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Full text of "Beiträge zur assyriologie und semitischen sprachwissenschaft"

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BEITRÄGE 


ZUR 


UND 

SEMITISCHEN  SPRACHWISSENSCHAFT 


HERAUSGEGEBEN  VON 

MIl     'uMKkbTÜT/l'XC;   DER   JOIINS-HoPKlXS-rMVKkSIi  A  r  7X  KAI,  UM' >kl- 

FÜNFTER  BAND 


MIT  154  AUTOGRAPHIERTEX  SEITEN 
22  ABBILDUNGEN  IM  TEXT  UND  16  WEITEREN  AUF  2  TAFELN 


^dp^i^  1906 

C.  IIINRICHS'sriii;  LU-CI 1 11 A XDL  TXG 
THE  JOHNS  HOPKINS  PRESS 


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Alle  Rechte,  iosbesondere  das  der  Übersetzung,  werden  för  jeden  Aufsatz  yorbeholten. 


Druck  von  August  Pries  in  Leipzig. 


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INHALT  DES  FÜNFTEN  BANDES. 


Seite 

Bork,  F.,  Zur  Erkläniog  der  elamischen  Briefe 401 — 404 

Friedrich,  Thomas,  Altbabylonische  Urkunden  aus  Sippara.     (Mit  42  auto- 

graphierten  Seiten,    21   Abbildungen  im  Text  und   16  desgl.   auf  zwei 

Tafeln) 413— SS© 

Hehn,  Johannes,  Hymnen  und  Gebete  an  Marduk.    (Mit  16  autographierten 

Seiten) 279 — 400 

Hfising,  G.,  Semitische  Lehnwörter  im  Elamischen 405—412 

Macmillan,  Kerr  D.,  Seme  Cuneiform  Tablets  bearing  on    the  Religion  of 

Babylonia  and  Assyria.    (Mit  96  autographierten  Seiten) 531 — 712 

Meäsnier,  Bruno,  Neuarabische  Geschichten  aus  dem  Iraq.  (Mit  Glossar.)  I— LVIIIu.  i — 148 
Ungnad,  A.,   Über  Analogiebildungen  im  hebräischen   Verbum.     (Mit  einer 

Figur  im  Text) 233—278 

—  Die  Partikel  -ma  im  Babylonisch- Assyrischen 713 — 716 

Völlers,  Karl,  Die  Geschichte  des  Mutalammis 149 — 232 


Inhaltsverzeichnis  für  Band  I—IV  sie/ie  im  4,  Heft. 


144980 

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(UeuataBifcße  (Befcßicß^eit 

au0  Hm  3ra<| 

GESAMMELT,  ÜBERSETZT,  HERAUSGEGEBEN  UND  MIT 
EINEM  ERWEITERTEN  GLOSSAR  VERSEHEN 


VON 


®tttno  QfÄleißittet 


J.  C  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 

1903 
(tfAtümon  Bonbon,  w.  c. 

THE  JOHNS  HOPKINS  PRESS  LUZAC  &  CO.,  great  russell  str. 


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INHALT 


Seite 

Einleitung i 

Grammatischer  AbrIB Vll 

Lautlehre:    Die  Konsonanten.     Die  Vokale.     Der  Akzent VII 

Formenlehre:    Die    Pronomina.      Die    Nomina.      Die    Zahlwörter.       Die 

Partikeln.    Das  Verbum XIV 

Tabellen  der  Verba LII 

Texte  In  Transkription  und  deutscher  Übersetzung i 

Exkurse:  Pflanzen.  —  SSen.  —  Heirat.  —  Männer-  und  Frauennamen.  —  Schimpf- 
worte. —  Die  Monatsnamen       102 

Glossar 112 

Nachträge  und  Verbesserungen LVI 


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Von 

Bruno  Meissner. 

5  Die  von  mir  hier  bearbeiteten  Erzählungen  lassen  sich  fast  sämt- 

lich auch  sonst  in  der  Literatur  nachweisen.  Bei  diesen  Nachweisen 
hatte  ich  mich  der  freundlichen  Unterstützung  des  Herrn  Professor 
Chauvin  zu  erfreuen,  der  mir  aus  dem  reichen  Schatze  seiner  folklori- 
stischen Sammlungen  äusserst  wichtige  Mitteilungen  zukommen  Hess. 

lo  Seine  Beiträge  sind  durch  Anfuhrungsstriche  („  ")  gekennzeichnet. 
Mehrfach  verweist  er  auch  auf  noch  ungedruckte  Bände  seiner  Biblio- 
graphie. Für  die  Mitarbeit  dieses  ausgezeichneten  Gelehrten  kann  ich 
ihm  nicht  dankbar  genug  sein. 

Spezifisch  iraqisches  Gepräge  hat  m.  E.  die  Erzählung  von  der 

15  Verlobung  des  Mannes  aus  Mohammara  mit  der  Frau  aus  Hit  (Nr.  21) 
zur  Erklärung  der  Anlage  des  alten  Kanales.  NiEBUHR,  Reisen  II,  223 
kennt  sie  ebenfalls.  Auch  die  Verspottung  des  Meidanarabers  (Nr.  25), 
der  die  türkische  Sprache  kaufen  will,  halte  ich  für  genuin.  Die 
Mee*eidis  galten  immer   als  besonders  thöricht  (s.  J7///.  des  Sem,  /. 

20  orten/.  Spr.  IV,  151).  Die  Form  ^yrßt  (Z.  29,  30)  soll  übrigens  Meidan- 
arabisch  sein.  Mein  Gewährsmann  sprach  und  betonte  bei  der  Er- 
zählung der  Antworten  der  Frau  immer  ganz  besonders,  sodass  man 
merkte,  dass  er  ihren  Dialekt  kopieren  wollte.  Ebenfalls  lässt  die 
genaue  Lokalisierung  auf  Babil   bei  Nr.   20  darauf  schliessen,   dass 

25  wir  hier  eine  iraqische  Erzählung  vor  uns  haben.  Grosse  Kostbar- 
keiten glaubt  man  in  jedem  Ruinenhügel  verborgen,  meist  ein  goldenes 
Schiff  oder  drgl.  Aber  die  Beschreibung  der  Vorbereitungen  zur 
Schatzhebung  hat  so  grosse  Ähnlichkeit  mit  dem  Anfang  der  Ge- 
schichte Aladins  mit   der  Wunderlampe   („Chauvin,  MN.  Nr.   19'*), 

30  dass  man  auch  literarische  Überlieferung  annehmen  kann.  Vielleicht 
ist  auch  Nr.  19,  wozu  man  „Chauvin,  MN.  Nr.  430  und  431  (noch 
nicht    erschienen)*'   vergleiche,   eine  wirkliche   Bagdader   Geschichte. 

Beitrage  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  A 


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II  (giiix&^t  5ur  fmiHfdiin  fkpxA^m^ftnfdtAft 

Nr.  27  ist  der  Typus  der  langweiligen  Beduinenerzählung,  wie 
wir  sie  aus  den  von  WETZSTEIN  im  22.  Bande  der  ZDMG  gegebenen 
Beispielen  kennen.  Merkwürdig  ist  auch  hier  die  Häufigkeit  der 
Wortspiele.  Aus  dem  seiner  Bedeutung  nach  unsicheren,  und  viel- 
leicht des  Wortspieles  halber  gebildeten  Adjektiv  hätimä  erkennt  5 
das  Mädchen  sofort,  dass  der  Jüngling  Durst  hat  {fyatt  mä  =  bring 
Wasser).  Sie  nennt  als  ihren  Namen  „Griff  deines  Schwertes'*  und 
meint  „Fitne"  (d.  i.  Aufstand,  Kampf),  er  „Backenknochen  deiner 
Wange"  und  meint  „Hassan"  (d.  i.  schön).  Dieses  Verstehen  von 
leicht  hingeworfenen  Andeutungen  bildet  auch  den  Inhalt  der  viel-  10 
leicht  ebenfalls  beduinischen  Geschichte  Nr.  26.  Auf  dem  Gleich- 
laut von  {e)f}iär  „Gurken"  und  „gute"  und  Ijass  „Salat"  und  „Geiz" 
beruht  Nr.  23.  Zuerst  will  der  Gast  seinen  Wirt  nicht  beleidigen, 
als  er  aber  nach  den  Gurken  nur  noch  Salat  zu  essen  bekommt,  giebt 
er  die  zweite,  grobe  Antwort.  Ähnlich  geistreich  sind  die  Sprach-  15 
Verdrehungen  in  Nr.  12. 

Die  Nrn.  i — 4  sind  Erzählungen  zu  meist  bekannten  Sprichwörtern. 
Zu  Nr.  I  vgl  Jewett,JAOS  15,  50,  Nr.  54;  SPITTA  Nr.  40;  Tantavy 
S.  116.  Nr.  2  findet  sich  bei  „La  Fontaine,  Contes,  2,  Nr.  10  (Ed. 
Regnier,  rv,  366—372).  Bei  La  Fontaine  ist  ausdrücklich  gesagt,  20 
dass  der  Mann  alle  Listen  der  Frauen  aufgeschrieben  hat  und  nur 
diejenige  nicht  kennt,  womit  er  betrogen  wird.  Der  Mann,  der  die 
Listen  der  Frau  aufschreibt  auch  Chauvin,  BibL  Syniipas  Nr.  34 
(noch  nicht  erschienen)".  Nr.  3  habe  ich  noch  nicht  anderweitig  nach- 
weisen können.  Nr.  4  ist  „die  bekannte  Geschichte  Fridolins  (Schiller,  25 
Der  Gang  nach  dem  Eisenhammer)',  vgl.  „Chauvin,  Syntipas  Nr.  145 
(noch  nicht  erschienen)".* 

Die  nächsten  Geschichten  behandeln  zum  grössten  Teil  Ver- 
fehlungen gegen  das  sechste  Gebot.  Zu  Nr.  5  vgl  „Chauvin, 
La  Recension  igyptienne  des  Mille  et  une  Nuits  Nr.  63.     Auch  in  30 

Qalyubi  {The  book  of  anecdotes ed.  by  W.  Nassau-Lees  1856)  ' 

pp.  75—76;  Contes  arabes  par  E.  DE  LORRAL,  pp.  45  ssq.;  Clouston, 
Populär  Tales  and  Fictions  I,  177—180;  G.  Paris,  Pohnes  et  Legen- 
des du  Moyen-äge  136;  vgl  WÜNSCHE,  Midrasch  Bemidbar  148—149 
u.  634".  Dass  bei  Streitigkeiten  beide  Parteien  sich  zum  Heiligtum  35 
eines  Heiligen  aufmachen  und  dort  einen  Schwur  thun,  ist  auch  heute 
noch  eine  im  Iraq  beliebte  Sitte.  Der  Heilige  bestraft  dann  den 
Frevler.  So  züchtigt  auch  Ali  in  Nr.  50  den  Dieb,  der  einen  falschen 
Schwur  gethan,  und  zwingt  ihn,  den  gestohlenen  Gegenstand  dem  recht- 
mässigen Besitzer  zurückzugeben.    Zu  den  Nrn.  6 — 7  vgl.  „Chauvin,  40 


♦  Die  von  mir  Afttt.  des  or.  Sem,  IV,  151  erwähnte  Geschichte  zu  Sprichwort  Nr.  16 
wird  in  dieser  Form  auch  erzahlt  QaÜl*if  ellatä^  128. 


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fjfiti^ntt,  (SUuAtA^if<$t  6tf<$i<$ttn  aus  htm  3tA<).  III 

Biil  arabe  Mille  et  une  Niäts  Nr.  338";    zu  Nr.  10  „La  FONTAINE, 
Contes  II,  Nr.  ii  (ed.  Regnier  IV,  373—375)".    Nr.  11  ist  die  bekannte 
Erzählung  Boccaccios  (6,  9).  Die  weiteren  Nachweise  s.  bei  „Chauvin, 
MN.  Nr.  332  und  Syntipas  Nr.  69". 
5  Zum  Kapitel  der  Weiberstreiche  gehört  Nr.  13;  „s.  Chauvin,  MN. 

Nr.  185;  vgl.  Nr.  329".  Die  Antwort  der  Frau:  „Der  Fisch  ist  nicht 
tot,  aber  du  bist  tot*',  soll  natürlich  eine  Aufforderung  an  die  Gross- 
würdenträger sein,  sich  ihr  zu  nähern.  Als  ihr  Mann  vom  Markte 
zurückkommt,  fängt  er  absichtlich  einen  Streit  mit  ihr  an,  um  einen 

10  Grund  zu  haben,  auf  den  Kasten  schlagen  zu  können.  Das  ist  der 
Sinn  der  Zeilen  30  ff.  auf  S.  19.  In  eine  ähnliche  Kategorie  fällt  Nr.  1 5, 
„die  bekannte  Geschichte  von  Dalila;  Chauvin,  MN.  Nr.  147".  In 
Nr.  16  ist  „nur  der  Anfang  wie  oft;  s.  Chauvin,  Pierre  Alptionse 
Nr.  13  (noch  nicht  erschienen)".    Der  stark  obscöne  Schluss  ist  ver- 

15  schieden.  Die  Erbschaft  (Nr.  18)  ist  aus  1001  Nacht  XI,  4  bekannt; 
vgLZDMG  1894,669  und  näheres  „MN.  Nr.  438  (wird  bald  erscheinen)". 
Die  Unterhaltung  des  klugen  Knaben  mit  dem  Greise,  der  seine  klugen 
Fragen  nicht  versteht  (Nr.  22),  findet  sich  in  ähnlicher  Form  auch 
Tallqvist,    Arabische    Sprichwörter   116;    Ibrahim   Serkis,   Kitäb 

20  eddurre  eljatime  43;  „QalyüBI,  109—110".  Für  die  Tierfabel  Nr.  24 
s.  „Chauvin,  Bib.  ar,  III,  49,  Nr.  i".  Die  Anschauung,  dass  Schlangen 
um  so  giftiger  werden,  je  länger  sie  kein  Wasser  trinken  (Nr.  28), 
wird  auch  sonst  vorgetragen;  z.  B.  Maltzan,  Reise  in  die  Regent- 
schaften Tunis  //.   Tripolis  II,  134;    Prym-Socin,  Der  neuaramäiscfie 

25  Dialekt  des  Tür-Abdin  II,  386;  SociN,  Diwan  aus  Centralarabien  Nr. 
69,  42  (deutsche  Übersetzung).  In  Nr.  29  wird  die  Midassage  sehr 
geschickt  auf  Alexander  den  Grossen  übertragen.  Die  Homer  des 
Zweigehömten  spielen  hier  dieselbe  Rolle  wie  dort  des  Midas  Ohren. 
Sonstiges  s.  ZDMG  52,  383  und  Chauvin,  Bibl.  ar,  II,  183,  Nr.  23.    Für 

30  die  Geschichte  des  weisen  Loqman  (Nr.  30)  ist  auf  „Chauvin,  Bibl. 
ar.  II,  148',  Nr.  2;  III,  70  und  145  und  Knust,  Juan  Manuel ^  El 
libro  de  los  Enxiemplos  del  Conde  Lucanor  299 — 304"  zu  verweisen. 
Nr.  14  bt  eine  Art  arabischer  Oedipusgeschichte.  Das  Fatum,  dem 
man  nicht  entrinnen  kann,  spielt  hier  eine  ähnliche,  furchtbare  Rolle. 

3S  Sehr  sinnig  ist  hieran  Mohammeds  Weinverbot  angeknüpft.  „Die 
Weinlegende  ist  auch  sonst  bekannt;  vgl.  z.  B.  Wilhelm  von  Tripolis 
(PrüTZ,  Kulturgeschichte  der  Kreuz::ügey  1883,  p.  577);  Revue  des  trad. 
populäres  XI,4i7."  Die  Antargeschichte  (Nr. 31)  wird  wohl  dem  grossen 
Sagenkreise  des  Helden  entstammen,  doch  kann  ich  sie  darin  bislang 

40  nicht  nachweben.  Sein  Ausspruch:  Das  Eisen  ist  verdorben  u.  s.  w.,  ist 
auf  die  Sage  zurückzuftihren,  dass  er  an  Händen  und  Füssen  gefesselt 
b^raben  wurde,  weil  er  noch  im  Grabe  furchtbar  war.  Nach  arabi- 
scher Ansicht  soll  er  übrigens  nicht  in  die  Hölle  gekommen  sein, 

A* 


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IV  QpetM^e  5ur  ftmitif<$tn  fk}pta4m\{tnf4Aft 

sondern  sich  in  einer  Art  Zwischenstadium  befinden,  ebenso  wie  Hatim 
und  Kisra,  der  erste  wegen  seiner  Tapferkeit,  der  zweite  wegen  seiner 
Freigebigkeit,  der  dritte  wegen  seiner  Gerechtigkeit. 

Nach   der  Schnurre  von  Nasr-eddin  (Nr.  32),  die  einem  andern 
Kreise   entstammt  (s.   S.    i;    vgl.  „Müllendorf,  Die  Schwanke  des   s 
Nassr-ed'din  Nr.  30")  folgt  die  lange  Reihe  der  Märchen,  in  denen 
der  Chalifa  Harun  al  Raschid   die  Hauptrolle   spielt     Der  Parallel- 
bericht zu  Nr.  33   findet  sich  „Chauvin,  MN.  Nr.  269.     Hier  will 
Harun  seiner  ungetreuen  Geliebten  verzeihen,  wenn  ihr  Geliebter  wirk- 
lich so  schön  ist".     Die  Erzählung  auf  S.  61  ist  etwas  dunkel.    Der  10 
dritte  Freund  geht  nach  dem  Palaste  des  Chalifa,  um  ihn  zu  töten, 
weil  er  seinem  Freunde  das  Geld  abgenommen  hatte  und  ihm  das 
Leben   nehmen  wollte.     Alles  das  geschah,    während   die   anderen 
meinten,  er  bände  sich  den  Gürtel  um.    Die  drei  Fragen  Haruns  an 
den  alten  Mann  erzählt  auch  „RODA  RODA,  Die  drei  Fragen  {Fliegende  15 
Blätter   117.  Bd.,    1902,  158 — 159)".     Die  Verbindung  roter  Kleider 
mit  Zorn  behandelt  „Chauvin,  MN.  Nr.  18  p.  47".    Die  Teilung  (Nr.  35) 
ist    in    der    Sagengeschichte    weit    verbreitet.     Chauvin    giebt    mir 
folgende  Nachweise:  „Zeitschr.  d,  Vereins  f.  Volkskunde  in  Berlin  VI, 
59;  IX, 87— 88;  Halbat-al-Kumeit,  \2^,gi—g2\  lUäm-annaSyiioo,  \22\  20 
Hammkr,   Rosenöl  II,    138;    Öauzi,    Kitab  el-adkija,    1277,   77—78; 
Wünsche,  Midrasch  Echa  rabbati  47—48;  Bacher,  Monatsschrift  für 
Gesch.  //.    Wissensch.  d.  Judentums  XXII,  334—336;  JOLOWicz,  Poly- 
glotte der  oriental,  Poesie,   1856,   310—312;    PoLANO,    The    Talmud 
304—306;    Carmoly,    Les  Mille   et  un   contes,  34—38;    Clouston,  25 
Pop.  Tales  II,  493 ;  Clouston,  Flowers  from  a  persian  gar  den,  23 1 — 235, 
276—278;  Reime  des  trad,pop.  XIV,  59f.;  Jahrb.f  rom.  u.  engl  Lit.VII, 
383;  Shakespear  Fest'books  I,  95 f.,  II,  62  f ,  III,  14 f.;  Pauli  (Lit.  Ver. 
Nr.  85)  480".    Interessant  ist  die  Anschauung,  dass  jeder  Körperteil  des 
Tieres  eine  Beziehung  auf  eine  Person  hat.    Mein  Lehrer  Reschid  be-  3© 
merkt  dazu:  eddebiha  kill  lahfäjm/iä  asämt  u kill  uu sie  ^ala  is(e)mfäred 
adamu    Ein  Stück  bekommt  z.  B.  der  Hirt,  eins  der  Fischer,  eins  der 
Tischler  u. s.w.;  dieses  einem  andern  zu  geben,  ist  i^»/^  (ungehörig).  Nr.  37 
ist  die  arabische  Fassung  des  deutschen  Märchens  von  der  Prinzessin 
mit   der  Erbse.     Hier  merkt   der  Sohn  der  Sitte  Zobeide  nicht  die  3S 
Veränderung,  die  mit  seinem  Bette  vorgenommen  ist,  während  der 
Sohn  der  Sklavin  sogar  durch  ein  untergelegtes  Blatt  Papier  beun- 
ruhigt wird.    Die  Schlussnotiz  geht  auf  eine  andere  Erzählung,  worin 
Sitte  Zobeide  ihren  Gemahl  selbst  auffordert,  die  Negerin  zu  heiraten. 
(MX.  Nr.  244.)    Chauvin  bemerkt  hierzu:  „Schon  gelesen,  weiss  aber  40 
nicht  wo".   Die  Nrn.  38— 40  haben  als  Haupthelden  Abü-Nuwas,  der  als 
Spassmacher  Haruns  in  vielen  Geschichten  fortlebt.    Mein  Lehrer  Re- 
schid erklärte  seinen  Namen  als  //^?///?/—  Schlaukopf  Über  seine  Person 


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vgl.  „Chauvin,  MN.  Nr.  296".  Die  merkwürdige  Geschichte  Nr.  39  wird 
auch  Freytag,  Meidanilll,  1968;  Tantavy  p.  1 18;  SOCIN,  Sprichw,  381  ; 
JEWETT,  JAOS  XV,  87  erzählt  Nr.  40  ist  „die  Aventure  de  Hakem  in 
der  Grammaire  arabe  vulgaire  par  Caussin  DE  PercEVAL,  1833,  167  ff." 
5  Neben  Abu-Nuwas  ist  auch  der  legendäre  Neffe  Haruns,  namens  Behlul 
(Nrn.  41— 45),  als  sich  dumm  stellender,  aber  in  Wirklichkeit  kluger  Tyll 
Eulenspiegel  eine  Hauptfigur  in  den  Märchen  des  Iraqs.  Speziell  Liebes- 
angelegenheiten soll  er  in  Ordnung  bringen  (MSOS  V,  103).  Sagen  von 
ihm  hat  schon  NiEBUHR  in  Bagdad  vorgefunden  {Reisen  II,  286).   Seine 

10  Gestalt  ist  aber  viel  älter.  Wie  mich  Dr.  Kern  belehrt,  erwähnt  schon 
Ibn  ZüLÄQ  (t  387  d.  H.)  in  seinen  Af}bär  Slbaweihi  elMisri  (s.  d.  Kairiner 
Cat.  V,  7)  den  Behlul  als  eine  altbekannte  Persönlichkeit  Im  30.  Kapitel 
seines  Buches  AT/V^^  etadkijä  erzählt  auch  Ihn  elÖauzi  einige  Schnurren 
von  ihm,  undJÄFE*]  giebt  vcaKitab  erre jähin  Nr.  56  eine  Lebensbeschrei- 

15  bung  von  ihm.  Hieraus  hat  auchD'HERB^OT  seine  Nachrichten  über  ihn 
geschöpft  (s.v.  Bahalul);  vgl.  auch  „Chauvin,  MN.  Nr.  393".  Auch  als 
Eigenname  ist  er  häufig;  vgl.  Lexicon  syriacum  auctore  Hassano  bar 
Btihlule  ed.  DuvAL,  Prooem.  X.  Der  nicht  sehr  feine  Vergleich  in  Nr.  42 
will  besagen,  alle  Richter  seien  bestechlich,  und  auch  er  würde  sich  nicht 

20  von  Ungerechtigkeiten  freihalten  können.  Hier  auf  Erden  würde  er  wohl 
ein  grosser  Mann  sein,  aber  am  Gerichtstage  wie  Mist  im  Feuer  bren- 
nen. Musa  ibn  Dja*far  ist  der  bekannte,  in  dem  Wallfahrtsorte  Kadhu- 
men  bei  Bagdad  beerdigte,  schi'itische  Imam,  den  Harun  enthaupten 
Hess  (vgl.  V.  Oppenheim,  Vojh  Mittelmeer  II,  242).    Der  Erzähler  der 

25  Geschichte  ist  eben  Schi*it,  und  Harun  erfreut  sich  bei  ihnen  keiner 
grossen  Sympathien.  Zu  Nr.  43  ist  zu  bemerken,  dass  bis  zum  heutigen 
Tage  der  Vetter  auf  seine  Cousine  ein  Recht  zur  Heirat  hat  (MSOS 
IV,  149),  das  ihm  vom  Bräutigam  durch  ein  Geschenk  abgekauft  wird. 
Hier  erlaubt  Behlul  die  Ehe  mit  einem  andern  nicht    Die  Ausdrücke 

30  „zwicken,  schwärzen,  ohrfeigen"  kommen  auch  sonst  in  obcönem  Sinne 
vor;  vgl.  z.  B.  Landberg,  Prov.  383.  Nr.  44  erzählt  auch  Niebuhr 
a.  a.  O.  II,  286)  von  unserm  Helden ;  sonst  vgl.  „Chauvin,  Syntipas  Nr.  163 ; 
MN.  in  BibL  ar,  VI,  39,  201".  Nr.  45  ist  das  weit  verbreitete 
Märchen  aus  looi  Nacht  (IV,  170),   das  als  Libretto  zur  Oper  Abu 

35  Hassan  auch  weiteren  Kreisen  bekannt  geworden  ist.  Zur  Literatur 
vgl.  „Chauvin,  MN.  Nr.  155".  Zum  Streit  um  die  beiden  Koranverse 
(Nr.  46)  Sur.  51,22  und  67,  15  vgl.  „Rei'ue  des  traditions  popuL  IV,  530, 
Hier  handelt  es  sich  um  einen  Mann,  der  immer  Pech  hat:  Dreimal 
schenkt  man  ihm  ein  Brot,   in  welchem  ein  Goldstück  versteckt  ist, 

40  aber  er  findet  es  niemals".  Die  sonderbare  Geschichte  der  Tochter  des 
Arztes  tritt  uns  bei  „Radloff  [Gott.  geL  Anzeig.  1872,  1512— 1514)  in 
türkischer  Fassung  entgegen.  Über  wunderbare  Schwangerschaft  han- 
delt „Chauvin,  MN.  Nr.  18  p.  43".     Zu  dem  Kapitel  „übertriebene 


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Schamhaftigkeit  gewöhnlich  mit  dem  Zuge  von  lachenden  Tieren" 
verweist  Chauvin  auf  „5//>/.  arabell  Nr. 47;  Knust,  Lucanor,^—/^\ 
Rosen,  TuH-Nameh  II,  71—82.  90—91;  Tawney,  The  Kathä  Sarit 
Sdgara  I,  24—25;  Götting.  gel  Ans.  1868,  1383;  Grimm,  Märchen, 
2.  Ausg.  1822,  III,  248".  Das  Märchen  vom  Jüngling,  der  träumt,  5 
zwei  Granatäpfel  zu  halten,  und  in  Erfüllung  des  Traumes  eine  Prin- 
zessin und  ein  anderes  Mädchen  zur  Frau  erhält,  ist  „häufig  in  ver- 
schiedenen Formen". 

Da  das  ganze  südliche  Iraq  schi'itisch  ist,  so  ist  es  nicht  zu  verwun- 
dern, dass  von  Ali  und  den  Imamen  viele  Legenden  erzählt  werden.  10 
Speziell  zur  Zeit  des  Aschurafestes  werden  viele  Klagelieder  {naB^aue) 
auf  Hossein  gesungen  und  die  Geschichte  seines  Todes  erzählt.  Es 
existiert  darüber  auch  gedruckte  Literatur,  die  die  Volkssagen  ge- 
sammelt hat  (vgl.  Archw  f,  Religionsw,  1902,  231).  Ali  insonderheit 
spielt  in  den  Erzählungen  die  Rolle  eines  starken,  gewaltigen  Helden,  15 
der  die  Seinen  schützt,  die  Ungläubigen  und  Übelthäter  bestraft  Zu  49 
bemerke  ich :  Hosse  ist  ein  Kriegsgesang.  Unter  dem  „richtigen  Anteil"  ist 
Ali  selbst  zu  verstehen;  denn  er  teilt  nach  Recht  und  Gerechtigkeit. 
Zu  ahl  el  Djereihat  bemerkte  Reschid,  dass  sie  „weit"  wohnten. 
Ihren  Namen  leitet  er  von  /^'r<7^= lederner  Sack  ab.  Der  in  Nr.  51,  25  20 
vorkommende  Name  GhschemSchem  ist  nach  Reschid  einer  der  72 
Beinamen  Alis.  Nr.  52  ist  die  Geschichte  des  mir  persönlich  bekannten 
Seijid  Djasim.  Seine  Beschreibung  des  Paradieses,  des  Brunnens  El- 
kauthar,  des  Jujubenbaumes  u.  s.  w.  geht  im  wesentlichen  auf  koranische 
Anschauungen  zurück;  vgl.  Weil,  BibL  Leg.  67flf.  Auf  S.  99,  27  25 
ist  unter  dem  Ahnen  natürlich  Mohammed  zu  verstehen.  Zur  An- 
schauung „des  vor  seiner  Geburt  oder  ganz  jung  redenden  Kindes 
(Nr.  53)  vgl.  Cor.  3,  41;  19,  24";  Beidhawi  ed.  Fleischer  2,457;  yM^'ln- 
sine  4,  228—232.  272—277.  297.  323—324-  405.  447—448;  5>  36.  257— 
258;  6,  92—93;  7,  70.  141;  MiGNE,  Dict.  des  Apocryphes  l,  983;  JÜLG,  30 
MongoL  Märchensamml.  2ioff.;  MAgoüDi  ed.  B.  DE  Meynard  i,  130; 
Ibn-al-Atir  ed.  Tornberg  1,311;  Antar  1,51;  Damiri  I,  51—52; 
Bullet,  de  corresp,  africaine  III,  94;  JUNOD,  Les  chants  et  les  contes  des 
Baronga  204  f(,  u.  175;  d'Herbelot,  ed.  de  MAESTRICHT373;  Hammer, 
Gesch,  d.  schönen  Redekünste  Persiens  167  f ;  Sitzungsberichte  der  35 
Wiener  Acad.  VII,  644.  705.  739.  790;  DuNLOP-LiEBRECHT,  Gesch.  d. 
Prosad.6$.  100;  Landau,  Die  Quellen  des  Dekameron2i%l\l.mB^i^clw, 
Zur  Volkskunde  21 1;  DE  PüYMAIGRE,  Romanceiro  233;  Legende 
dorie  ed.  Brunet  i,  191.  354;  GUEULETTE,  Contes  chinois.  Cabinet 
des  fies  19,  19;  Bulletin  du  Folklore  II,  376'*.  40 


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(gUi^nttt  (SUwitMf<it  ^ef^ic^ten  au«  htm  Jroi).  Vit 


&tammati\(^tt  Mtij^. 

In  folgendem  gebe  ich,  um  das  Studium  der  neuarabischen  Ge- 
schichten zu  erleichtern,  einen  kurzen  grammatischen  Abriss.  Er 
will  im  wesentlichen  praktischen  Zwecken  dienen  und  auch  Nicht- 
5  arabisten  die  Möglichkeit  geben,  sich  in  den  Bauerndialekt  des  nörd- 
lichen Iraqs  einzuarbeiten.  Deshalb  habe  ich  arabische  Typen  und 
Literaturnachweise  vermieden.  Der  Gelehrte  wird  ohne  Schwierig- 
keiten merken,  wo  ich  von  meinen  Vorgängern  abhängig  bin  und 
wie  viel  ich  ihnen  verdanke.  Vollkommen  aber  habe  ich  der  Be- 
lo  Ziehung  auf  das  Schriftarabische  nicht  entraten  können. 


Erster  Teil:  LauÜehre. 
I.  Die  Konsonanten. 

§  L   Das  Arabische  besitzt  folgende  Konsonanten: 
Elif  oder  Hamze,   umschrieben   in  In-  und  Auslaut  durch  *  (im 
15  Anlaut  nicht  immer   umschrieben),   ist  ein   schwacher  Stimm- 

ansatz,  der    zuweilen    durch    einen  vorhergehenden  Vokal,  ja 
sogar   Konsonanten   ganz    aufgehoben    wird:   magdar  für    mä 
:_  agdar  ich  kann  nicht;  ras  für  ras  Kopf;  mara  für  mara  Frau. 

Im  Anfang  eines  Wortes  fallt  es  zuweilen  ganz  fort;   z.  B.  säs 
20  fiir  asäs  Fundamente,  bill  für  ibU  Kamele,   oder  es  verwandelt 

sich   in    u  resp.  /;   z.  B.   uolem  =  ^alant  Krankheit,  jasir   für 
^asir  Gefangener. 
b.  Bä  ist  deutsches  b.  p  findet  sich  selten  in  persisch-türkischen  Lehn- 
wörtern, auch  mehr  nur  im  Stadtarabischen:  pacä  Hammelfuss. 
25        /.  Ta  ist  deutsches  /. 

/.  Tä  ist  hartes  englisches  th. 

/.  6im   ist   italienisches  g  vor  i  und    e.    In   diesem  Buchstaben 
sind  zwei  Konsonanten  zusammengefallen.    Neben  dem  eigent- 
lichen öim  wird  auch  g  häufig  /  gesprochen  (Palatalisierung). 
30        c.  wird   gesprochen  wie  italienisches  c  vor   i  und   e.    Es  ist   die 
palatalisierte  Form  des  k. 
h.  Ha  ist  ein  starker  Hauchlaut,   der  hervorgebracht  wird,   indem 
man  die  Zunge   an   den  unteren  Gaumen   legt   und  durch  den 
verengten  Kehlkopf  ein   rauhes,   fast    heiseres   h  hervorstösst. 
35  In  h  verwandelt  sich   der  Laut   in   ihda^(e)}  für  thda^(e)l  elf. 


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vni  (gHfxSf^t  5Ut  fmHif($tn  ^^oc^ilfenf^af^. 

^.  yä  ist  das  rauhe,  schweizerische  c/t. 

d.  Dal  ist  deutsches  d. 

d.  Däl  ist  weiches   englisches   tA.    Der  Druck  der  Zunge  gegen 
die  Zähne  ist  häufig  so  schwach,   dass  man  kaum  den  Unter- 
schied  von   d  merkt;  so  klingt  Aäda   dieser   meist  wie  Aadä]    5 
iädl  Affe  wie  iädi. 

r.  Rä  ist  das  Zungen-r. 

s.  Zä  ist  weiches  s. 

s.  Sin  ist  scharfes  s,    das  in   der  Aussprache  von  s  kaum  unter- 
schieden wird.    In   der   Nähe  von    emphatischen  Lauten   hört  10 
man  mehr  ^,  sonst  s.    Ganz  konsequent  ist  man  auch  hier  nicht. 

i.  Sin  ist  =  scA. 

s,  Säd  ist  emphatisches  hartes  s  (s.  o.). 

d.  päd  ist  emphatisches,   weiches   englisches  ///.    Man  spricht  es, 
indem  man,   die  Zunge  an  die  oberen  Zähne  gelegt  und  einen  15 
halben  Centimeter  hervorgestreckt,   ein  ganz  weiches  s  spricht. 
fi)s  ist  in  der  Aussprache  mit  f  zusammengefallen. 

/.  Ta  ist  emphatisches  /. 

f.  Zä  wird  von  d  nicht  mehr  unterschieden. 

i.  Ain  ist  ein  durch  Kehlpressung  entstandener  Laut,    ^m'r  Penis  20 
für  Wr  scheint  auf  einer  Volketymologie  zu  beruhen. 

r.  Rein  ist  Zäpfchen-r. 

/  Fa  =/. 

(/.  Qäf  ist   emphatisches   k.     Es   kommt    nur   in  der   literarischen 
oder    städtischen    Sprache    entnommenen    oder    Fremdwörtern  25 
vor:   qadar  Geschick;   qurän   Koran;   qaranäne  eine    Schüssel. 
In   allen    anderen  Fällen   wird  etymologisches   q  wie  g  oder  g 
(s.  o.)  gesprochen. 

k,  Käf  =  k.    Über  die  palatalisierte  Form  c  s.  o. 

/.  Läm  =  /.  30 

;;/.  Mim  =  m. 

;/.  Nun  ==  n, 

//.  Hä  =  //. 

//.  Wau   ist   englisches    w^  ein   Halbvokal.    Es  wird   häufig  zu  i, 
wenn  i  vorhergeht  und  a  folgt:  ^iiam  Fasten,  di^ar  Gegenden;  35 
ebenso,  wenn  //  und  /  zusammenstossen;  z.  B.  aiiätn  für  ainain 
Tage;  tai  fiir  tauj^  Falten. 

/.  Ja  ist  englisches  y,  ein  Halbvokal. 


Besondere  Bemerkungen. 

I  2.    0  Verdoppelung.    Verdoppelte  Konsonanten  werden  stets  40 
deutlich  als  zwei  gehört.   Auch  am  Schlüsse  eines  Wortes  oder  einer 


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Silbe  glaubte  ich  die  Verdoppelung  immer  hören  zu  können.  Für 
uu  und  ^  hört  man  ut^  und  i^:  güue  für  £^u^^e  Kraft,  taif^ii^fur 
taiiib  gut 

2)  Mouillierung.    Einzelne  Konsonanten,  nämlich  d,  z,  /,  m,  «, 
5  können  vor  ^,  ^/^/]y  mouilliert  ausgesprochen  werden:  d!e(i)l  Schwanz, 

ze(i)n  schön,  f^/^j^/^  Nacht,  mez  Tisch,  teüefijt  du  hast  erwartet. 

3)  Palatalisierung.  y,  g  und  ^  können  palatalisiert  als  /  und  ^ 
ausgesprochen  werden.  Im  allgemeinen  lässt  sich  folgendes  konsta- 
tieren: In  der  Nähe  eines  /-Vokales  geht  g  und  k  meist  in  /  und  i 

10  über;  in  der  Nähe  eines  ä- Vokales  kommt  die  Aufrechterhaltuug  des 
g  imd  k  und  die  Verwandlung  in  /  und  c  vor,  doch  so,  dass  beim 
Silbenschluss  der  ursprüngliche  Konsonant  meistens  beibehalten,  bei 
Silbenanfang  die  Verwandlung  stattfindet;  in  der  Nähe  eines  «-Vokales 
erhält  sich  g  und  k  gewöhnlich:  ^ir  Pech;   uä^if,  uäguf  stehend; 

15  sandüg  PI.  ^enädi^  Kiste;  Bagrüg  PL  Ba^ärz^  Frosch;  BäH^  PI. 
^yiiäg  verliebt  Ganz  fest  sind  diese  Regeln  aber  nicht  Zuweilen 
erhält  sich  z.  B.  der  ursprüngliche  Konsonant  auch  bei  einem  /-Vokal: 
kiteb  er  hat  geschrieben,  zuweilen  kommen  beide  Formen  neben  ein- 
ander vor:  Allah  jegatnj^ik  und  jegaiiii^ik  Gott  stärk  dich;  manlük  und 

20  manruc  koitiert 

4)  Assimilierung.  Es  scheint,  dass  emphatische  Konsonanten 
speziell  q  sich  vor  einer  folgenden  Tenuis  in  die  entsprechende  Tenuis 
verwandeln  können.  So  erkläre  ich  mir  kltel,  letel  für  qitel  töten, 
uak(i)i  für  t^äqfejt  Zeit.     Ob  auch  d  vor  einem  emphatischen  Buch- 

25  Stäben  in  den  entsprechenden,  d.  h.  d,  verwandelt  werden  kann,  ist 
noch  unsicher.  Ich  hörte  und  sah  geschrieben  dK(e)r  für  dic(e)r 
Gedächtnis.  Indes  scheint  der  ganze  Stamm  dakar  nicht  dikar*  zu 
lauten. 

5)  Differenzierung.    Auf  Differenzierung    beruht    vielleicht    die 
30  Form  tüie  für  tüte  Maulbeerbaum.** 

6)  Wechsel  von  Konsonanten.  Die  Liquiden  r,  /,  n  wechseln 
zuweilen  unter  einander:  qon^ur  für  qonsid  Konsul;  Isma^in  für  Isma^il 
Ismael. 

7)  Assimilation  von  Konsonanten.  Am  häufigsten  werden  die  Li- 
3S  quiden  /  und  n  dem  folgenden  Konsonanten  assimiliert   Regelmässig 

wird  das  /  des  Artikels  und  der  Präposition  ^al  mit  dem  Artikel  dem 
folgenden  /,  /,  /,  c,  d,  d,  r,  z,  s,  i,  s,  d,  /,  /  und  n  assimiliert  Aber 
auch  in  anderen  Fällen  findet  sich  die  Assimilation:  bitt  fiir /;/>// Tochter; 
U^(i)r^rah  für  yLe(i)n  rah  wohin  ist  er  gegangen,  ketenui  für  kitelni  er 


40  *  Das  /  in  te^kere  Billet  ist  auf  türkische  Rechnung  zu  setzen. 

*♦  Möglich  auch,   weil  es  Lehnwort  aus  dem  Aramäischen  ist,   wo   «las   /  aspiriert 
gesprochen  wurde. 


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X  (gtihüit  5ur  fmiHf4tn  Ikpva<ii9i\(tnf<iaft, 

hat  mich  getötet,  gitt^lak  ich  sagte  dir.   Sonst  merke  ij^udd  für  ^oted 
Zeltpflock;  nu^s  für  nu^f  Hälfte,  gedd  für  qadar  Betrag. 

8)  Metathese  von  Konsonanten.  Zuweilen  zeigen  die  Konso- 
nanten einer  Wurzel  eine  andere  Reihenfolge  als  im  Schriftarabischen. 
Doch  sind  die  Fälle  der  Metathesis  im  ganzen  selten:  t^^äuuez  für 
und  neben  thau^eg  sich  verheiraten;  gadbe  für  gabde  Griff;  ^äies  für 
idis  verzweifeln  * 

IL  Die  Vokale. 

I  3.  Man  unterscheidet  im  Arabischen  im  wesentlichen  folgende 
Vokale: 

a  reines  a,  y  zwischen  /  und  ;/, 

ä  zwischen  a  und  ^,  ü  reines  ü, 

ä  zwischen  a  und  o,  o  reines  o, 

a  zwischen  a  und  /,  ö  zwischen  e  und  o, 

e  reines  e,  o  zwischen  o  und  ?/, 

^  zwischen  e  und  /,  //  reines  //. 

/  reines  /', 

ai  =  a  +  iy  r(i)  =  e  mit  nachklappendem  /, 

ei  =  e  +  2\  dfn)  =  o  mit  nachklappendem  //, 

au  =  a  +  //,  (i)r  =  e  mit  vorklappendem  /. 
oi  =  o  -\-  7, 


20 


a,  ä  u.  s.  w.  lang  und  betont,      //,  ä  u.  s.  w.  kürzeste,    unbetonte 
d,  ä  lu  s.  w.  lang  und  unbetont,      Vokale, 

ä,  ä  u.  s.  w.  kurz  und  betont,      (a),  (ä)  u.  s.  w.  kürzeste,   zufällige 
a,  ä  u.  s.  w.  kurz  und  unbetont,     Vokale.  25 

Die  Vokale  spielen  im  Arabischen  lange  nicht  die  Rolle  wie  in 
den  europäischen  Sprachen.  Das  Feste  im  Worte  sind  die  Konso- 
nanten, auf  deren  Aussprache  es  besonders  ankommt  Die  Vokale 
sind  viel  fliessender  und  gehen  viel  leichter  in  einander  über.  Be- 
sonders auffällig  ist  die  Beeinflussung  der  Vokale  durch  die  Natur  30 
der  daneben  stehenden  Konsonanten. 

Im  Schriftarabischen  unterscheidet  man  nur  drei  Vokale,  a,  /,  ;/, 
die  auch  wir  als  Grundvokale  ansehen  wollen. 

i)  A- Vokale,    a)  kurze,    a)  Reines  kurzes  a  erhält  sich  besonders 
bei  Gutturalen  (einschliesslich  r),  die  überhaupt  eine  ausgeprägte  Vor-  35 
liebe  für  den  ^- Vokal  zeigen,  allen  voran  i,  und  einigen  emphatischen 
Lauten    (speziell  g)\    ah  ad   einer;    har(e)b  Krieg;    Ba^fejd  Knoten; 
laf-ab  trinken;  gal(u)h  Herz.  —  b)  Als  ä  erscheint  es  besonders  vor  r: 

*  Diese  Metathese  findet  sich  auch  schon  im  Schriftarabischen. 


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darf ejd  Kälte,  —  c)  Ein  Zwischenvokal  zwischen  a  und  i  erscheint  vor  A: 
i<^ffr  er  gräbt  —  d)  Als  ö  zuweilen  im  Imperfekt  der  Verba  prim.  i: 
iö^(ö)byr  er  überschreitet,  und  im  Verbum  öntä  er  hat  gegeben.  — 
e)  Nach  o  hin  {ä  und  g  sind  nicht  immer  leicht  zu  unterscheiden) 
trübt  sich  a  unter  dem  Einflüsse  der  emphatischen  Buchstaben 
j,  /,  ^und  //:  hätt  setzen;  tqbaf}  kochen;  uäruär  Revolver.  —  f)  Meist 
verwandelt  //  den  ^-Vokal  aber  in  reines  o  oder  u\  noled  Sohn, 
Uos(e)t  Mitte,  uu^ah  Gesicht.  So  erklärt  es  sich  auch,  dass  aus  der 
Silbe  a^ä,  a^l  immer  üä,  ui  wird:  nüäiir  Wächter,  (i)bdui  Beduine, 

\o  güäuid  Kuppler.  —  g)  In  reines  n  verwandelt  sich  auch  das  a  der 
Verba  nach  der  Form  faBal  (s.  u.),  wenn  ein  Labial  (w,  /  auch  b) 
oder  ein  emphatischer  Laut  auf  eine  kurze,  offene  Silbe  folgt:  äüfar 
stossen,  i^rübau  sie  haben  getrunken,  (e)hlü^et  sie  ist  beendigt. 
Bei  Nominalformen  findet  sich  häufig  dieselbe  Erscheinung,  sogar  auch, 

15  wenn  der  «-haltige  Konsonant  die  Silbe  schliesst:  ^^^^Rohr;  mutar 
Regen ;wi(^^j^Scheere;  rufnäd  Asche)  /;/«rr/^  Westen,  ww^^^^r^r  Kirch- 
hof, zber  gab(äjr  Grab. —  h)  In  allen  anderen  Fällen  erscheint  a  als  e\ 
sene  Jahr,  cebtr  gross.  —  l)  Treffen  zwei  solche  e  zusammen,  so 
wird  der  erste  gern  in  /  oder  ^differenziert:  .y^^^^  Grund;  kitelXsSten, 

20  Zuweilen  ist  dieser  Vokal  sogar  beim  Verbum  stehen  geblieben, 
wenn  die  zweite  Silbe  ^,  nicht  e  hat:  dikar  erwähnen,  rikab  reiten, 
Ugal  wegtragen. 

b)  lange,  a)  Langes  a  bleibt  meist  unverändert.  —  b)  In  der  Nähe 
eines  //  oder  emphatischer  Laute  nimmt  es  eine  Färbung  nach  o  an: 

25  uarivi  angeschwollen,  hatttn  legende. 

2)  I- Vokale,  kurze,  a)  Kurzes  /  bleibt  gewöhnlich  stehen.  — 
b)  Vor  emphatischen  Lauten  geht  es  gern  in  //  über:  lämut  (das 
Schwert)  ziehend;  hämud  sauer.  —  c)  Bei  //  und  r  wird  es  als  r,  r?, 
sogar  a  gehört:  rfbhän  gewinnend;  daunar  suche.  —  d)  Vor  i  wird 

30  es  immer  zu  a\  fiafa^(a)  nützlich,  häufig  auch  nach  i:  Sarag  Iraq; 
Bagal  Strick  um  das  Kopftuch;  Banän  Zügel;  Baneb  Weintrauben.  — 
e)  Wenn  das  /  bei  //  und  i  stehen  bleibt,  wird  es  mehr  nach  ö,  y 
gesprochen:  Byl(i)ni  Wissenschaft;  hönta  Weizen,  Bydde  Zahl;  hyss 
Stimme. 

3S  b)  lange,    a)   Langes   /  bleibt   meist  unverändert   bestehen.  — 

b)  Vor  Labialen  wird  es  etwas  dunkler  (y)  gesprochen:  ^^ri;^ schwach. 
—  C)  Bei  emphatischen  Lauten  bekommt  es  eine  Schattierung  nach 
e{e)\  ten  Lehm;  tez  Podex;  zeta  Bachstelze.  —  d)  Vor  r  wird  es 
häufig  als  reines  e  gehört:  iera  türkisches  Pfund. 

40  3)  U- Vokale,    a)  kurze,  a)  Kurzes  u  wird  meist  in  /  verwandelt: 

>t/// jeder;  iäkil  er  isst  —  b)  Es  hält  sich  nur  bei  Labialen  und 
emphatischen  Lauten:  kub{ä)r  Grösse;  inmft  er  bespringt,  g  nimmt 
eine  Mittelstufe  ein;  es  erhält  den  //-Vokal  und  verwandelt  ihn  auch 


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XII  (ßtiix&^t  5UV  femtüf^en  jlprdc^tffenf^dft. 

in  /:  ii'dugg^  i^digg(^g)  er  schlägt;  nigra^  nugra  Loch.  ■ —  c)  Bei  // 
und  r  klingt  es  nach  y\  hybb  Liebe;  dyrre  Perle.  —  d)  Bei  i  nach 
q  oder  y\  Bqm(ä)r  Leben;  iyr(e)s  Hochzeit  —  e)  Merkwürdig  ist  die 
Form  ^alüf  tausende  für  ^ulüf,  wo  das  *  den  ä- Vokal  hält. 

b)  lange,    a)  Langes  71  bleibt  stehen.  —  b)  Nur  geht   es  vor  r    5 
manchmal  in  0  über:  sor  Mauer;  söra  Bild. 

§  4.  Diphthonge,  a)  Reine  Diphthonge  haben  sich  selten  er- 
halten, zuweilen  bei  *  und  i:  ^auräg  Blätter;  ^ein  Auge.  —  b)  Ständig 
aber  bei  Verdoppelung  (aii,  ei^,  auu):  taiiib  gut;  meilit  tot;  ^auual 
Anfang.  —  c)  Der  Diphthong  oi  findet  sich  in  moi  Wasser,  das  eigent-  10 
lieh  ein  Deminutiv  von  viä  ist.  —  d)  Im  allgemeinen  werden  die 
Diphthonge  als  e  und  ö  mit  nachklappendem  i  und  u  gehört:  ge(i)d 
Sommer;  nib(u)t  Tod.  —  e)  ^  mit  vorklappendem  i  kommt  bei  mouil- 
lierten Konsonanten  vor:  l(i)e(i)le  oder  i€(i)le  Nacht;  d(i)e(i)l  oder 
de(i)l  Schwanz.  15 

§  5.  Quantität  der  Vokale,  a)  Hinsichtlich  der  Quantität  der 
Vokale  kann  man  unterscheiden:  lange,  kurze  und  kürzeste.  Hierzu 
kommen  dann  noch  die  sogenannten  Hilfsvokale,  die  euphonischen 
und  furtiven  (s.  §  7). 

b)  Lange  Vokale  werden  meist  in   doppelt  geschlossener  Silbe  20 
verkürzt:  t?gi/^/ä/i  du  sagst  ihm.  —  c)  In  einfach  geschlossener  Silbe 
bleibt  die  Länge  bestehen;  doch  wird  die  lange,  unbetonte  Endsilbe 
eines  Wortes  verkürzt,  wenn  es  mit  dem  folgenden,  mit  einem  Konso- 
nanten  beginnenden  Worte   zusammengesprochen   wird:   ina^(a)na ^ 
btietcl  der  Sinn  des  Sprichwortes;  vtejlrüh  gehst  du   nicht?;  häda^  25 
Ifirkud  derjenige,   welcher   läuft;   aber  mä^lhum  was   ist  ihnen?  — 
d)  Neigung  zur  Verkürzung  zeigen  lange  Vokale  auch  in  der  unbe- 
tonten Endsilbe:  kitihna  für  kitibnä  wir  haben  geschrieben,  und  un- 
mittelbar vor   einer  langen,   betonten  Silbe:   ftar antike  für  harämije 
Räuber;  Ddud  für  Däy^d  David.   —   e)  Unregelmässig  ist  die  Ver-  30 
kürzung  von  es,  iv  was?  aus  ^ai  le(i), 

1)  Kurze  Silben  können  eventuell  verlängert  werden,  wenn  ein 
besonderer  Ton  darauf  gelegt  wird,  z.  B.  beim  Rufen:  ui-Fahnä 
o  Fatme.  —  g)  Sonst  merke  besonders  /ma  für  kua  er,  hta  für 
Ina  sie.  35 

h)  Kurze  Vokale  werden  aber  häufig  noch  weiter  zu  kürzesten 
verkürzt,  wenn  eine  lange  betonte,  oder  wenigstens  betonte  Silbe  vor- 
hergeht oder  folgt:  fiattrak  dein  Gemüt;  fcgüvi  er  steht.  —  i)  Zu- 
weilen hört  sich  die  Vorsatzsilbe  ic  beim  Verbum  fast  wie  ein  Vokal 
an:  irid  er  will.  40 

§  6.  Wegfall  von  Vokalen,  a)  Kürzeste  Vokale  können  aus- 
fallen, besonders  wenn  eine  (lange  und)  betonte  Silbe  vorhergeht  oder 
folgt,  sofern  durch  den  Ausfall  nicht  zwei  vokallose  Konsonanten  zu- 


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(fflä^ntx,  QfteuavaStr^e  ^ef^tc^ien  auB  htm  '^taq,  xill 

sammentreffen.  ^ääak  für  und  neben  l^älHak  deine  Tante,  btctäb  für 
und  neben  bii^täb  mit  einem  Briefe.  —  b)  Wenn  zwei  Silben  mit 
kürzesten  oder  kurzen  Vokalen  auf  einander  folgen,  können  sie  so 
stehen  bleiben,  oder  in  eine  Silbe  zusammengezogen  werden:  jetcbah- 
S  har  oder  iitbahhar  er  ist  erstaunt;  sinice  aus  semece  ein  Fisch. 

§  7.  Annahme  neuer  Vokale,  a)  Wenn  kürzeste  Vokale  aus- 
fallen und  dadurch  ein  Zusammentreffen  zweier  vokalloser  Konso- 
nanten herbeigeführt  würde,  treten  Hilfsvokale  ein:  (i)ktibau  für  ketibau 
sie  haben  geschrieben;  ied(i)fiiün  für  {idfenün  sie  beerdigen. 

lo  b)  Wörter,    die  auf  zwei  verschiedene   Konsonanten   ausgehen, 

schieben  fast  ausnahmslos  einen  euphonischen  Hilfsvokal  ein:  subfajh 
Morgen;  gal(u)b  Herz;  kitebfeji  du  hast  geschrieben.  Die  Annahme 
eines  Hilfsvokales  hinter  dem  Nomen  ist  seltener:  ^andfejhum  bei 
ihnen.* 

15  C)  Einige  Buchstaben,  fast  ausnahmslos  Gutturale,  nehmen  furtive 

Hilfsvokale  an.  i  ruft  immer  einen  a -Vokal  hinter  sich  hervor: 
rabBfa)  Genossen;  nafaB(a)  nützlich.  —  d)  //  (auch  d)  schiebt  zuweilen 
zwischen  sich  und  vorhergehendes  t  und  u  ein  furtives  a  ein:  asifaj/i 
ich  rufe;  tebefajd  sie  legt  Eier.  —  6)  Viele  Verba  prim.  gutt.  schieben 

20  im  Imperfectum  auch  ein  furtives  a  ein,  das  sie  dfinn  merkwürdiger- 
weise sogar  betonen  (§  58):  j.vh(d)iub  er  sucht  Holz;  i^^fdjbyr  er 
überschreitet;  ie^(ä)ui  er  heult. 

Der  Akzent 

I  8.    Abschliessende  Regeln  über  den  Akzent  zu  geben,  ist  sehr 
25  schwierig.   Einige  Unregelmässigkeiten  und  Analogiebildungen  werden 
bei   der  Lehre  vom  Nomen  und  Verbum   erörtert  werden   müssen. 
Ebenso  wie  in  anderen  Sprachen  kann  natürlich  ein  Wort  je  nach  der 
Wortstellung  und  Bedeutung  im  Satze   verschieden   betont  werden. 
Bei  vielen  Formen  schwebt  der  Ton,  sodass  es  geradezu  unmöglich 
30  ist,  die  betonte  Silbe  anzugeben;  man  hört  lehelak  nach  Hause,  bald 
darfujbnä,  bald  därfüjbna  unser  Weg.     Ich  glaube,  nach  meiner  Er- 
fahrung sagen   zu  können,   dass   in   der  Sprache   des  gewöhnlichen 
Lebens  die  Tendenz  herrscht,  bei  der  Wahl  zwischen  der.  vor-  und 
drittletzten  die  Pänultima  zu  betonen.    Im   allgemeinen  merke   man 
35  sich  folgendes: 

a)  Einsilbige  Worte  haben  den  Ton:  befijt  Haus;  cäpt  sein; 
lah(e)fn  Fleisch.  Ohne  Akzent  sind  nur  kurze  Wörter,  die  sich  eng 
an  ein  vorhergehendes  oder  folgendes  betontes  Wort  anschliessen: 
ihcü^lt  erzählt  mir;  mejtgul  sagst  du  nicht.? 

40  *  Im  allgemeinen  werden   diese  Hilfsvokale   bei    der  Silbenzählung  ignoriert,    zu- 

weilen haben  es  aber  doch  verstanden,  sich  Geltung  zu  verschaffen. 


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XIV  (gtUtä^t  5ttv  fmitifc^tn  jlprdc^wtffenf^afi 

b)  Die  letzte  Silbe  hat  den  Ton,  wenn  sie  lang  und  durch  einen 
Konsonanten,  oder  kurz  und  durch  zwei  Konsonanten  (zwischen  denen 
dann  ein  Hilfsvokal  steht)  geschlossen  ist:  ceöir  gross;  kitib(e)t  du 
hast  geschrieben. 

C)  Sonst  geht  der  Akzent  zurück,   bis  er   eine  lange   oder  ge-    5 
schlossene  Silbe  findet;  ist  das  nicht  der  Fall,   so  wird  die  von  der 
Endung  aus  letzte  Silbe  betont:  cebire  grosse  (Fem.);  safaret  sie  reiste; 
mürrebi  Westländer;  rdnam  Schafe;  Bdmale  Arbeiter. 

Ausnahmen:  a)  Wenn  die  vorletzte  und  drittletzte  Silbe  offen 
und  kurz  sind,  hält  sich  der  Ton  auf  der  drittletzten  nur  selten  (es  10 
scheint  das  mehr  städtische  Sitte  zu  sein):  ^ümarä  Fürsten;  H^ere 
ein  Baum,  nöledl  mein  Sohn.  —  b)  Gewöhnlich  wird  dann  (nach 
beduinischer  Sitte)  die  vorletzte  Silbe  betont:  (e)ktibau  sie  schrieben; 
^amdlet  sie  that;  (e)Jßlbe  ein  Stück  Holz;  (ejibice  ein  Netz;  (i)bdüi 
Beduine;  ranimt  mein  Schaf;  deriibitäh  sie  schlug  ihn  (und  aus  Ana-  15 
logie  auch  fiottctäh  sie  legte  ihn  u.  s.  w.).  —  c)  Dieses  Prinzip  ist  so- 
gar so  mächtig,  zu  veranlassen,  dass  bei  Imperfektbildungen  von 
Verben  prim.  gutt.  der  eingeschobene  Hilfsvokal  betont  wird:  i^^fäjbyr 
er  überschreitet  (s.  o.  §  6).  —  d)  Eine  weitere  Unregelmässigkeit  ist 
es,  dass  bei  dem  Perfectum  der  VII.  und  VIII.  Form  (s.  u.  §  56)  die  20 
vorletzte  Silbe  betont  wird:  inhisetn  er  ist  entflohen;  iftihem  er  hat 
verstanden.  —  e)  Im  Imperfectum  und  den  davon  abgeleiteten  Tem- 
pora wird  zwar  regelrecht  die  drittletzte  Silbe  betont,  aber  auch  hier 
macht  sich  immer  mehr  die  Gewohnheit  geltend,  den  Ton  auf  die 
vorletzte  Silbe  zu  legen:  {iftehim  er  versteht;  mintiizim  fliehend;  25 
ninhddär  wir  treten  ein.*  —  f)  Merkwürdig  ist  die  Sitte,  bei  dem 
Imperativ  der  I.  Form  im  Singular  die  drittletzte,  im  Plural  die  vor- 
letzte Silbe  zu  betonen:  ürab^  iirabi,  aber  ürdbü,  ürdben  trinke, 
trinket. 


Zweiter  Teil:  Formenlehre  30 

(mit  syntaktischen   Bemerkungen). 
I.  Die  Pronomina 
I.  Pronomina  personalia. 
§  9.    Die  Personalp ronomina  lauten: 

a)  Singular  Plural  35 

3.  Pers.  m.  hüa,  htla  er  hiannia  sie  (Männer) 

3.  Pers.  f.  hza,  h^e  sie  kenne  sie  (Frauen). 


*  Ich  bin  meiner  Sache  in  betrefi*  dieses  Punktes  allerdings  nicht  ganz  sicher. 
Möglich  ist  es  auch,  dass  sich  in  diesen  Formen  der  oben  erwähnte  schwebende 
Ton  bemerkbar  macht.  40 


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(ffiH^nttt  (SitviatcAif4^  ^efc^tc^ien  m$  htm  Jtaq.  xv 

Singular  Plural 

2.  Pers.  m.  tn^e  du  intum,  intü  ihr  (Männer) 

2.  Pers.  f.  inti  du  (Frau)  inten  ihr  (Frauen) 

I.  Pers.  am  ich.  ^hnä  wir. 

5  b)  Die  abgekürzte  Form  hn,  hiy  hum,  hinn  nimmt  das  Pronomen 

an,  wenn  es  einigen  Wörtern  zur  Verstärkung  angehängt  wird:  minhn 
wer?;  ba^(d)dhi  sie  noch;  hädenni  iinhinn  was  sind  sie?,  und  selten, 
wenn  es  in  der  Bedeutung  eines  Demonstrativpronomens  steht:  /// 
tw(u)be  dies  Mal,  jetzt;  hie,  hicl  so.    —    c)  Die  obliquen  Casus  der 

»c  Personalpronomina  werden  durch  Suffixe,  die  dem  Nomen  oder  Ver- 
bum  angehängt  sind,  ausgedrückt.  Näheres  darüber  s.  in  §§  41  und  80. 
—  d)  Die  im  Schriftarabischen  häufig  vorkommende  Verbindung  von 
iiiä  mit  Suffixen  zum  Ausdruck  des  pronominalen  Objekts  hat  sich 
nur  noch  bei  der  Präposition  mj^ä  (s.  §  47)  und  bei  Verben  mit  zwei 

'5  Objekten  erhalten:   ui^äkum  mit  euch;   öntant^akinn  er  gab  sie  mir. 

.1 

2.  Pronomina  demonstrativa. 

§  10.  a)  Die  auf  einen  näher  liegenden  Gegenstand  hillweisenden 
Pronomina  lauten: 

Singular  Plural 

20  Masc.  hädä  dieser  hadole  diese  (Männer) 

Fem.  hädl,  hai  diese.  hadenni  diese  (Frauen). 

b)  Diese  Formen  verschmelzen  mit  dem  Artikel  häufig  zu  hal, 
fiel',  hatädami  dieser  Mensch;  he^gihad  dieser  Krieg;  heCauädiin 
diese  Menschen.  —  c)  Das  auf  entferntere  Gegenstände  hinweisende 

25  Pronomen  lautet:  däk,  dälik  jener,  die  jene.  Meist  wird  es  durch 
vorangestelltes  ha  verstärkt  und  lautet:  hädak  jener,  hadic  jene, 
hadöläk  jene.  —  d)  Das  zum  Pronomen  demonstrativum  gehörige 
Substantiv  hat  immer  den  Artikel,  wenn  es  nicht  anderweitig  deter- 
miniert ist:    hädajrr^^^al  dieser   Mann;    hädic  elmdra  jene   Frau; 

30  kadä  celäniak  diese  deine  Rede. 

3.  Pronomina  interrogativa. 

I  IL  a)  Die  substantivischen  Pronomina  interrogativa  waren 
ursprünglich  tnen  wer?,  niä  was?  Das  zweite  Wort  ist  aus  der  direkten 
Frage  wohl  ganz  verschwunden,  men  wird  alleinstehend  hauptsächlich 
35  in  obliquen  Casus  gebraucht:  inti  bitt  men  wessen  Tochter  bist  du?; 
(i)lmen  häda  wem  gehört  das?  —  b)  Im  Nominativ  wird  men  fast 
durchgängig  mit  hü,  hi  u.  s.  w.  (s.  §  9b)  verbunden:  minhü  hädä  wer 
ist  das?  —  c)  Das  neutrale  Fragepronomen  hat  gewöhnlich  die  Form: 
t'i,  si  i  (vor  Vokalen)   und  sehr  selten  iä:  ^eterid  was  willst  du? 


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sdku  Bandak  was  hast  du?;  oder  mit  ää,  hl  u.  s.  w.  erweitert  Hnhü^ 
iinhl*  u.  s.  w.:  hädenni  linhinn  was  sind  jene? 

a)  Das  adjektivische  Pronomen  welcher?  ist  ai,  ai^e  (für  das  Mas- 
culinum,  Femininum  und  Plural):  Bala  a^  ^äfha  nach  welcher  Seite?; 
ai  Mohammed  welcher  Mohammed?  —  b)  Auch  hier  werden  gern    5 
die  mit  hn^  hi  u.  s.  w.  verlängerten  Formen  aihü,  aiiähu  oder  iäkü 
gebraucht. 

4.  Pronomina  relativa. 

§  12.  a)  Das  Relativpronomen  lautet  ellddi  für  das  Masculinum, 
Femininum  und  den  Plural.  —  b)  Häufiger  sind  die  abgekürzten  10 
Formen  eilt  und  el\  eilt  resp.  el^esüg  ezzumäl  derjenige,  welcher  den 
Esel  antreibt.  —  c)  In  Verbindung  mit  hadä  lautet  die  Form  helli 
derjenige,  welcher,  mit  {ä  ielli  o  du,  der.  —  d)  Daneben  werden  zu- 
weilen die  ursprünglich  interrogativen  Pronomina  men  derjenige, 
welcher,  mä  dasjenige,  was  relativ  gebraucht:  men  it^gül  wer  sagt  —  ^^ 
e)  Das  Relativpronomen,  welches  auf  ein  indeterminiertes  Nomen 
folgt,  wird  gar  nicht  ausgedrückt,  sondern  ausgelassen:  kuffär  mä 
leB(a)refün  In  Allah  ualä^l\nbiiß  Ungläubige,  welche  weder  Gott 
noch  die  Propheten  kennen.  Ausnahmen  von  dieser  Regel  sind  sehr 
selten;  kommen  solche  Fälle  vor,  so  steht  das  Nomen,  von  welchem  20 
der  Relativsatz  abhängig  ist,  im  Status  constructus  (s.  §  38):  Bala 
^äfhat  eilt  mä  bilm  qibla  nach  einer  Seite,  wo  nicht  die  Gebets- 
richtung ist.  —  f)  Steht  das  Relativpronomen  in  einem  obliquen  Casus 
oder  ist  es  von  einer  Präposition  abhängig,  so  muss  die  Beziehung 
im  Relativsatz  durch  ein  Suffix  resp.  durch  die  Präposition  mit  dem  25 
Suffixe  aufgenommen  werden,  sei  es,  dass  er  mit  oder  ohne  ellddt 
gebildet  wird:  err^ggäl  eilt  lizan(e)t  idäh  der  Mann,  dessen  Hand 
ich  erfasste;  etta^(e)t  eilt  cvi(e)t  gä^äd  Balefijh  der  Thron,  auf  dem 
ich  sass;  tobbe(i)t  bibistän  bih  ai^är  ketire  ich  betrat  einen  Garten, 
in  dem  viele  Bäume  sind.  30 

5.  Pronomina  reflexiva  und  reciproca. 

§  13.    a)  Das  reflexive  Pronomen  wird  selten  durch  das  einfache 
Suffix,  meist  durch  die  Substantiva  neffejs  (Seele),  mh  (Geist)  gebildet: 
sauua   nefsäh  {rtJiali)   meijjit  er  stellte  sich  tot  —  b)  Um  das  Wort 
„selbst"  auszudrücken,   wendet  man  dieselben  Substantiva  bei  Per-  35 
sonen,    Bein  (Auge)    bei    Sachen    an,    alleinstehend    oder    mit    der 

♦  //,  U  ist  aus  klassischem  V/«  Uiin  welche  Sache  ?  entstanden.  Die  Verkürzung 
des  Vokales  ist  sehr  merkwürdig;  als  lang  ist  er  nur  noch  selten  erhalten:  ft(i)iy 
^alaife(iß  warum?;  be(iß  wie  teuer?  Das  n  in  der  Form  Hnhü  ist  das  der  Nunation 
(s.  §  39)  von  leiin.  40 


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iffUif^nttf  (HJUuMtAif^t  <Stf<ii(iün  avL$  beut  S^aq.  XVII 

Präposition  ä*:  inU  nefsak  du  selbst;  elcis  (i)b^einhd  der  Beutel 
selbst  —  C)  „Einander"  wird  ausgedrückt  durch  ba^(ä)4hum  ba^(a)d\ 
gälau  ba^fäjdhum  ba^(a)4  sie  sagten  einander. 


6.  Unbestimmte  Pronomina. 

5  §  14.    a)  „Man"  wird  ausgedrückt  durch  die  3.  Pers.  PI.  oder  die 

2.  Pers.  Sing,  des  Verbums:  i^gülün  jnan  sagt;  y>aida^niid(e)t  und 
wenn  man  fragt;  oder  durch  ennäs  (die  Menschen).  —  b)  „Jemand, 
einer"  ahad\  i(ähfd\  fär(e)d\  fär(e)d  uähfd,  —  Die  beiden  letzten 
Formen  dienen  auch  als  unbestimmter  Artikel;  färfejd  allein  wird 

10  zuweilen  den  Zahlen  abundierend  vorangesetzt,  drückt  aber  auch  „un- 
gefähr" aus:  färfejd  re^a^il  etHefiJn  zwei  Männer; /^'r^rf  ^airin  näs  un- 
gefähr 20  Leute.  —  c)  „Niemand"  mahad,  mämü  ahad.  —  d)  „Einige" 
ceniy  eicem,  mit  dem  Singular  verbunden:  eicem  qirfeß  einige  Piaster.  — 
e)  „Jeder"  kill  ahad,  kill  uäkfd,  eddin^e  (die  Welt).  —  kill  ist  eigent- 

iS  lieh  ein  Substantiv  mit  der  Bedeutung  „Totalität".  Deshalb  wird  es  so 
konstruiert,  dass  entweder  ein  Genitiv  davon  abhängt,  oder  dass  es  mit 
einem  Suffix  appositioneil  dahinter  gestellt  wird:  kill  eddinie  oder 
eddinie*  killhä  die  ganze  Welt.  —  f)  ,,^.li.''  fülän,  fmn,  Fem. 
f^läfte.    Davon  ein  Adjektiv  f^läni,  fHanile  zu  N.  N.  gehörig.    Im 

20  gewöhnlichen  Leben  wird  dafür  häufiger  iismäh,  iismak  (wie  ist  sein, 
dein  Name?)  gebraucht:  ^ibli  häda  iismäh  bring  mir  das  Dings  da; 
inte  iismak  du  da  N.  N.  Sonst  wählt  man  in  der  Anrede  an  eine 
dem  Namen  nach  unbekannte  Person  irgend  einen  Titel:  la  Bammi, 
iä  fid^^tt  oder,  speziell  bei  Niedrigerstehenden:  uälak  Fem.  tiälic,  — 

25  g)  „Etwas"  ie(i)\  ie(i)  ha^a\  iueij^e  ein  wenig.  —  h)  „Nichts"  mä . . . 
ie(i)\  mäka,  fnäkü  färfejd ie(i)\  mä  Bandi  iefij  ich  habe  nichts;  ahsa?t 
min  makü  besser  als  nichts.  —  1)  „Alles"  kill  iefij\  ^emi^faj^iiefij. 
Für  die  Konstruktion  dieser  Nomina  s.  o.  unter  e. 


II.  Die  Nomina. 
30  I.  Die  Formen  der  Nomina. 

§  15.  Die  eigentlichen  Nomina  werden  in  Substantiva  und  Ad- 
jectiva  eingeteilt.  Sie  haben  sehr  mannigfache  Formen,  die  entweder 
durch  Veränderungen  der  Vokale  und  Konsonanten  des  Stammes 
oder  durch  Präfixe  und  Affixe  gebildet  werden.  Die  Wurzeln  dieser 
35  Formen  sind  in  der  überwiegenden  Mehrzahl  dreiradikalig,  zwei- 
oder  vier-  bis  fiinfradikalige  sind  selten.    Als  Paradigma   wird  nach 


*  cdäinie  dient  zuweilen  auch  zum  Ausdruck  für  „es":  eddinie  mu(ar  „die  Welt 
ist  Regen"  für  „es  regnet". 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  B 


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XVm  ^tOxS^t  ptt  fmiHf<iin  jJ^ocMIF^r^^f^ 

dem  Vorgange  der  arabischen  Grammatiker  der  Stamm  /i/  (thun) 
genommen,  und  man  bezeichnet  z.  B.  eine  Form  mit  einem  kurzen  u  in 
erster  Silbe  als  /u^/,  eine  Form  mit  präfigiertem  ;//  und  zwei  kurzen 
^-Vokalen  als  maf^aL 

Bildung  durch  innere  MitteL  ^ 

§  16.  a)  Nomina  kürzester  Bildung,  d.  h.  mit  weniger  als  drei 
Radikalen  sind  selten:  ab  Vater,  a^  Bruder,  bint  Tochter.  —  b)  Alte 
zweiradikalige  sind  meist  in  dreiradikalige  verwandelt:  is(e)m  Name 
aus  sim\  deinm  Blut  aus  deni\  i^^^^  Lippe  aus  lefe\  id  Hand  aus  led. 
—  C)  Einige  triliterale  Nomina  pr.  Hamz.  werfen  ihr  Hamza  weg,  lo 
machen  dann  aber  aus  dem  biliteralen  Nomen  auf  irgend  eine  Weise 
ein  triliterales:  säs  Fundamente  aus  asäs\  bill  Kamele  aus  ibiL  — 
d)  Auch  bei  äft(e)l  Familie  ist  die  erste  Silbe  häufig  kaum  hörbar, 
ebenso  bei  äbaiiak,  äf^ailak  dein  Väterchen,  Brüderchen.  —  e)  Merke 
auch  hile  willkommen  für  und  neben  ahlaiu  15 

I  17.  Bildungen  dreiradikaliger  Nomina,  a)  Ein  Unter- 
schied zwischen  Formen,  deren  zweiter  Radikal  im  Schriftarabischen 
vokallos  oder  mit  einem  Vokal  versehen  ist,  kann  ohne  weiteres 
nicht  gemacht  werden,  da  die  ersten  in  der  zweiten  Silbe  fast 
immer  einen  Hilfsvokal  einschieben.  So  sind  Formen  fa^l,  fi^ly  20 
/«i/*  gleichlautend  m\\,  fa^al  u.  s.  w..:  där(u)b  Weg,  tib(e)n  Stroh, 
kubfäjr  Grösse,  aber  qalatn  Grififel,  bu^al  Zwiebel,  i(oled  Sohn.  — 
b)  Auf  den  Hilfsvokal  verzichten  nur  Nomina  von  Stämmen  med. 
infirm,  {^ein  Auge;  id(u)m  Tage),  med.  gem.  {murr  bitter),  tert  in- 
firm, {meh  gehen;  Bafu  Verzeihung)  und  einige  wenige  andere  25 
Wörter  {bint  Tochter).  —  c)  Die  Feminina  dieser  Formen  werden 
gebildet  durch  Antritt  eines  ä,  e,  wobei  dann  der  zweite  Vokal  ent- 
weder ausfällt,  oder  beibehalten  und  dann  meist  betont  wird  (s.  o. 
§  8):  naf^le  Palme;  simceY\s(^\  (e)^iibe**  Stück  Holz;  (e)glüfe  Vorhaut 

§  18.  a)  Nomina  mit  langem  ä  zwischen  dem  i.  und  2.  Radikal  30 
{fä^ily  fäBal),*  Neben  der  gewöhnlichen  Verwendung  der  Form  für 
das  Part  Act  kommt  sie  auch  bei  Substantiven  vor:  iärib  Schnurr- 
bart; tärei  Bote;  iaib  Greis;  /jätär  Herz;  bäcer  morgen;  ^^r/^/ Papier; 
^ätt  Ufer;  sälife  Geschichte.  —  b)  Im  Femininum  verkürzt  sich  das 
ä  zuweilen  zu  a\  uähde  eine.  35 

*  Die  Vokale  der  kurzen  Silben  sind  meist  zu  unsicher  und  von  den  klassischen 
Formen  zu  abweichend,  um  eine  genaue  Scheidung  vorzunehmen ;  so  steht  bu^al  Zwiebel 
filr  basal  \  rusäs  Blei  ftlr  rasäf  u.  s.  w.  Die  daneben  stehenden  Konsonanten  beein- 
flussen die  Vokale  sehr  erheblich. 

*♦  Daneben  kommt  auch  die  Form  f^ilbe  vor.    —    Bei  Masculinen  ist  eine  solche  40 
Verschiebung  des  Akzentes  auf  die  nächste  Silbe  sehr  selten:  (e)ffir  (man  hört  (e)ffirr) 
Pik  ^r  füfr. 


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QVUt'l^iut,  SUiMYoBtfc^e  <^tf<$i<$itn  äUB  htm  ^taq.  XIX 

§  19.    Nomina  mit  langem  ä  zwischen  2.  und  3.  Radikal  {/a^ä/, 

fi^äl,  fu^äl).   Bedeutung:  Meist  Substantive  und  Infinitive  der  3.  Form 

{cl  ßSä/):  //r/7d^  Heuschrecke;  fej^/a/  grünt  Datteln;   ^ada  Mantel; 

rw^Ä^Blei;  feJSrä^faJ Segel]  A/4/ Pflanzen;  sumä/Esel;  famäfaTomate; 

5  amäne  Depositum;  ^enäBa  Handwerk;  halaue  Süssigkeit 

§  20.  a)  Nomina  mit  langem  i  zwischen  2.  und  3.  Radikal 
(fa^zl).  Bedeutung:  Meist  Adjektive  oder  Substantive  mit  adjekti- 
vischer Grundbedeutung,  selten  Infinitive:  ketir  viel;  rafiis  billig; 
iatnin  rechts;  ^ul  stark;  ia^ir  Gerste;  (e)rrif  Brotfladen;  sebtl  Pfeife; 
10  leric  Compagnon;  ^etim  ein  Domstrauch;  sefife  Strick;  sefine  Schiff*. 

—  b)  Von  Stämmen  med.  infirm,  lauten  die  Formen  selten  regel- 
mässig, wie  tätfil  lang,  sondern  meist  mit  retrogressiver  Assimilation 
meiiit  tot;  deiii^  eng;  reilis  Anfuhrer. 

I  2L    Nomina  mit  langem  //  zwischen  2.  und  3.  Radikal  {faHd, 

iSfu^niy    Bedeutung:  Adjektive  und  Substantive  {cl  fa^ü/)  oder  Infini- 
tive (cl./«i«/):  ^a^s  alte  Frau;  ^«^Är  Weihrauch;  r^/«^  Frühstück; 
tulü^(a)  aufgehen;  (e)nzul  herabsteigen;  rtitübe  Feuchtigkeit;  (tantüle 
Familie;  (e)dhnbe  ein  goldenes  Schmuckstück;  murüue  Liberalität. 
§  22,    a)  Nomina   mit  €(i)   zwischen  2.  und  3.  Radikal  {fu^eii), 

20  Bedeutung:  Fast  ausschliesslich  Deminutiva:  (e)gle(i)b  Herzchen; 
ulefijd  Knäbchen;  mirre(i)r  Löwenzahn;  (u)gbe(i)le  ein  Schmuck- 
gegenstand. —  b)  Die  Deminutiva  der  Formen  mit  langem  Vokal 
zwischen  2.  und  3.  Radikal  lauten  (e)gleiiil  von  qali/  wenig;  (e)zreiiir 
von  zerir  klein;  (e)fnceijin  von  mecän  Örtchen.  —  c)  Unregelmässige 

25  Bildungen  sind  ly^ei^e  von  iei  ein  wenig;  möie  von  mä  Wasser. 

§  23.  Nomina  mit  zwei  langen  Vokalen,  a)  Mit  langem  ä  in  der 
ersten  und  langem  ü  in  der  zweiten  Silbe  {fa^ül).  Hauptsächlich 
Fremdwörter  in  substantivischer  Bedeutung:  bärud  Pulver;  mäBün 
Schüssel;  hälüb  Hagel;  ^äbün  Seife;  Mrul  Arbeiter;   sä^üd  Herauf- 

30  s\XAgex\  fdnüs  Lampe;  baküra  Stecken;  räzüne  Fenster;  mä^üle  Pfeife. 

—  b)  Mit  langem  a  in  der  ersten  und  langem  /  in  der  zweiten  Silbe 
{fa^iiy.  lakine  Falke.  —  c)  Mit  langem  ü  in  der  ersten  und  langem 
ä  in  der  zweiten  Silbe  {fa^äl):  da  lab  Wandnische;  baläd  Stahl.  — 
i)  Mit  langem  i  in  der  ersten   und  langem  ä  in   der  zweiten  Silbe 

35  i/i^äl):   dl^än  Ministerium;   dinär  Goldstück. 

§  24.  Nomina  mit  verdoppeltem  zweitem  Radikal,  a)  Mit  zwei 
kurzen  Vokalen  {/aS^a/,  fi^Bil  u.  s.  w.):  timmen  Reis;  sillib(i)  Reis- 
pflanze; ftummu^  Kichererbse.  —  b)  Mit  langem  ä  zwischen  2.  und 
3.   Radikal    {fanäl,    fi^äl,   funäl),      Bedeutung:     Hauptsächlich 

40  Gewerbenamen  und  seltener  Adjectiva  mit  intensiver  Bedeutung 
(cl. /ö:ii4/,  nicht  dhev  fiB^äl,  fu^^äl):  felläh  Bauer;  ne^^är  Zimmer- 
mann; rf^^äl  Mann;  dikkän  Laden;  sikkän  Steuer;  tuffäh  Apfel; 
ri/w w/7«  Granatapfel;  i^z/V?/ Mastbaum;  cellabe  Haken;  Wihäta  Streich- 

B* 


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hölzer;  tyrräde  ein  Boot;  märräze  Egge.  —  c)  Mit  langem  /  zwischen 
2.  und  3.  Radikal  {fa^Hl)\  batßh  Melone;  keUÜ  christlicher  Priester; 
sücine  Messer.  —  d)  Mit  langem  ü  zwischen  2.  und  3.  Radikal 
{fa^Bül)\  tafinür  Ofen;  deiiüs  ein  Schimpfwort;  kammün  Kümmel; 
lihhü^e  Spitzname.  5 

I  25.  Nomina  von  mehrradikaligen  Stämmen  kommen  teils 
von  altarabischen,  häufig  reduplizierten  Wurzeln,  dann  auch  des  öfteren 
von  Fremdwörtern  vor.  —  a)  Mit  zwei  kurzen,  meist  gleichen  Vokalen: 
Bagrab  Skorpion;  ielram  Rübe;  lüandar  rote  Rübe;  sefer^el  Quitte; 
^r««/i// Gewürznelke;  f^r*  Nagel;  w£ifw/i  Aprikose;  jz>««>«  Sesam;  10 
burbuf}  Loch  in  der  Mauer;  Hin  für  lulu  Perle;  bibi  für  bubu  Pupille. 

—  b)  Mit  langem  ä  vor  dem  letzten  Radikal:  ^/^^4/^  Pappel ;  fin^an 
Tasse;  sindän  Ambos;  nisnäs  Lüflchen;  fialf}äl  Fussspange;  kindär 
Flintenkolben;  tof^mäf}  Hammer;  horteman  Hafer;  lynberäne  Raupe(?) 

—  C)  Mit  langem  /  vor  dem  letzten  Radikal:  /^r/^Krug;  gi^gi^  Kern;  15 
^a;«£r/V  Schwein;  zengin  reich;  egtin  für  iagtin  Kürbis;  Ufmne  Ringel- 
taube; funtisa  Aas.  —  d)  Mit  langem  ü  vor  dem  letzten  Radikal: 
/^^//^/i/ Nachtigall;  ba^fajrür  Kern;  salbü^  Feuerstein;  zärdüm¥.th\^\ 
za^(a)tnt  Knabe;  laf^tür  ein  SchiflF;  gärnüs  junger  Löwe.  —  e)  Demi- 
nutiva:  dihdeue  Abhang.  20 

Nomina  mit  Präfixen. 

§  26.  Mit  präfigiertem  Alif.  a)  Die  Form  af^aL  Bedeutung:  Elativ- 
forni  der  Adjektive  (Komparative  und  Superlative):  ahsan  schöner; 
akbar  grösser;  aqall  weniger;  eimen  rechts;  eisar  links.  —  b)  Die 
Formen  des  Komparativs  lauten  für  Masculin  und  Feminin  gleich;  25 
„als"  wird  durch  die  Präposition  min  ausgedrückt:  inte  akbar  minnl 
du  bist  älter  als  ich.  —  c)  Als  Superlativ  gilt  der  determinierte  Elativ 
(durch  Artikel  oder  Status  constructus -Verbindung):  et  ahsan  der 
schönste;  ahsan  ennas  der  schönste  der  Menschen.  —  i)  Das  Feminin 
zu  dieser  Form  lautet /«iÄ?:  elkubrä  die  grösste;  lintna  rechts  (Fem.);  30 
iisra  links  (Fem.).  —  e)  Dieselbe  Form  af^al  bezeichnet  ausserdem 
Adjectiva  von  Farben  und  Gebrechen:  af^dar  grün;  ab^ad  weiss; 
aB(a)mä  blind.  —  f)  Das  Feminin  dieser  Form  lautet /^iÄ?:  hamrä  rot; 
befijdä  weiss;  ^ofujrä  einäugig.  —  g)  Ausserdem  werden  mit  präfigiertem 
Elif  die  Infinitive  des  IV.,  VII.,  VIII.,  X.  Stammes  gebildet  (s.  §  65  fif.).  35 

§  27.  Mit  präfigiertem  ;«.  a)  Bildungen  mit  präfigiertem  w  sind 
sehr  häufig.  So  werden  alle  Partizipien  der  abgeleiteten  Formen,  wie 
auch  das  Partizip  Pass.  der  ersten  (§61),  ferner  der  eine  Infinitiv  der 
III.  Form  (§  64)  dadurch  gebildet.    —    b)  Dann   aber  dienen   diese 

*  Cl.  <ii/r.    Die  Form  ist  entweder  eine  Rückbildung  nach  dem  Plural  atiafir  oder  4^ 
eine  Analogiebildung  nach  e^ba^(a)  Finger. 


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QUcignct,  QlcuAtdBif^e  Öefc^tctien  auB  bm  Jtaq.  XXI 

Formen  auch  für  Nomina  loci  und  instrumenti.  Im  Schriftarabischen 
werden  die  ersten  durch  präfigiertes  ma,  die  anderen  durch  präfigiertes 
mi  gebildet,  in  der  modernen  Sprache  sind  diese  Unterschiede  meist 
aufgehoben,  und  der  Vokal  richtet  sich  nachdem  folgenden  Radikal: 

S  w«^^  Gasthaus;  w^^^a;^^  Scheere;  wwr^^/ Spinnwirtel;  miAcä/ Schltu- 

der;   muguär  Keule;  misha  Schaufel;    mizbele  Misthaufen;    me^ane 

ausgehöhlter  Baumstamm,    in    dem    das    Getreide   zerstossen  wird; 

migrüe  Reismühle;  murkaie  Stange  zum  Zerstossen  des  Getreides. 

§  28.    Mit  präfigiertem  ;/  und  /  gebildete  Formen  sind   durch- 

"o  gängig  Infinitivformen,  die  beim  Verbum  behandelt  werden  (§  63,  68). 

Nomina  mit  Affixen. 

§  29.  a)  Durch  Anhängung  von  a  {ä,  e,  i)  wird  ganz  gewöhnlich 
das  Feminin  gebildet  (§  32).  —  b)  Durch  Anhängung  von  an,  Bedeu- 
tung: Meist  Adjektive,  die  eine  vorübergehende  Stimmung  bezeichnen, 

'5  seltener  Infinitive  oder  Substantive:  qurän  Koran;  defiän  warm;  ^u^an 
hungrig;  na^fajsän  schläfrig;  A^jm;/ verlierend;  A^/j^r^«  Bambusstock; 
hoslan  Hode;*  f^erlän  Exkremente.  —  c)  Durch  Anhängung  von  t  wer- 
den Adjectiva  und  adjektivische  Substantiva  gebildet,  die  eine  Zuge- 
hörigkeit, Herkunft  von  dem  Worte,  von  dem  sie  abgeleitet  sind,  be- 

20  zeichnen  (Nisbe):  Bardädi  Bagdader,  mürrebi  Westländer,  (i)bd^t 
Beduine;  ^arabi  arabisch;  (e)slügi  Windhund.  Das  Femininum  hat 
häufig  abstrakte  oder  kollektivische  Bedeutung:  iahriie  monatliches  Ge- 
halt; ÄÄr///>  Taschengeld;  i^v/^///^  Jurisprudenz ;  r^i//>  Heerde;  ^intj^e 
Tablet;  /«///^  Maulbeerstock.  —  d)  Durch  Anhängung  von  äi/^i  wird  die- 

25  selbe  Bedeutungsnuance  hervorgebracht.  Bei  Femininen  auf  a  ist  diese 
Form  allein  im  Gebrauch,  und  auch  bei  Masculinen  erobert  sie  sich 
immer  mehr  Feld:  rarbä^t  fremd;  Bagram 'R^sr^nstv]  Me^/ätaMosu- 
laner.  —  e)  Durch  Anfügung  von  ani  werden  Adjectiva  gebildet: 
fö(u)gänl  oberer;  ^auuäni  unterer.  —  f)  Durch  Anfügung  des  türki- 

30  sehen  Bildungselementes  et  werden  Nomina  opificum  gebildet:  gdhy^eci 

Cafebesitzer;   m^säferci  Reisender;   vtuteiiärh  Vogelhändler;  kebabct 

Garkoch.  —  g)  Durch  Anfügung  der  türkischen  Endung  siz  werden 

negierte  Adjectiva  gebildet:    adebsiz  unartig;  hailasiz  unverschämt. 

§  SO.    Zusammengesetzte  Nomina  sind  selten  und  fast  durchweg 

35  Fremdwörter:  ^ar4(e)häl  Eingabe;  ^ambärbüi  nach  Ambra  duftend 
(eine  Reisart);  kirl^ane  Fabrik;  adebfjäne  Abtritt;  lant^adän  Leuchter; 
baikätib  Oberschreiber. 

Zum  Schlüsse  möchte  ich  noch  bemerken,  dass  in  diese  Über- 
sicht der  Nominalformen  nicht  alle  Fremdwörter  aufgenommen  sind, 


40  *  Dieses  Wort  bt  vielleicht  ursprünglich  ein  Duid. 


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XXII  iS^M^t  3ttt  fmütfc^en  §kpta<iwi\(tnf(licii[t 

sondern  nur,  soweit  sie  sich  den  genuin  arabischen  anpassen.  Merk- 
würdig ist,  dass  einige  ursprünglich  arabische  Nomina  als  Fremd- 
wörter ins  Türkische  gewandert  und  von  dort  wieder  zurücküber- 
nommen sind.  So  wird  aiqi^a  Rebell  (eigentlich  Plural)  als  Fremd- 
wort empfunden,  und  auch  a/rär  Deserteur  wurde  mir  ausdrücklich  5 
als  türkisch  bezeichnet,  trotzdem  das  Wort  in  dieser  Form  sich  im 
Türkischen  nicht  nachweisen  lässt. 

2.  Das  Genus  der  Nomina. 

§  31.  a)  Das  Arabische  unterscheidet  zwei  Genera,  ein  Mascu- 
linum  und  ein  Femininum.  —  b)  Das  Neutrum  wird  entweder  durch  10 
die  beiden  anderen,  oder  mit  Zuhilfename  von  ^efij,  ha^a  (Sache) 
ausgedrückt.  —  c)  Das  Genus  ist  übrigens  nicht  immer  feststehend; 
es  giebt  eine  Reihe  Nomina,  die  nebeneinander  männlich  und  weib- 
lich gebraucht  werden;  z.  B.  latt  Fluss;  gä^(a)  Erde. 

§  32.  Feminina  sind:  a)  Alle  Nomina  propria  und  Appellativa,  15 
wie  Adjectiva,  die  weibliche  Wesen  oder  solchen  eigentümliche 
Eigenschaften  bezeichnen:  Ze(i)nab  Zeinab;  umm  Mutter; /^r^j  Stute; 
^äqir  unfruchtbar;  murda^(a)  Amme;  mig^il  läufig.  —  b)  Die  Namen 
der  Länder  und  Städte:  el^Arag  Iraq,  (e)Stanbül  Konstantinopel; 
etOndra  London.  —  c)  Die  meisten  paarweis  vorhandenen  Glieder  20 
des  menschlichen  Körpers :  el^ein  etb(u)rä  Azs  blinde  Auge;  el^idfejn 
cccebire  das  grosse  Ohr.  Ebenso  botfejn  Bauch.  Dagegen  ist  kiss 
Vagina  Masculinum.  —  d)  Die  gebrochenen  Plurale  (§  35).  —  6)  Ein- 
zelne Nomina  (teilweise  gen.  comm.);  z.  B.  rü/i,  nef(e)s  Geist,  Seele; 
nas  Menschen;  latt  Fluss;  ga^(a)  und  ard  (liter.)  Erde;  iemfejs  «5 
Sonne.  —  f)  Die  meisten  Nomina,  welche  auf  a  (nach  emphatischen 
und  gutturalen  Konsonanten,  häufig  nach  r)  und  e  ausgehen:  ^an^a 
Handwerk;  sefine  Schiff.  —  g)  Diese  Endung  wird  auch  gebraucht, 
um  Feminina  von  Masculinen  abzuleiten:  celfijbe  Hündin  (von  cel(i)b)\ 
niuttle  Eselin  (von  mutt),  —  h)  Ausserdem  dient  die  Endung  dazu,  30 
sowohl  von  Kollektiven  Nomina  unitatis:  tamre  Dattel  von  tamfajr 
Datteln;  simce  Fisch  von  simec  Fische;  als  auch  von  Einzelworten 
CoUectiva  resp.  Plurale  zu  bilden:  tnattale  Eselvermieter  (PI.)  von 
mattai\  tailane  Lehmträger  von  tai^än,  —  i)  Einzelne  Nomina  auf 
Ä,  e,  die  männliche  Personen  bezeichnen,  sind  masc.  gen.:  kalfa  Ge-  35 
seile;  ^alifa  Chalifa;  Tarife  Sachverständiger,  und  die  Fremdwörter 
bäM  Pascha;  ära  Agha.  —  k)  Zu  erwähnen  sind  hier  noch  die  Femi- 
ninformen fu^la  (von  Elativen;  s.  §  26)  und/ai/tf  (von  Adjektiven, 
die  Farben  oder  Gebrechen  bezeichnen;  s.  §  26).*  Diese  Bildungen 
werden  im  Schriftarabischen   von  den  gewöhnlichen  Femininformen  40 

*  Dazu  kommt  far/e  Tamariske  für  tar/a. 


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(ntdgnet»  ({lettAtdBtfc^e  tfefc^tc^^  aue  6m  'itaq.  xxill 

unterschieden,  im  Vulgärarabischen  sind  sie  aber  von  ihnen  nicht 
mehr  zu  trennen.  —  I)  Irrtümliche  Feminina  nach  Form  und  Genus 
sind  einige  Bildungen  der  Form  ß^ä/,  fa^al  von  Stämmen  tert.  infirm.: 
Baia  Abendbrot;  Uta  Winter;  ^aba  Mantel* 

5  3.  Der  Numerus  der  Nomina. 

§  33.  a)  Das  Arabische  hat  drei  Numeri:  Singular,  Dual,  Plural. 
—  b)  Der  Dual  wird  gebildet  durch  Anhängung  von  e(i)n  an  die 
masculinen  Formen:  ide(i)n  zwei  Hände;  ^ö(u)be(i)n  zwei  Seiten,  und 
durch  die  Anhängung  von  te(i)n  an  die  auf  a,  e  ausgehenden  femi- 

10  ninen  Formen:  nö(u)bete(i)n  zwei  Mal.  —  c)  Die  Nomina  der  doppelt 
vorhandenen,  menschlichen  Körperteile  können  den  Dual  auch  als 
Plural  verwenden:  ^aira  lde(i)n  10  Hände.  —  d)  Im  allgemeinen 
kommen  Duale  selten  vor  und  bezeichnen  meist  zwei  zusammen- 
gehörige Dinge;  sonst  gebraucht  man  lieber  den  Plural:  eiüefijn  azlam 

«5  zwei  Menschen;  nüätir  etfte{i)n  zwei  Wächter. 

§  34.  Bei  dem  Plural  unterscheidet  man  einen  durch  Anhängung 
einer  Endung  entstandenen  (äusserer  oder  gesunder  Plural),  und 
einen  durch  innere  Umbildung  entstandenen  (innerer  oder  ge- 
brochener Plural).    Der  äussere  Plural  wird  gebildet,  indem  man 

20  a)  an  Nomina  masculinischer  Form  in  oder  iin  (wenn  sie  auf  t  aus- 
gehen) häng^  muslimintAosWmt]  Baräadi^mBagddider;  birifin  unschul- 
dige; föfujgänifin  obere.  —  b)  Bei  Nomina  auf  0:,  e  wird  diese  Endung 
in  ät  verwandelt:  rummänät  Granatäpfel;  ddäjjit  Medizinen;  f^alfät 
Gesellen.    —    c)  Der  gesunde  männliche  Plural  ist  selten,  häufiger 

25  der  weibliche.  Der  erste  findet  sich  hauptsächlich  bei  Adjektiven, 
Formen  auf  t,  äjfi,  änt,  bei  /^ii^iZ-Formen,  bei  den  Zehnem  der 
Kardinalzahlen  und  im  stat  constr.  beni  ftdan  die  Söhne  des  N.  N. 
in  Stammesbezeichnungen.  —  d)  Von  Unregelmässigkeiten  merke 
man:  Das  Feminin  sene  Jahr  bildet  den  masculinen  Plural  semn.  — 

30  e)  Umgekehrt  bilden  auch  einige  Nomina  masculiner  Form  den  Plural 
auf  ät\  I.  die  Infinitive  der  abgeleiteten  Formen:  imtihanät  Proben, 
2.  viele  Fremdwörter:  begät  die  Beys;  /^/tr^/^/ Depeschen,  3.  einzelne 
Wörter:  sügat  Strassen;  hammämat  Bäder.  —  f)  Einige  Feminin- 
formen von  wirklichen  oder  scheinbaren  Stämmen  tert.  infirm,  schieben 

35  im  Plural  ein  ^  ein:  senauat  Jahre  (neben  senin)\  samatiät  Himmel; 
^olayLat  Gebete;  al^auat  Schwestern;  baiauät  Paschas.  —  g)  Ein  k 
schieben  ein  äbahät  Väter,  ummahat  Mütter. 

I  35.  Der  innere  Plural  wird  gebildet  durch  innere  Umbildung, 
seltener  durch  Präfixe,  Infixe,  Affixe.    Er  ist  eigentlich  weiter  nichts 

40  als  eine  Neubildung  mit  Kollektivbedeutung,  wie  etwa  deutsches  Ge- 

*  Aodcre  dagegen  siod  Masculina  geblieben:  md^(a)nä  Sinn. 


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XXIV  igtUt&^t  3ttt  fmxüf(iin  giptadiiioi^ftnfdiaft 

büsch  von  Busch,  Gebirge  von  Berg.  Das  Geschlecht  ist  das  femi- 
nine. Die  Formen  sind  sehr  mannigfach  und  können,  da  es  keine 
festen  Regeln  giebt,  nur  aus  dem  Wörterbuche  gelernt  werden. 
Häufig  hat  ein  Wort  mehrere  Plurale,  zuweilen  in  verschiedener  Be- 
deutung: umür  Sachen,  at^amer  Befehle,  beide  von  amfäjr,  5 

§  36.  Die  Formen  des  gebrochenen  Plurals  dreiradikaliger  No- 
mina sind  folgende:  a)  Die  mit  einem  oder  zwei  kurzen  Vokalen  ver- 
sehenen Plurale  (eigentlich  fuBl,  fißal,  fuhd,  fi^al)  sind  meist 
zusammengefallen  und  voneinander  nicht  zu  unterscheiden:  sifin 
Schiffe;  iugfajf  StvicVitr\\  Bytfajf  \i\\figG\  fuuar  Bilder;  süd  schwarze.  lo 
Sie  werden  abgeleitet  von  Singularen  fuHa,  faUa^  fa^ala,  fiUa,  fi^l^ 
af^al  (Adjectiva  von  Farben  und  Gebrechen),  fi^äl,  fä^iL  —  b)  Plurale 
mit  langem  //zwischen  2.  und  3.  Radikal  [fi^äl,  fu^äf).  Von  \.  fa^l, 
fi^l:  (i)bltär  Meere;  diiab  Wölfe;  (i)biär  Brunnen,  2.  faUa,  fi^la\ 
mirär  Male;  siiäl  Flaschen,  3.  fa^al,  fatale',  gibal  Berge,  a/r^/* Seiten,  '5 
4.  faHl:  (u)kbär  grosse;  (e)zrär  kleine,  ^^ftil,  fu^la\  gubäb  Zimmer, 
(u)ki^äfi  Hütten.  —  c)  Plurale  mit  langem  /  zwischen  2.  und  3.  Radikal 
{faUl)  sind  selten:  ^abid  Sklaven;  nahil  Palmen.  —  d)  Plurale  mit 
langem  ü  zwischen  2.  und  3.  Radikal  [fu^ül).  Von  i.  fa^l,  fi^l,  fu^i: 
nüküd  Brüste;  i^iüf^  Greise;  büb  Thore;  ^//{/"  tausende;  d^iük  Hähne,  20 
2.  fa^il,  fäHl,  fa^ii:  mulük  Könige;  türüi  Boten;  (e)cdüs  Getreide- 
haufen. —  e)  Plurale  mit  verdoppeltem  2.  und  langem  ä  zwischen 
2.  und  3.  Radikal  {fu^^äl).  Von  fa^i/:  hykkäm  Gouverneure;  fiättar 
Gäste,  sinnä^(a)  Lehrlinge;  zUuar  Pilger.  —  f)  Plurale  mit  Feminin- 
endung und  drei  kurzen  Vokalen  {fatale).  Von  fäHi.  Jamale  Ar-  25 
beiter.  —  g)  Plurale  mit  präfigiertem  Vokal  und  kurzem  «-Vokal  der 
zweiten  Silbe  (aßul\  Yonfa^l,  fi^l\  fa^al\  fi^äl:  infus  Seelen;  ühur 
Monate;  idru^  Ellen.  —  h)  Plurale  mit  präfigiertem  Vokal  und  langem 
()  der  zweiten  Silbe  {af^al).  Sehr  häufig  von  verschiedenen  Formen: 
as/mb  Freunde;  alaf  tausende;  aiiäm  (für  aiy^am,  wofür  im  gewöhn-  30 
liehen  Leben  häufiger  iiäm)  Tage;  aulad  Kinder.  —  i)  Plurale  mit 
präfigiertem  Vokal,  kurzem  /-Vokal  der  zweiten  Silbe  und  Feminin- 
endung (es  sind  in  dieser  Form  die  schriftarabischen  Formen  af^ila 
und  af^la  zusammengefallen).  Von  verschiedenen  F'ormen,  meist 
vow  fa^il'.  agilla  vornehme;  aübbä  Ärzte;  aimme  Imame.  —  k)  Plurale  35 
mit  eingeschobenem  ua  zwischen  i.  und  2.  Radikal  und  kurzem 
/-Vokal  der  letzten  Silbe  (fauä^ii).  Won  fa^i/,  fa^i/e: /üares  Reitet] 
kiiarid  Papiere;  ^auarif  Sachverständige;  düäbb  Tiere.  —  1)  Plurale 
mit  langem  ä  und  Vokalanstoss  hinter  dem  2.  Radikal  und 
kurzem  /-Vokal  der  letzten  Silbe  {fa^ail).  Von  i,  fa^H,  faHle:  gera^b  40 
Verwandte;  ^//^j^V?  Musikinstrumente;  y^^i^^Wohlthaten;*  2.  faBül, 

*  Auch  /ö^rfV^Thaten  wird  auf  eineu  nicht  nachweisbaren  Singular  fältle  zurück- 
gehen. 


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QMj^ner,  (SUuatMf^t  ßtf4i4ttn  Aue  ^tm  3v<t^.  XXV 

fa^iiU\  ^a^äiz  alte  Weiber.  3.  fu^äl:  zumail  Esel.  —  m)  Plurale 
mit  angehängtem  an  {fi^lan,  fu^län).  Von  i.  fa^l  meist  med.  infirm.: 
//r^«  Stiere;  dirän  Häuser,  flran  Mäuse,  2,  fa^il:  ridrän  Pfützen, 
^idgän  Freunde,  i.  fa^älffi^äl:  rizlän  Gazellen,  nisuan  Frauen  (PI.  des 
5  Plurals  nisä).  —  B)  Plurale  mit  kurzem  «-Vokal  der  i.,  ^- Vokal  der  2. 
und  langem  ä  der  dritten  Silbe  {/üBalä).  Von /^i// gesunder  Wurzeln: 
ümarä  Fürsten,  (üsara  Gefangene.  —  o)  Plurale  mit  langem  ä  der  zwei- 
ten und  angehängtem  langen  /  in  der  dritten  Silbe  ifa^äll):  leiäli  Nächte; 
ähait  Familien.  —  p)  Plurale  mit  langem  a  in  der  zweiten  und  ange- 

10  hängtem  langem  a  in  der  dritten  Silbe  {fa^äia).  Won  fältle  undfa^ile 
von  Wurzeln  tert  infirm.:  /tedä^a  Geschenke;  hecaiä  Geschichten* 

§  37-  Die  Formen  des  gebrochenen  Plurals  vier-  oder  mehr- 
radikaliger  Nomina  sind  folgende:  a)  Plurale  mit  langem  a  zwischen 
dem  2,  und  3.  Radikal  {fa^älil\  tefäHl,  mafaUl),  Von  vierradikaligen 

"5  Nomina  und  kurzen  Vokalen:  ^asakär  Soldaten;  tesakär  Billets; 
defätär  Bücher;  beiabl  Pupillen.  —  b)  Plurale  mit  langem  a  zwischen 
dem  2.  pnd  3.  Radikal  und  Femininendung  {fa^alile\  Von  vier- 
radikaligen Nomina  mit  kurzem  und  auch  langem  Vokal  in  letzter 
Silbe,  besonders  von  Nisben  vierradikaliger  Nomina:  mela^ke  Engel 

20  (von  me/ec  für  matak)\  ;///r^r/^^  Maghrebiner.  —  c)  Plurale  mit  langem 
a  nach  dem  2.  und  langem  /  nach  dem  3.  Radikal  (fa^älil\  tafd^il\ 
mafaBil\  fauäUl),  Von  mehrradikaligen  Nomina,  die  in  der  letzten 
Silbe  einen  langen  Vokal  haben,  besonders  von  //^Ü^AFormen: 
^a^äßr  Spatzen;    ^jUimis  Büffel;    mefatil   Türme;   htäril  Arbeiter; 

2$  fiamami/  Träger;  nüätir  Wächter.  Unregelmässig  sind  deuäuin  Divans 
von  diyiäfu,  denamr  Denare  von  dmar  und  ba^ärin  Kamele,  der  Plural 
eines  Plurals  bu^rätu 

4.  Die  Casus  des  Noniens. 

§  38.  a)  Während  das  Schriftarabische  gewöhnlich  drei  Casus, 
30  Nominativ,  Genitiv,  Akkusativ  unterscheidet  und  sie  meist  durch  an- 
gehängtes j/,  /,  a  ausdrückt,  kennt  das  Vulgärarabische  keine  Casus 
in  unserem  Sinne.  —  b)  Im  Nominativ  und  Akkusativ**  erscheint 
das  Nomen  in  seiner  gewöhnlichen  Form,  der  Dativ  wird  durch  die 
Präposition  (i)l,  der  Vokativ  durch  vorgesetztes  ß  ausgedrückt  — 
35  c)  Für  den  Genitiv  ist  folgendes  zu  merken.  In  der  Genitiwerbindung 
(Annexion  oder  Status  constructus-Verbindung)  erhält  nur  der 

*  Die  Pluralfonn  (e)rgüU  Mänoer  spez.  EhemäDoer  steht  allein  und  ist   meines 
Erachtens  zu  unsicher  überliefert,  um  eine  Pluralbildung  /uSüle  annehmen  zu  können, 
ßne  Bestätigung  bleibt  abzuwarten. 
40  **  Im  Schriftarabischen  wird  der  Akkusativ  auch  zum  Ausdruck  der  Zeit,  des  Orts, 

des  Grundes,    der  Spezifikation  und   des  Zustandes  gebraucht     Auch  in  diesen  Fällen 
wird  im  VolgSrarabischen  fast  immer  nur  das  Nomen,  ohne  Akkusativbezeichnung  gesetzt. 


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XXVI  igtiM^t  3ttt  fmiüfditn  Sipta<im\ftnf<iAfi, 

abhängige  Genitiv  den  Artikel:  dinl  essultän  die  Tochter  des  Königs. 
Ist  das  regierende  Nomen  ein  Feminin  auf  a,  e,  %o  verwandelt  sich 
die  Endung  in  at^  et:  medtnet  esselam  die  Stadt  des  Friedens;  Nomina 
auf /^>  können  die  Endung  auch  in  ü  verwandeln:  gaeßt  elyLol^  die  Ge- 
schichte des  Knaben.  —  d)  Die  Duale  und  Plurale  masc.  und  fem.  gen.  5 
bleiben  unverändert,  wenn  ihnen  ein  Genitiv  folgt:  idefijn  ehnalaike 
die  Hände  der  Engel;  benät  essultän  die  Töchter  des  Königs.  — 
e)  Ausgenommen  ist  die  Form  öefun  Söhne,  die  in  betii  verkürzt  vnrd, 
wenn  ein  Genitiv  darauf  folgt:  bem  ädam  die  Söhne  Adams,  d.  i.  Men- 
schen. —  I)  Daneben  wird  der  Genitiv  häufig  umschrieben,  und  dann  10 
bleibt  der  Artikel  beim  determinierten  Nomen  im  ersten  Gliede  stehen; 
dazu  dient  hauptsächlich  das  Nomen  mal  (eigentlich  Vermögen).  Bei 
Femininen  und  Pluralen  steht  meist,  doch  nicht  immer  malet\  mälät 
zuweilen  bei  femininen  Pluralen:  ellib(7i)l  mal  ^Omran  der  Hof 
des  Omran;  edda^a^e  malet  Habib  die  Henne  Habibs;  rummanät  15 
malat  deheb  goldene  Granatäpfel.  Selten  tritt  fiir  mal  gel  Fem.  geiie 
ein.  —  g)  Statt  der  Annexion  wird  selten  auch  die  Apposition  ge- 
braucht: e^^urre  elftUüs  der  Beutel  Geld;  gyr^e  (tub(e)s  ein  Stück  Brot  — 
h)  Die  oben  angegebene  Ausdrucksweise  für  den  Genitiv  findet  nur  statt, 
wenn  sowohl  das  regierende  Nomen,  als  auch  der  Genitiv  determiniert  20 
sind.  Wenn  beide  Nomina  indeterminiert  sind,  erhält  keins  den  Artikel: 
bint  Sultan  eine  Tochter  eines  Sultans.. —  i)  Ist  nur  das  regierende  Nomen 
indeterminiert,  scf  treten  Umschreibungen  ein:  bint  lissultän  eineTochter 
des  Sultans,  oder  bint  min  benät  essultän  eine  Tochter  von  den  Töch- 
tern des  Sultans.  —  k)  Der  zweite  Bestandteil  der  Annexion  drückt  25 
nicht  nur  den  Genitiv  aus,  sondern  auch  Stoff,  Maass  und  Gewicht: 
ijtuslet  fiub(e)z  ein  Stück  Brot;  uqilet  laftfejm  eine  Ogga  Fleisch.  — 
1)  Der  zweite  Bestandteil  der  Annexion  kann  unter  Umständen  ein 
ganzer  Satz  (meist  Zeit-  und  Ortsbestimmung)  sein:  ie(i)let  i^äni  in 
der  Nacht,  wo  er  zu  mir  kam;  muddet  cän  (e)hnä  die  Zeit,  wo  er  30 
hier  war.  —  m)  Eine  Reihe  tropischer  Ausdrücke  wird  gebildet  durch 
ab  (im  stat  constr.  abü)  umm\  ib(e)n\  bint,  a(}  (im  stat  constr.  afiü)) 
ih(^)l\  dü\  dät  (mehr  literarisch)  räH  mit  einem  Genitiv:  abü  mu/^tän 
Vater  des  Schnaubens  =  Nase;  fimm  tefnä?iie  Mutter  von  8  =  8  kleine 
Piaster,  ein  Geldstück;  rai^sse(i)f  Aex  Besitzer  des  Schwertes.  35 

5.  Determination  der  Nomina. 

§  89.  a)  Ein  Nomen  wird  determiniert  durch  den  Artikel,  die  An- 
nexion und  Suffixe  (s.  §  41).  Eigennamen  sind  an  und  für  sich  determi- 
niert. —  b)  Der  Artikel  lautet  el,  al,  /(wenn  ein  Vokal  vorhergeht  oder 
folgt),  und  wird  mit  dem  zugehörigen  Worte  eng  verbunden.    Das  40 
/  wird  folgendem  /,  /,  /,  c,  d,  dt  r,  z,  s,  i,  ^,  4f  />  ^  und  n  assimiliert 


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QUetgner,  (!Uu6tA6tf€(<  ßtf<ii<iitn  auB  htm  Jraq.  XXYll 

—  C)  Der  unbestimmte  Artikel  wird  entweder  gar  nicht,  oder  durch 
fär(e)d^  färed  uäked  ausgedrückt.  —  d)  Noch  demonstrative  Kraft 
besitzt  der  Artikel  in  der  Verwandschaftsbezeichnung  Mohammed 
elBOnträn  Mohammed,  der  Sohn  des  Omran.  —  e)  Die  Nunation, 

5  d.  h.  das  Ausgehen  eines  Wortes  auf  die  Endungen  w«,  iti,  an,  welche 
im  Schriftarabischen  gewöhnlich  die  Indetermination  eines  Nomens 
anzeigt,  hat  sich  auch  im  Dialekt  des  Iraq  erhalten,  aber  nur  in 
einigen  ständigen  Redensarten:  rd^ban  mit  Gewalt;  dbadan  niemals; 
tnarhaban  guten  Tag;  hybban  uäkiränta?t  herzlich  gern.    Auch  das  n 

10  in  Itinhü  was?  ist  als  Nunation  zu  erklären  (s.  §  ii).  Ausserdem 
kommt  die  Nunation  aber  nur  in  gehobener  und  poetischer  Sprache 
vor.  Ich  habe  die  Bemerkung  gemacht,  dass  in  für  Nominativ  und 
Genitiv,  an  für  den  Akkusativ  steht, 

6.  Beiordnung  der  Adjectiva.  ^ 

15  §  40.    a)  Das  Adjektiv  tritt  hinter  das  Substantiv,   zu  dem   es 

gehört;*  vorangestellt  kann  es  nur  werden,  wenn  ein  sehr  starker 
Ton  darauf  ruht.  —  b)  Das  Adjektiv  richtet  sich  nach  dem  Sub- 
stantiv in  Determination  und  Indetermination:  elmara^ttei^ibe  die  gute 
Frau;  rfggäl  gut  ein  kräftiger  Mann.  —  c)  Was  Übereinstimmung  von 

20  Genus  und  Numerus  anbelangt,  so  ist  zu  bemerken: 

i)  Bei  Singularen  masc.  und  fem.  gen.  richtet,  sich  das  Adjektiv 
nach  dem  Substantiv  im  Genus  und  Numerus. 

2)  Bei  gesunden  Pluralen  masc.  gen.  und  bei  gebrochenen  Pluralen 
und  Kollektiven,  die  männliche  Personen  bezeichnen,  steht  das  Ad- 

25  jektiv  meist  im  gesunden,  oder  auch  gebrochenen  Plural:  ne^^ärin 
^aqilin  kluge  Tischler;  silim  ^a^ädin  sitzende  Menschen;  reiägil 
miitd^annidin  streitende  Männer;  näs  kübär  grosse  Leute. 

3)  Bei  gesunden  Pluralen  fem.  gen.  steht  das  Adjektiv  gewöhn- 
lich im  PL  fem.:  na^lät  tatßlät  lange  Palmen. 

30  4)  Bei  gebrochenen  Pluralen  steht  das  Adjektiv  im  Fem.  Singl.,  im 
gebrochenen  Plural  oder  Plur.  fem.:  ai^är  keitre  viele  Bäume;  tirän 
meBammamat  beturbante  Stiere;  hudüm  qäbilät  prächtige  Kleider.  — 
d)  Das  zu  einer  Annexion  gehörige  Adjektiv  tritt  hinter  die- 
selbe:   Babd^essultän   el^asr/Lod  der  schwarze  Sklave  des  Königs.  — 

35  0)  Bemerkenswert  ist,  dass  anstatt  der  Beiordnung  Substantiv  und 
Adjektiv  durch  die  Annexion  verbunden  werden  kann.  Statt  elktidüfn 
elfiunifäjr  kann  man  auch  sagen  hudüm  elhum(ä)r  die  roten  Kleider; 
ebenso  ie(i)  elfulänl  die  zu  N.  N.  gehörige  Sache.  So  ist  auch  das 
bekannte  Bäm  etauual  vergangenes  Jahr,  senet^etihre  künftiges  Jahr 

40  zu  erklären. 

*  Eine  Ausnahme  macht  das  persische  Fremdwort  J^oi  gut:  ^ol  rjfä^i^  schöne  Lüfte. 


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XXVni  OPeiWge  ^ut  fmiHfc^en  JJ^jtwJwifTenfcJaft 

7.  Die  Nominalsuffixe. 

§  41.    a)  Das  Pronomen  possessivum  wird  ausgedrückt  durch 
folgende  Suffixe,  die  unmittelbar  an  das  Nomen  herantreten: 

Singular  Plural 

3.  m.  -aA*  'äA**  -A***  -Aum  5 

3.  fem.  '/la  -Aenn 

2.  m.  -a^,  -^***  'kum 

2.  fem.  'ic,  ~c***  -cenn 

b)  Bei  den  Nominalformen   mit  ruhendem   2.  Radikal   fällt   bei  10 
Antritt  der  vokalisch  anlautenden  Suffixe  der  Hilfsvokal  der  zweiten 
Silbe   gern   aus:   därbi  mein  Weg.    Bei   konsonantisch   anlautenden 
Suffixen  geht  das  natürlich  nicht,  zuweilen  erhälf  der  Hilfsvokal  so- 
gar  den  Akzent,    oder  der  Akzent   schwebt  wenigstens:   där(ü)bnä 
unser  Weg;   nef(e)sfui  ihre  Seele.   —   c)  Die  dreiradikaligen  Nomina  15 
mit  zwei  Vokalen  {fa^al,  fi^il,  fu^ul  etc.)  ziehen  den  Akzent  immer 
auf  die  vorletzte  Silbe;  der  letzte  Radikal  klingt  infolgedessen  wie  ver- 
doppelt: qalimml  mein  Schreibrohr;  busällak  deine  Zwiebel;  (ejfriissak 
deine  Stute.    Ausgenommen  ist  noled  Sohn,  das  behandelt  wird,  als 
wenn  die  Form  uol(e)d  lautete.  —  d)  ab  Vater  und  afi  Bruder  lauten  20 
vor  Suffixen  abfi  und  alpi\  abüje  mein  Vater;  aJ^ük  dein  Bruder.  — 
6)  Feminina  auf  a,   e  nehmen   vor  den  Suffixen  ein   /  an:   nigrctäA 
sein  Loch;  soritlux  ihr  Geschenk.  —  f)  Feminina  auf  //V  verwandeln 
die  Endung  vor  vokalisch  anlautenden  Suffixen  in  tt\  gaditi  meine  Ge- 
schichte; Aar^itak  dein  Taschengeld;  dher  gadiiMum  eure  Geschichte.  25 
—  g)  Beim  Antritt   der  Suffixe   an  Duale  fällt   das  Schluss  -;/  aus: 
riglefijk  deine  beiden  Füsse;  ideiia  meine  beiden  Hände.  —  h)  Bei 
Substantiven   mit  vokalisch   anlautenden  Suffixen   treten   häufig  wie 
beim  Verbum  (s.  §  59)  sogenannte  aufgesprengte  Formen  auf,  d.  h. 
der  2.  Radikal  erhält  einen  Vokal,  der  3.  wird  vokallos:  mehcbsi  mein  30 
Ring;  qazimti  meine  Hacke;  latjibtak  deine  Gerte.  —  i)  Merkwürdig 
ist,   dass   in   einigen   Fällen   das   Nominalsuffix   durch   Verbalsuffixe 
(s.  §  80)  vertreten  werden  kann.  Man  hört  baSfäJdni  ich  noch  (nicht); 
Hs9ni  oder  h'sfejmmwie  ist  mein  Name?  —  k)  Neben  den  einfachen 
Suffixen  werden  die  Possessivpronomina  häufig  durch  mä/,  mä/e,  mälat  35 
mit  den  entsprechenden  Suffixen  ausgedrückt:  edde^äge  mältt  meine 

*  Wenn  der  Vokal  der  vorhergehenden  Silbe  0-  und  iv-haltig  ist 
♦*  Wenn  der  Vokal  der  vorhergehenden  Silbe  i-haltig  ist. 
***  Wenn  ein  Vokal  vorhergeht 

t  Wenn  «,  1,  nicht  aber,  wenn  a  vorhergeht;  also  dinxä'i  meine  Welt.  40 

tt  Wenn  e(i)^  ai  vorhergeht. 


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({Vtetgner,  ({leMArdBtf^e  6tf4i<titn  avuf  htm  ütaq. 


XXIX 


Henne.   Das  substantivische  Possessivpronomen  wird  immer  auf  diese 
Weise  bezeichnet:  Aääa  mall  das  ist  meins. 

§  42.  a)  Einige  Unregelmässigkeiten  sind  zu  erwähnen  bei  der 
Verbindung  einiger  Präpositionen  mit  Suffixen,  bi  mit  (s.  §  47):  bih\ 
5  biha  oAtx (l)bha\bik\  bu\  Mfe]  bihum  oder  (l)bhuin\  bihinn  oder  (i)bhinn\ 
bikum\  büenn\  bind,  —  b)  Äfur(s.§47):  iläk\  ilhä\  üak\  iltc\  iltoA^xiliie\ 
ilhum\  ilhenn\  ilkufH\  ilcenn\  innä.  Die  ursprünglichen  Formen  ohne 
den  Vorschlagsvokal  finden  sich  nur  in  naher  Verbindung  mit  Verben. 
Wenn  die  Verbalformen  auf  einen  Vokal  ausgehen,  können  ausnahms- 

10  los  die  kurzen  Präpositionsformen  angehängt  werden;  wenn  sie  auf 
einen  Konsonanten  ausgehen,  nur  dann,  wenn  die  erste  Silbe  mit 
dem  Suffix  lang  ist:  gälb^li  sie  sagten  mir;  gilti^lhä  du  (Frau)  hast 
ihr  gesagt;  gäl^läh  er  sagte  ihm;  aber  gäljilha  er  sagte  ihr;  gäl^ 
innä  er  sagte  uns.  —  c)  Die  Präpositionen  min  von,  ^an  von  (s.  §  47) 

15  verdoppeln  das  n  vor  vokalisch  anlautenden  Suffixen:  minnak  von 
dir;  Banni  von  mir.  —  d)  Die  'Präposition  ^alä  auf  (s.  §  47)  nimmt 
vor  Suffixen  die  Form  Balefi)-  an:  3ale(i)h  auf  ihm;  Baiefijhinn  auf 
ihnen.  —  e)  Bei  der  Präposition  ^and  bei  (s.  §  47)  wird  das  n  dem 
d  gern  assimiliert,  wenn  das  Suffix  mit  einem  Konsonanten  beginnt: 

20  ^äddtiä  bei  uns;  ^äddknm  bei  euch;  aber  ^andi  bei  mir;  ^andak 
bei  dir. 


30 


§48.  a) 

25         2.  eiüefijn 

3.  teläte 

4.  arba^a 

5.  hamse 

6.  sitte 

7.  seb^a 

8.  temänie 

9.  tis^a 

10.  ^alra 

11.  ihda^(e)l 

12.  etna^feji 

13.  telta^feß 

14.  arba^ta^(e)l 

15.  hamstä^feji 

16.  sittaB(e)i 
40       17.  seba^ta^(e)l 

18.  temanta^(e)l 


35 


III.  Die  Zahlwörter. 
I.  Die  Kardinalzahlen. 

\,  färed,  färed  uaftfd  Fem.  iiähde 

19.  tis^ata^(e)l 

20.  ^airin 

21.  uähfd  u^alrin 

22.  etüefijn  u^ah'tn 
30.  /^Ä?//;^ 
40.  arbaHn 
50.  f^amsin 
60.  ^/^//;/ 
70.  sabHn 
80.  temänin 
90.  //ji/;/ 

100.  ;////> 

101.  «///>  tiJ^ahed 
200.  7mt€(i)n 
300.  telätmile 
400.  arbahmie 
500.  hamsmiic 


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XXX  (gtiMf^t  5ttv  fmitiffitn  jlpta(9i9i(fmfc$afl. 

600.  sittmiie  3000.  telt^äläf 

700.  seba^mi^e  4000.  arba^tjllaf 

8cxD.  temänmiie  50CX).  fiantstj^läf 

900.  tis^(a)miie  11  000.  ihda^(e)i  (tlfejf 

1000.  a/|^<^  100  000.  w/*^/  ^//>y                            5 

20CX).  alje(i)n  1 000  000.  mellün  PI.  meläjhi, 

b)  Die  Stellung  der  Zahlen  entspricht  genau  der  deutschen:  zu- 
erst die  Tausender,  dann  Hunderter,  dann  Einer,  dann  Zehner.  Einer 
und  Zehner  müssen  immer  durch  ue  verbunden  sein.  —  c)  Das  ge- 
zählte Nomen  steht  bei  den  Zahlen  von  3—10  im  Plural,  bei  den  10 
übrigen  im  Singular.  —  d)  Die  oben  angegebenen  Formen  haben  die 
Zahlen  von  3 — 10  hauptsächlich,  wenn  sie  allein  stehen  oder  appo- 
sitionell  hinter  das  Nomen  treten:  nisuan  teläte  3  Frauen.  Steht  die 
Zahl,  und  das  ist  das  gewöhnliche,  vor  dem  Substantiv,  so  werfen 
die  Zahlen  gewöhnlich  die  Femininendung  /?,  ^  ab,  wenn  der  Plural  15 
mit  einem  Konsonanten  beginnt,  und  nehmen  eine  Status-constructus- 
form  auf  /*  an,  wenn  der  Plural  mit  einem  Vokal  beginnt  Fest  sind 
diese  Regeln  aber  nicht;  es  gehen  alle  Formen  durcheinander:  telet 
huviül  3  Lasten;  haines  sena^ät  5  Jahre;  sitt  cefijlät  6KMge\n\  teltjilhur 
3  Monate;  ^alratjiiäm  10  Tage;  aber  telet  auläd  3  Söhne;  fiames  20 
auädim  5  Menschen;  sitiet  nd(u)bät  6  Mal.  —  e)  Die  Zahlen  von  11 
an  bleiben  unverändert  beim  Herantritt  der  gezählten  Nomina,  nur 
viiie  100  nimmt  gewöhnlich  dann  die  Status-constructusform  auf/  an: 
hamsmfet  qran  500  Kran. 


2.  Die  Ordinalia.  25 

§  44.    a)  Die  Ordinalzahlen  haben  nur  besondere  Formen   für 
Zahlen  von  i — 10,  nach  der  Yormfail  (mit  Ausnahme  von  i). 

erster  auual\  auuall  Fem.  auualüe 

zweiter  täni  Fem.  tänie 

dritter  tälit  Fem.  tälite  30 

vierter  räba^(a)  Fem.  rabe^a 

fünfter  hämis  Fem.  hämise 

sechster  sadis  Fem.  sädise 

siebenter  säbaB(a)  Fem.  säbeBa 

achter  tämin  Fem.  täniine  35 

neunter  tasa^(a)  Fem.  täse^a 

zehnter  ^ä^er  Fem.  Malern, 

♦  In  beiden  Fällen  erleiden    die   Formen    allerlei  Veränderungen,    so   lautet    die 
Form  ohne  Endung  von  3  /^/^/,  mit  /-Endung  Ult. 


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b)  Die  Ordinalia  werden  entweder  wie  Adjectiva  behandelt,  d.  h. 

sie  werden  dem  Substantiv  nachgestellt,  richten  sich  nach  ihm  in  der 

Determination  und  Numerus,  oder  vorangestellt  und  die  Substantiva 

indeterminiert  nachgesetzt:  auualtefijle  die  erste  Nacht;  autial  S7i  älah 

S  seine  erste  Frage;  iälii  iofujm  der  dritte  Tag. 


3.  Die  übrigen  Zahlwörter. 

§  45.  a)  Die  Bruchzahlen  von  2 — 10  werden  gebildet  nach  der 
Form  fu^l:  \  nu^s  (aus  «/>/);  V3  i'^^/J  V4  rub^(a)\  %  i^umfejs]  Vo 
stdffjs;  V?  sub^(a)\  %  tum(e)n\   V9  ti5^(a)\  Vio  ijJf^^v'r.  —  Die  Plurale 

10  lauten  af^äl\  arbä^(a)  Viertel  —  b)  Die  Zahladverbia  „einmal,  zwei- 
mal" werden  gebildet  mit  Zuhilfenahme  der  Substantive  nb(u)be  und 
marra:  f}amsta^(e)S  nofujbe  \^Ma\,  oder  durch  den  feminischen  Infinitiv 
des  betreflfenden  Verbums:  degg  deggetefijn  er  schlug  2  Mal.  —  c)  Die 
Distributiva  „je  einer,  je  zwei"  werden  durch  die  Wiederholung  derKar- 

15  dinalzahl  gebildet:  arba^a  arba^aje  4.  —  d)  Die  Multiplicativa  „zwei- 
fach, dreifach"  werden  durch  das  Participium  Pass.  der  II.  Form  des 
Verbs  (s.  §  63)  gebildet:  mtirabba^(a)  vierfach  oder  viereckig.  — 
e)  Die  Wochentage  lauten:  id(u)m  ^'/t^//Ärf  Sonntag;  ib(u)m  etetfie(i)n 
Montag;  iofujm  etteläte  Dienstag;  ibfujm  etarba^a  Mittwoch;  id(u)m 

20  elf^amis  Donnerstag;  {iofujm)  el^um^a  Freitag;  essebet  Sonnabend.  — 
Q  Die  Zeit  wird  ausgedrückt  durch  essa^a  mit  bi\  essäBa  biluahde 
urub^fa)  i  \  Uhr;  essä^a  bitetfiefi)n  unus^  2  \  Uhr;  essa^a  bitarba^a 
illa  rub^fa)  %/^  Uhr. 

IV.  Die  Partikeln. 

25  §46.    Die  Partikeln   haben   nur  zum  kleinen  Teil  wirklich  be- 

sondere Formen,  sondern  meistens  haben  ursprüngliche  Nomina  (auch 
Verben)  den  Sinn  einer  Präposition,  eines  Adverbiums  oder  einer 
Konjunktion  angenommen.  So  kann  es  kommen,  dass  dieselbe  Form 
mit  einem  abhängigen  Genitiv  als  Präposition,  alleinstehend  als  Adverb 

30  und  in  Verbindung  mit  dem  verallgemeinernden  mä  als  Konjunktion 
gebraucht  werden  kann. 

I.  Die  Präpositionen. 

§  47.    a)  i)  bi,  fijb  in,  bei,  durch,  um,  auch  beim  Schwur.    Wenn 

ein  Vokal  darauf  folgt,  erscheint  es  häufig  ohne  Vokal:  biummak, 

35  fi)b*ummak  oder  bummak  in  deiner  Mutter.    Für  die  Verbindung  mit 

Suffixen  s.  §  42.    Die  Präposition  //  ist  mehr  literarisch  und  kommt 

in  der  Sprache  des  gewöhnlichen  Lebens  kaum  vor. 


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XXXII  (gtitt&c^t  3ttr  fmitif4tn  ßpt(u$wifftnf4aft 

2)  //,  fij/  zu,  nach,  Dativbezeichnung.  Der  Vokal  kann  wieder 
wegfallen,  wenn  das  folgende  Wort  mit  einem  Vokal  beginnt:  laf^üha 
ihrem  Bruder.  Für  die  Verbindung  mit  Suffixen  s.  §  42.  Die  Präpo- 
sition ila  ist  mit  li  vielfach  zusammengefallen  und  findet  sich  selb- 
ständig nur  noch  höchst  selten,  z.  B.  in  Verbindungen  wie  Haan  bis  5 
dass;  ila  sd^atefijn  bis  zu  2  Stunden,  d.  h.  2  Stunden  lang. 

3)  ^aläf  ^al  auf,  über,  nach,  gegen.  Es  kann  eng  mit  dem  fol- 
genden Worte  verbunden  werden:  ^attah(e)t  auf  dem  Throne;  s.  §  2. 
Über  die  Verbindung  mit  Suffixen  s.  §  42. 

4)  min  von  (zeitlich,  örtlich,  kausal),  „als"  beim  Komparativ,  min  10 
wird  häufig,  wenn  das  nächste  Wort  mit  einem  Vokal  beginnt,  in 
zwei  Silben  zerlegt,  derart,  dass  das  m  einen  Vorschlagsvokal  erhält, 
das  /  ausfällt  und  das  ;/  zum  nächsten  Worte  gezogen  wird;  man 
spricht  also  statt  min-idi  dann  (i)tn'nt'di  von  meiner  Hand.  Zur 
Verbindung  mit  Suffixen  s.  §  42.  15 

5)  ^an  (weg)  von.    Zur  Verbindung  mit  Suffixen  s.  §  42. 

6)  Ulla*  mit.  Das  schriftarabische  ma^a  wird  in  der  Umgangs- 
sprache kaum  jemals  gebraucht. 

7)  iie,  ijtä  und  /  bei  Schwüren:  i^äl/ah  ubi/idh  utilläk  bei  Gott;  n/jag/^ 
el(i)Hse(i)n  bei  Hossein.  20 

8)  {ijbdäl  an  Stelle  von,  für. 

9)  barrä  ausserhalb  von. 

10)  ba^(a)d  nach  (zeitlich). 

11)  bilä^  bilaila  ohne.    Aber  baläi  umsonst. 

12)  be(i)n,  und  bei  mehreren  Personen  meist  bc(i)nät  zwischen.     25 

13)  ^auna  unter,  unterhalb  von  (/^///  ist  unbekannt),  und  innerhalb. 

14)  (e)f^läf  nach  (zeitlich). 

15)  dun  ausser;  unmittelbar  vor:  dün  elr^ab  unmittelbar  vor  dem 
Sonnenuntergang. 

16)  Ubfejh  wie.  30 

17)  (gl  während,  —  lang:  tgl  Botriri  mein  Leben  lang. 

18)  Bagfujb  nach  (zeitlich). 

19)  ^and  bei,  neben.    Für  die  Verbindung  mit  Suffixen  s.  S.  42. 

20)  re(ijr  ausser. 

2\)fd(u)g  über,  obenauf.  35 

22)  gab(e)l  vor  (zeitlich). 

23)  (u)gbal  gegenüber. 

24)  ^iddäm  vor  (örtlich). 

25)  midalr  um  ....  herum. 

26)  mit(e)l  wie.  40 


*  KntstaDden  aus  dem  sog.  Waw  des  Mittseins  und  /7/V7,  das  mit  Suffixen  zum  Aus- 
druck des  ])rononiinalen  (Objekts  gebraucht  wird. 


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(ffUi^mt,  QlctuitaBtr^e  ßtf<ii4iin  mb  htm  3t<u|.  XXXIII 

27)  ffärä  hinter  (örtlich). 

28)  ^emm  bei:  uugaf  ientmak  bleib  stehen! 

b)  Durch    Zusammensetzung    zweier  Präpositionen,    oder    einer 
Präposition  mit  einem  Substantiv  entstehen  Doppelpräpositionen.    Die 
5  hauptsächlichsten  sind  folgende: 

i)  Mit  H  zusammengesetzte:  (i)bre(i)r  ausser,  ohne;  (i)byLos(e)t 
mitten  in;  bimü^  gemäss. 

2)  Mit  U  zusammengesetzte:  U^el^  lif$äter  um  . . .  willen;  le^ün  um 

. . .  willen  (pour  les  beaux  yeux  de);  li^and  bei,  nach ...  hin;  lilemm  bei. 

10         3)  Mit  min  zusammengesetzte:  min  ^auy^a  von  unterhalb;   min 

fd(u)g  von  oben;  min  uärä  von  hinten;  min  i^e(i)r  ausser;  mift  taraf 

von  Seiten,  wegen;  fd(u)g  min  oberhalb  von  u.  s.  w. 

2.  Die  Adverbia. 

§  48-  Die  Adverbien  zerfallen  wieder  in  ursprüngliche  und  solche, 
IS  die  ursprünglich  Nominal-  oder  Verbalformen  waren.    Dazu  kommt 
eine  Anzahl  Fremdwörter.    Die  hauptsächlichsten  sind: 
i)  abadan  niemals. 

2)  idä  bi  da  plötzlich  (zur  Einfuhrung  eines  unvorhergesehenen 
Ereignisses).    S.  a.  Nr.  28. 
20  3)  Mit  dem  Fragewort  ei  wird  gebildet:  ?ikit(e)r\  Bgedd,  Piqadar 

wieviel?;  Hlofujn  wie?,  eigentlich:  auf  welche  Art?;  Buäkffjt  wann?, 
^hna^fajnäf  i^di^(d)7/^a  warum?,  und  indefinit  iicem  einige  (mit  dem 
Singular):  iicem  qirfeji  einige  Piaster. 

4)  Mit  dem  Artikel  el  oder  fiel  (s.  §  39)  werden  Zeitbestimmungen 
25  gebildet:   etaui^al,  min  etau^al  anfangs;   elbärel^,  auual  elbäreh  ge- 
stern, vorgestern;  elipfujm  heute;  es^bfajh  morgens;  e4duh(ä)r  mit- 
tags; el^as(u)r  nachmittags;  helib(u)m  heute;  hessäB  jetzt  (eigentlich 
hessä^a  diese  Stimde). 

5)  illäy  alla  ausser;  uallä,  tiaillä  sonst.    Auch   zur  Einführung 
30  eines   Hauptsatzes:    illä   Ürtift    ti^äh    du    musst    gehen    und    es 

bringen. 

6)  e(i)  ja;  häufig  verstärkt  e(i)  naBam\  e(i)  uälläh, 

7)  e(i)n  nur  noch  in  Verbindung  mit  der  Präposition  min\  (i)mn^ 
e(i)n  woher?  erhalten,  sonst  sagt  man  y:e(i)n. 

3S  8)  barra  draussen. 

9)  bess  nur;  genug I 

10)  beskut  heimlich  (=  bisukut  in  Schweigen). 

11)  ba^fajd  noch.    Für  die  Form   ba^fäjdhn,   ba^fäjdni  s.  §  41. 
ba^(a)d  dälik  darauf 

40        12)  baqiie  übrigens;  schliesslich. 
13)  bäcer  moi^en. 

Beitrage  sur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  C 


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XXXIV  (ffeiit^e  ^ut  fcmitifc^en  ß^A<imi\ftn\(^aft. 

14)  fielet,  beßen  vielleicht 

15)  biltyau 

16)  baläi^  bilbaläi  umsonst 

17)  t^rä,  tetäni  (eigentlich:  du  siehst  mich)  häufig  in  der  Rede  ein- 
geschoben, wie  bei  uns  „siehst  du".  5 

18)  tamäm  vollkommen,  richtig,  fertig. 

19)  tauyL  mit  Suffixen:  jetzt  tauui^  tauuak^  tauhunt  ich,  du,  sie  jetzt 
Das  poetische  istau\  istau^ah  fät  jetzt  ist  er  vorübergegangen,  erkläre 
ich  als  essäSa  tauu. 

20)  ^ezman  notwendigerweise.  10 

21)  hytte  sogar. 

22)  hk(i)l  schnell. 

23)  t^ala^  genug! 

24)  ^d(u)b  natürlich,  notwendigerweise. 

25)  de*  zur  Aufforderung:   deruh  geh;  denrufi  wir  wollen  gehen.  15 

26)  daiman  immer. 

27)  ^aBfaJm,  zaB(a)ma  d.  h.  (=  ia^fajni). 

28)  sä^a,  säBa  idä,  säBa  uaidä,  da  plötzlich;  kessä^  s.  o.  Nr.  4; 
iissä^  bis  jetzt;  noch  (nicht). 

29)  sua  zusammen.  20 

30)  aiü  (aus  aiüf  ich  sehe)  wie  terä  abundierend  hinzugesetzt 

31)  i^ei  iüei  allmählich,  langsam. 

32)  Bala  Beini  {u  räsi)  ganz  gewiss  (auch:  um  meinetwillen). 

33)  ^ädf  laBäd  also,  nunmehr. 

34)  lä  ^d(u)n  o  wenn  doch.  25 
'iS)färed  nur;  ungefähr. 

36)  faqat  nur. 

37)  ^ddäm  vom. 

38)  cetir  viel,  sehr. 

39)  kedälik  so.  30 

40)  ^7//i  (aus  kill  ^e(ij)  in  jeder  Beziehung. 

41)  ceni  (mit  folgendem  Singular)  wieviel? 

42)  cefijfmt}  (selten,  häufiger  ist  eUd(u)n\ 

43)  la  nein.    In   der  Bedeutung:   nicht  kommt   lä  beim  Verbum 

fast  nur  in  der  Verbindung  lä  , . ,  ^älä  weder noch  vor;  sonst  35 

ist  es  durch  mä  verdrängt    Mit  dem  Imperfekt  steht  es   zum  Aus- 
drucke des  Prohibitivs. 

44)  läsim  notwendigerweise. 

45)  lenn  mit  Suffixen  lenni  u.  s.  w.  (wohl  entstanden  aus  lainnd)  sieh 
da;  da  plötzlich.  4« 

46)  te(i)i,  Balay^e(i)i  warum? 


♦  Die  Entstehung  dieses  de  ist  mir  noch  unklar. 


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ißti^ntt,  (JUtmraBtf^e  6if4<4<<n  auB  6m  ^ta^,  XXXV 

47)  »«i  nicht  (bd  Verben);  f««,  seltener  w»i  nicht  (bei  Adjektiven 
und  Substantiven). 

48)  helbett  gewiss;  natürlich. 

49)  häm  auch. 
5         50)  (e)hna  hier. 

$1)  Aa  sieh  da;  ^<7>&  da  sind 

52)  Aät  gieb  her. 

53)  CeJAuäi  sehr. 

54)  Aic,  Aici  so. 

10        55)  heihcU  niemals  mehr. 

56)  uaftfd  mit  Suffixen  t^dak^  y^hdt  du,  ich  allein. 

57)  /«/«  y^äk(f)t  früh;/(JV/  ^äk(f)t  spät 

58)  ^^/^i^«  wo?  wohin? 

59)  |v/|V3r  zusammen. 

15  60)  %allah  sehr  IjfLufiger  Ausruf,  besonders  zum  Antreiben  u.  s.  w., 
der  aber  auch  ohne  Grund  abundierend  hinzugesetzt  wird;  vgl.  Gesch. 
46,  20,  24;  54,  28. 

61)  {emta  wann? 

62)  iaB(a)nt  d  h. 
^        63)  ia^ai  langsam. 

64)  ie(i)st  (Erklärung  noch  nicht  ganz  sicher)  genug. 

3.  Die  Konjunktionen. 

§  49.    Die  Konjunktionen   zerfallen   in  beiordnende  und   unter- 
ordnende. 

25  a)  Beiordnende  Konjunktionen. 

t)  i)  ^,  ^a,  uu,  u  und.  Es  verbindet  Nomina  und  ganze  Sätze, 
kann  aber  auch  fehlen,  wo  wir  im  Deutschen  ein  „und"  erwarten.  — 
Dann  dient  es  besonders  dazu,  um  sog.  Zustandssätze  anzufügen,  die 
im  Deutschen  durch  „indem,  während"  eingeleitet  werden:  änf  uä^if 
30  bilbäb  uinti  ^ä^äde  bilhd(u)i  ich  stehe  an  der  Thür,  während  du  im 
Hofe  sitzest   Übrigens  kann  auch  in  dieser  Verbindung  das  ^^'  fehlen. 

2)  fa  und,  da  ist  selten,  und  in  der  gewöhnlichen  Rede  fast  ganz 
durch  ue  verdrängt    S.  aber  §  49  b. 

3)  au,  und  häufiger  lo(u)  oder,    uelb(u)  steigert  „und  sogar". 

35  4)  imma,   amma,   uSimma  oder,    ammä    ....    (uejamma    ent- 

weder ....  oder. 

5)  läcin,  t^läcin  aber,  dagegen. 

b)  Unterordnende  Konjunktionen. 

b)  i)  in,  ida  wenn,  zur  Einleitung  der  realen  Hypothesis.   Negiert: 
40  idd  ma\  incän  mä\  illa,   alla.    Die   Partikeln   haben   im  Vordersatz 


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XXXVI  (ßtiMc^t  ^t  ftmitif^tn  ßptti4wi^t%\<^tkfl. 

fast  r^elmässig  das  Perfectum  im  Sinne  dnes  Präsens,  im  Nach- 
satze steht  meist  das  Imperfectum,  aber  auch  das  Perfectum  (Gesch. 
6,  lo;  12,  12;  14,  12  u.  s.w.).  Statt  des  alleinstehenden  in  kommt 
häufiger  incän  vor,  das  im  Vordersatz  meist  das  Imperfectum  hat 
(Gesch.  26,4;  44,8;  74,  12).  Bisweilen  kann  auch  die  Partikel  ganz  s 
wegfallen  (Gesch.  42,  9)  oder  durch  Prononomina,  die  konditionale 
Kraft  haben  (Gesch.  68,  18,  wo  e/ü  derjenige,  welcher,  d.  L  wenn 
jemand  bedeutet),  ersetzt  werden.  —  Die  im  Schriftarabkchen  be- 
stehende Regel,  dass  ein  Nominalsatz,  der  Nachsatz  eines  Bedingungs- 
satzes ist,  mit  /a  eingeleitet  werden  muss,  ist  zwar  nicht  mehr  bindend  10 
(Gesch.  28,  5;  30,  7),  zuweilen  steht  aber  /a  doch  noch  in  solchen 
Fällen  (Gesch.  32,  40;  68,  18). 

2)  lo^uj  wenn,  zur  Einleitung  der  irrealen  Hypothesis.  Negiert: 
/ofujma,  lö(u)läjinL  Im  Vordersatz  steht  meist  das  Imperfectum, 
im  Nachsatz  das  Perfectum  mit  vorangehendem  cän  (negiert  mä  cäri)  15 
(Gesch.  8,  28;  10,  21;  70,  5;  ^6^  24).  —  Ganz  streng  geschieden  ist  die 
Bedeutung  der  beiden  Partikeln  in  und  ld(u)  nicht;  .bisweilen  steht  lb(u) 
auch  in  der  realen  Hypothesis  (Gesch.  54,  5;  96,  2),  und  umgekehrt 
(Gesch.  56,  10).  —  in,  idä  und  ld(u)  werden  auch  zur  Einleitung  der  in- 
direkten Frage*  gebraucht;  ld(u) lb(u)  ob oder.  20 

3)  an,  dass  kommt  allein  nicht  mehr  vor,**  sondern  nur  in  Ver- 
bindung mit  einer  Präposition:  Haan  bis  dass;  bian  dass;  Itan  weil. 
Auch  die  Form  cenn  (mit  Suff,  cennäh)  ist  entstanden  aus  kaan, 
kdanna.    Sie  bedeutet  a)  als  ob  b)  wie  eben. 

4)  (latta  dass,  damit  ist  selten  und  mehr  literarisch.  25 

5)  lumman  (aus  cl.  latnnta  verderbt)  hat  mehrere,  verschiedene 
Bedeutungen:  a)  nachdem,  b)  bis  dass  (für  lifna),  c)  damit 

6)  madätn  a)  so  lange  als,  b)  da,  weil,  c)  wenn. 

7)  mä  tgl  solange  als. 

8)  Durch  die  Verbindung  von  dem  indefiniten  mä  mit  Präposi-  30 
tionen  und  Adverbien  entstehen  viele  Konjunktionen,  mä  allein  wird 
auch  in  konjunktionaler  Bedeutung:  da,  wdl  (Gesch.  40,  3)  gebraucht 
lamäy  Balmä  bis  dass;  cefijmä  a)  als  ob;  b)  da,  weil  auyLal^mä  so- 
bald, als;  befijnamd  während;  tgljmä  solange  als;  baB(a)djmä, 
Bagfujb^fnä  nachdem;  giddämjpnä  bevor;  kilhnä  jedesmal  wenn-  —  35 
Dieses  mä  kann  auch  fehlen,  sodass  dann  die  Präpositionen  und 
Adverbien  allein  konjunktionale  Kraft  haben:  min  und  min  auual 
seitdem;  min  taraf,  min  sfbeb  weil;  ///,  legel  weil;  färed  so- 
bald als. 


*  Die  direkte  Frage  wird  ebenso  wenig  wie    im  Deutschen   durch    eine  Partikel  40 
eingeleitet;  man  hört  es  am  Ton,   wenn  eine  Frage  gemeint  ist:   ajdd(e)thinn  hast  du 
sie  genommen? 

*♦  Cber  ahä/en  s.  §  53. 


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OVidgner,  QJituäxMf^t  «<Mt<fUn  autf  htm  3tft<|.  XXXVII 


V.  Das  Verbum. 

§  50.  a)  Die  Verben  werden  eingeteilt  in  starke  und  schwache. 
Schwache  sind  solche,  welche  in  der  Wurzel  ein  Waw,  Je  (und  Hamze) 
haben,  oder  deren  2.  und  3.  Radikal  identisch  ist  —  b)  Das  Verbum 

S  ist  entweder  drei-  oder  mehrradikalig.  Mehrradikalige  Verben  werden 
gebildet  entweder  durch  Verdoppelung  einer  zweiradikaligen  Wurzel 
{zalzal\  dendet),  durch  Hinzufiigung  eines  Radikals,  meist  einer  Liquida 
oder  eines  Schins  {iagleb),  durch  Ableitung  von  einem  vierradikaligen 
Nomen  (mär^aJt  von  nur^ähd),  und  durch  Einschiebung  eines  Waw 

10  zwischen  den  i.  und  2.  Radikal  (meist  Denominativa):  i^mofujsil  er 
pfeift  auf  der  mä^üle\  i^hofujrib  er  singt  den  Kriegsgesang  fid(u)räb\ 
i^sofujüf  er  erzählt  eine  Geschichte  {sälife). 

f  5L    a)  Das  arabische  Verbum  besitzt  folgende  Tempora  resp. 
^  Modi:    i)  Das  Perfectum   für  die  vollendete  Handlung  (die   3..  und 

'5  2.  Pers.  Sing,  und  Plur.  unterscheiden  Maskulin-  und  Feminin- 
formen). 2)  Das  Imperfectum  für  die  unvollendete  Handlung  (die 
3.  und  2.  Pers.  Sing,  und  PL  unterscheiden  Maskulin-  und  Feminin- 
formen). 3)  Der  Imperativ  (mit  Maskulin-  und  Femininformen  im 
Sing,  und  Plur.).     4)  Das  Partizip  Akt  und  Pass.     5)  Der  Infinitiv 

20  (der  eigentlich  eine  Nominalform  ist).  —  b)  Das  Schriflarabische  be- 
sitzt noch  ein  Passiv,  das  aber  bis  auf  das  Partizip  aus  der  Sprache 
des  gewöhnlichen  Lebens  verschwunden  ist  Ebenso  sind  die  Modi 
des  Konjunktivs,  Apocopatus  und  Energicus  (bis  auf  wenige  Reste) 
verloren  gegangen.    Auch  von  den  Dualformen  hat  sich  keine  Spur 

25  erhalten ;  sie  werden  jetzt  durch  solche  des  Plurals  ersetzt 

§  52.  Die  deutschen  Tempora  und  Modi  werden  auf  folgende 
Art  ausgedrückt:  a)  Das  Präsens  durch  a)  das  Imperfectum  oder 
b)  Partizip:  i^füt  oder  /a^t  er  tritt  ein.*  —  b)  Das  Imperfectum  und 
Perfectum  durch  a)  das  Perfectum;  b)  Partizip  (in  der  Erzählung); 

30  c)  cän  mit  dem  Imperfectum;  d)  cän  mit  dem  Partizip:  larab\  iärib; 
cän  liirab)  cän  iärib  er  trank.  Zuweilen  steht  sogar  das  Imperfekt 
in  der  lebendigen  Erzählung  (Gesch.  2,  25;  6,  19;  32,  4).  —  gäm  mit 
folgendem  Imperfectum  bezeichnet  den  Eintritt  einer  Handlung:  gäm 
iäkil  er  b^^ann  zu  essen.  —  c)  Das  Plusquamperfekt  durch  cän  mit 

3S  dem  Perfekt:  cän  mät  er  war  gestorben.  —  d)  Das  Futurum  durch 
das  Imperfectum:  timH  du  wirst  gehen.  —  e)  Das  Futurum  exactum 
durch  lekün  mit  dem  Perfectum:  nekün  rihnä  wir  werden  wegge- 
gangen sein. 

♦  Beachte   auch  die  Bedeutungsnuancen,  welche  die  Partizipien   ^^i  (kommend) 
40  und  gäBäd  (sitzend)  bei  den  Verben  hervorbringen:   taBälen  gä^i  kommt  her;  iigäiäd 
ßsau^i  was  thust  du?  /^V  amüt  ich  liege  im  Sterben. 


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XXXVITT  (ßtiMc^t  5ttt  fmiHf($tn  fptd^wiffemWAp. 

f  53.  Zum  Ausdruck  der  Modi  ist  zu  merken:  g)  Der  Konjunktiv 
hat  keine  besondere  Form,  sondern  wird  durch  das  Imperf.  und  Perf. 
ausgedrückt  —  b)  Der  deutsche  Infinitiv  wird  meist  nicht  durch  den 
Infinitiv,  sondern  durch  das  Imperfectum  wiedergegeben:  arid  aruh 
ich  will  weggehen.  —  c)  Der  Prohibitiv  ist  nicht  durch  den  negierten  5 
Imperativ,  sondern  durch  lä  mit  dem  Imperfekt  zu  übersetzen:  lä 
tiBabin  spiele  nicht  (Mädchen).  —  d)  Der  Voluntativ  wird  ausgedrückt: 
a)  durch  die  i.  Person  Sing,  und  Plur.  von  i?rid  (er  will)  mit  einem 
Imperf.:  ärtd  asäfyr  ich  will  verreisen;*  b)  l^alli  (lass)  mit  dem  ent- 
sprechenden Suffix  und  der  3.  resp.  i.  Pers.  Sing,  oder  Plur.  des  10 
Imperfects:  ^alllh  l^t  er  möge  kommen;  hallihä  ti^i  sie  möge  kommen; 
hallinä  n^ruh  wir  wollen  weggehen;  c)  in  der  Poesie  wird  der  Volun- 
tativ der  I.  Pers.  Sing,  durch  präfigiertes  la  gebildet:  lan^ttb^lak 
iebec  ich  will  dir  Netze  stellen;  d)  ebenfalls  in  der  Poesie  haben  sich 
noch  Energicusformen  (s.  o.)  auf  en  erhalten:  t/^e(i)n  anänten  wo  soll  15 
ich  schlafen;  lilmd[u)t  asiren  ^äräh  dem  Tode  will  ich  benachbart 
sein.  Ob  freilich  die  auch  in  der  Prosa  vorkommende  Form  af^äfen 
ich  furchte  hierher  zu  ziehen,  oder  vielmehr  als  a^äf^an  ich  fürchte, 
dass  zu  erklären  sei,  ist  noch  nicht  sicher  auszumachen.  —  e)  Die 
Admirativform  mä  mit  dem  Perfect  der  IV.  Form  ist  auch  nur  20 
poetisch:  mahlä  für  mä  ahlä  wie  süss  ist  es.  —  Q  Das  Verbum  des 
Wunschsatzes  steht  im  Perfekt  oder  Imperfekt;  im  ersten  Falle  steht 
das  Verbum  vor  dem  Subjekt,  im  zweiten  umgekehrt:  Allah  i^gauuiky 
gaui/^ak  Allah  Gott  stärke  dich;  arhamkmn  Allah  Gott  erbarme  sich 
eurer;  Allah  jJirhamah  Gott  hab  ihn  selig.  —  g)  Erwähnen  möchte  25 
ich  an  dieser  Stelle  noch  die  merkwürdigen  Formen  wie  ätari,  lebbali, 
^abälaky  hasbäläh,  die  „ich,  du,  er  meint"  bedeuten,  aber  eigentlich 
Nominalformen  mit  Suffixen  (von  iter  Spur,  bäl  Gemüt  mit  den 
Präpositionen  //  und  ^ala  und  ftasb  meinen)**  sind. 

§  54.    Bei  der  Verbindung  von  Verbum  mit  einem  Substantivum  30 
zum  Satze  gelten  hinsichtlich  der  Übereinstimmung  von  Genus  und 
Numerus  folgende  Regeln: 

Das  Verbum  stimmt  mit  dem  Subjekt  gewöhnlich***  überein  im 
Genus  und  Numerus,  wenn  dieses  im  Singular  oder  gesunden  Plural  steht: 
rähat  el^abde  die  Sklavin  ging  fort;  müen  elbenät  die  Töchter  gingen.  35 
Ist  das  Subjekt  ein  gebrochener  Plural,  der  männliche  Personen  be- 
zeichnet, steht  das  Verbum  gewöhnlich  im  Plural:  etihy^e  jiGärakun 

*  S.  auch  de  in  §  48. 
**  Sicher  ist  diese  Erkläniag  nicht.     Merkwürdig   besonders,    dass  bei   lebbäll  das 
ö  verdoppelt  wird.  40 

*♦*  Wenn  das  Verbum  voransteht,  kann  es  eventuell  neutrisch  in  der  3.  Pers.  Singl. 
stehen  und  braucht  sich  nicht  nach  dem  Subjekt  im  Genus  und  Numerus  zu  richten. 
Doch  sind  diese  Fälle  selten. 


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QVtetgiut»  (SUu«aa^f4t  <Rtf4i4ttn  au0  htm  3ya<).  XXXIX 

die  Brüder  streitea  Sonst  steht  beim  gebrochenen  Plural  das  Verbum 
entweder  im  Sing.  fem.  gen.  oder  im  Plur.  fem.  gen.:  tiüauj^afy^  kudütni 
meine  Kleider  werden  beschmutzt;  inlä^an  hudümhä  ihre  Kleider 
wurden  beschmutzt    Von  diesen  Regeln  giebt  es  viele  Ausnahmen, 

5  insofern  vielfach  Konstruktionen  xaxa  övpsaiv  vorkommen:  nu^^  |%^- 
/un  die  Hälfte  sagt;  i^en  ^emiifaj  tnä  äku  haiie  es  kam  alles,  was 
Schlange  war. 

§  55.    Über  die  Stellung  der  Satzglieder  ist  zu  bemerken,  dass 
entweder  das  Verbum  voransteht,  dann  das  Subjekt  und  das  Objekt 

lo  (oder  umgekehrt)  folgt,  oder  dass  das  Subjekt  den  Satz  beginnt  und 
dann  das  Verbum  und  das  Objekt  kommt*  Ausnahmen  kommen 
nur  vor,  wenn  auf  einem  Wort  ein  besonderer  Ton  liegt,  sodass  es 
vorangestellt  wird 

§  06.    a)  Von  dem  einfachen  Verbum  können  neue  Stämme  ab- 

15  geleitet  werden,  welche  seine  Bedeutung  verändern.    Man  zählt   10 

solche  Stämme;  der  IX.,  welcher  Farben  und  Gebrechen  bezeichnet, 

ist  in  der  Sprache  des  gemeinen  Mannes  wohl  nur  noch  selten  erhalten. 

I.  Stamm.**  Das  Schriftarabische  unterscheidet  drei  Formen  des 

I.  SXzmmts:  fa^aly  faHl^fa^ul,  von  denen  die  beiden  letzten  meist 

20  Intransitiva  bezeichnen.  Diese  Unterschiede  sind  im  gesprochenen 
Arabisch  fast  vollständig  verschwunden.  Gewöhnlich  verwandeln  sich 
die  beiden  kurzen  Vokale  in.^-Laute,  sodass  die  Grundform  lautet: 
difen  beerdigen,  nizel  herabsteigen.  Enthält  die  Wurzel  i  oder  2 
a-haltige    Konsonanten,    so    werden    die  dabeistehenden   Vokale  in 

«5  Ä- Vokale  verwandelt:  ^adem  dienen;  l^ala^  zu  Ende  sein;  dikar  er- 
inneren; dibali  schlachten;  ö&z^^ klopfen.  Steht  an  3.  Stelle  ein  ^-haltiger 
und  an  2.  Stelle  ein  a-haltiger  Konsonant,  so  wird  der  erste  Vokal 
noch  in  q,  u  verwandelt:  tqbali  kochen;  tufar  überspringen;  dufar 
stossen;  rumä  werfen.*** 

30  b)  Der  n.  Stamm  wird  gebildet  durch  Verdoppelung  des  2.  Radikals 

(fa^^al).  Die  Vokale  richten  sich  wieder  nach  den  danebenstehenden 
Konsonanten.  Er  hat  folgende  Bedeutungen:  a)  Eine  verstärkende: 
kessär  in  kleine  Stücke  zerbrechen;  rauuah  weggehen,    b)  Eine  kau- 


*  Diese  Satzstellang  ist  im  Modernarabischen  viel  häufiger  als  im  Schriftarabischen. 

35  Man  ist  dazu  schon  genötigt,  weil  die  Substantiva  keine  Casusendungen  mehr  haben 
und  bei  der  ersten  Möglichkeit  häufig  Subjekt  und  Objekt  nicht  unterschieden  werden 
können. 

*♦  Die  Grundform,   d.  h.  die  kürzeste  Form    des  Verbums,    nach  welcher   es  im 
Wörterbuch  angefahrt  wird,  ist  die  3.  Pers.  Masc.  Perf. 

40  **♦  Die  Verwandlung  geschieht  nicht,  wenn  an  3.  Stelle  nicht  ein  a-haltigcr  Konso- 
nant steht:  difen  beerdigen;  hifel  bürgen.  Sie  unterbleibt  auch,  wenn  an  i.  Stelle 
ebenfalls  ein  o-haltiger  Konsonant  steht:  Babar  überschreiten;  hafar  graben;  saba'r 
färben.     In  futag  trennen   bewirkt  der  erste  «-haltige  Radikal   die  Verwandlung  in  u. 


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XL  QßeiM^e  ^ux  ftmiüf^tn  ßpxa<ii9i^tvif4aft 

sative:  Mallem  lehren;  fehhim  verstehen  machen;  uugga^(a)  fallen 
lassen;  ^ä//«/* zurücklassen;  raccib  reiten  lassen,  c)  Eine  denominative: 
sellim  grüssen  (d.  h.  seläm  sagen);  kabbar \  Allähu  akbar  rufen,  d)  Eine 
ästimative:  ^äddag  für  wahr  halten,  glauben;  ceddib  für  unwahr  halten, 
e)  Eine  in  transitive,  mit  dem  V.  Stamm  übereinstimmende,  die  ich  5 
mir  durch  zu  supplierendes  tief  sah  erkläre:  ^aiiär  besser  werden; 
keiief  sich  freuen;  yiennä  abwarten,  verständig  sein. 

C)  Der  ni.  Stamm  wird  gebildet  durch  Dehnung  des  Vokals  der 
I.  Silbe  zu  ä  {fä^at).  Er  drückt  aus  die  Beziehung  auf  eine  Person, 
d.  h.  eine  gegenseitig  unternommene  oder  versuchte  Handlung.  Die  10 
Person  steht  immer  im  Akkusativ:  fyä/a/jem.  zuwiderhandeln;  %ä^ah 
jem.  vors  Antlitz  treten;  bära  jcm.  begleiten;  Aacä  mit  jem.  sich  unter- 
halten. 

d)  Der  IV.  Stamm  wird  durch  präfigiertes  a  und  Vokalverlust 
des  I.  Radikals  gebildet  {aßaiy  Die  Bedeutung  ist  eine  kausative;  15 
aslam  zum  Moslim  machen;  au^af  beschreiben;  akram  belohnen. 
Die  Form  wird  im  Vulgärarabischen  selten  mehr  gebraucht,  da  sie 
fast  ganz  von  II.  verdrängt  ist  Wegen  der  Unbeliebtheit  gehen 
eigentlich  IV.  Formen  auch  in  I.  über,  und  es  ist  besonders  im  Im- 
perfekt nicht  immer  leicht,  beide  auseinander  zu  halten.  Eigentliche  20 
IV.  Formen  von  Verben  med.  Waw  werden  zuweilen  wie  neue  Verba 
med.  Je  behandelt:  rad  Impf  iMd  wollen. 

e)  Der  V.  Stamm  wird  von  IL  gebildet  durch  Präfigierung  von 
/<?,  tä,  tu,  (i)t,  (e)t  (tafa^Bal),    Die  Bedeutung  ist  das  Reflexivum  oder 
Passivum  der  IL:  t^kellem  sprechen,  sich  unterhalten;  t^ma^^at  sich  25 
schneuzen. 

f)  Der  VI.  Stamm  wird  von  IIL  gebildet  durch  Präfigierung  von 
te\  tä,  tu,  (i)t,  (e)t  (tafä^al).  Die  Bedeutung  ist  das  Reflexiv  von  IIL: 
te^ärad  sich  jem.  entgegenstellen;  teBärak  sich  mit  jem.  bekämpfen. 

g)  Der  VII.  Stamm  wird  von  L  gebildet  durch  Präfigierung  der  30 
Silbe  in  (infa^at).    Er  hat  fast  durchgängig  passive  Bedeutung:  inkesär 
zerbrochen  werden;  in^ätä  gegeben  werden.* 

h)  Der  VIIL  Stamm  wird  gebildet  durch  Einschiebung  der  Silbe 
tä,   te  hinter   dem   ersten  Radikal  (iftä^al).    Die  Bedeutung  ist  das 
Reflexivum   oder  auch   Passivum   von  L:    imtähan  geprüft   werden;  35 
ütdral  sich  beschäftigen,  arbeiten;  iltifet  sich  umdrehen;  ütikä  sich 
beklagen. 

i)  Der  X.  Stamm  wird  gebildet  durch  präfigiertes  ista  und 
Vokal  Verlust  des  i.  Radikals  (istaf^at).  Die  Bedeutung  ist  ursprüng- 
lich das  Reflexivum  des  Kausativstammes,**  dann  aber  bezeichnet  er  40 

*  Formen  wie  inhddär  eintreten,  inhezem  fliehen  sind  nur  Susserlich  Activa. 
♦♦  Das  s  der  Silbe  ista  hat  kausative  Bedeutung.    In  einigen  semitischen  Dialekten 
wechselt  s  mit  a  (IV.  Stamm)  in  der  Kausatiyierung  der  Stämme. 


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(nUdgner»  QJUyiata^f^t  <Rtf<l^<Htn  au0  htm  3rA<).  XLI 

auch  „um  das  bitten,  was  I.  bedeutet":  istäJ^a  sich  selbst  schämen 
machen,  d.  i.  sich  schämen;  istarfär  um  Verzeihung  bitten. 

f  57.  a)  Die  Bildung  der  eigentlichen  Verbalformen  geschieht 
durch  Affixe  und  Präfixe.  Perfekt  und  Imperativ  haben  nur  Affixe, 
5  Imperfekt  Präfixe  und  Affixe. 

Die  Affixe  des  Perfekts  sind: 

Singular  Plural 

3.  m.  —    —  -au  (u) 

3.  f.    -ä/,  -ei  (-at)*  -en  (nd) 

10  2.  m,  '(e)t  i'ta)**  -tu  {-tum) 

2.  £    'H  {-ti)  'ten  {-tunna) 

1.  iV;/  (-/«).*♦  -na  {-nd). 

b)  Hat  das  Perfekt  die  Form  fa^al,  fu^al^  und  ist  dabei  der 

letzte  Radikal  «-haltig,t  so  wird  das  kurze  ä  in  offener  (nicht  aber 

»5  in  geschlossener)  Silbe  in  u  verwandelt:  iaräbfejt  ich,  du  trankst,  aber 

(e)lrübet  sie   trank;    (u)tlübet  sie  verlangte;   (e)rmüdet  sie  blinzelte; 

(e)b^ütet  sie  schlug;  Barufau  sie  wussten;  (ejdricben  sie  schlugen. 

C)  Was  die  Betonung  anbelangt,  ist  zu  bemerken,  dass  sämtliche 
Formen   auf  der   vorletzten  Silbe   betont  werden:  kitebf'fi)kübet,f\ 
20  kiUbfe)t,-\V(    kitfbii*^  küibfejt,^^   (ijktibau**^  (i)ktiben*^   kitibtü, 
kitibten,^  kitibnä. 

f  58.    a)  Die  Präfixe  und  Affixe  des  Imperfekts  sind: 

Singular  Plural 

3.  m.  |V-,  |a-,*  iq-,^  ip-,^  ie^'  (ja-)*         ii-  u.  s.  w.^  -«/i»  {ia-  und) 
25          3.  f.    ti'  u.  s.  w,5  {ta-)  |V-  u.  s.  w.^  -en  da-  nd) 

2.  m.  //-  u.  s.  w.*  {ta-)  ti'  u.  s.  w.^  -ün  {ta-  und) 
2.  f.    ti'  u.  s.  w.^  'in  {ta-  ind)               ti-  u.  s.  w.*  -en  {ta-  nd) 
I.        ä',^  Ä-'  {d)                                    ni'  u.  s.  w.*  {na). 

i)  Selten  vor  i  und  i.  —  2)  Vor  h.  —  3)  Zuweilen' vor  i.  —  4)  Zuweilen  vor  i  (s.  u.) 
30  und  wenn    eine  lange,    betonte  Silbe    folgt     In  diesem  letzten  Falle  verflüchtigt  sich 


*  Die  in  Klammem  beigefügten  Affixe  sind  die  schriftarabischen  Formen. 

**  Die  Meidanaraber   bilden  die    2.  Pers.  Masc.  und  die   i.  Pers.  Sing,  jedenfalls 

nach  Analogie  die  Verba  tert  infirm.,  auf  e(i)t'.  Byrß(i)t  ich  habe  erfahren;  grysj(i)tni 

du  hast  mich  gekneipt.    Diese  Formen  hörte  ich  auch  in  Kuweirisch  zuweilen  von  kleinen 

35  Jungen.   Reschid  verwarf  sie  aber  als  meidanisch  (s.  auch  Gesch.  42,  20  f.)  und  spricht: 

iardf(e)i,  geräffeJtnL 

^^f*  Das  ist  nötig,  sonst  sagt  man:  (e)kHbet  sie  schrieb. 

t  Das  ist  nötig,  sonst  sagt  man:  (e)früei  sie  machte  das  Bett 
ff  Im  Stadtarabischen  spricht  man  kiibet,  fflU^et, 
40         fff  Der  Hilfsvokal  in  der  3.  Silbe  rechnet  nicht 

♦f  Diese  Femininformen  kommen  im  Stadtarabischen  nicht  vor. 
**f  Im  Schriftarabischen  spricht  man  kitbü. 


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XLII  (gtiMc^e  ^ut  fmitif(itn  ßpta<iwi^tnf4afi. 

häu6g  das  y^  fast  zu  J:  'jf^ä/i/;  Jäir;  igul.  —  5)  Die  Vokale  verändern  sich  ebenso  wie 
in  der  3.  Pers.  Masc.  unter  den  gegebenen  Bedingungen.  —  6)  Wenn  in  2.  Silbe  1  folgt.  — 
7)  Wenn  in  a.  Silbe  a  oder  //  folgt.  —  8)  Das  n  von  ün  kann  eventuell  abfallen,  be- 
sonders wenn  ein  Suffix  oder  eine  Präposition  mit  einem  Suffix  folgt:  j^huiß^lka  sie 
legen  für  sie  hin.  5 

b)  Der  Vokal  der  zweiten  Silbe  lautet  im  Schriftarabischen  u,  i 
oder  a.  Welcher  Vokal  steht,  muss  das  Lexikon  lehren;  nur  gilt  als 
Regel,  dass  die  Perfektform  fa^il  fast  ausnahmslos  iaßal  bildet 
Dieselbe  Willkür  der  Formen  tritt  uns  im  Vulgärarabischen  entgegen, 
sodass  es  unmöglich  ist,  feste  Regeln  zu  geben,  und  man  ebenfalls  10 
gut  thut,  in  jedem  Falle  das  Lexikon  zu  befragen.  —  C)  Im  einzelnen 
merke  man:  Verba  der  Form  fiBel  lauten  im  Imperf  iifHh  {idfin  be- 
erdigen; iiktib  schreiben.  —  d)  Verba  der  Yotm  fa^al,  fu^al  lauten 
meist  iijhih  pkrub  pflügen;  iidrub  schlagen;  iidfur  stossen.  Auch 
iig^yd  sitzen  steht  für  iig^ud.  Eine  Ausnahme  ist  iigdar  können.  —  15 
e)  e,  e,  ä  haben  fa^al,  fi^al  und  /^i^Z-Formen  (letzte  besonders,  wenn 
der  3.  Radikal  ein  r  ist):  iifjdem  dienen;  iidker  erwähnen,  iqltmed 
preisen;  iqhf^r  graben;  iU^sär  verlieren.  Wegen  des  letzten  «-haltigen 
Radikals  lauten  die  Imperfecta  von  Irakern  und  l^abez  iqhkum  ent- 
scheiden; iaf^buz  Brot  backen.  —  Q  a  haben  a)  diejenigen  Verba,  20 
die  an  2.  oder  3.  Stelle  ein  i  (oder  h)  haben:  iir^a^(a)  zurückkehren; 
iüla^(a)  herausreissen;  jit^ab  müde  sein;  jiz^al  zürnen;  {idbah 
schlachten;  b)  die  auf  klassische  ^^//-Formen  zurückgehenden  Verba: 
jibrad  frieren;  iirkab  reiten;  iiirab  trinken;  iidJiak  lachen;  iiqbal  an- 
nehmen; iilhag  erreichen.  Auch  die  Formen  iUßas  zu  Ende  sein,  25 
iidrak  mannbar  werden  scheinen  intransitive  /ai//-Formen  wider- 
zuspiegeln. —  g)  Die  Verba,  deren  erster  Radikal  ein  i  ist,  bilden 
das  Imperfectum  auf  zweierlei  Weise:  a)  die  erste  Silbe,  welche  den 
Vokal  ö  erhält,  wird  betont,  und  hinter  dem  i  wird  derselbe  Hilfs- 
vokal eingeschoben:  i'o^föjbyr  überschreiten,  b)  Der  Hilfsvokal  a  30 
wird  betont,  und  der  Vokal  der  ersten  Silbe  verkürzt:  j?^(d)byr  über- 
schreiten; ieB(ä)}^i  heulen;  ieB(ä)^  gefallen.  Ausnahmen  sind  die 
schriftarabischen  Formen  id^(a)mi  blind  werden;  iä^fajfa  verzeihen. 
—  h)  Zu  beachten  ist  noch,  dass  auch  die  Verba  prim.  h  und  h 
Imperfecta  mit  einem  zwischen  i.  und  2.  Radikal  eingeschobenen  35 
Hilfsvokal  a  bilden  können,  die  dann  vielleicht  keine  IL  Formen  sind 
(wie  teilweise  im  Glossar  bemerkt  ist),  sondern  L,  obwohl  der  2.  Ra- 
dikal verdoppelt  gehört  wird:  jfhdllib  melken;  {ehättub  Holz  sammeln; 
i^hdssib  rechnen;  (^käbbei  Korn  zerstossen;  iehdrruf  laufen;  {ehäzzär 
die  Bäume  beschneiden.  40 

§  59.  a)  Die  regelmässigen  Formen  sind  bei  dem  Antritt  von 
Affixen  selten.  Fast  durchgängig  werden  in  diesem  Falle  die  söge* 
nannten  aufgesprengten  Formen  angewandt,  d.  h.  der  vokallose  erste 


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Radikal  wird  mit  einem  Vokal  versehen,  der  2.  wird  vokallos:  ^^äisun 
aus  und  neben  iilbesün  sie  kleiden  sich  an;  iibu^tün  aus  und  neben 
ißpitim  sie  schlagen.  Die  Aufsprengung  unterbleibt,  soweit  ich  sehe, 
häufiger,  wenn  an  2.  oder  auch  i.  Stelle  der  Wurzel  ein  r  (und  n)  steht: 
5  iikrubün  sie  pflügen;  lirkudün  sie  laufen;  iürabün  sie  trinken;  ägrysak 
ich  kneipe  dich;  nidrubak  wir  schlagen  dich;  iignu^ün  sie  jagen.  — 
b)  Die  Betonung  der  Imperfektformen  liegt  auf  der  vorletzten  Silbe, 
mit  Ausnahme  derjenigen  Formen,  deren  letzte  Silbe  lang  und  in- 
folgedessen den  Ton  hat:  iürab,  tiirab,  türab,  türabin,  dir  ab ,  iürabün, 
lo  iüräben^  tiirabün^  türdben,  niirab. 

f  60-  a)  Der  Imperativ  hat  in  der  2.  Silbe  denselben  Vokal  wie 
das  Imperfectum,  und  als  Präfix  wohl  durchgängig  i*\  iktib  schreib; 
ürab  trink;  irkud  lauf.    Die  Präfixe  und  Affixe  des  Imperativs  lauten: 

Singular  Plural 

IS  2.  m.  /■-,  u-  (ti'y  i-)**  i'fi  (U'U,  i'ü) 

2.  f     i'i,  U'i  (U't,  i'i)  i-en  (u-na,  i-nd). 

b)  Merkwürdigerweise  wird,  so  weit  meine  Beobachtungen  reichen, 
im  Singular  die  erste,  im  Plural  die  vorletzte  Silbe  betont.  Doch 
schwebt  der  Akzent  hier  vielfach:  iktib,  iketbl,  iktibü  {ikitbü\  iktiben 

2o  (ikitben), 

I  6L  a)  Das  Partizip  Act.  schiebt  zwischen  den  i.  und  2.  Ra- 
dikal ein  ä  ein  {fäBil):  käteb  schreibend;  mänaB(a)  lindernd;  ^äBäd 
sitzend.  —  b)  Das  Partizip  Pass.  wird  gebildet  durch  das  Präfix  ma, 
nie,   tnä   und  Einschiebung   von  ü  zwischen   den  2.  und  3.  Radikal 

25  {maf^üi):  tnektüb  geschrieben;  ma^fajsüm  tingeleiden;  märsü/  gesandt 

f  62.    a)  Der  Infinitiv,  der  eigentlich  ein  Nomen  ist,   hat  eine 

Anzahl  verschiedener  Formen;   die  häufigsten  sind  /ai/  und  fu^ü/ 

(für  Verben  der  Bewegung  und  Ruhe).  —  b)  Anstatt  der  Form  /ai/ 

wird  in  unserm  Dialekt  öfters  die  Femininform /öiÄ' gesetzt:  gd(u)le 

30  sagen;  nd(u)fne  schlafen;  därta  pfurzen;  ta^{a)be  ermüden;  dägge 
schlagen;  4^hce  lachen;  ^eij^e  kommen.  —  c)  Neben  der  infinitivischen 
und  substantivischen  Bedeutung  wird  der  Infinitiv  vom  Verbum  des 
Satzes  gebraucht,  um  ein  Mass  oder  eine  Beschreibung  auszudrücken: 
iüäh  ia^i  er  röstete  ihn  ein  Rösten,  d.  h.  tüchtig;  degg  deggete(i)n 

35  er  klopfte  zweimal. 

f  63-  a)  Das  Perfekt  der  II.  Form  wird  wie  das  von  I.  abge- 
wandelt, nur  wird  die  3.  Pers.  Fem.  Sing,  und  die  3.  Pers.  Masc.  und 

*  Ich  hörte  auch  Imperative  ohne  Präfixe,  z.  B.  rikH4  neben  irku4  lauf.  —  Über 
de  vor  dem  Imperativ  und  Voluntadv  der  i.  Person  Plur.  s.  §  48. 
40  *»  Die   in  Klammem   beigeftigten    Präfixe    und   Affixe   sind    die    schriftarabischen 

Formen.    Das  Präfix  lautet  1  (vgl.   irku4^   ikrub)^  u,   wenn  der  erste  Radikal  «-haltig 
ist  {utfttr). 


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XLIV  (gtiMc^t  5ttt  ftmiHf(itn  ßptCi4m\ftnf<I^A\t 

Fem.  PL  auf  der  i.  Silbe  betont:  sellitnet  sie  grüsste;  cittefau  sie 
fesselten.  —  b)  Das  Imperfekt  wird  durch  präfigiertes  {e  gebildet: 
iicittif  er  fesselt.  —  c)  Der  Imperativ  lautet  wie  das  Imperfekt  ohne 
Suffixe:  cettif  fessele.  Wenn  das  Wort  hinten  wächst,  ist  die  Ver- 
doppelung des  2.  Radikals  häufig  nicht  mehr  merkbar:  cefnih  fyxrceffenik  5 
lege  ihm  das  Totenhemd  an.  —  d)  Die  Partizipien  werden  durch 
präfigiertes  m^,  mü  gebildet  Das  Partizip  Act.  hat  in  der  letzten 
Silbe  gewöhnlich  ein  i,  das  des  Passivs  ein  a  oder  e.  Ist  der  2.  oder 
3.  Radikal  ein  a-haltiger  Konsonant,  so  sind  vielfach  die  Partizipien 
nicht  zu  unterscheiden.  —  e)  Der  Infinitiv  hat  gewöhnlich  die  Form  10 
tafHl\  tärttb  aufstellen.  Zuweilen  tritt  an  Stelle  des  langen  Vokals 
der  letzten  Silbe  eine  Femininendung  ein:  ti^ruba  Versuch;  tiskere 
Billet* 

§  64.    Die  IIL  Form  wird  genau   analog  der  IL  behandelt;   nur 
lautet  der  Infinitiv  nach  Form  m^fä^ale,  müfä^ale,  seltener  fi^äl:  1$ 
mü^äma^a  mit  einer  Frau  zusammen  sein;  muuä^aha  vors  Angesicht 
treten. 

§  65.  a)  Das  Perfekt  der  IV.  Form  schliesst  sich  in  Abwand- 
lung und  Betonung  der  II.  Form  an:  aüsufet  sie  beschrieb.  —  b)  Das 
Imperfekt,  das  im  Schriftarabischen  die  Form  lufHl  hat,  ist  in  den  20 
wenigen  vorkommenden  Fällen  von  I.  nicht  zu  unterscheiden:  iitlai(a) 
er  bringt  in  die  Höhe.  —  c)  Der  Imperativ  {aßil)  und  das  Partizip 
{mußil)  der  IV.  sind  in  der  Sprache  des  gewöhnlichen  Lebens  sehr 
selten:  mumkin  möglich;  mislint  Moslim.  —  d)  Die  Infinitivform  ist 
if^äl\  ikräm  schenken,  daneben  auch  af^äh  asläm  Islam.  25 

f  66.  a)  Das  Perfekt  der  V.  Form  richtet  sich  ganz  nach  der  IL 
—  b)  Das  Imperfekt  wird  durch  präfigiertes  ie  gebildet  {iatafa^^al). 
Zuweilen  werden  die  beiden  kurzen  Vorschlagsilben  in  eine  lange 
(^t)  zusammengezogen:  ietHaggä,  iitlaggä  er  trifft,  —  c)  Der  Infinitiv, 
der  im  Schriftarabischen  die  Form  tafa^^ul  hat,  wird  in  unserm  30 
Dialekt  wohl  kaum  gebraucht,  sondern  wird  durch  den  Infinitiv  der 
II.  vertreten. 

f  67.  a)  Die  VL  Form  wird  analog  der  IIL  abgewandelt  Das 
Imperfekt  lautet  entsprechend  der  V.  {jatafa^al).  Der  Infinitiv  nach 
der  Form  tafä^ul  ist  ebenfalls  ungebräuchlich.  35 

f  68.  a)  Die  durch  präfigiertes  in  gebildete  VII.  Form  ver- 
wandelt im  Imperfekt  die  Vorschlagssilbe  in  iin.  Im  Schriftarabischen 
lautet  die  Form  iinfaHL  Die  Vorliebe  für  den  /-Vokal  in  der  letzten 
Silbe  hat  sich  auch  im  Vulgärarabischen  erhalten.  —  b)  Das  Perfectum 

*  In  dieser  Form  gewiss  Lehnwort  aus  dem  Türkischen.  —  Unsicher  ist  die  Form  40 
taS(a)lamäi  Übungen.     Ist  das  ein   Infinitiv  der  II.   oder   der   V.  Form?    Unsicher  ist 
auch  teriüBa  rülpsen. 


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(ffiti^ntt,  (SleuaraBir^i  <Rt{4i<ttin  au0  htm  3ta<).  XLV 

betont  die  Pänultima:  inkisär'y  Imperfekt,  Imperativ  und  Participium 
auf  der  Antipänultima:  jlnkesir.  Jedoch  macht  sich  das  Bestreben 
bemerkbar,  auch  diese  Formen  auf  der  Pänultima  zu  betonen:  iinftd" 
kum  es  wird   entschieden.  —   c)  Der  Infinitiv  hat  die  Form  infi^äL 

5  §  69.    Die  VIII.  Form  bildet  das  Imperfekt  entsprechend  der  VII. 

(iafta^il).  EHe  Betonungsverhältnisse  sind  auch  dieselben  wie  in  VII. 
Der  Infinitiv  hat  die  Form  iftt^äl. 

§  70.    Die  X.  Form  bildet  das  Imperfekt  wie  die  VII.  (jastafHl), 
Doch  wird  hier  im  Imperfekt,  Imperativ  und  Partizip  fast  durchgängig 

lo  die  Pänultima  betont,  wenn  die  Silbe  geschlossen  ist:  (istäiffr)  mistär- 
ffr,  wenn  das  nicht  der  Fall  ist,  zeigt  sich  wieder  das  Schwanken  der 
Betonung:   iisteftl  und  iistihi  er  schämt  sich.     Die  Infinitivform  ist 
isHf^äl 

Die  Verba  mediae  geminatae. 

«S  §  TL    a)  Die  Verba,   deren   2.  und  3.  Radikal   der  gleiche  ist, 

kontrahieren  diese,  mit  Ausnahme  der  Fälle,  dass  ein  langer  Vokal 
zwischen  dem  i.  und  2.,  oder  2.  und  3.  Radikal  steht,  oder  der  2.  Ra- 
dikal verdoppelt  ist.  —  b)  Für  die  Kontraktion  gelten  folgende  Regeln: 
i)  Haben  die  beiden  ersten  Radikale  je  einen  (kurzen)  Vokal,  so 

20  wird  der   3.  Radikal  dem   2.  assimiliert,   und  der  2.  Vokal  fallt  aus: 
medd  für  madad  ausstrecken;  ^add  für  ^adad  zählen. 

2)  Wenn  der  erste  Radikal  eigentlich  vokallos  sein  sollte,  zieht 
er  den  Vokal  des  2.  Radikals  auf  sich  zurück,  und  dieser  assimiliert 
sich  dem  3.:  {ehutt  für  iqfitut  er  setzt 

25  3)  Treten  an  den  letzten  vokallosen  Radikal  konsonantisch  anlau- 

tende Affixe,  so  schiebt  man  als  Hilfslaut  die  Silbe  {e)i  ein,  sodass  die 
Verba  wie  Verba  tert  infirm,  aussehen:  Jwtte(i)t  für  hätatfejt  ich  setzte; 
kot{e{i)nä  für  hatatnä  wir  setzten.  —  c)  Das  Partizip  kann  unkontra- 
hiert  und  kontrahiert  gebildet  werden:  hätet  und  hätt  setzend.  Wächst 

30  es   hinten,   so  haben  die  kontrahierten  Formen   den  Vorzug:  fiattin 
setzende. 

Verba  hamzata^ 

§  72.  i)  Verba  prim.  ha mz.  a)  Die  Verba,  deren  erster  Ra- 
dikal ein  Hamza  ist,  bieten  allerlei  Unregelmässigkeiten.  Perfekt, 
35  Imperfekt,  Infinitiv  und  Imperativ  sind  meist  regelmässig:  akal^  iäkil, 
ac(e)/,  ikil  iss;  ihid  nimm.*  —  b)  Zuweilen  wird  das  a  der  ersten 
Silbe,  um  es  zu  stützen,  gedehnt,  sodass  die  Formen  wie  III.  aus- 
sehen:  ämar    Impt   amir  befehlen;   äies**  verzweifeln.      Das    Im- 

*  So  lautet  der  Imperatir  im  Unterschied  von  dem  klassischen  Arabisch,  wo  das 
40  Hamza  ausfällt. 

*♦  Transponiert  von  xais.     Diese  Form  kommt  schon  im  Schriftarabischen  vor. 


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XLVI  (ß^iM^t  511V  ftmiHf^tn  ß^cuimi^tnf^aft. 

perfekt  ^amir  zeigt  aber,  dass  es  eigentlich  I.  Formen  sind.  —  c)  Das 
Partizip  Act.  wird  mit  präfigiertem  m  gebildet:  mäci/  essend,  mäf^id 
nehmend,  verheiratet  —  d)  In  den  abgeleiteten  Formen,  besonders 
IL,  V.  und  VII.  wird  das  Hamza  gern  in  ^  und  |  verwandelt*:  ih^occtl 
zu  essen  geben;  «^l^^^r  wegtreten;  i^«^j  verständig**  sein;  t^eddeb  5 
sich  verständig  benehmen;  iümöcel  gegessen  werden.  —  e)  Daneben 
kommen  aber  auch  Formen  mit  erhaltenem  Hamza  vor:  ammen*** 
deponieren;  aiiar\  ein  Zeichen  machen,  fast  durchgängig  die 
X.  Form:  istänes  sich  amüsieren;  istahel  verdienen.  —  f)  Der 
Vn.  Stamm  kann  ausser  auf  die  eben  angegebene  Weise  noch  nach  10 
Analogie  der  Verba  med.  Waw  gebildet  werden  (§  ^6)\  inf^äd  ge- 
nommen werden;  Ritual  gegessen  werden. 

f  73.  2)  a)  Verba  med.  hamz.  sind  ausser  saal  fragen  selten. 
Dieses  wird  ganz  regelmässig  gebildet  —  b)  Die  VI.  Form  tHaab 
gähnen  hat  sein  Hamze  in  ein  u  verwandelt  (tHä'^ab),  15 

§  74.  3)  Verba  tert  hamz.  sind  im  Perfekt  von  Verben  tert 
infirm.  (§  ^^)  nicht  zu  unterscheiden.  Im  Imperfekt  haben  sie  in  der 
2.  Silbe  immer  einen  ^j- Vokal:  iiqra  er  liest 

Verba  mit  Waw  und  Je. 

I  75.  i)  a)  Die  Verben  prim.  Waw  sind  im  Perfekt  von  I.  20 
regelmässig,  doch  verwandelt  sich  der  erste  Vokal  unter  dem  Ein- 
flüsse des  Waw  in  u\  ««^ä/ stehen;  7^uga^(a)  fallen,  wofern  er  nicht 
durch  einen  ^-haltigen  Konsonanten  an  2.  Stelle  gehalten  wird:  ^aBad 
versprechen.  —  b)  Das  Imperfekt  bilden  sie  auf  drei  verschiedene 
Arten.  Bei  der  ersten  wird  u  beibehalten,  bei  der  2.  ausgestossen,  25 
bei  der  3.  in  a  verwandelt:  iö(u)gaf,  iigafW  er  steht,  jp(u)ga^(a) 
iiga^(a)  er  fällt  Die  ersten  beiden  Arten  sind  gleich  häufig;  die  3. 
ist  selten:  ta^d  du  brennst;  iatä  er  tritt;  tahlin  du  bist  leer.  — 
C)  Dieselbe  Auflösung  des  Waw  in  a  findet  sich  auch  beim  Partizip 
Pass.:  ma^dY[\  vorhanden;  w^ ja/*  beschrieben.  30 

d)  Von  den  abgeleiteten  Stämmen  werden  11.,  III.,  V.,  VI.  regel- 
mässig gebildet  —  e)  Von  dem  IV  Stamme  lautet  das  Perfekt  auch 
regelmässig:  ä«j^  beschreiben;  das  Imperfekt  ist  von  I.  (mit  Waw) 
nicht  zu  unterscheiden:  iofujrid  er  führt  zur  Tränke.  —  Q  Die 
VII.  Form  kommt  nicht  vor;  in  der  VIII.  assimiliert  sich  das  y  dem  35 

*  Auch  in  Nominalformeo  ^olem  Krankheit  für  *alam\  (astr  Gefangener  für  asir. 
**  Das  Verbum  tenä  warten  ist  eine  Neubildung  von  taarmä  (V.  von  ^anä). 
*♦♦  Die  erste  Pcrsoo  Imperf.  lautet:  ammin  fiir  u ammin. 

t  Eine  Neubildung  von  aiära  Zeichen,  das  von  einer  Wurzel  iär  herkommt. 
tt  Der  2.  Radikal  klingt  dann  wie  verdoppelt:  Vggofy  ViS^^(c)'  40 

tft  Die  schriftarabische  Form  mati^d  ist  bekannt,  aber  mehr  literarisch. 


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QVteigiut,  (tleuArdttfcfe  titf<ti<Htn  au0  ^tm  ^xaq.       v  XI.VII 

/:  ütifag  übereinkommen.    —    g)  In  X.  löst  sich  das  u  wieder  ge- 
wöhnlich in  a  auf:  istäret  erben;  istäged  anzünden. 

h)  Die  Verba  prim.  Je  behalten  das  |  im  Imperfekt:  iabes  Im- 
perfekt ie(i)bes  trocken  werden. 
5  §  78.  2)  a)  Verba,  deren  2.  Radikal  ein  Waw  oder  Je  ist, 
verwandeln  im  Perfekt  von  I.  die  Silben  ay^a^  aia  in  ä,  wenn  die  Sübe 
offen  oder  am  Wortende  einfach  geschlossen  ist:  gälau  sie  sagten; 
gam  er  stand,  in  /  oder  u*,  wenn  sie  doppelt  geschlossen  ist  oder 
auf  eine   einfach  geschlossene  Silbe   ein  konsonantisch  anlautendes 

>o  Affix  folgt:  gmfejt  ich  stand;  gilfejt**  du  sagtest;  gilta  ihr  sagtet 
—  b)  Im  Imperfekt  wird  aus  uu:  ü,  t(a:  ä  (von  Verben y^jii/),  fi:  i  kon- 
trahiert Diese  Vokale  verbinden  sich  mit  dem  ersten,  eigentlich 
vokallosen  Radikal,  und  der  Vokal  des  Präfixes  wird  in  /  verkürzt; 
so  wird  aus  iiguul:  iegül  er  sagt;  iin%afn\  ienäm  er  schläft,  iiriid:  ierid 

»5  er  wilL  —  c)  Die  langen  Vokale  werden  verkürzt,  wenn  auf  die  ein- 
&ch  geschlossene  Silbe  eine  eng  dazu  gehörige,  mit  einem  Konso- 
nanten beginnende  Präposition  mit  Suffix  folgt:  t^gil^läh  du  sagst 
ihm.  —  d)  Vom  Verbum  räh  weggehen  wird  meist  auch  ohne  diesen 
Grund  das  Imperfekt  und  der  Imperativ  ierüh,  ruh  für  //r#,   ruh 

2o  gesprochen.  —  e)  Bei  Verben  med.  Je  fällt  das  ursprünglich  lange 
i  sogar  manchmal  aus,  wenn  eine  lange  und  betonte  Silbe  folgt: 
terdin  für  teridin  du  willst;  Bterdün  für  Ht^rldün  was  wollt  ihr?  — 
f)  Der  Imperativ  lautet  entsprechend  dem  Imperfekt:  gül  sag,***  näm 
schlaf,  sir  reise.  —  g)  Beim  Partizip  Act  löst  sich  der  2.  Radikal  in 

«5  Hamze  auf;  das  i  der  2.  Silbe  wird  aber  meist  als  Halbvokal  (|)  ge- 
sprochen: gail  sagend;  na  im  schlafend;  laib  Greis.  —  h)  Das  Par- 
tizip Pass.  hat  die  Formen  megiül  gesagt,  meb}uB(a)  verkauft;  märiud 
gewollt 

I)  Zu  einer  Radix  med.  Waw"gehört  auch  nach  meiner  Ansicht 

3o  äkü  er  ist,  tnäku  er  ist  nicht  Ich  halte  äkn  als  entstanden  aus  i^kün. 
Der  WegfaU  des  ;/  am  Schlüsse  hat  sein  Analogon  in  dem  Flick- 
wort aiü  sieh,  das  übereinstimmend  als  aiüf  erklärt  wird,  und  das 
a  der  ersten  Silbe  halte  ich  für  eine  Analogiebildung  nach  niäkn  aus 

*  UrsprÜDglich  wird  in  diesen  Fällen  a^a  in  i#,  a^/,  fl/fl,  ajli  in  /  kontrahiert.  Jetzt 
35  sind  diese  Formen  aber  meist  zusammengefallen,  und  i  bat  ganz  entschieden  die  Ober- 
herrschaft über  u  gewonnen,  selbst  wenn  an  letzter  Stelle  ein  M-haltiger  Konsonant  steht: 
iif(e)t  ich  (Urchtete;  iif(e)t  ich  sah;  gim(e)t  ich  stand;  nim(e)t  ich  schlief,    u  hat  da- 
gegen bug(e)t  ich  stahl. 

*♦  Wenn  auf  diese  Form  eine  eng  damit  verbundene  Präposition   folgt,  assimiliert 
40  sich  das  /  dem  /:  gttt^lak  ich  sagte  dir. 

♦*♦  Dsmeben  kommt  speziell  von  diesem  Verbum  gb(u)lten  im  Sinne  eines  Impe- 
rativs vor.  Ich  erkläre  diese  Form  als  qaulatan  ein  Sagen  mit  zu  ergänzendem  gul 
sag.  Z.  B.  go(u)lten  bess  sag,  genug;  gb(u)lten  abuk  mä  (infik  iub(e)s  sag,  dein  Vater 
giebt  dir  nicht  Brot 


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XLVIII  (ßtHtü^t  ^KY  ftmiH\4tn  ßpta<ifH\f*nf4aft 

mä^ikü(n).*    Dialektisch    scheint    daneben    auch    die    Form    akün 
vorzukommen. 

k)  Die  U.,  III.,  V.  und  VI.  Form  wird  regelmässig  gebildet.  Bei- 
spiele von  IV.  sind  mir  nicht  bekannt  —  I)  In  der  VII.  und  VIII.  Form 
wird  a^at  aui,  a^a,  a^i  ausnahmslos  in  ä  kontrahiert:  irrää  für  inräd  s 
gewollt  werden;  linbä^(a)  er  wird  verkauft;  i^täd  jagen.  Im  Infinitiv 
wird  aus  i^ä\  iiä\  ihtiiä^  bedürfen.  —  m)  In  der  X.  Form  wird  aus 
ua^  ia\  ä,  aus  ^i  fi\  l:  istaräh,  listarih. 

§  77.  3)  a)  Verba  tertiae  infirmae.  Zu  den  Verben  tert. 
infirm,  gehören  die  Verba,  deren  3.  Radikal  ein  Waw,  ein  Je  oder  10 
Hamze  ist.  Alle  werden  im  Perfekt  gleich  behandelt,  und  zwar  hat 
das  Je  die  Oberhand  über  die  anderen  Laute  bekommen.  —  b)  Steht 
an  2.  Stelle  ein  «-haltiger  Radikal,  so  wird  der  vorhergehende  Vokal 
in  u  verwandelt:  ruma  werfen,  anderenfalls  ist  er  r.  liga  finden,  büä 
weinen.  —  c)  Unregelmässig  ist  die  Form  önta,  iinti*^  geben,  die  ge-  15 
wiss  nur  eine  Nebenform  von  a^ta  (IV.  Form)  ist,  trotzdem  sie  auch 
im  Schriftarabischen  vorkommt  —  d)  Die  Endungen  des  Perfekts, 
die  sich  direkt  an  den  2.  Radikal  hängen,  sind: 

Singular  Plural 

3.  m.  'ä  -au  20 

3.  m.  -et  -en 

2.  m.  -e(i)t  -e(i)tü 

2.  £     'e(i)ti  -e(i)ten 

I.         -e(i)t  'i(i)nä. 

e)  Betont  wird  die  Pänultima  mit  Ausnahme  der  2.  und  i.  Pers.  25 
Sing.:  müa,  mÜet,  müefijt,  miiefijtt,  müefijt,  miiau^  müen,  müe(i)tü, 
müe(i)teny  müe(i)nä, 

f)  Während  das  Perfekt  die    im  Schriftarabischen    vorhandene 
scharfe  Scheidung  zwischen  Verben  faBal  und  fa^il  aufgegeben  hat, 
tritt  sie  im  Imperfekt  entsprechend  dem  klassischen  Arabisch  wieder  30 
zu  Tage:  das  -iiu  der  Vtrha.  /a^a/  wird  t,  das  a^u  der  Verba  /a^ü 

in  a  aufgelöst:  ^irmi  aus  iirmiiu  er  wirft,  iilga  aus  iilgaiu  er  trifft. 
Ebenso  bilden  die  Verben  tert.  hamz.  das  Imperfekt  immer  auf  ä\ 
iiqra  er  liest  —  g)  In  beiden  Bildungen  fällt  beim  Antritt  von  Suf- 
fixen der  letzte  Vokal  aus:  tirtnin  du  wirfst;  iirdün  sie  stimmen  zu;  35 
iibcen  sie  weinea  —  h)  Der  Imperativ  richtet  sich  nach  dem  Im- 
perfekt: irmi  wirf;  irdä  stimm  überein.  Neben  imh  geh  fort,  kommt 
auch  die  Form  imü  vor.  —  i)  Im  Partizip  Act  vereinigt  sich  der 
letzte  Radikal  wieder  mit  dem  Vokal  /  zu  /:   mah  gehend.    Das  Je 


*  Es  ist  nicht  heisst  auch  noch  märnüy  entstanden  aus  ma  min  ie(i),  40 

**  Andere  Stämme  kommen  davon  nicht  vor;  in  VII.   sagt  man:  {inBati. 


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Qllldgiut»  (SUuAttAif^t  t^€f4U$ttn  aw  hm  3ta^«  XLIX 

erscheint  jedoch  wieder   im   Feminin    und   Plural:    mäi^e,    malz^in; 
maüiäL    —    k)  Im  Partizip   Pass.  wird  aus  üi:  i  Fem.  ^>:   marmi, 
martniie  geworfea  —  I)  Der  Infinitiv  hat  die  Formen  miU  gehen; 
d^ri  wissen;  häci  erzählen. 
5  m)  In  den  abgeleiteten  Formen  gilt  auch  als  Regel,  dass  ein  dem 

i  vorangehendes  a  die  Silbe  a,  ein  dem  /  vorangehendes  i  die  Silbe 
i  hervorruft:  rabbä  erziehen;  teldggä,  iitläggä  treffen;  iekiffi  genügen; 
mänädi  Ausrufer;  m^ltaUä  fardert  —  n)  Es  ist  noch  zu  merken, 
dass  der  Infinitiv  der  IL  Form  femininisch  lautet:  tärhile  erziehen; 
lo  ta^(a)ziie  kondolierea 

Doppeltschwache  Verba 

f  78.  a)  Doppeltschwache  Verba  sind  solche  Verba,  die  zu 
gleicher  Zeit  ein  Hamza  und  Waw  oder  Je,  oder  einen  dieser  Laute 
2  mal  als  Radikale  haben.  —  b)  Ein  Verbum  med.  Je  und  tert  hamz. 

'S  ist  ^ä  kommen.  Es  kommt  in  seiner  ursprünglichen  Gestalt  aber 
nur  noch  vor,  wenn  ein  Wort  vorhergeht,  das  auch  den  Ton  von 
gä  trägt:  mä^^ä  er  ist  nicht  gekommen.  Im  allgemeinen  wird  es 
als  vermeintliche  biliterale  Wurzel  durch  ein  präfigiertes  i  zu  einer 
triliteralen  umgewandelt:   iga,  i^ct,  i^e(i)t,  ige(i)ti,  i^efijt,  i^au,  i^m, 

2o  i^efijta,  i^e(i)ten\  i^efijfia.  —  C)  Das  Imperfekt  lautet  entweder  regel- 
mässig (i^i  oder  ji^i.  —  d)  Als  Imperativ  wird  ta^äl  (VI.  von  ^alä) 
gebraucht;  Partizip:  ^al.  —  e)  Ähnlich  wird  klass.  raä  in  arä  ver- 
wandelt (nur  vom  Sehen  eines  Traumes  gebraucht;  selten).  —  f)  Ein 
Verbum  prim.  hamz.  und  tert.  infirm,  ist  edda  Impf  liddt  (aus  iüaddi) 

2$  geben  (II.  Stamm).  —  g)  Von  der  V.  Form  tdannä  warten  ist  ein 
neues  Verbum  tenäy  iihiä  gebildet  worden.  —  h)  Der  Ausruf  ie(i)zt 
genug,  der  gewöhnlich  als  aus  {i^zi  entstanden  erklärt  wird,  ist  noch 
dunkel. 

i)  Verba  prim.  Waw  und  tert.  infirm,  sind  häufig:  uufa,  id(u)h 

30  erfüllen;  uuia,  lata  treten;  ^usä  auftragen;  Tiallä  zum  Vali  machen; 
^ädda  fuhren. 

k)  Auf  einen  Stamm  prim.  Waw  und  med.  Je  geht  die  Form 
t^ai^  spähen,  sehen  (VI.  Stamm)  zurück.* 

I)  Verba  med.  Waw  und   tert.  infirm,  behalten  ihr  ^   und   be- 

35  handeln  es  wie  ^inen  Konsonanten:  iistia  wert  sein;  0B{äJ^t  heulen. 
Der  Infinitiv  lautet  entweder  ia^^  rösten,  oder  (mehr  literarisch)  tei 
falten;  cei  brennen. 

m)  Von  Verben  mit  doppeltem  Je  merke  die  unregelmässige 
X.  Form:  istdha^  iistehz  sich  schämen. 


^  *  Der  I.  Stamm   dieses  Verbs   kommt  in    derselben  Bedeutung  auch  in  den  von 

SociN,  Diwan  aus   Centralarabien  publizierten  Gedichten  vor. 

Beiträge  zur  semic.  Sprachwissenschaft.    V.  D 


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« 
Die  Quadrilitera 

§  79.  Von  den  Verben  mit  vier  Radikalen  kommen  nur  zwei  For- 
men häufiger  vor,  nämlich  die  der  IL  und  V.  des  regelmässigen  Verbums 
entsprechenden.  Sie  werden  auch  ebenso  wie  diese  behandelt,  nur 
dass  eben  2  Konsonanten  an  Stelle  eines  verdoppelten  stehen:  dmdel,  5 
IMendil  baumeln;  l^temär^ahün  sie  schaukeln  sich;  terlä^fejt  du 
hast  gerülpst* 

Die  Verbalsußixe. 

f  80.   a)  Der  Akkusativ  des  Pronomen  personale  wird  meist  als 
Suffix  an  das  Verbum   angehängt.    Die  Suffixa  sind  dieselben  wie  10 
die   zum  Ausdruck  des  Possessivpronomen  an    das  Nomen    ange- 
hängten, nur  lautet  das  Suffix  der  i.  Pers.  Sing,  nl,  nicht  i.** 

b)  Die  Formen  des  Perfekts  werden  durch  den  Antritt  der  Suffixe 
nur  wenig  verändert.  Die  3.  Pers.  Masc.  verwandelt  beim  Antritt 
der  Suffixe  das  au  in  d\  d^ruböha  sie  schlugen  sie.  .—  c)  Ungewöhn-  15 
lieh  ist  die  Dehnung  des  kurzen  e  in  der  3.  Pers.  Fem.  von  Verben 
tert.  infirm,  in  e  vor  vokalisch  anlautenden  Suffixen:  lüetäh  sie 
briet  es. 

d)  Die  Regeln  für  die  Betonung  sind  nicht  ganz  fest;  vielfach 
schwebt  der  Ton.    Die  auf  einen  Konsonanten  ausgehenden  Formen  20 
(3.  Pers.  Sing.  Masc.  und  Fem.;  3.  und  2.  Pers.  Plur.  Fem.)  haben  den 
Akzent  meist  auf  der  Pänultima  (e)hlimäk  er  träumte  es;  (e)sbdrah 
er   färbte   ihn;   yLurbutetJia   und   sie    band   sie    fest;   haddaritäh    sie 
brachte  ihn  herbei.   Auf  der  Antipänultima  hält  sich  der  Ton  nur,  wenn 
er  hier  durch  einen  verdoppelten  Radikal  gehalten  wird.   gd^Badah  er  25 
setzte  ihn;  höitetäh^  aber  auch  hott  et äh  sie  legte  es.   —  e)  Die  auf 
zwei  Konsonanten  ausgehenden  Formen  (2.  Pers.  Masc.  und  i.  Pers. 
Sing.)  betonen  eigentlich  auch  die  Pänultima;  aber  entweder  fallt  bei 
vokalisch    anlautenden   Suffixen   der   Hilfsvokal    aus:    dardbtah    ich 
schlug  ihn,  oder  er  bleibt  stehen  und  wird  betont:  (e)rlub(i)täh  ich  habe  30 
ihn  besiegt;  bei  konsonantisch  anlautenden  Suffixen  bleibt  er  stehen, 
und    wird    entweder    nicht    gezählt    oder    betont:    ^ardf(e)thä    und 
Baraffijtka  ich  kannte  sie.  —  f)  Die  auf  einen  Vokal  oder  Diphtong 
ausgehenden  Formen  (2.  Pers.  Fem.  Sing.;  3.  und  2.  Pers.  Masc.  Plur.; 
I.  Pers.  Plur.)  betonen  immer  diese  Silbe:   derabtih  du  hast  ihn  ge-  35 
schlagen;  derubaksit  haben  ihn  geschlagen;  ridnäk  wir  wollten  dich. 


*  Von  täriüia  rülpsen  denominiert. 
**  Auf  ni  bei  Substantiven  (ba^(ä)dni^  lis(e)mni)  ist  schon  §  41  hingewiesen  worden. 
Dagegen  halte  ich  das  Suffix  nl  in   der  Redensart  l^hnedrinl  „ich  weiss  nicht"  für  ein 
wirkliches  Verbalsuffix.     Eigentlich  „was  belehrt  mich"?  40 


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(jrietßnet,  (SituataBif<ii  «efcKtcK^en  au9  bm  Jraq.  LI 

g)  Die  Formen  des  Imperfekts  gehen  alle  auf  einen  Konso- 
nanten aus.  Die  3.  und  2.  Pers.  Masc.  Plur.  können  allerdings  die 
Suffixa  an  die  auf  u  verkürzten  Formen  anhängen:  jehuttühä  sie  legen 
sie.  —  h)  Sind  die  Formen  hinten  nicht  durch  Affixe  verlängert,  so 
5  wird  bei  konsonantisch  anlautenden  Suffixen  die  Pänultima,  bei  voka- 
lisch anlautenden  Suffixen  die  Antipänultima  betont:  ia}}idni  er  nimmt 
mich;  ägry^ah  ich  kneipe  ihn;  nidrubak  wir  schlagen  dich.  —  i)  In 
den  meisten  Fällen  werden  aber,  wenn  vokalisch  anlautende  Suffixe 
herantreten,  die  Verben  „aufgesprengt"  (§  59):  iekiüäh,  iekitlak  er 

10  tötet  ihn)  dich.  —  k)  Die  übrigen  Formen  betonen  alle  die  Pänul- 
tima: ickitlünäh  sie  töten  ihn;  iidrubinni  sie  schlagen  mich. 

1)  Zwei  Suffixe*  werden,  soweit  ich  sehe,  nicht  an  ein  Verbum 
gehängt  Hat  das  Verbum  zwei  pronominale  Akkusative,  so  werden 
die  Formen  des  allein   stehenden  akkusativischen  Pronomen  person. 

15  mit  Suffixen  (it^äh,  tlahä,  iiahutn,  ilähinn)  eng  mit  dem  Verbum  und 
dem  ersten  Suffix  verbunden,  aber  nur,  wie  es  scheint,  die  3.  Personer : 
öniani'j^ähinn  er  gab  mir  sie;  iauijLiifiniah  zeige  mir  ihn. 

*  Mit  doppeltem  Akkusativ  werden  konstruiert  die  kausativen  Formen,  die  Verba 
des  Machens,  Nennens,  Haltens  fUr  etwas,  des  Gebens,  Füllens  u.  s.  w. 


D* 


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LH 


(gtiixi^t  5ttr  ftmiii(<itn  jlpYA^wtffenfc^afi 


Tabelle  des 


I 

I 

I 

II 

III 

S.  3p.m., 

kiteb 

Urab 

tüfar 

cittef 

safar 

3p.f.  \/iJM6ei 

lerübet 

tüfdret 

cittefet 

sdfaret 

2  p.m. 

kiübfejt 

saräb(e)t 

tufdrfejt 

cettif(e)t 

säfdr(e)t 

a-        2p.f. 

kitebti 

iaräbti 

tufdrti 

cetteftt 

snfärti 

1        'P' 
1  PI.  3  p.m. 

HUb(e)t 

iardb(e)t 

tufdrfejt 

cettif(e)t 

sdfdrfejt 

(i)kHbau 

i^rubau 

tüfdrau 

cettcfau 

säfarau 

^      3p.f- 

(i)ktiben 

i^rüben 

tufdren 

cett^fen 

säfaren 

2  p.m. 

küebtü 

saräbtu 

tufdrtn 

cettefta 

säfdrtu 

2p.  f. 

kitebten 

laräbten 

tufdrten 

cetteften 

safdrten 

ip. 

kitibnä 

laräbna 

tufdrtid 

ccttefnä 
imttif 

S(ffarna 

S.  3  p.  m. 

iiktib 

lürab 

iitfur 

icsdffr 

3p.f. 

tiktib 

tilrab 

titfur 

trattif 

tcsAffr 

2  p.m. 

tiktib 

tilrab 

tiifur 

trdttif 

tvsdfcr 

2p.f. 

tmtbin 

tiirabin 

titfurin 

tcceitefin 

tesäferin 

g         'P- 

3  PL 3 p.m. 

äktib 

äirab 

atjur 

äcittif 

asäffr 

i^kitbün 

iiirabün 

iitjurün 

ircettefün 

ihaf^riin 

1      3P.f. 

iekitbm 

iüräben 

iitßiren 

ircetiefen 

i^säf^en 

2  p.m. 

ti^kitbün 

türabün 

titfurün 

tecettiffün 

ttsäferün 

2  p.  f. 

tmtbm 

ülrdben 

titfüren 

tecctt^fen 

tcsäferen 

ip. 

,  niktib 

nisrab 
ilrab 

nitfur 
ütfur 

nHettif 
cettif 

ncsäfpt 

^  S.  2  p.  m. 

'iktib 

^äfer 

1        2p.f. 

\ik(e)tbl 

ürabi 

ntfurt 

ccttefi(cetfi) 

safcrt 

|P.  2P.m. 
^        2P.f. 

iktibu 

ürdbu 

utfüru 

cetiefü 

saftru 

iktiben 

üräben 
lärib 

utfüren 
täfir 

cettefen 

saferen 

•|  ^^^' 

kätib 

mnmf 

mhäfer 

^  pass. 

\mektüb 

melrtib 

matfür 

mHetUf 
tectif 

misäfar 

-1 

kat(e)b 

iarfejb 

mä^äma^a^ 

C 

iimä^(a) 

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(gyieigner,  QUiuiraStrcße  (^4f<lix4itn  aue  btm  ^tac^. 


LIII 


starken  Verbums. 


IV 


VI 


VII 


VIII 


au^af 

aü^ufet 

ausäf(e)t 

aiisäfti 

aii^df(e)t 

aü^ufau 

(uisufen 

ausäftu 

ausäften 

au^dfna 


iislini 

tislint 

tislim 

tislemin 

äslim 

iislemün 

ilslemen 

tislefnün 

üsUmefi 
nislim 


au^if 
ausufi 
au^ufu 
anrufen 


mumkin 

ikräm, 
aslam 


tekessär 

t^kissaret 

tekessarfejt 

t^kessärti 

tekessarfejt 

ickessarau 

t^kessarefi 

tckessärtü 

tekessärten 

t^kessärtiä 


{i^tekesser 

tetekesser 

t^t^kessfr 

tHekesserin 

ätekessfr 

let^kesse- 

rün 
jetekesse- 

ren 
tH^kesse- 

rün 
t^t^kesserefi 
nHekessfr 


tekessär 
tekessäri 
t^kissärti 
t^kessären 


t^^arak 

t^^araket 

te^aräkfejt 

te^ärdkti 

tnaräkfejt 

te^arakau 

t^^äraken 

ie^äraktu 

teBaräkten 

t^^äräknä 


inkesär 

inkharet 

inkesärfejt 

inkesarti 

inkesärfejt 

inkesarau 

inkesaren 

inkesärtü 

iukesarten 

inkesärnä 


iit^arak 

tit^ärak 

tit^arak 

titBarakin 

atBärak 

jit^ärakün 

jit^äraken 

tit^ärakün 

tit^äraken 
nit^arak 


iinkeser 

tinkeser 

tinkesfr 

tinkesarin 

änkesfr 

jinkesarün 

j^inkisaren 

tinkesarun 

tinkesären 
ninkeser 


iftehein 

iftihhfiet 

iftehimfejt 

iftehemti 

iftehemfejt 

iftitemau 

iftihemen 

iftehemta 

iftehemten 

iftehimna 


m^t^kessfr 
mHikessär 


teBärak 
te^äraki 
te^äraku 
t^Baraken 


inkadfr 
inhädari 
inhddäru 
mhddären 


mftBärek 
m^tBärak 


minkesfr 


inkisar 


ilftekim 

tiftehim 

tiftekim 

tift^hemin 

äftekim 

jift^khnün 

jiftehhnen 

tiftehhnün 

tiftehhnen 
nlftehim 


iftehim 
ifti^hcmi 
iftehemü 
iftchhnen 


miftehün 


iftihmn 


istarfar 

istdrfaret 

istarfdrfejt 

istarfdrti 

istarfdrfejt 

istdrfarau 

istdrfaren 

istarfartii 

istarfarten 

istarfdrttä 

iistdrffr 

tistdrfer 

tistdrfer 

tistarfattn 

astdrfer 

iistarfarun 

iistdrfären 

tistdrfärün 

tistdrfären 
nistdfffr 


istarfer 
istdrfäri 
istdrfärfi 
istdrfaren 


mistdiffr 


istirfar 


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LIV 


(gtiM^t  5ttr  fmiii\<itn  Ibpta4wi\ftnf(iafi. 


Tabelle  des 


II 


III 

IV 
V 


VI 


Med.  gem. 


Prim.  hamz. 


I  Perf.    Aä/r,  /läffefijt  Perl  "akal  Cämar) 
\     I  P.,  Uttau  3  PI.  ; 


||lmpf.  ij^hutt 

j  Impt  hutt 

Part,  hatt 

mahtjit 
Inf.  hätt 

Perf.  Sammem 
Impf.  IP Kammern 

Impt.  Kammern 
Part,  m^^ammem 
m^^ammam 
Inf  ta^fajmim 


I  Impf  läkil^  ^äfUfr 

Impt.  ikil,  amir 

.  Part,  mdci/,  mäf^id 
j  makül 

I  Inf  ac(e)l 

I  Perf,  ^ammeUf  uoccel 
\  Impf  iammen.lcHoc- 

eil 
Impt.  ^ammcfi^  y^occil 
Part,  mcammen 
nieamman 
Inf  tdmm 


Perf  Ä«^j 
Impf  jßancs 
Inf  mfanase 


Prim.  Waw 

Perf  UHgaf,   ijia^ady 
ungüfet  3  P.,  2///^^'- 

//^<;/  2.  I  p. 

Impf  id(u)gaf,  iigaf, 

iagid 
Impt.  ////^^/ 

mäpif.maugüd 
Inf  uäg(u)f 

Perf  7m~gga^(a) 
Impf  icuogga^(a) 

Impt  uo^ga^(a) 
Part  7HCi(ä^^ef 

Inf  /^/(/?^ 

Perf  i^a^ad 
Impf  l^^a^ad 
Inf  mU^äga^a 


Perf  /^^^^//f/ 
Impf  ietebe/h^l 


VII      Perf  ////&^^ 
I  Impf  iinkabb 

~Vm   iPerf l/^rr"~" 
llmpf  iiftärr 


Perf  />/^/^rtV/ 
Impf  iisteledd 


Perf  tiieddeb 
Impf  icte^eddfb 


Perf  aured 
Impf  ld(u)rid 

Perf  taionnes 
Impf  (Haionftes 


Perf  inudcel,  incäl 
i  Impf  (inuocel,  iincäl 


iPerf  /j/^//^'/ 
I  Impf  iistähil 


Perf  i*//5^dr^ 
Impt  iättäfiq 

Perf  istaret 
Impf  ^istärü 


Digitized  by  VjOOQIC 


(ffiHf^ntt,  Q!ituatA%if4t  f^tf^i^ttn  Aue  bm  ^xAq, 


LV 


schwachen  Verbums. 


Med.  Waw      ,        Med.  Je 

Tert.  inf 

Perf  &^/?,    /jr^^, 
ä:^^^  3  P.  f ,  //- 
gß(i)t\Y.Jigau 

3  PI. 
Impf  //^a,  j^V^^, 

|V/^;i//  3  PL 
Impt.  /r;//?,  /V^<r? 

Part,  w^i/ 

marml 
Inf  ^;/^i/,  //^a 

Perf.  w^W^ 
Impf  i^rabbi 

Impt.  r^^^/ 
Part.  ;;//7/^ii/ 
m^haUa 
Inf  tärbiie 

QuadriL 

Perf  gä/,  gil(e)t, 
bug(e)t  I  P.,^^- 
lau  3  PL 

\m^l.jegul,iHam 

Impt  gul,  gd(u)l' 

ten,  näm 
V2xt.gail,  na  im 

megifä 
\xil,gb(u)l,  nd(u)m 

Perf  J^r,  j/r/V;/ 
I  P^  Jrtr^«  3  PL 

Impf  ;>j/r 

Impt  .wV 

Part  j<?'/r 

mebiü^(a) 
Inf  .y^^/> 

Perf  raiiär 
Impf  i^raiier 

Impt  raiiär 
Part  m^raiifr 

Inf  tariir 

Perf  gauuefn 
Impf  iigauuem 

Impt  gau^efn 
Part  mi  gaunern 
megauuam 
Inf  te^dd  ^ 

Perf  ^^;/^^/ 
Impf  icdendil 

Impf  rt^A/^/// 
Part  mMendil 
mPdendel 

Perf  iäuar 
Impf  iHai^cr 
Inf  miüä^are 

Perf.  >4^r^ 
Impf  //7/^^/ 
Inf  Mükäfät 

Perf.  adär 
Impf  irdir 

Perf  maiiued 
Impf  ietPBauued 

Perf.  tehaiiär 
Impf  i^t^haiiär 

Perf.  ti'lägga 
Impf  iitlaggd 

Perf  tanär^ah 
Impf  ittemärgah 

Perf  //öT^/^ 
Impf  iWdäien 

Perf  inbä^(a) 
Impf  iinbä^(a) 

Perf  /^//^^^ 
Impf  iithaca 

Perf.  indera 
Impf  ilnderi 

Perf.  /i/^m 
Impf  //i/^n 

Perf  /;^^r 
Impf  iindär 

Perf.  />/^// 
Impf  ;Vr/^Ä 
Inf  ihtiiä^ 

Perf  />//i^/ 
Impf  ;V>/^rf 

Perf.  istaqäm 
Impf  jistaqim 

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LVI  (gtiit^t  5ttr  ftmiHf4tn  ßftadimitftnfd^fi. 


(PerßefTentngen* 

Der  Druck  der  Arbeit  hat  sich  i  V2  Jahre  hingezogen.  Daher 
haben  sich  allerlei  Inkonsequenzen  eingeschlichen,  die  ich  zu  ent- 
schuldigen bitte.  Vor  allem  ist  die  von  Bogen  2  ab  eingeführte 
Abteilung  des  Textes  durch  lateinische  Buchstaben  im  ersten  Bogen 
noch  unterblieben.  Dann  lauten  die  Kolumnenüberschriften  für  einige 
Seiten  fälschlich  „Neubabylonische  Geschichten"  anstatt  „Neuarabische". 
Und  auch  sonst  sind  im  Texte,  bei  dessen  Korrektur  ich  mich  leider 
keiner  Unterstützung  zu  erfreuen  hatte,  mehr  Druckfehler  stehen 
geblieben,  als  mir  lieb  ist  Die  hauptsächlichsten  habe  ich  in  folgendem 
Verzeichnis  zusammengestellt 

S.     I,  21  lies:  52  für:  55. 

S.     2,  27.  29  lies:  ftammant  für:  ftamäm.* 

S.    4,  20  lies:  Ijtyrmctah  für:  hyrm^tah. 

S.    6,  13  lies:  g^ditak  für:  gt^sttak. 

S.    6,  14  lies:  äktil  für:  aktil. 

S.    6,  25  lies:  ntijitßui  für:  ut'öntjha, 

S.     8,  16  lies:  riihi  für:  ruht 

S.  10,    5  lies:  (u)gi(äde  für:  (ujg^äde. 

S.  10,  IC  lies:  iintic  tnv:  jintic, 

S.  10,  22  lies:  uällah  für:  ij^alla. 

S.  14,    7  lies:  mäjihälif  iyix',  mä^ihalif, 

S.   14,  27  lies:  vlgäl  uehna  für:  (eßgäl  n(e)hna, 

S.  16,    3  lies:  erce7n  für:  (e)Uem, 

S.  16,  13  lies:  ja  für:  ia. 

S.   16,  24  lies:  bitarba^a  für:  bil^arba^(a). 

S.  16,  25  lies:  ^cnädi^  für:  senädi^, 

S.  16,  33  Jies:  tauil  für:  taiiii, 

S.  18,    5  lies:  ledc^(d)i^a  für:  iede(a)ua, 

S.  18,  13**  lies:  Hld(u)n  für:  fejildfujn. 

S.  18,  17  lies:  bitarba^a  für:  bitarba^(a). 

S.  21,  20  lies:  der  Pauken  und  der  Flöten  für:  der  Pauke  und  der  Flöte. 

S.  22,  26  lies:  lilfiammäm  für:  Hlhamäm,* 

S.  26,  18  lies:  i^/>^^  für:  Igirgu 

S.  26,  24  £  lies:  ^>4^Ä?>&,  ^//^A  für:  (a)hilak,  (a)heli. 

S.  28,    9  lies:  dnte(i)tkißlia  für:  önte(i)tkiläfui, 

S.  28,  19  f  lies:  /«/>//?  für:  mintu 

S.  30,  29  lies:  sali  für:  j^ä. 

*  Man  hört  allerdings  auch  die  türkische  Aussprache  hamam. 
**  Und  auch  sonst. 


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(SUif^mt,  (SUuatM\(it  et\<ii4itn  aue  bm  ^xaq. 


Lvn 


S. 
S. 
S. 
S. 
S. 
S. 
S. 

s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s, 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s. 
s, 
s. 
s. 
s. 
s. 
s, 
s. 

s. 
s. 
s. 


32,    4  lies:  gämau  für:  gamau. 
32,    6.  16  lies:  lil^ärtfe  für:  lilBärtfe. 
32,    6  lies:  lifärfejd  für:  lifär(e)d, 
32,  29  lies:  elBärife  für:  elBarife. 

32,  34  lies:  min  äddkum  für:  Bäddkum. 
32/41  lies:  Hne(i)nhum  für:  etfiefijnhum. 

33,  14.  18,  38  f.  lies:  Fett  für:  Mais. 

34,  7  lies:*  refi^äh  für:  r^ßgäh, 
i^a  für:  iga. 
hada  für:  häda. 

der  euch  verbunden  ist(?)  für:  der  euch  für  tüchtig  hält 
muti  für:  muti, 
ruhah  für:  rufiak, 
j^earbaBfa)  für:  %earbäB(a), 
ed4a^(a)n  für:  eddaBfaJn, 
uufrilit  für:  ij^ufruiiL 
mÜtauua^(a)  für:  mütauna^(a). 
tglha  (i)btgl  für:  /^/'«;/te  (i)btd(u)L 
^ö(u)te(i)n  für:  ^ö(u)/je(i)n. 
mislim  für:  tnislim, 
kyt(ä)r  für:  kyt(e)r. 
^u^^än  für:  uug^än, 
ras  für:  r/j. 
e^^edäga  für:  essedäga. 

64,  29ft  lies:  hatnmäm  für:  hamänu 
68,  32  lies:  ^auuah  für:  gauuah. 
70,  29  lies:  ^^«^^  für:  fA«^. 
74,  18  lies:  /^Ä  für:  /^^ 

tisteleddin  für:  tistelezdn, 

^önietäk  für:  uöntetäk. 

^^nte(i)täh  für:  uöntifijkäh, 

pt^annat  für:  ptsannat 

1/^e^Bän  für:  ue^aBan. 

Kuiräbffß  für:  yLMlrüb(e)t 

(a)zrär  für:  azrär. 
96,  16,  35  lies:  (i)släftah  für:  islahah, 
96,  34  lies:  ^a^a^(a)  für:  t^äga^(a), 
98,    8  lies:  saBfaJläne  für:  zaf^J/äne. 
102,  17.    Ich  habe  an  dieser  Stelle  ftadira  notiert;  vermutlich  habe 

ich  mich  aber  geirrt    Es  wird  ha^ra  zu  lesen  sein. 
104,  22  lies:  äV^  für:  A/^/A 
115,  18  a  lies:  Ä/^yfe  für:  ^ä>6. 
118,  32  b.     Es  ist  jedenfalls  hasira  (s.  zu  S.  102,  17)  zu  lesen. 


34,    8  lies 

36,  12  lies 

39,  30  lies 

40,  25  lies 
46,  30  lies 
48,  6  lies 
48,  13  lies 
48,  20  lies 
50,  2  lies 
50,  9  lies 
52,  15  lies 
5^,  29  lies 
56,  4  lies 
58,  27  lies 
60,  7  lies 
60,    8  lies 


78,  20  lies: 
80,  21  lies: 
80,  33  lies: 
82,  5  lies: 
82,  II  lies: 
84,  24  lies: 
94,  22  lies: 


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LVIII  (gtiit&^t  5ur  ftmiÜf^tn  fbpxti4wi\ftn!(<$äft 

S.  119,  17b  lies:  iqftm^l  für:  fahmaL 
S.  119,  20b  lies:  hint(i)l  für:  kimfiJL 
S.  119,25b  lies:  t^hammä  für:  ief^ammä, 
S.  119,41b  lies:  aftual  für:  ahual. 
S.  126,    7b  lies:  Jujubenbaum  für:  Injubenbaum. 
S.  131,  29a  lies:  ^i(i)fi  für:  si(i)fl. 
S.  132,  18 a  lies:  tyrräde  für:  tyrrade. 
S.  132,  24a  lies:  tärfeji  für:  tar(e)l. 
S.  134,    2b  lies:  ^yffajf  für:  ^ytaf, 
S.  139,  32b  lies:  (i)guag  für:  <^ä^. 
S.  141,  29a  lies:  ^^/ii«  für:  celatn, 
S.  142,  22b  lies:  libbade  für:  libbade, 
S.  X,    5  lies:  t^^auj^es  für:  ß^äuy^ez. 
S.  X,  22  lies:  ä  für:  ^. 
S.  XXIV,  30  Ues:  'tf/4/^für:  ä/4/: 
S.  XXXIV,  23  lies:  ^eini  für:  Beinl 

S.  XLIII,  10.    Die  femininen  Pluralformen  können  auch  auf  der  dritt- 
letzten Silbe  betont  werden:  iilraben,  tilraben^ 


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Von 

Bruno  Meissner. 

Die  auf  den  folgenden  Blättern  veröffentlichten  Geschichten  habe 

5  ich  während  meines  Aufenthaltes  auf  den  Ruinen  Babylons  gesammelt. 
Sie  stammen  fast  ausschliesslich  von  Re^id  eccä/l*  her.  Bei  der 
Feststellung  des  Textes  verfuhr  ich  gewöhnlich  so,  dass  ich  mir  zu- 
erst die  betreffende  Geschichte  von  ihm  erzählen  und  dann  schrift- 
lich fixieren  liess.    Nach  dieser  Niederschrift  machte  ich  meine  Um- 

lo  Schrift  und  Übersetzung,  richtete  aber  nachträglich  durch  Rückfragen 
mein  Augenmerk  darauf,  etwaige  literarische  Wendungen  und  Aus- 
drücke durch  vulgäre  zu  ersetzen;  denn  es  kostete  grosse  Mühe, 
meinen  Gewährsmann  dazu  zu  bewegen,  so  zu  schreiben  wie  er  sprach. 
Aber  ich  hoffe,  dass  ich  alle  rein  schriftarabischen  Bestandteile  aus 

15  den  Erzählungen  getilgt  habe. 

Alle  Geschichten  rühren  natürlich  nicht  von  Reschid  selbst  her; 
er  hat  sie  teilweise  von  Bekannten  oder  Arbeitern  sich  erzählen  lassen. 
So  halte  ich  Nr.  27  für  die  Geschichte  eines  Beduinen.  Von  einigen 
kenne  ich  auch  die  Gewährsmänner:  Nrn.  15.  40  rühren  von  Hamze 

20  etfa^il  (aus  Museiiib),  Nr.  19  von  {e)Mhammed  el^Qmrän,  Nrn.  6.  7. 
16  von  Öabr  (beide  aus  Kiieiril)  her,  und  Nr.  "55-  ist  die  Lebens- 
geschichte des  mir  persönlich  bekannten  Seiiid  öäsim.  Da  ich  sie 
aber  alle  aus  Reschids  Munde  habe,  haben  sie  wenigstens  eine  ein- 
heitliche Diction  und  sind  für  sprachliche  Studien  besonders  geeignet 

25  Weil  die  anderen  Erzähler  auch  alle  aus  derselben  Gegend  stammen, 
so  kann  man  die  Sammlung  auch  in  literarischer  Beziehung  als  ein- 
heitliche ansehen.  Eine  Ausnahme  macht  nur  Nr.  32,  die  auf  den 
kurdischen,  aus  der  Gegend  von  Kerkuk  stammenden  Unterofficier 
Ufteiiid  zurückgeht    Die  Figur  des  Nasr-eddin  ist  bei  den  Arabern 

30  des  Iraq  sonst  unbekannt 


*  S.  Mitteilungen  d.  Sem.  f.  Orient.  Spr.  IV,  137. 
Beiträge  sur  semit.  Sprachwissenschaft.  V. 


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2  (gftiiv&c^t  5ur  \mxtxf4tn  lbpxA4wi\ftn\<^aft 

Zum  Schlüsse  noch  ein  Wort  der  Erklärung  dafür,  dass  diese 
Sammlung  in  den  Beiträgen  für  Assyriologie  abgedruckt  wird.  Es 
geschieht,  weil  der  hier  behandelte  neuarabische  Dialekt  gerade  für 
Assyriologen  unter  Umständen   nicht  ganz  unwichtig  werden  kann. 


5  I. 

metel  itgülün  eliidri  jidri  uelma  jidri  gadbet  Bad(e)s  hicäiet  häda^ 
Imefel  färfejd  uäfi^d  ^andah  zär^(a)  Bad(e)s  hüa  umartah  ^ä^(ä)din 
lüla^ün  bih  fa^ag(u)b  dalik  sär  halcän  ezzd(u)^  faräh  lilmoi  iilrab 
ftälmo^  ^vrtb  3ale(i)k  faliimman  iarab  iiärädd  faiäf  färfejd  re^gäl 

lo  rarib  iinic  (i)bmartah  falumman  iäfah  Bandah  se(i)f  faiumat  essefijf 

uähäddBarreggäl  elratibhädäkerre^^äl  lumman  läfah  lätnut  se(i)fäh 

uaiga  ^ale(i)h  gäm  min   ^alhyrme  uahad  gadbet   ^ad(e)s  upMzevi 

faiäf äh  re^^äl  jjimh  biddär(u)bfagäl^läh  ^a  re^^äliei tirkud faga/ iä 

afiüle  a/jäd(e)t  gadbet  ^adfejs  min  zär^(a)  häda^liirkud  uärai  uehua 

15  himat  sefijfäh  ^alei^a  uälhagnl  iiktilnl  min  taraf  elBad{e)5  faäni 
arkud  nehüa  jJLrkud  hadi  ga(ßti  {a  a/jiiie  falmnman  sema^(a)  hada^ 
Ikeläm  rädd  ^ala  ^ähib  ezzär^(a)  fagäl^läh  ^eib  ^alefijk  tirknd  y^arä 
rcg^äl  uetrid  tckitläh  min  taraf  gadbet  ^ad(e)s  fagal  sähib  ezzär^(a) 
el^idri  jidrl  uelmä  fidrl  gadbet  Badfejs  farädd  Bala  martah  fakteUui 

20  min  sebeb  näckä  errf^^äl  elrarib  fahäda  ma^(a)na  halmeteL 


II 

metel  killäk  ketebtäh  biluärag  illa^zzeleg  ma^(a)na^lmetel  legiilün 

färfejd  rf^gäl  cän  Banda/i  mara  iläk  zd(uj^a  näcän  hacim  ^ale(ijhd 

min  taraf  ie/jäf  ^ale(ijha  mahad  ieniclLa  läcin  ilha  färfejd  reß^  ^är- 

25  ra^il  mal  elhyrme  kill  uäkfejt  hua  icgib  gcmi^faj^zzauzai^ät  bidäh 

fabäqä  mudde  ^ala  kalhäl  fa^dfuhn  min  etai^am  galet^läh  elhynne 

mältak  bäcer  äni  arid  artih  lilhamam  fagäl^illia  äni  arüh  uiläc  gälitj^ 

läh  raiii^ah  ifiiai  faba^fajd  dälik  dezzet  hatt  lireß^hä  bian  bäcer 

äni  uragli   nerüh    lilham^äm   ^änefüt  min    ietnm   bäbhtm   läcin   inte 

30  läzim  teruH  elbäb  mal  hdfujiak  uäte/jallika  Babära  ^an  moi  u  äni 

uragli  a^  lilbäb  uaelag  uagga^faj  uätitlauuah  hudümi  ten  faba^fajd 


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Den  beiden  Herausgebern  und  dem  Verleger  gebührt  mein  Dank 
fiir  die  Bereitwilligkeit,  mit  der  sie  meinen  Wünschen  entgegenkamen, 
ebenso  wie  der  Deutschen  Orient-Gesellschaft,  die  die  Erlaubnis  zu 
dieser  Veröffentlichung  nicht  verweigert  hat. 


I.  s 

Wer  es  weiss,   weiss  es,   und  wer   es   nicht   weiss,   (sagt):   Eine 
Linsenstaude. 

Jemand  hatte  ein  Linsenfeld,  und  er  und  seine  Frau  waren  dabei, 
dort  (Stauden)  auszureissen.     Darauf  wurde   der  Mann   durstig   und 
ging  zum  nahen  Wasser,  um  zu  trinken.   Als  er  getrunken  hatte  und  10 
zurückkam,  sah  er,  wie  ein  fremder  Mann  seine  Frau  umarmte.    Wie 
er  das  sah,   zog  er  sein  Schwert  und    stürzte  sich  auf  den  fremden 
Mann.    Dieser  nun,  der  den  Mann  mit  dem  gezogenen  Schwerte  auf 
sich  zusammen  sah,  stand  von  der  Frau,  ergriff  eine  Linsenstaude  und 
entfloh.    Ihn  sah  ein  Mann,  der  des  Weges  kam,  und  redete  ihn  an:  15 
Weshalb  läufst  du?  Er  antwortete:  Mein  Bruder,  ich  nahm  eine  Linsen- 
staude vom  Felde  dessen  da,   der   mir   nachläuft,   er   aber  zog  sein 
Schwert  gegen  mich  und  verfolgte  mich,  um  mich  wegen  der  Linsen 
zu  töten.     So   laufen   wir   beide.     Das   ist   meine   Geschichte,   mein 
Bruder.     Als  er  das  hörte,   kehrte   er   zum   Besitzer  des  Feldes  zu-  20 
rück  und  sagte  ihm:  Schäm  dich,  du  läufst  einem  Manne  nach,  um 
ihn   einer  Linsenstaude  wegen   zu   töten.    Der  Besitzer   des   Feldes 
antwortete:  Wer  es  weiss,  der  weiss  es,  und  wer  es  nicht  weiss,  (sagt): 
Eine  Linsenstaude.  Dann  kehrte  er  zu  seiner  Frau  zurück  und  tötete 
sie,  weil  sie  der  fremde  Mann  umarmt  hatte.  Das  ist  der  Sinn  dieses  25 
Sprichwortes. 

II. 

Alles  habe  ich  auf  das  Papier  aufgeschrieben,  nur  nicht  das  Aus- 
gleiten. 

Ein  Mann  hatte  eine  Frau,  die  er  streng  hielt,  aus  Furcht,  es 
könnte  sie  ihm  jemand  abspenstig  machen.  Aber  sie  hatte  doch  30 
einen  Liebhaber.  Der  Ehemann  der  Frau  brachte  ihr  immer  allerlei 
Leckerbissen  mit.  So  blieb  es  einige  Zeit.  Eines  Tages  sagte  seine 
Frau:  Morgen  will  ich  ins  Bad  gehen.  Er  antwortete:  Ich  gehe  mit. 
Sie  sagte:  Komm  mit  mir.  Darauf  sandte  sie  ein  Billet  an  ihren 
Liebhaber  des  Inhalts:  Morgen  werde  ich  und  mein  Mann  ins  Bad  35 
gehen,  und  wir  werden  bei  eurer  Thüre  vorbeikommen.    Du  musst 


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4  ^iiM^t  5ttr  ftmiH\<itn  lbpxa4wi\fttif4Afi, 

dälik  ä^id  min  Bandak  ru^sa  bian  änhadär  Ulhö(u)l  mälak  uäia- 
^(a)tini  rufy^a  ttänhadär  tiliäk  faba^(a)d  dälik  r^ß^ha  raü  elbäb 
uäf^a/läha  moi  falumman  i^ajrra^il  h^a  umartah  seiiget  elhyrtne 
yLinlähan  hudümhä  ten  ualjädet  ruh^a  min  ^ädd  ra^^lhä  bi  an  tirsil 
hudümha  uänhddaret  lirefi^ha  t^änächä  uätald^et  lira^^lhä  ba^(a)d  5 
dälik  rähau  libe(i)thum  uägälet  fei  mä  tegüz  min  ^andi  gäl^ilhä  mä 
a^üz  gälet  inte  t^fktmini  gäl^ilhä  ahämic  gälet  ida  mä  arid  äsir 
binfejt  auädim  mä  tigdar  Baleiia  gäl  agdar  gälet ^  lä  ^ä  mühabbal 
äni  rihfejt  lir^ß^i  uanäcnt  uinte  ^ä^äd  bilbäb  fa^äd  äni  alür  Salefijk 
^z  flmä  l^sügah  kalibäh  mäßigt  bissofujg  gäl  rag^l/ut  killäh  keteb-  lo 
täh  biluarag  illa^zzeleg. 


III. 

färfejd  metel  mal  dih(i)k  etüe(i)n  azläm  uähed  iegül  lilältar  uähed 
iegül  aksir  sandügak  uät  äl^ar  iegül  aksir  (i)sdäntak  iegillün  äkü 
fär(e)d  uähed  Bandah  ßir(e)d  mara  zd(u)^a  iläh  uäh^a  kill  uäk(e)t  15 
jjihirel  bissüg  uä^^dizz  Uheläh  ellah(e)m  uzzauzauät  läla^s^änaBfa) 
fär(e)d  iöfujm  essäna^(a)  sär  uu^^än  gäm  hüa  (i)bnefsäh  uaa/jad 
ellah(e)m  uäzzauzauät  uäräh  lilbe(i)t  mälah  Bagfujb  mä  uüsal  dahhag 
min  legtcg  elbäb  läftiila  martahfär(e)d  re^^äl  3ag(u)b  ma  läfah  degg 
elbäb  fagälet  hyrmetah  minhu  eilt  iedugg  elbäb  gäl^ilha  äni  felän  20 
iget  ^ala  r^ß^hä  uägälet^läh  iä  nusahham  iie(i)n  äuaddik  gal^il/ut 
(i)bke(ijfic  gälet  ta^äl  adummak  bissandüg  uähättetäh  bissandüg  uä- 
fakket  elbäb  lira^flhä  läcin  hüa  hzßui  lumman  hättetäh  bissandüg 
faba^(a)d  dälik  häcä  nefsäh  gäl  (e)Hö(u)n  a^ib  ^alefijha  hyrß  fagdl^ 
ilha  äni  ila  sa^atefijn  ^ä^if  (uäguf)  bilbäb  üinti  ^ä^äde  bilhofuji  25 
iel  mä  t^fukkin  elbäb  gälet  äni  mä  semd^fajtak  gäl^ilhä  iä  hyrme 
inti  täliq  gälit^läh  iel  iä  ßlän  t^talliqni  gäl  elhyrme  eilt  mä  tä/}id 
lo(u)r  erragel  läzim  tetatallaq  fagälet^läh  (i)bke(i)fak  gäl^ilhä  ^e- 
mi^(a)  mä  biUid(u)}  ihidi  ilic  färfejd  essandüg  iliie  gälit^läh  mäjisir 
häda  bih  rarädl  mä  äntih  gäljllha  ähidäh  hädä  äni  ütare(i)täh  min  30 
ßilüsi  fabicet  uältammät  ennäs  ^alefijhum  uä^ähau  ^alefijhä  uägälau 
madäm  mintic  eUjofuJI  uämä  bih  e^^andüg  iinhn  öntihiiäh  uaa^adah 
^"^^^ggäl  uätallaq  elhyrme  uä^äb^läh  färfejd  habfejl  uäleddäh  bi^^an- 
düg  uäiälah   ^ala   dahrah   uäräfi   bih  min   beled  libeled  ilan   uüsal 


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nun  vor  deiner  Hausthüre  sprengen  und  das  Wasser  stehen  lassen. 
Ich  und  mein  Mann  werden  dann  kommen,  und  ich  werde  ausgleiten 
und  hinfallen,  sodass  meine  Kleider  vom  Strassenkot  schmutzig  wer- 
den.   Dann  werde  ich  ihn  um  Erlaubnis  bitten,  ins  Haus  zu  gehen, 

5  und  wenn  ich  sie  erhalten,  zu  dir  kommen.  Darauf  sprengte  ihr  Lieb- 
haber und  liess  das  Wasser  stehen.  Dann  kam  der  Mann  und  seine 
Frau,  die  Frau  glitt  aus  und  ihre  Kleider  wurden  schmutzig  von  Kot 
Sie  nahm  nun  Urlaub  von  ihrem  Manne,  ihre  Kleider  zu  waschen, 
und  trat  bei  ihrem  Liebhaber  ein,  der  sie  umarmte.    Darauf  kam  sie 

10  zu  ihrem  Manne,  und  beide  gingen  nach  Hause.  Da  sagte  sie:  Warum 
lässt  du  nicht  ab  von  mir?  Er:  Nein,  ich  thue  es  nicht  Sie:  Kannst 
du  mich  denn  bewachen?  Er:  Jawohl.  Sie:  Wenn  ich  keine  anstän- 
dige^  Frau  sein  will,  vermagst  du  nichts  gegen  mich.  Er:  O  doch! 
Sie:  Nein,  du  Thor!  Ich  ging  zu  meinem  Liebhaber  und  er  umarmte 

15  mich,  während  du  am  Thor  sassest  Und  noch  einen  Rat  will  ich  dir 
geben:  Lass  ab.  Wen  nicht  seine  Natur  antreibt,  der  geht  auch  nicht, 
wenn  man  ihn  antreibt  Da  sagte  ihr  Mann:  Alles  habe  ich  aufs 
Papier  geschrieben,  nur  nicht  das  Ausgleiten. 

m. 

20  Von  zwei  Leuten  sagt  einer  zum  andern:  Ich  zerbreche  deine 
Kiste.    Der  andere  sagt:  Ich  zerbreche  deine  Thontruhe. 

Man  erzählt,  ein  Mann  hatte  eine  Frau.  Da  er  immer  auf  dem 
Markt  beschäftigt  war,  schickte  er  seiner  Familie  Fleisch  und  Lebens- 
mittel durch  den  Lehrling.     Eines  Tages  wurde  dieser   aber  krank, 

25  und  so  machte  er  sich  selbst  auf,  nahm  das  Fleisch  und  die  Lebens- 
mittel und  ging  nach  Hause.  Dort  angekommen,  sah  er  durch  die 
Thürspalten  und  erblickte  einen  Mann  bei  seiner  Frau.  Daraufklopfte 
er  an  die  Thür,  und  seine  Frau  fragte:  Wer  ist's,  der  an  die  Thür 
klopft?   Er:  Ich,  der  NN.    Da  kam  sie  zu  ihrem  Liebhaber  zurück 

30  und  sagte  ihm:  Du  Unglücksmensch,  wo  soll  ich  dich  lassen?  Er: 
Wo  du  willst  Sie:  Komm  her,  ich  will  dich  in  die  Kiste  stecken. 
Das  that  sie  auch  und  öffnete  ihrem  Manne  die  Thür.  Der  hatte  sie 
aber  gesehen,  wie  sie  jenen  in  der  Kiste  versteckte  und  überlegte 
sich,   wie  er  sie  hineinlegen  sollte.    Er  fuhr  sie  an:   Ich  stehe  hier 

35  zwei  Stunden  lang  vor  der  Thür,  während  du  zu  Hause  bist.  Warum 
öffnest  du  die  Thür  nicht?  Sie:  Ich  hörte  dich  nicht  Er:  O  Weib, 
du  bist  von  mir  geschieden.  Sie:  Warum,  du  NN.,  verstösst  du 
mich?  Er:  Ein  Weib,  das  nicht  den  Rat  des  Mannes  annimmt,  muss 
Verstössen  werden.     Sie:    Wie  du  willst     Er;   Nimm  alles,   was  im 

40  Hause  ist,  fiir  dich,  nur  die^Kiste  bleibt  für  mich.  Sie:  Das  geht 
nicht     Da  sind   meine  Sached' drinr^  Ich  gebe  sie  nicht     Er:   Ich 


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6  QßeiM^e  ^ur  ftmiiif^tn  ß^tCL(itoi\i[tnf(iaft. 

lifär(e)d  ula^a  uähüa  iail  e^^andüg  unigä  lifdr(e)d  hd(u)l  Bali  ubäb 
elhd(u)l  mafküke  itüiädär  hüa  ui^^andüg  uäga^ad  (i)buos(e)t  elfiofuß 
i^et  Bale(i)h  elhyrme  liägälet^läk  i^t^sauui  ^a^äd  (e)hnä  gäl^ilhä  äni 
(jättär  gälet  fltnä  mä  nedeiiif  gäl^ilha  äni  guue  murüue  äni  daif 
iäfet  mä  (itlaBfa)  därfujb  min  Bandak  rähet  Bala  r^ßghä  uägälit^läh  5 
lä  mhahf^am  uefijn  äuaddik  gäl^illtä  (i)bke(i)fic  gälet  ta^äl  adum- 
mak  bissdäne  uädummitäh  fabaB(a)d  dälik  i^ä  ^ähib  elbefijt  ra^il 
elfiyrme  fagäl^läh  iä  re^^äl  iet^samä  (e)knä  gä^äd  gäljläh  änt 
/jättär  gäljläh  äni  mä  ädei^if  el/jättär  gäljläh  abu^s^andüg  äni  mä 
ärü/t  min  halm^cän  gäljläh  ^ähib  elmccän  ida  mä  gum(e)t  uälläk  lo 
aksir  ^andügak  fagäl  sähib  e^^andüg  äni  kam  aksir  (i)sdäntak  fa- 
baB(a)d  mä  sfma^fa)  keläm  abu  ^^^andüg  abu^lhd(u)l  sikit  uägäl^läh 
ihci^ll  gi^fitak  gäljläh  reßg  marti  bissandüg  ureßg  martak  bissdäne 
gäl  erräi  gäl  äni  aktil  r^ß^  martak  iiinte  iktil  reß^  marti  faketa- 
lohum  faba^fajd  dälik  t^räfagau  etüefijnhum  ttälbisau  hndüm  d^räuii  15 
timilau  bilbuldän  ie^iddün  killäh  min  taraf  elHra  uäliehäma  elBara- 
bi^e  fabaB(a)d  dälik  gälau  elmetel. 


IV. 

fär(e)d  uähfd  iesauui  lärbet  mal  a^bib  ukill  idftijm  ieriih  j^biBah 
Balajnnäs  fabäqa  Bala  kalhäle  mudde  fär(e)d  id(u)m  i^ä  i^btB(a)  ei-  20 
lärbet  uähüa  iesih  lärbet  ^ä  zebib  uännädib  Allah  mä  i^hib  iä  häfir 
nigrat  essü  läzim  mä  tigga^fa)  biha  min  gerib  fär(e)d  uähed  gäl 
hädä  kill  iofujm  iesih  iemmnä  datmalpii  arid  asaum^läh  fär(e)d  cäre 
hatta  Ihnüt  mmhalas  miji  Bandah  fasäh^läh  ugäl^läh  hädi  teskere 
teriih  lilmecän  elfelänt  nt'ontßui  liosta  fclän  gäljläh  mä^ihälif  fakiteb  25 
bitte skere  hin  tiusül  hämil  etteskere  HBandak  tehtittah  (i)bijLOs(e)t  elkiira 
zaB(a)ma  jcdibbäh  binnär  ahad  etteskere  ueräh  fatelaggäh  ahn  eilt 
Icrid  Ihnauuit  abü  lärbet  ugäl^läh  hä  iä  Bammi  Bala  hefijr  ra^h 
gäl  Jäh  ahük  dezz  uijjii  hatteskere  ugälji  uäddihä  lif^län  ü  äni  mä 


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werde  sie  nehmen;  denn  ich  habe  sie  für  mein  Geld  gekauft  Als 
sie  weinte,  versammelten  sich  die  Menschen  um  sie  und  schrieen  sie 
an:  Wenn  er  dir  das  Haus  und  die  Habe  giebt,  was  liegt  an  der 
Kiste?  Gieb  sie  ihm.  Da  nahm  sie  der  Mann,  verstiess  seine  Frau, 
5  und  verschaffte  sich  einen  Strick,  um  die  Kiste  zuzuschnüren.  Er 
lud  sie  auf  den  Rücken  und  trug  sie  von  Ort  zu  Ort,  bis  er,  immer 
die  Kiste  schleppend,  in  einer  Landschaft  zu  einem  hochgelegenen 
Hause  kam.  Da  die  Hausthür  offen  stand,  ging  er  mit  dem  Kasten 
hinein  und   setzte  sich  im  Hofe  hin.    Die  Frau  des  Hauses  kam  zu 

lo  ihm  und  fragte:  Was  machst  du  hier?  Er:  Ich  bin  Gast.  Sie:  Wir 
nehmen  keine  Gäste  auf.  Er:  Unter  allen  Umständen  bitte  ich  um 
Unterkunft.  Als  sie  sah,  dass  er  nicht  wegging,  wandte  sie  sich  von 
ihm  zu  ihrem  Liebhaber  und  sagte:  Du  Unglücksmensch,  wo  soll  ich 
dich  hinthun?  Er:  Wohin  du  willst    Sie:  Komm  her,  ich  werde  dich 

15  in  der  Thontruhe  verstecken.  Das  that  sie  auch,  und  darauf  kam 
der  Hausbesitzer,  der  Mann  jener  Frau,  und  sagte:  O  Mann,  was  thust 
du  hier?  Er:  Ich  bin  ein  Gast  Der  andere:  Ich  nehme  keine  Gäste 
auf  Der  Kistenträger:  Ich  geh  nicht  fort  von  diesem  Platze.  Der 
Hausbesitzer:   Wenn  du  nicht  aufstehst,  bei  Gott,  so  zerschlage  ich 

20  deine  Kiste.  Der  Kistenträger:  Ich  zerbreche  dann  deine  Thontruhe. 
Als  der  Hausbesitzer  die  Worte  des  andern  vernommen,  schwieg  er 
und  sagte  ihm:  Erzähle  mir  deine  Geschichte.  Der  erste:  Der  Lieb- 
haber meiner  Frau  ist  in  der  Kiste,  und  der  Liebhaber  deiner  Frau 
ist  in  der  Thontruhe.    Der  zweite:  Was  ist  zu  thun?    Der  erste:  Ich 

25  werde  den  Liebhaber  deiner  Frau  töten,  und  du  töte  den  Liebhaber 
meiner  Frau.  Da  töteten  sie  sie,  -und  darauf  thaten  sich  die  beiden 
zusammen,  zogen  Derwischkleider  an  und  zogen  in  den  Ländern  um- 
her, indem  sie  alles  von  dem  Edelmut  und  den  guten  Charakter- 
eigenschaften der  Araber  erbaten.    Dann  sagten  sie  das  Sprichwort 

30  IV. 

Jemand  machte  Weintraubenscherbet  und  ging  alltäglich  hin,  um 
ihn  an  die  Leute  zu  verkaufen.  So  blieb  es  eine  Zeit  lang.  Eines 
Tages  ging  er  auch  aus,  um  den  Scherbet  zu  verkaufen,  indem  er 
ausschrie:    Weintraubenscherbet!    wer    Gott    preist,    wird    nicht    zu 

35  schänden.  Der  du  eine  Grube  des  Unheils  gräbst,  du  musst  selbst 
in  Bälde  hereinfallen.  Jemand  sagte:  Der  schreit  hier  tagtäglich 
bei  uns  aus  und  belästigt  mich.  Ich  will  ihm  etwas  besorgen,  dass 
er  stirbt,  und  wir  von  ihm  befreit  werden.  Da  rief  er  ihn  und 
sagte  zu  ihm:   Nimm  dieses  Billet  und  geh  da  und  da  hin  und  gieb 

40  es  dem  Meister  NN.  Er  sagte:  Schön.  Jener  hatte  aber  in  dem 
Billet  geschrieben:   Wenn  der  Träger   dieses  Billets  zu  dir  kommt. 


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8  (gtHt&c^t  3«?  \miH\4tn  ßptA4wi\(tnf4^ft 

ändelläh  gäl^läh  eluoled  änt  ändelläh  aruh  auäddihä  gal^läh  ihidlut 
fei afyadha^luoled  urah  liti^ta  uöntäh  etteskere  lumman  qeräfui  iäl 
eli/^oled  udebbäh  (i)by^05(e)t  elkura  urädd  abü  iärbet  Bala  iärbeiäh 
ugäni  0^k  gäl  hada  aiüfah  mä  ^är  ^ale(i)h  fär(e)d  le(i)  ^ah  ^ale(i)h 
gal^läk  aiüf  mä  rih(e)t  y^ädde(i)t  etteskere  gäl^läh  rih(e)t  ayi^addika 
ut^laggänt  a^ük  ua/jädkä  min  Bandi  ngal^h  änt  aij^addihä  urädde(i)t 
kessä^(a)  fagäl  eilt  räd  iemauy^it  abü  färbet  eilt  maBa^liäh  Allah 
maBäh. 


V. 

i^gul  förfejd  uälted  ^är  Bandak  ma^(a)lüm  btan  martah  ilha  lo 
r^fi^  Uegäl  limartah  inti  ilic  r^fi^  uhfa  (f)tgul  mä  Bandi  r^fig  M^gäl^ 
ilha  äni  arid  ahall^fic  bi^^ebel  btan  mä  najfü  ahad  gälit^läh  mä^ 
i^älif  fa^är  elmurrib  farähät  lir^fi^hä  u^gäUt^läh  bäcer  ra^li  i^hal- 
lifni  m^^ebel  läcin  erräi  inte  ihid  Hak  fär(e)d  muH  i/^ef^allih  blltiägfe 
mal  elm^cäriie  ^  ehna  bäcer  ni^i  liluägfe  uanisticri  elmüti  min  Bandak  is 
uinte  (e)trüh  uiiänä  u  äni  a^aggaB(a)  ruht  min  elmtiti  udafar^at 
Bale(i)k  hatta  i^^ir  el^amin  mä^idurrni  faB  amdlau  halft  ah  killäh 
t/^ählifati  bi^gebel  uämä  ^är  Balefijhä  färed  le(i). 


VI. 

färfejd  tiähed  Bandah  hyrme  y^hüa  felläh  elhyrme  Bäddliä  sähib  20 
kill  io(u)nt  lumman  i^ruk  ragillta  lilkeräb  ligi  sahibhd  uaienicha 
iofujm  min  ettj^äm  ra^el  elhyrme  nisa^sstcce  mal  elkeräb  rädd  Bala^ 
ssicce  iäf  färfejd  t/^ähfd  Bala  hyrtnctah  lumman  iäfah  iif^al  bihä 
libed  tiära^s^ira  läf  hyrmetah  Bagfujb  mä  fa^al  biha  gämet  udebdhet 
färfejd  die  degä^  usau^et^läh  simsim  utamfäjr  hatta  tesir  medgtigij^e  25 
ia^fajni  haläue  sä^a  htia  tala^faj  min  t^ärä  e^ire  gdlit^läh  hyrme- 
tah hä  iä  f^län  gäljllhä  (ä  feläne  t^laggäni  färfejd  ^efijl  fijbkytfejr 
essimsim  ellahamtih  Ibfujlä  mä  sefijfi  bidi  cän  Ijalldfujtii  mitfejl  eddic 


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QVletgnev,  (fteuSaS^fontfcfe  ßefcftc^ten  aus  5em  "^tAq.  9 

wirf  ihn  mitten  in  den  Ofen.  Er  nahm  das  Billet  und  ging  weg,  da 
traf  ihn  der  Bruder  dessen,  der  den  Scherbetverkäufer  töten  wollte, 
und  sagte:  Heda,  Oheim,  wohin  des  Wegs?  Er  antwortete  ihm:  Dein 
Bruder  gab  mir  dieses  Billet  zur  Bestellung  und  trug  mir  auf,  es  dem 
5  NN.  zu  übergeben,  aber  ich  weiss  nicht,  wo  er  wohnt.  Der  Knabe 
sagte :  Ich  weiss  und  werde  es  abgeben.  Jener  antwortete :  Nimm  es. 
Da  nahm  es  der  Knabe  und  ging  zu  dem  Meister  und  gab  es  ihm. 
Als  der  es  gelesen,  nahm  er  den  Knaben  und  warf  ihn  mitten  in  den 
Ofen.    Der  Scherbetverkäufer  ging  zu  seinem  Scherbet  zurück  und 

10  schrie  wieder  aus.  Der  andere  aber  sagte:  Wie  ich  sehe,  ist  ihm  nichts 
passiert  Er  rief  ihn  heran  und  sagte  zu  ihm:  Du  bist  ja  nicht  ge- 
gangen, das  Billet  zu  bestellen.  Der  antwortete:  Ich  wollte  es  be- 
stellen, aber  dein  Bruder  traf  mich;  der  nahm  es  mir  ab  und  ver- 
sprach mir,  es  zu  besorgen.    So  bin  ich  jetzt  zurückgekommen.    Da 

15  sagte  der,  welcher  den  Scherbetverkäufer  hatte  töten  wollen:  Wer 
mit  Gott  ist,  mit  dem  ist  auch  Gott 

V. 

Jemand,  der  die  Überzeugung  hatte,  seine  Frau  habe  einen  Lieb- 
haber, sagte  zu  ihr:  Hast  du  einen  Liebhaber?   Sie:  Nein,  ich  habe 

20  keinen.  Er:  Ich  will  dich  auf  dem  Berge  schwören  lassen,  dass  dich 
niemand  (ausser  mir)  umarme.  Sie:  Schön,  meinetwegen.  Als  es 
Abend  geworden  war,  ging  sie  zu  ihrem  Liebhaber  und  sagte  ihm: 
Morgen  will  mich  mein  Mann  auf  dem  Berge  schwören  lassen.  Ich 
habe  aber  einen  Plan.    Nimm  dir  einen  Esel  und  lass  ihn  am  Halte- 

25  platze  der  Vermieter.  Morgen  werden  wir  dann  zum  Halteplatze 
kommen  und  den  Esel  von  dir  mieten.  Wenn  du  nun  mit  uns  gehst, 
lass  ich  mich  von  selbst  von  dem  Esel  fallen,  sodass  ich  vor  dir  ent- 
blösst  werde,  damit  der  Eid  mir  nichts  schadet  Sie  thaten,  wie 
verabredet,  und  es  geschah  ihr  nichts. 

30  VI. 

Ein  Mann,  ein  Bauer,  hatte  eine  Frau,  und  diese  hatte  einen 
Freund.  Jeden  Tag,  wenn  ihr  Mann  zum  pflügen  ging,  kam  ihr  Freund 
zu  ihr  und  umarmte  sie.  Einst  hatte  der  Mann  der  Frau  die  Eisenspitze 
zum  Pfluge  vergessen.  Er  kam  also  zurück,  um  sie  zu  holen,  und  sah 
35  jemand  bei  seiner  Frau.  Als  er  sah,  wie  er  es  mit  ihr  machte,  ver- 
steckte er  sich  hinter  der  Einfriedigung  und  sah  sich  seine  Frau  an. 
Nachdem  jener  es  ihr  gemacht  hatte,  stand  sie  auf  und  schlachtete  einen 
Hahn  und  bereitete  ihm  aus  Sesam  und  Datteln  eine  süsse  Speise. 
Nun  kam  der  Bauer  hinter  der  Einfriedigung  hervor,    und  die  Frau 


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lO  (^ettrd^e  5ur  femiüfc^en  ^pra^mfrenfc^df^. 

elhalastth  ^ag(u)b  dälik  fät  Bala  hyrmetäh   ukltilhä  ukitel  sähibhä 
uänhizem  t^ässeläm. 


VII. 

fär(e)d  uähed  t^^ärak  hüa   uuahed  lumman   te^arakau   uähed 
minhum  gal  litäl^ar  lä  iä  gauuad  gal^läk  t/^älak  anl  u^andl  (u)guade    5 
gäl^läh  Bandak  (u)guäde  gal^läk  f^läfie  mä   thieiiic  gal^läh  tMd 
aiauitefak  (i)bBeinak  gäljläh  ei^äliäk  {a  afjüie  gäl^läh  ruh  limartak 
iigiljilha  lä  f^lane  ani  arid  aruh  tärü  saui^^li  (e)mtäB(a)  sauuet^läh 
(e)mtäB(a)   af^ad  elm^täB(a)  utalaB(a)  lirf^^äl  eilt  Baiierah  gäljläh 
ruh  ^iie^lmurrib  lehilak  udumm  ruhak  räh  lehiläh  udämtn  nefsäh  lo 
ugälet  hyrmetäh  li^abdethä  ruhi  littä^ir  elf^läni  ugili^läh  jinttc  täga 
uji^l  essäBa  biluähde  rahat  eBabde  ugälH^läh  uäntähä  taget  cHära 
ui^et  elBabde   uantet  ettäge  lilhyrme   ubaB(a)d  dalik  gälet  lilBabde 
ruht  lilmüteilerci  u^i  min  Bandah  tuiür  uhalli  i^i  essäBa  bitetüefijn 
öntahä  ettüiür   u^abithinn    lilhyrme  ugälet   lilBabäe    ruhi  lilkebabcl  *5 
uhalli  iintic  k^bäb  uhalli  i^i  essä^a  bitteläte  rähat  elBabde  u^äbet  min 
Bandah  kcbäb  öntitäh  ilhä  ura^ilha  i(!tesannat  Bale(i)ha  min  auual 
essälife  litaliha  lumman  sema^fa)  elhaci  talaB(a)  udegg  elbäb  gälet^ 
läh   minhü  gäljilhä  änt  gälit^läh  häh  {ä  felän  gäljilhä  ^ä  felane 
telaggäni  fär(e)d  sebaB(a)  dahrah  (e)mlattab  mitfejl  taget  eccetära  eilt  20 
Balajihab(e)l  läcin  jJä  feläne  ld(u)lä  mä  äsir  a/jaff  min  elhamämät 
elli  Bala^rraff  y^älld  cän  f^alläni  mitfejl  elk^bäb  eilt  ^auua^sselle. 


VIII. 

färfejd  y^ältfd  iimh  uBandah  to(u)r  uBalajtto(u)r  Bidfejl  bih  laHr 
lädil  bidäh   tefijr  de^äg  uBala  räsah  ia^l  gid(ä)r  ufärfejd  hyrme  25 
befijnka  t4be(i)n  errc^gäl  färfejd  iatt  uBand  elhyrme  elli  (i)bdäk  e^- 
sö(u)b  ^irbe  mal  moi  (ijtrysithä  utaläBet  min  elmoi  uiäfet  errf^gäl 
uäsähat  hei  j^ä  jimmä  hädäk  erreggäi  hessäB  i^hutt  ettefijr  edd^^ä^ 


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(nfietgner,  ({teuSAS^fontfc^e  ßefc^tc^ten  au«  5ent  3ta().  1 1 

rief  aus:  Ha,  du  da!  Er  antwortete:  Du,  ich  traf  einen  Haufen  Men- 
schen, so  viel  wie  du  Sesam  gegessen  hast,  und  wenn  ich  nicht  mein 
Schwert  bei  mir  gehabt  hätte,  hätten  sie  mich  behandelt  wie  den 
Hahn,  den  du  gerupft  hast  Dann  ging  er  auf  seine  Frau  los  und 
5  tötete  sie  samt  ihrem  Freunde  und  entfloh.    Adieu. 


VII. 

Jemand  stritt  mit  einem  andern,  und  bei  dem  Streite  sagte  er 
ihm:  Nein,  du  Kuppler!  Er  antwortete:  Du  da,  ich?  Ich  soll  eine 
schlechte   Frau  haben?    Der  erste:  Jawohl,   du   hast   eine  schlechte 

lo  Frau.  Der  zweite:  Die  NN.  ist  mir  nicht  untreu.  Der  erste:  Wenn 
du  willst,  werde  ich  es  dir  mit  deinen  Augen  zeigen.  Der  zweite: 
Bei  Gott,  mein  Bruder.  Der  erste:  Geh  zu  deiner  Frau  und  sage 
ihr:  Du  NN.,  ich  will  über  Land  verreisen.  Mach  mir  Essen.  Sie 
machte  ihm  Essen,  er  nahm  es  und  ging  zu  dem  Manne,  der  ihn  be- 

»5  leidigt  hatte.  Der  gab  ihm  den  Rat,  um  Sonnenuntergang  nach  Hause 
zu  gehen  und  sich  zu  verstecken.  Er  ging  nach  Hause  und  ver- 
steckte sich.  Da  sagte  die  Frau  zu  ihrer  Sklavin:  Geh  zu  dem  Kauf- 
mann NN.  und  sag  ihm,,  er  solle  dir  eine  Lage  Stoff  geben  und  er 
solle  um   I  Uhr  herkommen.     Die  Sklavin  richtete  den  Befehl  aus, 

20  und  er  gab  ihr  eine  Lage  gestreiften  Seidenzeuges.  Dann  kam  die 
Sklavin  zurück  'und  gab  den  Stoff  der  Frau.  Darauf  sagte  sie  zur 
Sklavin:  Geh  zum  Vogelhändler,  und  bringe  ein  paar  Vögel,  und  lass 
ihn  um  2  Uhr  kommen.  Er  gab  ihr  die  Vögel,  und  sie  brachte  sie 
der  Frau.    Dann  sagte  sie  zur  Sklavin:  Geh  zum  Garkoch,  er  soll  dir 

25  Röstfleisch  geben,  und  er  möge  um  3  Uhr  herkommen.  Die  Sklavin 
ging  und  brachte  ihr  Röstfleisch  von  ihm.  Ihr  Mann  aber  hörte  alles 
von  Anfang  bis  zu  Ende.  Als  er  nun  die  Geschichte  gehört  hatte, 
kam  er  hervor  und  klopfte  an  die  Thür.  Sie  fragte:  Wer  ist  da? 
Er:  Ich.    Sie:  Hah,  was  willst  du  NN.?  Er:  Du  NN.,  ich  traf  einen 

30  Löwen,  dessen  Rücken  war  gefleckt  wie  die  Lage  gestreifter  Seide 
auf  der  Leine. '  Aber,  NN.,  wenn  ich  nicht  schneller  gewesen  wäre 
als  die  Tauben  auf  dem  Taubenschlage,  wahrlich,  so  hätte  er  mich 
zu  Klopffleisch  gemacht  wie  das  unter  dem  Korbe. 

VIII. 

35  Ein  Mann  ging  des  Weges  und  hatte  einen  Stier  bei  sich,   der 

eine  Last  Gerste  trug;  in  der  Hand  trug  er  ein  Huhn  und  auf  dem 
Kopfe  einen  Kessel.  Da  war  nun  eine  Frau,  zwischen  beiden  aber  be- 
fand sich  ein  grosser  Fluss.  Die  Frau,  welche  sich  auf  jener  Seite 
befand,  hatte  einen  Wasserschlauch  mit  bei  sich,  den  sie  gefüllt  hatte. 


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12  (gtiitCLC^t  5ur  femtHfcfen  ^pra^wlffenfc^afe. 

i'au^a^^^tdfejr  u^irmt  €lHd(€)l  min  fofujg  eUd(u)r  uiirbut  ettofujr 
bilHd(e)l  ule^(d)bir  ^aleiia  hua  dahhag  ^alc(i)ha  täafhä  uhätt  eddtc 
^anua^^gid(e)r  nrüma^Üid(e)l  min  fofujg  ettofujr  uärbiitah  bilBidfeJl 
utcsallah  ytä^abar  ^alefijhä  ytälhyrine  gämet  tcsamjLi  iä  {immä  i^ani 
in  limma  igäni  uähta  mabtüha  ^aggirbe  ij^omcettcfe  rühhä  bissefife 
mal  ^t\f  i^ät^sauifi  iä  iimma  lumman  i^^ä  ^alefijha  nachä  tirädd  lira- 
rädah  ^ähtia  rarib  uäfua  raribe  urahau  killmen  Bala  mahallah. 


IX. 

färfejd  reiä^l  etüefijn  iimiün  biddärfujb  faiäfau  färfejd  hyrme 
t^katiib  hatab  uähädha  %äh^d  min  erreiä^tl  gal  lir^ß^äk  anl  agdar  lo 
änii  halhyrme  i/^täl;^ar  gäl^läh  mä  tigdar  gäljäh  agdar  gäl^läh 
ta^al  terähen  u'tiäi  ida  fiicfejthä  öntint  ihtak  t^aida  mä  nicfejthä  antik 
ifjti  t^rädau  etHefiJnhum  uräh  eilt  gäl  äni  agdar  ämckä  lumman  i^ä 
liiemmhä  usäh  ^alefijkä  mitfejl  mä  (i^hal  elhü^än  uahüa  fejmsallaf} 
ume^antär  Bairah  ugälit^läh  uu^aBfaJ  utj^u^a^faj  rähem  lärib  el-  15 
^äbak  u^äh  Balefijkä  ennofujb  uräddet  Balefijh  ^u^a^faj  w^u^efiJBfaJ 
u^äh  Balefijhä  ennbfujb  uägälet^läh  uu^efiJBfaJ  u^äh  Balefijhä  en- 
ftofujb  uähta  häm  ^ähat  mitfejl  mä  tishal  elfaras  uahüa  fät  Balefijhä 
unächa  urädd  lir^ß^äh  üa^ad  minnäh  errahfejn. 


X.  20 

färfejd  uähed  rajJi^läh  färfejd  muH  uaräh  bitulälät  iedauuir 
Balefijh  färfejd  iofujm  min  etai^äm  i^ä  lifärfejd  uläia  udäf  Band 
eHefiJfy  mal  etuläia  täBaUau  utäBallelau  lissäBa  bitteläte  t(ärältau 
icnämün  utemm  elhattär  bilmudif  0rtd  ihtäm  uiekassib  min  taraf 
elmut't  säBa  yuida^lm^Bazdb  mälah  MBal  ellappa  ugäm  {i^teBäras  25 
yiiia  hyrmetäh  gäm  abu^lmuti  ledahhig  Bala^lmeBazzib  hüa  uhyrm^- 
täh  gäm  elm^Baszib  ienic  fiJbhyrmHäh  uhüa  eddäjßBfaJ  elmuti  ii^dah- 
fiig  Bälefijhum  elm^Bazzib  gäl  limartäh  eilt  ienic  bihä  änl  alüf  beled 


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QVletgnev,  ({t€u6A6^fontfc$e  ßefc^ic^ten  au«  6em  3tA<|.  13 

Als  sie  vom  Wasser  in  die  Höhe  kam  und  den  Mann  sah,  schrie  sie 
laut:  Ums  Himmels  willen,  dieser  Mann  wird  jetzt  das  Huhn  in  den 
Kessel  thun,  die  Last  vom  Stier  abwerfen,  den  Stier  an  die  Last 
anbinden  und  zu  mir  herüberkommen.  Er  schaute  nach  ihr  und  sah 
5  sie  nun.  Dann  setzte  er  den  Huhn  in  den  Kessel,  warf  die  Last 
vom  Stier  ab  und  band  ihn  daran  fest.  Darauf  entkleidete  er  sich 
und  ging  zu  ihr  herüber.  Die  Frau  begann  nun  wieder  zu  machen: 
Herr  Gott,  er  ist  zu  mir  gekommen;  Herr  Gott,  er  ist  zu  mir  ge- 
kommen. Sie  lag  aber  mit  dem  Rücken  auf  dem  Schlauche  und 
10  schlang  um  ihre  eignen  Schultern  ein  Band  aus  Wolle,  während  sie 
immer  dabei  machte:  O  Gott,  o  Gott!  Als  er  zu  ihr  kam,  umarmte  er 
sie  und  ging  dann  zu  seinen  Sachen  zurück.  Er  war  ein  Fremder 
und  sie  eine  Fremde.    Dann  gingen  beide  ihres  .Weges. 

IX. 

15  Zwei  Männer  gingen  fiirbass  und  sahen  eine  Frau,  die  allein  Holz 

sammelte.  Da  sagte  einer  von  den  Männern  zu  seinem  Freunde:  Ich 
kann  diese  Frau  verfuhren.  Der  andere:  Das  kannst  du  nicht.  Der 
erste:  Doch.  Komm,  wette  mit  mir.  Wenn  ich  sie  verführe,  gieb  mir 
deine  Schwester,   und  wenn  ich  es  nicht  thue,   gebe  ich  dir  meine 

20  Schwester.  Beide  waren  einverstanden,  und  derjenige,  der  gesagt  hatte: 
Ich  kann  sie  verfuhren,  ging  fort  Als  er  in  ihre  Nähe  kam,  schrie  er 
ihr  entgegen,  wie  ein  Hengst  wiehert.  Er  war  aber  nackend  und  in  er- 
regtem Zustande.  Die  Frau  rief  nun:  Krankheit  treffe  dich,  Krankheit 
treffe  dich,  und  verflucht  sei  der  Schnurrbart  deines  Erzeugers.    Dann 

25  schrie  er  sie  nochmals  an,  und  sie  antwortete:  Krankheit  treffe  dich 
und  ein  bischen  Krankheit  treffe  dich.  Darauf  schrie  er  sie  nochmals 
an,  und  sie  erwiderte:  Ein  bischen  Krankheit  treffe  dich.  Schliesslich 
schrie  er  sie  nochmals  an,  und  nun  schrie  sie  selbst,  wie  eine  Stute 
wiehert.     Er  ging  auf  sie  zu   und  umarmte  sie.    Dann .  kehrte   er  zu 

30  seinem  Freunde  zurück  und  nahm  von  ihm  den  Wettgewinnst. 

X. 

Jemandem  war  ein  Esel  weggekommen,  und  deshalb  ging  er  in 
den  Landschaften  umher,  um  ihn  zu  suchen.  Eines  Tages  kam  er 
in  eine  Ortschaft  und  war  Gast  bei  dem  Ortsschulzen.  Als  sie  zu 
35  Abend  gegessen  und  sich  die  Zeit  vertrieben  hatten  bis  um  3  Uhr, 
gingen  sie  schlafen.  Der  Gast  blieb  im  Gastzimmer,  da  er  auch 
schlafen  wollte,  und  dachte  über  den  Esel  nach.  Nun  zündete  sein 
Wirt  die  Lampe  an  und  fing  an  mit  seiner  Frau  zu  scherzen.  Der 
Besitzer  des  Esels  aber  kuckte  auf  den  Wirt  und  seine  Frau,   und 


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14  (S^ittüc^t  5ut  femififcfen  ^ptd^wiffenfcfafi. 

(e)Stanbül  uaiüf  etOndra  uaiüf  Mas(e)r  rädd  Balefijh  eilt  dä^a^(a) 
elntuti  gäl  iä  Bamml  (e)ll}äter  Allah  mä  t^iüf^li  eilt  bäg  ebmiti  gal^ 
läh  hallet  elbarake  adahhi^  belken  a^üfah. 


XI. 

fär(e)d  ^ähfd  Bandah   mara   }iilmara   Bäddha  (^andeha)   r^fi^   5 
gälet  lir^ß^hä  agdar  ahallik  HfBal  bij^e  ura^li  ielüfak  (i)b Beinäh  gäl^ 
ilha  mä  tigdärin  gälet  hellp(ti)m   ti^i   lilbistän  gäljilhä   mä^fyälif 
gälet  lira^ilhä   rauuah   neruh  lilbistän  n^hattib  hatab  gälJiUui  ran- 
u^hi  lumman  rähau  gälet  lira^illtä  {ä  felän  arid  äni  a^Bad  Bannahle 
tiaahattib   uinte  limm  min  ^atiuäi  gäljilhä  isBadl  lumman  saMdet  lo 
galitjäh  iä  felän  äni  aiüfak  färfejd  uähed  0nic  bik  gäl  sid(i)g  gälet 
sid(i)gfdida  mä  thaddig  i^Bad  inte  B annagle  häm  teiüf  fär(e)d  uähfd 
ji^rui  bij^e  gäljilfiä  mäjthälif  lumman  saBad  gälet  lir^fi^ltä  {ä  felän 
taBäl  lumman  i^ä  gäm  ienii  bihä  gäljilhä  {ä  f^läne  äni  ahlf  färfejd 
uähfd  0nic  bic  gälet  Jäh  mäkü  ahad  iä  f^län  gäl  äni  ^ä  Bäd  aiüfah  15 
(iJbBeifii  gälitjäh  ju  f^län  mitfejl  mä  cin(e)t  alüfak  inte  häm  telüfnt 
galjlhä  sidfijg  iä  bint   Bammi  lumman  Ijallas  refi^hä  min  ennefijc 
räh  litnecänah  uhta  gämet  tegul  lira^ilhä  iä  felän  (e)Hd(uJn  halmu- 
sibe  gäljilhä  äni  tübahhar(e)t  bihalhdcu 


xn.  20 

fär(e)d  yiähed  binnä  istäd  u^äBäd  iibnl  uBandah  ^innäB(a)  läcin 
Bandah  reß^e  sär  Bandah  färfejd  räi  btan  iertd  udizz  färfe)d  tärü 
Bala  reß^tah  uhua  fbfujg  essatfejh  uBandah  färfejd  sänaBfaJ  iindell 
ahl^elhyrme  gäl  et  istäd  li^sänaBfaJ  iä  felän  ruh  giljäh  uida  legefi)- 
täh  Iä  t^giljäh  elij^oled  semaBfaJ  fijhcäiet  istädaJi  uräh  säBa  uai^ä  25 
gäl  et  istäd  häh  gäl  Jäh  essänaBfaJ  rihfejt  gittjäh  ugäl  a^l  ida  i^ä 
umä  i^ä^  läcin  Bala  halkeläm  ennäs  mä  faJBarüfau  fejlgäl  uf^Jhnä 
gäl  läcin  äku  färfejd  ^änaBfaJ  ^ädi^  eli/^oled  elli  dessäh  gäl  Jäh  iä 
ahüie  mä  teBallimnl  maBfaJnä  ha^^eii^äb  eilt  gälak  bih  et  istäd  gäl^ 
läh  gälji  ruh  lilhyrme  ugiljlhä  l^allihä  tigi  Bandl  rihfejt  lilhyrme  30 
ugittjlhä  ugälitji  a^l  läcin  ida  i^ä  ra^ll  mä  a^u 


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QVletgner,  ({UttSaB^femfcfe  ßefcftc^ten  au«  6m  3tA<).  15 

sah  ihnen  auch  zu,  als  er  seine  Frau  umarmte.  Dabei  sagte  der  Wirt 
zu  seiner  Frau:  Ich  sehe  Constantinopel,  und  ich  sehe  London  und 
ich  sehe  Cairo.  Da  rief  ihm  derjenige,  welcher  den  Esel  verloren 
hatte,  zu:  Mein  Oheim,  um  Gottes  willen,  kannst  du  nicht  auch  den 
5  sehen,  der  den  Esel  gestohlen  hat?  Der  andere  entgegnete:  Mit  Freu- 
den, ich  werde  nachkucken,  vielleicht  sehe  ich  ihn. 

XI. 

Jemand  hatte  eine  Frau,  und  die  Frau  hatte  einen  Liebhaber. 
Sie  sagte  zu  ihm:  Ich  kann  dich  es  bei  mir  machen  lassen,  während 

10  mein  Mann  dich  mit  eignen  Augen  sieht.  Er:  Das  kannst  du  nicht. 
Sie:  Komm  heute  in  den  Garten.  Er:  Meinetwegen.  Sie  sagte  darauf 
zu  ihrem  Manne:  Mach  dich  auf,  wir  wollen  in  den  Garten  gehen, 
um  Holz  zu  holen.  Er  meinte:  Mach  dich  auf  Auf  dem  Wege 
sagte  sie  zu  ihrem  Manne:  Du  NN.,  ich  werde  auf  die  Palme  steigen 

15  und  Holz  abschneiden,  und  du  sammle  es  unter  mir.  Er  sagte:  Steige 
herauf  Als  sie  oben  war,  sagte  sie  zu  ihm:  Du  NN.,  ich  sehe,  wie 
dich  jemand  umarmt  Er:  Wirklich?  Sie:  Ja,  wirklich.  Und  wenn 
du  es  nicht  glaubst,  steig  du  auf  die  Palme,  und  du  wirst  auch  sehen, 
wie  mich  jemand  umarmt    Er:  Meinetwegen.    Als  er  oben  war,  rief 

20  sie  ihren  Freund  heran,  und  als  der  bei  ihr  war,  umarmte  er  sie.  Ihr 
Mann  rief  ihr  zu:  Du  NN.,  ich  sehe,  wie  dich  jemand  umarmt  Sie: 
Es  ist  niemand  da.  Er:  Ich  sehe  ihn  aber  mit  eignen  Augen.  Sie: 
Du  NN.,  wie  ich  dich  sah,  so  siehst  du  mich  auch.  Er:  Ja,  wirklich, 
meine  Base.    Als  ihr  Freund  fertig  war,  ging  er  auf  seinen  Platz  und 

25  sie  sagte  zu  ihrem  Manne:  Was  ist  das  für  eine  Geschichte?  Er:  Ich 
bin  ganz  ausser  mir  über  diese  Sache. 

XII. 

Ein  Baumeister  war  auf  einem  Bau,  wo  er  Lehrlinge  bei  sich 
hatte.    Er  hatte  aber  auch  eine  Geliebte.    Da  fasste  er  einen  Plan, 

30  einen  Boten  zu  der  Geliebten  zu  schicken,  während  er  oben  auf  dem 
Dache  war.  Er  hatte  einen  Lehrling,  der  die  Familie  der  Frau  kannte, 
und  sagte  zu  ihm:  Du  NN.,  geh  hin  und  sag  ihm,  und  wenn  du  ihn 
findest,  so  sag  ihm  nicht.  Der  Junge  hörte  die  Rede  seines  Meisters 
und  ging  fort    Als  er  zurückkam,  fragte  der  Meister:  Nun?  Der  Lehr- 

35  ling  erwiderte:  Ich  ging  und  sagte  es  ihm,  und  er  sagte:  Ich  werde 
kommen,  wenn  er  kommt,  kommt  er  nicht.  Aber  die  Leute  verstan- 
den diese  Worte  nicht,  was  er  gesagt  und  was  er  nicht  gesagt  hatte. 
Nun  war  aber  ein  Lehrling  da,  ein  Freund  des  Jungen,  den  er  ge- 
schickt hatte,  der  sagte  ihm:  Mein  Bruder,  kannst  du  mir  nicht  den 


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l6  (§tiM(^t  5ttt  fmxHf<itn  ßpta(tm\ftnf4^^' 


xni. 

äin  fär(e)d  re^^al  ueft^rmctäh  färfejd  io(u)m  iltihau  essimec 
jak^lünah  öntet  lira^^lhä  fi^cem   qir(e)S   yieräh   lissüg  mal  essimec 
t^ütära  fdr(e)d  simce  ^e^äbhä  ^ai^a  leheläh  u&t^laggäh  elqädi  T/^äl- 
bäia  uälmuftl  uegälau  be(i)näthum  ^alänä  n^qelmar  hädä  abu^ssimie    5 
tiänif^allth  iedibbhä  gäl  elqadi  Ulli  ia^l  essimce  ualak  alüf  hädi^ 
ssimce  meipte  ue^ähau  Balefijk  telätethum  y^e^äz  min  Bäddkä  ^edebbha 
^eräft  limartah  ^egaUt^läh  martah  t^(i)n  essimce  gäljilha  t^laggani 
elqadi  uälbäia  7/filmuftl   ^egalau  hädi^ssimce   meiiite    yi,edebbe(i)tliä 
uai^e(i)t  gälet  qaimarok  ja  büme  läcin  Bandl  erräi  äni  raffte  älteri  10 
simce  rä/tat  lissüg  Tiiltärat  simce  i/^ai^at  i/^ät^laggalui  elqädi  uegal^ 
ilha  hädi^ssimce  meiiite  t^ehta  mcraUie  uo^ähha  ^e^ahharat  elrüue 
min   7/^o^ähhä   uurmlzet  (i)b^einhä    uegalitjläh   mü   meijUe  ja  qadi 
läcin   inte   meijit   ^araf  mar  am   haWui  y^egäljilha  cualläh  ja   bint 
galit^läk  inte  eljd(u)m  essä^abiltiähde  ma^(a)züm  ^andl  gäljilkä  Bala  15 
^eini  yLat^laggähä  elbäla  yLegälJilha  ja  hyrme  hädi^ssimce  meijite 
gälit^läk  ja  bäla  essimce  mü  meijite  läcin  inte  meijit  (a)^araf  ma- 
rämha  gäljilhä  (^alläh  ja  bint  galit^läk  inte  eliöfujm  maBfaJzüm 
^andi  essäBa   bitftfle(i)n  gäljilhä  ftybban  y^kiräman  i/^tilaggäha^ 
Imufti  uegäljilhä   mit(e)l  mä  gälau  rab^ah  ueräddet  Balefijk  mitfejl  20 
mä  uäBädet  elqädi   J^älbäia  akün  ji^ihä  essäBa  bitteläte  y^egäl^ilhä 
hybban  ijLakirämafi  ^ala  mä  ämärtl  uerähat  lehilhä  uegälet  lira^elhä 
ja  fHän  elli  (i)nkitau  uljäk  änl  in  ^ä  Allah  a^fajmilkä  bthum  läcin 
inte  t^ruh  bissüg  ila^ssäBa  biliarba^(a}  y^ti^l  tedigg  clbäb   ^ainte 
hessä^  t^ruh  linna^^är  uät^fjallik  jesaui(i  sandüg  uäbih  tilet  ^Ifnädi^  25 
t/^ähed  ^aui/^a  uätä/jar  fbfujgah  uattälit  fofujgkinn  läcin  kill  uäked 
jalläh  jähid  zilme  yLet etfie(i)n  elfd(u)gänijät  uähed  mezrüf  ^ala^t äf^ar 
t^e^ibäh  ueta^äl  räh  erra^il  ^esauua  e^^andüg  yLe^äbah  uei^ä  ^ehät' 
{ah  bilhofuji  i/^e^är  ehnurrib  uetalaB(a)  ra^il  elhyrme  mit(e)l  yfi^aditäh 
hyrmetäh  ue^ärat  essä^a  biluähede  uai^ä  elqädi  uedegg  elbäb  uefak-  30 
kit^läh  elbäb  tugälet^läh  ahlan  bik  ja   qädijt asläm   t^ega^Badetäh 
^addo(u)l(i)me  ue^ärr  elhyrme  jerid  jif^al  biha  tiegäUt^läh  ja  qädi 
eliel  (a^il  tu  änl  btdak  ^äd  e/ma  nit^aHa  ue^ag(u)b  dälik  elii  tMdäh 
ihidäh  gäljiltid  eBfaJ^ll  elBa^a  gälH^läk  kallet  elbarake  uegämet  t^^ubb 
busala  biccid(i)b  särat  essä^a  bil^ ftüefijn  tieida  indegget  elbäb  gäl^  35 
ilkä  elqädi  kädä   minkü  gälet^läk   hädä  ra^eli  gäljilhä  (e)Uo(u)n 


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Sinn  der  Antwort  sagen,  die  der  Meister  dir  gesagt  hat?  Der  er- 
widerte: Er  sagte  mir:  Geh  zu  der  Frau  und  sag  ihr,  sie  möge  zu 
mir  kommen.  Ich  ging  zu  der  Frau  und  bestellte  es  ihr,  sie  aber 
entgegnete:  Ich  werde  kommen;  aber  wenn  mein  Mann  kommt,  werde 
5  ich  nicht  kommen. 


