeo-albus, rosaceo-tinctus; remigibus con- 
coloribus; rectrieibus duabus intermedis longissimis, intense 
rubris, scapis nigris; rostro rubro; pedibus flavis, membranis 
nigris. 

Long. c. 3°; rostr. 25’; al, 124”; rectr.. interm,. 16°. 

Südsee. (Bremer Museum.) 

Alt. Das ganze Gefieder glänzend seidenweiss mit einem sanften, 
blassrosenrothen Anfluge. Die letzten Schwingen zweiter Ordnung mit breitem 
schwarzen Keilflecke längs Schaftmitte ; die seitlichen unteren Schwanzdecken 
grauschwarz, breit weiss umsäumt. Vor dem Auge auf den Zügeln ein brei- 
ter halbmondförmiger, schwarzer Fleck, der sich oberseits schmal bis hinter 
das Auge, unterseits bis fast zum Mundwinkel herabzieht. Schäfte der Schwin- 


gen erster und zweiter Ordnung schwarz, am Endtheile weiss, unterseits ganz 


Phaeton rubricauda. 249 


weiss. Ebenso verhält es sich mit den Schäften der Schwanzfedern. Die 
zwei mittelsten Schwanzfedern , soweit wie sie die übrigen überragen, schön 
zinnoberroth. 

Sehnabel horngelbröthlich, an der Basis deutlicher roth, durch die Na- 
senlöcher zieht sich ein verwischter dunkler Längsstrich; Füsse und die Aus- 
senhälfte der Aussenzehe fahlbraun, übrige Zehen und Schwimmhäute schwarz. 

Im Leben: Schnabel scharlachroth, ein schwarzer Streif von der Basis 
durch die Nasenlöcher, schmaler blassblauer Streif am Grunde beider Schna- 
belhälften. Tarsus und Basis der Zehen und Schwimmhäute schwach blau, 
übrige Zehen und Schwimmhäute schwarz. Iris schwarz. (Gould). 

Schnabel scharlachroth, in’s Orangefarbene ziehend; Füsse blassblau mit 
schwarzen Zehen; Iris dunkelbraun. (Peale). 

Junge Vögel, (nach Cassin) weiss, die Federn der Oberseite tragen 
schwarze, halbmondförmige Endsäume, die mittelsten Schwanzfedern sind 
noch weiss. 

Schnabel schwarz oder blasshlau. 

Nestjunge sind mit einem einfarbig grauen, langen Dunenkleide be- 
deckt. (Krefft). 

Beide Geschlechter gleichgefärbt. Manche Exemplare zeigen nichts von 


dem sanft rosenfarbenen Anfluge, sondern sind rein weiss. 


Länge. M. Mitt. Schw. dieselb. ragt vor. F. Schnabelhöhe an Basis. L, M. Z. 
c. 30% 124" 154" 191 24‘. 114" 124 18 
(Nach Schleg.) 1210‘ 18 SIEH TE a as 2} 


Durch die rothen mittelsten Schwanzfedern sehr ausgezeichnet. 

Ph. phoenicurus bewohnt die östliche Erdhälfte und ist über die Tro- 
penzone des Indischen- und Stillen Oceans verbreitet. 

Bis jetzt wurde er nachgewiesen: 
von Madagascar (Milius, Newton, Roch und Newton), Mauritius (Less.), Ro- 
driguez (Newton), dem Rothen Meere (Rüpp.), den Seychellen, aus der Bai 
von Bengalen (Blyth), der Sunda-Strasse (Boccarme), der Torres-Strasse (Rai- 
nes Island, Me Gillivray), der Insel Norfolk (Pelzeln) und Nepean-Insel (Gray), 
den Freundschafts- (Gray), Gesellschafts- (Peale) und Samoa-Inseln (Peale), der 
Paumotu-Gruppe (Peale), den Cooks- Inseln (Gray), Insel Palmerston (Gray), 
Phönix-Gruppe (Mc Keans-Insel, Gräffe) und Sandwich-Inseln (Bloxh.) — 

Auf den meisten dieser Südsee-Inseln ist Ph. phoenieurus, eben wie auf den 
Mascarenen (Rodriguez) und den Inseln in der südlichen Hälfte des Rothen Meeres 


(nach Rüppell) Brutvogel. Peale fand ihn im August zahlreich auf Houden- 


250 Phaeton aethereus, 


Island und Sydney-Island, Paumotu-Gruppe,- nistend, Krefft im Juli auf den 
Brampton-Shoals, östlich von Australien, Junge und Me Gillivray auf Raines- 
Island, Torres - Strasse , "Eier. — Nach letzterem Forscher finden sich zwei 
Eier, nach Peale indess meist nur eins. Dasselbe wird in Höhlungen des 
Korallenbodens, oder unter Grasbüschel niedergelegt. — 

Die langen rothen Schwanzfedern standen früher bei den Südsee-Insula- 
nern, namentlich den Tahitiern, als Zierrath, in hohem Preise. Auch auf 


den Sandwich-Inseln waren sie sehr gesucht. (Bloxh.) 


sp. 5. Phaeton aethereus. Linn. 


Phaeton aethereus. Linn. S. N. 1766. p.219. — Pl. enl, 998. — Ca- 
tesb. Carol. t.14. — Common Tropie Bird. Lath. Gen. Syn. III. p. 615. — 
Phaeton aethereus et melanorhynchus (jun.) Gml.S.N. p. 581.582. (sine var. 
ß et y). — Brandt. Mon. Phaet. Bull. Ac. Se. St. Pet. (1837) p. 19. t.2. — 
Jard. Contrib. to Orn. (1852) p- 36. pl. 84. f. 2. (Ei). — Reichb. Vollst. Nat. 
Natator. t. 30. £.349. et Novit. t.14. £.55. (jun) — Bp. Consp. II. p. 183. 
— Hartl. W. Afr. No. 727. — Blas. et Bald. Naum. Vög. Deutschl. vol. XIII. 
p- 284. — Schleg. Mus. P. B. Pelec. p. 43. — Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. 
p- 394. — Gray. B. Trop. Isl. p. 60. — 

Haingo, Eingeborne der Gesellschafts-Ins. 


Toolaise, ” „  Freundschafts-Ins. 


Albus, dorso nigro-fasciolato et undulato; remigibus 
quinque primariis pogonio externo nigris; rectricibus dua- 
bus intermediis longissimis albis, scapis albis, basin versus 
supra nigris; macula anteoculari nigra; rostro laete rubro; 
pedibus flavis, membranis nigricantibus; iride flava. 

Long. ce. 2’10°‘; rostr. 2°34'; al. 12‘; rectr. med. 20°; tars. 12, 

Alter Vogel. Weiss; die Aussenfahne der ersten Schwingen schwarz, 
ebenso die längsten hintersten Schwingen zweiter Ordnung, aber letztere weiss 
gesäumt. Vor dem Auge ein schwarzer Fleck, der sich oberseits bis hinter 
das Auge auf die Schläfe zieht. Schwanzfedern weiss, mit weissen Schäften, 
nur die Schäfte der zwei mittelsten Federn gegen die Basis zu schwarz. 

Schnabel roth; Füsse gelblich mit schwarzen Zehen und Schwimmhäu- 


ten. Iris gelb. (Hartl.) — Iris braun. (Uass.) — 


Phaeton aethereus. 251 


Jüngerer Vogel auf Rücken und den Flügeldecken mit schmalen 
schwarzen Federsäumen, daher schwarz quergewellt. 

Junge Vögel haben alle Federn der Oberseite mit schwarzen, halb- 
mondförmigen Endflecken, die mittelsten Schwanzfedern noch nicht verlän- 
gert; Schnabel dunkel. 

Manche Exemplare zeigen einen schön rosenfarbenen Anflug des Ge- 
fieders. 

Länge c. 2'10. Fl. 12”—12”6‘. Mitt. Schw. 20— 29. F. 23 —25'. 
1 a EN La 

Unterscheidet sich von der vorigen Art leicht durch die weissen Schwanz- 
federn und das Schwarz an der Schwingenaussenfahne, Ph. flavirostris. Brandt. 
(candidus. Briss.) ist bedeutend kleiner, hat die Schäfte der mittelsten Schwanz- 
federn schwarz, und einen gelben (trocken hornfarbenen) Schnabel. Letzterer 
wird in den Gen. of B. pl. 183 lebhaft roth dargestellt. 

Die Verbreitung von Ph. aethereus ist eine noch ausgedehntere als die 
der vorhergehenden Art, denn sie erstreckt sich nicht blos über den Indischen- 
und Stillen, sondern auch über den Atlantischen Ocean. Wie seine Gattungs- 
‚verwandten hält sich Ph. aethereus hauptsächlich zwischen den Wendekreisen 
auf, daher sein Namen Tropikvogel. Zuweilen dringt er indess auch über 
die Wendekreise hinaus. 

Folgende Localitäten sind als sichere für die Art nachgewiesen: West- 
Indien, Bermuda (Wedderb. et Hurd.), "Tobago (Kirk), Martinique (Taylor), 
Kisten Perus (T'schud), Atlantischer Ocean, Insel Ascension (Acland), Azoren 
(Bolle); Westküste Afrikas (Hartl.), Somaliküste (v. Heuglin); in Polynesien: 
Neu-Caledonien (Gray), Me Keans-Insel, Phönix-Gruppe, Viti- und Samoa- 
Inseln (Gräfte), Freundschafts-Inseln (Gray), Gesellschafts-Inseln (Gray), Pau- 
motu-Gruppe (Peale), Carolinen (Gray), Palmerston- und Christmas - Insel 
(Gray). — 

Auf Tahiti brüten diese Vögel im Hochgebirge 5—6000‘ hoch in Lö- 
chern, welche sich an den steilen Flächen felsiger Abfälle finden. (Peale). 

Nach Wedderburn und Hurdis erscheint der Tropikvogel im März und 
April auf den Bermudas und beginnt im Mai das Brutgeschäft. Er legt ein 
Ei ohne alle Nestunterlage in Felslöcher. (Siehe Cab. J. f. Orn. 1859. p. 221.) 

Dieser 'Tropikvogel soll schon bei Helgoland gesehen worden sein. 
(Rhea.I. p.25.) — 


252 Dysporus cyanops. 


sp. 96. Dysporus Cyanops. (Sunder.) 


Sula eyanops. Sundev. Physiogr. Sällsk. Tidskrift. (1837) p. 218. (Note). 
— Sula eyanops (part.) G. R. Gray. Gen. of B. III. p. 666. — Sula personata 
Gould. Proc. Z. S. (1846) p. 21. — id. B. of Austr. VIL. pl.77. — Reicht. 


Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 304. — id. Vollst. Nat. Natat. Novit. t. XIII, 
f. 2291. (nee f. 2289 — 90.) — Sula cyanops. Bp. Consp. II. p. 166. — 
Cass. Un. St. Expl. Exp. p. 368. — Sula melanops. Hartl. Ibis. (1859) 


p. 351. pl. X. f.2et 3. — Sula personata. G.R.Gray. B. Trop. Isl. p. 61. — 
Sula eyanops. Schleg. Mus. P. B. Pelecan. p. 39. — Gould. Handb. B. of Austr. 


II. sp. 662. — 
? Beine gelb! 


Sula dactylatra. Less. voy. Coqu. Zool. II. (1826) p. 494. — id. Tr. 
d’Orn. (1831) p. 601. — G. R. Gray. Gen. of B. III. p. 666. — Bp. Consp. I. 
p. 165. — Hartl. Cab. J. f. Orn. 1855. p. 420. — 


Ad. Albus, tectrieibus alarum majoribus, remigibus om- 
nibus, rectricibus lateralibus apicibusque intermediarum intense 
fuscis; rostro pallide virente-Havo; facie nuda mentoque obs- 


cure caerulescente; pedibus virentibus; iride flava. 
Long. 29°; rostr. 310; al. 14—16; caud. 6—7”; tars. 178—9'. 

Me Keans-Insel. (Coll. Godeffroy.) 

Alt. Einfarbig weiss, etwas gelblich angehaucht, die Schwingen erster 
und zweiter Ordnung, ihre Deckfedern und Schulterdecken nebst den Schwanz- 
federn braunschwarz; die Schwingen an Basis der Innenfahne weiss. 

Schnabel horngrünlichgrau, Spitze mehr horngelblich, Schnabelbasis und 
nackte Kopfhaut schwärzlich. 

Jüngerer Vogel: (Mc Keans-Insel) fast wie der vorhergehende, aber 
auf dem Rücken noch viele braune Federn, der Bürzel erscheint daher fast 
noch einfarbig braun; die oberen Schwanzdecken sind weiss mit braunen End- 
säumen. 

Jüngerer Vogel (Texas?) Bremer Museum: die ganze Oberseite 
beinah einfarbig braun, nur auf den Schultern, dem Mantel und Bürzel er- 
scheinen viele weisse Federn, die aber meist in der Mitte noch einen verwa- 
schenen braunen Fleck zeigen. Viele der oberen Flügeldecken erhalten weisse 
Endsäume; ebenso die braunen Federn des Vorderhalses; übrige Unterseite 
nebst den unteren Flügeldecken rein weiss. 

Schnabel hornbraun, die Tomienränder und Spitzentheil blass 'horn- 
grünlich; nackte Gesichts- und Kehlhaut braunschwärzlich; Füsse schmutzig 


hornbraun. 


Dysporus eyanops. 253 


Dieses Exemplar stimmt beinah ganz mit dem jüngeren Vogel von Sula 
melanops. Ibis. 1859. pl. X. f.2. überein. 

Jung: fast einfarbig graubraun (Sundev.). 

Nestjunge tragen ein weisses Dunenkleid. 

Geschlechter nicht verschieden; nur junge Vögel und 22 kleiner. 

Jüngeres Q: Gesicht und Schnabel, bis über die Hälfte hinaus, blau, 
am Spitzentheile olivenfarben; Füsse olivenfarben, die Schwimmhäute dunkel; 
Iris dunkelgelb. 

Jung: Schnabel bis fast zur Basis olivenfarben. (Nach frischen Exem- 
plaren, Sundevall.) 

Alt, Gesicht und Kinn dunkel bläulichschwarz; Füsse grünlichblau, 
Iris gelb. (Im trockenen Zustande. Gould.) 

Alt: Schnabel grünlichgelb, an der Basis schwarz, nackter Augenkreis 
und Kehlsack schwarz; Beine bläulichbleifarben, die Schwimmhäute dunkler, 
Nägel schwarz mit weissen Spitzen ; Iris röthlichgelb. 

Jung: Schnabel mehr grünlich; Iris braungelb. (Hartlaub.) 

Alt: Schnabel blassgelb; nackte Gesichtshaut blassschwarz, in’s Violette 
oder Blaue ziehend; Füsse grünlich, (Schlegel.) 

Schnabel und nackte Kopfhaut bläulichgrün ; Beine schmutzig grün; Iris grün- 
lichgelb. (Im frischen Zustande. Gräffe.) 


Länge. Fl. Flügelspitze. Mitt. Schw. F. Mundspalte. 
ce. 27— 30° 164° 44 ld a 9 al 410 
153 5 Buch 4 2 
16 2 — 5 44 38 _— 
174 — 93 4 1 5 2 
1440 150110 — 66 ze gugu_ig — 
16—163° — 8 arg 4 6° 
B M. Z. | 
DTU 210‘ jung. Texas. 
22 228: "jung. 
23 2 8  (eyanops. Sunder.) 
26 3 (eyanops. Pelz.) 
20 — 21 -- (Nach Schlegel.) 
24‘ _- (melanops. Hartl.) 


Im ausgefärbten Kleide ähnelt dieser Dysporus am meisten D. serrator. 
Banks; (australis Gould) und D. capensis Licht, indem er wie diese Arten eine 


braunschwarze Schwanzfärbung zu behalten scheint, aber die Form der nack- 


254 Dysporus cyanops. 


ten Kopftheile zeichnet ihn hinlänglich vor diesen aus. Das Nackte der Zü- 
gel und des Augenkreises zieht sich nämlich etwas hinter den Mundwinkeln, 
in einer geraden Linie um die Kehle herum und es fehlt der nackte Längs- 
streif, welcher sich bei serrator und capensis (ebenso bei unserem D. bassa- 
nus) von der Kehle aus mehr oder weniger am Vorderhalse herabzieht. D. 
cyanops gehört daher hinsichtlich der Nackttheile mit D. sula und piscator in 
eine Gruppe zusammen. Dies beweist auch das Jugendgefieder, welches bei 
serrator, capensis und bassanus braun und weiss betropft, bei eyanops (sula 
und piscator) dagegen einfarbig braun ist. 

D. eyanops kann daher im braunen Jugendkleide nur mit D. sula ver- 
wechselt werden, von welchen er sich aber durch kräftigere Gestalt, nament- 
lich den stärkeren, an Basis breiteren Schnabel und längere Flügelspitze aus- 
zeichnet. 

