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Heer, Oswald
Beiträge zur fossilen
flora Spitzbergens
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KÜNGL. SVENSKA VETENSKAPS-AKADEMIENS HANDLINGAR. Bandet 14. N:c 5,
BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
GEGRÜiNDET AUF DIE SAMMLUNGEN DEH SCHWEDISCHEN EXPEDITION VOM JAHRE 1872 AUF 1873.
OSWALD HEER.
MIT EINEM ANHANG: ÜBERSICHT DER GEOLOGIE DES EISFJORDES UND DES BELLSÜNDES
VON PROF. A. E. NOKDENSKIÖLD.
-MIT 3S 'i'AITKLN.
AN DIE KÖNIOL. SCHWEDISCHE .\K.\DE.M]E D. WISS. EINGEREICHT DEN 23. AUGUST 18 7 5
BOT AN
STOCKHOLM. 1S76.
P. A. N O R S T E D T & S Ö N K B
EONGL BOST-rlTCKARS.
Mi°i'^
V
I. DIE STEINKOHLEN-PFLANZEN DES ROBERT-THALES
IN DER RECHERCHE BAL
Ä. EINLEFI ÜNG.
I /je von Prof. Nordenskiöld iiu Robert Thal, bei c. 77° 33' n. Br., entdeckten fos-
silen Pflanzen liegen in einem schwarzen Kohlenschiefer, welcher durch sein feines
Korn wohl der Erhaltung der Pflanzen günstig ist, aber leicht in kleine Stiicke zerfällt.
Die meisten Pflanzen liegen uns nur in kleinen Bruchstücken vor, was theilweise von
dieser grossen Brüchigkeit des Gesteines herrührt, theilweise aber auch von dem Zu-
stand, in welchem dieselben in das Gestein geriethen. Es scheinen die Pflanzen schon
vor ihrer Einhüllung einer starken Zerkleinerung ausgesetzt gewesen zu sein, sei es
dass sie beim Transport an ihre Lagerstätte zerfetzt wurden oder aber, dass sie theil-
weise verfaulten ehe sie eingehüllt wurden. So häufig auch die Farn sind, ist doch
kein einziger ganzer Wedel, oder auch nur ein grösseres Wedelstück erhalten. Wir sehen
nur kleine Fiederchen oder Fiederstücke und selbst die Spindeln sind in kleine Stücke
zerbrochen. Solche zerbrochenen und unbestimmbaren Spindelstücke machen die Haupt-
masse der Versteinerungen dieser Stelle aus.
Ueber die Lagerungsverhältnisse dieser Kohlenschiefer hat uns Nordenskiöld in
seiner Uebersicht der Geologie des Bellsundes und des Eisfjordes Aufschluss gegeben.
Während in der Klaas Billen Bai und auf der Bären Insel die Kohlenpflanzen unzweifel-
haft unter dem Bergkalk liegen, finden sie sich hier wahrscheinlich über demselben, doch
ist dies nicht klar ermittelt und es müssen die Pflanzen entscheiden in welche Ab-
theilung des Kohlengebirges diese Ablagerungen einzureihen seien. Folgendes Verzeich-
niss giebt eine Uebersicht der Arten und ihre Verbreitung.
0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
1. Splienupteris tVi^üida Ilr.
2. Sjjh. geniculata Germ.
3. Sph. liexiliilis llr
4. Sph. (iislans Stb. ...
5. Adiantitcs coiiciiiiiii.s Goepp.
6. " bc'Uidulus Hl-, ...
7. Stapliylopteris
8. Lycopodites tiliforniis Hr..
9. Lepidodendiüii .SternbL-ij;! Brgii.
10. « speu.
11. ' Selagiuoides Stenib.
12. Lepidophvllum caricinum Hr
\ 13. Stigmaria Lindlvaua Hr
j 14. SpliKnophylluni longifoliuni Genn.
15. • !)itidiiin Hr
i 16. - subtile Hr
17. RhvncUogoniuni crassirostre Hr. ..
18. > eostatuin Hr. .
19.
20.
macileutiini Hr.
globosurii Hr. ..
21. Cordaiti's palniicforniis Gp. sp.
22. > borassifolins .Stbg. sj).
23. > priiicipalis Gcrni, sp.
24. Walchia iineariroüa Ga'pp.
25. Samarupsid Spit/.bergciisis Hr
26. Oarpolithes iiitidulus llr
Untcr-Carbon
Mittel-Carboti
i Verwandte Arten
Perm, i des
Mittel-Carbon
I
Ebersdorf in
Sachsen. Dach-
schiefer Mährens.
(.Sachsen. Land
hut.
1
Schlesien.
St. Imbert. Saarbrücken.
Ilmenau. Waiden bürg.
Yarrow in England.
fDeutschlniid. Bulnnen. Schweiz, j
•j Savoyeu. Frankreich. Belgien.!-
( England. Nordamerika )
(Deutschland. Böhmen. Schweiz.)
I England. Nordamerika. J
Schweiz u. Savoyen.
England. Westphalen.
Wettin u. Lobej. Zwickau. West-
phalen. Saarbrücken. Mons.
{Deutschland. Böhmen. Si'hweiz.l
Savoyen. Altai. j
(Deutschland. Böhmen. Sidiweiz.l
\ Savoyen. Nordamerika. /
Deutschland. Schweiz. Savoven.
Sph. bifida Ldl.
Sph. furcata Br.
.\. oblongifolins.
Gp. Sphenopt.
obovata Ldl.
(Saargb.1
(.Schles.j
Saargb.
I Saargb.
< und
ISchles.
(Rhabdocarpus da-
1^ vatus Stbg.
Von den 2G Arten de.s Robert Thaies, die uns bis jetzt bekannt geworden, fin-
den sich in Europa '6 im Untercarl)on und zwar in der obersten Abtheilung (dem Culm),
1 1 im Mittelcarbon und ?> im Obercarbon oder Perm. Die drei Arten des Untercarbon
finden sich alle auch im Mittelcarbon, sind daher für das erstere nicht bezeichnend,
dagegen ist von den drei IN rmischen Arten eine, nämlich die Walchia, nur im Roth-
liegenden gefunden worden, während die zwei anderen voraus im Mittelcarbon zu Hause
sind. Diese Zusammenstellung zeigt uns, flass die Kohlcnschiefer des Robertthaies de)ü
KONGL. SV. Vi;r. AKADKMIEXS HANDLINGAK. BAND. 14. N:() 5. 5
Mittelc:irbüii Europas tiitspri-chcii. Es verdient dabei Beaclitiiiis^', dass einige, gerade
der häutigsten Arten, nänilieli das Lepidodendron Sternbergi und die Cordaites, im IMittel-
carbon Europas eine grosse Verbreitung haben und dass keine einzige Art des llobert-
thales unter den Unterearbun-Plhmzen der Hären Insel und der Klaas ßillenbai sieh
iindet, Ob diese kleine Elorula der untei'en oder aber der oberen Abtheilung des
Mittelcarbon angehöre ist nicht zu entscheiden. Aufi'allend ist, dass manche der sonst
häutigsten Kohlenptlanzen fehlen, nämlich die Calamiten, Annularien, Asterophylliten und
die Sigillarien, und unter den Faiii die Neuropteriden und i-*ecopteriden. Der Grund
mag ein zufälliger sein, denn wir haben nicht zu vergessen, dass im Robertthale nur
an einer Stelle gesammelt wurde und auch in den euroiiäischen Kohlenbecken gewöhn-
lich nur eine kleine Zahl von Arten an einer Stelle gefunden wird. Ohne Zweifel
werden in Spitzbergen noch viele Steinkohlenpflanzen zum Vorschein kommen, wenn
man an verschiedenen Stellen des Bellsundes dieselben aufsucht. Da sie aus einer
Zeit stammen, der die mächtigen produktiven Steinkohlenlager Europas angehören,
wird man vielleicht auch in S[)itzbergen noch mächtige Steinkohlenflötze entdecken,
wenn man denselben nachforscht.
O. HEER BEITRÄGE, ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
B. BESCHREIBUNG DER ARTEN.
I. CRYPTOGAMiE.
I. FILICES.
1. Sphenopteris (Trichomanites) frigida m. Taf. I, Fig. 1 — 6. 28.
Sph. fronde tripinnata, pinnis petiolatis, pinnulis uninerviis, setaceis, furcatis, ex-
terioribus siepius siniplicibus, rachidibus strictis.
Sehr häufig, aber leicht zu übersehen, da meistens nur einzehie Fiedern er-
halten sind.
Die Spindel der Fieder ist dünn und gerade, nicht hin- und hergebogen. An
ihr stehen alternierend die Fiedern zweiter Ordnung. Sie sind in haarfeine Fiederchen
gespalten, welche theils einfach, theils gabiig getheilt sind. Die unteren sind in der
Regel in eine solche einfache Gabel gespalten mit offenem Winkel, während die oberen
unzertheilt sind (Taf. I, Fig. Ib. vergrössert). Die Gabeläste sind sehr zart und dünn,
flach, parallelseitig, und erst vorn zugespitzt. Mit der Loupe sieht man einen ein-
fachen Mittelnerv, der sich spaltet wo ein Fiederchen abgeht und in jedem Gabelast
bis zur Spitze reicht.
Fig. 1 ist das am besten erhaltene Stück; kleinere, wie Fig. .3 u. 4 sind zahlreich.
Bei Fig. 6 haben wir neben der Fieder eine Spindel, an de)' sie befestigt war. Sehr
wahrscheinlich waren zahlreiche Fiedern, Avie Fig. 1 eine solche darstellt, an einer sol-
chen gemeinsamen geraden Spindel befestigt. Aber auch diese war wahrscheinlich nur
eine Fieder eines viel grösseren Blattes, indem die Taf. I, Fig. 28 und II, II u. IIb
abgebildeten Spindeln, wie ich vermuthe, zu dieser Art gehören, da bei solchen Spiu-
deln, die sehr häufig sind, auch die kleinen Fiederreste gefunden wurdeu, so bei Fig. 28.
Es hat diese Spindel eine Breite von 14 M., und ist in zwei grosse Gabeläste gespal-
ten. Sie sind von sehr dicht stehenden, parallelen, gleichstarken Längstreifen durch-
zogen. Ob diese Spindel nur einmal oder mehrfach gabelig getheilt ist und dann an
diesen Gabelästen die wieder mehrfach zertheilten Blattfiedern trägt, ist nicht ermittelt,
da in dem zerbröckelten Gestein des Robertthaies die Spindeln durchgehends in kleine
Stücke zerbrochen sind. Fig. 28 ist die grössto die mir zukam.
Die zarten feinen Blattfiedern erinnern an die Gattung Trichonuuies. Weiui alnr
die dicken, gabiig getheilteu Spindeln wirklich zur vorliegenden Art gehören, würde
sie .sehr von allen lebenden Tricliouiaues-Arten abweicheu, da diese durchgehends Farn
KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14, N:(> 5. 7
tnit (Iniuieii und niclit gabiig gethcilteri Spindeln sind. Ist sehr ähnlich der von Lindly
als Sphenopteris hiüda aus dem Kohlenkalk von Bourdiehouse bei Edinburgh Taf. LIII.
in natürlicher Grosse abgebildeten Pflanze. Die zarten Blattfiedern sind in gleicher Weise
in gabelig gespaltene oder einfache Fiederchen getheilt. Diese scheinen aber stielrund
zu sein und laufen vorn in eine feinere Spitze aus; auch fehlt ihnen der Mittelnerv.
In der Abbildung von Lindly sind die Fiederchen theils alternierend, theils gegenstän-
dig, wähi'cnd bei der Spitzberger Pflanze alle alternirend sind. Noch mehr weicht die
Sph. Iiifida ab, welche Crepin als Pinnularia Sphenopteroides beschrieben hat (Bulletin
de l'Acad. Belgique. Nov. 1874). Die Fiederchen sind noch zarter und länger und die
unteren mehr vorgezogen und spitzere Winkel bildend.
Aehnlich ist auch Sphenopteris delicatula Brogn. (Taf. LVIil, 4). Bei dieser ist
aber neben der Mittelrippe ein feines Netzwerk. Die Sph. dissecta Brgn. und Sph.
furcata haben viel grössere Blattfiedern. Auch die Todea Lippoldi Stur und Rhodea
Güip})erti Stur, aus dem mährischen Dachschiefer, haben eine sehr ähnliche Tracht und
es dürfte kaum zweckmässig sein so ähnliche Formen unter verschiedene (xattungen zu
bringen.
Var. b. Fiederchen etAvas breiter und alle in der Nähe der Blattspitze einfach.
Taf. I. Fig. 2, zweimal vergrössert Fig. 2b.
Var. c. Alle Fiederchen einfach. Taf. I, Fig. 5.
2. Sphenopteris (Triehomanites) f/enieidata Germ. u. Kaulf. Taf. I, Fig. 7 — 10.
Sph. fronde tripinnata, pinnis petiolatis, pinnulis setaceis, furcatis, rachidibus
liexuoso-geniculatis.
Germar und Kaulfuss in Nova acta acad. Leop. carol. 1831. XV. p. 224. Taf.
LXV. Fig. 2.
'l'richomanites Kaulfussi Ga?pp. Syst. Filic. foss. p. 264. Sphenopteris Kaulfussi
Schimp. Paleont. veget. I, p. 412.
Seltener als vorige Art. Steht derselben sehr nahe, bekommt aber durch die
geknickte, stark hin und her gebogene Spindel ein anderes Aussehen. Die Fiederchen
stimmen in ihi-er Form und in ihrer gabeligen Zertheilung mit der vorigen überein.
Am besten erhalten ist Hg. 9. Es entspringt aus jedem Knie der Spindel eine Fieder,
deren Spindelchen auch etwas hin und her gebogen ist; an ihm sitzen alternierend
die Fiederchen, die meist gabelig getheilt, seltener einfach sind. Sie sind von einem
Mittel nerv durchzogen.
Das von Germar und Kaulfuss dargestellte Hauptstück hat zwar eine stärkere
Spindel als die Spitzberger Pflanze, auf demselben Steine sind aber Stücke mit zarterer
Spindel, wie Taf. I, 9. Dazu stimmt die hin und her gebogene Spindel und die Art der
Zertheilung der Fiedern, so dass an der Zusammengehörigkeit dieser Pflanzen wohl nicht
zu zweifeln ist. Bis jetzt wurde diese Art nur in den Steinkohlen von St. Ingbert
bei Saarbrücken gefunden.
8 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
3. Sphenopteris ßexilnlis m. Taf. I, Fig. 11—27. Taf. II, Fig. 7—10.
Sph. fronde tripinnata, rachidc dichotoma, squaramosa, piiinnlis bi-tri- et qiiadri-
tidis, basi cuneatis, lobis lanceolato-linearibus, iininerviis, apice obtusis, rachidibus i)in-
rmlarum flexuosis.
Robert Thal sehr häufig.
Unterscheidet sich von der Sph. frigida und genieulata leicht durch die kürzeren,
breiteren und anders gelappten Fiedern.
Die kleinen Fiederstücke, wie wir solche ;uit' Taf. I, Fig. 11 — 27 in natürlicher
Grösse, und dreimal vergrössert (Fig. IIb, 16, 17, 18, 21) dargestellt haben, sind sehr
häufig. Sie haben eine hin- und hergebogene Spindel, die mit einer .Mittelfurche ver-
sehen und einen flachen iJand hat. Die Fiedern sind alternirend. Die Fiedern zweiter
Ordnung entspringen in spitzen Winkeln : die dritter Ordnung sind etwa 8 Mm. lang
und .5 Mm. breit; ihre Spindel ist stark hin- und hergebogen, die Fiederchen alter-
nierend, am Grund keilförmig verschmälert, vorn in 2 — 3 Lappen gespalten. Diese
Lappen sind kurz und vorn zugerundet. Jeder Lappen erhält einen Mittelnerv.
Dass die Taf. I, Fig. 19, 24, 25 abgebildeten, liin- und hergebogenen und ver-
ästelten, mit einer ziemlich tiefen Mittelfurche versehenen Spindeln zur vorliegenden
Art gehören, ist kaiim zu bezweifeln, denn unmittelbar neben denselben liegen die
ßlattfiedern. Bei Fig. 24 haben wir neben den dünnen Spindeln eine von 7 Mm.
Breite, welclie fein gestreift und mit zahlreichen Quereindrücken versehen ist. Die-
selben finden wir auch liei dünnen Spindeln (Fig. 25 und vergrössert Fig. 26 b) und
andei'erseits bei solchen, die 10 (Taf. II, P'ig. 7) und bis 2*' Mm. Breite haben (Taf. II,
Fig. 8, n). Es erscheinen diese von den zahlreichen über die dichtstehenden Längs-
streifen weglaufenden Quereindrücke wie gefleckt. Diese Eindrücke rühren wahi'schein-
lich von Schuppen her. welche die Spindeln bedeckten und werden ii; gleicher Weise
auch bei Sphenot. Hönighauseni und Sph. crassa Lindl. (Fossil-Flora II, 160) gefunden.
Aus Taf. 11, Fig. 7 sehen wir, dass dic^ dicken Sjiiudeln gabiig getheilt waren. Ge-
hören diese wirklich zu der vorliegenden Art, muss dieselbe grosse Wedel besessen
haben. Ihre dicken Spindeln waren gabiig getheilt und an diesen die dünneren ver-
ästelten Spindeln befestigt, welche die zarten Blattfiedern trugen. Einzelne der Blatt-
fiederchen sind ziemlich stai-k gewölbt, was vielleicht andeutet, dass sie auf der unteren
Seite ganz mit S])orangien bedeckt waren, doch sind die Sporangien nicht zu sehen.
Bei Taf. 1, Fig. 27 haben wir einen jungen eingerollten Wedel.
Gehört in die Gruppe der Sph. fnrcata Brgn., hat aber viel zartere Fiedern, mit
kürzeren stumpferen Lappen.
4. Sphenopteris (ILvtajis Sti'rnh. Taf. II, Fig. 1 — 6.
Sph. fronde tripinnata, piniiulis alternis rotundatis, palmatihdis, basi cnneatis,
tri-(juinque lobis, lobis rotundatis, plurinerviis, rachidibus flexuosis.
Sternbeug, Fl. der Vorw. p. 16. Bijongniart, Veget. foss. p. ]!)8, Taf. LIV, Fig. 3.
Geinitz, Fl. von Hainichen-Ebersdorf p. 3«, Taf. II, Fig. 3 — 7. Stur, Culm Flora, p. 23
Taf. VI, 2 5
KONCL. SV. VF.T. AKADKMIKXS IIAXOLINGAK. HAM). 14. N:(i 5. 9
Zieiulicli .selten.
Stellt dei- vorigen .\rt .sehr nahe, i.st aber durch die breiteren, stumpf /u<ferun-
deten und von /.ahlreiehen Nerven durchzogenen Fiedercheii zu untei-scheiden. Die
ßlatt.spindel ist stark hin- und hcrgeboo-eu, \vie bei voriger Art. Die Fieder i.st im
Umriss eiförmig, etwa 14 — 1.") Mui. lang und <S — 9 Mm. breit; die Fiederchen sind al-
ternierend und in mehrere Lappen gespalten; die Lappen kurz und vorn zugerundet.
Die .Xerveii sind schon von Grund aus handförmig getheilt und senden in jeden Lap])en
mehrere, sehr feine, dicht beisammenstehende Aeste aus.
Bei Fig. 6 haben wir eine dünne, lange, von einer Mittelfurche durchzogene Spin-
del; sie gehört wahrscheinlich einei' Blattfieder erster Ordnung an; an ilir sind die
Fiedern zweiter Ordnung alterniei'end befestigt, doch ist nur eine erhalten und diese
gebrochen. An dieser stehen die alternierenden Fiedern dritter Ordnung. Sie sind
klein und tragen vier Fiederchen. Diese sind kurz gestielt, am Grund keilförmig ver-
.schmälert und vorn in o— 4 Lappen gespalten. Sie sind von sehr zarten, zahlreichen
Nerven durchzogen, doch ist nicht sicher zu ermitteln, ob sie am Grund zu Einem
Nerv sich vereinigen.
Ein ähnliches Stuck ist bei Fig. 3 zweimal vergrössert dargestellt, und Fi". 1, "2
und 4 (vergrössert Fig. 5) kleinere Hlattfetzen.
Die Lappi'u der Fiederchen sind vorn weniger stumpf zugerundet und nicht ge-
stutzt, wie bei der bei Brogniart abgebildeten Fieder (1. c. Fig. 3.b.), dagegen stimmen
sie sehr wohl /m dem von Geimtz al)gebikleten Farn, worauf mich Prof. Geinitz auf-
merksam zu machen, die Freundlichkeit hatte.
Die Sph. distans wurde zuerst im Kohlengebirg zu Manebach, unweit Ilmenau
entdeckt, später im Untercarbon von Ebersdorf in Sachsen, bei Waidenburg in Schle-
sien und im Mährischen Dachschiefer.
Ist nahe verwandt mit der Sph. Hteninghausi Brongn. (Taf. 52), namentlich der
von LiXDLEY (Fossil-Flora III, Taf. 204) abgebildeten Pflanze, untersclieidet sich aber
durch die hin- und hergebogenen Spindeln und die zahlreichen Nerven.
Bronüxiart vergleicht die Ait mit der Microlepia aculeata.
.'). Adiantites concinnus Ga^pp. Taf. I, Fig. 8. b, vergrössert !S. c, Taf. II, Fig. 17 — 2L
A. ]Mnnulis breviter obovatis. in petiolnm brevem decurrentibus, integerrimis,
uervis numerosis, divergentibus, di(di(jtomis, aiqualibus.
G(EPPERT, Gattungen fossiler PHanzen p. 22(3. Cyclojiteris concinna t^ng. genera
]dant. foss. p. 101. Sphenopteris adiantoides, Lixdl. und Hutton, Foss. Flora II, \). 91.
Taf. 11.'). S(hi:mper, Paleont. veget. I, [). 401.
Es sind mir zwar nur einzelne Fiederchen aus dem Robert Thal zugekommen,
doch stimmen diese so wohl mit der von Lindley abgebildeten Art iiberein, dass mir
lie Bestimmung- gesichert scheint. Das Fig. 19 (zweimal vergrössert Fig. 20) abgebil-
lete Blättchen hat eine Breite von 9 und eine Länge von 11 Mm., ist vorn ganz stumpf
zugerundet, gegen den Grund aber verschmälert. Es ist von sehr zahlreichen, daher
K. Vet. Ak:Hl. H.iudl. B.in'l. 14. N:o 0. * 2
10 O. HEER, BEITKÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
dicht beisammen stehenden und galjlig getheilten Längsnerven durchzogen, die alle von
gleicher Grösse sind. Aehnlich, nur kleiner ist das Tat'. I, Fig. 8. b. (dreimal vergrössert
Fig. 8.C.) dargestellte Blatt. Etwas sclimäler ist Fig. 17 (vergrössert Fig. IH). Es ist
5 Mm. breit bei 11 Mm. Länge; es ist verkehrt eiförmig und gegen den Grund ver-
schmälert und hat dieselbe Nervatur. Auch Fig. 21 gehört sehr wahrscheinlich zu
dieser Art, obwohl das Blättchen am Grunde vielmehr keilförmig versmälert ist. Es
ist wahrscheinlich ein Endblatt der Fieder.
Bei dem schönen, von Lindley aus den Kohlen von Jarrow in England abgebil-
deten Exemplar ist das Blatt dreifach gefiedert, die dünne, lange Hauptspindel ist hiii-
und hergebogen, die secundären Spindeln laufen in fast rechten Winkeln aus und sind
weit auseinander stehend, lang und diinn. An ihnen sind die alternierenden Fiedern
befestigt, welche die kurz gestielten Fiederchen tragen, die zu 3 bis 7 an der dünnen
Spindel befestigt sind.
Die Nervatur der Blätter ist wie bei Cyclopteris und weicht dadurch von den eigent-
lichen Sphenopteris-Arten ab. Schon Lindlky hat an die Verwandschaft mit Adiantuni
erinnert und namentlich auf das A. concinnum Humb. u. B. aus Chile hingewiesen.
Die Cyclopteris tenuifolia Gcepp., Gatt, der foss. Pfl. p. 95. Geinitz, Haynichen-
Ebersdorf p. 42, Taf. II, 9) hat am Grund etwas stärker keilförmig verschmälerte Fieder-
chen, ist aber doch wohl nicht als Art zu trennen. Es wurde diese Form im LTnter-
carbon von Sachsen und in der oberen Grauwacke von Landshut gefunden.
6. Adiiintitei'i hellidultis m. Taf. II, Fig. 12 Ui, zweimal vergrössert 12. b. und 16.c.
A. pinnulis oppositis, jjarvulis, oblongis. in petioluni decurrentibus, integerrirais,
nervis nummerosis, divergentibus, dichotomis; rachibus dichotomis.
Iin Kohlenschiefer des Robert Thaies häufig.
Die Blättchen sind kleiner, namentlich viel schmäler als bei der vorigen Art.
Sie haben 9 — 11 Mm. Länge, bei 3 — 4 Mm. Breite. Ihre grösste Breite ist meistens
etwas oberhalb der Mitte; sie sind vorn ganz stumpf zugerundet und gegen den Grund
allmähliif verschmälert. Sie sind von zahlreichen, ijablig oetheilten Längsnerven durch-
zogen. Fig. l(i zeigt uns, dass sie paarweise zu einem gefiederten Blatt vereinigt sind
und Fig. 13 und lä, dass die Spindel gabiig getheilt ist.
Fig. 16. b. (vergrössert 16. c.) weicht durch die breitere Blattfläche und den längeren
Blattstiel ab, dürfte aber doch zur selben Art gehören. Steht dem Adiantites oblongi-
folius GfEPP. (Farn p. 327, Taf. XXI, 4, 5) von Charlottenbrunn in Schlesien sehr nahe,
unterscheidet sich aber durch die gegenständigen Fiederchen.
Aehnlich ist au(di die Sphenopteris obovata Lindl. (Foss. Flor. 11, Taf. 109); die
Fiederchen haben dieselbe Form und Nervation, sind aber bei dem Farn aus dem Ncav-
castle Kohlenfeld nur 3 bis 4 Mm. lang und nur etwa 1 Mm. breit, daher viel kleiner.
Die Sph. nervosa Brongn. (Taf. .56, Fig. 2a) hat theilweise gelappte Fiederchen. die am
Grund weniger verschmälert sind und stärker vortretende Nerven haben.
■?^^
KONGL. SV. vi:t. akademiens handlingah. band. 14. n:o 5. U
7. 6tai)hylopteris spec f Tat. \, V\\s.. 2(), vergrössert 261).
Die Fig. 20 dargestellten Gebikle .sehen fast aus wie ein Blünieliun. Sehr ähnliehe
hat L. Lesquereux als Staphylopteris be.schrieben und abgebildet (ef. Geol. Survey of
Illinois IV, 1870, p. 40ll. Taf. XIV, Fig. 7); er hält sie für die Fruehtstände eines Farn-
krautes. V^ielleicht sind es die in sternförmig gestellte Lappen zertheilten Indusia eines
Farn, der mit Sphajropteris verwandt zu sein scheint (vgl. Stur, Kulm-Flora p. .^0).
Bei der Spitzberger Art sind 4 bis 6 länglich ovale, 2V2 — 3 Mm. lange Blättclien in
einen Kreis gestellt; sie sind vorn nicht zugespitzt wie l)ei St. asteroides Lesq. Bei
dem vierlappigeii fehlen vielleicht zwei Lappen, so dass das Indusinin als (i lappig an-
zunehmen wäre. Fs kijunten aber auch die Autheren einer Conifere (von Cordaites?) sein.
II. SELAGINES.
L y c o p o d i a c e a-.
8. Li/copodites filiformis vi. Taf. III, Fig. 23. 24, viernud vergrössert Fig. 25.
L. ramulis filiforinibus, tenuissiuiis, foliis minutis, lanceolatis, appre^sis.
Es sind sehr zarte dünne Zweiglein mit sehr kurzen, dicht angedrückten Blättern,
so dass sie die Achse ganz bedecken. Die Blätter sind lanzettlich, vorn zugespitzt,
ohne deutlichen Mittelnerv.
L e[»i dode nd rea?.
9. Leindodendrun Stendjeryi Brongn. Taf. III, Fig. 1—20. Taf. IV, Fig. 3, 4. Taf. V,
Fig. 2 b. .5 c.
L. cicatricilnis rhomboideis, subobovatis, extremitate [)lus minus productis, acutis,
pulvinulo subobovato, inferne acute producto, medio stdcatis; foliis longiusculis, lineari-
lanceolatis, ajjice acutis; strobilis longis, cylindricis, bracteis e basi horizontali S|)oran-
giophora lanceolatis.
Brongniart, Prodrom, j). 85. Sternberg, Flora der Vorwelt I, fasc. 2, p. 31.
Taf. XVI, Fig. 3, 4 u. 5. Schimfer, Palcont. veget. p. 19. Taf. LVIII, LIX, 2. LiKor..
and HiTTüN, Taf. 4.
Lepidodendrou elegans Brongx., bist, des veget. foss. 11, Taf. XW. Lixdley et
Button, Foss. Fl. II, p. 118. Taf. 118.
Lepidod. gracile Brongn. 1. c. Taf. XV.
Lepidostrobus varialiilis Lindl. 1. c. Taf. in. Schimfer, Paleont. veget. p. (il (die
Fruchtzapfen).
Reste von Lepidodendrou sind in den Kohlenschiefern des Robert Thaies häufig;
meistens sind es junge Zweige, doch kommen auch Zapfen und lose Blätter vor. \ on
alten Stämmen sind noch keine Rinden gefunden worden, daher keine Stücke mit
grossen Blattnarben und Wülsten vorliegen. Die meisten Stücke gehören zu Lepido-
12 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
deiidoii Sternbergi Brongn. Die Fruchtzapfen stimmen völlig mit den schönen Zapfen
überein, welche Schimper (Taf. LVIII) abgebildet hat, und von denen einer an dein be-
blätterten Zweige befestigt, der bei grossen Aesten des Lep. Sternbergi sich findet.
Auch bei dem grossen, vielfach verzweigten Exemplar, das Brongsiart als Lepidod.
eleo-ans (Taf. XIV, Fig. 2) abgebildet hat, sehen wir diese Zapfen bei den Zweigen.
Da auch in Spitzbergen Zapfen, Zweige und Blätter derselben Art beisammen liegen
ist nicht an der Zusammengehörigkeit dieser Zweige und Zapfen zu zweifeln, daher es
ganz unnatürlich ist die Zapfen unter einem besonderen Namen (Lepidostrobus) auf-
zuführen.
Die Zapfen von Spitzbergen haben einen Durchmesser von 16 Mm. Taf. III, Fig. 9.
hat eine Läno-e von 70 Mm., ist aber an beiden Enden abgebrochen, war daher im
Leben ohne Zweifel viel länger, dasselbe ist der Fall bei Fig. 10 und Fig. K. Dies«'
letztere Zapfen hat noch den mit kurzen Blattern besetzten Stiel. Die unverletzten
Zapfen hatten wahrscheinlich, wie bei den von SciiiMrER dargestellten Exemplaren, eine
Länge von 9 bis 1(* Cm. Es waren diese Zapfen cylindriscli, am Grund und Spitze
stumpf abgerundet. Ihre Achse hatte eine Dicke von 1 — 2 Mm. und ist da, wo die
Deckblätter abgefallen sind, mit kleinen spiralförmig gestellten Narben dicht besetzt.
Die horizontal auslaufenden Deckblätter tragen am Grund die Sporangien. Es haben
diese eine Länge von 5 — 6 Mm. bei einer Breite von 1'/^ bis V/.^ Mm. und sind aussen
stumpf zugerundet oder fast gestutzt. Das Deckblatt, welches vom Sporangium fast
ganz bedeckt ist. läuft, soweit dieses reicht, horizontal, dann aber biegt es sich in
schiefem Winkel nach oben und legt sich an die Seiten der Zapfen an. Diesei- freie
Theil des Deckblattes läuft in eine schmale Spitze aus. Zuweilen ist diese freie äussere
Partie der Deckblätter abgefallen und dann sehen wir nur die fest aneinander schlies-
senden Si)orangien (Taf. III, Fig. 18 mid Fig. 19).
Die Sporangien sind hier und da gekörnt, welche hervortretenden runden Körper-
chen wahrscheinlich von den Sporen herrühren, doch sind sie zur näheren Untersuch-
ung zu undeutlich.
Bei Fig. 13 haben wir den Durchschnitt eines Zapfens. Zahlreiche Deckblätter
sind um eine centrale Achse herum gestellt. Die Sporangien sind stark zusammen-
gedrückt und undeutlich; die freie Partie der Deckblätter hat eine Länge von 4 — 5 Mm.
und eine Breite von IV2 Mm.; sie läuft vorn in eine Spitze aus und ist von einem
.Mittelnerv durchzogen.
Die dicksten Stammstüeke, die uns von Spitzbergen zugekommen sind, sind auf
Taf. III, Fig. 1 und 2 und Taf, IV, Fig. 4 abgebildet. Die letztere Figur zeigt uns ein
ziemlich langes, 2.5 Mm. dickes Stammstück, dem die äussere Rinde fehlt; die Narben
sind elliptiscli, 10—11 Mm. lang und IV2 — 2 Mm. breit. Von demselben läuft ein
dünner Zweig aus. Bei Taf. III, I'ig. 2 haben wir die innere Rinde, bei Fig. I die
äussere, bei welcher die Blattwülste theilweise erhalten sind. Es haben dieselben eine
Länge von 6 Mm., bei einer Breite von 2 Mm. Sie sind oberhalb der Mitte am brei-
testen, daher schwach verkehrt eiförmig elliptisch, an beiden Enden zugespitzt, über
die Mitte mit einer Längfurche. Das Schildclien ist nicht zu selu^iL
KONGI,. SV. VKT. AKADE.MIKNS IIANDLINOAU. BAND. 14. NM) 5. 18
Es stiiuuit dieses Aststück übert'iu mit den von Schimter Tat". lA'III, Fig. o und
Tat'. LIV, Fig. 2 und Lindley Tat'. 4 abgebildeten Zweigen, wie mit den von BuoNGNiAin'
als Lep. elegans dargestellten (Veget. foss. II, Tat'. 14).
Bei anderen dicken A.ststiicken ist die Rinde abgefallen (Tat'. III, Fig. 3 u. 4) und
es sind nur die Stellen als kleine Vertiefungen bezeichnet, wo die Gefässbündel durch-
"•eo-aniiH'n sind. Die Länsrsfurchen die bei Fig. 3 auftreten, geben dem Stück ein Sigil-
lariaartiges Aussehen; die Stellung der Gefässbtindelnarben zeigt aber, dass wir es hier
mit keiner Sigillaria zu tiiun haben. Ganz ähnliche Stammstüeke haben wir ,bei Lepi-
dod. Veltheimianuni (cf. Meine Flora der Bären Insel, Taf. \'11I, 7). Jüngere Zweige
stellen Taf. IIF, Fig. h — 7 und 14 — 20, Taf. IV, 3 dai-. Bei den meisten sind die Blätter
abgefallen und ihre Narben geblieben, welciic mehr oder weniger deutlich hervortreten.
Bei Fig. 20 haben sie dieselbe Form, wie beim dicken Ast Fig. 1, sie sind aber viel
kleiner; ein schwarzer Punkt unterhalb der Spitze bezeichnet das Schildchen (Fig. 20. b.
vera'rössert). Fis. 14 siebt ein Stück eines beblätterten Zweiges. Die Blätter stehen
sehr dicht beisammen, sind stark nach vorn gerichtet, etwas gekrümmt und vorn zu-
gespitzt; dünnere beblätterte Zweige haben wir bei Fig. 15 u. 17. Nicht selten kom-
men lo.sgetreunte Blätter vor (Fig. Ifi, 16b). Taf. V, Fig. 2b, 5c. Sie sind linienförmig-
lancettliidi, nach vorn.allmälig in eine diinne Spitze auslaufend. Sie sind 2.5 — 32 Mm.
lang und am Grunde 8 Mm. breit, tiach, mit scharfem Mittelnerv.
Diese Blätter, wie Rindenstücke stimmen wold mit denjenigen überein, die Schi.mper
als I^epidod. Sternbergi, Brüngniart als L. elegans beschrieben hat und müssen daher
mit dem ZaiifVii zusammenu-ehören. Verschieden daueo-en ist Lepidod. dichotomum
Sternli. und zwar auch Taf. I (Versuch einei' Flora der Vorwelt), die Schimper zu L.
Sternbergi zieht, indem die Form der Blattwülste der jungen Zweige sehr abweicht;
ebenso ist auch verschieden das L. dichotomum, das Geinitz in den Steinkohlen von
Sachsen abgebildet hat, bei welcher Art die Zapfenschuppen viel grösser sind.
Den Frnchtzapfen hat Lindley zuerst als Lepidostrobus variabilis abgebildet (Foss.
Flora I. Taf. 10, Fig. 1), vicd grösser ist aber der Zapfen, den Geinitz unter demselben
Namen besehreibt und zu Lepidodendron rimosum Sternb. zieht, während Schimper ihn
als Lei)idostrobus Geinitzii bezeichnet. Dass die kleinen Zapfen, die Avir oben be-
sprochen haben, keineswegs unentwickelte, sondern ausgereifte Zapfen sind, scheint mir
der Umstand zu zeigen, dass die Sporangien eine feste, derbe Wandung besessen haben
müssen, da sie ihre Form so m\\ bewahrt haben und sehr scharf abgesetzt sind.
^o"-
10. L(^in(lo(len(lron Spec. Taf. III, Fig. 22.
Fig. 22 und 22. b stellen Zapfenschuppen (das Spoi'angium mit Deckblatt) dar,
welche in dei- P'orm zwar ganz mit denen der vorigen Art übereinstimmen, aber viel
grösser sind und im Verhältniss zum Sporangium längere Deckblätter besitzen. Das
Sporangium hat eine Länge von 10 Mm. und eine Breite von 4 Mm., der freie, nach
oben o-erichtete Theil des Deckblattes ist 14 Mm. lang und 2 Mm. breit, von einem
scharfen Mittelnerv durchzogen, Hach und nach vorn allmälig in eine Spitze auslaufend.
Das Sporangium hat eine ziemlich dicke Kohlenrinde gebildet.
14 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Es hat der freie Theil des Deckblattes dieselbe Länge und Breite wie bei Lepi-
dostrobus Geinitzii Schimp. (L. variabilis Gein.), der wahrscheinlich zu Lepidodendron
riraosum Sternb. gehört, aber das Sporangiuni ist viel kürzer, indem es bei L. Geinitzii
15 Mm. Läno-e hat. Es gehören diese Fruchtl)lätter daher doch wohl zu einer anderen
Art, die al)er jetzt noch nicdit festgestellt werden kann.
11. LepidoJendron selaginoidex Sternh. Taf. III, Fig. 21.
L. rainulis tenuibus, foliis dense confertis, erectis, subulatis.
Sternberg, A'ersuch einer Flora der Vorwelt I, Taf. XVI, 3. XVII, 1. Lindley
Foss. Flora I, p. 39, Taf. 12. II, p. 8.5, Taf. 113. Schimper, Paleont. II, p. 30.
Es wurden nur junge beblätterte Zweige gefunden, welche aber wohl zu den Ab-
bildungen von Sternberg (namentlich Taf. XVII, 1) und Lindley stimmen. Die sehr
schmalen, vorn fein zugespitzten Blattei' stehen in grosser Zahl beisammen und sind
steil nach vorn gerichtet. Sie sind kleiner, namentlich schmäler als die Blätter der
äussersten Zweige von L. Sternbergi und mehr an die Zweige angedrückt.
12. Lepidop/u/lluni caricinum in. Taf. III, Fig. 26.
L. foliis linearibus, 3 — 5 Mm. latis, uninerviis, apicem versus angustatis.
Die beiden zusammenliegenden Blattstücke, welche Taf. III, Fig. 26 abgebildet
sind, waren wahrscheinlich von beträchtliclier Liinge; sie sind an beiden Enden abge-
brochen, der erhaltene Theil ist 42 Mm. lang. Sie haben eine Breite von 5 Mm., sind
ofanz narallelseitis", flach, "latt glänzend und mit Einem scharten Mittelnerv versehen,
dagregen fehlen die seitlichen Nerven.
Es stimmen diese Blätter mit dem L. cai'icinum der Anthrazitschiefer des Wallis
und Savoyens überein. \'gl. Heer l'lora fossilis Helveti«. Taf. XVII. Fig. 1 — 4.
Wahrscheinlich gehört hierher auch das linienförmige, 5 Mm. breite Blatt, (bis
auf Taf. LVIII, Fig. 3 der Paleont. veget. von Schimpei; neben den Zweigen von Lepi-
dodendron Sternbergi abgebildet ist.
Ob diese Blätter zu Le])idodendron oder zu Sigillaria gehören, ist gegenwäi'tig
nicht zu entsclieiden.
13. Sfii/iiuiriit Liiidlci/iind III. Taf. IV. Fig. 1 u. 2.
St. (HJi'tice i'ugoso, sulcis longitudinalibus nndulatis, sub quaque cicatrice contra-
ctis instructo; biliis subterraneis elongatis, l)asin versus sensim attenuatis, sulcatis.
Stigniiiria Hcoides Liniil. ;uid Hitton, Foss. Flora I, p. i)3, Taf. XXXVI. Rcehl,
Palaontograph. XVIII. Taf. XXV.
In einer Scliicht von olänzend schwarzer Farbe, die aber stark zerdrückt und
verworren ist, sind lieste von Stigmarien häufig. Sie sind aber meist der Art zer-
drückt, (hiss die i"()i-ni der Stämme nicht mehr zu bestimmen ist. Das beste Stück
habe aut T;d. 1\', Fig. 1 dargestellt. Es hat eine Länge v(ni 24 Cm. und war ülier
SVKNSKA K0NG1-. VKT. AKADK.MIKNS IIANDI.INC AK. BAND. 14. N:0 5. lö
4 Cm. dick. Die Narben sind durch den Druck aus der regelmässigen Ordnung ge-
rückt. Sie haben einen Durchmesser von 3 — 5 Mm. Die meisten sind kreisrund,
scharf abgesetzt und haben eine kleine centrale Warze. Die Zwiscbenriuinu; zwischen
tleii Warzen sind von tiefen wellenförmigen Furchen durchzogen, welche die Narben
umfassen, also wie bei Stigmaria undulata Gcepp.
Die von den Narben auslaufenden Niederblätter (auch als Wurzelzasern gedeutet)
sind grössteiitheils zerstört. Sie sind flach gedrückt, variiren in der Breite von 4 bis
8 Mm. Breiter sind die Fig. 2 dargestellten NiederbUlttei-, indem sie bis 11 Mm. Breite
erreichen und dabei von sehr beträchtlicher Länge gewesen sein müssen. Alle diese
Niederblätrei- sind dadurcli ausgezeichnet, dass sie gegen die Basis zu schmäler werden
und stark hervortretende Sti'eifen haben. Die Niederblätter der Stigmaria von Klaas
Billen Bai (cf. Beiträge zur Steinkohlenfiora der arktischen Zone, Taf. I und II) sind
am Grund nicht verschmälert, sondern gegentheils etwas verbreitert oder walzenförmig
und vereniren sich erst an den Anheftungsstellen. Dasselbe sehen wir bei den
Stigmarien, die Sternbekg (Flora der Vorwelt I, Taf. XII) und Schimper (Paleont.
veget. Taf. LXIX, Fig. 7) abgebildet haben. Dagegen haben die Stigmarien bei Lindley
(Foss. Flora I, Taf. .32, ;58 und namentlich 36) gegen den Grund zu verschmälerte
Niederblätter, wie bei der Spitzberger Pflanze und gehören daher wohl zur selben Art.
Dasselbe gilt von der grossen Stigmaria, die RcEHr, (I. c. Taf. XXV) abgebildet hat.
Fs kommen in dem Kohlenschiefer des Robert Thaies noch viel kleinere Stigma-
ria-Warzen vor, doch sind sie zur Bestimmung zu unvollständig erhalten.
III. calamarm:.
14. SphenophyUuiii longifolium Germ. Taf. II, Fig. 22, zweimal vergrössert 22. b.
Sph. foliis magnis, 2, 3 — 4 Cm. longis, elongato-cuneatis, apice lobatis, nervis
com})luribus dichotomis.
Geinitz, Steinkohlenfl. von Sachsen p. 13, Taf. XX, 1.5 — 17. Ccemans et Kix,
Monograph. p. 17, Taf. I, 4, 4A. Schimper, Paleont. veget. I, p. 340.
Sphenophyllites longifolius, Germar Versteinerungen, p. 17, Taf. VII, 2.