XIII. 

(a)  Ein  Mann  und  seine  Frau  hatten  eines  Tages  Appetit  auf  Fische. 
Sie  gab  ihrem  Manne  einige  Piaster,  und  der  ging  auf  den  Fisch- 
markt und  kaufte  einen  Fisch.    Als  er  ihn  nach  Hause  trug,  trafen 

10  ihn  der  Kadi,  der  Pascha  und  der  Mufti.  Sie  sprachen  untereinander: 
Wohlan,  wir  wollen  mit  diesem  Manne  einen  Scherz  machen  und  ihn 
veranlassen,  dass  er  den  Fisch  wegwerfe.  Der  Kadi  sagte  also  zu 
dem  Manne  mit  dem  Fische:  Du  da,  wie  ich  sehe,  ist  dieser  Fisch 
tot    Alle  drei  schrieen  nun  auf  ihn  ein,  bis  er  von  ihm  abliess  und 

»5  ihn  wegwarf,  (b)  Als  er  zu  seiner  Frau  kam,  fragte  sie  ihn,  wo  der 
Fisch  wäre,  und  er  musste  antworten :  Der  Kadi,  der  Pascha  und  der 
Mufti  trafen  mich  und  sagten:  Dieser,  dein  Fisch  ist  tot.  Deshalb 
habe  ich  ihn  weggeworfen  und  bin  hierhergekommen.  Sie  meinte 
nun:  Diese  da  haben  sich  mit  dir  einen  Scherz  erlaubt,  du  Eule,  aber 

20  ich  weiss  einen  Rat  Ich  gehe  und  kaufe  einen  Fisch,  (c)  Sie  ging  auf 
den  Markt,  kaufte  einen  Fisch,  und  als  sie  daher  kam,  traf  sie  der 
Kadi  und  sagte  ihr:  Dieser  Fisch  ist  tot.  Sie  hatte  ihr  Gesicht  ver- 
schleiert, lüftete  aber  nun  den  Schleier,  blinzelte  mit  deni  Auge  und 
sagte  ihm:    Er  ist  nicht  tot,  aber  du  bist  tot    Er  verstand  die  Ab- 

25  sieht  ihrer  Worte  und  sagte  ihr:  Bei  Gott,  Mädel.  Sie  antwortete: 
Du  bist  heute  um  i  Uhr  bei  mir  eingeladen.  Er  sagte  zu.  (d)  Dann 
traf  sie  der  Pascha  und  sagte  ihr:  Frau,  dieser  Fisch  ist  tot  Sie 
antwortete:  O  Pascha,  dieser  Fisch  ist  nicht  tot,  aber  du  bist  tot. 
Er  verstand  ihre  Anspielung  und  sagte:   Bei  Gott,  Mädel.    Sie  ant- 

.0  wortete:  Du  bist  heute  um  2  Uhr  bei  mir  eingeladen.  Er  sagte  auch 
erfreut  zu.  Dann  traf  sie  der  Mufti;  der  sprach  zu  ihr  wie  seine 
Freunde,  und  sie  antwortete,  wie  sie  dem  Kadi  und  dem  Pascha  ge- 
antwortet: er  solle  um  3  Uhr  zu  ihr  kommen.  Auch  er  nahm  von 
Herzen  gern  an.  (e)  Sie  ging  dann  nach  Hause  und  sagte  ihrem  Manne: 

35  Du  NN.,  denen,  die  sich  mit  dir  einen  Scherz  erlaubt  haben,  werde 
ich  es  hoffentlich  anstreichen.  Du  geh  nun  auf  den  Markt  bis  um 
4  Uhr,  dann  komme  zurück  und  klopfe  an  die  Thür.  Geh  aber  so- 
fort jetzt  zum  Tischler  und  lass  ihn  einen  grossen  Kasten  machen 
dergestalt,  dass  drei  kleinere  Kästen  in  ihm  stehen,  einer  unten,  der 

40  andere  darüber,  und  der  dritte  über  beiden.  Jeder  muss  einen  Men- 
schen fassen  und  die  beiden  oberen  müssen  Löcher  nach  dem  untern 

Beitrage  cur  serait.  SprachwiMeoschaft.  V.  2 


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l8  qg^eiM^e  ^ut  fmitif4^  lkpxa4wiWtn\4^fi, 

gälit^läh  gutn  adummak  bi^^andüg  ^ehua  näzi^(a)  ^^nti^(a)  hudü- 
mah  uebäqi  Bale(i)h  fär(e)d  to(u)b  uättbäs  uefakket  e^sandüg  ueftätfet 
elqädi  bih  uugfelithä  Balefijk  räfiat  uefakket  elbäb  lilbäia  uehadda- 
ritäh  (h)  lumman  inftadär  ueläfhä  ihtell  Baglak  ue^äbitäh  uega^^adetäh 
Baddofuji^me  ga^ad  uegäljilha  ta^ält  galit^läh  iä  bäla  iM^(a)tia  5 
eitel  iai/^l  irmi  hudümak  bisselle  uenitBaiJta  ^ebaB(a)d  dälik  eilt  tM- 
däh  hüa  bidak  gäljllha  e^^li  el^ala  gämet  t^^ib  el^ala  billiile  sä^a 
uaida  elbäb  indegget  gäl^ilhä  minhü  eilt  degg  elbäb  gälet  radelt 
gäljllha  ue(i)n  t?4^mnänt  (i)  gälit^läh  bi^^andüg  fa  a/^adetäk  uefakket 
e^^andüg  ^ehättitäh  bil/jäne  ettänie  uugfalethä  Balefijh  rähat  litähar  lo 
uesauuet  bih  mit(e)l  rab^ah  ^efakket  el/}äne  ettälite  Bale(i)h  uinhädär 
ra^ilhä  uegäljilha  j^ä  hyrme  änl  aruft  a^eddi  min  e^^ub(a)h  Hl- 
murrib  ^ainti  hätte  ^andüg  ^andic  gälet  laBäd  {eßld(u)n  fä  ft^län 
gäljilhä  bäcer  öntini  e^^andüg  abi^ah  gälet  mä  äntih  gäl^illiä  agicm 
akessiräh  bihattntiie  galet^läh  (e)ifiaddak  (k)  gäm  erra^el  tiedarab  es-  15 
^andüg  bilBa^a  hädöläk  elli  bi^^andüg  gämau  {ezärr^biin  uäicbüliin 
uähfd  ^ala^t äf^ar  %ebaqau  ^ala  hal^äle  min  essäBa  bitarba^fajt  lis- 
^ub(a)fi  lumman  a^bah  e^^ub(a)h  ^äb  hammäl  ue^äl  e^sandüg  lisiig 
here^  uegämau  0sihün  bih  lumman  uo^al  f}amsin  qrän  bäBoh  Bala 
abü  ^amsin  qrän  uegäl  elli  af^ad  lilbä^ah  ha^^andüg  mä^läh  miftäh  20 
(I)  gäljläh  hadennt  mefätiftäh  lumman  gäm  iefukk  e^^andüg  e^^au^äfii 
lenn  i^iiif  bih  elqädi  '^äm^lauuali  bil^eriän  gäljläh  Unht  hädl  {ä 
qädi^t asläm  gäljläh  istir  ^alei^a  Allah  iistir  Bale(i)k  öntäh  Babäh 
uegäl^läh  inhizim  lehilak  gabljmä  t^iufak  ennäs  uäta^ar  kMälik 
uätäJ^ar  häm  kMälik  lumman  hezzemhum  killhum  ^a/}ad  e^^andüg  25 
lihiläh  iieräh  (m)  ba^fajd  dälik  in^m^au  elqädi  uälbäla  t/Lalmuftt  gälau 
hädi^lhyrme  (i)nkitet  uiiäna  läcin  (e)ild(u)n  erräi  gälau  ehnd  killmen 
ieruh  leheläh  ueiilbes  (e)zui(i)nt  mal  ftarämi^e  ^enesti  Balefijhum  ue- 
nidbdhhum  ebnara  uera^flhä  ittifqau  Bala  harräi  uesärat  essäBa  bil- 
hamse  mbi  eitel  uerähau  Bala  hd(u)lhum  uegämau  iesauuün  bägfejr  bih  30 
ila^an^(i)b^erdh  hassau  bihum  tiilzimet  elmara  färfejd  müs  (n)  ue  alt- 
dar  räsah  elmufti  m*n  elbägfejr  lumman  talaB(a)  räsah  femm  elhyrme 
lizimet  /jal^mah  uega^^etäh  bilmiis  rädd  lirab^ah  uegäl^ilhum  iä 
rab^i  hädole  m^sau^in  Hrfejs  uelkit(e)r  riha  aitemm  Bandhum  ttin- 
fiSdär  elbäia  uega^^et  idänah  etflefijnhinn  uerädd  lirabBah  uegäl Jil-  35 
hum  Iß  rab^i  inseddet  idäni  min  hyss  elmazaiq  uättäbfejl  uäs^eränic 
(0)  gäl  elqädi  äni  änhader  Bala  riglei^a  tiaabqä  biHrfeJs  hijnd(u)be 
lumman  inhadär  li^emm  (i)hzämäh  lizemet  Beirah  uefiä^äui^äh  uega^- 
^ithinn  farädd  lirabBah  i^^gäl^ilhum  kill  halHr(e)s  lituhüri  ^erähau 
lehilhum  uesseläm  hädi  niket  ennisy^än,  4o 


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QVUtgnet,  (SituM^tonif^t  t^€\4U$Un  au«  htm  3tH-  19 

haben,  (f)  Bring  ihn  her  und  nun  los!  Der  Mann  ging  fort,  Hess  den 
Kasten  machen,  brachte  ihn  her,  und  man  stellte  ihn  in  den  Hof. 
Als  es  Abend  war,  verliess  der  Mann  seine  Frau,  wie  sie  es  ange- 
ordnet hatte.  Um  i  Uhr  klopfte  der  Kadi  an  der  Thür,  sie  öffnete 
5  ihm  und  begrüsste  ihn:  Willkommen,  du  Richter  des  Islams.  Sie 
liess  ihn  sich  auf  das  Polster  setzen,  er  aber  zog  die  Frau  an  sich 
und  wollte  es  mit  ihr  machen.  Sie  sagte:  Die  Nacht  ist  lang,  und 
ich  bin  in  deiner  Hand.  Nun  wollen  wir  zu  Abend  essen,  und  darauf 
nimm,  was  du  willst    (g)  Er  riet  ihr,  sich  mit  dem  Abendbrot  zu  be- 

10  eilen,  und  sie  versprach  es.  Sie  that  zum  Schein  so,  als  ob  sie  sich 
mit  dem  Abendbrote  beschäftigte,  bis  es  2  Uhr  wurde.  Da  wurde 
an  der  Thüre  geklopft,  und  der  Kadi  fragte:  Wer  ist  das?  Sie:  Das 
ist  mein  Mann.  Er:  Was  thun?  Sie:  Ich  werde  dich  in  der  Kiste 
verstecken.    Er  legte  alle  seine  Kleider  ab,   dass  er  nur  das  Hemd 

15  und  die  Unterhosen  anbehielt,  sie  aber  öffnete  den  Kasten,  steckte  den 
Kadi  hinein  und  schloss  hinter  ihm  ab.  Dann  ging  sie,  die  Thür  dem 
Wali  zu  öffnen,  und  liess  ihn  eintreten,  (h)  Als  das  geschehen  war,  und 
er  sie  sah,  wurde  er  ganz  verwirrt.  Sie  brachte  ihn  in  das  Zimmer 
und  liess  ihn  sich  auf  das  Polster  setzen.    Dort  sitzend  sagte  er  dann 

20  zu  ihr:  Komm  her.  Sie:  O  Pascha,  warum  denn?  Die  Nacht  ist  lang, 
Lege  deine  Kleider  in  den  Korb,  und  dann  wollen  wir  erst  zu  Abend 
essen.  Dann  ist  alles,  was  du  wünschst,  zu  deiner  Verfügung.  Er  bat 
sie,  sich  mit  dem  Abendessen  zu  beeilen,  und  sie  that  nun  so,  als 
ob  sie   das  Abendbrot  brächte.    Da  wurde  plötzlich  an  der  Thür 

25  geklopft.  Er:  Wer  klopft  an  der  Thür?  Sie:  Mein  Mann.  Er:  Wo 
kannst  du  mich  verstecken?  (I)  Sie:  In  dem  Kasten.  Sie  nahm  ihn, 
öffnete  den  Kasten,  steckte  ihn  in  die  zweite  Reihe  und  verschloss 
ihn  hinter  ihm.  Dann  ging  sie  zu  dem  letzten  Manne  und  verfuhr 
mit  ihm  wie  mit  seinen  Kameraden  und  öfihete  ihm  die  dritte  Reihe. 

30  Nun  kam  ihr  Mann  herein  und  sagte:  Weib,  ich  gehe  von  Morgen 
bis  Abends  betteln,  und  du  stellst  einen  Kasten  bei  dir  hin?  Sie: 
Nun,  was  soll  das  heissen,  du  NN.?  Er:  Morgen  gieb  mir  den  Kasten, 
ich  werde  ihn  verkaufen.  Sie:  Nein,  ich  gebe  ihn  nicht.  Er:  So  zer- 
schlage ich  ihn  mit  diesem  Maulbeerstock.    Sie:  Was  fällt  dir  ein? 

35  (k)  Der  Mann  fing  an,  den  Kasten  mit  dem  Stocke  zu  schlagen;  die 
drinnen  aber  besudelten  (vor  Angst)  einer  den  andern.  In  dieser 
Verfassung  blieben  sie  von  4  Uhr  bis  zum  Morgen,  dann  aber  holte 
der  Mann  einen  Lastträger,  der  den  Kasten  nach  dem  Auktionsmarkt 
brachte.    Man   schrie   um  ihn  herum,    und  als  er  50  Kran  brachte, 

40  verkaufte  man  ihm  dem  letzten  Bieter.  Der  Käufer  fragte  den  Ver- 
käufer: Hat  dieser  Kasten  keinen  Schlüssel?  (1)  Daraufgab  er  ihm  die 
Schlüssel,  und  ab  er  den  untersten  Kasten  öffnete,  siehe,  da  erschaute  §r 
drinnen  den  Kadi,  mit  Unrat  beschmutzt.  Erfragte:  Was  ist  das,  Richter 


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20  (SftiMc^t  5ur  femiHfc^en  ^prac^wtffenfc^aft. 


XIV. 

(a)  cän  äkü  fdr(e)d  uäftfd  ^andah  ^oled  ubint  id(u)m  min  etiiam 
gäm  i^müt  uo^fä  ibnäh  btaft  amt/tält  Hak  uitifjtak  ntät  lumman  mät  abu^ 
luoled  uilbint  gäm  fi^rab  e/i^oled  Barag  lumman  gäm  {ilrab  ^arag 
läcin  if^täh  cetir  hely^e  id(u)m  i^ä  sakrän  ufait  Bala  i(}täk  ufä^äl  bihä  5 
lumman  a^bah  es^ub(a)h  läfihtäh  mäsahljame  bisfiäm  asuäd  gäl^ilhä 
lä  ihti  el^ofujm  fei  (ejmsah/jame  galit^läh  inte  elbäreha  fa^äl(e)t  biie 
uinte  sakrän  gäl^ilhä  ^idfijg  gälH^läh  sid(i)g  (b)  gäm  ualjad  sicctne 
udarab  nefsäh  umät  gämet  elbint  (i)hfäret  lahüha  gabfejr  uudfenitäh 
bilhb(u)i  utefnmet  eitel  ytunn^här  übet  fatemmet  mudde  ^ala  halhäle  lo 
ibfujm  min  etiläm  Mfet  nif(e}shä  ^aidä  ^aire  hible  Byddet  iihurfiä 
litis ^at^iihur  ^äbet  fär(e)d  y,oled  gämet  uiagget  bot(e)n  eluoled  udeb- 
bitäh  ^ala^lmizbcle  läemmet  tibci  ^ala  gabfejr  ahühä  (c)  läcin  eluoled 
lumman  debbitäh  ^ala^lmizbele  äkü  fär(e)d  hattäb  kill  ibfujm  ieruh 
lehattib  hatab  uiebi^ah  hadäk  eljßfujm  cän  ierid  ieruh  lilhatab  uta-  15 


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des  Islams?  Er  antwortete:  Bedecke  mich,  so  wird  Gott  dich  be- 
decken. Er  gab  ihm  also  seine  Abaje  und  sagte:  Mach,  dass  du 
nach  Hause  kommst,  bevor  dich  die  Leute  sehen.  Mit  den  beiden 
anderen  passierte  dieselbe  Geschichte,    Als  er  alle  hatte  entwischen 

5  lassen,  nahm  er  die  Kiste  nach  Hause,  (m)  Später  versammelten  sich 
der  Kadi,  der  Pascha  und  der  Mufti  und  sagten:  Diese  Frau  hat  uns 
einen  Streich  gespielt  Was  thun?  Sie  kamen  überein,  sie  wollten 
nach  Hause  gehen,  dort  ein  Räuberhemd  anziehen  und  dann  jene 
überfallen  und  die  Frau  samt  dem  Manne  abschlachten.    Auf  diesen 

lo  Plan  einigten  sie  sich.  Um  5  Uhr  nachts  zogen  sie  nach  ihrem  Hause 
und  begannen  ein  Loch  zu  machen;  bis  sie  es  fertig  hatten,  merkten 
die  drinnen  es  aber,  und  die  Frau  nahm  ein  Rasiermesser,  (n)  Als  der 
Mufti  seinen  Kopf  hereinsteckte,  ergriff  die  Frau,  sobald  sein  Kopf 
neben  ihr  erschien,  seine  Nase  und  schnitt  sie  mit  dem  Rasiermesser 

15  ab.  Der  kehrte  nun  zu  seinen  Kameraden  zurück  und  sagte  ihnen: 
Kameraden,  jene  feiern  dort  eine  Hochzeit,  und  wieviel  Wohlgerüche 
rieche  ich  noch  von  ihnen.  Dann  ging  der  Pascha  hinein;  dem  schnitt 
sie  beide  Ohren  ab.  Der  kehrte  nun  zu  seinen  Kameraden  zurück 
und  sagte  ihnen:   Kameraden,  meine  Ohren  sind  ganz  voll  von  den 

20  Tönen  der  Musikinstrumente,  der  Pauken  und  der  Flötea  (o)  Der  Kadi 
sagte:  Ich  gehe  mit  den  Füssen  zuerst  hinein,  und  werde  diesmal  auf 
der  Hochzeit  bleiben.  Als  er  bis  zu  seinem  Gürtel  drin  war,  ergriff 
sie  sein  Glied  und  seine  Hoden  und  schnitt  sie  ab.  Dann  kehrte  er 
zu  seinen  Kameraden  zurück  und  sagte  ihnen:   Die  ganze  Hochzeit 

25  fand  nur  meiner  Beschneidung  wegen  statt.  Darauf  gingen  sie  nach 
Hause.    Das  sind  Weiberstreiche. 

XIV. 

(a)  Jemand  hatte  einen  Sohn  und  eine  Tochter.  Eines  Tages  legte 
er  sich  hin  und  starb,  seinem  Sohn  aber  legte  er  ans  Herz,  dass  sein 

30  Vermögen  ihm  und  seiner  Schwester  gemeinsam  gehören  sollte.  Nach 
seines  Vaters  Tode  fing  der  Sohn  zu  trinken  an,  und  als  er  einmal 
betrunken  heimkam,  ging  er  zu  seiner  Schwester,  die  sehr  schön  war, 
und  umarmte  sie.  Am  Morgen  sah  er,  dass  seine  Schwester  sich  mit 
Russ  geschwärzt  hatte  und  fragte  sie:  Weshalb  hast  du  dein  Gesicht 

35  geschwärzt?  Sie:  Gestern  hast  du,  als  du  betrunken  warst,  es  mir 
gemacht.  Er:  Wirklich?  Sie:  Wirklich,  (b)  Da  nahm  er  ein  Messer  und 
tötete  sich  selbst  Darauf  grub  das  Mädchen  eine  Grube  und  be- 
erdigte ihn  im  Hofe  und  weinte  Tag  und  Nacht.  So  blieb  es  eine 
Weile,  eines  Tages  aber  bemerkte  sie,  dass  sie  schwanger  sei.    Nach 

40  neun  Monaten  gebar  sie  einen  Knaben.  Sie  schnitt  seinen  Bauch  auf 
und  warf  ihn  auf  den  Misthaufen ;  sie  aber  weinte  weiter  auf  dem  Grabe 


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la^(a)  libäb  eCulajß,  udahhag  ^ala^lmisbele  täaf  fär(e)d  za^(a)tüt  libc't 
falälah  urädd  lihiläh  luniman  rädd  Uheläk  ^äbäh  lihyrm^tah  uiafau 
botnah  meiguge  rähau  lilftakim  uiäfah  elhakim  ußjaiief  bopiak  uhätt^ 
ilhä  düa  utaiiebah  ugämet  hymtet  elhattäb  tirda^ah  iumman  ^ar 
zil(i)nie  lacin  Bala  beinah  ^är  elhattäb  cMr  ^ältib  antual  (d)  Iumman  ^är  5 
zil(i)me  ubelar  gal  lilhattäb  {ä  abü^e  äni  ärid^li  mara  gal^läh  {ä 
yLoledi  mä^if}älif  gämau  i^dauuerün^läh  ^ala  mara  Iumman  i^au 
3ala^lhyrme  elli  hta  ummah  ugalo^lha  fhna  Bäddna  ^oled  ünMdii 
iläh  mara  galet  mä^if}äiif  fd afjadöha  iläh  iumman  fät  Balefijha  ut^^ä- 
maB(a)  uiiahä  unäm  biliel  uhta  ^ä^ade  uhüa  (e)msalla^  und  Im  iäfet  lo 
botnah  uaida  meiguge  (a)Barufitäk  bian  hädä  uolidhä  gämet  ut^sah^a- 
met  ugämet  tibci  li^^ub(a)h  (e)  gaBad  el^oled  gäl^ühä  tei  tibcin  gälet 
äbcl  Bala  kitbet  Allah  gäljllha  iei  galitjäk  bissälife  min  auuilhä  Uta- 
liha  fdal^ad  essücine  u4arab  nefsäh  umät  Iumman  mät  (i)hfarit^läh 
gabfejr  jemm  gab(e)r  abüh  yiudfinitäh  ugämet  tibci  Bala  (e)tfie(i)nhum  15 
iofujm  min  elij^äm  ennibl  (e)Mhammed  ^alai^ät  Allah  Balefijh  biliel 
talaB(a)  iimii  bittebdil  sfmaB(a)  elhyrme  tibci  faräh  Balefijhd  jfen- 
lidha  min  Sfbeb  beciha  usolefit^läh  elgadiie  min  au%ilhä  litaliha 
faftarram  ennebi  elBarag  min  hadäk  el^ofujm  ut^Bü  utislem  yLessaläm, 


XV. 

(aj  fär(e)d  uäkfd  melik  ahyi^älah  z(i)hie  ^ä^är  faqtr  y^egäm  iigBid 
bilgahäyß  ktllmen  ii^i  {intih  ie(i)  liSteri  amma  f}ub(e)s  uaamma  leiär- 
ribäh  cäi  iibqä  lilmurrib  y^äii^büg  ha^ira  min  elgahue  ^äi^biBfaJha 
biarbaB(a)  qürui  yLejilteri  lihyrmetäh  iaia  baqä  Bala  halhäle  mudde 
(b)  gämet  hyrmetäh  galet^läh  hellp(u)m  lä  t^ruh  lilgahue  hSte  räftat  25 
(u)tlübet  (u)hdüm  min  ennäs  elli  jaB(a)r^jünhum  uerähat  lilhd^näm 
uulbiset  elhudüm  i/^^ärat  h^ly^e  yLarähat  lissüg  uefätet  min  lemmfärfejd 
yLoled  qäbil  min  etlu^^är  uegälJilM  eljioled  Ubläztmic  {ä  hyrme  mä 
räddet  Balefijh  ^^%äb  läcin  sauyiet  aiära  biBuf^ünha  lily^oled  y^amiUt  bis- 
süg  (eßuei^e  (c)  ^eräddet  Bale(i)h  Iumman  räddet  Balefijh  gäm  eluoled  30 


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fpiti^ntt,  (j;Utt6a6^fonirc$e  ^efc^tc^foi  atut  dem  ^taq.  23 

ihres  Bruders,  (c)  Als  sie  das  Kind  auf  den  Misthaufen  geworfen,  kam 
ein  Holzsammler,  der  täglich  Holz  sammelte  und  es  verkaufte,  aus 
dem  Thore  der  Ortschaft,  um  nach  Holz  auszugehen,  und  sah  den 
Misthaufen  und  darauf  das  weinende  Kind.    Er  nahm  es  und  brachte 

5  es  nach  Hause.  Dort  gab  er  es  seiner  Frau,  und  nun  sahen  sie,  dass 
sein  Bauch  aufgeschnitten  war.  Sie  gingen  nun  zum  Arzt;  der  unter- 
suchte ihn,  nähte  den  Bauch  zusammen,  legte  Medizin  auf  und  machte 
ihn  gesund.  Die  Frau  des  Holzsammlers  nährte  ihn,  bis  er  gross 
wurde.    Der  Holzsammler  aber  wurde  um  seinetwillen  sehr  wohl- 

10  habend,  (d)  Als  der  Knabe  erwachsen  war,  sagte  er  zum  Holzsammler: 
Vater,  ich  will  eine  Frau  haben.  Er  war  damit  einverstanden,  und 
sie  suchten  nun  eine  Frau  für  ihn;  als  sie  zu  jener  Frau  kamen,  die 
seine  Mutter  war,  sagten  sie  zu  ihr:  Wir  haben  einen  Sohn  und  wollen 
dich  fiir  ihn  als  Frau.    Sie  war  damit  einverstanden,  und  sie  nahmen 

15  sie  für  ihn.  Als  er  zu  ihr  eingegangen  war  und  sich  mit  ihr  begat- 
tete und  dann  in  der  Nacht  einschlief,  während  sie  wach  war,  sah  sie, 
wie  er  unbedeckt  schlief,  dass  sein  Bauch  aufgeschnitten  gewesen 
war,  und  so  erkannte  sie,  dass  es  ihr  Kind  war.  Da  schwärzte  sie 
sich  und  weinte  bis  zum  Morgen,    (e)  Als  der  junge  Mann  aufstand, 

20  sagte  er:  Weshalb  weinst  du?  Sie  meinte:  Ich  weine  wegen  der  Be- 
stimmung Gottes.  Auf  seine  Frage  nach  den  näheren  Gründen  er- 
zählte sie  ihm  die  ganze  Geschichte  von  Anfang  bis  zu  Ende.  Da 
nahm  er  ein  Messer  und  tötete  sich  selbst  Nach  seinem  Tode  grub 
sie  ihm  ein  Grab  neben  dem  Grabe  seines  Vaters  und  beerdigte  ihn. 

25  Dann  weinte  sie  um  beide.  Einstmals  ging  der  Prophet  Mohammed 
zur  Nacht  in  Verkleidung  aus  und  hörte  die  Frau  weinen.  Er  ging 
deshalb  zu  ihr  und  fragte  sie  nach  dem  Grunde  ihres  Weinens.  Da- 
rauf erzählte  sie  ihm  die  Geschichte  von  Anfang  bis  zu  Ende.  Des- 
halb verbot  der  Prophet  den  Arak  von  diesem  Tage  an.    Du  aber 

30  lebe  und  bleib  gesund.    Adieu. 

XV. 

(a)  Ein  König,  dessen  Verhältnisse  gut  gewesen  waren,  wurde  arm 
und  sass  nun  in  den  Caf6s.  Jeder  Ankömmling  gab  ihm  etwas,  in- 
dem er  ihm  Brot  kaufte  oder  Thee  zu  trinken  gab.    Dort  blieb  er 

3S  bis  Sonnenuntergang  und  stahl  dann  eine  Binsenmatte  aus  dem  Caf6, 
um  sie  für  vier  Piaster  zu  verkaufen  und  für  seine  Frau  Abendbrot 
zu  kaufen.  So  blieb  es  eine  Zeit  lang,  (b)  Eines  Tages  sagte  seine  Frau 
zu  ihm:  Heute  geh  nicht  ins  Cafe.  Sie  ging  aus  und  bettelte  sich 
Kleider  von  Leuten,   die  sie  kannten.    Dann  ging  sie  ins  Bad,   zog 

40  die  Kleider  an  und  wurde  schön.  Darauf  ging  sie  auf  den  Markt 
und  kam  bei  einem  schönen,  jungen  Kaufmanne  vorbei.    Der  sagte 


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24  (gtiM^t  5ttr  ftmitif^tn  fbptad^foi^tnfd^aft, 

uegäljilha  tefaddali  la  hyrme  mä  räddet  Balefijh  uafätet  bissüg  ueiä- 
get/ut  hyrme  (ijbdniie  bint  le(i)ft  lacin  müsanna^a  biddeheb  i/^älhüdfim 
elfahire  min  elfijbrisem  lumman  laßtha  (i)lzemithä  min  idhä  uegä- 
letjilfui  am  ^andl  haly^oled  i/^ehätte(i)t  hält  i^emall  i/^esaui/^e(i)täh  ta^ir 
hetän  ia^fic  uemutBaiHq  bic  y.ehurban  ^äd  arid  min  Allah  umin  5 
Sandte  t^mhtn  uiläi  ^alefijh  bellen  0^ir  kefijfäh  sfijen  (d)  lumman  sf- 
mäBet  elbint  halhdci  rahat  ui^äha  uäugufet  ^iläha  (u)gbalah  hze 
uilbint  ba^(a)d  dalik  fallet  elbint  uä^tfe  ^erähat  lili/u>led  uegälet^läh 
äni  hatte  hall  y^emäli  Bala  halbint  alüf  min  laf^tak  ^ärat  ^äiHqe  bik 
^äd  läzim  teruh  ulßi  ^alefijhä  bellen  te^tr  sfijene  lumman  sfma^fa)  10 
eluoled  halhail  gäm  uelibes  ^emi^a  hüdümah  elfälära  i/^eiäl  (ejflüs 
lettre  uehätt  (i)b^e(i)bäh  t^egädet  etetfie(i)n  y^erähat  libab  dikkän 
^abbär  uegälH^läh  ehna  (ujtriü  zuuuär  uämä  naifajrif  ahad  n^rid 
min  ^andak  fär(e)d  (e)mlejjjn  eilt  nig^id  äni  ueaulädi  bih  inegal Jilha 
e^^abbäriä  ihtt  ha  die  elhi^re  ruhi  igHdi  biha  intl  t^eaulädil  (e)  ba^fajd  15 
dälik  inhidrau  ett^iäte  ^i^e^ädau  bilhi^re  t^egälet  lilbint  elhyrme  irmi 
hüdümil  ytä^sire  hatta  lä  {itkesseren  y^egälet  lilt^oled  häm  irmi  hüdü- 
mak  uesä^atak  i/^flüsak  i^urliget  bäb  elhi^re  ^alefijhum  ueaf^adet 
^emi^(a)  rarädhum  y^erähat  uöntet  li^^abbär  me^idi  uegälH^läh  Uteri 
min  elme^idt  raüüg  uälbaqi^e  i/ßd/tä  Hak  kerye  min  taraf  elhi^re  20 
t^eäni  ili  läzim  raihe  lissüg  äsauyl  fär(e)d  lur(e)l  agdih  uea^i  ye- 
"rähat  yLttnarrat  ^addikkän  mal  että^ir  uaafjädet  ^hni^(a)  mä  bi^^an- 
düg  min  elfülüs  uäfudde  yedeheb  rahfejn  Band  että^ir  yea^ädet  min 
ettyLaj^  elfälßre  ueräddithinn  lira^ilha  lilhd(u)l  mälhum  (f)  ueräddet 
Bas^abbär  yeliget  ^äna^faj^s^abbär  iingul  mbi  uegdlet^läh  istädak  ta-  25 
laB(a)  afrär  Basker  yäuu^^äni  bia?t  tekessir  elhübüb  mal  ennil  uätt*- 
feilet  elbäb  mal  eddikkän  tieräddet  lehilliä  säBa  i^a^^sabbär  ueliga^ 
ssänaB(a)  iefellil  bilbäb  utiukessir  gemiBfaJ^lhubüb  mal  ennil  lumman 
iäfah  gäm  iiltem  Bala  räsah  yegäl  lissänaB(a)  yäldk  feJt  gäl^läh  i^et 
hyrme  Balei^a  ytegälet  uussäni  istädak  bian  hua  afrär  yäläziminäh  3o 
elBasker  yegäl  läzim  tegnlin  li^sänaB(a)  j^kessir  elhubüb  mal  ennil 
y,äiefellil  eddikkän  yeäni  bimü^ib  amrak  sauyefijt  (g)  yebaBfaJd  dälik 
essabbär  inhddär  Balbint  uäluoled  uegäljtlhum  ue(i)n  ummkum  gälau 
lissabbär  hädi  mä  hta  ummna  ahädet  rarädnä  yerähat  Bagfujb  dälik 
gärrhum  essabbär  etüefijn/mm  yetallaBfaJhum  bissüg  uerähau  {cdau'  35 
tjl;€run  Balhyrme  eilt  ahädet  rarädhum  elhyrme  ^äBäde  yelafethum 
iimimi  etfiefijnhum  inhädaret  Bale(i)hum  min  f6(u)g  essat(c)h  yeläfha 
elyoled  uehtt^m/tä  yähiajhyrme  letiimitäh  t^egnljilliä  ye(i)n  rarädna 
gälet  mä  Bandi  rarädak  gäljilhä  Bandil  gälit^läh  imH  lilqädi  (h)  ye- 
rähau  lilqädi  lummaii  i^au  libefijtäh  fjallethum  uägefin  bilbäb  uänhd-  40 
daret  elhyrme  libefijt  elqädi  ueliget  Band  elqädi  y.ul(e)d  etüefijn  föntet 
Itauläd  elqädi  kill  tiähed  fera  li^oseBädau  lirkudün  Itabühum  elqädi 
yegälau   liabühmn    {äbeh   hädi   Bammitnä   öntitna  fülüs    timen   ^e- 


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QnHetgner,  ({teuSaS^fontfc^e  ^efc$tc$ten  au«  5em  ^täq.  25 

ihr:  Was  brauchst  du,  o  Frau?  Sie  antwortete  ihm  nicht,  gab  ihm 
aber  mit  den  Augen  ein  Zeichen  und  ging  dann  ein  bischen  auf 
den  Markt  (c)  Später  kehrte  sie  zu  dem  jungen  Manne  zurück,  der  ihr 
zurief:  Bitte  schön,  o  Frau.  Sie  antwortete  ihm  nicht  und  ging  vor- 
5  über  nach  dem  Markte.  Dort  begegnete  ihr  eine  Beduinenfrau,  die 
Tochter  eines  Scheichs,  die  mit  goldenen  Sachen  behangen  war  und 
schöne  Kleider  von  Seide  anhatte.  Als  sie  sie  sah,  fasste  sie  sie  bei 
der  Hand  und  sagte  ihr:  Ich  habe  diesen  Sohn,  auf  den  ich  alle  Mühe 
und  Geld  verwendet  habe,  um  ihn  Kaufmann  werden  zu  lassen.   Jetzt 

10  sah  er  dich  und  hat  sich  in  dich  verliebt  und  ist  ganz  zu  Grunde 
gerichtet  Nunmehr  wünsche  ich  von  Gott  und  dir,  dass  du  mit  mir 
zu  ihm  gehst;  vielleicht  wird  sein  Befinden  besser,  (d)  Als  das  Mädchen 
diese  Geschichte  gehört  hatte,  ging  sie  mit  ihr,  und  beide  stellten 
sich  ihm  gegenüber  hin.    Die  Frau  liess  dann  das  Mädchen  stehen, 

15  ging  zu  dem  jungen  Manne  und  sagte  ihm:  Ich  habe  alle  meine 
Mühe  und  Geld  auf  dieses  Mädchen  verwendet,  aber  wie  ich  sehe, 
hat  sie  sich,  nachdem  sie  dich  geschaut,  in  dich  verliebt  Nunmehr 
musst  du  mit  mir  zu  ihr  gehen,  vielleicht  geht  es  ihr  besser.  Als  der 
junge  Mann  diese  Geschichte  gehört  hatte,  zog  er  alle  seine  besten 

20  Kleider  an,  nahm  viel  Geld  mit  und  steckte  es  in  seine  Tasche.  Sie 
leitete  nun  die  beiden  und  ging  zur  Thür  eines  Färberladens,  wo  sie 
zu  dem  Färber  sagte:  Wir  sind  Fremde,  Pilger,  und  kennen  hier 
niemand.  Wir  wollen  von  dir  ein  Plätzchen,  wo  wir,  ich  und  meine 
Kinder,  uns  hinsetzen  können.  Der  Färber  antwortete:  Meine  Schwester, 

25  geh  in  diese  Stube  und  setz  dich  mit  deinen  Kindern  hin.  (e)  Dann 
traten  die  drei  ein  und  setzten  sich  ins  Zimmer.  Die  Frau  sagte  zu 
dem  Mädchen:  Leg  deine  Kleider  und  deinen  Schmuck  ab,  dass  er 
nicht  zerbreche.  Zu  dem  jungen  Manne  sagte  sie:  Leg  auch  du  deine 
Kleider,  deine  Uhr  und  dein  Geld  ab.    Dann  verschloss  sie  die  Zimmer- 

30  thür  vor  ihnen,  nahm  alle  ihre  Sachen  und  ging  fort  Dem  Färber 
gab  sie  einen  Medjidi,  indem  sie  ihm  sag^e:  Kaufe  von  dem  Medjidi 
Frühstück  und  den  Rest  behalt  für  dich  als  Miete  fiir  das  Zimmer. 
Ich  muss  auf  den  Markt  gehen,  ein  Geschäft  zu  besorgen.  Wenn  ich 
es  erledigt  habe,   werde  ich  wiederkommen.    Sie  ging  fort,  und  als 

35  sie  an  dem  Laden  des  Kaufmanns  vorbeikam,  nahm  sie  alles  Geld 
aus  der  Kasse,  Silber  und  Gold,  das  als  Pfand  bei  dem  Kaufmann 
sich  befand,  femer  nahm  sie  die  feinsten  Stoffe  und  brachte  alles 
ihrem  Manne  nach  Hause,  (f)  Dann  ging  sie  zu  dem  Färber  zurück 
und  fand  den  Lehrling  Wasser  tragend  vor.  Sie  sag^e  ihm:  Dein  Meister 

40  ist  von  den  Soldaten  desertiert.  Er  hat  mir  aufgetragen,  du  sollst 
die  Bottiche  mit  dem  Indigo  zerschlagen  und  die  Thür  des  Ladens 
zerhauen.  Nun  ging  sie  nach  Hause.  Dann  aber  kam  der  Färber 
an   und   fand  den  Lehrling  vor,   wie  er  die  Thür  zerstörte  und  alle 


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26  (ßtiM^i  5ur  ftmitifd^tn  fbpxadim^ftnfdaft. 

na^il  y,eba^(a)d  dälik  gälet  lilbauuäb  änl  arid  mU^ä^ehat  elqadi  rah 
elbauuab  lilqadi  i^egäl^läh  hädi^lhyrme  tMd  mui/^^lhtak  uai^a^lqädt 
lilhyrme  uegälet  Bandi  t^oled  ubint  arid  abiB(a)kum  killmä  abi^(a)hmn 
^ala  tiähfd  mä' iirhamün  täiähum  ^ad  änl  ^ibfejtkum  li^hiäbak  incän 
tirham  ui^äi  hatta  abi^fajhum  ^alefijk  (l)  ^älumman  sema^(a)  elqädi    5 
halhacl  tuä^ig  min  elbäb  t^eläfhum  zßjenin  ueqabilhum  min  elhyrme 
ueläl  sittin   iera   uöntd   lilftyrme  timen   etauläd  uegälet  lilqädl  äni 
ummkum   ida   ridfejt  atla^(a)   bihüdüml  hädenni  iaBfaJrUfüni  uämä 
iirdün  ii^ün  ^andak  läcin  ämir  ^alharam  0^tbün  hädüm  min  Band- 
kum  ftatta  atla^(a)  uämä  ieB(a)rtfüni  uädizz  el^abde  uliäi  t^^ib  hüdüm  10 
martak  öntohä  hudüm  mart^elqä4t  uedezzau  el^abde  ui^ähä  (k)  uegälet 
lil^abde  tä^irkum   eilt   taf^Mün   minnäh   elhudüm  aiiähü  gälet ^ilhä 
ma^(a)läntl  hädä  tä^irnä  marret  Balefijk  iäfkä  läbtse  hüdüm  mart^ 
elqädi  Babälah  mart^elqädl  gälit^läh  gu^^  hüdüm  min  ettuai^  elfä-  ^ 
Ißre  uiltiret  min   ^andah  hudüm  bi^amsmtet  qrän  uegälet  liÜabde  15 
rühi  änl  a^  elhÜdüm  ueagl  i^et  el^abde  lehelhä  lumman  iäfha^lqäijt 
tala^(a)  Balg^rä^l  iihdirhmn  (I)  uegäl  liluoled  (ä  gir^if^län  t^faddal 
uegäl^läh  ely^oled  minhu^lgir^  iä  cel(i)b  ibn  eccelfijb  gäl^läh  elqädi 
iäbeh  inte  ibn  men  gäl^läh  äni  ibn  tä^ir  elfelänl  elqädi  gäl  (ä  gir- 
^ij^e  vihdd^rl  gälet  j^ä  cel(i)b  ibn  celfijb  minhi  elgir^i^e  gälJiUiä  inti  20 
bitt  men  j^egalet^läh  äni  bint  U{i)/j  Sammar  lumman  sfma^(a)  hal- 
liäci  min  hurget  galbah  Sät  lissüg  min  etihtisär  min  fät  bissüg  ^äh 
^alefijh  että^ir  gäljläh  elqädi  änl  hessä^  mäjili  hulfujg  (m)  gäl  Jäh 
ta^äl  bilgü^e  ^äbah  uegdBBadah  gäl  Jäh  -fäjhilak  el^öfujm  uiUabde 
af^ddau  hüdüm  bi^amsmtet  qrän   ^ämä  ridä  elqädi  gäl  Jäh  {djhelt  ^5 
mä  i^au  baqi^e  helll  i^et  affddet  min  Bandak  elhÜdüm  hädt  sauuet 
bij^e  nikta  y^ehdcäjäh  bilgadi^e  min  etaui/Lal  littäll  että^ir  gäl  lilqädi 
(e)nruh    äni    ißiäk    lissin(e)f  uerähau    li^sinfejf  uäii^ügaffa)   elhagg 
Balqädi. 


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Bottiche  für  den  Indigo  zerwarf.  Als  er  ihn  sah,  schlug  er  ihn  auf 
den  Kopf  und  schrie  ihn  an:  Junge,  warum?  Er  antwortete:  Es  kam 
eine  Frau  zu  mir,  die  sagte:  Dein  Meister  hat  mich  beauftragt  (dir 
zu  sagen),  er  sei  desertiert  und  man  wolle  ihn  greifen.  Ferner  sagte 
5  er:  Bestelle  dem  Lehrling,  er  solle  die  Indigobottiche  zerwerfen  und 
den  Laden  zerstören.  Ich  habe  nun  in  Gemässheit  deines  Befehls  ge- 
handelt, (g)  Darauf  trat  der  Färber  bei  dem  Mädchen  und  dem  jungen" 
Manne  ein  und  fragte  sie,  wo  ihre  Mutter  sei.  Sie  antworteten  ihm: 
Das  ist  nicht  unsere  Mutter.    Aber  sie  hat  unsere  Sachen  genommen 

10  und  ist  verschwunden.  Darauf  zog  der  Färber  beide  heraus  und  trieb 
sie  auf  die  Strasse.  Sie  gingen  nun,  sich  nach  der  Frau  umzusehen, 
die  ihre  Sachen  genommen  hatte.  Die  Frau,  die  (in  ihrem  Hause) 
sass,  sah  beide  herumgehen  und  zeigte  sich  ihnen  oben  vom  Dache 
aus.     Der  junge  Mann  sah   sie  und   schmähte  sie,   die   Frau   aber 

15  schimpfte  auf  ihn.  Er:  Wo  sind  unsere  Sachen?  Sie:  Ich  habe  deine 
Sachen  nicht  Er:  Jawohl.  Sie:  Komm  zum  Richter,  (h)  Sie  gingen 
nun  zum  Richter,  als  sie  an  seinem  Hause  angekommen  waren,  liess 
die  Frau  die  anderen  am  Thore  stehen  und  ging  in  das  Haus  des 
Kadi.    Dort  fand  sie  seine  beiden  Söhne.    Sie  gab  jedem  von  ihnen 

20  ein  Pfund,  und  die  liefen  zu  ihrem  Vater  nach  oben  und  sagten  ihm: 
Vater,  das  ist  unsere  Tante.  Sie  hat  uns  Geld  gegeben,  dass  wir 
uns  Ketten  kaufen  können.  Die  Frau  selbst  aber  sagte  zum  Pförtner: 
Ich  will  den  Kadi  sehen.  Der  Pförtner  ging  zum  Kadi  und  sagte: 
Diese  Frau  wünscht  dich  zu  sehen.    Da  kam  der  Kadi  zu  der  Frau, 

25  und  diese  sagte  ihm:  Ich  habe  einen  Sohn  und  eine  Tochter,  die  ich 
verkaufen  wiU.  Immer  aber,  wenn  ich  sie  an  Leute  verkaufe,  stim- 
men sie  mit  ihnen  nicht  überein.  Nun  habe  ich  sie  Eurer  Hoheit 
gebracht,  um  sie,  wenn  du  mit  mir  übereinstimmst,  dir  zu  verkaufen. 
(i)  Als  der  Kadi  das  vernahm,  guckte  er  um  die  Ecke  des  Thores  und 

30  sah,  dass  sie  schön  waren.  Er  nahm  sie  also  von  der  Frau  an,  holte 
sechzig  Pfund  und  gab  sie  ihr  als  Preis  der  Kinder.  Darauf  sagte 
sie  dem  Kadi:  Ich  bin  ihre  Mutter.  Wenn  ich  in  diesen  meinen 
Kleidern  herausgehen  wollte,  werden  sie  mich  erkennen  und  nicht  da- 
mit zufrieden  sein,  zu   dir  zu  kommen.    Aber  befiehl,   dass  man  aus 

35  dem  Harem  die  Kleider  deiner  Frau  bringe,  damit  ich  unerkannt  von 
ihnen  weggehe.  Sende  auch  eine  Sklavin  mit  mir,  die  dann  die 
Kleider  deiner  Frau  wiederbringt  Man  gab  ihr  die  Kleider  der  Frau 
des  Kadi  und  sandte  die  Sklavin  mit  ihr.  (k)  Die  Frau  fragte  die  Sklavin: 
Wo  wohnt  der  Kaufmann,  von  dem  ihr  die  Kleider  kauft?    Sie  ant- 

40  wortete:  Herrin;  das  ist  unser  Kaufmann.  Als  sie  bei  ihm  vorbeikam, 
sah  er  sie  in  den  Kleidern  der  Frau  des  Kadi  und  hielt  sie  fiir  die- 
selbe. Sie  befahl  ihm,  Kleider  von  den  besten  Stoffen  abzuschneiden, 
und  kaufte  von  ihm  fiir  500  Kran.    Zur  Sklavin  aber  sagte  sie:  Geh, 


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28  (Sftiitä^t  5ttr  femtüfc$oi  ^^rac^wifTenfc^aft 


XVI. 

{9l)  /ärfejd  uä/ied  ^andahfär(e)dcts  mal  fälüs  rädi^ruh  {itrü  li- 
fär(e)d  mecän  läün  hdir  bilfülüs  ^efV^  i^dummhinn  gal  (i)bnefsäh 
aruh  amminhinn  Band  elqädl  afiadhinn  uräh  lilqädi  ugäl^läh  lä 
qädi^vasiäm  am  Bandi  amäne  tieärid  aruh  lifär(e)d  mecan  fdidä  5 
müet  elfülüs  Hak  t^aidä  i^e(i)t  tMdd  elfülüs  ilile  gäl^läh  elqadt  mä^ 
thälif  ia  ibnl  öntajlfälüs  lilqädi  ueräh  lilmecän  elieridäk  (^)  falumman 
räh  däll  mugdär  senetefijn  i^ä  lilqädi  ugäl^läh  öntini  et  amäne  elli 
Bandak  gäl^läh  elqädi  minhü  mintini  gäl^läh  äni  öntefijtkiiäfiä 
gäl^läh  ruh  iä  munäfiq  inte  Hnhn  utintini  amäne  lä  inte  uälä  refij-  10 
rak  amman  Bandi  amäne  räd  min  Bandah  mä  öntäh  räh  lehiläh  ugäl 
li^iränah  hädajlqädi  akal  fülüsi  umä  öntäniiähinn  (e)ilb(u)n  erräi 
y^iia^lqädi  (c)  räddet  Balefijh  hyrme  ugälet^läh  ruh  udibb  Bard(e)häl 
Band  eli/^äli  uündeBi  bind  bian  Bandi  nis^än  teläte  jiiheden  bian  an- 
te fijtäh  amäne  faräh  udebb  Bard(e)}täl  liluäli  fadezz  eluält  Bala^lqädi  15 
uBala  ^äliib  elfülüs  ugäl  lilqädi  {ä  qädijt asläm,  färfejd  ^ähfd  mfam- 
men  Bandak  amäne  uämä  mintihiiäha  inte  udebb  Bardfejhäl  Balefijk 
Bäd'inte  let^gül  (d)  gäl  elqädi  fä  uäli^tarqäb  mahad  mfammen  Bandt 
amäne  läcin  ida  hüa  findet  bian  minfi  amäne  ilij^e  (^allih  ie^ib  iu- 
hüd  sah  eli/^ält   lisähib  elfülüs   ugäl^läh  idä  inte  minti  ffäüs  lilqädi  20 


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ich  bringe  die  Kleider  und  werde  nachkommen.  Die  Sklavin  ging 
nun  nach  Hause.  Als  der  Kadi  sie  sah,  trat  er  zu  den  Sklaven  heraus, 
um  sie  hereinzubringen.  (I)  Er  sagte  zu  dem  jungen  Manne:  Du  Sklave 
NN.,  bitte  schön.  Der  fuhr  ihn  an:  Wer  ist  hier  Sklave,  du  Hund, 
5  Sohn  eines  Hundes?  Der  Kadi  fragte:  Wessen  Sohn  bist  du  denn? 
Der  Jüngling:  Ich  bin  der  Sohn  des  Kaufmanns  NN.  Dann  sagte  der 
Kadi  zu  dem  Mädchen:  Du  Sklavin,  tritt  ein.  Das  Mädchen:  Du 
Hund,  Sohn  eines  Hundes,  wer  ist  hier  Sklavin?  Er:  Wessen  Tochter 
bist  du  denn?  Sie:  Ich  bin  die  Tochter  des  Scheichs  der  Schammer. 

10  Als  er  das  hörte,  lief  er  aus  Zorn  auf  die  Strasse,  weil  er  zu  aufge- 
regt war.  Während  er  dort  herumlief,  rief  ihn  der  Kaufmann  an, 
der  Kadi  aber  antwortete:  Ich  bin  heute  zu  schlechter  Laune,  (m)  Der 
Kaufmann  aber  nötigte  ihn  mit  Gewalt.  Als  er  ihn  zu  sich  gebracht 
und  zum  Sitzen  eingeladen  hatte,  sagte  er:  Deine  Familie  hat  heute 

15  mit  der  Sklavin  für  500  Kran  Stoff  gekauft.  Der  Kadi  leugnete  und 
sagte:  Meine  Familie  ist  heute  gar  nicht  ausgegangen,  aber  schliess- 
lich diejenige,  welche  dir  die  Kleider  abgenommen,  hat  mir  einen 
schlechten  Streich  gespielt.  Dann  erzählte  er  ihm  die  Geschichte 
von  Anfang  bis  zu  Ende.    Der  Kaufmann  schlug  darauf  dem  Kadi 

20  vor,  zur  Zunft  zu  gehen.  Sie  gingen  zur  Zunft,  und  der  Kadi  wurde 
verurteilt,  zu  zahlen. 

XVI. 

(a)  Jemand  hatte  einen  Beutel  Geld.  Da  er  über  Land  irgendwohin 
gehen  wollte,  aber  im  Ungewissen  war,  wohin  er  das  Geld  thun  sollte, 

25  sprach  er  bei  sich:  Ich  werde  es  beim  Kadi  deponieren.  Er  nahm 
es  also,  ging  zum  Kadi  und  sagte  ihm:  O  Richter  des  Islams,  ich  habe 
ein  Depositum  und  will  irgendwohin  gehen.  Wenn  ich  sterbe,  gehört 
das  Geld  dir,  und  wenn  ich  wiederkomme,  giebst  du  mir  das  Geld 
zurück.    Der  Kadi  war  damit  einverstanden.   Jener  gab  ihm  also  das 

30  Geld  und  ging  dorthin,  wo  er  hinwollte,  (b)  Da  blieb  er  zwei  Jahre, 
dann  kehrte  er  zum  Kadi  zurück  und  sagte  ihm:  Gieb  mir  das  De- 
positum, das  du  hast  Der  Kadi:  Wer  gab  es  mir?  Der  Mann:  Ich 
gab  es  dir.  Der  Kadi:  Geh  hin,  du  Betrüger!  Was  bist  du,  dass  du 
ein  Depositum  geben  könntest?  Weder  du  noch  jemand  anders  hat 

35  etwas  bei  mir  deponiert  Der  eine  wollte  das  Depositum  nun  haben, 
der  andere  es  nicht  herausgeben.  Dann  ging  der  Mann  nach  Hause 
und  sagte  seinen  Nachbarn:  Dieser  Kadi  hat  mein  Geld  gefressen 
und  giebt  es  mir  nicht  wieder  heraus.  Was  soll  ich  mit  ihm  thun? 
(c)  Da  gab  ihm  eine  Frau  folgenden  Rat:   Geh  und  mach  eine  Eingabe 

40  beim  Wali  und  behaupte  von  uns,  du  habest  drei  Frauen ,  die  be- 
zeugen  können,   dass   du  ihm  das  Depositum  gegeben  habest    Er 


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30  (StUt&c^t  5ttt  femtHfc^en  $pr<u(io{ffmfc$af^. 

^  iuAudak  gäl^läh  raH^lfÜlüs  ^andi  iuhüd  nisuän  Bäqilat  gäl  ruh 
gibhinn  räk  ^äb  ennisuän  u^äftau  liuäftde  min  ^andfejhinn  ugälb^lhä 
in  hyrme  (e)iteihedin  ^ala^lqädi  galet  jJa  uäli^tarqäb  Hffejt  (i)b^einl 
hatädaml  öntd  lilqä4l  eis  mal  ^äm  abiad  umetrüs  fölüs  umeidüd  hal- 
gäh  bigeitän  (i)brisem  ahmar  amäne  dntäh  lilqädi  (e)  farädd  elqä4t  ue-  5 
gä/ lilijiäli  iß  uäll  madäm  tue  (i)ihidet  Bad  am  arid  altäcihä  fdr(e)d 
htcäie  fdidä  zaBdlet  iehäditha  fäs^ha  uSidä  mä  zaBälet  iehäditha 
maqbüle  gäljilha  elqädi  jja  hyrme  arid  änhdic  fdr(e)d  suäl  gili^it 
intl  akbar  lb(u)  kissic  akbar  gälit^läh  ^ä  qädi^fasläm  äni  akbar 
galjlhä  (eJimaBfaJna  gälet^läh  hüa  ila  hel^ofujm  mä  ^ären  (u)snün  lo 
iläh  uänl  ^aren  li  (u)snün  fad^häkau  Bala  celämhä  ugalau  ruht  le- 
häd^tü  maqbüle  Ban  arbaB(a)  iuhüd  fa^afiau  lir^fi^itha  ugälo^lha 
(e)Heihedin  iä  l^yrme  fal^hidet  miifejl  refl^ithä  ugälbjlhä  nerid  nin- 
iedü  fär(e)d suäl inti  akbar  lb(u)  kissic  akbar  gälitjläh  lä  {ä  qädi^ 
tasläm  malt  akbar  Itan  utfäh  ^imä  sua  änt  taldBet^li  (u)snun  ukäa  15 
sär  adred  fa4chdkau  killhum  i/^egälau  ruht  iä  hyrme  iehädetic  maq. 
büle  Bart  arbaB(a)  u^ähau  litif}ra  fai^hidet  mitfejl  (i)lhiden  refdj^Iiä 
ugälo^lha  tiMd  ninlMic  fär(e)d  suäl  inti  akbar  ld(u)  kissic  akbar 
gälet  kissl  akbar  %ä  qädijtasläm  gälö^lhä  (e)lmaB(a)nä  ja  hyrme 
gälet  Itan  simä  süa  läcin  hua  iläh  Uhia  tiänl  mäjili  lihja  fad^-  20 
hdkau  killhum  ugälbjlhä  iehädetic  Ban  arbaBa  ferähat  ugäl  eluält  lil- 
qädi ja  qädi  läzini  tintih  amäntah  fegäm  elqädi  uaönta  elcis  biBeinah 
uerähau  killmen  Bala  häl  sebiläh  uissaläm. 


XVII. 

{2l)  färfejd  t^äked  gäl  lifär(e)diaf^u)^  elqibla  t^efijn  gäl^läh  Bala  25 
hassäfha  gäl^läh  t^r  abül  Bala  ai  ^äfha  gäl^läh  Bala  säfhät  eilt 
mä  bihä  qibla  räd  0bül  ^äh  Balefijh  eUaf^u)s  ^äl^läh  hädi  qibla  lä 
t^bül  Balefijha  sädd  Bala  re(i)r  mecän  uräd  iebul  ^äh  uegäl^läh  hädi 
ham  qibla  lä  t^bül  Bale(i)ha  ^ädd  Bala  re(i)r  säfha  ugäm  i^bül  ^äh  Ba- 
lefijh hädi  ham  qibla  lä  tebül  Balefijha  (b)  gäl  haijar  Allah  elhaiiaronä  3o 
gäm  ulU:em  Bairah  bidäh  ujißerr  ujebül  läcin  ^äBädin  aii^ädim  aif^äs 
^ijä  hadäk  eUafifuJs  uhüa  uä^if  fijbnu^^hum  ugäm  iifterr  u^bul 
Balefijhum  dahdkau  Balefijh  uakremoh  uegälbläh  es^üc  mü  min 
Bandak  essüi  min  elladi  ^äBäd  leBallemak  ueräh  liheläh  tiisseläm. 


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Qn^tgner,  ({leu6a6^fontfc$e  4Stf4i(^itn  aue  5ein  ^ta^,  31 

ging  fort  und  machte  eine  Eingabe  an  den  Wali.  Der  schickte  nun 
nach  dem  Kadi  und  dem  Besitzer  des  Geldes  und  sagte  zu  dem 
ersteren:  O  Richter  des  Islams,  jemand  hat  bei  dir  ein  Depositum 
gemacht  und  du  giebst  es  ihm  nicht.  Nun  hat  er  eine  Eingabe 
5  gegen  dich  gemacht.  Was  sagst  du  dazu?  (d)  Der  Kadi  antwortete:  O 
Gouverneur  der  Nacken,  niemand  hat  bei  mir  ein  Depositum  ge- 
macht. Aber  wenn  der  da  behauptet,  mir  ein  Depositum  gegeben 
zu  haben,  lass  ihn  Zeugen  bringen.  Der  Wali  rief  den  Besitzer  des 
Geldes  und  sagte  ihm:  Wenn  du  dem  Kadi  das  Geld  gegeben  hast, 

10  bring  deine  Zeugen.  Der  antwortete,  er  habe  als  Zeugen  (3)  kluge 
Frauen.  Auf  den  Befehl,  sie  herzubringen,  that  er  es,  und  man  rief 
eine  von  ihnen  und  fragte  sie:  O  Frau,  was  bezeugst  du  gegen  den 
Kadi?  Sie  antwortete:  O  Gouverneur  der  Nacken,  ich  sah  mit  eigenen 
Augen,  wie  dieser  Mann  dem  Kadi  einen  Beutel  aus  weissen  Linnen, 

15  der  mit  Geld  gefüllt  und  oben  mit  einem  roten  Seidenfaden  zuge- 
bunden war,  als  Depositum  übergab,  (e)  Der  Kadi  erklärte:  O  Wali, 
da  sie  Zeugnis  abgelegt  hat,  will  ich  ihr  eine  Geschichte  erzählen. 
Wenn  sie  böse  wird,  ist  ihr  Zeugnis  nichts  wert,  wenn  sie  nicht  böse 
wird,  soll  es  gelten 

20  (Der  Schluss  der  Geschichte  ist  als  zu  obscön  unübersetzt  geblieben.) 


XVII. 

(a)  Jemand  fragte  einen  Mann:  Wo  ist  die  Gebetsrichtung?  Der  ant- 
wortete: Nach  dieser  Richtung.  Der  erste:  Nach  welcher  Seite  hin  kann 
ich  urinieren?  Der  zweite:  Nach  der  Seite,  wo  die  Gebetsrichtung  nicht 

25  ist.  Als  er  nun  urinieren  wollte,  schrie  die  Person  ihn  an:  Da  ist  die 
Gebetsrichtung,  uriniere  nicht  dorthin.  Da  wandte  er  sich  nach  einem 
andern  Ort,  als  er  aber  urinieren  wollte,  rief  jener:  Das  ist  auch  die 
Gebetsrichtung;  uriniere  nicht  dorthin.  Nun  wandte  er  sich  wieder 
nach  einer  andern  Seite,  aber  als  er  urinieren  wollte,  schrie  ihm  jener 

30  zu:  Das  ist  auch  die  Gebetsrichtung,  uriniere  nicht  dahin,  (b)  Jetzt  rief 
er  aus:  Gott  verwirre  diejenigen,  die  uns  verwirrt  haben,  fasste  sein 
Glied  mit  der  Hand  und  urinierte,  während  er  sich  im  Kreise  herum- 
dreht^. Aber  es  sassen  noch  andere  Leute  mit  jenem  Manne  zusammen, 
und  der  erste  stand  in  ihrer  Mitte.    Er  drehte  sich  nun  immer  herum 

35  und  urinierte  auf  sie.  Da  lachten  sie  über  ihn  und  beschenkten  ihn 
und  sagten:  Der  Fehler  lag  nicht  auf  deiner  Seite,  sondern  auf  der 
Seite  dessen,  der  dich  belehrte.    Dann  ging  er  nach  Hause.    Adieu. 


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32  ^tiitü^t  ^ut  \mitif4tn  Ibpta($m\(tnf4aft 


xvm. 

(a)  fär(e)d  y^ahfd  ^andah  telet  auläd  min  färfejd  utnm  id(u)m  mifi 
ettiäm  gam  jjhnüt  gäl  lücebir  min  auladah  fdidd  ani  mltet  etfie(i)n 
jistärHün  uy^ähfd  mä  fistärit  lumman  mät  gamau  etif^e  jit^ärakün 
killmen  i^giil  äni  ill  ftagg  bimal  abüfe  ba^(a)d  dälik  gälo^lhum  rühü    5 
anärtfe  (b)  gämau  umliau  lil^ätife  i^au  Itfärfejd  mecän  bi^^ezire  ubih 
düd  umecän  bih  dibbän  ^elmecän  bth  haUi  umecän  min  elhaHl  mäkül 
uähed  min  etil^e  gäl  hädä  mecän   baHr  najnt   bih   uBein   elbaBir 
^d(u)rä    udi(i)lha   mag^ü^   ^äl*ä|}ar  gäl  fb(u)gah  ftim(i)l  uätäf^ar 
gäl  elhim(i)l  eilt  fo(u)g  elbaHr  gime  dihen  ugime  dibfejs  (c)  umilau  lo 
sä^a  tilaggähum  fär(e)d  (i)bdüi  niUdhum  gäl^ilhum  mä  iiftü  fär(e)d 
baBir  gäl  y^ähfd  minhum  baHrak  aBfaJuar  i/^ätäl^ar  gäl^läh  baHrak 
abtar    y^ettälit  gäl   baHrak   m^hammäl  gime   dibfejs   ugirne    dihen 
gäljilhum  la^äd  baHri  ^andkum  gälo^läh  mü  Bäddfiä  gäl  äni  ärtdäh 
min  Bandkum  gälo^läh  ehnä  räjjtiin  lilBärtfe  uinte  rauuah  ifiiänä  gäl^  15 
ilhum  mä^ifjälif  (d)  rähau  IMBartfe  gäl  elBärtfe  ^ ämern  ugäl  obu^lbaHr 
äni  rdjJi^ll  baHr  uhela^ädim  au^afbh  ili  gälau  sahih  iä  Tarife  t^äs^af- 
näh  läcin  mü  Bäddna  gäl  eUärtfe  tirräd  min  Bäddkum  gäl  etau^all 
äni  lege(i)t  menäm  baBir  bim^cän  bih  darfejl  gäl  (eJUofuJn  Baräffejthä 
gäl  Baräffejthä  min  elbaB(a)rür  mälliä  uBardf(e)t  Beinhä  Bofujra  lian  20 
^äfftet  elmäcül  min  eddar(e)l  Bein  essältme  uBein  elBö(u)ra  hta  mä 
mäcül  min   eddarfejl  gäl  elBärife  hädä   tamäm   ugäl   elBärife  inte 
(e)Ud(u)n  y^äsdf(e)t  defijlha  gäl  Itan  eddai'fejl  eilt  iemm  defijlha  mä 
maB(a)tüs  uelli  ilhä  de(i)l  läsim  t^haffi  bih  umin  hattaraf  Bardf(e)tha 
batra  ugäl  litä^ar  inte  (eJHofuJn   Bardf(e)t  elkimfejl  girne   dib(e)s  25 
ugime  dihen  gäl^läh  lian  gimet  eddihen  miltemm  Bale(i)h  dibbän 
ugirnet  eddibfejs  miltemm  Balefijh  düd  umin  hattaraf  Baraftah  (e)  gäl 
elBärife  elhagg  (i)btardfkum  elbaBir  mü  Bäddkum  ruft  iä  abü  baBir 
dauy^ar  baBirak  faräh  abü  baBir  gäljilhum  elBärife  intü  (e)Uerdün(!) 
^alo^läh  ehna   abünä   uässänä    bian   eiflefijn    minkum    ilhum    fiirit  30 
^äl'ä^ar  mä  iläh  uirit  Bäd  ffina  mä  neBfdJrif  eilt  mä  iäkil  min  Bäddnä 
gäljilhum  istarihu  hessaB  uaiüf  eilt  mä  fakil  mläkum  bilmäl  (f)  räh 
müuär  uiga  ugäl  liccebir  taBäl  lumman  i^ä  gäl^läh  eilt  mä  iäkil 
Bäddkum  inte  läcin  taBäl  ifyid  if}tak  mara  Hak  tiäni  agil^ilhum  fülän 
iläh  hagg  ^t^äkum  gäl^läh  ida  äni  ^ahih  mä  ili  ui^ä  afiüti  mü  läsim  35 
räd  min  Bandah  Bala  a^det  ihtäh  mä\qabel  ^itäflar  kedälik  (g)  lumman 
i^ä  littälii  gäl^läh  mä^lf^älif  äni  ähid  i(}ti  gül  It  af^ütt  btanfülän 
iläh  hagg  ui^äkum  i^aJlBärife  gäljilhum  iä  f}ättärna  eilt  mä  iläh 
hagg  uiiäkum  a/jükum  ezserir  fülän  gälö^läh  (e)llö(u)n  Bardffejtah 
galjlhum  mädäm  färfejd  Ujähfd  iiqbal  iitzauua^  if^tähfahiia  narfejl  40 
gämau  urähau  u^issemau  elmäl  Bala  etfCefi)nhum  uäl^ä/jar  mä  öntöh. 


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iüfiä^ntx,  ({teu6a6|^fontfc$e  ^tfdiidiUn  aue  5ent  3ta<).  33 


XVIII. 

(a)  Jemand  hatte  drei  Söhne.  Eines  Tages  legte  er  sich  hin  zu 
sterben,  sagte  aber  vorher  seinem  ältesten  Sohne:  Wenn  ich  ge- 
storben bin,  sollen  zwei  erben,  und  einer  soll  nicht  erben.  Nach  seinem 
5  Tode  fingen  die  Brüder  Streit  an,  indem  jeder  behauptete,  ein  An- 
recht auf  das  Vermögen  des  Vaters  zu  haben.  Man  riet  ihnen  darauf, 
zum  Sachverständigen  zu  gehen,  (b)  Sie  machten  sich  also  zu  ihm  auf 
und  kamen  an  einen  Platz  in  der  Wüste,  wo  sich  auf  einer  Stelle 
Ameisen,   auf  einer  andern  Fliegen,   auf  wieder  einer  andern  Gras 

10  befand,  von  dem  ein  Teil  weggefressen  war.  Einer  von  den  Brüdern 
sagte:  Hier  hat  ein  Kamel  übernachtet;  es  war  auf  einem  Auge 
blind  und  sein  Schwanz  war  abgeschnitten.  Der  andere  meinte:  Es 
trug  eine  Last.  Der  letzte  sagte:  Von  der  Last,  die  es  trug,  bestand 
eine  Hälfte  aus  Mais,  die  andere  aus  Dattelhonig,    (c)  Als  sie  weiter 

'5  gingen,  trafen  sie  einen  Beduinen,  der  sie  fragte,  ob  sie  nicht  ein 
Kamel  gesehen  hätten.  Der  erste  antwortete:  Dein  Kamel  war  blind. 
Der  zweite:  Dein  Kamel  war  schwanzlos.  Der  dritte:  Dein  Kamel 
trug  eine  Last,  eine  Hälfte  Dattelhonig,  die  andere  ^ais.  Der  Beduine 
sagte:  Also,  mein  Kamel  ist  bei  euch.    Die  Brüder:  Es  ist  nicht  bei 

20  uns.  Der  Beduine:  Ich  verlange  es  von  euch.  Die  Brüder:  Wir 
gehen  jetzt  zum  Sachverständigen;  komm  also  mit  uns  mit.  Der  Be- 
duine: Meinetwegen,  (d)  Sie  gingen  nun  zum  Sachverständigen,  und  der 
fragte  sie:  Was  steht  zu  Diensten?  Der  Beduine:  Mir  ist  ein  Kamel 
weggekommen,    und  diese  Leute  haben   es   mir   beschrieben.     Die 

25  Brüder:  Das  ist  richtig,  Sachverständiger,  wir  haben  es  beschrieben, 
aber  es  ist  nicht  bei  uns.  Der  Sachverständige:  Es  wird  aber  von 
euch  verlangt  Der  erste  Bruder:  Ich  fand  die  Schlafstelle  eines 
Kamels,  wo  Gras  war.  Der  Sachverständige:  Wie  habt  ihr  das  wissen 
können?    Der  erste  Bruder:   Ich  habe   das  aus  dem  Miste  erkannt, 

30  und  ich  wusste,  dass  ein  Auge  blind  sei,  weil  die  Seite,  wo  das  Gras 
abgefressen  war,  ein  gesundes  Auge,  die  Seite,  wo  das  Gras  nicht 
abgefi-essen  war,  ein  blindes  Auge  anzeigte.  Der  Sachverständige: 
Das  ist  richtig.  Aber  du,  wie  konntest  du  seinen  Schwanz  be- 
schreiben?  Der  zweite  Bruder:  Weil  das  Gras  neben  dem  Schwänze 

3S  nicht  zerwühlt  war;  wenn  das  Tier  einen  Schwanz  hat,  wedelt  es  mit 
ihm  notwendigerweise.  Daher  erkannte  ich,  dass  es  schwanzlos  war. 
Der  Sachverständige:  Wie  wusstest  du,  dass  die  Last  zur  einen  Hälfte 
aus  Dattelhonig,  zur  andern  Hälfte  aus  Mais  bestand?  Der  dritte 
Bruder:   Weil  bei  der  Maisladung  sich  Fliegen,  bei  der  Dattelhonig- 

40  .ladung  sich  Ameisen  gesammelt  hatten.  Daher  wusste  ich  es.  (e)  Nun 
verkündete  der  Sachverständige:  Das  Recht  ist  auf  eurer  Seite.    Das 

Beitrage  zur  semil.  Sprachwissenschaffc.    V.  3  a 


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34  dSftiM^t  5ttr  fmiii\<!itn  ^prac^ipitTenfc^df^. 


XIX. 

(a)  fär(e)d  tiäh^d  Basräui  mesädig  ^äked  Bardadi  elBasräul  ^äb 
^ora  lilBardädt  uelBardadi  ^äb  sbra  lilBasraui  elBasräui  müä  ^ala^ 
IBardädi  uälBardadl  mÜä  Bala^lBasräui  linuss  eddärfujb  (i)tlagau 
etüefijnkum  elBa^räui  öntä  sbretah  lisadi^äh  elBardädi  uälBardädi  5 
önta  ^bretah  lilBasraui  killmen  ahad  sbretah  ij^erah  liheläh  liitnfnan 
uu^al  elBasräiii  lihiläh  laf  essbra  malet  r^fi^äh  nägise  filse(i)n  rädd 
HBardäd  elBardädi  lumman  igä  lihHäh  iäf  sbrat  elBasrmii  2a  {de 
btha  filsefijn  (b)  gäl  liheläh  ani  rajJi  asauui  nefsi  meijit  lumman  iigi- 
kum  elBasräui  gilü^läh  elibfujm  mät  r^ft^ak  i^a^lBa^räui  lihb(u)i  10 
elBardädi  uedegg  elbäb  gälau  minku  eilt  degg  elbäb  gäl  äni  reß^ 
(e)flän  gälau  (e)flän  mät  lumman  Sfma^(a)  bian  r^fi^äh  meijit  gäm 
iiltfm  ^ala  räsak  uäiesih  aue(i)läh  iä  ahüie  gäl^ilhum  i/iäddüni  ^a- 
lefijh  lumman  Tiäddbk  ^alefijk  gäl  lihiläk  ihmü^li  mbi  harr  hatta 
ärasstläh  hatta  adifmäh  (c)  ahmau  7nbi  tieöntbh  iläh  ^äb  elmoi  uegäm  15 
jesubb  ^ala  ras  ah  gäl^läh  uälak  teräni  amauuetak  (ijbhäda^lmbi 
läcin  iel  mä  tintinl  elfilsefijn  hatta  a^üz  min  ^andak  gäl^läh  mä 
antik  gäl  ^ibü^li  mbi  gäbb^läh  elmbi  lumman  ^äbb^läh  elmbi  gäm 
jestibb   ^ala  räsah  ue^esedäh   killäh   Haan   iuäh  iaul  bilmbi  elhärr 


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({yietgiter*  (ttettSaSgfontrc^e  ti^efc^c^ten  au«  htm  ^xaq,  35 

Kamel  ist  nicht  bei  euch.  Geh  du  und  such  dein  Kamel.  Der  Be- 
duine ging  fort,  und  der  Sachverständige  fragte  sie  nach  ihrem  Be- 
gehr. Die  Brüder  antworteten:  Unser  Vater  hat  uns  im  Testament 
geboten,  dass  zwei  von  uns  erben  sollen,  der  dritte  aber  nicht.  Wir 
5  wissen  nun  nicht,  wer  von  uns  nicht  am  Erbe  teilhaben  soll.  Der 
bat  sie,  sich  jetzt  ein  wenig  auszuruhen;  d^nn  wolle  er  sehen,  wer 
nicht  erben  würde,  (f)  Er  ging  ein  Weilchen  weg,  kam  dann  wieder, 
rief  den  ältesten  der  Brüder  zu  sich  und  sagte  zu  ihm:  Derjenige, 
der  nicht  erbt,  bist  du;  aber  komm,  nimm  deine  Schwester  zur  Frau, 

10  so  werde  ich  ihnen  sagen:  NN.  hat  das  Recht  mitzuerben.  Der  ant- 
wortete: Wenn  ich  wirklich  mit  meinen  Brüdern  nicht  erben  soll, 
geht  es  auch  so.  Er  versuchte  noch  mehrmals  ihn  zu  überreden,  die 
Schwester  zu  heiraten,  aber  jener  stimmte  nicht  zu.  Der  zweite  that 
desgleichen,    (g)  Als  er  zum  dritten  kam,  antwortete  er  ihm:  Meinet- 

15  wegen,  ich  werde  meine  Schwester  heiraten.  Sag  aber  zu  meinen 
Brüdern:  NN.  hat  das  Recht  mitzuerben.  Dann  kam  der  Sachver- 
ständigezurück und  verkündigte  ihnen:  Meine  Gäste,  derjenige,  welcher 
kein  Recht  hat,  mitzuerben,  ist  der  jüngste  NN.  Als  sie  ihn  fragten, 
wie  er  das  herausbekommen  habe,  antwortete  er:  Wenn  jemand  da- 

20  rauf  eingeht,  seine  Schwester  zu  heiraten,  ist  er  ein  Bastard.  Dann 
gingen  sie  zurück,  teilten  das  Vermögen  in  zXvei  Teile  und  gaben 
dem  dritten  nichts. 

XIX. 

(a)  Ein  Basrenser  war  mit  einem  Bagdader  befreundet.    Der  Bas- 

25  renser  brachte  ein  Geschenk  für  den  Bagdader,  unä  der  Bagdader 
brachte  ein  Geschenk  für  den  Basrenser.  Deshalb  ging  der  Basrenser 
zu  dem  Bagdader,  und  der  Bagdader  ging  zu  dem  Basrenser.  Auf 
dem  halben  Wege  trafen  sich  die  beiden.  Der  Basrenser  gab  sein 
Geschenk   seinem  Freunde,   dem  Bagdader,  ^  und  der  Bagdader  gab 

30  sein  Geschenk  dem  Basrenser.  Jeder  nahmt3ein  Geschenk  und  ging 
nach  Hause.  Als  der  Basrenser  zu  Hause  angekommen  war,  sah  er, 
dass  das  Geschenk  seines  Kollegen  zwei  Fils  weniger  wert  war,  des- 
halb ging  er  nach  Bagdad  zurück.  Als  der  Bagdader  nach  Hause 
kam,  sah  er,  dass  das  Geschenk  des  Basrensers  zwei  Fils  mehr  wert 

35  war.  (b)  Deshalb  sagte  er  zu  den  Seinen:  Ich  werde  mich  totstellen. 
Wenn  der  Basrenser  zu  euch  kommt,  sagt  ihm:  Heute  ist  dein  Freund 
gestorben.  Der  Basrenser  kam  auch  wirklich  zum  Hause  des  Bag- 
daders und  klopfte  an  die  Thür.  Sie:  Wer  ist's,  der  an  die  Thür 
klopft?    Er:   Ich  bin  der  Freund  des  NN.    Sie:   NN.  ist  gestorben. 

40  Als  er  hörte,  dass  sein  Freund  gestorben  sei,  schlug  er  sein  Haupt 
und  schrie:   O  weh,   mein  Bruder!   Dann  bat  er  sie,   ihn  zu  seinem 

3* 


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36  (ßtitxa^t  5ut  ftmiti\4tn  ^pxad^wi^tnf^aft 

iiba^(a)dah  gabb^läh  cefen  yieceffcnäh  uahafär^läh  gab(ä)r  iienäni 
hiia  uijjih  bilgab(ä)r  tieia^nl  fänüs  fabaqau  Bala  kal/jäle  min  elmur- 
rib  linus^  eliefiji  säBa  uaida  haramile  bdlgin  l^azne  (d)  uegantati  {uq- 
simünfiä  ^erib  ilhum  fabdqä  Bäddhum  se(i)f  zaid  ^alefijhum  killhum 
ti'^ärakau  be(i)nathum  killmen  i^gül  am  arid  essefijf  lumman  (e)s- 
nia^bhum  elmei^it  gäl  IHBasräul  iä  aJjüle  fukknl  min  eccefen  gal^läh 
mäjihalif  fakkah  7äala^(a)  eilt  sauua  rühah  meiiit  lumman  i^ä  la- 
Band  elharamtie  uegäl^ilhum  haggtia  laBäd  ue(i)näh  elharämtie  lum- 
man spnaBau  bihalkeläm  hallau  elfiazne  uinhizemati  uesäh  lirefi^äh 
t^egäl^läh  ta^äl  {ä  a^ü^e  inte  titlübni  filsefijn  ta^al  nuqsim  hada^hnal 
ubaB(a)d  dalik  antik  elfilsefijn  (e)  gamau  le^ismün  lumman  gismoh  kil- 
läh  tald^et  uij^a^lfülüs  fär(e)d  Baraqcin  gal^lähla  a/jü^e  kä^a^lBaraqcin 
bedäl  elfilse(i)n  uekillmen  afiad  haggah  iterah  liheläh  utaBil  utisle?n. 


XX. 

(a)  färfejd  iia/jed  mnrrebi  Ici^ülün  ga^  HBäbil  idalf  lemm  Bäbil  15 
flir(e)d  rä^t  mal  rattam  elmurrcbi  saifi  lirräH  gajj^läh  ta^äl  am 
aqrä^lak  nähalli  elgaB(a)  tinfakk  /lessaB  teh\f  amyial  cetir  Bein  de  heb 
faida  liftäh  inte  i^bir  färfejd  mihiär  lumman  teiüf  ^emiB(a)  lialäla 
uBaräbid  lifläBen  Balei^a  inte  teruh   Balmäl  uteHl  min  Bandah  eilt 
tigdar  Bale(i)h  utitlaBak  barra  faida   änl  selimet  äni  ulijik  leräka  20 
ijaida  miifejt  inte  ihidiih  gäl^läh  errciBi  mäjihalif  baBfaJd  dälik  td- 
läBfaJ^läh  färfejd  }iJe  ugail  lirraH  taBal  idhinni  biJut  ^emiBfaJ  Rit- 
tet i  gal^läh  mä^lhälif  dchen  gemiBfaJ  gittetäh  (b)  ugäm  liqrä  himman 
infakket  elgä.lfaj  ulaf  eddeheß  elli  fijbij^osfejt  Bäbil  saBa  uaidä  talaBät 
Balefijk  haläla  u^arabid  Bale^lli  iiqra  ugämen  iiltenunen  bih  erräBi  25 
inhädär  Balmäl uhilak  hlil  utälaBfaJ  saBa  uaida ^IBarabid  uolhaiäla 


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füfiti^ntv,  (Itett6a6|^fontrc$e  (Bereitesten  aue  5m  3ta4).  37 

Freunde  zu  führen,  und  als  das  geschehen  war,  befahl  er  ihnen: 
Macht  mir  heisses  Wasser,  dass  ich  ihn  wasche  und  dann  begrabe. 
(c)  Sie  machten  ihm  das  Wasser  warm  und  gaben  es  ihm.  Er  nahm 
das  Wasser  und  goss  es  ihm  auf  den  Kopf,  wobei  er  sagte:  Du  da, 
5  du  siehst,  ich  töte  dich  mit  diesem  Wasser.  Aber  warum  giebst  du 
mir  nicht  die  beiden  Fils,  dass  ich  von  dir  ablasse?  Der  Bagdader: 
Ich  gebe  sie  dir  nicht.  Der  Basrenser  befahl  nun  (neues)  Wasser  zu 
bringen,  und  als  man  es  ihm  gebracht,  begoss  er  damit  seinen  Kopf 
und  seinen  ganzen  Körper,  bis  er  ihn  mit  dem  heissen  Wasser  ganz 

10  geröstet  hatte.  Darauf  gab  man  ihm  ein  Totenhemd,  das  er  ihm  an- 
legte. Dann  grub  er  für  ihn  ein  Grab  und  schlief  mit  ihm  in  dem 
Grabe,  nachdem  er  vorher  eine  Lampe  angezündet  So  blieben  sie 
von  Sonnenuntergang  bis  Mitternacht  Da  kamen  Räuber  an,  die 
einen  Schatz  gestohlen  hatten,    (d)  Sie  verteilten  die  Sachen  in  ihrer 

15  Nähe;  aber  es  blieb  ein  Schwert  bei  ihnen  übrig,  über  das  zwischen 
ihnen  ein  Streit  ausbrach,  da  jeder  das  Schwert  haben  wollte.  Als 
sie  der  Tote  hörte,  sagte  er  zum  Basrenser:  Mein  Bruder,  mach  mir 
das  Totenhemd  auf  Der  war  damit  einverstanden,  öffnete  das  Hemd, 
und  der  vermeintliche  Tote  kam  heraus.    Wie  er  bei  den  Räubern 

20  war,  fragte  er  sie:  Wo  ist  denn  unser  Anteil?  Als  sie  das  hörten, 
Hessen  sie  alles  im  Stiche  und  flohen.  Der  Tote  aber  rief  seinen 
Freund  und  sagte  ihm:  Komm  her,  mein  Bruder,  du  willst  von  mir 
zwei  Fils.  Komm  her,  wir  wollen  dieses  Geld  teilen;  dann  werde  ich 
dir  die  zwei  Fils  geben,    (e)  Sie  teilten  alles  und  als  sie  ganz  fertig 

25  waren,  kam  bei  dem  Gelde  auch  ein  Schweisskäppchen  zum  Vorschein. 
Da  sagte  er  ihm:  Mein  Bruder,  nimm  dieses  Schweisskäppchen  an 
Stelle  der  zwei  Fils.  Jeder  nahm  nun  seinen  Teil  und  ging  nach 
Hause.    Du  aber  bleib  wohl  und  gesund. 

XX. 

30  (a)  Ein  Westländer,  sagt  man,  kam  nach  Babil  und  sah  dort  bei 

Babil  einen  Schafhirten.  Der  Westländer  rief  den  Hirten  und  sagte 
ihm:  Komm!  Ich  werde  dir  Beschwörungsformeln  vorlesen  und  die 
Erde  sich  öffnen  lassen.  Dann  wirst  du  viel  Schätze,  lauter  Gold, 
sehen.    Wenn  du  das  siehst,   warte  ein  Weilchen.    Sobald  du  aber 

35  wahrnimmst,  dass  lauter  Schlangen  und  Vipern  gegen  mich  heraus- 
kommen, geh  zu  dem  Schatze  und  nimm  soviel,  als  du  kannst,  und 
bring  es  heraus.  Wenn  ich  am  Leben  bleibe,  teilen  wir  beide,  wenn 
ich  sterbe,  nimm  du  alles.  Der  Hirt  war  damit  einverstanden,  darauf 
zog  der  Westländer  eine  Flasche  heraus  und  befahl  jenem,  ihm  da- 

40  mit  seinen  ganzen  Körper  zu  salben.  Der  that  das  auch,  (b)  Darauf 
begann  der  Westländer  die  Beschwörungen  zu  lesen,  und  als  sich  die 


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38  (Sfüixä^t  3Ut  femtttfc^en  |^|}rac9f9t(fenfc$aft. 

rädden  liBäbil  elgä^(a)  intübget  iiliga  r^figäk  meilit  lafah  gemi^(a) 
^el(e)däh  medhün  illd  ^ir(e)^  lisanah  tämni  mä  medhün  (c)  ütemmennäh 
elhaläiä  iiligennä/i  mä  bih  dihen  uäldarannah  bih  ba^fajd  dälik  erräH 
difen  elmurrebi  ua^ad  eddeheb  eilt  (i)tlä^ah  uräk  lirefijr  mecän  bil- 
Bgrbän  hatta  mä  ^isma^ün  bih  elhuküme. 


XXI. 

(a)  färfejd  uähed  min  ahljLlMohammara  f^atdb^lähfärfejd  hyrme 
min  ahl  Hit  udesz  BalefiJ/tä  mel^e  ugälet  ida  hüa  iMdnt  jesauy^i^lt 
färfejd  latt  min  Hit  lilMohammara  u^esauui  Balefijh  U^er  u^e^ir 
bih  fei  uänhadär  (i)btyrräde  lumman  ämaret  hal^infejs  gälo^läh  eilt  lo 
rähau  meliäle  ugäl  hybban  y^äkiräman  asauy^i  läcin  hüa  cetir  ^andah 
fülüs  üämar  ^ala^ügrbän  üöntähum  fiilüs  usauuo/iä  bisene  mltelau 
U^er  Bale(i)/ia  (b)  usär  muddet  (}am{e)s  senauät  lumman  ^är  eiliger 
u^är  Balajnnah(a)rfei  dess  ^alefijhä  lezuffüntiä  lumman  ^äbohä  baqat 
^andah  muddet  sene  läcin  mä  t^harrai  bihä  umaqsüdah  ielüßui  lum-  15 
man  läfet  nif(e)shä  tefnmet  sefie  udesset  Balefifh  tärii  ugalit^läh  ruh 
gül  lira^li  t^gul föläne  iäg^läh  mä  iäg^li  etteiri^  (tyss  edduäli  uin- 
7ia(iil  (i)bHit  räh  ettäril  gäl^läh  i^ä  hüa  Balefijhä  ugdljil/id  hasrän 
killmen  ietedommed  bicen  u/iasäfa  Balajtta^fajb  eilt  taBäbtäh  yilfülüs 
eilt  öntefijtha  le^el  (tät^ric  udezzhä  lehilhd  udim  sälim,  20 


XXII. 

{9l)  färfejd  laib  ijLämjJih  uoledteräfugau  ue^imHcn  biddärfujb  eluoled 
ezzerir  gäl  liUaib  ^ammi  lä  M^ß  ta^äl  Ibfu)  ieHlnl  Ibfu)  äUlak  ei- 
}ä*ib  darab  ezzerit  gäl^läh  ieS  tidrubni  gäl^läli  j^ä  nar(e)l  äni  agdar 
alilak  läcin  ifite  nefi)n  tigdar  trUlni  eluoled  ^äf  eUajb  mä  iftehem  25 
siket  (b)  igau  limUm  läfau  färfe)d  zära^fa)  gäl^läh  (ä  ^ammt  haszä- 
ra^fa)  ahdläh  mac^lbiäh  gäl^läh  ^ä   mel^ün  ehiändefi)n  ezzäraifa) 


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(VYletgnet,  Qt^uBaB^fontfc^e  <Befc9t€$ten  aw  btm  3ta(|.  39 

Erde  geöffnet,  sah  der  Hirte  das  Gold,  das  inmitten  von  Babil  lag. 
Dann  kamen  die  Schlangen  und  Vipern  gegen  den  Beschwörer  heraus 
und  rochen  an  ihm  herum.  Der  Hirte  ging  zu  dem  Schatze  und 
schleppte  eine  Abaje  voll  weg,  und  kam  dann  heraus.  Die  Schlangen 
5  und  Vipern  kehrten  nun  nach  Babil  zurück,  und  die  Erde  schloss 
sich.  Seinen  Gefährten  aber  fand  er  tot  vor.  Er  bemerkte  dabei, 
dass  sein  ganzer  Körper  gesalbt  war  ausser  der  Zungenwurzel,  die 
ungesalbt  geblieben  war.  (c)  Die  Schlangen  hatten  es  gerochen  und 
gefunden,  dass  kein  Öl  daran  sei,  und  dort  hineingestochen.  Der 
10  Hirte  beerdigte  den  Westländer  und  nahm  das  Geld,  das  er  heraus- 
geschleppt, ging  aber  in  eine  andere  Gegend  zu  den  Wüstenarabem, 
damit  die  Regierung  nichts  davon  höre. 

XXI. 

(a)  Jemand  aus  Mohammara  verlobte  sich  mit  einer  Frau  aus  Hit. 

15  Als  er  eine  Gesandtschaft  zu  ihr  schickte,  antwortete  sie:  Wenn  er 
mich  will,  soll  er  mir  einen  Fluss  von  Hit  nach  Mohammara  machen 
und  daneben  Bäume  pflanzen,  dass  dort  Schatten  ist  und  ich  zu 
Boot  hinkommen  kann.  Ihren  Befehl  überbrachten  ihm  die  Boten 
und  er  war  gern  damit  einverstanden,  denn  er  war  sehr  reich.    Er 

20  hiess  nun  den  Arabern,  den  Kanal  zu  bauen  und  gab  ihnen  Geld. 
Sie  brachten  ihn  in  einem  Jahre  fertig  und  pflanzten  Bäume  daran, 
(b)  Nach  fiinf  Jahren  waren  die  Bäume  gewachsen  und  gaben  Schatten, 
so  schickte  er  dann  zu  ihr,  um  sie  einzuholen.  Darauf  blieb  sie  ein 
Jahr  bei  ihm,  er  Hess  sie  aber  ganz  in  Ruhe;  denn  sein  Zweck  war, 

25  sie  auf  die  Probe  zu  stellen.  Als  sie  nun  sah,  dass  ein  Jahr  zu  Ende 
sei,  sandte  sie  einen  Boten  zu  ihm  und  sagte  ihm:  Geh  und  sag 
meinem  Manne:  NN.  lässt  dir  sagen:  Er  liebt  und  ich  liebe  nicht  den 
Osten,  sondern  das  Geräusch  der  Schöpfräder  und  die  Palmen  von 
Hit.    Der  Bote  ging  hin  und  bestellte  es-   der  J^ann^  a^er  liess  ihr 

30  bestellen:  Verlieren  muss  jeder,  der  euch  ftr  tüchtig  belt,  und  Schimpf 
über  die  Mühe,  die  ich  gehabt,  und  über  das  Geld,  das  ich  ausge- 
geben um  deinetwillen.  Dann  schickte  er  sie  nach  Hause.  Bleib  gesund. 

XXII. 

(a)  Ein  Greis  und  ein  Knabe  waren  Reisegefährten  und  gingen  zu- 
35  sammen  fürbass.  Der  Jüngling  sagte  zu  dem  Alten:  Mein  Oheim, 
lass  uns  sehen,  ob  du  mich  trägst  oder  ich  dich  trage.  Der  Greis 
schlug  den  Knaben,  aber  der  fragte  ihn:  Weshalb  schlägst  du  mich? 
Der  Alte:  Du  Bastard,  ich  kann  dich  tragen,  aber  du,  wo  kannst  du 
mich   tragen?   Der  Junge  sah,  dass  der  Alte  ihn  nicht  verstand  und 


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40  (SftHt&^i  3ttt  (tmiiifd^tn  fbfta<!^m^tnfdiaft 

ba^(ä)dhü  mä  (i)h^idbh  (e)lld(u)n  akaloh  siket  eluoled  räddau  M/au 
fdr(e)d  (i)^äze  gal^läh  ^ä  Batmni  ha^^hiäze  Bad/e  ld(u)  meijite  gäl^ 
läh  iä  mel^ün  mä  lue  meipte  (e)ild(u)n  Badle  darab  eluoled  utridäh 
(c)  ba^(a)d  dälik  i^ä  solef  libintäh  essääfe  min  auuilhä  litälihä  galH^ 
läh  bintäh  illä  teruh  tegibäh  räh  abühä  udamßrah  ugabah  ilfut  gälct^  5 
läh  iä  yLalidi  änl  äridäh  ra^el  ilije  gäljilhä  (e)hna^(a)nä  tähMin 
hädä^zza^(a)tüt  intl  mara  cebire  gälet^läh  lian  hüa  {iftehim  gal 
abühä  Unhu  fih(e)m  (d)  gälet^läh  iä  uälidi  auual  suälah  min  taraf 
(fJtHlni  lb(u)  aUlak  lian  asöUf^lak  ld(n)  (f)tsölif^li  gälit^läh  usuälah 
min  taraf  essära^fa)  mäcvlinäh  ld(u)  mä  mäcelinäh  za^am  mäljedtn  lo 
^alefijh  de(i)n  ld(u)  mä  mäf^edin  tissuäl  ettäll  min  taraf  elmeiiit  gälak 
za^am  iläh  auläd  ld(u)  mä  iläh  gäl  abühä  mädäm  Bandah  hie  fihfejm 
häda  tistäh^linäh  ahddha  u^drH^läh  mara  iiessaläm. 


XXffl. 

färed  uähed  i^ä  hättär  ^and  y^ähed  (a)^arubl  u^äb^läh  hub(e)z  15 
uhiär  gämau  {äkHün  etüefijnlmm  ißlme^azzib  gäm  iinlid  elhättär 
uitgil^läh  Bäddkum  (i)hiär  mitel  (ijf^iärnä  gäl^läh  lä  yälläh  ba^(a)d 
dälik  ^äb^läh  f}ass  ugäl^läh  /jassnä  mitfejl  l^asskum  gäl^läh  /jassnä 
ahsan  min  (f)i^iärkum  la^(a)ni  auyal  essuäl  jegiläh  lilhättär  Bädd- 
kum  ay^ädifn  kertmin  haiierin  gäl^läh  lä  urädd  (i)nlidäh  ^anjelba-  20 
///////  gäl^läh  elhasis  ia^fajni  elbahil  ellddi  Bandfejna  ahsan  mi?t  et 
aljiär  eilt  ^and(e)knm  uba^(a)d  dälik  killmen  räh  limccänah  uisseläm. 


XXIV. 

(a)  äkn  fär(e)d  säge  malet  ba^fajrän  mnutäie  rcijJnn  lifär(e)d  me- 
cän  ftus^  eddär(u)b  barak  fär(e)d  ba^ir  nmuti  min  eddu^fnjf  uubriken  25 
binu'cän  hall  ti  Allah  sauyä  mntar  cetir  uesäret  elgäB(a)  darfejl  cetir 
biha  uegämen  läkelen  biddarfejl  lumman  ^adalen  läcin  eddärfujb  gerib 
eddär(u)b  ^alefijhinn  viugdär  sä^a  läcin  ehnuti  sär  mc Paddel  nekill  iiä- 


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QVleigner,  ({tettSaSj^fonifcSe  Sefd^id^ttn  auff  btm  ^raq,  41 

schwieg,  (b)  Dann  gingen  sie  weiter  und  sahen  ein  Feld.  Der  Junge 
fragte:  Haben  die  Besitzer  dieses  Feld  aufgegessen?  Der  Alte:  Du 
verfluchter,  das  Feld  ist  doch  noch  nicht  geschnitten,  wie  können  sie 
es  gegessen  haben?  Der  Junge  schwieg,  und  man  kehrte  zurück;  da 
5  sahen  sie  ein  Leichenbegängnis.  Der  Junge  fragte:  Mein  Oheim,  ist 
die  Leiche,  gesund  oder  tot?  Der  Alte:  Du  verfluchter,  da  sie  tot  ist, 
wie  kann  sie  gesund  sein?  Er  schlug  den  Jungen  und  trieb  ihn  fort, 
(c)  Dann  kam  er  nach  Hause  und  erzählte  seiner  Tochter  die  Geschichte 
von  Anfang  bis  zu  Ende.     Die  aber  verlangte,  er  solle  gleich  fort- 

10  gehen  und  den  Knaben  herbringen.  Der  Vater  ging  auch  fort,  suchte 
ihn  und  brachte  ihn  ihr.  Sie:  Mein  Vater,  ich  will  ihn  zum  Manne. 
Er:  Wie  kannst  du  diesen  Jungen  heiraten,  während  du  ein  erwach- 
senes Mädchen  bist?  Sie:  Weil  er  so  klug  ist  Er:  Was  heisst  Klug- 
heit? (d)  Dann  erklärte  sie  ihm:  Mein  Vater,  seine  erste  Frage:  Sollst 

15  du  mich  tragen  oder  soll  ich  dich  tragen?  bedeutet:  Soll  ich  dir  eine 
Geschichte  erzählen  oder  willst  du  mir  eine  Geschichte  erzählen? 
Seine  Frage  ferner,  ob  sie  das  Feld  gegessen  oder  nicht  gegessen* 
hätten,  bedeutet,  ob  sie  Schuiden  darauf  aufgenommen  hätten  oder 
nicht    Und  seine  letzte  Frage,  die  er  dir  vorgelegt,  nach  dem  Toten, 

20  bedeutet,  ob  er  Söhne  habe  oder  nicht  Da  sagte  ihr  Vater:  Da  er 
so  viel  Weisheit  besitzt,  thust  du  recht  daran,  ihn  zu  nehmen.  Dann 
heiratete  er  sie,  und  sie  wurde  seine  Frau.    Adieu. 

XXIII. 

Jemand  kam  als  Gast  zu  einem  Araber;  der  brachte  ihm  Brot 
25  und  Gurken.  Als  sie  beide  assen,  fragte  der  Wirt  den  Gast:  Sind 
bei  euch  die  Gurken  wie  unsere  Gurken?  Er  anb^ortete:  Nein,  bei 
Gott  Dann  brachte  er  ihm  Salat  und  fragte:  Ist  unser  Salat  so  wie 
euer  Salat?  Er  antwortete:  Unser  Salat  ist  besser  als  eure  Gurken. 
Die  erste  Frage  an  den  Gast  bedeutet:  Giebt  es  bei  euch  vornehme 
30  und  hervorragende  Menschen?  Er  verneint  die  Frage.  Als  er  ihn 
aber  dann  nach  den  Geizigen  fragt,  antwortet  er  ihm:  Die  Geizigen 
bei  uns  sind  besser  als  die  hervorragenden  Menschen  bei  euch.  Darauf 
ging  jeder  seines  Weges.    Adieu. 

XXIV. 

35  (a)  Ein  Trupp  Kamele  und  Esel  gingen  irgendwohin.  Auf  der  Hälfte 

des  W^es  sanken  ein  Kamel  und  ein  Esel  vor  Schwäche  um.  Das 
geschah  an  einem  wüsten  Orte,  aber  Gott  liess  kräftig  regnen,  und 
die  Erde  bedeckte  sich  mit  Grünkraut.  Sie  frassen  nun  Gras,  bis  sie 
sich  wieder  erholten.    Der  Weg  war  nicht  weit  von  ihnen,  ungefähr 

3») 


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42  (Stiit&Qt  fut  fetnififc^en  fkpxa<im^inf<iaft 

k(i)t  ie^anfti^  ueßrkud  u^fedarrut  i^a^lbaHr  Bala^lmuti  '^egäl^läk  iä 
a^üie  fei  mä  tig^id  raha  lä  Allah  fibzilhä  bind  ueaf}äfen  lisma^ün 
bind  eilt  litnlün  biddärfujb  gäl  elmuti  kalhdii  mä^l^ir  illä  ä^fi  ^ofujt 
eddaha  sah  (b)  lumman  ^äh  i^au^lmHäriie  ^ea^adokum  lumtnan  al^a- 
dohum  Bäddßtum  mutäia  bärtcat  iälau  (ijtimülhinn  uedebbahinn  ^ala^  5 
Imuti  ^ilba^ir  elbaHr  läcin  elmuti  lumman  hätiau  Bale(i)h  elhimfejl 
gäm  i(^4(^rrut  gäl^läh  mä  gitt^lak  lä  t^pfi  gäl^läh  tiskit  ld(u)  abar- 
ric  nefsi  a^allihum  i^fiuttuni  äni  uhimli  fo(u)gak  gäl  elbaBir  i^lak 
rid(e)t  tesauui  halfiicäie  äni  ham  äsauffi  btk  nikta  y^af^alll  Ünkesir 
(i)rgubtak  elmuti  barrak  nefsäh  gämau^lmÜärtie  hattau  elmuti  uel-  «o 
(timfejl  Bala^lba^ir  lumman  hättohum  Balefijh  gäm  iß^anfu^  elba^ir 
Uetiüga^(a)  elhimfejl  uilmuti  ualda  maksüre  (i)rgubtah. 


XXV. 

(a)  äkü  fär(e)d  uäfifd  (i)MBeidl  gäl  äni  mä  agdar  astaqtm  ^ala 
halmü^b  belai^ajlturki  uälmd murin  mal  elhuküme  kill  id(u)m  ii^n  15 
^alefijna  ^ämä  ia^(a)rifün  Baräbl  läzim  ätBallam  turki  fdal^ad 
^arba^(a)  ^uämis  uäbäBfaJhinn  ueaf^ad  fölüshinn  i/Leräfi  liBardäd 
lilterijtturkt  lumman  täbb  lisügät  Bardäd  iäf  förfejd  uähfd  gäl^läh 
ja  af^üje  {ä  rf^^äl  gäl^läh  l^tertd  gäl^läh  arid  änhdak  tie(i)n  jebt' 
Bün  etturki  gäl^läh  äni  eilt  äbiB(a)  etturki  (e)lkpt(e)r  ^aib  uljäk  (ejflüs  20 
gäl^läh  jesauy,i  fiams  mtet  beilyr  gäl^läh  (i)gle(i)le  gäl^läh  i^Bälkä 
fi^sebilijlläh  gäl  m^äj^J^älif  le^el  l^äterAllä^  (b)  afiad  min  Bandah  elfö- 
lüs  1/Legäl^läh  ^b  mdi<^  bitturkl  galjläh  äni  Baräffejt  hädd  celämak  gäl 
^b  när  bitturkl  gäl  elMe^eidl  eualläh  Baräßejt  etturki  gäl^läh  ^b 
U(i)  elfeläni  ^äfelän  le(i)  gäl^läh  uälläh  ja  ahüje  äni  Bardffejt  et-  25 
turki  gäl^läh  aiu  ikci  kdcä  y^gäl  ^  ^ub(e)z  ^  möi^  ^  när  y^kül 
le(i)  iegül  ^ib  le(i)^lfeläni  bitturkl  T/Lalm^Ballim  iegiljläh  inte  t^Ballor 
m(e)t  etturki  gäm  i/^erädd  liheläh  uegäl  lihyrm^täh  ^bl  föräi  bitturkl 
gälet  iä^hüje  äni  Byrfet  etturki  ^egäl  limartah  ^ibl  fiub(e)z  bitturkl 
äni  ^Bän  bitturki  gälet  euil(i)Hse(i)n  iä^hüje  äni  Byrfet  etturki  ^ehua  30 
gäl  lihyrmetäh  alü  ihci  lumman  hacet  uegälet  hat  elmdij^  bitturki  gäl^ 
ilha  inti  te^fajr^ßn  etturki  (c)  iö(u)m  min  etljäm  i^au  md murin  Bala 
^äkfd  min  elBarab  läcin  md murin  mä  je^fäjr^fön  Baräbl  illä  jahcun 
bitturkl  t^egälau  baB(ä)dhum  baBfaJd  felän  räh  li  Bar'däd  üttärajtturki 
^ibfih  i^häcihum  faräh  Balefijh  tiähed  ^e^äbah  ^egalJilhum  (e)iterdün  35 


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QVletgiMr»  (JUiUkS^fonifc^e  ^ef^tc^en  aucr  ^tm  ^taq,  43 

eine  Stunde.  Der  Esel,  der  sich  erholt  hatte,  hopste  immer  umher, 
lief  und  pfurzte.  Da  kam  das  Kamel  zum  Esel  und  sagte:  Weshalb 
bleibst  du  nicht  ruhig  liegen,  damit  Gott  das  Gute  nicht  abwende? 
Ich  furchte  nur,  dass  die  auf  dem  W^e  gehenden  uns  hören.  Der 
5  Esel  erwiderte  dem  Kamel:  Das  geht  nicht  (anders);  ich  muss  nur 
mein  Vormittagsgewieher  anstimmen.  Er  schrie,  (b)  Darauf  kam  eine 
Karawane  und  nahm  sie  mit.  Da  bei  ihr  sich  auch  umgefallene  Esel 
befanden,  nahmen  die  Leute  denen  die  Lasten  ab  und  luden  sie  auf 
den  Esel  und  das  Kamel    Als  der  Esel,  während  man  ihm  die  Last 

10  auflud,  wieder  pfurzte,  sagte  das  Kamel  zu  ihm:  Hab  ich  dir  nicht 
gesagt:  Schrei  nicht?  Er  antwortete:  Schweig!  Wenn  ich  mich  hin- 
fallen lasse,  veranlasse  ich,  dass  sie  mich  samt  der  Last  dir  aufladen. 
Das  Kamel  drohte:  Du  da,  wenn  du  so  an  mir  handeln  willst,  mache 
ich   auch  einen  KLnifT  mit  dir,  dass   du   dir  den  Hals  brichst    Der 

'5  Esel  knickte  sich  ein;  da  legten  die  Reisenden  ihn  samt  der  Last 
auf  das  Kamel.  Nachdem  sie  das  gethan,  tänzelte  das  Kamel,  sodass 
die  Last  mit  dem  Esel  zusammen  herunterfiel,  und  dabei  brach  er 
sich  den  Hals. 

XXV.        . 

20  (a)  Es  war  einmal  ein  Meidanaraber,  der  sagte:  Ich  kann  nicht  mehr 
ohne  Türkisch  bestehen.  Tagtäglich  kommen  die  Beamten  der  Re- 
gierung zu  uns,  und  die  verstehen  nicht  arabisch.  Ich  muss  also 
türkisch  •  lernen.  Da  nahm  er  vier  Büffel  und  verkaufte  sie,  nahm 
das  Geld  dafür  und  ging  nach  Bagdad,  um  das  Türkische  zu  kaufen. 

25  Als  er  auf  den  Strassen  Bagdads  umherging,  sah  er  einen  Mann,  den 
fragte  er:  Mein  Bruder,  o  MannI  Der  Bagdader:  Was  willst  du?  Der 
Araber:  Ich  möchte  dich  fragen,  wo  man  das  Türkische  verkauft. 
Der  Bagdader:  Ich  bin  derjenige,  der  das  Türkische  verkauft  Wie- 
viel Geld  hast  du  bei  dir?   Der  Araber:  Fünfhundert  Beschlik  sind 

30  es.  Der  Bagdader:  Das  ist  ein  bischen  wenig.  Der  Araber:  Thu  es 
um  Gottes  willen.  Der  Bagdader:  Meinetwegen,  um  Gottes  willen, 
(b)  Dann  nahm  er  ihm  das  Geld  ab  und  sagte  ihm :  Bring  Wasser  auf 
türkisch.  Der  Araber:  Ich  habe  deine  Worte  verstianden.  Der  Bag- 
dader: Bring  Feuer  auf  türkisch.    Der  Araber:  Bei  Gott,  ich  habe  das 

35  Türkische  verstanden.  Der  Bagdader:  Bring  dies  und  jenes.  Der 
Araber:  Bei  Gott,  mein  Bruder,  ich  habe  das  Türkische  verstanden. 
Der  Bagdader:  Nun  rede  du.  Da  redete  er  und  sagte:  Bring  Brot, 
bring  Wasser,  bring  Feuer,  indem  er  jedesmal  hinzufügte:  Bring  dies 
und  das  auf  türkisch.    Dann  sagte  sein  Lehrer  zu  ihm:  Du  hast  tür- 

40  Idsch  gelernt  Nun  stand  er  auf  und  kehrte  nach  Hause  zurück. 
Er  sagte  zu  seiner  Frau:  Bring  das  Bett  auf  türkisch.    Sie:  O  Bruder, 


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^4  (gtiixa^t  5ttr  ftmiHf<itn  fkpxA(im\ftnf4aft 

bitttirki  alüfkum  tqhcün  sajd  bitturki  ^älläh  bitturkl  amassaf}  ahuäl- 
kum  bitturkl  {ä  güäuid  bitturkl  gümü  bitturkl  ueraut^^hü  bitturkl  li- 
mecankum  bitturkl  t^ränl  ab^utkutn  bitturkl  (d)  elmd murin  iäfoh  iqhct 
tiämä  iif^(ä)refün  elhdciie  gämau  Balefijh  telet  7nä  murin  uyiäh^d  min- 
hum  ga^ad  ^ala  rasah  uätäfjar  ga^ad  Bala  ri^le(i)h  i/Latäf^ar  gäm 
iibsut  bih  tiähua  iesih  da/ßl  Allah  änl  mü  ^ähtb  elbe(i)t  ^amä^l^  lä- 
zim  uähum  libsutün  bih  ilajan  mauuetöh  ^agfujb  dälik  fakkbh  uin- 
hczem  uegäl  ettofujbe  injtän  ba^(a)d  a^l  Bala  färfejd  t^ä/ifd  Basker 
^är  tamäm. 


XXVI. 

{?L)fär(e)d  ^c(i)h  mal  BArab  kerim  cetir  mesau^t  iemm  be(i)t  elBa^äl 
iasar  bian  mahad  Ifüt  min  iemm  elharam  umintl  tenbih  HBArab  el- 
iefnt  min  giddäm   elbefijt  mal  elBaiäl  jinhad  rasah  fär(e)d  ibfujm 
min  eti^äm  äku  azläm  etflefijn  iinüün  gäl  uä/jfd  minhum  bian  änl 
agdar  afüt  min  giddäm  elbefijt  mal  elharam  mal  Hamed  elHumüd  15 
refi^äh  gäl^läh  mä  tigdar  gäl  taBäl  (i)nterähen  änl  ^liäk  ida  fitfejt 
tintini   ihtak   uida   mä  fit(e)t  antik   ihtl  gäl^läh  mä^lf^älif  terädau 
etne(i)nhum   uelli  gäl  änl   agdar  afüt  min  giddäm  elBa^äl  fät  min    . 
gerib  lilbefijt  (b)  Hamed  elHumüd  cän  gäBäd  bilBaiäl  u^äf  errf^^äl  fät 
min  giddäm   elBaiäl  gäl  (i)bnefsäh  häda  belken  rarib  y,aimma  mä  20 
iidri   bittenbih   elii   sair  erreg^äl  iäf  mahad  sah   Balefijh  umdhad 
Bärydäh  sah  hua  ugäl  lä  Hamed  elHumüd  iä  Hamed  elHumüd  lä 
Hamed  elHunmd  gäl^läh    Bd(u)nak  gäl  lä  Bänak  Allah  unäBfaJlet 
ualide(i)k   unä^fajlet  säfhat  ummak  uabük  (c)  rädd  Bale(i)h  Hamed 
elHumüd  ugäl^läh  uälak  (i)gnün  ld(u)  (e)rhün  gäl^läh  (e)rhün  gäl_  25 
läh  Hamed  elHumüd  änl   iericak  rädd  Balefijh  ugäl^läh  hädä  iefi) 
elli  mä  iete^ärak  bih  gäl^läh  Hamed  elHumüd  uälak  Baleila   e^^a- 
häs  i(älbe(ijt  ugemi^(a)  mä  taB(a)täz  min  ettaBäm  äinär^läh  bi^ge- 


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ijtiti^ntx,  ({t<tt6a6^fomf€$<  £»<fc$t€$<en  atm  dem  'itaq,  45 

ich  habe  das  Türkische  verstanden.  Er:  Bring  Brot  auf  türkisch, 
ich  bin  hungrig  auf  türkisch.  Sie:  Bei  Hussein,  mein  Bruder,  ich  habe 
das  Türkische  verstanden.  Er:  Nun  rede  du.  Sie  fing  nun  an  zu 
reden  und  sagte :  Bring  Wasser  auf  türkisch.  Er  meinte  darauf,  sie 
5  verstünde  jetzt  türkisch,  (c)  Eines  Tages  kamen  zu  einem  Araber  Be- 
amte, die  nicht  arabisch  verstanden,  sondern  nur  türkisch  sprachen. 
Da  meinten  die  Bauern  unter  sich:  Der  NN.  ist  doch  in  Bagdad  ge- 
wesen und  hat  das  Türkische  gekauft.  Bringt  ihn  her,  dass  er  .sich 
mit  ihnen  unterhalte.    Deshalb  ging  ihn  jemand  holen.    Der  fing  nun 

10  an:  Was  wollt  ihr  auf  türkisch?  Ich  sehe,  dass  ihr  viel  schwatzt  auf 
türkisch.  Bei  Gott  auf  türkisch,  ich  will  euch  ordentlich  traktieren 
auf  türkisch,  ihr  Kuppler  auf  türkisch.  Steht  auf  auf  türkisch,  und 
macht,  dass  ihr  nach  Hause  kommt  auf  türkisch.  Warte,  ich  will 
euch  durchprügeln  auf  türkisch,    (d)  Als  die  Beamten  sahen,  wie  er 

15  darauf  losredete,  ohne  dass  sie  es  verstanden,  gingen  sie  auf  ihn  zu, 
drei  Mann;  einer  setzte  sich  ihm  auf  den  Kopf,  der  andere  auf  die 
Beine,  und  der  letzte  stand  und  verprügelte  ihn,  dass  er  schrie:  Um 
Gottes  willen,  ich  bin  gar  nicht  der  Besitzer  des  Hauses  und  brauche 
es   nicht.    Sie  schlugen   aber   auf  ihn  los,   bis  sie  ihn  halb  tot  ge- 

20  schlagen  hatten.  Dann  liessen  sie  ihn  los,  und  er  lief  fort.  Er  ver- 
schwur sich  aber,  niemals  wieder  zu  einem  Soldaten  zu  kommen.  Schluss. 

XXVL 

(a)  Ein  Araberscheich,  der  sehr  freigebig  war,  hatte  das  Verbot 
erlassen,  dass  jemand  an  seinem  Harem  vorüberginge,  und  hatte  die 

25  Araber  angewiesen,  demjenigen,  der  vor  dem  Harem  vorbeiginge, 
das  Haupt  abzuschlagen.  Eines  Tages  waren  zwei  Männer  unter- 
wegs. Da  sagte  der  eine  zum  andern:  Ich  kann  bei  dem  Harem 
des  Hamed  elHumüd  vorübergehen.  Der  zweite:  Nein,  das  kannst 
du  nicht.    Der  erste:  Komm,  wir  wollen  wetten  mit  einander.    Wenn 

3<>  ich  vorübergehe,  giebst  du  mir  deine  Schwester,  und  wenn  ich  nicht 
vorübergehe,  gebe  ich  dir  meine  Schwester.  Der  andere  war  damit 
zufrieden,  und  beide  waren  mit  den  Bedingungen  einverstanden.  Der- 
jenige, der  sich  gerühmt  hatte,  am  Harem  vorbeigehen  zu  können, 
ging  nahe  am  Hause  vorüber,  (b)  Hamed  elHumüd  sass  im  Harem  und 

35  sah  den  Mann  vorübergehen.  Da  dachte  er  bei  sich:  Das  ist  viel- 
leicht ein  Fremder,  oder  er  kennt  nicht  die  bestehende  Vorschrift. 
Als  der  Mann  sah,  dass  ihn  niemand  anschrie,  und  ihm  niemand 
wehrte,  rief  er  selbst  laut:  Hamed  elHumüd,  Hamed  elHumüd.  Der 
Scheich:  Zu  Diensten.    Der  Mann:  Gott  diene  dir  nicht,  sondern  ver- 

40  flucht  seien  deine  Eltern  und  verflucht  sei  die  Seite  deiner  Mutter 
und  deines  Vaters,    (c)  Der  Scheich:  Du  da,  verrückt  oder  gewettet.'* 


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46  (§tittSQt  pix  \tmiti\<ttn  ßftä<lii9^tnf<i^ft. 

häz  Hamed  elHumüd  uälbe(i)t  mal  ia^ar  yLattaBam  urädd  Bala  reft- 
^äh  ua^d  min  ^andah  ifytäk. 


xxvn. 

(a)  färfejd  iffij^  ueBandah  ^oUd  elyLoled  kill  ^äkfi)t  i^ruh  li^^efijd 
y^ilgem^  l^tö^ei^ed  razal  id(u)m  min  eti^äm  räh  U^^e(i)d  uilgeni^  iäf  5 
färfejd  i^asäle  hedd  Bale(i)hajtujiir  ^ulehägha  lumman  Ithaghä  iMd 
jjilzemha  mä  figdaren  ^ale(i)hajttuijkr  läcin  ^är  muträdah  lilirazäle 
min  e^^ubfajfi  lilmurrib  lumman  gäm  mä  feiüfka  ^äs  minha  iäf  nef 
sah  uaida  hiiä  bigä^(a)  mä  idj^fhä  hua  räüb  faras  uBäddäh  (ejs- 
lugile  y^ete(i)r  fiyrr  ettefijr  uissHügt^e  taiiahhinn  mä  iidn  tfifijn  ^ären  ^o 
(b)  y^ekßa  dahfiag  Bala  ^emi^(a)^ly;U^üh  mä  iindell  ^e(i)n  i^ruh  gäl 
linefsäh  arid  äkidd  (e)^ru^(a)^lfaras  i/^eaf^Uiha  (i)bke(i)fha  Hmil 
halläha  (ijbkefijfha  timii  sä^a  i/^ida  ^aiie  ^ala  fär(e)d  be(i)t  cebir 
ubik  fär(e)d  bint  (i)tläBet  elbint  liluoled  ueaf^ädet  elfaras  yLurbutithä 
uufrüit^läh  (e)fräi  uegämet  Üsauyi^läh  gah^e  (c)  lumman  saut^et  el-  '5 
gahue  gämet  tMd  t^dir^läk  iaBfaJni  tintih  gahyie  läcin  hua  cän  hei- 
cän  gäljilhä  {ä  bint  marret  ^alefijc   nägt^ilhätime  räddet  Bale(i)h 
uegalitläh  marret  uustamarret  u^ä  hallet  elbarake  billl  iMd  mä  ue- 
gämet ue^äbH^läh  mojß  ue^abit^läh  rädä  Bagfujb  dälik  temm  mug- 
där  telt^iläm  le^el  elqäBade  ^and  el^arab  ila  teUji^äm  ialläh  liniedün  ao 
elhättär  (d)  uba^(a)d  ettelt^iiäm  (i)nHddh  y^galjilhum  äni  ibn  ie(i)h 
f^län  ushnd^(e)t  (i)bbintak  uei^efijt  ähidhä  min  ^andak  ueaiüfak  i/- 
t(!gül  gäljläh  laBäd  ilmen  arid  äntihä  ahsan  minnak  läcin  ruh  ^ 
telet  humül  min  deheb  ialläh  äntikilähä  gäljläh  mäjihälif  u^agfujb 
dälik  gäm   iMd  ieruh  liheläh  gäl  mdhad   i^ibjli    elfaras   gämet  *5 
elbint  ue^äbitjläh  elfaras  uegäljilhä  ähilic  ue(i)rjrähau  aiüf  ä^bahau 
mäkü  gälet^läh  rähau  jisrahün  bihalälhum  uiniidhä  uegäl  Hsmic  {ä 
bint  galit^läh  gadbet  se(i)fak  ueräddet  (ijnleditäh  uegälitjläh  inte 
Usmak  gälJilha  tiu^net  haddic  (e)  ukillmen  Baraf  stiäl  r^fi^äh  ueräh 
el^oled  lihiläh  yiesauuä  ru^ah  uug^än  ^emä  i^fhäa  ue^äbau  ^emiB(a)^  3o 
Ihukamä   ^andah   hatta  jeteij^ibünah   mä   täb   uegälet  fär(e)d  Ba^üz 
ida  äni  teij[ebtäh  feßtintüni  gälö^lha  killma  t^ridin  nintic  färfejd  fiallih 
iqhci  uelauij^efih  i^^erid  ^uimä  lerid  uesebeb  t^u^a^fajtah  Hnhi  räh  et 
^alefijh  el^a^üz  uugc Badet  iemm  räsah  uegälitjläh  {ä  i/(^oled  elBäU^n 
ketre  jiinte  äni  a^fäjr^fak  BäH^  läcin  inte  giljli  iü  aiiähi  eilt  teridhä  35 
iiänl  agibhä  bi^einhä  gäljilhä  t-efijr  cidfijb  gälH^läh  lä  uälläh  mü 


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QVtetgnet,  ({l<iiSa%fMiif€^  t^tf^U^itn  au$f  htm  'itaq.  47 

Der  Mann:  Gewettet  Der  Scheich:  Ich  partizipiere  daran.  Der 
Mann:  Es  ist  etwas,  wobei  es  keinen  Compagnon  giebt.  Der  Scheich: 
Junge,  ich  bezahle  die  Ausstattung  und  das  Haus  und  alles  Essen, 
das  nötig  ist  Hamed  elHumüd  befahl  also,  ihm  die  Ausstattung 
5  und  ein  härenes  Zelt  und  das  Essen  zu  geben.  Der  Beschenkte 
kehrte  dann  zu  seinem  Freunde  zurück  und  empfing  von  ihm  seine 
Schwester. 

xxvn. 

(a)  Ein  Scheich  hatte  einen  Sohn,  der  immer  auf  die  Jagd  und 

^o  Pürsche  ging,  um  Gazellen  zu  erlegen.  Eines  Tages  ging  er  auch 
auf  die  Jagd,  und  als  er  eine  Gazelle  sah,  liess  er  die  Falken  los,  und 
eilte  ihr  nach,  um  sie  zu  fassen.  Aber  die  Falken  konnten  sie  nicht 
einholen,  obwohl  die  Jagd  vom  Morgen  bis  zum  Abend  dauerte.  Als 
der  Jäger  sie  aus  den  Augen  verloren  hatte,  liess  er  ab  von  ihr,  aber 

15  als  er  sich  umsah,  da  war  er  in  einem  fremden  Lande,  das  er  vorher 
noch  nicht  gesehen.  Er  ritt  auf  einer  Stute,  und  hatte  Windhunde 
und  Falken  bei  sich.  Diese  verlor  er  auch,  ohne  dass  er  wusste,  wo 
sie  waren,  (b)  Er  blickte  sich  nach  allen  Seiten  um,  aber  er  wusste 
nicht,  wohin  er  gehen  sollte.    Da  dachte  er  bei  sich:  Ich  will  den 

20  Zügel  meiner  Stute  loslassen  und  sie  gehen  lassen,  wohin  sie  will. 
Er  that  so  und  die  Stute  ging  voran,  bis  sie  plötzlich  an  ein  grosses 
Haus  kam.  Daraus  kam  ein  Mädchen  hervor  zu  dem  Jüngling,  nahm 
seine  Stute,  band  sie  an  und  breitete  ihm  ein  Bett  aus;  dann  machte 
sie  ihm  Kaffee,    (c)  Als  sie  den  Kaffee  bereitet,  wollte  sie  ihn  ihm 

25  vorsetzen;  er  war  aber  durstig.  Er  sagte  zu  ihr:  Mädchen,  ist  nicht 
an  dir  die  Kamelstute,  die  sich  verlaufen  hat,  vorbeigekommen?  Sie 
antwortete  ihm:  Sie  ist  vorbeigekommen  und  wieder  vorbeigekommen, 
aber  willkommen  sei  derjenige,  der  Wasser  will.  Dann  brachte  sie 
ihm  Wasser  und   setzte  ihm  Mittagessen  vor.    Er  blieb  drei  Tage 

30  dort  nach  der  Sitte  der  Araber;  am  dritten  Tage  fragt  man  dann 
den  Gast  (d)  Nach  drei  Tagen  fragte  man  ihn,  imd  er  sagte:  Ich 
bin  der  Sohn  des  Scheichs  NN.  Ich  habe  von  deiner  Tochter  ge- 
hört und  bin  gekommen,  sie  zu  heiraten.  Ich  will  nun  sehen,  was 
du  saLgst     Der  Vater:  Wem  könnte   ich  sie  besser  geben  als  dir? 

3S  Aber  geh  und  bring  drei  Lasten  Gold,  so  will  ich  sie  dir  geben.  Er 
war  damit  einverstanden;  dann  machte  er  sich  auf  nach  Hause  und 
sagte:  Bringt  mir  niemand  die  Stute?  Da  brachte  sie  ihm  das  Mäd- 
chen, und  er  fragte  sie:  Wo  sind  die  Ddnigen  hingegangen?  Wie  ich 
sehe,  sind  sie  nicht  da.    Das  Mädchen:  Sie  sind  gegangen,  das  Vieh 

40  zu  weiden.  Er:  Wie  heisst  du  Mädchen?  Sie:  Knauf  deines  Schwertes. 
Wie  heisst  du  aber?    Er:   Backenknochen  deiner  Wange,    (e)  Jeder 


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4$  (gtlM^t  5ttt  fimiHf^tn  ßpta^wifftnpif^ft 

cidfijb  läcin  hessä^  abuk  ß^  uinte  färfejd  yntig  ^iddamah  i/tuhh  uelll 
(e)trtdäh  änt  mit^ahhide  Hak  bi^emt^(a)  eilt  teridäh  y^eld(u)  Bala  cetli 
(f)  galjilhä  mä^lfjälif  i^ä  abüh  uegäm  iqhcl  ^iddämah  fakram  abük 
ehaguz  ikräm  za^d  tcegäl  Itabüh  bilbint  eilt  i^ridhä  yi;egäljläh  {ä 
y^oledi  tH  mä  gitt^li  min  etauyLul  gätn  abüh  t^edezz  u'tiäh  ai/^ädim  5 
meUäie  uearbä^faj  humül  deheb  ^erähau  Itabu^lbint  y,ilyLoled  ui^ä- 
hum  lumman  i^au  limecänhum  ligä  eddär  gafra  uiltnezär  (i)bHd  ia- 
B(a)ni  eddär  f}älie  ^iddärfujb  be^id  gäl  eluoled  uerädd  ellf  igau  uiiäh 
^ehua  miia  biddär  iäf  fär(e)d  mofujged  mal  när  uei^ä  lilmofujged 
uuhfdrah  tjLeligä  bih  gyr^e  (}ub{e)z  ueläf  färfejd  (ijf^tubät  ^t^eligä  lo 
^aui^ajl(i)ktubät  färfejd  ^d  mal  moi  yLeiäf  kärid  mektüb  faqarä 
elfjatt  iäfah  mektüb  bih  (g)  bfan  fhna  r^ihin  lidiret  l/äg-^äq  uaida 
Hak  räde  biie  taBäl  jiäräna  ^ala  Her  ed4aBfaJn  uekill  mecän  eilt  n^bat 
bih  af^llik  gyr^e  bilmbfujged  ue^üd  moi  hua  lumman  iäf  elhatt  uqä- 
räh  uerikab  fejfrüsah  t^eräft  Bala  därfujb  ettärfiji  i^ekill  iofujm  iilgä  15 
gyrse  f^ubfejz  y^e^d  moi  Haan  tiusal  liüarab  eilt  humma  bihä  t/^ei^ä 
^ala  färfejd  Ba^üz  uenizel  i^egälet^läh  elBa^z  fa  t^oledt  änl  feJlBandi 
antik  täkil  ue^ai  Bandi  m£jtruh  Bala  haliepi^  medd  idäk  Bala  ^efij- 
bäh  yLÖntäha  mugdär  Baifejr  teräi  lumman  öntähä  gälit^läh  hele 
jabni  y^iümä  terid  ämir  i/^ufr^iit^läh  uegaBad  uegäl  lilBa^z  (h)  {ä  ?o 
yLÜlide  asma^faj  ftyss  Byrfejs  gälet^läh  euällah  labni  bint  f^län  adami 
abüha  mä  jirdä  iintiha  Itibn  Bammhä  y^inhezem  bihä  lilBAräg  y^e^a'i 
Balefijh  färfejd  i/^led  ibn  lefijf^  BArab  Hasan  i/^eräidhä  min  Bandah 
y^inhizem  min  Bäddhum  uegäl^Hhä  elbint  Hsfejmhä  gäletjläh  elBagüz 
isfejmhä  Fitne  gäl^H/tä  j^ä  uälide  mä  bic  t^yäddin  mehibsi  ilfiä  gälit^  25 
läh  mä^tfjälif  lumman  uäddet  elmahbes  ilfia  ueläßtäh  Fitne  yegälet 
IHBa^üz  rühi  gili^läh  hallih  jilbes  fijslältah  yejilbes  fujhdüm  nisuän 
yeii^i  {ilbid  befijn  essitfejr  uilbefijt  ueiehaddfr  fejfrüsah  yet^Hdd 
Balefijhä  Baddethä  (i)  halyoled  min  SfmaBfaJ  halkeläm  ledd  Bala^ 
früsah  uei^ä  liüyrfejs  yelibed  bimecän  eilt  tiä^^it^läh  bih  lumman  30 
faddet  ennäs  uihdarau  ibn  Bammhä  Balefijha  gäm  0t^mäzah  yi^ähä 
lumman  zaBal  uegäljHhä  iä  bofujle  ja  umm  el^ujüra  fejm^allemü 
Hasan  ibn  UfiJ^  AsBad  Bala  halmezäh  gälit^läh  lä^äd  inte  ahsan 
min  Hasan  gälJUhä  la^äd  inti  tirdinäh  gälH^läh  äridäh  gäm  yädä- 
räbhä  bülatfujb  eilt  jßrab  bih  tütün  uegälet  äh  uefijrjräh  Hasan  35 
utjegus^  räsak  ja  melBün  eltiälidefijn  tala^faj  Hasan  uehimat  essefijf 
uehaff  räsah  famät  (k)  uehte  gälit^läh  irkud  Bala^früsak  ^hä 
rlkad  ^äb  fejfrüsah  yaida  hta  räcibe  fär{ejd  faras  ueläbUse  fujhdüm 
zilim  yemiiau  etfiefijnhum  lumman  i^au  1%  ahl ^eluoled  läcin  ahl^el- 
1/Loled  cänau  fejmäjesin  min  Hasan  yegälau  mät  lumman  iäfau  40 
Hasan  sauuau  Byrfejs  iiekefijf  uumlicau  elbint  Bala  Hasan  ue^aljadhä 
ntfBi^  utislem  uisseläm- 


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(IfUi^ntt,  Q^leuBüB^fonifc^e  £»<fc9t€$<en  ctu«  htm  ^xaq.  49 

verstand  die  Frage  seines  Freundes.  Der  Jüngling  ging  nach  Hause 
und  stellte  sich  krank  und  sprach  nichts.  Man  brachte  ihm  alle  Ärzte, 
ihn  zu  heilen,  aber  er  wurde  nicht  besser.  Da  sagte  eine  alte  Frau: 
Wenn  ich  ihn  heile,  was  gebt  ihr  mir?    Sie  sagten:   Was  du  willst, 

5  geben  wir  dir;  nur  lass  ihn  sprechen  und  anzeigen,  was  er  will  und 
was  er  nicht  will,  und  was  der  Grund  seiner  Krankheit  ist.  Die  alte 
Frau  ging  weg,  setzte  sich  ihm  zu  Häupten  und  sagte  ihm:  Mein 
Sohn,  es  giebt  viele  Verliebte,  und  du  bist,  wie  ich  sehe,  auch  ver- 
liebt   Aber  sag  mir  nur,  wen  du  willst,  so  will  ich  sie  dir  in  Person 

>o  bringen.  Der  Jüngling:  Ist's  auch  keine  Lüge?  Die  Alte:  Nein,  bei 
Gott,  es  ist  keine  Lüge,  aber  jetzt  wird  dein  Vater  kommen;  rede 
du  nur  vor  ihm  und  trag  ihm  deine  Wünsche  vor,  und  ich  garantiere 
dir  alles,  was  du  willst,  und  wenns  mein  Tod  wäre,  (f)  Der  Jüngling: 
Meinetwegen.    Dann  kam  sein  Vater  und  er  trug  ihm  seine  Wünsche 

»5  vor.  Die  alte  Frau  aber  wurde  reich  beschenkt.  Er  erzählte  nun 
seinem  Vater  von  dem  Mädchen,  das  er  haben  wollte,  der  aber  ant- 
wortete: Mein  Sohn,  warum  hast  du  mir  das  nicht  zu  Anfang  erzählt? 
Der  Vater  sandte  nun  mit  ihm  Leute  als  Gesandtschaft  und  vier 
Lasten  Gold.    Sie  zogen  zum  Vater  des  Mädchens,  der  Jüngling  mit 

20  ihnen,  als  sie  aber  an  ihrem  Platze  ankamen,  fand  er  „das  Haus  leer 
und  die  Strasse  weit".  Der  Jüngling  sandte  seine  Begleiter  zurück, 
er  selbst  ging  in  das  Haus  hinein  und  sah  eine  Feuerstätte.  Als  er 
dazu  kam  und  darin  wühlte,  fand  er  einen  Laib  Brot  und  sah  einige 
Stücken  Holz  und  unter  ihnen  ein  Schlauch   mit  Wasser.    Schliess- 

25  lieh  fand  er  ein  beschriebenes  Papier,  das  er  las;  darin  stand  ge- 
schrieben: (g)  Wir  reisen  nach  dem  Lande  Waq-Waq,  und  wenn  du 
mich  willst,  komm  uns  nach  auf  den  Spuren  der  Karawane.  An 
jedem  Orte,  wo  wir  übernachten,  werde  ich  dir  einen  Laib  Brot  und 
einen  Schlauch  Wasser  in  der  Feuerstätte  zurücklassen.     Nachdem 

30  er  das  Papier  gesehen  und  gelesen,  setzte  er  sich  auf  seine  Stute 
und  zog  den  Tieren  nach.  Jeden  Tag  fand  er  einen  Laib  Brot  und 
einen  Schlauch  Wasser,  bis  er  zu  den  Arabern  kam,  wo  jene  sich 
befanden.  Er  traf  eine  alte  Frau  und  stieg  ab.  Die  sagte:  Mein 
Sohn,   was  kann  ich  dir  zu  essen  geben,   dass  du  zu  mir  kommst? 

35  Gehst  du  nicht  lieber  zu  diesen  Scheichs?  Er  steckte  seine  Hand  in 
die  Tasche  und  gab  ihr  zehn  Pfunde.  Als  er  ihr  das  gegeben,  sagte 
sie:  Willkommen,  mein  Sohnl  Befiehl  nur,  was  du  willst.  Sie  machte 
ihm  ein  Bett  zurecht,  er  setzte  sich  hin  und  sagte  ihr:  (h)  Meine 
Mutter,  ich  höre  den  Lärm  einer  Hochzeit.    Die  alte  Frau:  Ja,  mein 

40  Sohn,  das  ist  die  Tochter  NN's.  Ihr  Vater  wollte  sie  nicht  ihrem 
Vetter  geben  und  floh  mit  ihr  nach  dem  Iraq.  Da  kam  ein  Jüngling 
zu  ihr,  ein  Sohn  eines  Scheichs,  namens  Hassan,  der  wollte  sie  von 
ihm  zur  Frau.     Da  floh  er  von  ihnen.    Der  Jüngling:  Wie  heisst  sie? 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  4  a 


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50  (gHM^t  ^ur  femtHft^en  |l|}ra4i9t(renf€$afi. 


XXVIII. 

(a)  fär(e)d  uähfd  mütauua^(a)  kill  uäkfijt  iiktil  elhaiä^e  ila  *an 
räh^n  liSuleimän  ibn  Ddüd  iiUiken  dezz  ^alefijfi  Suleimän  gäl^läh 
ißt  t^oled  fei  ma  t^^z  min  elhaiaie  lä  jj^kitlennak  gal^läh  elhaiäie 
Unha  ujekitlenni  gäl^läh  aiauij^efak  elhalajc  gäl^läk  lauij^ifnilähimi    5 
dezz  Suleintan  Bala  ^e7m^(a)jlhalale  ui^en  ^enn^(a)  ma  äkn  ftai^e 
ugäm  %isälhinn  Suleimän  Bala  Ur(i)b  elmoi  uhenne  uäMde  (e)tgul  iit 
lah(e)r  mä  Uf{e)t  elmoi  uuähide  Mtgül  ili  sene   utiähMe  (e)tgül  ili 
^alra  senin  ila  ^an  i^ä  ^ala  fär(e)d  haile  td(\Jlka  (i)btd(\)l  edderä^(a) 
(b)  uCi)nlidliä  ^an  elmoi  iigälet^läh  bian  äni  mi?t  ^irfejt  lihelid(u)m  10 
mä  lardbfejt  moi  imiä  lif(e)t  moi  mnä  shnäi(e)t  bisfejm  elmoi  gal^ 
ilhä  Stdeimän  iä  haile  äni  ahutt^lic  halhadid  uinti  infaln   Balefijh 
fdida  (a)hragtih  intl  temäm  mä  lärYba^lmoi  uaida  mä  (a)hragtih 
inti  lärWa  galit^läh  mä^iljälif  hält  elhadid  ilhä  uunfähet  Balefijh 
uaida  rädttäh  mitfejl  errumäd  gäl^läh  t^Süf  lä  t^oled gäl^läk  Uf(e)t  1 5 
lä  seilidi  et  an  ettofujbe  ^ala  id  Allah  uidak  ^isseläm. 


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(nUdgner,  ({Utt6d6^fontf€$<  £»ef€$ic9<en  aub  dem  'itaq.  51 

Die  alte  Frau:  Fitne.  Der  Jüngling:  Meine  Mutter,  willst  du  nicht  so 
gut  sein,  ihr  meinen  Ring  zu  bringen?  Die  alte  Frau:  Meinetwegen. 
Als  sie  ihr  den  Ring  brachte,  und  Fitne  ihn  sah,  sagte  sie:  Geh,  sag 
ihm,  er  möge  seine  Waffen  anthun  und  sich  zwischen  dem  Vorhange 

5  und  dem  Hause  verbergen.  Er  soll  auch  seine  Stute  gesattelt  bereit 
halten.  (I)  Als  er  das  hörte,  sattelte  er  seine  Stute  und  ging  zur 
Hochzeit,  wo  er  sich  an  der  Stelle,  die  sie  ihm  angegeben,  verbarg. 
Die  Gäste  zerstreuten  sich  allmählich,  und  man  schickte  den  Vetter 
zur  jungen  Frau.    Dort  fing  er  an  mit  ihr  zu  scherzen,   schliesslich 

10  wurde  er  aber  zornig  und  schrie  sie  an:  Du  schlechtes  Frauenzimmer, 
hat  dich  so  zu*  scherzen  Hassan,  der  Sohn  des  Scheichs  As  ad,  ge- 
lehrt.^ Die  Braut:  Bist  du  etwa  besser  als  Hassan?  Der  Bräutigam: 
Willst  du  ihn  etwa?  Die  Braut:  Ja,  ich  will  ihn.  Da  schlug  er  sie 
mit   dem  Holzrohr   der  Tchibukpfeife.     Die  Braut:    O  weh,   wo  ist 

»5  Hassan  hingegangen,  dass  er  dir  den  Kopf  abschlägt,  du  verfluchter 
Mensch?  Nun  kam  Hassan  hervor,  zog  das  Schwert  und  hieb  ihm 
den  Kopf  ab,  dass  er  sofort  starb,  (k)  Sie  trieb  ihn  an,  nach  dem 
Pferde  zu  laufen  und  es  herzubringen.  Als  er  mit  ihm  wiederkam, 
hatte  sie  auch  schon  eine  Stute  bestiegen  und  Männerkleider  angelegt. 

20  Sie  eilten  beide,  bis  sie  zu  der  Familie  des  Jünglings  kamen,  die 
seinetwegen  schon  ganz  verzweifelt  war  und  ihn  für  tot  hielt.  Da 
sie  ihn  nun  wiedersahen,  veranstalteten  sie  die  Hochzeit  und  aller- 
hand Lustbarkeiten  und  vermählten  ihm  das  Mädchen,  und  er  nahm 
sie  als  Frau.    Leb  wohl  und  bleib  gesund.    Adieu. 

25  XXVIII. 

(a)  Ein  Schlangenbeschwörer  tötete  immer  die  Schlangen,  bis  sie 
zu  Soliman  ibn  Daud  gingen,  sich  bei  ihm  zu  beklagen.  Da  Hess 
ihn  Soliman  holen  und  sagte  ihm:  Mein  Sohn,  warum  lässt  du  nicht 
von   den   Schlangen   ab?    Sie  möchten   dich   sonst   töten.    Der  Be- 

30  schwörer:  Wo  sind  die  Schlangen,  die  mich  töten  könnten?  Soliman: 
Soll  ich  dir  die  Schlangen  zeigen?  Der  Beschwörer:  Ja,  zeige  sie  mir. 
Da  Hess  Soliman  alle  Schlangen  holen,  und  es  erschien  alles,  was  es 
an  Schlangen  gab.  Darauf  fragte  sie  Soliman  nach  dem  Wassertrinken. 
Eine  von  ihnen  sagte:   Ich  habe  seit  einem  Monat  kein  Wasser  ge- 

3S  sehen,  eine  andere:  Ich  ein  Jahr  nicht,  wieder  eine  andere:  Ich  zehn 
Jahre  nicht,  bis  er  zu  einer  Schlange  kam,  die  etwa  armeslang  war.  (b)  Er 
fragte  sie  nach  dem  Wasser,  sie  antwortete:  Seit  ich  geworden,  bis 
heute  habe  ich  weder  Wasser  getrunken,  noch  Wasser  gesehen,  noch 
den  Namen  Wasser  gehört     Soliman:    O  Schlange,   ich   werde   dir 

40  dieses  Eisen  aufstellen,  und  du  blas  es  an;  wenn  du  es  verbrennst, 
hast  du  wirklich  kein  Wasser  getrunken,  wenn  du  es  nicht  verbrennst, 


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52  ^HM^t  5ttv  femiitfc^en  fkfXA4voi^tn\diAfi. 


XXIX. 

(a)  bizhnän  Iskender  du^lqarfie(i)n  cän  kill  iofujm  lezeilenäh 
fär(e)d  uä/jed  lumman  ^^f^all^sah  (f)siän  iähid  rasak  lacin  mdhad 
lidri  iläh  gürun  fär(e)d  id(u)m  iäf  fär(e)d  müzeilin  gäl^läh  teruh 
uliäi  zeilinnl  gal^läh  aruh  räh  ullah  elmüzei^in  lumman  hallhah  5 
(fjzlän  gäm  IMd  iähid  räsah  gäl^läh  (b)  iel  tähid  rast  lä  Iskender 
gäl^läh  lian  inte  Uf(e)t  gürmi  ueafiäf  (^)tgül  Unnas  ugablak  killmen 
iezeißnni  *ahad(e)i  räsah  gäl^läh  änl  ^ä  halifa  sähib  a^faj^äl  uatfäl 
umä^lhum  refijr  Allah  uäni  eilt  me^aijilhum  gäl^läh  la^äd  (ejildfujn 
gäl  el(i)mzeiiin  äni  ät^ähad  uiiäk  ida  shnd^(e)t  min  hatüläla  b'ian  lo 
Iskender  iläh  ^erne(i)n  a^(a)rifhä  min  Bandi  udizz  ^alei^a  uäslubni 
gäl^läk  mäjtf^älif  käda^lfijmzeiiin  räh  lihiläh  utemm  elfijmzeiiin 
iahü^  IMd  i^gül  lifär(e)d  uähed  läcin  i^f}äf  {inhäd  räsah  fatemm 
muddet  iahfejr  uma^gdar  iismalj  (c)  iofujm  räh  (e)lbarra^tnläla 
iäffärfejd  bir  denneg  bilbir  usäh  sö(t4j^e(i)n  Iskender  iläh  gürün  et-  '5 
fie(i)n  Iskender  iläh  gÜrün  etüefijn  uräh  sä^a  yiaida  sä  {rät  (i)gsubät 
etfie(i)n  7nin  qudret  Allah  ugämen  iesi/jen  Iskender  iläh  (u)grun  etüefijn 
niäSat  bifnläia  lumman  sema^(a)  bih  Iskender  dezz  Bala^lfijmzei^in 
ugäl^läh  iH  ffjtgül  gäl^läh  äni  mä  gilfejt  gäl^läh  la^äd  minhü 
gäl^läh  äkü  bir  ubth  (i)gsubät  effiefijn  {e^ihen  Iskender  iläh  (u)grün  20 
etüefijn  gäl^läh  ^idfijg  (d)  gäl^läh  ey,älläh  {ä  Ijalifa  räh  Iskender 
lilbir  uläfhinn  (i)b^einah  udezz  Bala^lfijmzei^in  ugäl^läh  ta^äl  ihci^li 
elqadtie  gäl^läh  änl  illä  tintini  haddak  uba^tak  ialläh  äJjci^lak  gäl^ 
läh  Hak  elhadd  uelbah(e)t  mä^l^ir  fär(e)d  Jtefi)  lumman  öntäh  etamän 
hacä^läh  bilqadilß  min  au^ilha  litäliltä  ugäl  Iskender  subhän  Allah  25 
elll  ienettiq  ellddt  mä^läh  lisän  ueakram  ^ala^l(i)mzeiiin  ikräm  sä  ^d 
^fsseläm. 


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(ndetgiter,  ({lett6d6^fontfc(«  <Befc9tc$^en  autf  ^tm  Jraq.  53 

hast  du  Wasser  getrunken.  Die  Schlange:  Meinetwegen.  Er  stellte 
das  Eisen  auf,  sie  blies  es  an,  da  wurde  es  zu  Asche.  Soliman:  Siehst 
du,  mein  Sohn.  Der  Beschwörer:  Ich  habe  gesehen,  mein  Herr;  jetzt 
gelobe  ich  Busse  bei  Gott  und  bei  dir.    Adieu. 


5  XXIX. 

(a)  Zur  Zeit  des  Iskender,  des  zweigehörnten,  rasierte  ihn  täglich 
jemand.  Wenn  er  das  Rasieren  beendet,  liess  er  ihn  köpfen;  denn 
niemand  wusste,  dass  er  Hörner  hatte.  Eines  Tages  sah  er  einen 
Barbier  und  sagte  ihm:   Komm  mit  mir,  rasiere  mich.    Der  sagte  zu 

10  und  ging  mit  ihm.  Als  er  das  Rasieren  beendet,  wollte  Iskender  ihm 
den  Kopf  abschlagen  lassen,  er  aber  fragte:  (b)  Weshalb  willst  du 
meinen  Kopf?  Iskender:  Weil  du  meine  Hörner  gesehen  hast,  und 
ich  furchte,  dass  du  es  den  Leuten  sagst.  Vor  dir  habe  ich  jedem, 
der  mich  barbierte,  den  Kopf  abhauen  lassen.    Der  Barbier:  O  Chalifa, 

"5  ich  habe  Familie  und  Kinder,  und  die  haben  nur  Gott  und  mich  zum 
Ernährer.  Iskender:  Was  nun?  Der  Barbier:  Ich  will  einen  Pakt  mit 
dir  schliessen:  Wenn  du  von  der  Stadt  hörst,  Iskender  habe  zwei 
Hörner,  so  wisse,  dass  das  von  mir  herstammt,  sende  nach  mir  und 
kreuzige   mich.     Iskender:   Meinetwegen.     Dieser  Barbier  ging  nun 

20  nach  Hause,  aber  er  litt  darunter,  da  er  es  jemandem  mitteilen  wollte, 
nur  fürchtete  er,  es  könnte  seinen  Kopf  kosten.  So  blieb  er  einen 
Monat,  bis  er  es  nicht  aushalten  konnte,  (c)  Er  ging  aus  der  Stadt 
heraus  und  sah  einen  Brunnen,  beugte  sich  über  den  Brunnen  und 
rief  zweimal:   Iskender  hat  zwei  Homer,  Iskender  hat  zwei  Homer. 

»5  Nachdem  er  weggegangen,  wuchsen  durch  Gottes  Macht  zwei  Rohr- 
stengel, und  die  wisperten  nun:  Iskender  hat  zwei  Hörner.  Das  Ge- 
rücht verbreitete  sich  in  der  Stadt,  und  als  auch  Iskender  davon  hörte, 
liess  er  den  Barbier  holen  und  sagte  ihm:  Weshalb  plapperst  du? 
Der  Barbier:    Ich   habe   nichts   gesagt     Iskender:   Wer  denn?    Der 

30  Barbier:  Es  giebt  einen  Brunnen  und  dabei  zwei  Rohrstengel,  die 
mfen:  Iskender  bat  zwei  Homer.  Iskender:  Wirklich?  (d)  Der  Bar- 
bier: Bei  Gott,  o  Chalifa.  Da  ging  Iskender  zum  Bmnnen  und  sah 
das  Rohr  mit  eigenen  Augen.  Darauf  liess  er  den  Barbier  holen 
und   sagte   ihm:   Komm   her   und  erzähle  mir  die  Geschichte.    Der 

3S  Barbier:  Ich  erzähle  die  Geschichte  nur,  wenn  du  mir  dein  Wohl- 
wollen schenkst.  Iskender:  Du  hast  meine  Verzeihung  und  mein 
Wohlwollen;  dir  wird  nichts  geschehen.  Als  er  die  Verzeihung  er- 
langt, erzählte  er  ihm  die  Geschichte  von  Anfang  bis  zu  Ende,  Isken- 
der aber  sagte:  Preis  sei  Gott,  welcher  Wesen  ohne  Zunge  hat  reden 

40  lassen.    Dann  beschenkte  er  ihn  reichlich.    Leb  wohl. 


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54  ^tiM^t  5UV  ftmiiif^tn  Ikpta4ffi^tnf(iaft 


XXX. 


(a)  fär(e)d  io(u)m  min  eCiiäm  Loqmän  elhakim  ^är  cebir  essinn 
u^äh  ibnäh  ugal^läh  {ä  ibnl  ani  ingidä  ^qmri  lacin  ani  äua^^ik  lä 
thauui  färfejd  iur(e)l  bike(t)f  ennäs  illä  (i)bke(i)fak  lian  ennas  ma 
{irdün  ^ala  uähfd  ely^oled  gäl  labüh  fei  igül  elmetel  lb(u)  ridfejt  t^-  5 
sauui  färfejd  ie(i)  lür  etakbar  minnak  uätazrar  minnak  ida  ^är 
raißk  ij^ärCLihutn  süa  i^^fäjmaläh  uä  ida  ma  ^är  stia  lä  te^fäjmaläh 
te^anMau  etüefijnhum  lumman  t^^än^dau  gäl  Loqmän  libnäh  ruh 
^tb^innd  färfejd  zämäl  uäni  ahiuuefak  (b)  räfi  eluoled  ^äb  zümäl 
läcin  biiiäm  harr  miiau  biddärfujb  uhumma  iimhm  yLalmüti  limH  *o 
/jäli  mdhad  räctbäh  t^laggöhum  fujtriil  gälau  ba^fäjdhum  bd^fajd 
lüfü  hadble  jimlün  etüefijnhum  umä  ^ähfd  {irkab  elmuti  uuddinie 
harre  gäl^iäh  {ä  ^olMi  s^mä^fejt  gäl^läh  s^mä^fejt  farikab  eluoled 
utelaggohum  fujtrü^  gälau  iüfii  halyLoled  räcib  uäUaib  iimh  (c)  gäl^ 
läh  lä  i^oledt  s^md^fejt  gäl^läh  semd^fejt  nizel  el^oled  urikab  eilaib  *5 
utelaggohum  fujtrül  ugälau  lüfü  haUajjb  hüa  räcib  uäly^oled  iimH 
uhüa  ^ähil  mä^läh  qäbtliie  lilmih  gäl^läk  shnä^fejt  iä  yLoledi  gäl^ 
läh  semd^fejt  räddau  fijrkübau  etüefijnhum  utelaggohum  fujtrü^  ugä- 
lau Hifu  hädole  mä  jel^äjün  min  Allah  elmutt  fejlhibrah  uräcebinäh 
etüefijnhum  gäl^läh  semä^fejt  iä  uoledi  gäl^läh  s^mdBfeJt  (d)  gäl^läh  20 
W(^M  färfejd  uähfd  ridä  ^alefi)na  gäl^läh  mä  Uffejt  gäl^läh  is- 
ma^faj  keläml  {ä  uoledi  uimh  fijbkefijfak  uälä  tisma^faj  iofiijr  ennäs 
yLisseläm, 


XXXI. 

(a)  färfejd  ibfujm  min  et'tiäm  ^är  gihäd  u'tie^lkuffär  uinnebi  25 
feJMhammed  gäl  li^Ali  {ä  BAU  he^gihäd  ida  mä  rihfejt  inte  uaillä 
^emi^faj  elli  ieruh  jinietil  gäl^läh  BAU  arid  BAntar  ibn  Zebiba  ui^äi 
iallah  aruh  gäl^läh  ennibi  iä  BAU  ruh  lilmugbera  usih  BAntar  BAntar 
uehüa  ieridd  Balefijk  uihci^läh  bilqadtie  uesauyAh  misllm  uiftidäh 
yLliäk  räh  BAH  lilmugbera  uesäk  BAntar  BAntar  ua  ida^lmugbera  30 
aktdrha  teridd  Bala  BAU  häh  (b)  rädd  BAU  UMehammed  ugäl^läh 
alüf  elmugbera  killhä  teridd  Baleiia  häh  mä  faJBardffeJt  aiiähu  BAntar 
gäl^läh  feJMhammed  iä  BAU  ruh  ^ih^läh  BAntar  ibn  Zebiba  uehüa 


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(gVletgner,  ({leuSaS^fontfcKe  <B<fc9i4ien  autf  bem  'Ütaq.  55 


XXX. 

(a)  Eines  Tages  rief  der  weise  Loqman,  der  schon  hoch  betagt 
war,  seinen  Sohnij^  sagte  zu  ihm:  Mein  Leben  geht  zu  Ende,  aber 
ich  will  dir  einen  guten  Rat  geben:  Handle  nicht,  wie  die  Leute  es 
5  wollen,  sondern  nur  wie  du  es  willst;  denn  die  Leute  sind  mit  keinem 
zufrieden.  Der  Sohn:  Warum  sagt  das  Sprichwort:  Wenn  du  etwas 
thun  willst,  frag  die  älter  und  die  jünger  sind  als  du  um  Rat,  und 
wenn  deine  Ansicht  mit  ihrer  übereinstimmt,  thue  es,  wo  nicht,  so 
lass  es?  Sie  gerieten  in  Streit  und  schliesslich  sagte  Loqman  zu  seinem 

10  Sohne:  Geh,  bring  uns  einen  Esel,  und  ich  werde  dich  überzeugen. 
(b)  Der  Knabe  ging  und  brachte  den  Esel,  aber  es  war  damals  heiss. 
Sie  gingen  fürbass,  liefen  aber  beide  zu  Fuss,  während  der  Esel  leer 
ging  und  niemand  ritt.  Da  trafen  sie  Reisende,  die  zu  einander 
sagten:   Sieh  die  da,  beide  gehen  und  keiner  reitet  den  Esel,  während 

15  es  doch  so  heiss  ist  Loqman:  Hast  du  gehört,  mein  Sohn?  Der 
Sohn:  Ja.  Dann  stieg  der  Knabe  auf,  und  sie  trafen  Reisende,  die 
sagten:  Seht  diesen  Knaben,  der  reitet,  während  der  Greis  zu  Fuss 
geht  (c)  Loqman:  Mein  Sohn,  hast  du  gehört?  Der  Sohn:  Ja.  Dann 
stieg  der  Knabe  ab,   und   der  Greis  stieg  auf.    Es  trafen  sie  Wan- 

20  derer,  die  sagten:  Seht  diesen  Greis,  der  reitet,  und  der  Junge  geht, 
und  er  ist  doch  noch  klein  und  hat  nicht  die  Fähigkeit  zum  laufen. 
Loqman:  Mein  Sohn,  hast  du  gehört?  Der  Sohn:  Ja.  Dann  schliesslich 
stiegen  sie  beide  auf,  und  es  trafen  sie  Reisende,  die  sagten:  Seht 
diese  Leute,  die  fürchten  sich  nicht  vor  Gott;  wie  klein  ist  der  Esel, 

25  und  beide  reiten  auf  ihm.  Loqman:  Hast  du  gehört,  mein  Sohn? 
Der  Sohn:  Ja.  (d)  Loqman:  Hast  du  einen  gesehen,  der  mit  uns  zu- 
frieden war?  Der  Sohn:  Nein.  Loqman:  Also  hör  auf  mein  Wort, 
mein  Sohn,  und  geh  nach  deinem  Belieben  und  höre  nicht  auf  den 
Rat  der  Menschen.    Adieu. 


30  XXXI. 

(a)  Einmal  war  Krieg  mit  den  Ungläubigen,  und  der  Prophet 
Mohammed  sagte  zu  Ali:  Ali,  wenn  du  nicht  ausziehst,  werden  alle 
Krieger  getötet  AH:  Ich  will  Antar  ibn  Zebiba  haben,  dann  werde 
ich  ausziehen.  Der  Prophet:  Geh  zum  Friedhof  und  ruf:  Antar,  Antar! 
35  Er  wird  dir  antworten,  erzähle  ihm  dann  die  Geschichte,  mach  ihn 
zum  Muslim  und  nimm  ihn  mit  dir.  Ali  ging  also  zum  Kirchhof  und 
rief:  Antar,  Antar!  Aber  die  Mehrzahl  der  dort  Ruhenden  antwor- 
tete: Hier!  (b)  Ali  ging  nun  zum  Mohammed  zurück  und  berichtete: 
Der  ganze  Kirchhof  antwortete  mir  mit  Hier,  und  ich  habe  nicht  in 


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56  (gtiitä^t  5ttr  ftmiHf4^  jlproc^wtffmfc^dft. 

ieridd  ^alefijk  räh  ^Aä  u^äh^läh  miifejl  mä  gäljäh  ennebi  uerädd 
Bale(i)h  ugäl^läk  iUa^(a)  ^aleiia  tala^(a)  ^ale(i)h  uegäl  ^Antar  auual 
mä  tala^(a)  min  elgabfejr  bele^lhadid  ulä  be(e(i)na  ia^fajni  elhadid 
akalitäh  elgä^(a)  fhnä  mä  akalitnä  min  kytfiQr  /ojäsitnä  (c)  farädd 
Balefijh  BAH  uhdcäjäh  bissälife  uegäl^läh  t^iäfjß  {ä  BAntar  u^ir  5 
mislim  gäl^läk  alhadu  anna^lhagg  bisse(i)f  uilBä^is  iMd  (e)ihüd 
uegäl^läh  uälak  gül  alhadu  an  lä  iläha  illa^lläh  i/^aa^hadu  anna 
Muhammed  rasülu^lläh  gäl^iäh  BAntar  aihadu  anna^lmer(e)s  Badäl 
elgäB(a)  gäl^läh  BAä  iä  BAntar  iei  mä  tPt^lähfd  i/^it^^ir  mislim 
(d)  gäl^läh  iä  BAH  ida  rid(e)t  ät^^ähfd  tiasir  mislim  uasir  teiiib  >o 
baB(a)d  kam  amüt  gäl^läh  BAU  e  iä  BAntar  gäl^läh  ^allini  äridd 
Bala  mecäni  ahsän^lt  min  eddinie  uräddeh  lim^cänah  ^eräft  ^isseläm. 


xxxn. 

(a)  qufHie  li/jauä^a  Nasr-eddin  fär(e)d  id(u)m  i^ä  lidd^^än  uegäl 
selämun  Bale(i)kum  gälau  uäBalefiJkum  esseläm  gdljilhum  Bandi  "5 
fär(€)d  hüäie  teB(a)refünha  I6(u)  mä  teB(a)refünhä  gälau  ezzilim  mä 
neB(a)rifhä  gäl  äni  kam  mä  aBallem  bihd  räh  limecänah  fej^läf  mä 
räh  t^häcau  ezzilim  bian  nus^  iegtilün  neB(a)rlfha  uenuss  iegalün  mä 
neBarißiä  fasärau  Bala  harräi  fdi^ä  Nasr-eddin  uegäl  Bandi  färfejd 
hicäie  teB(a)r^fünha  aulä  (b)  nu^^  gälau  neB(a)rifha  unuss  gälau  mä  20 
neB(a)rlfhä  gäl  eilt  ieB(a)r^fünha  ieBallemün  eilt  mä  ieB(a)refünfiä 
uerädd  lehiläh  uetälit  io(u)m  igä  liddiuän  uegäl  Bandi  hicäie  ieBfaJr^- 
fün/iä  aulä  gälau  neBfaJrif  gäl  mädäm  inta  teB(a)rtfünha  äni  mü 
läzim  ähciha  ueräh  liheläh  uihlüset  elhicäie. 


XXXIII.  25 

(a)  förfejd  yLahed  iläh  ^ädig  mal  gahue  kill  mä  ii^i  lilgahue 
iigBUdün  sua  ubefijnäthum  seläm  id(u)m  min  etiiäm  gälö^läh  sädi- 
gak  4är  uu^Bän  gäljilhum  sidfijg  gälö^läh  sidfijg  läiin  hädii  etiiäm 


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(fflti^ntt,  ({l<tt6d6^fomrc$e  t^tf<iUiitn  aue  dem  ^xac^,  57 

Erfahrung  bringen  können,  wer  Antar  sei.  Mohammed:  Geh,  Ali, 
und  ruf  ihn:  Antar'  ihn  Zebiba,  so  wird  er  dir  antworten.  Ali  ging 
hin  und  rief  ihn,  wie  der  Prophet  ihm  gesagt.  Antar  antwortete  ihm 
und  Ali  forderte  ihn  auf,  zu  ihm  heraufzukommen.    Er  that  das  auch 

5  und  sagte,  bevor  er  aus  dem  Grabe  stieg:  Das  Eisen  ist  verdorben, 
aber  wir  sind  nicht  verdorben  (d.  h.  das  Eisen  hat  die  Erde  verzehrt, 
aber  uns  hat  sie  nicht  verzehrt  wegen  der  Grösse  unserer  Tapferkeit). 
(c)  Ali  antwortete  ihm,  erzählte  ihm  die  Geschichte  und  sagte  ihm: 
Leg  Zeugnis  ab,  Antar,  und  werde  Muslim.    Antar:  Ich  bezeuge,  dass 

10  das  Recht  beim  Schwert  ist,  und  der  Schwache  wünscht  Zeugen. 
Ali:  Du  da,  sage:  Ich  bezeuge,  dass  es  keinen  Gott  ausser  Allah 
giebt,  und  ich  bezeuge,  dass  Mohammed  sein  Prophet  ist.  Antar: 
Ich  bezeuge,  dass  das  Eggen  das  Ebnen  der  Erde  ist.  Ali:  Antar, 
warum  legst  du  nicht  Zeugnis  ab  und  wirst  Muslim?    (d)  Antar:   O 

15  Ali,  wenn  ich  Zeugnis  ablegte  und  Muslim  würde,  und  dann  wieder 
auflebte,  müsste  ich  später  doch  sterben?  Ali:  Ja,  Antar.  Antar: 
Dann  lass  mich  lieber  an  meinen  Ort  zurückkehren.  Der  ist  mir 
besser  als  die  Welt.  So  brachte  ihn  dann  Ali  zurück  und  ging  seines 
Weges.    Adieu. 

XXXII. 

(a)  Eine  Schnurre  vom  Chawadja  Nasr-eddln. 
Eines  Tages  kam  er  in  den  Diwan  und  sagte:  Guten  Tag.    Sie: 
Guten  Tag.    Er:  Ich  habe  eine  Geschichte.    Kennt  ihr  sie  oder  kennt 
ihr  sie  nicht?    Sie:   Wir  kennen  sie    nicht    Er:   Dann  will  ich  euch 

25  auch  nicht  darüber  belehren.  Dann  ging  er  nach  Hause.  Nachdem 
er  weggegangen  war,  besprachen  sich  die  Leute,  eine  Hälfte  sollte 
sagen:  Wir  wissen  es,  die  andere  Hälfte:  Wir  wissen  es  nicht.  Als 
sie  diesen  Entschluss  gefasst  hatten,  kam  Nasr-eddin  und  sagte:  Ich 
habe  eine  Geschichte.    Wisst  ihr  sie  oder  nicht?  (b)  Die  eine  Hälfte 

30  antwortete:  Wir  wissen  es,  die  andere  Hälfte:  Wir  wissen  es  nicht. 
Er:  Diejenigen,  die  sie  kennen,  mögen  die  belehren,  die  sie  nicht 
kennen.  Dann  kehrte  er  nach  Hause  zurück.  Am  dritten  Tage  kam 
er  in  den  Diwan  und  sagte:  Ich  habe  eine  Geschichte.  Wisst  ihr  sie 
oder  nicht?    Sie:   Wir  wissen  sie.    Er:   Wenn  ihr  sie  wisst,  brauche 

3S  ich  sie  euch  nicht  zu  erzählen.    Dann  ging  er  nach  Hause.    Schluss. 

XXXIII. 

(a)  Jemand  hatte  einen  Freund  aus  dem  Cafe.  Wenn  er  nach 
dem  Caf6  kam,  sassen  sie  zusammen  und  begrüssten  sich  freund- 
schaftlich.   Eines  Tages  sagte  man  ihm:  Dein  Freund  ist  krank  ge- 

4b 


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58  (gtiit&^t  3ttv  fmitif4tn  jlprdc^wiffmfc^afi 

elhdlifa  Härün  erreiid  mamir  ^emt^(a)  elll  jimh  biliel  iä/^tdün  rasah 
gäl  linefsäh  tiälläh  arid  aruh  uea^üf  ^ädi^l  ida  (i)lzemdnl  f^alli  iä- 
hidün  räsl  leget  häter  refi^i  im  ida  mä  (i)heindrii  z(i)en  ^ala  z(i)en 
lacin  hua  mä^läh  ^ale(i)k  fiid(a)l  re(i)r  esseläm  bilgak^e  (b)  baB(a)d 
dalik  gam  uralt  sä^a  htia  pmh  ua  ida^lfjääfa  uäddauriie  ui^äh  lägok  5 
^ädfejr  (i)b^äd(e)r  (i)lzcnidh  ugälo^läh  inte  mä  seind^(e)t  ette^ibik  gäl^ 
ilhum  bili  shnä^(e)t  gäl^läh  (e)hna^(a)nä  timh  gäl^ilkum  i/i  färfejd 
^ädi^  kill  uäk(i)t  agl  äg^id  bilgahiie  ukua  iig^id  utiai  ufnä^läh  fud(a)l 
^alei^a  uma  ili  fud(a)l  Balefijh  lacin  le^el  häter  esseläm  uäl^unsa 
eilt  nigBid  unistänis  bihä  iigäl^läk  elhalifa  änl  asaui^i  ^alefijk  färfejd  lo 
}e(i)  ida  reft^ak  iisuä  afidet  räsak  änl  ä^fajfü  ^annak  i/^aida  mä 
iis^a  am  ähid  rüskum  etfiefijnknm  gäl^läk  äfnir  (c)  gäl  el/jalifa  änt 
aruh  u'tiäk  bittebdil  lisädi^ak  uaida  uäsaltah  tTgül  lirPßgak  elhalifa 
räd  iä/jid  rast  umä  fäkkni  illä  bitelet  (fjciäs  ^ein  iera  uä^äd  ida 
öntäkiiähinn  ä^fajfi  ^ankum  etfie(i)nkum  uaida  mä  ^ahä  bik  tiämä  »5 
öntä  ähid  rüskum  gäl^läh  hybban  tiäkiräman  gämau  rähau  htia 
uälhalifa  lumman  i^au  lilbäb  deggau  gälau  minhü  gäl^ilhum  änl 
fülän  (d)  gal^ilhum  fukkü  elbäb  iläh  fäkkau  elbäb  uänhäder  ueselli- 
mau  ^alefijh  uteMfö^läh  ugäl^läh  min  taraf  ettelet  (f)ciäs  gäl  Jäh 
sehte  lö(u)  iittub  ^aira  (c)cläs  äntihinn  le^el  Imter  esseläm  uätgaBfaJde  20 
ämar  ^ala  ähiläh  btan  öntu  tetet  (fjciäs  3ein  iera  tiöntühinn  li^ädi^i 
öntau  ettelet  (ejc^äs  ugäljäh  iä  ahiiie  änt  aruh  tii^äkum  gälojäh 
inte  uugBän  umä  tigdar  timH  titiänä  gäljlhum  ahäf  el/jälifa  mä 
iirdä  bitelet  (fjciäs  tiaida  räd  ba^fajd  äntih  hatiäle  i^au  lifär(e)d 
mecän  tiäliPtecän  ilhum  bih  essädi^  ettälit  ugälau  läzim  nemurr  ^ala  25 
^ädi^nä  (e)  timarrau  Bale(i)h  usellimau  ^ale(i)h  ugäljlhum  lede^(ä)ua 
(i)bhaliel  gälojäh  felän  cän  uug^än  u  änt  rihfejt  ^alefijh  aUtfah  t/^äl- 
zemoni  iertdün  iäfjcdfin  rast  uba^(a)d  dälik  ämar  ^alei^a  (i)btelet 
(e)ciäs  ^ein  iera  ugäljt  ida  öntefijt  telet  (e)ciäs  ä^fajfü  Bannak  ua- 
*ida  mä  önte(i)thinn  ähid  räsak  urihfejt  lifelän  eluu^Bän  uhacefijt^  y> 
läh  bilgadile  uaige(i)?ta  änt  y^liäh  n^ltifak  gäljlhum  hessäB  liue(i)n 
(i)trühün  gälojäh  ntfruh  innä  färfejd  uähed  Badünä  läzim  neruh 
nekitläh  gäl  änt  ham  aruh  uiiäkion  gälojäh  7nä  nehü^ak  gäl^ 
ilhum  änl  ra  Ih  ätähazzijn  gälöjäh  ruh  (!)  räh  fejthazzam  uräh  li- 
befijt  elhalifa  uliga  färfe)d  iahfujs  gä^äd  iemm  elhazne  (erid  iebügliä  35 
fät  Balefijh  ugass  räsah  u^äbah  lirah^ah  gälojäh  Unha  hädä  gäl^ 
ilhum  hädä  ras  elhalifa  ubaqä  Bandkum  elll  teridün  terühtin  Balefijh 
Badükum  linnman  sana^fajjhalifa  gäl  Jäh  ticfijn  legefijtäh  ^äljäh 
bilhazne  malet  elhalifa  lumman  dahhag  Balefijh  elhalifa  ä^fajrufak 
ugäljlhum  änt  na^dsfejt  intii  rühü  Bal^ellt  ffjm^ädikum  gälbjäh  40 
riih  (g)  räh  limecänah  tihtimma  etteläte  rähau  Bala  Badühum  uket^loh 
tieigau  lumman  sär  e^subfajh  dezz  elhalifa  Bala^^sär"  ueztr  ^ä^s^l 
tiezir  tnigumd^fajhtwt   ugaljlhum   dizza  Bala  fülän   ufülän   ufulän 


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(Pteignet,  (JleuMgfottifcJ«  ^efcjtcj^en  aue  öew  3ra(i.  59 

worden.  Als  er  fragte,  ob  das  wahr  sei,  bestätigte  man  es  ihm.  In 
diesen  Tagen  aber  hatte  der  Chalifa  Harun  alRaschid  befohlen,  jeden, 
der  sich  des  Nachts  sehen  liesse,  zu  köpfen.  Er  sprach  nun  bei  sich: 
Wirklich,  ich  möchte  meinen  Freund  besuchen.  Wenn  sie  mich 
5  fassen,  lass  sie  mir  den  Kopf  abschlagen  um  meines  Freundes  willen, 
wo  nicht,  um  so  besser.  Der  andere  hatte  sich  aber  sonst  nicht  be- 
sonders um  ihn  verdient  gemacht,  nur  d'ass  man  sich  im  Caf6  grüsste. 
(b)  Er  machte  sich  nun  auf  den  Weg;  da  erschien  plötzlich  der  Cha- 
lifa mit  der  Nachtwache,   die  ihn  an  der  Brust  packten.    Sie:   Hast 

10  du  die  Ankündigung  nicht  gehört?  Er:  Jawohl,  ich  habe  sie  gehört. 
Sie:  Warum  gehst  du  denn  aus?  Er:  Ich  habe  einen  Freund.  Wir 
kommen  immer  ins  Caf<6  und  sitzen  zusammen;  aber  sonst  haben  wir 
beide  nicht  besonders  nahe  Beziehungen,  nur  dass  wir  uns  grüssen 
und  uns  beim  Aufenthalt  dort  amüsieren.    Der  Chalifa:  Ich  will  dir 

15  etwas  aufgeben.  Wenn  dein  Freund  das  Kopfabschlagen  wert  ist, 
will  ich  dir  verzeihen,  wo  nicht,  lasse  ich  euch  beide  köpfen.  Er: 
Befiehl  über  mich,  (c)  Der  Chalifa:  Ich  gehe  in  Verkleidung  mit  dir  zu 
deinem  Freunde.  Nach  deiner  Ankunft  sage  zu  ihm:  Der  Chalifa  will 
meinen  Kopf  und  will   mich   nur  loslassen   für  drei  Beutel  blanker 

20  Pfunde.  Nun,  wenn  er  sie  dir  giebt,  verzeihe  ich  euch  beiden;  wenn 
er  dir  aber  nicht  aushilft  und  sie  dir  nicht  giebt,  lasse  ich  euch  köpfen. 
Er:  Recht  gern.  Sie  beide  machten  sich  also  auf  den  Weg,  und  als 
sie  an  die  Thür  kamen,  pochten  sie.  Auf  die  Frage:  Wer  ist  da? 
sagte  der  Freund:   Ich,  NN.     (d)  Der  Kranke  befahl  nun,  die  Thür 

25  zu  öffnen,  und  sie  traten  ein,  grüssten  ihn  und  erkundigten  sich  nach 
seinem  Befinden.  Dann  erzählte  er  ihm  von  den  drei  Beuteln.  Der 
aber  erwiderte:  Das  ist  nicht  schwer,  und  wenn  er  zehn  Beutel  ver- 
langt, gebe  ich  sie  dir,  weil  wir  uns  kennen  und  zusammen  verkehren. 
Dann  gab  er  seiner  Familie  Befehl:  Nehmt  drei  Beutel  blanker  Pfunde 

30  und  gebt  sie  meinem  Freunde.  So  geschah  es.  Darauf  sagte  er:  Ich 
gehe  mit  euch.  Sie:  Du  bist  doch  krank  und  kannst  nicht  mit  uns 
gehen.  Er:  Ich  furchte,  der  Chalifa  giebt  sich  mit  den  drei  Beuteln 
nicht  zufrieden;  wenn  er  nun  mehr  will,  gebe  ich  ihm  einen  Schuld- 
schein.   Sie  kamen  schliesslich  zu  einem  Platze,  wo  ein  anderer  Freund 

35  von  ihnen  wohnte,  und  sagten:  Wir  müssen  bei  unserm  Freunde  vor- 
sprechen, (e)  Sie  gingen  also  zu  ihm  und  begrüssten  ihn,  er  aber 
fragte:  Was  ist  denn  heute  Nacht  los?  Nun  erzählte  der  eine:  NN. 
war  krank,  und  ich  ging  zu  ihm,  um  ihn  zu  besuchen.  Da  nahm 
man  mich  fest  und  wollte  meinen  Kopf    Darauf  gab  man  mir  auf,  drei 

40  Beutel  blanke  Pfunde  zu  besorgen  und  sagte:  Wenn  du  die  drei  Beutel 
giebst,  wird  dir  verziehen,  wo  nicht,  so  kostet  es  deinen  Kopf  Dann 
ging  ich  zu  dem  kranken  NN.  und  erzählte  ihm,  was  mir  passiert 
sei.    Nun  sind  wir  beide  gekommen,  dich  zu  besuchen.    Der  dritte 


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6o  (gtitx&^t  5ur  r<mtttfc9en  ^prdc^ivtffenfc^dft. 

/umman  dezzau  Balefijhum  gäljilhutn  ificüjil  gadliitkum  eilt  cintü 
biha  elbäreha  liacb^läh  salifetkutn  min  auuiUtä  litaliha  ^iddäm  el- 
me^lis  (h)  ba^(a)d  dalik  gäl  eljtalifa  lilme^lis  i^md^ajtü  halhdci  gälau 
semä^fajnä  gäl  hatatiäditn  hVc  (a)^antälau  le^el  f^ater  e^^edäga  eilt 
be(i)näthum  la^äd  äni  Hmsauui  uiiäkum  ute/}Unüni  gälo^läh  elme^lis 
jji  l^alifa  fhftä  mä  fiimiäk  gäljilhutn  hädä  ras  men  gälb^läh  kadä 
rks  e^^är  uezir  gäm  uäntar  ^al^elli  gä^ädin  bilme^lis  killhunt  u  a^ad 
rüshum  uhätt  etazläm  essMäga  be(i)näthum  telätithum  uäkfd  ^är 
uezir  uäfal^ar  ^ol  ^ezir  uätiälit  sedr  aBfaJdam. 


XXXIV. 

(a)  ib(u)m  min  etiiam  elhalifa  Harun  erreüd  tala^(a)  icseij^ir 
^äf  fär(e)d  uähed  cebir  ^qmrah  ^air  lajb  BaUatt  iirsil  gytin  igä 
^ale(i)k  elhalifa  uinHdäh  u^äljläh  ettis^a  mä  f^allufeti  teläte  rädd 
^alefijh  eBaib  gäl^läk  ja  ma^(a)läni  efitfie(i)n  utelätin  mä  Italien 
uäräkinn  ^e(i)  gäljläh  eU^alifa  mä  harraf(e)t  gäl^läh  sären  (i)b-  15 
bafi(e)t  ennäs  gäljläh  beBidak  (eßld(7i)nah  gäljläh  sär  gerib  gäljläh 
(eJHofuJnkinn  etflefijnak  galjäh  sären  teläte  gäl  Jäh  (e)tbiB(a)  hal- 
gd(u)s  gäl  Jäh  ii^k  bire(i)r  timen  (b)  lumman  (e)sdlah  elhalifa  urädd 
Bale(i)h  eggei^äb  elf^alifa  iftihem  (eßgäl  ellaib  uuliaib  ham  ifteliem 
SU  äl  elf^alifa  rädd  gäl  Jäh  elftalifa  lä  t^bi^fa)  rafßsgäljäh  lä  tutias^i  20 
hari^  u/jalläh  uräh  elhalifa  liheläh  ulibes  hüdüm  elhum(e)r  zaB(a)ma 
^är  zaB(a)län  lumman  jilbes  hüdüm  elhum{e)r  usibeb  za^fajlah  Bala^ 


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QVldgner,  ({leuSaB^fontfc^«  <Stf<ii4itn  autf  htm  3tA<|.  6l 

Freund:  Wo  wollt  ihr  jetzt  nun  hin?  Die  beiden  anderen:  Wir  haben 
einen  Feind,  den  müssen  wir  töten.  Der  dritte:  Ich  gehe  mit  euch. 
Die  beiden:  Wir  brauchen  dich  nicht  Der  dritte:  Ich  gehe  mit;  ich 
binde  mir  nur  den  Gürtel  um..  Die  beiden:  So  geh.  (f)  Dann  ging 
5  er  fort,  band  sich  den  Gürtel  um  und  eilte  zum  Palaste  des  Chalifa. 
Dort  fand  er  beim  Schatzhause  jemanden,  der  einen  Diebstahl  aus- 
fuhren wollte.  Er  ging  auf  ihn  zu,  schnitt  ihm  den  Kopf  ab  und 
brachte  ihn  seinen  Freunden.  Sie:  Was  ist  das?  Er:  Das  ist  der 
Kopf  des  Chalifa.    Nun  bleibt  euch  noch  euer  Feind  zu  töten  übrig. 

lo  Als  der  Chalifa  das  hörte,  fragte  er:  Wo  hast  du  ihn  gefimden?  Er: 
Im  Schatzhause  des  Chalifa.  Als  der  den  Kopf  sah,  erkannte  er  ihn. 
Er  sagte  nun  zu  den  anderen:  Ich  bin  schläfrig  geworden.  Geht  ihr 
zu  euerm  Feinde.  Sie:  Schön,  geh  nur.  (g)  Er  ging  nun  nach  Hause, 
die  drei  aber  machten  sich  auf,  töteten  ihren  Feind  und  kamen  wieder. 

15  Am  andern  Morgen  liess  der  Chalifa  den  ersten  und  zweiten  Vezier 
holen  und  veranstaltete  eine  Versammlung.  Dann  befahl  er:  Lasst 
den,  und  den,  und  den  holen.  Als  alle  drei  angekommen  waren,  be- 
fahl er  ihnen  zu  erzählen,  was  ihnen  gestern  passiert  sei.  Sie  er- 
zählten nun  ihre  Geschichte  von  Anfang  bis  zu  Ende  vor  der  Ver- 

20  Sammlung,  (h)  Darauf  sagte  der  Chalifa  zu  den  Mitgliedern  des 
Rates:  Habt  ihr  diese  Geschichte  gehört?  Sie:  Ja.  Der  Chalifa:  Diese 
Leute  haben  so  gehandelt  nur  wegen  der  Freundschaft,  die  zwischen 
ihnen  besteht  Was  soll  ich  aber  mit  euch  machen?  Ihr  betrügt 
mich.     Sie:   Nein,  wir  betrügen   dich   nicht     Der   Chalifa:   Wessen 

25  Haupt  ist  das?  Sie:  Das  ist  das  Haupt  des  ersten  Veziers?  Da  befahl 
er,  dass  man  allen,  die  im  Rate  sassen,  den  Kopf  abschlüge.  Von 
den  drei  Freunden  aber  machte  er  den  einen  zum  ersten,  den  andern 
zum  zweiten  Vezier  und  den  dritten  zum  Oberpräfekten. 

XXXIV. 

30  (a)  Eines  Tages  ging  der  Chalifa  Harun  alRaschid  aus  spazieren 

und  sah  einen  alten  Mann,  der  am  Flusse  Baumwolle  wusch.  Der 
Chalifa  trat  zu  ihm  und  fragte  ihn:  Haben  die  neun  den  drei  nichts 
zurückgelassen?  Der  Greis:  O  Herr,  die  zweiunddreissig  haben  nichts 
hinter  sich  gelassen.    Der  Chalifa:   Hast  du  dich  nicht  beeilt?   Der 

35  Greis:  Sie  sind  im  Glücke  der  Menschen.  Der  Chalifa:  Wie  ist  dein 
weiter?  Der  Greis:  Er  ist  nahe  geworden.  Der  Chalifa:  Wie  sind 
deine  beiden?  Der  Greis:  Es  sind  drei  geworden.  Der  Chalifa:  Ver- 
kaufst du  diesen  Bogen?  Der  Greis:  Du  wirst  ihn  umsonst  bekommen, 
(b)  Als  der  Chalifa  ihn  gefragt,  und  er  ihm  geantwortet,  und  der  Cha- 

40  Ufa  verstanden,  was  der  Greis  ihm  gesagt,  und  der  Greis  verstanden, 
was  ihm  der  Chalifa  gesagt,  v^abschiedete  sich  der  Chalifa  mit  den 


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62  ^titt&^t  5ttr  femt^fc^en  ^pra^wtffenfc^aft. 

IBerämike  Itan  0rid  minhum  ruh  halhäci  hatta  lirtenl  eUajb  (c)  ba^(a)d 
dalik  i^ä  udezz  ^ala^lB er  antike  ugäljilhunt  arid  minktim  halhdci 
ida  ^ibiüh  z(i)en  ^ala  z(i)en  uaida  mä  ^ibtü  teräni  ähid  ruskum 
ba^(a)d  dalik  killmen  räh  iedauiffr  (i)bfär(e)d  mecän  ila  ^an^gau 
^allaib  uöntdh  kill  uähfd  mtet  deheb  tie^ammä^fajhum  killhum  usö-  5 
lefhä  ilkum  ugäljilhunt  (d)  auual  suälah  ettis^at  ilhur  mä  hätte(i)t 
ce(i)l  teltjiihur  hatta  tigHd  gäl  uäni  räddefijt  ^alefijh  etetfie(i)n 
Utelatin  sinn  killmä  (taräz(e)t  akalennäh  ugäljilhunt  uäti^ra  gälji^ 
lljalifa  mä  harrafet  gittjäh  H^enni  bhiät  uafiäden  (i)r^üle  ugälji 
beUdak  (eßldfu)nah  ia^fajni  id(u)fak  (eJUofuJnah  gittjäh  ^ären  ^erib  10 
ugäl  etfiefijnak  (e)Hd(u)nhinn  ia^(a)ni  rigie(i)k  (e)lld(u)nhinn  gittjäh 
^ären  teläte  ia^fäjni  ämh  ^ala  Bakkäze  (e)  ugälji  (f)tbiB(a)  gb(u)sak 
ia^fajni  fei  dahrak  a^fajua^  gilt  Jäh  ii^ik  bire(i)r  timen  Itan  hädä 
Allah  mesauuih  fei  t^^ei^ib  ugäljl  lä  t^bi^(a)  raf^i^ gittjäh  la  tuua^si 
hari^  laBfaJnl  äni  hessä^  ädizs  ^ale(i)k  auädint  ^ala  halkelämät  lä  15 
t^giljlhum  bilbaläi  uänl  gittjäh  mäjhälif  uba^(a)d  dälik  hüa  räh 
tiänt  temmefijt  bimecäni  uisseläm. 


XXXV. 

(a)  fär(e)d  i^ähcd  cän  tä^ir  zengin  id(u)nt  min  etijäm  lenftäh  tä- 
la^(a)  kesir  uaida  hüa  matlüb  temfn  mtidde  uaida  ^aia  mä  ^andah  20 
gäl  lihyrmetah  mä  tigdarin   tegibinjli  tcfijr  degä^  gälitjäh  lelak 
bih  gäljlhä  arid  äuäddih  lilhalifa  rähet  lig'trän/ia  utcdäj.anet  (e)Uent 
qir(e)i  tieUärat  tefijr  de^ä^  gäljilhä  ra^ilhä  ihäh  hiitäh  humma  mä 
^äddhum  Ijubfejz  räh  lissiig  üa^ad  biddefijn  ffjrrt/efijn  hubfejz  uhätt 
tefijr  de^ä^  bilhubzät  uhätthinn  (i)bmä^ün  (b)  uräh  lilhalifa  igä  Hl-  25 
liofuji  iäf  elqtiuauis  uägfin  gälojäh  ^ala  hefijr  gäl  arid  aruh  lil- 
halifa äuäddijäh  raiüg  gälojäh  füt  min  fät  gäl  Jäh  elf^alifa  iakü 
Bafidak  iä  uoled  gäl  Jäh  ^andi  raiug  Hak  {ä  halifa  gäl  Jäh  iit  uä- 
halt  uaillä  ili  uelit  ^ä^ädin  uilai  gäl  Jäh  Hak  uelli  ^a^ädin  u'tiäk 
gäl  Jäh    la^äd  iqsim   ^ale(i)nä  farai  ^abätah  uhätt  elhubzät  utefijr  zo 
eddegäg  Bala  ^abätah  ugätn  iiqsim  läcin  hüa  cän  ^a3än  cetir  (c)  lum- 


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(Dfleigner,  ({leufidS^fonifc^e  iit{<ti<iitn  autf  ^m  3ra<).  63 

Worten:  Verkaufe  nicht  billig.  Der  Greis:  Mach  einem  klugen  Manne 
keine  Vorschriften.  Der  Chalifa  verliess  ihn  und  ging  nach  Hause. 
Er  zog  rote  Kleider  an,  d.  h.  er  war  zornig,  denn  er  grollte  den 
Barmekiden  und  wollte  sie  nach  dem  Sinne  dieser  Geschichte 
5  fragen,  damit  der  Greis  reich  würde,  (c)  Dann  kam  er  und  Hess 
die  Barmekiden  holen  und  sagte  zu  ihnen:  Ich  will  von  euch  diese 
Geschichte;  wenn  ihr  die  Erklärung  bringt,  ist's  sehr  schön,  wo  nicht, 
so  lasse  ich  euch  köpfen.  Darauf  gingen  sie  fort,  und  jeder  suchte 
an  einem  Orte  nach  der  Lösung,  bis  sie  zu  dem  Greise  kamen.   Jeder 

10  von  ihnen  gab  ihm  hundert  Goldstücke.  Dann  versammelte  er  alle 
und  erzählte  ihnen:  (d)  Seine  erste  Frage  bedeutet:  Hast  du  in  den 
neun  Sommermonaten  nicht  Speise  für  die  drei  Wintermonate  ge- 
spart, um  feiern  zu  können?  Ich  antwortete:  Die  zweiunddreissig 
Zähne  haben,  was  ich  aufbewahrt,   aufgegessen.     Die  andere  Frage, 

15  die  mir  der  Chalifa  vorgelegt:  Hast  du  dich  nicht  beeilt?  habe  ich 
ihm  beantwortet:  Mir  wurden  Töchter  geboren,  aber  sie  haben  sich 
verheiratet.  Seine  Frage:  Wie  ist  dein  weiter?  bedeutet:  Wie  ist 
deine  Sehkraft?  Ich  antwortete:  Sie  ist  gering  geworden.  Und  seine 
Frage:  Wie  sind  deine  beiden?  bedeutet:  Wie  sind  deine  Füsse?  Ich 

20  antwortete:  Es  sind  drei  geworden,  d.  h.  ich  gehe  am  Stocke,  (e)  Seine 
Frage:  Verkaufst  du  deinen  Bogen?  bedeutet:  Warum  ist  dein  Rücken 
krumm?  Ich  antw^jpte:  Du  wirst  ihn  umsonst  bekommen;  denn  das 
macht  Gott  "VA^^Klb  spottest  du  also?  Und  seine  Worte:  Verkaufe 
nicht  billig,   und  meine  Antwort:    Gieb  einem  klugen  Manne   keine 

25  Lehren,  bedeutet:  Ich  werde  jetzt  Leute  zu  dir  zur  Erklärung  dieser 
Unterhaltung  senden,  sage  sie  ihnen  aber  nicht  umsonst.  Ich  war 
damit  einverstanden,  und  der  Chalifa  ging  weg  und  ich  blieb  hier.  Adieu. 

XXXV. 

(a)  Es  lebte  einst  ein  reicher  Kaufmann,   aber  eines  Tages  da 

30  war  er  Bankrott  geworden  und  verschuldet  dazu.     So  blieb  er  eine 

Weile  lang,  da  er  aber  nichts  zum  Abend  zu  essen  hatte,  sagte  er 

zu  seiner  Frau:  Kannst  du  mir  nicht   ein  Huhn  bringen?  Sie:  Was 

willst  du  damit?    Er:   Ich  will  es  dem  Chalifa  bringen.    Sie  ging  zu 

ihren  Nachbarn,  borgte  von  ihnen  einige  Piaster  und  kaufte  ein  Huhn. 

3S  Ihr  Mann  befahl  ihr,  es  zu  braten.    Das  that  sie  auch.    Da  sie  kein 

Brot  hatten,  ging  er  auf  den  Markt  und  kaufte  auf  Borg  zwei  Fladen 

Brot,  legte  das  Huhn  darauf  und  that  alles  auf  eine  Schüssel,  (b)  Dann 

ging   er  zum  Chalifa;   als  er  zum  Hofe  kam,   sah  er  die  Kawassen 

stehen,  die  fragten  ihn:   Wohin  willst  du?   Er:    Ich  will  zum  Chalifa 

40  gehen  und  ihm  Frühstück  bringen.    Sie:  Tritt  ein.    Als  er  eingetreten 

war,  fragte  ihn  der  Chalifa:  Was  hast  du,  Junge?  Er:  Ich  habe  Früh- 


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64  qßeiit^^e  ^ut  ftmlüf^tn  Ikpta^wi^tnf^äft. 

man  gäl^läh  iqsim  iäl  erras  mal  edde^ä^e  uhätfah  ^ala  ug^let  f}ub{e)z 
uönfäh  lil^aäfa  uiäl  (i)^afi  uftättah  ^ala  uo^let  (}ub{e)s  uöntäk  li^är 
uesir  uiäl  e^^^näfi  eta^ar  uhättah  ^ala  /jubze  ueöntäh  lisol  '^ezir 
'l/^älbaqiie  hä{fah  ugäm  iäkil  Hh  (d)  elfjaäfa  gal^läh  iä  tj^oledi  (e)i- 
lofujn  sauuefijt  gäl^läh  j^ä  fi^lifa  intf  erras  mal  ^emt^(a)jnnäs  ^al'  5 
ueztr  hüa  Bala  cetfak  eteimen  ^al^ez^r  eCä^ar  ^ala  cetfak  etaisar 
t^älbaqiie  mä  biha  mesme  hadi  t^ridd  iliie  ^atän  änf  iä  f^aUfa  meijit 
min  e^^^(a)  amar  eH}alifa  btf^msmtet  deheb  ualuuzara  kill  ^ähfd 
^amsmtet  deheb  af^ddhinn  m^keiiff  limartah  (e)  urah  lissüg  ufitdrä 
(ejßäm  ia^(a)nl  hönta  utimmen  udihen  ugemt^(a)  adäret  elbe(i)t  u^äb  lo 
etbennäie  uhätfhum  bilhö(u)i  libnün  lumman  kemmeläh  ^ala^lqä^ade 
gälau  e^^rän  hädä  cän  maksür  imn^e(i)ljläh  halfülüs  benä  elhofuji 
^ulbarifia  bajt  birefijr  ^aia  rähat  fär(e)d  kyrme  limartah  ugälet^ 
ilhä  iqf}ti  (i)mnje(i)n  ilkum  halfülüs  uinta  elbäreha  dällefijtü  birefijr 
^aia  galetjilha  martjettä^ir  iqlßi  elbäreha  ra^ll  ^eddä  rädä  lilf^alifa  15 
t^fijr  de^ä^  uakram  ^ale(i)h  halfülüs  (f)  rähet  elhyrme  elli  (e)sälet 
mart^etta^ir  lira^ilhä  ugälit^läh  tä^ir  elfüläni  elbär^jfia  bajf  birefijr 
^aia  Mräfi  ueddä  rädä  tifijr  de^a^  lilf^alifa  uönfäh  fülüs  lettre  ^äd 
intf  saujfi  rädä  ufiäddih^läh  belcen  ißkrtmak  gäm  ^^iilärä  sfbJa  de- 
^ä^ät  usaut^ähinn  usaufia  ui^ähinn  timmen  umarag  uUiieläh  lilhamä-  20 
mil  utj^eddäh  lill^alifa  (g)  gäl^läh  elf^alifa  hädä  Hnhü  gäl^läh  hädä 
rädä  Hak  gäl^läh  iliie  ^ähM'^  amma  inna  killnä  gäl^läh  ilkum  kill" 
kum  gäl^läh  elhalifa  fhnd  mä  näkil  killnä  stia  illa  killmen  uähfejdäh 
gäm  ii^sim  ilhum  önta  lilf^alifa  telet  de^ägät  uäluuzarä  killuäfifd  et- 
üefijn  gälo^läh  fejllofujn  ^^simfejt  gäl  lilf^alifa  hädä  eilt  a^fdjrifah  »5 
ämaru  ^alefijh  kill  ^ähfd  l^amsjmtet  ^a^a  lumman  f^allau  tezäh  ii^ri 
demm  räfi  liltyrm^tah  ugäljilliä  lehagti  ^alei^a  iä  meßünet  eluäli- 
defijn  gäl^ilhä  rühl  ^ibi^li^lhakim  rähet  u^äbit^läh  elhakim  ugäm 
i^däuih  (h)  iofujm  min  eltiäm  ennis\^än  rähen  lilhamäm  uhyrmet  elli 
mectül  ham  cänet  bilhamäm  uhyrmet  elf^alifa  sitte^zZqbefiJde  ham  TP 
cänet  bilfiamäm  mart^elmadrüb  gämet  tidBi  ^alajlfjalifa  utrgül  lä 
rabbi  a^fajmi  lilf^alifa  uaimma  tuua^^a^faj  Balefijh  beliie  fejsmd^et 
sitte  du^ä  elhyrme  ^ahtde  mä  fejtidrif  uähide  ^ähet  lilmara  ugälet^ 
ilhä  m  tid^in  Balajftaäfa  galetjlhä  färfejd  uähfd  ^äddä  lilf^älifa 
tefijr  de^ä^  uakram  ^alefijh  alfijf  uf}amsmfet  deheb  uragll  nädda  35 
Sfb^a  de^ä^ät  ufofujg  essfb^a  de^ä^ät  ämar  ^alefijh  uubsüföh 
lumman  fjallau  {ezäh  ii^  demm  f/tnä  Unna  rdidin  etikräm  hes- 
sä^  gimnä  niddi  me^ärif  lilhakim  uhäda  s^beb  du^a'i  (I)  lumman 
feJsmdBet  sitte  ceUr  ffjz^dlet  y^ulbiset  fujhdümhä  urähet  lil/^alifa  ugä- 
lit^läh  fejimd^fajnä  färfejd  uähfd  i^^ib^lak  tefijr  de^ä^  utikrimäh  40 
alfijf  u^msmzet  defub  ut^ähfd  ie^ib^lak  sfb^a  de^ägät  uuiiähinn 
timmen  udihen  umarag  tidrubünah  alfijf  uftamsjmzet  ^a^a  gäl^lha^ 
ll^alifa   lian   abü   de^ä^e   uaMde  hua  cän  liftehim  ^elli  ^äb  sfb^a 


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(ndeigner,  ({UuSoB^fonifc^e  <Befc(i4^  aue  bem  Jtaq.  65 

stück  für  dich,  o  Chalifa.  Der  Chalifa:  Für  mich  allein  oder  auch 
für  meine  Freunde?  Er:  Für  dich  und  deine  Freunde.  Der  Chalifa: 
Also  teile  unter  uns.  Da  breitete  er  seinen  Mantel  aus,  legte  das  Brot 
und  das  Huhn  darauf  und  fing  an  zu  teilen.  Er  selbst  war  aber 
5  furchtbar  hung^g.  (c)  Auf  den  Befehl  zu  beginnen,  riss  er  den  Kopf 
des  Huhnes  ab,  legte  ihn  auf  ein  Stück  Brot  und  gab  es  dem  Chalifa. 
Dann  riss  er  einen  Flügel  ab,  legte  ihn  auf  ein  Stück  Brot  und  gab 
es  dem  ersten  Vezier,  darauf  riss  er  den  andern  Flügel  ab,  legte  ihn 
auf  das  Brot  und  gab  es  dem  zweiten  Vezier.    Den  Rest  nahm  er 

10  selber  und  begann  selbst  zu  essen,  (d)  Der  Chalifa  fragte  ihn:  Mein 
Sohn,  wie  hast  du  es  gemacht?  Er:  O  Chalifa,  du  bist  das  Haupt 
aller  Menschen,  und  der  eine  Vezier  ist  an  deiner  rechten  Schulter 
und  der  andere  Vezier  an  deiner  Unken  Schulter.  Der  Rest  hat  keine 
Beziehung,  der  kommt  also  zu  mir  zurück.    Überdies  sterbe  ich  vor 

15  Hunger,  o  Chalifa.  Da  befahl  der  Chalifa,  ihm  fünfhundert  Gold- 
stücke zu  geben,  und  jeder  von  den  Vezieren  die  gleiche  Summe. 
Er  nahm  das  Geld  und  eilte  erfreut  zu  seiner  Frau,  (e)  Dann  ging 
er  auf  den  Markt  und  kaufte  Essen,  Weizen,  Reis,  Fett  und  allerlei 
Hausgerät    Er  brachte   auch  Bauleute   und   liess  an  seinem  Hause 

20  bauen.  Als  er  es  fein  vollendet  hatte,  sagten  die  Nachbarn:  Der  da 
war  bankrott.  Von  woher  hat  er  dieses  Geld,  um  ein  Haus  zu  bauen, 
während  er  noch  gestern  ohne  Abendmahl  übernachtete.  Da  ging 
eine  Frau  zu  seiner  Frau  und  fragte  sie:  Meine  Schwester,  woher 
habt  ihr  das  Geld,  wo  ihr  doch  gestern  noch  ohne  Abendbrot  bliebt? 

25  Die  Frau  des  Kaufmanns  erklärte  ihr:  Meine  Schwester,  gestern 
brachte  mein  Mann  als  Frühstück  ein  Huhn  dem  Chalifa,  und  der 
hat  ihm  dieses  Geld  verehrt  (!)  Dann  ging  die  Frau,  die  die  Kauf- 
mannsfrau ausgefragt  hatte,  zu  ihrem  Manne  und  sagte  ihm:  Der 
Kaufmann  NN.,  der  gestern  ohne  Abendessen  übernachtete,  brachte 

30  dem  Chalifa  ein  Huhn,  und  der  schenkte  ihm  viel  Geld.  Nunmehr 
bereite  du  Essen  und  bring  es  ihm;  vielleicht  verehrt  er  dir  auch 
etwas.  Da  machte  er  sich  auf  und  kaufte  sieben  Hühner  und  machte 
sie  zusammen  mit  Reis  und  Sauce  zurecht.  Er  liess  das  Gericht 
durch  Lastträger  fortschaffen  und  brachte  es  dem  Chalifa.    (g)  Der 

35  Chalifa  fragte:  Was  ist  das?  Der  Kaufmann:  Das  ist  Mittagessen  für 
dich.  Der  Chalifa:  Für  mich  allein  oder  für  uns  alle?  Der  Kaufmann: 
Für  euch  alle.  Der  Chalifa:  Wir  essen  nicht  alle  zusammen,  sondern 
jeder  für  sich.  Da  begann  er  zu  teilen  und  gab  dem  Chalifa  drei 
Hühner  und  jedem  Vezier  zwei.    Da  fragten  sie:   Wie  hast  du  ge- 

40  teilt?  Der  Kaufmann:  Das  ist,  was  ich  weiss  (mehr  weiss  ich  nicht). 
Da  befahl  jeder,  ihm  fünfhundert  Prügel  zu  geben,  und  als  sie  seinen 
Hintern  losliessen,  lief  Blut  Dann  ging  er  zu  seiner  Frau  und  schrie 
sie  an:  Das  hast  du  mir  besorgt,  du  verfluchtes  Weib.    Dann  befahl 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V.  ^a 


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66  ^tiM^t  yut  fmiHf<itn  ßptä4wi\ftnf4afi, 

de^a^ät  hüa  mä  Hftehim  gälet  (e)inia^(a)na  gäljilhä  dizzi  Balefijkum 
etüefijnhum  usauui  fär(e)d  inttihän  üiüft  es^üc  min  ^andi  ld(u)  min 
^andic  (k)  dezzet  ^alefijkum  tiigau  gäl  elf^alifa  lissitte  önti  halbe(i)dät 
liabü  de^ä^e  sitte  sähet  Itabü  de^ä^e  ugälH^läh  hak  halbefiJ4ät 
qassimhinn  Bale(i)nä  telätitnä  uhenne  ham(e)s  be(i)dät  ai^ad  elß}ams^  5 
befijdät  u'anta  lisitte^zZqbe(i)de  teläte  uöntä  lilhalifa  y^äMde  uöntä 
liöa^(a)far  uäkide  gäl^läh  el/jalifa  (e)lld(u)n  ^esem(e)t  halbeßjdät 
gäl  iä  f}alifa  dnte(i)t  lissitte  telet  be(i)dät  Itan  mä  Bandfejha  uälä  beßjda 
uönti(i)tak  uäktde  iCan  Sandak  etüefijn  uöntefijtak  yLafitde  sären  te- 
läte uHGa^faJfar  ^äl^ide  u^andah  elüefijn  saren  teläte  hessä^  t^sä-  lo 
uefijtü  (I)  gäljilhä  shnd^(a)tl  ja  sitte  gälit^läh  elhagg  uliäk  äni 
akramtah  f^amsjnuet  deheb  uälftalifa  ham  akramah  fjams^mtet  uGa- 
^(ajfar  f}amsjmtet  deheb  uahddhinn  uräh  ^ähau  leih  (i)ktelöh  bitau- 
^al  uäntöh  elbe(i)dät  öntä  lilhalifa  teläte  ulisitte  T/^ähjde  uliöai(a)far 
t^ahide  gäl  elf^alifa  lissitte  (ejtiußn  (e)Hd(u)n  ^isem  hädä  gälet ^läh  15 
Hftäh  läcin  min  ^andi  f^amsjmt  et  Basa  ukillhum  ämarau  Salefijh 
kill  uähfd  f}amsmfet  Basa  jiodrubdh  lumman  hallati  tezäh  azjad  min 
etau^al  uräh  Uhiläh  je^ih  uiibci  ute^il  utislem  uesseläm. 


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(gVletgiur,  (SUuBa%^ton%f(it  <Stf<fi4itn  aus  hm  3'^*  67 

er  ihr,  ihm  einen  Arzt  zu  holen.  Sie  brachte  den  Arzt;  der  gab  ihm 
Medizin,  (h)  Eines  Tages  gingen  die  Frauen  ins  Bad,  und  die  Frau  des 
Geprügelten  war  auch  im  Bade.  Die  Frau  des  Chalifa,  Sitte  Zobeide, 
war  ebenfalls  im  Bade  anwesend.  Da  fing  die  Frau  des  Geschlagenen 
5  an,  den  Chalifa  zu  verwünschen:  O  Herr,  schlag  den  Chalifa  mit 
Blindheit  oder  sende  ihm  Krankheit.  Sitte  hörte  die  Schmähungen 
der  Frau,  aber  beide  kannten  einander  nicht.  Da  rief  sie  die  Frau 
und  fragte  sie:  Weshalb  schmähst  du  den  Chalifa?  Die  Frau:  Jemand 
hat  dem  Chalifa  ein  Huhn  gebracht,  und  er  hat  ihm  1 500  Goldstücke 

"o  verehrt,  und  mein  Mann  hat  ihm  sieben  Hühner  gebracht,  aber  ab- 
gesehen davon,  hat  er  ihn  noch  durchprügeln  lassen,  sodass  Blut 
lief,  als  sie  seinen  Hintern  losliessen.  Wir  wollten  ein  Geschenk  von 
ihm,  und  jetzt  müssen  wir  noch  Kosten  für  den  Arzt  bezahlen.  Das 
ist  der  Grund,  weshalb  ich  schimpfe.    (I)  Als  Sitte  das  hörte,  wurde 

15  sie  sehr  böse,  zog  ihre  Kleider  an  und  lief  zum  Chalifa  mit  den 
Worten:  Weshalb  verehrst  du  einem,  der  dir  ein  Huhn  bringt,  1500 
Goldstücke  und  einem  andern,  der  dir  sieben  Hühner  und  dazu  Reis, 
Fett  und  Sauce  bringt,  lässt  du  1500  Stockschläge  geben?  Der  Cha- 
lifa: Weil  der  Mann  mit  einem  Huhne  verständig  war,  aber  der,  wel- 

20  eher  mir  die  sieben  Hühner  brachte,  unverständig.  Sitte:  Wieso? 
Der  Chalifa:  Lass  beide  holen  und  stelle  sie  auf  die  Probe,  so  wirst 
du  sehen,  ob  ich  Unrecht  habe  oder  du.  (k)  Sie  liess  beide  holen, 
und  die  kamen.  Der  Chalifa  zur  Sitte:  Gieb  diese  Eier  dem  Manne 
mit  einem  Huhn.  Sitte  rief  ihn  und  sagte:  Nimm  diese  Eier  und  verteile 

25  sie  unter  uns  drei.  Es  waren  aber  fünf  Eier.  Da  nahm  er  die  fünf 
Eier  und  gab  der  Sitte  Zobeide  drei  und  dem  Chalifa  eins  und  dem 
Dja*far  auch  eins.  Der  Chalifa:  Wie  hast  du  diese  Eier  verteilt?  Der 
Mann:  O  Chalifa,  ich  habe  der  Sitte  drei  Eier  gegeben,  weil  sie  kein 
Ei  hat,  und  ich  habe  dir  eins  gegeben,  weil  du  zwei  hast,  dadurch, 

30  dass  ich  dir  eins  gegeben,  sind  es  drei  geworden,  dem  Dja*far  auch 
eins,  zwei  hat  er,  macht  also  drei.  Nun  habt  ihr  alle  gleich  viel. 
(I)  Der  Chalifa  zur  Sitte:  Hast  du  gehört,  Sitte?  Sitte:  Du  hast  recht 
Ich  habe  ihm  fünfhundert  Goldstücke  verehrt,  und  der  Chalifa  ver- 
ehrte ihm  auch  fünfhundert  Goldstücke  und  Dja'far  ebensoviel.    Da 

35  nahm  er  das  Geld  und  ging  fort.  Dann  riefen  sie  den,  der  zuvor 
Prügel  bekommen  hatte,  und  gaben  ihm  die  Eier.  Er  gab  dem  Cha- 
lifa drei,  der  Sitte  eins  und  Dja*far  auch  eins.  Der  Chalifa  zur  Sitte: 
Siehst  du,  wie  dieser  geteilt  hat?  Sitte:  Ich  habe  es  gesehen,  aber 
von  mir  kriegt  er  fünfhundert  Stockschläge;  und  die  anderen  Hessen 

40  ihm  ebenfalls  je  fünfhundert  Hiebe  geben.  Als  sie  ihn  durchgeprügelt 
und  sie  seinen  Hintern  losliessen,  war  es  schlimmer  wie  zuvor.  Er 
aber  lief  schreiend  und  weinend  nach  Hause.  Bleib  wohl  und  ge- 
sund.   Adieu. 

5* 


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6S  (gftiM^t  5UV  fmiH\<itn  lipta(liioi\ftnf4afi. 


XXXVI. 

(a)  fär(e)d  iö(u)m  min  eti^am  gälet  hyrmet  Harun  erreUd  sitte^ 
zZqbe(i)de  liHärün  /Vi  Harun  alüfak  ma  taBy::.z  ijLoledi  alüfak  ta^yzz 
t^oled  eBabde  aftsan  min  uoledi  gäl^ilhä  iä  sitte  uolMic  mä  jiftehim 
mit(e)l  ibn^el^abde  gälet  (e)imaB(a)nä  gal^ilhä  iä  sitte  inti  dahlje^i    5 
^ale(i)hum  ^äft  Harun  erreltd  aulädak  uegäl^ilhum  iä  aulädi  rühü 
lissüg  t/^e^ibü^li  kill  uä/tfd  arba^tn  td(u)r  m^^ammam  rähau  etüefijn- 
hum  (b)  ibn  sitte  räh  lilmeidän  elli  jebi^ün  fik  elhd(u)l  y^iitdrä  ar- 
ba^in    td(u)r    i/LiUära    arbaHn   tgl   f}äm    %e^ammafn    ettirän    bihinn 
uäibn^elBabde  räh  lissüg  uegäm  jjnUd  etay^ädint  Bala  hisäb  el  iiäni  lo 
uäss^bü^ät  t/^ässene  uäddtn  y^äddiläne  uä^sd(u)m  uässalä  aiiähü  elli  mä 
ie^(d)rif  hassu  äl  {ähidäk  lumman  ^maB(a)  arba^in  rfg^äl  uäddähum 
(i)tabüh  (c)  uegäl  Harun  (ijtibft^essitte  iä  ibm  (e)lgib(e)t  gäl^läh  int^ 
dezze(i)tni  ^ala  tirän  m^^ammamät  yLeltare(i)thinn   ueitarefijtjilhinn 
^amapn   ue^ib(e)thinn   Hak   uägäl  Itibn^el^abde  ja  ibni   dezzefijtak  "5 
Bala  tirän  m^^ammamät  alüfak  ^ib(e)t  auädim  gäl^läh  ja  uälidl  elli 
mä  i^^(ä)rif  umür  dinäh  usd(u)mäh  usalätah  uhisäb  ettjäm  uhisäb 
ess^bü^ät  uhisäb  essene  fahü a^td(u)r  {A)fagäl Harun  lisitte^zZgbefiJde 
tismaHn  ja  sitte  galit^läh  ^är  ma^(a)lüm  ja  l^alifa  änt  cin(e)t  mä 
adri  hefän  ^är  ma^fajlüm  ba^fajd  mä  änhdak  e^süc  min  Bandi  uäs-  2p 
kitau  killhum  uäkillmen  räh  ^ala  häl  sebiläh  ipsseläm. 


xxxvn. 

(a)  fär(e)d  io(u)m  ta^änadet  sitte ^zZqbe(i) de  ue Harun  erreUd  tegül 
uoledi  iiftehim  läcin  inte  iä  Harun  mä  t^dir  bäl  ^ala  uoledi  gäljilhä 
i(oledic  mä  iiftehim  gälet  iiftehim  galJilha  f/jnä  nesau^i  tegruba  uä-  25 
inti  t^lüftn  eliiftehim  minhu  galet^läh  sau^i  galJilha  elid(u)m  hutti 
'  gau^a  ibnic  telft  dnuähc  tiegaui/^aj^ab(i)dfär(e)d  tabaqa  kärid  fejfri- 
lau  (ejfräl  ibn  sitte  uehallau  tflet  dutiäUc  ^efrilau  (e)fräl  ibn^el^abde 
iiehättau  tabaqa  kärid  (ijbfrälah  (b)  lumman  sär  elfel  i^äsär  mahall 
ennofujm  igau  uenämau  ihi  sitte ^zZgbefiJde  auual^ma  debb  rühah  näm  30 
^aibn^el^abde  gäl  iä  ytälidi  elib(u)m  imma  elgä^(a)  mUtä^alliie  ^ä- 
^immajqa^r  näzil  7/^aimma  (e)fräh  gauuah  fär(e)d  le(i)  gäl  Harun 


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XXXVI. 

(a)  Eines  Tages  sagte  die  Frau  Harun  alRaschids,  Sitte  Zobeide, 
zu  ihm:  Harun,  ich  sehe,  dass  du  meinen  Sohn  nicht  liebst,  sondern 
den  Sohn  der  Negersklavin  mehr  schätzest  als  den  meinigen.  Harun: 
5  Sitte,  dein  Sohn  ist  nicht  so  klug  wie  der  der  Sklavin.  Sitte:  Warum? 
Harun:  Sitte,  sieh  du  sie  dir  an.  Da  rief  Harun  alRaschid  seine 
Söhne  und  sagte  ihnen:  Meine  Kinder,  geht  auf  den  Markt  und  bringt 
je  vierzig  Stiere  mit  Turbanen.  Die  beiden  machten  sich  auf  den 
Weg.    (b)  Der  Sohn  der  Sitte  ging  auf  den  Platz,  wo  man  das  Rind- 

10  Vieh  verkauft,  kaufte  vierzig  Stiere,  kaufte  dann  vierzig  Stück  Kattun- 
zeug und  machte  den  Stieren  Turbane  davon.  Der  Sohn  der  Negerin 
ging  auf  den  Markt  und  fragte  die  Leute  nach  der  Rechnung  der 
Tage,  Woche  und  des  Jahres,  nach  der  Religion,  dem  Kultus,  nach 
dem  Fasten  und  Gebet.    Wer  diese  Fragen  nicht  beantworten  konnte, 

15  den  nahm  er  mit.  Als  er  vierzig  Leute  beisammen  hatte,  brachte 
er  sie  zu  seinem  Vater,  (c)  Harun  fragte  nun  den  Sohn  der  Sitte: 
Mein  Sohn,  was  hast  du  gebracht?  Der  Sohn  der  Sitte:  Du  hast 
mich  nach  Stieren  im  Turban  ausgeschickt;  so  habe  ich  sie  nun  ge- 
kauft, habe  für  sie  Turbane  gekauft  und  sie  dir  gebracht.    Zum  Sohn 

*o  der  Negerin  sagte  er:  Mein  Sohn,  ich  habe  dich  nach  Stieren  mit 
Turban  ausgeschickt  Wie  ich  sehe,  hast  du  mir  Menschen  gebracht 
Der  Sohn  der  Negerin:  Mein  Vater,  wer  nicht  die  Angelegenheiten 
seiner  Religion,  sein  Fasten,  sein  Gebet  noch  die  Rechnung  der  Tage, 
Wochen  und  Jahre   kennt,   der  ist   ein  Stier,    (d)  Harun   zur  Sitte: 

25  Hörst  du,  Sitte?  Sitte:  Jetzt  ist  es  mir  klar  geworden,  o  Chalifa; 
ich  wusste  es  nicht,  aber  jetzt  ist  es  mir  klar  geworden.  Ich  werde 
dich  nicht  mehr  fragen.  Die  Schuld  ist  auf  meiner  Seite.  Da  schwiegen 
alle  still,  und  jeder  ging  seines  Weges.    Adieu. 

xxxvn. 

30  (a)  Eines  Tages  stritt  sich  Sitte  Zobeide  mit  Harun  alRaschid. 

Sie  meinte:  Mein  Sohn  ist  verständig,  aber  du  kümmerst  dich  nicht 
um  ihn.  Harun:  Dein  Sohn  ist  nicht  klug.  Sitte:  Doch.  Harun:  So 
wollen  wir  eine  Probe  anstellen,  damit  du  siehst,  wer  verständig  ist 
Sitte:  Wohlan,  mache  die  Probe.     Harun:  Heute  lege  deinem  Sohne 

35  drei  Bettkissen  ins  Bett  und  unter  den  Neger  einen  Bogen  Papier. 
Sie  machten  nun  das  Bett  des  Sohnes  der  Sitte  und  legten  drei  Bett- 
Idssen  hin,  dann  machten  sie  das  Bett  des  Sohnes  der  Negerin  und 
legten  ein  Blatt  Papier  in  sein  Bett,  (b)  Als  es  Nacht  wurde  und 
die  Schlafenszeit   kam,   kamen   die  Söhne  und  legten  sich  schlafen. 


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yo  (fftiit&^t  5UV  ftmHif<^tn  §kTpv(i<^wi\ftnf4(ift, 

erreUd  libn  elBabde  iß  uoledl  inte  m^täuahkim  fabäqä  ^ala  halhal 
i^tägallab  li^sub(a)h  uegal  Harun  erreUd  lisitte^zZqbe(i)d€  tisnta^in 
lä  situ  gälet  scma^fajnä  {ä  Harun  läcin  inna  lilläh  uainna  ile(i)k 
ragi^ün  e^^üc  min  ^andi  iä  Harun  [^  gal^ilhä  ie^  ja  sitte  galet^läh 
lofujla  mä  aha^rak  ^ala  mugama^at  el^abde  can  mä  sar  halhaci  gal^ 
ilhä  e^^üc  min  ^andic  lä  sitte  äni  cin(e)t  ^atib  ^ale(i)c  Batabic  ^ala 
nefsic. 


XXXVIII. 

(a)  iegnlün  can  fi  zeman  Harun  errelid  can  ^andah  färfejd  t^ähed 
ismäk  AbujnNuuäs  fär(e)d  jofujm  elhalifa  deiiig  hulgah  gäl^läh  iä  lo 
halifa  alüfak  deiiig  f^uigak  gäl^läh  ei/jalifa  lielid(u)m  arba^etjtiäm 
hyrmeti  sitte ^zZqbe(i) de  ^alefij/ia  umiir  ennisä  ahifnf  cefijmä  ^a^a- 
SfdJtfia  sär  hulgt  deiiig  gäljläh  iä  sidi  fe}  mä  tc^ädil  gäl^läh  Uiihü^ 
Ime^ädel  gäljläh  sa.^fajma  thiic  min  tiärä  (b)  iga  Harun  erreUd 
Bassitte  gal^ilhä  am  arid  änicic  galet^läk  äni  Baleiia  umür  ennisä  15 
galjiltia  iegil^lt  AbujnNuuäs  Bädil  galH^läh  Sinkü  Bädil  galjiltia 
ia^fajni  nie  min  ettez  galet^läh  t^älläh  ida  baqa  AbujnNuuäs  (i)bbeled 
Bardäd  äni  teränl  täliqa  min  Bandak  uaamma  tähid  räsah  Harun 
erreUd  ie^yzz  sitte ^Zqbe(i)de  dezz  habar  ItAbujnNuuäs  bian  bäcer 
min  rubh  inte  timH  iirefijr  beied  lian  sitte  zaBälet  Salefijk  läzim  timlt  20 
inte  uähilak  min  Bardäd  (c)  dezz^läk  f^abar  btan  bäcer  äni  ämH  fa- 
Band  dälik  talaB(a)  min  essubfaj/t  y^e^äb  färfejd  däbbe  iaBfaJnt  muttie 
ueBandak  färfejd  rahha  ue^äbha  ue^äb  elmutiie  gauya^lqasr  mal 
sitte ^zZqbefiJ de  ueftätt  elBydfeJl  Balmutne  7/^eläl  tag  min  errahha  uehätt 
fijbgimäh  ue^äb  et äf^ar  uehättah  fofujgah  uätiugdBen  min  BysUmutiie  25 
t^ebaqa  Bala  halhäl  min  e^^ubfajh  ila^ddaha^lBäli  i/^ehüa  iehuithinn 
Balmutiie  ^äiigäBen  (d)  ti^sitte^zZqbefiJde  tclüfah  uetidJiak  Balefijh 
galetjäh  iä  Abu^nNuyäs  Bädil  gal^ilha  fejllbfujn  aBädil  galet^läh 
hutt  kill  tag  min  errahha  fijbgirnäh  min  elBydfeJl  gal^ilha  f/pta  ku- 
farfta  min  gilna  liHarün  erreUd  BädiL  30 


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(fflti^ntt,  (It(ttBd6|^fonir<9e  <&tf4i4itn  AV10  btm  "itat^,  71 

Sobald  der  Sohn  der  Sitte  sich  hingelegt  hatte,  schlief  er  ein.  Der 
Sohn  der  Negerin  aber  sagte:  Vater,  heute  ist  die  Erde  entweder  zu 
hoch  oder  das  Schloss  hat  sich  gesenkt,  oder  es  ist  etwas  in  meinem 
Bette  los.  Harun:  Mein  Sohn,  das  bildest  du  dir  nur  ein.  Aber  er 
5  blieb  dabei,  indem  er  sich  bis  zum  Morgen  wälzte.  Da  sagte  Harun 
zur  Sitte:  Hörst  du,  Sitte?  Sitte:  Wir  haben  es  gehört,  Harun;  aber 
wir  sind  Gottes  und  kehren  zu  ihm  zurück.  Der  Fehler  liegt  an  mir. 
(c)  Harun:  Warum,  Sitte?  Sitte:  Wenn  ich  dich  nicht  gedrängt  hätte, 
die  Negerin  zu  heiraten,  wäre  das  alles  nicht  passiert  Harun:  Ja,  der 
'o  Fehler  ist  auf  deiner  Seite,  Sitte.  Habe  ich  dir  etwa  Vorwürfe  ge- 
macht?  Mach  dir  also  selber  Vorwürfe. 

xxxvni. 

(a)  Man  erzählt,  zur  Zeit  Harun  alRaschids  befand  sich  ein  Mann, 
namens  Abu-Nuwas,  bei  ihm.    Eines  Tages  war  der  Chalifa  schlechter 

>5  Laune,  da  sagte  jener  zu  ihm:  O  Chalifa,  ich  sehe,  dass  du  heute 
schlechter  Laune  bist.  Der  Chalifa:  Heute  ist  meine  Frau,  Sitte  Zo- 
beide,  seit  vier  Tagen  unwohl,  und  da  ich  nicht  bei  ihr  gewesen  bin, 
bin  ich  schlechter  Laune.  Abu-Nuwas:  O  Herr,  warum  machst  du 
nicht  gleich?   Harun:  Was  ist  das  gleich  machen?  Abu-Nuwas:  D.  h. 

20  coi  eam  per  anum.  (b)  Dann  kam  Harun  alRaschid  zur  Sitte  Zobeide 
und  sagte:  Ich  will  dich  umarmen.  Sitte:  Ich  bin  unwohl.  Harun: 
Abu-Nuwas  sagte  mir,  ich  solle  gleich  machen.  Sitte:  Was  ist  das? 
Harun:  Das  ist  der  coitus  per  anum.  Sitte:  Bei  Gott,  wenn  Abu- 
Nuwas  in  Bagdad  bleibt,   so  wirst  du  sehen,  ich  lasse  mich  von  dir 

25  scheiden,  es  sei  denn,  du  liessest  ihn  köpfen.  Harun  alRaschid  liebte 
die  Sitte  Zobeide  sehr  und  schickte  deshalb  den  Befehl  an  Abu- 
Nuwas:  Morgen  in  aller  Frühe  verlass  die  Stadt;  denn  Sitte  Zobeide 
ist  böse  auf  dich.  Deshalb  musst  du  und  die  Deinen  Bagdad  ver- 
lassen,    (c)  Abu-Nuwas   schickte  ihm  Antwort:   Morgen   werde   ich 

30  fortziehen.  Am  Morgen  machte  er  sich  alsbald  auf  und  nahm  ein 
Lasttier,  eine  Eselin,  mit.  Er  hatte  aber  auch  eine  Mühle  bei  sich. 
Diese  samt  der  Eselin  brachte  er  in  den  Hof  des  Schlosses  der  Sitte 
Zobeide.  Dort  legte  er  die  Last  auf  die  Eselin,  trug  einen  Mühlstein 
und  legte  ihn  in  eine  Tasche,  dann  nahm  er  den  andern  und  legte 

35  ihn  darauf,  sodass  beide  von  der  Eselin  herunterfielen.  Das  wieder- 
holte er  vom  Morgen  bis  zum  Mittag,  indem  er  die  Mühlsteine 
immer  auflud  und  sie  dann  herunterfielen,  (d)  Sitte  Zobeide  sah 
ihm  lachend  zu  und  sagte  ihm:  Mach  (die  Lasten)  gleich.  Abu-Nuwas: 
Wie  soll  ich  gleich  machen?    Sitte:   Lege  jeden  Mühlstein  in  seine 

40  Satteltasche.  Abu-Nuwas:  Wir  haben  uns  versündigt,  als  wir  Harun 
alRaschid  sagten:  Mach  gleich! 


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72  (gftiix&^t  5ttv  fmiafd^tn  §^pta<iwi\ftnf<iAft. 

XXXIX. 

(dij/ärfejd  id(u)m  min  etliäm  Harun  errelid  gäl  liAbujnNuuas 
arid  min  ^andak  fär(e)d  le(i)  ^ydrah  az^ad  min  fe^(a)läh  amma  te- 
sa^i^^h  uaamma  ahid  räsak  gäl^läh  mäjjjiälif  famüä  Harun  libe(i)- 
täh  ifa  Abu^nNuuäs  iimH  uärah  y^ätäbb  libe(i)täh  ua  Abu^nNuuäs  5 
medd  idäh  ^ala  tez  Harun  ueba^as  elhalifa  (b)  gäl^läh  Harun  erreUd 
{ä  AbujnNui/^äs  rhauuefijt  gäl^läh  {ä  sidi  ^abäll  sitte^zZqbe(i)de 
gäljläh  elt^alifa  Unhü  ^abälak  sitte^zZqbe(i)de  gäl^läh  ^hiabak  terid 
min  ^andifdr(e)d  le(i)  ^ydrah  azjud  minfe^(a)läh  uähäda  }e(i)  ^ydrah 
aziad  min  fe^(a)läh  uä4(ihak  Harun  erreUd  ^dakram  Abu^nNuuäs  lo 
ikräm  za^d. 


XL. 

{Z)  för(e)d  ib(u)m   min   etiiäm   elf^alifa   Harun   erreHd  uAbu^ 
nNuuas  rähau  lilqasr  mal  Harun  yLe  Abu^nNuuas  mähid  utiäh  ra^ugah 
tamfajr  AbujnNuuäs  sär  ^ü^än  gäm  iäkil  färfejd  tamre  ilUfet  ia-  15 
le(i)h  elhalifa  uegal  l^AbuJnNu^äs  ^^^ä^äd  t^sauut  AbujnNuuäs  debb 
ettamre  min  halgak   y^egal  mä^asauul   killma   0ftutt  färfejd  uähde 
bthalgah  jiltafet  ^ale{i)k  ^äktia  i^dibb  ettamre  min  halgah  lumman 
halas  ettamrät  uehiia  killma  0/tutt   uähde  {iltafet  Balefijh   ilajan 
uusälau  liljqasr  mal  Hartin  tcänhädär  elhalifa  lilgur^iie  mältah  gäl  20 
AbujnNuyiäs  madäm  mä  Ijallänl  äkil  tamfajr  elhalifa  äni  ahyrrhnäh 
min  m^^äma^at  elgur^i^e  (b)  f^alläh  lumman  inhddär  y^ehiia  lazim  el- 
ke(i)l  yLofakk  elhe(i)l  AbujnNuuäs  t^äräJt  lilbäb  uädegglut  gäl  elhalifa 
minhü  gäljläh  äni  Abu^nNu^äs  ^äsiket  uäf}alläk  färfeld  cärak  sä^a 
uädegg  elbäb  i/Lagäl^läh  minha  gäl  äni  AbujnNuuäs  yiäbdqa  ^alhalhäl  «S 
i^digg  elbäb  ilajan  tdlafaj^l/jalifa  uemä  iäma^faj^lgur^iie  mältah 
gäl  elhalifa  jehäci  rtchah  hädä  mit(e)l  mä  niket  ^iiäi  äni  änkit  uiläh 
lumman   tdla^faj^lhalifa  gäl  liAbujnNuuäs   ruh  ^ib  elfaras  mälti 
(c)  räh  AbujiNu%äs  0^  elfaras  uai^a^l/jalifa  uä^äb  färfejd  siccin 
uega^^  berätim  elfaras  mal  AbujtNuiiäs  Abu^nNu^äs  läf  f(Jfrusah  30 
magsü^ät  berätimfia  gäl  elfialifa   niket  uiläi  faräh  lifaras  el/jalifa 
uega^s  defiJUia  uerikab  fejfriisah  Abu^nNu^äs  uämilau  hua  uälJf^alifa 
iltifet  Bala  AbujiNuuäs  elljalifa  uegäl^läh  aHif  fejfrüsak  feJmkeHere 
gäljläh  ja  halifa  tidhak  Sala  defijl  fejfrüsak  lumman  iltefet  elf^alifa 
^^f  fejfrüsah  magsü^  defijlha  gäljläh  ja  AbujiNuuäs  ehaut^efijt  gäl^  35 
läk  ja  sidi  inte  eisauuefijt  f adahak  Hariin  erreUd  y^aakram  Abu^ 
nNu^äs  ikräm  zajd. 


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XXXIX. 

(a)  Eines  Tages  sagte  Harun  alRaschid  zu  Abu-Nuwas:  Ich  will 
etwas  von  dir,  dessen  Entschuldigung  schlimmer  ist  als  die  Sache 
selbst.    Entweder  thust  du  es  oder  ich  lasse  dir  den  Kopf  abschlagen. 

5  Jener  war  damit  einverstanden.  Harun  ging  nach  Hause,  und  Abu- 
Nuwas  folgte  ihm  nach.  Als  er  ins  Haus  getreten  war,  steckte  Abu- 
Nuwas  seine  Hand  an  den  Hintern  Harun  alRaschids  und  kitzelte 
den  Chalifa.  (b)  Harun  fragte:  Abu-Nuwas,  was  hast  du  gethan? 
Abu-Nuwas:  O  Herr,  ich  dachte,  es  sei  Sitte  Zobeide.    Der  Chalifa: 

10  Was  soll  das  heissen,  du  dachtest,  es  sei  Sitte  Zobeide?  Abu-Nuwas: 
Eure  Hoheit  wollte  etwas  von  mir,  das  durch  seine  Entschuldigung 
noch  schlimmer  wird  als  die  That  selbst  Und  das  ist  etwas  der- 
artiges. Da  lachte  Harun  alRaschid  und  beschenkte  Abu-Nuwas 
reichlich. 

15  XL. 

(a)  Eines  Tages  begaben  sich  der  Chalifa  Harun  alRaschid  und 
Abu-Nuwas  nach  dem  Schlosse  des  ersteren,  während  Abu-Nuwas 
sein  Frühstück,  bestehend  in  Datteln,  bei  sich  trug.  Da  er  hungrig 
war,  begann  er  eine  Dattel  zu  essen.    Da  wandte  sich  aber  der  Cha- 

20  Ufa  zu  ihm  und  fragte,  was  er  thäte.  Abu-Nuwas  spuckte  die  Dattel 
aus  und  sagte,  er  thue  nichts.  Jedesmal,  wenn  er  eine  Dattel  in  seinen 
Mund  steckte,  drehte  sich  der  Chalifa  um,  sodass  er  sie  ausspeien 
musste.  Als  die  Datteln  zu  Ende  waren,  indem  der  Chalifa  sich 
immer,  wenn  jener  eine  Dattel  in  den  Mund  steckte,  umdrehte,  kamen 

25  sie  zum  Schlosse  Haruns  und  er  ging  zu  seiner  georgischen  Kebs- 
frau hinein.  Abu-Nuwas  dachte  bei  sich:  Da  mich  der  Chalifa  nicht 
hat  Datteln  essen  lassen,  werde  ich  ihn  verhindern,  mit  der  Sklavin 
zusammen  zu  sein,  (b)  Er  liess  ihn  hineingehen,  dann  hielt  er  die 
Pferde  und  liess  sie  los.    Darauf  ging  er  an  die  Thür  und  klopfte. 

30  Der  Chalifa:  Wer  ist  da?  Abu-Nuwas:  Ich,  Abu-Nuwas.  Dann  schwieg 
er  und  liess  ihn  eine  kleine  Viertelstunde  in  Ruhe,  darauf  klopfte  er 
wieder  an  die  Thür.  Der  Chalifa:  Wer  ist  da?  Abu-Nuwas:  Ich,  Abu- 
Nuwas.  Damit  fuhr  er  fort,  bis  der  Chalifa  heraus  kam,  ohne  mit 
seiner  Sklavin  zusammen  gewesen  zu  sein.    Der  Chalifa  dachte  nun 

35  bei  sich:  So  wie  er  mich  geneckt  hat,  will  ich  ihn  necken.  Als  er 
heraus  gekommen  war,  befahl  er  dem  Abu-Nuwas,  ihm  seine  Stute 
zu  bringen,  (c)  Nachdem  der  den  Befehl  ausgeführt,  kam  der  Chalifa 
hinzu,  nahm  ein  Messer  und  schnitt  damit  die  Lippen  der  Stute  des 
Abu-Nuwas  ab.     Der  sah  nun,  dass  seiner  Stute  die  Lippen  abge- 

40  schnitten  waren  und  dachte  bei  sich:  Der  Chalifa  hat  mich  zum  besten 


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74  ^tHxüc^t  ynt  femtiifc^en  |ftpva(9wi(r<nf€(aft. 


XLI. 

ßirfejd  jfähfd  iäf  elBehlül  ^äBäd  liccbl  uiakil  ujetefelle  gäl^läh 
lä  Behlül  aiüfak  ^ä^äd  lücbl  utäkil  ut^tefelle  elBehlül  gäl^läh  bil- 
^ak(e)l  ädfin  (f)clai  ubilfile  äktil  a^fajdai  ubilf^drä  anfud  balai. 


XLII.  5 

(a)  färfejd  id(u)m  Härün  erreitd  gäl  lilBehlül  taBäl  sir  qädi  räh 
elBehlül  liccbl  ugam  ief^arrl  uhatt  ^aräh  ^iddäntah  ugäm  iibcl  rähau 
lilHärün  erreitd  galb^läh  elBehlül  ^ä^äd  hätt  haräh  ^ddämah  u^ibci 
räh  Härün  lilBehlül  ugäl^läh  ii^ä^äd  thau^l  gäl^läh  intf  tMd  te- 
sau^ini  mitfejl  häda^lf^arä  (b)  gäljläh  fei  gäl  Jäh  Itan  hädä  hei-  lo 
ib(u)m  täkHah  ^ilb(u)n  ak(e)l  latif  ubäcer  lumman  tegüm  tef^arrih 
bih  ^ife  fa^äd  incän  t^rtdni  ä^tr  bilqddä  ahkum  Bala  hyk(e)m  Müsa 
ibn  Ga^(a)far  gäl  Jäh  hädä  ie(i)  mäjt^ir  gäljläh  uäni  mä  ä^ir. 


XLm. 

(a)  fär(e)d  %b(u)m  elBehlül  gäl  li^ammah  Härün  erreitd  arid  15 
bintak  änichd  gäm  Balefijh  elhalifa  uämar  Balefijh  iebu^tünah  (iß- 
sutbh  yLatridbh  räh  gäm  killmä  IMdhä  färfejd  uakfd  mä  lel^allih 
ib(u)m  min  et'tiäm  desz  BalaJBehlül  elf^alifa  gäl  Jäh  ta^äl  ihid  bint 
^ammak  gäm  a^ädhä  inhddär  ^ale(i)ha  ucettifhä  uhallähä  min  el- 
muiyHb  lissub(a))t  (b)  i^et  ummhä  libinthä  gälet  eilbfujnic  gälet  H-  20 
Ibfujni  elbäreha  min  elmurrib  li^^ub(a)h  äni  (ejmcettefe  i^et  ^alBehlül 
gälitjäh  ifl  ibni  fei  (e)mcettif  bint  ^ammak  lä^ibha  garrishä  rähat 
gäm  elBehlül  pgarri^  biliä  min  elmurrib  lissub(a)h  i^et  ummhä  i^in- 


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(ffiti^ntt,  (SituAtMf^t  <Rtf4i4ttn  am  dem  3^^^.  ^5 

gehabt;  er  ging  also  zur  Stute  des  Chalifa  und  schnitt  ihr  den  Schwanz 
ab.  Darauf  bestieg  er  seine  Stute,  und  beide  ritten  zusammen.  Dabei 
drehte  sich  der  Chalifa  zu  Abu-Nuwas  um  und  sagte:  Ich  sehe,  dass 
deine  Stute  Grimassen  schneidet  Der  antwortete:  Sie  lacht  wohl 
über  den  Schweif  deiner  Stute.  Als  der  Chalifa  sich  umwandte,  sah 
er,  dass  seiner  Stute  der  Schwanz  abgeschnitten  war,  und  sagte:  Was 
hast  du  gethan?  Er  entgegnete:  O  Herr,  was  hast  du  aber  gethan? 
Da  lachte  Harun  alRaschid  und  beschenkte  Abu-Nuwas  reichlich. 


XLI. 

"o  Jemand  sah  den  Behlul,  wie  er  seine  Notdurft  verrichtete,  dabei 

ass  und  sich  Läuse  fing.  Er  sagte:  Wie  ich  sehe,  verrichtest  du  deine 
Notdurft,  isst  dabei  und  fängst  zugleich  dir  Läuse.  Behlul  antwortete: 
Durch  das  Essen  bringe  ich  mein  Inneres  in  Ordnung,  durch  das 
Lausen  töte  ich  meine  Feinde  und  durch  das  Verrichten  der  Notdurft 

15  entledige  ich  mich  meiner  Schlechtigkeiten. 

XLn. 

(a)  Eines  Tages  sagte  Harun  alRaschid  zu  Behlul:  Du  sollst  Richter 
werden.  Da  ging  Behlul  in  die  Wüste,  verrichtete  seine  Notdurft  und 
legte   seinen  Kot  vor  sich  und  weinte.    Die  Leute  gingen  nun  zu 

20  Harun  und  meldeten  ihm:  Behlul  sitzt,  hat  seinen  Kot  vor  sich  ge- 
legt und  weint  Harun  ging  zu  Behlul  und  fragte  ihn:  Was  thust  du? 
Behlul:  Du  willst  mich  wie  diesen  Kot  machen,  (b)  Harun:  Warum? 
Behlul:  Heute  isst  du  es  als  schöne  Speise,  und  morgen,  wenn  du 
aufstehst,  giebst  du  es  von  dir  mit  stinkendem  Geruch.     Wenn  du 

25  nun  willst,  ich  soll  das  Richteramt  übernehmen,  würde  ich  jedoch 
entscheiden  wie  Musa  ibn  Djafar.  Raschid:  Das  geht  nicht  Behlul: 
Dann  werde  ich  nicht  Richter. 

XLIII. 

(a)  Eines  Tages  sagte  Behlul  zu  seinem  Oheim  Harun  alRaschid: 
30  Ich  will  deine  Tochter  umarmen.  Da  erhob  sich  Harun  gegen  ihn 
und  liess  ihn  durchprügeln.  Darauf  wurde  er  vertrieben.  Er  ging 
weg,  und  immer,  wenn  sie  jemand  heiraten  wollte,  liess  er  es  nicht 
zu.  Eines  Tages  liess  ihm  der  Chalifa  sagen:  Komm,  heirate  deine 
Cousine.  !Er  nahm  sie,  als  er  aber  zu  ihr  (ins  Hochzeitsgemach)  ein- 
3S  trat,  fesselte  er  sie  und  liess  sie  so  vom  Abend  bis  zum  Morgen. 
(b)  Als  die  Mutter  zu  ihrer  Tochter  kam  und  sie  nach  ihrem  Befinden 
fragte,  antwortete  sie:  Wie  soll  es  mir  gehen?  Ich  war  gestern  vom 


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76  QpettrÄge  jur  fcmittfc^en  l&^jracJwtffenfcjAp. 

lidethä  gäletjilha  min  eltnurrib  li^sub(a)h  jegarri^  bi^e  galet  lilBehlül 
äni  gitt^lak  garri^hä  gäljilhä  laBäd  ^Hoftijn  (c)  gä/et  gitt^/ak  saf^- 
ßjimhä  gäm  ^ale(i)hä  usaf^l^ämhä  biss^häm  asuod  i^et  Salefijh  ugälH^ 
läh  äni  gitt^lak  sahf^imhä  gäljilhä  la^äd  elld(u)n  gälit^läh  gitt^lak 
lattimha  gäm  jelatiim  hiha  min  elmurrib  lissub(a)h  iget  ^alefijh  gälet^  5 
läh  äni  gitt^lak  lattimha  gäljilhä  äni  mä  a^fäjrif  (d)  rähat  ummhä 
lilfialifa  ugäUt^läh  häda^lBehlül  mauij^et  bintak  ^äd  ruh  ^ale(i)h  ugil^ 
läh  hallih  iäf}id  i^q^eh/iä  räh  elf^altfa  ugäl^läh  {ä  Behlül  intf  mä 
teBfdJrif  gäl^läh  mä  a^fäjrif  gäl^läh  elj^alifa  itrdhhä  unicfiä  gal^läh 
laBäd  äni  kufärfejt  lumman  gitt^lak  arid  bintak  äntcfiä  dahak  elf^a-  lo 
Ufa  7igäm  elBehlül  Bala  bint  ^ammah  unächä  uhäda^lBehlül  pftehim. 


XLIV. 

(a)  fär(e)d  uähed  gäl  äkti  färfejd  uähed  {igdar  fcbät  elfel  (ejmsal- 
Iah  (i)bnu^s  ellatt  ^a^^esre  gäl^läh  äni  agdar  gäl^läh  mä  tigdar 
gäl^läh  agdar  gäl^läh  idä  gedarfejt  antik  ihti  uidä  mä  gedärfejt  15 
äntini  ihtak  gäl^läh  mäjihälif  terädau  befijnäthum  uktibau  sened 
täihhedau  bih  at/iädim  u^är  elmurrib  elli  gäl  äni  agdar  tesallah 
u^abar  lig^ezre  utemm  biggezre  (e)msallah  (b)  uummah  me^äbiltäh 
(i)bhassb(u)b  utii^ynjnär  utegül  hessä^  ibni  ietehamma  ^annär  uhüa 
däll  lissubfajh  bi^gezre  lumman  ^abar  gäl^läh  ta^äl  äntini  ihtak  gäl^  20 
läh  äni  mä  antik  ihti  gäl^läh  iH  gäljläh  ummak  (c)l^alet^lak  när 
II  inte  tehammefijt  Salefijhä  gäljläh  äni  (i)bdäk  e^sofujb  uhze  (ijbhas- 
so(u)b  tis^ynjnär  elld(u)n  te^dhii  gäljläh  mü  min  taraf  tmsül  ennär 
Hak  läcin  min  taraf  tesirjlak  girBa  ld(u)  mä  til^dl^lak  ?iär  mä  cän 
gcddr(e)t  tebät  näs  tcgiil  elhagg  lelli  bat  biggezre  unäs  tcgül  elhagg  25 
leih  hasrän  räddau  auädim  ^alefijhum  gälo^lhum  rühü  lilBehlül  hu  a 
ijlrd^(a)hä  ilkum  (c)  gälau  etnc(i)nhum  mäjihälif  rähau  lilBehlül 
elBehlül  gabfejl^mä  iigün  ^araf  gelethum  ^Mßuel  giäm  uhätt  tinimen 
uialifejjn  biggidfejr  uägg:d(e)r  cebir  u^äf  färfejd  nahlät  etfiefijn  tä- 


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Abend  bis  zum  Morgen  gefesselt.  Die  Mutter  ging  nun  zum  Behlul 
und  sagte:  Mein  Sohn,  warum  fesselst  du  deine  Cousine?  Spiel  mit 
ihr  und  zwicke  sie.  Als  sie  weggegangen  war,  zwickte  sie  Behlul 
von  Abend  bis  Morgen.  Dann  kam  ihre  Mutter  wieder  und  fragte 
5  sie  nach  ihrem  Befinden,  und  sie  klagte:  Vom  Abend  bis  zum  Morgen 
zwickt  er  mich.  Die  Mutter  wandte  sich  nun  an  Behlul:  Ich  sagte 
dir  doch,  du  sollst  sie  zwicken.  Behlul:  Wie  soll  ich  es  denn  noch 
machen?  (c)  Die  Mutter:  Ich  sagte  dir,  du  sollst  sie  schwärzen.  Da 
schwärzte  er  sie  mit  schwarzem  Russ.    Als  die  Mutter  zu  ihm  kam, 

lo  sagte  sie:  Ich  sagte  dir  doch,  du  sollst  sie  schwärzen.  Behlul:  Was 
willst  du  denn  sonst  noch?  Die  Mutter:  Ich  meinte,  du  sollst  sie  ohr- 
feigen. Da  ohrfeigte  er  sie  vom  Abend  bis  zum  Morgen.  Als  die 
Mutter  zu  ihm  kam,  sagte  sie:  Ich  habe  dir  doch  gesagt,  du  sollst 
sie   ohrfeigen.     Behlul:   Ich  weiss   nicht  (was  du   willst),     (d)  Dann 

^5  ging  sie  zum  Chalifa  und  klagte  ihm:  Dieser  Behlul  wird  deine  Tochter 
noch  zu  Grunde  richten.  Also  geh  du  zu  ihm  und  sag  ihm,  er 
möge  ihr  Gesicht  (d.  i.  Jungfernschaft)  nehmen.  Da  ging  der  Cha- 
lifa zu  ihm  und  sagte:  Behlul,  du  weisst  nicht  (worum  es  sich  han- 
delt).   Behlul:  Ich  weiss  nicht  (was  ihr  wollt).    Der  Chalifa:  Leg  sie 

20  hin  und  umarme  sie  Behlul:  Was  habe  ich  also  (früher)  Übles  ge- 
gethan,  als  ich  sagte,  ich  wolle  deine  Tochter  umarmen?  Da  lachte 
der  Chalifa,  und  Behlul  ging  zu  seiner  Cousine  und  umarmte  sie. 
Das  ist  eine  Geschichte  vom  klugen  Behlul. 

XLIV. 

25  (a)  Jemand  fragte,   ob  einer   nackt  in  der  Mitte   des  Flusses  auf 

der  Insel  übernachten  könne.  Ein  anderer  meinte,  er  könne  es.  Der 
erste  glaubte  das  nicht  und  der  zweite  blieb  bei  seiner  Meinung. 
Der  erste:  Wenn  du  es  kannst,  gebe  ich  dir  meine  Schwester,  und 
wenn  du  es  nicht  kannst,  gieb  mir  deine  Schwester.    Der  andere  war 

30  einverstanden,  und  beide  waren  mit  den  Bedingungen  zufrieden, 
schrieben  einen  Kontrakt  und  brachten  Zeugen  dazu  herbei.  Nach 
Sonnenuntergang  entkleidete  sich  der  eine,  ging  nach  der  Insel  her- 
über und  blieb  dort  nackend,  (b)  Seine  Mutter  aber,  die  ihm  auf 
dieser  Seite   gegenüber  stand,   machte  Feuer   an,   indem  sie   dachte: 

35  Jetzt  wird  sich  mein  Sohn  am  Feuer  erwärmen.  Er  blieb  bis  zum 
Morgen  auf  der  Insel,  und  als  er  ans  Land  gekommen  war,  sagte  er 
seinem  Gegner:  So,  nun  gieb  mir  deine  Schwester.  Der  wollte  es 
aber  nicht  thun  und  erwiderte  auf  die  Frage  nach  dem  Grunde: 
Deine  Mutter  hat  dir  ein  Feuer  angemacht,  und  du  hast  dich  daran 

40  erwärmt.  Der  erste:  Ich  war  auf  jener  Seite,  und  sie  hat  auf  dieser 
Seite  Feuer  gemacht,  wie  kann  es  zu  mir  kommen?  Der  zweite:  Es 


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/S  (StitxS^t  3ut  f<mtHf4<n  |ft)»rac9wt(fenf4aft. 

ta/dt  läedd  eggid(e)r  (i)bräs  ennalßät  ugäm  iilBynjiär  gauy^ah  gälo^ 
läh  iä  Behlül  hädä  iel  hici  sauue(i)täh  gäljilhum  hädä  atbuf^  ilkmn 
bih  rädä  gälo^läk  hädä  ^luäk(i)t  tisal  ennär  iläh  iduäkfijt  iintobaf^ 
ulstr  misttß  unakil  min  Säddäh  (d)  gäljilhum  ehna^(a)na  galau  Itan 
ennär  mä  ti^al  la^ädd  e^^id(e)r  hatta  jist^l  gäljilhum  la^ädeUd(u)n 
hüa  bi^^ezre  uannär  tisälak  gälau  mä^i^r  gäljilhum  äntu^lhyrtne 
Ulli  däll  (i)biatt  kill  elieL 


XLV. 

{di)  färfejd  id(u)m  elhalifa  Harun  erreUd  gäb^läh  girgiie  iläh 
uBehlül  Band^elf^alifa  ^äkil  uiiirab  förfejd  id(u)m  elgirgi^e  läfha^  "o 
IBehlül  ugäl  (i)bnefsäh  halgir^ie  arid  ä/ßdhä  7nin  elfyalifa  ilije  läcin 
altif  asautu^li  hyrfe  gäm  uräh  lifärfejd  mecän  eilt  killjuäk(i)t  teruh 
nti^'t  7ni7ihu^lgir^tje  t^älmecän  bih  räzüne  Balrarbi  ji^i  minhä  haiia 
latif  gäm  uhätt  tezäh  birräzüne  ufofujbez  temm  sä^a  ua  ida^lgir^iie 
iget  läfet  e IBehlül  hält  tezäh  birräzüne  uumtofujbez  (b)  gälet  lilBehlül  >5 
lä  Behlül  el^ä^äd  tesauui  gäl^ilhä  ^ä^äd  ähid  rüaift  e^se(i)f  gälH^ 
läh  äni  häm  arid  ähid  rüaift  es^efijf  gäljilhä  taBäli  i^et  lirräzüne 
tifäkket  tezhä  birräzüne  utofujbezet  miifejl  elBehlül  läfet  mäkü  färfejd 
iefij  gälct^läh  j^ä  Behlül  alüf  mä  tigini  rj(ä^ih  essefijf  gäljilhä  inti 
ilic  (u)zrüf  etüefijn  umä  üstelezzin  lirualh  essefijf  Itan  mä^tsir  allä  20 
bifärfejd  zärfu)f  gälet  la^äd  eilofu)n  (c)  gäljilhä  änf  asidd^lü  %ähfd 
uätähar  jibqä  mafkük  iähid  rüaift  essefijf  gälet  ta^äl  siddäh  i^a^ 
IBehlül  uhätt  ^eirah  fijbkiss  elgir^iie  ugäm  ienil  btliä  ugälet  lilBehlül 
atäri  rhaifi  essefijf  bihinn  ledde  gäl^il/tä  mäkü  mitfejl  leddet  rüaift 
essefijf  ^agfujbjntä  ftallas  min  enüefijc  eüjalifa  läfltä  bütet  gälJilha  25 
ncfijn  cinti  gälit^läh  iä  halifa  rihffjt  lilJtbfujl  ulegefijt  elBehlül  m^- 
tbfujbez  uiähid  ry,aifi  essefijf  min  erräzüne  11  äni  häm  ibfujbezfejt 
uridfejt  ähid  rüaift  essefijf  umä  sär  (d)  un^edet  elBehlül  ugäl^li  inti 
ilic  fujzrüf  etfiefijn  mä  tigdärin  tähedin  rüaift  essefijf  gitt^läh  la^äd 


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handelt  sich  nicht  darum,  ob  du  das  Feuer  gespürt  hast,  sondern 
darum,  dass  du  dadurch  Courage  bekamst.  Wenn  sie  dir  nicht  ein 
Feuer  angemacht  hätte,  hättest  du  nicht  übernachten  können.  Einige 
sagten,  der  hätte  Recht,  der  auf  der  Insel  übernachtete,  andere  wieder, 

5  der,  welcher  (die  Wette)  verlor,  noch  andere  gaben  den  Rat,  zu  Behlul 
zu  gehen  und  ihn  um  einen  Entscheid  zu  bitten,  (c)  Beide  waren 
damit  einverstanden  und  gingen  zum  Behlul.  Der  aber  wusste  schon 
vor  ihrer  Ankunft  den  Grund  ihres  Kommens.  Er  that  Reis  und 
Fleisch   in   einen  Kessel,   und  zwar   nahm  er   einen   grossen  Kessel; 

10  dann  suchte  er  sich  zwei  hohe  Palmen  aus,  band  den  Kessel  in  den 
Kronen  der  Palmen  fest  und  machte  darunter  ein  Feuer  an.  Sie 
fragten  ihn:  Behlul,  weshalb  hast  du  das  so  gemacht?  Behlul:  Ich 
koche  euch  darin  Mittagbrot.  Sie:  Wann  wird  das  Feuer  bis  dahin 
kommen,   und   wann   wird   das   Essen   gar   sein,    dass   wir  es   essen 

15  können?  (d)  Behlul:  Wie  meint  ihr  das?  Sie:  Weil  das  Feuer  nicht 
nach  oben  zum  Kessel  kommt,  sodass  es  gar  wird.  Behlul:.  Was 
wollt  ihr  nun?  Den  auf  der  Insel  sollte  das  Feuer  erreichen?  Sie: 
Das  ist  unmöglich.  Behlul:  Dann  gebt  also  die  Frau  dem,  der  die 
Nacht  auf  der  Insel  geblieben  ist. 

XLV. 

(a)  Eines  Tages  besorgte  sich  der  Chalifa  Harun  alRaschid  eine 
georgische  Sklavin.  Behlul  lebte  aber  bei  dem  Chalifa.  Als  der 
eines  Tages  die  Sklavin  sah,  sagte  er  bei  sich:  Diese  Sklavin  will  ich 
dem   Chalifa  wegnehmen  und   selber  heiraten.    Aber  ich  muss  mir 

25  eine  List  ausdenken.    Er  ging  nun  zu  einem  Platz,  wo  die  Sklavin 
immer  hinkam,  und  dort  befand  sich  ein  Fenster  gegen  Westen,  um 
den  kühlenden  Wind  durchzulassen.    Dort  steckte  er  seinen  Hintern 
zum  Fenster  heraus.    So  blieb  er,  bis  die  Sklavin  kam  und  ihn  sah,v 
wie   er  seinen  Hintern   zum  Fenster  heraussteckte,      (b)   Sie   fragte 

30  ihn:  Behlul,  was  machst  du  da?  Behlul:  Ich  fange  die  Sommerlüfte 
auf.  Sie:  Ich  will  auch  die  Sommerlüft^  auffangen.  Behlul:  So 
komm  her.  Sie  kam  nun  zum  Fenster,  entblösste  ihren  Hintern 
und  steckte  ihn  auch  zum  Fenster  heraus  wie  Behlul.  Wie  sie  sah, 
es   sei   nichts   dabei,    meinte   sie:     Wie   ich   sehe,    kommen    zu   mir 

35  die  Sommerlüfte  nicht.  Behlul:  Du  hast  zwei  Löcher  und  kannst 
die  Sommerlüfte  nicht  schön  finden,  weil  das  nur  mit  einem 
Loche  geht.  Sie:  Was  nun?  (c)  Behlul:  Ich  werde  dir  das  eine  ver- 
schliessen,  und  das  andere  bleibt  geöffnet,  um  die  Sommerlüfte  auf- 
zufangen.   Sie:   Komm,   schliess   es.    Da  kam  er  und   umarmte  sie. 

40  Sie:  Behlul,  ich  glaube,  die  Sommerlüfte  haben  etwas  sehr  Ange- 
nehmes.    Behlul:  Es  giebt  nichts  so  Angenehmes  als  die  Sommer- 


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8o  (fftiM^t  5ut  fenttitfcSen  §kpta4wx^tnf(^Aft 

ellö(u)n  gäl^lt  äni  asldd^lic  uäfifd  uätaf^ar  ifftdi  bih  ruaih  e^^e(i)f 
gitt^läh  md^i/jälif  usedd^li  uähfd  min  züriifi  uätaf^ar  aßjadfejt  bih 
rüajji  läcin  hoi  rüaih  ledidät  (e)  galjilha^ll^lifa  qdlmaric  elBehlül 
unäcic  iß  mel^ünet  eli/^lide(i)n  lacin  elljalifa  ketir  ie^yzzhä  ämar  elha- 
Ufa  Bala^lBehiül  uälgur^iie  In  an  idä  rid(e)t  alüf  elBehlül  uälgur-    5 
^tie  bitulaiß   teräni   ä(}id  rushum  gämau   uätridohum  min  efulä^a 
läcin  elBehlül  ^andah  fülüs  uälgur^ile  häm  ^andhä  fülüs  ketire  gäm 
igä  lifärfejd  üän  ^äll  usauuä  bih  färfejd  serdab  tauil  uga^ad  hüa 
uälgurgiie  bih  ukill  ib(u)m  jerüh  lituläia  0^ib  acfejl  iläh  uälgur^iie 
min  refijr  dfri^lfjalifa  bilbofujge  läcin  bi^fejd  esserdäb  min  etuläia  lo 
eilt  biha^lf^alifa  mugdär  til(i)t  sä^a  ba^(a)d  dälik  temmau  mugdär 
sitt^llhur  bihädäk  elm^cän  lumman  ib(u)m  min  etl^äm  (fjljlü^et  fülüs- 
hum  kilUiä  umä  ^andhum  färfejd  qir(e)l  liUerün  bih  hub(e)3  tehäca^ 
IBehlül  hü  a  uälgur^ije  ugälau  eUö(u)n  n^sau^i  heliofujm  mä  Säddnä 
fülüs  (f)  gäl^ilha^lBehlül  j^ä  füläne  äni  te^yzzni  sitte^zZqbefiJde  uinii  »5 
ie^yzzic  elhalifa   inti  lumman  i^rüh   elljalifa  lisseräi  mal  elhuküme 
urühl   lisitte ^zZqbe(i)de   ugilijlha  {ä   sitte  elBehlül  mät  umä  ^andl    • 
fülüs  asaum^läh  cifen  uälä  rasül  uälä  kerne  lilhafär  gäletjilha  sitte 
sid(i)g  gäletjilha^lgir^iie  ^idfijg  iä   sitte  gämet  uöntitha  mugdär 
hafne  ierät  ugäletjtlhä  zfijen  idifnih  t^erass^lih  ucefnih  usmim^läh  20 
ty:äb  (g)  gäletjilha  mä^iljälif  rähat  lilBehliU  uön{etäh  elierät  läcin 
sitte ^zZqbe(i)de  ketir   teByzz  elBehlül   udäg  ^ul(e)ghä   ^ala^lBehlül 
ba^fajd  dälik  gäm  elBehlül  uräh  lil^alifa  ugäl^läh  (ä  ^alifa  elgur- 
^iie  7nätet  umä  ^andt  färfejd  U(iJ  asauuijhä  zahäb  gäl^läh  sidfijg 
gäl  ^idfijg  iä  sidi  gäm  elhalifa  uönta  lilBehlül  mugdär  tflfi  hafnät  25 
ierät  läcin  elBehlül  iibcl  uiiltefn  Bala  ^q^häh  ai^ad  elfülüs  elBehlül 
uräh   läcin   ketir  däg  f^ulgah  ^ala^lgur^i^e  Itan  je^yzzhä  uba^fajd 
dälik  gäm  elBehlül  uäJttera  acfejl  uhüdüm  zfijcnät  killil  uga^ad  hüa 
uälgur^ie   martah   lumman   sär  elmurrib  elhalifa  räh  lihiläh  uläf 
sitte ^zZqbefiJde  ketir  cfei^i^  hulfejghä  BalBehlül  (h)  gäljlhä  elljalifa  30 
Iä  sitte  aiüfic  deijji^  f^ulgic  gälet^läh  elgurgi^e  i^et  ^aleila  ugälet^li 
bian  elBehlül  mät  üäni  ketir  deij^i^  hulgi  Balefijh  gäl^ilhä  hessä^ 
elBehlül  cän   Bandi   ugäl^li  elgurgile  mätet  uöntefijtäh  fülüs  uräh 
galet^läh  sidfijg  gäljilhä  sidfijg  gälitj,äh  äni  mä  asaddi^  bik  gäl^ 
Ulla  dizzi  Balefijhum  gälet  dizz  Balefijhum  dezz  Balefijhum  täril  uräh^  35 
ilhmn  u^äbhum  ülget  elgurgile  rähat  lilbefijt  mal  elhalifa  hüa  räh 
lilme^lis  mal  elljalifa  läcin  elme^lis  mal  elhalifa  cetir  zilim  gä^ädin 
bih  iga^lBehlül  ugäl  lizilim  selämun  Balefijkum  (i)  gälo^läh  uBalefiJ- 
kum  esseläm  iä  Behlül  amär^läh  bi^^ulüs  ugäl^läh  iä  Behlül  ellofujn 
tegül  elgirgiie  mätet  uälgir^iie  terüh  lisitte^zZqbefiJde  tegül^ilhd  mitfejt  40 
gäl^läh  iä  f^alifa  inte  täkil  min  ge7niB(aJ^l'alti^än  üäni  afukk  halgi 
Bala^lhaua  mä  äkil  färfe)d  lefij  dahak  elhalifa  üämdr^läh  bi^ikräm 
zaid  ugäl^läh  ta^äl  bitüläia  faJBafcfiJt  Bannak» 


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(jfiti^ntv,  QteuataBtfcße  ^^fc^tc^^en  am  btm  ]ra(j.  8l 

lüfte.  Abends  aber  bemerkte  der  Chalifa,  dass  sie  sich  verspätet 
hatte,  und  fragte  sie:  Wo  warst  du?  Sie:  O  Chalifa,  ich  ging  nach 
dem  Hause  und  fand  dort  Behlul,  wie  er  seinen  Hintern  heraussteckte 
und  die  Sommerlüfte  auffing.    Ich  machte  es  nun  ebenso  und  wollte 

5  die  Sommerlüfte  auffangen,  aber  es  ging  nicht,  (d)  Da  fragte  ich 
Behlul  und  er  sagte  mir,  ich  habe  zwei  Löcher  und  könne  die  Sommer- 
lüfte nicht  auffangen.  Auf  meine  Frage,  was  zu  thun  sei,  meinte  er, 
er  wolle  mir  eins  verschliessen  und  mit  dem  andern  könne  ich  die 
Sommerlüfte  auffangen.   Ich  war  damit  einverstanden,  und  so  schloss 

lo  er  eins  von  meinen  Löchern,  und  mit  dem  andern  fing  ich  die 
Sommerlüfte  auf.  Aber  ich  sage  dir,  die  Sommerlüfte  sind  doch  etwas 
sehr  Angenehmes.  Der  Chalifa:  Behlul  hat  mit  dir  gescherzt  und  hat 
dich  umarmt,  du  verfluchtes  Weib,  (e)  Da  der  Chalifa  die  Sklavin 
sehr  liebte,  befahl  er  inbetreff  beider:  Wenn  ich  Behlul  und  die  Sklavin 

15  in  der  Stadt  sehen  sollte,  schlage  ich  ihnen  die  Köpfe  ab.  Man  ver- 
trieb sie  also  aus  def  Stadt;  aber  Behlul  hatte  viel  Geld  bei  sich  und 
ebenso  die  Sklavin.  Er  ging  nun  zu  einem  hohen  Hügel  und  grub 
dort  einen  tiefen  Keller  und  wohnte  mitsamt  der  Sklavin  darin.  Jeden 
Tag  ging  er  in  die  Stadt,  Essen  für  sich  und  die  Sklavin  zu  bringen, 

20  heimlich,  ohne  Wissen  des  Chalifa.  Der  Keller  war  von  der  Stadt, 
wo  der  Chalifa  wohnte,  V3  Stunde  entfernt.  So  blieben  sie  sechs 
Monate  an  diesem  Platze,  als  aber  eines  Tages  alles  Geld  alle  ge- 
worden war  und  sie  keinen  Piaster  mehr  hatten,  um  sich  Brot  zu 
kaufen,  beriet  sich  Behlul  mit  der  Sklavin:  Wie  sollen  wir  es  jetzt 

25  machen?  Wir  haben  kein  Geld,  (f)  Da  verfiel  Behlul  auf  folgenden 
Ausweg:  Du,  mich  hat  die  Sitte  Zobeide  recht  gern,  und  dich  liibt 
der  Chalifa.  Wenn  der  Chalifa  ins  Serail  geht,  eile  du  zur  Sitte  Zo- 
beide und  sag  ihr:  Sitte,  Behlul  ist  gestorben,  und  ich  habe  kein 
Geld,   ihm   ein  Totenhemd    zu   machen,   ihn   waschen  zu  lassen  und 

30  das  Begräbnis  zu  bezahlen.  Als  Sitte  sie  fragte,  ob  das  wirklich  so 
sei,  und  jene  es  ihr  bestätigt  hatte,  gab  sie  ihr  eine  Hand  voll  Lira- 
stücke und  trug  ihr  auf:  Bestatte  ihn  schön.  Wasche  ihn,  leg  ihm 
das  Totengewand  an  und  gieb  ihm  das  Totengeld,  (g)  Das  ver- 
sprach sie  ihr,  dann  ging  sie    zu  Behlul   und   gab    ihm   die  Pfunde. 

35  Da  aber  Sitte  Zobeide  Behlul  sehr  liebte,  war  sie  sehr  betrübt  um 
ihn.  Darauf  ging  Behlul  zum  Chalifa  und  meldete:  O  Chalifa,  die 
Sklavin  ist  .gestorben,  und  ich  habe  nicht,  wovon  ich  sie  begraben 
soll.  Als  der  Chalifa  sich  erkundigt,  ob  das  wirklich  so  sei,  gab  er 
dem  Behlul  drei  Hand  voll  Pfundstücke.     Behlul  weinte  und  schlug 

40  sein  Antlitz,  nahm  aber  das  Geld  und  ging  weg.    Der  Chalifa  aber 
war  sehr  betrübt,  weil  er  die  Sklavin  sehr  liebte.    Behlul  kaufte  nun 
Essen  und  sehr  schöne  Kleider  und  blieb  mit. seiner  Frau  zusammen., 
.  Nach  Sonnenuntergang  ging  der  Chalifa  nach  Hause  und  sah,  dass 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.   V.  6  a 


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82  (ßtitx&^t  yut  r«miitf4«n  |ifra($wt|f<mfc$afi. 


XLVI. 

(a)  fär(e)d  io(u)m  reifl^l  etHefiJn  muta^änidtn  T^äfted  iegül  rizqa- 
kum  fi^ssemä  uämä  tn^adüna  uätaftar  i^gül  famlnfi  manakibihä 
uäktilu  min  rizqitiä  tiaila^lläh  ennulür  befijnamä  kum  mnta^änidin 
ualda^l/jalifa  iitsannat  Balefijhum  fabaqau  ^alhalhale  eilt  gäl  rizqa-  5 
kam  fi^ssemä  tiämä  tnBadüna  näm  uelli  gal  famla  ß  manäkibiliä 
uäkulii  min  rizqihä  uaila^llah  ennulür  gäm  iimH  medair  elbistan 
min  el^u^(a)  uelazim  etä^e  i^älJialifa  iitsa?inat  Baiefijßtum  gäm  ueämar 
el^alifa  bian  i^sany^ün  förfejd  qüzi  uäjehaUünah  uä^e/iuffu  (ijbbotfejn 
elqüzi  gurret  fölüs  uäuila^lqüzi  bircet  timmen  (b)  ueämar  el^abfijd  lo 
iehutthinn  ^iddäm  eilt  jimh  ye^ü^an  falumman  hua  jimli  uaidä  je- 
lüf  elbirce  uäfö(u)ghä  qüzi  m^haila  ga^ad  Bale(i)ha  ueakal  min  el- 
qüzi eilige  yägemz^{a)^lla/t(e)m  etteilib  uba^fajd  min  ettimmen  himman 
i^ba^(a)  farädd  Unna  im  yundihäh  uegäl^läh  ig^yd  ikil  (fjfdälti  läcin 
elfülüs  mä  ligähinn  etamiali  ennapti  ga^ad  uegäm  j^äkil  ueläf  elqüzi  1 5 
botnah  fejmljaiiete  fafäkk  botn^elqüzi  uaidä  bihä  gurret  elfölüs  uä- 
*af}ad  e^^urre  elfülüs  uähätthä  (i)b^ybbah  lumman  ^^ba^(a)  uegäm  ue- 
fmllau  elmä^ün  (i)bmecanah  säBa  yedezz  ^ale(i)hum  elhalifa  uegäl^ 
llhum  ihcü^li  -salifetkum  (c)  uegäm  iqJtcl  elli  gäm  iimh  min  eg^üSfaJ 
uegäl^läk  änl  qärifi^lqurän  famin  fi  manäkibiliä  uäkulii  min  rizqihä  20 
ua  ila^lläh  ennulüru  sä^a  ueäni  ämh  len  halbirce  malet  ettimmen 
yefd(u)ghä  qüzi  akälfejt  ^emi^(a)  mä  bih  lah(e)m  teij^ib  yilbaqiie  ga^- 
^ddfejt  ennaiin  uegäm  läkil  bil^adäm  yälfedäla  min  ettimmen  falum- 


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QTletl^ner,  ({Ieuara6tfc9e  <Befc9tc$ten  aue  htm  ^ta(^,  83 

Sitte  Zobeide  um  Behlul  sehr  traurig  war.  (h)  Der  Chalifa:  Wie  ich 
sehe,  Sitte,  bist  du  traurig.  Sitte:  Die  Sklavin  kam  zu  mir  und 
meldete,  Behlul  sei  gestorben;  darum  bin  ich  so  traurig.  Der  Cha- 
lifa: Jetzt   eben  war  Behlul  bei  mir  und  sagte,  die  Sklavin  sei  ge- 

5  sterben.  Ich  gab  ihm  Geld  und  er  ging  weg.  Sitte:  Ist's  wirklich 
so?  Der  Chalifa:  Wirklich.  Sitte:  Ich  glaube  dir  nicht.  Der  Chalifa: 
So  lass  sie  doch  holen.  Sitte:  Lass  du  sie  holen.  Da  sandte  er 
einen  Boten  nach  ihnen,  der  brachte  sie.  Die  Sklavin  kam  und  ging 
in   des  Chalifa   Haus,   er   aber  war  ins   Conseil   gegangen,   wo   sich 

10  viele  Menschen  befanden.  Da  kam  Behlul  und  sagte  zu  den  Leuten: 
Guten  Tag.  (I)  Sie  erwiderten  den  Gruss.  Da  befahl  der  Chalifa 
ihm,  sich  zu  setzen  und  fuhr  ihn  an:  Behlul,  wie  kannst  du  sagen, 
die  Sklavin  ist  gestorben?  Und  die  Sklavin  geht  zur  Sitte  Zobeide 
und  sagt,  du  seist  gestorben  1   Behlul   antwortete:  O  Chalifa,  du  isst 

15  von  allen  möglichen  Sachen  und  ich  soll  meinen  Mund  nach  der  Luft 
aufsperren  und  nichts  essen?  Da  lachte  der  Chalifa  und  befahl 
ihm  schöne  Ehrengeschenke  zu  geben  und  sagte:  Komm  wieder,  in 
die  Stadt,  ich  habe  dir  verziehen. 

XLVI. 

20  (a)  Eines  Tages  stritten  sich  zwei  Männer.   Der  eine  sagte  (Sur. 

51,  22):  Eure  Nahrung  ist  im  Himmel,  und  das,  was  euch  verheissen 
ist.  Der  andere  sagte  (Sur.  67,  15):  So  wandert  auf  ihren  bewohnten 
Gegenden  und  esset  von  ihrer  Nahrung;  und  zu  Gott  ist  die  Auf- 
erstehung.   Als  die  beiden  sich  stritten,  da  hörte  der  Chalifa  sie,  die 

25  Streitenden  blieben  aber  bei  ihrer  Meinung.  Derjenige,  der  sagte: 
Eure  Nahrung  ist  im  Himmel,  und  das,  was  euch  verheissen  ist, 
legte  sich  schlafen,  der  andere  aber  ging  im  Garten  herum  vor 
Hunger,  indem  er  an  seinem  Spruche  festhielt.  Der  Chalifa,  der 
sie  gehört  hatte,  befahl,  ein  Lamm  zu   bereiten,   es  zu  füllen  und  in 

30  den  Bauch  einen  Beutel  mit  Geld  zu  legen,  daneben  aber  eine 
Schüssel  Reis  zu  setzen,  (b)  Er  befahl  dann  dem  Sklaven,  die 
Sachen  vor  den,  der  hungrig  umherging,  zu  stellen.  Der  Umher- 
gehende sah  nun  plötzlich  die  Schüssel  und  darauf  das  gefüllte 
Lamm.     So  setzte  er  sich  hinzu  und  ass  vom  Lanini^j||^\'ttpolster 

35  am  Schwanz  und  alles  gute  Fleisch,  auch  etvvasJ|^^^n:^  er  satt 
war,  ging  er  zu  dem  Schlafenden  zurück,  rief  ih^^^^^^^t  zu  ihm: 
Steh  auf  und  iss,  was  ich  übrig  gelassen  habi;.  .^^^W^^^d  hatte 
der  erste  nicht  gefunden.  Der  andere  setzte  sicii^i^p^r  ass  und 
sah,  dass  der  Bauch  des  Lammes  zugenäht  seL     Deshalb   öffnete  er 

40  ihn,  und  da  war  plötzlich  der  Geldbeutel.  Er  nahm  also  den  Beutel 
und  das   Geld  und  steckte  ihn  in   seinen  Busen.     Als   er   satt   war, 

6* 


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CWgi 


» 


84  (JSftiit&^t  3ur  ftmiHfditn  ^pxä(iw%\{tnf(iaft 

man  sema^(a)  keläm  erre^^äl  gal^läh  halläs(e)t  gäl^läh  f}allds(e)t 
gäljtäh  ihci  ia  re^^äl  el^afjar  ihcl  yLegäm  iqhci  iiegäl^läk  ia  halifa 
änl  qäri  fi^lqur  an  rizqakum  fi^ssemä  '^ä7nä  tü^adüna  umnelaqqen 
bil  a^e  (d)  ^enä  pn  sä^a  uaidä  ji^l  Baleiia  refigi  mmdehnl  lumman 
gaSddfeJt  y^idä  buqäia  min  elqüzi  '^äbuqäia  min  ettimmen  iieHffeJt 
botn^elqüzi  me^aijete  uäfäkkefijt  botn^elqüzi  uaidä  bth  surret  fülüs 
af}äd(e)t  elfülüs  i/Ledomme(i)thinn  (i)b^ybbi  ueakdl(e)t  min  mä  razaq 
Allah  lumman  iebäBfeJt  uehamädfejt  rabbl  ^eiakartak  ^ala  mä  qasam 
geinte  sälim  fagäl  elf}alifa  elfaf^ejr  Ulli  ligä  elfülüs  y^isseläm. 


XLVII. 

(a)  färfejd  uähfd  hakim  jp(u)m  hüa  ji7nil  bimecän  ^af  fdr(e)d 
guge  malet  ädami  umektüb  Balefijhä  bian  min  ba^fajd  memäti  äktil 
arbaHn  neffejs  lumman  ^äfha^lhakim  tebahhar  gäl  ärtd  äf^id halgüge 
uadigghä  u  adummkä  ^ala  tdi  ualüf  ^lld(u)n  tiktil  arbaHn  7ief(e)s 
^agfujb  dalik  ahadhä  udegghä  lumman  ^äret  nä^ame  killil  hätthä  '5 
(i)bUie  udommhä  bissagfujf  ^ofujm  min  etliäm  sar  uäkfijt  elli  pru- 
hün  bih  lilha^^ ' gäl  libintäh  äni  ra^h  liMekka  Bad  ^emi^faj  eH^di 
iMrli  bihinn  illä  kadi^Uile  lä  tiüabin  bihä  (b)  ^älet^läh  mä^lf^älif 
gäm  uräh  (e)hläfah  elbenei^a  ^dret  uu^Bdne  (e)irubet  min  ^emtB(a)^ 
ddnaidt  mäldt  abühä  mä  säret  zfijene  udirübet  min  eHi^e  ellf  bihä  20 
elgtige  elli  medguge  ^äret  zfijene  io(u)m  min  eflläm  ^äfet  nef(e)sliä 
uaidä  ^a^rehiblf  lumman  i^ä  abüha  min  elha^g  ligähä  ^d^äde  tit- 
uolled  ^äb'et  uditfä  niled  bintäh  gäl^ilhä  fijmnefijn  habelti  gälet^läh 
iä  uäli4,lsirfejf  i^u^Bäne  uu^rub(e)t  ^emi^faj^ddüä^ät  mälätak  mä  fei- 
iebenni  ugilfejt  hädi^ddfia  elli  y.ä^säni  abüie  Balefijh  illä  hüa  zfijen  25 
hellt  Tia^säni  Balefijh  gimfejt  u^ib(e)t  minnah  bilmoi  uiarabtah  alüfah 
habbelni  hüa  (c)  abühä  lufnman  hacet^läh  bilqadiie  sdr  Bandah  ma- 
B(a)lüm  7nin  taraf  elkitäbe  elli  Bala^lgüge  hdttau  eli/^oled  Band  elme- 
räbt  lumman  sär  ibn    hamstäi   sene  ib(u)m  hüa   ^aHaff  j^äBäd  (it- 


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(ffiti^ntt,  ({leuaroBtfcSe  6ef4t4ten  aue  htm  'ixcic^.  85 

stand  er  auf,  und  sie  Hessen  die  Schüssel  an  ihrem  Platze.  Darauf 
liess  sie  der  Chalifa  holen  und  forderte  sie  auf,  ihm  ihr  Abenteuer  zu 
erzählen,  (c)  Da  erzählte  der,  der  vor  Hunger  herumgegangen  war:  Ich 
habe  im  Koran  gelesen:  So  wandert  auf  ihren  bewohnten  Gegenden 
5  und  esset  ihre  Lebensmittel;  und  zu  Gott  ist  die  Auferstehung.  Als 
ich  umherging,  da  stand  plötzlich  diese  Schüssel  mit  Reis  da  und 
oben  lag  ein  Lamm.  Ich  ass  nun  alles  gute  Fleisch,  dann  liess  ich 
den  Schläfer  sich  an  den  Rest  setzen,  und  er  ass  die  Knochen  und 
die  Überbleibsel  vom  Reis.    Als  er  diese  Worte  des  Mannes  gehört, 

10  fragte  er,  ob  er  fertig  sei,  und  da  dieser  bejahte,  forderte  er  den  an- 
dern auf,  seine  Geschichte  zu  erzählen.  Der  berichtete:  O  Chalifa, 
ich  habe  im  Koran  gelesen:  Eure  Nahrung  ist  im  Himmel,  und  das,  was 
euch  verheissen  ist,  und  ich  bin  überzeugt  worden  von  der  Richtigkeit 
dieses  Spruches,  (d)  Als  ich  schlief,  kam  mein  Gefährte  zu  mir  und  rief 

15  mich.  Ich  setzte  mich  zum  Mahle,  und  da  waren  Überbleibsel  von 
einem  Lamme  und  von  Reis.  Ich  sah,  dass  der  Bauch  des  Lammes 
zugenäht  war,  öffnete  ihn  und  fand  darin  einen  Beutel  mit  Geld.  Ich 
nahm  es  und  steckte  es  in  meinen  Busen.  Dann  ass  ich,  was  Gott 
mir   beschert,  und  als  ich  satt  war,  lobte  ich  Gott  und  dankte  ihm 

20  für  das,  was  er  mir  zugeteilt.  Und  du  bleib  gesund.  Da  sagte  der 
Chalifa:  Der  Vorzug  gebührt  dem,  der  das  Geld  gefunden  hat. 

xLvn. 

(a)  Ein  Arzt  ging  an  einem  Orte  spazieren  und  sah  einen  Menschen- 
schädel, auf  dem  geschrieben  stand:  Nach  meinem  Tode  werde  ich 

25  vierzig  Leute  töten.  Als  der  Arzt  ihn  sah,  erstaunte  er  darüber  und 
sagte:  Ich  will  diesen  Schädel  nehmen,  ihn  zerstossen  und  so  ver- 
stecken, dass  nur  ich  es  weiss.  Ich  will  doch  sehen,  wie  er  vierzig 
Leute  töten  wird.  Dann  .nahm  er  ihn,  zerstiess  ihn  und  als  er  ganz 
fein  pulverisiert  war,  füllte  er  ihn  in  eine  Flasche  und  versteckte  sie 

30  in  der  Decke.  Eines  Tages  zur  Zeit,  wo  man  zur  Pilgerfahrt  geht, 
sagte  er  zu  seiner  Tochter:  Ich  gehe  nach  Mekka.  Du  arbeite  nun 
mit  allen  Flaschen,  nur  mit  dieser  Flasche  hier  spiele  nicht,  (b)  Sie 
versprach  es^  und  er  machte  sich  auf  und  ging  fort.  Nachher  wurde 
die  Tochter  krank  und  trank  von  allen  Medizinen  ihres  Vaters,  aber 

35  sie  wurde  nicht  gesund.  Schliesslich  trank  sie  auch  von  der  Flasche, 
in  der  der  zerstossene  Schädel  war,  und  wurde  gesund.  Eines  Tages 
bemerkte  sie,  dass  sie  schwanger  sei,  und  als  ihr  Vater  vom  Pilgerzuge 
zurückkam,  fand  er  sie  gerade  bei  der  Geburt  Sie  gebar  einen 
Sohn,  und  ihr  Vater  fragte  sie,  woher  sie  schwanger  geworden  sei. 

40  Sie  antwortete:  Mein  Vater,  ich  war  krank  und  trank  alle  deine  Ar- 
zeneien,    ohne  gesund  zu  werden.     Schliesslich  sagte  ich  mir:  Nur 


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S6  (gtiixSc^t  5ur  fmiH\(itn  9pxA4wi\ftnf4a^t 

uonnas  sä^a  uaidä  fär(e)d  sais  mal  elj^alifa  btdäh  färfejä  faras 
^a^äd  jd(u)ridhä  essajs  dar  ab  elfaras  ^ala  botfejnkä  (i)biatbe  eluoled 
sah  Bassais  gäl^läh  fe}  daräb(e)t  haifaras  uhte  dBfaßara  u^är 
(u)^y^äbak  (i)bBein  elmuhra  eilt  (i)bbot(e)nha  usäret  Bofujra  uhta  muhra 
sabha  ha^le  min  etarbaBa  hol  muhra  läcin  hasafe  ^äret  Bd(u)ra  eS-  5 
sa^s  ^allähä  (i)bgalbah  lumman  ^äbet  elfaras  lafha  Bala  haci^luoled 
mitfejl  mä  gal  (d)  io(u)m  äkü  fär(e)d  ^aiiäd  mal  simec  ^äd  far(e)d 
simce  min  deheb  ulumman  iitläBfaJliä  min  elmbi  mä  temüt  gal  has- 
simce  arid  auäddihä  lilhalifa  hediie  bellen  iintini  färfejd  iefij  min 
b^ dal  ha  räh  uäddäha  lilhalifa  öntäh  hamsin  deheb  udebbofujlui  usati-  lo 
uö^lha  fär(e)d  hb(u)d  uhättbhä  bilhd(ti)d  lumman  hättohä  gämet 
essimce  lumman  ii^i^Ujälifa  i^dahhi^  Bala^lhd(ti)d  titlaBfaJ^ssimce 
utidhak  uteridd  terutt  uhädä  lur(e)lha  lacin  lumman  tigi  bint  elha- 
Ufa  titfarra^  Balefijhä  titraiiä  min  essimce  li  an  tistehi  min  essimce 
(e)  el/jalifa  gal  linefsäh  hassimce  mä  tidhak  illä  Ban  sfbeb  ^iffiaBfa)  15 
^emiB(a)  (u)kbär  eilt  bitulä^a  ugäl^ilhum  taBälü  Ballhnüni  sebeb  deh- 
cet  essimce  gälo^läh  mä  7ieB(ä)rif  scmaB(a)  essa^s  bilhac't  gäl  liüialifä 
äkü  färfejd  ^oled  cetir  liftehim  usölef^läh  sälifet  elfaras  gäl^läh  hüa 
ibn  men  gäl^läh  ibn  fülän  ädamt  dezsau  Balefijh  ti  i^ä  u  gdBBadah 
el^alifa  (i)b^offah  lumman  i^a^luoled  gämet  essimce  mä  titlaB(a)  umä  20 
tidhak  (f)  gäl  elfjalifa  fä  uoledi  ihci^li  sebeb  dehcet  hassimce  gäl^läh 
äntinl  et amän  y^orräi  uärid  fiali/i^e  äfnar  el/^alifa  ^emiBfaJ^lgä Bädin 
jegmmcn  gämau  killhum  utemm  hüa  uoluoled  ubint  elfjalifa  gäl  el- 
halifa  gil^lt  iajbnt  gäl^läh  tidhak  Balefijk  utegül  iel  bintak  tistehi 
min  Bandi  utitraUä  cän  titraUä  min  et  arbaBin  Babfijd  gäl  Jäh  inte  25 
tindellhum  gäl  Jäh  ändellhum  gäl  Jäh  dellini  bihum  (g)  gäl  Jäh  ^ibjt 
sefijf  liänl  ädellik  bihum  a  mär  Jäh  Bala  sefijf  ugäm  hüa  uälhalifa 
üi^au  Bala  fär(e)d  ^ahra  lälhajuoled  usäret  ^au^äha  bäb  sfrdäb 
inhädär  eluoled  uälhalifa  temm  uägif  Bala  bäb  esserdäb  uudbdhhum 
killhum  etarbaBin  Babfijd  ugäl  lilhalifa  äni  märsül  Bala  hat arbaBin  3° 
neffejs  Bäd  essefijf  idbah  bintak  ahad  essefijf  elfjalifa  iiudibah  bintäh 
udebbliä  y^lle^t arbaBin  uhätt  fdfujghum  nkffujt  uu^aBdlhum  uut^Bil 
utislem  uisseläm. 


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(Wtet(^tt«,  (PeuataBtfcfe  ^tfdji^^tn  aue  hm  3taq.  87 

diese  Medizin,  die  mir  mein  Vater*  verboten  hat,  ist  gut;  deshalb  hat 
er  sie  mir  verboten.  Ich  that  also  et\vas  davon  in  Wasser  und  trank 
es.  Sieh,  das  hat  mich  schwanger  gemacht,  (c)  Nachdem  sie  ihm 
diese  Geschichte  erzählt,  wusste  ihr  Vater,  dass  die  Inschrift  auf  dem 
5  Schädel  recht  habe.  Den  Knaben  gab  man  in  Pflege.  Als  er  fünf- 
zehn Jahre  alt  war,  sass  er  eines  Tages  am  Flusse,  sich  zu  amüsieren. 
Da  kam  ein  Pferdeknecht  des  Chalifa,  eine  Stute  führend,  um  sie  zu 
tränken.  Der  Pferdeknecht  schlug  die  Stute  mit  einer  Gerte  auf  den 
Bauch.    Da  schrie  der  Knabe  den  Pferdeknecht  an:  Warum  hast  du 

10  diese  Stute  geschlagen,  wo  sie  doch  im  zehnten  Monate  schwanger 
ist?  Dein  Schlag  traf  das  Auge  des  Füllens  in  ihrem  Bauche,  so  ist 
es  blind  geworden.  Es  hat  eine  Blässe  auf  der  Stirn  und  an  allen 
vier  Füssen  einen  weissen  Ring;  ein  schönes  Füllen,  nur  schade,  dass 
es  blind  geworden  ist.    Der  Pferdeknecht  behielt  diese  Worte,  und 

15  als  die  Stute  warf,  sah  er,  dass  es  sich  so  verhielt,  wie  der  Junge 
gesagt  hatte,  (d)  Eines  Tages  fing  ein  Fischer  einen  goldenen  Fisch, 
der  nicht  starb,  als  er  ihn  aus  dem  Wasser  zog.  Er  meinte:  Diesen 
Fisch  will  ich  dem  Chalifa  als  Geschenk  bringen,  vielleicht  giebt  er 
mir  etwas  dafür.    Er  brachte  ihn  also  dem  Chalifa,  und  der  schenkte 

20  ihm  fünfzig  Goldstücke  dafür.  Man  machte  nun  für  das  Fischchen  ein 
Bassin  und  setzte  es  hinein.  Jedesmal,  wenn  der  Chalifa  kam  und  in 
das  Bassin  guckte,  kam  es  hervor,  lachte  und  tauchte  dann  wieder  unter. 
So  that  es  immer,  aber  wenn  die  Tochter  des  Chalifa  kam,  sich  an  ihm  zu  er- 
freuen, verhüllte  sie  sich  vor  dem  Fischchen,  weil  sie  sich  vor  ihm  schämte. 