D. eyanops gehört den 'Tropenzonen beider Erdhälften an, hat daher 
eine ähnliche, ausgedehnte Verbreitung als seine beiden nächsten Verwandten 
(sula et piscator.) — 

Wir kennen bis jetzt folgende Fundorte: 

Atlantischer Ocean (Sundev.), Insel Ascension (Lesson), Rothes Meer 
(v. Heuglin), Cocos-Inseln und Sunda-Strasse (Leid. Mus.), 'Torres-Strasse und 
Nord-Australien (Gould), Paumotugruppe, Honden-Island (Peale), Phönixgruppe, 
Me Keans-Insel (Gräffe). Dr. Pickering beobachtete die Art auf letzterer 
Insel ebenfalls, sowie auf Gardners- und Wakes-Island und in der Nähe der 
Sandwich-Inseln unterm 167° 30° w.L. — Es scheint daher nicht unwahr- 
scheinlich, dass die Art auch bis an die amerikanischen Küsten vordringt. Die 
Etiquetangabe unserers Exemplars „Texas“ ist daher gewiss richtig, obwohl 
wir dies nicht mit aller Bestimmtheit zu behaupten wagen. Ebenso bezieht 
sich die Sula dactylatra,*) welche Bryant unter den Vögeln der Bahama-In- 
seln aufführt, jedenfalls mit auf unsere Art. — Ob Dysporus cyanops des 
Berliner Museums von Peru wirklich die echte ist, lässt sich, ohne Verglei- 
chung der Exemplare, nicht, ausmachen, 

Peale fand diese Art im August auf Honden-Island brütend, im Januar 
auf Enderby-Island. Die Fortpflanzung ist also, wie bei den verwandten Ar- 
ten, an keine bestimmte Zeit gebunden. Die Vögel hatten kein eigentliches 
Nest gemacht, sondern das einzige Ei lag auf dem nackten Sande oder Erd- 


boden. In einem Neste wurden zwei Eier gefunden. Nach Gould brütet 


*) Cab. J. f. Orn. 1861. p. 57. 


Dysporus piscator. 255 


die Art auch zahlreich auf Raines-Island an der Nordküste Australiens und 
legt nur ein Ei. Dasselbe ist unrein weiss, röthlichbraun überlaufen. Letztere 
Farbe erhält es, wie Peale nachweist, indess erst durch äussere Einflüsse. 
Bryant führt S. dactylatra als Brutvogel von der St. Domingo-Klippe (Baha- 
mas) an, giebt aber die Eierzahl auf zwei an. 

Die Verschiedenheit in der Färbung der Nackttheile nach Alter und 
Geschleeht, und die zuweilen totalen Veränderungen, welche dieselbe durch 
das Trocknen erleidet, sind Ursache, dass diese Art unter mehreren Namen 
beschrieben wurde. Bei genauerer Kenntniss mit diesen Verhältnissen wird 
es aber Niemanden einfallen können, auf solche angebliche, vage Verschie- 
denheiten Arten zu begründen, denn schon an unserem Dysporus bassanus 
kann man sich von der Variabilität derartiger Charaktere hinlänglich über- 
zeugen. 

Wenn Sundevall die nackten Gesichtstheile als blau bezeichnet und die 
Art desshalb eyanops nennt, so ist noch sehr wohl zu berücksichtigen, dass 
er einen nicht ganz ausgefärbten, weiblichen Vogel vor sich hatte. Der alte 
Vogel, mit schwarzen Nackttheilen am Kopfe, wird dann ‚melanops.“ Ebenso 
varürt die Färbung der Iris und Beine. 

Letztere giebt Lesson bei seiner Sula dactylatra als „gelb“ an. Wir 
nehmen desshalb Anstand dieser Beschreibung die Priorität zu belassen, sind 
aber vollkommen überzeugt, dass S. dactylatra, Lesson sich bei genauerer Un- 
tersuchung der Typen als gleichartig mit eyanops erweisen würde. Die ge- 
naue Angabe der Form und Ausdehnung der Nacktheit am Kopfe lässt kaum 
mehr Zweifel übrig und die widersprechende Bezeichnung der Fussfärbung 
als untergeordnet und zufällig erscheinen. 

Die beiden von Reichenbach (Nov. t.13. f.2289—90) s. n. S. cyanops 
abgebildeten jüngeren Vögel des Dresdner Museums, gehören jedenfalls nicht 


hierher, sondern zu D. piscator. L. — 


sp. 9%. Dysporus piscator. (Linn. 


Sula candida. Briss. Orn. VI. (1760) p. 501. — Pelecanus piscator. Linn. 
Amoen. acad. IV. p. 239. — id. S. N. p. 217. — Lesser Gannet. Lath. Syn. 
Ill. p. 611. — Pelecanus piscator. Gml. S. N. p. 578. — Lath. Ind. Orn. II. 
p. 892. cum var. — Bechst. Lath. Uebers. III. p.523. — IV. p- 532. — 
Vieill. Ene. Meth. I. p. 49. — 


256 Dysporus piscator. 


Dysporus piscator. Ill. Licht. Doubl. Verz. (1823) p. 87. — id. Nomenel. 
p. 103. — id. D. cyanops ? (ex Peru.) — Sula erythrorrhyneha. Less. Tr. 
d’Om. (1831) p. 601. — Dysporus piscator. Sundev. Physiogr. Sällsk. Tidskrift. 
(1837) p. 220. — Sula rubripes. Gould. Proc. Z, 8. (1837) p.156. — Pele- 
canus piscator. Forst. Deser. an, p. 247. — Dysporus variegatus. T'schud. Wiegm. 
Arch. f. Naturg. 1843. p. 390. — id. Faun. Per. p. 55 et 133. — id. Cab. J. 
f. Om. 1856. p. 188. — Hartl. Naum. 1853. p. 219. — Sula rubripes. Gray. 
Cat. B. Brit. Mus. Pelecanidae. (1844) p. 183. — id. Sula piscator, variegata 
et leucophaea. Gen. of B. III. p. 666. — Sula rubripeda. Peale. Un. St. Expl. 
Exp. (1848) p. 274. pl.83. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 125. (cum 8. 
piscator). — Sula piscator. Bl. Cat. B. As. Soc. 1849) p. 297. — Gould. B. 


of Austr. VII. pl.79. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 306. — id. 
Vollst. Naturg. Natatores t. 19. f. 853. (s. n. S. piscator). — id. Nov. t. 14. 
f. 2294—95. (s.n. S. piscatrix). — id. Nov. t.13. f.2289—90 (s. n. 8. eya- 
nops). — Piscatrix candida. Bp. Consp. II. p. 166. — id. Compt. Rend. 
(1855) 2. p. 1112. — Sula piscator. Cass. Un. St. Expl. Exp. p. 365. — 
Hartl. W. Afr. No.730. — id. Madagasc. (1861) p. 87. — Jerd. B. of 
Ind. III. p. 852. — G.R. Gray. B. Trop. Isl, p. 61. — id. Ibis. 1862. 
p. 250. — Gould. Handb. B. of Austr. sp. 664. — Sula piscatrix, Schleg. 
Mus. P. B. Pelec. p. 40. — Sula variegata. Pelz. Novara - Reise. Vögel. 
p. 156. — ' 


Toeoevo, Eingeborne der Marquesas (Jardine). 

Ad. Albus; remigibus et rectrieibus nigro-fuscis; gula 
nuda, facie rostroque pallide caeruleis, hoc basi rubente; pedi- 
bus corallino-rubris; iride brunnea; palpebris viridibus. 

Jun. Albus, dorso, alis et cauda fusco-cineraceis; alarum 
teetricibus albo-variüis; rostro apice fuscescente. 

Juv. Pallide fusco-cinerascens, variegatus, subtus palli- 
dior; ventre albido; facie et pedibus sordide rubicundis. 


Long. ec. 24°; rostr. 32; al. 15°; caud. 8°; dig. med. 24. 
Südsee. (Bremer Museum.) 


Alt. Ganzes Gefieder weiss, nur die Schwingen, ihre Deckfedern und 
Eckflügel dunkelbraun, etwas grau angeflogen. Die Schwingen an Basis der 
Innenfahne weiss, was auf den Schwingen zweiter Ordnung mehr Ausdehnung 
gewinnt, die letzten derselben ganz weiss. Schäfte der Schwingen hellbraun, 
unterseits weiss. Die weissen Federn des Hinterhalses und Rückens erschei- 
nen am Ende ganz schwach rostgelblich angehaucht, was besonders am Kopfe 


deutlicher hervortritt. 


Dysporus piscator. 257 


Schnabel dunkel schwärzlichroth mit blasshorngrünlichen 'T'omienrändern, 
Spitzentheile und Firste; nackte Kopftheile schmutzig röthlichbraun, Kehle 
mehr braun; Füsse schmutzig dunkelroth, Nägel weisslich. 

Etwas weniger ausgefärbte Vögel haben die Schwanzfedern noch dun- 
kelbraun, wie die Schwingen, mit weissen Schäften. 

Jüngerer Vogel (Bremer Museum) nicht blos Schwingen und Schwanz- 
federn, sondern auch Flügeldecken, Schultern, Rücken, Mantel und Bürzel 
dunkelbraun, ebenso die unteren Flügeldecken und Tibialfedern. Das übrige 
Gefieder weiss, aber am Hinterkopfe und Hinterhalse mit deutlicher bemerk- 
baren rostgelben Endsäumen. Die Flügeldecken und Mantelfedern haben 
breitere und schmälere grauweisse Endsäume, erscheinen daher gescheckt. 

Schnabel und die nackten Kopftheile schmutzig fleischbräunlich , die 
Firste dunkelbraun und der Spitzentheil schwarz. Füsse schmutzig orange- 
röthlich. 

Nestjunge sind mit einem dichten weissen Dunenkleide bedeckt. 

Junge im ersten Federkleide sind durchaus braun, erhalten aber bald 
weisse Federn. 

Zwischen den Geschlechtern findet keine Verschiedenheit statt; das Q ist 
etwas kleiner. 

Die nackten Theile verändern ihre Färbung sehr nach dem Alter, wess- 
halb die Angaben der Reisenden oft erheblich abweichen. 

Im Leben: 

Alt: Schnabel hell lilablau; nackte Kopftheile und Kehle fleischfarben ; 
Füsse roth. 

Jung: Schnabel bräunlich. (Schlegel nach Boie.) 

Alt: Füsse cochenillroth; Iris grau. 

Jung: Schnabel bläulichnelkenroth, nackter Augenring ‚dunkel bleifar- 
ben; Kehlhaut fleischroth.' (Gould.) 

Alt: Schnabel hellblau, an der Basis glänzend roth gerandet; Wangen 
blau; Augenlieder grün; Iris braun; Kehlsack tiefschwarz; Füsse zinnober- 
roth. (Peale.) 

Gesicht schmutzig blau; Füsse blassblau. (Forster.) — 

Schnabel und Füsse glänzend bleigrau; Iris carneolroth (Hartlaub nach 
Philippi.) 

Jung: Iris grünlichgelb; Schnabel blaulichgrün, Spitze schwärzlich, 
Kopfhaut grünlichblau; Beine blaugrün. (Gräffe.) 

Schnabel hornbraun ; Tarsen schwarz; Iris dunkelbraun. (T'schudi.) 

17 


258 


Dysporus piscator. 


Alt: Gesicht, Schnabel und Füsse corallroth. 
Jung: Gesicht und Füsse schmutzig roth. (Sundevall). 


Länge. Fl. Flügelspitze. Mitt. Schw. F. 
c. 22” — 28° 1 a Are 12102 ge 
13 22 62.3 3 
133° — 10° 2" — 211° m—_gtgt rg — 3 
LaRranı Zu N a Bus 
14 11 — 8 RT 
14 Ru 74 37 
137,9 -- 6 3 39 
Mundspalte. br M. 2. 
zug Tal Bir alt. 
37 15 2, 10 Te 


N 132: _—_13'4 


Nach Schlegel. 


u 14 23 
444 20 24 
41 20 24 variegata, nach Pelzeln. 
ArdA, 20 26 


Die kleinste bekannte Dysporus-Art, von den übrigen Gattungsverwand- 
ten sehr leicht an den, auch im getrockneten Zustande noch erkennbar, rothen 
Füssen unterschieden. 

Wie die folgende Art (D. sula), so ist auch diese ausserordentlich weit 
verbreitet, obwohl unter etwas veränderten Verhältnissen und in geringerer 
Ausdehnung. Aus den bis jetzt vorliegenden Beobachtungen geht nämlich 
hervor, dass sie nicht so hoch nördlich wie jene, dafür aber südlicher vor- 
dringt, und vorzugsweise auf der östlichen Erdhälfte verbreitet zu sein 
scheint. 

In Amerika wurde D. piscator bis jetzt nur durch Salvin von Britisch 
Honduras nachgewiesen und von der Westküste (Peru, Tschudi, Chile, No- 
vara-Exped.). 
durch Gould. 


dien an, sie scheint also hier selten’ zu sein. 


Das Britisch-Museum besitzt auch ein Exemplar von Jamaica, 
Kein anderer Naturforscher führt indess die Art aus West-In- 
An der Ostküste Amerikas 
dürfte sie ganz fehlen, wenigstens wurde sie bis jetzt nicht hier beobachtet. 
Das Vorkommen im Atlantischen Ocean (bei St Helena im Leid. Mus) muss 
als durchaus zufällig betrachtet werden. Von der Westküste Afrikas*) ist 


*) Im „System der Ornithol. W. Afrikas“ wird aus Versehen p, 258 S. piscator beschrie- 


Dysporus piscator. 259 


die Art bis jetzt nicht nachgewiesen, dagegen von der Ostküste und zwar von 
Madagascar. 

Die Hauptverbreitung erstreckt sich also über die Küsten und Inseln, 
welche vom Indischen und Stillen Ocean bespült werden, 

Nach Blyth und Jerdon nicht selten in der Bai von Bengalen, auf den 
Malediven (Layard); von den Cocos-Inseln und den Küsten Javas im Leide- 
ner Museum. Auch aus dem südlichen China (Carson), Neu-Guinea (Ro- 
senberg) und den Philippinen (Pickering) nachgewiesen. Nach Gould häufig 
längs der Nordküste Australiens. 

Im Stillen Ocean kennen wir bis jetzt folgende Localitäten : Gesell- 
schafts-Inseln, Huaheine, Oriadea (Forst.), Marquesas-Inseln (Jardine), Pau- 
motu-Gruppe, Honden-Island, Enderby-Island, Gardners-Island (Peale) und 
Phönixgruppe, Me Keans-Insel (Peale, Gräffe). Die Freundschafts-Inseln führt 
Gray mit? als Localität an. Gray ‘nennt die Art auch unter den Vögeln 
Neu-Seelands; sie würde also, wenigstens südlich, bis über die Wendekreise 
hinausgehen. 

In der Lebensweise kommt D. piscator ganz mit D. sula überein. Wie 
dieser ist es ein sehr geselliger Vogel, der sehr geschiekt taucht und sich von 
Fischen und Crustaceen nährt. Peale fand im August auf Honden-Island 
(Paumotugruppe) Hunderte von Paaren nistend. Die ziemlich lose gebauten 
Nester befanden sich in und auf Büschen und enthielten theilweis noch Eier. 
Ebenso verhielt es sich auf Enderby-Island im Januar. Auch hier waren in 
manchen Nestern schon herangewachsene Junge, in anderen frischgelegte Eier. 
Meistens fand sich nur ein Ei oder ein Junges vor. Auch Me Gillivray giebt 
nur ein Ei als die gewöhnliche Zahl an. Es ist von weisser Farbe. Me Gil- 
livray fand im Mai auf Raine-Island an der Nordküste Australiens nur noch 
ein Ei; die Brütezeit schien vorüber zu sein. Salvin untersuchte im Mai an 
den Küsten Honduras die Nistplätze dieses Tölpels. Das Brutgeschäft scheint 
also nicht an eine bestimmte Zeit gebunden zu sein. Ausführlich über das- 
selbe berichten übrigens Peale, Me Gillivray und namentlich Salvin. (Ibis 
1864. p. 379.) — 


Nach von Tschudi*) verdanken die Guanolager an der Westküste Ame- 
% 


ben. Das Exemplar im Leidener Museum von der Goldküste ist nämlich D. sula. (Sula 
fiber. auct.), 
*) Siehe Tschudi in: Denkschrift, der kais. Akad, d. Wissensch. Wien II 2, et Peru- 
Reisescizz. I. p. 327. — 
1 


260 Dysporus sula. 


rikas hauptsächlich dieser Vogelart ihr Entstehen. Von Tschudi hält dieselbe 
zwar für verschieden von D. piscator und versucht sie s. n. Sula variegata 
als neu in die Wissenschaft einzuführen, allein die, übrigens höchst oberfläch- 
liche, Beschreibung zeigt deutlich, dass hier nur jüngere Vögel von D. pisca- 
tor gemeint sein können. Ebenso unhaltbar sind die Gründe, mit welchen 
von Pelzeln neuerdings die artliche Selbstständigkeit von D. variegata zu ver- 
theidigen sucht, 


sp. 98. Dysporus sula. (Linn.) 
t. III. £. 6. (Ei). 