Von dieser im Steinkohlengebirg von Wettin und Lobejun, von Zwickau, West-
phalen und Saarbrücken, und im Kohlenbecken von Mons verbreiteten Art sind nur
ein paar Blätter in Spitzbei-gen gefunden worden. Das Blatt Fig. 22 ist keilförmig,
28 Mm. lang und vorn 10 Mm. breit, gegen den Grund zu ganz allmälig verschmälert,
vorn in mehrere kurze, vorn stumpf zugerundete Lappen gespalten. Es ist von zahl-
reichen und dicht stehenden Längsnerven durchzogen, welche gabiig getheilt sind
(Fig. 22. b. zweimal vergrössert).
Es hat dies Blatt dieselbe Form und Grösse, wie die von Geinitz (Taf. XX, Fig. 16)
abgebildeten Blätter und ist wie diese nicht zAveispaltig, sondern vorn nur schwach ge-
lappt. Die Nerven sind etwas feiner als bei den Blättern der sächsischen Kohlen.
lg o. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
15. Sphenophjiüinn bifidum ui. Tat". II, Kig. 23, vergrö.ssert 24.
Sph. foliis parvulis, in petioluin attemiatis, fissis, lobis elongato-oblongis, nervis
dichotoinis.
Es lieaeii zwei Blättcheii lieisammen, die walirscheinlicli mit mehreren anderen
in einen VVirtel gestellt waren. Sie sind klein, indem sie nur 1 Cm. Länge haben.
Jedes Blatt ist zunächst bis auf den Stiel hinab in zwei Lai)pen ges})alten, von denen
der Eine s^&m, der andere aber wieder in zwei Lappen getheilt ist. Diese Lappen sind.
län<>-lich, vorn stumpf zugerundet und von mehreren, gabiig getheilten Längsnerven
durchzogen.
Da die Achse, an welcher die Blätter befestigt waren, verloren gegangen, ist nicht
sicher ob sie wirklich in einem Wii'tel gestanden Imben und daher nicht mit völliger
Sicherheit zu bestimmen, ob sie zu Sphenophylbim gehören.
16. Sphenophyllum subtile m. Taf. 11, Fig. 2.5, vergrössert 2(i.
Sph. foliis minutis, 5 Mm. longis, cuneatis, angustis.
Zahlreiche kleine Blättchen stehen um eine Achse herum, an der sie Avahi-schein-
lich in zwei Wirtein befestigt waren, doch sind sie von der Achse losgetrennt. Sie
sind sehr klein, indem sie nur 5 Mm. Länge und auch vorn nur ^/j ]\Im. Breite haben.
Geo-en den Grund zu sind sie allmälig verschmälert. Mit der Loui)e gewahrt man
einio-e sich gabelig theilende Längsnerven. Vorn sind sie gestutzt, scheinen aber nicht
ijezahnt zu sein.
II. PHANEROGAMJi. GYMNOSPERM.E.
CONIFEKyE.
I. N(EGGERATHIE.E.
Lange, bandförmige, von zahlreichen Längsnerven (hirchzogene Blätter sind im
Stcinkohlengebirg aller Länder häufig und finden sich auch in Spitzbergen in nicht
geringer Zahl. Bei den einen stehen diese Blätter spiralig um den Stengel, sie sind
fast parallelseitig und haben ungleich starke Längsnerven; man bildete aus ihnen die
Gattung C()r<liiites; bei anderen sind die Blätter in zwei Zeilen gestellt, am Grund keil-
förmig verschmälert \ind von gleichstarken Längsnerven durchzogen; diese nannte num
Na'<'"'erathia und schrieb dieser Gattune; gefiederte Blätter zu. Da aber die Blätter
querlaufende Ansätze haben (so wenigstens bei der Hauptart, der N. fuliosa) haljcn wii'
diese sogenannten gefiederten Blätter wohl ehei' als beblätterte Zweige zu l)etrachten,
wie dies Prof. Weiss näher begründet hat (cf. Fossile Flora des Saar-Rheingebietes
p. 193). Die Arten mit entschieden gefiederten Blättern (deren Fiedern an zwei Seiten
der Sjjindel befestigt und deren Blattfiächen in einer Ebene liegen), gehören wahr-
scheinlich zu den Farn. Von N<eggerathia sind aber nicht nur diese Arten auszu-
scheiden, sondern auch die Arten mit schmalen parallelseitigen Blättern. Diese nähern
ICOXGL. SV. VKT. AKADE.MIEXS IIANDLIXGAK. 1!AM). i4. N:u 5. 17
sich in der Blattfonii den Corduites-iVrten dermnssen, dass neuerdings Prof. Weiss sie
dieser Gattung einverleibt hat (1. c. S. 199). Anderseits aber stimmen sie in den <>-leich-
starken Längsnerven mit Na^ggerathia überein. Da in Spitzbergen bei Blättern mit gleich-
starken Längsnerven geschnabelte Früchte vnrkommen, haben wir sie mit diesen zu der
Gattung Rhynchogonium vereinigt. Ob die breiten Formen, welche Gceppekt als Nceo-se-
rathia palma^formis beschrieben hat, auch zu dieser Gattung zu bringen sind, kann geo-en-
wärtig noch nicht entschieden ■werden, daher wir sie, Prof. Weiss folgend, einstweilen
'ZU Cordaites stellen.
^^'ir können demnach die erwähnten drei Gattungen in folgender Weise unter-
scheiden :
L JSfa'ggerntJda mit zweizeilig geurdneteii Blättern, die am Grunde keilförmig
verschmälert sind und zahlreiche gleichstarke Längsnerven haben, die strahlenförmig
aus einander laufen.
2. Rhynchogonium mit spiralförmig gestellten (?) Blättern, die narallelseitig, am
Grunde nicht oder nur wenig verschmälert, mit zahlreichen gleichstarken Längsnerven,
die parallel verlaufen und mit geschnal)elten, im Schnabel gerippten Früchten.
3. Cordaites mit spiralig gestellten Blättern, die parallelseitig, am Grunde nur
wenig verschmälert, mit ungleichstarken, parallelen Längsnerven.
Aus einem prachtvollen, in den Steinkohlen von Saarbrücken entdeckten Exemplar
der Cordaites microstachys Gold., das Prof. Weiss abgebildet hat (1. c. p. 195), er-
sehen wir, dass bei Cordaites aus den Blattachseln dünne Blüthensjjindeln entspringen,
an welchen kleine ovale Blüthenkätzchen sitzen, welche wahrscheinlich die männlichen
Blüthen enthalten. Sie bestehen aus kleinen, ziegeldachig übereinander liegenden
Schuppen, welche wohl die Deckblätter darstellen. Ganz ähnliche Kätzchen hat man
schon früher vereinzelt gefunden und sie für männliche Blüthen von Noeggerathia ge-
halten, zu welcher Gattung sie auch theilweise gehören mögen. Es stehen diese Aehr-
chen oder Kätzchen in der Achsel eines schmalen Deckblattes.
Die Früchte von Nteggerathia und Cordaites sind unter Ithabdocarpus und Car-
cliocarpus zu suchen, und schon längst hat man versucht einzelne Arten mit den Blät-
tern zu combiniren. L^nter llhabdocarpus begreift man eine grosse Zahl gestreifter
oder gefurchter einsamiger Früchte. Dass diese Früchte in Aehren standen, sehen wir
aus dem von Prof. Gekmai; in Wettin entdeckten und von Gceppert (Permische Forma-
tion Taf. LIV, Fig. 14) abgebildeten Fruchtstand, wie aus dem llhabdocarpus, den Prof.
Weiss auf S. 195, Fig. 5 seines Werkes dargestellt hat. Man hat zwar bis jetzt noch
nirgends diese Früchte mit den Blättern an den Pflanzen befestigt gefunden, das häu-
fige Vorkommen von solchen P'rüchten und Blättei'u auf denselben Steinnlatten macht
aber ihre Zusammengehörigkeit sehr wahrscheinlich. Darnach haXt<Mi A\& Nicggeratlneen,
von zahlreichen Längsnerven durchzogene, lederartige Blätter, in den Blattacliseln ste-
hende männliche Blüthen, die in kleinen, von ziegeldachig übereinander liegenden Deck-
blättern gebildeten Kätzchen beisammen standen und in Aehren stehende, von Deck-
blättern gestützte, einsamige Früchte, die aus einer äusseren, wahrscheinlich fleischigen,
und einer inneren harten (nussartigcn) Partie bestanden.
K . Vot. Akari. H.mai. B. 14. N:o 5 ^
18 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Hierher ofehören wahrscheinlich die Blüthen und Fruchtstände, welche man unter
dem Namen Antholithes Pitcairniaj und A. Favrei (Heer, Urwelt der Schweiz Fig. 15)
veröffentlicht hat. Wir haben hier auch schmale Deckblätter, in deren rVchsel rund-
liche Gebilde sitzen, die freilich durch die zurückgekrünimten Lappen sich auszeichnen.
Ueber die systematische Stellung der Nceggerathieen sind die Ansichten immer
noch o-etheilt. Wenn die Rhabdocarpus wirklich zu denselben gehören, werden die
Cryptoo'amen ausgeschlossen und es können nur die Gymnospermen und Monocotyle-
donen in Betracht kommen. Für letztere spricht die Nervatur der Blätter, doch sind
diese nicht scheidenfürinig in den Stengel eingefügt, sondern scheinen am Grund ein-
o-elenkt "•ewesen zu sein, was bei den Monocotyledonen nicht vorkommt. Es sind die
abgefallenen Blätter am Grund scharf abgeschnitten, und wir bemerken an den entblätter-
terten Stengeln Quernarben, an welchen die Blätter befestigt Avaren. Gegen die Mon(j-
cotyledonen spricht auch der innere Bau des Stammes, der von Corda wenigstens
theilweise ermittelt wurde (cf. Beiträge zur Flora der Vorwelt, p. 45). Der Stamm hat
nämlich einen deutlich abgegrenzten Mark und Holzkörper.
Unter den Gymnospermen sind es die Cycadeen, denen die Neeggerathieen öfter
zugesellt wurden, dagegen aber sprechen die unzweifelhaft einfachen Blätter von Cor-
daites, so dass nur die Coniferen übrig bleiben, welche in der That die meisten An-
sprüche auf dieselben haben dürften. Lederartige Blätter mit zahlreichen Längsnerven
finden wir auch bei ihnen, so unter den lebenden bei Podocarpus (Gruppe von Nageia),
bei Ginkgo, Araucaria, Daminai-a und Welwitschia, und unter den Fossilen bei Albertia,
Ullraannia und Torellia. Die Nervatur der Blätter schliesst sie daher keineswegs von den
Coniferen aus. Dazu kommen die Früchte, welche am meisten mit denen der Coni-
feren übereinstimmen. Es hat Dr. Hooker*) schon vor 20 Jahren darauf hingewiesen,
dass die Rhabdocarpus die meiste Aehnlichkeit mit den Früchten von Ginkgo haben.
Er hat eine Art abgebildet, die zu Rh. clavatus Stb. zu gehören scheint. Eine mittlere
Hölilung, welche wahrscheinlich vom Samen eingenommen wird, ist von einem doppelten
Integumentum umgeben. Das äussere besteht aus grossen, im Querschnitt sechseckigen
Zellen und bildete wahrscheinlich, der fleischigen Partie der Ginkgofrucht entsprechend,
eine fleischige Hülle. Das zweite innere Integument besteht aus einem viel dichteren
Gewebe und bildet den eigentlichen Körper der Frucht; es hat eine Dicke von 1 Lin.
bis ^!^ Zoll; scheint aus Parenchym zu bestehen mit auswärts gerichteten Zellen, die
nacli Innen zu kürzer und unrejjelmässio'er werden ; an der inneren Wand sind sie selir
kurz und klein und werden dann plötzlich länger, die Höhlung mit langen, schmalen
Röhren umkleidend, unter welchen man einige Ring- und Spiralfaserzellen sieht. Das
ganze Zellengewebe dieses Litegumentes ist mit einem dunklen oder goldbraunen Inhalt
ausgefüllt. Es zeigt uns dieses Gewebe allerdings nicht die starke Verholzung der
Zellen, wie bei Ginkgo, immerliin lialien wir in der fossilen Frucht auch ein festeres
inneres Gewebe, das auch bei den Früchten von Spitzbergen eine starke Kohlenrinde bildet,
während die wohl ursprünglich fleischige äussere Partie fast ganz verschwunden ist.
') Ou tlie structiirc ol' certaiii Lirnestoiie Nodules encloscd of Bituminoiis Conl, with a (lcs( ription of
some Trigonocai-pous coiUiüurd in tlii-iii. by Jos, Dalt. Hooker aiiil Kihv. "Will. IIixney. 1854.
KoNGL. SV. VET. AKADEMIKNS IIANDLINGAK. BAND. 14. N:0 5. 19
Wir düi'fen daher wohl sagen, dass wir bei Khynchogoiiiuin, lihnlich wie hei (linkuo,
eine äussere fleischige und eine innere feste Samenhülle haben.
In der Grösse und in der Nervation der Blätter, und auch in der Art ihrer Spal-
tung, erinnert Cordaites am meisten an Welwitschia. Verlängern wir bei dieser den
Stamm und vermehren wir die Zahl der zu einein Schopf zusammengestellten grossen
Blätter, werden wir eine Pflanze von der Tracht der Cordaites erhalten.
Ueber den inneren Bau des Stammes kennen Avir nur die Angaben von Cokda
über Cordaites, welche zeigen, dass der Holzkürper ähnlich wie; bei den Coniferen aus
gleichartigen, fest aneinander schliessenden Kühren besteht, während aber diese bei den
Coniferen aus Tupfelröhren gebildet, sind es bei Cordaites Treppengefässe, auch fehlen
die Markstrahlen, daher der Bau des Holzes allerdings von dem der Coniferen bedeu-
tend abweicht, noch mehr aber von dem der Monocotyledonen und Dicotyledonen, so
dass es dieser Gruppe eigenthümlich zu sein scheint.
Aus den vorlieüfenden Thatsachen schliessen wir, dass die Noefrgerathieen eine
eigenthümliche, der Steinkohlenzeit angehörende Familie bilden, welche zur Ordnung
der Coniferen gehört. Sie dürfte den Uebcrgang zu den Cycadeen vermitteln, und Ginkgo
und Phyllocladus, vielleicht auch Welwitschia sind w(jhl die Anknüpfungspunkte dieser
Steinkohlenpflanzen an die jetzige Schöpfung.
Die Gattung Na'ggerathia, wie wir sie mit Prof. Weiss auffassen, ist in Spitz-
bergen nicht gefunden woi'den, alle Arten der Familie gehören zu Rh3-nchogonium
und Cordaites.
I. Illiyneliogouium in.
Folia ünearia, lateribus parallela, nervis nuinerosis, parallelis, a?qualibus, sim-
plicibus.
Flores spicati. Fructus globosi, ovati vel oblongi, bracteis elongatis suft'idti, dru-
pacei, putamine apice rostrato.
Dass die Früchte in der Achsel von langen, sclunalen, von Längsnerven durchzo-
genen Deckblättern sitzen, geht aus den auf Taf. V, Fig. 3, 4 u. 9 dargestellten Stücken
hervor, und dass die bei den Früchten liegenden Blätter zu derselben Pflanze gehören ist
wenigstens in hohem Grade wahrscheinlich. Diese Blätter gehören zu den sogenannten
unächten Xceggerathien, von denen wir diejenigen, zu denen mit grosser Wahrschein-
lichkeit die geschnabelten Früchte gehören, unter lihynchogonium vereinigen. Dass
diese Früchte in einer Aehre standen (und somit auch die lilüthen) ist selir wahr-
scheinlich, da die Pihabdocarpus-Früchte, wie wir früher gesehen haben, stiellos an
einer Längsachse standen. Es wird dieser Fruchtstand auch dadurch bestätigt, dass
die Spitzberger Früchte meistens zu mehreren nahe beisammen liegen.
Die Spitzberger Früchte haben einen scharf gerip})ten Schnabel und bilden da-
durch eine besondere Gruppe, wahrscheinlich gehören aber alle IHialidocarpus-Arteu
mit geschnabelter Frucht, also Rh. clavatus Sternb., Rh. caudatus (itepp. und Rh. sjia-
thulatus Gu;'pp. zu Rhvnchogonium, wogegen die mit ungesehnabelten, oben zugerun-
20 0. HEER, HEITKÄGE ZUR FOS(-ILEN FLORA SPITZBERGENS.
deteii oder doch iiiif mit kui-zer Spitze verselieneu rthabd(jcarpeii auf Cordaites und
Nceso-erathia sich vertheileu dürften.
Ich war anfano's «geneigt, sämnitliche unter Rhynchogoniuui aufgeführten Früchte
zu einer Art zu vereinigen und die Verschiedenheit in Grösse und Form von ihrer
verschiedenen Stellung in der Aehre abzuleiten. Dieselbe ist aber so bedeutend, dass
es doch zweckmässiger erscheint sie auseinander zu halten. Es kann erst ein reicheres
Material über diese Frage endgiltig entscheiden.
17. Rh^nchoi/onium eransirostre m. Taf. V, Fig. 3, 4.
Rh. foliis anguste linearibus. mill. 4 — 6 1atis; fructibus globosis, apice in rostrum
crassum attenuatis.
Der Fruchtkörper ist kugelig, wie bei Rh. globosum, hat aber einen längeren,
dickeren Schnabel. Bei Fig. 3 ist der Schnabel scharf abgesetzt, ziemlich lang, von
zwei Furchen durchzogen (im Abdruck). An demselben tritt die fleischige Hülle deut-
lich hervor. Das schmale Blatt, das von dort ausgeht, ist ein Deckblatt, in dessen
Achsel die Frucht steht (Fig. 3. b.). Es ist dasselbe bedeutend schmäler als bei Rh.
costatum (Fig. 9.) Neben der Frucht liegt das linienförmige, 5 Mm. breite Blatt, das von
zahlreichen, feinen Längsnerven durchzogen ist. Bei Fig. 4. a. haben wir dieselbe Frucht
mit kugeligem, durch eine scharfe Querlinie von dem Schnabel getrennten Frucht-
körper und einem sehr dicken, mit drei Furchen versehenen Schnabel. Auch hier steht
die Fruclit in der Achsel eines Deckblattes (Fig. 4. b.), das 2 Mm. In-eit, und fein ge-
streift ist. Unmittelbar daneben liegen Blattreste, von denen einer 4, zv.ei aber G Mm.
Breite haben (Fig. 4. c). Schmälere Stücke liegen bei denselben. Es sind diese Blätter
parallelseitig und von gleichstarken feinen Streifen dicht durchzogen. Sie scheinen eine
beträchtliche Länge gehabt zu haben. Ein G Cm. langes Blattstück ist an beiden, ab-
gebrochenen Enden von gleicher Breite.
Bei Fig. 4. d. sind die Früchte von derselben Grösse, aber der Fruchtkörper ist
weniger kugelig. Es liegen zwei Früchte beisammen. Fig. 4. e. ist stark gewölbt, 4. f.
vertieft, und daher im Abdruck zu sehen. Dieser zeigt drei Furchen im Schnabel, 4. e.
dagegen nur eine Mittelkante. Die Frucht hatte daher, wie bei Rh. costatum, auf einer
Seite 3, auf der anderen aber nur eine Längsrippe im Schnabel.
Da auf zwei Steinplatten (Fig. 3 u. 4) Früchte, Deckblätter und Blätter beisammen
liegen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie zusammen gehören; darnach hatte unsere
Pflanze kugelige, mit einem dicken, gerippten Schnabel versehene Früchte, welche in
der Achsel eines langen schmalen Deckblattes sitzen und lange, 4 — (> ]\Im. breite, linien-
förmige, feingestreifte Blätter.
18. Illiynchor/oniitrn costutuin m. Taf. V, Fig. 6 — 11.
Rh. foliis linciiriljus, mill. 6 — 9 latis; fructil)us ovatis, apice in rostrum argute
costatum attenuatis.
Die Fig. 7 abgebildeten Früchte haben eine Länge von 21 Mm., bei einer Breite
von 12 ^Im. Sie sind eiförmig, am (irund stumpf zugerundet, voi'ii in einem ziemlich
KONGL. 8V. VKT. AKAIJEMIENS 11 ANDI.INGAR. BAND. 14. N:() 5. 21
langen .Schiuibcl ver.sc-luiiälert. Der Fruchtkürpfr ist ziemlich stark ox'\vnll)t und «rlatt;
nur mit der Luupe siclit man zahlrcieiu' und dicht hcisaminenstehcndc parallele Längs-
streifen. Der Schnabel ist ziemlich deutlich von dem Fruchtköri)er abgesetzt. Eine
bogenförmige Querlinie bezeichnet die (irenze (Fig. (J.) Ks reicht bis dahin der grosse,
die ganze Frucht ausfidlende Same. Der Sehnabel hat drei scharf vortretende Rippen, die
ain Fruchtkörper sich verlieren. Eine Rippe ist in der Mitte, eine zu jeder Seite.
Diese seitlichen Rippen sind zuweilen undeutlich, indem sie sich mit dem Rande ver-
mischen. Im Abdruck erscheinen die Rippen als Längsfurchen. Ik-i ein paar Stücken
bemei'ken wir nur Eine hervortretende Rippe (Fig. 8. a.). Es ist daher wahrscheinlich,
dass die Frucht auf einer Seite 3, auf der anderen aber nur Eine Rippe hatte. Die
Frucht war von einer lederartigen oder fleischigen, indessen dünnen Rinde umgeben.
Die starke Kohlenrinde, wie die starken Schnabelrippen zeigen, dass die unter der
weicheren Rinde liegende Partie holzig war, die Frucht war daher wahrscheinlich eine
Steinfrucht.
Bei Fig. 9 steht der Abdruck einer solchen Frucht in der Achsel eines langen,
schmalen, am Grund verbreiterten Deckblattes, das in der Mitte von einer Furche und
an der Seite von Längsnerven durchzogen ist. Daneben liegen Fetzen eines 6 Mm.
breiten, parallelseitigen Blattes, dass von zahlreichen, dicht beisammen stehenden, ein-
fachen und gleichstarken Längsnerven durchzogen ist. Auch bei mehreren anderen
Früchten dieser Art (so bei Fig. 7) liegen Bruchstücke desselben Blattes; etwas breiter
sind die Fig. 10 und 11 abgebildeten Blätter, indem sie 7 — 9 Mm. Breite haben. Sie
haben aber dieselben feinen und dicht stehenden Nerven.
Da öfter mehrere Früchte nahe beisammen auf demselben Steine liegen, standen
wahrscheinlich mehrere in einer Aehre. Darnach hätte unsere Pflanze in der Achsel
langer, schmaler Deckblätter sitzende, wahrscheinlich in Aehren stehende, geschnabelte
Früchte und linienfOrmige, schmale, von vielen gleichstarken Längsnerven durchzogene
Blätter gehabt.
In Form und Schnabelbildung ähnelt die Frucht dem Rhabdocarpus clavaius Sternb.
Vers. 1, Taf. VII, Fig. 14. a. b. Geinitz Sachs. Steink. S. 42. Tat". XXII, 12—14. Es
fehlen aber diesem die Rippen des Schnabels. Der Rhabdoc. amygdala?formis Ga-pp.
und Berg hat zwar eine ^littelrippe, allein diese läuft über die ganze Frucht, während
bei unserer Art nur fiber den Sehnabel. Dasselbe gilt von Trigonocarpum olivojforrae
Lindl. (Foss. Flora III, Taf. 222, Fig. 1 und 3.)
19. Rliynchoijoniuin niacilentuni. nt. Taf. \\ Fig. 5.
Rh. fructibus ovato-lanceolatis, apice sensim in rostrum costatum atteriuatis.
Die Früchte sind viel kleiner als bei voriger Art und allmäliger in den Schnabel
verschmälert. Die Frucht hat eine Länge von 12 !\Im. und eine Breite von 6 Mm.
Sie ist am Grund stumpf zugerundet, auf der Oberseite gewöll)t und glatt. I)er Schnabel
ist nicht abgesetzt und hat zwei Längskanten.
22 0. HKER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
20. Rliyncliogonium globosum 'in. Taf. V, Fig. 1, 2.
Rh. fructibus globosis, apice in rostrum breve costatuin attenuatis.
Die Früchte sind ebenfalls viel kleiner, als bei Rh. costatum nnd mit Ausnahme
des Schnabels kuoelrund. Fig. 1 hat eine Länge von 9 Mm. und eine Breite von 8 Mm.
und ist stark gewölbt. Der Schnabel ist kurz, aber vielleicht nicht ganz erhalten.
Mehrere Rippen verlaufen von demselben weiter hinauf auf den Fruchtkörper als 1)ei
den voi'io-en Arten. Sie verlieren sich in der Mitte der Frucht. — Fig. 2 gehört ohne
Z-weifel auch hierher, obwohl die Rippen schwächer sind.
II. Cordaites Uug.
A. Nervi loiKjitudincdes inwquales.
21. Cordaites borassifolius Sternh. ^p. Taf. V, Fig. 16, 17.
D. foliis magnis, null. 20 — 45 latis, pradongis, marginibus subparallelis, b:isin
versus sensim paulo angustioribus, nervis intvqualibus, parallelis, nervis interstitialibus
1 — 3 subtilissimis; epidermidis cellulis seriatis, parallelipcdis.
ÜNGER genera plant, p. 277. Geinitz Steink. Sachs. S. 41.
Flabellaria borassifolia Sterne. Fl. d. Vorw. I, p. 34, Taf. XVIII. Corda Beiträge
zur Flura der Vorw. p. 44. Taf. XXIV. XXV.
P3^cnophylluni borassifoliuni Brongn. Sciiimpek Pal. vcg. II. p. li)0.
Breite, bandförmige Blaltreste .sind im Robertthal häufig, doch sind sie so stark
zerstückelt, dass eine genauere Bestimmung derselben sehr schwierig ist. Nach der Ner-
vatioii gehören manche derselben zur vorliegenden Art. Bei Fig. 17 war das Blatt
3 Cm. breit. Die meisten der scharf vortretenden Längsnerven sind 1 Mm. von einan-
der entfernt, näher dem Rande stehende aber dichter beisammen. Je zwischen zwei
stärkeren Nerven hal)cn wir zartere Zwischennerven, deren stellenweise 3 zu zählen
sind (Fig. 17. b. vergrössert).
Fig. 16 hat 38 Mm. Breite, auch hier haben wir zartere Zwischennerven, deren
Zahl von 1 bis 3 wechselt (vergrössert Fig. 16. b.). Stellenweise sind sie verwischt.
Bei Fig. 1.5. b. (vergrössert 15. c.) sind 1 bis 3 Zwischennerven zu sehen.
Hier und da sieht man feine Querstreifen, welche von der Oberhaut hergeleitet
werden.
Der Cordaites borassifolius von Spitzbergen hat 1 bis 3 Zwischennerven, während
dem Cordaites der böhmischen und deutschen Steinkohlen nur Ein Zwischennerv ge-
geben wird. Bei den Blättern der Anthrazitformation der Schweiz sehen Avir aucli
meistens nur einen Zwischennerv, doch treten auch zuweilen 2 und selbst 3 auf, wie
bei den Spitzberger Blättern, daher wir darauf keinen Art-Unterschied gründen können.
22. Curdaites ^rrincipalls Genn. Taf. V, Fig. 12 — 15.
C. foliis magnis, raargini1)us su1)parallelis, basin versus [)aulo angustioribus, nervis
insequalilius parallelis, nervis priinariis stepins compositis, interstitialibus compluribus.
KONGL. SV. V1:T. AKADEMIKNS HAM)Ll.\(iAl;. 1!AM). 14. Mu 5. 23
Geinitz Steink. Sachs. S. 41. Tal'. XXI, Fig. 1— (!. Gckitert Penn, p. 1.59. Taf.
XXII, Fig. 6—9. Weiss Steink. des Saar-Rheingeb. p. 21)0.
Fabellaria [)rincipalis. Germ. Wett. u. Lob. S. 5C. Taf. XXIII.
Pycnophyllmn priiicipale, Schimper Pal. veg. II, S. 191.
Die Längsstreifen sind fast gleich stark und etwas dichter beisamuien stehend als
bei vorisfer Art. Oefter sind mehrere dieser Längsnerven so dicht zusamraenuestellt,
dass sie scheinbar eine stärkere Rippe bilden (Fig. 12, 13, 15. a.), wie diess Geinitz für
die Blätter der sächsischen Kohlen angiebt.
Bei Fig. 14 stellt 14. a. wahrscheinlich den Stengel dar. Er ist von zahlreichen
gleich starken Streifen durchzogen und hier und da noch von der glänzenden Kohlen-
rinde bekleidet. Das Blatt 14. b. hat eine Breite von IS Mm. und ist am Grund etwas
verbreitert. ZAvischen den parallelen Längsrippen sieht man viele dicht stehende (^uer-
streifen (Fig. 13. b.).
Ob wir bei Fig. 12. b. den Blattansatz einer jungen PÜanze oder aber ein zerris-
senes Blatt vor uns haben, ist zweifelliaft.
B. jVervi loagitudinales ccquales. Pseudo-Cordaites.
23. Cordaites pahnajformis Gojpp. sp. Taf. II, Fig. 29, 30. V, Fig. fS. b.
C. foliis linearibus, apicem versus subattenuatis, obtusis, nervis oinnibus a?qua-
libus, parallelis, tenuissimis.
Weiss Steink. des Saar-Rheingeb. S. 199. Taf. XVIII, Fig. 39.
Noeggerathia paluiffiformis GtEpr. Foss. Flora der Lebergangsgeb. S. 216. Taf. XV.
1_3. Perm. S. 157. Taf. XXI, 2. b. XXII, 1. 2. Geinitz Steink. Sachs. S. 42. Taf.
XXI, 7.
Die Blätter haben gleich starke Nerven, wie die von Rhynchogonium costatum
und Rh. crassirostre, sind aber viel breiter. Auf Taf. II, Fig. 29 u. 30 haben wir Blatt-
stficke von 12 — 22 .Mm. Breite, mit sehr feinen Längsstreifen, deren 3 — 4 auf den
Millimeter gehen. Die Blätter haben dieselbe Breite und Nervatur wie die von Geinitz
(1. c. Taf. XXII, Fig. 7) aus Zwickau abgebildeten Blätter. Breiter ist der Taf. V. Fig.
8. b. abgebildete Blattfetzen; er hat 26 Mm. Breite. Die Längsnerven sind alle gleich
stark und etwas weiter auseinander stehend. Daneben liegt die Frucht von Rhyncho-
gonium costatum.
Nach Geinitz findet sich bei den Blättern der Rhabdocarpus Bockschianus Gospp.,
daher er geneigt ist diesen für die Frucht der vorliegenden Art zu nehmen. In Spitz-
bergen ist diese Frucht bis jetzt nicht gefunden worden.
IL ABTETINE.E.
24. Walfhia Unearifolia Ga^pp. Taf. I, Fig. 28.
W. ramulis nliformibus, foliis linearibus, distichis, suboppositis, patentibus, uni-
nerviis, apice acuminatis, basi decurrentibus.
24 0. HEER, BEITRÄGE ZUK FOSSILEN FEORA SPITZBERGENS.
GcEPPERT Fossile Flora der Permischen Formation p. "242. Taf. LI, Fig. 9.
Weiss Fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im
Saar-Rheingebiet p. 182. Taf. XyI, Fig. 7.
Von einem sehi- dünnen Zweige laufen linienförmige, vorn zugespitzte Blätter aus,
die von einem dentliehen IMittelnerv durchzogen sind. Sie sind 7 Mm. lang, l)ei 1 Mm.
Breite; fast gegenständig und vom Zweige .abstehend. Sie scheinen in zwei Zeilen ge-
ordnet zu sein. Bei Fig. 28. b. ist ein zartes Zweiglein an einem dicken Stengel be-
festigt. Es ist wenigstens nicht wahrscheinlich, dass es nur zufällig au demselben
anliege.
Stimmt wohl überein mit den von Gceppert abgebildeten Zweigen. Diese sind
aus dem Rothliegenden des Oelberges bei Braunau und von Ottendorf. Weiss hat viel
grössere ui
abirebildet.
grössere und schön erhaltene Zweige aus der oberen Abtheilung der Saarbrücker Kohlen
o
25. Samaropsis Spüzhergensis m. Taf. V, Fig. 18 — 22, vergrössert Fig. 21. b.
C. semine (?) alato, oblongo vel oblongo-obeordato, 7—8 Mm. longo, nucleo
angusto.
Nicht selten im Kohlenscliiefer des Robert Thaies.
Ich betrachte die Fig. 18 — 22 abgebildeten Versteinerungen als geflügelte Samen,
ähnlich den Samen von Thuja und Sequoia. Es liegt daher die Vermuthung nahe,
dass sie zu Walchia gehören und die Samen der Walchia linearifolia darstellen, wie
man denn schon friiher ähnliche Cardiocarpus genannte Samen zu Walchia gezogen,
sie aber irrthümlicher Weise als Sporangien betrachtet hat.
Ist ähnlich den kleinen Exemplaren von Cardiocarp. orbicularis Ett. Ga'pp., hat
aber einen viel schmäleren Kern.
Die Grösse variirt von 7 — 8 Mm. Länge und 4 — 6 Mm. Breite. Der Kern hat
nur eine Breite von 1 — l'/s Mm., ist gerade, nach beiden Enden zugespitzt. Er ist
von einem 1 — 2 Mm. breiten Flügelrand umgeben; dieser ist in der Regel an einem
Ende tief ausgerandet, zuweilen indessen gehen die Flügelränder zusammen und die
Ausrandung ist fast ganz verschwunden (Fig. 21). Der Flügel ist mit sehr feinen, nur
mit der Loupe wahrnehmbaren Querrunzelu besetzt, zwischen welchen sehr feine Punkte
sind. Der Kern ist zuweilen von einer uiittleren Furche durchzogen, wie bei S.
fluitans.
Einen ähnlichen Samen hat Dawson als Cardiocar]>um tenellum beschrieben (oii
Fossil-Plants of the lower earboniferous and millstone ijrit formations of Canada. Geol.
survey of Canada 1873, p. 28. Taf. IV, 50. 50. a.). Die Beschreibung ist aber so kurz
und die Abbildung so roh (wie leider bei manchen Publikationen von Dawson), dass
eine genauere Vergleichung nicht möglich ist.
\ on Samaropsis ulmiformis Ga'pp. (Flora des Perm p. 177) und S. fluitans Daws.
sp. Weiss (Flora des Saar-Rheingebietes, p. 20'.)) unterscheidet sicli unsere Art durch
die oben gerundeten Flügellappen.
KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINCiAK. BAND. 14. N:0 5. 25
Incerta» sedis.
26. Carpoliihes nitidulus in. Taf. \ , Fig. '!?>, (vergrössei't 24. 25).
C. inimitus, 77^ ^I»i- longus, oblongus, nitidus, siilcatus.
Von dieser kleinen F)-ucl\t Avurden mehrere »Stücke gefunden. Sie zeichnen sich
durch ihren Kohlenglanz ans. Sie hal)en T'/g Mm. Länge, bei 8 Mm. Breite, welche
auf die Mitte fällt. Sie sind nach beiden Enden gleichmässig verschmälert. Die einen
zeigen uns drei (Fig. 24), die andern vier (Fig. 25), tiefe Längsfurchen und dazwischen
2 und 3 stark vortretende Hippen. Wahrscheinlich stellen diese Figuren beide Seiten
der Frucht dar, die daher im Ganzen 7 Furchen hatte.
Ob wir es hier mit einem Samen oder einer Frucht zu thun haben, ist nicht zu
entscheiden und die systematische Stellung bleibt zweifelhaft.
K. Vet. Akad. Uanill. Band. 14. N:o 5.
26
O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
n. DIE JURA-PFLANZEN DES CAP BOHEMAN.
A. EINLEITUNG.
Die Sandsteine und Steinkohlenlager des Cap Boheman (78° 22' n. Br.) hatte man
früher als tertiär betrachtet. Die Pfianzenversteinerungen, welche Prof. Nordenskiöld
und Dr. ()berg im Sommer 1872 daselbst entdeckten, zeigen aber, dass sie zum Jura
gehören. Es liegen diese Versteinerungen theils in einem hellbraunen, ziemlich fein-
körnigen Sandstein, theils in einem schwarzen Kohlenschiefer. Dieser ist sehr brüchig
und zerfällt in kleine Brocken, ist daher zur Erhaltung der Pflanzen nicht günstig, die
überdies von der schwarzen Masse sich nicht abheben. Besser erhalten sind die Pflanzen
im Sandstein, doch liegen von den Cycadeen nur die einzelnen Blattfledern, von den
Farn nur kleine Blattfetzen vor, wogegen die Ginkgo-Blätter sehr schön erhalten sind.
Es sind im Ganzen 32 Arten zu unterscheiden, über deren anderweitiges Vorkommen
das folgende Verzeichniss Aufschluss giebt.
Cap Ruheman:
Anilcnvartises Vovkommeu und ähnliche Arten.
1. Xylomites polaris Hr.
2. Sphenopteriä thuleusis Hr
3. » Bohemani Hr.
4. Pecopteris exilis Phill
5. > Saportana Hr.
6. » falcinella Hr
7. > liberata Hr.
8. > (leperdita Hr.
9. Scleropteris Pomelii Sap
In. Oleandridium vittatmn lirtin. sp.
11. Phjlloptcris bifida Hr.
12. Clenoptcris Oehcr|.'iana Hr.
13. Equisetum rugutuüiim Hr.
Aelinlich Sph. Pellati Sap.
Im Cornbrash der Redclifl Bai,
Sehr ähnlich P. acutifolia Ldl. von derselben Stelle.
Corallieu von Verduu.
fOolith von Gristliorpe bei Scarborough. .Iiirakalk von Izonnie Gonvern. Won
) Jckaterinoslaw.
.\chnlk:h der Th. plumnla Sap. von Hettanges. (Unt. Lias).
SVKNSKA KONGL. VKT. AKAnEMIF.NS HANDMNGAH. BAND. 14. N:0 5.
Cap Boheinan;
Anderweitiges Vorkommen und ahnliche .-^rten.
15.
E. Bunburyauura Ziguo
Im ßatliouieu des M. BerniL'utti u. M. Raut im \ erouesisclien.
jOolith Haiburue Wjke u. White \ab au der Küste von Yorkähire, sudl
i rough.
von Scarbo-
Ph.vllothcca lateralis Phil, sp.?
lü.
17.
Cvfadites ^raraineus Hr.
.\mur.
Oolith von Haiburne W'yke bei Scarborough. Ost-Sibirien.
PoJozamites lanceolatus Lindl. sp
18.
» augustifolius Eichw. sp.
Unt. Oxford der Sefiüroule zwischen Kasbine u. Räscht in Pcrsicn.
19.
? Eichwaldi Schimp
var. b. piuuis latioribus,
var. c. pinnis apice subacuniinatis
Jurakalk von llctzkaja-Saschtschita; Gegend von Orenburg; am oberen
Amur.
20.
plicatus Ilr.
Amur.
21.''
» puluhelhis Hr.
22.
Zamiteä spec
Aehnlich Z. Feneonis Brgn.
23.
Baiera longifolia Br. sp
Krankreii-h. Ost-Sihirien.
24.
2.^.
Ginkgo digitata Brgii. sp
Oolith von Scarborough, besonders in den oberen Saudsteinlagern.
Untere .Sandsteiulager von Scarborough ; in Ostsibirien.
> Huttoni ytbg. sp.
26.
> integriuseula Hr.
27.
Piuus prodronius Hr
AchnlicK P. Quei.stedti Hr. :ius der Kiuide.
28.
I Nordenskiöldi Hr.
.\ndö. Amur.
29.
» niiorophylla H.
Ando.
30.
Bambusiuni protoga'um Hr.
y
31.
Carpolithes hyperboreus Hr.
:.2.
» striolatus Hr.
Von den 3'2 unterscheidbaren Arten sind 10 anderweitig gefunden worden viiid
zwar alle ausschliesslich in Ablagerungen der Jura-Formation. .5 Arten theilt Spitz-
bergen mit dem Ünter-Uolith von Yorksliire in England und darunter erblicken wir
zwei der wichtigsten Arten des Cap Boheman, nämlich den Podozamites lanceolatus
und Ginkgo digitata. Wir haben daher wohl die Ablagerung des Cap ßoheman dem
mittleren braunen Jura (dem Bathonien) einzureihen. Sehr beachtenswerth ist, dass
eine Art Spitzbergens in Oberitalien, eine in Pei'sien, eine in der Gegend von Orenburg
und 7 in Ost-Sibirien (bei Ust Bahi und am oberen Amur) aufgefunden wurden.
Es zeigt diess, dass nicht nur die marinen Thiere, sondern auch die Landptlanzen zur
Jura-Zeit eine sehr grosse Verbreitung gehabt haben.
Es hat Graf Saporta aus dem häutigen Vorkommen der Cycadeen in Mitteleuropa
geschlossen, dass damals die mittlere Jahrestemperatur in Frankreich etwa 25° C. be-
tragen habe. MerkwCirdigerweise treten die Cycadeen auch in der Jura-Flora Spitz-
bergens in einem ganz ähnlichen Verhältniss auf und geben dem Pfianzenkleid dieser
hochnordischen Insel ein fast tropisches Aussehen. Keine der uns bis jetzt bekannt
gewordenen Arten deutet ein kälteres Klima an als es damals in Europa bestand, und
so bezeugen sie, dass damals noch keine Ausscheidung der Klimate nach den Breiten
bestand. <
28 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS
B. BESCHREIBUNG DER ARTEN.
ERSTE KLASSE. Cryptogam^.
I. FUNGI.
1. Xylomites polaris ra. Tat". VI, Fig. 16. 17. vergrössert 17. b.
X. peiMtheciis rotiindatis, seriatis, 1 Mm. latis.
Auf einem Blattfetzen eines Podozamites sehen wir zahlreiche, kreisrunde Wärz-
chen. Sie sind flach und einige lassen in der Mitte einen dunklen Punkt erkennen.
Es hat jedes einen Durchmesser von 1 Mm. — Es stehen diese Wärzchen in regelmäs-
sigen, dichten Reihen, je zwischen zwei Längsnerven.
Ganz ähnliche, in Reihen stehende Wärzehen hat Prof. Schenk auf Blättern
von Nilssonia gefunden und sie als Sporangien gedeutet (cf. Flora der Grenzschichten
S. 123), was ihn daher veranlasste, die Nilssonien zu den Farn zu bringen. Nach mei-
nem Dafürhalten sind dieses aber keine Sporangien, sondern Pilze, und die Nilssonien
keine Farn, sondern Cycadeen.
Der Xylomites Zamita^ Grepp., der auf den Blättern des Podozamites distans vor-
kommt, ist viel grösser und nicht in Reihen geordnet.
II. FILICES.
2. Sphenopteris tJmlensis m. Taf. VI, Fig. 7. b., dreimal vergrössert 7. c.
Sph. foliis pinnatis, pinnulis erectis, suboppositis, lanceolatis, basi in jjetiolum
brevem attenuatis, apice acuminatis, dentatis.
Nur eine kleine Fieder, dei-en Xervation auf dem rauhen Gestein verwischt ist.
Es war das Blatt Avahrscheinlich doppelt oder mehrfach gefiedert und das Fig. 7. b.
(dreimal vergrössert Fig. 7. c.) dargestellte Stück ist wohl als einzelne Fieder zu be-
trachten. Sie hat eine sehr dünne, hin- und hergebogene Spindel; die kleinen Fieder-
chen sind stark aufgerichtet und je zu zweien genähert, und die oberen fast gegen-
ständig. Sie laufen am Grunde in einen kurzen Stiel aus und sind vorn zugespitzt.
Der Rand ist gezahnt, doch sind die Zähne undeutlich und zum grossen Theil ver-
wischt. Von dem Mittelnerv gehen einfache, zarte Seitennerven aus, welche in die
Zähne auslaufen, doch nur an wenigen Stelleu erhalten sind.
KONGL. SV. VET. AKADKMIENS HANDLINGAR. HAND. 14. N:o 5. 29
Ist ähnlich der Sph. Pellati Saporta (Flore jurass. Tab. 31), die Fiederchen sind
aber mehr aufgerichtet und -.veniger tief eingeschnitten.
3. Sphetioj)teris HoIwiikdu m. Taf. VIII, Fig. 4. e. vergrössert 4. f.
Sph. foliis pinnatis, pinnuüs alternis, oblongis, dentatis, sessilibus, basi attenuatis,
apice obtusiusculis, nervosis, nervis secundaris simplicibus.
Liegt bei Blattresten und Samen von Podozamites.
Nur eine einzelne Fieder, die wahrscheinlich einem doppelt oder mehrfach ge-
fiederten Blatt angehört hat. Die Fiederchen sind frei, zwar auch in spitzem Winkel
auslaufend, aber viel weniger steil aufgerichtet als bei voriger Art. Sie sind nicht
gestielt, aber am Grund verschmälert, am Rande gezahnt. Die Nervation ist sehr deut-
lich vortretend. Von dem Mittelnerv laufen in spitzen Winkeln einfache Secundar-
nerven aus, welche in den Zähnen enden.