25  (e)  Der  Chalifa  sprach  bei  sich:  Das  Fischchen  lacht  aus  einem  be- 
stimmten Grunde.  Er  versammelte  also  die  Vornehmen  in  seiner 
Stadt  und  sagte  ihnen:  Kommt  her  rnid  belehrt  mich  über  den  Grund, 
weshalb  der  Fisch  lacht.  Sie  antworteten,  sie  wüssten  es  nicht.  Als 
der  Pferdeknecht  diese  Geschichte  hörte,  sagte  er  zum  Chalifa:  Es 

30  giebt  einen  Knaben,  der  sehr  klug  ist  Dann  erzählte  er  ihm  die 
Geschichte  mit  der  Stute.  Der  Chalifa  erkundigte  sich  nach  dem 
Namen  seines  Vaters,  und  als  er  ihn  erfahren,  Hess  er  den  Knaben 
holen  und  hiess  ihn,  sich  neben  sich  setzen.  Nun  aber,  wo  der 
Knabe  gekommen  war,  tauchte  der  Fisch  nicht  empor,  noch  lachte 

35  er.  (f)  Der  Chalifa:  Mein  Sohn,  erzähle  mir,  weshalb  dieser  Fisch  lacht. 
Der  Knabe:  Gewähr  mir  Verzeihung  und  das  Versprechen,  mir  nichts 
zu  thun,  ausserdem  will  ich,  dass  niemand  bei  uns  bleibe.  Da  befahl 
der  Chalifa  allen  aufzustehen,  und  als  das  geschehen,  blieben  nur  der 
Chalifa,  der  Knabe  und  die  Tochter  des  Chalifa  zurück.     Der  Cha- 

40  lifa:  Sag  mir  nun,  mein  Sohn.  Der  Knabe:  Er  lacht  über  dich  und 
sagt:  Warum  schämt  sich  deine  Tochter  vor  mir  und  verhüllt  sich? 
Wenn  sie  sich  lieber  vor  den  vierzig  Sklaven  geschämt  hätte.  Der 
Chalifa:  Kennst  du   sie?    Der   Knabe:   Ich   kenne   sie.    Der  Chalifa: 


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88  ^tiM^t  ^ur  ftmUifd^tn  ^pxadim\\tnf(iafi. 


xLvm. 

(a)  akü  fär(e)d  i/^oled  kill  iofujm  i^iüf  bilmenäm   lennäh  bidäh 
rumniänät  etüefijn   niälat  dekeb   iofuj^n   min  eftiam  elhaäfa   ämar 
^ala  näh  cd  ugal^läh  arid  minnak  tclet  filbät  fdidä  öntefijt  geuäbhinn 
inte  tesir  fjalifa  t(aidä  mä  dnte(i)t  geuäbkinn  ahid  räsak  räh  lehiläh    5 
eilt  gal^läh  elhalifa  mekmüm  martniim  (b)  t^laggah  el^oled  gäl^läh 
in  Bammt  gäl^läh  erre^^äl  hält  galjäh  aiüfak  majak  l}ul(ejg  gal^ 
läh  e  la  ^animl  elhalifa  talab  ^alei^a  telet  filbät  äni  mä  a^fajrifhinn 
gäljäh  el^oled  ihcijlij^ähinn  gäljäh  Jrid  minnl  el/jalifa  uos(e)t  el- 
gäBfaJ  u^erid  minnt  Badad  e7ineg(e)m  ti0rid  minnl   aihuJBäli   min  lo 
ennäsi  gäljäh  eluoled  hädijhämmetak  gäljäh  e(i)uälläh  ^ä  Bammi 
gäljäh  eluoled  ruh  ^Ji  hüdüm  qäbilät  ugibji  rum(a)h   Ba^fijd 
min  fudde   uBag(i)d  min   deheb   ufär(e)d  muti   u  äni   arüh   lilhalifa 
uäntih  geuäbhinn  (c)  gäljäh  mäj^hälif  räh  ^äbjäh  ^emiB(a)  elli 
talabhinn  min  Ba7idah  usellemhinn  ulibes  elhüdüm  eluoled  uhätt  er-  15 
rumfajh  Bala  cetfäh  uerikab  ebnutl  ueräh  lilhalifa  ueiiugaf  ^iddäfn 
elj^alifa  gäljäh  elhalifa  häh  ^ä  uoled  gäljäh  ehioled  ^enäbak  mämir 
Bala   uälidt  telet  filbät  u  äni  i^efijt  min  bedäl  abü^e  änfi  geuäbhinn 
gäljläh  e  iä  ibni  gilji  bihinn  gäljäh  mä  agil  Jak  illa  (e)tgum  min 
Battahfejt  uetihem  elmuti   ijLärrum(a)h  gäm  elhalifa  tmizel  7nin  Bat-  20 
takfejt  ulir:em  elmufl  ^ärrumfajh  baBfaJd  dälik  nisel  ehioled  ugäl  Hl- 
fialifa  iä  l^alifa  inlidni  (d)  gäljäh  ai^äha  uosfejf  elgäB(a)  gäl  ehioled 
halgubbe  uosfejf  elgäB(a)  gäl  Jäh  elhalifa  iä  uoled  eild(u)n  Jsir  gäl^ 
läh  idä  mä  tesaddig  hädajrrum(a)h  bidak  t/^erüh  idraB(a)  gäl  Jäh 
iä  uoled  enne^fejm  eikitfejr  gäl  Jäh  bidak  ha::zmnäl  enne^fejm  (i)b-  25 
kitfejr  ^aBfaJrah  y.aidä  mä  tesaddig  efiisbäh  gäl  Jäh  iä  uoled  aihu^ 
taB(a)lä  7nin  ennaps  gäl  Jäh  hattahfejt  elli  cinfejt  ^äBäd  Balefijh  hif 
hessaB(a)  äni  Imnman  gaBädfeJt  Balefijh   eHofuJn   sirfejt  Bali  uinte 
nasis  (e)  gäl  Jäh  iä  uoled  antik  binti  gäl  Jäh  maqbüle  min  saBädet 
elhalifa  räh   lelli  cän  fälib  min  Bandah  effilbe  elhalifa  ugäl  Jäh  el-  30 
halifa  önfäni  bintäh  gäl  Jäh  11  äni  antik  binti  gäl  Jäh  maqbüle  baBfaJd 


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(ffiti^ntx,  ({Ieuara6ifc9e  <Befc$tc9ten  au0  Um  ^xaq,  89 

Zeig  sie  mir.  (g)  Der  Knabe:  Gieb  mir  ein  Schwert,  und  ich  werde 
sie  dir  zeigen.  Dann  liess  er  sich  ein  Schwert  geben,  und  er  samt 
dem  Chalifa  machte  sich  auf.  Sie  kamen  an  einen  Stein;  den  nahm 
er  weg,  und  darunter  befand  sich  die  Thür  zu  einem  Keller.    Der 

5  Knabe  ging  hinein;  während  Her  Chalifa  draussen  an  der  Thüre 
wartete.  Er  schlachtete  sämtliche  vierzig  Sklaven  und  sagte  zum 
Chalifa:  Ich  bin  gesandt  für  diese  vierzig  Leute;  da  nimm  das  Schwert 
und  schlachte  deine  Tochter.  Nun  nahm  der  Chalifa  das  Schwert, 
schlachtete  sie  und  warf  sie  zu  den  übrigen.    Dann  goss  er  Petro- 

10  leum  auf  sie  und  verbrannte  sie.   Leb  wohl  und  bleib  gesund.   Adieu. 

XLVIII. 

(a)  Es  war  einmal  ein  Jüngling,  der  träumte  jede  Nacht,  er  hielte 
in  seinen  Händen  zwei  goldene  Granatäpfel.  Eines  Tages  befahl  der 
Chalifa   einem  Manne:   Ich   will   von    dir   drei  Auskünfte;    wenn    du 

^5  mir  die  Antwort  darauf  giebst,  wirst  du  Chalifa,  wo  nicht,  lasse  ich 
dir  den  Kopf  abschneiden.  Der,  zu  dem  der  Chalifa  das  gesagt, 
ging  in  Sorgen  und  Gram  nach  Hause,  (b)  Da  traf  er  den  Jüngling, 
der  ihn  begrüsste:  Guten  Tag,  mein  Lieber.  Der  andere:  Ah!  Per 
Jüngling:  Wie  ich  sehe,  hast  du  keine  gute  Laune.     Der  andere:  Ja- 

20  wohl,  mein  Lieber,  der  Chalifa  will  drei  Auskünfte  von  mir  haben, 
die  ich  nicht  weiss  Der  Jüngling:  Erzähle  sie  mir.  Der  andere:  Der 
Chalifa  will  von  mir  die  Mitte  der  Erde,  die  Zahl  der  Sterne  und 
schliesslich  will  er  noch  wissen,  was  hoch  im  Vergleich  zu  niedrig 
ist    Der  Jüngling:  Ist  es  das,  was  dir  Sorgen  macht?    Der  andere: 

25  Jawohl,  mein  Lieber.  Der  Jüngling:  Gieb  mir  passende  Kleider,  und 
bring  mir  eine  Lanze,  deren  Glieder  abwechselnd  aus  Silber  und 
Gold  bestehen,  und  ferner  einen  Esel.  Ich  werde  zum  Chalifa  gehen 
und  ihm  Rede  und  Antwort  stehen,  (c)  Jener  war  damit  einver- 
standen, ging  fort  und  brachte  alles,   was  er  verlangte,  und  übergab 

30  es  ihm.  Der  Jüngling  zog  die  Kleider  an,  nahm  die  Lanze  auf  die 
Schulter  und  bestieg  den  Esel.  So  ritt  er  zum  Chalifa  und  hielt 
vor  ihm.  Der  Chalifa:  Was  ist  los,  mein  Junge?  Der  Jüngling:  Ho- 
heit hat  meinem  Vater  drei  Auskünfte  befohlen,  und  ich  bin  an  Stelle 
meines  Vaters  gekommen,  um  die  Antwort  zu  geben.    Der  Chalifa: 

35  Ja,  mein  Sohn,  sag  sie.  Der  Jüngling:  Ich  sage  sie  nur,  wenn  du  von 
dem  Throne  aufstehst  und  den  Esel  und  die  Lanze  hältst.  Der  Cha- 
lifa stand  auf,  stieg  vom  Throne  herab  und  hielt  den  Esel  und  die 
Lanze.  Darauf  stieg  der  Jüngling  vom  Esel  ab  und  bat  den  Chalifa, 
die  Fragen  an  ihn  zu  richten,     (d)  Der  Chalifa:  Was  ist  die  Mitte 

40  der  Erde?  Der  Jüngling:  Dieses  Zimmer  ist  die  Mitte  der  Erde.  Der 
Chalifa:  Mein  Sohn,  wie  geht  das  zu?    Der  Jüngling:   Wenn  du  es 

6b 


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dälik  sauy^o^läh  ^yr(e)s  ^ala  bint  eU}alifa  uBala  bint  eti/jra  baqa 
elcem  lah(a)r  hüa  nesib  eddb(u)le  lumman  id(u)m  min  etiiam  len  el- 
halifa  gapn  i^müt  ^äh  IMsibäh  ugäljiäh  inte  .^ir  bimekäni  f^altfa 
(f)  gäl^läh  ma^l/jälif  uba^(a)d  dälik  mat  elf^aÜfa  ti^ar  hüa  f}alifa 
uehädä  Sfbeb  elhylfijm  eilt  (f)hlimäk  uelaf  errummänte(i)n  heitne  el- 
Ijartm  etfie(i)nhtim  ut^Bil  titislem  uisselam  ^ala  nien  ittdba^(a)^lhudä. 


XLIX. 

(a)  lara  li^Ali  ibn  Abi-  Tälib  äkü  aiiadim  is(€)mhufn  ahl^elöerc(i)' 
bat  iigün  ie::nrün  etdji7Pi7ne  killhum  fär(e)d  sene  igau  lezürün  li^Ali 
ibn  Abi'Tälib  äku  ai(ädim gumru keile  säddin  elbab  mal  etulala  uäma  lo 
fa^dlau  iefiikkün  elbäb  ilhum  gamau  ichaiitiisün  7mita^a7inijin  elge- 
säfH  clhagg  (b)  sä^a  i^aidä  gai  Ijaiiäl  elMeimün  ^Ali  daha^lbäb 
(i)brigläh  uaida^lbäb  mafküke  uitfallage  mal  elbäb  rähat  7nä  iinderä 
uefij?i  rähat  y.äba^(a)d  dälik  killjmä  iigün  ahl^elGerefiJbät  fnä  iegu- 
lün^ilhum  uämä  fesiddün  elbäb,  15 


{2l)  färfejd  y^ähed  ra^h  iezür  etimäm  BAH  ibn  Abi-Tälib  läcin 
äheläh  beHdhi  mugdär  memle  Ba^rat^iläm  hanman  garab  lil  uläia 
mal  emir  elmüminin  i^au  Bale(i)h  azläm  etfiefijn  tiälzembh  ue  af^adau 
gemiB(a)  har^itäh  iieheddoh  ezzajr  räh  lififnäm  uegäm  {ibci  uä0gul  20 
iä  BAlt  arid  hargiti  mi?t  Bandak  fabät  feie  Band  BAli  faräh  Balefi)- 
hum  BAli  Ballädi  ahddau  elfälüs  uegaljilhim  (b)  häda^zza  ir  mäh 
bäcer  min  e^subfajh  idä  mä  räddefijtn  har^itäh  iläh  uaillä  äni  aBfaJ- 


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QfKletgner»  ({Ieuara6tfc9<  ^efc^tc^^en  aue  dem  '^taq.  91 

nicht  glaubst,  so  geh  und  miss  mit  der  Lanze  in  deiner  Hand  nach. 
Der  Chalifa:  Wie  viel  Sterne  giebt  es?  Der  Jüngling:  Du  hast  den 
Esel  in  deiner  Hand;  Sterne  giebt  es  so  viel,  wie  der  Esel  Haare  hat. 
Wenn  du  es  nicht  glaubst,  so  zähle  sie.  Der  Chalifa:  Was  ist  hoch 
5  im  Vergleich  zum  niedrigen?  Der  Jüngling:  Sieh,  diesen  Thron,  auf 
dem  du  gesessen  hast,  wenn  ich  mich  darauf  setze,  wie  bin  ich  dann 
hoch  und  du  niedrig  geworden,  (e)  Der  Chalifa:  Mein  Sohn,  ich 
gebe  dir  meine  Tochter  zur  Frau.  Der  Jüngling:  Angenommen  von 
seiner  Majestät  dem  Sultan.    Dann  ging  er  zu  dem,  von  dem  der 

10  Chalifa  Auskunft  haben  wollte,  und  berichtete  ihm,  dass  er  ihm  seine 
Tochter  gegeben  habe.  Darauf  bot  dieser  ihm  auch  seine  Tochter 
an,  und  der  Jüngling  nahm  sie.  Darauf  machte  man  ihm  seine  Hoch- 
zeit für  die  Prinzessin  und  das  andere  Mädchen.  Nachdem  er  einige 
Monate  Kronprinz  gewesen  war,  legte  sich  der  Chalifa  hin,  zu  sterben. 

15  Er  Hess  seinen  Schwiegersohn  rufen  und  trug  ihm  auf,  an  seiner 
Stelle  Chalifa  zu  werden,  (f)  Das  nahm  er  an  und  nach  seines 
Schwiegervaters  Tode  wurde  er  Chalifa.  Das  war  der  Grund  seines 
Traumes,  den  er  geträumt,  und  die  beiden  Granatäpfel  bedeuteten 
seine  beiden  Frauen.     Bleib  gesund  und  glücklich,  und  Friede  über 

20  den,  welcher  dem  rechten  Wege  folgt. 

XLIX. 

(a)  Ein  Zeichen  des  Ali  ibn  Abi-Talib.  Es  giebt  Leute,  die  Ahl 
elDjereibat  heissen.  Diese  pilgern  jedes  Jahr  zu  allen  Imamen.  Als 
sie  einmal  zu  Ali  ibn  Abi-Talib  kamen,  hielten  die  Leute  des  Octroi 

25  das  Thor  de/  Stadt  verschlossen  und  schickten  sich  nicht  an,  es 
ihnen  zu  öffnen.  Sie  fingen  nun  an,  eine  Hosse  zu  singen,  indem  sie 
sich  an  ihren  richtigen  Anteil  wandten,  (b)  Da  plötzlich  kommt 
der  Reiter  des  Meimuns,  Ali,  stösst  mit  seinem  Fusse  gegen  die 
Thür.  Die  ist  plötzlich  offen,  und  der  eine  Thürflügel  ist  verschwunden, 

30  niemand  weiss,  wohin.  Von  nun  an  sagt  man,  wenn  die  Ahl  elDje- 
reibat kommen,  gegen  sie  nichts  und  verschliesst  ihnen  nicht  mehr  die 
Thür. 


(a)  Jemand  pilgerte  zum  Imam  Ali  ibn  Abi-Talib;  seine  Familie 
35  wohnte  aber  ungefähr  zehn  Tagereisen  weit  entfernt.  Als  er  der 
Stadt  des  Herrschers  der  Gläubigen  nahe  war,  kamen  zwei  Leute  über 
ihn,  ergriffen  ihn  und  nahmen  all  sein  Geld  weg.  Dann  Hessen  sie 
ihn  laufen.  Der  Pilger  ging  zum  Imam,  weinte  und  sprach:  Ali,  ich 
will  mein  Geld  von  dir  wieder  haben.  Dann  verbrachte  er  die  Nacht 
40  bei  AU.  AH  aber  ging  zu  denjenigen,  die  das  Geld  genommen  hatten, 


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Q2  (^etttdß^  5ur  femttifc^en  $)>rac9i9i(fenfc9aft 

rif  teklifi  ui^äkum  fda^bah  e^^ub(a)li  uaida  belli  afiädau  el/jargiie 
eiüefijn  ^äibin  elfülüs  y^egmuau  jedautierun  Bazzair  lumman  ligoh 
ua  öntoh  fälüsah  y^ätäbau  min  gemi^(a)  elitär ätn  uäräddau  Uhilhum, 


LI. 

(a)  lära  li^Ali  ihn  Abi-  Tälib  färfejd  io(u)m  min  etilam  lumman  5 
cän  BAli  biddinle  ^adil  i^ä  färfejd  uäkfd  Bala  BAli  uegäl  äni  mediün 
gäl^läh  ^Ali  ^ikitfejr  matlüb  gäl^läh  al(i)f  dinar  gal^läh  güm  rauuah 
mihi  libeled  elfüläni  läcin  ahfejl  hadäk  elbeled  kuffar  mä  ie^(ä)refün  lä 
Allah  uälajl^ anbijß  uäla^t d iimme  farahau  hiia  t^äiAli  uegäl  ^Ali 
lilmatlüb  güm  usbärni  asuod  ia^(a)ni  ^abfijd  uegäl^läk  idä  sabdr(e)tni  lo 
äsir  änl  Babfijd  uSinte  i^idni  lissüg  uesth  uefijn  eliiheri  Babfijd  en- 
7iäfeB(a)  (b)  Immnan  p^  ^alefijk  ahad  iinUdak  bei  (e)tridäh  gül  arid 
bial(i)f  dinär  bellen  färfejd  uähfd  li^l  jähidni  i/^ejintik  et alfijf  dinär 
ij-dinte  äntini  uaa/jadah  lissabbär  i/^usebärah  asy^od  uä  ahadah  lissüg 
yLasäh  bih  mitfejl  mä  gäljläh  fadezz  Balefijh  elmelik  mälzet ulaia  15 
i/Laheräh  bit alfijf  dinär  elmatlüb  a/}ad  elfülüs  uä^All  aj^adah  essultän 
mal  elbelde  gälau  Hsmak  ^ä  ^abfijd  gäl  äni  ismi  R^lemiem  gälau 
ehna  mä  tidri  ^alauei  ahadnäk  gäl  mä  adri  (c)  gälau  ^andenä  färfejd 
zor  y,äbih  färfejd  seba^faj  neridak  tekitläh  gäl  hybban  uäkiräman  gäl 
dellünl  ^alefijk  gälau  nihäf  ^äkilak  gäl  fijbkefijfkum  gälau  iäbe  ruh  20 
^ib^imiä  hatab  faräh  0^ib  ilhum  hatab  Allah  gäbah  ^azzor  eilt  bih 
esseba^faj  uegäl  BAli  lisseba^faj  iä  abü  feJJpneiiis  ta^äl  uai^ä  esse- 
bafaj  uä^Ali  gab  hatab  yiähamal  essebafaj  tiegäbah  lilbelde  (d)  falum- 
man  fejsmä^au  ahl^elbelde  seddau  elbüb  min  tßftijfhum  min  esse- 
ba^faj  fdi^d  ^Ali  uädufar  elbäb  fijbrigläh  ii^onhidemet  ethefijn  us^-  25 
ba^in  qasr  min  elqusür  elfähire  uba^fajd  dälik  gäm  BAli  y^älizem 
sefijfäh  dät  elfuqär  uegäm  iidbah  bihum  elli  liste sliin  iegüz  mih 
^andah  uelli  mä  ^isteslim  lidbehäh  uähädi  min  fa^aj^l  BAli  uälärä- 
tah  lumman  aslamhum  killhum  uäljäft  reis  bihim  iiämiM  limahallah 
y,ädärah  tiisseläm,  '  30 


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und  sagte  zu  ihnen:  (b)  Dieser  Pilger  gehört  mir.  Wenn  ihr  ihn 
morgen  früh  das  Geld  nicht  zurückgebt,  so  werde  ich  mein  Geschäft 
mit  euch  besorgen.  Als  der  Morgen  anbrach,  siehe,  da  brachten  die 
beiden  Diebe  das  Geld  und  sahen  sich  nach  dem  Pilger  um.  Nach- 
5  dem  sie  ihn  gefunden  hatten,  gaben  sie  ihm  das  Geld  und  ver- 
schworen sich,  niemals  wieder  Unrecht  zu  thun.  Dann  kehrten  sie 
nach  Hause  zurück. 


LI. 

(a)  Ein  Zeichen  des  Ali  ibn  Abi-Talib.  Eines  Tages,  als  Ali  noch 

10  lebendig  auf  der  Erde  weilte,  kam  jemand  zu  ihm  und  sagte:  Ich 
habe  Schulden.  Ali:  Wie  viel  denn?  Der  andere:  Tausend  Denare. 
Ali:  Komm  mit  mir  zu  der  und  der  Stadt.  Die  Einwohner  dieser 
Stadt  waren  aber  Heiden,  die  weder  Gott,  noch  die  Propheten,  noch 
die  Imame  kannten.    Als  die  beiden  unten^'egs  waren,  sagte  Ali  zu 

15  dem  Verschuldeten:  Färbe  mich  schwarz,  dass  ich  ein  Neger  werde. 
Wenn  du  das  gemacht  hast,  bring  mich  auf  den  Markt  und  rufe: 
Wo  ist  der,  der  einen  tüchtigen  Sklaven  kauft?  (b)  Wenn  dann  je- 
mand zu  dir  kommt  und  dich  nach  dem  Preise  fragt,  antworte:  Ich 
will  tausend  Dinare.    Vielleicht  kommt  jemand,  kauft  mich  und  giebt 

20  dir  die  tausend  Dinare.  Mich  gieb  dann  weg.  Darauf  brachte  er  ihn  zu 
den  Färber,  der  ihn  schwarz  färbte,  und  brachte  ihn  dann  auf  den 
Markt,  indem  er  dort  ausschrie,  wie  Ali  ihm  gesagt  hatte.  Da  sandte 
der  König  der  Stadt  nach  ihm  und  kaufte  ihn  für  tausend  Dinare. 
Der  Verschuldete  nahm  das  Geld,  und  den  Ali  nahm  der  König  der 

25  Stadt.  Die  Leute  fragten  ihn:  Wie  heisst  du?  Ali:  Gheschemschem. 
Die  Leute:  Weisst  du  auch,  warum  wir  dich  gekauft  haben?  Ali: 
Nein,  (c)  Die  Leute:  Bei  uns  ist  ein  Wald,  und  darin  befindet  sich 
ein  Löwe.  Wir  wollen  von  dir,  dass  du  ihn  tötest.  Ali:  Gern,  mit 
Freuden.    Zeigt  mir  nur  den  Weg  zu  ihm.    Die  Leute:  Wir  furchten, 

30  er  könnte  dich  fressen.  Ali:  Wie  ihr  wollt.  Sie  befahlen  ihm  aber, 
sich  aufzumachen  und  ihnen  Holz  zu  bringen.  Er  machte  sich  auf, 
ihnen  Holz  zu  bringen,  Gott'  aber  führte  ihn  in  den  Wald,  wo  der 
Löwe  sich  aufhielt.  Ali  rief  nun  den  Löwen:  Du  Löwe,  komm  her! 
Da  kam  der  Löwe,  und  Ali  legte  ihm  das  Holz  auf,   und  er  trug  es 

35  und  brachte  es  nach  der  Stadt,  (d)  Als  das  die  Bewohner  der  Stadt 
hörten,  verschlossen  sie  die  Thore,  weil  sie  sich  vor  dem  Löwen 
fürchteten.  Ali  kam  und  stiess  mit  dem  Fuss  an  das  Thor,  so  heftig, 
dass  zweiundsiebzig  hervorragende  Schlösser  einfielen.  Darauf  ergriff 
Ali  sein  Schwert  Dhat  elfukar  und  richtete  ein  Blutbad  unter  ihnen 

40  an.  Wer  Moslim  wurde,  den  Hess  er  frei,  wer  nicht  Moslim  wurde, 
den  schlachtete  er  ab.     Das  ist  eine  der  Heldenthaten  und  Zeichen 


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94  QßelWg«  jttt  femth'fc9en  |(prac9wi(fenf4af^. 


LH. 

(a)  äka  fär(e)d  uähfd  ismäh  seißd  öäsim  gabfejl  cän  aiqijß  y^äl- 
hukfinie  öntet  ^ale(i)h  amr  biccet(e)l  uähüa  napn  btbistän  uutiäh  sittet 
azläm  tefäfi^  uekillhum  7taimm  bilbistän  useilid  Gäsim  u^ähum  na  Im 
uehüa  naifn  arä  te(i)f  ielüf  nefsäh  y.aidä  hü  a  bibistän  ^älbistän  5 
bik  min  ^emi^(a)^t ai^är  ubih  sin(i)sle  mal  ^aneb  (e)mseddiie  Baia^ 
lkutre(i)n  y,algä^(a)  eluosti  mal  etal^är  (e)mtabbaqe  min  marmar 
(b)  uegäm  hiia  {imh  (i)btios(e)t  etal^är  lumman  i^ä  lifär(e)d  mecän 
ubih  fär(e)d  hd(u)d  mal  mbi  uämtabbaq  bimarmar  uiemm  elhd(u)d 
uagif  färfejd  lal}(u)^  seijid  Gäsim  lumman  ^äf  elhd(u)d  hüa  cän  ^at-  lo 
läfi  medd  idäh  BaUärbe  ierid  ^ilrab  mbi  min  elhb(u)d  elli  uä^if  Bai- 
hofujd  mana^(a)  seijid  öäsim  ^an  e}Hrfi)b  mä  fjalläh  iilrab  ij^äf^alläh 
Jifät  ueräh  iimh  (i)btios(e)t  eta^^är  sä^a  y^aida  t^laggoh  telet  all^äs 
läcin  iegül  (c)  lumman  b^dägfejt  ^ala^t ailjäs  uaida^nnür  biy^u^h(a)' 
hum  umä  aiüf  uu^üft(a)hum  min  kiiret  ennür  faräh  seijid  öäsim  ^5 
litaui/^ali  uaa^ad  idäh  uhebbhä  uägäl  liseip-d  öäsim  marhaban  ue- 
rädd  ^ala^täljar  elli  bi^eminäh  tiaaljad  idäh  uhebbhä  uägäl  Useilid 
öäsim  marhaban  uerädd  ^ala^tä/jar  elli  Bala  idäh  eljisra  uaa(jad 
idäh  uhebbhä  falummafi  hebbhä  dahak  eUafi(u)^  biuugfajh  seijid  öäsim 
Uägäl^läh  ia  sidi  ahifak  dahakfejt  gäl^läh  fei  tistehi  min  eddaJike  20 
bäcer  idä  mitfejt  y^äJjättök  binnär  mä  tistehi  faljallä hum  y^eräh  jimh 
Haan  tala^(a)  min  elbistän  (d)  läf  fär(e)d  ard  killhä  hasü  ^dßrär  uä- 
hädic  et  ard  killhä  auädim  u^ä^ädin  ^ala  irkäbhum  u  eidihum  läcin 
et  ard  killhä  ^abäre  ^an  auädim  ubuosfejt  et  ard  färfejd  sidre  läcin 
essidre  cebire  faräh  seijid  öäsim  lissidre  uläf  bihä  färfejd  fei  zfijen  25 
^ala^lqä^ade  faga^ad  ^auyta^ssidre  u^erib  Bala  sei jid  öäsim  färfejd 
uähed  min  elli  ^ä^ädin  ^ala  irkäbhum  u  eidihum  gäl^läh  seijid  Gäsim 
lä  af^üje  mä  taltci^li  gadiletkum  gäljläh  ja  seijid  Basänä  fijbbahfejt 
geddak  mä  te^fis  min  ennilde  gäljläh  billäh  ^alefijk  illä  thöllf^li 
sälifetkum  gäljläh  ja  seijid  elli  bit ard  hädi  killhum  harämije  liehna  30 
hädä  habfijsnä  min  heliofujm  Ha  jofujm  elqajäma  gäljläh  arid  änU- 
dak  (e)  äni  tobbefijt  bibistän  bih  al^är  k^tire  uHffeJt  bih  färfejd  hofujd 
^^U^^if  ^alhbfujd  färfejd  'tal^fujs  uridfejt  äni  alrab  moi  uämä  hal- 
läni  alrab  fninnäh  Unhii  häda^rre^gäl  uälhofujd  Unhü  gäljläh  ja 
ahüie  hädä  hofujd  elkautar  u^alefijh  ^Ali  uekil  lumman  jerid  jerüh  3S 
^Ali  ibn  Abi-Tälib  lifärfe)d  mecä?i  jchutt  uekil  min  terüfah  ^ala^ 
Ihbfujd  Habib  ibn  Mcdähir  gäljläh  ba^fajd  dälik  i^efijt  ämli  ^aidä 
tflet  alhäs  jimhm  fijbuosfejt  etal^är  uähed  minhum  hebbefijt  idäh 
iiegäl^lt  marhaban  nätähar  hebbefijt  idäh  uehäm  gäl^li  marhaban 


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QfKletl^ner,  Qleuara6trc6e  ^^fd^i^itn  au«  htm  "ixaci.  95 

Alis.    Als  er  alle  zum  Islam  begehrt  hatte,  setzte  er  einen  Statthalter 
über  sie.    Er  ging  dann  seines  Weges  nach  Hause. 

LH. 

(a)  Es  war  ein  Mann  namens  Seijid  Djasim,  der  war  früher  ein 
5  Räuber,  und  die  Regierung  hatte  den  Befehl  gegeben,  ihn  zu  töten. 
Einst  schlief  er  in  einem  Garten,  während  sechs  Leute,  mit  Flinten 
bewaffnet,  bei  ihm  waren.  Alle  schliefen  im  Garten,  und  Seijid  Djasim 
schlief  mit  ihnen.  Im  Schlafe  hatte  er  einen  Traum.  Er  sah  sich 
selbst  in  einem  Garten,  in  dem  sich  allerlei  Bäume  befanden.  Darin 
10  stand  auch  eine  Hecke  von  Weintrauben,  die  in  zwei  Linien  verlief. 
Der  Boden  zwischen  den  Bäumen  war  mit  Marmor  gepflastert,  (b)  Er 
ging  nun  mitten  unter  den  Bäumen  spazieren,  als  er  an  einen  Ort 
kam,  da  war  ein  Wasserbassin,  das  mit  Marmor  gepflastert  war.  Neben 
dem  Bassin  stand  eine  Person.  Als  Seijid  Djasim  das  Bassin  gesehen, 
15  streckte  er,  da  er  durstig  war,  die  Hand  nach  dem  Becher  aus,  um 
Wasser  aus  dem  Bassin  zu  trinken.  Der  aber  an  dem  Bassin  stand, 
verwehrte  dem  Seijid  Djasim  das  Trinken  und  liess  ihn  nicht 
schöpfen.  Daher  verliess  er  ihn,  ging  fort  und  spazierte  mitten 
unter  den  Bäumen.  Da  trafen  ihn  drei  Personen,  von  denen  er  selbst 

20  erzählte:  (c)  Als  ich  die  Personen  ansah,  da  war  Glanz  auf  ihren  Ge- 
sichtern, sodass  ich  ihre  Gesichter  vor  der  Gewalt  des  Lichtes  nicht 
sehen  konnte.  Da  ging  Seijid  Djasim  auf  den  ersten  zu,  ergriff*  seine 
Hand  und  küsste  sie.  Der  sagte  zu  Seijid  Djasim:  Willkommen. 
Dann  kehrte  er   zu  den  andren   zurück,  der  zu  seiner  Rechten  war, 

25  ergriff*  seine  Hand  und  küsste  sie.  Auch  der  sagte  zu  Seijid  Djasim: 
Willkommen.  Dann  ging  er  zu  dem  andern,  der  zu  seiner  Linken 
stand,  ergriff*  seine  Hand  küsste  sie.  Als  er  ihn  geküsst  hatte,  lachte 
die  Person  dem  Seijid  Djasim  ins  Gesicht.  Er  bemerkte:  Mein  Herr, 
ich  sehe,  du  lachst.   Der  andere  antwortete:  Warum  schämst  du  dich 

30  vor  dem  Lachen?  Wirst  du  dich  morgen,  wenn  du  tot  bist  und  man 
dich  ins  Feuer  wirft,  nicht  schämen?  Da  verliess  er  sie  und  ging,  bis 
er  aus  dem  Garten  herausgekommen  war.  (d)  Dort  sah  er  ein  Stück 
Land,  das  ganz  mit  kleinen  Steinen  bedeckt  war;  das  Land  aber 
war  voll  lauter  Menschen,   die   auf  ihren  Knieen  und   ihren  Händen 

35  hockten.  Das  Land  war  ganz  von  Menschen  überschwemmt.  In  der 
Mitte  des  Landes  stand  ein  Jujubenbaum,  und  zwar  ein  grosser. 
Seijid  Djasim  ging  zu  dem  Baume  und  sah  dort  ein  schönes,  schat- 
tiges Plätzchen.  Er  setzte  sich  unter  den  Baum,  dicht  neben  Seijid 
Djasim  aber  befand  sich  einer  von  denen,  die  auf  ihren  Knieen  und 

40  Händen  sassen.  Seijid  Djasim  sagte  ihm:  Mein  Bruder,  willst  du 
mir  nicht  eure  Geschichte  erzählen?    Der  andere:  Ich  bitte  dich  um 


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96  (gtiitd^t  5ur  {tmitifd^tn  |(prac9wt(f(mfc9af^. 

iiätähar  kam  hebbe(i)t  idäh  ^ädaffak  (i)buu^hl  uneledtäh  ^an  eddahke 
gäl^li  iä  sei%id  helld(u)ni  eddifiie  cebire  ujp(u)m  elqaiame  azrar  mm 
zär(u)f  etibre  Bad  ia  seijid  %el  7nä  t^güz  (f)  gäl^läk  seiiid  Gäsim 
iä  mauiai  minefijn  äkil  umineft)n  a^rab  uäni  mailüb  lilhuküme  gal^ 
läh  inte  ^üz  min  elharam  uänl  aljalle^ak  min  ^emiB(a)  iefij  min  hu-  5 
küme  ure(i)rkd  uäni  ^ä  ahüie  ettelak  mä  Baraf(e)thum  humma  ue(i)n 
cänau  %€asamthum  Hsfejmhum  gäljläk  et auuali  hü  a  BAli  tiätäl}ar 
elli  Bala  idäh  el^imna  hü a^lHasan  i^^ättälit  elli  (i)niedak  hüa^lfi)- 
Hsefijfi  falumman  semaBfaJ  seiiid  öäsim  halkeläm  gal  uefijn  cänau 
gäl  äkn  färfejd  uähfd  ^äbbh  ji^ridün  iehuttünah  binftär  u^äh  bisofujt  10 
Bali  ja  BAli  ahdami  ii^e^adrikni  hüa  BAli  sfmaB(a)  sofujt  errf^^äl 
^eräk  Balefijh  üa/}ädah  min  idefijn  elmalajke  (g)  uetdllaBah  min  ennär 
uhättah  bigenne  ^ehäda  sebeb  ray^ähah  uässaiäfn  himman  SfmaBfa) 
seiiid  Gäsim  halhaci  fezz  min  ennofujm  mar  Bub  uaida  rabBah  ndimin 
{emmah  uegäl  (i)bnefsäh  mädäm  el(i)Hse(i)n  hüa  taBahhädjii  bilhalä^  15 
agum  arüh  lihili  uegäm  uräh  leheläh  ugaBad  urümä  (ij^lähah  säBa 
yaidä  i^diggün  elbäb  galjilhum  minhu  gälau  ehna  yierid  seiiid  Gäsim 
läcin  seiiid  öäUm  gai  iehuit  tibfejn  lifrusah  ufrüsah  jemm  elbäb 
uäuälämhum  sedrjfijbsedr  ^äfhum  (h)  uaidä  zäbut  uäyiiiäh  Baira 
dabtiie  gäljilhum  seijid  öäsim  art^adaUie  mä  te^uzün  min  Bandi  uän-  20 
tikum  telet  me^idijät  gälb^läh  mä  niqbal  itlaB(a)  Tiälofu)  mä  taläB(e)t 
nidrubak  seijid  öäsim  ^ärr  ij^äryä^'ah  udardbhum  sitt  cefijlät  humma 
lumman  darabhum  (i)rligau  elbäb  uinhizemau  hüa  täräs  uäruärah 
udär  Ba^^irän  yä^girän  jeB(a)rcfimah  ^äfah  sähib  elhd(u)l  gäljläh 
taBäl  adummak  (i)bhäda^lbe(i)t  lumman  haU  bilbefijt  uHlig  elbäb  25 
Bale(i)h  udäll  seijid  öäsim  jismaBfa)  häci^elBasker  yännäs  hasbäläh 
igau  Balefijh  läcin  ji^i  Balbäb  je^irrhä  jerid  iefukkhä  mä  tinfakk 
(i)  läcin  elbe(i)t  mä  bih  refijr  räzüna  yerräzüne  mesauyin  ilhä  Hbbäc 
min  ha^ab  qayi  jigi  Balajrräzüne  mä  iläh  därfujb  jitlaB(a)  j^ridd 
Balbäb  häm  mä^iläh  därfujb  temm  hair  gäl  (i)bnefsäh  änt  elli  ^äbni  30 
hüa  läzim  jetalläBfaJni  u^ödd  Bala  BAli  ib7t  Abi-Tälib  yegäl  BAli  ja 
halläl  elme^äkil  mäjill  re(i)r  Allah  ura/imetkum  üäiit  Bala  idkum 
^iz(e)t  Bäd  arid  min  Allah  umin  Bandak  thauui^li  därfujb  ugäm 
iibci  (k)  säBa  yaida^Uibbäc  7näl  erräztina  yä^aBfaJ  bilgäBfaJ  gäm 
uialaBfaJ  min  erräzüne  uräh  libes  Ißlähah  uräh  lifärfejd  gahue  tue  35 
barra^tuläja  ugaBad  biha  lumman  ^är  elmurrib  ueräh  libälkätib 
mal  et  adelige  utobb  Balefijh  bilhofuj^  usellem  Balefijh  urädd  Balefijh 
esseläm  uegäl^läh  änt  helipfujm  mä^ili  refijr  Allah  ugenäbak  Bäd 
hädi  Hak  ieratefijn  ü arid  min  Allah  umin  Bandak  teciilii^li  min  taraf 
elhukfujm  ubaBfaJd  dälik  mä^äsauui  färfejd  lefij  utibfejt  Bala  id  40 
BAli  ibn  Abi-Tälib  (I)  gäljläh  le^el  häter  geddak  iiälhäter  BAli  ibn 
Abi'  Tälib  elicratefijn  minni  Hak  uaifi  Iä  Allah  mä  Balefijk  färfejd 
lefij  faräJj  min  essubfajh  udezz  Batauräq  mal  seijid  öäsim  elli  iin- 


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QVtetgner,  ({leuara6tfc$e  <Befc9tc$ten  aue  5em  ^täc^.  gy 

deines  Grossvaters  willen,  willst  du  nicht  lieber  davon  abgehen,  mich 
zu  fragen?  Seijid  Djasim:  Gott  straf  dich,  wenn  du  mir  nicht  eure  Ge- 
schichte erzählst  Der  andere:  O  Seijid,  die  in  diesem  Lande  sind, 
dass  sind  alles  Diebe,  und  dies  ist  unser  Gefängnis  von  heute  bis 
5  zur  Auferstehung.  Seijid  Djasim:  Ich  will  dich  etwas  fragen:  (e)  Ich 
betrat  einen  Garten,  in  dem  viele  Bäume  sind,  und  sah  darin  ein 
Bassin.  An  demselben  stand  eine  Person.  Als  ich  Wasser  trinken 
wollte,  erlaubte  sie  mir  das  nicht.  Was  ist  das  mit  dem  Manne  und 
dem  Bassin?    Der  andere:  Mein  Bruder,  das  ist  der  Brunnen  Kauthar, 

lo  bei  dem  Ali  Aufseher  ist  Wenn  Ali  ibn  Abi^alib  irgendwohin 
gehen  will,  setzt  er  als  Stellvertreter  am  Bassin  Habib  ibn  Mudhahir 
ein.  Seijid  Djasim:  Daraufging  ich  fort,  und  da  gingen  drei  Personen 
mitten  unter  den  Bäumen.  Einem  von  ihnen  küsste  ich  die  Hand, 
und  er  sagte  mir:  Willkommen.    Dem  andern  küsste  ich  die  Hand, 

»5  und  auch  er  sagte  mir:  Willkommen.  Dem  dritten  küsste  ich  eben- 
falls die  Hand,  aber  er  lachte  mir  ins  Gesicht  Als  ich  ihn  nach  dem 
Lachen  fragte,  sagte  er  mir:  Seijid  Djasim,  heute  ist  ein  grosser  Tag, 
und  der  Tag  der  Auferstehung  ist  kleiner  als  ein  Nadelöhr.  Nunmehr, 
Seijid  Djasim,   warum  hörst  du   nicht  auf  (Übles  zu  thun)?    (f)  Seijid 

20  Djasim:  O  Herr,  woher  soll  ich  essen  und  woher  soll  ich  trinken? 
Ich  bin  der  Regierung  verschuldet  Die  Person:  Lass  ab  vom  Dieb- 
stahl, und  ich  werde  dich  von  allen  Verpflichtungen  gegen  die  Re- 
gierung und  andere  befreien.  Mein  Bruder,  die  drei  habe  ich  nicht 
gekannt,  weder  wo  sie  waren,  noch  wie  siehiessen?  Der  andere:  Der 

25  erste  ist  Ali,  der  zweite  zu  seiner  Rechten  ist  Hassan,  und  der  dritte, 
der  dich  gefragt  hat,  Hussein.  Als  Seijid  Djasim  das  hörte,  fragte 
er:  Wo  waren  sie?  Der  andere:  Es  war  jemand,  den  brachte  man 
und  wollte  ihn  ins  Feuer  werfen.  Er  schrie  aber  mit  lauter  Stimme : 
O  Ali,  komm  her   und   steh   mir  bei.    Die   Stimme   dieses   Mannes 

30  hatte  Ali  gehört,  war  zu  ihm  geeilt  und  hatte  ihn  aus  den  Händen 
der  Engel  befreit  (g)  Er  hatte  ihn  aus  dem  Feuer  gezogen  und  ihn 
ins  Paradies  gesetzt  Das  ist  der  Grund  seiner  Wanderung.  Leb 
wohl.  Als  Seijid  Djasim  das  gehört  hatte,  wachte  er  vom  Schlafe 
erschreckt  auf,  während  seine  Kameraden  bei  im  schliefen.   Er  sprach 

35  aber  bei  sich  selbst:  Da  Hossejn  mir  versprochen  hat,  mich  zu  retten, 
will  ich  nach  Hause  gehen.  Er  ging  nach  Hause,  setzte  sich  hin 
und  warf  seine  Waffen  weg.  Da  plötzlich  klopft  man  an  die  Thür. 
Er  fragte:  Wer  ist  da?  Man  antwortete:  Wir  wollen  Seijid  Djasim. 
Seijid  Djasim  streute  gerade  Stroh  für  seine  Stute,   die  neben  der 

40  Thür  stand,  und  stand  den  Ankömmlingen  gerade  gegenüber  und  sah 
sie.  (h)  Da  war  ein  Offizier  und  bei  ihm  zehn  Gendarmen.  Er  fragte: 
Freunde,  wollt  ihr  mich  nicht  verlassen,  wenn  ich  euch  drei  Medjidi 
gebe?    Sie  antworteten:  Wir  nehmen  nichts  an.     Komm  nur  heraus, 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V.  7  a 


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98  OSf^iM^t  5ur  ftmiüfcitn  ^frac^tvtffenfcQaf^ 

liäkum  bthinn  uesau^ä  me^lis  ti^iaggbhmil  7/^egim^au  ^emi^füj^däab- 
tiie  ueöntohum  /jabar  biau  mahad  iit^arrad  sei^id  öäsim  eH Amidi 
uedezzau  Balefijk  tari}  uahberöh  (m)  himmmi  al^beröh  rah  Uhiläk 
ttellbes  hudümah  ^eräh  /ilga/i^e  ^edezz  ^ala  rabBak  uga^ädau  '^liah 
mnahad  figdar  pt^arradhmn  häda  min  fadaU  amir  elmüminin  nis- 
seläm. 


Uli. 

(a)  hitaie  Bala^BAbbas  akn  fär(e)d  y^aljcd  mahid  fär(e)d  hyrme 
iofujm   min   efilmn   t aBarak   yiila ^Ihyr^ne  el/ryrine  raljat  zafB^dftvie 


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(nietgner,  ({leuaraSifc^c  <Berc$tc$(en  auo  bcm  "iva^.  99 

wenn  du  nicht  herauskommst,  schiessen  wir  auf  dich.  Nun  zog  Seijid 
Djasim  seinen  Revolver  und  schoss  sechs  Kugeln  auf  sie.  Als  er 
auf  sie  geschossen,  verriegelten  sie  die  Thür  und  flohen.  Er  lud 
seinen  Revolver  und  eilte  zu  seinen  Nachbarn,  die  ihn  kannten.  Der 
5  Eigentümer  des  Hauses  sah  ihn  und  sagte:  Komm  her,  ich  werde 
dich  in  dieses  Haus  stecken.  Als  er  das  Haus  betreten  hatte,  ver- 
riegelte er  die  Thür  und  Seijid  Djasim  hörte  das  Gerede  der  Soldaten. 
Er  glaubte,  die  Leute  kämen  zu  ihm.  Wie  er  aber  an  die  Thür 
ging  und  sie  rüttelte,  um  sie  zu  öffnen,  blieb  sie  zu.    (I)  Das  Haus 

10  hatte  nur  eine  Öffnung  und  in  diese  war  ein  Fenster  aus  festem  Holz 
eingelassen.  Er  geht  zur  Öffnung,  aber  da  ist  kein  Weg,  der  heraus- 
führt. Er  geht  zur  geschlossenen  Thür  zurück,  aber  auch  da  ist 
kein  Ausweg.  So  blieb 'er  unschlüssig.  Er  sagte  zu  sich:  Der  mich 
hierher  gebracht  hat,   muss  mich   auch  wieder   herausbringen.     Er 

15  wandte  sich  nun  an  Ali  ibn  Abi-Talib  und  gelobte:  O  Ali,  du  Löser 
von  .Schwierigkeiten,  ich  habe  nur  Gott  und  eure  Gnade.  Ich  habe 
mich  auf  eure  Hand  hin  bekehrt.  Nunmehr  verlange  ich  von  Gott 
und  dir,  mach  mir  einen  Weg.  Er  fing  an  zu  weinen,  (k)  Da  plötz- 
lich fiel  das  Fenster  aus  der  Öffnung  auf  die  Erde.    Nun  verliess  er 

20  das  Haus  durch  die  Öffnung,  legte  seine  Waffen  an  und  begab  sich 
in  ein  Caföhaus  ausserhalb  der  Stadt.  Dort  blieb  er.  Am  Abend 
ging  er  zu  einem  Justizrat,  trat  in  sein  Haus  und  begrüsste  ihn;  jener 
dankte.  Dann  sagte  er:  Ich  habe  heute  nur  Gott  und  Sie,  mein 
Herr.    Diese  zwei  Pfund  gehören  dir.    Ich  bitte  Gott  und  dich,  mir 

25  ein  Geschäft  mit  der  Regierung  abzuwickeln.  Nun  werde  ich  nichts 
mehr  thun;  ich  habe  Busse  gethan  bei  Ali.  (I)  Der  Justizrat  ent- 
gegnete: Um  deines  Ahnen  willen  und  um  Alis  willen.  Die  zwei 
Pfund  will  ich  nicht  von  dir,  aber  so  Gott  a\i11,  wird  dir  nichts  pas- 
sieren.   Dann  ging  er  fort.    Am  Morgen  schickte  er  nach  den  Pa- 

30  pieren  des  Seijid  Djasim,  die  zur  Verhandlung  nötig  waren,  und  berief 
eine  Versammlung.  Dort  zerriss  man  sie,  und  den  versammelten 
Gendarmen  gab  man  Nachricht,  dass  sich  niemand  dem  Seijid  Djasim 
elAmidi  entgegenstellen  sollte.  Dann  sandte  man  einen  Boten  zu 
ihm,  der  ihn  von  dem  Vorgefallenen  in  Kentnis  setzte,    (m)  Darauf 

35  ging  er  nach  Hause,  zog  seine  Kleider  an  und  ging  ins  Caf6.  Er 
Hess  seine  Genossen  holen,  und  sie  blieben  bei  ihm,  ohne  dass  je- 
mand ihnen  etwas  anhaben  konnte.  Das  ist  eine  Geschichte  von  den 
hervorragenden  Thaten  des  Fürsten  der  Gläubigen. 

LIII. 

40  (a)  Eine  Geschichte  von  Abbas.  Ein  Mann  hatte  eine  Frau  ge- 
nommen.   Eines  Tages  zankte  er  sich  mit  der  Frau,  und  diese  ging 


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lOO  dSfiiM^i  5ut  femih'fc^en  ^ftac^wiffenfc^af^. 

^and  ähilhä  fabaqat  muddet  sene  unu4^  io(u)m  min  etiiäm  elhynne 
rahat  lilhatab  uärah  '^äräha  ra^^lhä  ue^ämdB(a)hä  ^ag{u)b  dälik  el- 
Ijyrme  ^äret  fjtible  gäloj/ut  ähilhä  {a  hyrme  minhn  (tabbelic  gälet 
habbelnl  ra^li  decaau  lira^^lhä  gal  anl  mä  Hffejthä  Jiämä  adrl  bthä 
(i)vin€(i)n  (i)hbdlet  (b)  gamau  jrridün  j^kitlünhä  gälet  J/hum  fltna 
ncrüh  lil^Abbäs  ani  ^ezö(u)^^  nq/ilif  amnia  ani  qhlif  t^eamma  r:o(u)^i 
iqhlif  lumman  rähau  liÜAbbas  ^ar  eliamin  ^arra^^l  halaf  lummnn 
Ijalaf  (e)^tärah  eBAbbäs  uaidä  hüa  fneißt  (i)bqudrät  Allah  ta^alä 
säBa  uaida^luoled  t^ehna  (i)hbot(e)n  ummah  iqhci  näiegül  ani  isvii 
fülan  ibn  fülän  abüfe  lahag  ummi  lilhatab  ue^ämd^(a)hä  uäni  (ijb- 
qudrät  Allah  ^ir(e)t  min  hädak  eliofujm  sär  tamäm. 


LIV. 

(a)  iära  lil^Abbds  ibn  ^Ali  ibn  Abi-  Tälib  fär(e)d  uahfd  i^ä  livia- 
halla  ijäbät  i^ila ^nnüaiir  mal  ezzär^(a)  uä^andah  sefijf  lumman  a^- 
bah  e^^ubfajh  lernt  essefijf  mäkfi  sähib  essefijf  gal  linnnäfir  intn  bngtii  15 
essefijf  mäh  gälau  mä  bugnä  sefijfak  gäl  arid  ahallifkum  biüAbbäs 
gälan  imh  ihidnä  uälhatiie  biriigübtak  gäl  imhc  rähau  lil^Abbäs 
uählifau  (b)  lumman  (i)ldifau  ^äuilähum  räH^essefiJf  sä^a  uaida^ 
l^Abbäs  ^utar  sähib  essefijf  lumman  iiviH  ^ala  räsah  sä^a  iltemmau^ 
elguuäm  i(ägauuemdh  ^ala  ri^le(i)h  uerädd  Balefijh  el^Abbäs  uälälah  20 
min  rid(e)ntö(u)bah  ^edebbähfofujg  e^^andugmäl  eddarih  uäbaqä  sä^a 
tämme  {alläh  fäkkah  ^äldia  qarr  bissefijf  bian  hua  dämmah  uähädi 
min  iärät  elBAbbäs  uisselävu 


LV. 

färfejd  hyrme  bajge  ceflir   ^aa(iaddltä  lilWinrän  ibn  ^Ait  ibn  25 
^Ab't-  Tälib  hnnman  hallPfoliä  (ejtf:ärrib  ^ir  hädi  min  Mrät  eCdimme, 


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(ffiti^tiit,  ({leuara6tr<9€  t^tf^i^Un  aue  btm  'itaq,  loi 

zornig  zu  ihrer  Familie.  Dort  blieb  sie  ein  und  ein  halbes  Jahr. 
Eines  Tages  ging  sie  Holz  suchen;  ihr  Mann  kam  aber  hinter  ihr  her 
und  umarmte  sie.  Als  die  Frau  darauf  schwanger  wurde,  sagte  ihre 
Familie  zu  ihr:  Wer  hat  dich  geschwängert?  Sie  antwortete:  Mein 
5  Mann  hat  mich  geschwängert.  Da  sandten  sie  zu  ihrem  Manne,  der 
aber  sagte:  Ich  habe  sie  nicht  gesehen  und  weiss  nichts  davon,  von 
wem  sie  geschwängert  ist  (b)  Jene  wollten  die  Frau  nun  töten,  aber 
sie  sagte  ihnen:  Wir  wollen  zum  Abbas  gehen,  ich  und  mein  Mann, 
und  wollen  dort  schwören,  sei  es,  dass  ich  schwöre,  oder  dass  mein  Mann 

lo  schwört  Als  sie  zum  Abbas  gekommen  waren,  war  der  Eid  an  dem 
Manne.  Er  schwur;  darauf  aber  schlug  ihn  Abbas,  und  er  starb 
durch  die  Macht  Gottes,  des  Höchsten.  Plötzlich  fing  das  Kind  im 
Mutterleibe  zu  reden  an  und  sagte:  Ich  bin  N.  N.,  Sohn  des  N.  N. 
Mein  Vater  traf  meine  Mutter  beim  Holzsammeln  und  umarmte  sie, 

'5  und  von  diesem  Tage  bin  ich  durch  die  Macht  Gottes  geschaffen. 
Schluss. 

LTV. 

(ä)  Ein  Zeichen  des  Abbas  ibn  Ali  ibn  Abi-Talib.  Jemand  kam  zu 
einem   Getreidestapelort   und   übernachtete    mit   den   Wächtern   des 

20  Getreides.  Er  hatte  ein  Schwert  bei  sich,  als  er  aber  am  andern 
Morgen  aufwachte,  war  das  Schwert  weg.  Der  Mann  warf  den 
Wächtern  vor,  dass  sie  das  Schwert  gestohlen  hätten.  Da  sie  aber 
leugneten,  machte  er  ihnen  den  Vorschlag,  sie  bei  Abbas  schwören 
zu    lassen.     Sie  meinten:  Wohlan,  nimm  uns,   aber  die  Sünde  falle 

25  auf  dich.  Der  andere  kommandierte:  Los,  und  sie  gingen  zum  Abbas 
und  schwuren,  (b)  Als  sie  das  im  Beisein  des  Besitzers  des  Schwertes 
gethan  hatten,  da  plötzlich  schlug  ihn  Abbas,  sodass  er  auf  seinem 
Kopfe  stand,  bis  die  Diener  kamen  und  ihn  wieder  auf  die  Füsse 
stellten.  Dann  kam  Abbas  zu  ihm  zurück,  trug  ihn  am  Ärmel  seines 

30  Hemdes  fort  und  legte  ihn  auf  einen  Grabkasten.  Dort  blieb  er  eine 
volle  Stunde,  dann  liess  er  ihn  los,  nachdem  er  versichert  dass  er 
das  Schwert  versteckt  hätte.  Das  ist  eins  von  den  Zeichen  des 
Abbas. 

LV. 

35  Eine  Frau  stahl  einen  grossen  Löffel.    Man  nahm  sie  zum  Omran 

ibn  Ali  ibn  Abi-Talib.  Als  man  sie  hatte  schwören  lassen,  da  fing 
sie  plötzlich  an  Pech  zu  kacken.  Das  ist  eins  von  den  Zeichen  der 
Imame. 


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I02  ^titxS^t  5ur  fenttttfc^en  jlptoc^ivtffenfc^aft. 


A. 

(a)  i/Vi/  ennahaL 

atiualjina  iilla^ün  ettäl  min  elf^stl  ba^fajä  dälik  Icihfermi  bil- 
gä^(a)  nugre  mugdär  (e)dra^(a)  ulegibü?i  ettal  i^e^ehtittunfiä  binnugre 
uäi^huttün  (e)trab  jrhallnn  7nin  ennugre  mugdar  Hb(ä)r  u^ag(u)b  dälik 
ielmitü^lha  moi  mugdär  Walrat  liäm  iiba^(a)d  kill  Walrat  l^äm  jin- 
tünhä  moi  tibqa  sene  iintünhä  moi  ute^ir  i//ui  ^urüg  uäiiiizden  i//- 
rugka  bilgä^(a)  tumvia  ie^nzün  min  ^midefid  (b)  atmal^mä  te^ir  ettäle 
ij^ät^gum  tq/jmil  ut'iesir  bikä  iala^(a)  iibqä  mugdär  Walrat  tiäm  ij^ä- 
ba  ^(a)d  dälik  i^^'tbün  fiir(e)d  giUe  min  elfahal  mal  enna/jal  u^i^^ad 
e^sä^üd  bittebilie^  liräs  ennafjal  u^is^ad  bigalb^^ .^ennafile  uäiehutt 
kill  tal^(a)  ^armühe(i)n  mal  fäkal  min  elgäle  eilt  iailhä  ui^äh  (c)  uba- 
^(a)d  dälik  iibqä  mugdär  lah(e)r  zemän  u^i^^ad  e^saBüd  uie^ma^(a) 
^efni^(a)^l^utüg^'^^  ^ala  färfejd  safhe  uba^fajd  dälik  iibqä  mugdär 
teltjilhtir  u0gu^sünah  uäiedibbünah  min  fd(u)g  ennaf^le  lilgä^(a)  yiä- 
i^limmünah  bilkaqSra  ^emt^fajjttamar  uba^(a)d  dälik  ii^i  elmelläc 
usähib  el^ug(e)r  säliib  el^ugfejr  iähid  ruba^(a)  uälbäqi  te^ismünak 
binnuss. 


aluän  ettamar,  20 

i)  zehedt  2)  histäiii  3)  decy-äni  4)  sultäni  5)  barban  6)  digal  as- 
fauuag  12)  Hrsl  13)  gbfujzi  14)  7ie^di  15)  ^titui  16)  mektümi  17)  (r)^- 
cäb  23)  i^ösäui^lbarfejl  24)  a^äbi^(a)J^arüs, 

B. 

(a)  zär^faJ^Ha^ir  uälhynia.  25 

auyial  jnä  iigi  elUtä  iingifnä Bün  elfelalth  ie^irün  amma.  Ijamfejs 
auädim   na  amma    seb^a    incän    Ijamse    arba^a    minhum  kill  J/Läkfd 

*  tebelie  ist  eine  Art  Polster  samt  einem  Stricke,  der  um  den  „Hinaufsteiger"  und 
die  Palme  gelegt   wird.     So   klettert  er  bequem  hinauf,   indem  die  Stümpfe  der  abge- 
schnittenen Zweige  als  Stützpunkte  für  die  Füssc  dienen.     Alle  Frühjahr  findet  das  Ab-  3^ 
schneiden  i/e^rhi)  der  vertrockneten  Zweige  mit  der  siccine  malet  ette^nd  statt. 

**  ^^/(w)^  nennt  man  die  noch  zusammenklebenden,  noch  nicht  völlig  entwickelten 
Blätter.     Ein  andrer  Name  dafür  ist  Hübet  ennahU. 


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(ntiigner,  ({teuarafitfc^«  ^efc^icQien  aue  dem  3ta<|.  103 


A. 
Das  Pflanzen  der  Palmen. 

(a)  Zuerst  reisst  man  die  junge  Palme  aus  den  Schösslingen  her- 
5  aus.  Darauf  gräbt  man  in  der  Erde  ein  Loch,  eine  Elle  tie£  Darauf 
bringt  man  das  Pälmchen  und  setzt  es  in  das  Loch  und  wirft  Erde 
darauf,  lässt  aber  oben  von  dem  Loche  circa  eine  Spanne  offen.  Nun 
begiesst  man  es  zehn  Tage  lang  mit  Wasser,  darauf  nur  alle  zehn 
Tage  einmal.    Ein  Jahr  lang  fährt  man  fort,   es  mit  Wasser  zu  be- 

10  giessen,  schliesslich  aber  bekommt  es  Wurzeln,  die  in  das  Erdreich 
reichen.  Dann  überlässt  man  es  sich  selbst,  (b)  Wenn  das  Pälmchen 
gross  geworden  und  tragfahig  ist,  kommt  die  weibliche  Blüte  heraus. 
Nach  zehn  Tagen  bringt  man  ein  männliches  Blütenconvolut,  und 
der  „Hinaufsteiger"  steigt  mit  der  Tebellije  in  die  Höhe  in  die  Mitte 

IS  der  Palme  und  hängt  bei  jeder  weiblichen  Blüte  zwei  männliche 
Rispen  von  dem  Blütenconvolut,  das  er  bei  sich  trägt,  auf  So  bleibt 
es  einen  Monat  lang,  dann  steigt  der  „Hinaufsteiger"  hinauf  und  ver- 
einigt alle  Äste  auf  eine  Stelle,  (c)  So  bleibt  es  drei  Monate  lang, 
dann   schneidet   man  sie  ab  und  wirft  sie  von  oben  auf  die  Erde. 

20  Nun  bringt  man  alle  Datteln  auf  einen  Platz,  und  es  kommt  der 
Unternehmer  und  der  Besitzer  des  Bodens  Der  Besitzer  nimmt  ein 
Viertel,  das  Übrige  teilt  man  zur  Hälfte. 

Dattelsorten. 

yLad  7)  digal  asfar   8)  hamrätii  9)  ibräkimi   lo)  (a)i/Leräle    11)  (^)tn- 
25  hc(i)l)  eluäm  18)  melgnti  19)  lekkär  20)  (e)hdcräin  21)  ijberzel  22)  cib- 


B. 
Das  Säen  von  Gerste  und  Weizen. 

(a)  Sobald  der  Winter  kommt,  vereinigen  sich  die  Bauern,  ent- 
weder fiinf  oder  sieben  Mann.    Wenn  es  fünf  sind,  so  haben  vier  von 


30  ♦*♦  Der  Datteizweig  ohne  Datteln  nach  der  Ernte,  der  unter  andenn  als  Hcsen  ge- 
braucht wird,  heisst  dU^e,  Das  Zusammenbinden  an  eine  Stelle  findet  nach  Rcschid 
statt,  damit  nicht  soviel  unreife  Datteln  [[€)fil(jl  aifar]  vom  Winde  hcruutcrgeworfen 
werden. 


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I04  (gtiix&^t  5ur  ftmxHf^tn  fbptadim^tnfdiaft 

^andah  tofujr  uäifjämis  sagt  auualjfnd  (igun  ^accer(e)d  ithlun  ^e- 
mi^(a)Jten  lumman  lit/a^ün  ehnoi  tiäiesauuün^läh  rät  lumman  jehal- 
Icsün  ennizäh  tjLiieriddtin  f/'sauythn  (e)hläl^  uäie^lbün  ^id^(a)  mal  nahal 
iesammunah  hedef  ichuttünah  fofujg  eiffj/jläl  yLai^^ibün  fejhnä^faj'^'^ 
uälehutttinhinn  ^ala^lkedef  (b)  uba^(a)d  dälik  ie^eiierün  elhd(u)d  5 
bi^^ir  uälehuftun  mPrazil^^'^  gaui^änilät  ufd(u)gäntiat  e^gauuäniiät 
i^^tren  bitfe^e\  nälfofujganilät  bissMär^  uäil^huttün  e/(ijbkär\\  biHc- 
vtäJfa)  ij^älcglbün  a^faj^euffj-  viälät  sari  iesammunah  tarnet  uäi^cel- 
lebün  eddelu  bil^amel  uäielmttün  Ijab(e)l  ismäh  mi^dab  birridfejn  mal 
eddcln  t^äi^huttun  fär(e)d  (c)tßibe  hatta  eddelü  (infakk  botnah  itsam-  »o 
mfailui  (e)gläde  ^äi^huttün  fji^bäi  bilgläde  e(fie(ijn  isfejmhinn  (e)bcüc'^\ 
(C)  uäieljuttün  (c)hbäl'^^^  malät  säri  biddeltt  iiäiHiddünhinn  bil(e)bcüc 
Häddilu  uäieljuttün  eg^ale  ^ala  rugbet  ettofujr  uä^gäle  bihä  raräd 
ilhä  (fj/jzäm  ieliddün  (i)bbotn^ettd(u)r  uälhä  (e)hnäge  i^huttünfui  (ijb- 
^odrjettd(u)r  hatta  ma  tcruh  eg^äle  min  ettd{u)r  i^äraräd  e^^äle  ^hiäbi  ^5 
ieliddünhinn  bilgö(u)s  7iäigd(u)s  me^dud  bilBamel  yiäl^amel  meidüd  bid- 
dein  uäddelü  ihir  (ijbbotnah  moi  i^äie^rräh^"^^  ettofujr  lilhofujd  ueiit- 
la^(a)  min  errid(e)n  uäierüh  bissä;gie\^  (d)  uräH^ttd(u)r  iitihädär 
uii^^ad  wiejtto(u)r  t^äiilzem  suäge  bidäh  uai^hutt  bihä  bismär  iham- 
münah  sif^ejt  uäi^hutt  eccifäie  (i)bdahrah  uäiMürün  min  es^ubfajh  20 
lidduhfejr  (e)  auy^aljmä  iesauuün  ezzär^(a)  iegümün  ietarb^sün  tarbis 
lit^lt^iiäm  uäiegümün  iikrubün  bilfidän  elfidän  iläh  mi^änW^  iinhatf 
bilfidän  uäiehuttü^läh  ^a^für  u/jait^ät  hattä  mä  iitla^(a)  elmilän  mifi 
elfidän  uäichuttün  sicce  7näl  hadid  biräs  elfidän  hatta  ^nzel  bilgä^(a) 
uäiesauuiin  iedde  lilfidän  hatta  iilzemlut  err^^gäl  ubidäh  bäril  ihüg  25 
ettiran  bih  lumman  iikrubünW^^  iegtbün  tirän  eiHefiJn  uäiehuttün  ^a- 
lc(i}hinn  ennir  ubih  ^uail  uieHddün  eg^ail  ^attträn  uarrc^gäl  iilzem 
elfidän  uäiegÜ7n  icsattir  hatt  iemm  halt  Haan  icljallesün  elkiräb  (f)  iib- 
qun  tflt^i^hur  icdnrun  ^azzär^(a)  faba^fajd  dälik  iesir  bih  haUl  iiäie- 


♦  Sing,  kelle,  30 

**  Sing.  iemBa.     Meistens  vier  an  der  Zahl,  fiir  zwei  Stiere. 
***  Sing,  murzil.     Sie   bestehen   aus   Eisen,   woriir  die   Stricke   des   Schöpfgefasses 
laufen. 

f  l^/e  und  (e)^där  die  Balken  an  den  beiden  Längsseiten  des  Bassins. 
tt  Sing,  bakra.    Grosse  hölzerne,  aussen  asphaltierte  Rollen.    Die  eiserne  Walze,  um  35 
die  sich  die  Rolle  dreht,  heisst  meziglan^  die  Höhlung,  in  der  sich  die  Walze  bewegt, 
reläge  PL  relagät, 
ttt  Sing.  id(u)ne. 

*t  Sing.  becc. 
**t  Die  Stricke  speziell,  um  den  Delu  zu  öffnen,  heissen  iyämU  Sing.  sämü^.  40 

***f  Vor  dem  Schöpfgerät  befindet  sich  eine  schiefe  Ebene  [me(i)dän],  die  der  Stier 
herab-  und  hinaufsteigt. 

t*  Der  Graben  leitet  das  Wasser  in  die  meist  von  Mauern  umgebenen  Gärten.    Das 
Loch  in  der  Mauer,    wo  das  Wasser  durchfliesst,    heisst  burbtih  Dem.  berc(i)bij.     Das 


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(nietgner,  (JltuaraStfc^e  ^efcQic^ten  aue  dem  !ita(^.  105 

ihnen  je  einen  Stier,  und  der  fünfte  ist  der  Wassermann.  Sobald  sie 
zum  Schöpfgerät  kommen,  nehmen  sie  alle  Erde  weg,  und  wenn  sie 
ans  Wasser  kommen,  machen  sie  für  es  einen  Graben.  Sowie  sie 
mit  dem  Graben  fertig  sinci,  bauen  sie  die  Ziegelmauern,  bringen 
5  einen  Palmstamm,  den  man  hedef  nennt,  und  legen  ihn  auf  die  Ziegel- 
mauern. Dann  bringen  sie  die  Querbalken  und  legen  sie  auf  den 
hedef  (b)  Nun  asphaltieren  sie  das  Bassin  und  bringen  die  unteren 
und  oberen  „Spindeln"  an,  die  unteren  am  vorderen  unteren  Balken, 
die  oberen  am  hinteren  unteren  Balken.     Darauf  legt  man  die  Rollen 

10  in  die  Querbalken  und  bringt  Stricke  aus  Palmbast,  iamel  genannt, 
und  bindet  das  Schöpfgefäss  mit  den  Stricken  fest,  legt  auch  einen 
Strick,  namens  Midjdhab,  an  den  Schwanz  des  Schöpfgefässes.  Man 
steckt  ein  Holz,  namens  gläde,  hinein,  damit  das  Innere  des  Schöpf- 
gefässes sich  öffne,  und  steckt  an  die  glade  zwei  kreuzförmige  Hölzer, 

15  butjütj  genannt,  (c)  Dann  fegt  man  Palmstricke  ans  Schöpfgefäss, 
die  man  an  die  Querhölzer  und  das  Schöp%erät  festbindet,  und  legt 
auf  den  Nacken  des  Stieres  die  djäle.  Zur  djäle  gehören  allerlei 
Sachen:  der  Gürtel,  den  man  am  Bauche  des  Stieres  festbindet,  die 
henäge,  ein  Strick,  den  man  über  die  Brust  des  Stieres  legt,  damit 

20  die  djäle  nicht  vom  Stier  herabfällt  Ferner  die  beiden  Zügel,  die 
man  am  Bogen  festbindet.  Der  Bogen  ist  den  iamel  verbunden  und 
die  iamel  mit  dem  Schöpfgefäss.  In  das  Innere  des  Schöpfgerätes 
kommt  nun  Wasser,  und  der  Stier  zieht  es  zum  Bassin  in  die  Höhe, 
es  kommt  aus  dem  Schwanz  hervor  und  läuft  in  den  Graben,    (d)  Der 

25  Stierhirt  geht  mit  dem  Stiere  herab  und  herauf  und  hält  einen  Stecken 
in  der  Hand,  an  dem  ein  Nagel,  namens  ziehet,  steckt,  und  hat  dabei 
einen  Gürtel  um  seine  Brust  gelegt.  Sie  sind  von  Morgen  bis  Mittag 
thätig.  (e)  Wenn  man  an  die  Feldbestellung  geht,  wird  drei  Tage 
lang   die  Feldbestellung  vorgenommen,   dann   pflügt  man  mit  dem 


30  Schöp^rät  quietscht  heisst  (e)tiaiiaf.  Der  Besitzer  des  Gartens  lässt  dieselben  immer 
quietschen,  um  die  Arbeiter  kontrolieren  zu  können,  ob  sie  bei  der  Arbeit  sind.  Die 
Schöpfmaschinen  [näSura]^  wie  sie  in  Syrien  und  Ägypten  gebräuchlich  sind,  findet  man 
im  Iraq  noch  selten. 

ff*  Von  der  Deichsel  geht  das  Joch  {ntr)  ab,  das  auf  den  Hälsen  der  Stiere  liegt. 

35  Darunter  liegen  wieder  Polster  (iäie), 

fff*  Das  Bestellen  des  Ackers  geht  auf  folgende  Weise  vor  sich:  Zuerst  wird  der 
Bo4en  bewässert,  dann  werden  mit  dem  Pfluge  Striche  \a^(a)läm\  gezogen,  wo  gesät 
werden  soll.  Es  folgt  dann  das  Säen,  ein  zweimaliges  Pflügen  und  Eggen  [iemärrUzün] 
mit  der  märräxe.    Dazu  gehören  zwei  Menschen,    einer  hält  die  Egge  am  Stiel,    der 

40  andere  zieht  das  untere  Ende  an  einem  Stricke.  In  der  Wüste  soll  man  nicht  eggen. 
Dann  wird  das  Land  'mit  der  märräte  in  rechteckige  Felder  \al^äh'\^  die  von  kleinen 
Wällen  umgeben  sind,  eingeteilt,  und  die  Bewässerung  beginnt  von  neuem.  Gedüngt 
wird  das  Getreide  gar  nicht,  jedoch  läs.st  man  den  Boden  ein  bis  zwei  Jahre  ruhen. 

7b 


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lo6  Qßettrdße  3ur  femtitfc^en  jl^rac^wiffenfc^aft. 

/ilHün*  ueiintunah  littlrän  ugemi^(a)^ttär(e)l  eilt  ^and(e)hum  iiba^(a)d 
elhaUl  ie^ir  bih  sivibil  uäie^r  iäbes  ii^eiqft^idünak  yLaiesauyuriah  (ejc- 
dus**  uba^(a)d  dälik  luntman  ie/jall?^ün  elkt^äd  i^gümüfi  iingulfcnah 
iesauuünak  bifärfejd  mecän  luviman  l^limmimah  killäh  i^^ibün  tär(e)l 
uai^gnmün  iedusünah  luntman  iesir  killäh  nä^avi  iegibünah  meray^ih 
uäiedirrünah  uä0^ir  etHbfeJn  uä/tad  uHa^ir  uähad  iesir  hasal  za- 
3{a)ma  i^sir  kd(u)m  tiahcd  eUa^ir  ba^(a)d  dälik  i^^isjmmah  3ala^ 
Imiri  y^älfelälih  eliniri  lähid  min  el^alra  uä/ied  uälbaqiie  iesir  Hl- 
felälilj  killmen  iähid  (faggah  yä^erulj  Uheläh. 


aluäri  zär^(a)  mal  eHitd, 

i)  hi^ir  2)  Ijynta  3)  ^ades  4)  hortemän  S)  bti^al  6)  lelram  7)  gi- 
z(e)r  8)  hmndar  9)  l^ass  10)  lihäne  u)  bägilla  12)  kure(i)t  13)  (ejk- 
räfes  \^  simsim  15)  ka^nmün  \6)  fi^ejl  iinzera^faj  bUHta  ubilgefijd. 


aluän  esse(i)fl  min  elmuhaddarät 

(1)  (ejf^iär  moi  (2)  (e)hiar  ^atruzi  3)  batfih  4)  räggi  5)  tamata  15 
6)  bedin^än    7)  fejgtin  a^fajrägf   8)  (e)gtin  riimill  9)  (e)gtin  ^asfejli 
10)  g?{ten  11)  semmäm  12)  ^auefijn  13)  mäi  14)  izre  15)  difj(e)n. 


c. 

(a)  ^yr(e)s. 

lumman  {erid  fär(e)d  yLahed  iäfiid  mara  j^iüf  fär(e)d  hyrme  eilt  20 
iejtlüg^läh  iedizz  Bala  ähelJui  bitauual  harim  ieJiacen  mmnlid  ua- 
buhä  uaidä  cänau  rädijjin  clkill  hatta^lhyrme  eilt  (erid  iahidhä  (egib 

*  Jedoch  nur  bei  der  Gerste,  nicht  beim  Weizen. 


k 


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Pfluge.  Der  Pflug  hat  eine  Deichsel,  die  in  ,den  Pflug  gesteckt  wird. 
Hinten  steckt  man  einen  Pflock  und  Holzstückchen  an  die  Seite 
hinein,  damit  die  Deichsel  nicht  aus  dem  Pflug  herausgehe.  Man 
steckt  eine  eiserne  Spitze  auf  die  Spitze  des  Pfluges,  damit  es  besser 
5  in  die  Erde  eindringt.  Ferner  macht  man  an  den  Pflug  eine  Hand- 
habe für  den  Mann,  der  in  der  Hand  einen  Stecken  trägt,  womit  er 
die  Stiere  antreibt.  Zum  Pflügen  bringt  man  zwei  Stiere  und  legt 
auf  sie  das  Joch,  daran  sind  die  Polster,  die  man  auf  den  Stieren  be- 
festigt   Der  Mann  hält  den  Pflug  und  macht  eine  Furche  neben  der 

lo  andern,  bis  das  Pflügen  beendet  ist.  (f)  Drei  Monate  machen  sie 
sich  mit  der  Saat  zu  schaffen,  dann  kommt  das  Grünkraut  Das 
schneidet  man  ab  und  giebt  es  den  Stieren  und  allem  andern  Vieh, 
das  man  hat  Nach  dem  Grünkraut  kommen  die  Ähren,  und  wenn 
das  Korn  reif  geworden,  schneiden  sie  es  ab  und  legen  es  in  Haufen 

15  hin.  Nach  Beendigung  der  Ernte  schafft  man  es  fort,  alles  an  einen 
Ort.  Wenn  man  alles  dort  hat,  bringt  man  Vieh  und  drischt  es; 
nachdem  alles  zerkleinert  ist,  bringt  man  Worfschaufeln  und  worfelt 
es,  sodass  das  Stroh  und  die  Gerste  abgesondert  zu  liegen  kommen, 
und  ein  Haufen  Gerste  wird.    Dann  wird  es  zwischen  der  Regierung 

20  und  den  Bauern  geteilt;  die  Regierung  nimmt  ein  Zehntel,  das 
Übrige  gehört  den  Bauern.  Jeder  nimmt  dann  seinen  Teil  und  geht 
nach  Hause. 

Wintersämereien. 

i)  Gerste   2)  Weizen    3)  Linsen  4)  Hafer  5)  Zwiebeln  6)  weisse 
25  Rübe   7)  Mohrrübe   8)  rote  Rübe   9)  Salat    10)  Kohl    11)  Saubohne 

12)  Schnittlauch  13)  Sellerie  14)  Sesam  15)  Kümmel  16)  Rettig,  wird 
im  Winter  und  Sommer  gesät 

Sommergemüse. 

i)  Wassergurken   2)         ?  3)  grüne  Melone  4)  gelbe  Melone 

30  S)  Tomate  6)  Eierpflanze  7)  Iraqkürbis  8)  türkischer  Kürbis  9)  Honig- 
kürbis   10)  Baumwolle    11)  kleine  gelbe  Melone    12)  g^üne  Bohnen 

13)  Wicke  14)  Mais  15)  Hirse. 

C 
Heirat. 

35  ( a)  Wenn  sich  jemand  verheiraten  will,  sieht  er  sich  zuerst  nach 

einer  Frau  um,  die  ihm  passt  und  schickt  zu  ihrer  Familie.    Zuerst 
reden  Frauen  mit  ihrer  Mutter  und  ihrem  Vater,   und  wenn  sie  alle 

*♦  Sing,  cedts. 


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lo8  <§tHta^t  3ur  femtüfc^en  ^pra^wiffenfc^aft. 

auädim  a^illä  ia^(a)ni  ^äqiltn  u^^uädcUhum  It  akl^elhyrme  ueiqJtcün 
niia  ähilha  uaida  ridau  0^ämelünhunt  ^ala^ss^äg  uaida  (f)gtd^au 
essiag  iintihimt  elfülüs  uba^(a)d  dälik  i^ruJk  hüa  uumtn  elhyrme  lit- 
tä^r  uiahidün  hudüm  lilmara  (b)  uba^(a)d  dalik  lumman  i^f^aiietun 
e/kudüm  mal  elmara  i^ziffünfiä  min  be(i)tha  libe(i)t  errf^^äi  uihn-  5 
licün  elhyrme  uiimlicün*  errf^^äl  ui^^all^münah  ^alajnfie(i)c  idä  mä 
ie^fäjrif  u^eJhidrünah  ^ale(i)ha  uiibqä  i^i^ahä  seb^atjtläm  fdidajrr^^- 
^äl  iläh  geralb  iintihum  niäz  la^(a)ni  hediie  fär(e)d  fesma  uaamma 
iehnär  ^aam^na  däriie  lilhyrme  lesaunün  ke(i)f  ula^^ar  nba^fajd 
dälik  eilt  min^ati  ilhum  tiiäz  iintn^läh  fülüs  mugdär  qi^ämhä  sittet  lo 
nb(u)bat. 


D. 

asami^rr^iägil. 

I)  ^Agül  2)  Sd(u)ke  3)  Tarfe  4)  Hiti  5)  Datii^äh  6)  Blceril 
II)  ^Abffjd  erRidä  12)  Ab(c)d  BAll  13)  ^Abfcjd  elHamze  14)  Öeräd  15 
20)  ^Aly,än  21)  ^Abdän  22)  ^Ö(u)de  23)  Selmän  24)  Därib  2S)^Qbeiiis 
31)  Ge(i)tän  32)  Ze(i)dän  33)  [Joli  34)  ^Eidan  35)  Öum^a  36)  Hu- 
43)  Havnüt  44)  Nasir  45)  Härit  46  M^ljeifnid  47)  S^resah  48)  (i"/Ä^;^- 
54)  mhefijl  55)  i^/^j^/  56)  i^/i?j^i  57)  Dähir  58)  J^^^V  59)  Wmrän 

asämi^nnisyLiin,  20 

1)  /Ä?^/z^  2)Hassüne  3)  A'//«^  4)  feJNfefiJle  5)  /^^///^  6)  Ka^^ilünn 
13)  Ä'4/'/  14)  A^<^//^  15)  iV^ii^^  16)  Gedile  17)  (ujljmeßjse  18)  i7^^^^^/" 
25)   r^rt^i  26)  iÄ'i^  27)  Sa^(a)de  28)  A^ä;^///^. 

E. 

letmät.  25 

1)  <7//itf/  tf^it  labu^ggäbak  2)  änial  abükum  labü  z(i)enkum 
3)  a;/i^/  ^^^>fe  läbu^l^all^fok  4)  än^al  mofujtä  möfujtäk  5)  ä«ia/ 
^äfhat  meitak  6)  än^al  rig(e)l  meitak  7)  //ar^  (i)brüh  meitak  8)  /rz 
|4  cel(c)b  ibn  eccel(^)b  9)  ä?  |4  gaut/^äd  ibn  el^au^äd  (resp.  Z^'r^j, 
dei^üs)  10)  uälak  ia  menBül  eluälidefijn  idä  ige(i)tak  ii)  d:^«//  r^^^^  30 
bummak     12)  y^äf^arrt  (i)bU(iJb  abük     13)  /^  |Vi  Ijanzir  ibn^el^ansir 

♦  Ein  Mümiii  unteniimnit  diese  Ceremonien,  bekommt  aber  die  Frau  dabei  gur- 
nicht  zu  sehen,    sondern  spricht  von  weitem  zu   ihr.     Er  fragt  sie  beide,  ob  sie  sich 


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einwilligen,  dass  er  die  Frau,  die  er  will  heiraten,  nimmt  er  kluge 
Leute  und  schickt  sie  zur  Familie  der  Frau,  um  mit  ihr  zu  reden. 
Wenn  sie  zustimmen,  verhandeln  sie  mit  ihnen  über  die  Kaufsumme, 
und  wenn  sie  davon  etwas  abgehandelt  haben,  giebt  der  Bräutigam 
5  ihnen  das  Geld.  Darauf  geht  er  mit  der  Mutter  des  Mädchens  zum 
Kaufmann,  und  sie  kaufen  Kleider  für  die  Frau,  (b)  Wenn  die  Kleider 
fertig  genäht  sind,  führt  man  die  Braut  von  dem  väterlichen  Hause 
in  das  Haus  ihres  Mannes.  Dann  unternimmt  man  mit  der  Frau  und 
dem  Manne  die  Ceremonien  der  Heirat,  und  man  giebt  dem  Manne 

10  Ratschläge  in  betreff  des  Coitus,  wenn  er  ihn  nicht  kennt.  Dann 
schickt  man  ihn  zu  ihr  hinein  und  er  bleibt  sieben  Tage  bei  ihr. 
(c)  Wenn  der  junge  Ehemann  Verwandte  hat,  giebt  er  ihnen  ein 
Präsent,  z.  B.  einen  Schleier,  ein  Kopftuch  oder  ein  Frauenhemd.  Man 
vergnügt  sich  dann  und  lässt  tanzen,  und  daraufgeben  die  Beschenkten 

«5  ihm  Geld,  ungefähr  den  sechsfachen  Betrag  des  Wertes  des  Präsentes. 

D. 
Männernamen. 

7)  (e)Hdeiiir  8}  Öedl  enne^(e)m  9)  (i)She(i)l  enne^fejm  10)  Saft 
15)  Öäsim  16)  Öue(i)sim  17)  Käduni  18)  (ijKde(i)m  19)  (e)Snäue 
20  26)  Degän  27)  WyLeiiid  28)  Uheipd  29)  Öär  Allah  30)  Mal  Allah 
nieiiis  37)  Fedäla  38)  Näp  39)  ^Abüd  40)  Call  41)  Räli  42)  (e)Rfteiiis 
neml  49)  BA^für  50)  Ra::al  51)  Seba^(a)  52)  BÄntar  53)  Öindzl 
60)  ^Adäb  61)  ^Ab(i)d  62)  (e)Släl  63)  ^Atibar. 

Frauennamen. 

25  7)  fylbe  8)  Bezzüne  9)  Handale  10)  Sa?t^a  11)  Rime  12)  (e)Sine(i)ce 
19)  Zelal  20)  Hadd  ezze(i)n  21)  Nüra  22)  ^AHira  23)  N^sime  24)  Site 


E. 

Schimpfworte. 

i)  Verflucht  sei  dein  Vater,  der  dich  erzeugt  hat  2)  Verflucht 
30  sei  euer  Vater,  der  gut  mit  euch  ist  3)  Verflucht  seien  eure  Väter, 
die  euch  zurückgelassen  haben.  4)  Verflucht  seien  eure  Vorfahren 
in  den  Gräbern.  5)  Verflucht  sei  die  Seite  deines  Toten.  6)  Ver- 
flucht sei  der  Fuss  deines  Toten.  7)  Fäkalien  in  den  Geist  deines 
Toten.    8)  Nein,  du  Hund,  Sohn  eines  Hundes.    9)  Nein,  du  Huren- 


35  wollen,    worauf  sie  mit  Ja   antworten.     Er  spricht   in  klassischem  Arabisch  ankahhiki 
vh%an\^a^ttiki  etc. 


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I  lO  (SixM^e  5ur  r<mtHf€$in  jlprac9f9t(f<nfc(af^. 

14)  a/iuft  ^eir^ezzumäl  (i)bkiss  ummak  15)  a/t7itf  ^eirt  (i)bkiss  iß}tak 
16)  ^eiri  (i)btesak  17)  iihn^e(i)t  ante  ahauatak  18)  ibn^ezzefir  19)  ibn 
eo^^ila/  mal  elmufi. 


F. 
^aded  eT ilhur.  5 

I)  ^Älür  2)  JJc/^^r  3)  Rem(a)  au^al  4)  Rebt^(a)  tani  5)  (^V;//^^ 
^//^rt'/  II)  Fut(e)r  tani   12)  Da/nie, 


Bei  den  grossen  Festen  kommen  die  Leute,  küssen  Höherstehen- 
=  seien   deine  Tage  glücklich.     Man  antwortet  u  aiiamak  =  deine  10 
bisse/avte  Hiebet  elljäter  =  deine  ebenfalls,  und  hoffentlich  wird  (das 

H. 

Wenn  jemand  niest  [i^^fäjtis],  sagt  man  ihm  arhamkum  Allah 
rahmet  Allah  ^ala  ttalideßjkuvi  =  Gott   vergelts   euch,   die  Gnade 

I.  15 

Wenn  man  bei  jemanden  vorüberkommt,  ,  der  einen  zum  Aus- 
wenn man  keine  Zeit  hat  und  den  betreffenden  nicht  beleidigen  will 


I 


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mäkler,  Sohn  eines  Hurenmäklers.  lo)  Warte  nur  du  da,  du  ver- 
fluchter Kerl,  wenn  ich  zu  dir  komme  (werde  ich  dich  prügeln). 
II)  Ich  stecke  deinen  Kopf  in  deine  Mutter.  12)  Ich  kacke  auf  das 
weisse  Haar  deines  Vaters.  13)  Nein  du  Schwein,  Sohn  eines  Schweines. 
5  14)  pono  penem  asini  in  vaginam  matris  tuae.  15)  pono  penem  meum 
in  vaginam  sororis  tuae.  16)  penem  meum  in  anum  tuum.  17)  si 
venis,  coeo  sorores  tuas.    18)  Du  Stinkender.    19)  Sohn  des  Eselsattels. 

F. 

Die  Monatsnamen. 

10  auua!  6)  öetnad  täni  7)  Re^eb  8)  ^a^(a)ban  9)  Ruvidan   10)  Fui(e)r 


den  die  Hand,  unter  sich  das  Gesicht  und  sagen  aiiamak  saHde 
ebenfalls,  oder  länger  ii  aiiamak  in  ^ä  Allah  ie^üd  ^alefijnä  u^alefijk 
Fest)  uns  und  dich  in  Gesundheit  und  Wohlsein  noch  öfter  antreffen. 

15  H. 

=  Gott  sei  dir  gnädig.  Der  Niesende  antwortet  atabakum  Allah 
Gottes  über  eure  Eltern. 

I. 

ruhen  einlädt  mit  dem  Worte  istarilj  =^  ruh  dich  aus,  antwortet  man, 
20  hi^adii^ak  rth  =  dein  Feind  bekomme  versetzte  Winde. 


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112 


dßciM^t  5Ut  fentttifc^en  ^fracQivtffenfc^afe. 


\is  enthält  nicht  nur  die  in  den  Geschichten,  sondern  auch  die  häufig- 
sten im  gewöhnlichen  Leben  vorkommenden  Wörter. 


(s.  auch  //  und  /). 

^idre  Nadel. 

'/^r//  Wasserkrug. 

'iV^feJn  PI.  bhii  fülan  Sohn. 

ah,  \bu  PI.  ^ äbahaty  bahät^dXtx, 
In  der  Anrede:  iä  iäbe.  ^abü 
;;//////rf// Nase  (eigentlich:  Vater 
des  Schnaubens;  ein  unfeiner 
Ausdruck),  ^abü  (c)hmeiiis  e. 
Name  d.  Löwen. 

^Uer  Spur,     ^ätart  ich  meine. 

legel  auf  dass;  deshalb  weil;  um 
.  .  .  willen. 

^iglyr  Weste  mit  Ärmeln. 

megane  dünner  Baumstamm  zum 
Zerkleinern  des  Getreides  im 
^äuen. 

^ahad  einer,     ma/jad  keiner. 

^äh  wehl 

^ahad  Impf,  iahid  nehmen. 
VII.  in^ad  genommen  werden. 

^ähar  Fem.  Hhra  anderer. 

^ah,    ^afjü   PI.   ^ikuati,   ^ihue  Bru- 
der. 
*ih(ejt  PI.  ^aJmuät  Schwester. 

^db.  V.  teleddeb  sich  anständig  be- 
nehmen. 
adeb  gute  Erziehung. 
^adebsiz  unartig. 

^adaml  PI.  ^auädhn,  bau  ^adani 
Mensch. 

V/.  II.  ^eddä  Impf,  iiddi  geben. 

^idä  wenn;  sieh  da. 

^id(e)n  Du.  ^idnefijn  PI.  ^idafi  Ohr. 


idni  (e)tsilj  ich  habe  Ohren- 
klingen. 

arhadaf  Bruder. 

^ard  Erde,  Land  (litterarisch). 

U:;re  Mais. 

^asas  Fundament. 

^isiad  PI.  'istadi^e  Meister.  Auch 
die  Nebenformen  ^i^ta,  ^usta, 

Usfejm  PI.  ^asäml  Name. 

*ir.  II.  ^aUar  ein  Zeichen  (alard) 
machen. 
^a^ara  Zeichen;  Wunder.    S.  a. 
lar, 

^eikara  Feld. 

^üän  Zeichen;  Hügel.    S.  a.  nisan, 

\sbe^(a)  PI.  'asabe^(a)  Finger. 

^as(e)l  Ursprung. 

^asil  edel  (vom  Pferde).  ^ 

^akal  Impf,  iakil  essen. 
II.  t^äkkal  zu  essen  geben. 
VII.  incäl,  in^ocel  gegessen  wer- 
den. 
^ac(e)l  Essen. 

äkn  es  ist.    mäka  es  ist  nicht. 

^ila  für,  nach,  zu. 

^il/a,  ^alla  ausser;  oder;  es  sei  denn 
dass. 

'eilädh  V///,  V/  derjenige,  welcher. 

^al(i)f  PI.  ^alüf  tausend. 

*iläh  ein  Gott,  ^allah  Gott:  uällak 
bei  Gott,  ialläh  Ruf  zum  An- 
treiben; häufig  auch  in  der 
Rede  ohne  besondern  Sinn. 

\minY\,^ummähat^\x\X,tx,  Inder 
Anrede:  {a  inmma,  {ä  jimmä. 


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(VReignet,  ({leuava6tfc$e  ^tf<mttn  autf  bm  3vaq. 


113 


^umm  temänie  ein  Zweipiaster- 
stück (weil  der  grosse  Piaster 
in    vier  Piaster   raig  einge- 
teilt ist). 
^imäm  PL  ^aimme  Imam. 

tmma,   amma  oder,     amma 

amtna  entweder  ....  oder. 
ambar  Scheuer,  Vorratsraum. 
^amar  Impf,  iämir  befehlen, 
in.  ämar  befehlen. 
amfejr  PI.  titnür  Ding;  Befehl. 
umür  ennisä  Unwohlsein  (d. 
Frau). 
enttr  Fürst 
mdmür  Beamter. 
amen  Impf,  iämin  vertrauen. 
II.  ^ammen  deponieren. 
*amin  vertrauenswürdig. 
'amän  Straflosigkeit,  Sicherheit. 
^amäne  Depositum. 
mümin  Gläubiger;  Priester. 
an  dass.    Haan  bis  dass. 
^in  wenn. 

ns.  X.  istänes  sich  vergnügen. 
kl.  X.  istähel  verdienen. 
^äh(e)l   Familie,     lehiläh    nach 

Hause. 
^ahlan  willkommen;  auch  hile, 
wovon      hella      willkommen 
sagen. 
*au  oder. 

^auual  Anfang,   auual  mä  sobald 
als.    et  auual  anfangs. 
auuait  erster. 
^än  Zeit    hetän  jetzt 
'ai  welcher?     Mit   Pron.   ^aiiäku, 
iäkü,  ^aiku.   el,  ie,  Unha  was? 
^ild(u)n     wie?       Bma^fajnä 
warum?  | 

e  ja.    e  na^am  ja. 
V^.  III.  ^äies  verzweifelt  machen.    ' 
V|^/>  wo,  wohin?  (ijfpinefijn  vfoh^r}  \ 
^äie  Koranvers. 

Beiträge  xur  semit.  Sprachwissenschaft.   V. 


b,  p 

in,  (ib)  in.  bei  um  wie  viel,  wie 
theuer?    baläi  umsonst. 

babü^  Pantoffel. 

bäia  Pascha,  Gouverneur. 

bäikätib  erster  Schreiber. 

abtar  schwanzlos. 

bahfäjr  PI.  (i)bhär  Meer. 

baf}(e)t  Geschick,  Glück. 

buf}ür  Räucherung. 

ba^l  geizig. 

bedag  Impf  iibdig  ansehen. 

bdl   II.  beddel  verändern,    tebdil 
Verkleidung. 
b^däl  an  Stelle  von. 

bedü  Beduinen. 
(i)bdüi  Beduine. 

barrä  ausserhalb. 

bärrzie  PI.  berärl  Wüste. 

burbuh  Loch  in  der  Mauer,  wo- 
durch das  Wasser  des  Grabens 
in  die  Gärten  fliesst 

elbär^ha  gestern. 

bared\vcv^{.libradV3Xx.  sein,  frieren, 
sich  erkälten. 
bärdän  frierend. 
bärfejd  Kälte. 

^^rr^^hoher,  hölzerner  Ständer, 
in  den  die  Wasserflaschen  zur 
Kühlung  gesetzt  werden. 

bärdi  Schilf. 

bärüd  Pulver. 

(e)brtsem  Seide.    % 

bärü  Stecken  zum  Antreiben  der 
Tiere. 

bärtum{i)  PI.  berätim  Lippe. 
barrüi  PI  berärit  Floh. 
burgaB(a)  Gesichtsschleier;  Kappe 
überden  Augen  desJagdfalken. 
barak  Impf,  ^ibric  einknicken,  um- 
sinken. 
II.  barrak  umsinken  lassen. 
8a 


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114 


(gtittii^t  5UV  ftmiHf<ttn  tkpxa4m\ftnf<iaft 


III.    bärak    segnen.      mübärak 
sag^  man  zu  jem.,  der  ein  neues 
Kleidungsstück  an  hat. 
barake  Segen.     Iiallet  elbarake 

mit  Freuden,  gewiss. 
birce  Schüssel. 

bämütl  Schnupftabak. 

birt  PL  biriiin  unschuldig. 

bärie  PI.  biiäri  Schilfmatte. 

bizellra^f,  jibzil  durchbohren ;  weg- 
nehmen. 

bezsüne  PL  bezäzin  Katze. 

bistän  PL  besätin  Garten. 

bisety    meist  bq^at   geschr.    Impf. 
tib^ut  schlagen. 
(e)bsät,  büsät  Teppich,  Kelim. 

pesküle  Troddel  am  Fez. 

bismär  Nagel  (für  mismär), 

bellyr  Beschlik,  fünf  grosse  Piaster. 

bu^al  Zwiebel. 

basma  gedruckt. 

niabtüh  auf  dem  Rücken  liegend. 

btL  II.  baital  aufhören  lassen. 

bot(e)n  Bauch,  botni  tö(u)^a^(a)nl 
ich  habe  Bauchschmerzen. 
boinl  liheril  kefir  ich  habe 
Durchfall. 

butä  sich  verspäten. 

baB(a)d  nach ;  noch,  ba^fajd  rühl^ 
ba^fajd  be(i)ti  d.  h.  ich  schätze 
dich  höher,  als  mich  selbst 
oder  mein  Haus  und  trete 
für  dich  ein. 
baHd  weit,  entfernt. 
bi^(e)d  Entfernung. 

baHr  PL  ba^(a)ran  KameL 

baBfaJrür  Kerne;  Mist  (von 
Schafen,  Kamelen). 

ba^as  kitzeln.  Es  wurde  erklärt 
als  (}alla  i^beBak  (i)btezfülän. 

ba^(a)d  ein  Teil,  einiges.  baBfäJd- 
hum  baBfaJd  gegenseitig. 

bar(e)l  PL  h^ral  Maultier,     harle 


auch    Name     eines     grossen 
Schiffes  (Dhau). 
bagg  Moskitos. 

(i)bgär  Impf,  {ibgur  durchlöchern, 
ein  Loch  machen. 
bag(e)r  Loch. 
abga^(a)  grau. 
ba^fgjil/e  (Sau)bohncn. 
bugme  grosser,  kupferner  Wasser- 
krug. 
baqä  Impf  libqä  bleiben. 

baqije  Rest.    Adverb,  übrigens, 

schliesslich. 
buqala  Rest. 
becc  PL  (fjbcüc  Name  eines  Holz- 
kreuzes bei  dem  Schöpfgefäss. 
bäkir  jungfräulich. 

bäcer    morgen;    Bag(u)b    bacer 

übermorgen. 
bakra  PL  (i)bkär  Rollen  an  der 
Schöpfmaschine. 
bicä  Impf  jibci  weinen. 
bill  Kamele  (aus  ibil). 
blL  II.  bellel  nass  machen. 
V.  t^bellel  nass  werden. 
meblül  nass. 

mibelle  Ort  am  Fluss,  wo  das 
Viehfutter  angefeuchtet  wird. 
belbül  PL  beläbil  Nachtigall. 
beled  PL  buldän  Land,  Ortschaft. 

beide  dass. 
balia  Beil. 

bellü^a  Abzugsloch,  Kloakenloch. 
belar  erwachsen  sein. 
helc(k)u  berc(k)e7i  vielleicht. 
belem  PL  (e)blam  schmale  Gondel 

(in'^Basra). 
belä  verzehrt  werden,  verderben. 
beliie  PL  helaia  Unglück;   ver- 
dorbene Bestandteile. 
bilai,  bilaiia  ohne. 
bell  jawohl. 
balßs  Konsul. 


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(ßti^tutt  Sl<ttAta6if4«  ^ef4ic9ien  au«  ^tm  3ta<|. 


115 


6inn  Kaffeebohnen. 
6i?it,    beneiia    PL    bhtat   Tochter, 
Mädchen,  Jungffrau.    Hnt  a^ä- 
dim  anständige  Frau. 
bintaiia  die  Mundstücke  bei  der 
Doppelflöte. 
bena  Imp£  {ibni  bauen. 
benna   PI.   bennäie    Baumeister, 
Maurer. 
bhr.  V.  tübahhar  ausser  sich  sein 
vor  Staunen. 
bifhär  Frühling;  wohlriechende 
Blume. 
bäb  PI.  büb  Thüre. 

bauuäb  Thürhüter. 
bair  ungewollt,   unbenutzt  (vom 

Lande,  alten  Jungfern). 
bäs  Impf,  jjfbüs  küssen,    abüs  tdak 
antwortet  der  Niederstehende 
dem  Höherstehenden  auf  die 
Frage  nach  dem  Befinden. 
bäg  Impf,  ij^büg  stehlen. 

VII.  inbäg  gestohlen  werden. 
baui(äg  Dieb. 
bä/  Impf  0bu/  urinieren. 

bd(u)le  Urin;  auch  Schimpfwort. 
bäl  Herz,  Gemüt  Hiervon  auch 
wohl  ^abäll,  lebbäli^  ftasbäll, 
^abäü= ich  meine  abzuleiten. 
büme  Eule;  auch  Schimpfwort. 
bibi  PI.  beiäbi  Pupille. 
bat  Impf,  ijfbät  übernachten. 

be(i)t  PL  büiüt  Haus. 
bedin^än  Eierpflanze. 
bir  PL  (e)biür  Brunnen  (eigentl.  btr\ 
be(i}rar,  befijraq  Fahne. 
bä4  Impf  iafbi(a)4  Eier  legen, 
n.  bei^ecf  dass. 
be(i)da  EL 
bi4  IL  beiied  weiss  machen;  ver- 
zinnen (Gefässe). 
abiad  weiss. 
be(ij(är  Hufschmied. 


bäB(a)  Impf.  iebtB(a)  verkaufen. 
VIL  inbä^(a)  verkauft  werden, 
verkäuflich  sein. 
bek,  bec  hoher  Titel;  häufig  auch 
als  Anrede  bei  Europäern  ge- 
'  braucht. 
bin,  II.  beiden  hervorkommen,  sicht- 
bar werden. 
V.  tebeiien  klar  werden. 
be(i)n  zwischen,  befijnama  wäh- 
rend. 


ib^.  Vm.  iUdbaB(a)  folgen  (Utte- 

rarisch). 
tebelie  Instrument,  um  an  den  Pal- 
men in  die  Höhe  zu  klettern. 
tibfejn  Stroh. 
tütün  Tabak. 

tä^ir  PL  tu^iär  Kaufmann. 
taj}(a)t  Bettgestell;  Thron. 
t^räb  Staub,  (trockne)  Erde. 
täres  Impf  jitris  füllen. 

VII.  intäres  angefüllt  werden. 
teres  Schimpfwort. 
turkl  türkisch. 
tirctie  PL  teräci  Ohrringe. 
ta^ab  Impf  {it^ab  müde  sein,  sich 
abmühen. 
Jta^(a)b  Mühe,  Müdigkeit. 
ta^(a)ban  müde. 
(e)trär  (etwa)  Centner  =  2oUezne. 
I  l/ezne=2/^Hogga\  i  Hogga 
=  24  RubBa. 
tefugga  Flinte. 

tuffäg  PL  tefäß^  Flintenträger. 
tikki    d.    Frucht    des    Maulbeer- 
baumes. 
Uli  PL  tülül  Hügel. 
täli  letzter;  Schluss. 
temm  Impf  0timm  bleiben. 
tämm  vollkommen. 
/ö»/^w/vollkommen,richtig,fertig. 
8* 


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ii6 


dSftxM^t  ^ux  femlfircSen  9))rA<(wi(fenfc$afi(. 


timmen  Reis. 

tam(ä)r    Datteln.      Verschiedene 

Dattelsorten  s.  S.  102  f. 
tannür  Ofen. 

tun(e)g  schmale  Wasserflasche. 
tena  Impf,  iitna  erwarten,  warten 

auf 
täb  Impf  jetüb  Busse  thun. 

tofujbe  Busse. 
tut  Maulbeerbäume. 

tutiie  Maulbeerstock. 
täl  junge  Palmen. 
td(u)m  Zwilling. 
tin  Feigen. 

/jj'Ä.  IL  taiiah  verlieren,  sich  ver- 
irren lassen. 


tefdn  dick,  stark  (z.  B.  von  d.  Tinte). 
tegil  schwer. 

tigel  Schwere. 

mitgäl  Lot 
tel(e)^  Schnee. 
tumma  dann,  darauf 
Hmen  Preis. 

tub(ib),  VI.  i^t^täuab  gähnen. 
tub,  IV.  atäb  vergelten  (litterarisch). 

to(u)b  PI.  tiäb  Hemd. 

tuäb  frommes  Werk. 
tär  Impf  jl^tür  zischen,  knattern. 
td(u)r  PI.  tirän  Stier. 

k 

(s.  auch  q  und  g). 

^ätnüs  PI.  ^anäs  Büffel. 

//<^^/  Impt  ^]^ife7  machen,  formen. 

iebel  PI.  JT^^/  Berg. 
^tte  Körper. 
ieftil  Eis. 
^eddVX,  (eJgdiidGrossvBtQV,  Ahne. 

^edid  neu. 
^/^r^  Blattern. 
Jt/^'.  II.  /^^^  betteln. 


^edi  Böckchen;  auch  Sternname. 
mi^dab  Name  eines  Strickes  am 

Schöpfgcfäss. 
^id^(a)  Fl^dü^faJ  Balken,  Palm- 
baumstamm. 
gärr  Impf  ie^irr  ziehen. 

^arre  grosser  Krug. 
te^uba  Probe. 

^arah  Impf  ii^ah  verwunden. 
ger(a)h  Wunde. 
geräfia  Wunde. 
^d,  IL /ö^rr^rf  beschneiden,  putzen 
(der  Dattelpalmen). 
^eräd  Heuschrecke. 
^ere(i)dt  Ratte. 
^aras  Glocke. 
ntl^üe  eine  Mühle  für  den  Reis 

(nur  dafür). 
^arä  Impf  ii^i  laufen,  fliessen. 

n.  ^ärrä  laufen  lassen. 
^iz(e)r  gelbe  Rüben. 
^ezre  Insel. 
^ezire  Wüste. 
;  gesed  Körper. 
I  ^is(e)r  Balken;  Brücke. 
i  gisfejm  Körper. 
,  }u^s  Gips. 

I  ^a^al  Impf  ii^Bal  machen,  thun. 
migHl  läufig  (von  der  Hündin). 
^ifen  PI.  a^fän  Augenlid. 
iigäray  cigära  Pl.a^^iV^Cigarrette. 
^eltl  PL  a^illä  vornehm. 

^läl  Packsattel. 
^il(e)d  PL  ^lüd  Haut. 
^lüs  sich  setzen. 

me^lis  Versammlung. 
^ma^(a),^ima^(a)\m^{ii^ma^(a) 
versammeln.  ^ 

IL  ^anima^(a)  dass. 

III.   ^ama^(a)    sich    fleischlich 

vereinigen. 
VI.  te^ama^(a)  sich  vereinigen 
(Mann  und  Frau). 


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(Vnetgner»  (J[l<iuira6tfc$<  ^tfd^i^itn  aue  tetn  3vaq. 


117 


VII.    ingifnaB(a)   sich    versam- 
meln. 
^ämeB(a)  Moschee. 
^emi^(a)  Gesamtheit 
guttun  Verrücktheit 
me^ün  verrückt. 
^^;«w^.  Paradies. 
genäb  Hochwohlgeboren. 
^enäbt  zwei  Zügel  des  Stieres,  der 
die    Schöpfmaschine    in    Be- 
wegung setzt 
iin^i{i)  PI.  iena^U  Kette,  die  als 
Brustschmuck  getragen  wird. 
(e)inah  Flügel. 

^enäze  Leichenzug,  Begräbnis. 
^infejs  PL  e^näs  Art 
^ihad  Krieg  (mit  Ungläubigen). 
^akäs  Ausstattung. 
gäkil  Knabe. 
^ehennem  Hölle. 
geuäb  Antwort 

^äd  Impf,  ie^üd  besser  werden. 
IL  te^d  den  Koran  vortragen 

in  näselndem  Gesänge. 
gud  kleiner  Schlauch. 
^d(u)de  Geschenk,  Wohlthat. 
gär  PI.  ^irän  Nachbar. 
^üri  (uor(e)d  ^ürl)  Rose. 
^äz    Impf   il^üz  ablassen,    ver- 
zichten auf  (ntiti), 
^z,  V.  te^au%ez  heiraten. 
^^(a)  Hunger. 

^üBän  hungrig. 
^äle  PI.  ^ail  Polster  (beim  Esel, 

d.  Stieren  am  Pfluge). 
^ätcen   ausgehöhlter  Baumstamm, 
um  Getreide,  Reis  etc.  darin 
zu  zerstossen. 
gaujia  innen;  unten. 
^auj(äni  unterster. 
^ä,  igä  Impf  ii^i  kommen  Part 
als  Inchoativ,  gebraucht  ^ai 
amüt  ich  liege  im  Sterben. 


gab  Impf  /^^/^  bringen;  gebären, 

erzeugen. 
^e(i)b  Tasche. 

^e(i)l  Haufe  von  Menschen. 
gaif  stinkend. 
^fe  Aas,  Gestank. 


hebb  Impf  ie/nbb  lieben;  küssen. 
kubb  Liebe,    hybban  ^äkiräman 

herzlich  gem. 
maftabbe  Liebe. 
fiybb  PI.  hübüb  grosses  thönemes 

Wasserfass. 
hyb(e)r  Tinte. 
hab(e)s  Gefängnis. 

mqhbes  (schmaler)  Siegelring. 
hbi    II.  jehabbei    zerstossen  (des 

Getreides  im  ^äyLen), 
habet  Impf  iqhbel  schwanger  sein. 
II.  habbel  schwanger  machen. 
hab(e)l  Schwangerschaft. 
hible  schwanger. 
hab(e)l  PI.  (e)hbäl  Strick. 
hatta^  hytte  dass,  damit;  bis  zu; 

sogar. 
ba^k  Pilgerfahrt. 

ha^^t  Pilger. 
hä^ib  PI.  hüägib  Augenbrauen. 
ha^ar  PI.  (fjh^ar  Stein. 
hi^e  Zimmer. 

mühaggar  durchbrochenes  Ge- 
länder aus  Ziegelsteinen. 
hi^(i)l  der  dünne  Fussring. 
hagle  der  weisse  Ring,  der  unten 
um    den    Pferdefuss    herum- 
läuft 
hdd.   IL  hadded  dem  Pferde   die 
eisernen  Fussfesseln  anlegen. 
hadd  PI.  hüdüd  Grenze,     elhad- 
dak  wie   kommst    du    dazu? 
warum? 
Ijädd  scharf  (vom  Messer). 


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ii8 


(gtiM^i  5ur  ftmHi!(<$tn  i^ptA^wi^int^ä^ft. 


hadid  Eisen. 

haddäd  Schmied 
hdr.  IL  haddar  eintreten  lassen. 

IV.  ahdar  hereinstecken,  herein- 
bringen. 

VII.  inhadär  eintreten. 

hidriie  Schweisskäppchen. 
hiddäfe  ein  kleines  Netz. 
hida  Schuhe. 
harr  Hitze. 

harr  heiss;  streng,  stark  (vom 
Araq.  d.  Radieschen  etc.). 

ie(i)r  hyrr  Falke. 
har(e)b  Krieg. 

harbe  PL  aJträb  lange  Lanze. 
haras  aufbewahren. 

hirfejz  Amulett 
(tri.  IL  harrai  herausfordern. 
hari^  habgierig;  gerissen,  schlau. 
hyrfe  List 

harag  Impf,  iqhri^  brennen,  ver- 
brennen, z.  B.  eUemfeJs 
(e)hräget  rast  die  Sonne  ver- 
brannte meinen  Kopf 

IV.  aJltrag  verbrennen. 

VIL  ifitere^  verbrannt  werden. 

h  urge  Hitze,Br and  (auch  bildlich). 
hrm,   IL  harr  am  verbieten,   ver- 
hindern. 

ftaräm     verboten     (Gegensatz 

haraml  V\.fiaramiie  Dieb,  Übel- 

thäter. 
harant  Harem. 
hyrtne  PL  ftaritn  Frau. 
hazzora  Rätsel. 

ftzm,  V.  Ühazztfn  den  Gürtel  um- 
legen. 
Mzäm  Gürtel. 
hizen  Trauer. 

haztn  traurig. 
hass  Impf  iehiss   merken;    einen 
Ton  von  sich  geben. 


hyss  Stimme. 
hiseb  Impf  iqhsib  zählen. 

IL  i^hassib  nachdenken. 

hisäb  Rechnung. 
hasäfe  Schimpf,  Schande. 
aiisan  Elat  schöner,  besser. 

his(e)n  Schönheit. 
fiaii  Impf  jl^hül  eintreten. 
haii  Impf  iehiU   das   Grünkraut 
abschneiden. 

ftaiU  Grünkraut 
hin,  IL  haUa  füllen,  farcieren. 

Itaiy^e  Holzstückchen  (z  B.  zum 
Befestigen  des  Eisenteils  der 
Schaufel  oder  des  Pfluges). 
(i)h^ed    Impf    iqh^id    schneiden, 
ernten. 

hi^äd  Ernte. 
ha^ar  Impf  iqhsar  zwingen. 

VIII.  ihta^ar  aufgeregt  sein. 

ha^ir  Matten  aus  Rohr. 
ha^al  Impf  iqh^al  erreichen. 

IL  jj^ha^^il  gewinnen. 

hä^al  Niederlage,  Haufe. 
hu^äut  (f)h^än  Hengst. 
ha^  Kieselsteine. 

ha^i(a  Gegend  mit  Kiesgrund. 
^Ä^^  Geschick,  Glück. 
hadar  Impf  iqhder  zugegen  sein. 

IL  haddar  bereit  machen. 

hadre  Gegenwart;  Heiligtum. 

hcCäira  Platz,  wo  alles  zusammen- 
kommt. 
hätt  Impf  iehutt  legen,    stellen; 
sich  setzen  (von  Vögeln). 
VIL    inhätt   gelegt,    gestellt 
werden. 
htb.  n.  Ijiattab  Brennholz  suchen. 

liatab  Brennholz. 

hattäb  Holzsammler. 
tiafar  Impf  iqhfir  graben. 

hafar  Graben,  Begraben. 

>&4/*^^rPl.Ä^4/9'rHuf(des  Pferdes). 


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(Pletgner,  SUiiara6t|c9e  ^t{4uiitn  aut  ^tm  ^taq. 


119 


l!iuf(e)d  Bewachung. 
hafna  eine  Hand  voll. 
hafl  barfliss. 

hagg  Recht;  Anteil;  als  Schwur- 
partikel    uhagg    el(i)Hse(i)n, 
uhagg  ^uiünic  bei  Hossein,  bei 
deinen  Augen. 
mihcal  Schleuder. 
hakem  Impf,  iqftkum  entscheiden. 
VII.  inhakum  entschieden  wer- 
den. 
häcim  eifersüchtig. 
hakint  PI.  hukatnä  Arzt. 
fiykfejm  Richterspruch. 
huküme  Regierung. 
hdca  Impf.  i(^hJti  reden. 
III.  häcä  dass. 

Vli  Ufftacä  sich  gegenseitig  unter- 
halten. 
höh  Rede,  Geschichte,  Sache. 
ftaciie  Rede,  Geschichte. 
hüäie  PL  hüaiät  Geschichte. 
hell  Impf,  {(^kill  lösen,  auflösen. 
fialäl    erlaubt;    (reines)     Vieh, 

Herde. 
halläl  Löser. 

halle  Pause,  Aufhören  der  Ar- 
beit,  wofür  auch  paidös  ge- 
braucht wird. 
helle  PI.  (f)hläl  Ziegelmauer  am 

Schöpfgerät. 
maJkall  Ort,  Platz. 
mahalle  Ort,  wo  Getreide  auf- 
geschüttet wird. 
haleb  Impf  iahlib,  i^hdlib  melken. 
halib  Milch;  Naturanlage. 
halüb  Hagel. 
hallabe  Milchkuh. 
hilef  Impf  iqhlif  schwören. 
II.  halUf  schwören  lassen. 
hil(i)f  Schwur. 

halfa  Gefäss  aus  Baumzweigen. 
hal(e)g  Maul;  Öffnung. 


(i)hlem  Impf  iqhlim  träumen. 

fiylfijm  Traum. 
h^lfl  süss;  angenehm,  schön. 

halä^e  Süssspeise. 
hamäm  Tauben,     fiamämet  elfij- 

Hsefijn  Schmetterling. 
hammäm  d.  Warmbad. 
fiamad  Impf  j,qhmed  loben,  prei- 
sen. 

fiamfejd  Lob,  Preis. 
ahmar  rot. 
hms,  II.  fiammes  braten. 

mehamtnis  Röstpfanne  (für  den 
Kaffee). 
hummu^  Kichererbse. 
hämud  sauer. 

hamel  Impf  iqhmal  tragen  (auch 
von  d.  Frucht). 

IL  hammel  tragen  lassen. 

fyimfijl  PI.  (i)hmül  Last 

hamtnäl  PI.  hatnämil  Lastträger. 

hamüle  feine  Familie. 
(a)hfna  Impf  iqhmi  heiss  machen. 

III.  hamä  schützen,  bewachen. 

V.  t^t^amtnä  sich  wärmen. 
henne  Henna,  Färbemittel. 
hönta  Weizen. 

häni  läufig  (vom  Lamme  naB(a)^e), 
hä^  Impf  iHhü^  nötig  haben. 
hd(u)l  Hof 

häs  Impf  jältü^  unruhig  sein. 
ho(u)d  Bassin. 

häl  Impf  tehül  nicht  schwanger 
werden,  die  Zeit  den  Läufig- 
keit vorüberlassen. 

fiäl  PL  ahi/^äl  Zustand. 

häle  dass. 

hile  List. 

hd(u)ll  Kalb. 

hauäle  Wechsel. 

ahual  schielend. 
här  Impf  jj^hir  ungewiss,  zweifel- 
haft sein. 


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I20 


(gtiM^t  5ttr  fetiitHfc$en  f^pxtutwi\(tn\<iaft. 


IL  haiiar  verwirren. 
V.  tähaifar  ungewiss  sein,  auf- 
geregt hin-  und  hergehen. 
he(i)d  Menstruation.     Auch    de- 
mdtje,  untür  ennisa  genannt. 
Menstruierend  A^V^^'  ^^l^ijka 
eddemtn, 
he(i)f  Schimpf,  Schande. 
he(i)l  Kraft.     Adv.   schnell  (vom 
Laufen);  laut  (von  der  Stimme). 
hin  Zeit 

bii^   X.  istäha   Impf    iistehi    sich 
schämen. 
haiiß  Scham. 
hai%asiz  schamlos. 
haiie    Schlange,     haiie   söleßy 
mäniie  Eidechse. 


f^aiüga  Löffel. 
^än  Chan. 

f}ane  Reihe,  Stockwerk. 
hbr.  IV.  ahbär  benachrichtigen. 

f}abar  Nachricht 
habes  Impf  iai^buz  Brot  backen. 

f}ub(e)z  Brot. 

i^abbäz  Bäcker. 
muf^abbal  PL  mafiäbil  verrückt. 
f}add  PI.  hüdüd  Wange. 

mef^adde    PI.    fnef^ädid    Kopf- 
kissen; auch  Name  der  kleinen 
babylonischen  Thontäfelchen. 
(ladem  Impf,  lifjdem  dienen. 

ftidme  Dienst. 
haräb  verwüstet 

hurbän  zu  Grunde  gerichtet. 
^Är^^/verwirren,  zu  Grunde  richten ; 

unvernünftiges  Zeug  reden. 
hirfejg  Satteltasche. 

^ar^zie  Taschengeld. 
fjurda  Kleingeld. 
harnüb  Frucht  des  Schokestrau- 
ches. 


f^arä  Impf.  ii}}rä  cacare. 
II.  f^arrä  dass. 
f^arä  Exkremente. 
I^eriän  dass. 
f^izzäme  Nasenring. 
/jasne  Schatz;  Schatzhaus. 
f§ass  Salat. 
f^asis  geizig. 
hasta    krank.      Davon  f^astaf^äne 

Krankenhaus. 
f^asar  Impf  {if^ser  verlieren. 

fjasrän  verlierend. 

fjoi  schön,  gut    Es  wird  immer 

vor   das   zugehörige   Nomen 

gesetzt;   also  f^o^  faras   eine 

schöne  Stute. 

I}ail  Impf  iehiU  klappern,  klirren 

(mit  den  Fussspangen). 
f}alab  (Nutz)holz. 
kü(i)f  PI.  (e)tßüf  (junge)  Gazelle. 
fyaHm  Nase. 

f}us^  Zaun  aus  Rohr  oder  Palm- 
blättern. 
Aä^äui,  i^osiän  Hode. 

(last  Eunuch. 
af}dar  grün;  feucht 
f^udra  Gemüse. 
muf}addarät  Gemüse. 
fiüdefijri  ein  grüner  VogeL 
(iaft  PL  (u)fjtüt  Linie;  Brief 
)}att  eliidd  ein  eigenhändig  ge- 
schriebenes Schriftstück.     • 
f^atab  sich  verloben. 
l^attb  Verlobter. 
}^itbe  Verlobung. 
f§atär  Gefahr. 

f}äfer  Gemüt    legel  /jät^ri   um 
meinetwillen.     (e)lf}äter  allah 
um  Gottes  willen. 
hatiie  Sünde,     hatiie    birügubtak 

die  Sünde  falle  auf  dich. 
f^afif  dünn;  leicht;  schnell. 
IßL  VIII.  ilßall  verwirrt  werden. 


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(nietgn^r,  Q|t«uara6tfc$e  <B»efc$t4<en  aue  tem  '^taq. 


121 


(e)hläl  unreife  Datteln. 
halhäl  der  hohle,  breite  Fussring. 
halas  Impf.  /////^^  aufhören,  fertig 
sein. 

II.  hailas  fertig  machen. 
hlf,  II.  hallaf  zurücklassen. 

III.  //i/rt/*  zuwider  handeln,  ///^i^ 
Ihälif  meinetwegen,  jawohl. 

(e)fjläfvi?ich\  z.^J}eläfedduh(ä)r 
nach  Mittag. 

Ijalfa  PL  //Ä^^/'  Geselle. 

halifa  Chalifa,  Sultan. 
hulfujg  Naturell,    Charakter;   Be- 
finden. 
hlu,  II.  (}alla  Impf.  ief}alli  lassen. 
halllh  ii^i  er  möge  kommen. 

hall  leer. 

hali/^e  Leere,  Alleinsein. 
hamm   Impf    fthumm   probieren, 
nachfühlen. 

II.  jammern  nachdenken. 
(c)hmeilis    in   abü    (e)lpneilis    ein 

Name  des  Löwen.  j 

hangar  Dolch.  i 

hanzir  PI.  hana::ir  Schwein.  I 

l^anzir  bärrl  Wildschwein.  i 

Ijinser  kleiner  Finger. 
hö(ti)b  natürlich,  doch.  j 

(ejh^ärde  freigebig.  ' 

/ins  Palmenblätter. 

hiise  PI.  huas  breiter  Ring.  i 

maliada  Furt.  ' 

haf  Impf  ieljcif  sich  fürchten. 
hmn  Leinenzeug. 

hän  Impf  iehün  verraten.  ' 

/m^Imp£^'^//ÄJ  zu  schänden  werden.  | 
^/r.  II.  f^aiiar  sich  verbessern.       | 

V.  (fjtf^aiiar  wählen.  \ 

hefijr  PI.  a/ßar  gut.    ^ala  hefijr  \ 
wohin  gehst  du  (=^^/Vyw  raih),  \ 

liaiier  gut,  vorzüglich.  ' 

niuhtär  Dorfschulze. 
(f)kiär  Gurken. 


heizarän  (Bambus)stock. 
////.  II.  Ijaiiet  nähen. 
)a(i)l  Pferde. 
haiiäl  Reiter. 


danag  PI.  düani^  e.  Boot. 
dabbe  PI.    düäbb    Tier,    bei    den 

Meidanarabern  spez.  Büffel. 
dib(e)s  Dattelhonig. 
dibU  Melone  (=  räggi\ 
degä^  Hühner. 

dhg.  II.  dahhag  sthQVif  hinschauen. 
dahä  stossen. 

dahal  in  die  Hochzeitskammer 
eintreten,  heiraten,  ielet  eddu- 
hül  Hochzeitsnacht. 

dalßl  Schützling. 
dUjfeJn  Hirse. 

du/jan  Rauch. 
dyrre  Perle. 
därfujb  Weg. 
däre^  Treppe. 
adred  zahnlos. 
drk.  IV.  adrak  erreichen. 

darak  Gefahr. 

däric  erwachsen. 
dirhejH  silbernes  Geldstück;  Flin- 
tenloch. 
däruü  PI.  dcräuU  Derwisch. 
derä  Impf  iidri  wissen. 

VII.  Inder ä  gewusst  werden. 
dezz  Impf  iedizz  schicken. 
deSä  verwünschen. 

VII.  inde^a  behaupten. 

du^ä  Verwünschung. 

deB(d)iia      Angelegenheit      }c- 
de^(ä)y.a  warum? 
darfejl  Gras. 
deftär  PL  diyätir  Heft. 
dufar  Impf  iidfur  (mit  dem  Fusse) 

stossen. 
difen   Impf   lidfin   beerdigen;    in 
8b 


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122 


(Stiitäc^t  3ur  ftmitif^tn  ßpta<$wiWtnf<iaft 


Ordnung    bringen     (?    durch 
Baddel  erklärt). 
dfi  (df).  II.  iMeffi  wärmen. 

defiän  warm. 
dagg,  degglmplieduggy  iMggldo- 
pfen;   zerklopfen,  zerstossen; 
spielen  auf  einem  Musikinstru- 
ment;    kitzeln    (wofür    auch 
degdeg)]    tätowieren   (ebenso 
degdeg). 
VII.  indegg  geklopft  werden. 
medgügtle    eine    süsse    Speise, 
bestehend    aus   zerstossenem 
Sesam  und  Datteln. 
medecc  d.  Ladestock  beim  Gewehr. 
dikkän  PI.   dekakin  Laden.     Man 

hört  auch  tikkän. 
dell  Impf,  iedill  zeigen. 
II.  dellel  verwöhnen. 
VII.  indell  Impf,  iindell  kennen. 
tiyidell  elbe(i)t  kennst  du  das 
Haus? 
delle  PI.  deläl  Kaffeekanne. 
delläl  Ausrufer. 
deleg  Säule   (aus    Holz,    um    die 
Decke  zu  tragen,  in  den  Zim- 
mern   und   bei    der  Veranda 
{tar7nd\). 
delü  Schöpfgefäss. 

däl^a  PI.  dJiäll  Schöpfrad. 
demni  Blut. 

abü  demre  eine  Kopfkrankheit. 
dhnfejn  Dung. 

medemmen  gedüngt. 
denbüs  eiserne,  grosse  Keule. 
dng.  II.  denneg  sich  überbeugen. 
dinte  Welt. 
dikdeue      abschüssiges      Terrain, 

Halde. 
dihen  Impf,  j^idhin  einfetten. 

dihen  Fett. 
dah  Impf  iedfih  betäubt  sein 
iedfih  ich  bin  betäubt. 


rast 


II.  dauua/j  betäuben. 
diid  Würmer,  speziell  Ameisen. 

düd  tai^är  Schmetterling. 
dar  Impf  ^cdür  herumgehen. 
II.  danuar  suchen  jem.  {ßald). 
IV.    adär    Impf    ledir    herum- 
reichen,   ledir  bälak  er  küm- 
mert sich  um  dich. 
VII.  indar  sich  drehen,  sich  be- 
eilen. 
dar  PL  dcrän  Haus,  Wohnung; 

PI.  (e)diar  Gegend,  Land. 
dire  Gegend,  Land. 
däriie  Frauenhemd. 
dauri^e  Nachtwache. 
adäret  elbefijt  Hausgerät. 
midair  um  .  .  .  herum. 
das  Impf  {edüs  treten,  dreschen. 
dofujse  Querstab  am  Griffe  der 
Schaufel,  um  den  FusS  beim 
Graben  darauf  zu  setzen. 
midäs  Schuhe. 
dd(ußag  PI.  dt^äUg  Unterbett. 
dofußtme  Polster. 
dofujle  Herrschaft 
dam  Impf  iedüm  bleiben. 

daiman  immer. 
dua\^)  Impf  iidm  tönen  (von  allen 
Geräuschen  z.  B.  vom  Summen 
der  Insekten  wie  Getöse  des 
Donners). 
dui.  III.  däuä  Medizin  geben. 

düa.  PI.  düäiät  Medizin. 
dihe    Dattelzweig    ohne    Datteln, 

häufig  als  Besen  benutzt. 
deiiüs  resp.  deiiüt  Schimpfwort. 
die  Hahn. 

din.  VI.  tedä^en  entleihen. 
defijn  Schulden. 
med^ün  verschuldet. 
din  Religion. 

diiäne  Kultus. 
dinar  PI.  denänir  Goldstück. 


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(jtlii^ntv,  (JUituatMfcte  ^tf<$i<$itn  aue  ^tm  'ixaq. 


123 


ät^an  PI.  detiä^in  (Rats) Versamm- 
lung; Ministerium. 


däk,  dälik  jener,    kedälik  ebenso. 
debb  Ivci^,  ^i^dibb  werfen,  fortwerfen ; 

ausspeien. 
dibbän  Fliegen. 

dibah  Impf  jidbah  schlachten. 
dara^(a)  Impf,  iidra^(a)  messen. 

deräB(a)  Arm;  Elle. 
dri,  II.  derrä  worfeln. 
dikar  Impf,  jidker  erwähnen. 

dakar  Männchen. 

teskere  Billet. 
delül  Reitkamel. 
defnm  Impf,  iedimm  tadeln. 
deneb  PL  dunüb  Sünde. 
dekeb  Gold,  Goldstück. 

(u)dhübe  goldener  Schmuck,  an 
den  Schläfen  getragen. 
du  Fem.   dät  Besitzer  von  (litte- 
rarisch). 
dag  Impf,  iedüg  schmecken. 
diö  PL  diäb  Wolf  (eigentl.  di'b), 
de(i)l  Schwanz. 


rät  die  Wasserrinne  von  der 
Schöpfmaschine  zum  Flusse. 

arä  (eigentlich  rdä)  schauen  (e. 
Traum),  tera,  teräni  häufig 
in  der  Rede  und  Poesie 
abundierend  hinzugesetzt. 
räi  Ansicht,  Ausweg. 
r&ie  Fahne,  Flagge  (z.  B.  zum 
Verjagen  der  Vögel  aus  den 
Pflanzungen). 

rabb  Herr,  Gott,    rabbi  o  Gott. 

rebabe  beduinische  Geige.  Das 
entsprechende  städtische  In- 
strument ist  die  kemäne,  san- 
für    und   qdnün  haben    vier- 


eckige mit  Blech  (das  erste) 
resp.  Leder  (das  zweite)  über- 
zogene Resonanzböden,  die 
mit  zwei  Klöppeln  geschlagen 
werden,  naqqäre  ist  ein  in 
Mosul  und  Bagdad  gebräuch- 
liches ähnliches  Instrument, 
nur  dass  es  aus  Thon  her- 
gestellt ist.  döff,  täb(e)l^  dun- 
bug  sind  Pauken  verschie- 
dener Konstruktion. 
r^bhän  gewinnend. 
rabat  Impf  iirbut  anbinden. 

rabfijt  der  Stock  der  Schaufel. 
rab^(a)  Genossen. 

rebi^(a)  Frühling. 
mürabbltie    PL    nteräbi    Pflegerin, 

Erzieherin. 
mär^ah  schaukeln. 

mir^äha  Schaukel;  Wiege. 
ri^(e)l  Du.     ri^le(i)n  Fuss. 
ra^el  PL  (i)r^üle  Ehemann. 
re^gäl  PL  rejß^tl  Mann. 
re^a^(a)  Impf  jir^a^(a)  zurück- 
kehren (litterarisch). 
rahha  PL  rahltät  Mühle. 
marhaban  willkommen. 
rhm,   IV.   arham   Barmherzigkeit 
schenken. 
rähem   ein  Fluch  bei  den   Be- 
duinen =  mel^ünij!) 
rahme  Barmherzigkeit. 
rahas  Impf,  iarhu^  billig  lassen. 
X.  istarhas  um  Urlaub  bitten. 
rafßs  billig. 
ruftfejs  Billigkeit. 
ruhsa  Erlaubnis,  Urlaub. 
rädd  Impf,  {eridd  zurückkehren; 
zurückbringen  (eigentlich  IV); 
antworten;  abhalten. 
ridfejn  Ärmel;   auch   der   ärmel- 
artige  Fortsatz    des   Schöpf- 
gefässes. 


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124 


^iiiva^t  5UV  femtitfc$en  ^prdc$i9tffenfc$afi. 


mirzäb  Dachrinne. 

razaq  Impf,  jirzuq  ernähren. 

rizq  Nahrung. 
razüne  Fenster. 
rasül  Bote,  Prophet. 

märsül  gesandt  (litterarisch). 
raU  Impf.  i^ruU  sprengen(  Wasser). 
räUdi  Ohrfeige. 
mirlag  hölzerne  Keule. 
resa^  Blei. 
7nursaB(a)  Kreisel  (Spielzeug  der 

Kinder). 
reäa^fajij)  Impf  tir da ^faj  säugen. 
'  murdaB(a)  Amme. 
rida  Impf  iirdä  zustimmen.  j 

VI.   teräda   gegenseitig   einver-  | 
standen  sein. 
ratib  feucht,  frisch. 

rutübe  Feuchtigkeit  ' 

mar^tib  erschreckt,  entsetzt, 
ri*/.  III.  rä^a  weiden. 

ra^t  Hirte;  Besitzer  von. 

r'a^iie  Herde. 
(e)rHf  Brotfladen. 
raff  Taubenschlag. 
rifeg^)  Impf  iirfig  begleiten. 

III.  räfa^  dass. 

VI.  teräfag  gegenseitig  sich  be- 
gleiten. 

r<^^Pl.r//^^«  Begleiter;  Freund, 
Geliebter. 

reßge  Fl.  rcfä  ig  Freundin. 
regge  Schildkröte.    Eine  grössere 

Art  heisst  raßeJL 
räggi  (gelbe)  Melone. 
rugbe,  rtiqbe  Fl.  arqab  Nacken.       , 
ragas  Imp.  iirgiid.  tanzen. 
rikab  Impf  //r/'^^  reiten,  fahren. 

II.  rakkab  reiten  lassen;  (den 
Topf  ans  Feuer)  setzen;  oku- 
lieren (einen  Baum). 

ricab  Steigbügel. 

rikbe  Fl.  (i)rkab  Knie.  | 


merkab  Schiff;  Dampfer. 
märkez  Centrum. 
murkäie    Holzstange    zum    Zer- 
stossen     des     Getreides     im 

rikad   Impf   iirkud  Impt   irkud 

laufen. 
ruk(e)n  Fl.  arba^t^irkän  Ecke. 
rum(a)h  Speer. 
arniad  augenkrank. 
rumad  Asche. 
rutnädi  grau. 
ra7n(e)l  Sand. 
armale  Witwe. 
rummän  Granatäpfel. 
runiä  Impf  iirnii  werfen. 
rann  Impf  gerinn  klirren. 
rhz.  II.  rahhaz  schnell  coitieren. 

rahze  d.  schnelle  Coitus. 
rahem     Impf     iirham     überein- 
stimmen, sich  anschliessen(?) 
rhi,  VI.  terahen  wetten. 

rah(e)n  Fl.  (e)rhün  Ffand. 
ral^    reif;    vom    Gelde:    kleiner 

(Piaster). 
räh  Impf  ieruh  gehen;  verloren 
gehen. 
II.  ram^a/i  gehen. 
X.  istaräh  sich  ausruhen. 
ruh  Seele;  zum  Ausdruck  des 

Fron,  recipr. 
raha  Ruhe. 
rauah  Wandern. 
riJja    Fl.    r'^ai/j    Wohlgeruch; 

Lüftchen;  versetzte  Winde. 
miruäh  Fl.  ///^rrt'?//// Worfschaufel. 
marätn  Sinn. 

rad  Impf  u^rid  wollen;  werden 
wollen  z.  B.  ärid  marrar  ich 
will  Hackenarbeiter  werden; 
verlangen  z.  B.  elntudtf  ierid 
masraf  d2iS  Gasthaus  verlangt 
Ausgaben. 


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(Pl<tgn«r,  (JULtuataBifd^c  ißfefc^tcSten  due  tem  ']xac^. 


125 


VII.  /Vr^^  gewollt,  verlangt  wer- 
den. 
rade  Wunsch. 

w^y/i^  gewünscht;  verantwort- 
Kch.. 
ras  PI.  rf/s  Haupt,    ^a/a  rast  ge- 
wiss, zu  Diensten  (eigentl.r^'^). 
reiiis,  reis  Anfuhrer,  Kapitän, 
r/i  Federn, 
r/i.  terla^fa)  rülpsen. 

ieriüBa  Rülpsen. 
rlg.  V.  terai^ag  frühstücken. 

ra^üg  Frühstück. 
rim  Gazellen. 


::ibb  Penis. 

svlnA  Weinbeere. 

zib(e)d  Butter. 

zäbut  Gendarmerieoffizier. 

zibfejl  Mist. 

mizbele  Misthaufen. 
(e)zbün  langes  Obergewand,  Kaftan. 
zahne  Unannehmlichkeit. 
zih(e)t  Nagel  im  Stocke  zum  An- 
treiben der  Tiere. 
zahme  Weste. 
zirr  Oberschenkel. 
z^rar  PI.  zerärät  Knopf. 
zrb,  IL  zärreb  cacare. 
zärdüm  Kehle,  Adamsapfel. 
zärzür  Staar. 
zera^(a)  Impf.  iizraB(a)  säen. 

VII.  inzera^(a)  gesät  werden. 

zara^(a)  PI.  zTiari^(a)  Sämann. 

zär^(a)  Feld. 
zärfujf  PI   zurüf  Loch. 

w^^rÄ/durchbohrt,  durchlöchert 
azrag  blau. 

ztrre(i)^  Vergissmeinnicht. 
zeräntah  Schnecke. 
za^(a)tut  PI.  za^dtit  Knabe,  Junge. 
za^al  Impf,  liz^al  zürnen. 


za^(a)lim  zornig. 

zaBfaJm,  za^(a)nia  d.  h. 

fejzrir,  (e)zreiiir  klein. 

zeff  Impf,  {tztiff  geleiten  (e.  Braut). 

zif(e)t  Pech. 

niezaffat  gepicht. 

zefir  stinkend. 

meziglän  eiserne  Walze,  um  die 
sich  die  Rolle  des  Schöpfge- 
fässes  dreht. 

zi/(i)f  PI.  ztllüf  (Seiten)locke. 

zeleg  Impf,  iiziig  ausgleiten. 

zilim  PI.  azläm  Menschen. 

zumal  PL  zumail  Esel. 

zeman  Zeit. 

müzänger  verrostet. 

(e)znäd  Eisen  zum  Feuerschlagen. 

zengin  reich. 

zahäb  Provision,  Ausstattung. 

zad  Impf  ieziid  zunehmen. 

II.  zauued  vermehren,  viel  neh- 
men. 
zaid  zu  viel,  überschüssig,    az- 
i^äd,  azlad  mehr  als. 

zauzauät  Lebensmittel,  Lecker- 
bissen. 

zär  Impf  iezür  wallfahrten,   be- 
suchen. 
zair  PL  zauar  Wallfahrer. 
mezär  Ort  der  Wallfahrt;  Weg 
(poetisch). 

zor  Gestrüpp,  Wald, 

zi^^.  V.  tczauua^  sich  verheiraten. 

•   zb(u)^  Ehemann. 
zofnjga  Ehefrau. 

zn^.  II.  zatiyLa^(a)  vomieren,  aus- 
werfen. 

zultle  (breiter)  Teppich. 

fejzuefijni  e.  Kleidungsstück,  eine 
Art  Aba. 

ze(i)tün  Ölbaum;  OlivenöL 

zeta  Bachstelze. 

zi^  lif  PL   ({^)ziag  Itf  der   noch 


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126 


OSfetltd^e  3ur  femi^fc^in  ^))rac$i9t(fenfc$afi. 


frische  Palmbast  oben  in  der  ' 
Krone,  aus  dem  man  Stricke 
macht. 
zin,  II.  zeileji  rasieren. 

z(i)en  schön;  gesund. 

(e)ziän  Rasieren. 

müzeiiin  Barbier. 


sdal  Impf,  iisal  fragen. 

stial  Frage. 
s^beb  Grund,     min   sebeb   deshalb 

weil. 
sebte  ein  Strick,   den  die  Meidan- 
und  auch  andere  Araber  um 
den   blossen   Leib,   wohl   als 
Amulett,  tragen. 
sabah    Impf,   jisbah    sich    baden, 

schwimmen. 
subhän  Preis. 
seba^(a)\J6^^\  tüchtiger,  fleissiger 

Mann. 
s^bü^a  PI.  seba^ät  Woche. 
(e)subbag  Fiedelbogen  der  Rebabe. 
sebil  Weg;  Pfeife. 
sebiltle  fromme  Stiftung,  die  Gott 
oder  einem  Heiligen  geweiht 
ist 
sitär  Impf,  iistir  bedecken. 
sitfejr  Vorhang. 
sitre  (europäischer)  Rock. 
mestür  bescheiden. 
mestüre  Hebamme,  wofür  auch 
^idde  vorkommt. 
sfg^äde  PI.  segägid  Gebetsteppich. 
si^fejn  Gefängnis. 
mishä  [Schaufel. 
shm.  II.  sa/j^a7n  schwärzen. 
V.  t^saf^J^am  sich  schwärzen. 
sehäm  Russ. 
(ejsß^üne  Fieber. 

^^^^I(auch  safiä  geschrieben)  aus- 
helfen, freigebig  sein.  \ 


sedd  Impf  iesidd  schliessen. 
VII.  insedd  verschlossen  werden. 
sedde  Damm. 

(e)sdär  Schnur,  die  um  den  Hals 
des  Pferdes  geht,  um  die  ;////- 
^(a)raga  festzuhalten. 

sidre  Injubenbaum. 

(e)sdane  Truhe  aus  Thon. 

sdu,  II.  seddä  ausstrecken,  folgen 
lassen. 

^Y'r^^Luftspiegelung,FataMorgana. 

Sarah  Impf  iisrah  weiden,  beauf- 
sichtigen. 
Sarah  Hirt. 

serdäb  Keller. 

srsfi.  V.  tesersah  von  oben  (;///// 
fd(u)g  el^äit)  herunterrutschen. 

(e)ntsärgen  verbannt. 

seräi  Serail. 

sat(e)h  PI.  (e)stüh  Dach. 

j/^/^r  (auch  .yw/^r geschrieben)  Imp. 
jisiur  schlagen. 
II.  satjar  Linien  ziehen. 

satfujl  Eimer. 

seta  (auch  sota  geschrieben)  Impf 
iisti  losziehen,  überfallen. 

saHd  glücklich, 
sa^ade  Majestät 

sa^af  Palmzweig. 

säH  Eilbote  (Gl:  taril  min  taraf 
eBa^ale). 

sefife  Band. 

sfr,  III.  ^4/^^ reisen,  me safer  Reisen- 
der, Gast  mesäf ereile  Rei- 
sende, Reisegesellschaft 

sefergel  Quittenbaum. 

sefine  PI.  sifin  Schiff. 

sagu/ Impf,  ^isguf  bedecken ,  ein 
Dach  legen. 
sagfuj/  Decke. 

mesgum  krank. 

segmäni  Fusssoldat  (Gl. :  ^a^l  tu/- 


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(YUdgner,  Q|teuAra6tfc$e  ^t\<ii4itn  aue  tm  3^^^- 


127 


sä^i  der  Arbeiter,    welcher    das 
Wasser  des  Grabens  auf  die 
Felder  leitet. 
sägie  Tränkrinne. 
sicce  Weg,  dann  aber  auch  das,  wo- 
durch ein  Weg  hergestellt  wird 
z.  B.   eine   Eisenbahnschiene, 
die  eiserne  Spitze  am  Pfluge. 
siket  Impf,  iiskit  schweigen. 

besküt  heimlich. 
sikär  Impf,  lisker  betrunken  sein. 

sakrän  betrunken. 
(e)skemll  Stuhl. 
siken  Impf,  {isken  wohnen. 
sikkän  Steuer. 
sicHne  Messer. 
seile  Korb. 

slb.  II.  selleb  plündern. 
(i)släh  Waffen. 

slh.  (auch  ^Ih  geschrieben)  IL  sallah 
d.  Kleider  ablegen. 
V.  tesallafy  sich  entkleiden. 
Sultan  Sultan. 
(e)slügi  Windhund. 
silefn   Impf,  lislem   ganz,    unver- 
sehrt sein. 
II.  sei  lern  grüssen;   untergehen 
(von  der  Sonne),   eigentlich: 
sich  empfehlen. 
IV.  aslam  zum  Moslin  machen. 
X.  isteslem  Moslim  werden. 
salim  gesund. 
seläm  Friede,  Gruss. 
seläme  Wohlbefinden. 
aslänk  Islam. 
mislim  Moslin. 
si^mm  Gift. 
sintbil  Ähren. 
simsini  Sesam. 
simec  Fische, 
jw/.  II.  semma  benennen. 

niesme  Benennung,  Beziehung. 
semä  Himmel. 


sinn  PI.  (njsfmn  Zahn;  Alter. 
sined  Kontrakt. 
sifidäft  Ambos. 
sm(i)sle  Kette;  Hecke. 
sehil  leicht,  nicht  schwierig. 

sahlan  willkommen. 

(i)she(i)l  Canopus. 

mishil  Purgativ. 
sene  PL  senm,  senauät  Jahr. 
sü  Schlechtigkeit 
asuäd  schwarz. 
sd(u)den  verdreht  machen. 

V.  thd(u)den  verdreht  sein. 
sör  Mauer. 

sora  Strudel. 
(e)suar  Armband. 
süs    Süssholzbaum.    ^ir(e)g  essiis 

Süssholz. 
sät  Impf,  ihüt  umrühren  (mit  d. 

Löffel). 
sä^a  PI.  sä^ät  Stunde;  Uhr.   Auch 
t  beim  Eintritt  eines  unerwar- 

teten Ereignisses   gebraucht: 
da  plötzlich,    hessä^(a)  jetzt. 
säg  Impf,  i^süg  treiben ;  vertreiben, 
I  verbannen. 

säg  UnterschenkeL 
süg  PL  sügät  Strasse,  Markt. 
I      säge  Trupp  (Tiere). 
(ejs^äg  Brautgeld. 
süäge  Stecken  zum  Antreiben. 
'      tnesiüg  verbannt. 
sd(u)lef  Geschichten  erzählen. 
sälife  PL  suälif  Geschichte. 
suä{^)  Impf  iisiia  wert  sein,  kosten. 
II.  saujiä  machen. 

VI.  tcsäj^ä  gleich  sein. 

VIII.  Impf //^/^z  gar,  reif  werden. 

sua    Zusammensein;     Überein- 
stimmung. 

mistui  reif;  gar. 
'  sei^id,  sidHtYT]  Titel  von  Personen 
aus  der  Familie  des  Propheten. 


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128 


(gtiMc^t  3ur  ftmitif4^n  ^^pta^m^^nf^aft 


sar  Impf,  lesir  gehen,  reisen. 
IL  seiiär  spazieren  gehen. 

sais  Pferdeknecht. 

se(i)f  PI.  (u)siüf  Schwert.  s€(i)f 
Allah  Regenbogen.  Davon: 
seiiefet  =  es  hat  einen  Regen- 
bogen gegeben. 

Hb(ä)r  Spanne. 

iiba^(a)  Impf,  iilba^(a)  sich  sät- 
tigen. 
^fb^än  satt 
^bk,  VI.  tHabak  mit  verschränkten 
Fingern  ringen. 
(e)lbice  PI.  ^bec  grosses,   breit- 
maschiges  Netz  zum  Fischen 
sowohl,    wie   zum   Transport 
von  Sachen. 
Ubbac  PI.  lebnbtc  Fenster. 
Hb(e)h  wie,  gleich. 
Ubä  Impf,  iübi  bespringen  (vom 

Pferde  etc.). 
Utel  Impf  lütil  pflanzen. 

iital  Pflanzen. 
Um.  II.  httefn  schmähen,  beschim- 
pfen. 
Mme  Schimpfwort. 
Hgere  PI.  ai^är  Baum. 
lugä^a  Tapferkeit. 
hhhäta  Schwefelholz. 
ma^Jjdf  e.  Art  von  Booten. 
^ähl}  Impf  iehhh  urinieren. 
Paktier  grosses  Boot. 
Hhär  Impf,  ii^her  schnarchen. 
^aljfujs  PI.  a^/jä^  Person. 
Sedd  Impf  ielidd  zu-,  festbinden. 
Ud(e)r  blaue  Glasperlen. 
^adl  Dem.  hie(i)dt  Affe. 
^ärr  Impf.  J£iirr  zum  Trocknen 
aufhängen. 
milrar  Trockenleine. 
lärr  schlecht. 


irt:/-^/^ Impf //Jfr^<^  trinken;  rauchen. 

II.  iärreb  zu  trinken  geben. 

Hr(i)b  Trinken. 

^ärib  Schnurrbart. 

^eräb  Wein. 

iärbe     grosse     Wasserflasche; 
Trinkschale. 

iärbet  Scherbet. 
iarad  Impf  leHrdün  fliehen. 
Uris  Leim. 

lara^(a)  Impf.  ji}ra^(a)  ein  Gesetz 
machen,  entscheiden. 

(eßrä^(a)  Segel. 
^rg,  II.  ^ärre^  nach  Osten  gehen. 

iär^i  Südostwind. 
Wk,  VI.  te^ärak  partizipieren. 

^ertc  Compagnon. 

ieraka  Gesellschaft,  Compagnie- 
geschäft. 
iarmüh  Dattelrispe. 
lerä  Impf,  iüri  kaufen. 

VIII.  ütära  kaufen. 
latt  grosser  Fluss. 
iat(u)b  (Pfeifen)rohr. 

iätbe  Gerte. 

(e)7niattab  gefleckt,  gestreift. 
lati  (flaches)  Ufer. 
la^(a)r  Haar. 

hi^^är  Tänzer  zur  Musik. 

^a^ir  Gerste. 
^a^al  Impf  ^iHal  anzünden. 

VIII.  üta^al  angebrannt  werden, 
brennen. 

7nel^al  Beleuchtungsapparat. 
IH.  VIII.  Impf  lilteril  arbeiten. 

iur(€)l  PI.  alräl  Geschäft. 

iärül  PI.  iTiäril  Arbeiter. 
ieff  Decke. 

leffe  PI.  ^efäf  Lippe. 
lefellah   Frucht    des   Kaperstrau- 
ches. 
Hfnine  Ringeltaube.  • 

ifl.  VI.  tHafä  einen  Krankenbesuch 


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/ 


QYletgner,  Q^euarAfttfc^e  iBefc^ic^ien  au9  htm  3tA^. 


129 


machen,  sich  nach  jemandes 
Befinden  erkundigen. 

i^^^  Impf.  ieUgg  zerreissen,  zer- 
spalten; durcheilen. 
iegg  PI.  iigüg  Spalte,  Ritze. 
meigüg  zerrissen. 

Hgfe  PL  i^^^z/ (kleines)  Stück  (von 
Steinen,  Ziegeln  etc.). 

Hgal  wegtragen. 

(e)lginnak  Abfall,  kleine  Stücken 
von  Ziegeln,  beim  Mauern  ge- 
braucht. 

aiqiiä  rebellisch,  räuberisch. 

lakar  Impf  iükur  danken. 

sekkär  Zucker. 

mükil  PI.  meiäkil  Schwierigkeit. 

iku.  VIII.  ütdka  sich  beklagen. 

i^ÄV  Schwanz  (des  Pferdes);  Decke 
aus  Leinen. 

hlfijb  d.  Reispflanze. 

lalaB(a)  Impf.  iiilaB(a)  heraus- 
reissen. 

lelratn  weisse  Rübe. 

Ulfe  lange  Beduineulanze. 

lemm  Impf.  ieUmm  riechen. 
VIII.  ütemtn  riechen. 

^mt.   V.   teiemmet  Schadenfreude 
haben. 
leniäta  Schadenfreude. 

iemfejs.  Sonne. 

iamü^  PI.  }^äm^s  Strick,  um  das 
Schöpfgefäss  zu  öffnen. 

^umat  ziehen  (d.  Schwert). 

VII.    iniümat    herausfallen    (d. 
Schwert  aus  d.  Scheide). 

hm^a  PL  (e)hnä^(a)  Querbalken 
beim  Schöpfgerät;  Licht 
latnBadän  Leuchter. 

iynberäne  Raupe  (oder  eine  Raupen- 
art?). 

lenäitl  Troddeln  (eiserne)  an  der 
Lanze,  harbe  meleniele  be- 
deutet eine  solche  Lanze. 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V. 


Um^(a)  schlecht 
(e)lkebt  Trappe. 
(i)ihed  Impf,  i^hed  bezeugen, 
n.  lehhed  bezeugen  lassen. 
VI.  tHähed  bezeugen. 
iähid  PL  iuhüd  Zeuge. 
lehäda  Zeugnis. 
lalt(ä)r  PL  ühur  Monat. 
Uhäma  Energie,  Lebhaftigkeit. 
lähme  Falke. 

Ihu.  VIII.   ihihä  Appetit   haben. 
mä  dHehi  äkil  ich  bin  nicht 
hungrig. 
iahua  Leidenschaft;    Samener- 
guss. 
}är  Impf  ieiür  einen  Rat  geben; 
sich  beraten. 
lb(u)r  Ratschlag. 
lära  Zeichen. 
iura  Salpeter. 
müuär  Weilchen. 
i^/'Impf /^"i/?/'sehen.  aiü{=^  aiüf), 
ich  sehe,   abundierend  hinzu- 
gesetzt. 
II.  iauuuf  zeigen. 
iag  angenehm,  lieb  sein. 
ibfujke  eine   stachelichte  Pflanze, 

die  als  Brennmaterial  dient 
hmndar  rote  Rüben. 
hm  Impf  iüui  rösten. 
iä  Impf  ^^iä  wollen,    mä  ia^lläh 
Ausruf    der    Verwunderung; 
goldener   Schmuck,    der   am 
Halse  getragen  wird. 
le(i),  U  etwas,   luei  iuei  allmäh- 
lich, langsam,  iueile  ein  wenig. 
le(i)b  graues  Haar. 

lajß  Greis. 
se(i)}}  PL  i/^//i^,  Alter;  Dorfschulze; 

Gelehrter. 
me  PL  liäi  Flasche. 
'  iät  laufen. 
ieitän  PL  ie^ätin  Teufel;  auch  von 
9a 


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I30 


(ßtittlc^t  5ttr  ftmiiif^tn  ß^^ta^wi^tnf^afi. 


einem    Menschen    gebraucht, 
der  in  irgend  einer  Beziehung 
über       seine       Mitmenschen 
hinausragt. 
iä^fa)  sich  verbreiten  (e.  Gerücht). 
iäl  Impf.  i^Hl  wegbringen;  weg- 
ziehen. 
II.  ieiiel  wegbringen  lassen. 
VII.  Mal  weggebracht  werden. 
iaiiäl  Mastbaum. 
iäme  Leberfleck,  Mal. 


sar   rechts;    vom    Gelde:    guter, 
grosser   (Piaster),     ^är  uezir 
Grossvezier. 
säbb  Impf,  i^^uöb  ausgiessert 
sbk.  II.  sabbah  (am  Morgen)  sein. 
IV.  a^bah  Morgen  werden. 
subfajk  Morgen. 
sabha  Fem.  eine  Blässe  an  der 
Stirne  habend. 
sabarij)  Impf,  lisbir  warten. 
VII.  i^tibär  warten. 
säbir  PI.  ^^äbir  Schläfe. 
sabarQ)  Impf,  {isbar  färben. 

sabbär  Färber. 
^abün  Seife. 
saiii/i  richtig. 

si/jJhe  Gesundheit. 
sahib  PI.  ashäbYr^und ;  Besitzer  von. 
^ah(a)n  flache  Schüssel 
sa^(ä)r  Stein;  auch  Backstein. 
sah(e)l  PL  mhitl  Ziege. 
^ädd  sich  drehen,  sich  wenden. 
sädfejr  (auch  sed(e)r  geschrieben) 
Brust,    sedr  a^(a)dam  Ober- 
präfekt. 
sedär   Balken    am    Bassin    der 
Schöpfmaschine. 
sdg,  II.  säddag  glauben,  für  wahr 
halten. 
III.  sädag  befreundet  sein. 


sädi^  PI.  sidgän  Freund. 

^idfijg  Wahrheit. 

^edäga  Freundschaft. 
surre  Beutel. 
sarsür  etid(e)n  d.  Teil  des  Kopfes 

hinter  dem  Ohre. 
sar^(a)  PI.  {ejsru^(a)  Zügel. 
^ärif  läufig  (von  der  Kuh). 

niasraf  PI.  tnesarif  Ausgaben; 
Geld. 
serim  Dornstrauch. 
st^ränic  Flöten  (=  avQiy^*^). 
särt  zerpflückte  Palmenfasern,  wo- 
raus Stricke  gedreht  werden. 
^a^fajb  schwierig. 
^a^ad  Impf.  iisBad  in  die  Höhe 
gehen,  hinaufsteigen. 

sa^üd  d.  Heraufsteiger  (um  die 
Palmen  zu  befruchten). 
soff  PI.  süfüf  Seite. 
säffta  Seite. 

^jifad  Muschel;  Perlmutter. 
säfra  d.  Pfeifen.    Davon  icsö(u)fer 
er  pfeift. 

^ifrtj^e  Gefäss  fiir  den  Brotteig. 

asfar  gelb. 
sufyaf  eine  Pappelsorte. 
sfg,  II.  i^säffi^  klatschen. 

säfge  Klatschen. 
sufan  nachdenken. 
^agfujr  Falke. 

salab  Impf,  iislub  kreuzigen. 
salbüh  Feuerstein, 
j/^.  II.  sallä  beten. 

sala  PI.  salauät  Gebet. 
samaf}  (auch  satnah  geschrieben) 

Impf,  iismah  aushalten. 
snL  V.  tesannat  hören. 
^andüg  PI.  sänädi^  Kiste. 
sn^,   II.   sanna^(a)   kunstvoll    ge- 
stalten. 

^äfia^fa)  PI.  sinnä^(a)  Lehrling. 

senäBa  Handwerk. 


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(Jtiti^ntt,  Q^eudrA6tfc9e  <Befc9tc9ien  autf  htm  3taq. 


131 


sinfejf  Zunft. 

sanam  PL  asnätn  Götzenbild. 
^ahal  Impf,  li^hal  wiehern. 
^^b.  II.  sau^äb  treffen. 

sd(M)b  Seite. 

(u)^uäb  Schlag. 

mii^ibe  Vorfall. 
sd(u)t  Stimme. 
^ora  Bild. 
^air  Goldarbeiter. 

^ora  Geschenk. 

4tre  Schmuck, 
.y«/ Wolle. 
süc  Fehler. 

soi  links,    j^/  ^^;7/V  zweiter  Vezier. 
säm  Impf.  0süm  fasten. 

sofujfn  Fasten. 
sb(u)n  Mist. 

.j'a/r  Impf.  iestfa)h  rufen. 
^^^/  Impf  iesid  jagen. 

V.  t^^eiied  dass. 

VIII.  />/^rf  dass. 

^<r^/y^  Jagd. 

saiiäd  Jäger;  Fischer. 

mi^iade  Vogelfalle. 
sär  Impf  /^^/V  werden. 

w'Ä  Einfriedigung. 
^efijf  Sommer. 

sefijfi  sommerlich. 
seigal     Schwertfeger,      Büchsen- 
macher (Gl.  iesau^i  tuffag), 
finiie  Tablet. 


dubäb  Nebel. 
dabti  Gendarm. 

ma4büt  zuverlässig. 
däbe^(a)  läufig  (von  Hündin,  Ziege). 
dahak  Impf  ii4hak  lachen. 

dih(i)k  Lachen. 
dafiä  hoher  Vormittag. 
4&rr  Impf,  i^durr  schaden. 

4orre  Euter. 


4arab     Impf     ii4rub     schlagen; 

schiessen. 
4arih  Grab. 
4ärat  Impf  ii4^  pfurzen. 

II.  Impf  ie4arrMt  dass. 

abü  4^rta  ist  ein  grobes  Schimpf- 
wort. 
4era^(a)  Euter. 
4ci^yf  schwach,  krank. 

4u^(u)f  Schwäche. 
4aB(a)n  Karawane. 
idfir  PI.  a4nfir  Nagel. 
4äil  Impf  p^ull  bleiben. 
4ala^(a)    Impf   ii4la^(a)    hinken 
(vom  Pferde). 

4il^(a)  Rippe. 
4ul(u)ni      Ungerechtigkeit,      Be- 
drückung. 
4ämtn  Impf  i^4u^nm  verstecken. 

4ämm  rühah  sich  verstecken. 
4nid,     V.     te4ommed    verbunden 

sein(?). 
4ah(ä)r  Rücken. 
4üa  Licht;  Lampe. 
4^^faJlmp{.(e4i^faJverlorGn  gehen. 

II.  4^ii^^f^J  verlieren. 
4ä/  Gast  sein. 

II.  //if/VV/'  bewirten. 

fnu4if  Gästehaus. 
4äg  Impf  iMi^  eng  sein. 

II.  4^ii^i  eng  machen.    4*  ^«^ 
er  hat  mir  Sorgen  gemacht. 

4eiii^  eng,  schmal. 


fäbb  Impf  ietubb  eintreten. 
tbb,  IL  tabbeb  heilen. 

täbib  PI.  atibba   Arzt. 
tobafy  Impf  iitbuh  kochen. 

VII.  intobafj  gekocht  werden. 

täbih  E^sen. 
täbiia  Natur. 
tbg,  II.  tabbaq  belegen,  pflastern. 


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132 


^tiMt^t  5UV  fmiH\4tn  {IptAc^wiffenfc^Af^. 


VII.  intobag  sich  schliessen. 
tub(a)g  geflochtene  Schale  für 

Brot. 
tobge,  tabaqa  Stockwerk;  Lage 

oder  Blatt  (Papier). 
mutbag  Doppelflöte. 
mutbuge  Doppelflinte. 
table  Tablet;  Trommel. 
tof}mäf}  hölzerner  Hammer. 
fo^an  Impf,  titfyan  mahlen. 
tarbes  das  Feld  bestellen  {?). 
tarah\m^{.jitra}i  hinwerfen  (jem.), 
bezwingen     im    Ringkampfe; 
abortieren  (von  der  Frau). 
tar(a)h  Fruchtansatz. 
tared  Impf  jitrid  vertreiben. 
III.  Imp.  0tärid  galoppieren. 
tyrrade  langes,  schmales  Brot. 
muträd  Verfolgung. 
tarel  Impf,  iitrü  über  Land  gehen, 
verreisen. 
täril  PL  (u)irtä  einer  der  über 

Land  geht,  Bote. 
tär(e)i  Vieh. 
atra^  taub. 
taraf  PL  aträf  Palmzweig;  Seite. 
min  taraf  von  seiten,  wegen. 
tarfe  Terebinthe. 
taraglmpi  iitrug  mit  dem  Stocke 
antreiben,  schlagen. 
tärüg  PL   tuäri^  Wächter   (im 
Palmengarten  zur  Bewachung 
vor  Dieben). 
mutragt  muträg  Stock,  um  die 
Kamele  anzutreiben. 
tarma  Balkon. 

täU  Impf,  jetili  ausstreuen,  säen. 
ta^äm  Speise. 

tufar  Imp.  iitfur  hinüberspringen. 
tifelQ)  Impf  iitfil  spucken. 
tiffejl  PL  affäl  Kind. 
tofa  Impf  iitfi  auslöschen.  ^ 

VII.  intofä  ausgelöscht  werden.  ' 


tagg  schlagen. 

talab  bitten,  betteln;  zu  verlangen 
haben. 
tilbe  Wunsch,  Auskunft. 
matlüb  verschuldet. 
tala^(a)    Impf    iitla^(a)    in    die 
Höhe  steigen:  aufgehen  (der 
Sonne);  ausgehen  (von  Flecken 
etc.). 
II.  talla^(a)  in  die  Höhe,  heraus- 
gehen lassen. 

IV.  atla^(a)  in  die  Höhe  bringen. 
tala^(a)  weibliche  Palmenblüte. 

talaq  geschieden  sein. 
II.  /^//^^  wegschicken  (eine  Frau). 

V.  tetallaq  weggeschickt  werden. 
täliq,  täliqe  geschieden. 
talläge  Thürflügel. 

tämm  Impf  ietumm  verscharren. 

tamäta  Tomate. 

tkr.  II.  tahhar  beschneiden 

tuhür  Beschneidung. 

tahära  Abtritt,  auch  cehne,  oder 
adabhäne  genannt. 
tob  Kanone,    tobet  Artillerist. 

topa  Ball. 
tofujbez     den     Hintern      heraus- 
strecken. 
täse  Trinkschale, 
/^i.     II.     taut(a^(aj     beschwören 

(Schlangen). 
täf  Impf  if^tuf  schwimmen. 

II.  taur/^ef  dass. 
tag  Schicht,  Teil  (ein  Stück  der 
Handmühle). 

tage  PL  tüai^  Lage  Stoff*. 
täl  Impf  Refill  lang  sein. 

tgl  Länge;  Gestalt;  Stück  (Stoff). 
mä  tgl  so  lange  als. 

täuil  lang. 

tgle  mal  el/ßfijl  Pferdestall. 
tä^e  Napf  für  das  Fett. 
täb  Impf  i^tib  gesund  werden. 


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QYleigner,  (j^ituäta^if^^  4Rtf<l$i<iUn  auM  htm  3tA(). 


133 


IL  tei^ei  gesund  machen. 
tat^ii    gut;    gesund,    noch    am 

Leben. 
fide  Wohlbefinden. 
/lir  Impf,  ^etir  fliegen. 
fefijr  PI.  füiür  Vogel. 
müteiierci  Vogelhändler. 
tez  Podex;   der   untere  Teil   des 

Kruges,  worauf  er  steht. 
te(i)f  Traum. 
/^  />  Balken  am  Bassin  der  Schöpf- 
maschine. 
thi  Lehm,  nasse  Erde,  Strassenkot. 
taiiän  PL  taiiane  Lehmträger. 


Bybb  Busen. 

Bab(i)d?\.  i^^^  (schwarzer)  Sklave. 

Babde  Sklavin. 
Babar    Impf    ie^fäjbir,    jdB(ö)bir 
überschreiten. 
Hbre  Furt  (zum  Übersetzen), 
ia^^r^  Übertreten  (desWassers), 
Überfüllung,      Überschwem- 
mung. 
maBfaJbera  Furt. 
Babä    Mantel.      Besonders    feine 
Arten    sind    mizj^ie,    f^äciie^ 
bitttie. 
Bbi,  n.  i^Babbl  füllen. 
Batab  tadeln. 
Batfajb  Tadel. 
Batäbe  eine  Gedichtart 
Batt  Motten. 

fna^fajiütvon  Motten  zerfressen. 
Batar  Impf.  i^B(ä)ter  straucheln. 
Ba((a)g{})  PL  Butüg  Zweig  mit  den 

Datteln  daran. 
Bagä^  Staub. 
Ba^eb  Impf  0B(d)^ib  gefallen. 

Bagibe  PI.  Ba^aib  Wunderbares. 
Bä^iz  schwach,  kraftlos. 
Ba^  PL  Ba^aiz  altes  Weib. 


Ba^el  Impf  ieBfdJ^il  beeilen. 
Ba^in  Brotteig. 
Bydde  Zahl. 

Badad  Zahl. 

Badde  Ausrüstung. 
Badel  Impf  jJ^B(d)dil  sich  erholen. 

IL  Paddel  ebnen;  sich  erholen 
lassen. 

III.  Bädel  gleich  machen. 

Badfejl  gerade;  eben;  lebendig. 

Bädil  gerade. 

Bydfejl  Last. 

Badäl  Ebnen. 

Bädeltie  Recht,  Jurisprudenz. 
Badfejs  Linsen. 
Bdu,  IIL  Bäda  befeinden. 

Badüf  a^fajdä  Feind. 

Badäue  Feindschaft. 
Byd(e)r  Entschuldigung. 
Barab  Araber.   (a)Barubl  arabisch. 

Barabl^  Baräbt  arabisch. 

Borbän  Wüstenaraber.    Davon: 

tcBarban  Wüstenaraber  werden. 
Karbid  PL  Bardbtd  Viper. 
Bare^  Impf  te^fäjri^  hinken. 

aBfaJra^  hinkend. 
BrS'  IL  Barras  heiraten. 

VI.    t^Bäras  scherzen  (mit  der 
Frau). 

Barus  junge  Frau. 

Byrfejs  Hochzeit 
Brd  III.  Bärad  hindern. 

V.  te Barrad  sich  entgegenstellen. 

VI.  teBärad  sich  entgegenstellen. 
Barid  breit 

Barfejd  Breite. 
Bar4f^)bäl  Eingabe. 
Baraf   Impf    ieBfdJrif,    iöB(ö)rif 
wissen,  verstehen. 
Bärife  PI.  Bauärif  Sachverstän- 
diger. 
maBärif  Mähne  (des  Pferdes). 
Bir(f)g  PI.  Buriig  Ader;  Wurzel. 


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134 


^tittä^t  3ttY  fmiiif^^  H^tac^wi^tnffiaft 


^arag  Dattelschnaps. 
^arag  Schweiss. 
^araqcin  Schweisskäppchen. 
^argan  schwitzig. 
mu^fajraga  Schabracke. 
^rk.  W,    ti^^ärak    sich    streiten, 

prügeln. 
(a)^aran  Nasenring. 
^ariän  nackend. 
^asz  Imp£  ia^yzz  lieben. 

^yzze  Liebe. 
^yzbe,  ^azfijbe  Witwe. 
nte^azzib  Gastgeber. 
ma^fajzül  abgesetzt. 
ma^fajzüm  eingeladen. 
Hsbiie  grosses,  viereckiges  Schiff, 

ähnlich  dem  Schachtür. 
^asker  Militär. 
^asel  Honig. 

^aseli  honigartig. 
^asä  es  ist  möglich,  dass  . . .  ^asak 
bil^u^a^faj  möchtest  du  krank 
werden. 
^yU  Nest. 

(ä)^a^ara  schwanger  (vom  Tiere). 
Blq.  V.  te^aUag  sich  verlieben. 
^aUg  PI.  ByUäg  verliebt. 
^i^fijg  Liebe. 
^iu,  V.  te^aUa  zu  Abend  essen. 

^aM  Abendbrot. 
Ba^fujr     Nachmittag.       ei^asfujr 

nachmittags. 
3a^if   stürmisch    (vom     Wetter), 

speziell  bei  Sandstürmen. 
^asfür  PI.  ^a^äfir  Spatz;  kleiner 

Pflock  beim  Pfluge. 
irt.yä  Stock;  Schlag  mit  dem  Stocke. 
^add  Impf.  0^add  beissen. 
^adäm  Knochen. 
^attär  PI.  ^attärin  Spezereiwaren- 

händler. 
^ates  Impf.  ic^(ä)tis  niesen. 
^at(a)l  Durst. 


j      ^aÜän  durstig. 

^atif  PI.  ^ytaf  läufig  (vom  Pferde, 
'      '   Esel).   ' 

I  i//.  V.  te^attal  sich  verspäten. 
i  ^atä  Impf  ia^faJH  geben. 
VII.  in^atä  gegeben  werden. 
nta^(a)füs  zerwühlt,  zerknüllt. 
^afä  Impf.  ia^(a)fu  verzeihen. 
^äfile  Gesundheit,  Wohlbefinden. 
PI.  ^ai^äfi  auch  als  Wunsch: 
Prosit.     Antwort:   Allah   ia- 
B(a)fik, 
^aiii  Koralle. 

^ag(u)b   nach    ^ag{u)b  ma   nach- 
dem. 
^agfejd  Glied  (im  Bambusrohr). 

Bagäde  Bogen,  Gewölbe. 
^äqir  unfruchtbar. 

Bug(e)r  Grund  und  Boden. 
^agrab  PI.  ^a^ärib  Skorpion. 
^agrüg  PI.  ^agäri^  Frosch. 
^ag(e)l  Verstand. 
Bäqil  klug. 

^agäl  Strick  um  die  Kuffije. 
Mgiil  eine   Stachelpflanze,   die 
besonders   als   Brennmaterial 
dient. 
^ägule  Knie  am  Hinterbein  des 
Pferdes. 
^iceri^  eine  Grasart,  die  als  Vieh- 
futter dient. 
^akkäze  Stock. 

i//.    V.   tc^allel   sich    zu    Abend 
unterhalten. 
^ölle  Krankheit. 
^alil  krank. 
^Iq,  II.  ^allag  aufhängen. 

^ali^  Futter;  Futterbeutel. 
^il(i)c    bestak    Mastixharz     (zum 
Kauen     und    Einreiben     des 
Fiedelbogens). 
^hn,  II.  Mallem  lehren.    mcBallani 
gewöhnt. 


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QYletgner,  ({UttAra6ifc(e  <Befc(t4^  au9  htm  ^vä^. 


135 


V.  te^allam  lernen. 
Galant  PI.  a^(a)läm  Strich,  Merk- 
zeichen, 
ma^fajlüm  gewusst.     ^är  ^an- 
dah  ma^fajlüm  er  wusste. 
ma^fajlän  Herr. 

ma^fajläne  Herrin. 
Siu.  V.  t^^allä  sich   emporheben. 
^alä  gegen  etc.   Balmä  bis  dass. 

^ala^ei  warum? 
Bali  hoch. 

Bal^e  PI.  Baläi/^i  Hochstrasse. 
ta^äl  komm. 
Bamm     Oheim     (von     väterlicher 
Seite).  Auch  gewöhnliche  An- 
rede an  Bekannte  {iä  Bammi). 
Batnme  Tante. 
Bfnm,  II.   Bammem  einen  Turban 
anlegen. 
Bamäme  PI.  ^amaim  Turban. 
^ätnüd  Wagebalken. 
Btnr.  II.  ta^fajmir  reparieren. 
.^qm(ä)r  Leben. 
Batnniärile  Kampfesfrau. 
Bamal  Impf,  ie^fäjmei  thun,  ar- 
beiten. 
III.  Bämel  verhandeln; 
Hantel  Name   von  Stricken  bei 

der  Schöpfmaschine. 
Bämel  PI.  Jamale  Arbeiter. 
Bmi,  IV.  a^fajmä  blind  machen. 
a^fajmä    blind;    stumpf   (vom 
Messer). 
Ban  von. 
Banän  Zügel. 
Baneb  Weintrauben. 
Bnd,  VI.  t^^äned  streiten. 

Band  bei. 
^antar  Impf  le^antir  stehen  (vom 
Penis);   zum  Stehen  bringen. 
Banfa^  Impf  {eBanfu^  sich  unver- 
schämt benehmen;   hin-  und 
hertänzeln. 


Band     Impf     iaBfaJni      meinen. 
iaB(a)ni  d.  h. 

V.  t^Banna  sich  wenden  an. 
maB(a)nä     Sinn.       ^lmaB(a)tid 

warum? 
Bhd.    V.    te^ahked    versprechen, 
garantieren. 

VI.  teBähad  dass. 
aB(a)^a^  krumm. 

Bad  Impf  0Büd  zurückkehren. 
V.  t^Bauued  sich  gewöhnen. 
Bad  nunmehr  laBad  also,  nun- 
mehr. 
Bade  Gewohnheit,  Brauch. 
Bilde  Stock. 
Bid  Fest. 
Bi/^r.   II.   ieBauy^ir  verletzen,   weh 
thun,  picken  (vom  Dorn). 
aB(a)uar  einäugig. 
Buz,  VIII.  i^(a)taz  gebrauchen. 
Ban  helfen. 

Bd(u)n    Hilfe.       Bofujnak    Gott 

helfe  dir.     iä  Bd(u)n  o  wenn 

doch;  glücklich  der,  welcher. 

Bofujne  Fl.  a^fajuen  Strick. 

Baue(i)n  grüne  Bohnen. 

Bai(ä  Impf  ie^fäjui  heulen  (vom 

Schakal  etc.). 
Bib,  II.  Belieb  spotten,  beschimpfen. 

Beib  Schimpf,  Unfeinheit. 
i/n    II.    Baiiar    beleidigen, 
schimpfen. 
Bairi^)  PI.  (u)Buiür  Penis. 
Bai  Impf  ieBil  leben. 

II.   Baiiei  Lebensunterhalt 

schaffen. 
maBäl  Lebensunterhalt;  Gehalt 
Bit,  II.  Baiiet  schreien,  quietschen. 
Baila    PL    Baiäl   Familie.     be(i)t 

el^aiäl  Harem. 
Bein  PI.  (u)Buiün  Auge;  pur,  lauter; 
zum  Ausdrucke  des  pron.  rec. 
meist    bei    leblosen    Gegen- 


be- 


ver- 


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136 


OB^etM^e  3UV  ftmiiif^tn  ßpta<tm^tnf<l$aft 


ständen,  ^a/a  ^eini  gewiss, 
unter  allen  Umständen;  um 
meinetwillen. 


rubre  Staubwolke. 
rubie  ganz  früher  Morgen. 
radir  PI.  ridrän  Pfütze. 
redä  werden,  machen. 
V.  teraddä  zum  Mittag  essen. 
rädä  lunch. 
rädi  dort. 
rarab  eine   Pappelsorte  (Populus 
euphratica). 
rarib  fremd. 
rarbi  Westwind. 
rarbaut  fremd,  Fremdling. 
murrib    Sonnenuntergang, 

Westen. 
murrebt  Westländer. 
raräd  Sachen,  Gepäck. 
rirrafa  Ruder. 

rarag    Impf    iirrag    untersinken 
(mit  bi), 
II.  rarrag  unter  Wasser  setzen, 
überschwemmen. 
razal  Impf,  iirzil  stricken. 
murzil  PI.  meräzil  Spindel;  auch 
ein  bestimmter  Teil  der  Schöpf- 
maschine. 
razäl  Gazellen. 
rasel  Impf  iirsil  waschen. 

II.    rassei   waschen,    sich    wa-r 

sehen. 
rasül  Waschung. 
rassäl  Wäscher. 
Hu,  II.  raUä  verschleiern. 
V.  ieraUä  sich  verschleiern. 
riiyLe  Schleier. 
ratt  Impf  ierutt  tauchen. 
rileg  Impf  (ir/eg  verschliessen. 
(i)rlage  PI.  r^lägät  Verschluss; 
Pfropfen;  Höhlung,  in  der  sich 


die  Walze  der  Schöpfmaschine 
bewegt. 
räli  teuer. 

rile  Teuerung. 
marmüm  sorgenvoll. 
rimez  das  Auge  zudrücken,  blinzeln. 
ramig  tief  (auch  in  übertragener 

Bedeutung). 
rinfu)^  Schote  der  Bohnen. 
ranam  Schafe. 
rn^,  II.  ranna  singen. 

VIII.  iriana  reich  werden. 
rar  PI.  riran  Loch. 

rare  Galopp. 
rab  Impf /^rÄ^verschwinden;  unter- 
gehen (von  der  Sonne). 
rar  nachahmen;  z.  B.  ani  rirfejt 
mitinak  =  ich  habe  dir  nach- 
geahmt. 
II.  raiiär  sich  verändern,  schwach 

werden. 
V.  tcraiiar  dass. 
re(i)r  Anderssein;  adv.  nur. 
Hre  Edelmut. 
refihn  Sturmwolken. 


fa  da,  und. 
(e)tnfeUah  sehend. 

miftah  PI.  mefätih  Schlüssel. 
futag  trennen,  durchbohren. 

maftüg  aufgetrennt 
nieftül  PI.   7nefätil   runder  Turm 

zur  Verteidigung. 
mufti  Mufti. 
fi^(e)l  Rettig. 
fahh  Impf  iefihh  keuchen,    iifihh 

sodrl  meine  Brust  keucht. 
fahal  Männchen. 
fuf^täie  V\.  fa/jäti  wilde  Taube. 
fähir  vorzüglich,  erstklassig. 

fa/jfejr  Ruhm,  Vorzug. 
fidän  Pflug. 


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(niletgneY,  Q^teuatAStfc^e  <Befc(tc(fen  autf  ^tm  3tA(). 


137 


/eda  Impf.  |V/i/i  auslösen,  als  Löse- 
geld geben. 
ßd^ff  Lösegeld,  ßdiie  Hak  d.  h. 
ich  trete  für  dich  ein. 
frr,  VIII.  iftärr  herumgehen,  sich 
drehen. 
afrär\J)  Deserteur, 
/r/.    V.    t^farra^    sich    ansehen 

(etw.);  sich  amüsieren. 
fär(e)d  €\xis\  conjunctional:  sobald 
als;  adv.:  nur. 
fordet  elmezan  Wagschale. 
faras  Stute. 
färis  Reiter. 
ferasa  Tapferkeit. 
fdral  Impf,  {ifrel  d.  Bett  machen. 

(e)fräl  Bett 
far^at  Impf,    iefar^at    sich    ent- 

blössen(?). 
farär{x€\,  unbewohnt  (vom Hause); 

hohl. 
färßiri  Porzellan. 
fezz  aufspringen;  aufwachen. 
faseh  nichtig. 

fesil  junge  Palmschösslinge. 
flr,  11,  feUär  schwätzen;  zoten. 
fu^s  Edelstein. 
fas(e)l  Blutgeld. 
fadd  sich  zerstreuen. 

fudde  Silber. 
fdL  V.  Impt   täfaddal  bitte,   ge- 
fälligst, wofür  auch  türk.  birin, 
bujurun  gebraucht  wird. 
fudfajl  Verdienst,  Vorzug. 
(ejfdäla  Überrest 
ßdila  Pl./^^^V/Wohlthat,  her- 
vorragende That 
(i)ftirr  Pilz,  spez.  Champignon. 
futise  Aas,  Gestank. 
ftn.  V.  tefatfan  nachdenken. 
fa^al  Impf,  nf^al  thun,   sich  an- 
schicken;   bifelane  coitieren. 
fe^(a)l  PI.  faBail  That 


\faqir  arm;  bescheiden. 

'     ß^gM^  Armut 

I     fuqär,   dät  elfuqär   Name    des 

Schwertes  Alis. 
fäkk  Impf,  jcfukk  öffnen;  lösen. 

VII.  infakk  geöffnet  werden. 
\fik(e)r  PI.  afkär  Gedanke. 

felläh  Vlfelalih  Bauer. 
I  filfejs  kleines  Geldstück,  VdLVdi.fülüs 

Geld. 
I  ßL  II.  feile}  einreissen,  umstürzen. 
fflän  NN. 

feläfti  zu  NN.  gehörig, 
y?/.  V.  tcfellä  sich  lausen. 

feie  Lausen. 
fenn  PL  futmn  Art. 
fin^an  Y\.  fenä^in  Tasse. 
fenar  Lampe. 
fanus  Lampe. 

funiisa  Rüssel  d.  Schweines. 
fehed  Panther. 
fahent  Impf,  lifha^n  verstehen. 

II.  fehhem    verstehen    machen, 
erklären. 

VIII.  iftehem  verstehen. 
ßh(e)m  Verstand. 

fähi  blass,  hell  (von  der  Tinte). 

fät  Impf,  iefüt  vorbeigehen;  ein- 
treten. 

fär  Y\.  firän  Maus. 

fd(u)g  oberhalb;  oben;  hinauf. 
fö(u)gäni  oberer. 

fäle  V\.fül  Dreizack  für  den  Fisch- 
fang. 

ß  in  (litterarisch). 

fei  Schatten. 

ßl  Elefant. 

ßne  Fez,  Tarbusch. 

q>  gl  k 

qama  Seitengewehr;  auch  Eisen- 
spitze für  die  lange  Lanze 
(ielfe). 

9b 


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138 


(gtiMf^t  yit  ftmxH\<l$tn  §bpt^ul^x\^tnf<iaft 


gubbe  PI.  gubäb  Zimmer;  Kuppel 

auf  den  Gräbern. 
gab(a)r,  gabfiijr  PI.  gübür  Grab. 

mugbera  Kirchhof.  | 

qabarli  Hinterlader.  ' 

qabel  Impf  ^iqbal  annehmen. 

III.  ^äbel  gegenüber  sein. 

gabfeji  vor.  gabfe)l  niä  bevor. 

qäbil  passend;  schön. 

qdbeiiie  Anstand,  Schönheit. 

(u)gbäl  gegenüber. 

qibla  Gebetsrichtung. 

(u)gbe(i)le     goldner    Schmuck- 
gegenstand, «der  an  der  Stirn 
getragen  wird. 
gubbän  Bleilot  des  Baumeisters. 
gät^ra  Staubsturm. 
gahbe  Hure. 
gedd   Quantität,   Betrag,     c^gedd 

wieviel? 
qdm.  II.  ^eddem  heranbringen. 

^iddäm  vor. 
gadar  Impf,  iigdar  können. 

qadar  Bestimmung. 

qudra  Macht. 

^id(ä)r  Kessel. 

^idriie  kleiner  Kessel. 

mugdär  Betrag,  Ausdehnung. 
gidle  PI.  gedail  Locke. 
qarr  gestehen. 
garab  Impf,  iigrab  nahe  sein. 

^erib  nah. 

^rbe,  girbe  Schlauch. 

geraib  Verwandte. 
gi(u)r^i,gi(u)r^iie  Flgerä^i  Geor- 

gier(in),  weisser  Sklave. 
qtrfeß  PL  qtirü}  Piaster. 
gara^  Impf  iigru^  kneifen. 

II.  garra^  dass. 

gyr^e  (abgebrochenes)  Stück. 

girrä^  e/f^asäui  Spinngewebe 
(eigentlich:  Abkneiper  der 
Hoden). 


garat  Impf  iigrut  kauen. 

gyrta  eiserne  Keule  (kleiner  als 
der  denbüs), 
^irSa  Courage. 
garef  Impf,  iigrif  schleudern. 
qarfejrtf  ^ärfejn  PI.  giirüfi  Hörn. 
girrte   halbe   Last;    Tasche,    in 
welche  die  Last  hineingesteckt 
wird. 
qrän    persisches    Geldstück    (2V4 

Piaster). 
gemü^  junger  Löwe. 
gurunful  Gewürznelkenbaum.  Ein 
Stückchen  Holz  wird  wegen 
des    guten    Geruches    häufig 
von  Frauen  an  das  Ohr  neben 
die  Ohrringe  gehängt. 
qerä  Impf,  iiqrä  lesen. 
gerräi  Leser. 
qtirän  Koran. 
qaratiäne  grosse,  kupferne  Schüssel 

für  gekochtes  Essen. 
gezäz  Fensterglas. 
qazme  Spitzhacke. 
^ezue  Vogelfalle. 
gii(e)r    PI.    gtäür    Schale    (von 

Zwiebel,  Orange). 
I  ^isem  Impf,  juqsim  teilen. 
I      II.  ^essentf  qassern  teilen. 

^esäm  Anteil. 
giUe      die      männlichen     Dattel- 
blüten. 
qa^mar  Spass  machen,  jem.  an- 
führen. 
qcämari     Spassmacher,      auch 
qufleci  genannt. 
ga^^  Impf,  i^gu^^  abschneiden. 
gus^e  Stirn. 
muga^s  Schere. 
gu^ab  Rohr. 

ge^ibe  PI.  gi'^aib  Haarlocke. 
ntaq^üd  Absicht. 
ge^ir  kurz. 


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QYletgniY,  (SituCitaBif^t  ^Befc^tcSien  autf  bem  3vA(j. 


139 


qa^(ä)r  Wqiisür  Schloss;  Land- 
haus. 
gi^gi^  Kerne  spez.  von  der  Melone, 
die  getrocknet  als  Zukost  ge- 
nossen werden. 
gisle  kurzer  Speer. 
gadbe  Griff;  eine  Hand  voll. 
gada  Impf,  iigäi  beendigen. 
VII.  ingida  beendigt  werden. 
qädi  Richter. 
qadä  Richteramt. 
gadiie  Geschichte. 
qatt  Impf,  {equit  {iegutt)  anspitzen 

(den  qalam). 
gata^(a)  Impf  iigta^(a)  abschnei- 
den; abhandeln. 
gyßa  kurze  Lanze. 
gyiin  Baumwolle. 
(e)giin  Kürbis. 
ga^ad  Impf  iig^yd  sitzen;   auf- 
wachen.  Partie.  gäBäd  als  In- 
choativum  gebraucht. 
II.  ga^Bad  sich   setzen  lassen; 

hinsetzen;  aufwecken. 
qä^ade    Sitte;     Regel.      ^ala^ 
Iqa^ade  fein,  so  wie  es  sich 
gehört. 
guffe  tiefes  Gefass  aus  Palmblättem ; 
rundes,   verpichtes   Euphrat- 
fahrzeug. 
gafra  Wüste. 
qufHie  Schnurre. 
guf(ak  Käfig. 

(u)gfel  Impf  iigful  verschliessen. 
guffejl  Schloss. 

qufel  PI.  (u)gfäle  Zeile  im  Ge- 
dicht. 
qalil,  Dimin.^^Ä'/'/V/ wenig,  gering. 
qlb.  V.  tegalleb  sich  wälzen. 
VII.  ingdleb  verwandelt  werden. 
gal(u)b  Herz;  der  oberste  Teil 

der  Palme. 
gäleb  Form;  Fälschung. 


maglüb  verkehrt. 

V.  telaglab  Kobolz  schiessen. 
(^<y^/^^^  Halsschmuck;  auch  Name 
eines  Stückes  Holz  bei  dem 
Schöpfgefäss. 
gel^a  Burg. 
(f)glüfe  Vorhaut. 
qalam  PI.  aqlam  Schreibrohr. 
^/^.  IL  ^alla  braten. 
gumar  Mond. 
gumruk  Zoll. 

gumrukci  Zollbeamter. 
gimezQ)  Impf  iigmuz  springen. 
gutngum  grosse  Kaffeekanne. 
gunbara  Haubenlerche. 
qondera  Stiefel. 
gines  Impf  iignus  jagen. 

genis  Jagd. 
qn^.  IL  i^qan7ta^(a)  überzeugen. 
gunfud  Igel. 

^^//«^Pl.^^//^«/ Kaffee;  Kaffeehaus 
gäd  Impf  i^güd  leiten,  fuhren. 

gauuäd  PL  güiiäuid  Kuppler. 

(u)giiiiäde  schlechte  Frau. 
qüzi  Lamm. 

gd(u)s  Bogen;  Bogen  zum  Reinigen 
der  Baumwolle;  Joch,  das 
auf  dem  Nacken  des  Stieres 
aufliegt. 

qau^äs  PI.  qauä^is  Kawass. 
qütiie  Kiste,  Dose 
guge  PI.  iguag  Schädel. 
^aut^äl     elhofuß     Wächter     des 

Hauses. 
gäm  Impf  iegiini  aufstehen.  Auch 
als  Inchoat.  gebraucht. 

IL  gaui/Lem  stehen  lassen. 

X.  istaqätn  bestehen,  aushalten. 

gaim  PL  güuäm  Tempeldiener. 

qiäm  Preis. 

qaiäma    Auferstehung    (littera- 
risch). 
q^i,  IL  gau^äy  gauua  kräftigen. 


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140 


(gtiit&^c  3ur  femiHfc^en  jl^^racSwiffenfc^af^. 


gaj^t  stark,  kräftig. 
g'üue  Kraft.     Adv.  mit  Gewalt. 
gäu  Zündschwamm. 
£'eiii,  geitt=  tnaltj  tnätti  zum  Aus- 
druck des  Pron.  pass. 
qlr,  II.  ^eiiär  asphaltieren,     nt^ 
gaiiar  gepicht 
^r  Asphalt. 

muguär  eine  Keule   mit   einer 
Kugel  aus  Asphalt. 
ge(i)d  Sommer. 
gefijtän  Strick,  Band. 

k,  c 

ka,  ca,  ce(i)  da;  wie;  weil. 
cebb  Impf,  i^cibb,  jekubb  giessen, 
ausgiessen. 

VII.  inkabb  ausgegossen  werden. 

kebäb  Röstfleisch. 

kebabci  Garkoch. 
cebfd  Leber. 
cebir  PL  (u)kbär  gross. 

kubfejr  Grösse. 

kubbar  Kaperstrauch. 
cebeS  Widder. 
kiteb  Impf,  iiktib  schreiben. 

VII.    inkiteb    geschrieben    wer- 
den. 

kitbe  Schrift. 

kitäbe  Schrift 

mektüy\vi%c^Qn{t, 
kutfäjr  Reihe(?). 
cetära  gestreiftes  Seidenzeug. 
ktf,  IL  cettef  fesseln. 

cete/Du.    c^tfe(i)n  Schulter. 
kitel  Impf,  liktil  töten. 

VII.  inciUl  getötet  werden. 

cet(e)l  Tod,  Ermordung. 
kcfir,  cetir  viel,  sehr. 

kytfejr  Grösse,  Vielheit  clkit(e)r 
wieviel? 

kitre  Fülle. 
kahh  Impf  iekihh  husten. 


kih(e)l  Schminke. 

cedis  PL  (e)cdüs  Getreidehaufen. 

kedü  Mähre. 

cideb  Impf  iicdib  lügen. 

II.  ceddeb  dass. 

cidfijb  Lügen;  Schein. 
kurr  Fem.  kurre  junger  Esel. 
karab  Impf  {ikrub  pflügen. 

k^räb  Pflügen. 
kurefijt  Schnittlauch. 
cer(e)d  Bewässerungsmaschine. 
(ejkrdfes  Sellerie. 
cärak  ein  Viertel. 
kerkere  Schädel. 
krm,  IV.  akrant  beschenken. 

kerim,  cerini  wohlthätig,  edel. 

ikräm  Geschenk. 
kru.  III.  cärä  vermieten. 

X.  isticrä  mieten. 

keri/i,e  Miete. 

mUärl  Eselvermieter,    inecärue 
Karawane. 
kiss  Vagina, 
kiser  Impf  iiksir  zerbrechen. 

II.  kessär  zerbrechen;  ringeln 
(vom  Haare). 

V.  tekessär  zerbrochen  werden. 

VII.  inkesär  zerbrochen  werden. 
inkes^ret  ri^li  ich  habe  mir  den 
Fuss  gebrochen. 

maksürhdsAacoXt,  maksüra {vom 
Mädchen)  nicht  mehr  jung- 
fräulich. 

kestr  gebrochen  (z.  B.  uäruär 
>&^j/>  Knickrevolver);  bankrott 
kus(u)b(p)  Überreste  vom  Sesam. 
ke^Hi  christlicher  Priester. 
klr,  IL  >&^ii^r  Grimassen  schneiden. 
ceUf  in  die  Höhe  heben,  lüften. 

ce^fe  Ausgrabung;  Ort  der  Aus- 
grabung. 
ca^(a)b  Knöchel;  Würfel. 
kärid  PL  k^ärid  Papier. 


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iffltif^ntt,  Q^euArdStfc^e  Öefc^u^ien  au«  htm  3tAi). 


141 


ceffFl  cu/üf  (hohle)  Hand;  Hand- 
schuh. 
ceffi^e  Kopftuch. 
kufar  Impf,  iikfur  freveln. 

käfir  PI.  kuffär  Ungläubiger. 
cefcir  grosser  Löffel. 
kifel  Impf  iikfil  bürgen. 
kfn,  Wxeffen  einTotenhemd  anlegen. 

cefen  Totenhemd. 
cifäie  Gürtel    um   die   Brust   des 
Mannes,  der  den  Stier  an  der 
Schöpfmaschine   den  meidän 
herab-  und  herauffuhrt 
kili   Totalität,      kilhna    jedesmal 
wenn. 
killii  in  jeder  Beziehung. 
kille  Moskitonetz. 
klb.  II.  celleb   fesseln,   zusammen 
verbinden. 
cel(i)b  PI.  (e)cläb  Hund. 
c^lläbe  Haken  und  Öse. 
III.  cälei  ein  Geschäft  abwickeln. 
klf,,  IL  kellef  schwer  machen. 
^^///"  schwer;  zu  schwer  (ßalä), 
teklif  (zu  leistendes)  Geschäft 
kelek  von  Schläuchen  getragenes 

Floss.  ' 

klnt.  V.  t^kellem  sprechen. 

keläm,  celam  Rede,  Worte. 
klinke  klunk  eine  Waffe,  bestehend 
aus  einem  kurzen  Stocke  mit 
einem  eisernen  Hammer. 
celäue  Wfejclä  Niere;  Eingeweide.  1 
cäli  (steiles)  Ufer. 
cem  wieviel?    ^icem  einige. 
(e)cmär  oder  {ejcmäf}  eine  Waffe, 
bestehend  aus  einem  langen 
Stecken,  dessen  Wurzel  unten 
darangelassen  und  mit  Eisen-  1 
bändem  befestigt  ist. 
kniL  IL  kemmel  vollenden;   voll- 
kommen machen. 
kammün  Kümmel.  1 


Urne  Trüffel. 

kindar  Holzgriff  der  Flinte. 

küj}  PI.  kuah  Hütte  (aus   Matten 
und  Palmzweigen). 

käre,  cäre  Geschäft. 

küra  Ofen. 

cäs  PI.  cäsät  Becher. 

col  Wüste,  ge^ad  liccol  seine  Not- 
durft verrichten. 

kbfujm  Haufe. 

cän  Impf  iekün  sein. 
mecän  Ort. 

cai  Thee. 

cltäie  Stirnband  (der  Frauen). 

eis  PI.  (e)ciäs  Beutel. 

keMn  PI.  kiälin  kleine  Schale. 

kif,  IL  mekeiief  erfreut 

^^/^(^ Befinden;  elld(u)n  ke(i)fak 
wie  geht  es  Dir?  helid(u)m 
ke(i)fi  mü  zfijen  ich  bin  heute 
nicht  wohl;  Lustbarkeit,  Ver- 
gnügung. 

cefijl  Mass;   abgemessene  Speise. 
cefijle  Kugel. 

1 
//  zu.   iei  warum? 
lä  nicht. 

libbe  der  oberste  Teil  der  Palme, 
die  noch  zusammenklebenden, 
noch  nicht  völlig  entwickelten 
Blätter. 
lappa  Lampe. 

libed  Impf,  pilbed  sich  verstecken, 
Zuflucht  nehmen  vor  {min), 
libbäde      ein      Kleidungsstück, 
Mantel   aus   Tuch,   den   man 
im  Winter  trägt 
libes  Impf.  iJUbis  sich  anziehen. 
lib(€)s  Kleidung,  Kleid. 
(i)lbäs  Unterhosen  bei  Männern 
und  Frauen,  auf  dem  Lande 
selten  gebräuchlich. 


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142 


(gtiix&c^t  3ur  ftmiii\4tn  jlprA^mffenfc^Aft. 


/a/ifs  Impf.  ^i//has  lecken. 
ffJ/M/  Steppdecke. 
/afiag'lmp{.^i//iaj^ver{o\gen ;  folgen. 
laham  essen  (?). 

lahfejm  Fleisch. 
lifiie  Vollbart. 
ledar  stechen. 

idd.    X.   isteledd   angenehm    em- 
pfinden. 
ledde  Annehmlichkeit. 
ledid  El.  aladd  angenehm,  süss 
(Geschmack,  Luft). 
lizem  Impf  lilzem  halten,  fassen. 
VII.  inlizem  gefasst  werden. 
läzim  es  ist  notwendig. 
lisän  Zunge;  Sprache. 
la^ab  Impf  iil^ab  spielen;  flattern 
(der  Blätter  im  Winde),  til^ab 
ruhi  mir  wird  übel. 
III.  lä^ab  spielen  mit. 
li^(a)ba  Spiel. 
la^an  Impf  lil^an  verfluchen.    S. 

auch  na^al. 
larui     Plappermaul,      einer     der 

dummes  Zeug  redet. 
lata^(a)  Impf  iilta^(a)  lecken. 
latif  schön,  angenehm  (vom  Essen, 

Luft  etc.). 
latent  Impf,  iiltem  schlagen. 

II.  lattem  dass. 

lätme  Schlag,  Ohrfeige. 

leff  Impf  icliff  einwickeln. 

IfU  VIII.  iltifet  sich  umdrehen. 

Iqfi,  II.  tel^ih  Befruchtung  von 
Pflanzen. 

lagat  Impf,  iilgut  pflücken,  sam- 
meln. 

legleg,  abü  legleg  Storch. 

ligen  Schale  zum  Waschen. 

liga  Impf  iilgä  treffen. 

III.  lagä  dass. 

V.  telaggä  dass. 

VI.  telägä  sich  treffen. 


I  läcin  aber. 

;  lemm    Impf    i^limm    zusammen- 
I  nehmen;  zusammendrücken. 

!      VIII.  iltemm  sich  versammeln. 
,  lumman  wenn,  nachdem. 

lenn  siehe. 

lehet  Impf  iilhät  pusten,  schwer 
atmen. 

lihhü^e  Spitzname. 

lihäne  Kohl. 

ld(u)  wenn.  ld(u)  lä,  lou  mä  wenn 
nicht. 

lübie  Bohnen. 

lofujk  PI.  aluak  Tafel;  rechteckige 
Felder,  in  die  der  Acker  be- 
hufs der  Bewässerung  einge- 
teilt wird. 

Itih,  II.  lauuaJk  schmutzig  machen. 
V.  i^lauuaf}  schmutzig  werden. 
VII.  inlä/j  beschmutzt  werden. 

läfe  ein  feineres  Winterkleid,  ähn- 
lich der  libbade. 

lag  Impi^^lüg  kleiden,  gut  stehen; 
passen,  gefallen. 

läm  Impf  ielüm  tadeln. 

lofujn  PI.  aluän  Farbe;  Gesichts- 
farbe, Aussehen ;  Art,  Gattung. 

milui  PI.  m^läp  Armband  (aus 
mehreren  zusammengedrehten 
Silberfäden). 

fera  türkisches  Pfund. 

Izf  trockener  Bast  zwischen  den 
Zweigen  der  Palme. 

fefijl  PI.  fiäl  Nacht. 

Ü^e  Fettschwanz. 

m 
mä  nicht;  was.    mädäm  solange; 

wenn. 
ntäsüle  Pfeife  (aus  Thon).   Daher: 
i^md(u)^iltt  pfeiftauf  der  Masule. 
(e)fntä^(a)  Wegzehr;  Essen. 
metfejn  Du.  metüefijn  Schulter. 


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dMj^ner»  (Situat<Sif<tt  ^tf^i^ttn  ane  öem  3tA<|. 


143 


metin  stark,  kräftig  (Papier  etc.); 
geschwollen. 
mit(e)l  Ähnlichkeit;  wie. 

tnetel  PI.  metelät^  amtal  Sprich- 
wort. 
megidi  c.  ein  Thaler. 
mhn,  Vni.  imtahan  probieren. 

imtifiän  Probe. 
mefia  Impf,  iimhi  auslöschen. 

metnfti  verwischt. 
mf}t.  V.  t^ma^kat  sich  schnauzen. 

muJ^tän  s.  u.  abu. 
medd  Impf,  i^midd  ausstrecken. 

mudde  lange  Weile, 
warr  Impf  i^nturr  vorbeigehen. 

X.  istamarr  vorbeigehen. 
murr  bitter. 

mirrefijr  Löwenzahn. 
marre  Hacke. 

marrar  Hackenarbeiter. 
marad   Impf    iimred    zerknüllen 
(vom  Papier). 

IL  marrad  dass. 
mirdäne  freigebig,  vornehm. 
meres  Impf  j^imriz  eggen. 

II.  märrez  dass. 

märräze  Egge. 
marag  Sauce. 

marmar  Marmor;  harter  Stein. 
mara  Frau. 

muruy^  edles  Wesen,    (bil)mu' 
ruue  freiwillig. 
mzh.  VI.  thnäzah  scherzen. 

mezäh  Scherz. 
maziqa  PI.  mazajxj  Musikinstru- 
ment 
ms^i,  II.  massah  verändern;   ver- 
höhnen. 
misßjc  Moschus. 
meii  Impf  i^miH  abwischen. 
müfujt  Kamm. 
miifnü  Aprikosen. 
milän  Deichsel  (des  Pfluges). 


miiä  Impf  ^imli  gehen, 
milie  Gesandtschaft. 
meHaie  dass. 

memle  Wanderung;  Entfernung. 
(u)mtdret  es  hat  geregnet. 

mutar  Regen. 
mäteli  Martinigewehr. 
mutz  Fem.  mutige  PI.  mutaia  Esel. 
ma^(a)  mit. 
mäBün  Schüssel. 
milaft  Salz. 

mi/ec    Impf    iimlic    die    Heirats- 
zeremonien vornehmen.. 
melik    PL   mulük    König;    vor- 
nehmer Mann. 
miifijk  PL  amläk  Besitz. 
melläcYV  melalicBtsitztr\  Unter- 
nehmer. 
meiec  Engel;  TeufeL 
mä/ä  Impf  iimlä  füllen  (selten). 
moilä  MoUa,   Priester;  jeder  ge- 
bildete Mann,  der  lesen  und 
schreiben  kann. 
min  von;  seit. 
min  wer?    minhn  wer? 
mana^(a)    Impf    iimnaB(a)    ab- 
halten, verhindern. 
mahfejd  Wiege. 

muhfäjr  Fem.  muhra  Füllen;  Pony. 
mukfäjr  Siegelring. 
muheile  PL  mehaiil  grosses  Last- 
schiff, das  im  Unterschied  von 
der  Sefine    nicht   mit   Pech 
{m^gaiiar ,      mHaffat)      ver- 
schmiert ist. 
mät  Impf  iHmüt  sterben. 
II.  mauy^t  töten. 
meit  PI.  mofujta  tot. 
meiiit  tot. 
memät  Tod. 
md(u)g  PL  amytäg  Wellen. 
müs  Rasiermesser. 
mal  Bohne. 


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144 


(fftiMf^t  5ur  U^tüffttn  ikpxa<twi\(tnf<tafi. 


mäie  Pincette  zum  Feuerholen. 

mä/  PL  amuäl  Besitz;  auch  zum 
Ausdruck  des  Genitivs  ge- 
braucht 

fHoi  Wasser;  litterarisch  mä,  moi 
^ajfi  von  selbst  fliessendes 
Wasser  (im  Gegensatz  zu  dem 
von  Maschinen  bewegten). 

mifijdän  Platz. 

miri  Fiskus. 

mez  Tisch. 

mil  Schminkgriffel. 


nabah  Impf.  iinbaJt  bellen. 

tnenbiÜt  heiser. 
nebug  Jujubenbaum. 
tenbih  Anweisung. 
nebi  PL  anbiiä  Prophet. 
nitie  Weibchen. 
ne^^är  Zimmermann. 
min^el  Sichel. 
ne^(e)m  Sterne. 
min^ir  Nasenloch. 
na^ajl  PL  nahil  Palmen. 
nideb  preisen. 
nidäk  Impf,  jindäh  rufen. 
nida  Thau. 
nezz    Impf    icnizz    zittern,    sich 

furchten. 
nizäh  Graben. 
niza^(a)  Impf,  iinza^(a)  ablegen 

(Kleider). 
nizel  Impf  iinzii  herabsteigen,  sich 

senken. 
nhib  Schwager;  Schwiegersohn. 
nisä  Impf  iinsä  vergessen. 
nisät  mstiän  Frauen. 
nüäbe  Pfeil  des  Bogens. 
niied  Impf  iinlid  fragen. 
ntäür  Auferstehung  (litterarisch). 
nelle  Husten. 
menSul  verschnupft 


nuss  Hälfte;  Mitte. 
na^^  niedrig. 

nasib  Schicksalsanteil;  als  Ausruf 
im    Sinne    von    „schade;    es 
thut  mir  leid". 
näsba  Narbe. 
nä^t  niedrig. 
mindara  PL  menädir^  PL  PL  menä- 

derät  Brille. 
nätt  Impf,  i^nutt  aufspringen;  be- 
springen (vom  Tiere). 
natah  Impf,  iintaft  stossen  (vom 
Stier). 
III.  nätah  jmdn.  stossen. 
'  nätür  PL  nüätir  Wächter. 
niteg{i)  Impf  iintig  reden. 

IL  netfeq  reden  lassen. 
önta  Impf  iinti  geben. 
I  na^(a)^  Schafe. 
natura  Schöpfmaschine  mit  einem 
Rade. 
!  na^as  Impf  lend^^s  schläfrig  sein. 
I      na^äs  Schläfrigkeit. 
na^(a)sän  schläfrig. 
na^al  Impf  iin^ai  verfluchen. 
na^fajle  Verfluchung. 
I  n^m,  IV.  an^am  wohlthun,   in  d. 
Wunschsatze    anSam    Allah 
^alefijk  Gott  lohne  es  dir. 
nä^am  fein  (von  pulverisierten 
Sachen). 
i  na^^äie  Klagefrau. 
/^a/f<y/ Bastard;  auch  Schimpfwort 
nefaJtQ)  Impf  iinfah  anblasen. 
nef(e)s  Seele;   auch  als  pron.  rec. 
bei     lebenden     Wesen     ge- 
braucht 
nifedi^)  Impf. 0n/7id sich  entledigen. 
nuf(u)t  Petroleum. 
näff^faj  nützlich;  tüchtig. 
munäfiq  Übelthäter,  Betrüger. 
I  mangub  durchlöchert 
,  nigra,  nugra  Loch,  Grube. 


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(ffiti^ntx»  (!l<uAYA6tr4<  ^tf4i4ttn  avm  htm  3tAq. 


HS 


mingär  Schnabel. 
negis  unsauber,  schmutzig. 
mingal  kleine  Pincette  zum  Dorn- 
ausziehen. 
naga^  Impf,  {ingu^  abnehmen  (vom 
Tage,  Wasser  etc.). 

fiagi^  fehlend,  zu  wenig. 

angas  nicht  ganz  richtig  im  Kopfe. 
nigal  Impf  iingul  transportieren. 

VII.  Impf  iinnugel  fortgebracht 
werden. 

tnangal  transportatües  Kohlen- 
becken. 
mangane    Doppelkran     (=    4V2 

Piaster). 
nienkib    PI.    manäkib    bewohnte 

Gegend  (litterarisch). 
niket  Impf  iinkit  überlisten. 

nikta  PL  niket  List 
miricäse  Trinkbecher. 
nemfejl  Ameise. 

neh(e)d  PI.  ntihüd  (weibl.)  Brust. 
nah(a)r  Fluss,  Kanal. 
n^har  Tag. 

nhq,  IL  ienekki^schx^i^n  (des  Esels). 
nö(u)be  Mal.  ennd(u)b  noch  ein  Mal. 

nb(u)bdcl  Wächter. 
nb(u)^a  Schild  oder  Zaun  aus  Rohr, 

um  dahinter  zu  jagen. 
näh  Impf  i^lnüh  seufzen. 

nqh  Seufzen. 
nauf^ida  Pilot;  Schiffer. 
när  Feuer. 

nur  Licht. 

nüra  Kalkstein. 

menära  PL  menair  Minaret 
7iiiaz  Präsent  bei  der  Hochzeit 
näs  Menschen. 
näl  Impf  ii^mä  berühren. 
nage  Kamelin. 
näm  Impfl  ihtäm  schlafen. 

menäm  Schlafort;  Schlaf 
ny^äie  PL  nüa  Kern. 

Beiträge  zar  temit.  Sprachwissenschaft.  V. 


7iäc  Impf  ientt  coitieren. 
IL  neiiec  coitieren  lassen. 
VII.  innäcät  coitiert  werden. 
nir  Joch  beim  Pfluge. 
nüän  Ziel;  kleine  Erhöhung,  nach 
der    man    sich    beim   Reisen 
richtet;  Orden.    Daher  neSen 
zielen    (woneben   auch   aJf^ad 
nisän), 
ml  Indigo. 
ruli  Schimmel  (vom  Pferde). 


Itäy  häh  siehe  da,  hailoh! 

hädä  dieser. 
habei  Impf  iehabil  Getreide,  Reis 
zerstossen. 

II.  habbei  dass. 
hätim  herumirrend  (.^) 
hädd  Impf  jjlhidd  loslassen;  sich 

stürzen  auf 
hedeb  Augenlid. 
hedef  Balken  am  Schöpfgerät. 
hdm,  VII.  inhidetn  zerstört  werden. 

hudünt  Kleider. 
kuda  rechte  Leitung  (litterarisch). 

hedtie  Geschenk. 
here^  Auktion. 
horthnän  Hafer. 
haraflmi>i.i^karufgt\itn,  trippeln. 

IL  karr af  sich  beeilen,  schnell 

hin-  und  hergehen. 

hsr,  IL  Impf  0hezzär  beschneiden, 

den     Baum     von     unnützen 

Blättern  säubern. 

hznu  IL  hezzem  entfliehen  lassen 

VII.  inhezem  fliehen. 
haff  schnell  zuschlagen(?) 
hfy,  IL  haffä  wedeln. 
helbety  helbeta  natürlich,  gewiss. 
halas  rupfen,  säubern. 
halcän  durstig. 

heikel  trillern    (der    Weiber    bei 
10 


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146 


(giiM^t  5ur  ftmUifcftn  ilpra^wiffenfe^aft 


freudigen   und   traurigen  Er- 
eignissen). 

Aäm  auch;  doch. 

hamtn  Impf,  iehimm  sich  sorgen; 
Sorgen  machen. 
kämm  PI.  humum  Sorge. 
mahmüm  sorgenvoll. 

mahmüz  Sporn. 

kern  an  willkommen,  Prosit.  Ant- 
wort darauf:  henakum  Allah. 

mühendis  Architekt, 

(e)hnäge  ein  Strick,  der  das  Polster 
auf  dem  Rücken  des  Stieres 
festhält. 

(e)hnä  hier. 

hüa  er. 

hus,  IL  hauues  eine  Hosse  singen. 
hd(u)se  eine   Art   Kriegs-    und 
Arbeitsgesang. 

hb(uß  Rindvieh. 

haße  PL  hauaU  Kuh. 

hauen  Mörser. 

hai/^a  Luft,  Wetter;  Wind,  haiji^a 
^äli  starker  Wind. 

(e)hiiäi  sehr. 

hie,  Jüci  so. 

heikal  Gestalt  (d.  Menschen,  Pfer- 
des). 

he(i)l  Muskatnuss. 

htm  Instrument  (ein  dicker  Stock 
mit  eiserner  Spitze),  um  Pal- 
menschösslinge  vom  Mutter- 
stamme loszutrennen. 


y.äy  ue,  u  und. 

utibär  Kamelshaar. 

uäbriie  schwarzes  breites  Tuch, 
das  die  Frauen  um  den  Hals 
legen. 

uotijiet  stottern. 

mügib   Grund,     bimügib   entspre- 
chend. 


u^^,  IL  uu^^a^fa)  krank  machen. 
IV.   Impf.   io(u)^a^(a)    schmer- 
zen. 
uu^a^(a)  Krankheit.    Auch  als 
Fluch,  Schimpfwort  (=  Gott 
gebe  dir  Krankheit)  z.  B.  bei 
einem   Kinde,    das   nicht  zu 
schreien  aufhört. 
ijLu^^än  krank. 

y^ugne  Backenknochen. 

Uu^ah  PI.  yugüh  Gesicht;   Seite. 
af}ad  uu^ah  feläne  coitieren. 
mutjLagaha  von  Angesicht  sehen, 
zusammen  sein  mit 

yahed  Fem.  uähde  einer,  yahdak 
du  allein. 

y,ähie  Einsamkeit 

Tiähhai  PI.  yähähn  Wächter. 

uJ^r,  IL  yä/}l}ar  nach  hinten  bringen, 
wegrücken;  hinten  bleiben,  aus 
dem  Wege  gehen. 

yudd  Zeltpflock. 

7/rtfi.  IV.  auda^fajnäkum  Adieu. 
Antwort:  ß  amäni^lläh. 

ydl.  IL  uäddä  hinlegen,  hinthun; 
hinbringen. 
yiädl  Thal. 

ydn  (dn),  IL  luyeddin  d.  Gebets- 
rufer ruft 
mu  eddin  Gebetsrufer. 

Tirt.  X.  istaret  erben. 
tiir(i)t  Erbe. 

iird.  IV.  aured  Impf,  iofujrid  zur 
Tränke  herabführen. 

Tiorde  Blume;  der  an  der  äusseren 
Nasenfläche  sitzende,  Blumen- 
form habende  Nasenring. 

Tiorge  PI.  atiraq  Blatt  (eines 
Baumes,  Papier). 

uäruär  PL  uäräyir  Revolver. 
ijLciryär  kesir  Klapprevolver. 

yiarim  geschwollen. 

ytärä  hinter. 


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(nittgner»  (JleuaYaBtfcSe  ^tf^iffltn  aw  hm  ^xaq. 


147 


//e'^/V  PI.  uusarä  Vezier. 
tjesre  (Bade)schurz. 
w^xTÄ^  Gewicht;  auch  e.  bestimmtes 
Gewicht  (s.  u.  (ejirär). 

mczän  Wage. 
Uosfejt  Mitte. 

Uosti  in  der  Mitte  befindlich. 

uosta  Mitte. 
uojle  Stück. 
iiu^af  beschreiben. 

II.  uäs^af  beschreiben. 
IV.  ausaf  beschreiben. 

i^iisal   Impf,    ii^alf    iofuj^al    an- 
kommen; passieren. 
Kusa  auftragen. 
IL    uä^^ä    Testament   mächen; 
eine  Lehre  geben;   mit  ^alä 
verbieten. 
mi^iie  Testament;  Lehre. 
niäa  Impf  iäta  treten. 
uatl  niedrig. 
m^äfa  eben. 
na^ad  versprechen. 

III.  1/^a^ad  dass. 

ufq,  VIII.  ittifaq  übereinkommen. 
uufa  Impf  iö(u)fi  erfüllen  (e.  Ver- 
sprechen). 
^ufa    Erfüllung    des    Verspre- 
chens. 
uufasiz  verräterisch,   einer,  der 
sein  Versprechen  nicht  hält. 
md(u)ged  Feuerstätte. 

fallen;  auf  jem.  stossen,  ihn 
treffen. 

II.  uugga^(a)  hinwerfen,  fallen 
lassen. 

III.  uä^a^(a)  mit  der  Frau  zu- 
sammen sein. 

nugaflm^liigaf,  iofujga/ stthtn. 
U^g^f    iemmak     bleib     hier 
stehen. 
uagfe  Standplatz. 


Uäkfijt   Zeit,      mm    uäkfijt    früh. 

fait  i^äk(ijt  spät. 
uokifajh  unartig;  streitsüchtig. 
uukar  Ort,    wo    die   Vögel    sich 

niederlassen. 
uektl  Vertreter. 
^Ä/.  V.  tetwlledet  gebären. 
uoled  PI.  auläd,  uul(ejd  Knabe. 

Dim.  ulefijd. 
ualid  Vater. 
uälide  Mutter. 
ualide(i)n  Eltern. 
uälaky    Italic  du    da   (Anrede    an 

niedriger  Stehende. 
^/m.lll,^ä/am  gegenüber  stehen (?). 
7w/em  Krankheit  (Stamm:  V///.) 
;(a/l  Gouverneur. 

7i/äia  PI.  uläj^ät  Gegend. 
maulä  Herr. 
uns,  (ns.)   V.  t^uonnes   sich  amü- 
sieren; spazieren  gehen. 
uunsa  Vergnügen. 
uni.  (ni)  IL  tj^änna  vorsichtig,  ver- 
ständig sein. 
,  tj^hm,  V.  tenähheni  sich  einbilden. 

uäyLl  PI.  uäiiij^e  Schakal. 
'  uaiyLai  Ausruf  des  Staunens  oder 

des  Schmerzes. 
i      aiie(i)lah  wehe! 

uij^a  mit;  zusammen. 
\  um  (=  V<f  ?)•  VI.  tüäiig  spähen, 
i  schauen. 

!  uefijn  wo?  wohin? 

i 

^äs,  idsmin  Jasmin. 

jxibes  Impf,  {ebes  trocknen. 
V.  t^lßbbes  trocken  werden. 
,      iabes  trocken;  reif 
t  l^athn  Waise. 

1  id  Dual.     lde(i)n   PI.   eidi  Hand; 
I  Vorderfuss  (des  Pferdes  etc.); 

lO* 


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148 


^titt&^t  3HY  \tmiiif4tn  Ikipxa4m^tnf4äft. 


Klöppel  beim  Mörser;  Hand- 
habe, Griff. 
iedde  Handhabe. 

lerarFL^erarätP^tronentasche,  die 
der  Mann  um  die  Brust  bindet 

^esma  Schleier,  Kopfbinde. 

eisar  Fem.  ^isra  links. 

lasirTliüsaraGefdingene,  (Stamm: 
'sr.) 

ieimär   (oder  lehnä^)   Kopftuch, 
auch  KufHje  genannt 


ia^ar  Verbot;  verboten. 

iqtu  11./^^^^«  sicher  machen,  über- 
zeugen. 

iemm  bei. 

iemta  wann?,  wofür  auch  ^i^äkfijt 

iemek  Elssen. 

lamin  Fem.  {imnä  rechts. 
iamin  Eid. 

iay^ai  langsam. 

id(u)m  PL  liäm,  aiiäm  (litterarisch) 
Tag.    helid(u)m  heute. 


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DIE  GEDICHTE 


DES 


(TUttiafamwie 


ARABISCH  UND  DEUTSCH 

BEARBEITET 
VON 


J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 

1903 

(gAtümott  Bonbon,  w.  c. 

THE  JOHNS  HOPKINS  PRESS  LUZAC  &  CO.,  great  russell  str. 


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INHALT 


Seite 

EinleitMO 149 

Erklärung  einiger  Abkürzungen 165 

Arabische  Texte  mit  Anmerkunoen 166 

Fragmente 204 

Übereetzung  der  Texte  I  bis  XVII 212 

Register 224 

Metra  und  Reime  —  Personennamen  (Individuen,  Stämme,  Götzen)  —  Ortsnamen 
—  Sternnamen  —  Assyrische  und  hebräische  Wörter  —  Bibelstellen. 

Anhang:  Leben  des  Ilibatallah 228 

Nachträge 230 


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Von 

K.  Völlers. 

Die  vorliegende  Arbeit  wurde  bereits  im  Sommer  1896  in  Kairo 
5  begonnen,  musste  dann  aber  in  Deutschland  lange  beiseite  gelegt 
werden.  Erst  im  Winter  1901/02  konnte  ich  sie  von  neuem  auf- 
nehmen (vgl.  unten  S.  160,  Z.  20).  Bald  nach  meiner  Übersiedelung 
hatte  Herr  Prof.  A.  Fischer  die  Güte,  mich  auf  die  KoUektaneen 
Thorbecke's  zu   Mutalammis   aufmerksam   zu   machen,   sie   mir  zu 

10  schicken  und  mir  über  einige  Stellen  seine  Ansicht  zu  äussern.  Herrn 
Prof.  A.  A.  Bevan  (Cambridge,  England)  verdanke  ich  die  Kollation 
der  Handschrift  des  British  Museum.  Als  Herr  Dr.  R.  Geyer  (Wien) 
von  meinem  Vorhaben  hörte,  beeilte  er  sich,  mir  seine  KoUektaneen 
hierzu  zur  Verfügung  zu  stellen,  darunter  eine  durchgängige  Musterung 

«5  des  Lisän  und  des  7}?^  al^Arüs.  Was  ich  Thorbecke  entnommen 
habe,  wurde  durch  eckige  Klammern  (und  bisweilen  Tu.),  was  ich 
R.  Geyer  entnommen,  ebenso  mit  dem  Zusätze  R.  G.  gekennzeichnet. 
Herrn  Dr.  G.  Kampffmeyer  (Halle  a.  S.)  verdanke  ich  wertvolle  Mittei- 
lungen aus  der  Bibliothek  der  Deutschen  Morgenländischen  Gesellschaft. 

20  Die  Erklärung  einiger  Abkürzungen  findet  sich  auf  S.  165. 

Gerir*  b.  *Abdelmesih  (oder  *Abdel  *ozzä)**  b.  ^Abdallah 
b.  Zeid***  b.  Daufan  b.  Harb  b.  Wahb  b.  Guleii  b.  Ahmas  b. 
Dubei'a  b.  Rabi'a  b.  Nizär  b.  Ma*add  b.  ^Adnänf  ist  nach  der 


♦  Nur  G.   heisst  der  Dichter  Jacut  IV  769,  3  (Diw&n  IV).     Vielleicht   ist  unser 
35  Dichter  auch  gemeint,  wenn  Frevtag  Lexicon  5.  v,  Ä r<i "Wi  sagt:  Djerir.  Diw.\  vgl. 
Mutal.  VI  I. 

*♦  So  Hizdna  HI  73,  6,  wie  Ihn  Quteiba,  Agäni  XXI  187,  15  und  Hibatalldh  fol.  19a 
(S.30). 

***  So  Hiz.  a.  a.  O.  und  Wüstenfeld,  Tabellen,  A  10.    Ohne  Z.:  Ag.  XXI  186,  i; 
30  187,  13.     Z.  wird  im  Diwan  I  17  erwähnt 

t  Am  vollständigsten  Hiz.  a.  a.  ü.    Das   Gertr  b.  Jesiä  der  Einleitung  des  Diwans 
ist  sonst  nicht  bezeugt    Über  die  Genealogie  vgl  noch  Ibn  Doreid's  Handbuch  192,  13. 
Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  I| 


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150  OS^eitr^^e  ^ux  femtttf^en  ilpra^^tffenfefaf^. 

Überlieferung  der  genealogisch  vollständige  Name  des  Dichters,  den 
wir  nach  dem  Vorgange  der  Araber  als  al  Mutalammis  zu  bezeichnen 
pflegen.  Wie  bei  vielen  anderen  Dichtern  wird  der  Beiname  —  in 
diesem  Falle  wohl  mit  Recht  —  auf  einen  seiner  Verse  zurückgeführt 
(Diwan  V  9)  *  5 

In  der  Einleitung  des  Diwans  wird  er  aä  Dubai  genannt.  Von 
den  drei  Stämmen,**  die  den  Namen  Dubeta  tragen  und  die  alle 
der  Gruppe  der  Rabta  angehören,  heisst  der  Stamm  des  Dichters 
im  engeren  Sinne  D.  b.  Rabta  oder  Dtibet  at  Adgatn,  Von  ihrer  Ge- 
schichte ist  uns  einiges  aufbewahrt***  10 

Als  wichtigste  Quelle  für  die  Kenntnis  der  Persönlichkeit  und 
der  Schicksale  des  Mutalammis  muss  der  Diwan  angesehen  werden. 
Wir  erfahren  hier,  dass  der  Lebensgang  des  Dichters  vor  allem  durch 
zwei  Umstände  bestimmt  wurde,  durch  das  Verhältnis  zu  seinen  Ver- 
wandten, und  durch  die  Beziehungen  zum  Hofe  von  Hira,  wo  er  zu-  15 
sammen  mit  seinem  Neffen  Tarafa  weilte,  wo  beide  den  bekannten 
Uriasbrief  erhielten,  was  den  Tod  des  einen,  und  die  Flucht  des 
anderen  zur  Folge  hatte.  Während  die  gelehrte  Überlieferung  fast 
ausschliesslich  über  das  Verhältnis  des  Dichters  zu  seinem  Neffen 
spricht,  gestattet  uns  der  Diwan  nicht  nur  einige  Blicke  in  die  20 
Stammesfehden  von  Ost -Arabien  zu  thun,  sondern  auch  die  Persön- 
lichkeit des  Dichters  in  den  Hauptzügen  zu  verstehen. 

Die  Stücke   des   Diwans,   welche   die  Stellung  des   Mutalammis 
unter  seinen  Verwandten  und  die   inneren  Fehden   der   eigenen  und 
benachbarten  Stämme  beleuchten,  sind  I,  IV  C  (d.  h.  w.  13.  14.  15.  25 
18),  VB  (d.  h.  vv.  10-13),  VII  (vv.  4.  5.  6.  10?)  XIII,  XIV  u.  XVI. 

Nach  I  17  Anm.  erklärte  *U§um  von  den  Dubei'a,  dass  Muta- 
lammis nicht  zu  ihnen,  sondern  zu  den  Ja^kur  gehöre.    Und  als  'Amr 


*  Zum  Ausdruck  Mutalammis  vgl.  ausser  dem  Diwdn  XIV  9  noch  Nüldeke, 
Beiträge  136;  Sibaw.  I  133,  10;  Kdmil  774,  17  (II  311,  5);  Ar  ab.  Urkunden  d,  JCgl.  30 
Museen,  Berlin  (1896)  Nr.  3,  Z.  10;  Beid  II  81,  20.  Zur  Bedeutung  im  Diwdn  V  9: 
S.  DE  Sacy,  AnthoL  Gramm.  457  ff. :  qui  cherche  avidement^  darnach  Mehren,  Rhetorik 
291:  der  gierige  Sucher;  Caussin  DE  Perceval,  ^jja/11348:  le  solliciteur\  Freytag, 
Hamasa-.  infestans\  RÜCKERT:  unbändig.  Derselbe  Name  auch  Sharastani  ed.  Cu- 
RETON  443,  7  (Wright,  Reading  Book  161,  4)  und  bei  einem  spanischen  Juristen  (al  35 
Mackari,  Analectes  II  198,  2). 

♦*  Ag.  XXI  186,  3  ff.  Kamil  276,  7  f.  Abulf.,  Hist.  anteisl.  194,  2.  Zu  den  D.  b. 
Qais  b.  Ta'laba  gehörte  Tarafa.  Ausserdem  nennt  Jacut  III  782,  9  noch  einen  jeme- 
nischen Stamm  dieses  Namens,  dessen  Reste  bei  el-Medina  wohnten. 

♦**  A^.  XXI   186.     über  die  Dubet'a  im  allgemeinen  vgl.  Jacut  III  464;   Hamdani  40 
139»  14  (vgl.  163,  4);   W.  R.  Smith,  JCmship   and  Marriage  (1885)   S.  198 f.;    SociN, 
Diwan  69,4;   Wellhausen,  Skizzen  IV  S.  r.,  §  54.     Von  den  D.  war  der  Hanife  Abd 
*Amir  (Ibn  Hischam  561,  17),  und  der  überlieferer  Abu  Gamra  (f  in  Seraljs  128  AH). 
Über  den  QLa^^o   ^^  Meidani  II  332  (Bul.). 


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(gofUxB,  ^tbi4i^  öe0  Oltuidfammte.  15 1 

b.  Hind  in  Hira  den  JaSkuriten  al  Flärit  b.  et  Tau*am  fragte  *  wohin 
M.  gehöre,  antwortete  dieser,  bald  wolle  er  zu  den  Jaäkur**  und 
bald  wieder  zu  den  Dubei^a  gehören.  Der  König  verfehlte  nicht, 
dieser  Aufklärung  eine  höhnische  Bemerkung  hinzuzufügen.  Der 
5  Dichter  singt  hier  in  I  das  Lob  seiner  Mutter,***  erklärt  nachdrück- 
lich zu  den  Dubei^a  zu  gehören,  aber  zugleich,  dass  die  Jaäkur  und 
die  Dubei^a  zusammen  gehören.  Er  warnt  vor  der  unnötigen  Ver- 
schärfung unbedeutender  Gegensätze,  um  schlimmere  Folgen  zu  ver- 
hüten. 

10  Der  G^ensatz,  den  wir  in  I  am  de^utlichsten  erkennen,  scheint 
auch  in  dem  dunkeln  und  versprengten  Stück' IV  13.  14.  15.  18  vor- 
zuliegen. Der  Gegner  ist  auch  hier  al  Härit  (15)  und  die  Unfeinheit, 
mit  der  die  JaSkur  ihm  sein  Beisassentum  vorrücken  (18)  hat  tiefe 
Verstimmung  bei  dem  Dichter  hinterlassen.!    Etwas  deutlicher  ist 

15  das  Fragment  V  10 — iß.ft  Wir  befinden  uns  nach  v.  11  in  Ost- 
Arabien,  zwischen  der  Jemäma  und  der  Küste.  Die  hier  erwähnten 
Qurran  waren  den  Späteren  als  Ortsname  noch  wohlbekannt  Nad^r, 
der  Sohn  des  I  4  genannten  Buhta,  wird  hier  als  Freund  des  Dichters 
genannt,  neben   Gulei'i   und  Ahmas  (v.   12),    gegen   den  Jaäkuriten 

20  Hubeib  richtet  sich  der  Vorwiuf  (v.  13).  In  VII  8  (vergl.  unten 
S.  156,  Z.  37  über  das  Gedicht)  finden  wir  wieder  eine  Anspielung 
auf  die  üble  Behandlung  des  Dichters  durch  die  JaSkur  und  seine 
Hinwendung  zu  den  Dubei^a. 

Das  Gedicht  XIII  fuhrt  uns  ebenfalls  in  innere  Fehden  der  ost- 

25  arabischen  Stämme.  In  v.  i  werden  die  Dubei'a  erwähnt,  v.  5  die 
Hanifa,  die  Bewohner  des  Wädi  al  *Erd,  das  V  9  als  Wohnort  des 
Dichters  genannt  wird.  Wie  mehrmals,  so  ruft  auch  hier  der  Dichter 
seine  feigen  Stammesgenossen  zum  entschlossenen  Widerstände  auf 
(w.  3.  6);  Die  Einzelheiten  bleiben  dunkel,  da  die  Überlieferung  hier 

30  versagt  Um  ähnliche  Fehden  der  Stämme  scheint  es  sich  auch  in 
XVI  zu  handeln,  wenn  man  das  Gedicht  nicht  auf  den  Gegensatz 
zum  Hofe  von  al  Hira  beziehen  will  Die  Muhärib  (v.  2)  ver- 
setzen uns   an   die   ostarabische  Küste   oder  das  Hinterland  davon. 


♦  Diwan,  Einleitung,  Ag.   186 f.,  Hiz.  IV  215  f. 
35  **  Ibn  Doreid  205,  3;  Fihrist  54,  15.    Über  al  H&rit:  Ibn  Doreid  206,  13  ff. 

♦*♦  Nur  in  dem  Fragment  XXXIX,  aus  dem    jjkJil    ^^Lo\    des  Ibn  as  Sikklt, 
wird  der  Name  der  Mutter  und  ihre  Herkunft  von  den  D&rim  genannt     Die  Därim  b. 
M&Hk  b.  Hanzala  gehörten  zu  der  grossen  Gruppe  der  Temtm.     Damit  ist  Fragment 
XXXni  zu  vergleichen. 
40  t  Ebenso    dunkel   ist    das   in  VII    eingeschobene  Stück:    w.  4.  5.  6,    vielleicht 

auch  V.  10. 

tt  I^ic  Überlieferung  nennt  hier  nur  einen  Zwist  zwischen  den  Dubeia  und  den 
Bekr  (Harn.  322,  zu  v.  i ;  vgl.  324,  zu  v.  3)  oder  zwischen  den  Hanlfa  und  den  Dubei  a 


(Hizina  HI  270,  a8\ 


II* 


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152  (ßtiM^t  5ur  ftmiHf^tn  ilprac9wt(f<mf((af^. 

Das  Gedicht  XIV  spricht  von  einer  gastlichen  Aufnahme  des 
Dichters  bei  Qais  dem  Jemeniten  (w.  7.  9),  der  in  der  Handschrift 
des  British  Museum  genauer  als  Qais  b.  Ma'dikarib  bezeichnet  wird. 
Leider  fehlt  uns  jede  weitere  Nachricht  über  den  hier  zu  Grunde 
liegenden  Vorgang.  Da  aber  in  den  ausfuhrlichen  Berichten  über  die  5 
Beziehungen  des  Dichters  zu  Hira  dies  Ereignis  mit  keinem  Worte 
erwähnt  wird,  thut  man  am  besten,  diese  Reise  als  eine  Folge  des 
Zerwürfnisses  mit  seinen  Verwandten  zu  fassen. 

Wie  schon  erwähnt  wurde,  hat  die  Überlieferung  sich   fast  aus- 
schliesslich dem   gemeinsamen  Aufenthalt  des  Mutalammis  und  des  10 
Tarafa  am  Hofe  von  Hira  und  den  sich  hieraus  entwickelnden  Folgen 
zugewendet.  Bei  dieser  Gelegenheit  mag  ein  Umstand  erwähnt  werden, 
den  die  Überlieferung  zwar  berichtet,  aber  nicht  weiter  beachtet  hat. 
Der  Name  des  Vaters  unseres  Dichters  ist  halb  heidnisch,  halb  christlich. 
Will  man  diese  Nachricht  anerkennen,  so  deutet  sie  darauf,  dass  der  15 
Vater  von  M.  unter   christlichen  Einflüssen   gestanden   hat;    die  Bei- 
behaltung des  heidnischen  Namens  lässt  sich  so  erklären,  dass  seine 
Landsleute   den  Übertritt   zum  Christentum   nicht  anerkannten,  oder 
dass  er  rückfällig  wurde.    Da  jede  weitere  Aufklärung  fehlt,  müssen 
wir  die  Frage  offen  lassen,  ob  der  ernste,  im  Alter  stark  zum  Parä-  20 
netischen  und  stets  zum  Hinweise  auf  grosse  Vorbilder  geneigte  Sinn 
des  Dichters  auf  diese  Einflüsse  zurückzuführen  ist.    Jedenfalls  kann 
uns   das  Auftreten   christlicher  Propaganda  in   Ost-Arabien   um   die 
Mitte  des  sechsten  Jahrhunderts  n.  Chr.  nicht  befremden.     Denn  Ost- 
Arabien  stand  politisch  und  kulturell  in  Abhängigkeit  von  Hira,  und  25 
um   dieselbe   Zeit,   von   der  wir  hier   sprechen,   gründete  Hind,   die 
Mutter  des  *Amr,   mit  dem  Mutalammis  zu  thun  hatte,   ein  Kloster, 
dessen  Weihinschrift  uns  von  den  Arabern  mitgeteilt  ist* 

Aus  den  ältesten  Beziehungen  des  Mutalammis  zu  Tarafa**  wird 
eine  Episode  erzählt,  die  allerdings  berechnet  ist,  die  geistige  Reife  30 
des  jungen  Tarafa  ins  Licht  zu  stellen,  aber  hier  nicht  unerwähnt 
bleiben  darf.  Ich  meine  jenen  von  dichterischen  Vorträgen  begleiteten 
MegliSy  der  bald  ins  Lager  der  Dubei'a,  zu  denen  Tarafa  gehörte, 
bald  an  den  Hof  von  Hira  verlegt  wird.***  Unser  Dichter  oder  nach 
anderen  Nachrichten  der  ihm  genealogisch  nicht  fernstehende  al  Mu-  35 
saijab  b.  *Alas  trug  einige  Verse   zum  Lobe   eines   trefflichen  Reit- 

*  Bekri  364;  Jacut  II  709. 
*♦  M.  war  Oheim  des  T.  von  mütterlicher  Seite  [hg.  XXI  187,  14)  vgl.  Seugsohn, 
Tara/a,  S.  3. 

***  Ag.  XXI  203  (LA.  XII  241,  7 ff.);   Meidani  II  246  (II  34);  A.  P.  Caussin  de  40 
Perceval,  Essai  II  345;  Seugsohn,   Tarafa  4  f.    Ibn  'Abd  Rabbuh,  jJl«J\  III  (1293) 

156,  29;   Ibn  Quteiba  ed.   DE  GoEjE  88.     Zum  Ausdruck    d^jju^  vgl.  noch  SoaN, 
Diwan  III  283  b. 


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(PofCer0,  ^t^i^U  5<0  QlllUi^afainini«.  153 

kameis  vor,  deren  Text  unten  (als  Fragment  XXXVIII)  mitgeteilt  ist. 
Tarafa,   dessen   knabenhaftes  Alter  hier  stets   hervorgehoben   wird, 

fühlte  sich  veranlasst,  den  aus  Jemen  stammenden  Ausdruck  iüuuuö, 
der  hier  auf  das  männliche  Tier  angewendet  war,  zu  rügen  und  rief 

5  keck  aus:  Jl^I  ,^»a£u;I  JüJ  das  Kamel  ist  hier  zur  Kamelstute  ge- 
worden! Die  Redensart  soll  aus  diesem  Anlass  sprichwörtlich  ge- 
worden sein.  Nach  Einigen  hat  unser  Dichter  schon  damals  dem 
Tarafa  sein  Verhängnis  angedeutet 

Über  den  Aufenthalt  der  beiden  Dichter  am  Hofe  von  Hira,  ihre 

10  Beziehungen  zu  *Amr  und  dessen  Bruder,  die  Vorbereitung  und  den 
Ausbruch  der  Katastrophe  liegen  verschiedene  mehr  oder  weniger 
ausführliche  Berichte  vor,  in  denen  im  günstigsten  Falle  der  Kern 
als  geschichtlich  anerkannt  werden  kann. 

Die  Erzählung,   die  im  Diwan    die   Einleitung    zu   Gedicht  III 

15  bildet,  fügt  den  bisher  bekannten  Berichten  manche  neue  Züge 
hinzu  *  Da  diese  Vorgänge  die  einzigen  sind,  aus  denen  heraus  die 
Chronologie  unseres  Dichters  sich  konstruieren  lässt,  dürfen  wir  nicht 
unterlassen,  die  Angabe  des  Diwans  hierüber  zu  prüfen  und  mit  den 
übrigen  Berichten  zu  vergleichen.    In  Übereinstimmung  mit  den  zu- 

20  verlässigsten  Berichten  nennt  der  Diwan  (IV  12)  *Amr  und  Qäbüs 
nebeneinander.  Und  II 2  wird  der  König,  der  den  Dichter  aus  seinem 
Lande  verbannt  hat,  neben  Hind  genannt.  Diese  Angaben  genügen, 
um  erkennen  zu  lassen,  dass  wir  es  mit  Hind,  der  Frau  des  554  n.  Chr. 
im  Kampfe   bei  Hijär   gefallenen  Mundir   (III)   von   Hira,   und   ihren 

25  Söhnen  und  Nachfolgern  *Amr  {c.  554 — 569)  und  Qäbus  {c.  569 — 573) 
zu  thun  haben. 

Anderer  Lal}miden  wird  im  Diwan  nur  noch  einmal  gedacht, 
nämlich  VI  11,  wo  zwei  Söhne  der  Umäma  und  al-Aswad  erwähnt 
werden.    Über  eine  dem  Hause  von  Hira  angehörige  Umäma  haben 

30  wir  nur  eine  kleine  Notiz  bei  Jäqüt  (IV  130,  5),  wo  gesagt  wird,  dass 
Mundir  (III)  nach  der  Hind  ihre  Schwester  Umäma  heiratete,  die 
ihm  einen  Sohn  gebar,  der  ebenfalls  den  Namen  *Amr  erhielt.  Von 
zwei  Söhnen  der  Umäma  ist  nirgends  die  Rede.  Der  Name  al-Aswad 
tritt  in  der  Geschichte  der  Lahmiden  zweimal  auf    Der  erste  dieses 

35  Namens,  Sohn  des  Mundir  (I)  und  der  Hirr,  muss  der  zweiten 
Hälfte  des  fünften  Jahrhunderts  n.  Chr.,  der  zweite,  Sohn  des  Mundir 
(rV)  und  der  M/irija,  dem  Ausgange  des  sechsten  Jahrhunderts  n.  Chr . 
angehören.**    Zu  den  chronologischen  Schwierigkeiten,  die  also   der 

*  Vgl.  die  unten  im  Diw&a  zwischen  II  und  III  am  Kopf  des  Sahlfa-Berichtes  an- 
40  geführte  Litteratur  und  Brockelmann,  Arad,  Litteratur  I  23.    Die  feste  Prägung  des  Aus- 
drucks    wws!!|JlXJL\   ÄjLssn.o  scheint  auf  al-Ferazdaq  zurückzugehn  (Ag.  XXI  197,  24). 
*♦  NöLDEKE,  Perser  u.  Araber  132  u.  313;  G.  ROTHSTEIN,  Lahmiden  109. 


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Vers  VI  II  bereitet,  tritt  noch  hinzu,  dass  er  den  Zusammenhang 
unterbricht  und  A^.  XXI  201,20  auch  fehlt.  Wir  können  demnach 
kein  Bedenken  tragen,  ihn  für  einen  Zusatz  zu  halten,  in  dem  die 
chronologische  Konfusion,  die  so  oft  hier  zu  beobachten  ist,  zum 
Ausdruck  kommt  Dass  hier  der  jüngere  Aswad  gemeint  ist,  geht  5 
aus  dem  Scholion  zu  VI  11  hervor,  wo  er  als  Bruder  des  Norman  be- 
zeichnet wird,  der  als  N.  III  circa  580—602  regierte. 

Aber  wir  haben  auch  andere  zerstreute  Spuren  davon,  dass  eine 
jüngere  Überlieferung  den  Aufenthalt   der  beiden  Dichter  am  Hofe 
von  Hira  nicht  in  die  Zeit  des  *Amr  b.  Hind,  sondern  später  verlegte.  10 
In  Fragment  XVIII  wird  Mundir,   d.  h.  nach   dem  Obigen   vielleicht 
M.  IV,  der  Vater  des  Norman  und  des  Aswad,  als  Urheber  der  ver- 
hängnisvollen «ix^  verwünscht.    Andere  fassten  diesen  Norman  (III), 
den  Gönner  des  Näbiga,   der  mehr  als  irgend  ein  anderer  Lal)mide 
in  der  Erinnerung  der  Araber  haftete,  auch  als  den  Fürsten,  bei  dem  »5 
Mutalammis  verkehrte,   und   mit  dem   es  zum  Bruche  kam.    Darauf 
deutet  die  in   der   Hamäsa  323,  v.  4  (unten   Diwan  V  8)  enthaltene 
Bemerkung:  ^jUjüJI  v,>^Li^  —  das  Fragment  XXIX,  in  dem  Abu 
Qäbüs,  das  ist  eben  dieser  No' man,  als  Gönner  des  Dichters  genannt 
wird   und  der  A^.  XXI  198, 4  ff.  gegebene  Bericht  des  Abu  *Obeida  20 
über  den  Anlass   von  Gedicht  VI,  der  schon   durch  v.  12  entkräftet 
wird,  wo  *Amr  und  Qäbüs  genannt  werden. 

Der  Zeit  vor  dem  Bruche  kann  keines  der  im  Diwan  enthaltenen 
Gedichte  zugewiesen  werden.  Das  unten  als  Fragment  XXXIV  auf- 
geführte Stück  könnte  mit  Ibn  as-Sikkit  hierher  gezogen  werden,  25 
weil  *Amr  b.  Hind  darin  angeredet  wird.  Aber  man  muss  sich  doch 
fragen,  wie  eine  solche  Sprache  denkbar  ist,  solange  der  Bruch 
zwischen  dem  Fürsten  und  den  beiden  Dichtern  nocli  nicht  einge- 
treten war.  Es  empfiehlt  sich  daher  wohl  mehr,  dies  Stück,  wenn 
man  es  überhaupt  dem  Dichter  lassen  will,  aus  der  späteren  Zeit  zu  30 
erklären,  die  Anklagen  sind  dieselben,  die  auch  in  VI  14.  16  ihren 
Widerhall  finden.* 

Ungefähr  die  Hälfte  des  Diwans  beschäftigt  sich  mit  der  den 
Aufenthalt  der  Dichter  am  Hofe  von  Hira  abschliessenden  Katastrophe: 
der  Entdeckung  des  Treubruchs,  dem  Untergang  des  jungen  Tarafa,  35 
der  Flucht  des  Mutalammis  und  seinen  Bemühungen,  der  Rachsucht 
des  Fürsten  zu  entgehen  und  die  Stammesfreunde  gegen  ihn  in  Be- 
wegung zu  setzen,  um  Tarafa  zu  rächen.  Hierher  gehören  die  Stücke: 
III,  IX,  X;  II,  IV,  vv.  I— 12.  16.  17,  VA  (d.  h.  vv.  1-9)  VI,  VII,  XII 
u.  XV.  40 

Das  Gedicht  III,   das   in   knappster  Form   die   Entdeckung   des 


♦  Vgl.  Seligsohn,   Tarafa,  S.  100,  XIX. 


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(Poffercr,  ^thi^it  beer  QliuiAfamfntcr.  155 

Schriftgeheimnisses  ausspricht,  kann  in  seiner  Echtheit  kaum  ange- 
fochten werden.  Dagegen  scheint  es  mir  erwägenswert  zu  sein,  ob 
es  nicht  ein  Stück,  wahrscheinlich  der  Schluss  eines  grösseren  Ganzen 
ist     Die  Wirkung  und  Verbreitung   des   Gedichtes   lässt   sich   zum 

5  Teil  aus  den  unzähligen  verschiedenen  Fassungen,  in  denen  es  uns 
überliefert  ist,  ermessen.  Der  Schauplatz  des  Ereignisses  wird  meist 
nach  Babylonien,  in  die  Nähe  von  Hira,  verlegt;*  hingegen  nennt 
die  im  Diwan  als  Einleitung  zu  Gedicht  III  gegebene  Erzählung  die 
ostarabische  Küste.**     Der  Weg  war  im   ganzen  ja  vorgezeichnet, 

10  da  der  Statthalter  oder  Kommissar  des  Laljmiden  in  Bahrein  seinen 
Sitz  hatte;  alles  einzelne  wird  auf  Vermutung  beruhen. 

Bleiben  wir  einstweilen  bei  dem  Schicksal  des  Tarafa,  so  schliesst 
sich  hier  X  an,  das  ebenso  kurz  und  eindrucksvoll  wie  in  seiner  Art 
III  den  Leichtsinn  und  das  traurige  Ende  des  jungen  Mannes  beklagt. 

»5  Über  die  Art  seiner  Tötung  weiss  die  Legende  schon  der  ältesten 
Zeit  manches  zu  erzählen.  Fassen  wir  VI  10  und  X  2  zusammen,  so 
ergiebt  sich,  dass  Tarafa  enthauptet  wurde;  dann  stiess  man  ihm 
eine  Lanze  durch  den  Leib  und  trug  die  so  geschändete  Leiche  auf 
einem  Speer  liegend  davon  oder  zur  Schau  umher. 

20  Trotz  der  vielen  Gedichte,  die  sich  mit  den  Folgen  dieses  Ereignisses 
beschäftigen,  wird  es  doch  schwer,  ein  geordnetes  Bild  der  Ent- 
wickelung  der  Dinge  zu  entwerfen.  Die  Stücke  II  und  IX  müssen 
bald  nach  der  Katastrophe  entstanden  sein.  Überaus  eindrucksvoll 
ist  IL  Das  auch  IV  16  erwähnte  Ausweisungsgebot  gegen  den  Dichter 

25  wird  vorausgesetzt  Der  Fürst  wird  mit  fortgesetztem  Higä  bedroht, 
sein  Charakter  wird  verunglimpft,  seine  Vorfahren  werden  verdächtigt. 
Dass  IX  auch  sehr  früh  angesetzt  werden  muss,  scheint  mir  aus 
w.  2.  3.  6.  8-»  10  zur  Genüge  zu  erhellen;  7^  ist  wohl  auf  den  Statt- 
halter des  Fürsten  zu  deuten.*** 

30  Während  hier  aber  v.  9  ausgesprochen  wird,  dass  er  seinen 
eigenen  Stamm  verlassen  habe,  um  ihn  nicht  der  Rache  des  Lahmi- 
den  auszusetzen,  deuten  andere  Stücke  mehr  darauf,  dass  der  Dichter 
erst  noch  eine  Zeit  lang  unter  den  ihm  nahe  stehenden  Stämmen 
gegen  *Amr  agitiert  hat  und  dass  die  Sahifa-Katastrophe  den  schon 

35  vorhandenen  Unruhen  und  Parteiungen  jener  Gegenden  neue  hinzu- 


*  Bei  cn-Negef:  Ag.  XXI  194,  26;  195, 18. 
**  Am  Gewässer  Muhallim,  bei  den  Burgen  al-Muiaqqar  und  as-Safä,  nahe  der 
Stadt  Hagar.  Der  Wasserreichtum  dieser  Gegend  erinnert  an  die  im  Diwan  V  8b  vor- 
ausgesetzten und  von  Palgrave  bei  e-Ridd  beobachteten  Verhältnisse. 
40  ♦♦*  Die  Daufan  stehen  genealogisch  dem  Dichter  nahe  (Ibn  Doreid  192,  9).  Über 
den  mit  ihm  genannten  Buhta  vgl.  Diw&n  I  4.  17.  Ibn  Coteiba  {Handbuch  44,  18) 
nennt  diese  beiden  Sippen  geradezu:  ^^Jj^JCJLI  kAs.  Sonst  werden  die  Qil&ba  (Diwan 
VI  16)  oder  die  Dubei^a  (KÄmil  276,  8)  so  genannt. 


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156  dUtiix&^t  ^tit  femtHfc^en  Ibpv«i4wi\l[tnf(iaft. 

gefugt  hat,  die  schliesslich  den  Dichter  veranlassten,  seine  Verwandten 
und  seine  Heimat  aufzugeben,  um  bei  den  alten  Gegnern  der  Lahmi- 
den,  den  öassäniden,  Zuflucht  und  Schutz  zu  suchen.  Ob  die  in  XIV 
erwähnte  Flucht  nach  Jemen  auch  in  diesen  Zusammenhang  gehört, 
bleibt  unklar.  5 

Dagegen  sind  mit  Bestimmtheit  von  IV  hierher  zwei  Stücke  zu 
ziehen,  einerseits  vv.  1—5,  andererseits  w.  6—12.  16.  17.  Dort  werden 
die  Bekriten  wegen  ihrer  Saumseligkeit  in  Sachen  der  Rächung  des 
Tarafa  gerügt  und  auf  das  Beispiel  des  *Ilaf  und  des  Säma  b.  Lu*aii 
verwiesen,  die  die  Auswanderung  der  Unterwerfung  und  Demütigung  10 
vorzogen.  In  dem  zweiten  Fragment  wird  der  Bruch  mit  dem  Lahmi- 
den  und  die  Hoffnung,  im  Haurän  oder  in  der  Damascene  bei  den 
(jassäniden  eine  neue  Heimat  zu  finden,  ausgesprochen.  Das  Reit- 
tier möchte  gern  seinen  alten  gewohnten  Weg  zwischen  Hira  und  der 
Jemäma  gehen  (v.  10),  aber  damit  ist  es  vorbei,  es  muss  westwärts  15 
ziehen.  Zugleich  erhalten  wir  hier  einen  wertvollen  Wink,  wo  die 
Herrschaft  der  (jassäniden  um  560  n.  Chr.  ihren  Mittelpunkt  hatte.* 
Leider  ist  die  Lage  des  VI  1 5  in  ähnlichem  Zusammenhange  genannten 
Gäwa  nicht  zu  bestimmen.  Zeitlich  muss  VA  vor  den  soeben  ge- 
nannten Stücken  von  IV  liegen.  Es  wird  Rache  gepredigt  (v.  4)  und  20 
auf  das  Beispiel  von  Qa§ir  und  Beihas  Na'äma  verwiesen.  Und  sollte 
es  dem  Lahmiden  einfallen,  die  Verwandten  der  beiden  Dichter  in 
ihrem  eigenen  Lande  aufzusuchen,  so  wird  ihm  trotzig  und  höhnisch 
ein  würdiger  Empfang  in  Aussicht  gestellt  (w.  8—9).**  Nicht  mit 
Unrecht  gehört  dieser  letzte  Vers  zu  den  meist  citierten  unseres  25 
Dichters.  Dieselbe  stolze  Herausforderung  kommt  in  XV  zum  Aus- 
drucke, obwohl  hier  nicht  alles  klar  ist.  Das  Gedicht  VI  steht  ab- 
gesehen von  dem  jüngeren  Nesi^  (vv.  1—2)  diesem  Gedankenkreise 
nahe.  Die  Situation  ist  in  der  Heimat  des  Dichters,  mit  dem  *Iräq 
ist  es  aus  (v.  3),  das  Reittier  soll  nordwärts  seinen  Lauf  wählen  (v.  4),  30 
wo  gastfreie  Leute  den  Dichter  erwarten  (v.  9)  im  Gegensatz  zu  dem 
schmählichen  Empfang,  den  der  arme  Tarafa  (v.  10)  bei  seinen  eigenen 
Leuten  erhalten  hat.  Mit  wilder  Wut  werden  die  durch  die  Ermordung 
des  Tarafa  betroffenen  Stämme  gegen  *Amr  wie  Hunde  gegen  ein 
Jagdtier  gehetzt  (v.  18).  Als  die  engere  Sippe  der  beiden  Dichter  35 
treten  hier  die  Banü  Qiläba  auf  (v.  16). 

In  VII  kommen  verschiedene  Stimmungen  zum  Ausdruck,  einer- 
seits Eifersüchteleien,  Trennung  und  neue  Gruppierung,  der  alte 
Gegensatz  zwischen  den  Ja^^kur  und  Dubei^a  (v.  8),  andererseits  der 
Bruch   mit  Hira  (v.  9)  und   der  Entschluss   nach   dem  ,Westen'  aus-  40 

♦  Vgl.  NöLDKKE,  Z>»>  Ghassanischen  Fürsten  (1887)  S.  50—52. 
*♦  Dos  V.  6  erwähnte  al-Gaun  ist  vielleicht  identisch  mit  H.  Kieperts  {Arabien  1867 
u.  sonst)  Dpm.     Prof.  J.  J.  Hess  bezweifelt  die  Richtigkeit  dieses   Namens. 


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zuwandern  (v.  10).  Schwieriger  noch  ist  XII  zu  beurteilen.  Nach  dem 
Scholion  zu  v.  2  richtet  die  Spitze  sich  gegen  *Amr  b.  Hind,  der  die 
ostarabischen  Stämme  unterworfen  hat.  Die  Bekr  werden  im  Gegen- 
satz zu   IV  I  hier  wegen   einer  früheren   Episode  ihrer  Geschichte 

5  als  rühmliches  Beispiel  hingestellt,  dagegen  die  trägen  *Abdelqais 
getadelt  (v.  2).  Die  vv.  4—5  gehören  zu  den  bekanntesten  des  Diwans 
und  werden  seit  der  Wahl  des  Chalifa  Abu  Bekr  angeführt  In  v.  8 
wird  angedeutet,  dass  der  Dichter  weiss,  wohin  er  sich  zu  wenden 
hat,  wenn  die  Anfeindungen  sich  häufen.  Vers  6»  kann  von  IV  5»  nicht 

10  getrennt  werden.  Ohne  das  Gedicht  dem  Mutalammis  abzusprechen, 
will  ich  doch  daran  erinnern,  dass  es  in  der  Handschrift  des  British 
Museum  in  ganz  anderer  Ordnung  vorkommt  und  in  den  Agäni  über- 
haupt fehlt 

Über  die  weiteren  Schicksale  und  das  Ende  des  Dichters  erhalten 

15  wir  aus  dem  Diwan  keinen  Aufschluss.  Dagegen  hat  die  Legende 
den  hier  abgerissenen  Faden  weiter  gesponnen.  Schon  die  ältere 
Überlieferung  lässt  den  heimatlosen  Dichter  von  Ort  zu  Ort  ziehen 
und  in  Syrien,  Ägypten  und  im  Higäz*  gegen  *Amr  (oder  No*man) 
agitieren.    Er  soll  in  Bo§rä  gestorben  sein.    Sein  Sohn  wird  *Abdel- 

20  mennan  oder  ^Abdallah  genannt;  er  soll  auch  gedichtet  haben  und 
in  islamischer  Zeit  in  Bo§rä  kinderlos  gestorben  sein.**  Noch  weiter 
geht  die  jüngere  Überlieferung.  Sie  nennt  seine  Frau  Umaima,  lässt 
sie  gezwungen  werden,  nach  der  Flucht  des  Gatten  wieder  zu 
heiraten  und  —  echt  volkstümlich  —  den  Mutalammis  gerade  in  der 

25  J^JJIäJLJ  heimkehren,  um  den  Nebengatten  zu  vertreiben.***  Ebenso 
wissen  jüngere  Quellen  auch  sein  Todesjahr  zu  melden.f 

Eine  isolirte  und  unklare  Notiz  enthält  der  *Iqd  des  Ibn  *Abd 
Rabbuh  (II,  64,  28  f  RG.),  wo  gesagt  wird,  dass  al-Mutalammis  den 
*Amr  b.  Marhüm  gefeiert  habe. 

30  Hingegen  hat  uns  der  Diwan  einige  Gedichte  aufbewahrt,  die  =— 

unter  der  Voraussetzung  ihrer  Echtheit  —  uns  gewisse  Züge  des 
alternden  Dichters  vorfuhren.  In  VIII  wird  dem  Wein  entsagt,  die 
Gottesfurcht  empfohlen  und  sparsames  Wirtschaften  hoch  gepriesen. 
Das  Gedicht  missfiel  schon  dem  freigebigen  Hatim  und  rief  den  Spott 

35  anderer  Dichter  hervor.    Auch  die  mehr  oder  weniger  dunkeln  Stücke 

*  Vgl.  den  Bericht  von  BM  vor  Gedicht  VI. 

**  Agdni  XXI  196,  5;  187,  22;  vgl.  HizÄna  m  73,  $.    Die  [Ma'dhid  330]  fügen  hinzu, 

dass    er  iJükU-l   ^3  gestorben  ist.     Ibn  Quteiba  ed.  de  Goi^e  87,  i7:^^2^\jJL\  j^. 

***  Alif  Laila  ed  by   W.  H.  Macnaghten,  CalcutU,  II  (1839)  S.  386f.;  Abkarius 

40  S.  96ff.;  Cheikho  334.     Englisch  bei  R.  Burton,  TA^  jooi  N,  vgl.  V.  Chauvin,  Bibliogr, 

arabe  V  (1901)  108.  295. 

t  Nach  Abkarius  S.  98  starb  er  550  n.  Chr.(I).  Ebenso  s^S^f,  ^^Iä<  ^J^ 
S.  660  und  Kairo,  Fihrist  IV  251.     Cheikho  334  Z.  5  nennt  580  als  sein  Todesjahr. 


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158  (gtHt&^t  3ttv  ftmiH\<itn  {IprAc^wiffenfc^Af^. 

XI  und  XVII  verraten  das  höhere  Alter.  Jenes  wird  im  Diwan  auf 
den  undankbaren  Sohn,  in  den  Agäni  (208,  15)  auf  die  unerquicklichen 
Stammesverhältnisse  bezogen.  Was  Perron,  der  nach  den  Agani 
arbeitete,  veranlasste,  XI  auf  *Amr  b.  Hind  zu  beziehen,  weiss  ich 
nicht  zu  sagen.*  In  XVII  finden  wir  Gedanken  an  Tod  und  Grab,  5 
die  Bitte  an  seine  Freunde,  seiner  später  zu  gedenken;  von  der  ge- 
dachten Zukunftslage  aus  wirft  er  alsdann  einen  nicht  unbefriedigten 
Rückblick  auf  die  im  Leben  genossenen  Freuden:  Güter,  Wein,  Kampf, 
Jagd,  Gastlichkeit.  Im  übrigen  ist  der  Ton  grundverschieden  von  VIII. 
Der  Schluss  des  Gedichtes  ist  dunkel.  10 

Die  Sprache  des  Dichters  ist  geeignet,  uns  seine  Persönlichkeit 
ein  wenig  mehr  verstehen  zu  helfen.  Jedem  Leser  muss  bald  auf- 
fallen, mit  welcher  Vorliebe  Mutalammis  an  Männer  der  Vorzeit  an- 
knüpft, bald  in  diesem,  bald  in  jenem  Interesse.  *Urqüb  wird  als 
bekannt  vorausgesetzt  (II  4).  Die  Erwähnung  des  Beihas  (V  4  XIII  6)  15 
und  des  Qa§ir  (V  4)  giebt  den  Scholiasten  Gelegenheit,  die  Geschichte 
dieser  Männer,  von  denen  der  erste  sonst  nur  wenig  bekannt  ist,  zu 
erzählen.**  Aus  IV  3.  5  erfahren  wir,  welchen  Eindruck  die  Wanderung 
des  *Ilaf  und  des  Säma  b.  Lu'aii  hinterlassen  haben.  In  V  7  wird 
auf  einen  Feldzug  der  Jemeniten   nach  Ost-Arabien  angespielt  und  20 

XII  2  wird  wenigstens  vom  Scholion  auf  Kuleib  b.  Rabf  a  bezogen. 
Die  von  ihm  gebrauchten  Bilder  und  Vergleiche  sind  zahlreich 

und  originell.   Sie  verleihen  bald  seiner  Reflexion,  bald  seiner  Leiden- 
schaft kräftigen  Ausdruck  und   haben  nicht  wenig  zum  Ruhme  des 
Dichters  beigetragen.     Am  bekanntesten  sind  I  8  vom  Stockschlag,  25 
I  7  von  der  hochmütigen  Haltung  des  Kopfes,  I  14  von  der  Schlange 

vor  der  Beute,  XII  4.  5.  von  den  ,jj6l,  dem  Esel  und  dem  Zeltpfahl, 
und  I  3  von  der  Scheidung  des  gemeinen  vom  vornehmen  Blut,  wo- 
rüber Ibn  Quteiba  sich  scharf  ausgelassen  hat.  Der  VIII  7.  8  aus- 
gesprochenen Lebenswahrheit  wurde  oben  schon  gedacht  (S.  157,  Z.  32).  30 
Ich  erinnere  noch  an  I  5  das  Abschneiden  der  Nase,  I  11  das  Ab- 
hacken der  Hand,  I  18  das  Reissen  der  Koppel  und  I  19  die  Ab- 
nutzung des  Leders,  an  XII  3  den  Gepard  (?),  der  seinen  eigenen 
Auswurf  frisst,  und  IV  21  die  Täuschung  der  Luftspiegelung.  Die 
Stelle  V  9,  wo  die  den  Feind  umschwärmende  Truppe  mit  Schmeiss-  3S 
fliegen  verglichen  wird  (woher  der  Dichter  seine  s«m^  erhielt)  er- 
innert an  Jes.  7,  18;  Deut,  li,  44  {^^^r,  nnim).***    Ob  man  in  ^^f>^ 

♦  Journal  As.  1841  I  254. 
♦*  Vgl.  Agäni  XXI  185  »ote  o,  wo  B.  sagt:  ii^»^  ^Mfj.>  ^^  ^>.^UJH  ^Uä*l 
*♦♦  Vgl.  auch  ^X-^'  Wellhausen,  Vakidi  134,  Anm.  i  [und  Z.  162  des  Keilschrift-  40 


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($o!fer0,  (ithi<iU  htB  (jjlluiafammi^.  159 

I  15  eine  Anspielung  auf  den  Namen  des  Dichters  erblicken  darf, 
wage  ich  nicht  zu  entscheiden. 

Abgesehen  von  einigen  Versen,  die  als  übertrieben  (I  3)  oder  als 

beschränkt  (VIII  7.  8)  getadelt  wurden,  wird  Mutalammis  von   den 

5  altarabischen   Kritikern   sehr  hoch  gestellt.     Al-Mufaddal  ad-Dabbi 

(t  um  170)  nennt  ihn  schlechthin  ,den  Dichter  der  Rabfa  seiner  Zeit' * 

Wegen  des  geringen  Umfangs  seines  Diwans  wird  er  als  J^äx,  wegen 

der  Güte  seiner  Schöpfungen  aber  als  (^Lbo  bezeichnet**  Muhammad 

b.  Selläm  al  Gumahi,***   stellt  ihn  mit  drei  anderen  Dichtem,  unter 
10  ihnen  Musaijab  b.  *Alas,  zusammen  in  die  siebente  Klasse  seiner  vor- 
islamischen Dichter.    Al-A§ma*i  rechnet  ihn  zu  den  JyaS.f    In  einer 

Sammlung  des  Ibn  es-Sikldt  wird  er  sogar  als  aüLxij   JjdI  ^jläI  ge- 
priesen.ft     Dass    das    Gedicht  IV  besonders  hoch  gestellt  wurde, 
geht  aus  der  Überschrift  hervor. 
15  Dass   die   Dichtersprache  jener  Zeit  stark    mit   Fremdwörtern 

durchsetzt  war,  ist  längst  bekannt,  desgleichen  die  Wege,  auf 
denen  diese  Elemente  den  Arabern  zuflössen.  So  finden  wir  auch 
bei  M.  fremde  Ausdrücke,  teils  aus  dem  persischen  Kulturkreise, 
wie  XIV  4  ^Lo«>  u.  j^J  XV  13   ^t^\^f    teils   aus  dem  byzanti- 

20  nischen  Westen,  wie  V  7  fjJS,  V  8  ^yLsLo,ttt  VI  12  SjJb,  IX  7 
^j»*jOyS,  XIV  3  j#.  Jüu«.  Verglichen  mit  anderen  Dichtem  jener  Epoche 
hat  M.  deren  nur  wenige.  Nur  bei  einem  dieser  Ausdrücke  möchte 
ich  einen  Augenblick  stehen  bleiben,  bei  ^yJ^Äjo,  nicht  als  ob  es 
dunkel  wäre,*t  sondern  um  an  einem  Beispiel  zu  zeigen,  wie  fern 

25  die  Dichtersprache  auch  in  dieser  Hinsicht  dem  gewöhnlichen  Leben 
stand.  Denn  wenn  wir  annehmen  wollten,  dass  der  Landmann  von 
Ost-Arabien   um  jene   Zeit   sein  Wasserrad   mit  einem  griechischen 

liehen  Sintfluthberichts :   //<?«/  ktma  zumbe  eli  bei  niqi  ipiaxrü   „die  Götter  sammelten 
sich  wie  Fliegen   [nunibu  =  ztibhu^  amhar.  zemb)  um  den  Opferer"  (Sciirader,  KAT^ 
30  59,  26;  63,  35;  KB  6,  241,  162.  —  P.  H.] 
*  Agdai  XXI  202,  26. 
**  Ag.   187,  18. 

**♦  Ag.  187,  18;  Hiz&na  III  73,  2.     Im  Fihrist  113,  27  werden  die  ,Klassen  der  vor- 
islamischen Dichter*  dieses  Gumahi  genannt ,  1 14,  5  aber  das  gleichnamige  Werk  eines 
35  anderen  Gumahi.    Da  nach  den  obigen  Zeugnbsen  nur  der  erste  G.  in  Betracht  kommen 
kann/muss  der  zweite  Titel  wohl  getilgt  werden. 
t  Ag.  204,  2. 
tt  Afc.  203,  9. 

ttt  Nach  Angaben  von  Prof.  G,  N.  Hatzidakis  (Athen)  ist  ßdyyavov  noch  jetzt 
40  stellenweise  zur  Bezeichnung  des  Schöpfrades  im  Gebrauch. 

♦f  Die  arabischen  Lexikographen  unter    -^"^    oder  unter  ^-jScL«,  halten  es  für 
arabisch;  vgl.  Aäab  al-Kätib  218,  17  (Grünert  632,  12). 


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l6o  (gtiM^i  3ur  fmiHf4tn  Ibpta^wi^tnf^aft, 

Ausdruck  benannte,  so  würde  dies  zur  Voraussetzung  haben,  dass 
die  dem  byzantinischen  Einflüsse  näher  liegenden  Provinzen  Arabiens, 
das  Centrum,  der  Westen  und  vor  allem  das  Übergangsland  nach 
Syrien  hin,  sich  dieses  Ausdrucks  bedienten.  Diese  Annahme 
scheitert  aber  an  der  Thatsache,  dass  wir  weder  in  diesen  Gegenden,  5 
noch  in  den  Ländern,  die  ein  Jahrhundert  später  von  den  Arabern 
überschwemmt  wurden,  den  Ausdruck  wiederfinden,  während  gerade 
da,  wo  die  Berieselung  des  Bodens  ihre  höchste  Ausbildung  hatte,  in 
Ägypten  und  Andalusien,  meist  rein  arabische  Ausdrücke  für  das  Wasser- 
rad gebraucht  werden  oder  wurden,  seltener,  wie  in  Syrien,  fremde  10 
arabisierte,  aber  auch  hier  nicht  der  obige  griechische  in  Aufnahme  kam. 
Wir  kommen  so  zu  dem  Schluss,  dass  der  obige  Ausdruck  (wie  so 
mancher  andere)  nicht  dem  täglichen  Gebrauch  angehörte,  sondern 
dekoratives  Beiwerk  der  Dichtersprache  war. 

Der  vorliegenden  Ausgabe  liegt  zu  Grunde  die  Handschrift  der  15 
Biblioth^que  Khediviale,  Adab  598,*  deren  Abschrift  am  12.  Dulqa*da 
1296  (Ende  Oktober  1879)   von   Mohammad  Mahmud  b.  et  Talämid 
e§-Singiti  in  Medina  aus  einem  mir  nicht  weiter  bekannten  Exemplar 
beendet  wurde.     Der  Abschreiber   ist   in  Europa  nicht   unbekannt 
Seine  Glaubwürdigkeit  ist  die  denkbar  schlechteste.    Auf  Grund  dieser  20 
Abschrift  und  mit  Hilfe  der   bekannten  Parallelberichte  und  einiger 
Kairener  Handschriften  hatte  ich  eben  die  Arbeit  in  Angriff  genommen, 
als  meine  Übersiedelung  nach  Deutschland  erfolgte.    Hier  erhielt  ich 
später  die  von  A.  A.  Bevan  besorgte  Kollation  der  unten  mit  BM 
bezeichneten  Londoner  Handschrift**    Den  Papieren  von  Thorbecke  25 
und  R.  Geyer  verdankte  ich  manche  Ergänzung  meiner  Sammlungen. 

Die  Handschrift  (Hs.)  Kairo-Medina  ist  leider  nicht  die  beste. 
Sehr   oft   muss   sie   in   Ausdrücken   oder    ganzen   Verbindungen   zu 
Gunsten  anderer  Texte  zurücktreten,   und   ich   bin  auf  den  Vorwurf 
gefasst,  dass  ich  sie  in  dieser  Hinsicht  noch  zu  glimpflich  behandelt  30 
habe.*** 

Von  ihr  weicht  BM  in  der  Anordnung  nicht  wenig  ab.  Von  Hs. 
ausgehend  haben  wir  hier:  I,  II,  den  Sahifa-Bericht,  III,  IX  1—3,  einen 
in  Hs.  fehlenden  Bericht  über  die  Tötung  des  Tarafa,  IV,  VII,  VIII, 

♦  Kairo,  Fihrist  IV  251.     Abschriften   dieses  Exemplars  bei  R.  Geyer   und  Graf  35 
Landberg.    Die  von  Brockelmann  {Arafi.  Litt,  I  23)  angeführte  Stambuler  Handschrift, 
Aja  Sofia  3931,  ist  mir  bisher  unzugänglich  geblieben. 

**  Catal,  Mus.  Brit,  p.  648a,  No.  1407,  4»,  21  Hl.  Sie  wurde  181 9  von  G.  HüNT 
angefertigt,  ihre  Vortage  1200  (178$)  von  'Abdallah  al-Mekki  für  Sir  W.  Jones  (wohl 
in  Indien)  geschrieben.  40 

♦*♦  Ich  erinnere  hier  an  den  Namen  des  Dichters  in  der  Einleitung,  an  V  i,  VI  17  u.  s.  w. 
BM  stimmt  häufiger  mit  der  in  Ag.,  bei  HibatallÄh  und  in  der  Hizäna  enthaltenen  besseren 
Recension  überein. 


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(Poffer^,  £«btc9U  b(0  (JDtttiüfammie.  i6l 

IX  1-3.  5-10,  X,  XI,  XII,  V,  VI,  XIII,  XIV  und  XVI.  Die  Stücke 
XV  und  XVII  fehlen  in  BM;  dagegen  hat  es  zwei  Fragmente  (XVIII, 
XIX)  mehr  als  Hs. 

Beide  Handschriften  nennen  Abulhasan   [*Ali  b.  al-Mugira]   al- 

5  Atram  (f  231)   als   Redactor  des  Diwans,*  der  hier  wie  sonst  von 

al-A§ma*i  (f  216)   und   Abu  *Obeida  (f  210),  ausserdem  (nach  BM) 

von  a§-§eibäni  (f  206)  und  Anderen  überlieferte.    Das  Gedicht  VIII 

wird  als  den  A§ma*ijät  und  Mufaddalijät  entnommen  bezeichnet. 

Schwerer  ist  es  zu  sagen,  wie  weit  Ibn  as-Sikldt  (f  243  oder  246) 

10  sich  mit  unserm  Dichter  beschäftigt  hat.  Wenn  man  Jacut  I  754,  23 
(zu  Diwan  IV  12)  mit  der  yizäna  1415,12  vergleicht,  möchte  man 
annehmen,  dass  er  den  Diwan  des  Mutalammis  kommentierte.  Hier- 
gegen spricht  aber  einerseits  das  Fehlen  eines  solchen  Werkes  in  den 
Biographien  dieses  Philologen,  andererseits  der  Umstand,  dass,  obwohl 

15  der  Name  des  I.  S.  nicht  selten  zu  einzelnen  Stellen  des  M.  erwähnt 
wird,  doch  der  Titel  y.Kommentar''  nicht  genannt  wird.  Aus  dem 
(Jjh*»H  -.iLöl  des  I.  S.  stammen  der  am  Schluss  von  XI  mitgeteilte 

Vers  und  das  Fragment  XXXIX.    Die  Echtheit  beider  Stücke  unter- 
liegt schweren  Bedenken.    Die  Agäni  (XXI)  nennen  sein  JÜuoill  y^ü^ 
20  (103,  8)  und   einfach   seinen  Namen:    192,  18.     Hibatalläh   nennt  ihn 
(neben  Ibn  al  AVabi)  in  der  Einleitung  zu  Gedicht  I  und  Jacut  noch 

III  770,  17  (vgl.  Diwan  VI  15)  und  III  362,  i  (vgl.  Diwan  XV  3).  Im 
Lisän  (III 422, 14)   wird   auch   eine   Erklärung   des   I.  S,   zum   Diwan 

IV  8   gegeben,   ohne  Angabe   des  Werkes,   aus   dem   die   Erklärung 
25  stammt 

Ibn  Quteiba  sagt  in  seinem  OjUJt  oU5^  (WÜSTENFELD  319,4) 

aus  Anlass  der  Sahifa-Geschichte:  \.^\^^  LjJ^-?  UgÄ^nV  vä>^6  d^'^y 
Von  den  beiden  Kairener  Handschriften  des  bekannten  Dichterbnches 
hat   die   eine   (Bibl.  Khediv.,  Tärih  167)   gar  keinen  Abschnitt   über 

30  unsern  Dichter,  hingegen  die  andere  (Adab  550)**  allerdings  eine 
Reihe  von  Auszügen  (I  u.  III  1—2  IX,  V  9)  mit  einer  nicht  sehr  ein- 
gehenden Darstellung  der  bekannten  Geschichte.  Ausführlicher  ist 
die  Ausgabe  DE  GOEjE's,***  wo  noch  IV  16,  VIII  6— 8  und  die  oben 
(S.  152,  Z.  29  ff.)  erzählte  Episode  mit  dem  jungen  Tarafa  (Fragment 

3S  XXXVIII)  mitgeteilt  werden. 

*  Vgl.  über  ihn  Fihrist  56,   wo  auch  sein  Verhältnis  zu  Ibn  as-Sikklt  hübsch  ge- 
schildert wird  ,   ferner  Hiz&na  III  72,  6  IV  216,  4.   Fihr.  158,  6 f.  wird  nur  gesagt,   dass 
«al-Asmai  und  Andere'  die  Gedichte  des  Mutalammis  überliefert  haben. 
**  Fihrist  IV  280  u.  V  79. 
40        *♦*  S.  85—88.  Der  Herausgeber  hatte  die  grosse  Güte,  mir  den  betreffenden  Korrektur- 
bogen zur  Verfügung  zu  stellen. 


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l62  (fitiix&^t  3ttr  ftmitif^tn  Ibfttuiwi\l[tnf4^ft 

In  der  Flamasa  des  Abu  Temmäm  ist  uns  nur  ein  Gedicht  (V) 
des  Mutalammis  aufbewahrt;  in  der  gleichnamigen  Sammlung  des 
Buhturi  (f  284)  einige  Stücke  aus  I,  V,  VIII,  X,  XII  [nach  RG]. 

Um  so  wichtiger  ist  der  Abschnitt  des  ^5^1^11  ^b^,  der  uns 
nun  durch  den  von  R.  BrCnnow  besorgten  Ergänzungsband  zugäng-  5 
lieh  ist*  Nach  einer  mir  nicht  weiter  bekannten  ägyptischen  Hand- 
schrift**  hat  A.  Perron  diesen  Artikel  schon  vor  langer  Zeit  franzö- 
sisch bearbeitet***  Hier  mag  auch  die  Gamhara  des  Abu  Zeid  er- 
wähnt werden,  in  der  uns  einige  Stücke  dieses  Diwans  aufbewahrt 
sind.f  Desgleichen  bd  Meidani  einige  Worte  des  Dichters,  die  10 
sprichwörtlich  geworden  sind,  und  andere  auf  seine  Geschichte  be- 
zogene Dicta. 

Die  von  Hibatalläh  Ibn  aS-Sagari  (f  542)  aufgenommenen  Stücke 
(I,  IIL  IV)  sind  um  so  wertvoller,  als  sie  zum  Teil  von  trefflichen 
Scholien  begleitet  sind-ft    Aus  derKairener  Handschrift  der  tL^U^I  15 

'ij^yojj^  des  Sadreddin  *Ali  el-Ba§ri,  der  im  Jahre  647  H.  schrieb,  konnte 

ich  die  hierher  gehörigen  Teile  aus  I,  V,  VIII  mitteilen.fff 

Welch  einen  hohen  Wert  die  yizäna  trotz  ihrer  späten  Zeit  be- 
hauptet, ist  längst  erkannt  worden.  So  gehörten  die  Exkurse  des 
gelehrten  Bagdädi  auch  hier  zu  dem  Besten,  was  die  arabische  20 
Litteratur  über  diesen  Gegenstand  erhalten  hat  Dankbar  erinnere 
ich  mich  hier,  dass  diese  grosse  Sammlung  (nicht  minder  als  die  noch 
grössere  der  Agäni)  durch  die  Mühewaltung  I.  Guiors  erst  recht  zu- 
gänglich geworden  ist*t  ^^^r  jüngste  der  Sammler  ist  der' Armenier 
Abkarius  (t  1886);  dass  er  weder  das  Feingefühl  der  arabischen  25 
Adab-M'ixintr,  noch  den  historischen  Sinn  der  europäischen  Forschung 
besitzt,  ist  bekannt  Nach  der  Kairener  Handschrift  und  mit  Be- 
nutzung zahlreicher  Hilfsmittel  hat  L.  Cheikho,  S.  J.,  den  Diwan  des 
Mutalammis  veröffentlicht.*tt  Seine  Anordnung  ist  wie  folgt:  III,  IX, 
X,  IV,  V,  I,  II,  VI,  VII,  VIII,  XI-XVII  und  einige  Fragmente.    Die  30 


*  XXI  185 — 210.    Weiter  unten  wird  dieser  Bericht  ohne  Angabe  des  Randes  an- 
geführt. 

*♦  A.  P.  Caussln  de  Perceval,  Essai  II  (1847)  344:  d* apres  un  exemplaire  d'Egypte, 
**♦  Journal  Asiat,  1841  I  46—69.  215—257. 
t  Bulaq,   1308— II,  4^  S.  Ii3f.;  vgl.  Diwan  lY.  35 

tt  Uthogr.  (1306)  S.  30-38- 
ttt  Bibliotheque  Kh^diviale,  Adab,  520,  Fihrist  IV  229. 
*t  Sui  Poeü  citati  nelV  Opera  \^>W  io\^,  Roma,  1887,  40,  20  S.     Tables  alpha- 
betiques  du  Kitäb  Al-Agatit,  Leide,  1897— 1 900,  40. 

*tt  PoeUs  Arades  Chretiens  330— 349-    Seine  Notiz  (334))  dass  der  ^y^\  lJu^JX^  40 
den  Diwin  des  M.  erw&hnt,  scheint  auf  Irrtum  zu  beruhen. 


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Q^otttt$t  &tbi(tU  be»  ([TVttiüfüminte.  163 

jesuitische  Censur  ist  erkennbar  in  II,  i^  «Jül^,  in  VI  i — 2,  wo 
das  Nesid  verkürzt  und  LjIä»  durch  \jtSö  ersetzt  ist,  in  der  Unter- 
drückung von  VI  13,  vielleicht  auch  in  XVII  i,  wo  sein  ^j^j?,  ™r 
unklar  ist 

5  Mit  Hilfe  der  in  den  oben  genannten  Werken  enthaltenen  Über- 

lieferung und  zum  Teil  gestützt  auf  innere  Indicien  können  wir  die 
vorliegende  Redaction  des  Diwans  nicht  selten  anfechten  oder  be- 
richtigen. Mehreres  dieser  Art  wurde  bereits  oben  bei  der  inhaltlichen 
Analyse  und  historischen  Gruppierung  der  Gedichte  erwähnt 

10  Das  Gedicht  I   scheint  im  ganzen   einheitlich  zu   sein.     Indess 

passt  V.  7  nicht  gut  in  den  Zusammenhang  und  fehlt  in  den  Agä?ii 
und  der  Hizäna,  Die  Zuweisung  dieses  Verses  an  den  Ferazdaq  ist 
schon  vom  Lisän  richtig  gestellt  worden.  Auch  v.  19  ist  wenigstens 
entbehrlich  zu  nennen  und  vielleicht  als  jüngere  Ergänzung  von  v.  18 

15  zu  betrachten.  Dagegen  scheinen  II  und  III  mir  völlig  unanfechtbar 
zu  sein. 

Umgekehrt  ist  IV  ein  Konglomerat  von  anscheinend  vier  nur 
durch  Metrum  und  Reim  zusammengehaltenen  Stücken,  von  denen  ich 
nicht  einmal  zwei  in  einen  älteren  Zusammenhang  zu  bringen  wage, 

20  nämlich  A  1—5,  B  6— 12.  16  —  17,  C  13.  14.  15.  18  und  vielleicht  19, 
D  20—22.  Über  A,  B  und  C  wurde  schon  S.  154,  Z.  39;  S.  156,  Z.  6  ff. 
gesprochen;  D  kann  dem  Dichter  nicht  gut  abgesprochen  werden, 
steht  aber  isoliert  da.  Dass  in  V  zwei  Stücke  zusammengeworfen 
sind,  hat  schon  Fr.  RüCKERT  klar  erkannt;  A  i — 9  ist  gegen  *Amr* 

25  gerichtet;  B  10 — 13  ist  ein  Fragment  aus  den  Stammesfehden.  Der 
Schluss  von  A  scheint  zu  fehlen. 

In  VI  ist  das  Nesib  (w.  i — 2)  schwerlich  ursprünglich;  ausser- 
dem ist  V.  11  so  gut  wie  sicher  auszuscheiden.  Auch  die  Verse  16 — 18 
sind  anfechtbar.    Das  schöne  Gedicht  VII,  mit  dem  die  Agani  ihren 

30  Artikel  eröffnen,  scheint  ein  Einschiebsel  zu  bergen  (nämlich  w.  4.  5.  6 
und  wohl  auch  10),  dessen  unklarer  Inhalt  an  IV  C  w.  13.  14.  15.  18 
erinnert;  v.  6*  kommt  in  einem  Gedichte  des  Dureid  b.  a§-Simma 
gleichlautend  vor.  In  VIII  ist  v.  5  ziemlich  sicher  als  Zusatz  zu  er- 
kennen;  nach   der  energischen  Verwünschung  von  v.  4  ist  er  matt 

3S  und  unmotiviert;  er  fehlt  auch  in  der  Hisäna.  Die  Schlussverse 
müssen  sehr  alt  sein,  sind  aber  doch  kaum  echt  Das  Gedicht  IX, 
das  ich  zu  den  schönsten  der  Sammlung  rechne,  scheint  im  ganzen 
einheitlich  zu  sein;  nur  v.  4  und  der  von  Agani  dahinter  einge- 
schobene Vers  sind  kaum  echt 

40  X  ist  wie  III  und  II  zu  beurteilen,   der  knappe,   wuchtige  Aus- 


Xach  der  Überlieferung  allerdings  Xo^m&n  (lU). 


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164  (ßtitt^t  yix  ftmitif<H€n  tbpxci4mif(€nf<$aft 

druck  der  im  Innern  des  Dichters  wühlenden  Gedanken.  Der  von 
einigen  Autoren  hinzugefügte  Vers  ist  matt  und  verrät  islamische 
Reflexion.  Gegen  XI  ist  kaum  etwas  einzuwenden,  nur  dass  die 
Beziehung  des  Gedichtes  unklar  ist,  worunter  das  Verständnis  leidet. 
Über  die  Schwierigkeiten  von  XII  wurde  bereits  S.  157,  Z.  i  ge-  5 
sprochen;  ich  neige  immer  mehr  dazu,  es  als  Nachdichtung  von  IV 
zu  betrachten,  komme  aber  über  gewisse  Schwierigkeiten  dabei  nicht 
hinaus. 

Über  XIII  habe  ich  dem  oben  Gesagten  nichts  hinzuzufügen.  In 
XIV  scheint  der  fehlende  Anfang  durch  den  NesilhW trs  (1)  notdürftig  10 
ergänzt  zu  sein.  Bei  XV  ist  das  Ende  besser  verständlich  als  der 
Anfang,  der  auch  anderen  Dichtem  zugeschrieben  wird.  Das  Gedicht 
fehlt  in  BM  und  in  den  Agäni,  Trotz  alledem  trage  ich  Bedenken, 
es  dem  M.  abzusprechen.    Die  beiden  letzten  Verse  sind  dunkel.    LT^er 

XVI  und  XVII  wurde  schon  gesprochen  (S.  151,  Z.  31 ;  S.  158,  Z.  5).  In  15 

XVII  3  geben  die  Ausdrücke  L3t>  und  ,^%«  zu  denken. 

Von  den  Fragmenten  kann  kaum  eines  dem  Dichter  mit  Sicher- 
heit zuerkannt  werden.  Über  XXXIV  und  XXXVIII  wurde  bereits 
oben  gesprochen  (S.  154,  Z.  24;  S.  153,  Z.  1).  Wie  XXIX  (S.  154, 
Z.  18)  können  auch  XIX  und  XXII  aus  den  Kreisen  derjenigen  Über-  20 
lieferung  stammen,  die  den  Dichter  mit  No*män  (III)  in  Verbindung 
brachten;    denn   Sa*d  b.   Mälik,*    der  Grossvater  des  Tarafa,  wird 

Ag.  204,  19   mit    vaSjM  ^UaJÜI  (dem   Älteren?  dem  Grossen?)  ver- 
bunden  —   alles   dies   unter    der  Voraussetzung    einer   gründlichen 
chronologischen  Konfusion.    Wenn  die  genannten  Stücke  echt  sind,  25 
müssen  sie  zu  den  frühesten  Dichtungen  des  M.  gehören. 