Alt. 
Sula. Brisson. Orn. VI. (1760) p. 495. — Booby. Catesb. Carol. t. 87. 
(av. ad.) — Seeligmann. Samml. verschied. ausl. Vög. vol. IH. (1753) t. 74. 


— Pelecanus Sula. Linn. 5. N. (1766) p. 218.— Common Booby. Lath. Gen. 
Syn. III. p. 612. — Pelecanus Sula. Gml. S. N. p. 578. — Lath. Ind. Orn. 
II. p. 892. — Bechst. Lath. Uebers. ILI. p. 524. — IV. p.532. — Sula austra- 
lis. Stephens. Gen. Zool. XILI. (1826) p. 104. — Dysporus sula. Ill. Licht. 
Doubl. Verz. (1823) p. 87. No. 913 et 914. — Neuwied. Beitr. IV. (1832) 
p- 890. — Pelecanus sula. Vieill. Enc. Meth, I. p. 47. — id. Sula fusca. Gal. 
des Ois. II. (1834) p. 194. t. 277. (err. 8. fulca). — Sula brasiliensis. Spix. 
av. Bras. II. p. 83. t. 107. (av. jun.) — Sula fusca. Nutt. Man. I. (1834) 
p- 400. — Sundev. Phys. Sällsk. Tidskr. (1837) p. 220. — Aud. Orn. Biogr. 
Ill. (1835) p. 63. — id. Syn. (1839) p. 311. —id. B. Am. (1844) VI. p. 57. 
— »ula fuliea. Less. Tr. d’Orn. (1851) p. 601. — Pelecanus plotus. Forst. 
Deser. anim. (Phalaerocorax flavirostris. Gould. ap. Licht.) 1844. p. 278. — Sula 
fusch et plotus. G. R. Gray. Gen. of B. Ill. p. 666. — Gosse B. of Jaim, (1847) 
p- 417. — Lembeye. av. de la isla de Cuba. (1550) p. 135. — Sula brasilien- 
sis. Burm. Syst. Ueb. III. (1856) p. 458. — Dysporus brasiliensis. Rüpp. Syst. 
Ueb. p. 140. — Sula fusca. Peale. Un, St. Expl. Exp. — Hartl. Wiegm. Arch. 
1852. p.125. — Gundl. Cab. J. f. Orn. 1857. p. 238. — id. 1861. p. 56. 
— Sula fiber. Blyth. Cat. B. As. Soc. p. 296. — Baird. B. N. Am. p. 872, 
— (ass. Un. St. Expl. Exp. p. 363. — Sula fusca. Gould. B. of Austr. VII. 
pl. 78. — Reichb. Neuentd. Vög. Neu-Holl. No. 303. — id. Vollst. Naturg. 
Natat. t. 29. £. 850. (s. n. S. fusca. (f. 851.) s. n, brasiliensis.) — id. Nov. 
t. 14. f. 2296—97. (fusca). — Dysporus sula. Bp. Consp. Il. p./164. — 
Sula fiber. G.R. Gray. B. Trop. Isl. p. 61. — id. Ibis. 1862. p. 250. — Jerd. 
B. of Ind. IH. p. 851. — Schleg. Mus. P. B. Pelec. p.41. — Gould. Handb. 
B. of Aust. II. No. 663. — Sula fusca. Pelzeln. Novara-Reise. Vögel. p. 156. — 


Dysporus sula. 261 


Färbung gleich, aber Maasse geringer! (Länge 18“.) 

Fou de Cayenne. Buff. Pl. enl. 973. — Lesser Booby. Lath. Gen. Syn. 
III. p. 614. — Pelecanus parvus. Gml. S. N. p.579. — Lath. Ind. Orn. I. 
p- 895. — Bechst. Lath. Uebers. III. p. 525. — Vieill. Ene. Meth.I. p. 48. — 
? Pelecanus leucogaster. Boddl. — Pelecanus leucophaea. Steph. Gen. Zool. 
XII. p. 106. — Sula parva. G. R. Gray. Gen. of B. App. p. 30. — Reichb. 
Vollst. Naturg. Natat. t.29. f.852. — Dysporus parvus. Sundev. Phys. Sällsk. 
Tidskr. p. 220. — Bp. Consp. I. p.164. — 


? Jüngerer Vogel: uropygium album (Briss. Linn.)!! 

Sula fusca. Briss. On. VI. p. 499. t.43. f. 1.— Pelecanus fiber. Linn. S. 
N. p. 218. — Brown-Booby. Lath. Gen. Syn. IH. p. 613. — PI. enl. 974. -- 
Pelecanus fiber. Gml. 5. N. p. 579. — Lath. Ind. Orn. II. p. 893. — Bechst. 
Lath. Uebers. III. p. 525. — IV. p.532. — Vieill. Enc. Meth. I. p. 48. — 
Dysporus fiber. Sundev. Phys. Sällsk. Tidskr. p. 220. — 

Ad. Fuscus; pectore, abdomine et cruribus albis; subala- 
ribus fuscis; rostro, sacco gulari pedibusque sordide olivaceo- 
flavis; palpebris dilute caeruleis; iride sordide viridi. 

Long. c. 28°; rostr, 37; al. 154”; caud. 8- 9”; dig. med, 3”. 


(Bremer Museum.) 


Alt. Tief dunkelbraun; Kropf und übrige untere Theile rein weiss. 
Die längsten unteren Schwanzdecken und unteren Flügeldecken dunkelbraun ; 
die Achselfedern weiss. Schwingen dunkler als der Rücken, mehr braun- 
schwarz, Schäfte der Schwingen und Schwanzfedern ebenso. 

Schnabel, Augenkreis, nackte Kehlhaut, Beine, Zehen und Schwimm- 
häute schmutzig blassgelb; Nägel blasshornfahl. 

Die Geschlechter sind nicht verschieden, nur das 2 etwas kleiner. 

Junger Vogel. (Bremer Museum.) 

Einfarbig dunkelbraun, an Kopf und Halse etwas heller. 

Schnabel und nackter Kehlsack violettschwarz; Füsse orangebräunlich. 

Gleich nach dem Auskriechen sind die Jungen nackt und von schmutzig 
bläulicher Farbe; sie erhalten jedoch bald ein weisses Dunenkleid und dann 
ebenso rasch Federn. 

Die nackten Theile variiren nach Alter und Geschlecht in der Färbung, 


und verändern durch das Austrocknen meist vollständig. 


Im Leben : 


Altz Beine blass gelbgrünlich, Schnabel blass weisslichgrün oder röth- 


lich weiss, an der Spitze und Basis sehr blass gelbgrünlich, nackte Augen 


262 Dysporus sula. 


lieder himmelblau, nackte Kehlhaut blass weisslichgelbgrau. Iris weisslich 
silberfarben. 

Jung: Schnabel zum Theil graubraun, Spitze grünlichweiss, (Neuwied.) 

Schnabel gelblich hornfarben, die Basis und die nackten Zügel nebst 
der nackten Kehle weisslich fleischroth; Iris perlweiss. (Burm.) 

Alt: Schnabel hellgelb, gegen die Basis zu fleischfarben ;, nackter Au- 
genkreis gelb; Füsse blassgelb. Iris weiss. 

Jung: Schnabel dunkel, Füsse schmutzig gelb. (Cassin.) 

Schnabel grünlichgelb; nackte Gesichtstheile mehr schwefelgelb; Füsse 
grünlichgelb; Iris weiss. (Forster.) f 

Jung: Schnabel bleifarben, weiche Theile und nackte Kehlhaut grün- 
lich; Beine blassorangebräunlich. (Gundlach.) 

Alt: Schnabel, Füsse und nackte Gesichtstheile schmutzig olivengelb; 
Augenring hellblau; Iris schmutzig grün. (Dohrn.) — 


Füsse lieht fleischröthlichgrau; Iris grauweiss. (Novara-Exp.) 


Länge. Fl. Flügelspitze. Mittl. Schw. F: 
Jane anlen 3.100 Te RE 
15 3 8 5 3 9 
14934 150314 zus u —H gugH gu gugu__giu 
Mundspalte. L. M. 2. 
46‘ 20%, DB alt. 
45 21 27 Jung. 


— 17-18 2u_9054 (Nach Schlegel). 

Dieser Tölpel ist wegen seiner Färbung mit keiner anderen Art zu ver- 
wechseln und der einzige, welcher im Alter eine vorherrschend braune Fär- 
bung behält. Junge S. cyanops, die ebenfalls braun sind, unterscheiden sich 
doch stets dadurch, dass sowohl am Mantel und Rücken oder Bürzel schon 
weisse Federn auftreten. 

Die Verbreitung von D. sula ist eine eircum-äquatoreale, die nördlich 
und südlich vom Aequator sich etwa, über die Wendekreise, bis zum 33. Brei- 
tengrade ausdehnt. In diesem enormen Gebiete, welches sich über Amerika, 
Afrika, Asien, die Inseln des Indischen und Stillen Oceans und Neu-Holland 
erstreckt, begegnen wir allenthalben dem „Booby,“ wie der Vogel von ‚den 
Seefahrern genannt wird, selbstverständlich aber nur als Küstenbewohner, da 
sein Aufenthalt an das Meer gebunden ist, f 

D. sula hat die weiteste Verbreitung, nicht allein unter allen seinen 


Gattungsverwandten, sondern unter fast allen gefiederten Meeresbewohnern. 


Dysporus sula. 263 


Ueber die Verbreitung der Art haben wir folgende Notizen gesammelt: 

Amerika: Südliche Vereinigte Staaten (Küsten von Georgien und 
Florida, Audubon), Golt von Mexico (Baird), Bermudas (Wedderburn und Hur- 
dis), Bahama-Inseln (Bryant), St. Croix (Newton), Jamaica (Gosse), Cuba 
(Lembeye, Gundlach), Küsten von Venezuela (Taylor), Küsten von Guiana 
(Schomburgk), Küsten von Brasilien (bis St. Catharina herab, Burm., Ha- 
fen von Rio-Janeiro, Neuwied.), Küsten von Peru und Chile (Brit. Mus.), Kü- 
sten von Central-Amerika (Sclater), und Honduras (Bai von Fonseca. Ca- 
vendish) ; 

Afrika: Cap Verden (Dohrn), Westküste (Goldküste, Pel, Do Prin- 
cipe, Dohrn), häufig im ganzen rothen Meer (Rüppell, v. Heuglin); (nicht auf 
Madagascar und den Maskarenen beobachtet) ; 


Indien: Küsten Arabiens (Lichtst.), Bai von Bengalen (Blyth, Jer- 
don), Malabarküste, Malacca (Blyth), Sumatra (Raffl.), Ternate (Forsten), Am- 
boina (Forsten), Neu-Guinea (S. Müller), häufig zwischen China und den 


Philippinen (Meyen), Philippinen (Cuming), Japan (Leid. Mus.); 


Australien und Polynesien: Nord- und Nordostküste Neu-Hol- 
lands (Me Gillivray), Torres-Strasse (Gould), Neu-Caledonien (Forster, Ver- 
reaux), T'onga-Inseln, Lord Howes-Island, Gesellschafts-Inseln, Huaheine, Oria- 
dea (Forster), Enderby-Island (Gray), Boningruppe (Kittlitz), Viti-Inseln, Sa- 
moa-Inseln, Me Keans-Insel, Phönixgruppe (Gräffe), Kingsmillgruppe, Gilberts- 
Insel, Paumotugruppe, Aurora-Insel (Peale), Marquesas-, Palmerston- und 
Christmas-Inseln, (letztere Angaben nach Gray). — 

Nach den älteren Angaben Latham’s käme D.sula auch in Kamschatka 
vor, was indess jedenfalls unrichtig ist, ebenso wie die Angabe im Catalog des 
Britischen Museums „Magellans-Strasse.“ Letztere Localität führt Gray übri- 
gens fragend an. — 

D. sula ist auf den meisten Korallen-Inseln des Stillen Oceans Brut- 
vogel (nach Peale), ebenso in dem von uns zu besprechenden Gebiete Cen- 
tral-Polynesiens, denn Dr. Gräffe sandte Eier von Me Keans-Insel ein. 

Ebenso häufig brütet die Art in West-Indien, an den Küsten Floridas 
und in der Torres-Strasse. Nach Peale legt sie nur ein (bläulichweisses) Ei; 
das Nest wird von Zweigen auf niedrige Bäume gebaut. Im Widerspruch 
mit diesen Angaben versichern Gundlach, Bryant und Me Gillivray, dass das 
Gelege aus zwei Eiern besteht, die nach Gundlach und Me Gillivray weiss, 


nach Bryant grünlich mit einer Kalkmasse umgeben sind. Letztere Angabe 


264 Dysporus sula. 


können wir bestätigen, da unser Museum durch die Güte des Herrn Joh. Ces. 
Godeffroy in den Besitz des Eies gelangte. 

Dasselbe, von Dr. Gräffe auf Me Keans-Insel eingesammelt, ist länglich, 
ungleichhälftig, am spitzen Ende deutlich zugespitzt und von schwach grün- 
bläulicher Farbe. Letztere kommt indess erst zum Vorschein, wenn man mit 
Hülfe eines Messers den matt gelblichweissen Ueberzug entfernt. Dieser kal- 
kige Ueberzug umgiebt das Ei nicht gleichmässig,, sondern ist an manchen 
Stellen so dünn, dass etwas Bläuliches durchschimmert. An andern Stellen 
erscheint er dagegen ganz besonders dick und bildet merkliche Erhabenheiten, 
in denen sogar Eindrücke sichtbar, die jedenfalls im frischen Zustande beim 
Legen hineingekommen sind. Ebenfalls durch äussere Einflüsse hervorgebracht 
zeigt das Ei gegen die Spitze zu eine rostgelbliche Färbung. Länge a 
Breite 16. — An den afrikanischen Küsten dürfte D. sula ebenfalls brü- 
ten; das Leidener Museum besitzt ein Exemplar, welches an der Goldküste 
im August erlegt wurde. 

Wie seine Gattungsverwandten lebt D. sula gesellig und ist ein unüber- 
trefflicher Stosstaucher. Seine Nahrung besteht ausschliessend aus Fischen. 
Nach beendeter Brütezeit zieht er sich mehr von den Küsten in’s offene Meer 
hinaus. 

Einzelne Exemplare scheinen sich zufällig auch bis in grosse Ströme 
zu verirren; so erwähnt der Prinz zu Neuwied ein solches, welches auf dem 
Ohio erlegt wurde. 

Ueber die Lebensweise und das Brutgeschäft geben Bryant, Gundlach, 
Prinz zu Neuwied, Gosse und Gould ausführlichere Nachrichten. 

Brisson machte uns zuerst mit dieser Art bekannt und zwar in seinem 
„Sula.“ Dagegen bleibt Sula fusca. Brisson, auf welehe Linne Pelecanus fiber 
begründete, durchaus dunkel und bezieht sich wahrscheinlich auf den jungen 
D. eyanops. Sundev. ‚Jedenfalls ist es daher ungerechtfertigt, wenn die meis- 
ten Autoren unseren Vogel auf S. fiber. Linne zurückführen. 

Pelecanus parvus. Gmelin, welcher sich nur durch geringere Grösse un- 
terscheiden würde, scheint nur auf ein besonders kleines Exemplar begründet 
zu sein, und hat seither keine weitere Bestätigung gefunden. Dass bei diesen 
Vögeln überhaupt die Grössenverhältnisse ansehnlichen Schwankungen unter- 
worfen sind, wird bei keinem praktischen Ornithologen Verwunderung erregen. 
Burmeister’s Ansicht, dass der eigentliche Dysporus fuseus. (Vieill.) eine afri- 
kanische Art sei, die sich von der amerikanischen D. sula durch geringere 


Grösse (25—26”) unterscheide, ist daher eine irrige. 


Tachypetes aquilus. 265 


sp. 9. Tachypetes aquilus. (Linn.) 