4. Pecopteris exUis Phillips. Taf. VI, Fig. 1, dreimal vergrössert 1. b.
P. fronde tripinnata, pinnulis basi connatis, oblongis, integerrimis, apice obtusis,
patentibus, alternis, sinn angusto discretis.
Phillips Geol. of Yorksh. I, llU. Taf. VIII, 16. Bunbury Quart. Journ. of the
(xeol. Soc. 1851. p. 188. Schimper Pal. veget. I, p. 536. Pecopteris obtusifolia Lindley
Fossil Flora III, Taf. 158.
Es liegt zwar nur ein kleines Fiederstück vor, das aber mit der Abbildung Lind-
LEYS stimmt. Die Fiederchen sind nur am Grunde verbunden, länglich und vorn stumpf
zugerundet, ganzrandig. Jedes ist von einem Mittelnerv durchzogen, dagegen sind die
Seitennerven verwischt.
Nach Sir Ch. BuNBUKY stehen bei dieser Art die Sporangien in einer Reihe zu
jeder Seite der Mittelrippe. Er vergleicht sie mit der Fruchtbildung der Schizteaceen
(Aneiniia), nur ist das fructificirende Blatt nicht zusammengezogen. Cf. Bunbury 1. c.
5. Pecopteris Saportana m. Taf. VI, Fig. 4 — 7. a. VII, 4. b.
P. foliis pinnatis, pinnulis subfalcatis, liberis vel modo basi unitis, oblongis, inte-
gerrimis, apice obtusis, nervis secundariis furcatis.
Scheint nicht selten zu sein, doch sind mir nur kleinere Fiederstücke zugekommen.
Steht der P. exilis sehr nahe, aber die Fiederchen sind beträchtlich grösser und mehr
nach vorn gerichtet, zum Theil etwas sichelförmig gebogen.
Bei Fig. 5 liegen mehrere Fiedern auf einem Steine beisammen. Sie scheinen,
nach der Dicke der Spindel zu urtheilen, eine beträchtliche Grösse gehabt zu haben ;
diese Spindeln sind steif und gerade. Die Fiederchen sind bei den dicken Spindeln
(also tiefer unten an der Ficder) frei, bei den di'inneren aber am Grund verbunden.
Sie sind länglich und vorn stumpf zugerundet. Von dem Mittelnerv gehen Secundai'-
nerven aus, die sich bald in zwei Gabeln theilen.
30 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
6. Pecopteris fnIcineUa m. T;ü". \l, Fig. 3, vei-grössert 3. b.
P. foliis pinnatis, piniuilis falcatis, basi unitis, lanceolatis, apice acuminatis, iiite-
gerrimis, nervis secundariis siinplicibus.
Ist [lliiilicli der Pecopteris aciitifolia Lindley III, Taf. 157, unterscheidet sich aber
durch die sichelförmig gebogenen Fiederchen und die einfachen Secundarnerven.
Das kleine Blattstück Fig. 3. ist wohl aus der Mitte der Fieder. Die Fiederchen
sind alternierend, am Grunde verbunden. Sie sind sehr klein, stark sichelförmig nach
vorn oekrümmt, vorn in eine scharfe Spitze auslaufend. Von dem zarten Mittelnerv
o-ehen sehr feine Secundarnerven aus, welche einfach zu sein scheinen.
7. Pecopteris liberata m. Taf. VI. F'ig. 2, vergrössert 2. b.
P. foliis pinnatis, pinnulis liberis, distantibus, oblongis, apice obtusis.
Zeichnen sich durch die ganz freien, etwas von einander entfernten Fiederchen
aus, welche am Grunde schwach zugerundet sind. Sie sind wenig nach vorn gebogen,
ganzrandig und vorn stumpf zugerundet.
8. Pecopteris deperdita m. Taf. VI, Fig. 8., zweimal vergrössert 8. b.
P. pinnulis lanceolatis, apice obtusiusculis, integerrimis; nervis secundariis fur-
catis.
Allerdings nur ein einzelnes Fiederchen, das aber von allen anderen Farnspecies
des Cap Boheman so sein- aliweicht, dass es jedenfalls einer eigenthündichen Art an-
gehören muss.
Das Fiederchen hat eine Länge von 18 Mm. bei einer Breite von 5 Mm., deutet
also auf ein grosses Blatt. Es ist lanzettlich, vorn stumpflich, ganzrandig. Der Mittel-
nerv ist durcliiuufend, die Secundarnerven entspringen in ziemlich spitzen Winkeln und
sind gabeliu' oetheilt; doch sind sie undeutlich und der Verlauf ist schwer zu ver-
folsren.
o
9. Scleropteris Pomelii Sapohta. Taf. VI, Fig. 9 — 12; vergrössert 9. li., 10. b. u. 12. b.
Sei. frondibus bipinnatis, pinnis ambitu linearibus, elongatis, rigide coriaceis, pin-
nntisectis, rachi anguste alata, pinnulis minutis, acute lanceolatis. altei-nis vel suboppo-
sitis, integerrimis, rarius antice bilobulatis, nervis obsoletis.
Saporta Flore jurassiqne I, p. 370. Taf. 46, Fig. 1 und Taf. 47, 1 u. 2.
Sphenopteris pennatuhi Pomel, amtlicher Bericht über die 25:te Versamml. der
Gesellsch. deutsch. Naturf. in Aachen. 1847. S. 332. Zigno Flora foss. oolith. I. p. 84.
Pecopteris ctenis Pomel 1. c. Zigno 1. c.
Die Fig. 9 und Fig. 10 abgebildeten Fiederstücke stimmen wohl zu der von Sa-
porta auf Taf. 47 seiner Jura Floi'a gegebenen Abbildung; grössere Fiederchen hat
Fig. 11, ist aber nicht zu trennen.
Die Fiederchen sind am Grund etwas zusammengezogen, an der Spindel etwas
herablaufend, voi'u sicli zusnii/.rnd; sie sind frei oder doch luir am Grund verbunden,
KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAR. BAND. 14. N:() 5. 31
zieinlicli steil nach vorn| gerichtet. Die Nervatur ist verwischt. Bei Fig. 10. b. (drei-
mal vergrössert) seheinen indessen mehrere sehr zarte Nerven von dem Blattgrund aus-
zulaufen.
10. Oleandvidiuin vittatam Brgn. sp.? Taf. VI, Fig. 13. 14.
Ol. fronde elongato-lineari, basin apicemque versus leviter angustata, basi rotun-
data, nervis secundariis simplieiljus et f'urcatis.
ScHiMPER Palteont. I. p. 608. Tasniopteris vittata. Brgn. Veget. foss. p. 263.
Taf. LXXXII. 1 — 3. Lindli;y and Hutton Taf. LXII. Saporta Flor. jur. p. — . Eich-
WAi.i) Leth. ross. S. — . Taf. II, Fig. 5.
Nur unvollständige Blattfetzen. Fig. 13 ist am Grund zugerundet; von dern
Mittelnerv gehen zarte Secundarnerven aus, welche meist gabelig getheilt gewesen zu
sein scheinen, doch sind die meisten sehr undeutlich.
Der Mittelnerv ist weniger dick als bei (_)1. vittatum Brgn. sp. und die Zahl der
einfachen Seitennerven ist geringer; im Uebrigen aber stimmt das Blatt zu dieser im
Oolith von England, Frankreich und Südrussland vorkommenden Art.
Bei Fig. 14. entspringen die Seitennerven in spitzen Winkeln und sind meist
o^abelig getheilt.
11. Phyllopteris bifida m. Taf. VI, Fig. 15.
Ph. foliis (pinnis?) sessilibus, obovatis, apice profunde bilobatis; nervo medio ab-
breviato, nervis secundariis angulo acuto egredientibus, valde antrorsum curvatis, tenuis-
simis, numerosis, simplicibus.
Sehr ähnliche, tief zweilappige Blättchen sind bei Scarborough in England, im
Veronesischen und bei Hettanges gefunden worden. Lixdley liat die ersteren als Otop-
teris cuneata (Foss. Flora II, t. 165) abgebildet. ZiGNO die italienische Pflanze als Sage-
,nopteris cuneata (Flora oolith. S. 183), während Saporta die von Hettanges (aus dem
Unter Lias) als Phyllopteris plumula (Flore jurass. S. 450) darstellt. Der englischen
und italienischen Pflanze werden Queradern zugeschrieben, während diese der Lias-
Pflanze von Hettanges fehlen. Durch diese nicht durch Queradern verbundenen Secun-
darnerven unterscheidet Saporta Phyllopteris von Sagenopteris, und durch die steil
aufsteigenden, gekrümmten Nerven von Taeniopteris. Die Spitzberger Pflanze stimmt
in dieser Beziehung zu der Pflanze von Hettanges, ebenso durch die dichte Stellung
und Zartheit der Seitennerven, und durch die tiefe Ausrandung des Blattes; unter-
scheidet sich aber durch die nicht auswärts, sondern nach oben gekrümmten und un-
zertheilten Secundarnerven. Ob in Scarborough ebenfalls solche Blättclien ohne Quer-
adern vorkommen, wie dies Brongniart angiebt, können erst neue Untersuchungen
zeigen.
Das Blättchen von Spitzbergen hat eine Länge von 30 Mm. bei einer grössten
Breite von 21 Mm. Es ist bis auf die Mitte hinab in 2 Lappen gespalten. Der Mittel-
nerv reicht bis zu dieser Stelle und hört dort plötzlich auf. Von demselben entspringen
zahlreiche, äusserst zarte Secundarnerven in spitzem Winkel. Sie sind alle nach vorn
32 O HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
gebogen und bilden starke Bogen. Eine Verästehnig derselben konnte nicht wahr-
nehmen und ebensowenig Queradern, doch sind die Nerven so zart und so dicht ge-
drängt, dass darüber schwer zu entscheiden ist.
Ich halte das Blättchen für die Fieder eines zusammengesetzten Blattes, doch ist
bis jetzt nur das abgebildete Stück gefunden worden.
12. Ctenopteris Öbergiana m. Taf. VI, Fig, 23; vergi'össert 23. b.
Ct. foliis (pinnis?) lanceolatis, pinnatisectis, pinnulis abbreviatis, apice rotundatis,
nervis angulo subacuto egredientibus, numerosis, subtilibus, parallelis.
Sehr selten.
Fio'. '^3 stellt ohne Zweifel die Basis eines Blattes oder einer Blattfieder dar. An
einer ziemlich starken Spindel sind die Blattfiederchen mit ihrer ganzen Breite befes-
tigt. Die grösste hat 7 Mm. Breite, bei 6 Mm. Länge; es sind daher die Fiederchen
breiter als lang. Sie sind etwas nach vorn gerichtet. Sie sind ganz stumpf zugerun-
det, von zahlreichen, sehr zarten Nerven durchzogen, welche dicht beisammen stehen
und in schwach spitzem Winkel von der Spindel auslaufen. Sie scheinen hier und da
in Gabeln sich zu spalten, doch ist dies nicht deutlich zu sehen.
Ist von der Ctenopteris cycadea Goepp. spec. Sap. durch die kleineren, kfirzeren
und dabei breiteren Blattfiederchen verschieden, von der Ct. Leckenbyi Bean sp. (Ctenis)
durch die relativ viel breiteren Fiederchen.
Hat die Grösse und auch Tracht des Anomozamites Lindleyanus Schimp. (Ptero-
phyllum minus Lindl. Taf, LXVIL), alier die Richtung der Fiederchen und Nerven ist
verschieden. Bei Anomozamites laufen die Nerven in rechtem Winkel aus.
III. EQUISETACE.E.
13. Eiiuisetum riifjulosuni in. Taf. Vi, Fig. 19.
E. caule 12 Mm. crasso, striato, striis 8, interstitiis planis, confertim rugulosis.
Es wui'de nur ein Stengclstück gefunden, welchem die Blattscheiden fehlen und
das keine genaue Charakteristik zulässt. Es hat einen ziemlich dicken Knoten, und ist
von 8 schmalen Fui'chen durchzogen. Die iVs Mm. breiten Interstitien sind flach und
von zahlreichen, di('lit beisammen stehenden feinen Querrunzeln durchzogen (ein Stück
vergrössert Fig. 19. h.).
14. Equisetum Bunburyanum Zigno. Taf. VI, Fig. 18. 22. b.
E. caule erecto, la3vi, parum striato, interstitiis planis, 2 Mm. latis.
Equisetites Bunburyanus Zigno Flora oolithica I, pag. 62. Taf. III, Fig. 2 — 6.
Taf. IV, V.
Das Fig. ] 8 abgebildete Stück stimmt sehr gut zu der Abbildung von Zigno
Taf. IV'. 4. Der gerade Stengel hat einen Durchmesser von 8 Mm. Die Knoten zeigen
einen Abstand von 35 Mm. Die Internodien sind von 4 tiefen Streifen durchzoeen,
KONGL. SV. VI;T. AKAI)K.\III:X.s IIANDLINGAK. liAM). 14. N:ii 5. 38
die Zwisclieiii'äiiiiic zwisclien (leiisclljcn .•-ind Mach und 2 Mm. ln-.'it, irlatt. — Kleiner
ist das !"]<{. 22. h. dai-"-i'stelltc Sn-iiü( Istiirk.
l)ie Scheiden feldeii. Bei den von ZlGN'n heseliriebeneii Stenuchi .sind sie an den
Steniiel an<j::e(lrüei<r, etwa 4 — fi Miu. lanii", mit zaldreiclien selir kleinen, lan/.etriielieii
Zrdinen.
ZiGXo führt seine Art aus dem Bathouieu des Berges Berni<rotti im \'al Tanara,
vom \ al Zuliaria und vom Monte Raut im Vernnesisclieii auf.
i:>. I'hullutlurn l,itiiidis l>hill. sp.? Taf. VI, Fig. 20— :22.
l'li. caule striato, 5 — (i Mm. crasso, verticilli t'olüs sat numerosis, anfrusto
lin<'aril>us.
Schizoneura hiteralis, Schimper, Paleont. veget. I, p. 2S4.
E(]uisetum laterale Fhill. Geol. of Yorksh. I, 12."). Lindlev Foss. Flora III, Taf.
CLXXXVI.
Asteroi»hyllites'.-' lateralis Bunli. (,)uart. Juurn. of the geol. soc. VII. IMI (18,51).
Culamitt s lateralis Zkjno Flor. ool. 8. 4G. Taf. III.
Die Fig. 2(1 — 22 abgebildeten Stengel sind dünner als die von Liniu.ey und Zioxo
dargestellten Stücke. Die Art der Streifung und das unterhalb des Knotens auftretende
Scheibchen sind wie bei Ph. lateralis, doch fehlen die Scheiden und am Scheibchen ist
die strahlenförmige Streifuns: nicht erhalten, daher die Bestimmuut; nicht »anz cre
sichert ist.
Die Stengel sind von 10 — 12 feinen Längsstreifen durchzogen. Bei fig. 2(> sind
die Knoten 83 Mm. von einander entfernt, während bei Fig. 22 nur 22 Mm. Bei beiden
haben wir neben dem Knoten die Reste schmaler Blätter, die walirscheiidich zu meh-
reren in einem Wirtel standen.
Bei Fig. 21 haben wii' ein grosses rundes Scheil)ehen neben dem Knoten, wie
solche auch bei der englischen Piianze beobachtet wurden. Schimpeh hält diese Scheib-
chen fi'ir die umgefallenen Scheidewände. Da solche aber gerade bei diesei- Art all-
gemein und immer an bestimmter Stelle vorkommen, ferner häufig viel kleiner sind,
als die Scheidewände sein müssten, kann ich dieser Deutung nicht beistimmen. E.s
dürften wohl eher die Ansatzstellen von Zweigen sein, nur ist es allerdings sehr auf-
fallend, dass sie nicht an den K'noten sind.
Die sehr instruktiven Exemplaren, welche Czekanowski von einer nahe ver-
wandten Art in Ostsibirien gefunden hat, zeigen, dass die Blätter am Grund zu einer
Scheide verbunden sind, weiter ol)en aber auseinander gehen nncl einen abstehenden
\Virt(d bilden, wie bei PliyHoth('<-a.
Ii. Vft. Aka.l.H.iuiil. Bri. 14. N:o ü.
34 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
ZWEITE KLASSE. PnANEROGAMiE.
ERSTE UNTERKLASSE. Gymnospekm^.
I. CYCADE.E.
16. Cycndites gramineus m. Taf. VIII. Fig. 7. S.
C. pinnis angustissiinis, arciiatis, linearibus, apieem versus aiigustatis, acuiaiiiatis,
nervo medio tenui.
Die Blattiieder hat eine Länge von etwa 6.5 Mm. und eine grösste Breite von
2 Mm., ist linicnförraig, nach V(jrn allmälig in eine Spitze verschmälert, flach mit zarter
Mittelrippe, die sich nach vorn verliert.
Es liegen nur einzelne Fiederstücke vor, die auch mit der Pinus Öberoiana ver-
glichen werden können; allein die Blattsubstanz ist zarter, weniger dick lederartig, das
Blatt bogenförmig gekrümmt und der Mittelnerv viel zarter und nach vorn sich ver-
lierend.
Der Cycadites affinis Eichwald (Leth. ross. Taf. III, Fig. ?>) hat Fiedern von der-
selben Breite, doch sind nur so kurze Fragmente davon erhalten, dass eine Vergleich-
uncr nicht möglich ist.
PODOZAMITES Braun.
Diese von Fr. Braun zuerst aufgestellte Gattung wurde von Schimper u. Saporta
aufgenommen und besser umgränzt. Sie verstehen darunter diejenigen Cycadeenblätter,
deren Fiedern am Grunde zusammengezogen und in einen Stiel verschmälert oder doch
nur an einer .schmalen Stelle (dureli eine Warze) an der gemeinsamen Spindel befestigt sind.
Sie sind dort eingelenkt. Die zahlreichen, parallelen Nerven biegen sich gegen die An-
heftungsstelle zusammen und vereinigen sich dort, oder in dem Stiel, wenn ein solcher
vorhanden ist. Sie sind in ihrem Verlauf nicht verästelt und biegen sich in der Blatt-
spitze wieder in ähnlicher Weise zusammen wie am Grunde. Bei der Mehrzahl sind
die Nerven gleich stark, bei Podozam. pulchellus indessen alternieren stärkere mit
schwächeren Nerven.
Es unterscheiden sich diese Blattfidern von denen der Gattung Zaraites durch die
am Grunde zusammengezogene und öfter gestielte Basis. Wenn Saporta noch als
Hauptunterschied hinzufügt, dass bei Zamites die äusseren Nerven gegen den Rand hin
sich biegen luid dort auslaufen luul die mittleren vielfach sich gablen und an <ler
Fieders])itze nicht convergieren, so können wir diesen Charakter nicht als constant an-
erkeiuieii. Bei Zamites Renevieri laufen die Nerven ])aralk'l und gehen nicht zum
Kand und auch bei Z. Feneonis Brgn. is keineswegs bei allen Fiedei'u der Nervenver-
lauf so wie ihn Saporta Taf. XVII, Fi";. 2, T. II orezeichnet hat, indem bei vielen Fie-
dem auch dii' äuss(!ren Nerven weit hinauf mit dem Hand |iaral]el laufen, wie dies
auch in zahlreichen von Saporta selbst ireo'cdjenen Abliilduniiin tier Vn\] ist (cf. Flore
KONCL. SVKKf^KA \ET. AKADKMIENS HANDLINGAU. ÜANU. 14. N:() 5. o5
iuras.si([iic II. Tat'. X\'III, XIX. 1. "2) und chciiso bei den ßlättorn die von DoRCllE und
Dänirün in iinscreui Musi-inn aufhcwalirt wcnlen. Allerdings können diese Kandnerven
nicht bis in die IMattspit/.e verfolgt werden, wie dies l^ei Podozaniites öfter der Fall
ist, doch l<önnen wir dieseiu Merknia! keinen hohen Wertli beilegen, da es eine
ganze Ciru])|ie von Zaniites giebt (Z. aretieus, Z. speeiosus n. s. w.), bei welchen nur
wenige X'erveii vorkonnnen, die aber bis in die Blattspitze laufen. Es bleil)t dalier für
Podozaniites nur die am Grund verschniiderte, gestielte, oder doch nur an einer kleinen
Stelle eingefügte ßlattüeder als rnterseheidungsinerkinal gegenüber Zamites übrig. Da
aber ])ei der lebenden Gattung Zaniia gestielte und ungestielte Blattfiedern vorkommen,
solche mit breiten und mit sehr schmalen linienförmigen Fiedern, bei welchen die
Blattnerven nur in geringer Zahl voi'handen und bis zur Blattspitze laufen, während
sie bei den breitblättrigen vorher in den Hand gehen, ist die Trennung von Podoza-
mites und Zamites kaum zu rechtfertigen. Ich habe sie vorlä itiu,' l)eibehalten, weil
wahrscheinlich nut der Zeit Podnzamites und Zamites wegfallen und zu Zamia kommen
werden. Fs spricht dafür die I^rucditl:>ildung von Podoz. Kichwaldi, die wir beschreiben
werden.
17. Pi'(lo:(Uiiif('s liuicei>lat/is Lindl. S]i. Taf. \'1I, Fig. 1—7. c. d.
P. [linnis elongatis, lauceolatis v(d lineari-lanceolatis, basi angustatis, apicem ver-
sus sensim attenuatis, apice acuminatis, nci'vis numerosis, parallelis ;v(|ualil)us.
ScHiMPEi; Paheontol. II, p. 60. Zamia lanceolata Lindl. et Hutt. Foss. Floia III,
Taf. CXGIW
Im Sandstein \u\d im Kohlenschiefer.
Die abgebildeten Blattfiedern stimmen sclir wohl mit dem \on Lindley darge-
stellten Blatt überein. Sie haben iranz dieselbe Form, nur sind sie etwas grösser. Ist
sehr ähnlich dem P. distans Pr. ans dem Rät al)er die grösste Blattbreite liegt näher
dem Blattgruiul.
Die vollständiiJ:ste Blatttieder ist in Fifj. .') ,iboel)ildet. Sie hat eine Läntre von
L? CTO O
92 Mm. und eine grösste Breite von KOIm. Diese fällt etwas unterhalb der Blattmitte;
von dort verschmälert sich das Blatt allmälig gegen die Basis und lauft dort in einen
sehr kiu'zen Stiel aus. P>benso verschmälert sich das Blatt auch nach vorn und lauft
allmidig in eine lange S})itze aus. Die Längsnerven sind sehr zahlreich, doch bei dieser
Blatttieder undeutlich, wogegen sie bei Fig. 1 u. '2 sehr deutlieh hervortreten. Es sind
etwa od solcher Längsnerven zu ziüilen, alle gleich stark, parallel, gegen den (irund
und Spitze sich boo-enförmio- zul)ie2:end.
Bei Fig. 1 liegen mehrere Blattfiedern von selber Form und deutlicher X'ervation
l'eisammen; sie haben 28 bis 27 Längsnerven. Daneben ist ein von Längsstreifen durch-
zogenes Stengelstück, das wahrscheinlich die gemeinsame Blattspindel darstellt.
In eine weniger lange Spitze ist Fig. o vorgezogen.
Bei Fig. 4. a. ist die dick lederartige Blattfieder der Länge nach gespalten. Sie
war in eine lange schmale S[iitze ausgezogen.
3(5 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FO^:>lLEN FLORA SPITZBERGENS.
Der Pudu/.aiuitcs liuiceolatus Enions (American Geologie Part. [). IKJ. Tai'. S,
Fi«'-. 7) aus Nordkarolina, ist von 1*. lanceolatus Lindl. s|i. verschieden. Die Blatt-
fiedern sind nach vorn weniger verschmälert und kommen in dieser Beziehung mehr
mit denjenigen des P. Eichwaldi überein, allein sie sind vorn zugespitzt. Der Podo-
zamitns iono-ifolius Emons gehört zu Zamites, indem die Fiedern am Grund nicht in
einen Stiel verschmälert sind.
18. Podßzumites angustifolius Eiclur. sj). Taf. VII, Fig. 8 — 11. Taf. VIII, Fig. 2, e., 5.
P. piimis lineari-lanceolatis, 4—6 Mm. latis, a|)icem versus attenuatis, acuminatis
vol obtusinsculis, nervis longitudinalibus 7 — 10.
ScHiMPEK, Paleont. veget. p. IGU. Zamites angustifolius Eichwald Lethani rossica
II, S. ;^9. Taf. II, Fig. 7.
Im Sandstein nicht selten.
Die Eis. 8 abgebildete Blattfieder ist 80 Mm. laus, doch ist die Basis abgelirochen-
Die irrösste Breite beträgt 4 Mm., nach vorn ist sie allmälig verschmälert nud in eine
schmale Spitze auslaufend. Am Grund sind 7 Nerven zu zählen, welclie in parallelen
Linien «»-eo-en die Sijitze verlaufen. Einen ähnlichen Blattrest stellt Fig. 9 dar. Er ist
vorn in eine scharfe Spitze verschmälert.
Breite)- ist die Fig. 11 dargestellte Fieder (sie hat 6 Mm.); sie ist auch nach vorn
verschmälert, läuft aber in eine stumpfere Spitze aus. Sie ist von 10 deutlichen Längs-
nerven durchzogen. Dassell)e ist der Fall bei Fig. 10. Da bei diesen Blättern die
Spitze stumi)fer ist und die Nerven in grösserer Zahl vorhanden, sind sie vielleicht zu
trennen. Bedmitend grösser ist das Taf. VIII, Fig. .') dargestellte Blatt. Es hat (ob-
wohl es nicht in der ganzen Länge vorliegt) über 9 Cm. Länge, bei 7 Mm. Breite. Ist
nach vorn allmälig verschmälert und von 7 — 8 Längsnerven durchzogen.
Es fehlt zwar den Fiedern Spitzbergens die Blattbasis, so dass nicht zu ermitteln
ist, ob diesellx' versehmiilert war, wie bei den von P>iciiWAi,n abgebildeten Fiedern; im
Uebrigeu al)er stimmen sie so wohl zu diesen, dass sie zur selben Art gerechnet wer-
den dürfen. Wir liaben bei Eichwalus Pflanze diesell)en schmalen, nach vornhin all-
mälig verschmälerten und von 7 Längsnerven durchzogenen Fiedern. Diese sind gegen-
ständig, an einer massig dicken Spindel, ziemlich stark nacli vorn gerichtet und ge-
nähert. Doch fehlt den Fiedern <lie Spitze, so dass nicht zu entscheiden, ob die Form
mit den vorn zugespitzten, oder alier stnmpflii-hen Fiedern Spitzbergens mit der pin-si-
schen \rt übereinstimmt.
Eichwald ei-hielt sie aus dem \niteren Oxford von dem Ufer des Sefidrout(; zwi-
schen Kasbine und Hascht in Persien.
19. I'odozamites Eic/ur,il<li Srimu: T-Ai'.Vn, V\g.7.e. Taf. VIII, Fig. 1—4. VI, -l-I. c.
P. pinnis elongato-oblongis vel lineavi-oblongis, basi contractis, in piidicellum lire-
vem angustatis, a])ice obtusis.
ScHLMVEi; Paleont. II, S. 1(10. Zamites lanceolatus ElCUWALn Leth. ross. 11. S. 40.
Taf. III. 1.
KuNGL. SV. VET. AKAUKMIKNS HAN! iLINGAli. liANl). 14. N:() 5.
37
Es ist diess dit; lillutigstL' \vt im Samlstfiii <li's Cap UDlicinnii.
Sie ist sehr älitilicli dein l'odoz. di.staiis und iaueeujatus l.iu.., und nur durch
die naeli vorn viel weniger verschniälerten und stuuii)t'en liliUter zu uuferseheiden.
Die Tat'. \ 111, Kiy. 2 ul),a'ebildeten 151atttie(U'rn stiunuen s(dir ^itt nnt den von
ElcnwAi.i) aus d.M' (iei^cnd von Oreuhuri;- (von .llct/.kaya-Zascditschita) darii'estellten
überein. Fig. 2.a. hat eine Länu'e von 47 .Mm. und eine grösste ISreite von 11 Mm.;
diese ist ^\'enil:■ unter (h'r IMattnutte; nach V(U'n ist die l-"iedei- wenii;- verschmrdert und
stumpf zugei'umh't. \\n (irund ist sie stark zusammengezogen uiul in einen kurzen
Stiel auslautend. Laugsner\en sind 24 — 2(5 ; sie verlaufen jiaralhd und >ind am (Jiaind
und Ulartspirze bogenfürniig gekrümmt.
Etwas schmälei' und länger ist Fig. 2. b., hat <S ,Mni. Hreile bei 57 Mm. Länge.
Die Seiten veidaufen uielii' parallel und sie ist mich vorn nur wenig verschmälert und iuicli
"anz stumpf zui!-erundet. Der ßhitt^rund ist in einen kurzen Stiel zusammeni:ezoi;-en.
Länger ist dieser Stiel in Fig. 2. c. Er ist etwas geki'iimmt. Längsnerven sind 24 — 2.').
Tat'. VII, Fig. 7.e. ist die Spitze dei' lUatttieder etwas gekrümmt; sie ist überall
last gleich breit und nur vorn und am (irund vei"S(!hmälert. Es sind 28 Längsnerveii
zu zählen.
\'ar. b. j^i'iDiii'i UttiiirihuH, nr(itt>-(>liliiiii//s. Die Tat. \ III, 1' ig- 1 al>gebildeten Fii'dcrn
liaben tdiie Länge von 51 ^Im., auf 15 Mm. breite. Die grösste IJreite fällt nnterhall)
der Mitte; naidi vorn sind sie svhv allmidig und schwaidi verschmälert und vorn ganz
stumpf zugerundet. Sie sind von 2.H — 25 Längsnerven dnrchzcjgen. Zwischen je zwei
Längsnerven sieht man hier und da einen sehr zarten Zwischennerv, diM' aber mir eine
kurze Strecke weit verfolgt werden kann. Neben den Blättern sind gestreifte Stengel-
stücke, wididie W(dd von den ljlatts|)ind(dn herri'dii'en (Fig. 1. f. g-)-
rnters(du'idet sich von V. Eichwaldi durch die breiteren, grösseren, relativ kür-
zeren lilatttieflern und den hier und da hervortretenden Zwischennerv.
l>ei t'ineni lilattfetzen liegen Tat'. \dll, Fig. 4 auf derselben Stein[ilatte zwei Sa-
men, die wahrscheinlich dieser Art ang(diö!-en. Dei- besser erhaltene (l'ig. 4. c.) ist
liinglich eiförmig, 15 .Mm. breit und M'_ Mm. lang, l'^r bildet eine ziemlicdi dicke Ivordeii-
rinde, die abei- keine weitere Strncktur erkennen lässt. Er scheint glatt gewesen zu
sein. Dieser Same lehnt sich an ein langgestieltes blattartiges Gebilde an (Fig. 4.b.), das wohl
als das 1-^-uchtblatt betrachtet werden darf, welches ursprünglich auf der anderen Seite
den zweiten abgefallenen und nun in dei' Nähe liegenden Samen (Fig. 4. d.) getragen
liat. Der Stiel hat eine Länge von od ^Ln., ist aber wahrseheinliidi nicht in der ganzen
Länge erhalten. Er is <lrinn iind breitet sich oben l)lattartig aus. Diese blattartige
Partie war wahrscheinlich sidiildformig und trug die beiden grossen Samen. Die Hän-
der siml ni(dit V(dlständig erhalten.
Es stimmt diese Fruchtbildung trotz des dünnen Stieles, so wohl mit derjenigen
der Zamieii iil)ereiii. dass sie mit den IJlättern eombinirt werden darf und ihre *^'yca-
deen-Xatur liestätigt. Es hatte darnach Podozamites s(dir gro.sse Samen, ein Frncht-
blatt mit einem di'innen langen Stiel und einem relativ kleinen Schild. Ohne Zweifel
waren zahlreiche P^-uchtblätter zu einem Zapfen vereinigt.
38 O. IIKER, ÜEITRÄGE Zl"l{ FOSSILEN FLORA SI'lTZIiERGENS.
Var. c. jiiunis hiti(jribus, oviitu-ellipticis, apicL- sub-iicuraiiiatis.
Taf. \'1II, Fig. 3 sind zwei Blätter auf (U'inseli)eii Stein. Das grössere ist BT. Mm.
lanu', bei 18 Mui. grösster Breite; es ist eiförmig lanzettlich und vorn in eiiu- stumpf-
liche Spitze endend; am Orund ist es in einen kurzen Stiel verschmälert. In der Mitte
sind 34 Längsnerven zu zäiden; sie laufen in Bogenlinien von der Basis gegen die
Spitze. Zwischen denselben sieht man hier nnd da einen zarten Zwischennerv (Fig. 3. i).
vero'rössert); (h)ch ist er nur auf kurze Strecken zu verfoly-en, indem er sich stellen-
weise verliert.
Das kleiner(? daneben liegende Blatt hat eine stumpfere Spitze, sonst dieselbe
Form. Auch bei diesem sind die Zwischennerven nur schwach angedeutet.
Das (Trosse l>latt weicht zwar durch seine Zuspitzung- von P. l']i(di\\aldi al), stimmt
aber im Uebrigen mit der bi'eitblättrigen Form sowold übei-ein, dass ich es nicht \dn
dieser Art treinicui mochte.
20. Foili'Z'iiiiiti's plicatus in. Taf. Vll, Fig. (j.b. 7. b.
P. pinnis elougatcj-oljlongis, Iiasi a|)ice(pie a-qualiter attennatis, obtusis, plicatis.
Von P. Eichwaldi verschieden, dass die Blattfieder in der Mitte am lireitesten nnd
nach beiden Enden gleichnnissig vei'schmälei't und zugerundet ist, ferner durch die
Längsfalten.
Es sind mir 2 Blatttiederii zugekonuuen; sie lial)en eine Länge von 4(t — .50 ]\lni.
bei einer grössten Breite von 10 Mm. Diese fällt auf die Mitte der Blattfieder. Sie
ist nach beiden F.nden gleichmässig nnd sehr allmälig verschmälert und vorn stumpf,
wie bei P. Eichwaldi. Bei Fig. (i.b. sind circa 30 Längsnerven zu sehen, die parallel
verlaufen und an ih'ii l']nden Bogen bilden. lieber die Blattfläche gehen vier, bei Fig.
7. b. zwei scliwache, doch deutlich ausgesprochene Längsfalten, die nicht znfällig zu
sein scheiucn.
21. Po(/o:rniiite^ pvlrlhlUis m. Taf. IX, Fig. 10—14.
P. pinnis sessilibus, parvulis, 24 — 3() Mm. longis, ovato-ellipticis, apice aciitis, con-
fertim ]!unctnlatis, nervis ina-qualibus.
In dem schwarzen Kohlenschiefei' hänflg.
Fig. 13 (vergrössert Fig. 14) stellt ein Aollständig ei'haltenes Fiederblatt dar. Es
ist H .Mm. lu'eit l)ei 24 Mm. Länge; in der .Mitte am breitesten, nacli vorn allmälig
verschmrijcrt und zugespitzt; el)enso i^t das Blatt gegen die Basis verschmiilert und
zugerunilet. l'>s ist von 9 stärkeren und deutlich vortretenden Längsnerven durchzogen.
die an (irund und Sjntze zusannnen gehen nnd id)erall gleich stark sind. Je zwischen
zwei diocr Längsnei'ven ist ein zwar fi'iner, aber in seiner ganzen Länge her\"ortreten-
der Zwisciienncr\ . Ueberdies ist die Blattfläche von unzähligen Punkten bedeckt, die
etwas in die teuere gezogen sind und sie chagrinirt erscheinen lassen, doch ist diese
eigenthümliche Skulptiu- nui- mit Aw Loupe zu sehen.
Etwas grösser sind die Fig. 10 — 12 dargestellten Blätter. Sie haben zum Tlieil
eine Länge von 30 Mm., bei 12 Mm. Breite. Es liegen in den Kohlenschiefer öfti'r
KONGL. .«SV. VKT. AKADE^HIXS IIANnUNriAK. BAXT). 14. N:0 5. 39
zuhlrciclie .solcliei- Blatttii'ilci'ii bei und iiluM-cinainlcr. Die mcisfcii sind vdh di'i' lüatt-
spincUd gvtrennr, bei Fig. li'. a. b. habt'ii wir iii(ic.sscii ein [)aar Ficderii die noch an
der zerl)rücheiieii Spindel bet'es.sigt sind. Es sind dii^se Fiedern sitzend und stiellos.
Sie sind am (rrnnd zugenindet und an der Anheftungsstelle mit einem Wärzchen ver-
sehen. AUi' Nei'ven eonvergiren gegen diese Stelle (Fig. 10. b. Nei'gi'össert), nnd lauten
von ihr ans. Sie s'L'hi'n in ijarallelen Linien nnd whne sich zu verästeln ti'ea'cn die
S])itzc des Blattes und eonvergiren gegen dieselbe.
In diesem Nervenverlauf stimmen die Blätter zu l'odozamites, es fehlt ihnen aber
der Stiel, den wir bei Podoz. lanceolatus und Eiehwaldi haben nnd darin stimmen sie
mit Znmites iil)erein. IJei allen diesen Fiedern haben wir je zwischen 2 Hauptnerven
einen deutlichen, obwohl zarten Zwischennerv. Die grösseren Fiedern haben 10 bis 12
Hauptnerven. Die leinen Punkte sind bei nnuiehen Blättern deutlich, bei anderen da-
gegen verwischt. Vielleicht stellen diese die Blattoberseite dar.
Die meisten Blätter sind eiförmig-elliptisch, do(di haben wir bei Fig. 10. e. ein
Innzettliches Blatt, dessen IJasis nicht erhalten ist, das aber nach seiner Nervatur zur
vorliegenden Art gehört.
Die ähnlichen vorn zugespitzten Blätter Fig. 11. b. und Fig. 12. a. sind dagegen
zu Podoz. lanceolatus zu bringen, da alle Nerven gleich stark sind.
Es zeichnet sich diese Art durcli die kleinen, sitzenden Blarttiedern, durch die
weiter auseinander stehenden Längsnerven und die Zwischennerven, wie die l^unktatui'
der Blattfläche sehr aus.
22. Zrnnifes s\wc. Taf. VIIF Fig. !)— 10.
Z. pinnis lance<dati.s, basi i'otundatis, nei'vis ininierosis, parallelis.
Es wurden nur die Fig. 9 und 10 dargestellten Blattfetzen gefunden, welche eine
genauere Bestimmung nicht zulassen. Da die Fiedern am Grunde nicht verschmälert,
sondern stumpf zugerundet sind, können sie nicht zu Podozamites gehören ; sie stimmen
mit Zamites überein und zwar namentlich mit Z. gigas Lindl. (Foss. Flor. HI, Taf. 1H5)
und mit Z. Feneonis Brongn. (SAroRTA Fl. jurass. T. H, PI. XVIII u. f.). Die Fieder
Fig. 10 hat eine Breite von 11 Mm., ist so weit als sie erhalten ist, ]jarallelseitig, hat
16 parallele, einfache Längsnerven, die am stiuupf zugerundeten Blattgrund conver-
gieren. Breiter war Fig. 9 (14 Mm.) und der Grund ganz stumpf zugerundet, aber un-
gleichseitig; hat 18 Längsnerven. Neben dem Blattgrund liegt ein Fetzen aus der
Mitte der Fieder.
II. ORDNUNG. CoNiKEK.E.
I. TAXINEiE.
23. ßaiera loiKjifolia Pom. spec? Taf. VIII, Fig. H (als Podozamites obtusifolius).
B. f(diorum segmentis linearibus margine parallelis, apice obtusis, nervis longi-
tudinalibus G — 7 iiarallelis, simiilicibus.
40 O. llK.Ei;, HEITÜAUK Zl'K FOi>SILKN FI. OKA SPITZHEKGF.NS.
Dicro[)t(.-ris loni;ifolia I'oiiicl, l>('i-icht dw (leiitschcii iiatiirf. Gesellseli. von 1847.
p. 339.
Jeaiiiiaulia loii-itolia Sai'okta [ilaiites; jiirai-si(|ue.s p. 4(J4. Tat'. (57, Fiji'. 1.
Cap r>()liL'niaii.
Es ist mir nur c-in IMattfetzen ziigcl^onnacn, den ich tVCilier zu Podozaniites ge-
Ijracht hatte (P. ubtusifolius), du er mit dem P. aiigustifoliiis ALdmlichkeit hat. Seit
anir ahev aus Ost-Sihirieii die mauigfncheii Formen der Baiera longifolia l)ekannt ge-
worden, hal)e ich mich überzeugt, duss dieses Blattstüclv zu ISaici-a und zwar sehr
wahrscheinlicli zu H. longifolia gehöre. Es ist auch ganz paralhdseitig und vorn stumpf
zufferundet und von (i — 7 einfachen, parallelen Nerven durchzogen.
■24. (rmkr/o dhiitata Bi!(;.\. sp. Taf. VIll, Fig. 1 . a. Taf. X. Fig. 1 6.
S. foliis louge petiolatis, peticdo tenui, sujjeriie canalicuhito, himiua l)asi in petiolum
sensini aiiirustata, semi-orl)iculata, bi — sex lobata, lobis apice truneatis, nervis iiume-
rosis, pluries dichotomis, tlabellato-divergcntilius.
Hkek in Hegels Garten-Flora 1874. Taf. 807.
Cvcloi)teris digritata 1)I!o(;n. V'eget. foss. I, ii. '!?/.). Taf. (U bis Fii;. 2. ?,. Zigno
Flora oolithica p. 10:.'.
Baiera digitata Fr. BiiAUX. .SriiiMrEi! Paleont. veget. I. \k 42.H.
Nicht selten in dem bi'nunen Sandstein.
Diese zuerst in dem < )olifh von Scai'liorough entdeckten Blätter wurden \in\
Broxgniakt unt (K'r Fai'ngattung Gycloptei-is vereinigt, von Fr. Braun und Schimfeu
aber zu einer liesonderen Gattung erhoben, die bei den Farn belassen wurde. Die sehr
schön erhaltenen Blätter des Cap Boheman lassen eine genauere Bestimmung zu und
fiherzeugen uns, dass sie zur Gattung Ginkgo und somit in die Familie der Taxineen
g'ehöi'en. Es s[)rechen dafür folgende Gründe:
I i'ii's erste sind die Blätter lederartig und ^\■ie bei (iinkgo am Grund allmälig in
den Blattstiel verschmidert; l)ei Adiantiim reniforme L., welches von allen Fai'ii hier am
meisten in Betracht kommt, ist der Blattstiel scharf abgesetzt und es l)ekommt das
IMatt schon dadurch ein anderes Aussehen. Die Nerven entspringen von dieser Inser-
tionsstellc, während sie bei Ginkgo in die keilförmig verschmälerte Basis hinablaufen,
und zwar iiabm wir zwei starke Kandnerven, von welchen die si'itliidieii auslaufen, da-
her die Nei'\ation eine fast fussfi'u'mige Nvird, was l)ei Adiantuni nicht der Fall ist.
Die Art der Ausbreitung dei- Nerven über die Blattfläche und ihre gai)elige Zerthei-
lung ist dagegen bei Ginkgo wie bei .\diantum und darum hat die lebende Art auch
den Namen adiantifolia erhalten. In l)lattfoi'ni und Nervation kann auch Trichomanes
renifoi-me Sw. in Beti-acht komnu-n, l>ei welchem die Blattbasis etwiis in den Blattstiel
hinabläutt. Dieser ist aber \ iel läuü-er. hat keine gefurchte Oberseite; die Nerven sind
viel weniger zahlreich und daher weiter auseinander stehend und ents])ringen von nur
xwei starken basalen Nerven.
KONfiL. SV. VET. AKADKMlKNf^ lIANni.INOAH. KAM). 14. N:() 5. 41
Fiirs zweite i.st der Blattstiel bei flcii iossileii Blättern wie hei Ginkgo ;ml der
Oberseite mit eiiiei- Liiiigst'iirclie versehen, wiilireiid er hei Adiantuni renifornie nnd
Trichuuianes drelirund ist.
Drittens sind die fossilen Blätter in gleielier Weise unregelniässig gelappt wie hei
Ginkgo und zeigen dieselbe Manigfaltigkeit in der La|)penbildimg. Schon Linui.ey
wurde dadurch an der Fariuiatur dieser IJlätter /.weit'elhaft gx'inacht (ef. Fossil Fdora
S. 18u.).
Viertens ist die Blatttläehe mit sehr leinen <^uerrunzeln versehen (Tat. \ III,
Fig. l.a.a.), wie dies die Blattoberseite von Ginkgo öfter zeigt.
Es zeigen daher sehon die Blätter eine viel grössere Uel)ereinstimmung mit Ginkgo
als mit irgend einem Farid<raut, dazu kommt aber noeli, dass bei den Blättern andere
OrjTane lieüen, welche ebenfalls auf Ginkiro weisen. Die lUättor tragenden Zweige sind
bei (Tinkgo ganz dicht mit runden Blattnarben besetzt. Solche Zweige nun haben wir
Taf. X, Fig. 3. b. c. neben einem Blatt. Sie sind mit runden Narben versehen, welche
einen aufgeworfenen Rand zeigen. Ob nun freilich die dabeiliegenden Stiele (Fig. 3. d.)
an den Zweigen befestigt waren, ist nicht zu ermitteln, da sie am Grund gebrochen sind.