Eine  Reihe  von  Fragmenten  verraten  sich  mehr  oder  weniger  deut- 
lich als  Nachahmung  oder  Nachdichtung  zu  gewissen  Versen  des 
Mutalammis.**  So  schliesst  sich  XXXIX  formell  an  I  i  an;  sachlich 
an  die  oben  S.  150,  Z.  27  ff.  erwähnte  Überlieferung.  Der  XXVI  30 
mitgeteilte  Halbvers  erinnert  an  IV  17^  und  ist  so  bedenklich  wie 
überhaupt  die  Nachrichten  über  den  Aufenthalt  des  Dichters  in 
Syrien.  XL  erinnert  durch  Ton,  Metrum  und  Reim  an  den  Schluss 
von  VII,  wie  XXX  als  Ergänzung  von  IX  aussieht  Der  Gedanke 
von  XXXVI  kann  aus  XII  stammen,  der  trübselige  Ton  von  XXXI  35 
aus  VIII  6;  XL  schliesst  sich  dem  Gedanken,  aber  nicht  der  Form 
nach  an  XV  12  an.  In  XXVIII  ist  die  Erwähnung  des  westarabischen 
yeibar  nicht  gerade  empfehlenswert. 


♦  Chbikho  264  ff. 
♦*  Wie  die  im   Diw&n   aufgeführten   Zusätze   und   Nachahmungen  vgl.  zu  I  i    V  3  40 
IX  4.  6  X  3  XII  5. 


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(S^ttttt,  ßtbUliU  tte  ÜtfiuUifAmmiB.  165 

Die  Stücke  XX,  XXIV,  XXVII,  XXXV  und  XXXVII  sind  zu  farb- 
los, als  dass  sie  ein  Urteil  über  die  Zugehörigkeit  gestatten.  Auch 
bei  den  Stücken,  die  bald  dem  M.,  bald  einem  andern  Dichter  zu- 
geschrieben werden,  ist   eine  Entscheidung  schwer  zu  ermöglichen. 

5  Zweimal  tritt  M.  in  Konkurrenz  mit  dem  200  Jahre  jüngeren  perso- 
arabischen  Tendenzdichter  Beäsar  b.  Burd,  einmal  in  XXV,  das  zweite 
Mal  bei  gewissen  Versen,  die  äubeil  b.  ^Azra  seinem  Landsmann  M. 
zuschreiben  wollte,  die  aber  BeSSär  energisch  für  sich  beanspruchte.* 
Diese  Stelle  gewährt  uns   einen  Blick  in   den  Clan-Patriotismus  der 

10  Rhapsoden;  man  sammelte  die  Dichtungen  ganzer  Stämme  und  er- 
laubte sich  hierbei  Übergriffe  oder  verfiel  in  Irrtümer.  Hieraus  erkläre 
ich  es,  dass  M.  in  XV  neben  dem  Därimiten  al-Aswad  b.  Ja*fur,** 
ebenda  und  in  der  Tarafa-Episode  (S.  152,  Z.  35;  vgl.  S.  159,  Z.  10) 
neben  al-Musaijab  b.  *Alas  dem  Duba^i,  in  XXI  neben  einem  Ja§ku- 

15  riten  genannt  wird.  Femer  XXIII  neben  dem  genealogisch  ferne 
stehenden  ^Abbäs  b.  Mirdäs.  Die  Übertragung  von  XXXII  auf  unsem 
Dichter  erklärt  sich  aus  dem  Echo  der  Sahifa-Geschichte  und  VI  13 
wurde  auf  analoge  Beziehungen  zwischen  an-Näbiga  und  Norman  (III) 
übertragen***  und  auch  dem  Jarafa  zugeschricbeaf 

20  Erklärung  einiger  Abkürzungen. 

Gamhara  —  v-jyJl  j\jm\  J^^^i  Bulaq,  1308— ii,  40. 

HibatalUh  [b.  'Ali  al-*Alawi  Ibn  a§  §agari],  v-jyJl  *\.Ä-i»  OI^Uäuo  [v:^^y>] 
benutzt  nach  dem  Autograph  der  Bibliothhque  Kktdiviale^  Kairo,  Fihrist  IV  320,  Adab 
585.  Das  Werk  in  Kairo  1306H  lithographiert,  158  S.,  80.  Vgl.  oben,  S.  162,  Z.  13. 
25  Abkarius,  v-jyJ\   *\-Jtio  OUUl»  <3  v— )>V^  ^^>  Beirut,  1858. 

Chelkho,  Louis,  S.  J.,  iLJ\yia.J\  *l-iti»  v--)U^,  6  Teile,  Beirut,  Imprimerie 
Catholique,  1890,  4O.     Vgl.  oben,  S.  162,  Z.  28. 

Ma^Ähid  «-  ,^yv^iUJ\  JJb\^  ^  ,^ya.U'J\  JJblju«,  Bulaq,  1274. 

Ibn  Quteiba,  »\^a.«D\  OliLJ»,  Hs.,  Bibliothlque  Khidwialt^YivLXOy  Adab  ^tp^ 
30  vgl.  oben,  S.  161,  Z.  26. 

Ham[d8a]  Basr[lja],  Hs.,  Kairo,  Adab  520,  vgl.  Eml.  S.  162,  Z.  14. 

HamÄsa  des  Buhturi,  Hs.,  Leiden  [RG],  vgl.  ZDMG  XLVH  43^^  Z.  8. 

Perron,  Tarafah  et  al  Moutalammis:  S.  i6a,  Z.  7. 


*  ^^<Jm  ni  48,  7ff.  ^ 

3S  **  Vgl.  zum  Zusammenhange  oben  S.  151,  Z.  37  und  die  Fragmente  XXXIII  und 

XXXIX. 

***  A^.  IX  165,  29. 

t  In  der  Sahtfa-Geschichte  des  Diwdns  (unten). 


Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V. 


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i66  (jgtitx&^t  5UV  ftmtii\4tn  Ibpta4m\(tnf(i«ift 


-  » ..  -r-*^. 


Lo^     JÜJfi     ^    ^7^     JLmJ     tÜy^J      ^^      ^yxXjU     I^JI^      ^^X^     4XJ^      |»^a/ 

&j\    f^'yrt  ^1^^    J^    ^^«^iJjuJt    v^^mJ    ^^    (5«X^i^t    (»^^t    ^   vi^^l»*! 
^j  ^^   JUi   1^1   ÜAxo  ^   ^   »j|    |VÄW  bt^l^  ^^Ä^   ^^  ^jjo 

«M  ^  I«  »■ 

I. 

(Tawt/) 

Ag.  187,  2— II:  w.  I — 4.  6.  8.  9.  10.  15;  t6.  204,  3—7:  w.  8.  11.  13.  12.  14; 
id.  208,  21  f.:  w.  9.  3;  id.  209,  i:  v.  3;  id.  209,  14 f.:  w.  I.  lo;  id.  209,  17 — 20:  w.  II. 
13.  12.  14.  Ihn  Qutaiba  :  w.  11..13.  12.  14.  8.  Hib.  fol.  19b— 23a:  w.  i — 19.  Hiz. 
IV  214-^216:  w.  I — 5.  9 — 16.  Ham.  Basr.  fol.  18 a:  w.  7.  4.  8.  9.  II.  13.  12.  14.  3. 
15.  I.  19.    Ma^Ähid  330:  w.  I.  3.  8.  11.  13.  14.  19.    ^Abkarius  97:  w.  II.  13.  12.  14.  8.  3. 


*  Om.  BM.    —    **  Om.  BM    und  weiter:    ^\    ^^    ^ß^  cr**-^^  (^^  ^hj 

(V.  i)  Hs.  ^^\  M^,  Text  nach  Hs.  Rand,  Ad.  KÄtib  145,  20  (GröNEET  447,  5) 
Hib.,  Ag.  187,  2  —  Ad.  Kit.  a.  a.  O.,  Ag.  187,  2,  Ma'Ähid:  ^v^j;  vgl.  zum  Aus- 
drucke  IV  18.  —  Hs.  Rand,  LA  XV  416,  6;  TA  IX  44,  21:  J^^Jl  ^UäXJ  ^ßS 
^  J>  ^^^  —  ^J$  verhält  sich  zu  ass.  kirimmu  ^Mutterleib*  wie  f^Ä.  %  zu  aA.  %,  DITn.  — 
Nachahmung  des  Verses  LA  XVII 26, 23,  vgl.  noch  *  LVwa  9, 9— 1 1 ;  20,  i  Zuhair,  Mu*all.  58b 
(Arnold^ 


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l.^w>w«  ^1^    <i.^  «n.flfc. 


-» 


J^Ä.1^  ^^jXjljc:  ^^yUJl^  doU  JJlXü  Jlib^  *UJb  ^iX^  kS^t^-^  J^Iäu**!  ^\  JU 

dOuolX^\  b\  ^lJlLoI^ 

(2)  Ag.  187,  3  ^^^^  ^^;  Hib.  Varr.  ^^  JU  l>  ^\^  ,;^^  u.  UpJ,l;  LA  I 
301,  18,  wo  i— ^,4tJ  für  Jo.-ft  u.  u-^^XwÄ.  dJ  ^^^.  ^^. 

(3)  Zu  i,L4iJ>  (BM,  Ag.,  Hib.  LUJ)  vgl.  LA  IX  212,  il;  Lane  IV  1630c;  TA 
V  173,  16  VII  364,  20;  Ibn  HUam  ed.  I.  GüIDl  (1871)  S.  lAf.;  Letters  of  Abu  L-Ala 
ed.  Margouoüth,  S.  ^.  Z.  5;  Reinhardt,  Omani  S.  204  füt  l  medäd^'t^x^  die  Tinte'; 
S.  293  ^usel  u  semin  ma^jüt  *  Honig  mit  Butter  zusammengertihrt'.  —  A^.,  Hib.,  Ibn 
HiSam  a.  a.  O.  ^^\Ü\  vgl.  Qor.  48,  25  mit  Komm.;  Lane  III  1278,  LA  Xm  337,  i, 

wo  i>L**j.  —  Ag.  209,  10.  12  JaAJ\  <3  J^*  JiU  (y^^^)  '>j^  ""  Ag.  XIV  74,  28 
J>^\   ^^  JSJ^  ^yJLl  A^>,  vgl.  Hiz.  III  351,  14  ff.    Ibn  Qutaiba  f.  17  a  (de  GOBJE 

86,  8)  y^^^  ))  U  \Jjb^  r*r^  *^^  *^  -j'^   ^  *^^  ^^  üy^*.  ^^^  (^^  GOEJE 
88,  8)  L\j3  Y\^  L-XX5Ü»  ^^  ijjb^;   vgl.  Ag.  208,  27  ff.    Ibn  'Abd  Rabbuh,  al-Iqd 

(BuL  1293)  III  156,  32  [Gdhiz,  bajdn  II  66,  20  RG].     Ibn  Qais  ed.  Rhodokanakis  (1902) 
m  4b. 

(4)  Hs.  Hiz  ^UÜLUl;  Ag.,  Hib.  UiXUl;  Hib.  Var.^UXU\,  vgl.  LA  XIV  196,  18 
u.  unten  I  17  Cheikho  Var.  U-ioX-iUl.  •—  Hib.  über  Uvj:  %S^JS  ^^\^  »  t„  '  ^  ^^  vXJ^-J', 

(5)  BM  l.»/o(j>  Hib.  UJuia^,  u.  Komm.  ^lJJÜ»!^  dJ^;;:^\^  dSS\  ^Six^\  JUu^ 

^yiÄ  oy  lJu^  ^Lirj<\  äju^\  jüjb  ^^joä-i^  ^^\^. 

12* 


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l68  (fitiM^t  3ur  \miHf4tn  {IprAc^wifTenf^dfi. 

f^j^\    ^^    ^ÜL^\^   ^c^*    dJ^S^^    AJ^^LXib    ^Ju^\    tf^V^^  J>-^V(  V--H  ^ j  l\ 

doU^  o'-r^^  ^y^  J'-«^  ^i^^*  J'-«  y^^  ^^^^  v3^  ^^^**  o^^  J'^.  ^'-**^'^^ 

^^i'     X  <  ..tT.      f  .  ..II   -'^t^  •II-'«*"..      -r.fx     I  .N        c.'.^    ^..^   «II  "• 

»vXU.  ^^.4iJu  ^\  yb^  f^y^^  A.^^^  ^jJl  f  jJL^  ^^,x^,  JXo  ,^,^üo  ^^  iiUyLJ 


(6)  Ag.  ^y\  aber  Var.  ,^,:Ca.  1.  ^>.,  LA  XX  65,  i  ^\jj\  ^yc  .  ,  .  ^JCS  Ji^ 
M^  —  Hib.  Komm,  rj  1—  tj^y  —  Zu  «^jLoi  vgl.  Harn.  52  v.  5  u.  Ihn  Haldftn  bei 
DozY  s,  V,  —  Vers  des  Ru'ba:  Hs.  Kairo,  Adad  516  fol.  300t : 

u.  Komm.  Lojij  ^^^iaru  ^yJ3^  ^^>Lmj^**o  ^yÜL>^  .  .  .  »-JJ  AX^yLa.;    vgl. 
Qor.  2,  274  (wo  Flügel*s  Ccncorä,  \jM\). 

(7)  LA  I  68,  18  fr.,  wo  auch  der  ähnlich  lautende  Vers  des  Farazdaq  u.  6^j>  för 
<kU^  wie  VI  126,  IG,  während  XVII 249, 14  <-jt4  u.  BM  tj^J^  wie  TA  1X326,28  —  Hib. 
«J^  ^^  u.  Komm.  «3^1^  «IäX>^  AJJJi^  ^^^^^  »^ü»  ,^]^  ^  ^i^  Jyt>  v— )j-«J^ 
»5!>\^  vgl.  Qor.  31,  17  u.  etwas  anders:  sj^  T*^^  ^'^^  entrüstet  abwenden  [Melanges 
Asiat.  VIII  760).  Ähnlich  ist  Qor.  22,  9  dJLLfr  ^^ü»  u.  dJU»  b»^,  auch  vXCo)  u. 
Jes.  63,  I  ny'SJ.  —  Meidani,  Ham.  Basr.  dJo\  ^^. 

(8)  \^,  m  3,  8;  TA  V  461,  37;  Tabari  TL  i,  iii,  i6f.;  Ibn  al  Athir  ed.  Seybold, 
S.  82,  Z.  1252,  aber  Ibn  Coteiba's  Handbuch  274,  6  ^^\  ^JJ,  wie  A^.  IV  129,  ii.  — 

BM  ^po  —    Die   Berichte   über  den   Ursprung  dieser  Redensart:    Ag.  204,  8  0".,  vgl. 
209,  25  ff.;  Meidani  I  55  (I  406,  26);  LA  X  135,  13— 21   [GÄhiz  baj&n  II  59  oben,  RG].  — 


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« 

LoJ^I  ^moU  (5^1  aJ  v.ix^  &I1'   jfc^U  Jl^  *i\  s^/ji'  Lo^  II 

akx^  jk>o  ^  ^^^  vix;^  ^^^  ^>?^  ^  Jy^,  ^,'^.  v^*^^^*  d^***^^  f^^^f^* 

Anspielung  auf  diesen  Vers  bei  Ahlwardt,  Anonyme  arab,  Chronik  (1883)  S.  41^  2 
▼gl.  40  unten.  Vgl.  auch  Hariri,  Siances^  U  ^SS  ^^-^^.  V^  I'OaJ)  dJ  £jJU  ^  üUil«^ 
La^\  JUl^  und  King  Lear.  Act.  I  Sc.  3  (Goneril). 

(9)  Ag.  yii  —  Kämil  158,  9  (wegen  der  Wortstellung  im  hypothetischen  Satze).  — 
Zu  M^kM^^  Qor.  68,  16;  Kämil  209,  18;  Reinhardt,  Omani,  §  61:  iw^jtfw 'Brenneisen'. 

(10)  Hib.  Ia^.  —  Zu  pj\  Hiz  IV  568  Rand,  wo  noch  ^jcsJii',  Muzhir  II  135; 
J.  Barth,  Nominalbildung,  §  214.  Zu  ■'*-^--^  Ibn  HiSam  ed.  WOsTENFELD  182,  5; 
49^.  6;  506,  18  —  zum  Vers  des  'Aggdg:  LA  III  421,  21  (anonym),  wo  m  (j4<«^»,  Hib. 
«^l^Lb  —  der  Hudali- Vers:  J.  WELLHAUSEN,  143,  9,  wo  JJyuiJ^   S-^^  ^®  ^'^•'  ^^^* 

unten  IV  i  :-cuJ\  V-Jjy  —  Vers  des  Kumeit:  Hib.  ,^^.*ä1\  erklärt  mit  ^^yLkJlt  —  zu 
V.  10  b  vgl.  Qor.  9,  32. 

(u)  Ag.209, 16  y^j^iMt^  ^  \JjS^\^  ^i  ^_^  >\s>:xs\  ^  j^  jJu  "5^1^ 

^  Vj\nt>:  ib.  209,  21:  ^^  iJjJuC  ^^\yL\  ^  ^^Lo  U}i  dJ\  OJ»^.  ^«^'t^  >>^  J^ 
^^V^  »wXji^  ^  ^^  ÄJj-Lr  ^2^1^  ^Ul^^  ^Iäa  y*  ^^Yb  ^000  ^vXä.\  ^ 
^4^  eU**Jti  ^v>Ä.\   ,^,iU^   —  LA   XIV  354    20     TA  VIII  223,  12  vJU^  Jjb^. 


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Lojjüo  LjaJx  (5^^I  <^  1%-J^         2(<3^  v,ft.Xfv  94JJD  vLoLot  tttju  13 

UtiaJ    gUkjt    »I?^     \^LJi  (5^  y^  g*^'  ü't'^I  Ü>^^  '"^ 

OV\  iU  J\    r^^  CUäU  <i-4aÄ.U^  c^^-^'"'^^^  c^y  O^  y^ 


(12)  Zu  <)lJuUo\  Ibn  Hisam  444,  yf.;  Ham.  121  v.  3  —  Hs.  uJÜül  u.  ^J^  — 
Ag.  204,  6  s>d:ü,  aber  209,  19  Jssxj»^  —  Hs.  Rand:  l^s\^(i,  vgl.  Nöldeke,  Beiträge  99,  2; 
Hib.  Komm,  d^^  f"^^,  ^   ^^^  ^■rv'wT^  «1^^^   ^yv.fwT  JUü. 

(13)  Afc.  u5ju. 

(14)  Ag.  209, 23  ^aJu  jÄ.yu  Mi«  v>^.  (^^^  /t^"^  '-^^^^^^  3*  y^  J^ 

i>o  JÜ\  ^U5Lr  ^\  fj,\  Meidani  II  30  (I  378);  Hariri,  Siances'^  I  102;  Bistani  s,  v.  Jj,  J> 
[al-Buhturi's  Hamäsüy  Leiden  II  5,  520  S.  32  RG].  Die  Redensart  auch  LA  X  286,  21  — 
Hib.  Komm.  «j5ü  ^3  UU**^  tfLLit^  '-C?*^  \^  UL**^  —  LA  XV  239,  21,  wo  ^^ 
^Ij  wie  TA  VIII  369,  37  und  nach  der  Überlieferung  des  Ferdl:  »L>UJ.  über  diese 
Dualform  vgl.  Ibn  Ja*i§  446,  18  ff.;  527,  17;  593,  5;  Abu  Zeid,  Nawädir  (Beirut  1894) 
15,  12;  Beidhawi  I  599,  20  zu  Qor.  20,  66;  Nöldeke,  Geschichte  des  Qorans  S.  236; 
Freytag,  Einleitung  S.  124  f. 

(15)  Hs.  ^A  v.:U^  u.   ^(j^.y,nl,  Text  nach  BM,  Ag.  187,  11,  Hib.  —  Ag.  u. 

Ham.  Basr.  Oj  »ä-I   Ui.  —  Vers  des  Hassdn  bei  Hib. :  vgl.  Kämil  567,  4 

'^^  ^>v^  ^/  ^3  :b.^  U^ 

Die  Form  des  Scholions  auch  im  Kessdf  zu  Qor.  68,  13.  —  Zum  Vers  des  ^Amr:  LA 
V   196,  21;   Ham.  75. 

(16]  Hib.  ^JjL^  u.  wie  IJiz.  ^>   ^  y^-t^,  BM 


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(1.  oi^i  od.  oi^fi  oi^ai  ii  »Gir^ 

BM  om.  U^3  add.  _j«M^,  LLT   y**iJLxJI    JU^ 

IL 

(Kämü) 

ß  ß  *>  ß  <M  ß  ^  $, 

C^^^    J^oüJ   <i£o^   ixusi^    &J^  cJU>    ^^^^   ^^^    vJ^y^   CJlXK^   \w)o^ 

'1 1  I    "l^         '?"  *'  T^**  i****  ^u^^ 

(>1^      Ljiö       -.^*       wAÄ^  ^j     ^i^;?^      'tX^     (5^^"^;5    ^ 


(17)  Vgl.  V.  4  —  Hib.  L6b  dLiv?  ^r*^  <3  ^'  ^^™™-  v^  er*  «J^^  r^ 

iZ«  Ow**J^  y^-«*^.  v,5^  Cr*  '^-^^  ^^O^X^  JU  dLjc^^^.  Zum  Namen  vgl.  Ibn 
Doreid,  Handbuch  204»  13;  Imrulqais  (Ahlwardt)  58,  i;  Harn.  Basr.  fol.  224a  ein 
Dichter  'O.  en  Nahsali,  Wüstenfeld,  Die  Schaf  Uten  IV  no.  211 :  Ibn  *Ogm  el-'Ogmi  — 
LA  XIV  196,  18  vgl.  oben  v.  4  —  BM   --oi  ^3  u.  U:b. 

^      -^         .. 

(18)  Hib.  LcJsÄU.  —  i^  ist  hier  die  einzelne  Litze  oder  Strähne  (LA  XX  70,  12); 

vgl.  hcbr.  1p  und  assyr.  /fw. 

ß  ß  ß  ß  'M 

(19)  Hib.  Komm.  IaJi^ä.\  ^\  '-V^^  ü'^.  3t^^  ^.^-JCJÜl^  ^JT^  ^^^^^^-  — 

Zu  ^yü\   ^>\  vgl.  XU  4  (v>\)  JaV^  ^. 

(i)  Wellhausen,  Arab,  Heidentum,  S.  26:  hast  du  mich  weggejagt}  Ib^  (lA) 
Jb  M  er  wird  nicht  nachlassen^  2  A.  S.  30:  du  wirst  nicht  entrinnen,  Jac.  IV  337,  19 
,JJo  ^  u.  V  402,  wo  J^*  wie  Ag.  207,  6  und  ülasj^l    ^^ä..     Für   s^  ist  wohl  ^^aL 

zu  lesen.  —  Über  die  Lät:  Wellhausen  a.  a.  O.  25 — 29  (29—34);  über  die  e->Liai\ 
ib.  99  (loi),  Tar.   18,   i  (Ahlw.). 

(2)  Zu  JJüLl  Schwarzlose,  Waffen  209;  Ham.  330,  v.  6  ^yi^  cP^^,  ü^^ 


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172  (giittä^t  5iir  \tmiti\4tn  Ibpta4^ff*n\<^^ 


I^JL^  ^p  f^4^  ^  ^^Ulf  ^         llÜ     U^^     4?^*^'    7^  ^ 
Jii      Ü      vL^^      ^U         ilix^      ^U'I\p      ;juül4 

j;^.      «X*J       yi    '^^  ^     ji^l,      0,^1      ^^16 

oJÜÜt  I4J  v'^-^  (5^'  (5'*9  l.i^-Ky*j    »U2JI    ^«Jo    ^j-aI»^    y^)Al0  JUj 

.(?)JU|JI   yft    (»g.^t?    JUj  ^JyiJt    jPj 

L^aJU  öl^t^    ^iamXIIj    /^t''^    ^•'^T^^    ^«^7^9    ^^7^^    ^"^7^   ^^ 

♦  Über  die  Sahtfa-Gcschichte  vgl.  Ag.  194,  12  ff.;  Meidani  I  310  (I  154  f.)  I  7^1 
(I  35Q).  Frbytag  bemerkt  hier(  1838) :  quaedam  similitudo  hisce  litteris  cum  litteris Bellero- 
phontis  est\  vgl.  Caussin  de  Perceval,  Essai  II  (1847)  351  und  Cheikho  330  —  ferner: 
Ahlwardt,  Ächtheit  58;  Hiz  I  412—417.  446;  Hariri,  Siances^  I  119;  al-Balawi,  Alif 
Bd  I  85  ff.;  Sarh  al-oj4n,  Alex.,  1290  S.  222  f.;  A.  MÜLLER,  Islam  I  40  (nach  Fr. 
RÜCKERT)  [ZDMG  vi  50  das  Blatt  des  Motelemmis]  [Ma'&hid  329  f.]  Th.  Nöldeke, 
ZDMG  LVI  160;  Seligsohn,  Tarafa  (1901)  S.  11— 15.  Über  die  Parallele  aus  dem 
Leben  des  Farazdaq:  Ag.  196 f.;  197,  24;  LA  VII  340,  17 — 23. 

(3)  AJ.  ^  und  Upi. 

(4)  Afc.  XV  151.  4: 

über  *Urqüb:  Meidani  I  454,  II  685;  Ibn  Hisam  ed.  GuiDI  S.  AV  [Muzhir  I  238,  10  Th, 
RG],  noch  in  der  Gegenwart  ÄJoJftj»  J^\^. 

(5)  So  nach  Ag.,  Hs.   »Q**'^  und  ^Ia  J\   Ö^  und  \^^. 

(6)  AJ.  207,  II  f.  cJuuoJb  jJLoJ»  U-\^.  —  Zu  J^  Qor.  18,  108.  —  Zum  Spiel: 
Kdmil  322,  4 f.;  PERRON,  S.  251,  Anm. 


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QcfUxB,  <B(6tc9<(  ^tB  (!Uu<Afdmmt0.  173 

J^b^  ^^   ^   y&^   ^  gMxi'   suut  Jül^  {S'y^^  '^^  «J'^  S)^^l 
&i JiJ  Jlj^  ljtt%j^t  )<^^t  l*t   »UmJI  ^Lo  Ja;tu   io^U    ^    ^   ^ 

Äijio    jJLo  Äi J0  ^t  Jujüt  yj^  öuJüi  14^3^  i«A4>  L^  t^Aitj  ^^AJU 
(>JL«M  ^  v:)^^^  \J^  JujJt  ^  iü  J0  JÜü  o6ii  ^^X^  ^^^^  (X'^ 

j^t^   ^j**i-ÄJ!    L^üuwt    |J^  ^ r^^  U^A^  LT^L^*    \J^)^    ^   \J'^^  2 

(Rand)  j\j^  j^  ^^  MLb  U^>f  ^  ^\ 

^ifl  ^I|L;i  ^f  L^  JiLdS-         U\yi     ^jiiA     it^l    vJ^  3 

^        w  *  -^ 

L4JU0  Jiyol  Qj   LgAJUb^  aJbt  &JUp    iü  Jb   f^f>^)  ^'«J^^  ^^  <J^ 

**|1U  f^Si  JLs  I4A-U  ot^t  ^^ 


♦  Die  3  Verse  bei  Ahlwardt,  Dvvam  184  f.;  vgl.  LA  VI  426,  13;  TA  HI  506,  2, 
wo  beidemal  ^-4^0  für  *•-♦*.  Vers  3  b  Hs.  pV^.  Seugsohn,  Tarafa  (1901}  S.  iro  f. 
(wo  7  Verse).  Die  Verse  sagen  (i)  O,  Amr  b.  Hind,  was  denkst  du  von  einer  Kamel- 
herde, die  Mittel  hat,  um  sich  mit  Wasser  und  Strauchern  zu  sättigen  ?  (2)  sie  hatte  zwei 
Beschützer,  deren  einer  Qäb(b,  der  andere  *Amr  (Bi^r)  war;  nicht  Hess  ich  sie  Tags  oder 

Nachts  ohne  einen  Hüter. (3)  denn  die  Reime  dringen  auch   in  Löcher 

ein,  die  sonst  so  eng  sind,  dass  keine  Nadeln  eindringen  können. 

*♦  Der  hier  dem  Tarafa  zugeschriebene  Vers  steht  im  Diwan  des  Mutalammis  VI 
13;  vgl.  z.  St. 

***  Tarafa  7,  i  (Ahlw.)  —  9,  i  (Seligs.);  Hariri,  Siances^  I  119;  Ibn  W&dhih 
al-Ja  qubi  ed.  HoUTSMA  I  240.  —  „Hätten  wir  doch  statt  des  Fürsten  ^Amr  ein  Mutterschaf, 
das  um  unser  Zelt  herum  blöken  würde." 


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174  (gtittä^t  yäx  \tmitif4tn  ßft^mfftn\4^ft 

jU'  1-4^  ^  AmJü  ^  ÜftL4Xi  Cl  vdÜJ   AJLi  jJ^   L4J  9JLj  \ijyiJ\ 
JujJI  ^  gjuu^  }AjJ  OjJj  (jJUd.  ^  a^lpl  ^^Xmj»)  8^ti  äi^o  ^Ipl 

*l^4XAJbe  JU^  &JI  Jui^  2ÜJ0  dLI<^   JLi 
,^      f«  >-  ^      >r«>         I    •'^  »;"       r'   -jc    I        1  •  -         *t 

,jj  Jjyi  ^  ^*-^Ä  Lj^  4Xj  &i Je  ^\^p  ÄAÄ^I  ^  Jk^^  5J4XÄ  d^ 
UjuU  ^^^^    Ju^  <5t^   Ty  ^^  ^^^  ^7^   ^^^   C>^  7^  ^  ^ 

tyuÄ  ^^^    <:)4^^    '^^    H^T^S    1^^'    ft^L^^t    1»^    1?^    aull^^  JU 

JUi    LvAaf    UJL^    ^^^   ^%.»i^    Jlax    JfiJ    Uli    x>L|Jt^  ^  tyuüt^   [»X^Lo 

JU  ouL^  v.A^pt  v^Lot  Jcäi  aLi J0  &Jüt  Jjli 


*  Tarafa  18,  i  (Ahlw.)  =  ii,  i  (Skligs.);  Wellhausen,  Skizze  III  178  Anm.  i; 
Hudeil  24,  2.  —  „Bei  deinem  Ahnen  und  bei  den  Opferstelen,  zwischen  denen  das  Blut  ver- 
gossen wird:  ich  habe  dich  nicht  verspottet!"  Bei  der  Übertragung  von  viJ»3sÄ.^  weiche 
ich  von  NÖLDEKE  und  Wellhausen  ab. 

♦♦  Tarafa  16,  1—3  (Ahlw.)  =-  8,  1—3  (Seligs.);  LA  XVI  30,  12;  42,  2;  Ham- 
dani,  Arabien  162,  17,  wo  in  3*  ^wX^jJ». —  (i)  „o  über  den  Wandel  der  Dinge  ^o  Wun- 
der), wegen  des  *Abd  *Amr  und  seiner  Übergriffe;  *Abd  ^Amr  hat  mich  zu  schmähen 
gesucht  und  darin  zu  viel  gethan;  (2)  nichts  Gutes  ist  an  ihm,  ausser  dass  er  reich  ist 
und  dass  er,  wenn  er  aufrecht  steht,  eine  schlanke  Taille  hat.  {3)  Die  Weiber  des  Zelt- 
lagers drehen  sich  um  ihn  im  Reigentanze  und  rufen:  ein  Palmenast  von  den  auser- 
lesenen Stämmen  in  Malham!" 


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QOcKtxB,  ^tbiciU  bt0  Qllu<afammt0.  175 

U^JUo  iJJ^  ^  v^AXfcyf  ^jJ^,  ^y^   i^^^^  ^t    ''^^**^   J^  3 

I*l\3    |%j    tjkJD    ^^    Ju^t    siJLi  JU  Le    ^jaÄJI    ouut    ^y4>^    iX«x    JU 

^U3   I%jL^  u1  (jdif^  dbU3   |%jl^  (jÄi^  ^^AjLbU  ^5^M^ÄJ  ^y^)  Syo' 
JUi  JiyJiJUJt   o^äj  lo  ifixi   toli   &Jt  auÜcS'^Jü  |US  JU  .SJj^\ 

*  Oben  S.  173  Z.  14. 
♦*  Der  Statthalter  heisst  A^.  193,  5  und  Hiz  I  415,  28:  Rabf  a  b.  al-H&rit  al- Abdi, 
aber  Hariri,  Seances^  I  119;  ^Abkarius  94,  4:  Abu  Karib;  vgl.  noch  Ag.  194,  24  ff .  und 
NöLDEKE,  Perser  und  Araber  259  ff.:  al-Muka^ir  (zu  diesem  Namen  vgl.  Magoudi  VI 
142,  10;  Ag.  XIX  49,  14;  TA  III  524,  19  f.).  Im  Scholion  zum  Diwan  VI  16  wird 
Mi  dad  als  der  Mörder  des  Tarafa  bezeichnet.  Im  Bericht  von  BM  zwischen  Gedicht 
IX  und  X  wird  der  Statthalter  an  Namari,  der  Mörder  ^Abd  b.  Hind  b.  Mu&wija  ge- 
nannt.    Andere  Berichte :   Ag.  202>  9  ff. 

♦**  Zur  Ortslage  in  Ost-Arabien  vgl.  Bekri  510,  20;  Jacut  IV  428.  541;  III  397.  764. 

t  Hs.  Ä>olo%,. 

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176  ^txM(^t  3ttY  ftmiHf<itn  jl))Ydc$wt|f(nfc$dft. 

<>iLi    *iüuli  ^^xS  \yLjJ  üjjju   ^  Jjif  dJU.  jjüo  aJJIj  Jl^  '^ 
JU^   ^IXJI   ^^t^   ^jJLill   IjüD^    >5JLil|   ^   jü   ^^   auUf  y**UxJI 

III. 

( Tawil) 


*  Der  Gegensatz  der  beiden  Dubef  a-Grnppen  kommt  hier  zum  Ausdruck. 

III  —  Ag.  196,  l:  jO\  <_,.;^  L^  «JUiJJS;  Bekri  479,  3:  ,_,iiJ<  jj;  Ibn  Qutaiba: 

(vgl.  DE  GOEJE,  S.  85).  Ebenso  Ag.  193,  16  (nur  J^äo  für  >^^y  Auch  BM  L^;UjÜ\. 
Jac.  IV  228,  19  f.:  ^\  ^\  ^iUJ^  ^^  ^  ^^  er^  <*^^^V  9*°»-  '72  viUJ^ 
L>  ^  ^t;  LA  XX  65,  16  (yif)  VI  463,  16  (^t)  TA  X305, 16  (yS\);  Chbikho 
330-  y^  '-rH^  C^  ^^  c5  '^  CUkxj 

Ebenda  Var.:  Ub^^Js.^  fiir  Ia>1js-«.    ^Abkarius  94: 

J^j^  j^  <3  0^\  Icir.-^»  J>?=V. 
^^"^  c^  viu.^  ^^  U^^^t^ 

BM:  J^f^^. .  .  .  U  UJ   »-^^-^^^    Ag.  193,  17:  yi^   ty^  JÜ^    V^'^  J^  f^ 


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IV. 

(BasÜ) 

BM  ohne  7.  13.  14.  15.  18;  Ag.  198,  7  ff.:  i— 12.  16.  17.  19—22;  Gamhara  113  f.: 
20—22.  1 — 4.  6—8.  10.  II.  12.  16;  Bckri  577,  7:  v.  10;  Jac.  IV  769:  20.  10.  ii  {Gerh)', 
^Abkarius  95:  16.  2.  I.  4.  6.  10.  11.  12. 

^^  y&3\  v;>;f^  nt^»  jii      ^f  Jj  iff  ^  jT  L)  I 

t^MühT^t  vt^'  lk't^  <i  tyudöLLt^    |tX»Lw  I^t  tyiÄli  ^tw  ouacl  ^ 

jii  ^^  aJUÄ*Ü  J-U.\   (Hs.  >^^)  >y^  wK«-o  J--A.  2^  <^^\   Ji\  ^^/.^ 


IaILp^  J*^"^  sy^^  ^  r^*     ^**  J^»  ^™-  ^-^»  *s^y-  ^V/**  ^g'-  Fränkel,  -^raw. 
Fremtho.  249;  Deutzsch,  Handw'drterb,  196. 

Am  Ende  von  m  sagt  BM:  cJU>  ^3  JU^  b^U  ^^^^o^  ^Jj-Ul  Iäu^  JU 
Darauf  folgt  Gedicht  IX  1—3. 

(i)  Ag.  198,  14:  .iiy»  L*y^  c>^^^  "^  if^^  «J^  fssy  ^  U>HC^ß^-  ^^^ 

Einleitung  von  BM  zu  VI.  —  Gamh.  ^Abkar.  ^>.  —  Zu  j-p  *  *1  S-^^^'  ^^^*  ^^^^''  ^"  ^  '*^* 

(2)  Nach  Ag.  198,  1 1 ;  Hs.  \yi^ru«)U  und  \y*^.  Der  Gegensatz  von  ^^^  und 
^y^  auch  LA   Vin  85,  4.  —  BM  Hib.   CJ>y.\  ^^  (3»    BM  Var.  *\y;    Gamhara: 

\^yZ^y  und  Komm.  ^,U>  ^^  ^yy^  ^U  Ü^H'   Chbikho  332  ^^li»  iJX^i 

(3)  BM,  Chmkho  332  *^iUJ\  5\^;  Afc.  U^  ^t^^;  Hib.  Komm.  sS^  J^ 
^^^Ä.  ^^  ^^  ^^  ^l?^  ^,  aber  Ag.  198,  12  ^\j^  ^^  O^^^  C^  O^j 
i^^^>^  C^  <^U.\  ^^;  vgl.  Ag.  XI  162,  8  f.;  WÜSTBNFELD,  GeneaL  Register,  S.  246  — 
Hs.  >^JUb,  Bekri  31,  23,  Chbikho  Var.  >^kJL>.  —  Über  Hadan  zwischen  Negd  und  der 
TihAma:  Bekri  31»  lO;  289  f.  Jac.  II  288  —  Gamhara:  ^-^^  ^^  54^  O^^  ^'^  O^ 
^l»4iJ\  ^,**-ai.\^  ^^mw^Vä.  ^jjt>  doT  \^\^  ÜL. 


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17^  ^tiita^t  5ur  ftm\Hf<$€n  fpr^wi^inf^^ft 

JaA)    ^^    A^MJ    v3y^.   vir^    w)oj<^\    ^t^^^   y^^    c/*^"*^    (^»^    v./"^^*^^ 
J^\   ^^  s\jJb^   J>t^^   cr^  *^  ^^>    ^^^^^  vJ^.^  2(>\^  itjLib   vJuaS 


(4)  Hs.  \^JU;»,   vgl.  5  \y^;    Hs.  ^UX^    5^  ^^yu^\^\,  ^Abkarius:    J^  ,^ 

und  ^^y>^LÜü\   Gamh.,  Hib.   Var.   ^*M,^wgn^  J p  ^^  J'^-r'^   \^J^.     BM 

ebenso  als  Zusatz  hinter  v.  5.  Hib.  IU5Lo  f>*oJ\^  l^irv^Ji  ^][^\  Jl^  ^ti^^U  \^>j 
^«■^j^\  ^yü\.  Ebenso  Ag.  mit  ^y^rü^U  und  Bekri  31,  24  mit  ^^j^l\.  —  Zum 
ganzen  Verse  vgl.  XII  i. 

(5)  Text  nach  Ag.,  Bekri  465,  12;   Hs.  \y^  nach  XII  6.  — -  Hib.  Komm.  ILtL*» 

j^\  ^  viUU  ^  ^^  ^^  c^  ^;^  ^5^  C^;  vgl.  A^.  198,  23  ff.  IX  104,  23  ff. 
LA  Xn  138,  8;  WÖSTENFELX»,  Genealog,  Register  411.  Zum  Namen:  Muzhir  II  226,  11  — 
Ag.  199,4  ^^^^^äJL    ^^    LJutio    «^    Jlji^  U»<J^^    cW-^  vJU-u»;  vgl.  Ham- 

dani  164,  26;  Jac.  m  299;  619,  5  IV  1035,  20  —  Cheikho  vJlic:^. 

(6)  Hib.  Komm.  ^UJ\  J\  3\^^  ^\  14^  —  Hib.  |j^\  —  Abkarius  j^ 

(7)  Hib.  SjyuL*;  Hib.  Gamh.  ^y^>^\  Ag.  199,  12  w)o^.  ^l*iU\    cj^\   Jl*^ 
..  ^,V.1\    3\-iü\   ^-liJüb   vgl.  H.  WiNCKLER,  -^a^.   Sem.   Or,  S.  99.    Hib.   Var. 

J^yU  vl>^  U^^;  A^.  199,  10  Gamh.  vJ^.    Zu  ^^-u^  vgl.  Gertr,  Diw&n  149,  16. 

(8)  BM,  Ktoü  405,  8;    Ag.  199,  13;    Hib.  Var.  >Lot  oSy    Hib.  Komm.  ^^\ 


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(Veiftrc,  4Stii<Ht  &<•  ([llHtofammtc.  lyg 


■*^t^  <.''    <..     -^ 


^U^  Uc«:vi;JIJÜ\  ^  l^s^^.  ^^\  ^)^  iUJU\  Af  u  ^  ^ja\  ,>x^\^  JU  o^\ 


^\  jo^^  JÜu.5»jo_^*xsw,  ^Lj}\  yiJ:6^  Jf>j^\  J-U.\^  (?)U-^b  i-^  j>^Y  UX 

^^LJLcI     v:i)t^l      viUJ^     ^^i^  ^Jo  JS  ^5»^'  1J5  v^T^P  (5^»'    9 

^\Jj  ^\  ^«^1  i(\-^\^  vjUiJuo^  vJl^^  ^.r^^  S-^y  dJuL«^  ^yc,4JL\  J»^V( 

JLj^ÜtjJt  sfUb  ^t  Juli  jLlJ     L4J  v^LJUi  (5^Aiüt   ki^  vl^  v^aI^  10 

isXas^  ul-sifci^  iEla:\J\  ^\  \35r?.^  AJü«U  J-4*JJ\^  ^\^\  tacvj.\^  '^^^  <yA.  v^^ tJ>^ 
^lacUflS  ^1  y  [Bckri  577,  9  f.]  ^]yU^\  ^^  y\  ^^Jc*ijf^  JU  M^  «Chi  ^^wJü\ 

^^^ jUboJl^  ^^^^  v5^^^  ü^.^  vJ^  ^^  L.^\  dLXs^j  «„.^^^c^  Jjbi  ^.^A^  ^^ 
J»yb>  Uj^\^  JyLV  U  JU^  ^^,.**^\  ^1  JU  UJ  J^\^  M  C)\/^\  <^\^JJ\ 

Äd:v*«p  f^r^  ^^^^<^^  ^^•M'K    als  ob   sein  Kopf  und   sein  Bart  die  Röte  der  Glut  des 

mit  dem  'Arfag-Strauche  genährten  Feuers  hätten*;  vgl.  Fihr.  56,  21  —  Hs.  v«xO\  ^3. 
Text  nach  BM,  Ag.,  Hib.,  LA  III  422»  13  XV  248,  12,  Ibn  Qutaiba,  Ai/.  al-Kätib  122,  4 
(Grünert  377,  5).    In  dem  Citat  des  Mätini  schlägt  Dr.  R.  Geyer  folgende  Lesungen 

vor:  ib  ^Lc%,   2*  ^L^  und  ^Ub  und  Übersetzt:  „Wer  ist's,  den  der  Blitz  in  der  Nacht 

erschreckte,  welcher  aufleuchtete,  von  dem  das  Schloss  und  die  beiden  Hänge  von  Rumäh 
sichtbar  wurden?  Wir  sind  für  die  abendliche  Einkehr  ein  Berg  durch  Deckung  (die  wir 
gewähren),  denn  der  breite  Berg  wehrt  die  Stürme  ab." 

(9)  Ag-  ^^^  ^y  U  —  ß^^  ^y^.  y^  ~  Cheikho  [333  %^\  £jy^  und  Var. 
JiiJ\:  BM  viUA\  aber  Var.  dUJl. 

(10)  BM,  Hib.  ^^waiü\  iXiUi,  während  die  Lesart  der  Hs.  (u.  Bekri  577,  7) 
dem  Abs  ^Amr  zugeschrieben  wird  —  LA  VII  393,  5  C'<.y  r^.  —  Ag.,  Jac.  IV  769,  5 
^\^  J-**o  —  Hs.  BM,  Hib.  CDl>  mit  ^  —  *Abkarius  ^^,**^^UU\  ^DJ  ^^  —  Hib. 
Komm.  ^^^**^\^jj\^  ^^^^ljbvXl\  y^  ^^  ^5****^  vJ'^  \^y^^  >>^^\  ^]y».»-*oV^ 
Ia^^.  —  Der  Dichter  der  Rcgez- Verse  ist  Sahr  al  Caii;  vgl.  Ag.  XX  21,  15  f. 


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l8o  (gciteä^t  jttt  r«mtitfc5en  ß^tCi4wi\ftn\<iaft. 

^^V^  iL^^  iSi^^  dS^^jc^  lS\  iC.\f  ^^^\  s::^^  JU^.  v3»x-o$^  J^^ 

^>a;^\  ^  ^\  yi>o.  ^JJ\ 

^\yj\  J\  IV*-^  Un-^  iJ'i*^.  -^  J^:;^  i3  ^'  *V^^ 
jLuypLa^  O^  ^j  04>i  ^5     v.>^   LUaj  v^^   Jf   ^   ^^  yi  13 

J**AJüui!i  j^Lb  löi  ^^i4a^  i>       N-M^  4^'  cy»*  ij^  c5^i;'^  ^  ^5 

^^iI4  ^J^\^  v31a^\  ^_,^coU^\ 

(11)  Jac.  IV  769,  6  dLL«lic  ^\:  —  Zum  U)  ^3!^  ^  NöLDEKE,  C/öjj.  i<rÄ^. 
(1896)  §  24  —  'Abkarius  ^Jb!xf6  ^^. 

(12)  *Abkarius  ^l^y\  J.^  JÜu*ö  ^^.  —  Zu  iL^\  Hamdani  173,  7;  Jac. 
I  754  f.|  J>y^  c^  5.*Jai  i'U^\^  i"b^\  J^\^  -  Bekri  181,  11  O^  (W. 
CjCI*))  aber  Ag.  199,  23;    Gamh.  ^j^^^  J^^  tc  ^^  und  Ag.  199,  24  «JXmX^  Lo 

(13)— (15)  fehlen  in  A^.  und  Hib.  —  13a  und  i^b  nach  Cheikho  333;  Hs.  ^^f^ 
und  jjfc,*fc»,V,4tfl. 

(16)  Nach  Hiz  H  549  Rand  las  al-*Askari  (in  der  JÜUV^  ijA^^)  C^l  aber  bei 
Sibaweih  las  man  ^S^,  vgl  Sib.  I  12,  24  (wo  C^T)  und  dazu  Jahn  I  2,  61,  8; 
ferner  NÖLDEKE,  Class.  Araö.  §  82  (cLj\)»  [Fleischer,  Klein.  Schriften  I  2,  731 
(nach  Tantawy)  zu  S.  de  Sacy  H  393  —  RG].  —  'Abkar.  95  ^S^\,  Ag,  196,4; 
200,  i;  BM  d^^f—  Hid.  Var.wXJa  ^^^  <r^  ^»^.'  ^«^-  >^-  ^  ^^ 

(17)  Anonym  LA  VIII  76,  i.  —  BM,  Ä*^.  ^j^>\ji^\  für  ^^^Mj^K  erklärt  mit 
^L4iJL  io^*,  und  BM:  dc^  2j.>^  y\  Jl*  ^Jui^^,  vgl.  Ag,  200,  5  ff.,  Bekri  166 
oben,  Jac.  m,  862,  17. 


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^yvii'>  ^^\  ^  ji-o  0\>  ^\  ^>^^r^«^  C->\i^  Ub^Lift  ^y.  J^\  iiiSyi  aSÜ  ^\ 

u^J.^  l4,)0^^  ♦diSSJi  jft  ^  o\>  wCär^  ^\j 


V. 

( T^wil) 

BM,  ^^^  187  f.:  1—2.  4.  5.  3.  6—9.  10.  12.  13;  /faw.  322—325:  I.  2.  4,  5.  3. 
6—9.  12.  II.  10.  13;  RÜCKERT,  Hamasa  I  250:  i.  2.  4.  5.  3.  6 — 9,  I252:  12.  ii.  10. 
13.  fü%,  ni  270:  1—9.  12.  II.  10.  13.  MdähidzZO\  I.  2.  4.  3.  10;  Ham.  Basr.  fol.  34b: 
2.  4.  5.  3  [al-Buhturi,  S.  35:  2—5  —  RG];  *Abkarius93:  9;  97  f.:  i.  2.  4.  3.  6.  7.  8. 
II.  10.  13. 


♦  Lanb  will  hier  m.  E,  mit  Unrecht  »3**^^  einsetzen.  Das  Scholion  besagt:  das 
Tier  ist  geduldig  beim  Drillen,  Zureiten. 

(18)  Hib.  Komm.  yLLj»^  ^  «.^^sa^  ^  ^^^^ni^^m^iC  ^  f-i  ^^  ^cJljo  ^  ^^1 

vgl.  Harn,  374,  Z.  4  fj;  BM  ^  r^  ßlr  ^Js».  —  --^i-  ^yu*«wo  JJl«J\  UlouöJ.    Zur 
Synonymik:  Berlin  VII  316,  8328. 

(20)  Für  *U-»*>1  lesen  Ag.,  Hib,^  Gamh,,  ÄJL«,  Jac.  IV  769,  4  ^•^.  —  Für 
^J-^juLm^  lesen  ^^.  200,  13  (vgl.  10)  Hib,  Üo*b,  Var.  i3^  (vgl.  SociN,  Diwan  III 
266a).  ~  BM  &>yL«%^,  ^/.  200,  13  <>-olJ\  <^JsjÜ\^  U>^\  <3^^^  J..«jCLuJi\. 
Ebenso  Gamh.  ohne  ILJL\. 

(21)  4Ü  nach  Hib,,  Hs.  ^^*U;  Cheikho  ^jSü,  Ga»i>*.  AJübLU  ^U>  und  Komm. 
^\y^\  yb^  ^  J^.l^.  ^JJ\  JV^  ^^^  *a\  ^  63k  J-U.\  \Jjb  ^\  ^\i  ^li>. 

(22)  LA  VIII  22,  5  wie  Text;  —  al-Asma*i,  al-farh  S.  9,  4;  Ibn  as-Sikktt,  Critique 
du  langage,  S.  525  dCCAkS».  —  Das  Scholion  der  Gamh,  über  diL^pAi\  trifft  nicht  das 
Rechte.  —  Für^Ä»  lesen  Ag,  200,  12  ,^jJi  BM,  Hib,,  Gamh.,  LA  XV  284,  5:  ^y^-  — 

Ag,  200, 17 1 ^ hl  <;; ; I  fl-«j)ti  ^yLic^^;  la  xv  284, 5,  ta  viii  391, 17:  ^yL«^  »mit 

einem  Maulkorb  versehen\ 

Beiträge  aur  semit.  Sprachwissenschaft.   V.  I^ 


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l82  (S^ix&^t  yit  fmiiif<itn  ß^A4wi\ftnf<ia^t 

jmjoo   o^  ^f   wJaJl  ^üü  ^Y^  XAxigjQ    ^^^x  ^^1  ^^  J4>l^i   i 

yluUgf    Le    i»G^t    &J    <-pAtnS'  l-^^l;    ^^'  U^'    (I)'   P   f^^  ^ 


(i)  Hs.  Rand,  A^'.,  Harn.,  Maähid,  'Abkar.  ÄI-L*  ^^  %JL\  ^\  y  ^\; 


BM 


cJUUJ  c^^;  ^<?w.,  Mdähid  liUwo. 

(2)  [Buhturi  ÄJ^^  «J^^  '-C?^»  O^^^*  "^  —  R^].  —  Maähid  aX^  ^\ Ja..  — 
Für  \JA.  -Piiw.  l^T^,  A^.  ^;^\^,  BM  vJU^^.^  U  Uä.\  Jyb  ^a-^^;  -P«'«-  Var. 
^  -  «^  U  .verweile*,  ,harre  aus*  oder  ,komme  zur  Erfüllung  deiner  Wünsche*,  —  Zu  viJjOLa.* 
^^*X*\  vgl.  IX  9,  Hafdgi's  Uii  23,  9  f.;  -f//«.:    *— ^-^\  ^^^  ^•^^^  ^^^  Cr*  C^- 

(3)  yf^.,  //flw.  U^.  —  Harn,  323  [^]^  ^\  t\^^  L«  **^^^  ^.^y^  J^  ^y  J^^ 

,was  Mut,  als  dass  sein  Leben  man  auf  eine  Nachtfahrt  wage;  und  Feigheit,  dass  man 
sonne  sich  und  schlaf  am  hellen  Tage*  (Fr.  Rückert). 

(4)  Magoudi  III  198.  224.  —  Für  ^-Jik  BM  ^J^ä.,  Ag,  188,  2  ^ISVC  ^J^ä.; 
Chamsu  RasäUl  263  ^Gv^  vIjJsä.,  /^i-  XIV  76,  i  '^  L«  ^Ij|V^  ^J^ä.  ^^^.  —  Über 
Qafir-.  Meidani  I  424  ff.  (I  138,  20:  207,  21);  Tabari  I,  2,  763,  ii;  Abu  *L-Ala,  Leiters^ 
16,  20;   A.  MÜLLER,  Islam  I  12.  —  ffis.  CL>^\  »K*,  wie  Ibn  Badroun  S.  ^f  (wo  auch 

p^  v-^Od»).  —  Über  Beihas:  XIII  6;  /^^.  188  f.;  Meidani  I  264  f.  403,  II  82.  406. 
477.  519.  917;  Ibn  Doreid,  Handb.  171,  6;  Fihrist  96,  29.  —  Zum  Namen:  Ag.  XIX 
107,  Shahrastani,  ed.  Cureton,  93,  11,  Maqrizi's  ^itat  II  355,  36. 

(5)  [Buhtuii  dJ^Ä.  für  J^La^  —  RG]. 

(6)  Hs.  ^1.  Text  nach  Ag.^  Harn.,  Jac.  II  160,  12,  Wüstenfeld,  Bahrein  und 
Jemama  (1874)  S.  200;  'AbkarIUS  [al-Qäli,  nawadir,  Hs.  Paris  4236,  I,  fol.  19 v  -—  RG], 
LA  VII  317,  1  wo  auch  \j^\s.  —  Hs.  Rand  (abgeschnitten)   ^b    ^k^  v^ii^kV.  — 

Harn.   Komm.   ^Lc)\   filr  »CSV^.   —  ^yJ!S(^^  L«   erklärt  mit  ^^^^Jü».  ^  (I/am.)  und  mit 

ybv>J\  a^s»  Jy,  ^  (4i,^).  Über  die  Var.  ^_^Uo.  vgl.  LA  VI!  317,  i  mit  299,  12; 
TA  IV   103,  39  mit  95,  40;  auch  Ibn  Ilisam,  ed.  GuiDi,  S.   iri. 


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cr^!>    ^r  y!f^    GU    51't^         jd^  Jua3  5pb  I^JL^ij  ^^Li  10 

(7)  Zweite  Hälfte  bei  Ag,^  Ham.^  Jac.  II  i6o:  jijioj  ^uL-aJb  A-J^  O^i 
Harn.  Var.  ^vLaJ»   JiU  ^,   Iw\   XVII  140,  13   ,^^A^\   ^  ^  ^ILj   [LA  VIII 

81,  12  (^,Ji5o^)  ..yul^o^  UJ  y^/>^\ 

(8)  /('bw.  ^t  ^  ^  '  n  i«^li:o,  vgl.  zu  VI  11  und  oben  S.  154,  Z.  18.  —  Harn. 
Var.,  LA  VIII  76,  16;  XVII,  312,  20,  Ibn  as-Sikktt,  Critique  du  langage  279  C'vilo\ 
für  CLjy^\'  —  Ag.  Ojb*  für  C-»lft^.  —  Über  ^j^^UäII  siehe  oben  S.  159,  Z.  23; 
W.  G.  Palgrave,  Central  and  Eastem  Arabia  I  (1866)  390,  Ch.  IX,  Anfang:  White 
the  singing  droning  sound  of  the  water-wheets  reached  us  even  where  we  had  hatted 
at  a  quarter  of  a  mite  or  more  from  the  nearest  town-watts  (bei  RiÄd).  —  Ibn  as-Sikktt 
a.  a.  O.  JuJ\  und  JlJl^. 

(9)  Ag.  185,  23;  Ibn  Doreid  192,  I4;  LA  VIII  94,  ii;  IX  34,  13;  Muzhir  II  220,  3 
[al-G&hiz,  Bajän,  I  141,  24  —  RG]  ^1^  \ij^,  —  Für  ^^  Hs.  ^^,  Ag.  185,  23, 
Ibn  Qut.  foL  17  a  (de  Goejb  86,  10),  LA  a.  a.  O.,  Muzhir  a.  a.  O.  Jy^  (vgl.  Sib.  II 
48,  15);  'Abkariüs  [Maähid  329];  [Gdhiz  a.  a.  O.  —  RG]  ^^.  [Zum  Bilde  vgl.  noch 
Psalm  118,  12  P.  H.]  —  Über  ^»aJI  Hamdani  161  f.,  Hekri  654,  10,  Jac.  III  653.  — 
Parodie  des  Verses  bei  Histani  s,  v.  ÜÜlou«. 

(10)  B1STANI  s.  V.  ^^■».:o\.  —  Ag.,  Maähid  iy-*io;    Ag.  XX  42,  7  \^^S3  und 

•  *  *  f  *         ' 

yJ^J^\\    K.  at'Muwaiia,  ed.  Brünnow  (1886)  112,  22  ^J-^Jl)  und  ^^Ü\  ^^^anJ;    vgl. 

auch  al-Mura^^a    ed.  Sevboij>,  Z.  1326. 

(11)  Ham.  ^;^*.  —  Qurrdn:  Seliüsohn,  Tarafa,  S.  im,  III  5;  *Alqama  13,  49 
(Ahlw.)  —  2,  50  (Socin);  Abu  Zeid,  Nawddir  140,  II  als  Schwesterdorf  von  Malham 
(oben  S.  175,  Z.  i)  Hamd.  162,  10  f.,  Hekri  733  u.  ö.,  Jac.  IV  50,  19  u.  ö.  —  Zum 
Namen:    Wellhausen,   Vakidi  327,  Ham.   Basr.   fol.  46b    ('Utdrid  b.  Q.).    —    ^J^^ 

nach  Ham,,  II iz.  III  274  (wo  ,y«-o\  erklärt  mit  j.^»)    Abkarius  98;  IIs.  ^ywoy. 

(12)  Ag.  ^   ^^^^^    ^   ;^   ^    v^^^   ^;j^    ^j^   cf^    iJ^^    c^  ^SS 

13* 

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184  (fftiMc^t  ^uv  \tmiH\4tn  ßpta«tioi\ftn\<iAft 

^Iju  Lo  v^Ja^  (Lu)  Lui  ^1^  JM         JjUi  vyjcl^  ^  lli  dl^  ^li  13 

VI. 
^/f.  III  75:   3.  12.  13.  14;  Ag.  201   ohne  l.  2.  11  [A/ii4A/V  329  f.:    12,  13.  15]. 

^  u^T^  <p9  i^  ^7^  \j^  ^)^  l»L&JL  (^i  ^jjÄ  L^f  JU^ 

BM:    ^LiilJI    ^^jüu^   ^.äjo^    ^jA^t>    ^    v-aJUi^    j#L&Jb    ^J^ 

(IV  I^)    Kiyäj 

yXj  oJlfti  v^¥^%  gtd^  Ujo  8w^«  ^^aJLo  V^äJt  V^^^  ty\yii\  JUb 

jUi    ^UxJI    dÜJ    ^«JLi    2Ud.?    JujLO    vit    l4«iJ^    &;C:)Ju    ^[^aJLaIM 

Darauf  folgt  VI  1,  dann  VIT,  VIII,  X»  XI,  XII,  V,  dann  nach  den  Worten  ^^^-^  JU^ 
^L4iJ\  ^^\  C-Jyb:  VI  1—9.  12.  10.  13—18. 

OJ^J   J^  sdxi  ^^xij  ^K'  ^  M*^*?55   Lj^üIäI   Li  JUb  Jüi    2 

^^J>.^^^o  oder  )^}^  c^  ^^^*<^t^  C^  r?P^»  ^^'  IV  13;  Ibn  Doreid  190,  13.  —  Ham. 
^^y^X^^y  BM  ^^^^juU:^.  —  Zu  C«/a/i-  (Hs.  ^)  vgl.  IX  8,  LA  XVIII  167,  i,  TA 
X  77,  6f. 

('3)  ^g'%  Harn,  ^y  —  Ag.  c^^sä^  ^-^  y^^^..^^  yb^  LJul^rvj  v,^*JLja.  >\^\ 
i^\y  ^^  yo  ^  ,.5s,*yo>  ^,  vgl.  WÜSTENFELD,  Tabellen  C  15,  und  zur  Fonn:  Ibn 
Hischam  I  251,  19  mit  II  82;  I  352,  14  mit  II  109,  Fihr,  5,  21,  Muthir  II  226,  24  ff.  — 
Ham.  CLo;  —  BM  i^^JÜuo. 

(1)  BM  Ä-^-^l. 

(2)  BM  \A^>y^  (so). 


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(PoOk«,  Ctii4U  ><•  (niH(«rammi*.  185 

i^jüb  (54^4^^  dUAJI  ^ Jü  ^5-^L-^    c^4-^--»    |%4^yi>J^  4 

X>iiy  y^^i  h^\'^/%  »^'r*'  ^'  "^Sr*^  ^J^'  '**'^'  ^>*^'  r^' 


ol^^t    »LsüJ    p^Jii\  vJk^  i  gfli^l  ^^  j^l  ^Lbj  s;;^^wc 


•   -    ^8 


5*^\  >^v^^  ^üLv,.a\  ^u\  ^s^*^^  j^  c5  wi^-"^  U^^  oy^* 

(3)  ^#.  ^^.  BM  J)b. 

(4)  i4/.  ftjö  ßlr  ^Jsj  und  Komm.  ^]^l-i>  jJiyÜ\^  ^U:  «JU-*«J\  ^U. 

(5)  Hs.  (5^.  — ■  BM,  Cheikho  340  ^bV\  ^J^. 

(6)  LA  IV  290,  21   L^jyLLX-Mi\;  -—  -<4^.  CUili..  —  Zu  ^U^T  SociN,  /?/wa»  I 
287,  62. 

(7)  Hs.  \>\^. 

(8)  i</.  ^Lo^  und  AtiJL,  BM  ^Lo^. 


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l86  (fftittä^t  3ttt  femtHfc$en  ß^xa4wi^tn\4aft 


(Xipl^  viU  Iju  l^  viL^^L  ,^pU         85U  ^^ÄAj  jy^)  oJlÜ  IjU  15 

JU^  j^j\^  J5^\  JlÄj.  M^  j^^\^  >3^  IM  wXp^^  Jj^  ^^^A^^V^  JU  i^^  S^U 

C^wkiiiül  C^^^  ^E^^  ^"*<t^  ^"^  ^r^  ^^ 


"> 


(10)  UM  iJo^jLy  -  ^A'.  o^  Jy^.  ri^"^  '^•^  »J^^b  ^-^  M^  v3^MxJ^ 
p^-**o  flr?.  ^J^  ^tcü  M  ^IIL*  ^Iä..  —  BM,  w4i^,  Ibn  Doreid  107,  3,  LA  XX  234,  13, 
TA  X  408,  2   ^J\jS  f>*-o   \y>j^' 

(11)  Jac.  IV  130,  5  nennt  nur  6inen  Sohn  der  üm&nia.  Hs.  Rand  ^^L^jo  yL\  = 
>flHwoV^;  vgl.  //am.  zu  V  8. 

(12)  Maahid  lXsX\^\  —  ^i^,  ///2.  <^yo,  /ilaahid  dSjXS,  BM  »^\. 

(13)  ^^.  ^^.Ja*  und  Komm.  vL>l^V(  r^^  Ältf^^o^-r^JLb  i(Le^  ^.*U^.\  ^^laifli, 
^Julolj   do  3I  >\^*\  Jj  JUb^;  vgl.  Beidh.  11  395,  23  f.  —  Maahid  >^jV^  ^jj^. 

(14)  BM,  Ag.  Hiz.  J^P.. 

(15)  ^S'  \^\^\  BM  ^^^  für  ,J^^.  —  Hs.  k^U,  Jac.  III  77©  J-^  ^\   i^U 

,_^dÄ.  c->y»  ij>  JJ  C^JL^mJI  ^2^\  Jl»^  ^LiJlj  Äj.  JJ  J-^^.  ^i-  Komm.  J>^\  JLib^ 
A  fc  -,  *.,%>  ^-^  O^^'  Maahid  i\U,  PERRON  238:  Gaynah  (vgl.  Jac.  III  832).  —  y^^., 
LA  IV  283,  5;  XIX  380,  22;  vgl.  TA  X  273,  41  J^^y  —  über  die  Stämme  I  und  IV 

dieser  Verben  vgl.  Ibn  Qutaiba,  Adab  al-Kätib  129,  13—17  (GrÜnert  400,  i — ^\./Camil 
625  8  ff.  Ta*LAB  ed.  J.  Barth  6,  2  ff.  Ibn  as-Sikkit,  /släh  al-mantiq,  Hs.  Kairo,  Adab  6, 
MF,  fol.  68«.  Die  zweite  Hälfte  des  dabei  angeführten  Verses  des  Ibn  Ahmar  entspricht 
(Jer  unseren. 


t 


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t>lkjü     &!£>.    u^T^''     ^^^  IXa^L  I^Jüil    |^j4^  cXliÜli  18 


VIL 

( T^wll) 

BM,  w4^.  185,  18—19;   207,  25  ff.:  1—3.  7—9. 

^^1    ,4^   c)^'^'   ^^       r*^'/  i*-?^  ^  v>?<y'  r''*^  ^ 
^:ß  ^»  lijji  lijj  ,^\  ^  ju  ^^  iiüj  ^T  c^\ 

(16)  BM  ii^.      Nach   Ag.  202,  5  f.    war    die   Q.    die   Gattin   des   Sad   b.   M&lik 
(unten  Fragment  XXII),    Mutter  des  älteren  Muraqqis.  —  BM  w)c<ojt^,    w)c<ojt^t    und 

vXiuuo.  ^^.  Komm.  ^^  ^"^^-^  cr?^  ^^^  ^^  J-^  ci^  l5^^  ^7^  Cr?  *>^-^*-o^ 
^**.jjü\  wX^.  Wenn  die  Verse  16 — 18  mit  Abu  'Obeida  (Ag.  202,  21  ff.)  auf  die  Pä- 
derastie des  ^Amr  und  seiner  Kumpane  bezogen  werden,  muss  man  mit  LA  IV  283,  6 
oJckJoc  lesen. 

(17)  BM,  Ag.,   LA   V  236,  25:    ß\^\  ^  ^U^t  ^  OT^\    ^jS  ^ 
JsXaJL  ,3^^***^  ^^  •   ^^  ^  ^37'  '  ^*  *  3^7^.*  C^  [zweite  Hälfte  ebenso  bei  Gauhari  j.  v, 

(18)  ^/.,  BM  fO\  jj^t  ^^.^  ^c^b  \y;ü>\  ^y  os-JJU.  iis.  \y^\. 

(i)  Zu  Vers  1—2  vgl.  Delectus  11,  8.    In  ib  Hs.  rijb\. 

(2)  ^/.  ^5^>^-  ^-r***^  ^  ""^^  c^-^^  o^^- 

(3)  Zu  ^jÄ.^  vgl.  XVII  I ;  Qor.  33,  59.  —  BM  Ji>  fUr  ^^.  —  Ag.  1>>0^^.  oj 

und  Komm.  vi^^xUb^  v.tU*  l^pj^^o^  ^^^^V^  ^^.^  jiuJo  M  Jyb,.  —  Der  Halb- 
vers des  Scholions  ist  von  al-^Aggäg:  Kämil  86,  21;  488,  14.  Sib.  I  150,  12  LA  XI 
38,  9  ,wie  die  Nächte  (die  Gestalt  des  Mondes)  stationenweise  abnehmen  lassen,  (bis  er 
zur  krummen  Sichel  wird)'. 


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i88  (gtitt&^t  3ttt  femtHfc$«n  9pra4wt|^tifc$df^. 

mJja3  Uj<ii  0%i  ^5^  o^lS'j     wolx    ^    o^  tk*l  JjftI   [Jj)^)    4 

VIII. 

( Wäßr) 

ffiz.  III  70—75:    I.  2.  3.  4.  6.  7.  8,  mit   der  Bemerkung   (71,  10)  i^j^.ii>  >j^\ 

A^LkJ^.  Wenn  damit  der  Verfasser  der  bekannten  Anthologie  (oben,  S.  162,  Z.  13) 
gemeint  sein  soll,  so  muss  bemerkt  werden,  dass  er  in  anderen  Quellen  nicht  J^ijlieddUn 
heisst,  auch  nicht  Hoseiniy  sondern  Hasani^  und  dass  die  genannte  Anthologie  ( slX^x^) 

(4)  Auf  b.  Amir  ist  wohl  der  Duhli  dieses  Namens,  dessen  Nachkommen  in  der 
Geschichte  des  Hotei'a  auftreten  (Ag,  II  44,  9). 

(6)  Die  erste  Vershälfte  ist  gleich  Harn,  378,  v.  3  {Ag,  IX  4,  27,  Delectus  32,  i.)  — 
Zu  ^^  Jac.  IV  366  Bekri  passim\  SociN,  Diwan  71,  55:  el-Luwa.  Welcher  von  den 
zahlreichen  Orten  dieses  Namens  hier  gemeint  ist,  bleibt  unklar.  —  Cheikho  342  ^vX^ 

für  ^^\. 

(7)  IIs.  douL^L^o;  Text  nach  Ag.,  BM,  Perron  253. 

(8)  Ag.  208,  12:  ^.  U^  i^Ufit  J\  c^M  J^^  IS\^  \ylr  ^\^\  Jyb. 
6X^\  J\   JJjaJ^-     Zum  Bilde:  Goldziher,  Muhamm,  Studien  I  163,  Anm.  2. 

(9)  Ag.^  Jac.  ^y  —  Zu  "^ Ain  Said'.  Bekri  723,  13;  Jac.  III  763,  21.  —  Zu  Lala  : 
Ag,  208,  14  f.;  Bekri  223,  22;  492  f.;  614,  14  besonders  648,  21;  Tabari  II  1,  288,  16; 
Uc,  IV  359.  —  Zwischen  den  Versen  8  und  9  haben  ^Abkarius  98  und  Cheikho  342 
iJit'  unten  als  Fragment  XL  aufgeführten  Verse. 

(ig)  Aug.  Fischer  ist  geneigt,  ^^  als  Plural  von  ,^^*«^U>  zu  deuten.    Dieselbe 

Pluialform  auch  XIII  3  ^_ywdi.  und  XV  4  Var.  ^ßL. 


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(Po(fet0,  <Be5tc$ie  hu  QVltttofAmmte.  189 

dies  Gedicht  nicht  enthält  Ibn  Hallikdn  und  al-Kutubi  nennen  unter  seinen  Werken 
zwar  eine  Hamäsa^  aber  nicht  die  Anthologie,  so  dass  beide  wohl  als  identisch  ange- 
nommen werden  dtlrfen  (vgl.  das  Leben  des  Hibatall&h  im  Anhange).  —  Ma  ähid  331: 

6.  7.  8;  Harn,  Bapr,  fol.  141a:  6.  7.  8;  ^Abkarius  97:  7.  8  [al-Buhturi's  Hamäsa,  S.  314: 

7.  8  —  RG]. 

jLüülj       kjojaX3        a»wI^         {S*i^y^   ^y^   <^^  v:^5  '-^  ^ 
Jsr  J^:.!  \M  ^jiJ\  \yU:>  JU^^  iyy>^.  ^^  \y^^y>^^\ yi^.\^  JA. 

<>lyil      (JjJ^      Lj^L«^      (j^  ^5^^     J;OJI     i     o^AxA    IpL«  3 

JLjU.  ^iu  juo,  »^  »i^ksf  iu  ?>;jj\  o/u  lOS)  »^Up  ^^  Lf»^  j* 

§J\  ^»  ßüU  ftUi^  \^y\  ^\  J\ß  yxM  'jj-^X*  _^  ^V^^  *l*dj\  3i^  J* 
ÄXS"  ^yk,  ^ISj  iiy^  JUü.  *l*ill^  ^V^  ^  jj  J(j,^^.X.  JUi  ^y1i■  jij  UiU 

•        " '  >•  -^  *'^ 

(i)  //ra.  ^^-♦-***^  und  Komm.  J>  ^^,.iju:  ^"W-***^  SyUJl^  J-W4^  (J^  U^  l5^  ^^5 
Mdähid  >Uiüb. 

(2)  BM  lyjuUül  —  Zu  SUyo  vgl.  ib^  IV  12.  —  EM,  Hin.  js^l  *^^^. 

(4)  LA  IV  104,  wo  16  die  rechte  und  21  die  parodisch  umgekehrte  Form  des 
Verses;  Z.  16  und  Hin,  71:  ^^'  —  A'«?«!/  269,  13;  Hiz.  70  L«  ybjJl  Jl^  Air 
\>\  \joT  l^.  —  ^«.  71  Uy^  L^;  vgl.  Lane  11  451c;  BiSTANi  X.  V.  J<^.  —  Bei  der 
ErklSnmg  dieser  alten  Formeln  scheint  mir  die  arabische,  vom  islamischen  js^  aus- 
gehende AufTassong  nicht  das  Rechte  zu  trefTen.  Ich  erinnere  an  ikX^  ^Schlamm'  (ZDMG 
XXXXIX  509)  und  möchte  diese  Formeln  deuten :  ,Darre,  Unfruchtbarkeit*,  nicht  »Nässe, 
Fruchtbarkeit*!).    Zu  der  JUl-Form  vgl.  Sib.  11  36,  15;  Ibn  Jaisch  II  516  f.,  wo  unser 

Vers  517,  24.  —  Zum  Vers  des  Auf  b.  al-Ahwas:  Mufa^^al^  64,  7.  LA  X  286,  16, 
wo  er  Z.  17  dem  Qais  b.  Zuhair  zugeschrieben  wird. 


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JIäJlII       ykL      ^      IfJjl      (5^^  J)^        tA^       (J^       I^       l^b    ^ 

[x>sA^  J^^  y  ^\  jy  ^j^  \Jjb^  »jJU^  t^^l  3it  JUb.  2JLiJ\  >UjJ\ 

[67.  5]  j':J^\  ^\^  ^ 

i>\'^      wJb     v>iLJI      ^      J^j  Ȇb     ^     Ia^T    JU'    ial^  7 

jL^I    ^    LuüOl    ^^    ü^  ÄAi     Juu>     JuJLäJI     ^^i^l^  8 

BM:    jj^^U    äbL^P    ^   Jujül    ^    *^r^3    o-*iW    ^^y    J^ 
Lo^   tXA.'ÄÄj   (j*^^U   jjK'^    «üoÜ  ^^i^  ^1  ^juuJI   ^   (Hs.  ^yAj) 

^jUiui  U^  ^4-*^^  (H^  (j'^»-'^^)  ^j'J^-»^^  ^J^^f'-y  "^  (j'^r^ 
^^♦^  yJUUI  ^I5C^  UJ  ouJ  Äi  J:  JU  dü(3  Jlb  UJLi  Up^  xjb  <ix  . 

(5)  LA  IX  47,  22  anonym  von  Ibn  as-SikkU  citiert: 

vgl.  *Antara,  Mü  all.  7  (Ahlw,  21,  10);  A^sd  bei  Lane  V  2132  c. 
(6—8)  Ag,  209,  7—9;  vgl.  210,  2—4: 

<kJy  »^^^  J'Jit  kiA.  ^  J^*  J-to  ^^^^  3*  ^^  J^ 

Afaähid:  ^^r"! 

(7)  ^/2.,  Buht,  Baihaqi,  ed.  Schwally  204,  4,  Abkar.  . -■^.  —  ///«.  ^Lw-o  ^^.  — 

Hs.  *>v-**)*;  BM  j^^Ä-40*;  -4i^,  ^w.,  Abkar.  l— >-^*;  Baihaqi  a.  a.  O.  U5^*  [al- Iqd  I 
314,  17  f.  -  RG]: 

Der  freigebige  Hdtim  über  diese  Verse:  ///*«.  72,  28,  Fr.  Schulthess,  Hätim  Tej, 
Nr.  LXIV;  Baihaqi  a.  a.  O.  203  f.  —  Parodie  dieser  Verse:  Md ähid  331.  —  Über  den 
dort  erwähnten  Ibn  Wakf  et-Tinntsi  (+  393)  vgl.  Ibn  Hall.,  Brockclmann,  Arab.  Lit- 
ter atur  I  92. 


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(Poffere»  6thi4U  ^te  QVtutofdmmie.  191 

IX. 

(Kami/) 

BM:    1—3.  5—10;    Ibn  Qutaiba  fol.  17»:    i.  2.  6  (de  Goije  85,  13—15).    Ag, 
193,  24—194,  3:  1—3.  5.  4  und  Zusatzvers.  Ag,  195,  loff.:  i.  2.  6.  3. 4;  ffit.  III  73:  i.  2.  6. 

(jamJLx^I     f^^^     "«Ij^     L^^     U4ÄX  iLAx^il   i^l^   ^JJI   v5^^'  ^ 
l  (j U >^LaJ    ijse^Salh    iJX^llio    ^^a.^-»J\^    w^^^     l^i^*}    J^^^    "^    JOcL\j^ 


[36, 13]  u>jsio  ^\  cuiti  ^)J**  v^  J^  ^^  Jy  *^^^^  ^^^^^-^*  jj^* 

isXiOJJii  J-JIä.V^  ^^^'^^^  CI^si\^  \M  j^j*  1^  d^^^  dcJuiaJI  ^^^  j\ji  J^^  dUxj^ 
J>yH  jovxio  ^\  J>^\  J^>*^  O^  **^*^^  y^^  C;"*^ 

(i)  //i«.  l.»^j>^l   —  Ag.,  BM,    Cheikho  tXi  für  ^tiiL.  —  Zur  Redensart  von 
ib:  Meidani  I  7^4  (I  347)  C->^äXJl  ^Cüfj^-o,  TA  I  449,  3  f. 

(2)  Cheikho,  [al-'lqd  II  64,  3  —  RG]  ^"Lä;  ^\Jsä.. 

(3)  Ag,  193  f.    ^y^^j^   ^UJL\   iy^^   *^^^S  *"*^  Komm.:    Ä^n^l    *UÄ.y\ 

c-^Iä)\  iS.^  ^^  O^^  ^LIä4^\  ^^;  vgl.  ^i'.  195,  14  ^^^\  Jü\  »j^p-«;  Ibn 
Ilischam  863,  8;  BM  ^j^^^  J-*oliJL\  i>wÜ  *Uä.^.  —  Cheikho,  Var.  dÜLÄ-s  CU3:uU, 
BM  ^,.  ^^ 

(4)  Ag.,  LA  VII  244,  20  aÄ.\  filr  ^jmJ^  und  ^^^  194,  7  ^W>^  ,3^^*  v-?**-?^^- 
Hier  folgt  Ag,  194,  3  der  Vers: 

,und  vor  Kummer  wäre  ihr  Muth  beinahe  entflohen,  wenn  der  Zwitscherer  des  Sonnen- 
lichtes (die  Lerche  ?)  sich  senkend  schreit'.  Vgl.  [LA  XVI  32,  2 1  ff. ;  TA  IX  65,  24  —  RG] : 


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■92  ($tiix&it  ynt  ftmitif4*n  |l|>rac(wt|fenr«(«f(. 

gl^l  «141  ^j-.  vsU*  ^gäji  «St    vtJÜ    b?    5>    kÄA^I  (jJI  6 

t-j*\oj\  >yui«  J  ^yv^  ^^»  ^  j^V  li^f  ,^,-^1  ^\  ju 

jMue^'  ^ji^tS   Jl   ^4  ^J\^  Jus  öt.  ( JkkAÄj)  JJiaJü  ouä4  Jü»  ^I  oofifi^  7 
jj.UJ\5  o*^*;^*  JJ»^*  er«-*-'  ^'  JS  ^»JJ\  Ji»*^>  i,;»^*J»  y»  Jls 

jLLo  j>\0  ^  ^  j^\  c^       Uoc^  »;i4  ^^»  ou*  u  ^r^t  y^ 

^\  iX«L>\^   ^«%^xUi   ^^.mttfci^   jJImJI  ^^„»i'jt^  v^"^  t,^^^  ct'mJ.^  ^^  ^JlS 
(5)  ^;f.  AJ\  Ak  ^U^  und  llgÄ-^-iü  ^1^  und  Komm,  l^^  l^*^'^i'>^;   IIs. 


(6)  Harn.  689,  Hi%.  III  73  flf.  erzählen  hier  die  Parallele  aus  dem  Leben  des  Farazdaq : 
vgl.  Hiz,  IV  134,  Rand;    Cheikho  330;    [Afaähid  330];    [Ihn  el-Anbari,  ed.  Seybold, 

107,  7];  [Ibn  laisch  1083,  8]:  dÜLip  (^5^  >\j^\^  ^S^j  ^-***^.  c/  ^^J^^s^-^^  (^^ 
(jbliJl.  [Ebenso  Abu  Muhammad  ^Abd  al-Q&dir  al-F&si,  Tahrntl  al-maräm  bi-iarh  Sa- 
wähid  Ibn  Hiiäm,  Lithogr.,  F&s,  131$,  30b  —  RG.] 

(7)  Sachau,  GawaliJ^i  S.  IIV,  14  CU^^  ftir  CU^JU,  ^\  für  >\  und  ^^^^^  (wie 
BM);  LA  XIV  191,  i;  Morgenl.  Forschungen  142,  10  (anonym)  C-'wwox  und  ^Lo  fUr 
^ir.  —  Zur  Lesung  jf  ^^  (Hs.  jf  ^;^)  vgl.  TA  IX  200,  32  Rand.  —  Hs.  J,^>, 
Cheikho  ^^y ;  Text  nach  Ibn  Doreid  192,  9;  TA  VIII  139,  13;  IX  a.  a.  O.;  LA  VIII 
66,  16;  XVII  13,  16;  WÜSTENFELD,  Tabellen  A  10.  —  Zu  ,yy^^,  Var.  ^y^^üj^,  vgl. 
ZDMG  LI  316.  302.  —  Der  Hudali-Dichter  ist  Abu  Du'aib:  Ibn  as-Sikkit,  criäque  du 
langage  228,  i  und  LA  XIV  190,  5.  —  Hs.  i^^^,  „Wenn  sie  dasselbe  Quantum  Wein 
gehabt  hätte,  wie  Ibn  Bugra,  so  hätte  sie  mein  Zäpfchen  nicht  mit  einem  Schluck  an- 
gefeuchtet."   Vgl.  noch  G.  Fraenkel,  Aram.  Lehnwörter  S.  65. 

(8)  BM  Cj^yi^^  —  Zu  J^  vgl.  Ham,  $3,  v.  6;  Sib.  II  154,  12;  Hi%.  IV  558,  8.  22. 

<  f  * 

(9)  BM  \^f^,:  —  Zu  ^^^-wJUcl   vgl.  V.  5  und  V  2. 


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gl!^    (»U^JI     4i«JI    jL^Ly^l     l^v>Lw   dLol    i^Aiül    ^1  L  sil^ICj  10 

'    BM  hinter  10^:  au^Lo  J^  ^^^  J^«>  ^5^  ^r^  ^5"^^  ^^'^ 
au-woi  vi  lLo\^\j   ^\jJ.\  1^  JU  ÄAi  U  ^^  Jüf  JU  J^l   ?y?  Uli 

^  iL^^   oüu  ^j-^fr   J^  v^-^'  *^))  ^^^  (S^^^^  '^  ^J^  (5^ 
vi  äi  J:»    &)  JlÄi    v5t^l  ^    '^'>  ^s^'^^l    r^'  '^    ^7^  <^  e;* 

5 Julft  ^^yiy&kj^  v:^^l  ^^£^  xj  ^jjflAJhA»  v^^LxäJI  auüu  >4^  ^rM^  ^«^ 
\j»*^\  ^j-^i^  äi  J0  JU^  *>t^'  J^  ^)^^  (jmKJI  auJI  ^«4^  I  jl  _^ 

**,5^  ^^'  y^f.  c5^  ^1^  r^ 

^^.4^  J^  ItXj  (jda^  äXL^  yo^  JUi  vtU  j  lüÜLi  ouA^  U  ^^f^^  vl>^ 
Dann  folgt  Gedicht  IV. 

X. 

(Tawi/) 
Mcidani  II  324  (11  73);  [Buhturi,  S.  253:  1.  2  —  RG]. 

Swol  &i Jb  ^jlA<nr   iujLft  j^iJu  LojI  jm^^JÜcJI  JU^ 


*  Dasselbe  wird  von  A'Sd  erzählt:  Ag,  VIII  86,  11  ff. 
**  Tarafa,  ed.  Seligsohn,  S.  ifi,  v.  42. 

(10)  Erste  Hälfte  bei  Cheikho  Var.:    ^^U.  d6\  J^^l  ^^  ^^^^• 

(i)  BM,  Meid.,   Buht.,  jl?  ^.  —  Hs.  Jl^.     Text  nach  BM,  Meid. 


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194  ^tiitS^t  5ur  f^miHfc$<ti  ß^tä^wi^ftnf^a^. 

^i  ^^\^  iAi.\  iJ^\^  iop.\  iDv^  iijy^  IX»  ^yu.  ^y 


XI. 

{Tawi/) 
Ag,  2o8,  16—19:  1—4. 

Ü^^i  Jod»  J»^  ^^  dJU  ^^  dJ«Uo  (JUu^  v^LU  >uji^  <^^^  \J^y^  ^^^  ^Luo 

Vgl.  Prow,  Arahum  II  84  {^jb  =  Bulaq  I  400). 

(2)  BM,  Meid.  ÄjT;  (^HEIKHO  ^>^\  dS  ^. 

BM,  Meidani  II  324  (11  73)  und  Zamahsari  fügen  hier  hinzu: 

Freytag:  tf/  si  id  (fereirum)  gloria  ornamus ,  super  id  ad  te  adscendent  et  qnomodo 
dorsum  ejus^  quo  veheris,  caves}  —  Cheikho  332:  L^JJlä).  Dagegen  liest  das  ^U*o\ 
jfaJX\  [Leiden,  Th]  u.  Hs.    Kairo,  Adab  6,  MF,  fol.  52»: 

Hs.  Leiden  mit  dem  Scholion:  Ia^IL  iSl.\  i(Jjb  e^«->  ^  O^  *  '  '  '^^^  ^>^^.  «3^ 
^\  Jo  M  U  viU*Ju  ^2^  jijö  J\  v^U5u:  ^  Jyü.  ui^^^^  J^"f  ^)^  U,.^'-:^;^ 
^jL*ö  ^\  ^Laiü  >yo  ^  üy^  U^  viU  Jj^..  Hs.  Kairo  ohne  dieses  Scholion. 
BM  nur  \aj^  YU  IajIL  ^^^^\   y;^\   üy^,*     I^^oach   übersetze   ich:    ,Wcnn  du  das 

Holz  (den  Pfahl)  nicht  freiwillig  besteigst,  so  wird  man  dich  hinaufheben;  denn  wie 
kannst  du  dich  gegen  den  Rücken  deines  eigenen  Reittieres  schützen?!'  (wie  kannst  du 

dem  Verhängnis   entfliehen?);    vgl.   Srligsoiin,    Tarafa,  S.  \f\,  v.  43   c JäU  Uivft  LJ 
^  ^  >^  f  '  >*    ^  ^    '  *         ** 

(i)  Cheikho  343:  Or4»^- 

(2)  Ag.  ^ryoj^.  * 


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(Poffete^  <Be5tc$U  ^u  QVltttofammt«.  195 

wojPI    ^    ^9^^    uUwbS.   lüi^  tu  |»ö  p  sUJO  Jui)  U^  003  y^  4 

xn. 

{Basif) 

BM:  I.  8.  2--7;  Meidani  I  512  (I  249):  i.  4.  5;  ffis,  III  75,  25  f.:  4.  5  mit  der 

Bemerkung:  ^.«xJt  Jüb\^io  ^^  yb^  [Auszug  aus  dem  vi pV(  (t^J*  ^^*  ^^^°i  ^'^  ^2, 
fol.  41b:  I.  4.  5  —  RG].  [Mdäkid,  S.  326:  I.  6.  7.  2.  3.  4.  5  —  Th];  [Buhturi,  S.  36: 
I.  4.  S-  5*-  ^  —  RG]. 

,JIJü^  vJ-t^^r^  <3y  ü^.^  ÄJl^-^JI  iUolli^  JJÜ^  aJo^I  wXä.V^^  ''It^^^.  ^r*^. 

li,*!»A.  C-^^    ^ij^U*)  ^\  Vi^  «J^b    O^  7^   ^^    S-^r^^   [Zusatz  I-uo  ^lJL«D\ 

(3)  ^.^.  ^.r^^-^^J  ""'^  ^^  (Druckfehler!)   für  <iUUl  und  ^^;    BM  ^\^V^   ftir 
^\^aL.V^  und  ^y 

(4)  Hs.  ^^^,    A^,  ^1^  ^    v^   ^^   Uä»  sJU^  y^   und  C-)^^^;    BM   ^y 
und  j^Äü*  ^ft  4M'fc.. 

(i)  Meid.,  Maühidy  Buhturi  JjbV^  jl^  und  vXä.V^   g\^»^.\.     Zur  zweiten  Vers- 
halfte  vgl.  IV  4. 

(2)  Zu  yo  vgl.  IV   I. 


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196  ^titta^t  3ttt  {tmiHf<itn  ^pra^wifTenf^dft. 


4X^1    &i     ^'o    Ui     AJ    16^  9^7^  ^y^f^  «-iltfill  ,^  (4)^^  5 

yixX^  LL\j  ^^^  ^ii  JU\  Jii\  ^^  iAkiJl  JÜSpl^  5>iJ\  ,>ju,  IJjb 

J^wio^   laiL^  CT"^^^   C/^H^  ÜHHf  ^j  aaLuo    \^Jjui,    v>f    &^LmO    f^^  0 

(3)  Zu  i;:i\  vgl.  Kekri  315;    Jac.  II  453  f.;    ZDMG  XVIII  807;    NÖLDEKK,   Syr. 

Chronik,  S.  47,  Anm.  2;  Plinius,  VI  28,  148  regio  Attene\  Ma  dhid  ^jJCd^i^  T^b*  ~ 

Zu   ^Uk>  ^  vgl.    s^vX^\   0\i   »<ler  Inhalt   der  Herzen*    und  Meidani   (Hui.)  I  244 

^JLL>   ^Jo  J»3-j»**  u^JJ^.  —  Vom  vIU^l   sagt  ad-Damtri:  dLiyc^x  >J^^-  —  ^" 
i>  (^  »  H  NÖLDEKE,  /««/  Muall,  S.  4. 

(4)  Meid.  Iv»^.  J^^  ^W  fA  ^^»  ^"'  ""*^  Maähid  f\^  ^  f>ib  M^ 
6^  >\j^;,  BiSTANi  j.  V.  <^ju*^  und  J^:  ^  ^T  J>  ^  fOb  ^^.  —  i^«.  ^\  ^;>^; 
vgl.  noch  Freytag,  Fructus  imperatorum,  S.  n;  Mehren,  Rhetorik,  S.  109;  Gen.  49, 14  f. 

(5)  Buhturi  Jyut*.  —  Zu  iJo^  vgl.  GoLDZiHER,  ZA  VII  296 f.;  Wellhausen, 
Vakidi  39,  Anm.  3.  —  Im  guixj»  vgl.  Sib.  I  74,  3;  II  175,  16;  Ibn  Hi^am,  ed.  GülDi, 

S.  pvf.  —  BM  jsÄ.t  AJ  ^^b  U^;  Meid,  ebenso  mit  ^;    ^«,  Maähid  auch  ^. 

Die  Verse  4—5  bei  der  Wahl  des  Chaltfa  Abu  Bckr:  Tabari  I,  4,  1827;  RÖCKERT, 
Hamasa  I  252;  Ibn  al-Athiri,   Chron.  II  246  f. 

Hier  fügt  al-Buhturi  hinzu: 

^  >\^,  f\^  ^  p^\  ^ 

Zu  ^^  ^lS\  hier  und  v.  4  vgl.  Tabari  I  5,  2488,  14. 

(6)  Erste  Hälfte  wie  die  von  IV  5.  BM,  Ma  ähid  ^\LL«  ^LLo  und  jCCp  kftUi. 
BM  J:^l^^  ^...^. 

(7)  BM,  Ma  ähid  0>*«:ulf 


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Q^ottttt,  <B«5ic$<e  htB  (Puiafantmie.  197 

dLii^^AJU  [jbj.^  ^  cUftji^M)!  (JU*  «d:uU  ^^Ci^  ^>jc*»J^  f,^*^-^^  ^L«J\^  ^^uo  JlS 

>^^  ^^   \IivJ  ji^,  jL^^\  JÄJ  jUb.  v/J^   3i*^^  ^^b   ^'^^^ 

e->5ya\  >^fsJLi^  (Hs.  ^oo^) 

XIII. 
,j.^l^  ^x-t^^^  «J"*-*M-b  f*^^  ^^^  ^-"^^  y^^  c)44-^  of/?  ^O:-*^  i^.A^^  c^^"^ 

jM^ib  |V^   y3>^  j^  <>l^  4^3  Ü^K'    aXa^    v->«il    JKI    ^jj.  L«  4 

I^jmJ   1*1  (^jpül^  IÜLaXJI  Juu  i»^ä^    kAxas»    I^jüjo    ^  Jyui  5 


(8)  il/b  ähid  i>^ ^j ^M ^  k\f)U  und  vXÄXij ;  Buhturi  ij^^S^  und  wie  BM  , 

Zu  _^^\  ?^^  vgl.  Lebtd,  Muall.  48  dUlivLl  J,^  »furchterregend*.    In  BM  folgt  hier  V. 

(i)  Hiob  7,  13b  erinnert  formell  an  die  Redensart  des  Scholions,  hat   aber  den 
entgegengesetzten  Sinn. 

(2)  BM  J^JUä.. 

(3)  Hs.  ^^\. 

(4)  BM  1>^\,  om.  ^l 

(5)  BM  Jyü.     Über   die  Nant/a   im  Wddi  al-^Erd:   Ibn  Doreid  209,  8  fr.;    207, 
20.  12;  ^1«.  III  270  zu  Gedicht  V;   SociN,  Diwan  71,  57   j^^jLw.U.\    ^>^1. 

Beitrage  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  I4 


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198  ^tiM^t  3ttt  femiür^en  ßftt^f9i\(tnf4^fi. 

Lr4^?  ^;^  <^'  St^aJü  oLuJb    (5y3^i  ^iX^  ^5^^  J^  ^^t  i^^Jju  fj  o 

^XU  ^liJ\  L->U^  ,3  ^,j^  y^ 

XIV., 

BM  «^->;^  ^sX»^  ^^  v.7*^  ^vXiC  Jl»*i  über  den  zu  vergleichen  ist:  Ag,  VIII 
81,  27;  IX  180,  23  ff.;  XI  131,  22;  XV  57,  12;  Hdrit,  Muall,  50  (Arnold)  schol.; 
Tabari  II  2,  11 13,  10;  I118,  7;  Kämil  213,  15,  Sein  Sohn  al-As*at  ist  aus  der  Zeit 
des  werdenden  Islams  hinlänglich  bekannt. 

(jlliS  vä^Luüül  JLä.  Lo  1(31         v5r4^b    «^'-J^'    t*^    vpi  ^ 
7^^  ^uiJ\  »jo^jJo  i.ta^  isü  A*^t  ^  ^\  ^i^ji  ^r^  ^\^  vi>t^\  oUiUJi 

<  <  <    *  -^      f   . 


(6)  Hs.  Jujo,  BM  iswX-fcAj.  Zu  Beihas  vgl.  V  4.  Ob  die  in  der  neueren  Volks- 
dichtung auftretende  Figur  Bedr  en-Ne  dma  hiermit  zusammenhängt,  ist  unklar.  —  Über 

das  ^Ä.UJ\  V »U^  des  Mufaddal  b.  Salama  (f  308)  vgl.  Fihr,  73,  28.  30;  Ilaji  Khalfa, 

Xo.  8680  mit  Xo.  10355;  Iliz,  I  413,  5  ff.;  Brockelmann,  Arab,  Litteraturl  118.  Nach 
Aussage  des  Kopisten  der  Kairener  Hs,  a^-Singtti,  stand  ^JJ^  in  der  Vorlage,  der  Hs. 
von  Medtna. 

(i)  Hs.  iSlXJUl,  BM  ÜLI)\  (so!). 

(2)  BM  *tc>b  und  ^^U,  mit  der  Glosse:  ^j\  J»n\  ^^  rj"^^.  ^^^^  l^^^ 
J>^1.     Zur  Farbe  vgl.  J.  J.  Hess,  Zu   Ch.  Doughiy,  S.  12. 

(3)  Zu  K^^  Wbb.  sub  ->.;  Sib.  II  II 2,  24;  Ibn  Hi^am,  ed.  GuiDl,  S.  U^\  Hutei*a, 
ed.  GoLDZiHER,  219  (ZDMG  XL VII  175).  Zu  Jf»^>  Zamachschari ,  ed.  Wetzstein, 
52,  16;  Fleischer,  Klein,  Schriften  II  26.  —  \\%.   S  für  jS. 


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(Poffer«,  6thi4U  hu  QVlutofdmmie.  199 

J-JoJ*        '-•?  '*'-'l«         ®^     *!•'•'  J      "  "     "  ®  I  *    ^11 

(j*fc-Ul   (W^l   <j^yi^  »*>^s!*>         ?^7**'   oy^   r^'^  5^r -^   4 


5Vi^\ 


Jw.Ot3 


u5^^^ij  ^jjoJi  5--i\jj  ^1^  \>\  ^LJ\  v-^^^  db*^^  *4^5  «-^3  J'*'^. 


(4)  Hs.  i>yb>;  vgl.  noch  Gawalilji,  S.  61,  al-A*sd;  ZDMG  XXXUI  214  Adab  al- 
Kätib  177  f.  (Grunert  531,  ii). 

(5)  BM  JUw  fiir  ^^.  —  Hs.  j^p,  Text  nach  BM. 

(6)  BM  c.^  für  C-)Ui  und  d3^  und  ^  jl<;    vgl.  Imrulq.  31^  y  (AüLW.). 

(7)  BM  ^jJob^  r ^r?.*    ^"  r  7*  ^ß^-  Q®'*  ^^»  7^  ""^  r^r*^  *"  ^^"^  ^°°  Zamahs. 
dazu  angeführten  Verse. 

(10)  BM  .j^-J^^, 

14* 


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200  <ftihi%t  jHt  ftmiüf<it»  |li>rac(ivi(f(mfc(«fi(. 

XV. 

Fehlt  in  BM;  Hamd.  230,  10 — 14:  i — 4;  Jac.  IV  643  f.  (wo  neben  Mutal.  auch 
al-Musaijab  b.  ^Alas  als  Dichter  genannt  wird);  LA  XV  106,  20  fr.:  i.  2.  4.  5.  6;  TA 
VII  74,  33  f.:  I.  2,  Vers  1—2  wird  Beim  105,  11 ;  328,  18;  Jac.  III  60,  17  f.;  164,  20 f.; 
Orient,  und  Occ,  I  708/  717  dem  al-Aswad  b.  Ja'fur  zugeschrieben ;  vgl.  Mu/a<i<ialjät 
ed.  Thorbecke  37,  9. 

(Hs.  ^ki)  y»^  ^  ^\  »j^\^  ^^-fc^  J*  v^y^-^^  (Hs.  j;2l«J\)  c>^^  l5S)?.5 

(i)  Zu  as-Sedir  ,Burg'  oder  ,Kanal*  vgl.  noch  LA  VI  19,  21  ff.;  Bekri  769;  Jac. 
I  463,  14;  III  59  f.  60,  18;  165,  5.  —  Zu  Bäriq  (genauer  B.  al-Küfa):  Bekri  145;  Jac. 
I  463.  —  c^J^  '^^ch  Hamd.,  Bekri  504 f.;  al-Iqd  III  91,  9,  während  Jac.  IV  644 
,JxiLL«,  IV  473  ^^\jA>.  —  Zu  Hawaraaq :  Bekri  327  f. ;  Jac.  I  490  ff. ;  Adab  al-Kätib 
178,  17  (Gr.  533,  11);  Fr.  Rückert,  MorgenL  Sagen  I  159.  Zur  Etymologie:  C.  F. 
Andreas  bei  G.  Rothstein,  Laf^miden  144;  Nöldeke,  Tabari  79,  Anm.  3.  Später 
wurde  es  mit  es-Sedtr  zusammen  zu  den  30  Weltwundem  gezählt  (Maqrizi's  Ifitat  I  31,  3). 
Über  den  jetzigen  Zustand:  B.  Meissner,  Von  Babylon  nach  Hira  und  Hy^maq  (1901) 
S.  18—20. 

(2)  Sindäd  (Sandäd),  Burg  oder  Kanal:  Bekri  785;  Jac.  III  164  f.     Hamd, 

vgl.  hierzu  Nöldeke  (ZDMG  XLI  713);  Jac.  IV  644  (mit  OU-iiJl).  —  Zu  ,3l-Ul\ 
vgl.  LA  XII  227  f.  (wo  vJ^^>^\  für  j-^aJül)  XV  106,  22 ;  Imrulq,  40,  2  (Ahlw.)  Amrol- 
kais^  ed.  DE  Slane,  S.  120.  —  Das  im  Scholion  genannte  karr  wird  ähnlich  zu  denken 
sein  wie  das  c^LL*  niitlä^    der  heutigen  Ägypter  und   die  foe  in  'Om&n   (Reinhardt 

§  404>  2). 

(3)  Hs.  j-*jOi^;    Text  nach  Hamd.,  Bekri  696;    Jac,  HI  813.  —  Zu  ^LaJ\  auch 

Jac.  III  362,   l;  zu  ^A«^.)  ib,  II  711,  3;  Bekri  358. 


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(QMttB,  tit^U  bitf  ^uia(ammi0,  201 


dU>  dL.,tio  U  «^  ^Lai 


^  X  X 


-?<•-?- 


(3-^^     (3^^     9t>^     V.JL&  Uo^v    oi^yv^    (jöAAjf^  10 

^^^ifüüi.  jlib.^  ^Jjj\  5^U:a\  'J^wJ\^  ix^\  ^^jjjJ^  Jii^Ji 


».':.<f^       »::<» 


^^  e5?^  O*  *^^^  3y^^^   lyj^^    ^r^'   ^^^    v^^    Ur?    LT-*^   ^y 


II 


(4)  Hs.  dLwsXjUJU;   Text  nach  Bekri  220,  18;   Jac.  IV '644,  I  925;   aber  Hamd.: 
(3^^  O^  L^  ^>^^^  '^  iI*a>LJüi^;    LA  auch  iX*o>UJl^. 

(5)  LA  S^\p;  LA  XV  106,  24  ^^  U^UlaJ. 

(6)  LA  ^>Ju2  O^. 

(7)  Hs.  Ob  J;  vgl.  hierzu  LA  II  234,  12;  Mufa^^al  §  240. 

(8)  Zu  Jj.^ic>  vgl.  Ch.  Doüghty,  Travels  in  Arabia  II 235  ightebig^  take  ihe  evening 
drinkX 

(10)  Vgl.  Ham.  82,  V.  3. 


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202  (fftxM^i  3ttr  femtHfc^en  lli^tdc^wtffenfc^aft. 

jjyjyi^  iJS^^^  o^j^  ^  J>H  H»^^^  ^  o^^.  f^^  i?>ijij\  ^^  ^\ 

Lübljb  lJlo^  lJlo  Jk^^liJb 

XVI. 
vJJt^  4Xaaj  ^;c  I-^jüJL>  Jü»^    tf  ^7^'^  'jr^T^'  ?^-*^  v:>^  '^*^i^  1*^    ' 

V;l^      SUaJi^      v^aJLO     (JmJ^  yhAg"»     v> O     ^f     ^    \^9l%AH,      2 

XVII. 

( T^wil) 


Fehlt  in  BM. 


%Ai>lj  Jalft^  öuJÜI  0LiLl  ^y»^  Uj^    LoyL»    ^^o    «^    lUi    ^ 


(13)  Hs.  J5^))'  ^ß^'  '^"'^'  ^^-  Geyer,  25,  2;  A,  v.  Kremer,  Beiträge  I  71;  Notizen 
14;  ^</a<5  al'Kdtib  177,  15  f.  (Gr.  531,  7  f.). 

(1)  BM  JLX,4^XjL   ^_^ÄÄ*y^  ^.  —  Cheikho  Var.  k^\^, 

(2)  BM  LolaÜK-Cj.  —   Hs.  ylj.  —  Die  Muhärib  wohnten  in  al-Bahrein:    Hamd. 
136,  16.  20;  Jacut  (passim)  zählt  viele  ihrer  Ortschaften  auf. 

(I)  Zu  ^^y  vgl.  VII.  3.  (4)  Hs.  -^.yJl 


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(PoffetK,  tit^4U  buf  ^utahrnmiB*  203 

^yü\  dcX^  >^p  ^^^-«^  S-^"^^  j^  ^^^j^J  ^JlmJ  ^^  lJ>V. 

^^^    ^JsXli^     J^    «AjU    y^     doLoi     Oi     ^^JJ^     l},^\^     kJ^^^     «Uk)l     v.X'-'^^^ 

jiUJ\  ^^,4^1  yLiJi^  v:ul>  <-J^^^  UJ^^  v3i;i»L  *Ä\  i^ty\  j^t  JLJU\ 

^UjüLi  >Uja\^  ijjcii^.  ^\  5ii)j  yt  jyo  3^uiu  v^u\  jiiu.  ^jj\  j>»\y\ 

(Hs.  ^0^.1)  ^^041  ^^\^  duJLo  »y]^ 

>^^rv^  sX^::^    f^^\    >U^V(   <.^.%     ^(j.'Ofr  Jjbl  frb>\   ^j*^>  1»^    ^<^XuJ  ^^ 
^\^l   5wXjuü\  ^>  ir  j3  doU   ^J^   (j\jö  ^\   JüUa,  JxjJLL^iJl  iX^MX)\  ^^^ 

(8)  Zu   ^J{   Ygl.  altpers.    Warsmlspa    und    altengl.    Hengist    (ZDMÜ  XLIX  681, 
F.  JUSTi). 

(9)  Hs.  »^-**o;  Cheikho  348  iUü  »^-**4.  ^^^• 
(10)  Zu  J>\  vgl.  Schwarzlose,  Waffen,  S.  263. 

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204  ^tittä^t  ynt  ftmiüf^tn  |lptA<^(f<mr<c(Aft 

Fragmente. 

XVIII. 

( Tawil) 

BM  lässt  nach  XVI  folgen  (vgl.  S.  154,  Z.  11): 

»Wehe  dem,  den  das  Schreiben  des  Mundir  betrogen  hat,  obwohl 
ihrerseits  eine  offenkundige  Verbindlichkeit  bestand!  Es  wären  doch 
unter  euch  gewesen,  wenn  ihr  dem  Schützling  volle  Treue  erwiesen 
hättet', 

und        XIX. 

,Ich  sprach  zu  meinen  Leuten,  als  Ibn  Mälik  kam:  Nehmt  was  euch 
zukommt   von    dem    geteilten   Schwanzstück (?)I    denn    ich    will    sie 
schützen  und  ihre  Nacken  .  .  .,  und  sie  verteidigen,  während  die  Rosse 
über  blutende  Körper  straucheln.' 
Über  Ibn  Mdlik  vgl.  XXII. 

XX. 

[al-Buhturi's  Namäsa^  Leiden,  S.  168  —  RG];   vgl.  oben,  S.  165,  Z.  i. 
*XÜ^    ^J^aJÜ  ?iJUö  jAi,   ?  AfU         UiLb    (jmIjÜI  «^   (5AAAO  ^t    AAJ   ^y  I 

,Und  wer  darauf  ausgeht  und  sich  bemüht  Unrecht  zu  thun, 

den  Händen  und  dem  Munde/ 

XXI. 

{Basit) 
[Qutrub,  Ai{däd,  Berlin  VI,  311,  7091,  15 v  —  RG];  vgl.  oben  S.  165,  Z.  14. 

jJLl)!  Loju  '^1^  (j^^'  v^J         -S?^»?  <5*^^'  c)^  u^^  *^ 


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»Indessen  gehörte  der  Wasserbehälter  dem,  dessen  Brüder  der  Wandel 
des  Geschicks  hingerafft  hatte,  als  sie  [verachtet]  waren  wie  ein  liegen- 
gebliebenes Straussenei/ 

[Vgl.  I/äm,  374,  v.  5  als  Vers  des  Jaskunten  Sanndn  b.  *Abbdd ;  Id/$  al-Anöari^  cd. 
HouTSMA,  50,  15]. 

XXII. 

( TawiC) 
{Lisän  II  131,  3  —  RG];  vgl.  oben  S.  164,  Z.  20. 

au3L^  vy^'  v^  ;^  ^  v:/^  %i\^s        düLo  ^  <jauw  AjjS  UIjI  ^I 

,Bringt  doch  den  Haufen  des  Sa*d  b.  Mälik  die  Botschaft  dessen,  der 
sein  Gebiet  in  der  Fremde  hat' 

Vgl.  XIX  ;  VI  16;  Hamäsa  248;   Ag,  204,  19. 

XXIII. 

{Wafir\ 
[LA  VI  170,  17  —  RG];  vgl.  oben,  S.  165,  Z.  15. 

,Wenn  der  Schöne  dir  auffällt,  und  du  ihn  dann  auf  die  Probe  stellst, 
so  wirst  du  in  deiner  Meinung  von  dem  Schönen  enttäuscht  werden.' 

Der  Vers   wird  von  den  Einen  dem  Mutalaromis,   von  Anderen  dem  al-*Abb&s  b. 
Mirdds  zugeschrieben. 

XXIV. 

{Basit) 

[LA  IX  147,  7  —  RG];  vgl.  oben  S.  165,  Z.  i. 

Seine  (des  Gewandes)  Farbe  ist,  wie  am  Morgen  vor  Sonnenaufgang, 
wenn  das  Tageslicht  die  Dämmerung  durchbricht,  die  schillernden 
Farben  der  //iV«/i/- Würmchen  sind.' 


XXV. 

( Tawtl) 

LA  I  427,  9;  Ij^ne  III  iigSb  bald  dem  M.,  bald  dem  iicssar  b.  Burd  zugeschrieben. 
Vgl.  oben,  S.  165,  Z.  6  und  den  Kessdf  zu  Qor.  9,  53. 


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206  (fftxM^t  5ttt  \tmxH\4tn  ßpxadiwi^tnf^äfi, 

»Dein  Bruder  ist  der,  welcher,  wenn  du  in  ihm  Argwohn  erregst,  sagt: 
ich  habe  allerdings  Anlass  zum  Argwohn  gegeben  —  und  welcher 
freundlich  ist,  wenn  du  ihn  freundlich  behandelst/ 

Hamäsa  363  Komm,  wird  dCLoU  flir  6SJS^  gelesen,  ohne  Angabe  des  Dichters. 
Einige  lesen  vJU^j\  und  äbertragen :  ,Der,  wenn  du  ihn  in  die  Notwendigkeit  versetzest, 
Verdacht  zu  hegen,  [dir]  sagt:  du  hast  mir  Anlass  gegeben  zu  denken,  dass  hier  etwas 
vorlag,  was  Verdacht  erregte/ 

XXVI. 

( T^wil) 
[LA  XI  318,  14  und  TA  VI  306,  30  —  RG];  vgl.  oben  S.  164,  Z.  30. 


UjüÜJ   Lo    ^wob   ^JoamJ    i^JUit 


,In  Gilliq  (Damaskus)  überfällst  du  (überfällt  sie)  einen  Mann,  der  sich 
nicht  zurückgezogen  hat' 

XXVII. 

{Reged) 

(HEIKHO  348  und  [LA  XllI  58,  14  —  RG];   vgl.  oben  S.  165,  Z.  i. 

,Nicht  möge  betrogen  werden  um  den  Vorteil  von  dir,  wer  auf  dich 
hofft,  wahrhaftig,  und  Gott  möge  befeinden,  wer  dich  befeindet' 

Ibn  Ginni  überliefert  ,J-u.o. 

XXVIII. 
( Tawil) 
[LA  XIX  68,  25;  TA  X  159,  25  —  RG];  vgl.  oben  S.  164,  Z.  37. 

&aJLo    n)Si    Ü&üJ    (JJUj  LBjue    CuLk    Lo^i^    ^1  yX^ 

,Und  wenn  ein  in  Heibar  am  Fieber  Erkrankter  ihren  (des  Mädchens) 
Duft  eingesogen  hätte,  so  wäre  seine  Fieberhitze  verschwunden.' 

XXIX. 

{Basit) 
Cheikho  348;  vgl.  S.  154,  Z.  18. 


/ 


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(PofferK,  ^ibii^it  6<0  ifflutäfämmiB,  207 

,Siehe  da,  Abu  Qäbüs  hat  mich  mit  seinem  Schleppgewand  bekleidet, 
[das  langhin  schleift],  als  ob  es  der  Balg  junger  sich  häutender 
Schlangen  wäre/ 

XXX. 

(Kamif) 
[LA  VII  360,  12  —  RG];  vgl.  S.  164,  Z.  34. 

P.  w  '^ 

U^jjuf  dt^cJjJ   VÄ>5li'  tX*  ;tjJLi  Jm^äJI    L^J    vdü    ^t    Ju>    *-^ 

,Fort!  es  ist  hohe  Zeit  aufzubrechen,  du  Zauderer!  denn  die  Wohn- 
stätte ist  wegen  deines  Weilens  dem  Ruin  nahe!' 

XXXI. 

{Sari') 

[al-'lqd  III  147,  26—29  —  RG];  vgl.  oben,  S.  164,  Z.  35. 

j^i  viJLüo  ^  jjl^  ^5^'   vi''^  &JLdi    ^^    JUit    oC-Ä   ^^  2 

,Uer  du  die  Armut  schmähst,  lass  dir's  gesagt  sein:  Die  Schande  des 
Reichtums  ist,  wenn  du  es  überlegst,  grösser  als  der  Ruhm  der  Ar- 
mut und  als  ihr  Vorzug  vor  dem  Reichtum,  wenn  du  die  Sache  recht 
besiehst  Um  Reichtum  zu  erlangen,  musst  du  [Gott]  trotzen;  um 
arm  zu  werden,  hingegen  nicht' 

XXXII. 

(Tatvi/) 

[Hamta  Ispah.^  cd.  Güttwaldt,  I  105,  9  —  RG];  vgl.  oben,  S.  165,  Z.  16. 

»Vergolten  hat  mir  der  Lachmide  trotz  der  zwischen  uns  bestehenden 
guten  Beziehungen,  wie  man  dem  Sinimmär  vergalt,  obwohl  er  sich 
nicht  verfehlt  hatte.' 

Mit  einigen  Varianten  wird   der   Vers  Tabari  I,  2,  852,  4  f.   als  Improvisation  des 
Kelbiten  *Abd-al-*oz2ä  b.  Imnilqais  aufgeführt;  vgl.  Nöldeke,  Ferser  und  Araber  81  f. 


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2o8  (gtUta^t  yät  {iwnHf<$tm  jJ^AcfmlfeufcfAfL 

XXXIII. 
A^äni  XIV  74,  29  in  der  Geschichte  des  Qaslr;  vgl.  obco,  S.  151,  Z.  39. 

,Von  den  Darimiten,  deren  Blut  eine  Arznei  ist  gegen  [allerlei]  Krank- 
heit, Liebe  und  Verrücktheit' 

XXXIV. 

{Bastt) 

A^tini  XXI  192,  17  ff.;  vgl.  oben,  S.  154,  Z.  24. 

(jmI^Ü    >^\    vj  ÄA^I  (j^^       t> J>^  t<3  oJi'  üftH^  V^  oU5^y  3 

»Sprecht  zu  *Amr  ibn  Hind,  der  nie  errötet:  Du  Stülpnase,  dessen 
Backenzähne  (klein  und  dunkel)  wie  Linsenkömer  sind,  der  am  Tage 
ein  Herrscher  ist,  aber  bei  Nacht  eine  Hure,  über  dessen  Lenden 
der  Same  der  Männer  hinläuft,  wie  wenn  es  gefrorene  Tropfen  wären. 
Wenn  du  ein  Jagdhund  wärest,  mit  Streifen  auf  dem  Rücken  (wie  ein 
Wildesel),  dessen  Knoten  am  Ende  des  Strickes  ist,  niedrig,  gierig, 
zu  dem  die  Jäger  sagen:  Du  scheussliches  Tier,  das  bald  die  Nase 
hoch  hält,  bald  den  Kopf  senkt! 

Nach  Ibn  al-Kelbi   (a.  a.  O.  193,  2  f.)   rcrspottete   mit   diesen  Versen  *Abd  *Amr 
b.    Ammär  den  al-Ubeirid  al-Gassäni  und  erlitt  aus  diesem  Anlass  den  Tod. 

XXXV. 

[At-Tayyibi,    Ta/str  al-Kaisäf  III  (NF  475)   fol.  393a  sehr  undeutliche,   saloppe 
Schrift  —  RG];  vgl.  oben,  S.  165,  Z.  i. 

(JamJjiUJ'    <Jl^' 


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J 


(S^tUtif,  <Rtbi4U  öe0  (jtiuiafammUf.  209 

XXXVI. 

(Basif) 
[al-*Askart,  Jamharat  al-amtäl^  Bombay  1307,  122  —  RG].    Zu  der  Erklärung  des 
Spruches  ^yc    6lsx«iJ\  vgl.  oben,  S.  164,  Z.  35. 

Jmd^    «J    v,::xilüJ    ^jJl    JuJ<3JI  ^1 

,Wer  einen  starken  Arm  hat,  der  wird  seiner  Beschwerde  Abhilfe  ver- 
schaffen! Zur  Niedrigkeit  und  Verachtung  ist  verurteilt,  der  keinen 
starken  Arm  hat!' 

XXXVII. 
[Tawil) 

Cheikho  348  f.;  vgl.  oben,  S.  165,  Z.  i. 

l%^l  yo>^  2U^  ,^  ^^(^       ^LüLo   v.XudJI    wiojI   Lo  131  t>bo  4 

I»  Var.  v«Ä.«wXXX.i«o* 

2  b  Var.  a,Ii  ^^^ 

3«»  Var.  ^vX^JÜ  C^y^\  ^^akhX.k*^4^  dsi  t^^ls^ft 

,Wie  mancher  Wanderer,  dem  der  Wind  das  Kleid  vom  Leibe  reisst, 
damit  es  abfällt,  während  er  es  festhält,  hat  im  Dunkel  der  Nacht 
gejammert,  nachdem  er  den  Weg  verloren  hatte,  damit  ein  Hund 
bellt  oder  die  Schläfer  furchtsam  auffahren.  Da  antwortete  ihm  einer, 
der  auf  den  Ton  hörte  und  ihn  gastlich  empfing,  einer,  der  bei  der 
Ankunft  von  Gästen  sein  Fressen  findet;  als  er  den  Gast  ankommen 
sah,  hätte  er  vor  lauter  Freundschaft  ihn  beinahe  angeredet,  obwohl 
er  sprachlos  ist' 


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210  (gtHt&^t  5ttt  femtHfc^tn  llpra^wiffcnfc^Aft 

XXXVIII. 

( Tawil) 
AgSni  XXI  203,  3.  20.  22;   Ygl.  oben,  S.  153,  Z.  i. 

l%IX«   ^a£  ^^l^t   ^*   vitW  5^^    O^    xSL*ol  J^  ^K'  3 

,Ich  pflege  den  Kummer,  wenn  er  sich  bei  mir  einstellt,  zu  vergessen 
mit  Hilfe  eines  Renners,  mit  dem  Nackenzeichen,  eines  robusten, 
fuchsroten,  mit  gedrungenem  Fleisch,  oder  einer  himjarischen  Kamelin, 
einer  flinken,  die  die  Kiesel  mit  ihrem  wundgeriebenen  Huf  davon- 
schleudert,  [mit  Schwanzzotten],  wie  wenn  auf  ihren  Schenkeladern 
ein  Büschel  von  üppigen  Dattelblüten  läge,  der  von  der  Blütenscheide 
nicht  mehr  eingehüllt  herabhängt/* 

XXXIX. 

{Tawil) 

[,3kXL  J)Lc\  Leiden  112  (Warnbr  446)  207'  —  Th];   vgl.  oben  S.  151,  Z.  36. 

\a\So   v:>^Jb*  ^»A^  y^  \ii^  yi^  jLidÄ^     \j**^^      t5*^      (5^7^  ' 

,Du  schmähst  mich  wegen  der  Selmä,  aber  es  ist  keine  Schande  (ihr 
Sohn  zu  sein);  wenn  du  von  Selmä  abstammtest,  wärest  du  der  Herr 
unter  den  Därimiten/ 

^1  Ä-LIiiAÄ.  ^  sdJLo  ^  ^pb  ^i  yjx  ^yü  ^^J^  jx^  c^o 

LA  I  128,  20;  X  118,  12;  XV  192,  5;  TA  I  104,  10  wird  der  Vers  anonym  angefUhrt, 
mit  den  auch  in  l^läh  angefahrten  Lesarten  C^JS  imd  CU^yu. 

*  Ich  Übersetze  so  nach  einer  mit  meinem  Kollegen  E.  Stahl  angestellten  sach- 
lichen Besprechung.  Der  Vers  wird  LA  I  344,  23  dem  Bi§R  B.  ABI  Hazim  (nicht  Hazim), 
von  Anderen  dem  A^sa  zugeschrieben.  Zur  mundartlichen  Stellung  von  ^  -  -n^h,  vgl. 
ausser  LA  a.  a.  O.  Reinhardt,  Omani  256. 


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(PoffetK,  ^thi^it  btif  ißlutatämmUf.  2 1 1 

XL. 

Chbikho  342;  Abkariüs  98;  vgl.  Vn  Ende  und  S.  164,  Z.  36. 

iö%Ai   S^liJl   (jM^^^   UwMh^^    ^^1  ^gAAi)^    ü^^^   cM^  ^   Vt4:?^  ^ 

,Zu  allen  Leuten  kann  man  auf  Treppen  (Leitern)  hinaufsteigen,  aber 
zu  uns  giebt  es  keinen  Aufstieg  auf  Leitern  (Treppen).  Vor  uns 
flieht  alles  Wild,  aber  zu  unserm  Wilde  kommt  das  Wild  der  Wüste 
und  weidet  mit  ihm/ 

•     XLI. 
( Tawil) 

Diwdn   des  ^Umeir  Ibn  Schujeim  AI  Qutämt  ed.  J.  Barth,  1902,  S.  r  und  S.  2. 
Dem  Herausgeber  verdanke  ich  den  gütigen  Hinweis  auf  diesen  Vers. 

Cpt^ill  )y^S   ^    si   y^^    t«it         (?)8J^   v-^^LfÜI    vl^^^    ^f' 

,Ich  erkenne  die  Tapferkeit  (?)  der  Inhaber  der  Rassekamele  an,  wenn 
sie  die  meinige  in  den  alten  Zeiten  anerkennen.* 

Vgl.  DE  GoEjE,  ZDMG  LVI  (1902),  627. 


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212  Qg^iüri^i  5ttr  ftmiüf<$in  llprac^wiffenfc^af^. 


Übersetzung. 

I. 

Vgl.  S.  150,  Z.  25  ff.;  S.  163,  Z.  10  ff. 

(i)  [Gewisse]  Leute  schmähen  mich  wegen  meiner  Mutter,  aber  du 
kannst  doch  einen  edlen  Mann  nur  daran  erkennen,  dass  er  sich  edel    5 
zeigt  (seine  Gesinnung  durch  Thaten  erweist),   (2)  wer  hingegen  ein 
Mann  von  feiner  Ehre  ist  und  sich  seinen  Ruf  nicht  wahrt,  der  ist 
[allerdings]  verächtlich,  sehr  tadelnswert. 

(3)  O  Härit,  wenn  unser  Blut  durcheinander  gerührt  wäre,  so 
würde  es  sich  so  scheiden,  bis  dass  kein  Tropfen  [des  deinigen]  einen  10 
Tropfen  [des  meinigen]  mehr  berührt!  (4)  Wähnst  du,  dass  ich  von 
den  Leuten  des  Buhta  vertrieben  bin?  Gehöre  ich  nicht  zu  ihnen, 
wo  immer  ich  auch  sein  mag?  1  (5)  Gehöre  ich  nicht  zu  ihnen,  so 
dass  meine  Ehre  auch  ihre  ist,  wie  jeder,  der  eine  Nase  hat,  sie  hütet, 
dass  sie  [ihm]  nicht  abgeschnitten  wird.*  (6)  Nun  meine  Herkunft,  15 
wenn  du  fragst,  und  meine  Verwandtschaft,  sind  unter  den  Menschen 
eine  Sippe,  die  den  Stammfremden  als  Eigenen  annimmt. 

(7)  Und  so  oft  der  Übermütige  [vornehmthuerisch]  seine  Wange 
seitwärts  wendete,  stellten  wir  sie  ihm  gerade,  so  dass  sie  gerade 
-blieb  [und  er  bescheiden  wurde].  (8)  Der  Verständige  wurde  bis  20 
heute  nicht  durch  einen  Stockschlag  gemahnt,  denn  darum  wird  dem 
Menschen  Wissen  beigebracht,  damit  er  es  sich  aneignet  [und  nutz- 
bar macht]. 

(9)  Wenn  nun  gar  Andere  als  meine  Ohme  die  Absicht  verraten 
hätten,  mich  herabzusetzen,  so  hätte  ich  ihnen  auf  ihr  Nasenbein  ein  25 
Brandmal  gesetzt  (sie^mit  der  Waffe  des  Spottes  aufs  heftigste  an- 
gegriffen). 

(10)  Habe  ich  noch  eine  andere  Mutter  ausser  ihr,  wenn  ich  sie 
aufgebe?    Gott  wolle  verhüten,  dass  ich  einer  anderen  als  Sohn  an- 
gehöre!   (11)  Ich  bin  dann  nur  wie  jemand,  der  seine  eine  Hand  mit  30 
der    andern    abschlägt,    so   dass    er   sich   plötzlich   einhändig   sieht. 

(12)  Und  nachdem  die  eine  Hand  an  der  andern  ihre  Vergeltung  geübt 
hatte,  fand  er  für  sich  keine  Möglichkeit,  dass  beide  zum  Vorschein 
kamen  —   da  wandte  er  sich  [mit  Entsetzen  von  seiner  That]  ab! 

(13)  Von  den  beiden  Händen  hatte  die  eine  die  andere  tödlich  ge-  3S 

*  Der  Gedanke  der  Solidarität  ist  hier  ebenso  ausgedruckt  wie  bei  [H.  Gebhardt], 
Zur  bäueriichen  Glaubens-  und  Sittenlehre  (1885)  S.  325:  IVer  sich  die  Nase  abschneidet, 
verschdndet  sein  Gesicht. 


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(PofPere,  6e6ic$i€  htff  QVtu^afanimte.  213 

troffen,  und  jene  fand  nun  an  dieser  keine  Leitung  für  sich.    (14)  Da. 
verhielt  er  sich  stille  wie  die  Schlange,  die,  wenn  sie  etwas  fände, 

was  ihre  Zähne  bewältigen  können,  auch  zugebissen  hätte. 

(15)  Du  hofftest,  dass  ich  euern  Nachkommen  ein  Stammfremder 

5  sein  würde,  aber  ich  habe  mir  die  Zungenspitze  nicht  ritzen  lassen, 

um  am  Sprechen  nicht  verhindert  zu  werden,  (16)  um  nach  mir  einen 

Brauch  zu  hinterlassen,  nach  dem  man  sich  richten  kann,  und  um 

den  Zweifelnden  aufzuklären,  wenn  er  gegen  mich  eingenommen  ist 

(17)  [Aber]  ich  sehe  *U§um  unter  den  Helfern  des  Buhta  sich 

IG  nahen,  um  mich  von  den  Leuten  des  Zeid  zu  verdrängen  —  ja  das 
ist  beklagenswert!  (18)  Wenn  der  Strick,  welcher  zwei  Tiere  verbindet, 
in  einem  fort  verschlungen*  ist,  so  müssen  seine  Strähnen  (Litzen) 
schliesslich  eines  Tags  auseinanderreissen.  (19)  Wenn  der  unaus- 
gesetzte Gebrauch  das  Leder  der  Leute**  abgenutzt  hat,  so  bekommt 

15  es  Risse  —  auch  wenn  du  es  flickst  —  und  bricht  auseinander. 

II. 
Vgl.  S.  153,  Z.  21;  S.  155,  Z.  22;  S.  163,  Z.  15. 

(i)  Du  hast  den  Befehl  zu  meiner  Verbannung  erteilt  aus  Furcht 
verspottet  zu  werden  —  aber  bei  der  [Göttin]  Lät  und  den  [heiligen] 

20  Opferstelen,  du  findest  keine  Zuflucht  vor  meinen  Versen!  (21)  Du 
hattest  Hind  (deine  Mutter)  und  deine  Ehre  an  mich  verpfändet,  auf 
Blättern,  [deren  Schrift]  leuchtet,  als  ob  es  Verzierungen  an  ledernen 
Schwertscheiden  wären,  (3)  du  der  schlimmste  aller  Fürsten  und  der 
elendeste  an  Ruf,  unter  allen  Menschen,  wissenden  und  unwissenden! 

25  (4)  Trug  und  Unheilstiften  sind  seine  (des  Fürsten)  Natur!  Verstehe 
(was  ich  meine):  es  giebt  doch  ein  Sprichwort  von  [der  Wortbrüchig- 
keit des]  *Urqüb! 

(5)  Wie  schlecht  sind  die  Hengste,  wenn  der  beim  Pferderennen 
(Turf)  entwickelte  Spieleifer  sie  überanstrengt,  und  wie  schlecht  ist 

30  ihre  Nachkommenschaft!  (6)  Ich  meine  die  Ohme  von  mütterlicher 
und  väterlicher  Seite,  denn  sie  sind  wie  das  Triodiumspiel,  dessen 
Feld  unveränderlich  ist. 

III. 

Vgl.  S.  153,  Z.  14;  S.  163,  Z.  15. 

35  (0  D^  warf  ich  es  (das  Schreiben)  in  eine  Ecke  an  der  Seite  des 

Käfirkanales;   so  will   ich  jedem  trugerfüllten  Schriftstück  vergelten 

*  Das  Bild  ist  nicht  ganz  klar.    Jedenfalls  soll  die  fehlerhafte,  zweckwidrige  Lage 
der  Koppel  gerügt  werden. 
40  **  Das  von  mehreren  Menschen  z.  15.  einer  Zeltgemeinschaft  gebrauchte  und  daher 

der  Abnutzung  stark  unterliegende  Leder. 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  le 


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214  (Stittüc^t  5ttt  femihTc^en  ßpxA^wi^tnfd^äfi. 

(oder:  es  aufbewahren  —  oder:  daran  mein  Gefallen  finden)!  (2)  ich 
warf  es  hin,  bis  dass  ich  sah,  wie  die  Strömung  die  Tinte  in  jeden 
Nebenkanal  kreiselnd  trieb. 


IV. 

Vgl.  S.  150,7.25;  S.151,  Z.ii;  S.  153,  Z.30;  S.  154,2.39;  S.  159,  Z.  13;  S.  163,  Z.  17.     5 

(i)  O  ihr  Bekritenl  Von  was  für  einer  Mutter  seid  ihr  ent- 
sprossen? [Zu]  lange  währt  das  Stillsitzen,  während  das  Gewand  der 
Schwäche  angelegt  ist!  (2)  Ich  habe  meiner  Sache  Genüge  gethan;  nun 
thut  ihr  auch  das  Euere!  Zeigt  euch  bei  der  Hitze  des  Kampfes 
[entweder]  als  elende,  feige  Kerle  oder  seid  klug  (und  mutig)!  (3)  Siehe  10 
da,  als  die  *Iläf  und  die  am  Abhänge  (in  der  Nähe)  von  Hadan  waren, 
erkannt  hatten,  dass  es  eine  zerfahrene  (verlorene)  Sache  sei,  (4)  da 
sattelten  sie  in  Eile  die  (volljährigen,  gut  zugerittenen)  Kamele  —  denn 
Unbill  weisen  gescheite  (mutige)  Leute  von  sich  —  (5)  und  benahmen 
sich  wie  Säma,  als  er  in  Sa*f  weilte  und  dann  die  vollwüchsigen  zähen  15 
Kamele  ihn  davontrugen. 

(6)  Gestöhnt  hat  meine  junge  Kamelin  [auf  der  Reise]  sehnsüchtig 
[nach  dem  Reiseziel  wie  nach  ihrem  Jungen  ausschauend],  als  die 
Nacht  langsam  hereinbrach,  und  es  ganz  stille  geworden  war,  und  die 
SriiiavTQa  [des  christlichen  Haurän's]  sie  sehnsüchtig  machten,  (7)  am  20 
Knie  gebunden,  während  ihr  Reiter  [erwartungsvoll]  nach  dem  Sonnen- 
aufgang ausschaute,  wie  wenn  sie  vor  Verlangen  nach  dem  Sande 
(der  Wüstenreise)  von  Sinnen  wäre;  (8)  und  nachdem  sie  ein  wenig 
geschlummert  hatten,  leuchtete  bereits  das  Kanopus-Gestirn  auf,  [so 
hell],  als  ob  es  brennende  Reiser,  die  man  in  der  Hand  hält,  wären.  25 
(9)  Woher  bist  du  (Kamelin)  so  traurig?  Du  bist  [sonst]  nicht  wegen 
Traurigkeit  gerügt  worden,  und  vor  deinem  Gefährten  (ihn  vom  Reiseziel 
trennend)  liegen  noch  weite  kahle  Flächen.  (10)  Aber  sie  (die  Kamelin) 
sehnt  sich  nach  Nahlat  al-Qu§wä.*  Da  sprach  ich  zu  ihr:  Es  ist  dir 
versagt!  sind  nicht  dies  die  Heimsuchungen  des  Geschicks!?  (11)  Eile  30 
[vielmehr]  nordwärts  (Syrien  zu),  da  das  *Iräq  fiir  uns  dahin  ist,  zu 
Leuten,  die  uns  lieb  sind,  während  unsere  eigenen  Leute  uns  stolz 
und  verächtlich  anblicken.  (12)  Gehe  nicht  auf  die  Wege  von  al-Baubat 
nach  Negd  hin,  so  lange  *Amr  lebt  und  so  lange  man  Gott  um  Er- 
haltung deines  Lebens  bittet,  o  Qäbüs! 35 

(13)  Wenn  wäre  von  den  Leuten  des  Wahb  unter  uns  Scharen  (?) 
und  von  Nadir  [5,  12]  und  von  *Auf  [7,  4]  Tapfere 

(14)  so  würde  sie  wegraffen,  der  mich  zu  gewinnen  sucht,  und 


*  EHe   hier  in  Rede  stehende  Örtlichkeit  scheint   der  Überlieferung  unbekannt  zu 
sein.     Nach  dem  Zusammenhange  muss  sie  zwischen  der  Jemdma  und  dem  Idlq  liegen,  ip 


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(PofferK,  dUd^U  U»  QVtttiafdmmte.  215 

ich  werde  sie  erkennen  an(?)  den  freigebigen  Händen,  wenn  die 
Not  drückend  wird.  (15)  O  Härit,  ich  gehöre  wahrlich  zu  Leuten 
vom  besten  Ruf,   die    nicht    den    Kopf   verlieren,    wenn    Schwach- 

köpfige  Thorheiten  treiben. 

5  (16)  Du  (*Amr)  hast  geschworen,  dass  ich  Zeitlebens  das  Korn 
(Brot)  des  *Iraq  nicht  mehr  essen  soll,  während  es  im  Dorfe  die 
Würmer  fressen.*  (17)  [Aber]  Bo§rä  hat  nicht  erfahren,  was  für 
einen  Eid  du  geschworen  hast,  auch  nicht  Damaskus,  wenn  die 
Garbenhaufen  gedroschen  werden. (18)  Ihr  habt  mich  wegen 

10  der  Schutzgenossenschaft  geschmäht,  ohne  dass  ich  gefehlt  habe; 
solch  ein  Geschick  von  Schutzherren  (zu  erfahren)  ist  empfind- 
lich,   

(19)  Wenn  ich  nun  von  meinen  Leuten  abgewendet  und  zu  euerm 
*Adi  geworden  wäre,  so  würde  ich  ein  Schwachkopf,  ein  Bethörter 

15  sein (20)  wie  vieles,  was  vor  Asmä  (Maija)  noch  von  fernen 

abgetretenen  Wegen  liegt,  und  Wüste,  in  der  die  falben  Kamele  preis- 
gegeben werden,  (21)  und  Gipfeln  eines  Bergkegels,  der  von  ferne 
sich  ausnimmt,  als  ob  er  in  den  Wellenschaum  des  Wassers  ein- 
getaucht sei,  (22)  habe  ich  durchquert  auf  einer  fugsamen  Kamelin 

20  mit  sicherm  Tritt,  die  ihre  Brustknochen  vorwirft,  während  ihr  Kopf 
[wegen  ihrer  Wildheit  mit  dem  ZügelJ  seitwärts  gebogen  ist. 


Vgl.  s.  150,  z.  26;  s.  151,  Z.  15;  s.  154,  z.  39:  s.  163,  z.  23. 

(i)  O  Tadlerin,  jeder  Mann  ist  verpfändet  an  das  Unheil**  (oder: 
25  ist  dir  nicht  bekannt,  dass  der  Mann  verpfändet  ist  an  das  Todes- 
geschick),  um  entweder  hingestreckt   zu   werden  als  Beute  für  die 
suchenden  [Raubvögel]  oder  um  schliesslich  in  die  dunkle  Gruft  ge- 
senkt zu  werden! 

(2)  Darum  lass  kein  Unrecht  über  dich  ergehen  aus  Furcht  vor 

30  dem  Tode,  sondern  stirb  darin  als  Freier  mit  glatter  Haut  (ohne  dir 

.  Schande   aufzuladen).     (3)   Mensch    sein   heisst   nur  sehen   (erleben) 

und  [von  den  Thaten  und  Erfahrungen  der  Vorzeit]  sich  erzählen; 

Schwäche   aber    ist    es,    sich   vergewaltigen    zu    lassen    und    dabei 

(still)  zu,  sitzen  [ohne   Rache  zu  üben].     (4)  Beispiele  von  der  Art, 

3S  wie    man    seine    Rache    suchen    soll,    sind,    dass    Qa§ir   sich    seine 

*  Weil  es   so  reichlich  vorhanden  bt;   oder  nach  Einigen:  weil  du  es  wucherisch 
aufspeicherst  und  verderben  lässt. 

**  [Vßl'  assyr.  ma'adil  ialputi  ^amdaku  ,sehr  bin  ich   an  Unheil  gejocht'   (unzer- 
trennlich damit  verkettet);  siehe  Haupt,  Die  akkadische  Sprache  (Berlin  1883)  S.  XXXV; 
40  Zimmern,  Babylonische  Busspsalmen  (Leipzig  1885)  S.  34,  Z.  18  und  S.  42;  Delitzsch, 
Assyr.  Handwörterbuch,  S.  384.  —  P.  H.] 

15* 


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2l6  (SfiHvHc^t  5ttt  ftmitif^tn  |lprac(i9i(renfc(af<. 

Nase  abschnitt,  und  dass  mit  dem  Schwert  in  den  Tod  sich  stürzte 
Beihas  (5)  Na*ama,  der,  als  die  Feinde  seine  Genossen  niedergestreckt 
hatten,  an  seinen  Kleidern  durch  die  Art  sich  anzuziehen  sich  offen- 
barte. (6)  Hast  du  nicht  erfahren  (*Amr),  dass  al-Gaun  eine  festge- 
gründete Burg  war,  an  die  die  Tage  herantraten,  ohne  dass  sie  ihre  S 
Festigkeit  einbüsste?  (7)  Sie  trotzte  dem  Tubba*  (dem  Herrscher 
von  Südarabien)  in  den  Tagen,  wo  die  [übrigen]  Ortschaften  vernichtet 
wurden,  da  sie  mit  Steinplatten  verblendet  war,  und  diese  mit  Kalk 
gefugt  waren. 

(8)  Wohlan I  komm  doch  in  ein  (solches)  Land,  dessen  Saatfelder  10 
gepflügt  werden,  und  über  die  das  Wasserrad  einen  Kübel  nach  dem 
andern  ausgiesst!    (9)  Das  ist  die  rechte  Zeit  von  al-*Erd,  wo  die 
Fliegen  des  Thals  lebendig  sind  (oder:  sich  toll  geberden,  summen) 
die  Stechfliegen,  und  wo  die  blaue  Fliege  zudringlich  ist 

(10)  Wenn  sie  uns  freundlich  entgegenkommen,   so  wollen  wir  15 
das  gleiche  thun;  wenn  nicht,  gut,  so  werden  wir  uns  noch  spröder 
und  trotziger  zeigen.   (11)  Und  das  Heer  der  Beni  Qurrän:  mute  ihnen 
einmal  zu  (was  ihr  uns  zumutet).  Wenn  sie  dies  billigen,  wodurch  wir 

gedemütigt  werden (12)  Nadir  wird  hinter  mir  als  Schild  stehen 

und  mir  eine  Wehr  (Hilfe)  sein  gegen  sie  (die  Feinde)  Gulei'i  undAhmas.  20 
(13)  Wenn  aber  Hubeib  sich  zu  lässig  gegen  uns  benimmt,  nun  so  ist 
unter  uns  eine  nächtlich  nimmer  rastende  Reiterschar. 

VI. 
Vgl.  S.  153,  Z.  28;  S.  154,  Z.  39;  S.  163,  Z.  27. 

(i)  Siehe,  die  Liebe  zu  dem  züchtigen  Mädchen  ist  noch  nicht  25 
zu  Ende,  aber  die  Verzweiflung  würde  vergessen  werden,  wenn  du 
den  Genossen   des  Scherzes  vergessen  hättest     (2)  Lange  hast  du 
sie  geliebt  und  verehrt.    O,  wenn  doch  die  Länge  der  Liebe  sie  dir 
entbehrlich  machen  könnte! 

(3)  Siehe,  Babylonien  und  seine  Leute  waren  die  Freunde;  aber  30 
da  ihre  Freundschaft  mich  aus  dem  Lande  entfernte  —  gut,  so  möge 
sie  fernbleiben!    (4)  Nächtlich  soll  meine  Kamelin  sie  verlassen,  das 
Simäkgestirn  aufgeben  und  sich  nur  vom  Nordstern  leiten  lassen. 

(5)  Wenn  der  feste  Strick  auf  ihre  Seite  fällt,  so  stürmt  sie  dahin 
wie  eine  Eselin,  die  noch  nicht  empfangen  hat,  welche  den  engen  35 
Hinterhalt  fürchtet.  (6)  Eine  festgebaute;  so  oft  ich  sie  von  ihrer 
Lagerstelle  aufgeschreckt  habe,  rennt  sie,  bis  ihre  Achselhöhlen  vom 
dicken,  fruchtsaftartigen  Schweisse  triefen,  (7)  und  wenn  andre  Reit- 
tiere den  Dienst  versagen  am  Ende  der  Nachtreise,  und  die  Kimmung 
über  den  Rücken  der  harten  Bodenfläche  läuft,  (8)  ist  sie  doch  noch  40 
immer  munter  und,  während  der  Quarz  von  ihren  Hufen  fliegt,  stürmt 


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sie  dahin,  wie  das  eilende  Koppeltier  bei  beschleunigter  Flucht,  (9)  in 
das  Land  von  Leuten,  an  deren  Gast  man  sich  nicht  vergreift,  während 
es  mit  dem  Gast  andrer  Leute  schlecht  bestellt  ist!  (10)  Wie  der 
arme  Tarafa  ibn  al-*Abd,  der  ihr  Schützling  war,  dessen  Haupt  sie 
5  aber  vom  Nacken  mit  einem  indischen  Schwerte  trennten! 

(11)  Und  die  beiden  Söhne  der  Umäma,  die  du  beide  ergriffen  (?) 
hast;  und  ich  bilde  mir  ein,  dass  du  der  dritte  bist  durch  (?)  al-Aswad. 

(12)  Ja  Treulosigkeit  und  Meuchelmord  und  Schändlichkeit  und 
Arglist  lasse  ich  zurück  im  Lande  des  Bösewichts!    (13)  Ein  Fürst, 

10  der  mit  seiner  eignen  Mutter  und  deren  Mägden  (Zofen)  scherzt,  mit 
erschlafften  Gliedern,  dessen  Rute  (vom  übermässigen  Genuss  klein 
und  dünn)  ist  wie  ein  Schminkstift.  (14)  An  der  Pforte  fordert  er 
jeden  Bittsteller  zu  sich,  mit  ihm  allein  aber  treibt  der  Mann  ver- 
werfliche Dinge. 

15  (15)  Habe  ich  mich  einmal  niedergelassen,  und  vor  meinem  Zelte 

liegt   Gawa,   so   wettere   und   donnere   in   deinem  Lande   soviel   dir 
beliebt! 

(16)  Ihr  Banu  Qilaba,  sonst  war  es  doch  nicht  eure  Art,  Schmach 
auf  euch  zu   nehmen  vor  der  durch  MiMad  eingetretenen  Sachlage! 

20  (17)  Nicht  werden  die  Schandflecken  von  eurer  Ehre  abgewaschen, 
so  schön  auch  die  Sühnegaben  sind,  wenn  sie  zu  Ma*bad  (dem  Bruder 
des  Tarafa)  hingetrieben  werden*  (18)  Nun,  der  Knecht  ist  euer 
Knecht!  Tötet  ihn  flir  euern  ßruder  wie  einen  Wildesel,  der  seine 
Flanke  dem  Jagdspiess  blossstelltl 


25 


VII. 

Vgl.  S.  150,  Z.  26;  S.  151,  Z.  20;  S.  156,  Z.  37;  S.  163,  Z.  29. 


(i)  Zerstreut  sind  meine  Leute,  teils  in  den  alten  Wohnsitzen  teils 
auf  der  Wanderung;  o  Gott!  wie  kann  ich  wissen,  wem  von  meinen 
Leuten  ich   folgen  soll!    (2)  In  ihrem  Heim  bleiben  die,  von  denen 

30  ich  mich  gleichgiltig  trennen  würde;  entfernt  haben  sich  die,  deren 
Trennung  ich  mit  Sorgen  entgegensah;  (3)  über  alle  betrübe  ich  mich, 
denn  der  Ursprung  bedingt  die  Verwandtschaft,  darum  suche  hinaus- 
zuschieben, dass  deine  Nächsten  auseinandergehen (4)  und 

getrennt  haben  sich  meine  Leute  von  denen  des  *Auf  ibn  *Amir,  dessen 

35  Talmulden  ehedem  (von  Menschen)  übervoll  waren (?).  (5)  Ibn  Mu*äd 
hat  einmal  zu  Gunsten  seiner  Leute  mit  Schanden  entschieden,  so 
dass  meine  Sache  kaum  zusammengehalten  werden  kann.  (6)  Ich  habe 
ihnen   meinen  Befehl  erteilt  in  der  Biegung  von  al-Liwä;    aber  ein 


*  Oder  nach  Ag. ,   BM  u.  s.  w.:   auch   die   [Sühne-] Kamele   der  Hawdrir,   als   sie 
40  hingetrieben   wurden   zu  Mabad,    haben   die  Schandflecken  von   eurer  Ehre   nicht   ab- 
gewaschen. 


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2l8  (fftiM^t  3ut  \tmiiif<ttn  ßfta^wi^tnf^aft 

Befehl  dessen,  der  keinen  Gehorsam  findet,  ist  ja  erfolglos! 

(7)  Schicke  mich   darum   zu    meinen  Leuten  den   Dubei^a,   denn  sie 
sind  meine  Leute;  dann  tadelt  entweder,  oder  haltet  euch  ruhig. 

(8)  So  edel  es  auch  war,  dass  meine  Oheime  (die  Jaskur)  mich 
als  Beisass  bei  sich  wohnen  Hessen,  so  gehört  doch  der  Baumstamm  5 
dahin,  wo  er  ausgerissen  wurde  (also  zu  den  Dubei^a).  (9)  Denke  nicht 
von  mir,  dass  ich  mich  fernhalte  und  zurückstehe.  Nach  *Ain  Said 
und  La^la*  (in  Babylonien)*  verlange  ich  nicht  mehr,  (10)  sondern  ich 
wende  mich  mit  einer  Truppe,  die  zahllos  ist  wie  der  Sand  der 
Wüste,  dem  Westen  (Syrien)  zu,  da  die  Ma*add  schon  nach  allen  10 
Richtungen  zerstreut  sind. 

VIII. 

Vgl.  S.  157,  Z.  32;  S.  163,  Z.  33. 

(i)  Nach  einer  Zeit  des  Vergessens  ist  mein  Herz  wieder  leicht- 
sinnig geworden  und  hat  sich  der  Genossin  hingegeben,  um  sich  von  15 
ihr  leiten  zu  lassen.  (2)  [So  trunken  bin  ich  vor  Liebe],  wie  wenn  ich 
tränke  am  Tage,  wo  sie  ihren  eigenen  Weg  gehen,  wenn  der  Treiber 
mit  ihnen  (?)  bei  der  Wüste  zum  Aufbruch  drängt,  (3)  alten  Wein, 
der  so  lange  im  Kruge  verwahrt  worden  ist,  dass  seine  Schaumbläs- 
chen den  Augensternen  der  Heuschrecken  gleichen. 20 

(4)  Verwünscht  sei  er!  verwünscht!  sage  niemals  bei  der  Nennung 
seines  Namens:  Gepriesen! 

(5)  Entweder  ist  die  Liebe  zu  ihm  nur  vorübergehend  oder  wie 
die  Freude  über  jeden  wertvollen  Gegenstand,  an  dem  man  einen 
Gewinn  hat. 25 

(6)  Ich  weiss  nun  auf  das  Gewisseste  ohne  Schwanken,  da  die 
Gottesfurcht  zur  besten  Ausstattung  gehört  —  (7):  sein  Gut  zu  be- 
wahren ist  leichter,  als  es  suchen  und  im  Lande  ohne  Zehrung  umher- 
zuwandern. (8)  Wenn  man  weniges  pflegt,  so  mehrt  es  sich;  da- 
gegen hat  vieles  keinen  Bestand  bei  schlechter  Pflege!  30 

IX. 

Vgl.  S.  154,  Z.  39;  S.  163,  Z.  36. 

(i)  Wer  will  nun  den  Dichtern  von  ihren  beiden  Brüdern  Kunde 
bringen,  damit  die  innere  Stimme  ihnen  hierdurch  die  Wahrheit  sagt, 
[und  sie  sich  warnen  lassen].    (2)  Zu  Grunde  gegangen  ist  der  von  3S 
beiden,   der  sich  vom  Schreiben  nicht  trennen  konnte;  aber  gerettet 
hat  sich  durch  Misstrauen  gegen  seine  [des  Fürsten]  Gabe  al-Muta- 

*  Die  nicht  näher  bekannten  Orte  sind  augenscheinlich  hier  als  westliche  Grenz- 
ortc  des  Gebiets  von  Hira  genannt,  wo  die  Wege  von  Ost-Arabien  her  einmündeten. 


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(Po(fer0,  f^thid^it  bt«  QVluiafammte.  219 

lammis.  (3)  Er  warf  sein  Schreiben  fort,  und  seinen  Sattel  rettete 
eine  festgebaute  Kamelin  mit  geschlossenen  Wirbelknochen  hart  wie 
ein  Fels,  (4)  so  kräftig,  dass  ihr  Fleisch,  wenn  sie  abmagert,  immer 
fester  wird,  und  dass  sie,  wenn  sie  mit  ihrem  Sattelgurt  geschnürt 
5  wird,  keinen  Laut  von  sich  giebt;  (5)  mit  festen  Backenknochen,  deren 
Fleisch  die  Mittagsglut  schier  geröstet  hat,    sodass  seine  Farbe  ist, 

als  ob  es  geglättetes  Leder  wäre. 

(6)  Wirf  das  Schreiben  fort,  du  Unseliger!  Von  der  Gnade  des 
Fürsten  hast  du  nur  Unheil  für  dich  zu  fürchten;  (7)  denn  ich  hatte 

10  erkannt,  dass  ich  mit  einer  Danaergab e  beschenkt  sei,  als  man  sagte: 
Von  den  Leuten  des  Daufan  ist  ein  Befehlshaber  da!  (8)  Und  ich 
floh  aus  Furcht,  seine  Gabe  möchte  zur  Schande  werden,  mit  der 
meine  Sippe,  die  Ahmas,  bedeckt  werden  könnte;  (9)  und  ich  verliess 
das  Lager  der  Banü  Dubefa,  aus  Furcht,  sie  möchten  ohne  Grund 

15  um   meinetwillen   zu   leiden   haben,   während   meine   Haut   glatt  ist. 

(obwohl  ich  makellos  bin)  * 

(10)  O  Ibn  al-*Abd  [Tarafa],  deine  Mutter  muss  ihr  Kind  [dich] 
durch  deinen  Leichtsinn  verlieren!  Willst  du  dich  an  dem  Hof  des 
mächtigen  Fürsten  reiben  (es  mit  ihm  aufnehmen,  ihn  reizen)? 

20  X. 

Vgl.  S.  154.  Z.  39;  S.  163,  Z.  40. 

(i)  Er  ist  mir  nicht  gefolgt  und  nicht  zur  ruhigen  Überlegung 

gekommen;  ja  nur  die  letzten  Folgen  offenbaren  die  Sache  desThoren! 

(2)  Denn  plötzlich  wurde  er  auf  dem  Rücken  eines  Wurfspeeres  ge- 

25  tragen,  während   die   durchlöcherten  Rippen  das  dunkle  Venenblut 

des  Leibes  auswarfen! 

XI. 

Vg-l.  S.  158,  Z.  i;  S.  164,  Z.  3. 

(i)  Vielleicht  kommt  ein  Tag,  wo  du  dich  freuen  würdest,  wenn 
30  ich  zugegen  wäre,  während  meine  Gebeine  schon  im  Grabe  modern; 

(2)  wo  man  dir  Frevel  anthut  und  dich  erniedrigt,  während  du  dich 
nach  einem  Manne  meiner  Art  sehnst  und  nach  meiner  Hilfe  verlangst; 

(3)  wo  dich  die  Brüder  (nächsten  Freunde)  in  Stich  lassen,  weil  ich 
nicht  mehr  bin,  und  du  in  Nöten  sein  wirst,  und  mir  gegen  dich  bei- 

35  stehen  wird  der  Herr  (Gott),  ohne  dass  du  es  weisst.  — 

l)  Würde  der  Dichter  bei  seinen  Landsleuten  bleiben,  so  müsste  er  früher  oder 
später  der  Rache  des  *^Amr  erliegen.  Hierdurch  würden  die  Dubei^a  in  eine  Zwangs- 
lage versetzt:  sie  wären  moralisch  gebunden,  ihren  Mann  zu  rächen;  aber  ihre  Macht- 
mittel würden  'Amr  gegenüber  dazu  nicht  ausreichen. 


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220  (S^dhr^^e  3ur  \tmiH\4tn  fiprac^wtffenfc^afit. 

(4)  Wenn  ich  an  dem  Tage*  leben  würde,  sollte  nicht  versucht 
werden,  ihm  eine  Demütigung  zuzufügen,  sondern  ich  würde  in  der 
Sache  um  Rat  angegangen  werden! 


XII. 

Vgl.  S.  157,  Z.  i;  S.  164.  Z.  5.  5 

(i)  Siehe  nur  Esel  (Gemeine)  unter  den  Leuten  lassen  sich  Schande 
gefallen,  aber  der  Freie  (Edle)  weist  sie  ab  wie  die  leichtfiissige, 
kräftig  gebaute  Kamelin. 

(2)  Seid  wie  Bekr  [b.  Wä*il],  wie  euer  Erster  war,  aber  nicht  wie 
die  *Abdelqais,  als  sie  [beim  Angriff]  ruhig  dasassen,  (3)  ihm  [dem  »o 
Lahmiden]  gaben,  was  von  ihnen  verlangt  wurde,  als  sie  in  al-IJatt 
ihre  Niederlassung  hatten,  [so  verächtlich],  wie  der  Gepard  (die 
Eidechse?)  sich  über  seinen  (ihren)  eigenen  Auswurf  bückt  [und  ihn 
verschlingt]. 

(4)  Bei  der  ihnen  aufgezwungenen  Demütigung  sich  beruhigen,  'S 
das  thun  nur  die  beiden  Gemeinsten,  der  Esel  der  Zeltsippe  und  der 
Zeltpfosten.    (5)  Jener  wird  durch  sein  Strickende  in  der  Erniedrigung 
festgehalten,  und  diesen  schlägt  man  auf  den  Kopf,  ohne  dass  ihn 
jemand  beklagt. ** 

(6)  Seid  vielmehr  wie  Sama  [b.  Lu*aii),  als  sie  in  §a*f  weilten,  20 
als  man  sagte:  Ein  Heer!  und  noch  ein  wachsames,  spähendes!  — 

(7)  Da  gürtete  er  sein  Reittier  mit  dem  Sattelgurt,  und  jäh 
wendete  es  sich  nach  der  Breite  der  unermesslichen  Wüste,  bis  dass 
der  Schweiss  es  bedeckte. 

(8)  Und  wenn  du  im  Lande  offene  Feindschaft  fürchtest,  nun,  so  25 
giebt   es   einen  Ort,   wo   man  weit  entfernt  ist  von  denen,  die  auf 
Böses  sinnen! 

XIII. 
Vgl.  S.  151,  Z.  24;  S.  164,  Z.  9. 

(i)  Melde  den  Dubei^a,  ihren  Mannen  und  Knaben,  nachdem  die  30 
Männer  des  Kampfes  satt  geworden  sind,  und  es  ihnen  drückend 
geworden  ist:  (2)  Ihr  Leute,  ich  will  zu  euch  kommen  mit  einem  ge- 
waltigen, zahllosen  Heere,  zornentbrannten  Männern;  wenn  ihr  sie 
nicht  zerschmettert,  so  erleidet  ihr  es!  (3)  Besser  als  die  wider- 
spenstigen Leute  ist  ihr  Fürst;  o  meine  Leute,  schämt  euch  doch  ihr  35 

*  Xach  Ag.  und  BM. 
**  Zur  rhetorischen  Bedeutung  von  4  und  5  vgl.  Freytag,  j4rad.  Verskunst  (1830) 
S.  537i  41 ;  Mehren,  Rhetorik  (1853)  S.  109.    Übersetzung  der  beiden  Verse  bei  RÜCKERT, 
Hamasa  I  252. 


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(Poffera,  <Stbi<iU  htt  (ITlu^afammte.  221 

hockenden  Weiber!  (4)  Ich  lasse  nicht  ab,  von  euch  abzuwehren, 
einen  heimlichen  Gegner,  der  vor  lauter  Zorn  fast  Gift  ausspeit. 
(5)  Willst  du  (oder:  will  er)  sagen:  Sie  haben  den  Hanifa  ihr  Recht 
verwehrt,  nachdem  sie  Bürgschaft  und  Sicherheit  gegeben  hatten?  — 
5  Oder  haben  sie  [es]  vergessen?  (6)  Sie  haben  nicht  gewusst,  dass 
aus  Furcht  vor  Schande  schon  Ibn  Badra  (Nadra?)  Beihas  mit  dem 
Schwerte  in  den  Tod  gegangen  ist. 


XIV. 

Vgl.  S.  150,  Z.  26;  S.  152,  Z.  i;  S.  164,  Z.  10. 

10  (i)  Siehe,  ich  schneide  gründlich  ab  das  Sehnen  und  das  Ver- 
langen, wenn  die  Seile  (Stricke)  der  jungen  Frauen  angelegt  wer- 
den   (2)  und  [besteige]  eine  weisse  Kamelin  von  den  edelsten 

Rassetieren,  eine  [von  der  Art  der  Wildesel],  der  in  dem  reinen  Sande 
der  Dünen  sich  emporstreckt  und  lauscht,  (3)  mit  dunkeln  Streifen, 

15  wie  wenn  es  schwarzes  Leder  an  den  Unterschenkeln  wäre  und  feine 
Seide  an  den  Oberschenkeln,  (4)  und  im  Gesichte  dunkelroter  Atlas, 
über  die  Rückenmitte  hin  ein  Gewebe  mit  doppeltem  Aufzug,  und  das 
Hörn  dunkel,  glatt  (5),  der  sich  im  Artä-Gebüsche  umhertreibt,  wie 
wenn  sein  Rücken  ein  fernes  Blitzen  wäre,  wenn  aus  der  Wolke  der 

20  Donner  erhallt  (6)  und  [dann]  bei  dem  Artä-Gebüsch  des  Sandhaufens 
sein  Lager  sucht,   als   ob   er  daneben  gegen  Ende  der  Nacht   eine 

Hochzeitshütte  bauen  wollte (7)  Zu  ihrem  Herrn,  Qais,  geht 

sie  (die  Kamelin),  Abends  und  Morgens,  da  Qais  weder  übermütig 
noch  mürrisch  ist    (8)  Da  nahm  mich  auf  seinem  Boden  und  unter 

25  seinem  Himmel  [ein  Mann]  mit  weitreichendem  Arm  auf,  ein  vor- 
nehmer, freundlicher.  (9)  Wenn  meine  Kamelin  Qais  den  Jemeniten 
erreicht  hat,  welchen  Freund  könnte  sie  nach  Qais  noch  bittend  an- 
gehn?  (10)  Wahrhaftig,  Qais  ist  ein  trefflicher  Mann;  kommt  [je]  ein 
Hoffender  zu  seiner  Thür,  so  schliesst  er  [ihn]  nicht  aus  (oder:  schliesst 

30  sie  nicht  zu). 

XV. 

Vgl.  S.  156,  Z.  26;  S.  164,  Z.  II. 

(i)  Gehören  diras-Sedir  undBäriq,  Mubäjad  und  auch  al-Hawarnaq 
(2)  und  die  Burg  mit  den  Zinnen,  (nämlich)  Sindäd,  und  die  hohen 
35  Palmen  mit  den  Strickleitern  (oder:  die  in  Reihen  stehenden  Palm- 
bäume) (3)  und  al-Gamr  mit  den  wasserführenden  Sandschichten,  und 
die  Vergnügungen  an  Spielplätzen  (Ballschlägeln)  und  Speisetischchen, 
(4)  und  die  ganze  TaMabija  (oder:  dieQädisija)  und  die  Leute  der  Wüste, 


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222  (fftiM^t  5ut  femtäfc9en  |lprac(f9t(fmfc(aft. 

teils  gebunden,  teils  frei?!*  (5)  und  wenn  (deinem)  Sohne  beim  Kreisel- 
spiel das  geringste  Leid  zugefügt  wird,  so  entbrennt  dein  Zorn! 

(6)  Nun  wenn  du  noch  lebst,  so  sollen  unsere  Lanzen  deine  Kehle 
erreichen!  [Denn]  (7)  übrig  gelassen  haben  uns  die  [bösen J  Tage 
und  die  schweren  Jahre  und^der  als  kopflos  verschriene  Gefangene  5 
(8)  feinhaarige  Renner  an  Zeltstricken,  die  das  zweite  Mal  und  des 
Abends  mit  Milch  getränkt  werden,  (9)  und  wohlgeglättete,  ebenso  bieg- 
same wie  feste  [Lanzen],  deren  Spitzen  funkeln,  (10)  und  die  Helme 
und  weite,  bequeme  Doppelpanzer,  aus  lauter  festschliessenden  Ringen 
gefugt,  (11)  und  schneidige  Schwerter  zum  Ausschlagen,  in  denen  10 
wir  eine  Burg  und  eine  Zufluchtsstätte  besitzen,  (12)  und  eine  ent- 
legene Stätte,  um  deren  Ränder  die  Adler  schweben;  (13)  und  wenn 
du  aufschrickst,  erblickst  du  uns  als  lauter  Panzerringe  und  Reiter- 
scharen in  Reihe  und  Glied (14)  was  ist  mit  den  Löwen  (Tapfe- 
ren), die  du  nach  deinem  Ermessen  gesammelt  hast,  dass  es  nicht  15 
auseinandergeht(?)?  (15)  aber  (denn?)  ,der  Frevel'**  ist  in  den  Um- 
gebungen der  Zelte  angebunden,  mit  schöner  Blässe,  ein  Rappe 
mit  weissen  Hinterbeinen. 

XVI. 

Vk'I.S.  151,  Z.  31.  20 

(i)  Sie  sind  nicht  aus  Furcht  vor  dem  Tode  oder  dem  Unter- 
gange umgekehrt,  nachdem  die  treibenden  Schicksalsmächte  sie  (Tod 
und  Untergang)  von  ferne  herbeigeführt  hatten.  (2)  Hindern  werden 
sie  (die  Schicksalsmächte?)  ihren  heiligen  Zorn  (oder:  ihre  Ehrenpflicht) 
zurückzudrängen,  die  Ritter  des  Sa^b  und  die  Gewappneten,  (nämlich)  25 
die  MuharibI 

*  [Zu  ,3J^k*^   ^^  ^^  vgl.  a*it5*l  nix:?,    das  nach  A.  S.  Yahuda  (ZA  16,  250) 

jStammesgenosse  und  (schutzloser)  Fremdling*  bedeutet,  während  n33?*l  *!?  (oder  vielleicht 
JlDJI  n*C?)  Mal.  a,  12   »Fremdling   und   Stammesgenosse*  heisst  (idiä.  272);    c/,  y^^^o^ 
,Familienangehörigkeit*  {idid.  247)  und  »«^ift  (oder  v^^iilc  muasizib)  ,Gast*  {ibid,  258);  3^ 
(syn.   ^Ui\)  AXs^W  Ajs\   (sing,  ^jc  ^ufi^  angeblich  auch  •-*  *<V|/),   .Fremdlinge  und 
Stammesgenossen*   (ibid,  265).     Vgl.  auch  oben  I,  6.  15.     Arab.  aJ^  musannam  und 
^^\  stamm  »Eindringling*    hängt  möglichen^-eisc   mit  dem   assyr.   samänu  ,Feind'   zu- 
sammen» und  äJ;  ist  vielleicht  =  ^Jl;  (fiir  zantfui) ;  vgl.  Grit.  Notes  on  Judges  (SBOT) 
p.  67,  1.  42.     Für  a*iTr  =  Ajfi\  vgl.  noch  ^^\  =  ^)S  (^»4y^Lo   \^.*\)    >im  Stich  35 
lassen*  und  die  XII.  Form  c<j^**^  »allein  reisen*  (äw\a»ä   Jpj^  (3  J^)l    ^^  ^''^^  "™ 
^^lli^   mufallaq  beachte   assyr.   ujsubbit   »Scheidungssumme'.      Im  Hinblick   auf  äthiop. 
^ÄA*fl  *  ^f^^^(^^  »verwittwet*  {ibid,  251)  wird  man  SD!?  als  ursprünglichen  Stamm  an- 
zusetzen haben  (vgl.  y^^.A.*.^  »davonlaufen*  vom  Wolfe) ;  das  %  beruht  auf  partieller  Assi- 
milation an  das  ^ ;   cf.  Critical  Notes  on  Ezra-Nehemiah  (SBOT)  p.  63.  1.  29.  —  P.  H.]  40 
**  Scheint  hier  Name  eines  Rosses  zu  sein. 


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(Poffevtf,  f^t^i<iU  bt$  (Jjfiuiatammie.  223 

XVII. 

Vgl.  S.  158,  Z.  5;  S.  164,  Z.  16. 

(i)  Ihr  beiden  Freunde,  wenn  ich  dereinst  gestorben  bin,  und 
euere  Geschicke  [noch]  hinausgeschoben  sind  in  und  mit  dem  Strom 
5  der  Zeit,  (2)  so  geht  an  meinem  Grabe  vorüber,  haltet  an  und  grüsst 
mit  den  Worten:  Die  Tropfen  des  Regens  mögen  dich  netzen,  o 
Grab!  (3)  Als  ob  der,  den  du  birgst,  nicht  eine  Weile  [das  Leben] 
genossen  hätte,  da  doch  die  Welt  glitzerndes  Silber  (geprägte  Münze) 
hat,  (4)  und  als  ob  ihn  davon  (von  den  Lebensgenüssen)  nicht  ge- 

10  tränkt  hätte  eine  wohlbeleibte,  jungfräuliche  Hebe,  mit  einem  wohl- 
schmeckenden, genussbereitenden,  kühlen  Trunk,  den  die  Leute  wohl 
gehütet  haben  (?),  (5)  und  er  nicht  am  Morgen  von  heissen  und  kalten 
Tagen  einen  Weintrunk  genommen  hätte,  dessen  Feuer  ihm  die 
Glieder  durchdringt   (6)  und  er  nicht  die  falben  (Antilopen)  aufge- 

>5  schreckt  hätte,  die  bei  der  Tageshitze  ihr  Lager  aufsuchen  —  in  den 
Niederungen  (?)  eines  vom  Frühjahrsregen  erweichten  Bodens,  dessen 
Seiten  gelblich  sind,  (7)  die  da  abnagen  die  Kräuter  des  Sommers, 
bis  dass  von  ihren  Zungen  vom  [unablässigen]  Nagen  des  Hullab- 
Krautes   der  Dattelsaft  [zu  rinnen  scheint],   und  (8)  als  ob  er  nicht 

20  den  hehren  Held  gepriesen  hätte,  in  dessen  Hand  Spezereien  sind, 

mit  deren  Köstlichkeiten  das  dürre  Land  genetzt  wird. (9)  Er 

warf  nach  ihm  hin  unter  den  ihn  umstehenden  Leuten,  und  der  Un- 

glückliche(?)  ....  dessen  Schultern  hager  sind(?) (10)  und  einen 

Bogen,  dessen  Sehne  die  beiden  Lohnarbeiter  wohl  bearbeitet  haben, 

25  so  dass  er  nun  aufs  beste  gekrümmt  und  gebunden  ist :-  (u)  Sie 

sucht  sie  (die  Thür)  mit  dem  Schlüssel  zu  schliesscn,  bis  dass  ....  der 
Thür,  den  die  Mauer  mit  Lehm  beworfen  hat(?),  (12)  da  erschreckte 
er  und  seine  Empfindung  versetzte  sich(?)  an  die  Stelle  eines  Erhabe- 
nen, den  der  Befehl  an  die  Spitze  gestellt  hat(?).* 


30  *  Die  Übersetzung  der  Fragmente  folgt  unmittelbar  dem  Texte. 


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224 


(ffttM^t  yit  fmiH\<itn  ßpxä<l^i\ftnf<^äfi. 


Metrum 


lawU 


Metra  und  Reime. 


Reim 


J 


ß 

O' 


t 

»» 


Stück 

1 
XXVI 
XXXIX 

III 

XLI 

V 
XIV 

VII 
XL 

X 

XXII 

XXV 

XXVIII 

XI 

XVI 

XVII 
XVIII 

XIX 

XX 

XXVIII 
XXXII 


Vers- 
zahl 

19 

V2 

I 
2 

I 

13 
10 

10 

2 
2 
•  I 
I 
I 
4 


Metrum 


Reim      Stück 


TawU  , 


•     •     •  f 

JS 

Kämil [\ 

M        > 


Bastf 


Wäßr 

Kegez 
Sari 


> 

^ 


> 

> 
I 

) 


Vers- 
zahl 
XXXVII        4 
XXXIII         I 
II  6 

VI  18 


IX 
XIII 
XXX 


XV 

IV 

XII 

XXXVI 

XXI 

XXIV 

XXIX 
XXXIV 

VIII 


10 
6 


IS 

22 

8 
I 
I 

I 

I 
4 
8 


XXIII  I 
XXVII  I 
XXXI         3 


S.  161  Z.  9—25 
Zu  9,  6  add. 

7.  S 

Zu  8,  7.  8      .... 
I,  4  schol.;  I,  6  schol. 


Personennamen 

(Individuen,  Stämme,  Götzen). 


crf' 


.  .  .  .  y^  ^\ 


S.  161  Z.  6 ''^^ti-^'  y' 

1,4  schol. ;  4, 10  schol.  ,_^L.^k^l  ^_»*  yl 
S.  17s  ** 1^^  yi\ 

^^^  —    34, 1 ^^uioJi  >j^y^ 

^lÄn-Mj\  ^\  4,  10  schol.,  S.  161  Z.  4   .  .  .   f yV^ 
,»■          *  * 

4,  10  schol.,  S.  161  Z.  4.  f^yW  ^^**^\  ^\   4,  10  schol.  9,6  schol J^ä.V^ 


Zu  9,  7 V^:5^  y}   i  5.  12;  9,  8 


sj-^ 


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4. 20 A^\ 

6,  11;  S,  153  Z.  33ff.     ....     >yj^ 
S.  165  Z.  12 ^ijo  ^^      — 

5.  161  Z.  6 v>^V^ 

6,  II <kxLo\ 

S.  165  Z.  6 ^LL 

s.  173  * j^ 

4,  i;  12,  2 Jf>l^  ^^  ^ 

1.4. 17 ^^^^ 

5.  4;  13»  6 ixUi  ^^4,>o 

S.  175  Z.  6    .    .     .    .      'Jj^s,  ^  ÜLOjo 
5.  12 ^ 

S.  159  Z.  9 V-5*^^ 

Zu  8,  7 ^lkJ\  f  Uw 

I,  10  schoL v^^AiIa, 

«1  3;  4,  15  ^/^^^  f*y^^  er?  vll;;U.\ 

5t  13 \_,^  -^u^A-M 

I,  15  schol.   .     .     .     [CUiij   ^]   ^1 
13,5 

6,17 y^y.^ 

9.7 c>y 

S.  175  ♦*  .    ,3Js-oJ\  Ji;^U.\  ^^^  ^^«>^^ 
I,  6  schol ^5>) 

Zu  4,  3 O^y^  C^  O^J 

1,  17;  1,4  Var vXiJ 

4,  5  ;   12,  6 i^L^ 

22,    vgl.    19 v^Lo    ^    sXjUyJ 

5,  165  Z.  7    .     .     .     .       i^js,  ^  J<^ 

4,  lo  schol <^^aJ^    Ȋo 

21,  I >IX*    ^    v^*-*-^ 

2,  6;  7,  7;  9,9;  13,  I      .     .     .     .  iA>^^ 
I,  10  schol J^T^ 

6,  10;  vgl.  9,  10     .     .     .      (ÄJb^)  isjL 

5.  165  Z.  16  .     .     .     ^\>r^  ^  c/'^^^ 


5Mr  (I|llttiafammt0. 


225 


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226 


(gtitv&^t  5ut  ftmHi\4tn  ffta4mfftn\<iafi. 


5,  175**  .    . 

6,  17;  6  Einl. 

7,  10  .  .  . 
6,  16  Var.     . 

S.  175**.  . 
18  ...  . 
4,  20  Var.  . 
4.  13;  5.  12  . 


s>JJb  ^  ^.^vä*  I  4,  16;  zu  5,  8;  6,  II ^1 

j^^\   ^   Js-ouc      2,  6  schol k***ȆL)\   ^^  j^\ 

s.  175  ♦*,  s.  193  z.  3   .   .   .   .   jyo\ 

I,  15  schol ^Ijb 


-.-j*5si\  !  I,  10  schol.    9,  7  schol. . 


^.^ 


2,2 
4.  13 


6,  15  schol *^.f?. 


Ortsnamen. 


^^   4, 17 

Sb^l     4.  12 
XXUjiiJ\  IS>  4 
y.\     5.6 
C;^\     5.6 

i^lwaaL  S.  175  Z.  13 
jlii.\   12,  3 

^;^\   15.  I 
^^  28,  I 

^j^.***^-^     4i  '7 

-;L«  %     4,  8  Aum. 
^b^\     4,  12  Var. 
CX^J  S.  193  Z.  IS 
^J^^\   15,  I 
>\jJ^  15,  2 
lJuc^    4,  5;  12,  6 
ÜL^l  S.  175  Z.  10 
,3\-äJ\     4,  II.  12  schol.  i6; 


6,3 


J»^^     5.9 
I  J^-y^  ^^-^     7,  9 
^\   15.3 
Ü^U    6,  15 
^^^>\y^\     4,  17  Var. 
ÄJLmj>ÜÜ\   15,4  Var. 
O^?     5,11 
/^    3,1 
^    7,9 
^yj\     7,6 
Jf^l^  15,  I 

^Aasv.*  S.  175  Z.  10 
Ja>\^   15,  I  Var. 
-i-iJL\   S.  175  Z.  10 
^^U  S.  174**;  zu  5,  II 
j<2:\J     4,  12  schol. 
<wÄaL\J\  Ag.  XXI  193,  6;    194,  26;   IJi- 
/.äna   I   415,    29;      Ilibatalldh 
fol.  23  a. 
^y^aJü\  iüu   4,  10 


i  JLÜ\  4,  16  schol. 


Sternnamen. 

6,  4 .i^U-**J\  ;  4.  8      . 

6,4 


J^jyül 


J-:t4»-' 


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(Poffeirir,  <Be5tc(<e  hu  (JfiuiafammUf.  227 

Assyrische  Wörter. 

UMuddft^  ZU  XV,  4  Übers.  —  ^«//w»  zu  III  i  —  zamänu^  zu  XV  4  Obers.  —  zumbu 
(suddu)y  S.  159,  Z.  29  —  famäUf  zu  V  3  Übers.  —  ^  zu  I  iS  —  kirimmu^  zu  I  i. 


Hebräische  Wörter. 

aiT?*l  "J1X5,  zu  XV  4  Übers.  —  n3>.1  n?,  zu  XV  4  Übers.  —  nrs,  zu  I  7  —  ip, 
zu  I  i8  —  Dn^J,  zu  I  I. 


Bibelstellen. 

Geo.  49,  14,  zu  XII  4;    Deut.  11,  44,  S.  158,  Z.  37;   Jes.  7,  18,  S.  158,  Z.  37;    Ps. 
1 18,  12,  zu  V  9;  Hiob  7,  13,  zu  XIII  i. 


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228  (fftiit&c^t  5ttr  femittfe^en  llptac^wifTenfc^afi. 


Anhang. 
JSeBen  bw  ^aatattä^  J6n  oe-^a^ari  (t  342) 

nach    dem   Auszuge   (4>Uäm<^I)  des  Ibn  ed-Dimjäti  (f  749)   aus  der 
Bagdader  Chronik  (4>l  JJb  ^.)^  d^,^)  des  Ibn  en-Neggär  (f  643),  Hs. 

Kairo,  Bi6/.  Khidnnale^  Tärth  296,  fol.  75  f.;  vgl.  die  Anm.  zu  Diwan  VIII. 

«JJI  tXxA^  ^j  ^  ^  Hwä^  ^j  tC^  ^  v^^  ^  Ä-Ul  äa;» 
^  (O^^L?  v,>äAJI  J^  ^j  äDI  Jjux  ^  d^  ^  »^  ^^ 
^^  yj,^^\  ^^  tJÜI  Jux  ^  «^AxkJb  o^yuJt  &JJI  Juux  >A>o^l 
^  vs^IjLjuJI  ^I  w^JUb  ^1  ^j  ^^  ^j  ,j.-y»fcit  ^  ^A*fcit  ,^^  ^^ 
^^1  Jjtl  ^j^  i^^l  ^L?  o^^t  ^5^^t  «^r*^'  v:^*^'  ^^' 
«.»jLiJt    ^t    «ub^^l    J^    v^4>^l    I J»    ^^Ül    jüubo    ^   lU3^    ^^  ^1^ 

^Jüt  J^4Ai  tw^^U.  ttluX^    ^t  ^li'^    XAi    jLa^   |JLi  t^)^l   ^t^ 


^  ttt  Jjuju    (^iXit^  «50^?-«'  1^. 


*  'Abdallah  b.  Ahmed  Ibn  al-Hassdb  f  567. 
**  Zaid  b.  al- Hasan  Abuljumn  al-Kindi  f  613. 
***  Al-Mubärak  b,  'Abdalgebbdr  as-Sairafi  (f  500)  ist  der  im  Text  weiter  unten  Ibn 
at-Tanbüri  genannte  Gelehrte.     Seine  Nisba  lautet  sonst  Ibn  at-Tujöri  al-Hänüqu 

f  *Ali   Ibn  Tirdd   az-Zainabi  (f  538)  war  Weztr  unter  den   Chalifen   al-Mustarsid 
und  al-Muqtafi. 

tt  ll^n  Haktnd  wird  auch  als  Zeitgenosse  des  Hartri  erwähnt. 

ttt    Hs.    VJJ..-SJO. 


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Q^otttt0,  <Be5i<9^<  ^<*  (JfiuiatammiB.  229 

^^    ^5^1    <Jj^    ^;>^    v^^   to 

v»dA,sl..«QV  ^^Ul  ^  V..4L0  ^^Jl^  iÜÜJlj  'ix\j  «iubo  &j  SUdJI  SLpl  4X^1 
JLufcAJü  öoj^l  I J»    1*143^1^  v:))^!    vJ*'^'''^  l»^lX}t  ^JL^   Lg\^i  ^1^^ 

*  O  mein  Herr*,  bei  dem  (Gott),  der  dich  davor  bewahren  mag,  schwächliche 
Worte  (in  Versen)  vorzubringen,  bei  denen  die  Gedsmken  einrosten;  wahrhaftig,  von 
deinem  Ahnen,  dem  Propheten,  hast  du  nichts  in  dir  als  das  eine,  dass  die  Poesie  nicht 
für  dich  gemacht  ist!  — 

**   Abdalkertm  b.  Muhammad  as-Sam^dni  al-Marwazi  f  562. 
***  Siehe  S.  228  Anm.'***. 

t  Ibn  Nabhdn  ist  wohl  der  Jacut  II  272,  8  (vgl.  IV  40,  12)  genannte  Gelehrte, 
von  dem  ^Abdalmun^im  b.  Kuleib  (f  596)  Überlieferte. 


beitrüge  zur  semit.  Sprach  Wissenschaft .  V.  l6    • 


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230  (fftUtiqt  jur  f<mi<tf<9<ii  |lpTa(9wt(f«nf4«fi(. 


S.  150,  Z.  3:  Die  Worte  ,m  diesem  Falle  wohl  mit  Recht*  müssen  getilgt  werden, 
da  der  Dichter  sich  schon  im  Gedichte  IX  2 ,  welches  der  Stelle  V  9  zeitlich  voranzn- 
gehn  scheint,  als  al  Mutalammis  bezeichnet. 

S.  162,  Z.  28:  derselbe  Gelehrte  hat  in  der  Zeitschrift  Al-Machriq  V  (1902), 
S.  1057 — 65  vgl.  VI  S.  28 — 35  eine  neue  Ausgabe  des  Dichters  begonnen.  Dabei  wurde 
(S.  1064  f.)  auch  die  von  mir  (S.  i6o*)  erwähnte  Stambuler  Handschrift  (die  vom  Jahre 
568   [1173]  datiert  ist)  nach  einer  Kollation  Dr.  A.  Haffner's  benutzt. 

S.  166:  Gedicht  I  findet  sich  nunmehr  auch  mit  18  Versen  bei  W.  Ahlwardt, 
Sammlungen  alter  arabischer  Dichter  I  S.  64  no.  65  und  zwar  in  dieser  Ordnung:  Vers  i. 
2.  10.  3.  4.  5.  8.  6.  7.  9.  II.   12.   14.   19.  18.  15.  16.  17. 

S.  168:  I  7  findet  sich  mit  der  Lesart  ^s>  'auch  bei  Ibn  al  AnbXri,  «^LX^ 
^lkJ\^  »UiV^  tlii^,  Stambul  1302,  S.  44  [R.  G.]. 

S.  168:  I  8.  9.  II  auch  bei  at-Ta*Alibi,  «^^IJC5Ü\  i:S ,  Wien,  N.F.  43  fol.  70» 
[R.  G.].  Darin  die  Lesarten:  9a  ^^1^^\,  9b  ^.  Ebendort  auch  XII  4,  5  mit  den 
Lesarten:  4»  ^^  und  dc-ji\->,  4l>  fyÜ\,  5b  ^^. 

S.  169:  18  auch  bei  al^Askari,  JÜUV^  *t  fl  ^  «^  .  Bombay,  1307,  S.  104  mit 
der  Lesart  ^\  ^.  Ebenda  auch  S.  63  und  S.  179  der  Vers  V  4  mit  den  Lesarten: 
4»  sS^'  O^^'  ^^  fb^  femer  S.  132  Gedicht  III  i.  2;  IV  ii.  16  und  IX  i — 3  mit 
den  Lesarten:    i^  ^^  ^^,   ib  d^jö.»«!)  Xo,  3b  wie  Ag.  193,26.   [R.  G.] 

S.  169:  I  9.  10  auch  bei  AL  MuHiBBi  zum  KeUäf  zu  Qor.  17,  102  mit  der  Lesart: 
9^  ^\^\' 

S.  169:  I  II  auch  bei  ^ Ali  as-Se^id  al  MurtadX,  j6^UJ\  sy>^  j^\yÜ\  sS 
Teher&n,  1272,  Lithogr.,  S.  4.  Ebenda  S.  73  die  Sahtfa-Geschichte  (ungefähr  in  der 
Ausschmückung  von  Ag.  194  f.),  dann  Gedicht  III,  IX  i.  2.  3.  4.  10.  6,  X  i — 3,  IV  16 
und  Seligsohn,  Tarafa,  append.  IV  v.  48.  45.    [R.  G.] 

S.  170:  I  14  auch  bei  al  *Alawi,  JaJ^^V^  2yoi,   Wien,  A.  F.  281a  fol.  40a. 

Sodann:  (CU^\)  ^JSa  SubSSLu^^  ^^^  ^<jr^^  ^JCl^=u  ^Uo  ^  ^r^  aü^\ 
Folgt  der  Ag.  X  64,  14  stehende  Vers.    [R.  G.] 

S.  170:  I  15.  Die  beiden  Verse  des  Scholions  besagen:  ,Du  bist  ein  Stammfremder, 
der  unter  den  H^imiten  baumelt,  wie  ein  einzelner  Becher  hinter  dem  Reiter  hin-  und 
herbaumelt^  und:  ,Wenn  die  Lanzen  meiner  Leute  mich  zum  Sprechen  konunen  Hessen, 
so  hätte  ich  gesprochen,  aber  ihre  Lanzen  haben  mich  daran  gehindert.'  Die  in  der 
Anmerkung  angeführte  Form  des  Verses  von  HassXn  besagt:  ,ein  Stamm  fremder ,  den 
die  Leute  der  Reihe  nach  mit  Spottnamen  belegen  (oder  nach  der  Lesart  des  MUHIBBI 
zum  KesSaf  a.  a.  O. :  s\\3  und  i*>b\ :  den  die  Leute  umschichtig  als  überflüssig  ansehn), 
wie  beim  Ausbreiten  des  Felles  (Leders)  die  Gliedmassen  (des  Tieres)  überschüssig  sind.* 

S.  172,  II,  6  Scholion.  Herr  Dr.  R.  Geyer  will  JLXi\  als  JLil\  lesen  und  dies 
als  Heiligenbild  oder  Idol  fassen.  Der  Dichter  würde  dann  die  Steifheit  und  Unzu- 
gänglichkeit der  Ohme  mit  der  ünbeweglichkeit  eines  solchen  Bildes  in  Parallele  stellen. 


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(Soiftttf,  titbifiit  btt(  (jtluiiifammuf,  231 

S.  178,  IV  6.  Herr  Prof.  J.  Barth  glaubt,  dass  das  l^  in  6  a  auf  ÜiU  20b  oder 
auf  l5j>  21»  bezogen  werden  muss,  dass  also  die  Verse  20 — 22  vor  6  stehen  müssten. 
Er  vennutet  auch,  dass  in  Vers  14a  f^_^>\^  .  .  .  ^>^\  oder  ^^^^>ip  .  .  .  ^>s\ 
zu  lesen  ist. 

S.  179,  IV  10.  Der  im  Scholion  angeführte  Vers  des  Sahr  steht  Carmina  Hudsai- 
liiarum  X  i.    Für  ^^^y^  ist  mit  Kosegarten  t_>^  *«^  zu  lesen. 

S.  180,  IV  1 1  auch  bei  *Abdalq\dir  al  Fasi,  ^^\  JJb\^  rr^,  ^^  J-^^ 
»L4ijb,  Faes,  131 5,  Lithogr.,  17  b.  Ebenda  die  Verse  IV  17.  16,  V  9,  IX  6  und  die 
Sahtfa-Geschichte.  [R.  G.]  Ferner  bei  Muhammad  BAqir,  vXäI^^I  ^l^i  Qum, 
1308,  Lithogr.  S.  6  die  Verse  IV  16.  17.  i.  2.  4  und  S.  293  die  Verse  XII  4.  5  und 
S.  334  die  Verse  Ag.  197,  22 — 25  (ohne  22  b).    [R.  G.] 

S.  183,  vgl.  S.  163,  Z.  23 fg.  Zur  zweiten  Hälfte  von  V  äussert  Prof.  J.  Barth: 
V.  8 — 9  sind  nach  vorne  und  hinten  isoliert.  l^«J\  in  V.  8  ist  ohne  Anschluss.  V.  10  flf. 
hängt  mit  i — 7  darin  zusammen,  dass  die  betreffenden  Stämme  aufgefordert  werden, 
Unrecht  nicht  zu  dulden,  sondern  Widerstand  zu  leisten.  V.  12  dürfte  hinter  V.  13  ge- 
hören. Ferner  zu  VI  ii  vgl.  S.  153  Z.  28:  iia  würde  sich  als  Fortsetzung  von  10  gut 
verstehen,  wenn  es  sich  nicht  um  lahmidische  Fürstensöhne,  sondern  um  zwei  andere 
Leute  handelte,  die  Amr  ebenso  treulos  wie  Tarafa  aufgreifen  liess.  iih  könnte  dann 
sagen:  ich  denke,  dass  du  der  dritte  sein  wirst,  der  nunmehr  aus  Rache  hierftir  treulos 
aufgegriffen  wird  durch  al  Aswad. 

S.  189,  VIII  2.  Zum  Bilde  von  2a  verweist  Prof.  J.  Barth  auf  Aljtal  2,  5;  76,  8; 
98,  3  ff.;  WZKM  XV  5. 

S.  190,  Vm  7.  8  auch  bei  AT  Ta^Xlibi.  CUJii^i  CU^V^,  Wien,  \.  F.  41  fol.  28a 
und  die  Bemerkung  Hatims  hierüber  bei  Ihn  Ketir,  doL^^L  do.\j^\,  Wien,  N.  F.  187, 
sol.  282  b.    [R.  G.] 

S.  197  Anm.  5  Z.  2  1.  ^>\^, 


16* 


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«HnafosieBtfbunjm  im  (e6t4tfc$en  (PetBum* 

Von 

A.  Ungnad. 

5  Die  Veränderungen,   denen   eine  Sprache   ihren  Formen  nach 

unterworfen  ist,  lassen  sich  teils  auf  physiologische,  teils  auf 
psychologische  Ursachen  zurückfuhren;*  jene  bewirken  den  Laut- 
wandel, diese  die  Analogiebildungen,  die  sich  nach  WUNDT**  in  zwei 
Gruppen  scheiden  lassen:  nämlich 

lo  I.  solche,  die  auf  grammatischer  Angleichung***  und 

II.  solche,  die  auf  begrifflicher  Angleichungf  beruhen. 
Da  bei  der  Ergründung  psychologischer  Vorgänge  stets  mancherlei 
Fragen  sich  einer  befriedigenden  Beantwortung  entziehen,  so  werden 
auch  wir  bei   unserer  Untersuchung   über   den  Einfluss   der   sprach- 

15  liehen  Analogie  auf  die  Gestaltung  des  hebr.  Verbalsystems  nicht 
immer  imstande  sein,  mit  den  uns  zur  Verfugung  stehenden  Mitteln 
die  verschlungenen  Pfade  aufzufinden,  auf  denen  die  Sprache  zu  irgend 
einer  bestimmten  Analogiebildung  gelangt  ist;  daher  werden  wir  uns 
hier  und  da  genötigt  sehen,  ein  „non  liquet"  auszusprechen. 

20  Eine  weitere  Schwierigkeit  ergiebt  sich  daraus,  dass  wir  gezwungen 

sind,  auf  die  ältesten  uns  erreichbaren,  meistens  nur  rekonstruierten 
Formen  der  semitischen  Sprachen  zurückzugreifen;  wie  verschiedener 
Meinung  man  aber  über  diese  ist,  je  nach  dem  Standpunkt,  von  dem 
aus  man  sie  betrachtet,  das  ist  ja  allgemein  bekannt.    Man  darf  sich 

25  hier  nicht,  wie  es  mitunter  noch  geschieht,  durch  subjektive  Momente 

*  Vgl.  H.  Osthoff,  Das  physiologische  und  psychologische  Moment  in  der  sprach' 
liehen  Formenbildung:   Sammlung  gemeinverständlicher  Vorträge,  herausgeg,  von   Vir- 
ch<nv  und  Holtsendorff,  Heft  327.  Uerlin  1879.    —    Osthoff  und  Brugmann,  Morpho- 
logische Untersuchungen  I,  S.  l— XX,  Leii)zig  1879.  —  H.  Paul,  Principien  der  Sprach- 
30  geschichte^y  S.  32  f.,  Halle  1898. 

**    Völkerpsychologie  1,    i,  S.  445. 
*♦♦  d,  i.  „Angleichung  an  grammatische  Formen'*.    (WüNDT,  a.  a.  O.) 

f  d.  i.  „Angleichung  nach  logischen  Beziehungen",    (a.  a.  O.) 
Beiträge  zur  semit.  Sprachwi&senschafc.  V.  ly 


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234  (Jl^tiM^t  5ttr  femtüfc^en  ^pracfwiffenf^afi. 

bestimmen  lassen,  dieser  oder  jener  Sprache  aus  der  semitischen 
Sprachgruppe  einen  Vorzug  an  Altertümlichkeit  zuzusprechen:  manche 
ältere  Form  hat  sich  in  einer  Sprache  erhalten,  die  uns  —  wie  z.  B. 
das  Arabische  —  auf  einer  jüngeren  Stufe  der  Entwicklung  entgegen- 
tritt, andererseits  ist  in  einer  Sprache,  deren  Denkmäler  bis  ins  dritte,  5 
womöglich  sogar  vierte  vorchristliche  Jahrtausend  zurückgehen,  nicht 
alles  ursprünglich:  liegt  doch  die  Zeit,  in  der  sich  die  Differenzen 
der  einzelnen  semitischen  Sprachen  zu  bilden  begannen  (also  die  Zeit 
der  sog.  semitischen  Ursprache),  weit  vor  der  ältesten  Periode  der 
Geschichte.  lo 

Was  nun  unsere  Stellung  zu  der  Einteilung  der  semitischen 
Sprachen  betrifft,  so  scheint  uns  die  von  HOMMEL*  bevorwortete 
Einteilung  die  befriedigendste  zu  sein.  Danach  hat  das  Bab.-Ass. 
am  frühesten  einen  eigenen  Weg  eingeschlagen,  und  dann  erst  ent- 
stand die  Kluft,  die  nord-  und  südsemitische  Sprachen**  von  einander  15 
trennte.  Wenn  wir  davon  absehen,  dass  die  Grenzen  der  einzelnen 
Sprachgebiete  durch  mannigfaltige  Berührungen,  die  wir  im  einzelnen 
nicht  mehr  nachzuweisen  vermögen,  zum  Teil  etwas  verwischt  sind,*** 
dürften  wir  dem  Gesagten  zufolge  etwa  folgendes  Schema  für  die 
Ausbreitung  und  die  Entwicklung  der  semitischen  Sprachen  —  eine  20 
Entwicklung,  die  naturgemäss  mehr  den  grammatischen  Bau  als 
den  Wortschatz  betraf,t  —  erhalten: 


*  V^l.    Hommel's    Ausfdhningen    in:    Auf  satte    und    Abhandlungen    arabistisck- 
semitologi sehen  Inhalts  \  (München  1892),  S.  92 — 123:  Die  sprachgeschichtliche  Stellung 
des  Babylonischen  einer-  und  des  Westsemitischen  andererseits  \  ferner  ders.,   Über  den  2$ 
Grad  der  Verwandtschaft  des  Altägyptischen  mit  dem  Semitischen-.  BSS  II,  S.  342 ff. 

♦*  Über  das  Verhältnis  von  Nord-  zu  Sädsemitisch  vgl.  NÖLDEKE,  Die  semitischen 
Sprachen^^  S.  17 ff.,  Leipzig  1899. 

***  Die  Bedenken,   die  JoH.  Schmidt,    Die   Verwandtschaftsverhältnisse  der  indo- 
germanischen Sprachen  (Weimar  1872),  gegen  eine  Betrachtung  der  Verwandtschaft  der  30 
indogermanischen  Sprachen   unter    dem  Bilde    eines  Stammbaumes    geäussert    hat,    sind 
auch    flir    das  Gebiet  der  semitischen  Sprachen    berechtigt   und    veranlassen    mich    zur 
Darstellung  der  semitischen  Sprachgruppen  mittels  der  im  folgenden  gegebenen  Figur. 

f  So  steht  in  lexikalischer  Beziehung  das  Bab.-Ass.  den  nordsemitischen 
Sprachen  infolge  seiner  politischen  und  geographischen  Berührungen  mit  denselben  sehr  35 
viel  näher  als  den  südsemitischen.  Vgl.  Friedr.  DELITZSCH,  Prolegomena  eines  neuen 
hebr.-aram,  Wörterbuches  zum  A.  T.»  Leipzig  1886.  Jedoch  darf  diese  grössere  lexi- 
kalische Übereinstimmung  des  Ostsem.  besonders  mit  dem  Hebr.  nicht  als  Beweis  dafür 
benutzt  werden,  dass  wir  diese  Sprachgruppen  als  Mittelsemitisch  den  anderen  gegenüber- 
stellen müssen,  was  E.  König,  Hebräisch  und  Semitisch^  S.  78  (Berlin  1901)  thut;  40 
auch  seine  übrigen  Beweisgründe  sind  nicht  stichhaltig;  denn  anä-ku  ist  die  älteste 
Form  des  pron.  pers.  (vgl.  unten  S.  239),  mithin  ursemitisch.  Die  Verwendung  von 
Kollektivwörtern  als  Plurale  ist  verhältnismässig  jung  und  nur  südsemitisch.  Die  laut- 
liche Übereinstimmung  zwischen  dem  Bab.-Ass.  und  dem  Hebr.  liesse  sich  endlich  auf 
zwei  Weisen  erklären:  entweder  haben  in  beiden  Spraclicn  die  Zischlaute  unabhängig  45 


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(Ungnai,  (uitx  Anato^ittitiun^tn  im  $e6r<i«fc9«n  (^crSum. 


235 


A.  Ursemitisch 
B*.  Westsemitisch 


C*.  Nordsemitisch 


C2.  Südsemitisch 


B'.  Ostsemitisch 
(Babyl.-Assyr.) 


D».HebrÄisch,  D'.  Aramäisch,  D^. Äthiopisch,  D<. Arabisch. 

5  Beistehende  Figur,  in  der  die  einzelnen 

Sprachgebiete  durch  je  eine  Fläche  bezeich- 
net werden,  dürfte  die  besprochenen  Ver- 
hältnisse veranschaulichen.  Nach  diesen  Ge- 
sichtspunkten werden  wir  uns  im  Laufe  unserer 

10  Untersuchung  zu  richten  haben. 

Die  Analogiebildungen  im  hebr.  Verbum 
beruhen   nun,   was  ja  im  Wesen   der  Sache     ! .  P\ 
liegt,  fast  ausschliesslich  auf  grammatischer 
Angleichung.    Diese  lässt  sich  wieder  in  zwei 

'5  Klassen  scheiden*: 

1.  innere  grammatische  Angleichung,  d.  i.  Angleichung  verschie- 
dener Formen  desselben  Wortes,**  und 

2.  äussere  grammatische  Angleichung,   d.  i.  Angleichung  über- 
einstimmender grammatischer  Formen  verschiedener  Wörter. 

20  Letztere  Art  der  Analogiebildung  beruht  auf  der  mehr  oder  minder 
vollständigen  Auflösung  einer  Proportion:  so  wird  z.  B.  im  Deutschen 
nach  dem  Verhältnis  trage  \  trug  auch  fälschlich  das  Verhältnis 
frage:  frug  gebildet;***  es  liegt  also  jedesmal  eine  Proportion  vor, 
in  der  die  durch  Analogiebildung  entstandene  Form  das  x  bildet: 

25  von  einander  denslben  Entwicklungsgang  eingeschlagen  oder  sie  wurden  nur  in  der 
Aussprache  deutlich  unterschieden,  während  bei  schriftlicher  Darstellung  eine 
lautphysiologisch  korrekte  Schreibung  (wie  im  späteren  Arabisch)  nicht  eintrat  Dass 
sich  im  Bab.-Ass.  die  Wiedergabe  der  Laute  durch  die  Schrift  im  Laufe  der  Zeit  dank 
der  Bemühungen  der  Gelehrten  immer  mehr  vervollkommnete,  zeigt  die  namentlich  hin- 

30  sichtlich  der  Zischlaute  äusserst  unvollkommene  Lautdarstellung  in  der  altbabylonischen 
Orthographie,  verglichen  mit  der  neuassyrischen.  So  werden  im  Altbab.  die  emphati- 
schen Laute  /,  ^,  ^  nicht  durch  besondere  Zeichen  ausgedrückt:  vgl.  u-zi-a-am-ma 
(Hammurabi,  Gesetec  A. V 69  —  üfiam), iu-uö-öi-im (a. a.  0. 1 48  =  tubbim),  jal-ku (a. a,  O.  VII  i 
=  ia/ku)  und  zahlreiche  andere  Beispiele ;    bi  und  /i  werden  nicht  unterschieden :    vgl. 

35  mu-ra-ap^i-ü  (a.  a.  O.  III  4),  und  gerade  die  Zischlaute,  die  König  als  Beweis  benutzt, 

w.erden  sehr  verschieden  dargestellt:  yg\.  pu-ru-za-am  ip-ru^i  (a.a.  O.  VI  8.  9  —  purussäm 

iprus\  li'zu-ui  (a.  a.  O.  B.  XXV  92  =  lissuff),  na-aS-ga  (a.  a.  O.  XXIV  %\=naska)  u.  a. 

♦  Vgl.  WUNDT,  a.  a.  O.,  S.  445. 

*♦  Hierfür  sind  besonders  instruktiv  Beispiele  wie  gricch.  (dor.)  pös,  pddos^  lat.  pls^ 

40  ptdiSt  wo  die  alte  auf  Ablaut  beruhende  Flexion  pös,  p^dSs  bald  nach  der  einen,  bald 
nach  der  anderen  Seite  ausgeglichen  wurde;  vgl.  JOH.  Schmidt,  Zeitschrift för  vergl, 
Sprachforschung,  XXV,  S.  13  —  15. 

♦♦♦  Es  ist  dieses  zugleich  ein  interessantes  Beispiel  dafilr,  dass  die  Analogie  zum  Teil 
recht  willkürlich  durchgeführt  wird;  denn  es  ist  sehr  auffällig,  dass  das  Verbum  sagen 

17* 


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236  dl^tiix&^t  5ttr  femififcfen  ^)9rAc9tvi(fenfc9Afi. 

Beide  Arten  der  grammatischen  Analogie  beim  hebr.  Verbum 
getrennt  zu  behandeln,   dürfte   sich   nicht   empfehlen,  da  sonst  Zu- 
sammengehöriges bisweilen  auseinandergerissen  werden  müsste;  wir  5 
werden  uns  daher  lediglich  nach  äusseren  grammatischen  Gesichts- 
punkten richten. 


Kapitel  I. 
Die  Prä-  und  Afformative  des  Verbs. 

I.  Die  Personalbezeichnungen.  10 

a)  Das  Perfekt. 

Die  Entstehung  des  Perfekts*  aus  einem  nomen  actoris  +  pro- 
nomen  wird  heutzutage  wohl  von  keinem  Semitisten  mehr  in  Abrede 
gestellt  Die  reinen  Nominalformen  ohne  ein  hinzugetretenes  Pro- 
nomen finden  sich  noch  in  der  3.  Person  (sing,  und  plur.),  wo  ja  15 
naturgemäss  eine  Bezeichnung  des  Subjekts  leichter  entbehrt  werden 
konnte.  Wir  haben  also  als  Grundformen  für  die  3.  Person  anzusetzen: 

Sing.  m.  katald**  *** 
f.  katalat 


das  doch  mit  fragen  in  Form  und  Bedeutung  so  nahe  verwandt  ist,    die  Bildung  jener  20 
Analogieform  frag  nicht  verhinderte  oder  seinerseits  nicht  gleichfalls  der  Analogie  von 
tragen  folgte. 

*  Auf  das  Verhältnis  des  westsemitischen  Perfekts  zum  assyrischen  Permansiv,  das 
möglicherweise  ältere  und  neuere  Bildungen  in  sich  vereint,  kann  hier  nicht  näher  ein- 
gegangen werden.  Auch  werden  wir  bei  der  Verschiedenheit  der  Ansichten  über  diesen  25 
Punkt  die  assyrischen  Permansivformen  nicht  ohne  weiteres  als  Beweise  benutzen  dtlrfen. 
Für  die  Permansivfrage  ist  besonders  zu  vergleichen:  F.  Delitzsch,  Assyr.  Grammatik 
§  87.  —  Mc  CuRDY,  The  Semitic  Perfect  in  Assyrian\  Actes  d,  6,  Congr,  des  Or, 
II,  S.  509—554.  Leide  1883.  —  J.  Barth,  Das  sem.  Perfekt  im  Assyrischen-.  ZA  2, 
S.  375—386.  —  J.  A.  Knudtzon,  Zur  assyrischen  und  allgemein  semitischen  Gramma-  30 
tik:  ZA  6,  S.  408  ff.  u.  7,  S.  33 — 63.  —  F.  Phii.ippi,  Die  semitische  Verbal-  und 
Nominalbildung  in  ihrem    Verhältnis  zu  einander:  BSS  2,  S.  371  ff. 

**  Bei'der  Transskription  des  als  Paradigma  gewählten  ii:p  sind  die  die  emphatischen 
Konsonanten  bezeichnenden  Punkte  der  Übersichtlichkeit  halber  stets  fortgelassen  worden. 

***  Mit  auslautendem  a  trotz  Philippi,  Der  Grundstamm  des  starken  Verbums  im  35 
Semitischen  und  sein  Verhältnis  zur  IVursel:  Morgenländische  Forschungen,  Pestschrift 
Fleischer  gewidmet,  Leipzig  1875,  S.  74.  Für  das  Westsemitische  wird  der  Vokal  a 
im  Auslaut  durch  die  Formen  mit  Suffix  und  das  arab.-äth.  Perfekt  katala  erwiesen. 
Ob  dieser  a-Vokal  ursprünglich  auch  in  den  anderen  Personen  des  Singulars  vor  der 
Pronominalendung  sich  befand  {^katala-tä  u.  s.  w.),  und  ob  daraufhin  der  Unterschied  40 
vom  westsem.  Perfekt  katal-tä  und  dem  ass.  Permansiv  katlä-tä  unter  Annahme  einer 
Accentverschiebung  erklärt  werden  darf  (so  Hommel,  Aufs,  u.  Abk.,  a.  a.  O.,  S.  108), 
ist  zweifelhaft. 


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(Un$nA5»  (&6er  JRnafo^uBtfbun^en  im  («Sratfc^en  (PerBum.  237 

Plur.  m.  katalü* 

f.  katalä*  ** 
Diese  Formen  entwickelten  sich  im  Hebr.  lautgesetzlich  zu 

Sing.  m.  kätal 
5  f.  kai^lä*** 

Plur.  m.  f.  kaflii. 
In  den  übrigen  Personen  des  Perfekts  werden  wir  auf  Grund  der 
Entstehungsweise  desselben  einen  Zusammenhang  der  Verbalendung 
mit  dem  pron.  pers.  erwarten  dürfen.  So  finden  wir  in  der  2.  Person 
10  die  um  das  rein  demonstrative  Element  an'\  [an-täy  an-ti,  an-tumü, 
^an-finnäff  verkürzten  Formen  des  Pronomens,  die  je  nach  der  Art, 
wie  die  betreffende  Sprache  das  pron.  pers.  behandelt  hat,  von  der 
Grundform  abweichen.  Zunächst  muss  bemerkt  werden,  dass  diese 
Personalendungen  mit  ursprünglich  langem  Vokal  angesetzt  werden 
15  müssen,  dass  demnach  das  Arab.  wenigstens  in  der  2.  P.  m.  sing, 
auf  einer  jüngeren  Stufe  der  Entwicklung  steht  als  das  Hebr.fft 
Es  macht  sich  in  jener  Sprache  nämlich  das  Bestreben  geltend,  auf 
langen  Vokal  auslautende  Endsilben,  besonders  wenn  ihnen  der 
Accent  vorhergeht,  zu  verkürzen,*t  ein  Bestreben,  dass  sich  im 

20  *  Das  im  Plural  des  Nomens  noch  hinzutretende  «  {m)  (arab.  katal-ü-na,  kaUil-t-tta 

syr.  kati't'ft;  hebr.  k*tal-t'm)  muss  im  Perfekt  schon  früh  verloren  gegangen  sein.  Denn 
die  drei  hebr.  Formen  mit  n  ("jl^'l*^  Dt  8,  3  u.  16,  sowie  das  äusserst  fragliche  'jsips 
(Jes.  26,  i6)  können  nichts  beweisen  (vgl.  Nöldeke,  ZDMG  38»  5.4090".),  ebensowenig 
die  syr.  Formen  auf«.  (Vgl.  auch  G.  Hoffmann,  ZDMG  32,  S.  757 f.,  dessen  Aus- 
25   ftihrungen  allerdings  in  einzelnen  Punkten  zu  modifizieren  sein  dürften.) 

*♦  Mit  altem  femininalen  (i\    im  Hebr.  glauben  Spuren  davon   zu  erkennen:    Nöl- 
deke, ZDMG  38,  S.  411.  —  Meyer  Lambert,    Une  sirie  de  Qeri  ketib,  Paris  1891.  — 
John  P.  Peters,  Notes  on  the  Hebrew   Verb- Plural  in  ä\   Hebraica  5,  S.  190— 191. 
***  Die  Verwandlung  von  -at  zu  -4  war  vielleicht  ursprünglich  nur  in  pausa  berech- 
30  tigt  und  ist  von  hier  erst  in  die  Kontextformen  eingedrungen;   vgl.  Praetorius,   Über 
pen  Ursprung  des  Daghesch  forte  conjunctivum  \  ZAW  3,  S.  20.  21. 

f  Im  Laufe  unserer  Untersuchung  werden  wir  noch  öfter  Gelegenheit  haben,   auf 
dieses  demonstrative  Element  (a)n  hinzuweisen. 

tt  Über  die  ursprünglichsten  Formen  des  pron.  pers.  vgl.  ].  Barth,   Beiträge  zur 
35  Suffixlehre  des  Nordsemitischen'.   The  American  Joum,  of  Sem,  Languag,  and  Liter.  17, 
S.  193  ff. 

ftf  Zur  Erhaltung  des  ursemitischen  ä  in  hebr.  kätal-tä  vgl.  S.  261. 
*t  Die  vor  allem  in  Betracht  kommenden  Fälle  sind: 

1,  die  Verbalendungen   in  katal-ta^  katal-ti^  katal-tu^  katal-tunna  und  jaktul-na.     Eine 
40        Ausnahme  ist  katal-nä    (in    der  Poesie  bisweilen  noch  katal-na)^    das  sein  langes  ä 

dem  Einflüsse  des  Pron.  suff.  -na  verdankt; 

2.  die  Pronomina:  ana  (das  in  der  Poesie  als  Pyrrhichius  behandelt  wird),  antunna, 
hunna^  hum[ü)  aus  htimü  (so  noch  in  der  Poesie),  dann  nach  dem  Verhältnis  von  hunna 
zu  hum{u)  auch  antttnna :  äntum(u)  (aus  altem  äntum&) ;  von  hier  aus  auch  ins  Verb 

45        eingedrungen:    katal-tum  (aus  katal-tumü)\    endlich  nahnu.     In   humä  blieb  /?,    weil 
dieses  das  Charakteristikum  des  Dualis  war; 


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23S  ^tiit&^t  yux  femiitfcfen  ßpxadiwi^tnfciA^t 

Äth.  nur  bei  schliessendem  -ä*  im  Hebr.  nur  bei  schliessendem  /** 
und  bisweilen  auch  -ü***  findet.  Das  Hebr.  hat  also,  abgesehen  von 
der  eben  erwähnten,  vielleicht  erst  sehr  späten  Verkürzung,  im  Sing, 
die  ältesten  Formen  bewahrt  und  bildet  demnach 

2.  P.  m.  kätal'täy  S 

f.  katal't{i). 

Im  Plural  dagegen  finden  wir  dieselben  Analogiebildungen  wie 
beim  Nomen.f  Für  zu  erwartendes  ^k'tali^mü  (aus  ^katal-tutnü)  ist 
durch  den  Einfluss  des  Femininums  k'tal-tan  aus  ^k^tal-tinnä  die 
Form  kftal'tam  entstanden,  die  nur  noch  in  dem  m  eine  Spur  der  10 
alten  Maskulinform  zeigt,  während  der  Accent  und  die  Verwandlung 
des  u  zu  ä  (durch  i)  der  Analogiewirkung  des  Femininums  zuzu- 
schreiben sind.  Umgekehrt  ist  der  Abfall  des  ä  in  k^tal-tän  (aus 
^katal'tinnä)  dem  Maskulinum  k^tal-täm  zuzuschreiben. 

Bei  Antritt  von  Suffixen  begegnen  wir  einer  Analogiebildung  in  is 
der  2.  P.  m.  sing,  kätal-ta.  Dieses  wird  bei  Antritt  des  Suff,  der 
I.  P.  sing,  'fti  zu  k^talta-  mit  kurzem  a  {'.k^tal-ta-ni).  Man  wird  hier 
eine  Übertragung  von  der  3.  P.  m.  s.  mit  demselben  Suffix:  k^täla-ni 
anzunehmen  haben.  Ferner  findet  eine  Übertragung  in  der  2.  P.  pl. 
statt  Diese  lautet  vor  Suffix  kfialtu-  statt  *kftal't^mü',  eine  Form,  20 
die  durch  die  3.  P.  pl.  k^talü-  veranlasst  wurde.  Man  kann  hier  an 
das  Neuarab.  erinnern,  das  ja  nach  kdtalü  auch  kataltü  und  umgekehrt 
nach  kataltuni  auch  katalum  bildet. 

Wir  wenden  uns  zur  ersten  Person,  wo  die  Verhältnisse  ver- 
wickelter sind.     Für  den  Singular  liegen  als  Endungen  vor:  25 

3.  auch  die  Verkürzung  der  Endungen  «,  1,  ä  in  der  von  Barth,  Die  diptoiische  Flexion'. 
ZDMG  46,  S.  684  ff.  nachgewiesenen  Pronominaldeklination  dürfte  von  Fonnen  aus- 
gegangen sein,  die  in  vorletzter  Silbe  betont  waren;  ebenso  wohl  die  Verkürzungen 
der  pron.  suff.  -ka^  -ki,  hu^  •kum{u)  (z.  R.  ka^säbü-ka) ;  in  -kunna  und  -hunna  musste 
die  Verkürzung  auf  jeden  Fall  eintreten.  30 

Die  Verkürzung  unterblieb  dann,  wenn  sie  durch  gewichtige  Analogien  gehindert 
wurde:  vgl.  kämü  und  kdtalü, 

*  Vgl.  besonders  katal-ka  mit  katal-kä-hü^  hatal-ken  mit  katal-kennä-hü.  Natür- 
lich sind  die  spätäthiopischen  Accentgesetze  hierbei  stets  ausser  Acht  zu  lassen;  das- 
selbe gilt  auch  für  das  Hebr.  35 

**  Vgl.  katal't  aus  *katal.ti\  bei  Suffix  k^taltuhü.  Dass  dieses  /  bei  Fixierung  des 
uns  vorliegenden  Konsonantentextes  noch  gesprochen  wurde,  ist  sehr  wahrscheinlich; 
vgl.  Schreibungen  wie  *^rfc^  (noch  siebenmal),  *»rDiil  Jer.  31,  21  u.  ö. 

**♦  ü  ist  z.  B.  geblieben  in  ändhnü^  käiälmi^  trotzdem  hier  der  Accent  auf  der  vor- 
letzten Silbe  stand,  abgefallen  dagegen  in  him  (aus  *himü  für  ^humü\  das  1  ist  aus  dem  ^o 
Fem.  eingedrungen),    dann  auch  in  den  Endungen:    -kämy  -am  und  -ehäm    (poet.  -ämo, 
-emo).     Nach    den  Maskulin  formen    werden    dann    auch   die  Feminina  {^kän^  -J»)   ohne 
Endvokal  gebildet. 

t  Vgl.  Barth,  a.  a.  Ü.,  S.  194  ff. 


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(Unßttad,  (Üitx  ilndfoßte6tfbun6<n  int  ^eBratfcfen  (P^rBum.  239 

hebr.  -//, 
syr.     -/, 

arab.  -tu  (aus  -tu), 
äth.     'iü, 
5  ass.     'iu.     , 

Ein  Zusammenhang  mit  dem  Pronomen  der  ersten  Person,  wie  wir 
ihn  erwarten  sollten,  findet  sich  nur  im  Ass.  [anäku-ku^supäkti),  was 
aber  keine  sicheren  Schlüsse  zulässt,  da  bei  den  in  Betracht  kommen- 
den Formen  Neubildungen  (vgl.  die  zahlreichen  Formen  wie  ^arraku 
'o  bei  A§uma§irapal)  vorliegen  könnten.  Zwei  Pronominalstämme  an- 
zunehmen ist  unzulässig;  wir  müssen  daher  die  Abweichungen  der 
einzelnen  Sprachen  durch  Wirkung  der  Analogie  erklären.  Was  zu- 
nächst den  Vokal  anbetrifft,  so  ist  es  klar,  dass  das  Hebr.  eine  jüngere 
Form  aufweist:  das  /  verdankt  seine  Existenz  dem  Einfluss  der  pronn. 
«5  suff.  -/  und  -«/.  Aber  auch  das  -/-  ist  nichts  Ursprüngliches,  sondern 
aus  der  2.  Person  eingedrungen.  Das  Äth.  hat  hier  die  älteste  Form 
bewahrt,  aber  dann  umgekehrt  das  -k-  (z.  T.  wohl  auch  unter  Ein- 
fluss der  pronn.  poss.)  auf  die  2.  Person  übertragen.  Das  Arab.  folgt 
dem  Hebr.  in  der  Übertragung  des  -/-  der  2.  Person  auf  die  erste.  Die 
20  Grundform  ist  also  katal-küy  und  diese  zeigt  zugleich,  dass  auch  das 
Südsemitische  einst  die  Form  anäkü  besessen  haben  muss,  dass  diese 
also  ursemitisch  ist.  Die  Verkürzung  zu  anä  (ebenso  syr.  ena)  be- 
greift sich  leicht  aus  dem  Bestreben  nach  Kürze.  Nur  war  es  dem 
sprachlichen  Bewusstsein  ganz  entschwunden,  dass  der  zweite  Teil 
25  {h'ku)  der  Hauptbestandteil  war,  während  an-  doch  wohl  nur  dasselbe 
demonstrative  Element  ist,  das  sich  auch  in  der  2.  Person  und  auch 
noch  anderweitig  vorfindet* 

Für  die  i.  P.  pl.  liegen  an  Endungen  vor: 
hebr.  -nü, 
30  syr.     -nä  (vor  Suffixen), 

arab.  -;/^,** 
äth.  -//rtr** 
ass.      -;//  (////).=^** 

Die  dazugehörigen  Pronomina  der   i.  P.  pl.  (hebr.  änaftnii]   bibl.-ar. 

35  änahnä\   äth.  nehna\   ass.  [a)nini)   stimmen    mit   der   entsprechenden 

Verbalform   überein,    nur   das   arab.  nahnu  (aus  *na/jnü)  macht  eine 

*  Vgl.  Barth,  Zwei  pronominale  Elemente^  I.  das  syr.  Imperfekt- Präfix  n\  Am. 
yourn.  0/  Sem.  Lingu.  a,  Lit.  13,  S.  i — 6. 

♦*  Für  die  Länge  des  ä  im  Arab.  s.  S.  237  Anm.  *t,  für  die  Kürze  desselben  im 
40  Äth.  s.  S.  238  Anm.  *. 

*♦*  Wegen    der    schwankenden  Vokalisation    ist    die    Erklärung    der  Endung    noch 
schwierig. 


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240  ^titta^t  5ttr  ftmiH\4tn  jlp¥4c(m(fenfc9af<. 

Ausnahirle.  Auch  die  pronn.  suff.  lauten  entsprechend  (hebr.  -nü; 
bibl.-ar.  -nä]  arab.  -nä;  äth,  -na;  ass.  -nu  und  -m).  Wie  sind  nun  die 
Ausgleichungen,  die  augenscheinlich  vorliegen,  zu  erklären?  Die  Lösung 
giebt  das  Arab.  mit  seinem  Pronomen  nalinii.  Es  muss  dieses  eine 
ursprüngliche  Form  sein,  da  sie  auf  keine  Weise  lautlich  oder  mittels  5 
Analogie  erklärt  werden  kann.  Demnach  muss  auch  beim  Verbum 
-nü  das  Ursprüngliche  sein,  während  -nä  in  die  Reihe  der  pronn.  suff. 
gehört  Im  Arab.  hat  sich  dieses  -na  auf  das  Verb  übertragen,* 
im  Äth.  zunächst  ebenso  und  dann  auch  auf  das  pron,  pers.,  ebenso 
auch  im  Aramäischen.  Den  umgekehrten  Weg  ist  das  Hebr.  gegangen.  10 
Vom  Verbum  übertrug  sich  -nü  zunächst  wohl  auf  das  pron.  suff. 
und  dann  auch  auf  das  pron.  pers.** 

b)  Das  Imperfekt. 

Während  die  Zusammensetzung  des  Perfekts  noch  ziemlich  klar 
ist,  ist  die  des  Imperfekts  bedeutend  weniger  durchsichtig.***  Es  scheint  15 
gleichfalls  auf  eine  Verbindung  von  Nomen  und  Pronomen  zurück- 
geführt werden  zu   müssen,   die   sich   dadurch  jedoch   vom  Perfekt 
unterschied,  dass  das  Pronomen  nicht  den  zweiten,  sondern  den  ersten 
Bestandteil  ausmachte.     So  ist  es  erklärlich,  dass  sich  nur  der  erste 
Teil  des  verwendeten  Pronomens  erhielt;   so  ^la-  von  iiahnü,  a-  von  20 
(an)'ä'kü   (ursprünglich   wohl   '^an-Ja-kü).     In    der    2.  Person    masc. 
konnte  nur  ta-  zur  Verwendung  kommen,  da  das  Element  an-  in  an-tä 
nicht  speziell  die  angeredete  Person  bezeichnete.    Die  3.  Person  er- 
hielt ein  anderes  Demonstrativelement  ja-,  und  im  Plural  traten  end- 
lich uralte  Analogiebildungen  nach  dem  Perfekt  ein,  indem  man  z.  B.  25 
statt  „sie"  +  Nomen  .bildete:   „er"  +  Nomen  -|-  Pluralendung   nach 


*  Diese  Übertragung  vom  pron.  sufT.  auf  das  Verbum  ist  sehr  begreiflich;   nach- 
dem   die    ursprüngliche   Zusammensetzung    (aus   nomen  -|-  pron.   pers.)    durch    die  Ver- 
schmelzung unkenntlich  geworden  war,    lag  es  nahe,    die  Endungen    als   blosse  Suffixe 
aufzufassen  und  mit  den    am  Nomen    gebräuchlichen,    die    in    ihrer  Form    ursprünglich  3® 
etwas  abwichen,  zu  identifizieren. 

*♦  Die  ältesten  Formen  des  Perfekts  waren  also  vermutlich:  katal-ay  kaiaUat^ 
katal-ta^  katal-(i,  katal-ku,  katal-ü[^na\  kaial-ä{-na),  katal-tnmü^  katal-tinna,  katal-nü. 
*♦*  Die  Frage  nach  dem  Verh.ältnis  von  jaktul  zu  *jakatal  (ass.  ikatat)  ist  für  das 
Hebr.  von  geringerer  Bedeutung,  da  es  keine  Reste  der  letzteren  Bildungsweise  zeigt.  35 
Denn  auf  die  Form  jiradöp  Ps.  7,  6  wird  man,  da  sie  doch  wahrscheinlich  nur  eine 
massoretische  Mischbildung  ist,  kein  Gewicht  legen  dürfen,  ebensowenig  auf  Formen 
wie  Ti'!)!?^  (l.  Sam.  28.  10)  u.  a.,  die  Knudtzon,  ZA  6,  S.  421  herbeizieht.  Formen  wie 
Ü*J|5?3  (Ex.  15,  17)  zeigen  gerade,  dass  der  Grund  der  Dugeschsetzung  ein  anderer,  als 
der  von  ihm  angeführte  sein  muss.  40 

Vgl.  auch  ausser  der  auf  S.  8  Anm.  *  genannten  Litteratur:  Hommel,  ZDMG  44, 
S.  535ff.  —  Sayce,  JRAS  10,  S.  251  f.  —  Haupt,  JAOS  13,  S.  CCLXII  und  JKAS  10, 
S.  244  ff.  —  PmurPi,  BSS  2,  S.  373  fl".   sowie  unsere  Vermutungen  S.  251. 


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Proportionen  wie  f^ ,.='^^,%a.    Trotzdem  aber  bleibt  noch  man- 

^  kaialu        jaktulu 

ches  in  der  Imperfektbildung  dunkel. 

Was  nun  das  Hebr.  anbetrifft,  so  bildet  es  in  Übereinstimmung 
mit  dem  Syr.  (tektul  aus  ^tiktuf)  und  Äth.  (tektel  aus  '^tikiul  oder 
5  *tiktil)  das  Präfix  meist  mit  dem  Vokal  /,  während  im  klassischen 
Arabisch  a  ausschliesslich  herrscht.  Wie  Barth*  gezeigt  hat,  hängt 
diese  Differenz  in  der  Vokalisation  des  Präfixes  von  der  Bedeutung 
des  Verbs  ab:  war  dieses  transitiv,  so  war  der  Vokal  ^,  war  es  intran- 
sitiv, so  war  er  /.    Ob  dieser  Unterschied  schon  ursemitisch  ist,  oder 

10  sich  erst  zur  Zeit  der  westsemitischen  Sprachgemeinschaft  ausbildete, 
ist  fraglich.  Jedenfalls  konnte  er  erst  dann  entstehen,  als  man  in 
Formen  wie  taktul  das  Präfix  ta  nicht  mehr  als  einen  Bestandteil  von 
an-tä  empfand,  und  er  dürfte  seine  Entstehung  hauptsächlich  wohl 
einer  Art  von  Analogiebildung  verdanken:  da  nämlich  in  transitiven 

15  Formen  wie  jaktul,  jaktil  die  Vokale  der  beiden  Silben  verschieden 
waren,  so  empfand  man  diesen  Unterschied  als  charakteristisch  für 
das  Qalimperfekt  und  bildete  nun  auch  für  *jaktal  mit  Vokalwechsel 
jiktaL  Ähnlich  dürfte  es  mit  dem  Imperfekt  des  neutrischen  katula 
stehen,  das  ehemals  wohl  ^jnktal  lautete  ** 

20  Sicher  ist  die  besprochene  Differenzierung  transitiver  und  intran- 

sitiver Formen  schon  in  der  Zeit  der  westsem.  Einheit  entstanden. 
Als  Beweise  bringt  Barth  vor  allem  hebr.  Intransitiva  wie  jemar  aus 
yimarr,  jebbl  aus  ^jibä^^  jehsar  aus  '^jihsar  im  Gegensatz  zu  Tran- 
sitivis  wie  jäsob  aus  '^jasubb,  jäküm,  jdmdd  aus  '^jdmud\  ebenso  im 

2$  Syr.:  niltad  aus  ^nibad  im  Gegensatz  zu  nakiil  aus  ndkul\  ferner 
auch  die  von  den  Grammatikern  erwähnte  Möglichkeit,  die  Form 
jaktal  des  Altarab,  auch  jiktal  zu  sprechen.  Man  könnte  als  Beweise 
noch  hinzufügen:  erstens  die  noch  heutigen  Tages  im  Äg.-Arab.  be- 
stehende Unterscheidung  von  transitiver   und   intransitiver  Form  bei 

30  Verben  med.  gem.  {jezunn  ^w%  jazunna,  aber  ji^afi/t)f*^  zweitens 
die  Imperfekte  der  intransitiven  Verba  primae  w:  ursprüngliches 
*warüa  (intr.)  bildete  im  Imperfekt  '^jhvra^,  was  lautgesetzlich  zu 
jtral  werden  musste.  Ebenso  aber  bildeten  die  Intransitiva  primae  j 
ihr   Imperfekt   ^jabi^a^   yijba^,  jtbal).     Da   nun    beide   Klassen   im 

35  Imperfekt  der  Form  nach  zusammenfielen,  wurde  nach  der  Proportion : 

fihai  jirai 

*jabisa  x 

X  =  *jarisa  gebildet.  Demnach  beruht  der  Übergang  der  Verba  prim.  w 

*  ZDMG  48,  S.  4—6. 
♦*  Vgl.  Jukai  S.  243. 
40         ***  Vgl.  Di  RR,  Grammatik  der   Vulgär- Arabischen  Sprache^  S.  70. 


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242  ^tiM^i  5ur  fenttiifc^en  jl^^ra^wifTenfc^Afi. 

in  solche  primae  J  auf  einer  Analogie  und  nicht,  wie  man  annimmt  * 
auf  einem,  physiologisch  recht  schwer  vorstellbaren  lautlichen  Wandel. 
Die  transitiven  Verba  primae  w  folgten  später  der  Analogie  der 
intransitiven,  und  zwar  können  verschiedene  Formen  Ausgangspunkte 
für  diese  Analogiebildungen  gewesen  sein;  nach  Proportionen,  wie      5 

*Aauriia  *haulida 

*Jariia  x 

oder 

*nauraia         *nauladii 

^  .     .7—  =  U.   a. 

yartsa  x 

wurde  nun  x  =  *Ja/aäa  gebildet. 

Es  gab  also,  wie  wir  sahen,  einst  eine  Zeit,  in  der  das  Präfix  y/  10 
nur  auf  intransitive  Verba  beschränkt  war.    Dann  aber  übertrug  es 
sich,   von  wenigen  Fällen  abgesehen,  auf  sämtliche  Verba,    Dieses 
war  um  so  leichter  möglich,  als  die  Verba,  die  ihre  zweite  Silbe  mit 
i  bildeten,   immer  mehr  verdrängt  wurden,   so  dass  nun  bei  einem 
Umsichgreifen   des  Präfixes  ß  unangenehme  Gleichklänge  nach  der  15 
Form  ^jikiil  nicht  mehr  vorkommen  konnten.**  —  Wie  sich  zeigt,  ent- 
sprach einem  ^-Perfekt   i^katal)   ein  Imperfekt   mit   dem  Präfix  ja 
i^jaktu\il),   einem  /-Perfekt  (^katil)   ein   solches   mit    dem   Präfix  ji 
i^jiktal)]   sollte  da  nicht  einem  «-Perfekt  das  Präfix  y«-,  das  ja  im 
Passiv  das  regelmässige  ist,  entsprochen  haben?    Die  Bedeutung  der  20 
Form  katula  steht  der  eines  Passivs  sehr  nahe,  ja  das  Passiv  scheint 
sich  erst,  wenngleich  schon  in  westsemitischer  Urzeit,  aus  der  Form 
katula  entwickelt  zu  haben.    Da  es  ferner  wahrscheinlich  ist,  dass  die 
Verba  der  Form  katula  ihr  Imperfekt  in   der   zweiten  Silbe   mit   a 
bildeten,***  so  war  kaum  eine  andere  Bildungsweise  als  *juktal  mög-  25 
lieh,   da  jiktal  bereits  zu  katila  gehörte  und  *jaktal  den   sonst  er- 
strebten Wechsel  in  der  Vokalisation   der  beiden  Silben   vermissen 
Hess.    Jenes  Präfix  ju  ist  nun  im  Hebr.  ebenfalls  durch  ji  verdrängt 
worden  —  bis  auf  einen  oder  zwei  Fälle,  in  denen  von  Anfang  an 


*  Zuletzt  noch  KÖNIG,  Hebr,  u.  Sem,,  S.  44.  30 

**  Über  die  Möglichkeit  solcher  Analogiebildungen  häufigerer  Formen  nach  selte- 
neren, wie  es  doch  die  Intransitiva  waren,  vgl.  Brügmann,  Zum  heutigen  Stand  der 
Sprachwissenschaft^  S.  95  (Strassburg  1885).  —  Man  findet  häufig  die  Meinung,  dass 
jiktöl  lautlich  aus  jaktöl  durch  Übergang  von  a  zu  1  entstanden  sei.  Einen  solchen 
Lautwechsel  anzunehmen,  hindern  aber  Formen  wie  malkb^  jaktil  u.  a.,  wo  dieselben  35 
Bedingungen  vorliegen  wie  in  ^jaktöl.  Alle  Fälle,  die  hier  angeführt  werden  [hikttl^ 
kittet,  niktal,  jikkätil^  bifnt  u.  a.),  scheinen  eine  andere  Erklärung  zu  verlangen.  Nur 
da,  wo  lautlich  aus  zwei  kurzen  Silben  eine  lose  geschlossene  entstand,  wurde  a  in  1 
verwandelt:  vgl,  st  constr.  dibre  aus  ^da-ba-rai;  impv.  kitli  z.  T.  aus  ^ha-ta-tt;  sowohl 
auch  im  Syr.,  z.  B.  3  P.  f.  s.  des  Peals:  ket/at  aus  ^ka-ta-lat.  Eine  genauere  Unter- 
suchung dieser  Fragen  wäre  wünschenswert. 
♦*♦  Siehe  unten  S.  248  u.  daselbst  Anm.  *. 


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(Un^nad,  (&6er  «Enafo^ieBtfbun^en  tnt  ^eBvatfcfen  (P<r6ttm.  243 

der  Vokal  des  Präfixes  eine  innige  Verbindung  mit  dem  ersten 
Radikal  eingehen  konnte:  jükal  und  vielleicht  jükad  (neben  jekad 
und  ßkady  Jükal  ist  also  nicht  infolge  einer  sonderbaren  „Vokal- 
senkung" aus  yaukal,  *jdkal  entstanden,  sondern  ist  das  vollkommen 
5  regelmässig  gebildete  Imperfekt  von  jäkbl  (also  aus  *juwkal  ent- 
standen). 

Über  den  Vokal  der  Präfixe  in  den  abgeleiteten  Stämmen  s.  u. 
S.  2S3f.  u.  S.  246  Anm.*** 

Eine  erst  im  Hebr.  selbst  eingetretene  Analogie  findet  sich  in 

10  der  3.  P.  plur.  f.,  in  der  als  gemeinsemitische  Grundform  des  Präfixes 
Ja-  {ji'y  ju')  anzusetzen  ist.  Das  hebr.  ta-  u.  s.  w.  beruht  auf  einer 
Übertragung  von  der  Singularform  taktöl  aus.  Die  Form  jiktöbiä 
findet  sich  flir  tiktölnä  einige  Male  im  Hebr.:  Gen.  30,38;  i.Sam.  6, 12 
und  Dan.  8,  22;  in  letzterem  Verse  ist  jdämddnä  vielleicht  auf  Ein- 

15  fluss  des  Aramäischen  zurückzuführen;  jedoch  liest  man  in  demselben 
Verse  auch  wattdämödnä,  was  für  die  Annahme  eines  Textfehlers 
in  ersterer  Form  spricht. 

Schwer  zu  beantworten  ist  die  Frage,  ob  das  Suffix  -na,  das  das 
Hebr.  in  der  2.  u.  3.  P.  pl.  fem.  mit  dem  Arab.  gemeinsam  hat,  eine 

20  ältere  Form  darstellt  als  das  in  anderen  Sprachen  gebräuchliche 
-ä(ni\  Das  Arab.  hat  auch  im  Perfekt  die  Endung  -na  (aus  -nä),  wo 
sie  sicherlich  der  Bildungsweise  des  Perfekts  wegen  sekundären*  Ur- 
sprungs ist  Nöldeke**  sieht  in  der  arab.  Form  eine  Analogiebildung 
nach  dem  Imperfekt,  spricht  also  damit  die  Meinung  aus,  dass  hier 

25  die  Endung  -nä  etwas  Ursprüngliches  wäre;  eine  weitere  Begründung 
seiner  Ansicht  giebt  er  jedoch  nicht.  Es  scheint  mir  nun  aber  wahrschein- 
licher zu  sein,  dass  -nä  seinen  Ursprung  im  Perfekt  hat  Es  läge  alsdann 
wiederum  eine  Übertragung  des  pron.  suflT.  auf  das  Verb  vor:  das 
Sprachbewusstsein  identifizierte  zu  einer  Zeit,  als  *huniü  noch  in  Ge- 

30  brauch  war,  die  Endung  ü  in  katal-ü  mit  dem  ü  in  ^kum-ü  und  bildete 
danach  die  3.  P.  fem.  pl.  mit  dem  letzten  Bestandteil  des  Pronomens 

^liin-nä,  (Also  .  ^'^'^  =  ^h^ri  ^'  Diese  Erklärung  stösst  auf  Schwie- 
rigkeiten, wenn  man,  wozu  aber  kaum  ein  zwingender  Grund  vor- 
liegt, die  aus  dem  Ketib  erschlossene  Form  für  die  3.  P.  fem.  pl. 
35  katUä  für  gesichert  hält  Thut  man  dies  aber  nicht,  so  steht  der 
obigen  Erklärung  nichts  im  Wege,  und  es  wäre  demnach  -7iä  im 
Imperfekt  erst  eine  Analogiebildung  nach  dem  Perfekt,  während  das 

*  Denn   Königes   Ausführungen    {Hebr.   u.   Sem,,   S.  64)    über   die   Form    katalna 
(„Dies  kann  eine  Parallelbildung  sein»  indem  eine  kürzere  Form  von  huha  oder  hitui 
40  „eae*'  auch   am  Perfekt  zur  Verwendung   kam")    sind   sprachwissenschaftlich    sehr    an- 
fechtbar. 

*♦  ZDMG  38,  S.  412. 


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244  (Stitt&^t  5U¥  f<etiiiitfc(en  ßptad^^ftnffiAfi. 

Ursemitische  in  der  3.  P.  fem.  pl.  des  Imperfekts  das  Affix  -a  ge- 
habt hätte. 

Ursemitisch  ist  auch  die  Möglichkeit,  die  pluralischen  Endungen 
im  Indikativ  durch  angefügtes  n  zu  verlängern,  wogegen  im  Jussiv 
wegen  der  Kürze,  die  eine  imperativisch  gebrauchte  Form  verlangte,  5 
wohl  von  Anfang  an  jenes  ;/  nicht  zur  Verwendung  kam.    Im  Hebr. 
findet  es  sich  nicht  mehr  sehr  häufig. 

Noch  seltener  bietet  das  Hebr.  ein  ;/  in  der  2.  P.  f  sing.,  wo  das 
Arab.  im  Indikativ  und  das  Syr.  stets  ein  solches  //  zeigen.  Da  das 
Äth.,  das  ja  das  verbale  u  in  allen  Fällen  abgeworfen  hat,  bei  der  10 
Beurteilung  dieser  Frage  ausser  Betracht  bleibt,  so  müssen  wir  an- 
nehmen, dass  sich  das  n  der  2.  P.  f.  sing,  schon  in  westsemitischer 
Zeit  entwickelt  hat  Ursemitisch  scheint  es  nicht  zu  sein,  da  sich  im 
Ass.-BabyL,  das  den  Plural  oft  durch  //  erweitert,  im  Singular  keine 
Spur  davon  findet*  Offenbar  liegt  in  der  Anfügung  des  «  im  15 
Singular  eine  Analogiebildung  vor:  man  vergass  die  ursprüngliche 
Verwendung  jenes  ;/  und  glaubte,  es  willkürlich  an  jede  auf  langen 
Vokal  auslautende  Form  des  Indikativs  imperfecti  anfügen  zu  können. 

Eine  weitere  Analogiebildung  finden  wir,  allerdings  sehr  selten, 
im  Hebr.  in  der  dritten  und  einmal  in  der  zweiten  Person  plur.  fem.  20 
Nachdem  durch  die  oben  besprochene  Analogie  das  Präfix  Ji-  der 
3.  P.  plur.  fem.  zu  //-  geworden  war,  lag  es  nahe,  die  nun  überflüssig 
gewordene  Differenzierung  des  Genus  durch  das  Affix  aufzugeben. 
Man  bildete  nach  dem  Verhältnis 

ßktd/  _  jikt'lü  ^5 

tiktöl  X 

X  =  tikiflü.  Letztere  Form  scheint  vor  Suffixen  ausschliesslich  in 
Gebrauch  gewesen  zu  sein,  findet  sich  aber  auch  zweimal  (Jer.  49, 1 1 ; 
Ez.  37,  7)  ohne  ein  solches.  Die  Form  der  2.  P.  plur.  fem.  tirüni** 
(H.  L.  I,  6)  „ihr  schaut  mich"  verdankt  ihre  Entstehung  dem  Bewusst-  30 
sein,  dass  die  3.  und  2.  P.  pl.  fem.  identisch  seien.  Da  man  also  in 
der  3.  P.  vor  Suffixen  tikt^lü  sagte,  so  that  man  dieses  in  demselben 
Falle  auch  in  der  2.  Person  und  bildete  tiktflü  auch  für  diese  Person 
sofern  das  Verb  mit  einem  Suffix  verbunden  war. 

Im   übrigen   sind   die   Formen   des  Imperfekts   im   Hebr.  regel-  3s 
recht  gebildet.*** 

Die  Frage,    ob  das  Hebr.   ebenfalls  einst  einen  dem  Arab.  ent- 
sprechend gebildeten  modus  energicus  besessen  habe,  hat  Praeto- 


*  Allerdings  ist  die  Anzahl  der  in  Betracht  kommenden  Fälle  nicht  sehr  gross. 
**  Dieses  ist  m.  W.  die  einzige  belegte  Form  der  2.  P.  pl.  fem.  impcrf.  mit  Suffix.  40 
t-k.il.  ^\^  ^jg  ältesten  Formen  des  Imperfekts  wird  man  demnach,  von  etwaigem  vokali- 
schen Auslaut  abgesehen,  die  folgenden  ansetzen  müssen: 


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(Ungndö,  (Ü6«r  JRnöfogteßifbungen  ttn  itMi\<itn  ©erButn.  245 

RIUS*  bejahend  beantwortet .**  Er  beweist,  dass  die  hebr.  Endung  ä 
in  Formen  wie  äkt^/a  anfangs  nur  in  pausa,  woselbst  sie  aus  -an*** 
entstand,  berechtigt  war,  dann  aber  auch  auf  andere  Fälle  übertragen 
wurde  und  schliesslich  zur  Alleinherrschaft  kam. 

5  c)  Der  Imperativ. 

Die  Endungen  des  Imperativs  schliessen  sich  denen  des  Jussivs 
vom  Imperfekt  vollkommen  an-f  Die  Möglichkeit  der  Vermehrung 
der  2.  P.  m.  sing,  durch  ein  hinzugefügtes  -ä  aus  -an  („da!"  „doch") 
wird  in  die  ältesten  Zeiten  zurückreichen  und  nicht  etwa   auf  einer 

io  Übertragung  aus  dem   mod.  energ.  beruhen,   ebensowenig  wie   das 
Umgekehrte  der  Fall  sein  dürfte. 

2.  Die  Stammbildungselemente. 

Als  Verbalstämme  bildende  Präfixe  kommen  für  das  Hebr.  /la-, 
ta-  und  na-  in  Betracht;   denn  so  dürften  die  Grundformen  der  ge- 
15  meinsemitischen  Präfixe  anzusetzen  sein. 

Das  Präfix  Aa-,  das  dem  arab.  'a  gegenüber  jedenfalls  eine  ältere 
Form  repräsentiert,!!  ist  im  Hebr.  zu  /«-  übergegangen,  wahrschein- 
lich infolge  einer  erst  spät  eingetretenen  Assimilation  der  Vokale.ftf 
Grössere  Veränderungen  haben,  und  zwar  nicht  allein  im  Hebr., 
20  die  beiden  anderen  Präfixe  erlitten.    Es  war  ein  schon  ursemitisches 
Silbenbildungsgesetz,  dass  der  Vortritt  eines  Präfixes  den  Ausfall  des 


25 


30 

*   Oder  den  Ursprung-  des  Dagesch  forte  conjuncthmm:  ZAW  3,  S.  18, 
*♦  Anders,  aber  schwerlich  richtig,   P.  Haupt,  der  Fonncn  wie  wdäiUhä  mit  ass. 
akhida    vergleicht.      (Prolegomena    to    a    Comparativ    Assyrian    Grammar^    JAOS    13, 
35  S.  CCLXIV.) 

***  -an  ist  wohl  dasselbe  Demonstrativelement,   das  uns   schon   öfter  begegnet  ist. 
f  Natürlich  findet  sich  auch  im  Imperativ  nie  ein  n  prolongationis. 
ft  Ein  anderes  Kausativpräfix  ist  ia-,   das  jedoch  lautlich  kaum  mit  ha-  i^a-)  ver- 
wandt  ist,    da  sonst  beide  Formen   nicht  zu  gleicher  Zeit  nebeneinander  in  demselben 
40  Dialekt  hätten  existieren  können,  wie  es  im  Syr.  der  Fall  ist,  z.B.  iabed,  iauhar\y,  a. 
Diese  als  Lehnworte  aus  dem  Ass.-Bab.  zu  betrachten,  ist  aus   lautlichen  Gründen  un- 
statthaft. 

ttt  Vgl.  S.  252. 


3  sing.  m. 
f. 

jaktul  {jaktil,  jiktal,  juktal), 
taktul  (u,  s.  w.) 

2      „     m. 

iaktul 

f. 

taktun 

I         n 

^aktul 

3  plur.  m. 

f. 

2      „     m. 

jaktulunt) 
Jaktulä(ni) 
taktulü  nt) 

f. 

taktuläini) 
naktul. 

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246  (SftiM^t  5ur  feintttf4en  j^prAC$wt(fenfc$aft. 

Vokales  der  folgenden  Silbe  bewirkte,  wenn  diese  kurz  und  offen 
war.  So  wurde  aus  *Aa-kata/  *Aakta/,  aus  ^ta-katal  ^taktal  und  aus 
*na'katal  *naktaL  Nach  demselben  Gesetze  musste  aus  ^ja-ta-katial 
"^jaUkattal  und  aus  ^ja-na-katal  ^jankatal  werden*  Da,  wie  es 
scheint,  schon  früh  das  Präfix  ji-,  das  sich  auch  im  intransitiven  5 
Grundstamm  findet,**  im  Imperfekt  des  /^z-Stammes  zur  Verwendung 
kam,***  entstanden  Formen  wie  hebr.  jit-kattel^  (aus  yit-kattila). 
Aus  dem  Imperfekt  wurde  alsdann  durch  Weglassung  des  pron.  praef 
ein  Perfekt  *itkattila  (zunächst  mit  prothetischen  /)  gebildet,  woraus 
dann  im  Hebr.  vielleicht  durch  den  Einfluss  des  Hiphils  hitkattel  ent-  10 
stand;  ebenso  wurde  aus  dem  Imperfekt  der  Imperativ  gebildet 
Denselben  Weg  ging  das  Syr.,  einen  anderen  das  Arab.  Gleichfalls 
schon  ursemitisch  scheint  nämlich  das  Gesetz  zu  sein,  dass  jenes  / 
beim  Zusammentreffen  mit  einem  Zischlaut  hinter  diesen  tritt.  So 
bildete  z.  B.  samta  im  /-Stamm  yat{ä)sami^u,  woraus  jastamtu  15 
werden  musste.  Nach  Analogie  solcher  Formen  bildete  dann  das 
Arab.  auch  bei  nicht  mit  Zischlaut  beginnenden  Wurzeln  sein  Imper- 
fekt in  dieser  Weise  i^jat(a)katilu  zu  jaktatilu),  und  von  diesem  aus 
wurde  dann  wie  im  Hebr.  das  Perfekt  mit  prothetischem  /  gebildetff 

Eine  weitere  Analogie,   die   bisweilen   im  hebr.  Hitpael  eintritt,  20 
entspringt  dem  Gesetze,  dass  das  /  sich  einem  Dentale  assimiliert: 
jiddabber  aus  ^'jit-dabbcr.    Hiervon  wurde  die  Verdoppelung  des  ersten 
Radikals  auch  bisweilen  auf  andere  Fälle  übertragen;  vgl.  hinnabbe 
neben  hitnabbc. 

Im  /frtf-Stamm  wurde  im  Hebr.  aus  dem  Perfekt  ^naktal  meistftt  25 
niktaL     Es  ist  dieses  wohl  eine  Analogiebildung   nach   dem  Hiphil 
und  Hitpael,  weil  man  das  i  als  charakteristisch  für  die  erste  Silbe 
der  Perfektform   empfand.*!     Das  Imperfekt  hätte  nun  regelmässig 


*  Das  Imperfekt   des  Hiphil   hatte    demnach   die  Grundform  *ja'h{d)'kaHL    Die 
Schwäche  des  Lautes  h  (oder  «)  bewirkte,  dass  er  schon  im  Ursemitischen  elidiert  wurde ;  30 
man  bildete  also  *ja'katil,  was   nun  zu  *jakiilf  jaktil  wurde.     Auf  diese  Weise  wurde 
das  Imperfekt  des  Kausativstamraes  mit  dem   transitiven  /-Imperfekt  des  Grundstammes 
gleichlautend. 

**  Vgl.  S.  241  f. 
***  Es  dürfte  jenes  die  Intransitivität  bezeichnende  ji-  schon  früh  in   allen  intran-  35 
sitiven  Verbabtämmen  zur  Verwendung  gekommen  sein,   wie  ja-  in  den  transitiven  und 
ju-  in  den  passiven. 

t  Über  die  Vokalisation  der  Endsilben  vgl.  S.  252. 
ff  In  der  5.  und  6.  Form  des  Arab.  liegen   ganz  späte  Neubildungen    vor.     Denn 
iatakattalu  und  jatakätalu  hätten   *jatkaUalu   und    ^jatkätalu    ergeben    müssen.     Vgl.  40 
auch  S.  252. 

fff  na-  noch  bei  schwachen  Verben:  näsaby  näkom^  noiab  (aus  *nawsab). 
*f  Über  den  meist  angenommenen  Lautwandel  von  a  zu  /  vgl.  S.  242  Anm.  **. 


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gelautet:  ya'n{a)katil*  So  lautet  es  im  Arab.,  woselbst  dann  aber 
das  Perfekt  inkatala  nach  dem  Imperfekt  neu  gebildet  wurde.  Das 
Hebr.  nun  assimilierte  nach  nordsemitischer  Art  das  n  (also  *jakkatil) 
und  verwandelte**  a  in  u  So  entstand  jikkätel  (aus  *jikkatil).  Die 
5  Analogie  des  Imperfekts  wirkte  im  Hebr.  nur  auf  den  Imperativ,  der 
aus  jikkätel  durch  Weglassen  des  Pronomens  und  mit  derselben  Pro- 
these wie  im  Hitpael  wie  hikkätel  statt  ^na'k(a)til  gebildet  wurde. 
Das  Perfekt  behielt  dagegen  die  alte  Form. 


Kapitel  II. 
10  Die  Vokalisation  der  Radikale  des  Verbs. 

I.  Der  Grundstamm. 

a)  Das  Perfekt. 

Das  Westsemitische  bietet  drei  Formen  des  Perfekts:  >&ä/ö:ä?  (Aussage 
über  eine  Anschauung***),  katila  (Aussage  über  eine  Vorstellung***) 

15  und  katula  (Aussage  über  eine  Empfindung***).  Alle  drei  Formen 
sind  im  Hebr.  noch  erhalten,  jedoch  sind  die  beiden  f  zuletzt  ge- 
nannten im  Aussterben  begriffen.  Namentlich  hat  die  intransitive 
Form  katila  sich  im  Hebr.  mit  der  Zeit  von  der  transitiven  katala 
verdrängen  lassen.   Die  Ursachen  hierfür  sind  verschiedener  Art.    So 

20  war  bei  verbis  tertiae  gutt.  ein  Übergang  von  /  in  a  lautgesetzlich 
erforderlich.    Die  Hauptursache  aber  lag  wohl  in  dem  von  PHlLiPPlff 


*  Es  ist  möglich,  dass  die  älteste  Vokalisation  dieser  Form  *jinkatil  oder  *jinkatal 
war.     Vgl.  S.  246  Anm.  **♦. 

♦*  Oder  behielt  das  alte  //-  bei,  während  das  Arab.  uniformierte. 
25         *♦*  So  P.  DE  Lagaroe,   Übersicht  über  die  im  Aramäischen^  Arabischen  und  He- 
bräischen übliche  Bildung  der  Nomina,  S.  5  (Abh.  der  Gott,  Ges.  d.  Wiss.  Bd.  35). 

f  Ob  im  Hebr.  auch  andere  Verba,  die  jetzt  die  Form  katala  oder  katila  haben, 
einst  katula  lauteten,  ist  schwer  festzustellen,  da  wir  bei  einer  Vergleichung  fast  allein 
auf  das  Arab.  angewiesen  sind,  folglich  nicht  mit  Sicherheit  feststellen  können,  ob  in 
30  letzterer  Sprache  in  dem  betreffenden  Fall  eine  Neubildung  vorliegt  oder  nicht.  Im 
Syr.  sind  nur  zwei  Verba  der  Form  katula  nachweisbar:  ^aköm  „schwarz  werden"  und 
k*pöd  „sich  sträuben". 

ff  ZDMG  32,  S.  42.  Dasselbe  Gesetz  glaubt  Philippi  auch  für  das  Äth.  annehmen 
KU  können.  So  erklärt  er  Formen  wie  jelad  durch  Einfluss  einer  erst  konstruierten  Form 
35  ^J^ladnäf  die  nach  seinem  Gesetz  aus  '^jelidnä  entstanden  wäre.  Eine  äth.  Grundform 
*ßktalnä  anzunehmen,  ist  jedoch  sehr  bedenklich  (s.  oben  S.  243  f.).  Vielmehr  gilt  das 
Gesetz  für  das  Äth.,  dass  i  in  geschlossener  Paenultima  (cf.  labsa  aus  "^labisa,  aber 
labasku)  und  Ultima,  wenn  diese  schon  ursprünglich  geschlossen  war,  zu  a  wird. 
Formen  wie  jelad  endigten  als  Subjunktive  von  Anfang  an  vokallos.    Im  Siibjunktiv  des 


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248  QßdM^e  5ttr  fentiHfc^en  j^ptac^wtffenfc^Aft. 

erkannten  Lautgesetze,  wonach  /  in  geschlossener,  betonter  Silbe,  der 
noch  eine  Silbe  folgt,  (also  auch  in  doppelt  geschlossener  Silbe)  in 
a  übergeht.    So  war  es  leicht  möglich,  nach  einer  Proportion 

kataltä   k&badtä 

käiäl  X 

X  =  kabad  zu  bilden,    Aufgabe  der  Lexikographie  ist  es,  mit  Hilfe    5 
der  verwandten  Sprachen  in  jedem  einzelnen  Falle,  soweit  es  mög- 
lich ist,  festzustellen,  ob  die  Form  katal  auf  *katil  zurückgeht  oder 
nicht. 

b)  Das  Imperfekt 

Für  das  Westsemitische  lässt  sich  als  Gesetz  nachweisen,  dass  sich  10 
die  Vokalisation  des  Imperfekts   von   der   des  Perfekts   ursprünglich 
stets  unterschied.    Es  entsprachen  sich  also:   katal{a)  und  jaktul{d) 
oder  jaktil{a\    katil(a)   und  jiktal(a),    katul(a)   und  juktai{a)^     Die 
häufigste  Form  des  Imperfekts  vfdLt  jaktul{a\  und  so  ist  es  begreif- 
lich,  dass  diese  Form  die  andere  transitive  jaktil{a)   fast  ganz  ver-  «5 
drängte  **    Ebenso  erging  es  dem  Syrischen.***    Lautliche  Vorgänge 
haben  endlich  den  Übergang  des  /  in  a  bewirkt:  so  musste  jede  Form 
tertiae  gutt.  mit  /  in  ultima  dieses  i  in  a  verwandeln;  ferner  musste 
die  Form  jaktilnä  zu  jaktalnä  werden.f   von   wo   sich   dann    das  a 
infolge  innerer  grammatischer  Angleichung  auf  das  ganze  Imperfekt  20 
übertragen  konnte.     Auch  hier  kann  nur  die  Lexikographie  das  Ur- 
sprüngliche ermitteln,  wobei  jedoch  stets  zu  bedenken  ist, 

1.  dass  in  jeder  semitischen  Sprache  ein  //-Imperfekt  infolge  des 
Überwiegens  der  ursprünglichen  «-Imperfekte  aus  einem  /-  oder 
^-Imperfekt  entstanden  sein  kann,  ferner  25 

2.  dass,  wo  Perfekt  und  Imperfekt  in  der  Vokalisation  überein- 
stimmen,tt  eine  Analogiebildung  —  sei  es  vom  Perfekt  nach 
dem  Imperfekt,  sei  es  umgekehrt  —  vorliegen  muss,  und  endlich 

Grundstammes  vom  starken  Verbum  sind  die  Verba,  die  ursprünglich  /  hatten,  der  Ana- 
logie der  «-Verba  gefolgt,  so  dass  nun  der  Subjunktiv  der  transitiven  Verba  stets  jekUl  30 
lautete;    die  abgeleiteten  ötämme  dagegen  {Jäktel  u.  a.)  bewahrten,    soweit  sie  e  (aus  1 
entstanden)  haben,  dieses  durch  den  Einfluss  des  Indikatives. 

♦  Im  Arab.  folgen  diese  Verba  vollkommen  der  Analogie  der   transitiven  von  der 
Form  jaktulu, 

**  Vg:l.  bes.  J.  Barth,  Das  i-Imperfekt  im  Nordsemitischen',  ZDMG43,  S.  177— 191.  35 
Karth's  Ausfuhrungen  gem.Hss  bleibt  /  im  Nordsemitischen  in  der  Regel  nur  dann,  wenn 
I.  die  Vorsilbe  gedehnt   (wie  jeUd)   oder  geschärft  (wie  jitUn)  ist,    oder  2.  das  Präfix 
das  alte  a  bewahrt  hatte  (wie  jOshn), 

***  Die  einzigen  Reste  des  i-Imperfekts  beim  starken  Verb  sind  nebed  und  netben, 
t  Nach  dem  PHiLiPPi'schen  Lautgesetz.  40 

tt  '^"  li  siTah,  jarifu:  wan'^a;  j'ahsunu:  hasuna. 


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(Un^tiA^,  (A6er  Jlnafo^teBifbun^en  m  ^t%t&if(itn  (perSum.  249 

3.  dass  in  allen  semitischen  Sprachen  ein  Guttural  den  Übergang 
von  i  (und  zum  Teil  von  u)  zu  a  bewirken  kann  *  resp.  muss  ** 
Über  die  Imperfektbildung  ßktü/  s.  S.  253. 

c)  Der  Imperativ. 

5  Der  Imperativ  stimmt  in  der  Vokalisation  der  Endsilbe  mit  dem 

Imperfekt  überein.***    Was  den  Vokal  der  ersten  Silbe  anbetrifft,  so 
wird  man  zu  der  Annahme   genötigt,   dass   dieser  ursprünglich   mit 
dem   zweiten  Vokale   übereinstimmte,   dass   die   Grundformenf   also 
waren: 
10  trans.:  kutu/,  kitilf 

intr.:     katal. 

Aus  dem  Imperativ  bildete  sich  dann  der  Jussiv  (anfangs  wohl  nur 
in  erster  und  dritter  Person  als  Ergänzung  zum  Imperativ).  Auf  diese 
Weise  wurden  Jussiv  und  Imperativ   so   eng  miteinander  (auch  der 

»S  Form  nach)  verknüpft,  dass  das  Sprachbewusstsein  veranlasst  werden 
konnte,  nun  auch  umgekehrt  den  Imperativ  vom  Jussiv  abzuleiten. 
So  erklärt  sich  das  äth.  intr.  ketal  (nach  jektal)  statt  des  zu  erwar- 
tenden *kataly  ferner  das  hebr.  intr.  k^tal  (aus  jiktal)  statt  "^kätalW 
und  endlich  auch  die  mit  Prothese  gebildeten  arab.  Imperative  uktul, 

20  iktil^  iktal  (nach  jaktul^  jaktil^  j'aktal). 

Für  das  trans.  *kutul  erwartet  man  den  hebr.  Lautgesetzen  ge- 
mäss die  Flexion  k'töl  (»tep.  kutlä),   kutli,  kut/ü,fff  k^tölna.    Dieses 

*  So  im  Arab.  und  Assyr. 
*♦  So  im  Hebr.  und  Syr.     Jedoch  ist  fiir  die  letztere  Sprache  ein  Übergang  von 
25  i#  zu  a  durch  Einfluss  eines  Gutturales,   wie  dies  im  Hebr.  lautgesetzlich  ist,  kaum  an- 
zunehmen.   Es  liegen  in  Fällen  wie  neftah^   die  Brockelmann,    Syrische  Grammatik^ 
S.  68  (Berlin  1899)   für  den  Übergang  von  o  z\y  a  anführt,   wohl  alte  i-Iraperfekte  vor. 
Im  Äth.  verwandelte  der  Guttural  gleichfalls  1  und  u  m  a\  später  aber  wurde  dieses  a 
nur  noch  im  Subjunktiv  des  Grundstammes  beibehalten,  während  sich  der  Indikativ  nach 
30  der  Form  der  gewöhnlichen  Verba  umbildete :  jeftah  aber  jefateh, 

♦**  Eine  Vermutung  über  den  Grund  dieser  Übereinstimmimg  siehe  S.  251. 
t  So  noch  im  Assyr. 
tt  Auch  Philippi,    Zeitschrift  ßir   Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft   10, 
S.  266,  Anm.  ***  nimmt  ''^katal  als  intr.  Grundform  an,    glaubt  aber,    das   daraus   ent- 
35  standene  k^tal  durch  die  schnellere  Aussprache  des  Imperativs  erklären  zu  können,  was 
jedenfalls  nicht  unbedenklich  ist,  da  der  Imperativ  sich  nicht  wie  die  von  Philippi  ver- 
glichenen stat.  constr.  plur.  {kanfe)  an   das'  folgende  Wort  anlehnt     Möglich   wäre  es 
auch,    dass    bei    der  Entstehung  des  Vokals   der  ersten   Silbe  in  äth.  ketal  und   hebr. 
k^tal  die  transitiven  Formen  (äth.  ketel^  hebr.  k^töl^  *k^tif)  mitgewirkt  haben.     Wir  er- 
40  hielten  dann  die  Proportion: 

ßktdl jiktal 

k^töl  ~x 

woraus  sich  für  x  k*tal  ergiebt. 

ttt  I^cr  ausgefallene  Vokal  macht   sich  in   den   Formen  mit  vokalisch   antretender 
Beiträge  zur  sentit.  Sprachwissenschaft.  V.  iS 


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250  (SftiMc^t  5ur  femtitfc9<n  ßpta<iw\fl^tnf<iaft. 

Paradigma  ist  jedoch  durch  Analogiebildungen  unterbrochen  worden. 
Die  Formen  kut/i  und  kut/ü  sind  zwar  einige  Male  noch  belegt  * 
meist  aber  findet  sich  statt  dessen  kit/i  und  kit/ü.  Barth**  nimmt 
nun  an,  dass  hier  Analogiebildungen  nach  Verben  vorliegen,  die  ur- 
sprünglich /-Imperative  bildeten.  Zum  Teil  mögen  aber  auch  laut-  5 
liehe  Gründe  diese  Analogiebildung  gefördert  haben.  Die  Aufein- 
anderfolge zweier  dunkler  Vokale  wurde  nämlich  als  unangenehm 
empfunden  und  durch  Dissimilation***  verhindert. 

Soviel  ist  sicher,  dass  kein  Verbum  mit  ursprünglichem  //-Impe- 
rativ das  fem.  sing,  kif/i  bildete,  sondern  dass  solche  Formen,  deren  10 
ja  nicht  viele  belegt  sind,  sämtlich  auf  Verba  mit  /-  oder  (cf.  /i6}i)f 
^-Imperativ  zurückzuführen  sind. 

Dasselbe  gilt  von  der  verlängerten  Form  ht/d.  Umgekehrt  ist 
die  Form  koriä  (Ps.  69, 9)  neben  k*'ra6,  jikrab  eine  Analogiebildung 
nach  dem  transitiven  kutlä.  »5 

2.   Die  abgeleiteten  Stämme. 

Was  die  Frage  nach  der  ältesten  Vokalisation  der  abgeleiteten 
Stämme  anbetrifft,  so  stehen  sich  zwei  Ansichten  gegenüber:  nach 
der  einen  ff  bietet  das  Arab.  in  den  Perfekten  das  Ursprünglichere, 
nach  der  anderen  fff  beruht  die  sich  hier  findende  Gleichmässigkeit  20 
auf  Analogiebildungen  nach  dem  Grundstamm.  Stichhaltige  Beweise 
werden  für  diese  letztere  Meinung  nicht  beigebracht;  die  erstere  stützt 
sich  auf  die  Übereinstimmung  des  assyr.  Präsens  in  der  Vokalisation 
der  Endsilbe  mit  dem  arab.  Perfekt  [ukattal  und  kattala)^  auf  die 
Perfektbildung  im  Intensivstamm  der  hebr.  Verba  tertiae  w/j  {gilla  «5 
entsprechend  dem  arab.  gallä  statt  *gilla  aus  ^gillija),  auf  die  Ana- 
logie des  Neuarab.,   endlich  auch  auf  Gründe  der  Nominalbildung.*t 


Endung    bei    den  Lauten  bgdpkt  durch    die  Aspiration   derselben    noch    bemerkbar 
[koibä\     Ein  Schewa  medium  braucht  jedoch  dieser  und  ähnlicher  Formen  wegen  nicht 
angenommen  zu   werden.     Vgl.   Strack,  Hebräische   Grammatik^,  §  '^p,   22 d^  Anm.  Z^ 
(München  1902). 

*  Die  Stellen  siehe  bei  F.  Böttcher,  Ausführliches  Lehrbuch  der  hebr,  Sprache^ 
Bd.  2,  S.  272  (Leipzig  1866.  68). 
**  ZDMG  43,  S.  182. 
***  Sicherstes  Beispiel  einer  solchen   ist  lült  für  *lül6  (Verwandlung  eines  langen  35 
Vokals).     Ebenso   wahrscheinlich    auch   nikhb    für  *nukh$  (Verwandlung   eines    kurzen 
Vokals).     Man  vgl.  auch  miikä  (Ex.  12,21)  neben  moikü  (Ez.  32,20). 
f  Aus  *la'ba'St  nach  S.  242  Anm.  **. 
tt  Vgl.  bes.  Barth,  Die   Vokale  der  vermehrten  Perfekte:  ZDMG  48,  S.  1—4. 
fff  Vgl.  bes.  Knudtzon,   Zur  assyrischen  und  allgemein  semitischen   Grammatik',  40 
ZA  7,  S.  43  ff. 

*t  So  zeigt  der  ^us  dem  Perfekt  gebildete  inf.  abs.  stets  als  älteste  Form  ein  aus 


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(Un^tiA^,  (A6er  Jlnafo^uBifbun^en  im  M^^tfcßen  (Per6um.  251 

Dass  diese  Ansicht  im  wesentlichen  die  richtigere  ist,  geht  auch  aus 
einer  anderen  Überlegung  hervor.  Die  Verschiedenheiten  in  der 
Vokalisation  können  unmöglich  als  eine  Laune  der  Sprache  auf- 
gefasst  werden,  sondern  müssen  etwas  durchaus  Notwendiges  sein; 
5  und  zwar  hatten  sie  ihren  Grund  in  dem  Bedürfnis,  die  beiden  Haupt- 
formen des  verbalen  Ausdrucks,  nämlich  Aussage  und  Aufforderung, 
äusserlich  zu  unterscheiden.  So  steht  bereits  im  Grundstamm  der 
Aussage  *katal  die  Aufforderung  kutul  oder  kitil  gegenüber;  in  den 
vermehrten  Stämmen  begnügte   man   sich  mit  dem  Wechsel  von  a 

10  und  /.  Die  weitere  Ausgestaltung  des  semitischen  Verbalsystems 
dürfte  etwa  folgendermassen  vor  sich  gegangen  sein:  einem  Imperativ 
kutul  stand  ein  durch  die  Vokalisation  verschiedenes  nomen  agentis 
*katal  gegenüber,  das  durch  Nachsetzung  ^katal-ta)  oder  Vorsetzung 
i^tä'katal)  der  Personalpronomina  zu  einem  eigentlichen  Verb  aus- 

15  gebildet  wurde.  Früh  wurde  die  eine  Form  als  Perfekt,  die  andere 
als  Imperfekt  (noch  im  Ass.  und  vielleicht,  allerdings  durch  Analogie- 
bildungen etwas  verändert,  im  Äth.*  erhalten)  in  der  Bedeutung 
differenziert  Aus  dem  Imperativ  bildete  sich  sodann  ein  neuer 
Modus  (Jussiv)  durch  Vorsetzung  der  Pronominalelemente  des  Imper- 

20  fekts  i^ja-kutul).  Zu  einer  Zeit,  als  den  semitischen  Silbenbildungs- 
gesetzen gemäss  ^jakatal  zu  *jaktal  und  ^jakutul  zu  jaktul  wurde, 
beeinflusste  die  Form  jaktul  die  Form  yaktal  dermassen,  dass  *jaktal 
ganz  und  gar  verdrängt  wurde  und  jaktul  die  Funktionen  derselben 
mit   übernahm.     (So   im  Westsem.)     Der  Jussiv    muss   aber  schon 

25  frühzeitig  auch  als  historisches  Tempus  benutzt  worden  sein:  so  noch 
im  Hebr.  nach  wa  consec,  im  Arab.  nach  lam  und  stets  im  Assyr., 
wo  er  aber  auch  als  Jussiv  in  Gebrauch  geblieben  ist  Dagegen  ver- 
drängte der  Jussiv  im  Assyr.  das  alte  Perfekt  bis  auf  wenige,  viel- 
leicht nicht  einmal  sichere  Spuren.    (Permansiv.)*    Es  ergeben  sich 

30  demnach  die  Formen: 

katal^'ta)  als  Perfekt, 
ta'k(a)tal  als  Imperfekt, 
kutul         als  Imperativ, 
ta'k{u)tul  als  Jussiv. 

3S  Aus  allem  sehen  wir  also,  dass  der  Unterschied  von  Perfekt  und 
Imperativ  (und  demnach  auch  Imperfekt)  auf  Differenzierung  der 
Vokale  beruht. 

kurzem   a  gedehntes  langes  ä   in  letzter  Silbe.     Barth,    DU  Nominalbildung   in    den 
semitischen  Sprachen^  §  39.  48  (Leipzig  1894);  ders.,  ZDMG  44,  S.  692. 
MQ  ♦  Das  äth.  jekatel  könnte  wohl  auch  auf  andere  Weise  erklärt  werden, 

**  Möglich  ist  es,  dass  im  Permansiv  noch  Reste  des  Perfekts  vorliegen  und  erst 
später  nach  Analogie  desselben  allerlei  Neubildungen  vorgenonunen  wurden  (wie 
iarrä'kü  u.  a.). 

18* 


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252  Qßdhr^^e  ^«t  ftmitif<litn  ikptü4mfftnf<l^ft. 

Wenden  wir  uns  zu  den  vermehrten  Stämmen  des  Hebräischen 
Im  Intensivstamm  ist  der  Imperativ  regelrecht  katte/  (aus  *kaUi/) 
gebildet,  ebenso  das  Imperfekt  j^kattil\  das  Perfekt  kittel  (statt  *kattal 
oder  kittal)  ist  eine  Analogiebildung  nach  dem  Imperfekt  Worauf 
die  Verwandlung  des  a  der  ersten  Silbe  des  Perfekts  in  /  beruht,  ist  5 
nicht  mit  Sicherheit  zu  entscheiden.  Sie  wird  in  der  Regel  auf  eine 
Tendenz  des  Hebr.  zurückgeführt,  a  in  unbetonter  geschlossener  Silbe 
in  /  übergehen  zu  lassen,  eine  Tendenz,  deren  Vorhandensein  sehr 
in  Frage  steht  *  Für  wahrscheinlicher  halte  ich  es,  dass  eine  ähn- 
liche Beeinflussung  von  seiten  des  Hiphil**  und  Hitpael  vorliegt,  10 
wie  wir  sie  schon  bei  Besprechung  der  Form  niktal  erwähnt  haben.*** 

Ein  Ausgleich  der  Vokale  von  Perfekt  und  Imperfekt  muss  auch 
im   Hitpael   eingetreten   sein;    denn   auch   hier  wird   der   oben    be- 
sprochene Wechsel  der  Vokale  das  Ältere  gewesen  sein.     Zunächst 
scheint   das  Hebr.   sein   Hitpael   ganz   dem   der   Form   nach  ja  am  15 
nächsten  verwandten  Piel  angeglichen  zu  haben:   denn  darauf,   dass 
das  /'  des  Hebr.  nicht  das  Ursprüngliche  ist,   deutet  wohl  die  regel- 
mässige Verwandlung   desselben   in   a  in   der  Pause.    Wir   erhalten 
demnach,  wie  die  Übereinstimmung  des  Syr.  mit  dem  Südsem.  zeigt, 
als   die  westsem.  Grundformen:   *takatta/,   *jitkattaL    Ehemals  aber  20 
muss  die  Vokalisation  in  den  Endsilben  der  beiden  Tempora  ver- 
schieden gewesen  sein;  da  nun  aber,  wenn  das  Imperfekt  von  Anfang 
an  einen   andern  Vokal   als  a   gehabt  hätte,   kein  Grund   daliir  er- 
sichtlich wäre,  dass  dieser  Vokal  nicht   blieb,   wie  es  doch  in  allen 
anderen  Stämmen  geschah,  so  werden  wir  zu  der  Annahme  genötigt,  25 
dass  das  Perfekt  ursprünglich  nicht  a  hatte,  sondern  dieses  a  erst  in 
der  Zeit   der  westsem.  Einheitssprache   infolge  einer  Gleichmachung 
der  Vokale   aller  Perfekte   erhielt,   während   a  von   vornherein   der 
charakteristische  Vokal  des  Imperativs  (resp.  Imperfekts)  war.    Darauf 
deutet  vielleicht  auch  die  Gestalt  des  Imperfektpräfixes  hin,  das  wahr-  30 
scheinlich  von  Anfang  an  in  diesem  Stamme  ji\  war. 

Ahnlich  können  die  Verhältnisse  im  Niphal  gelegen  haben:  denn 
die  hebr.  Pausalformen,  wie  jiggämal,  könnten  auf  ein  ursprüng- 
liches ^z-Imperfekt  weisen.  Die  Entstehung  des  Perfekts  ^naktal  aus 
*naktil  muss  dann  schon  in  der  Urzeit  stattgefunden  haben,  und  das  35 
i  des  Imperfekts  muss  schon  früh  aus  transitiven  Stämmen  ein- 
gedrungen sein.  Auch  im  Niphal  wäre  unter  diesen  Umständen  das 
Präfix  y/  das  ältere.tt 


*  Vgl.  S.  242  Anna.  **. 

**  Vgl.  S.  245.  40 

*♦♦  Vgl.  S.  246. 

t  Vgl.  S.  246  Anm.  ***. 
tt  Vgl.  S.  247. 


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(Un^iiA^,  (A6er  JltiAfo^uBifbun^en  im  $^6r£tfc||en  (PetrBum.  253 

An  die  Flexion  des  Fiel  und  Hitpael  schliesst  sich  die  der  selte- 
neren aktiven  Stämme  an,  wie  Polel  *  Pilpel  u.  s.  w. 

Im  Hiphil  hat  das  Hebr.  ganz  allein  von  allen  sem.  Sprachen 
ein  langes  /  in  der  Endsilbe,  das  natürlich  nicht  als  unregelmässige 
5  Dehnung  von  kurzem  i  aufgefasst  werden  darf.  Die  richtige  Erklärung 
hat  meines  Wissens  zuerst  BiCKELL**  angedeutet;  Stade***  ist  dann 
näher  darauf  eingegangen:  ihnen  zufolge  ist  jenes  /  eine  Analogiebildung 
nach  den  sog.  hohlen  Wurzeln,  küm  bildete  regelrecht  den  Indikativ 
des  Hiphil  jakim  (aus  yakima),  den  Jussiv  aber  jäketn  (aus  ^akim), 
10  Nun  bildeten  aber  auch  die  starken  Verben  den  Jussiv  des  Kausativ- 
stammes wie  jaktel  (aus  yaktil).  So  lag  es  nahe,  das  e  für  ein 
Charakteristikum   des  Jussivs    zu   halten   und   nach   einer  Proportion 

Jakim jaktil 

j'aktm  X 

den  Indikativ  jaktil  {=^  x)  neu  zu  bilden,  während   doch   die   laut- 
15  gesetzliche  Form  "* jaktel  (aus  yaktila)  gewesen  wäre. 

Spuren  einer  solchen  Analogiebildung  im  Qal  hat  PRAETORlüSf 

in  den  seltenen  Formen  wie  jüpütü  vermutet. 

Jenes  im  Imperfekt  des  Hiphil  entstandene  /  übertrug  sich  dann 

auch  auf  den  Imperativ  und  das  Perfekt,   nur  dass   in   ursprünglich 
20  geschlossener  Silbe  der  kurze  Vokal  blieb  (also  hiktalta\  Imperativ: 

haktel),\\ 

In   der  Vokalisation   des  Präfixes   bietet   das  Hebr.   dem   Arab. 

gegenüber  die  ältere  Form  dar.    Das  Arab.  verdankt  in  den  Stämmen 

II — IV  sein  Präfix/«-  einer  Beeinflussung  durch  das  Passiv.    Es  ge- 
25  nügte,  den  Unterschied  zwischen  Aktiv  und  Passiv  allein  durch  die 

Vokalisation  der  letzten  ff  f  Silbe  zu  bezeichnen.  Einen  Einfluss  dürften 

hierbei  die  Participia  ausgeübt  haben,  bei  denen  ja  der  Unterschied 

zwischen  Aktiv  und  Passiv  nur  durch  die  Verschiedenheit  des  letzten 

Vokals  bezeichnet  wird.    Nach  einer  Proportion 

mukial{un) jukiat(u) 

muktiliitn)  x 

♦  Ob  eine  Grundform  kätal{a)  als  kbtll  im  Hebr.  noch  lebendig  war,  ist  fraglich. 
Fälle  wie  m'lbhnt  (Ps.  loi,  5  Kt.)  könnten  hierher  gezogen  werden. 
**  Ouilines  of  Hebrew   Grammar^  S.  42,  Anm.  (Leipzig  1877). 
♦♦*  Lehrbuch  der  hebr,  Grammatik^  I,  S.  80  (Leipzig  1879). 
35  t  ^^^  Imperfekt  b^lüfj^:  ZAW  3,  S.  52—55. 

ff  Dieses  haktil  ist  ein  Beweis  dafiir,  dass  zu  der  Zeit,  wo  jene  Übertragimg  statt- 
fand, das  Perfekt  noch  vokalisch  auslautete;    denn  ebensowenig,   wie  der  konsonantisch 
schliessende  Imperativ  haktil  (aus  *haktil)  zu  *hakttl  werden  konnte,  hätte  ein  *haktai 
zu  *hakiil  (und  dann  zu  hikttl)  werden  können.     Es  muss  also  eine  Form  *haktala  dem 
40  späteren  hiktil  zu  Grunde  gelegen  haben. 

fff  Von  etwaigem  auslautenden  Vokal  natürlich  abgesehen. 


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254  (ffiiM^t  5ttt  femttifcßen  j^pra^wtffenfcßap. 

wurde  das  Aktiv  juktil(u)  neu  gebildet.  Dasselbe  gilt  für  den  Inten- 
sivstamm, als  dessen  Grundform  ya-kattil  (^iebr,  regelrecht  zw  fkattel) 
anzusetzen  ist.  Ebenso  wie  jti  im  Arab.  ist  im  Assyr.  das  aus  ju 
entstandene  Präfix  u  des  Intensiv-  tfnd  Kausativstammes  eine  Neu- 
bildung. 5 

Das  Präfix  ju-  dagegen  ist  das  eigentliche  Passivpräfix*  und 
der  dazugehörige  Imperfektvokal  ist  a.  Soweit  stimmt  auch  das 
hebr.  Passiv  mit  dem  arab.  überein.  Es  weicht  von  ihm  ab  in  der 
Vokalisation  des  Perfekts.  Wenn  es  auch  wahrscheinlich  ist,  dass 
das  Passiv  eine  Neubildung  nach  der  intransitiven  Form  katul  ist,  lo 
mit  der  es  ja  auch  der  Bedeutung  nach  am  nächsten  verwandt 
war,**  so  muss  man  doch  als  die  dem  Westsem.  zu  Grunde  liegende 
Passivform  kuti/a  ansetzen,  wie  aus  der  Vergleichung  der  Passivreste 
des  Aram.  mit  dem  Arab.  hervorgeht.***  Das  Hebr.  hat  also  wieder 
den  Vokal  des  Imperfekts  auf  das  Perfekt  übertragen.  15 

Zum  Schluss  dieses  Kapitels  möge  es  gestattet  sein,  die  sich  mit 
mehr  oder  minder  grosser  Sicherheit  ergebenden  Grundformen  der 
abgeleiteten  Stämme  noch  einmal  aufzuführen: 

1.  Intensivstamm:    kattal  —  jakattil, 

2.  Kausativstamm:  haktal  —  jaktil,  20 

3.  «-Stamm:  naktal  — jinkatil^ 
(älter  vielleicht    naktil  —  jinkatal\ 

4.  ^2 "Stamm:  takattil  — jitkattal^ 

5.  Passiva  a)  zu  i :  kuttil  —  jukattal, 

b)  zu  2 :  huktil  —  juktaL  25 


Kapitel  III. 
Das  Verb  mit  Suffixen. 

I.  Das  Perfekt 

Wie   schon  mehrfach  bemerkt  worden  ist,   war   auch   im  Hebr. 
der  Verbalauslaut  der  3.  P.  masc.  sing,  ein  -a,  das  sich  beim  Antritt  30 
von  Suffixen   erhielt   und   ausser   vor   dem  Suffix   -ni  zu  ä  gedehnt 
wurde.    Die  Form  k^tal-a-m  hat  nun  die  schon  S.  10  erwähnte  Ana- 


*  Vgl.  auch  oben  S.  242. 
♦♦  So  konnten  die  Intransitiva  der  Form  katula  ihrer  Bedeiitong  wegen  von  vorn- 
herein kein  Passiv  bilden,  waren  also  selbst  eine  Art  Passiva.  ^r 

***  Vgl.  tfkUtä,  p^^hü.  Über  die  erst  aramäische  Dehnung  des  /  in  offener  Silbe 
ist  zu  vergleichen:  BARTH,  Zur  hebräischen  und  aramäischen  Verbalflexion:  ZDMG  56, 
S.  243. 


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L 


(Un^iiA^»  (§Att  Mnafo^U%\(bunc^tn  im  $e6t^tfc$en  (perSum.  255 

logiebildung  in  der  2.  P.  m.  sing,  k'talta-m  für  ^htalta-ni  hervor- 
gerufen. 

Für  den  Antritt  von  Suffixen  kommen  in  der  3.  P.  m,  s.  dieselben 
Regein  in  Betracht,  die  Barth*  für  das  mit  Suffixen  versehene 
5  Nomen  aufgestellt  hat:  dass  nämlich  der  vokalische  Auslaut  den  Accent 
erhielt,  was  zur  Folge  hatte,  dass  der  Endvokal  des  Suffixes  abfiel. 
Der  „Bindevokal"  selbst  wurde  nun,  wenn  der  Suffixvokal  ä  war,  zu 
ä  {din-ä-h  aus  ^din-a-ha),  während,  wenn  er  i  war,  Umlaut  eintrat 
{din-e-k  aus  ^din-a-ki)]  ausserdem  wurde  a-hü  durch  a-ü  zu  au  und 
10  später  zu  o. 

Danach  erklären  sich  die  Formen: 

k'talek    aus  *katala-ki, 
krtälo        „     ^katala-hü, 
k^taläh     „     *kata/a'Mf 
15  k*tälanü   „     ^katala-nü. 

Neben  k'tälo  findet  sich  auch  k^tälakü]  in  dieser  Form  ist  ähü  wohl, 
ebenso  wie  in  der  2.  P,  m.  s.  k'taltähü  (neben  krtalto),  durch  Einfluss 
von  Formen  wie   k^talti-hü,   k'talnü'hü  u.  a.   nicht   zu   o   kontrahiert 
worden. 
20  Das  Suffix  der  3.  P.  plur.  tritt  in  den  schon  stark  veränderten 

Formen  masc.  ;//  {md\  fem.  ;/  an;  diese  gehen  auf  die  Suffixformen 
'häm  und  -hän  zurück,  die  sich  ihrerseits  erst  aus  -humü  und  -hinnä 
entwickelt  haben.**    So  erklären  sich  die  Formen 

kftälam  aus  '^katala-käm  (älter  ^katala-himü), 
25  k'tälän     „     ^katala-hän    (älter  ^katala-hinnä). 

Eine  Analogiebildung  nach  dem  Nomen  liegt  augenscheinlich 
beim  Antritt  der  2.  P.  m.  s.  vor:  aus  katala-kä  hätte  nur  k'täläk 
werden  können,  was  sich  noch  bisweilen  in  pausa  findet.  Dafür  tritt 
wie  beim  Nomen  k'täl^ka  ein  mit  einer  Form  des  Suffixes,  die,  wie 

30  Barth  vermutet,***  von  der  Präposition  bi  ausgegangen  ist  i^bi-kä 
musste  lautgesetzlich  zu  b'kä  werden;  danach  dann  l^khy  dann  alle 
Nomina,  dann  das  Verbum). 

Ebenso  stimmt  die  gewöhnliche  Pausalform  k'tälakä  mit  dem 
Nomen  überein,  ist  also,  da  sie  beim  Verbum  selbst  weder  auf  laut- 

35  lichem  Wege  noch  durch  Einfluss  der  Analogie  erklärt  werden  kann, 
gleichfalls  eine  Übertragung  vom  Nomen.f 

♦  Beiträge  zur  Suffixlehre  des  Nordsemitischen'.  Americ,  Journ.  0/  sentit.  Langu, 
and  Liter,  17,  S.  198. 

**  Über  diese  Formen  als  Grundformea  s.  Barth,  a.  a.  O.,  S.  197. 
40        ***  a.  a.  O.,  S.  200. 

f  Im  Nomen  verdankt  -äkä  seine  Entstehung  vielleicht  einer  Analogie  nach  den 
Stämmen  tcrtiae  /  (Barth,  a.  a.  O.,  S.  199). 


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256  (gtiit&^t  3ttt  fm\Hf<iin  ßptä4wi^tn{<iAft, 

Die  3.  p.  f.  s.  lautet  vor  Suffixen  katalat  Regelrecht  sind  dem- 
nach die  Formen:  k^tälat-ni  k^tälaUnü,  und  (mit  Assimilation  des  Ji) 
k'tälattü  (neben  k*tälat'hü\  k^tälatta  gebildet. 

Eine  Übertragung  findet  beim  Antritt  des  Suffixes  der  2.  P.  m.  s. 
statt,  indem  hier  die  in  allen  anderen  Fällen  (wo  ja  ein  Vokal  dem  5 
Suffix    voraufgeht  oder  voraufging)   regelrecht  gebildete  Form   mit 
Aspiration  des  k  gleichfalls  zur  Verwendung  kommt,  trotzdem  dem 
k  niemals  ein  Vokal  vorherging* 

Beim  Antritt  des  Suffixes  der  2,  P.  £  s.  hätte  aus  "^katalaUki 
*k''talat-ki  wtxdtn  müssen;  doch  ist  hier  die  Form  -ek  aus  der  3.  Person  *o 
übertragen.  Ferner  drang  die  vor  allen  anderen  Suffixen  durchaus 
notwendige  Betonung  der  Verbalendung  -at  auch  in  diese  Form  ein, 
was  zur  Folge  hatte,  dass  das  a  der  Verbalendung  -at,  weil  es  nun 
in  offener  Silbe  stand,  zu  a  gedehnt  und  dann  das  nun  unbetonte 
Suffix  ^/t  zu  /äj^  verkürzt  wurde.**  So  entstand  k'talä.täk  und  aufana-  15 
löge  Weise  die  mit  Suffix  der  3.  P.  pl.  versehene  Form  kftälätam  für 
"^k^tälat-häm  aus  ^katalaUhumü. 

Die  übrigen  Formen  des  Perfekts  sind  den  Lautgesetzen  gemäss 
gebildet  —  Über  die  für  kftaltäm  bei  Antritt  von  Suffixen  eintretende 
Form  k^taltü  vgl.  S.  238.  20 


2.  Das  Imperfekt 

Umfangreiche  Analogiebildungen  sind  im  Imperfekt  bei  Antritt 
von  Suffixen  an  solche  Formen  eingetreten,  die  ohne  Suffix  auf  Kon- 
sonanten endigten.  Das  Wesen  derselben  ist  gleichzeitig  von  Barth*** 
und  PRAETORiUSf  erkannt  worden.  Es  liegen  hier  Analogiebildungen  25 
nach  Verben  tertiae  j  vor.  So  musste  beispielsweise  jiglä  mit  Suffix 
der  I.  P.  s.  IzMttn  jigle-ni.  Nun  vergass  man  aber  den  Ursprung  des 
e,  indem  man  es  als  einen  Bestandteil  des  Suffixes  ansah,  und  be- 
nutzte nun  e-ni  und  ebenso  e-kü^  ä-hä,  e-nü  und  e-m  als  pronomina 
suffixa.  Diese  Übertragung  fand  jedoch  nicht  statt  bei  Antritt  von  30 
Pronomen  der  2.  Person,  was  darauf  zurückzuführen  ist,  dass  diese 


*  Also  ketalaUkä\  zu  vergleichen  sind  Fälle  wie  miswat-käm.  —  Wir  haben  die 
Aspiration  in  den  Fällen,  wo  sie  der  bekannten  Regel  nach  eintreten  musste,  in 
unserer  Transskription  der  Übersichtlichkeit  wegen  nicht  bezeichnet. 

**  Nicht  ausgeschlossen  ist  es,  dass  hfitalätäk  auf  lautlichem  Wege  entstand,  wofern  35 
das  t  des  Pron.  B  schon  früh  abgefallen  wäre.     Aus  *kaialdtk(i)  hätte  dann  ^kataldtak 
*katalätäk    und   weiter    k^tälätäk   werden    müssen.     Vgl.  die  analoge  Entwicklung  von 
pausalem  aräs  aus  *«r/,  ^är'äs  *dräs\  das  hieraus  entstandene  ärä^  wurde  dann  in  der 
Regel  durch  Umlaut  zu  äräs. 

***  a.  a.  O.,  S.  205—206.  40 

t  Zur  hebr,  und  aram.  Grammatik:  ZDMG  55,  S.  359 — 63. 