Pelecanus aquilus. Linn. Amoen. acad. IV. p. 238. — id. S. Nat. (1766) 
p. 216. — Edw. B. t.309. — Fregata. Briss. Orn. VI. p. 506. t.43. f.2. A. 
— Pl. enl. 961. — Frigate Pelican, white headed Frigate et Palmerston Fri- 
gate. Lath. Gen. Syn. II. p.587. 591 et 592. No. 9. 11 et 12. — Pelecanus 
aquilus, leucocephalus et Palmerstoni. Gm]. S. N. p. 572 et 573. — Lath. Ind. 
Orn. H. — Bechst. Lath. Uebers. III. p. 504. 507 et 508. — Fregata aquila. 
Dlig. Prodr. 1811. p.279, — Tachypetes aquilus. Vieill. Gal. des Ois. (1825) 
t.274. — Wied. Beitr. IV. p.885. — Lesson. Tr. d’Orn. p. 606. — Tachy- 
petes aquilus et leucocephalus. Kittl. Kupfert. (1832) p. 15. 1.20. f.1.u. 2. 
(opt.) — Tachypetes aquila. Nutt. Man. II. 1834. p.491. — Aud. Om. 
Biogr. II. (1835) p. 495. — id. B. Am. VII. 1844. pl. 421. — Spix av. 
Bras. t. 105. — Fregata aquila. G. R. Gray. Cat. B. Brit. Mus. Pelecan. (1844) 
p. 190. — id. Attagen aquila. Gen. of B. III. p. 669. — Tachypetes aquila 
et leucocephala, Reichb. Vollst. Naturg. Natat. t. 31. f. 372. 373 et 374. — Ta- 
chypetes aquilus. Peale. Un. St. Exp. (1848). — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) 


° p.124. — id. Fregata aquila. W. Afr. No.736. — id. Tachypetes minor. 
Madagasec. p. 87. — Tachypetes aquilus. Blas. et Bald. Naum. Vög. Deutschl. 
vol. XII. p.287. — Gosse B. of Jam. p. 422. — Gundl. Cab. J. f. Om. 
1857. p. 239. — id. 1861. p. 57. — Bolle. Cab. J. 1856. p. 29. — Burm. 


Syst. Ueb. Bras. III. p. 549. — Bp. Consp. II. p. 166. — Cavendish. Ibis. 1859. 
p. 160. — Baird. B. N. Am. p. 873. — Salvin. Ibis. 1864. p. 379. — Ta- 
chypetes aquilus et Palmerstoni. Cass. Proc. Ac. Phil. 1856. — id. Un. St. 
Expl. Exp. (1858) p. 358 et 359. — Atagen aquilus. Gray. B. Trop. Isl. p. 61. 
— Fregata aquila. Schleg. Mus. P. B. Pelec. p.2. — Attagen ariel. Krefft. 
1862. p. 191. - Tachypetes Palmerstoni. Selat. Proc. Z. 8. (1864). Jan. — 
Attagen aquilus. Jerd. B. of Ind. III. p. 853. — Tachypetes aquila. Gould. 
Handb. B. of Austr. II. p. 658. — 

Ad. Totus fuscescente-niger, nitore purpurascente; alıs 
aeneo-tinctis; scapis rectricum fuscis; rostro dilute purpura- 
scente-caeruleo; orbitis caeruleis; sacco gulari miniato; pedi- 
bus dilute rubentibus; planta aurantiaca; iride nigra. 


Foem. fusca; capite, collo corporeque subtus albis. 

Long. e, 3%; Tostr., 3/11’; al. 223%; eaud.'16— 17”; tars.6“. 

(Bremer Museum.) 

J Alt. Das ganze Gefieder dunkel schwarz, je nach dem Licht mit 
stahlgrünem oder purpurviolettem Schimmer, der besonders an den langen, 


verschmälerten, lanzettförmig zugespitzten Federn des Mantels und der Schul- 


tern hervortritt. Schwingen und Schwanzfedern einfarbig dunkelschwarz ohne 


266 Tachypetes aquilus. 


Schimmer. Schwingen unterseits schwarz, Schwanzfedern unterseits mehr 
braun. Schäfte der Schwingen oberseits schwarz, unterseits braun, der 
Schwanzfedern oberseits schwarz, unterseits weiss. 

Schnabel horngraubraun mit schwärzlichem Spitzentheil, nackte Augen- 
gegend und die nackte Kehlhaut fleischbräunlich ; Füsse, Zehen und Schwimm- 
häute schwärzlich. i 

(Bremer Museum.) 

Q Alt. Ganz wie das | gefärbt, aber Kropfseiten, Brust und Bauch- 
seiten weiss; die mittleren Flügeldecken braun, jede Feder mit dunklem Schaft- 
strich. Die Federn auf Mantel und Schultern sind nicht verschmälert, zeigen 
aber ebenfalls den violetten und grünen Schein. 

Schnabel grünlichhornweiss, Spitzentheil weissfahl; Füsse und Schwimm- 
häute roth, Nägel schwarz; nur das Kinn nackt und ein sehr schmaler nack- 
ter Augenkreis. 

Jüngerer Vogel. (Bremer Mus.) 

Kopf, Hals, Brust, Bauch und After weiss; Mantel und Schultern braun, 
ebenso die Brustseiten und einzelne Federn auf Brustmitte, die ein unregel- 
mässiges Querband bilden. Die oberen Flügeldecken braun, mit fahlbräun- 
lichen Aussensäumen. Grösste Schulterdecken, Schwingen, Schwanzfedern, Bür- 
zel, obere und untere Schwanzdecken schwarz. 

Schnabel graulichweiss; Kinn nackt; Füsse bräunlich. 

Die Federn des Hinterhalses und auf Mantel zeigen noch keine Ver- 
schmälerung, dagegen laufen die Schwingen in eine scharfe Spitze aus. 

Nestjunge sind mit weissen Dunen bekleidet. (Leiden. Mus.) 

Bei jungen Vögeln zeigen die weissen Federn des Kopfes und Hal- 
ses zuweilen einen rostfarbenen Anflug. 

Im Leben: Schnabel blass purpurblau, längs der Mitte weiss, an der 
Spitze dunkel, nackte Zügelgegend purpurblau, Kehlsack orange, Füsse roth- 
braun; Iris dunkelbraun. (Baird). 

Füsse, Schnabel und nackte Kehlhaut bräunlichfleischfarben, Iris hell- 
braun. (Bernstein). 

2 Schnabel bleigrau, nackte Gesichtstheile und Kehlhaut graulichblau, 
etwas dunkel; Beine rosenroth, nach Innen schmutzig weiss; Iris dunkel- 
braun. (Gundlach). / 


Tachypetes aquilus. 267 


Länge. Fl. Mitt. Schw. Aeuss. Schw. F. 
2'10”—3'6 234 2 16:% A 
23 69 164 4 8 
251 — 164 4 6 
22374 — 16.4 St 
21 n_ — 3.6.6 
204—26 “ — 14—154" 36 — 410" 
18 —191 — 10—12 3 —3 1 
214 - 154° 44 
Schnabelhöhe an Basis. NM. 2. 
124% 24°]. alt. Brasilien. Bahn 
13 23,2. ‚alt. uf 
134 25 jung. Texas. MU. 
12 22 (Nach Prinz Max.) 
— — (Mauritius. Hartl.) 
_ —  aquıla. 


(Nach Schlegel.) 


—_ — minor. 


— — Palmerstoni (nach Cassin). 


Von den zwei bekannten Fregattvögeln ist bis jetzt nur der grosse aus 
Central-Polynesien nachgewiesen, obwohl jedenfalls auch der kleine (T. minor, 
Gml. s. ariel. Gould.) hier vorkommen wird, da er von nahe gelegenen Loca- 


litäten (Neu-Caledonien) bekannt ist. 


Cassin’s Versuch den grossen Fregattvogel in 2 Arten, eine atlantische 
(T. aquilus) und eine paeifische ('T, Palmerstoni), zu trennen, hat sich als gänz- 
lich unhaltbar erwiesen, indem die Charactere, welche Cassin für Palmerstoni 
anführt „grösserer Kehlsack, schmälere Schwung- und Steuerfedern, ungleich 
längerer Schwanz und geringere Grösse“, keineswegs constant sind und auf 
zufällige Abweichungen zurückgeführt werden müssen. Wir selbst haben 
zwischen Exemplaren von Me Keans-Insel und Brasilien nicht den geringsten 
Anhalt zu einer specifischen Abtrennung finden können. WUeberdies ist es 
auch ungerechtfertigt, wenn Cassin die kleineren Vögel auf T. Palmerstoni. 
Gml. bezieht, indem Latham von diesem gerade grössere Maasse als von aqui- 


lus angiebt. — 


T. aquilus ist über die tropischen und subtropischen Meere beider Erd- 
hälften verbreitet und findet sich daher im Atlantischen-, wie Indischen- und 


Stillen Ocean, Als gewaltiger Flieger wird er oft weit vom Lande entfernt 


268 Tachypetes aquilus. 


in hoher See angetroffen, obwohl er sich meistens mehr in der Nähe der Küs- 
ten aufhält. 

Bezüglich der geographischen Verbreitung dieses gewaltigen Räubers 
unter den Seevögeln haben wir folgende Notizen gesammelt: 

Küsten der sidlichsten Vereinigten Staaten, Texas, Florida (Baird), Golf 
von Mexico (Audub.), West-Indien: Cuba (Gundlach), Jamaica (Gosse), Antigua 
und St. Croix (Newton), Bahama - Inseln (Bryant), Bermudas (Wedderburn) ; 
Kisten von Guiana (Schomburgk) und Brasilien (Prinz Max, Burm.); west- 
liche Küsten Amerikas: Californien (Baird), Venezuela (Selat.), Honduras 
(Salvin), Peru (T'sehndi) und Gallopagos (Darwin); im Atlantischen Ocean: 
Insel Ascension (Lesson. Selat.), Cap-Verden (Bolle); Westküste Afrikas (Mor- 
gan), Congo (Tukey); Madagascar und Mauritius (Goudot), Rodriguez (New- 
ton); im Indischen Ocean: Ceylon (Kelaart), Cocos-Inseln, Malabarküste und 
Bai von Bengalen (Jerdon), Sumatra (Raffles); Molucken; Halmahera (Leid. 
Mus.), Batjan (Leid. Mus.); im Stillen Ocean: Nord- und Ostküste Austra- 
liens (Gould), Brampton-Shoals (Leid. Mus.), Neu-Caledonien (Forst.), Samoa- 
Inseln (Rosa-Island, Peale), Phönix-Gruppe, Me Keans-Insel (Gräffe), Gesell- 
schafts- (Tahiti Forst., Huaheine Sclat.) und Marquesas-Inseln (Forst.), Pau- 
motu-Gruppe (Honden-, Bow- und Ducis-Isl. Peale), Palmerston - Island (La- 
tham), Corallriffe nördlich von den Sandwich-Inseln (Kittlitz) und Sandwich- 
Inseln (Gray). — | 

Ueber die Lebensweise und das Brutgeschäft dieser Art theilen Cassin, 
Gundlach, Cavendish und Salvin ausführliche Nachrichten mit. 

Wie Bechstein (Naturg. Vög. Deutschl. 2. Ed. III. p. 756) versichert, 


wurde im Januar 1792 ein Fregattvogel auf der Weser bei Münden erlegt. 


Anhang. 


Wir müssen zum Schluss noch einiger Arten gedenken, die bisher ent- 
weder irrthümlich zur Ornis Central-Polynesiens gerechnet wurden oder deren 
richtige Deutung, wegen ungenügender Beschreibungen, nicht mehr möglich 


ist und die somit keine weitere Beachtung verdienen. 


i. Haicyon Jacquinoti. G.R. Gray. 


Aleedo diophthalmo-rufo-ventro. Hombr. et Jaeq. Ann. des Sc. Nat. Se- 
conde Serie tom. XVI. (1841). p. 315. -— Haleyon (Actenoides) Jacquinoti. 
G.R.Gray. B. Trop. Isl. (1859) p. 7. — 


Der von Hombron und Jaequinot unter obigem Namen beschriebene Eisvo- 
gel (angeblich mäle adulte) von Vavao, Tonga-Inseln, ist ohne jeden Zweifel nur 
das @ von H. Mac Leayi. Jard., eine Art, die bekanntlich mit Sicherheit den 
Continent Australiens bewohnt. Es darf daher wohl als gewiss angenommen 
werden, dass in der Localitätsangabe ein Versehen begangen worden ist. 
Diese Ansicht gewinnt umsomehr an Wahrscheinlichkeit, als im Text zu der 
voy. Pöle sud (Jacqu. et Puch.) die Art ganz übergangen und überhaupt kein 
Eisvogel aus Oceanien erwähnt wird. Wir nehmen daher billig Anstand 


Haleyon Macleayi mit als Bewohner der Tonga-Inseln aufzunehmen. — 


2. Saxicola luctuosa. Müll. — Bp. Consp. I. p. 304, 


wird von Gray aus Versehen unter den Vögeln der Navigator-Inseln angeführt 
(B. of Trop. p. 14). Diese Art kommt bekanntlich nicht von Samoa, sondern 
Samao, einer kleinen Insel in der Nähe 'Timors. 

Dagegen führen Quoy et Gaimard (voy.l’Astr. Zool. I. p. 150) eine „Tra- 


guet‘ (Saxicola) von Tongatabu an, ohne dieselbe indess zu beschreiben. 


270 Anhang. 


3 Balage pacifica. (Gnl.) 


Paeifie Trush. Lath. Gen. Syn. II. p. 38. — Turdus paeificus. Gml. 8. 
N.I. (1788) p. 813. — Lath. Ind. Orn. p. 337.— Bechst. Lath. Uebersetz. II. 
p. 35. — IV. p. 235. — Vieill. Nouv. Diet. d’Hist. nat. XX. p. 265. — id. 
Ene. Meth. p. 662. — Hartl. Wiegm. Arch. (1852) p. 130. — Campephaga 
(Lalage) pacifica. G. R. Gray. B. Trop. Isl, p. 224 — ? Lalage pacifica. Hartl. 
Cab. J. f. Orn. 1859. p. 169. — ? Ceblepyris karu. Quoy et Gaim, voy. l’Astr. 
Zool. p.159. — 


Oberseite aschfarben; Kopfseiten, unter den Augen und alle unteren 
T'heile bräunlichweiss, die Hals- und Brustseiten am meisten in’s Braune. - 
Zwischen Schnabel und Auge ein dunkelbrauner Streif. Schwanz schwarz mit 
weisser Spitze. 

Schnabel und Füsse dunkelbraun. Länge 54” — 


Latham beschreibt diese Art nach einem Exemplar in der Sammlung 
des Ritter Banks. Nach Gray’s freundlicher Mittheilung besitzt das Britische 
Museum einen hierher gehörigen Vogel, der angeblich von Tongatabu herstam- 
men soll. Diese Localität bleibt aber vorläufig sehr fraglich, denn auch La- 


tham sagt „soll von den Tonga-Inseln kommen.“ — 


4. Corvus australis. Gml. 


South Sea Raven. Lath. Gen. Syn. I. p. 363. — Corvus australis. Gm], 
S.N.I. p. 365. — Bechst. Lath. Uebersetz. I. p. 304. — Ü.enca (part.) Wagl. 
Syst. av. Corvus sp. 11. — C. coronoides. (part.) Bp. Consp. I. p. 385. — C. 
australis. G.R. Gray. B. Trop. Isl. p.24. — 

Dunkelschwarz; Federn unter dem Kinn sehr locker, Schwungfedern 


bräunlichschwarz. Schnabel, Füsse und Klauen schwarz. 
Länge 19”. Schnabel 23“ Schwanz 8”. 
Latham beschreibt diesen Raben von den Freundschafts-Inseln, Diese 
Localitätsangabe ist indess falsch, denn jedenfalls bezieht sich C. australis auf 
/ 
die Art Neu-Hollands, C, coronoides. Vig. — Sie ist also aus der Liste der 


Siüdseevögel zu streichen, — 


Anhang. 271 


9 Columba cristata Temm. et Knip. Pig. t.9. — id. ed. 80 p. 108.— 


C. versicolor. Lafresn. — Geotrygon sylvatica. Gosse, B. of Jam. II. 
t. 84. — Reichb. f. 2482—83. et 2599. — Geotrygon eristata. Bp. Consp. LI. p. 70, 
Temminek bezieht irrthümlich das Vaterland von C. pacifica. Gml. auf 
diese Art, die aber keineswegs die Freundschafts-Inseln, sondern Jamaica 


bewohnt. 


6. Columba risoria. Less. Tr. d’Orn. p. 473, — 


Turtugs —? G.R.Gray. B. Trop. Isl. p. 43. — 
Von dieser Taube nennt Lesson nur den Namen mit dem, ohne Zweifel 
irrthümlichen, Zusatze „des iles Tonga.“ 


Selbstverständlich nehmen wir weiter keine Notiz von diesem Citat. 


7. ? Caloenas. — sp.G.R.Gray. B. Trop. Isl. p. 45, 


Paeifie Pigeon. Lath. Gen. Hist, VII. (1823) p. 45. No, 55. 

Latham beschreibt hier eine bisher unbekannt gebliebene Taube aus der 
Collection von General Davies von H owe’s-Island. 

Gray verwechselt diese Insel mit Lord Howe’s-Island oder Vavao und 


nimmt die Art daher mit unter die Vögel der Tongagruppe auf. 