Bei Fig. .'). b. haben wir einen Samen, welcher neben einem Blatte liegt und als
Ginkgo-Samen gedeutet werden darf. Wir haben nämlich bei Ginkgo einen püanmen-
förinigen Samen. Eine glatte Steinschale umhüllt den Samenkern, und um den Stein
herum haben wir eine fleischige Hiille, welche später vertrocknet und eine lederartige
runzelige Haut um den Stein herum bildet. Bei Fig. ö. b. haben wir einen ovalen Samen
von K) Mm. Länge und 11 Mm. Breite, durch denselben ist ein kleinerer 11 Mm.
langer und 7 Mm. breiter ovaler Körper durchgedrückt, welcher wahrscheinlich von
der Steinschale herrührt. Einen ähnlichen Körper stellt Fig. K dar. Auch da haben
wir eine ziemlich dicke Hülle um einen ovalen Kern herum. Leider sind diese Samen
stark zusammengedrückt und verkohlt, so dass keine nähere Untersuchung möglich ist,
doch stimmt ihre Form und Inhalt wohl zu Ginkgo, so dass sie in Verbindung mit
den Blättern und Blattnarben der Z^veige diese Gattung erkennen lassen.
Die Blätter der lebenden Giid<go biloba L. sind variabel; bald sind sie am liande
nur gekerbt, bald alier tief zweilappig. Auch die Jura-Art zeigt dieselbe Veränder-
lichkeit, doch weichen einige Blätter so bedeutend ab, dass ich sie als Arten sondern
musste. Aber auch nach Ausscheiilung der (iinkgo Huttoni und S. integriuscula bleiben
noch mehrere Formen, die wir in folgender Weise zTisammenstellen können.
a) G. (Ik/if,it,i hiloha. Taf. \TII, Fig. l.a.
Das Blatt hat eine Länge von 32 Min. bei einer Breite von 46 Mm., ist gegen
den Grund keilförmig verschmälert, durch einen tiefen Einschnitt in der Mitte in zwei
breite Lappen gespalten; der Vorderrand bildet eine sehr Hache Bogenlinie. Die Ner-
ven breiten sich fächerförmig über die Blattfläche aus und sind mehrmals (etwa drei-
mal) gabelig gespalten. Die Blattobertläche ist sehr fein runzelig, doch sind die zahl-
reichen, feinen Querstreifchen, welclie dieses runzelige Aussehen verursachen, nur mit
der Loune wahrnehmbar.
K. V.l. Sv. Aka.l. Il.uidl. It. 11. No. 5. ^
42 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Viel kleinei- ist das Taf. X, Fig. 1 dargestellte Blatt; es hat mir eine Breite von
29Mui. ; der Aussenrand zeigt einen etwas stärkeren Bogen; der mittlere Einschnitt
reicht bis in die Mitte des Blattes. Der breite Lappen rechts ist ungetheilt, der links
vorn etwas zerrissen nnd dadnrch sind künstliche Lappen entstanden.
Bei Fio-. 5. a. ist das Blatt sehr schmal, es hat vorn nur 24 Mm. Breite und ver-
schmälert sich von da keilförmig gegen den Grund, in den er sehr allmählig ausge-
zoo-en ist. Es ist nur in zAvei kurze Lappen gespalten. Ein zweites aber noch schmä-
leres und vorn abgebrochenes Blattstück liegt unmittelbar daneben und auf demselben
Steine die früher erwähnte Frucht. (Fig. 5. b.).
b) G. digitiita (jiKulriloha m. Taf. X, Fig. 3. a.
Das Fiü;. 3. a. abjjebildcte Blatt hat eine Breite von 47 Mm. bei einer Länge von
27 Mm., es zeichnet sich daher durch seine relative Breite aus und ist am Grund etwas
weniger keilförmig verschmälert. Es ist zunächst durch einen tiefen mittleren Ein-
schnitt in zwei Lappen gespalten und jeder Lappen ist wieder in zwei ungleiche ge-
theilt, so dass das ganze Blatt vierlappig erscheint. Die Lappen sind vorn ziemlich
gerade abgestutzt. Die gabiig getheilten Nerven sind theilweise verwischt.
Neben dem Blatt hal)en wir zwei Zweigreste. An denselben bemerken wir runde,
mit einem hei'vortretenden Rande versehene Scheibchen, welche dicht beisammen stehen
und die Blattnarben darstellen (Fig. 3. b. c). Es hatte daher unsere Art mit rund-
lichen Blattnarben dicht besetzte Zweige, wie die Ginkiro biloba.
Die dünnen Stiele, welche dabei liegen, stellen wohl Blattstiele dar, neben denen
eine Pinus-Nadel liegt.
Auf demselben Steine haben wir noch die Blätter von Podozamites angustifolius
(Fig. 3. e.) und auf der Rückseite Podozamites Eichwaldi.
c) G. <lif/itita maltUoba Taf. X, Fig. 2.
Fig. 2 ist das am besten erhaltene Blatt, das bis jetzt von dieser Art gefunden
wurde. Der Blattstiel ist vollständig erhalten und auch von der Blattfläche fehlt nur
ein Stück des i-echten Randes. Der Blattstiel hat eine Länge von 55 Mm., bei einer
Dicke von Vj., Mm. Er ist daher sehr dünn, überall gleich dick, nur am Grund ein
wenig angeschwollen, eine deutliche Mittellinie bezeichnet die Läiigsfurche.
Die BlattHäche ist keilförmig in diesen Stiel verschmälert, daher die Grenze schAver
anzugeben ist. Sie war zunächst in drei Lappen gespalten, welche gegen den Grund
keilförmig verschmälert sind; jeder Lappen ist vorn nochmal durch einen weniger tiefen
Einschnitt in zwei Lappen getheilt, so dass der ganze Blattrand in G Lappen gespalten
ist. Der Einschnitt des mittleren Lappens ist am wenigsten tief. Das Blatt hat eine
Breite von 50 Mm., bei einer Länge von 36 Mm. Die Lappen sind am Vorderrand
fast gestutzt, an den Seitenlappen selbst etwas ausgerandet. Die Nervatur ist deutlich.
Die Nerven breiten sich vom Blattgrund aus fächerförmig nach den Lappen aus; sie
sind schon am Grunde gabelig getheilt und spalten sich noch zweimal in Gabeln. Sie
laufen in den Blattstiel hinab.
KONGL. SV. VET. AKADEMIKXS HANDLINGAR. liAM). 14. N:0 5. 43
Es stimmt dieses Blatt mit der von IjHOXGNiart (Taf. (Jl l)is Fisj. 2) «res-ebenen
Abbildung übereiii. Es hat fast genau dieselbe Foi'ni und Grösse, nur ist die Zahl
der Lappen nielit zu bcstiniinen, da die reehte Seite zerstört ist.
(1) G. (liij'ititla (in;/ustil<>l)(i. Taf. X, Fig. 4.
Ein schmales, gegen den Grund allmälig keilförmig verschmälertes Blatt. Es ist
zunächst durch einen tit'feren mittleren Einschnitt in zwei Lappen gespalten, die weiter
in "2 schmale Lappen getheilt sind, von denen aber die der linken Seite weggebrochen
sind. Diese schmalen Lappen sind fast parallelseitig, indem sie sich nach vorn nur
wenig verschmälern. Der äussere ist durch einen wenig tiefen Einschnitt nochmals in
zwei ganz kurze Lappen getheilt. Das ganze Blatt wäre demnach in G sehr ungleiche
und schmale Lappen gespalten.
Der Ginkgo digitata steht die Baiera pluripartita Schimp. aus dem Wealden so
mdie, dass diese derselben Gattung einzufügen ist. Sie unterscheidet sich von der G.
digitata vorzüglich durch die bis zum Blattgrund hinabreichenden Einschnitte, daher
die Lap[)en nur am (irund zusammen hängen. Dieselbe Bildung haben wir bei der
Baiera arctica und B. grandis der unteren Kreide Grönlands, welche zur Gattung Gingko
zu bringen sind und sie in der unteren Kieide in Arten repräsentiren, bei welchen,
wie bei der Art des Wealden, die Zerspaltung der Blattfläche am weitesten gediehen
ist. In der oberen Kreide Grönlands tritt die Gattung Ginkgo mit fast ganzrandigen
Blättern auf, welche in dieser Beziehung an die G. integriuscula erinnert.
25. Ginkjio Huitoni Stb. sp. Taf. X, Fig. lü.
G. foliis longe petiolatis, petiolo tenui, superne canaliculato, laniina basi in petio-
lum sensim angustata, lobata, lobis ovalibus vel oblongis, obtusis, nervis [iluries dicho-
tomis, flabellato-divergentibus, numerosis.
Heer in Regeis Gartenflora 1874. Taf. 807, Fig. 4.
C3-clopteris Huttoni Stb. ^'ers. Flor. \'orw. II, p. 66. Gceppekt Gattungen foss.
Pflanzen 5—6. Taf. IV, Fig. 17—19. Zignü Flora oolith. p. 103.
Cyclopteris digitata Linüley and Hltton Foss. Flora I, p. 179. Taf. 64.
Die Cyclo})teris Huttoni Sternb. unterscheidet sich von der C. digitata BRt)NGN.
vornämlich durch die vorn gerundeten, nicht gestutzten Blattlappen, deren Seitenränder
nicht geradlinig sind. Diese Form zeigt uns das von Lindley Taf. 64, Fig. 1 abgebil-
dete P>latt. Darin stimmt das von uns Taf. X, Fig. 10 vom Cap Boheman dargestellte
Blatt überein und ist daher wohl mit dieser Art zu vereinigen. Es hat einen 31 Mm.
langen, dünnen Stiel, mit Längsfurche, eine 22 Mm. lange und 30 Mm. breite Blatt-
fläche, welche gegen den Blattstiel keilförmig verschmälert ist. Sie ist in drei fast
gleich grosse Lappen gespalten. Diese Lappen sind oval, an den Seiten und vorn ge-
rundet. Ueber die Mitte jedes Lappens läuft eine schwache Falte, die einen Längsein-
druck bildet. Die Nerven sind gabelig getheilt und verlaufen wie bei voriger Art. Ich
kann nicht finden, dass sie weiter auseinander stehen als bei dieser, wohl ist aber diess
bei den von Lindley abgebildeten Blättern der Fall, deren Nerven etwas weniger ga-
belig getheilt sind.
44 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOS^SILEN FLORA SP1TZRERGEN8.
LiNDLEY hat seine Blätter zu C. digitata Brongn. gezogen, dem aucli Schimper
neuerdings gefolgt ist (Paleont. veget. S. 423), die andere Form der Lappen reehtfer-
tio-t aber eine Trennuns. Zigno zielit die C. digitata Dunker u. Ettingshausen aus
dem Wealden zu C. Huttoni und sie nähert sich in der That durch die vorn gerun-
deten Lappen dieser Art mehr als der G. digitata Bu., unterscheidet sich aber durch
die tieferen Blatteinschnitte und bildet eine eigenthiimliclu' Art, welche ScumPER als
B. pluripartita beschrieben hat (Paleont. veget. I, p. 423).
Wir erhielten aus S^:titzbergen nur das abgebildete dreilappige Blatt. Auch von
den Blättern, die Lindley abbildet, ist eines (Fig. 2) dreilappig, dabei aber schmäler
als das Spitzberger, das andere dagegen (Fig. 1) ist mehrlappig. Es ist zunächst in
2 tief getrennte Lap|jen getheilt uud von diesen der linke wieder in 3 gespalten, von
welchen 2 vorn ausgerandet sind, der rechte ist nicht ganz erhalten, war aber wahr-
scheinlich auch 3 lap[)ig, daher das ganze Ijlatt sechs Lappen besessen hätte. Darnach
hat auch die Ginkgo Huttoni in der Zald der Lappen variirt, wie die G. digitata.
26. Ginkgo inte;ji-iusctihr in. Taf. X, Fig. 7. 8. 9.
G. foliis basi attenuatis, semicircularibus, indivisis, margine hinc inde leviter in-
cisis, nervis numerosis, [)luries dichotomis, fiabellato-divergentibus.
Mehrere Blätter im braunen Sandstein.
Unterscheidet sich von den vorigen beiden Arten durch das unzertheilte Blatt.
Der Blattstiel ist niclit ei'iialten. Nur bei Fig. 7 ist die Stelle, wo er sich allmählig
verbreitert, zu sehen. Es hat dieses Blatt eine Breite von 35 Mm. bei einer Länge
von 30 Mm. Der Vorderrand l)ildet einen Halbkreis, der nur hier und da leichte Ein-
schnitte zeigt. Die Nervatur ist deutlich. Es breiten sich von der Basis zahlreiche
gabelig sich theilende Nerven fächerförmig aus.
Schmäler sind die Fiü'. <S u. 'J abgebildeten Blätter. Sie sind gegen den Grund
keilförmig verschmälert, der Vorderrand bildet bei F'ig. 9 eine starke Bogenlinie, bei
Fig. 8 ist er nicht erlialten. Die Nervatur ist wie bei dem vorigen Blatt.
II. abietinej:.
27. Puin>i /n-odroituis m. Taf. VII, Fig. 7. a. X, Fig. 11—14.
P. toliis quinis, rigidis, longis, 1 ^Im. latis, nervo medio valido.
Dünne, steife, lange Nadeln sind nicht selten, (hx-h meistens gebrochen. Bei
Tat. VII, Fig. 7. a. stehen melirere solcher Nadeln beisammen und haben wahrscheiidich
einen Büschel gebildet. Zunächst sehen wir drei solcher Nadeln lieisammen, von denen
die längste 48 Mm. Länge Ji.-it, .iber vorn abgebrochen ist. Von einer vierten Nadel
liegen Bruchstücke auf ^Un- linken Seite und die fünfte, gebrochene tiefer unten. Sie
läuft aber von derselben Stelle aus, daher wahrscheinlich 5 Nadeln von einer Scheide
umgeb(?n waren, von der noch Beste vorhanden sind. Die Nadeln sind sehr steif, mit
einer hervortretenden .Mittrlrippe, welche im Verhältniss zur Breite sehr stark ist (cf.
Fig. 7. a.a. vergrössert).
K()N(;I,. .SVKNSKA VKTENSKAl'.S-AKADHMIEXS HAN'l)l,l.\(iAU. BAND. 14. N:() 5. 45
Aehnliclie Ntidelbüschel liahcii wir hei Tat. X, l"i^. 11. ]-2. 14. aus dciu In-aiincii
Sandstein und Fijf. l:\ aus dem sehwar/eii Kohlensclüefer. Ks sind dünne Nadeln mit
einem Mittelstreifen, die bei Fig. 14 (10 Mm. Länge haben, bei Fig. 11 aber 90 Mm.,
obu'old aneli diese Stüeke nicht in ihrer ganzen Länge erhalten sind. Sie müssen
dalier sehr lang gewesen sein. Auch aus l'^ig. 12. l:). u. 14 erselieii wir, dass ."> Nadeln
in einem Büschel standen.
Ist sehr ähnlich der Pinus Quenstedti aus dei- Kreide.
Das Taf. IX, Fig. 7 (vergr«Jssert H) abgebildete Zäptehen gehört walirselieinlich zu
Pinus und ist wohl als ein weiblicher Blüthenzapfen zu betrachten. Er ist oval, hat
eine Länge von lo Mm., bei einer jji-eite von S Mm. Er besteht aus zaidreiehen, dielit
beisammenstehenden rhombischen, in der Mitte etwas eingedrückten und mit eirnjm
Puidvt versehenen Schuppen, die im Alxli'uck vorliegen. Sie haben eine Breite von
1' ., >Im. und stehen in regelmässigen Reihen. Der ziemlich dünne Stiel ist glatt,
wohl weil nur der Längsdurchschnitt dessellien vorliegt.
Da in der Nähe des Zäpfchens die Nadeln der Pinus Nonleuskiöldii liegin, könnte
man versucht sein dasselbe zu dieser Art zu bringen. Nach den Blättern gehört aber
P. Nordenskiöldii zu den Fichten, während das Zä[)fchen einer Pinus aus der (rruppe
der Föhren angehört haben muss, daher zu P. prodromus zu stellen ist.
2S. Pinus Xord,nislir,ldl >,i. Taf. LX, Fig. l~(i.
P. foliis solitariis, rigidis, deplanatis, longis, unincrviis, linearilius, apice sensim
attenuatis, aeuminatis, basi rotundatis.
In den scliwarzen Scdiiefern liegen- Pinusnadeln masseidiaft übereinander und er-
innern an das ähnliche V^orkommen der Pinus Cranun-i in der luiteren Kreide der
Kome-Schichten und Pinus Linkii des Wealden. Sie liegen in allen Richtungen durch-
und üliereinander. So häutig sie aber sind habe doch keine einzige in ilirer «ranzen
Länge erhaltene Nadel gesehen. Die längste hat 55 Mm. T^änge bei 2 Mm. Breite, es
müssen daher diese Nadeln von sehr Ijeträchtlicher Länge (wohl über (i (Jm.) gfewesen
sein. Sie sind sehr derb, steif, lederartig, dabei aber flaidi. Sie haben eine Breite von
2 — ;> Mm., sind nach vorn zu allmälig verschmälert und in eine Spitze auslaufend.
Der Blattgrund dagegen ist stumpf zngerundet. lieber tlie Mitte der Oberseite läuft
eine schmale aber scharfe Längsfurcho, der auf der Unterseite eine ziemlich starke
Kante entspricht (cf. Fig. 3. 1>. 5. b., wo l>lattstücke vergrössert). Die Seiten des Blattes
sind glatt glänzend, zuweilen aber mit zahlreichen Querrunzeln verseilen, wie wir diese
auch bei Sequoia luid Taxites-Blättern zuweilen sehen.
liei den Blättern der Pinus Nordenskiöldi wurde ilio Fig. (i al)gebildete Zapfen-
schuppe gefunden, wehdie daher wahrscheinlicli zu dieser Art gehört. Sie ist vorn
ganz stumpf zugerundet, wie bei den Tannen und der orientalischen Fichte, 16 Mm.
breit und oben ganz glatt. Darnach hatte P. Nordenskiöldi Zapfen mit breiten, sehr
stumpfen Schnp])en.
46 0. HEEE, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Als Samen dieser Art betrachte die Fig. l.b. c. u. 2. (vergrössert 2. b.) abgebil-
deten eiförmigen Körperchen, die sich bei den Bliittern finden. Sie sind 6 Mm. lang
und 3 Mm. breit, glatt glänzend. Die Flügel fehlen und sind wohl abgefallen.
Gehört nach der Form der Blätter zu den Fichten.
29. Pinus inicrophi/Un in. Taf. X, Fig. 9.
P. foliis parvulis, (i — 7 Mm. longis, lineari-oblongis, utrinque obtusis, planis, uni-
nerviis.
Zahlreiche Blätter liegen im Kohlenschiefer, da sie aber schwarz und verkohlt,
sind sie schwer zn ei'kennen. Einzelne haben sich indessen von der Unterlage losge-
macht und lassen sich abtrennen, in gleicher Weise wie diess mit der Pinus Crameri
der Komeschichten der Fall ist. Die Blätter sehen denen dieser Art sehr ähnlich, nur
sind sie viel kleiner. Sie haben eine Länge von (i — 7 Mm., bei einer Breite von
2 Mm. Sie sind flacli und glatt, mit einem schmalen doch deutlichen Mittelnerv. Sie
sind an beiden Enden in gleiclier Weise stumpf zugerundet.
ZWEITE UNTERKLASSE. xMonocotyledones.
^■iÜ. Bdinhiisiiun protoija'um in. Taf. X, Fig. 15.
B. foliis 25 i\hu. latis, nervis parallelis, 2 Mm. a se invicem remotis, nervis inter-
stitialibus subtilissiinis.
Es wurden mehrere breite P)lattfetzen gefunden, theils im Kohlenschiefer, theils
im braunen Sandstein (Taf. X, Fig. 15). Sie haben eine Breite von 25 Mm. Sind von
zahlreichen etwa 2 Mm. von einander entfernten Längsstreifen durchzogen, zwischen je
2 dieser stärkeren und deutlichen parallelen Streifen sind mehrere sehr feine Zwischen-
streifen, deren Zahl nicht deutlich ist, indem sie nur stellenweise hervortreten. Es
waren walu'scheinlicli lange, parallelseitige Blätter mit zahlreichen parallelen Haupt-
uerven und sehr feinen Zwischennerven.
Ist sehr ähnlich dem B. liasinum Hr.
Zu dieser Ai"t dürfte die kleine Fig. 16, vergrössert Fig. 16. b., dargestellte Frucht
gehören. Sie hat 57., Mm. Länge, bei 2V2 Mm. Breite; ist oval lancettlich, stark ge-
wölbt und glatt. Sie ist am (Irund stumpf zugerundet, vorn aber in eine Spitze aus-
laufend.
Incertie sedis.
3L Carpolii/ies hyperboieus m. Taf. IX, Fig. 15. 16.
C. ovalis vel subjtyriformis, nucamentaceus, lawigatus.
Eine 10 — 11 Mm. lange und 6 — 7 Mm. breite ovale oder schwach birnförmige
Frucht (oder Same)?) mit ziemlich dicker Schale und einem ovalen Samen und glatter
Oberfläche. Die Schale hat einen Durchmesser von 1 Mm.
KONGL. SV. VET. AKADEMIENS HANDLINGAK. BAND. 14. N:() 5. 47
Es liegen bei zwei StüekeM {V\g. 15 ii. K!) je zwei solchei- Nüsschen beisaninieii und
sind von vielen Nudeln der Pinus Obergianii nrag-eben. Da bei diesen Nadeln stellen-
weise viel kleinere Nüsschen liegen, die auf Fig. 1. 2. dargestellt sind, und diese mehr
den Fichtensanien entsprechen, habe ich diese mit den Nadeln combinirt. Diese gros-
seren Nüsschen orehören vielleicht zu Podozaniites.
32. Carpolithes striolattis m. Tai'. IX, Fig. 17, vergrössert 17. b.
C. ovalis, apiculatus, striolatns, 4 — 5 Mm. longus.
Auf einer schwarzen Kohlenschieferplatte bemerken wir einen freilich sehr wenig
deutlich hervortretenden Racemus. Von einer dünnen gestreiften Achse laufen in fast
rechten Winkeln kleine Stiele aus, neben welchen kleine ovale Körperchen liegen. Eines
ist noch an dem Stiele befestigt. Sie sind 4 — 5 Mm. lang, vorn in ein kleines Spitzchen
auslaufend und von sehr feinen, dicht beisammen stehenden Längsstreifen durchzogen,
die indessen nur bei einem Stück erhalten sind.
Neben der Spindel liegt bei Fig. 17. 1). ein Körperchen, das oben in zwei fast um-
gerollte Aeste gespalten ist. Es hat dieses grosse Aehnlichkeit mit den Fruchtblättern,
welche Graf Saporta bei seinem Zamiostrobus Ponceleti (Flore jurass. II, PL XLVII,
Fig. 2) abgebildet hat. Es würde den Längsdurchschnitt eines Fruchtblattes darstellen
und hätte zwei Samen getragen, von denen einer noch in der natürlichen Stellung
geblieben, während der andere etwas verschoben wäre. Die Samen wären freilich
für eine Cycadee auffallend klein, dasselbe ist aber bei dem Zam. Ponceleti der Fall,
von welcher Art die des Cap Bohemaii durch die viel dünnere Achse sich auszeich-
net. Sollte dieser Fruchtstand wirklich zu den Cycadeen gehören, ist er vielleicht mit
dem P(xlozamites pulchellus zu combiniren, dessen Blätter in demselben Kohlenschiefer
häufio; sind.
48 0. HEEH, KEITKÄGE ZUK l'oSi^lEEN FLOKA SPITZHEKGENS.
111. KREIDE-PFLANZEN VON DER FESTUNG AM CAP 8TARAT8(HIN.
Die von NüKDENSKiüLi) bei der Festung uin Cup St.'iratxchin im Heriist 1872 gesam-
melten Pflanzen sind mir noch rechtzeitig zugekommen, so dass ich sie bei meiner
Bearbeitung der Kreide-Flora der arktischen Zone benutzen konnte (cF. Kreide-Flora
p. 2o n. 122). NoRDKNSKiuLi) hat aber auch inr folgenden Jahre nochmals an derselben
Stelle gesammelt, doch habe ich diese Stücke erst neuerdings erhalten. Sie bringen
zwar wenig Neues, doch ist diese Fundstätte so wichtig, dass wir sie niclit iibergehen
können und eine n(jchmalige Durchsicht vornidnneu wollen. Es sind diese Pflanzen
sehr schlecht eriialten. Nicht nur liegen sie meistens nur in kleinen Fetzen vor, son-
dern erscheinen in dem grobkörnigen, sehr unebenen Gestein meist nur in undeutlichen
Umrissen. Die Bestimmung derselben ist daher sehr schwierig und in uuuichen F'älleu
lucht in licfriedigender Weise diu'chzutuhrcn. Es bleiben mehrere Arten zweifelhaft,
und es können erst vollständigere uiul l)essere erhaltene Exemplare diese Zweifel lösen.
1. Äfpli-niinit ,h>linstnii)i Hr.)' Ki'eide-Flora p. 122.
Die neue Sendung enthält zwar mehrere Siücke, doch sind dieselben ebenso frag-
meiitai-isch wie die fridicr erhaltenen, so dass die Art Udch nicht sieher bestimmt wer-
den kann. Bei Fig. 5. 'i'af. XXXII. haben wir eine Faruspindel, welche grosse Ueber-
einstimmung mit derjenigen von A. Johnstrupi und A. Dicksonianum zeigt (ef. Kreide-
Flora 'i\if. I, F'ig. 1 — 6. X, 6). Sie Iiat eine Mittelfurche, welche auch bei den Seiten-
ästen deutlich ausgesprochen ist. l.)ie Fiederchen sind sämmtlich vei-schwunden.
2. Asplenium Boyennum Hr. Kreide-Flora p. 122.
3. Splieno])teris hyperhorca Hr. Kreide-Flora p. 123.
F.in kleines Fiederstiick (Taf. XXXII, Fig. 8) mit freien, lancettlichen Fiederchen,
deren Nervation ganz verwischt.
4. Tliinfdd'ui arctieo Hr. Krcidc-Fhjra p. 123.
Die zweite Sendung enthidt mehrere Fiedeistücke, welche aber keine neuen Auf-
schlüsse geben.
KflN'Or,. SV. VET. AKAIlKMIKXS IIANDLTXr.AH. BANH. 14. N:0 5. 49
5. aiiivhcvid Ziji/ici CoKUA spcc.? Tili'. XXXII, Fi<:'. (!, 7.
Ich yliiiibe' das abuchildete Fic'(l(■^^t^u■k zu diix'i- in (Ji'öiilaiKl liaiifiyeii Art (Kruick'-
Klura ]>. 44) zählen zu (h'irfcn. Die schiiialen Fiedcrclieii sind l>is an (hu Grund «(•-
il'etrcnnr, iianzrandiü', xorn schwach zugespitzt. Auswärts neinnen sie an Läno-c ah.
Doch ist die Fieder auswärts etwas weniger verschmälert, als diess iiei der Gl. Ziiipei
in der liegel der Fall i>t. Fig. 7 halien wir eine zweinuil gabelig getheilte SiiincUd.
wie >ie den Glciclienien zukomuit. Sie ist aber bedeutend stärker als alle mir von
(irönland zugekommenen Gleichenien-Spindeln und lässt auf einen sehr grossen \\'edel
schliessen. Ich bringe sie zu Gl. Zippei, weil das obige Fiederstück auf diese Art weist.
6. Equisetuiii sprc. Kreide-Flora |». 1'24.
7. Jjdicra crtto.^ii Svln'itk. Kreide-Floi'a p. 125. (8eler(ijdi}llina.)
Ich habe S. 40 nachgewiesen, dass die Baiera digitata mit mehieren verwandten
Arten zui- Gattung (ünkgo gehören; die Baiera dichotouia dagegen, wie ferner die Scle-
rophyllina dichutoma und -leanpanlia .Münsterianu Unm;. u. a. m. sind von (xiniikd zu
trennen und zu Einei- Gattung zu vereinigen, welcher am zweekmässigsten der Name
Baiera belassen wird. Sie gehört, wie ich diess in nu'inen Beiträgen zur Jura-Flora
Ost-Mbiriens zeigen werde, zu den Taxineen und schliesst sich nahe an Ginkon an
Aus der (ifegend von Irkutsk sind mir sehr wolil erhaltene und sehr instruktive Exem-
plare zweier Arten \dn Baiera zugekommen, welche uns ein vollständiges Bild dieser
Bliitter geben. Leider k^'nnien wii- diess von d(^r !>. cretosa nicht sagen, von der
wir voll" allen Lokalitäten, an denen sie gefunden wurde, mir unvollständige Fetzen
kennen. W ir sehen wohl aus den Exemplaren von Grönland und Spitzbergen, dass es
lederai'tige, gabiig getheilte Blätter sind, mit }»arallelseitigen Lappen, welche von ziem-
lich dicht l)eisammenstehenden, unverästelten Längsnerven durchzogen sind, in wie viele
Lappen aber das Blatt zertheilt ist, wie die Endungen der Lappen aussehen und nament-
lich wie die Basis und Stiel beschaffen, wissen wir noch nicht. In der Breite und
Form der Lap])en stimmt Tat'. XXXV, Fig. S der Ki'eide-Flora aus Spitzbergen wohl
übei-ein mit den Blattstucken aus (rröinland, dawgen weichen Fig-. ;) u. 10 durch Iie-
Co ~
(leutendere (xrösse sehr a1) und ist namentlich Fig. 9 dundi die lange untere Partie
aiiffalleml. \\ ahrscheiidiidi bilden diese eine besondei'e Ai't.
S. lliiiriii dichotonta Hr.y Taf. XXXI, iMg. 11.
Die dargestellten Blattfetzen haben dieselbe Grösse wie die von Grönland abge-
bildeten (Kreide-Flora Tat' XI 11, l-^, 14. XVII, 12), doch bieten sie zur sicheren Be-
stimmung nicht genügende Anhaltspunkte. Wir haben ein 374 Mra. breites schAvarzes
Bändchen, welches in zwei Aeste sich gabelt, die in spitzem Winkel auseinander
lauten. Diese haben eine Breite von 2 ^Ini. Die Nerven sind verwischt, doch scheinen
4 vorhanden zu sein.
K, Vct. Aka.l. Handl. B. 14. N;(j 5. ^
2
50 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
9. Torreya Dkksoniana Hr.? Kreide-Flora p. 70.
Es wurde nur der Taf. XXXII, Fig. 9 abgebildete, sehr stark zerdrückte Zweig
rest gefunden, der eine sichere Bestimmung nicht zulässt. Er hat abstehende, 3 — 37;
]\Im. breite lanzettliclic Blätter, die am Grund gerundet und vorn zugespitzt sind. Die
Nervatur ist verwischt, nur bei einem Blatt treten zwei .schwache Rippen hervor.
10. Phyllodadites rotimdifoliiis Hr. Ki'eide-Flora p. 124.
11. Araucarites Nordemkiöldi Hr. Kreide-Flora p. 12.5.
12. Sequoia Reiclwnbiiclü Gein. sp. Kreide-Flora p. 126.
Auch in der neuen Sammlung bilden die Zweige dieser Art die Mehrzahl der
Pflanzen und sind durchgehcnds dünne, dicht mit Blättern besetzte Zweige.
13. Sequoia rigüla Hr. Kreide-Flora p. 128.
Der Taf. XXXII, Fig. 10 dai'gestellte Zweig ist zwar etwas deutlicher, als die
früher aus Spitzbergen erludtenen Reste dieser Art, doch kann er nicht alle Zweifel
lösen. Er ist in zwei Aeste gespalten, die Blätter sind abstehend, mit einem scharf
vortretenden Mittelnerv versehen, am Grund herablaufend, ol) sie aber nach vorn in
eine scharfe Spitze auslaufen, ist nicht ym ermitteln, da sie dort im Stein sich verlieren.
14. Sequoia fastigiata Sternb. sp. Kreide-Flora p. 128.
Ein blattloser, mit Blattnarben besetzter Zweig; die Narben in der Mitte mit
einer Längsfurche.
15. Finus J'eterseni Hr. Kreide-Flora p. 128.
16. Finus Quenstedti Hr. Kreide-Flora p. 128.
17. Pinus Staratchiiii Hr. Kreide-Flora p. 129.
Ein paar Nadeln ganz übereinstimmend mit den früher aus Spitzbergen abgebildeten.
16. Pinus spec.
^\'ir Iiaben Taf. XXXVII, Fig. 5 der Kreide-Flora die Abbildung eines gerollten
Pinus-Zapfens gegeben. Die neue Sendung enthält einen längeren schmäleren Zapfen
(von 3 Cm. Länge und 1 Cm. Breite), der einer anderen Art angehören muss, allein
die Zapfenschuppen sind ebenfalls grösstentheils zerstört, daher er keine nähere Be-
stimmung zulässt. Der erhaltene Theil der Schuppen hat eine Breite von etwa 4 Mm.,
vorn sind sie wegg'ebrochen.
19. Hypoglossidmm antiquinn Hi\ Kreide-Fhn-a p. 12!).
IT. DIE 3I10CENEN PFLANZEN DES CAP LYELL, DES SCOTT-
ULETSf HERS UND DES €AP HEER.
A. EINLEITUNG.
Es hat Norden.skk'u.I) in xiiK-r Uehersicht der (rcobtirie des Ei.st'j<_)rde.s mid des
Ik'Usundes, welche ineiuer Arln-it liei^efügt ist, die Fiin(h)rte inineeuei- Pflanzen in
8|)itzberi;en und ihre La_uernngs\ erhältnisse ausfülirlieh besprochen, daher ich hier nicht
näher auf dieselben einzugehen brauche. Drei derselben wurden von NordenskiOld im
Soninier lcS73 entdeckt und ausgebeutet. Es sind diese das (_'(ip L//e(l, l)eiui Eiricraug
in den Bellsund (77° ')()' n. IJr.). dei- Scott i/letscher in der Recherche Bai (77\// n. Br.),
vuid das Cdp Hi'ir am (irünhafen im Eistjord (7S° 5' n. I>r.). Ivs hat Xoi'deuskiöld eine
grosse Zahl von Pflanzen-V^ei'steinerunu'en an diesen Stellen gesammelt, \v<dche der Flora
Spitzbergens zahlreiche neue Arten zugeführt haben. Diese sollen hiei' beschrieben
werden.
Die reicliste Fundstätte bildet das Cuji Li/i'U. Die meisten Pflanzen liegen in einem
grauen, feiukornijren Scdiiefer und heben sich durch ihre schwarze i~arbe selir scdifm
von dem Gestein ab. Es sind diess die schönsten fossilen Pflanzen, welclie l)is
jetzt in der arktischen Zone gefunden wurden und hissen sich ganz denen der hohen
Rhone und \dn Monod in der Schweiz an die Seite stellen. Die treffliche Erhaltung
auch grosser Blätter zeigt uns, dass die Pflanzen, welche sie geliefert haben, in der
Nähe gestanden haben müssen, indem ein längerer Wassertransport sie zerfetzt haben
müsste. Es mögen wohl die Bäume theils am Ufer des Sees gestanden haben, indessen
Schlamm sich die Blätter ablagerten, theils aber an dem Bache, welcher sich in den
See ergoss und diesem die Pflanzenreste zuführte. Die Sumpfcypresse (Taxodium), die
Wasserfichte (Glyptostrobus), die zahlreichen Pappelarten, die Weiden und Erlen, aber
auch die Nvssasträucher und die Ahorn-Arten lassen auf eine feuchte Umgebung
schliessen. Auffallend ist indessen der Mangel an eigentlichen Wasserpflanzen, wie an
Wassertliieren. Ueberhaupt sind bislang keine Thierreste an diesei' Stelle gefunden
worden, während docdi die Taxodiumscliiefer des Cap Staratscliin eine ganze Zahl von
Insekten geliefert hallen. Diese Taxodium-8chiefer haben sich wahrscheinlich wälirend
52 o. iri:i:i;, heitkägi-: zii; ko^sii.ex fi.oka si'irziiKii(;Kx\s.
einer sehr kuiireii Zeir in einem Türfti'impel gebildet, dem durch die Winde die übei'-
aus uiiUiigfaltigeu, aber meist kUnnen Pflanzenreste zugefi'dirt wurden, welche diese
Lokalität vor allen auszeichnen. Sie hat doppelt so viel PHanzeuarteu geliefert als das
Cap Lyell, obwolil von diesem gar viel mehr Stücke gesammelt wurden und diese viel
schöner und besser erhalten sind.
Es sind mir im Ganzen vom Cap Lyell .")1 Arten zugekommen. Am häutigsten
sind die Sequoia Langsdorfii und Acer arcticum, doch sind die Blätter der Sequoia et-
was verschieden von denen der Grönländer Art, aber auch verschieden von denen der
S. Xordenskiöldi, welche am Eisfjord häufig war. Heide stehen indessen der lebenden
S. sempervirens Californiens sehr nahe und auch der schöne Ahorn hat in einer ame-
rikanischen Art (dem A. spicatum) seinen nächsten Verwandten. Als weitere mehr
oder weniger häufige Arten sind zu i)ezeichnen : das Tanodium, der Glyptostrobus, die
Hasselnuss, die Ulme, Platane, die Nyssa und Grewia crenata. Von der Platane sind
nicht nur die Blätter, sondern auch Rindenstücke wohl erhalten geblieben.
19 Arten wurden schon früher in Spitzbergen gefunden, wogegen 'A2 für die Flora
Spitzbergens neu sind. Unter diesen sind besonders hervorzuheben: die Lastra'a sti-
riaca, ein Farnkraut, das in der mioeenen Floi'a eine grosse Verbr(;itung durch ganz
Europa hatte, aus der arktischen Zone uns aber l)islang nur aus Grönland zukam; der
Glyptostrobus Ungeri und Sequoia Langsdorfii, zwei der wichtigsten l^äume der mioeenen
Zeit, die Populus Hookeri, welche uns aber bislang nur aus Noi'dcanada bekannt war, die
Ulmus Brannii, welche für die arktische Flora neu ist, ebenso aber auch die (^uercus
elajna uml <J. L\ellii, Cornus orbifera, C. rhanuufolia, C. ramosa, die zwei Magnolien
mit den prächtigen grossen Blättern, die Parrotia und die Grewien, die Ahorn-Arten,
die Kcelreuteria, eine Erdbeerart und ein Weissdorn.
Am Scotff/lefschrr liegen die Pfianzenreste theils in einem weichen, hellgrauen
Thon, theils in einem l)rauin'othen, eiseidialtigen Sandstein. Sie sind in grosser Zahl
in dem Gestein, alicr durchgehends schlecht erhalten. Die kleinen Zweige der Taxo-
dien, welche massenhaft vorkommen, sind allerdings ganz geblieben, die grossen Laub-
blätter dagegen sind meistens zerrissen und vielfach verbogen und zerdrückt. Diese
wurden wahrscheinlich von einem Bach hergeschwemmt, während die Laichkräuter und
Froschlöffel (Alisma) als Wasserpflanzen wohl au (_)rt und Stelle gewachsen sind, daher
ihre Blätter zu den am besten erhaltenen dieser Lokalität gehören.
Es hat der Scottgletscher die Mehrzahl seiner Arten ("nämlich 21 von 34) mit
dem Cap Lyell gemeinsam. Ich nenne namentlich das Taxodium, den Glyptostr(dius
und die Se(juoia Langsdorfii, die Populus arctica, welche den häufigsten Laubbaum bil-
dete, die Pop. Zaddachi und Kichar.lsoui, die Corylus M'Quarrii und Platanus aeeroides,
das Viburnum Xordcnskiöldii, den E])lieu und Acer arcticum. Die wi(ditigste eigen-
thüinliche Art ist das Alisma macrophyllum, das durch seine grossen Blätter sich aus-
zeichnet und die häufigste Pflanze dieser Lokalität ist. Sehr beacditenswerth ist aber
auch die Betula macr(»i)hylla, Corylus Scottii, Tilia Malmgrcui und der Crata>gns
glacialis.
Am Cap Heer sind die i^flanzenrestc in einem harten, grobkörnigen glimmer-
reichen, grauen, oder auch braun gefärbten Sandstein. Sie sind dui'chcehends schlecht
KONGL. SV. VET. AKAUEMIKXS HANDLIMJAK. l!AN'l). 14. N:i) 5. 53
erhalten iiiul die Zahl <lei- Arten ist gering (1.5). Zaiilreiche AlHlri'ieke von Stänniien
und Aesten liegen in dem grauen Sandstein; die Abdrih'ke der schart' hervortretenden
Holzfasern, welche die dahrringe hezeitdinen, geben ihnen öfter ein fast calauiitenartiges
Aussehen.
Das Taxiidiuni, die IVinulus aretiea und die Platane siml die hiiuligsten Arten.
Ein Crata'gus (Cr. antii|ua) und ein paar Riedtgräser kannten wir i)islang nur aus
Grünland und ein ^lajantheniophylluni und ein grossblättriger Corncdl sind als neue
Arten zu liezeiehnen.
Im (lanzen haben diese drei neuen Fundttätten, (Ja[) Lyell, Seott-Gletseher und
Cap Heer 71 PHanzenarten geliefert. .51 das Cap Lyell, ;^4 der Scott-Gletscher und
15 das Cap Heer. Davon sind 47 Arten neu fiir Spitzbergen, oö neu für die Flora
arctica und "25 waren bis jetzt nicht bes(;hrieben. Im Ganzen kennen wir bis jetzt 179
miocene Arten aus 8i)itzbergen.
Es hat daher die letzte schwedis(die Polarexpedition auch für die miocene Flora
der arktiscdien Zone einen sehr nandiaften Zuwachs gebracht. Sie hat dieselbe aber
nicht nur mit zahlreichen neuen Arten bereichert, sondern auch die Mittel geboten
unsere Kenntnisse mancher schon früher festgestellter Arten zu erweitern und festei
zu begründen. Folgendes Verzeichniss giebt eine üebeesicht der neu gesanunelten
Arten.
54
0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOS^ÜEEN ELORA SPITZBERGENS.
VERZEICHNISS DER VON DER SCHWEDISCHEN EXPEDITIOx\ 1872 IN SPITZ-
P.ERGEN GESAMMELTEN MIOCENEN PFLANZEN.
(Dif Zahlen bezeichiu-u die Huiiligkeit des Vorkommens, 1 sehr selten, Id sehr hiiiilij;.
1. Lastrsea stiriara I'uk. sp.
2. Equisetum arcticiun Hr
3. Taxodium distichum iniocen
4. Taxodium Tinajorum Hr
5. Glyptüstrobus linseri Hr
6. .Sequoia Lanusdorlii Bri;ii. sp, ,
7. Sequoia distieha Hr
8. Taxites Olriki Hr
i>. Poacites Ucvis A. Br
10. Cyperus arcticiis Hr
11. Carex iioursoakensis Hr
12. Oyperacites boreali.s Ilr. V
13. Majaiithemopli.vllum borealo Hr.
14. Potamofietnii NordeiiskiöUli Hr.
15. .\lisma iiiaeroiibylhim Hr
l(i. I'iipiilus bal^amoides G«*pp. ...
17. - Kichardsüui Hr
18. — Zaddachi Hr
19. — curvidtiis Hr
20. — arctica Hr
21. — Hookeri Ur
22. — relusa Hr
23. Salix Kinana Hr
24. varians fip. .,
25. Alnii!. KetVrsIcinii Gp
2(j. iicliila prisca Kl(
27. — liiaerüphylla Gp. sp. . ,
28. Carjjinus graiulis l'ng
29. Cor}'lu8 M' Uuarrii Forb. sp. .
var. Jni'-rndüuta
30. — Scüttii Hr
81. l''af;us Dcui-alioiiis liig
32. (iuercus thtua I'ug
33. jilntauia Hr
34. — Lyellii Hr
35. - spimilifcr.-i llr
3ü. I'lmus lirauuii llr
37. Plafanus aceiviiiU:^ Gjj
ZH. Viburnum Nordenskiiildi llr...
39. Iledera M'Chirii llr
40. Coriius rhainuil'olia O. Web. ..
Cap I.yel
2
3
5
8
10
3
2
4
Scott-
Glelseher
2
10
1
2
Cap Heer
KON GL,
SV. VET. AKAPEMIENS UANDMNCiAK. BANK. 14. \;o 5.
55
Cap Lyell
4L Coruus iiiacruphylla Hr
42. — orbifera Hr
4,3. — livperborea Hr
44. — ntiMosa Hr
45. .\\s.sa ai'ctica Hr.