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(Un^nd5,  QJlSer  Jlnafo^teStföun^en  m  9e6tdtrc$eit  (PerBum.  257 

Pronomina  auch  in  allen  anderen  Fällen,  wo  sie  nicht  an  schon  vor- 
handene lange  Vokale  antraten,  ohne  „Bindevokal"  antraten.  So 
konnte  es  auch  geschehen,  dass  man,  als  em  u.  s.  f.  nur  noch  als 
pronomina  suffixa  empfunden  wurden,  nach  Analogie  des  starken 
5  Verbs  auch  bei  Verben  tertiae  /  Formen  wie  jigl'kä,  jigl^käni  stets 
ohne  e  für  zu  erwartendes  *jiglakä  u.  s.  w.  bildete.'* 

Ausser  den  erwähnten  Formen  kommen  vielfach  solche  mit  dem 
„Bindevokal"  a  vor.  Ob  dieses  Übertragungen  aus  dem  Perfekt  sind, 
oder  ob  sich  hier  ein  alter  Auslaut  des  Imperfekts  erhalten  hat,** 
10  lässt  sich  nicht  mehr  sicher  entscheiden.  Umgekehrt  werden  die 
durch  Verschmelzung  mit  dem  Auslaut  -an  des  alten  modus  energi- 
cus  entstandenen  Suffixformen  (wie  \jikifl\äntu\  wenn  auch  sehr  selten, 
auf  das  Perfekt  übertragen.*** 

3.  Der  Imperativ. 

15  An  die  2.  P.  m.  s.   des  Imperativs  traten  die  Suffixe   ursprüng- 

lich ohne  „Bindevokal",!  da  ja  diese  Form  von  Anfang  an  konso- 
nantisch endigte.  Im  Hebr.  sind  die  durch  die  Analogie  der  Verba 
tertiae  j  entstandenen  Formen  auch  auf  den  Imperativ  übertragen 
worden.    Seltener   sind   die   natürlich   ebenfalls   aus   dem   Imperfekt 

20  übertragenen  Formen  mit  dem  Bindevokal  a,  wie  kotbäh  (aus  ^kotba- 
ha)  u.  ä. 

Wir  wenden  uns  nun  zur  Besprechung  der  einzelnen  Klassen  der 
schwachen  Verba,  wobei  die  verba  gutturalia  einschliesslich  der  qui- 
escentia  primae  K  übergangen  werden  können,  da  die  Abweichungen 
25  dieser  Klassen  vom  Paradigma  des  starken  Verbs  lediglich  lautgesetz- 
licher Natur  sind.  Gleichzeitig  wollen  wir  hier  darauf  aufmerksam 
machen,  dass  wir  es  nicht  für  nötig  halten,  auf  vereinzelte  zum  Teil 
schlecht  bezeugte  oder  offenbar  verschriebene  Formen  näher  ein- 
zugehen. 

30  *  Vgl.  auch  S.  266  oben. 

**  Dafür,    dass    das    Imperfekt    einstmals    vokalisch    auslautete,    sprechen    manche 
Gründe.     Das  Äth.,   das   im  Indikativ  des  Imperfekts  vor  allen  Suffixen  ein  a  zeigt, 
könnte  die  älteste  Form  repräsentieren;  jedoch  ist  dieses  nicht  zweifellos. 
**♦  Vgl.  biräkäkkä  (Dt.  24,  13). 
3c  t  I^ic   einzige  im  Nordsemitischen   erhaltene  Form   dieser  Art  ist  das  bibl.-aram. 


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258  Qßethr^^e  5«t  ftmiHf<itn  ßptA<imflftnf<iaft 

Kapitel  IV. 
Die  Klassen  der  schwachen  Verba. 

1.  Die  Verba  primae  /». 

Es  ist  eine  dem  Nordsem.  mit  dem  Assyr.*  gemeinsame  Eigen- 
tümlichkeit, dass  ein  die  Silbe  schliessendes  n  dem  folgenden  Kon-  5 
sonanten  assimiliert  werden  kann.**  Auf  diese  Weise  werden  regel- 
recht Formen  wie  ßggai  u.  a.  gebildet.  Die  Sprache  verlor  nun  aber 
mit  der  Zeit  das  Bewusstsein  für  die  Entstehungsart  solcher  Formen 
und  bildete  alsdann,  da  sie  den  Unterschied  von  Imperfekt  und 
Imperativ  in  dem  Abfall  der  Pronominalpräfixe  begründet  sah,  aus  10 
dem  Imperfekt  jiggal  durch  Weglassung  desyV  Formen  wie  gal.  Die 
hierbei  zur  Auflösung  kommende  Proportion  war  demnach: 

ji'ktöl  ^_  ji'ggai 

Regelmässig  ist  diese  Analogie  nicht  durchgeführt;  denn  sie  findet 
sich  nur  bei  Verben  mit  ^-Imperfekt.  Da  nun  einerseits  die  unvoll-  '5 
kommene  Durchfuhrung  der  Analogie  kein  Grund  ist,  das  Vorhanden- 
sein einer  solchen  in  Abrede  zu  stellen,***  andererseits  aber  eine 
lautliche  „Aphäresis"  des  ;/  physiologisch  kaum  begreiflich  ist,  so 
dürfte  dem  nichts  im  Wege  stehen,  obige  Imperative  als  Analogie- 
bildungen zu  betrachten.!  20 

2.  Die  Verba  primae  / 

Die  Ursache   des   Übergangs   der   Verba  primae   w   in   solche 
primae  j  ist  bereits  oben  ff  dargelegt  worden.    VAn  solcher  Übergang 
findet  sich  nur  im  Qal  und  neben  der  älteren  Bildungsweise  im  Hitpael. 
Umgekehrt  ist   nach  der  Analogie  der  Verba  primae  w  auf  Grund  25 
einer  Proportion  wie 

*  Spuren  einer  ähnlichen  lautlichen  Entwicklung   scheinen  sich  auch  im  Südarab. . 
zu  finden ;  vgl.  Hommel,  Südarabische  Chrestomathie^  S.  9  unten   {msb   für   mnsb  u.  ä.). 
**  Im  Hebr.  unterbleibt  die  Assimilation  bekanntlich 

a)  meist  bei  Verben  mediae  gutturalis, 

b)  bisweilen  in  pausa. 

***  Vgl.  dazu  besonders  S.  235  Anm.  ***. 

t  Auch  im  Ass.  erklären  sich  alle  Unregelmässigkeiten  der  Verba  primae  n  als 
Analogiebildungen:  es  sind  nämlich  die  Infinitive  der  /-Stämme  nach  Analogie  der 
Verba  primae  X  gebildet,  die  ja  im  Präteritum  und  Präsens  dieses  Stammes  mit  den  -^ 
Verben  primae  n  lautlich  zusammenfielen.  Ein  Präsens  wie  ittapof  konnte  ebensogut 
von  *(ipä^u  wie  von  napSp4  stammen ;  daher  ist  die  Bildung  eines  Infinitivs  itpu^  (r*»^ 
wie  ithuzu  von  aj(hit)  wohl  vcrstiiiidlich. 
tt  S.  241  f. 


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(Un^na^»  (Ü6et  Mnafoc^itiitbunc^tn  im  ^eSr^tfc^en  (P<t6um.  259 

jaril  norai 

das   Niphal  no^a}   gebildet  worden*     Einer    ähnlichen   Proportions- 
bildung p^  =  —  j  verdankt  das   Hiphil  AoMI  seine  Entstehung, 

desgleichen  das  Hiphil,   Niphal  und  Hitpael  des  Verbs  jadd^  das 
5  unzweifelhaft***  ursprüngliches  j  hat. 

Grosse  Schwierigkeiten  bietet  die  Erklärung  der  Imperfekte 
jifled  u.  s.  w.,  denen  im  Arab.  Formen  wie  jalidu  gegenüberstehen. 
Der  Ausgangspunkt  für  die  Entstehung  solcher  Formen  war  der 
Imperativ  von  Verben  mit  /-Imperfekt.    Diese  hätten  den  Imperativ 

10  regelmässig  "^wilid  gebildet.  Hier  ist  aber  bereits  in  der  Zeit  der 
westsem.  Einheit  jenes  durch  die  Verbindung  zweier  so  heterogener 
Laute  wie  o/f  und  /  schwer  sprechbare  wi  abgefallen.!!  So  ent- 
stand lid  und  danach  der  regelrecht  gebildete  ]ussiwjalid.  Von  diesem 
wurde  nun   ein  vorauszusetzendes  Imperfekt  "^jawalad  oder  ^jaulad 

15  (aus  *jaztf{a)lad\  wie  es  das  Schicksal  aller  Imperfekte  war,  verdrängt 
Das  Äth,  bildet  jenen  Subjunktiv  jelad  mit  dem  in  dieser  Sprache 
ausschliesslich  ff  f  gebräuchlichen  Präfix  je  und  dem  oben*f  bespro- 
chenen Übergang  von  e  zu  a. 

Wie  verhält  sich  nun  hierzu  das  hebr.y^Äv/**!  mit  seinem  festen 

20  e  der  ersten  Silbe?  Als  die  einzige  richtige  Erklärung  unter  den 
zahlreichen,  die  es  giebt,  muss  die  von  PniLiPPl***!  gegebene  gelten. 
Dieser  zufolge  entstand  j'eled  in  der  Weise,  dass  jalid  durch  Assi- 
milation!* zu  jilid  wurde.  Dieses  aber  wurde,  damit  die  Form  als 
Verbalform   nicht  ganz  unkenntlich  wurde,   statt  zu  *fled  zu  jeledy 

25  wobei  jenes  e  der  ersten  Silbe  fest  wurde.ff*     Die  Unwandelbarkeit 

*  Das  Qal  *yjVi  ist  zwar  nicht  bele^jt,  lässt  sich  aber  aus  dem  arab.  Ja*isa  er- 
schliessen. 

**  Über  den  Einfluss  von  Verben  primae  w  auf  die  Gestaltung  des  Imperfekt  Qal 
dieses  Verbs  siehe  S.  260. 
30        ***  Dieses  beweist   die  Übereinstimmung  des  Äth.  jad  a  mit  dem   Assyr.    {idü   aus 
^jadä^u^  praet.  tdi). 

f  Das  (ebenso  wie  /)  am  besten  als  unsilbischer  oder  konsonantischer  Vokal  auf- 
zufassen ist.     (So  PiiiLirpr,   Nochmals  die  Aussprache  der  semitischen   Konsonanten  1 
und  ^:  ZDMG  51,  S.  66—104) 
35  tt  NöLDEKE  (in  seiner  Ameige  von  E.  T^gner's,  De  vocibus  primae  radicalis   W 

eic.^  Lundae  1870):  ZDMG  25,  S.  667  nimmt  als  Grundform  *w//</  an. 
ttt  Ausser  natürlich  in  bestimmten  Fällen  bei  Gutturalen. 

*t  S.  247  Anm.  tt- 
♦*t  Ebenso  syr.  nilad, 
*;^«.|.  j^ig  Aussprache  der  semitischen   Consonanten  \  u,  ^\  ZDMG  40,  S.  653. 

t*  Ein  ähnlicher  Fall  ist  mi^m  aus  *maktm. 
tt*  Dasselbe  ist  auch  im  Syr.  die  Regel:  nur  in  neddci    und  netteb  wird   (auch  nur 
zu   dem  Zwecke,   das  kurze  e  zu   erhalten)   der  folgende   Konsonant  verdoppelt.     Eine 


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26o  (fftxM^t  3ttt  femtttfc$en  ßpxa4wi^tn\<iAft 

des  e  ist  kein  Beweis  gegen  die  Richtigkeit  dieser  Erklärung,  da  es 
auch  in  anderen  Fällen  fest  geworden  ist,  wo  es  sicher  erst  aus  / 
entstanden  ist:  so  bei  Verben  med.  gem.  wie  je^ar,  2.  P.  f.  s.  teyri, 
pl.  j'es'ru.  Auch  bei  Substantiven  kommt  Ähnliches  vor;  vgl.  ffrekat^ 
l'^eläti  neben  ia  Sinti  und  zahlreiche  andere  Fälle.  Es  zeigt  sich  5 
also,  A2LSS  jeied  auf  lautlichem  Wege  aus  ^V^Z/rf  entstanden  ist,  nicht 
etwa  nach  Analogie  von  Verben  primae/,  wie  wohl  hin  und  wieder 
behauptet  wird. 

Das  einzige  transitive  Verbum  primae  j\  von  dem  im  Hebr.  ein 
Imperfekt  Qal  erhalten  ist,   ist  jäda*   das  demnach  sein  Imperfekt  lo 
''^jai'di    (oder  "^jaidu)  bildete,  woraus  dann  nach  dem  Gutturalgesetz 
^jaidd  wurde.     Dieses  Verbum  stimmte  mit  den  Verben  der  Klasse 
jälad  im  Perfekt  vollkommen  überein;  desgleichen  war  es  wohl  schon 
früh  der  Analogie  der  Verba  primae  w  im  Hiphil  und  Niphal  gefolgt. 
So  kam  es,   dass  die  Form  jaidd^   die  sich  so  wenig  von  den  ganz  15 
anders  entstandenen  Formen  wie  jeled  oder  (um  ein  Verbum  tertiae 
gutt.  zu  nehmen)  jekd   unterschied,   nun   ganz   der  Analogie   dieser 
Verba  folgte  und  zu  je  da   wurde.    Dass  letztere  Form  nicht  laut- 
lich diMs  j'aidd  durch  Kontraktion  des  ai  zu  e  entstanden  ist,  wird 
durch   die   regelmässige   Defektivschreibung    unzweifelhaft    erwiesen.  20 
Wie  das  Imperfektum  folgte  dann  auch  der  Imperativ  da    der  Ana- 
logie der  KX^ssQ  jeled. 

Über  das  Imperfekt  jükal  vgl.  S.  243. 

3.    Die  Verba  ultimae  j  und  w. 

Sechs  verschiedene  Paradigmata  sind  in  dem  einen  hebr.  gala  25 
zusammengefallen,  nämlich  die  Grundformen  galaja,  galija,  galuja, 
galawa,  gaiiwa,  galuwa.  In  keiner  semitischen  Sprache  haben  sich 
alle  diese  Formen  nebeneinander  erhalten.  Das  Äth.  unterscheidet 
deren  noch  vier  {galaja^  galj^i  galawa^  galwa).  Da  hier  aber  galja 
sowohl  auf  galija  als  auch  auf  galuja^  und  galwa  sowohl  auf  gaiiwa  30 
als  auch  auf  galuwa  zurückgehen  können,  so  lässt  es  sich  nicht  ent- 
scheiden, ob  dem  Äth.  noch  alle  sechs  Formen  zu  Grunde  gelegen 
haben   oder   nicht.    Nach   arab.  Lautgesetzen   mussten  gaiiwa  und 

solche  Ersatzverdoppelung  oder  Ersatzdehnung  ist  nicht  so  selten.     Auf  ihr  beruht  auch 
die  Bildung  des  hebr.  QaJpassivs:   *lukaha  (aus  *lukiha)  hätte  lautgesetzlich  zu  *lekah  35 
werden  müssen.     Um  eine  solche  Verkürzung  zu  vermeiden,  wurde  der  dem  u  folgende 
Radikal  verdoppelt,  so  dass  die  Form  nunmehr  einem  Pual  vollkommen  glich.  —  Siehe 
auch  S.S.  271.  272.  277. 

*  Vielleicht  hat  auch  Jd^ar  ein  ursprüngliches  /;   jedoch    kann   es  wegen   seines 
Zischlautes  auch  dann  nicht  mit  Jada    zusammengestellt  werden.     Die  Imperfektbildung  40 
der  Verba  primae  /,    die   zugleich   mediae  :l  sind,    dürfte  auf  lautlichen  Vorgängen 
beruhen. 


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(Un^tiAb,  (Ü6er  üttafo^teBtftun^en  m  (eBrdtfc^ett  (PerBum.  261 

galuja  zu  galija  werden,  so  dass  auch  hier  nur  noch  vier  (in  einzel- 
nen Personen  sogar  nur  noch  drei)  Formen  unterscheidbar  sind.  Im 
Syr.  sind  jene  sechs  Klassen  zu  zweien  zusammengeschmolzen,  einer 
transitiven  {g*la)  und  einer  intransitiven  {g*lt\  Das  Ass.-Bab.  endlich 
S  hat  alle  sechs  Klassen  zu  einer  einzigen  uniformiert*  Von  einem 
Verb  der  Form  galiwa  liegt  im  Hebr.  ein  Rest  in  der  Form  lalawti 
vor,  die  nach  dem  PHlLiPPl*schen  Lautgesetz  aus  '^^aliwti  entstanden 
ist**  Von  dieser  einen  Form  abgesehen,  werden  im  Hebr.  die  ver- 
schiedenen Klassen  nicht  mehr  auseinander  gehalten. 

10  Als  gemeinwestsemitisch  ist  die  Kontraktion  von  aja  und  awa 

zu  4,  die  sich  bei  dieser  Verbalklasse  findet,  wegen  der  Überein- 
stimmung des  Nordsem.  mit  dem  Arab .***  anzusehen.  Auf  Grund 
dieser  Kontraktion  entstand  die  transitive  Form  der  3.  P.  m.  s.  galä 
(arab.  galä\   syr.  g*lä\    Das  Hebr.  bietet  gälä.    Da  im  Hebr.  nun 

15  jedes  ursem.  i,  wenn  es  nicht  in  unbetonter  Endsilbe  f  stand,  zu  o 
wurde,  so  müssen  wir  annehmen,  dass  auch  in  unserem  Falle  die 
ursprüngliche  Betonung  gälä'\^  war,  entsprechend  der  des  starken 
Verbs  kätala,  eine  Betonung,  die  erst  später  durch  speziell  hebr. 
Lautgesetze  verdrängt  wurde.   Dagegen  wird  die  3.  P.  fem.  s.  gälät,  die 

^o  sich  bisweilen  findet,ttt  auf  eine  Grundform  ^^Äz/zurückgehen,  wie  sie  das 
Arab.  bewahrt  hat.  Zunächst  mussten  allerdings  *galawat  und  ^galajat 
zu  ^galät  werden;  dieses  aber  musste,  da  ein  langer  Vokal  sich  in 
geschlossener  Silbe  nicht  halten  konnte,  zu  galat*'\  verkürzt  werden. 
Demnach  ist  das  syr.  g'lät  eine   innere  Analogiebildung  nach  dem 

25  Masculinum  g^lä.  Das  hebr.  galät  ist  aber  meist  durch  eine  andere 
Form  verdrängt  worden.  Es  trat  nämlich  an  gä/dt  (und  die  ebenso 
entstandenen  entsprechenden  Formen  der  abgeleiteten  Stämme)  noch 
die  gewöhnliche  Femininalendung  -^,   und   so    entstand  gälUä,   eine 


'^  Nur    einzelne   Spuren  deuten    darauf,    dass    das  Ass.-Bab.    einstmals    gleichfalls 
30  Verba  tertiae  w  und  /  unterschied :  vgl.  Praeterita  wie  itnnu. 

*  Nicht  etwa  aus  *Salawft\  denn  erstens  hätte  eine  solche  Form  sich  der  Kon- 
traktion nicht  entziehen  können;  und  zweitens  weist  das  Verbaladjektiv  Säliw  auf  ein 
Perfekt  }aiiw. 

♦♦♦  Das  Ätii,  kann  nicht  mit  in  Frage  kommen,   da   es  alle  Verba  tertiae  w  und  / 

35  als  starke  Verba  behandelt  und   nur  einige  Kontraktionen  von  Diphthongen  vornimmt. 

f  Dieses   ist  der  Fall  z.  B.   bei  den  Pronominalsuffixen  -tä  (2.  P.  m.  s.)  und  -nä 

(3.  P.  f.  pl.).     Keinesfalls  sind  die  Urformen  mit  kurzem  Vokal  anzusetzen,  da  ein  solcher 

am  Wortende  im  Hebr.  geschwunden  wäre. 

ff  galä  als   eine  Analogiebildung  nach  Verben   tertiae  J^    (mafä)    anzusehen,    hat 

40  manche  Gründe  gegen  sich;    namentlich  erheben  sich  dann  fiir  die  Erklärung  der  Piel- 

formen  die  grössten  Schwierigkeiten. 

fff  Vgl.  ''aJat  (Lev.  25,  2). 

*f  Vgl.  zu  dieser  Verkürzung  die  Jussive  arab.  Jakum  (aus  *jakum)  =»  hebr.  jäköm 

(aus  jaJ^m\  die  Imperative  arab.  *ukim  faus  **uktm)  =  hebr.  häkim  (aus  *hakim)  u.  ä. 


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262  (fftiM^t  3ur  ftmHif^tn  ^prac^wiffenfc^aft. 

Analogiebildung,  die  darauf  beruhte,  dass  man  das  /  der  Femininal- 
endung  fälschlich  für  den  dritten  Radikal  hielt  und  auf  diese  Weise 
eine  Form  bildete,  die  zu  einer  Wurzel  *^//  zu  gehören  schien. 

Die  Ursache  dafür,  dass  alle  Verba  tertiae  w  und  j\  transitive 
wie  intransitive,  im  Hebr.  in  eine  Klasse  zusammenfielen,  war  wohl  5 
ihre  Übereinstimmung  in  einzelnen  Formen  der  abgeleiteten  Stämme. 
So  mussten  z.  B.  alle  sechs  Klassen  ihr  Niphal  lautgesetzlich  ni£-/ä 
aus  ^niglaja  oder  ^niglawa  bilden;  ebenso  stand  es  mit  den  anderen 
abgeleiteten  Stämmen.  So  war  die  Möglichkeit  gegeben,  dass  alle 
Klassen  der  Analogie  des  transitiven  galä  folgen  konnten.  10 

Doch  nur  in  der  3.  P.  s.  m.  folgten  die  Intransitiva  den  Transi- 
tiven, während  in  den  übrigen  Formen  des  Qalperfekts  das  Umgekehrte 
eintrat.  Dieses  scheint  mir  seinen  Grund  in  folgendem  zu  haben, 
lüne  vorauszusetzende  transitive  Form  *gäld  (aus  *gaiaju  *galau) 
wurde  schon  früh  durch  den  Einfluss  der  gewöhnlichen  Pluralendung  ü  '5 
zu  gälü*  Dieses  beweisen  zur  Genüge  die  entsprechenden  Niphal-, 
Pual-  und  Hophaiformen,  wie  niglü  aus  ^niglajü^  ^niglau,  "^niglo.  Da 
nun  jenes  transitive  ga/ü  dem  aus  *gaiijü  regelrecht  entstandenen 
intr.  gaiü  völlig  glich,  folgten  die  Transitiva  der  Analogie  der  Intran- 
sitiva nun  auch  in  den  übrigen  Formen  des  Qalperfekts.  So  entstanden  20 
die  Formen  galita,  gälit  u.  s.  w. 

Den  Vokal  /  zeigt  das  Hebr.  gemeinsam  mit  dem  Syr.  im  Piel, 
Hiphil  und  Hitpael.  Ob  dieses  /  ein  Zeichen  dafür  ist^  dass  jenen 
Formen  bereits  die  nordsemitischen  Bildungen  mit  i  in  letzter  Silbe 
(hebr.  kitte l  syr.  kattel,  beide  aus  *kattil)  zu  Grunde  liegen,  so  dass  25 
also  gillitä  lautlich  aus  ^gillij-tä  entstanden  wäre,  oder  ob  gillita 
erst  aus  älteren  Formen  wie  *gaiiaitä  durch  Einfluss  des  Qal  ent- 
standen ist,**  lässt  sich  wohl  nicht  mehr  feststellen.  Soviel  ist  jeden- 
falls sicher,  dass  die  Formen  der  3.  P.  m.  s.  gil/ä,  higlä,  hitgallä  auf 
älteres  *gallaja  u.  s.  w.  zurückgehen:  die  Kontraktion  des  aja  zu  ä  30 
trat  eben,   wie  oben  bereits  bemerkt  ist,   schon  in  westsemitischer 

*  Ich  muss  hier  ausdrücklich  bemerken,  dass  dieses  Resultat  auf  eigenen  Beobach> 
tungen  beruht  und  nicht  etwa  auf  Äusserungen  des  Herrn  Prof.  J.  Barth,  welche  er, 
wie  er  mir  nach  Einsichtnahme  meiner  Arbeit  sagte,  in  seinen  auch  von  mir  gehörten 
sprachwissenschaftlichen  Übungen  im  Winter  1 901/2  gethan  habe,  zurückgeht.  So  gern  35 
ich  auch  Herrn  Prof.  J.  Barth  die  Priorität  der  Ansicht,  „dass  die  Endungen  o  und  c 
der  Verba  h"b  durch  Einfluss  des  starken  Verbs  verdrängt  wurden",  zuerkennen  möchte, 
so  wenig  kann  ich  die  Erklärung,  die  er  von  mir  verlangt,  dass  ich  nämlich  dieses 
Resultat  ihm  verdanke,  mit  der  Wahrheit  vereinigen.  Wie  aus  meinen  noch  vorliegenden 
Konzepten  hervorgeht,  kam  ich  erst  bei  der  letzten  Durcharbeitung  meiner  Untersuchung  40 
auf  die  hier  vertretene  Ansicht,  zu  der  mich  zuerst  die  Niphalform  mgUt  für  *nigl$  ver- 
anlasste. D.ass  Herr  Prof.  J.  Barth  die  gleiche  Ansicht  ausgesprochen  hat,  habe  ich 
nicht  in  der  Erinnerung. 

*♦  So  Barth,  ZDMG  56,  S.  242. 


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(Un^nab,  (ÜBer  üttafo^teBtfbun^ett  int  9e6r^ifc$en  (PetButn.  263 

Urzeit  ein,  so  dass  jene  speziell  nordsemitische  Umbildung  von  kattala 
zu  *kattila  keinen  Einfluss  auf  die  schon  völlig  erstarrte  Form  *gaiiä 
(später  giiiä)  ausüben  konnte.  Im  Syr.  wurden  diese  alten  Bildungen 
durch  den  Einfluss  des  intransitiven  Qal  verdrängt. 

5  Lautgesetzlich  ist  das  e  der  passiven  Stämme  entstanden   (wie 

nigletä  aus  *nigiaitä)\  aber  es  findet  sich  e  neben  seltenerem  /  auch 
in  der  i.  P.  s.  der  aktiven  Stämme.  Dieses  e  wird  wohl  zum  Teil 
auf  euphonische  Gründe  zurückgeführt  werden  können:  man  vermied 
dadurch   die  Aufeinanderfolge   zweier  langer  /,   die  als  unangenehm 

10  empfunden  wurde.  Einen  gewissen  Einfluss  mögen  hierbei  allerdings 
die  Stämme  ausgeübt  haben,  in  denen  e  von  Anfang  an  berechtigt 
war.  Es  ist  ja  auch  nicht  zu  verwundern,  dass  die  Sprache  allmählich 
den  Ursprung  der  einzelnen  Formen  vergass  und  deshalb  Formen 
mit  e  bildete,   wo  eigentlich  nur  /  berechtigt  war,   und   umgekehrt. 

IS  Sehr  auffällig  und  mir  nicht  recht  erklärlich  ist  der  regelmässige 
Gebrauch  dieses  /  der  in  i.  P.  pl.  des  Niphal  [nigiinü  statt  *nig/enu). 
Wir  wenden  uns  zum  Imperfekt,  für  dessen  Bildung  zunächst  das 
von  Barth*  aufgestellte,  aber  von  manchen  Seiten  angegriffene  Laut- 
gesetz in  Betracht  kommt,   dass  ursemitisches  ij  im  Nordsem.  zu  ä 

20  wird.  Den  Thatsachen  gegenüber  ist  es  unmöglich,  an  der  Richtigkeit 
dieses  Lautgesetzes  zu  zweifeln;  nur  muss  man  zugeben,  dass  ij  in 
einzelnen  Fällen  im  Nordsem.  zu  /  wurde.  So  zunächst  stets  im 
Inlaut  [jtnak  aus  jijnak\  gälitä  aus  galijtä  u.  s.  w.);  aber  auch  im 
Auslaut  scheint  mir  für  eine  derartige  Behandlung  des  ij  ein  sicheres 

25  Beispiel  in  dem  st.  constr.  pi  vorzuliegen.  Denn  da  das  Hebr.  seinen 
stat.  constr.,  wie  es  ja  bei  der  engen  Verbindung  dieser  Form  mit  dem 
folgenden  Worte  das  Natürlichste  war,  im  Gegensatz  zum  Südsemiti- 
schen, aber  in  Übereinstimmung  mit  dem  Syr.  und  Ass.  ohne  Endung 
bildete,  so  muss  pi  aus  *pij  entstanden  sein.     Demnach  wird  sich  als 

30  Gesetz  für  die  Behandlung  von  ij  im  Nordsem.  ergeben: 
Ursprüngliches  ij  wird  im  Nordsemitischen 

1.  zu  /,  wenn  es  eine  Silbe  schloss, 

2.  zu   a^  wenn   dem  /  ursprünglich  noch   eine   Flexionsendung 
folgte. 

35  Nur  auf  diese  Weise  dürfte  sich  die  verschiedene  Behandlung  des 
ij  erklären  lassen.** 

Es  ist  notwendig,  im  Anschluss  hieran  auch  die  Behandlung  von 
ursprünglichem  aj  zu  besprechen:  dieses  wurde 

♦  Zuerst  Nominalbildung,  Einl.,  S.  XXX. 
**  Der  stat.  abs.  pk  wird  somit  auch  ohne  dass  man  mit  Barth,  NominaUnldutif^^ 
Einl.,  S.  XXXI  die  fUr  das  nichtarabische  Semitisch  sonst   nicht  nachweisbare  Nunation 
zu  Hilfe  nimmt,  verständlich.     (Grundform  *piju,) 


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264  (SftxM^t  5ur  fmtHfc^ett  ßpxadiwif{tn(4aft 

1.  e,  wenn  es  eine  Silbe  schloss;*  ebenfalls  aber 

2.  a,  a)  wenn  dem  y  ursprünglich  noch  eine  Flexionsendung  folgte,** 

ß)  wenn  in  nächster  Silbe  ä  folgte***  (Umlaut). 

Ursprüngliches  uj  endlich  wurde  wohl  schon  früh  zu  ij  und  folgte 
dann  den  Gesetzen  für  diese  Lautverbindung.  5 

Bei  den  Verben  tertiae  j  sind  diese  Gesetze  noch  klar  zu  er- 
kennen im  syr.  Peal,  wo  dem  transitiven  Imperfekt  negla  (aus  *nig' 
lija  oder  *niglujci)  der  Imperativ  g*li  (aus  ^gilij\  oder  *guluj)  ent- 
spricht. Im  Hebr.  wird  das  Imperfekt  nach  der  Form  jigia  gebildet, 
dazu  der  Imperativ  g^le\  ebenso  findet  sich  im  Jussiv  yi^/f  neben  der  10 
apokopierten  Form.ff  Derartige  Formen,  wie  der  Imperativ  g*le  und 
der  Jussiv  jigle,  können  bei  transitiven  Verben  nur  Analogiebildungen 
nach  intransitiven  sein:  das  Imperfekt  yV^/^  konnte  lautgesetzlich  aus 
*jigiaja,  '*jiglija  und  *jigluja  entstanden  sein;  nun  bildete  das  intr. 
jigiä  regelrecht  den  Imperativ  (und  Jussiv)  g*le  (undßg/e)  aus  *galaj  15 
(und  *jiglaj).  Dieser  Analogie  folgten  nun  zunächst  die  Transitiva 
des  Qal,  deren  Imperfekt  ja  lautgesetzlich  dem  der  Intransitiva  gleich 
geworden  war.  Dann  wurde  dieser  Wechsel  von  imperfektischem  ä 
und  imperativischem  e  im  Hebr.  nach  einem  Analogieschluss  auch 
auf  die  abgeleiteten  Stämme  übertragen.  20 

Ebenso  drang,  sobald  als  die  a-,  i-  und  «-Imperfekte  in  der  3.  P.  s. 
übereinstimmend  geworden  waren,  in  der  3.  u.  2.  P.  f  pl.  das  anfangs 
nur  bei  ^-Imperfekten  berechtigte  iftt  ^^  ^1'^  Imperfekte  ein,  sowohl 
in  die  des  Qal  wie  die  der  abgeleiteten  Stämme. 

In    den  intransitiven   Qalimperfekten    und   denen    der  passiven  25 
Stämme  entstanden   ehemals  in  der  3.  u.  2.  P.  m.  pl.,   sowie  in  der 
2  P.  f.  sing,  durch  Kontraktion  die  Diphthonge  au  (0)  und  ai  (e).    Es 

*  Beispiele:  ma/ke  (st.  c.  pl.  =  *maikaj)\  bett  „mein Haus"  ^-=  *baj'tt\  s'de  (=  *iatiaj 
st.  c.  sing,  von  sada)  u.  a. 

*♦  Beispiel:  st.  abs.  iadä  aus  ^iadaju.  30 

***  Beispiel:  'edä-hä  „ihre  Zeugen"  =  *"ed'aj-hä. 
t  Diese  Erklärung  scheint  mir  die  einfachste  zu  sein.     Irgend  eine  Beeinflussung  ent- 
weder durch  das  Imperfekt  desselben  Stammes  oder  durch  den  Imperativ  des  intr.  Verbs 
(der  ja  ursprünglich  wie  eitai  lautete)  oder  endlich  durch  den  Imperativ  eines  anderen 
Stammes  lässt  sich,  soviel  ich  sehe,  nirgends  entdecken,  da  alle  diese  Formen,  die  allein  35 
eine  Analogiebildung  hätten  hervorrufen  können,    ursprünglich   nicht  auf  t   auslauteten. 
Folglich  kann  die  Form  nur  lautgesetzlich   erklärt  werden.     Barth,  ZDMG  56,  S.  243, 
erklärt  sie  auf  Grund  des  im  Aram.  zu  beobachtenden  Bestrebens,  „die  vom  Tone  ge- 
troffenen Vokale  der  zweiten  meist  offenen  Stammsilbe  beim  Verb  sekundär  zu  unwandel- 
bar langen  zu  dehnen".     Alle  Fälle  jedoch,   in   denen  sich  dieses  Bestreben  mit  Sicher-  40 
heit  nachweisen  lässt,  sind  solche,  in  denen  der  kurze  Vokal  ursprünglich  in  paenultima 
stand  [j^ktlü\  s*gtd  aus  sagida\  mtt  aus  mita\     Man  wird   demnach  diese  Betonung  als 
eine  Folge  der  Pänultimabetonung  anzusehen  haben. 

tt  Ewald,  Ausßihrliches  Lehrbuch  der  hebr,  Sprache,  §  224.  c  am  Ende. 
ftf  Trans,  ^jiglij-nä  hätte  "^jigtina  werden  müssen.  45 


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(Un^nab,  (Ü6er  JRttafoßteBtfbun^en  m  9e6r<ltTc$(n  (^erBuin.  265 

sind  also  Formen  vorauszusetzen  wie  ^jiglo  (aus  *jiglajü,  *jigiau)  und 
"^tigle  (aus  *tiglaji,  *tiglai)\  ebenso  in  den  passiven  Stämme:  *jugalid 
aus  *jugallajü  u.  s.  w.  Jene  Endungen  0  und  e  wurden  jedoch,  ebenso 
wie  es  auch  im  Perfekt  der  passiven  Stämme  der  Fall  war,*  durch 
5  die  beim  starken  Verbum  gebräuchlichen  Endungen  ü  und  i  ver- 
drängt.** 

Die  oben  besprochene  Art,  den  Imperativ  und  Jussiv  der  Verba 
tertiae  /  zu  bilden,  muss  der  Entstehungsweise  dieser  Verbalformen 
gemäss***  die   ältere   gewesen    sein.      Daneben    findet    sich     eine 

10  jüngere,  die  im  Arab.  die  ältere  ganz  verdrängte  und  sich  auch  im 
Hebr.  neben  dieser  findet.  Der  Ausgangspunkt  für  dieselbe  war 
wohl  der  Jussiv.  Als  dessen  Entstehung  aus  dem  Imperativ  dem 
sprachlichen  Bewusstsein  entschwunden  war  und  man  ihn  nur  noch 
für   einen   Modus   des  Imperfekts   hielt,   bildete    man   ihn   auch  bei 

1 5  Verben  tertiae  j  und  w  neu  aus  dem  Indikativ  des  Imperfekts  durch 
Verkürzung  der  Endsilbe  desselben,  da  man  eine  solche  Verkürzung 
als  den  Hauptfaktor  in  der  Jussivbildung  betrachtete.  Die  Frage, 
ob  diese  jüngere  Btldungsweise  schon  in  der  Zeit  der  westsem.  Ein- 
heitssprache entstanden  ist,   oder  ob,   was  sehr  wohl  denkbar  wäre, 

20  das  Hebr.  und  Arab.  unabhängig  voneinander  denselben  Weg  ein- 
schlugen, lässt  sich  wohl  kaum  mehr  befriedigend  lösen.  Jedenfalls 
dürfte  die  Verkürzung  auf  Grund  von  Proportionen  wie  arab. 

jakümu         j^S^^ 
jakum  jaglu 

zurückzuführen  sein.  Auf  diese  Weise  wurde  auch  \i^r,jigla  zwjigl, 
25  was  dann  den  hebr.  Lautgesetzen  gemäss  weiter  entwickelt  wird  (in 
der  Regel  zu  jegäl\  ebenso  im  Hiphil  jagla  zu  *jagl  (und  weiter 
jägäl)  und  im  Piel  fgalla  zu  *fgall  (und  weiter  fgal).  Von  den 
Jussiven  drang  diese  Bildungsweise  auch  in  den  Imperativ  ein.f 

Beim  Antritt  von  Suffixen  an  die  3.  P.  m.  s.  im  Qalperfekt  der 

30  Verba  tertiae y  wird  der  durch  Kontraktion  entstandene  lange  Vokal  ä 

nicht  mehr  seiner  Natur  entsprechend  als  unveränderlich  behandelt. 

Nach   Formen   wie  gala-nü    (entsprechend   k^täi-ä-nii)    bildete    man 


*  Vgl.  guiiu  für  gullo  u.  a. 

♦*  Dasselbe  ist  auch  im  Neuarab.  (äg.  u.  syr.  Dial.)  geschehen:  vgl.  äg.  2.  P.  f.  s. 
35  tirdt  (syr.  A><//),  3.  P.  pl.  äg.  jirdü  {yfT,jir(fu\  2.  P.  pl.  äg.  //></«  (syr.  tir^u)  gegenüber 
den   altarab.   Formen   far^aint\  jardauna^  iariauna\    ebenso   auch    im   Imperativ:    irtft 
(irtfi)^  irtfä  {trtfu)  =  altar.  ir^ai^  irdau. 
♦*♦  Vgl.  S.  251. 

f  Etwas  anders  scheint  sich  Praetorius  die  Entstehung  des  Apocopatus  zu  denken, 
40  wenn  er  sagt  (ZAW  3,  S.  25  Anm.):    „Der   apokopierte  Modus  der  Jl"b  ist  eine  ganz 
junge  Erscheinung    und    nur    die    letzte    Konsequenz    von    thatsächlich    zweiradikaligen 
Formen  wie  tlbs^." 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  I9 


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266  (gtiM^t  3ttr  fmHif<itn  |lp¥Ac$wi(f<nfc9aft. 

analog  dem  starken  Verb  auch  gäl-a-nt  und  gäl-^-kä  statt  ^galä-ni, 
"^g^lä'kä* 

Ebenso   wird  im   Imperfekt   nach  Analogie   des   starken  Verbs 
statt  *jigle-kä  die  Form  jigi'kä  gebildet** 

In  einer  grösseren  Anzahl  von  Formen  hat  sich  das  alte/  scheinbar  s 
erhalten.  Jedoch  wird  man  Formen  dieser  Art  nicht  als  etwas  Alter- 
tümliches betrachten  dürfen.  Vielmehr  sind  sie  Neubildungen  nach 
Analogie  des  starken  Verbs.***  Dass  die  Entstehung  jenes  j  erst  etwas 
Sekundäres  ist,  zeigt  besonders  deutlich  die  Form  jiUäjü  neben  iä- 
lawti  und  iälew,  die  da  beweisen,  dass  wir  es  hier  mit  einem  Verbum  lo 
tertiae  w  zu  thun  haben. 

4.  Die  Verba  ultimae  K. 

Die  Veränderungen,  denen  diese  Verba  unterliegen,  beruhen  zu- 
nächst auf  der  Unterlassung  des  Stimmritzen  verschlusses  und  der  in- 
folgedessen eintretenden  Dehnung  des  nunmehr  in  offener  Silbe  15 
stehenden  kurzen  Vokals  {*mäsdtä  zu  ^mäsatä  zu  mäsätä).  Auf 
diese  Weise  entstand  auch  die  3.  P.  s.  f  des  Qalperfekts:  mä^ä  (ge- 
schrieben noch  ms).  Diese  Form  und  ähnliche  (wie  z.  B.  nimsä) 
wurden  so  den  entsprechenden  Formen  der  Verba  tertiae  j  gleich, 
was  nun  Analogiebildungen  zur  Folge  haben  konnte.  Einige  der-  20 
selben  sind,  wofern  sie  überhaupt  als  Analogiebildungen  nach  Verben 
tertiae  j  aufzufassen  sind,  für  das  Paradigma  der  Verba  tertiae  K  zur 
Regel  geworden.  Hierher  gehört  vielleicht  die  Bildungsart  der  3.  u. 
2.  P.  f  pl.  imperfecti  und  der  2.  P.  f.  pl.  imperativi:  timsana  und 
m'sanä,  Bildungen,  die  jedoch  zur  Zeit  der  Fixierung  des  uns  vor-  25 
liegenden  Konsonantentextes  wohl  noch  nicht  gebräuchlich  waren, 
wie  aus  der  fast  ausnahmslosen  Schreibung  des  2(  hervorgeht  Man 
könnte  solche  Formen  jedoch  auch  als  Analogiebildungen  nach  den 
Verbalstämmen  der  Verba  tertiae  fcC  auffassen,  wo  lautgesetzlich  a 
entstand,  wie  z.  B.  im  Piel:  tfma^^inä  ergab  bei  Quieszieren  des  &(  30 
t'massenä,  woraus  wegen  des  folgenden  ä  mit  Umlaut  f  tnnassanä 
wurde.  Wir  sind  also  hier  wohl  nicht  imstande,  zu  einem  sicheren  Re- 
sultat zu  gelangen. 

Ähnlich  steht  es  mit  dem  Perfekt   in   den  Personen,   in   denen 


♦  Proportion:     ketälä-nü gälä-nü        j 

ketala-nt  gäla-nt 

kctäla-nü gälä-nü 

keiäü^         gdl^kä   ' 
**  Vgl.  hierzu  S.  257. 
**♦  So  auch  Barth,  ZDMG  53,  S.  597. 

f  Vgl.  süsa-kä  aus  *suse-kä  und  dieses  aus  *süs-ai-kä. 


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(Utt^ttA^,  (Ü6et  üttafo^uBtfbun^ett  tm  ßeSräir^en  Q^ttBum.  267 

eine  konsonantische  Endung  antritt.  Hier  könnten  im  Niphal,  Pual 
und  Hophal  Analogiebildungen  nach  Verben  ultimae  j  vorliegen,  so 
dass  also  nim^eta  nach  nigletä  gebildet  wäre.  Mehr  Wahrscheinlich- 
keit aber  hat  die  Annahme  für  sich,  dass  jenes  e  innerhalb  der  Verba 
5  tertiae  K  selbst  entstanden  ist,  da  wir  es  auch  da  finden,  wo  bei 
Verben  tertiae  /  /  steht  (Fiel,  Hiphil,  Hitpael).  Es  kann  auf  laut- 
lichem Wege  in  Formen  wie  mi^^eti  aus  mi^^itl  entstanden  und 
dann,  z.  T.  vielleicht  durch  den  Einfluss  der  Verba  tertiae  7,  auch 
auf  solche  Formen    mit   konsonantisch   antretender  Endung  ausge- 

10  dehnt  worden  sein,  in  denen  den  Lautgesetzen  gemäss  a  zu  erwarten 
wäre  (wie  nim^eta  statt  *nim^ätä  u.  a). 

Neben  diesen  allerdings  nicht  sicher  erweisbaren  regelmässigen 
Analogiebildungen  nach  Verben  tertiae/  finden  sich  zahlreiche  singu- 
lare, durch  die  teils  Verba  tertiae  K  zu  solchen  tertiae  /  umgebildet 

15  wurden,  teils  umgekehrt  Verba  tertiae  J  zu  solchen  tertiae  Ä.*  Die 
Möglichkeit  des  Übergangs  von  Formen  der  einen  dieser  Verbal- 
klassen in  solche  der  anderen  kann  nicht  bezweifelt  werden,  da  beide 
in  zahlreichen  Punkten  übereinstimmen;  es  fällt  also  nicht  schwer,  in 
jedem  einzelnen  Falle  die  Proportionen  aufzustellen,  auf  Grund  deren 

20  die  betrefTende  Analogiebildung  eintreten  konnte.** 

So  möglich  eine  gegenseitige  Vermischung  der  Formen  zweier 
Verbalklassen  ist,  die  wie  die  Verba  tertiae  j  und  K  fast  in  jedem 
Tempus  und  Modus  gleichmässig  gebildete  Formen  hatten,  so  wenig 
wahrscheinlich  ist  eine  durchgehende  Vermischung  von  Klassen,  die 

25  nur  in  ganz  vereinzelten  Punkten  übereinstimmen.  Eine  Proportion 
kann  man  allerdings  schon  da  aufstellen,  wo  zwei  Verbalklassen  nur 
in  einer  Form  regelmässig  übereinstimmen;  jedoch  muss  man  sich 
stets  die  Frage  vorlegen,  ob  die  Aufstellung  der  betreffenden  Pro- 
portion auch  psychologisch  verständlich  ist,  und  das  ist  sie  nur  dann, 

30  wenn  die  influenzierende  Form  mit  der  influenzierten  in  irgend  einem 
Verhältnis  der  Ideenassociation  steht  So  ist  es  verständlich,  wenn 
—  um  ein  Beispiel  herauszugreifen  —  n2ichjakütn  ein  Indikativ  y^^ni^ 
(Jes.  42,  4)  von  rs^  gebildet  wurde,  weil  beide  Verbalklassen  im  Jussiv 
desselben  Stammes  völlig  übereinstimmten  {jäköm  aus  *jakufn  und 

Z^järö^  aus  *jaru^{:^)).  Unverständlich  dagegen  ist  es  z.  B.,  dass  von 
einem  Verbum  med.  gem.  wie  srr  ein  Perfekt  des  Hiphil  hesirti  (Hos.  8, 4) 


*  Gesammelt  sind  solche  Formen  am  besten  von   Abel  H.  Huizinga,  Analogy 
in    the  Semitic  Languagesx    in    The  Americ,   Journ,  0/  Philol,    XI   S.  471 — 82,  XII 
S.  30—48,  bes.  XII  S.  30—32. 
40  ♦*  So  konnte  z.  B.  ^arntt  (Ruth  2,9)  auf  Gnmd  der  Proportion  entstehen: 

galä   galii 

fämä        ^amtt 
Ähnlich  verhält  es  sich  mit  allen  anderen  Fällen. 

19* 


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268  (gtiMt^i  5tt¥  fmiHfc^tn  ßpta4mi^tnf<iafi, 

nach  Analogie  von  Aek.^7n  gebildet  sein  sollte;  denn  die  Formen,  von 
denen  die  Analogiebildung  hätte  ausgehen  können  —  2.  P.  m.  sing,  des 
Imperativs  oder  3.  P.  s.  des  Jussivs  —  stehen  doch  in  einem  äusserst 
losen  Zusammenhang  mit  der  neugebildeten  Form.  Man  wird  also 
in  derartigen  Fällen  entweder  eine  Ungenauigkeit  in  der  Überlieferung  5 
oder  das  Vorhandensein  einer  anderen  Wurzelform  annehmen  müssen* 
Näher  auf  solche  abnormen  Formen  einzugehen  ist  nicht  unsere  Auf- 
gabe** 

5.  Die  Verba  mediae  geminatae. 

Auf  Grund  der  Ausfuhrungen  A.  MCller's***  ist  man  jetzt  fast  10 
allgemein  zu  der  Überzeugung  gekommen,   dass  die  Verba  mediae 
geminatae  und  die  sog.  hohlen  Verba  (Verba  mediae  w  und  j)  bili- 
terale  Verbalklassen   seien,   die   sich   erst  durch   die   Analogie   der 
starken  Verba   teilweise  der  Form  der   triliteralen   angepasst  hätten. 
Doch  scheinen  mir  die  für  diese  Theorie  vorgebrachten  Gründe  nicht  15 
zwingend  zu  sein,  sondern  die  Abweichungen  beider  Klassen  vom  Para- 
digma des  starken  Verbs  sehr  wohl  aus  der  Schwäche  der  Laute  w 
und  j  (Verba  mediae  w  und  j)  oder  aus   der  Schwierigkeit,  welche 
die  Aufeinanderfolge  gleicher  Laute  bot,  erklärt  werden  zu  können.f 
Damit  ist  jedoch  noch  nicht  bestritten,  dass  diese  Wurzeln  sich  aus  20 
ursprünglich  biliteralen  entwickelt  hätten :  ist  es  doch  wahrscheinlich, 
dass  auch  die  starken  Wurzeln  im  Grunde  nur  Weiterentwicklungen 
biliteraler  Wurzeln  sind  !ff    Wir  sind  also  der  Meinung,  dass  es  eine 
Zeit   gegeben   hat,   in    der  die    schwachen   Stämme   sich    von    den 
starken  nicht  unterschieden,   dass  aber  schon  in  ursemitischer  Zeit  25 
durch  lautliche  Vorgänge  zahlreiche  Abweichungen  der  Verba  med. 
gem.  und  med.  wjj  vom  starken  Verb  eintraten. 

Die  für  die  Verba  med.  gem.  in  Betracht  kommenden  Lautge- 
setze sind  folgende: 

I.  Ein  kurzer  Vokal  (ursprünglich  wohl  nur /)ttt  zwischen  den  beiden  3° 
gleichen  Konsonanten  fällt  aus.    Dieses  war  ursprünglich  jedoch 
nur  dann  möglich,  wenn  dem  ersten  der  gleichen  Konsonanten 
eine  kurze  offene  Silbe  vorherging  und  dem  letzteren  noch  ein 
Vokal  folgte  wie  in  sa'b[i)-ba. 

*  Vgl.   Fälle  wie   t.irg.   mhl  (auch   hebr.   mähul  Jes.  i,  22)    gegenüber  hebr.   mül  35 
und  mll. 

**  Reiches,  jedoch  noch  nicht  gesichtetes  Material  bei  IIuiziNGA,  a.  a.  O. 
***    Verba  V'5  und  5>"5>:  ZDMG  33,  S.  698-700. 
t  Vgl.  auch  Mayer  Lambert,  La  iriliteraliti  des  racines  r"5  et  1"?:  Revue  des 
etud.  juiv.  35,  S.  203 — 212.  4^ 

t*{*  Friedr.  Delitzsch,    Studien  über  indogermanisch-semitische  Wurzelverwandt- 
Schaft  (Leipzig  1873),  bes.  .S.  81. 

ttt  ^^'  ^^<^^^'  trans.  ?arar  neben  intr.  ^ar  (aus  *{arira). 


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(Un^tiAb,  (A6er  ünafo^teBifbutt^en  im  ^tMif4^  QOttSum.  269 

2.  Ging  jedoch  eine  geschlossene  Silbe  voran  und  waren  die  beiden 
gleichen  Konsonanten  auch  wieder  nur  durch  einen  kurzen  Vokal 
getrennt,  so  trat  eine  Umstellung  von  Vokal  und  Konsonant  in 
der  vorletzten  Silbe  ein  (z.  B.  ^jas-bu-bu  zu  jas-ub-buy  jasubbu)* 
5  Einige  Abnormitäten,  die  die  Verba  med.  gem.  im  Hebr.  zeigen, 

lassen  sich  jedoch  noch  nicht  mit  Hilfe  der  erwähnten  Lautgesetze  er- 
klären. In  den  Fällen,  wo  die  gleichen  Konsonanten  ein  und  der- 
selben Silbe  angehörten,  trat  ursprünglich  keine  Veränderung  ein 
{sababta  noch   im  Arab.).     Das  Hebr.  zeigt  hier   einen   Bindevokal, 

10  der  im  Perfekt  0,  im  Imperfekt  (und  Imperativ)  a  ist  Jenes  o  war 
von  Knudtzon**  mit  dem  ä  der  assyr.  Pemiansive  wie  kaid-ä-ta 
verglichen  worden.  Doch  sind  die  Bedenken,  denen  eine  solche  Zu- 
sammenstellung unterliegt,***  so  gewichtig,  dass  eine  andere  Erklärung! 
viel  an  Wahrscheinlichkeit  gewinnt,  zumal  da  durch  diese  nicht  nur 

'5  das  0  des  Perfekts,  sondern  auch  das  a  des  Imperfekts  erklärt  wird. 
Es  sind  nämlich  tfsubbanä  und  sabbbtä  Analogiebildungen  nach  den 
Verben  tertiae  w,  Dass  dem  so  ist,  geht  mit  ziemlicher  Sicherheit 
auch  aus  der  Behandlung  des  Perfekts  unserer  Klasse  im  Neu- 
arabischen hervor;   dieses  bildet  bekanntlich  derartige  Formen  nach 

20  Analogie  der  Verba  tertiae  j  wie  sabbet  Dass  die  Sprache  zu  einem 
solchen  Mittel  griff,  hatte  seinen  Grund  in  der  Kontraktion  der 
gleichen  Konsonanten  in  den  nach  den  Lautgesetzen  notwendigen 
Fällen.  Man  bildete  also  täsöbbi,  jäsöbbü^  sabbä^  sabbü  u.  ähnl.  For- 
men, indem  man  die  Personalendung  an  die  kontrahierte  Form  an- 

25  hing.ff  Die  Folge  davon  war,  dass  die  Sprache  den  Trieb  em- 
pfand, auch  die  konsonantisch  beginnenden  Verbalendungen  an  die 
Form  sabb  antreten  zu  lassen.  Dies  konnte  aber  nur  mit  Hilfe  eines 
Bindevokals  geschehen.  Nun  lagen  aber  die  Verhältnisse  ähnlich 
im  Piel  der  Verba  tertiae  j  und  w\  auch  hier  war  der  eine  Konso- 

30  nant  verdoppelt,  und  die  konsonantischen  Endungen  schienen,  nach- 
dem der  dritte  Radikal  durch  lautliche  Veränderungen  unkenntlich 
geworden  war,  mittels  eines  „Bindevokals"  anzutreten.    Dieser  war  auf 

*  Diese  Metathesis  war  vielleicht  eine  Eigentümlichkeit  des  Westsemitischen.    Das 
Ass.  kemit  nur  das   erste  Lautgesetz.     Das  Ath.  behandelt  die    Verba  med.   gem.    als 
35  starke  Verba;  jedoch  beweist  die  Übereinstimmung  des  Arab.  mit  dem  Nordsem.,   dass 
diese  Klasse    im    Äth.  der  Analogie    des    starken    Verbs    gefolgt  ist.     Dasselbe    kann 
auch  im  Assyr.  der  Fall  sein. 
**  ZA  6,  S.  419. 
♦**  Vgl.  Phimppi,  BSS  S.  371. 
40  t  Philippi,  a.  a.  O.,  S.  372. 

tt  Wenn  die  Verba  med.  gem.  nicht  auf  starke  Bildungen  zurückgeführt  werden, 
bleibt  es  u.  a.  auch  rätselhaft,  weshalb  sich  in  keiner  Sprache  Formen  wie  *sab-tä  u.  ä. 
erhalten  haben,  die  doch  dem  semitischen  Sprachgefühl  keineswegs  zuwider  waren  (cf. 
hebr.  TiamU\\  arab.  humia). 


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2/0  (ßtiMf^t  5«¥  \tmiH\4^  fiftti<twi\(tn\<liäft. 

Grund  einer  frühzeitigen  Analogiebildung*  in  allen  Imperfekten  a.  So 
wurde  also  nach  l^gallanä  zunächst  wohl  das  intr.  Imperfekt  Qal  (wie 
*t^kallanä)**  und  dann  weiterhin  das  trans.  (wie  ifsubbanä)  gebildet 
Einem  Imperfekt  fgallanä  konnte  nun  aber  in  früherer  Zeit  ein  Per- 
fekt *  gallau  tä  (später  gillita)  entsprochen  haben***:  solche  Formen  5 
sind  ursemitisch,  aber  im  Hebr.  verloren  gegangen.  Auf  Grund  der- 
selben entstand  nun  das  hebr.  sabbötä  (älter  *sabbautä\'\  ganz  wie 
neuarab.  maddet  nach  einem  Perfekt  des  Intensivstammes  wie  kqffet 
Wurzel  kfj).  Dass  Formen  wie  ^gallbtä  (oder  *gilldtä\  welche  die 
Analogiebildung  veranlasst  haben,  im  Hebr.  nicht  mehr  zu  finden  10 
sind,  besagt  nichts  gegen  die  Richtigkeit  der  gegebenen  Erklärung: 
es  begegnet  in  der  Sprachgeschichte  die  Thatsache  gar  nicht  so 
selten,  dass  ältere  Bildungen  an  ihrem  eigentlichen  Entstehungspunkt 
verloren  gingen  und  sich  nur  noch  an  Stellen,  an  die  sie  erst  durch 
die  Analogie  verpflanzt  wurden,  erhielten.  Nachdem  einmal  jene  15 
Übertragung  des  au  (später  zu  0)  stattgefunden  hatte,  lag,  als  alle 
Verba  tertiae  w  der  Analogie  der  Verba  tertiae  /  folgten,  kein  Grund 
vor,  jenes  au  [6)  bei  Verben  med.  gem.  aufzugeben,  da  dem  Sprach- 
bewusstsein  seine  Entstehung  völlig  entschwunden  war  und  es  in 
ihm,  ebenso  wie  in  dem  ä  des  Imperfekts  und  des  damit  zusammen-  20 
hangenden  Imperativs  nunmehr  nichts  weiter  sah  als  „Bindevokale". 
Vom  Qal  aus  übertrugen  diese  sich  dann  auch  auf  die  entsprechenden 
Formen  der  abgeleiteten  Stämme  (Niphal,  Hiphil,  Hophal). 

Neben  der  gewöhnlichen  Bildungsweise  des  Imperfekts  jdsöb 
finden  wir  auch  Formen  wie  ßssöb.  Nach  Kautzsch  ff  hat  Haupt  ^s 
diese  für  Analogiebildungen  nach  Verbis  primae  n  erklärt;  jedoch 
giebt  er  keine  Erklärung  dafür,  wie  eine  solche  Analogiebildung 
möglich  wurde.  Im  Aramäischen  ist  die  Bildung  mit  Schärfung  des 
ersten  Radikals  die  regelmässige,  und  man  könnte  somit  vermuten, 
dass   die   uns   überlieferten   Formen   dieser  Art   durch  Einfluss   des  30 


♦  S.  oben  S.  264. 
♦*  Es  liegt  also  eine  Proportion  vor,  wie 

J*gallü    ^fkallü  (aus  yikallü) 

TgaiiSnä  Vkallhnä 

Wenn  Formen    wie  *t^kallan&   nicht   überliefert   sind,   so   ist   damit   noch   nicht   be- 
wiesen, dass  sie  nicht  zu  irgend  einer  Zeit  existiert  haben.  35 

*♦♦  Das  regelmässige  Imperfekt  zu  *gallautä  wäre  *j*gaUiw{a)  gewesen;  dieses 
wurde,  wie  oben  bemerkt,  zu  *J*gallija  und  dann  zu  j^gallh.  Die  3.  P.  f.  pl.  war  ur- 
sprünglich *tfgailiwnä^  was  zu  ^t'galiinä  hätte  werden  müssen;  hierfilr  aber  trat  schon 
früh  nach  Analogie  der  a-Imperfekte  und  wohl  auch  durch  den  Einfluss  der  lautgesetz- 
lich entstandenen  3.  P.  s   {j'galla)  fgallanä  ein.  40 

t  Proportion:  i--    r.      -:  =  :.— .. — -r* 
^  *ga/lauiä         *sabbautä 

tt  HebräUche  Grammatik^,  S.  174  Anm.  (Leipzig  1896). 


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(Uii^iia5»  (A6er  ilnafo^teStfbun^en  ttn  ^t%t&if<l^cn  QOtx%um,  271 

Aramäischen  entstanden  sind.  Ist  dies  der  Fall,  so  fragt  es  sich  zu- 
nächst, wie  sind  die  aramäischen  Formen  zu  erklären?  Eine  Form 
jastibba  hätte  nach  aram.  Lautgesetzen  zu  fsöb  werden  müssen.  Da 
hier  (im  Gegensatz  zum  Hebr.)  auch  das  Präfix  seinen  vollen  Vokal 
5  hätte  verlieren  müssen,  so  wäre  die  Form  aus  dem  gewöhnlichen 
Schema  der  Verbalformen  ganz  herausgerissen  worden.  So  konnte 
jene  Verdopplung  nur  zu  dem  Zwecke  entstanden  sein,  den  Vokal 
des  Präfixes  zu  halten.*  Wenn  man  also  die  hebr.  Formen  wie 
jissöb  als  Aramaismen  betrachtet,  so  sind  sie  vollkommen  verständ- 

10  lieh;  dagegen  wäre  es  undenkbar,  dass  ein  hebr.  *Jasubba  zu  jissöb 
werden  konnte,  es  müsste  denn  sein,  dass  man  derartige  Bildungen 
als  Analogiebildungen  zu  intransitiven  Imperfekten  auffassen  will,  in 
denen  Formen,  die  den  betr.  aramäischen  ähnelten,  auch  im  Hebr. 
lautlich  entstehen  konnten.    Ein  vorauszusetzendes  Imperfekt  *jidalla 

15  musste  im  Hebr.  lautgesetzlich  zu  '^/dal'wtrdtvi,  da  nur  a  in  Vorton- 
silbe gedehnt  wurde,  i  aber  schwand.  Um  jenes  /  zu  halten,  gab 
es  nun  zwei  Wege;  erstens,  es  gegen  die  sonstige  Gewohnheit  zu  e 
zu  dehnen  {ci,  Jemar)  oder  zweitens,  den  folgenden  Konsonanten 
zu  verdoppeln   (jiddat).    So  konnte  also  jiddal  lautlich  entstehen 

20  und  dann  nach  Analogie  dieser  Form  die  Verdopplung  des  ersten 
Radikals  auch  auf  solche  Formen  übertragen  werden,  wo  eigentlich 
kein  Grund  für  eine  Verdopplung  vorlag.**  Viel  an  Wahrscheinlich- 
keit gewinnt  diese  Erklärung  dadurch,  dass  die  überlieferten  Formen 
mit  Schärfung  meist  Intransitiva  sind. 

25  Aber  auch  die  von  HAUPT  angedeutete  Erklärung  ist  möglich: 

jissöb  könnte  eine  Analogiebildung  nachy^f^^^i  sein.  Wodurch  aber 
wurde  sie  veranlasst?  Die  einzige  Form,  die  den  Ausgangspunkt  für 
die  Analogie  bilden  konnte,  scheint  mir  der  Imperativ  zu  sein.  Dieser 
wurde  von  sbb  nach  dem  Imperfekt  jäsöb**^  wie  söb  gebildet.    Ähn- 

30  lieh  aber  waren  die  Imperativbildungen  der  Verba  primae  //.  Bei 
ihnen  unterschied  sich,  äusserlich  betrachtet,  das  Imperfekt  vom  Im- 
perativ durch  das  mit  folgender  Verdopplung  vorgesetzte  Präfix. 
Es  ist  nun  nicht  unmöglich,  dass  diese  Bildung  des  Imperfekts  auch 
auf  andere  Verbalklassen  mit  einsilbigem  Imperativ  übertragen  wurde, 

35  dass  man  also  aus  söb  ein  Imperfekt ym<?3  nach  der  Proportion  schuf: 

ga}  dal     söd 

Jirgas  jiddal        jissöb 

Nachdem  dann  erst  einmal  eine  Verbindung  zwischen  den  beiden 

*  Ebenso  wohl  auch  syr.  netUb  aus  *ni'iib  (Wurzel  jtb].     Vgl.  S.  259  Anm.  tJ'*. 
**  Vgl.  Formen  wie  jassibbu  (Ri.  18,  23)  u.  ä, 
40        *♦♦  Die  lautgesctzliche  Bildung    des  Imperativs  Qal  wäre  wohl  sebob   (aus  su-bub) 
gewesen.     Wie  aber  schon   öfter  gezeigt  worden  ist,   wurde   der  Jussiv    und   dann  der 
Imperativ  in  späteren  Sprachperioden  bisweilen  vom  Imperfekt  aus  neu  gebildet. 


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2/2  (gcitt&it  %ut  femiüfc^ett  ßpta^wiUftn^^aft 

Verbalklassen  geschaffen  war,  konnten  auch  andere  Formen  (wie  das 
Hiphil)  der  Analogie  der  Verba  primae  n  folgen. 

Alle  drei  im  vorigen  erörterten  Erklärungen  des  Imperfekts 
jissdd  scheinen  mir  möglich  zu  sein;  wir  müssen  also  die  endgültige 
Entscheidung  über  den  Ursprung  dieser  Form  noch  in  suspenso  lassen.  5 

Auf  lautlichem  Wege  ist  wohl  das  Hophal  Aüsai  entstanden: 
eine  Grundform  *Ausa66a  hätte  zu  *Adsa6  werden  müssen,  einer 
Form,  welche  die  charakteristische  Vokalfärbung  des  Passivs  nicht 
mehr  geboten  hätte.  Deshalb  zog  man  es  vor,  das  kurze  u  des 
Präfixes  gegen  die  gewöhnlichen  Lautgesetze  zu  ü  zu  dehnen  oder  10 
aber  auch,  wenngleich  seltener,  den  folgenden  Konsonanten  zu 
schärfen.*  Eine  Analogiebildung  nach  Verben  primae  w  kann  die 
Form  Aüsaö  jedoch  unmöglich  sein,  da  beide  Klassen  zu  streng  von 
einander  geschieden  sind,  so  dass  man  keine  Form  finden  kann,  die 
in  befriedigender  Weise  die  Möglichkeit  einer  Analogiebildung  er-  15 
klärte.  Höchstens  konnten  der  Sprache  Formen  wie  AüSai  zum 
Muster  für  die  Behandlung  von  *Ausad{6a)  dienen,  so  dass  man  allen- 
falls von  einer  Beeinflussung  der  Form  Ausaö  durch  Aü^ad  reden  kann. 

Neben  dem  Piel  bilden  die  Verba  med.  gem.  häufig  ein  Polel. 
Diese  Bildung  hat  Barth**  als  Analogiebildungen  nach  Verben  mediae  20 
w  wie  komem  (aus  *kawmima)  erklärt.  Jedoch  ist  es  auch  möglich, 
dass  einzelne  jener  Formen  {sobeb)  auf  einen  Zielstamm  der  Grund- 
form ^sababa  zurückzufuhren  sind,  wenn  sich  dies  auch  nicht  mehr 
sicher  ermitteln  lässt.  Der  Hauptgrund,  den  BARTH  für  die  sekun- 
däre Natur  des  Polels  der  Verba  med.  gem.  anführt,  ist  der,  dass  25 
diese  Verba  einen  ganz  regelmässigen  Intensivstamm  (sibbeb)  bilden 
können,  während  dieser  bei  den  sog.  hohlen  Wurzeln  stets  durch  die 
Palpelform  komem  ersetzt  wird.***  Eine  derartige  Angleichung  von 
Formen  der  einen  dieser  beiden  Verbalklassen  an  solche  der  anderen 
konnte  vielleicht  dadurch  entstehen,  dass  sie  in  manchen  Bildungen  30 
vollkommen  übereinstimmten,  so  im  Jussiv  (Qal  und  Hiphil),  nach  wa 
consec.  [wajjakom'Wajjäsob\  wajjakäm-wajjäsäb),  ferner  im  Hiphil- 
imperativ  [Aakem'Aascb)\  endlich  haben  auch  beide  Klassen  die  Eigen- 
tümlichkeit, einen  Verbalstamm  durch  Reduplikation  der  Haupt- 
konsonanten f    zu    bilden   (Jkimkcm-sibseb).      Doch  scheinen  mir  alle  35 


*  Bildungen  wie  jukkat  (]es.  24,  I2\  x>\.  Jukkattü  (Jer.  46,  5).  über  die  Mög- 
lichkeit einer  anderen  Erklärung  vgl.  oben.  Über  Ersatzdebnung  und  Ersatzverdopp- 
lung  vgl.  auch  S.  259  Anm.  ff*. 

*♦  Die  Polil'  Conjugation  und  die  Pdläl-Participien :  Semitic  studies  in  memory  of 
Alexander  Kohut,  S.  83—93.  Berlin  1897.  40 

**♦  Denn  Bildungen  ^\t  kijjim  beruhen,  wie  auch  Barth,  a.  a.  O.,  S.  85  annimmt, 
auf  aramäischem  Einfluss. 

t  Derartige   Pilpelbildungen    beruhen  wohl,    wie  Philippi   {Der  Grtmdsiamm    des 


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diese  Übereinstimmungen  die  Bildung  der  Form  sobeb  noch  nicht 
genügend  zu  erklären;  es  gewinnt  somit  die  Annahme,  dass  einzelne 
Verba  med.  gem.  Po'elformen  \*säbaba  zu  ^säbiba  zu  "^sbbeb)  gebildet 
haben,  viel  an  Wahrscheinlichkeit.  Denn  da  eine  Po'el-Form  von 
5  einem  Verb.  med.  gem.  vollkommen  mit  einer  Pa'lel-Form  eines  Verbs 
med.  w\j  übereinstimmte,  so  konnte  diese  Übereinstimmung  leicht 
dazu  führen,  dass  man  nun  von  anderen  Verben  med.  gem.  Polel- 
Formen  mit  Pielbedeutung  neu  bildete. 

Eine  Analogiebildung,  die  sich  im  Niphal  bei  einzelnen  Verben, 

10  wenn  auch  nicht  regelmässig  findet,  möchte  ich  noch  kurz  erwähnen. 
Das  Niphal  der  Verba  med.  gem.  wurde  regelmässig  näsab  gebildet 
(aus  *naS'ba'bay  *na-sabba,  *nasab).  Diese  Form  glich  nun  aber  ganz 
einem  Qalperfekt.  Was  war  da  nun  natürlicher,  als  dass  man  den 
Ursprung  der  Form  bisweilen  vergass   und  sie  ganz   nach  Analogie 

15  eines  Qal  flektierte?  So  entstanden  Formen  wie  nfmaltäm*  von  mll\ 
ebenso  gehen  wohl  Formen  von  nps  mit  passiver  Bedeutung  auf  ein 
Niphal  vom  Stamm  p^^  (neben  pus)  zurück. 

6.  Die  sog.  hohlen  Wurzeln. 

Auch  für  diese  Verbalklasse  glaube  ich  bei  der  alten  Erklärung 
20  bleiben  zu  müssen,  wonach  alle  Abweichungen  vom  Paradigma  des 
starken  Verbs  erst  durch  Lautgesetze,  die  sich  aus  der  Natur  der 
Laute  w  und  /  ergaben,**  entstanden  sind.***  Sicher  ist  natürlich, 
dass  diese  Lautgesetze  schon  in  ursemitischer  Zeit  wirkten.  Ehe  sie 
aber  eintraten,  dürfte  es  eine  Epoche  gegeben  haben,  wo  die  Verba 
25  mediae  w  und  j  ganz  den  starken  entsprechend  behandelt  wurden.f 
Die  in  Betracht  kommenden  Lautgesetze  erkennen  wir  am  besten 
aus  den  Formen  der  abgeleiteten  Stämme,   da  diese  schon  seit  den 

starken    Verbums    im   Semitischen  und   sein    Verhältnis  zur  Wurzel-.    Morgenländische 
Forschungen,     Festschrift,   Fleischer  geioidmet,     Leipzig  1875,  S.  96)    gezeigt  hat,    auf 

30  Analogiebildungen  nach  ursprünglichen  Quadriliteris  der  Form  kalkil\  da  diese  ihrer 
Entstehung  gemäss  einerseits  mit  Wurzeln  wie  sbh  und  k^vm  verwandt  waren,  anderer- 
seits eine  gewisse  Intensivbedeutung  von  vornherein  hatten,  so  bildete  man  später  aufs 
neue  von  Wurzeln  med.  gem.  und  med.  7c//*  solche  Tntensivstämme  nach  der  Analogie 
jener  Quadrilitera. 

35  ♦  Gen.  17,  II. 

**  Die  Laute  w    und  /  sind  unsilbische  Vokale ;    wäre    dieses    nicht    der  Fall ,    so 
blieben  allerdings  Lautgesetze  wie  die  zu  besprechenden  physiologisch  unerklärlich. 

♦**  Näher    auf  die  Frage    der  Biliteralität    einzugehen,    ist  hier  nicht  der  Ort;    in 
neuerer  Zeit  haben  sich    für  die  Triliteralität  ausgesprochen:   Philippi,  Nochmals 

40  die  Aussprache  der  sem.  Konsonanten  \  und  ^.   ZDMG  51,  bes.  S.  77.    —    Lindberg, 
Vergleichende  Grammatik  der  sem,  Sprachen,  I  S.  119  ff.  (Göteborg  1897).  —  Grimme, 
Orient,  Litteraturzeitung^  I  S.  323.  —  Mayer  Lambert,  Rev.  des  etud.juiv.  35,  S.  203  ff. 
t  Vgl.  die  ßemerkungen  im  Anfang  des  vorigen  Abschnitts  S.  268. 


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274 


(gtxit&^t  5ur  r<(mtttfc(ett  ßptaciwiWtnfciaft 


ältesten  Zeiten  eine  einheitliche  Bildungsart  aufweisen,  während  im 
reinen  Stamm  deren  drei,  (a-,  /-,  «-Perfekt  und  Imperfekt)  neben- 
einander hergehen.  Fragen  wir  uns  zunächst,  was  aus  ja,  ji,  ju,  wa, 
wi,  wu  wird,  wenn  ihnen  eine  geschlossene  Silbe  vorhergeht,  so 
können  wir  aus  dem  Kausativstamm  schliessen,  dass  ji  und  wi  5 
(durch  ji)  zu  /  werden,  ferner  ergiebt  sich  aus  der  Übereinstimmung 
des  Arab.  mit  dem  Hebr.  im  «-Stamm  (inkänia  =  ?idk6m\  dass  wa 
und  ja  zu  a  wurden.  Dass  aus  wu  ü  wurde,  ist  a  priori  wahrschein- 
lich und  wird  durch  die  Übereinstimmung  des  hebr.  Qalimperfekts 
mit  dem  des  Arab.  erwiesen.  Was  aus  ursprünglichem  ju  wurde,  10 
lässt  sich  mit  Sicherheit  nicht  feststellen;  wahrscheinlich  ist  es,  dass 
dieses  ebenfalls  durch  ji  zu  /  wurde,  da  wir  in  den  sem.  Sprachen  die 
Tendenz  beobachten  können,  beim  Zusammentreffen  von  u  und  i 
(seien  sie  nun  silbisch  oder  unsilbisch)  dem  /  den  Vorzug  zu  geben. 

Geht  dem  w  oder  y  eine  offene   auf  a  endigende  Silbe  voraus,  15 
so  schwinden  w  und  j\  es  wird  also  awa,  aja  zu  a^  awi^  aji  zu  ai, 
awUy  aju  zu  au.     Endlich  ist  als  drittes  Lautgesetz  zu  beachten,  dass 
ä^  /,  ii  sowie  die  durch  die  Kontraktion  neu  entstandenen  Diphthonge 
ai,  au  in  geschlossener  Silbe  zu  a,  /,  u  verkürzt  werden.* 

Aus  diesen  Lautgesetzen  ergeben  sich  folgende  Entsprechungen  20 
für  die  Haupttempora  des  Qal: 


Ursp 

rüngliche 

Form 

Lautgesetzlich 

entwickelte  Form 

Perfekt 

1 
1 

Imperfekt 

Perfekt 

Imperfekt 

kawama 

jahiuuma 

käma 

jaküma 

kawatna 

1 

jakwima 

h\ma 

jaktma 

kawima 

jikwama 

kaima 

jikama 

kawuma 

jtikwama 

kauma 

jukäma 

kajama 

jakjuma 

käma 

jaktma{}) 

kajama 

jakjima 

kama 

jaktma 

kajima 

jikjama 

J               kaima 

jikäma 

kajunia 

1 

jukjama 

kauma 

jukäma 

2S 


30 


Wie  aus  dieser  Zusammenstellung  ersichtlich  ist,  war  es  bei 
keinem  Verbum  dieser  Klassen  im  Qal  zu  erkennen,  ob  eine  Wurzel 
mediae  j  oder  w  zu  Grunde  lag.  Die  Folge  hiervon  war  eine  durch- 
gehende Verwirrung  beider  Klassen;  da  auch  die  Substantive  davon  35 
nicht  unberührt  blieben,  so  ist  es  uns  jetzt  nur  noch  selten  möglich, 
die  ursprüngliche  Beschaffenheit  einer  solchen  Wurzel  festzustellen. 
Vor  allem  aber  darf  man  hier  nicht  das  Arab.  zum  Führer  nehmen, 

*  Auf  diesem  Gesetze  beruheu  auch  Substantivbildungen   wie  öö^ät  aus  *buH  und 
dieses  aus  *daus'L  40 


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(UttgnAb,  (Ü6et  JRnafo^ieBtfbun^en  tut  ßeSr^tfc^eit  (P^vSum.  275 

da  es   in  der  Regel   aus  einem  /-Imperfekt   des  Grundstammes  eine 
Wurzel  mediae  j  und   aus   einem   «-Imperfekt  eine  solche   med.  w 
zurückgebildet  hat;   auch  mag  wohl   z.  T.  umgekehrt  je   nach   der 
Wurzel  das  Imperfekt  mit  u  oder  i  gebildet  worden  sein. 
5  Wir  wenden  uns  zu  den   erst  im  Hebr.  entstandenen  Analogie- 

bildungen!* Die  3.  P.  m.  sing,  des  Qalperfekts  zeigt  die  drei  Bil- 
dungen trans.:  känty  intr.:  kern,  körn  gegenüber  arab.  käma  für  alle 
drei  Fälle.  Es  ist  klar,  dass  das  Arab.  erst  sekundär  die  transitive 
Form  verallgemeinert  hat;  das  Äth.  hat  noch  kotna  und  kema,  während 

10  käma  durch  die  Macht  der  Analogie  verdrängt  ist.  Für  die  Be- 
urteilung der  hebr.  Form  kam  ergiebt  sich  nun  die  grosse  Schwierig- 
keit, dass  sie,  wenn  sie  dem  arab.  käma  entspräche,  den  lautgesetz- 
lich notwendigen  Wandel  von  ursem.  ä  zu  hebr.  0  nicht  vollzogen 
hätte.     Philippi,**  der   meines  Wissens  zuletzt  über  diese  Frage  ge- 

15  handelt  hat,  nimmt  an,  dass  kam  (sie!,  nicht  kam)  deshalb  unverändert 
blieb,  um  es  von  neutrischen  Formen  wie  ^or  (sie !,  nicht  ^ör)  zu  trennen. 
Es  ist  dieses  jedoch  eine  Erklärung,  die  vom  psychologischen  Stand- 
punkt aus  als  unhaltbar  zurückgewiesen  werden  muss:  denn  ob  zwei 
Formen,   die  verschiedene  Bedeutung  hatten,  lautlich  gleich  werden 

20  oder  nicht,  das  ist  der  Sprache  völlig  gleichgültig;  im  Gegenteil,  sie 
gleicht  ursprünglich  verschiedene  Formen  unbewusst  aus,  worin  ja 
das  Wesen  der  Analogie  begründet  ist.  Ferner  ist  es  auffallig,  dass 
sich  bei  dem  Verbum  mit  nie  die  plene  geschriebene  Form  findet, 
die  man  doch  erwarten  sollte,  wenn  es  aus  *mawita,  *maita  entstanden 

25  wäre.  Wenn  wir  die  übrigen  Formen  des  Perfekts:  kamtä  (aus  ^ka- 
wam-tä^  *käm-tä)  *mittä,  das  einen  späteren  mat-tä  dem  Philippi- 
schen  Lautgesetz  zufolge  zu  Grunde  liegt  (aus  *mawit'tä,  *maittä\ 
böitä  (aus  *bawui-tä,  *bauitä,  *buitä\  Formen,  die  alle  regelrecht  nach 
den  oben  besprochenen  Lautgesetzen  entstanden  sind,  mit  der  3.  P. 

30  m.  sing,  vergleichen,  so  ergiebt  sich  doch  wohl  augenscheinlich,  dass 
wir  hier  eine  innere  grammatische  Angleichung  vor  uns  haben.  Der 
kurze  Vokal  wurde  —  zu  welcher  Zeit,  ist  schwer  zu  entscheiden, 
jedenfalls  erst  nach  Abfall  der  alten  Perfektendung  a  —  von  den  mit 
konsonantischem  Personalsuffix  versehenen  Formen  zunächst  auf  die 

35  3.  P.  n^.  sing,  übertragen,  indem  man  nach  Proportionen  wie 

katal'tä  kam-tä ^mit-tä *i5wJf-A? 

katal  X  y  z 

X,  y,  z  =  kam^  mit,  bui  —  sämtlich  mit  kurzem  Vokal  —  bildete, 
woraus  dann  der  Regel  nach  kam,  met,  böi  werden  musste;  von  hier 
übertrug  sich  dann   der  tongedehnte  Vokal   auch   auf  die  Formen, 


40  *  Vgl.  hierzu  auch  Philippi,  ZDMG  51,  S.  76  ff. 

♦♦  Deutsche  Litteraturzeitung,  1896,  Spalte  811. 


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276  QßdM^e  3ttr  femittfc^en  ^ptAC^wtffenfc^afit. 

die  vokalisch  anlautende  Personalendungen  hatten  (wie  kämü).  Von 
der  alten  Form  ^kaumü  u.  s.  w.  erhielt  sich  nur  die  Betonung  der 
Pänultima.  Dass  diese  eigentlich  nur  tonlangen  Vokale,  wenn  ein 
Suffix  an  die  Verbalform  trat,  nun  wie  naturlange  behandelt  wurden, 
ist  nicht  auffallig  und  aus  dem  Trieb,  die  Form  als  Verbalform  nicht  s 
unkenntlich  werden  zu  lassen,  begreiflich. 

Das  Imperfekt  des  Qal  ist  regelmässig;  nur  wird  vor  der  En- 
dung -7iä  meist  der  Trennungslaut  a  eingeschoben,  der,  wie  oben  ge- 
zeigt ist,  bei  den  Verben  ultimae  j  seinen  Ursprung  hat,  der  jedoch 
später  nur  als  Trennungsvokal  empfunden  wurde,  besonders  nachdem  10 
auch  die  Verba  med.  gem.  ihn  angenommen  hatten.  Von  diesen  aus 
und  nicht  direkt  von  den  Verben  tertiaey  dürfte  er  auf  unsere  Verbal- 
klasse übertragen  sein,  da  eine  direkte  Übertragung  bei  der  geringen 
Beziehung  zwischen  Verben  med.  zv\j  und  tertiae  w\j  hinsichtlich  der 
Flexion  sehr  unwahrscheinlich  ist.  Dieser  Trennungsvokal  a  tritt  in  15 
allen  Imperfekten,  wenn  auch  nicht  regelmässig*  dann  ein,  wenn  es 
gilt,  einen  langen  Vokal  unverändert  zu  erhalten.  Demselben  Zwecke 
dient  in  den  Perfekten  der  vor  konsonantische  Personalendungen 
tretende  Trennungsvokal  0,  Der  Grund  für  die  Setzung  der  Tren- 
nungsvokale war  der,  dass  man  einen  Vokalwechsel  innerhalb  einer  20 
und  derselben  Flexionsgruppe  vermeiden  wollte,  also  eine  Art  innerer 
grammatischer  Angleichung;  so  wäre  beispielsweise  die  lautgesetzliche 
Flexion  des  Perfekt  Niphal  gewesen:  3.  P.  m.  sing,  nakom  (aus  *;/a- 
kamä),  2.  P.  m.  s.  *näkamtä  (aus  *nakäm'ta)\  für  ^tiakamtä  trat  also, 
um  das  o  zu  halten,  zunächst  '^n^kom-ö-tä  ein;  letzteres  aber  wurde  25 
wegen  der  als  unangenehm  empfundenen  Aufeinanderfolge  der  beiden 
langen  r>- Laute  zu  n^kum-ö-iä  dissimiliert. 

Eine  innere  grammatische  Angleichung  liegt  ferner  in  der  2.  P. 
m.  sing,  des  Imperativs  vom  Qal  vor,  deren  tonlanger  Vokal  durch 
den  naturlangen  der  mit  vokalischer  Endung  versehenen  Personen  30 
verdrängt  wurde.  Das  alte  Verhältnis  der  einzelnen  Imperativformen 
Hegt  noch  im  Hiphil  vor;  die  Form  ^hakim  wurde,  da  sie  nie  einen 
vokalischen  Auslaut  hatte  und  mithin  /  in  geschlossener  Silbe  ver- 
kürzt werden  musste,  zu  '^hakwi  und  dieses  regelrecht  zu  häkem, 
während  die  2.  P.  fem.  sing,  und  die  2.  P.  masc.  plur.  ihr  langes  /  35 
behalten  mussten  {liakimi,  liakimü)?'*  Dagegen  übertrug  sich  im  Qal 
der  lange  Vokal  auf  die  2.  P.  m.  sing.:  i.  ktim  statt  "^köm  aus  ^kum, 
2.  bin  statt  ben  aus  *^/>/.  Genau  dieselben  Analogiebildungen  bietet 
auch   das  Neuarabische   (äg.  u.  syr.  Dial.)  gegenüber  dem  Altarabi- 


*  Der  Trennun^^svokal  ii  (rcsp.  6)  fehlt  öfter  im  Imperfekt  Qal  und  Hiphil  sowie  auch  40 
im  Perf.  Hiphil. 

**  Die  nicht  belegte  2.  P.  pl.  f.  lautete  entweder   ^hakmanä  oder  *häUmna   (aus 
*hakim-na). 


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sehen;  vgl.  küm,  ^ir,  näm  gegenüber  älterem  kum,  sir,  nani.   Im  Niphal 
ist  meines  Wissens  für  die  2.  P.  m.  sing,  kein  Beleg  vorhanden. 

Eine  Analogiebildung  nach  dem  Perfekt  ist  wohl  das  Imperfekt 
Niphal  jikkbm.    Denn  wenn   es  auch  möglich  ist,   dass  die  ältesten 

5  Formen  des  Niphal  ^naktil,  ^jinkatal  waren,*  so  trat  doch  jene  Ver- 
änderung zu  ^naktalf  ^jinkatil  schon  so  früh  ein,  dass  man  die  Form 
jikkbm  nicht  aus  einem  alten  "^jinkawam  wird  ableiten  dürfen. 

Umgekehrt   ist   das   Perfekt   des   Hophal   eine   Analogiebildung 
nach  dem  Imperfekt.    Dieses   letztere   lautete   ursprünglich  jukätna 

10  (aus  *jukwama).  Das  Hebr.  zeigt  nun  zunächst  im  Präfix  ein  langes  ü. 
Man  könnte  zu  der  Annahme  geneigt  sein,  dass  dieses  eine  Analogie- 
bildung nach  den  Verben  primae  w  sei;  doch  ist  das  ganz  unwahr- 
scheinlich, da  beide  Klassen  ursprünglich  gar  keine  Berührungs- 
punkte hatten.    Es  liegt  vielmehr  wieder  ein  Fall  von  Ersatzdehnung 

15  vor:  2MS  jukäma  hätte  nämlich  im  Yl^hr.  fkom  werden  müssen;  da- 
durch hätte  die  Form  ganz  den  Charakter  einer  Passivbildung  ver- 
loren. So  wurde  wieder,  ebenso  wie  bei  den  Verben  med.  gem.,** 
u  zu  ü  gedehnt.  Eine  weitere  Erklärung  erfordert  nun  noch  das 
kurze  a  der  zweiten  Silbe.    Dieses  wird   aus  Formen   eingedrungen 

20  sein,  in  denen  ä  zu  a  lautgesetzlich  verkürzt  werden  musste; 
dieses  war  nun  zunächst  im  Jussiv  ^^jukani)  und  dann  auch  in  der 
2.  u.  3.  P.  f  pl.  des  Indikativs  der  Fall,  ehe  a  als  Bindevokal  be- 
nutzt wurde.  Von  solchen  Formen  hat  sich  das  kurze  a  zunächst 
über  das  ganze  Imperfekt   und  dann  auch   über  das  Perfekt   ausge- 

25  breitet,  das  ja  ursprünglich  *hukwim  lautete,  woraus  lautgesetzlich 
im  Hebr.  ^hökhn  oder  *hükim  hätte  werden  müssen.  In  diesen 
Fällen  kann  allerdings  die  Analogie  der  Verba  primae  w  mitgewirkt 
haben;  nachdem  Formen  wie  tükani-nä  {lautgesetzlich  aus  */«- 
>fe4w-Ä4)  mit  Formen  wie   tülab-nä  (lautgesetzlich  aus  */wzt/ia^-«4) 

30  übereinstimmend  geworden  waren,  konnte  man  nach  Analogie  des 
lautgesetzlich  entstandenen  jiMab  eine  Form  jükam  (statt  "^jükbrn 
aus  *Jukäma)  neu  bilden ;  ebenso  auch  im  Perfekt 

Es  bleibt  uns  nur  noch  übrig,  eine  Analogiebildung  zu  ei*wähnen, 
auf  die  zuerst  NöLDEKE***  hingewiesen  hat,  und  die  dann  vonBARTHf 

35  näher  untersucht  worden  ist.  Ein  /-Imperfekt  des  Qal  (wie  järib) 
stimmte  in  der  Form  vollkommen  mit  einem  Imperfekt  des  Hiphil 
überein.  Die  Folge  davon  war,  dass  man,  den  Ursprung  der  Form 
vergessend,  von  einem  solchen  Imperfekt  auch  andere  Hiphilformen 
bildete,  wie  z.  B.  von  rib  m^rihe  u.  a.jf  — 

40  ♦  Vgl.  s.  252.  **  Vgl.  s.  272. 

**♦  ZDMG  37,  S.  525—540. 
t  ZDMG  43,  S.  190— 191. 
•ff  Das  Nähere   hierüber,    sowie   die  Belege   s.  bei  NÖLDEKE  und  Barth,   a.  a.  O. 


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2/8  (gftitt&^t  5ur  fmitit4tn  ßpta4voiWtn{4afi, 

Alle  von  uns  bisher  behandelten  Fälle  betrafen  grammatische 
Angleichung.  Es  sind  aber,  glaube  ich,  auch  zwei  Fälle  begrifflicher 
Angleichung  im  Hebr.  zu  konstatieren,  die  ihrer  Natur  nach  bisher 
noch  nicht  erkannt  wurden,  und  auf  die  ich  daher  noch  aufmerk- 
sam machen  möchte.   Die  begriffliche  Angleichung  ist  zweierlei  Art:*  5 

1.  Angleichung  an  Wörter  verwandter  Bedeutung  oder  Angleichung 
durch  Ähnlichkeit, 

2.  Angleichung   an  Wörter   von   gegensätzlicher  Bedeutung   oder 
Angleichung  durch  Kontrast. 

Ein  Fall  von  der  letzteren  Art  ist  wohl  das  Imperfekt  von  lakah:  10 
jikkah.  Eine  derartige  Assimilation  des /an  einen  folgenden  Konso- 
nanten ist  dem  Semitischen  durchaus  fremd .**  Es  liegt  vielmehr  in 
jikkah  eine  Analogiebildung  nach  seinem  Gegensatz  jitten  von  natan 
vor.  Letzterem  Verbum  folgt  auch  das  Qalpassiv  von  Idkah:  jukkah 
nach  juttan,  dagegen  begreiflicher  Weise  nicht  das  Niphal,  da  »5 
dessen  Bedeutung  „hinweggenommen  (=  hinweggerafft)  werden" 
nicht  als  Gegensatz  von  „gegeben  werden"  empfunden  wurde. 

Ein   Fall   von   Angleichung    an  Wörter   verwandter  Bedeutung 
liegt  wohl  in  der  Bildung  einzelner  Formen  von  hälak  {lek,  jelek  und 
kolik)  vor.    Unter  den  zahlreichen  Erklärungsversuchen  gilt  der  von  20 
PraetoriüS***  gegebene  als  der  beste,  wonach  das   Hiphil  *hahlik 
durch  Quiescieren  des  //  zu  *hälik  und  dann  weiter  zu  holik  wurde. 
Aber,  fragt  man  sich,   warum  ist  in  ntahbilim  (Jen  23,  16),   mahgim 
(Jes.  8,  19)  u.  ä.  die  Lautfolge  ah  nicht  zu  a^  6  geworden?  Es  dürfte 
vielmehr  eine  Bedeutungsanalogie  vorliegen:  hälak  ist  ein  Verb  der  25 
Bewegung,   und  da  einige  andere  ihm  sinnverwandte  Verba  {jarad 
„hinabsteigen",  Ja^ab  „sich  niedersetzen",  jäsä^  „hinausgehen")  Verba 
primae  wjj  waren,  so  trat  bei  hälak  eine  Analogiebildung  nach  diesen 
Verben  zunächst  im  Imperativ  Qal  ein.f    Nachdem  nun   der  Impe- 
rativ nach  Analogie  von  red,   $eb  und  se    statt  *hälek  lek  gebildet  30 
worden  war,   konnte   auch   das  Imperfekt  und  weiterhin   das  Hiphil 
der  Analogie  jener  Verba  folgen. 


♦  VVuNDT,  a.  a.  O.,  S.  446. 
♦♦  Fälle,    wie  syr.  äztSn  für  äztin    (so  noch  geschrieben)    und   nessak  für  *neslak 
dürfen  natürlich  mit  Jikkah  nicht  verglichen  werden,   ebensowenig  die  Assimilation  des  3S 
/  im  arab.  Artikel  an  einen  folgenden  Zungenlaut 
♦**  ZAW  2,  S.  310—312. 

f  Hierfür  spricht,  dass  das  Moabitische  in  der  il/?ia'-Inschrift  den  Imperativ  zwar 
schon  //&,  (Z.  14),  das  Imperfekt  aber  noch  ^hlk  (Z.  15  u.  16)  bildet. 


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35g*Hnen  uy(b  ßtiät  an  (YUatbufi. 

Von 

Dr.  theol.  Johannes  Hehn. 

a)  Die  Genealogie  Marduks. 

5  Marduk    ist    anerkanntermassen    die    wichtigste*    Gottheit    des 

babylonischen  Pantheons.  Die  babylonische  Religion  ist  naturalisti- 
scher Pantheismus;  der  Babylonier  erklärt  die  Naturvorgänge  nicht 
aus  mechanischen  Gesetzen,  sondern  er  sieht  in  ihnen  unmittelbare 
Auswirkungen  der  Gottheit.**    Durch  die  verschiedenartigen  Natur- 

lo  erscheinungen  differenziert  sich  die  eine  grosse  Gottheit  in  ver- 
schiedene Gottheiten. 

Man  hat  Marduk  bisher  allgemein  als  den  Gott  der  Früh-  und 
Frühlingssonne  erklärt***  und  auf  diese  Erklärung  alle  Mitteilungen 
der  Babylonier  über  die  Tätigkeit  Marduks  zurückgeführt    Zu  einem 

15  klareren  Verständnis  der  eigentümlichen  Bedeutung  Marduks  kom- 
men wir  m.  E.  jedoch,  wenn  wir  in  erster  Linie  die  Gedankengänge 
ins  Auge  fassen,  wie  sie  die  babylonische  Theologie  über  Marduk 
ausgebildet  hat,  und  nicht  gleich  zurückgehen  auf  diesen  scheinbar 
das  ganze  Geheimnis  lösenden  Endpunkt. 

20  Die   Keilschrifttexte    heben    bei    der  Erwähnung    der   Tätigkeit 

Marduks  immer  in  erster  Linie  dessen  Genealogie  hervor,  weil 
beide  in  engster  Beziehung  zu  einander  stehen. 

Marduk  ist  der  erstgeborene  Sohn  des  Ea  {a/>/u  re}tü  ia  ^^Ea\  der 
erstgeborene  Sohn   des  Abgrundes  [aphi  reltü  }a  apsi\  während  Ea 

25  der  iar  apst  ist.  Apsü  ist  aus  dem  sumerischen  ab-zu  {ZU,  AB)  ins 
Semitische   übergegangen    und    bedeutet    „Haus  der  Weisheit";    Ea, 

*  cf.  Zimmern,  KAT3  S.  370;  A.  Jeremias,  Art.  ,Marduk*  in  Roschers  Lex.  d. 
griech.  u.  röm.  Mythologie. 

**  cf.  WiNCKLER,  Himmels-  und  Weltenbild  der  Babylonier ^  Lpzg.  1901,  S.   II  f.; 
30  ders.,    Die    babylonische    Kultur    in    ihren    Beziehungen    zur    unsrigen,    Lpzg.   1902, 
S.  19;  Delitzsch,  Babel  und  Bibel\  Lpzg.  1903,  S.  49  u.  77  f. 

**♦  KB  VI  I  S.  56a  verlässt  Jensen   diese    zuerst  von   ihm    aufgestellte  Erklärung 
und  erklärt  Marduk  flir  einen  Lichtgott,  das  Licht  unabhängig  von  der  Sonne. 


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28o  (fftiitS^i  3ur  femififc^en  ^prac^wiffenfc^dfi. 

„Gott  des  Wasserhauses'**  (die  Beziehung  zwischen  „Wasser"  und 
„Weisheit"  werden  wir  unten  erörtern),  ist  der  Be/  nimeki,  der  „Herr 
unergründlicher  Weisheit".  Unter  den  zahllosen  Stellen,  die  das  be- 
zeugen, sei  hier  nur  erwähnt  ^urp,  II,  149—154  (IV  R  52,  III,  33—39): 

''^-Ä  li/htur  ihr  apst,  5 

apsü  liP'tur  bit  ni-me-ki 

Eridu  lip'tur  bit  apsi  lip-tur 

^^Marduk  lip-tur  ihr  ^^Igige 
,  ^^Sar-pa-ni-tum  lip-tur  iar-rat  E-sag-ll 

k'sag'll  u  Bäbilu  lip-tu-ru  'o 

iü'bat  iläni  rabüte  — 
I V  R  1 8, 37a  din^rEN.  KI  lugal  ZU,  AB-kid  =  ^^Ea  ihr  ap-si-i]  IV  R  56, 
II,  9:  '^^Aa  ihr  apsi,  bau  kullati,belgi?nri]  IV  R  57,  i8b  (No.XIV).  Das 
ist  also  die  grundlegende  Auffassung  von  Marduk,  wie  sie  uns  in  der 
babylonischen  Mythologie  vorliegt:  Er  ist  der  Sohn  des  Herrn  un-  15 
ergründlich^r  Weisheit.    Damit  hängen  die  Epitheta  eng  zusammen, 
die  Marduk  beigelegt  werden,  um  ihn  als  Weisheitsgott  zu  bezeich- 
nen: er  ist  der  rapia  tizni,  der  weitsinnige,  der  pit  usnif  der  igigallu, 
der  helläugige  (Nebuk.  III,  3),  der  ban  nimeki,  der  Vater   der  Weis- 
heit, er  ist  der  naklu,  muntalku  (No.  I,  Obv.  7),  der  kunstvolle,  weise  20 
Gott,  der  alle  Weisheit  besitzt  [hmnmäta  kullat  nimeki  No.  I,  Obv.  4). 

b)  Marduks  Wirksamkeit. 

Von  grösster  Bedeutung  für  die  Erkenntnis  des  eigentümlichen 
Wesens  Marduks  ist  die  Tätigkeit  des  Gottes.  Er  ist  derjenige, 
welcher  das  unter  dem  Bilde  des  Ungeheuers  Tiämat  dargestellte  25 
Urchaos  überwindet  und  zum  Kosmos  gestaltet.  Warum  überträgt 
die  babylonische  Mythologie  gerade  Marduk  die  Gestaltung  des  Chaos 
zum  Kosmos?  Weil  er  der  Sohn  des  Herrn  unergründlicher  Weis- 
heit ist  und  deshalb  in  das  sinn-  und  gesetzlose  Durcheinander  Klarheit 
und  Gesetzmässigkeit  bringt;  er  schafft  Ordnung  auf  der  Welt.  Sein  30 
Sieg  über  Tiämat  bedeutet  den  Triumph  der  Intelligenz,  des  geistigen 
Lichtes,  über  die  sinnlose  Bildungskraft  und  elementare  Gewalt  No.  I 
Rev.  23  heisst  Marduk  der  Sohn  des  muvtntu)  dieses  mummu,  mit 
dem  hier  und  auch  sonst  (Merod.-Bal.-St ein  III,  S)  Ea  bezeichnet  wird, 
ist  nach  Jensen,  KB  VI  i  S.  302  f  als  „Form",  „Gestalt"  o.  ä,  zu  erklären  35 
und  bezeichnet  Ea  als  die  Urform,  oder  das  Urbild,  nach  dem  alle 
anderen  Formen  und  Gestaltungen  gebildet  sind.  (Auch  im  N.T. 
wird  Christus  als  „BildGottes"  (2Cor.4,  4;Phil.  2,  5— ii;  Hebr.  i,  2—4) 
dargestellt,  der  Vater  ist  das  Urbild,  der  Sohn  das  Abbild).    Mar- 


*  Über  die  Lcsungr  des  Ideogr.(?)  f.  Ea  cf.  Jensen,  Kli  VI  i  S.  345;  Zimmern,  40 
KAT3  S.  358  Anm.  6;  ferner  Jensen  a.  a.  O.  S.  560. 


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1^e(n,  l^pinen  unb  6tBtU  an  QVUrbui.  281 

duk  bildet  darum  auch  den  Menschen  (KB  VI  i  S.  34  Z.  15;  40,  Z.  20; 
No.  VIII,  1—4;  XIV,  17),  vgl.  Gen.  i,  26 f.  ti^bsa,  iiabsa  —  das  gött- 
liehe  Bild  ist  Vorbild  für  die  Gestaltung  des  Menschen.  Ea  ist 
Protektor  aller  Künstler;  mummu  hat  dieselbe  Wurzel  wie  ummänu 
5  Künstler,  ^-m-m,  Jensen  a.  a.  O.  Das  bit  mummu  war  eine  Art  ba- 
bylonischer Hochschule;  sie  war  so  genannt,  weil  die  Wissenschaft 
in  der  Gottheit  als  der  Uridee  ihren  letzten  Ursprung  hat  II R  58,  5,  4 
wird  ^^NU.DIM.MUD  erklärt  als  Ea  }ä  nabntti\  nabnitu  =  Form, 
Gestaltung  Jensen,  KB  VI  i  S.303.  Da  NU=  „Büd",  DIM  =  banü, 

10  MUD  =  banü  ia  alädi  Sc  51,  so  ist  Ea  damit  bezeichnet  als  die  alles 
gestaltende,  aus  sich  erzeugende  Form.  Der  Ausdruck  mummu  bän 
käla  =  das  alles  bildende,  gestaltende  Urbild  hat  denselben  Sinn 
(Merod.-Bal.-St.  Col.  III,  5;  BA  II,  261).  Es  möchte  mir  scheinen, 
dass  nicht  der  Kampf  zwischen  Tag  und  Nacht,  Winter  und  Früh- 

15  ling  zu  dem  Mythus  von  der  Besiegung  der  Tiamat  durch  Marduk 
geführt  hat,  zumal  sich  dieser  Kampf  in  Babylonien  nicht  so  furcht- 
bar darstellt  wie  bei  uns,  ich  glaube  vielmehr,  dass  man  die  Ord- 
nung, die  das  Weltall  durchherrschende  Gesetzmässigkeit,  er- 
klären wollte.    Die  Herstellung  dieser  Ordnung  fuhrt  der  Babylonier 

20  auf  ein  mit  ganz  besonderer  Weisheit  begabtes  Wesen  zurück; 
es  ist  der  Sohn  des  Urgrundes  aller  Weisheit.  Die  Umgestaltung 
des  Chaos  zum  Kosmos  erscheint  ihm  als  eine  gewaltige  Arbeit,  als 
ein  furchtbarer  Kampf  mit  den  Mächten  der  Unordnung,  der  Gewalt, 
der  Finsternis,  der  Zerstörung.    Merkwürdig  oder  unglaublich  ist  das 

25  nicht :  die  Wissbegierde  eines  jeden  Volkes  sucht  sich  schliesslich  die 
Frage  nach  der  Entstehung  der  Welt  und  der  Ordnung  in  derselben 
zu  lösen.  Der  Babylonier  sagte  sich  nun,  dass  es  ein  unendlich 
weiser  und  mächtiger  Gott  sein  müsse,  der  die  gewaltigen  Massen 
der  Weltkörper  in  seine  ewigen  Gesetze  gezwungen  habe.    Das  Licht 

30  als  Bild  der  Weisheit,  die  Finsternis  als  Bild  der  Unordnung  und 
Zerstörung  ist  dem  Babylonier  ebenso  geläufig  wie  dem  A.  T.  Marduk 
tritt  deshalb  in  die  Erscheinung  durch  das  Licht,  das  Symbol  der 
Weisheit,  während  das  Chaos  Finsternis  ist 

Mit  dieser  Tätigkeit  Marduks  ist  eng  verknüpft  seine  Bedeutung 

35  als  Förderer  und  Schützer  des  Kulturlebens.  Diese  Auffassung 
von  Marduk  unterscheidet  das  kulturelle  Centrum  Vorderasiens,  Babel, 
charakteristisch  von  dem  mit  dem  Bogen  abgebildeten,  kriegslustigen 
Asur,  der  nichts  anderes  ist  als  die  Projizierung  des  militärischen 
Geistes  der  Assyrer  in   die   babylonische  Götterwelt     Marduk  wird 

40  zwar  auch  oft  als  gewaltiger  Held  geschildert,  der  die  Feinde  nieder- 
wirft z.  B.  No. 1, 33;  No. IV;  No.  V;  IV R 26,  4  (No.  VI);  No. III,  10,  allein 
es  soll  damit  bloss  die  Überlegenheit  des  Lichtes  über  die  Finsternis, 
der  Weisheit  und  Vernunft   über  die  rohe  Gewalt,   sowie  die  Macht 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  20 


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282  (fitiM^t  5UY  femiHfcSen  ^f^YAC^rnffenfc^Aft. 

zum  Ausdruck  gebracht  werden,  welche  der  Gott  besitzt,  um  sein 
Volk  zu  schützen.  Die  Pflege  des  Kulturfortschrittes  dagegen  liegt 
im  innersten  Wesen  Marduks  begründet.  Er  weckt  als  Frühlingsgott 
das  Leben  in  der  Natur  und  schafft  so  die  Grundlage  für  die 
Kultur.  Sein  Fest  ist  im  Frühling  und  hat  den  Namen  tadü  =  Auf-  5 
erstehungs*-Fest.  Marduks  Gemahlin  ist  Sarpanitu  =  die  silber- 
glänzende (Morgenröte),  woraus  man  in  Assyrien,  vielleicht  mit  Rück- 
sicht auf  Marduk  als  Frühlingsgott,  Zerbänitu  =  die  samenspendende, 
machte.  Marduk  als  Schöpfer  des  Natur-  und  Kulturlebens  kommt 
in  den  Hymnen  und  Gebeten  sehr  vielfach  vor.  Er  öffnet  die  10 
Gebirgsquellen,**  leitet  die  Ströme  im  Gebirge,***  lässt  das  Getreide 
üppig  gedeihen,!  verteilt  die  Nahrung,ff  sorgt  für  das  Wild  des 
Feldes,  für  das  Wachstum  der  Pflanzungen, fff  er  spendet  den  Über- 
fluss,*t  sorgt  für  Erwerb  und  Vermögen,**!  er  ist  ein  guter  Rat- 
geber,***! ^^  ^^^  gegründet  die  Gesamtheit  der  Wohnstätten,f*  erhält  '5 
die  Städteff*  und  ähnliche  Ausdrücke  lassen  keinen  Zweifel  darüber, 
dass  man  Marduk  nach  dieser  Richtung  eine  besondere  Tätigkeit 
zuschrieb.ftt* 

Der  Charakter  Marduks  als  des  Gottes  des  Kulturfortschritts 
wird  noch  besonders  dargestellt  durch  seinen  Sohn  Nabu,  welcher  20 
der  Lehrer  und  Förderer  der  Tafelschreibekunst  ist,  womit  er  als  För- 
derer der  idealen  Güter  der  Menschheit  überhaupt  bezeichnet  wird. 
Im  Grunde  ist  Nabu  und  Marduk  eins.*tt  Nebo  ist  demgemäss 
auch  der  Gott  des  Handels  entsprechend  dem  griechischen  Hermes, 
dem  römischen  Merkur.  **tt  Er  ist  ebenso  wie  sein  Vater  Marduk  25 
der  rapia  uzni^  seine  Gemahlin  ist  Ta§met  =  Erhörung,  die  per- 
sonifizierte Bereitwilligkeit  zur  Aufnahme  der  Weisheit,  vgl.  die  Tafel- 
unterschriften aus  der  Bibliothek  Asurbanipals. 

Von  Marduk   verschieden,   möglicherweise  von  ihm   erst   später 

*  Das  Wort  so  von  Jensen  gedeutet  KB  VI  i  S.  306;  vgl.  Zimmern,  KAT»  S.  371. 
**  K  3459  Vorders.  I,  6  (No.  II),  K  3505  Vorders.  7  (No.  III).  30 

***  K  3459  Vorders.  I,  5;  K  3505  a.  a.  O.;  No.  XIV,  29  (IV  R  57). 
t  K  3505  Vorders.  5;  K  3459  Vorders.  I,  8;  No.  XIV,  30. 
tt  K  3459  Vorders.  I,  7. 
ttt  K  3459  Vorders.  I,  10 f.;  DT  109  Vorders.  I,  2  (No.  XXIV). 

*t  K  3459  Vorders.  III,  8;  K  3505,  8;  XIV,  27 ff.  35 

**t  K  3459  Vorders.  III,  n. 
***t  No.  I,  Vorders.  5;  27;  K  3459,  I,  2. 

t*  No.  I,  Vorders.  8.  ft*  K  3505,  Vorders.  6. 

t+t*  Allerdings  werden  ähnliche  Eigenschaften  auch    anderen  Göttern  zugeschrieben ; 
so  heisst  Nusku  muktn  majäzi,  muddihi parakke^  weil  er  als  Licht-  und  Sonnengott  eine  40 
gtflfbse  Einheit  mit  Ea  und  Marduk  bildet  Maq,  II,  3. 
*tt  vgl.  Zimmern,  KAT3  S.  399. 
**-t"j-  Die  Übereinstimmung  der  Eigenschaften  Marduks   und  Nebos   mit  Apollo   und 
Hormes  ist  geradezu  frappierend,  vgl.  Röscher,  Lex.  S.  422  ff.  2360  ff. 


1 


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S<9tt»  l^^mnen  und  &t%tit  an  (JTlAYdui.  283 

differenziert,  ist  Tammuz;*  gegenüber  dem  weisen,  ordnenden  und 
belebenden  Prinzip,  wie  es  Marduk  darstellt,  ist  er  die  Vergötterung 
des  üppigen  Naturlebens  selbst,  die  personifizierte  sinnliche 
Lebens-  und  Zeugungskraft.  Ebenso  ist  Marduk  weit  verschieden 
5  von  dem  die  tierische  Fruchtbarkeit  darstellenden  Ea-bani.**  Mit 
diesen  beiden  verwandt  ist  Gira,  der  Gott  der  Tiere  des  Feldes,  der 
ebenso  wie  Tammuz  jährlich  einmal  stirbt.*** 

Am   meisten   entfaltet   Marduk   seine  Tätigkeit   als  Gott   der 
Beschwörung.    Diese  wird  regelmässig  im  Namen  Eas  und  Marduks 

10  ausgeführt,  wenn  auch  noch  andere  Götter  dabei  angerufen  werden, 
ja  selbst  wenn  sich  die  Beschwörung  an  diese  zuerst  richtet.  Die 
Beschwörung  ist  ein  „Reinigen"  und  „Neubeleben".  Sünde,  Krank- 
heit und  Tod,  Reinheit,  Heiligkeit  und  Leben  sind  dem  Babylonier 
ebenso  wie  dem  A.  T.  korrelative  Begriffe,  vgl.  dazu  bes.  No.  XXI  u. 

15  XXII.  Marduk  ist  der  Sohn  von  Eridu,  der  hl.  Stadt  Eas,  und  als 
solcher  im  Besitze  des  Wassers  der  reinen  Beschwörung  [agubbti) 
und  des  reinen  Wortes  {^i/>tu  =  KA.KA,AfA  =  Wort,  Sprechen) 
der  Beschwörung  {ina  Hptika  elliti  ia  baläti  IV  R  19, 12/13^  ^urp 
VII.  86).   Er  ist  für  den  Kranken  der  hilfsbereite  „Arzt"  (K  9595,  8— 

20  No.  XX).  Die  Krankheit  ist  Verwirrung,  Störung  der  rechten 
Ordnung,  das  Werk  finsterer  Unheilsdämonen,  Aufgabe  des  Licht- 
gottes, der  in  seiner  „Weisheit"  die  Welt  geordnet  hat,  ist  es,  die 
Harmonie  wieder  herzustellen  und  das  Unheil  wieder  gut  zu  machen. 
In  derselben  Weise   wie  die  Krankheit  auf  dem  physischen,  ist  die 

25  Sünde  Unordnung  auf  dem  moralischen  Gebiete;  ihre  Folge 
ist  die  Krankheit,  daher  sind  für  den  Babylonier  Heilung  und  Ent- 
sündigung  unzertrennlich.  Bei  der  Beschwörung  kommt  es  immer 
auf  das  „Wissen"  an.  Es  bildet  einen  stereotypen  Teil  der  Beschwö- 
rung, dass  Marduk  nach   der  Schilderung   der  Leiden   des  Kranken 

30  durch  den  ^i^/af- Priester  hingeht  und  seinem  Vater  Ea  die  Qualen, 
welche  der  arme  Mensch  erdulden  muss,  schildert.  Zugleich  bittet 
er  den  „Herrn  der  Weisheit",  ihm  zu  sagen ,  was  zu  tun  sei.  Z.  B. 
^urp,  V/VI  (IV  R  7  f,    Zimmern,  BR  S.  25  ff.):  „Ein  böser  Fluch  hat 

♦  Sein  Name  ist  Dumu-zi-abzu  II  R  56,  33  =  aplu  kcnu  Sa  apsty  der  echte  (wahre) 
35  Sohn  des  Abgrundes  vgl  Jensen,  KB  VI  i  S.  560;  Zimmern,  KAT»  S.  397. 
**  Jensen,  KB  VI  i  S.  425.        ***  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  463  u.  426. 
t  über   die    Funktionen    des    ai/>».Priesters  vgl.  Zimmern,    BR  S.  gif.     Durch 
Hersagen  der  Beschwörungsformel  [/ujjulu  «■  Flüstern)  vollzieht  sich  unter  bestimm- 
ten Riten  (darunter  auch  Blutsprengung)  die  Entsündigung.     Seine  eigentL  Tätigkeit  ist 
40  darum   kuppuru  Sühnen.    Jensen,  KB  VI  i  S.  462  f.    erklärt   aiäpu  =«  reinigen.     Der 
äiipu  wäre  dann  «•  Reiniger  als  Äquivalent  von  ramku  und  paltJu,   falls  nicht   aitpu 
zu  lesen   und  als   „Gereinigter,   Reiner"   zu    fassen   ist.    pasU  apst  (Meiss.,  AP  No.  98 
Z.  27  ff.)  ist  nach  Jensen  a.  a.  O.  S.  463  =  ein  mit  Wasser  aus  dem  Weltmeer  Gesalbter, 
sodass  man  also  dieses  Wasser  als  hl.  Symbol  benutzt  hätte,  vgl.  n*^;Z9ia. 

20  ♦ 


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284  QßetWge  3ur  fmxtif<ttn  ^ptacjwilfenfejap. 

wie  ein  Teufel  den  Menschen  befallen,  Jammer,  Schmerz  hat  ihn  be- 
fallen, unseliger  Jammer  hat  ihn  befallen,  ein  böser  Fluch,  der  Bann, 
die  Kopfkrankheit.  Selbigen  Menschen  schlachtete  der  böse  Fluch 
wie  ein  Lamm  dahin,  sein  Gott  wich  von  ihm  (wörtlich:  von  seinem 
Leibe),  seine  fürsorgende  Göttin  stellte  sich  abseits,  Jammer,  Schmerz  5 
bedeckte  ihn  wie  ein  Kleid,  vernichtete?  ihn.  Da  erblickte  ihn  Mar- 
duk,  zu  seinem  Vater  Ea  trat  er  ins  Haus  und  sprach:  ,Mein  Vater! 
ein  böser  Fluch  hat  wie  ein  Teufel  den  Menschen  befallen',  zum 
zweitenmal  sagte  er  es  ihm.  Was  selbiger  Mensch  getan  hat,  wo- 
durch er  genesen  wird,  weiss  ich  nicht.  Ea  antwortet  seinem  Sohne  '^ 
Marduk :  ,Mein  Sohn,  was  w^üsstest  du  nicht,  was  sollte  ich  dir  hinzu- 
fügen, Marduk,  was  wüsstest  du  nicht,  was  könnte  ich  dir  noch  mehr 
sagen?  Was  ich  weiss,  weisst  auch  du.*  Gehe,  mein  Sohn  Marduk, 
bringe  ihn  zum  Hause  der  reinen  Besprengung,  seinen  Bann  brich, 
seinen  Bann  löse!'"  Darauf  gibt  Ea  die  Mittel  an,  durch  welche  der  '5 
Bann  zu  lösen  ist.  Die  dritte  5//;/// -Tafel  beginnt  mit  den  Worten 
(Zimmern,  BRS.  12):  „Bann  jeder  Art,  der  einen  Menschen,  ein  Kind 
seines  Gottes  erfasst,  löst  der  Priester  unter  den  Göttern,  Marduk." 
(Ebenso  beginnt  die  Unterschrift  von  Surp,  II,  Zimmern,  BR  S.  10 
Z.  192  f.  [IV  R  52,  IV,  22]).  Es  folgt  dann  eine  Aufzählung  aller  mög-  20 
liehen  Vergehen,  durch  welche  man  sich  den  Bann  zugezogen  haben 
kann,  und  immer  wird  hinzugefügt,  dass  Marduk  ihn  löst  Ea  und 
Marduk  werden  darum  sehr  oft  als  7Haimai  iläni,  als  Oberpriester, 
Bannlöser  unter  den  Göttern  bezeichnet  z.  B.  MaqL  IV,  6 — 8: 

liplur  ^^Aa  maimaiUf  25 

lübalkit  kiipikunu 

^^Siliglu^ar  malmai  iläni  mär  ^^Ea  apkallu. 
Mag,    III,  168  f.:    ia   Uttakunu   epuiu   ^umurkunu  lihmut    —     lisptih 
illatkunu  mär  '^^a  mahnalu  Mag.  II,  144;  V,  180—183;  VII,  9  f.  104. 
II I ;  K  8961,  I  (No.  XVII);  IV  R  57,  19^  (No.  XIV,  88).  30 

Marduk  ist  mit  Ea  der  bei  alipüti,  der  Herr  der  Beschwörung 
Maq,  1,62  (IV  R  49,  60^):  {ana\  li-it  """^^^karsapi-ih  u  ^^^kaUapti-iä 
'^Silig'lü'Mr  bei  a-H-pu-ti  H-pur-an-lfii];  Maq.  I,  72;  II,  157  f.;  VI,  58; 
VII,  20;  IV  R  56,  II,  13;  das.  111,49:  lid'din-ki  mal-mai  a-li-pu  ^^Silig- 
lu'Mr.  35 

Wie  eng  in  der  Beschwörung  Marduks  Reinigung  und  Neu- 
belebung mit  einander  verknüpft  waren,  mag  an  folgenden  Bei- 
spielen illustriert  werden:  Siirp.  VIII,  71 — 73:  Ina  ki-bii  mai-ma}  iläni 
apkalli  iläni  *^Marduk  bei  baläti  [i]tti  me  ia  zumri-ka  u  fnu-sa-a-ti 
ia  kätä'ka  lH-ia-fti-if-ma  irsi-tim  [lim]'(iur  an  gam-lum  a-ra-an-ka  40 
ma'\mit-kä\\    dazu  IV  R  15*  I,  12/13;   IV  R  28*   3,  15^;   IV  R  30*,  3, 

*  vgl.  Peiser  ZA  II  S.  102  f.,  aber  auch  Zimmern,  KAT^  S.  372  Anm.  3. 


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1^e(n,  l^^mntn  unb  ßzMe  an  QVlAtdui.  285 

Vorders. 21/22;  IVR  29,  i,  Vorders.  21  ff.;  K  3418  Vorders.  2f.  (No.IX); 
K  8961,  I.  II  (No.  XVII);  K  9918,  11.  7  (No.  XIX);  K  9595,  9  (No.XX); 
K  2333  Rucks.  29  (==  Sjirp.  IV  78)  ^^^ilig-lü-iär  maimalt  iläni  rabtiti 
ia  ina  Upii-iu  mita  i-bal-lu-tu]  Mag.  VII,  107.  114;  Surp,  V/VI,  162  f. 

5  (IVR  8,  III,  40/41). 

Der  Beschwörungspriester  ist  der  Bote  Eas  und  Marduks  Surp, 
V/VI,  173—175  (IVR  8,  III,  51/52.  IV,  i):  iangamaftä-ku-ma  at-ta- 
pah  i'ia-ta,  kinünu  at-ta-paf^y  at-ta-din  pi-Ur-tu,  ra-am-ku  ellu  ia 
'^E-a  apil  iip-ri  }a  '^Silig-lü-idr  a-na-ku  —  „Ich  der  höchste  Ober- 

10  magier  zünde  das  Feuer  an,  zünde  das  Kohlenbecken  an,  werfe  die 
Lösung  hinein,  der  heilige  (reine)  Priester  Eas,  der  Bote  Marduks 
bin  ich." 

Das  Wasser  spielt  als  das  „reine  Wasser  der  Besprengung"  in 
der  Beschwörungstätigkeit   Marduks    eine    Hauptrolle;    es    ist    nicht 

IS  bloss  Mittel  der  Reinigung,  sondern  auch  Symbol  des  Lebens 
wie  aus  der  Bedeutung  des  Ideogr.  für  Wasser  =  Sohn  (eig.  semen  geni- 
tale) hervorgeht.  Im  A.  T.  „brütet  der  Geist  Gottes  über  den  Wassern", 
aus  ihnen  entsteht  also  das  Leben,  wie  ja  auch  in  der  Natur  das 
Wasser  neben   der  Wärme   das  Lebenselement  bildet.    In  der  Vor- 

20  Stellung  des  Babyloniers  entsprechen  sich  also:  Haus  der  Weisheit 
{ZU, AB),  Reinheit,  Heiligkeit,  Leben  einerseits  —  apsü  Wassertiefe, 
Haus  des  Wassers  (^-ä),  Besprengung  mit  dem  Wasser  der  Reinheit 
und  des  Lebens  anderseits;  das  Wasser  ist  Symbol  der  Weis- 
heit, und  die  Weisheit  ist  es  eigentlich,  welche  die  Torheit,  aus  welcher 

25  die  Sünde  und  deren  Folge,  die  Krankheit,  hervorgeht,  heilt  Das 
scheint  der  Zusammenhang  zwischen  der  Wassertiefe  und  der  Weis- 
heit zu  sein.*  A,ZU  =  der  „Wasserkundige",  daraus  dann  asü 
Arzt,  vgl.  Zimmern,  BR  S.  Z6  f  {A.ZU  nach  Zimmern  a.  a.  O.  S.  %7 

vielleicht  auch  einfach  „der  Kundige",  vgl.  arab.  j^aXä»  Weiser,  Arzt). 

30  Maq,  VII,  31  ff.   ist   vom   „Öl  Marduks"   die  Rede;   nach   Z.  37 

ist  es  iaman  baläti  „Lebensöl"  und  deshalb  dem  Lebenswasser  nahe 
verwandt  Der  ^^rÄ-Priester  wird  auch  iW.Zi/ zubenannt,  „Ölkun- 
diger"  Zimmern,  BR  S.  86. 

Marduk  wird  wiederholt  als  bei  nubatti**  bezeichnet,  z.  B.  Maq. 

3SII,  157;  VII,  19  f.  Da  nubaitu  „Wehklage",  „Trauer",  „Busse"  be- 
deutet, so  dürfte  dieses  Epitheton  daher  zu  erklären  sein,  dass  man 
sich  in  Not  und  Krankheit,  vielleicht  auch  bei  der  Trauer-  und  Ge- 
dächtnisfeier  für   die  Toten  an  Marduk   wandte.    Marduk  ist  ja  der 


♦  über  das  Lebenswasser  vgl.  ZmMERN,  KAT»  S.  524;  Jensen,  KB  VI  i  S.  367  f. 
40  **  Dazu  HW  S.  446a;  Jensen,  KB  VI  i  S.  446;  Zimmern,  KAT»  S.  371;    Meiss., 

Suppi,  S.  63a.    Jensen  a.  a.  O.  leitet  das  Wort  von  nabü  „rufen"  ab. 


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286  (gtiix&iz  5iir  fmitif^tn  ßptA(imi^inf(iüft 

bei  baläHy  der  „Herr  des  Lebens"  ^urp,  VIII,  71,  der  „Barmherzige, 
der  es  liebt,  Tote  lebendig  zu  machen"  —  rimenüt  ia  miti  bulluta 
irantmu  IV  R  29,  i,  23/24*,  der  muballit  miti  KB  VI  i  S.  34  Z.  14  — 
das  ihm  geweihte  Frühjahrsfest  ist  das  Auferstehungs(/ÄÄi)-FestI 
Jensen,  KB  VI  i  S.  306;  Zimmern,  KAT»  S.  371.  Beachtenswert  sind  s 
in  dieser  Hinsicht  auch  die  an  Marduk  gerichteten  Bussgebete  und 
Litaneien  (vgl.  No.  XXI,  XXII). 

Wenn  wir  Marduks  Tätigkeit  als  Beschwörer  mit  der  anderer 
Gottheiten  nach  dieser  Richtung  vergleichen,  so  ergeben  sich  charak- 
teristische Unterschiede.  In  der  Beschwörungsserie  Ajaqlü  tritt  vor  10 
allem  der  Feuergott  G/^,BAR*  auf.  Dieser  Gott,  die  Personifizie- 
rung der  brennenden  und  versengenden  Sonnenglut,  wird  deshalb 
angerufen,  weil  es  sich  um  die  Vernichtung  der  Hexerei  und  des 
Spukes  handelt  Das  Feuer  kommt  also  nicht  als  belebende  Wärme, 
sondern  als  verzehrende  Glut  in  Betracht  Mag.  I,  iio — 121  (IV  R  15 
49»  23-34): 

Du,  o  Feuergott,  bist  es,  der  Hexenmeister  und  Hexe  verbrennt, 
der   vernichtet  den  Bösen,    den  Samen  des  Hexenmeisters   und   der 

Hexe, 
ja   du    bist    es,   der  die   Bösen    zugrunde   richtet,    ich    rufe  dich   an  20 

wie  Samaä  den  Richter: 
Schaffe  Recht,  entscheide  die  Entscheidung,**  verbrenne  Hexenmeister 

und  Hexe, 
friss  meine  Feinde,  verzehre,  die  mir  Böses  tun!*** 
Dein  furchtbarer  Sturm  f  möge  sie  einholen,  25 

wie  Wasser  des  Schlauches  mögen  sie  hingegossen  werden!  ff 
Wie  gesprengte f ff  Steine  mögen  ihre  Finger  abgehauen  werden! 
Auf  deinen  erhabenen  Befehl,  der  nicht  geändert  wird, 
und  deine  feste  Zusage, *f  welche  nicht  unwirksam  gemacht  wird.**f 
vgl.  dazu  I,  115;  II,  96  ff.,  120  f ,  130  f.,  185;  III,  25  ff.;  IV,  6  ff ,  94  ff.,  30 
115  ff.;    Sur/>.  V/VI  60  f   (IV  R  7,  51  f.)    „Wie    diese   Zwiebel   abge- 


*  Nach  Jensen,  KB  VI  i  S.  8,  Zimmärn,  KAT^  S.  417  f.  ist  Glä.BAR  zu  lesen 
Girru  resp.  Kirru^  die  andere  Lesung  ist  nach  Jensen  Bilgi. 
*♦  vgl.  Zimmern,  BR  S.  88. 
**♦  HmnMa.  35 

f  Zu  ümu  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  310. 

ff  ina  tiki  iiktä  HW  S.  712:    gleich   den  Wassern   eines   Schlauches   mögen    sie 
durch  Ausschüttung  zugrunde  gehen. 

tff  Eigentl.:  Wie  zur  Sprengung  von  Steinen,  HW  S.  714b. 

♦t  Zu  annu  /&^»«  ZiMMERN,   ^urp.  S.  53;  BR  S.  88  Anm.  4,  wo   er  sich  der  Mei-  40 
nung  Jensens  anschliesst,  dass  ein  annu  „(rnade"  überhaupt  nicht  existiert. 
**|  X.'ich  Jensen,   KB  VI  i  S.  315   hat  enü  nur  die  Bedeutung  „ändern". 


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I^t^n,  l^^nen  unb  6t%tU  an  (JfUxhui,  287 

schält  und  ins  Feuer  geworfen  wird,  der  lodernde  Feuergott  sie  ver- 
zehrt u.  s.  w."  —  vgl.  das.  73  f.,  83  f.,  93  f.,  103  f.,  113  f.,  130  £ 

Dagegen  erscheint  Marduk  mit  seinem  Vater  Ea  auch  in  Maqlü 
regelmässig  als  „Herr  des  Lebens",  vgl.  VII,  107.  114  und  als  „Herr 
5  der  Beschwörung*'  I,  62.  72;  II,  158;  VI,  58;  VII,  20;  als  „Obermagier" 
IV,  8;  V,  182;  VII,  III.*  Die  Beschwörung  wird  auch  hier  im  Namen 
Eas  und  Marduks  ausgeführt,  während  die  anderen  Götter  nur  nach 
ihren  besonderen  Eigentümlichkeiten  zu  Hilfe  gerufen  werden. 

Wenn  auch  Nuskii,  der  Feuergott,  „Spross  des  Abgrundes,  Er- 

10  Zeugnis  Eas"**  genannt  wird,  so  erklärt  sich  das  aus  seinem  Wesen 
als  Sonnen-  und  Lichtgott.  Wenn  auch  von  ihm  gesagt  wird  ^tirp, 
IV,  83:  „Es  trete  auf  Nusku,  der  Bote  des  Tempels  der  Verheissung 
und  Gnade,  belebe  den  Kranken",  so  ist  dieses  Beleben  als  Befreiung 
von    dem   bösen   Spuk   zu   fassen,    wie   das  Siirp.  IV,  84  von   dem 

15  mit  Nusku  sogar  identifizierten  Gotte  Gibil  {Bilgi)  ausspricht. 

Im  />W/}- Ritual,***  das  Anweisungen  für  die  Bestimmung  der 
Zukunft  aus  den  Vorzeichen  enthält,  spielt  Sama§  die  Hauptrolle. 
Die  Anführung  Marduks  im  ^^r/i- Ritual  möchte  ZiMMKRN  als  eine 
Konzession  an  den  Marduk -Kultus  erklären.    Der  Wechsel  ist  nicht 

20  auffallend,  da  ja  Marduk  sowohl  wie  Samas  Lichtgottheiten  sind  und 
ersterem  oft  das  Hauptepitheton  des  letzteren  dajjatiu  beigelegt  wird. 
In  den  von  Knudtzon  herausgegebenen  Gebeten  an  den  Sonnen- 
gott kommt  neben  Samas  nur  Marduk  vor. 

c)   Die  Namen  Marduks. 

25  Das  gebräuchlichste  Ideogramm  für  Marduk  ist  AMAR,  UD,  nach 

V  R  43,  54  ff.  =  Sonnenkind,  Sonnensohn,  f  Der  Name  Marduk  selbst 
ist  noch  nicht  erklärt.  Ich  möchte  vermuten,  dass  mar  Abkürzung 
aus  ajuar  =  Sohn  ist  (dem  semitischen  maru  =  Sohn  entsprechend 
—   wesentlich   ist   jedenfalls    bei    Marduk    das   Sohnes-Verhält- 

30  nis!),  duk  =  dugga  ==  gut,  also  Marduk  =  der  gute  (Gutes  er- 
weisende) Sohn.  Da  du,  äug  auch  Glosse  für  KA=pü,  amätum 
„Wort"  ist  (V  R  39,  30—36»^)  und  Marduk  der  pü  apst,  das  „Wort" 
des  Abgrundes,  so  Hesse  sich  auch  darauf  der  Name  Marduks  zurück- 
fuhren, vgl.  die  unten  dargelegten  Beziehungen  Marduks  zum  „Worte" 

35  Gottes  und  zur  alttest.  „Weisheit".  In  den  Beschwörungstexten  steht 
in  der  sumerischen  Zeile  gewöhnlich  '^^ilig4ü{ga[)  -i^r  =  Machthaber 
[xvQioc;})  der  Menschheit  insgesamt 

♦  vgl.  Tallq.,  Maq,  S.  24. 
♦*  Maq,  I,  124. 
40        ***  vgl.  Zimmern,  BR  S.  ggf. 

t  Jensen,  KU  VI  i  S.  562;  Zimmern,  KAT3  s.  370. 


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288  (fitiM^t  3Ut  fmiii{(iin  ^ptdcfwiffenfc^af^. 

Eine  Anzahl  Namen  Marduks  ist  zusammengestellt  und  erklärt 

auf  der  letzten  Tafel  des  Schöpfungsmythus.*    Dieselben  sind  leicht 

in  Zusammenhang  mit  seiner  Tätigkeit  zu  bringen. 

'^Asar-ri** iärik  merüti  mukin  U{s)rati***  bänü  ieam  u  ke  mule^i 

urkiti  =  der  schenkt  die  Pflanzung,   fest  gründet   die ,   der    5 

erzeugt  Getreide  und  Kraut,  der  wachsen  lässt  das  (grüne)  Gras; 

'^Asaru-alim  . . ,  ,  ia  ina  btt  milki  kabtu  atar  milki  =  der  im  Hause  des 
Rates  hochangesehen  ist,  hervorragend  an  Rat; 

'^Asaru-a/im-nun-na  ....  karübu  nur  abi  älidüu^  muUeUr  terit  ^^Anim 
'^Bel  u  '^&a  =  der  gewaltige,  das  Licht  des  Vaters  seines  Erzeugers,  10 
der  Gelingen  gibt  dem  Befehle  Anus,  Bels  und  Eas; 

*^Tu'tu'\  .  . .  bän  tedütüunu  =  Schöpfer  ihrer  Erneuerung; 

'^Zi'ukkin  ....  naplat  napf^ar  iläni  =  Leben  aller  Götter; 

Zi-azag  . .  mukir\^  telilii  =  der  Reinigung  bewirkt; 

II  iäri  tabi\Y^  =  Gott  des  guten  Windhauchs;  iS 

bei  iaime  u  magäri  =  Herr  des  Erhörens  und  Willfahrens; 

muiabU  simri*\  u  kubutte,  mukin  fjegaili  =  der  Reichtum  bereitet 
und  schwere  Fülle,  der  Überfluss  bestimmt; 

}a  mimmäni  isu  ana  made  utirru  =  der  alles  Geringe  in  Menge  ver- 
wandelt;**! 20 

ina  pulki  danni  nisinu  iärhi  täba  =  in  arger  Not  verspürten  wir 
seinen  freundlichen  Hauch; 

'^Aga-ajyagga  =  Herr  der  glänzenden  Krone; 

be/  Upti  ellitim'^^^^  ^=  Herr  der  reinen  Besprengung; 

muballit  7niti'**^\  =  der  die  Toten  lebendig  macht;  25 

^a  an  iläni  kaniüti  irht  taiäru^  ap^äna  endu  ulassihi  eli  iläni  na- 
kirelu  =  der  sich  erbarmte  [der  Lagef*]  der  gefangenen  Götter, 
das  auferlegte  Joch  abnahm    den  Göttern  seinen  Feinden; 

ana  padihmu  ibnü  amelüiu  =  der  zu  ihrer  Erlösung  die  Mensch- 
heit schuf;  ff*  30 

rimenü  }a  bullutu  baiü  ittüu  =  Barmherziger,  dem  es  zukommt, 
lebendig  zu  machen; 


*  King,  The  Seven  Tablets  of  Creation  Vol.  I  p.  92  ff.    Jensen,  KB  VI  i  S.  34  ff. 
**  Zu  asaru  vgl.Osiris,  mit  dem  Marduk  auch  sonst  vieles  gemein  hat,  vgl.  II R  54, 48  ff. 
♦**  Von  esirtu  HW  309l>  oder  von  eseru  einschliessen  ?  35 

t  Die   oft  vorkommende  Benennung  Marduks  als   ilTU ,  TU  wird  K  2107,  9  er- 
klärt als  muallid  iläniy  muddü  iläni  ==  Erzeuger  der  Götter,  Erneuerer  der  Götter. 
tt  Jensen  a.  a.  O.  S.  35  Anm.  4. 
ftf  vgl.  Zimmern,  KAT^  S.  526;  Jensen,  KB  VI  i   S.  351:  „Lebensodem'*. 

*t  ^ifnru  (*^a^)  nach  Jensen:  Gewünschtes,  nach  HW  S.  5711»  =  Reichtum,  Fülle.  40 
**f  Die  beiden  letzteren  Namen  beziehen   sich  auf  Marduk  als  Frühlingsgott. 
***-j-  Oft  in  den  Beschwörungstexten, 
t*  an  fasst  Jensen  a.  a.  O.  S.  353  mit  Zimmern  =  ana^  HW  S.  94»  =  Zustand, 
tt*  Jensen,  KB  VI  i  S.  353. 


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S^t  l^pinen  unb  t^t%€U  an  QVtdtbui.  289 

'^  Tu-azag  =  Gott  der  reinen  Beschwörung; 

i^  ina  hptiiu  ellitini  issu^u  nagab  limnüti  =  der  durch  seine  reine 

Beschwörung  alle  Bösen  ausrottete; 
'^Sä'Cu  =  müde  libbi  iläni,  ia  ibarrü   kar^u  =  Herzenskenner,  der 
5      das  Herz  der  Götter  kennt,  der  durchschaut  den  Sinn; 
epii  limneti  lä   uiesü  ittiiu  =  (der)  den  Übeltäter   nicht  von*  sich 

entrinnen  lässt; 
mukin  puf^ri  ia  i/äni,  [muf]ib  libbÜMn  =  der  versammelt  die  Götter, 
erfreut  ihr  Herz; 
10  mukannii  lä  mägire  =  der  unterwirft  die  Unbotmässigen; 
muieiir  ketti  =  der  leitet  das  Recht; 

Ia  iarti =  der  das  Unrecht  ** ; 

Zi-sii  inuiai\bü  iakummatu]***  =  der  entfernt  die  Traurigkeit; 
mukkil  iu^^arratu  [näsify  }apüti]f   =  der  vertreibt  die  Bangigkeit, 
15      [der  entfernt  die  Finsternis]; 

Su^'kur  =  näsih  {aiäbeW^  =  der  die  Feinde  ausrottet; 

mu[sap]pih  kipdeiunu   .  .  ,  .   der    auflöst    ihre   Pläne   (KiNG,   Seiten 

Tabl.  p.  loi  Anm.  5); 
vt\ubal\li  [naph]ar  raglgi]-^-^  . . .  der  vernichtet  alle  Bösen; 
20  Nibiru  =  äkizu  kirbü,  Packer  der  Mitte  *f  (der  Tiämat). 

„Weil  er  die   »Stätte*   gebaut,   die  ,Feste'    gebildet,    nannte  ihn 

,Herr  der  Länder'  der  Vater  Bei";   sein  Herrschaftsrecht  gründet 

sich   also   auf  seine  Tätigkeit   als  Ordner  der  Welt.     Ea  gibt  ihm 

schliesslich  noch  seinen  eigenen  Namen,  „weil  sein  Name  die  Väter 

25  herrlich  gemacht  hat" 

Wegen  seiner  glänzenden  Taten  erhält  Marduk  zusammen  fünfzig 
Namen,  darunter  auch  mummuj^\ 

Die  sonstigen  Namen  Marduks  s.  bei  Strassm.,  AV  5135,  die  der 

Sarpanit  das.  2910.    Jedenfalls  sollen  dieselben  zum  grossen  Teil  ge- 

30  heimnisvoU  für  das  profane  Auge  sein.  Das  Ideogr.  »^  ^^  <^^^ 

scheint     ihn     als    hochangesehenen     Machthaber     bezeichnen     zu 

wollen,  da  ^<J^   (h/ig)  =  iagapüru  Machthaber   (S^  268),    <^^ 

*  itti  hat  hier  offenbar  die  Bedeutung:  „von  weg"  wie  ina  zuweilen  auch  „aus"  heisst 
♦♦  iartu  Gegensatz  zu  keitu,  Jensen,  KB  VI  i  S.  354. 
35        *♦*  Zur  Ergänzung  Jensen,  KB  VI  i  S.  36  Anm.  2.    Jensen  nimmt  für  tibü  die 
Grundbedeutung   „aufstehen"  an  und  für  ia^ummatu  die  Bedeutung:   Stille,  Schweigen; 
hijiatraiu  fasst  er  als  Synonym  davon.    Unter  Schweigen  ist  eben  das  öde,  tote  Schwei- 
gen zu  verstehen,  sodass  man  doch  wieder  zu  „Leid",  „Wehe"  kommt, 
t  Zur  Ergänzung  Jensen,  KB  VI  i  S.  36  Anm.  3. 
40         tt  Zur  Ergänzung  cf.  Jensen,  KB  VI  i  S.  36  Anm.  4.  6. 
t+f  Das.  Anm.  6.  7. 

♦t  Zu  kiröi}  Tiämat  vgl.  JENSEN,  KB  VI,  I  S.  329. 

♦*t  King,  Sev.  Tabl,  p.  100  ff.,    wo   noch  einige   neue  Namen    der   siebenten  Tafel 
dazu  gekommen  sind. 


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290  fgtiM^t  5ttr  ftmlH{4tn  9fYA4i9<(r<mfc$afit. 

^=  kabtu  gewichtig,   hochangesehen  (S*^  313)  ist.    Vgl.  die  Erklärung 
oben  S.  288,  Z.  7. 


d)   Marduk  als  Schicksalsbestimmer. 

Marduk  wird  oft  genannt  nm^im  litnäte,  der  Schicksalsbestimmer, 
z.  B.  DT  109  Vorders.  I,  5  (No.  XXIV).  Auch  anderen  Göttern  wird  diese  5 
Auszeichnung  beigelegt,  bei  Marduk  aber  wird  für  dieselbe  eine  be- 
sondere Erklärung  gegeben.  Marduk  hatte  sich  das  Recht,  im  Kreise 
der  Götter  die  Schicksale  zu  bestimmen,  als  Siegespreis  für  die 
Überwindung  der  Tiamat  ausbedungen. 

Nachdem  Anu  vergeblich  den  Kampf  mit  Tiamat  versucht  hat,  10 
fälirt  die  Erzählung  fort.    Taf  II c*: 
„Es  hörte  Marduk  das  Wort  seines  Vaters,  es  jubelte  sein  Herz  und 

er  spricht  zu  seinem  Vater: 
,IIerr  der  Götter,    Schicksal  der  grossen  Götter!    Wenn  ich  als  euer 

Retter  1 5 

Tiamat  überwinde  und  euch  am  Leben  erhalte,  bildet  eine  Versamm- 
lung und  verkündet  (?)  allüberragend  mein  Los.** 
Wenn  ihr  im  uplukkinakn  freudig  beisammensitzt, 
möge  mein  Wort  an  eurer  Statt  die  Schicksale  bestimmen. 
Nicht  möge  geändert  werden,  was  immer  ich  schaffe,  20 

nicht  möge  zurückkehren,   nicht  geändert  werden  der  Befehl   meiner 
Lippen!'" 

Die  Götter  stimmen  der  Bedingung  Marduks  zu.     Taf  IV***: 
„Sie  (die  Götter)  setzten  ihm  hin  eine  fürstliche  Kammer, 
er  Hess  sich,  seine  Väter  überflügelnd,!   zur  Königsherrschaft  nieder:  25 
Du  bist  nun   der  Geehrteste  unter   den  Göttern,   dein  Schicksal   ist 

ohnegleichen,  dein  Gebot  ist  (gleich)  Anu. 
Von  Stund  an  ff  soll  dein  Befehl  nicht  unwirksam  gemacht  werden. 
Erhöhen  und  Erniedrigen  soll  liegen  in  deiner  Hand; 
ja  feststehn  soll  das  Wort  deines  Mundes,  ohne  Widerspruchfff  dein  30 

Gebot, 
keiner  von  den  Göttern  soll  deine  Grenze  überschreiten! 
Versorgung  ist  der  Wunsch  der  Kammer  der  Götter, 


♦  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  11,    dazu  S.  15.  19;    die  von  King  herausgegebenen 
neuen  Fragmente  ändern  die  Bedeutung  der  Sache  nicht.  35 

**  Diese  von  Delitzsch  gegebene  Übersetzung  scheint  mir  die  meiste  Wahrschein- 
lichkeit zu  besitzen;  vgl.  dagegen  Jensen,  KB  VI  i  S.  318. 
***  KB  VI  I  S.  20  f. 

t  Jensen:  „seinen  Vätern  gegenüber". 

tt  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  324.  40 

Itt  Dazu  Jensen  d.is. 


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I^t^n,  l^^ntn  utt5  tit%tU  an  iJfUxbuL  291 

Hülle  und  Fülle,  das  Begehr  der  Götter-Heiligtümer,  wird,  während 

sie  darben,  deinem  Tempel  zu  teil.* 
Marduk,  du  ja  bist  unser  Rächer, 

dir  geben  wir  die  Königsherrschaft  über  das  ganze  All  insgesamt; 
5  sitzest  du  in  der  Versammlung,  so  soll  dein  Wort  erhaben  sein, 
deine  Waffen  sollen  nicht  unterliegen,**  zerschmettern ♦*♦  (sollen  sie) 

deine  Feinde! 
O  Herr,  wer  dir  vertraut,  dessen  Leben  erhalte,  ein  Gott,  der  Böses 
beabsichtigt t  —  sein  Leben  giess  aus!*" 

10  Marduk  erscheint  darum  als  Schicksalsbestimmer  am  Neujahrs- 

feste (pagmuku,  rei  latti^  akitu\  das  wohl  ursprünglich  den  Sieg  der 
Frühlingssonne  über  den  Winter  zum  Gegenstand  hat  Marduk  be- 
stimmt an  diesem  Tage  im  Upäukkinäku  an  der  Spitze  der  Götter 
das  Schicksal   des  Jahres.    Der  Dü-azag,    das   herrliche  Gemach   in 

15  Esagila,  ist  das  Abbild  des  himmlischen  Upsukkinäku.  Die  Herr- 
schaft der  aus  dem  Osten,  vom  „Schicksalsberge",  kommenden 
Sonne  über  den  Tag  mag  mitgewirkt  haben,  Marduk  mit  Vorliebe 
als  „Schicksalsbestimmer"  zu  bezeichnen,  durch  die  Verknüpfung 
dieses  Vorrechts  Marduks    mit   der  Überwindung  Tiamats   erscheint 

20  dasselbe  jedoch  in  anderer  Bedeutung,  wie  wir  unten  näher  ausein- 
andersetzen  werden. 

e)    Marduk  als  Schutz^^ott  Babels. 

Marduks  Bedeutung   hängt  eng  zusammen  mit  der  Entwicklung 
Babels,   dessen   Schutzgott   er  ist.     Je  mehr  man  Marduks  Ansehen 

25  über  das  der  anderen  Götter  erhob,  desto  ehrwürdiger  erschien  natur- 
gemäss  auch  Babel,  und  wenn  der  Gott  schon  bei  der  Weltschöpfung 
eine  so  ausgezeichnete  Rolle  spielte,  so  war  damit  Babels  Berechti- 
gung zur  Weltherrschaft  aufs  beste  motiviert 

In  der  (zweiten)  Schöpfungserzählungff  tritt  Marduk  als  Weltbild- 

30  ner  auf,  Esagila  und  Eridu  werden  schon  vor  Himmel  und  Erde  ge- 
schaffen: Als  noch  kein  Haus,  kein  Tempel,  keine  Stadt,  kein  Baum, 
kein  Tier  da  war,  Nippur,  Ekur,  Uruk,  Eana,  Eridu  nicht  gebaut  waren, 
„als  die  Länder  zumal  Meer  waren,  als  die  Mitte  des  Meeres  ein  Wasser- 
becken war,   damals  wurde  Eridu  gemacht,   Esagil  gebaut,   Esagil, 


35  *  So  nach  HW  S.  489,  wo  ftlr  sagü  die  wahrscheinliche   Übersetzung  „darben" 

gegeben  wird. 

**  Nach  HW  S.  529;  nach  Jensen  unsicher. 
***  Nach  HW  S.  605. 

f  Jensens  „Böses  ergreift"  scheint  mir  doch  gar  zu  wörtlich. 
40  tt  JRNSEN,  KB  VI  I  S.  38  ff. 


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292  (ffeiM^t  5ttt  ftmiUfti*^  ß^a(iwi^tnf<iaft. 

das  im  Abgrunde  der  Herr  von  Dü-azag  bewohnte,  die  Götter,  die 
Anunnak  wurden  zusammen  gemacht,  ,die  heilige  Stadf,  ,die  Woh- 
nung der  Freude  ihres  Herzens'  nannten  sie  mit  hohem  Namen. 
Marduk  fügte  einen  Baldachin*  über**  dem  Wasser,  baute  Erde  und 
schüttete  sie  neben  dem  Baldachin  hin*'.  Auf  solche  Erzählungen  5 
mag  sich  wohl  die  Benennung  Babels  als  „heilige  Stadt",  „Gottestor", 
„Lebenswald"  gründen. 

Die  babylonischen  Könige  führen  ihre  Herrschaft  auf  Marduk 
zurück  und  nennen  ihn  immer  an  erster  Stelle.  Zur  Zeit  der  Ober- 
herrschaft Assyriens  tritt  Marduk  natürlich  zurück.  Jedoch  war  das  10 
geistige  Übergewicht  Babels  so  bedeutend,  dass  die  assyrischen  Könige 
sich  dann  erst  als  rechtmässige  Herrscher  von  Babel  fühlten,  wenn 
sie  „die  Hand  Bels"  ergriffen  und  damit  von  dem  obersten  Herrn 
Babels  die  königliche  Gewalt  erlangt  hatten.  Tukulti-Ninib  (1275) 
brachte  nach  der  Eroberung  Babels  die  Marduk-Statue  nach  Niniveh;  15 
Assurbanipal  führte  dieselbe  nach  Babel  zurück. 

Besondere  Erwähnung  verdient  die  hohe  Verehrung,  die  Nabo- 
polassar  und  sein  Sohn  Nebukadnezar  II.  Bel-Marduk  zu  teil 
werden  Hessen.  Ersterer  baute***  neu  den  Turm  von  Esagila,  Etemen- 
anki  (Haus  der  Grundfeste  des  Himmels  und  der  Erde)  und  betete  20 
dabei f:  „Marduk,  mein  Herr,  freudig  blicke  auf  meine  frommen 
Werke!  Auf  deinen  erhabenen  Befehl,  der  nicht  geändert  wird,  möge 
das  Werk,  die  Tat  meiner  Hände  festen  Bestand  haben  in  Ewig- 
keit. Wie  die  Grundfeste  von  Etemenanki  feststeht  ff  in  Ewigkeit,  fff 
so  gründe  fest  das  Fundament  meines  Thrones  für  ferne  Zeiten!  25 
Etemenanki,  segne  den  König,  der  dich  neu  gebaut  hat!  Wenn  Mar- 
duk unter  Jubel  *t  Wohnung  nimmt  in  dir,  dann  mögest  du,  o  Tem- 
pel, ihm  meine  Frömmigkeit  verkünden!" 

Noch  mehr  als  Nabopolassar   ist  sein  Sohn,   der  grosse  Nebu- 
kadnezar IL  (604—561)   darauf  bedacht,   Marduk   zu  verherrlichen  30 
und  seinen  Kultus  zu  befördern.     Marduk  hat  ihn  bereits  im  Mutter- 
leibe gebildet, **t  auf  die  Ausstattung  von  Esagila  und   Ezida,    auf 
Hulderweise  für  Babel  und  Borsippa  denkt  er  täglich.  ***t  „Seitdem 


*  Über  amu  Jensen  a.  a.  O.  S.  361. 
**  ifta  pän  JENSEN  „vor  dem  Wasser"  ist  doch  zu  undeutlich.  35 

***  Strassm.    ZA  IV,  106  ff.,  Col.  I,  32  ff.  KB  III  2  S.  i  ff. 
t  a.a.O.  Col.  III,  31—60. 
ff  ku-nu-na  statt  kunna  Perm.  II,   i  (?). 
fff  assati  statt  ana  säii} 

*f  ri-si-e-tum  inkorrekte  Schreibweise,  vgl.  HW  S.  608.  40 

**f  E.'L'H.'Inscript.  I,  24  f. 
***f  Das.  13  ff. 


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I^t^n,  Spintn  und  fit^tit  an  QVtatbuR.  293 

Marduk,  der  grosse  Herr,  mein  Königtum  aufrichtete*  und  die 
Herrschaft  über  das  ganze  Volk  mir  anvertraute,  Nebo,  der  Leiter 
des  gesamten  Himmels  und  der  Erde  zur  Regierung  des  Volkes  ein 
reines  Szepter  in  meine  Hand  gegeben  hatte,  bete  ich  sie  an,  habe 
5  acht  auf  ihre  Gottheit.  Wegen  ihres  ehrwürdigen  Namens  furchte 
ich  Götter  und  Göttinnen.  Zu  Marduk,  meinem  Herrn,  flehte  ich, 
begann  zu  ihm  zu  beten  und  er  beachtete  die  Worte  meines  Herzens. 
Zu  ihm  sprach  ich:  ,Ewiger,  hehrer,  Herr  dessen,  was  da  ist,  den 
Namen  des  Königs,  den  du  liebst,  dessen  Namen  du  berufst,  der  dir 

10  wohlgefällig  ist,**  leitest  du  recht,  den  rechten  Weg  befiehlst  du 
ihm.***  —  Ich  bin  der  Fürst,  der  dir  gehorcht,  das  Geschöpf  deiner 
Hände;  du  hast  mich  geschaffen,  die  Herrschaft  über  alle  Völker  mir 
anvertraut.  Gemäss  deiner  Gnade,  o  Herr,  welche  du  überströmen 
lässt  auf  sie  alle,t  lasse  barmherzig  stimmenff  deine  erhabene  Herr- 

15  Schaft,  die  Furcht  vor  deiner  Gottheit  lass  sein  in  meinem  Herzen  I  Ver- 
leihe, was  dir  wohlgefällig  ist,  der  du  mein  Leben  geschaff*en  hastl'"ttt 
Nebukadnezars  ganzes  Bestreben  war  darauf  gerichtet,  die  Tempel 
Marduks  möglichst  glänzend  herzurichten.  Esagila  wurde  ausge- 
schmückt,*!    Ekuas**t  Wände  liess    er  sonnengleich    strahlen.***t 

20  Das  Tor  Hilisir,  das  Tor  der  üppigen  Kraft  f*  und  das  Tor  von 
Ezida  und  Esagila  liess  er  herstellen  wie  den  Glanz  der  Sonne. 
„Dü-azag,  den  Ort  der  Schicksalsbestimmer,  welches  ist  das  Upäuk- 
kinäkuff*  der  Geschicke,  in  welchem  am  Zagmuku,  dem  Neu- 
jahr,  am  8.  und   11.  Tage  der  Gott  als  König  der  Götter  des  Him- 

25  mels  und  der  Erde,ttt*  der  Herr  des  Himmels,  sich  niederlässt,   die 


*  ÜDgcnau :  mein  königliches  Haupt  erhöhte  (KB) ;  als  er  das  Haupt  meiner  Königs- 
herrschaft  erhöhte  »»  als  er  aufrichtete  meine  Königsherrschaft;  lediglich  Umschreibung 
für:  Als  er  mich  zur  Königswiirde  berief. 

♦*  Die  Beziehung  dieses  Rel.-Satzes  auf  „Namen"  HW  S.  441  ist  gewiss  möglich, 
30  jedoch  scheint  es  mir  besser,  in  demselben  einen  neuen  Gedanken  zu  sehen:  Der  König, 
den  du  selbst  liebst  und  der  auch  den  entsprechenden  Wandel  führt. 

♦**  AUgem.  Obersatz  des  Gebetes,  auf  den  nun  die  spezielle  Anwendung  folgt. 

t  gimirsun  Acc.  des  inn.  Obj. 
•i~|-  Nach  HW  Hin  i:  barmherzig  stimmen  lassen. 
35        ttt  a.  a.  O.  I,  40-72;  11,  I. 

*f  aitakkan  zinnäti  a.  a.  O.  II,  42. 
**t  vgl-  <Jie  Amerkung  zu  DT  109,  I  Vorders.  7  (No.  XXIV),  wo  A.KUM  in  Parallele 
gesetzt  wird  mit  der  H5*^DÜ  der  Mischna  [KU,A  ^=  aSädu)  =  Einwohnung. 
***t  a.  a.  O.  43ff. 
40  t*  6ä^  kutöu\  da  dieses  nach  Neb.  Grot.1,31  VR  34, 1, 49;  KB  III 2  S.4of.  46f.  derSitz 

der  Sarpanit  ist,  (nach  der  späteren  Deutung  die  samenspendende  Göttin),  so  trifl^  die 
Übersetzung  „Tor  der  Zeugungskraft"  (Winckler,  KB  III  2  S.  15.  33. 40)  wohl  das  Richtige. 
tt*  HW  S.  119b. 
ttt*  vgl.  V  R  34,  I,  50  (KB  III  2  S.  40  f.),  wo  Ezida,  das  Heiligtum  Nebos  in  Esagila, 
45  ebenso  hiBat  ^^Lugal  dimmer  an  kia  genannt  wird. 


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294  ^HM^t  )ttT  fmiiif<itn  fbpta^wi^ftnf^aft 

Götter  des  Himmels  und  der  Erde  ehrfurchtsvoll  auf  ihn  achten, 
gebeugt  vor  ihm  stehend  das  Geschick  für  ewige  Zeiten,  das  Ge- 
schick meines  Lebens,  darin  bestimmen*:  selbiges**  Gemach,  das 
Gemach  seines  Königtums,  das  Gemach  der  Herrschaft  des  Hell- 
äugigen der  Götter,  des  hehren  Marduk,  dessen  Bau  ein  früherer  s 
König  mit  Silber  gebaut  hatte,  bekleidete  ich  mit  glänzendem  Golde, 
einem  strahlenden  Schmucke.  Die  Geräte  des  Tempels  Esagila  und 
das  Schiff  K17,A***  schmückte  ich  mit  sariru  und  Edelstein  gleich 
den  Sternen  des  Himmels."  Die  Spitze  des  Tempel turmes  Etemen- 
ankif  machte  er  hoch  mit  einem  glänzenden  Überzug  von  hellem  lo 
Lasurff-Stein,  für  die  Bedachung  Hess  er  „von  dem  hellen  Wald- 
gebirge" des  Libanon  die  besten  Cedernstämme  kommen  und  sie  zur 
Bedachung  von  Ekua  mit  strahlendem  Golde  bekleiden,  fff  Ebenso 
baute  er  in  Borsippa*t  Ezida,  das  echte,  wahre  Haus,**t  den  Tempel 
Nebos,  neu  und  Hess  ihn  von  Gold  und  Edelstein  glänzen  wie  das  15 
Sternenzelt.***!  Emachtila  wurde  mit  mächtigen,  goldüberkleideten 
Cedernstämmen  bedeckt. f*  Das  Prozessionschiffff*  für  den  Neujahrs- 
tag wurde  herrlich  hergerichtet  Das  Opferhaus  {Esakkur)  baute,  er 
berggleich  an  der  Umfassungsmauer  von  Babel.  Die  Reihe  der 
übrigen  Tempel, fff*  die  Nebukadnezar  in  Babel  baute,  bezweckten  20 
alle  die  VerherrHchung  Marduks.  Imgur-Bel  und  Nimitti-Bel,*tt  die 
beiden  grossen  Mauern  Babels,  waren  Marduk  zu  Ehren  so  genannt 
worden.  Nabopolassar  hatte  dieselben  begonnen,  Nebukadnezar  voU- 
endete  sie.  Bei  deren  Vollendung  betete  er**tt:  „Marduk,  grosser  Herr, 
das  Werk  meiner  Hände  zu  Gnaden  sieh'  freudig  an,  meine  frommen  25 
Werke  mögen  sein  auf  deiner  Lippe!  Mit  deinem  reinen  Worte,  das 
nicht  geändert  wird,  verkünde  das  Langwerden  meiner  Tage,  befiehl 
Nachkommenschaft!  Auf  deinen  erhabenen  Befehl,  der  nicht  unwirk- 
sam gemacht  wird,  möge  ich  nicht  haben  einen  Feind,  einen  Wider- 
sacher nicht  bekommen!"  30 


*  vgl.  auch  die  Übersetzung  Zimmerns  KAT^  S.  402   Anm.  I. 
**  I  R  III,   I  hi'ü  gegen  KB  III  2, 
*♦*  Das  Prozessionsschiff  Marduks. 

t  a.  a.  O.  III,   15  ff. 
'H*  ^^^^ugnü  =  Lasurstein  AL^  S.  40.  35 

ttf-  a.  a.  O.  21  ff.;  V  R  34,  I,  46 ff  (KB  III  2  S.  4of.  46 f.) 
*t  a.  a.  O.  36ff. 
**t  bti  kenn  vgl.  HW  S.  323  und  dazu  aplu  kmu, 
***t  VR  34,  I,  55  ff.,  II,  1-3;  KB  III  2    S.  4of.  48 f. 

t*  VR  34,  II,  3f.;  KB  III  2  S.  4off  48f.  40 

tt*  a.  a.  O.  IV,  I  ff. 

ttt*  a.  a,  O.  IV,  14  ff. 

*tt  a.  a.  O.  IV,  66ff 

**tt  IR  52,  3,  II.  23  ff 


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9<9^»  Sl^mneti  unb  &tBtU  an  QllarbuR.  295 

Die  Prozessionsstrasse  Marduks,  die  bereits  Nabopolassar  von 
Dü-azag  bis  zur  Strasse  Aibursabü  als  Prachtweg  hergerichtet  hatte  * 
wurde  verlängert,  indem  Aibursabü  mit  einer  hohen  Aufschüttung 
ausgefüllt  und  mit  einer  Wand  aus  grossen,  schönen  Backsteinen  ge- 
5  schmückt  wurde.**  An  Aibursabü,  die  Strasse  Babels  für  die  Pro- 
zession des  grossen  Herrn  Marduk,  fugte  er  eine  Kanalbrücke  und 
machte  den  Weg  breit.  Dabei  betete  er***:  „Marduk,  grosser  Herr, 
sei  immerdar  gnädig,  langes  Leben,  Sättigung  mit  Nachkommenschaft, 
Festigkeit  des  Thrones  und  Altwerden  meiner  Regierungszeit  schenke 

10  als  Geschenk!" 

Nebukadnezar  fuhrt  es  auf  seinen  Eifer  für  die  Ehre  Marduks 
zurück,  dass  er  Babylon  allein  als  Hauptstadt  ausgezeichnet  und 
geschmückt  habe,  während  viele  unter  seinen  Vorgängern  andere  Städte 
bevorzugten  und  nur  am  Zagmuk-Feste,  „dem  Feste  der  Erhebungf 

15  des  Herrn  der  Götter  Marduk"  nach  Suanna  hineinkamen.ff  „Seitdem 
mich  Marduk  für  die  Herrschaft  schuf,  Nebo,  sein  rechtmässiger  Sohn, 
mir  sein  Reich  übertrug,  liebte  ich  wie  mein  teures  Leben  ihr  freund- 
liches Bild.  Ausser  Babylon  und  Borsippa  machte  ich  keine  Stadt 
glänzend."ftf    In  Babel,  seinem  Augapfel,  baut  sich  daher  Nebukad- 

20  nezar  auch  einen  neuen  glänzenden  Herrschaftsitz  an  Stelle  des  von 
Nabopolassar  erbauten  inzwischen  baufällig  gewordenen  Palastes, 
während  er  keine  andere  Stadt  mit  einer  Residenz  schmückte.*! 

Diese  einzigartige  Bevorzugung  Marduks  durch  Nebukadnezar 
zeigt  deutlich,    dass  hier  die  günstigsten  Prämissen   gegeben  waren, 

25  um  dem  Monotheismus  zum  siegreichen  Durchbruch  zu  verhelfen, 
zumal  der  babylonische  Polytheismus  immer  einen  ins  Monotheistische 
schillernden  Zug  aufweist**!  Das  Gebet,  das  Nebukadnezar  nach  der 
Vollendung  seines  Palastes  an  Marduk  richtete,  könnte,  abgesehen 
von  der  Anrede,  ganz  wohl  von  einem  Manne  gesprochen  sein,  der 

30  nur  an  einen  Gott  glaubte.  „Zu  Marduk,  meinem  Herrn,  flehte  ich, 
erhob  meine  Hand***t:  ,Marduk,  weiser  unter  den  Göttern,  mächtigster, 
du  hast  mich  geschaffen,    die  Herrschaft  über   die  Gesamtheit   des 


*  a.  a.  O.  V,  I2ff. 
*♦  a.  a.  O.  38  ff. 

35       ***  iR  52,  4,  n,  5  ff. 

t  vgl.  Jensen  KB  VI  i  S.  306;  Zimmern  KAT»  S.  371. 
tt  a.  a.  O.  VII,  9ff. 
ttt  a.  a.  O.  26  ff. 
*t  a.  a.  O.  Vn,  34ff. 
40        **t  vgl.  WiNCKLER,   Die  babylonische  Kultur  S.   18  f.:  „Es  gibt  wohl  viele,  ja  zahl- 
lose Götter,  diese  sind  aber  Offenbarungs formen  der  einen  grossen  göttlichen  Gewalt"; 
vgl.  S.  5  Anm.  2. 

♦**t  a-  a.  O.  IX,  45 ff.  vgl.  Grotef.  HI,  29 ff.;  IR  52,  No.  6,  7 ff.,   wo  das  Gebet  in 
etwas  verkürzter  Form  sich  findet. 


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296  (gtiit&^t  ;ttt  ftmiiifditn  ßpxa<liioi\(tn\<liafi. 

Volkes  mir  anvertraut  Wie  mein  teures  Leben  liebe  ich  dein  er- 
habenes Bild.  Ausser  deiner  Stadt  Babel  habe  ich  aller  Orten  keine 
Stadt  glänzend  hergerichtet.  Wie*  ich  liebe  die  Ehrfurcht  vor 
deiner  Gottheit,  bedacht  bin  auf  deine  Herrschaft,  (so)  sei  gnädig 
der  Erhebung  meiner  Hand,  erhöre  mein  Flehen.  Ich  bin  ja  der  5 
fürsorgende  König,  der  dein  Herz  erfreut,  der  weise  Statthalter,  der 
ausstattet  alle  deine  Städte.  Auf  dein  erhabenes  Geheiss,  barmher- 
ziger Marduk,  möge  das  Haus,  das  ich  gebaut  habe,  in  Ewigkeit 
festen  Bestand  haben,  und  möge  ich  seine  Pracht  geniessen,  in  ihm 
das  Greisenalter  erreichen  und  gesättigt  werden  mit  Nachkommen-  10 
Schaft,  von  den  Königen  der  Weltenden,  der  gesamten  Menschheit, 
schweren  Tribut  darin  empfangen.  Von  der  Tiefe  des  Himmels  bis 
zur  Höhe  des  Himmels,**  wo  die  Sonne  aufgeht,  möge  ich  keinen 
Feind  haben,  keinen  Widersacher  bekommen!  Meine  Nachkommen 
mögen  darin  für  ewige  Zeiten  über  die  Menschen  herrschen!'"  15 

Wie  Nebukadnezar  war  auch  Neriglissar  ein  treuer  Verehrer 
Marduks.  Auch  er  fuhrt  seine  Regierung  auf  „Marduk,  den  Fürsten 
der  Götter,  den  Schicksalsbestimmer"***  zurück,  nennt  sich  „Erneuerer 
von  Esagila  und  Ezida",t  „der  für  Esagila  unablässig  tätig,  der 
auf  die  Ausschmückung  aller  Städte  der  Götter  ständig  bedacht  ist'';tt  20 
er  betete  ähnlich  wie  Nebukadnezar  fff:  „Marduk,  grosser  Herr,  Herr 
der  Götter,  glänzender,  Licht  der  Götter,  (sprach  ich),  auf  dein  er- 
habenes Geheiss,  das  nicht  geändert  wird,  möge  ich  die  Pracht  des 
Hauses,  das  ich  gebaut,  geniessen,  in  ihm  das  Greisenalter  erreichen, 
gesättigt  werden  mit  Nachkommenschaft.  Vom  Fundament  des  Him-  25 
mels  bis  zur  Höhe  des  Himmels,  wo  die  Sonne  aufgeht,  möge  ich 
darin  von  den  Königen  der  Weltenden,  der  gesamten  Menschheit 
schweren  Tribut  empfangen,  meine  Nachkommen  mögen  darin  für 
ewige  Zeiten  über  die  Menschheit  herrschen!"  Nach  der  Restauration 
von  Esagil  betete  er*t:  „Marduk,  grosser  Herr,  erhabener  Herrscher,  30 
ehrwürdiger,  gewaltiger,  Licht  der  Götter,  (sprach  ich),  das  kostbare 


*  Das  ist  in  den  beiden  vorausgehenden  Sätzen  ausgesprochen. 
**  Über  iJi'ti  iame  und  elat  same  vgl.  HW  S.  64t  und  142b.  Vom  Horizont  bis  zum 
Zenith  (Winckler,  KB  III  2  S.  29)  ist  eine  schwer  begreifliche  Umgrenzung.  Jensen, 
KB  VI  I  S.  347  meint,  es  könne  wohl  Ost  (Fundament)  und  West  (Höhe)  sein,  allein  35 
er  ist  seiner  Erklärung  nicht  sicher.  Da  die  Höhe  des  Himmels  erklärt  wird  als  der 
„Ort,  wo  die  Sonne  aufgeht"  {ema  iamsu  asü\  so  ist  das  zweifellos  Osten,  iUd  iami 
ist  dann  der  Westen;  also:  Vom  Aufgang  der  Sonne  bis  zum  Niedergang  resp.  um- 
gekehrt. 

***  I  R  67,  I,  6.   15.  40 

t  a.  a.  O.  Z.  2. 
tt  a.  a.  O.  n,  12  f. 
ttt  vgl.  Neb.  IX,  45  ff. 
*t  Ripl.  Cyl.  II,  28  ff. 


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Se^n,  Sj^mtten  uttb  Ct^tit  an  QVtatbuft.  297 

Werk  meiner  Hände  sieh'  freudig  an!  Leben  femer  Tage,  Sättigung 
mit  Nachkommenschaft,  Festigkeit  des  Thrones  und  Altwerden  der 
Regierung  schenke  als  Geschenk  1  Auf  dein  treues  Geheiss,  das  nicht 
geändert  wird,  bin  ich  Nergalsaru§ur,  der  König,  der  ausstattet,  der 
5  bedacht  ist  auf  deine  Heiligtümer  immerdar." 

Nabuna'id  unternimmt  seine  Tempelbauten  auf  Geheiss  Marduks. 
Vor  seinem  Entschluss,  Ebara,  den  Sonnentempel  zu  Larsa,  wieder 
aufzubauen,  betet  er  zu  Marduk*:  „Herr,  Haupt  der  Götter,  hehrer 
Marduk,   ohne   dich   wird   keine  Wohnung  gegründet,   besteht  nicht 

10  ihre  Umschliessung.**  Ohne  dich,  wer  kann  etwas  tun?  Herr,  auf 
deinen  erhabenen  Befehl  möge  ich  tun,  was  dir  wohlgefällig  ist" 
Ebenso  fuhrt  er  die  Wiedererbauung  des  Sin -Tempels  EI)ulI)ul  auf 
Marduks  Befehl  zurück.*** 

Alle  diese  Herrlichkeit  Marduks  ist  mit  seiner  Stadt  Babel  in 

15  Trümmer  zerfallen  und  begraben  worden.  Ob  Marduk  selbst  mit 
dem  Untergange  seiner  Stadt  gänzlich  unterging? 


f)   Marduk  und  die  biblische  Gottesidee. 

Wir  haben  Marduks  Genealogie  f  als  in  erster  Linie  bedeutungs- 
voll bezeichnet    Ea,   Marduk   und  Nebo   bilden   zusammen   nicht 

20  bloss  eine  äusserlich  verbundene  Trias  wie  Anu,  Bei  und  Ea,  sondern 
eine  Trinitas,  eine  Dreieinigkeit,  die  in  vieler  Hinsicht  an  die  bib- 
lische Trinitas:  Vater,  Sohn  und  Geist  erinnert.  Es,  tritt  immer  auf 
als  der  Vater  xar*  ^ox-ff  In  der  häufigen  Bezeichnung  Eas  als 
^^NU,DIMMUD,  nach  II  R  58,  5,  4  =  Ea  §ä  nabniti,  Ea  als  Urform 

2s  vgl.  S.  28of  daz.  Jensen,  KB  VI  i  S.  303,  ist,  da  DIM=  banü,  MUD  = 

banü  la  aladi  S*^  51,  der  Gedanke  enthalten,  dass  Ea  der  Urvater  ist, 

der  alles  nach  seinem  Bilde  erzeugt  und  gestaltet;  ähnlichen  Sinn  hat 

sicher  auch  ^^NA.DIMMUD  nach  II  R  58,  5,  5  =  ^^Ea  iä  kaläma, 

Marduk  ist   immer  der  Sohn   (das   gewöhnliche  Ideogramm  für 

30  Marduk  enthält  diese  Bezeichnung:  (a)mar,  ebenso  die  erste  Silbe 
seines  Namens  mar).  Die  Einheit  des  Wesens  bei  Ea  und  Mar- 
duk   ergibt   sich    vor  allem   aus   den    Beschwörungstexten.     Ea  ist 

*  Grosse  Inschrift  aus  Ur  (PSBA  1889,  Bd.  2)  Col.  II,  35  ff.  (KB  IH  2  S.  90  f.). 
♦*  Jüsurhi  von  kasäru  dämmen,  sperren;  es  scheint  von  den  Wänden  und  Mauern 
35  im  Gegensatz  zum  Fundamente  gebraucht  zu  sein. 

♦**  VR  64,  I,  18  ff.  vgl.  dazu  II,  52  (KB  III  2  S.  98  ff.). 
t  Die    weiblichen    Gottheiten   spielen   in  der  babylonischen  Mythologie  mit  Aus- 
nahme von  IStar  (KAT^  S.  420)  keine  selbständige  Rolle,  sondern  sind  bloss  Ergänzungen 
der  männlichen  Gottheit. 
40  ff  vgl.  ZiBCMSRN,   Vater,    Sohn   und  Fürsprecher  in  der   babylonischen  Gottesvor- 

stellung, Lpzg.  1896,  S.  I. 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V.  21 


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298  (gtiM^t  5ttt  ftmitifditn  fbpta<iwifftn\4afi. 

der  Urgrund,  der  ursprünglichste  Besitzer  der  Weisheit,  Marduk 
empfängt  sie  von  ihm  und  verwertet  sie  an  der  Menschheit  Mit 
Marduk  einheitlich  und  unzertrennlich  verbunden  ist  dessen  Sohn 
Nebo,  sodass  es  schwer  ist,  sie  immer  klar  zu  scheiden  *  Der  Feuer- 
gott kommt  m.  E.  als  dritte  Gottheit  zu  Ea  und  Marduk,  wie  Zimmern**  5 
neuerdings  noch  festhalten  möchte,  nicht  in  Betracht  Das  Feuer 
des  hl.  Geistes  in  der  Bibel,  auf  welches  sich  diese  Auffassung  stützt, 
ist  immer  ein  erwärmendes  und  belebendes  Feuer  (Gen.  i,  2;  6,  17; 
7,  15.  22;  Ps.  33,  6;  104,  30  —  mn  ist  Bewegung  und  eben  deshalb 
Leben),  während  Girru  oder  B/L,GI,  wie  wir  oben  gezeigt  haben  10 
(S.  286 f.),  als  zerstörendes  Element  in  den  Beschwörungstexten  er- 
scheint Reinheit,  Heiligkeit  und  Leben  sind  im  Babylonischen  wie 
im  A.  T.  synonyme  Begriffe,  Vh^tl  Hin  ist  deshalb  der  Geist  des 
Lebens,  Gott  der  Heilige,  ist  zugleich  der  Lebendige.  Das  Feuer  am 
Pfingstfeste  ist  Sinnbild  der  Erleuchtung  und  Stärkung  (Geistesgaben,  15 
Begeisterung).  Die  Verbindung  von  Wasser  und  Feuer  bei  der  Taufe 
(Mt  3, 1 1 ;  Lc.  3, 16)  soll  ebenfalls  die  Mitteilung  des  Geistes  des  Lebens 
versinnbilden  (über  die  Bedeutung  des  Wassers  s.  unten).  Nabu  ist 
zweifellos  abzuleiten  von  nadü  sprechen,  reden,  verkünden;  das  Wort 
erinnert  unwillkürlich  an  das  biblische  K*'^};***  es  ist  der  Geist  Gottes,  20 
der  die  Propheten  erleuchtet  und  begeistertf  Die  feurigen  Zun- 
gen (Feuer  der  Begeisterung  —  Geistesgaben  und  Verkündigung) 
sind  die  Erscheinungsform,  das  Sinnbild  des  hl.  Geistes,  am  Pfingst- 
fest;  es  ist  derselbe  Geist,  der  die  Propheten  gelehrt  und  be- 
geistert hat  25 

Der  hl.  Geist  erleuchtet  das  Herz  zur  Erkenntnis  der  Wahrheit 
Joh.  16,  13;  die  in  der  Göttin  Taimet  =  Erhörung  dargestellte  Seite 
Nebos  ist  die  Bereitwilligkeit  zur  Entgegennahme  der  göttlichen  Ein- 
sprechungen (vgl.  S.  282),  die  als  Geschenk  dieser  Göttin  gedacht  ist 

Bei  Marduk  müssen  wir  vor  allem  im  Auge  behalten,  dass  sein  Kampf  30 
mit  Tiämat  den  Sieg  des  Lichtes,  des  ordnenden,  vernünftigen  Gei- 
stes über  die  Zügellosigkeit  und  die  rohe  Gewalt  bedeutet  Marduk 
ist  der  starke  Held,  der  die  finstern  Mächte  des  Chaos  überwindet  er 
ist  der  Bildner  und  Ordner  der  Welt  Der  Sieg  der  Frühsonne  über 
die  Nacht,  der  Frühlingssonne  über  die  das  Naturleben  ertötenden  35 
Winterstürme  ist  dem  Babylonier  die  Illustration  dieses  Gedankens, 
er  ist  eine  Auswirkung  derselben  Gottheit  Die  in  die  Himmelskörper 
und  in  das  Naturleben  gelegte  Gesetzmässigkeit  die  kunstvollen  Ge- 

*  vgl.  Zimmern,  KAT»  S.  399. 

**  Das.  S.  418.  40 

♦**  vgl.  Zimmern  a.  a.  O.  S.  400. 
t  Es  könnte  deshalb  auch   die   Etymologie   von  «4^3   HW  S.  442i>    angenommen 
werden,  ohne  d.iss  die  sachliche  Auflasssung  eine  andere  werden  müsste. 


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l^<(n,  l^^mnen  und  fitBtU  an  QVtaTbuft.  299 

staltungen  in  der  Natur  sind  auf  den  weisen  Marduk  zurückzufuhren, 
der  ja  der  Sohn  des  Herrn  unergründlicher  Weisheit  ist 

Auf  die  Lehre  von  der  Gestaltung  und  Ordnung  der  Welt  durch 
Marduk  geht  ^cher  dessen  Epitheton:  mrdim  Hmäte  zurück.  Seine 
5  Befähigung  und  Berechtigung,  die  Geschicke  zu  bestimmen,  hat  er 
sich  durch  die  Überwindung  Tiämats,  durch  die  Gestaltung  des  ur- 
sprünglichen Chaos  zum  Kosmos  erworben,  d.  h.  doch  nichts  anderes 
als:  der  ursprüngliche  Ordner  der  Welt  bestimmt  auch  die  Geschicke 
in   derselben   oder:   die  Weltregierung   liegt    in    den   Händen 

10  des  vernünftigen,  ordnenden  Geistes,  der  die  Welt  ge- 
bildet hat  Derselbe  vernünftige  Geist,  der  die  Welt  gestaltet  und 
geordnet  hat,  muss  auch  der  oberste  Lenker  des  Geschehens  in  der- 
selben sein.  Nicht  das  blinde  Fatum  beherrscht  die  Welt  (wie  es 
dem  Chaos  entsprechen  würde),  sondern  der  Lichtgott  Marduk,  der 

15  Sohn  der  unendlichen  Weisheit  Wie  mannigfaltig  dieser  Gredanke 
im  A.  T.,  besonders  in  den  Psalmen  verherrlicht  wird,  braucht  nicht 
erwähnt  zu  werden.  Eine  spezifische  Tätigkeit  in  der  Bestimmung 
der  Geschicke  fällt  Marduks  Sohne,  Nebo,  zu;  er  hat  die  Aufgabe 
die  Geschicke  aufzuschreiben  (vgl.  KAT'^  S.  40of.). 

20  Marduk,  der  Weltbildner,  der  Sohn  des  Weisheitshauses,  der/// 

apsif  das  Wort  des  Abgrundes,  berührt  sich  sehr  nahe  und  mannig- 
fach mit  der  persönlich  auftretenden  Weisheit  Gottes  im  A.  T.,  mit 
dem  Xoyoq  bei  Johannes  und  dem  dxa)v  rov  d-eov  bei  Paulus.  Bei  Joh. 
I,  3  lesen  wir:   Ilavxa  öi    avrov  kyipBxo  —  alles  ist  durch  ihn,   den 

25  Logos,  geschaffen  worden.  Dem  Alten  ist  Wort  und  Gedanke  ein 
und  dasselbe;  das  Wort  ist  das  Kleid,  der  Körper  des  Gedankens, 
durch  den  es  erst  etwas  Bedeutungsvolles  wird.  Darum  ist  das  Wort 
Gottes  nichts  anderes  als  der  Gedanke  Gottes,  der  Besieger  der 
Tiämat,  der  Ordner  des  Weltganzen  ist  der  Gedanke  (=  das  aus  dem 

30  Geiste  hervorgegangene  Produkt)  des  Herrn  unergründlicher  Weis- 
heit oder  die  geistige  Hervorbringung  auf  das  leibliche  Entstehen 
übertragen  und  mit  dessen  Terminus  bezeichnet:  der  Sohn.  Zu  be- 
achten ist  dabei,  dass  auch  in  den  auf  orientalische  Anschauungen 
zurückgehenden  gnostischen  Systemen  nicht  Gott  selbst  mit  der  Welt 

35  in  Verbindung  tritt,  sondern  sich  dazu  der  oo(pia  resp.  des  Demi- 
urgen  bedienen  muss. 

In  der  Schöpfungserzählung  der  Genesis  muss  es  auffallen,  dass 
jeder  neue  Schöpfungsakt  Gottes  durch  ein  „Sprechen"  desselben 
eingeleitet  resp.  vollzogen  wird  Gen.  i,  3.  6.  11.  14.  20.    Die  Targume 

40  des  Onkelos  und  Jonathan  schreiben  vieles,  was  das  A.  T.  Jahve 
tun  lässt,  dem  Worte,  Ä^lü'^1?,  desselben  zu,  vgl.  zu  Gen.  26,  3;  29,  2, 
dazu  dann  Sap.  10,  5.  13  f.,  Deut.  31,  8  —  Sap.  10,  15  ff.:  die  „Weisheit" 
tritt  hier  an  die  Stelle  Jahves  und  seines  Wortes;  dazu  Ps.  33,  6:  „Durch 


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300  (gtiM^t  5ttT  ftmiHj<itn  ßpta4mi}Ktnf4aft. 

das  Wort  Jahves  ist  der  Himmel  gemacht  und  sein  ganzes  Heer 
durch  den  Hauch  seines  Mundes."  Eigentümlich  tritt  auch  das  Wort 
Gottes  hervor  Ps.  119,25.  28.  49 f.  65.  103.  105.  116.  140.  147  f.  154. 
158.  169  f.  • 

In  den  Weisheitsbüchem*  tritt  an  die  Stelle  des  Wortes  Gottes    5 
die  Weisheit  desselben  vgl.  Prov.  8,  12,  wo  die  Weisheit  persönlich 
auftritt    und    insbesondere    ihre    Tätigkeit    bei    der    Weltschöpfung 
schildert  bes.  22  u.  27  ff.    Ebenso   tritt  sie  Kap.  9  als   selbständige 
Macht  auf,    wenn   auch   die  Poesie  an  dieser  Hypostasierung  noch 
ihren  Anteil  hat.    Jes.  Sirach  24,  5.  7  ff.  heisst  es  von  der  Weisheit,  sie  10 
sei  aus  dem  Munde  des  Allerhöchsten  hervorgegangen  {iyw  cbto  rov 
oxonaxoq  vtplctov  i^^Xd-oVj  also  =  Wort).     Am  Anfange  und    vor 
aller  Zeit  ist  sie  geschaffen,   sie  ist  die  Erstgeborene  vor  jeglicher 
Kreatur  (ein  Lieblingsbeiwort  Marduks  ist:   dukur  *^NU,DIMMUD 
=  Erstgeborener  Eas,  No.XIII,  2;  XIV,  17),  sie  hat  allein  den  Himmel  15 
umkreist  und  die  Tiefe  der  Abgründe  durchmessen,   sie  ist  ausge- 
gossen  auf  der  ganzen  Erde.    Schliesslich  findet  sie  in  Jakob  eine 
Heimstätte,   wird   also  an  Stelle  des  im  Tempel   thronenden  Jahve 
gesetzt  —  (xaxacxrivoocov  —  vgl.  Joh.  i,  13:   iöxfipwce).    Wenn   die 
Weisheit  Israel  aus  Ägypten  fuhrt,  es  von  den  Völkern,  die  es  unter-  20 
drückten,  erlöst,  wenn  sie  Israels  Schirm  am  Tage  und  dessen  Sternen- 
licht des  Nachts  ist,   das  Volk  durchs   rote  Meer  führt    und   durch 
grosses  Wasser  bringt,  die  Feinde  dagegen  ins  Meer  versenkt  (Sap. 
10,  I  ff.,  bes.  17  ff.),   so  ist   sie  eben  identisch   mit  Jahve,    der  sonst 
Israels  Retter  ist.    Sap.  16,  12  ist  es  hinwiederum  „das  Wort  Gottes,  25 
das  alles  heilt*'.    Es  wird  sogar  mit  einem  mächtigen  Kämpfer  ver- 
glichen (vgl.  Marduk  als  Kämpfer!),  der  Ägypten  ins  Verderben  stürzt 
und  das  Gottesvolk  rettet,  Sap.  18,  14—16:  „Denn  als  tiefes  Schwei- 
gen alles  umfing   und  die  Nacht  in  der  Mitte  ihres  Laufes  war,   da 
fuhr  dein  allmächtiges  Wort  vom  Himmel,  vom  königlichen  Throne,  30 
ein  furchtbarer  Streiter,  mitten  ins  Land  des  Verderbens  herab,  ein 
scharfes  Schwert,    das   deinen   unwiderruflichen  Befehl   brachte   und 
alles  mit  Tod  erfüllte,  es  reichte  an  den  Himmel  und  stand  auf  der 
Erde." 

Wie  aus  den   eben   angeführten  Stellen   hervorgeht,   ist   es   die  35 
„Weisheit",  welche  Israel  erlöst  und  die  dem  Gerechten  in  Not  und 
Gefahr  beisteht.    Ebenso  ist  der  weise  Marduk  der  „Heiland"  der 
Menschen,  der  alles  Leid  unter  den  Menschen  heilt,  sogar  die  Toten 
lebendig  macht,  weil  er  dasselbe  weiss  wie  sein  Vater,  der  Herr  un- 

*  Die  Beziehung  dieser  Stellen  auf  eine  Göttin,  spez.  I^tar-Siduri  (Zimmern,  KAT*  40 
S*  439)  scheint   mir  die  Weisheit  doch  gar  zu  grammatisch  (wegen  des  Gen.  fem.)  zu 
fassen. 


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I^tin,  l^^rnntn  un5  ^t^ttt  an  QVtat^ud  301 

ergründlicher  Weisheit.  Er  heilt  durch  das  reine  „Wort"  der  Be- 
schwörung. Warum  gerade  die  Weisheit  helfen  muss,  ist  klar:  Das 
Abweichen  vom  Wege  der  Weisheit,  dem  geraden  Wege,  ist  Sünde, 
die  Leid  und  Krankheit  mit  sich  bringt.  Der  weise  Marduk  aber 
5  besitzt  die  Macht,  das  Böse  zu  überwinden,  weil  er  die  Heilmittel 
kennt  und  als  Lichtgott  die  dämonischen,  finsteren  Gewalten  vertreibt 
Der  Logos  bei  Johannes,  der  Eingeborene  des  Vaters,  ist  der 
Schöpfer  der  Welt,  darum  ihr  Lebensquell,  besonders  in  geistiger 
Hinsicht  (er  ist  das  Licht  und   das  Leben   der  Menschen  Joh.  i,  4, 

10  er  ist  voll  der  Gnade  und  Wahrheit  i,  14).  Als  Schöpfer  d^r  Welt,  als 
der  Ursprung  ihres  Lichtes  und  Lebens,  muss  der  Logos  erscheinen, 
um  der  Welt,  die  durch  den  Abfall  von  ihm  in  Finsternis  und  Tod 
schmachtet,  das  Licht  und  die  Gnade  als  Erlöser  zu  bringen,  um 
ihr  das  Brot  und  das  Wasser  des  himmlischen  Lebens  darzubieten 

«5  (Joh.  4,  13  f.;  6,  35  fr.;  7,  37  fr.),  sie  zu  heilen  und  zurückzuführen  zur 
Quelle  ihres  ursprünglichen  Lebens. 

Ebenso  hat  die  paulinische  Christologie  einen  eigentümlichen 
Anknüpfungspunkt  in  der  babylonischen  Theologie.  Ea  ist  der 
mummu,  vgl.  oben  S.  280  £  und  S.  297,  das  Urbild  jeder  gestaltenden 

20  Idee,  sein  Sohn  Marduk  ist  der  Bildner  der  Welt  —  Christus  ist 
das  „Bild  Gottes"  bei  Paulus,*  die  Idealdarstellung  des  göttlichen 
Wesens;  im  „Bilde  Gottes"  ist  der  Mensch  geschaffen;  durch  die 
Sünde  des  ersten  Menschenpaares  wird  dieses  Bild  im  Menschen 
zerstört     Christus,    das    persönliche   Bild   Gottes,**    ist  der   zweite 

25  „Adam",***  der  Idealmensch,  der  das  zerstörte  Bild  Gottes  in  der 
Menschheit  durch  seine  Lehre  und  Gnade  wieder  herstellt  In 
Christus  vollzieht  sich  eine  völlige  Neuschaffung  des  menschlichen 
Wesens  (i  Cor.  5,  7;  2  Cor.  5,  16 f.  xaip^  xrlocq  —  xaivä  yeyove  rix, 
Jtavra\   Gal.  6,  15;  Eph.  i,  10;  4,  22  f.)   und  zwar  durch  die  Einigung 

30  mit  ihm  und  durch  die  Gleichgestaltung  nach  seinem  Bilde,  wo- 
durch das  Kindschaftsverhältnis  zu  Gott  begründet  wird  (Rom.  8,  29: 
ovfifioQ^ovq  TTJg  elxovog  rov  vlov  avrov]  Col.  3,  9  ff;  2  Cor.  3,  18;  Gal. 
3,  26;  4,  5  ff.). 

Wie  wenig  die  Erschaffung  des  Menschen  nach  dem  Bilde  Gottes 

35  der  babylonischen  Weltschöpfungserzählung  fremd  ist,   geht  daraus 


*  2  Cor.  4,  4;  I  Cor.  2,8;  Phil.  2,  5— ii;  Hebr.  i,  2—4;   I  Cor.  i,  24  {XQiOtdv 
&eov  dvvafitv  xal  ^sov  ao<plav). 

♦♦  Col.  I,  15 ff.;  "Oq    icxtv   elxo)v   xov  ^eov  aoQaxov    ngtozdroxog  ndaijQ 
xxlaeofQi  oxi  iv  alrif»  ixiladij  rä  navxa  iv  xoTq  oigavolq  xal  inl  xfjq  yfjq,  .  .  .  ra 
40  ndvza  61^  airtov  xal  elq  aMv  extiotai,     Hebr.   i,  2:  .  .  .  .  <Jt'  oi?  inolrjaev  tovq 
alojvaq, 

♦♦♦  Rom.  5,  12 ff.;  I  Cor.  15,  20 ff. 


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302  (S^iit&^t  5ut  ftmxt%f<itn  |l))tAC^i(fmf4aft. 

hervor,  dass  nach  dem  Bericht  des  Berosus*  Bei  sich  den  Kopf 
abschlagen  Hess,  damit  durch  die  Vermischung  desselben  mit  Erde 
die  Menschen  gebildet  würden.  Deshalb  seien  diese  vernunftbegabt 
und  hätten  Teil  am  göttlichen  Verstände. 

Marduk  wird  6e/  lari  täbi  genannt  (vgl.  S.  288);  in  der  Gen.  wird    5 
dem  aus  Erde  gebildeten  Menschen  der  „Lebensodem"  eingehaucht 
Gen.  2,  7  vgl.  dazu  das  „Anhauchen"  Joh.  20,  22. 

Der  Apsü,  das  „Haus  der  Weisheit",  ist  der  Ort,  wo  das  „Wasser 
der  reinen  Besprengung"  gespendet  wird;  jedenfalls  ist  dieses  Wasser 
verwandt  dem  „Lebenswasser",  das  in  der  Höllenfahrt  der  I§tar  (Rucks.  10 
34,  38)  und  im  Adapa-Mythus  (Rucks.  24  ff.)  erwähnt  wird.  Das  „Wasser 
der  reinen  Besprengung"  wird  von  Marduk  gespendet  (IV  R  57,  22.  85 
[No.  XIV],  IV  R  60,  21«:  karpat  agubba  ina  nie  büri  la  bit  'LUarduk\ 
vgl.  dazu  das  Wasser  Ez.  47,  i  ff.;  Joh.  3,  5;  4,  14;  5,  4;  7,  37  f;  9,  7; 
19,  34;  Apoc.  Joh.  22,  i).  Beachtenswert  ist  jedenfalls  auch  die  merk-  15 
würdige  Erklärung  der  Taufe  durch  die  Wolke  und  das  Meer  und 
die  Identifizierung  des  Wasser  spendenden  Felsens  in  der  Wüste  mit 
Christus  durch  Paulus  (i  Cor.  10,  1—5;  Ex,  13,21  ff.;  14,24;  17,6). 
Paulus  erinnert  daran  bei  der  Gelegenheit,  wo  er  die  Korinther  wegen 
der  Ausschweifungen  bei  der  Abendmahlsfeier  tadelt  Die  Verheissung  20 
des  Fleisches  und  Blutes  Christi  bei  Johannes  6,  wo  dieses  als  eine 
Speise  dargestellt  wird,  die  den  Tod  überwindet,  weil  sie  mit  Christus, 
dem  Logos,  der  Quelle  des  Lebens,  vereinigt,  steht  zweifellos  im 
Zusammenhang**  mit  dem  Baum  des  Lebens  im  Paradies,  mit  dem 
messianischen  Mahle  in  den  prophetischen  Schilderungen  (Jes.  25,  5f;  25 
55.  1—3;  65,  13;  Jen  31,  24f.),  in  den  Psalmen  (Ps.  132,  15;  16,  5; 
22,27;  23,2.5;  36,  9  f.).  Die  Lebensspeise,  deren  Spender  Marduk 
ist  nach  K  8961,  5  (No.  XVII),***  ist  nur  eine  andere  Symbolisierung 
desselben  Gedankens.  Eine  eigentümliche  Ausführung  hat  das  Bild  des 
Mahles  in  den  Sapientialen  erlangt,  die  nach  unserer  Darlegung  30 
über  das  Wesen  Marduks  besonders  beachtenswert  sind.  Die  Stellen 
erinnern  vielfach  an  das  Lebenswasser  bei  Johannes  Jes.  Sir.  15»  3*, 
24,  26  f  29:  „Die  mich  essen,  hungern  immer,  und  die  mich  trinken, 
dürsten  immer'*,  dazu  Joh.  4,  13;  Sap.  16,  20;  Prov.  9  (Das  grosse  Mahl 
der  Weisheit).  35 

Die  Stellen  bei  Johannes  über  das  Lebenswasser,  das  reinigt  und 
sättigt  (Joh.  3  und  4),  und  über  das  Lebensbrot  (Kap.  6)  sind  bildliche 
Darstellungen  für  die  Aufnahme  des  Lichtes  und  der  Gnade  des 
Logos,  der  sich  in  Christus  der  Menschheit  darbietet  Das  Mahl  der 
Weisheit  ist  demgemäss  dem  Mahle  bei  Johannes  nahe  verwandt,  da-  40 

*  Die  neueste  Übersetzung  bei  Zimmern,  KAT«  S.  488  ff.,  vgl.  das.  S.  497. 
**  vgl.  Zimmern,  KATs  S.  525. 
***  Das  Nähere  über  das  Lebenskraut  s.  bei  Zimmern,  KAT'  S.  523  f. 


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I^t^n,  Si^mnen  un5  &tMt  an  Qllarbttft.  303 

mit  tritt  aber  aufs  neue  die  enge  Beziehung  zwischen  Marduk,  Weis- 
heit und  Wort  Gottes  klar  zu  Tage. 

Mit  dem  im  A.  T.  so  vielfach  erwähnten  Salbungsöle  wäre  in 
Vergleich  zu  bringen  das  Öl  3fag,  7,  31  ff.,  das  genannt  wird:  „helles 

5  Öl,  reines  Öl,  glänzendes  Öl,  das  reinigende  Öl  der  Götter,  das  Öl, 
das  geschmeidig  macht  die  Sehnen  der  Menschen,  das  Öl  der  Be- 
schwörung Eas,  das  Öl  der  Beschwörung  Marduks".  Marduk  ist  der 
Besitzer  des  „Speichels  des  Lebens":  IVR29,  i,  37£:  i-mat  ba- 
la-ttc  ku-titn-mu,  „der  Speichel  des  Lebens  ist  dein",  vgl.  Marc.  7,  33; 

10  8,23;  Joh.  9,  6. 

Wir  sehen  hier  die  innigste  Verwandtschaft  zwischen  den  von 
der  babylonischen  Theologie  ausgebildeten  Gedanken  und  dem  A.  T., 
dessen  Ideenkreis  ja  auch  das  N.  T.  beherrscht.  Historisch  lässt  sich 
das  leicht  erklären  dadurch,  dass  der  Stammvater  des  Volkes  Israel 

IS  aus  Südbabylonien  kam.  Dass  Marduk  ein  Hauptgegenstand  der 
priesterlichen  Gelehrtenspekulation  war,  ergibt  sich  schon  aus  dem 
komplizierten  System,  das  über  ihn  und  seinen  Vater  Ea  besonders 
zum  Zwecke  der  Beschwörung  ausgebildet  war.  In  den  Hymnen  er- 
scheint Marduk  oft  als  „Herr  des  Himmels  und  der  Erde",  als  „Herr 

20  der  grossen  Götter"  vgl.  IV R  29,  i,  15/16.  25/26.  31/32.  45/46  u.  s.w. 
Wenn  wir  dazu  beachten,  dass  Marduk  unter  Nebukadnezar  geradezu 
zur  Alleinherrschaft  erhoben  wurde,  so  haben  wir  wieder  eine  histo- 
rische Erscheinung  von  grösster  Bedeutung. 

Marduk,  die  in  der  Welt  waltende  und  als  Heiland  den  Leiden- 

25  den  helfende  Weisheit  —  so  ist  er  zum  unsterblichen  Ideal  geworden. 
Und  wann  immer  die  siegreiche  Frühlingssonne  der  toten  Natur  neues 
Leben  einhaucht,  wird  sie  auch  in  der  Menschenbrust  die  Sehnsucht 
nach  der  Quelle  unsterblichen  Lebens  immer  wieder  finden. 

g)  Die  Überwindung  des  Drachen  in  biblischer 
30  Darstellung.* 

Wenn  wir  uns  gegenwärtig  halten,  was  die  Überwindung  Tiämats 
durch  Marduk  eigentlich  bedeutet:  Die  Besiegung  der  Mächte  der 
Finsternis  und  der  Zerstörung  durch  die  gestaltende,  ordnende  und 
belebende  Weisheit,  so  fallen  auf  manche  Stellen  des  A.  T.  interes- 
35  sante  Schlaglichter.  Die  Besiegung  der  chaotischen  Gewalten  ist 
das  Gericht  über  dieselben.  Der  alttestamentliche  Prophet  sieht 
die  Unterdrückungen,  die  dem  Jahve- Volke  widerfahren,  mit  Schmerz 
nimmt   er    wahr,    dass   in    der  Welt    nur    zu    oft    das    Recht    des 

*  Zu  diesem  Absatz  vergl.  Gunkel,  Schöpfung  und  Chaos  in    Urzeit  und  End- 
40  ««V,    Göttingen   1895.     Ferner  m.  Schrift:    Sünde  und  Erlösung  nach  biblischer   und 
babylonischer  Anschauung^  Leipzig  1903. 


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304  (StUt&^t  5ut  femihfc^en  ßptc^i\(tnf4aft 

Stärkeren  gilt,  da  weist  er  hin  auf  den  endlichen  Sieg  der  Weisheit 
und  des  Rechtes,  indem  er  die  Zeitereignisse  in  bekannte,  allgemein 
diese  Wahrheit  illustrierende  Bilder  kleidet.  So  wird  seine  Dar- 
stellung von  selbst  eschatologisch:  die  Beschreibung  des  Gerichtes 
über  die  Weltmacht  geht  auf  seine  Zeit,  dabei  verwendet  er  aber  5 
Bilder,  welche  sich  wesentlich  auf  die  Endzeit  beziehen;  so  kommt 
es,  dass  er  in  seiner  Beschreibung  des  Gerichtes  in  letzter  Linie  das 
Endgericht  schildert,  in  das  sich  die  Überwindung  des  gegenwärtigen 
Feindes  nur  als  eine  Episode  eingliedert  Daher  sind  in  der  Prophetie 
Zeitgeschichte  und  Endzeit  oft  nicht  zu  trennen.  In  derselben  Weise  10 
verkündet  Jesus  das  Gericht  über  Jerusalem :  in  die  Beschreibung  der 
Zerstörung  der  Stadt  mischt  sich  die  Schilderung  des  letzten  Ge- 
richtes. Der  Gipfel  der  prophetischen  Ausführungen  liegt  immer  in 
der  Darstellung  des  Endgerichts,  weil  dieses  die  endgiltige  Über- 
windung der  gottwidrigen  Gewalten  und  den  vollkommenen  Sieg  der  15 
Wahrheit,  des  Rechtes,  der  Ordnung  bedeutet  So  wird  die  alt- 
testamentliche  Prophetie  bedeutungsvoll  nicht  durch  irgendwelche 
dunkle  Orakel,  sondern  durch  die  Einschärfung  einer  hohen,  sittlich- 
religiösen Wahrheit;  der  Prophet  selbst  steht  vor  dem  Volke  als 
Vorbild  der  sittlichen  Kraft,  die  sich  in  der  Trübsal  bewährt  20 

Für  das  Verständnis  vieler  in  der  Geschichte  des  Auszugs  aus 
Ägypten  historisch  geschilderter  Vorgänge  ist  es  wichtig,  zu  beachten, 
dass  bei  den  Propheten  Ägypten  oft  als  Meerungeheuer  dar- 
gestellt wird.  Jes.  51,  9  f.  wird  die  Erlösung  aus  Ägypten  durch 
Jahve  mit  der  Überwindung  Tiämats  durch  Marduk  geradezu  iden-  25 
tifiziert  Statt  Tiämat  lesen  wir  Rahab  und  Tannin  als  Personifika- 
tion der  chaotischen  Urflut.  „Er  machte  Meerestiefen  zum  Wege, 
dass  durchzogen  die  Erlösten."  Die  Austrocknung  des  Schilfmeeres 
und  die  Vernichtung  Pharaos  wurden  demnach  als  gleichbedeutend 
mit  der  Besiegung  Tiamats  betrachtet:  es  ist  der  grosse  Kampf  der  30 
Weisheit,  die  im  Jahve- Volke  ihren  Sitz  aufgeschlagen  hat,  gegen  die 
gottlose,  gewalttätige  Weltmacht  Marduk  ist  Weisheit-  und  Erlöser- 
gott bei  den  Babyloniem,  im  A.  T.  tritt  wiederholt  an  Stelle  Jahves 
die  persönliche  Weisheit  (Sap.  10,  bes.  15  ff;  ebenso  Kap.  11 :  der 
Weisheit  wird  die  Erlösung  aus  Ägypten  und  die  gesamte  Heils-  3S 
tätigkeit,  die  sonst  Jahve  übt,  zugeschrieben).  Sap.  16,  12  tritt  das 
Wort  Gottes  als  Heiland  des  Gottesvolkes,  18,  14  aber  als  mächtiger 
Kämpfer  auf,  der  die  Feinde  Israels  niederschlägt  und  alles  mit  Tod 
und  Verderben  erfüllt,  vgl.  Jes.  Sir.  24,  5.  7  ff.  Ägypten  wird  bezeichnet 
als  Rahab  Jes.  30,  7;  diesen  Namen  hat  es  auch  als  Rätselnamen  40 
Ps.  Sy,  4  (daneben  Babel,  mit  welchem  in  der  Apoc.  Joh.  die  gott- 
feindliche Macht  bezeichnet  wird).  Die  Überwindung  Rahabs  in  pro- 
phetischer Schilderung  zur  Verherrlichung  der  Macht  Jahves  erscheint 


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l^e(n»  S^fun  und  ^e6eie  an  QVtatbul  305 

ferner  Ps.  89,  loff.;  ähnlich  Job  9,  13  u.  26,  12.  (Beachtenswert  ist,  dass 
hier  Jahve  durch  seine  Klugheit  Rahab  überwindet) 

Wenn  man  die  eigentliche  Bedeutung  des  Chaostieres  erkannt 
hat,  so  kann  es  nicht  auffallen,  wenn  in  den  prophetischen  Dar- 
5  Stellungen  die  Bezeichnungen  desselben  wechseln.  Ps.  74,  12  ff!  tritt 
Leviathan  an  die  Stelle  Tiämats;  er  ist  parallel  dem  Meere  und  dem 
Meerungeheuer.  In  ähnlicher  Weise  wie  Ps.  89,  loff".  wird  hier  die 
Herstellung  der  Ordnung  in  der  Welt  als  ein  Sieg  Jahves  über  ge- 
waltige Ungeheuer  dargestellt.    Zeitgeschichte  und  mythische  Remi- 

10  niscenzen  werden  oft  verbunden;  Ps.  74,  12 — 15  lässt  sich  ganz  wohl 
auf  Ägypten  beziehen,  dagegen  geht  16  auf  die  Betrachtung  der 
Weltordnung  über.  Jes.  27,  i  wird  das  Gericht  als  Überwindung 
Leviathans  dargestellt;  Leviathan  in  poetischer  Schilderung  auch 
Ps.  104,  25 f. 

'5  Job  3,  8  erscheint  Leviathan  als  fürchterliches  Ungeheuer;  40,  15  ff", 
scheinen  Behemoth  und  Leviathan  einzelne  Züge  von  den  Chaos- 
tieren entlehnt  zu  haben.  Der  Drache  im  Meere  Ez.  29,  30!, 
32,  2 ff.  ist  Bild  Ägyptens;  in  die  Schilderung  sind  mythologische  oder 
besser  apokalyptische  Züge  eingetragen  („Mein  sind  die  Ströme,  ich 

20  habe  sie  gemacht",  sagt  gewiss  kein  Drache).  Diese  Stellen  kommen 
schon  nahe  an  die  apokalyptischen  Schilderungen  bei  Daniel  und  in 
der  geheimen  Offenbarung  Johannis  heran.  Vergl.  auch  die  Schlange 
bei  Amos  9,  2f,  den  grossen  Fisch  Jon.  2,  i  *  Tob.  6,  2. 

Die    Überwindung    der    Macht    des    Bösen,    die    Überwindung 

25  Ägyptens  oder  Rahabs  ist  die  Befreiung  und  Erlösung  des  Gottes- 
volkes; daher  sind  Gericht  und  Erlösung  unzertrennbar.  Die  Aus- 
zugsgeschichte schildert  die  Vernichtung  des  grossen  Feindes, 
Ägyptens,  damit  aber  auch  die  Erlösung  des  Gottesvolkes  von  der 
Macht  der  Finsternis;  der  zeitgeschichtliche  Vorgang  bildet  nur  die 

30  Einkleidung.  Dadurch  erhalten  das  Paschalamm**  (Ev.  Joh.  i,  29.  36; 
^9»  33^)»  der  Durchzug  durchs  rote  Meer  (vgl.  i  Cor.  10,  iff.),  das 
Wasser  aus  dem  Felsen  und  das  Manna  (i  Cor.  10,  3f)  die  geheim- 
nisvolle Bedeutung,  die  ihnen  das  N.  T.  zuschreibt 

Der   Drache    ist    die    personifizierte   Empörung    gegen    Gott; 

35  darum  ist  der  Hochmut  sein  besonderes  Merkmal,  seine  „Sünde" 
und  der  Grund,  warum  ihn  die  Weisheit,  Jahve,  im  Gericht  über- 
windet.   Er   macht  Gott   die  Herrschaft   streitig  Ez.  29,3   vgl.  9.  15; 

♦  GUNKEL,  a.  a.  O.,  S.  322  Anna.  3. 
♦♦  Die  Paschafeste    spielen    im    Leben  Jesu  eine  besondere  Rolle   Job.  2,  13,  23; 
40  6,  4;  Jesus  niuss  am  Paschatag  sterben   13,  i;  es  wird  ihm  kein  Bein  gebrochen,  um 
ihn  als  die  Erfüllung  des  alttestamentlichen  Vorbildes  zu  bezeichnen  19,  33,  vgl.  Ex.  12,  46; 
aus  seiner  Seite  fliesst  Blut   und  Wasser  =  Symbol  des  Lebens  und  der  Wahr- 
heit, vgl  I,  17;  der  Logos  ist  der  Spender  der  Wahrheit  und  der  Gnade. 


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306  (9^6r40<  3iir  ^tmitif4tM  fbpta^m^tnfiiafi. 

Ps.  Sal.  2,  28*» f.:  „Zaudere  nicht,  o  Gott,  es  ihnen  heimzuzahlen,  zu 
kehren  den  Übermut  des  Drachen  in  Schmach".  2,  33:  „Er  hatte 
gesprochen:  Ich  will  Herr  sein  von  Land  und  Meer",  er  masst  sich 
also  die  göttliche  Herrschaft  an. 

An   diese   Prophetenstellen   schliessen   sich  die  apokalyptischen    5 
Schilderungen  bei  Dan.  7  u.  14  an.    Die  Weltreiche  bei  Dan.  7  wer- 
den  als   Meer  ungeheuer   dargestellt   und    sind   zweifellos    mit  dem 
Chaostier  verwandt,  vielleicht  kannte  der  biblische  Schriftsteller  auch 
den  babylonischen  Mythus  und  hat  darnach   unter  Berücksichtigung 
der  prophetischen   Bildersprache   seine    Darstellung    gewählt     Der  10 
babylonische    Gott    als    Drache    dargestellt   (Kap.  14)    enthält    eine 
scharfe  Ironie  gegen  Babel  selbst;   sie  erzählten   von  einem   in   der 
Urzeit   durch   ihren   Stadtgott   Marduk   überwundenen  Drachen,   der 
jüdische  Schriftsteller  sagt  nun:   ihr  selbst  betet   in   eurem  Bei   den 
Drachen   an.    Nach   altorientalischer  Anschauung  ist   das  Volk   mit  15 
seinem  Gotte  eins,  wurde  also   die  Weltmacht  Babel  als  Ungeheuer 
dargestellt,  so  war  dies  natürlich  auch  für  dessen  Hauptgottheit  berech- 
tigt.  Das  Gericht  Gottes  aber  (bvm^  =  Gott  hat  gerichtet)  wird  diesem 
Gotte  ein  Ende  bereiten,  ähnlich  wie  Marduk  die  Tiämat  gespalten 
hat.     Der   Apokalyptiker    hatte    also    den   Sinn    des  babylonischen  20 
Weltschöpfungsepos  richtig  verstanden,   er  deutete  es  aber  in   einer 
für  Babel  durchaus  nicht  schmeichelhaften  Weise. 

Der  Drache   in   der  geheimen  Offenbarung  Johannis  (Apoc  12. 
13)  ist  der  bisherigen  Erklärung  entsprechend  natürlich  auch  die  gott- 
widrige Macht,  die  der  Weisheit,  dem  Worte  Gottes,  Christus,   dem  25 
inkarnierten   Logos    (Ev.  Joh.  i,  14)    entgegentritt;    Christus   ist   der 
Gott-Überwinder;    das  Weib    ist    die    symbolische  Darstellung    des 
Gottesvolkes,  die  Braut  des  Herrn  (Ez.  16),   die   babylonische  Hure 
dagegen  (Apoc.  14,  8)  ist  die  von  Gott  abgefallene  Menschheit;  sie  ist 
geistig  eins  mit  dem  Drachen.    V)  6(pig  6  aQxatog  enthält  einen  Hin-  30 
weis   auf  Tiämat   und   die   Paradiesesschlange   (Gen.  3),   welcher  der 
Kampf  mit  dem  Weibessamen  (hier  auf  Christus   und    die  Seinigen 
angewendet)  vorausgesagt  wird.    Diese   kurze  Andeutung  mag  hier 
genügen.    Sie  soll  bloss  soviel  besagen,  dass  eine  richtige  Erklärung 
von  Apoc.  Joh.  12  u.  13  erst  dann   möglich   ist,   wenn   sie   von   der  35 
richtigen  Erklärung  des  babylonischen  Mythus  und  der  prophetischen 
Stellen  ausgeht. 

h)  Zusammenstellung   der   hier   bearbeiteten   Hymnen   und 

Gebete. 

Die  an  Marduk  gerichteten   Hymnen   und   Gebete  bilden   nicht  40 
eine  besondere  Art   der  babylonisch-assyrischen   Literatur,   es  sind 


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l^<9n,  I^T^mntn  unb  t^i^tit  an  (JYlavbttft.  307 

vielmehr  Texte,  die  in  verschiedenster  Form  erscheinen  Was  sie 
eint,  ist  ihre  Beziehung  zu  Marduk,  dem  wichtigsten  babylonischen 
Gott.  Bei  dem  fragmentarischen  Charakter  vieler  Tafeln  ist  es  kaum 
möglich,  die  Klassifizierung  in  Gebete  und  Hymnen  streng  durch- 
5  zufuhren;  und  schliesslich  geht  ja  der  Hymnus  auch  in  ein  Gebet  über. 
Meist  sind  die  Hymnen  oder  Gebete  mit  Beschwörungsformularien 
verknüpft  und  gehören  wohl  zu  dieser  oder  jener  Beschwörungsserie. 
Die  Nummern  XIII— XVI,  XXI  gehören  in  die  von  L.  W.  King  unter 
dem  Titel  ,Babylonian  Magic  and  Sorcery'  veröffentlichte  Serie  Nii  kati, 

10  während  sich  in  den  Beschwörungsserien  Maqlü  und  ^urpu  keine 
speziell  an  Marduk  gerichteten  Gebete  befinden.  Die  Unterscheidung 
zwischen  Hymnen  und  Gebeten  ist  nach  dem  vorwiegenden  Charakter 
der  betreffenden  Texte  vorgenommen.  Besondere  Eigentümlichkeiten 
zeigen  die  Bussgebete  und  Litaneien,  ebenso  die  speziell  an  den 

15  Bei  von  Babel  gerichteten  Gebete,  weshalb  sie  besonders  gruppiert 
wurden. 

Eine  Anzahl  der  Tafeln  wurde  von  mir  im  British  Museum  neu 
kopiert  und  zum  ersten  Male  vollständig  behandelt  Die  aus  IV  R 
und  KiNGs  BMS  entnommenen  Texte    habe  ich   nicht  kollationiert, 

20  dagegen  die  von  Brünnow  und  Crak;  veröffentlichten.  Aus  den  von 
Craig  veröffentlichten  Texten  habe  ich  DT  109  nochmals  in  der 
Kopie  mitgeteilt.  Eine  Vergleichung  der  beiden  Kopien  wird  zeigen, 
dass  dies  nicht  überflüssig  war;  eine  Kopie  wird  ja  immer  viel  siche- 
rer, wenn   man   das   vor   sich  hat,  was  bereits  ein  anderer  gesehen 

25  hat,  selbst  wenn  er  sich  getäuscht  hat. 

Über  die  älteren  Bearbeitungen  der  Texte  s.  Bkzolds  Cata/oguc, 
Dass  dieselben  meist  veraltet  sind,  begründet  eben  die  neue  Bear- 
beitung. Kings  Texte  sind  zwar  ausgezeichnet  kopiert,  dagegen 
lässt  sich  in  der  Übersetzung  sehr  viel  verbessern  und  ergänzen;  von 

30  No.  1 1  (bei  mir  No.  XXI)  hat  er  fast  gar  nichts  übersetzt  Ebenso 
lässt  sich  an  Brünnows  Übersetzung  Manches  verbessern,  ein  Zei- 
chen, dass  die  Assyriologie  inzwischen  fortgeschritten  ist. 

Bei  der  folgenden  Zusammenstellung  mag  die  Verweisung  auf 
Kings  BMS  und  auf  IV  R  genügen;  bei  den  anderen  Tafeln  führe  ich 

35  die  Registrations-Nummer  des  British  Mus.  an. 

No.  I  =  K  7592  +  K  8717  4-  DT  363;  K  8717  4-  DT  363  ver- 
öfTentL  von  BrCnnow  ZA  IV  S.  2Aßf(.\  K  7592  ZA  V  S.  77f.  Trans- 
skription, Übersetzung  und  Kommentar  ZA  IV  S.  230  fr.  und  verbessert 
ZA  V  S.  57 fr.  Craig  RT  Vol.  I  p.  29  fT. 

40         No.  II  =  K  3459  (Dupl.  K  8292);  Text  veröflfentl.  von  BrCnnow 
ZA  IV  S.  36  fr.,  Transskription  das.  S.  13  ff.,  Kommentar  das.  S.  225  f 
No.  III  =  K  3505.     Dupl.  S  7  (Const),  in  Transskription  veröff. 
von  SCHEIL,  Une  saison  de  fouilles  h  Sippar  p.  97. 


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3o8  ^tihii*  j»t  fmitif^t»  §kpttt4m^nfdtä^ 

No.  IV      =  DT  71. 

No.  V        =r  K  3351  (Craio  RT  Vol.  I  p.  43,  King  STC  VoL  I 
p.  205). 

No.  VI      =IVR26,4. 

No.  VII     =  IVR  29.  I.  5 

No.  VIII    =  K  2356. 

No.  IX       -=  K  3418. 

No.  X        =  IVR  20,  I. 

No.  XI      =  K  5233  (King  STC  Vol.  I  p.  180). 

No.  XII     =  IVR  18,  I.  ,0 

No.  XIII    =  IVR  21*  (C)  III  Rev.,  KiNG  No.  9,  AL*  S.  81. 

No.  XIV    —  IVR  57  —  King  No.  12. 

No.  XV     —  King  No.  13. 

No.  XVI   =  King  No.  18. 

No.  XVII  =  K8961  (Craig  RT  Vol.  I  p.  59).  15 

No.  XVIII  =  K  9810. 

No.  XIX    =.  K  9918. 

No.  XX     =  K  9595. 

No.  XXI    =  King  No.  ii. 

No.  XXII  =  K  3175  +  K  3186  +  K  3216  +  K  3419  +  K  8237  20 
+  K  9459;    damit  verwandt:  K  9430,   K  3199,   K  3183   (teilweise 
vcröflfentl.  von  Bkünnow  ZA  IV  S.  243  ff.). 

No.  XXIII  =  K  5201. 

No.  XXIV  =  DT  109  (Craig  RT  Vol.  I  p.  i). 

No.  XXV  =  IV  R  40.  25 

Für  die  Mardukhymne  IVR  18  No.  2,  die  jetzt  durch  einen  in 
Babylon  gefundenen  Text  (BE  13420)  eine  erwünschte  Vervollstän- 
digung gefunden  hat,  s.  die  Veröffentlichung  und  Bearbeitung  durch 
Wfisshach  in  dessen  Babyl.  MiscelUn  S.  36  ff.  —  Von  weiteren  Texten, 
die  im  folgenden  keine  Aufncihme  gefunden  haben,  die  aber  wenig-  30 
stens  teilweise  gleichfalls  als  Mardukhymnen  in  Anspruch  zu  nehmen 
sind,  seien  an  dieser  Stelle  noch  genannt:  i)  Der  von  Strong  in 
yv,v.  Soc.  Bibl.  Anh.  XX  (1898),  S.  154—162  unter  dem  Titel  „A  Hymn 
of  Ncbuchadiuzzar"  veröffentlichte  akrostichische  Hyinnus;  vgl  dazu 
Jastrow,  Rclig.  Bah.  h.Ass.  S.  5x0  ff.  —  2)  Der  akrostichische  HynMjus  35 
beiPlNCHES,  Tcxts  in  the  Bah.  IVedge-Writing  'p.  isf.  —  3)  Die  Wid- 
mungsinschrift Asurbanipals  an  Marduk  K  i2ob  usw.  (DupL  K  3412) 
veröffentl.  von  Ckaig  RT  Vol.  I  p.  10—13  "^d  genauer  von  Stro.vc; 
in  yoiirn.  asiat.  1893,  p.  361— 3S5.  —  4)  An  IV  R  20,  i  =  No.  X 
schliesst  sich  an  K  3353,  wo  von  einem  längeren  Aufenthalt  Marduks  40 
im  I^indc  //<»/,'/■  die  Rede  ist  (veröff  von  Fr.  Martin,  Rea/ei/  1902 
p.  <.X)  <is. ;  das.  findet  sich  veröff.  K  2493  als  PrU-re  dun  mala  Je  a  Marduk. 


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Texte  nebst  Übersetzimg  und  Bemerkungen. 

I.  K  7592  +  K  8717  +  DT  363. 

Vorderseite, 
t  A-dai-lal  t^i-kir-ka  Maniuk  ga^-ri  iiaui  gu-gai  ^ami-£  u  iß\U'f\m] 


u-tü  hirrti-H-{tn] 

4  /ja-am-ma-fd  kui-itit  ni-me-ki  ga-mir  e-muk-ki 

5  ka-mMiti-u  ma-ä'ku         e-ül-lum  $i-i-ru         kaf-ka-hi  hir-ifu-u 

6  ii-Ia-a^-ri-Au  6c-iu-ns-sti  il^-pt-ru  a-ftun-tü  ^^A-\  J 


7  ina  hime-€  st-ra-ia        iua  ir^i-ihn  sar-ra-ia  nak-ia  muH-taUku 

ii[mii}\ 
S        mu-kin  gi-mir  dn-dd-mt'    ta-mit-il^  kip-pat  ön-p-U'Um'me  n  m[ah 

9  [}Mr\-ba'ta'ma  ina  Uani  bu-un-m  ii-öan-m-ka  ^^Nü\DfM.MUD  ü-[ 
10        ia  Mmäti  HAni  raiüH  ü-jat-mt-ipt  nt-iu-uk-ka  hik-nu(i)[ 


13  ]  ..a-a-M  t£-ri-e-ti  ü-iar-^n-ka-ma  '^ENJJ[LLU.LUi 
1%  ]  hiri^)-ifU-H  iiaui  hi-rH-rn  fmm-rn  Mr-lnr-ri  \ 

14  ]  -  mu'iai-iik  ki-nir  M-ma-ine  [ 


16  ]  .  URJDIM  ^^GUD.ALIM  ^^HÄ.ÄMkL  [ 

17  *^ß(?)"[  1  •  '^  '^*^'  ^^~  ^'^~  ^^'  ^' 


18  np-ium  ^rN[U.DlM,MUD  \  hm  ^'"-kaga-^[ 

19  kaffi4  niuim[uiiii  mi\m(i}-4d-n  bt-ii-e  [ 

20  tak-mu  ia-ma-ift  rap[ahtH\m{  ^y^^^Km-gi  MAR  [ 

21  ii-r^hkü  Bai^Uu^-ma  H'i^-d{u-ka}]  ä.SACJL[A 


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1 


3IO  (gftiitSt^t  5ttr  ftm%Hf4^  Ikptä(ii9i\ftnf<iäft 

22  u  me-Ia-ri  ta-din-nu-tna  ta-par-ra-su  pu\russe\^  tii-pa\ 

23  tU'la-az-na-an  ztinne  daf^-du-ti  mile  gab'[}ü-te\^) 

24  ia    Bei    gn-gal    lante-e    nir-bu-iu    ra-bu-u    gu-ui-hir    ma-a-dii 

25  iü-tur  bi-nu'tum  gat-tum  iü-ul-ku-ma   a-na  ti-di-ik  be-lu-ti-lu 

lur-ru-^uf^ 

26  il'si  Igigi  Anunnake  kiUmu-su  ma-l^ar-iu  u  iläni  za-re-iu  ia-ku- 

ntn-tnei  ra-mu-u  a-na  [ 

27  mit'lu'uk  mil'ki  H-it-talQ)  hi--uti  ii-tul-tü  a-na  Marduk-ma 

ba-la-a  7iZ'[na-}unQ) 

28  sU'Ud'du-ru  gug-ga-ni-e  kuUri-ni   niknakke    'H-ni  '^sa-am-me-e  u 

29  ü'^ta-ai-ra-^u  ba-Jin-u  E. SAG. ILA      i-ra-a-ia  Bab-ilu^'-ma  hi- 

it'bu'l^a  ha-bi'bii\ 

30  ka-an-lü-nik-ka  Igige  Arninnake  ilani  'Ul-ta-ri   ma-ha-ze 

m\ätätet 

31  pa-rak-ke  ^akkanakke   via-li-ke  ü-sal-lu-u 

[bmt'ka}\ 

32  \bH\-kur  '^NU.DtM.MUD  rel-tu-u   a-li-lu   ak-ka-pu   ü-vtn  ia 

pa-dn-u  Girru  ez-zii  nab-iu  [ 

33  mu-ia^-mif  za-i-re  Ia   ina   ki-rib   tam-ha-ri  mit-hu-us  kak-ki 

e-pü  ta-ha-zi  Ia  [ 


34  \€\-lu'ü  gat'tum  Marduk  Säm-hi  ni-bu-u  ti-pa-ru  nam-ru  Ia  ina 

iü'pi-lu  ia^-[pu{f) 

35  ub-ba-bu  ar-lü-ti  ü-ia(t-lu-u  [ 

36  [eymu-ru   ip-iet  bei  iläni  Marduk   kal  iläni  £{i'fnir{})  '^/I-tar^ 

'^A-nu  'V[ 

37  ^^^^BAR,  SI  ap'SU'U      da-ni-nu  '^NU.  DIM.  MUD  ['^Anunn]ake(}) 

'^La(t-me  ri  i^[r- 

38  ^^kkahjiij^UL        ^^  A-nu-ni-tum  sa'hi[r  ] 

bab{ 


39  da-rü  ia-a-ti  lur-ka  pur-sag-gu  u  da-pa-a  //(?)[ 

40  a-na  ba-lat  Hk-nat  napis-tim  ü-kin-nu  ina  ki-bit  [ 


4 1  [}ur]'bu'U  Hnt'ka  *^SA  G,  ME.  GAR  ilu  rel-tu-n  a-ia-rli-dn 

42  Sa  ina  ni-ip-ki-hi  ü-kal-la-mu  sa-ad-du  ki(})\ 


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Ige^n»  l^^mntn  unb  t^t^tit  an  (JlHarbuR.    (I)  311 

43  [mja-am-Zu  Mc-pu-u  *^EN,  GISGAL .  AN.  NA  be-lum  t^a-bu-u 

44  [i]ü'/u^'^i-e  iak'ki-e  u  saUtak-ki^ 


Rückseite. 

1  Ma-a-dü  ra-bi  zi-kir-ka  Marduk  [iay-ba-bu  malQ)     [ 

2  ina  khl  iläni  iur-ba-ta  i-lut-ka  [ 

3  lur-bu-u  na-^'du  ar-mu  ina  sa-pa-ri-ka  [ 

4  lumel'ka  '^Dibbar-ra  rabü  dan-dan  iläni pa-nu'u\k-ka  (?) 

5  imnii  u  himelu  i-ka-am-mat  Girru  a-iar  ta  [ 


A 


6  dU'Up-pu-du  iü'td-ru-^u  ki-e  ia-ru-uh  ilu  ia  a-na  [  ]  us-su  [ 

7  ina  gi-mir  iläni    a-Ub  pa-rak-ke    zi-i-be    nin-da-[bi-e 

pa-rak-iu-ma  [ 


8  uk'tin-ma  it-muh-ma  Marduk  rit-tul-hi  si-ir-rit  [Igige  u]  Anunnake 

mav'kas  lanüÄe 

9  ina   sitän   ti   Ullän  """^^BAR.SI  uhziz-ma  l^ar-ra-nu-ma  lai^)- 

[ma-du^  i]^'ruk-su-7iU'ma  ü[ 


10  da-ai-an  kib-rat  zikir  hnni-ka  kab-tii  iam-tal-ku  [       ]  '^EN.LIL. 

LA  iläni  [ 

1 1  viU'kin  te-rit  ap-si-e        na-diii  kit-ru-ba  u  nin-da-bi-e  a-na 

i[läni} 


12  li'ik-ki  un-nin-ia        murf^u-ur  labän   appi-ia(i)   inuhte-me-ku-ie  u 

ba-li  [ 

13  mu'fi'ib        ka-bat'ti'ka  kak-da-a        fa-bii  lik- 

tab'\ba'a} 

14  li'Sa-li-lu  kab'ta-at-ka  ^^A-num  Bei  u  '^A-a  li-iah-biAfini 

15  '^Dam-ki-na         ba-an-tuk         rabi-tum   [       ]  k, SAG, ILA  ia 

ta-ram-mu  nu-ü-hu  [lik-bi-kai 

16  ka-ab-ia-at  lar-rat  dan-nat  ^a-am-mat  iar-rat  ila-at  be-lat  iar-hat 

ra-bat  la-ka-at  ba-na'a\t 

17  na-ram-ti '^TU.TU  bMl-li-ti-ni-ma  dh-li-li-ki     lu-ud-[lul] 


18  lu'iar-ri-ih   kur-di-ki  m'bu\tum   ^^i-ir-tum   Iar-rat  E. SAG, ILA 

i'lat  i-lä-a-ti  iar-rat  iar-r[a-a-ti] 

19  ia-kn-nt  mal-kdt  gim-rat  [mal-ka-a-tei\  tl-tum  rent-ni-tum  ia 

su-up-pi-e  ta-ram-m\u 

20  ut-nen-ka   be-lum   ht-ru-hu    ez-zu    li-mi-ul^   lib-bu-uk    ia   e-gn-gu 

lip-iah  ka-baf-[tu-ka 


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312  (gfiUtüc^t  5ur  ftmiHf4tn  ßpta($m\ftnf4af(. 

21         }a  is-bu'US'SU  li-ir-ia-a  sa-lim-mu  lu-ub-lut  ina  iäri-ka  apkal 

iläni  ia-^U'U  Mard\uk\ 


22  ^Ü.BI'^Sar'pa'ni'tum  b{e\el'tufn  rabt-tum  l^i-rat^^EN.BLLU.LU 

kal'lat  '^NU.D[tM,MUD\ 

23  ü'ia-pa  mar  mu-um-me  iaf^-tü        mut-nen-nu-u  i-dal- 

läl  v[ 

24  napl^ar  XXX-ta-a-an  [MU]  SiTJM  ZA.RA.A  ta-nit-ti  ^^^Mardukf 

25  Su,BI^^Sar-pa['ni't?^m]  be-el-tmn  rabi-tmn  na-^ram-ti  Marduk 


Übersetzung. 

Vorderseite. 

Ich  bin  gehorsam  deinem  Namen,  Marduk,  Gewaltigster  der  Gotter, 
Fürst  des  Himmels  und  der  Erde, 
der  gut  geboren  ward,  hoch  ist  alleine. 

Du  trägst  fürwahr  die  Würde  Anus,  Bels,  Eas,  Herrschaft  und 
Majestät, 
du  besitzest  alle  Weisheit,  Vollendeter  an  Kraft. 

5  Sorgsamer  (?)  Berater,  erhabener  Herr,  Allgewaltiger,  Grosser, 

dessen  Herrschaft  gewaltig  gemacht,  die  anuniu  behalten  hat 
der  Gott  A[nu(?)]. 

Im  Himmel  bist  du  erhaben,   auf  Erden   bist   du  König,  kluger 
Berater  [der  Götter.?]! 
Der  gegründet  hat  die  Gesamtheit  der  Wohnstätten,  der  hält 
die  Enden  des  Sternenhimmels  und  [ 

Gross  bist  du  unter  den  Göttern,  gar  glänzend  hat  dich  gemacht 
Ea,  [ 
10        der  die  Geschicke  der  grossen  Götter  in  deine  Hand  gegeben  [ 
küssen  Hess  deine  Füsse,  sie  sprachen,  huldigten:  er  [ 

die  Vorzeichen  dich  gross  gemacht  Gott  Enbplulu? 

. . .  Grösster(?)  der  Götter,  hellglänzender  Aufgang,  Glanz  [ 
durchschreitend  den  Himmel  [ 

15 zerschlagend  den  Schädel  des  Sturmgottes,  überschwem- 
mend [ 

wütender  Hund,  gewaltiger  Stiergott,  Fischmenschen  f 

ihnen  zuteilte  [ 


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l^e(tt,  l^i^mnen  un5  ßtBtU  an  QVlavbuE.    (I)  313 

Sohn  Eas deine  Augen  [ 

Bogen,  Wurfspiess Schwert,  Speere  [ 

20        du  bandest  das  weite  Meer, Kingi  [ 


Es  jauchze  dir  zu  Babel,  es  freue  sich  dein  Esagi[la,  der  du  mit 

Rechte?) 
und  Gerechtigkeit  richtest  und  entscheidest  die  Entscheidungen, 

du  spaltest  (?)  [ 
lassest  regnen  strotzende  Regengüsse,  ma[ssige]  Wasserfluten. 

Bels,   des  Himmelsfürsten,   grosse  Hoheit  ist  sehr  gewaltig  ge- 
macht über  [alle(?) .... 
25        Riesig  an  Bau,  an  Gestalt   erhöhet  und  für  sein  Herrschafts- 
gewand gewaltig  gemacht  [ 

Er  rief  die  Igig,  die  Anunnak,  sie  beugten  sich  vor  ihm  und  die 
Götter,  seine  . . .,  Hessen  leidvoll  sich  nieder  zu  [ 
Er  pflegte  Rat,   fällte  . . .  Entscheidung   —   auf  Marduk  sind 
[ihre(?)]  Sinne  gerichtet. 


Gereiht  stehen  die  Spenden  fiir  das  Rauchopfer,  die  Gefässe  mit 
ini,  samme-  und  [      ]  -Holz  [ 
gewaltig  gross  machen  sie  den  Bau  Esagilas,  es  jauchzt  Babel 
und  bricht  [aus  in  Jubel  (?) 


30  Es  beugen  sich  vor  dir  die  Igig,  die  Anunnak,   die  Götter,  die 
Göttinnen,  die  Städte  und  [Länder  (?) 
die  Throninhaber (?),   die  Machthaber,   die  Fürsten  flehen   an 
[deine  Herrschaft?] 

Er]stgeborener  Eas,  Erster,  Mächtiger,  Dränger,   schonungsloser 

Sturm,  grimmes  Feuer, Lohe, 

der  verbrennt  die  Hasser,  der  in  Kampf,  Waffengeklirr,  Schlacht- 
getümmel nicht  [ 

Erhabener  an  Gestalt,  Marduk,  . . .  Sonnengott,  helle  Fackel,  bei 
dessen  Aufgang  nie[derfallen? 
35        der  hell  macht  die  Dunkelheit (?),  erhellet(?)  [ 

Es  s]ahen  die  Taten  des  Götterherrn  Marduk  alle  Götter,  die 
Ge[samtheit?]  der  Göttinnen,  Anu,  B[el(?) 

der  Seher (?),  die  Wassertiefe,  die  Feste,  Ea,  [die  Anunnak?], 
Lachme  [ 

der  Stern  AL.LUL,  Anunit  [ 

Dauernd  schenke  vcAx  pursaggu  und  dapü  und(?)  [ 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  22 


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314  (SfiiM^i  5ur  ftmiiif4tn  fbpxcuiwi^tn^^aft 

40        zum   Leben    der    beseelten  Kreaturen  bestimmt  haben,    auf 
Befehl  [ 


Gross  ist  dein  Name,  SAG, ME, GAR,  erster  Gott,  höchster  [ 
der  durch  seinen  Aufgang  sehen  lässt  die  Schlinge  [in? 


[Gewa]ltiger,    leuchtender   Gott,    Herr    des    Himmelsortes,    Herr 
gr[osser? 
Die  Gebote,  Pflichten  und  Ordnungen  (?)  [ 

Rückseite. 

Sehr  gross  ist  dein  Name,  Marduk,  [grim]mer(?)  [ 
Unter  allen  Göttern  bist  du  gross,  deine  Gottheit  [ 


Herrlicher,  erhabener,  Steinbock,  aus  deinem  Netze  [ 

Zu  deiner  Linken  der  Pestgott,   der  grosse,   der  allgewaltige 
unter  den  Göttern,  vor  dir  [ 
5        zur  Rechten  und  Linken  leuchtet  der  Feuergott,  in  Schla[cht(?) 

? 
Unter  allen   Göttern,   die  im  Allerheiligsten  wohnen,  ist  an 
Opfern,  Spenden  sein  Allerheiligstes  [ 


Es   richtete   her,   es   ergriff  Marduk  mit  seiner  Hand   den  Zügel 
[der  Igig  und]  Anunnak,  das  Seil  Himmels  [und  der  Erde.J 
Im  Osten  und  im  Westen  stellte  er  einen  Seher  (?)  hin   und 
den  Weg  ....  [sche]nkte  er  ihnen  und  [ 

10  Richter   der  Weltgegenden   ist   dein   ehrwürdiger  Name,   du   be- 
ratest [    ]B61  die  Götter  [ 
der   bestimmt   die  Vorzeichen   der   Wassertiefe,   der   gewährt 
Opfer  und  Spenden  fiir  die  G[ötter? 


Nimm  an  mein  Flehen,   nimm  auf  meine  Anbetung,   die  inbrün- 
stigen und  [ 
Der  da  erfreut  dein  Gemüt,   möge  beständig  freudig  verkün- 
den [ 

Es  mögen  beschwichtigen  dein  Gemüt  Anu,  Bei  und  E^,  besänf- 
tigen (.?^)  [dein  Herz], 
1 5        Damldna,  deine  grosse  Mutter,  Esagila,  das  du  lieb  hast,  möge 
Beruhigung  [dir  zusprechen I 

Ehrwürdige,  Königin,  Mächtige,  Führerin,  Fürstin,  Göttin,  Herrin, 
Riesige,  Grosse,  Hohe,  Glänzende  [ 


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I^i^n,  l^i^mnen  un^  ^<6<te  an  (JRarbuft.     (I)  315 

Geliebte  Marduks,  schenke   mir  Leben,  so   will  ich  mich  dir 
in  Gehorsam  beugen, 

will  verherrlichen  deine  Stärke,   Hehr[e,   Er]habene,  Königin  von 
Esagila,  Göttin  der  Göttinnen,  Königin  der  König[innen, 
erhabenste  Fürstin  der  Gesamtheit    [der  Fürstinnen?],   barm- 
herzige Göttin,  die  Gebete  lieb  hati 

20  Ich  flehe  dich  an,  Herr,  gewaltiger,  zorniger:   Es  beruhige  sich 

dein  Herz,  das  erzürnte,  es  besänftige  sich  [dein]  Gemüt, 

das  erglimmte,   es  fasse  Erbarmen,   auf  dass  ich  lebe  durch 

deinen  Odem,  Entscheider  der  Götter,  erhabener  Mard[uk! 


Desgleichen  (?)    Zarpanit,    grosse    Herrin,     Gemahlin    Enbilulu's 
Schwiegertochter  Eas. 
Es  verherrlicht  den  Sohn  der  Urform  der  demütige  Beter,  Ge- 
horsam erweisend  [ 

In  Summa  30  [Strophen] der  Erhabenheit  [Marduks? 

25  Desgleichen  (?)  Zarpa[nits],  der  grossen  Herrin,  der  Gelie[bten  Mar- 
duks 


Bemerkungen. 

Eine  Bearbeitung  des  Textes  findet  sich  auch  bei  Fr.  Martin, 
Textes  religieux  as Syriens  et  babylonienSy  Paris  .1903,  p.  114SS.;  eine 
Übersetzung  bei  JASTROW,  Die  Religion  Babyloniejis  und  Assyriens, 
Bd.  I,  Giessen  1905,  S.  513  ff. 

Vorderseite  Z.  i.  dalälu  nach  HW:  „unterwürfig",  „gehorsam", 
„ergeben  sein",  nach  Jensen,  KB  VI  i  S.  352  eher  „fürchten",  „Furcht 
bekunden". 

Z.  3.  Jensen,  KB  VI  i  S.  8  und  315  ^^a-nn-ti  =  Anuswürde 
Eigentlich  Anuschaft,  Beischaft  usw.  »^  J^  ^>-  ^  ^T  habe 
ich  deutlich  auf  dem  Original  gesehen. 

Z.  4.  f^a-am-ma-ta  vgl.  HW  S.  282.  Nach  Meissner-Rost,  BA  III, 
359  ist  es  Syn.  von  a^äzu  =  halten.  Nach  Meiss.,  SuppL  S.  39  Syn. 
von  naiü  tragen  und  likii  nehmen.  Auch  Jensen,  KB  VI  i  S.  366  f. 
findet  diese  Bedeutung  passend.    Vgl.  Rucks.  Z.  16. 

Z.  5.  Nach  Jensen,  KB  VI  i  S.  435  ist  die  Bedeutung  von  roD 
dahin  zu  modifizieren,  dass  es  besagt,  „so  machen,  dass  etwas  tadel- 
los ist,  tadellos  machen".    Meiss.,  SnppL  S.  48*. 

Z.  7.  larrata  entweder  direkt  vom  Verbum  iaräru  „glänzen", 
„leuchten"  oder  besser  mit  BrüNNOW  von  iarrn. 

Z.  8.    Vgl.  Maq.  II,  3,  wo  es  von  Nusku  heisst:   niukin  mafjäzit 


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3l6  (gtiM^t  ynt  f«miHf<itn  fbpta<tm^tnf<iaft 

muddilu  parakki'j  ähnl.  von  Girru  vgl  Tallq.,  Maq.  S.  27;  KB  II 
S.  48.  —  dadfne  in  der  Bedeutung  „Menschen"  lehnt  Jensen,  KB  VI  i 
S.  368  ab;  vgl.No.II,  Vorders.1,7;  No.III  Vorders.  10;  No.  V  Vordcrs.  19.— 
burüniu  erklärt  Jensen,  KB  VI  i  S.  363  mit  PO(;nox,  Wadi  Brissa 
S.  87  als  einen  poetischen  Namen  für  Himmel,  von  der  Wurzel  |»o 
=  drehen.  Die  HW  angegebene  Bedeutung  „Sternbild"  scheint  mir 
nicht  für  alle  Fälle  auszureichen.  Es  wird  wohl  die  allgemeinere 
„Sternenhimmel"  anzunehmen  sein.  Da  es  ein  poetischer  Name  ist, 
dürfte  es  etwa  mit  „Himmelszelt"  wiederzugeben  sein.  Das  Ideogr. 
für  buriimu  ergibt  zwar  nichts  Bestimmtes  für  die  Deutung  des  Wortes, 
die  Zusammenstellung  von  hipuk  lame  und  iupuk  burume  spricht  je- 
doch für  unsere  Auffassung:  GIR  =  hipuk  ^ame  =  „Aufschüttung", 
„Firmament",  „Damm  des  Himmels";  GfR.GAN,A  =  iupnk  burutne 
=  „Aufschüttung",  „Firmament  des  Sternenhimmels".  Möglicher- 
weise GfR  hier  =  baräkti  „blitzen",  „strahlen",  „leuchten",  GAN.A 
=  daf^adu  „strotzen",  „Überfluss  haben",  so  dass  GtR,GAN,A  die 
strahlenden  Lichtkörper  bezeichnete.  Zu  unserer  Stelle  vgl.  No.  V 
Vorders.  13,  ferner  K  5413  A,  5  (Crak;,  RT  Vol.  I  p.  83):  älib  burume 
ellüte  („der  bewohnt  das  glänzende  Himmelszelt")  *^Bel  iläni  muihn 
iimäte.  ^iiir  burume  würde  sich  bei  Zug^ndelegung  unserer  Deutung 
leicht  erklären. 

Z.  9.  NU.DfMMUD  =  Ea  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  319  und 
Einl.  S.  279. 

Z.  1 1.  Ob  das  erste  Zeichen  ia  ist,  ist  zweifelhaft,  da  allem  An- 
schein nach  vier  Keile  dastehen,  wie  Craig  richtig  gesehen  hat 

Z.  12.  Marduk  ist  der  bei  tereti  (Salm.  Vorders.  9,  HW  S.  51»), 
der  günstige  Vorzeichen  gibt  und  die  ungünstigen  überwindet  Die 
Spuren  vor  a-a-bi  sind  unsicher;   mir  schien  es  (<W  und  yy<  zu  sein. 

Z.  14.  Das  Zeichen  am  Anfang  der  Z.  ist  unsicher;  Fv^  ist  sicht- 
bar. —  Vgl.  z.  St  No.  XXIV  Vorders.  2.  16. 

Z.  15.    Das  Zeichen  am  Rande  '^• 

Z.  16.    Vor  URJDIM  sttht  noch  X- 

Z.  17.  Vor  ü-za-iz-su-nu-fj,  steht  mit  einem  kleinen  Zwischen- 
raum noch  >f. 

Z.  18.    Nach  ap-lum  ist  zu  sehen  «^1^. 

Z.  19.  Vor  sa  ist  noch  "^  sichtbar;  es  sind  allem  Anschein 
nach  die  Spuren  eines  grösseren  Zeichens. 

Z.  22.  Statt  SU  (Brunn.)  ist  mit  Craig  ta  zu  lesen;  vor  ///  ist 
mei  noch  zu  sehen. 

Z.  25.  binüiu  nach  HW:  „Geschöpf",  „Erzeugnis";  eig.  „Aufbau", 
„Bau"  und  so  jedenfalls  hier,  da  von  der  Gestalt  die  Rede  ist  Der 
Bedeutung  nach  ist  damit  verwandt:  minate  (HW  S.  417^);  der  barü 


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I^t^f  I^T^mntn  unb  ßtMt  an  QVtarbuft.    (I)  317 

muss  sein:  ina  gatti  u  minätilu  siiklulu  „wohlgestaltet  und  propor- 
tioniert" Zimmern,  BR  S.  87. 

Z.  27.  M'-i'ti  wohl  von  HÄtD  =  „schauen",  „suchen"  abzuleiten. 
Meiss.,  SuppL  S.  90»  und  ZiMMERN,  GGA  1898  S.  825:  h/itu  = 
beltum  passt  hier  nicht.  Vielleicht  darf  man  das  Wort  als  Adj.  vom 
St  II  I  fassen  nach  Analogie  von  ullii  und  es  übersetzen  mit  „aus- 
gesucht", d.  h.  „umsichtig". 

Z.  28.  Zu  gugganti  vgl.  Muss-Arnolt,  HWB  S.  229»».  —  Zu 
^A.NA  s.  HW  S.  675^;  für  die  Lesung  niknakku  Zimmern,  GGA  1898 
S.  826.  Dazu  No.  XIV  Z.  86;  ferner  BE  13978  Vorders.  10  (Weissb., 
Bab,  Mise,  S.  32  f);  King,  BMS  p.  19  f.  Die  Bedeutung  „Pfanne", 
„Räucherpfanne"  passt  hier  und  in  den  meisten  Fällen  sehr  gut,  in 
andern  aber  nicht.  Das  Wort  scheint  allgemein  die  Bedeutung  „Auf- 
stellung" oder  konkret:  „Behälter",  „Halter",  „Gefäss"  zu  haben  und 
erst  in  gewissen  häufigen  Anwendungen  spezialisiert  zu  sein.  So 
wären  dann  niknakke  parse  ellüti  =  die  „Behälter  der  reinen  Ge- 
bote" IVR30*  33/34^,  niknak  tipari  ia  '^Girru  wäre  der  „Behälter 
der  Fackel  des  Girru".    Das  Ideogr.  entspricht  dieser  Deutung. 

Z.  29.    Die  Ergänzung  nach  IV  R  17,  ii^ 

Z.  32.     Brunn,  denkt  bei  akkapn  an  die  syrische  Wurzel  ^aal 

operam  dedit,  ciircnnt  Muss-Arnolt,  HWB  S.  37»  „gedrängt",  „ver- 
wandt mit".  Die  eigentliche  Bedeutung  wird  vielmehr  „Dränger" 
sein  —  der  mit  unwiderstehlicher  Gewalt  andrängt. 

Z.  35.  arh\tu  nach  Meiss.  Suppi  S.  18*,  dazu  Zimmern,  GGA 
1898,  S.  816. 

Z.  37.  HR  30,  9«^  (vgl.  HW  S.  65»)  wird  BAR.Sl  erklärt  als  e-Iit 
e-nim  „hohen,  erhabenen  Auges".  Nach  VR  13,  13*^  ist  '"'"^^il.BAR, 
BAR.RA  =  }a  pi-ti  i-nim  „Aufseher"  (HW  S.  52^).  Da  BAR  = 
parasti  „entscheiden",  so  dürfte  auch  *''"^^BAR,SI  etwas  wie  „Ent- 
scheider", „Aufseher"  bedeuten.  Rucks.  Z.  9  scheint  "^"^^^BAR.Sl  ^m 
Wahrsagepriester  zu  sein,  der  von  Marduk  bestellt  wird.  Es  ist  des- 
halb zu  vermuten,  dass  das  Wort  als  „Seher"  (vgl.  nth,  HKh)  oder 
auch  als  „Entscheider"  zu  erklären  ist.  Fr.  Martin,  Textes  religieux 
1903,  p.  123  liest,  wie  ich  nachträglich  sehe,  mai-ii  und  erwähnt  einen 
viaiHi'Vn^stQT  nach  K  154  Rucks.  7;  ob  aber  dieses  maiiü  mit  unserem 
-ff-^Ä.  »^7  identisch  ist,  dürfte  doch  noch  fraglich  sein. 

Z.  39.  pnrsaggu  ist  nach  HW  544^  und  unserer  Stelle  eine  Art 
von  Opfer;  das  Wort  findet  sich  noch  Crakj,  RT  Vol.  I,  59, 32.  Die  ver- 
schiedenen Stellen  lassen  zwar  den  spezifischen  Charakter  des  Opfers 
nicht  erkennen,  jedoch  dürfte  ein  sumerisches  Lehnwort  vorliegen.  — 
ana  däril  (Brünn.);  ana  stand  wohl  nicht  auf  dem  Original.  —  Am 


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3i8  (Sttttüc^t  5iir  ftmiHf4^  ikpxa4wi^€nf4a^, 

Ende  der  Zeile  steht  noch  ein  Winkelhaken  als  Anfang  eines  fol- 
genden Zeichens  oder  als  //. 

Z.  41.     ri  am  Ende  der  Zeile  ist  fast  ganz  erhalten. 

Rückseite  Z.  i.  ialbähu  —  K  2361  Vorders.  Col.I,  13.  15  (BrCnn., 
ZA  IV  S.  237):  belum  (resp.  '^Nabü)  ialbäba  tassabus  eli  ardika\  das. 
S.  242  erklärt  BrCnn.  salbäba  als  ,anger^.  Er  übersetzt:  Lord,  thou 
art  very  angry  with  ihy  servanU  Ich  möchte  dieses  Marduk  oft 
beigelegte  Epitheton  als  „grimmig",  „furchtbar"  erklären,  da  das 
Wort  die  beiden  Begriffe  i.  der  Macht  2.  des  Zornes  in  sich  ver- 
einigt. KiNc;,  BMS  p.  47  hat  die  zu  allgemeine  Erklärung  „stark", 
„mächtig".  Gegen  Meissners  Erklärung  (SiippL  S.  94**)  „klug"  spricht, 
dass  es  Synon.  von  niu  VR  29,  23«**  (letzteres  nach  VR  21,  40**,  43^ 
synonym  agägu)  ist  Als  Stamm  scheint  Mb  angesetzt  werden  zu 
müssen;  der  a-Laut  ist  wohl  auf  den  Einfluss  des  /  zurückzuführen 
nach  Analogie  des  Syrischen,  vgl.  BROCKELMANN,  Gramm,  §  65. 

Z.  7.  Die  Spuren  von  da  sind  auf  dem  Oringinal  deutlich  zu 
sehen. 

Z.  8.     Zu  ^irritu  =  „Seil",  „Zügel"  vgl.  JENSEN,  KB  VI  i  S.  341. 

Z.  9.  Es  ist  hier  gewiss,  worauf  mich  Herr  Prof  Zimmern  auf- 
merksam macht,  ina  IS.  NIM  u  IS,^(/=  ma  sitän  u  iillän  zu  lesen.  — 
Das  Zeichen  zh  ist  nicht  ganz  deutlich;  es  ist  mit  dem  folgenden 
Zeichen  eng  zusammengeschrieben,  mir  scheint,  dass  es  auf  einer 
Rasur  steht 

Z.  10.  MU, PÄD, DA  =  f:ikir  hmti  IV  R  29, 1 5^  BrüxN.,  List  942 1. 
Der  daijanu  xar'  ig.  ist  äama.^,  vgl.  ZiMMERN,  BR  S.  90. 

Z.  1 1.  tertn  hier  kollektiv.  —  Spender  der  Opfer  ist  Marduk  als 
Erwecker  des  Frühlingslebens  in  der  Natur,  vgl.  No.  III  Vorders.  6. 

Z.  12.    laban  appi-ia  ^=  KA,$U,GAL-ia]  von  ia  ist  i  noch  ganz 

deutlich,  dagegen  ist  das  Ende  des  Zeichens  (^)  nicht  sicher,  aber 
kaum  etwas  anderes  als  ein  durch  die  wag^echten  Keile  des  /  ver- 
dorbenes a, 

Z.  14.  bbx  I  I  =  sich  legen  (um  zu  ruhen,  zu  schlafen),  li-sa- 
li-lu  ist  daher  wohl  als  II  i  dieses  Stammes  zu  fassen  mit  Transitiv- 
bedeutung. 

Z.  15.  7i{4u  =  nu^ftu}  .vgl.  IV R  18,  2  (BE  13420)  2  fr.:  bituka 
mäti  7ni^  likbika  (iläni  ia  iame  u  irsitim  iizzaka  liniftfyu  Z.  60.  62), 
Z.  64.  y6  belmn  nüJj  likbuka, 

Z.  16.  Es  ist  hier  nicht  mit  BrünN.  und  Cr  AK;  hi-rat  zu  lesen, 
sondern  es  sind  unter  dem  ///  deutlich  drei  Keile  zu  sehen,  welche  es 
zu  ^  ==  larratu  ergänzen. 

Z.  19.  Der  letzte  Keil  ist  wagrecht,  nicht  senkrecht,  wie  CRAKi 
angibt. 


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I^t^rit  l^^ntn  unb  t^t^tU  an  (JlHarbuft.    (II)  319 

Z.  20.    htru/jH  ist  jedenfalls  gleicher  Bedeutung  mit  hträl}u. 

Z.  21.  Zu  ap{b)kallu  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  320  =  „Allweiser"; 
die  Fülle  der  Weisheit  gibt  Marduk  aber  auch  die  Fähigkeit  „Ent- 
scheider" zu  sein,  weshalb  die  Bedeutungen  nicht  so  weit  auseinander 
liegen,  wie  es  nach  Jensen  a.  a.  O.  scheinen  möchte.  —  Marduk  ist 
der  //  läri  täbi,   der  „Gott  des  guten  Odems"  vgl.  Einl.  S.  288. 

Z.  22.  Zu  iü'bi  vgl.  den  Anfang  von  Z.  25.  Herr  Prof.  Zimmern 
erblickt,  wie  er  mir  mitteilt,  in  SÜ.BI  tmtn  Ausdruck  für  „desglei- 
chen", „ditto",  entsprechend  dem  von  ihm  BR  S.  loi  Anm.  e  bespro- 
chenen SÜ.BI.AS.A.AK 

Z.  23.  Zu  iahtu  vgl.  auch  JENSEN,  KB  VI  i  S.  399.  Am  Ende 
steht  noch  ein  Keil  \.  —  Zu  niummu  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  302  f 
HW  S.  415.  Einl.  S.  280,  290,  297.  Marduk  ist  der  weise  Sohn  des 
Urbildes  oder  Urquells  aller  Weisheit  Zimmern  möchte  dagegen  mar 
nunnme  als  Subjekt  und  als  Bezeichnung  für  den  Priester  fassen. 

II.  K  3459. 

Vorderseite:  Col.  I.* 
[Be-luni     abkal    '^Igigc]  a-dal-laP      se-kar-ka 

[ta-bat     hi-is-sat-ka]  iit-nia-ra      tam-tal-ku 


{Marduk     i-na      *^Igige  a]-dal-laP     se-kar-ka 

[ta-bat    fji'is'Sat]'ka  Ut-ma-ra    tam-tal-ku  '^ 


5  [mus-te-Ur]      näräte^^  ina      ki-rib      la-di-i'^ 

\imi-pat'tU'ü     bU'Ur\     kup-pi     via     ki-rib     ^ur-sa-ni^ 


[na-ii-ir   a-kal  i'r[i}'f]//{})   a-zia  gi-mir  kal  da-äd-me 
ir\'si'ia       ra-pa-ahtü       ai-na-aft 


]me       ina       sir-rit        ia-ina-mi 
10  \pi'  e         az{s)ä         kar-  ba-  a-  ti 


]a'Ha      mi-ri-el     h4m      ü-ga-re 
]na-te'e  il-pik-ki  ta-iur-ri 


n]in-    da-    bi-    e  ra-    bu-   ti 

]ku  gi'  mir         pa-   rak-   ke 

1 5  1-  i^-  Hm ''       a/:{s)/i       ii-  ga-  ri 

\-Hn-ni  nap'tan  zi-bi  SA.S/,  GAN^ 

ta}\-na-ki  gi-mir  bi-nn-ui  '^EN.KP 
[//-    //-    ka  //-    sa-    in-    ka\ 


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f 


320  gßethr^^e  ^ux  fmiHf4^  ikpttuliwi^tnf4^ft. 

['fu^'iu-nu  i-te-eb-ru] 
20  ['li-ka        ü'Sa-tu-ka] 

-ka] 
-nu] 

*)  Die  Ergänzungen  und  Varianten  (V)  sind  den  Duplikaten  K  8292  (Z.  1—7)  und 
K  8236  (Z.  14—22)  entnommen.  i)  V  la-la,  2)  V  ka.  3)  V  iadi-L 

4)  V  sa-a-ni.  5)  V  //.         6)  V  ^X.  Gl.  GAN,         7)  V  EN.AN.KI.        8)  Bezw. 

Col.   II.* 

]  ma        l^l'la't[u}]  at[ 
al-ru-um-ma  pa-li-i/j  iü-mu-ulsi 


ma-ti  li-ta-X     \mar  [ 
ki-i  //-[ 

5  ilu'^ü  ul  il'[ 
Marduk  i'i[/i  un '  [ 

i'i/^  pi'hr'[ti 

ki4  i'din-nu  bellum 

ui-pa-iaf}^  Marduk  [ 
10  i'lik'ki  un-ni-ni-^hi 


la  ina  ug-gat  llb-bi-^u  i-ru  [ 
Marduk  ana^  ardi-ka  adapu  ia  \ 


iü'Ut'bi'e^'fna  '^Bel^  an-na-iul 
fji-ti'ii  ub'lam'^  pi'i'lü        ik}[ 


15  ^ü'/a^-Ium-ma  ii-tu  llb-bi  e-di-e  ra-b\}i 
Marduk  ra-  -ha  a\na}\  a-iar  i-bu-tu  [ 

[is'sahyfjur  [  ]  ÜQ)  iQymil})  [ 

[iu'ü  i[ 


[si'it  ub'[ 
20  [be-lum  ug[ 

\~  ']  ra  [ 

*)  Die  Ergänzungen  und  Varianten  (Z.  5—21)  sind  dem  Duplikat  K  8236  Vorder- 
seite Col.  II  entnommen.  i)  //  un.  2)  M.  3)  pa-as-iah.  4)  a-na.  5)  cm. 
6)  be^lumYy         7)  la'\am}\         8)  ia-ai-him. 


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I^t^n,  l^pinen  unb  <St^tU  An  QUar^uft.    (II)  321 


Rückseite:  Col.    III. 


]  ^  nap-iat  niii^^    a-l^ar-^i 
maiymü'St-na  a-ra-an-ii-na  ui'Pi'/[u{}) 

ü'h]n{})  pal'f^u-ü'ti  a-di-ra  ü-ia'äi-r[a 
ü-dam-mi-i^  ma-gi-ri-i  ü-ia-al-ra  ke-na  [ 


5  lad(t^t)'rat  /ji'is'Sat-kaQ)  ri-H-iu  '^Bel  ana  na-bi-e  iü-me-ka 
ki'i  U'S\i-it}\  rig-me  la  '^Adad  se-kar-ka  pal-l^u 

ina  nap-f^ar  mu-un-na-af^-zi  lü-ut  ü-tam-ma-ru  Mardnk 
te-it-tir-ma  t^i-U-ba  la  ka-ta-a  ka-ri-ra  te-ip-ti  [? 

a-na  ü-di-if}  ni-bir  ka-a-ri  ia  Ht-pu-rat  a-lmat-kni] 
10  iär  kii-Iat  la  ma/j-ri  la  te-ba-a  tu-iaf^-rab  ur-l 


ta-fia-sar  ma-ak-ku-ra  ni-me-la  [IjegallaQ) 

ta-nam-din  tak-li-ma  ana  da-rii  gi-na-a  ka-lii  dal-hat  [ 

ta-zak-ka-ap  eji-lä  pi-is-nu-ka  lU'rap'paQya[}Q) 
ta-at-ta-na-ai-ii  la  li-am-ma  te-re-i  ü'la-[lai 

15  Marduk  eli  ma-ak-tu-ti  tai-ta-kan  gi-mil-la 

i'Ziz-nia  a-na  silli-ka  dun-na-mu-u  ta-kab-bi  nü-sn 


Übersetzung. 

Col.  I. 

Herr,  Entscheider  der  Igig,  gehorsam  bin  ich  deinem  Worte, 
freundlich  ist  dein  Gedenken,  verehrungswürdigen  Rat  erteilst  du; 
Marduk,  unter  den  Igig  bin   ich  gehorsam  deinem  Worte, 

freundlich  ist  dein  Gedenken,    verehrungswürdigen  Rat  erteilst  du, 
5  der  lenkt  die  Flüsse  im  Gebirge, 

der  aufschliesst  die  Tiefe  der  Quelle  in  den  Bergen, 

der    zuteilt    die   Speise   der      an  alle  Wohnstätten  insgesamt 
Pf[lan]zung(?) 

]  die  weite  Erde  Getreide; 
J  mit  dem  Zügel  des  Himmels, 
10  ]  das  Wild  der  Fluren; 

]  zur  Anpflanzung  des  Getreides  des 

Feldes, 
1  ...  Speicher(f)  des  Reichtums(r); 
J  grosse  Spenden, 
J  die  Gesamtheit  der  Heiligtümer; 


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322  (gtilt&^t  5«r  fmUtf4«ii  ßpttuimiffinf^^fi. 

15  ]  . .  das  Wild  des  Käfigs 

J  Opferschmaus  nach  Herzenslust; 
J  du  opferst  (?)  alle  Erzeugnisse  Eas, 
]  kam  dir  zu  Hilfe; 
]  ihre  . . .  überschritt, 

20  ka]m  dir  zu  Hilfe. 

Col.  II. 

]  die  Sünde  [ 
demütig,  ehrfurchtsvoll,  niedergebeugt  [ 

Für  Z.  3 — 8  siehe  Transskription  und  Hcmerkungen. 

Es  schafft  Linderung  Marduk  f 
10  er  nimmt  an  [seine]  Bitten  [ 

Der  im  Zorne  seines  Herzens  [ 

Marduk,  gegen  deinen  Diener,  den(?)  adapu^  welcher  [ 

Entferne  doch  seine  Sünde,  o  Bei  [ 

Sünde  vollbrachte  (eig.  trug)  sein  Mund  [ 
15  Richte  ihn  doch  empor  aus  der  grfossen?]  Flut  | 

Marduk,  zornig  an  den  Ort  [ 

Es  wandte  sich  zu  [ 

Für  Z.  18 — 21  siehe  Transskription  und  Hcmerkungen. 
Col.  111. 

]  das  kostbare  Leben  der  Menschen  [ 
ihren  Ba]nni;r),  ihre  Sünde  aufgehoben  hat  [ 
[Er  gründete  fe^stt^?)  die  Gottesfiirchtigen,  dem  Bedrängten  Hess 

er  Heil  widerfahren; 
er  verlieh  Gnade   den   Gehorsamen,  liess  Heil   widerfahren   den 

Gerechten. 
5  Es  ist  eingeprägt  (?)  dein  Gedenken  dem  Haupte  Bels,  um  deinen 

Namen  zu  preisen, 
wie    das  Rufen   des  Donners  Adads  ist  ehrfurchtgebietend  dein 

Wort 
In    der   Gesamtheit    dessen,    was    gedacht  wird(.^,    vras   verehrt 

Marduk, 
erhältst    du   Überfluss   ohne   Ende,    die   vertrocknende    [Quelle.^] 

eröffnest  du. 
Auf  dem  Wege,  der  Fähre,  dem  Walle,  auf  welchem  [dein  Wort?] 

mitgeteilt  wird, 
10  König  der  Gesamtheit,  ohne  Gleichen,  ohne  Gegner,  zerstörst  du  [ 
Du  schützest  den  Besitz,  den  Erwerb  [den  Überfluss  (.-) 
du  gibst  das  Opferbrot  für  immer,  das  (tägliche)  Opfer,  allerlei  . .  . 
Du  richtest  auf  den  Schwachen,  den  Geringen  mehrst  (?)  du, 


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I^tin,  l^^mntn  unb  (StMt  An  QUar^uft.    (II)  323 

du  hebst  empor  den  Kraftlosen,  du  behütest  den  Schwachen. 
15  Marduk,  den  Gefallenen  lassest  du  Schonung  zu  Teil  werden; 
es  steht  unter  deinem   Schutze    der  Schwächling,    du    befiehlst 
seine  Erhebung. 

Bemerkungen. 

Col  L  Z.  2.  „Freundlich  ist  dein  Gedenken"  bedeutet  zunächst: 
du  bist  darauf  bedacht,  Gutes  zu  erweisen,  dann  schliesst  es  aber 
auch  die  aus  der  freundlichen  Tätigkeit  Marduks  resultierende  dank- 
bar-liebevolle Gesinnung  seiner  Verehrer  in  sich. 

ZZ.  S-~7.    Vgl  No.  XIV,  27—30;  No.  III,  S~8;  Einl  S.  282. 

Z.  6.    mupattü  II  i  mit  Intensiv-  und  Iterativbedeutung. 

Z.  7.  Zu  naUru  vgl.  S  389  Vorders.  Col.  I,  9.  11  (Brünn.,  ZA  IV 
S.  236.  257)  ]  ik'la  ta-na-äi-iar  hi-is-bi.  Nach  HW  S.  487»  und 
AL^  S.  178*:  „mindern",  „Abbruch  tun";  Meiss.,  SuppLS.6g\  „weg- 
nehmen". Diese  Bedeutung  kann  dem  Worte  hier  sowie  an  der 
zitierten  Stelle  nicht  eignen.  Man  erwartet  vielmehr,  dass  es  „schen- 
ken", „gewähren",  „verleihen"  o.  ä.  bedeutet  Dass  auch  diese  letz- 
tere Bedeutung  in  dem  Worte  liegt,  geht  aus  seinem  Ideogr.  BA 
hervor,  das  gewöhnlich  käsu  „schenken"  entspricht  Die  Grundbe- 
deutung von  naiäru  ist  wohl  „verteilen",  da  das  nämliche  Ideogr. 
auch  für  izüzy  izüzü  gebraucht  wird.  Den  Schmerz  „verteilen"  = 
denselben  „lindem",  ihn  „vermindern".  Von  der  Grundbedeutung 
„teilen",  „verteilen"  ist  der  Übergang  zu  „vermindern",  „wegnehmen" 

leicht  zu  vollziehen.  Zu  vergl.  ist  auch  das  arab.  Ijü  „ausstreuen",  „ver- 
teilen". —  Zu  dadmti  vgl.  No.  i  Vorders.  8. 

Z.  8.    Zu  alnan  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  319. 

Z.  10.  Vgl.  Z.  IS;  E,LU  =  az[s)lu  No.  X,  26/27;  Tiglatp.  VII,  13; 
dazu  Jensen,  KB  VI  i  S.  418,  der  die  Übers.  „Wild"  zu  allgemein, 
dagegen  „Wildschaf"  (Zimmern,  BR  S.  216  Z.  36  ff.)  zu  speziell  findet 

Z.  12.    Zu  üpikku  vgl.  Jensen  KB  VI  i  S.  278  Anm.  8. 

Col.  II.    Ist  Bruchstück  eines  Busspsalms. 

Z.  2.    Zu  a^ru  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  321,  399. 

Z.  5.  BrCnn.  liest  '^^Ü,  UL  und  erklärt  es  mit  Berufung  auf  II R  54, 
75g H  =  Nebo;  doch  ist  an  dieser  Stelle,  wie  VR  43,  2i<^  und  46,  56*^ 
lehrt,  vielmehr  ^^KAN,  UL  zu  ergänzen. 

Z.  9.    u^pcäah  Hin  I  vgl.  No.  XXII  K  9459,  6.  8. 

Z.  12.  Zu  adapu  vgl.  HW  S.  27^  Es  ist  hier  wohl  an  eine  Prie- 
sterklasse zu  denken,  falls  sich  adapii  nicht  etwa  auf  Marduk  selbst 
bezieht 

Z.  13.  Zu  hitbi  =  „lass  ausziehen",  „ausgehen"  vgl.  IVR  54,  i, 
Vorders.  42  {h't'iit'hi  ler-tuk-ka)',  K  2361,  Vorders.  Col.  I,  22  (Brünn., 


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324  (gftiM^t  5ttr  \tmiH\4tn  Ikpta4i»i^tnf<$^ft 

ZA  IV  S.  252)  lü'Ut-bi  ier-Uä  iü-lü  ina  na-ri-if-fu]  vgl.  Z.  15  unseres 
Textes. 

Z.  16.    Vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  398  f.  (z.  Z.  64). 

CoL  III.  Z.  2.  Möglicherweise  ist  täpelu  auch  als  Plural  zu  fassen: 
„ihren  Bann,  ihre  Sünde  haben  sie  aufgehoben".  Über  u^pelvgV  HW 
S.  514,  Jensen,  KB  VI  i  S.  359. 

Z.  3.  Zur  Bedeutung  von  ntf«  vgl  AL<  S.  159*;  ferner  Jensen, 
KB  VI  I  S.  409  f.  Zimmern,  KAT^  S.  420  f  No.  XXIV  Vorders.  21 
heisst  es  von  Zarpanit:  mu-^a-cä-rat  '^'"^Habmi  {LAL,DU)\  da  möchte 
man  eher  an  „recht  leiten",  „fuhren"  denken,  eine  Bedeutung,  die 
auch  hier  ganz  wohl  passt  Am  Anfang  der  Zeile  fehlen  noch  ein 
bis  zwei  Zeichen;  die  Spur  \^  lässt  sich  wohl  zu  kin  ergänzen. 

Z.  4.  Zur  Schreibung  von  kemi  vgl.  K  3474,  Col.  I,  40  (Brunn. 
ZA  IV  S.  9.  26.  28),   wo  sich  zu  ki-e-num  die  Variante  ki-na  findet 

Z.  5.  f^issatkaf^)  (Brunn.);  die  Spuren  weisen  eher  auf  ta  hin, 
obwohl  auch  ka  möglich  ist;  bei  der  Lesung  ta  ist  allerdings  lad{t,tyrat 
nicht  übersetzbar.  Lesen  wir  ka^  so  bleibt  die  Konstruktion  immer 
noch  schwer  verständlich.  Bei  unserer  Übersetzung  ist  ri-H-hi  == 
ina  reiÜH  gefasst;  rehhi  '^Bel  stünde  für  reiün  ia  '^Bel\  oder  ist  der 
Schreiber  aus  der  Konstruktion  gefallen?  Oder  ist  SU  Ideogr.  für 
kiiiatu:  „Eingeprägt  ist  dein  Gedenken  dem  Haupte  der  Gesamtheit 
Bels,  d.  h.  den  Menschen,  um  deinen  Namen  zu  verkünden".^ 

Z.  7.  Für  a^äcu  IV  i  dürfte  hier  wohl  an  das  geistige  Erfasst- 
werden  zu  denken  sein;  „hingenommen  werden",  „schwinden"  passt 
hier  schwerlich.  —  Hit  grenzt  in  seiner  relativischen  Bedeutung  sehr 
nahe  an  mala,  daher  der  Wechsel  iüt  hinna  lilanu  und  mala  lunna 
lüanu  vgl.  No.  X,  24. 

Z.  8.  Am  Ende  ist  nur  sehr  wenig  Raum  übrig,  so  dass  es  frag- 
lich ist,  ob  überhaupt  noch  ein  Wort  dastand  und  nicht  vielmehr 
hisba  auch  zur  zweiten  Vershälfte  zu  ergänzen  ist.  Meiss.,  Suppl. 
S.  86**  bezieht  lä  katä  zur  zweiten  Vershälfte  und  nimmt  an,  dass 
das  Objekt  am  Ende  fehlt  Der  Sinn  ist:  Marduk  spendet  und  er- 
hält den  Überfluss. 

Z.  9.    7iibiru  =  „Übergangsstelle",  vgl.  Jensen  KB  VI  i  S.  472. 

Z.  10.  Es  ist  am  Schluss  der  Zeile  noch  ein  senkrechter  und  ein 
wagrechter  Keil  zu  sehen  als  Spuren  eines  Zeichens,  das  etwa  ri 
gewesen  sein  dürfte.  UR.Rl  ist  nach  BrÜNN.  List  11 278  Ideogr. 
für  nakrti  „Feind".    Das  könnte  hier  passen. 

Z.  12.  taklimu  ist  eine  Opfergattung,  daher  die  Identität  seines 
Ideogr.  mit  nindabü.  Wegen  des  Stammes  obD  möchte  man  an  Schau - 
Opfer  denken.  Jedenfalls  ist  es  ein  Sp  eis  eopfer,  vgl.  Crak;  RT  V0I.I  35,6 
i;Meiss.,  S7ippL  S.  105a;  Zimmern,  KAT»  S.  595  Anm.  6):  nadin  snr- 
kinni  mulahmit  taklinie.     Marduk  ist  der  Spender  des  Brotkorns,  also 


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$<9n»  l^^mntn  un6  ^t%tU  m  QUar^icft.    (III)  325 

auch  des  Opferbrots.  Jensen,  KB  VI  i  S.  380  (vgl.  Zimmern,  KAT» 
S.  441)  erklärt  taklimu  nach  seinem  Ideogr.  als  „Brot,  Backwerk  der 
Istar",  fiindabü  ist  nach  JENSEN  damit  vollständig  identisch.  Für 
taklimu  nimmt  er  nicht  die  Wurzel  obD,  sondern  nbp  „verbrennen"  an 


III.  K  3505. 

Vorderseite.  * 

[Siptu.    hir-bu-u]  e-til  ilani  Mar  du  k  gai-ru 

[muH'tai'ku    n\a'ram   ^^E-a   }a   la   ul-tam-sa-ku   e-pel  pi-i^-hi 
[a-na    e-pei  pi4\'hi    lar-hi  ü-tak-ku-u      rabfite    Igige 

\ul  ip-pa-rak'k\u'ü  *^ A-nun-na-ke  pänuk  -  ka      kam-  su 

[bei  ük-natQ)  naj-pil-ti^  ri-mP-nu-u  mU'iam'dil'^ai'na-an     5 

[na-sir  nind\abe^  a-na^  ilani  mu-kil^    7na't^a'Ze 

[rnui-te-hr  nakbe]  näräte  petu-ü      be-ra-a-te"^ 

[bei  mätäti  ihr]  iame-e  u  irsi-tijn  mu-käm^-mir  duft-di 

[ilu    la    ina    bä\'li'lu    ina    apse    U-mat    niie    la    ii-iim-mu 
[ta-bar-ri    nap^ar]    da-äd-me    za-ma-na-a     tu-bal4a   ^r-^[/iJ  10 
]  ip-pi'ta  la  da-gal  inä^-iu  te-^ip-ti 

yra-tum  tu-^al-lak  ä[r'/jü 

]  ma-  a-  tu     ia-  ak-  na     ina     ra-  ak'[ 
[a-a-u  ilu  la  ina  iame-e  u  ir^i]'ti^  i-ir-rl^i  ka-a-Ia] 

[sa-    ka-    ta-    ma      eli      ilani]  ^  [nap^arlunu]  15 

[/-      na  ilani  a-]    tar  [mi-lik-ka] 

[eli  a-bi  a-li-di-ka  ''£-a  iu-tii-ra-ta] 

*)  Die  Ergänzungen  und  Varianten  (V)  sind  dem  Duplikat  S  7  (Const)  entnommen. 
i)  V  /;.  2)  V  lim.  3)  V  r//w.  4)  Singular.  5)  V  om.  (?).  6)  V  dih  7)  V  //. 
8)  Zeichen  kan,  V  Zeichen  kam}        9)  Sl^. 

Die  Rückseite  enthält,  soweit  erhalten,  nur  Reste  der  bekannten  längeren  Unterschrift 
der  Tontafeln  von  Asurbanipals  Bibliothek. 

Übersetzung. 

Beschwörung.  Grosser  Herrscher  der  Götter,  Marduk,  Gewaltiger! 
Ratgeber,  Liebling  Eas,  dessen  Wort  nicht  gehemmt  wird. 
Auf  dessen  machtvollen  Befehl  achthaben  die  grossen  Igig, 
Unablässig  die  Anunnak  sich  vor  dir  beugen. 

Herr  der  beseelten  Kreaturen,  Barmherziger,  Mehrer  des  Getreides,       5 
der  bewahrt  Spende  den  Göttern,  die  Städte  erhält  (erneuert), 
Lenker  der  Quellen  und  Flüsse,  Öffner  der  Brunnen. 
Herr  der  Länder,   König  Himmels  und  der  Erde,  der  strotzen 
macht  Überfluss, 


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326  OPetttÄg«  jur  fetnttifcfen  ^pracjwtffenfcfap. 

der  Gott,   ohne  den  in  der  Wassertiefe  das  Schicksal  der  Völker 

nicht  bestimmt  wird. 
Du    siehst  alle   Wohnstätten,    den  Widersacher  vernichtest  du    lo 
eilends, 
]  das  Nichtsehen  seiner  Augen  [heilst  du(?)] 
]  du  vernichtest  eil[ends] 

Welcher  Gott  im   Himmel   und  auf  Erden    könnte  Dir  Wider- 
stand leisten? 
Du  bist  erhaben  über  die  Gesamtheit  der  Götter!  15 

Unter  den  Göttern  ragt  hervor  Dein  Rat! 
Über  Ea,  den  Vater,  deinen  Erzeuger,  bist  du  übergewaltig! 

Bemerkungen. 
Auf  S  7  als  Duplikat  zu  K  3505  machte  mich  Herr  Prof.  Zimmern 
aufmerksam.  —  Da  K  3505  in  Halbzeilen  geschrieben  ist,  so  wird  dies 
wohl  auch  bei  S  7  der  Fall  sein,  obgleich  es  ScHEiLs  Transskription 
nicht  ersehen  lässt 

Z.  2.  Zum  Stamme  "^Ott  vgl.  HW  S.  420^;  arab.  viLLo  =  „hab- 
süchtig",  „geizig  sein",  dJL/o}  =  „zurückhalten",  „hindern";  bedeu- 
tungsverwandt ist  dLygo  =  „ergreifen". 

Z.  5.  '^ahian  vgl.  No.  II,  Col.  I,  Vorders.  8.  —  muiamdil  statt  des 
gewöhnlichen  muiandil,  wie  jedenfalls  zu  sprechen  ist  „Weit",  „ge- 
räumig machen"    bedeutet  hier:   „üppig  machen",  „gedeihen  lassen". 

Z.  6.     Vgl.  Z.  10  und  No.  I  Vorders.  8. 

ZZ.  7—8.    Vgl.  No.  XIV,  27—30;  No.  II,  Col.  I,  Vorders.  5—12. 

Z.  14.    Vgl.  No.  V,  Vorders.  1 1. 

IV,  DT  71. 

Vorderseite. 

J 

]  tabi^)-ri\      ] 
]T  UD^  e 

]T[       ]      di'     e-  iu 
i'lut-sjc  lud'b]U'ba        [dd\n' tm- ns- su     5 

-in      k]U'  rii'  US'  SU  lud-     lul 

i'    l]ut'  SU    lud"  bu"  ba    dan-  nu-  us-  su 

]-i«        ku'      ru"  US'SU  lud--     lul 

la-aj-a-ru        id       na-as-fiur-iu        kir-      bu 

\a'  a  let'SU         id-     da-  a     ü-  ku-  ?ta  sa-  li-  mu  10 

]      hb'  ba-  lu      ir-        Hc-      ü        ta-  a-  a-  ru 


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I^t^f  l^lßmntn  ttn6  (StMt  m  QVUr^ttR.    (IV)  327 

[//-  ^u-  7/J(?)   ////-   «///-  ni'   ia  ü-sa/j-fii-ra    ki-sad-su 

]        ip-ia-f^a  ir-la-a  sa-     ii-     mu 

[E'/a'm]U'  ü      id     la    pit-   lu-   ßju    rabi-  tu      ilu-     us-     su 
[eä}]  ilu-ti-hi  sir-   tum  ik-  bu-      ü        mei^yri-ifi-tu  15 

J  US'      SU  kakku'    ka        a-na  E-la-me-e      inui-  tar-  hi 
\  ummänäti'lu  tu-  par-  ri-  ir  el-     lat-     su 

]  di'ia-a-ti        tu-     bal-     li  la-    ^a-  mel 

]  raba-  a  a-   bu-  ba-  nii       tas-  pu-  un 

/]«-      iaf}' riQ)-  ba  tu- ia- ad- dt        mat-  su  20 

1  taS'  pU'  fta  til-    la-    n'ü       tu-  tir 

Rand. 


Rückseite. 

Rand. 

i\luQ)Y 

la 

ia-  i'lu 

]fuu      kar-pa- 

nii 

täh'pi 

\ti           iü'uli-rU'bat 

e-kiir 

H]in'da'bU'U    pa- 

ri'is'ina 

J  la-mas-su-ui 

it'  ri    5 

nji-me-ik-iu  hi-up- 

pu- 

uh 

]  iU'kU'/at 

Girri 

]  kar-pa-nil 

täh'pi 

]ti{})  pala-a-iu 

tas-kip 

\  ü-iar-ri'ha 

ra-man-lu  10 

J       it'tak'lu 

e-mu-ku 

l]aQ)  i/j-su-sa 

ilU'Ut-ka 

ik}]'M'dU'Ui 

kakke- 

ka 

]  mät    nu'kur-ti    ü- 

ab- 

bit 

]  el'Si'ii                     tu 

^'Par-ri' 

ir  15 

tU'hd\l4i-ka 

ni'ip-ri' 

hi 

]  pala-a-hi 

tas- 

kip 

^za-nia-na-a 

tu-         (jal-         lik 

]::i'kir'ka 

kab' 

tum 

1  /ju  /a{})  a^'^u-ru 

ma-mit- 

SU  20 

1  hu  tU'bal'li 

la-a- 

mel 

]  dan-nu-us' 

SU 

J  zi-kir- 

hi 

]  mug'da-cd' 

ru 

J  ri'^     ^U'      i 

ü- 

ti  25 

\za'-i- 

re- 

ia 

]  zi^ 

kir- 

i\u 

\pci\ 

k\^i}  [ 

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328  (gtiM^t  5iir  \tmiiif4tn  ßpta^wi^tnf^aft 

Übersetzung. 

Vordericitc. 
ZZ.  I — 4,  allzu  fragmentarisch  erhalten,  enthielten  Aussagen  über  Marduk. 

[ich  will  verherrlichen  (?)  seine  Gottheit,  verkün]den  seine  Macht,     5 

[will  . . .]  seine  [. .  .J,  seiner  Stärke  mich  unterwerfen, 

[Marduks?]  Gottheit  [will  ich  verherrlichen?],  verkünden  seine  Macht, 

[will  . . .]  seine  [. . .],  seiner  Stärke  mich  unterwerfen. 

[Marduk?]  . . .  der  Barmherzige,  dessen  Zuwendung  nahe  ist, 

]  sein  Ohr  neigte,  Gnade  erzeigte,  10 

dessen  Herz  [sich  besänftigte  (?)],  der  Erbarmen  fasste, 
[annahm?]  mein  Flehen,  zukehrte  seinen  Nacken, 
[dessen  Herz?]  sich  besänftigte,  der  Zuneigung  fasste. 
[Der  Ela]mit,  der  nicht  fiirchtete  seine  grosse  Gottheit, 
[wider]  seine  erhabene  Gottheit  Vermessenheit  redete  —  15 

[es  ging  aus?]  deine  Waffe  gegen  den  frechen  Elamit, 
[du  . . .]  sein  Heer,  zerbrachst  seine  Macht, 

[seine?]  zahlreichen  [Völker?]  machtest  du  zu  nichte  flammengleich (?), 
[seinen?]  grossen  [. . .]    überwältigtest  du   gleich  einer  Sturmflut, 

]  hast  du  verwüsten  (?)  lassen,   niederwerfen  lassen  sein  20 
Land, 

]  überwältigtest  du,  trümmerhügelgleich  machtest  du. 

Rückseite. 

]  die  . .  .  des  Magiers  (?), 

]  gleich  Töpfen  zerschmissest  du, 
]  verwüstet  ist  das  Heiligtum, 
]  das  Opfer  ist  gesperrt, 
]  sein  Schutzgott  wich(?),  5 

]  seine  Weisheit  ist  zu  nichte, 
]  zum  Verzehren  gegeben  dem  Feuergott 
]  gleich  Töpfen  zerschmissest  du, 
]  seine  Regierung  stürztest  du, 
der]  sich  selbst  überhoben,  10 

]  vertraut  hatte  auf  Macht 
der]  nicht  gedachte  deiner  Gottheit, 
J  es  erreichten  ihn  deine  Waffen, 
]  vernichtete  das  feindliche  Land. 

]  jubelnd  zerbrachst  du,  15 

]  vernichtetest  seine  Nachkommenschaft (?), 

]  seine  Regierung  stürztest  du, 

J  den  Widersacher  vernichtetest  du, 

]  dein  ehrwürdiger  Name. 


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I^t^f  l^^mntn  ttn6  ^dtU  An  QUar^uft.    (V)  329 

]  nicht  bewahrt  hatte  (?)  seinen  Eid,  20 

]  machtest  du  zu  nichte  flammengleich  (?). 
]  seine  Macht, 

]  seinen  Namen, 

]  der  Gewaltige, 
zu]  Hilfe  25 

]  meine  Hasser 
]  sein  Name 

Bemerkungen. 

Eine  Transskription  und  ÜJ^ersetzung  bietet  auch  WiNCKLER, 
AltorienL  Forsch.  I  S.  540—542. 

Vorderseite.    Z.  6.    Vgl  Z.  8. 

Z.  10.  Auf  die  Lesung  TE-sUy  d.  i.  let-su  iddä  machte  mich  Herr 
Prof  Zimmern  aufmerksam  unter  Hinweis  auf  ZA  IV  S.  254,  Z.  16.  18: 
i-di  let'ka.    S.  zu  TE  =  letu  auch  noch  zu  No.  XXIV  Rucks.  9. 

Z.  18.  Zu  la-a-mei  vgl.  Rucks.  21.  HW  S.  366^  Meiss.,  SuppL 
S.  52a  findet  sich  lamu  =  „Glanz",  „Glut"  wiederholt  gerade  in  Ver- 
bindung mit  bullü  gebraucht 

Z.  20.  ttäaf^fiuba  des  Orig.  Schreibfehler  für  ttäal^riba}  —  ttäaddi 
statt  ttäandi  vgl.  BE  14940,  21  (WEISSE.,  BabyL  Mise.  S.  20). 

V.  K  3351. 

Vorderseite. 

\gcä'ru{})\  e-til'lum  mär  ^^ E-a  ^i-is-ka-ru]  mut-tal-lum 
[a'ia're\d{J)  kilt'[iat]  lame-e  u  irsi-ti  mu-iim  H-ma-a-ii 
[bellum}]  Mard[ukt]  .  .  i[rt?]  [Sü-tu-ru}]  bi-nu-tu 
{U  eli}]  ilä[ni  rabütii]  [i]ä'g[U'Umi]  b[i\'n[u]'tu^nV.TU 
5  [gai-rati]  *^ Z[ery[bd\'n[i\-[tu\  iar-ra-tum  rabi-tum  f^i- 

rat  ''^A.ZCr 
b[e]'/[um]  'Wf[/  ru]bü  ia  lü-üi-ru  f^a-si-su 

s[i']d[i\'[i]r  kabli  u  ta^äzi  ina  hat  abkal  iläni  Marduk 
M    a-  na    ta-  f^a-  zi-  iu    iamu-  ü  i-  ru-  üb-  bu 

a-  na    ü-  ta-  az-  zu-  mi"  iu        id-  dal-  la-  fyu  ap-  su-  u 

10  a-  na    zi-  kip    kakki-Oiu  iläni    i-  tur-  ru 

a-  na  te-  bi-  iu  ez-  zi  O  ia  /'-  ir-  ru  O  ul  ib-  U 
be-lum  ra-ai'bu  In  i7ia  pU'f}ur  iläni  rabüti  iin-na-as-su 

la  ib-ba-iu-u 
i-na  bu-  ru-  mi  ellüte  ia-  ru-  uf}   ta-  lu-  uk-  lu 

i-na  e-kur  bit  tak-na-a-ti  O   }a-ku-ü  par-^u-ü-Su 

1 5  i-na  im-  f}ul-  lu        i-  nam-  bu-  tu    O     kakke-  iu 

i-na  nab-li-iu    O    O    ü-tab-ba-tu  iade  mar-^u-ti 

Beiträge  cur  semit.  Sprachwissenschaft.     V.  23 


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330  Qßettro^e  ytt  femiHfc^en  fipxadiwi^ftnfd^fi, 

iä  tarn-  Hm  gal-  la-  ti  i-  sa-am-  bu-  ^u  ru-  üb-  bu-  ia 
apil  E'iär-ra  zi-kir-iu  J^ar-rad  iläni  ni-bit-su 
ul'tu  a-sur-rak'ka  be-lutn  iläni  Hi-ut  da-äd-me 
20  i'  7ia  pa-  an  kaitp-  iü  ez-  zi-  ti  im-  me-  du  ia-  ma-  mi 
M    il'  maf}    ^al-  lu-  tum    O    (ia-  mu-  ü    ü    ia-  ru 

]  ia  kali-iu-nu  '^A-nun-na-ki 
]  Igig^ 

Übersetzung. 

[Gewaltiger  (?)],  Herr,  Sohn  Ea*s,  e[hrwürdiger],  hoch  erhabener! 
[Für]st  der  Gesamtheit  Himmels  und  der  Erde,  Schicksalsbestimmer! 
[Herr?]  Mard[uk],  [der  riesig  ist  an?]  Gestalt! 
[Der  über  die  grossen  (?)]  Gött[er?J  ho[ch](?)  ist  an  Gestalt,  Gott  Tutu! 
5  [Gewaltige?]  Za[rpa]nit,  grosse  Königin,  Gemahlin  Sazu'sl 
Herr,  Gott  Bei,  Hehrer,  der  übergewaltig  ist        an  Einsicht! 
Die  Ordnung  von  Kampf  und  Schlacht        ist  in  der  Hand  des 

Entscheiders  der  Götter  Marduk, 
bei  dessen  Schlacht        der  Himmel  erbebt, 
bei  dessen  Zürnen        aufgerührt  wird  die  Tiefe, 
10  vor  dessen  Waffenspitze        die  Götter  zurückweichen. 