8. Columba auricularis Temn. ct Knıp. Dia, 200 


C. Temminckii. Wagl. Syst, av. spec. 40. — Carpophaga ? aurieularis. 
G. R. Gray. Gen. of B, — Craspedoenas auricularis, Reichb, Tauben. p- 56. f. 
3363. — Rhagorhina aurieularis, Glog. 

Käme nach Wagler von den Freundschafts-Inseln, ist aber bekanntlich, 
wie zuerst Bonaparte nachwies, ein Kunstprodukt, nämlich eine weisse Haus- 
taube, der man künstlich nackte Kehllappen angesetzt und sie so verunstal- 
tet hat. 

Temminck beschrieb sie zuerst nach Exemplaren im Museum Ray zu 


Amsterdam, Gegenwärtig befinden sich die sonderbaren Exemplare, neben 


272 Anhang. 


andern Kunstprodukten besonders verwahrt, im Leidener Museum, wo wir die- 
selben oft sehen konnten. Unbegreiflich schien es uns dabei, wie man den wah- 


ren Charakter dieser Tauben nicht eher gewahr wurde. 


9, Columba pacifica var. A, Lath. Ind. Orn. II. p. 600. — 


id. Ferruginous-vented Pigeon. Gen. Hist. VII. p.44. — Bechst. Lath. 
Uebersetz. vol. II. p. 612. (Note.) 


Kopf, Hals, Brust und Bauch weisslich; Rücken, Flügeldecken und 
Schwanz blassgrün, Schnabelwurzel zu einem grossen Höcker aufgetrieben. 
Augenkreis nackt, roth. 

ÖOtaheite, Tongatabu. 

Latham betrachtet diese Taube nur als Varietät von pacifica, indess 
scheint uns Dies nicht wohl zulässig, da die Beschreibung gar zu sehr abweicht. 


Die Art (?) dürfte daher unter den Dubiosa am besten ihren Platz finden, 


©. Gallus bankiva. Temm. 


Gallus tahitensis. Hartl. Cab. J. f. Orn. 1854. p. 169. — Gallus bakiva. 
var, tahitieus. (Peale.) Cass. Un. St. Expl. Exp. 1858. p. 290. — Gallus ban- 
kiva. var. G.R.Gray. B. Trop. Isl. 1859. p. 46. — 

Ueber das Vorkommen von wilden Hühnern auf den Inseln Central- 
Polynesiens haben wir nirgends einen sichern Nachweis finden können und 
wissen daher nieht, auf welche Quellen sich Gray bei der Angabe „Viti- und 
Tonga-Inseln“ stützt. Peale fand das Huhn, welches er für Varietät von G. 


bankiva hält, nur auf den Societäts-Inseln im wilden Zustande. 


Nachtrag. 


Kurz vor Beendigung des Druckes erhalten wir durch die Güte des 
Herm Joh. Ces. Godeffroy noch eine grössere Sendung Vogelbälge und Eier, 
die von dem Reisenden Herrn Dr. Gräffe auf der Viti-Gruppe gemacht wurde 
und zwar auf den Inseln Viti-Levu, Ovalou und Kanathia, der nördlichsten 
der Gruppe. Letztere wurde somit das erste Mal der Omithologie zugänglich 
gemacht. 

Obwohl die Sendung lauter bekannte Arten umfasst, so enthält sie doch 
manche Alters- und Färbungsstufen über die wir einige Worte sagen müssen. 
Unter den Eiern sind einige bisher unbekannte dabei, welche wir theilweis 


noch auf einer 14ten Kupfertafel zur genaueren Kenntniss bringen, 


Zu Astur eruentus. sp. 2. 
t. XIV. f.1. 2. (Eier). 


Zwei alte Exemplare von Ovalou zeigen die oberen Theile deutlicher 
schiefergrau blaulich, die unteren heller röthlich, ähneln daher fast ganz dem 
in Schlegel’s Vogels van Ned. Indiö t.14. £.2. dargestellten Exemplar. 

Bei dem einen ist das rothe Querband über den Hinterhals stark grau 
verwaschen; die röthlichen unteren Flügeldecken zeigen hellere schmale Quer- 
linien. 

Ein junger Vogel von Ovalou weicht von dem durch Cassin be- 
schriebenen nicht unerheblich ab, wesshalb wir hier die genaue Beschreibung 
geben: 

Ganze Oberseite dunkelbraun, jede Feder mit deutlichem rostbraunem 
Endsaume, die Basis der Kopf- und Nackenfedern weiss, Federn des Nackens, 
Hinterhalses und der Halsseiten rostbraun, mit grossem dunklen Schaftfleck 
und verwaschener dunkler Querbinde vor dem Ende. Schwingen braun- 

18 


274 Nachtrag. 


schwarz, an Innenfahne nicht ganz bis zum Ende breit rostroth gerandet und 
mit S—10 schwarzen Querlinien, die auch auf der Unterseite deutlich her- 
vortreten. Schwingen unterseits im Uebrigen grau mit dunklem Ende. 
Schwanzfedern dunkelbraun, am Ende schmal rostfarben gesäumt, ebenso aber 
blasser am Rande der Innenfahne, mit 12—13 schwarzen! Querbinden, die 
auf der Aussenfahne und den zwei mittelsten Federn nur sehr schwach an- 
gedeutet, daher wenig bemerkbar sind, unterseits aber, mit Ausnahme der äus- 
sersten Feder jederseits deutlich hervortreten ; übrige Schwanzunterseite bräun- 
Jichgrau. 

Kopfseiten und Ohrgegend weiss, mit dunkelbraunen breiten Schaftstri- 
chen, daher letztere Farbe vorherrschend. Kinn und Kehle gelblichweiss mit 
dunkelbraunen schmalen Schaftstrichen. Uebrige untere Theile ebenfalls gelb- 
lichweiss, die Kropffedern mit grossem, rothbraunen, herzförmigen Endfleck 
und brauner Querbinde an Basis, die Federn der Brust und Brustseiten, sowie 
auf Bauch und Bauchseiten mit vier breiten rostbraunen Querbinden. Schenkel- 
federn rostroth, mit dunklerer Querlinie vor dem Ende jeder Feder. Untere 
Schwanzdecken weiss, mit rostrothem herzförmigen Fleck vor dem Ende. Un- 
tere Flügeldecken blass rostroth mit dunkelbraunem Schaftfleck. 

Schnabel schwarz, der obere an Basis gelb. Füsse gelblich, Zehen 
schwarz. 

Dieses Exemplar stimmt übrigens sehr gut mit dem jungen % von Hal- 
mahera in Schlegel’s Vogels van Ned. Indie t. 15. f. 1, überein. 

Die Maasse sind die bereits angegebenen. 

Ein frisches Gelege von vier Eiern, aus einem roh aus Reisern verfer- 
tigten Horste von Ovalou, zeigt eine schöne Suite verschiedener Färbungsstu- 
fen, von denen wir die zwei abweichendsten nachträglich noch auf t. XIV. 
f. 1 und 2 darstellen. 

Das eine Ei ist fast ganz einfarbig weiss und zeigt nur einige unbedeu- 
tende kleine Pünktchen. 

Nach Gräffe lässt A. cruentus einen nicht unmelodischen würgerartigen 


Gesang hören. 


Zu Cireus assimilis. sp. 3. 
t. XIV. £.3. (Ei). 


Vier Exemplare von Viti-Levu und Kanathia tragen sämmtlich das jün- 
gere Kleid und stimmen mit dem p. 8 beschriebenen ganz überein, nur treten 


die Schwanzbinden nieht deutlich hervor, sondern die Schwanzfedern sind dun- 


Nachtrag. | 275 


kelbraun mit breitem braunschwarzen Ende, auf Innenfahne rostbraunroth mit 
drei unregelmässigen dunkelbraunen Fleckenquerbinden. 

Zwei Eier von Ovalou, angeblich als die von Astur eruentus bezeichnet, 
gehören ohne Zweifel zu ©, assimilis und stimmen am besten mit der Beschrei- 
bung die Gould von den Eiern dieser Weihe giebt. ® 

Sie sind rundlich eiförmig, ziemlich gleichhälftig und unterscheiden sich 
ausser der geringeren Grösse, auch sehr deutlich durch den Glanz ihrer Ober- 
fläche und die Färbung. Letztere ist rein weiss und scheint nur durch äus- 
sere Einflüsse einen schwach schmutzig bräunlichen Ton erhalten zu haben, 
wie derselbe so häufig bei weissen Eiern entsteht. Das eine Ei zeigt jedoch 
am spitzen Ende einige mattbraune Flecke, die ursprünglich zu sein scheinen, 

Länge 1'6‘. Breite 13 


Zu Strix delieatula. sp. 4. 


Ein Exemplar von Viti-Levu. 


Zu Platyeereus splendens. sp. 6. 


Vier Exemplare von Viti-Levu stimmen ganz mit der von uns gegebe- 
nen Beschreibung überein, doch wäre noch zu erwähnen, dass bei zwei Exem- 
plaren schwarzbräunliche Federchen am Kinnwinkel stehen. 

Nachdem wir nun an zwanzig Exemplare sämmtlich von Viti-Levu un- 
tersuchen konnten, überzeugten wir uns vollständig von der Existenz nur 
Einer rothen Platycereus-Art (splendens) und müssen das gleichzeitige Vorkom- 
men von Pl. tabuensis. Gml. (= atrigularis. Peale.) auf den Viti-Inseln durch- 


aus bezweifeln. Letztere Art gehört entschieden nur der Tonga-Gruppe an. 


Zu Platycereus personatus. sp. 7. 


Acht Exemplare von Viti-Levu zeigten nur insofern leichte Färbungs- 
verschiedenheiten, dass bei einzelnen der orangefarbene Fleck des Unterbau- 
ches bis in's Orangerothe zog. Ein Exemplar zeigte die Schwanzfedern von 
unten mit heller Endspitze. Diese und die vorhergehende Art bewohnen nach 
Gräffe nur die 4 Inseln: Viti-Levu, Vanua-Levu, Sommo-Sommo und Candara. 

21.8034 -8077%) Behw. 8%244 174 Wi 124.15, 


Zu Haleyon sacra. sp. 13. 


Ein Exemplar von Ovalou ähnelt dem p. 34 beschriebenen Jüngeren 
Vogel, indem es ein breites rostgelbes Band vom Nasenloch über das Auge 
18* 


276 Nachtrag. 


weg um den Hinterkopf herum zeigt, der Ton des Blaues auf Kopf und 
Rücken ist aber heller. 


Maasse etwas geringer: 
G. U. 82%. 7305 u Behm 279 are 


Zu Haleyon Cassini. sp. 15. 


Ein Exemplar von Ovalou stimmt ganz, wie wir oben auseinandersetz- 
ten, mit dem von Cassin t. XVI. f.1. dargestellten Vogel überein, die Fär- 
.bung des Oberrückens zieht aber mehr in’s Grünblaue, auch der Oberkopf 
unter gewissem Licht. Vom Nasenloch bis über das Auge jederseits eine 
schmale rostgelbe Linie. Ein breiter schwarz und blau gemischter Streif von 
der Basis des Oberschnabels durch und unter dem Auge über die Ohrgegend 
hin umgrenzt schmal auch den Hinterkopf. Am Hinterkopfe eine Reihe rost- 
gelber Federn, die aber von den blauen verdeckt werden. Das weisse Hin- 
terhalsband rostgelb verwaschen, die Federn mit schmalen verwaschenen End- 
spitzchen. Untere Flügeldecken und Schenkelseiten rostgelblich verwaschen 
übrige Unterseite weiss. 

Bu 840. ELSE Schw Na NEN 


Zu Colloealia spodiopygia. sp. 19. 
t. XIV. £.4. (Ei). 5. (Nest). — 


Ein alter Vogel von der Insel Kanathia in Grösse und Färbung ganz 
wie solche von Viti-Levu. 

Nester und Eier von Ovalou. 

Ein sehr gut erhaltenes frisches Nest ist äusserst kunstvoll gebaut, von 
länglich ovaler, napfförmiger Gestalt, ziemlich flach, 31“ lang und 13” im 
Durchmesser. Es ist durchaus aus feineren oder stärkeren Moosfasern, von 
frischer grüner und gelber Farbe, verfertigt, die mit einem leimartigen Spei- 
cheldrüsenseceret zusammengeklebt sind und daher ein dichtes, dickes und sehr 
festes Ganze bilden; besonders dieht ist der Rand und die seitlichen Anhef- 
tungspunkte, an denen die leimartige Masse vorherrscht. 

Ein anderes Nest von mehr rundlicher Form, 3° lang bei 24° Durch- 
messer und bedeutenderer Tiefe, ist minder sorgfältig, loser gearbeitet und hat, 
jedenfalls durch die öftere Benutzung, eine schwärzliche Farbe. 

Die Eier ähneln ganz denen von ©. esculenta. L. (Thienem. t. XLIL. f.4), 


Nachtrag. 277 


haben dieselbe längliche , walzenförmige Gestalt mit stark abgestumpften Po- 


len, einen schwachen Glanz und sind rein weiss. 
Länge 89. Breite 54'"—6". 


Zu Myzomela jugularis. sp. 22. 
Zwei Eier von Ovalou von rund-eiförmiger Gestalt, ganz wie sie die 
von Thienemann (t. XVII.) dargestellten Eier von Nectarinia flaveola (f. 6.) 
und N. mystacalis (f. 7.) zeigen. Die Färbung ist weiss, mit einem schwa- 
chen Glanz. 
Länge 7‘. Breite 6%. 
Zu Myzomela nigriventris. sp. 23. 
Zur Synonymie füge zu: 
Nectarinia cardinalis. Hahn. Vög. aus As. Afr. etc. Liefer. XX. (1836) 
t. 6. f.1. (bon.) 


Zu Ptilotis caruneulata. sp. 24. 


Ein als zu obiger Art gehöriges Ei von Ovalou stimmt nicht genau mit 
dem von uns t. I, f.2. abgebildeten überein, indem es am stumpfen Ende 
sehr grosse blassrothbraune Flecke zahlreich zeigt, die mit einzelnen blass 
graulichvioletten gemischt sind und beinah einen sehr deutlichen Fleckenkranz 
bilden. Auch ist die Form eine andere, indem das vordere Ende viel deut- 
licher zugespitzt erscheint. 

Länge 10‘. Breite 8. 


Wir vermuthen, dass dies Ei Pt. procerior angehören werde. 
Zu Ptilotis procerior. sp. 25. 


Drei Exemplare von Ovalou ganz übereinstimmend; das eine zeigt etwas 


grössere Dimensionen. 
112,0, Kirn Wischw. 3,10, 090% 


Zu Monarcha Lessoni. sp. 39. 


Ein Exemplar von der Insel Kanathia, Viti-Gruppe, jedenfalls noch nicht 
völlig ausgefärbt, zeigt die Oberseite mehr dunkel braungrau; Zügel und einen 
schmalen Ring um’s Auge weiss. Schwingen schwarzbraun, ohne weisslich- 
graue Aussenränder, aber an Aussenfahne schmal fahlbraun gesäumt, 

Der Schnabel einfarbig schwarz, erscheint mehr gestreckt, die Dimen- 
sionen überhaupt etwas bedeutender. 

G. L. ce. 54. F1.2”5“. M. Schw. 23. Aeuss. Schw. 2”. F,5". 1.7. 


278 Nachtrag. 


Zu Myiagra eastaneiventris. sp. 42. 
t. XIV. £.6. (Ei). 


Die Eier (6 St.) von Viti-Levu ähneln denen unserer Muscicapa atri- 
capilla. Sie sind rund eiförmig am vorderen Ende sanft zugespitzt, haben eine 
glatte, etwas glänzende Schaale und sind einfarbig hellblau mit einem schwa- 
chen Hauche in’s Grünliche. Länge 74 —-8"'. Breite 6°—64'". 


Zu Aplonis tabuensis. sp. 47. 
Exemplare von der Insel Kanathia ganz wie diese von Ovalou. 
Die lanzettförmigen Federchen des Öberkopfes besitzen einen schwachen 
Bronceschimmer. Kinn, After und untere Schwanzdecken ziehen bei manchen 
Exemplaren in’s blass Rostfarbene. 


Fl. 310% — 4. Schw. 22" —4%. F, 7—8'". 


Zu Ptilinopus Perousei. sp. 50. 

Eine Suite von 18 Stück (14 von Viti-Levu und 4 von der Insel Ka- 
nathia) zeigt die vollständigste Serie von Uebergängen vom Jugendkleide 
(Cesarinus) bis zum völlig ausgefärbten (Perousei). Ueberdies beweist sie 
auch, dass die Farbenveränderung theilweis durch Verfärben stattfindet. Doch 
finden sich auch Exemplare, bei denen die rothen Federn des Mantelbandes 
durch Mauser entstehen. 

Ein alter Vogel zeigt Mantel und»Hinterrücken noch gelbgrün. 