4ij. — reticulala Hr
47, Xyssidium crassnni Hr
48. Ma^nolia rcgalis llr
49, Xordciiskiiildi Hr
50. Parrotia pristiiia Ett
5L MaccliiitokiaV tenera Hr
52. Tilia Malniiireni Hr
53. Grewia orenata Hr.
,"j4. — creiiulata Hr
55. — obovata Hr
5tj. .Vordenskiöldia borealis Hr
57. .\cer arclicum Hr
58. — thulense Hr
.59. - inajquale Hr
(50. Koelreuteria borealis Hr
öl. Celastrus cassinefolius IJni;
62. — greithianu;* Hr
63. Rhamnus Eridani T'ug.
64. Paliurus Colombi Hr
65. Fragaria antiqua Hr
66. Crataegus osyacanthoide.« G|)
67. — glacialis Hr
68. — antiqua Hr
69. Leguoiinosites thulensis Hr. ...
70. Carpolithes ponefonuis Hr
7L — teiiue-striolatns Hr
1
1
1
6
1
3
1
1
1
1
5
1
1
1
10
1
3
2
1
2
1
1
Scott-
Gletscher
Cap Heer
r,|j O. HEEK, BEITÜÄGE ZUI! F08SILEX FEOKA .SI'ITZliERGENS.
B. 15K8CHKE1IUIN(; DER ARTEN.
I. CRYPTOGAM^^.
I. FILICES.
1. Lastraa stinnca Uny. sji. Taf. XI, Fig. 1.
Heek, Flora foss. Helvct. I, [>. 81. Taf. \'ll u. \'lll. Flora foss. arcticu I, p, 87.
Taf. XLV, Fii?. 7.
Cap Lyell im graiUMi Sandstein.
Ein grosses Blatt liegt in einem rauhen, sehi' unebenen Sandstein, weleher der
Erhaltung desselben sehr iingnnstig war. Die iJlatträndcr sind zerrissen und die Ner-
vation ist ganz verwischt, daher die Bestimmung sehr erschwert ist und nicht mit völ-
liser Sicherheit durchgeführt werden kann. Soweit das Blatt erhalten ist, stimmt es
am besten mit der Lastr;ea (Phegopteris) stiriaca überein. Vergleichen wir es mit dem
auf Taf. MII meiner Flora tert. Helvetiiv abgebildeten Blattern werden wir viel Ueber-
einstinuiicndes finden. Die lange schlanke Blattspindel Init eine Breite von 3 Mm. und
ist von einer Längsfurche (hiichzogen. Von derselben laufen die Fiedern in fast rechten
oder doch nur wenig spitzen Winkeln aus. Sie sind alternierend; jede ist von der zu-
nächst oberen IS— l'.l .Mm. entfernt. Diese Fiedern haben eine Breite von 18 Mm.;
einzelne sind bis auf eine Länge von 7 Cm. erhalten, alle al)er sind vorn abgebrochen.
Sie sind parallelseitig am Rande aber grösstentheils zerstört, doch sind wenigstens
an einzelnen die grossen, stumpfen Ker])zähne erhalten. Es war sonacli der Rand der
Fiedern mit solclien stumpfen Zäinien besetzt. Die Fiedern sind sitzend und zwar
.scheint es, dass sie mit ziendich breiter Basis und nicht mit einem Stiel an der S])in-
del .-insitzen. üei ih;r L. stiriaca ist diess nur bei den oberen Fiedern dei- Fall, alle
übrigen sind an einem kurzen Stielchen befestigt. Die Fiedern sind von einem schlan-
ken Mittelnerv durchzogen, von welchem Seitennerven in fast rechten Winkeln aus-
gehen. Die Tertiärnerven sind verwischt und ihr Verlauf ist nicht zu ermitteln.
Au.ssei' dem grossen IJIatt wurden am Ca[) Lyell noch niehrei-e kleiiu're Blatt-
-stücke gefunden, welche alter keine weiteren Aufschlüs.se geben.
KONGL. SV. VKTENSKAl'S-AKADK.MIICN.S IIANDLINOAH. HAN'l). 14. N:o 5. 57
II. Ei^LISETACEjE.
"J. E<jiu'>')'ftiin iir'iiriitii Hr.
Flöi'ii t'ossilis ai'cfira I, \).\'){\. Taf. XXIX, Fi.ii. S, 1». 11. Spit/.lxjra-cii j). .".1. Tal'. I,
i— i.-). 11, 1-4.
Ca]) L^"('ll und Sc(>tT-(rl<'tschci'.
Es -wuriUai nur cinzflnc Sti^nüelstürkt' und dünne ZweiiiX' "■cfuiidi'u.
II. PHANKKOGAM-E.
EKSTE UNTERKLASSE. Gymxosi-ehm.k.
1. Faui. TAXODIE.E.
3. TitAOilliini (listic/iam iiuiiceiiinn. Taf. XIII, Fi_ü'. 12, lo. Taf. XXV, Fiy-. \), IM.
Heer Miocent- Flora von Si)irzl)er2en S. 32. Taf. 111, I\', 13.1.., 27. c, 2S. b. XI,
7. c. XVI, S. I,., 3S. d.
Zienilieli häutig am Cap Lvll; noch Iiäufiucr am ('a[) Heer und Scott-Gh'tschcr.
Es wurden am Cup Lyell und Ca|) Heer nui' die lieblätterten Zweige, am Scott-
(iletschei' aber auch die Zapfen gefunden. Die Zweige liegen .stellenweise in grosser
Zahl l)eisaninu'n oder sind auch zwischen Se(_(uoien-Zweigen und Laubbliittern. Ivs sind
F^ormen, wie ich sie in der Flora Spitzbergens Taf. III, Mg. .".(), 31 u. 32 abgebildet
habi/. Xeben den sclimalblättrigen Formen kommen auch solche vor, die sich durch
ihre brt'iteren und gi'össeren Blätter auszeichnen.
Taf. XIII, Fig. 12 stellt ein zierliches Zweiglein dar, dessen Blätter nach vorn zu
allmälig an Länge abnehmen. Die mittleren lUätter haben eine Länge von 12 — 15 Mm.
und eine Breite von 1 — V:^ Mm. Sie liaben eine zarte eingedrückte Mittellinie. Sie
sind parallelseitig, voi'n zugespitzt, am Grund verschmälert, nicht herablaufend; die
Achse hat einen Längsstreifen. Fig. 13 stellt von einem anderen Zweiglein ein Stück
zweimal vergrr.ssert dar. In der oberen Zweighälfte sind, wie bei dem lebenden Baum,
öfter je zwei Blätter dicht zusammengerückt und entsi.rechen je einem gegenüberliegen-
den Blatt. Die Zapfen vom Scott-Gletscher sind in der Mitte auseinander gerissen
(Taf. XXV, Fig. 13) und stark zerdrückt. Die breiten, vorn warzigen Schuppen lassen
sie leicht von den Sequoien- Zapfen unterscheiden.
4. Tii.rtxl/iiiii Tinajoi (Uli m. Taf. XXV, Fig. 14.
Heer Flora foss. Alaskana p. 22. Taf. I, Fig. 1—5.
Scott-Gletscher.
Es wurden zwar nur die zwei abgel)ildeten Zweige gefunden, die aber durch die
sehr langen, schmalen Blätter, die steil nach vorn gerichtet sind, mit der Art von
Alaska übereinstimmen. Die Blätter haben eine Länge von 3] ]\Ini. und eine Breite
IC Vet. .Aka.l.llaucll. l!.l. 14. N:o b. ^
58 U. HEER, BEITRÄCiE ZUR FOSSILEN FLORA .SPITZBERGENS.
von l^'o — 2 Mm., sind panillelseiti^i;' und vorn ziige-spitzt. .Sie ,*ind nicliT um Zwci;^^
herablaufeiid, dieser hat keine querlauf'enden Streifen, wodurch er sich von Seqiioia
Langsdortii angustifolia unterscheidet.
5. Gli/pto.strolnitt Tngeri Heer. Tat. XI, i'ig. 2 — 8. XII, Fig. 1. XXXI, Fig. (i. b.
Gl. foliis basi decurrentibus, tlor.so unicostatis, squamtpformibus, apiee ramuluruni
linearibus, patentibus.
Heer Flora tert. Helvet. I, S. 52. Taf. XMII, XXI, 1. T. III, .S. loi).
G. europaBUs Ungeri Heer Floi'a f'oss. arct. II. Fh:>ra Alaskana S. "22. Tat'. I, 7.
III, 10. 11.
Gl. bilinicus Etting.sh. Flora von Bilin S. 3'J. Taf. XI, 1, 2, U>.
Häuii"- am Gap Lyell; UTicli am Ga)) Heer und Scott-Gletscher.
Fiii'. o u. 4 stellen ältere Zweige dar, die noch ganz mit scluippenfürmig ange-
drückten ßlättern bedeckt sind. Die IJlätter sind vorn zugespitzt und mit einer Riicken-
kante versehen. Dancbi-n liegen junge Zweige, deren untere Blätter schu])penförmig
an«-' drückt sind, während die oberen in spitzem Winkel abstehen. Diese laufen in eine
Spitze aus. Solche Zweige mit abstehenden Blättern sind häutig. Es sind diese linien-
förmiij, am Zweig herablaufend und mit deutlicher Mittelrijipe. Diese Mittelripi)e ist
auch bei den schuppenförniig angedrückten Blättern sichtbar und tritt hier meist als
scharl'e Kante hervoi', so bei den Fig. 5 — 8 (8. b. vergrössert) gezeichneten Z-\veigen.
x\m Grund der Zweige sind die Blätter inuner schuppenförniig angedrückt, während
sie weiter oben abstehen (Fig. 2, 5, 8). Bei diesen Zweigen sind die Blätter zum Theil
sichelförmig gekrümmt.
Taf. XII, Fig. 1 ist ein langer, dünner Zweig, der in fast rechtem Winkel von
dem dicken Ast ausläuft. Er ist mit vorn zugespitzten angedrückten Blättern besetzt.
Er theilt sich vorn in drei dünn<' Zweiglein, die abstehende, sehr dünne und lange
Blätter besitzen.
Fig. 6 zeigt uns drei weiblielie Blüthenzäpfchen, von denen freilich das Eine ^■orn
abgebrochen, die zwei anderen stark zerdiiickt sind. Es hat dieses eine Länge von
7 Mm., bei einei- Ih'eiTe von 4 Mm. Die Blätter sind am Zweige alle angedrückt, vorn
zugespitzt und am Rücken gekielt.
Untei'scheider >.ich von Gl)ptostrobus europajus durcli die am Kücken gekielten
Blätter und dass die äussersten Zweige abstehende Blätter haben, wie beim lebenden
Gl. heterophylliis. In <lieser Beziehung .steht die fossile Art der lebenden noch näher
als der Gl. europaMis, untersclu-idet sich aber von derselben durch den vortretenden
Rückennerv der Blattei', im dritten Bande meiner Flora tert. Helvetia- inid in der
I'loi'a ai'ctica habe die Art als Varietät zu Gl. europanis gezogen. Die Verbreitung
spricht indessen doch mehr füi' eine selbständige Art. In Oeningen tindet sich nur
der Gl. europanis, ebenso in Senegaglia iHid in Kiimi auf l^ulnea; am Indien Rhonen, in
Semsal und Monod haben wir nur den Gl. Ungeri, ebenso auf Alaska und in Spitz-
bergen; in Grönland dageucn und ebenso in Bilin kommen bcmle Arten \uv. K. von
KONGL. SV. VKT. AKADKMIKXS }lAXI)LIN(iA U. ÜAXD. 14. N:(i 5. 59
Ettingshausen hat die Art mit den abstehenden Blättern als Cl. hilinieus beschrieben
und zeichnet sie durch mit Hacken versehene FruchtschiipiJen aus. Diesem letzteren
.Merkmal können wir indessen keinen grossen Werth beilegen, da Itei den Zapfen der
lebenden Art Sehu|)|)en mit und ohne Hacken vorkommen.
Var. (>. t'olii.^: multo lonijlirlbuH. Tat". XXXH, Fig. 4.
Es kamen mir nenerdings vom Cap Staratschin (aus dem Sandstein) ein paar
Zweige zu, welclie sieh durch die auffallend hingen i^lätter auszeichnen, so dass es
zweifelhaft ist, oli sie nicht eine besondere Art darstellen. Die Blätter sind sehr schmal^
hal)eu nur etwa " , Mm. l>reite, dagegen eine Länge von 15, ja bis 20 Mm. Sie haben
einen Mittelnerv. Am Grund laufen sie am Zweig herab (Fig. 4. b. vergrössert) ganz
wie bei Glyptostrolius. Der Zweig ist dünn.
6. Si'quoia Laihjfulorfii Bkgn. spec. Taf. XH, XHI. XXV, Fig. 15.
Heer Flora fossilis arctica 1, p. HO, 13l>, 136. Taf. II, Fig. 2—22. XLV, 13,
14-1. S. XLVII, !>. b.
II. Greenlan.l p. 4(54, Taf. XL, Fig. 5. b. XLIH, 1— 3, XLIV, 2-4. XLVI, 1. a.
7. b. LV.
o. a.
Sehr häutig am Cap Lyell; selten am Scott-Gletscher. Es tritt die Art am Cap
Lyell in auffallend manigfachen Formen sowohl in dem weichen .Mergel, wie im harten
Sandstein auf. Die schmalblättrige Form ist oft schwer von Taxodium distichum zu
unterscheiden und kann leicht damit verwechselt werden. Allerdings hat Taxodivim
zarter gebildete Blätter, doch ist diess Merkmal bei der fossilen Pflanze öfter schwer
zu ermitteln. Den Hauptunterschied bildet die Art der Einfügung der Blätter in das
Zweiglein, indem die Blätter bei Sequoia deutlich am Zweig decurriren und an dem-
selben schief verlaufende und daher hin- und hergebogene Streifen bilden, während
bei Taxodium die von der Blattinsertion ausgehenden Streifen in gerader Richtung
verlaufen, niemals zu den gegenüberliegenden Blättern sich hinüber biegen, wie bei
Öeipioia, auch keine hervorstehenden Kanten bilden, wie diess bei den decurrirenden
Blättern der Sequoia der Fall ist. Zweige ohne Streifen oder deren Streifen mit dem
Rande parallel laufen, gehören daher zu Taxodiura, die Zweige aber mit hin- und her-
gebogenen Streifen oder Kanten zu Seipioia.
Nach der Gestalt und Grösse der Blätter haben wir folgende Formen zu unter-
scheiden :
a) Blätter 8 bis 14 ^Im. lang und in der Mitte circa 2 Mm. breit, am Grund
verschmälert, vorn zugespitzt. Ist die Normalform, wie sie am häufigsten in unserer
unteren Molasse, in Alaska und in Grönland vorkommt; am Cap Lyell aber ist sie
selten. Wir haben sie Taf. XXH, Fig. 2. d. dargestellt. Im Sandstein liegt ein Jahres-
trieb von 10 Cm. Länge. Die Blätter haben eine Länge von 12 — 14 Mm., bei einer
Breite von 2 Mm. Die grösste Breite fällt auf die Mitte des Blattes, nach vorn und
(iU
O. HEEH, HEITRÄGEZUR FOSSILEN FLOKA SPlTZBEKCiENS.
gelieii die
LJasis sind -Nie vcrselunäk'i't. Hicrlier lichOn'ii Flura to,s.s. arrt. 1. i'af. II,
XLV, 18. II, Alaska Taf. 1, iO. Greriilau.l Tat. XLAI, l.a.
Die Blätter sinil kaum von denen der lebenden S. seuipervii'ens zu unterscheiden,
indem bei wohl erhaltenen Blättern auch das S|)itzchen vorn zu sehen ist. Im Tebri-
gen verweise auf das im 1. Bande der Floi'a aretica p. 91 Gesagte.
Hierlur rechne ilie Sequoia Tonriialii Brgn. Saporta. Die von Sapokta dieser
Art zuuesehrirhcueu ri'üchte gehören zu Srquoia Cnuttsia', liei der zuweilen Zweige
mit etwas abstehenden Blättern vorkommen. Die Sommersprossen haben bei S. semper-
vii'eiis kleinere Blätter als die älteren Zweiglein, die sie tV)rtsetzen. Bei S. Tournalii
kommt dasselbe Aor, daher das mit kleineren Blätteini besetzte Zweigende keine be-
sondere 8|)ecies be<lingen kann. Die Blätter h;d)en im Uebrigen dieselbe Form, tlie-
.selbe steiflederartige In'Schatt'enhcit und laufen in gleicher Weise am Aestchen her-
unter, so diiss in der That nicht abzusehen ist, wodurch diese S>. Tt>nrnalii sich von
der S. Langsdoi-tii unterscheiden soll. Ans Knini (Euba-a) liat Ungei; die Zapfen und
Zweige der S. Langsdorfii abgebildet (cf. Ungih die fossile Flora von Kunii ]>. '2\. Taf.
II. 17 — 20); die Zapfen stimmen sehr wnhl urit denen Vdu l(ixhr>ft und Gnndand über-
ein. Die Blätter sin<l, wenigstens
liehen Form.
l)ei Fig. '2'2, s(dimäler und länger als bei (k-r gewöhn-
b) Siupinid LiiiKisilorfii s/i-iiitn. Taf. XII, Fig. 3. a. .'). a. <S. a. .\III, 7 zweimal ver-
grüssei't.
Blätter sehr diidit beisammi'ii stidiend, öfter am Bande sieh deckend, in der Mitte
12 — 22 Mm. lang und P ., — 2 Mm. breit, am dlrund zngei-undet, voi'u zu-
gespitzt; Seiten ein Sti'ick weit parallel; das Zweiglein tief und seharf gestreift und
diese Streifen stark hin- und lier"-eboi;'en. Es o;eht ein Streifen V(jn di'r Insertion des
des Zweiges
Blattes aus; dieser läuft schief nach der anderen Seite des Zweiges
Wo er (
urch den
Streifen des nächst unteren gegenül)erliegx-nden P)lattes l)egrenzt wird. Von der Inser-
tionsstelle des Blatti'S b'Uitt noch ein weiterei' mit dem ersten parallelgehender .Streifen
aus, der aindi ineist scharf hervortritt (Fiii'. 7 zweimal vergrössert).
Die Grösse de)- lUätter ist sehr variabel, indem
^le
l)is 22 .Mm. Län^e errt'ichen.
In der .Mitte des Zweigleins sind sie am längsten und nehmen nach \(irn allnuUig ab,
so sind sie iiei i'inem Zweig von 8 Cm. Länge, unten und in der Mitte 2() bis 22 Mm.
lang, N'nrn aber nui' 7 .Mm. FJieiiso vi/rkürzeii sie sieh gegen den (irund des Zweiges,
Zweige zugekiinimen nut schujipenfrjrmig
ino'edrüekten kurzen
jedoch sind mii' keine
l^lättern am (iruiid des Zweiges.
ftd. XII, Fig. o. a,. haben wir ein sehr sehön erhaltenes Zweiglein, dessen flache,
glänzenil schwarze Blätter iiaeli \orn, wie gegi'ii den (irund des Zweiges allmälig kür-
zer werden; die mittlei'eii längsten lUätter haben 1.'! .Mm., bei l''/,. Mm. Bri'ite. .\n
der S|)itze des Zweiges bem rkt man keine Knos]>e. Die Streifung der Achse ist sehr
deutlich. Fig. 4. z('igt uns, dass das Blatt vorn eine feine S|)itze l)esitzt, wie bei Se-
qiioia liangsdorlii. Der Zweig Mg..") liegt auf einem Puppelblatt (Pap. Zaddactii), seine
mittleren l'dätter hat)en 20 .Mm. Fänge, bei kaum 2 Mm. Bi-eite; die des schönen Zwei-
K()N(;l,. SVENISKA VK!'. AKADK.MIIAS IIAXl)I,I.\(iAi;. BANP. 14. N:() 5. 61
ofes Fig. s.u. IN Mm. Länti'c \\\n\ :^V. .Mm. lircirc. Am-li l)i'i diesen Zweiui-n li:il)eii vir
an der Spitze keine Knos])en.
Es ist die>s am (';i[) L\ell die \'iirlierrselienile l^'m-m, die Norans dnreli die scharf
gestreiften Zweigleiii nnd die am (innid zni^erundeten lUätter \ou der \'ürii;eii sich
untei'scheidot.
c) Setjnoia Laniixdin'fil ncntii. Tat. XII, I'^ig. (i, 7, vergrössert 'I'af. XI\\ 1.
Die l)lätter 2 bis ?> Cm. hing hei -> '.', Mm. lireife nnd \(ii-n in eine schmale
Spitze anshiufend.
üei Fig. () sind die IJlätter fast hdrizontal gestellt und vui'u etwas rückwärts ge-
kriimmt. Sie sind "J Cm. lang und '1 Mm. hreit und \oy\\ in eine scduirfe Spitze ver-
sidimiilei-t. Länger sind sie l)ei Fig. 7 (zweimal vergrössert Taf. XIV, Fig. 1). Der
I5hittgrund ist wie hei li nnd das Zweiglein in gleicher Weise gestreift. Das lUatt ist
'!{'■> Mm. lang, hei l'' j his 2 Mm. r>reite und vorn allmälig in eine scharfe Spitze ver-
sehniidert. ISei einem dritten Zweig hahen die lUätter oO Mm. Länge bei o Min.
Breite.
Diese "Tosshlättrisre lM)rm nähert sich sehr dem Taxites ( )lriki, das Zweifflein ist
aliei- in gleicher Weise gestreift Avie Itei Secpi. Langsdorfiii striata.
Ist am Cap Lyell ziemlich häufig.
d) Seijaoiit Lnni/sdorjii obtus/.usinld. Taf. XIII, Fig. o.
Blätter fast horizontal abstehend, lU — 12 Mm. lang, bei o Mm. Breite, parallel-
seitig, vorn und am Grund zugerundet. Der Fig. 5, (zweimal vergrössert Taf. XIII,
Fig. ti) abgebildete Z^veig hat eine Li'inge von 7 Cm. Die untersten Blätter haben eine
Länge von lO Mm., die mittlei'en von 12 Mm., bei /! bis H'/o Mm. Breite; sie werden
<lann allmälio- kürzer und die (d)e]-sten haben 7 Mm. Länoe. Es sind diese Blätter
am (irund noch stumpfer zuirerundet als bei S. Lanüsdorfii striata nnd "aw/^ flach mit
wenig vortretendem Mittelnerv, sind al)er in gleicher Weise an dem gestreiften Zweig
(h,'eurrirend. Die Seiten des Blattes laufen paralhd bis nahe der Spitze, wo sie sich
zurunden.
e) Se<iuoia L'HKjsdoipi iibi-upt<i. Taf. XIII, Fig. 4.
Die Blätter werden vor der Spitze des Zweiges plötzlich kürzer.
In der Mitte des Zweiges haben die lUätter eine Länge von IG — llS Mm. bei
einer Breite von l^j., I)is 2 Mm.; dann sinkt vor der Spitze die Länge fast plötzlich
auf 12, ](», N und .') .Mm. hinab. Am (irund sind die lUätter zugerundet, vorn zuge-
spitzt, in der Mitte parallelseitig.
Die Partie mit den kurzen l)lättehen stellt wahrscheiidicli einen Sommerspross dar.
f) Sfijiioia Langsdorjii ariguiitlfoHii. Taf. XII, Fig. M. b. c. N. b. '.*. Taf. XIII, Fig.
1, 2, o, zweinud vergrössert Fii;'. 8.
Die Blätter 17 bis 28 Mm. lang, bei l'^^ bis 2 Mm. Breite, parallelseitig, vorn
zugespitzt.
Ist am Ca}) Lyell nicht selten; am Scott-Gletscher.
62 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Zeichnet sich durch die sehr schniiilen, hingen Blätter aus. In der Mitte des
Zweio'es sind sie am hiniisten, nach vorn werden sie alhnälig kürzer und sind hier
bei 1 Mio. Breite 10 — 11 Mm. lang. In der Mitte des Zweiges sind sie bei mehreren
Zweio'en 28 Mm. lang und IV2 h's 2 Mm. breit; während bei anderen 17 bis 18 Mm.
lano- und iV-) his 2 Mm. I)reit. Sie sind parallelseitig, am Grund aber etwas zugerundet
und zusammengezogen, dort gedreht und herablaufend und zwar in selber Weise wie
bei den Vorigen ; vorn sind sie zugespitzt. Der Mittelnerv ist stark ausgeprägt.
Betrachten wir noch die abgebildeten Zweige, haben wir auf Taf. XII, Fig. 3. c
einen Zwei"- mit stark nach vorn gerichteten, 18 — 20 Mm. langen und 172 Mm. breiten,
parallelseitigen Blättern, daneben liegt die Zweigspitze mit kleinen Blättchen und eine
ähnliche bei Fig. ?>. b. Die schmalen Blätter nehmen allmälig an Länge ab. Es sehen
diese Zweiglein denen des Taxodium disticliuni sehr ähnlich, die Achse ist aber (|uer
gestreift.
Fig. 9 stellt ein ganzes Zweiglein dar, bis zur Spitze. Die mittleren Blätter haben
eine Länge von 18 Mm., bei einer Breite von 1^4 Mm. Sie stehen sehr dicht beisam-
men und sind deutlich decurrirend. Aehnlich ist Fig. 8. b.
Bei Taf. XIII, Fig. 3 nehmen die Blätter gegen die Zweigspitze rascher an Länge
ab; sie stehen trotz ihrer geringen Breite (von IV4 Mm.) so dicht beisammen, dass sich
ihre Ränder theilweise decken. Die mittleren haben eine Länge von 20 Mm., sind am
Grund zugerundet, vorn zugespitzt.
Die länorsten Blätter haben wii- bei Taf. XIII, Fiff. 1 — 2. Bei Fi"'. 2 haben sie
30 yim. Länge, bei 2 Mm. Breite. Auch diese langen schmalen Blätter sind sehr steif,
lederartig.
Am Scott-Gletscher wurden ein paar Zweige gefunden und ein paar aufgespi'un-
gene Zapfen. Wir haben einen solchen Taf. XXV, Fig. 15 abgebildet. Es stimmt sehr
wohl zu dem Zapfen der Seq. Langsdortii (cf. Flora foss. arct. I, Taf. XLV, Fig. 13, 16.
II, Greenland Taf. XLIII, 1.). Die Zapfenschuj)pen sind aussen schildförmig verbreitet
und "jehen von einer holzigen Achse aus. Da am Scott-Gletscher nur die sehmalblät-
trige Form der Seq. Langsdortii gefunden wui'de, gehören wolil diese Zapfen mit der-
seli)en zusammen.
Ist sehr ähnlich der Sequoia Nordenskiöldi angustifolia Hr. (Flora von Spitz-
bergen Taf. IV, Fig. 34— oG), und hat dieselben schmalen, parallelseitigen Blätter. Diese
sind aber viel länger und am Grunde zusammengezogen. Sehr ähnliche schmalblättrige
Zweige hat Massalongo als Sequoia senegalliensis abgebildet (Flora fossile sencgalliese
p. 158 Taf. VI, Fig. 6, 14. YL, 2); bei diesen sind aber die Blätter vorn stumpf.
Von Taxodium distichum unterscheiden sich unsere Zweige durch die Decurrenz
dei- üliitter.
Ol) die hier beschriebenen G Formen wirklich zu Einer Art zusammen gehören,
kann zur Zeit noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, da leider am Cap Lyell
keine Fruchtzapfen gefunden wurden. Wir können nur sagen, dass neben der ächten
Sequoia Langsdortii Grönlands, am Cap Lyell zahlreiche beblätterte Zweige vorkommen,
die wohl in ihren wesentlichen Merkmalen zu dieser Art stimmen, aber doch in der
KOXGL. SV. VKT. AKADE,MIi:.\.s HANDLINGAK. HAND. 14. N:(i 5. H;-^
Art der Zurundiing der Blätter am (Tnunle, in den JJiiifjenverhältniisseii und Zu-pitzuni:
der Blatter, wie in der .Streifung der Zweiglein so gro.s.se UnterscliicMlc /ciu-cn, dass wir
sechs Fin-nien unterscheiden können. Wenn Mir bedenken, wie ähnlicli sieli die l)eblät-
terten Zweiglein bei Taxus, Cephalotaxus und Sequoia (S. sempervirens) sehen, dürfen
wir die Unterschiede nicht unbeachtet lassen.
7. Sequoid (listicha in. Tat'. XII, Fig. 2. a., Taf. XIII, Fiir. 9, l(t, zweimal vero-rössert
Fig. 11.
S. ramulis oppositi.s, distichis, t'nliis parvulis, conf'ertis, snboppositis. [)atentibus,
l)asi rntundatis, decurrentibus, apice obtusiusculis, lateribus [)arallelis.
Ca|) Lyell.
Zeichnet sich durch die gegenständigen Zweige und die kurzen, kleinen, sehr dicht
stehenden, stumpferen Blätter aus. Ist am ähnlichsten den kleinblättrigen F'ornien von
Sequoia Langsdorfii striata, hat aber kürzere Zweiglein, und der Streifen, der von dem
Blattirrunde ausgeht, biegt sich quer über den Zweig zur anderen Seite herüber, und
dadurch I)ckoninit der Zweiir eine etwas andere Streifuno;; dann sind die Zweite seüen-
ständig, während die noch an den Aesten l)efestigsten Zweiglein der Sequoia Langs-
doi'tii, die mir bis jetzt zu Gesicht gekommen sind, in der Regel alternirende Zweiglein
haben, was auch bei der lebenden Art (S. sempervirens) der Fall ist. Indessen kommt
zuweilen bei S. Langxlorfii mit alternirenden Zweigen auch die Gegenständigkeit vor
(Flora arct. I, Taf. XLV, IS). Der grosse Zweig, den Graf Sapokta von der S. Langs-
doi'tii (S. Tournalii Sap.) abgebildet hat, hat alternirende Aeste.
Bei Taf. XIII, Fig. 1() haben wir zwei Zweigpaare an einem dünnen Aestchen. Sie
stehen 21 Mm. auseinander. Die Zweiglein sind von Grund aus mit abstehenden, zweizei-
ligen, fast gegenständigen ]51ättern besetzt. Sie haben eine Länge von 10 Mm., bei einer
Breite von 1 "/.j ^Im., sind [)arallelseitig, vorn ziendich stumpf, am Grund zugerundet
und durch eine Querlinie decuirirend. Bei Taf. XII, Fig. 2 sind die Blätter von der-
sell)en Grösse und nehmen aufwärts an Läuite ab. Die Zweijrlein haben eine Länye von
2N Mm., die Blätter in der Mitte 9 — lU Mm. Taf. XIII, Fig. 9 haben vnr ebenfalls 2 gegen-
ständige Zweitrlein, denen weiter oben zwei Tihnlich "'estaltete fol";en. Die iUätter wehen
in fast rechtem Winkel aus und stehen so dicht beisammen, dass sich ihre Ränder be-
rühren. Sie sind 8 Mm. lang und 1'^, Mm. breit. Am Grund sind sie gerundet, stark
gedreht und am Zweig herablaufend; der vom Blattgrund ausgehende Streifen biegt
.sich zur anderen Seite der Aclise lierüber. Die Blattseiten sind parallel und die Blatt-
tläche verschmälert sich erst nahe der Spitze, daher das Blatt vorn zugerundet er-
sclieint. Doch besitzt es eine kurze feine Spitze. Die Blätter sind flach und haben eine
nur zarte Mittellinie.
Bei einem dritten Zweiglein, .das mit zahlreichen Zweigen der Sequoia Langsdorhi
striata und mit Blättern von Acer arcticum und Populus arctica auf derselben Stein-
platte liegt, sind die Blätter 9 Mm. lang, bei 2 Mm. Breite. Gegen Ende des Zweiges
werden sie viel kürzer.
64 0. HEER, BEITKÄGK ZUR FO.SSISEN FLORA SPITZBERGENS.
Auf einer weiteren Steinplatte liegen zahlreiche solcher kleinblättriger Zweiglein
beisammen.
8. Ta.rites Olriki Hr. Tat'. XVI, Fig. ^^. b.
Flora foss. arctica I, p. 95. Tat". I, 21—24. XLV, 1. T. II, Spitzbergen p. 44.
Taf. \'I, 1. 2. Alaska p. 23. Taf. 1 u. il, 5. b. Greenland p. 4(35. Tat", LV, 7. a. b.
Cap Lyell.
Es wurden mehrere beblätterte Zweige gefunden, welche mit denen von Grönland
und Alaska übereinstimmen. Bei dem Taf. XM, Fig. 8. b. abgebildeten Zweig haben
die Blätter eine Länge von 22 — 29 Mm., bei 3 Mm. Breite. Sie sind steif lederig, am
Grund zugerundet, nicht decurrirend. parallelseitig, vorn etwas verschmälert, mit einem
Mittelstreifen. Die Oberfläche erscheint durch zahlreiche, sehr dicht stehende Quer-
streifen unter (hn" Loupe chagrinirt. Liegt mit Zweigen von Taxodium und Sequoia
und Blättern von Ulmus Braunii auf derselben Steinplatte. Bei einem zweiten ähnlichen
Zweig haben die Blätter eine Breite von fast 4 Mm.; bei einem dritten dagegen sind
sie bei 22 Mm. Länge etwa 27.4 ^^"i- l^reit. Sie liegen von der unteren Seite. vor und
haben eine vortretende Mittelkante; sie sind auch fein chagrinirt.
ZWEITE U^'TERKLASSE. Monocotyledones.
I. ORAMINEiE.
y. Poacites hevh Ale.r. ßr. Taf. XIV, Fig. 2. 3.
P. culmo 5 — 7 Mm. lato, internodiis longis striatis; foliis 4 — 6 Mm. latis, 7 — 12
striatis, hwibus.
Heer, Flora tert. Helvet. I. S. (i9. Taf. XXV, 10. XXVI, 7. a. Florafoss.arct.il,
Spitzbergen p. 47. Taf. VI, 31-34.
Ettingshausen Flora von Bilin S. 23. Taf. VI, 4.
Cap Lyell und Scott-Gletscher.
Der Fig. 2 abgebildete Halm hat eine Dicke von 0 Mm. Er ist am Knoten nicht
angeschwollen und hat sehr lange luternodien. Diese sind dicht und fein gestreift.
Neben dem Halm liegen Wurzeln, die sehr Avahrscheinlich derselben Pflanze angehören.
Sie sind (h'inn und hing, mit zahli'cichen dünnen Fasern besetzt, welche theilweise sich
gabelig theilen. Solche Wurzeln sind im Sandstein am C'a]) L3'ell nicht selten; dagegen
habe die Blätter nicht linden können, welche in Oeningen bei den Halmen liegen und
die uns früher vom Caj) Staratschin zukamen. Halme von selber Dicke kommen auch
am Scott-Gletsehr'r vor.
Stimmt in der Dicke des Halmes, und in den langen gestreiften Internodien mit
der Oeninger Pflanze überein und düi'fte wohl zu Phalaris geliören.
Viel dicker sind die Fig. 3 gezeichneten Rohrreste, die wojd einer anderen Art,
vielleicht Phragmites angehöi'en, aber zur Bestimmung zu unvollständig erhalten sind.
KOXaL. SV. VET. AKADEMIKXS IIAXni.IXGAR. HAND. 14. N:ii 5. 65
Sie luiliL'ii eine Dicke von 9 — 1 .') Mm. iiiid sind fein, ;iber verworren Lfestreift. Sie
liefen in einem raiilien Snmlsteiii.
Cy |)er:i eeie.
10. Cyperus arcticus Hr.
Miuoene Flora von S|)itzl)ergen p. 4S. Taf. IV, Fig. 1. VI, 4i) — 4(j.
Scott-Gletscher.
Es wurde ein oben in zwei Aeste sich theilender Htihu gefunden.
11. Carex Noursoakensif Hr. Tat. XXXI. Fig. 5. vergrössert 5. b.
Heer Flora foss. arctica III, Nachträge /.iir niiocenen Flora von Grönland S. 13.
■Jaf. II, Fig. 14—17.
Ein 4 Mm. bi'eites iilattstüek vom Gap Heer, das mit der Art von Grönland über-
einstimmt. Der Mittelnerv ist stark vortretend. Die 4 Nerven, die zu jeder Seite des-
selben herablaufen, sind nur stellenweise erhalten und die zarten Zwischennerven
grössteiitheils verwischt.
li'. Cf/pernciies l>oreaii.'< Hr..'' Taf. XXXI, Fig. li. a.
Flora foss. arctica I, p. 9(3. Taf. XL\'. 3.
Der abgebildete Fdattfetzen vom Gap Heer hat dieselbe Hreite, wie bei C. borealis,
und einen ziendich vortretenden .Mittelnerv, dageiren sind die seitlichen Nerven "Tossen-
theils Verwischt.
II. LILIACE^J
13. MajantheniOj'hyüviii horeulc m. Taf. XXXI, Fig. 1.
^I. foliis (i Gm. latis, nervis li, lateralibus e basi incrassata nervi medii orientibus.
Gap Heer.
Es ist nur der untere Theil des lUattes erhalten, welcher an Maj. Rajani;efolium
Mass. (cf. Visiani ed Massalongo Flora de Terreni Terziarii di Novale p. 14, Taf. II, 4.)
erinnert. Das Blatt ist aber am Grund nicht herzförmig ausgerandet und ist grösser,
auch entfernen sich die seitlichen Nerven mehr von dem mittleren und bilden stärkere
Bogen. Es ist das Blatt ganzrandig, am Grund zugerundet und war wahrscheinlich
eiförmig. Der ^littelnerv ist am Grund verdickt, nimmt aber da, wo die Scitennerven
abgehen, plötzlich an Dicke ab. Solcher seitlicher Nerven sind auf der linken Seite 2,
auf der rechten 3, welche von dem verdickten Theil des Mittelnervs entspringen. Sie
laufen in starken, mit dem Rande parallelen Bogen nach vorn. Das feinere N^etzwerk
ist nicht zu sehen.
K. Vet. Akad. Haiiril. lianil. 14. N:o 5. 9
66 O. HEER. BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
III. NAJAÜEiE.
14. Potamogcton Xonhmskiöldi Heer. Taf. XXVIJ, Fig. 1 — 3. a.
Heer, Flora tuss. arct. I, p. 157. Taf. XXX, Fig. 1. b., ■•>, c. d. (j. 7. N. II, Spitz-
bergen p. .52. Taf. VIII, y. 10., IV, 18. b. 19., XV, 51. b.
Scott-Gletscher. Selten.
Bei Taf. XXVII, 1. haben wir die Basis des Blattes mit dem F^nde des Blattstieles.
Es lanfen zahlreiche, dicht stehende Längsnerven von demselben aus. Fig. 2 ist wohl
aus der Mitte des Blattes. Die bogenförmigen Längsnerven sind 2^/^ bis 3 Mm. von
einander entfernt. Fig. 3. a. stellt die vorn zugerundete Spitze des Blattes dar. üeber
die Mitte des Blattes laufen drei bis vier sehr genäherte Längsnerven, jederseits sind
nur fünf solcher Hanptnerven, die sich in Bogen der Spitze zuneigen. Da wir bei P.
.Sordenskiöldi je 7 solcher Nerven haben, stellt dies Blatt vielleicht eine andere Art
dar. Von Alisma weicht es durch die zugerundete Spitze ab.
IV. ALISMACEiE.
15. Allviia macropliyUuia m. Taf. XXVI u. XXVII.
A. foliis magnis ullipticis, apice acuniinatis, basi in petiolum longum attenuatis,
Costa media plurinervosa, nervis lateralibus paucis, margine [larallelis, interstitiis ner-
vulis transversalibus approximatis retit'ulatis.
Scott-Gletscher häutig.
Die meisten Blattreste liegen in einem wcissgraucn feinen, mergeligen Thon, der
offenbar aus einem weichen Schlamm entstanden ist, einige indessen auch im harten
Sandstein. Es sind so viele Stücke gefunden worden, dass Avir daraus das ganze Blatt
zusammensetzen können. Es ranss darnach eine Länge von wenigstens 22 Cm. und
eine Breite von 105 Mm. gehabt haben, war daher doppelt so gross als bei Alisma
Plantago L.
Vorn war das Blatt in eine lange Spitze auslaufend, wie Taf. XXVI, Fig. 2 u. 4
zeigen, inid die Nerven laufen in diese Spitze ans. Auch gegen den Grund zu ist das
Blatt allmälig verschmälert (Taf. XXVII, (J). Ueber die Mitte des Blattes läuft eine
ziemlich breite, aber ganz flache Rijjpc, die aus mehreren dicht beisammen stehenden
Längsnerven besteht (Taf. XXVI, 5. 6., XXVII, 5. 6. 3. b.). Von dieser Mittelrippe ent-
springen am Grund in verschiedener Höhe die seitlichen bogenförmigen Hauptnerven
(Taf. XXVI, 5 (i. XXVII, 6. a.). Es stehen diese von 5 bis 12 Mm. auseinander und
variiren in der Zahl. Bei Taf. XXVI, Fig. 5 und XXVII, 5. sind jederseits nur 4 zu
zählen; bei den grossen Blättern XXVI, 1 und XXVII, 7 fünf bis sechs, bei XXVI, 2
u. A. aber sieben. Die Zwisclienräume zwisclicn diesen bogenförmigen und spitzläufigen
Längsnerven sind durch sehr dicht stehende, theils einfache, thcils gabiig gethcilte und
in spitzem Winkel auslaufende Queradern ausgefüllt. Ueberdiess haben wir aber noch
sehr zarte, diese kreuzende und verbindende Aederchen, so dass ein sehr feines Netz-
IvONGL. SV. V1;T. AKADE.MIEXS llANI>LIN(,Ali. IIAXD. 14. N:u 5. 67
werk fiitsteht. Diese Aederohcii sind iiiireo-elinässii>- und liäufii;' verwischt. Sie sind
indessen ei'halteii Tuf. XXVI, Fiii. o, XXVII, 3. c. 7.
Bei den Blilttern liegen liiiufig lange, platte, gesti'eifte Stiele, welelie ohne Zweifel
die lUattstiele und Stengel darstellen. Taf. XX\'I, 7 stellt ein |)aar soleiier Blattstiele
dar; aber auch Fig. 1, und XXVII, 7 haben wir welche; denn diese dicken Stiele
können keine Blattri]i]ien sein. V.> hatten deumach diese Blätter s(dir lange, platte,
gestreifte Stiele.
Es stimmt dieses Blatt in der Form, Ner\'ation und tlem langen Stiel am besten mit
Alisma Plantago L. überein. l)ie Blattbn'in ist diesellie, nur ist das Blatt doppelt so
gross und hat daher auch einen viel stärkeren Blattstiel. Die seitlichen Hauptnerven
entspringen auch bei A. Plantago in verschiedener Höhe und laufen alle in die Spitze;
sie /.eigen dieselben Abstände und ausser den Quernerven kommen sie verbindende
Aederchen vor. Bei der fossilen Art stehen aber die (^)uernerven viel dichter beisam-
men, insofern ähnlich wie bei ^Misma parnassifolium.
Eine ähnliche Form hat auch Allium ursinum L., doch fehlen diesem Blatt die
Aederchen, welche die Quernerven verbinden.
Von Potamogeton Nordenskioldi ist dii' Art <lurcli das viel grossere Blatt, seine
Zuspitzung und breiten Blattstiele, dui'ch den Auslauf der seitlichen Hauptnerven, ihre
tjerinoe Zahl und weitere Entfernun"' von einander, wie auch durch die die Quernerven
verbindenden . Aederchen zu unterscheiden.
Auf mehi'eren Blättern (XXVII. Fig. '6. 5.) bemerken wir haarfeine, verästelte,
hin und her gewundene Linien. Sie können nicht von Minirgängen herrühren, da sie
sich in verschiedener Richtung durchkreutzen, viel eher sind es die Abdrücke von Con-
ferven Faden, welche auf diesen lilättern sicli abgesetzt hatten.
DRITTE UNTERKLASSE. Dicotyledones.
I. SALKINEiE.
l(i. Popiilus lidhainoiilt'S Gckpp. Taf. XXVIII, Fig. 2.
P. foliis cordato-vel ovato-(dliptieis, latitudinc multo longiorilnis, serratis; nervo
medio lateralibus multo validiore.
(itEPPERT fossile Flora von S( hossnitz S. 23. Taf. XV, Fig. 5. (i.
Heer Flora tert. Helvet. II, S. LS. Taf. LIX, LX. 1—3. LXIII, ö. 6. Flora foss.
arct. II. Alaska [.. 21;. Tab II, 3.
Poj)ulus eximia (t(EPP. 1. c. S. 24.
P. emarginata (t(Epp. 1. c.
Scott-Gletscher.
Fig. 2 stellt ein ziendich langgestieltes kleines Blatt dar, das zur Variet. e meiner
Flora tert. Helvet. p. 19 gehört. Sehr ähnlich sind die von Gceppekt in seiner Flora
von Schossnitz auf Taf. XV, Fig. 5 u. (i abgebildeten Blätter. t>as Blatt ist länger
68 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
als breit, ziemlich scharf gezahnt; die seitlichen Nerven verästelt unil in Bogen ver-
bunden.