Dessen  grimmem  Anstürme        zu   begegnen   noch   niemand  ge- 
wagt hat. 
Furchtbarer  Herr,   dem  in  der  Versammlung  der  grossen  Götter 

kein  Widerpart  noch  erstanden! 
Unter  den  hellen  Gestirnen        ist  gewaltig  seine  Bahn! 
Im   Heiligtume,   dem   Hause   der   Heiligkeit,        sind   hoch  seine 

Satzungen! 
15  Im  Sturmwind        erglänzen  seine  Waffen.     . 

Durch  seine  Lohe        werden  vernichtet  die  steilen  Berge. 
Des  wogenden  Meeres  Unruhe  beschwichtigt  er. 
Sohn  ESara's  ist  sein  Name,        Götterheld  seine  Benennung. 
Aus   dem  Meeresgrund  (?)   ist        der  Herr   der  Götter   über   den 

Menschen. 
20  Vor  seinem  grimmen  Bogen        stehen  die  Himmel! 

Der  das   erhabene  Haus  des  Todesschattens        niederwirft   und 

zu  nichte  macht  (?) 
]  aller  Anunnak 

]  Igig 

Bemerkungen. 

Der  Hymnus  ist  neuerdings  mitgeteilt  bei  KiNG,  Seven  Tablets 
Vol.  I  p.  204  ff.  Bei  der  Vollkommenheit  von  KiNGs  Kopie  erledigt 
sich  die  Publikation  der  meinigen.  —  Die  in  den  Text  eingedrückten 


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1^ti%  l^^mncn  uiib  t^t^ttt  an  QtlAY^ttR.    (V)  331 

Ringe,  die  King  nicht  angibt,  dienten  allem  Anschein  nach  zur  Ab- 
teilung der  Zeilen.  Dass  die  Ringe  nicht  auf  den  Rhythmus  Rücksicht 
nehmen,  geht  daraus  hervor,  dass  Z.  10  das  Suffix  von  seinem  Substantiv 
durch  den  Ring  geschieden  wird.  Dagegen  gibt  der  Ring  Z.  10,  1 1  und 
21  genau  die  Mitte  der  Zeile  an  (6  resp.  7  Zeichen  rechts  und  links 
vom  Ringe).  Z.  11  ist  der  Nebensatz  in  Ringe  eingeschlossen,  man 
wollte  dadurch  offenbar  die  Lektüre  des  Textes  erleichtern.  Z.  14 
teilt  der  Ring  den  HaJbvers,  in  Z.  15  die  letzte  Hebung  ab.  Die 
beiden  Ringe  Z.  16  deuten  offenbar  eine  grössere  Pause  in  der  Rezi- 
tation an.  Wir  haben  aJso  in  den  Ringen  Hilfsmittel  der  Rezitation, 
eine  freie  Art  von  Interpunktionszeichen  zu  sehen.  Auf  der  Rück- 
seite sind  zwischen  den  einzelnen  Zeilen  in  gleichmässigem  Abstände 
von  einander  sowie  vom  Rande  drei  solcher  Ringe  angebracht;  offen- 
bar dienen  sie  zur  Einteilung  des  Raumes.  Die  sechs  (nicht  vier  wie 
bei  Craig)  Zeilen  der  Rucks,  sind  sehr  weit  auseinander  geschrieben 
und  füllen  den  ganzen  Raum. 

Der  Hymnus  preist  ähnlich  wie  No.  IV  Marduk  als  den  glänzen- 
den, siegreichen  Helden.  Der  mythische  und  der  siderische  Charakter 
des  Gottes  fliessen  dabei  merkwürdig  zusammen.  Eine  direkte  Be- 
ziehung auf  Marduks  Kampf  mit  Tiamat  ist  nicht  nachzuweisen. 
Auch  das  Praeteritum  u/  ibii  (Z.  11)  hat  nicht  einen  bestimmten 
Kampf  im  Auge,  sondern  besagt  bloss,  dass  überhaupt  nie  einer 
Marduks  Angriff  standgehalten  habe  (vgl.  dagegen  KiNG,  a.  a.  O.). 

Vorderseite.  Z.  i.  galru  ist  nur  vermutungsweise  nach  dem 
vorhandenen  Räume  und  dem  Sinne  ergänzt  Ähnlich  verhält  es 
sich  mit  den  fraglichen  Ergänzungen  in  den  drei  folgenden  Zeilen.  — 
Von  tizkärti  sind  noch  die  Spuren  des  //  vorhanden,  ebenso  passt 
der  Raum. 

Z.  4.    Zu  binütu  vgl.  No.  I  Vorders.  25. 

Z.  7.  Von  sidir  sind  auf  meiner  Kopie  die  Spuren  noch  etwas 
deutlicher  als  bei  KlNG. 

Z.  8.    Zum  Stamme  nin  vgl.  KiNG  a.  a.  O.  p.  226  Z.  20  und  Anm.  i. 

Z.  II.  ia  t'ir-ru  fasst  KiN(;  als  ein  Wort  und  zwar  als  Part 
von  iäru.  Zu  Urrti  vgL  K  8531  Vorders.  8;  K  38  Vorders.  10 
(Fr.  Hrozny,  MVAG  1903,  5  S.  8.  12). 

Z.  13.  Zu  biirümu  vgl.  No.  i  Vorders.  8.  —  Zu  iaräf^u  in  der  Be- 
deutung „glänzen",  „scheinen"  vgl.  King,  BMS  No.  i,  6;  Meiss.,  SuppL 
S.  98»;  Jensen,  KosmoL  S.  105.  KB  VI  i  S.  357  nimmt  Jensen  für 
iaräf}u  die  Grundbedeutung  „herrlich",  „grossartig  sein"  an,  woraus 
er  dann  die  beiden  Bedeutungen  des  Stammes  ableitet  Hier  würde 
auch  die  Bedeutung:  „glänzen",  „hervorleuchten"  passen. 

Z.  14.  Zu  kunnü  vgl.  JENSEN,  KB  VI  i  S.  435-  Zur  Stelle  King, 
BMS  No.  2,  16. 

23» 


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332  dgtHt&^t  jur  fmtttfcjen  ^protjwilfmfcjap. 

Z.  i6.    Zu  Ä/J4///  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  373. 

Z.  17.  King  STC  hat  die  Konstruktion  nicht  erkannt  Das  ia 
des  Gen.  ist  durch  das  Suffix  wieder  aufgenommen,  Del.,  Gramm, 
§  123,  c.  —  rubbu  ist  zweifellos  von  der  Wurzel  Tr\  abzuleiten  (vgl. 
Z.  8)  und  bezeichnet  die  unruhige  Bewegung  des  Meeres.  Für 
isamb{p)u  ist  als  Stamm  fe(&0  anzunehmen,  das  etwas  wie  „zurück- 
halten", „beruhigen",  „beschwichtigen"  bedeuten  muss,  vgl.  die  Be- 
merkung HW  S.  507*  unten.  VR28,  64^^  nennt  ein  si'b{p)u-ü  als 
Synonym  von  tirii  (vgl.  HW  unter  üni)\  da  letzteres  etwas  ist,  was 
zurückhält,  umschliesst  (vgl.  zu  No.  XIII,  15),  so  dürfte  der  Stamm 
des  Subst.  und  des  Verbums  identisch  sein. 

Z.  18.    Zu  hara  vgl.  Hrozny,  MVAG  1903,  5  S.  89. 

Z.  19.  Der  Sinn  des  Verses  scheint  mir  zu  sein:  Marduk  ist  der 
Herr  der  Götter  in  Bezug  auf  den  Menschen  bis  hinab  in  die  Tiefe 
oder  von  der  Tiefe  aus.  Im  ersteren  Falle  sind  die  Himmel  (Z  20) 
der  Gegensatz  zur  „Tiefe".  Die  beiden  Verse  besagen  demnach: 
Marduk  herrscht  in  der  Tiefe  des  Meeres  und  in  der  Höhe  des  Him- 
mels über  Götter  und  Menschen  (vgl.  KiNG,  STC  p.  207  Anm.). 

Z.  20.  Sinn  des  Verses:  Marduk  kann  mit  seinem  Bogen  alles, 
auch  den  Himmel,  erreichen. 

Z.  21.  „Das  erhabene  Haus  des  Beschattetseins"  ist  die  Scheol, 
aus  welcher  Marduk  als  viuballit  miti  zurückruft  ehnaf^t^u  ist  eine 
Bildung  wie  kimahhu,  gumaf^f^u,  eigallu.  Tax  hamü  vgl.  HW  S.  281*; 
ein  anderes  f^amü  Jensen,  KB  VI  i  S.  469;  Meiss.,  SuppL  S.  39».  — 
läru  ist  nicht  recht  klar;  es  muss  aber  etwas  wie  „überwinden", 
„vernichten"  bedeuten;  ob  es  mit  dem  fraglichen  Stamme  laru  HW 
S.  468  zusammenhängt,  lässt  sich  nicht  entscheiden.  Ein  gleichfalls 
fragliches  Verbum  laru  =  „dahinstürmen"  bespricht  auch  Jensen, 
KB  VI  I  S.  469.  Vgl.  ferner  Hrozny.  MVAG  1903,  5  S.  50:  läru  = 
„einherziehen".  [Prof  Zimmern  macht  mich  zu  dieser  Zeile  21  auf 
den  Erklärungsversuch  Meissners,  MVAG  1904,  3  S.  50  aufmerksam, 
der  daselbst  auch  ausführlich  über  hamü  handelt.] 


VI.  IV  R  26  Nr.  4  (=  K  3132). 

[düg]            ba[d-      du-      zu  a-  b]a                   ba-  ra-  §ub-  [bu] 

ina  pi'it      pu-  ri-  di-  ka  man-   nu        ip-  pa-   ra-   al-  Hd 

e-  ne-  am-  zu   sa-  pär      mah  an-    ki-    ta        sä-    mu-    un-    lal 

a-mat'ka   sa-pdr-ra   si-i-ru  Ia  ana  iame-  e  u  irsi-  Hm  tar-^a-at 

a-    ab-    ba    um-     mi-    lal  ab         si      hu-    Iah-                    ha 

ana   tam-ti  ü-  lar-  ma  tarn-  tum     iz-  i        gal-     ta-     at 

zug-    ga        um-     mi-    lal  zug-     ga          le-      a-      an-      du 


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$<9^»  l^^mntn  unb  t^tUtt  an  QVUr^uft.    (VI)  333 

Ä«Ä    sU'Si-e    ü-iar-ma  ^u-    j:7i-  u  i-dam-mu-um 

a-    ge-     a      id- Zimbir-g^  um-  mi-  lal 

10        ana    a-gi-e    Pu-  rat-  ti  //-  iar-  ma 

e-  ne-  am    «**'""«'Silig-lü-§är  a-    sur-   bi        ab-    lü-  lü 

a-    tnat      Marduk  a-sur-ra-ak-ku  i-dal-la-aJ} 

umun    za-  e     mal)-  me-  en  a-    ba      g6-  a-      da-      di 

be-  lum    at'  ta        ^i-  rat  man-nu  i-  ia-an-  na-  an-  ka 

15  ^»°*"*'Silig-lü-sär  dimmer  mu-sä-a-ta  za-e  si-   in-    ding-    gl-   en 

Marduk  ina  iläni  ma-la  lü-um  na-bu-u  a[t-ta  at]-ra-at 

gutu         mu(?)-lu        kur-ra  za-e  [ 

{karr ad)  ina  iläni  ia  ma-a-tilmQ)  ai-ta 
dimmer  silig-lü-sär  mulu  erim  [ 
20        {Marduk)  a-a-bu  [ 

umun  me  [ 

be-lum  [tafjazi 
SU    [ 

Übersetzung. 

1/2  Dem  Auftun  deines  puridu  wer  kann  entfliehen? 

3/4  Dein  Wort  ist  ein  erhabenes  das  du  ausspannst  über  Himmel 

Netz,  und  Erde. 

5/6  Es   kommt   über  das  Meer,  und  das  Meer,  es  erschrickt; 

7/8  es  kommt  über  das   Rohr-  und   das   Rohrdickicht   wimmert; 
dickicht, 

9/10  über  die  Flut    des  Euphrat  kommt  es, 

11/12  und  das  Wort  Marduks  erreget  die  Tiefe. 

13/14  Herr!  du  bist  erhaben,  wer  gleicht  dir? 

15/16  Marduk!  unter  den  Göttern,  so  viele  existieren,   bist  du  über- 
gewaltig. 

17/18  Held!     unter    den    Göttern  du  [ 

des  Land[es(?) 
19/20  Marduk!  den  Feind  [ 
21/22  Herr  [der  Schlacht 

Bemerkungen. 

Der  Hymnus  verherrlicht  die  Macht  Marduks.  Dass  Marduk 
hier  als  Sturmgott  geschildert  sei  (A.  Jeremias  in  Roschers  MythoL 
Lexikon  S.  2364),  scheint  mir  nicht  zutreffend.  Die  Erwähnung  des 
Meeres,  des  Euphrats,  des  Röhrichts  dient  zur  lUustrierung  der  Macht 
des  Gottes. 

Die  Rückseite  der  Tafel  (WRAdd.  and  Corr.  p.  5;  Haupt,  ASKT 
S.  182)  ist  an  Zarpanit  gerichtet  und  ganz  sumerisch. 

Z.  I.  Zur  Ergänzung  vgl.  K  69,  40  (J.  BöLLENRÜCHER,  Gebete 
und  Hymnen  an  Nergal  S.  32). 


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334  (gftiM^t  5ur  ftmitifditn  ßptä(iwifftn\4^^L 

Z.  2.  Über  piiridu  ausser  HW  S.  538*»,  JENSEN,  KB  VI  i  S.  508; 
J.  Hunger,  Becherwahrsagung  bei  den  Babyloniem  S.  74.  Jensen 
nimmt  die  Bedeutung  „Bein",  „Beine"  als  sicher  an.  Über  das  „Öffnen 
der  Beine"  vgl.  bei  Jensen  a.  a.  O.  S.  428.  Aus  der  ursprünglichen 
Bedeutung  „Enge",  „Not"  scheint  die  Bedeutung  „Eile",  „eiliger 
Lauf",  was  wohl  hier  passt,  abgeleitet  zu  sein. 

Z.  5^:  SI  vgl.  Brunn.  List  No.  9284;  es  ist  wohl  aus  dem  Semi- 
tischen ins  Sumerische  hinübergekommen. 

Z.  8.  Zu  ^u^ü  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  304;  dnmämu  „Wimmern", 
„Gewimmer"  das.  S.  340. 

Z.  17.  muQyiu  =  amelu  ist  wohl  Determinativ  zu  kur-ra  = 
nakru,  möglich,  dass  es  auch  dem  Rel.  ia  entspricht 


VII.  IV  R  29  Nr.  1  H  K  2962). 

Vorderseite,  Schlusskolomne. 

[En.en  gal  kala]m-    ma  lugaJ  kür-    kür-    ra 

10        [SiptuJarru      rabü      iaT\      ma-  a-  ti      be-  el      ma-  ta-a-  ti 

[du         sag         •^•»«»'EN.K]!-        g^         an         ki-a         diri(gj-    ga 

\aplu  re\i'      tu-      ü  ia  ''£-       a 

[ia         ina]         iame-    e         u         ir^i-    tim         Hi-    tu-    ru 

[^dingir^ilig.     lü- §är]      en      gal      kalam- ma      lugal      kür- kür- ra 

15  [ding]ir         dingir-        ri-        e-  ne-  g^ 

\Marduk\  „  /-     lum  ia  iläni 

[SAG.KAL]  an-    ki-    a  zag-    du  nu-     tuk-     a 

[a-  ia-  red]     iame-  e    u    ir^i-  tim    ia    ia-  ni-  na    Ia    i-  Ai-  ü 

an  dingirEn-      Hl-      bi-      da-      gh 

20        [tapQy    puQ)']    ü  ia  ^'A-    num  u  Eil 

5ala-  sud  dingir-        ri-        e-        ne-        gfe 

ri'        mi'       nu-       ü  ina  iläni 

§ä-    lä-  sud  dig-     ga      ti-    Ia  ki-  äg-  ga 

ri-  mi-  nu-  ü         ia         mi-  ta         bul-  lu-  ta         i-  ram-  mu 
25  ««»«i'äilig-      lü-      aar  lugal  an-      ki-      bi-      da-      ge 

Marduk  iar-    ru  iame-    e 

lugal  Tin-      ter^»  lugal 

iar  Ba-    bi-    lim  be-    el 

A 

lugal  E-    zi-    da  lugal 

30        iar  E-    zi-    da  be-    el 

an-        ki-        bi-        da 

iame-  e        u        ir^i-        tim 

ki        an-  ki-    bi-    da 

e-  ma        iame-  e        u        ir^i-  tim 


u 

ir^i- 

tim 

E- 

sag-      fl- 

Ia 

i.- 

sag- 

ila 

E- 

mah-     ti- 

Ia 

k. 

mafi-     ti- 

Ia 

za- 

a- 

g^ 

ku- 

um- 

mu 

za- 

a- 

g^ 

ku- 

um- 

mu 

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Ige^n,  l^imntn  wib  ^e6de  an  (Jfiät^ufi,    (VII)  335 


35  mü         nam-    ti-    la 

za- 

a-           g^ 

i/-    pal        ba-    la-    tu 

Jku- 

um-      mu 

uh(?)        nam-    ti-    la 

za- 

a-           ge 

/-    mat        ba-    la-    tu 

ku- 

um-      mu 

mü-    azag-    ga        dugga 

abzu                         za- 

a-           gh 

40      mü-    azag-    gu-  ü 

„       (d.  i.  apse)      ku- 

um-      mu 

nam-      ^*gäl-Iu 

uku 

sag-gi-ga 

a-     nie-    lu-    tum 

ni-     li            sal-     mat 

kakkadu 

äg-  zi-  gäl  ^        äg-  a-  na 

mu-  sä-  a        kalam-  ma 

gäl-  la-  ba 

Uk-na-dt   na-pü-ti   ma-la    lü-ma  na-ba-a  ina  mati^  ba-ia-a^ 

45  üb-     da         tabtab(?)-    ba 

äg-    a^-    na-    bi 

ni-    gäl-     la 

kib-     rat            ir-     bit- 

//             ma-     la 

ba-     la-      a 

dingir        nun-  gal-  e-  ne 

an-  ki-  §är-  ra    a^-  na 

gäl-  la-  ba 

'^Igige         ia         kü- 

iat        lame-    e         u 

ir^i-         tim 

ma-    la 

ba-    ia-    a  ^ 

50  za''-      ra                   gi®-      bi                   ba-      ra-      §1 

.      in-     [.  .  .] 

a-   na^        ka-  3a-   a- 

ma         uz-   na-   li-  na 

b\a-  ia-   a] 

Die  Varianten  i — 8  sind  K  4612  entnommen.  —  i)  Folgt  noch  ein  la,  2)  ma-a-ii, 
3)  43/44  bilden  4  Zeilen.  4)  Fehlt.  $)  e  statt  a}  6)  48/49  bilden  Eine  Zeile. 
7)  Mü-e,        8)  igt  (Zeichen  ii).        8)  ana. 

Rückseite,  Anfangskolumne. 

za-e  dingir-  bi       m[e-  en?] 

at-ta-ma  ilu-ii-[na  ?  ] 

za-e  <^"»8*'lamma[-bi  me-en?] 

at-ta-ma  la-   mas-   si-   [ii-  na}] 

5  za-e  ab-ti-la[-bi      me-en?] 

at-ta-ma  mu-  bal-  lit[-  si-  na}] 

za-e  ab-silima-bi  me[-en?] 

at-ta-ma  mu-  ial-  li-  im-  \ii-  na] 

§ala-sud  dingir-    ri-    e-   ne-  g^ 

10        ri-    mi-    nu-    ü  ina  iläni 

§ä-  lä-  sud       dig-  ga        ti-  la      ki-  äg-  gä 

^«»«»'äilig-  lü-  5är      lugal       an-  ki-  bi-  da-  g^ 

mu-  zu  ne-  dug  nam-  ma^-  zu  ne-  dug 
itim-  ka  az-  kür  nar-  bi-  ka  ak-  \bi\ 
15  mu-  päd-  da-  zu  dingir-  ri-  e-  ne-  [ta?] 
üb- zu  ag-ag-da  gü-sil-zu  ga-[an-sil] 
zi-kir  iü-me-ka  [ina}]  iläni  lut-ta- i-[id}] 
da-  li-  li-  ka  lud-  [lul] 

>"  tu-  ra  gig-  ga-  a-  ni  he-  im-  ma-  ra-  ab- .  .  . 
20        ia    mar-^i    mu-ru-us-su    lit- ta- bi- [ik] 


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336  (Stitt&^t  3ttr  femtüfcSen  fbpxci<im^tnf<iafL 

Übersetzung. 

Vorderseite,  Schlusskolumne. 

9/10  [Beschwörung.    Grosser  Herr]  des  Landes,  Herr  der  Länder, 
II  — 13  [erstge]borener  Sohn  Eas,  [der   im]    Himmel   und  auf  Erden 

übergewaltig  ist! 
14—16  [Marduk],  grosser  Herr  des  Landes,  Herr  der  Länder,  Gott 

der  Götter! 
17/18  [Fürst]    des    Himmels  und    der  Erde,    der  seines    Gleichen 

nicht  hat, 
19/20  [Genosse?]  Anus  und  Bels! 
21/22  Barmherziger  unter  den  Göttern! 
23/24  Barmherziger,  der  Totenerweckung  liebt! 
25/26  Marduk,  König  des  Himmels  und  der  Erde, 
27/28  König  von  Babel,  Herr  von  Esagila, 
29/30  König  von  Ezida,  Herr  von  Emachtila, 
31/32  Himmel  und  Erde  ist   dein! 

33/34  Der  Raum  Himmels  und  der  Erde  ist  dein! 
35/36  Die  Beschwörung  des  Lebens  ist  dein! 
37/38  Der  Speichel  des  Lebens  ist  dein! 
39/40  Die  reine  Beschwörung  des  Ozeans  ist  dein! 
41/42  Die  Menschheit,  die  schwarzköpfigen  Völker, 
43/44  die  beseelten  Kreaturen,  so  viele  existieren,  im  Lande  sind, 
45/46  die  vier  Weltgegenden,  soviele  ihrer  sind, 
47 — 49  die   Götterwesen   (fg'tg)     der   Gesamtheit   Himmels   und   der 

Erde,  soviele  ihrer  sind  — 
50/51  auf  Dich  steht  ihr  Sinn  gerichtet! 

Rückseite,  Anfangskolumne. 

1/2    Du  bist  ihr(?)  Gott, 

3/4    Du  bist  ihr  Schutzgott, 

5/6    Du  bist  es,  der  ihnen  Leben  verleiht, 

7/8    Du  bist  es,  der  sie  unversehrt  erhält, 

9/10  Barmherziger  unter  den  Göttern! 

11  Barmherziger,  der  es  liebt,  die  Toten  zu  erwecken! 

12  Marduk,  König  des  Himmels  und  der  Erde! 

13/14  Deinen  Namen  rief  ich  an,  verkündete  deine  Grösse. 
15 — 18  Den  Ruhm  deines  Namens  [unter  den?]  Göttern  will  ich  prei- 
sen, in  Gehorsam  dir  mich  ergeben. 
19/20  Des  Kranken  Krankheit  möge  gewendet  werden! 

Folgt  die  Beschwörung  der  einzelnen  Dämonen. 


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I^e^n»  l^^mnen  unh  OeSeie  an  QVldv^ttft.    (VIII)  33^ 

Bemerkungen. 

Text  und  Übersetzung  auch  bei  C  FosSEY,  La  mag^ie  assyrienne, 
Paris  1902,  p.  364  SS.;  eine  Übersetzung  auch  bei  JASTROW,  Die  Reli- 
gion Babyloniens  und  Assyriens  S.  501. 

Der  Hymnus  zerfällt  in  sechs  ziemlich  gleich  grosse  Strophen: 
Z.  9/10— 19/20  bilden  die  Anrede,  die  durch  Z.  1415  in  zwei  gleich- 
massige  Abschnitte  geteilt  ist;  Z.  21/22—29/30  bilden  einen  eigenen 
Abschnitt,  geteilt  durch  Z.  26;  Z.  31/32—39/40  ist  wieder  eine  beson- 
dere Strophe,  charakterisiert  durch  kummu,  Z.  41/42 — 50/51  ist  ein 
Ganzes,  zusammengehalten  durch  Z.  50/51.  Rucks.  Z.  1/2 — 9/10  ist 
eine  Strophe,  für  welche  das  immer  wiederholte  attäma  charakteri- 
stisch ist  Die  Zeilen  bilden  eine  Klimax.  Z.  11 — 18  gehören  eben- 
falls zusammen.  Z.  19  f.  ist  Zwischenzeile,  Übergang  zur  eigentlichen 
Beschwörung. 

Vorders,  Z.  9f.  ist  ergänzt  nach  den  Spuren  und  nach  Z.  14 
resp.  16,   wo   der  Anfang   nach   bekanntem  Schema  wiederholt   ist. 

Z.  1 1/13  ist  nach  den  Spuren  ergänzt;  S^  178:  ^>^TTf  =  ^^-^  =  ^^^^f^ 
vgl.  No.  VI,  Z.  15/16. 

Z.  20.  Jastrow  ergänzt  „Liebling(.^)".  Die  Spuren  weisen  eher 
auf  tappü, 

Z.  21.  Zur  Lesung  ial  vgl.  Z.  23,  wo  derselbe  Begriff  durch  ^h-lä 
wiedergegeben  ist  Die  graphische  Darstellung  des  lala  ist  offenbar 
Spielerei:  das  eine  Mal  ist  der  Begriff  durch  „Gnade"  +  „weit"  {stid\ 
das  zweite  Mal  durch  „Herz"  +  „erheben"  +  „weit"  ausgedrückt. 

Z.  23/24.  Zur  Lesung  dlg-ga  vgl.  Zimmern,  Surp.  VII,  80.  84;  Jen- 
sen, KB  VI  I  S.  341: 

Z.  35/36  vgl.  Surp.  VII,  85/86. 

Z.  39/40  Brunn.  List  No.  4338:  SAR  =  üptu,  dazu  No.  XI  8/9. 

VIII.  K  2356. 

Vorderseite. 

]  gäl-  la  Marduk-g^ 

]  ma(?)-ge    §ü-gal-an-zu  ur   sü-dim-ma 

]  nap-f^r  ir^i-tim  Marduk 

]  pa-  f^a-  ru    ba-  nu-  ü  ka-  la-  nta 


*^ A]' nun- na- ki      be- el  tna-ta-a-ti^ 

]     -zu-    zu        dingir       nun-  gal-  e-  ne 
]  ka-    bi'    SU         nta-      a-      du 


]   -?-    ü'  ti    gi'  mir        ka-  bat-  ti-  ia 


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338  qßetM^e  ^ur  femtüfc^en  ^pvdcSwtfTenfc^af^* 

]  'tum         ra-  pa-  ai-  tu     inä-  a-  a 


]  I  I  ü         pa-  nu'  ü'  a    namir-tum  10 


ni-  ib-  bu-  ru     ka-     ta-    a-    a 
la-    du-    ü         re-     ia-     a-     a 


dim  kür-      kür-      ra 

ri'    kis        ma-    ta-    a-    ti 


bu-  ni-  ia  15 


Die  Rückseite  enthält  die  Reste  von  11  Zeilen;  von  der  Unterschrift  sind  5  Zeilen 
noch  teilweise  erhalten.  Da  jedoch  die  Zeichen  (allem  Anschein  nach  schon  bevor  die 
Tafel  gehärtet  war)  dermassen  zerdrückt  sind,  dass  nur  sehr  wenig  mit  Sicherheit  er- 
kennbar ist,  wurde  von  der  Wiedergabe  der  Rückseite  Abstand  genommen. 

Bemerkungen. 

Z.  2  und  4  gehören  zusammen,  iü-gal-an-su  ^pa-fja-ru  „Töpfer". 
Der  Sinn  von  Z.  2  scheint  zu  sein,  dass  Marduk  der  weise  Bildner 
ist,  der  mit  seiner  Hand  {}u)  bildet  {dim  =  banü).  Vgl.  No.  XIV,  33; 
BMS  No.  19,  13—16. 

Z.  5.  bei  mätäti  ist  ebenso  wie  rikis  mätäti  Z.  13/14  ein  gewöhn- 
liches Epitheton  Marduks. 

ZZ.  8  —  12  scheinen  den  Gedanken  zu  enthalten,  dass  Marduk  dem 
Lobpreisenden  Freude  (?)  des  Gemüts,  Weite  der  Augen,  Helligkeit 
des  Antlitzes,  Kraft  der  Hände,  Erhöhung  des  Hauptes  verleiht 
bezw.  verleihen  möge. 


IX.  K  3418. 

Vorderseite. 
Oberer  Rand. 

]  lü-  na-me  nu-kur 
man-ma]  Ia  ü-nak-ka-ru 
]  '*be-  a       ti-  Ia 
»^hn]i'tum  i-bal-lu-tu 
]  a  Marduk  e-da-a  5 
]    pa-   ta-   ru 
i]t'ti'ka'm[a 
]  abzu-g[^ 
]  a-a-tlüi 


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I^t^n,  l^^ntn  unb  OeSeie  an  QVldttuR.    (IX.  X)  33G) 

Rückseite. 

]    me(?)  [ 

]    pi-t[iQ) 
äa-]ag-  a  äg-  hui-  dim-   m[a 
ulfi-  ia-  iü'  u     lim-    nu-    t[i 
**»»«»' Silig-]  lü-§är  [en?]   an-ki-bi-da-ge  5 
]iü'me    iä  Marduk 

be-  elQ)]iafne'  e    u      irsi-  tim 

]  *°«^äilig-  lü-  §är   lugal  Tin-tir^» 
lü\'  me  sa   Marduk  ihr  Ba-bi-lu 

Bemerkungen. 

Das  Fragment  gehört  wohl  einem  Beschwörungshymnus  an. 

Vorderseite  Z.  1/2  lü-na-me^^  man-ma  vgl.  IV  R  3,  27/28».  Z.  2 
ist  etwa  zu  ergänzen:  dessen  Wort  \)a  epei  püu\  Niemand  ändert 

Z.  3/4.  Zu  ergänzen  ist  etwa  nach  Surp.  VII,  78  "^^""f^^ilig-lu-ldr 
mai-mai  iläni  rabüti  ia  ina  Uptüu  ntitum  iballutu  „durch  dessen  Be- 
schwörung der  Tote  lebt". 


X.  IVR20  Nr.1. 

Vorderseite. 

I e-ku  ni-bi-ta  nam-kür-ri-e-ne  dig-ga  dim  seg-§eg  «»*KU 

ä-bi  läl-e  lü  til-a-ni  sal-la-g^ 

2  ma-la  ik-iü-du-ui  kak-kti  ina  ra-ma-ni-lu-nu  ki-ma  mi- 

tu-ut  ^al'pi-e  i-di-hi-nu  uk-tas-sa-ma  mu-u^-su-u  lal-mat-su-un 

3  ....  ä  zi-da  ä  gub-bu  igi  egir  a-mä-tu  mu-un-dib-bä-a-an  uru  §ä- 
ba  uru  bar-ra  edin  edin-na  sig-siga  ne-in-si  a-ri-a  mu-un-du-du 

4  ....  int-na  ü  iü-me-la  pa-ni  ü  ar-ku  ui-bi-i  a-bu-ba-nü-ma 
libbi  ali  a-f^at  alt  si-i-ru  ba-ma-a-ti  la-ku-um-ma-tu  ü-iam-li- 
ma  ü-ia-li-ka  na-mu-ü 

5 mä-mä  §e-5e-ga  lü  igi-gab-a-bi  sag-u§  ab-ta-bu-bu-lu  en-e 

5ä-ba-a-ni  na-me  mu-un-bu-i  §ä-ne-du  nam-mi-in-du 
6  ....  [mutl-nen-nu-ü   mu-un-dag-ri  ia  ana  ta-mar-ti-iu  kak- 

da-a  pu-tuk-ku-ma  a-di  ü-iam-^u-iu  ma-la  lib-bu-ui  la  ik-la-a 

un-nin-ni 

7 da-a-ni   ud-§u-u§-e   suh-nu-du-ma  su-gam-ma  su-mu  nu- 

kud-da  ür-ra-a-ni  gi  dug-ga-bi  nu-til-la-e-da-ni  ää-di  na-nam 
8  ...  .]y-äi-ä  ü'tni-iam   la   na-par-ka-a   sur-ri  kid-da-a-ti  ina 

zu-um-ri-ia   la  ip-par-su-ü-ma  ina  ut4u  mu-si  ta-a-bu  la  «- 

\aUta-a  iit-ti 
9 ku§-.^ä-mu  äü-il-la-mu  ud-§u-u§-e  ka-§ü-mar-ra-mu  sakkur- 


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340  qßettr^^e  ^ur  femtHfc^en  ßpta4wi\ftnf<ici^. 

sakkur-ra-a-ni  sa-gul-gä-gä  sä-bi  damal-la  sala(?)-tuk-a  gu-bi  nigin 
§ä-bi-ta  uru  azag-ga 

10  [ikyri'di'ia  lü-nu-hu-ti  ni-ü  ka-ti-ia  ü  la-ban  ap-pi-ia 

ia  ü-mi'iam  a-bal-lu-ui  tä-nen-nu-hi 

11  ...  re'e'maX\  ir-ii-ma  ki-iad-su  ü-sah-hi-ra 
ana  ki-rib  all  elli 

12 du-a-ni  §a-bi-ta  äg-l}ul  Elam-ma^-ge  kazkal  a-li-ri  har- 

ra-an  asilal  he-en-da-§e-§e-ga  Sä  Sü-an-na-ta  mu-un-dib 

13  'ku  i-kii-lam-ma  ü-tu  ki-rib  lem-ni-ti  E-latn-ti  fjar^ 

ra-an  iü-lu-lu  ü-ru-uf^  ri-ia-a-ti 

14  ma']ga'ri  i^-ba-ia  ana 

ki-rib  Sü-an-na^^ 

15  kalam-ma  .  .  .  [alam-bi?]  gud-da  h^-dü  §e-ir-ma-al  §ü-li-li-e§  ma5- 
damal-la  da-i-bi  l}ar-ra  ag-a-e-ne 

16  ib-tar-ra-a  ni-li  ma-a-ti  la-an-iu  e-la-a  sü-su-mu  e-til-la  na-pir- 
da-a  iü-lu-la  kul-lat-si-na       pu-tük-ka-iü 

17  nam-ba-iii-fb-bür(?)-na  Sä-mu-un-ba-ni-in-ri  dü-mar-ra-bi  im- 
dub-dnb-bu 

18  i-rti-um-ma  ir-ta-me  iü-bat-su  ni-i^-ta 

19  kä  su-igi     nam-lugal-la-bi-§ü  e-§ä-sig-ga      gir-mä      ba-ni-ib-si-di-e 
me-li-ub-i-i 

20  bäb  ialummati  pa-pah  be-lu-ti-iu  im-me-ra  ma-li 
ri-ia-a-ti^ 

21  an-ki-bi-ta  dü-dü-bi-e-ne  a-ab-ba  za-ba-lam-a-ni  si-ba-ni-fb-di  har- 
sag  mä§  mu-un-da-ri-bi 

22  ia-mu-ü  ^e-en-gäl-la-^u-nu  ir-^-tum  ^i-^ib-Ia      tarn- tum      mi- 
Ur-ta-ia        la-du-ü        i-rib-iu 

23  sakkur-sakkur-bi-ne-ne        am  i-de-nu-mu-un-bar-ra  ag-a-na 
eme-gü-bal-bal-e 

24  kit-ru'ba'ai-iu{-nt4\        iü-ut  la  mafj-ra  ma-la  iü-un-na-a 
li-ia-a-nu 

25  mu-un  dugud-da-bi  mu-un-§i-in-fl-fl-e§  §ä-mu-un  lugal-la-äü  ^  ka- 
bit'ti  bi'lat'SU-nu  na-iü-ü  a-na  be-el  be-lum 

26  e-lu   ne-in-äum-mu-ne-eä   gü-gal-gal-la  ne-in-§är-§är-ra  äg-ku-du-ul 
mu-un-§i-in-gäl-li-e§  na-ne  ne-in-si-si 

27  aZ'lu  tU'ub'bu'f}u        du-ui-iü-ü       gü-ma^-e       zi-i-bu       iur- 
ru'f^u        ^i-e-ni  kut-rin-na 

i)  K.  3317:  tum, 

Rfickseite. 

28  ir-si-im  mi-  ni-  in-  e  ir-sim       ne-in-du[g?-  .  . 

29  ar-man-nu  ui-te-is-lsu-u]  i-  ri-  se       fa-     bu-     ü 

30  sakkur-sakkur  ih-ik [ne?-]  in-du-du        me-li-gal    si-ba-ni-fb-si 


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I^tfyxf  l^^mnen  unh  <B<6<te  an  QVldvtuft.    (X)  341 

31           ni'      ki'       e    [duiSu}]-fi  na-ki  via-li          ri-  ia-  a-  ti 

32 dak      ka-ni  nam-mu-un-si-in-mä-mä 

33           J   \'du'U  ta-iil-ta          lak-na-at 

34 1  ka-ne-ne    ra-bi    igi-gab  g^du(?)                ^»"*°»«'Asari-g^ 

35  \\'me  u  kak-ka-ri  si-t^i-ü  {i-na-atyta-lu  Marduk  liar-du 

36 ]  inaij)  \paiyrak            ihi-    ti 

37 ]  t]a}-    nit'    tum          kur-     di 

38 ]  sun-na-sun  har-  sag-  gä    a-      lä-          e 

39           ]  ü-nam-ma-ru  rt-   ....?/... .        //-      si 

Übersetzung. 

Vorderseite. 

1/2       soviele  die  Waffe  erreichte  von  eigener  Hand  — 

gleich   dem   Erstarrtsein   von   Frost   war  ihre  Kraft   ge- 
lähmt, hingebreitet  ihre  Leichen. 

3/4       rechts  und  links,  vorwärts  und  rückwärts  stürmte  er 

sturmflutgleich  und  das  Innere  der  Stadt,  die  Umgebung 
der  Stadt,  Ebene  und  Höhen  erfüllte  er  mit  Wehe  und 
machte  sie  zur  Wüste. 
5/6  [Ich  aber,  der  König?],  der  demütige  Beter,  der  sein  Ziel 
beständig  im  Auge  behielt  und,  bis  er  ihm  seinen  Herzens- 
wunsch erfüllte,  zu  flehen  nicht  aufhörte, 

7/8       täglich  ohne  Aufhören  wichen  nicht  niederdrückende 

Gedanken  aus  meinem  Leibe,  auf  guter  Nachtstätte  voll- 
führte ich  nicht  meinen  Schlaf. 

9/ 10/ II  [Da  vernahm  Marduk,  der  Herr?,]  meine  seufzervollen  Bitten, 
mein  Gebet  und  meine  Anbetung,  womit  ich  täglich  ihn 
verehre,  anflehe,  es  fasste  sein  weites  Herz  Erbarmen, 
er  wandte  seinen  Nacken  zu  der  heiligen  Stadt 

12/ 13/ 14 und  aus  dem  feindlichen  Elam  nahm  er  einen  Weg 

des  Jubels,   eine   Strasse   des  Jauchzens,   ....   der  Er- 
hörung nach  Suanna. 

15/16  Es  gewahrten  die  Leute  des  Landes  sein  hohes  Bild,  den 
würdigen  Herrscher,  sie  strahlten,  frohlockten,  sie  alle 
schauten  auf  ihn. 

17/18     Er  hielt  seinen  Einzug,  schlug  auf  seine  friedliche  Wohnung. 

19/20  Das  Tor  der  Herrlichkeit,  die  Wohnkammer  seiner  Herr- 
schaft, erglänzte,  war  voll  von  Frohlocken. 

21/22  Die  Himmel  ihren  Überfluss,  die  Erde  ihre  Fülle,  das  Meer 
seine  Gebühr,  das  Gebirg  seinen  Ertrag, 

23/24     ihre  Spenden  ohne  Gleichen,  soviel  nur  Zungen  melden  können, 
25       ihre  schwere  Last  bringen  sie  dar  dem  Herrn  der  Herrn. 


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342  (StiM^t  5ttr  r^ttifc^en  il)>rA(^t(fmrc(af^. 

2627  Wild  wird  in  Menge  geschlachtet,  massenhaft  dargebracht 
grosse  Ochsen,  die  Opfer  werden  riesig  gemacht,  aufge- 
füllt wird  das  Rauchwerk. 

Rückseite. 

28/29     Wohlgerüche  gehen  aus,  Düfte  duften 

30/31      Strotzende  (?)  Opfer  opfert   man,  voll   ists   von  Jubel. 

32/33     gelegt(?),  ein  Festmahl  veranstaltet, 

34/35     Himmel  (?)    und    Erde    schauen  geschmückt  den 

Helden  Marduk. 

36      Heijligtum  der  Gottheit 

37      das  Lob  der  Tapferkeit 

38/39     machen  glänzend 

Bemerkungen. 

Vgl.  die  Bearbeitungen  von  WiNCKLER,  AltorienL  Forschungen  I 
538  f  und  von  Martin,  Recueil  de   Trav,  1902  Vol.  XXIV  p.  96—99. 

Der  Hymnus  feiert  die  Rückkehr  Marduks  aus  Elam.  Eine  Heim- 
holung Marduks  und  Zarpanits  aus  dem  Lande  JJani  fand  unter  dem 
König  Agukakrime  statt  (Jensen,  KB  III  i  S.  134  ff.  Anm.).  Ferner 
wird  in  dem  sog.  Freibriefe  Nebukadnezars  I  (ZA  IV,  S.  259  ff.,  KB 
III  I,  S.  173,  11)  von  einer  Zurückführung  Marduks  und  der  Erüa-Zar- 
panit  erzählt.  Allem  Anschein  nach  hat  man  hier  an  den  elamiti- 
schen  Feldzug  Nebukadnezars  I  zu  denken  (VR  55— 57,  HiLPRECHT, 
Freibrief  Nebukadnezars,  Peiser,  KB  III  i  S.  164  ff.)  vgl.  WiNCKLER 
a.  a.  O.  und  A.  Jeremias  in  Roschers  MythoL  Lexikon  S.  2345. 

Das  Sumerische  trägt  in  diesem  Hymnus  den  Stempel  künst- 
licher Rückübersetzung  aus  dem  Assyrischen  noch  deutlich  an  der 
Stirn  vgl.  ^ar-ra-an  Z.  12,  hi-li-li-es  Z.  15,  za-ba-lam  Z.  21. 

Vorderseite  Z.  1/2.  Auffallend  ist  die  Wortstellung  in  der  sume- 
rischen Zeile,  insofern  ^'^KU  in  ganz  anderer  Verbindung  erscheint 
als  kakku,  Martin  a.  a.  O.  liest  ma  la  getrennt,  statt  e-ku  liest  er 
f^KU,  Mir  scheint,  dass  in  mala  ikludul  das  mala  durch  das  Suffix 
wieder  aufgenommen  ist,  und  da  nam  als  sumerische  Negation  bloss 
vor  ba  gebräuchlich  ist,  entspricht  hier  nam  als  Verallgemeinerungs- 
wort dem  mala  (vgl.  Z.  17/18).  —  ina  ramaniiunu  =  ni-bi-tay  der 
Wechsel  des  Numerus  findet  sich  wiederholt  in  ^'.-.S.-Texten.  Zwei- 
fellos ist  der  sumerische  Satz  ganz  anders  konstruiert  als  der  assy- 
rische. —  mitüt  f^alpe  ist  ein  Begaff:  frostgetötet,  erfroren.  —  Über 
die  Lesung  dig-ga  vgl.  zu  No.  VII  Vorders.  23.  —  h^lpe  „Kälte"  ist 
durch  das  Ideogr.  für  „Regen"  wiedergegeben.  —  uktassama  eig. 
„war  gebunden",  „gefesselt",  das  ist  auch  die  Bedeutung  des  Ideogr. 


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I^eßn,  l^^ntn  un^  Oe6<i<  du  QVlArtuft.    (X)  343 

/äl-e,  —  mu^sü  =  sa/'/a-^e;  das  assyrische  „hinbreiten"  ist  durch  den 
synon.  Begriff  „weit"  ausgedrückt 

Z.  3/4.  PA. PA  =  sig-'si^  vgl.  IV R  2,  V,  23/24;  IV R  5,  2o;2ib 
Über  edin  edin-na  vgl.  HW  S.  177*».  —  «-«,  ma-ma  zum  Ausdruck  der 
lebhaften  Schilderung. 

Z.  S/6.  BU,BU,LU  IVR  12,  11  =  H-U'-a  =  etwas  anstreben, 
für  etwas  besorgt  sein;  das  Ideogr.  ist  wohl  zu  erklären  Bl/  [gid) 
=  arku  „lang"  und  LU  (dib)  =  sabätu,  eig.:  das  durch  einen  langen 
Weg  Getrennte  zu  erreichen  suchen.  —  na-me  hat  eig.  indefinite  Be- 
deutung; es  entspricht  dem  assyrischen  man-man  in  dem  ^l-^l-Text 
IVR  9,  7/8»>;  36/37»;  vgl.  No.  IX  Vorders.  1/2. 

Z.  7/8.  NA.NAM,  sonst  =  umma,  wird  hier  nur  zur  Verstärkung 
beigefügt  sein.  —  z\4)urru  ist  jedenfalls  dasselbe  Wort  wie  zumm 
(Jensen,  KB  VI  i  S.  320  f.),  daher  das  Ideogr.  SU,  zumru  wurde  zwei- 
fellos ähnlich  gebraucht  wie  das  hebr.  OT3,  hat  es  ja  doch  auch  das 
Ideog^.  für  ramänu  „selbst"  =  IM,  Nach  JENSEN  a.  a.  O.  sind  die  Ge- 
danken Erzeugnisse  des  karhi,  „des  Bauches"  und  des  zurru^  d.  i.  des 
Leibes,  daher  kariu  =  Verstand.  Dem  Stamme  nach  mit  zumru, 
zurru  verwandt  ist  vielleicht  diuch  ^amäru  „denken",  „im  Sinne  tragen", 

arab.  1^,  wy^:  „geheimer  Gedanke". 

Z.  9/ 10/ II.  Für  das  in  der  sumerischen  Zeile  erhaltene  iä-di 
damal'la  ist  im  Assyr.  libbu-hi  rapiu,  für  lala  =  remu  zu  ergänzen, 
vgl.  No.  VII  Vorders.  21;  tuk-a  =  ir-H-ma.  —  labän  appi  gewöhnlich 
KA,SU,GAL\  der  Wechsel  gal  und  mar  [gar)  ist  nicht  merkwürdig, 
da  gal  =  iakänti  und  mar  =  iakänu.  —  Zum  Ideogr.  für  „anbeten" 
vgl.  Z.  23/24. 

Z.  12/13/ 14.  Zu  ikulamma  vgl.  HW  S.  58^;  JENSEN,  KB  VI  i  S.  355. 
—  f^e-en-da-ie-ie-ga,  dem  in  der  assyr.  Zeile  die  Spuren  ....  ga-ri 
entsprechen,  ist  Prekativ.  ie-h-ga  bezeichnet  Z.  5  die  Form  I  2  von 
magäru  —  da  bildet  Reflexiv-  und  Passivstämme  (HAUPT,  ASKT 
S.  138  §  6)  —  darnach  möchte  man  also  ergänzen  lü  ni-im-da-ag-] 
ga-ri t  was  sich  freilich  weniger  gut  in  den  Zusammenhang  fügt;  es 
wäre  etwa  als  Ausruf  des  Volkes  zu  denken,  das  beim  Einzug  Mar- 
duks  diesen  begleitet  und  dabei  ruft:  „Wir  wollen  ihm  gerne  dienen". 

Z.  15/16  lü-li-li-el  ist  jedenfalls  sumerisiert  aus  iülulu,  während 
mal'damal'la  =  „weithin  glänzen"  bedeutet 

Z.  17/18.  Zu  nam  als  Verbalbildungselement  vgl.  HAUPT,  ASKT 
S.  137,  femer  Z.  i.  —  Zu  im-dub-dub-bu  vgl.  IVR  3,  i7/i8*>;  Haupt, 
ASKT  S.  134,  K  3182,  III,  40  (Brunn.,  ZA  IV  S.  11.  24.  31). 

Z.  21/22  fjcfigallu  und  hi^bu  sind  im  Sumerischen  durch  doppeltes 
GAB  ausgedrückt,  das  sich  auf  Himmel  und  Erde  bezieht  —  milirtu 
ist  im  Sumerischen  offenbar  durch  zwei  Ausdrücke  wiedergegeben; 


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344  (fftiitü^t  5U¥  ftmitif4tn  ßpxA<im\[tnf4afi. 

da  S/,  DI  H^npüdeogr.  für  die  vom  Stamme  iti'^  abgeleiteten  Wörter 
ist,  so  bringt  si-ba-ni-ib-di  zum  Ausdruck,  dass  es  recht,  geziemend 
sei,  dass  das  Meer  seinen  Ertrag  oder  seine  Gabe  [za-ba-lani)  bringe. 
zabalam  ist  jedenfalls  sumerisiertes  zabälu  HW  S.  250^. 

Z.  23/24.  Zum  Ideogr.  für  „Opfer"  vgl.  Z.  9/10.  balü  „anbeten" 
ist  vielleicht  eines  Stammes  mit  balü  „vernichtet  sein",  „vergehen". 
Das  Opfer  an  die  Gottheit  bedeutete  dann  eine  Vernichtung  der 
Gabe  für  den  menschlichen  Gebrauch,  die  Anbetung  aber  erschiene 
als  „Selbsthingabe",  „Selbstaufopferung",  „Selbstvernichtung"  vor  der 
Gottheit.  Der  Begriff  der  Verdemütigung  vor  der  Gottheit  ist  ja 
dem  Semiten  besonders  geläufig.  —  iü-ut  la  maf^-ra  ist  nicht  tem- 
poral zu  fassen  (A.  JEREMIAS  a.  a.  O.),  sondern  komparativ,  wie  auch 
das  Sumerische  nahelegt:  Gaben,  in  deren  Angesicht  (j-di)  keine 
anderen  an  die  Seite  (bar  =  af^ti)  gestellt  werden  können,  oder  da  i-de- 
bar  auch  =  naplusu^  soviel,  dass  sie  das  Auge  nicht  überschaut  — 
Zu  KA.BAL.BAL.E  =  iunnü  HR  7,  3i<=  und  32^  vgl.  ZA  IV  S.  8. 
17.  26. 

Z.  26/27.  Während  das  Assyrische  immer  zwei  Glieder  chiastisch 
zusammengestellt  hat,  lässt  das  Sumerische  die  vier  Glieder  ganz 
regelmässig  aufeinander  folgen.  Durch  die  Zusammenstellung  der 
die  ungeheure  Menge  ausdrückenden  Verba  sowie  durch  den  Gleich- 
klang der  Vokale  in  den  drei  ersten  Gliedern  gewinnt  die  Darstellung 
an  malerischer  Wirkung.  —  na-ne  ist  zusammengesetzt  aus  na  = 
iamü  K  4337,  III,  18  (HR  so<^«i,  18)  vgl.  Haupt,  ASKT  S.  205  No.  29; 
na  bedeutet  eigentlich  „hoch";  also  kutrinnu  =  hoch  +  Feuer. 

Rückseite.  Z.  28/29.  Zum  Ideogr.  IR,SI.IMvg\.  IVR  19,  57/58», 
wo  diese  Zeichen  einen  Bestandteil  des  Ideog^.  für  e^enu  „riechen" 
ausmachen.  I.GUB.BI  bezeichnet  dort  wohl  die  Bewegung  des 
Duftes. 

Z.  30/31.    Zu  GAB,  GAB  vgl.  Z.  21,  zu  SLSI  Z.  26/27. 

Z.  34/35.  ^^.  GAB  ist  das  gewöhnliche  Ideogr.  für  natälu,  dar- 
nach ist  ergänzt.  —  Zur  Bedeutung  von  r\^l  vgl.  Jensen,  KB  VI  i  S.  440. 


XI.  K5233. 

]  mü-bi  [ 

Marduk        }a    tu-  ü-  iü  [ 
*^«^Asaru-aIim-nun-na  zi  sud-ud  gäl-l[a? 

Marduk  na-din  na-p\ü-ti  ru-uk-tHJ) 
Marduk  nam-i§ib-ba-a-ni-§ü  gar  [ 

Marduk  ia  ina  Up-ti-iu  //-[ 
dingir'pu-tu  mü  azag-ga-bi  >^[ 


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5e(ii»  l^fmntn  un^  €^t%tU  an  iJfiatbvA,    (XII)  34  j 

Marduk  ia  ina  mü-azag-gi'iu  [ 
10  «"««i'ää-zu        «»^»«^'Suö.fkur 

Marduk       ilu    mu-  ba^^-lu-ü  ai-biQ) 
«»^»P'En-bi-lu-lu  gab.[gab 
[M]arduk  mU'd[i'i} 

Bemerkungen. 

Da  das  Fragment  inzwischen  von  King,  STC  Vol.  I  p.  180  ver- 
öffentiicht  wurde,  so  verzichte  ich  auf  die  Wiedergabe  meiner  Kopie. 
King  bringt  den  Text  in  Zusammenhang  mit  der  siebenten  Tafel  des 
Schöpfungsmythus  (vgl  Einl.  S.  288).  Es  ist  jedoch  nicht  ausge- 
schlossen, dass  er  nur  einen  Teil  eines  Beschwörungstextes  bildete. 
Die  Namen  finden  sich  zwar  auch  auf  der  siebenten  Tafel  von 
Enuma  elü,  jedoch  in  anderer  Reihenfolge.  Aber  immerhin  kann 
jener  Text  hier  verwendet  sein.  Für  eine  endgültige  Entscheidung 
ist  das  Fragment  zu  geringfügig.  Alle  darin  vorkommenden  Namen 
finden  wir  auch  in  Beschwörungstexten,  wie  denn  überhaupt  Enuma 
etil  in  der  religiösen  Literatur  der  Babylonier  vielfach  verwertet  ist 

Z.  2/3.     „Marduk,  dessen  Formel"  [ 

Z.  4/5.     „Marduk,  Spender  langen  Lebens"  [ 
Zu  beachten  ist,   dass  hier  der  Name  Asaru-alim-nun-na  anders  er- 
klärt ist  als  auf  dem  Siebentafelepos,    rukti  ist  nach  dem  Sumeri- 
schen ergänzt 

Z.  6/7.     „Marduk,  der  durch  seine  Beschwörung"  [ 

Z.  8/9.    „Marduk,  der  durch  seine  reine  Beschwörung"  [ 
vgl.  No.  VII  Vorders.  39/40. 

Z.  lo/ii.    „Marduk,  Vernichter  der  Feinde"  [ 

Z.  12/13.  „Marduk,  Bringer  des  Überflusses"  [ 
Auf  No.  54228,  14  ist  Eti'birlu'lu  erklärt  als  be-lum  mu-dii  mäti-iu 
(King  STC  Vol.  II  pl.  LXIII,  Vol.  I,  p.  178);  GAB.  GAB  ist  Ideogr.  für 
„Überfluss"  (vgl.  No.X,2i.  30/31).  Mudü  ist  nicht  mit  King  abzuleiten 
von  edeSu  (a.  a,  O.  p.  179),  sondern  von  «tDl,  das  ja  auch  das  Ideogr. 
LU.LU  hat  (vgl.  HW  S.  229). 

Man  sieht  aus  vorliegendem  Texte,  wie  der  ganze  Charakter 
Marduks  von  seiner  weltschöpferischen  Tätigkeit  bestimmt  ist  (vgl. 
No.  V). 

XII.  IVR18  Nr.1. 

Vorderseite. 
....  ümu  ia  Ba-bi'[lu}]    ium-  iu    ki-nii    im-bu-ü 

.  k]ä  dimmer- ra*'   ma-[b]i(?)-ne   zi-de-e§   ne- in- sä- a- an 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.     V.  24 


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346  (gtiix&^t  5ttt  fmiiifditn  ßptfuiwi\(tnf4A^. 

en   aga]   kä  abzu-ta        6  ki-äm-mä-a-ni        mu-un-dim-ma 
6f/  a]gi      ina  ba-ab  ap  si-i  bi-i-tu      ia  i-ra-am-mu     e-pu-ui 
5  .  .  kur-ra]    l)ül-  l)ülr  la  ne-  in-  sia-  a-  an 

.  .  m\a'  a-  tu     rt-  ia-  a-  tu     ü    ^-  da-  a-tu     ü-  ma-  al-  li 
[saga-ba  an- df]m  ni- in- fl  ^  re-H-iü  ki-ma  iami-e  ul-li 

e§  kä  abzu-ta  ni   su-zi   ri-a   me-te  nam-dimmer- 

ra-a-ni-§ü  tüm-ma 
bitu  ia  ina}  ba-ab]  ap-si-i  pu-luf^-ta  ia-lum-ma-tu  ra-mu-ü 
a-na  si-mat  ilu-ti-iü  iü-lu-ku 

lo '''*"*^Nabü]§ä'''*"*^ar-pa-ni-tum    bara     azag-ga    a-ri-a 

Nabü\     ü      '^Sar-pa-ni-tum   pa-rak-ka    el-lu    ra-mu-ü 

]    nam      ki-  ku    ^^-  nun-  na        mu-un-bi-ku 

]-  ma  Hi-  bat  nu-  uf}-  H        ü-  ie-  üb 

]  ma-  g^  5ä-  bi-  §ü      mu-  un-  bi-  kid 

15  ]-  ii  a-  na  IIb-   bi-   iu    ip-  tu-  ü 

]  nam-  tar        dug-  ga      mi-ni-in-t[ar](?)-ra 

Hm\'  ta      ta-    ab-    ta       /-    i[a]-    ma 

hjül-  la  ne-      in-       gar-  [ri]-  e§ 

]  hi-  da-  a-  tu  /i-    [ku]-    nu 

20  ]  erim.^ägü-debi-taud-ge-bi  mi-ni-in  [.. 

i-iit}']tu  ni'gu-ta  mu-lü  u  ur-ra  tti-/a->— [ 

z]ag-  mug  mu-  un-  gar-  r[e-  eä?] 

]   UD  re-ei  iat-  ti       /i-  [kun 

]  in  nam  [ 

Fortsetzung  abgebrochen. 

Übersetzung. 

1/2 Tag,  da  er  Babel  bei  seinem  Namen  treulich  nannte, 

3/4  hat   der  Herr  der  Krone (?)]   am  Tore   des  Ozeans   das   Haus, 

das  er  liebt,  gebaut, 
5/6  ....  das  Land]  erfüllte  er  mit  Frohlocken  und  Freude; 

7  seine  Spitze  erhöhte  er  gleich  dem  Himmel; 
8/9  ein  Haus,  welches  am  Tore?]  des  Ozeans  mit  Ehrfurcht, 
Glorie  angetan,  zur  Zier  seiner  Gottheit  geeignet  ist; 
lo/i  I  [wo rinnen?  ....  Nebo]  und  Zarpanit  eine  glänzende  Wohnstätte 
bewohnen, 

12/13 und  Hess  er  eine  Wohnung  des  Überflusses  bewohnen. 

Die  folgenden  Zeilen  allzu  bruchstückweise  erhalten. 

Bemerkungen. 
Der  Hymnus  bezieht  sich  allem  Anschein  nach  auf  den  Einzug 
Marduks  am  Neujahrsfeste.    Der  Inhalt  klingt  teilweise  an  das  Fest- 
lied IVR20, 1  (No.X)  an.   Der  fragmentarische  Charakter  des  Hymnus 


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5e9**>  I^Tpnntn  unh  OeSeie  an  iJ(iaxhu9L    (XIII)  34^ 

lässt  leider  den  Gedankengang  desselben  nicht  mehr  sicher  fest- 
stellen, jedoch  beziehen  sich  Z.  i  — 12  auf  die  Schöpfung  Babels  und 
auf  die  Gründung  der  Wohnung  Marduks,  Nebos  und  Zarpanits  im 
Ozean.  Das  sind  wahrscheinlich  die  einleitenden  Zeilen  zum  eigent- 
lichen Festhymnus;  das  Neujahrsfest  steht  ja  mit  der  Weltschöpfung 
durch  Marduk  im  engsten  Zusammenhang,  s.  Einl.  S.  290  f. 

Z.  1/2.  Da  ma  in  den  JE-.S.-Texten  auch  die  Bedeutung  iumu  hat, 
so  ist  die  Lücke  nach  Z.  i  und  nach  den  Spuren  ergänzt  „Beim 
Namen  nennen"  scheint  zu  bedeuten:  „ins  Leben  rufen"  wie  „ge- 
nannt werden"  =  „existieren"  ist  In  ma-bi-ne  ist  ^/Suff.,  ne  Postpos. 
(Haupt,  ASKTS.  141,  S).  Die  beiden  schiefen  Keile  in  Z.  i  mögen 
Trennungszeichen  sein;  der  Anfang  der  zweiten  Zeile  wird  durch  UD 
==  um  genügend  ergänzt  sein. 

Z.  3/4.  Zur  Ergänzung  bei  age  {EN,MIR)  vgl.  HW  S.  15«.  ~  Einl. 
S.  288. 

Z.  5/6.  *'>fTIf  ^=^sig  Brunn.  List  3722;  das  Zeichen  ist  zusammen- 
gesetzt aus  si  +  a\  da  a-an  folgt,  also  ein  vokalisch  anlautendes  Kom- 
plement, so  ist  es  wahrscheinlich,  dass  die  Lesung  sia  ist,  zumal  das 
gewöhnliche  Ideogr.  für  „füllen"  PA  {sig)  ist  oder  PA, PA  {sig.sig)  vgl 
No.  X,  19/20;  26/27;  30/31,  dagegen  No.  VI,  15/16;  No.  VII,  11/13. 

Z.  20/21.   Über  üittu  vgl.  S»»  263  und  HW  S.  146». 


XIII.  IVR21*Nr.1(C)Col.lll;  King,  Babyl.  Magic  and  Sorcery,  Nr.  9 

(K  2558  +  K  9152)^ 

Siptu.  Ga-  äh  ru  üi-  pü-  ü  e-  til  Eri-  dug 
rubü  ti-  iz-  ga-  ru  bu-  kur  ^^Nu-  dim-  mud 
Marduk  ial-  ba-  bu  mu-  rei  £-  engur-  ra 
bei  E-  sag'  ila  tukul-  ti  Bäb-  ///*'  ra-  im  E-  si-  da 
5  mu'ial'lim  napii-ti  a-ia-rid  A-maf^-ti-la  mu-dil-lu-u  baläti 
su^-  lul  ma-  a-  ti  ga-  mil  ni-  ii  rap-  ia-  a-  ti 
uhimgal  ka-  HS  parakke 
lüm-  ka  ka-  lil  ina  pi  nüe  ta-  a-  ab 
Marduk        belu  rabu-  ü^ 

10  ina      ki-  bi-  ti-  ka     sir-  ti     lu-  üb-  lut     lu-  ul-  /im-  ma 

lu-      ul-      tarn-    mar  ilu-  ut-  ka 

e-  ma      ü-    sa-    am-  ma-     ru         lu-    uk-    hi-    ud 

iü-     td-    kin  kit-      tu^  ina    pi-    ih^ 

iub-  ii      amät  damik-  tim^  ina    libbi-  ih^ 

15  ti-  i'^-  ru        u  na-  an-^  za-  zu    lik-  bu-  u    damik- tim^ 

ili-    ih  Ii-      iz-      ziz  ina       imni-    ih!^ 

litar-  ih  Ii-      iz-      ziz  ina      iumili-  ih^ 

24* 


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348  (gtiM^t  5tt¥  fmitif^tn  lbpxa<l^i^tnf<iaft 

ilu    mu-  lal'    li-  mu       ina    idi-  ih^^    lu-  u    ka-  a-  a-  an 
Sur-  ^äm^^'  ma    ka-  ba-  a  U-  tna-  a  u  ma-ga-ra 

20  a-mat  a-^ab-bu-ü  ki-ma^^  a-kab-bu-ü  lu-u  ma-ag-rat 
Marduk      belu      rabu-  ^'  napii-    tim^      ki^^-    Sam 

ba-  lat  napü'      tim^-    ia  ki-  bi 

ma-    f}ar'    ka    fiam-   rii      a-   täP*-   lu-   ka     lu-   «Jf-   bi 
Bei  lify-  du-  ka  ''£-  a        //-        reS-        ka 

25  iläni  la    kü-    ia-    ti  lih-     ru-    bu-    ka 

iläni  rabüti  ab-    ba^^-    ka      //-    fib-    bu 

*)  Duplikat;    K  2538  +  K  2554  +  K  3188  +  K  5329  =  IV  R  21*  (=  V). 
i)  V  MU,  2)  V  Maräui   belu   rabü-ü  ina  kmH{KA .  GAyka  ka-bU-ti  lu-üb-lut 

als  Eine  Zeile.  3)  V  tu,  4)  V  pi-ia.  5)  V  ti,  6)  V  ia,  7)  V  om, 

%)  V  im-ni-ia.        ^)  V  iu-me-li-ia,         i6)V  i-da-a-a.         li)  V  kam,         12)  Y  e-ma, 

13)  Das  LU  in  outlines  von  IVR21*  beroht  nur. auf  einer  falschen  Ergänzung. 

14)  V  tai.         15)  V  hat  nach  King  (gegen  IVR21*)  das  ba  nicht. 

Übersetzung. 

Beschwörung.     Gewaltiger,  Glänzender,  Herrscher  von  Eridul 

Hehrer,  Hoher,  Erstgeborener  Easl 

Marduk,  grimmer  (?),  der  aufjauchzen  macht  E-engura! 

Herr  Esagilas,  Beistand  Babylons,  der  Ezida  lieb  hat, 
5  der  das  Leben  unversehrt  erhält,  Fürst  von  Emachtila,  der  strotzen 
lässt  das  Leben! 

Schirm  des  Landes,  der  Leben  schenkt  den  weiten  Völkern! 

Alleinherrscher  der  Heiligtümer  insgesamt! 

Dein  Name  ist  ganz  und  gar  gut  im  Munde  der  Leute. 

Marduk,  grosser  Herr! 

10  Auf  dein  erhabenes  Geheiss  möge  ich  leben,  wohlbehalten  sein, 
so  will  ich  achten  auf  deine  Gottheit 

Was  immer  ich  beabsichtige,  möge  ich  erreichen! 

Lass  wohnen  Wahrheit  in  meinem  Munde, 

Lass  sein  huldreichen  Sinn  in  meinem  Herzen! 

15  Bekleidung  (?)  und  Gestalt  (?)  mögen  Huld  verkünden! 

Mein  Gott  möge  treten  zu  meiner  Rechten, 

meine  Göttin  möge  treten  zu  meiner  Linken, 

der  Schutzgott  sei  beständig  an  meiner  Seite! 

Verleihe  Hören  meiner  Rede  und  Willfahren, 
20  dem  Wort,  das  ich  spreche,  wie  ich  es  spreche,  werde  willfahrt! 

Marduk,  grosser  Herr,  schenke  Leben, 

Erhaltung  meines  Lebens  befiehl! 

Vor  dir  heiter  zu  wandeln,  möge  ich  mich  sättigen! 

Bei  möge  deiner  sich  freuen,  Ea  dir  zujauchzen, 

25  die  Götter  des  Alls  mögen  dir  huldigen, 

die  grossen  Götter  mögen  dein  Herz  erfreuen! 


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I^tin,  Sinimen  unt  €^tUU  an  (ffiathnH,    (XIV)  349 

Bemerkungen. 

Der  Text  findet  sich  veröffentlicht  ausser  IVR  21*  (C)  Col.  III 
Rucks.,  bei  KiNG,  BMS  No.  9;  Delitzsch,  AL*  S.  81.  Ein  grosser 
Teil  des  Grebetes  ist  in  Halbversen  geschrieben,  aber  es  stehen  auch 
drei  Glieder  in  einer  Zeile. 

Z.  3.  Zu  Sa/6ä6u  vgl.  No.  I  Rucks,  i.  —  Zu  murii  vgl.  AL^  S.  184^ 
—  Zu  engura  vgl.  BE  13420,  35/36, 39/40  (Weissbach,  Bab,  Mise,  S.  37). 

Z.  7.  Zu  kalü  parakke  vgl.  Z.  8.  Das  Subst.  mit  einem  Adverb 
verbunden;  in  der  Bedeutung  'for  ever  kommt  kalü  nicht  vor. 

Z.  15.  ttru  ist  an  den  HW  S.  704^  Meissner,  Suppl.  S.  100*  ange- 
führten Stellen  immer  etwas,  was  abschliesst:  eine  Überkleidung, 
welche  den  Rohbau  bezw.  das  Rohmaterial  des  Kunstwerkes  ab- 
schliesst, ein  Überzug,  eine  Decke  {tiru  $a  tukkt),  tir  biti  dürfte 
wohl  die  Umschliessung  des  Hauses  sein;  es  ist  ein  Abschluss,  eine 
Wand,  welche  den  Fluss  dämmt.  Darnach  geht  tiru  wohl  auf  den 
Stamm  lir  zurück  und  muss  hier,  da  allem  Anschein  nach  vom  Kör- 
per die  Rede  ist,  das  nach  aussen  Abschliessende,  das  Überkleid 
bedeuten,  7tanzazu  aber,  das  natürlich  vom  Stamme  TT3  kommt,  muss 
hier  als  Gegensatz  dazu  das  Überkleidete  sein,  also  die  Gestalt, 
die  Statur,  der  Aufbau  (zu  nanzazu  vgl.  Meiss.  SuppL  S.  64»).  —  Zu 
tiru  vgl.  No.  XVI  Vorders.  9.  [Zimmern  erblickt  dagegen,  wie  er  mir 
mitteilt,  in  tiru  und  nanzazu  {nmnzazii)  Wörter  für  „Leibwächter**  im 
Hinblick  auf  HR  51,  47^**«:  ^'*'^^GAL,  TE  =  ti(^-i-rum  =  man-za-az 
pa-ni  mitten  unter  Berufsnamen  und  auf  den  Wechsel  von  ti-ru  und 
GAL,  TE  in  IV  R  55  No.  2  Z.  10  verglichen  mit  Z.  4.  6.  21.] 

Z.  30.  Die  Variante  von  kinta,  ema,  bedeutet  ebenso  wie  ntDÄ  == 
a^ru  ursprünglich  „Ort**,  „Stätte",  kima  scheint  ursprünglich  eben- 
falls Ortsadverb  zu  sein. 


XIV.  IVR57  =  King,  Babyl.  Magic  and  Sorcery,  Nr.  12 
(K 163  +  K  218). 

ZZ.  I — 16:  Anweisungen  fiir  die  Beschwörungs-Zeremonien. 
^iptu.    Marduk      bei  mätäte      W-    b[a'    bu  r]a'    Sub-    bu 

iar-  flu      id'  du-  M-  u^  git-  ma-  [lu rub]u'i'  ü-  um 

tiz-  ka-  ru    ^iru  iä  la^  uttakka-ru  {e-    pü\         pi-  iu 

20  //-    *-    ü  rap-  }a^    uz-  nu    ab[kalQ)  ileQ)    u   aQ)-]  me-  lum 

Marduk^    kab-  tu      iü-  tu-  ru    M     Ia['ku  -u    ma-  an}]-  za-  su 

g-aS'  ru  pu-  un-  gu-  lu      a'gub'ba{ >6//-r]/(?)  kabti 

a-  bu'  üb      kakki  ka-bal  la  [ma-gi-reQ)  ia(?)  ti-bu-iu}]  ez-zu 

'^Dumu'  du'  ^^^gga   git-  mal-  {lu    3a    /-  Hm-  mu    käl(J)    Hm]äte 

25  apil  '^Lugal'dü-azagga   [ia  ina  päni-lu  kit-mu-su  iläniQ)]  rabüte 


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350  (JSftiM^i  5tt¥  ftmiti\4tn  ßpta^wi^tnfi^üfl. 

kakkabuQ)  Marduk  belu  i[unäte(jf)  idäteQ)  ittäte(J)  fnu-dam'fniQ)]^}^ 
Marduk  bei  duf}-  di  he\galli  mu-  ia-  ajsQ)]-  nin  nu^H 
bei      nakbi      id-di-i     u      tämäte  f^a-  ü  du    ^ur-  sa-  a-  ni 

petü'  ü    kup'pe    u    be-  ra-  a-  ti  mui-  te-  ei-  ru      naräte 

30  (ta-ai-äd  '^ai-na-an  u  *^la-f}ar  ba-nu-u  Se-am  u  ki-e  mu-dü-M-u 

^»furkitu 
ta-ba-an-na  akal  ili  u  '^H-fär  ba-nu-u  kurib  lüQynte'iU'nu  aUta 
uiumgal      ^^  A- nun- na- ke  a-ii-ru  *         ^^Igigi 

ir-iü  bu'kur  *^EN.AN.KI  ba-nu-u  te-n{t\''let  gim-ri 

belu  aUta-ma  kima  a-bi  u  um-tne  ina  a[fnelütiQ)]^  ta-ba-äi-H 

35  at-ta-ma  kima  ^amai  ek-lit-sil-na  ]  tüi-nam-mar 

l^abQyia  u  }ak-ia  ....  -ür-H-na  [ta-sa-plaQyan  ud-da-kam 
tui'te-Hr  e-ku-tü  u  [al-mä\tQytum  [  f^       rü  bu 

bi-Ht  uznä^*^-ii'na[ 
mätäte  u  nüi  rapiäte[ 

40  ri-mi-na-ta  ku[l-laUsi'na 

ina  an-^a  lü-nul-^a 

ie  nam-ta-ru    x^\ 

[ta-^abybal  kät-su      in  [ 

[ka-  s]uQy  u       bit        ^i-  bi\t-  ti        tu-  kal-  lam-  iu      nu-  «^r(?)] 

45  [ana-ku  arad\-ka  N,N.  apil  [N.N.  ia  ilu-Su  N,N.  '^lUar-iu  N.N:\ 
rafn-[kuQ)]  ia  kätä-iu  eb-[bu-tiQ) 
lam-nia  [  ]!  [ 

ana  nil  l^äti-i\h 
maruitu     ^\[ 

50  ü'ban-ni   kima  ab[an 

a4al  di-l^u-u  ta-ni-f^u  la-a-bu  ta-[ 

mur^u    lä    tabu        ni-  iü  ma-  mit  ü-iaf}'[hi-ip-an-ni{?)] 

iuk-  lul-  ti     pag-  ri-  ia    Ia-  a-  bu-  ma       lit-  bu-  ia-  ku  litQ)[ 

ti 

il-    ku-    ü  ^almänu-H-a  iu->\ 

55  epir  iepä-ih  iap-su  min-da-ti-ia  li-    ka\-aij) 

ba-di-ti  tab-la-tü  ina  ip-ii  limneti  ia  amelüti^t^^  lu-ub-ba-ku  u  lu- 

up-pu-ta-ku-ma 
Ub-satili  u  amelu-ti^  ibaia-a  eli-iä  mai-da iunätu-ü-a lim-na ^a-ta-a 
idätu-  ü-  a  ^*^teretu-  ü-  a  dal-t^a-ma  ul  i-ia-a  purussi  ket-ti 
be-li  ina  ü-mi  an-ni-e  iziz-ma  ii-me  ^  ka-ba-ai  di-ni  di-in  purussa- 

%  ai  puru-us^ 

60  ^muruf   kakkadi  nu-uk-kir-ma  nu-us-si      di-l^u  ia  zumri-ih 

^^ili-ih  *''/itar-[iä]  amelüti  sali-ma      riiü-ni 

ina  ki-bit  pi-i-ka  a-a  itha-a  mimma  lim-nu  ü-pii  kai-ia-pi  u  kai- 

iap-ti^^ 
a-a  ifhü-ni  kiipu  rusii  ruhü  upiaiü^^^^       limnüti      ia  amelüti^ ^^ 


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$^>  1^1^i»nm  unh  (iiBtit  an  (JfUthuL    (XIV)  351 

a-a  it^-a        limutiu    iunäte    idäU   ittäte    ia  iame-e  u   ir^irtim 

65  limuttu  ütu  ali  u  mäti  a-a  ikiudä-ni  id-    ii 

ma  pi  limni  liiäni  limutti  ia  amelüti^^  pänu-ka  lu-ui-ltm-ma  ^' 
^^f^AN.HUL  ia  ina  küädi-iä  iäk-nu  mimma  limnu  a-a  ü-ies-ni-ka 
arrat  limuUtim  egirru  Ia  damku        ana  a-f^i-ti  li-    is-   kip 

kima  ^^parütu  nu-  ri   lim-  mir    i-  dir-  tu      a-a  ar-H^^ 

70  kima  ^^ugTte  na-pü-ti  ina  päni-ka  li-kir  li-iak-na  ri^e-mu 

kima    f}urä^u  ili-iä    u    '^litarir-iä  iu/mi-iä  itti-    iä 

ina  pi  niie  ana       damikti  lu-    üb-         ii 

kima  ^pisannu  lu-  ni-  is-  su-  u^^  lumne^^-    ia 

arrat  limuUti      lä      täb-tum^^    a-a    itf^a-a  a-a    isni-ka 

75  ina  päni'ka  iü-mi        ti  pi-   ir-   i^'  //-        iir 

iamme^^  u  nap-ial-ium  ia  ina päni-ka  kun-nu  lip-su-su  ar-nu-u-a^'^ 
a-a  ü-kar-ri-bu-ni^^  uz-su  nu-ug-gat  ili 

itti  iit'tü      kil'la-tu^^      f^i-ti-tü  lip-iü-ru  ni-iu  ma-mit 

ni'ii  kätV^'^  si^kir  ilani  rabute 

80  ina  pi-ka  dan-na  lu-ba-  ki-bi  baläti'^^ 

kima  iame-e  lu-lil      ina  ru-^i-e  ia  ip-iü-    u-    ni^^ 

kima  irsi'tim^^         lu^bi-ib  ina  ru-si-e  lä  täbate'^^ 

kima^'^  ki-rib  iame-e  lu-ut-ta-mir  lip-ta-aUti-ru  ki-sir  limnüti-iä 
'fbi-nu'^^  lillil-an-ni  '^DIL.BAD  lip-iur^^-an-ni  'fkam^urii  ar-ni- 

ia^^  lip-tur 

85  ^^"^a-gub'ba  ia^^  ^^Silig-lit-idr        li-iat-lim-ma^^       damikti 

li-ib-bi-bu^^-nin-ni  niknakki  tipäri  ia  ^^Girru  '^AZAG^^ 
ina  ki-bü  ^^^-a^^  ihr  apsi  ' a-bi  iläni  ^^NIN,$LAZAG 
a-na  nii  käti-ih^^  li-nu-uf}  llb-ba'ka'^^ilig'lii'iärmai'mai iläni rabuti 

abkal  ^^Igige 
a-mat  '^E-a^^  lu-ut-ta-'id  ü  iar-ra-tum^"^  ^'Dam-ki-na  lu-ui-te-ür 

90  ana-ku  arad-ka  N,  N.  apil  N,  N,  lu-üb-lut       lu-  ui-  lim-  ma 

lu-ui'tam-mar  ilu-ut-ka  lud-lu-la        da-      li-      li-      kd^^ 

ili-ih  lu-    ui-    tam-    mar  kur-     di-     ka 

^^litar-iä  nar-bi-ka  lik-     bi 

«  ana-ku  mai-mai      arad-ka       dä-li-li-ka  lud-lul 

Die  Varianten  (V)  sind  den  folgenden  Duplikaten  entnommen :   V,  «■  K  6733 ;  V2 
—  K  3151  b;  Va  =  K  2379  -|-  K  3289 ;  V4  =  K  10807;  V5  «  K  7984. 

i)  Vi  iä-di'iu-^.  2)  V,  [ti\'iM'J^-ru  fi-ru  Ia  Ia,  3)  Vj  rap-ht,  4)  Vj 

fügt  hier  dazu  diiu  {EN).         5)  Vj  a 6)  Vj  ili  ^Uitari  u  amtlu-ium. 

7)  V2  mi,       8)  Vj pu-ru-us,      9)  Z.  60  bildet  auf  Vj  zwei  Zeilen,  welche  lesen: 

tum\ri'ia  nu-uS'Si  und  nu\<iS'SU  di-ju  ia  »umri-ia,  Vj  hat  noch  ,  .  .  si  und  .  .  .  la  am 
Ende  der  Z.,  stimmt  also  mit  V2  überein.  10)  Vj  ....  r^i-ma  ii-ir-hi-ni  lÜ-ku-nu-ni 
ri-e-ma.  V3  .  . .  e-ma,  li)  V2  und  V3  tum.  12)  V2  .  .  .  x]«-«  up-Sa-iu-ü,  13)  Vj  .  .  .  . 
ui-lim,  14)  Vj  wahrscheinl.  är-H.  15)  V3  ki-ma  ^^  ifpisamm  li-is-su-ü.  16)  Vj  arrat 
limui'ium  Ia  ta-ab-tum.  17)  V3  iumu  u  pi-ir-t,  18)  V3  hat  das  Pluralzeichen  ««». 
19)  V3  df'ni'ia.       20)  Vj  a-a  ü-kar-ri-du-u-ni  mimma  lim-nu,        21)  V3  //// 1—    '^«V-äz 


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352  ^iitt&(^t  ynt  ftmiHf<iin  ßptä<i99i\(tnf4AfL 

kil'lat  «...  King  sagt  S.  57  Anm.  7,  itti  sei  in  V3  weggefallen,  in  der  Aatograpbie 
gibt  er  aber  die  Spuren  eines  Zeichens  an,  das  wahrscheinlich  KI  ist        22)  V3  kätä\ 

23)  V3  ina  pi'ka  daftnaH-ia  (JCl.KALMU)  li-ni-su-ü  e-Hl-li-ii  li-ba-   ki-bi  haläti, 

24)  V3  ki-^a  iamt-e  lu-lil  ina  ru-ji-e  kai-ia-pi  u  kai-iap-ti  limn&te  ia  ip-hi-ni, 

25)  Vs  ki-ma  ir-fi-tum,        26)  Vj  ia  ta-bu-fum,        27)  Vj  ki-ma,        28)  Vj  ifbitm, 
29)  Vj  liphtr,         30)  V3  dr-ni-ia.        31)  V3  schiebt  hier  ein:    i^i-a  u.        32)  V3  /«- 

ia-at-li-ma.        33)  V3  lib-bi^bu 34)  V,  «  iUZAG.SUD.        35)  V3  i/Äi. 

36)  V3  nii  Hiä'iä  li'kun  \  H-nu-ui  ...      37)  V3  «  iar-rat        38)  V3  dd-ii-li-ka  lud-lul. 

Übersetzung. 

Beschwörung.    Marduk,  Herr  der  Länder,  Grim[mer,  Schreck]licher ! 

Riesiger,  Erglänzender,  Vollko[mmener He]hrer(?)l 

Hoher,  Erhabener,  dessen  [Wo]rt  nicht  geändert  wird! 
20  Kraftvoller,    Weitsinniger,    Ent[scheider(?)    der    Götter  (?)    und(?) 

M]enschen! 
Marduk,  Ehrwürdiger,  Übergewaltiger,  dessen  [Throjn  er[haben  ist] ! 
Gewaltiger,  Starker  —  [seinPJ  reines  Wasser  [stillt(?)]  das  schwere 

[We]he(?)! 
Sturmflutswaffe    inmitten   der   Un[botmässigen,    dessen  Angriff?] 

grimmig  ist! 
DumU'dü-azagga,  vollkomme[ner,  der  bestimmt  (?)  die  Gesch]icke(?) 

[insgesamt?]! 
25  Sohn  des  Lugal-dü-azagga,  [vor  dem  sich  beugen  (?)]  die  grossen 

[Götter?]! 
Stern  (?)  Marduk,  Herr,  [der  Träume  (?),  Wunder  (?),  Zeichen  (?)  gün- 

st]ig(?)  macht! 
Marduk,  Herr  des  Überflusses,  des  Reicht[ums,  der  reg]nen  lässt(?) 

die  Fülle! 
Herr  der  Gebirgsquellen  und  der  Meere,  Gebieter  der  Berge! 
Öffner  der  Quellen  und  Brunnen,  Lenker  der  Ströme! 
30  Spender  des  Brotkorns  und  der  Muttertiere,  Schöpfer  von  Getreide 

und  Pflanze,  der  strotzen  macht  das  Grün! 
Du  schaffst  die  Speise  von  Gott  und  Göttin,  der  Schöpfer  unter 

ihnen  bist  du! 
Alleinherrscher  der  Anunnak,  Aufseher  der  Igig! 

Weiser,   Erstgeborener  Eas,  Schöpfer  der  gesamten  Menschheit! 
Der  Herr  bist  du,   wie  Vater  und  Mutter  unter  den  Men[schen] 

bist  du! 
35  Du  fürwahr,  wie  der  Sonnengott  erleuchtest  du  ihr  Dunkel! 
Den  Verderber  (?)  und  Vernichter,  der  sie ,  [überwäl]tigst(?) 

du  allmorgentlichl 

Du  leitest  recht  die  Darbende,  [die  Witwe? ] 

Ihren  Verstand  [ 

Die  Länder  und  die  weiten  Völker  [ 


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I^tin,  1g|nimen  un6  6e6<<<  an  (DlUtbuft.    (XIV)  353 

40  Du  erbarmst  dich  [ihrer?]  al[ler 

[Barmherziger?]  gegen  den  Seufzenden,  Kla[genden 

]  Namtar-Dämon  [ 

[Du  ergr]eifst  die  Hand  dessen,  der  [ 

[Den  Gefesse]lten  im(?)  Gefän[gnis  lässt  du  schauen  das  Licht  (?)] 
45  [Ich  bin]  dein  [Diener]  N.  N.,  Sohn  [des  N.  N.,  dessen  Gott  N.  N., 

dessen  Göttin  N.  N.], 
der  Prie[ster?],  dessen  rei[ne?]  Hände  [ 
Das  Kraut  [ 
auf  mei[n]  Gebet  [ 
das  Leid  [ 

50  macht  glänzend  wie -Stei[n 

Nichtigkeit,  Hinfälligkeit,  Seufzen,  Fieberhitze,  [ 
unseliges  Weh,  der  Geist,  der  Bann  hat  [mich  nieder  (?)]geworfen. 
Meine  Leibesgestalt  ist  in  Fieber  versetzt,  ich  bin  bekleidet  [ 
Sie  haben  genommen  meine  Bilder  [ 

55  Der  Boden  unter  meinen  Füssen  wendet  sich(?),  mein  Ebenmass 

ist  genommen. 
Meine  Kraft  ist  entschwunden,   durch  böse  Taten  der  Menschen 

bin  ich  gebunden  und  geschlagen. 
Zorn(?)  von  Gott  und  Menschen  liegt  auf  mir,  beängstigend  sind 

meine  Träume,  schlimm  meine  Gesichte. 
Meine  Zeichen  und  Vorzeichen  sind  verwirrt,  nicht  gibt  es  eine 

Entscheidung  des  Rechts. 
O  Herr,  heute  erhebe  dich,  erhöre  mein  Rufen,  schaffe  mir  Recht, 

entscheide  meine  Entscheidung! 
60  Die  Kopfkrankheit  entferne,  nimm  hinweg  die  Hinfälligkeit 

meines  Leibes  1 
Mein  Gott,  o  (meine)  Göttin,  o  Menschheit,  habt  Erbarmen  mit  mir! 
Auf  den  Befehl  deines  Mundes  soll  sich  mir  nicht  nahen  irgend 

ein  böser  Zauber  des  Hexenmeisters  oder  der  Hexe! 
Nicht  sollen  sich  mir  nahen  Zauber,   Spuk,   Hexerei,   die  bösen 

Machenschaften  der  Menschen! 
Nicht  soll  sich  nahen  Böses  an  Träumen,  Wundern,  Zeichen  Him- 
mels und  der  Erde, 
65  ein  böses  Zeichen  in  Stadt  und  Land,  sollen  mich  nicht  er- 

reichen! 
Gegen  den  bösen  Mund,  die  böse  Zunge  der  Menschen  möge  ich 

vor  dir  wohlbehalten  bleiben! 
Die  AN.HUL'Fü^nze,  die  an  meinen  Hals  gelegt  ist,  lasse  etwas 

Böses  nicht  herankommen! 
Den  bösen  Fluch,  das  finstere  Trachten  möge  sie  zu  einem  bösen 

Geschick  niederwerfen! 


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354  ^titt^t  ynt  ftmiHf(itn  |lpYa4w{(fmf($Afi(. 

Wie  Alabasterstein   erglänze   mein  Licht,   in  Trübsal   möge   ich 

nicht  geraten! 
70  Wie  Lasurstein  möge  mein  Leben  vor  dir  kostbar  sein,   Gnade 

möge  walten  I 
Wie  Gold,  mein  Gott  und  meine  Göttin,  möge  mein  Wohlbefinden 

bei  mir  sein! 
Im  Munde  der  Leute  möge  ich  gesegnet  seinl 
Wie  Pisannu-Holz  mögen  sie  ausreissen  meine  Übell 
Der  böse,  unselige  Fluch  möge  nicht  nahen,  nicht  andrängen  1 

75  Vor  dir  möge  mein  Name  und  meine  Nachkommenschaft  gedeihen  1 
Die  Kräuter  und  die  Salbe,  welche  vor  dir  aufgestellt  sind,  mögen 

tilgen  meine  Sünde  1 
Nicht   sollen   an   mich   herantreten   der  Zorn,   der  Grimm   eines 

Gottes! 
Von  Frevel,   Schlechtigkeit,   Sünde   mögen  lösen  der  Geist,  die 

Beschwörung, 
das  Gebet,  der  Name  der  grossen  Götter! 

80  Auf  dein  mächtiges  Wort  möge  ich  kommen,  gewähre  Leben! 
Wie  der  Himmel  möge  ich  rein  werden  von  dem  Zauber,   den 

sie  mir  angetan  haben! 
Wie  die  Erde  möge  ich  rein  werden  von  dem  bösen  Spuk! 
Gleich  dem  Innern  des  Himmels  möge  ich  strahlen,  es  möge  zer- 
rissen werden  die  Fessel  meiner  Feinde! 
Das  Binu-Holz  möge  mich  reinigen,  das  DIL. BAD -Kraut  möge 

mich  lösen,   das  Kamhuru-Holz  möge  meine  Sünde  zer- 

reissen! 
85  Marduks  Reinigungsgefäss  gewähre  Gnade! 

Es  möge  mich  reinigen  der  Behälter  der  Fackel  Girrus,  AZAGsl 
Auf  Befehl         Eas,  des  Herrschers  der  Wassertiefe,        des  Vaters 

der  Götter,  des  Herrn  unergründlicher  Weisheit, 
auf  mein  Gebet  möge  sich  beruhigen  dein  Herz,  Marduk,  Ober- 
magier der  grossen  Grötter,  Entscheider  der  Igigl 
Das  Wort  Eas  will  ich  in  Ehren  halten  und  die  Herrin  Damkina 

möge  Gelingen  geben! 
90  Ich   dein   Knecht  N.  N.,  Sohn  des  N.  N.,   möge  leben  und 

wohlbehalten  seinl 
Ich  will  verehren  deine  Gottheit,  gehorsam  dir  dienen! 
Mein  Gott  ich  will  verehren,  deine  Heldenkraftl 

Meine  Göttin  deine  Grösse  will  ich  verkünden! 

Und  ich  der  Beschwörer,  dein  Knecht,  will  gehorsam 

dir  dienen! 


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1g<(ii»  $|nimeH  unb  6e6<ie  an  QVtarbttft.    (XIV)  355 

Bemerkungen. 

Der  Lobpreis  Marduks  erstreckt  sich  bis  Z.  45,  dann  folgt  die 
Klage  des  Kranken  bis  Z.  59,  darauf  die  Bitte  um  Befreiung. 

Z.  18.    Zur  Ergänzung  rubü  vgl.  No.  XIII,  2. 

Z.  19.  Trotzdem  die  Spuren  auf  SAR  weisen,  ist  doch  mit  Zim- 
mern ZA  XI  S.  ICO  KA  zu  lesen. 

Z.  20.  Das  Zeichen  für  r^?/  ist  auf  der  Haupttafel  in  iarru  ver- 
schrieben. 

Z.  21.    Für  die  Ergänzung  vgl.  No.  XXIV.  Vorders.  I,  17. 

Z.  24  f.  Die  Spuren  am  Anfang  der  Z.  25  weisen  deutlich  auf 
TUR,  US  hin.  Dass  Marduk  hier  als  derjenige  gefeiert  werden  soll, 
der  am  Neujahrsfeste  im  UpSukkinäku,  dem  Urbilde  des  Du.AZAG  in 
Esagila,  die  Geschicke  des  Jahres  bestimmt,  scheint  unzweifelhaft. 
An  diesem  Tage  beugen  sich  ehrfurchtsvoll  vor  ihm  die  grossen 
Götter  KB  VI  i  S.  12—14;  360  f.;  KB  IllnS.  15  (Einl.  S.  290).  Dem  Sinne 
nach  ist  die  Ergänzung  der  beiden  Zeilen  gewiss  entsprechend,  auch 
der  Raum  scheint  bei  Einfügung  derselben  angemessen  ausgefüllt 
Die  Meinung  Jensens  a.  a.  O.,  dass  nach  unserer  Stelle  LUGAL,D&, 
-^Z^G=  Marduk  sei,  berücksichtigt  nicht  das  am  Anfang  beider 
Zeilen  stehende  TUR  Der  LUGAL.DÜ.AZAG  ist  Ea,  der  Sohn 
desselben  Marduk. 

Z.  26.  Die  Spuren  von  kakkabu  sind  deutlich,  vgl.  No.  XXIV, 
Vorders.  I,  14.  —  mudammi^  ist  nach  den  Spuren,  das  Übrige  nach 
Z.  64  ergänzt;  vgl.  auch  HW  unter  damaku, 

Z.  27.  Die  Ergänzung  darf  wohl  als  sicher  gelten,  vgl.  (Ramman) 
muiaznin  zunnum  nu^iu  ina  ntätia  Neb.  FV,  58.  HW  S.  458*».  duf}du 
^egallu  sind  sicher.    Zu  Z.  27— 30  vgl.  Einl.  S.  282. 

Z.  30.  ^^la-f^ar  möchte  ich  in  Zusammenhang  bringen  mit  laf^ru, 
la^ratu  „Mutterschaf*  HW  S.  375^  woraus  sich  gegenüber  dem  ^'ahtän 
die  Bedeutung  „Herdenfruchtbarkeit"  leicht  ergibt  Vgl  auch  Muss- 
Arnolt  HWB  S.  479»  und  BE  13987  Vorders.  33  (Weissb.,  Bob.  Mise. 
S.  33,  wo  auch  ^Ha-l^ar^  nicht  siiy  auf  dem  Original  steht). 

Z.  34.    Die  Spuren  weisen  deutlich  auf  das  Ideogr.  für  atnilu. 

Z.  36.  fiob'la  statt  ku-la  zu  lesen,  schlägt  mir  Prof  Zimmern 
als  Vermutung  vor. 

Z.  43.    Vgl.  No.  XXIV  Vorders.  I,  23. 

Z.  44.    Vgl.  ^urp,  II,  30;  No.  XIX,  8. 

Z.  51.    Zu  la-d-bu  vgl.  ^urp.  VII,  26;  das.  ZIMMERN  S.  60. 

Z.  54.  Über  die  Bilder  in  den  Beschwörungstexten  vgl.  Tallq., 
Maqlü  S.  18. 

Z.  55.  Zu  lapsu  vgl.  Jensen  KB  VI  i  S.  383  f.;  über  die  Grund- 
bedeutung  HW  S.  638»»  und  S.  639^ 


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356  (ßtiM(^t  ynt  ftmiHf4tn  Iipta<imi\finf4aft 

Z.  56.  tablatu  statt  tablat  mit  überhängendem  «.  —  baiti  nach 
Meiss.  ^i«^/.  =  „Ansehen"  und  baltu  =  baitu\  die  beiden  Bedeutungen 
liegen  nicht  weit  auseinander,  da  eben  die  Kraft  sich  im  Äusseren 
ausprägt    Hier  entspricht  „Kraft"  wohl  besser. 

Z.  57.  iibsat  fasse  ich  als  st.  cstr.  von  Ubistu,  vielleicht  auch 
libiat  zu  lesen.  —  Zu  maidu  vgl.  ?^urp.  II,  64;  dazu  ZIMMERN  S.  54; 
von  den  Träumen  auch  IV  R  17,  i6*>  gebraucht.  II  R  27,  47«*"  ist  für 
maiädu  das  Ideogr.  SA,A  angegeben;  ASKT  S.  87,  66:  akälu  3a  sumri 
ameli  muiiudu\  muHudu  =  SA,A,  Da  die  gewöhnliche  Bedeutung  von 
SA  „binden",  „fesseln"  ist,  so  kämen  wir  auf  „bestricken",  „umgarnen" 
von  den  Lippen,  für  die  Träume  aber  auf  die  Deutung  „lähmend", 
„beängstigend",  wie  ja  in  der  Tat  der  Mensch  bei  sog.  Alpdrücken 
sich  gebunden  fühlt,  so  dass  er  nicht  einmal  atmen  zu  können  glaubt 
Auch  die  Stelle  der  babyl.  Chronik  III,  20:  miUttum  itnüidsu  dürfte  sich 
so  erklären:  er  erlitt  einen  Lähmungsanfall,  was  ja  ungefähr  dasselbe 
ist  wie:  er  wurde  vom  Schlag  getroffen  (Del.,  AL*  S.  175*). 

Z.  60.  GIG. SAG, NA  kann  kaum  etwas  anderes  sein  als  die  be- 
kannte Kopfkrankheit;  na  ist  Postpos.  ASKT  S.  141,  8,  so  dass  der 
Ausdruck  zu  erklären  ist:  „Krankheit  am  Kopfe". 

Z.  61.  Nach  litar  stehen  die  Spuren  eines  ausradierten  mu\  der 
Schreiber  hatte  dasselbe  jedenfalls  in  Anlehnung  an  das  voraus- 
gehende ili'iä  beigefugt;  vielleicht  wollte  er  amelüti  von  ^^ litar  ab- 
hängig sein  lassen;  mit  Rücksicht  auf  Z.  57  wird  amelütu  aber  besser 
unabhängig  gefasst. 

Z.  65.  Für  die  Lesung  ittu  des  Ideogr.  SLDUB  vgl.  auch  BMS 
p.  10.    Zur  Stelle  IVR  17,  I6^  Maq.  VII,  119. 

Z.  66,    Vor  dir  d.  h.  unter  deiner  Obhut 

Z.  68.    Vgl.  No.  XXI,  24.  HW  S.  41*». 

Z.  76,  napialtum  nach  JENSEN  KB  VI  i  S.  437  =  „Salben-Napf", 
„Schüssel" (?).  —  Die  Variante:  dr-ni-ia  bestätigt  die  bereits  von 
Delitzsch  HW  S.  533»  ausgesprochene  Vermutung,  dass  statt  f^ul  ar 
zu  lesen  sei. 

Z.  78.  Zu  Uttu  vgl.  Meiss.  SuppL  S.  99^  —  Zur  Lesung  killatu 
Zimmern,  ZA  XI  S.  89. 

Z.  82.  V|l.  IVR  50,  25 f.  {Maql.  I,  25  £),  dazu  Tallq.  a.  a.0.  S.  118. 

Z.  86.    SA.NA  vgl.  zu  No.  I  Vorders.  28. 


XV.  King,  Babyl.  Magic  and  Sorcery,  Nr.  13. 

Vorderseite. 
la-  ga-  a  e-  l{i\  i^länti 


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1g<(n,  Simneti  unb  (it%tU  an  (piarbuft.    (XV)  35^ 

^-  Ä>fe  tap'  pU'  te  la  le^i  >■{ 
5  ana-ku  N.  N.  apil  N,  N,  ia  ilu-iu  N.  N.  [ 
azza-  az    ina    pän    Um-  ti-  ka    rabt-  ti        [ 
ina    biMti  nüe  ia  la  ma-l 

ia-nam-ma  ka-ba-a    u  ma-ga'[ra}  iur-kam-mai] 

lul'lik  SU'  ka  a-mi-ri  >[ 

10  lu'  ur-  H    ina    sil-  li-  ka    ni-    nie-    ki  [ 
ina  pi'  ka    ia    la    na-  kar        li'[ 
Z.  12  ist  Unterschrift,  Z.  13 f.  enthält  Vorschriften  für  den  Vollzug  der 
Beschwörungs-Zeremonien. 

15  [lipiu]  be-lum  ^^Sh-zu  mu-di-e  li[bbi  ilani  rabütii 
[ki-  bi  b]a'  la-  at  niie    a-  pa-  [a-  ti 

]  ib    ba-  lak'  ka[ 

Rückseite. 

ina  apsi  mu}-  i\ab  baläti  ii-  iak-  na  <([  • 

]  -nu     id     ü'    iak'    nam-^ 
20      ^a-na  ia-ii  kima  iame-e  ana-ku  a-na  ia-a-iu  [ 

iedu  damku  ü-    ie-    is-  sa-    [an-  niQ) 

«-  sab'  bit        iap'  ti"  ia    lii-  bi  ü-  %f\ 

ü'  ka-  aS'  si  a-  ^p-  ia  [ 

bir-  ke-  ia  ü-      mal-      li    mun-  ^[ 

25  gam-  ma-  al      mäti-  ia  [ 

lü-  mi      ü'  iat'  bi  ina    ümi   a[n'  ni-  i 

be-  li    ak'  tal-  dak-  ka  H-  me  [ 

iur-    U      di"  ni  purussä  [pums 

bi"    il-    la-    an-    ni    [ 
30  ki"  i     la     bei    ilu[ 

Marduk    s\i-i-ru  ? 

ina    pi-  i-  [ka 

maf}-[ 

Übersetzung. 

Vorderseite. 

[ 

[ 

Erhaben  üb[er]  die  G[ötter? 
Zur  Seite  gehend  dem  Kraftlosen  [ 
5  Ich  bin  N.  N.,  Sohn  des  N.  N.,  dessen  Gott  N.  N.,  [dessen  Göttin 
N.  N. 
Ich  stehe  vor  deiner  grossen  Gottheit  [ 
Bei  der  Wehklage  der  Leute  welche  nicht  [ 

Anders  zu  reden  und  zu  willfahren  [verleihe  (?)l 


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358  ^tih&t^t  ^ut  fmiHrcM  ßpttuiKi\(€nf($^ft, 

Ich  will  gehen  auf  die  Strasse,  sehend  [ 

lo  Ich  möge  mir  in  deinem  Schutze  Weisheit  erwerben  [ 
Auf  dein  unwandelbares  Wort  möge  [ 

15  Beschwörung.    Herr,  äazu,  Herzenskenner  [der  grossen  Götter  (?) 
Gewähre?]  Leben  den  Völkern,  Men[schen? 
]  betet  dich  an  [ 

Rückseite. 

Im  Abgrund  ist  die  Woh]nung(?)  des  Lebens  gegründet  [ 
]  welche  gegründet  ist  [ 

20  ....  ]  gegen  mich  wie  der  Himmel,  ich  gegen  ihn  [ 
Den  gnädigen  Schutzgott  entfernte  er  [von  mir(?) 

Er  packte  meine  Lippe,  das  Herz        [ 

Er  schlug  in  Banden  meine  Seite  [ 

Meine  Kniee  füllte  er  mit  [ 

25  Schonung  meines  Landes  [ 

Meinen  Namen  entfernte  er  an  die[sem]  Tage  [ 

O  Herr,  ich  trete  an  dich  heran,  erhöre  [meine  Bitte (?)!] 

Gewähre  Recht,  die  Entscheidung  [entscheide!] 

Herrsche  über  mich  [ 

30  Denn  nicht  ist  ein  Herr,  Gott  [ 
Marduk  [ 
Durch  dein  Wort  [ 

Bemerkungen. 

Vorders.  bis  Z.  5  enthielt  Lobpreisungen,  nach  der  Nennung  des 
Namens  des  Kranken  schliesst  sich  Z.  6  ff.  das  Bittgebet  an.  Zu  dem 
mit  Z.  15  beginnenden  neuen  Gebete  bildet  die  Rückseite  die  Fort- 
setzung; die  Lobpreisungen  erstrecken  sich  bis  Z.  20,  von  Z.  21  ab 
beginnt  die  Klage;  als  Subjekt  ist  der  böse  Dämon  zu  denken.  Z.  27 ff. 
beginnt  wiederum  die  Bitte. 

Z.  4.    Vgl.  No.  II  Col.  III,  14. 

Z.  6.  Vgl.  die  Redensart  tiazäzu  ina  mnhhi  oder  ana\  „auf  etwas 
vertrauen"  HW  S.  455». 

Z.  17.    balakka  Perm,  mit  Suff. 


XVI.  King,  Babyl.  Magic  and  Sorcery,  Nr.  18. 

Vorderseite. 


1 

/-  na-  ia-  lu  pa-    nn-    uk-    ka 


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$(((ii,  Simnen  unb  et%tU  an  ({)(Uv5ttft.    (XVI)  359 

a-  na  gi-  bii  ta-  ma-  a-  ti  pa-  nu-  ka  ma-  a-  rf[«]^ 


ia-  ga-  ta                       ina         la- 

ma-       mi^ 

5          Jku/'  lat    nüe 

ta- 

bar-        ri 

iur-  ba-  ta-  ma 

ina 

irsi-      tim^ 

terete-  iu-  nu 

ta- 

bar-       ri^ 

ia    ^i'  tu    i^'  tu-  ü 

ta-  ga- 

mil-  iu  at-  ta 

sab-  ta-  ku-  ma 

ki-  i 

ti-        i-        ri 

10          ina^    ka-    an- 

ni-                  ka 

ki-  i    mu-  ra-  ni 

i'TU  ,    TU 

a-  la-  SU-  um 

Rückseite. 

ur-    ki-    ka 

na-  Ia-  ku      nindabü 

a-  sa- 

rak [sir]-  k[u] 

pu-  tur           maruUi^ 

li-  ki 

un-  ni-  ni-  iä'^ 

15  iäru-  ka        tabu 

li-   zi- 

ka-  am-  ma^ 

napü-     tim^ 

li- 

ri-             ik 

la-  ta-  am    nar-  bi-  ka 

ana^^ 

niie     rapiäte 

Folgen  Z.  18  und  19  Unterschrift  und  Anweisung  für  den  Beschwörer,  Z.  20  Anfangs- 
zeile der  nächstfolgenden  Tafel  (Hpiu  .ga-ai-ru  ht-pu-u  e-til  Igtge), 

K  8009;  K  6804  —  Vi,  K  11326  -f  K  11975  =  V2.  —  i)  Vj  gibt  noch  die  Spuren 
zweier  vorausgehender  Zeilen.         2)  Vj  hat  deutliche  Spuren  von  du.         3)  Die  Zeilen 
4  und  5,  6  und  7  bilden  je  Eine  Zeile  auf  V|,  ebenso  9  und.  10,  li  und  12  auf  Vf  und 
Vj.         4)  V|  statt  Z.  7:  itre-hi-nu  ta-na't[al],         5)  Vt  i-na,        6)  V2  marulfi-iä. 
7)  Vi  ia.         8)  V,  kam-ma\  Z.  15  und  16  bilden  Eine  Zeile  auf  Vi-         9)  V2  ti. 
10)  Vi  a-na. 

Übersetzung. 

Vorderseite. 

schauen  dein  Antlitz. 
Gegen  den  Schwall  der  Meere  ist  dein  Antlitz  gerichtet (?). 

Hoch  bist  du  im  Himmel, 

5  alle  Völker  siehst  du. 

Gross  bist  du  auf  Erden, 

ihre  Vorzeichen  ersiehst  du. 

Wer  Sünde  getan  hat,  den  verschonst  du. 

Ich  hänge  fest  wie  ein  Überkleid 

10  an  deinem  Gürtel; 

wie  ein  Hündchen,  o  Marduk, 

laufe  ich  hinter  dir  her! 

Rückseite. 

Ich  bringe  eine  Opfergabe,  schütte  ein  Schüttopfer. 

Löse  mein  Unheil,  nimm  an  mein  Gebet! 

15  Dein  guter  Hauch  möge  wehen 


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360  (JßtiMc^t  yit  ftmiHf^tn  lipvtLdiwi\f€nf4afi. 

und  das  Leben  lang  werden! 

Ich  will  erzählen  deine  Grösse  den  weiten  Völkemi 

Bemerkungen. 

Z.  9.  Über  //r«  vgl.  zu  No.  XIII,  1 5.  „Ich  klammere  mich  an 
dich  wie  eine  Schutzdecke",  JASTROW,  Religion  Babyloniens  und  As- 
syriens S.  513,  kann  es  nicht  bedeuten,  ebenso  darf  Z.  9  und  10  nicht 
getrennt  werden,  wie  Jastrow  a.  a.  O.  getan  hat 

Z.  10.  Über  kannu  JENSEN,  KB  VIi  S.  365;  nach  Jensen  gibt  es 
ein  kannu^  das  zweifellos  „Grenze",  „Gebiet"  (WiNCKl.ER),  eines,  das 
„Schnur,  die  um  die  Taille  gelegt  wird",  bedeutet.  Der  Betende  er- 
fasst  den  kannu  des  Gottes.  Hier  will  er  sagen,  dass  er  so  unzer- 
trennlich mit  dem  Gotte  verbunden  sei,  so  an  dessen  Gürtel  festhalte 
wie  ein  durch  diesen  festgehaltenes  Oberkleid.  Das  tertium  comp, 
ist  also  die  Unzertrennlichkeit.  Denselben  Gedanken  drückt  auch  der 
Z.  10  und  II  folgende  Vergleich  aus. 

Z.  II.  Für  muränu  gibt  HW  die  Bedeutung  „junger  Löwe"  an; 
muränu  bedeutet  an  sich  wohl  allgemein:  , Junges".  MEISSNER,  SuppL 
S.  54*,  SS*»  vermutet:  , junger  Hund",  was  hier  passender  erscheint,  da 
ein  junger  Löwe,  der  dem  Menschen  treu  nachläuft,  doch  etwas  so 
ausserordentliches  ist,  dass  er  nicht  als  Bild  der  treuen  Anhänglich- 
keit gebraucht  sein  kann.  ^^TU.TU^  weil  in  diesem  Namen  der  Be- 
griff „Erzeuger",  „Vater"  liegt,  vgl.  S.  288. 

Z.  13.  Zu  nindabü  vgl.  die  Bemerkung  zu  No.  II  Col.  III,  12;  zu 
sirku  Zimmern  BR  S.  223,  Jensen  KB  VIi  S.  416 £  Jastrow  a.  a.  O. 
S.  SijAnm.  2  ergänzt  {mahti\'ti,  allein  die  Spuren  weisen  deutlich 
auf  ku  hin,  so  dass  die  Ergänzung  sir-ku  so  gut  wie  sicher  ist. 

XVII.  K  8961. 

\^ilig'lü'i\dr        mal-ma}  iläni  [ 
[Silig"  lii- S\dr        ilu  el-lum  a-H-pi  ilä[m 
]  apsü        ia  tu-ü-^u  ba-la-lta 
]  mai-mai  iläni  mu-bal-lit  mi4'[ti 
S  i]am'me  ba-la-ti  mu-lil  latne-e  u  ir^i-tim 

]  ü-mu  ez-zu  mu-ta-rid  galle^^  rabü[te 
]  bei  Upti  la  ina päni-lu galle^  namtare  im-nie-du  pu-uz-ra-la-te 
]  na-si'i^  mur-fi  mu-ab-bit  iade^-e  [ 
]  karrad  iläni      mu-ab-bit  lim-nu-^te 
10  ]  aiarid   kib-  ra-  a-  ti     na-  ^ir     naAj>ü-ti 

mU'b]al'lit  ''***^hniti  ulumgal  ^ame-e  u  [ir^i-tim 
uZ'n\aQ)  pi-  tu-  ü       H-  tu-  m        ha'[si'Su 


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$<H  Simiien  unb  6e6eie  an  (piUtbuft.    (XVIII)  361 

Übersetzung. 
Mardjuk,  Beschwörer  der  Götter  [ 
Mard]uk,  reiner  Gott,  Beschwör  [er  der  Götter  [ 
[Erstgeborener  des]  Ozeans,  dessen  Beschwörung  das  Leben  [ 

]  Beschwörer  der  Götter,  der  lebendig  macht  den  Toten  [ 
5  ]  die  Pflanze  des  Lebens,  der(?)  reinigt  Himmel  und  Erde  [ 

]  furchtbarer  Sturm,  der  verjagt  die  grossen  Teufel  [ 
]  Herr  der  Beschwörung,  vor  dem  die  Teufel,  die  Namtars 

in  die  Verborgenheit  treten, 
]  der  ausreisst  die  Krankheit,  vernichtet  die  ...  .  Berge, 
]  Held  der  Götter,  der  vernichtet  die  Bösen  . . . 
10  ]  Fürst  der  Weltgegenden,  Bewahrer  des  Lebens  [ 

]  der  lebendig  macht  den  Toten,  Alleinherrscher  Himmels 

und  der  [Erde 
]  Oflren[sin]niger,  übergewaltig  Verständi[ger 

Bemerkungen. 

Z.  5.  Zum  Lebenskraut  vgl.  Zimmern  KAT^  S.  524  Anm.  3; 
Hehn,  Sünde  und  Erlösung  S.  43. 

Z.  7.  Vgl.  ^urp.  IV,  79:  Ihzis  '^Nergal  bei  Upti  la  ina  pänüu 
galle  fiamtaru  immedu  puzrätu  ZiMMERN  übersetzt:  „Es  trete  auf 
Nergal,  der  Herr  des  Strafgerichts,  vor  dem  her  die  Dämonen  die 
verborgensten  Örter  mit  Seuche  schlagen".  —  Hier  soll  offenbar  ge- 
sagt werden,  dass  Marduk  die  bösen  Dämonen  unschädlich  macht, 
der  Sinn  der  Z.  7  ist  also  analog  Z.  6.  Die  verborgenen  Örter  sind 
die  Schlupfwinkel  der  Dämonen. 

Z.  1 1.  Vgl.  ^urp.  VII,  84.  86;  No.  VII,  Vorders.  24;  Rucks.  6.  ^iirp, 
VII,  81  (IV  R  19,  I  Rucks.  8)  wird  Gula  die  Herrin,  welche  Tote  er- 
weckt, genannt.  Zur  Bedeutung  des  Ausdrucks  vgl.  Einl.  S.  285  f.  — 
Zu  täumgal  Same  u  irsitim  vgl.  No.  XX,  12. 

XVIII.    K  9810. 

Vorderseite. 
]         be-  luvt  ni'  \ine-  ki 
]    bcli'  ia    päni'ih     pla- 
]    Marduk  bei  ^li-me-^ki 

s\ai^)    beli'iä      päni-  ia     pa-\ 
5  ]   ki-ma         ü-mi        me-^i-e       [ 
\   lu  ki-i    ma-zal'  ti     Se-rll 
]     fiS'SuQ)'  td-}u    Ia    ma-^ar  [ 
]     mU'US'Saf^'fjir  ka-ras-su  [ 

]  Sa   nak-bi  kätä-iu     Ia  z-na-al-Slü 
10  bi'Q)]'    rit    tui-rab'be      u\ 

Beiträge  zur  sentit.  Sprachwisteoschaft.    V.  25 


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362  (ßtiit&c^t  3ttr  \tmHif4tH  |lpra($id(f«nf4Af<. 

]-  kur-te      la     nak-bi  kätä-su   la-  tln-na^ai-Sui 
]  be-rit    ta-l 

Bemerkungen. 

Die  Zeichen  auf  K  9810  sind  zwar  ziemlich  gross,  aber  trotzdem 
nicht  sehr  deutlich.  Aus  den  Resten  der  Rückseite  lässt  sich  nichts 
Bestimmtes  entnehmen. 

Die  Zeilen  der  Vorders.  bewegen  sich  in  bekannten  Gedanken: 
Marduk  wird  gepriesen  als  Herr  der  Weisheit  oder,  da  dieses  Epi- 
theton gewöhnlich  Ea  zukommt,  als  Sohn  desselben,  als  Überwinder 
der  feindlichen  Mächte,  besonders  der  Krankheiten,  als  Schöpfer  des 
Naturlebens. 

XIX.  K  9918. 

]./^(?).    /a/jQ) 
]   iu{})   dum-    ki 
]   da-  ma    ak-    k\H^) 
]  Itim-  mu-  nu  ta-  iaU  tar  dum-ku 
I     a-gi-e  ma-  li-  ti      5 

\'el       la    U  li'  *-«  ta-  sab-  bat    kät-     su 

yamQ)    ^^Nam-tar  na-du-ü        ta-     dak-     ki-  su 
]   la    ina         hit  fi-  bit-  ti  na-  du-  u  tu-  kal-  lam    nu-ür 
]  lii-is'sat  Marduk  ib-lu-tu  ka-mu-naQ)  ul  ii-ku-ftu  nalll/ia!'jl 
]  tuS'    te-    iS'    si     bir-    ki-  su    pag-   ra-  a-   tum    la    ul-    du       10 
]  /«(?)-      ü'      ka      tabu    Marduk      ii-    pat-    ka        la    baläti 
]   ip-iu  an-f^u-ti  ia   nit-    ta-    da-    nu      ka-    li-    su    nu-    ür 
be'iy  lum  ina  ka-  fiak-  ki-  ka    ta-  za-  kip    ra-l 
]  ma-  Iji'  if  tubbi-  ka  ie-  e-  du  ra-  bi-  su  ia  ha-  [ 

i]a  tar-  ba-  te-  ka  iü-  ut    ium-  me-lu    kalQ)  [  15 

]   «/(?)-  ip-  ti"  na      mu-    rim-      hi  [ 
]    mu/j'      (ji-  iu  ta-  at-  ta-  [ 

Bemerkungen. 

Die  Tafel  ist  aus  rotem  Ton  gefertigt  und  stark  verwischt  Der 
Inhalt  ist  noch  erkennbar  als  Lobpreis  Marduks,  des  barmherzigen 
Spenders  des  Lebens. 

Z.  4.  Es  ist  wohl  latam  dumku  anzusetzen  und  in  Parallele  zu 
stellen  mit  kibü  dumki, 

Z.  6.  „[Der  sich]  nicht  [zu  erheben (?)]  vermag,  seine  Hand  er- 
greifst du",  vgl.  No.  XXIV  Vorders.  23;  No.  II  Col.  III,  14. 

Z.  7.  „[den] der  Namtar  niedergeworfen  hat,  weckst  du  auf" 

Z.  8.  „den,  der  ins  Gefängnis  geworfen  ist,  lässt  du  schauen  das  Licht", 
vgl.  ^urp,  II,  30;  No.  XIV,  44.  Ps.  146,  7  f :  ,Jahve  befreit  die  Gefangenen, 
Jahve  macht  die  Blinden  sehend,  Jahve  richtet  die  Gebeugten  auf" 


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1^e(ii,  l^^mnen  unb  t^t%tit  An  QVtarbuft.    (XX)  363 

Z.  10.   Zum  Plural  pagrätum  vgl.  DELITZSCH,  Gramm.  §  70. 

Z.  II.  ]  „deine  heilsame  Formel,  Marduk,  deine  Beschwörung  des 
Lebens." 

Auch  in  dem  Rest  des  Fragments  handelt  es  sich,  wie  es  scheint, 
um  die  Verherrlichung  der  Barmherzigkeit  Marduks. 

XX.  K  9595. 


.  .  sa  it{iy  ti  [ 
i\lu  ri-me-nu'ü  //(?)-[ 
sa  ne-ir-ti-hi  [ 
5  li-^'ü   Igige  mu-[ 
sa-  bit  katä  ü-  la-  ä  [ 
pa-  Ur  kü'pi  ru-  /ji-  e  ru-  s\i'  e 
mu'  tib  sim-  mi  mar-  su-  ü-  ti  a-  su-  ü  [ 
ia  ii-pat  ba-  la-  ti  la  i-  ti-  i^-  Ipi-  ü    ?  [ 
10  e-nain    u  pa-Ur  la  ni-  ii   a-bi   u  mH'\mi 
Sa  ina  te-ni-se-e-ti  ri-me-nu-ü  Mard{uk 
uhimgal  iame-e  u  ir^-tim  Mari1{uk 

.  tiQyma  '^^ilig'lu'iär  uhwigal  same-e  u  ir^i-tim  'M- 
]  hl  a-   ma-   ta    i-  ma  [ 

IS  ].    i'  'ru  [ 

Übersetzung. 


.  .  der  [ 

barmherziger  Gott  [ 

^    dessen  Bezwingung  (?)  [ 

5  Mächtigster  der  Igig  [ 

der  Beistand  leistet  dem  Schwachen  [ 

Zauber,  Spuk  und  Hexerei  löset  [ 

der  gesunden  lässt  schmerzvolle  Krankheiten,  der  Arzt  [ 

dessen  (?)  Lebensbeschwörung  sich  nicht  naht  [ 
10  ...  .  und  lösend,  was  der  Geist  des  Vaters  und  der  Mutter  [ 

der  unter  den  Menschen  barmherzig  ist,  Marduk  [ 

Alleinherrscher  Himmels  und  der  Erde,  Marduk  [ 

.  .  .  Marduk,  Alleinherrscher  Himmels  und  der  Erde,  [ 

Rest  verstümmelt. 

Bemerkungen. 
Das  Täfelchen  ist  aus  festem,  grauem  Ton  hergestellt  und  deut- 
lich geschrieben.    Obwohl  es  rings  abgebrochen  ist,   so  ist  es   doch 
wahrscheinlich,  dass  am  Anfang  der  Zeilen  4 — 12  bloss  der  Rand  fehlt, 

25* 


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304 


^txMc^t  )ur  \tmiii\4tn  Iipxa4wi\ftnf4^ft 


da  die  Bruchlinie  gerade  ist  und  (Z.  lo  vielleicht  ausgenommen)  die 
einzelnen  Zeilen  mit  einem  ganzen  Worte  anfangen.  —  Der  Text 
preist  in  den  bekannten  Ausdrücken  Marduk  als  Helfer  der  Schwachen 
und  Befreier  vom  Banne. 


XXI.  King,  Babyl.  Magic  and  Sorcery,  Nr.  11 
(K  235  +  K  3334). 

Vorderseite. 
Marduk      '    3a  e-  ziz-^  su 

a-  bu  ri- 

la      ie-         mU'  ü 

la    a-pa-       lu  ^ 
Hb-  bi'Ua 


Siptu,  Karradu  * 

nap-  iur-  }ü 

ka-  bu-  ü  u 

iä-    SU'   ü  u 

5  am- via- te-^  ia  ina 

^kima    H'    bi^      uk-    ta-^    ad-      dl 

beitun  *  *     rabu-  ü    Marduk    ilutn    ri- 

a-      vi-    lu-  tum^'^  ma-  la  iü- 

a-      na     ra-  ma-    ni- 

lO  man-  nu    la    i-  ii-  it      ia- 

a-    lak-    ti     ili  man- 

lu-      ui'    ta-id-  ma  [d\a}- 

iii-  rat      ba-  la-  ti  lu- 

{^a}]-    ar-     ra-     [tei  u]pQ)- 
15  .  ...        ilu 

[ina  paniT\-  ka    ana-  ku  Ht- 

i-  t]a-  a  ia  ili 


a-  bu-  bu 

mi-    nu-    ü  •* 

id-  dal-  ^  bau-  ni  * 

id-     da-  sa-  an-  ni 


ui- 
da- 
mi- 
ma 
man- 
la 


te-     ^i- 
au'^^ 
nu- 


ma 
ni 


rl2 


ü 

nuQ) 
lip-      tu      la 

ui-        te- 
pu-        lü    ina    iläni        ka-  bat 
ana    ameli     ba-  ba-  lu 

tu-        tü^^    lu    e-    pu-         ul 


na-  bat^^ 

nu  i-lam-mad 
ü-    kal-  lil 

i-  lam-  mad 
a-  ra-  ai-^^  Ii 
i-^"^  ma 


lu        e-    ti-  ik 

}]a(})  miS-    lär-    rü    idu-    «i»    lä'^^  idu-u^^    mi-  H-  ma 
\libbu}]-  ka    a-  a    ik-  kut   an-  ni  pu-  tur-  ma^^    pu-  ti   pu-  sur 


UfU" 


22 


me-  ir 


VI 


20  [r]-      la-         ti-    ia  nu 

[dä\l-    ^a-      ti'    ia  zu-  uk-  ki 

\a\n-        ni       abi- ia      abi     abi-      ia      ummi- iä  ummi ummi- iä^^ 


ki\m-     ^^ti-      ia    ni- 


su- 


24 


//-    ia 


u    sa-    la- 


ti- 


ta 


a-na  ra-  ma-  ni-  ia  a-a  it^a-  a  a-  /ji-  tam-ma  lil-lik 
25  ik-  ta-  ba-  an-  ni-  ma  ilu^^  kima^'^'^KAKKAL  ubbab-an-ni 
a-na  käte  damkate  sa  ili-  ia  ial-mti-ti  pi-ik-da-ni 
ina  ik'  ri-  be  tas-  li-  ti  u  te-me-ki  da-rü  lu-ziz-ku 
ni-  hl  di-  hl-  a-  tum  mäti  ia  ina  äi-  ri  iak-  na-  dt 
li-  na-  du-  ka  an-  ni  pu-  tur  an-  ni  pu-  iur 
30  karradu  Marduk        an-  ni       pu-  tur    an-  7ti      pu- 

Rückseite. 

V 

Sarratu  rabi-tum  ^^Eriia 
iu-      mu     ta-a-bu        Nabu 
iarratu    rabi-  tum    ^^Tai-   me-  tum 
karradu  Nergal 


iur 


an- 

ni 

pu- 

ut- 

ri 

an- 

ni 

pu- 

tur 

an- 

ni 

pu- 

ut- 

ri 

an- 

ni 

pu- 

tur 

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m      pu- 

ut-        ra 

ri'    ia 

i'  fiU'  iu 

pu- 

für 

a- 

lid'           ia 

iü 

li'   tu-    ra 

'.    ka 

lud-     lul 

1g<(ii,  %ymxitti  unb  (Rt^tit  «n  (ntarbuft.    (XXI)  365 

35  iläni  a-  ü-  bti         'M-    nim  an- 

an-    na      raba-a       ia     ul-      tu     si-     ^i- 

SU-      up-       pi"  ih'    ina      adi    VII-    iu 

lib-        ba-       ka  ki-      ma      a-  bi 

ü        ummi        a-    Ut-    ti-  ia    a-  na  a}-  ri- 
40  [ka]rQy    ra-    du        Marduk        dd-    li-    li- 

Folgen  Unterschrift,  Anweisungen  Hir  den  Beschwörer,  Anfangszeile  der  nächst- 
folgenden Tafel  (.  .  .  .  fi-i-rtt  gii-ma^lu  li-Zar-ju)  sowie  Bibliotheksvermerk. 

Vi  —  K  3283;  V2  —  K6537.  —  i)  V,  SiptuMt  nu-ru  har-ra-dti,  2)  Vj  zL 

3)  Vj  ü^um,         4)  Vi  bu-nin-ni.  5)  Vi  lum,        6)  Vi  tu         7)  Vj  om.         8)  V, 

ki-ma  ii-bi'im,  9)  Vi  ta,  10)  Vt  om.  Il)  Vi  be-lum,  12)  Vi  n.  13)  Vi  tu. 
14)  Vi  bi-at,  15)  V,  id-ma.  16)  Vj  om.  17)  Vi  u  18)  Vj  [}ü]'fU'tU'Um  .  . 
19)  V2  w.  20)  V2  «  M  21)  Vj  om.  22)  Vj  mir.  23)  Vj  drei  Zeilen  sowie 
abi-ta,  ummMa^  aii-ia.  24)  Vj  .  .  .  .  ti-ia  ni-ht  ...  25)  Geschr.  NI.NI, 

Übersetzung. 

Beschwörung.    Held  Marduk,  dessen  Zürnen  Sturmflut, 

dessen  Versöhnung  ein  barmherziger  Vaterl 

Rufen       —  und  keine  Erhörung  hat  mich  bedrängt, 

Schreien  —  und  keine  Antwort    hat  mich  bedrückt. 
5  Meinen  festen  Halt  hat  es  aus  meinem  Innern  genommen, 

wie  einen  Greis  hat  es  mich  niedergebeugt. 

Grosser  Herr  Marduk,  barmherziger  Gott, 

soweit  die  Menschheit  existiert, 

wer  gelangt  von  selbst  zur  Erkenntnis? 
10  Wer  hat  nicht  gefehlt,  wer  nicht  gefrevelt? 

Den  Weg  Gottes  —  wer(?)  erkennt  ihn? 

Ich  will  gottesfürchtig  sein,  ohne  Arglist  zu  hegen, 

auf  die  Heiligtümer  des  Lebens  will  ich  bedacht  seinl 

Feindseligkeiten  (?)  zu  überwinden  (?)  befiehlst  du  unter  den  Göttern. 
15 Gott  zum  Menschen  zu  bringen. 

Vor(?)]  dir  habe  ich  Frevel  begangen, 

die  Grenjze  Gottes  habe  ich  überschritten. 

Die  Sünde  (?),  welch]e(?)  ich  gebührend  kenne,  nicht  kenne,  vergiss! 

Dein  [Herz?J  möge  nicht  aufgeregt  sein,  die  Sünde  löse,  die  Misse- 
tat vergib  I 
20  Meine  Verwirrungen  kläre 

Meine  Störungen  ordne! 

Die   Sünde   meines   Vaters,    des   Vaters   meines   Vaters,   meiner 
Mutter,  der  Mutter  meiner  Mutter, 

meiner  Familie,   meines  Geschlechts  und  meiner  Verwandtschaft 

möge  sich  mir  nicht   nahen,   sondern  zu  einem  bösen  Geschick 
entweichen! 
25  Spricht  zu  mir  der  Gott,  so  reinigt  er  mich  wie  KAN.KAL- Kraut. 


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366  dßtiit&^t  )ttt  ftmitif^in  ßpta4m\{inf4^ft 

In  die  reinen  Hände  meines  Schutzgottes  befiehl  mich! 

Mit   Huldigung,   Gebet  und  Flehen  möge  ich   immerdar  vor  dir 

stehen! 
Das  zahlreiche  Volk  des  Landes,  das  am  Orte  wohnt, 
möge  dich  in  Ehren  halten!      Die  Sünde  löse,  die  Sünde  vergib! 
30  Held  Marduk!  Die  Sünde  löse,  die  Sünde  vergib! 

Rückseite. 

Grosse  Königin  Erua,  die  Sünde  löse! 

Guter  Name  Nebo,  die  Sünde  löse! 

Grosse  Königin  Taämet,  die  Sünde  löse! 

Held  Nergal,  die  Sünde  löse! 

35  Ihr  Götter,  die  ihr  im  Himmel  wohnt,  die  Sünde  löset! 

Die  grosse  Sünde,  die  ich  seit  meiner  Jugend  begangen, 

vernichte,  siebenmal  löse! 

Dein  Herz  gleich  dem  des  Vaters,  meines  Erzeugers, 

und  der  Mutter,  die  mich  geboren,   kehre  an  seinen  Ort  zurück! 
40  Held  Marduk,  dir  will  ich  gehorsam  dienen! 

Bemerkungen. 

Ein  Bussgebet,  welches  den  ursächlichen  Zusammenhang  zwischen 
Sünde  und  Krankheit  besonders  stark  hervortreten  lässt.  Z.  i— 15 
enthalten  mehr  allgemeine  Erörterungen,  mit  dem  Sündenbekenntnis 
Z.  16  beginnt  der  zweite,  speziellere  Teil,  den  dritten  Teil  bildet 
die  Litanei  auf  der  Rückseite.  Der  Gedankengang  des  Gebetes 
scheint  folgendermassen  zu  sein: 

I.  Strophe  Z.  1—6,  und  zwar  enthält  Z.  i  f.  die  erste  Anrede,  die 
unter  Berücksichtigung  der  folgenden  Klage  auf  die  Folgen  des  Zornes 
und  der  Gnade  Marduks  hinweist.  Z.  3—6:  Klage  über  den  Leidens- 
zustand. 2.  Strophe  Z.  7—  1 1  enthält  zunächst  die  zweite  Anrede  (Z.  7), 
worauf  der  Hinweis  auf  die  Allgemeinheit  der  Sünde,  die  Folge  der 
Unwissenheit,  folgt;  daran  schliesst  sich  die  3.  Strophe:  Z.  12  f.  der 
Wunsch  des  Betenden,  dass  er  gottesfiirchtig  sein  und  die  Heilig- 
tümer verehren  wolle.  Z.  14  f.  enthalten  anscheinend  den  Gedanken, 
dass  Marduk  der  Gott  sei,  der  Versöhnung  schafft.  Z.  16—19  bilden 
die  4.  Strophe  und  zwar  enthalten  Z.  16  £  das  Sündenbekenntnis, 
Z.  18  f  die  Bitte  um  Verzeihung.  Die  Strophe  ist  abgeschlossen 
durch  den  Refrain  anni  putur,  püti  puSur.  Z.  20 — 24  bilden  die 
5.  Strophe  und  zwar  enthalten  Z.  20  f  die  Bitte  um  Läuterung,  Z.  22  —24 
dehnen  dann  die  Bitte  um  Verschonung  auf  die  Folgen  der  Sünden 
der  Verwandtschaft  aus.  Z.  25—30  bilden  die  5.  Strophe  und  zwar 
gehören  zunächst  Z.  25f.  zusammen;  Z.  25  möchte  ich  als  abgekürzten 
Konditionalsatz  fassen:  wenn  zu  mir  der  Gott  spricht  nur  ein  Wort  der 
Gnade,  vgl.  Mt.  8,  8;  Lk.  7,  7,  so  reinigt  er  mich  wie  ein  Kankal-Kraut. 


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I^tin,  l^^mntn  unö  <^tBtit  an  ({Vtaröuft.    (XXI)  367 

Die  Zeile  spricht  also  des  Betenden  Vertrauen  auf  die  göttliche  Hilfe 
aus.  Z.  26  schliesst  sich  an  Z.  25  an  mit  der  Bitte  um  Anbefehlung 
in  die  Obhut  des  Schutzgöttes.  Z.  27  verspricht  eifrigen  Dienst  Gottes 
von  Seiten  des  Leidenden,  28  und  29»  geben  dem  Verlangen  Aus- 
druck, dass  auch  das  Volk  den  Gott  in  Ehren  halten  möge,  vgl. 
Ps.  51,  15.  17;  22,  28.  Z.  29'»  und  30  schliessen  mit  dem  doppelten  Re- 
frain nachdrücklich  die  Bitte  um  Verzeihung  ab;  die  folgende  Litanei 
ist  eigentlich  nur  die  Erweiterung  dieses  Refrains.  ^—  Es  handelt  sich 
übrigens  nicht  um  Strophen  im  strengen  Sinne,  jedoch  ist  es  ganz  offen- 
bar, dass  mit  Vorliebe  zwei  Zeilen  zusammengeschlossen  werden 
(beachte  den  Gegensatz  von  Z.  i  und  2,  die  Klimax  in  3  und  4,  die 
Einheit  des  Bildes  in  Z.  5  und  6)  und  dass  durch  die  Zusammenfiigung 
solcher  Doppelzeilen  gewisse  Gruppen  von  Gedanken  entstehen. 

Z.  I  f  Zur  Schreibung  e-si-su  (V,)  vgl.  No.  XIV,  21  (falls  die  Er- 
gänzung richtig  ist);  No.  XXIV  Vorders.  i,  17.  Die  Ausdrucksweise  in 
Z.  I  f.  ist  sehr  prägnant:  Marduks  Zürnen  wirkt  verheerend  wie  eine 
Sturmflut,  die  über  das  Land  hereinbricht,  ist  er  aber  gnädig  ge- 
stimmt, so  wirkt  er  wie  ein  liebevoller  Vater  unter  den  Menschen. 
a/fu  und  dbübu  bilden  wohl  ein  beabsichtigtes  Wortspiel. 

Z.  3  f.  enthalten  drei  sehr  wirkungsvolle  Antithesen:  Rufen — schreien, 
nicht  hören  —  nicht  antworten,  bedrängen  —  bedrücken;  zugleich 
bilden  diese  Gegensätze  eine  Klimax.    Vgl.  Ps.  130,  if.  Ps.  22,  3.  7.  I5f 

Z.  5.  Zu  ammatu  vgl.  JENSEN  KB  VIi  S.  302.  „Es"  hat  mich 
niedergebeugt  sc.  das  vergebliche  Rufen  und  Schreien  vgl.  Ps.  22,  16. 

Z.  9.  Wer  erkennt,  sc.  das  Gesetz,  den  Willen  Gottes;  das  Gesetz 
ist  auch  dem  Israeliten  wesentlich  Unterweisung,  Lehre,  höhere,  von 
Gott  mitgeteilte  Erkenntnis;  JT»*1D  =  „Unterweisung",  „Lehre". 

Z.  10.  Zum  St.  t3ÄttJ  vgl.  Meissner,  SuppL  S.  90^  (M.  bringt 
unsere  Stelle  mit  dem  St  n»tt5  S.  91*  zusammen);  Zimmern,  GGA  1898 
No.  10  S.  825.  Zu  der  Anschauung  von  der  mit  der  Geburt  dem  Men- 
schen bereits  mitgegebenen  Sünde  vgl.  Ps.  51,  7.  —  ia-u  wird  bloss 
formell  verschieden  von  dem  HW  S.  47^  aufgeführten  ai-ti  sein,  wie 
ja  auch  das  fragende  Ortsadverb  aium  mit  ia-u  wechselt. 

Z.  12.  Nach  Jensen  KB  VI  i  S.457  it^du  auch  =  „Ehrfurcht  haben 
vor"  vgl.  das.  S.  315.  Das  Verbum  ist  hier  wohl  intransitiv  gebraucht; 
sonst  wäre  alakti  ili  (zu  diesem  vgl.  HW  S.  69»)  zu  ergänzen.  —  Der 
Gedankengang  ist,  wie  es  scheint,  dieser:  Der  Betende  entschuldigt 
seine  Sündhaftigkeit  mit  der  Unkenntnis  der  Menschen  überhaupt, 
darauf  versichert  er  nun,  dass  er  stets  eine  aufrichtige  gottes- 
fürchtige  Gesinnung  ohne  jeden  bösen  Hintergedanken  hegen 
wolle;   zaliptu  hier  wohl   „Falschheit",  „Arglist". 

Z.  13.  Z.  12  bezieht  sich  auf  die  lautere  Gesinnung,  Z.  13  auf 
den  Eifer  in  frommen  Handlungen. 


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368  Qßeiir&ge  3ur  femtüfc^en  j^tAC^wiffenfc^afit. 

Z.  14.  Die  Spuren  weisen  auf  ub{p)  hin.  Nach  JENSEN  KB  VI  i 
S.  396  «^i«  =  „tun",  „antun";  hier  dürfte  jedoch  die  HW  S.  116**  an- 
gegebene Bedeutung:  „sich  dienstbar  machen"  Platz  greifen  im  Sinne 
von:  „der  Sache  Herr",  „mit  ihr  fertig  werden". 

Z.  16.    Vgl.  Meissner  SuppL  S.  99^. 

Z.  17.    Vgl.  HW  S.  IS6»>;  ^urp.  II,  67. 

Z.  18.    Vgl.  ^urp,  III,  137,  i6S;  Maq,  IV,  66. 

Z.  20  f.  Vgl.  Maq,  S.  132;  das.  II,  71  f ;  K  3927  Rucks.  3  f.  (Haupt, 
ASKT  S.  45,  HW  S.  143^). 

Z.  22  f.    Die  Ergänzungen  sind  nach  den  Spuren  sicher. 

Z.  24.    Vgl.  No.  XIV,  (^. 

Z.  25.  Über  die  Konstruktion  vgl.  die  Bemerkung  oben  bei  der 
Darlegung  des  Gedankengangs. 

Z.  26.  ili'ih  ialmüti  =  „mein  Gott  des  Wohlbefindens",  der  für 
mein  Wohlbefinden  sorgt,  also  Schutzgott. 

Z.  27.    Vgl.  No.  XV,  6.  ku  statt  ka  wie  öfter. 

Z.  28.    Zu  ]takänu  vgl.  JENSEN  KB  VI  i  S.  333. 

XXII.  K3175  +  K3186  +  K3216  +  K3419  +  K8237  +  K9459. 

K  3216. 

Be-lufu    se-zU'Zu  li'n{u'ufi  libbu-kat 
i'  tap'  ia/j  kab-ta-  tuk    {a- 

Marduk   se-zu-zu  li-nu-uh  [Hbbu-ka} 
i"  tap'  Iah      kab-  ta-  Utk    ä-[ 


5  la    a-ma-ru-uk    me- sir     ga-pa-al     {a- 
Sa-ai-mu  ia    ^^Girru    a-  li-  ma     [/^?- 


Marduk  la  a-  ma-  ru-  uk  me-  sir  ga-pa-  al  a-l 
Sa-ai-mu      ia    '^Girru    a-  li-    ma    ^aQ)- 

]       ug-gU'Uk-ka       te-li-i    i-\ 
10  ]  |T  ki'i         a-bi  ri'[me-nU'U}] 


K  9459. 

[ina  zi'kir  ib- 
b]e'lum    ^al'b\a-bu 

ina  zi'kir   ib-[ 
Mardtik    ial-    ba-    [bu 

5  ^^'<^^  ^b-  ba-    ^u  /[/-  ni'  iki 
td'  pa-   ai'   ^ah      ka-  b\aUta-hi} 

la    Marduk  ag-ga   IIb-  b\a'hi  ii-m-i/ji}) 
uh  pa-   al'   Iah      ka-  bat-^ta-lu} 


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lO 


l^t^,  l^fmntn  unö  <RtMt  an  (pHatöuft.    (XXII) 
J  nu'  ma      lä     lib-   bi  [ 

K  3175  +  K  3419  Col.  I. 


369 


\ri\'-fni'nu  [ti-di  ina  pi-i-  ka 
pa-ta-ra  en-nit-^a 

Marduk  ti-di  ina  pi-i-ka^ 
5  pa-ta-ra  en-nit-ta    [ 

ri-mi-nu      lib-bu-uk      [ 
ina  ar-ni  kil-  la-  ti    fc:[ 


[ 


Marduk  ri-mi-nu  lib^bu-uk 
ina  ar-ni  kil-la-ti    [ 

10  be-lum  at-ta-ma    [ 

ia  mil'ka  ru-up'\pU'la  it-ti-hi} 

Marduk  at-ta-ma    [ 

la  viil-ka  ru-up-pu-la    [  it-ti-hi} 

li-  ku-  u  tas'  li-  ti       ma-  hi-f\u        su-  up-  pi-  e : 
1 5  na-sir  nap-ia-a-ti  ilu  mu\l-te'lir  ^^^hniti  u  ^**^'balti: 

Marduk  li'ku'U  tas- li- ti  ma- hi'\ru  pi-up-pi-e^. 
na-sir  nap-ia-a-ti  ilu  mu[^-te'Hr  ^'^hniti  u  ^'^^^baltit 

}e-    mu'      ü      tak'     ri-    bi      ka-  i-  \h'i      baltiti} 
}a    ar-    Aii      nap-  }ü-  ru    ba-  i//-  [ti      it-  ti-  J^//? 

20  Marduk        le-      mu       tak-  ri-  bi  k[a-  i-  M  baläti} 
}a    ar-    fti^       nap-  M-  ru    ba-  M-  [ü    it-  ti-  M: 

nil-    SU  ki-ma  ka-  a-  ta  ilu  [ 

ka}:\-  pa-  ra      en-  nit-  ta  e-  ni[ni 

Marduk       nü-su     ki-ma  ka-a't[a 
25  ka}-  pa]'  ra      en-  nit-  ta   [e-  nin} 

ia]-  man     }e-    zu'::\u 

7nan-    nu]-    um      rabi  iläni  [i-ni^ 

Marduk        ia-    man       U-zu-zu  [ 
man-    nu-  um    rabi    iläni    i-ni}  [ 

30  be-    lum    ug'  gu-  uk-  ka        ta-  as-\ 
kab-    ///-     ul        ta-  [ 

Marduk      u\g'  gu-  uk-  ka       ta-  as- 
kab'    lu'    ui        t\a- 

ü-      me-  lam-      ma    e-    du-  üQ)  [ 


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370  Qßetirage  yit  ftmiüfflitn  llptac^wilfenfc^aft. 

35  ui^       te-  li    a-        gu-  ü  [ 

ku'     US' SU    ina        iu-^u-      tum    [ 
/-    tur-iu      ra-      ma-    nu-        ulA 


iU        bi{>)  [ 
e-til      rabu      [ 

40  ul  ü    U'  V      im(i)    [  ]-  nu 

ah'  f^a-  zu        U4    Hi-  [  mei^)  ]-  lu 

be-   lunt     at'   ta-   ma      n[a']pii'   tui 
ti'  ti'  ü-  ma     i-  te-  me    up-  pu-  lü 

Marduk     at-   ta-   ma     fta-  //i-    tjd 
45  (i-  U'  i^'  w^     i'  i^'  ^^     '^P'  /''-  «^ 
t)  ka  ist  nach  den  Spuren  ganz  wohl  möglich. 

K  3419  Col.  II  +  K  3186. 

mat  be  [ 

man-nu    .     .    sii^)  ü        la      Jji  [ 

man-nu   }ä     ii-  [ta{})]'ki/Q)  ir-iu-u  hi-ti-tn 

a-a-ü    Ja    //-[         ]T  kil-la-tü    la    ub-lam 

40  la  i-da-nim-mla  ;;/]^(?)-i/  ümu  la  na-af-la 
Ja'    nin-    iü     //[    \kät    ilu    muh  kal-  lim 

3a  i'hi'7i  ila-iu  [hi]S{i)'}U'da  /ji- fa- tti- hi 
}a  ila-hi  la  i-Ju-Ji    ma-  *-  du     ar-  nu-  hi 

e-  nU'  ma    at-  ta     /-  lu-  uJ    i-  du-  uh  i// 
45  at-mu^ü  jiU'US'SU'uk-ma     se'kar-hi  lü-hir 

K  9430. 

nüe  Y        afy'lra-ta-a} 

]  lü-pa-a  a-^a-^ 
7t\üe  a^-ra-ta-all 

]  i'ltim  Marduk  [ 

5  1  nak-ru'tu  a-na  ardi-ka  [ 


F\d  Marduk  [ 

g\i'  mir    la-     ma-     me[ 

]  ba-an-       UD-    DU  { 

]  mat  ''^AJur^*  [ 
K  8237  ist  zu  fragmentArisch,  um  die  rmscbriil  zu  lohnen. 


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l^eßn,  l^^mtun  unb  <^t%tU  an  ({Vtatbuft.    (XXII)  ^yi 

Bemerkungen. 
Mit  Ausnahme  von  K  3175  wurden  diese  Fragmente,  aber  ohne 
Rücksicht  auf  ihre  Zusammengehörigkeit,  von  BrÜNNOW  ZA  IV  S.  227  ff. 
bereits  veröffentlicht  Soweit  sie  nicht  mit  der  grösseren  Tafel  K  3175 
verbunden  werden  können,  sind  sie  doch  als  dazu  gehörig  erkennbar 
oder  haben  wenigstens  grosse  Ähnlichkeit  mit  dieser;  alle  diese 
Fragmente  gehören  ursprünglich  zu  einer  grossen,  zwei  Columnen 
auf  der  Vorderseite  enthaltenden  Tafel.  K  3216  bildete  offenbar  den 
Anfang  derselben,  da  Wölbung  und  Farbe  des  Tons,  Schriftcharakter 
und  Sprachform  vollkommen  übereinstimmen,  wenn  auch  der  An- 
schluss  nicht  herzustellen  ist.  K  9459  stimmt  ebenso  inhaltlich  wie 
formell  mit  K  3175  überein,  nur  die  Wölbung  des  Randes  ist  etwas 
verschieden,  so  dass  es  wohl  zur  Rückseite  der  Tafel  gehört  hat.  Während 
sonst.  Marduk  angeredet  ist,  wird  auf  diesem  Fragment  von  ihm  in 
der  dritten  Person  gesprochen.  K  8237  gehört  zu  Col.  I  und  II  der 
grossen  Tafel,  jedoch  lässt  sich  nicht  bestimmen,  wo  es  einzufügen  ist. 
Nach  dem  Schriftcharakter  und  der  Färbung  des  Tons  kann  auch 
K  9430  zu  der  Tafel  gehört  haben,  jedoch  ist  nichts  Näheres  darüber 
ausfindig  zu  machen;  ebenso  verhält  es  sich  mit  K  3183  und  K  3199. 
Die  Tafel  enthält  ein  Gebet,  in  welchem  Marduk  als  Befreier  von 
Sünde  und  Krankheit  angerufen  wird.  Dasselbe  ist  durch  Linien 
in  Strophen  von  je  zwei  Zeilen  abgeteilt;  die  Wiederholung  jeder 
Strophe  mit  Wechsel  der  Anrede  gibt  dem  Texte  einen  litanei- 
artigen Charakter  und  weist  darauf  hin,  dass  der  Priester  vor-  und 
der  Kranke  nachbetete.  Die  Wiederholung  von  je  zwei  Zeilen  ist 
charakteristisch  für  eine  Kategorie  strophisch  abgeteilter  Bussgebete; 
vgl.  ZA  IV  S.  236,  K  2361  +  S  389,  wo  ein  Gebet  an  Nebo  mitgeteilt 
ist,  das  dem  unsrigen  auch  inhaltlich  nahe  verwandt  ist.  Dort  folgt 
die  Wiederholung  zehnmal  aufeinander  (Vorders.  Col.  I,  i — 40);  in 
den  folgenden  vier  Zeilen  ist  der  Wechsel  unterbrochen,  er  tritt  je- 
doch wieder  ein  in  Z.  45 — 48;  mit  Z.  49  f  bricht  das  Gebet  überhaupt 
ab.  Auf  Col.  II  kehrt  derselbe  Wechsel  wieder  in  Z.  17—20,  27 — 30, 
35—38;  ebenso  Rucks.  Col.  III,  5— 8,  Col.  IV,  15-— 18  (die  zweimalige 
Wiederholung  in  der  Transskription  ist  ein  Versehen),  das.  27 — 30. 
Die  Wiederholungen  folgen  also  dort  mit  Unterbrechungen.  Eine 
andere  Art  von  Wiederholung  findet  sich  BMS  No.  6,  Z.  1—6: 

Sipfu,  Bei  iur-bu-ü[ 

'^A'  nim     sur-  bu-  ü{ 

II  iame-e  [ 

'^A-nim    II  ^ame-el 
5  pa-  itr         U'  mi  [ 

*'A-  ni7n    pa-  i[/r 
Auch  bei  diesem  Texte  handelt  es  sich  um  ein  Bussgebet. 


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372  Qßeiir^^e  5ut  fetntttfc^en  llptac^wilfenfc^aft. 

K3216. 

Z.  I — 4.  „Herr  (Marduk),  erzürnter,  es  möge  ruhen  [dein  Herz?], 
es  besänftige  sich  dein  Gemüt"  [  .  ihusu  dürfte  hier  wohl  sicher 
nicht  von  TT3  abzuleiten  sein  =  „aufgestellt",  „aufgerichtet"  (HW  S.  457*), 
sondern  von  TTS.  —  itafiiaf^  ist  wohl  IVj  statt  ittapiaft, 

Z.  5.  i^  amäruk  vgl.  HW  S.  9I^  ferner  J/^^.  V,  2:  Die  Hexe 
ai-^^/  ina  silli  {*fMI)  a-ma-ri  ia  libitti]  das  Wort  ist  wohl  dem  Stamme 
nach  mit  |Lal  (v*^)  identisch  und  bedeutet:  „Haus",  „Wohnung". 
Daher  ist  Mag.  zu  übersetzen:  „Die  Hexe  sitzt  im  Schatten  des 
Hauses  aus  (trockenen)  Ziegeln";  dazu  passt  auch  die  Fortsetzung. 
Doch  beachte,  worauf  mich  Herr  Prof.  Zimmern  aufmerksam  macht, 
zu  ia  amariik  auch  JENSEN  in  KB  VI  i  S.  564  und  ZiMMERN  in  KAT^ 
S.  492  Anm.  2.  —  me-sir  =  mesir}  „Einschliessung"? 

Z.  9.   nggu  ist  jedenfalls  =  uz:^u  vgl.  K  3175,  30.  32;  Meiss.  SuppL 

S.3^ 

K94S9. 

Spricht  gleichfalls  vom  Zorne  Marduks  sowie  von  der  Versöh- 
nung desselben.  Die  Situation  ist  jedoch  eine  andere.  —  uipaiiah 
vgl.  No.  II  Col.  II,  9;  es  ist  jedenfalls  transitiv,  daher  wird  wohl  auch 
in  der  vorausgehenden  Zeile  zu  ergänzen  sein:  „sein  (Marduks)  zor- 
niges Herz  [möge  er  beruhigen?],  besänftigen  sein  Gemüt". 

K  3175  +  K  3419  Col.  I.    -. 

Handelt  ganz  von  der  Barmherzigkeit  Marduks  (Z.  2. 6. 8)  und  bittet 
um  Versöhnung  und  Austilgung  der  Sünde.  Aus  den  Zeilen  40—45, 
welche  die  ganze  Breite  der  Columne  ersehen  lassen,  ergibt  sich,  dass 
auch  an  den  oberen  Zeilen  nur  sehr  wenig  fehlt.  Aus  dem  Versuch 
einer  Übersetzung  lässt  sich  wenigstens  der  Gedankengang  ersehen. 

Z.  2/4.    Barmherziger  (Marduk),  du  weist  durch  dein(.^)  Wort  [ 

3/S  zu  lösen  die  Sünde  [ 

6/8  Barmherzig  (Marduk,  barmherzig)  ist  dein  Herz  [ 

7/9  gegen  Sünde,  Frevel  [ 

10/12  Herr  (Marduk),  du  fiirwahr  [bist  es(?) 

11/13  dem  [es  eigen  ist?],  die  Einsicht  zu  erweitern  [ 

14/16  (Marduk),  annehmend  die  Bitte,   empfangend  [das  Flehen? 

15/17  schützend  das  Leben,  Gott,  der  re[chtleitet  Tote  und 
Lebende? 

18/20  (Marduk)  erhörend  das  Gebet,  schenk[end  das  Leben? 

19/21  dem  [es  eigen?]  ist,  sich  rasch  zu  versöhnen  [ 

22/24  (Marduk)  sein  Gebet  wie  du  Gott(.^)  [ 

23/25  zu  [ti]lgen(?)  die  Sünde,  die  Mi[ssetat(r) 

26/28  (Marduk)  wer(?)  erzürnt  [ 

27/29  wer  ist  der  grösste(?)  der  Götter  [ 


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l^cßtt,  l^^mnen  utt6  ^t%ttt  an  dVtatbuft.    (XXII)  3^3 

30/32  Herr  (Marduk),  dein  Zorn  [ 
31/33  seine  Mitte  [ 

34  Täglich  die  Wog[e? 

35  lässt  emporsteigen  die  Flut  [ 

36  Gefesselt  in  der  Krankheit  [ 

37  wendet  er  sich  zu  ihm  von  selbst  [ 

38  Es  erhob  sich(?)  [ 

39  der  grosse  Herrscher  [ 

40  Er  hat  keine  Kraft  rechts  (?), 

41  der  A^l)azu  lauert  (?)  links  (?). 

42/44  Der  Herr  (Marduk)  bist  du,  sein  Leben 
43/45  ist  zu  Staub  geworden,  er  ist  behext (?). 

K3419C0I.  11  +  K3186. 

37  wer  [ 

38  Wer Sünde  begeht, 

39  wer  immer . . .  den  Frevel  entfernt  er  nicht 

40  ? 

41  ? 

42  Wessen  Gott  gegenwärtig  (?)  ist,  dessen  Sünden  sind  über- 
wunden (?); 

43  wessen  Gott  nicht  gegenwärtig  (?)  ist,  viel  ist  seine  Über- 
tretung. 

44  Wenn  du,  sein  Gott,  an  seiner  Seite  bist, 

45  ist  sein  Wort  gerühmt,  seine  Rede  gesegnet. 

Bemerkungen  zu  K  3175. 

Z.  15/17  vgl.  BMS  No.  6,  99;  No.  10,  8. 

Z.  18/20  vgl.  BMS  No.  22,  5. 

Z.  23/25  vgl.  Zimmern  BR  S.  92.  KAT^  S.  601.  GGA,  1898,  S.  819. 
Wenn  unsere  Ergänzung  richtig  ist,  dann  dürfte  sich  die  von  Jensen 
KB  VI  I  S.  393  noch  nicht  angenommene  Bedeutung  von  kaparti  = 
„sühnen"  bestätigen.    Die  Grundbedeutung  ist  natürlich  „abwischen". 

Z.  26/28  ia-man  ist  wohl  zu  erklären  als  ajju  -f  Fragewort  man. 

Z.  34  jfif.  beschreiben  den  elenden  Zustand  des  Kranken,  während 
das  Vorausgehende  ein  Lobpreis  Marduks  ist.  Zu  Z.  34  f.  vgl.  K  2361 
Col.  1, 17  (Brunn.,  ZA  IV  S.  237.  252):  inagi-bü  e-di-e  na-di-ma  a-gu-ü 
e-lü  it\    ;  Maq,  III,  79. 

Z.  4of.  scheint  vollständig  zu  sein;  da  iu'\rne\lu  den  Raum  aus- 
füllt, so  dürfte  in  Z.  40  auch  nicht  viel  Raum  übrig  bleiben.  —  ien 
etwa  statt  iei  oder  von  it*^«?  HW  S.  652'>? 

Z.  45.  uppulu  vgl.  zu  No.  XXI,  14;  Maq,  II,  151.  162. 


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374 


Qßtifrägt  i^f  ftmHif4tn  ßft«i($m\ftnfi$«ifi. 


lO 


IS 


XXIII. 

K  5201. 

Vorderseite. 

an-     na      za-e      m[al)  me- 

en 

ina    iame-  e    a[U  ta    ^i- 

ra- 

ta 

ki-      a        za-e      mah-me- 

en 

[ 

ina    ir-  fi-  ti    at-  ta    ^i- 

ra- 

ta 

ina     lal'     [ 

gutu            ^'''^^'''äiHg- lü- sär 

za-    e                ma^-    [me-    en] 

kar-  ra-  du          Marduk 

at'    ta                     ^i'    [ra-    ta] 

umun          ''''««"^En-bi-lu-lu 

dumu  sag  '''""»"'•Enf- an- ki-ge] 

be-      tum        *'  „ 

nia-ru     rel-tti-ü     \)a    '^E-a] 

umun-  e          Tin-  tir*' 

umun-     e          E-    [sag-    ila?J 

►        be-      el        Ba-bi-lim 

be-      el              £'    sia^-'     ila] 

u[mun-  e  .  .  .  .  ]  lü-ru-gü 

za-     e               niah-     [me-    en] 

[be-      el ^ ]  i-id 

at'        ta    ^           ^i'     [ra-    ta] 

[umun-  e     E-  zi?-]  da 

umun-  e    E-[ 

be-      el  ^    btt   hi-nia 

be-        el    A'[ 

[umun-  e]    E-  te-  me-  an- 

ki 

umun-  e    E-[ 

b\e'      el        bit   hi-ma 

be-       el               [ 

luh        mal)-  a-  an 

dimmer    mu  .  .  [ 

suk'  kal'  lum    si-ru 

Um                         [ 

dumu        nun-  na 

ibila            E-[ 

>        ]  mar  ru-bi-e 

a- pil    [ 
ki          [ 

20 


Rückseite. 
e-kal]  Ainr-ban-aplu  [Mr  kiiiati  iär  '^^^Aihir*' 
mär]  A^Mr-a^'iddina  iär  kii^ati  Mr  '^f^AHur^^'  mär  '^[Sin-aAe-erba 
ki-i]    pi-i    duppäni    li  V[^'  gabre 
ia   "*^^]umeri  u  Akkade^'   duppu  iü-ai-fu 
5  ina  dup]'pa'ni  al-tur  al-nik  [ab-ri-e-ma 
a-na  ta-mar-ti  iarru-ti-ia  ki-rib  [ekalli-ia  ü-km 
3a  3ü'me  lat-ru   i-pa-ahla-tu  ium['iu    i-ia-ta-ru 
'^Nabti  dup-sar  gim-ri  hmtl-hf  zer-iu  via  7näti  li-f^al-lik 

Bemerkungen. 

Die  sumerische  Zeile  ist  wie  auch  sonst  bei  biiinguen  Texten 
im  Ä-^l-Dialekt  geschrieben.  Eine  Übersetzung  des  Fragmentes  zu 
geben  erscheint  entbehrlich.  Den  beiden  Anfangszeilen,  welche  Mar- 
duks  Erhabenheit  im  Himmel  und  auf  Erden  rühmen,  folgt  die  Auf- 
zählung der  bekannten  Epitheta  Marduks  mit  dem  wiederholten 
Refrain:  „du  bist  erhaben". 

Rucks.  Z.  5  ist  ma  Schreibfehler  statt  pa.  Gleiches  dürfte  bei 
ahtik  statthaben.  Über  die  Bedeutung  von  sanäku  vgl.  F.  Hrozny 
in  MVAG  1903,  5,  S.  45  f. 


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1$(j(n,  ^ptnttt  und  tititlt  an  ffflAtiuti.    (XXIV)  3^5 

XXIV.  OT  109. 

Vorderseite,  Col.  I. 
Spuren  einer  Zeile,  die  aber  nicht  die  Anfangsseile  bildete. 

e-dir      iame-e  läpi-  kuQ)      ir^i-  Hm 

ma-  di'  di      me      tarn-  tim      mu-  ur-  rü      merih  tu 
a-m      A.UDML      bei      Bäbtli      Marduk      ^ru 
5  mu-  Um     iimäte  Sa  iläni    kaläma 

na-  din  ^atti  elli-  tim  ana  iarri  pa-  lif}-  f^i-  iu 
ana-ku  "^^^uri-gal  E.KU.A  käbu-u  damikH- ku 
ana    ali-ku    Bäbtli  nap-iir 

ana      E-  sak-  kil      biti-  ku  ri-  ie-e      remu 

10  ina      kibiti'  ka      ^ir-  tu  bei     ilani     rabüti 

ana    pän    ^^^hnäre    Bäbtli     lii-  ia-  kin     namir-  tu 

ihn  pän  ^^BH  usp-ma  ana  '^Sarrate-iä  ikrib-hi  ikabbi 

gahrat    i-lat  si-rat    litaräte 

^^Sar-pa-ni-tum  na- bat  kakkabu  a-U-bat  E.UDML 

15  til'  mit  i'  Id'  a-  tu  ia  niiru  eb-  bti  päni-  hi 
e-  bi'  rat    iame-  e  iapika-  ät    irsi-  titn 

^^Sar-pa-ni'tum  ia  man-sa-su  ia-ku-u 

nam-  rat      ^^ Sarrate-  iä  si-  rat      u      ia-  kät 

ina     litaräte     ui     i-  ba-  ai-  ii      kima       ia-  a-  iu 

20  a-    ki-    lat    kar-    4U        sa-    bi-    tat  a-    bu-    tu 

7nu-  Hb  pi-  i  amel  meire  mu-  ia-  ai-  rat  ^"^^^labnu 
mu-  iam-  ki-  tat  '^'^^^nakri  Ia  a-  dir  ilu-  ti-  iu 
e-  ti-  rat  ka--  mi-i  4a-  bi-  tat  kätä  na-  as-  ku 
ia  '^'^^^ardu  käbu-u  damikti  iumi-ku  ki-bi-i  damikti-[iu}] 

25  ana  iarri  pa-lif^-f^i-ku  itmti-iu 

ana    """^hnäre    Bäbtli   '^'"^^sab    ki-din-nu    iü-ruk-iu-nu 

Rückseite,  Schlusskolumne. 
ana  ur-riQ)  u  müii  ib-[ 

ia  Bäbtli  ali-iu alu   e  .  .  [ 

ia  k-sak-kil  bit-suij)  [ 

ia    märe    Bäbtli  ^***^hab    ki-din-\nu\     az-\ 

5  '^Bel  i-  kar-  rab-  ku  ki-  ribQ)-  tarn  da-  ri-  e\it\ 

ü-  f}al-  lak  *^^hiakar-  ku  ü-  iam-  kät  za-  7na-  an-  ku 
e-nu-ma  ^-  .  .  .  .  ka-bat-ka  ana  iam-iu  i-n[ii}  . . . 
^attu  itkurtu{})  battu  agu  uie^i-ma  ana  iarri., 

let      iarri       i-  mafi-  /ja-  as      e-  nii-  ma      let-  su  ,  , . 

10  iüm-  ma  di-  ma-  tu-  iu  il-  lik  '^Bel  sa-  lim  (?)  .... 
iüm-  ma  di-  ma-  tu-  iu  lä  illikü  ^^Bel  e-zi-\iz  . . . 
*^*^^^nakru     iteba-  am-  ma     i-  iak-  kan     iumkut-  su  . ,  , 


Folgen  kultische  Anweisungen. 


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376  aßtiitä^t  ^ux  ftmiiif^tn  ßpraftwi^inftl^aft 

Übersetzung. 

Vorderseite,  Col.  I. 
Der  durchschreitet  die  Himmel,  festiget  die  Erde, 
der  misst  die  Wasser  des  Meeres,  Anpflanzungen  pflanzet; 
der  wohnt  in  E.UD.UL,  Herr  Babels,  erhabener  Marduk! 
5  Der  bestimmt  die  Geschicke  der  Götter  insgesamt, 
der  ein  glänzendes  Szepter  verleiht  dem  ihn  fürchtenden  König. 
Ich  bin  der  Urigal  von  Ekua,  der  Verkünder  deiner  Huld. 
Mit  deiner  Stadt  Babel  versöhne  dich! 
Zu  deinem  Hause  Esakkil  fasse  Erbarmen! 
lo  Auf  dein  erhabenes  Geheiss,  Herr  der  grossen  Götter, 
werde  vor  den  Söhnen  Babels  Helligkeit  bereitet! 

Von  Bei  tritt  er  heraus  und  spricht  zur  Himmelskönigin  sein  Gebet 

Mächtige  Göttin,  Erhabenste  der  Astarten! 

Zarpanit,  Verkündigerin  unter  den  Sternen,  die  bewohnt  E.UD.UL! 
15  Glanz  der  Göttinnen,  deren  Antlitz  reines  Licht  ist, 

die  durchschreitet  die  Himmel,  festiget  die  Erde, 

Zarpanit,  deren  Stellung  erhaben, 

hell  ist  die  Himmelskönigin,  hoch  und  erhaben, 

unter  den  Astarten  ist  keine  wie  sie! 
20  Anklägerin  (?),  Fürsprecherin, 

auslöschend  (?)  das  Wort(?)  des  Reichen,  die  da  recht  leitet  den  Ge- 
sunkenen; 

Niederwerferin  des  Feindes,  der  ihre  Gottheit  nicht  furchtet, 

Schirmerin  des  Gefangenen,  Unterstützerin  des  Gefallenen! 

Dem  Knechte,  dem  Verkünder  der  Huld  deines  Namens,  verkünde 
Gnade! 
25  Dem  Könige,  der  dich  furchtet,  sein  Geschick . . . 

Den  Söhnen  Babels  schenke  einen  Schützer! 

Bemerkungen. 

In  der  Reime  de  rilistoire  des  Religions  1897,  Vol.  36  p.  198  s.  bietet 
V.  SciiEiL  eine  freie  Übersetzung  der  Zeilen  2— ii;  Z,  7  und  11  hat 
er  übergangen.  Vgl.  Crak;,  Astrological-Astronomical  Texts  p.  IV  ff. 
Neuerdings  findet  sich  der  Text  auch  behandelt  bei  F.  Martin,  Textes 
religieux  assyriens  et  babyloniens,  Paris  1903,  p.  i  ss. 

Die  unter  No.  XXIV  und  XXV  behandelten  Texte  gehören  der 
nämlichen  Tafeh-eihe  an.  Diese  enthielt  Weisungen  für  allerlei  Zere- 
monien, die  der  Urigal  des  AUerheiligsten  Marduks  {kkud)  im  Nisan 
zu  vollziehen  hatte.  Beide  Texte  stimmen  im  Sprachcharakter  und 
Schrifttypus  vollständig  überein.    Gemäss  der  Unterschrift  ist  IV  R  40 


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^t^,  5^nett  Mitb  ^dtU  an  (piarbuft.    (XXIV)  377 

No.  I  Tafel  XXII,  No.  2  Tafel  XXIII  dieser  Serie,  für  DT  109  lässt  sich 
die  genaue  Stellung  innerhalb  der  Serie  noch  nicht  nachweisen. 
IV  R  40  No.  I  gibt  die  Zeremonien  für  den  2.  und  3.  Nisan,  No.  2  jRür 
den  4.  Nisan.  Auf  DT  109  Vorders.  Col.  II  Z.  3—6  sind  noch  die  Reste 
ähnlicher  Anweisungen  wie  IVR  40  No.  i  Col.  1 1 — 4,  No.  2  Col.  I  1—5 
zu  sehen;  nach  den  erhaltenen  Spuren  Col.  11,  3  handelt  es  sich  auch 
hier  um  den  Nisan. 

Für  unsere  Zwecke  kommen  aber  nur  die  Gebete  innerhalb  des 
Zeremoniells  in  Betracht,  also  DT  109  Vorders.,  Rucks.  Z.  i— 12, 
IV  R  40  No.  I  Col.  I,  5—32,  No.  2  Col.  I  und  Col.  II  (bis  Z.  8). 

Die  Zwischenzeile  auf  DT  109  Vorders.  Col.  I,  12  gibt  den  Wech- 
sel der  Adresse  des  Gebetes  an,  das  sich  von  Marduk  an  Sarpanit 
wendet  DT  109  CoL  II  zerfällt  in  drei  Abteilungen;  die  dritte  (Z.  /ff.) 
war  ein  sumerisches  Gebet  Von  DT  109  Rucks.  Anfangskolumne  ist 
nur  noch  ein  Keil  vorhanden.* 

Vorders.  Z.  2.  Vgl.  Z.  16.  iäpiku  —  so  ist  LAL.ku  zweifellos  zu 
lesen  —  wird  erklärt  durch  den  sog.  zweiten  Schöpfungsmythus 
(KB  VIi  S.  40  Z.  17  f.):  Marduk,  der  Weltbildner, 
amant  ina  pän  me  irkus 
epiri  ibnima  itti  ami  üpuk. 
Zu  unsererStelle  ist  zu  vergleichen K 232  Vorders. Z.  17.  (CraigRT  Vol.II, 
p.  16)  '^ME,ME  damiktu  ia-pi-kat  ir^itim  iamäfni,  das.  Z.  20  ^Hamassu 
damku  la-pi'kat  irptim  7nu}atlifnat  ^Hamassi  dumki,  Marduk  schüttet 
die  Erde  wie  eine  Strasse,  einen  Damm,  auf,  so  dass  sie  inmitten  des 
Meeres  einen  festen  Untergrund  bildet,  daher  geht  lapäku  hier  ge- 
radezu über  in  die  Bedeutung:  „festigen",  „festhalten".  So  erklärt 
sich  auch  der  iupuk  same  ohne  besondere  Schwierigkeit  als  „Himmels- 
feste", „Firmament".  Jensens  Erklärung  (KBVIi  S.  467£,  577  f; 
KosmoL  S.  37  ff.)  scheint  mir  nicht  zutreffend.  Aus  der  Entgegen- 
stellung von  iupuk  lame  und  hipuk  burume  (vgl.  zu  No.  I,  8)  ergibt 
sich  mit  Sicherheit  unsere  Deutung.  Das  Himmelsgewölbe  als  fest- 
gegründeter Raum  hiess  iupuk  iame^  als  Strasse  der  dahinziehenden 
Gestirne  hiess  es  iupuk  burume.  Die  bei  Jensen,  KosfnoL  S.  37  ff. 
angeführten  Stellen  widersprechen  unserer  Erklärung  nicht  WiNCKLERs 
Erklärung:  „Tierkreis"  als  der  Damm,  auf  dem  die  Planeten  dahin- 
ziehen, stimmt  mit  unserer  Deutung  überein,  nur  ist  die  unsrige  sach- 
lich genauer. 


*)  IV  R  40  No.  2  hat  die  Unterschrift:  „Wer  Marduk  und  Sarpanit  fUrchtet  —  dem 
komme  (die  Tafel)  nicht  abhanden!  Wem  sie  (durch  Nachlässigkeit)  abhanden  kommt, 
den  mögen  die  Götter,  soviele  in  Babel  sind,  verfluchen".  —  Am  oberen  Rande  der  IV  R  40 
No.  2  mitgeteilten  Tafel  findet  sich  die  Bemerkung:  ina  amat  Bei  u  ^rrate-id  liUim^ 
„durch  das  Wort  Bels  und  der  Himmelskönigin  möge  es  recht  sein".  Vgl.  dazu, 
Rbisnrr,  Hymnen  S.  XV,  der  aber  lUU  liest. 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.     V  26 


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378  QßetMge  )ut  ftmitifd^tn  jlptac^wtffenrctafi. 

Z.  4.  Vgl.  No.  XXV  I  Vorders.  I,  29;  da  l/D  den  Grundbegriff 
„leuchten",  „glänzen"  enthält,  UL  nach  S^  100  =  asätnu  „schmuck  sein" 
ist,  so  dürfte  ^.  t/i?.  i/Z  das  „Haus  des  glänzenden  Schmuckes"  sein. 

Z.  7.  k.KU,A  nach  Jensen  KB  VIi  S.  395  =  „Freudenkammer". 
Nach  der  grossen  Steinplatten- Inschr.  Nebukadnezars  (E.-I.-H.-I.) 
Col.  II,  40.  43  ist  es  das  papahu  bei  iläni  Marduk,  das  Allerheiligste 
in  Esagila;  vgl.  das.  'fMA.KU.A  =  elippi  "Marduk.  Da  KU.A  sonst 
=  aiäbu  (Brunn,  List  10660),  so  dürfte  E.KU.A  =  „Haus  der  Ein- 
wohnung**,  tabemaculum^  sein,  vgl.  den  Ausdruck  rtJ^^DtÖ  in  der  Mischna 
für  das  „Einwohnen"  Jahves,  d.  h.  von  seiner  Gegenwart  unter  seinem 
Volke.  —  Zu  kabü  damiktiku  vgl.  Z.  24;  ferner  No.  XXV  2  Col.  II,  4; 
KingBMS  I,  50;  15,  16;  33,  35;  eine  ähnliche  Phrase  ist  kabü  balati 
No.  XIV,  80.  Der  Sinn  unserer  Stelle  ist  natürlich  nicht:  „der  deine 
Gnade  gewährt",  sondern  „der  deine  Gnade  anruft",  „um  deine  Gnade 
bittet"  oder  g^anz  wörtlich:  „der  deine  Gnade  verkündet".  —  ku  als 
Suffix  der  zweiten  Person  ist  hier  mit  besonderer  Vorliebe  gebraucht, 
vgl.  Z.  8. 9. 24.  25,  Rucks.  Z.  5.  6;  dagegen  ka  Vorders.  Z.  10,  Rucks.  Z.  7. 
ku  auch  No.  XXI,  27. 

Z.  8  f    Vgl.  No.  XXV  I  Vorders.  I,  30  f. 

Z.  II.  Vgl.  Z.  26,  ferner  Rucks.  Z.  4;  No.  XXV  i  Vorders.  I,  32. 

Z.  12.  Vgl.  No.  XXV  i  Vorders.  i,  3  f.  Delitzsch,  Babel  und 
Bibel  III  S.  67  Anm. 

Z.  13.  Vgl.  King  BMS  i,  37:  U-at  mit  der  Var.  i'lat\  das.  2,  43; 
33»  i;  33,20  nebst  Var.;  also  nicht:  la  plus  elevee  (Martin)  oder 
sublime  (ScilElL). 

Z.  14.  Vgl.  BMS  6,  78  f.;  7,  16;  8,  22;  19,  18;  39,6;  dazu  die  Be- 
merkung KiNGs  p.  109.  Näbat  kakkabu  ist  die  Erklärung  von  DIL, 
BAD,  vgl  VR  46,  40»b  (HW  S.  442«). 

Z.  15.  lilmit  st.  cstr.  von  lilimtu  (Form  wie  mi^irtu,  vielleicht 
lil-b(v)at  gesprochen)  vom  Stamme  Dbb,  dessen  Grundbedeutung 
zweifellos  „glänzen"  ist  Desselben  Stammes  ist  lulimtu  (HW  S.  378»), 
das  „Glanz"  bedeuten  muss.  IV  R  59  No.  2,  18^  ki-i  lu-litn-ti  el-me-H 
panuk-ka  lu-kir  ist  zu  übersetzen:  „wie  der  Glanz  des  elmeiu  möge 
ich  kostbar  sein  in  deinen  Augen".  Der  elmeiu  ist  speziell  der 
glänzende  Stein  nach  seinem  Ideogr.  SUDMD.AG,  das  Licht 
des  elmeiu  will  IStar  vor  Asarhaddon  leuchten  lassen,  lulimu  „Leit- 
hammel", „König",  „Fürst"  erklärt  sich,  falls  nicht  sumerischen  Ur- 
sprungs, durch  denselben  Bedeutungsübergang  wie  iarru  „König** 
von  iaräru  glänzen.  Zu  demselben  St.  gehört  lulimu  auf  der  Stele 
Nabonids:  dalati  lu-li-mu  VIII,  48  vgl.  Meiss.,  Su/pl.S.S3^»  Muss- 
Arnolt,  HWB  S.  482^  lilmit  ilätu  ist  demnach  „Glanz"  der 
Göttinnen,  vielleicht  auch  im  Sinne  von:  „Herrin",  „Fürstin"  als  her- 
vorglänzende unter  denselben.  —  Zu  NE.^A^=^nüru  vgl. IV R  2,42*: 


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l^eßn,  l^^mnen  unb  <StitU  an  (Dtatbuft.    (XXIV)  ^^g 

NE,gar-zu'iü^=ananürika,  VR 29,61«'':  NE.SA^=^nu-\rt4\,  nüru  ebbu 
ist  betont  und  deshalb  vorausgestellt  —  ]tu  —  diese  Form  des  Suff, 
findet  sich  wiederholt  in  diesem  Gebete,  trotzdem  es  sich  an  eine 
Göttin  richtet,  vgl.  Z.  17.  19.  22. 

Z.  16.     Vgl.  Z.  2. 

Z.  17.    Vgl.  BMS  27,  s;  No.  XIV  Z.  21. 

Z.  20.  ^7>{r//ö:/  karsu  kann  hier  natürlich  nicht  im  Sinne  von  „Ver- 
leumderin" genommen  werden,  sondern  bedeutet  wohl  die  „Anklä- 
gerin" der  Bösen.  —  Zu  ^äbitat  vgl.  Z.  23  und  muiamkitat  Z.  22.  Dass 
das  Zeichen,  das  sonst  kät  bedeutet,  hier  tat  zu  lesen  ist,  ist  sicher 
nach  dem  Zusammenhang.  Der  Wechsel  des  k-  und  /  -  Lautes 
findet  sich  mehrfach  bei  sumerischen  Lautwerten,  vgl.  ku,  das  auch 
den  Wert  tu,  tug  usw.  hat,  femer  gin,  gub  einerseits,  din^  du  ander- 
seits; kim  und  dim.  Vgl.  ferner  den  Wechsel  im  Sumerischen: 
agar  —  E.'S,\  adar,  ige  —  E,'S,\  ide\  gubu  —  E.-S.\  dubu.  IV  R  40,  i 
Rucks.  Col.  IV,  30  findet  sich  der  Vermerk,  die  Tafel  sei  im  ^me-KU- 
Dialekt,  der  nach  Haupt  ASKT  S.  133  mit  E.-S,  identisch  ist,  ge- 
schrieben. Die  Lesung  tat  für  das  Zeichen  kat  wird  deshalb  bloss 
dialektisch  für  Südbabylonien  im  Gebrauch  gewesen  sein. 

Z.  21.  Oder  liegt  ein  Versehen  auf  dem  Orig.  vor,  etwa  i  für  at, 
also  imi-lap'pi-aii 

Z.  23.  Zu  nasku  vgl.  No.  XXV  i  Vorders.  I,  29;  wahrscheinlich 
identisch  mit  dem  BMS  9,  36  vorkommenden  naiku,  das  jedenfalls 
abzuleiten  ist  von  7tt>3,  das  eine  Gruppe  bildet  mit  nadü  und  makatu 
HW  S.  486»;  Meissner  SuppL  S.  67«^^;  Jensen  KB  VI  i  S.  339. 

Z.  26.  ^'"^hab  kidinnu  ist  hier  zweifellos  nicht  „Schützling",  sondern 
„Schützer**.  An  sich  kann  der  Ausdruck  einen  Menschen  bezeichnen, 
der  Schutz  empfängt,  oder  einen,  der  Schutz  gewährt  Das  Nähere 
entscheidet  der  Sprachgebrauch  und  der  Zusammenhang.  Vgl.  dazu 
die  doppelte  Bedeutung  des  hebr.  "il:  KoCytigog  natürlich  nicht  = 
„Kos  ist  Klient",  sondern  „Kos  ist  Patron".  NÖLDEKE  in  S.  B.  d.  B.  A. 
d.W.  1882,  S.  1187  Anm.6. 

Die  Rückseite  ist  leider  zu  mangelhaft  erhalten,  um  eine  sichere 
Deutung  des  Inhalts  jeder  Zeile  zuzulassen.  In  den  ersten  Zeilen 
wird  von  Marduk  in  der  dritten  Person  gesprochen,  während  Z.  5  ff. 
jemand  und  zwar,  wie  es  scheint,  der  König  angeredet  ist. 

Z.  5.    „Bei  segnet  dich        Segen  immerdar"  [ 

Z.  6.    „vernichtet  deinen  Feind,  wirft  nieder  deinen  Widersacher". 

Z.  7  ist  das  fünfte  Zeichen  allem  Anschein  nach  auf  ein  anderes 
Zeichen  geschrieben,  von  welchem  noch  der  letzte  senkrechte  Keil  und 
die  Spuren  eines  wagrechten  vorhanden  sind.  Ich  vermute,  dass  das 
Zeichen  gig  hier  stand  im  Sinne  von  marä^u^  so  dass  der  Sinn  ist: 
„Wenn  [schmerzerfüllt  ist?]  dein  Gemüt,  zur  Sonne  [erhellt  er  es.?]". 

26* 


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380  Qßettrd^e  ^ut  femtHfc^en  |lpta€$iin|fenfc$aft. 

Z.  8.  „Szepter,  Schale (?),  Waffe,  Krone  bringt  er  hervor  für 
den  König*'  [ 

Z.  9.  „Die  Wange(?)  des  Königs  schlägt  er,  wenn  seine  Wange  (?) . . ." 
TE  hier  als  letu  zu  fassen  (vgl.  auch  oben  zu  No.  IV  Z.  10),  schlägt 
mir  Herr  Prof.  Zimmern  vor  und  verweist  dafür  auf  Jensen  KB  VI  i 
S.  403;  Küchler,  Assyr.-babyL  Medizin  S.  74,  woselbst  Uta  mafiä^u 
speziell  zum  Zwecke  der  Heilung  angewandt  wird,  wie  ähnlich  Uta 
malädii  Cun.   Texts  XVI,  5,  190. 

Z.  10.  „Wenn  seine  Tränen  fliessen,  so  wendet  (?)  sich  Bei 
freundlich  zu(?)". 

Z.  II.    „Wenn  seine  Tränen  nicht  fliessen,  so  zür[nt?]  Bei". 

Z.  12.    „Der  Feind  rückt  heran,  er  wirft  ihn  nieder"  [ 

Von  Z.  13  ab  folgen  Vorschriften  über  die  Darbringung  eines 
Speiseopfers. 

XXV.  IVR40. 
1)  Nr.  1. 

Vorderseite,  Col.  I. 

I   Ina      Nisanni     üniu      IL       I     KAZ,GtD     miäi 

^»»iiurigallu         itebi-ma        nie         nari         irammuk 

ina  pan  '^Bel  irrub-ma    f^^^kitu  LAL  ina  pan  '^Bel 

i'di-ik'ku  ana  *^Bel  ikrib-iü  ikabbi 


5  u-mu   nu-za-pa-äm-bi  giä-      gid-       e-        ne 

^^Bel  ia  ina   uP'::i'iu  ma-f^i-ir      lä      üti-ü 

u-mu    bara    §lg-ga  u-  mu        kür-  kür-  ra 

^^Bel  larru  dam-ka  ^^Bel         mätateP^ 

kar-  kar     ä-ku-na  ki-  a  a-  nu-  zu 

10      mu'tir    iul-me  ia        ilani        rabüte 

en    a-ni    u-mu    a-na  u-mu        an- ku- ge(?) 

^^Bet  ia  ina  ni-kil-mi-iu  ü-iam-kit  dan-nu-tü 
dimmer  bara  lü-lü  dimmer  bara  lü  tuk-a 

^^Bel  iarräni  nur  amelu-tü  mu-sa-'-is  is-ki-e-tü 
15  u-mu    ku    mu    äü     gi§-g^l- Ia     ü     mir     ki     in-nir 

^^Bel  iub'  ta-  ku  BäbUu  Bar-  sip  a-  gu-  ku 
an-ana-mu  an- an        Sä-bi    pe§-e 

iame-e  rap-lü-tü         gi-mir         ka-bat-ti-ku 

^^Bel        ina         ena-ku        ta-bar-ri        gim- ri- e- tu 


20 

[ina] 

tereti'ka 

ta 

'ba- 

tu 

tereti 

[ina] 

ni"  kil'  me 

•ku 

ta- 

nant"  din 

ur-  tum 

Ia 

pa-  ka-  ta 

u- 

mu 

dan-  nu-  tu 

iebiCt 

)'ka 

ta-  kam- 

mu 

ina 

kata 

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S<((n»  Si^mnen  m^  tit%ttt  an  QYlarbuft.    (XXV)  381 

[ina]  nap-lu'si'ka  ta-ra- ai-ia-iu-nu-tü  rema 
25  tu-  kal'  lam-  iu-  nu-  iü  nüri  i-  dib-  bu-  bu  kur-  di-  ku 
*^Bel  mätate  nur  "  Igige  ka-bu-ü  damkäte 
man'-  nu  la  ka-  a-  lu  la  i-dib-bu-bu  kur-di-ku 
la  i'kab'bi  ta-nit-ku  la  ü-ia-pa-a  belu-ut-ku 
'^Bel  mätate  a-Hb  &MDML  ^a-bit  kätä  na-as-ku 
30  ana        ali-ku  Bäbtli  ri-h-e  rema 

ana      &. SAG,  ILA      biti-ku       su^-^ir         päni-ku 
la  märe  BäMli  '^^^^äb  ki-din-nu  Hi-kun  iü-bar-ru-iu-nu 

2)  Nr.  2. 

Vorderseite,  Col.  I. 

y  ina  Ntsanni  ümu  IV,  1%  KAZ ,  GtD        muH 

'^^^urigallu  itebuma  me  näri  irammuk^^kitü  LAL 

ina   pän   ^^Bel   u    ^arrate-iä     i-        di-        ku 

nü     käti    an-  na-  a     aita    *^Bel    i-  na-  aS-  H 

5  ana  '^Be/  ikrib-    iü  ikabbi 

u-  mu      u-  mu      na  u-  mu         u-  mu      na 

be-lu    gas-ri   Igige    ^i-rim    ia  ilani  rabüte 

u-mu  se-se  u-mu    nu-sar    mu-na 

be-lu  kib-rat  iär  ilani  kiiiatiQ)  mu-kin  u^urti 

10  alim  nu-  za-  pa-  am-      bi        u-  e    mu-  na 

kab-  tu       si'  rim       ia-  ku-  u  e-  til-  lu 

lal-a-g6  uäumgal  nu-ra  a-ri-a 

na-iU'U     iarru-tü  ta-mi-ih  belu-tü 

]-ga  nu-  nu    lag -ga       nu  E.UD  .  UL-sü 

15       ti'PaQ)]'ri  nam-ri        Marduk    a-iib      £-  >» 

]  iä-    kür        nu-  tuk 

]  sa-  pi'  nu      mät    a-  a-  bi 

]  e-  ne 

Grosse  Lücke. 

Col.  II. 
ina  pän  iär  ilani  Marduk  ^a-bit  [a-bu-tü}] 

lik'  bu-  ü      ta-  nit'  ku      lu-iar-lbu-ü 

lid'  bu'  bu'ü  kur-di'ku       li'ia\pU'ü  . .  . 
ana  ^*^^^ardi    ka-bu-u     damikti-ku  [ 
5  ina  pu-ui-^a    u    dannatiQ)   i'[ 
ina  mur^  u     ta-ni-f^u        [ 
lit'  tal'  lak     ana     [ 
lid'bu'ub      kur-  [di-  ku 


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382  (fftUx&^t  5ur  ftmitifd^tn  |lpta4iot(f(enr4af^. 

Übersetzung. 
Nr.  1. 

Vorderseite,  Col.  I. 
I — 4  Im  Monat  Nisan,  am  2.  Tage,  in  der  ersten  Stunde  der  Nacht 
macht  sich  der  Urigallu   auf  und   wäscht   sich   in   Flusswasser, 

tritt  vor  Bei  ein,  und  legt  ein  Linnengewand  an(?),  vor  Bei er,  zu 

Bei  spricht  er  sein  Gebet: 

6  Bei,  dem  in  seinem  Zorn  niemand  entgegentritt; 

8  Bei,  gnädiger  König,  Herr  der  Länder, 

10  Wiederhersteller  der  Wohlfahrt  der  grossen  Götter; 
12  Bei,  der  durch  seinen  Blick  die  Gewaltigen  niederwarf; 
14  Herr  der  Könige,   Licht  der  Menschheit,   der   austeilt   die  Be- 
sitztümer; 
16  Bei,  deine  Wohnung  ist  Babel,  Borsippa  deine  Krone. 

18  Die  weiten  Himmel  —  dein  ganzes  Gemüt! 

19  Bei,  mit  deinen  Augen  schaust  du  alles! 

20  [Durch]  deine  Vorzeichen  durchschaust  (?)  du  die  Vorzeichen! 

21  [Durch]  deinen  Blick  gibst  du  Gesetz. 

22  Du  lassest  ausser  Acht(?)  —  ein  heftiger  Sturm  (?)! 

23  Deine(n)  .  .  .  packest  du  mit  der  Hand! 

24  Durch  deinen  Gnadenblick  gewährst  du  ihnen  Gnade, 

25  lassest  sie  schauen  das  Licht,  sie  verkünden  deine  Kraft! 

26  Herr  der  Länder,  Licht  der  Igig,  Verkünder  der  Gnaden  — 

27  wer  sollte  deine  Kraft  nicht  verkünden.^ 

28  nicht   rühmen    deine   Erhabenheit,    nicht   preisen   deine   Herr- 

lichkeit? 

29  Herr  der  Länder,  der  bewohnt  E.UD.UL,  Unterstützer  des  Ge- 

fallenen! 

30  Deiner  Stadt  Babel  erzeige  Gnade! 

31  Deinem  Hause  Esakkil  wende  zu  dein  Antlitz! 

32  Den  Söhnen  Babels   gib  als  Schirmherr  fröhliches  Gedeihen! 

Nr.  2. 

Vorderseite,  Col.  I. 

I — 5  Im  Monat  Nisan,  am  4.  Tage,  um  1%  der  Nacht  macht  sich 
der  Urigallu  auf  und  wäscht  sich  in  Flusswasser,  ein  Linnen- 
kleid (?)  legt  er  an,  vor  Bei  und  der  Himmelskönigin  ....  er, 
dieses  Gebet  bringt  er  Bei  dar,  zu  Bei  spricht  er  sein  Gebet: 

7  Herr,   Gewaltigster   der  Igig,   Erhabenster  der  grossen  Götter! 

9  Herr    der    Himmelsgegenden,    König    der   Götter    des  Alls(?), 

der  festsetzt  die  Schranke! 


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I^e^»  S^mnen  un^  tit%tU  an  ({Vlatduft.    (XXV)  383 

II  Hochangesehener,  Erhabener,  Hoher,  Herrl 

13  Der  trägt  die  Königswürde,  hält  die  Herrschaft, 

15  glänzende  fFack]el(?),  Marduk,  der  bewohnt  E.UD.UL, 

17 der  niederwirft  das  Land  des  Feindes  I 

Grosse  Lücke. 

Col.  n. 

1  Vor  dem  König  der  Götter,  Marduk,  [der  Fürsprache]  einlegt, 

2  sollen  sie  verkünden  deine  Erhabenheit,  gross  machen  [deine  .  .  .1 

3  rühmen  deine  Kraft,  preisen  [deine  . . .! 

4  Dem  Knechte,  dem  Verkünder  deiner  Huld,  [ 

5  In  Bedrängnis  und  Not(?)  [ 

6  in  Krankheit  und  Wehklagen  [ 

7  Er  gehe  zu  [ 

8  verkünde  [deine]  Kraft  [ 

Bemerkungen. 

Die  sumerischen  Zeilen  entsprechen  nicht  in  allen  Fällen  dem 
assyrischen  Texte;  soweit  sie  sicher  gedeutet  werden  können,  ent- 
halten sie  vielmehr  allgemeine  Anrufungen,  litaneiartige  Responsorien. 

No.  I  Vorderseite  Col.  I. 

Z.  4.    Zu  idikku  vgl.  No.  2  Vorders.  Col.  I,  3. 

Z.  5.  Vgl.  No.  2  Vorders.  Col.  I,  10;  es  ist  za  zu  lesen,  wie  mir 
Mr.  L.  W.  KiNc;  auf  meine  Anfrage  gütigst  mitteilte.  Wie  die  sume- 
rische Zeile  den  Sinn  der  babylonischen  ausdrückt,  ist  mir  nicht  klar. 

Z.  9.  Bei  der  Vieldeutigkeit  mancher  Zeichen  wage  ich  noch 
keine  Erklärung. 

Z.  II.  Die  erste  Hälfte  der  Zeile  scheint  zweimal  dieselbe  An- 
rufung zu  enthalten,  da  der  /-Vokal  auch  sonst  in  ^-^.-Texten  für  a 
eintritt  „Herr  des  Himmels  (an  +  Verlängerungsvokal),  Herrscher  des 
Himmels,  Herr  der  grossen  Götter  {KU=^  nibtif\ 

Z.  15.    Unklar. 

Z.  29.  Zu  L  UD.  UL  vgl.  No.  XXIV,  Vorders.  I,  4;  jiasku  das. 
Z.  23. 

Z.  30  vgl.  No.  XXIV  Vorders.  I,  9. 

Z.  31  vgl.  No.  XXIV  Vorders.  I,  8. 

Z.  32  vgl.  No.  XXIV  Vorders.  I,  26. 

No.  2  Vorders.  Col.  I. 
Z.  I — 5  vgl.  No.  I  Z.  I — 4.  Z.  4  ist  hier  mehr  gegen  No.  i. 
Z.  6.    „Herr,  erhabener  Herr,        Herr,  erhabener  Herr*';  zur  Be- 
deutung von  na  vgl.  Haupt  ASKT  S.  205. 


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384  dStih&^t  5ttt  fmitif<ttn  ßpta4wi\ftnf4afi. 

Z.  9.  Zu  ufurtu  vgl.  Jensen  KB  VI  i  S.  346  f.,  das.  S.  405  f.  Nach 
Jensen  gibt  es  nur  ein  u^urtu  =  „Bild",  „Zeichnung"  von  dem  St  1X\ 

Z.  10.  Vgl.  No.  I  Z.  5.  Die  zweite  Vershälfte  ist  wieder  ein  all- 
gemeiner Ausdruck:  „Herr,  erhabener  Name". 

Z.  12.  Da  LAL  ==  naiü  und  uiumgal  =  „Alleinherrscher",  so 
entsprechen  sich  die  beiden  ersten  Vershälften  von  Z.  12  und  13, 
wie  jedoch  die  zweite  Hälfte  der  sumerischen  Zeile  zu  analysieren 
ist,  ist  mir  nicht  klar  geworden. 

Z.  14.  lag.ga  =  namru\  nu  dürfte  dem  sonst  gebräuchlichen 
NA  entsprechen,  das  „sich  niederlassen",  „sich  lagern",  bedeutet. 

Z.  15.    Zur  Ergänzung  vgl.  No.  I  Vorders.  34. 

Col.  11. 
Z.  I  vgl.  No.  XXIV  Vorders.  I,  20. 
Z.  4  vgL  No.  XXIV  Vorders.  i,  24. 


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385 


Texte. 
III.  K  3505 


Vorderseite 


^^^^4   9^^^=k=^<^^f^  »h  W      ff 


WF  -Pf  f'^ 


S-  •^'ff  <^  "[^^ 


Rückseite 


B«iCrSfe  rar  scinit.  SprachtHtanucluift.  V. 


27 


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386 


IV.  DT  71 

Vorderseite 


44tfl 


-^^^•üT^ 


^  ^ 

^  ^-f- 


r^ 


^m^f^^^< 


.^ 


« 


lO 


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IV.  OT  71 

RflclcMite  (Z«le  i— ja) 


387 


^   jfT  -ihr 


"S 


rv- 


JSrf 


P^^F 


.^^ 


f- 


i^:::r=i- 


^'^ ^^ 


in^ 


Digitized  by 


Coogle 


388 


IV.  OT  71 

Rückseite  (ZeOe  23— ScUom) 


Irjfffr^jir  "^f^N^g^  u-^ 


I 


r     ^P^^9^f€    ff    MT 


f^^'^^^'^'-<^^ 


f^3s^   ^ir##  r^  <i^rFfF 


Hff^  ^r^pf^hrp    ^F^ 


Fr^;^'<fr'<r^*^rFrF 


r^pf  Hff^== '-ar  fifif 


-^^^Ff 


S2C=:h^  ^NTTfNf 


10 


Die  Rückseite  ist  bis  auf  wenige  Zeichen  Terwiachty  ^^^^l^ 


j$«9n,  $|>«NMii  uM  CAtU  «n  (pUrdift. 


389 


IX  K  3418 


Vorderseite 


Rttekseice 


10 


XVIH.  K  9810 

Vorderseite 


j^ 


P <      >RF=" 


:<^=*:^^i 


^ 

«r 


^   <r r# 


I 


% 


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390  qpd(r<9«  $1»  fmm<i*<^  ßpu4miK*»f4'^ 

XVIII.  K  9810     „   ^  . 


XIX.  K  9918 


•s 


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XX.  K9NQ 


39» 


lO 


•5 


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392 


XXII.  K  3175 

(ZaOe  I— «♦) 


^/ 


>s 


20 


rRT'^^'^'j^^] 


^rf(tHff^=pip^'m:if=^p^ 


/^^y 


fJtE^^^^^^ 


f^H^Z^'i/^^^^^ 


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as 


^iffti,  l^fwmtn  und  4StUit  an  (pUr^ul. 

XXH.  K  3176 

(Zeile  25— Schlnss) 

4w"'-  ^ 


393 


30 


35 


40 


45 


^y^w^^ 


XXII.  K  341» 

Colnmne  i 


</^  »^^^^ 


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394 


XXII.  K  3419 

C*lMawe'2 


/\«Pt 


XXII.  K  3186 


FfF^  ^P^f^  ^M^f^  ^^^l 
i^rie  M^  ^ff  ^  ^^^  ^N^  Hl^'f- « 


XXII.  K  3216 


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XXII.  K9469 


395 


lO 


XXII.  K8237 


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396 


(gtittii*  yu  r«R<«r4M  ji^«<ii»{|t<i»r4*f • 


XXill.  K  S201 

Vordendte 


iS^f'^^F 


^S^r-^ 


•WF=^Fff 


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1^4*,  ^fmmm  mA  €(«6«<«  «m-  Qn«(talL 


397 


XMII.  K  5201 


Rttckteite 


/ 


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39« 


(gtitti^t  jNt  fmiHf^t*  lkftA<imi^t»f4Afl. 


XXIV.  DT  109 


Vordeiseite  (ZeUe  i— ») 


lO 


^g^(i^-f!»A  ^    ^X^    ^    ff 


l 

•fr 


»- 


^r 


m^^mn^'i^^'F'^^  ^i^FHr^ 


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«5 


$«>tt.  I^^mntn  uii5  £e6«t(  an.  dTUvtuR. 
70BM.  DT  109 

Vordmdte  (Zefle  13— Schlnss) 


399 


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400 


XXIV.  DT  109 


Rttckaeitc 


lO 


»5 


»5 


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^ur  ßrßfatung  b^  efamtfcßen  Qg>nefe. 

F,  Bork. 

Wkisshacii  hat  m  den  Vorbemerkungen  zu  seiner  sorgfältigen 
5  Ausgabe  der  „Susischen  Tontafelcheti"  [J^aträ^e  sf/r  Assfrioiogie  IV, 
S.  171)  diese  Tafelchen,  die  in  Kujjundschik  gefunden  wurden  oder 
gefunden  sein  sollen,  als  Briefe  in  Anspruch  genommen.  Dagegen 
sprach,  trotz  versuchter  anderer  Erklärungen,  von  voniherein  nichts; 
„Kontrakte'*  konnten  es  dem  Inhalte  nach,   soweit    er    bekannt   war, 

ro  auch  nicht  sein,  höchstens  hätte  man  auf  Zeugenaussagen  raten 
knnnen. 

Die  Frage  dürfte  durch  die  Feststellung  eines  einzigen,  öfter  au 

bestimmter  Stelle   begegnenden  Zeichens  heute  zu  entscheiden  sein. 

Man  hatte    bisher  z.  H.   K,  1325   gelesen:  Akkiriri  nanliim:  „U 

fg  i}fiariri,  hrk  Mncchit^Ho'*  u.  s.  \v.  Dabei  brachte  man  miu/m/i  mit 
nanri  zusammen  und  übersetzte  es  mit  ,,(er)  sprach",  Hiess  nun  der 
Sj>recher  nach  seiner  eigenen  Angabe  liparirit  so  musste  Akkiriri 
etwas  antler  es  sein  als  sein  Name,  Es  lag  nahe  genug,  es  mit  akkari 
(="  nirgend  einer")  zu  vergleichen.     Da  aber  nantum  nicht  recht  wie 

20  eine  Verbalforni  aussah,  eher  wie  ein  Substantiv  [vgl,  taHufnm),  so 
konnte  das  zweite  ri  des  ersten  Wortes  als  eine  Art  Genitivpartikel 
oder  Possessivpartikel  (vgl.  napir-H-ri)  erklärt  werden,  wobei  seine 
Anwesenheit  zugleich  die  Voranstellung  des  Genitivs  zu  erklären 
hatte.    So  schien  alles  zu  stimmen,  und  die  Verbesserung  I^pakuri^ 

25  die  nicht  einmal  gesichert  war,  hätte  damals  auch  keine  Bresche  in 
diese  Auflfassung  legen  können. 

Seit  dem  Erscheinen  der  lange  und  vortreftlich  vorbereiteten 
Ausgabe  der  bisher  bekannt  gewordenen  sämtlichen  Texte  können 
wir  uns  nun  freilich  auch  der  durch  Bu,  gi-5-9,  t88  {Nr.  25  beiWKlSS- 

;^o  UACh)  geforderten  weiteren  Berichtigimg  Pakarl  bedienen,  denn  es 
macht  schon  einige  Schwierigkeit,  diesen  Namen  für  eine  Abkürzung 
von  Bptihnri  zu  erklären  —  unter  Voraussetzung  der  Gleichheit  i\^r 
Person  — -^  aber  für  sich  all  ei  u  beweiskräftig  wäre  das  nicht 

BcitT3j»e  cur  «emLt.  SprieliwiftscDS^tiart,  V,  ^. 


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f 


402  (§tiM^€  5U¥  ftmiitf^tn  ßptAttM^tnf^Afi. 

Nun  hat  jedoch  die  neue  Durchprüfung  der  Texte  ergeben,  dass 
vor  dem  fraglichen  ii  nicht  u  sondern  ru  steht  (vgl.  Weissb.  Nr.  5, 
Z.  i;  Nr.  22,  Z.  i;  Nr.  25,  Z.  13),  und  mit  dieser  Ermittelung  fällt 
die  bisherige  Auffassung.  Das  iS  gehört  zu  ru  und  dem  Vorigen, 
der  Name  lautet  Pahuri,  Wir  erhalten  vor  demselben  die  Verbal-  5 
form  tu{m)ru'iy  vom  gleichen  Stamme  wie  tu{m)rukume.  Die  Form 
würde  achamanidiscb  als  tiri-i  zu  erwarten  sein  *  was  wirklich  vor- 
kommt, und  es  ist  wohl  zu  beachten,  dass  sich  in  Nak§-i-Rustem  Z.  1 5 
auch  turrika  (statt  iirikka)  geschrieben  findet. 

Der  Stamm  bedeutet  ein  verstärktes  „sagen",  etwa  „feierlich  aus-  10 
sprechen". 

Da  ein  nan  auch  in  nan-ke  (=  ^nakha-n-ke-k)  vorkommt,  so 
könnte  man  hier  eine  Verbalkomposition  fian-turu  vermuten  wollen. 
Das  scheint  mir  durch  den  Sinn  völlig  ausgeschlossen  zu.  werden, 
da  bei  dem  Reichtum  des  Elamischen  an  Partikeln  das  Fehlen  einer  15 
solchen  hinter  Pahuri  ganz  unbegreiflich  erschiene.  Vielmehr  scheint 
mir  das  Pahuri  in  einem  genitivisch  possessiven  Verhältnisse  zu 
stehen,  und  zwar  eben  zu  diesem  nan,  das  dann  Objekt  zu  turul  ist. 

Nun  gibt  es  auch  ein  Substantiv  7ian  (=  „Tag"),  das  allerdings 
den  vierundzwanzigstündigen  Tag  bezeichnet,  während  das  betreffende  20 
Wort  Bg.  I  Z.  16,  wo  „Tag"  im  Gegensatze  zur  Nacht  steht,  weg- 
gebrochen ist.  Aber  auch  das  iranische  rauca  (röcaf)  bedeutet  ja 
„Tag"  in  beiderlei  Sinne,  bezeichnet  aber  zunächst  das  Licht  des 
Tages,  den  hellen  Tag.  Und  nun  tagt  es  wohl  auch  über  unseren 
Texten.  Gilt  doch  auch  bei  den  Iraniem  der  Tag  für  heilbringend,  25 
trotz  der  verderblichen  Sonnenglut,  die  Nacht  aber  für  des  Menschen 
Feind.  Ich  vermute  daher,  dass  in  nan  die  Entsprechung  des  vor- 
auszusetzenden lu/mu  steckt;  zu  übersetzen  wäre  also: 

„Akkiriri  spricht  Heil  aus  für  Pahuri,  den  Sohn  des  Maccine^^. 

Akkiri-ri  [reduplizierter  Kurzname  (vgl.  HÜSING,  Or,  Lit,  Ztg.  III,  30 
S.  83  ff.)]  ist  also  der  Absender,  Pahuri  der  Empfänger,  aus  dessen 
Besitze  die  Briefe  stammen.  Dazu  stimmt  vollkommen,  dass  auch 
in  Nr.  5  Pahuri  an  gleicher  Stelle  erscheint,  der  Absender  aber  ist 
Upicca,  Weitere  Namen  von  Absendern  sind  bei  Weissbach  S.  171 
zusammengestellt,  die  aber  nicht  vollständig  erhalten  sind.  Bei  den  35 
meisten  Briefen  ist  der  Anfang,  der  die  Namen  des  Absenders  und 
Empfängers  enthielt,  überhaupt  weggebrochen,  doch  ergibt  sich  viel- 
leicht noch  manches  aus  Schrift,  Stil  und  Inhalt.  Der  Empfänger 
aller  Briefe  aber  ist  wohl  Pahuri,  obwohl  dessen  Name  in  Nr.  25 
noch  weiter  im  Briefe  vorkommt,  während  der  Anfang  fehlt:   soweit  40 

*  Das  tirippi  im  gleichen  Briefe  ist  wohl  dahin  zu  deuten,  dass  im  Briefstile  in 
der  gewiss  alten  Formel  sich  die  alte  Schreibung  erhielt,  wie  im  Deutschen  Ew.  statt 
Euer, 


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Qßorft,  ^ur  ^Mt&tunc^  htt  ttamifd^tn  Oßnefe.  403 

dieser  erhalten,   ist  stets  Pahuri  der  Empfänger,  so  in  Nr.  i,  5,  10, 
14,  17,  23.    Der  Inhalt  scheinen  Berichte  elamischer  Heerführer  oder 
Stadtkommandanten   an  ihren  Vorgesetzten  zu  sein,   die  Ereignisse 
in  einem  der  assyrischen  Kriege  zu  spielen. 
5  Die  Schrift  ist  sehr  flüchtig,  und  offenbar  haben  viele  Keile,  die 

wir  heute  ergänzen  müssen,  nie  dagestanden,  daher  denn  die  schwan- 
kenden Formen  der  Zeichen  noch  kaum  einen  Schluss  auf  die  Zeit 
gestatten.  Ist  also  Weissbachs  Mahnung  (S.  170,  Z.  3iff.)  durchaus 
berechtigt,  so  bleibt  es  doch  auch  durchaus  möglich,  dass  die  Briefe 

10  älter  sind  als  die  Texte  von  Mal-Amir.  Ausser  dem  verschiedenen 
Materiale  dürfte  nämlich  auch  die  Landschaft,  aus  der  Schreiber  und 
Briefe  stammten,  in  Anschlag  zu  bringen  sein.  So  ist  im  Briefe  Nr.  i 
(des  Akkiriri)  sa-ki-ik  (=  ^sankik)  geschrieben  gegenüber  dem  su-ku- 
uk  von  Mal- Amin   Die  erwähnten  Städte  wie  Tallak  (So  vermute  ich 

«5  für  Ritikkutiir,  vgl.  JENSEN,  Zeitschr.  d.  D.  MorgenL  Ges.  LV,  S.  237 
Anm.  i),  Pimak  (vgl.  Albinak^  E-Punaku)  u.  s.  w.  werden  also  im  Nord- 
westen in  der  Richtung  oder  Nähe  von  E-Hamban  zu  suchen  sein  (vgl. 
HüsiNG,  ör.  LiU  Ztg.  IV,  Sp.  140).  Die  Erwähnung  von  Assyrien  oder 
vielleicht  der  Assyrer  [Nr.  15,  '^Ai-iu'ra{'ip)]  und  die  vermutliche  Er- 

20  beutung  des  „Briefbündels"  durch  die  Assyrer  stehen  damit  im  besten 
Einklänge.  Weissbach  macht  noch  auf  eine  zweite  Stelle  aufmerksam, 
wo  der  Name  Assyriens  genannt  wird:  Nr.  3,  Z.  3.  Nach  meiner 
Abschrift  dürfte  das  erste  Zeichen  der  Zeile  das  Determinativ  **  sein. 
Die  Richtigkeit  der  Lesung  ^U-lam-Ai-iu-ra  . . .  dürfte  durch  Nr.  11, 

25  Z.  3   sicher  gestellt  werden,   wo  ein  deutliches  "^U-lalm] steht. 

An  beiden  Stellen  haben  wir  vielleicht  den  aus  dem  Assyrischen 
übersetzten  Namen  einer  Stadt,  die  jedenfalls  an  der  assyrischen 
Grenze  zu  suchen  sein  wird. 

Noch  bedeutsamer  werden   aber  die  Briefe  durch  die  Tatsache. 

30  dass  eine  der  bekanntesten  elamischen  Festungen,  MtUakiutn  (assyr. 
Madaktu),  darin  erwähnt  wird.  Die  von  Weissbach  empfohlene  Le- 
sung Mu'uk'tum  ist  zunächst  unwahrscheinlich,  weil  niemals  in  diesem 
häufigen  Namen  das  sonst  oft  verwendete  muk-Zeichen  geschrieben 
wird.    Das  fragliche  tak-Zdchen   erscheint   entsprechend   dem  nach- 

35  lässigen  Charakter  der  Schrift  in  den  absonderlichsten  Formen,  bald 
mit  vier  Keilen  (Nr.  10  stets!  Z.  10  Mu-tak-tum,  Z.  15  tak-ke-ri  Z.  17 
\/i]U'[u]t'tak'ne  und  Nr.  i,  Z.  11  hu-ut-tak-ne)  bald  mit  fünf;  bald  gleicht 
es  einem  achamanidiscben  uk^  bald  rücken  die  Keile  so  auseinander, 
dass   es   mehr    dem    neuelamischen    und    neususischen    tak    gleicht. 

40  Erinnert  sei  auch  daran,  dass  in  der  malamirischen  Schrift  das  uk- 
und  /^^-Zeichen  leicht  mit  einander  verwechselt  werden  können. 
Selbstverständlich  haben  wir  nunmehr  auch  wohl  Halikutak  und 
Tak'hu  . . .  (Nr.  3)  statt  Halikuk  und  Uk-hu  ...  zu  lesen. 

28* 


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4C4  Qßeifvdge  yit  ftmitif^tn  ßpta4m\(tn\4Aft. 

Endlich  möchte  ich  noch  zur  Ergänzung  der  WElSSBACHschen 
Arbeit  auf  einige  unbekannte  Zeichen  hinweisen,  die  in  den  Briefen 
vorkommen. 

1.  Das  noch  nicht  bestimmte  erste  Zeichen  der  vierten  2^ile  von 
Nr.  1 1  habe  ich  noch  an  folgenden  Stellen  gefunden:  Nr.  4,  Z.  2  (Es  5 
folgt«/  +  x)y  Nr.  25,  Z.  8  (Die  Wiedergabe  bei  Weissbach  dürfte  nicht 
ganz  gelungen  sein.  Es  folgt  si-ip  hui^yut . . .),  vielleicht  auch  in 
Nr.  10,  Z.  12  hinter  ti-ir-ta-iri^y  In  der  Bagistaninschrift  1,67  könnte 
die  bisher  ""en  gelesene  Gruppe  ein  einheitliches  Zeichen  sein,  das 
vielleicht  hierzu  gehören  dürfte.  10 

2.  Opperts  geistreiche  Vermutung  zur  letzten  Zeile  der  perse- 
politanischen  Dariusinschrift  H  (vgl.  Weissbach,  Die  Achämeniden- 
inschriften  zweiter  Art,  S.  95)  ist  jetzt  als  abgetan  zu  betrachten,  da 
das  fragliche  Zeichen  in  den  Briefen  mehrfach  belegt  ist:  Nr.  15,  Z.  9, 
12,  14  und  vielleicht  auch  Nr.  12,  Z.  3.  15 

3.  Ein  drittes  noch  unbestimmbares  Zeichen  sehe  ich  am  An- 
fange Nr.  2,  Z.  II.  Nach  meiner  Abschrift  beginnt  es  mit  einem 
Winkelhaken.  Dasselbe  findet  sich  in  Nr.  22  Obv.  Z.  2.  Der  Win- 
kelhaken muss  bei  Weissbach  mehr  nach  rechts  gerückt  werden. 
Im  Originale  sind  die  Keile  ganz  auseinandergezogen,  so  dass  die  20 
Zeichenabteilung  naturgemäss  schwierig  ist  Sollte  auch  das  achte 
Zeichen  von  Nr.  15,  Z.  13  dazu  zu  stellen  sein? 

4.  Auch  das  in  den  Achamanidentexten  viermal  belegte  Zeichen 
108  (nach  Weissbach),  dasHüsiNO  als  ä/>  bestimmt  hat  [Zeitsckr.  f, 
vergL  Sprachforsch.  XXXVIII,  S.  25 5  ff),  kehrt  ebenfalls  in  den  Brie-  25 
fen  mehrfach  wieder  und  zwar  sicher  in  den  Formen  li-hip-ne  (Nr.  i, 

Z.  3;  10,  Z.  3  und  in  dem  Bruchstück  Nr.  17,  Z.  2)  und  pi(})'hip-mi 
(Nr.  13,  Z.  13).  Ob  in  Nr.  6,  Z.  2  ein  ma  vor  hip  gestanden  hat,  ist 
zweifelhaft.    Ich  habe  nur  zwei  senkrechte  Keile  erkannt 


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Von 

G.  Hüsing. 

Dass  man  in  Elam  Fremdwörter  semitischer  Herkunft  gekannt 
5  und  verwendet  haben  werde,  war  von  vornherein  als  selbstverständ- 
lich anzunehmen.  Die  Achamanidentexte  lieferten  die  Wörter  ca/ma, 
tippi  und  mannaty  und  die  Form  des  letzteren  bewies,  dass  die  Ent- 
lehnung schon  in  älterer  Zeit  stattgefunden  hatte.  Aber  cabnu 
kehrte   in  den  Mal-Amir-Texten  wieder,  war  also  auch  nicht  erst  in 

Jo  der  Perserzeit  entlehnt.  Und  in  Mal-Amir  II  23  lesen  wir:  tipira, 
akka  calmu  pera-ma-n-ra,  d.  h.  „Der  Schriftgelehrte,  welcher  die 
Stele  liest",  was  wieder  die  Vermutung  nahe  legt,  dass  auch  tippa, 
tippe  in  diesem  Sinne  zu  fassen  seien.  Die  bisher  bekannten  „alt- 
elamischen"    Texte    strotzten    im    übrigen   auch    nicht  gerade   von 

15  Wörtern,    die  semitisch  ausgesehen  hätten. 

So  muss  es  denn  auffallen,  dass  die  von  SCHEIL  herausgegebenen 
neuen  Texte  auf  einmal  von  semitischen  Brocken  wimmeln  sollen. 
Treten  wir  also  der  Frage  näher,  wieviele  von  den  Semitismen  ScHEiLs 
sich   halten  lassen,  und  zwar  ohne  voraufgestellte  Disposition  —  so 

20  wie  es  der  Stoff  am  leichtesten  gestattet. 

S.  86  bemerkt  SCHEIL  zu  ma-al-H-in-fü:  „rappele  elmehi  et  sur- 
tout  tD^'iabn".  Dass  das  von  vornherein  einleuchtend  wäre,  wird  wohl 
niemand  behaupten  wollen.  Die  Ähnlichkeit  liegt  weit  mehr  in 
der  Bedeutung  („Alabaster"),*     die  freilich  gesichert  scheint,   als   in 

25  der  Form  des  Wortes.  Die  Lesung  aber  ist  durchaus  nicht  sicher, 
denn  wenn  auf  ma-al  ein  ii  folg^,  liegt  es  nahe,  dieses  vielmehr  als 
li7Pi  zu  fassen.  Dazu  gehört  der  Nachweis,  dass  U  auch  in  Elam  den 
Wert  lim  habe.    Und  dazu  brauchen  wir  einen  kleinen  Exkurs. 

Eine  Aufeinanderfolge  von  u-e  in  einem  Worte  ist  im  Flämischen 

30  nirgends  belegt  und  so  unglaublich  wie  nur  möglich.  Und  doch 
würde  es  einen  Ausnahmefall  geben,  wenn  das  Zeichen  96  bei  Weiss- 
BACH  als  el  zu  lesen  wäre.    Denn  so  erhielten  wir  zweimal  ein  Wort 


*  Vgl.  übrigens  auch  ttJ'^aa^K? 


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406  (gtitt&^t  3ttr  femÜifc^ai  ßpxA^M^tnfttafi, 

u-fl-manni  (worin  ein  Ausdruck  für  eine  Örtlichkeit,  vermutlich  ein 
Gebäude  stecken  muss,  und  welchem  der  wagerechte  Keil  voraufgeht); 
femer  in  MA  I  9  (und  1 1  ?)  ein  ku-e/,  in  MA  II  1 5  ein  ru-e/  (vgl. 
II  26)  und  MA  I  13  ein  ebenso  unglaubliches  sa-e/^  während  in  Mal- 
Amir  bereits  si/  als  si-u/  geschrieben  auftritt,  ein  Konsonantenzeichen  5 
/  also  bereits  —  wie  in  den  Achamanidentexten  —  aus  u/  entwickelt 
ist,  neben  dem  kein  el  in  gleicher  Geltung  zu  erwarten  wäre. 

Schon  auf  Grund  der  Achamaniden  texte  hat  Weissbach  den  Laut- 
wert e/  vermieden  und  hat  es  mit  ur  versucht  (Zeichen  83  bei 
Delitzsch,  Gram.).  Als  aber  Weissbach  an  die  älteren  Texte  heran-  10 
trat,  stimmte  deren  Zeichenform  doch  zu  wenig  zu  den  für  ur  zu 
erwartenden,  als  dass  er  die  Lesung  hätte  aufrecht  halten  können. 
So  kehrte  er  denn  zum  Zeichen  el  zurück;  der  Weg  war  richtig, 
trotz  der  Unmöglichkeit  der  Lesung,  denn  das  Zeichen  ist  jetzt  in 
semitischen  Wörtern  und  Texten  aus  Susa  tatsächlich  auch  »5 
für  Elam  in  dieser  Bedeutung  wohl  so  gut  wie  gesichert 

Dafür  muten  uns  die  neuen  Texte  neben  dem  schon  bekannten 
pe-EL  und  einem  pi-li-im  in  LXXIII  nun  auch  ein  sehr  unwahrschein- 
liches pi'El  zu,  während  ich  ein  eventuelles  Gegenstück  mi-el-ki 
i'la-a-ni-me  in  XVI  3  —  wenn  so  zu  lesen  und  zu  fassen!  —  als  ein-  20 
malige  Schreibung  eines  Fremdwortes  gegenüber  dem  öfter  belegten 
pi'EL  nicht  in  Betracht  ziehen  möchte.*  Nehmen  wir  aber  getrost 
diesen  Fall  als  sicher  an,  er  beweist  nichts  gegen  die  Unwahrschein- 
lichkeit  eines  pi-eL  Dafür  bestätigt  SCHEIL  die  betreffenden  Lesungen 
von  Mal-Amir,  und  in  der  Stele  des  butruru  (2,  39)  umschreibt  SCHEIL  25 
pe-lam-niüf  wo  förmlich  eine  Zwischenform  zwischen  neuelamischen 
EL  und  neubabylonischen  lam  zu  stehen  scheint:  so  ähnlich  sind 
einander  die  beiden  Zeichen!  Mit  dem  gleichen  lam  ist  aber  Zeile  5 
auch  hi'lam  geschrieben. 

Dann  hatte  Kutir-Nahhunte  also  ein  hilam  (Db^TJ,  ib^Tl)  der  La-  30 
gamar  zu  Susa  wiederhergestellt,  Sutruk-Nahhunte  aber  ebenda  ein 
hijan  der   Gottheit  Insusinak   gebaut.     Der  Wechsel  von  m  und  n 
könnte  nicht  stören,  der  an  sich  so  begreifliche  Übergang  von  /  in  j 
ist  zudem  durch  Allapirti  und  Ajapirra  belegt.     So    erscheint    also 
hi'lam    als    etymologische,   ki-ja-an    als    lautrechte  Schreibung  des  3S 
gleichen  Wortes,  und  der  spätere  Lautwert  des  obigen  Zeichen  wäre 
als  Jan  anzusetzen.    Da  der  Übergang  von  m  in  ;/  und  der  von  /  in 
j  voraussichtlich  nicht  ganz  gleichzeitig   erfolgten,   wären   zwei  Zwi- 
schenstufen der  Entwickelung  denkbar:  hijam  oder  hilan.    Ich  glaube 
letzterer  den  Vorzug  geben  zu  sollen,   da  sie  mir  im  Bit-f^ilani  vor-  40 
zuliegen  scheint.    Dem  Bit-Hläni  würde  also  ein  ii-lam  entsprechen. 


*  Kurz  vorher  der  Schreibfehler  si'ja-ja{\)'an\ 


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Igftfin^»  fbtmiü\4t  Bt^nwSxitt  im  &Amif4tn.  407 

Es  steht  in  MA  II  25.  Der  Name  ^iläni-^ukamuna  ist  also  abgekürzt 
aus  ^ak'Ulani'^ukamuna  oder  Ähnlichem.  Zusammenhang  mit  sijan 
ist  nicht  ausgeschlossen.  Statt  Bit  ist  E  zu  lesen.  Dem  E-Ut-lam 
entspricht  das  E'f^i'it'la'an-ni  des  Tiglatpilesar  III,  mit  seinem  /. 

5  Da  ich  über  die  entsprechenden  Wörter  an  anderem  Orte  han- 
dele *  will  ich  hier  nur  darauf  hinweisen,  dass  die  etymologische 
Schreibung  von  li-ja-an  demgemäss  ein  li-latn  sein  würde.  So  ist 
in  Mal-Amir  I  8  wohl  zu  lesen  für  ie-el',  ich  vermute,  es  werde  „Thron" 
bedeuten.    Wenn  es  nun  möglich  war,  dass  lam  die  Bedeutung  yVr// 

10  bekommen  konnte,  so  liegt  dies  jedenfalls  noch  unvergleichlich  näher 
für  ein  lim.  Und  wenn  es  an  sich  sehr  möglich  ist,  dass  ein  jan  später 
wie  Jen  geklungen  habe,  so  wissen  wir,  dass  ein  altes  i  die  Neigung 
hat,  in  e  hinüberzuklingen.  Es  wäre  also  begreiflich  genug,  wenn  an 
Stelle  des  lam  auch  ein  lim  aufträte,  d.  h.  das  Zeichen  i/,  von  dem 

15  wir  ausgegangen  sind. 

Da  steht  nun  in  XLVII  Z.  40  Su-h-en-ni  li-lim-e  hmkirmani. 
Man  beachte  das  ^uien  statt  ^ulan\  wir  haben  es  hier  mit  einer 
anderen  Orthographie  zu  tun.  cunkirmani  muss  ungefähr  ßaoiXtveiP 
bedeuten,  also  lijen-e  =  „sein  Thron"? 

20  Das  mag  nicht  unwahrscheinlich  klingen,  ist  aber  nur  Vermutung. 

Ist  sie  richtig,  dann  bedeutet  kitti  vermutlich  nicht  „Thron".  Mit 
neuelam.  i^at  hat  es  jedenfalls  nichts  zu  tun,  denn  dieses  ist  Lehnwort 
aus  dem  Iranischen.  Die  Bestätigung,  dass  lij'an  wirklich  auch  lijen 
ausgesprochen  wurde,  bieten  die  neuen  Texte  LXXXVI  und  LXXVI 

25  mit  ihren  li-en,  li-en-ra,  Li-e-en  la-ha-ak-ra  neben  den  bekannten  //- 
ja-an-ra,  Li-ja-an  la-ha-ak-ra,  (Vgl.  meine  Bemerkung  in  OLZ  1904 
Sp.  113,  die  vor  dem  Erscheinen  der  neuen  Texte  geschrieben  wurde.) 
Die  äutruru-Stele  (LXXXVI)  liefert  aber  (in  2,  13)  die  hochwichtige 
Variante  li-li-en,   die   den  Übergang  von  /  in  j  belegt;   wenn   dieser 

30  inlautend  zwischen  Vokalen  stattfand,  so  begreift  sich  um  so  leichter, 
dass  man  an  dieser  Stelle  ein  lim  schrieb,  wenn  das  /  erhalten  ge- 
blieben war. 

Eine  andere  Gleichung  aber  liefert  so  ziemlich  den  Beweis,  dass 
H  =  lim  ist  und  schaßl   zugleich   wieder   einen   „Semitismus"   bei- 

35  Seite.  In  dem  neuelamischen  Texte  äutur-Nahhuntes  III Z.  4  (SCHEIL  57) 
steht  ein  gi-H-ir-ra,  das  SCHEIL  sich  natürlich  beeilt  aus  dem  Semi- 
tischen abzuleiten.  Es  ist  höchst  wahrscheinlich  kelirra  zu  lesen,  das 
aus  Mal-Amir  II  12  {kelirra)  und  22  {kelira)  bereits  bekannt  ist.  In 
dieser  Orthographie  bedeutet  ii  also  geradezu  li,  und  im  gleichen 

40  Texte  steht  ma-al-ii-ja,  A  h.  7nallija\  —  Ebenso  werden  wir  in  LXIX 
wohl  Pa4i{inyip'pi'ti  zu  lesen  haben. 


*  Vgl.  OLZ  1903  Sp.  370,  1904  Sp.  88. 


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408  (gtih^t  5U¥  fmiüffitn  I^AcfiHffaifc^Aft. 

Einer  Schreibung  /i-/im  für  li-ja-an  müsste  nun  ein  hi-SI  für 
hi-ja-an  entsprechen.  Das  steht  in  den  Texten  Silhak-In§u§inaks, 
welche  die  alten  Fürsten  von  Susa  erwähnen,  ist  aber  mit  dem 
folgenden  e  zu  verbinden  und  wirklich  hi-h-e  (wofür  auch  hi-ie)  zu 
lesen,  und  zwar  bedeutet  es  „sein  Name".  Damit  fallt  wieder  ein  5 
Semitismus,  denn  ScHElL  verfehlt  nicht,  das  Wort  (S.  39)  als  Iß-iu 
für  semitisch  zu  erklären.    Die  vorerwähnten  pi-EL  und  kitH  sind  in 

XI  2   verbunden:  pi-lam   ki-it-ti-im-tna a  ke,  wobei 

ke  die  Verbalform  der  ersten  Person  ist;  dabei  ist  zunächst  zu  be- 
achten, dass  schon  in  der  Formel  dieser  Texte  des  „Unta5-Riäari"  —  10 
so  ist  nach  LXXVII  Col.  VII  2  oflfenbar  zu  lesen  —  das  auslautende 
//  in  ah  und  heh  verschwindet!  Der  König  schafft  also  ein  pilam 
kittimma  (vielleicht  eine  künstlich  ciselierte  Prunktüre?)  herbei.  Dazu 
bemerkt  aber  Scheil:  ..Piel  ne  peut  se  raccorder  ä  kitti  pour  don- 

ner  un  mot  semitisant  melkiiti, Fiel  pourrait   etre  une   prd-  1 5 

Position".  Abgesehen  davon,  das  pilam  Objekt  ist  und  wir  bisher 
keine  Präpositionen  im  Elamischen  kennen  und  keine  zu  erwarten 
haben,  scheint  mir  die  Bemerkung  doch  wohl  zu  zeigen,  dass  SCHEIL 
f()rmlich  nach  Semitismen  sucht.  Zwischen  Objekt  und  Prädikat 
steht  nun  unter  anderem  noch  ein  hi-en-ka]  darin  steckt  zwar  keine  20 
Verbalform  *kah,  denn  in  XX  4  geht  das  Prädikat  in  •  ke{h)  unmittel- 
bar voran  und  hi-cn-ga  enthält  wohl  die  Ortsbestimmung  für  das 
„Herbeibringen",  mit  psn  aber,  wie  S(  HEIL  (S.  22)  versucht  hat  es 
gewiss  nichts  zu  tun.  —  Zu  N.  XVI  findet  sich  die  Variante  pi-iam 
ki-it'ti,  die  kein  Schreibfehler  zu  sein  braucht,  und  in  XVIII  pi-lam  25 
ki'it'ti-ma\  dazu  gehört  die  Apposition  na-a-me  lu-uk-ra  (etwa  „Glanz 
(oder  Heil)  besitzend),  worauf  in  XVIII  unmittelbar  hi-en-ka  in-ti-ik- 
ka  a  ke  folgt,  also  kein  neues  Objekt.  Dafür  steht  schon  vor  piJam 
ein  ta-ak-me  -  u-me  tu-ur  hi-h  si-it-me  •  u-me  iu-ul-lu-me-ka.  Statt 
tU'Ur  dürfte  tu-lik  zu  lesen  sein  und  zu  konstruiren:  „dieses  mein  30 
sitme-tulit*]  iullume-ka,  das  in  diesem  Zusammenhange  ohne  Ver- 
ändenmg  des  Sinnes  auch  fehlen  kann,  mag  mit  neuelamischen 
}i//aka  zusammengehören  als  Abstraktum  auf  mr  mit  Sufifbc  ia  (etwa 
„in  Gesamtheit").  Nach  ScHElL  würde  in  lullunu  „tres  probablement" 
wieiler  ein  semitisches  Wort  stecken,  sodass  die  ganze  Phrase  „pour  3S 
la  benediction  de  ma  vie"  {-ga  ist  Genetivpartikel)  übersetzt  wer- 
den kann. 

Im  gleichen  Texte  wird  ein  Nur-kibrat  gebaut  Sollte  das  ein 
„(Turm  der^  xier  Weltgegenden"  sein?  Wir  kennen  bisher  nur  das 
Zahlwort  für  „i"  {kir\  das  nachgestellt  wird,  aber  immer  nur  t#c  40 
bedeutet,  obwohl  es  ein  Zahlwort  sein  wird.  Es  würde  nicht  auf^ 
fallen,  wenn  das  Zahlwort  im  eigentlichen  Sinne  voranstünde  und  kihrat 
der   „Genetiv"    wäre.     SdlFiL   sieht    ein   Zahlwort  versuchsweise    in 


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I^üpnc^,  ßtmiH\4t  Bt^nwSxUx  tut  Cfanttfc^en.  409 

/fU'Ur  (S.  79),  das  er  als  „10"  annimmt,  weil  es  „rappelle  le  6ur  <(  des 
syllabaires  babyloniens,  avec  la  valeur  lo".  Die  Formen  /&/r,  nur^  pur 
könnten  zusammen  stimmen.  Dann  wäre  von  „10"  maratika  aus 
cubar  (Kupfer)  die  Rede,  aber  die  Vermutung  ist  vielleicht  schon 
5  wegen  der  Singularform  maratika  bedenklich.  Neben  cubar  kommt 
cabar  vor,  und  ScHEiL  erinnert  an  ZABAR  ( UT-KA-BAR)  und  siparru. 
Man  wird  auch  an  cuprum  und  Verwandte  wie  an  die  kaukasischen 
Formen  ///>,  cur,  sür^  zir  denken  dürfen,  wie  die  grusischen  agtiri^ 
angura  und  das  abchasische  angur  soviel  wie  „Ziegel"  bedeuten. 

10  Das  im  selben  Texte  (N.  LIV)  kurz  vorherstehende  sinkih,  dass 

aus  Weissbachs  Incert.  I  bereits  bekannt  ist,  und  das  ich  als  zu 
sunkamana^  hwkinnani,  stmkik  usw.  gehörig  anspreche,  hat,  einerlei, 
ob  meine  Vergleichung  zutrifft,  seine  Verwandten  offenbar  im  elami- 
schen   Sprachgute,   ist  jedenfalls   sicher   nicht   semitisch!     Derartige 

15  Streifzüge  hin  und  her  würden  noch  so  manches  angebliche  semi- 
tische Lehnwort  als  der  elamischen  Sprache  entstammend  erweisen. 
Zu  miiirmana,  das  ScHElL  (S.  48)  von  niDI  herleitet,  vergleiche  man 
OLZ  1900  Sp.  9:  die  dort  von  BoRK  gegebene  Erklärung  ist  jotzt 
durch  analoge   Formen   als  richtig  erwiesen.  —  Dass   rappah   nichts 

20  mit  rabn  (S.  83)  zu  tun  hat,  konnte  SCHEIL  aus  Weissbachs  Wörter- 
buche wissen.  —  Aus  u-n-lina  wird  ullinay  aus  n-lina  ein  enlinay 
inlina,  illina\  u  heisst  „mir"  (kann  daher  auch  fehlen),  n  ist  die  be- 
kannte „wiederaufnehmende"  Partikel,  deren  Beziehung  mir  hier  noch 
nicht  ganz  klar  ist.    Als  Rest  bleibt  li-na,  das  auch  allein  steht  oder 

25  durch  li-ma-nu  ersetzt  wird;  als  Stamm  bleibt  also  ein  //  oder  ver- 
mutlich ////.  SCHEIL  (S.  13)  verbindet  das  Wort  mit  sem.  ulläuu.  — 
Ferner  hat  ir-kinti  gewiss  nichts  mit  arkätu  („posterit^")  zu  tun;  be- 
zeichnend ist  aber  wieder  SCHEiLs  Nachsatz  zu  seiner  Vermutung: 
„Je  n'en  serais   nullement   ^tonn^"   —   Seine  Bemerkungen  zu  Jpri'^ 

3°  (S.  n\  ,.qabnt  (S.  41),  talluh  (S.  54),  ,,qazzalu''  (S.  91)  musste  SCHEIL 
zurücknehmen,  da  falsche  Lesungen  im  Spiele  waren,  desgleichen  die 
zu  pahir  (S.  63),  hiU  (S.  39);  es  werden  aber  weiter  fallen  die  zu 
sijan  (S.  5),  ain  (S.  29)  Sutur  und  lipak  (S.  40),  hanik  (S.  41),  suhmutu 
(S.  41),  rutu  (S.  64),  hirur  (S.  65),  cana  (S.  75),  muhtu  (S.  80),  hamit{S,  84). 

35  Es   hätte   aber   wenig  Wert,    hier   eine   vollständige   Sammlung 

geben  zu  wollen,  wie  es  andererseits  verfrüht  wäre,  die  wirklichen 
Lehnwörter  zusammenzustellen,  bei  denen  es  oft  noch  sehr  frag- 
lich sein  wird,  ob  sie  sumerisch  oder  semitisch  sind.  Mit  Sicherheit 
ist  ausser  den  bisher  bekannten  caimu,  tippt  und  7nannat  noch  kein 

40  einziges  Lehnwort  aus  dem  Semitischen  nachweisbar.  Der  durch 
SCHEIL  erweckte  Eindruck  verkehrt  sich  also  in  sein  gerades  Gegen- 
teil und  es  ist  an  der  Zeit,  darauf  hinzuweisen,  weil  durch  ScHEiLs 
irrige  Annahme  schon  andere  zu  falscher  Auffassung  verleitet  sind. 


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4IO  (gtiM^t  3ur  ftmitif^in  jl)9rac(i9t(fenfc(Aft. 

Aber  es  lohnt,  die  Frage  aufzuwerfen,  wie  Scheil  denn  eigent- 
lich dazu  komme,  überall  semitische  Wörter  zu  wittern.  Das  liegt 
in  seiner  Gesamtanschauung  begründet  Die  Funde  aus  Susa  in 
elamischer  Sprache  reichen  bisher  nicht  über  Humbanumena  hinaus. 
Alles  ältere  ist  semitisch  oder  sumerisch,  aber  doch  vorwiegend  erst  5 
nach  Susa  verschleppt.  Wenn  nun  die  Ausgrabungen  zunächst  nur 
in  die  Gegend  der  Bauschicht  Sutruk-Nahhuntes  gelangt  wären? 
Sollten  die  älteren  Könige  nicht  ebenso  elamisch  geschrieben  haben 
wie  die  späteren?  Ich  würde  das  nach  Sprache,  Schrift  und  Text- 
formeln für  ganz  selbstverständlich  halten,  auch  wenn  nicht  aus  der  lo 
Gegend  von  Bu§ehr  ein  Bruchstück  in  elamischer  Sprache  bekannt 
wäre  (Lenormant  41),  das  noch  die  Strichformen  der  Schrift  auf- 
weist, zugleich  Formeln,  die  uns  heute  sehr  geläufig  sind.  Die  Schrift- 
formen schon  bei  Untaä-RiSari  sind  sehr  jung,  werden  später  gelegent- 
lich durch  ältere  ersetzt;  schon  das  scheint  mir  auf  eine  umfang-  15 
reichere  elamische  „Literatur"  in  alter  Zeit  schliessen  zu  lassen. 
Beim  Kopieren  der  Formeln  sind  dann  teilweise  die  älteren  Formen 
mit  übernommen  worden.  Die  Rechtschreibung  scheint  mir  schon 
um  1200  herum  die  Sprachformen  nur  noch  historisch  wiederzu- 
geben, wobei  gelegentlich  etwas  Lauttreue  mit  unterläuft  Dass  20 
Mundarten  im  elamischen  Sprachgebiete  recht  zahlreich  und  stark 
auseinandergehend  —  im  Vergleiche  mit  den  semitischen  —  bestan- 
den haben  müssen,  lehrt  ein  Blick  auf  die  Karte.  Dadurch  mögen 
sich  ältere  Aussprachen  noch  lange  erhalten  haben,  durch  welche 
dann  die  Schreibung  unterstützt  ward.  25 

Die  Hebräer  entlehnten  in  Syrien  das  ^i/am  oder  ^i/an  (DiTJ, 
•jb^TJ),  zur  Zeit  der  Fahrten  nach  Apir  (n^'feK)  aber  wohl  bereits  ein 
cijan  (•JT'I).  Dieses  lässt  auf  älteres  ci/amy  Hiän  zurückschliessen, 
das  sich  in  nb'^tD  spiegelt;  dazu  vergleiche  man  ''Sb'^tD  als  Gentilnomen 
und  die  Formen  JSiXovv  und  Seilnn\  dieser  Ortsname  wird  also  30 
„Tempel"  bedeuten  und  Name  wie  Sache  wären  babylonischen  Ur- 
sprungs wenn  nicht  geradezu  elamischen  aus  der  Zeit  vor  Hammurabi. 

Dann  dürfte  aber  auch  das  E-hitlanni  wohl  für  die  Assyrer  ein 
hetisches  Lehnwort  gewesen,  für  die  Hetiter  selbst  aber  auch  schon 
ein  Lehnwort.  Von  dem  Worte  „Fenster*'  pbn  wird  es  nicht  zu  35 
trennen  sein  und  wohl  einen  Bau  mit  Fenstern  bezeichnen.  Es  bleibt 
wohl  zu  beachten,  dass  nirgends  im  alten  Oriente  das  Fenster  so 
entwickelt  auftritt,  wie  in  den  Bauten  der  Perserkönige,  die  zu  Susa 
wie  zu  Persepolis  doch  wohl  nachahmten,  was  sie  vorfanden  und  das 
elamische  kijan  dann  mit  apadäna  übersetzten.  40 

Ebenso  mag  das  Gebäude  kilam,  das  als  zu  erwartendes  *kijan, 
*gijan  bisher  nicht  belegt  ist,  in  anderen  Sprachen  vielleicht  noch 
aufgefunden  werden.    Hommel  vermutet  eine  Bedeutung  „Magazin", 


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und  es  wäre  leicht  möglich,  dass  die  Iraiiier  es  mit  tacara  über- 
setzten, auch  wenn  diese  Bedeutung  nicht  die  ursprüngliche  wäre. 
(Die  Herkunft  des  Wortes  xtmv  ist  ja  wohl  auch  noch  unbekannt?) 
Dann  würde  des  Strabon  (C.  744)  Ta^aga  auf  einen  Ortsnamen 
5  Kilamba  (oder  ähnlich)  zurückschliessen  lassen. 

Ein  weiterer  Gebäudename  findet  sich  im  A.  T.  als  Db*1K  (ver- 
lesen auch  in  öb'^K,  daneben  DbK).  Dieses  Wort  idam  bedeutet  in 
den  Achamanidentexten  „Palast"  und  wird  das  gleiche  in  dem 
Namen  {^ak-)ulam'biir'jal  bedeuten,  in  welchem  das   TUR  als  ver- 

10  meintliches  „Sohn  des"  wegfiel,  worauf  ulam  mit  dem  in  der  Über- 
setzung doch  überlieferten  Begriffe  „Sohn"  wiedergegeben  ward. 
Neben  diesem  ulavi  (ti-lani)  wäre  ein  ulan  zu  erwarten,  und  dieses 
[u'la-an)  steht  bei  ScHEiL  PL  15  Kol.  III  Zeile  21.  Es  hat  den 
wagerechten  Keil  vor  sich,   der  in  den  älteren  Texten   nur  vor  den 

15  Gebäuden  und  Städten  steht,  ist  daher  kein  „nom  de  pays",  als 
welcher  es  vielmehr  ein  halvox  sich  haben  müsste:  es  ist  der  Königs- 
palast von  Susa.  [Die  Beibehaltung  der  Eorm  mit  /  stammt  aus  den 
Mundarten  der  nordelamischen  Stämme  (der  Kassi  und  anderer) 
gleich  dem  Allapirti,  Alpirti,  das  um  500  auf  einmal  wieder  auftaucht, 

20  nachdem  um  1 100  im  Süden  schon  Hapirti  gegolten  hatte.  Um  700 
waren  die  Al-lap-ra-ai  (in  den  Annalen  Sarrukifis  59  vielleicht  auch 
Al-lap'pir-ai)  noch  Nachbarn  von  Kar-Alla  und  Ellip,  Das  Al-la- 
ap'si-a  bei  Assumä§irpal  wird  mit  Lapsi-tania  zu  vergleichen  sein, 
das  Allapria  um  800  (bei  Adadnirari)  grenzt  an  Parsua.   Die  Stämme 

25  sind  also  offenbar  unter  dem  Drucke  der  Iranier  nach  Süden  gedrängt 
worden.] 

Für  die  hier  nur  angedeutete  Ophir frage  bitte  ich  meine 
Artikel  in  OLZ  1903  Sp.  367  ff.  und  1904  Sp.  %T^.  zu  vergleichen. 
Bei  dieser  Gelegenheit  möchte  ich  aber  auch  an  diesem  Orte  darauf 

30  hinweisen,  dass  ich  von  dem  Vorgange  Ed.  Glasers  nichts  gewusst 
hatte.  In  seiner  „Skizze  der  Geschichte  und  Geographie  Arabiens" 
II.  Bd.  hat  Glaser  in  einem  besonderen  Kapitel  (S.  357—387)  die 
Frage  vom  Standpunkte  des  Arabisten  behandelt  und  ist  1890  bereits 
zu   einem   im  wesentlichen    gleichen   Ergebnisse   gelangt. 

35  Zu  den  obigen  Ausführungen  bitte  ich  eventuell  noch  OLZ  1902 

Sp.  291—292  und  1903  Sp.  399  ff.,  sowie  meinen  Artikel  „Elamisches** 
in  ZDMG  1902  zu  berücksichtigen. 

Auf  einen  Artikel  von  J.  Scheftelowitz,  der  in  Kuhns  Zeit- 
schrift 1902  S.  26off.   abgedruckt   worden   ist,   brauche   ich   fiir  Ein- 

40  geweihte  nichts  zu  erwidern.  Herr  Professor  Delitzsch  ermächtigt 
mich  aber,  auch  fiir  Femerstehende  darauf  hinzuweisen,  dass  er  vor 
dem  Abdrucke  des  betreffenden  Artikels  nachdrücklich  gewarnt  hat. 
(Für  die  Entstehungsgeschichte  des  Artikels  dürfte  übrigens  ein  Ver- 


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412  (fiäit&^t  5ttt  ftmitifditn  ^ptCi<iwi\\€nf<icift 

gleich  von  S.  260  mit  dem  letzten  Absätze  von  S.  269  lehrreich  sein.) 
Der  Artikel  enthält  über  17  Seiten,  von  deren  jeder  zu  beklagen  ist, 
dass  sie  gedruckt  werden  konnte.  Gewarnt  sei  schon  vor  den  an- 
gegebenen Formen  und  Bedeutungen  der  verglichenen  Wörter  und 
Namen,  die  so  ziemlich  zu  zwei  Dritteln  falsch  sind  Im  übrigen  hat  5 
der  Artikel  mit  dem  Vorstehenden  nur  wenig  zu  tun,  und  dass  die 
Sprache  der  Kassi  elamisch  ist,  bezweifelt  wohl  heute  kein  Keil- 
schriftforscher mehr. 

Dass  gerade  die  elamische  Sprache  fiir  Babel  und  z.  T.  auch  für 
Assur  von  grösserer  Bedeutung  gewesen  ist,   als   man  bisher  im  all-  10 
gemeinen   Wort   haben   wollte,    ergeben   ja   schon   die   politisch-ge- 
schichtlichen Verhältnisse.    Da  aber  diese  Sprache  in  ähnlicher  Weise 
mit  der  sumerischen  sich  verquickt  hat  wie  die  babylonische,  so  wird 
die  Frage  auf  die  Dauer  nicht  zu  vermeiden  sein,  ob  nicht  so  man- 
ches Wort  unserer  Syllabare  vielmehr  elamisch  sei,  nicht  nur  sume-  15 
risches  Lehnwort  im  Flämischen.     Auch  das  sei  hier  nur  gestreift. 
Es  muss . aber  geradezu  auffallen,  wie  wenige  semitische  Lehnwörter 
in  den   älteren   elamischen  Texten   belegbar  sind,   da   doch  Könige 
von    Susa    auch    babylonische    Texte    hinterlassen    haben    und    die 
Achamanidentexte   schon   ganz   von   iranischen  Brocken   durchsetzt  20 
sind.     Die  verhältnismässige   Starrheit   der  Formeln   in   den   Bauin- 
schriften von  Untaä-Risari  an  und  das  auf  einmal  wieder  dazwischen- 
tretende bedeutende  Schwanken  in  der  Schreibung   (so  a  ke  für  ah 
keh  schon  im  Nur-kibrat-Texte  neben  den  formelhaft  erstarrten  tunih^ 
kuUh,  anderwärts  aber  auch  tuni  und  Ähnliches)  erwecken  den  Ein-  25 
druck,   als  ob   die   alte  Schriftsprache   schon  ausgestorben    und   die 
Texte  nur  mühsam  komponiert  waren.    Dann  könnte  dieses  Streben 
nach  „klassischer*'  Form  die  Fremdwörter  aus  unseren  Texten  fern- 
gehalten haben,  während  sie   der  Sprache   des  Volkes   gewiss   nicht 
fremd  waren.     äilhak-Insusinaks  Sohn  Silhina-hamru-Lagamar  scheint  30 
dem  Nabukudrossor  I  erlegen  zu  sein,  und  der  neue  Aufschwung  des 
Volkes  schuf  dann  eine  neue  Schriftsprache. 

Jedenfalls  dürfen  wir  bei  den  Funden  aus  Susa  nicht  vergessen, 
wie  unendlich  wenig  wir  noch  von  dem  wissen,  was  der  Boden  Elams 
an  elamischen  Texten   noch  bergen  muss.    Man   vergleiche   nur   die  35 
tatsächlichen  Funde  mit  dem  Rassamcylinder! 

[Für  den  lange  vorher  geschriebenen  Beitrag  konnte  bei  der  Korrektur  noch  der 
kurz  zuvor  erschienene  Tome  V  der  Memoires  der  Delegation  en  Pcrse  benutzt  werden. 
Zu  einer  eingehenden  Nachprüfung  dieser  neuen  Texte  blieb  aber  keine  Zeit  mehr.] 


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TEXTE  MIT  UMSCHRIFT,  ÜBERSETZUNG 
UND  KOMMENTAR 


BEARBEITET 


^ßomae  jftiebtkß 


MIT  21  ABBILDUNGEN  IM  TEXT  UND  i6  WEITEREN  AUF  2  TAFELN 


J.  C.  HINRICHS'scHE  BUCHHANDLUNG 
1906 

Qßafttmore 
THE  JOHNS  HOPKINS  PRESS 


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INHALT 


Seite 
Vorbemerkung 413 

I.  Umsohrift,  Übersetzung,  Kommentar \ 

A.  Datierte  Urkunden >  415 

a)  chronologisch  bestimmbar J 

i)  Sin-umballit  S.  415  —  2)  Hammurabi  S.  415  —  3)  Samsa-iluna 
S.  425  —  4)  AbtS^ub  S.  433  —  5)  Ammt-dit&na  S.  434  —  6)  Ammt- 
zaduga  S.  435. 

b)  chronologisch  nicht  bestimmbar 438 

B.  Nicht  datierte  Urkunden 444 

a)  chronologisch  annähernd  bestimmbar 444 

b)  chronologisch  nicht  bestimmbar 449 

IL  Die  Darstellungen  auf  den  Siegeiabdrioken  mit  21  Abbildungen  im  Text 

und  16  weiteren  auf  S.  527  und  529 456 

a)  Darstellungen  von  Göttern 458 

b)  Darstellungen  aus  Epen 468 

III.  Verzeichnis  der  Eigennamen 47^ 

IV.  Übersicht  der  pnbiizierten  Keilschrifttexte 4^4 

V.  DIS  Texte  (in  Autographie) 485 

VI.  16  Siegel-Abdrfioke  auf  zwei  Tafeln 527 


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Jlffßaßgfonifc^e  (llrßun^en  am  ^ippara. 


Thomas  Friedrich. 

Im  Auffcra^^e   der   kais.  Ottomanijschen  Regieruii^r  hatte  Seil  EIL 

5  1894111  Sippar  Ausgrabungen  veranstaltet  Seiner  kundigen  Hand  ge- 
kiiig  e^,  eine  [grosse  An/.ahl  Tontafeln  ans  Tageslicht  zu  fördern.  Die 
wichtigsten  Stücke  hatte  seither  St:nr:ir.  im  Rec.  de  iraiK,  ZA  und 
anderwärts  selbst  publiziert  Im  Jahre  1902  hat  er  auch  den  Cata- 
loguc  glnerai    nebst    dem    Bericht    über    ,^eine  Au.sgrabu ngen    in 

fo  Mlmmrcs  de  f  Instilut  Fntuftfis  d'Arckihdog.  Orient  du  Ofire, 
tarne  I:  Une  saisou  de  fouiUes  ä  Sippar  (Caire)  veröffentlicht 
Bei  dieser  Gelegenheit  .sind  y^leichfalls  Texte  einzelner  Tafeln,  teil- 
weise auch  in  Unv^chrift  nml  Übersetznng,  nebst  Photographien 
publiziert  worden.     Mine  grosse  Anzahl  von  Texten  aber  —  wie  man 

15  nits  flem  Q^ftiiogue  entnehmen  kann  —  blieb  unpubliziert  Es  sind 
<lies  Kontrakte,  Listen  und  Briefe.  Wenn  nun  auch  bezüglich  der 
beiden  ersten  ein  Mangel  an  Material  nicht  herrscht,  und  das  British 
Museum  alle  daselbst  verwahrten,  ebenfalls  aus  Sippar  stamniendeii 
(von  BuDCE  envorbenen)  Texte  {Cimeißwm   Texis  II—VIIl)  publiziert 

20  hat,  so  empfalil  es  sich  dochj  den  noch  unpublizierten,  in  Konstan- 
tmop el  befindlichen,  schwer  zugänglichen  Rest  zu  veröffentlichen,  um 
so  das  ganzCt  gegenwärtig  vorhandene,  auf  die  L  babylonische  Dynastie 
bezügliche  Material  überblicken  zu  können. 

Seit  dem  Funde  der  Datenliste,  die  uns  in  den  Stand  setzt  viele 

25  dieser  Dokumente  chronologisch  zu  fixieren,  haben  die  datierten 
Kontrakte  erhöhte  Bedeutung  gewonnen,  da  wir  durch  sie  oft  die 
Angaben  der  Datenliste  ergänzen  und  deren  gegenwärtige  Lesungen 
verbessern  können;  aber  auch  iWo.  Zeugennamen  haben »  da  man 
durch   sie  tiefen  Einblick  in  das  religiöse  Denken   und  Fühlen  der 

30  Babylonier  gewinnt  (vgh  Ranke),  an  Interesse  gewonnen. 

Nachdem  mir  ScilEiL^  in  gewohnter  Zuvorkommenheit,  die  Be- 
willigung  gegeben  hatte,  seine  Tontafeln  in  Konstantinopel  ^u  benutzen, 
ujkI  das  k  k  Ministerium  für  Kultus  und  Unterricht  für  diesen  Zweck 
eine  finanzielle  Unterstützung  mir  zu  gewahren  geruht  hatte,  benutzte 


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414  (ßtittü^t  yit  \emiH\ditn  j^ac^wifTenfctaf^ 

ich  einen  hierdurch  ermöglichten  dreimonatlichen  Aufenthalt  (15.  März 
bis  15.  Juni  1903)  in  Konstantinopel,  um  zunächst  sämtliche  un- 
publizierten  Kontrakte  und  Listen  zu  kopieren.  Nicht  leicht  war  es, 
die  gesuchten  Stücke  unter  der  grossen  Masse  von  Tontafeln  und 
Fragmenten,  die  in  dem  schwer  zugänglichen  Glaskasten  daselbst  5 
zur  Schau  gestellt  sind,  herauszufinden.  Die  ursprüngliche,  schein- 
bar systematische^  Anordnung  der  Täfelchen  war  längst  verloren  ge- 
gangen; andere,  flicht  aus  Sippar  stammende  Dokumente  waren 
beigefugt  worden;  manche  Signaturen  (Pergamentscheibchen  an 
roten  Seidenfaden)  waren  verschwunden;  so  kam  es,  dass  einiges  10 
trotz  wiederholtem,  stundenlangen  Suchen  (bei  dem  mich  der  Secre- 
iaire  gineral  NiKOLADJ,  obwohl  selbst  leidend,  mit  seltener  Geduld 
und  stets  gleichbleibender  Liebenswürdigkeit  erfolgreich  unterstützt 
hat)  nicht  auffindbar  blieb.  Andere  Stücke,  die  SCHEIL  auffuhrt,  sind 
bereits  in  Staub  und  Salz  zerfallen  —  eine  weitere  Mahnung,  mit  der  15 
Publikation  des  noch  Vorhandenen  nicht  lange  zu  zögern.  Die  Do- 
kumente wurden  mir  in  ungereinigtem  Zustande  übergeben.  An 
den  meisten  haftete  noch  das  gelbe  Lehmpulver,  welches  man  auf- 
gelegt hatte  um  das  Haften  der  äusseren  Hülle  zu  verhindern.  Die 
Täfelchen  machten  so  zunächst  den  Eindruck,  als  wären  sie  unge-  20 
brannt  und  im  Begriffe,  selbst  in  Lehmpulver  überzugehen.  Nach 
sorgfältiger  Behandlung  mit  dem  Borstenpinsel  kam  aber  fast  immer 
eine  gut  gebrannte  Oberfläche  und  an  vielen  interessante,  früher  nicht 
beachtete  Siegeldarstellungen  zum  Vorschein.  Die  Texte  sind  teil- 
weise schlecht  und  flüchtig  geschrieben.  Den  Babylonier  interessierte  25 
ja  der  Formelkram  nicht,  er  richtete  seine  Blicke  nur  auf  die  Namen 
der  Kontrahenten  und  Summen;  diese  aber  waren  immer  deutlich 
geschrieben.  Nachdem  schon  Delitzsch  BA  IV  88  Z.  20  und  P.  Rost 
OLZ  1898  S.  322.  auf  die  Wertlosigkeit  der  Wiedergabe  babylonischer 
Texte  in  assyrischer  Umschrift  aufmerksam  gemacht  hatten,  und  SCHEIL  30 
(a.  a.  O.)  eine  Reihe  seiner  Texte  in  mustergiltiger  Weise  hatte  zeichnen 
lassen,  lag  es  mir  ob,  diesem  Beispiele  zu  folgen. 

Alle  Texte  sind  von  mir  in  Naturgrösse  gezeichnet  und  eigenhändig 
autographiert;  sie  bieten  so,  wie  ich  glaube,  vollkommenen  Ersatz 
für  die  schwer  zugänglichen  Originale;  auch  für  paläographische  35 
Studien  dürften  sie,  meines  Erachtens,  verlässliches  Material  bieten. 
Die  mit  unpublizierten  Texten  im  Kataloge  anscheinend  so  reich  ver- 
tretene Briefliteratur  bot  mir  eine  Enttäuschung.  Mit  Ausnahme 
von  drei  Stücken,  von  denen  Sipp.  40  hier  publiziert  ist,  besteht  das 
Vorhandene  aus  unbedeutenden  kleinen  Fragmenten.  Als  angenehme  40 
Pflicht  erachte  ich  es,  auch  an  dieser  Stelle  SCHEIL,  der  mir  seine 
Texte  zur  Verfugung  gestellt,  den  Exzellenzen  Hamdy  und  Halil- 
Bei,  die  mir  dieselben  zugänglich  machten  und  mit  seltener  Liebens- 


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Würdigkeit  stets  darauf  bedacht  waren,  die  Arbeit  zu  fördern,  end- 
lich dem  Secr^taire  g^n^ral  NiKOLADJ  meinen  tiefsten  Dank  aus- 
zusprechen. 

I. 

5         Umschrift,  Übersetzung,  Kommentar. 
A.  ^atktü  QJlrftunden* 

a)  Chronologisch  bestimmbar. 

1.  Sin-mubaUit 
I.  Sipp.  172. 

10  Vorderseite:  ^5  .  .  .  GAL  TD  TUM  «2?  2/3  KU  i'7m}'di'in-na'i 
»9  su-ti-a  ^ SA'^u  Ri-{ib}yba'ium  ^u  NIN  '\Ba\-v21,  Rückseite:  «600 
'  Allaru  ümu  15  *mu  ki-ku§-lu-ub  Larsam  •gis-ku-bi  in-sig. 

Übersetzung. 

5  ...  22/3  KU  hat  er  gegeben,  9  empfangen.  Besitz  der  Ribatum 
15  und   der  Nin-Ba'u.    600.     15.  Ijjar,  Jahr,  wo  geschlagen  wurden   die 
Truppen  von  Larsa. 

Bemerkungen. 

Vorderseite  sehr  undeutlich.  Vielleicht  eine  Empfangsbestätigung; 
zum  Datum,  wahrscheinlich  dem  14.  Jahr  Sin-muballi^'s,  siehe  BA  IV 
20  40s  Z.  37  fif. 

2.  Hammurabi. 

2.  Sipp.  93  (XIV.  Jahr).    Lichtgelb,  gut  gebrannt;  0,35—043  cm. 

Vorderseite:  ^450  SAR  ekli  ^i-na  ugar  GAL  ^i-ta  ugar  Bu-la-ru 
^itti  Ta-ri-na-vi  ^mär  Za-ni-bu-um  ^^Nu-ur-ili-iu  '^mär  A-vi-il-ili 
25  ^eklam  a-na  ir-ri-iu-tim  Rand:  ^ü-ie-^i  *®4  GUR  150  KA-TA,  Rück- 
seite: ^i-na  bäb  Ga-gi-ijm)  ^^imadad  ^»240  KA  GlS-BAR  ui-zdi-ap 
^^li  mi'hi'ir-tu  ^^i-pa-ai-ma, 

^^pän  ...  ra  UD  ^^pän  Ha-bi-il-ki-na  ^^pän  .  .  .  ^^arah  .  . .  ««mu 
8»*gu-za  *Uitar. 

30  Übersetzung.* 

450  SAR  Feld,  im  Gefilde  GAL,  beim  Felde  Bularu,  von  Tari- 
navi,  Sohn  des  Zanibum,  hat  Nür-ili§u,  Sohn  des  Avil-ili,  als  Feld  zum 
Bebauen  gemietet.    4  GUR,  150  KA  von  je  einem   GUR  im  Tore 

29* 


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4i6  (gtHti^t  5ttr  fmiüf^tn  Iftf^racßwifT^fctafl 

Gagim  wird  er  zumessen.  240  KA  Steuer  soll  er  zahlen,  indem  er 
auch  das  Empfangene  zurückgeben  wird.  3  Zeugennamen.  Monat . . . 
Jahr,  in  dem  der  Thron  der  Ktar — . 

Bemerkungen. 

Kontrakt  über  Miete  von  Feld.    Jedenfalls  handelt  es  sich  hier  5 
nur  um  die  Erzielung  einer  Ernte.  Bezüglich  der  Masse  folge  ich  den 
Ausführungen   von  George    Reisner  in  K^/.  Museen    zu   Berlin'. 
Mitteilungen  aus  den  Orient.  Sammlungen^  Heft  XVI:    Tempelurkunden 
aus  Telloh^  Berlin  1901.     Ugar  GAL  findet  sich  auch  erwähnt  in  Cu- 
7ieiform  Texts  from  Babylon,  Tablets  etc,  in  the  British  Museum^  printed  10 
by  Order  of  the  Trustees.  Bd.  VI  91,  5-9,  1024,  Obv.  i  (hier  zitiert:  Bu. 
I— XVIII  91,  5-9  etc.);  das  bäb  Gagim  ebenda  Bu.  VIII  91,  5—9,  797, 
105 1.    Bezüglich  der  Lesung  der  Personennamen  Tari-navi  und  Avil-ili 
verweise  sich  auf  A.  Ungnad  in  ZA  XVII  356  und  H.  Ranke,  Die 
Personennamen  in   den  Urku7iden  der  Hammurabidynastie,  München  15 
1902,  10;  S.  Daiches,  Altbabylon.  Rechtsurkunden  1903,  S.  66;  und  hin- 
sichtlich  der  Übersetzung  des    u  und   des  Suffix  tna,   auf  die  Aus- 
fuhrungen D.  H.  Müllers,  Die  postponierte  Partikel  ma  im  Anzeiger ' 
dir  kais.  Akad.  der  Wiss.,  phiL-hist.  Klasse,   XXI.  Jahrg.  Wien  1884, 
46 — 47  und  dessen  Die  Gesetze  Hammurabis,  Wien  1903,  252.  20 

Zum  Datum  ist  zu  bemerken,  dass,  nachdem  das  ähnliche  Datum 
mu  8»*gu-za  Nannar  Bab-ili^'  durch  KiNCr,  Letters  and  Inscrip- 
tions  of  Hammurabi,  Vol.  II,  p.  228—234  auf  das  III.  Jahr  Ham- 
murabi's  fixiert  ist,  für  unser  Datum  nur  das  XIV.  Jahr  Hammurabi's 
übrig  bleibt.  Dieses  ist  hiernach  und  vor  allem  nach  Sipp.  291  und  25 
395  (vgl.  LiNDL  in  BAIV369f)  als  mu  ^^  gu-za  [DINGIR-NINP[ 
Bäb'ili^^  (so  bereits  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  392)  zu  ergänzen.  Die  Da- 
tierungen, die  auf  ein  wichtiges  Ereignis  desselben  oder  des  voraus- 
gehenden Jahres  Bezug  nehmen,  erscheinen  meistens  in  mehr  oder 
minder  unvollständiger  Form;  vgl.  z.B.  S.  417,  Z,  15  und  28;  S.  418,  30 
Z.  13.  22;  S.  419,  Z.  17;  S.  420,  Z.  17;  S.  421,  Z.  7;  S.  422,  Z.  20; 
S.  424,  Z.  36;  S.  425,  Z.  10.  25;  S.  427,  Z.  8.  24. 

3.  Sipp.  291  (XIV.  Jahr).  Rötlich;  0,72— 0,50  cm. 

Rückseite:  ^napj^ar^  himi X Amat-Samal  ^kiiiatniii^  ^Duiizuümu 
16  *[mu  «^]gu-za  '^N/NI  Bäb-ili  ^\  35 

a)  NIGIN,  b)  Brünnow  5915. 

Übersetzung. 

Insgesamt  zehn  Namen.    Gesamtheit  der  Leute  der  Amat-Samas. 
16.  Tammuz,  im  Jahr,  in  dem   der  Thron  der  IStar  von  Babylon—. 


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Bemerkungen. 

Vorderseite  ist  durch  Salzefflorescenzen  bereits  gänzlich  zerstört 
Noch  sichtbar  sind  links  die  den  Anfang  der  Zeilen  bildenden  10  De- 
terminative von  Personennamen.  Amat-bama§,  gemäss  VATh.  732, 
5  755»  Priesterin  des  Sama§  und  Tochter  des  Warad-Sin.  Da  sie  auch 
in  Sipp.  240  und  Sipp.  234  (beide  undatiert)  genannt  wird  —  im  ersteren 
Kontrakte  vermietet  sie  an  Emük§u-dan  Felder,  im  zweiten  wird  sie 
als  Zeugin  genannt  —  so  wies  ich  auch  diese  beiden  undatierten 
Kontrakte  der  Zeit  Hammurabi  s  zu. 

10  4.  Sipp.  395   (XIV.  Jahr). 

Vorderseite:  *6  ,.,Z[/N  ^i  inimeni  ^ia  A/ju-ni-ii-rti  Htti  E-KI- 
[BI'GIM}]  Rückseite: ^Nisannuumu  io(?)  «[mu  p^gu]-za '^iJf/^r  '^Bab-ili^K 

Übersetzung. 

16  ...  (plur.)  Sein  Schaf  «des  Ahuni-äiru   *von  E-K^[BI-GIM>]. 
15  ^10.  Nisan,  *Jahr,  in  dem  der  Thron  der  Istar — . 

S.  Sipp.  105  (XVI.  Jahr). 

Vorderseite:  I450  SAR  ekli  i-na  iigar . , ,  '^itti  Ta-ri'[ba-a-tum] 
^^»Ma-at  ***  ^eklam  a-na  [i-ri-iu-tim]  H\^e-si]  «♦*  GUR  **** 
'i  GAN^*^*  Rand:  ^i-na  bäb  Ga-lgi-im]  ^imadad.  Rückseite:  ^^6 
20  Hkil  gi§-bar  u-lza-ap] 

^^pan  "^ Mi'inQySama}  ^^mär  Ta-pa  ^'^pätt  Ta-nu-uk-tum  ^^mär 
Ili-i-din-nam  ^^päfi  Ha-li-j^a-tiim  ^^mär  Ak-bi-aplum  Rand:  ^^pän  II- 
ta'[7ti]  i'mu  gu-za  Nabu'. 

Übersetzung. 

25  450  SAR  Feld  im  Gefilde   von  ***  von  Taribatum  hat  Mat*** 

als  Feld  zum  Bebauen  gemietet  **  GUR  [von  je...]  im  Tore  Gagim 
wird  er  zumessen.  6  Sekel  Steuer  [wird  er  zahlen].  4  Zeugennamen. 
Jahr,  in  dem  der  Thron  des  Gottes  Nabu  ~. 

Bemerkungen. 

30  Ein  Kontrakt   über  Miete   von  Feld.    Dass   der  senkrechte  Keil 

nicht  als  Personendeterminativ  aufzufassen  ist,  sondern  lediglich  zur 
Hervorhebung  besonders  wichtiger  Personen  oder  Sachen  dient,  hat 
schon  Delitzsch  BA  IV  93  betont;  vgl.  auch  S.  Daiciies  a.  a.  O. 
S.  10,  Anm.  2  und  S.  88.    So  wird  Sipp.  105  "il/^/***  und  Sipp.  93 

35  ^Nür-ilüu  (etc.)  als  einer  der  beiden  Kontrahenten  (und  zwar  jener, 
welcher  etwas  kauft  oder  mietet)  auch  für  das  Auge  sofort  kenntlich 


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41 8  QßetMg«  5ttr  fmiHf<ttn  ji^ta4wt(fenf4aft 

gemacht.  Auch  hier  wird  das  aus  vielen  Kontrakten  dieser  Zeit  be- 
kannte Tor  Gagim  in  Sippar  erwähnt.  IV  Bu.  88,  5-17,  721  wird 
äamaS-tabba-e  als  Pförtner  genannt  (vgl.  S.  DaichEvS  a.  a.  O.,  S.  60). 
Das  Datum  ist  das  XVI.  Jahr  Hammurabi's;  siehe  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  392, 
Z.  gff.  5 

6.  Sipp.  137  (XIX.  Jahr). 

Vorderseite:  I3600  +  600  +  600  +  600  +  60  +  60  +  20  saMle^ 
^ga-dii-um  5  lU'U  ^abite  ^ia  a-na  AD-GI-ZUN  ^in-na-ad-nu-u  Rück- 
seite: ^arali  A^'\A\  «mu  eb-[me-te]  'ur-sag. 

a)  GLTAP-ZUN,  b)  SCHEIL  liest  gis.  »o 

Übersetzung. 
5540  Gazellen,   nebst  300  Gazellen,  welche  sie  den  Richtern  (?) 
gegeben  haben.    Schebat,  Jahr,  da  er   den  Tempel  Me-te   ur-sag — . 

Bemerkungen. 
Hier  handelt  es  sich  um  eine  bedeutende  Lieferung  von  Gazellen;  15 
ob  fiir  Opferzwecke  oder  zur  Verpflegung  der  Truppen,  ist  nicht  er- 
sichtlich.  Für  AD-GIvg\.  BrCnnow  4171.   ZUN^s  Pluralzeichen  bei 
Personen   selten,   vgl.   indes  Alurbanipal^  Prisma- Inschr,   Col.  V,  95: 
ZAB'ZUN.    AD  (vgl.  AD-da,  AD-KAL)  ist  jedenfalls  ein  Titel.   Die 
Datierung  ist  nach  Datenliste  und  Lindl  a.  a.  O.,  S.  370,  Z.  32  die  des  20 
XIX.  Jahres  Hammurabi's:  Jahr,  in  dem  er  den  Tempel  Me-te  ur-sag 
erneuert  (mu-un-bi-la). 

7.  Sipp.  378  (XXV.  Jahr). 

Vorderseite:  ^yyo  SAR  ekli  i-na  ugar  Puräti^  ^ekil  Ni-ii'[t'ni]hi 
^märat  ***  Htti***    Das  Folgende  ist  zerstört    Rückseite:  Einige  25 
Zeilen  fehlen. 

^[pä?i\  ***  i'di-nam  hnär  I-din-^^NIN-SAH  ^pan  Hu-za-liim  ^mär 
E'inU'tik'SU'da-ayi  ^pän  lli'li-ü'mi'^^mär  UR-RA-m-iu  Rditid:  ^Arah- 
samnu  ümu  14  **mu  ud-kip-nun^*  ba-ul. 

a)  ID  UD-KIP-NUN^K  30 

Übersetzung. 
300  SAR  Feld  im  Gefilde  des  Euphrat,  Feld  der  Ni§i-inisu,  Tochter 
des  ***  von  **.   Folgen   3  Zeugennamen.     14.  Marcheschwan,  Jahr, 
in  dem  Sippar  vollendet  wurde. 

Bemerkungen.  35 

Kontrakt  über  Miete  von  Feld  aus  dem  XXV.  Jahr  Hammura- 
bi's; vgl.  hierzu  Ltndl  a.  a.  O.,  S.  392,  Z.  24.  Auch  Sipp.  247  (Um- 
schrift und  Übersetzung  bei  ScHEiL  a.  a.  O.)  hat  dieses  Datum;  leider 


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ftitM4,  JRft6a6|^fonir4e  (Urftun^en  aue  HippAtA,  419 

war  es  unmöglich,  diese  Tafel  aufzufinden.     Zum  Namen  NIN-SAH 
vgL  Ranke  a.  a.  O.,  S.  16. 

8.  Sipp.  564  PCXVIII.  Jahr). 

Vorderseite:  ^"^Nu-ur-Adad  ^itti  Na-ra-am-ta-ni  ^'^I-di-ia-tum 

5  mär  ^^ NiU'gui'lai  ^a-na  J^i-i^-ri  a-na  latti  i  KAM-ma  ^i-gu-ur-iu  ki- 

U-ri  iatti  i  KAM-iu  ^4^1^  iikil  kaspi  ni-lal-e  '^"""""^^u-bu-Hm  i-na  ri- 

ei'ti'iu  Rand:   ^i-ru-ub  ""'"'^A-ia-rum  ^i-ga-ar-ma    Rückseite:  ^^u^-^u 

^^pän  Be-el-ta-ni  ^märat  Warad-za  ^^pän  Be-el-ta-ni  ^^märat  Mu- 

da-du-um  ^^pän  AmatSatnai  marat  SI-DU-ili   ^^pän   Ibku-ir-si-tim 

10  i'w^r  Samai-mu-ia-lim  ^^pän  Amat-'^Ba-vu  '""^DUB-SAR  *»mu  E-nam- 

he  Adad. 

Übersetzung. 

Nür-Adad  hat  von  Naramtani  den  Idijatum,  Sohn  der  Nin-Gula, 
um   Lohn   auf  ein  Jahr  gemietet.    Als   Lohn  fiir   ein  Jahr  wird   er 
15  4V2  Siibersekel  zahlen.    Im  Anfang  des  Monates  Subutim  ist  er  ein- 
getreten; sobald  der  Monat  Ijjar  zu  Ende,  wird  er  gehen.    Zeugen. 
Jahr,  da  er  (der  König)  den  Tempel  „Überfluss  des  Adad"  erbaute. 


Bemerkungen. 

ScHEiL  a.  a,  O.  hat  diesen  Kontrakt  umschrieben  und  übersetzt, 

20  den  Text  jedoch  nicht  veröffentlicht  Zeile  8  wird  man  statt  i-da-ar 
besser  i-ru-ub  lesen  und  statt  au  mois  de  Subutim  il  avancera  la 
premüre  partie  et  au  mois  d*Ayar  il  complHera  et  {le  mercettaire) 
seti  ira  gemäss  D.  H.  MÜLLER,  Die  Gesetze  Hammurabis,  S.  252  ff. 
in  der  obigen  Form  übersetzen.  Der  Mieter  und  der  sich  Vermietende, 

25  der,  wie  das  Patronymikon  zeigt,  kein  gewöhnlicher  Sklave  gewesen 
sein  dürfte,  haben  hier  das  Determinativ.  Unter  den  Zeugen  er- 
scheint Amat-Ba'u  —  ein  weiblicher  Tafelschreiber  (vgl.  SCHEIL 
a.  a.  O.,  S.  31  und  vgl.  Bu.  91,  5-9,  2477  A:  Amat-Samai  '^DUB-SAR). 
Dieser  Kontrakt,  in  dem  Nür-Adad  einen  der  Naramtani  gehörigen 

30  Menschen  für  ein  Jahr  um  4V2  Sekel  mietet,  gehört  nach  der  Daten- 
liste (vgl.  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  392,  Z.  28  ff.)  in  das  XXVIII.  Jahr  Hammu- 
rabi's.  Ein  prächtiges  Siegel,  das  schon  mit  Rücksicht  auf  die  Dar- 
stellung dem  Nür-Adad  angehört  haben  dürfte,  ist  diesem  Dokumente 
beigedruckt     Näheres  darüber  im   IL  Abschnitte  bei  Besprechung 

35  der  Siegelabdrücke.  Naramtani  und  Beltäni  sind  nach  Ranke  a.  a.  O. 
weibliche  Eigennamen  mit  Kosesufifix.  Zu  ^/-/>t/-ilu  =  Ninib  vgl. 
Ranke  a.  a.  O.,  S.  18,  Anm.  21. 


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420  (gtiitüc^t  5ttt  fmiiif<itn  |l))ra4wi(r<mf€$af<. 

9.  Sipp.  128  (XXX.  Jahr). 
Vorderseite:  Rasur. 


650  iUi  Ri'is'Samai  «'^''^i/ 
606  lu'ii  itti  Adad-ri-im-ili 

8cx)  itti  A'  fji'  ra-  am  5 

5  iu'ii  Ta-ri'bU'Um 

_Aß htv-gur-  Sin 

Rand:  40  Ma-nu-um-ba-aR-E-a 

120  Sa-at-ku-bi} 

Rückseite:  3600  +   300  +  40     ^abite  10 

itti Ha-si'bi 

Addaru  ümu  13 
mu  zäbe  Elamti. 

Übersetzung. 
650  vonRe5-Samas,  Barbier(?);  606  Sossen  von  Adad-rim-ilu;  800  von  1 5 
Ahi-ram,  S  Sossen  Taribum  etc.    3940  Gazellen  von  Ha§ibi;  13.  Adar, 
Jahr,  in  dem  die  Krieger  von  Elam — . 

Bemerkungen. 
Aufzeichnung  über  gelieferte  Gazellen;  die  grosse  Zahl  42250  ist 
auffallend.  Da  diese  Lieferung  im  XXX  Jahre  Hammurabi*s  statt-  20 
fand,  in  dem  es  mit  den  Elamitern  Krieg  gab  [vgl.  Bu.  91,  5-9,  2425 
mu  erim(zab)  Id-su-lu-ub-gar  Elam-ma,  Jahr,  in  dem  er  schlug  die 
Truppen  von  Elam],  so  könnte  man  hierbei  an  eine  Lieferung  zur  Ver- 
pflegung des  im  Felde  stehenden  Heeres  denken. 

10.  Sipp.  581  (XXXIV.  Jahr).  25 

Vorderseite:  ^2^4*  iikil kaspi  ^te-mi  bit  Im-gur-Sin  ^u  bit  A-ra-bi 
ia  Awät^  '^'Nannar  il-te-ki  ^i-na  kati"^  Sin-e-ri-ba-alm]  ^HAR-ra  la 
ji-ia-al-iu-nu-ti  ^2\^  Hfäl  kaspi  '^te-mi  bit  Stn-e-ri-ba-alm]  ^ia  ra- 
ma-ni'hi  ^an-nu-um  ^^u  an-mi-u-tu  Rückseite:  ^^i-fia  käti  Sln-e-ri- 
ba-am  ^te-mi  bit  a^i-iu  '^^  Na-al-ba-am  u  Im-gtir-Sin  ^^a-na  Awät-  30 
^^Nannar  ^^i-na-di-in-lnu]  ^^74  pak-kir-ra-ni-iu  ^"^  i-ia-al-hi. 

^pän  Na-ra-ani'ilU'hi  ^^mar  Nu-ur-^^kab-ta  ^^pän  Samai-ib-ba- 
tum  ^^mär  Sin-i-din-nam 

Seitenrand:  ^^Ti-ri-im  ümu  12  **mu  e  ^^litar  ^^Nanä. 

a)  äl  4  GAL,        b)  KA,        c)  ^U.        d)  Sl  6  GAL,  35 

Übersetzung. 
2V4  Silbersekel,  Zahlungsauftrag  des  Imgur-Sin  und  des  Arabi, 
welchen  Awat-Nannar  empfangen   hat  zu  Gunsten   des  Sin-eribam, 


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ftitMci,  JRMa6|^fon{fc(<  (Urftun^en  aue  ^i^ata,  421 

Zinsen,  welche  er  von  ihnen  beansprucht  2%  Silbersekel,  Zahlungs- 
auftrag des  Sin-eribam  an  sich  selbst.  Diesen  und  diese  (Zahlungs- 
aufträge) zu  Gunsten  des  Sin-eribam.  Den  Zahlungsauftrag  seines 
Bruders  (Prozessgegners)  haben  Nalban  und  Imgur-Sin  dem  Awät- 
5  Nannar  gegeben,  und  sein  Reklamant  möge  ihn  zur  Entscheidung 
auflbrdern. 

12.  Tirim,  Jahr,  in  dem  der  Tempel  der  lätar  und  Nana — . 

Bemerkungen. 
Eine  Prozessurkunde,  in  der  die  Deponierung  streitiger  Summen 

10  protokolliert  wird.  Sin-eribam  beansprucht  von  dem  Konsortium 
Arabi*  und  Imgur-Sin  2V4  Sekel  Zinsen.  Imgur-Sin  scheint  im  Ver- 
eine mit  einem  anderen  Genossen,  namens  Nalbam,  auch  mit  Sin- 
eribam  Geschäfte  gemacht  zu  haben;  und  die  beiden  besitzen  einen 
Wechsel,  der  auf  den  Namen  des  Sin-eribam  lautet    Imgur-Sin  und 

15  Arabi  erkennen  die  Forderung  des  Sin-eribam  als  zu  Recht  bestehend 
an,  wollen  ihn  aber,  im  Einverständnisse  mit  Nalbam,  mit  seinem 
eigenen  Wechsel  bezahlen.  Da  Sin-eribam  2  V4  Sekel  fordern  zu 
können  glaubt,  der  ihm  angebotene  eigene  Wechsel  aber  nur  auf 
2  Ve  Sekel  lautet,  so  weist  er  diese  Zumutung  zurück;  und  so  kommt 

20  es  zum  Prozess,  in  dessen  Verlaufe  die  streitigen  Summen  bei  Awät- 
Nannar  deponiert  werden,  und  zwar  immer  zu  Gunsten  Sin-eribam's. 
Das  Konsortium  Arabi  und  Imgur-Sin  hinterlegt  die  von  Sin-eribam 
beanspruchten  2V4  Sekel,  das  Konsortium  Nalbam  und  Imgur-Sin 
deponiert  aber  auch  den  auf  Sin-eribam  lautenden  Wechsel,  welchen 

25  Imgur-Sin   als  Zahlung  angeboten   hatte.    Das  Gericht  hat  zu   ent- 
scheiden, ob  Sin-eribam  2V4  Sekel  oder  2%  Sekel  zu  bekommen  habe. 
Dass  Fakir anu  eine  Art  Beamter  seien,  welche  nebst  den  Si^i, 
AräiüarriäH  und  Marbanütu  bei  Sklavenkäufen  häufig  erwähnt  werden, 
ist  bekannt  (KoilLER  und  Peiser,  Aus  dem  BabyL  Rechtsleben  I,  S.  4); 

30  ihr  eigentlicher  Wirkungskreis  ist  aber  noch  wenig  aufgehellt  Aus 
der  Erwähnung  eines  Bruders  {bit  af^i-lti)  muss  nicht  unbedingt  ge- 
schlossen werden,  dass  es  sich  hier  um  einen  leiblichen  Bruder  des 
Sin-eribam  handle,  denn,  wie  Meissner  (ABP  S.  131,  17)  bemerkt, 
al^ii  ana  (resp.  itti^  mala)  ahi  bedeutet  wie  anielu  itti  ameli  {passim) 

35  nichts  weiter  als  »gegenseitig*,  bei  Prozessen  sogar:  Gegner.  Vgl.  auch 
Daiches  a.  a.  O.,  S.  40.  Zu  Nür-^^Kabta  vgl.  F.  Hommel  bei  Ranke 
a.  a.  O.,  S.  17,  Anm.  15.  Was  die  Datierung  betrifft,  so  lautet  die- 
selbe nach  Strassm.  35  (=  MAP  109,  Smith  35)  mu  Hammurabi 
lugal-e    "Istar  "Na-na-a-a    e-ne-bi-ta    c-tur(=  /^r^^j^//)-kalama    mu- 

40  un-bil-a-an,  Jahr,  in  dem  der  König  Hammurabi  für  L^tar  und  Nana 


*)  Vgl.  Ranke  a.  a.  O.,  S.  36. 


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422  (gtiit&^t  5ttr  ftmiHf<$tn  |())ra4i9i(fenr4af^. 

Eturkalama  erneuert  (vgl.  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  372  und  Delitzsch  ifiid, 
S.  408,  Z.  20). 

II.  Sipp.  74  (XXXV.  Jahr).  Gelblich;  0,35— 040  cm. 

Vorderseite:  ^  *^Mär'ir-^i-timSAG^iaNi'U'i'ni'hi  aiiatSamai  ^itti 
Ni'U'i-ni'iu  aliat  Samai  ^^Nu-ur-ili-iu  ^märZi-ia-tum  ^[al-na  ki-is-ri  5 
a-na  iatti  2  KAM  Rand:  '^i-gu-ur-iu  ^ki-iz-ri  lattu  i  KAM  Rück- 
Seite:  •lO  iikli  kaspi  ni-lal-e  ^^ri-ei  [ii]'ei'ri'iU'U  ^5  Hkli  kaspi  nta- 
fiir-ra-at-maQ)  ^^  "^ Mär-ir-^i-tim  GIS-BAR  Samai  ^^%  ma-na  kaspi 
^  Nu-ur-ilir-iu  mär  Zi^ia-tum  **  ni-lal-e. 

^^pän  Adad'iddin^  mär  Hu-za-lum  ^^pän  E-ri-ib-Sin  Rand:  ^'^pän  10 
lUta-fii  märat  *^UD}  ^^Addarti  ümu  20  ^•mu  bad  kar  Samai  [mu- 
un-ru-a]. 

a)  ma-an-sc. 

Übersetzung. 
Den  Mär-ir§itiin,  Sklaven  der  Niäi-inisu,  der  SamaSpriesterin,  von  15 
Ni§i-iniäu,  der  äamaSpriesterin,  hat  Nür-iliäu,  Sohn  des  Zijatum,  um 
Lohn  auf  zwei  Jahre  gemietet  Nachdem  als  Anzahlung  seines  Lohnes 
5  Silbersekel  empfangen  hat  Mar-ir§itim,  wird  als  Steuer  an  SamaS 
V3  Mana  Silber  Nür-ili§u,  Sohn  des  Zijatum,  zahlen.  Zeugen.  20.  Adar, 
Jahr,  in  dem  die  Mauer  von  Kar-SamaS  [gebaut  wurde].  20 

Bemerkungen. 
Nisi-iniäu,  die  äamaSpriesterin  (vgl.  Ranke  a.  a.  O.,  S.  36;  Daiches 
a.  a.  O.,  S.  74)  hat  einen  Sklaven  namens  Mar-ir§itim;  diesen  vermietet 
sie  für  zwei  Jahre  an  Nür-iliäu.  An  eine  Dame  gleichen  Namens  ist 
auch  der  Brief  Nr.  71,  Sipp.  40  gerichtet.  Die  als  Zeugin  erwähnte  25 
lltani  ist  nach  VATh  804  SamaSpriesterin  und  Prinzessin  {^närai 
iarrim)\  auch  sie  macht  Geschäfte  und  leiht  unter  anderem  Getreide 
zur  Aussaat  Vermutlich  wird  dieselbe  auch  Sipp.  105  genannt  Der 
Kontrakt  gehört  in  das  XXXV.  Jahr  Hammurabi's  (vgl.  LiNDL  a.  a.  O., 
S.  371,  Z.  19  und  S.  373).  30 

12.  Sipp.  123WS  (XXXVII.  Jahr). 
Vorderseite:  J  Nu-ur  ^^li-har-ra   iangü  '^li-^ar-ra 
y  iamai  ilu-re'u         mär  Sin-a-bi-ia 
y  Sin-ma-gir  DE       Nu-ur  '^li-ltar-ra 
y  Ma-ni'Um  35 

y   U'^i'il-ium 

y  Gu-ru-du-um  SU,  GUD  mär  A-ni  *** 
y  TU'TU-ni'iu 


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ftUMdit  ^RftSaS^fontfc^e  (Uvftun^en  aub  ^ippAta.  423 

y  Mär-irsitim  mär  Warad-UR-RA 

t  Lu-ui'ta-mar         MA-GID-DA 
I   Ma-dU'da       mär      Samcä-ta-tum 

mu  10  Nu-ur-^Ui-f^ar-ra 
y  Marduk'[na'4ir\   m[är]   Rz-ü-Samai 
Rand:  f  A-füdu-um*'^  GAL 

y  i^NIN'iAH}  .  .  . 

mär  A{f}afn\'ilu-ka'Sä 
Rückseite:  y  Samai-in-ma-tim         GAS-SUR 
y  A'l}u-H'na  GA^^SUR 

y  IbkU'ir^itim  mär  Mi-ni-Adad  GAS-SUR 
y  U-zal4um  LUL 

y  Su-f^a-ar  Sin-ma-gir  LUL 
18  ij^^^* 


15  i^  ^^//*  Sin-i'din-[nam] 

u     Su'  ma-  ia-  ta. 


Sabatu  ümu  30 
mu  dul-lu  §ü-5a^»  ab-nun-na**». 
i)  Für  n-iar-ra  ==  Utar  vgl.  Meissner  ABP,  S.  i  12.      2)  SU-\-  GUD  =  Hand  + 
20  Kuh  =  Hirte,  Melker ;  vgl.  SU-HA  «-  Hand  +  Fisch  —  Fischer.  3)  MA-  GID-DA  — 

Schiffer,  vgl.  Reisner  a.  a.  Ü.  4)  SA-^U^  vgl.  Delitzsch  AL*  Syllabars.  v.  öuHi 

und  BA  IV,  S.  486,  Z.  23. 

Bemerkungen. 