Ein anderer alter Vogel hat an den weissgrauen Schwanzfedern noch 
eine breite grüne, zuweilen schon durch Grau unterbrochene Endbinde; ebense 
sind die letzten Schwingen zweiter Ordnung noch grün. 

Ein Exemplar im Uebergange besitzt grossentheils schon die Färbung 
des alten Vogels, aber die rothe Stirnplatte ist noch mit grünen Federn ge- 
mischt, ebenso der Hinterhals, der Rücken mit grünen und gelben Federn, 
das rothe Mantelband ist noch sehr unvollständig vorhanden; die F lügeldecken 
sind theilweis grau mit grüngelben Säumen, einzelne aber noch grün; die ro- 
then unteren Schwanzdecken haben gelbe Endspitzen; auf Brust noch einzelne 
grüne Federn, sonst die Unterseite wie am alten Vogel. 

Vier jüngere Vögel ganz wie der p. 112. beschriebene (cesarinus), aber 
Hinterkopf, Hinterhals und Halsseiten deutlich graulich grasgrün, Kinn und 
Kehle weiss, die Kropffedern am Ende schön graulichweiss. 7 

Ein anderer jüngerer Vogel, noch ohne rothen Brustfleck, sonst ganz gleich 
gefärbt zeigt auf der Mitte einzelner der grünen Mantelfedern röthliche Flecke. 

Fl. 4"3'—5°1''. Schw. 2'429", 


Nachtrag. 279 


Wir bemerken noch, dass der lebhafte metallische Kupferschimmer der 
grünen Federn, wie ihn namentlich unser Exemplar von cesarinus so lebhaft 
zeigt, durch Nasswerden entsteht, wie uns jetzt genaue Untersuchungen und 


Experimente mit solchen grünen Federn bewiesen haben. 


Zu Chrysoena luteovirens. sp. 54. 


Heisst ‚„Vunice‘“ auf Viti. Die Stimme ähnelt täuschend dem fernen 
Bellen eines Hundes (Gräffe), ist also ganz wie sie Peale von Carpophaga la- 
trans angiebt. Das Nest besteht aus kunstlos zusammengehäuften Reisern auf 


den Aesten eines Baumes, also ganz wie bei Ptilinopus. 


Zu Columba vitiensis. sp. 55. 
t. XIV, 2.7. ,@) 


Die Messung von vier Exemplaren von Viti-Levu ergaben theilweis an- 
dere Dimensionen als die oben von uns mitgetheilten. Heisst „Sogi“ auf 
Viti. (Gräffe). 

Fl. 7683". Schw. 5°1"—8'%. F. 779, 

Das Ei von Viti-Levu ist länglich oval, fast gleichhälftig, an beiden En- 
den beinah gleichmässig und ziemlich auffallend zugespitzt, hat ein sehr fei- 
nes Korn, ohne bemerkbare Poren, und ist rein weiss mit etwas Glanz. 

Länge 15“. Breite 104°. 


Zu Carpophaga latrans. sp. 57. 


Ein Exemplar von der Insel Kanathia ganz gleich mit zweien von 
Viti-Levu. 

Die unteren Schwanzdecken variiren vom hellen Rostgelb bis hell rost- 
gelblichweiss. Fl. 89 —9''2, Schw. 5117". 


Zu Carpophaga paeifica. sp. 58. 


Ein A von der Insel Kanathia ganz wie die von Upolu. Füsse lebhaft 
purpurroth. FIraRaW Schw: 94. 


Za Diduneulus strigirostris. sp. 60. 
Ein schönes altes | von Apia auf Upolu beweist, dass diese seltene 
Taube auf der Insel keineswegs schon vollständig ausgerottet ist. 
Zur Beschreibung wäre noch hinzuzufügen: Untere Flügeldecken und 
Achselfedern schwarzbraun, ebenso die Unterseite der Schwingen, Schwanz 


unterseits kastanienrothbraun, ebenso die unteren Schwanzdecken. 


280 Nachtrag. 


G. L. e. 13”. P1..703% 2M Schw. 86%, "Auss. Schw. 37H 0 10 
Schnabelhöhe an Basis 64“. Mundspalte 9. L. 19. M. Z. 13, 
Mit Nagel 16‘. H. 2.7”, Mit Nagel 94%, 

Dr. Gräffe berichtet über dieses Exemplar noch „dass er den Kropf mit 
einer rothen Frucht gefüllt fand, die auf einem hohen Waldbaume wächst, 
der Manu-mea also wohl mehr Baum- als Erdvogel sein werde, da er ausser- 
dem auch hauptsächlich von den Früchten einer parasitischen Fieusart lebe 


und die colossalen Bäume in Gemeinschaft mit Ptilinopus bewohne. 


Zu Rallina poeeciloptera. sp. 62. 
XIV. E28 a 


Vier Eier von Ovalou, als die von Porphyrio vitiensis von Dr. Gräffe 
eingesandt (früher schon ebenso irrthümlich als die von Zapornia umbrina 
(Ortygometra tabuensis) ähneln im Ganzen den von uns t. III. f. 4. dargestellten. 

Bei dem einen zieht die Grundfarbe aber in ein blasses grünliches Grau, 
bei den andern dreien deutlich in’s blasse Graubräunliche. Bei zwei Exem- 
plaren stehen die dunkel rothbraunen Flecke am stumpfen Ende viel zahlrei- 
cher und sind viel grösser, verfliessen auch zuweilen in einander. Wir hiel- 
ten es desshalb für nöthig noch eine Abbildung zu geben. 

Länge 19 — 110. Breite 1”3_—1”5, 


Zu Porphyrio vitiensis. sp. 67. 


Ein Exemplar von Ovalou zeigt Mantel, Schwingen und Deckfedern 
dunkler, mehr schwärzlich, indess mit einem olivengrünlichen Scheine. 
Fl. 8° Schw. 210. Mundspalte 16° Länge der Stirnplatte und des 
Schnabels 23‘. Breite der Stirnplatte 9°. L. 29‘. Tibia 17‘. M.Z, 29‘. 


Zu Aetitis ineanus. sp. 70. 
Ein Exemplar im Winterkleide von der Insel Kanathia. 
Zu Charadrius fulvus. sp. 71. 
Ein Exemplar im Winterkleide von der Insel Kanathia. 
Zu Anas supereiliosa. sp. 76. 
Ein Exemplar von Kanathia. 
Zu Puffinus nugax. sp. 90. g 


Nistet nach Gräffe in Felslöchern der Gebirge Viti-Levus, mehr als 50 


engl. Meilen vom Meere entfernt. 


Index der Abbildungen, 


Tafel I. 1 nat. Gr. 


Fig. 1. Ptilotis caruneulata. Gml. Nest. Upolu. (Bremer Mus,) 
rag: ” £ Ei. R (Mus. Godeffroy). 
» 9. Merula vanicorensis. Quoy. ,, 5 a » 
„ 4. Aplonis tabuensis. Gml. r Ovalou. (Brem, Mus.) 
„»„ 9. Artamus mentalis. Jard. N Viti-Levu. (Mus. Godeffroy.) 
„ 6. Rhipidura nebulosa. Peale. ,, Upolu. IE ” 
„ 7. Zosterops flaviceps. Peale.. ,, Viti-Levu. ei . 
Tafel II. 4 nat. Gr. 
Fig. 1. Astur eruentus. Gould. Ei. Viti-Levu, (Mus. Godeffroy.) 
» 2. Platycercus splendens, Peale. ,, hr ER vi 
» 3. Ptilinopus fasciatus. Peale. # n " ” 
„ 4. Chrysoena luteovirens. Hombr. ‚, e 5 . 
» 5. Megapodius Pritchardi. Gray. ,„  Niufo. 2 Bi 
Tafel III... 4 nat. Gr: 
Fig. 1. Didunculus strigirostris. Jard. Ei. Savai. (Coll. Dr. Selater.) 
„» 2.*) Porphyrio vitiensis. Peale. „»„ Viti-Levu. (Bremer Mus.) 
„» 3. Rallus pectoralis. Less. an Ss (Mus. Godeffroy.) 
„ 4. Rallina poeciloptera. Hartl. „ :.Ovalou. e2 = 
„» 9. Puffinus nugax. Sol. »„ MeKeans-l. ‚, r 
„ 6. Dysporus sula. Linne. ie a (Bremer Mus.) 
Tafel IV. 4 nat. Gr. 

Fig. 1. 2. 3. Sterna panaya. Gml. Ei. Me Keans-I. (Bremer Mus.) 
„ 4.5. Anous einereus. Neboux. ,, rk r a 
Tafel V. 

Fig.1. Cuculus infuscatus. Hartl. Viti-Levu. (Mus. Godeffroy.) 4 n. Gr. 
B Ptilotis caruneulata. Gml. Upolu. (Bremer Mus.) 1n.Gr. 
ie. „» Procerior. Nob. Ovalou. ” 2 1n. Gr. 


Tafel VI. 2'nat. Gr. 
Zosterops flaviceps. Peale. { u.Q ad. nebst Nest, Viti. (Brem. Mus.) 
Tafel VI. 


1. Myzomela jugularis. Peale. Alt. Viti. (Bremer Mus.) 3 n.Gr., 
2. „ ”„ Jung. ” ” ’ 
3. Myzomela nigriventris. Peale. Alt. Upolu. ,„, ng. Gr. 
4. ” ” Jung. ” ” ” 
5. Monarcha Lessoni. Hombr. Alt. Viti-Levu. , »„ +n. Gr. 


*) Im Text p.172 irrig [. 1. — 


u 


& ww. 


wo» 


m 


Bm N 


rt 


=} 


Index. der Abbildungen. 
Tafel VIII. 4 nat. Gr. 


Myiolestes vitiensis. Hartl. Alt. Ovalou. (Mus. Godeffroy.) 
Pachycephala Gräffei. Hartl. Alt. Viti-Levu. (Bremer Mus.) 


Myiagra albiventris. Peale. 


” vitiensis. Gray. ® od. jung. Ovalou. (Mus. Godeffroy.) 


Tafel IX. 4 nat. Gr. 
Altes %. Upolu. (Bremer Mus.) 


„  eastaneiventris. Verr. Altes &. 5; N $ 
„ „ „ 9: PR) b>) „ 
Erythrura eyanovirens. Peale. Jung. » (Mus. Godeffroy.) 
Tafel X. 


Amadina optata. Nob. 


Jung. Upolu. (Mus. Godeffroy.) $n.Gr. 


Aplonis tabuensis. Gml. Alt. Ovalou. (Bremer Mus.) 4#n.Gr. 


Ptilinopus Perousei. Peale. 


” 


brevirostris. Peale. ,, Upolhu. 5. . 4n Gr. 


Tafel XI. 


Jung. (Cesarinus. Hartl.) Viti-Levu. 
(Bremer Mus.) 


Im Hintergrunde die Alten. — Etwas über }. 
Columba vitiensis. Quoy. Alt. Ovalou. (Bremer Mus.) 4n.Gr. 


Diduneulus strigirostris. Jard. Jung. Upolu. (Mus. Godeffroy.) 4n. Gr. 


Tafel X. 


Rallina poeciloptera. Hartl. Alt. Ovalou. (Mus. Godeffroy.) 4 n. Gr. 


Porphyrio indieus. Horsf. „ Java. (Bremer Mus.) +4n.Gr. 
“ vitiensis. Peale. “eu WIH-Bevu,).n, % 4 n.Gr. 
Tafel XIH. 
Limosa uropygialis. Gould. Sommerkl. Sibirien. (Brem. Mus.) 4 n. Gr. 
2 ” Winterkl. Australien. „, r 
Sterna lunata. Peale. Alt. Südsee. 3 vn. 
Anous einereus. Neboux. ,„ Me Keans-Ins. $„, En 


[07 


oNnnnp® 


Tafel XIV. 4 nat. Gr. 
Astur eruentus. Gould. Ei. Ovalou. (Bremer Mus.) 
Circus assimilis. Jard. ar he (Mus. Godeffroy.) 
Collocalia spodiopygia. Peale. „, 55 (Bremer Mus.) 

.. nr Nest. 7, (Mus. Godeffroy.)c.}. 
Myiagra castaneiventris. Verr. Ei. Viti-Levu. (Bremer Mus.) 
Columba vitiensis. Quoy. a; » (Mus. Godeffroy.) 
Rallina poeciloptera. Hartl. „ Ovalou. * oe 


Index 


der 


wissenschaftlichen Namen. 


Die im Werke beschriebenen Arten sind durch den grösseren Druck der Namen ausgezeichnet, die 


mit kleineren Lettern gedruckten Namen haben auf Synonyme Bezug. 


A. 


abyssinica. Halcyon. 35. 
Actitis incanus. 182. 280. 
Aemiliae. Ptilinopus. 129, 
aenea. Carpophaga 142. 143. 

»„  Columba 142 
aequatorialis. Aceipiter. 3. 
aequinoelialis. Ardea. 201. 
aethereus. Phaeton 248.250. 
alba. Gygis. 232. 

4. Sterna. 232. 


albifrons. Dacelo. 52, 


= Eopsaltria. 79. 
y Pachycephala.79. 
= Sterna 220. 


albilineata. Ardea. 202. 

albiventris. Myiagra. 93. 
35 Platygnathns. 95. 
by Platyrhynchus. 93. 

albivitta. Procelsterna. 239. 

albolineata. Ardea. 201. 

albostriata. Sterna. 220. 

Alethe. 72. 

Amadina optata. 102. 

Amblynura. 99. 

americana, Strix, 15. 


amurensis. Ardea. 207. 
analoga. Ptilotis. 58, 
„  Tosterops. 58. 


Anas supereiliosa. 213.280. 


anasthaetus. Sterna. 228. 


R Onychoprion. 228. 


Anna. Aprosmietus. 17. 

.. Gonurus: 1X. 

„, Platycereus. 17. 
Anous einereus. 239 

„  leucocapillus. 237. 

„ stolidus. 234. 
antarclica. Sterna. 228. 
Anthochaera. sp.? 58. 
aopa. Kurutreron. 123. 
apicalis. Lamprotreron. 121. 

„ Ptilinopus. 121. 


Aplonis brevirostris. 105. 
105. 278. 


„ tabuensis. 
approximans. Circus. 7. 
aquila. Altagen. 265. 

» Fregata, 265. 

»  Tachypetes. 265. 
aquilus. Allagen. 265. 

» Pelecanus. 269. 
„ Tachypetes. 265. 
arcuala. Dendrocygna. 211. 


arcuala-australis. Dendrocygna. 
211. 
Ardea javanica. 207. 
„ sacra. 201. 
ariel. Altagen. 265. 
Arnonxi. Myzomela. 56. 
Artamus mentalis. 84. 
aruensis. Myiolestes. 71. 
asha. Ardea. 201. 
„  Demi-egretta. 202. 
„  Herodias. 201. 
assimilis. Circus. 7. 274. 
” Puffinus. 242, 
a Rallus. 158. 
Astur eruentus. 3. 273. 
atra. Ardea. 201. 
„  Herodias. 201. 
„ Mnseicapa. 90. 
atricapilla. Ardea. 210. 
atrifusea. Sturnoides. 107. 
alrignlaris. Aprosmietus, 17. 
an Platycereus. 17. 
atrofusca. Calornis. 107, 
ne Lamprotornis. 107. 
atrogularis. Platycercus. 17. 
atropurpureus, Psittacus. 17. 
auratus. Charadrius. 189, 


284 


auratus 
189. 


aurieularis. Columba. 271. 


longipes. 


I Graspedoenas. 271. 


ER Rhagorhina, 271. 
australis Corvus. 270. 

N Psittacus. 25. 

+ Puftinus. 243. 

I Sula. 260. 


australisiana Limosa. 177. 


B. 

badia. Anas. 211. 
Bailloni. Puffinus. 243. 
bakkamuna. Sirix. 11. 14. 
22} 
Baueri Limosa. 177. 
Bergii. Sterna. 216. 

b; Thalasseus. 217. 
blagrus. Falco. 1. 


bankiva. ballus 


„» Haliaötus. 1. 
brachyotus. Otus. 16. 
hrasiliensis. Dysporus. 260 


E Sula. 260. 
brevipes. Actitis. 183. 
A Heteroscelns. 183, 
in Limosa. 177. 
bi Totanus. 182. 
brevirostris. Aplonis. 105, 
& Lamprotornis. 105. 


broneinus. Cnculus. 30. 
Bulweri. Thalassidroma. 242. 


Burnabyi. Megapodius. 155. 


‚en 


Caesarinus. Ptilinopus. 110.112, 


caflra. Sitta. 66. 
Calornis Kittlitzi. 109. 
camschatica. Sterna. 220. 
candida. Gygis. 232, 


5 Piscatrix. 256. 
4 Sterna. 232. 
7 Sula. 255. 


eantor. Calornis. 109, 
cardinalis. Certhia. 57. 