Steht der P. balsainifera L. aus Xord;naerika sehr nahe.
17. Poimlus Richardsoni Hr. Taf. XI, Fig. 7. e. XIV, Fig. 4. XXXII, 1. 2.
Flora foss. arctica p. 9S, IfiS. Taf. IV, 1-5. VI, 7. 8. XV, I.e. T. II, Green-
land, p. 4(i8. Spitzl)ei'gen p. 54. Taf. X, 8 —12.
Am Cap Lyell selten; am Scott-Gletscher.
Es wurden am Cap Lyell meist nur Blattfetzen dieser Art gefunden. Meiirere
grosse, aber am Rande zerstörte Blätter liegen auf der Rückseite der Steinplatte, welche
die Früchte, nebst Blattresten von Acer arcticnm, enthält. Ein anderes Stück ist bei
den Zweigen von Glyptostrobus und Blättei-n von Alnus und Cornus (Taf. XI, 7); den
sehr langen (72 Mm.), dünnen Blattstiel zeigt uns Taf. XIV, 4.
Zahlreiche Blätter dieser Art hat Prof. Nordenskiöld im Jahre 1872 im harten
Sandstein des Cap Staratschin gesammelt. Sie müssen dort sehr häufig sein. Es kom-
men darunter kleine Blätter vor, die nur 80 Mm. Breite, bei 25 Mm. Länge erreichten,
und anderseits sehr grosse von lUö .Mm. Bi'eitc und mit grossen Zähnen (Taf. XXXII,
Fig. 1. 2).
18. Populu.^ ZadJnchi Hr. Taf. XII, Fig. 2. b. 5. b XXVIII, 3
Flora foss. arct. II. Spitzbergen S. 55, Taf. II, 13. c. X. 1. XI, 8. a.
Cap Lyell uml Scott-Gletscher.
Es wurden mehrere Stücke gefunden, welche die Bezahnung der P. Zaddachi
haben. Bei Fig. 2. b. liegt ein kleineres Blatt neben Secjuoienzweigen. Es ist tief herz-
förmig ausgerandet, hat stark nai-h vorn gebogene seitliche Hauptnerven und einen fein
gezahnten Rand.
Das Blatt Fig. 5. h. ist grossentlieils von einem Sequoien-Zweiglein bedeckt. Der
Rand ist auch fein gezahnt. Der kleine Punkt an der Spitze des Zahnes deutet wohl
die Drüse an.
Vom Scott-Gletscher (XXVIII, 3.) haben wir ein paar runde Blätter, die aussehen
wie bei P. arctica aber die Zahnl)ildung der P. Zaddachi haben.
19. Populus curvidens m. Taf. XXVIII. Fig. 4. 5.
P. foliis cordatis, nuirgine duplicato-dentatis, dentibus ineurvis, acutis; 5-nerviis,
nervis primariis lateralibus erectis, acrodromis, ramosis.
Scott-Gletscher.
Steht der Populus Zaddachi zwar sehi' nahe, ist aber durch die Art der Bezah-
nung V(jn allen Arien versciiieden. Es sind die seliai'f üeschnittenen Zähne stark nach
vorn gebogen (Fig. 4. b. Zähne vergrössert) und haben einen stark gekrümmten Rücken,
vorn sind sie fein zugesj)itzt und am Rücki'U mit einem kleineren Zahn versehen. Das
Blatt ist am Grund herzförmig ausgerandet; drei mittlere Rii)pen sind fast von der-
KONGL. SV. VKT. AKADKMIKXS 11 AXDI.INGAR. HAND. 14. N:() 5. 61»
selben Stärke, die seitlichen sind staric nach vorn gerichtcf und answärts V('räst(dt.
Diese Aeste bilden starke Boe;en und ein writes Maschwerk.
•-'!). Popnhis lU'dlca Hr. Tat. XXXI, Fig. 2.
Flora f'oss. arctica 11, S])itzht'rgcn |». 55, Taf. X, •! — 7. XI, 1. XII, 6. c.
Ziendich selten am Ca)) Lyell; hantig dagegen am Cap llcci' nnd am Scutt-
Gletscher.
Es kommen an diesen Stellen theils kleine, runde, am Grunde etwas iu'rzföi'nn<r
ausgerundete Blätter vor, theils aber auch grosse Blätter, wie ich solche schon früher
aus dem Sandstein des Ca]) Staratschin al)gel)ildet habe. Bei diesen ist aber das feine
Geäder verwischt. Sehr wolil erhalten ist Taf. XXXI, Fig. 2 vom ('ap Heer. Es ist
ein fast kreisrundes, voi'n in einen kurzen Zi])fel ^'(•rli■ulgertes Blatt, wie wir solche
früher von Grönland dargestellt haben.
Eine auffallende Form haben wir Taf. XXXII. Fig. 'r> vom ('a[) Heer dargestellt.
Der Rand ist ganz; die Basis fast ki-eisföiMnig zugerundet. Die seitlichen Hauptnerven
verlaufen in starken Bogen, so dass das Blatt ein Smilax-artiges Aussehen erhält. Ein
ähnliches Blatr erhielt ich fVüher aus (Grünland, (cf. Flora arct. II. Greenland Taf. LIII,
Fig. 4. b.).
21. Popnlvs Hookcrl Hr. Taf. XIV, Fig. 5.
P. tVdüs rotundatis, hiugitudine latioribus, obsolete crenulatis vel integerrimis,
(juiiKjUi'- iierviis, iiervis diiobus lateralibus Hexuosis, valde ramosis.
Flnra fossilis arctica I, p. 1M7, Taf. XXI, Fig. 16.
In einem rauhen Sandstein vom Ca]) L\ell liegen drei khdne Blattei', wehdie iu
ihi'cr Form und Nervatur nut der P. Hookeri vom Mackenzie übereinstimmen, von
denen aber das am besten erhaltene (Fig. 5. a.) einen ungezahnten Rand hat. Unter-
scheidet sich von der P. arctica durch die kürzeren, niclit zur Blattspitze laufenden
seitliclien Hauptnerven, die sehr vei'ästelt sind. Das Fig. 5. a. dargestellte Blatt hat
eine Länge von 25 Mm. und eine Breite von 28 Mm. (die wohl erhaltene eine Hälfte
ist 14 Mm. breit). Es ist am Grund stumpf zugerundet; unterhalb der Mitte am brei-
testen. Daneben liegt die Frucht, welche drei Klappen geliabt zu haben sc-heint. Die
zwei anderen Blätter sind theilweise zenstört. Sie haben selir stark verästelte seit-
liche Hauptnerven. Der Blattstiel hat eine Länge von o5 Mm.
22. Popiilus retnsa in. Taf. XIV, Fig. 6. 7.
P. foliis rotundatis, longitudine latioribus, integerrimis, apice emarginatis, quinque-
nerviis, nervis ramosis, deinde in rete dissolutis.
Cap Lyell im raidien Sandstein.
Nur ein nicht ganz erhaltenes Blatt, das aber nach der wohl erhaltenen rechten
Seite vervollständigt werden kann (Fig. 7). Es ist auffallend durch die tiefe und weite
vordere Ausrandung und dadurch von lien beiden vorigen Arten leicht zu uuterschei-
70 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
den. Es nähert sich der P. iirninosa, hei welcher die BL"itter zuweilen vorn weit aus-
gerandet sind.
Das Blatt .scheint lederartia' gewesen zu sein. Es ist vorn aufl'allend stark zuge-
rundet und oeo-en den Mittelnerv ein"-ebogen. Dieser Mittelnerv löst sieh vorn in
grosse Maschen auf. Die seitlichen Nerven sind in starke Aeste gespalten, welche in
ein weitmaschiges Netzwerk sich auflösen. Der Rand ist ungezahnt.
23. Salu Pumna Hr. Tat'. .\n\ Fig. S.
Flora fossilis arctica I, p. 102. Taf. I\', 11 — 13. XLVII, 11. p. 137. Taf. XXI,
13. T. II, Greenland p. 469. Taf. XLIII, H.a.
Oap Lyell.
Ein kleines gestieltes ganzrandiges ßlättchen, das am Grund schwach zugerundet
und mit stark hogenförmig gekrümmten Secundarnerven versehen ist.
24. Saiu: aariiiiis G(Ei'r. Taf. XXVIII, Fig. 1.
Heer Flora foss. arctica II, .Alaska p. 27. Taf. II, Fig. S. III, 1 — 3. Greenland
p. 4G'J. Taf. XLIII, 12. 13.
Scott-Gletscher.
Ein zwai- stark zusammengedrücktes und zerrissenes Blatt, das aber in seiner Form,
in seinem eirdach li'ezahnten liand und den gel)ogenen, bogenläuhgen Secundarnerven
wohl zu Salix \arians stimmt.
II. liETlLACE^.
2.3. AInns Keferstdnü (iG^vv. Taf. XI, Fig. 7. c. Taf. XIV, Fig. •>. 10.
Heer Flora foss. arct. I, p. lö'.i. Taf. XXX, 5. a. Fhn-a baltica \). (!7. Taf. XIX,
1 13. XX.
Ich halte schon früher vom Kohlherg des Bellsundes einen Blattfetzen abgebildet,
vidlständiger erhalten sind die Blattstücke vom Cap Lyell. Bei Fig. 9 sind die schwach
boffenförmio; g-ekrüminten und uut Tertiärnerven verselienen Seitennerven randläiitiü',
die unteren sind fast gegenständig und 4, die oberen wechselständig und 7 — 8 Mm.
von einander entfernt. Der Rand ist doiipelt gezahnt. Bei Fig. 10 liegen mehrere klei-
nere Blätter beisammen; es ist sowohl die Blattspitze wie Bhittbasis erhalten. Hier ist
das Blatt stum|)f zugerundet, die unteren Secundarnerven sind verästelt. \'on selber
Grösse ist Taf. .\I, Fig. l.v. Das Blatt ist am Grund etwas ausgerandet, die doppelten
Zähne sind am erhaltenen Theil scharf. Die Seitennerven alternierend.
i'.in ziendich urnsses B>latt kam mir auch vf)m Scott-(iletschei' zu.
26. Iletiihi i>rif<ca Ett. Taf. XXXI, Fig. 10.
IvrTiNosuAisEN Foss. Flora voll Wien S. 11, von Bilin S. 45.
KONCL. SV. VET. AK ADKMIEXS IIAXI 'LINf, AK. KANU. 14. Xki 5. 71
Hei-K Flora tos.s. jirct. I, p. US. Tat'. X.W, i'U — 25, 9. a. XXVI, l.h. .:. 11,
Alaska S. 28, Tat'. V, Fiii". ;^, — (J. Spitzbergen [>. '>'}. Tat'. XI, ;'. — (i.
Cap Heer.
Ein kleines Blatt mit gegenstämliiien, verästelten Seennrlarnerven und ziemlich
scharfen (l()]ipclten Zähnen.
27. JJetuld iiiacnipliijlht (i(Ei>i". sp. Tat. XWTII, Fig. (j. a.
Heek Flora toss. aretica I, p. HC. Tat'. .XXV, Fig. 11 — Hl, II, Spitzt. ergen p. öO,
Tat". XI, 7.
ExGELHAHDT Brannki ihlcii im Königr. Sachsen p. IG, Taf. III, 72.
Alnns macropliylla •mei>I'. Foss. Flora von Schossnitz. S. 12. Tat'. IV, 1^'ig. 6,
V, Fig. 1.
Scott-(,Tletsehcr.
Das Blatt ist zwar viel u'rösser als die von Schossnitz nnd ans Island ahü'ehil-
deren Blätter, stimmt aber in der F^)rm nnd Bx'zahnnng mit denselben iiberein. ¥^a
hat eine Länge von 11 Cm., Iiei einer Breite von S ("m. Am (Irnnd ist es etwas herz-
förmig ansgerandet, V(ni dei- .Mitte an nach vorn vei-schmälert. Hie linke Seite ist
grussentheils zerstört, doch ist wenigstens die oberste Pai'tie mit den scharfen dop-
pelten Zähnen erhalten. Anf der liidcen Seite ist ebenfalls diese doppelte Bezahnung
zn sehen, indem die Zähne, in welche die Secnndarner\en ansmünden, viel stärker her-
vortreten. Es sind aber diese Zähne wenijier zu<''esititzt. Die Secnndarnerven stehen
weit auseinander und senden vorn Tertiärnerven aus.
\i» war mir früher nnr die Frucht ans Spitzbergen bekannt, daher durch obiges
Blatt das \'orkonnnen einer zweiten Bii'kenart in Spitzbergen in erfreuliehei- Weise lie-
st ät igt wird.
ni. CUPT LIFEK.E.
2s. IJai'pinwi (/rniidis UxG. Tat. XV, Fig. 7.
C. foliis elliptieis, ovato-ellipticis et ovato-laneeolatis, argute duplicato-serratis,
nervis seeundariis 12-20 strictis, parallelis.
Flora fossilis aretiea I, p. 108. Taf. XLIX, 9. T. II, Alaska p. 29. Taf. II, 12.
Cariiinus Heerii Ettingshausen Flora von Bilin p. 48. Taf. XV. Fig. 11 (nicht lO!).
Cap Lyell.
Es ist mir nnr ein circa (J Cm. langes Blatt zugekommen, dessen parallel zum
Rand laufende und keine Seitenäste absendende, zahlreiche Secnndarnerven und dessen
scharf doj.pelt gezahnter Rand anf Carpinüs weisen. Es stimmt sehr wohl zu den
Blättern des Carpinüs grandis von Eritz (cf. Flora tert. Helvet. II, p. 4ü. Taf. LXXII,
Fig. 2 — 24). Von Ulmus unterscheidet es sich durch den Mangel der Tertiärnerven.
72 O. HKEi;, HEITKÄGE ZIK FOSSILEN FLORA .SIUTZHERaENS.
29. Corylus .Uac Quarrii Fohb. ^\k T;if. XV, Fig. 1—4. XXV 111, Fig. 7.
Heer Flora foss. arctica I, p. 104. Taf. Vlll, i» — 1l>. IX, 1—8. XVII, .5. d. XIX,
7. c. p. 1H8, Taf. .\XI, 11. c. XXII, 1 — H. XXIII, 1. p. 141), 1.50. Taf. XXVI, 1. 2—4.
Taf. XXXI, .'). T. II, Alaska p. 29. Taf. I\'. Si)itzbergfMi p. 5(!. Taf. XI, 10 — 13. XIII,
35. b. Greeiilaud p. 4(;9. Taf. XLIV, H.a. XLV. 6. b.
Am Cap L}fll und Scott-Gletsclicr.
Es ■waren iVidier nur selir unvollständige Blattfet/.en, denen der Rund fehlte, in
Spitzbergen gefunden worden, daher die Bestinnnung zweifelhaft Idieb. l)ie am Cap
Lyell und am Scott-(Tletseher neu entdeckten Blattei' haben diese Zweifel gänzlich ge-
hoben und zeiofen eine volh' Uebereinstimmung mit den Bliittern der so weit verbrei-
taten C. MQuarrii.
Das Fig. 1, Taf. XV vom Cap Lyell abgel)ildete Blatt zeigt uns den eiförmig-ellip-
tisehen Umriss des Blattes. Es hat eine Liinge von 1 Dee., i)ei einer Breite von 8 Cm.
Am Grund ist es zugerundet, vorn aiier in eine schmale Spitze auslaufend. Die unter-
sten Secundarnerven sind genähert, die oberii gleich weit abstehend und alternierend.
Die Nervillen treten deutlich hervor. Der Rand ist grossentheils zerstört, doch sieht
man wenio'stens stellenweise die scharfe dopiielte Bezahnuni;'. Grösse)' sind die Zähne
bei dem Taf. XV, 3. al)geliildeten Blattfetzen; sie sind sehr scharf und etwas nach vorn
gerichtet.
P^in kleines Blatt mit ebenfalls scharfei' d<ii>peltei' Bezahnuiig haben wii' Taf. XX\'III,
Fig. 7 vom Scott-Gletscher dargestellt.
Vom Cap L}cll liegt ein ziemlich grosses Blatt vor, welches sich durch die schiefe
Basis auszeichnet. Es erinnert dadurch an ein Lindeiiblatt, es ist aber tiedernervig,
ol)wohl die drei untersten Secundarnerven nahe zusammengerückt sind.
Vm: I). mii'roilontii. Taf. XV, 2 und Taf. XXIX. Fig. 2.
Zeichnet sich durch die kleineren Zähne aus. Taf. XV, Fig. 2 ist vom Cap Lyell.
Dit; Zähne sind wohl scharf und die am Auslauf der Secundarnerven stehenden treten
(;twas mehr her\'or, es sind abei' alle diese Zähne kleiner, als bei der gewöhnlichen
Form. Die mir Tertiärnervi'ii versehenen Seitennerven sind alternierend und stark, und
auch die Nervillen sind deutlich ausgeprägt. Ein ähnliches Blatt mit kleineren, aber
scharfen und wohl erlialtenen Zähnen haben wir vom Scott-Gletscher (Taf. XXIX, Fig. 2);
es hat aber weniger und deshalb weiter auseinander stehende Seitennerven und ist am
Grunde ausgerandet. In diesen weiter auseinander stehenden Nerven stimmt es zu C.
Scottii, weicht aber in der iJezahiiuug vtju dieser Art ab.
\ Dil dem männlichen Bluthenkätzcheii wurde ein Stück am Cap Lyell gefunden
(Taf. .W, l"ig. 4). F.s war cjdindrisch, 6 Mm. breit und besteht aus zahlreichen, runden
Bracteen, die dicht zusammengedrängt sind. Sie sind in Q.uerreihen geordnet. Liegt
mit Blättern von Acer arcticum, (ircvia creiiata und Se(pioia auf derselben Steinplatte.
Die Frucht hal)en wir Taf. X.WIII, Fig. S vom Scott-iiletscher; sie ist auf die
Spitze gestellt, und im Stein verborgen, nur ihre Basis tritt hervor, so glaube ich we-
nigstens Fig. 8 deuten zu sollen. Es hat diese Basis einen Durchmesser viui 1 Cm. Die
ovale Insertions.stelle der Xuss hat eine Länye von 5 Mm., ist glatt und von einem
KONGL. SVEXSKA VET. AKADEMIENS HANDLIXGAR. I5AN1). 14. N:() 5. 7o
-sclniuikii Wall iiiugeheii. Die Fniclit ist von Blättclicii iiiiis>vln'ii, die vielleicht vom
iiivnliu-i'uin herrülu-cii. durh ist keine Nervation zu crkeiiiieii und aiieh ihre l'Virni nicht
zu bestimmen.
?>(). Cori/lus Scottii m. Taf. XXIX, Fig. 1.
C. t'oliis magnis, liasi suhcordatis. grosse ina'(|ualiter dcntatis, dentibus cdniei»;
n ervis seciindariis utrinque <s, ('\tu.> i'amosis, trihns i ntimis hasi a[)proximati8.
Scott-Gletscher.
Unterscheidet sich von C. M'Quai'rii voraus durch die grossen, nicht nach vorn
gerichteten Zähne. Eine sehr ähnliche Art scheint die C. grandif'olia X'ewli. (New
spccies of Fossil l'lants p. 59) ans den niiocenen Ligiiiten des Fort Union zu sein, so weit
sich dies aus der kurzen iJeschi'cibung ohne Abbildung ermitteln lässt.
Es ist zwar nur die rechte Hälfte des Blattes erhalten, doch lässt sich dasselbe
darnach leicht vervollständigen. Dieses ganze Blatt muss eine IJreite von U2 Um. und
eine Länge von US Cm. haben. Es war also fast so breit wie lang; am Grund stumpf
zugerundet und leicht ausgerandet. Die Basis ist ungezahnt, der äussere Rand dagegen
doi)pelt gezahnt. Die am Ende der Secundarnervcn stehenden Zähne treten vielmehr
her\"or, als die dazwischen liegenden. Sie sind auswärts gebogen und kegelförmig.
Auch die dazwischen liegenden kleineren Zähne sind nicht so scharf geschnitten, wie
bei C. M'Quarrii. Secundarnerven sind 7 zu sehen, ohne Zweifel war aber noch einer
in der fehlenden Spitze. Die drei untei'sten sind am Grunde genähert, die zwei unter-
sten sind schwächer und laufen dem Rande ziemlich jiarallel, während der dritte mehr
nach vorn gerichtet ist und starke Seitenäste zu den Zähnen sendet. Auch die folgen-
den haben starke Tertiärnerven. Das Zwischengeäder tritt stellenweise deutlich hervor.
Erinnert im Blattumriss an die südeuropäische C. Colurna L.
Ich habe die Art Herrn Robkrt H. Scott, Director der meteorologischen Office in
London, der sich fortwährend lel)haft fiir die fossile ai-ctiscdie Flora interessii-t, gewidmet.
S\. Faiiiis Drucalioiiis Ung. Taf. X^'. Fig. ."i. b. C XVHI, Lb. XXXI, 7.
Hekr Flora foss. arctica I, !'• 105, 149, 159. Taf. VIII, U-4. X, 6. XL\'L 4.
XXV, 32. XXXI, 3. b.
Cap Lyell und Uap Heer.
Ich hatte früher nur einen kleinei: Blattfetzen von Spitzl)ergen erhalten, den ich
als Buchenblatt gedeutet habe. Diese Deutung, und somit das Vorkommen einer Buche
in Spitzbergen, hat durch die neu gefundenen Blätter seine liestätigung erhalten. Bei
Taf. X\', Fig. 6 liegen die Blätter nahe beisammen, mit einfachen, parallelen, und rand-
läufigen Seitennerven und starken dicht stehenden X^ervillen. Der Rand besitzt vorn
einfache Zähne.
Taf. XVIII, Fig. Lb. ist die obere gezahnte Partie des lilattes erhalten. Ebenso
bei Taf. XV, Fig. ö.b. Es hat dies Blatt grosse scharfe Zähne und ist längs der Secun-
darnerven oefaltet, es w;ir dies daher ein iunges Blatt.
K. V.l. Akfid. HandL Bd. 14. N:o fi, ^ *-'
74 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Am Cap Heer wurde der obere Theil eines Blattes gefunden (Taf. XXXI, Fig. 7).
Es hat grosse einfache Zähne.
32. Qnerciis elnenn Uno. Taf. XV, Fig. 8.
Q. foliis hreviter petiolatis, oblongo-hmceohitis, integerriniis, nervis secundariis
caniptodromis.
Unger Chloris protogtea p. 112. Taf. XXXI, 4.
Heer Flora tert. Helvet. H, p. 47. Taf. LXXIV, 11 — 1.5. LXXV, 1. HI, p, 178.
Taf. CLL 1—3.
Cap Lyell.
Basis und Spitze des Blattes fehlen. Es ist sehuial lanzettlich, gegen den Gi-und
zu verschmälert, ganzrandig. Die Secundarnerven sind zahlreich, gebogen, vorn ver-
bunden.
Stimmt in Form und Nervation mit den Blattern dei- Schweizer Molasse überein,
nur scheint das Blatt weniger lederartig gewesen zu sein, wenigstens hat es keine starke
Kohlenrinde zurückgelassen.
33. Qmrcns platania var. Taf. XVI, Fig. 1.
Heer Flora fossilis arctica I, p. 109. Taf. XI, 6. XLVl, 7. H, Spitzbergen p. 57.
Taf. XII, 5, 6. a., 7. Grönland p. 472. Taf. XLVI, ö. LV, 3. c
EngblHx\rdt die Tertiärtlora von Göhren S. 22. Taf. IV, Fig. 1. 2.
Cap Lyell, in dem grauen harten Sandstein.
Es ist nur die Hälfte des grossen Blattes erhalten. Die Secundarnerven ent-
springen in spitzen Winkeln, stehen weit auseinander und senden vorn Tertiärnerven
in die Zähne aus. Diese Zähne sind stumpf und ungleich, indem die am Ende der
Secundarnerven stehenden tnehr hervorstehen, als die der Tertiärnerven. Der unterste
Secundarnerv besitzt mehrere zum Rand laufende Tertiärnerven.
Die Grösse des Blattes, die steil aufsteigenden und weit auseinander stehenden
und vorn verästelten Secundarnerven, wie die doppelte Bezahnung des Randes stimmen
zu (^lercus platania; es weicht aber das Blatt in den stumpfen Zähnen ab und erin-
nert in dieser Beziehung mehr an Quercus Olafseni, bei welcher Art aber die Secundar-
nerven in Aveniger spitzem Winkel auslaufen und näher beisammen stehen. Da auch
in Grönland eine Form mit stumpferen Zähnen vorkommt (cf. contribut. to the Foss.
Flora of Greenland Taf. LV, 3. c.) dürfen wir das Blatt wohl zu Q. plantania bringen.
Im Verlauf der Nerven erinnert es lebhaft an Platanus, hat aber viel stumpfere Zähne.
34. Quercus Lyelli Hr. Taf. XVI, Fig. 2.
Hker Lignite of Bovey Tracey p. 40. Flora fossilis arctica I, ]>. 108. Taf. XLA II,
Fig. 9. II. Grönland p. 471. Taf. XLXVI, 3.
Cap Lyell.
KOXGl.. SV. VKT. AKADE.MIENS HANDLINOAK. HAXI). 14. N:(i 5. 75
Es ist mir die mittlere Partie des Blattes erhalten. Der Ivaiid ist wellenförmio-
gebogen. Von dem starken Mittelnerv gehen zahlreiche Secundarnerven aus, welche
vor dem Rand sich verastein und durch die Gabeläste sich verbinden.
3.5. Qiiercus spinulifera m. Taf. .\X\'T1I, Fig. 1).
Q. foliis membranaccis, basi rotundatis, emarginatis. s]Mnos<)-deiitic\datis; nervis
secTuidariis remotis, ramosis, craspedodromis.
Quercus venosa Hki:k (nun Gcepp.) miocene Flora Spitzbergens p. 'u . Tat. XII,
Fig. 7.
Scott-Gletscher.
Es wai' mir tVüher von Spitzbergen nur ein kleiner ßlattfetzeii zugekommen, den
ich wegen seiner eigenthümlichen, spitzen Zähne zu (^iieicus venosa GcErr. bi-achte. Ein
vollständiger erhaltenes, obwohl immerhin fragmentarisches Blattstück vom Scott-Glet-
scher zeigt aber, dass diese Bestimmung unrichtig war, indem das Blatt am Grund ge-
rundet und selbst etwas ausgerandet ist. Die Secundarnerven sind alternierend, ziem-
lich v>eit von einander entfernt und mit starken, in die Zähne auslaufenden Tertiär-
nerven versehen. Die kleineu, spitzen, scharf abgesetzten Zähne sehen wie kleine Dürn-
chen aus.
Die Bestimmiinii als EichenWatt ist noch zweifelhaft.
IT. TLMACE.E.
36. lliiius Bvavnü Hü. Taf. X\T, Fig. 3—10.
U. foliis petiolatis, basi vidde iiia-ipialibus, cor(latu-elli[)ticis vel eordato-lanceo-
latis, duplicato-dentatis, deutibus conicis; nervis secundariis lH — 13; samanv ala ovata
bifida.
Heer Flora tertiaria Helvet. II, p. 59. Taf. LXXIX, Fig. 14, 21. III, Taf. CLI,
Fig. 31.
Ettingshausex Flora von Bilin S. ()4. Taf. XVIII, -23— 2(1.
Cap Lyell häutig.
Die Blätter dieser Art sind in Grösse und Form variabel. Fig. 6 zeigt ein voll-
ständiof erhaltenes Blatt. Es hat eine Läuoe von 5 Cm., l)ei 33 Mm. Breite. Es hat
eine stark schiefe Basis und ungleich breite Seiten. P^s ist unterhalb der Mitte am
breitesten und schwach herzförmig elliptisch. Die doppelte Bezahnung ist scharf
geschnitten (Fig. 7.b. vergrössert). Die Kurzseite des Hauptzahnes ist schwach ge-
bogen, stärker daffeaen die Länirsseite und diese mit 1 — 2 kleineren Zähnen versehen.
Von dem Mittelnerv entspringen auf der rechten Seite 10 Secundarnerven, welche
aussen Tertiärnerven zum Rande aussenden. Die Nervillen treten stellenweise deutlich
hervor, sie sind theils durchgehend, theils gablig getlieilt.
Aehnlich ist Fig. 5 imd Fig. 7. Es stimmen diese Blätter wohl überein mit denen
von Oeuingen (cf. namentlich Fl. tert. Helvet. Fig. 18) und zwar mit den grösseren
76 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Blättern dieser Lokalität. Fig. t n. Fig. 8 u. U dagegen erinnern in den etwas weiter
auseinander stehenden Secundai-nerven und in der Grösse der Blätter an Ulmus Fischeri
(Flora tert. Helvet. II. p. 57), und habe sie anfangs zu dieser Art gezogen; sie haben
aber kürzere Zähne und stimmen überhaupt in der Zahnbildung mehr mit M. Braunii
überein. Bei Fif. 8 u. 9 sind diese Zähne wohl erhalten, während sie bei Fig. 4 grossen-
theils weo'cebrochen sind. Hier liegen mehrere Blätter übereinander und auf der an-
deren Seite desselben Steines liegt auch ein Ulmenblatt. Zwischen den Blättern liegen
einzelne, ovale, 4 Mm. lange Früchtchen. Sie sind am Grunde fast gestutzt, und haben
eine sehr schwach vortretende Mittellinie. Flügel sind nicht vorhanden, sie können
daher nicht zu den Blättern gehören. Dagegen stellen Fig. 10 u. Fig. 11 ülmenfrüchte
dar, welche sehr wahrscheinlich zu den Blättern gehören. Das Nüsschen hat ganz die
Grösse und Form wie bei der von mir früher abgebildeten Frucht dieser Art (cf. Flora
tert. Helvet. III, Taf. CLl, Fig. 31), leider sind aber die Flügel theilweise zerstört, daher
ihre Form nicht genauer zu bestimmen ist.
Das Blatt Fig. 9 a. ist an vielen Stellen mit Löchern und tiefen Eindrücken ver-
sehen, welche wahrscheinlich von Pusteln herrühren, die auf dem Blatte waren und
von Blattläusen veranlasst wurden. Aehnliche Pustelbildungen haben wir bei den Ul-
men häutig.
Fif. 3 stellt ein schmales Blatt dar, das mehrmals zerbruchen ist. Wahrschein-
lieh wurde die Schlammschieht, in der es lag, verschoben, als sie noch weich war.
V. PLATANE^].
37. Plntanus aceroides Gcepp. Taf. XVII, Fig. 1. 2. 3. XXXI, 3.
Flora fossilis arctica I, p. 111, 138, 1.50. 1.59. Taf. XLVII, Fig. 3. XXI, 7. b.
XXni, 2. b. 4. XXVI, 5. XXXn. T. II. Greeidand p. 473. Spitzbergen p. .57.
Taf. XI, -2.
Ciip Lyell, Cap Heer, Scott-Gletscher.
Das erste Platanenblatt wurde von Blomstr.\nd 1861 im Gn'inhafen entdeckt. Es
war alleidings nur ein Blattfetzen, der aber doch alle zur Bestimmung wichtigen Merk-
male enthielt, so dass ich es wagen durfte im 1. Bande der Flora arctica Taf. XXXII, 2)
dasselbe zu restauriren, um zu zeigen wie es ausgesehen haben müsste, wenn es voll-
ständig erhalten wäre. Die Expedition vom Jahre 1868 hat zwar mehi'ere Blattstücke
vom Cap Staratschin gebracht, die aber nicht vollständiger erhalten waren. Bei der
letzten Expedition wurden sehr grosse Blattstücke am Cap Lyell, C;ip Heer und Scott-
Gletscher gefunden, bei den meisten ist aber der Rand zerstört und nur bei wenigen
sind die Lappen und einzelne Zähne erhalten. Ein grosses Stück vom Cap Lyell haben
wir Taf. XVII, Fig. 2 abgebildet. Man sieht die 3 grossen Hauptnerven, denen drei
grosse Blattlappen entsprechen. An dem mittleren sind wenigstens ein paar Zähne er-
halten, die nach vorn gerichtet sind. Es hatte dies Blatt fast genau dieselbe Grösse,
wie das auf Taf. XXXII der Flora arctica dargestellte. Viel grösser aber muss das
Fig 1 aV)gebildete Blattstück gewesen sein, denn es giebt mir einen Tlieil des Mittel-
KONOL. SV. VET. AKADKMIENS IIANinjXGAT!. HAND. 14. \:0 5. 77
lappeiis. Er imiss weiiia'i^teiis 5 Secundariierven gelial)r IuiIk'H, die in sehr ^vossv, nach
vorn o-ebogL'ne Zähne enden. Die Ncrviücn sind stelloinveise wohl orliulten, oljwolil
das Bhxtt, wie das vorige in einem rauhen Sandstein liegt.
Ebenso gross muss das Blatt gewesen sein, von welchem Tat'. XXXI, Fig. ;> einen
Rest vom Cap Heer darstellt.
Am Sc()tt-(iletscher wurden Fetzen grosser Blätter gefunden; bei einem sind die
drei sehr starken Hauptnerven erhalten und ein seitlicher La])p('n, dei- zeigt, dass das
Blatt tiefe Buchten hatte. Daneben liegen die Reste von mehreren kleineren Blättern.
Wie in Grönland so kommen auch in Spitzbergen und zwar am Cap Lyell, wie
am Scott-Gletschei' ausser den Blättern Rindenstücke der Platane vor, was zeigt, dass
sich die Platanenrinden zeitweise vom Stamme losgelöst haben, wie dies bei den leben-
den Arten der F^all ist. l'.in solches Rindenstück haben wir Taf. XVII, Fig. ?> vom Cap
Lyell dargestellt. Es liegt im Abdruck vor und zeigt 4 — 10 Mm. hinge, schmale, an
beiden Enden spitze Eindrücke, die in grosser Zahl ineinander geschoben sind. In der
flinde selbst stehen sie wie schmale Wärzchen hervor. So bei dem Taf. XXIV, Fig. 2. b.
(vergrössert 2. c.) dargestellten Stück, das neben einem Ahornblatt liegt. Bei diesem
RindenstCick sind die Wärzchen aber grösser.
Taf. X\TI, Ficr. 4 ist vom Scott-Gletscher. Die Wärzchen haben hier dieselbe
Grösse, wie bei der lebenden Art. Neben der Rinde liegt ein Ahorn-Blatt (Acer arc-
ticum). Bei Platanus luiben wir immer drei Hauptnerven. Das von F^ngelhardt als
Platanus aceroides abgelnldete Blatt mit 7 Hauptnerven (Tei'tiär-Flora von Göhren
Taf. V, Fig. 3) kann daher nicht zu Platanus gehören, sondern ist ein Ahornblatt.
VI. CAPRIFOLIACEiE.
38. Viljunmm Xonlend'wldl Hr. Taf. XV, Fig. 5. a. XVIII, Fig. 7. XXIII, Fig. 4. b.
XXIX, 5.
V. foliis basi cordato-emarginatis, crenatis, punctatis, nervis secundariis apice
ramosis, craspedodromis, nervillis transversis sul)i)arallelis, simplicibus vel turcatis.
Heer Flora fossilis Alaskana p. 36. Taf. III, L3.
Cap Ev<dl und Scott-Gletscher.
Bei Fig. 4, Taf. XXIII liegt ein ni(dit ganz erhaltenes Blatt neben Acer arcticum.
Es ist am Grund tief herzförmig ausg.-i'andet. Am Blattgrund entspringen fast gegen-
ständig zwei Seenndarnerven in fast rechten Winkeln, die schon am Grund einen stark
gebogenen Ast aussenden. Die nächstfolgenden Secundarnervcn sind auch fast gegen-
ständig, schwach nach vorn gerichtet, gekrümmt und vorn Tertiärnerven nach dem
Rand aussendend. Die Xervillen treten deutlich hervor, sind fast pai-allel, theils durch-
gehend, theils verästelt. Der Rand ist, so weit er erhalten, gleichinässig mit kleinen,
stumpflichen, etwas nach vorn gebogenen Zähnen besetzt. Aehnlich ist Taf. X\ , l'ig.
5. a. und Taf. XVIII, Fig. 7. nur sind die Seitennerven mehr aufgerichtet.
In Form, Bezahnung und Xervenverlauf mit dem Blatt von Alaska stimmend.
78 O. HEER, BEITRÄC4E ZUR F088ILEN FLORA SPITZBERGENS.
Etwas ubweiclieiid ist das Blatt vom Scott-Gletscher (Taf. XXIX, Fig. 5). Es ist
mehr gerundet, um Grund nicht ausgerandet, hat aber diesell)e Bezahnung und Verlauf
der Nerven.
Am Cap Staratsrhin kommen von zwei \'il>urniini-Arten die 8amen vor (cf. meine
miocene Flora Spitzbergens p. 60). Die häuiigste Art habe ich zu Viburnum Whym-
peri gebracht, da die Samen denen der V. Lantana sehr ähnlich sehen, wie die Blätter
des V. Whymperi, von welchem einzelne Blattreste am Cap Staratschin gefunden wur-
den. Es may- daher die zweite Art des Cap Staratschin (das V. macrospermum) den
Samen des \. Nordenskiöldi darstellen, was freilich so lange eine blosse Vermuthung
bleibt, bis diese Samen bei den Blättern gefunden werden.
TU. ARALIACE^.
39. H,'dera Mnc Ciuru Hr. Taf. X\1II. Fig. 1, 2.
Flora fossilis arctica 1, p. 1 11). 138. Taf. XVII, Fig. La. 2.c. 3. 4. 5. a. XXI,
Fi<i. 17.a. II, Spitzliergen p. (;o. Taf. XIII, '29 — 33. Greenland p. 47(j. Taf. LH, 8. e.
Ca]) Lyell; auch am Caji Heer und Scott-Gletscher.
Taf. XMII. Fig. 1 liegt mit Blattresten von Fagus Deucalionis imd Cornus hyper-
borea und Zweigen von Sequoia anf derselben Steinplatte. Das Blatt hat 5 stark ver-
ästelte Hauptnerven ; Fig. 2 dagegen hat deren 7 ; die seitlichen sind vorn gabelig
getheilt.
Am Cup Heer wurde ein Blatt gefunden mit 5 steil aufsteigenden, gahelig sich
theilendcii Hauptnerven, dessen Rand aber ganz zerstört ist.
40. Contus rhainnifoim (). Weis. Taf. XMII, Fig. 4 — ti.
C. foliis ovato-ellipticis, petiohitis, nervis secundariis utrinque 8 — IL arcuatis,
Omnibus vel modo inferioribus o])positis.
Weber Pahvontographica II, S. 192. Taf. 21. Fig. 8.
Heek Fh.ra tert. Helvet. III, S. 28. Taf. CV, 22"-24.
Cap I^yll nicht selten. Am Scott-filetscher.
Es wurden mehrere Blätter gefunden, denen aber die Spitze fehlt. Das Blatt
F'ig. 5 ist in der Mitte zerbrochen und etwas verschoben. Es hat einen ziemlich langen
Stiel, ist aiu Crund zugeruudet, ganzrandig. Die Secundarnerven sind nach vorn gerichtet
und gebogen. Die zahlreichen, fast parallelen Nervillen in rechtem Winkel von dem-
selben auslaufend. Kleiner ist Fig. 6. Die Secundarnerven sind gegenständig, im Bo-
gen na(di voi'ii gerichtet. Dii; Nervillen ebenfalls zahli'cich und theils einfach, theils
verästelt. Beide Blätter stimnuMi wold zu denen unserer Molasse.
41. Qornuf> marrophylln in. Taf. XXXI, Fig. 4.
C. foliis magnis, longe petiolatis, ovalibus (?), nervis secundarii> alternis, valde
curvatis, simplicibus.
Cap Heer.
KON'GL. SVENSKA VETENSKAPS-AKADEMIEXS HANDI.INfiAIi. BANM). 14. X:ii 5. 75)
Stellt zwar Coriuis i-liaiaiiifolia iialn', alk'iii auch d'iv uiiti-Tsteii Secuiidariici'Vi-ii
sind alternierend und bilden viel stiirkere IJogen.
Es muss ein sehr grosses Blatt gewesen sein, von dem aber nur die untere Hälfte
erhalten ist. Es hatte einen 4' o <mu. langen Stiel. Es ist gegen den Grund zugerun-
det und sanzrandig'. Die alternierenden Secundarnerven sind 12 — 14 Mm. von einan-
der entfernt, entspringen etwa in hallirechtem Winkel und sind sidir stark gebogen und
nach vorn gerichtet. Die Nervillen sind in dem raidien Sandstein nicht eriialten.
42. Cornus orbifera Hr. Taf. XVIII, Fig. :!.
(\ foliis ovalibns, basi ai)ice(:|ue rotundatis, nervis secnndariis jiarallelis, vahle
curvatis.
Heek Flora tert. Helvet. IIl, ]». 27. Taf. CV, 15—17.
Cap Lyell.
Es wurden zwar nur ein paar Blättchen gefunden, die aber W(dil zu dei' in der
oberen und unteren Molasse der Schweiz vorkommenden Art stiumien. Das Blatt
(Fig. 3) ist ganzrandig, am Grund stumpf zugerundet. Die Secundarnerven sind sehr
stark gebogen; da die oberen fast gegenstandig und gegen die Spitze zu gebogen sind,
bilden je zwei fast einen Kreis. Von denselben gehen fast in rechten Winkeln zarte
Xervillen aus und an ein paar Secundarnerven ist ein schwacher Tertiärnerv zu
sehen.
Die linke Blattseite ist stark zerdrückt. Bei Taf. XI, Fig. 7. d. haben wir nur die
Basis eines Blattes, das aber wahrscheinlich zur vorliegenden Art gehört. Es ist auch
ganzrandig, am Grund stumpf zugerundet und liat gegenständige, starke Bogen bildende
Secundarnerven, von denen aber die drei untersten Paare nahe beisammen stehen und
von dem folgenden vierten Paar viel weiter abstehen. In dieser Beziehung weicht
dieses Blatt von Fig. '?> und von Cornus orbifera ab.
43. Conius hyperborea Hr. Taf. X\ III, Fig. 1. c.
Heek Flora fossilis arctica II. Spitzbergen p. 61. Taf. XIII, Fig. 34, 35. a. Green-
land p. 376. Taf. L, Fig. 3, 4.
Cap Lyell.
Ein Blattstück, das durch die weit auseinanderstehenden Secundarnerven von den
anderen Cornus-Arten sich unterscheidet.
44. Cornus vamosa in. Taf. XVIII, Fig. 4. XXIX, Fig. 6.
C. foliis rotundatis, basi cordato-emarginatis vel obtusis, petiolatis, nervis secnn-
dariis oppositis, valde arcuatis, ramosis.
Cap Lyell und Scott-Gletscher.
Hat die stark o-ebogenen, o-egenständigen Secundarnerven von Cornus, w-eicht aber
durch die stark entwickelten Tertiärnerven ab.
80 O. HEER, BEITRÄCiE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Auf Taf. XX]\, Fig. 6 liegen mehrere Blätter auf einer Steinjjlatte vom Seott-
Gletscher. Zwei sind sehr stark zerdrückt, doch ist der ziemlich lange Blattstiel er-
halten. Diese Blätter müssen am (irund herzförmig ausgerandet gewesen sein (a. b.);
woo-egen ein drittes (c.) am Grund zngerundet war. Der Rand ist ungezahnt, an
meisten Stellen freilich zerstört. Die gegenständigen Nerven sind stark gebogen, ebenso
die Tertiärnerven. — Hierher gehört wohl Taf. XVIIL 4. vom Cap Lyc.dl. Es hat auch
stark boffenförmiffe, aussen verästelte Secundarnerven und ein ürossmaschiges Netzwerk.
45. X//s.^u arvticd Hr. Taf. XIN. Fig. 1 — K».
N. fructibus solitariis vel binis, sessilibus, ovalibus. 17 — 21 Mm. longis, sulcatis,
transversim striolatis.
Heer Flora fossilis arctica II. Greeiilund ]). 477. Taf. XLlli, 12. c. L. 5. G, 7.
Cap r>}ell ziemlich häufig; einige Stt'icke neben den Zweigen von Gljptostrobus.
Scott-Gletscher selten.
Es lietren meistens mehrere Früchte beisannuen, sind (htnn fast sitzend und dicht
zusammendrängt (Fig.], '!). Ihre 'irösse vaj'iirt von 17 bis "21 Mm. Länge und 8 — II
Mm. in Breite; die meisten haben In Mm. Breite und 20 Mm. Länge, sind also dop-
pelt so lang als breit. Sie sind in der Mitte am breitesten und nach beiden Enden
gleichmässig verschmälert. Sie sind von einer schwarzen Kohlenrinde ülierzogen, welelie
von dei- iruchthaut iiei'rührt und an der Spitze der Frucht als ein Schnal)el hervor-
tritt (Fig. 2, G, 7). Bei den meisten Fi'üchten fehlt aber diese schwarze Haut und der
Fruchtstein zeigt uns sehr schön seine Furchen und Rippen. In der Mitte der Frucht
sind deren 10 zu zählen, am Grund aber weniger, da einzelne Rippen abgeklirzt sind
und nicht bis zur Basis reichen, oder es sind die Rippen stellenweise gabiig getheilt
(Fig. 8, wo n. um! I). die beiden Seiten desselben Frnchtsteines darstellen). Da jede der
beiden Seiten des zusammengedrückten Frnchtsteines 10 solcher IJippen und Furchen
hat, besitzt die ganze Frucht deren 20. Zahlreiche, sehr feine i)arallele Streifen laufen
quer über diese Rippen und Furchen weg (Fig. 3, vergrössert 4; ferner 8).