18  Leute  werden  in  dieser  Liste  namentlich,  oft  unter  Angabe 
2$  ihrer  Profession  (i  Priester,  i  Opferspender,  3  Brauer,  2  Musikanten, 
I  Schiffer,  i  Hirte)  und  des  väterlichen  Namens  angeführt  Zum 
Schlüsse  wird  erwähnt,  sie  hätten  unter  der  Kontrolle  {ia  gäti)  des 
Sin-idinam  und  Suma5ata  gestanden.  Da  -£Ä/A/ nicht  allein  säbu,  Krieger, 
sondern  überhaupt  auch  Leute,  Sklaven,  Arbeiter  bedeutet,  so  könnte 
30  man  annehmen,  diese  Liste  sei  ein  Verzeichnis  verschiedener  zum 
Haushalt  des  Sin-idinam  und  Sumaäata  gehöriger  Leute.  Manche  der 
Professionen,  welche  diese  Leute  ausüben,  würden  für  diese  An- 
nahme sprechen;  es  finden  sich  hier  Musikanten,  Brauer,  Schiffer, 
obwohl  die  drei  Brauer  doch  etwas  zu  viel  auch  für  zwei  grosse 
35  Haushaltungen  wären.  Der  Priester  der  Ktar  und  dessen  Opfer- 
spender liessen  sich  aber  doch  nicht  gut  in  diesen  Rahmen  einfügen. 
Zu  beachten  ist  ferner,  dass  diesem  Priester  der  lätar  innerhalb  dieser 
Liste  eine  besondere  Stellung  zugedacht  ist  Nach  Aufzählung  von 
zehn  Namen,   unter  welchen  er  an  erster  Stelle  genannt  wird,   folgt 


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424  (gtHx&^t  5ur  {mitiffitn  ßpxAftfoi^ütnf^Aft. 

ein  Additionsstrich  und  darunter  korrekt  lO  Namen  und  daneben 
der  Name  dieses  Priesters.  Da  er  schon  einmal  gezählt,  fehlt  hier 
am  Anfang  das  Determinativ.  Das  Gleiche  finden  wir  bei  Suhar- 
Sin-magir;  da  er  noch  nicht  aufgezählt  ist,  hat  er  das  Zähldeterminativ. 
Die  eximierte  Stellung  beider  ist  also  in  dieser  Liste  deutlich  gekenn-  5 
zeichnet  Würden  wir  ZAB  als  »Krieger*  auffassen,  so  hätten  wir  eine 
Konskriptionsliste;  der  Umstand,  dass,  wie  die  Datierung  meldet,  da- 
mals kriegerische  Verwicklungen  mit  Elam  stattfanden,  macht  dies 
nur  um  so  wahrscheinlicher.  Wir  würden  dann  daraus  entnehmen, 
dass  der  Priester  Nür-I§tar  und  der  Musikant  Suhar-Sin-magir  je  10 
einem  Kontingente  von  je  neun  und  sieben  Leuten  übergeordnet 
waren,  wie  beide  selbst  wieder  dem  Sin-idinam  und  SumaSata  unter- 
geordnet waren.  Hammurabi  hatte  die  Wehrkraft  seines  Landes  wohl 
organisiert:  , Jeder  waffenfähige  Mann  (43,  7),  auch  wenn  er  Familien- 
vater ist  (43,  3 f.),  muss  der  Wehrpflicht  genügen.  Die  Aushebung  is 
wird  durch  die  bestellten  Beamten  auch  in  Südbabylonien,  dem  Ver- 
waltungsbezirk Sin-idinam's,  streng  vollzogen;  doch  beugt  Hammurabi 
in  mehreren  seiner  P>lasse  (i.  3.  26.  43)  allzu  rücksichtsloser  Hand- 
habung der  Konskription  vor,  indem  er  einerseits  die  Privilegien 
alter  Geschlechter,  deren  Sprösslinge  Diener  am  Tempel  sind  (i)  20 
oder  an  der  Spitze  der  Staatsverwaltung  gestanden  hatten  (43),  zu  achten 
gebietet,  andererseits  im  Interesse  der  Landwirtschaft  die  Hirten- 
knaben vom  Kriegsdienste  befreit'  (F.  Delitzsch,  BA  IV,  S.  498). 
Jeder  Besitzer  eines  Krongutes  hatte  die  Verpflichtung,  dem  Auf- 
gebote des  Königs  Folge  zu  leisten;  einen  Stellvertreter  zu  schicken  25 
war  nicht  gestattet  (Hammurabi -Gesetz,  vgl.  D.  H.  Müller  §  26—41, 
S.  92).  Nicht  unmöglich  ist  es,  dass  der  hier  genannte  Sin-idinam 
derselbe  war,  der  als  Statthalter  die  südbabylonischen  Provinzen  ver- 
waltet hatte,  und  mit  dessen  Persönlichkeit  wir  durch  die  von  Hammu- 
rabi an  ihn  gerichteten  Briefe  hinlänglich  vertraut  sind.  30 

Im  Einzelnen  wäre  zu  bemerken:  Das  Determinativ  dient  hier 
nur  als  ,Zählstrich'.  Bei  Suhar-Sin-magir  könnte  man,  da  Sin-magir 
allein  als  Eigenname  vielfach  zu  belegen  ist,  vermuten,  dass  mär 
ausgeblieben  sei.    War  dies  auch  Zeile  6  der  Fall? 

Was  nun  die  Datierung  anbelangt,  so  findet  sich  dieselbe  in  der  35 
Datenliste  nicht.  Am  vollständigsten  lautet  das  Datum  dieses  Jahres 
(vgl.  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  373)  mu  (IJammurabi  lugal-e)  Ab-nun-na^»  a 
gal-gal-a  mu-un-gub-ba ,  Jahr,  da  der  König  Umlias  sehr  grosse 
Wasser  zerstören  Hess  (d.  h.,  wie  LlNDL  meint,  da  er  Umlia§  durch 
grosse  Wasserfluten,  wahrscheinlich  durch  Niederreissen  eines  Schutz-  40 
dammes,  zerstörte)  und  ist  gleich  dem  XXX VII.  Jahre.  Im  Kon- 
trakte VIII  Bu.  91,  5-9,  797  ist  von  dem  Wiederaufbau  dieser  Stadt 
die  Rede:  mu  Ab-nun-na  ba-ul. 


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Jtie^ri^,  ilft6A6^fonifcOe  (Urftun^en  autf  fbi^ata,  425 

13.  Sipp.  323  (XXXVII.  Jahr). 

Vorderseite:  *I2  ZAB  ümu  25,  «12  ZAB  ümu  26  (folgt  Additions- 
strich)   «24  ZAB  a-na  ...  ^a-na  GI-U-KH  NIM  ^i  elip  90  ^'GUR 
^ ^""^Se-li'la'i  ümu  2    (es    folgen   noch   einige  Zeichen)     Rückseite: 
S  'i  CUR  120  KA  *  ^amai  *  ®i  CUR  150  KA  ^Arahsamna  ümu  30 
»Omu  dul-lu  äü-Sa^  ab-nun»^». 

Übersetzung. 
12  Leute  für  25  Tage,  12  Leute  fiir  26  Tage,  d.  1.  24  Leute  für  *** 
zu  ***  I  Schiff  von  90  ^'  CUR    Monat  ^e-H-iai  Tag  2.  etc.    30.  Mar- 
io cheschwan,  Jahr,  in  dem  SuSa  und  Umlia§ — . 

14.  Sipp.  382  (XXXVIII.  Jahr). 

Vorderseite:  ^200  SAR  ek/i  t-ru-B,  *...'*M[/'^]  ...  *!  •••  *T  I^a  . . . 
5  I  La-ma-za-rii  mar . .  (es  fehlen  mehrere  Zeilen)  ^eklam  a-?ia  zl-ri- 
iU'tim]  (Spuren  eines  Siegelabdruckes)  Rückseite:  ''ü-ie-si  ^bilat  ekli 
15  •**  ^''GURi-na  bäb  Marduk  ^^imadad. 

^^pän  [Samaif  Marduk]  '^A-A  ^pän  Sin-e-ri-ba-am  ^^mar  E-bi-il- 
Sin  ^^pän  Warad-Samai  {Siegel  mit  der  Gestalt  Ad ad*s  aussen)  ^^mar 
A'Vi'i/'**  Rand:  ^^pän  A-na-tum  mär  Marduk-ba-ni  *^mu  ummanu 
Tu-rU'ki  ba?.     Spuren  eines  Siegelabdruckes. 

20  Übersetzung. 

200  SAR  Feld  Baugrund  . . .  Aja  . . .  Lamazäni,  Sohn  des  .  .  .  als 
Feld  zum  Bebauen  hat  er  gemietet.  Als  Abgabe  für  das  Feld  **  ^'GUR 
im  Tore  des  Gottes  Marduk  wird  er  zumessen.  Zeugen:  [Samas, 
Marduk,]  Aja.     (Folgen   die  Namen  von  drei  Zeugen.)    Jahr,  in  dem 

25  die  Truppen  der  Turuki— . 

Bemerkungen. 
SCHEIL  a.  a.  O.  liest  beim  Datum:  nunuz.  Gemeint  ist  vielleicht 
ZAB-HI'{A)  =  ummänu.  Mit  Rücksicht  auf  das  folgende  Turukiy  sofern 
hierbei  an  den  Namen  eines  Volkes  gedacht  werden  kann,  würde  ich 
30  das  Datum  (vgl.  LiNDL  a.  a  O.,  S.  393,  Z.  23)  mu  Plammurabi  lugal 
ki-äu-lu-üb-gar  Tu-ru-uk-ku  (vgl.  VATh  766  =  MEISSNER  ABP  70: 
mu  *^^iTu-ru-ku)  heranziehen  und  diesen  Kontrakt  nach  King  ins 
XXXVIII.  Jahr  Hammurabi's  setzen. 

3.  Samsu-iluna. 

35  15.  Sipp.  565  (I.  Jahr). 

Vorderseite:  ^iVj  ^iW  kaspi  ^a-na  i  elipp-u^  •//  i  agru  ^itti 
Ili'irba  mär  Sin-i-din-nam    ^  ^ Adad-iar-lrumi]    ^mär  ^amai-la-mi- 


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426  (gtHtü^t  yit  ftmiHf4tn  ßptad^i^tnfctäft. 

it'ti  '^ a-na  tapu^  li-il-ku-ni   ^a-na  ar^e  2*'***  ünte  ^^^^  Rand:  ^i-gn- 
ru-H  ^^  "^  ^U'ta-rab-bu  ^%  lal-ni  Hklu  ^i-na-ad-di-in, 

^^pän  Gi-bihili'iu  ^hnär  ^amahna-^ir  ^^pän  Ibku-il-tum  ^^mär 
NUd-nU'ia  ^'^pän  Mär-^^MAR-TU  DUß-SAR  «25  Tebetu7n  »»Rand: 
mu  Sa-am-su-i-lu-na  **lugal-e.  S 

a)  gi>ma-u.        b]  ta-ab. 

Siegel:  duppi  Adad-iarrum\  duppi  Gibii-ilUy  ^-kir-AA} 

Übersetzung. 
I  V2  Silbersekel  für  ein   Schiff  und  einen  Mietsklaven  von   Ilu- 
irba,  Sohn  des  Sin-idinam,  Adad-§amim,  Sohn  des  bamaä-la-miti  —  10 
zugleich  mögen  sie  kommen  —  hat  auf  zwei  Monate,   drei  Tage  es 
gemietet     Suta-rabbu  wird  das  fehlende    V3  Sekel   erlegen.    Folgen 
die  Namen  von  drei  Zeugen.    Jahr,  da  Samsu-iluna  König. 

16.  Sipp.  599  (I.  Jahr). 

Vorderseite:  ^100  KA  ^  ^u-bu-ta-ium  ^itti  ^  mar  Mar***  ^*^Mar-  15 
Sin...  ^mär  Mardiik  '§u-ba-an-ti    Rand:  ^ud-ebüru-ku   Rückseite: 
^  ie-am  imadad. 

^^pan  Samai  ^pän  Bi-il-ap-pi-il  ^^mar  A-vUUli  ^^..  .  in  .  .  . 
Rand:  ^^Tilritu  ümu   20  *^mu  Sa-am-su-i-lu-tia, 

Übersetzung.  20 

100  KAf  zinsenfrei  von  . .  .,  Sohn  des  Mär  . . .,  hat  Mär-Sin,  Sohn 
des  Marduk  . . .  empfangen.  Am  Tage  der  Ernte  wird  er  das  Getreide 
zumessen.    Zeugen.    20.  Tischri,  Jahr  Samsu-iluna's. 

17.  Sipp.  119  (III.  oder  IV.  Jahr). 

Umschrift  bei  SCHEIL  a  a.  O.,  p.  122:  Liste  d'kofnmes  avec  le  ftont  25 
de  leur  pkre  et  de  leur  chef.  Siegel:  sitzende  Figur,  bekleidet,  ohne 
Kopfputz,  Profil  rechts,  die  Hände  zum  Gebet  erhoben.  Bezüglich 
der  Datierung,  mu  id  Samsu-iluna  [lugal]-e  ba-al,  vgl.  den  folgenden 
Kontrakt:  mu  id  Samsu-iluna  he-gal  (mu-un-bal)  und  Sipp.  13  (bei 
SCHEIL  a.  a.  O.):  mu  id  Samsu-iluna  na-ga-ab  nu-u^-ii  und  30 
LiNDi^  (a.  a.  O.,  S.  354)  Ergänzung  zur  Datenliste:  mu  när  Sa-am-sU" 
i'luna  [na]'ga'[ab  nu-fju-td]  ni-ii  mu-un-ba-al,  Jahr,  da  er  den  Kanal 
„Samsu-iluna  ist  Überfluss"  gegraben,  d.  i.  das  III.  oder  IV.  Jahr 
dieses  Königs. 

18.  Sipp.  469  (III.  oder  IV.  Jahr).  35 
Vorderseite:  » 121 2/3   ^^GUR  \itti  Adad-iar-rum   ^[mär]  Mi-ir-i/i 

^[*"Im]gur'Sin  ^ ia  Rand:  ^SE}  i-na  bäbi    Rückseite:  '^imadad. 


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^pän  Mär-Samai  ^pän  Ni-id-na-at-Sin  ^^Diiüzu  ümu  3  **mu  id 
Sa-am-su-i-lu-na  l}e-gäl. 

Rand  unbeschrieben.     Si^el,  vgl.  Abschnitt  II. 

Übersetzung. 
5  121 2/3  ^^GUR  Getreide  von  Adad-§amim,    Sohn  des  Mir-ili,  hat 

Imgur-Sin,  Sohn  des  . . .  gemietet  [Am  Tage  der  Ernte  wird  er  das] 
Getreide  im  Tore(?)  zumessen.  2  Zeugen.  3.  Tammuz,  Jahr,  da  der 
Kanal  „Samsu-iluna  ist  Überfluss"  (gegraben  wurde). 

19.  Sipp.  267  (VI.  Jahr). 

10  Vorderseite:  ^^ Sippar-li-vl-ir  ^itti  ra-ma-ni-iu  •«  pa-ak-ri-hi 
^  ^  Im-gur-Samai  ^mär  Na-ra-am-Sin  ^a-na  f}arrän  iar-ri-im  '^i-gu- 
iir-iu  ^ID-hi  arafi  i  *«'»  Rückseite:  ®i  iikil  kaspi  ma-fß-ir  ^^i-la-ak 
ul  il'li'ku  ^^^i'im-da-at  iarri  ^kaspu  üakal  ^^SU-NI-A  "^I-din-^^Da- 
gan  ^^mär  Samai-ra-bi. 

15  ^^päri  Adad'i'din'7iam  ^^mär  Ibku-ir-si-tim   ^'^pän   Samai-ga-mil 

^^mar  I-din-Sin,  Seitenrand:  ^^Nisanmi  ümu  i  ^^mu  alam  Sa-am- 
su-i'lu-na. 

Übersetzung. 
Sippar-livir  hat  in  eigener  Sache,  auf  Grund  seiner  Reklamation, 
20  den  Imgur-Sama§,  Sohn  des  Naram-Sin,  für  den  Kriegszug  des 
Königs  gemietet.  Als  seinen  Lohn  für  einen  Monat  hat  er  einen  Silber- 
sekel erhalten.  Er  wird  kommen;  wenn  er  nicht  kommt,  wird  er 
nach  dem  Gesetze  des  Königs  Geld  zahlen.  Sein  Vertreter  ist  Idin- 
Dagan.   Zeugen,   i.  Nisan,  im  Jahr,  wo  das  Bild  Samsu-iluna's — . 

25  Bemerkungen. 

Dieser  Kontrakt  wurde  bereits  von  ScHEiL  a.  a.  O.  umschrie- 
ben und  übersetzt.  Die  Bemerkungen  Peisers  in  OLZ  {Orientalist. 
Litteratur-Zeitung  1903,  S.  333)  berücksichtigend,  habe  ich  Umschrift 
und  Übersetzung  auch   hier  zum  Abdrucke  gebracht.     Vorderseite 

30  Z.  5  ist  bei  SCHEIL  weggeblieben. 

Sippar-livir  ist  zum  Kriegsdienst  einberufen  worden.  Er  scheint 
dagegen  reklamiert  zu  haben;  welche  Gründe  er  zu  seinen  Gunsten 
vorbringen  konnte,  wissen  wir  nicht;  immerhin  scheint  er  soweit  Er- 
folg gehabt  zu  haben,  dass  man  ihm  gestattete,  einen  Stellvertreter  um 

35  Geld  zu  mieten,  der  für  ihn  dem  König  Heeresfolge  leistete.  Nach  dem 
Gesetze  (vgl.  D.  H.  MÜLLER,  Hammurabi'Geset£)  sollte  man  schliessen, 
dass  die  Stellung  eines  Ersatzmannes  überhaupt  durch  das  Gesetz  nicht 
gestattet  war:  „Wenn  ein  Feldwebel  oder  ein  Jäger  (Häscher)  dem 
auf  den  Weg  des  Königs  zu  ziehen  befohlen  wird,  nicht  gezogen  ist, 


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428  Qp^6rd0e  ^ut  fmiHf^tn  ßptad^wifftnf^aft 

oder  nachdem  er  einen  Söldner  gemietet  hat,  sein  Ersatzmann  aus- 
rückt, wird  der  Feldwebel  oder  der  Jäger  getötet".  Diese  Bestim- 
mungen (§  26 — 41)  beziehen  sich  indes,  wie  es  scheint,  nur  auf  die 
Militärpersonen,  welche  mit  Krongütem  belehnt  waren;  diese  hatten 
die  Verpflichtung,  dem  Aufgebote  de§  Königs  unbedingt  und  per-  5 
sönlich  Folge  zu  leisten.  In  unserem  Falle  wird  also  Sippar-livir  ein 
Krongut  nicht  besessen  haben  und  er  konnte  deshalb  für  den  Kriegs- 
zug des  Königs  einen  Ersatzmann  stellen.  Kommt  der  Ersatzmann 
nicht,  so  wird  derselbe  mit  Geldbusse  bestraft,  für  welche  wieder, 
wie  es  scheint,  Idin-Dagan  gutsteht  Die  Datierung  dürfte  sich  wohl  10 
auf  das  VI.  Jahr  (zu  ^imdat  iarrim  vgl.  Daiches  a.  a.  O.,  S.  93  ff) 
Samsu-ilunas  beziehen;  allerdings  lassen  erst  die  folgenden  Jahre  auf 
kriegerische  Verwicklungen  schliessen.  LiNDL  (a.  a.  O.,  S.  377,  Z.  17 
und  S.  394)  liest  mu  alam  sag-sü  . . .  il. 

20.  Sipp.  572  (VII.  Jahr).  iS 

Für  Umschrift  und  Übersetzung  siehe  bereits  SCHElL  a.  a.  O. 
Rand  Z.  7  soll  es  heissen  '/2  Hkil  15  ''kaspi.  Die  Datierung  lautet: 
mu  gis -ku-5u- nir  guSkin,  Jahr,  da  der  König  machte  das 
Bassin(?)  aus  Gold.  Auf  B  lautet  dieses  Datum  mu  ma^ral^u  (ge- 
schrieben gi§-ku-äu-nir).  Hierher  gehören  nach  KlNG,  p.  243,  80:  20 
Brit.  Mus.  33 161  (Bu);  Strassm.  55  (B  83)  und  33269  (B  112):  in  iis 
fnllcr  form  the  date  refers  to  the  restoration  of  the  ieinples  E-vie-te 
iir-sag  and  E-sag-il  (vgl.  DELITZSCH  a.  a.  O.,  S.  409).  Dasselbe 
Datum  bieten  die  Sippar-Kontrakte  286  (von  ScilEiL  a.  a  O.,  ver- 
öffentlicht), 229  (nicht  auffindbar)  und  die  hier  folgenden  Sipp.  91  25 
und  vermutlich  auch  Sipp.  355  und  Sipp.  198.  Vgl.  zum  Datum  dieses 
Jahres:  Peiser,  Ziir altbaby/onischefi  f)atieru7igsweise,0lJL,]BhYg.Vl\l, 
1905,  Nr.  I. 

20».  Sipp.  91  (VII.  Jahr).     Text  publiziert  bei  SCHEIL  a  a.  O. 

Vorderseite:     ^eklam    ma-la    ba-lu-u   ^itti  Sa-at  '^A-A,    ^märat  3© 
Sal-la-a  ^"^Mär-ir-si-Hm  ^7när Marduk-,,,  Rand:  ^eklam  a-na  [im'iutim] 
"^ü-h-si  Rückseite:  ^biiat  ekli  ^200  KA  i-na  bit**  ^^z-na  bab  Ga'gi'[im] 
^^madad. 

pan  ^^Samal  *^A-A  Mardiik^  ^^pan  Satnai-li-si  ^^pän  . . .  Samai 
*^mu  gi§-ku-§u-nir  ^^guSkin.  35 

Übersetzung. 
Das  ganze  Feld  von  der  äat-Aja,   Tochter  der  Salä,  hat  Mär- 
ir^itim,  Sohn   des  Marduk-...,  als  Feld  zum  Bebauen   gemietet    Als 
Feldpacht  wird  er  200  KA  in  ...  im  Tore  Gagim  zumessen.    Zeugen  40 


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ftitM4t  ilftöA6|^fomf4e  (Urftun^en  au^  ^ippata,  429 

Sama§,  Aja,  Marduk.  2  Zeugen.  Rand:  Jahr,  in  dem  er  den  goldenen 
masrafju — . 

21.  Sipp.  355  (VII.  Jahr). 

Vorderseite:  ^%  Hkil  kaspi  aban"^  ^amai  ^Hm-iu  ^itti  Adad-i^di- 
5  nam]^'^Ri'ii'$amai^  ^mär  A'7/i'[t/-i/t'iu]\  Rückseite:  ^mär  Warad^- 
NIN^GAL\ 

'^pan  Sin-i-din-fiam  ^mär  Ri-ii-ilu  ^[pän]  '^Nannar-mdL-dLn-se 
iOaraAji.fii  /Jw«  I  « itiu  giS-ku-Su-nir ». 

a)  innen,    b)  aussen,     c)  TAK  duppi  Ri-ü-^mait  duppi  Sin-i'din[-nam\. 

10  Übersetzung. 

%  Silbersekel  nach  dem  Gewichte  des  Gottes  Sama§,  sein  Kauf- 
preis, von  Adad-idinam  Res-äamas,  Sohn  des  Avil-iU§u,  [hat  er- 
halten].   Folgen  Zeugen,    i.  Ab,  Jahr,  in  dem  er  den  masrafju—, 

Bemerkungen. 

15  Gase  fablet,  Rückseite  ist  die  Aussenseite.    Besser  ist  das  Datum 

auf  dem  inneren  Seitenrand  erhalten.  Am  Ende  der  Vorderseite,  am 
Beginn  der  Rückseite  fehlen  einige  Zeilen.  Auch  in  dem  von  Schetl 
a.  a  O.  publizierten  Kontrakte  Sipp.  286  (vgl.  Peiser  OLZ  a.  a.  O.) 
wird  das  Gewicht  (pK)  des  Samas  {TAK  Samai)  erwähnt. 

20  22.  Sipp.  198  (VII.  Jahr). 

Rückseite:  ^Pan  I^Ha-timi  mär^^NIN-^AH  {pd^r  GIR-SU})  ^pän 
Ilu-ni'ba'la'tU'Um  ^mär  Ar-sa-nu-um  ^pän  Warad-An-nu-ni-tum  mär 
Se-li-bu-um,    Zwei  Siegel.    Nisannu  ümti  10.    mu  gi§-ku-§u-nir? 

Bemerkungen. 

25  Die  Vorderseite  dieses  durch  seine  Siegeldarstellungen  interessan- 

ten Kontraktes  ist  zerstört  Das  Täfelchen  ist  datiert  vom  10.  Nisan 
des  Jahres,  in  dem  er  den  masrahu — . 

23.  Sipp.  562  (VIII.  Jahr). 

Vorderseite :     *  '>r«  -  uk-bu-um    *  itti    Ma-an-nu-um-ba-lum-Samai 

30  ^mär  ^e-li'bi'ia  ^  '^Ha-bil-ki-nu-um  ^mär  Ap-pa-an-i-lbif]  ^a-na  ki-iz-ri 

'^a-na  iattim  i*^  ^u-ie-si  Rand:    •  ki-ü-ri  lattim  i  f*^3   ^^  \    Ukil 

kaspi  ^^imadad  Rückseite:  ^ri-ii-ti  ki-iz-ri  ^^^16  GAL  kaspi  ^^ma- 

fii'ir  ^^^a-na  mä-ti  Ki-ti-hn^  ^^u-ul  i-bi-ik^ 

^'^pän  Ibku'Adad^^mär  A-bi-la-tum  ^^pän  Ilu-ka-Sä  ^^mär  Warad- 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  30 


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430  (StUtü^t  5ttr  fenitttf^en  ßptA^foi^ütnfdiaft, 

t/i'}u  ^^pän //i'iu  . , .Rdind:  ^Ulülu  ümu  2$  ^•mu  Uruk  lugal  gub  ^ar- 
sag  id  ä§  ä§-bi.    Siegel:  äu/ffii  I/u-ka-^ä,  duppi  Ibku-Adad. 

a)  Kleine   Reste   der  äusseren  Hülle  {case  tabUt)  sind    erhalten.     Zwei  Sicgelab- 
driicke. 

Übersetzung.  5 

Einen  Wagen  von  Manum-balum-Samas,  Sohne  des  Selibia,  hat 
IJäbil-kinu,  Sohn  des  Apän-i . . .  auf  ein  Jahr  gemietet  Als  jährliche 
Miete  wird  er  \  Silbersekel  zahlen.  Als  Anzahlung  der  Miete 
hat  er  \  Silbersekel  empfangen.  Nach  dem  Lande  Kittim  soll  er  ihn 
nicht  wegführen.  Folgen  die  Namen  von  3  Zeugen.  25.  Elul,  im  10 
Jahre,  da  der  König  auf  dem  Flusse  Tigris — . 

Bemerkungen. 

Diese  Wagenmiete  ist  interessant  durch  die  Klausel,  der  Mieter 
solle  mit  dem  Wagen  nicht  ins  Land  Kittim  fahren.  Da  das  West- 
land MAR' TU  (=  Amurru)  Palästina,  Phönizien  auch  Teile  von  15 
Syrien  umfasst,  so  kämen  für  Kittim  (vgl.  Gesenius,  HWB  1886,  da- 
gegen Alfred  Jeremias,  ATAO  154)  die  Küsten  des  Mittelländi- 
schen Meeres  in  Betracht  Die  Erwähnung  dieser  Gebiete  in  dieser 
Zeit  ist  an  sich  nicht  überraschend;  nennt  sich  doch  Hammurabi  auf 
einer  Steinplatteninschrift,  die  sein  Bild  zeigt  und  die  der  west-  20 
ländischen  Istar  geweiht  ist,  König  von  MAR- TU.  Dass  zwischen 
Amurru  und  Babylon  in  damaliger  Zeit  reger  Verkehr  geherrscht  hat, 
ist  erwiesen.  Aus  dieser  Bemerkung  aber  ersieht  man,  dass  es  gar 
nichts  Ungewöhnliches  war,  wenn  die  Bürger  von  Sippar  zu  Wagen 
an  die  Küsten  des  Mittelländischen  Meeres  fuhren.  Der  Vermieter,  25 
der  in  Hinsicht  auf  die  lange  Mietzeit  (ein  Jahr)  eine  derartige  Reise 
voraussetzt,  ist  um  seinen  Wagen  besorgt  und  verbietet  sich  dies  kon- 
traktlich. Zu  Ilu-ka-Sä,  Z.  19,  vgl  S.  Daiches  a.  a.  O.,  S.  29.  Was  die 
Datierung  betrifft,  so  ergänzt  LiNDL  (a.  a  O.,  S.  394, 378,  Z.  4,  Z.  10)  mu 
us-sa  ab-ki  lugal  gub  l}ar-sag  id  ä§-äs-bi  =  Jahr,  da  er  ... .  Berg  und  30 
Fluss  gleicherweise  Fülle  und  Überfluss  gebracht  SCHEIL  a.  a.  O. 
glaubt  auf  dem  Fragment  zu  Konstantinopel  das  gunnierte  ab-un-nu 
(Erech)  erkennen  zu  können.  Dasselbe  Datum  findet  sich  Sipp.  84 
und  Sipp.  287  (bei  ScnEiL  a.  a.  O.),  auch  auf  dem  folgenden  Kontrakt 
Sipp.  66,  und  ist  gleich  dem  VIII.  (oder  VII.)  Jahr.  35 

24.  Sipp.  66  (VIII.  Jahr);  0,37—0,31  cm. 
Wagenmiete.    Umschrift  und  Übersetzung  siehe  bei  ScHEiL  a.  a.O. 


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Jru5ri4,  iLftBaB^fornfc^e  (Urftun^in  auff  fbippaxa,  431 

25.  Sipp.  122  (XVII.  Jahr). 

Vorderseite:    ^i  iikil  kaspi   ^^bat  Samai  GI-NA  ^u-za-ap    ^itti 

'*' ^^  Sin-i-ki-ia-am    ^ilki    'ud-ebüru-ku    ^araf}    Sa-an-du-tim 

^kaspam  u  pdtu-hi  Rand:  ^^üakaL 
5  ^pän  Nam-ra-am-ta-ru  ^^mär  Samai-ilu  ^^pän  A-na-iam-e  DUB- 

SAR  ^^mär  IVarad-Sin  ^^pän  Ta-ri-ba-tum  ^^mär  (das  Folgende  ist 
weggebrochen),     mu  §ub  sub(?)  pin  bar  bidagi  mer  lal  id  Sippar^». 

Siegel:  duppi  A-naiam-e DUB-SAR;  duppi Nant-ra-am-ta-ru,  duppi 
Ta-ri-ba-tum» 

10  Übersetzung. 

I  Silbersekel  —  den  feststehenden  Zins  an  äamas  wird  er  ent- 
richten —  von  . . .  hat  Sin-iki§am  geliehen.  Am  Tage  der  Ernte  im 
Monat  äandutim  wird  er  das  Geld  und  dessen  Zinsen  entrichten. 
Folgen  die  Namen  von  3  Zeugen.  Datierung  weggebrochen.  Jahr, 
15  wo  in  Ruinen  war  die  Grundfeste  des  Heiligtums  und  wo  die  Flut  des 
Euphrat  sich  ergoss. 

Bemerkungen. 

Die  Datierung  dieses  Kontraktes  möchte  ich  mit  dem  XVII.  Jahre 
Samsu-iluna's  in  Verbindung  bringen.  Damals  gab  es  Hochflut,  welche 
20  die  Mauern  Sippars  beschädigte.  So  nämlich  fasse  ich  mu  bad  hal 
gal-la  auf:  „Jahr  wo  die  Mauer  eine  sehr  grosse  Strömung";  zu  er- 
gänzen ist:  „zerstörte",  nicht  wie  KiN(;  a.  a  O.,  ivere  made  (ebenso 
SCHEIL  a.  a.  O.,  p.  ^\  ba-ru  und  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  395). 

26.  Sipp.  83  (XVIII.  Jahr). 

25  Vorderseite:  ^13  Ukil  kaspi  ^Um  AZAG-hi  ^amai-nu-ri  ^AZAG- 

bi  Mär-^^A'A  SU-LID}**  iu  ^NIGIN  e  ud-kib-nun^^  TA  ^  %  Hkil 
Samai'ba-ni  ^ia  ütu  T^beti  'mu  bad  I-sUin^^  ^a-di  Kislivu  ümu  30 
Rand:  «mu  bad  hal  gal  gaH^i^  mu  3^*"»  Rückseite:  ^MU-DUSamai- 
ba-ni  ^^IB  e  ud-kip-nun    TA  ^^NAM  HA-AR  Samai  ^^'^MarduJk- 

30  mu-ia-lim  ^^mär  Adad-ilu  ^^MU-DU  Ad-duil  (Strich)  ^'^^abatu  ümu 
26  *^mu  Sa-a^n-su-i-lu-na  lugal-e  Rand:  ^•e-babbar  e-dingir-Ner- 
gal  ud-kip-nun^»  DA  ^•su-ne-ne-in-ag-a. 

Übersetzung. 

13  Silbersekel,   Kaufpreis   seines  Geldes,   Samas-nüri,   Kaufpreis 

35  seines  Geldes,  Mar- Aja- . . . .,  insgesamt  aus  dem  Tempel  von  Sippar. 

2/3  Sekel  Sama5-bäni,   vom  Tebct   des  Jahres:    „wo    die   Mauer  von 

30* 


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432  QßdMge  5ur  ftmiHf4tn  fbfta4mi\ftn\4äft 

Isin"  bis  zum  30.  Kislev  des  Jahres:  „wo  die  Mauer  die  sehr  grosse 
Strömung"  von  drei  Jahren  Jahres-Abgabe  des  äama§-bani,  des  Hir- 
ten aus  dem  Tempel  von  Sippar.  Nicht  bezahlt:  Speise  des  Gottes 
SamaS.  Marduk-muäalim,  Sohn  des  Adad-ilu.  Jahresabgabe  des  Ad- 
di-il.  26.  Schebat,  da  Samsu-iluna,  der  König,  den  Tempel  des  Son-  5 
nengottes  und  den  Nergaltempel  bei  Sippar  erbaute. 

Bemerkungen. 

Dieses  Dokument  enthält  eine  Abrechnung  über  die  Einkünfte 
des  Tempels  in  Sippar  und  ist  dadurch  wichtig,  dass  es  drei  Datierungen  10 
enthält  Da  nach  der  Datenliste  das  Jahr  „wo  die  Mauer  von  Isin 
zerstört  wurde"  das  XV.,  das  Jahr  „wo  die  grosse  Strömung  usw." 
das  XVII.  Jahr  Samsu-iluna's  (vgl.  LiNDL  a.  a.  O.,  394)  ist,  so  ist  eigent- 
lich ein  iniervalle  de  trois  ans  {dit  le  texte  sagt  SCHElL  a.  a.  O.,  1 16) 
nicht  vorhanden,  und  es  dürfte  daher  vorzuziehen  sein,  statt  TA  15 
mu  3^a™  ia  mu  3^»"  zu  lesen.  TA  ist  nur  Postposition.  Gemeint 
sind  die  Abgaben  des  XV.,  XVI.  und  XVII.  Jahres.  Wenn  nun  im 
Jahre  XVII.  eine  Hochflut  des  Euphrat  die  Tempelumwallung  und 
hierdurch  die  Fundamente  des  Sonnentempels  beschädigt  hatte,  so 
ist  es  ganz  natürlich,  im  folgenden  Jahre  einen  Bericht  von  der  Aus-  20 
besserung  dieser  Schäden  zu  finden.  Wirklich  bietet  die  Datenliste 
für  das  XVIII.  Jahr  eine  Erwähnung  des  Tempels  von  Sippar:  mu  e 
babbar  Sippar^».  Noch  ausfuhrlicher  aber  findet  sich  dieses  Datum 
in  dem  folgenden  Sipp.  476:  mu  bad-gal  kak  e-dingir-ud=Jahr,  in  dem 
er  baute  die  grosse  Mauer  des  Samaätempels.  Die  Schäden,  welche  25 
die  Hochflut  den  Mauern  zuftigten,  werden  auch  sonst  erwähnt  (KiNG 
a.  a.  O.,  Brit.  Mus.  26970).  Aus  diesen  Gründen  möchte  ich  unser 
Datum  mit  dem  XVIII.  Jahre  Samsu-iluna's  identifizieren.  In  Sippar 
selbst  gab  es  keinen  Tempel  des  Nergal;  deshalb  heisst  es  ausdrück- 
lich Z.  19:  Sippar^'  DA,  SCHEIL  (a.  a.  O.,  p.  6S)  lässt  DA  aus  und  30 
liest  ap'Zti\  ap  habe  ich  nicht  gesehen.  Statt  tu-§u-ne  usw.  ziehe 
ich  §u  als  Präfix  zum  Verbum.  Dass  die  Stadt  Ni-si-sin,  Isin  zu 
lesen,  beweist  bekanntlich  das  von  C  Bezold  (ZA  IV,  430)  publi- 
zierte Täfelchen  80,  7—19,  1 26^/4  (vgl.  MEISSNER  a.  a.  O.,  22). 


27.  Sipp.  476  (XVIII.  Jahr).    Schwärzlich;  0,14—0,14  cm,  Dicke  i  cm.  35 

Vorderseite:  *3  hi-U  ^abite^  ^kat-ti-Si  Sin'a'^a'am'i'din'nam  ^PA 
AD'KAL^^  ^u  alu>  Rand:  ^ia  isinu  Abi  (Siegel,  undeutlich)  Rück- 
seite:   ^is'ka-ar   '^Hu-za-him  ^Abu  •mu    bad-gal    ^^^kak  e-dingir-ud. 

aj  GL  TAB' ZUN,  b)  /i?W. 


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ftiiM4,  Jlft646^fontf4e  (Uvftunben  aud  ßippata.  433 

Übersetzung. 

180  Gazellen  hat  empfangen  Sin-aham-idinam,  Schreiber  der 
AD'KAL  und  der  Stadt,  die  am  Feste  des  Ab  gelobt  hatte  IJuzä- 
lum.    Ab,  Jahr,  da  gebaut  wurde  die  grosse  Mauer  des  Sonnentempels. 

5  Bemerkungen. 

Eine  Empfangsbestätigung  über  180  Gazellen,  welche  Sin-a^am- 
idinam,  ein  Schreiber,  an  ^uzälum  ausstellt,  der  diese  Gazellen  als 
Opfer  gespendet  hatte.  Bezüglich  der  Datierung  vgl.  das  zur  voraus- 
gehenden Urkunde  Gesagte. 

10  28.  Sipp.  94  (XVIII.  Jahr). 

Vorderseite:   I450  SAR  ekli  ^i-na  ugar  Gu-la  ^i-ta  ekil  btt  Samai 

^n  i-ta  ekil Bu-la-lum  ^itti  [oder  u  ekil]  Ar-kui^yta-nu  ^märat,.,  a-bi-nu 

'*"..  hi'Ur  ...  ^mar  Ta-bu-Mtn-a-^u-um  Rand:  eklant  a-na  ^^ir-ri-hi-tim 

11 //-i^-^/ Rückseite;  ^^eklam^  i-pa-al-mai^)  ^»i  GAN  i  GUR^E  ^^a-na 

15  bilti  ji  si'bat'SU  ^^i-na  btt  Santai  ^^imadad, 

^'^A'A,  Istar,  Nergal  ^^pan  E-li-it  ^^päfi  .  .  .  ^^mär  (beides  un- 
leserlich) ^^pän  UR-RApänMa-ga-raQ)  ^mär,.,^pän  Warad-Marduk 
^^märat  Sin-ibni  Rand:  ^^pä?t  ....  **mu  kak  e-dingir-ra. 

Übersetzung. 

20  450  SAR  Feld   auf  Flur  Gula   neben   einem  Felde  des  Sonnen- 

gottes und  neben  dem  Felde  des  Bulälum  hat  von  .  . .  Rittatum, 
Tochter  des  .  .  .  §ur  .  .  .,  Sohn  des  Tabum-ahum,  als  Feld  zum 
Bebauen  gemietet  Nachdem  er  das  Feld  zurückgegeben  hat,  wird 
er  von  einem  GAN  ein  '^GUR  als  Abgabe   und  Steuer   im  Tempel 

25  des  Sonnengottes  zumessen.  Zeugen:  Aja,  I§tar,  Nergal  usw.  Jahr, 
da  der  Tempel  des  Gottes  gebaut  wurde. 

4«  Abi-eiuh. 

29.  Sipp.  132  (I.  Jahr). 

Vorderseite:   ^2  GUR  120  KA  ^2%  iikli  is^'kaspi  ^ia  Marduk- 
30  mu'ia-lim  ^a-na  Ba-la-am-du  Rückseite:  ^a-na{i)  Samai-id-di-nu  (un- 
beschriebener Raum)  ^Sabatii  ümti  26  'mu  Abi-i^yiu^)  lugal-e. 

Übersetzung. 

2  GUR,  120  KA,  2^Iq  Sekel,  15  Korn  Silber,  welche  Marduk-mu- 
.^alim  dem  Balamdu,  dem  Samas  gegeben  hat.     26.  Schebat,  Jahr,  da 
35  AbeSu  König. 


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434  (gtitc&^t  5UV  femittfc^m  fft)»Y<i4i9t(fenfc$afi. 

Bemerkungen. 

Marduk-muäalim  z^lt  an  Balamdu  seine  Schuld  und  entrichtet 
gleichzeitig  die  hierauf  entfallende  Steuer  an  den  Samastempel. 

30.  Sipp.  306  (I.  Jahr). 

Yordersdtc:^ 'fru-uk'öu  ^itti  U-ba-rum  ^mar  Ta-ri-bti-um  ^'^Sa-    5 
bi'tum  ^märat  Lu-tä-ta-mar    ^ü-le-^i   "^ki-is-ri  irbit-tim    Rückseite: 
^Vs  Ukil  kaspi  ^imadad^^ri'ii'ti  ki'is-ri'iu^SI  6  GAL  kaspiimadad, 

^^pan  I'dinSamait  ^^mär  Ki-ü-tum  ^^pän  Ri-ii-Samai  Rand: 
^^mär  A'bil'ili-iu  ^^pän  [M]a'an'nU'Um'ba'lufn'^a7nai  ^'^  mär  öe-li-bi-ia 
'^^Ulülu  Ü7nu  I  i^mu  Ab-ba-e-iu-un.  10 

Übersetzung. 

Einen  Wagen  von  Ubarum,  Sohn  des  Taribum,  hat  Sabitum,  Tochter 
des  LuStamar  gemietet.  Als  Miete  wird  sie  4^/3  Silbersekel  zahlen. 
Als  Anzahlung  der  Miete  wird  sie  %  Silbersekel  zahlen.  Folgen  die 
Namen  von  Zeugen,  i.  Elul,  Jahr,  da  Abe§un — .  15 

Bemerkungen. 
Beachtenswert  ist  die  Schreibung  ^  +  tim  für  irbitiim, 

31.  Sipp.  285  Qahr?). 

Rückseite:  ^pän  Ilu-i-din-nam,  Undeutliches  Siegel.  ^Arafi- 
samnu  ümu  28  *mu  A-bi-e-hi  lugal-e  *id-kal?  lib-as-du.  20 

Bemerkungen. 

Die  Vorderseite  ist  zerstört.  Am  Beginn  der  Rückseite  ist  ein 
Zeugenname  erhalten.  Vom  28.  Marcheswan.  Die  Datierung  scheint  mit 
jener  von  II  Bu.  95,  5—9,  328  identisch  zu  sein;  nur  fehlt  dort  hinter 
dem  ersten  Zeichen,  welches  LiNDL  (a.  a.  O.,  396)  ta  liest  (ta?  üb?  25 
as-du?)  das  e  oder  kal.  id-kal  findet  sich  beim  XXVIII.  Jahre  Sam- 
su-iluna's. 

5.  Ammi-ditäna. 

32.  Sipp.  304  (I.  Jahr). 

Vorderseite:  ^"^A-tti-ta-li-mi  ^itti  Adad-i-din-nam  a-bi-iu  ^^A-bil-  30 
iii'iu  ^a-na  ar^u  i^^^'-iu  i-gu-ur-hi  ^ki-is-ri  arf^u  i**'^-i«  •0/4  GÄL 
kaspi  ifnadad  7....  kaspi  8***5X««r  Rückseite:    ^[i\-rU'ub, 


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ftit^tUi,  J^M(A^toni\<t€  (Utiunden  aue  ßippata.  435 

^^pän  —  Adad  ^^mär  Sin . . .  ^^pän  S[m]'ri'me-ni  mär  Ta-ri-bu-um 
^^pan  Ibku'il-tum  mär,,,  Türitu  ümu  25  Rand:  mu  Am-mi-di-ta-na, 

Übersetzung. 

Den  Ani-talimi  hat  von  Adad-idinam,  seinem  Vater,  Abil-ilisu  auf 
5  einen  Monat   gemietet.    Als  Miete  für  ein  Monat  wird  er  V4  Silber- 
sekel zahlen....  Silber.     Am   25.  [wird   er  ein]treten.   —   3  Zeugen. 
25.  Tischri,  Jahr  Ammi-ditanas. 

33.  Sipp.  68  (XXVII.  Jahr). 

Umschreibung,  Übersetzung  und  Photographie  bei  ScHEiL  (a.  a. 

10  O.,  wo  letztere  irrtümlich  als  Sipp.  63  bezeichnet  ist).  Von  mir  selbst 

kopiert  Z.  19  wird  besser  A-v)-il-ia  statt  A-pi-il-ia,  Z.  22  für  NIN-  TI 

(ilu)  Gir-ra  nach  Ranke  (a.  a.  O.  S.6,  Anm.  2)  besser  Eriiti  ^^UR-RA 

gelesen. 

Zur  Datierung  ''ib  ur-sag  gal-la-a  (ScHEiL  liest  gal-gal-e)  „Jahr 
15  in  dem  Adar,  der  gewaltige  Held"  =  XXVII.  Jahr  Ammi-ditänas  ver- 
gleiche LiNDL  (a,  a  O.,  S.  398  mu  lugal-e  il  ur  ur-sag-gal). 

6.  Anum-zaduga. 

34.  Sipp.  72  (X.  Jahr).    Rötlich,  stark  abgeschliffen;  0,8 — 0,5  cm. 

Vorderseite:  *i  GAN  ekil  nidütim^  ^ugar  Si-la-ni-tu  *ekil  Ta- 
20  ri'bu  mär  Ili-a-si-ri  ^^El-me-ium  mär  Sin-na-din-iu  ^itti  Sin-na-di-in- 
iu-mi  mär  Ilu-Su-ba-ni  ^400  SAR  ekil  aplenim  ugar  Si-la-ni-tum 
'^ekil'lu  Mu-ut'tU'Iitar  mär  IH-a-^i-ri  ^bi-il  ikli-im  ®  '^  Warad-Samai . . . 
^^mär  Samai-.,,  ^eklam  a-na  ii-ip-ti-tum  ^a-na  mu  2^*™  «-i^-j/ Rand: 
**ud-ebüru-ku  eklam  a-na  bi-i  iu-ui-bi  ^^i-la-ad-du-ma  Rückseite: 
25  ^^ia  I  GAN  ekil  nidütbn^  i«i  GAN-^  \^E,,,  "ia  400  SAR  ekil 
apienim  >®i  GAN-ti  ^^imadad  ^^i-na  lalu-uhtim  ia-at-tim  ^^eklam 
a-na  bilti  i-ni-ru-ub, 

^^pän  Si-li-Bel}  ^pän  Warad-Marduk  ^^pän ....  "^^pän  Bi-il-lu-nu 
mär  E-tel-Htar  ^^Ara^samna  ümu  20  Rand:   *'mu  Am-mi-za-du-ga 
30  lugal-e  ^^ul'^i  kala-ma-na  ^'ne-in  gab-a. 
a)  KI-KAL. 

Übersetzung. 

Ein  GAN  Feld,  Brachland,  auf  der  Flur  Silanitu,  Feld  des  Taribu, 

Sohn  des  Ili-a§iri,  ElmiSum,  Sohn  des  Sin-nadin§u,  von  Sin-nadin-5umi, 

35  Sohn  des  Ilu§u-bäni;  400  SAR  in  Ähren  stehendes  Feld  auf  der  Flur 

Silanitu.  Sein  Feld  Mutu-Istar,  Sohn  des  Ili-a§iri  Herr  des  Feldes  Warad- 

Samas,  Sohn  des  Samaä-...,  als  Feld  zum  Pflügen  auf  zwei  Jahre  hat 


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436  (0titt&^t  yit  femihfc^en  lipta<l^wi\{tnf4üfU 

er  gemietet  Nachdem  sie  am  Tage  der  Ernte  das  Feld,  gemäss 
ihres  Vertrages  geeggt  haben,  wird  er  von  dem  einen  G^^iV  Brachland 
von  je  einem  GAN.,,,  von  den  400  SAR  in  Ähren  stehendem  Feld 
von  einem  GAN, . .  zumessen.  Im  dritten  Jahre  muss  für  das  Feld 
Miete  bezahlt  werden.  Zeugen.  20.  Marcheschwan,  Jahr,  da  Ammi-  5 
zaduga,  der  König,  vermehrte  den  Wohlstand  des  Landes. 

Bemerkungen. 

Für  die  Datierung  vgl.  SCHEIL  (a,  a.  O.).    Das  Datum  des  X.  Jahres 
Ammi-zaduga's,  welches  auf  der  Datenliste  B  lautet:  10  mu ....  in-gab-a, 
dürfte   durch   unser  Datum   ergänzt  werden.    Vgl.  für  den  Kontrakt  10 
die  Photographie  bei  ScilElL  (a.  a.  O.).  Am  Seitenrand  befindet  sich 
ein  Siegelabdruck;  vgl.  hierfür  Abschnitt  IL 

35.  Sipp.  2??t 

Vorderseite:  i**  iiki/  ^I 4  GAL  S^'kaspi]  \an\a  KMAM-ma 
iam[a}Sammi]  ^itti  Nu-ur-lame  mar^^  **^ Nur-ra-an-nu  mär  ''**  15 
^§u-ba-an-ti  ^üm  ebiiriiamailammi  '^  a-na  na-ii  ka-ni-ki-iu  ^  KI- LA  AT 
ib-ba-a-iu  Rückseite:  •§e-giä-ni  ni-aka-e  ^^pän  [IbkuiyNIN-SAH 
(undeutlicher  Siegelabdruck)  Araf^samnu  ümu  [  **mu  Am'mi-]sa'du''£'a 
lugal-e  [en  lil]  ni(hu?)  [mag-a]. 

Übersetzung.  20 

**  V4  Silbersekel,  nach  dem  Kaufpreis  von  Sesam  von  Nür-same, 
Sohn  des  **,  hat  Nüranu,  Sohn  des  **,  erhalten.  Am  Tage  der  Sesam- 
Ernte  wird  er  dem  Überbringer  seiner  Urkunde  nach  dem  Preise, 
welcher  sein  wird,  Sesam  zumessen.  Zeuge NIN-^AH,  *  *  Mar- 
cheschwan, Jahr  Ammi-zaduga's,  des  Königs.  25 


Bemerkungen. 

Für  ana  näii  kaniküu   usw.  vgl.  Peiser  (KB  IV  S.  43)  zu  VATh 
788.    Meissner  (a.  a.  O.),  übersetzt:   „gemäss  dem  Wortlaute  seines 
Vertrages  vollzieht  sich  der  Handel".    Von  der  Datierung  ist  in  der 
Mitte  der  Zeile  ni  (oder   I^ii?)   erhalten.    Dieselbe   dürfte    sich   aber  30 
dennoch  mit  IV Bu.  88, 5—12,  507  decken.  Vgl.  auch LiNDL  (a.a.O.,  400). 


t)  Die  Signatur,  die  dem  am  unteren  Rande  befindlichen  Siegelabdrucke  (vgl.  Ab- 
schnitt II)  aufgeklebt  war,  ist  teilweise  abgerissen. 


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36.  Sipp.  71.   Grau;  0,65 — 040  cm. 

Vorderseite:  »[**  GAN  ek{il  aph[nim]  «***  ^ekil  IVarad-'^Na- 
bi-um  Htti  Warad-^^ Na-bi-um  (am  Rand  noch  5  undeutliche  Zeichen)  bi-il 
eklitn  ma-la  baf-iui  ^  ^ Idin-Adad  mär  ^U'tnU'ta-ti'ib'ni  •«  E-ri-ii-tum 
5  ntärat  Warad-^^ Na-bi-um  '^el^lam  a-na  ir-ri-iu-üm  a-na  biltini  ^a-na 
TAB'ba  a-na  iatti  l*^  a-na  mi''[iUf}\a-[ar]  ^ü-Ie-su-u  ie-im  ^^biltat 
ekli  ni-aka(?)-e  ma-na-a^-tu  Rand:  ^i-ia-ak-ka-nu-ma  ^eklam 
i-ri-iu  Rückseite:  *'ud-ebüru-ku  eklam  i-la-ad-da-du-ma  bilat  ekli 
u  ma-na-ad-tu  i-ip-pa-lu-tna  ie-am  ba-ii-a-am  mi-ü'fya'ri'ii  t-fu-^u. 
10  Folgen  drei  unleserliche  Zeugennamen.  Araf^samnu  ümu  31  mu 
[Afn'm]i'Za'du'ga  lugal-e *^NergaH^). 

Übersetzung. 

**  GAN  in  Ähren  stehendes  Feld,  ***  Feld  des  Warad-Nabü  von 
Warad-Nabü, dem  Herrn  des  Feldes, . . .  haben  Idin-Adad,  Sohn  des 

>5  Sumu-tati-ibni,  und  Eriätum,  Tochter  des  Warad-Nabü,  als  Feld  zum 
Bebauen  gegen  Abgabe  gemeinsam  als  Genossen  auf  i  Jahr  gemietet 
Getreide,  Abgabe  des  Feldes,  werden  sie  zumessen.  Nachdem  sie 
die  Behausung  erbaut  haben,  sollen  sie  das  Feld  bebauen.  Nachdem 
sie  am  Tage  der  Ernte  das  Feld  geeggt  haben,  nachdem  sie  die  Ab- 

20  gäbe  für  das  Feld  und  die  Behausung  übergeben  haben,  sollen  sie 
das  vorhandene  Getreide  zusammen  teilen.  3  Zeugen  (Namen  un- 
leserlich). 31.  Marcheschwan  [im  Jahre]  Ammi-zaduga's,  des  Königs. 
Gott  Nergal(?). 

Bemerkungen. 

25  Warad-Nabü  hat  ein  Feld;  dieses  vermietet  er  an  seine  Tochter 
EriStum  und  einen  gewissen  Idin-Adad,  vermutlich  deren  Mann;  der 
Ertrag  wird  zwischen  beiden  geteilt. 

37.  Sipp.  47. 

Vorderseite  zerstört;  Rückseite:  üakaL  Siegelabdruck  undeutlich. 
30  Ara^samnu   ümu   29.   mu    Am-mi-sa-du-ga  lugal-e  Rand:    tu-tu  l}e- 
gal  [mu]-un-bal(?). 

Bemerkungen. 

Von  diesem  Fragment  ist  namentlich  der  die  Datierung  enthaltende 

untere  Rand  kaum  leserlich,   tu-tu  dürfte  sicher  sein;  das  andere  ist 

35  fast  nur  Vermutung,  gegründet  auf  Bu.  88,  5  —  12,  186:  mu  A  lugal-e 

ttär  Am-mi-za-du-ga  nu-Zju-u}  ni-H  (vgl.  LlNDL  a.  a.  O.,  S.  400,  Z.  4). 


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43S  (gtiix&^t  yit  fmiH\4tn  ßpxa4wi^tn\4afi. 

38.  Sipp.  48. 

Auf  der  Vorderseite  lesbar  nur  *2  Hkil  kaspi,,,  ^S/  6  GAL 
Sin-e-ri-ba  •  V2  ^ikiL  Auf  der  Rückseite:  Nisannu  ütnu  2,  mu  Am- 
mi'Za-du-ga  lugal-e  ta-di  lugal  Elamtu  si-ga.  Diese  letzteren  drei 
Zeilen  hat  schon  SCHEIL  (a.  a  O.)  übersetzt.  S 

39.  Sipp.  75. 

>20  GAN  ekil  apienim  ^ugaru  Si-la-ni-tu  ^ekil  A-vl-il-la-ium 
^itti  A'Vl'il'la-tum  ^bi-ü  ekli  ^ '^  Sin-na'din'iU'mi  '«  War  ad ,  . . .  H-lum 
^a-na  TAB-ba  a-na  e-ri-liu-tim]  •ib-ta-e-a-a.  i^ud-ebüru-ku  '^bi-lat 
ekli  i-pa-lu-nta  ^ba-ia-a  mi-Ü'^a-  ^^ri-ii  i-su-su.  10 

^^pän  Sin-na-di-in-iu-mi  ^^pän  Gaf-mi/Sin}  *•  T^betum  ütnu  4. 
*^mu  Am-mi'::a'dU'ga  *^mu  ne  ne  gis-ku  in-sig? 

Übersetzung. 

20  GAN  in  Ähren  stehendes  Feld  auf  Flur  Silanitu,  Feld  des 
Avilatum,  haben  von  Avüatum,  dem  Herrn  des  Feldes,  Sin-nädin-§umi  1 5 
und  Warad-.  .  .  gemeinsam  zum  Bebauen  gemietet  Am  Tage  der 
Ernte  werden  sie  die  Abgabe  für  das  Feld  entrichten  und  das  Vor- 
handene gemeinsam  teilen.  —  Namen  von  2  Zeugen.  4.  Tebet,  Jahr 
des  Ammi-zaduga,  Jahr,  wo  er  sie  mit  den  Waffen  schlug (?). 

Bemerkungen.  20 

Dieser  Kontrakt,  ebenfalls  ein  Pachtkontrakt,  welchen  zwei  mit 
einer  dritten  Person  abschliessen,  ist  von  SCHEIL  (a,  a,  O.)  umschrieben 
und  übersetzt.  Ich  habe  hier  die  Übersetzung  im  Sinne  D.  H.  Müllers 
rücksichtlich  des  ma  etwas  modifiziert.  Beachte  die  Teilung  des 
Wortes  mitAa-rii  auf  zwei  Zeilen  (vgl.  S.  444,  Z.  37).  Einem  be-  25 
stimmten  Jahre  Ammi-zaduga's  ist  dieser  Kontrakt  nicht  zuzuweisen. 

b)  Chronologisch  nicht  bestimmbar. 

40.  Sipp.  246;  0,50—0,40  cm;  case  tablet,  nur  eine  Seite  geöffnet 

Siegelabdrücke. 

Vorderseite:  ^^^ru-uk^bu]   ^u  GAL  ^itti   Warad-{bi4Uufn\  ♦••***  30 
^märat*"^*  «3  ümi  »«-i^.^[/]    ^ki-iz-ri  [su]  Rand:    ^%  Hkli  ^^imadad 
Rückseite:  ^ri-ü-tim  ki-iz-ri  ^Va  ^i^i  26?  ^E  ^^ma-f^i-ir  ^^ Nisannu 
^^i-rU'Ub. 

^^pän  IbkU'^^AA  mär  *  *  *  "/^«  Samai-ta-tum  mär  *  *  *  ^^pän 
Ri-ü'Samai  mär  A'bi[/'i/i'S7i]***  Rand:  ^^pän  Ma-an-mi-um-ba-lum-Sa-  35 


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<fxitM4,  Mt^a%itonif4t  (Utftunden  aiur  ftippata,  439 

ntai  ^^mär  ^e-li-bi-ia  ^Ulülu  **mu  giä-ku  §u-bi?  An  der  Seite: 
duppi  Warad-bi'lv-tum. 

Übersetzung. 

Einen  Wagen  und  ....  hat  von  Warad-bilitum  ***  Tochter  des  . . . , 

5  auf  drei  Tage  gemietet.    Als  seine  Miete  wird  sie  \  Sekel  zahlen. 

Als  Anzahlung  der  Miete  wurden    ^3  Sekel,  26  SE  empfangen.    Im 

Nisan  wird   er  in  Dienst  gestellt  werden.    Folgen   die  Namen  von 

4  Zeugen.    Elul,  Jahr,  wo  die  Waffen — . 

Bemerkungen. 

10  Reä-Sama§,  Sohn  des  Abil-iliäu,  wird  auf  Sipp.  306  (Abeäu);  Ma- 

num-balum-äama§,  Sohn  des  Selibia,  auf  Sipp.  562  und  572  im  S.Jahre 
Samsu-iluna's  erwähnt  Mit  Rücksicht  darauf  möchte  ich  von  den  aller- 
dings häufig  vorkommenden  gleichlautenden  Datierungen  jene  aus 
Hammurabi's  Zeit:    mu  gis-ku  tik(?)  wählen;  vgl.  Bu.  91,  5—9,  2512, 

IS  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  375  Z.  21. 

41.  Sipp.  138;  schwärzlicher  Würfel  mit  Siegelabdruck. 

Vorderseite:    ^20  ^abtU    ^^U-TI-A  Märat-^atnal  aiiat  ^aniH 
titti  Samai-ri-ü-ilu    ^Du'üzu  ümu  4  mu   dingir-dingir-nun-me§  ud- 
kib-nun. 
20  a)  GLTAP'ZUN, 

Bemerkungen. 

Von  Samas-res-ilu.  4.  Tammuz,  Jahr,  da  die  grossen  Götter  von 
Sippar  — .  Quittung  über  20  Gazellen,  welche  die  Samaspriesterin  Marat- 
SamaS,  vermutlich  für  Opferzwecke,  von  äamaä-reä-ilu  empfangen  hat 
25  Das  Datum  „Jahr,  da  die  grossen  Götter  von  Sippar"  ist  bisher 
nicht  belegt;  es  kann  unter  Hammurabi  11  oder  23—25,  36,  40—42, 
oder  unter  Samsu-iluna  9.  11.  Jahr  untergebracht  werden.  In  Er- 
mangelung der  Vatersnamen  lassen  auch  die  Personennamen  keinen 
Schluss  ziehen. 

30  42.  Sipp.  104. 

Vorderseite:  I450?  SAR  e^lü  ^i-ta  *♦*  .  .  Ili-i^ki-ia-am} 
*i-ta  ♦♦♦♦♦  um  A'vl'[in]'  **  ^märatQ)  AMI-,,  ^^IlU-din- 
nam  '^mär  Na-bi-ili-^u  ^eklam  a-na  e-ri-Iu-tim  ^a-na  bilti  «-[i^-^/] 
Rand:  10 100  SAR  i  ^'GUR  biltu  ^ia  iu-ul-bi-iu  Rückseite:  ^i-na 
35  GiS'BAR  ^ama}  ^i-na  bäb  Ga'gi[4m]  ^^imadad  ^«3  Wi  GI^-BAR 
sü-ba-an-[tij  ^^u  mi-if^-ru-ut  i'Pa[-al]'ma. 


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440  (gtiMc^t  3ttt  femi^tfc^en  Itpxa(iwi\ftnf4^ft 

pän   La-ma-za-ni    mar   Na-bi  Tantal   pän    NIN-SAH-ulu  pan 

Na-bi-^amai  {märT\  Um-mi-'^NIN-GAL  Rand: KUR-KUR  .... 

Seitenrand:  mu  salam  '^ Htar  u  NergalQ). 

Übersetzung. 

450  (?)  SAR  Feld(?),  neben  dem  [Felde]  des  Ili-iki§am(?),  neben  dem  s 
[Felde  des  ...],  hat  von  A-vl-[il]- ...,  Sohn  (Tochter)  des  A-bilf-§u,  IH- 
idinam,  Sohn  des  Nabi-ilusu,  als  Feld  zum  Bebauen  gegen  Abgäbe 
gemietet.  Von  [je]  100  SAR  wird  er  i  ^'GUR  als  Abgabe  gemäss 
seinem  Vertrage  (?)  als  Steuer  an  äamaS  im  Tore  Gagim  zumessen, 
3  Sekel  Steuer  empfangen,  auch  wird  er  das  Erhaltene  zurückgeben.  10 
Folgen  die  Namen  von  Zeugen.  Rand  ist  unleserlich.  Seitenrand: 
Jahr,  in  dem  das  Bild  der  I^tar  und  Nergals— . 

Bemerkungen. 

Vergleichen  könnte  man  für  diese  Datierung  das  XXVI.  Jahr 
Sumula-ilu's:     mu  galant  lUar  u  *^ Na-na-a  mu-un-dim-ma.  15 

43.  Sipp.  61. 

Vorderseite:  ^Uten  e/i[/pu]***  ...  ^u  ..**  »////  Sm-ril-me-ni  ] 
^'^Mär-Puräü^  ^mär  A-^i-ba-al-tum  ^elippa  u  Sin-ri-me-ni  ''a-na 
arfje  2^""*^  a-na  ie-e-im  rü-sii  ^na-pa-ki-im  ^i-gu-ur  Rand:  *®/Z?-bi 
araf^   i  *^^  "3  ^' CUR  i-na  biti  Rückseite:   "ni-aka-e  ^^{etyii  KUhi}  20 

2  GUR  90  KA  ^'seru  ^^ma-^i-ir  190  KA  im-ku-ur  **  Türitu  ümu  16. 
^^elippu  it-ru  ^'^ümu  3.  elippu  te-zii-tib-tu  ^^i-la-ak  ^^elippa  sa-lim-tu 
a-na  Kar-Ba-zir  ^^i-ta-ar, 

Pän  la-da-a  fnär  Warad-Sin  pän  I-na-UD  mär  Wara[d]-z[a] 
Rand:  fiän  Zi-kir-lilu}]   liUrtu  ümu  io(?)  mu  ^*  IB  [oder  Tai-me-tum]  25 

a)  ^«r-id-ud-kip-nunW. 

Übersetzung. 

Ein  Schiff  und von  Sin-rimeni  hat  Mar-Purati,   Sohn 

des  A^i-baltum,  das  Schiff  und  den  Sin-rimeni,  auf  zwei  Monate  zur 
Getreide  . .  Fuhr?  . .  gemietet  . .  Als  monatlichen  Mietpreis   wird  er  30 

3  GUR  in  ... .  zumessen.  Ausser  seinem  KU{})  hat  er  2  GUR,  90  KA 
Saatkorn  empfangen,  190  KA  hat  er  erhalten.  Am  16.  Tiäri  werden 
sie  das  Schiff  zurückgeben  (?),  drei  Tage  wird  das  Schiff  leer(?)  gehen. 
Das  Schiff  soll  unversehrt  nach  Kär-Bazir(?)  zurückkehren.  Folgen  die 
Namen  von  3  Zeugen.     io(?).  Ti§ri,  im  Jahre  wo—.  35 


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jftitM4,  JRf^aS^fontfc^e  (Utftunden  aue  Ibippata,  441 

Bemerkungen. 

Die  Datierung  ist  zweifelhaft.  In  Betracht  kämen,  je  nachdem 
man  'V5  oder  '^  Tal-lme-tum]  lesen  will,  Hammurabi's  mu  '^Tai-me- 
tum  ka-sag-sag-ga-a-ni  =  Jahr,  da  des  Königs  Hammurabi  Gebete  die 

5  Göttin  TaSmet  [sc.  erhörte]  (vgl.  LiNDL  a.  a.  O.,  S.  374  Z.  23),  oder 
das  XXVII.  Jahr  Ammi-ditäna's:  mu  "  IB  ur-sag  gal-la-a  =  wo  Gott 
Adar,  der  gewaltige  Held ....  (vgl.  SCHEIL  a.  a.  O.,  Kontrakt  Sipp.  68  und 
LiNDL  S.  398  Z.  7;  derselbe  liest  '^UR  usw.).  Wenn  ein  Mann  einen 
Schiffer    heuert,    gibt    er  ihm    sechs    GUR  Getreide    für    das  Jahr 

10  (D.  H.  MÜLLER  a.  a.  O.,  §  239).  Hier  erhält  Sin-rimeni  für  einen 
Monat  drei  GUR^  offenbar  weil  hierbei  die  Schiffsmiete  mitinbe- 
griffen  ist. 

44.  Sipp.  244. 

Vorderseite:  ^üten  elip  6  GUR  ^itti  Mär''''''''a-a'am  ^^Ibku-An- 
15  nu-ni-tutn    ^mär  .  .  .     ^'^A-fti-ra-bu-um    ^mär-mär    Warad-'^^U-bi 
'^a-na  arfte2^'''^  ^i-gu-ur-lui  Rückseite:  ^\\  ^'GUR  ^^i-na  GlS-BAR 
^ama}  **ia?  Nannar-malan-se}]  ^u  Avil-GI-RA   ^^ilki. 

pän  Ibku-An-nu-ni-tum  mär  Samai  ***...  pän   Samai  .  .  .  Rand: 
7när  ki}-ri-**  Ara^samnu  ümu  20.     Seitenrand:  mu  bad  Sippar^^  is 
20  hi.a.^  .  .  .  dingir-ud  .... 

Übersetzung. 

Ein  Schiff  von  6  GUR  haben  von  Mär  . .  .  Ibku-Annunitum,  Sohn 
des  — ,  (und)  Ahi-rabum  Enkel  des  V^^x^ASUbi^  auf  2  Monate  ge- 
mietet (?).     I  Vs  GUR  als  Steuer  an  Gott  Samas  von  Nannar-ba  .... 
25  und  Avil-6^/-Ä4  erhalten.  —  2  Zeugen.  —  20.  Marcheschwan.  Seiten- 
rand: Jahr,  da  die  Mauer  von  Sippar  . .  . 

Bemerkungen. 

Dieses  Datum  handelt  vom  Mauerbau  Sippars.  Das  erste  Zeichen 
in  der  zweiten  Zeile  ist  gewiss  I^  {SAHAR\  das  folgende  könnte  (?) 
HI-A  {zun)  sein.    Dass  Hammurabi  an  der  Mauer  von  Sippar  gebaut, 

30  erfahren  wir  aus  seiner  Zylinderinschrift  (vgl.  H.  Winckler,  ZA  II, 
S.  19s).  Es  heisst  da:  bad  Sippar^*  sal)ar-ta  hal-sag-gal- 
gim  sag-bi  l)e-mi-il  =  Die  Mauer  von  Sippar,  aus  Erdmassen  wie 
einen  grossen  Berg  habe  ich  ihre  Front  erhöht(?).  Bei  der  vor- 
liegenden Datierung  scheint  an  vorletzter  Stelle  äama§  zu  stehen;  die 

35  4  Keile  davor  und  danach  vermag  ich  nicht  zu  deuten.  Einerseits 
muss  also  die  auf  den  Mauerbau  bezügliche  Datierung  in  der  Daten- 
liste Hammurabi's  gestanden  haben  (vgl.  mu  pin  bad  Sippar^»  [ba-ru] 
Bu.  88, 5-12,  185,  bei  Meissner  a.  a.  O.)  und  könnte  hierfür  das  35.  Jahr: 


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442  (Stiix&^t  ynt  ftmiüffitn  lbpta(iioi\(tnf(iaft 

mu  bäd  in  Betracht  gezogen  werden.  Andrerseits  käme  aber  auch 
das  29.  Jahr  Sumula-ilu*s  in  Betracht:  mu  bäd  Sippar  ba-ru.  Mit  Rück- 
sicht auf  die  Erwähnung  des  §amaä  wäre  auch  Samsu-iluna  18:  mu  e 
babbar(?)  Sama}  ud-kib-ra-ki  (vgl.  Sipp.  476:  „Jahr,  in  dem  gebaut 
wurde  die  grosse  Mauer  am  Tempel  des  Samaä")  in  Erwägung  zu  ziehen,    s 

45.  Sipp.  294. 
Vorderseite:  J  Sainal-na-^ir  mar  A-li-ba-al-tum 

Y  Sin-a-fja-ain-i-din-nam  mär  A-hura-bi-tum 
y  Ilinröa 

Y  Mar-ili'iu  .  .  .  mär  Sii-um-mu-fju  10 
5  Y  A'Sar-ma}  mär  Ili-mär-iame 

y  I'diU'E-a  mär  Iju-ru-rum 

y  A-f^a-am-ar-H  bairu^ 

y  Mär-^^  Gii{Sal)'la  mär  Za-rulum 

y  Ibku-An-nu-ni-tum  mär  ^^  Girru-ra-bi  15 

10  y  Samai-U'U'ir  mär  E-tel-Sin 

y  A'7fl'il'Adad  mär  Ma-ru-tim 

y  Zi^kur-a-na-Samal  mär  Ibku-Adad 

y  Samahi'din-iimn  mär  Na-bi-Savias 

y  Samal-ra-bi  dalanu^  20 

15  y  liu-ni-ba-la-fu 

y  Sin-i-din-nam  mär  I- diu- Sin 

y  A'bin^^^MAR'TU 

y  Za-ab-baiJ)  **  [mär  Na^ab-bi-mu-ia-li-im 

Rand:      PA  Warad-Sin  25 

20      PA  Ma-na-Sa  mär  Mahlu"^^^ 
Rückseite:      XX  ^aäbe 

lib'ba  II  PA^'^ 

Rest  unbeschrieben.  Unten  folgt  die  Datierung. 
Kislivu  ümu  8.  30 

mu  Ami-miidi'iat'ua  KA-RI-IM. 
0,)    <:C/-//A,.        h)  BIL'Gl        e^  DI-TAR. 

Bemerkungen. 

Es  werden  zwanzig  Personen  mit  Angabe  des  Namens  ihres  Vaters 
und  bei  einigen   auch  ihrer  Profession  angeführt    Wir  finden  unter  35 
ihnen  Z.  7  einen  Fischer  {^U-HA),  Z.  14  einen  Richter  {DI-TAR)  und 


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ftithtUi,  AMaB^toni^t  (Uttunden  mb  ßippat^,  443 

19.  20  zwei  Schreiber  {PA)\  da  dies  besonders  wichtige  Personen  sind, 
so  wird  dies  am  Schlüsse  eigens  hervorgehoben:  „20  Krieger,  darunter 
zwei  Schreiber"  (Rückseite:  Z.  21,  22).  Auch  hier  wird  eine  Liste 
kriegspflichtiger  Leute  vorliegen.  Die  Liste  ist  abgefasst  am  8.  Kislev. 
5  Die  zweite  Zeile  der  Datierung  könnte  man  mu  Am-mi-di-ta-na  KA- 
Rlt-IM}  lesen;  ä:^-/?/-/^»/ Gesandte:  AT-^  steht  vor  Berufsnamen  (vgl. 
KA^U'GABA,  Delitzsch,  HWB  S.  685  s.  v.  Itakü),  für  RIM  vgl 
gäl-rim,  hikkat-rim^  pa-rini  „stehen  oder  als  Gesandter  dienen".  Unter 
allem  Vorbehalt  wäre  zu  lesen  möglich:  ,Jahr,  in  dem  Ammi-ditana  die 
10  Gesandten — ."  Das  erste  Zeichen  könnte  aber  auch  ALAM.^AA'^  sein. 
In  der  zweiten  Zeile  scheint  der  Schreiber  auf  das  mär  ein  a-hi  ge- 
schrieben zu  haben. 

46.  Sipp.  121. 
Vorderseite:    ^lUu  Abi  ümu    16.    "^GUD^^^   GAB-A   Mt  kn-tu 

\^^ihtu  u-um  Jim  is**"«  ^GUD^'"'  70?  ia?  ümu}  i-la-hi-ma  ^a-di  KI 
bit  GA4m  i-na  RI-^I-KI-IM  ^ap-ru-ul  HUu  Abi  ümu  18.  ^bitku-tu 
3  agre  ^wa-ar-ki  GUD'^''  i-li-ku  ^^il'{tu\  Ulüli  ütnu  20.  m*  *  ♦  ap- 
ru-ia  M23  KU^'^  ^^UD""  ''kam  GA'IM  H^-li-ku]  ^^DU  a-na  2*"'« 
Rand:  »^e  agre  ^^a-na  ^  *  *  *  Rückseite:    ^'^a-na  /«[/]**  *   ^^a-na, . 

20  *  *  *  i»3i  a^re]  ***««...  6  ^iV  IM-MÄR  ^^6  agre  (tu-bu-tn-tum 
32*  *  ^/fi^ra  I  KA  h'im  2«*  *  */M/  Sama^'e-ri-ba-am  2**  *  "^  il-li-ku 
Rand:  Bäb-i/i^*  mu  pin  mu-na-dim. 

Übersetzung. 
Seit  dem  16.  Ab   wurden  Rinder   entnommen  dem  Vorratshaus. 

25  Nachdem  sie  seit  dem  15.  Tag  Rinder,  70?  pro  die?,  genommen,  habe 
ich  bis  ...  in  ... .  Abrechnung  gehalten.  Seit  dem  18.  Ab  aus  dem  ? 
Vorratshaus  sind  3  Mietsklaven  den  Rindern  gefolgt  Seit  dem  Monat 
Elul  Tag  20  *  *  habe  ich  Abrechnung  gehalten,  23  Sklaven  täg- 
lich?   Milch  haben  sie  genommen,   doppelte  Abgabe,  6  Mietsklaven 

30  behufs  *  *  *  behufs  *  *  *  31  Mietsklaven  ...  6  ...  6  Mietsklaven,  zinsen- 
frei *  **  ein  KA  Getreide?  *  *  *  Feld  des  äamas-eribam  *  *  *  haben 
sie  genommen  *  *  *  Babylon  Jahr,  wo  er  die  Grundfeste  baute. 

Bemerkungen: 

Der  schlechte  Zustand   dieses  Dokumentes    erschwert   das  Ver- 

35  ständnis   des  Inhalts   erheblich.     Soviel    lässt  sich   indes  —  wie   ich 

glaube  —  demselben   mit  Sicherheit   entnehmen,   dass   uns  hier  die 

Aufzeichnung   des  Verwalters   eines  Vorratshauses   (des  Tempels   in 

Sippar?)   über   den  jeweiligen  Bestand  an  Rindern,  Milch  und  Korn 

vorliegt.   Mit  Rücksicht  auf  die  Ausführungen  LlNDl^:  „Der  durch  das 

40  fünfte  Jahresdatum  Sumula-ilu's  bezeugte  Bau  einer  grossen  Mauer  von 


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444  Qßetivä^e  %ux  fmiüf^tn  Ibpxä^wi^tn^^afi, 

Babel"  usw.  (a.  a.  O.,  S.  360  Z.  37;  vgl.  S.  346:  mu  bad-gal  Bäü/i^^ 
ba-ru  und  mu  u§-§a  usw.)  könnte  veranlassen,  dieses  Datum  dem 
fünften  Jahre  Sumula-ilu's  zuzuweisen.  Die  Erwähnung  von  Babylon 
vor  mu  wäre  aber  auffallend  Da  von  der  ersten  Zeile  eben  nur 
Babylon  erhalten,  so  muss  die  zeitliche  Fixierung  dieses  Dokumentes  s 
unentschieden  bleiben. 

47.  Sipp.  44. 
Vorderseite  zerstört.  Rückseite:  ni-lal-e.  (Strich) /4«  Bi-il-in-nu  mär 
^^ War}-''''''  pän  Mär-^^MIR^RA^ pan^^IB  [od.  Tai-me-tum}]  ***  märe 
Ili'U-sa-ti  pän   Sin-na-di-in-iu-mi  DUB-SAR  (Strich)  Siegelabdruck.  10 
Sabatu,    Datierung  weggebrochen. 

a)  Nach  Hommel  Aufs,  u.  Abh,  und  Daichrs  a.  a.  O.  S.  280  =  H  Rammtm 
{Adad)'rijpi, 

B.  Qticil^  ^aüttU  QJlrilttndm. 

a)  Chronologisch  annähernd  bestimmbar.  15 

48.  Sipp.  56;  044—0,82  cm. 

Vorderseite:  ^500  GAN  ekli  ^üna  ugar  Gu-la  ^i-ta  Za-ni-im 
^itti  \Ba'ai\ba'Zi'im  ^u  Zi-iz-zi-zi-Sin  «'"***  ga-ku-ul  'in-§i-sam 
8§am-tiHa-ni-ku  ^kaspi  ni-lal-e  ^^giS-gan-na  "ib-ta-bal  w  *  *  * 
>•//  ...  ni'la  Rand:   "ia  a-7ia   a-wa-ti-iu  ^^i-tu-ru.  20 

Rückseite:  ^^pän  Pu-za-ru-iim  ^'^mär  Tu-ga-ni,  ^^pän  An}  -na}  -i//- 
um,  ^^pän  ....  20;,;^;^**  np^^  ^  ^  _  ^mär  Pi}'ib'ba'ru^  ^pän  Sa-gur- 
Uli  ^^mär  Pu-ri-ini,  ^pän  Il-ba-kar-avi  ^^mär  Musa-li-mu-um,  ^pän 
Ibku'ht'G IS}'k7i-ti7n  ^^mär  *** 

Übersetzung.  25 

500  SAR  Feld  auf  Flur  Gula  bei  Zanim  hat  von  [Ba^-bazim 
....  -gakul  gekauft.  Seinen  vollen  Kaufpreis  in  Geld  wird  er  zahlen; 

der  Vertrag  ist  abgeschlossen gemäss   seinem 

Vertrage  wird  er  zurückgeben.     Zeugen  usw. 

Bemerkungen.  30 

Nach  SCHEIL  (a.  a.  O.)  texU  anterieur  h  la  I  Dynastie  de  Babylone, 
Kauf  eines  Feldes.  Kaufpreis  ist  nicht  angegeben.  Vgl.  auch  die 
Photographie  bei  SCHEIL. 

49.  Sipp.  240. 
Umschrift  und  Übersetzung  bei  ScHElL  a  a.  O.  S.  127.     Zu  be-  35 
merken  ist,  dass  der  letzte  Zeugenname  pän  Märat-ir^itim  derart  ab- 
geteilt ist,  dass  //;;/  auf  der  letzten  Zeile  allein  steht  (vgl.  S.438,  Z.  25). 


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ftitbtidi,  JRft6A6^fontf4e  (Uvftun^tn  m0  fbi^pata.  445 

Für  das  Siegel  vgl  Abschnitt  II.  Mit  Rücksicht  auf  das  zum  folgenden 
Kontrakte  Sipp.  234  Bemerkte  der  Zeit  Hammurabi*s  zuzuweisen. 

50.  Sipp.  234;  042—0,38  (aus  der  Zeit  Hammurabi's). 

Vorderseite:  ^eklamma4a  ba-iu-u  ^itti  In-Ur-ra  ^  **" E-mu-uk-iu- 
5  da- an    ^el^lam   ma-la  ba-hi-u    ^a-na  200  KA   ^E   ^ü-ie-si   '^ri-ii-ti 
bi'il-ti-iu  (Siegel  am  Seitenrand)  Rückseite:  ^120  KA  ni-§am?-e. 
^pän  ^amai  '^A-A,  ^^pän  Amat-^amal   ^pän  MäraUir-^i-tim. 

Übersetzung. 
Ein  Feld,   so   viel   vorhanden  ist,  von  Inäira  hat  EmukSu-dän, 
10  Feld,  so  viel  vorhanden,  hat  er  um  200  KA  gemietet.  Als  Anzahlung 
der  Abgabe  wird  er  120 -O  zumessen.    Zeugen:  Gott  §ama§,  Göttin 
Aja,  2  Zeugen. 

Bemerkungen. 

Diese  beiden  Kontrakte  stehen,  wie  sie  sich  äusserlich  gleichen, 
15  auch  sonst  in  innigem  Zusammenhang.    Es  kommen  in  beiden  Doku- 
menten dieselben  Personen  vor.    Sipp.  240  mietet  Emukäu-dän  von 
der  Amat-äamaS  ein  Feld.  Sipp.  234  erscheint  Emukäu-dän  als  Ver- 
mieter und  In§ira  als  Mieter.    Inäira  figuriert  aber  auf  Sipp.  240  als 
Zeuge,   während   die  Vermieterin  von  Sipp.  240,   die  Amat-Samaä, 
20  als  Zeugin  auf  Sipp.  234  erscheint    Auf  beiden  Kontrakten  finden 
wir  die  Märat-ir§itim  als  Zeugin,  und  in  beiden  Kontrakten  ist  deren 
Name  abgeteilt.     Sipp.  291,   eine   fragmentarisch   erhaltene  Liste, 
bot   eine  Aufzählung  aller   zum   Hausstande    der  Amat-§ama5  ge- 
hörigen Personen.    Da  dieses  Dokument  seiner  Datierung  nach  ins 
25  XIV.  Jahr  Hammurabi's  gehört,  so  müssen  auch  Emuk§u-dän,  InSira 
und  Märat-ir§itim  in   dieser  Zeit   gelebt  haben.    Diese  Amat-äama§ 
war,  wie  schon  ihr  Name  sagt,  Dienerin  des  SamaS  und  vermutlich 
die  Tochter  des  Warad-Sin;  vgl.  Bemerkungen  zu  Sipp.  291. 

51.  Sipp.  139  (aus  der  Zeit  Hammurabi*s). 

30  Umschrift  und  Übersetzung  bei  SCHEIL  (a.  a.  O.);  von  mir  ist 
hier  der  Text  publiziert.  Die  hier  erwähnte  Na-ru-up-tum  war 
Priesterin  des  äamaä  und  Tochter  des  Abu-wa-kar  (vgl.  VATh  965, 
bei  Meissner,  APB  No.  73  var.  Nabirtum\  vgl.  Ranke  a.  a.  O.,  S.  50, 
Anm.  i).    SCHEIL  war  so  glücklich,  ihr  Haus  in  Sippar  aufzudecken. 

35  Er  berichtet  hierüber  Folgendes:  „Toui  le  per  sonne  l  du  Temple  ne  de- 
meurait  pas  au  Temple,  il  est  pemiis  de  le  prisumer.  Aussi  bien 
existait'il,  sur  le  meme  plateau^  h  proxmiti,  un  quartier  probablement 
riserve  aux  fonctionnaires  du  sanctuaire,    Toute  la  partie  M  du  platt, 

Beiträge  sur  semit.  Sprachwissenschaft.   V.  31 


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446  (gtiixSc^t  5tiv  femifif^en  f^AC^wifTenfc^afe. 

^/  en  arrüre  jusquä  la  plaine  NNW,  Hau  occupee  par  des  maisons 
privies  asses  jolies  dont  pltisieurs  furent  vidies  sous  mes  yeux,  et  qiion 
rendrait  habitables  ä  peu  de  frais,  encore  aujourd'huu  Lune  d'elles 
itait  la  demeure  sous  Hammurabi,  d^une  dame  riche  nomine  Narubtu, 
fille  d'Abupiam  et  pretresse  de  SamaL*'  Wie  alle  Priester  und  Prie-  5 
sterinnen  des  §ama§  treibt  sie  einträgliche  Geschäfte.  Sie  ist  auch 
sonst  erwähnt  Nach  einem  nicht  datierten  Dokumente  IV  Bu.  88, 5—12, 
585  übergibt  ihr  ein  gewisser  ZI-NAM-na-pü-ti  600  SAR  Feld.  Als 
Zeugen  bei  diesem  Geschäfte  werden  die  Gottheiten  §ama§,  Aja,  Eaund 
BIL.GI  angerufen.  Nach  IV.  Bu.  88,  5 — 12,  697  vermietet  sie  ver-  10 
schiedene  Gegenstände.  Auch  der  Vater  der  Naruptum  war,  wie 
wir  sehen  werden,  ein  reicher  Geschäftsmann,  der  zugleich  in  die 
Kunst  Nebo's  eingeweiht  war,  denn  er  wird  auch  als  „Tafelschreiber" 
bezeichnet. 

52.  Sipp.  160  (aus  der  Zeit  Hammurabi*s).  is 

Transskribiert  und  übersetzt  von  SCHEIL;  von  mir  ist  hier  der 
Text  publiziert  Rückseite,  vorletzte  Zeile  ist  bei  ScilEiL  weg- 
geblieben: ^A-bi-na-ii-im-^amai]  ,,quatre  flotilles  avec,  pour 
chacune,  un  bateau-chef  ont  passi  en  franchisei^^  dans  le  vieux  portQ) 
de  Samai,  depuis  le  22"»«  jour.  Le  mot  total  est  rendu  par  PA,''  20 
Abu-wakar  besitzt  nach  dieser  Liste  fünf  Schiffe,  deren  Kapitäne  Sin- 
magir,  Za-ni-ru-kum(?),  A-bi-na-§i-im-§ama5  und  Warad-AM^-  TU  sind; 
ein  Schiff  befehligt  er  selbst  Jetzt  stimmt  auch  die  Addition:  PA  5 
elippe  A-bu'Wa-kar,  Dieser  Abu-wakar,  der  eine  Flotille  von  fünf  Schiffen 
besitzt,  war  vermutlich  der  Vater  der  im  eben  besprochenen  Kon-  25 
trakte  erwähnten  Naruptum.  [Der  bei  Meissner  a.  a.  O.,  S.  74  Bu.  88, 
5—12  179  erwähnte  Mann  gleichen  Namens,  der  Sohn  des  Sin..., 
kann  wohl  mit  ihm  nicht  identisch  sein,  da  es  nicht  wahrscheinlich 
ist,  dass  er  auch  noch  zur  Zeit  Ammi-zaduga*s  gelebt  habe.]  Im  XXXVIII. 
Jahre  Hammurabi's  scheint  er  tuplarru  gewesen  zu  sein.  Im  V.  Jahre  30 
Hammurabi's  wird  er  VIII  Bu.  88,  5 — 12,  39,  Z.  31  als  Zeuge  auf- 
geführt, nach  Sipp.  384  vermietet  er  ein  Feld  auf  drei  Jahre.  Abu- 
wakar  ,war  also  ein  reich  begüterter  und  hochgebildeter  Handels- 
mann, der  durch  seinen  Einfluss  seine  Tochter  zur  Priesterin  des 
Sama5  machen  konnte.  3S 

53.  Sipp.  384;  gelblich,  schlecht  gebrannt 

(aus  der  Zeit  Hammurabi's). 

Vorderseite:   ***  GAN  ekil  nidütim^   ^[it-ta]   ekli  .,.  ^[i-ta   e]kli 

Amat'^amai    ^itti i-ki-Sama^   ^  "^  A-bu-um-wa-kar    ^eklam   a-na 

ia-lu'tä'titn  Rand:   '^ü-le-^L  40 


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Jvt(5n4,  JRftEaS^fonifc^e  (Urftunden  aus  Ibippata.  ^y 

^pän  Ma-si-am-i/i  Rückseite:  ^mär  Bu-la-lmn,  ^^pän  Ba-la-at-tum 
^^niär   GimiP^'kU'Mf  ^^pän  Ma-ri-ili  ^^mär  .  .  *  *    ^^pän  Si-ru-fci-bi 

a)  KI-UT.  b)  ^U, 

5  Übersetzung. 

**  GAN  Feld,  Brachland  neben  dem  Felde  des  . . . ,  neben  dem 
Felde  der  Amat-Sama.5  von  .  . .  i?-ki-Sama5  hat  Abum-wakar  als 
Feld  auf  drei  Jahre  gemietet  —  4  Zeugen. 

Bemerkungen. 

10  Der  uns   bekannte  Abum-wakar  mietet    hier   unbebautes  Feld, 

angrenzend  an  ein  Feld  seiner  Tochter,  der  Amat-Samaä,  auf  drei 
Jahre,  innerhalb  welcher  Zeit  er  eine  Ernte  zu  erzielen  gedenkt,  die 
ihn  für  die  aufgewandte  Mühe  und  die  Kosten  entschädigen  wird. 
Ein   Geschäft,    bei   dem   er   auch   auf  bedeutenden   Gewinn   gehofft 

15  haben  wird. 

54.  Sipp.  144  (aus  der  Zeit  Samsu-iluna's). 

Vorderseite:  ^2^/3  Ukil  kaspi  ^ia  Gi-mi-lum  *itti  Hu-za-lum  ^u 
Ta-ri-bu-um  ^ilki. 

Rückseite:  ^pän  Sin-nu-ur'ra'ina'tivt   '^pän  Sinä-tum^  ^pan  Im- 
20  gur-ra-him  ^arah  **  ümu  4?  *"'". 

a)  üSIS-KI-(umy  vgl.  Ranke  a.  a,  O.,  S.  45. 

Übersetzung. 

2V3  Silbersekel,  welche  Gimilum  von  IJuzälum  und  Taribatum 
empfangen  hat.  —  3  Zeugen,  •—  Am  4.(?)  *** 

25  Bemerkungen. 

Eine  Quittung  über  2  V3  Silbersekel,  welche  Gimilum  von  Huzälum 
und  Taribum  empfangen  hat.  In  der  Voraussetzung,  dass  der  hier 
genannte  Huzälum  mit  jenem  von  Sipp.  476  (No.  27)  genannten  iden- 
tisch ist,  möchte  ich  diesen  Kontrakt  der  Zeit  Samsu-iluna's  zuweisen. 

30  55.  Sipp.  151  (aus  der  Zeit  Samsu-iluna's). 

Vorderseite:  ^120  KA  hubulltwt  ^sibtu  kenu"^  u-za-iap)  ^itti  Sa- 
mahbel  ij)'ilu  *  "^ Marduk-na-^i-ir  ^mär  Hu-za-liim  ^iiki,  Rückseite 
zerstört. 

a)  GI'NA. 

31* 


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443  Opeürdge  juv  ftmiHf<itn  lbptti(^mi\ftnf<i^ft 

Übersetzung. 

I20  KA  Zinsen,  die  feststehende  Abgabe  wird  er  zahlen,  von 
§ama§-bel?-ilu  hat  Marduk-nä^ir,  Sohn  des  f^uzälum,  geliehen. 

Bemerkungen. 

Mit  Rücksicht  auf  die  Erwähnung  eines  Sohnes   des  Huzälum    5 
möchte  ich  diese  Quittung  über  erhaltenen  Zins  ebenfalls  der  Zeit 
Samsu-iluna's  zuweisen. 

$6.  Sipp.  98;  0,35—0,33  cm;  gelb,  gut  gebrannt; 
(aus  der  Zeit  Samsu-iluna*s). 

Vorderseite:  ^1^2  ^^i^  kaspi  ^ibtu  u-za-ap  Satnai^     ^itti  E-Ii-e-  10 
ri'lia  ?]    ^märat   Hu-za-lum     ^"^Mi-ir-Adad     ^mär    Sin^-ta'ia'\ar}\ 
(Rand)   ^ilki  'ud-ebüru-ku  ^üa^al. 

Rückseite:  ^pän  Sm-e-ri-ba-am  ^^pän  La'tna-ziQ)  ^fän  Nu-ur- 
ili'iu  ^pän  Z^ia-tum  ^^pän  ^;f\..(Rand)  "^^pän  Mu-uki-ku  Samai  ^^pän 

a)  ist  über  den  Seitenrand  auf  die  Rückseite  geschrieben.         b)  XXX. 

Übersetzung. 

I V2  Silbersekel  —  Zins  wird  er  dem  Samaä  zahlen  —  von  Eli-eri§a, 
Tochter  des  f^uzälum,  hat  Mir-Adad,  Sohn  des  Sin-taiar,  empfangen. 
Am  Tage  der  Ernte  wird  er  zahlen.  —  Zeugen.  20 

Bemerkungen. 

Mir-Adad  hat  für  die  Arbeiten  auf  seinen  Feldern  Geld  nötig. 
Eli-eri§a,  Tochter  des  yuzälum,  leiht  ihm  i  V2  Silbersekel.  Nachdem 
die  Ernte  zu  Geld  gemacht  sein  wird,  wird  er  zahlen.  An  den 
äamaStempel  muss  Zins  bezahlt  werden.  Mit  Rücksicht  auf  die  Er-  25 
wähnung  der  Tochter  des  fjuzälum  möchte  ich  auch  diesen  Kon- 
trakt der  Zeit  Samsu-iluna's  zuweisen. 

57.   Sipp.  10 1  (aus  der  Zeit  Samsu-iluna's). 

Vorderseite:  ^2  GAN  4S0  SAR  ek[lt\    ^i-na  ugar  Gu-l\a\    ^i-ta 
el^il  Sa'g\i\  ^u  i-ta  ekil  märat  Bu4a4um   ^itti  Ta-ri-ib-ba-tum  aiiat  30 
Samai   ^  märat  Sa-ni-bu-um    '^  ^  Ba-al-ti-ia    ^mär  Ta-bu-um-a-ftu-um 
^eklam    a-na    ir-ri-iu-tim   (Rahd)   ^^ü-ie-^i   ud-ebüru-ku    ^^a-na   pi-i 
Rückseite:  ^^[iu'u/'bi-iui]  ^^a-na  bäbi'^'^**  ^^imadad.  Rest  zerstört. 


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ftiihtUi»  JRftf A6^foii{f4e  (Uttunden  A110  Ibipp^xtu  449 

Übersetzung. 

2  GAN,  450  SAR  Feld  auf  Flur  Gula  neben  dem  Felde  Sagi 

und  neben  dem  Feld  der  Tochter  des  Bulalum  von  Taribatum,  der  §a- 

ma^priesterin,  Tochter  des  Sanibum,  hat  Balfia,  Sohn  des  Tabum-al)um 

5  als  Feld  zum  Bebauen  gemietet.    Am  Tage  der  Ernte  gemäss  seinem 

Vertrage  (?)  im  Tore  . . .  wird  er  zumessen. 

Bemerkungen. 

Die  äamaäpriesterin    Taribatum  vermietet  ein  Feld  an  Baltia, 
den  Sohn  des  Tabum-al)um.  Eine  Taribatum  wird  Sipp.  122  genannt, 
10  deshalb  könnte  dieser  Kontrakt  der  Zeit  Samsu-iluna's  zugewiesen 
werden. 


b)   Chronologisch  nicht  bestimmbar. 

58.  Sipp.  717. 

{Case  tablet,  schwarz,   ein  kleiner  Rest  der  äusseren  Hülle  erhalten). 

15        Vorderseite:    I3  GUR   150  KA  6%  GI^  SAR  ^X  JIM? 
^^ibtu  ,,,.DAM  »62/3  Hkilii  ^'kaspi  ^^at  Samai  ....  ^itti  E-li-e-ri-ia 
aiiat  Samai  ^märat  E-tel-bi-Samai   '^  ^^UH-KI-i-din-nam    ^'^^amai- 
i-din-nam    •«    iVb««Är-ma-an?-se?    ^^märi    Igmil-balati   ^^äu-ba-an- 
ti-me§  ^*ud-ebüru-ku  ^^le-am  u  ^tuAA  **ni-aka-e  ^*azag-bi  u  ^ibtu-hi 

20  ^^imadad  ^Utti...  SU-DAM  ^^u  amel  GI-NA-DAM  »Su-ba-ab-ti-iz 
^amel  DI-KA-ma  {sattuku)  ^^ara^..** 

Übersetzung. 

3  GUR,  150  KA,  62/3  ,..,  Steuer  von  einem  GUR  [werden  sie 
zahlen  ?] ;  6^/3  Sekel,  1 8  ^E  Geld,  —  Steuer  an  äamaä,  [werden  sie  zahlen  ?] 

25  — haben  vonEli-eriäa,  der  äamaäpriesterin,  Tochter  des  Etel-bi-§amaä, 
UH'KMdimm,  äamaä-idinam  und  Nannar-idinam?,  die  Söhne  des  Igmil- 
baläti,  empfangen.  Am  Tage  der  Ernte  wird  er  . . .  Getreide  und  dessen 
Zinsen  zumessen,  sein  Geld  und  dessen  Zins  zahlen.  Von  —  SU-D  AM 
und   dem  Opferer  erhalten.    Der  Beamte  der  Tempeleinkünfte.    Im 

30  Monat  .... 

Bemerkungen. 

SCHEIL  hatte  die  Güte,  August  1903,  bei  seiner  Rückkehr  aus 
Persien,  diese  Tafel  nochmals  für  mich  zu  kollationieren.  Er  schreibt: 

2)  apris  qa  tout  est  douteux,    Le  dernier  signe  est  certainetnent  X?^, 
3S  4)  apris  Tantal  cotnme  ligne  2,  apris  qa.    Zum  Eigennamen  E-tel-bi- 


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450  (gtiM^t  3ttt  ftmiü{4tn  Ibpta(iwi\(tnf4afi. 

^amaivg],  Delitzsch  (BA  IV,  S.  486:  /!u  Hammurabis  Briefen  an  Sin- 
idinnam):  „So  unerklärlich  darum  auch  ein  Name  wie  E-nu-ka-lUar 
(so  KiN(;)  sein  mag  und  so  wenig  wahrscheinlich  der  Name  i?-/r//-^/- 
Marduk  mir  dünkt,  so  zwingt  doch,  scheint  es,  KiNcis  Textedition 
dazu,  mit  ihm  durchweg  E-nu-bi-Marduk  zu  lesen  (statt  E-til-KA  =  3 
E'til'^\pi  wie  Na(;el)."  Auch  hier  scheint  das  Original  entschieden 
nti  zu  bieten.  Die  Zeichen  mi  und  hi  sind  indessen  in  altbabyloni- 
scher Kursivschrift  kaum  zu  unterscheiden ;  Ranke  (Personal  Names) 
hält  an  der  Lesung  E-tel-bi  fest  Zeile  18  wird  ein  ^^^^GI-NA-DAM, 
Z.  20  ein  "^"^^^DI-KA-ma  (=  sattuku)  genannt,  «'"''r^'«  sat-tuk  und  10 
amii^^\  gi^nUe  sind  nach  Delitzsch  (HWB  S.  602)  Amtsnamen. 
Gemeint  ist  der  Hirte,  dem  die  zum  sattuku  (Opfer)  oder  ginü  be- 
stimmten Tiere  (Schafe,  Rinder  usw.)  anvertraut  sind.  Indes  hat  schon 
Demuth  richtig  erkannt,  dass  für  sattuku  mit  der  einen  Bedeutung 
„festgesetztes  Opfer"  nicht  auszukommen  ist,  dass  es  vielmehr  auch  15 
festgesetzten,  regelmässigen  Gehalt  bedeuten  müsse  (vgl.  Delitzsch, 
BA  III  S.  387  und  KAT3  S.  596,  Anm.  i).  Schon  Urukagina  rühmt 
sich,  ein  e-sa-dug  gebaut  zu  haben  (munaru);  vgl.  Radau,  Early 
hist.f  p.  50  und  Anmerkung. 

59.  Sipp.  255;  0,45 — 0,37;  dunkelgrau,  Seitenrand  und  Rückseite  beim  20 
Brennen  blasig  aufgetrieben  und  durch  Salzeffloreszenzen  unleserlich. 

Vorderseite:  *6oo  SAR  ekli  i-na  Ha-ra-am-ti-im  ^itti  Na-ra-am- 
ta-ni  ^^Na-ra-am-ili-hi  ^mär  Bi-luvi-ga-mil  ^eklam  a-na  e-ri-hi- 
tim    ^ü'ie-^i  Rand:   '6  .  .  .   ^''G[/R 

Übersetzung.  25 

600  SAR  Feld  in  Haramtim  von  Naramtäni  hat  Naram-ihsu,  Sohn 
des  Belum-gamil,  als  Feld  zum  Bebauen  gemietet 

Bemerkungen. 
Haramtim   ist   ein  Bezirk,   vgl.   ScHETL   in   Recueil  des   travaux 
XVII  p.  30  und  Mcmoires  (a.  a.  O.,  p.  26).  30 

60.  Sipp.  300  (Fragment). 
Vorderseite:    ^ud-ebüru-ku    '^iim    sa-an-du-ti-im    '^SE   u  sibtu-Mi 
*  imadad. 

61.  Sipp.  253;  rötlich,  stark  vom  Salze  zerfressen. 

Vorderseite:   ^hubullufßi  }a  a-na  IJAR-ra^^,».    ^i-lu  ia   Ta-ri-ba- ^s 
tum ...  *  marat  Avel-  '^NIN-SAH  ...*'"  A-ap-pa-a  mär  A-vi-i/-'^ ...  *  i-na 
eli  sibtu  i-ra-bi  uL 


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ftübti4,  JRfeEdfi^fonifc^  (Urftunden  aiur  Ibippata.  451 

^pan  Ri-me-ni-ilu  mär  Ib-bu^tum  '^pän  Warad-Sin  [mär]  Ili-erib- 
am  ^[pän]  .  .  .  mär  Mi-ru-um-Adad  ^[pan]  Marduk^^"^ ,.  [mär]*'^ 
ibi-ni  ^^pän  Bur-ir^itim  mär  fn-E-a  ^pän  Bu-si-ia  ^^mär  E-ri-ha-am. 
Rückseite:  ^^pän  Sin-e-ri-ba-am  ^^mär  Ma-nu-umQ)  ^^pän  A-ku-ni-ia 
^^mär  . .  .  ^'^pän  Samai-ta-tum  mär  . . gur-ra-ni . .*  ^^^amai  u  Adad 
DUB-SAR.    Rest  unbeschrieben. 


Übersetzung. 

Zinsen,  welche  zu  Zinsen vorhanden  für  die  Taribatum,  Tochter 

des  Amoi-NIN-J^AH °» Appä,  Sohn  des  Avil-ili,  in  Betreff  deren 

10  der  Zins  nicht  anwachsen  soll.  —  10  Zeugen. 

Bemerkungen. 

Diese  Tafel  hat  durch  Salz  sehr  gelitten.  Nach  vorsichtiger  Rei- 
nigung las  ich  Zeile  5:  ina  eli  sibtu  irabi  ul,  was  mir,  nachdem 
ScHEiL  (a.  a.  O.)  dieses  Dokument  als  Kontrakt  au  sujet  de  moutons 

15  bezeichnet  hatte,  nicht  in  den  Zusammenhang  zu  passen  schien. 
Es  liegt  nun  natürlich  sehr  nahe,  die  vier  ersten  Zeichen  der 
ersten  Zeile  Jf  LU-HI-A  als  ^ene,  Kleinvieh  zu  lesen.  Auf  diese  Weise 
lässt  sich  aber  mit  den  folgenden  Zeichen  nichts  machen;  es  folgt  na 
und  dann  wieder  scheinbar  Jf  LU,  wie  die  ersten  zwei  Zeichen.  Da 

20  das  zweite  Zeichen  bestimmt  ra  ist,  so  liegt  es  nahe,  das  erste 
Zeichen  }tar,  mithin  HAR-RA  zu  lesen.  Nach  dem  zweiten  HAR-RA 
folgt  ein  Bruch,  und  das  Folgende  ist  sehr  unsicher,  nur  mit  der  Lupe 
noch  teilweise  zu  erkennen.  Appa  schuldet  der  Taribatum  Geld, 
hat  die  Zinsen  nicht  bezahlt,  und  so  schuldet  er  auch  die  Zinsen  von 

25  den  Zinsen.  Dies  erkennt  er  vor  Zeugen  als  richtig  an;  gleichzeitig 
aber  macht  Taribatum  die  Konzession,  dass  bezüglich  dieses  Betrages 
die  Zinsen  nicht  weiter  anwachsen  sollen. 


30 


35 


Vorderseite: 

l'/2 

SAR 

yj^» 

-»HF- 

nmiie  Nii-ur-a-li-hi 

I 

SAR 

märat  I-ba-lu-ut 

Vj 

SAR 

4% 

G/N 

Ti-mi-Adad 

I 

SAR 

3V3 

GIN 

märat  Il-ta-tum 

5 

% 

SAR 

Sin-ellat 

I 

SAR 

märat  I-kar-um-Eridu^' 

IS 

SAR 

Ilu-lu-ba-ni 

2 

GIN 

La-li-im 

I 

SAR 

märat  Gi-ma-bu-bu 

10 

i** 

SA]R 

Sa-lu-rum 

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452 


Igtitti^t  ;i»  {tmittf^tn  ßpttutitif[tnf(iA^. 


Rand: 

«««  «««*«« 

Ibku-Adad 

17  V2 

GIN 

märat  Itn-gur-rum 

10 

GIN 

tnari    Ibni-&amai 

Rückseite: 

5 

GIN 

märe    A-li-ba-nu 

IS 

8 

GIN 

mar     Li-ii-lim-mi-lHar^) 

IS 

GIN 

märat  Samal-ka-rib 

*♦» 

GIN 

märat  Gimil-ken^nu-um 

**♦ 

GIN 

märat  Sin-ga-mil 

10 

GIN 

marät  Ba-bu-bu 

20 

15 

GIN 

"•  Ra-bi-ku''' 

10 

GIN 

Ibku-ir-^i-tim 

a)  SU-GI. 


S%   Ai 


10 


Bemerkungen. 
ScHEiL  (a.  a.  O.)  bezeichnet   diese  Liste  als  Quanütis  de  SAR  15 
et  de  GIN  affecties   h  tel  et  teL    Auffallend   ist,   dass   es   sich   hier 
grösstenteils  um  Kinder  handelt,  die  irgendwie  beteiligt  werden. 

63.  Sipp.  41;  dunkelbraun. 
Vorderseite:   2  MA-NA    GU-U  V2  MA-NA  erü}  la-ha  Amat-ili 
litar    ^^  UD  itti  I-bi-Sin.     Rückseite:    Sabatu    ümu  9.     EN  (adi)  20 
ümu  29. 

Übersetzung. 
Zwei   Mana  G[/  (Pflanze)?    V2  Mana  reines  Erz?  Amat-Ili-Ktar 
von  Ibi-Sin.    Monat  Schebat,  vom  9.  bis  zum  29.  Tag. 

a)  Dass   hier  keine  Datierung  und  das  scheinbare  mu  vielmehr  £JV  zu  lesen  ist,  25 
verdanke  ich  einer  Mitteilung  Lindls. 

64.  Sipp.  157  (ein  kleiner  schwarzer  Würfel). 
3  .  . .  Z[/N  a-na  u-sa-tim  ü-U-^i  ia  gati^  Sin-ilu. 

a)  ^A'iU, 

65.  Sipp.  106  (Fragment);  lichtgelb,  schlecht  gebrannt 

Nach  SCHEIL,  Affeetation  de  diverses  sonimes  d^argent.  Epoque  de  30 
Hammurabi: 

12  MA'NA  3  Jf^-^7**  2V2  MA'NA  6  i//fe/7**  2  MA-NA  6  iikil .... 

66.  Sipp.  65;  0,42 — 0,57  cm,  rötlich. 

Vorderseite:  Ui  MA-NA  2%  **  kaspi  ««  ^/4  GÄL  Um  u-za-ap 
*iti   UD'KIP'NUN^i   lib'bir}    ^^Ihii-^^MAR-TU  ^'^Warad4lu-ramms 


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ftitMfi,  JRffSa6^fon{f4e  (Uttund^n  atur  Ibipputa. 


453 


^^^^.ili^iab'ba  ^u  Sin-e-ri-ba-am  ^Abu  ümu  6*"^...  Hl]^ü  [Rand  un- 
beschrieben], Rückseite:  ^^i-la-ak-u  i-tu-ru-ni-nia  ^^ kaspam  u  sibtu-iu 
^^a-na  bi-tu-lu  i*ni-lal-e-me§. 

'^^pan  Sin-ri-me-ni  ^^pän  la-bi-sum   ^^pän  Ibku-a-tum  ^'^pan  Mar- 
5  ilu-um-a-bi  Rand:  pän  Adad-li-runt  ?  mu-sai  Seitenrand  unleseriich, 
vermutlich  ein  Zeugenname. 

Übersetzung. 
Elf  Mana,  2%  ..,.  Geld  —  und  V4  Sekel  wird  er  (Zins)  bezahlen  — 
haben  von  Sippar-libbir(?)Ibni--flM/?-rZ7Warad-ilu-ramu, . .  .-ili-tab-ba 
10  und  Sin-eribam  geborgt    Sie  werden   kommen,  indem  sie  zurück- 
geben.   Das  Geld   und  seinen  Zins  in  seinem  Hause  werden  sie  er- 
legen.   Namen  von  5  (und  mehr?)  Zeugen. 

67.  Sipp.  603. 

Fragment;   durch  Linien  abgeteilt    ScHEiL:    Certaines  quantitis 
IS  {innomees)  affecties  ä  des  per  sonne s, 

68.  Sipp.  257. 

Fragment    SCHEIL:    Quantitis  assignies  h  tel  et  tel.    Ich  lese: 

ii  GIN  16  U-ku  "^ia gäti  Da-mulk-Marduk,  »**  GIN  \6  **.  Ha  gäti 

Buli-it-tim-ba-ni,  d.  i.  i  GIN,  16  Anteil,  gehörig  dem  Dantik-Marduk\ 

20  .  .  .  GIN  16  .  .  .,  gehörig  dem  Bilitim-bänu    Rückseite:  eine  Zeile? 

69.  Sipp.  368. 

Scheil:  Liste  de  chiffres  et  de  noms propres.  Zeile  i,  2(?)  und  5  am 
Ende  steht  HI-A  (zun)\  dürfte  also  eine  Liste  von  Gegenständen  sein. 


25 


itti 


70.  Sipp.  58. 
**  Samahi{b'-ni\  in-si-in-[äam]  äam-til-la-bi-su 


MA-NA  9 


iikil  kaspi  in-na-an-lal  gub-bi-al-til   sag-ga-ni   al-dug  u-kur-§u   mulu- 
mulu-ra  inim-nu-um  mal-mal-a. 


30 


I.  Siegelabdrücke  Vorderseite: 
^^  Sin-im-  [gurani}] 
a)  {  mär  IlU'hi'ba[ni\ 
Warad'^NIN    ' 


b) 


^amai-..» 


mär  ^^Sin-ba.,. 
Warad'bit'Samai  ? 


II.  Siegelabdrücke  unt  Rand: 


a) 


b) 


märat}  Mär-  Sippar*"^ 
Wardat-'^EJ-a] 

^[/J^E-[aY     


märati  Mär-Sippar*' 
iVardat-'^E-a 


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454  ifftitti^t  }Hv  r«mi({r4<it  #)>«a4w<|f<tnf4«fi 


c) 


''  ....  na-ab-ba 

mär  Nu-ur-^^Sin  c) 

Warad-'^Na-bi 


[märat  MarySippar''' 
Wardat-^^E-a, 


a)  SU-Ea;  vgl.  Reisner,  a.  a.  Ü,  215  (Rs.  7,  216,  Vs.  4) 

Übersetzung.  5 

[X  hat  —  ]  von  Samaä-ib[ni]  gekauft.  Seinen  vollen  Preis,  V3  Mana, 
sechs  Sekel  Silber,  hat  er  bezahlt  Sein  Vertrag  ist  fertig;  er  ist  be- 
friedigt   Niemals  wird  einer  mit  dem  andern  prozessieren. 

Bemerkungen. 

Es  liegt  ein  gewöhnlicher  Kaufkontrakt  vor,  der  aber  doch  durch  10 
andere  Umstände  interessant  ist    Bei  der  Zusammenstellung  der  Keil- 
schriftbriefe (es  sind  leider  nur  unbedeutende  Fragmente,  oft  ist  nur  die 
Aufschrift   erhalten,   wie   bei  No.  576   nichts   als  ^antai   u  A-ja  sie! 
ka-la   ümi\   vgl.   Peisp:r,   OLZ,  No.  8,  Aug.  190^    bekam   ich    auch 
Sipp.  58:    ^.Lettre  ä   ;mon  intendant  {iapiriiä),    Samai,  Marduk  ana  15 
(c5— )  lumiia  {aUumiid)   darii  umim  iapiri  liballitu!    Instructions  au 
sujet  de  divers  champs  et  cultures  {meriiarny^  [SCHEIL  a.  a.  O.]  in  die 
Hand,   ein  case  tablet,   von   dessen  äusserer  Hülle  noch  ein  Teil  er- 
halten war.    Zu  meinem  Staunen  fand  sich  auf  der  Enveloppe  nicht 
die  Adresse,   sondern   der   eben  besprochene  Kaufkontrakt,  der  mit  20 
dem   eingeschlossenen  Briefe   in   gar  keinem   Zusammenhang  steht 
Da  die  Tontafel   mit   dem  Briefe   vollkommen  genau  in  die  äussere 
Hülle  passt,  so  ist  nicht  anzunehmen,  dass  diese  beiden,   zu  einander 
nicht    in    Beziehung    stehenden  Dokumente,    etwa    zufällig    später 
zusammengefugt  worden  seien,  und  es  bleibt  vielmehr  als  Erklärung  25 
dieses  merkwürdigen  Umstandes  einzig  und  allein  die  Annahme  übrig, 
dass   hier   schon   von  Anfang   an   eine  Verwechslung    stattgefunden 
hat,   indem  der  tuplarru^  dem   zwei   gleich  grosse  Dokumente  (das 
eine   ein  Kaufvertrag,  das  andere  jener  Brief)  aus  der  Brennerei  zur 
Konvertierung  und   weiteren  Behandlung  abgeliefert   worden  waren,  30 
nach  der  Umhüllung  mit  Ton,  bei  Abfassung  der  Aufschrift  dieselben 
verwechselte    und    deshalb    auf   die    Tonhülle    des    Kontraktes    die 
Adresse  des  Sachwalters  {sapiriia),  auf  den  Briefumschlag  aber,  nach 
der  üblichen  Sitte,  den  Kontrakt  aufschrieb. 

Der  Sachwalter,  der  von  seinem  Herrn  Weisung  über  den  Anbau  35 
gewisser  Felder  erwartete,  erhielt  also  den  eben  besprochenen  Kon- 
trakt zugeschickt,  mit  dem  er  nichts  anzufangen  wusste;  der  Besitzer 
des  Kontraktes  aber  musste  seiner  Zeit   zu   nicht  geringem  Staunen 
sehen,  dass  er  einen  Brief  an  einen  ihm  unbekannten  Sachwalter  auf- 


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ftitM4f  AMa%^(wif<ii  (Urftunben  auk  ßifpAxa,  455 

bewahrt  hatte.  Derartige  Verwechslungen  sind  —  das  liegt  in  der 
Natur  der  Sache  —  leicht  möglich  und  kommen  auch  heutzutage  vor. 
Ich  glaube  aber,  dass  in  einem  der  unpublizierten  Briefe  der  SCHEIL- 
schen  Sammlung  auf  dieses  oder  ein  ähnliches  Vorkommnis  sogar 
5  direkt  Bezug  genommen  ist.  Ich  meine  den  Brief  Sipp,  40  {Lettre 
d  NiU  {ou  SaUini)'ilüu  de  Marduk-nasir), 

71.  Sipp.  40. 
Vorderseite:  ^A-na  Ni-H-i-ni-iu  ^ki-pe-ma  ^um-ma  Marduk- 
na-sir-ma  ^Samai  u  Marduk  luba-al-lutu-ki  ^a-na  te-im  ekli  sa 
10  Mu-ra^^  ^a-na-ku-u  e-pu-ui  la  te-e-im  "^ia  ia-pi-ir-ti-ki  le-a-am  ^u- 
Sa-la-ki'im  ^te-ma  la  i-ma-ra-am  *•«  libi  u-ul  i-ma-ra-am  ^^le-a-am 
i-na  la-ba-iu  ^a-na  gab-ri  i-la-ka-di  Rand:  ^^ü-tu  i-na  ütnu  5. 
^^ '^ Adad-ri-im-ili  ^^a-ta-ra-di  Rückseite:  *•«  dup-am  a-ni-am  lib-bi 
^"^ul  am-ra  gab-ra,    Rest  unbeschrieben. 

15  Übersetzung. 

Vorderseite:  Zu  Ni§i-ini§u  sprich:  So  Marduk  na$ir:  Samas,  Mar- 
duk erhalte  dich  am  Leben  I  In  Betreff  des  Befehls  über  das  Feld 
von  Miira  habe  ich  getan  nach  dem  Befehle  deiner  Sendung. 
Korn  liess   ich  abschicken.    Die  Ordre  haben  sie  nicht  gesehen  und 

20  auch  innen  haben  sie  nichts  gesehen.  [Da]  »Getreide*  auf  der  Um- 
hüllung (stand),  nahmen  sie  den  Umschlag  ab.  Seit  fünf  Tagen  habe 
ich  den  Adad-rim-ilu  abgeschickt,  auch  jene  Tafel  innen.  Nicht  habe 
ich  den  Umschlag  gesehen. 

Bemerkungen. 

25  Eine  gewisse  Ni§i-inisu  —  vielleicht  eins  mit  der  Sipp.  74  (No.  11) 

genannten  Samaspriesterin  Ni§i-ini§u  (XXXV.  Jahr  Hammurabi's)  — 
lässt  den  Auftrag  ergehen,  man  solle  ihr  Korn  schicken.  Der  Brief,  auf 
dessen  Umschlag  sich  das  Schlagwort  ,Korn'  findet,  kam  richtig  an 
seine    Adresse.     Aber   Ni§i-ini§u   bekommt   dennoch   nicht   das   ge- 

30  wünschte  Korn.  Deshalb  schickt  sie  einen  gewissen  Marduk-nä§ir 
um  Erhebungen  anzustellen.  Dieser  lässt  zunächst  sofort  das  Getreide 
abschicken  und  berichtet  dann  wegen  der  Nichtbefolgung  des  Befehls 
Folgendes:  Sie  haben  die  Ordre  nicht  gesehen;  auch  innen  —  damit 
ist  der  von  der  äusseren  Tonhülle   {la-ba-iu)  vgl  #i3b  ,umschliessen' 

35  Delitzsch  HWB  368)  umschlossene  Brief  gemeint  —  haben  sie 
nichts  gesehen;  vermutlich  deshalb,  weil  ihnen  statt  des  Briefes  irgend 
ein  Kontrakt  oder  sonst  ein  Dokument  irrigerweise  zugeschickt  worden 
war.    Nisi-inisu  hat  den  Befehl  gegeben,  man  solle  ihr  das  Schriftstück 


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456  (gtiixic^t  3ttr  ftmiüf^*^  ßpta^mUftnf^^fL 

sofort  zusenden,  da  sie  sich  vermutlich  den  ganzen  Vorgang  nicht 
erklären  konnte.  Marduk-nä§ir  berichtet,  dass  er  einen  gewissen 
Adad-rim-ilu  bereits  mit  der  Tontafel  abgeschickt  habe.  Das  Kouvert 
konnte  er  nicht  mitschicken  {u/  antra  gab-rd).  Da  man  auf  dem- 
selben den  Vermerk  ,Kom*  gelesen  hatte,  hatte  man  die  Hülle  zer-  5 
brochen  (um  den  Brief  lesen  zu  können).  Vgl.  npb  (Delitzsch 
HWB  p.  385)  „wegraffen,  packen  (mit  der  Klaue  oder  Kralle)",  mit- 
unter sehr  nahe  streifend  an  die  Bedeutung  von  gullubu  „schneiden, 
abschneiden." 


IL 

Die  Darstellungen  auf  den  Siegelabdrucken. 

Es  erübrigt  noch,  die  Siegelabdrücke,  die  sich  auf  den  Kon- 
trakten finden,  zu  besprechen.  Leider  hat  man  es  bisher  unterlassen, 
bei  Publikation  solcher  Dokumente  diese  interessanten  Darstellungen 
mitzuveröffentlichen,  was  nicht  genug  bedauert  werden  kann.  Noch  is 
immer  sind  wir  auf  die  von  Menant  {Collecüon  de  Clercq,  Paris  1885  ff.) 
allerdings  tadellos  publizierten  Abdrücke  von  Siegelcylindern  allein 
angewiesen.  Da  auch  die  hier  veröffentlichten  Siegel  erst  durch 
Vergleichung  mit  dem  Materiale  bei  Menant  verständlich,  beziehungs- 
weise graphisch  zu  erschliessen  sind,  so  ist  es  natürlich,  dass  ich  ahn-  20 
liehe  Darstellungen  aus  der  Collection  de  Clercq  zur  Vergleichung 
heranziehe,  indem  sich  hierdurch  auch  für  die  Beurteilung  dieser 
Darstellungen,  wie  ich  glaube,  neue  Gesichtspunkte  ergeben  dürften. 

Eine  rechtskräftige  Urkunde  aufsetzen  konnte  nur  ein  Schreiber 
(tupiarni\  der  hierfür  (z.  B.  in  Sippar)  eigens  geschult  war.  Dem  25 
Dokumente  mussten  auch  die  Namen  der  Zeugen  beigefügt  werdea 
Dies  besorgte  auch  der  priesterliche  Schreiber;  legalisiert  aber  wurden 
diese  Unterschriften  erst  dadurch,  dass  die  Zeugen  oder  die  beiden 
Kontrahenten  ihr  Siegel  über  den  noch  feuchten  Ton  abrollten,  wo- 
durch dann  diese  in  den  Zylinder  eingegrabenen  Darstellungen  en  30 
relief  auf  der  Tontafel  zum  Vorschein  kamen. 

Nach  Meissner  (ABP  S.  S)  wurde  nur  die  äussere  Tafel  ge- 
siegelt Die  hier  in  Betracht  kommenden  Siegel  befinden  sich  grössten- 
teils auf  dem  Dokumente  selbst;  auch  scheint  ein  Fall  vorzuliegen, 
wo  man  die  Tontafel  zuerst  gesiegelt  und  dann  erst  beschrieben  hat,  35 
was,  wie  Peiser  (KB  IV,  p.  VII)  bemerkt,  in  ältester  Zeit  Sitte  ge- 
wesen sein  soll,  dann  aber  aufgegeben  wurde;  die  Schrift  ist  in  einem 
solchen  Falle  kaum  zu  lesen.  Ein  Siegelzylinder  war  also  dem  Ge- 
schäfte treibenden  Babylonier  ein  nahezu  unentbehrliches  Ding,  das 
er  wie  ein'Amulett  an  einer  Schnur  um  den  Hals  trug  {Hoheslied  8,6);  40 


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ebenso  bei  den  Ägyptern,  vgl.  Zeichen  47  bei  Erman,  A^ypt,  Gram- 
matik 1902,  S.  222  =  Siegelzylinder  an  einer  Schnur;  übtr.  =  Schatz). 
Da  demnach  nach  solchen  Siegelzylindern  die  Nachfrage  eine  grosse 
war,  so  hatte  sich  eine  eigene  Kunstindustrie  herangebildet,  die  sich 

5  nur  mit  der  Herstellung  solcher  Siegelzylinder  befasste  und  ihren 
Sitz  vermutlich  bei  den  Tempeln  selbst  hatte;  lag  ja  doch  die  ganze 
Gerichtsbarkeit  auschliesslich  in  den  Händen  der  allein  schriftkundigen 
Priester.  Im  Vorhofe,  in  dessen  Hintergrunde  der  Stufenturm  empor- 
stieg,  oder  in  einem  in  ihn  fuhrenden  Tore  wurden  im  Beisein  des 

10  priesterlichen  Schreibers  die  Geschäfte  abgeschlossen,  und  dort  hatten 
vermutlich  auch  die  Siegelschneider,  wie  noch  heute  in  Stambul  um 
die  Moscheen,  ihre  Buden. 

Die  auf  den  Zylindern  dargestellten  Motive  sind  mannigfacher 
Art,  haben  aber  alle  auf  das  religiöse  Denken  und  Fühlen  Bezug. 

15  Es  ist  ja  an  sich  erklärlich,  dass  ein  Verehrer  des  Adad,  des  MAR- TU 
mit  Vorliebe  ein  Siegel  benutzt  haben  wird,  welches  das  Abbild 
dieser  Gottheit  zeigt* 

Aber  auch  Szenen  aus  den  Epen  werden  zur  Darstellung  ge- 
bracht, und  gerade  solche,  welche  dem  menschlichen  Fühlen  näher 

20  liegen.  So  findet  sich  der  „Lebenszweig",  ein  Gegenstand  des  Sehnens 
aller,  die  sich  schwer  von  Leben  und  Jugend  trennen,  abgebildet; 
die  Gestalt  des  göttlichen  Stiermenschen,  das  Symbol  unbändiger 
Zeugungskraft,  tritt  uns  wiederholt  entgegen;  und  so  geben  diese 
Abbildungen   Zeugnis,  dass  diese  Epen   damals   allgemein   bekannt 

25  und  jede  darauf  bezügliche  Darstellung  sofort  verständlich  war.** 

Die  Cylinder  zeigen  oft  nur  bildliche  Darstellungen.  Dies  war 
billige  Marktware.  Sache  des  Schreibers  war  es  dann,  den  Namen  des 
Besitzers  dem  Abdruck  einzuschreiben.  Andere  zeigen  Beischriften: 
den  Namen  des  Besitzers,   den  seines  Vaters  (letzterer  war  unerläss- 

30  lieh,  um  unter  den  vielen  gleichlautenden  Namen  einen  bestimmten 
zu  fixieren),  endlich  auch  noch  den  Namen  der  Gottheit,  die  er  be- 
sonders verehrte.  Oft  ist  die  abgebildete  Gottheit  an  erster  Stelle 
genannt  Die  vorliegenden  Abdrücke  sind  fast  alle  zeitlich  bestimmt, 
und  eine  Fälschung,   die  bei  einem  Cylinder  selbst,   der  durch  viele 

35  Hände  gegangen  und  Zutaten  erhielt,  an  sich  möglich,  ist  bei  diesen 


*  KAT»  S.  632,  Anm.  4:  Da  der  Besitzer  des  Siegels  als  ein  Knecht  der  Göttin 
Nin-ii-an-na  bezeichnet  wird,  wird  diese  wohl  unter  der  kleineren,  doch  wohl  weib- 
lichen Gestalt  hinter  dem  Gotte  zu  erblicken  sein. 

*♦  Radau  (a.  a.  O.,  S.  166):  we  find  on  the  seals  belonging  io  the  time  of  Shar- 
ganisharäli  a  scene  taken  from  ihn  so-called  'Nimrod-Epos.'  This  scene  represents ,. , 
Gilgamish  as  fighting  a  Hon  . . .  already  well  known  as  early  as  3800  B.  C.  This  gis- 
zid'du  free  of  life  (comp.  Gen.  II,  17)  is  represenUd  on  another  tablet  (R.  A.  IV  p.  5) 
showing  that  this  symbol  was  also  old,    [Cf.  O/V.  Notes  on  Provtrbs  (SBOT)  p.  36, 1. 42.] 


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458  (0tUt&c^t  5ttt  ftmiüf^tn  ßptat$wiiftnf<taft. 

Abdrücken  ausgeschlossen.  Die  Siegel  lassen  erkennen,  mit  welcher 
Gewandtheit  der  babylonische  Künstler  das  oft  nur  allzu  harte  Mate- 
rial, aus  dem  diese  Cy linder  hergestellt  wurden,  zu  behandeln  ver- 
stand; die  sichere  Art,  in  der  er  seine  oft  komplizierten  Darstellungen 
auf  der  kleinen  Rundung  einzugraben  wusste,  gibt  einen  Begriff  5 
von  der  hohen  Entwickelung,  welche  die  Kunst  und  die  einschlägige 
Technik  in  dieser  Zeit  bereits  erreicht  hatte. 

Die  Siegelabdrücke  sind  oft  so  flach,  dass  es  schwer  fällt,  sie 
überhaupt  abzunehmen.  Nur  nach  gründlicher  Reinigung  von  dem 
noch  überall  fest  aufsitzenden  Tonpulver  gelingt  es  oft,  einen  solchen  lo 
Abdruck  frei  zu  bekommen.  Da  ein  Zeichnen  dieser  nur  mit  Lupe 
genau  erkennbaren  Darstellungen,  wenn  überhaupt  möglich,  an 
Ort  und  Stelle  zu  zeitraubend  gewesen  wäre,  so  habe  ich  (im  Be- 
sitze einer  Masse,  die  sich  ungemein  ftir  diese  Zwecke  eignet,  indem 
sie  nach  Belieben  weich  und  hart  erhalten  werden  kann  und  bei  15 
gelindem  Drucke  die  feinsten  Details  annimmt,  ohne  die  Gegenstände 
irgendwie  zu  beschmutzen)  von  den  Siegeln  durch  Abdruck  Nega- 
tive angefertigt  und  dieselben  ausgegossen.  Nach  diesen  Abgüssen 
wurden  dann  die  Photographien  in  Leipzig  hergestellt. 

a)   Darstellungen  von  Göttern.  20 

Sipp.  564  (=  8  der  Texte),  Tafeln  Abb.  1 1  (die  Abbildungen 
sämtlicher  Siegelabdrücke  sind  auf  zwei  der  Arbeit  beigegebenen 
Tafeln  vereinigt);  5 — 1,6  cm,  aus  dem  XXVIII.  Jahre  Hammurabi*s. 
Links  beginnend,  fällt  zunächst  eine  männliche  Gestalt,  Profil  links, 
durch  tadellose  Zeichnung  auf.  Das  bärtige  Haupt  deckt  eine  niedere,  25 
oben  runde  Mütze  mit  aufgebogenen  Rändern.  Ein  kurzes  Gewand, 
welches  die  kräftigen  Beine,  deren  rechtes  etwas  vorgesetzt  ist,  frei 
lässt,  ist  um  die  rechte  Schulter  gezogen;  Faltenwurf  ist  hierbei  treff- 
lich zum  Ausdruck  gebracht.  Während  die  Linke  frei  und  un- 
gezwungen am  Körper  herabhängt,  ruht  die  Rechte  am  Griff  einer  30 
Waffe,  die  deutlich  in  einen  Knauf  endigt  Muskulatur  der  Beine 
und  die  der  unbedeckten  Linken  sind  (in  dem  kleinen  Massstab  be- 
wunderungswürdig) anatomisch  richtig  angedeutet  Davor  steht, 
mit  Profil  nach  rechts,  eine  unbärtige  Gestalt  mit  spitzer  Kopfbe- 
deckung, unter  der  eine  Locke  bemerkbar  ist  Diese  Figur  ist  in  3S 
ein  Gewand  gekleidet,  das  aus  loser  Jacke  mit  bauschigen  Ärmeln 
und  Rock  zu  bestehen  scheint  Deutlich  bemerkt  man  an  letzterem 
vier  Reihen  Besatz,  welcher  selbst  wieder  in  Falten  gelegt  (plissiert) 
ist    Die  Hände  sind  zur  Anbetung  erhoben. 

Nun     folgt    eine    andere     Gruppe,     von    drei    Personen.      Die  40 
mittlere,   Pr.  n.  r.,    sitzt    auf  einem   schönem  Thron,  dessen  Aufbau 


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fHtM4f  AMa%^tonif4t  (Urftun5en  aue  ßippatcu  459 

deutlich  zum  Ausdruck  kommt  Das  Antlitz  ist  bärtig,  eine 
spitze  Kopfbedeckung  schmückt  das  Haupt.  Der  Körper  ist  in  ein 
bis  zu  den  Füssen  reichendes  Gewand  gehüllt  Während  die  Linke  un- 
gezwungen auf  dem  Schosse  ruht,  ist  die  Rechte  einer  anderen,  nahe 
5  dabei  stehenden  Person  anmutig  zugewendet  Soweit  der  hier  etwas 
undeutliche  Abdruck  es  erkennen  lässt,  ist  diese  letztere  Pr.  n.  1. 
dargestellt  und  mit  langem  Gewände  bekleidet.  Die  Rechte  ruht  an 
der  Leibesmitte.  Nun  folgt  wieder  die  bereits  beschriebene  Gestalt 
der  Anbetenden,  dann  nochmals  der  Abdruck  der  erstbeschriebenen 

10  Gruppe,  und  am  Beginne  links  ein  Teil  der  zweiten  Gruppe:  die 
sitzende  Gestalt  und  dahinter  die  Figur  der  Anbetenden. 

Auf  Sipp.  246  (=40  der  Texte;  Tafeln,  Abb.  7;  5—2  cm,  aus  der 
Zeit  Hammurabi's)  ist  ohne  Mühe  zwischen  zwei  Bändern  mit  undeut- 
licher Beischrift  dasselbe  Paar  zu  erkennen,  auf  welches  wir  bei  Be- 

15  Schreibung  des  früheren  Siegels  zuerst  unsere  Aufmerksamkeit  ge- 
richtet hatten.  Der  über  den  linken  Arm  in  Falten  gezogene  Über- 
wurf, das  abstehende  Schwert  sind  noch  deutlich  erkennbar,  das 
bärtige  Haupt  ist  im  Pr.  n.  1.  gerichtet  Vor  ihr  steht  eine  Gestalt,  in 
ein  langes  Gewand  gehüllt,  die  Hände  zum  Gebete  erhoben;  zwischen 

20  beiden  oben  Sonne  und  Mond  in  Konjunktion.  Am  Beginne  links 
Reste  der  nämlichen  Darstellung;  die  Köpfe  der  Figuren  sind  nicht 
mehr  zum  Abdruck  gekommen.  Auf  dem  unteren  schmalen  Rand 
dieser  Tafel  (vgl.  No.  40  der  Texte)  findet  sich  dieselbe  Gestalt  dieses 
bärtigen  Kriegers;   ihr  den  Rücken  zukehrend  eine  zweite;  zwischen 

25  beiden  ein  Stern. 

Diese  bärtige  Kriegergestalt  und  vor  ihr  die  Gestalt  eines  oder 
einer  Anbetenden  sind  keine  neuen  Typen.  Immer  und  immer  kehren 
sie  in  den  Abdrücken  der  CLERCQschen  Sammlung  wieder.  Ich  ver- 
weise nur  auf  Clercq  No.  189  und  auf  die  Abbildungen  (p.93,  116,  172) 

30  daselbst,  in  denen  uns  Menant  dieses  typische  Paar  in  vergrössertem 
Massstab  vorfuhrt.  Die  Gestalt  mit  dem  Schwerte,  welche,  um  Menants 
eigene  Worte  zu  gebrauchen,  se  prisente  fi^rement  campe,  les  jambes 
libres,  la  main  gatuhe  tombant  naturellement  le  long  du  corps,  tandis 
que  la   droite  ramenee  h   la  ceinture,    semble   tenir   une   arme  dont 

35  rextrhnite  est  dirigie  vers  la  la  terre  (a.  a.  O.,  p.  18  c)  ist  nach  Menant 
der  Opferer  {sacrificateur)*  Wäre  diese  Ansicht  Menants  richtig,  so 
würde  es  unverständlich  sein ,  dass  die  Gestalt  im  faltigen  Gewände, 
die  bald  als  Mann,  bald  als  Frau  dargestellt  ist,  und  die  Menant  als 
pontife   bezeichnet,   vor   einem   Opferer,    also   einem    Tempeldiener, 

♦  Lorsque  le  sacrifice  sanglant  a  du  disparaitre  ^  il  n*a  plus  eü  reproduU  dans 
la  pratique  sur  le  cylindres,  cependant  nous  en  trouvons  longtentps  encore  le  souz'enir 
a  ritat  de  Symbole^  dans  ce  personnage^  facile  a  reconnattre^  le  sacrificateur. 


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460 


(gtiMf^t  3ttt  \miH\(i€U  fpta^wifTenf^af^. 


die  Hände  anbetend  erhebt  Dass  dieser  sacrißcateur  auf  diese 
Weise  une  place  d'honneur  et  presque  divine  einnehme,  hat  Menant 
selbst  empfunden.  Ich  verweise  aber  bei  Clercq,  No.  186,  wo  genau 
eben  dieselben  Typen  erscheinen,  auf  die  Beischrift:  Belüunu  märat 
Il-at^u-ia-iddin  wardat'^MAR-  TU\  BeliSunu,  eine  vornehme  Dame,  nennt 
sich  Dienerin  des  MAR-  TU.  Bringen  wir  diese  Inschrift  in  Zusammen- 
hang mit  der  Siegeldarstellung,   so  ergibt  sich  ganz   natürlich,   dass 


Clercq,  t.  I,  No.  189. 


Clercq,  t.  I,  p.  116. 


Clercq,  t.  I,  p.  172. 


Clercq,  t.  I,  p.  93. 


die  BeliSunu  sich  dargestellt  wissen  wollte,  wie  sie  ihrem  Gott^  MAR-  TU 
Verehrung  erweist.    Hieraus  folgt  aber,  dass  diese  kriegerische  Ge- 
stalt,  occupant  une  place  d'honneur  et  presque  dhnne  niemand  anderes  10 
als  der  Kriegsgott  des  Westlandes,  der  Gott  MAR-  TU  sein  kann. 

Zu  unserer  Darstellung  Sipp.  564  zurückkehrend,  bemerken  wir, 
die  Darstellung  nach  rechts  verfolgend,  dass  dieser  Adorationsszene 
eine   zweite  folgt,  und   dass  diesmal  die  Anbetung  vor  einem  Paare 
stattfindet.    Auch  diese  Darstellung  ist  nicht  neu,   ich   verweise   auf  is 
Clercq,  No.  114,  wo  Menant  sie  wie  folgt  beschreibt:  Divinite  assise 


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fti^ti4,  ilft6a6|^fomr<9e  (Urftun^en  aub  ßippata. 


461 


ä  gatiche  sur  un  trone  ä  triple  coussin  surilevi  de  deux  degris,  avec 
langue  darbe,  biret  rond  h  rebord,  longue  robe  avec  broderies  passant 
en  echarpe  sur  npaule  et  laissant  ä  dicouvert  fipaule  et  le  bras 
droits]  la  ntain  droite  tendue  en  avant  tient  Campulla,  la  main  gauche 
5  est  ramenee  h  la  ceinture.  Da  nun  die  beigefügte  Inschrift  diese 
Gottheit  als  'W^^- Tf/ bezeichnet,  so  hindert  nichts,  auch  auf  unserem 
Siegelabdrucke  Sipp.  564  in  der  sitzenden  Gestalt  den  Gott  MAR^  TU 
zu  erkennen.  Das  eine  Mal  wäre  er  dann,  im  westländischen  Kostüm, 
als  Krieger;  das  zweite  Mal,  in  ein  langes  babylonisches  Gewand  ge- 

10  hüllt,  als  babylonische  Gottheit  dargestellt;  die  weiche  westländische 
Filzmütze  hat  er  aber  auch  hier  beibehalten. 

Noch  erübrigt  es,  die  dem  Gott  MAR-  TU  zugewandte  Gestalt  zu 
deuten.  Ich  verweise  zunächst  auf  Clercq,  No.  204.  Zusammen 
mit  der  uns  bereits  wohlbekannten  Gestalt  MAR-TU's  in  westländi- 

15  schem  Typus   und  der  Anbetenden    ist   hier    ebenfalls    noch    eine 


vr  m 

1 1  ia^j 


Clercq,  t.  II,  No.  204. 


Clercq,  t.  II,  No.  114. 


andere  Gestalt  in  langem,  an  der  Leibesmitte  durch  einen  Gürtel 
zusammengehaltenen  Gewände  sichtbar.  Das  Profil  ist  nach  rechts 
gewendet,  die  Rechte  ruht  am  Gürtel,  die  Linke  ist  erhoben,  das 
bartlose  Angesicht  weist   auf  ein  weibliches  Wesen.    Menant  sieht 

20  in  ihr  einen  aide  des  sacrifices\  die  Beischrift  aber  (vgl.  Clercq) 
i^ IM  ^^ Sa- LA  lehrt,  dass  wir  hier  den  Gott  Adad  {=  MAR-TU)  und 
seine  Gemahlin  äala  vor  uns  haben.  Man  wird  also  nicht  fehl  gehen, 
wenn  man  auch  auf  Sipp.  564  die  nahe  bei  MAR-  TU  befindliche  Ge- 
stalt als  die  seiner  Gemahlin  äala  erklärt. 

25  Mit  Clercq,   No.  114    und    der    zweiten   Adorationsszene    von 

Sipp.  564  nahezu  identisch  ist  die  Darstellung  auf  dem  Siegelcylinder 
Bur-Sin's  (VATh  2720),  welchen  Lehmann  in  BA  II,  S.  590  besprochen 
hat.  Die  sitzende  Gottheit  könnte  mit  Rücksicht  auf  den  Königs- 
namen als  Sin  gedeutet  werden;   die  oben  runde,   weiche  Mütze  mit 

30  den  aufgebogenen  Rändern  erinnert  aber  zu  sehr  an  die  westländische 
Kopfbedeckung  Adad-J/^/?-  TU"s.  Die  nahe  beider  Gottheit  befindliche 
Gestalt  ist  unbärtig,  der  grösstenteils  entblösste  Oberkörper  scheint 
der  einer  Frau  zu  sein.    In  ruhiger  Sammlung,  das  Antlitz  dem  Gotte 

Beiträge  cur  semit.  Sprachwissenschaft.  V.  32 


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462  (gtHt&c^t  3ttt  \tmiHf4tn  ßpta4m\ftnf4cift. 

zugekehrt,  steht  sie,  die  Hände  vor  der  Leibesmitte  übereinander- 
geleg^,  vor  dem  Gotte,  der  ihr  in  der  ausgestreckten  Rechten  ein 
Gefäss,  eine  Art  Becher  entgegenhält.  Nichts  zeigt  an,  dass  diese 
Gestalt  der  ihr  gegenüber  befindlichen  Gottheit  irgendwie  Verehrung 
erweist  —  nein!  sie  ist  der  Gottheit  ebenbürtig  gedacht;  denn  der  s 
Gott  reicht  ihr,  wie  Asurbanipal  in  der  bekannten  Gartenszene  seiner 
Gattin,  den  Becher,  das  heisst:  er  trinkt  ihr  zu.  Man  wird  also,  unter 
Berücksichtigung  des  eben  Ausgeführten,  in  ihr  nicht  mit  Lehmann 
den  „Betenden,"  sondern  die  Gemahlin  des  Gottes  sehen.  Die  Gestalt 
mit  den  erhobenen  Händen  kann  dann  —  auf  Sipp.  138  (=41  der  10 
Texte,  Tafeln  Abb.  3;  2—2  cm)  auch  allein  abgebildet  (vgl.  HiLPRECHT, 
Bz6/e  Lands f  p.  414:  LaM  with  Seal-impression  about  2200  B,  C, 
welches  dieselbe  Gestalt  zeigt)  —  keine  „fürsprechende"  Gottheit* 
sein,  sondern  muss  der  (oder  die)  Siegelbesitzer(in)  sein,  dargestellt 
seine  Gottheit  verehrend.  Beim  Siegel  Bur-Sin's  wäre  es  der  König  15 
selbst.  Wenn  aber  Menant  die  Gestalt  der  oder  des  Anbetenden 
pontife  nennt,  so  mag  er  hierin  insofern  Recht  haben,  weil  der  An- 
betende durch  Tracht  und  Kopfbedeckung  als  vornehme  Person 
dargestellt  ist,  und  es  ja  in  der  Natur  des  Geschäfte  treibenden  baby- 
lonischen Priesterstandes  lag,  dass  vor  allem  die  Priester  und  Prieste-  20 
rinnen  Besitzer  von  Siegeln  waren.  Was  nun  die  Kopfbedeckung 
betrifft,  in  welcher  Lehmann  nach  Heuzey  eine  Zinkenmütze  sehen 
zu  müssen  glaubt  (Jensen,  KB  III,  S.  141,  Anm.  ®  bezweifelt,  dass  die 
alten  Babylonier  jene  kannten)  und  aus  derselben  einen  Schluss  auf 
die  göttliche  oder  gottähnliche  Person  des  Trägers  zieht,  indem  25 
er  den  anbetenden  Siegelbesitzer  zu  einer  „fiirsprechenden  Gottheit" 
macht,  so  ist  ja  zugegeben,  dass  in  den  vorliegenden  Fällen  der 
Siegelbesitzer  schon  durch  Tracht  und  Kopfbedeckung  als  vornehme 
Person  gekennzeichnet  ist 

Wie  aber  hA^A-MAR-  TU  nicht  allein  im  westländischen  Typus  als  3<> 
Krieger,  sondern  als  babylonische  Gottheit  in  ein  faltiges  Gewand  gehüllt 
dargestellt  wird,  so  wird  auch  seine  Gemahlin  Sala,  die  sich  ja  mit  Beltis 
deckt,  babyionisiert,  d.  h.  wie  Beltis  nackt  zur  Darstellung  gebracht. 
Da  Clercq  No.  188   in   der  Beischrift  '^IM  ^^^ala  genannt  werden, 
eine  göttliche  weibliche  Figur  aber  nicht  vorhanden  ist,  so  dürfte  35 
§ala    durch    ein    ihr    heiliges    (oben,   Pr.   n.   r.,    schreitendes)    Tier 
dargestellt  sein.    In   dieser  Vermutung  werden   wir   durch   Clercq 
No,  224  bestärkt,  wo  sich  zwischen  ä/AR- TU  und  der  Anbetenden  die 
nackte  Göttin  enface  auf  Pr.  n.  1.  schreitendem  Tiere  abgebildet  findet 
Da   nun   auf  Clercq  No.  169  laut  Beischrift  der  Gott  Adad  (''/J/)  40 
abgebildet  ist,  so  dürfte  seine  Gemahlin  auch  hier  durch  das  hinter 


♦  Vgl.  Zimmern  KAT3,  S.  419,  Anm.  6. 


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jfru^vic^,  Jlft6AB]^fonifc9<  (Uvftunben  aue  ßippatA. 


463 


der  Anbetenden  befindliche,  Pr.  n.  1.  dargestellte  Tier  vertreten  sein. 
Hier  aber  findet  sich  auf  dem  Rücken  des  Tieres,  wie  früher  (Clercq 
No.  224)  die  nackte  Göttin,  so  jetzt  ein  gabelförmiges  Symbol 
dargestellt   Auch  AddLä-MAR- TU  tritt  uns  in  neuem  Typus  entgegen: 

5  in  langes  babylonisches  Gewand  gehüllt,  steht  er  aufrecht;  den  einen 
Fuss  hat  er  etwas  vorgesetzt  und  hält  in  der  Rechten  gesenkt  eine 
Waffe.  Ebenso  Clercq  No.  173.  In  der  Beischrift  nennt  sich  der 
Siegelbesitzer  „Diener  des  Gottes  Adad  und  des  Gottes  MAR- TU"; 
derri^re  le  sacrificateur  dans  le  champ,   en  bas^   taureau  passant  h 

'o  droite'y  au  dessus  un  candilabre  a  deux  branches  et  le  disque  rayonnant 


Clercq,  t.  II,  No.  224. 


Clercq,  t.  II,  No.  221. 


Clercq,  t.  II,  188. 


>*;tl^ 


Clercl,  t.  II,  No.  173.  Clercq,  t.  II,  No.  169.        Clercq,  t.  II,  No.  152. 

du  soleil  dans  le  croissant  de  la  lune.  Clercq  No.  233  (vgl.  daselbst) 
sehen  wir  MAR- TU  in  westländischer  Tracht,  Sala  als  Beltis  nackt; 
zwischen  MAR-  TUxyad  dem  Anbetenden  das  nämliche  Symbol.  Ebenso 
Clercq  No.  232.  Hier  ist  MAR-  TU  nackt  en  face.   Mit  der  Rechten 

15  schwingt  er  das  Schwert,  in  der  Linken  hält  er  das  Haupt  eines 
Getöteten;  neben  ihm  das  gleiche  Symbol.  Clercq  No.  230  zeigt 
MAR"  TU  in  westländischer  Tracht;  zwischen  ihm  und  dem  Anbetenden 
oben  Sonne  und  Mond  in  Konjunktion;  unten  ein  liegendes  Tier, 
welches  ebenfalls  das  diesmal  dreizackige,  gabelförmige  Symbol  auf 

20  dem  Rücken  trägt,  während  sich  auch  die  nackte  Beltis  abgebildet 
findet.  Dasselbe  Tier  findet  sich  nun  auf  Sipp.  44  (=  47  der  Texte, 
Tafeln  Abb.  15;  6\ — 2  cm)  abgebildet.    Dieser  Siegelabdruck  besteht 

32* 


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464  fStiMt^t  3ttr  ftmitiffftn  ßpta^ipifftnf^Aft 

aus  zwei  Siegeln,  wie  schon  die  zwei  eingeschriebenen  Namen  lehren. 
Die  hier  in  Betracht  kommende  Darstellung  ist  Gegenstand  des  zweiten, 
von  der  Mitte  nach  rechts  gehenden  Siegels.    Gestalt,  Pr.  n.  r.,  nach 
Mütze  und  Armstellung  MAR-  TU;  oben  Mond;  ihm  gegenüber  —  ihm 
zugewandt  —  eine  Gestalt  in  langem  Gewände;  die  Rechte  ist  dem    5 
Gotte  jW^J?-7^£/' zugewendet,  die  Linke  ruht  an  der  Leibesmitte;  hinter 
ihr,   Pr.  n.  1.,   ein  Tier,  welches   das  gabelförmige  Symbol  auf  dem 
Rücken  trägt    Dann  folgt  der  Name  des  Siegelbesitzers  und  endlich 
noch  die  Figur  der  oder  des  Anbetenden,   welche  wohl   noch  vor 
MAR'  TU  ergänzt  werden  muss.  Dieses  Symbol  muss  also  irgendwie  >o 
SLutMAR'  rtZ-Adad  und  Sala  Bezug  haben.  Es  kann,  da  Adsid-MAR-  TU 
der  Gewittergott  ist,  ein  Symbol  des  Blitzes  sein,*  es  kann  aber  auch 
mit  diesem  gabelförmigen  Symbol,   das  sich  auch  auf  Grenzsteinen, 
z.  B.  jenem  Nebukadnezar's  I  (Brit  Museum  No.  98,  Wall  cases  9 — 12, 
BabyL  Assyr,  Room  No.  90858,   vgl  bei  JEREMIAS,  Das  Alte  Testa-  >5 
mentf   S.  9)   findet,   eine  Nachbildung   der  Silhouette   des   nackten 
Beltiskörpers   en  face  gemeint  sein.    Wir  werden  nicht  fehl  gehen 
wenn  wir  auch  auf  Sipp.  240  (=  49  der  Texte,  Tafeln  Abb.  16 
3V2— 2  cm,   a.  d.  Z.  Hammurabi's)  in  der  Gottheit,   welche,  Pr.  n.  r. 
die  Rechte  mit  dem  Schwerte   gesenkt,   die  Linke  am  Gürtel   dar-  ^ 
gestellt  ist,  den  Gott  Kd^A-MAR-  TU  erkennen.  Es  ist  der  gleiche  Typus 
wie  bei  Clercq  No.  173.  Das  rechte  Bein  ist  vorgesetzt,  das  Gewand 
scheint  nicht  geöffnet,  sondern  ruht  zurückgeschlagen,  das  Bein  fi*ei- 
lassend,  auf  dem  Oberschenkel.    Vor  ihm,  Pr.  n.  1.,  steht  eine  Gestalt, 
deren  Oberleib  hier  etwas  undeutlich  ist;  sie  hält  mit  beiden  Händen  25 
ein  Opferzicklein.    Darauf  folgt  die  Gestalt  der  Anbetenden,   deren 
plissierter  Rock  sichtbar  ist.    Hinter  der  Gottheit  ist  noch  eine  Ge- 
stalt verbanden,   aber  wenig  sichtbar;   der  eine  Arm  ist  gebogen, 
und  mit  dem  anderen  scheint  er  eine  Stange  zu  halten;  die  Figur  kann 
auch  nackt  dargestellt  seiq.     Es  ist  dies  eine  Opferszene,  für  welche  3° 
sich  bei  Clercq  viele  Beispiele  finden  (vgl.  Clercq  No.  152).    Auch 
Sipp.  234  (=  50  der  Texte,  Tafeln  Abb.  8;  4—1,7  cm,  a.  d.  Z.  Ham- 
murabi^s)  kann  hier  eingereiht  werden.    Die  Gottheit,   wie  oben   ge- 
schildert, ist  rechts  am  Anfang  nur  teilweise  zum  Abdruck  gebracht, 
erkennbar  ist  nur  der  freie  Arm  mit  gesenkter  Waffe.    Vor  ihm,  Pr.  35 
n.  1.,  steht  die  Gestalt,  welche  mit  beiden  Armen  das  Opferzicklein 
hält;   der  Kopf  ist  nur  teilweise  erhalten,  jedenfalls  kurzhaarig;   der 
Oberleib    nackt;   von   den  Hüften   abwärts   ist   der  Körper  in  einen 
faltigen  Rock  gehüllt.     Hinter  ihm,  Pr.  n.  1.,  der  bekannte  Typus  der 


*  Hoffmann,  ZA  XI  S.  253  sieht  hierin  eine  Rautenkette  —  Blitzpeitsche,  vgL 
bei  Jerkmias,  ATAO,  Abb.  17,  18  u.  19,  S.  390*.;  F.  Hommel,  DU  Astronomie  in  Das 
Ausland  1891,  S.  250  ff.  hält  es  für  die  Ähre,  spica. 


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StitM4,  Jlft6a6|^fonir4<  (Urftun^en  ane  ßi^Ata.  465 

oder  des  Anbetenden;  dann  folgt  noch  etwas,  was  ich  nicht  mehr  zu 
erkennen  vermag;  weiter  zwei  Bänder  Inschrift  und  endlich,  wie  ich 
glaube,  nochmals  der  Beginn  der  Darstellung,  nämlich  der  linke,  am 
Gürtel  ruhende  Arm  der  Gottheit  Bis  hierher  wurde  der  Cylinder 
5  in  einem  Zuge  abgerollt,  dann  gehoben  und  in  gleicher  Stellung 
nochmals  aufgedrückt  und  so  eine  Wiederholung  des  linken  Armes 
der  Gottheit  veranlasst  Vgl.  im  Folgenden  Sipp.  469  (==  18  der  Texte, 
Tafeln  Abb.  6). 

Auf  Sipp.  lOi  (=  57  der  Texte,  Tafeln  Abb.  2;  3—2  cm,  a.  d.  Z. 

10  Samsu-iluna's)  scheint  links  die  gleiche  Götterfigur  wie  bei  Clercq 
No.  173  dargestellt  zu  sein;  auch  die  eigentümlichen  Stacheln  auf 
dem  Haupte  lassen  sich  erkennen.  Vor  ihm,  Pr.  n.  L,  eine  Gestalt 
ohne  Kopfbedeckung,  Oberleib  nackt (?);  die  Rechte  ruht  an  der 
Leibesmitte,  die  Linke  hängt  frei  am  Körper  herab.    Dahinter  eine 

15  Gestalt,  Pr.  n.  1.;  die  Linke  schwingt  einen  gekrümmten  Stab  oder 
eine  Waffe,  die  Rechte  an  der  Leibesmitte.  Menant  würde  hier  die 
Darstellung  eines  Menschenopfers  sehen.  Anhangsweise  schliesse  ich 
hier  an:  Sipp.  198  (=22  der  Texte,  Tafeln  Abb.  10;  3— 4  cm,  VII.  Jahr 
Samsu-iluna*s)undSipp.  565  (=  15  der  Texte,  Tafeln  Abb.  I3;4,5— i,i8cm, 

20  I.  Jahr  Samsu-iluna's).  Sipp.  198  zeigt  zwei  aufrechte  Gestalten,  ein- 
ander den  Rücken  zukehrend;  die  eine,  Pr.  n.  r.,  hat  das  Bein  vor- 
gesetzt, Gewand  ist  vorn  offen;  die  Linke  ruht  an  der  Leibesmitte,  die 

'  Rechte  ist  gesenkt;  ob  sie  eine  Waffe  hält,  ist  nicht  mehr  zu  erkennen. 
Diese  Gestalt   erinnert  also  etwas  an  den  Typus  des  Gottes  Adad- 

25  MAR-  TU,  Die  zweite  Gestalt,  Pr.  n.  1.,  trägt  niederen  runden  Hut  mit 
breiter  vorstehender  Krempe,  ist  in  lange  Robe  gehüllt,  ihre*  Hände 
sind  nach  links  vorgestreckt  Die  gleiche  Darstellung  ist  unten  teil- 
weise nochmals  zum  Abdruck  gebracht  Sipp.  565  ist  sehr  undeut- 
lich.   Erkennbar   sind   zwischen  je   zwei  Bändern   mit  Schrift   zwei 

30  Gestalten,  Pr.  n.  r.;  die  eine  scheint  unbekleidet,  der  linke  gut  aus- 
geführte Arm  hängt  frei  am  Körper  herab.  Die  Arme  der  zweiten, 
nahe  bei  ihr  befindlichen  Gestalt  ruhen  an  der  Leibesmitte. 

Immer  und  immer  wieder  trat  uns  auf  den  aus  Sippar  stammenden 
Siegelabdrücken  KA^A-MAR-  TU  entgegen.  In  den  zwei  schon  durch 

35  Menant  festgestellten  Typen  des  sacrificateur  kommt  noch  wie  auf 
Sipp.  564  ein  dritter  hinzu:  Adad  als  babylonischer  Gott  mit  seiner  Ge- 
mahlin Sala.  Es  ist  auffallend,  in  der  Sonnenstadt  Sippar,  deren 
Lokalgottheiten  SamaS,  Aja  und  Bunini  waren,  eine  so  hervorragende 
Verehrung  des  westländischen  KA^A-MAR-  TU  zu  finden.    Sipp.  564 

40  stammt  aus  dem  XXVIII.  Jahre  IJammurabi's.  In  diesem  Jahre  wurde 
gemäss  der  Datenliste  das  k-NAM-HE  Adad  „das  Haus  des  Über- 
flusses Adad's"  erbaut  Im  folgenden  Jahre  schuf  Hammurabi 
ein   Bild   der  Sala.    Einer  der  Kontrahenten  von   Sipp.  564  heisst 


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466  (gtiMc^t  3ttY  fmiiif(iin  ßptafiwi^^tnf^afi. 

Nür-Adad.  Fortwährend  kehrt  Adad  in  den  Eigennamen  dieser  Zeit 
wieder;  vglMar-MAR-  TU{tupiarru)  Sipp.  355  (No.  21),  Nür-Adad Sip^t, 
98  (No.  56),  ^arnai  u  Adad  Sipp.  253  (No.  61),  Ibku-Adad  Sipp.  562 
(No.  23),  Sipp.  294  (No.  45),  Idin-Adad  Sipp,  71  (No.  36),  Adad-ilu 
Sipp.  83  (No.  26),  Adad'idinam  Sipp.  286,  Sipp.  335  (No.  21),  Adad-  s 
idinamiu  Sipp.  74  (No.  11),  Adad-iarrum  Sipp.  469  (No.  18),  Adad- 
lirum  Sipp.  65,  Adad-ri-im-ilu  Sipp.  128  (No.  9),  Sipp.  40  (No.  71), 
Abil'MAR-  TU  Sipp.  294  (No.  45).  Scheil  war  so  glücklich,  ein  Relief- 
fragment aufzufinden,  das  ich  ebenfalls  als  Bild  Adad's  bestimmen 
möchte:  Musie  de  Const  No.  1353,  0,09:  Personnage  ras  de  figure  10 
et  de  barbe\  vraisemblablement  un  pretre.  La  coiffure  ressemble  h  une 
calotte  dont  les  bords  relevis  figurent  un  bourrelet  qui  ceint  le  frcmt. 
La  Physiognomie  rappeile  le  type  dijh  signale  plus  haut  pour  les  autres 
figurines,  et  qui  devait  etre  le  type  national  de  la  Babylonie,  Un  vete- 
ment  le  serre  etroitement  jusquh  mi-jantbe,  On  croit  apercevoir  les  15 
traces  d'une  ceinture,  La  main  gaudie  est  posee  sur  la  poitrine,  Fautre 
pend  et  deifait  tenir  un  couteau  de  sacrifice^  car  eile  est  serrie  et  le 
poignet  se  relh)e  lig^rement,  comme  on  le  ferait  en  ce  cas,  (ScHEiL, 
Une  Saison  etc.  p.  Zf),    [Abbildung  aus  SCHEIL  No.  10;  vgl.  S.  472.] 

Adad,   durch   das  Ideogramm  IM  bezeichnet,  das  S<=  288  durch  20 
iamü  Himmel  und  irsitu  Erde  erklärt  wird,  ist  der  Gott  der  Himmels- 
atmosphäre und  aller  atmosphärischen  Erscheinungen  (z.  B.  birku,  Blitz). 
Er  ist   der  Grossflirst   des  Himmels,    aber  auch  der  Erde,   der  Herr 
der  Quellen  {bei  nakbe)  und  des  Regens;   wurde   aber   dann  auch  in 
Babylonien,  speziell  in  Sippar  als  Sonnengott  verehrt  Er  war  zweifei-  25 
los  ursprünglich  in  Syrien  heimisch,   wo   sein  Kultus   noch  in  histo- 
rischer Zeit  überall  verbreitet  war.    Salmanassar  IL  auf  seinem  Zuge 
gegen  Damaskus   opfert   dem    Adad   in   dessen  Tempel   in   Aleppo 
(Salm.  Mo.  II  Zf),    Von   hier   ist   er   über  Nordmesopotamien   nach 
Babylon   gedrungen  (H.  Winckler,    Geschichte,    1892,   S.  164).     Mit  30 
diesem  Addu,   Adad,   den   alle  Westländer   verehrten,   ist    eigentlich 
auch  die  vergeistigte  Emanation  Jahu*s,  der  Gott  der  Israeliten,  Jahwe 
(WiNXKLER,  Geschichte)  identisch,  dessen  Manifestationen  Donner,  Blitz, 
verheerender  Regen  und  Sturmwind  sind.    „Unter  Donner,  Erdbeben, 
gewaltigem  Krachen,  Gewitter,  unter  flammendem  und  verheerendem  35 
Feuer  sucht  Jehova,  der  Weltenherrscher,  heim  seine  Feinde  (Jes.29,6). 
Sein  Zorn  ist  Feuer,  das  niemand  löschen  kann  (Jer.  21,  12).     Sturm 
ist  die  Rächerwut  Jehova's,   ein  Wirbelwind  wälzt   sich  um  des  Ver- 
ruchten   Haupt   (Jer.  23,  19).     In   seiner    Wut   lässt   er   durch    einen 
Wirbelwind  alles  niederreissen,  in  seinem  Zorne  sendet  er  einen  Platz-  40 
regen,  in  seinem  Grimme  grosse  Hagelsteine  zur  Vernichtung  (Ezech. 
13,  13).     Er   straft   durch  Pest  und  Blut,   durch   überschwemmenden 
Platzregen  und  Hagelsteine;  Feuer  und  Schwefel  lässt  er  regnen  auf 


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jftiiMd^t  JElfi6a6^fomfc9e  (Urftun^en  autf  ^ippMO.  467 

das  Heer  seiner  Feinde  (Ezech.  38,  22)."  Vgl.  FRIEDRICH,  Nineves 
Ende  und  die  Ausgänge  des  assyr,  Reiches  in  Festgaben  für  Büdinger, 
Innsbruck  1898.  Wie  alle  Götter  der  Semiten  ist  er  zugleich  Kriegs- 
gott, schafft  aber  auch  reichen  Erntesegen. 

5  Neben  Adad  findet  sich  dann  noch  eine  jugendliche  Göttergestalt 

erwähnt,  welche  als  Sohn  Adad's  bezeichnet  wird.  Auf  drei  Tonur- 
kunden sind  uns  Eigennamen  erhalten,  welche  aus  Sohn  +  Ad-du 
+  natan  bestehen.  Aufgefasst  haben  die  Babylonier  die  Gruppe 
unter  allen  Umständen,  worüber  das  vorhergehende  Gottesdeterminativ 

10  keinen  Zweifel  zulässt,  als  einen  zusammengesetzten  Gottesnamen: 
nämlich  „Sohn  des  Adad,  das  ist,  wie  jetzt  feststeht,  Bir-Dadda 
{Adad)\  siehe  P.  Jensen  in  ZA  VI  S.  69.  Auf  den  Abdrücken  der 
CLERCQschen  Sammlung  findet  sich  auch  diese  jugendliche  Gottheit, 
die  ja  eigentlich  natürlich  auch  nur  Adad  selbst  ist,   wiederholt  ab- 

15  gebildet  An  Adad's  Seite  wurde  Sala  verehrt,  welche  in  dem  Grade 
mit  der  babylonischen  Erdmutter  identifiziert  wurde,  dass  sie  als  Beltis 
nackt  auf  den  Siegelabdrücken  erscheint;  ja  sie  wird  dem  Gotte  Marduk 
als  dessen  Gemahlin  direkt  an  die  Seite  gestellt:  ^ala  la  lade  (}trat 
Marduk  (II R  57,   3^  a.  b).     Da    sich    auf   unseren   Siegelabdrücken 

20  zwischen  MAR-  7^6^-Sala  Sonne  und  Mond  in  Konjunktion  abgebildet 
finden,  so  dürfte  wie  Adad  Sonnengott,  Sala  auch  als  Mondgöttin 
verehrt  worden  sein. 

Die  Siegelabdrücke   der  ScHEiLschen  Tontafeln  zeigen  uns  also 
Adad's  und  Sala  s  authentische  Bildnisse,  Meisterwerke  altbabylonischer 

25  Kleinkunst,  deren  Herkunft  teilweise  genau  datiert  ist.  Diese,  wie  die 
daselbst  erwähnten  Eigennamen,  sind  durch  die  hervorragende  Be- 
tonung des  Kultes  Adad's  während  der  ersten  babylonischen  Dy- 
nastie eine  neue  Stütze  für  die  Ansicht  HoMMELs  und  WiNCKLERs 
„dass  die  Könige  Sumuabi   und   seine  Nachfolger  nicht  der  mit  den 

30  Sumerern  verschmolzenen  ältesten  semitischen  Schicht  Babyloniens, 
sondern  vielmehr  einem  später  zugewanderten  Semitenstamme  an- 
gehören, welcher  zu  den  Nordsemiten,  näher  zu  den  linguistisch  soge- 
nannten Kanaanäern  (d.  i.  Phöniker,  Moabiter,  Hebräer  usw.)  gehört 
hatten"  (DELITZSCH,  Babel  und  Bibel,  1903,   S.  7;   Daiches  a.  a.  O., 

35  S.  S;  Jeremias,  ATAO,  S.  i  Anm.  i  und  23  und  ibid.  Anm.  i; 
H.  Ranke,  Personal  Names,  Philadelphia  1905,  p.  33).  Das  Land 
war  von  zahlreichen  Kanaanäern  bewohnt,  und  aus  diesem  Umstände 
erklärt  es  sich,  wenn  auch  in  religiöser  Hinsicht  jetzt  die  Vorstellungen 
des  Westlandes  stärker   betont   werden.     Die   westländische  Triade 

40  (vgl.  Friedrich,  Die  Kabiren):  Adad,  §ala  und  der  Sohn  Adad's,  war 
ihrem  Wesen  und  Inhalt  nach  den  Triaden  von  Sippar  (Samaä, 
Aja  und  Bunini)  und  Babel  (Marduk,  Zarpanit,  Nebo)  so  völlig  gleich- 
artig,  dass  eine  Gleichsetzung  der   einzelnen  Glieder   sich  sehr  wohl 


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468  (gtibcic^c  3ttt  fmiüf<ttn  ßpta^wi^tnf^aft. 

ermöglichen   Hess  und,   wie  wir  im  Vorausgehenden  unseren  Siegel- 
abdrücken entnommen  haben,  vielleicht  offiziell  sogar  angestrebt  wurde  * 

An  sich   möglich   ist  es,   dass  man  auch  die  jugendlichen  Gott- 
heiten   der    Triaden    einander    angeglichen    habe.      Das    Kind    der 
Erdmutter   ist  ja   niemand  anderes   als  ihr  späterer  Gatte.    Die  ur-    5 
sprünglich  androgyn  gedachte  Erdmutter  gebiert  aus  sich  zuerst  das 
männliche  Prinzip,  den  Sohn,  der  sie  dann  jedes  Jahr,  als  Gatte,  neu 
befi-uchtet.  Der  „Sohn  Adad's"**  ist  demnach  Adad  selbst,  und  Nebo 
ist  nur   der  jugendliche  Marduk  (vgl.  FRIEDRICH,  Kabiren  und  Keil- 
inschriften).    In  diesem  Sinne  konnten  auch  Adad  und  Nebo  gleich-  10 
gesetzt  werden.    Auf  einem   altbabylonischen  Siegel  (vgl.  Röscher, 
Lex.  myih.  III/i,  63)  finden  wir  jene  Gestalt,   die   wir  als  die  Adad's 
erkannt  zu  haben  glauben.    Mit  Rücksicht  auf  die  Beischrift:   Nebo, 
Schreiber  von  Esagila,  Liebling  Marduk's  hat  Jeremias  (bei  ROSCHER, 
vgl.  auch  Jeremias,  ATAO,  S.  45)  diese  Gestalt  als  Typus  des  Nebo  15 
bezeichnet.    Dass  der   lange,  abstehende,  von   mir  und  Menant  als 
Schwert  oder  sonst  eine  Waffe  gedeutete  Gegenstand  ein  Schreib- 
griffel sei,   glaubt  JEREMIAS,   wie   das  beigesetzte  Fragezeichen  lehrt, 
selbst  nicht***    Ist  nun  die  Beischrift  wirklich  alt  —  wir  haben  hier 
einen  Abdruck  nach  einem  Originalzylinder,  der  mancherlei  Geschicke  20 
gehabt  haben  kann,  bis  er  in  der  CLERCQschen  Sammlung  eine  Ruhe- 
stätte fand  —  und  wurde  diese  Beischrift  nicht  etwa  in  späterer  Zeit, 
wo  man  für  die,  während   der   ersten  Dynastie  so  populäre  Gestalt 
Adad's  ein  rechtes  Verständnis  nicht  mehr  hatte,  hinzugefügt,  so  läge 
hier  eine  Identifizierung  Nebo's  mit  Adad  vor,  deren  Möglichkeit  im  25 
Obigen  begründet  worden  ist  (vgl.  KAT^  375,  399). 

Irrig  aber  wäre  es,  in  dieser  Gestalt,  die  durch  fast  alle  Beischriften 
als  AAdid-MAR'  TU  erklärt  wird,  einen  auch  sonst  üblichen  Typus 
fiir  Nebo  erkennen  zu  wollen. 

b)  Darstellungen  aus  Epen.  30 

Sipp.  198  (=22  der  Texte,  Tafeln  Abb.  i;  6—1  cm,  a.  d.  VII.  Jahre 
Hammurabi's).    In  der  Mitte  beginnend  sehen  wir  eine  nackte  Gestalt, 


♦  KAT8  609:  „Als  urkundlichen  Beleg  für  das  Vorhandensein  von  Bestrebungen 
in  der  babylonischen  Priesterschaft,  die  darauf  hinzielten,  in  allen  Göttern  des  babylo- 
nischen Pantheons  nur  eine  Manifestation  Mardulcs  zu  erblicken,"  vgl.  den  neubabylonischen 
Text  81,  11-3,  III ;  PiNCHEsJTVI  vol.  XXVIII  und  Delitzsch,  BaM und  BiM,  S.  49. 
**  Vgl.  das  Siegel  bei  Jeremias  a.  a.  O.  S.  259,  Abb.  80:  Adad  und  die  An- 
betende; zwischen  beiden  eine  kleine  Gestalt,  in  welcher  ich  den  Sohn  Adad's  (Jere- 
mias „eine  Beschneidung")  erkennen  möchte. 

♦♦♦  Hoffmann  a.  a.  O.,  S.  261 :  Nabu  noit  dem  Rundhut  ist  auf  dem  Zylinder  leicht 
an  dem  Stabe  kenntlich,  den  er  mit  der  Hand  am  Leibe  von  diesem  abhält  um  sich 
nicht  zu  stechen  (!). 


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ftithtid^,  JRfiBaS^fontfcße  QJLrUttnöen  aue  fbippata.  469 

Pr.  n.  1.,  unbärtig  mit  kurzem  Haar,  beide  Hände  zum  Gebete  er- 
hoben; ihr  gegenüber,  Pr.  n.  n,  Figur  in  langer  Robe,  welche  der 
ersteren  etwas  Rundes  (Kuchen)  entgegenhält.  Oben  zwischen  beiden 
ist  die  Sonne  abgebildet,  unten  am  Boden  etwas  wie  eine  Pflanze. 
5  Die  Darstellung  nach  rechts  weiter  verfolgend,  sehen  wir  ein  zweites 
Paar.  Nahe  an  der  zuletzt  beschriebenen  Gestalt,  den  Rücken  ihr 
zukehrend,  Pr.  n.  1.,  steht  eine  männliche  bärtige  Gestalt,  in  faltiges 
Gewand  gehüllt  Die  Rechte  ist  erhoben,  die  Linke  ruht  an  der 
Leibesriiitte;   ihr  gegenüber,   Pr.  n.  r.,   steht  eine  andere,   männliche, 

10  bärtige  Gestalt  mit  Tiara,  das  lange  Gewand  ist  vorne  geöffnet,  das 
rechte  nackte  Bein  vorgesetzt.  Während  die  Linke  an  der  Leibes- 
mitte ruht,  hält  die  Rechte  der  ihr  gegenüber  befindlichen  Gestalt 
einen  Zweig  entgegen.  Dann  folgt  nochmals  die  erste  Gruppe  sehr 
undeutlich;  kenntlich  ist  nur  der  runde  Kopf  der  unbekleideten  Figur. 

15  Beginnen  wir  von  links,  so  sehen  wir  die  Gestalt  des  Zweigspenders, 
dann  die  Gruppe  mit  dem  Kuchenspender;  dann  folgt  der  Zweig- 
spender, aber  ohne  sein  Gegenüber.  Dieser  Umstand  erklärt  sich  da- 
durch, dass  der  Siegelcylinder  an  dieser  Stelle  —  wie  schon  der 
starke  Eindruck  zeigt  —  das  erste  Mal  aufgesetzt  und  bis  zum  Ende 

20  des  verfügbaren  Raumes  abgerollt  wurde;  das  dann  noch  freie  Stück 
links  wurde  nachher  nachgesiegelt,  und  so  ist  die  eine  Gestalt,  welche 
dem  Zweigspender  gegenübersteht,  weggeblieben.  Motiv  der  Siegel- 
darstellung waren  also  zwei,  aus  je  zwei  sich  zugewandten  Gestalten 
bestehende  Gruppen;  in  der  einen  wird  dem  Anbetenden  einKuchen(?), 

25  in  der  zweiten  ein  Zweig  entgegen  gehalten. 

Sipp.44  (=47  der  Texte,  Tafeln  Abb.  15;  6,5 — 1,5  cm);  Datierung 
ist  weggebrochen.  Die  Darstellung  besteht  aus  zwei  Siegelabdrücken. 
Links  beginnend  bemerken  wir  eine  nackte  bärtige  Gestalt  en  face\ 
der  üppige,  bis  auf  die  Schultern  reichende  Haarwuchs  ist  durch  je 

30  drei  Kugeln  rechts  und  links  vom  Angesicht  angedeutet;  deutlich 
erkennbar  ist  der  Stierschweif  dieser  Mischgestalt;  dann  folgt,  Pr.  n. 
I.,  eine  männliche  bärtige  Gestalt,  in  langem  Gewände;  das  Haupt  bedeckt 
eine  oben  runde  Mütze  mit  aufgebogenen  Rändern,  die  Rechte  ruht 
an  der  Leibesmitte,  die  Linke  ist  erhoben.    Ihr  gegenüber,  Pr.  n.  r., 

35  Gestalt  mit  Tiara,  bekleidet  mit  langem,  vom  geöffneten  Gewand,  das 
rechte  unbekleidete  Bein  ist  nach  vorn  gesetzt.  Die  Linke  ruht  an 
der  Leibesmitte,  die  Rechte  hält  der  Gestalt  ihr  gegenüber  einen 
Zweig  entgegen.  Den  Schluss  bildet  die  Gestalt  der  Anbetenden, 
in   sie   hinein  hat  der  tuplarru  den  Namen  des  Siegelbesitzers  ge- 

40  schrieben. 

Sipp.  2..?  (=  35  der  Texte,  Tafeln  Abb.  14;  4,5—1,7  cm,  a.  d.  Z. 
Ammi-zaduga's).  In  den  Sprüngen  finden  sich  Spuren  von  Gips;  man 
scheint  also   einen   Gipsabguss  direkt  (!)   vom   Original    gemacht  zu 


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470  ^titt&^t  5ttv  femitircßen  fbptCi4M\i[tnf4aft. 

haben.  Rechts  beginnend  erkennen  wir  in  der  zweiten  Figur  sofort 
im  Pr.  n.  r.  die  nackte  Gestalt  mit  knotigem  Haarwuchs  und  Stier- 
schweif; mit  beiden  Händen  hält  er  etwas,  das  vor  ihm  aufgerichtet 
steht,  und  dessen  Körper  haarig  und  schuppig  dargestellt  ist,  vermutlich 
ein  Löwe.  Die  Darstellung  nach  links  weiter  verfolgend,  sehen  wir  5 
die  Reste  der  Gestalt  der  oder  des  Anbetenden,  Pr.  n.  L;  ein  tiefer 
Sprung,  der  sich  nach  rechts,  bis  zu  den  Beinen  des  Stiermenschen 
fortsetzt,  hat  den  Oberleib  vernichtet  Dann  kommt  die  schon  be- 
schriebene Gestalt  des  Zweigspenders;  was  sich  derselben  gegenüber 
befand,  ist  etwas  undeutlich  (der  Kopf  fehlt)  aber  jedenfalls  eine  Ge-  10 
stalt  in  langem  Gewände;  da  auf  sie  nach  links  der  Stiermensch  im 
Kampf  mit  dem  aufrechtstehenden  Ungetüm  folgt  (von  beiden  sind 
nur  die  Beine  noch  sichtbar),  so  dürfte  in  der  ersten  Figur  rechts, 
Pr.  n.  1.,  die  Figur  des  Zweigempfängers  erhalten  sein. 

Motiv  der  Darstellung  war  also:    die  Gestalt  des  Siegelbesitzers  15 
betet  an  die  Gruppe  des  Zweigspenders  und  den  Stiermenschen  im 
Kampf  mit  dem  Ungetüm. 

Sipp.  o,  d.  h.  ohne  Signat.  (=  Tafeln  Abb.  12;  4—2  cm,  a.  d.  Z.  Ammi- 
zaduga's).   Pr.  n.  1.  in  langem  Gewand  mit  plissiertem  Besatz,  die  Hände 
zur  Anbetung  erhoben,  eine  Frau;  darauf  folgt,  die  Darstellung  nach  20 
rechts  weiter  verfolgend,  viel  kleiner,  en  face  eine  nackte  männliche, 
bärtige  Gestalt  mit  üppigem  Haarwuchs,  deren  Hände  vorn  auf  der 
Leibesmitte   vereinigt   sind.    Dann   weiter,   Pr.  n.  1.,   eine  Gestalt  in 
langem  Gewände   mit   auf  die   Schulter  herabwallendem   Haar;   die 
Rechte  ist  erhoben,   die   Linke   ruht  an  der  Leibesmitte.    Von  der  25 
noch  folgenden  Darstellung  sind  nur  noch  Spuren  erhalten;  erkennbar 
ist  ein  Arm,  der  etwas  Langes  hält;   die  Gestalt  war  in   ein  langes, 
vorn  geöffnetes  Gewand  gehüllt;  das  rechte  Bein  ist  vorgesetzt.  Nach 
den  bisher  gewonnenen  Ergebnissen  werden  wir  nicht  zweifeln,  auch 
hier   die  Gruppe  des  Zweigspenders   und  -empfängers   zu   erkennea  30 
Anfang  links  oben  ein  ruhendes  Tier,  Pr.  1.,  Kopf  en  face\   darunter 
ein  liegendes  Tier  mit  langen  Ohren.    Ein  Sprung  geht  von  hier  aus 
durch  die  Leibesmitte  der  Anbetenden,  der  nackten  Figur,  und  endigt 
am   vorgesetzten   Beine   des   Zweigspenders.     Was    links    unterhalb 
dieses  Sprunges  abgebildet  ist,  vermag  ich  nicht  mehr  zu  erkennen;  35 
etwas  wie  ein  Skorpionschweif  scheint  sichtbar  zu  sein. 

Sipp.  72  (=  34  der  Texte,  Tafeln  Abb.  4;  5,5— 1,7  cm,  X.  Jahr 
Ammi-zaduga's).  Ziemlich  undeutlich.  Die  Mitte  der  Darstellung  nimmt 
eine  Gestalt  en  face{})  in  langem  Gewände  ein;  der  rechte  Arm  ist 
erhoben,  der  linke  ruht  an  der  Leibesmitte.  Nach  links  die  Dar-  40 
Stellung  verfolgend,  erkennen  wir  ohne  Mühe  die  Gestalt  des  Zweig- 
spenders; von  seinem  Gegenüber  ist  nur  noch  der  linke,  an  der 
Leibesmitte  ruhende,  und  der  rechte  erhobene  Arm  zu  sehen.    Rechts 


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Jtte^Hcß,  ilft6A6^fon<fc9«  (UrHun^en  aus  ßipfäta.  471 

von  der  Mittelfigur  ist  en  face  die  uns  bereits  bekannte  nackte  Figur 
mit  üppigem  Haarwuchs  zu  erkennen.  Zwischen  beiden  scheint  der 
tMplarru  den  Namen  des  Siegelbesitzers  eingeschrieben  zu  haben. 
Nach  rechts  weitergehend,  sehen  wir  die  Figur  des  Zweigempfängers 
5  vollständig  und  ihr  gegenüber  Reste:  Arm  mit  Zweig,  vorgesetztes 
Bein,  Gewand  des  Zweigspenders. 

Sipp.  469  (=  18  der  Texte,  Tafeln  Abb.  6;  4,5—1,7  cm,  Ill/IV.Jahr 
Samsu-iluna's).  In  der  Mitte  der  Darstellung  sehen  wir,  Pr.  n.  r.,  den 
nackten  Körper  einer  Gestalt,   deren  Unterleib  der  eines  Stieres  ist, 

10  Stierschweif  (ithyphallisch).  Das  lockige,  bärtige  Haupt  ist  dem  Be- 
schauer zugekehrt,  mit  beiden  Händen  hält  er  eine  Stange  oder  Lanze. 
Die  Darstellung  nach  rechts  verfolgend,  erkennen  wir  den  bekannten 
Typus  des  Gottes  MAR-  TU,  das  lockige,  bärtige  Haupt  ist  diesmal  un- 
bedeckt  und  Pr.  n.  r.  gewendet.    Links  von   der  Gestalt  des  Stier- 

15  menschen  ist  ein  anderer  Typus  des  Gottes  i^^^-  TU,  vgl.CLERCQNo.  173. 
Ihm  gegenüber,  in  der  Höhe  seiner  Schulter,  ist  ein  Zicklein  zu  sehen; 
dann  folgt  eine  Bruchstelle.  Demnach  muss  die  Gestalt  hinter  Af^^-  TU 
in  westländischer  Tracht,  Pr.  n.  r.,  die  Gestalt  der  Anbetenden  sein; 
die  Reste   anfangs   rechts   müssen   dem  Manne   angehören,   welcher 

20  das  Zicklein  trägt. 

Gegenstand  der  Darstellung  ist  also  die  Siegelbesitzerin  in  An- 
betung. Vor  ihr  eine  Person  mit  dem  Zicklein  als  Opfer,  dann  die 
Gottheit  Rammän,  der  Stiermensch  und  MAR- TU. 

Sipp.  562  (=  22  der  Texte,  Tafeln  Abb.  5;   1,8—5  cm,  VII.  Jahr 

25  Samsu-iluna*s).  Eine  Figur  mit  spitzer  Kopfbedeckung,  die  Rechte 
einer  anderen,  gegenüber  befindlichen  zugewendet,  welche  mit  beiden 
Händen  etwas  Rundes  zu  halten  scheint;  darunter  Name  des  Siegel- 
besitzers. 

Über   die   Bedeutung   einer   der   hier  vorkommenden   Gestalten 

30  kann  ein  Zweifel  nicht  bestehen.  Die  nackte  Gestalt  mit  üppigem 
Haarwuchs,  deren  Unterleib  der  eines  Stieres  ist,  kann  nur  der  Freund 
des  GUgame§,  Ea-bani,  sein,  von  dem  es  im  GilgameS-Epos  (KB  VI, 
120,  36)  heisst:   „Mit  Haar  be[deckt]  ist  sein  ganzer  Leib;  reich*  ist 

*  [Wörtlich:  reich  ist  er  in  Bezug  auf  das  (volle)  Haupthaar  (5*ifi,  plur.  amplific.) 
wie  ein  Weib.  Assyr.  uppus  ist  nicht  von  tßS&^s  .flechten*  abzuleiten  (Delitzsch,  HW 
12b)  oder  von  epehi  ,machen'  (Jensen,  KB  VI,  425,  36)  sondern  steht  für  nuppui, 
ebenso  wie  wir  statt  nuzztn^  nuztiz  die  Form  uzuz  (mit  Dissimilation :  uhiz)  finden.  Das 
assyr.  napäsn  .reichlich  sein'  (davon  auch  naptssu  -==  napi^-su  ,seine  Üppigkeit,  Zeugungs- 
kraft' KB  VI,  126,  10.  17;  vgl.  hebr.  "ji^^)  entspricht  dem  aram.  ©BD  ,viel  sein'  (ö^^^^tD 
,viel,  gross*;  vgl.  den  Eigennamen  tt5*^B3  Gen.  25,  15)  syr.  J,maJ  »Ausdehnung*,  arab. 
}s.^^f^  naßse  ,grosser  Reichtum,*  ^^^  nafai  ,reicher  Ertrag*  (letzteres  wohl  Lehn- 
wort). Auch  das  ana^  XeySfievov  "naTl^Ö  tp  7a,  16  (Petita:  lioÄl^j  '1%*^  ^'  assyr. 
ftapäl    ebüri)    hängt   vielleicht    mit    diesem    Stamm    zusammen    (nöö    für    n;SB,  von 


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472 


(0tiM^t  5ttv  femiHrcSen  fbpta^mWtnfdiaft 


das  Haupthaar  wie  bei  einem  Weibe.  Der  [W]uchs*  seines  Haupthaares 
ist  üppig  wie  Weizen."  Er  ist  vom  Berge  gekommen,  deshalb  hält 
er  vielleicht  die  Stange;  er  ist  ein  Geilheitsmensch  {ItU-la-a  amelu) 
und  deshalb  ithyphallisch. 


Clercq,  t.  II,  No.  164. 


Clercq,  t.  n,  No.  163. 


Derselbe  findet  sich  auch  auf  den  Abdrücken  der  CLERCQschen  5 
Sammlung  No.  163,  164.    Auch  in  der  Abbildung  bei  ScHEiL,  Musee 


Mus6e  de  Const.  No.  1337. 


Mus^e  de  Const.  No.  1353. 


de  ConstpL  No.  1337  möchte  ich  denselben  erkennen:  Un  dieu  ou 
hiros  coiffi  d'une  triple  ou  quadruple  rangee  de  comes,   La  chevelure 

ttJfii;  vgl.  NÖLDEKE,  Syr,  Gramm^  §  105).  Die  von  Grimme  gebilligte  Conjectur  Duhms 
n©«  ,Genüge*  (=  \ls^  »Genügsamkeit*  i  Timoth.  6,  6!)  genügt  nicht;  ebensowenig 
nyfiü  (Lagarde,    Grätz,  Cheyne,  Wellhausen). 

*  Vielleicht  ist  pitiq  (eigentlich  »Gebilde*)  zu  lesen.  —  P.  H.] 


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fcitM4,  AHM^fonifcit  (UrSun^en  au»  fbippata. 


473 


dh/a/e  sur  les  ipatUes.  La  barbe  est  ä  quatre  sillons.  Corde-ceinture 
ä  double  tour,  pieds  en  forme  de  sabots  de  boeuf,  quetie  ä  trois  divi- 
sions  qui  pourrait  n'etre  que  Vextrimiti  de  la  ceinture  retombant  der- 
rikre.  Des  deux  mains  le  personnage  tient  une  grosse  tige  qui  est 
5  mutiUe  ä  la  partie  supirieure^  une  arme  gigantesque,  sans  doute. 
Von  anderen  Typen  ist  auch  der  Zweigspender  nicht  neu.  Derselbe 
findet  sich,  wenn  auch  nicht  identisch,  so  doch  in  ähnlicher  Auffassung 
unter  den  Abdrücken  der  CLERCQschen  Sammlung.  Auf  Clercq 
No.  213  sehen  wir  dieselbe  Gestalt,  welche  einer  anderen  einen  Zweig 
10  entgegenhält.  Dieselbe  hat  den  Typus  einer  Gottheit.  Menant 
freilich  sieht  in  ihr  ««  pontife\   auch   den  Gegenstand  in   der  Hand 


Clercq,  t.  II,  No.  213. 


Clercq,  t.  II,  No.  229. 


Clercq,  t.  n,  No.  396. 


Clercl,  t.  II,  No.  156. 


derselben  scheint  Menant  nicht  richtig  gedeutet  zu  haben:  La  main 
gauche  est  ramenie  ä  la  ceinture]  la  main  droite,  tendue  en  avant, 
tient  une  esphe  de  trident  composi  d'une   tige  striie  surmo7itie  d'une 

^S  Pointe  au  centre  et,  des  deux  cotes^  de  deux  tiges  terminies  par  des 
tetes  d'animaux.  Ebenso  N0.229:  La  main  droite  tendue  en  avant  tenant 
un  sceptre^  sorte  de  tige  surmontee  de  deux  branches  terminies  chacune 
par  une  tete  d'animal.  Auch  No.  396  zeigt  die  ähnliche  Gestalt,  diesmal 
sitzend   und   von  Menant  richtig  als  Gottheit  erkannt,   während   er 

20  dieselbe  in  No.  213  pontife  nennt:  Un  dieu  assis  de  profil  h  gauche, 
barbu,  coiffi  d'un  bonnet  pointu,  vetu  d'une  longue  robe  ä  plis,  la  main 
droite  tendue  en  avant  tenant  un  sceptre  compose  d'une  tige  verticale 
surmontee  de  cinq  autres  petites  tiges  horizontales  terminies  par  de 
petits  globes  et  formant  Pyramide,    (So  viel  ich  sehe,  hält  die  Gott- 


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474  (0et6rd0<  5ttv  ftmiHf^^  ßptAdiv0i\i[ti^\(l^aft 

heit  in  jeder  Hand  einen  derartigen  Gegenstand.)  No.  156  wird  die 
in  jeder  Hand  einen  derartigen  Zweig  tragende  Gestalt  wieder  sacri- 
ficateur  genannt:  Le  sacrificateur  de  profil  ä  droits,  tient  de  la  main 
gatiche  une  esphe  de  sceptre  composi  d'une  tige  terminie  h  chaque 
extremiti  par  un  globe  sur  lequel  sont  attachies  quatre  autres  petites  5 
tiges  superposieSf  terniinies  igalement  par  deux  globes.  Vor  ihr  und 
ihr  zugewandt  eine  Gestalt  mit  einem  Opfertier;  unten  am  Boden 
Pflanzenwuchs  angedeutet.  Darauf  folgt  ein  eigentümliches,  gerüst- 
ähnliches Ding,  das  sich  bei  näherer  Betrachtung  ebenfalls  als  mensch- 
liches Wesen  zu  erkennen  gibt;  Körper  und  Glieder  sind  nur  durch  10 
Linien  skelettartig  dargestellt,  die  Linke  hält  eine  Stange,  die  Rechte 
ist  erhoben.  Die  runden  Vertiefungen  rechts  und  links  vom  Angesicht 
sollen  wohl  den  knotigen  Haarwuchs  andeuten  *  und  dies  lässt  an 
Ea-bani  denken,  der  auch  auf  den  besprochenen  Siegeln  der  SCHEIL- 
schen  Tafeln  Sipp.  72,  2..?,  44,  469  mit  der  Gruppe  des  Zweigspenders  15 
verknüpft  ist. 

Das  Vorkommen  einer  Gestalt  wie  des  Ea-bani  oder  Ela  (Bel)-tabu 
(vgl.  Meissner,  MV  AG  1902,  S.  5  und  KAT»,  568,  n.  6)  weist  uns 
von  selbst  den  Weg,  die  Figuren  des  Zweig-  und  Kuchenspenders, 
resp.  deren  Empfänger  zu  deuten;  wir  müssen  uns  an  das  20 
Gilgame^  -  Epos  wenden,  auf  dessen  elfter  Tafel  wir  lesen:  — 
Then  Hasis-atra  said  to  Gilgamesh:  Wkat  shall  I  give  thee  now 
that  thou  art  returning  to  thy  land?  I  will  disclose  to  t/iee  a  secret 
matter ^  and  the  mystery  of  t/ie  gods  will  1  reveal  to  thee.  There  is 
a  plant  like  the  buck-thorn,  its  stem  is  like  the  dagger-vine.  If  thy  25 
hauds  obtain  this  plant,  [thou  wilt  live  for  ever],  Cf.  PAUL  Haupt, 
The  Beginning  of  the  Babylonian  Nimrod  Epic  in  JAOS,  vol.  XXII, 
first  half,  1901. 

Ich  glaube,   dieser   ,Domstrauch'  (iiittu,  ITDK)   hätte   durch   den 
Künstler   nicht   besser   dargestellt  werden   können.    Zu  Anfang  des  30 
folgenden  Abschnittes  des  GilgameS-Epos  (KB  VI,  i ;  vgl.  KAT»,  578) 
heisst  es: 

Gilgameä  sagt  zu  ihm,  zu  UR-NIMIN(?),  dem  Schiffer: 

UR-NIMIN(?),  dies  Kraut  ist  ein  Kraut  des  .  .  . 

wodurch  der  Mensch  seine  Vollkraft  erlangt.  35 

Ich  will  es  nach  der  Feste  Erech  bringen   und   will  ....  (davon) 
essen  lassen  und  das  Kraut  möge  er  abschneiden. 


*  Menant  sieht  Folgendes :  No.  1 56,  Second  groupe :  —  Le  sacrificateur^  de  profil  a 
droite,  ayant  dans  la  main  gauche  une  arme  composSe  d^une  tige  termin^e,  en  bas^  par 
un  globe,  et,  en  haut,  par  un  /er  recourbe  en  forme  de  hache ;  la  main  droite  tenant 
le  couteau  des  sacrifices  est  relevee  derrVere  la  tUe  dans  l*attitude  de  f rapper  \  il  est 
barbuy  coiffe  d*un  haut  bonnet  en  forme  de  tiare  avec  cheveux  boueles  derriere  la 
tete  et  vetu  d*une  tunique  courte ;  les  jambes  nues  sont  ecarUes  etc. 


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ft\tM4,  AMcAitonifd^t  (Urftunöen  Aue  ßippata.  475 

Sein  Name  ist:  (Als)  Greis  wird  der  Mensch  (wieder)  jung. 
Ich  will  davon  essen  und  zu[m]  Zustand  meiner  Jugend  zurückkehren. 
Freilich  wird  man  einwenden,  das  Kraut  wurde  nur  versprochen, 
und  der  Ort,  wo  es  wächst,  mitgeteilt.*    Dies  aber  hätte  kein  Künstler 
5  verständlich   bildlich   darstellen   können.    Deshalb  gab  der  Künstler 
dem  Ut-napi§tim   das  Kraut  in   die  Hand.    Und   nun   wusste  jeder 
Babylonier,   der  das  Epos  kannte,  um  was   es  sich  handelte.    Der 
ganze,  teilweise  schon  angedeutete  »pyramidenförmige*  Aufbau  dieses 
Zauberkrautes  erinnert  aber  sofort  an  den  Lebensbaum. 
10         Auch  im   Etana-Mythus   spielt  ein   Kraut  eine   gewisse  hervor- 
ragende Rolle:   das  lammu  ia  alädi  (vgl.  KAT^,  564).** 
Etana  tat  seinen  Mund  (auf)  [und]  sagt  zu  ihm,  [zum  A]dler: 
„Mein  Freund,  gib  her  das  [K]raut  des  Gebarens, 
[zei]ge  m[ir]  das  Kraut  des  Gebarens! 
15      [Reiss'  heraus  mein  Erzeugnis  und]  mach'  mir  einen  [Na]men! 
[Um  zu  erlangen  das  Kra]ut  des  Gebarens, 
[wodurch  der  .  .  .]  hinausgelangt, 
[sagte]  zu  mir  [§ama5,  mein  Herr]: 
„Geh  (deinen)  Weg,  sieh'  über]  den  Weg! 

20      [ das  Kraut  des  Geb]äre[ns]. 

Was  nun  die  Szene  betrifft,  in  der,  wie  ich  zu  sehen  glaube,  ein 
Kuchen  oder  dergleichen  überreicht  wird  (Sipp.  562),  eine  Darstellung, 
welche  mit  der  Darbietung  des  Zauberkrautes  auch  zu  Einer  Siegel- 
darstellung (Sipp.  198)  vereint  ist,  so  liegt  es  nahe,  hierbei  an  den 
25  ^rfa/a-Mythus  zu  denken:  Adapa,  der  Sohn  des  Ea,  hat  des  Süd- 
winds Flügel  zerbrochen  und  muss  sich  deshalb  vor  Anu  recht- 
fertigen. Ea  gibt  ihm  hierfür  folgende  Ratschläge:  Wenn  du  vor 
Anu  hintrittst,  wird  man  dir  Speise  (Brot)  des  Todes  hinhalten  — 
iss  sie  nicht!  Aber  Anu  bot  ihm  das  Brot  des  Lebens  (Brot  des 
30  Lebens  holt  ihm,  dass  er  es  esse!)  und  Adapa  ass  es  nicht  (JENSEN 
a.  a.  O.,  p.  99;  vgl.  KAT»,  521). 

Dieser  Reihe  von  Siegeldarstellungen  liegt  ein  gemeinsamer  Ge- 
danke zu  Grunde,  der  sich  aus  den  Epen  erschliessen  lässt,  ein  Ge- 


*  [Vgl.  dagegen  Z.  291 :  lü  ilqt  iamtna,  er  (Nimrod)  nahm  die  Pflanze.*  Für  Nim- 
rod  siehe  Grit,  Notes  on  Proverbs  (SBOT)  p.  33, 1. 21 ;  KAT»,  581.  Vgl.  %uch  A.  Wünsche, 
Die  Sagen  vom  Lebensbaum  und  Lebenswasser  (Leipzig,  1905)  S.  16.  —  P.  H.] 

*♦  W^.HvsmG,  Archiv  für  Religionswissenschaft  1903,8.  188,  Zum  Etana-Mythus: 
„Hier  ist  das  Kraut  des  Gebarens  in  doppeltem  Sinne  ein  Kraut  des  Lebens.  Die 
Fahrten  nach  dem  Wasser  des  Lebens,  das  wohl  aus  dem  Kraute  bereitet  sein  mag  — 
der  Homa  — ,  berichten  über  Ähnliches.  Auch  ist  nicht  immer  gerade  vom  Wasser, 
sondern  schlechthin  von  einem  Heilmittel  die  Rede.  Wir  wollen  hier  nur  kurz  andeuten, 
dass  Alraun,  Springwurzel,  Rübenzagel,  Hauma  alle  mit  Erzeugung,  Öffnung,  mit  Leben- 
geben und  Unsterblichkeit  zu  tun  haben.'' 


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4/6  (SfHM^t  5ur  ftmlHfd^tn  ßpta4wi\ftnf<iAfU 

danke,  der  dem  Menschenherz  von  jeher  nahe  gelegen  hat,  nämlich 
die  Sehnsucht,  die  entschwindende  Jugend,  die  Kraft  des  Mannesalters, 
festzuhalten;  GilgameS  war  im  Besitz  dieses  Zauberstrauches,  und  der 
anbetende  Siegelbesitzer  richtet  ebenfalls  ein  Flehen  um  diesen  Zweig 
an  die  Gottheit.  Was  ihm  dieser  Zweig  gewähren  soll,  sagt  deutlich  s 
die  beigefügte  Gestalt  Ea-bani's;  Es  ist  der  Wunsch  sich  ewig  mit 
den  Kräften  des  lul-la-a  amelu  (sinnlicher  Liebe)  zu  erfreuen  (Sipp.  o, 
44,  2 . .?,  72,  469).  Ähnlich  ist  derselbe  Gedanke  bei  Clercq  No. 229  zum 
Ausdruck  gebracht  Statt  des  Ea-bani  findet  sich  hier  links  eine 
nackte,  weibliche  Gestalt,  die  Hände  an  den  Brüsten;  ein  Schleier  10 
verhüllt  das  Haupt,  dessen  Enden  rechts  und  links  am  Körper  herab- 
hängen. Wir  haben  hier  eine  Darstellung  der  verschleierten  Ktar 
oder,  da  (vgl.  JEREMIAS,  ATAO  237)  der  Schleier  überhaupt  ein  Zeichen 
des  Istarkultes  ist,  die  Darstellung  einer  Weihdirne  {karimtu),^  Auch 
hier  ist  also  der  Wunsch  nach  ewigem  Leben  und  sinnlichem  Ge-  is 
nuss  zum  Ausdruck  gebracht. 

Freilich  zum  Zustande  der  Jugend  zurückkehren,  das  war  da- 
mals ein  ebenso  vergebliches  Sehnen  wie  heute.  Dies  wussten  die 
Babylonier.  GilgameS  kommt  um  das  Zauberkraut:  Eine  Schlange 
roch  den  Duft  des  Krautes,  kam  [ — ] .  . .  hinauf  und  nahm  das  Kraut  20 
weg.  Adapa  weist  die  Lebensspeise  zurück  und  geht  so  ebenfalls 
der  Unsterblichkeit  verlustig.  Unter  Berücksichtigung  dieses  Ge- 
sichtspunktes liegt  es  nahe,  die  verschleierte  Gestalt  bei  Clercq 
No.  229  auch  als  Sabitu  {kuttumi  kuttumat\  vgl.  KAT^  S.  574 
Anm,  3)  zu  erklären  und  der  Worte  zu  gedenken,  die  sie  in  dem  25 
von  Meissner  (MV AG  1902,  S.  1—15)  in  Bagdad  erworbenen  Frag- 
mente (VATh  4105  Kol.  III)  an  GilgameS  richtet:  „Warum  rennst  du 
herum?  Das  Leben,  das  du  suchst,  wirst  du  doch  nicht  finden.  Als 
die  Götter  die  Menschen  schufen,  haben  sie  den  Tod  den  Menschen 
auferlegt  und  behielten  das  Leben  in  ihren  Händen."  3° 

Als  Anhang  füge  ich  bei:  Sipp.  562  (=  23  der  Texte,  Tafeln 
Abb.  9;  S— 1,7  cm;  VIII.  Jahr  Samsu-ilunas).  In  der  Mitte  des  Siegels 
eine  Gruppe,  bestehend  aus  einer  scheinbar  unbekleideten  Figur,  welche 
kniet  Pr.  n.  1.,  die  Linke  ist  erhoben,  die  Rechte  gesenkt  Vor  ihr 
aufrecht,  Pr.  n.  1.,  ein  Ungeheuer  mit  keilförmigen  Schwanz  und  Flügeln.  35 
Auf  dünnem  Halse  sitzt  das  Haupt  mit  geöffnetem  Rachen.  Nach 
rechts  mehrere  Gestalten  en  face  kaum  sichtbar.  Zum  Vergleiche, 
wenigstens  betreffs  des  geflügelten  Tieres,  wäre  Clercq  No.  276 
heranzuziehen. 

Die  beiden   von   SCHElL    (a.  a.  O.,  Fig.  9,  10)   in  Sippar    aufge-  4° 
fundenen  Reliefs,   welche  ich  hier  ebenfalls  zum  Abdrucke  gebracht 

*  Vgl.    Grit.  Notes  on  Kings  (SßOT)  p.  140,  1.  46. 


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;$Tt(6rtc9,  ilfi6a6^fontfc9e  QJlrftunbtn  auB  fbippaxA, 


477 


habe  und  welche  ich  als  Darstellungen  Adad's  und  Ea-bani's  erklären 
möchte,  zeigen,  dass  die  Künstler  von  Sippar  auch  auf  diesem  Ge- 
biete der  darstellenden  Kunst  Bedeutendes  geleistet  haben.  Derartig 
fein  ausgeführte  Siegelgravierungen,  wie  die  z.  B.  hier  publizierten, 
5  setzen  dies  unbedingt  voraus.  Bevor  nämlich 
der  Siegelschneider  an  seine  Arbeit  gehen 
konnte,  musste  der  Gegenstand  der  von  ihm 
gewählten  Darstellung  im  Relief  modelliert 
vorhanden  sein.   Davon  wurde  durch  Abdruck 

lo  ein  Negativ  hergestellt,  und  dann  erst  konnte 
der  Siegelschneider,  dies  als  Vorlage  benutzend, 
daran  gehen,  mit  kundiger  Hand  die  Vertie- 
fungen auf  der  Oberfläche  des  Cylinders  anzu- 
bringen,  welche   durch  Abrollen   im   feuchten 

15  Ton  die  Darstellung  wieder  im  Relief  er- 
scheinen Hessen. 

Nicht  blosser  Zufall  dürfte  es  sein,  dass  man  in  Sippar  ge- 
rade die  Gestalten  Adads  und  Ea-bani's,  welche  in  den  Siegeldar- 
stellungen dieser  Zeit  eine  so  hervorragende  Rolle  gespielt  haben,  auch 

20  im  Relief  aufgefunden  hat.  So  ist  das  allgemeine  Bedürfnis  nach 
Siegelcylindern,  welche  beim  Abschlüsse  von  Geschäften  aller  Art 
unbedingt  nötig  waren,  in  Babylonien  ein  Ansporn  zur  weiteren  Ent- 
wicklung der  bildenden  Kunst  überhaupt  geworden. 


Clercq,  t.  II,  No.  276. 


Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V. 


33 


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III. 


Verzeichnis  der  EigeDnamen. 

Bei  der  Anordnung  nachstehender  Eigennamen,  unter  Berück- 
sichtigung der  Vokale  (in  der  Reihenfolge  a,  /,  e,  u]  ba,  bi,  be,  bu,  etc.) 

5  bin  ich  Reisner  (a.  a.  O.)  gefolgt.  Die  erste  Zahl  ist  die  Nummer 
der  Signatur,  die  zweite  in  ( )  die  der  vorstehenden  Abhandlung.  Noch 
während  des  Druckes  ist  durch  die  Zuvorkommenheit  des  Verfassers 
H.  Ranke,  Earfy  Babylonian  Personal  Names  (Ser.  D,  VoL  III,  von 
The  Babylonian  Expedition   of  the  University  of  Pennsylvania  edited 

lo  by  H.  V.  HiLPRECHT,  Philadelphia  1905)  in  meine  Hände  gelangt  Ich 
konnte  dieses  grundlegende  Werk  fiir  die  Lesung  der  Eigennamen 
noch  verwerten  und  verweise  statt  besonderer  Anmerkungen  im  all- 
gemeinen auf  Rankes  Arbeit 


A-ba-iab^yuni  119  (17). 
,5  A-bi-ia-tum  562  (23). 

A'bil'ili-lu  1 19(  17);  304(32),  306(30). 
A'bil^'MAR-TU  294  (45). 
A-bi-na-U-im-^amal  160  (52). 
A-bu-um-zva-kar  139(51),  160(52), 

20        384  (53). 

Adad'iddin  nu  Huzälum  74  (li). 

Adad-idinam    304   (32),    286    (bei 
ScHEiL  a.  a.  O.)  355   (21);   w. 
IbkU'irsi'tim  267  (19). 
25  Adad-ilu  83  (26). 

Adad-li-rnm  65  (66). 

Adad-ri-im-ili  128  (9),  40  (71). 

Adad'^ar'rum\   ;//.  Sa7nahla-initi 

565  (15);   ///.  Mi-ir-ili  469  (18). 

30  A-di-ba-al-liim   ;//.    Ta-al-H-hi  68 

Ad^di-il  83  (26).  [(33). 

Awät'Nannar  581  (10). 

A'ivi-il'Adad  niMa-rn-um  294  (45). 

A-iA4l'latmn  75  (39). 


A-wi'il'ili  9i  (2),  355  (21),  599(^6). 

A'wi'il'GIR'RA  244  (44). 

A'wi'il'ia  m,  Liilim-kenum  68  (33). 

A'wi'il'Nanä  nu  Sinätnm  87  (bei 
SCHEIL  a.  a.  O.). 
I  A'wiM'NIN^SAH  253  (61). 
I  A'wi'il'  ...  382  (14). 

A'Wi'il'  '^  .  .  253  (61). 

A-ha-am-ar-ii  294  (45). 
j  A-ha-am-ilu-ka-^d  123  ^is  (12). 

A-l^i-ba-aMum  61  (43). 

A-f^i-ra-bu-um  m,  m.  War  ad  '^SU- 
bi  244  (44). 
i  A-lii-ra-bi-tum  294  (45). 

A'/ti-ra-am  128  (9). 
j  A'/jii'Wa-kar  in.  Mu-da-ni-tum  67 
(bei  ScHEiL  a.  a.  O.). 

A-hn-la-bu-um  ;//.  Warad-ili-hi  67 
(bei  SCHEIL  a  a.  O.). 
I  A-hn-ni-ia  253  (61). 
'  A-hn-ni-h-ru  395  (4). 


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5He6nc9,  ilft6A6|^fotitf4e  (Utftun^en  Aue  fbippata. 


479 


A'^U'St-na  123  ^"  (12). 

A'ti'dU'Um  123  *»**  (12). 

A'li'ba-al'tum  294  (45). 

A-li-ba-nu  270  (62). 
5  yAmat-'^Ba-vu  564  (8). 

Amat-ili-Iltari^)  41  (63). 

AmatSamai   234   (50),   240   (49), 
384  (53),  291  (3)  w^m/  ^/-Z>CA 

A-na-Same  122  (25).       [/ä564(8). 
10  A-na-^amai-tu  ...  w  ...  87  (bei 
SCHEIL  a.  a.  O.). 

A'na{pa}ytum    m.    Marduk-ba-ni 
382  (14). 

A-ni-wa-ak-ru-um  160  (52).    [(32). 
15  A-ni-ta-li-mi  m,  Adad-idinam  304 

A-sar-ma  m,  Ili-tnär-iame  294  (45). 

A-ap-pa-a  253  (61). 

4/>-/Ä-tf«-^'-[*^"?]  562  (23). 

Ap-ri-nu-um  m.  Apil-ili-iu  119(17). 
20  A'si-da-tum  m,  Bel-ri-im   TAP-a- 

Ak'bi-aplum  105  (5).    {an-ni6Z  (33). 

A-ra-bi  581  (10). 

Ar-za-nu-um  198  (22). 

Ar'kuQyta-nu  94  (28). 

25  E'bi'il-Sin  382  (14). 

E^K^BI^GIM]  395  (4). 

f  E-li-e-ri-la  717  (58),  f/z^r^/  7//^- 

£"-//-//  94  (28).         [;;^/«;«  98  (56). 

El-me-him  ^2  (34). 
30  £'/-/a-«/  105  (5).  74  (II). 

E-mU'uk'iU'da-an  234  (50),  378  (7). 

E-ri-ib-Sin  74  (ii). 

E-ri-ü-iMtn  71  (36). 

Erüti'i'UR-RA  68  (33). 
35  E-tel'Iitar  72  (34). 

E'tel'bt'Samal  717  (58). 

E-tel'Sin  294  (45),  119  (17). 

f'ba-lu'iit  270  (62). 
I'bi'Sin  41  (63). 
40  I'bi'öamai  287. 
Ib-bu'tum  253  (61). 


mu'^'A'A  246  (40). 
j  /<J>fe«-yJ^Ä^270  (62),  562  (23),  294(45). 
'  /bku'An'nU'nt'tum,m,^ama} .,  244 

(44)  w.  Girru-rabi  294  (45). 
Ibku-a-tum  65  (66). 
Ibku'il'tum  287;  304  (32)  I«.  iVi'-/V/- 

««-i^i  565  (15). 
Ibku-NIN-^AH  2..?  (35). 
Ibku-ir-^i-tim  270,  (62);  ;//.  Sama^- 

mu-ia-Iim   564  (8),   w.  Mi-ni- 

Adad  122  w«  (12). 
I-bi-ku-ir-^i-Hm  160  (52). 
Ib'ku'öä  m,  Sinidinam   286   (bei 

SCHEIL  a.  a.  O.). 
Ib-ni-MAR'TU  6s  (66). 
Ib-ni-Samal  270  (62). 
Igmil-ba-la-ti  717  (58). 
I'di'ia-tum  564  (8). 
I'din'AdadmSumU'tati'ibniy  i  (36). 
I-din-E-a]  m.  Hu-ru-rum  294  (45). 
I'diti'Da-gan   m.  Samahrabi  267 
I'din-i'NlN-SAH  378  (7).       [(19). 
1  I'dm-Sin  267  (19). 
I-din-Samal,  ;//.  Ki4hiuin  306  (30) 
I-f^i-ia-tum  198  (22). 
I-kar-um-Eridu  \nUN^'^  270  (62). 
lä-a-si-ri  72  (34). 
lii-i'di-nam    105  (5),   285  (31)   ;//. 

Nabi'ili'iu  104  (42). 
Ili'i'ki'la-am  104  (42). 
Ili-irba    294  (45),   ;«.    Sin-idinam 

565  (15). 
IH-e-ri-ba-am   253   (61),  ///.  ^-^^?- 

tabQYum  119  (17). 
I'U-e-ri-ba-am  m.  A-ku-nu-um  1 19 

(17)- 
I'H-e-ri-ii  m,  Samahba-ni  68  (33). 
Ili'U'sa-ti  44  (47). 
///-«- J^^i;//^i  287  (bei  Sc  :heil  a.  a,  O.). 
Ili-ba-nim  572  (20). 
Ili-li'ii-mi  m.  UR-RA-ni-^u  378  (7). 
lli-mär-iame  294  (45). 
Il-ba-kar-am  56  (48). 
33* 


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480 


(gtiita^t  3ur  ftmiiif<i^n  ßpt<uim\ftnf(lia^. 


Ihi-a-wi-lwi-ra-bi  in,  Samal-na-^ir 
87  (bei  SCHEIL  a.  a.  O.). 

IlU'i'bi-hi  160  (52). 

Ilu-ka-Sä  w.  IVarad'ili'hi  562  (23). 
5  Itu'ni'ba-la'tu  294  (45).  [(22). 

Ilu-ni'ba'la-tU'Um  m.  Arzanum  198 

IlU'^amai  287  (beiScHElL  a.a.O.). 

IlU'hi'ba'nij2  (34),  58  (70),  270(62). 

Im-gur-Sin  128(9),  469(i8),58i(io). 
10  Im-gur-Samai  267  (19). 

Im-gur-rutn  270  (62). 

Im-gur-ra-tum  144  (54). 

I-na-UD  m,   Wara{(r)za  6i  (43). 

i«-£-Ä  253  (61). 
15  In-bu-um  160  (52). 

Itt'Ur-ra  234  (50),  240  (49). 

Ihnti'Adad  270  (62). 

U-ba-rum  m.  Ta-ri-bu-um  306(30) 

U-sal'lum  123  *>"  (12). 
20  UH'KI'idinam  717  (58). 

Um-mi-^^NIN-GAL  104  (42). 

U'si-il-tum  123  bis  (12). 

UR-RA-ni-hi  378  (7). 

Ba-bu-bu  270  (62).  [(57). 

25  Ba-al'ti'la   m.    Tcibum-af^um    lOi 

Ba-la-am-dti  132  (29). 

Ba-la-at-tiint  384  (53). 

Ba-ni-Sin  572  (20). 

Ä'-/7  ap-pi'il  599  (16).         72  (34). 
30  Bi'il'hi-nu  44(47)  w.  E-tei-BtarQ) 

Bi'li-it'tini'ba'ni  257  (68). 

Bi-lum-ga-mil  255  (59). 

fBe-el'ta-ni  m.  Wara{d)za,  m.  Mu- 
dadum  564  (8). 
35  Bii'zi'ia  253  (61 ). 

Bu'la4um  94  (28),  10 1  (57). 

Bu'lH'lmn  384  (53). 

Bii-kii-rum  286  (bei  Scheil  a. a.O.). 

Bur-irsitini  ///.  "tn-E-a  253  (61). 
40  r;^(.>)-////7-.S7//(?)  75  (39). 

Gi-bis-ili'hi  m.  Saviahna-sir  565 

Gi-ma-bu-bu  270  (62).  [(15). 


Gi-mi-lum  144  (54). 
Gimil-E-a  58  (70). 
Gwtil'ku'bi  384  (53). 
Gimil-ken-nu-um  270  (62). 
'^  Girru-ra-bi  294  (45). 
Gu-ru-du-um  123  ^«  (12). 

Dn-tni-ik-Marduk  257  (68). 

IVarad'Ati'UU'Ui'tnm  in.  Se-li-bti- 

um  198  (22). 
Warad-ili'iu  562  (23). 
Warad-ilu-ra-ntu  65  (66). 
Warad-UR'RA  I22bi»(i2). 
Warad-Bi'li-tum  246  (40). 
Warad-Bu-ni-ni  287   (bei  SCHEIL 

a.  a.  O.). 
W^^r^rrf-;?^  564  (8). 
Warad'ku-bi  {DUB-SAR)  Z7   bei 

Scheil  a.  a.  O.). 
Warad'Marduk  168;  94(28),  72  (34) 
H^^r^rf  i^MAR'TU  160  (52). 
Warad'Na-bi  um  71  (36). 
Warad'^'NIN'GAL  355  (21). 
Warad'SamsU'iluna  119  (17). 
JVarad-Sm  61(43),  122(25),  160^52), 

253  (61)  294  (45),  w.  BaQybe- 

ka-^ir  87  (bei  SCHEIL  a.  a.  O.). 
Warad-'^SU'bi  244  (44). 
Warad'Samas  382  (14). 

Za-ab'ba  294  (45). 
Za-ni'bu'Um  93  (2). 
Za-nuru-kum  (?)  1 60  (5  2). 
Za-ri'ku  m.  Mini-Adad  87. 
Za-ri'luin  294  (45). 
Zi'ia-tum   74   (ii),    98   ^56). 
Zi-iz-zi'Zi'Sin  56  (48). 
Z/->&/>-[/7//?|  61  (43).         [294  (45). 
Zi'kur  a-na-Samal  in,  Ibku-Adad 

Ha-bi'il'ki-na  93  (2),  Ha-bil-ki-nu- 
um  in,  A'pa-an-i-[bi}\  562  (23), 


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JrubricS,  ilfi6a6|^fomfc9e  QJlrftun&en  auB  ^ip^ava. 


481 


Ha-li-ia-turnnLAk-bi-aplum  105  (5). 

Ha-si'bi  128  (9). 

Hii'^ia-lum   74   (ii),   98  (56),    144 

(54),     151    (55).    476  (27),    m, 
5        Eviukhi'dän  378  (7) 
Hu-ru-rum  294  (45). 

la-bi-sum  65  (66). 

la-da-a  m,    Warad-Sin  61  (43). 

Ki-nu-ni-tum  66  (24). 

10  La-li-im  270  (62). 

La'ma'Za-nii%2{\^,  m,  Na-bi  Sa- 

La-ma-zi  98  (56).     [w^if  104  (42). 

Li-ü-lim-mi-I^itar  270  (62). 

Li-ii'lini'ki'nu'um  68  (33). 
15  Lu'Ul'ta-mar  123  *^«  (12),  306(30). 

Ma-du'da   m,   Samahta-tum    123 
*>»  (12),  vgl.  Bu  88,  5-12,  227. 

Ma-si-am-ili  384  (53). 

Ma-na-^a  PA  m.  .  .  .  294  (45). 
20  Ma-an-na-hi  119  (17). 

Ma-ni-um  123  bis  (12). 

Ma-an-nu-um  253  (61). 

Ma-an-nu-um-ba-al'^^ E-a  128  (9). 

Ma-aft'yiU'Um'ba'lutn''^  Bei  572  (20). 

25  Ma'an-nU'Um'ba-lum'Samal    286, 

w.  Selibila    562  (23),   246  (40), 

Ma-riMi  384  (53).  [306  (30). 

Ma-ru-unt  294  (45. 

i^^r  'M-^  83  (26). 
30  Mär-Adad-rihsu  44  (47). 

Mär-Gu-la  m.  Za-ri-lum  294  (45). 

Mär-Al-ba-a'^'  160  (52). 

Mär-ilum-a-bi  65  (66).  [(45). 

Mär-ill . .  .    w.  Su'Unt'fnU'ku   294 

35  Mar-ir-^i'tim  74  (i  l),  91    (20*)   160 

(52) w.    Warad'UR-RA  123  »>» 

(12), ;//.  Tu-up'ku-nasir  119(17). 

Mär J^  MAR'  rt/'56s(  1 5)/^  UB-SAR. 

Mär- Sin.,  ;«.  Marduk-..,  599(16). 


Mär-Puräti  160  (52),  ;//.  A-hi-ba- 

al'imn  6\  (43).    Vgl.   IV    Bu. 

88,5-12,655,  Obv.  3;  IIBu.91, 

5-9;  338,  Rev.  31. 
Mär-Samal  160(52),  469  (18). 
f  Marat-ir-si'tim  234  (50),  240  (49). 
fMärat-^ama^  138  (41). 
Marduk-ba-ni  .  .  .  382  (14). 
Marduk'ha-cii'ir  160  (52). 
Marduk-mu-ia-Hm    132    (29),     ;//. 

Adad-ilu  83  (26). 
Marduk-na-si'ir  m.  Huzälum  151 

(55),  w.  Ri'ilSarnal  123  ^^  (12). 
Mi'tti-Adad  123  ^"  (12). 
Mi'ir-Adadfn.Sm-ta'ia'{ar)<^{$6). 
Mi-ir-ili  469  (18). 
Mi'ü'ir-tü  (so  zu  lesen  statt  J//- 

inSatnaf^  w.   Ta-pa  105  (5). 
Mu-da-du-um  564  (8). 
Mu-sa-li-im  96  (56). 
Mu-sa-li-mu-um  56  (48). 
Mu'Ut'tU'lUar  in,  Ili-a-si-ri  72  (34). 
Mu'Uk-kuQySamali  98  (56). 

Na-ba-li-iu  68  (33). 
Na-bi'ili'H  104  (42).  [294  (45). 
Nabi-^amai  104  (42),  166  (52), 
Na-ab'um  287  (bei  SCHEIL  a.a.O.). 
Ndid'Samal  286. 
Na-al-ba-am  581  (lO).  [122  (25). 
Nam-ra-am-ta-ru  nt.  Samcä-ilu 
Nannar-iddin   355   (21),   717  (58), 

244  (44)- 
Na-ra-am-ili-hi  m.  Bi-lum-ga-mil 

255  (59),  /«.  Nür-Sin  581  (10). 
Na-ra-am-Sin  267  (19). 
Na-ra-am-tani  255  (59),  564  (8). 
/Na-ru-up-tum    139  (51)    //^.  -^^z^- 

ze/^y^^ir  (VATh  965). 
Ni'id-nu'ia  565  (15). 
Ni-id-na-at-Sin  469  (18). 
NIN-'^Ba-vu  172  (i). 
I  Nin-gir-su  {lalß)  2..?  (35),  189  (22). 


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482 


(Jgtiit&t^t  3ttr  ftmitifcitn  ßfta4wi\ftnf<tüfi. 


NlN'^AH'ilu  104  (42).  123  bu  j2 
Ni'h-i-ni'lu  74  ( 1 1),  40  (7 1),  378  (7). 
Nu-ur-Adad  564  (8). 
Nu-ur-a-li-iu   270  (62)   (vgl.  VIII 
5        Bu.  88,5-12,39;  nach  VIII  Bu. 

91,  5-9,  2444  A  Sohn  des  Eri- 

bam. 
Nu-ra-an-nu  2  (35). 
Nu-ri-ia  67. 
10  Nu-ur-ili-lu  98  (56),  ;//.  A-wi-il-ili 

93  (2),  m,  Zi'ia-tum  74  (ii). 
Nu'Ur-'^ Ihhar-ra  123  ^«  (12). 
Nu'Ur-f^a ...  iu  m.  k-ri-ba-am  67. 
Nu-ur-'^Kab'ta  581  (10). 
15  Nu'Ur-Sin  58  (70). 

Nu'Ur-Same  22  (35),  2.?  (35). 

Sa-la-a  91  (20),  Text  bei  SCHEIL 

Sa-ni'bu'Um  loi  (57).        [a.  a.  O. 

Sin-a'^a-am'i'dift'nafn  476  (27)  m. 
20        Ahi-rabitunt  294  (45). 

Si-na-ma-tum  66  (24). 

Sinätum   {SIS- KI- tum)    144   (S4)> 
87  (bei  Scheu,  a.  a.  O.). 

Sin-ib-ni  94  (28). 
25  Sin-i'din-nam  566,  581  (10)  w.  7?/- 
/i-/7«  355  (21),  m.  I-din-Sin  294 

(45). 
Sin-i-din-nam-iu    m.    Ilu-iu-ba-ni 
Sin-im-gur-an-ni  58  (70).         [287. 
30  Sin-ip-pa-al-za-am  (sie!)  w.  '^A-A- 

eli-iu  Sy  (bei  SCHEIL  a.  a.  O.). 
Sin-i-ki-iam  122  (25),  287. 
Sin-ellat  270  (62). 
Sin-e-ri-ba  48  (38). 
35  Sin-e-ri-ba-am  65  (66),  98  (56),  581 

{10),  m,  Ma-an-nu-um  253(61). 

;;/.  E-bi-il'Sin  382  (14). 
Sin-ga-mil  270  (62). 
Sin-ha-si-ir  in.  Ilu-hi-ba-ni  S7  (bei 
40        SCHEIL  a.  a.  O.;  vgl.  Datches 

a.-a.  O.  S.  83). 
Sin-ma-gir  123  ^'^  (12),  160(52). 


Sin-na-bi  355  (21). 
Sin-na-di-in  44  (47). 
Sin-na-din-iu  72  (34). 
Sin-na-di-in-iu-mi  75  (39),  72  (34), 

44  (47)  f//.  Ilu-iu-ba-ni  287. 
Sin-nu-ur-ra-ma-tint  144  (54). 
Sln-ri-me-ni  61  (43),  65,  w.   7iir/- 

/^«w  304  (32). 
Sippar-li-wi-ir  267  (19)  65  (66). 
Su-f^a-ar  Sin-ma-gir  123  ^^*  (12). 

Pu-za-ru-um  m.   Tugani  56  (48). 
Pu-ri-im  56  (48). 

Sa-bi-tum   m.  Luhamar  306  (30). 
Si-li-Bel  {Sin})  72  (34). 

Ki-ii-tum  306  (30). 
Ki-iUH  572  (20). 
Ki-ü-NU-NU  160  (52). 

'^^Ra-bi-ku^'  270  (62). 

Ri-ba-tum  172  (i). 

Ri-me-ni-ilu  253  (61). 

Ri-ü-ilu  355  (21). 

Ri-ihSamas  123  ^is  (12),  128  (9}, 
160  (52),  w.  Ab[il-ili-iu]  306 
(30),  355  (21),  572  (20)  246  (40). 

Sa-lu-rum  270  (62). 
Samal-ib-ba-tum    m.     Sin-idinam 
Samai-i[bni\  58  (70).        [581   (10). 
Samai-ilu     122     (25),     »«.     -rlt'^/- 
i^NIN-SAH-{SUL-KU)  87  (bei 
SCHEIL  a.  a.  O.). 
Sainai-ilu-reum.  Sin-abi^a  123  ^« 
Samas-i-in-ma-tim  160  (52).    [(12). 
Samal-in-ma-tim  123  ^^  (12). 
Samahi-din-namTiJ  (58),  w.  A^^^?/^/- 

^amal  294  (45). 
Samal-id-di-nu  132  (29), 
'  .W/^i  //  A/^^  253  (61). 
:  SamahBil-ilu}  151  (55). 


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StitMdi,  ilfi64i6|^fontfc9<  QJltrftttnöen  auB  ßif^ata. 


lO 


^amai'ba-ni  68  (33),   83  (26}. 

^amahga-mil  m.  I-din-Sin  267  (19). 

^amai'f^a-sir  nuBa-ni-Sin  572(20). 

Samahla  mi-iHi  565  (15). 
5  iamai'li'Wi'ir  267(i9),287,  w.i?-/^/- 

Samahli'Zi  91  (20  J.     [ä«  i  19(17). 

Samai'ii'H'ir  m,  E-telSin  294  (45). 

Samahma-gir  m.  Gir-ra  119(17). 

Samal-muba-lit  m.  Marduk-näsir 
87  (bei  SCHEIL  a.  a.  O.). 

Samahmu-ia-lim  564  (8). 

Samai-na-^ir  565  (15)  ;//.  A-li-ba- 
al-tum  294  (45). 

Saviahtiu-ri  83  (26). 
15  Samah^uUibi-ni  160  (52). 

^amahka-rib  270  (62). 

Samal-ra-hi  267  (19),  294  (45). 

Samahra-pa-hi-nu,  m,  Pu-Zjul-a-öi 

Samal-ri'ihilu  138  (41).  [87. 

20  ^amai-ta-tuvt  123  ^»«(12),  246(40), 
253(61). 

ySa-at-'^A-A  m.  Salä  91  (20»). 

Sa-at'kii'hi  128  (9). 

Se-li'hi^a  562  (23),  306  (30). 


483 


119  (17). 


Se-li-bu-tim  198  (22). 
Su'fni'itti'iii  m,  SU  . .  . 
^I-DU'ili  564  (8). 
^i-ru-ia-bi  384  (53). 
Su-mu-ta-ti-ib-ni  T\  (3^. 
Su-um-mu-hu  294  (45). 
Su-ta-rab-bu  565  (15). 


Ta-bu-um-a-ku-mn  94(28),  101  (57). 
Ta-nU'uk'tum  tn.  Ili-idinam  105  (5). 
r^-/tf  105  (5). 

Ta-ri-bu  m,  Ili-a^iri  72  (34). 
Ta-ri'bu-um  128  (9),   144  (54),  304 

(32),  306  (30). 
y  Ta-ri-ib-ba-tum  lOi  (57),   105  (5), 

122  (25),  253  (61). 
Ta-ri-na-wi  m,  Za-jn-bu-um-Iltar 
Ta-al-U'hi  68  (33).         [(?)93  (2). 
Tti'tid'iZ'Zil  128  (9). 
Tu'ga-ni  56  (48). 
Tu'Ub'ku-na-^ir  119  (17). 
TU-TU-ni-hi  123  ^is  (12) ;  vgl.  VIII 

Bu.9 1 ,5-9,44,dieser  undJ/rt:r^///'- 

////  die  Söhne  des  Adad-nasir), 


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IV. 


Übersicht  der  publizierten  Eeilschrifttexte. 

Bereits   gänzlich    zerstört  sind  Sipp.  43,   45,  46,  49,  69,  88,  102. 
Nicht    auffindbar   waren:    Kontrakte  Sipp.  99,    59''"  (soll  überhaupt 
5  nicht  existieren),  247;  Listen:  84,  229,  475,  479. 


Sipp.  40 

Sipp.  41 

Sipp.  44 

Sipp.  47 

10  Sipp.  48 

Sipp.  56 

Sipp.  58 

Sipp.  61 

Sipp.  65 

«S  Sipp.  Ciß 

Sipp.  68 

Sipp.  71 

Sipp.  72 

Sipp.  74 

20  Sipp.  75 

Sipp.  83 

Sipp.  93 

Sipp.  94 

Sipp.  98 

2S  Sipp.  lOi 

Sipp.  104 

Sipp.  105 

Sipp.  106 


^-=  No.  71 

—  No.  63  . 

--  No.  47  I 

r-  No.  37  ' 

--  No.  38 

---  No.  48  j 

=--  No.  70 

^-  No.  43 

---  No.  e^ 

^-=  No.  24 

-'  No.  33 ; 

-  No.  36  , 

--  No.  34 

=--  No.  II 

=  No.  39 

=  No.  26  I 

=  No.     2  I 

=  No.  28  I 

---  No.  56  I 

=  No.  57  I 

=  No.  42  : 

=  No.     S 

=-  No.  65 

Sipp.  603 


Sipp 

.  119 

Sipp 

.  121 

Sipp 

122 

Sipp 

J23bi. 

Sipp 

128 

Sipp. 

132 

Sipp 

137 

Sipp 

138 

Sipp 

139 

Sipp 

144 

Sipp 

15' 

Sipp 

157 

Sipp 

160 

Sipp 

172 

Sipp 

198 

Sipp 

2.? 

Sipp 

234 

Sipp 

240 

Sipp 

244 

Sipp 

246 

Sipp 

253 

Sipp 

255 

Sipp 

257 

=    No.  67 


^-  No.  17  I 
--  No.  46  i 
---  No.  25 
^^  No.  12 
-  No.  9 
---  No.  29 
-^  No.  6 
No.  41 
---  No.  51 
-  No.  54 
--^  No.  55 
---  No.  64 
--  No.  52 
■-=--  No.  I 
=  No  22 
=  No.  35 
=  No.  50 
=  No.  49 
=  No.  44 
=  No.  40 
--  No.  61 
--  No.  59 
-=  No.  68 
Sipp.  717 


Sipp.  267 
Sipp.  270 
Sipp.  285 
Sipp.  291 
Sipp.  294 
Sipp.  300 
Sipp.  304 
Sipp.  306 
Sipp.  323 
Sipp.  3SS 
Sipp.  368 
Sipp.  378 
Sipp.  382 
Sipp.  384 
Sipp.  395 
Sipp.  469 
Sipp.  476 
Sipp.  562 
Sipp.  564 
Sipp.  565 
Sipp.  572 
Sipp.  581 
Sipp.  599 
=   No.  58 


No.  19 
No.  ^i 
No.  31 
No.  3 
No.  45 
No.  60 
No.  32 
No.  30 
No.  13 
No.  21 
No.  69 
No.  7 
No.  14 
No.  53 
No.  4 
No.  18 
No.  27 
No.  23 
No.  8 
No.  15 
No.  20 
No.  IG 
No.  16 


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48s 


V.  Texte. 
A.  t>otitttt  (y^tintAtn. 
a)  chronologisch  bestimmbar. 

I)  SIpp.  172 


Tvr 


fieitrige  cur  semit.  Sprachwittenschaft.  V. 


34 


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486 


^tiixic^t  3Ut  fwttif*««  Urtd^wilfenf^Ap. 


2)  Sipp.  93 


.i-s^Ts: 


^?Siir?:l:if^ 


3)  Sipp.  291 


4)  Sipp.  395 


•='^'A 


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5)  Sipp.  105 


487 


F^i 


f|g 


6)  Sipp.  137 
7)  Sipp.  378 


fW":^^ 


Digitized  by  VjOOQIC 


488 


igtiMc^t  3UV  femt^r^^  ßpxü4m^tn\4üft. 


8)  Sipp.  564 


F&r  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


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StUi>xi4.  MMttA^toniJ^t  QlttvMitn  aut  ßippata. 


489 


9)  Sipik  128 


/ 


fr/A4 


mfFH4jif^ 


10)  Sipp.  581 


uECT 


Digitized  by  VjOOQIC 


490 


(ßtihiei*  JH»  fmitiM«»  llrMtMIT«»»^«!*. 


H)  Slpp.  74 


K-d?>H^ 


<^rf*>F^] 


Digitized  by  VjOOQlC 


ftUM4*  JUtfaB^fontfct«  (Urtunbm  üfuf  IN^ara. 


491 


Vorderseite 


:^:sir 


Pf4r4^#^>^^^ 


Rand 


Rackseite 


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492 


ifftiix&^t  5ttv  ftmiiif4tn  ßpxa^toi^^f^afi. 


18)  SIpp.  323 


14)  Sipp.  382 

Rückseite 


jüM^ 


/»/c^ 


4.-«. 


. Aft 


'^P 


Vorderseite 


^4^ 
^  p  ^^^^; 


Digitized 


by  Google 


fHtM<i.  SHM^t^f<t€  QirtttHden  auM  ßi^at^. 


493 


15)  Sipp.  S65 


:q^^ 


'^ 


S?l<l,i-ju> 


1  Vkp'^ 


) 


Für  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


Digitized  by  VjOOQIC 


r 


4«>4 


^txM^t  jttt  [(mtlifctm  §ptt<$ip%n^iiti^. 


1$)  Sipp.  599 


fit^^-lfM) 


i^^^ 


\ 


Digitized  by  VjOOQIC 


Jtu6ri4»  JUtM^twuifdtt  QXrtiitiöen  au«  fki^pata. 


495 


17)  Sipp.  1» 


^- 


^'■^^Ä^^^ 


Digitized  by  VjOOQIC 


496 


(fftiM^t  5ttr  femi^fcfiti  ßpxa<$m\ftnf<$a^t 


18)  Sipp.  469 


TTM^'-^  =K 


Far  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


19)  Sipp,  267 


'  ^^f^i-^  '--^      l»iV^  >  is#  ^ 


Seiteorand 


Digitized  by  VjOOQIC 


ftitbti^,  MMa%ftonif<tt  QJtrftunbtn  aug  fUppAta, 


497 


20)  Sipp.  572 


21)  Sipp.  355 


^ii 


J 


--^'^  r    >-f^^^  22)  Sipp.  198 


ItJ^ 


Rfickseite 


Fflr  die  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


V 


•^ 
<*?^- 


Digitized  by  VjOOQIC 


49» 


^tiMc^t  yat  ftmiHf4^  ßpt<i4mi^tnf<$üi[i. 


23)  Sipp.  562 


4i 


— miMM 


aussen 


Für  die  Siegel  s.  Abschnitt  IL 


Digitized  by  VjOOQIC 


24)  Sipp.  66 


499 


M*^' 


i^4*^ 


-P( 


pp'i 


25)  Slw.  122 


^-igb 


"€^^jfS\ 


Digitized  by  VjOOQIC 


5cx> 


^tiM^t  3iir  fmiHfd^tn  llpra^wifM^^f^ 


26)  Sipii.  83 


Digitized  by  VjOOQIC 


V)  Sipp.  476 


501 


i^:'^ 


(>-. 


]  ( 


28)  Sipp.  94 


29)  Sipp.  132 


■•c(^54 


A 


B«itrilge  fur  semit.  Sprachwissenschaft.  V. 


35 


Digitized  by  VjOOQIC 


502 


(gtiM^t  jttt  femtftWen  jlpra4w<ir<nf4Ap- 


30)  Sipp.  306 


Digitized  by  VjOOQIC 


33)  SIpp.  68 


503 


35* 

Digitized  by  VjOOQlC 


504 


(gtiM^t  ^mt  fmiHf<itn  ßptA<ltwi\(€nf4^ft 


Vorderseite 


\ 


J^ft4^£%4^ 


^  i^  ^  ^ 


Rückseite 


34)  SIpp.  72 


Für  das  Siegel  s.    Abschnitt  IL 


Digitized  by  VjOOQIC 


<ftitM<t,  AfiM^tönifitt  QJlrtttndfn  äue  Hppar(i. 


S05 


35)  Sipp.  2..? 


Für  das  Siegel  des  Sdtennades 
s.  oben  Abschnitt  II. 


36)  Sipp.  71 


Digitized  by  VjOOQlC 


5o6 


(gixM^t  3«r  ftmiiif4tn  ßptai^miflfinf^aft. 


37)  Sipp.  47 


lu^esx^^// 


1 


f/i^ 


39)  SIpp.  75 


38)  Sipp.  48 


-*4- 


*^R&, 


^rA^tf^\. 


i 


Digitized  by  VjOOQlC 


feUM(i.  JRf<M;fotttr4t  Q)lrft»n»tn  auc  Hfp^xü. 


SO? 


b)  chronologisch  nicht  bestimmbar. 


40)  SIpp.  246 


j<!<j;<t<<:::fc:k4 

[4-  ^ 


{FJfWjSP 


■<^t^^^?^ 


4-fyf 


Für  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 
41)  Sipp.  138 


"S'i?:- 


Für  das  Siegel  ».  oben  Abschnitt  LI. 


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5o8 


Igtiitiit  i»t  tmmf4t»  #f r«4«{|r(«r4«f(. 


42)  Sipp.  HM 


^«^<i.^ 


1 

M 


Ul  B-UM  -^ 


^if 


43)  Sipp.  61 


Ul  -ÜL^ 


ff 


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fti^tU^,  Jlf<MpfMiir4<  QJltrtiittdeii  auir  ßippAtü, 


sog 


44)  Sipp.  244 


^im 


Digitized  by  VjOOQIC 


Sio 


45)  Slpp.  294 


|^f  :^'^^^V^4E^^^^^.^ 


Ig^^^^p^Ki 


Rückseite  oben 


Rückseite  unten 


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46)  SIpp.  I2f 


5n 


•^ 


Eude  der  RUckseitc 


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512 


(gtiMqt  31»  ftmiHf4*»  #)^r«<9i*t|f<mf4«ft. 


47)  SIpp.  44 


Ffir  das  Siege^  des  Seitenraiides 
s.  oben  Abschnitt  II. 


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ftiAti4.  MiiA^ft^if<t€  QJlrttttid^fi  «u«  ßippatü. 


513 


a)  chronologisch  annähernd  bestimmbar. 


48)  Sipp.  56 

Vorderseite 


'^^^If-S 


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514 


48«)Sipp.  56 

Rückseite 


48)  Sipp.  240 


'/.^^/at?: 


t^TJ 


Jk>' 


r" 


Für  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


50)  Sipp.  234 


*ö  ^4   ,^ 


Für  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


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frt(»rt4.  UMtAftwifiU  l^tlmni*»  «m  Uppata. 


515 


51)  Sipp.  139 


(M 


iSr' 


HV^  ^.'^ . 


52)  Sipp.  160 


Vorderseite 


^[F  -f  j^^:^: 


Digitized  by  VjOOQIC 


gi   I  T  rt 


"»»« 


53) 


Digitized  by  VjOOQIC 


54)  Sipp.  144  55)  Sipp.  151 


517 


56)  Sipp.  98 


Rückseite  zerstört 


h 


57)  Sipp.  101 


»^^^-^  *-^  <f 


l' 


Rückseite  fast  vöUig  zerstört  För  das  Siegel  s.  oben  Abschnitt  II. 


Beitrage  zur  semit.  Sprachwissenschaft.  V. 


36 


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518 


b)  chronologisch  nicht  bestimmbar. 


Rest  der  XnssereD  Hülle 


58)  SipiK  717 


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fti^M4.  MM^t^f^^  OJlrinnbin  auM  ßi^atä. 


519 


59)  Sipp.  255 


^ 


-«v 


/<!'.*[- 


60)  Sipp.  300 


*  -^4 


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$20 


igtiM^t  3tir  fmiüt4tn  lkptt^if(inf<ia^. 


61)  Sipp.  253 


Rest  unbeschriebeo 


Digitized  by  VjOOQIC 


ftkM4,  MMj^lndpit  Q^ftmiiM  «tut  ßippttA. 
62)  SIpp.  270 


521 


^^w^ 


V^"^,^ 


\ — m 


^2if  [F 


J 


Digitized  by  VjOOQIC 


522 


OPdMge  5ttr  {tmiii\4^  Ikptti4mi^tnf(iä^. 


$3)  Sipp.  41 


M^ 


64)  Sipp.  157 


65)  Sipp.  106 


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fti^M4.  MtfMj^twKifdt  (UHLundM  au0  fUppata. 


66)  Sipp.  65 


S23 


"T 


7J 


Rand  nobeschrieben 


rr^^^ 


Rand 


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524 


68)  SIpp.  257 


SIpp.  368 


iMJ  'iß 


^^^ft^^fm^^ 


67)  SIpp.  603 


Rand  unten 


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70)  SIpp.  58 


«,£10  T^,^-:^^<f 


Vordeneite  Rand  unten 


'^  t»  wy^         ■ 


Bdtrige  sur  semit.  SprachwiM^iuchaa.    V.  37 

Digitized  by  VjOOQIC 


526 


(gtitti^t  }HC  f«mi(ir<(*tt  #f ra<9wi|f(nf<(afi. 


71)  Sipp.  40 


fer 


ri 


4p 


Rest  unbeschrieben 


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5ne&rtc9»  ilf^BaB^fontfc^t  (Urftun^en  auM  fiippava* 


527 


^tegeNJlBbmfte  (s.  o.  s.  456  «*.) 

7:« 


tlMiÄl 


Abbildung  i.     Sipp.  198. 


M(^ 


Abbildung  2.     Sipp.  loi. 


Abbildung  3.     Sipp.  138. 


Abbildung  4.     Sipp.  72. 


4i.    -: 
I 


/  S'''hv'  I 


m .  %m:  ■' 


Abbildung  5.     Sipp.  562. 


Abbildung  6.     Sipp.  469. 


IhnVi  i 


Abbildung  7.     Sipp.  246. 


Abbildung  8.     Sipp.  234. 


Beitrag«  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V. 


38 


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Digitized  by  VjOOQIC 


StitM4,  ÄftBaßjfontfcJe  (Utlun^en  au0  fbippata. 


^iegef- JBterttde  (s.  o.  s.  456  ff.). 


Abbildung  9.       Sipp.  562. 


fM 


•^  . 


Abbildang  lo.     Sipp.  I98. 


529 


Abbildung  12.     Sipp.  o. 


^.JtJ  vM. 


> 


Abbildung  13.     Sipp.  565. 


Abbildung  14.     Sipp.  2  . .  ? 


Abbildung  15.     Sipp.  44. 


Abbildung  16.     Sipp.  240. 


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^ome 


HEARING   ON   THE   RELIGION 

s 

OF  BABYLONIA  AND  ASSYRIA 


%tn  ©uncan  QUactniffan 

PRINCETON,  N,  ], 

Nebst  einer  Abhandlung  über 
die  Partikel  -ma  im  Babylonisch-Assyrischen 

TTOD 


^eipjig  1906 

J.  C  HINRICHS^scHE  BUCHHANDLUNG 
TUE  JOHNS  HOPKINS  PRESS 


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CONTENTS 


P»ge 

IntroductioD 531 

Texts  in  transliteration  and  translatioD,  with  notes 533 

Texte  in  Autography 617 

Glossary 604 

Index  to  Gods 614 

Index  to  Tablete 615 

Abbreviations 616 

Ungnad,  A.:  Die  Partikel  -ma  im  Babylonisch- Assyrischen 713 


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By 

Eerr  Dunoan  Maomillan. 

The  texts  here  published  were  copied  by  me,  during  the  holidays 
of  the  years  1902  and  1903,  in  the  British  Museum.  All  but  a  couple 
of  them  are  now  published  for  the  first  time,  and  none,  so  far  as  I 
know,   have  heretofore  been  translated.    They  are  religious  texts  of 

10  one  kind  or  another.  Some  are  Sumerian,  some  bilingual,  some  only 
Semitic;  some  are  Babylonian,  some  are  Assyrian.  Many  are  mere 
fragments,  hardly,  at  first  sight,  worth  the  copying.  But  I  have  en- 
deavored  to  identify  the  tablet,  and,  when  possible,  to  relate  it  to  other 
known  religious  tablets,   and  in  not  a  few  instances  have  succeeded 

15  in  finding  duplicates  among  the  tablets  of  the  British  Museum  in 
London  or  the  Royal  Museum  in  Berlin.  The  work  has  been  slow 
and  often  very  unsatisfactory;  but  the  text  resulting  from  the  union 
of  K.  7897  with  two  duplicates  is  itself  enough  reward.  And  here 
I  would  say  a  word  in  praise  of  fragments.  The  few  here  published, 

20  chosen  almost  at  random  from  the  thousands  in  the  British  Museum, 
seem  to  me  so  valuable,  supplementing  as  they  do  the  hymns 
published  by  REISNER  from  the  Berlin  Museum,  as  well  as  important 
texts  and  series  published  elsewhere,  such  as  the  *ritual  tablets,*  edited 
so  well  by  ZiMMERN,  or  the  ^penitential  psalms,*  that  I  for  my  part 

25  do  not  doubt  that  when  the  thousands  of  fragments  now  lying  in 
Museums  are  published,  we  shall  be  able  to  reconstruct  very  many, 
probably  the  most  of  the  texts  bearing  on  the  religion  of  Assyria 
and  Babylonia. 

To  many  of  the  texts  I  have  given  a  transliteration  and  trans- 

30  lation.  .  The  transliteration  of  the  Sumerian  has  given  me  some 
difficulty.  Where  the  pronunciation  was  moderately  sure,  I  have 
given  it;  when  this  was  not  the  case,  I  have  put  the  syllabic  value 
of  the  signs  in  capitals;  in  a  few  cases  it  has  been  necessary  to  write 

Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V<  ^g 


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532  igtiit&^t  5ur  f€mitif4tn  ßpttuim^ftnf^äft. 

the  sign  itself.  I  have  used  the  method  of  transliteration  used  in 
Delitzschs  Lesestücke  and  Handwörterbuch,  To  my  translation  I 
have  added  only  such  notes  as  I  deemed  essential. 

Many  of  the  texts  are  too  fragmentary  to  permit  a  connected 
translation;  for  the  contents  of  these  the  reader  is  referred  to  the  5 
index  and  the  glossaries.  The  index  is  intended  merely  to  teil  the 
general  character  of  the  text.  The  glossary  however  will  be  found 
to  contain  not  only  rare  words  and  forms,  but  also  words  and  phrases 
from  all  the  texts,  and  more  especially  from  the  untransliterated 
texts,  which  will  serve  as  a  more  efficient  index.  My  object  in  this  10 
is  to  spare  others  the  time  which  I  have  had  to  give  to  the  reading  of 
texts  for  which  no  such  index  existed.  To  this  has  been  added  a 
list  of  the  names  of  the  gods  found  in  these  texts. 

It  is  needless  to  add  that  it  would  have  been  easy  to  enlarge 
this  work.  Many  questions  concerning  the  religion  of  Assyria  and  15 
Babylonia,  its  nature  and  its  development,  might  rightly  have  been 
considered  in  connection  with  these  tablets.  I  have  refrained  however 
from  this,  thinking  it  better  for  the  present  to  publish  the  texts 
simply,  and  to  reserve  othcr  considerations  for  a  future  time  when 
more  material  may  be  at  our  disposal.  20 

Nor  do  I  Claim  any  degree  of  perfection  either  for  my  copies 
or  for  my  interpretation.  My  experience  with  Assyrian  and  Babylo- 
nian  texts  leads  me  to  think  that  it  is  well-nigh  impossible  to  edit 
them  the  first  time  perfectly  correctly.  I  have  however  exercised  what 
care  I  could,  and  shall  be  glad  if  the  mistakes  and  errors  are  mod-  25 
erately  few. 

It  remains  for  me  to  express  my  indebtedness  and  my  thanks 
to  the  authorities  of  the  British  Museum,  especially  Dr.  E.  A.  W.BUDGE, 
the  keeper  of  the  Egyptian  and  Assyrian  antiquities,  for  their 
kindness  shown  in  many  ways  to  a  young  student;  and  in  a  like  30 
degree  to  Professor  FRIEDRICH  Delitzsch,  of  Berlin,  at  whose  feet  I 
had  the  privilege  of  sitting  and  whose  kindness  opened  to  me  the 
cases  of  the  Assyrian  Museum  in  Berlin.  I  wish  also  to  express  my 
thanks  to  Professor  Paul  Haupt,  of  Johns  Hopkins  University,  who 
has  been  good  enough  to  see  this  work  through  the  press,  and  par-  35 
ticularly  to  my  friend  Dr.  ARTHUR  Ungnad  who  has  very  Idndly 
autographed  the  texts  and  done  the  proof-reading. 


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QVUcmtfhtt,  dUK^fou«  Ztfte. 


533 


I.  —  K.2875  +  VATh  410  +  K.  2004. 

(K.  2875,  Oby.  4-  VATh  410,  Obv.) 

mu-lu  sar-ra  ud-de  gig-gig-ga  ud-de  sir-sir-ri  [ 

la  ^ir-^i  ümu[fnu)  mu-iarnQ)-  r/i(?)  ütnuimu)   mu-ni'iu    ümu{mu) 

ia-ti  mi'  nam  [ 
e-ne  ud-da  tur  in-ga-gul-e 
iü'ü   ümu(fnti)   tar-ba-^i  ia-a-bat 
5  e-ne  ud-da  GI-LfL-MÄ-MAö 


amas 


ki'  ma  bU'  ri-  e 
e-ne-em  (dimmer)Gu-la-ka 


ina 


e-ne-cm  (dimmer)Mu-ul-in-lä-gi 


10 


in-        ga-        sir  [ 

su-pU'  ra  i'  na-   sa-  [a^ 

DAMALdu-bi-§ub  a-mi-ni-ib- 

GUR-ri 

um-ma      tnar-tü      ü-kap-par 

GI-LI  MAS-PÜ  ba-mi-ni-ib- 

GAM 

ip-pa-ra  ina   iuk-li-iu  ui-mit 

NAG-   TAR-    MAy-   a-   an 

(dimmer)A-a  in-sir-ri 

E-a 
ina  a-mat  (/7)ditto  bu-tuk-tum  iur-du-tum  ma-ku-ü-ra  ü'lar-da\ 

bitati{pt)  dä'bal 
UZU-ZAL-lu  in-UR-UR-    ri 
//-     pa-        a      ia-ai"    ia-ai 
A-AN-RÜ-E-BUL-BUL    in- 
AG-a 
a-an-ma-gin  u-a  ZU-DIB-KU 
e-a-gi 
1 5  ina  a-la-ki  ^u-a  i-dib-ub-bu  ia 

bin 

ud-de  DUL-DUL-DA  SAG  in-  DUB-  DUB-         bi 

ÜMu(mu):     naP'^ar    ni-ii    a-mi-li-e    i-nap-pa-as:    i- kam- mar 

ud-de  DUL(?)-DUL(?)-DA(?)-na  §Ü-    §u       al-        MA-    MA 

ümu{mu)  nap'ka'[rd\  ana  bi-la-a-ti  ii- ta- na- kan:  ü-  ra-  kas: 
20  ki'  tnat  nap'  ^ar    ma-  a-  titn 


ud-de  URUDU-SIN-MAH-a-an  e 
ümu{mu)  ki-ma  ie-en-ni  sir-tim 
e-ne-em  (dimmer)Mu-ul-lfl-lä-gi 


ud-de  mu-un-ku-e 


ud-de  .^^^[  ] 

ümu{mu)  e-bu'Ur  ma-a-tim 
ÄG-U-e:  ku-un-e 

ü'ku'la-a  ü'ia-pü 
25  e  zid  mu-un-gul-e 

bi-  ta-  a-  ti  ki-  na-  a-  ti  \ 
ud(?)-de(?):  mu-lu  zid-da-ra 


hul-lu-bi  mu-un-SUD:  SU  [ 
lim-  nil  ui-ri-ik:  u-  ta-  ab-  bi 
BA-DA       (dimmerJDU-DU: 

KU-MA(?)  [ 
bu-la-a  be-lum  u-la-ad-di-  [id 
mu-lu  zid  mu-un-yUB-bi-eä: 
mu-un-BAD  [ 
bu-U  a-mi-li-e    ki-nu-ti    ik-mur[ 
KI      mu-ni-  IB-         RI 


nmu{fftii)Q)  ana  amile]  ki-nu-ti        ud-  di-  tu    ü-         lal- 


lil 


39" 


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534 


(gtiit&^t  5ur  ftmiHf4tn  §kpxa4m\ftn\4äft 


I 


ud(?)-de(?)  KU  gal-gal-la 
30      ümu[fmi)     la-  bii     su-  ba 
]NI-ZUG  da-ma-ai-la 
ia  me-rü-ti  rap-a-ahti 
]ra 
ana  [  ] 

35  PÜ-SAG  [  ]  ra 

ana  mu-tü  [        ]  kur-pi 
ud]-de  e  5-ta 

ümu{mu)  ina  bit  ha-an-Ut 
ud-de  e  10- ta 
40      üfnu{mu)  ina  bit  e-h-rit 


sid-de     ba-         an-        GAM 
//    rapiäti^ti)    i-na     ku-^i     it-mi-it 
§A-MAK-ra-ru  ba-an-  GAM 
ina    bu'    bu-    ti    [it-    mi-   it 
KI      mu-      ni-  ib  [ 
«-  di'  Hm      ü'tant'  mi-  \i/j 
PÜ-SAG  mu-  ni-  ib  [ 
kur-    pi    U'    la-    ab-    ri-   e 
5-  a-  an     ba-     ra-      ab-     e 
/ja-an-Ut     u-  ie-  if-  ^a-     a 
lO-a-an     ba-     ra-     ab-     e 
e-  ie-  rit      u-  ie-  />-  sa-     a 


(K.  2004,  Obv.) 


I 

2 

3 
4 
S 
6 

7 
8 

9 
10 
II 
12 
13 
14 
IS 


]  gal-la 
]  (dimmer)NIN-LlL-LÄ 
]  (dimmer)-ki-a 
]  gal  (dimmer)NIN-Ll'L-LA 
J  mab  UD-NUN-KI-LfL-LÄ 


]  nam-      mi-    du 


J  ra 

]ra 

]ra 

]ra 

]  ra 
ba-l}ul     la-       ku 
DUR-ra  nam-  mi- 
ba-hul  \du 

DUk-ra 
ba-hul 
DUR-ra 

ba-hul  i«(?)-;^/a(?) 
DUR-ra  \ü-sa-ab 
ba-hul 


16  dim-me-ir  mah  UD-NUN-KI-gi 

17  e  ki-se-ga-gi  bit  ki-se-ga 

18  (dimmer)SU-KÜR-RUdununZU-AB;«^-rÄ/r^z/^//«  DUR-ra  ia  apsi 

19  §E-IB  Ni-si-in-na-ki  ba-hul 

20  GA§AN-SAG  tu-mu  an-na  DUR-ra 

r     V  * 

21  ES  e  an-na  ba-l)ul 

22  MU-GIG-IB-GASAN  an-na  DUR-ra 

23  GASAN  an-na  na-am-URU-na-ku  ba-hul 

24  nin  GASaN  an-na  DUR-ra 

25  gi§-AKKIL  KI  azag-ga  äi-ri  el-lim  ba-hul 

26  nin    GASaN    (dimmer)  BE-SAy(?    DUN?)-ra    DUR-ra 

27  E-TUK-älT-KUR-RA  ba-hul 


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Qnacmtffatt,  Qflifigiou«  ^tfU. 


535 


28 

]  TU-HAR-RA  //  id-dä-a-f}u 

DUR-ra 

29 

]  ki  sa  tdi  Ja  ba 

ba-l)ul 

30 

] 

DUR-ra 

31 

] 

ba-hul 

(K.  2004,  Rev.  H-  VATh  410,  Rev.) 

]  LiL  (dimmer)  EN-LlL  [    ]  sa-al-me-e  im-ni  [ 

]  LUM-E    ni   mu-un-  ZAL  me-e    GIG-    A  [ 

]  mu    kab'tiim    lu-  ul-  tab-  ra-a  ana-ku  ra-tna-^ni  [ 


I 
2 

3 

4  E-LUM  mu-lu 

5  kab'tum 

6  (dimmer)MU-UL-LfL-LI  mu-lu  in 

7  (gi§)ma  GAB-RI-a-ni 

8  e-lip'pu  im-fiU'rU'lü 

9  mu-lu  GAB-RI-a-ni 

10  a-mi'il'iu  im-t^u-ru-lü 

11  gu-in-ma-ma 

12  i-ia-al-si-ma 

13  uru-a  nigin-en-ni-mu 

14  uru-a  GE-IN  du-mu 

15  ina  a-li  mar  am-ti-ia 

16  uru-a  KI-EL-mu 

17  ina  a-li  ar-da-ti 

18  uru-a  guru§-mu 

19  ina  a-li  id4um 

20  KI-EL-mu  e  ^yy^  -na-ka 

21  ar-    da-    ti      ina      bit    mai- 

22  gurus-mu  e  f^^^nH-ra-na-ka 

23  id'lu  ana  bit  e-mu-ti-iu 

24  DAMAL(?)-yE    me-en  ud-da-ru  ga-ba-da-GIR-a     mu-lu    na-am- 

mu-un-pad-de 

25  ummuQ)    aiittu{})]   ana-ku    ana  ume{mi) /u-ur-ra-ki  man-ma  la 

im-mar-an-ni 

26  e-ne-em  (dimmer)  GU-LA  ga 

27  e-ne-em  (dimmer)  MU-UL-Lf  L-LÄ    ga  {il)  EN-LtL  ia  ina  nap-f^a- 

ri  ia-ku'ü 

28  ud-da  e  azag-ga-ru  ana  üme{mi)  ina  bit  el-li  ga 

29  e    azag^    e    SIN-na-ru    ina    bit    el-lim    bit    ib-bi     ga 

30  mu-lu  Ü-KI-NE-EN  KI-KI-e-ne  nam-  mu-  un-  päd-  de-  e-  ne 

31  ^ie-te- i'ü-ma  la      im"  ma-  ru-  in-  ni 

32  ]  ne  e  RI-A-KI-NE-EN  KI-KI-e-ne  nam 

33  hi-nu  f^ar^bi  ie-te-i-u 


in  GfL-li-  AM  [ 

ia   ü-  ^al'lik        an  [ 
{it)EN'lJL  mu"kal'li-[ku 
(gi§)ma    SUD-SU 
e-  lip-  pu      ti'  bi'  tum    [ 
mu-lu       GAM  [ 

a-mi'/u    mi'tmn  [ 

gu-ni      kur-ra-  [a-an 

ii'  si'  iS'  SU    ia-       na-       at 
gu   ia  nap-Zjar    a-li-ia  YY 
in-DI-a-ni    kur-   ra-  a-    an 
a-  lak'  ta-  iu      Sa-    na-    at 
LI-DU-a-ni    kur-  ra-  a-    an 
za-  mar-  la      ia-  ni 
AD-DU-a-ni  kur-  ra-  a-    an 
ni' is' sa- aS' SU     ia-    na-    at 
(?)-  SU      ba-   ab-       GA 
ta-ki'ia  ina   ki-mi-it     tas-    lä 
am-kur-äu     ba-     yU  -j-  SI 
ana  ia-di-i      ir-ta-      kab 


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34  DAMAL-MUÖ(?)-NI  sar-ragal(diminer)E- A  uku-gi  mu-un-na-GUB(?)[ 

35  um-  mu    a-  lit-  tum   ia  mu-  da-at ^r'^ainani'iiiz-m-iS'm'lniQ) 

36  GASaN  dimmer  [      ]  DAMAL-ni  GAÖAN-gal-e  uku 

37  {il)  GU-LA  um-mUla  {il)Nin'gal 

38  GAS  AN  [      ]  KI-NA-RA  GASaN-U-UD-LIL-GAR-RA    uku. 

39  ]  {if)nin  ia  ni 

40  ]  (dtmmer)AB-BA.Ü  uku 

41  ]  iü-ma 

42  uku 


(a) 

(K.  2875,  Obv.  +  VATh  410,  Obv.) 

1/2     Of  crying,   the   storm   that  makes  sick,   the  storm  that  makes 

weak,  the  storm  that  ....  me. 

3/4    He,  the  storm,  destroys  the  stable,  tears  up  the  fold. 

5/6    He,  the  storm,  destroys  mother  (and)  daughter  as  a  reed  of — 

7/8    At  the  Word  of  Gula  he  kills  the  meadow  in  its  .  .  .  . 

9/10  At  the  Word  of  MuUil  he  lets  the  loosened  flood  flow  on  the 

property:  the  houses  .... 

11/12  The  storm  like  a  lofty  ......  makes  the  feelings  sad. 

13  At  the  word  of  Mullil,   he   causes  trembling  by   his  doings(?). 
14/15  The  storm  devours(?),  in  his  advance  he  says:  Woe  to  the  house! 
16/17  The  storm  slays  all  the  people;  or:  strikes  down. 
18/19  The  storm  puts  all  to  .  .  .  .;  or:  binds. 

20  the  family  of  the  whole  land. 

21/22  The  storm  evilly  carries  away  the  harvest  of  the  land;  or:  sub- 

merges. 
23/24  The  food  he  has   taken   away;   the  lord  has  carried  away  the 

possessions. 
25/26  The  solid  houses  he  has  destroyed;  the  solid  men  has  he  de- 
stroyed;  or\  killed. 

27/28  The  storm  has  snatched  away  the from  the  solid  men. 

29/30  Him  clothed  with  heavy  garments  has  the  storm  killed  with  cold. 
31/32  Him  with  the  large  plantation  has  he  killed  with  hunger. 

33/34 he  has  plundered. 

35/36  To  the  man  of  .    .    .    .  has  he  increased    .... 
37/38  The  storm  drives  five  out  of  the  hoüse  of  five. 
39/40  The  storm  drives  ten  out  of  the  house  of  ten. 


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dlllAcmtlfftn,  SCeft^tott«  Zt)ci0.  537 


(b) 

(K.  2004,  Obv.) 

12  ]  Nin-lil     .     . 

13  J  .  .  .  ki-a     . 

14  ]  great  Nin-lil   .    . 

15  Great Ü-sa-ab .    .    .     . 

16  Great   goddess   of  Ü-sa-ab 

17  The  house  of  the  dwelling(?)    .    .    .    . 

18  Su-kur-ni,  great  daughter  of  the  ocean 

19  The  suburbs  of  Nisin 

20  Chief  mistress,  daughter  of  Heaven  .    . 

21  The  house  E-an-na 

22  Goddess,  mistress  of  fate 

23  I§tar,  who  the  fate  of  her  town(?)     . 

24  Mistress  lätar 

25  .    .    .    the  cry  in  the  pure  place     . 

26  Mistress,  goddess  of  Be-§ah-ra(?)  .     .    , 

27  E-tuk-sit-kur 

28  Id-da-a-hu 

29 


(K.  2004,  Rev.  -H  VATh  410,  Rev.) 

I  ]  EN-LIL,  numbered  the  images(?)  [ 

2/3    The  mighty  one  ....  may  I  prosper,  I  myself  [ 
4/5     The  mighty  one  who  destroyed. 

6    EN-LIL  who  destroys. 

7/8    The  ship,  that  he  met,  the  ship  is  sunk. 

9/10  His  man,  whom  he  met,  the  man  is  dead. 

11/ 12  He  cries,  and  his  cry  is  changed. 

13  Of  my  whole  town  the  cry  is  changed. 

14/15  In  the  town  (is)  the  child  of  my  maid,  its  way  is  changed. 
16/17  I^  ^ß  town  (is)  the  maiden,  her  crying  is  changed. 

18/19  In  the  town  (is)  the  man,  his  wail  is  changed. 

20,21  The  maiden  in  the  house  of  her  dwelling,had  faith  in  her  family. 
22/23  The  man  in  the  house  of  his  people,  climbed  to  the  mountains. 
24/25  Mother,  begetter  am  I,  to  days  will  I  lengthen;  no  one  sees  me. 

26  At(?)  the  Word  of  Gula,  to  days  will  I  lengthen;  no  one  sees  me. 

27  At(?)  the  Word  of  MuUil,  to  days  will  I  lengthen;  no  one  sees  me. 

EN-LIL  who  is  exalted  in  everything. 

28  To  days  in  the  bright  house  will  I  &c. 


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538  (gtiit&^t  5Ut  ftmitif4tn  |lftA4wi(renf4aft  1 

29  In  the  bright  house,  the  pure  house  will  I  &c. 
30/31  Those  who  search  old  places  see  me  not 
32/33  Those  who  search  ruins  see  me  not 

34/3  5  Mother,begetter,who  kno ws  sorrows,  for  the  people  Iva has  set me(?). 
36/37  Mistress  Gula(?)  whose  mother  is  Ningal,   for  the  people  she 

has  set  me(?). 
38 for  the  people  &c. 

K.  2875,  K.  2004,  and  VATh  410  are  duplicates.  The  first  two 
are  from  the  Kouyunjik  coUection  in  the  British  Museum;  the  last  10 
is  in  Berlin  and  has  been  published  by  GEORGE  REISNER  *  They  are 
also  closely  related  to  VATh  38  (Reis.  No.  66)  and  VATh  231 
(Reis.  No.  82),  and  have  also  many  points  of  similarity  with  others 
of  the  texts  published  by  Reisner.  K.  2004,  Rev.  24  ff.  is  also  a 
duplicate  of  No.  29615,**  Rev.  2  ff.  When  we  consider  that  this  last  15 
comes  from  the  third  millennium  before  Christ  probably,  and  that 
the  hymns  published  by  Reisner  date  from  the  second  Century  of  that 
era,  we  have  food  for  thought 

I  have  used  K.  2875  and  K.  2034  as  the  basis  of  my  transliter- 
ation  and  translation.  Where  these  are  broken,  I  have  used  in  the  20 
first  place  VATh  4 lO;  and  then,  29615.  Where  all  these  are  lacking 
I  have,  when  possible,  restored  the  text  from  the  related  texts  of  the 
Reisner  collection.  The  different  readings  will  be  found  in  the  notes 
to  the  individual  lines. 

It  would  be  possible  in  connection  with  these  texts  to  discuss  25 
many  questions  concerning  the  religion  of  Babylonia  and  Assyria, 
To  do  this  properly,  however,  would  require  a  thorough  study  of  the 
hymns  published  by  Reisner,***  and  the  similar  texts  recently 
published  from  the  British  Museum  {Cuneiform  Texts  &c.  VoL  XV, 
Plates  7—30).   This  I  have  not  been  able  to  do  as  yet,  and  so  con-  30 


*  'Mitteilungen  aus  den  orientalischen  Sammlungen  der  JCöniglichen  Museen  %u 
Berlin.  Heft  X.  Sumerisch- Babylon,  Hymnen  nach  Thontafeln  griechischer  Zeit.  Her- 
ausgegeben von  George  Reisner.    Berlin,  1896.    Ciled  as  Reis. 

**   Cuneiform  Texts  from  Babylonian  Table ts  &c.  in  the  British  Museum,  Part  XV, 
Plates  7 — 9. 

♦♦♦  The  only  works  on  this  collection  of  which  I  know  are  (a)  Sumerisch-Baby Io- 
nische Hymnen  der  von  George  Reisner  herausgegebenen  Berliner  Sammlung^  um- 
schrieben,  übersetzt  und  erklärt.  Breslau,  1897.  A  dissertation  by  James  EDGAR  Banks, 
which  contains  Reis.  Nos.  4.  8—10  and  pp.  98—99;  —  (b)  Leopold  Messerschmidt, 
VATh  246  Musei  Berolinensis  (^—  Reisner  I)  primum  editur  commentarioque  instruitur. 
Berlin,  1896. 


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I  (PUdciitärdii,  (S^tfU^iouB  Zt)cUf.  539 

fine  myself  to  a  literal   translation  with   only  those  notes  which  are 
necessary.    It  is  however   not  easy  to  give  a  literal  yet  satisfactory 

translation  of  these  texts.  They  are  in  the  form  of  a  litan)\  /.  i\, 
every  line  is  divicied  in  the  middle,  and  each  half  may  have  been 
5  sLing'  or  reclted  by  responding  priests  or  choirs,  This  may  explain 
why  Lhe  two  halves  of  a  line  are  often  partly  or  entirely  independent 
oi  each  other  in  construction  and  contents,  a  thing  especially  notice- 
able  when  the  lume  kardüti  (ReIS.  Vorwort,  p.  XV)  form  one  half 
of  the  line.  This  division  of  the  lines  is  made  clear  in  the  transliter- 
10  ation,  but  I  have  not  been  able  to  reproduce  it  in  the  English 
translation. 

This  text  is  tlie  connecting   link  between  the  ENEM  texts  and 

the   ümii   texts   of  the  Reisner  collection-    The   word  umu  1  have 

translati^d  'Btorm/    REISNER  says  {  Vürwori,  XVIll):  *'Zimmerx  (BBS  2) 

15  und  HOMMKL  (ZK  1,41)  haben  bemerkt,  dass  einige  Busspsalnren . . . , 

allgemeine  Unglücksfalle  in  Babylonien  betreffen-   Ebenso  ist  in  einer 

Anzahl  unsrer  Hymnen    von    der  Stadt  oder  dem  Tempel  die  Rede 

usw,'*     Froni  onr  text  it  is  clear  what  sort  of  misfortime  is  sometimes 

meant.     Still  siorm  is  hardly  a  satisfactorv'  translatiün,     The  thought 

20  is  ever  turned  to  the  power  that  directs   the  .storm^   /.  r.»  the  angry 

god  Bel-Marduk,   so  that  sometimes  it  is  ahiiost  necessary  to  trans- 

late  ütNu\    'storm-spirit/     That    which    is    ascribed    to   the   ümn  m 

K,  2875  &c,  is  ascribed  to  the  word  {anmiu)'^  of  Bei  in  the  Rkisnek 

collection,     For  instance^ 

25  with  K,  2875,  2  conipare  Reis,  p,  8,  73: 

n-mat'SH  ni-H  ü-iam-ra-as  m-h  un^na-ai  ü-zar-rab 
His  word  makes  the  peoplesick,  makes  thepeople  weak:  oppresses, 
Witii  K.  2875,  4  ip  Reis,  p.  16,  9: 

ia  bt'li  a-mat-sn  tar-ba-sa  mti-ru-id^ü  i-pH-ul 
30         The  word  of  the  lord  has  done  evil  to  lhe  stable; 
.ilso  Reis*  p,  17,  Obv.  3  and  p.  18,  4. 
With  K.  2875,  6  €j\  Reis.  p.  7,  25: 

a-mat-SH  um-ma  mar-tü  ki-ma  bu-ri-e  \U'kap\'par 
His  word  destroys  mother  (and)  daughter  as  reetUf?). 
35  With  K.  2875,  10.  12  cß  Reis.  p.  7,  31: 

la  be-ium  a-mai-su  mi-lum  ie-bu*fi  sa  ap-pa  i-ai-ht-lu 
The  word  of  tlie  lord  is  the  approaching  flood   that  makes  the 
coiintenance  sad. 
With  K,  287s,  22  ij\  Reis.  p.  7,  29; 
40  a-mat  {ii)Marduk  e-bu-ur  ina  si-ma-ni-hi  ü-fa-ah-hi 

The  word  of  Marduk  drowns  the  harvesl  in  its  season. 

'^  ;  Cf,  ÄboTc,  \\  301,  —  \\  H.J 


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540  (gtiit&^t  5UY  \miHf4tn  fbpta4wi\ftn\4^ft  I 

With  lines  38.  40  of  our  text  (=  VATh  410,  24.  26)  cf.  Reis.  p.  8, 
79.  81: 

a-mat  {il)Marduk  bit  e-le-rit  e-h-rit  ü-h-i^-^a-a 

His  Word,  the  storm,  brings  forth  five  from  the  house  of  five;      5 

The  Word  of  Marduk  brings  forth  ten  from  the  house  of  ten. 
For  amatu  with  the  preposition  note  IC  2875,  10;  also  Reis.  p.  9,  88. 

ina  a-ma-ti'hi  e-lii  iame{e)  ina  ra-ma-ni-iu-nu   i-ru-ub-buQ)  la 

la-di'i  a-maUsu 

At  his  command  the  heavens  above  tremble**  themselves;  whose  10 

Word  is  exalted; 
also  Reis.  p.  10,  151.  153.  137;  p.  45,  20.  22;  p.  149  (No.  i)  30;  and 
with  ana\  Reis.  p.  37,  20;  p.  78,  11. 

For  the  identification   of  Bei  with   the   storm   note   Reis.  p.  9, 
100,  103:  15 

kab-tum  {if)  YY  {Bei)  }a  ^i-it  pi-i-Üi  la  ul-te-pil-lum 

3ü'U  ümuifnu)  {UD-DE)  tar-ba-^a  i-a-ab-bat  su-pu-ri  i-na-as-sah 

Mighty  Bei  whose  utterance  is  unchangeable, 

He,  the  storm,***  destroys  the  stable,  tears  up  the  fold; 
also  Reis.  p.  39,  22.  23:  20 

be-lum  id'lu  ia  iü-me-lu  i-na-dr 

mu'ul'bi'i  a-bu-bu  i-na-dr] 
^f'  P-  38,  9.    In  another  place  the  storm  is  spoken  of  as  a  god,  and 
apparently  as  identical  with  Bei.    Reis.  p.  124  (No.  73)  6  ff. 

6  me-en-ne  e-a-§u  A-RA-ZU  mu-un-na  [  25 


*  an  is  accidentally  omitted  by  Reisner;  c/.  Reis.  p.  4,  36. 
**  King,  Tablets  of  Creation,  Vol.  I,  p.  226,  1.  20  f.  reads:  iamü  u  irsitim  irubbii 
iläni{pl)  irubu  inarrutu  (il)Anunnaki^  and  translates:  The  heaven  and  the  earth  quake, 
the  gods  tremble,  and  the  spirits  of  the  earth  falter.  Irüb  and  inarrat  (or  inarrut^  cf. 
HWB48ib)  must  be  almost  synonymous.  See  also  Reis.  p.  78,  12  (dimmer)  A]-nun-na- 
an-na  A-RI-a-an  al-DUB-DUB-e-ne-em  (dimmer)  MU-UL-LIL-LA-su  =-  {tl)Anunnaki  ia 
rif^ut  {il)Anim  iame  irubdu  ana  amat  (i7)EN-LIL  (for  this  Semitic  version  f/".  1.  ii 
and  Reis.  p.  132,  19).    The  form  II  is  active;  cf.  Reis.  p.  7,  13.  15: 

a-mat-tum  hi  e-iii  iame{e)  ü-rab-bu 

a-mat-tum  ia  }ap4ii  ir-si-äm  ü-nar-fu, 
Banks  translates  vergehen  macht  and  dahinschwinden  macht.  The  better  translation 
seems  to  be  tremble^  quake,  which  fits  well  the  passages  cited  HWB  481h,  614h,  and 
from  which  the  meaning  destroy,  blot  out  could  easily  be  dcrived.  In  these  texts  räbu 
=  DUB,  naräfu  =  PA  (1.  e.  sig).  See  however  Reis.  p.  4S»  19/20.  21/22:  ina  a-ma. 
ti-ka  iamü[ü)  ru-ku-tu  ra-ma-ni^hi-nu  kan-iu-te  [^  GAM)  ina  a-ma-ü-ka  ir^iti»i(tim) 
[  ]  i'Ia-ab  [  ]  (-=  PA).  Also  K.  2875,  16/17:  DUB  =  napäfu,  kamäru\  and  note 
Reis.  p.  115,  22  ff.  iame(e)    ü-ra-ab-bi   (ideogram  broken)    ir^itim{tim)  u-na-äS  [  ] 

(  -  BUI^BLX). 

***  Banks:  er,  der  Tyrann {}), 


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I  Qlldcmiifdn,  (gitfU^iotUf  ZtjcU.  54 1 

7  ni-nu  ana  biti  ina  te-is-lp-ti  inai^xo))  ki-ri-e-ii*  [ 

8  me-en-ne  KI  e-a-§u  A-RA-ZU-a  mu-un:  ni-nu  a-iar  [ 

9  e-a  ud  §a-ab  KU-e-da  in-ga-lah  en-ne-en  [ 

10      ana  biti  ana  lib-bi  ümi{mi)  nu-uf^-f^i  i  ni-lik-ku  el-si-ü  [ 
5  1 1  5a-ab.§u  MAL-BAR-KU-ni-da  in  ana  äb-bi  nu-uf^-f^i  [ 

12  me-en-ne  §a-ab  umun-e-ne  mu-un-KU-E(?)-cn-ne  [ 

13  fii-nu  äb'bi  be4i  i  nu-ni-ih  el-^i-ü  ina  ri'}a*-[a'ti 

14  ]  na  §a  (dimmer)  älLIG-LU-§AR  mu-un  M-bi  {ir)A\ 

15  ]u  ia  {il)EN'LlL 

10  that  is,  Let  us  go  to  the  house  with  prayer  with  joy  [ 
Let  US  (go)  to  the  place  [ 

To  the  house,   to   pacify  the  heart   of  the  storm  let  us  go 
To  pacify  the  heart  &c.  [with  rejoicing  [ 

Let  US  pacify  the  heart  of  the  lord,  with  joy  and  gladness. 
15  ]  and  of  Bei. 

With  this  may  be  given  REIS.  p.  64,  8.  10: 
kar-ra-du  a-bu-bu  a-H  [        ]  ta-mat  [ 
a-di  ma-ti  tui-f^a-ra-ar  mi-natn  [ 
but  the  broken  nature  of  the  tablet  makes  an  exact  translation  im- 
20  possible.    Note  also  Reis.  p.  31,  36  ff. 

ud-de  egir-bi  [  ]  äa-bi  a-ba  mu-un-zu 

iimui^u)  ar-kat'Zu  [  ]  ki-riö-iu  man-nu  i-lam-mad 

ud-de  e-ne-em  [  ]  (dimmer)MU-UL-LjL-LÄ-ri 

ümuitnü)  a-matiiiPjA'nim  [  ]  {il)MU'UL'LfL{})  [ 

25  ud-de  sa  ib-ba  [  ]  (dimmer)GU-LA-ri 

ümu{mu)  nU'Ug'git(s\c\)  äb-bi  ia  {il)A'nim  gal  [ 
ud  §a-ab  Ijul  ma-al-la  (dimmer)  MU-UL-LIL-LÄ  [    ]  ri 
ümu[mu)  llb'bi  {il)A'nim  la  lini-nü  ib-ba-ahiu-ü 
Then  follows:   e-ne-em   an-§u  an-al-DUB-ba-a-ni   (=  Reis.  p.  7,  12) 
30  Similar  are  Reis.  p.  ^^,  23;  p.  117,  5  ff. 

Sometimes  amäiu  and  ütmi  are  together  at   the   beginning  of  a 
line,  e.  g. 

Reis,  p.  8,  79:   a-mat-su   e{siciymu  (ud-de)  bit  ^a-an-ie-it  ^a-an- 
h'it  u-ie-is-sa-a. 
35  Reis.  7,  37:  a-maUsu  ürnuitnu)  nap-fia-ra  ana  bi-la-a-ti  u-ra-kas 

[cf,  K.  2875,  19  =  Reis.  p.  32,  56). 

Reis.  ii,y.a'mat-sti  üm{um)  mu-daZ-i^-tim  q-mat-su  Jimitmi)  ine-hi-e. 
And  a  similar  idea  is  found  in  Reis.  p.  7,  21: 

a-mat-su  a-bu-bu"**  te-bu-ü  la  ma-hi-ra  la  i-iu-ü 


*  Restored  from  Reis.  p.  14,  20  f.  q.  v.  for  iireiu  =  joy. 
♦*  For  adudu    see   also  Reis.  p.  28,  23;    p.  38,  9;    p.  39,  23,  &c.     Other  siinil.ar 
expressions  are    n/^///,    samütu  Reis.  p.  39,  8;    zaktku  Reis.  p.  81,  40.  42;  p.  62.  26  (T. 
And  note  by  way  of  contrast  Reis.  p.  45,  17/18  epis  p'ika  h'tru  tabi  napiiti  mnttUL 


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542  (§tiix&^€  $nt  femiftf4<n  ßpx(i4i9i\ftn\4Aft.  l 

His  Word  is  the  approaching  storm  (flood?)  that  has  no  peer; 
and  Reis.  p.  7,  31  : 

}a  be-lum  a-mat-su  mi-lum  ie-bu-ü  ia  ap-pa  i-ai-ia-lu  [ 
The  Word  of  the  lord  is  the  approaching  flood,   that  makes  the 

countenance  sad.  5 

Reis.  p.  7,  33:  a-mat  (ji)Marduk  bu-tuk-tum  ia  ka-lra    ] 

The  Word  of  Marduk  is  the  flood  that the  dam 

{cf,  K.  287s,  10). 

No  one  can  read  these  texts  published  by  REISNER  without  pon- 
dering  over  the  divine  names  there  used  so  frequently.   Reisner  says,  10 
and  perhaps  rightly  (Vorwort^  p.  XIX):  Zum  Schiuss  möchte  ich  noch 
bemerken,  dass  wohl  sämtliche  Hymnen  entweder  an  Bei  oder  an  Iltar 

gerichtet  sind Es  scheint  fast,  als  ob  alle  anderen  Götiemamen^ 

die  in  den  Hymnen  vorkommen,  nur  als  Namen  des  Bei  oder  der  litar 
gebraucht  sind,   I  would  like  here  to  touch  on  another  question  which  15 
may  throw  some  h'ght  on  the  significance  of  *storm*  {ümu)  in  our  text, 
namely:  what  is  the  relation  Bei  and  IStar  bear  to  each  other?  That 
they   are   not  independent  is   clear.    Many   of  the  tablets  bear  the 
superscription  ina  antat  (il)Bel  u  (ii)Beltia  (cf,  REIS.   Vorwort^  p.  XV), 
and  the  two  names  are  found  frequently  together.  Bei  is  the  bringer  20 
of  the  misfortune,  he  may  also  be  the  savior.    Istar  is  also   prayed 
to  conceming  the  same.    Now  there  are  several  passages  which  raise 
the  question:  can  IStar  also  be  the  bringer  of  misfortune?  and  if  so, 
to  what  extent   is  she  also,   as  Bei,   or   perhaps   as  his  subordinate, 
identical  with  the  ümu  (storm)  and  what  is  her  relation  to  the  word  25 
{amätu)  of  Bei? 

Note  first  such  passages  as  Htar  muitaklilat  par^e  Bei  «=  IStar 
who  fulfils  the  commands  of  Bei  (ZiMMERN,  Busspsalmen,  p.  33), 
and  the  two  passages  quoted  by  ZIMMERN  in  the  same  connection 
(p.  36)  from  I  R.  27,  No.  i,  10;  Salm.  Ob.  13:  Htar  reiti  iame  u  irsiti  30 
Ia  par^e  kardüte  iuklulat  =  Ktar,  chief  of  heaven  and  earth,  who 
fulfils  the  mighty  commands;  and  from  VR.  64,  23.  34*^:  Anunitum 
muiallimat  kibit  Bei  abüu  =  Anunit,  who  makes  perfect  the  com- 
mand  of  Bei,  her  father.  Also  BrÜnnow,  ZA  V,  79,  4:  ana  larrat 
iläni{pl)  ia  par^i  [iläni{pl)  rabiäi  iul-^umu  kätuHa  =  To  the  35 
queen  of  the  gods  into  whose  band  the  commands  of  the  great  gods 
are  delivered;  and  Barton,  Hebraica,  X,  8:  {ilu)Iitar  Uruk{ki)  ru- 
bäti  ^irti  likäti  para^  {iC)A'nim'ü-tu  =  Ktar  of  Erech,  the  great,  the 
exalted,  who  receives  the  command  of  the  divinity. 

In  the  Reisner  texts,  I§tar  also   makes  heaven  and  earth  to  40 
tremble,  e.  g.  Reis.  p.  99,  45.  47  Ktar  says: 


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I  QllAcmiffAn,  Q^eft^ioue  Ztple.  543 

}ame{e)  ü-rab-bi  ir^itim(tun)  ü-nar-ra-at 
mu-rab-bat  }ame{e)  mu-nar-ri-ta-at  irsitimitim). 
Similar  are  Reis.  p.  107,  5— 8;  p.  109,  62;  cf.  also  HWB  482*.  The  text 
Reis.  No.  44  (p.  77  f.)  which  may  be   here  considered,  is  peculiar. 
5  Reisner  regards  it   as  addressed   to  Bei;   note  belu  p.  yj^  11.  21; 
MulHl  p.  7^,  32  {cf.  10.  17)  and  the  lines  p.  77,  19.  21: 

ia  ur-ri^  ana  mu-H  tiä-ki-nu  ia  na-ma-ra  ana  ma-a-ti  [    ]  ru-su 
be-lu  }a  ümu{mu)  nam-ri  ana  ik-li-ti  tui-ki-nu 
Thou   who   hast  given  light  for  the  night,   thou  who  ....  the 
10  spread  of  light  on  the  land. 

Lord,  thou  who  hast  griven  bright  day  for  darkness. 
The  writer  himself  does  not  seem  to  be  sure  of  the  meaning  of  the 
Sumerian  (see  Reis.   Vorwort^  XV)   and   lets  a  word   fall   and  gives 
variant  translations  for  the  same  line,  one  of  which  refers  to  the  god, 
15  the  other  to  the  goddess.     P.  77,  7/8  reads: 

lu    nu-^^^-KA-ÄS  nam-mi-SAR-ra  edin-na  ba-ni-in  [ 
ana  pu-ru-us-si-e  pa-ra-as  ana  biti  il-lik-ma 
To  determine  the  decisions  he  has  gone  to  the  house; 

but  nu-^^  (elsewhere  =  sinnihu,  e.  g,  1.  27/28)  is  not  translated. 
20  In  lines  24  ff.  the  goddess  is  apparently  the  destroyer: 
tur  in-GUL  mu-lu-bi  mu-un  [ 

tar-ba-si  ta- a-bu-uUma  u-tul-la-hi  ttä-mitQ)  [ 

amas  mu-un-SIR  [    ]  ba  ^?**-ba  ir-ta-um-ma  HUL(?) 

lu  KI-EL  za-e  nu-^^  NU-GIN  e  en-me  li-ma-gin 
25  ar-da-ti  sin-nü-tum  }a/{})'M{i)'^**'U  at-tam  ana  biti  }a  i-li-ik-ki 

i.  e.f  Thou  hast  destroyed  the  stable,  its  herds  thou  hast  killed(?); 
Thou  hast  torn  up  the  fold,  its  shepherd  is  destroyed. 

Maid,  woman art  thou   to   the   house  where  he  is  gone 

{or:  who  has  gone  to  the  house). 
30  And  note  the  two  translations  to  p.  7^,  29: 

29  E-LUM  uru-zu  ba-an  SI-ÄM  ur-ri-e§  [    ]  KÜ-e  ur  [    ]  KÜ-e 

30  kab'tu  ia  ali-ia  id-di-nu-ma  ü-te-nü  itQytak'ka-lu 
kab'tu  ali'lu  id-di-im-ma  nak-ri  ik-kal 

Moreover  we  would  expect  alika  for  uru-zu. 
35  Other  passages  where  Istar  is  represented  as  a  destroyer  are: 


*  Thcre  is  a  climax  here:  urru  (UD-ZAL-I«\)  is  the  early  morning-light,  (r/".  HWB 
34a  ander  iadurru  and  467b);  namära  (Infinitive)  is  the  growing  light;  ümtt  namru 
is  the  bright  day.  This  could  not  be  ascribed  to  Istar  although  she,  too,  is  bright  and 
the  goddess  of  the  moming,  see  Reis.  p.  104,  30 ff.;  p.  98,  1/2.  38/39  ff.  and  also  the 
name  given  to  her :  piiäi  sigar  iame^  opener  of  the  lock  of  heaven,  Reis.  p.  99,  43. 
**  Cf,  HWB  602  b. 
***  If  ialiu  is  the  correct  reading,  Reis.  p.   109,  62  may  be  conjpared. 


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Reis.  p.  98,  9—14  (This  text  =  Del.  AL^  134—6) 
The  Semitic  reads: 

ana  biti  a-we-lim  ina  e-ri-bi-ka 

bar-ba-ri  la  ana  li-ki-e  bu-^a-di  iü-lu-ki  at-ta 

ni-e-hi  ia  ina  kir-bi-e-ti  it-ta-na-al-la-ku  at-ta  s 

/.  e.  When  thou  enterest  the  house  of  a  man, 

A  jackal  going  to  seize  a  kid  art  thou, 

A  lion  that  prowls  the  piain  art  thou. 
With  this  compare  ASKT  129,  31  ff.  (K.  257): 

31  GE-IN-bi  Ü  um-TAG-ga  [  10 

32  am-ta  a-la-ap-pat-ma  f 

33  mu-lu-bi  U  um-TAG-ga  [ 

34  a-me-lu  a-lap-pat-ma  [ 

35  e  mu-un-tu  RI-EN-NA  MU  [ 

36  bita  e-tir-bu  bita  a-tni-li  e-da  [  15 

37  mu-lu  A-AN-[    ]  MAR  EN-NA-MU  [ 

38  a-mi-il  a^-ti-iü-hi  if^-lik  [ 
L  e,,   I  overthrow  the  maid  [ 

I  overthrow  the  man  [ 

The  house  I  enter,  the  house  of  a  man  [  20 

The  man  whom  I  attacked*  is  destroyed  [ 
In  King,   Tablets  of  Creaiion,  Vol.  I,  p.  230,  5 1  Istar  (Irnini)  is  called 
labbu  nadru  Vaging  Hon.' 