$ Myzomela. 57, 
Carpophaga latrans. 140. 
279 
N pacifica. 142. 
279. 


caruneulata. Certhia. D8. 


r Meliphaga. 58. 


Charadrius. 


Index. 


carunculata. Myzanthe. 58 

” Ptilotis. 58. 277. 
caspia. Sterna. 216. 
Cassini. Aplonis 103. 

„ Haleyon. 40. 276 
castaneiceps. Carpophaga. 139. 


. Columba. 139. 
ni Janthaenas. 139. 
eastaneiven'ris Monarcha. 95. 
A Myiagra. 9. 

278. 


chaleurus. Ptilinopus. 131. 
chalybeus. Calornis. 109. 
Charadrius fulvus. 188.280. 
chloriceps. Ardea. 207. 

hs Butorides. 207. 
chloris. Haleyon. 35. 
Chrysoena luteovirens.134. 
ehrysogaster. Ptilinopus.128. 
chrysogastra. Kurutreron. 128, 
einclus. Charadrius. 197. 
cinerea. Ardea. 201, 

es Collocalia. 47. 48. 

m Erythra. 164. 
\onarcha. 88. 
Porzana. 164. 

;s Procelsterna, 239. 
Sterna. 239. 
cinerea media. Erylhra. 164. 

„ minıma. Erythra. 164. 
einereus. Anons. 239. 
Porphyrio. 165. 
Todiramphus. 


» 
einnamominus. 
39. 
Cireus assimilis. 7. 274. 
clementinae. Kurukuru, 115. 
Clementinae. Ptilonopus. 115. 
5, Ptilopus. 115. 
ER Ptinilopns. 115. 
coceineus. Protogeris. 23. 
Psittacus. 23 
Trichoglossus. 25. 
coerulea. Ardea. 201. 
e Haloboena. 246. 
a Procellaria. 
collaris. Alcedo. 32. 44, 
„ Strepsilas. 197. 
Colloealia spodiopygia. 48. 
276. 
% vanicorensis. 47. 
Columba eastaneiceps. 139. 


” 


246. 


vitiensis. 137. 279. 


columbina. Calornis. 109. 
columbinus. Lamprotornis. 109, 
concolor. Ardea. 201. 

5 Demigretta, 201. 

Rn Herodıas. 201. 
coralensis. Kurutreron. 130. 

5 Ptilinopus. 130. 
Coriphilus fringillaceus. 

25: 
coronata. Dacelo. 58. 

" Halcyon. 36. 
coronatus. Haleyon 32. 
coronoides. Corvus 270. 
corvına. Calornis. 107. 108. 

„ Lamprotornis, 108. 

„  $Sturnoides. 108. 
corvinus. l.amprocorax. 108, 
eristata. Columba. 271. 

„ Geotrygon. 271. 

„ Sterna. 216. 
eristalus. Thalasseus. 216. 
eruentus. Astur. 3. 275. 


Eu Nisus. 3. 
Cueulus infuseatus. 31. 
5 simus. 28. . 


enltrunguis. Ichthyaetus, 1. 
euneicanda. Eudynamis. 27. 
eyanops. Dysporus. 252. 256. 
., Sula. 252. 


eyanovirens. Amadina. 100. 
Amblynura. 100. 


‚8 Erythrura. 100. 
” Geospiza. 100 


D. 


daetylatra. Su!a. 252. 
decorata. Gygis. 224. 
delieatula. Sırıx. 11. 275. 
Dendrocygna vagans. 211. 
diademata. Columba. 124. 

mr Eopsaltria. 76. 

N Pachycephala. 76. 

Rn Thouarsitreron. 125. 
diadeınatus. Ptilinopus. 124. 
diehrous. Puffinus. 244. 
Diduneulus strigirostris. 

150. 279. r 


dimidiatns. Falco. 1 
diophthalmo -rufo - ventro. Al- 
cedo 269. 


divinus. Todiramphus. 44. 


Dongallii. Sterna. 216. 

Drepanoptila. 131. 

Dnpetit Thouarsii. Columba.129. 
ER „ Kurukuru. 129. 

Du Petitthonarsii Kurukvru,129. 

Dupetitthouarsi. Pulinopus. 
129. 

Du Petit Thoursii. Trygon. 129, 

Dysporus eyanops. 252. 


A piseator. 255. 
er sula. 260. 
E. 


eimeensis. Caloenas. 147. 

„o Columba. 147, 149, 

4 Treron. 147. 
enca. Corvus. 270, 

Eparnetes. 69. 

erythroptera. Pampusana. 147. 
sn Peristera. 147. 

erythrorrhyncha. Sula. 256. 

Erythrura eyanovirens. 

100. 

Äı Pealei. 99. 
enchlorus. Coriphilus. 25. 

en Psittacus. 25. 
Eudynamis taitiensis. 26. 
Eugeniae. Ptilinopus. 122, 

F. 
fasciatus. Cuenlus 27. 

„ Ptilinopus. 115. 

4 Ptilonopus. 115. 
Felicia. Columba. 155. 
feliciae. Omeotreron. 135. 
Feliciae Ptilonopus. 135 

»  Ptinilopus. 155. 
femoralis. Numenius. 175. 
ferruginea. Columba. 149. 
fiber. Dysporus. 261. 

„  Pelecanus 261. 

„»  Sula. 260. 
Nabelliformis. Cuculus. 30. 
flammea. Strix. 11. 
flava. Calloenas. 134 

„ Columba. 134. 
flaviceps. Zosterops. 52 
Navicollis. Püilinopus. 125. 

” Ptilonopus. 125, 

x Ptilopus. 125. 
flavifrons. Eopsaltria. 78. 

» Pachycephala. 78. 


Index. 


Navipectus. Ptilinopus. 125. 
flavirostris. Phalacrocorax. 260, 
Forsteni. Strix, 11. 
Forsteri, Athene. 11, 

„» Collocalia. 48. 

„ Columba. 132. 

„» . Herse. 48. 
Procellaria. 246, 

„  Ptilinopus. 132. 

„  Rallus. 162. 

„isterna. 210. 
Forsterii. Athene. 11 
Foxii. Limosa 177. 
frater. Anons. 234. 
fringillacea. Domicella. 25. 
fringillaceus. Brotogeris. 25. 


-- Coriphilus. 25. 


Lorius. 25. 
Nanodes, 25. 
Psittaens. 25. 
Frobeeni. Sterna. 220, 
frontalis. Sterna. 220. 
fulea. Sula, 260. 
fulica. Sula,. 260. 
fuliginosa. Gambetta, 183. 
= Haliplana. 225. 
Br Rhipidura, 87. 
ER Sterna. 225. 


fuliginosus. Onychoprion. 225. 


AR Totanus. 182. 
fuligula. Sterna. 228. 
fulvus. Charadrius. 188. 280. 

» Pluvialis. 189. 
furcata. Strix. 15. 
furcatus. Ptilinopus. 125. 
fusca. Gavia. 234. 

„  Lamprotornis. 103. 
„  Sula.. 260. 

„  Tatarea. 67. 
fuscatus. Anons. 234. 
fuscus. Tatare. 67. 


G. 


galericulata. Sterna. 219. 
gambierana. Eopsaltria. 76. 
gambieranus. Lanius. 76. 
garzetta. Ardea. 201. 

gigas. Chlamydera. 107. 

„  Sturnoides. 107. 
glareola. Trynga. 182. 
glaucopus. Charadrius. 189. 
globicera. Carpophaga. 142 


285 


globicera. Columba. 142. 
Gouldi. Circus. 7, 

» Deudrocygna. 211, 
Gonldiae. ‚Calloenas. 134. 
Gouldii. Sterna. 225. 
gracilis. Anous. 239, 

„»  $8terna. 215. 
Graeffei.. Pachycephala, 72. 
Grayi. Dacelo. 33. 

» Ptilinopus. 126. 
Greyi. Herodias. 201. 

„ Ptilinopus. 126. 
Greyii. Ardea. 201. 
griseogularis. Aceipiter. 3. 
griseopygia. Gambetta. 183. 
griseopygius. Totanus. 182, 
gularis. Ardea. 201. 
gultala. Sterna. 225. 


Gygis alba. 232, 


ER 
Haleyon Cassini. 40. 276. 

5 Pealei. 38. 

Br receurvirostris. 41. 

a sacra. 32. 275. 

so venerata. 43, 
Haliaetus leucogaster. 1. 
haliaetus. Falco. 3. 

„u Pandion. 3. 
henicogrammus. Aceipiter, >. 
birundo. Sterna. 222. 
Hirundo tahitiea. 51. 
holosericea. Columba. 131. 

ar Drepanoptera. 131. 

» Lamprotreron. 131. 
holosericeus. Calyptomenaenas, 

131. 

% Ptilinopus. 131. 

2 Trygon. 131. 
Hombroni. Pachycephala. 76. 
humeraloides, Pyenonotus. 81. 
hypoleucus. Actitis. 187. 

„ Rallus. 163. 
hypolaenidia. Rallus. 158. 
hysginus. Platycercus. 17, 

R Psittacns, 17. 


I. 


icteroides. Eopsaltria. 76. 

„» Pachycephala. 76. 
immaenlata. Gallinula. 167. 

ae Porzana. 167. 


286 


ineanus. Actitis. 182. 280, 
Scolopax. 182. 
A Totanus, 182. 
indica. Merula. 80. 
nl, Sri AL 
indieus. Porphyrio. 170. 
infuscata. Sterna. 225. 
infuseatus. Cuculus. 31. 
insperatus. Cuculus. 30. 
interpres. Cinelus. 197. 
” Strepsilas. 197, 
Es Tringa. 197. 
iogaster. Astur, 6. 


” 


J. 
Jacquinoti. Haleyon. 269. 
„ Pachycephala. 75. 
Jardinei. Cireus. 7. 


m 


Jardinii. Spilocireus. 7. 

„. Strigiceps. 7. 
javanica. Anas. 211. 

„  Ardea. 207. 
Butorides. 207. 
Butoroides. 207. 
Herodias. 207. 

„.. Sum 16. 
jugularis. Ardea. 201. 
Demiegretta. 202. 
Herodias. 201. 
Myzomela. 54. 277. 


K. 
Karu. Ceblepyris. 270. 
Kittlitzi. Calornis. 109. 
Kurukuru. Columba. 122. 


L. 


Lafargei. Myzomela. 55. 


’ 


Lh) 


” 


Lafresnayanus. Gallirallus. 157. 


Lalage terat. 80. 
lapponica. Limosa 177. 
latirostris. Myiagra. 93. 
latrans. Carpophaga. 140.279, 
Lempeyi. Ephialtes. 14. 
Leptornis. Philedon. 64. 

° samoensis. 64. 
l.essoni. Leucocera. 88. 

„ Monarcha. 88. 277. 
Museylva. 88 
Rhipidura. 88. 
leucocapilla. Sterna. 238. 
leucoeapillus. Anous. 237, 


Index. 


lencocephala, Tachypetes. 265. 
leucocephalus. Anous. 237. 
„ Pelecanus. 265. 
5 Ptilonopus. 129. 
En Tachypetes. 265. 
leucoceps. Anous. 234. 
5; Sterna. 234. 
leucogaster. Blagrus. 1. 


s’ Cuncuma. 1. 

en Falco. 1. 

Hi Haliaetus. 1. 

= Ichthyaetus, 1. 

r Pelecanus. 261. 

e Polioaetus, 1. 

5 Pontoaetns. 1. 
leucophaea. Collocalia. 47. 

> Macropteryx. 47. 


» Pelecanus. 261, 

De Sula. 256. 

nr Sylvia. 80. 
lencophrys. Anas. 213. 

er Erythra. 164. 

.n Porzana. 164. 
leucosoma. Gallinula. 164 

” Ortygometra. 164. 
L’Herminieri. Anous 225. 
Limosa uropygialis. 177. 
lineata. Oceanites. 241. . 

„  Thalassidroma. 241. 
longipennis. Sterna. 220. 

bh} 
longipes. Charadrius. 189. 

n Pluvialis. 189. 
longirostris. Hybristes. 66 
Sterna. 216. 

r Tatare. 66. 67. 
Tatarea. 67. 

7 Turdus. 66. 
Lorius solitarius. 23. 
Iuctuosa. Sasicola. 269. 
lulu. Strix. 11. 
lunata. Naliplana. 231. 

„  Sterna. 231. 
luseinia. Tatare. 69. 
luseinius. Hybristes. 69, 

e Thryotorus. 69. 
lutea. Museicapa. 90. 
Iuteovirens. Caloenas. 134. 


. Chrysoena. 134. 
279. 

= Chrysoenas. 134. 

2 Columba. 134. 


Sylochelidon. 220. 


Iuteovirens. Ptilonopus. 134. 
> Ptinilopus. 134, 


M. 
Maegillivrayi. Thalassidre 
ma. 242, 
Mac Leayi. Haleyon. 269. 
macrorhyncha, Ardea 207, 


34 Ardetta. 207. 

= Butorides. 20° 

n Butoroides. 20 

» - Pachycephala. 7: 
maculosa. Campephaga. 81. 

> Collurioeinela, 81 


Maillardi. Circus. 10. 
major. Myzomela. 57. 
marginalis. Aplonis. 103. 
marginata. Aplonis. 103. 

” Sterna. 224, 

Mariae, Ptilonopus. 110. 
»»  Ptilopus. 110. 
„» Piinilopus. 110. 

maritimus. Falco. 1. 

Matook, Ardea. 201. 

„ Herodias. 201. 
maupitiensis. Muscicapa. 90. 
Megapodius Burnabyi. 15 

. Pritchardi. 15 
x Stairi. 155. 
melanauchen Onychoprion.22 
35 Sterna. 224. 
” Sternula. 224. 
melanocephalus. Cinelns. 19° 
. Strepsilas. 197. 

melanogastra. Myzonıela. 57. 

= Thalassidroma. 24 
melanoleueus. Artamus. 85. 
melanops. Eopsaltria. 75. 
Pachycephala. 75. 
Sula. 252. 
melanoptera. Sterna. 228. 
melanopterus Porphyrio. 17( 
melanorhyncha. Sterna. 220. 

2; Thalassea. 220 
melanorhynchus. Phaeton. 25 
melanura. Limosa. 180. 
Pachycephala. 74. 

2 Rhipidura. ST. 
melanuroides. l.imosa. 180. 
Mendozae. Monarcha. 90. 
mentalis. Artamus. 84. 
Ocypterus. 84. 


„ 


ci) 


” 


Mercieri. Kurukurn. 128 
Ptilinopus. 128. 
nr Ptilopus. 128. 
Merula vanicorensis. 97. 
microcera. Carpophaga 142. 
.s Globicera, 142. 
minima. Dacelo 41. 
minima peruviana. IHirundo, 47. 
minor, Rallus. 168. 
»» Tachypetes. 265 


” 


minutus Rallus. 167 
Monarcha Lessoni. 88. 277. 
5, nigra. 90. 


morinella. Tringa 197. 
musae. Oriolus. 66. 
musicus. Creadion. 58. 
* Foulehaio 58 
Myiagra albiventris. 93. 
,; castaneiventris. 
95. 278. 
Myiolestes vitiensis. 71. 
mystacina Corelhrura. 164. 
ee Gallinula. 164. 
Myzomela jugularis.54.277. 
„ nigriventris. 56. 277. 


N. 

Napoleonis. Gygis. 232. 
nebulosa. Rhipidura. 86. 
neglectus. Porphyrio. 172. 
niger. Anous. 234. 
nigerrima. Ardea. 202. 
nigra. Monarcha 90, 

» Museicapa. 90 

»,»  Pomarea. 90. 
nigripennis. Pelecanopus. 216. 
nigriventris. Myzomela 56. 

DIT. 
nigrolineata. Zapornia 164 
nigrolinealus. Rallus. 164. 
nitida. Myiagra. 94. 95. 
Novae-Guineae, Ardea 202. 

a Herodias. 202, 
Novae-Hollandiae. Ardea. 201. 
En Sterna. 216. 

Novae-Zeelandiae. Limosa. 177 
nugax. Procellaria. 242 

»  Puffinus. 242. 280. 
nullitorques. Dacelo. 44 
Numenius femoralis. 175. 


Index. 


OÖ. 


oahuensis. Planetis. 225. 

a Sterna, 228. 

% Tringa. 197 
obseurus Puffinus. 243. 
oceipitalis Todiramphus. 35. 
oceanica. Carpophaga. 142. 

33 Columba. 143 
Falco. 1. 

„ Gambetta. 183. 
Globicera. 149. 

” Myiagra, 9. 
oceanicus. Totanıs. 182. 
ochropygia. Carpophaga. 140. 
oedienemus. Scolopax. 182. 
olivacea. Entomyza. 64. 
oopa. Columba. 122. 

„»  Kurutreron. 123. 

„ Kurutreron. (juv.) 132. 

„ Ptilinopus. 123. 
opaca. Calornis. 109. 
oplata. Pachycephala. 73. 