Es haben diese Früchte ganz die Form und Grösse derjenigen von Grönland und
auch die feinen (^)uerstreifeii, dagegen sind die F'urchen etwas tiefer, in dieser Beziehung
nähern sie sich der Nyssa nrnitliobroma Ung., welche aber etwas kleiner, weniger Rip-
pen und Furchen und keine (^lersti'eifen hat.
Bei der Gattung Nyssa sind die Geschlechter getrennf, die weiblichen Blüthen
stehen theils einzebi, theils zu zwei oder melireren dicht beisammen an der Spitze eines
Stieles (Fig. 11). Dasselbe war bei der N. arctica der Fall, bei der die Früchte auch
theils einzeln, theils paarweise an der Spitze dt'S Stieles stehen. Solche paarweise ge-
stellte Früchte hat dit> Nyssa l)iilora, die aber viel kleiner sind.
Da die Früchte dieser Nyssa am Ca]) Lyell häufig sind, sind an dieser Stelle auch
die Blätter zu ei-warten. jvs ist indessen nur ein Blattfetzen gefunden worden, der auf
diese Art gedeutet werden kann (Fig. 10). Er war wahrscheinlicli länglich oval, ist ganz-
randig, hat mir wenige und weit auseinanderstehende Secundarnerven, die iiogenförmig
bis nahe zum Rande laufen. Die Felder sind von einem [tolygonen Netzwerk ausge-
KONGL. SV. VET. AKADEMTENS TTANDLINGAR. RAND. 14. N:0 5. 81
fiiUt, (las ziemlicli grosse Masclicii hat. Ks stimincn dies Maschwerk uml die wcitaiis-
ciiuuKlerstehenden bogenförmigen Seitennerven zu den JJlilttern von Nyssa, doch sind
keine Warzchen zu sehen, welche auf den Nyssa-Blättern vorkoininen.
46. Nyssa reticulata ni. Taf. XXIX, Fig. 3, 4.
N. fructibus ovatis, l^V^ — 13 Min. longis, striis longitudinalÜMis transversi.s(|ue
reticulatis.
Scott-Gletscher.
Die Fig. 3 abge])ildeten zwei Früchte, die beisammen liegen und wahrscheinlich
an einem gemeinsamen Fruchtstiel befestigt waren, haben eine Länge von 12' .> Mm.
bei einer Breite von 6\, Mm. Sie sind eiförnüg, oben zugesi>itzt. Die Längsrippen
sind seicht und stellenweise verwischt; es scheinen 9 da gewesen zu sein. Deutlicher
sind die dicht stehenden Querstreifen, wodurch die Frucht ein gitteriges ,\ussehen er-
hält. Die Kohlenrinde ist grossentheils weggefallen.
Unterscheidet sich von N. arctica durch viel geringere Grösse, etwas andere F(jrm
und die viel stärker vortretenden (^uerstreifen.
Ob Fig. 4 zu dieser Art gehöre, ist noch etwas zweifelhaft. Sie ist vorn etwas
weniger verschmälert und die Hippen und (^uersti-eifcii treten etwas weniger iiervor,
auch da wo die Kohlenrinde weggefallen, was freilich nur an einer Stelle der Fall ist.
47. Nyssidiiüii crassum Heer.
Miocene Flora Spitzbergens p. 62. Taf. XV, Fig. 8 — 14.
Eine nicht ganz erhaltene Frucht vom Cap Lyell, sie ist 9 Mm. lang.
Yin. MAGNOLIACEyE.
48. }[(i(jnolia regalis m. Taf. XX, XXL Fig- 1- '2.
M. foliis amplissimis, membranaceis, ovalibus, nervis seeundariis sim[)licilnis, cur-
vatis, nunnuUis abbreviatis.
Cap Lyell im Sandstein.
Es ist von einem sehr grossen Blatt die mittlere und obere Partie erhalten. Wenn
wir dasselbe auf Grund des uns vorliegenden Blattstückes vervollständigen, erhalten
wir das auf Taf. XX dargestellte IJlatt, Ijei welchem der colorirte Theil die erhaltene
Partie zur Anschauung bringt. Es hatte darnach dieses Blatt eine Länge von 22 Cm.
und eine grösste Breite von I8V2 Cm. Der Mittelncrv ist von massiger Stärke, gegen
die Spitze zu dünner werdend. Die Seeundarnerven entspringen in halbrechtem Winkel
und sind II bis 1.5 Mm. von einander entfernt; sie sind gebogen und unverästelt. An meh-
reren Stellen ist je zwischen zwei durchgehenden, zum Rand laufenden Seeundarnerven
ein abgekürzter Seitennerv. Die Nervillen sind fast ganz verwisclit, nur an der rechten
äusseren Seite sind einige theils durchgehende, theils gabiig gespaltene Nervillen zusehen.
K. Vft. .Sv. Aka.l. Ilaci.ll. Ji. 11. No. 5. 1 1
82 O. ]IEKR, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Als kleinere Blätter derselben Art bctruchti' Tuf. XXI, Fig. 1 u. 2. Die Secundar-
nerven verlaufen in gleicher Weise und in denselheii Aljständen.
Bei Fi<T. 1 liegen zwei Blätter liuisinnnien. Das eine ist gegen den Grund all-
rnählig verschmälert, während dns andere dort etwas zugerundet ist. Es hat auf
der einen Seite 10 auf der anderen 11 Secundiirnerven, die 9—10 Mm. von einander
entfernt sind. Der vierte Seoundarnerv sendet starke Aeste aus. Der Band ist, so
weit er erhalten ist, nngezalint. — Grösser war das Blatt Fig. 2, bei welchem die un-
teren Secundarnerven 27 Mm. von einander entfernt entspringen, während die oberen
nur 10 Mm. Sie sind ziemlich stark gebogen.
Ist ähnlich der Magnolia aeuminata, Miciix., der vereinigten Staaten. Es hat
diese Art ebenso grosse Blätter, von derscll)en Form und die Secundarnerven ver-
laufen in orleicher Weise, doch sind sie weiter auseinander stehend und es fehlen die
al)oekiirzten Seitennerven. Auch die M. macroiihvlla Midi, hat ähnliche grosse Blätter,
sie sind aber länger und gegen den Grund mehr verschmälert, wogegen die Secundar-
nerven in ähnlicher Stellung und Zahl auftreten.
Eine sehr ähnliche fossile Art ist die Magnolia am[)lifolia der oberen Kreide von
Moletein, bei welcher ebenfalls solche abgekürzten Seitennerven vorkommen. Diese
Kreide-Art ist aber durch den sehr starken Mittelnerv ausgezeichnet.
Von der Grönländer Magnolia (M. Inglefieldii) unterscheidet sich die Spitzberger
schon durch die nicht lederige, sondern krautartige Beschaffenheit des Blattes. Die
Magnolia crassifolia Gcepf. (Pahtontographica II, p. 277) luit auch lederartige Blätter,
die am Grund weniger verschmälert und zugerundet sind. Dagegen hat die M. Hilgar-
diana Lesq. ein fol. membranaceum, es sind aber bei dieser Art die Secundarnerven
zahlreicher und stehen dichter beisammen.
49. Macimlia Nordensliöldi in. Taf. XXI, Fig. 3. XXX, Fig. 1.
M. foliis permagnis, membranaceis, ovatis, basi leviter emarginatis, nervis sccun-
dariis parcis, valde distantibus, simplicibus, curvatis.
Cap L}'ell und Scott-Gletscher.
Unterscheidet sich von der vorigen Art durch die viel weiter auseinanderstehen-
den Secundarnerven luid die ausgerandete Blatt-Basis. Am Cap Lyell wurde nur ein
Blattfetzen (Fig. 3) gefunden. Der an der linken Seite erhaltene bogenförmige Rand
zeigt, dass das Blatt gerundet und wahrscheinlich kurz oval war. Es liegt wohl nur
die obere Hälfte voi'. Die s[)arsanien und weit auseinanderstehenden Secundai'uerven
reichen in schwachen Bogen bis nahe zum Rande. Sie senden vorn Tertiärnerven aus.
\'iel vollständiger ist ein Blattstück vom Scott-Gletscher (Taf. XXX, Fig. 1). Es
ist die Basis und die rechte Seite grossentheils erhalten, so dass das Blatt darnach ver-
vollständigt wenkni kaiui. Es muss eine Breite von etwa 14 Cm., und eine Länge von
circa D^ Cm. gehabt haben. Am Grund ist es zugerundet und schwach ausgerandet.
Die ersten Secundarnerven sind am Grund ziemlich genähert, laufen aber auswärts
weit auseiiumder; die folgenden sind sehr weit von einander (35 bis 43 Mm.) eingesetzt
und verlaufen fast parallel. Sie entspringen in sjjitzem Winkel und sind stark nach
KONGL. SV. VET. AKADKAIIF.XS IIWOLINOAR. HAND. 14. N:() 5. 83
vorn gerichtet. Es gehen von deinsclhcn starke Tertiiiriicrvcn uns. Der Rund ist uii-
gezalint, aber in der Mitte des Blattes zerstört und stellenweise eingerissen, wodureli
zuhnartiofo Bildunii^en entstunden sind.
Scheint der M. corduta ^Iiciix. der vereinigten Staaten verwandt zn sein, von der
ich aber keine Blätter vergleichen konnte.
Unter den fossilen Arten steht sie der M. ovalis Lkscj. vom Mississii)])i um niieh-
sten, unterscheidet sich aber durch die etwas ausgerandete Blattbusis und di(; um Blatt-
grund mehr genäherten Secundarnerven; von der M. cordifolia Le,s<>. durch die weiter
auseinanderstehenden Secundarnerven und andere Blattf'orm.
IX. HAMAMELIDE.E.
50. Parrotia prisfina Ett. Taf. XXI, Fig. 4. 5. restanrirt.
P. foliis ovatis, undulato-sinnatis, triplinorviis, nervis secundariis paucis, valde
distantibus, duobus infimis oppositis, angulo acuto adscendentibus.
Ettingshauseu fossile Flora von Bilin III. p. 4. Tuf. XXXIX, Fig. 23. XL, 24. 25.
Styrax pristinum Ett. Fossile Flora von Wien S. 10. Taf. 3, Fig. 9. Heiligen
Kreuz i. 10. Taf. 2, Fig. 10, 11.
Quercus fagifolia Gcepp. Tertiär-Flora von Schossnitz S. 14. Taf. 6, Fig. 9 — 12.
Cap Lyell.
Nur ein ßlattfetzen, dessen weit uuseinandei'stehende Secundarnerven in Verbin-
dung uüt dem seitlichen, dem Kand genäherten und ihm parallelen Basalnerv zu der
Parrotia pristina stimmen. Die Felder sind mit einem gi-ossmaschigen Netzwerk ausge-
füllt. Der Rand ist nur in der unteren Partie erhalten und hier ungezahnt. Die obere
Partie ist zerstört und nicht sicher zu sagen ob er wellig gezahnt war.
X. MJ]NISPERMACE.E.
51. JfaecHntockia? teneva m. Taf. XXI, Fig. G.
M. foliis mendjrunaceis, oblongo-ovalibus, integerrimis, nervis 7 acrodromis, rumosis,
subtilibus.
Cap Lyell.
Nur ein Blatt. Dasselbe mnss zart "cwesen sein. Es ist am Grund zugerundet,
vorn gebrochen, ganzrandig. \^on dem Bluttgrund luufen 7, zurte Längsnerven aus;
die drei mittleren sind sehr genähert und laufen zur Blattspitze; der mittelste ist vorn
gabiig getheilt, die 2 seitlichen nach aussen zu mit zarten, vorn gublig getheilten Se-
cundarnerven versehen. Die 2 weiter aussen folgenden Iluuptnerven sind stark gabiig
zcrtheilt und verbinden sich mit einem Seitenast des nächst oberen Hauptnerves. Die
äussersten zwei Hauptnerven reichen nicht bis zur Blattmitte und sind sehr zart. Das
feinere Zwischengeäder ist nicht erhalten.
84 <>. llKEi;, r.Kri'KÄGK zun FOSS^ILKN FLOKA .SriTZUERGENS.
Es Htliumt Jus Blatt in den zahlreichen, gleichstarken spitzläufigen Hauptnerven
mit Macelintockia überein, weicht aber in der zarteren, offenbar krautartigen Structur,
in der Art der Verästelung der Ilauptnerven und dem Mangel des feineren Geäders
sehr von den Grönländer Arten dieser Gattung ab, daher es noch zweifelhaft ist, ob es
zu dieser Gattung geliöre.
XI. TILIA(E.E.
52. Täia Mahmjreni Hr. Taf. XIX, Fig. 18. XXX. Fig. 4, 5.
T. foliis cordatis, margine argute dentatis, palmincrviis, nervis primariis una
latere 2 — 3, altera 3 — 4, ramosis, nervo primario medio valido, nervis secundariis praj-
longis, craspedodromis.
Heer Flora foss. arct. I, p. KiO. Taf. XXXHI.
Cap Lyell, Scott-Gletscher.
Ist am Scott-Gletscher nicht selten, aber die Blätter sind sehr zerfetzt. Die besten
zwei Stücke habe ich Fig. 4 u. 5 abgebildet. Es ist bei diesen glücklicher Weise ge-
rade die für die Linden charakteristische Blattbasis erhalten. Sie ist ungleichseitig
und hat auf einer Seite einen Nerv mehr als auf der anderen. Fig. 4 liat auf der
einen Seite 3, auf der anderen 2 Nerven, Fig. 5, aber 4. und 3. Die Nerven senden
starke Secundarnerven aus, die in die Zähne enden. Die Zähne sind scharf, nach vorn
gerichtet und alle ziemlich gleich gross. Der Blattstiel ist ziemlich lang und wie bei
den lebenden Linden gegen die Blattspreite schief gestellt.
Es sind diese Blätter kleiner als das früher ans der Kingsbay abgebildete und
haben schärfer geschnittene Zähne. Es scheint mir aber zweckmässiger zu sein sie
nicht davon zu trennen, und können erst vollständiger erhaltene Exemplare entscheiden,
ob die "rossbliittriifc und kleinerblättritre Form als Arten zu trennen sind.
Am Cap Lyell wurde nur das Taf. XIX, Fig. 18 dargestellte JJlattstück gefunden.
Das Blatt ist noch kleinei', ist auch am Grund herzförmig ausgerandet, am Rand scharf
gezahnt und hat auf einer Seite 3, auf der anderen 2 Hauptnerven. Diese senden
auch starke Aeste in die Ziilme aus. Der Stiel ist auch schief gestellt.
53. Greicia cviiiutii. Taf. XIX, Fi"'. 1 — 15.
Gr. foliis subreniformibus, cordatis ovatisque, crenatis, nervis primariis 5 — 9 ra-
mosis, nervis secundariis camptodromis.
Heer Fh.ra tert. Helvet. IH, p. 42. Taf. CIX, 12. CX, Fig. 1-11.
Ettincsuausen foss. Flora vcm Bilin p. 15. Taf. XLll, 7.
Dombeyopsis crenata Unger gen. et sjiec. plant, foss. [». 448?
Ficus crenata UN(i. Sylloge plant, foss. I, p. 14. Taf. VI, 3. 5.?
Cap Lyell.
Es wurden mchrei'e vollstiindig ei'halti'iie Blattei- gcfini(h.'n, welclic mit denen der
hohen Itlmncn ubercirislinnncn, naiiicnllicli mit Taf CIX, 12.1). c. und CX, 5 und mit
KoNCiL. SV. VKT. AKADEMIKX.S TI ANDI.INGAIi. BANT). 14. N:() 5. 85
tk'iii l)hitt von Biliii, das Ettingshausen abo;ebildet hat. Fio-. 14 ist ein fast krcisrtiii-
des, am Grund tief ausgeraiidctes IMatt mit fünf Hauptiiurveii, xun denen die seitlielien
eine starke Boi^^'nlinie bilden, ihre Seeundarnervcn sind in starken IJogen verlniiiden
und die Felder sind mit einem deutliehen Netzwerk ausgefüllt, iü)ereinstimmend mit
dem der Sclnveizerblätter, die ich in der Flora Helveti;e ausfülirlieli l)esrhricl)en habe.
Der Rand ist ringsum mit gleich grossen stumpfen Zähnen besetzt, welche mir an der
niattbasis fehlen. Diese ist etwas vmgleichseitig, indem die rechte Seite etwas breiter
ist, als die linke. Grösser ist Tat". XIX, Fig. 12 aber ganz von derselben Form. Die ISasis
ist gleichseitig; die gleichmässigen Zähne sind stumpf zugerundet, ohne Drüse. Die
seitlichen Hauptnerven etwas hin und her gebogen und stark verästelt. Bei Fiir. 13
fehlt die Blattbasis, die stumpfen, gerundeten Zähne sind sehr deutlicli, die oberen
seitlichen Hanptnerven reichen bis weit nach vorn.
Es ähnelt dies Blatt dem von Populus Zaddachi, weicht aber in der oft ungleich-
seitigen Basis, den abgerundeten, nicht nach vorn gericliteten und drüsenlosen Zähne
und den weiter nach vorn reichenden seitlichen Hau})tnerven von dieser Pappelart ab.
Da die Frucht-Steinchen, welche ich früher mit den Blättern der Grewia crenata cora-
binirt hatte, wahrscheinlich nicht zu Grewia, sondern zu Celtis gehören, ist die Grewien-
Xatur dieser Blätter zweifelhaft geworden. In der Form, Nervatur und Bezahnung er-
innern sie lebiuift an Cevcidophylluni japonicum Sieb, aus Japan.
Ich habe diese Blätter für Domboyopsis crenata Ung. genommen, da aber Unger
später eine Abbildung derselben gab und in dieser die Nerven in die Zähne hinaus-
laufen, ist mir die Zusammengehörigkeit dieser Blätter zweifelhaft geworden. Uxger
bringt die Seinigen zu Ficus (Sylloge plant, foss. I, S. 14. Taf. VI, 3. .5.), wenn aber
die Nerven wirklich randläufig sind, kann diese Bestimmung nicht richtig sein.
Cd / O o
53. Greioia crcnulaia m. Taf. X\'I, Fig. 9. b. XIX, Fig. li;. 17.
Gr. foliis orbiculatis, basi einarginatis, obs(jlete crenulatis, ncrvis primariis qiiin-
que, ramosis, nervis secundariis camptodromis.
Cap Lyell.
Taf. XIX, 16 ist ein zierliches, vollständig erhaltenes Blatt. Es ist fast kreisrund
am Grund aber ziemlich tief ausgerandet, der Rand ist mit ganz kleinen, kaum merk-
lich vortretenden Kerbzähnen versehen, so dass er vom blossen Auge fast ganzrandig
erscheint. Die Nervation ist wie bei voriger Art, die seitlichen Hauptnerven sind stark
gebogen, die obere fast spitzläutig und weit nach vorn reichend. Sie senden starke
Aeste aus, die in Bogen verbunden sind. Die Felder sind mit einem polygonen, viel-
maschigen Netzwerk ausgefüllt. Grösser ist das Taf. XV], Fig. 'J.b. dargestellte Blatt,
dessen Nervation sehr schön erhalten ist. Der Rand ist nielit gezahnt. Ob Taf. XIX,
17. Iiierher gehöre, ist noch zweifelhaft. Das Blatt ist tief ausgerandet und die seit-
lichen Hauptnerven sind weniger nach vorn gebogen. Der Rand ist luigezahnt.
Erinnert in der Grösse und Form des Blattes sehr an Populus llookeri, hat aber
ein anders gebildetes Netzwerk. Von Populus arctica unterscheidet es sich voraus
dni'cli die starken Secuiidarn(.'rven des mittleren llauptnervs.
86 0. HEEK, HEITRÄdE ZUR FOSSILEN ELOR.V SPITZBERGENS.
55. Gretcia obov<it<t in. T:if. XIX, Fig. 15, restaurirt 15. b.
Gr. foliis obovatis, basi attenuatis, integerriuiis, aiitrorsum crenatis, uervis \n-\-
inariis (luinque, ramosis.
Cap Lyell.
Es ist nur die rechte Hälfte des Blattes erhalten, die aber eine Vervollständigung
znlässt, wodurch das Fig. 15. b. gegebene Bild entsteht.
Das Blatt ist am Grund verschmälert, dort ganzrandig, von der Mitte au gekerbt.
Der Mittelnerv ist verästelt, ebenso auch die seitlichen liauptnerven, die steil aufge-
richtet sind und spitzwärts laufen; der erste verbindet sich mit einem Ast des Mittel-
nervs. Seine Aeste bilden auswärts starke Bogen.
56. Nordenskiöldia borealis Hr.
Heer, Flora foss. arct. II, Spitzbergen p. 65. Taf. VII.
Cap Lyell und Scott-Gletscher.
Es wurden nur ein paar Fruchtreste gefunden, welche keine neuen Aufschlüsse
geben.
XII. ACERINE^.
57. Acer ' arcticwn m. Taf. XXII, XXIII, XXIV, Fig. 1, 2. XXV, 1-3.
A. foliis longe petiolatis, basi cordato-emai^ginatis, quinque-nerviis, breviter lobatis
vcl indivisis, lobis ina^jualibus, margine grosse dentatis, dentibus inaH]ualibns, obtusis;
fructibus late alatis, alis divergentibiis, basi non sinnatis, seininibus breviter ovatis.
Häufig am Cap Lyt'll; selten am Scott-Gletscher und Cap Heer.
Das Blatt dieses Ahorn tritt in mannigfachen Formen auf. Es hat einen sehr
langen, ziemlich dünnen Stiel (Taf. XXIII, Fig. 1). Der Blattgrund ist mehr oder we-
niger tief herzförmig ausgerandet, selten nur stumpf zugerundet (Taf. XXIII, Fig. 8).
Von demselben entspringen fünf Hauptnerven, Die schwächeren zwei untersten ent-
springen in fast rechtem Winkel, die folgenden zwei in halbrechtem und sind nach
vorn gerichtet; verlaufen indess in fast gerader Richtung. Von diesen Hauptnerven
o-ehen Secundarnerven aus, vom mittlei-en nach beiden Seiten, von den seitlichen aus-
wärts. Von den untersten gehen mehrere nach dem Rande aus, bald in Bogen (cf. be-
sonders Taf. XXV, 2. 3.) bald in ganz gerader Richtung (XXV, 1). Alle diese Secun-
darnerven sind randläulig und enden in den Zähnen. Die Nervillen entspringen in
rechten oder schwach spitzigen Winkeln, sind gebogen, theils durchgehend, theils ver-
ästelt und bilden so ein Netzwerk erster Ordnung in den Feldern, in welchen noch ein
feineres Nctzwei'k zweiter Ordnung erscheint, welches das feinere Geäder bildet (Taf.
XXII, 4-7. XXV, 2. 3.).
Das Blatt hat bald find' Lap])en, welche den fünf liauptnerven entsprechen, bald
aber drei, indem die unteren Lappen rncht hervortreten, bei ein paar Blättern fehlen
KONGL. SV. VET. AKADEMIEN« HANDI.INflAR. BA^'I). 14. N:0 5. 87
tiefere Einschnitte uml sie erscheinen unzertheilt. Inmicr sind al)er die l.anueii sehr
I-;niv.; sie sind gezahnt. Die Zähne sind etwas nngleicli gi-oss, I)reit und stumpf.
r>ei Taf. XXII, Fig. 2. h. halx'U wir nehen den I5hittresten dieses Ahorns und
Zweigen von Sequoia Langsdorfii zwei Ahornfri'ichte, die liöchst wahrscheinlieli zu diesi'r
Art geliüren. Sie haben eine Länge von 28 .Mm.; das Nfisschen von (1 Mm. Dii'
grösste Breite des Flügels beträgt 11 Mm. Das Nüssehen ist kurzeifrinnig und (jinr-
gcstellt. Die Flü<i;el sind in der Mitte am breitesten, vorn stumi)ni(li, am (irund eciren
das Nüsschen verschmälert, doch hier nicht einwärts geschwungen. Die Nei'veu stehen
am Kücken dichter beisammen, sind nach innen rreboi2en und «iablio- «retheilt. Stellen
wir die beiden P'rüchte zusammen, sehen wir, dass sie am Stiele sehr wahrscheinlich
nach vorn gerichtet, schief auseinander gingen (Fig. 2. c).
Wir können nach den Blättern folgende Hauptformen unterscheiden:
1) ]51ätter breiter als lang, kurz gelappt; am Grund tief ausgerandet. Taf. XNII,
Fig. 4, 5, 7. Taf. XXIII, Fig. 2, 4. a„ 4.
Es sind diese Blätter meist beträchtlich breiter als lang (so namentlich XXII,
Fig. 4); die seitlichen Hauptnerven sind etwas Aveniger aufgerichtet, die Zähne sehr
stumpf, zuweilen sehr gross (Taf. XXIII, Fig. 4. a., 5) und ungleich.
Ausser den abgebildeten finden sich am Cap Lyell Blattstücke, wtdche wenigstens
ICi Cm. Breite gehabt haben müssen, die aber nur theilweise erhalten sind.
2) Blätter ebenso lang als breit oder doch nur wenig kürzer, am (irund tief aus-
gerandet, Seiten kurz gelappt. Taf. XXII, Fig. 3. (!.
Die seitlichen Hauptnerven sind hier etwas mehr aufgerichtet (Fig. r!). Die Lappen
treten nur wenig vor. Die Zähne sind ungleich.
Hierher rechne auch Taf. XXV, Fig, 2, 3. bei welchen der Blattgrund ganzrandig
ist. Das feinere Geäder tritt deutlicher hervor.
3) Blätter so lang als breit, am Grund kaum ausgerandet. Taf. XXII, Fig. L Es
muss dies ein sehr grosses Blatt gewesen sein, mit relativ kürzeren seitlichen Haupt-
nerven. Die Lappen treten sehr wenig vor und die Zähne sind fast von gleicher
Grösse.
4) Blätter so lang als breit, unzertheilt, grob gezahnt. Taf. XXIH, Fig. 3, 6, 7.
XXIV, 1.
Taf. XXIII, Fig. 6 ist ein kleines Blatt, mit stark nach vorn gerichteten Nerven.
Die Zähne sind ungleich gross. Noch kleiner ist Fig. 3. Es ist dies zierliche Blätt-
chen mit grossen Zähnen versehen. Taf. XXIV, Fig'. 1 hat einen fast kreisrunden Blatt-
umriss; von den fi'nif Hauptnerven sind die zwei oberen seitlichen stark nach vorn ge-
richtet. Die Blatttläche ist nicht gelappt, die Zähne der unteren seitlichen Ilauptneiven
stehen gar nicht und die der oberen nur wenig hervor. Es sind diese Zähne ungleich
gross und stumpf.
Es erinnert dies Blatt im Umriss und der Zahnl)ildung an die Populus leuco-
phylla, nämlich an die Form mit unzertheilten Blättern (cf. Gaudin contributions I,
Taf. IV, 2 und meine Flora alaskana Taf. II, (;>. ]>. 2(i), weicht aber durch die fünf
Hauptnerven von Populus ab und gehört wohl als alleiclings cigenthümliche Form zu
Acer arcticum. Auch Taf. XXIII, Fig. 8 haben wir dazu zu rechnen, welches kleine
88 O. HEEK, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SI'ITZBERGENS.
Blatt durch die stark entwickelten ersten Sccundiirnerven des mittleren Hauptnervs und
die grossen Zähne sich auszeichnet.
5) Blätter mit wellenförmigem Rand.
Das Taf. XXIII, Fig. 7 abgebildete Blattstück zeichnet sich durch die ganz flachen
gleich grossen Zähne aus, so dass der Rand wellenförmig erscheint. Auf den ersten
Blick scheint es eine eigenthümliche Art darzustellen, doch ist es wahrscheinlich nur
ein seitlicher Lappen von Acer arcticum, wofür der etwas gekrümmte Hauptnerv spricht.
Ob das Taf. XXX, Fig. 6 abgebildete Blatt zu Acer arcticum gehört, ist noch zweifel-
haft da die obere Hälfte fehlt. Es hat die grossen Zähne dieser Ahornart, die seit-
lichen Hauptnerven laufen aber in etwas anderer Weise aus und die Blattbasis ist un-
o-ezahnt; erinnert in dieser Beziehung an Liriodendron. Es ist vom Scott-Gletscher.
Acer arcticum ähnelt dem A. vitil'oliuin Alex. Buaun und gehört in dieselbe
Gruppe, der Rand ist aber mit viel grösseren, stum[)fen Zähnen besetzt. Von
A. crenatifolium ExT. (Flora von Jjilin p. 20) unterscheidet sich die Spitzberger Art
durch die nicht in drei scharfe Lappen gespaltenen Blätter und die grösseren stumpferen
Zähne; dieser letztere Charakter scheidet sie auch von A. Ponzianum Gaud. (Contri-
but. I, Taf. XIII, 1), welche Art durch die wenig entwickelten Lappen und die Rich-
tuno- der Haui)tnerven sonst lebliaft an A. arcticum erinnert. A. Sismonda' Gaud. hat
einen wellig gebogenen Rand. — Der Isländer Ahorn (A. otopteryx GcEPr.) liat nur
3 starke und Secundarnerven aussendende Hauptrippen, kleinere schärfere Zähne und
eine ganz andere Frucht.
Von lebenden Arten steht dem Acer arcticum der Nordamerikanische Aehren-
Aliorn (A. spicatum Lam,) am nächsten. Die Blätter dieser Art haben auch 5 vom
Blattgrund ausgehende Hauptnerven, von denen die seitlichen stark nach vorn gerichtet
sind, die Secundarnerven des mittleren Hauptnerves sind auch theils gegenständig,
theils alternierend, die Lappen stehen wenig hervor und die Zähne sind grob, etwas
ungleich und stumpflich. Es unterscheidet sich aber die Spitzberger Art von der leben-
den durch das breitere kürzere Blatt, die weniger nach vorn gerichteten und noch
stumpferen Zälxne und die grössere Frucht, deren Flügel in der Mitte etwas mehr ver-
breitert sind.
Es hat Maximowicz einen japanischen Ahorn als A. spicatum ukumuduense be-
zeichnet. Dieser weicht noch mehr von dei' Spitzberger Art ab, indem er grössere
Blattla[ipen, viel schärfer geschnittene Zähne und noch kleinere Früchte als A. spica-
tum liat. Nach meinem L)afürhalten ist diess eine von A. spicatum verschiedene Art.
.')8. Acer tlmlense m. Taf. XXIV, Fig. 3.
A. fiiliis aiubitu subreniformibus, .sul)l(jl)atis, l(d)is lirevissimis, dentatis, dentibu.s
l)revibus, subrectis, acutis.
Cap Lyell, auf derselben Stein])latte mit Acer arcticum und Seqiioia Langsdorfii.
Steht dei- vorigen Art zwar sein- nahe, hat auch am (Jrund ausgerandete IJlätter
mit sehr kurzen wenig vortretenden Lappen und HaiiptiK'rven, die einen ähnlichen
KOXni.. S\-. VET. AKADKMIKXS lIAXinJNCAR. 1!ANI). 14. N;(l 5. 89
Verlauf iicliincii. Hei' lilattnuid ist aluT viel weniger gezahnt, die Zi'ilme sind kleiner
und vorn zugespitzt.
Es gehen A Hauptuerven vom l>latlgiund aus. Die untersten zwei senden starke
Secundarnerven uaeh dem Üande aus und enden in einem kurzen s])itzen Zahn, i'ie
darauf folgenden trennen sich zuniiehst in zwei (i!abel;iste, die weiter sit-h tlicilen un<l
in kurzen Zähnen eiulen.
Die tief ausi;erandete Basis des Blattes ist ungezahnt.
59. Acer iiuequdle m. Taf. XXIV, Fig. 4 — G.
A foliis valde inaMjuilateris, uvatis, dentatis, hasi iutegerrimis, rotundatis, peind-
nerA'iis, nei'\ is seeundariis eurvatis, erasjxidodroniis, infei'iuribus ap[)ruximatis.
Cap Lyell.
Es wurden drei Blattstücke gefunden, die aber unvollständig erhalten sind. Der
Blattgrund ist stumpf zngerundet und ganzrandig, während die Seiten des Blattes mit
kleinen spitzen Zähnen besetzt sind. Die beiden JJlatthälften sind sehr ungleieh und
zwar nicht nur am Grund, sundern auch in di-r \'orderen Partie, \\ie besonders Fig. 4
zeigt. Die Secundarnerven verlaufen in schwachen Bogenlinien; die untersten sind
gegenständig und genähert, die weiter obenstehenden theils alternierend (Fig. .5), theils
gegenständig (Fig. 4). Sie laufen in die kleinen Zähiu' ans; ebenso die wenigen
schwachen Tertiärnerven. Die Nervillen treten deutlich hervor, gehen in rechtem Win-
kel aus, sind wenig gebogen und meist durchlaufend. Ein feineres Netzwerk ist da-
gegen nicht zu sehen.
Die ungleiche Entwickelung der beiden Blattseiten spricht für ein zusammen-
gesetztes Blatt und da bei Acer zusammengesetzte Blätter mit ähnlicher Nervation vor-
kommen, habe ich sie Acer eingereilit, wcdclie Bestimmung indessen keineswegs als ganz
gesichert betraclitet wci'den kann. Gefiederte Blätter und daljei randläufige Secundar-
nerven haben wir bei Acer Negundo Ij., aber auch bei eigentlichen Acer-Arten kommen
zusammengesetzte Blätter vor, so bei A. nicoense Max. und A. manschuricum Max.
Einen ähnlichen Verlauf der unteren Secundarnerven wie bei A. imequale zeigt ein
Acer aus Sikkini, den wir \o\\ Hrn. Dr. Houkeu erhielten. Er tindet sich dort in der
temi)erii-ten Zone von 7 — iJOüO F. ii. M.
xiiT. sapinüace.t:.
ßO. Kirln'utii'ia Ijorcalis m. Taf. XXV, Fig. 5.
K. b.diis pinnatis (?), foliolis ovalibus, profunde dentatis, nervis seeundariis subti-
libus, ramosis, nuirgine camptodromis.
Cap Lyell mit Blättern von Ulmus Braunii auf derselben Steinplatte.
Es liegen zwei Blattstücke l)eisanimen, welche in ihi'er Zahnbildung und X^ervation
so viel Uebei'einstimmendes mit der Kadreuteria vetusta Hr. (Flora tei't. Ilelvet. IH,
p. l.'!. Taf. CXXVII, Fig. 89. a.) von der Sclir(_)tzburg haben, dass sie wohl sichei- zur
K Vi-t. Ak:va, Haii.ll. li U. N:.. 5. * -
90 O. HEER, I5F.1TRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SPITZBERGENS.
Selben (Tiittuiio- irehüren. Sie unterscheiden sich al)er von der K. vetustu vornehmlich
durch die stumpfere Spitze. Es sind wahrscheinlich zw('i Fiedern eines gefiederten
Blattes, denen aber die Basis fehlt. Der Rand ist mit sehr grossen, nach vorn gerich-
teten Zäinien besetzt, von denen einer am Rücken einen kleinen Zahn hat. Von dem
Mittelnerv gehen zahlreiche Secundarnerven aus, welche sich verästeln und vorn in
BogcTi verbinden; bei den grossen Zähnen reichen die Bogen in die Zähne hinein. Die
Nei'ven, wclclie in die Zähne auslaufen, gehen von diesen Bogen aus. Vorn ruiulet
sich das Blatt zu, ohne in eine Spitze auszulaufen.
XIV. CELASTRINE;!^:.
Gl. Celnstnis cnsdnrfoUus Ung. Taf. XXX, Fig. 2.
C. foliis sul)coriaceis, sub-ellipticis vel ol)ovatis, apice obtusis, in petiolum brevem
attenuatis, pollicem longis, dentatis, rarius integerrimis, penninerviis, reticidato-venosis.
Ungek gener. et spec. plant, foss. S. 459. Heer Flora tei't. Helvet. S. G7. Taf.
CXXI, Fig. 24—26. Ettingshausen Foss. Flora von Bilin S. 31. Taf. XLVIII, Fig. 17, 18.
Scott-Gletscher.
Die obisje Diagnose ist auf die schön erhaltenen Blätter von Oeninoen oegiiindet.
Bei dem Blatt vom Scott-Gletscher ist nur die untere Partie erhalten und es ist nicht
ersichtlich, ob es' weiter oben gezalmt war oder nicht. Es stimmt mit C. cassinefolius
(namentlich mit Fig. 17 der l)iliner Flora), in der V'erschmälerung des Blattgrundes
und in den alternierenden, starken und in spitzen Winkeln aufsteigenden Secundar-
nerven sehr wohl überein. Der Rand ist, so weit er erhalten ist, ungezahnt. Die Blatt-
fiäche hat eine orösste IJreite von 22 Mm. und ist irejjen den Stiel zu verschmälert und
in diesen herablaufend.
Aehnliche Blätter hat Celastrus buxifolins L. vom Cap, und Cassine capensis.
02. Celastrus Greiihianus Hr. Taf. XXV. Fig. 6.
C. foliis coriaceis, bi-eviter ovalibus, apice obtusis, integeii-imis, nervis secuudarlis
G —7, angulo subrecto egredientibus, cani])todromis.
Heer Flora tert. Helvet. III, S. 70. Taf. CXXI, Fig. G3.
Cap Lyell.
VAw kleines, rundes, derbes Blatt mit ungezahntem, etwas umgebogenem Rand.
Die Secundarnerven laufen fast in rechtem Winkel aus und sind durch starke Bogen
verbunden. Das feinere Netzwerk ist nicht erhalten.
XV. RHAMNEit:.
63. I.'/i'innms Ervlani IIng. Taf. XXV, Fig. 4.
Rh. loliis mendjranaceis, ovato-oblongis, integerrimis, ner\is uti'impie 8 — 12, sub-
simplicibus, margine camptodromis.
KONGL. SV. VKT. AKADEMIEXS IlANDLINGAIi. BAND. 14. N:() 5. 1)1
Hkek Flora foss. urctica 1, \k 1-23. Tat'. XIX, Fig. 5-7. XIJX, 10.
Rhamuus Hcerii Ettingsu., Die fossile Flora der illtcrtMi iMaiiiikdlikii-Flura d^r
Wctteraii. Sitzungshcriclito der WieiK'r Akadcniie 18(38. S. 74.
Cap Lyell.
Stimmt sehr wohl mit (h'ii (ii'üidäiidijr Blättern idjereiii. l^s ist ganzraiidiy, gegen
(h'U (ii'und verschmälert; die in ziendich spitzen Winkeln entspringenden, gebogenen
Secundarnerven reichen bis nahe zum Rande, wo sie sicii erst nacli vorn inabiegen.
Die feineren Nerven sind nicht zu sehen, obwohl die Blattsubsfanz wohl erhalten ist.
64. Paliurus Coiombi Ilr. Taf. XXXI, Fig. 8.
Heer Flora foss. arct. I, p. 122. Taf. XVII, 2. d. XIX, 2—4. II, Spitzbergen
p. (;r. Taf. XIV, 11. Greenland p. 482. Taf. L, 18. 19.
Cap Heer.
Ein vollständig erhaltenes kleines, ovales Blatt, mit drei Nerven. Es ist ganz-
randig, wie die Grönländer Blätter, wogegen ein früher vom Cap Staratschin beschi-ie-
betics Blatt einiiye kleine Zähne hat.
o^
XYL ROSACEJ^.
65. Frat/aria antiqua vi. Taf. XXV, Fig. 8.
Fr. fructibus ovatis, carpellis numerosis, 1 Mm. longis, ovalil)us.
Cap Lyell.
Die Fi"'. 8 abü;ebildete Fruclit sieht einer Erdbeere s(_» ähidich, dass sie wohl als
Fragaria-Fi'ucht gedeutet werden darf. Sie hat eine Länge von 1.5 Mm., bei einer
Breite \(jn 11 .Mm., ist eiförmiü' und flach uedrückt. Die zahlreichen Carnelle sind in
schiefe Reihen gestellt, jedes vou dem anderen getrennt; schwach 1 Mm. lang und als
gewölbte, ovale Wärzchen scharf hervortretend (Fig. 8. b. vergrosscrt). Da sie aber nur
den Rücken uns zukehren, ist ihre Form nicht genauer zu bestimmen.
Der Fruchtkelch ist nicht zu sehen, woran die Bedeckuni;' durch die Steinmasse
schuld sein mag. Es liegen dort Zweigreste von Sequoia und an anderen Stellen Fetzen
eines Laubblattes.
Es hat D. Stur die Blätter einer miocenen Frajiaria als Fr. Haueri beschrieboi.
•o'
XVII. POMACEiE.
66. Cratici/tifi anti<jua Hr. Taf. XXXI, Fig. 9.
Cr. foliis üblongo-ovalibus, basi cuneatis, in petiolum atteiiuatis, ai'gute seri'ati
penninerviis, nervis seciuidarüs compluribus, angulo acuto egredientibus, nervis ter-
tiariis subparallelis.
Heek Flora foss. arctica I, p. 125. Taf. L, Fig. 1, 2.
Cap Heer.
92 O. IIEEli, HKITKÄGE ZUR FOSSILEN FLORA SIMTZltERGKN«.
Ein wohl erhaltenes Blatt stimmt sehr wohl zu der aus Grönhuid bekannten Art.
Sie hat wenio-er und weiter auseinander stehende und mehr verästelte Seeuiidarnerveii
als Sorbus grandifolia.
Das Blatt hat eine Länge von 7 Cm., ist gegen den (Irund versehniälert und vorn
zuo-espitzt. Es hat auf jeder Seite 6 — 7 Seeundarnerveu. Der unterste ist kurz, der
zweite stark entwickelt und sendet mehrere Tertiärnerven nach dem Rande aus. Dieser
ist mit ziemlieh gleich starken, scharfen Zähnen besetzt.
67. Cratü'.gus (jlncialis m. Taf. XXX, Fig. 3.
Cr. foliis trilobatis, lobis lanceolatis, serratis, nervis secundariis adscendentibus,
curvatis.
Scott-Gletscher.
Ein kleines, dreilappiges Blatt, dessen i-echtseitiger Lappen aber weggebrochen
ist. Der Mittellappen ist bedeutend länger, als die seitlichen. Es ist derselbe am
Grund etwas zusammengezogen und durch eine schmale Bucht vom Seitenlappen ge-
trennt. Li diese Bucht läuft ein Nerv, welches Merkmal für die Cratajgus-Blätter aus
der Gruppe von Oxyacantha sehr bezeichnend ist. Die Seitennerven sind wenig zahl-
reich, am Rand stark nach vorn gebogen. Dieser Rand ist mit ziemlich grossen, nach
vorn gerichteten Zähnen besetzt.
Von Cr. oxyacanthoides leicht durch den scharf gezahnten Mittellap[)en zu unter-
scheiden.
68. Crataegus oxyacanthoides Gogpp. Taf. XXV, Fig. 7.
Cr. foliis n)embranaceis, ovato-rotundatis, basi cuneiformibus, trilobis, lobis latera-
libus serratis.
Ga:ri'EKT Foss. Flora von Schossnitz S. 38. Taf. XXVI, Fig. 2. Heer Flora tert.
Helvet. in, S. 69. Taf. CXXXIl, Fig. 15. b.
Cap Lyell, auf einer grossen Steinplatte mit Sequoia Langsdortii striata und Poa-
cites lajvis.
Ein kleines, am Grund in den Stiel verschmälertes, dreilap}>iges Blättchen. Die
Seitenlap[)en sind gezahnt, während der Mittellap])en, wie bei dem Blatt von Oeningeii,
ungezahnt ist. Von dem Mittelnerv gehen gegenständige starke Secundarnerven aus,
die in den La|)pen enden.
Stimmt wohl mit dem von GfEPi'ERT von Schossnitz (Fig. -') abgebildeten Blatt
überein, ebenso mit dem freilich noch kleineren Blättchen von Oeningen.
XVIII. PAPILIONAdEE.
69. Leguininoyites tlmlcnsis m. Taf. XXV, Fig. 9. a.
L. foliis piiniatis, pinnis minutis, elliptieis, basi ina'(juilater;dibus, integerriniis, ner-
vis secundariis paucis, angulo rccto egredientibus.
KHNCl,. SV. VK'P. AKAOinilKXS IIAN'DMNG AK. ÜAN'l). 14. N:() 5. 93
C;i|) Ij}«-'!!, Hellst Zweigen von Taxodinni distichnni.