It  would  almost  seem  also  that  the  words  amtu  ^rnaid*  and  ainätu 
*word*  were  interchangeable.     At  least  there  is  a  play  on  the  words  25 
in  the  following  passages.    Reis.  p.  loi,  10 ff. 

1 1  ^a  iap-lü  il'la-ku  a-mat-su  (GE-IN-bi)  ana-ku  mu-di-ik-ti  [sadi 

anahi]  ** 
13  }a  e-lü  il'la-ku  a-mat-sn  (GE-IN-bi)  afta-ku 

His  maid  that  goes  below  am  I,  the  destroyer  of  the  moun-  30 

tains  am  I. 
His  maid  that  goes  above  am  I,  &c. 
with  which  is  to  be  compared  REIS.  p.  7,  12 — 15  {cf.  11,  15.  16) 
a-mat-tum  (e-ne-em)  la  e-lü  ^ame{e)  ü-rab-bi 
a-mat-tum  (e-ne-em)  M  iap-lis  ir-^utini  ü-nar-tu  35 

The  Word  which  above  makes  heaven  tremble, 
The  Word  which  below  makes  earth  quake; 


*  Müss-Arnolt,  Dict  p.  346  b,  under  f^ath,  says:  perhaps  H.  (i.  e,  ASKT)  129, 
38:  a-mi-il  if^-ti  käti(S[/)-}u:  ij-lik.  I  think  rather  the  reading  is  aJ^-ti-iu-su  from 
t^T\  I,  2.  Cf.  HWB  275b  I.U-GAR-RA-ab  =  bellum  ina  ha-H-ht,  [Cf,  also  JAOS, 
vol.  XXIV,  p.  112.  —  P.  H.] 

**  Supplemented  from  1.  8.    Similar  is  Reis.  p.  99,  53:  sadi  iUenü  asdpan^  said  of  I>tar. 


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I  QllAcmtffAn,  (j^eft^teue  t^jrto.  545 

and  Reis.  p.  8,  74  ff. 

a-mat-suie-ne-em)   e-lü  ina  ni-kil-pi-la  ma-a-tü  ü-iam-ra-a^ 
a-inat-su(^^'Vi^'txtL)  iap4ü  ina  a-la-ki-ia  ma-a-tü  i-sa-ap-pa-a}^ 
His  Word  above,  as  it  passes  by,  smites  the  land  with  sickness, 
5  His  Word  below,  as  it  marches  on,  destroys  the  land; 

and  Reis.  p.  8,  60 ff.  (=  Reis.  p.  4,  18-21): 

Ä-WÄ/-j;/(e-ne-em)  rab-bi-ü  ina  a-la-ki-la  ma-a-ta  ti-ab-bat 
a'mal'Su{t'ne'em)   ra-bi-el  ina   a-la-ki-ia  biläti(pl)  ü-^at-tu: 
ma-a-ta  ü-iap-kat^  [ 
10  and  note  also  Reis.  p.  149  (at  bottom): 

Marduk]  iap-lü  i-kab-bi-ma  iap-lii  i-nar-ru'luf 

Sa  be-lunt  a-mai-su  ana-ku  ana  ma-ru-tä-ti  Sa  at-ia-Sab  [ 

]  below  he  speaks,  below  he  trembles 
I  am'  the  word  of  the  lord,  which  am  set  for  evil. 
15  Reis.  No.  2,  of  which  this  last  is  a  fragment,  is  addressed  to  Bei  and 
has   no   more  to   do  with  Istar  than   other  Bei  hymns.    Who   the 
Speaker  is  cannot  be  learned  from  the  tablet 

Two  texts  which  are  important  for  thdr  bearing  on  the  relation 
20  of  I§tar  to  the  amäiu  (word)  of  Bei  are  Reis.  No.  56  (pp.  105—9) 
and  IV  R.  26,  4.  These,  unfortunately  broken,  texts  are  for  the  most 
part  duplicates  with  the  difference  that  the  one  in  Reisner  is  put 
in  the  mouth  of  lätar.  With  these  compare  K.  257,  (ASKT  126  ff.). 
Reis.  p.  106,  64  ff.  reads,  (lätar  says): 
25  64  (mu-us)]-mu  an-ta  ni  IL 

65  zi-mu-ti-a  ina  Sa-me-e  pu4uf}\'tum 

66  me-lam-mu  tur-ra  ku-mu  ni-fb-ne  [ 

67  me-lam-mU'ii'a  ina  ap-si-im  nu-ni  [ 

68  me-e  e-ne-em  azag-mu  sa-par  gal  ZUG-LIL-LÄ  [ 

30  69      ia-u  a-wa**'tim  el-li-tunt  sa-pa-ru  ra-bu-ü  Sa  ana  ^i-ir  zi  [ 

70  sa-par  mah  ZUG-LIL-LÄ-su  [ 

71  sa-pa-ru  ^i-ru  Sa  ana  [ 

72  I-NE-TE-EN  tur-ra        HA  nu  [ 

73  ina  i'ta-ni  Sa  si-ih-f^i-ru-tim  [ 
35          74  ab-ba  Ü-UM-MI-LA      ab-ba  [ 

75       ina  ti-amtu  ü-Sar-ma  [ 
j6  sug-ra  Ü-UM-MI-LÄ     sug  [ 
TJ      ana  su-si-e  ü-Sar-ma  [ 
78  A-MI-Ä  (Ä.TUR)-UD-KIB-NUN-KI.ka  [ 
40  79      ana  a-gi-i  Pu-raHim 

*  Atf/(?)  left  out  by  Reisner  in  p.  8,  63;  but  see  p.  4,  21.    The  same  ideogram 
Reis.  55,  12  «=  ntH  lll,  and  p.  14,  15  -^  y^t. 
**  In  the  duplicate  a-mat-ka. 


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80  e-ne-em  GASAN-an-na-ka  [ 

81  a-mat  kad-Iü-ti*  [ 

82  GA§AN-GUB  e  kur-ra    [ 

83  de-ü-ku**  ana  e-kür       [ 

84  (dimmer)]  MU-UL-LfL-LÄ-ta  [  5 

85  is'tu'ü  bU  EN-UL        [ 

86  GASAN-GUB  e]  kur-ra   [ 

87  be-li'ku  ana  e-kür  [ 

that  is,  My  appearance  in  heaven,  my  fear  [ 

My  glory  in  the  ocean        the  fishes  [  10 

Who  lets  the  bright  word,  the  great  net  dwell 
in  the  desert  of  the  storm?*** 
the  exalted  net  in  the  desert  [    ]? 
Out  of  the  small  meshesf  no  fish  escapes.  [ 
In  the  ocean  it  sets  itselfff  [  ^S 

In  the  marsh  it  sets  itselfff  [ 
In  the  stream  of  the  Euphrates  [ 
The  Word  of    .    .    .     f 
Mistress  am  I,  to  Ekur  [ 

From  the  house  of  Bei  [  20 

Mistress  am  I,  to  Ekur  f 
Note  also  1.  47/48:  sin-nihtum  mu-di-a-at  a-wa-liim]  ana-ku, 

that  is,  The  woman  that  knows  the  word,  am  I. 
IV  R.  26,  No.  4  reads: 

1  ]  ba-ra-SUB  [  25 

2  ina  pi'rüQ)'\f\  pu-ri-di-ka  man-nu  ip-pa-ra-ahUd 

3  e-ne-em-zu  sa-par  mah  an-ki-ta  sa  mu-un-LÄ 

4  a-mat-ka  sa-pär-ra  ^i-i-ru  }a  ana  ^ame{e)  u  ir^itim{tim)  tar-^a-at 

5  a-ab-ba  UM-MI-LÄ  ab  §i  ÖU-LUIJ-IJA 

6  ina  iam-H  ü-lar-ma  tamrtum  U  gal-ta-at  30 


*  Kad-Ui'ti  properly  masc.  pl.  to  kadiitu  {kadistu})\  GASAN-an-na  =-  (il)Istar 
Reis.  99,  40/41;  p.  109,  57/58;  cf.  K.  2004,  Rev.  22  ff.  and  note  Reis.  106,  53:  harim- 
tum  rä'imtum  anäku. 

**  Beliku  =  Mistress  am  I,  often  in  K.  257  (ASKT  126  ff.).  For  the  elbion  of 
the  feminine  ending  note  also  Reis.  p.  106,  39/40  [ nu]--cJA^ -GUB  =  ji-i«-»/-ia-/br; 
cf,  HWB  163a:  bi'la-ku  *ein  Herr  bin  ich.' 

***  ASKT  128,7/8  be-li'ku  sa-par {jyra  ^i-i-ri  ina  ^i-e-ri  za-ki'ki  iur-bu-fa-at  ana-ku 
^^  Mistress  am  I  who  lets  the  exalted  net  lic  in  the  desert  of  the  storm. 

t   C/.  IV  R.  26,    24/25»    ina    itannila    ([    ]  NE-TE-E\-bi-ta)    nunu  ul  usfu;  cf. 
HWB  158b.   /läni  sa  fihjirüHm  small  meshes(?). 
f  t  Or  /  set  myself  is  possible. 
ttt  Or  /'-'^  HWB  538h;  for  a  discussion  of  birit-puridi  &tt  KB  VI,  508;  [cf,  above, 
P.  334.  -  P.  H.] 


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I  QVlACiiiiAin,  QEteft^ioue  Ztjcie.  547 

7  sug-ga  UM-MI-LÄ  sug-ga  SE-a-an-DU 

8  ana  fu-^i-e  ü-iar-ma  fu-su-u  i-dam-mu-um 

9  A-MI-A  (A-TURj-UD-KIB-NUN-KI-gi  UM-MI-LÄ 
10      ana  a-gi-e  Pu-rat-ti  ü-iar-ma 

II  e-ne-em  (dimmer)  SILIG-LU-S AR  a-sur-bi  ab-LÜ-LÜ 

12  a-tnat  {i[)Marduk  a^sut^-ra-ak-ku   i-dal-la-a^ 

13  umun  za-e  mal)  me-en  a-ba  ge-a-DA-DI 

14  be-lum  at-ta  si-rat  man-nu  i-ia-an-na-an-ka 
that  is,  From  the  opening  of  thy  legs(?)  who  can  escape? 

10  Thy  Word  is  an  exalted  net  that  Stretches  over  heaven  and  earth. 

In  the  ocean  it  sets  itself,  and  the  ocean  is  affrighted. 
In  the  marsh  it  sets  itself,  and  the  marsh  weeps. 
In  the  stream  of  the  Euphrates  it  sets  itself  — 
The  Word  of  Marduk  disturbs  the  river  bed.** 
15  Lord,  thou  art  exalted  1  who  is  thy  peer? 

Another  noticeable  passage  is  Reis.  p.  97,  74/75: 
an-ta  A-NUN-A    KA  NE  [        ]  ib-BI 
e-lü  ar-da-tum    a-mat  i-kab-bi 
i.  e.,  Above  the  maid  speaks  the  word. 
20  Though  the  same  word  (atnätti)  may  not  be  meant,  note  also  ASKT 
127,  34:   a-mat  ki-bi-ti-ia  sir-tum  mat  nU'[kur'i]'tum   ka-tum  ü-ab-bat 
In  several  passages  I§tar  is  apparently  identified  with  the  storm. 
Reis.  p.  105,  20  ff. 

i-ne  me-ka        gub-ba-mu  [ 
25  ina  pa-an  ta-f^a-zi  ina  ü-zu-^uz-zi-ia^^^ 

MAR-TE  äÜ-äÜ  IL-LA  ME-E  SI-IN-GA-GIN  [ 
a-bU'bu  ia  e-mu-ka-a-lu  ia-ka-a  «(?)  ma      [ana-kuf 
that  is,  In  my  Standing  in  front  of  the  battle 

A  storm  (flood?)  whose  strength  is  mighty am  I. 

30  Reis.  109,  yy  ff.  I§tar  says: 

HU  (dimmer)IM-DUGUDtt-yU-DIM  e  im-MAL-a-an  [ 

iS'^u-ra  (il)za'a'\W  ma  biti  u-la-ab  ibQ)  [ 
na-am-Uä-KU  na-am-BUR-ra  LUB-DUB-ta  mu-ra-an-gub 
ka-lu-ü  ab-ru-tum*f  ina  tUgi-i  iz-za-az-zu-ni 
35  thatis,!,  the  storm-bird,  dwell  in  the  house  [ 

The  priest  has  appointed  me  a  nest  in  ...  [ 


*  Sur  instead  of  ia\  HWB  iii^. 
*♦  Cf,  HWB  iiib  and  ASKT  126,  25/26:    mc  attaliu  ul  H&kü,  The  water  which 
I  (Btar)  have  disturbed,  is  not  pure. 

*♦*  For  this   ending   see  1.  25/26,   also  Reis.  p.  155  (No  56)  8/9.    [For   utwm  == 
HUMMUtu  See  above  p.  471,  1.  37  —  P.  H.] 

t  See  1.  31/32.  tt  Räisner  reads  MI. 

ttt   ^/'  Reis.  p.  38,  26;  p.   107,  9/10.       *t  A  feminine  form  oi  abru  (HWB  iol>). 
Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V.  40 


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It  is  possible  here  to  regard  DIM  as  equivalent  to  kima,  and  so  the 
whole  as  a  comparison;  still  compare  (^7)IM-DUGUD-yU-DA  =  Zii 
HWB  251*. 

King,  Tablets  of  Creation,  Vol.  I,  p.  228/9, 1. 37  reads:  a-ku-ku-u-ium 
la  ana  ai-bi  nap-fjat  ia-ki-na-at  sul-lu-uk-ti  ik-du-ti)   and   translates:  5 
O  whirlwind,    that  roarest*    against  the    foe    and    cuttest    off  the 
mighty. 

For  the  translation  Vhirlwind*   he  appeals  to  II R.  39;   K.  2057, 
Obv.,  Col.  II,  1.  5  where  akukut[um  and  aSamSutum  form  one  section. 
And  finally**  the  much  disputed  passage,  REIS.  p.  98,  15/16  (=  Sm.  10 
954,  also  published  AL^  pp.  134—6) 

ümuimu)  (ud-da)  ar-da-tum  ü-su-um  iame{e) 

O  storm,***  o  maid,  ornament  of  heaven. 
Preceding  this,  I§tar  is  called  barbaru  and  nelu. 

In  brief  then  the  matter  seems  to  stand  thus:  Bel-Mardukis  the  15 
god  *exalted  over  all*;!  at  times  he  becomes  angry  and  punishes 
or  brings  misfortune  upon  his  people.  This  he  does  by  means  of 
his  mighty  word  {amatti).  By  the  Babylonians  this  Vord'  was  per- 
sonified,  became  an  individual  thing,  it  even  speaks  in  the  first  person 
in  one  hymn.  The  misfortune  moreover  is  caused  often  by  some  20 
sort  of  storm  or  flood  {jiimuy  abübu,  mefyüf  butuktu,  &c.).  This  was 
classed  with  the  Vord,*  and  even  identified  with  it  The  Vord*  is 
the  *storm/  And  also  because  Bei  is  the  author  of  the  storm  is  he 
identified  with  it.  —  Beside  this  male  deity  Bei  stood  the  female 
Ktar.  She  is  his  daughter,tt  perhaps  his  wife,ttt  and  in  a  certain  sense  25 

*  The  meaning  roarest'  for  napf^at  can  hardly  bc  right.  Napäf^u  as  an  intran- 
sitive generally  means  'flame  up.'  Reis.  p.  104,  2930  throws  some  light  on  it;  (Utari^ 
tum)  ina  i-ia-a-ium  na-pi-if^-tim  ia  el  mat  nu^kur-ti  i-ia-an-nu-nu  ana-ku\  that  is,  The 
goddess  who  rains  with  blazing  üre  upon  the  hostile  land  am  I.  The  description  would 
suit  a  thunderstorm. 

**  Possibly  Reis,  p,  115,  24/25  belongs  here:    sin-nü-ium  ^ag-gum-ma  (oa^)  irsi- 
tim  ü-na^ai  [ 

♦**  Banks  translates:  Willkammen{})  Jungfrau.  Jastrow:  ReLo/Baö,  and  Assy- 
ria,  p.  310:  a  destructive  handmaid.  Jeremias  (Roscher's  Lexicon^  II,  p.  815):  O  Licht! 
O  Magd,  Jensen,  Kosmol.,  p.  489  {cf.  also  KB  VI,  310.  561)  translates:  O  Tag,  O 
Mädchen. 

t  Cf.  the  beautiful  line  Reis.  p.  45,  27/28 :  inuma  lame  u  irfUim  balu  atta  larri, 
When  heaven  and  earth  are  not,  thou  art  king   {Cf.  Ps.  90,  2). 

tt  -£".  g'  Reis.  p.  loi,  7—9;    ASKT  126,  14 ff.;  128,  71 — 74,  where  she  is  called 
daughter  of  Bei  and  also  of  Sin. 

ttt  Rassam  Cyl.,  Col.  VIII,  1.  92,  where  she  is  the  wife  of  Bei;  and  Cyl.  B,  Col. 
V,  1.  17,  where  she  is  his  daughter.  Cited  by  Jastrow  {ReL  of  Bab,  and  Assyr.y  p.  20$, 
note  3)  who  thinks  there  is  an  error  in  the  text. 


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I  (f/iacmitfan,  (j^eft^ieue  ZepU.  549 

identical  with  him.*  It  is  committed  to  her  to  put  the  *word'  into 
execution,  to  direct  the  *storm/  She  is  never  called  *the  word  of  Bei/ 
but  a  play  on  the  words  amiti  (maid)  and  amätu  (word)  suggests  this. 
On  the  other  hand  she  is,  like  Bei,  identified  with  the  storm. 
5  It  is  not  my  intention  here  to  discuss  the  Babylonian  religion. 
I  do  not  think  that  what  I  have  just  written  is  proved.  But  the 
passages  I  have  cited  do  suggest  this  interpretation;  and  it  may  be 
of  Service  in  the  further  study  of  these  texts.  One  thing  must  be 
carefiilly  exanuned:   how   iiiiich   of  these  hyinns  is  purcly  figurative, 

10  and  how  much  is  a  Statement  of  the  real  bclief  of  the  Babylonians. 
This,  with  the  problems  whether  all  the  divine  names  refer  to  one 
god  and  one  goddess;  how  much  the  hymns  have  changed  in  the 
Cüurse  of  centuries,  and  why,  are  questions  which  must  all  be  in- 
vestigated  in  connection  with  the  political  and  religious  development 

15  of  the  cuuntry»  before  we  can  come  to  any  firm  conclusion  concern- 
ing  the  Babylonian  religion. 


(Itüfes  on  ^^i^ägmetif  ä. 

L.  12  hl  ^  mu*lu,  The  hymns  or  paragraphs  in  the  Reisner 
collection   often   begin  with  i/2,   e.  ^.  p.  J|    margin   {cß  Reis,  p,  150, 

20  above,  \vith  p.  6,  above)  ia  ki-^ma  ümn{mri)  iHr-iü^da  ki-riö~ia  ia 
ti-ä'-e;*^  p.  2,  39:  sa  }a-di4  a-mat-sa  [cf,  IL  40— 48J;  p.  ij;  2:  sa  (//) 
A-nim  ktid-tu  la-kal-fu  a-maf-su];  p.  l6,  6/7  ^a  be-li  a-mat^m\  also 
p,  17,  Rev.  3:  p.  18,  2.  4;  p,  30,  i6,  18;  p.  130,  2:  ^a  be-ium  su-pttr-hi 
mar-sm  i-darn-imi-uni^     In    none   of  these   places  is  la  represented 

25  in  the  Sumerian***  What  its  force  is  in  our  Hne  is  doubtful.  The 
Sitmerlan  nm-lu  favor?4  the  Interpretation  which  is  cry/  —  ^irhi  = 
sarf  frequently  in  these  tablets^  also  DUB(DI)  ^  sir^u\  pp.  So, 
17/18;  110,  31 '32;  128.  21/22.  It  appears  alvvays  to  denote  a  cry  of 
woe  from  mankind.    When    the   howling  of  the  storm  is  meant  we 

•  See  ibe  remarkäbk  j^issa^e  ASKT   J2$,  20  H 
tu-iuii     >     SAG-^j       (diminer)MÜ-UL-[JL-AL 

{dimmer)EN^LlL-LA  GUB    (diiwnierjXIN-LfL-LA 
(il)  EN  -  LlL  ana-kH      ia  (iY)NlN-l  II, 

that  iä,  Chief  dauflittfr  of  Mnllil  *m  L 

Bei  (lord)  am  1  of  NinlU  (mistreas), 
or;  Bei  (lord)  sitn  I  aad  Ninltl  (mistrt^s). 
♦*  Rcüd  ia  tt-te-e,  not  ia*a  tahr-e  (Banks), 

***  Reis,  p.   i»    märgin   is    only  Scmitic      Ou    p.  7,   1/2    however  i&   the  Smnerian 
e^iuivaletit  gvttn  hy  REiSfmE. 

t  VlROLLEAUD,   Pftm.   SuppL   Nt>,  4333. 

40* 


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ä 


550  (fftittü^i  3ttr  ftmiH\4tn  jl)»rA4wi|f<nf4aft.  I 

have  iagämu,  i\  g,  p.  39,  4;  p.  27,  35;  lasu\  p.  38,  10;  näru(J):  p.  39, 
21  ff.  —  MI-MI,  u  e.  gig-gig  (Del.  AL^  109,  135).  The  Semitic  trans- 
lation  is  not  clear;  it  looks  like  mu-Ia-am-ra.  The  meaning  however  is 
doubtless:  gig-gig  =  marä^u  (p.  8,  72/73;  cf.  p.  ii,  14;  p.  8,  74/75; 
p.  75,  8  ff.)  and  maräiu  {e,g.  p.  17,  2/3;  p.  18,  3/4;  p.  119,  Rev.  20/21).  5 
On  account  of  the  parallelism  (p.  8,  73)  I  have  used  maräsiL  —  mu- 
nüun  =  munnüu  from  eneiu. 

L.  3/4  iü  üntM  either  *he   the   storm'   or  *the  self-same  storm.' 
For  in  =  *selfsame'  see  Harn.  Laws,  Obv.  Col.  IV,  29.  —  inasaf^  re- 
stored  from  Reis.  p.  9,  102/103;   P«  95»  21/22.    For  the  meaning  see  10 
also  Reis.  p.  73,  15/16.    This  line  occurs  frequently  in  the  Reisner 
coUection. 

L.  5/6  bu(pu)'ri'e  «=  GI-LfL-MÄ-MAy;  cf.  Reis.  p.  7,  24/25: 
bu{jni)'ri'e  =  GI-LIL-MA^;  also  pp.  17,  19/20;  16,  19;  25,  27;  32,  50. 
It  is  always  used  in  the  same  connection  and  never  written  with  MÄ  15 
in  the  Reisner  collection.  Gl  is  the  preformative  (=  kanü  *reed*) 
and  MA  (=  e/i/f^u  *ship*)  suggests  the  reeds  used  in  building  boats. 
A  similar  idea  is  found  in  Reis.  p.  9,  12 1/2.  Perhaps  it  is  the  same 
Word  as  the  Talmudic  vn^^,  a  weed  growing  on  uncultivated  land,  thorn, 
thistle.  —  §Ü-BA-MI-NI-fB-GUR-RI  (restored  from  Reis.  p.  i,  21  20 
=  p.  7,  24/25;*  16,  19  et  a/.)  =  ukappar  (Ai)  must  have  the  meaning 
Mestroy,  kill*    See  Reis.  p.  18,  32/33  {cf,  p.  16,  24): 

(gi§)DUB-GAL-GAL.LA   GÜ  «^^-ru  US-A-AN-ME 
mi-e-si  rab-bu-ti  u-kap-par 
and  Reis.  p.  55,  13/14:  ki-ma  me-e-su  i-na-sa-a^.  25 

For  1.  7/8  cf.  Reis.  7,  26/27  (=p.  i,  23/24)  and  p.  21,  24/25.  — 
ippara  =  GI-LI,  another  form  of  appara,  —  luklu  (ki),  in  our  text 
=  MAS-PÜ,  also  in  Reis.  p.  25,  28;  p.  73,  Obv.  3/4  {cf  p.  17,  Obv. 
21);  but  also  AN-BUL  Reis.  p.  i,  26/27  (=  p.  7,  26/27)  where  it  is 
not  clear,  and  p.  16,  20  {cf  p.  21,  24).  The  meaning  is  unknown,  but  30 
note  Reis.  p.  73,  Obv.  i  ff. 

na-ai-pan-tum  ina  mätäti{pl)  ul-te-bi-i 
ap'pa-ri  ina  luk-li-lu  ub-bi-il 
e-bu-ru  ina  iSm-nüIu  ü-ta-ab-bi 

bita  ina  rik-si-lu  ul-te-mit  35 

ala  ina  du-ru-ui-ii-iu  ul-te-ni-il 
that  is.  He  has  sent  oppression  on  the  lands: 

The  meadow  in(with)  its  .  .  .  has  he  flooded,** 


*  On  p.  7,  24  Reisner  has  omitted  MI.     On  p.  i,  21    he  reads  §U-BA,   bat  on 
p.  16,  19;  32,  50:  §Ü-MA. 

*♦  For  abälu  in    this  sense    see  Ham.  Law,    Obv.  CoL  XV,  15.  36;    Reis.  p.  27, 
16/17;  P.  63,  27. 


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I  QllAcmtIKAn»  (j^eft^iout  ZtjcU.  55 1 

The  harVest  in  its  season*  has  he  submerged, 

The  iiuust:  with  its  joinU  ha.s  he  killed, 
The  town  with  its  foiindation  has  he  overthrown. 
Accordtng  to  this  parallelism  hiJt/u  must  pertaln  to  the  meadow, 
5  L.  9'lo.     Similar  lines  are  common  in  REIS,  t,  g.  p.   ig,  7;  p,  2i, 

30/31.  —  imtiiktu  in  Reis.  ==  A~HUL  p.  15,  7;  A-MAy-(A-AN)  p.  25, 
3t;  21,30/31;  18,30/31;  77,  S/6;  16,23.  B^-  ^n^^  butuktu^  A-IAK. 
We  must  ihen  look  for  ÖTtiuktum  lurdulmn  probably  in  NAG-TAR- 
MAIJ-A-AN.  —  fnaknra  {maUira  also  possible)  =  A-A.     Under  A-A 

10  is  E-A  written  smaü.  One  might  regard  this  as  a  gloss  or  readers 
sign  {cf.  Reis.  loruK  XVI)  such  as  occur  in  Rejs.  But  E  is  never 
found  amon^^  these,  and  it  is  rather  an  explanatory  gloss  to  A-A» 
the  translation  of  which  is  ditaii.  —  dä-dai  I  cannot  explain.  — 

L.   ti/i2  (=  Reis.  p.  127,  21).  For  the  meaning  of  the  whole  line 

15  cß  Reis.  p.  7,  3o;'3i:  ^a  öe-ium  a-mat-su  mi-ium  te-im-ü  hi  ap-pa  i-aJ- 
^a-hi  [  ]  (^=aJ-UR-RI)  that  is,  The  word  of  the  lord  is  the  approacb- 
ing  flood  that  niakes  the  countenance  sad;  t/.  abo  Reis,  p.  2  h 
29:30;  18,  29/30;  32,  53.  -  }t'tH'm  =  {eru  ÖIN)  I  do  not  know;  cß 
V  R.  37t  33  e  (Br,  254):  (eru)SIN-ÄS(f)  =  hn-mi.    The  same  word 

20  j.s  found  in  Reis,  p.  14,  9^10:  ma-ri  hr  ma(nd)^  h-en-ni  (eru  SIN- 
GAM^  fi-iu  ir-mii-[ku]  (ELTEG);  that  is,  The  child  who  has  poured 
out  ofi^in?)  the  bright  ^emnL  —  U-pa-a  =-  UZU-ZAL*LU,  not  b  as 
Meissner,  Suppl.  p.  125  and  Zimmekn,  ^urpu,  p.  172  (57,  11);  cf, 
Ckaig,   AVA    Texts,   II,  p.  11,  Obv,   12/13,     Taelquist  has  shown 

25  xMaklUy  p.  119I  that  this  word  nieatis  'honey,  wax,  tallow'  er  some- 
tiung  similar,  and  the  translation  'tallow'  is  now  qutte  common.  In 
üur  text  this  meaning  is  impossible.  It  ts  noticeable  also  that  in  the 
incantations  t!ie  preformative  UZU  is  not  found.  In  oiir  text  and 
11 R.  49,  53  it  is  fully  written  UZU-ZAL-LU.    I  would  suggest  that  we 

30  have  in  this  word  two  meanings,  which  are  related:  (i)  'bowels*  or  a 
part  of  them,  and  then  the  'tallow^  or  similar  substance  made  froni 
them,  which  coukl  be  molded;  —  (2)  the  derived  meaning  'feeling' 
as  in  our  passage,     A   similar   transition   is    known  for  karlu,   libbu. 

rhnn,  tVc.     The  arab.  iCuü  'flesh  without    bones'    niay    be  connected 

35  with  it. 

L.  13.  The  two  signs  before  BUL  are  not  clear.  Most  probably 
we  should  read  RÜ-e;  a-an  RÜ-E  vi^X  be  parallel  to  a-an-ma-gin 
(=^  ina  aiaki)  and  can  mean  ina  bmu  ^in  his  building,  doing.^  —  BUL- 
BUL  in  the  Rejs,  texts  =  Mitö,    BaNKK  translates  'wehen/     I  do  nol 

♦  i^in-m-ln  ^  PA-SE-bi;  f/  Reis.  p.  10,  159/160:  si-ftm-ni-hi  ^  PA-SE-ba. 
Eerhaps  suggestive  ol  a  tarvcst  feast. 

♦♦  Na  is  eitber  *i  scTfba]  error  or  phonelic  complenieiit. 


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I 


know  how  he  comes  to  this  rendering,  but  Reis.  p.  115,  22  ff.  leads 
to  the  same  result: 

i'ia-aS'Si'fna  ianteie)  ü-ra-ab-bi 
sin-nil-tum  ^  lag-günt-ma  irsiiim(tifn)  ü-na-cä 
that  is,  She  cries,  and  the  heavens*  tremble;  S 

The  woman  howls,  and  the  eartli  shakes. 
Here  ü-na-ai  (=  BUL-BUL).    In  our  passage  BUL-BUL  appears  to 
be  an  Infinitive   (noun)  and  in-AG  (perhaps  =  epeiu)  the  finite  verb. 

L.  14/15.    VATh  410  begins   at  this  line.  —  KU   probably  = 
akälu,  as  frequently  in  REIS.  —  A  similar  line  is  Reis.  p.  149,  29/30;  10 
see   also  Reis.  p.  27,  20/21.  —  idibbubu   apparently  =  ZU-DIB-KU; 
cf.  Reis.  p.  127,  22:  SU-DIB-KU-NI. 

L.  16/17  ==  Reis.  p.  127,  23.  —  napf^ar  ==  DUL-DUL-DA,  all 
doubtful.  The  same  ideogram  and  translation  Reis.  p.  7,  3637;  18, 
ZASiSt^taL  Cf,  note  onl.  18/19.  —  Forkäm(ini'käm'mar)notekan  L  19.  15 

L.  18/19.  20  =  VATh  410,  4/5.  6  (Reis.  p.  iii)  where  we  read: 
[  ]  UR-NA  §Ü-BA  al  [  ]  =  [  ]  ^ar  ana  bi-iu-a-tu  ihta-na  pan-na 
[  ].  The  signs  however  are  not  clear.  Reis.  127,  24  will  also  be  a 
duplicate,  q,  v.  for  the  ending  NA  (DUL-DUL-DA-NA).  Similar  lines 
are  Reis.  p.  7,  36/37;  p.  18,  34/35;  p.  95,  35/36;  cf.  p.  16,  25.  -  bi-la-a-ti  20 
fem.  pl.  to  a  form  biitUt  but  the  ideogram  SÜ  does  not  favor  the 
translation  'bürden,  tax'  (from  bi^l).  This  latter  word  is  found  in 
Reis.  p.  13,  4^:  a-maUsu  bil-tü  ia  ina  ki-la-da  iak-na-at  =  His  word 
is  a  bürden  which  is  placed  upon  the  neck.  See  also  p.  106,  43/44 
compared  with  Reis.  p.  112,  29/30.  25 

L.  20  has  possibly  only  ^.  The  corresponding  line  in  VATh  410 
is  empty. 

L.  21/22  =  Reis.  p.  127,  25  =  VATh  410,  Obv.  7/8.  The  last 
reads  e-bu-ru  ma-a-tinu  For  similar  lines  see  the  notes  on  1.  7/8.  — 
ulrik  III",  from  '^'$r\.  —  utabbi  from  «no  II,  i  or  II,  2  for  uttabbi  {cf.  30 

HWB  289t)  =  SUD  ^  SU.  In  VATh  410  the  ideogram  is  broken 
off,  but  both  translations  are  represented.  REIS.  p.  127,  25  has  neither. 
Elsewhere  ufabbi  =  SU-SU,  Reis.  p.  10,  159/160;  (/:  p.  16,  21;  SUD: 
Reis.  p.  73,  56;  SUD-SUD:  p.  21,  26/27.  I^  ^^  c^^  Stands  uttabbu 
In  K.  2004,  Rev.  7/8  SUD-SU  =  ti-bi-tum.  35 

L.  23/24  =  Reis.  p.  127,  26  =  VATh  410,  9/10.  In  the  last  is 
(dimmer)DU,  and  so  apparently  on  p.  127.  For  KU  MA(?)  VATh  has 
AN-KU.  For  the  same  general  sense  cf.  Reis.  p.  9,  114/115:  ana  üb- 
bi'ia  ma-ka-la-a  ip-lpa-rla-as,  and  Reis.  p.  10,  159/160.  —  u-ia-bü 
I  derive  from  (0)tt5aü  II,  i  with  the  meanine^  *take  away*;  cf  HWB  40 
639^   Possible  is  ttJBK  (III,  i)  HWB  116.   KU  elsewhere  mesLXis  akaiu 

*  Sic !  Possibly  the  scribe  omitted  i. 


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I  PamiEfan.  (Befi^t^u»  ^ni9.  553 

'eat,  devour*;  see  to  L  14.  --  (dimmer)DU-DU  =^ //r-/////i  elsewhere  = 
Mardiik  (liR.  4917)  KtNCs  7 ad.  of  Cr,  Vol.  I,  p.  LXVl  —  uiaddid. 
probable  restoration* 

L,  2526  -=  Reis.  p.  127,  27  =  VATh  410,  Oby.  ij/12,    VATh 
5  410  reads  E   at   the  beginning,  and  niu^ün-DLW(?  SAy?)-tia  at  the 
end  where  K.  ha.s  mu-un-IJUB-bi,  also  i-bu-ut  for  i-bu-U  (or  is  te  an 
error  for  utT), 

With  this  and  the  following  line  cf,  Reis.  p.   13,  !4ff. 
ana  ki-i-uu  ki-na-ku  ana  ia  ki-Mtu  ui  ki-na-ku  ana  hr-rd*  hr-ta-M 
10  ana  ki-i-nu  ki-na-at  ana  hr-ra  ler-raf 

an  ^  NI-GI-EN  Nl-GI-EN  NU-GI-KN  NU-GI-EN 

that  is,  To  tlie  tme  I  am  true,  to  the  not  truc  I  am  not  tnic,  to  the 

wicked  I  am  wicked 
And   similar   are    Reis.  p.  60,  Rev.  iS— 21.    Note   also  E-ZI-DA  = 
15  bifu  Hftrt,  Reis.  p.  65,  Obv.  15;  and  biidii  kinati  p.  130^  38/39-  —  ^*- 
mtir  or  ig-mnr\  cf  umidjfiu)  id-lu  i-^am-mar,  ReiS.  p.  9S,  19/20. 

L.  27/28  =  Reis,  p,  127,  29  --  VATh  410,  Obv.  13/14.  Fortu- 
nately  ///  is  preserved  on  the  end.  I  have  restored  as  follows:  RA 
=  intt  {ana);  MU-LU  =  ame/e;  before  MU-^LU  there  is  room  for 
20  two  signs,  perhaps  UD-DE  =  VD-mu.  —  ud-di-iü  also  //-di-iim, 
l  33,34,  =  KI.  Also  in  IV R.  28.  4,  44*»  paralL  i/i/w,  HWB  22*. 
Possibly  =  'ineal,  com.'  MusS-ArnOLT,  Dktkmarj  p-  24^^  gives  ndltum 
^blossom"  or  'fruit  of  a  reed/  Or  is  it  a  feminine  form  ^i  udk  'house 
Utensil  (HWB  24-)? 
2s  L.  29/30  =  VATh  410,  Obv.  15/16.    At  the  beg^nning  read  UD- 

^/^/-f  instead  of  Reisner's  two  blotted  si^s;  in  \(>^  read  't~na  ku-si  in- 
stead  of  Reisner's  i-pia-sL  K.  2875  stops  with  l  30^  ^ or  the  finely 
wrilten  a  see  Reis,   Vo^-w.  XVI,  f. 

L.  29—32  are  to  be  restored  doubtlcss  as  Reis.  p.  78,  33— 3Ö: 
30  KU  gal-gal-la  sid-de  ba-an-GAM 

ia-bil  ^u-ba-a-ti  ra'ini'ü'ii  ina  ku-d  it-mi4t 
ZUG  gal-gal-la  SA  [     ]  ni  ba-an-GAM 
la  mi-ri~ihti  ra-pa-ai-ü  [    ]  /?'  [ 
cf.  IV  R.  23,  No.  I,  Obv,  CoL  2,  3«:;  Reis,  p,  75,  5^  6  —  su-ba-a-H 
35  is  here  mascul.  plur. 

L.  .31/32  (VATh  410,  Obv.  17/18)  =  Reis.  p.  127.  32.    Reisner 
reads  me-iii-tl     The  sign  can  however  quite  as  weli  be  riL 

L-  33/34  =  Reis.  p.  127,  33.    The   first   half  is  illegible;   u^tmu- 
mi-ify  a  conjectnral  rcstoration;  cf.  1.  27/28, 
4«         1-.  35/36  =  Reis.   p.    127,  34.     Kur-pi  =  PÜ-SAG.     See  RkIB. 
I>.   131,  4243:  PÜ-SAG'-Di-RI^RI-RA  |      1  =  {beium  maimn)  ana  mn 

*  Urm  for  Um,  -iHlö  V  in  f£WH. 


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i 


554  (Stiit&^t  5ttr  ftmHif<itn  ßfta(iwi\f*nf<tAft  l 

iit  r/i(?)  tu  di  [  ].  Also  IV R.  13,  52/53  »>:  PÜ-SAG  =  kür-pi  {la 
matt).  If  täabre  is  from  !TÜ  *flourish/  kür-pi  must  be  something  evil. 
The  root  JTÜ  *to  see*  is  however  just  as  possible. 

L-  37/38.  39/40  =  REIS.  p.  127,  35.  36.     Cf.  Reis.  p.  8,  78—81 
et  al.    In  line  38  (24)  Reisner   has  written  AZAG   instead  of  yA.  5 

Qtotee  Ott  Jro^ettt  6. 

Among  the  Reisner  texts  VATh  231,  Rev.  (Reis.  p.  156)  is  the 
most  closely  related  to  this  list  of  iume  kardütu  A  peculiarity  of  our 
text  is  the  glosses  which  are  given  in  finer  writing  beside  the  Sume- 
rian.  Whether  these  are  all  Semitic  is  questionable,  e.  g.  line  17  has  10 
twice  E  KI-SE-GA,  whereas  the  Semitic  would  be  bit  kisikku.  I 
have  however  put  in  the  same  type  all  that  is  finely  written  in  this 
section. 

Through  this  whole  section  run  the  alternating  BA-tJUL  and 
DUR*-RA,  and  the  explanation  is  apparently  to  be  sought  in  the  finely  15 
written  la-ku  and  nam-mi-du,  yUL  is  found  in  a  similar  setting 
elsewhere  in  Reis.  {e.  g,  p.  63,  5  ff.)  but  the  translation  is  lacking.  See 
also  p.  25,  5  ff.  yUL  elsewhere  =  lapätu,  e.  g.  p.  61,  15/16;  p.  62, 
29/30;  p.  93,  Obv.  1/2.  With  1.  19  of  our  text  may  be  compared 
Reis.  p.  55,  Rev.  11  (where  yUL  =  nns);  and  Reis.  p.  94,  17.  Note  20 
also  Reis.  p.  55,  Obv.  15:  BA-yUL-LA-TA,  parallel  with  BA-GUL- 
LA-TA  (i.  e.  abätu),  The  idea  of  destruction  will  then  lie  in  yUL, 
and  if  la-ku  is  Semitic  it  may  be  from  bcpb.  But  I  have  no  explana- 
tion for  DUR-RA  =  nam-mi-du. 

L.  11/12.    The    corresponding   lines   REIS.  p.  156  (No.  82,  Rev.)  25 
3.  4  are:  [    ]  KI  GAL-la  |  [    ]  DAMAL-GAL  (dimmer)MU-UL-LfL- 
LÄ-gi. 

L.  13.  The  sign  after  DIMMER  I  do  not  know.    It  is  found  also 
Reis.  p.  156,  5. 

L.  15.    Cf.  Reis.  p.  156,  7  [   ]  UD-NUN-KI-A-gi;  also  1.  10:  [    ]  30 
DAMAL-UD-NUN-KI  ^«-rÄ(?)**-gi;   cf,  also  VR.  23,  Rev.  27.    The 
small  signs  are  probably  ^-ma  ü-sa-ab,  which  last  may  be  a  proper 
name. 

L.  17.    Reis.  156,  11  reads:  [   ]  KI-SE-GA-gi;  cfi  HWB  343». 

L.  18.    Reis.  p.  156,  12  reads:  [  ]  ZI-DA  (dimmer)SU-KÜR-RU  35 
TUR-NUN  ZU-AÖ.  II R.  54,  49«  has  (dimmer)SU-KÜR,  and  {ii)Mar' 
diik  in  parallel  columns.    Brünnow  identifies  them.     (^List,  No.  223). 
In   our  text  however  (dimmer)SU-KUR-RU   must  be  a  goddess,   on 
account  of  the  Semitic  marat 


*  Note  the  dtfferent  form  for  KU  and  DUR  in  this  tablet. 
**  Perhaps  Semitic. 


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I  QVlacmtffan,  (j^eft^toue  ZcjcU.  555 

L,  19.  Reis,  156,  13  reads  [  ]  ni-si-bu-na,  but  h/  should  be 
ifL  SE-IB  =  iipiitn.  The  ideogram  occnr.s  frequently,  bul  the 
transiation  seldom,  e^  g.  Reis,  p,  95  b,  37,38:  SE-IB  =  lifitttahi. 

L*  20,  perhaps  =  REIS.  156,  14, 
5  U  22,     Rfjsnkr   p,  156,  16   reads:    [      J  G1G-IB(?)    IjA-AN;   or 

better,  GAS  AN- AN.  —  MU^GIG-IB  =  l^iaräaBw,  1319;  Reis.  p.  9S. 
3/4,  ei  al  —  GASAN-AN-NA  is  often  translated  ii/)/iian  e,  g.  Reis. 
p.  99,  41  42.     For  the   whole    line   cf,  Reis.  p.  99,  62/63;   also    REIS. 
p.  193,  128  129;  p.  104.  29  ff;  p.  105,  4  ff 
10  L,  23.     NA  -  AM    perhaps   =   Hmlir,    iiru-tia-su   =^   ana    alihi 

probably, 

U  25  (^§)AKKIU  S^  I,  Rev.  CoL  IV,  S\  (/^  HWB  SS^-  Föi" 
this  Babylonian  form  see  REIS.  p.  1 5,  1 1 . 

L.  2d     Cf,  Reis,  p,  133,  45. 

15  Reverse,  l  23.  The  begtnning  is  probably  to  be  restored: 
DAMAL  Ei-EUM  =  [nrnYmu  hMum  or  fiid-de  E]-LUM  =  [UDJ- 
mii  kai>ium~ 

f..  45.     hl  iHuii-iik-an  [     1  =  IN-Gfl.-LI-ÄM  |     ].    The  same 
ideograni    =  hzli/nk/u    Rejs.    p,  7,    16,' 17    ef  ai.     See   VmOLLEALn>, 
20  IWm,  Snppi.  No.   1391, 

L.  7/8,  VATh  410  Rev.  begins.  In  the  latter  stände:  im-hu- 
rii-ma.  In  both  texts  the  Sumerian  personal  snffixes  are  not  strictly 
übserv^ed. 

L.  910.     VATh  34  reads:  a-rm-ä  m-)m-rn-ma. 
25  L.  11/12,    On   the   margin   and   nnder    kä   is  gu    written   sniall. 

VATh  L  5  reads:  KA4N=DA(?)-MA{?)  GU(^/H)  KA-NI-KUR-RA-A^AN. 
Note  the  form  i-hj-al-si  in  both  texts;  also  in  REIS.  p.  39,  29; 
and  probably  ASKT  127,44  reads  (i'Ia-alQ)-sl  -  ia-na-at  permans. 
from  n:t?  *is  cbanged,'  The  idea  is:  conies  to  nought,  is  of  no  avail ; 
30  ۧ  KiNG,   Tab.  of  Ck  Vol.  I,  p,  88,  I.  9. 

L.  13.  On  the  margin  Stands  the  sign  U  =  10.  VATh  7  reads 
GÜ-NE-URU-EN-NI-MU  &c 

L.  14' 15.  VATh  89  reads  URU-A  GE-1N-MU=  ma  a/Ma  am-ti-ür 

E,  16,17.  VATh  10/ II  reads:    LP-DI- A-NI,  ar-äa-inm.  —  ^amarhi 

3S  'her  cry'  (HWB  257 *\  top),     The  parallel  nissassH  makes  the  mean- 

m^  'sin^^ing    impossible;    cf.   also    REIS.  p.  110,  3132  and    iazmertu 

:HWB  258*^    For  anfafu  and  edht  together  see  Reis.  p.  8,  t^6K.  also 

Rias,  p.  95,  29  ff:  fi  iil 

L.  18/19.    VATh  12/13   reads   GURUSbi   il  e.  amfi).  ina   ER 
40  (i.  e.  aii).   -    idium  =^  GURUS-MU;  a  better  rendering  would  be  id- 
iüi  *niy  man/  l  e.  l-stars,  while  VATh  bas  *his  man/  l  r.  Bels. 

*   KttlS,  readis  bsAK  iJuribthiJly.     T|ie  sign  is  not  elcar. 


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556  (gtiit&^€  3ttv  ftmiiif<itn  ßpt(i4m^tn\(tafi.  I 

L.  20  21.  From  here  on  the  beginnings  of  the  lines  are  lacking 
in  K.  2004  —  In  VATh  14  read  GA  instead  of  BI  (Reisner)  on  the 
end.  —  VATh  1.  15  begins  ar-da-tum,  —  ardati  =  KI-EL-MU,  the 
suffix  not  being  translated.  —  With  lines  20—23  cf.  IVR.  27,  8— ii^- 
maltaku  =  ^y^  not  DAMAL  (IVR.  27,  8^).  So  also  Reisner  5 
p.  97,  67/68;  p.  93,  3/4,  et  al.  —  tasla,  from  nbo,  either  *pray/  nbo  II, 
or  'trust/  nbo  IIL 

L.  22/23  =  VATh  1.  16/17.  VATh  17  reads  id4u  biti  e-mi-ti-iu 
ana  la-di-i  ir-ta  [  ],  not  a-di-i  (Reisner);  emtOu  =  t^^  K.  2004; 
ea^TT  VATh  410;  t^^W^  IVR.  27,  io/ii»>.  10 

L.  24/25  =  VATh  410,  Rev.  1819.  In  both  these  the  begin- 
ning  of  the  lines  is  lacking,  but  is  doubtless  to  be  restored  accord- 
ing  to  29615,  Rev.  2  ff.  (Cuneiform  Tablets  in  the  Brit.  Museum, 
Vol.  XV,  PI.  7—9).  —  DAMAL-HE  (the  sign  must  be  DAMAL) 
«=  ummu  alittu  Reis.  p.  131,  58/59;  27,  26/27  et  aL  —  lu-ur-ra-ki,  15 
prec.  I"  pers.  from  ^IK;  cf,  AL^  108,  105:  pi-is  =  rapaiu  and  S**  161 
e-gi-ir  =  ar-ka-tum.  —  im-mar-an-nL  Reisner  reads  ta  for  mar, 
but  the  sign  is  broken  and  can  be  just  as  well  mar,  For  this  idea  cf. 
Reis.  p.  96^8/9:  man-nu  i-mur-ki  =^  who  has  seen  thee  (Istar).^  Also 
Reis.  p.  95,  23/24:  u/  in-nam-mar  (PÄD).  Similar  are  Reis.  p.  150  20 
(top):  ki-rib'Ia  la  a-te-e  (PÄD?)  =  its  interior  is  not  seen  (/.  e.  the 
word's;  cf  p.  32,  15)  and  Reis.  p.  15,  22/23;  p.  50,  30/31;  54,  Rev. 
4/5  et  al. 

L.  26  =  VATh  1.  20,  see  under  1.  27. 

L.  27  =  VATh  21/22.     In  Reis,  read  ku  for  mu.  —  la  ina  nap-  25 
hari  iakü   appears  to  be  a  gloss;   there  is  no  Sumerian  equivalent. 
The   beginning  of  VATh  is  unfortunately  illegible.    Reisner  reads: 
en{}ySaQ)'si-tu.   Only  ///  is  sure.  It  would  be  very  remarkable  if  this 
phrase  E-NE-EM  &c.,  which   occurs  so    frequently,  had  any  other 
translation  than  amätu  (Gula  or  Bei).  Neither  K  nor  VATh  has  the  30 
Sumerian    postposition   or  genitive  particle;   29615    on  the  contrary 
has.  Reis.  p.  10, 153/154  reads  e-ne-em  (dimmer)MU-UL-LfL-LÄ  (with- 
out  postposition)  =  ina  a-ma-ti  &c.   It  is  very  unfortunate  that  this 
passage  is   broken,   as   it   would  probably  throw  some  light  on  the 
relation  of  Ktar  to  the  'word*  of  Gula  and  Mullil.     I  have  translated  35 
as  though  it  were  ina  amät  &c. 

L.  28  =  VATh  1.  23  =  29615,  Rev.  5. 

L.  29  =  VATh  1.  24  =  29615.  Rev.  6. 

L.  30/31  =  VATh  1.  25/26  =  29615,   Rev.  7.    -  In  K.  2004,  31 
ru  is  written  over  an  erasure.  K.  2004  ends  at  this  line.   On  its  lower  40 
margin  is:  ]  hi  i  a-an,  that  is  probably:  *excerpt  one*;  cf  Reis.  Vorw. 
p.  XI.  —  U'te-U'Uy  I,  2,   from   HM?.  —  Ü  =  labaru  (Br.  9464^   and 
enlu  (Br.  9463). 


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L.  32/33  ^  2961 S.  Rev.  S.  —  .f/i-/;/.  =  E-NEJ-NE;  ^ar^M  = 
E-RI-A  (geiieraJJy  A-RI-A,  HWB  28S^0;  KJ  is  probably  placed  after 
this  as  in  naoies  of  places,  and  NE-EN  is  tlie  plural. 

I-  3435  (VATb  29/30),  The  second  sign  in  1.  34  k  very  dull, 
5  but  cannot  be  IJE  (c/  1.  2425).  It  may  bowever  be  MUH;  cfl  Rkis. 
p.  122,  Rev,  3/4:  DAMAL  MUH-NA  =  uf/wm  aiitiu.  The  last  sign 
of  35  may  be  m.  For  the  same  idea  cf,  REiS.  p.  98,  29/30.  l^tar 
speaks:  ^a  ia-üQ)  na-mt-fm-ri  ui-sl-is-aa-an-m  also  IV  R.  5,  Coh  I. 
00—63^  -  The  Semitic  translation  is  not  above  susptdon.  Cß  Rkih. 
10  p.  110,  51/32: 

US^KU-E  SAR  ZU*BI  LA-BA-DU  Lt-ZU  DUB^Dl  SAR  [ 

ka-iu-u  nm-di-e  ^ir-hi-ka  5  ::i-tm-me-ri'ka  t  la  sir-^i  fmi-tfi-e  }a 

anti  also  Rels.  p,  106,  47/48:  E-NE-EM-ZU  =  shmüiu  mit-äi-a-ai 
15  a-iüa-\tim\  In  cur  passage  GAI.  appears  to  represeiit  müdät  (but 
where  elsewhere  has  it  this  meaning?)  and  (dimmer)E'A  is  not  trans- 
lated.  A  better  translation  would  be  mpimu  aiittum  müdät  ^irßja  in 
\tl)E-A  ina  mH  i^shänl  Or  is  {ii)E-A,  the  god  of  wisdom,  here 
=  müdtii,  and  SAR-RA-GAL  =  siri^at 
20  L.  36/37  (VATh  31/32),     L,  37  is  prubably  {ii)Gu-/a  &c.  ^  um- 

/m*}tf  =  DAMAL-N!  'her  mother/    Why  the  third  personr 

II.  -  K,  7897- 

(Supplemcütcd  by  K.  3364,  Rcv.  aod  33851,  Kar») 

[  ]....[] 

[  ]    ^        ^    f  J 

[  J^-^[  ]  f}      ma     f$     a  [     \ 

e  tu-  kui^    kar-  \^t[    ki-M  ia-  m-  H 

S  iim-ni-e-ti  e  ta-  me  da-  m^-  i^-  ta.  ti-is-kar 
hi^^  a-kii  kar-si  ka~im-ü  ii-  mut-  ti 
i-na^  ri-da-a-ä-3a  ii/)^mm}  ^-^a-a-ü  rh-  su 
e  tti'  ma  ^-  as-  ^i  pi-  i-  ka  ü-  snr  hip-  ti-  ka 
t^-fum-met  kab-ta-ti-ka    e-  di-  ü    e    ti%k-bi 

TO  sur-  rü  ^ta-  ta-  mu-  ü  ta-  ra  ^-  ^i- 1/  är-ka-uä 
ii^  i-na  sa-na^  at-me-e  tu-hi-an-na-a^  te-en-ht 
ii^-pm-him-ma    iiu-  ka        kit-  raff 

ni'  ^w  ü^^^    ki'  M   pi-  i    si-  mat    kui-  rin-  m 
a-Hf7    iii-  ka    üb-Sl^GÄN-m-a'^^  Iwtt  ti- i- U 

T5  an-  HU'-  am-  ma  si-  mat  Uu-  u*  ti 
SU-  up-  pH-  //***    sit'ui'iu-^^^  u  la-ban  ap-pi 


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J 


558 


(fftiM^t  5ut  ftmiHf<ttn  fbptä<l^if^tnf<tafi. 


ud'da-at  ta'nani'din-al^'^'lum'ma  i-dan-ka  bi-lat 
ii  a-na  at-rim^^-ma  it-ti  ili  tui-te-ür-ka^^ 
ina  i^-  si-  ka-  nta  a-  niur  ina  ddp-  pi 
^u  da-  ma-  ka  ul-  la-  ad 
M  ba-    la-    tu  [«/]-  tar 

li-  tu  ar-    ni  [tä\'pat(?)'tar 

ilüti{pf)        iil    i'le-is'su  [ 
(}[)A'  nun-  na-ki  ur-rak  [ 
ib'  ri      u      tap-pi-e  e  ta-ta-nte  [ 
a-  ti      e  ta-ta-me  isal)damikta[ 
tak'  ta-  bi"  tna    i-din  [ 
tU"  tak-  kil'  nta  ta  [ 

tap-pi^^-  e-ma  [ 
tak'  kil  iih  ri  [ 
zi'    kaQy  nta  [ 


20  pa- 
ni- 
ü 

pa- 
pa- 

25  it- 


la- 
kW 
tas' 

lib 

Iih 
ti 
iap'  la- 
iunt-nta 
iunt-nta 
[  ]na 
30  [  ]  /«- 
[  ]  i/j' 
[      ]  fir 


(l)  So  33851.  K.  3364  has  mu{}).  —  (2)  K.  3364  has  iJ.  —  (3)  K.  3364  has  ina, 
—  (4)  33851  has  ma-fi.  —  (5)  K.  3364  has  /.  —  (6)  33851  has  la  ta-ta.  —  (7)  33851  has 
traces  of  rah  —  (8)  33851  rcads  ina  sa-na-ha  u  at-me-e.  K.  3364  reads  it  ina.  — 
(9)  Sign  UD.  —  (10)  K.  3364  has  «.  —  (11)  So  K.  7897.  K.  3364  has  ra-a  ...  Ä*-*-i/; 
Delitzsch  reads  ra-a-ti  H-i-H.  —  (12)  K.  3364  omits  «/i.  —  (13)  K.  3364  has  ri-im,— 
(14)  K.  3364  omits>ta.  —  (15")  So  Delitzsch.  According  to  Cun,  Texts  XIII,  pl.  30:  /*(?). 


Rev. 

e  ta-at'kal  [ 

a-mur  Hs  ra  maQ)  [     ^    ]  a  si  [ 

]  udQ)  a  pi'lah  u'^  [ 

]   3  na  nte  i-ri-ii-hi  ri-e-ntu 
5  ^ur-rti'  [  ]  ma   U'tU'US'SU-nu  e  tal-kutQY 

e     tuk-  tan-  ni-  ü{}) 

e-       zi-       is'       SU 

i'  ra-  ab-  iu  lumQynu 

nu 


ku'  ru- 
ir       ii    [ 
ha-      di- 


unQy 


ial'  ti'  ii      e-    li-    hi-    nu 
a-na    an-nim-nta    ilu-iu  * 
ul  ta-a-bi   eli   {ir)Samai 
iü'kil   a-ka-lu   H-  ki 
10  e-    rii     kit-    tu        e^-    pi- 

a-na  an-nint-nta  ilu-iu^  ^a-      di-  }u 

ta-  a-  bi    eW^      {i[)Santai  i-ra^-ab-hi  du-  [ 
iup'iu      ü'Sa-  ta^^    gi-        viil     du-  [ 
amtu      ina      biti^         e        tu-  \ 
15  I  ia-tim-ma  la  i-be-el    ü  ru  [ 

J  raQY^'a'tipa'ia-ka  la  te-ei-H  [ 
]    ka    la{i)      tu-  ur-  ra      [ 
]     ka    nta        kiQya-am  tai-    it(f) 
]  el  i'  sap-    pU'  uh 


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20 


] 

ta  ia(?)  ia 

a  ri 

tnu" 

tu- 

ia 

]  ia  a  na 

Uu 

zag 

[" 

]     a  ia 

ma 

•« 

[ 

]     ul 

i 

na 

[ 

k]a 

id 

an 

[ 

].... 

■■[ 

(i)  Hardly  more  than  two  signs  missiDg.  —  (2)  33851  has  only  one  sign  legible 
in  this  line,  viz.  «.  —  (3)  33851  has  only  /rm(?)-»rt.tf(?}-4«(?)  legible.  The  sign  before 
na  in  K.  7897  is  not  ma,  —  (4)  This  sign  is  doubtful ;  there  is  no  perpendicular  wedge 
in  it  —  (5)  K.  7897  omits  su,  —  (6)  33851  omits  e  —  (7)  K.  7897  has  ]  IL  —  8)  33851 
has  rad,  —  (9)  K.  7897  has  ö]t.i'ii.  -  (10)  33851  has  thc  fragments  of  just  one  sign  in  this 
line,  viz.  ra,  which  may  correspond  to  thc  first  sign  in  K.  7897;  the  latter  howevcr  is 
more  likc  thc  cnd  of  zu.  —  (il)  Perhaps  muk.  —  (12)  33851  has  tu. 


Thou  shalt  not  slander,  (but)  speak  Idndly; 
5  Thou  shalt  not  speak  evil,  (but)  show  mercy. 
Hirn  who  slanders  (and)  speaks  evil, 
With  its  recompense  will  Samaä  visit(?)  his  head. 

Thou  shalt  not  make  large  thy  mouth,  but  guard  thy  Hp; 
In  the  time  of  thy  anger  thou  shalt  not  speak  at  once. 
10  If  thou  speakest  quickly,  thou  wilt  repent(?)  afterward, 
And  in  silence  wilt  thou  sadden  thy  mind. 

Daily  present  to  thy  god 
Offering  and  prayer,  appropriate  to  incense. 
Before  thy  god  mayest  thou  have  a  pure  heart, 
15  For  that  is  appropriate  to  the  deity. 

Prayer,  petition,  and  prostration  [burdens(?), 

Early  in  the  morning  shalt  thou  render  him;  he  will  judge  thy 
And  with  the  help  of  God  wilt  thou  be  abundantly  prosperous. 

In  thy  wisdom  learn  of  the  tablet: 
20  The  fear  (of  God)  begets  favor, 
Offering  enriches  life. 
And  prayer  brings  forgiveness  of  sins. 

He  who  fears  the  gods  will  not  cry 

He  who  fears  the  Anunnaki  will  lengthen 

25  With  friend  and  companion  thou  shalt  not  speak    .    . 
Thou  shalt  not  say  low  things,  but  mercy 


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560  (fftUKÜt^t  3ttr  fmiH\4tn  jf^racMIf^r^^f^* 

When  thou  proiriisest,  give 

When  thou  helpest, 

friends  

30  .    .    .    .     thou  helpest 

....     thy  wisdom 


Rcv. 

Thou  shalt  not  put  trust  in 

Behold 

fear 

he  will  show  him  favor. 

5 their  freedom(?)  thou  shalt  not  take  away, 

Thou  shalt  not  tyrannically  oppress  them. 

For  this  his  god  is  angry  with  him; 

It  is  not  pleasing  to  SamaS,  he  will  requite  him  with  evil. 

Give  food  to  eat,  give  wine  to  drink, 

10  Seek  the  right,  provide  for  and 

For  this  his  god  is  pleased  with  him. 

It  is  pleasing  to  SamaS,  he  will  requite  him  [with  good(?)]. 

Bring  help,  protect 

A  maid  in(from)  the  house  thou  shalt  not 

(The  rest  of  the  tablet  is  so  broken  that  an  intelligible  translation  is  impossible.) 

Qtotee. 

This  extremely  interesting  text  is  a  duplicate  of  K.  3364  (Cun. 
TextsXUl  pl.29.  30)  and  33851  (KiNG,  Tai.  of  Creation,  VoLII,  pl.64 
to  66).  The  former  of  these  was  held  by  George  Smith  and  later  25 
by  Friedrich  Delitzsch  {Bab.  Schöpfungsepos,  No.  21)  to  be  part 
of  the  Creation  series.  King  however  with  the  aid  of  33851  shows 
this  is  not  the  case.  For  a  discussion  of  the  question  see  his  Tablets 
of  Creation,  Vol.  I,  pp.  201  ff.  —  It  is  greatly  to  be  regretted  that 
this  text  has  not  been  more  fully  preserved,  and  it  may  be  hoped  30 
that  more  fragments  will  be  found,  especially  as  two  of  the  above- 
named  tablets  (K.  7897  and  K.  3364)  are  m  the  Assyrian  script,  and 
the  other  in  Babylonian.  —  The  text  speaks  for  itself.  It  contains 
a  series  of  precepts,  very  suggestive  of  the  Proverbs  of  the  Old  Testa- 
ment, and  representative  of  very  high  religious  thought  If  the  first 
Word  of  Rev.  1.  5,  which  is  unfortunately  broken,  be  derived  from 
the  root  ^araru,  as  is  quite  possible,  and  the  foUowing  section  (11. 
9—12)  also  relate  to  the  treatment  of  enemies,  as  would  then  be  pos- 


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n  üjfl^ematan,  Q^fi^touir  ZtjctK.  561 

sible,  the  similarity  in  both  thought  and  expression  with  Prov.  25,  21 
is  very  striking.  —  As  will  be  seen,  the  text  falls  naturally  into  sec- 
tions  of  four,   three,  or  two  lines,  which  I  have  made  more  distinct 
in  the  translation  by  blank  lines  at  the  end  of  each  secäon. 
5  L.  4.  K.  3364  reads  at  the  beginning:  ^(?)  ta-muQ);  33851  has  e 

ta-kul  kar(f)\  K.  7897  begins  about  the  middle  of  the  line  with  kiQybi. 
There  can  be  no  doubt,  in  view  of  what  follows,  that  the  reading 
given  is  correct.  —  bamti  adj.  fem.  sing,  used  as  a  noun,  as  limuttu, 
damiktu. 

10  L.  5.  H'iZ'kar.    I  take   this   reading  rather  than  ti-is-kar  on  ac- 

count  of  damiktim  ti-iz-ka-ar-am^  KB  III  (2)  6,  Col.  III,  60  £  The 
meaning  in  either  case  is  the  same. 

L.  7.  ina  ribätüa^  a  plural  from  a  word  rtbtu  from  the  root  a*^l  (see 
note  on  iräbiu^  Rev.  1. 8)  meaning  Vecompense,  compensation.*  —  u-ka- 

1 5  'a-u.  The  translation  given  is  conjectural.  A  root  MKp  elsewhere  means 

wait/  ^.^.  AJSL  XVII,  147;  KB  III  (i)  207.    This  may  be  the  same 

root,  with  somewhat   the   meaning  'lie  in  wait  for*;   cf,  the  Hebrew 

mp.  The  expression  D'^Üfc^l  ^in  Num.  25,  4  may  also  be  compared.* 

L.  9.  e-nim-me-e,  a  lengÄened  form  of  enu\  cf.  enutna. 

20  L.  10.   ta-ra-ai-H  from  a  root  \k1D^,    Two  such  roots  are  to  be 

considered,  (i)  «TTDI  'to  take*  {fassen),  which  is  often  used  of  mental 
processes,  e.  g,  ralü  remu  \o  show  mercy,'  rasü  hip  libbi  \q  become 
despondent*  (HWB  628^).  It  is  possible  that  we  have  in  our  line  a 
reflexive  use  of  the  verb  'to  seize  oneself  (cf  sich  fassen)  so  *to  re- 

25  flect.*  (2)  I  have  preferred  the  other  root  (fc^)nün,  however,  which  in 
the  intensive  form  has  the  meaning  'slander*  (HWB  269^)  and  may 
mean  in  the  simple  form  *be  angry  at  oneself,  repent*  &c. 

L.  II.  ina  sanak  atme  {cf  HWB  504^).  The  Babylonian  dupli- 
cate  has  ina  sa-na-ka  u  at-me-e,  lit.  Vith  repression  and  words.' 

30  L.  14.   lib-SI-GÄN-ra-a.    In  view  of  this  reading,   Delitzsch's 

reading  libbiräti  is  doubtful.  The  component  parts  of  the  word  are 
however  sure.  SI- GAN  hdis  elsewhere  the  meaning  barü  \o  see,  dis- 
tinguish/  and  lib-^I-GÄN-ra-a  must  have  some  such  meaning  as 
Delitzsch  assig^s  to  it,  'piety,  purity  of  heart'  {reines  Herzens,  Heb. 

35  Mb  nn)..  Cf  K.  1453,  iif  (p.  563). 

L.  17.  i-dan-ka  bi-lat,  The  translation  given  is  not  sure.  Another 
rendering  is  *he  will  give  thee  gifts.*  bilät,  pl.  of  biltu  as  ümaty 
tudat 

L.  18.  ttätelirka,  third  pers.  fem. 

40  L.  19.  antur  ina  duppi\  see  HWB  89b. 


*  [Contrast  Grit.  Notes  on  Numbcrs  (SBOT)  p.  59,  1.  53  and  G.  B.  Gray's  com- 
mentary,  p.  383;  also  Babntsch  ad  loc,  —  P.  H.j 


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562  (gtiM^t  3ttt  femtHf^en  |lprd4i9i(fenf4Afi  H 

L.  21.  ut-tar,  the  first  sign  is  almost  certain. 

L.  22.  ta-pat-tar,  the  first  sign  is  wanting,  the  second  is  probably 
pat^  the  third  is  sure.    The  context  justifies  the  reading. 

Rev.  —  Unfortunately,  it  is  possible  to  give  a  translation  ofonly 
a  few  lines;  both  beginning  and  end  are  badly  broken.  5 

\j.  \.  e  ta-at'kal  *thou  shalt  not  trust  in.*    The  preterite  is  nec- 
essary  after  e^  hence  this  reading. 

L.  i.  pi4ah  may  be  the  imperat.  oi  paläfyu  (so   Muss-Arnolt, 
Dict  804  a). 

L.  5.  H'iU'US'SU-nUt  from  Hfutu,  doubtless  the  same  as  ie{ii)-tüiM,  10 
Sargon,  Khorsabad  Inscr.  55;  Ann.  XIV,  41.    Peiser  in  KB  II,  61,  55 
translates   Dienstbarkeit.    WiNCKLER,  Keilschrifttexte  Sargons^  I,  107, 
55  translates  ilkü  ietüti  with  Oberhoheit  auf  sich  genommen  hatten, 
and  ilkä  ieHitu^  p.  87,  nahm  das  Abhängigkeitsverhältnis  {von  ihm)  an, 
MüSS-Arnolt,  Dict.  494^  translates:  *fell  away.*    From  these  pas-  15 
sages  it  is  evident  that  Htütu  denotes  something  which  a  rebel  takes 
from  his  lord  when  he  revolts,  and  which  a  conqueror  takes  from 
one  he  subdues.    I  have  therefore  rendered  it  *freedom.*    The  Heb. 
talü  *to  wander  about*  may  be  compared.  The  Babylonian  duplicate 
of  our  text  33851,  Col.  I,  13  reads  h-tu-us-su.  —  tal-kut.   It  is  tempt-  20 
ing  to   restore  tal-ku-u  or  tal-ka-a,  but  this  is   hardly  permissible. 
There  is  but  one  sign  effaced,  and  this  does  not  contain  a  perpen- 
dicular  wedge.    Hence  the  reading  given. 

L.  6.  The  last  sign  is  not  sure. 

L.  7.  e-zi'is'Su,  perm.  from  eshu,  —  ilu-iu  *his  god*  seems  to  be  «5 
the  best  translation.  The  change  from  the  second  to  the  third  person 
here  and  in  the  verbs  is  however  perplexing. 

L.  8.  i'ra-ab'iUy  i.  e.  iräbiu  *he  will  requite  him,*  from  y^^\  i-ri-ab 
is  used  frequently  in  the  Code  of  Hammurabi  in  the  sense  *he  shall 
replace*  lost  or  destroyed  goods,  e,  g,  VI,  66,  Rev.  XVIII,  88.  —  In  30 
Itim-nu  the  first  sign  is  not  sure. 

L.  10.  The  translation  given  is  not  sure;  the  first  part  especially 
seems  doubtful. 


III.  —  K.14S3. 

I  [ 

]  ka    ma    i-lü          tu-l>ar-[ 

] 

2[ 

]ri[               ]ka       iit[ 

] 

3[ 

]za[               ]  «>(?)  bu  [ 

] 

4[ 

]  nap  [    1  »«(?)  ib-    ru-    um- 

ma 

5[ 

]  im  [            ]t-  gatn- 

mar 

6[ 

]  i'ta-ri             a-  na                 ti- 

it'    ti 

7  l 

(Jl)Girru        /-    kam- 

fne 

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III  dlllAcmtffan,  Q^eft^touir  Zt)cU.  563 

8  [  u]^Qysi    a-na    är-  kdt  ünteime) 

9  [  ]  Z^(pl)   ib-na-a  ul    i-  si-  id    a-  na    da-  ril 

10  [  ytum  ü  H'tü  ib-ba-nu-ü      ü-  te-  nii      /-  i«-  ruQ) 

11  atQyi\aQ)  a-na  ili-ma  su-pi-e  iu-   tak-   rib 

12  lU'U  ka-a-a-an  HbbirätikaQ)  a-  na       ili       ba-    ni-    ka 

13  a-na  {jr)ii-tar  ali-ka  lu-u  kam-ia-ta-nta  lid-din-ka  pir-a 

14  a-na  bu-  ü-  li  kiUpad  e-ri-ia         fti-        is-        sa-        as 

15  a-na  bu-uk-ri  u  bi-in-ti      iü-  kam-  me-  im      ma-'a-dis 
\^  Xbuyuk'Ta     ii      bi-in-ia  sü- td*  di*  da      htr- ma-'a 

17  \/ii  (f )]  sari  4  a-ua  äb-bi-ka        ii-    mtit-   (um       }ii-      tmu 

18  [kti-üytn  '    ü      ku- u^  ru  i-  du-  i4k-  ka      sü-  m-  si 
ig  \ku*ü]-iii      ü      ku'  ü-  TU  i-  ban-  ni  M-  at-  in 

^raitBfdfidn. 

4  ]  saw, 

5  J  will  perfect 

6  I  will  return  to  clay. 
^  ]  Girru  will  burru 
8  ]  for       the       füture, 

g  ]  has  made,  he  viill  not  destroy  to  ete^nit3^ 

TO  ]  and  ,  .  .  .  are  made,   together  they  go, 

11  Do  thou(?)  to  god  present  prayers. 

1 2  l^et  the  purity  of  thy  heart  be  steadfast  toward  god,  thy  creatof. 

13  To  the  goddess  of  tiiy  town  bow  down,  she  will  gi\^e  thee  offspring, 

14  Think  on  the  beasts,  consider  their  pregnancy. 

15  For  first'bom  and  datighter  sorrow  exceedingly, 

16  First-born  and  daughter  bring  near  .  .  ,  . 

17  May(?)  the  four  winds,  from  thy  heart  the  evtl  sleep 

18  Sorrow  and  woe  from  thy  side,  turn  away. 
ig  Sorrow  and  woe  cause  the  dream. 

It  is  hard  to  teil  where  to  catalogue  this  text  It  resembles  in 
%om^  things  the  incantations,  in  others  it  is  on  a  distinctl}^  htgher 
plane,     It  seems  to  be  directions    for    one  desiring  to  have  children- 

L.  6.  i-ta-ri,  pres.  from  Tn. 
35  L*  g.  i-si-id,  a  pret    form  from  IKO,   but    the    context  demands 

a  future  meaning.     Cß  the  Hebrew  perß  amfidentiae. 

L.  10.  li-tii,  Lack  of  context  makes  a  translation  impossible. 
pQssibly   we   should    read   H-pir  'sexual    connection'  (KB  VI,  5561* 

*)  [Contrast  HaCPT,  The  B^ük  0/  Cafttklti  (Chicago^  190-a)  p.  32,  11.  aS  (AjSL 
XVnr,  325)  W  CanL  8»  Z.  —  P.   H.] 


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I 


564  Qßeitra^e  ^ut  ftmiHf<$tn  llfrAcfwiffenfc^aft.  III 

or   htji   for   httu  HWB  246  ^  49 1^  —  i-iü-ru.    The  last  sign  is  not 
sure.    I  have  taken  it  as  from  llü. 

L.  II.  The  beginning  may  be  at-ta. 

L.  12.  libbiratukay  see  note  to  K.  7897,  14  (p.  561,  1.  30). 

L.  14.  kit'padt  I,  2  from  IBD.  —  Ai-is-sa-as,   I,  2  from  OOH;   the  5 
same  form  is  found  IV  R  43  (50)  I,  20;  [cf,  KAT^,  67,  n.  3].  —  e-ri-Ia 
is  infin.  of  eru  *be  pregnant';   or   it   may  be   from   eriJlu  *to   plant,* 
in  which  case  we  would  have  a  double  comparison  'think  on  the  ani- 
mals,  consider  the  Vegetation.* 

L.  15.  The  meaning  is  not  sure.  iu-kam-me-im  might  be  read  10 
lü-gam-me-inty  in  which  case  the  translation  would  be  *cry  exceed- 
ingly.*  I  have  preferred  to  take  it  from  DiapiD  with  the  meaning 
*be  sorrowful.*  For  Jensen's  discussion  of  this  and  the  synonymous 
root  inniD,  for  which  he  finds  the  meaning  *be  quiet,  still/  does  not  appear 
to  me  conclusive.  On  the  other  hand,  REISNER,  Hymn,  p.  44,  17  15 
a-fiU'lap  bitu  u-tul-la-lu  uhka-am-ma-mu  (AL-SI)  ri-i-ü-iu  uhJ^a-ra-ar 
(SE....DU)  requires  the  meaning  *be  in  distress,  be  sorrowful.*  See  the 
context  and  also  Reis.  Hymn.  p.  80,  5;  and  what  is  id-ta-taft-ri-ir 
Reis.  Hymn,  31.  2? 

L.  16,  lü'iä'di'da,  imperat.  III,  i  from  TTÜ.   Similarly  iar-ma-a  20 
will  be  imperat  III,  i  from  a  root  fc^ian  ()k^  ?)  with  a  retained  under  the 
influence  of  1. 

L.  17.  There   is   room   for  lu-u  before  IM;    Ut-tum,  accus,  after 

L.  18.  ku'ü-lu  ü  ku'ü-ru  restored  after  IV  R  19,1,  34»  (see  Surpu,  25 
V/VI,  4.  6.  16)  et  al,    The  two  words  together  form  one  idea,  being 
elsewhere   written   külu  küru,   without   the  conjunction.     In  keeping 
with  this  the  verbs  here  and  in  1.  19  are  singular. 

IV.  —  K.  3600  +  DJ.  75. 

Col.  I. 

]  tab(J)'HU  ilu  [ 
n]am'  sa-  ru    pi-tu-ü  [ 
i]kQ)-vm'ü   zak"  tu    si-mat  il\ani 
im-  na    u    lü-me-la  su-  ud-  dur    tam-^a-ru 
5  a-  la-  rit'  ti  iläniipf)  }a    me-  liil-  ia     kab-  lum 
a-  li'    kdt      maf}'  ri      lu-  ut    si-bit    at-^i-e 
(a7ne[)zainmere{pl)  pal-ki-e  ma-har-ia  kam-su 
Hi'Ut  {is)ZAG-SAL  ie-bi'ti    u      ka-  an-  za-  bi 
}a      ma-  li-  li        ^i-in-ni-ti    u    ar-ka-a  [ 
10  (amel)kurgarre  pa-lak-ki  di-gilQytü  ie  [ 
]  mätati{p!)  tabäti{pl)  ü-lap-la-ftu  kabi^)\ 


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IV  (PUcmÜCftn,  (gUfi^wuB  Ztjci9.  565 

]i'rat  mu-na-am-mi  bit  [ 
]sa'fHa  tal'lit  6uQy}a{i)  naQ)[ 
]is'f}U'Un  ni[ 
15  ]za{}yri'ri  ma[ 

]ap'pi'ii-na  bi[ 
]{pl)  H'na[ 
]i^  bi\ 

Col.  II. 

]ku  an  [ 
dan-nat  ES  AG- ILA  rubätu[ 
fji-rat  {il)Mu'ü'a'ti  na-ram-ti  (il)EN'[ 
ia  ina   bi-rit  {U)ütaräte(j>l)  (}[)be-lit  iläni{pl)  ü-kan-nu-U 
5  un-    ii    at'  la-  ki     ka-  rit-  ti  i-        la-        a-        ti 

ii-a-tü      mU'  dam-   me-   katQ)  pa-ra-a^      kar-ra-di 

]lib-bi      iliQ)      ga-      me-      lu        muk-        tab-        ii 
]kuQ)      a-       na       afi-  rat    ümeitne) 
]/>t-      SU'       nu         ip-  Ii 

Rev.  Col.  IV. 

Ya  ü  lta\ 

\kat'ru'ü  kt[ 

]pi'tU'ü  }a  pi'i[ 

]tir'(ia-su  ku[ 

5  ]ma-^u  ir-iu  la  ii-i  la  it{ 

\li  sal-ntu-ü-iu  a-dal-lu  ug  lu\ 
a-zu-ü  mu'du'ü  ia  H-i  la  //-[ 
ma-f^ar  ai-ta-bi-ri  ka-  as-  su  nta-  ag(i)\'  ru  (?) 
e-la  la-a-Ia  man-nu  mi-na-a  ip-  pu-  ;/i(f} 
10  adQyirQyma  dul-li-ha  ta-  nit-  ta-  la  ah-za 
arku-ti  üme{j>l)  arf^u-ü  kun-na-a  rim-  ni-  tu 
mu-la-ahra-a-at  ka-ti-e  mu-na-f^i-ia-at  la-ab-ni 
H-ma-a  kib-ra-a-ti  da-lil  iar-ra-ti  (il)Na'fia'a 
hir-ri-ha  ba-ni-i-tu  iur-ba-a  ru-  su-  un-  tu 
1 5  ;//-  la-  a  ia-ru-u(^-tu  kit-  ra-  ba  ga-  iir-  tu 
ba-a-lum  ur-  pi-  tu  su-  ud-  di-  ra-  Ii-  ina 
nu-fii  ma-rat  (il)Sin  ri-me-i  lub-  tuk-  ki 
kur-bi  ana  Sar-gi-na  4a-  bit  ka-  ni-  ki 
ri-  V-  ü  {mät)Ai-  }ur{ki)  a-  lik  ar-  ki-  e-  ki 
20  ba-lat  üme{fne)  arkuti{pl)  H-i-me  Ii-  ina-  tus 
il-di   {is)kusse-Iu    ki-in-ni  lul-  bi-  ri  pale-  [su 

41' 


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566  QßeiM^e  5ttr  ftmitif<$€n  lbptA4^i\(tnf<$A^t  IV 

///-///  nu-iur-rU'ü  iu-us-si-i  su-um-ru-iu-lnu 
^i-in-HU      e-ri'bu      mu-hal-lik      ai-  na-  [an 

25  lim-nu  zi-ir-zi-ru  mu-  üb-  bil  sip-  pa-  a-  ti 
pa-ri-su  sat-tuk-ki  }ä  ilu  u  {if)ii-  ta-  ri-  \tu 
le-me-e-ki  {il)EN-LtL  tna-gir-ki  {iPjTU-  TU 
i-  na  ki-  bi-  ti-  ki  li-  im-  nta-  ni  za-  ki-  ki-  ei 
{il)AL]AD-AN-KAL  man-za-az  fnaf}-ri-ki[ 

30  ]seru  iade-e(pf)  u[ 

^ranefo^on. 

Col.  I. 


An  edged  sword  [ 

A  Sharp ,  proper  to  the  god[s. 

Right  and  left  the  battle  is  arranged. 
5  Chieftainess  of  the  gods,  whose  joy  is  the  fight, 
First  of  the  Seven  Companions. 
Musicians  in  numbers  before  her  bow, 
With  ZAG-SAL,  iebitu,  and  kanzabu, 
With  flute,  sinnitu,  and  arka[tu, 

10  Kurgarre  in  rows [ 

Who(?)  gives  rest  to  good  lands  [ 

Opponent  (?)  of  him  who  destroys  the  house  [ 

Col.  II. 

Mighty  one  of  Esagila,  exalted  one  f 
Spouse  of  Muati,  beloved  of  En-[ 

Who  has  exalted  her  among  the  goddesses,  mistress  of  the  gods. 
J  Loosen  thy  atluy  thou  heroine  of  the  goddesses, 
Thou  strong  one,  who  makest  favorable  the  law  of  the  brave, 
]  the  heart  of  the  god(?)  who  protects  the  warrior. 
]  for  the  future. 
1  make  ....  their  .... 

Rev.  Col.  IV. 

]  gift  [ 
]  speaking  [ 
]  his  present  [ 
5                       ]  the  clever  one  whom  she  does  not  ' 
Upon  his  powerfal [ 


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IV  ODHaciniffan,  (g^fi^xoue  ^jrto.  567 

The  wise  one,  the  knowing  one  whom  she  does  not  [ 

Towards  servants  his  band  is  gracious(?). 

Except  her,  who  does  anything? 
10  Fear(?),  confoundl  her  glory  maintain! 

Long  days  (and)  months  extol  the  gracious  onel 

Her  that  prospers  the  weak,  that  helps  the  fallen. 

Establish  the  dominions  of  him  that  worships  Queen  Nana! 

Magnify  the  kind  one!  extol  the  powerful  one! 
15  Exalt  the  mighty  one!  do  homage  to  the  strong  one! 

Let  light(?)  and  darkness{?) her. 

Be  at  peace!  O  daughter  of  Sin!  Be  gracious  to  thy  dwelling! 

Be  gracious  to  Sargon,  who  holds  thy  staff, 

The  shepherd  of  Assyria,  who  followeth  after  thee. 
20  A  life  of  long  days  do  thou  appoint  (as)  his  lot. 

The  foundation  of  his  throne  establish,  let  his  reign  be  long. 

Protect  his  horses,  the  span  of  his  yoke. 

The  wasting  disease  do  thou  remove  from  their(r)  bodies. 

The  stinging  grasshopper,  that  destroys  the  grain, 
25  The  evil  grasshopper,  that  wastes  the  fruit-trees, 

Whatever  holds  back  the  tribute  of  god  or  goddess, 

May  Bei,  who  heareth  thee,  (and)  Marduk,  who  favoreth  thee, 

At  thy  command  destroy  as  a  storm; 

The  buU-god,  thy  chief  [ 
30  ]  the  piain  of  the  mountains  and  [ 

This  text  has  been  already  published  by  Craig  in  his  Assyrian 
and  Baby lonian  Religioiis  Texts,  Vol.  I,  pp.  54-55;  and  by  WiNCKLER 
in  his  Sammlung  von  Keilsckrifttexten,  II,  pp.  2.  3.  As  my  own  copy 
however  differs  from  these  in  several  places,  I  venture  to  give  it  here. 

30  The  Script  is  clear,  but  unfortunately  the  tablet  has  been  badly  pre- 
served;  the  right-hand  lower  comer  of  Col.  I  was  evidently  crushed 
before  the  tablet  was  dry. 

The  text  is  a  hymn  in  praise  of  the  goddess  Nana ,  and  con- 
cludes   with   a   prayer  for  Sargon,   King   of  Assyria.   Philologically 

35  the  text  is  quite  interesting,  but  I  cannot  vouch  for  my  translation 
in  all  particulars. 

Col.  I,  L  2.  nam^aru,  doubtless  to  be  so  completed.  —  pitü  *sharp, 
edged*;  cf  kakke  petuti  K.  2852,  Col.  I,  26  (WiNCKLER,  Forsch,  VII,  30) 
and   the  use  of  nnB   in  Ps.  37,  14;   Ez.  21,  33   {Gott.  Gel.  Anzeigen, 

40  1898,  p.  823). 


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568  (gtitt&^t  5ttv  fmiH\4tn  !bptü4mi\(tnf<i^ft  IV 

L.  3.  ik-mU'U.  This  reading  seems  to  me  to  best  suit  the  frag- 
ments  of  the  first  sign.    Muss-Arnolt,  Dict.  683*  reads  u/mü  zaktu, 

L.  5.  meluluy  a  masc.  form  to  melultu,  See  Reisner,  Hymnen, 
p.  122,   Vorder s.  12,  me-lul-la-la, 

L.  7.  palki  *numerous*  seems  to  be  the  best  translation.  s 

L.  8.  iU'Ut  I  take  as  the  genitive  particle  =  la.  *Musicians  of 
ZAG-SAL,*  /.  ^.,  playing  on  ZAG-SAL.  Apparently  we  have  in  this 
and  the  next  line  the  names  of  six  musical  Instruments,  only  one  of 
which  has  thus  far  been  identified. 

L.  10.  kurgarre\  see   for  this  reading  HR.  32,  23  e.  f,   also  KB  10 
VI,  377.    The  meaning  is   unknown.  —  palakki  a  form   like  adallu. 
The  root  palaku  means  *to  separate;'  hence  my  translation  in  rows, 

L.  12.  yi-rat  may  be  restored  to  zairat, 

Col.  II,  1.  2.   The   sign  NUN  I  have  rendered  as  ridfätu,  parallel 
to  dannatu.  The  sign  is  however  broken,  and  a  sign  may  be  missing  <S 
before  it. 

L.  4.  tikannuH  II,  i  from  rJ3D;  see  at  Col.  IV,  11. 

L.  5.  nnli,  imp.  fem.  II,  i,  from  Ü3fc^.  Compare  putri  at-la-ki 
IV  R.  56,  15».  The  meaning  of  atlu  {d,  t  ?)  is  unknown  but  c£  adi- 
lanu  ZK  II,  327.  20 

L.  6.  I  have  given  a  literal  translation.  A  similar  phrase  is  (I§tar) 
^a  para^  kardüte  luk4u'lat  (HWB  331*). 

L.  7.  The  first  part  is  doubtful. 

L.  9.  ipHy  imp.  of  ÜBfc^;  or  ibU,  pret  of  mDÜ. 

Col.  IV,  1.  4.  tirf^asu  for  tir^atsu.   In  the  Hammurabi  Code  tirfiatu  ^S 
regularly  means  the  groom's  gift  to  his  bride. 

L.  6.  There  is  probably  a  short  sign  lacking  at  the  beginning, 
perhaps  e.  —  sal-mu-ü-iu  is  but  one  of  several  possible  readings. 
I  am  unable  to  suggest  a  plausible  interpretation. 

L.  7.  a-zu'ü,  a  noun  from  the  Sumerian  A-ZU,  which  is  generally  3o 
rendered  asü,    ZU  =  !^'»,  whence  is  derived  müdü. 

L.  8.  In  ma-ag-ru  the  sign  ag  is  probably  right;  ru  is  only 
conjectural. 

L.  9.  The  last  sign  of  ip-pu-ui  is  not  sure. 

L.  10.  The   first  sign  may  be  ad,  i  or  si\  the  second,  ir  or  sa.  35 
If  adir  be  correct,  it  may  mean  either  *fear*  or  *want,  need.*  —  dulli^a 
and  ah::a  I  have  taken,  as  well  as  the  following  forms  in  a,  as  imp.  plural. 

L.  II.  kun-na-a,  II,  i  from  #T5D,  which  must  have  a  similar  mean- 
ing to  hirri/ja,  iurbä\  cf  kunnü  (MEISSNER,  SuppL  48»)  erhaben, 
Possible  also,  but  not  probable,  is  the  rendering  Met  long  days  (and)  4o 
months  proclaim,*  deriving  kunnä  from  iT3D  =  Arab.  äS^(MeisSN., 
SuppL  47*»).  —  arftU'ü  may  be  read  arf^ü,  which  may  be  a  plural 
to  arf^u. 


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IV  (glAemittcM,  (Sitii^iouB  Ztjcttf.  569 

L.  12.  For  ka-ti-e  *weak*  see  Meissn.,  SuppL  s,  v, 
L.  14.  For  ru^untUy  probably  *strong,  powerfur  cf,  HWB  316^  and 
*Meissn.,  SuppL  SgK 

L.  iö.  Any  translation  is  very  doubtfuU  For  ba-a-lum  I  would 
5  ^'^ig'gest  a  nieaning  *brightness,  light';  cf.  baälu  in  Thompsons  Rt- 
piffts  üf  ihe  Magiciaus  and  Äsiroiagers\  for  urpitn  with  the  meaning 
'cloudi  darkness,  dimness,  shade'  tf,  the  derivatives  of  ^145,  —  su-iHi- 
tii-ra-h-ma,  obviously  an  imp,  IJ,  t  from  niO,  caniiot  be  ^order  her, 
arraiige  her/ 
10  L,  19.  For  a-iik  ar-ki-e-ki  cf  aäk  urki,  Meissn.,  SiippL  16^. 

L.  2T.  22,  both  doiibtleas  end  with  Iil 

L.  23.  lip-iH,  a  nüun  from  ncb.  The  meaning  is  evideiitly  'diseasei 
pest*  Muss-Arnolt,  Dkt  741^  makes  an  amusing  error:  he  reads 
in  OLir  line  nariit  which  means  *  sin  ging  wo  man.  But  it  is  surely  un- 
15  warranted  to  think  that  these  were  so  dreaded  in  the  days  of  Sargon. 
^ii'Um-m-Ju-mf;  there  is  room  for  the  last  sign  uu.  It  may  how- 
ever  be  Singular,  *his  body/ 

L,  24.  si-iu-nu   is   evidently   parallel   to   Itmnu   of  the  next  line. 

I  haue    translated  'stinging*  on  accoimt  of  the  Heb.  'js;   cf.  also  the 

20  Talmudic  rr|S  *stingtng  palm,  stone-palm'  (whose  wood  is  very  hard 

and  thorn)');   and   ps  'to  sting/    of  taste  (so  JastroW,  Dktkmary  ijf 

the  Targamim  See.)- 

L.  25.  mu-ub-bii,  part  IJ,   i   from  b^SS. 

L.  29,  For  ALAD^AN-Ka\L  see  HWB  646^  —  man^az  ma^ri 
25  is  probably  equivalent  to  man^az  pam, 

V.  ^  K.  929t, 

t  Igwl-e 

2  ] 

J  jkür 


4  ]  kür  al-gul'gul-e 

7  ]  a  *^^^y-ge~a*ni-ta 

ö  J    ir           Ti             n     ir     >i     »» 

9  J    "           *f              M      »>      :"      »♦ 

U  J  IJA(?)  A-SE-IR-bi*  gig-a-an 

12  J  a^-ru  gal'tu  ta-m-iA-^n  ma-rif-ns 

1%  1  ud  im  gal-k  nd  im  gal-lu 

14^  \  ina  ümu(mii)  me^^i*e  ina  JJ 

15  ]  kür  nam-tar-tar-ri 


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570 


(gtiM^t  ynt  ftmUifi$t»  Jl]»fa4*t|f«if4«fit. 


l6 

17 
18 

19 
20 
21 
22 
23 
24 


]  mätäH{j>[)  ü-na-at-tär 
a    ud  im  gal-lu  ud  im  gal-lu 
]  kür  nam-tar-tar-ri 
]  tur-bi  im-bi-GE-GE 
]  tar-ba-^a  ina  ram-ni-iu  i-da-ak 

]  bi-GE-GE 

]bi 

]bi 

]  NAM(r) 


2 

3 

4 

5 
6 

7 
8 

9 
10 
II 
12 
13 
'4 
15 
16 

17 
18 

19 
20 
21 
22 
23 
24 


I 

2 

3 

4/5 


Rev. 

im-bi-GE-GE 
ina  ra-ma-ni-iu  i-da-ak 
ud-du-    e      azag 
^ak  iü-  pu-  ü        el-lu 


mu-lu  l)a-ma-gub 
ana  nak-ra  li-i-zi-za 
mu-lu  j)a-ma-gub 
ni-gub-bi  en  mu-lu  ha-ma-gub 


iy        »»   »»   w 

»1   I 

»»    >»   »»   » 

II  ft 

M    »»   >»   »» 

tt       *i 

1»    »»   II   11 

t*       fi 

»1    II  11       $f 

ii       II 

mu  zi-da  gub 
A-SIR-SIR-ra  gub 
GÄ-E-U-a-an 
]NÄ  GÄ-E-U-a-an 

mu-lu  ki-bal-a  ha-ma-gub 
mu-lu  erim  Din-tir-ld  ^a-ma-g^b 
mu-lu  en  NU-SE-GA  ha-ma-gub 
]  gub  mu-lu  bi-A  DIMGANAG  GAR  DIM  RI[  ].GUB^?) 
]  GÄ-GA-a-an  mi-ib-RÜ 
]  a-an  mi-ib-RU 
]a-en 

^ranefotton. 

]  the  mountains  are  destroyed. 
At  the  command  of  Nabu  the  mountains  are  destroyed. 
At   the   command   of  .  .  .  .  the  mountains  are  destroyed. 


The  mountains,  at  his  howling  the  mountains  are  destroyed. 


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V  ÜVUcwifftm,  (SitÜ^ouB  ZtjcU.  57 1 

6  ]  at  bis  howling. 
7—10  ]   „     „ 

11/ 12  ]  is  frightful,  bis  sighing  is  painful.       [(flood). 

13/14  ]  with  a  Storni  (flood),  with  a  storm 

15/16  ]  the  lands  he  destroys.     [(flood). 

17  ]  with  a  storm  (flood),  with  a  storm 

18  ]  the  lands  he  destroys. 
19/20  ]  the  Stahle  itself  he  kills. 

21  ]  the  fold(?)  itself  he  kills. 

Rev. 

1/2  ]  itself  he  kills. 

3/4  ]  splendid,  bright. 

5/6  ]  against  the  enemy  let  him  stand. 

7  ]  against  the  enemy  let  him  stand. 

8  ]  ....against  the  enemy  let  him  stand. 
9     *3                                                       J              »»         »»         tf        tt     »I        tt 
14-17  ] 

18  ]  against   the   man   of  the  hostile 

land  let  him  stand. 

19  ]  against  the  enemy  of  Babylon  let 

him  stand. 

20  ]  against    him   who    disobeys  the 

lord  let  him  stand. 
21  ff:  ] 

(tlo<e0. 

This   text  is   a  duplicate  of  VATh  397  (Reis.  No.  12,  p.  27  f.). 

K.  9291  begins  at  1.  31  of  the  obv.  of  the  Berlin  tablet  and  continues 

the  text  fifteen  lines  beyond  the  latter.  K.  9291,  Rev.  is  not  in  VATh 

397.   It  belongs  to  the  so-called  ENEM  hymns  (see  Reisner's  Index, 

30  Vorw,  XVII  ff*.).  I  have  not  attempted  a  translation  of  the  whole  text. 

L.  2.  (dimmer)MU-SI-IB-BA-SA-A  =  {if)Na6ü,  Reis.  p.  65,  12. 
I  retain  provisionally  the  proper  name.  Banks  translates  it  scAihi- 
namiger  Gott\  [cf,  HOMMEL,  Semiten  (1883)  p.  480,  n.  **]. 

L.  11/12.  ^^/-/z^'is  frightful.'  The  ideogram  perhaps  [yU-LUy ]-HA. 
35  The  form  is  permansive;  cf.  HWB  426»:  mariis  *he  is  sick,*  and  the 
parallel  forms  mar-^u  and  ma-ar-us  in  Reis.  p.  75,  8.  9. 

L.  21.  Probably  we  should  restore  uma§  =  supuru  *fold.'  The 
two,  supuru  and  tarba^u,  are  mentioned  frequently  together  in  Reis. 

Rev.  L.  5  ff".  An  instructive  parallel  is  Reis.  p.  23,  30  ff*. 
40         L.  5/6.  ana  nakra  =  mu-lu.   Properly  the  Sumerian  means  only 
*against  the  man.* 


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5/2  (gtiita^t  5ur  ftmiüfil^tn  fbpta<l^wafftnf<l^aft. 

L.  i8.  Q".  Reis.  p.  23,  32/33;  and  for  1.  20  ^  Reis.  p.  23,  3637. 
L.  19.  Cf  NE-RU  =  erim  =  aiadu  HWB  47* 


7b 


VI.  -  K.  11174. 

14  ]  an-na-bi       .  .  ne 

15  ]  da[})-la'ti'hi  ia-ka-ti  tui[''taQ)ybal'[ki-it{>)] 
\6  (gis)SÜ]-DI-ES-an-na-bi  ne-ib-bi-MAR  [ 

17  me-di-li'ia  ta-äi-^ii-ulfQ)] 

18  (gi§)SAG-KUL-an-na-bi  ba-e  si-il-si-i[l] 

19  sik'ku-ri-ia  tu-sal-lit 

20  (gi§)si-mar-an-na-bi  ne-SfR-SfR-[ri(?)] 

21  si'ga-ri'la  tu-na-as-si-il^] 

22  kür  nu-SE-GA  zar-ri-es  mu-un-SAL-SAL 

23  mät  lä  ma-gi-ri  ^ar-ri-ü  tu-ma-a^-^Üj)  [ 

24  KI-BAL  nu-SE-GA  KI-BAL  ni-GUL  [ 

25  mät    nu'  kur-  ti    ia    la     nia-gi-ri  tak-kur  tu-ul-pal  [ 

26  enme-enGUG  UR-A  SE-GA-zu  LI-KU  nu-BE-BE.[ 

27  be-lum     la     su-un-ku    mit-^a-rü  tal-ku-nu  a-di  ma-ti  la  m'[ 

28  äA  fß-BA-zu  a-ba  ib-sid-de  [ 

29  ag'ga  libba-ka  man-nu  ü-na-ak-hi 

30  umun  KUL-gi  gu-tu  a-a-na  [ 

31  be-lum  ina  la-bu-ü  kar-rad  a-bi-hi 

32  id  zi-da-zu  lü  erim  nu-e[ 

33  ina  im-ni-ka  a-a-bu  ul  u^'Si{ 

34  id  GUB-bu-zu  hul-ma-al-la  nu-[SUB? 

35  ina  lü'tne-li'ka  lim-nu  ul  i-\ 

36  kür  ka-ba-zu  DUL(?)-DUL(?)  [ 

37  ina  e-pü  pi-ka  }a-[di-eQ) 

38  KI-BAL-a  na-äm-bi-tar  [ 

39  mät  nU'kur-ti  ia  ta-ru-ru  [ 

40  ...  .  ]e(.?)  KA-TAR-ra-zu  [ 

41  id'la  da-lil-ka  [ 

42  LÄ(?)  MAy  .  .  .  [ 

Rev. 

1  ME  [ 

2  pa-ra-as   (ilu}y(YQ)   ina   ka-H-iu  [ 

3  .^a  dug-ga  BAR    SIR-ga  damal  [ 

4  llb-bi  ü'tib  ka-bit'ta  uhril  [ 

5  dub      nam-  tar-  ra      dim-  me-  ir-e-ne  [ 

6  dup'U-mat  iläni{pl)  ana  ka-ti  [ 

7  e  KÜR-RA  e  KI-ÄG[ 


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VI 


(Ptomiffan,  (gitti^icut  Ztj^tf.  ^^3 


8 

ana  i-kür 

biti  na-ra{-mu>. 

9 

e  KI-GU§UR-RA 

e  azag-a[ 

10 

ana  e  YY 

V       F 

biti-U  d-\lui 

li 

e  SU-ME-DU 

e  I-N'E  [ 

12 

tvia  e  YT 

biti  ni-ii  [ 

13 

e  DUB-BA 

fci  IM-DU[B 

14 

a»a  i  Tf 

a-iar  tap-iü-[ukQ)-tu^ 

15 

e  ME-TE  UR-SAG 

e  KI-NÄ  BAR  [ 

16 

e  I-NE  (dimmer)A-NU-UM 

e  GA.^AN  ME  | 

•7 

uniun  (dimnier}NIN-IB-RA 

mu-ni  iB.SU(?)  [ 

18 

Sit  be-li  (i/»)JY 

lUfH-ilt    Ü    \ 

19 

dim-me-ir  HAR-SAG-gi 

A-NA  \ 

20 

i/iimipi)  iad-i 

ma-la  \ 

21 

IM-TE-a-ni'-ta  GI-ÄS-dim 

SAG  [ 

22 

ina     pu-luh-ü~hi     kim     ka 

-ni-e  [ 

23  gü-un  HAR-SAG-gi 

MU-UN  [ 

34 

H'la-at  iaii-i 

ü  \ 

25 

MU(?mu-SE-GA(d!mmer)EN-LfL-LÄ  HE(?)  { 

26 

i  /i/  la  ma-^ir  (Uu)  \ 

27 

1  i-:-Kir-E 

ki  ne  [ 

28 

//(:)-!  ni-ih-ku-ka 

irsi-tint  [ 

29 

1 

an  ne  [ 

30 

1 

dimmer  [ 

3t 

1  E 

dimmer  f 

32 

tdimmer)MU-]  UL  LIL-LÄ  dimmer  [ 

33 

]  RA 

dimnier  \ 

34 

J  UD  URU  ZU(?) 

dimmer  [ 

35 

1    E  KI-A 

dimmer  [ 

i^ 

1  DU 

dimmer  1 

i7 

j  (dimmer)ZA-MA(L)-MA(U  dtmmer  [ 

3» 

!                   BA 

( 

39 

!  TE  UR.SAG(f) 

f 

1415  Her  lofty  doors  tiou  hast  torn  open. 

16,17  Her  holt  thou  hast  drawn  back. 

1SI19  Her  lock  thou  hast  ctit  through, 

20/21   Her  bar  thou  hast  pulled  out. 

22;23  The  djsobedient  land  hast  thou  treated  as  an  enemy. 

24/25  The  hostile  land,  that  is  disobedient,  hast     thou     destroyed ;     or : 

thou  oppressest, 
2627  T.ord,  who  hast  spread  famine  over  all,  how  long  wiit  thou  not  [ 


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I 


574  (gtitt&^t  3ttr  fmiüfditn  #pra<Swiff<nr4af(.  VI 

28/29  Thy  angry  heart,  who  will  pacify  it? 

30/31  Lord,  who  in  oppression  is  the  hero  of  his  father(r). 

32/33  From  thy  right  band  escapes  no  enemy. 

34/35  From  thy  left  band  flees  no  evil  one. 

36/37  In  the  execution  of  thy  word  the  mountains(?)  [ 

38/39  The  hostile  land,  which  thou  hast  cursed  [ 

40/41  The  m^  submissive  to  thee  [ 

Rcv. 

1/2    The  command  of in  his  hand  [ 

3/4    He  made  glad  the  heart  and  joyful  the  feelings  [ 
5/6    The  tablets  of  fate  of  the  gods  to  bis  hand  [ 
7lS    To  E-KUR,  the  house  of  love,  [ 

9/10  To  E-KI-GU§UR,  his  pure  house,         [the  eye, 

11/12  To  E-§U-ME-DU,  the  house  of  the  raising  of 

13/14  To  E-DUB,  the  place  of  pacification,  [ 

15  To  E-ME-TE-UR-SAG,  the  restingplace  of  the  feelings  [ 

16  To  E-I-NE-(il)A-NIM,  the  house  of  the  lord,  [ 
17/18  The  lord  Adar,  his  name  [ 

19/20  The  gods  of  the  mountains,  all  [ 

21/22  Before  his  frightfulness  as  reeds  [ 

23/24  The  burdens  of  the  mountains  [ 

25/26  Him,  who  is  not  obedient  to  Bei,  may  he  f 

27/28  May pacify  thee,  may  the  earth  pacify  thee!(?j 

]  may  heaven  assuage  thee!(?) 

This  Babylonian  tablet  is  written  in  two  languages,  and  in  the 
form  of  a  litany.  It  is  most  probably  addressed  to  Marduk;  note 
Rev.  1/2;  5/6. 

L.   14/15.  Uihta-bal'ki'it  (or  tui-a-bal-ki-it})   is   a  conjectural  res- 
toration.    For   similar   passages   see   HWB  175**  and  MüsS-Arnolt,  30 
Dict.  p.  251. 

L.  16/17.  ta-äi'^U'Uf  {ut}  piT).  The  reading  is  not  sure.  I  have 
derived  it  from  tan©;  but  cf.  III  TTm  =  A-MAR-RA,  HWB  175^ 

L.  22/23.  ^ar-ri'üf  an  adverb  from  int.    The  Sumerian  zar-ri-e§ 
may   be   from   the  Semitic.    We   would   expect  at  least  the  ending  35 
bi.  —  tU'ma-a4-^i-[i  =  SAL-SAL.    Elsewhere  SAL  =  masü  'make 
wide,*  which  is  not  suitable  here.    Better  is  masü  'find,  reach.* 

L.  24/25.  tu-ui'pai[  ],  from  bM  III",  i  The  change  to  the  pres- 
ent  tense  is  noticeable.  It  may  be  that  it  denotes  repetition  of 
the  action.  40 


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VI  fffiamiltan,  Q^ft^toiur  Zt%Uf.  575 

L.  26/27.  su'un-ku  =  GUG,  over  an  erasure.  —  adi  ma-ti,  doubt- 
less  right  for  adi  ba-ti  in  the  text 

L.  28/29.  The  same  line  IHR.  38,  No.  i,  Obv.  40  (HWB  14^). 

L.  30/31.  ina  la-bu-ü  t==  KUL;  from  ^abu  \o  oppress.*    Another 
5  possible  reading  is  ia-pu-ii  with  the  meaning  *to  be  close.*  The  line 
then  would  be  *Lord  who  in  the  thick  (of  the  fight)  &c* 

Rev.  1.  4/2.  para^  =  Sumer.  me,  S^  138. 

L.  3/4  tä'Hl  =  SIR-GA,  from  TD«n  III",  i. 

For  1.  s/6  cf.  King,    Tab,  of  Cr.  Vol.  I,  p.  14,  1.  121.    From  this 
10  we  may  conclude  that  this  hymn  is  in  honor  of  Marduk. 

L.  7/8  na-ra-\mu\  =  KI-ÄG. 

L.  9/10.    büiiu  e/['/u]  =  E-AZAG-GA.  —  E-KI-GUSUR.   Ninlil 
is   ru-bat  k^KI-GU^UR  IV R  27,  25  ff.  a;  cf.  Reis.   p.  56,  Rev.  5. 
DuruUu  =  KI-GUSUR  Reis.  73,  9/10. 
15  L.  11/12.    For  bit  ni-ü  \ini\    =   E-I-NE  see    HWB  485»»    and 

Br^  4003.    'House  of  the  lifting  up  of  the  eye,*  /.  ^.,  'house  of  love.* 
E-SÜ-ME-DU  also  in  Reis.  p.  36,  16;  p.  40,  12.^ 

L.  13/14.     Cf,  Reis.  p.  36,  14;  40,  11,  for  E-DUB-BA.  —  a-lar 
tap-}M-^uk'tu  =  KMM-DUB;  cf,  HWB  548». 
20         L.  15.     Cf,  Reis.  p.  36,  16;  40,  12.  —  KI-NA  =  tapiaf^u,  HWB 
548*.  —  BAR  =  kabittu, 

L.  16.  E-I-NE  (dimmer) A-NU-UM,  also  Reis.  p.  36;  ii(?),  properl>' 
means  *House  of  the  love  of  Anu.* 

L.  17/18.   (dimmer)NIN-IB-ra.   Is  ra  the  phonetic  complement  to 
25  the  name  Adar.^* 

L.  25/26    Under  IJE  is  written  small  X  me-ri. 

L.  27/29    should  probably  be  restored  as  IV  R.  24,  No.  3,  24ff. 

L.  30/39.  These  lines  are  to  be  restored  somewhat  as  IV  R.  18, 
No.  2,  Obv.  loff.  (see  additions  in  Mitteilungen  der  Deutschen  Orient- 
30  Gesellschaft,  Aug.  bis  Okt  1901,  No.  9,  p.  17  ff.).  Various  gods  and 
goddesses  are  besought  to  use  their  influenae  in  padfying  the  angry 
heart  of  the  god.  —  The  right  half  of  the  lines  may  begin  dimmer 
or  an,  in  which  case  we  have  probably  the  second  half  of  1.  29 
repeated. 

VII.  —  K.  11173. 

1  ]  si-ig  [ 

2  3]ü(}ygam-mU''hi  ir-si-tum  iü-gam-mu-mlu-hi 

3  ]  mu  [ 

*  [Cf.  E.  Schrader,  Zur  Kritik  der  chronologischen  Angaben  des  Alexander 
Polyhistor  und  des  Abydenus  (Leipzig,  1880)  pp.  19—23  and  J.  D.  Prince's  paper  The 
God-name  Ninib  in  JBL  24  (1905)  54—57.  —  P.  H.] 


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4  ]  äiä  latne  u  etat  iame  lü'gatn-mu'tnU'lu 

5  ]  mu-un-na-ab-si-ig 

6  ]  ir-^i-titn  ana  i-ra-ti-ia 

7  ]  mu-un-na-ab-si-ig 

8  ]  ir-^i'tim  ü-te-nü  lu-gam-mu-mu-Iü 

9  ]  mu-un-na-ab-si-ig 

10  ye  ina  rap-iu  i-ku  u  pa-aUgu 

1 1  ]  mu-un-na-ab-si-ig 

12  Ynim  mi'li  ir-^i-tim 

13  ]  mu-un-na-ab-si-ig 

14  ]'ium  iap-li'tum 

1 5  ]  mu-un-na-ab-si-ig 

16  ]  e-li-tum 

17  ]  ku(?)  mu-un-na-ab-si-ig 

18  -       ]  mu-un-na-ab-si-ig 

19  ]  i-nta  ina  ra-ma-ni-iu-nu 

20  ]  PA  yE  [ 

21  ]     (Vacant)     [ 

22  ]  [ 

23  ]   dul'lu  pa  [ 

24  J  KA-NA  [ 

25  ]  jf^(?)  /  ba  kdd  da  [ 

26  I  SAG  [ 

27  ]  kal  ti  bu  [ 

28  ]  A-NA  [ 

29  ]  uzQ)    [ 

Rev. 

1  1  J  PÜi,rj-[LAM(r^ 

2  ] 

3  ]  PÜ(r)-LAM(:)  PU(?)-LAMv?) 

4  ] 

5  ü-mu-un  yAR  NAM-B A-EN  (?)-EN  [  ]  NAM-ME-  .  .  . 

6  be-lum  ka-thk  ^(f)  [  ]  llb-bi  e-te-el-mi-inCr) 

7  mas-mas-e-ne  an  mu-un-azag-ge-e-ne  ki  mu-un-el-e-ne 

8  mahmal-^u  la-me-e  ul-la-iu  ir-^i-tim  ub-ba-bu 

9  an  mu-un-el-la  ki  mu-un-el-la  [ 

10  ul-tu  iame-e  ul-li-lu  ir-^i-tim  ub-bi-bu 

11  ü-mu-un  e-a  mu-un-SU-ELTEG-^^  mu-un-ZU-TEmelamIMDAj)[ 

12  be-  lum     me-  e     ir-  muk    uz-  za-ir  ina  me-lam-mi  il-ku  [ 

13  aga  nam-en-na  men  LAy-LAy         SU-EL  mu-un  na-[(?) 

14  ina     a-  gi-  e     be-  In-  tint     mi-  in-nim  ib-bi  el-lü  i-kar-ra-bu^) 


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VII  QVlacwtIfdn»  Q^ft^ieud  Ztjd».  577 

1 5  ]GAL  (dimmer)MU-UL-LiL-LÄdug  azag-ga-na  mu-un-na-dur-ru- 

16  ina      6i-  ir-  ki      la      el-  li-  e-  tim  u-ie-Jtib'iU'ma  •        [a-an 

17  ]  A-NUN-NA-GAL-GAL  nam  mu-un-ni-ib-tar-ri 

18  Hm-ta  i-Hm-mu-ui 

19  ]  UD(?)  PAR-RI  aga  SAG  LÄ-LÄ  ME-RI  mah  me-en 

20  ^a     ina     a-gi-e     kar-ni    }a    ina  ki^-iä-tim  ^i-ru  at-ta 

21  ]  PAR-RI  '  AN  [    ]  MI  RI  IN  GA  [? 

22  a-gu-ü  u  me{T)'ru  ka-Q)  [  ]  kaQ) 

23  ]  SE-NA-GA 

Rcv. 

5;6  Lord [  ]  the  heart 


7/8     Conjurer  who  purifies  heaven,  who  washes  the  earth. 

9/10  When  he  purified  heaven        (and)  washed  the  earth, 
11/12  The  lord  poured  out  water  .  .  .,  with  splendor  he  did  it(r). 
13/14  With  a  crown  of  dominion,  a  pure  diadem,  who  blesses  purely. 
15/16  The  great  ....  Mullil  caused  him  to  sit  on  the  pure  knees. 
17/18  The  great  Annunaki  appointed  (his)  fate  for  him. 

19/20  Thou  of  the  horned  crown,  in  everything  art  thou  exalted. 
21/22  The  crown  and  [ 

This  text  is  badly  preserved.  It  is  Babylonian,  and  in  the  form 
of  a  litany.    It  is  probably  addressed  to  Marduk;  see  Rev.  20. 

Obv.    On   account   of  the   fragmentary   nature   of  this  side,   no 

connected  translation  is  possible.    Mu-un-na-ab-si-ig  reminds  one  of 

25  SIG  (PA)  which'  occurs   often   in  Reis,   for   narätu,    If  this  be  the 

meaning  here,  cß  REIS.  p.  27,  35:   Sade  ina  lagämilu  lade  utabbatu. 

Rev.  1.  I.  3.  The  signs  are  written  close  together  and  may  be 
IG-GUR  or  PÜ-LAM. 

L.  5/6.  The  sign  HAR  may  be  KI.  —  Read  ka-täk  or  ka-bab-tü, 
30  The  end  of  the  line  is  not  sure:  e-te-el-mi-in  is  possible  and  may 
be  from  limenu  *be  bad.'  Cf.  the  form  e-tal-mu  from  lamü  (Muss- 
Arnolt,  DicL  p.  485*). 

L.  ^\Z,  mal-mal-lu  is  singular  number.  The  Sumerian  is  pluralj 
so  also  mu-un-azag-gi-e-ne  and  mu-un-el-la-e-ne.  —  ul-la-lu  and  üb- 
35  ba-bu  I  regard  as  Singulars  with  the  relative  ending.  With  this  line 
cf.  K.  8961,  5  (Marduk)  mulil  lame  u  ir^itim, 

L.  11/12.  uz-za-ir  (^?),  II,  2  from  a  root  n«T  (if);  cf.  HWB  249^ 
At  the  end  read  il-ku-un  perhaps. 


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578 


(Jfftittü^t  yit  femiHfc^en  jl|M^a4wi(fenf4afi. 


VII 


L.  13/14  mi'in-nim  (=  men)  for  menu  *crown/  —  i-kar-ra-bu^ 
conjectural  restoration. 

L.  15/16.  I  have  taken  Mullil  as  subjectofthe  verb.  —  el-li-e-tim 
is  pl.  fem.  Therefore  bi-ir-ki  must  also  be  pl.  Generally  the  dual  birkä 
is  used. 

L.  17/18.  Reis.  p.  7,  16/17  (dimmer) A-NUN-NA  =  (/7)^-»«»-»^^-ifa*; 
Reis.  p.  92, 24/25:  (dimmer) A-NUN-N A  =  (^7)^-««»-«Ä->fw;  Reis.  p.  97, 
74/75:  A-NUN-NA  =  ar-da-tu  {i.  e.  lätar). 

L.  19/20.  6/:  VR.  33,  Col.  II,  50.  52  (HWB  15*).  Marduk  wears 
*a  crown  with  lofty  horns.* 


VIII.  —  K.  3153. 

1  ]    .    .    [ 

2  yia  [ 

3  ]TA[ 

4  ina  ritQyti'ia  rab-bu  [ 

5  kir-mu  A-SI-SUR-RA-ta  f 

6  ina  ap-pi-ia  it-bu-tu  ia-^a-ti 

7  na-am-tag-ga  gig-ga  hul-a-an  ma-ra  [ 

8  an-ni  mur-su  lint-nu  ia-a\H 

9  (gi§)bär-u§  hui  US-SA-e-ne      ma-ra 

10  pa-KU'Uhiu  ia  lim-nii  ni-ta  [  ]  ia-a-ti 

11  mu-du-ru  mu-un-SIG-SIG-ga    ma-ra 

12  hat-tu  ni'tU'tum  ia-a-ti 

13  §U  BÄR  mu-un-ba  [  ]  TE-TE  ma-ra 

14  ga-tunt  [  ]  il-tunt    ia-a-ti 

ma-ra 
ia-a-ti 
ma-ra 
ia-a-ti 
ma-ra 


15  kin  hu-luh-ha-e-ne 

16  Hp-ri  gal'tum 

17  ^H<^  SAR-SAR-ra 

18  ki-na-az  zak-tum 

]  NE(?)-NE(?)  LÄ-MU 
]  ntutQ)  [ 


^9 
20 
21 

22 

23 
24 


]  RUM  A  §1  [ 
]  tna-a-du  mar-si-ü  td-ha  [ 
J  hui  mu-un  [ 
]  lim-nii  tu  [ 


Reverse  (?) 

1  ]  DA(f)  [ 

2  a-]kalQ)  ut-tu-u  \ 

3  a(?)-ni  pad-da  [ 

4  ]  me-e  ut-tu-u 

5  ]  NE-MA  sid-de  UD-§u-u§ 


]NU[ 
]  ra-ma-m-ia  [ 
i-de-zu  mu  [ 


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vni 


(Jlfljicmiffan,  (Bc%toi4«  €tjcU. 


579 


7      ]  PÄD-da-dim  ni-mu-ta  ma-un-KÜ-e  g^asan  tmu(f) 


8  ki-ma  la  a-^a/ii)  [ 

9  a-ni  PÄD-da-dlm 


äe-f/'tä 


lo       ki*ma  }a  me-e  ut^tu-{u 

\  i  gaSan-mu  na-am-tag-ga  mu(?J  [ 

12  de-ii-ti  aU'HU-H-a  [ 

13  IB-SI  ^i-mu  zi-ir-ra  [ 

t4      ma-  fi         na-  pü-  ti         1-  ta-  M-ui  [ 

15  E^NE  nam-AZAG-ZU  nu-SE«BI-DA  HUL(?)  [ 

16  €-ki-a-am       eu-ku       ia       i-Ie-it  kui-iul-tii  [ 

17  E-NE      mu-lii       uru-uru      nu-un-SMR  [ 

18  e-kua-am      ia       iMa-as-ru-ma  ia  *i-f 

19  galan-mu      e-ri-zu-iu      GUR-an-lMb  sa-ne  [ 

20  be-ei'ium      ana      arttd-ki      na-as-fii-rim-ma  &[ 

21  gasan-mu      na-an-gur-ri-en      gasan-mu  ZAG  nan>mu-[ 

22  de-  el-  tum      la       ta-  sa-  kip      {        ]  he-d  [ 
21  a-a  muh  [ 


3/4    In  my  great  hand  [ 

5/6    In  my  .  ,  .  ,  .  ,  face  me 

f\^    Sin,  a  grievous  sickn^s  me 

9/10  A  rod  that  eviUy  ..,,,,  me 

11/12  A  st  äff  that  5mites(?)  me 

13/14  A  band  ......  me 

15/16  A  terrible  messenger  me 

17/1S  A  tipped  whip  me 


Reverse  (f). 

1/2    I],  who  desire  food  [ 

3/4    I],  who  desire  water  [  |  myself  [ 

5/6     Hot  and  cold  daily  before  thee  [ 

^\%    As  one  who  desires  food  [ 

9/10  As  one  who  desires  water  [ 
II/I2  O  Mistress,  my  sins  [ 
13/14  Long  enough  is  my  life  sad  [ 
15/16  As  a  wise  man  does  not  escape  shamef 
17/18  As  one  who  is  guarded  does  not  [ 

19/20  O  Mistress,  turn  to  thy  servant,  thou  [that  bearest  sighs)! 
21/22  O  Mistress,  do  not  cast  down  [ 

23     O  mighty  mother  [ 

ßdtrif«  mr  jemit.  Sprach  wriitenfchäft.    V.  .-, 

4* 


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580  qßettta^«  ^ut  fmiiit4tn  #)^44w{fr<iir4aft.  vni 

This  is  part  of  a  'penitential  psalm.*  It  is  Assyrian  and  bilinguaL 
The  lines  of  the  obv.(?)  are  divided  in  the  middle;  in  the  rev.(?)  this 
division  is  not  apparent    In  1.  3  (Rev.?)  there   seems  to  be  a  space 
after  uttu,    The  repeated   ma-ra  «=  iäti  is  probably   only  the  be-  5 
ginning  of  the  half-line. 

L.  3/4.  rit'ü-ia  not  sure. 

L.  5/6.  it'bu'tu  ^  A-SI-SUR-RA  I  cannot  explain.  —  appu  = 
KA  (kir)  HWB  \o^\ 

L.  11/12.  ni-tu-tu  =  SIG-SIG  cannot  be  from  natu  *make.*  The  10 
root  natu  =  SIG-SIG  *beat,  strike*  would  be  suitable. 

L.  17/18.  kinazu,  if  it  means  *a  whip/  will  be  here  {saktu)  one 
tipped,  perhaps  with  metal  points. 

Rev.(?)  1.  1/2.  3/4.  The  beginning  is  broken.  There  is  Space  for 
ia  a-kal  &c.  in  1.  2,  and  for  ia  me-  &c.  in  L  4.  With  these  lines  15 
cf,  11.  7 — IG.  For  the  restoration  of  the  latter  half  of  the  lines  we 
have  nu  1.  3;  ramania  1.  4  where  we  should  read  ina  rämänia  (=  ni- 
mu-ta  L  7);  and  mu-un-KU-e  gaäan  =  [  ]  beitu  L  Jl%,  —  KU  prob- 
ably =  akälu  \o  eat*     Cf,  ZiMMERN,  Bussps,  p.  34,  19 — 22: 

akäl  ul  äkul  bikitum  kurmaü  20 

me  ul  aiti  dimtu  maititi 

Food  have  I  not  eaten,  weeping  was  my  nourishment. 
Water  I  have  not  drunk,  tears  were  my  drink. 

L.  13/14.  ma-^  =  fß-SI.  CJ^  Zimmern,  Bussps.  p.  52,  14/15.  But 
the  meaning  Gnade  (ZiMM.)  is  not  right;  cf,  HWB  422»  25 

L.  15/16.  i-U'it  =  Se-bi-da;  root  riKID  I,  pres.  or  pret  n»tD  is 
elsewhere  construed  with  ina  or  lapän  (HWB  636*)  and  hence  it  is 
not  sure  whether  kullultu  is  the  object 

L.    19/20.      Cf  ZiMM.,  Bussps.   p.    52,   19:    kilädki    su^f^iriuma 
(GUR-AN-SI-IB)  =  Dein  Angesicht  wende  ihm  su;  ako  p.  79,  29/30:  30 
naJ^^irä.     The  line   is   probably  to   be    supplemented  from  ZiMM. 
p.  10,  3/4  (IV  R.  29**  No.  5,  3/4)  äA-NE-DU  SÜ-TE-MA-AB  =  Ä- 
ki  unninL 

L.  21/22.  The  same  phrase  in  ZiMM.,  Bussps,  p.  65,  35/36  (IV  R. 
10,  35b).  3S 

IX.  -  K.  4620. 

Supplemented  by  VATh  267  +  1838  -f-  Frag.  (Reis*  No.  231). 

1  e-a  dim-me-ir  balag  er-ra  [  ]  TI  [ 

2  ana  bit  i-lu  ina  ba-lag-gu  tak-kal^tui^)]  te-il-Ii-tü  i(?)  [ 

3  US-KU-E  SAR-ra  mu-un-na-an-du-[a(?) 

4  ka-lu'ü  za'ma'ri{ru)  i-za-am-mu-^ur 


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5  US-KU-e  SAR-ra  nam-en-na  niu-un-na-an  du*a(?) 

6  ka-  /u-  ü        ^a-  ma-  riiniar)        be^  lu-ti 

7  US-KU-e  SAR-ra  balag-ga  mu-un- 

8  kit-   iu'   ü{ii)        sa-   ma-   rii^nar)        öa-ia-ag-gi 

9  (su)ub  azag  li-li-es{r)  azag  mo-un- 

10  imi      up-pi       ei-Mlmi)       (hia)      /i-/i-is{si)  el-iuUi) 

11  J  me-§i  balag  azag-ga  mu-un- 

12  \  ^al-f^ai-ia-ti      n      ma-au-si-i  ba-ia-ag-ga  ei-ä 

13  §a(?)]-Eu  in  KU-E-ic^-ne  bar H zu)  in-sid-de-de 

14  alim-ma  gutu  sul  dimmer  | 

15  gutu-gal  ama-e  e  babbar  [ 

16  I  mah*a  KUR-GAL  dimmer  MU- 

UL4LfL 

17  nin  mah-a  DAMAL-GAL    dimmer 

GU(?HLAi?) 

18  dimmer  IB  [    j  A  ki  SUG-GU 

19  dim-me-ir  aii-na  dim-me-tr  [ 

20  a  sa  ba*a[-ni(?)  yU-SI 

21  IKRIB^NE  SE-IB  K  BABBAR-RA       ^J  NE-E(N-GE-GE 

22  KI-BAR~BMM  DUB^KA  ( 

1/3  To  the  house  of  god  witb  cryliig,  Iament,(and)  prayer  |let  us  go(?J 

3.4  The  priest  sintjs  the  song. 

5/6  The  priest  sings  the  song  of  dominion. 

7,'S  The  priest  sings  the  song  of  woe. 

g  10  With  a  pure  uppu,  with  a  pure  Hiisu  he  sings. 

II,' 12  With  a  tambounne(?;i  and  manm  he  sings  a  pure  lament 

13  Let  the  heart  be  parified,  let  the  anger{mood)  be  assuaged. 

14  Might}^  one,  brave  hero  of  (god)  [ 

15  Great  cliampion,  wild  ux  of  I^^babbar  [ 

16  Great  [  J  lord  Bei  • 

17  Great  mistress,  great  mother  Gulla 

18  (God) the  obediem  land  | 

19  The  gods  of  heaven,  the  gods  [of  earth 

20  Hüw  long  will  the  heart  be  atigry,  O  exalted  j 


This  is  a  dupÜcate  of  VATh  267  +  1838  +  Frag.,  Rev,  11.  6—27 
(Rkis.  p,  47).  As  tliese  two  Supplement  each  other,  a  translation  of 
the  section  is  possible-     Where  the  readiags  differ^  I  have  put  those 

4** 


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582  (BäM^i  5ttr  fmitifd^tn  ß^ta^wi^tnf^aft.  IX 

of  K  4620  in  parentheses.    We  have  here  apparently  a  look  at  a 
religious  procession  to  one  of  the  Babylonian  temples. 

L,  1/2.  At  the  end  we  may  supply  i  nillik  (HWB  173^  et  at),  — 
ba-iag'gu]  for  LAK  =  LAG  cf,  Sm.  2054,  1.  12:  öa'lak{g)^=D\JR\ 
and  1.  18:   ba-lak^gygu  =  DUB.    For  the  meaning  *crying,   lamen-  5 
tation/  see  the  same  place:  ba-lag  bi-kit    For  the  ideogram  see  S^ 
156,  —  tak'kal-tu  —  A-§I,  L  e.  er  (HWB  55»»). 

L.  9/10.  up'pi  =  ÜB  (S^  256)  perhaps  =  ^tambourine*;  for  a  dis- 
cussion   of  the  word  see  KB  VI,  391.  —  li-li-si  ===  LI-LI-feS  (see 
S*»  260);  for  this  cf.  KB  VI,  443.  The  meaning  of  neither  of  these  is  sure;  10 
they  are  probably  musical  instruments. 

L.  11/12.  ina  is  probably  to  be  restored  at  the  beginning.  —  f^al- 
l^al'la-ti  (S^  258)  perhaps  *tambourine*   or  *cymbal/  —  ma-an-zi-i, 
another  form  of  mazu\  the  meaning  is  unknown.  These  words  occur 
together  VR.  32,  58  ff.  b.  c.     Cf,  also  Reis.  Einl.  p.  XVII.    For  the  is 
use  of  ellu  here  cf  Reis.  p.  79,  4:  rigim  Sa  ellu  ilmetna. 

L.  13.  Semitic:  libba  linüf}  kabittaka  lipia^]  see  HWB  under  näl^u 
and  paiä(}u.  Properly  we  should  expect  fJE  =  iu  at  the  beginning; 
see  however  K  4623,  Obv.  14/15;  Rev.  7/8  (HWB  453*). 

L.  14.  Here  begin  the  iume  kardütu  —  In  Semitic  this  Hne  would  20 
be  kabtu  ^arradu  idlu^  {i/u)  .... 

L.  15.  =  karradu  rabu  i-babbar. 

L.  16.  =  [    ]  4iru  bei  {il)EN-LtL 

L.  17.  =  beltu  sirtu  ummu  rabitu  {if)GU['LA. 

L.  18.  =  {il)  [  ]  mätmagirtuQ)  —  ^'E  on  accountof  the  foUowing  25 
GU  is  probably  to  be  pronounced  hig  (Br.  7421). 

L.  19.  =  iiäni  Sa  iame  iläni  ia  ir^itim. 

U  20.  =  a&u/ap  /ibbi  aggi{i)  Sakü  [  ];  cf  REIS.  p.  102,  45; 
p.  IIS»  30/31.    te-BA  =  agägu  (HWB  14). 

L.  21  is  the  subscription;  see  Reis.  Einleit  p.  XVIIL  30 


X.  -  K.  5268  +  K.  5333. 

1  gutu  dimmer-ri-e-ne  IM-TUK  e-a  esig-g^  du  (dimmer)EN-LIL-LA 

2  lut-ta-i-id  l^ar-ra-du  iiäni{pl)  gaS-ru  Sü-pu-ü  mär  {iJ^EN-LtL 

3  (dimmer)  Dibbar-ra  gutu  dimmer-ri-e-ne  IM-TUK  e-a  esig-ga  du 

(dimmer)EN-LfL-LÄ 

4  {jI)Nergal   lut-ta-i-id   kar-rad  ilani[pl)   gai-ru    iü-pu-ü    mär 

{iTjEN-LfL 

5  ki-ag-ga-a    (dimmer)EN-LfL-LÄ    SAG-KAL    mah    ad-a-ni    §Ü- 

GAR-ra-gi 

6  nayram   {H)EN'LtL  a-ia-ri-du  ^-i-ru  mu-tir  gi-mü-lu  a-bi-iu 


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X  QllUciiiifBiii»  Q^t^iouir  Ztpi0.  583 

7  ]  UD  DA  (dimmer)NIN.MAö  NUN  GAL  TUR(?)-KU  LA-A- 

NI-§Ü(?)  m  yUS  GI-DI-A 

8  ]-ti  {j[)be4it  iläni[pl)  iar-rat  ra-bi-ti  tur(iykuQ)  ia  ana  e-ntu- 

ki-iu  tak-lu 

9  id-gäl(?)  dimmer-ri-e-ne  MA§  SIR  malj  gutu  gal  BAD-MAfJ  (dim- 

mer)EN-LfL.LI 

10  igigcU'la  iläni(pl)    mas-su-ü  ^i-i-ru  l^ar-ra-du   ra-bu-ü  tukul-ii 

{if)EN'LILQ) 

1 1  (dimmer)Dibbar-ra  dimmer  ni  yU§  A-RI-A  §Ü  NE  IB  [ 

12  (if)Nergal  ilu  iz^zi  pu-luf^-ii  u  ra-ltähba-tutn  [ 

13  dimmer  azag-ga  (dimmer)Babbar-dim  melam(?)  E(?)  GA  NE  GAR[ 

14  ilu  el'lu  ia  zi-mu-iu  ki-ma^i)  nu{iyür  {i/)Iamii  [ 

15  (dimmer)Dibbar-ra  gal  en  e-a  tun  [ 

16  (if)Nergal  belu  lur-bu-u  ia-kin  taf^-tu-üQ)  [ 

17  (dimmer)  esig-g^  mu-bi  muUa  l)ul  (dimmer)  nam-tar(?)  [ 

18  ilu  ra{i)ybu  ia  ana  zik-ri  iü-mi-Iu  gal-li^e  u  nam'[ta{}yri{i)'e{i) 

19  (dimmer)  Dibbar]-ra  erim  esig-ga  b^l-gsü  [ 

20  (}l)Nergal  ia  a-a-bi  lim-nu-tu  dan-nu{Jyi  napQy[ 

21  ]  gal  damaHa-a  DI-DI  hul-gal  dimmer-ri  [ 

22  ]  ir-^i-ti  ra-pa-ai-ti  ka-üd  iläni  li[m{}ynu{}yiuQ) 

23  (dimmer)SIT(?j.LA]M(?).TA.E.A  en  (dimmer)A.nun.na-ki  NA  SIT  [ 

24  ]  gi(:)  {il)A'nun'na'Ai  belu  pi-tu-ü  [ 

25  ]  dimmer  azag-ga  KÄR  BI  igi-bi  [ 

26  ]  el'lu  ia  ina  nap^'(^ar{J)]iläni{pl)  ia  [ 

Rcv. 

1  (dimmer)Dibbar-ra  ID-GÄL  ti-la  ZI  ki-ag(?)  [ 

2  {il)Nergal  ilu  mun-tal-ku  ia  bul-lut  i-ram-muQ) 

3  uru-zu   Marad-da(ki)   nin-gig  TUK-A  ^yySj  [ 

4  ali'ia  {al)Ma'rad  ia  ma-ru-ui-ti  im-^uQyruQ)  [ 

5  dimmer  Marad-da-(ki)-§u  ID  uru-zu  gi-na-a  [ 

6  {il)Nergal  ana  ali-ka  (al)Ma'rad  ki-nii  7tap{jt)  [ 

7  u  MAL-E  nam-ti-la  nin-gig-ga(?)  [ 

8  ^  ia-a-ii  muQytü  f^at-tu-ka  mar{}y[ui'lu]  lu'[ 

9  (dimmer)  EN  [  ]  NAM  [    ]  E-A  [ 

10  {il)EN  [ ]  mu  ü  tu  tak-mi-lu  na  kuQ) 

1 1  {ir)Nergal  dan-nu  gairuQ)  ilani(pl)  [ 

12  ii'i  pi-i  dup-pi  gab-ri  Kuiü(ki)  ia-tir-ma  ba-ri-le 

I  /2    I  will  praise  the  hero  of  the  gods,  the  mighty ,  the  splendid  son  ofBeL 
3/4    Nergal  will  I  praise,  the  hero  of  the  gods,  the  mighty,  the  splen- 
did son  of  Bei. 


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5/6    The  favorite  ofBel,  the  exalted  chief,  the  avenger  of  his  father. 

7/8  ]  of  the  mistress  of  the  gods,  the  great  queen  .  .  .  .,   who 

trusts  in  his  strength. 

9/10  Wisc  one  of  the  gods,  exalted  prince(?),  great  hero,  ally  of  Bei. 
11/ 12  Nergal,  terrible  god  [clothed  with]  fear  and  awe. 
13/14  Shining  god,  whose  appearance  is  as  the  light  of  the  sun  [ 
15/16  Nergal,  mighty  lord,  who  causes  defeat  [ 
17/18  Great  god,  at  the  mention  of  whose  name  devils  and  demons  [ 
19/20  Nerg^,  who  the  evil  enemies  strong(?)  [ 
21/22      ]  the  broad  earth,  subduer  of  evil  gods  [ 
23/24  Nergal  (?),  lord  of  the  Anunnaki,  lord  who  opens  [ 
25/26  Shining  [    ]  who  among  all  the  gods  [ 

Rev. 
1/2    Nergal,  the  sagacious  god,  who  loves  to  give  life  f 
3/4    Thy  town  Marad,  on  which  misfortune  has  come,  mercy  [ 
5/6    O  Nergal,  to  thy  town  Marad  truly  [ 
7/8    And  as  for  me,  ^e  man  of  thy  fear,  may  misfortune  [ 
9/10  Bel(?)  [ ]  wast  angry  [ 

1 1  ]  (to)  Nergal,  the  strong,  the  mighty  one  of  the  gods. 

12  According  to  the  tablet,  the  copy  of  Kutha,  written,  reviewed, 

This  text  has  been  already  used  by  DELITZSCH,  BrüNNOW, 
Strassmaier,  and  others;  but,  as  far  as  I  know,  has  been  neither 
published  nor  translated  heretofore.  It  is  written  in  Babylonian,  is 
bilingual,  and  is  addressed  to  NergaL  The  scribe  has  used  the  Su-  25 
merian  rather  freely  (if  we  are  to  regard  the  Sumerian  as  the  original), 
some  words  being  translated  twice,  and  some  not  at  all.  The  copy 
before  us  was  made  from  an  exemplar  in  Kutha.  The  town  Marad 
is  mentioned  twice,  and  the  occasion  of  the  conjposition  of  the  hymn 
seems  to  have  been  some  calamity  that  befell  that  place.  30 

L.  1/2.  lupü  =  UD-DU-A,  VR.  23,  41/42;  Br.  7890;  HWB  236^ 
The  pronunciation  e-a  for  UD-DU-A  is  not  sure.  It  rests  on  S*>  84: 
«1*1  =  UD-DU  =  e.  —  ^airu  =  KAL-GA;  for  the  pronunciation 
esig-g^  See  HWB  223 f  Br.  8493  gives  IM-TUK  =  gairu  and 
cites  this  line.  This  cannot  be  right  IM-TUK  =  luttaHd  Br.  8494;  3S 
HWB  473^ 

L.   3/4.  For  Dibbar-ra  see  AL^  p.  6,  No.  27  and  Muss-Arnolt, 
Dict  p.  239^* 


♦  [CoDtrast  KAT3,  587,  n.  2.  —  P.  H.] 


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r  ^ 


L.  7iS.  (//)W/////^h//iffrrö/rfr«/2  =  (dimmer)NIN-MAH-NLJN-GAL 
appears  to  be  but  one  concept.  The  whole  line  appears  to  be  very 
freely  translated,  According  to  S^  2B6  IM  (ni)  ^  emukfL  Ifwe  take 
it  thus  here,  theii  HUS  (=  essu,  /juIJtu,  ruUu)  is  un translated,  It 
5  seems  better  to  take  ht  aua  emükihi  as  the  translation  of  la-a-ni-sü 
IM-HUb,  in  which  case  a  better  translation  would  be  3a  ina  lalc 
rahibbatihi  (see  toi,  11/ 12),  ^  There  remains  TUR-KU  unexplained; 
the  Sumerian  is  evidently  but  repeated  in  line  8. 

L.  910.  id-gäl(?)  ^  igigaiiu  is  apparently  dialectic;  or  should 
io  we  read  ID-TUK  which  has  the  meaning  ieu\  —  mas-su-u  =^  MAS- 
SIR  I  have  translated  ^prince,'  but  the  meaning  is  not  sure.  In 
HR,  47,  IS  a.b  mam  (MAä^SIR)  =  ahiridu;  ASKT  76,  17/18  mas- 
SH'U  (^  MAS-SIR).  The  words  seem  to  have  the  same  origin  and 
will  have  somcwhat  the  same  meaning-.  Muss-Arnolt  gives  massu 
15  'a  priestiy  office  of  very  high  rank'  (p.  6s6f).  —  KU-//,  i.  e,  iuhdti 
(=  BAD-MAy),  The  ideogram  elsewhere  =^  'great  wall'  {dfim  raM)\ 
if.  AI.^  p.  156,  Re\r.  S:  }a  lüdi'  raM  (BAD-GAL)  anäkiL 

I^  1 1/12.  TheSeniJtic  seems  to  be  a  free  translation:  i^j^u  ^  HUS; 

/;///4/i  =^  IM  (ni,  S^  2^)\  IM-HUS  =  rahMtttu.    The  scribe^  hcis 

ao  translated   these  first   separately,   then   together.    A-RJ-A  probably 

-^  ramü]  cf.lVR,  27,  49/50:  la  raluMafti  ramu  =  'clothed  with  awe' 

(IM^HUS  RI^A^BI)  HWB  62zK 

L,  13/14,  m-mu-ht  =^  ME-NE-BI  (/',  ^.  melam).   This  is  conjecturaL 
I  know  no  other  place  where  :dmu  =  melani;    but    meiammu  has  a 
25  similar  meaning. 

L,  15/16.  tahtu  =  tun  (S^  27 5 1;  en  =  biiu.  What  then  is  the  Su- 
merian for  lurbu\   GAL   is  in  the  wrong  position,   before  the  noun. 
UD-DU-A  (=  iupü)   may  represent  it     Or   is  UD-DU-A  =  Ukin^. 
See  the  order  in  1,  21/22* 
30  L  17/ia  güNi-e  =  TE-LA,  L  e.  probably  mul-la  (HWB  197^). 

L.  t9/2a  The  construction  is  doubtful.  —  dan-nu  ^^  esig-ga,  but 
it  cannot  refer  to  a-a-bi,  as  this  is  pkiral  (cC  iimnütu). 

I^  21/22,  Apparently  the  adj,  Stands  before  the  noun  in  the  Su- 
merian.    We  should  expect  dimmer-ri-e-ne  Ijul-gal  DI-DI. 
3S  L.23/24.Thebeginmngmayberestored:{dimmer)SIT'LAM-TA-E-A; 

cf,  VR,  46,  2i<^  where  this  ideogram  ^  {iDAUa-mu,  i»  e.  Nergal;  also 
IVR.  3S.  No,  2.  1;  HR.  61,  19^  IHR.  68,  63^.  VR,  21.  26^^  gives 
(dimmer)NIN-GIR-LlL  {a-ia-fnu)  which  would  suit  the  beginning  of  l  24, 

L.  25/26,  nap  is  probably  an  error  for  mip-fja$\   For  the  ideogram 
Ao  KAR  f/  GU-GAR  =  fiap^aru. 

Rev.  1.  1/2  mun-iai-kii  =  ID-GÄL;  ef:  Obv,  g/ta 

L,  3 '4  Sffj  may  be  in  this  connection  =  rhmi  =  *favor^  mercy** 

L.  5 '6.  What  is  the  Sumerian  ID? 


I 


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I 


L.  7/8.  Conjectural  translation. 

The  rest  of  the  text  is  too  broken  to  treat  satisfactorily. 

XL  —  80,  7-19,  126. 

1  (dingir)  NIN  Ni-si-in-na  [ 

2  a-na  {il)Gu'la  [ 

3  NIN  mah  ID-AG-GA-NI  [ 

4  rU'ba'tum  ^ir-tum  iä  [ 

5  E-GE-A  en  (dingir)  Nun-nam-nir-ra  [ 

6  kal'lat  be-U  {ir)Nun'nam'mr  im  [ 

7  EN-LIL(KI)  bara  mal)  an-ki-gi  nam  [ 

8  ina  Ni-ip-pu-ru  pa-^rak-ku  ^i-ri  Iä  [ 

9  Ni-si-in-(ki)  uru  nam-NIN-a-ni  e  [ 

10  i-na  I-si-in  al  be-lu-ti-la  [ 

11  DUR-AN-KI-gi  [ 

12  una  DUR-AN-KI  bttu  f 

13  NIN  tu  dug-ga-a-ni  tiJa  SÜ-SAR-SAR  KI  [ 

14  be-el'tu  iä  tu  äu^-^u-iä  ba-la-tu  [ 

15  §1  +  UM  mah-KI  AN  NA  (dingir)  EN-LIL  BI  SI(?)  [ 

16  ]  'tum  ^ir-tum  ia  it-ti  {il)[ 

^ran6fa(ton. 

1/2    To  Gula  (of  Nisin?)  [ 

3/4    The  noble,  the  exalted,  whose  command(?)  [ 

5/6    The  bride  of  the  lord  Nunnamnir  [ 

7/8    In  Nippur,  the  exalted  dwelling  of  heaven  and  earth,  [ 

9/10  In  Isin,  the  town  of  her  dominion  [ 
11/12  In  Larsam,  the  house  [ 

13/14  The  mistress,  whose  gracious  incantation  blesses(?)  life  [ 
15/16  ]  exalted  that  with  Bei  [ 

This  bilingual  hymn  is  addressed  to  Gula  (of  Isin?).    The  three 
towns  Nippur,  Isin,  and  Larsa  are  mentioned.  30 

L.  1/2;  cß  II R.  59,  28  (Br.  II 033):    NI(N).IN  NI-SI-AN-NA  = 
{ii)Gu-la. 

L.  3/4.  ID-AG-GA  =  taklimtu,  teriu,  ürtu  «=  *command,  behest' 

L.  5/6.  {il)Nun'nam'niri  i.  e.  *lord  of  the  great  dominion.*    Else- 
where  Gula  is  the  wife  of  Adar  and  of  Nergal  (Muss-Arnolt,  Dict,  35 
p.  217). 


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XI 


fgUcmiBän,  (S^tÜgUuf  IkjtU. 


58; 


L.  7 — lo  is  quoted  in  ZA  IV,  430,  where  pa-rak-ki  is  given  for 
pa-rak-ku. 

L.  13/14.  tu  dulk-l^u-ia  =  tu  dug-ga-a-ni  appears  to  be  one  idea; 

cf.  IV  R.  7,  44/45 :  tu-dug-ga  =  ina  TT-^.  KA  +  LI  =  tÄ ;  for  this  pro- 

5  nunciation   see  ZK  II,  423  f.:  KA  +  Ul  =  tu  =  HQ)-ipQ)-tum.  — 

dukku   may  be   for  dun^u  =  dumku.  —  SÜ-SAR-SAR  =  karabu, 

which  suits  very  well  here. 

L.  15/16.  §1  +  UM  =  ittu  *sight,   sign.'    Whether  we  have  this 
Word  in  the  it-ti  of  1.  16  is  not  sure. 
10         The  reverse  contains  part  of  the  usual  colophon. 


XII. 


K.  9279. 


I 
2 

3 
4 
5 
6 

7 
8 

9 
10 
II 
12 
13 
14 
15 
16 

17 
18 


e(?): 


alim-ma  IM-IL-IL-I 
H-iu  e-tel-lum  kab-ti  mut'li4i-i 
-a-ni  an-ki-a  la  ba-an-da-KUR-ra 
^i'it  pi'i'iu  ina  iam-e  u  irsi-üm  la  ut-tak-ka-ru 
SUD-UD-DU-dim  dimmer  NA-ME  nu-mu-un-pad-da-e-ne 
ia  ki'tna  ki-rib  afhsi-i  ru-ü-ku  ilu  ma-am-man  la  ut-tu-ü 
kur-kur  ki-bi  a-ab-ga-ga-e-ne 
-Ä  da-ad-me  al-rii  ü-iak-ka-nu 
umun  la  ba-an-da-ab-DU-DU 
riöQ)  be-li  la  ü-ia-anrna-an'nu 
]  mu-un-SUR-SUR-ri 
iä\fne  u  ir^i-tim  lu  ü-tas-sa-ka 

]  NA-BI  Glä  NI  AG-A-ES-A-AN 

]  rii  ü-täk-kwü 

]  mu-un-zu-a  [ 
]  tnu'di^u 
]zu  [ 


1/2    ]  the  mighty  lord,  the  pmifier. 

3/4    ]  whose  Word  is  unchangeable  in  heaven  and  earth. 

5/6    ]  which,  like  the  interior  of  the  distant  ocean,  no  god 

7/8    ]  the  dwellings  where  he  dwells.  [knows. 

9/10 ]  no  lord  is  equal  (to  him). 

11/12 J  heaven  and  earth  he  does  not  apportion(?) 

13/14 ]  are  obedient 

15/16 ]  wise. 


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588  (gtiMc^t  ^ux  fmiüf4^n  Ibipta4wi^*nf4aft  XU 

Qtotee. 

It  is  uncertain  to  what  god  this  hymn  is  addresseA  The  title 
*Purifier*  suggests  Marduk;  cf.  K.  8961,  $. 

L.  3/4.  /a  is  represented  in  the  Sumerian  by  LA  instead  of  the 
usual  NU.    The  same  in  1.  9/10.  i 

L.  5/6.  Cf.  the  similar  line  IV  R.  9,36/37»:  aiaridu gairu  ia  libbaSu 
rül^u  ilu  manman  lä  titiü,  said  of  Nannar;  also  K.  2004,  Rev.  24  ff.; 
Reis.  p.  150,  top. 

L.  11/12.  U'tas'sa-ka,  perhaps  from  pOfc^  (püfc^). 

XIII.  —  83,  1—19,  691. 

Reverse  (?). 

1  ]  za-e-ne  ag-ga-KU  [ 

2  ]  iamu{ü)  u  ir^itim{tim)  ka-a-H  luni-ify-f^U'ki  [ 

3  ]  za-e  [ 

4  iamü\{u)  u  irp,tim{tini)  [ 

5  ]  kur  nu  §E-GA  (dimmer)EN.Lf  L-LÄ  ta-e^  EN-LIL-KI  [ 

6  ]  NA  e  ID  KMM.DUB.BU.DA-NA(?)  [ 

7  ]  un-azag-ga  SAR  mah  la-la-a-an  [ 

8  ]  e§  ma  al  la  ta  e-kur  EN-LIL-KI  MA-NIN-GAB-BI  [ 

9  ]  äa-zu  l)e-en-KU-E  bar-zu  {je-en-sid-de  [ 

10  ]  maH  la  ma-gir  (il)EN-LtL  ana  bit  Ni-ip-pwri  [ 

11  ]   ki'tum  bit  tap'^'uf}'ti  [ 

12  ]  iin-  ni        la-  li-  iu        si-ri  [ 

13  ]  ni'iu  E-kur  u  Ni-ip^pü-ri  l^i-i^-bu  [ 

14  ]  «^  ka-biUta-ku 


1/2 

3/4 

5/10 

6/1 1 

7/12 

8/13 

9/H 


^tanefotton. 

]  may  heaven  and  earth  pacify  thee  [ 

]  (may)  heaven  and  earth  (pacify  thee)  [ 

]  (to?)  the  land  not  subservient  to  Bei,  to  the  house  of  Nippur  [ 

]  the  house  of  pacification  [ 

]  bright,  his  fullness  is  great  [ 

]  E-kur  and  Nippur  abundance  [ 

]  may  thy  heart  be  pacified,  may  thy  anger  be  assuaged  [ 


This  tablet   is   a  fragment  from  the  latter  part   of  a  hymn  to  35 
some  goddess.    It  is  bilingual  and  written  in  the  Assyrian  character. 
The  mention  of  Bei  and  Nippur  show  however  that  it  came  originaliy 


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xni 


OntAcmiffAn»  (jteft^ioiM  ZtjeU. 


589 


from  Babylon.  A  peculiarity  of  the  tablet  it  the  arrangement  of  the 
lines:  11.  5—9  are  Sumerian  and  the  following  five  lines  10 — 14  give 
the  Semitic  translation  to  the  same.    The  obverse(?)  is  entirely  gone. 

L.  1/2.  Similar  is  IV  R.  24,  3.  24. 

L.  5/10.  Where  does  the  Sumerian  ta  belong?  According  to  the 
translation  ana  MH  Nippiiri  it  looks  like  a  ^r^osition. 

L.  6/1 1.  Elsewhere  bitu  tapitü^ti  =  E  KMM-DUB-BU-DA.  What 
the  force  of  ID  is,  I  do  not  know. 

L.  7/12.  A'«-«j  =  azag-ga,  *bright*;  cf,  HWB  676b  and  Reis.  p.  112, 
24;  K.  2004,  29  §in-na  =  eMi,  parall.  e//u.  —  ^i-rif^)  =  mah.  — 
la-li'iu  =  la-la-a-an(?).    But  what  is  SAR? 

L.  8/13.  (}i'i^-bu  [  ]  apparently  =  MA-NIN-GAB-BI;  cf.  dt4du 
=  GAB.  —  nüu  may  mean  *people  of*;  but  this  is  not  to  be  found 
in  the  Sumerian. 


XIV.  —  K.  1279. 


1  en(dimmer)BIL-GI    GIRI   GAL 

[MAy 

2  SU-pI  guru 

3  dimmer-         ri-         e-  ne 

4  gutu  MAH-DI  (dimmer)EN-KI- 

[GA-gi 


{iiyn    iit-    ra^ 


5  melam  [ 

6  §Ü  TAG  [ 

7  ]  zu-ab  [ 

8[ 

9[ 
10  [ 

"[ 

12  [ 

13  [ 

14  [ 


]  HUS 
1  GA 


gir-dim 
gir-ri 


1  ]  GI-BIL    gar-bi 

2  ]  KUR-ri  UD-DU-A 

3  ]AZAG§UDILDUBMAH(?) 

4  ]  EN  (?)-LiL(?)-LÄ  [  ]  GI-BIL-LA 
5ba-       ni.       ib-       UD-DU 

6  SUy.  ME-  bi     Iah-  ga-  gi 

7  gigig-ga    lab  [      ,   ,  ,  ]GÄ.GA 

8  (dimmer)SILIG-LU-äÄR  [  ]  KI- 

9  NAM-  RU    ba-  an-  se    [GA-gi 


st'    rutn 


ai 


ia- 


na- 

Uli'  ü- 

kar-rad    tiz-ka-rum 


lutn- 


ia 


mat 

ti 

{il)Ea 


YY      iZ'      zu-  u- 

ü'        za-  'a- 

ina      YY        el'lim 
ina    {aPjEridu    a-iar 
ki'        nü  kun- 

nU'      ür-      iu 
iamüiü) 
li'    ia-    an 
ki--    nta 
it'      ta- 


äh 


ü 
tä 

ir-  bu'  u 
ii-ma-a-ti 

nU'  u 
el-  lutn 
en-  du 
nU'  ri'  i?/ 
bir-  ki 
nab-      rik 


Rev. 


(//)    YY  nu-  ür-        hl 

ki-ma  ümu(mu)  it'ta{i)-naQyan'nar 

{ii)r(  TT  bn 

ia{ii)T^    TT        TT  ^ 

ui'  bi'  V-  ma 

zi'  Tfie-  iu  nam-  ru"  ti 
ü'  nam-  ma-  ru  ik-  //(?)-  ti 
{il)Marduk  mar  {atjEridu 
iip-     tum  id-    i 


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590  (giiM^^t  5ttt  ftmiüf^tn  lkptA<$m\j[tnf4aft,  XIV 


10  dimmer-  ri    ba-  ni-  ib-  UD-  DU 

i/u 

ui-      bi'      H'      u- 

iu 

1 1  mu-un-el  [      ]  mu-un-lab-lah-ga 

//- 

ta-        obQ)'        b> 

ba 

12  dimmer-ri  [                                 ] 

be. 

en-           azag- 

ga 

13  ki-     dim          he-     en-     el-     la 

14  §a-an-dim 

eme 

ÖUL-GAL        bar- 

Su  s 

^ranefotton. 

1  Incantation.    Gibill  mightyl  exalted! 

2  Bearer  of  the  glory 

3  Of  divinity! 

4  Noble  Champion  of  Eal 

5  Awful  brilliance 
6 himl 

7  In  Ezuab  is  he  great; 

8  In  Eridu,  the  place  of  fate, 

9  That  is  firmly  established; 

10  (At)  whose  bright  light 

11  The  heaven  stood; 

12  His  tongue  of  fire 

13  Like  lightning 

14  Flashed. 

Rev. 

1  Gibill  his  light 

2  Is  bright  as  day 

3  Azag-äud 

4  Of  Bel(?)  Nusku(?) 

5  Fell  upon(?). 

6  His  brilliant  appearance 

7  Enlightens  the  darkness. 

8  O  MardukI  child  of  Eridu, 

9  Pronounce  the  incantation. 

10  O  God,  who  feil  upon  him, 

11  May  he  become  pure. 

12  O  Godl  may  he  become  clean. 

13  As  the  earth  may  he  be  pure. 

14*  As  the  heart  of  heaven  may  he  be  pure. 
14^  May  the  evil  tongue  turn  away. 

This  tablet   contains  the   text  of  an  incantation.    As  is  not  in- 
frequent  in  such  texts  the  greater  part  of  the  text  is  a  hymn  of  praise 


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XIV  QlfUciiHftin»  (]^fK${ott0  V^jcUf^  591 

to   Gibil,  the  fire-god.    At  1.  8  of  the  reverse   the  direct  petition 
begins.    The  tablet  is  not  well  preserved,   especially  the  Sumerian 
half,  and  for  this  reason  it  is  impossible  to  give  a  perfect  translation. 
L.  2.  guru:  for  this  reading  of  IL-RU  see  AL^  p.  108,  loi. 
5  L.  3.  i/üti,  1.  e.  Mivinity/  The  Sumerian  dimmerene  means  *gods.' 

L.  4.  Str.  AV,  p.  894  quotes  wrongly  MAIJ-KI-GA. 
L.  5  is  doubtless  to  be  restored:  melammi  iszüti. 
L.  6.  U'Sa-a-ai-ui  appears  to  be  a  verb  II,  i  from  a  root  üfc^T 
or  tiVtXt  with  the  third  pers.  pronominal  suffix.    Such  a  root  is  un- 
10  known.    The  meaning  of  the  passage  is  probably  *awful  brilliance  is 
his  robe,  belongs  to  him/  For  similar  phrases  cf.  melammu  in  HWB 
414^  and  Muss-Arnolt,  Dict  p.  550.    [Read  uzainui  'decked  him/] 
L.  7.  E^zu-ab  is  the  name  of  the  temple  at  Eridu.  The  meaning 
is  *house  of  the  Ocean/ 
15         L.  9.  KunnUf  permans.  in  a  relative  clause,  from  "JID.* 

L.  10.  The  syntactical  connection  is  not  quite  sure.  I  have  taken 
it  as  dependent  on  endu, 

L.  II.  endu,  permansive  from  emedu\  [^.Habakkuk  3, 1 1.  — P.H.]. 
Rev.  L.  2.  it'taQynaQyan-nar,  IV,  2  from  namäru,  for  ittanmar. 
20  This  form  may  throw  some  light  on  the  derivation  of  Nannaru\   cf. 
Str.  AV  1023.    Del.  Gramm,  §  49^;  ZA  XVI,  p.  405  f. 

L.  3.  Lines  3 — 5  are  so  broken  that  a  translation  is  impossible; 
(i7)AZAG-§lJD  also  in  King,  Magk,  XII  (p.  57)  86;  Zimmern,  ^urpu, 
VIII,  10,  and  Br.  9906. 
25  L.  4.  I  conjecture  for  the  Sumerian  (dimmer)  EN-LiL-LÄ-gi  (dim- 

mer) GI-BIL-LÄ.    To  be  noted  is   the  order  GI-BIL-LÄ  instead  of 
the  ordinary  BIL-GI.  If  ü  at  the  end  of  the  Semitic  line  is  phonetic 
complement  to  the  name  of  this  god,  we  should  perhaps  read  Nusku, 
L.  10.  *Him*  evidently  refers  to  the  suffering  supplicant 
30         L.  I2ff.  Cf.  IV R.  14,  No.  2,  26«: 

an-dim         ki-ma  iami  li-lil  J)e-en-azag-ga 

Id-dim  ki-ma  ir^itim  li-bi-ib  ^^-tw-^Aa, 

§a-an-dim    ki-ma  ki-rib  iami  lim-mir    he-en-lal}-laj)-ga 
]  yUL-GAL  bar-§u  [ 
3S         L.  14.  Cf.  IVR.  8,44/45: 

NAM-NE-RU  (erim?)  IJUL-GAL  bar-§u  he-im-ta-gub 
ma-mit  li-mut-tum  ina  a-^-a-ti  li-iz-stp 
that  is,  May  the  evil  curse  turn  away. 

Doubtless  the  end  of  our  line  is  to  be  supplemented  according 
40  to  this,  especially  as  in  this  augmented  form  it  occurs  frequently  in 
Tablet  IX  of  the  Surpu  series,  e.  g,  11.  8.  16.  23.  31.  39.  46. 


*  [Contrast  HWB  338»;  cf,  also  above,  p.  568,  11.  17.  38.  —  P.  H.] 


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592 


(gtiitä^t  yit  ftmiüf^tn  mmM^fT^^f^Afi 


XV 


XV.  —  K.  3477. 


1  ]  ui-tar-ra^  [ 

2  ia-ki'tu  ilaiiat)  il[ 

3  ra-mat  ki'rib{ 

4  bi-Ut  usnä  iläni{pl)  u  mal-ki  [ 

5  e-ri-bu-iu  el-^i-ü  har\ 

6  ä}-ium  ie-mU'U  an[ 

7  iläni{j>l)  si-^ir-til 

8  ina  bäb-i'}u[ 

9  ü'tar-ra  (}at'tü'iu[ 

10  a-ii'bi  kir-bi^iu  beltu  ^ir'tü{ 

11  lä  iläni(j>l)  a-na  H'tul'ti[ 

12  ka-la  {H)iläti[ 

1 3  ba-u-la-a-ü  ana  balät  napläti-ii 

[ 

[ 
[ 
[ 


14 

a»<i 

iumU'ia 

15 

] 

i-Üi-ub-bu-li 

i6 

] 

i4ab-bi-nu-H 

17 

]  kak'ka-di 

i8 

]  daQydi-e 

19 

]  /t/i-i^?/ 

20 

]  ^/"'(//) 

21 

]  i^-^» 

22 

// 

23 

ri 

24 

' 

25 

1 

26 

1 

27 

1 

28 

1 

29 

na 

30 

\ma 

31 

]ei 

32 

]i^-/>/i- 

■ia 

yna[ 


mu'kil'lat  na-püAß 
lab'bi-na-atQ)  [  [tukQyti 

^a-me-da-at  NER-TUR-MES  [  ] 
la  pa-du'U  nam-^a^rmn  zak-tü 
Ja  pu/'^a-a-ti  za-a-nii 
ka-rit'tu  be-lat  tu-ia-ri 
(il)n'tar  l^abli  be-lat  ta-f^a-zi 
mU'iam-ki'ta-at  sa-a-i-ri 
la  ma-gi-ri  ie-pu-ui-ia 
la  ut'tak-ka-rum  ^iM  pi-i-la 
la  un-tü'ia  lu  dan-nu-u-sa 
la  ui-U'^u-u  it'ti  [ 
ia  ma-^a-ta  mal  ü[b 
kab'hi  la  hi-tu-rat  [ 


Rev. 


1  dupypi  33  mu'hal  [  ]  {il)ntar  a-H-lbiQ)  .  .  . 

2  beltu  rabitu  beltu  ia  Aiur'bani-apla  iar  matAiiur  kak  tu-u-iar\ 

3  maQ)y^ar  {jl)Iitar  beltiiu  u-kin        a^-[rataiQ) 


^tanefafion. 


1  ]  IS  made  great(?) 

2  Exalted  goddess  .  .  . 


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XV  QVlACiiitfbin,  (fUl^ioM  ZtjcUf.  593 

3  Who  dwells  in  E^nin  .  .  . 

4  The  wisdom  of  gods  and  princes  . . 

5  Her(?  his?)  entrance  with  joy  — 

6  To  hear  .... 

7  The  gods  of  the  neighborhood 

8  In  its  gate  .... 

9  Who  takes  away  its  terror  .... 

10  Who  dwelleth  within  it,   exalted  goddess  .... 

1 1  Who  ....  the  gods  to  deliberation  .... 

12  All  the  goddesses  .... 

13  The  dominions  for  the  life  of  their  souls  .... 

14  To  her  name  .... 

15 who  ....  her  .  .  . 

16 who  pray  to  her  .... 

17 head  .... 

18 

19 she  who  holds  the  life  .... 

20 she  who  oppresses  .... 

21 she  who  binds(?)  .... 

22 the  Sharp  swordthatdoes  not  spare, 

23 whose  adomment  is  terror, 

24 heroic  mistress  of  defeat, 

25 I§tar  of  battle,  mistress  of  the  fight; 

26 who  lays  the  enemy  low; 

27 who  is  not  obedient  to  her  foot; 

28 unchangeable  is  the  utterance  of 

her  mouth; 

29 who  does  not  swear  by  her  might; 

30 who  does  not  send  out  .  .  .  .; 

31 thou  who  accomplishest  the  desire 

of  (thy?)  heart  .... 

32 her  foot,  thou  mighty  one,  who  art  magni- 

ficent  .... 

Rev. 

1  Tablet  33 IStar  who  dwells  in(?)  .... 

2  The  great  mistress,  mistress  of  Aäurbanipal,  king  of  Assyria,  weap- 

ons  of  defeat  (?)  .... 

3  Before(?)  I§tar,  his  mistress,  he  placed  for  the  future(?). 

40         Bezold  in  his  Cat.  says:  *The  colophon,  rev.,  line  2  probably  attrib- 
utes  the  tablet  to  a  series  which  begins  »f^?  <'1^AT  Tt  <T^['^]?  &a 


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594  ^tiitä^^  511t  ftmiUf^tn  liptA<$wi\(tnf<l^aft.  XV 

Enough  remains  of  the  hymn  to  show  that  it  was  dedicated  to  Ktar 
in  her  character  of  war-goddess;  and  if  my  attempted  translation  of 
the  colophon  is  correct,  it  was  written  at  a  time  when  the  Idng  ded- 
icated to  her,  or  placed  in  her  temple,  some  weapons  captured 
in  war.  5 

It  should  be   said   that  owing  to  the  broken  State  of  the  tablet 
the  translation  given  may  not  be  in  all  respects  correct 

L.  I.  The  first  sign  is  hardly  tu, 

L.  15.  i-iU'Ub'bU'H  must  have  about  the  same  meaning  as  the 
following  i'lab'bi-nu'iu  The  root  which  one  thinks  of  first  is  TXMi  {cf.  10 
HWB  637»).  I  am  not  aware  of  any  other  verb,  however,  which  has 
u  in  the  pres.  after  the  first  radical.    Our  form  suggests  a  root  ai© 
or  plü .♦ 

L.  19.  mu'kil'lat  from  b*«  II,  i. 

L.  21.  NER-TUR-ME§  I  do  notknow  the  meaning  of  The  sec-  is 
ond  last  sign  may  be  tuk. 

L.  23.  za-a-nü  from  the  root  IST  *to  adorn*;  cf.  the  expressions 
naiü  pulufytu,  raiü  pultifytu,     [Cf,  above,  p.  591,  1.  12.] 

L.  28.  ut'tak'ka-rum,  II,  2  from  -TDl 

L.  29.  Mti-tü-la,  II,  2  from  naiü,  20 

Rev.  L  3.  For  the  suggested  completion  cf  ukin  af^rätai  Neb.  II,  2 
(Abel-Winckler,  p.  33 f);  Muss-Arnolt,  Dict  p.  402». 

XVI.  ~  K.  3258. 

1  lur-bu'ü  e-tel  iläni{j>l)  mu-du-ü  ka-la-ma 

2  kab-tu  iü-tU'ku  {ü)EN-LtL-LÄ 

iläni(j>l)  mU'Hm  ii-ma-a-ti 

(t/)Aiur  belu  iur-bu-ü  mu-du-ü  ka-la-ma 

4  kab-tu  iu-tU'ku  (il)EN''LtL'LÄ 

iläni{pr)  mu'hm  H-ma-a-H 

5  rabQ)]'bi  {if)Aiur  dan-dan-nu      e-tel  iläni{pl)  be-el  ma-ta-a-ti 

6  lU'iaQ)ypiQ)  nir-bi-e-iu  ta-nit-ta-iu  lu-tä-tar-ra-af} 

7  {il)}]Aiur  lu-ia-pi  zi-kir-lu     lu-iar-bi  ium-iu 

8  iai^)  a']itb{})E-HAR'SAG'GAL^ 

KUR'KUR'RA  ta-nit-ta-iu  lu-ui-tar-ra-ad 

9  ]  lu-ut'tas'kar  kur-us-su  lud-lul 

10  JfÄp)  a\iib{^)  E'^AR-RA  [il)Aiur  mu-Sim  itmati(pl) 

*  [Cf.   the.  explanatioD   of  IV  R'  19,  46^    in   my  Note   on  the  ProtevangeliuiN 
yohns  Hopkins   University  Grculars^    No.  106  (June,  1893)    p.  107    and  Casanowicz, 
Paronomasia^   n.  157;    contrast  AL^    i87l>,  s.  v.  p)nv ;  see  also  Tig.S,  26  ;  5,  94;  Sanh. 
8,  15;  {iupü,  i.  e.  ^MO,  crusher,  demolisher,  batterer;  cf,  Grit  Notes  on  EseUd,  SBOT, 

p.  47»  1.  47).  -  P.  H.] 


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L 


XVI  dVUcmiffAn,  Q^ift^ouK  ZtpU.  595 

11  ana{})  ku/Q)']/U'me  ad-na-a-ti      a-har-rii  lu-up-ti 

12  ]  ta^-sis-tu  a-na  ie-me-e  ar-ku-u-ti 

13  ]  a-na  da-ra-Orti  lu-iar-bi  e-nu-us-su 

14  ]  ü  rap'ia  uz-ni  aikallu  iläni(pi)    mud'dai'\lu7n{}) 

15  ]  ba-nu-ü  iü'Ut  {il)SamUQ)  pa-ti'ku  ^ur-Ia-a-ni 

16  ]  da-nu'ü  iläniQ  pti)  mu-al-lid  (i[)Il'tar 

17  libbuQ)]  ru-ü'ku  ka-rai  nik-ld-a-ii 

18  ]  mut'lil-lu-ü  M  si'kir-iu  lu^-tu 

19  ]  ni'Iu  {i/)A}ur  ia  ki-bit-su  ru-ka-at 

20  kibitsH\?)\  ki-ma  hid-di-e  ///  uf-ta-a-ia  i-hd-sa 
2\  kibitsu  kiQ)-\maH*iir  bu-nMifH-me  ui  i-hd-sa  a-dmt-na 

22  süQ)  äs(})-]ka-ru  ai-ktr~hi  ki-Mt-su  ki-na-ai 

23  kibitsti]  ki-ma  lad-di-e  ui  uMa-a-M  i-Hd-sa 

24  kibiisfi  kima  h'\-fir  bu-ru-tim-nw  ui  i-Hd-sa  a-dan-na 

25  \ahl'a  ui-tu  ui'ia  sak-ra-a-ia 

26  \M{l)ka  {ii)Ahir  Ua  ui-ia  fm^it 

27  i^vi  (e-t^n-h-na  ui  Hj-ija-as-sa-as 

28  \knQ)  iiu  lii-iii  m€-ii 

29  J  U-en-i^na  ui  Uj-^a-as-sa-m 

30  ]  irt  ia  im-mnli-ha-tti  ka-bai-Iu 

31  ]mai  tu  ü  ^ur-Ia-a-ni 

3  2  I  lidQ )  f-m  uk  ra-  m  a-m^}u  trxk-imu 

33  ]ii~ku  da-äd-mi-hi 

34  ]du[i)  rn  kakkiipiyht 

35  \sa{})  {iii)  Bi-ff?) 

36  \ru-a  4ii'iij 

37  ]  ^alt-ii'C 

38  ]  ^i-ra-a-ii 

39  ]  iturit\'$n-a-m 

40  1  kij 

41  ]  ra 

42  I  nn 

2  \kti:  iii-ii  k(t-a-ia{:)  \ 

3  J  ^'"  [    ]  i^k  ma  h-e-iju  ru-r/m-mf-f  [ 

4  ieQ)-]ri  (^^damiki^    ü-Uk-sis-ka  ihiä-a-ti  iik[ 

5  ]  me  isQ)  {ii)A}ur      ^  i-iu  [ 

6  {J/})A{}y]  HU  {ii)EN>LlL{d)ä-A  {ii)de^iU  iiämipi)  u  {ii)[ 

7  iaQ)  {ifjAhir  al-at  na-ka  na-ki  it-ta-a-i-du  biiU'MS*su 

8  ik-bk-u   {ii^Ä^ur-ham-apia   kik- 

kaftak  {i/)AlMr  t-dü-Si-Iu  Jm-m  iu-u  sa-mn 

9  i-na  mär  mdri  ümi{p/}  ru-Z^ti-ii-ti 


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596  (gtiMt^t  5ttt  ftmiüf^in  Hpxa4m\(tnf<$äfi.  XVI 

10  pale{j>l)  ar-ku  ianäti{pr)  la  ni-bi 

11  a-a  im-ma-ii  ta-nit-ti  {H)A$ur    li-ia^-sis  E-^AR-RA 

12  lii'ia-kin  ina  pi4  la  na-par-ka-a  li-paUti  us-nu 

13  kHa-a-a-ti-maQ)  {t/)A}ur  be-lut 

mati  u  niieipl)  ü-mal-la-a  ka-tuk-ku-un 

14  iü'uUrU'uh  zi-kir  {iTjAiur  iur-ba-a-ta  ilu-us-su 

1 5  iOta-niUti  {i/)Ahir  bei  bele  ku-ra-du      tab-bat 


1  Mighty  master  of  the  gods,         who  knoweth  all; 

2  Great,preeminentlordof  the  gods,  who  determineth  fate; 

3  A§ur,    mighty  lord,  who  knoweth  all; 

4  Great,preeminentlordofthegods,  who  determineth  fate; 

5  Great(?),  all-powerful  Asur,  master  of  the  gods,  lord  oflands. 

6  I  will  extol(?)  his  greatness,'        his  glory  I  will  magnify. 

7  A§ur  I  will  extol,  his  name  will  I  exalt. 

8  Him  who  dwelleth  in  Eharsag- 

galkurkurra,  his  glory  will  I  magnify.     . 

9  His  greatness  (?)  I  will  mention,  his  bravery  I  will  praise. 

10  Him  who  dwelleth  in  Esarra,      ASur  who  determineth  fate. 

1 1  To  show  the  peoples,  in  the  future  I  will  reveal, 

12  ]  remembrance,  that  the  future  may  hear. 

13  ]  for  ever,  I  will  magnify  his  dominion. 

14  ]  broad-minded,  the  revered  leader  of  the  gods. 

15  ]  Creator  of  Samaä,  maker  of  the  mountains. 

16  ]  Creator  of  the  gods,      begetter  of  IStar. 

17  Him  of  the  sagacious  heart(?),    the  mind  (füll)  of  wisdom. 

18  ]  the  purifier,  whose  name  overpowers. 

19  ]  A§ur,  whose  command  is  far-reaching. 

20  His  command  (?)  is  as  the  moun- 

tains, its  foundation  does  not  shake. 

21  His  command  (?)  is  as  the  firma- 

ment,  its  foundation  is  not  fixed(?). 

22  His  name  is  famous(r)   unchan- 

geable(?),  his  command  is  true. 

23  His  command  (?)  is  as  the  moun- 

tains, its  foundation  does  not  shake. 

24  His  command  (?)  is  as  the  firma- 

ment,  its  foundation  is  not  fixed(?). 

25  *  ]  from  everlasting  it(?  thou?)  exists. 

26  ]  Aäur  who  dieth  not 

27  ]  their  thought  he  does  not  think. 


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XVI  {ffiacmiftän,  (gittU^i^ms  Ztjcitf^  597 

28  ]  god  who  dieth  not. 

29  ]  their  thought  he  does   not  think 

30  ]  whose  combat  is  unequaled. 

Rev. 

4  In  the   morning  he  shall  make 

thee  to  remember  mercy,      in  the  night  he  shall  .... 
5 Aäur  god  .... 

6  Anu,  Bei,  Ea,  the  mistress  of  the  gods  and  god- 

desses(?)  .... 

7  Who,  where  offering  is  made,     glorify  Aäur's  lordship; 

8  Say:   ASurbanipal,  A§ur*s  Com- 

mander, may  he  alone,  may  he  be  favored 

9  With  children*s  children,  length  of  days, 

10  A  long  govemment,  (and)  years  without  number. 

1 1  Let  the  glory  of  A§ur  not  be  for- 

gotten,  let  ESarra  keep  it  in  remembrance, 

12  Let  it  be  told,  let  it  be   prdclaimed   continually. 

13  As  to  me,  A§ur  has  entrusted    to  your  hand  the  govemment  of 

land  and  people. 

14  Mighty  is  the  name  of  A§ur,      great  is  his  divinity. 

15  The  glory  ofASur,  the  lordoflords,destroys  the  warrior. 

This  text  has  been  already  published  in  Craig's  Religious  Texts, 
Vol.  I,  pp.  32 — 34.  Many  of  the  mistakes  of  this  edition  are  corrected 
25  in  the  Errata  published  in  VoL  II,  but  I  believe  another  publication 
of  the  text  is  justified  by  a  considerable  number  of  new  readings. 
The  hymn  is  addressed  to  ASur.  The  reverse  is  a  prayer,  apparently 
(if  my  translation  of  1.  13  be  correct)  laid  in  the  mouth  of  Aiur- 
banipal.  The  king  prays,  through  the  mediation  of  other  gods,  to 
30  A§ur  for  a  long  life,  posterity,  and  a  lengthened  reign.  The  lines 
of  the  obv.  have  been  in  part  conjecturally  restored. 

L.  I.  mudü  kalätna.    The  same  phrase  is  used  of  äamaS  ZA  IV, 
II,  13,  1.  52. 

L.  6.  lüitarrah'.    owing   to   the  persistence  of  the  u  in  the  first 

35  syllable,  I  have  translated  this  and  the  following  verbs  as  first  person. 

L.  8.  E'l^ar-sag'gal'kur'kMr-ra^  lit  *House  of  the  great  mountain 

of  the  Lands'   or  *Great  house  of  the  mountain  of  the  lands.*    For 

discussion  cf.  JENSEN,  Kosmologie,  p.  197  ff.     [KAT'\  355,  n.  i]. 

L.  9.  lud'luL    The  meaning  *praise'  suits  the  context  best.    [Cf. 
40  Jensen,  KB  2,  191,  35;  contrast  HWB  219*.  —  P.  R] 

43* 


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598  (gtiMc^t  ^ttt  fmiHf^tn  Ikpt<4wi\(tnt4aft.  XVI 

L.  II.  The  beginning  is  restored  by  Delitzsch,  HWB  266. 

L.  14.  mud'dal'[lufn\  The  remnants  of  the  last  sign  allow  this 
reading.    The  same  phrase  is  applied  to  Ninib  IR.  17,  1—9  (5). 

L.  18  mut'lil-lU'U  probably  from  a  root  bb«;  cf.  the  form  mut- 
ninnü  [AJSL  2,  4].  —  iu^tu^  permans.  III,  i  from  nnn.  5 

L.  21.  a-dan-na  ^streng,  fixed,  appointed/  This  meaning  how- 
ever  does  not  suit  the  context,  unless  it  mean  that  the  everchanging 
firmament  is  not  so  fixed  as  the  command  of  A§ur. 

L.  22  may  begin  ia  tizkaru  (npT)  or  some  form  of  the  root  nDD 
*to  change.'  10 

L.  25;  äakräta,  As  the  verbs  which  have  Aäur  as  subject  are 
in  the  third  person,  this  must  be  third  sing.  fem.  and  have  kibittu  as 
subject;  lit.  'it  is  named/ 

L.  26.  ilu  ul'ia  me-it,   lit.  *god  of  the  non-existence  of  death(:).' 

L.  31  ff.  are  so  fragmentary  that  the  meaning  is  uncertain.  '5 

Rev.  L.  4.  i^-r/,  probably  thus  to  be  restored,  in  parallelism  to 
lilätu 

L.  6.  is  broken  at  both  ends.  The  beginning  may  be  {{ir)A'\nu  &c, 
the  end  ilani  u  il\ati  .  .  .  .]  with  space  sufficient  for  two  signs  bro- 
ken away.  20 

L.  7.  appears  to  be  a  relative  phrase  having  for  subject  the  gods 
mentioned  in  1.  6.  The  principal  sentence  is  resumed  with  ikbü  (1.  8). 
This  first  half  of  the  line  is  doubtful.  The  sign  after  üb  seems  to 
be  na  but  is  never  elsewhere  in  this  tablet  so  written.  The  trans- 
lation  given  is  only  tentative.  25 

L.  8.  The  second  part  of  the  line  might  also  be  read  e-dü-H-lu 
iu'U'lu  u  za-nin  'he  alone  is  elevated  and  favored/  The  precative 
lü  however  seems  to  suit  the  context  better. 

L.  10.  The   use   of  the  pl.  pale  with  a  singular  adj.  is  probably 
explained  by  the  fact  that  palü  means  sometimes  an  individual  year  3° 
of  govemment.  The  plural  would  then  mean  Veign.*  [ZA  II,  265,  n,  4] 

L.  12.  li'paUtu  The  context  requires  a  passive  meaning.  This 
form  will  then  be  IV,  i,  as  äUakin. 

L.  13.  Apparently  Aäurbanipal  speaks;  *you*  refers  to  the  gods 
of  1.  6.  35 

L.  1 5.  To  the  left  of  this  line  on  the  margin  is  written  the  figure  4 
(sign  za).  —  tabbat,  pres.  from  PQÄ.  In  this  case  kurädu  may  be  the 
object.  'Destroys  the  warrior'  is  a  sufficient  climax  for  a  warlike 
people.  Another  possibility  is  to  derive  tab-bat  fi*om  OD5  'to  be  bril- 
liant,  to  shine.*  Muss-Arxolt,  Dict  p.  635^  however  gives  the  forms  40 
inambut  and  ibbit 


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XVII  QniACtntlCftn;  Q^efi^iOttK  Ztjete.  599 

XVII.  —  D.  T.  46. 

Rev. 

2  {t/)EN[ 

ma-ri  [ 

Jar  kii'iat  [ 
5  la-ga-pi'ir  [ 

a-bu  ra'6u'[ 

TO  ia*ri*e  nui-di-e  Hö[ 

ia  hiö-imn  mar- tum  \ 

h-lum  gn^*ru  }a  U  { 

i(i  iiäfüipP)  ina  ur-ii  ii  mii-ku  [ 

inn  ^ar^rii'ii  il^ku  u  { 
15  afia  a-ma-ti'hi  u-iak-kit  u  (//)j4| 

mar*kas  hzme{f)  u  ir^itim{Hm)  [ 

uiii*ai'iiii  iiäniipi)  ka-sir  [ 

same{e)  irsHirnUim)  ud-äi-hi  nag^m  \ 
20  tar-M  öe-lum  ina  kui  an  Ü  ^a-bit  \ 

c-dihli-ka  tu-lar-bi  b^ 

iid-tü'kan  zik-ri-ka  ina  [ 

e-ma  {ii)Samai  a-pi  kii-  [ 

be~iu  iM'td'ta-kai})  [ 
25         I  //  {i4)fji^tiJi  y  pal-[ 

u  zak  H  ^i4  [ 

nap*har  i/aniQ)  \ 

Bei  ,  .  . 

Child  .  .  . 
King  of  all  .  .  . 
S  Potentate  .  .  , 
Who  directs  .  .  . 
Great  father  .  *  , 
Creator  of  offspring  (?)  .  *  . 
Father  of  hcaven  and  earüi  .  .  , 
10  The  seers,  the  wise  ones  .... 

Who  the  dwelling,  the  daughtcr  .  ,  .  • 


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6oo  qßeüra^e  ^ut  fmiHf^tn  fi^a<^i9ifftn{4aft.  xvn 

Mighty  lord,  who  .  .  •  . 

Whom  the  gods  with  command  and  counsel(r)  .  .  . 

In  Idngdom  mighty  and  .... 
15  At  his  Word  demon(?)  and  .... 

The  bar  of  heaven  and  earth  .... 

Who  before  him 

Begetter  of  the  gods,  binder  of  .  .  .  . 

Heaven  (and)  earth  his  lightQ)  all(?)  .  .  . 
20  Thou  art  great,  O  lord holding  .... 

Thou  alone  makest  great 

Thou  puttest(0  thy  name  .... 

When  Samas  rises 

Lord,  thou  puttest(?)  .... 
25  ]  scepter  and  govemment  .... 

This  interesting  tablet  is  very  unfortunately  badly  broken.  It  is 
addressed  to  Bei,  the  obverse  containing  apparently  his  names  er 
attributes  in  the  first  column,  and  what  may  be  an  explanation 
of  them,  in  the  second.  The  reverse  contains  a  hymn  in  his  honor. 
This  I  have  transliterated  and  offer  a  translation,  which  may,  of  ^o 
course,  in  several  places  be  incorrect  As  this  tablet  with  others  of 
the  same  nature  will  soon  be  published  by  the  British  Museum  au- 
thorities,  a  discussion  of  the  attributes  in  the  obverse  may  be  post- 
poned. 

XVIII.  -  K.  2764. 

6e/u  rabü  iarru  iläni  {irjNin-ib  ü-pu-ra-l 
a-na  ru-bi-e  ti-ri-i^  ka-ti  [ 

a-na  ma-f^ir  {i^)haf'H  {is)kussi  ü  [ 
a-na  iakkanakki  ^a  ka-ti-ia  [ 
5  um-ma  {il)Nin-ib  belu  rabü  mär  {iPjEN-LIL  [ 
ui'iü'ia-ku  ra-a^ba-ku  zi-na-ku  [ 
ui-iü'ia-ku  man-nu  li  [ 

ra-a-ba-ku  man-nu  li  [ 

zi-na-ku  a-na  btii-ia  man-nu  [ 

The  great  lord,  the  king  of  the  gods,  Ninib  has  sent  [me(:) 
To  the  great  one,  the  desire  of  [my]  hands  [ 


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XVin  Qfflacmtffan,  Q^fi^touir  ZtjciB.  6oi 

To  the  holder  of  sceptre,  throne,  and  [ 
To  the  govemor,  who  [  ]  my  hands  [ 

5  Saying  thus:  Ninib,  the  great  lord,  the  child  of  Bei  [ 
Thy  trouble*  thy  rage,  thy  anger  [ 
Thy  trouble,  who  may  [ 
Thy  rage,  who  may  [ 
Thy  anger  to(?)  my  house  who  [ 
Who  the  Speaker  is  in  the  first  four  lines  is  uncertain. 


XIX.  ~  K.  9270  +  K.  9289, 

lo  .  Lines  1  — iS  are  a  dupUcate  of  VATh  2S1  +  306  +  Frag.  (Reis. 
No.  20^)  IL  1—19  (VATh  haB  one  Semitic  line),  Simüar  are  VATh 
168  +  275  (Reis.  N0.20«)  and  VATh  2S4  (Reis.  No.  18).  Lines  25  ff, 
are  a  dupHcate  of  VATh  580,  Obv.  (REIS.  No.  34)  to  which  a  (badly 
damaged)  Semitic  translation  is  giveii* 

15  XX.  —  80,  7-19,  125. 

In  this  text  the  hime  kardfäe  appear  in  the  same  order  as  in 
VATh4oS  +  2179,  Rev.  (Reis.  p.  73).  The  right  half  of  the  lines 
appears  also  to  he  the  same, 

XXI.  -  K,  8399, 

20  Lines  2  —  18,   Rev.   are  a   dupücate   of  VATh  55  (Reis,  No,  48) 

Rev,  40—54    (right   side).     Compare   also   Reis,   pp,  35.  50.  S3  &c. 
With  IL  21  fl!  ^/:  Reis.  p.  29,  löff 

XXIt.  -  K.  9480. 

K,  9480  is  addressed  to  the  goddess  Nanä.     It  begins 
25  a-na{ii)Na-na-a  marin  rei-ii-tti  ka-rit-ium  na-ram-ti  iimi{pi)  alie-.^ait) 
bt-iii  ..*.,.  i-lai  ia-na-dct-a-ti  ^i-i-m^  ru^ul-hi-u-H  ia  ui  .  .  .  .  ti-na-tjt 

di iiI)Sin  ii-ü-ka-ri  ia'ä-mat{ii)Sa-ffta^mt-Mriithii^ 

That  is,  To  Nana,  the  chief  danghter,  the  courageous,  the  favor- 
ite  of  the  gods,  her  brethren, 
30          Mistress  ....  goddess   of  gIor>*(pl},  of  splendid  appearance(pl), 
which  sbe  does  not 

*  [Ffir  ftihtlaku  *I  ans  distressed'  s«e  IV  R  lo,  4b;  ZiMMEKS,  ßMJs^Mihff^tt,  p.  64^ 
i.  4;  KAT»  61 T  and  *^rj  053^  n:SlSJ  f  Ö,  S;  n^r?  ^''S^r  rp  31,  12  (®  inxpttyßjj, 
3  ronttirhaim  ^sf,  S  SSIS  and   nVirät,   Arab,  ^^^  lo  pain,  distress  (j^jj^   ^±AJt^    ^ 


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6o2  (gtiix&^t  5ur  \miHJ<itn  #f rd^wifrmfc^Aft  xxn 

of  Sin,   the   exalted,   the  twin  of  Samaä,  the  light   of 

the  great  gods.  — 

The  rest  of  the  tablet  is  too  broken  to  permit  a  connected  trans- 
lation. 

The  form  ti^karu  is  evidently   another   form  of  tizkaru\   cß  the  s 
roots  npO  and  np©,  ClpT  and  qpiD  in  their  different  forms. 

For  Nos.  XXIII— XXXV  cf,  the  remarks  in  the  Index  on  p.  6i5f. 

XXXVI.  —  81,  2-4,  247. 

This  contains  the  ^ume  kardüti  in  the  same  order  as  many  texts 
in  Reis.  e.  g.  Reis.  p.  29,  i  ff.;  p.  32,  Rev.  5  ff.;  p.  46,  2  ff.    CT  XV,  10  10 
(No.  13963)  Obv.  3—8^  is  a  duplicate  of  IL  i — 7;  cf.  also  No.  29623. 
Obv.  3  ff  (CT  XV,  13). 

XXXVII.  —  K.  9299. 

This  is  in  part  a  duplicate  of  VATh  267  +  1838  +  Frag.  (Reis. 
No.  23,  p.  47).  Lines  1—8  of  our  text  are  not  found  in  the  Baby-  'S 
Ipnian  duplicate;  11.  9—22  are  however  a  duplicate,  with  a  few  differ- 
ent readings,  of  11.  i  — 13  of  the  obv.  of  the  Berlin  tablet.  Similar 
are  VATh  219  (Reis.  p.  48)  and  VATh  427  (Reis.  p.  11).  Cf.  also 
K.  4620  which  is  also  a  duplicate  of  VATh  267. 

For  Nos.  XXXVllI— XU  see  the  Index  on  p.  6isf  20 

XLII.  -  K.  7226. 

This  tablet  is  a  duplicate  of  79,  7—8,  132  (No.  67  in  ZlMMERNs 
Ritualtafeln)  but  with  noteworthy  differences.  In  79,  7—8,  132  iade 
(in  Belit  lade)  occupies  the  place  of  närätii^X)  in  our  tablet;  in  the 
former  also  are  missing  line  3  of  the  obv.  and  11.  7 — 9  of  the  rev.  2s 
In  Obv.  3,  Rev.  7,  9,  10  I  would  prefer  the  reading  zerilu  instead  of 
ina  mätilu  as  Zimmern  reads,  and  I  would  suggest  this  reading  for 
the  end  of  Nos.  66  and  68,  conceming  which  ZIMMERN  is  in  doubt 
K.  7226,  Obv.  8  ends  i  imeru  20  KA  akal  si-e-pL  The  corresponding 
line  in  Z^  No.  67  reads  15  KA  akal  KIL-RA(pl).  The  inference  30 
would  be  natural  that  KIL-RA  is  the  ideogram  of  sepu\  as  however 
the  measures  are  different,  and  because  sepu  occurs  in  the  succeeding 
line,  in  Z^  67,  this  will  not  be  the  case. 

For  Nos.  XLIII  and  XLIV  cf  the  Index. 

XLV.  -  K.  9296.  3S 

Assyrian  and  bilingual.     The  name  lätar  occurs  Obv.  15. 


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XLVI  (DlAeniiffan,  (gitti^ioue  ZtjcU.  603 

XLVI.  -  K.  8862. 

Probably  pertains  to  the  ritual.  {j[)Adad  bei  biri  (1.  8)  and  pu- 
hädu  (1.  6)  occur  frequently  in  Z^.  L.  7  may  be  read  khna  iamni 
at-aQ)  iläni  rabüti. 

5  L  and  LI.  —  K.  6160  and  K.  3853. 

These  two  fragments  belong  to  the  ritual  tablets  such  as  ZiMMERN 
has  published.    I  cannot  vouch  for  my  copies  in  every  particular. 

LV.  -  K.  2613. 

A  ritual   tablet,   and    apparently  belonging  to  the  same  class  as 
10  those   combined    by  Zjmmerx,   Nos.  i — 20,     The  order  of  the  gods 
names  in  Col.  W,  14  f  is  the  same  as  in  Z^^  Nos,   i — 20,  1.  27  ff, 

Ulk  -  K.  5245. 

A  ritual  table t,  The  colophon  has  the  same  pecdiarities  as  that 
published  by  ZlMMERN,  p.   134  f. 

15  LVIIf.  —  K.  2920. 

Rev,  13    (in    ihe   middle)  may  be  1^  ^gfpMj    ki-ni    tg-zu-ui   &c. 

Uli-  -  K.  526t, 
May  be  part  of  a  hymn  in  honor  of  the  sun-god  or  god  of  fire. 

20  LXUL  -  K.  5124. 

Froni  the  words  htnuidu,  kakkti,  imimliu  and  almlm  tt  ma)^  bc 
conjectured  that  this  is  part  of  a  hjmn  in  praise  of  Marduk, 

LXIV.  —  K.  5008. 

Lines  7  ff,   are   a   dupUcate   (Assyrian)   of  VATh  2S3    Rev.  sflt 
25  (Reis.  p.  46, 2ff.)j  also  of  Reis,  pp,  32,  5  ff.;  42,  4  ff.;  5O1  5  ff.;  52,  löff; 
^l,  IS  ff;  r/  pp,  ^%,  23  ff;   121,  22  ff  (b). 

LXVl  -  K.  2769. 

Rev.  7  seems  to  give  the  name  of  a  kiog  of  Chaldea  ]  Mnrduk- 
nikc  }ar  mät  Ka/-dit. 


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6o4 


^tiixS^t  yit  ftmiHf<$^  Iipta4i9i\l[tnf<$^\t 


&towat^. 


abu,  father.  —  a-du  iami{e)  u  irfi- 
Um  D.T.  46,  Rev.  9. 

33»,  be  clear,  bright.  —  I,  2  li-te- 
bi'ib  K.  5245,  Ob?.  2.;  —  II,  I  ir-ii-tim 
ub'ba-bu  (EL)  K.  il  173,  Rev  7/8;  ub-bi-bu, 
Rev.  9/10;  —  11,  a  ü'tab'ba-ba  (LAH-LAH) 
K.  2920,  Obv.  14/15. 

abQbU,  storm,  flood.  —  a-bu-bu  (A- 
MÄ-TÜ)  K.  5124,  Obv.(?)  2223. 

b3»,  tosubmcrgc,to  flood,  K.  2875, 
7  8  notc 

abni,  fem.  fonn  abrutu^  Reis.  p.  109, 
79/80;  K.  2875,  IntroductioD. 

r3»,  to  dcstroy.  —  ia-me-e  man-nu 
i-bu'Ut  (GUL)  81,  2— 4i  247.  13  14.  — 
II,  2  ü-tab-ba-tum  (GUL-GÜL)  K.  9291, 
Obv.  4/5- 

aggu.  —  <^g'go^  Hbba-ka  (SA-lB-BA-zu) 
K.  II 174,  Obv.  28/29 

agQ,  crown.  —  ina  a-gi-e  (MIR)  ^r-ni 
K.  II 173,  Rev.  1314.  2122.  1920. 

agQ,  current,  strcam.  —  Written 
A-MI-A  K.  257,  79  (ASKTi26ff.);  K.  2875, 
Introd. 

ugani.  —  ana  ekli  (A-§A)  ugari  (A- 
IjwAR)  an-ni-e  ia-lim-ma  .... 

AD-A  K.  8862.  Rev.  3.  7. 

Udditun,  udttum.  —  Written  KI  K.2875, 
27  28,  notc. 

AD-UL  —  (a»itf/)AD.LIL  ia  ri'im'[kt\ 
K.  7924,  Obv.  Col.  II,  9. 

UddU.  —  iam^e)  ir^iHm{tim)  ud-di-iu 
nag-bu  ....  D.T.  46,  Rev.  19. 

idiu  K.  2004,  Rev.  i6j7,  note. 

6dlnnu.  —  pU'hur  e-di-im-ma  =■ 
E-KA-DIRIG-GI  K.  3479,  Obv.  11/12. 

adaMU.  —  a-na  a-dan-ni-iu  ik-iu-du- 
iu  K.  3479,  Obv.  I.  —  a-dan-HU  K.  9480, 
Obv.  12. 

in«,  urru,  light,  K.  2875,  Introd. 

azfl,  w  i  s  e.  —  a-zu-ü  mu-du-ü  K.  3600, 
Col  IV,  7,  note. 

eZZU.  —  i«  nam-ri-ri  iz-zu-ti  (=  IM- 
GAL-SÜR-RA)  K.  5261,  23. 

Urta.  —  irt  iläni\pl)  nr-ti  u  mi/'ku{}) 
D.T.  46,  Rev.  13. 


ikU|  ditch.  —  ina  rap-hi  i-ku  u  pu- 
al'gu  K.  III 73,  Obv.  IG. 

ekian,  as,  like,  K.  3153,  Rev.(?)  15  16. 
17/18. 

akukÜtll«,storm(?)  Tab,of,  Cr.(KjNG} 
Vol.  I,  p.  228,  37;  K.  2875,  Introd. 

n&kalu.  —  ina  bU'Ur  ma-ka-li-iu  So, 
7—19,  125,  Rev.  1/2. 

iknQ(?)  or  ulm&{}),  —  ik{},  k,  gymuü 
taf'iu  K.  3600,  Col.  I,  3,  note. 

eia  (—  eia/})  —  e-la  ia-a-ia  man-nu 
mi-na-a  ip-pu-ui  K.  3600,  Col.  IV,  9. 

ull&M.  —  ia  ul'la-nu'ui'hi  D.T.  46, 
Rev.  17. 

nb».  —  ul-lU'iu  (=  SUD-SUD?)  I  saJb- 
nu  K.  9299,  16/17  (—  J^Eis.  p.  48);  cf. 
IV  R.  9,  19  a. 

■{b«2-  —  <»*<»  biti'hi  illak  (written  DU- 
ak)  K.  5245,  Obv.  7. 

alaktn.  —  a-lak-n  an  tu K.  6497,  5 ; 

cf,  1.  4. 

bbfit,  be  bright,  pure.  —  II,  i  mal- 
mai'h*  ia-me-e  uUla-lu  (AZAG)  K.  I  ii  73, 
Rev.  7/8;  ul'li-lu  Rev.  9/10. 

nutiilQ,  purifier.  ~  mui'K'H'i  =  IM- 
IL-IL-I  K.  9279,  1/2. 

ulnQ,  see  ikmü, 

antU,  maid,  K.  2875,  Introd. 

dna,  in,  at.  —  e-ma  {il)&imai  a-fu 
D.T.  46,  Rev.  23. 

^t3»4.  —  fn-du  (permans.)  K.  1279, 
Obv.  II. 

n^üt(}).  —  i-mU'U  K.  6465,  5.  7.  9.   II. 

an&tU,  Speech,  word,  K.  2875,  Intr. 

enQtU,  relationship,  K.  2004,  Rev. 
22/23,  notc 

ln[)Ullu,  bad  wind,  storm.  —  im- 
iui[-/u]  c=  IM-HUL  [  ]  K.  sia4,  Obv.(?) 
20/21. 

unnu,  mother.  —  um-mi  i/äni(p/)ra- 
bu['ü]  (=  DAGAL  dim-mc-ir  gal-gal-e). 
K.  5 118,  Obv.  13/14. 

innu,  hot  —  im-ma  (NE-MA)  u  ka- 
fa-a  K.  3153  Rcv.(?)  5/6. 

Unna,  thus,  as  follows,  K.  2764, 
Obv.  5. 


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t> 


Pftctniffitn,  (B^B^tobe  C<iri«. 


6©S 


imnUt  fem,  imiiiu.  —  hm  im-ni-kti  (^=  ID 
ZI-DA-zü)  K.  2769.  Ohw  12/13;  i^^^^*'  '^" 
imni-hi    lAZAG)    ilu    aU-^n    {ilhUtr   aii 
K.  3S53,  rvbv.  6;  ^i'/»^  i-mF'ii-/ii}\  K,  781^1 
Obv.   (9.  ' 

AZAG-ZL:)  /.j  /-jV-//  K.  3153,  Rev.t?)  15  16. 

emuku  —  a-W'?  e*mH*ki\ii\AHir  K.  8S62, 
Rev.  4. 

nimeku.  —  mmeku  (^^^AZAG)  {ii)E'a 
e-rihiu  (V/}MA-JIA  K.  7816,  ( ^bv.   II. 

amaila*     —    a-mal-ht     a-na    da-rntJü  1 
K.  2764^  ^  'bv.   10. 

enlmme  {=  «?/^«)  time,  when,  K.  7^97, 
Obv,  9. 

A-SE-lR-ra-gi);    c/.  nas      -  A-SE-lR.     K. 
3479,  Ubv.  21/22. 

tn  Ü  t  U ,  d  D  m  i  n  1  o  D.  —  //-  ia  -  i-i-tiu  en  - 
us'su  K>  325Si  Kev.  7;  €/\  Dbv.   13.  \ 

n:».  — ünü'ith'U ba*ia^-gii  K.2054, 

Obv.   iS. 

länfhu.  —  kt-m-hi  [Ä-^SE-m-KA)  na- 
pal'S^i-htt-il  K.  2054,  Obv.  15  16. 

*]:^,  be  grricious.  —  .  .  .  .  U-tp-ta 
it'ia-na-iin-ki  K.  ySiö,  Übv.  15.  —  11^  i  ' 
unmrut ,  ina  mas - /^j k  tm -fiMti  u i-iü -mim -ir^  1 
K.  7271.  ^ibv,  14.  —  II,  2  ut'tiin-su  {  — 
GA-GÄ)  K.  2S71,  Obv.  7/S;  masMk  «/- 
nin-HH  uhlQ-nnm-ir  K,   727 1,  Rev,  9. 

ifina."«-«  /ff-  ?i'J  ti^-mi-fu  K.  2  7  64, Obv.  1 1 . 

1/2,  liott:. 

Ü-aa-ab,   l^r,  n.i  ?)  K.  2004.  '-^bv.  10t  note. 

isinnu,  —  i-sin^mt  fi-nt  Ja  {j/\4' mm 
K.  2920,  Rcv,  9/10.  K.  3S75,  7  S,  note, 

pCXi'i  —  ia  ih^s-stf'ka  (SUR-SURl 
K.  9279,  11/12. 

UppU,  tanibüiirinei?j  ^  (SUjUU,  — 
ina  np-p$  ^l-hi  imi  H-li-is  fi-ia  K.  462 O, 
9/1«?,  note. 

Upunty  IwfiUen  Kl" -Kl  R  MAL-LÄi 
fine  meal  (ZE-  s.  v.].  —  {karpalkal-lH 
upHftlit  K.  63  [  7,  Obv,  6, 

ipparUn,  aiioiber  form  ot  Qppam  K. 
2875,  7/8. 

V^Äf  eainu.  —  ?^/  m-ni*d-in  (HL  R)  So, 
7—19,   125,   Rev.  1/2, 

npK.  —  II,  2  ihiiik'ki4-ü  (AG-A-ES- 
A-AN)    K.    9279,    i3/r4. 


«kill*  —  iimi  e^H{k*kk)  ugiiri[k~^hK) 
itn'-rihi!'  tai*iim  ma  ,  t  *   K.  5315t    15- 

-^H.  eribii.  —  I,  t  ///^  i^///  e-mh  K. 
7226,  Rev.  5;  ZR,  No.  67  -^  e-ra-aä.  — 
I,  2  .  .  .  .  ki  i-/f-rit'&i  (=^  mu-e-BÜL-NA' 
dim)  K.  2S7ii  ( ^bv,   13;  44. 

ardo.  —  a«ti  arad^ki  {-^  e-ri-^u)  K. 
3153,  K^v.\})   19/20. 

Urfftti  —  wr-^/  ittm-rtt-ici  u-tU'tik  nat* 
ka&.äi^ ....  HAR-RA'AN  (gis)MAK'RAj 
K.  3479,  Obv,  13/14, 

"J^S*  ( ?).  —  sj-itt-tti-ti  ar-kn-it k  .3600, 

Col.  I,  9. 

erilMl  s  cedar  (staff)  Z^  piiisim,  — 
(ifjeritiii  eliu  üfia  ^iliäiu^  -wrilteü  [is)ERIN- 
AZAG-DIS  SL  i-jii)  K.  2613,  Obv.  Col.  llj; 
K.  9453,  Obv.  5. 

artitn,    decisloti,    will,    vt'ish,   — 

e-ris  tt$  (//)MA-MA  ||  mm  ehr  K.  7816, 
Obv.   12. 

iidU.  —  isld  Ifim^  ti  i'itii^amc  K,  ii  i75t 
Obv.  4, 

lTS3&t  I,  alrUt  fem.  ti^irfu^  satictuäiry. 
a  ( t)-H- r'r  ( (7  i  Sa m*is  K .  5142,  Re v.  45; 
a-sir~fi     K.  69S1,  6. 

''CK  n,  alrU,  place. 

aärti.  —  iia-iiii-me  tii^Hs  (KI-BI)  ii-iak- 
hiiiu\  K.  9279,  7,'H. 

asaridu,  —  aia-ml  tm-ta-  Ji\  i^  ^^-^X 
SAG  Kl  R-KÜU  [  1)  K.  4^917,  Obv.  4/5. 
\il  Nift-ä^  tifirnd/i  (SAG^DANi  E^hty  K. 
53^5^   13- 

■rTK  (^  ZI-IR).  —  ma-fi  napisH  i-ta- 
hiui  K.  3(53,  Kev.(?)  13/14. 

USluiu^  Irouble,  tü-hl-M-ku  ra-^a- 
hii-ku  zi  fjii*Jtii  K.  2764,  Obv,  6.   7, 

aälum.  ~  tii-hifti  U'mu^u  K.3477jObv.6, 

a  Stab  im.  —  ma-har  iis-tabi-yi  K.  3600, 

Col.  iv;  ^. 

it-bU-tU.  —  hta  appfti  tiint  {tt  {^  A-SU 
SIR-RA)  K.  3153,  Oby.(?)  5/6. 

nr^,  II,  I  ia  a*\kai  ut'iuu  [  I  Sa 
mfi?  i4itii-it  K,  3t 53t  Rev.(f)  2.  4,  00k; 
in  muaw  ptim  ia  ^#^/J^-/J  (PÄD I  K.  9279,  U. 

5/6. 

UtukkU^^,'^  ^  finii  i\-fna-ti-hi  ü^hik-ku 
ti  \ii^A  ,  .  ,  D;r.  46,  Rev,  15, 

Itanu,  meah;^)  K.  257,  73  (ASKT  126  (T  > 
K.  2S75,  li^trod. 


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I 


6o6 


(gtifx&c^t^ut  r^t(ifc9<n  jlprAcjKvifrenfctaft. 


pn«.  —  Ü'ti'^  -=  ([  ]  UN-DIB-BA) 
K.  2871,  Rev.  21/22. 

ba'Itu,  favorite.  —  ina  ba{})[h4'iyi'ii 
(-=  Sl-AN-ZU)  K.  8917,  Rev.  5/6. 

b§iU,  fem.  beltu,  —  be-li-ku  (—  GA§AN- 
GUB)I  am  mistress  K.  257,  86/87  (ASKT 
126  ff.)  K.  2875,  Introd. 

bälU,  brjghtness(?),  light(?).  —  ba- 
a-lum  ur-pi'tu  su-ud-di^ra-H-ma  K.  3600, 
IV,   16. 

ba^ulätu.  —  ba-u-la-a-tianabalätnap- 
iäti-ii-na  K,  3477,  Obv.  13. 

bu'ftro.  —  bu-'a-a-ru  tu-u^-^a-pa  pa-la- 
a-iu  K.  9480,  Obv.  5. 

K-ia,  III,  2  uJ'bi-U-ma  (UD-DU)  K.  1279, 
Rev.  5;  c/,  10. 

bOru,  vessel,  dish.  —  ina  bu-ur  ma- 
ka-li-hi  80,  7—19,  125,  Rev.  1/2. 

bikftU.  —  ba-lag  bi-kit  (A-Sl-RA-gi) 
uhte-Uru-ii  S.  2054,  Obv.  I1/12;  bi]-ki^ 
/im  (a-bi'ii  i-sa-ka-nu-H  1.  13/14. 

baiaoOU,  lament,  cry  (=  BALAG) 
—  itia  ba-lag^gu  iah-kal-tu  te-e^-li-tü  K. 
4620,  1/2,  note;  ba-la-ag^ga  el-li  1.  11/12; 
ba-iag  bi'kit  ul-ff-ie-rft-ii  S.  2054,  Obv. 
11/ 12;  .  .  .  ü-na-aj-h  ba-lag-gu    1.  17/18. 

nba.  —  i-ba-al'la-a  ü  gal-ru  rabuti 
(GAL-MES)  K.  2920,  Rev.  12/13. 

oba.  —  li{}yiid'ma  lib'lut  =  (Ü-TU- 
ÜD-DA-TI-LA)  K.  8917,  Rev.  3/4. 

bal&tU.  —  ha-i'iu  ba-la-tu  K.  9480, 
Obv.  4. 

ns^a,  \\\,2  tuUa{j!ybal-ki'it{))  K.II  174, 
Obv.  14/15,  note. 

■abaikuttU.  —  ina  na-bal'kuMi'ka  (= 
BAL-NE-ZU-NE)  K.  2769,  Obv.  8/9. 

blltU.  —  See  ban. 

bamltu(?).— /«a  ba-ma-at  K.3853,Obv.i. 

nsa.  —  lib-ni'ki  («  .  .  .  ra-an-SAR) 
K.  2871,  Obv.  25/26;  a-maS-ia  a-na  ba- 
ni-}u  K.  2764,  Obv.  10. 

banttu,  kindness.  —  ki-bi  ba-ni-ii  K. 
7897,  Obv.  4,  note. 

Dpa(?)  —  lu'ub-ku'un-ki  K.  7924,  Obv. 
Col.  I,  12. 

ri"ia.  —  bi-ra  i-bar-ri  K.  2613,  Obv. 
Col.  11,  8;  i'bar-ru  ^t-bii{^ysu  K.  7271, 
Obv.  12. 

bSru.  —  {^^)Adad  bei  bi-ri  K.  8862, 
Rev.  8 ;  cf,  ZR  passim. 


(/?)  —  a  kind  of  recd.  —  ki-ma 
bu-ri-e  (—  GI-UL-MÄ-MAH)  K.  2875,  56, 
note. 

*ia^a  bir-bi-ra-a-nu  K.  6465,  4. 

BUR-ZI-SAR  IL,  with  prefixed  deter- 
minative karpat^  K.  9453,  Obv.  9;  cf, 
ZR  p.  221*  (>&a;3>a/)BÜR-ZI-GAL-SAR. 

birku.  —  ina  bi'ir-ki  (HI)  ia  el-li-e-tim 
K.  n  173,  Rev.  15/16. 

burälu,  cypress.  —  iKA  burähs,  writ- 
ten  I  KA  SlM-LI  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  19. 

ntoa.  —  ib'ba-ai'H  mimma  K.  9480. 
Obv.  13. 

biifta.  —  bi'iit  uznä  K.  3477,  Obv.  4. 

batÜlu.  —  a-al  ba-tu-lim  (=  URU  KAL- 
TUR-ra-gi)  K.  3479,  Obv.  23/24. 

bntuktn  K.  2875,  9/10,  note. 

GI-QAB,  altar  (so  ZR,  j.  v.)  ina  muhhi 
GI-GAB  taiakkan[an\  written  (GAR-a«; 
K.  5245,  Obv.  13. 

gugallu.  — gi^-galiame  K,2^20,  Rev. 5/6. 

gallo.  —  ga//i4  Umnu  (=  TE-LAL-HUL) 
K.  5930,  3. 

gitmalU.  —  [il)Nusku  gH-ma-ium  K. 
9453»  Obv.  14;  gii-ma-lum  (=  SA-ÄS-DL 
K.  5261,  %lio\git-ma'lu  {il)Nergal K.  2920, 
Rev.  7/8. 

gapnu,  vine.  —  ....  ia-ri'ip  guf-ni 
K.  5261,  9/1 1. 

galru.  —  i-ba-al-la-a  ü  gal-ru  (other 
readiogs  possible)  K.  2920,  Rev.  12/13. 

dadmu.  —  da-ad-me  (KÜR-KÜR)  as-ris 
ii'^ak'ka-na  K.  9279,  7/8. 

"T'l'l.  —  tar-ba-fa  ina  ram-ni-hi  i-da-ak 
(GE-GE)  K.  9291,  Obv.  19/20. 

dajianu.  —  dajanu  iamCy  written  DI- 
TAR-AN-tf  K.  6160,  Obv.(?)  3;  da-a-a-nu 
^-ru  U  wa[-/«]  (=  DI-TAR-MAH-KÜR- 
Sl-NIM)  K.  8917,  Obv.  6/7;  {il)^ma}da- 
a-a-nu  fi[-ru]  (=  A\-UD  DI-TAR-MAIJ^ 
K.  8917,  Obv.  8/9. 

dal  tu.  —  da-la-ti'ht  sa-ka-ü  K.  11  174» 
Obv.  14/15. 
I         nbn.  —  .  .  .  ki-i  dal-li'ki^. . .  A-NA- 
DlM  K.  2871,  Obv.  n/12. 

Wn.  —  dh'li'li'ka  lud-lul^  KA-TAR- 
ZU  be-SI-IL  K.  2769,  Rev.  8/9;  idla  da- 
lil'ka  K.  II 174,  Obv.  40/41;  I,  2  abkallu 
iläni{pl)  mud'dal'lutn    K.  3258,  Obv.  14- 


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QllacmiffAn,  (|^f%tottir  ZtjcU. 


607 


pa-ra-trs  Jjfi^r-^rn-t/i  K,  3600,  Col.  II,  6. 

dymkUf  dunku.  —  dum~ki  (saG-Gä; 

Br.  7290)  i-ht-ü  K»  SIT7j  s/9;  a-a^i  Jitfft- 
ki'ka  K.  6497,   10. 

dokklt  (=  ämthi^)  dt4-^i(-}ä  (^  DUG- 
GA-n-ni)   80,7 — 19^   126,  Obv.  13/14,  öote. 

danku  —  ta\})-sii^uh  dau-^a  K.6497jr 

dannfltll.  —  dan-nsi-u-m  K.  347  7,  Obv*  39. 

duppu*  —  dttp  si-mai  ilSm{pl)  =  DÜB» 
NAM-TAR  K.   it  174,  Rcv,  5/6 

dikarii^=ll^;  c/.  ZDmG  68.631,  n*] 
—  itj  ki-ma  di-ka-ri  K,  649 7 ^   II. 

daiipu*  —  da^ii-pa  ktt-nt-na  si-mai  tiü' 
ti-ka  K.  SS'S'   '^5  ■""^'  da-ai-pa  L  14» 

written  MAÖ  -  5a"-  M  -  Dl>  -  A-s£^J-  NI- 
XUN(?}  K.  2613,  Ob*.  Col.  II,  iS;  f/  Z^, 
Xo.    I— 20t  IL  46.   139  el  ti/. 

^^1j  hMu  (whether  frotn  ihe  roöt  ^31 
is  doubtfu-l)  i-dün-ka  hhlai  K,  7SS97,  Obv, 
17,  note.  —  Min  =  äl'^  K.  2875,  iS/tg, 
20,  note* 

n^\  —  li\})-lid-mü  ii^hif^t'TV-lÜ' 
DA-TI^-LA]  K.  8917,  Rev,  3/4;  r/l  L  7/S. 
For  this  form  cf.  arid,  Del.  GVaw*  §  93, 
II,  I  ffiu'ül-iid  ildHÜpl)  D.T.46.  Rev.tS. 

aMttu  (part  fem.),  —  ummu  aiittu  K. 
2004,  Kev*  24/25,  notc, 

IlttÜtü.  —  i«*i  iii-tfi'il'su  a^iuk-ia{}) 
K.   649  J,  4- 

ODl,  Llecofüm  eüse,  —  ...  as^mai 
(=.  U[.}  K,  9296,  Rev^,  3/4.  7/8;  f/,  ll/i2. 
15/16. 

^Z\  II,  I  ü-iiip-pi  {ii\E-a  K.  6160, 
Obv.ih  7* 

SÜpä.  —  ^<f/  kar-m-dtf  su-pit  D.I.  46, 
Obv.  1 1 ;  m*pn'U  =^  UD^DU  K.  9296,  Obv, 
ii/rä. 

«:i',.  —  a-iu  =  I  K.  929a,  Obv.  J3/I4i 
ina  a-d-ka  —  E-Tl-ZU-NE  K.  276g,  Obv. 
6/7.  —  II,  I  gii^ma-lH  (ii)Nef'giai  ia  fTfta 
mää{sadi})  u/-{a-a{\JD-DV)  K,  2920,  Rev. 
7/8.  —  in,  I  /i-.?r-f.z-fl-i/(UD-DÜ)  K.  2S71, 
Obv.  27/28  ff.  —  ni,  2  la  us-ie-^H-H  K. 
3477,  Obv.  30;  tt]'/f*iß-,m-ii  (=-...  AS-.St) 
K.  2920,  Obv.   13. 

np\  lükuni.  —  t*m  i-ia-a-ü  iu^ku^m- 
[ti]  -=  DAGAL-DA-DA-KAL-LA'ME*EN, 
K.  Si44>  Obv.  9/io. 


M     [il]/s-/ar    K.    2920,     Rev.    9/10;     &r(i^ 
iiI)Adiid    gü~g^i    iamt{f)     tt     ir^iiim[tim) 

1.  S/6^ 

"1*^1,  irkQ.  =-  (Sargöa)  a-lik  nr-ki-e-ki 
K.  3600,  IV,  19;  am  dr-ku-kü  (EGIR)  In 
iu-iar{})  K,  5U6,  Obv,  S/9. 

3^r  —  HI,  I  ttt-iff-m  K.  5260,  Obv. 
11;  itt'U*m~Iu-ma  K.  2613.  Obv.  Cot.  II,  8  f 
r/  a]i^o  KL'*w.^  L  9.  —  R%rt.  I,  i  {i/)£-rf 
a-ii-iä  mii-a^-ri-ht  K.  7816,  Obv.  16;  m<( 
ii&-M-ht  iil  ti'Hd  (T[)  So,  7— 19,  125,  Rev, 
3/4;  a^H-&ai  N^imua  K.  ^80,  Obv.  8;  <z*JF/* 
^a/  ia/?ff(r)  eilMipi)  =  Kl-?-AX-AZAG- 
LIL  ....  K.  2769,  Obv.  4/5^ 

y^\  liltll.  —  Bil  hl  Sutii  D.T.  46, 
Obv.  7;  K.  3613,  Obv.  CoL  11,  2. 

in-v,  läturu.  —  K^i-mm  Hi-in-ra-[ti] 
[^  ÄX-NA-DIR'KIT,  L  ^.  dirig.gi)  K.  5144, 
Obv.  7/S.  ^ 


"HTj  tö  adorn. 

la'anil.    —  M   pHi-ha-a-a   m-'a-mi  K, 
3477,  Obv.  23. 
I       za-in-ki  {=  TAG-TAG)  u/  Er.  3SC5) 
K,  2S71,  Rev.  1/2. 

tiü-ZL'-TE^  K.  iii73t  Rev.  ii/ia. 

HJÄTf?).  —  fi 'm*(j*df-ni  (^  §U-TAG 
[     ]  GAl  K.   1279,  Obv,  6. 

ZAG-SAL  wilb  prefixed  detemitnative  /f 
froiisicsLl  mstniment?)  K.  3600,  Col.  I,  S, 
Dote. 

ifmil.  —  ti*i^me  ni-u-^-hi^u-H  K.  9480^ 
Obv,  2. 

llrtll  C^'t?)  />J^i  ifjWi  mii'U  K.  9453, 
Obv.  4,  \C/.  HWB  365^1 

^.^It  to  cry,  lament,  K.  2004,  Rev. 
16/17,  Oötc. 

lamaru  f—  SARl  —  i^-w^jr  be^lu-il, 
sa-fniir  ki-ta-üg-gi  K.  462  O,  3 — 8. 

Zlimrn«  —  /ä^^  sn-mut  K,  5118,  Obv,  iz. 

n:T.  ^^  ra^^n^dn'hi  zi-mi-ki*  K.  2764, 
Obv.  6,  (9). 

zikllO  (fem,)  beard.  —  hi  sik-mt  el^ti-iA 
{ühm  ='  KA  with  SA  inscribed)  K.  9299, 
14/15  (=  Reis,  p.  48). 

Zakfku  K.  2875,  Ifitrod. 

-^pT.  —  iy-uHaHw  K.  32 5S,  Obv.  9. 

thkaril,  ttikarUv  —  kar-md  H%-ka-mm 


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1 


6o8 


Ql^ettrdße  pit  ftmiiif<$€n  llpra^wiffenfcfaf^. 


(MAH-DI)  K.  1279,  Obv.  4;    {i/)SiH  ti-U- 
ka-ri  K.  9480,  Obv.  3. 

nnn,  —  II,  I  iU'Ud  lib-bi  (—  SA-GA- 
LIL  K.  9296,  Obv.  9/10. 

(yadO.  —  ium-ma  UZÜ(pl)  i.  e.  Hre 
ia-du-tim,  K.  3853    Rev.  8. 

'Tin(?),  pret.  a-iu'du  K.  9480,  Obv.  9. 

(jtratu.  —  Ä/-rö/  (il).^mH[it)  K.  7271, 
Obv.  4. 

UJ-^n,  I,  2,  ai'ä'hi'hi  (ASKT  31,  38) 
K.  2875,  iQtrod. 

^U-KAK-DU-MA  with  prefixed  {amel)  K. 
5245,  Obv.  6,  «  müdu  ifsure{}), 

^aljyallatu,  cymbal(?),  tambourine(?). 
hal-f^al-la-ti  u  ma-an-zi-i  K.  4620.  I1/12. 

:]\)n.  —  5a-/i/>  {il)kuNtwt  —  TIG-UD- 
DU-NE-AN-NE  K.  5261,  4/6. 

[yal-lu-ta-nu-u  K.  6465,  6.  8.  10.  12. 

(yinSti,  butter,  written  NI-NUN(?)  K. 
2613,  Obv.  Col.  II,  18. 

(ya-ma-Si-ru  ia  ri-mi-ki  K.  7924,  Obv. 
Col.  II,   13. 

bi«bU-=MA-NIN-GAG-BI(?)  83,1—19, 
691,  8/13. 

a*in,  bc  waste.  —  III,I  mu'iai'ri{f)-{ib 
/fe?i/i?]  —  MÜ-GI-A-RI-A  IS-TIR  K.5261, 
8/10. 

nnn.  —-111,1  ia  »i-kir-iu  iuh'tu  K.  3258, 
Obv.   18. 

0X4^»  t§IIIB.  —  .  .  .  U-mi-Su  K.  7816, 
Obv.  6. 

fcOa.  —  II,  I  (II,  2?)  utaööi  K.  2875, 
21/22,  note. 

nnü,  prcsent,  offer.  —  iu-faj-ja 
K.  5260,  Obv.  2.  8.  17. 

3*^0.  —  /a-de  ==  ^y£ly  K.  9296,  Obv. 
5/6;  c/.  1.  8. 

t&bU.  —  J^anu  täöu  (/.  e.  GI-HI-GA) 
K.  9453i  Obv.  7;  see  ZR  130,  32. 

täbll.  —  öiyki'tim  (a-bi-ii  i-ia-ka-nu-H 
S.  2054,  Obv.   13/14. 

tipani,  torch.  —  be-lum  na-al  fi-pa-ri 
=  (U-NE-SUD-UD-IG)  K.  5261,  5/7;  //- 
paru  -=  GI-BIL-LÄ  K.  9453,  Obv.  7. 

XT^.  —  el'lim  Sa  [il)SamaS  la  i-dtt-u 
(==  \U-ZU-ZU-AN)  S.  2054,  Obv.  9/10; 
ti'du-Sü-nu-ti  K.  5324,  6;  cf.  7.  8.  9. 


nOdQ.  —  ba-ri-e  mu-di-e  D.T.  46,  Rev. 
10;  kab-tum  be-lum  mu-du-u  (NA-ÄM-ZU) 
ii-ma-H  K.  93 12,  6/7. 

Qmu,  storm.  K.  2875  often;  see  In- 
troduction. 

t):K'^.  —  bu-^a-a-ru  iu-ttf-^a-pa  pa-la-a-ht 
K.  9480,  Obv.  5. 
I  ^tO*^.  —  e-pa-ia  tkr-iu  i-Hr  K.  7226, 
Rev.  10  (—  ZR,  No.  67).  —  UI,  2  ba^ag 
bi'kit  ui-te-ie-ru-H  (SI-MÜ-NA-AB-DI)  S. 
2054,  Obv.  11/12;  miO-te-H-ir  D.T.  46, 
Rev.  6. 

mSiarU.  —  mi-ia-ri  (. . .  §A-SI-DI)  K. 
8917,  Obv.  2/3. 

KU-A-TIR  (a  kind  of  meal;  cf,  ZR)  K. 
3853,  Obv.  2;  Kü-A-TIR  tasarrak  (written 
DUB-fl/t)  K.  5245,  Obv.  9. 

"}X3,  to  prostrate  oneself.  —  Ulli 
ui'kin,  K.  5260,  Obv.  15. 

ku'ani  (proper  name?)  ft]'ir  ku-a-a-ra 
(«=  EDIN-A-HA-KI-gi)  K.  3479,  Obv.25/26; 
cf.  Reis.  p.  55,  6». 

033.  —  i-kab-ba-sa-am  nm-af^'n-sa  K. 
7816,  Obv.  14. 

KU-DUB-DUB-BU  ^  sirku(}  so  ZR,  No. 
24,  Rev.  7)  3  KÜ-DÜB-DÜB-BU  tattanam- 
dt  (written  RU-RÜ-</i)  K.  5245,  Obv.  12. 

bis.— II,  I  mu'kil'lat  na'pil'[fz]  K.3477, 
Obv,  19. 

T^3.  —  II,  I  li'di  {iijkuss€-}u  ki'iH-ni 
K.  3600,  IV,  21;  perm.  ki-nU  kun-nu-u 
K.  1279,  Obv.  9;  part.  mu-kin-at  fnan-za-laz] 
(=  MU-UN-GI-NA  GLS-GAL)  K.  5118, 
Obv.  7/8.  —  II,  2  uk-tan-nu  K.9480,  Obv.  10. 

kettu.  —  II  mi-sa-ri  K.  8917,  Obv.  i. 

kakkU.  —  kak'ku  =-  (is)KÜ  K.  5124, 
Obv.  18/19. 

kakkabu.  —  U-mi-ta-an  kak-ka-ba  (=» 
AN-ÜSAN-MUL)  K.  5142,  Rev.  6/7. 

kalQ  (priest)  «  U§-KU-E  K.  4620. 
3-8. 

kallu  (a  dish).  —  {karpat)kal-lu  upuntu 
K.  6317,  Obv.  6. 

n33,  extol,  praise.  —  kun-na-a  rim- 
ni-tu  K.  3600,  IV,  II,  note. 

kanzabu  (musical  instrament?).  —  ha- 
an-za-bi  K.  3600,  I,  8. 

tt;33  BH  mu-ki-nii  mäi  .  .  ,  .  D.T.  46, 
Obv.  9. 


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(pt4Cmiffäiit  (Ileft0Jou0  Ci^ta. 


609 


kiilkku  (^  KI-SE-GA)  K.  2004,  Obv* 

17,  note» 

klSflU  {Z^f  s.  t\,  an  oftcrirxg  for  thp 
dead;  contrast,  Johnston  in  AJSL  10^  34)* 
—  ki'is'pi  K.  6317,  ( >bv.  g, 

"^e:.  —  I,  2    a-na    bH*ü-U   AÜ-ßuti  K, 

145:V.   H^ 

^E=  (>?).  ^  11,  1  =  destroy,  kill 
K.  2875,  5/6,  note. 

kitääf  Cöld,  — -  im-ma  a  ka-^a*a  K- 
3153.   Rcv.(?)  0, 

4ireill,  joyK.  JS75,  lotrodoction;  Reis, 
p.  14,  10t 

31s.  —  kfir-bi  {h)kdkkia(pl)  K.  94S0, 
Rev,  4. 

kurgarru,  —  {ijurrefj  xuR-GAI^-^Aipi) 

K.  36cto^   CoL  1,   10^  aote. 

kurLinil.  —  kit-ru-na  si-mai  iht^ii*ha  K. 

53»5     J2- 

kür-pi  =  PC-SÄG  K.  2875,  35/36,  aote. 

*ini,  ™  hi\y)-iß'pu  ia-kar-afi})  K,  7226, 
RcT.  3,  (=  ZR  67).  —  n,  2  ußi-ta-ar-H- 
ra{})  K.  7816,  Übv.  18;  f/.  Zr,  No,  60, 
ObT.  7,  DOtc  (p,  175). 

katä,  weak.  ' —  mH'Sa^a^'ra'^ii^af  ka* 
ti-e  1]  /ii-a6'tii\ 

nsb.  ^  i-la-aMa-hn  K.  9296,  Übv,  2. 

'1^.  —  i*ia^öi-ntt-H  IC  3477,  Obv,  16. 

latinu,  raUen.  -^  mu-ra-ii-m-ai  ia- 
ad'ttil  kate  K.  3600,  IV,  12, 

liblttU>  —  it-ta^iii  li-M£-H  K.  7S16, 
Obv.  11. 

"i^.  —  lü,  I  hti-hi-ri  puiä*ju  K.  3600, 
IV,   21. 

lib'äl-€AH*rt<ft  {imirätir)   k,  7S97, 

Obv.   14,  üotc;  K.   »453^  Obv.  12. 

lalÜ.  —  /^-//-//'  f/*fi(=  MAHl.A-I.A-A- 
AN)  S3,  T— 19,  6gi,  7/12, 

IIIISU.  —  if^  ll-n-is  €Mu  (LI-Ll-ßS) 
K.  4620,  9  10. 

^,^V{?),  —  <^'/<W-w/-;«  K.  11173,  Rev.  6, 

\\^%  bowels(?),  tallaw(?)p  f€eHftgi(?) 
K.  2875,  M/12,  note. 

tlptu  tnt^)  destnictioQ,  pesl.  — 
///-^ff  nii-htr-rif-fi  K.  3600,  IV,  23,  üotc* 

lipittll  surroundings,  eDviroiiB(  = 
Se^IB)  K.  2004,  Obv.   19,  »oie. 

MU.  —  (amel|MU  ^0  rZ-w/-!*!*]  K.  7924, 
Obv.  CoL  II,  8. 


K.  2871,  25/26, 

1BH13(?)  d.isregard,  overlook.  —  w/ 
/-wii  (ollier  readings  possible)  =1  fKU- 
KAT(?)-KÄT(?)]. 

ia"S.  —  maf-i  la  ma-gir  (NU-SE-GA) 
(i7)EN-LlL  %%  1  — t9t  691,  5/10. 

medllU.  —  me-di-lt-Ja  (gis)§L%DF-ES 
AN-NA-BI  K.  11174,  Obv.   16/17. 

nna,  —  (äjAhtr  iti-Ia  mg-ii  K,  3258, 
Obv,  26  (28). 

4;  ja  /ij  sm-maj-^a-ra  (N'U-GE-A)  K.  J^St, 
8io;  nm-jit-tti  K.  6981,  10;  f?-i*4  ma-hir 
(i,v)^af-fi  K.  2764,  Obv.  3, 

mlllU,  $ee  mm$9H. 

mitty«  —  w//-/«  —  (*V)KU  [  ]  (a  wca- 
pon)  clubf?)  K.  5124,  Obv.(?)  16/17;  ^f- 
TaMei  &f  Creathn  (King)  Vol  II,  74^ 

Hb?3.  —  UmmiU-ma  iukän{an)  wrättca 
T>lK-ma  DU-ow ;  (Z^/assim)  K*  5 24 5, Übv.  1 1 . 

nala^Ui    sailor.     (arfi^fjf/m/ajtf   kt  r/- 

ffii^lkt]  writtea  (sitnelj  MA-—  K.  7924^  Obv, 

11.  7- 

mtlilu,  flute,  —  AI  ma-li-li  ^i-m'm^H 
K,  3600,  Obv.  I,  9. 

mu-lta-bi  l§  =^  KIT<?>DIB4iA  K.  5142, 
Rev,  S/9. 

nstS,  recite,  writteu  KlT-#«  K.  5260, 
Obv.  6;  r/l  ZH;  1,  3(?)    mi-ta-HU-H  K.  6465, 

mlnOttt.  —  ml-na-a-a^tt  K.  7924,  Obv. 
CoL  I,   14. 

maniä  f  ^  masü,  m  fron»  nn  ? )  -=  ME'Sl 
(a  miLsicil  instnjment);  hai-kai~ia-ti  n  ftui* 
an-Mi'i  K.  4620,    II /t2,  noCe. 

nflino  —  mhm,  crown.  —  i>f*J  age 
Ulütim  mi-in-mm{)AES)  miK,\l\*l%  Rev, 
13/14- 

maa},  how  long.  —  wf^-j/ (IB-Sl)  na- 
ßü'it  i'id'iu-nk  K.  3153,  Rev.[?}  13/14, 

HS^  L  —  ia  ma-stu^  mal  M[  ]  K^ 
3477,  nbv.  31, 

KS^  0.  —  iWif/  /^  mägtri  fmril  iu-ma* 
ii{-ji    (SAh-SAL)    K,  II 174,    Obv.  22/23, 

•taee,  namaam.  —  /*i  pa-da-u  mtm-m- 
tum  sak^iu  K,  3477s  Obv.  22;  nam(>)'m*^^ 
fi^ht^H  K.  3600,  CoL  I,  L  2^  ftote. 


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6io 


(SftiMc^t  5ttr  ftmiii\<t€n  Iipta4i9ifltti\4äft. 


np?D.  —  mu-iam-ki-ta-at  ta-a-i-ri  K. 
3477,  Obv.  26. 

«lrtU(?)  writtcn  Sa-ni-de-a.  K.  2613, 
Obv.  Col.  II,  18;  ZR,  p.  99,  note  ä. 

]^nt3.  —  mar-fi  K.  5930,  6. 

lunrOfU.  —  ur-ii  ium-m-fi  K.  3479, 
Obv.   13/14. 

naralQ.  —  mu-ra-lu-u  ia  ri'mi'[ki]  K. 
7924,  Obv.  II,  12. 

malnalu.  —  it-tu  mai-mai  (//)  .... 
K.  9453,  Obv.  II. 

"lütJ.  —  ü-mai-Ur  K.  7924,  Obv.  Col. 
I,  16;  III,  2  i'lat  ma-ta-a-ti  rnui-tam-ie-rat 
(SI-LIM).  Or  should  we  read  rnui-U-ie^at 
(=  SI-DI)?  K.  %\\%y  Obv.  9/10. 

matu,  man,  spouse.  —  ana  mu-H-ki 
K.  7924,  Obv.  I,  6. 

mltu.— »w-ö-Zi  (=KALAM-MA)K.2920, 
Obv.  envma-ta-ta  (KÜR-KÜR-RA)  K.2769, 
Obv.  16/17. 

NA  with  prcfixcd  «>  (==«  iriu  bed?)  K. 
7924,  Rev.  IV,  4. 

Nl  with  prefixed  amsl(-^  barü})  K.  8862, 
Rev.  8. 

tanattu  (from  nX3).  —  i-lat  ta-na-da-a-ti 
(Nan4)  K.  9480,  Obv.  2. 

niQiMU,  cleft,  hole.  —  ni-gi-if  btti 
K.  5324'  IT,  cf.  ASKT  93.  39. 

ms.  —  üp-tum  id'i  (imperat.)  «»  SE 
K.  1279,  Rev.  9.  —  I,  2  it'ta-di  li-bit-H  K. 
7816,  Obv.  21. 

llidQ(?).  ta-dan  ni-du-ku  K.2764,Obv.i2. 

p5,  written  RU-</*  (—  tattanamdi)  K. 
5260,  Obv.   10;  cf,  ZR  passim, 

nna.  —  nu'ha  liarränäty^pl)  K.  6497,  7 ; 
ka-a-H    li^ni'ii'iu'ki   (KU)    83,   1  — I9i 

691,    \\2, 

tT3.  — pU'tU'Ur  btti  it-za-at-tu  K.  5324, 
13;  cf.  14.  —  I,  2  it-ta-tii  (GUB)  K.  2871, 
Rev.  31/32. 

UZUZZa*  —  ana  la  ü-tu-ut-ü-ka  (GUB) 
K.  5126,  Obv.  5/6. 

manzazv.  —  mu-kin-at  man'%a-{a%]  = 
(GIJ^-GAL)  K.  5118,  Obv.  7/8. 

ni33.  —  haHu  ni'(U'tum  (SIG-SIG)  K. 
3153,  Obv.(?)  11/12,  note. 

Dikiitu.  —  ka-ra}  nik-lä-a-H  K.  3258, 
Obv.   17. 

■IS3.  —  {i-it  pi-i-hi  iame[e)  u  irsitim[tim) 
hl   ut'tak'ka-ru    (KUR)    K.  9279,  3/4;    cf. 


K.  3477,  Obv.  28;  perhaps,  ....  har-im 
btti  nu'uk-ku-ru  K.  5324,  4. 

^?33.  —  II,  I.  mu\'natn-mir  ik-li-ti  K. 
9453,  Obv.  16;  IV,  2  kima  ümu  iMai))- 
nai^yan-nar  (UD-DU)  K.  1279,  Rev.  2, 
note. 

namrirni.  —  araf^i^)  nam-ri-ir-ri  ia 
(il)lHar  (— IM-GAL)  K.  2920,  Rev.  9/10: 
ia  nam-ri'fi  iz'MU'ti[^=  IM-GAL)  K.  526 1,2, 3. 

nD3,  tear  out.  K.  2875,  3/4»  ^^^^^ 
perhaps:  ...,  na-an-si-i/f  »  NAM-BA-RA 
K.  5126,  Obv.  3/4. 

nissatu,  lament  K.  2004,  Rev.  16/17. 

■ipio.  —  ni-ip-ie  SfG-GAN-BAD.  K. 
7226,  Obv.  5  («  ZR,  No.  67). 

^S3.  —  e-ki-a-am  ia  it'ta-Oi'^-U'ma  K. 
3153,  Rev.(?)  17/18. 

np3.  —  lu-idk'ki  K.  7816,  Obv.  10; 
written  BAL-^^;  K.  5260,  Obv.  3.  9;  cA  1 
and  ZR  s,  v. 

"ip3.  —  m^i  nu'kw'ti  ....  iak-htr 
K.  II 174,  Obv.  24/25. 

on3,  to  tremble  K.  2875,  Introd. 

KÜ3,  lift  up.  —  ta-na-äi-H  K.  5260, 
Obv.  12;  bU  fü-ii  [tni]  —  E-I-XE  [  ] 
K.  III 74,  Rev.  11/12;  II,  2  un^tii'ia  lu 
dan-nu-U'Sa  K.  3477,  Obv.  29. 

pü3.  —  iaptä'ia{pl)  i-na-Ok  K.  7226, 
Rev.  6  (ZR,  No.  67). 

^V3,  aulurrO,  diminishing.  —  nu- 
iur-ru-u  K.  6981,  3. 

^rs,  II,  I  destroy.  —  iade{pl)  ü-na- 
at-tar  =•  NAM-TAR-TAR-Rl  (a  derivative 
from  namtaru})  K.  9291,  Obv.  15/16;  cf.  5. 

*7K0,  destroy.  —  ul  i-si-id  a-na  da- 
rii  K.  1453,  Obv.  9. 
!         albba,    threshold  (qo).  —  ina  sib-bi 
I  biti'iu  K.  3853,  Rev.  7. 

^no.    —    fM-as-ji-rim-ma     (GUR-AN- 
j  SI-IB)  K.  3153,  Rcv.(?)  19/20. 
i         SUkkallu,  perhaps  suk{}ykal(})'li,    pre- 
j  ceded  by  Bu-ne-ne,  K.  2769,  Obv.   ii. 
I         qaö.  —  beitum  la  ta-sa-kip  (GUR)  K. 
I  3153»  Rev.(?)  21/22. 

I         Sikkuru.  —    sik'ku-ri-ia    :=  (gi5)SAG- 
j  KUL-AN-NA-BI  K.  I1174,  Obv.   18/19. 

simänu  K.  2875.  7/8,  note. 

•miliiatll.    —    TU-ÖU(pl)    i.    e.    swH- 
\  mäü ta-pa-tar   K.  5245,  Obv.   14« 


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dtaoHilfMi,  Q^ft^otiK  Z^0. 


6ii 


HWlgiU.  —  su'un-ku  (-«  GUG)  K.  11174, 
Obv.  26/27. 

•iiniiu.  —  si-in-ni-ia-ku  *I  am  (thc) 
woman'  Reis.  p.  106,  39/40;  K.  2875 
Introd.  —  sin-nU-tu  H-i  ial-mei  —  SAL- 
BI(?)-DI-BA(?)  (MA?)    K.  8917,    Rev.  1/2. 

SiSSiktu.  —  sissikiu  (KU-SIK)  (il)E'a 
K.  5324,  II. 

8$pu,  a  kind  of  grain,  ZR,  No.  66, 
note  12.  —  si'i'pi  K.  7226,  Obv.  8. 

riDO,    II,  I    M'sap^i'ii'ka    («- 

BIR-RI)  K.  5126,  Obv.  8/9;  mu'saß-pi'ii 
ia-di'i  (=-....  PA-I  KÜR-KÜR-RA)  K. 
5261,  5/7. 

*|60.  —  iadi  iUenii  asappan  Reis.  p.  99, 
53;  K.  2875,  Introd.  —  ir-^i'äm  man-nu 
is'pU'un  (SE)  Si,  2—4,  247,  15/16;  cf.  Reis. 
27,  24. 

Saparn,  net  (=  SA-PÄR);  see  K.  2875, 
Introd. 

SVpQrSy  fold,  pen.  —  fi-e-ni  ina  su- 
pu-ri  (AMA§)  K.  51 17,  6/7. 

Sirku;  see  KU-DÜB-DUB-BU. 

sattnka.  —  pa-H-su  sat-tuk-ki  K.  3600, 
IV,  26. 

bKD,  Hin  tu-us'Pal\  tak-kur  K.  11174, 
Obv.  24/25. 

padQ.  —  la  pa-du'U  nam-^a-rum  zal^-tu 
K.  3477/  Obv.  22. 

puini,  secret,  secret  place, /«-««-«r 
btti  tt-sa-at'ZU  K.  5324,  13.' 

pub&du  («  ^).  -  {lu)puiäd^pl) 
ellüti{pl)  al'Pu  pi K.  8862,  Rev.  6. 

nap[)aru.  —  ina  nap-jar  mäÜ  .... 
(—  KÜR-TIK-DIR)    K.  5008,    Rev.(?)  3/4. 

"lOfi.  —  summäü{^X)  ....  ta-pa-fdr 
K.  5245,  Obv.  14. 

pO.  —  ina  e-pii  pi-ka  («  KA-BA-zu) 
K.  III 74,  Obv,  36/37. 

palgu.  —  ina  rap-iu  i-ku  u  pa-al-gu 
K.   II 173,  Obv.  10. 

paiä^a.  —  imperat.  pi/aj(})  K.  7897, 
Rev.  3,  note. 

-jbfi.  —  isiUu  (ERIM)  mu'Pal-lik  K. 
5315»  9- 

Höbt.  —  ta-m-hi  na-pal-su-iu-H  (= 
Mü-NA-Kü-RU-NE.eS)S.  2054,  Obv.  14/15. 

pulpuL  —  pulpui  apil  pulpul,  written 
BULBUL-A-BÜLBÜL  K.  5324,  2. 

Beiträge  xur  semit.  Sprachwissenschaft.    Y. 


pitalluni  («?).  —  pi'sal'lu-ru  ia  ri- 
tni'[ki]  K.  7924,  Obv.  II,  11. 

purtia  IV r.  26,  No.  4,  2;  K.  2875, 

Introd.  [Cf,  above,  p.  334.] 

parakka  (bara).  —  ina  Ni'ip'Pu-ru  pa- 
rak'ku  ^-ri  80,  7 — 19,  126;  Obv.  7/8. 

MD^^D.  —  la  na-par-ka-a  li-pat-Ü  vz-nu 
K.  3258,  Rev.  12. 

parsu.  —  mu-dam-me-l^atil!)  pa-ra-as 
kar-ra-di  K.  3600,  II,  6. 

«n6.  —  tu-iap-ra-äs  K.  5242,  Obv.  18. 

parali«    H  (gü)BAR.u§)    K.  3153 

Obv.(?)  9/10. 

nWD.  —  ü'iap-iai'H  (— TE-EN  TE-EN) 
S.  2054,  Obv.  17/19. 

taplul^U.  —  btt  tap'lu-ui'ti  (==  E-ID- 
KUM-DUB-BU-DA-NA)  83,  1-19,  691. 
6/1 1;  a-iar  taP'iü['ulfiu]  (—  KMM-DÜB 
.  .  .  .)  K.  11174,  Rev.  13/14,  note. 

,    paliiru.  —  (is)  >^^J  Rü-^*,  i.  e. 

paiiuru    iattanamdi   K.  7226,    Obv.  5  (= 
ZR. ,  No.  67). 

WÜD.  —  pa-H-H-ki  (x=  .  .  .  .  ab-ga- 
gyf^)  K.  2871,  Rev.  5/6;   ia  pa-H-H  (= 

GI-NE-KA  ^  KU)  K.  3479,  Obv.  19/20. 

«tm.  —  i'Sin-nu  fi-ru  Sa  {il)A'mm  K. 
2920,  Rev.  9/10. 

TO,1,—Bel  ^a-bitmäiäH  D.T.46,  Obv. 
10;  III,  I  iin-na-ti  u-ia-a^-bat-ki  K.  7924, 
Obv.  I,  9. 

fibltta.  —  i-bar-ru  si-bii{J)-su  K.  7271, 
Obv.  12. 

filhl.  —  {tarpat)  fil-li  K.  2613,  Obv. 
Col.  II,  20. 

SUlQlU.  —  H-ra-nu-u  ia  fu-lul-ht  K. 
5135»  10;  su'lu'lu  kit'tu  K.  2769,  Obv.  3. 

n^2S.  —  i-sar-ra-ai  (ÄG-GÄ)  K.  287 1^ 
Obv.  5/6. 

9ir[pa,  cry  of  distress  K.  2875,  1/2. 

•ar-rMi  (zar-ri-eS)  k.  11174  Obv. 

22/23,  liote. 

SUrarO.  —  ^u-ra-ru-u  ia  ri'mi-[ki]  K. 
7924,  Obv,  II,  10.  a-na  fu-ra-ra-an-ni  K. 
6317,  Obv.  7.  See  ZR ,  No.  66,  6  and  BA 
IV,  519  (a  kind  of  wine). 

f  inBU,  s  t  i  n  g  i  n  g  (?).  —  ^i-in-nu  e^-bu 
litn-nu  zi'ir-zi-ru  K.  3600,  IV,  24,  note. 

Slanita  (mnsical  instniment)  ia  ma-li-li 
fi-in-ni-ii  K.  3600,  Col.  I,  9. 
44 


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6l2 


^tiM^t  5ttr  fmiHf^tn  ßpta<$M^^f4^^. 


HKp.  —  {il)^nmi  ü-ka-u-ü  ris-su  K. 
7897,  Obv.  7,  note. 

»ap  Ii^-Öi{^ AN-AB)K.287I, 

Rev.    23/24;    lik^i   (—   ga-AB)   K.    2769, 
Obv.  lO/i  I ;    lik'bi   (—  J)c-ib-BI)  Rev.  4/5. 

lö^p(?).    —   kad'hi'ii  K.  257,  81    (— 
ASKT  126  ff.)  K.  2875,  Introd. 

kOlU.  —  [ku]'U'lu  ü   kwu-ru  K.  1453, 
Obv.  18. 

lü'^p.  —  i'^a-a-la  si-ru  K.  9480,  Obv.  6; 
ar-ku  £m€(p\)  J^a-i-iu  ba-la-tu  1.  4. 

T^p.  —  ba-lip  {il)kul'lum  («  TIG-UD- 
DU-NE-AN-NE)  K.  5261,  4/6. 

tiullultu,     shame,    disgrace.    —    la 
i'ie-it  ^ul'lul'iu  K.  3153,  Rev.(?)  15/16. 

»6bp.    —    ina   ni-^l-pi-ia    Rws.  p.  8, 
7475;  K.  2875,  Introd. 

kanQ.    —    (Sargon)   sa-bii   ka-ni-ki    K. 
3600,  IV,  18. 

klnazu.  —  H-na-az   zalt-tum    K.  3153, 
Obv.(?)  17/18,  note. 

"i2tp,  —  teri-iu  i-ka-sar  K.  7226,  Obv.  3; 
ziri'iu  ta-ka-far  Rev.  7. 

■I^^p,  kardO.  —  iunte  kardüH  K.  2875, 
Introd.  —  fem.  karittum  K.  9480,  Obv.  i. 

pp.  —  ak-ru-nu  (SAR)  K.  2871,  Obv. 
17/18. 

karSU,    slander.    —    e  ia-kul  har-{st\ 
K.  7897,  Obv.  4  (6)  note. 

ra'abu,  anger,    rage,     ra-'a-ba-ku  «*- 
na-ku  K.  2764.  Obv.  6.  8. 

3^(1,    to  quake,    tremble.    K.  2875, 
Introd. 

r&du,   thunderstorm  Reis.  p.  39,  8; 
K.  2875,  Introd. 

OK"),  to  feel  pity,  love. 

r§mu(?)  ina  ri-mi'ki  K.  7924,  Obv.  II,  3; 
cf,  6-14. 

p«-l,  Hin  ui-ri'ik  K.  2875,  21/22,  note. 

WK-i,  Hin  ka-kit-ta  ui-rii  (=  SIR-GA) 
K.  II 174,  Rev.  3/4. 

na*J,     in,    i     Utr-bi-ba     za{5a})'ba'a'ti 
K.  6497,  7. 

na*!,    II,   I    ilu  u  iarru  u-rab-bu-u  K. 
7271,  Obv.  13;  Rev.  8. 

lurbO.  —  ^ur-bu'U  K.  5315,  2. 

tarbaSU.  —  al-pimaUir'ba'5i[=^T\:R) 
K.  5117.  4/5. 

surdOtum  (m^  i).  —  butitktum  lur- 

du'tum  K.  2875,  9/'0,  note. 


a*in,  to.  recompense.  —  i-ra-ab-su 
lum{))'nu  K.  7897,  Rev.  8,  note. 

rfbtll,  p1.  rl^^/lr,  equivalent,  recom- 
pense. —  i'tia  ri-ba-a-ti-ia  {il)^mas 
U'ka-'u-ü  rt's'su  K.  7897,  Obv.  7,  note. 

03*J,  written  TAK-Aas,  K.  5260  Obv. 
7.  16:  c/.  ZR;  passim, 

rikau,  arrangement  —  ana  mahar 
riksi,  written  ana  §I-SAR,  K.  6160,  Obv.(?;6; 
cf,  ZR;  ri-kis  K.  6317,  Obv.  5. 

markaai.  —  mar-kas  samt{e)  u  irsi- 
Hm(tim)  D.T.  46,  Rev.  16. 

ranO.  —  ra-mat  ki^b  K.  3477,  Obv.  3. 

^^■1.  —  i-ra-rnuk  K.  3853,  Obv.  7. 

raauatU,  strong,  mighty(?).  Htr-ba-a 
rU'SU'un-iu  K.  3600,  IV,  14,  note. 

fitisn,  beangryatoneself,  repcnt(?). 
ta-ra-al'h  ar-ka-nü  K.  7897,  Obv.  10. 

ruIlQ.  —  ü-i-nie  ru-us-iu-u-ti  K.  94S0, 
Obv.  2. 

riÄlü,  I,  2  to  seek.  —  H-te-'u-u  (KI-KI) 
K.  2004,  Rev.  30/31,  note. 

b«lü  to  ask.  —  litulta.  —  ia  i/6mi{p\) 
a-na  H-tul-ti  K.  3477,  Obv.  11. 

ifra,  flesh.  —  lum-ma  Itri  (1.  e,  UZL* 
pl.)  ia-du'tim  K.  3853,  Rev.  8. 

1KÜ  V,  ler-ra  {ior  ih-a)  cvil,  sin  K. 
287s»  25/26,  note. 

natt?,  oppress,  sabdue. — a-nasaiTy- 
^-üja-al-a-ri]  VLji'ji  ,Obv.8 ;  perhaps  di/um 
ina  ia-bu-u  (KUL-gi)  K.  I1174,  Obv.  30/31. 

Iüatt5(03ü)  take  away.  —  ü-sa-bisK, 
2875123/24,  note. 

Ötjaw.  —  ih'd  iami  u  elät  iame  lu-gam- 
mu-mu-hi  K.   11173,  Obv.  4;  cf,  3. 

iagapiro,  potentate.  —  ia-ga-pi-ir 
D.T.  46,  Rev.  5. 

iadO,  mountain.  —  mu-iap-pi-ih  ia- 
di'i  («  . .  PA-I-KOR-KÜR-RA)  K.  526^  5/7. 

*l^tt3.  —  ia  a-na  lit{})-u  ü-du-du  K. 
6497.  9- 

iadurni,  early  morning  Hght  K, 
2875,  Introd. 

äst»  (or  r^W).  —  i-ht-ttk-bu-ii  K.  3477, 
Obv.  15. 

'^rx^.  —  mediliiala-di-ku'Ulif)  («-MAR; 
K.  III 74,  Obv.  16/17,  note. 

-nritt?  Reis.  p.  64,  10;  K.  2875,  Introd. 

iitfltu,  freedom(?).  —  H-twus-su  K. 
7897,  Rev.  5,  note. 


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(jyiacnttffan,  ({left^toue  ZtjcU,  613 

C^'j,  —  Hm-Zif    i-iim-mti-td   (=  TAR)  1         lipltu.  —  SIG-Z'JN  fL  e.  Jt/^ä:tA  är-ii 
K.   ni7:^   Kcv.   17/18;    mu'^im  ii-wa-ö[-Ä(']      K.   7914,  übv,   t,  4.  5. 
K.  9299,  9  10  (Reis,  j>e  4S,  t.1,14).  ^Bi:J^  ^  (>/).¥m-/^i7-//^-ri/ . .  -  K.  2764, 

iimtU.  —  [puyiiih'tttm    ia    ii-fitai   da-  .  Obv.    i. 
/«.[// J, >=  NAM^TAK-N AM -TI-LA)K.5liS,  üflfU  1=  KIN).   —  J;>-iv    gamttm    K. 

Obv.  1— 4:£i-n£r  j^;/i/Wff/-//K,  7816,  Ubv.  II.      3153,  Obv.(?;  15/16. 

iukfll  f^*?),  ^  MAS-PÜ    aod  AN-BUL,  '         np^,    be    high,    exalted.    —    lakÜ, 
K.  2^75,  78,  nute.  femn  iä*^ti-(u  K*  5144.  Ubv»  6;  imi  i-lii-a-ti 

l='r.  —  [,  I   [hi\-ki-üm  {üM-ii  i-^ü-ka-     iii-^"ii-/i(=  DA  MAL-D  A-AX-DA-KAL'I.  A' 
ttu*si  (MAR).  S.  2054,  Obv.   t^li^.  ta-sük-  '  ME-EX)  K.  5144,  Ob.  il  12. 
kan  K,  52Ö0,    Obv,   iS.    —    11^   a    (us{)]-  'J3"i'I?,    to  tremblef?)  K,  2875,  *3/'4i 

ta-kan    zik-ri-ka    1>,T»  46,   Kev.  22;  r^'  74.   |   note. 

—   l\\,    £    ii-kik-ka-mi  (GA-GAj    K,  9279,  ,         H^sT*    —    ....    tiHitr-m^j    K.    347"^ 
7/8;     is-Sii-kin-ma    (GA-GA-GA)    Ü.    2054^      Obv.   1, 
Obv,  6  ;.  Ittradu.  -  Hi-mfj  fi-fftm  (^GIRI-GAL| 

sakkanakkU.  —  a-m  suMumi^h/  {wüt^  l   K.   1279,  Obv,   i;  Ui'fti'hH  K.   5:USi   S- 
ten  NKR'ARADi  la-ä-ia  K.  2764.  ( Jbv.  4.  SUrmlnu«    —    (is)  ^VH*'Sl\\  K.  9453, 

db  'r ,  1 0  c  u  t  [  h  r  0  u  g  h. — sithh  ihj  ht-jfa  i-  \  ^  ^  bv .  5 , 
///  (=  S[-lL-bI-lL)  K.   in 74s  Obv,  \^ri%  >         E^^^C)  to  bunv.  —  [mH\-lä-n-ip  ga/- 
05'^-  —  H,  I  ///-/jf-/4fw  K,  7226,  Rev, Ö ;  I  w/   (=    ,    -    -   *    ML-IN-DAX-DAX)      Ür 
ii-sai-i'ijm  Kcv.  lO;  siti-ii-me  Ntttt'-His*ki  Kt  1  sbould  we  dcrive  Ihis  from  3^Xr  K»  5261, 
3600,   IV,  23.  I  9/11.  , 

Saimel- —  f//Aw^M—  nRlA?  tff  IIA?)   '  iarru-    —    J^/  i*ir-ra-piM=  L'-XE-NE- 

K.  89^7,   i  1;  7*;  Rev^.  KL')  K.  3497*  <^t>v,  J7/1S. 

SalummaN.    —    «*f-tr<^    üi-him-mttt  (=  |  nni!?.   —   i/-//  dn-aJ-p,!   K.  5:^15,    14. 

SU-Sl     K.   1-79,  Obv.  2.  I  lutukkll.  —  Ji{-/i/k   {i/jJ'nufirtiJt-i'i   K, 

laliü.  —  Utl-a-i  ifli-itt(  K.  2769,  Rev,  3.      9^53,   «  'bv.   12;  r/.  ZR,  p.  ^25*»^ 
äflIllOtu   Reis  p.  39,  S;  K.  2^75,   Icitrad.  mastaku.  —  iW    mus-iiik   ftff'Hi-Hi  in- 

SlimSlU.  — /«-7  in-m^-ii-l\t  (— ID-KAB-      ia-nam^Jr}]  K.   7271,  Obv.  14;  cf.  Kev,  9. 
Br-zui  K.  2769,  Obv,  1415   a-na  Uhmi-U     K.  3004^  Rev,  3i;2Z,  note. 
K.  7S16,  Obv.  20.  ] 

StmallÖ,  ageiit(commercL^l)  — i7Äa  kj-  ti'imtu,    ~    ,  .  .  .    ki   ma-ttm  tl-arnttt 

ma-al-h  .  ,.  -  l'-KAN-LAl.  K.  5117,  2/3.  ,  R.  9+80,  Obv.   15. 

The  sjimc  idcogrim   \n  Lriws  of  Harn,   Rev»  n'^r.    »  .  -   .    ä-hti-H    (=l  ,  ,  ^    J^l» 

I,   13  ^i*  ai.  See    noie    in  ScheiiJs  L-ditiorij      MA1,-M)  K.   ;U79.  Gbv.  27/^8. 

p.   5^3;  also  KR   m,    123,  ö^tei  VJ,  490.^       .  -37.    —    ht^taff^ht^kti    tttAtAti{yAl     K. 

SimnU,  oH.  —  /iiJ/j;  xamm\  writUo  .sA   '   G497,  8. 
^I^.  K.  2613,  Obv.  11,4;  r/  ZR.  No.  ri,  ^^^^^  _  ^.^^^,-  ^^^.^^,^^^^,  ^„^^  /%.-m  LUß- 

SImetan.  ^  n-mi-i.i^an  hit-hj-fia  t^  TieöAL-Tlfi-TÜRnfiSA-HAR-RA    K. 

A\-L:bA\-:^llL)  K.  5142,   U.V.  0/7,  '  ^,^6^  ^bv.  7;  r/  Z*^,  p.  h8;27. 

-^ZT.^/a  ii-ia^ün^mi-afi^mt  i^m-UV)  |         ^g^  iDcnntation  i=  KA    with  IJ  in* 

K.  9270,  89.         ^  I  scribcd).  ^  //^    .htk-ku-hi  80.  7—19,  116, 

sennu  i=  i?r/<  SlN)  K,  2875,  11  12  note.     übv.  13/14,  notc. 

nsr   —  iü'ii-ht  K.  5315.  II :  i-sa-ai-si         taltmit.  —  (Naim)  fa-li-mai  U/^Si$-mit> 

K.  2004,  RcT.  11/ 13,   Qote;  ia-ji-kt  K.  7816      K.  94S0,  Obv,  3, 

Obv.  9:  .      _  .'.^^.^./.^  (=D^)  K.  2g7L  laroltu.  -  it^.*    m^na  iu^mi^iu  .  .  .  K. 

^^^^'  ^'  ^"^  2764,  Ubv.  tt;  ta-mit  p^ii^ti  (writtcii  AD- 

sapttl,    lip.  —  t.-^!^  (//>ii?  K.  7924,      HAl/n  f/  ZR,  No.  24,  ( »bv,  39. 
Rev.  CoL  IV.  2,  tantQiu,  —  ti^*mti'Um  H-ihti  Mi  (ä-mii- 

44* 


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6i4 


(gtiM^t  jttt  \miiif4tn  ßptü^Müftnf^aft 


ti-ia  f=-  E-KI-BI-§A.NA-KA)  K.  3479,  Obv. 
15/16. 

tunanO.  —  tu-ma-nu-u  ia  ri'nii\k%\  K. 
7924,  Obv.  Col.  II,  14. 

tappQ.  —  be-lum  iap'pi-e  K.  9453, 
Obv.  17. 


tirSU,  —  a-na  ru-bi-e  ii-ri-i^  ka-ü  .  .  .  . 
K.  2764,  Obv.  2. 

"lin.  —  i'ia-rt  a-na  fi-it-ti  K.  1453,  Obv. 
6;  ö>w  <fr->t«-yta /a /«/-Azr  (NA-AX-GE-GE). 

tir&nO.  —  H-ra-nu-u  ia  fu-lul-iu  K. 
53i5>  10. 


Jnöe^e  fo  Äoöe. 


A-a  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  14. 

Adad  K.  8862.  Rcv.  8;  K.  6160,  Rev.(?) 
7,  8;  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  14,  K.  2920, 
Rev.  5/6. 

AG-TURNUN-A  K.  9312,  2. 

A-la-laK.  5315,  8. 

Ano  K.  II 174,  Rev.  16;  K.  3258,  6; 
K.  2920,  Rev.  IG.  17. 

A-nun-na-ki  K.  9453,  Obv.  12. 

Aiur  K.  3258;  K.  8862,  Rev.  4;  K. 
5245,  Rev.  7. 

Bau  K.  3361,  12.  16  (SÜL);  K.9312,  5. 

Bei  (EN-LfL)  D.T.  46  (^.v.  forattributes) ; 
K.  2004,  Rev.  27;  K.  5268,  Obv.  iff.;  80, 
7—19,  126;  Obv.  15;  83,  I— 19,  691,  5/10; 
K.  3258,  Rev.  6;  K.  5260,  Obv.  19;  K. 
2920,  Obv.  3.  5;   Rev.  4.  II.  16. 

BiL-GI  (see  Gibil)  K.  3361,  9;  K.  9453, 
Obv.  10;  K.  1279,  Obv.  i;  cf,  Rev.  i. 

Bunene  (broken)  K.  2613,  Obv.  Col. 
II,  19. 

DU-DU  (=  bllu)  K.  2875,   Obv.  23/24. 

Ea  k.  5315,  11;  K.  1279,  Obv.  4;  K. 
3258,  Rev.  6;  K.  7816,  Obv.  16;  K.  5324, 
Obv.  u;  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  n. 

EN-ZAG-KI  K.  9312,  4. 

Gibil  [Nusku)  K.  9453,  Obv.  14. 

Guia  K.  2875,  Obv.  7;  K.  2004,  Rev. 
26;  K.  4620,  17;  80,  7—19,  126;  K.  2613, 
Obv.  Col.  II,   12. 

irnini  K.  9480,  Obv.  7. 

iStar  K.  7271,   Obv.  IG,  15;   K.  2GG4,  I 

Obv.  23;  K.  3477,  Rev.  i;  K.  3258,  Obv.  \ 


16;  K.  7226,  Rev.  4;  K.  9296,  Obv.  15: 
K.  3853»  Obv.  5.  6;  K.  6i6g,  Rev.(?)  3; 
K.  2613,  Obv.  Col.  II,  11;  K.  2920,  Rev. 
9.  ig;  K.  3600,  Col.  II,  4. 

Kettu  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  15. 
Lamga-iä-oa  (=  ^^   ^JJ  ^YV^) 

K.  2871,  Rev.  29. 

Mardolc  81,  2—4,  247,  9;  k.  5315,  n  ; 

K.  927G,  4;  K.  1279,  Rev.  8;  K.  6898,  8; 
K.  2613,  Col.ll,  Obv.  14;  K.  3600,  IV,  27 
(TU-Tü);  and  see  K.  11 173  and  K.  11 174, 

Mtiaru  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  15. 

MaatI  K.  3600,  Col.  II,  3. 

MULU  K.  2613,  Obv.  Col.  II,  I. 

Mullil  K.  5G08,  9;  81,  2—4,  247,  3.  18; 
K.  2871,  Obv.  1/2;  K.  9453,  Rev.  io(r); 
S.  2054,  Obv.  8;  K.  4659:  K.  2875,  Obv. 
9.  13;  K.  2004,  Rev.  6.  27;  K.  9270,  Rcv. 
7.  8;  K.  II  174,  Rcv.  32;  K.  11  173,  Rcv. 
15;  K.  4620,  16;  ^K.  5260,  Obv.  13. 

MU-SI-IB-BA-SA-A  81,  2-4,  247,  i,; 
K.  9312,  I. 

Nabfi  K.  9291,  Obv.  2,  notc;  K.  9270, 
Obv.  9. 

Nanrasit  K.  51 18,  Obv.  56. 

Nan&  k.  9480,  Obv.  i ;  K.  2613.  Obv. 
Col.  II,  12;  K.  3600,  Col.  III,  3;  Col 
IV.  13. 

Nannaru  K.  9480,  Rev.  3. 

Nergai  K.  5268;  K.  2613,  Obv.  CoL 

II,  11;  K.  2920,  Rev.  8. 

nin-geStin.  k.  2613,  Obv.  Col  n,  12. 

Ninib  K.  2764,  Obv.  1.  5;  k.  5315, 
13;  K.  II 174,  Rev.   17. 


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(DlUcmilCim,  (gUfi^iovuf  Ztjciß. 


615 


NIN-LIL  K.  5315,  6;  K.  2004,  Obv.  12. 
14;  K.  5260,  Obr.  16. 

NIN-PiS  (Br.  II 103)  K.  S3I5-  16. 
NUN-NAM-NIR  80,  7--19, 126,  Obv.  5/6. 

^UMi  K.  7271  Obv.  4;  K.  9453.  Rcv. 
9;  K.  9480,  Obv.  3;  K.  2613,  Obv.  CoL 
II,  14;  K.  3361,  6;  K.  8917,  Obv.  8/9; 
K.  3258,  Obv.  15;  K.  SH2,  Rev.  5;  K. 
5124,  Rev.(?)  22. 


I^imetan.  K.  5142,  Rev.  6. 

Sin.  K.  9480,  Obv.  3;    K.  51 18,    Obv. 
5/6;    K.  ^2613,  Obv.  Col.  II,  II. 
SU-KÜR-RU  K.  2004.  Obv.  18. 


Ural  K.  2613,  Obv.  Col.  n,  12. 


Za-ma-ma  K.  11 174,  Rev.  37. 


Nos. 
K.    1279  Aniocantationandhymn 

of    praise     to    Gibil 

(Nusku) XIV 

K.    1453  Perhaps  an  incantation  III 
IL  2004  DuplicateofVATh4io 

(Reis.  p.  iii)  .  .  .  P» 
IL  2613    Pcrtaining  to  thc  ritual  LV 

K.  2764 XVIII 

K.  2769 LXVI 

K.  2871 XXXI 

K.  2875  Duplicate  of  VATh4io 

(Reis.  p.  iii)    .    .   .1* 

IL  2920 LVm 

K.  3153    A  »peaitential'  psalm    .  VIII 
IL  3258  To  Asur,    with  prayer 

for  Asorbanipal .     .    .  XVI 
K.  3356  Only  Samerian.  Similar 

to  the  texts  in  Reis.  .  XXXII 
K.  3361    Similar  to  the  texts  in 

Reis XXXIII 

K.  3364  Daplicate  of  K.  7897  . 
K.  3477  To  IStar,  as  goddess  of 

war XV 

K.  3479 XXX 

K.  3600  +  D.T.  75    To    Nand, 

with  a  prayer  for  Sargon  IV 
K.  3853  Pertaining  to  the  ritual  LI 
K.  4620  A  processional  hymn  .  IX 

K.  4659  To  Bei XXIII 

K.  5008  DupUcate  ofVATh283 

(in  part)  <r/  ö/.   .     .    .  LXIV 

K.  5117 LXV 

K.  5il8  To  a  goddess ....  XXVI 
K.  5124  Perhaps  to  Marduk.  .  LXIII 
K.  5126 LIX 


^nbtic  to  Zamte. 

Nos. 

K.  5142 LX 

K.  5144 LXI 

K.  5245  Pertaining  to  the  ritual  LVII 
K.  5254  An  incantation.  To  Bei  XXIV 
K.  5260  Pertaining  to  the  ritnal  LVI 
K.  5261    To  the  Sun-god  or  Fire- 

god LXII 

K.  5268  +  K.  5333  To  Nergal .  X 

K.  5315   To  Ninib XXIX 

K.  5324 LIII 

K.  5333  See  K.  5268. 

K.  5930 LIV 

K.  6160   Pertaining  to  the  ritual  L 

K.  6317   Pertaining  to  the  ritual  XLIX 

K.  6400 LII 

K.  6465 XLIII 

K.  6497 XLIV 

K.  6849 XXXIV 

K.  6898 XL 

IL  6981 XXXIX 

K.  7065 XXXV 

K.  7226  DupUcate  of  79»  7—8, 

132  (ZR.  No.  37)   .    .  XLII 

I  K.  7271 XXXVIII 

I  K.  7816 LXI 

I  K.  7897  DupUcate   of  K.  3364 
I  and  33851      .     .     .    .  II 

j  K.  7924 XLVII 

I  K.  8399  In    part  a  duplicate  of 

VATh  55  (REis.N0.48)  XXI 
K.  8862  Probably  pertains  to  the 

'  ritual XLVI 

K.  8917 XLVIU 

K.  9270  +  K.  9289   In  part  a 


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6i6 


(gtiix&^t  3ur  \tmiiif4tn  ^prac^wiftenfctaft. 


duplicate  of  VATh28i 
(Reis.  No.  20b)     .   . 

K.  9279  Perhaps  to  Marduk 

K.  9289  See  K.  9270. 

K.  929 1  Duplicate  of  VATh  397 
(Reis.  p.  27)      .    .    . 


9296 
9299 


XIX 

XII 


V 
XLV 


In  part   a  duplicate  of 
VATh  2 1 9.  ( Reis.  p. 48)  XXXVII 
K.  9312    Similar  to  the   texts  in 

Reis XXVIII 

K.  9*53  Maypertaintotheritual  XXVII 
K.  9480  To  Nand XXII 


K.  III73   Probably  to  Marduk    .  VII 
K.  HI74    Probably  to  Marduk    .  VI 
33851  Duplicate  of  K.  7897. 
S.  2054  To  a  goddess.  Perhaps 

a  'penitential'  psalm   .  XXV 

D.  T.  46  To  Bei XVII 

D.  T.  75  See  K.  3600. 
80,7^19,125  In  part  a  duplicate 

of  VATh  408    (Reis. 

P.  73) XK 

807—19,126  To  Gula  ....  XI 
81,2—4,247  BeginsasREis.p.29  XXXVI 
83,1—19,691  To  a  goddess    .    .  XIII 


AJSL  =   TA<r  American  Journal  of  Semitic  Languages  and  Literaiures  (Chicago '. 

—  AL  =  Friedrich  Delitzsch,  Assyrische  Lesestucke  (four  editions).  —  ASKT  «= 
Paul  Haupt,  Akkadische  und  sumerische  Keilschrifttexie  (Leipzig,  1881).  —  AV  = 
J.  N.  Strassmaier,  Alphabetisches  Wörterverzeichniss  (Leipzig,  1886).  —  BA  =  Delitzsch 
und  Haupt,  Beiträge  zur  Assyriologie  (I^ipzig,  1889  ff.).  —  BR.  —  R.  BrüNNOW,  A 
classified  lisi  of  all  the  simple  and  Compound  ideographs  &c.  (Leyden,  1889).  —  Bll8Sp#. 
=  H.  Zimmern,  Bady Ionische  Busspsalmen  (Leipzig,  1885).  —  CT  =  Cuneiform  Texts 
from  Babylonian  Tablets  in  the  British  Museum,     Published  by  order  of  the  Trustees, 

—  HWB  =  Delitzsch,  Assyrisches  Handwörterbuch  (Leipzig,  1896).  —  KB  =  Keil- 
inschriftliche  Bibliothek,  ed.  E.  Schrader  (Berlin,  1889  ff.).  —  MaklQ  =  K.  L.  Tall- 
QUIST,  Die  assyrische  Beschwörunghserie  Maqlä  (1894).  —  Meissner,  Suppl.  =  B. 
Meissner,  Supplement  zu  den  assyrischen  Wörterbüchern  (189S),  —  MuSS-Arnolt,  DIot. 
^=  W,  Muss-Arnolt,  A   Concise  Dictionary  of  the  Assyrian  Language  (Berlin,  1896  ff.). 

—  Reis.  =  Mitteilungen  aus  den  orientalischen  Sammlungen  der  Königlichen  Museen 
zu  Berlin.  Heft  X :  Sumerisch- Babylonische  Hymnen  nach  Thontafeln  griechischer  Zeit. 
Herausgegeben  von  George  Reisner  (Berlin,  1896).  —  Syrpu  =  H.  Zimmern,  Bei- 
träge zur  Kenntniss  der  babylonischen  Religion.  Die  Beschwörungstafeln  ^urpu.  — 
ZR  =  H.  Zimmern,  Ritualtafeln  für  den  Wahrsager,  Beschwörerund  Sänger  {Leipzig, 
1901)  —  ZA  =  Zeitschrift  für  Assyriologie^  ed.  by  C.  Bezold.  —  ZK  =  Zeitschrift 
für  Keilschriftforschung  (Leipzig,   1SS4/1885). 


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Beitraf e  zur  scmit.  Sprachwitsenschaft.    V. 


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A.  Ungnad. 

5  Schon  vor  langen  Jahren  hat  D.  H.  MÜLLER*  die  These  aufge- 

stellt, dass  die  Partikel  -ma  eine  postponierte  Konjunktion  sei,  also 
einen  untergeordneten  Satz  abschliesse.  Dieser  Ansicht  ist  neuerdings 
Zimmern  beigetreten**  unter  Verwerfung  meiner  Ansicht,***  dass 
•ma    deutschem    „und    dann"    entspräche.     Die    Wichtigkeit    dieser 

lo  Frage  lässt  eine  Verständigung  als  dringend  wünschenswert  erscheinen. 
Daher  mögen  die  Gründe,  die  gegen  Müllers  Auffassung  zu  sprechen 
scheinen,  hier  zusammengefasst  werden.  Die  Untersuchung  zerfällt 
in  zwei  Fragen: 

L  was  bedeutet  -w^,  und 

IS  2.  wie  verhält  sich  verbales  -ma  zu  bloss  hervorhebendem  -ma. 

Was  die  erste  Frage  anbetrifft,  so  finde  ich  nicht,  dass  man  auf 

irgend  welche  Schwierigkeiten  stösst,  wenn  man  verbales  -ma  als  die 

Partikel  aufifasst,  welche  die  Handlung  des  folgenden  Verbs  als  eine 

durch  die  jenes  ersten  Verbs  bedingte  darstellt.  Es  entspricht  dann 

20  deutschem  „und  dann",  „und  somit",  „und  infolgedessen"  usw.;  aber 
ursprünglich  nie  blossem  „und".  Dass  man  in  -ma  keine  unter- 
ordnende postpositive  Partikel  sehen  darf,  geht  aus  der  ganzen  Auf- 
fassung des  Nebensatzes  im  Babylonischen  hervor,  der,  wie  ich  ge- 
zeigt habe,t  nominalen  (fast  stets  genetivischen)  Charakter  hat,  also 

25  regelmässig  ein  Nomen  vertritt;  auch  haben  in  allen  Nebensätzen 
sonst  vokallos  auslautende  Verbalformen  den  Auslaut  -u.  In  diesen 
beiden  Punkten  würden  die  Sätze  mit  -ma,  wenn  sie  nach  babyloni- 
schem Empfinden  Nebensätze  wären,  eine  sehr  befremdliche  Aus- 
nahme bilden. 

30  Was   soll    ferner   -ma   etymologisch   bedeuten?     Mit   dem  arab. 

x^^jJI  Lo  kann  man  es  doch  nicht  zusammenstellen.  Denn  ma 
kommt  sonst  in  Bedeutungen,  die  arab.  Lo  eignen,  nicht  vor:  der 
betr.  Pronominalstamm  lautet  im  Bab.-Ass.  min.  Und  wollte  man 
wirklich  zugestehen,  dass  sich  eine  gemeinsemitische  Form  mä  noch 


*  Vgl.  jetzt  D.  H.  MÜLLER,  Die  Gesetze  Hammuraöis,  S.  252  ff.  Wien  1903. 
**  ZDMG  58  (1904)  S.  955.     ***  ZA  18  (1904)  S.  67.     t  ZA  18  (1904)  S.  57  f. 
Beiträge  zur  semit.  Sprachwissenschaft.    V.  ^I 


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714  (ßtitt&^t  5ttr  ftmitif^tn  ilpra^mffenfc^afi 

in  dieser  einen  Verwendung,  die  allerdings  pronominalen  Ursprungs 
sein  könnte,  erhalten  hat,  so  finde  ich  keine  Erklärung,  warum  gerade 
dieses  eine  semitische  Wort  sich  in  dieser  Weise  sumerischer  Aus- 
drucksart angeschlossen  haben  sollte.  Eher  noch  Hesse  sich  -ma  er- 
klären, wenn  es  tatsächlich  ein  sumerisches  Lehnwort  wäre.  Aber  5 
ein  Wort,  mit  dem  man  es  zusammenstellen  könnte,  gibt  es  im  Su- 
merischen nicht  Alle  diese  Bedenken  dürften  dazu  führen,  in  ma- 
Sätzen  keine  Nebensätze,  sondern  koordinierte  Hauptsätze  zu  erkennen. 
Dann   ist  aber  die  Übersetzung  „und  dann"  usw.  gerechtfertigt 

Müllers  Erklärung   ist   demgemäss   logisch   durchaus  richtig;  10 
damit  ist  jedoch  noch  nicht  gesagt,   dass   sie   auch  grammatisch* 
richtig  sei.    Denn   die  Syntax,   in   welche  diese  Frage  doch  gehört, 
muss  durchaus  auf  psychologische  Grundlage  gestellt  werden.  Nicht 
logische  Verhältnisse  gilt  es  zu  erforschen,  sondern  es  muss  unter- 
sucht werden,  wie  sich  logische  Verhältnisse   in  der  Psyche  des  be-  15 
treffenden  Volkes  abspiegeln.  Dass  der  Babylonier  solche  Sätze  mit 
-ma  nicht  als  Nebensätze,  wie  es  unsere  Sätze  mit  „nachdem",  „da", 
usw.  sind,  aufgefasst  hat,  geht  auch  daraus  hervor,  dass  er  Sätze,  die 
genannten  Sätzen  im  Deutschen  entsprechen,  ganz  nach  dem  gewöhn- 
lichen Schema  der  Nebensätze  mit  den  präpositionalen  Subjunktionen  **  20 
a^ium,   ultu  usw.   bilden   konnte.    Wie   konnte   endlich  -ma  sich  zu 
völlig  bedeutungslosem  „und"  abschleifen,   wenn   es   ursprünglich  zu 
einem  Nebensatz  gehörte?    Das  ist  aber  in   späterer  Zeit  wiederholt 
zu  belegen:   -ma  steht  völlig   bedeutungslos  zwischen  zwei  durchaus 
gleichwertigen  Sätzen.    Man   vergleiche  z.  B.   die  folgende  Stelle  im  25 
TAYLOR-Prisma  Sanheribs  (IV,  42): 

elläteiü  usappi^-nia  tiparrir  puf^tirin. 

Hier  haben  wir  einen  vollkommenen  parallelismus  membrorufn\ 
das  -ma  hätte  ebensogut  fehlen  können.   Wie  will  man  hier  mit  einem 
Nebensatze  auskommen?    Ich  halte  es  doch   für  das  AUereinfachste  30 
anzunehmen,  dass  der  ursprüngliche  Sinn   von  -ma  „und  dann"  sich 
hier  zu  blossem  „und"  abgeschwächt  habe. 

Dass  -ma  sumerischem  i^***  zu  entsprechen  pflegt,  kann  weder 
für  die  eine  noch  für  die  andere  Behauptung  angeführt  werden.  Beide 
sind  ganz  verschiedene  Wörter  und  auch  in  ihrer  Grundbedeutung  3S 
keineswegs  identisch.  Während  -ma  „und  dann"  bedeutet,  ist  la  eine 
richtige  präpositive  Subjunktion,  die  ungefährf  unserem  „nachdem**, 
„da"  usw.  entspricht 

♦  So  Zimmern,  a.  a.  O. 
**  So    sollte    man   unterordnende    Redeteile    wie   ultu   nennen   im  Gegensatz  ru 
nebenordnenden  Konjunktionen  wie  ü.  **♦  MÜLLER,  a,  a.  O.,  S.  256 f. 

t  Doch  kann  ia  bekanntlich  auch  Imperative  einander  unterordnen  und  weicht  in- 
sofern von  indogermanischem  Sprachgebrauch  ab. 


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(Un^iiAd»  Qte  (parüftef  -ma,  j  1 5 

Logisch  hat,  wie  schon  gesagt,  MÜLLER  durchaus  das  Richtige 
mit  seinen  Übersetzungen  getroffen;  nur  sind  diese  keine  wörtlichen, 
dem  Original  entsprechenden  Wiedergaben,  wie  er  sie  sonst  zu  geben 
pflegt,  sondern  freiere,  elegantere  Übertragungen  in  unsere  Denk- 
formen. 
5  Wenden  wir  uns  zu  der  zweiten  Frage:  ist  -ma  „und  dann"  mit 

hervorhebendem  -ma  identisch  oder  nicht?  Dass  es  ein  solches  -ma, 
das  nie  mit  „nachdem",  „weil"  usw.  übersetzt  werden  kann,  gibt,  ist 
zweifellos;  vgl.  biiiktum  ia  irrüim-ma  (Hamm.  Ges.  A.  XIII  46)  u.  a. 
Besonders  findet  es  sich  auch  bei  Wörtern,   die   in  sich   selbst  eine 

10  Hervorhebung  einschliessen  wie  ianumma  „ein  anderer".*  Da  die 
Tatsache  des  Vorhandenseins  eines  hervorhebenden  -ma,  das  ziem- 
lich genau  griechischem  y^  entspricht,  wohl  von  niemand  geleugnet 
wird,  bedarf  es  hier  keiner  weiteren  Beispiele. 

Bei  Annahme  von  MüLLERs  These   ist   es   von   vornherein  aus- 

1 5  geschlossen,  einen  Zusammenhang  beider  Wörter  nachweisen  zu  können, 
und  doch  wird  man  nicht  ohne  weiteres  einen  solchen  Zusammenhang 
ablehnen  dürfen.  Wenn  zwei  Wörter  ihrer  Form  und  ihrem  ganzen 
Wesen**  nach  identisch  sind,  wird  man  doch  wohl  wenigstens  ver- 
suchen müssen,   sie  in  eine  nähere  Verbindung   zu  bringen.    Ja,  in 

20  einzelnen  Fällen  ist  es  sehr  schwer  zu  sagen,  ob  hervorhebendes  -ma 
oder  konsekutives  verbales  -ma^^^  vorliegt  Dass  dieses  konsekutive 
verbale  -ma  nichts  weiter  ist  als  hervorhebendes  -w^,  wird  man  mit 
Sicherheit  annehmen  dürfen.  Im  Denken  des  Babyloniers  war  näm- 
lich das  erste  Verb,   zu   dem   etwas   darauf  Erwähntes  in  zeitlichem 

25  oder  gedanklichem  Zusammenhange  stand,  die  Hauptsache;  es 
wurde  als  temporales  oder  kausales  Antecedens  besonders  betont  Wir 
können  diese  Auffassung  bei  Übersetzungen  ins  Deutsche  nicht  gut 
dem  Original  entsprechend  wiedergeben,  kommen  ihr  aber  verhältnis- 
mässig am  nächsten,  wenn  wir  das  mit  -ma  versehene  Verb  als  Haupt- 

30  verb  übersetzen,  den  folgenden  Satz  jedoch  als  Nebensatz,  also  gerade 
umgekehrt,  als  es  MÜLLER  tut  Wörtlich  wäre  eine  solche  Über- 
setzung allerdings   auch   nicht,   sie   käme  jedoch  der  babylonischen 

*  [Vgl.  arab.   A^   {j^   J^    4    in  jedem  Jahre  (Wright-DE  Goeje,  vol.  IL  p.  224, 

D)  &c.;  \jsi  tjif  ««''  »»''  grosser  Mühe  &c.;  siehe  Critical  Notes  on  Proverbs  (SBOT) 
p.  67,  1.  44;  auch  AJSL  19,  3  (zu  Cant.  7,  i  ITHn  n^).  —  P.  H.] 
**  Beide  bewirken  bekanntlich  Akzentrückgang  1 
***  Man  beachte  auch  Stellen,  wo  -ma  am  Verbum  einen  ganzen  Abschnitt  beendigt. 
Ich  sehe  nicht,  wie  man  hier  mit  Müllers  Erklärung  auskommt.  Vgl.  Sanh.  V,  4  arkilü 
.  .  .  ajuhi  .  .  .  ina  kussiJa  üHb-ma;  folgt:  ina  samäm  girrija  usw.  Hier  kann  usibma 
in  keiner  Weise  zum  folgenden  gezogen  werden;  -ma  ist  also  lediglich  hervorheben- 
der Natur. 

51* 


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yi6  Qßetfri^e  )ut  ftmitifditn  ßpxa<iwi^tnf(iA^t 

Vorstellung  näher  als"  Müllers  Wiedergabe  derartiger  Sätze,  Dass 
die  babylonische  JDenkweise,  der  zufolge  man  die  Anfangshandlung 
als  Haupthandlung  den  von  ihr  abgeleiteten  Handlungen  oder  Ge- 
schehnissen gegenüberstellt,  nicht  so  ganz  vereinzelt  im  Denken  der 
Völker  ist,  beweist  zur  Genüge  die  Syntax  der  indogermanischen  s 
Sprachen:  man  denke  an  das  Lateinische,  das  so  gern  den  zeitlich 
oder  logisch  folgenden  Satz  unterordnet  (qua  de  causa,  quare,  ut 
cons.  usw.)  oder  an  das  Griechische  (cSöre);  auch  im  Deutschen  finden 
wir  solche  Ausdrucksweisen  nicht  gerade  selten  {worauf,  weshalb). 
Ks  kommt  eben  logisch  auf  dasselbe  hinaus,  ob  ich  von  zwei  Hand-  lo 
lungen  die  zweite  als  Folge,  der  ersten  bezeichne  oder  die  erste  als 
Grund  der  zweiten.  Sätze,  wie  aptema  bit  nisirtUü,  kaspu  huräsu... 
ulesamma  lallati^  amnü  lassen  sich  nach  obigem  logisch  ebensogut 
erklären,  wie  nach  MüLLERs  Auffassung.  .  Auch  Stellen  wie  Asur- 
banipal,  Rassäm-Cyl.  II,  97:  nibit  luniija  ina  lutti  u^abri^ma  '^Asur  15 
banfia,7i7nmä  usw.  erklären  sich  dann  ganz  einfach :  hier  wird  das  Verb  für 
sich  hervorgehoben,  da  ja  keine  Folge  unmittelbar  hernach  angegeben 
wird,  der  gegenüber  es  als  Antecedens  einer  besonderen  Hervor- 
hebung bedarf  Mit  „nachdem"  würde  man  hier  nur  unter  Annahme 
einer  Ellipse  („sagte  er")  auskommen  können.  20 

Aus  allem  dürfte  sich  ergeben,  dass  -ma  keine  eigentliche  Kon- 
junktion wie  „und"  usw.  ist,  sondern  lediglich  eine  Partikel;  die  eigent- 
liche Verbindung  der  Sätze  kommt  dabei  nicht  zum  Ausdruck.  So 
pflegt  bei  Handlungen,  die  völlig  gleichartig  nebeneinander  stehen, 
weder  -ma  noch  sonst  irgend  etwas  zwischen  die  beiden  Verba  zu  25 
treten:  sie  werden  konjunktionslos  nebeneinander  gereiht  Dass// 
zwischen  Verben  nicht  deutschem  „und"  entspricht,  hat  MÜLLER* 
(S.  246f.)  bewiesen.  Auch  zwischen  Nominibus  wird  ü  ursprünglich  nicht 
blossem  „und",  sondern  „und  auch"  entsprochen  haben;  die  Grund- 
bedeutung von  fi  wird  demnach  in  jedem  Falle  „auch"  sein.  Auch  30 
beim  Nomen  usw.  wird  es  das  Ursprüngliche  sein,  dass  Wörter,  die 
völlig  gleichstufig  waren,  einfach  nebeneinander  gereiht  wurden,  wie  in 
bei  ^ame  irsitim  „Herr  von  Himmel  (und)  Erde".  Nur  wenn  das 
zweite  Glied  besonders  hervorgehoben  werden  sollte,  trat  ü  „auch" 
vor  dasselbe.  Da  bei  nominalen  Verbindungen  kein  grosser  Unter-  55 
schied  zwischen  „und"  und  „und  auch"  vorhanden  ist,  so  ist  es  be- 
greiflich, dass  hier  die  ursprüngliche  Unterscheidung  nur  noch  schwer 
nachzuweisen  ist.  Dass  aber  auch  hier  einmal  die  einfache  Ver- 
bindung durch  blosse  Anreihung  geschah,  während  ü  das  zweite  Glied 
stärker  hervorhob,  wird  man  im  Hinblick  auf  das  Verb  als  sicher  an-  40 
nehmen  dürfen. 


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