„  Amadina. 102. 
orientalis Campephaga. 80. 

=) Ceblepyris. 80. 

3 Charadrius. 189. 

ee kalage, SO. 

er Sylvia 80. 

nA Turdus. 80. 
Ortygometra quadristri- 

gata. 164. 
Ortygometra 

167. 
olaitiensis Tatare, 66. 67. 
otatare. Sitla. 66. 

»  Thryotorus, 67. 


tabuensis. 


P. 
Pachyeephala albifrons. 
79. 

er flavifrons. 78. 

» Graeffei. 72. 

m ieteroides. 76. 

2 Jacquinoti. 75 

LE vitiensis. 73. 


paecifica. Calornis. 109. 
„ Campephaga. 270. 
„  Carpophaga. 142, 
Columba. 142. 272. 
» Globicera. 142. 


287 


pacifica. Latage. 83 270. 

„  Scolopax. 182. 
pacificus. Lanius. 109. 

- Rallus. 162. 

In Turdus. 270. 
Palmerstoni. Pelecanus. 265. 

ns Tachypetes. 265, 
panaya. Haliplana. 228. 

»  Onychoprion. 228, 

„  Sterna. 228. 
panayensis,. Calornis. 109. 

a Haliplana. 228. 

u Sterna. 228. 
pannosa. Ardea. 201. 
pannosus. Herodias 
parva. Sula. 261. 
parvulus. Anous. 239. 
parvus. Dysporus. 261. 

» Pelecanus. 261. 
patruelis. Ardea, 207. 

2 Ardeola. 207, 

“ Butorides. 207. 
Pealei. Amblynura. 99 

„  Erythrura. 9. 

„  Haleyon. 38. 
Pealii. Amadina. 99, 

„»  Erythrura. 99. 
pectoralis. Peristera. 149, 

x Rallus. 157. 158. 
pectoralis var. Rallus. 163. 
pedestris. Tolanus 182, 
pelecanoides. Pelecanopus. 216 

239. 

e Sterna. 216. 
e Thalasseus. 216. 
Perousei. Ptilinopus. 110. 
278. 
Perousii. Ptilinopus. 110. 
personata. Coracopsis. 21. 
K Prosopaea, 21. & 


201. 


” Prosopeia, 21. 
ER Pyrrhulopsis. 21. 
er Sula. 252. 


personalus. Aprosmictus. 21. 

„ Platycereus. 21.275, 
peruviana. Hirundo. 47, 48. 
Petroica pusilla. 70. 
phaeopus. Numenius. 175. 
Phaeton aethereus. 250. 

. rubrieauda. 248, 
Phigy. Brotogeris. 23, 

„ Lorius 23 


288 


Phigy. Psittacus. 23. 
philippensis. Eulabeornis. 158. 
P Hypotaenidia. 158. 
* Rallina. 158. 
A Rallus. 157. 
philippina. Sıerna. 235. 


philippinensis. var. Rallus. 163. 


Phlegovenas Stairi. 147. 
phoenicurus. Phaeton. 248. 
Pikei. Sterna. 220. 

pileata. Sterna. 235. 
pileatus. Anous, 234. 
pipilans. Psittacus. 25. 

» Trichoglossus 25. 
piscator. Dysporus. 255. 

Su Pelecanus 255, 
piscatrix. Sula 256. 
Platycercus personatus. 

21.2410, 

„» splendens. 20.275. 

„  tabuensis. 17. 
 platyrostris. Haleyon. 41. 

25 Todiramphus. 41. 
plotus. Pelecanus. 260. 
plumbea. Crex 167. 

Myiagra. 94. 

N Ortygomeira. 167. 
plumbeus. Megalopterus 239. 
pluvialis. Charadrius. 188.194. 


’ 


pluvialis orientalis. Charadrius. 


189. 

poeeiloptera, Rallina. 156. 
280. 

poliocerca. Sterna 216. 
a Sylochelidon. 216. 


poliocereus. Pelecanopus. 216. 
* Thalasseus 216. 
polynesiae. Totanus. 182. 
Pomarea. Muscicapa. 90. 
porphyracea Ptilopus 115. 
porphyraceus. 
119. 
PN Ptilonopus. 115. 


Ptilinopus. 


porphyracra. Columba. 119. 123. 
porphyracrus. Pülonopus. 115. 


119. 
porphyrea. Columba. 132. 


porphyreocephalu-. Brotogeris. 


25. 
in Psittaceus. 25. 
porphyreus. Pülinopus. 132. 


porphyrio. Fulica, 172. 


Index. 


Porphyrio indieus. 170. 
> vitiensis. 172. 

prasina. Geo»piza. 99. 

pratincola. Sirix. 15. 


Pritchardi. Megapodius. 153. 
Procellaria eoerulea 246. 


Procelsterna. 39, 
procerior. Piilotis 62. 277. 
Ptilinopus. sp. ? 132. 


is apicalis. 121. 

3, chaleurus. 131. 

» chrysogaster. 
128. 

B eoralensis.130. 


h Dupetitthouar- 


» faseiatus. 115. 

„ Forsteri 132. 

„ Greyi. 126 

» holosericeus. 
131% 

„ Mereieri. 128. 

„ Perousei. 110, 
278 

„ porphyraceus. 
119. 

„ purpuratus.122. 

» roseicapillus. 
127 


“ viridissimus. 155. 
Ptilotis earuneulata. 55 
DIT. 


| 


„ Pprocerior. 62.277. 
Pucherani. Amadina. 100. 
ir Erythrura. 100. 
Puffinus dichrous. 244. 
5 nugax. 242. 280. 
5 sphenurus. 245. 
183. 
pulverulentus. Actitıs. 183. 
Gambetta. 183. 
a; Porphyrio, 172 
Totanus. 182. 


pulverulenta. Gambetta 


„ 


purpurata. Golumba. 115. 119. 


122. 
Y Columba 125.127 
% Columba (juv.) 132. 
h3 Columba. (var.) 132. 
purparatus, Ptilinopus 124. 
125. 
* Ptilinopus. 115. 
123 


purpuratus. Ptilinopus. 122. 

RN Ptilonopus. 122, 

123. 

. Ptilopus. 126. 
purporeoeinctus. Ptilinopus.127. 
pnrpureo -leucocephalus. Co- 

lumba. 129 
pusilla Petroica. 70. 
pyrrholaema, Hirundo. 51. 


Q. 


quadristriata. Crex. 164. 
quadristrigata. Corethrura.164. 

” Erythra. 164, 

MN Ortygometra. 
* 164. 

2 Porzana. 164 
quadristrigstus, Rallus. 164. 

R. 
Rallina poeciloptera. 156. 
280. 
Rallus Forsteri. 162. 

„  hypoleueus. 163. 

„ peetoralis. 157. 
reelirostris. Sterna. 216. 
reeurvirostris. Cosorhamphus. 

41. 

„ Halcyon. 41. 

A Todiramphus 41. 
regina. Ptilonopus. 125. 
Reichenbachi. Haleyon. 39. 
ressa. Sterna 216. 
Rhipidura nebulosa. 86. 
risoria. Columba. 271. 
roseicapilla Columba. 127. 
roseicapillus. Kurukuru. 127, 

er Ptilinopus 127. 


239: 


Rousseaui. Anous 
rubecula. Myiagra. 93. 

“ Todus. 94. 
rubeculoides. Myiagra 94. 
rubrater. Myzomela 56 
rubricauda. Phaeton. 248. 

e Phoenicurus. 

248. 
rubripeda. Sula 256. 
rubripes. Sula. 256./ 
rula Limosa. 177. 
rufitorques. Aceipiter, 3 

“ Astur. 3. 
ruliventris. Myiagra. 95. 


rufopes. Rallus. 158. 
rufus. Cirens. 10. 


S. 


sacer. Coporhamphus. 32. 
»  Todiramphus. 32. 38. 
sacra. Alcedo. 32. 
„ Ardea. 201. 
„»  Dacelo. 38. 
„ Haleyon. 32. 275. 
„ Herodias. 201. 

„  Todiramphns. 44. 
Antochaera. 64. 
„ Carpophaga. 142. 

» Kurukuru 110. 

„ Leptornis. 64. 

„  Merops. 64. 

»  Porphyrio. 170. 

„ Pilinopns. 110. 

»  Tropidorhynchus. 64. 
Sancti - Panli 220. 


samo&usıs, 


Sterna 
sanctus. Haleyon, 36. 
sandwichensis Anas. 213. 

„ Corethrura. 164. 

„  Rallus, 165. 

„  Zapornia. 164, 
sanguinea. Phylidonyris. 57, 
scapularis. Ardea, 207. 
scolopaceus, Totanus. 183. 
serrala. Sterna. 225. 
serratus. Onychoprion 225. 
similis. Petroica. 70. 

246. 
simus. Cacomanlis, 28. 
smaragdinus. Porphyrio 170, 
solitaria. Domicella 23. 

„ Myzomela, 54. 

solitaris. Totanus. 185. 


„  Procellaria. 


solitarius. Coriphilus. 25. 

„ Lorius. 23. 

„» Nanodes. 23. 

„  Psittacus. 23. 

„  Totanus. 182, 
Sonnerati. Cueulus. 30. 
sphenura. Procellaria, 245, 
sphenurus, getue. 1% 

„  Puffinus. 24 

„  Thiellus. 25. 
spilonota. Zapornia 167. 
splendens. Aprosmictus. 20. 


„ Platyeercus. 20. 275. 


Sind. 


Index. 


spodiopygia. Co!localia. 48. 


276 
»,  Macropleryx. 48. 
Ardea. 207. 

Ardea. 207. 

„. ‚Ardelta. 207, 

„  Butorides. 207. 
Stairi. Caloenas 147. 

‚„ Megapodius. 155. 

‚ Phlegoenas. 147. 
Sterna. Bergii. 216. 

„ fuliginosa. 225. 

„ gracilis. 215. 

„ lengipennis. 220. 

„ lunata. 231. 

,‚ melanauchen. 224. 

„ panaya. 228. 
Sterna 234. 
stolidus. Anous. 254. 

„  Megalopterns. 254 


stagnalis. 


stagnalilis. 


stolida. 


Strepsilas interpres. 197. 


strrila. Sterna. 220 
strign. Ceblepyris. 80. 


„ Lanins. 80. 


strigirostris Didunenlns. 150, 


279. 
„ Gnatlodon. 150. 
„ Pleiodus. 150. 
Strix delicatula. 11. 275 


Sturnoides. atrifusea. 107. 


„ eorvina. 108. 
subfusca. Hirundo. D1 
abledina. nl: 
sula. _Dysporns. 260. 


Sula. Pelecanns. 260, 


Snndevallii. Globicera, 142.145. 
superba. Columbakurukuru.110, 


superbus. Ptilinopus. 122. 
superciliaris. Corethrura. 164. 
„» Porzana, 164. 
„ Rallus. 164. 
superciliosa. 
280. 
„  6Gallinula. 164. 
„ Haleyon. 32. 
„  Sanropatis. 39. 
Swainsoni. Ptilinopus. 125. 
„ Ptilopus. 125. 
Swainsonii. Ptilonopns. 125. 
sylvatica. Geolrygon. 271. 
sylvestris. Leptornis. 64. 


syrinx. Tatare. 69. 


tabuensis. 


tahıtensis. 
tahitica, 


tahitieus. 


tahitius. 


taitensis. 


Anas. 213 


289 


u 


Aplonis. 103. 
978. 

„ Aprosmictus. 17. 

„  Corethrura. 167. 

„. Creadion 58. 

„„ Lanius. 103. 

„ Ortygometra. 167. 
„ Platycereus. 17. 
„. Bsittacns. 17. 

„ Rallus. 167. 
Zapornia. 168. 


” 


Tachypetes aquilus. 265. 


Gallus. 272. 
Herse. 51. 
„ Hirundo. 51. 
„  Petrochelidon. 51. 
Gallus. 272. 
tahitiensis. Cecropsis. 51. 

„  Ortygometra. 170. 
Cneulns. 26. 27. 
Eudynamis. 27. 
Charadrins. 189, 
Columba. 122 
„ Cueulus. 26.27. 

7 


„ Eudynamis. 2 


” 


Hirundo. 51. 


6) 

„ Kurukuru. 123. 
„.. Pluvialis..189. 
„ Ptilimopus. 128. 
»  Piilonopns. 123. 


taitiensis. Eudynamis. 26. 


tannensis. Corethrura. 164, 
„ Ortygometra. 164. 
„  Rallus. 164. 


Tatare longirostris, 66. 
Temminckii. 


Columba. 271. 
temporalis. Amadina. 102, 
tenuirostris. Anous. 254. 
Megalopierus. 237. 


ER) 


tephrodes. Anous. 239. 
terat. Lalage. 80. 


„ Turdus. 80. 
terelicollis. Anous. 239. 

„ Sterna. 239. 
Thalassidroma 

241. 

„ Maegillivrayi. 242. 
thalassina. Ardetta. 207, 
Thouarsitreron. 129. 
torquatus. Rallus. 159, 


lineata. 


290 


tristis. Rhipidura, 87. 
tuta. Alcedo. 43. 44, 

»  Todiramphus. 32. 38. 
tutus. Todiramphus. 38. 


10p 


umbrata. Zapornia. I68. 
umbrina. Zapornia. 168. 
undulata. Scolopax. 182. 
unicolor. Anous. 234. 

„» Sterna. 255. 
uropygialis. Limosa. 177. 


V. 


vagans. Dendrocygna. 211, 
„»  Haleyon. 36. 
Vaillanti, Psittacus. 23, 


vanicorensis. Collocalia. 47. 


„» Geoeichla. 97. 
„» Hirundo. 47, 
„ Merula. 97. 
»; Musecicapa. 95. 
„» Myiagra. 95, 


Index. 


vanicorensis. Platygnathus. 95. 


„»  Platyrhynehus. 95. 

» Turdus 97. 
variegala. Sula. 256. 
variegatus. Dysporus. 256. 
velox Sterna. 216. 220. 
venerata. Alcedo. 44. 

„ Haleyon. 38. 43. 44. 

„ Todiramphus 44 
veneratus. Coporhamphus. 44% 
versicolor. Columba. 271. 
virescens, Ardea. 207. 210. 
virginianus. Bubo. 14. 

„ Charadrius. 189. 
virginicus. Charadrius. 189. 
viridissima. Columba. 132. 

»  Ptilopus. 133. 


viridissimus. Ptilinopus. 153. 


»  Ptilonopus. 132. 
viliensis Artamus. 84. 

„  Carpophaga. 137. 

„ Columba. 157. 279. 

»  Dacelo. 32, 


vitiensis. Halcyon. 40. 
Janthaenas. 137. 

'„  Myiolestes. 71. 

‚„ Pachycephala. 73. 
„ Porphyrio. 172.280. 
Porzana. 168. 

„» Todiramphus. 32. 40. 


W. 
westernensis, Zosterops. 53. 
Wolti. Circus. 7 
X. 
xanthocheilus. Charadıius. 189 
„ Eudromias. 189. 
si 189. 
xanthogaster. Columba. 124. 
„ Kurukuru. 124, 
„  Püilinopus. 122, 
„  Pulonopus. 124, 


Z. 
Zosterops flaviceps. 52. 


Pluvialıs 


Druckfehler und Berichtigung. 


Seite XII, XXI und AXXII "es „Eudynamis“ statt Endynamys. 


„» AAXIV „Sturnoides“ ,„  Sturnodes. 

» AL Schw. bedeutet „Schwanz-“ nicht Schwingenlänge. 

> 8. Zeile 6 von oben lies Supra statt Cupra. 

pn 15. „ 9 von unten Schleiereule „  Schleiertaube. 

MR ER Alcedo venerata ,„, Halceyon. 

» 596. Peale hinter Myzomela nigriventris ohne Klammern. 

» 96. Zeile 15 von unten lies „dem Zoologen‘‘ statt den. 

„ 4162. Rallus Forsteri wird sp. 64, Tachypetes aquilus, p. 265, also sp. 101. statt 99. — 


„ 470. Zeile 10 von unten lies et humeris statt ethumeris, 


”„ 199. ”„ 
„ 249. „ 
ABTE, 


12 von oben 
1 von unten 
Pr S von oben 


»  Wadvögel Waldvögel. 
„  Honden „ Houden. 
»  Turtur 5 «Buctus. 


Ptilinopus apicalis Bp. sp. 53 (p. 121) ist mit Bestimmtheit nur die junge Pt. fas- 


ciatus sp. 51. p 115. (Brief. Mitth. von J. Verreaux.) 


0.Finsch ielasıa 


1.9 Pulotis carınceulata 3 Merula vani 


>. Artamus mentals 8 Anıpldura. nebulosa 


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.Zesterops flaviceps. 


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4 Rallina poeciloptera. 5.Puffinus nugax. b.Dysporus sula 


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