Es lieg'cn vier lUättelien heisaninieii, welche walirselieinlieli einem nciiederten
Blatte angeliürten. Die IJIättelien halien IJ Mm. Länge bei S Mm. IW-eite. Sie sind
in der Mitte am bi'eitesten, nacdi vorn verseliniälert nnd zngos|)il/.t; die Hasis ist etwas
nngleieli. Der Hand ist ganz.. Die Nerven sind sehr zai1. Von dem Mittelnerv gehen
nur etwa vier Seitennerven in fast rechtem Winkel ans; sie sind anssen dnrch urosse.
vom liande abstehende Bogen verbnnden.
Incertie sedis.
70 Ciiri^)oHtlu'i! piKufonids m. TaF. XXV, Fig. 11, 12, zweimal vergrössert 1 2. b.
C üvatü-elliptieus, apice acuminatus, basi rotundatns, ') Mm. longus, snbtilissime
striatns.
Ist nicht selten am Ca|) Lyell, und bei Fig. 11 liegen zahlreiche Früchte auf
einem Stein.
Die Früchte (oder Samen?) haben eine Länge von 5 bis 57^ ^Ini. nnd grösstc
Breite von 27^ Mm. Sie sind unterhalb der Mitte am breitesten, am (irnnd stumpf
zugerundet, vorn zugespitzt; stark gewölbt; bei einem Stück bemerken wii- eine mitt-
lere Längsfurche. Die Oberfläche ist mit äusserst feinen Jjängsstreifen verseilen.
Ist walirsclieinlich eine Grasfrucht und geliort vielleicht zu Poacites hevis.
Ist sehr ühidich dem C. Ia3viusculus Hr. (Mioc. Flora Spitzbergens p. 72), alier
grösser, vorn mehr zugespitzt und fein gestreift.
71. Carpolithes tenne-strüjlatufi m. Taf. XXV, Fig. 10, zweimal vergrössert !<». )>.
C. conicus, basi truncatus, 12 Mm. longus, densissime subtiliter striolatus.
Cap Lyell.
.'\uf einer Steinplatte liegen mehrere solcher Früchte mit Glyjitusti'obus und Ta-
xodium zusammen, andere kommen vereinzelt vor. Sie haben eine Länge xon 12 Mm.
und eine grösste Breite von G — 7 Mm. Diese fällt auf die Basis, welche ziendicli gerade
gestutzt ist. Nach vorn zu versclimälert sie sich und hat eine stumpfe Spitze. iSie ist
Hach gewölbt und von selir dicht stehenden, äusserst feinen Längsstreifen dnrchzogeu.
Die im Abdruck vorliegenden Stücke haben in der Mitte einen kleinen, rundliclien
Eindruck.
Die Form erinnert an eine Eicdiel, die Frucht ist aber mir schwach gewölbt und
scheint nur einen ü'erinsj-en Dui'chmesser gehabt zu haben.
94 O. HEER, liElTltÄGE ZUK FO.Si^ISEN FI.OUA, A. E. N( HJDENSKIÖIA), ZUR GEOLOGIE SPITZHERGEN«.
Anliang-.
ÜBERSICHT DER OEÜLOOIE DES EISFJORDES UND RELLSUNDES
VON
A. E. NoRDENSKIÖLU.
Der Eisfjord und dei' Bull.sund bilden zwei grosse, an der Westküste Spitzbergens
ausmündende J3uchten, welehe, wie ein Blick auf die Karte zeigt, tief ins Land einsehneiden,
sowohl nach Osten gegen den Storfjord, wie nach Norden gegen den südlichen Theil
der Wijdebay. Die Ufer der Buchten bestehen grossentheils aus hohen, gegen das
Meer jäh abstürzenden, des Sommers beinahe schneefreien Bergen, welche an den der
Vegetation entbehrenden Seiten dem Forsclier eine ausseroi'dentlich günstijre Gelcfcen-
heit darbieten, den geolosischen Bau der Berne zu studiren. In einem ziemlich ein-
geschränkten Gebiete begegnet uns hier eine grosse Abwechslung von Lagern, die von
-ir s
Fig. 1. IdtnUr iJurc.lischnitt tijiitr.bergens tum Osten jinck Wesleii. l = geschielitcte Bergarten, m = iiiasscnförmige Bergtirteu.
g = Eisfelder.
einer Menge verschiedener geologischer Perioden herrühren und reich an Versteinerun-
gen, sowohl aus dem Pflanzen- wie aus dem Thierrciche, sind. Hierzu kommt die
geographische Lage, die den hier vorkommenden fossilen Organismen eine ganz beson-
dere Wichtigkeit zur Entscheidung des früheren Klimas der Polarländer, der früheren
Landvertheilung auf der Erdkugel und anderer der wichtigsten Probleme der Geo-
logie verleiht. Diese Verhältnisse maclicn die nun so öde Gegend in geologischer
Hinsicht zu einem der interes.santesten Punkte der Erde. Dies ist die Veranlassung,
dass sämmtliche schwedische Polarex])editionen sich längere oder kürzere Zeit in diesen
Buchten aufgehalten, und deren Geologie wahrscheinlich vollständiger als irgend eines
KON'OL. SV. VKTKX^KATS-AKADEMIEXS IIANDl.IXOAT?. liANI). 14. Nro 5. 0.')
anderen Polarlaiules erforscht Iiabeii. Kiiie kiiiv.c Dai'.stelluiiL;- der Kesnltate dieser
Uiitei'siichungen ist der Gegenstand nachfolgender Zeilen.
Ein idealer Durchsclmitt Sj)itzbergens von Osten na(-h \\ Csten hat nngefähr das
Aussehen, wie die vorstehende Fignr answeist.
Die Westküste vom Sudkap l)is /aw Kingsbay wird von aufreelitstelienden sedi-
mentären LageiMi gebildet. Weiter iiaeli innen, bis y.uv nstlieheii Seite des Storfjords.
Averdc-n die Lager, mit einigen lokalen Ausnahmen, mehr (jder wenigei' horizontal, ob-
gleich gerade in diesen Gegenden mächtige Lager nnd Stöcke massenförniiger Dei'g-
arten am reichlichsten auftreten. Die Neigting und Faltung der Lager steht somit
augenscheinlich in keinem unmittelbaren Zusammenhange mit dem Hervorbrechen von
plutonischen Bergarten. Auch die zahlreichen Ikicliten gehen oft in einer Richtung,
beinahe senkrecht «leüen das Streichen der Lager an der Küste, was zeiat, dass diese
Jjassins nicht im Zusammenhange mit den Niveauveränderungen, welche die ursprüng-
lich wao'erechte Lage verrückt h^dien, ücbildet worden sind. Studirt man "enau die
Ufer der Buchten, die Art und Weise, in der sie zu wiederholten Malen sicli nach Irnien
verzweigen, um endlich mit einem alten Gletscherboden oder noch thätigen Glacier ab-
zuschliessen, so sieht man übrigens deutlich, dass die gewöhnliche Theorie der Tlial-
bildnng, d. li. die Annahme, dass die Thäler auf plutonischem Wege dui'cli eine iSen-
kung in den Erdlagern entstanden seien, hier nicht angewandt werden kann, sondern
dass die Buchten Spitzbergens, die wasserlülltcn Thalsenkungen, von denen hier die
Rede ist, sich nach dem Ende der Miocenzeit gebildet hal)en, durch die demidireiide
Einwirkung der Eisströme von einem Binnenlandeise, die wahrscheinlich bedeutend
ausgedehnter war, als das, welches nun das Innere Spitzbergens erfiillt.
Obgleich S]iitz])e]'gen vor i-^nde der Miocenzeit wahrscheinlich niemals von Glet-
schern bedeckt war, lässt es sich beweisen, dass die Gletsclier auch auf diesem Theil
der Erdkugel in früheren Zeiten eine gi'össei-e Ausdehnung gehabt haben, als jetzt.
Wenn man die Felsen an den Seiten der lUichteii und auf den kleinen Eilanden, welche
die Küste umgeben, untersucht, so tindet man zahlreiche Beweise hierfür. Oft sind
allerdings die Felsen in diesen Gegenden vom Froste dergestalt zersprengt, dass die Ober-
fläche derselben «ianz und »ar zerstört ist, uiul meistentheils ist die Bergart überdies
zu lose und so leicht verwitternd, dass keine Gletscher-Schrammen sich an den ent-
blössten Felsen eine längere Zeit hätten halten können. Aber zuweilen trifft man doch
härtere Bergarten: (rneiss, Quarzit, Diabas u. s. w., welche mehr geeignet waren,
der zerstörenden Einwirkung der Atmosphäre zu widerstehen, und bei näherer Unter-
suchung trifft man immer auf den Felsen, welche in der Nähe der Wasseroberfläche
liegen und aus diesen Felsaiten bestehen, schöne Schrammen, irchhe in der liichlavi]
der Bucht gehen. Hieraus ersieht man, dass auch die jetzige Bucht früher von Glet-
schern oder Eisströmen erfüllt war, und dass ehemals an der Westküste die Gletscher
sich wenigstens bis zu dem Kranz von Klippen und Eilanden erstreckten, die nunmehr
das Land umgel)en. Nach dem Mangel an tiefen Buchten an der Ostküste Spitzbergens
und dem seichten Meere, das zwischen Spitzbergen und Novaja Semlja liegt, zu
schliessen, hat sich das ehemalige Binnenlandeis viel weiter nach dieser Seite er-
streckt. Walirseheinlivh hat in der Gletseherperiode die Westkiiste Spitzbergens nicht nur
9(i <). HKl'i;, l'.FJTKÄGE 7.VII FOSSILEN FLOÜA, A. K. NOKDF.NSKIÖLl), Zl'It (iEoLOfilE SPITZBERGENS.
(lii: Westküste einer grösseren Insel, soivlerii eines (tnsehni'tehen (iiktisehen Festlandes ge-
hiltlet, (las siulnüirts mit Skuiulinavieu. und usfiräi'ts mit dem Festlande Sibiriens zu-
sammenhing.
Auf Hülu'ii von üIkt lUOO Fuss Iiabc ich uuf den Bergen des westlielicn
Spitzbergens niemals (Tletschei-scliriinniirn iiet'iinden. Die Ursache liierzn ist namentlich
die zerstörende Eiiiwii'kiing- der Atmosjjhai'ilien und des Frostes. Es ist aber bemerkens-
tcerth, dass iciihrend die beinahe UOO Meter hohen. (Jneiss- and Granitberge auf der Parry-,
Phipps- und Afartensiiisel, sowie auf den Castrensinseln, (die an der Nordostküste des
Nordostlandes belegen, an einer Seite, besonders der südlichen, abgerundete Formen auf-
weisen, welehe deutlich zu erkennen geben, dass diese Birge früher ganz und gar von
Gletschern bedeckt u-aren, ans die aus derselben. Steinart bestehemlen Berge auf der nord-
?cestlichen Ecke Spitzbergens keine solche eben so sichere Andeutung von einer ehemaligen
Eisdecke geben.
Entscheidende Beweise dafüi', dass die Gletscher sich noch fortwälirend zni'ück-
ziehen, hahi' ich nicht tindeii künnen. Im (iegentliejl mi'isste man, wenn num nach
den \'erhrdtnissen urtheilen wollte, die die letzten -lahrhnnderte an die Hand gehen,
zu der Annahme geneigt sein, dass die Gletst'her wieder in Zunahme begriffen sind.
Als Beispiel hierzu sei angeführt:
Frithiofs-Gletsch.er am Bellsund. In meinem Entwui'fe zur (ieologie Spitzbergens
h;die ich folo-eiiden Bericht iil)ei' das Aussehen dieses Gletschers in den Jahren 1858
und 18(54 geliefert.
»An der Nordküste des Bellsundes, gleich östlich von der bedeutenden Insel, die
die ]\Iijeidniy von der Hauptbucht trennt, war noch vor einigen Jahren einer der besten
Häfen Spitzbergens. Wemi die Wallfischfanger sich des Sommers von der Nordküste
nach dem Storfjor<l begal)en, pflegten sie oft in diesen Hafen einzulaui'en, um in den
nahegelegenen grasreichen Tlullern Rennthiere zu jagen und auch der Torellschen Ex-
])(;dition im Jahre 1858 war er eine der Stationen, die zuerst und am längsten besucht
wurde. Die Mitglieder der Expedition durchki'cuzten in allen liichtungen das um den
Hafen liegende Land, an dessen früheres Aussehen ich mich deshalb sehr gut er-
iunci-n konnte, als ich im Jahre 1SG4 auf's Neue die Stelle besuchte. Der Strand am
Hafen bestand noch 1858 aus einem breiten, von Gletscherflüsschen durchfurchten
Sehlicklande, im Westen von hohen Bergen, im Nordosten von einer Hochebene be-
grcMizt, auf welcher ein altes über einem Grabe eri'ichtetes Kreuz stand. Weiter ost-
wärts war eine Tiefebene, die von einem bedeutenden Flusse durchschnitten war und
erst am Kohlenber<>' endigte. Gleich oberhalb des von nnoeheuren Sehlamm- uiui
Grusbänken geijildeten Schlicklandes, das den Strand des Hafens bildete, fing all-
niiddig ein uiedi'igcr, a])er breiter Gletschei', der "iM'ithiof-Gletscher", an, tk'r nicht mit
einem vei-tikaleii Ai)stni'z endete und von dem nnin deshalb vermuthete, dass er im
Zurückgehen begriffen sei. In den Sandliügeln des Ufei's aber ti'af man Ueberbleibsel
von Meerschneckcu. dir noch mit wohl erhaltenci' Epidermis bedeckt waren, was Tokell
schon damals zu dei- Vermnthung veranlasste, dass diese Schlanunhanfen keine Moränen
seien, sondern dass sie neulich (Uir('h das Eisgebirge vom Meeresboden aufge])resst seien.
Im Winter ISdO- 18(il brach «h-r vorher unansehnliche Gletschei' übel' iWv. l*]beiie und
KONGL. SVEN.SKA VK'l'. AKADEMIKNS II ANI)LIN(i AK. HANII. 14. N:() 5. 97
den (n'iiht'shüij'cl am StraiulL' Irm'noi', i'rfi'illtL' den Hafen und ilranu,' weit ins .Meer hinaus,
l'.r l(ild(.'t nun (.'ines der gTössten iMsl'elder auf Spitzliei'ü'en, \nn wclcluin Ix-stiiiidiL^'
<ri-()sse l^ishlöcke herabfallen, so dass iiieht einmal ein i'xjut sieh seinem zerrissenen
Rande nnt Sieherheit nidiern kann.»
Da es mir dai'um zu thun war, zu wissen, ob der (iletsehei' in den letzten z(din
Jahren sieh noeh melir verändci't liatte, unternahm ich im Sommer 1S7.') eine ^-efahr-
lieiie Kuderfahi't dureh den nOrdliehen Einlauf \'on \aji Miji.'nliaw läni;s dem Cilet.sehei"-
Absturze bis naeh dem Kohlenberg. Die Kante des Gletschers schien jetzt noch Aveiter
vorwärts gerückt zu sein, und hatte nun, wenn auch in geringerem ^laassstabe, voll-
ständig das Gepräge der Gletscher im Innern der Eisfjorden Grönlands, die ich in
•^Redofförelse för en Expeditio'n tili Giünlaiid» (( )fvers. Kongl. Vetensk. Akadms Förhandl.,
1S70, S. 1001») näher beschrieben habe.
Rechercliehay im Bellsund. Ein Vergleich der jetzigen Terrainverhältnisse in dieser
lUicht mit der sehr genauen Karte, welche die französiche Expedition La Recherciie
im Jahre l<So8 entwarf, zeigt, dass die Gletscher bedeutend fortgeschritten sind. Leider
gestattete uns die Zeit nicht, wiederum eine vollständige Karte ül>er die IWndit zu ent-
werfen, wodurch ein umfassender Vergleich zwischen der Ausdehnung des Eises von fi-iiher
und jetzt möglich gewesen wäi'c. Dass das Eis in diesem Hafen in den letzten Jahr-
hunderten bedeutend fortgeschritten ist, bezeugen ferner die LU'berbleibsel von alten
Thrankochcreien, die im Robert-Thal, ungefähr 2 Kilometer von dem jetzigen Strande,
angetroffen werden, dicht neben einem äusserst zerspaltenen Gletscher, der hier ins
Meer miindet, und der ganz und gar den Hafen erfüllt hat, in welchem die Walltiseh-
fänger vor ein paar Jahrhunderten ankerten.
Whid('!<hiiij im Storfjoi'd. Laut Aussage von den norwegischen ^^'allrossjägern ist
der Hafen hierselbst in einem der letzten Jahre von einem Gletscher vollständig gefüllt
worden.
Solche vorwärts sehi'eiteiiden Gletscher dürften übrigens auch auf einer Menge
anderer Stellen, z. 15. in dem hmern des Storfjordes, der Waldenbergsbay, des Horn-
suTules u. s. w. vorkommen. Es ist aber wahrscheinlich, dass das Fortschreiten auf diesen
Stellen einem Zurückgehen auf anderen ents])rechen werde, obwohl die Belege hierzu in
Folge Mangels an zuverlässigen älteren Detailkarten') schwerer herbeizuschaften sind,
und dass die \'eränderungen, die in den letzten Jahrhunderten sich hinsichtlich der Ver-
breitung der (iletscher gezeigt haben, in der Haii|)tsaclie nur auf dei' Veränderung der
Lage der Eisströme, durch welche das Binnenlandeis ins Meer mündet, beruhen.
'j Ein Vei'i^'leicli der alten liolländiselieii Karten mit der jetzigen Confignration des Landes selieint zu
zeigen, das? das liinnenlainieis anf der nördliehen Seite des Eisfjords früher den ganzen Arm der l?uclit, welelier
nun Nordijoril genannt wird, ansgefnilt hat, iiiiil das.^ demnach die Eisdecke auf dieser Stelle bedeutend euvück-
ijeschritteii ist. Es ist nämlich sonst schwer zu erklären, dass der Eisfjord, die nächst grössle Bucht Spitzher-
gens, auf allen diesen Karten als sehr klein gezeichnet ist. Während diese Karten die Umrisse der südlichen
Küste ziemlieh richtig angeben, ist der grosse nurdliehe Arm des Eisljords ganz ausgelnssen. Eine solche L ii-
gleicliheit zwischen den alten Karten und der jetzigen Form der Buchten findet aber nicht Statt in Bezug auf
Bellsuud, Liefdebay und Wijdebay. Im Storljoul (AVybe .lans Watcr) sidieint das Eis dagegen bis zu den
zwei Inseln, die auf van Keulens Karte AValrosseu- und liobbeu-Eihiiid genannt werden, fortgeschritten zu sein.
13
K. Vi't. .^kail. HaniU. ll.I. 14. N:o 5.
o
98 0. HEER, liEITRÄOE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÜLl), ZOR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
Uebrigens ist der Zeitraum, währenddessen in diesen Ländern Beobachtungen an-
gestellt worden sind, zu kurz, um uns sichere Aufklärungen über die W'ränderungen
des Landes in klimatischer und geographischer Hinsicht geben zu können. Erst durch
das Studium des Baues der Berge und durch die Untersuchung der Thier- und Pflanzen-
reste, die in den sedimentären Lagern eingeschlossen sind, erhalten wir ein Bild von
der ehemaligen Beschaffenheit dieser nun so eisgehüllten Länder.
Ich gehe daher zu einer näheren Beschreil)ung der verschiedenen in Spitzbergen
sich voifindenden Formationen über, Avobei ich dieselben nach ihi'cr Altersfolge von
unten, nach oben anführen werde.
L Dufi Gruii<l;/ehiir/e. Die kristallinischen Gebirgsarten (Granit, Granitgneiss,
Pegmatit, Gneiss, körniger Kalkstein, Glimmerschiefer, Hornblendeschiefer u. s. w.), die
an der nordwestlichen Ecke Spitzbergens, Verlegenhook und dem nordöstlichen Strande
der Wijdebay, der Nordküste des Nordlandes, auf den Sicbeninsrln und in dem Innern
der Wahlenbergbay vorkommen, wurden im Jahre 1870 von Natiiorst und Wilandek
auch in der Klaas-Billenbav an der nördliclien Seite aufgefunden. Sie sind anstehend
im Innern des Fjords, theils in einem Berge in der Nähe des grossen Gletschers, theils
jenseits derselben Gebii'gskette ringsum einen kleineren Gletscher. Am letztgenannten
Orte besteht das Grundgebirge aus Glimmerschiefer, Gneiss, Hornblendeschiefer und
(^uarzit und wird umjleicliföi'niig von Sandstein mit kohlenhaltigem Schieferthon und
darauf folgenden Lagern von rothem und weissem Gyps überlagert. In der Nähe des
grossen Gletschers ist das Verhältniss ungefähr dasselbe, indem Gneiss- und Glimmer-
schiefer mit Grnnaten von rnthem Sandstein mit koldenhaltigeni Schiefer iiiiz/leichföning
überlagert sind. Im Sandstein sah man eine Stigmarin oder Süpllaria und einen Ab-
druck eines C'alaiiiifes, welche darauf hinweisen, dass diese Schichten dem unteren
Bergkalke angehöien. Die obenangeführten Stellen in der Klaas-Billenbay sind die ein-
zigen im Eisfjord und dem Bellsund, wo krystallinische Gebirgsarten voi-kommen.
Krystallinische Blöcke wei'den aber an mehreren Stellen gefunden und bestehen zu-
weilen aus einem sehr grobkörnigen, porphyrartigen Gi-anit, der wahrscheinlich unter
dem Binneidandeise im Innern des Landes ansteht.
IL Die Hekldliook-Forinntion^). Es ist uns nicht gelungen silurische oder (Ja,m-
brische Versteinerungen auf Spitzl)ergen zu finden, aber wahrsclieinlich entsprielit die
mächtige Schichtenreilie, die icli, in Ermangelung eines anderen Namens, nach dem
Berge Heklahook in der Treurenbei'gbay, wo sie am stärksten entwickelt vorkommt,
benannt habe, den silurischen Gebilden in Skandinavien. Diese Laaer, die übi'iucns
auf Spitzbergen eine grosse Ausdehiuuig haben, bestehen, abgesehen von mehreren
untergeordneten Schicliten, aus:
') Nach der Vei'öftciitlicliinifr nuiiu-s l'",iiUviirfs zur ficologio Spitzberiiciis, ist. es uns gclimgeii, in den
rothen Seliieferii der Liefdcbay Vcrsteincniiigcn anzutrelTen. Diese Scliieli(en, die ieli vorher mit der Uekla-
hook-Fonnntion vereini^'te, habe ieli deshalb hier uutir einer eisri-nen Al)lheibiiin- «die l,ier(b'ba_v-Tia<;ep> auf-
geführt.
I
KONCiL. SV. Vi;r. AKADKMIKNS IIANDLINCAl;. ISANI). 14. N:() 5. 99
I) (Zh (iiiter.^t). (Jraiicr, dichter Dolomit, v;;ii wcis.scii (^)iiaiv.- iiml Knlkadcrii
(liiiclim'krciizt. Anl';iiii;licli für lii'uucii Kalk j^vliiiltcn, uhc er von (i. Linds'I'ko.m ') iiiiter-
sticlit \\unk'.
Grauer Heklnliookdoloniit vnn der 7'}ii(/lishhii//.
Kohlensaure' Kalkenle 53, '.is
Kohlensaure Talkerde 44,n',i
Kohlensaures Kiscnoxydul .'. 0,i.s
Feuerfester Rest nach der Lösung !.:!'•'
Chlor Spuren
100,^',
2) Schwarzem Thonschiefcr.
?>) Harter, weissgrauer oder rother (^uarzit.
4) Schwarzer Thonschiefcr, an gewissen Stellen in eine In'eccicnai'tigc Mischung
von Thonschieferstücken und einem harten, kalkhaltigen Sandstein übergehend.
5) Grauer Dolomit, wie 1.
In dem Theil von Spitzbergen, von dem hier die Rede ist, trifl't man Heklahook-
la<>er ((^narzit und weissaderiger Dohjmit) in den Bergen an den Mündungen des Eis-
fjords und Bellsunds, längs der Küste zwischen diesen Fjorden und auf den Eilanden
und Klippen, die die äussere Küste umgeben, z. B. Dolomit mit Kalkadern an der
westlichen Seite von Sufehaven, Quorzit bei Alkhorn, auf den kleinen Inseln zwischen
dem Eisfjord und dem liellsund und auf den Strandklippen der naludiegenden Küste in
St. Johnsbay, auf der Südspitze von Charles Foreland u. .s. w. Hierher gehört wahrschein-
lich auch die Thonschieferbreecia, welche das ünterlager der tertiären Schichten des
Cap Lyell bildet.
Die Lager, die dieser Grup|)e gehören, sind oft vertikal gestellt mit einem Haupt-
striche von Norden nach Süden. Höchst bemerkeuswerth ist es, dass wir hier keine Ver-
steinerungen antreÖ'en konnten, \ingeaclitet wir auf vielen Stellen in Lagerserien von
mehreren tausend Fuss Mächtigkeit eifrig danach gesucht haben, und obgleich der
Heklahook-Schiefer vermöge seiner Feinheit und seiner Freiheit von Kies sehi' wohl
dazu geeignet scheint, die in demselben eingebetteten Organismen zu bewahren ').
Wahrscheinlich ist die Fornnition eine ausgedehnte Süsswasserbildung aus derselben
Zeit, als die silurischen Lager Skandinaviens.
111. L'u'fdchoy-Lager (wahrscheinlich Grenzlager zwischen der Steinkohlen- und
der devonischen Formation). Der oben angeführte (^uarzit wird in Lommebay überlagert
von Schiefer, Kalk, Sandstein und grobkörnige Conglomerate, ausgezeichnet durch ihren
Gehalt an Eisenoxyd und davon herrührende rothbraune Farbe, welche letztere sich
nicht luu" bei der Zermalmung der Lager den Bächen, die an den Seiten der Berge
lierabHiessen, sondern auch dem Wasser in den Buchten, die von dergleichen Lagern
umgeben sind, mittheilen.
') (i. LiNDSTUÖ.M, »Analijsef pä bcrijurti r fräii iSpetsbevgen." OtVers. af Vct. Akiul. Foih. löGT. No. U).
100 (). HEER, BEITRÄGK ZUR FOSSILEN FLOKA, A. E. NOKUENSKlüLD, ZUR GEOLOGIE SI'ITZHERGENS.
In der Loiiiinebay, dem Inuei-en von der Wijdebiiy, Liefdebay, Redbeacli zwiseheii
der Rödebiiy und Liefdebay, sowie auch in dem Inneren des Eisfjords begegnen wir
diesen in «reoernostischer Hinsicht so äusserst einförmioen Lagern, die übrigens fast
ebenso arm an Versteinerungen sind, Avie die Lager der vorliergehenden Gruppe. Doch
"•eUxii"- es Malmgren und mir während der ILxpedititjn 1868 und Natmokst und Wilander
im Jahre 1870, in diesen Lagern Schuppen, Scliilder und Flossenstacheln von Fischen,
Schalen eines Ostracoiden und lvoi>rolithen zu finden. Diese Versteinerungen konnten
aber noch nicht mit Sicherheit bestimmt werden.
Die LTfer der Dicksoubay wei'den, mit Ausnahme einiger zur nächsten Abtheilung
gehörenden Gyps- und Quai'zit-Lager, die in der Nähe der Daymündung vorkommen,
"•anz und ü'ar von diesen Lao;ern aufgenommen, und sie treten auch am nördlichen
Ufer der Klaas-Billenbay, sowie im Lmern der Ekinansbay stark ausgebildet auf. Da-
<re"-en vermisst man sie oft zwischen den lieklahooklagern und dem Bei-gkalke an
der Westküste.
Hinsiclitlich des Auftretens der Liefdebaylager in der Klaas-Billenbay theilt Dr.
Natiiokst Folgendes mit: »Rother und grüner Thonschiefei- kommt gleich nördlich
vom Schanzberge, in der Nähe des astronomisch bestimmten Punktes, vor. Der Schiefer
hat zuerst eine westliche Neigung, welche schnidl zunimmt, bis die Lager lothrecht
werden und dai'auf ungefähr 80° (jegeu Nordosten neigen. Auf diesen Lagern ruhen
Lager von Ryssödolcniit und Bergkalk mit fast horizontalen Betten. Li der Nähe
des astronomisch bestimmten Punktes kommen im Scliiefer viele Fischschuppen und
ein Ostracoid vor. Die rothen und grünen Schiefer, die anfangs schon an der Meeres-
oberfläclie vom Bergkalke bedeckt werden, erheben sich immer höher, je weiter man in
die Bucht hineinkommt, l)is sie endlich eigene Berge bilden. Gleich südlich von der
Mimersbiicht verschwinden die Schiefer mit einem Male und werden nun von einem
rothen Sandstein mit Gypslagern ersetzt, der auch, wie die Scliiefer, aufgerichtet ist.»
P'ig. 2. I^i-njil des ircstlichen Strandes der Khias-BHlfnhiiij :.ii hn'diii Seilen der Schanzbny. 1, Liüf(icba}'I;ijiiT, ciilhalU'lut Kiscll
scliuiipen u. s. w., in ilur Nilhc des riiiiklcs, wo die Ortsljestimmung 1S(J4 augcstelit wurde. '-'. Kyssiidulojnil, alliiüihlif;
iibcrgehend in 3. (lyaUiupIiyHiUDkalk odin' Doloinil. 4. Lager von grauem Gyps bei <i mit weissen Alabaslerkngelii besetzt
und Bcrgkalkver.steinerungen, \Nenn aueli nur sjiar-sani, cntlialtenil. 5. Diabas. 6. Sehan/.bay.
Die Formation i.st deutlicli eine Süs.swasserbildung in einem See abgesetzt, der
von <kin inneren des iMsfjoi'ds' sicli ül)er (He südliche Wijd('l)ay und die Liefdebay nacli
Norden zu er.streckt hat.
IV. Die StemkoldenforiiKitiov. Diese. l'^)rmalion ist auf Spifzbergen (hirch drei
Abtheilungen repräsentirt, nämlich: A. der initere Herc/kidL;, B. der eit/eiii/iehe /''''/'//-
li.alk, C. die eigentliche Steinko/dcnforination.
A. Der untere lierykalk (»Ursalager»). Diese Lager kommen am besten entwickelt
auf der Bären-Lusel vor, deren geologische Verhältnisse ich 1868 untersucht und
l<(lN(iL. SV. Vl'.l'. AKADKMIKNS lIANDl.lNdAK. HAM>. 14. N:() 5. 101
.später in oiiior Beilii<ic' zu dei- Aliliniulluuo-: Fo.ssile Kloni der nnrcn-Inscl von Os\v.
Kkku (Koiiii,!. Sv. Vetcnsk. Akademiens liandliiigar. Bd. Ü, No. ö. 1871. S. 2')), hu-
sclu'ic'bi'ii Iiiihc.
Diireli die UiitersuchuiiL;-en, dii' seitdem von Natiioust und Wii.andki; im Eis-
fjorde iiiigx'stellt worden sind, init es sich erwiesen, dass das Lüg-er, Ityss«")doi(imit, wel-
ches ich schon in dem erwiümten Anf'siitze der Bergkalkformatiou zurecdinete, in W'irk-
licld^eit zwischen dem kohlenfidirenden Sandsteine und dem ( A'atho[)h}dhnnkMlke liegt.
Der kohjenfidireiide Sandstein bildet demnach das unterste (ilied der Formation, sol'ern
nicht die in der vorigen Abtheilung angetuhrten wahrscheinlich de\unische Lielde-
baylagcr auch hierher gelu'iren.
Diese Abtheilung besteht auf der Bären Insel aus:
1) (Zu Unterst). Einem hai'ten, weissen, (juarzitähnli(dien Sandstein, nnt deut-
lichen Spuren von Wellenschlägen.
2) Einem unregelniässigen, dunkleren Sandsteinlager mit Kuhlenliändern. 2,."i — 0,1
Meter.
3) Weissem und dichtem Sandstein ohne Ptlanzenabdrücke. 3 Meter.
4) Grauem, ziendich losem Sandstein. 1,'.' Metci'.
5) Sandstein nüt Schieferbändern. Ungefähr 0,"i Meter.
6) Thonschiefer mit schönen Ptlanzenalnlrücken und (leotlen \on 'riioneisenstein.
l,v Meter.
7) Kühle mit Thonschieferbändcrn und einer Menge Ptlanzenabdi'ücke. 3,.". Meter.
8) Sundstein mit Stämmen von Calamites, von denen ein Tlieil aufrecht steht
und von bedeutender Grösse ist. 6 Meter.
Dieselben Lager kmumen auch im Eistjord und Bellsund vor, obschon, soweit bis-
her bekannt ist, weniger ausgel)ildet als auf der 15ären-Insel.
Im Bellsund fand schon Ror.Eirr einige Pflanzenabdrücke, die vermnthlich diesem
Horizonte angehören, und zeichnete sie, obwohl niclit zum Wiedererkennen, in dei-
grossen Arbeit i'djer die Ueise der Recherche ab'). Laut seiner Bestimmung scdlten die
abgebildeten Pflanzenabdrücke ein Lepidodendron und eine Sigillaria oder Galanutes
sein. Ileberdies beging Kop.ert den Fehler, die ganze darüberliegende tei'tiäre Lager-
sei'ie zur K(jhlenforniation zu i'echnen. Im Jahre 1873 ü:elanü- es auch mir, am nörd-
liehen Ufer des BcUsunds auf einem Inselchen, ein wenig ausserhalb der A.xelinseln
gelegen, einen Sandstein mit zahlreiciien, schlecht erhaltenen Abdrücken von Cala-
mites und Knorria zu fiii<len. Die Umstände gestatteten mir aber nicht, mich behufs
einer genauei'en Untersuchung hinreichend lange dasell.)st aufzuhalten. Es ist alier augen-
scheinlich, dass der Sandstein hier die Unterlage des C'3'atlioph}'lhnnkalkes bildet, und
der Eundort verdient ohne Zweifel einer vollständigeren Untersuchung. Fin Profil dieser
Laßer wird weiterhin untij;etheilt werden.
') Voyages eii Seaudiiiavie, eii Lapoiiie, au Spitzberg' etü. Atlas Gculogiquc, lH. l'alüOiitologie di3 la radc
de Bellsoiind.
102 (). llKKi;, liKlTKÄGE ZUR KOSi^lLEN I'I.OIIA, A. K. NOKDENSKIÖLU, ZUK GEOLOCilE WlTl'ZßEKGENS.
Im Eisfiordr wurden iin SoimiR'r 1870 Lager mit Pflanzeiiabdriiekeii, dieser Ab-
tlieiluug angehörend, von Natuokst und Wilandkk angetroffen mid zwar: A) gerade
dem Sehanzberge gegenüber, auf der östliciien Seite der Klaas-Billenbay, wo man trift't:
1) (zu unrerst) Sandstein und Conglomerate von seharfkantigen Quarzstticken ; 2) einen
sandsteinartigen Tlionseliiefer mit dünnen Kohlenbändern und Abdrücken von Lepido-
dendron, Stigmaria und Calamites; 3) rothen Sandstein mit verschiedenen rothen, gelben
oder gi'ünen Conglomerateii aus Fragmenten der rothen und grünen Schiefern Liefde-
Iia\s liestehend; 4) K'yssödolomit mit Feuerstein; '>) Lager, die Gypsbette, Feuei'stein und
eine reichliche Menge mariner Versteiiiei'ungen fidiren ; die Lager 1 — o lallen steil nach
der Bucht zu unter die horizontal liegenden Schichten 4
und r». 1') lu! Innern der Bucht, in der Niihe der kiy-
stallii)ischen Gebirgsarten, welche hier direkt n7h/leichfiirnii(/
von rothem Sundstein mit kalkhaltigem Thonschief'er über-
la<:ert werden. In diesen Sandstein wurde eine grössere
Fi^. 3. Dnrchschniu der Laner auf ihr StiffUHiria uud ein (Jalaiiiites ijcfunden,
tttn'döstlicken belle der hlaas- , , , , \ i i ii i TT i
Jiilletibcnj, in der unmittelbaren iu UL'l' uljOll LTWälUitcll Abluilldluilg luit MEEK VOll ilcl'
Xiihe des arossen (rletschers (nauh i>.. t iit'Ai. 1 1*1 1\ .11 ll'l'l
Dr. Nathorst). — 1. KrystaiH- Bareii-liisel IS Arten beschrieben j, welche wahrschemhch
ni.Th. Schiefer 2. Sai,dstein uH.i .,„^ Eisfjonl liud Bellsinul sich wiederfinden werden. Bis-
kalknahiiier Thoiischierer mhI ....
Ptianzcnabdrütktn. 3. lidtiicr huig siud aljcr im I"]isfj(,>rd uur o dieser Arten (Lepidodtsn-
UTid weisser Gjps.
dron Veltheimiaiuun, Stigmaria iicoides und Calamites ra-
diatus) nebst einer neuen, Cyclüstignni Nathorsti, beobachtet worden") und im Bell-
sund (mui in")rdlichen Ufer, gleich ausserhalb der Axelinscln), ein Calamit (wahrschein-
lich C. radiatus) und die Knoi'ria imbricata.
B) Eigentlicher Bergkalk. Sowohl die Heklahook und Liefdebay-Lager, als auch
die Lager, welche unter der vorigen Abtheilung angeführt worden sind, bestehen aus
Süsswasserbildungen, keine Spur von marinen Vei'steinerungen enthaltend, welches an-
deutet, dass Spitzbergen während des ungeheuren Zeitraumes, in welchem sich diese
Lager absetzten, ein bedeutendes Festland ausgemacht hat. Später aber wurden die
hiesigen Verhältnisse umgestaltet, indem dieser Tlieil der Erdkugel wieder von einem
Meere bedeckt wurde, in welchem sich in einer langen Reihe von geologischen Zeitpei'ioden
mit mir einer uidjedeutenden, vielleicht lokalen Unterlu'echung (der Steiid<ohlenfornuition
imBellsnnd), mächtige Lager absetzten, die marine Versteinerungen führen. Das älteste
und mächtigste dieser Lager gehört der Bergkalkformation, welche in diesem Tiieile
der Polargegenden besonders mächtig ausgebreitet und reich an Versteinerungen auftritt.
Die bemerkeuswerthesten Fundorte sind: Bären Eiland: ]\foun.t ^fiserr/ und die
Nachbarschaft von Tobicsens Hütte auf der nördlichen Seite der Insel. Ein Bericht von
mii- über die Lagerungsverhältnisse hndet sich in ^\(.'\• oben angefidirten Abhandlunir
von Hekk. Die Bergkalkversteinerungen auf dieser Stelle wurden zuerst von Keiliiau
entdeckt und einige wenige Arten von L. v. ]>ucii beschrieben ").
') IIei-.r, Beiträge zur Ötciukoliloii-Flora der arktischen Zone. Koii"l. Sv. Vct.-Akad. Ilaiuli Jkl 12
No. 13. 1874.
-) Aljli. tler Akad. d. Wissenscli. vm Hurliii. 18-lG. S. C).
KONCL. SV. VKT. A K A DK.Ml KNS IIA Nl )MNl 1 A R. BAND. 14.
N:()
Sü(l-C(i[). ^ IUI (li('s(>r Stelle hrnelite solioii Kkiliiau einige wenige PxTgkalkver-
.steiiieningeii mit, die im .Museum zu ( Miristiimiii luifhewiihrt werden. Die xon 1'ayek
eingesammelten Versteinerungen, 'acIcIh' Toila beselirieben hat, sind auch \nn diesem
Kninloite *).
Hornsund. .Mächtige Px'i'gkalklager tieten hiersellist, nach Professor Höfek, in der
Goffcnd des BiU'oer Hafens und an (h-r westlichen Seite der Marien-Siiitze auf").
Bellsund. Einige Bergkalkversteinerungen von diesem Fundorte wurden von Robert,
Theilnehraer der französischen Pxpedition mit la Recherche, eingesammelt. Diese sind
von v. KoNixGK^) beschrieben, und in dem grossen Bilderwerke über die Reise der fran-
zösischen Expeilition abgebildet. Auch Lamont sannncdte in dieser Bay Bergkalkversteine-
rungen, welche von Salter in dem A|)|)endix zu Lamont.s Reisebeschreibung beschrieben
sind'*). Während der schwedischen Polarexpeditionen habe ich zu wiederholten Malen
diese Gegend besucht und eine grosse Menge Bergkalkversteinerungen, theils von den
Axelinseln, theils von dem nördlich gegenüberliegenden Festlande mitgebracht.
Eif<(jord. Theils an der Jfiinditni/ der Hai, auf der Halbinsel, die im Nordosten
Safehaven begrenzt, und im Hochgebirge zwisclien (ii'eeidiarliour und dem Meere- (auf
dieser Stelle zuerst von Lovex im Jahi'e 1837 entdeckt), theils in dem Jnnercn der Hai,
beim Schanzberge und bei Gjpshook zu l)eiden Seiten der Klaas-Billenbay, auf dem
Kap Wrerii, zwischen der Ekman- und der Dirksonbay und auf dem gerade gegenüber-
liegenden Caji Wijk.
Kingsbai/. Bergkalkversteinerungen wurden während der Expedition im Jahre 1861
von BlOMSTRAND an iler siidlichen Seite der Mündung der IJai, olierhali) des Kohlen-
hafens, entdeckt.
HinlopeuMvasse, südlich von der Loujmebay und Wahleni)ergbay. Der Lovens-
und der Ano-elinsberg; u. a. der hohen, iirachtvoUen Ber<Te, die den südlichen Theil von
Ilinhipen umgeben, bestehen hauptsächlich aus Kalk und Feuersteinlagern, die der Berg-
kalkforination angehören und aussei'ordentlich reich an A'ei-steinerungcii sind.
Der mdliehe Theil von Slan-foreland l>ei der Deeriehay. Auch von hier brachte
Lamont Bergkalkversteinerungen mit, wehhe, m-bst Versteinerungen vom Bellsund, in
der oben angeführten Arbeit beschrieben sind.
An mehreren Stellen sind die Ijager in ausgedehnten uml deutliclien Pi-ofili'U
blosso'elejrt, welche dai'tliun, dass die Reihenfolge folgende ist:
1) (Zu Unterst) Ryssödoloiiiit. Ein eigenthündicher, grauer luid nach der Verwitterung
g(dber Dolomit, der keine Versteinerungen enthält und der in der Klaas-Billeidiay zu-
nächst den in der vorigen Abtheilung bcsclu'iebenen Sandstein mit dfUi Calaniites
U.S.W. üi)erhK'-ert. Diesei' Dulitmit (von einem Inselehcu bei Shoaludint) enthält nach
der Analyse von G. Lindstrüm'):
') Sitzungsberichte der K. Akad. d. Wissonscli. in ^Vien. Nov. IS".'! und .Fiiiii 1S7I.
'-) Siehe ebendaselbst.
•■•) Bulletin de l'Acad. Roy. <b- H(l.iii(,u,' T. Xlll (Nn. 0) nnd T. XVI. (No, 1\).
*) Season witli the Sealiorsi-s b\ .1. l,AMiiNr, L(indiin ISdl.
ä) Angeführte Stelle S. C72.
104 (). IIKEK, BEITRÄGE ZIU FOSSILEN KI.oRA, A. K. N( »ÜDENSKIÖLD, ZUli GEOEcXilE SPITZBERGENS.
KolilL'iisaurc KalkcnK' 54, (I7
Kt)liliiisaiir(; TalktTde : 44,77
Kulilcii8am\'s Kisciioxydul 0,:!l'
Chlüi- Spuren
Feuerfester, in Säuren unlöslicher Rückstand 0,i>'.
99,40
Wie cU'r Duluniir von der Hcklahook-lMirniatidH, von welchem er doch diii'ch sein
äusseres Aussehen sieh leicht untcischcideii liis.st, entspricht die Zusanuiiensetzuug dieses
Düloniits lienau der l'"<)riuel :
CaOCO., +MgOCO„.
Der Ryssödoloniit zeichnet sich dui'ch eine höchst eigenthündiche korallenähnliche
Struktiu- aus. Er zeigt kaum Zeichen von Schichtung, wird aber, i)esonders auf
den Ryssinseln in der Murchisonbay, zwischengelagert von wenig uiäehtigeii, regel-
mässigen Schichten, theils von Feuerstein, denen auch Versteinerungen fehlen, der
aber dem versteineiMiuü-sfidireiuU'n J'eiU'i'stein auf den .'\xelinseln gleicht, theils von
einer Mischung von Feuerstein und Kalk, in der (h-r Feiu'rstein oft atd tnannigfache
Weise <rcl)o<'ene und gefaltete, :> i)is S Millimeter dicke Cylinder bildet, die hinsichtlich
iiirer Form Koralleiistämmen gleichen, deiieu aber jegliche innere Struktur zu fehlen
scheint.
2) Bother vjiil ici'issrr San(htein von ziemlich loser Sti'uktur und uid)estimnd)aren
dunklen Fl(H'ken, vermuthlich von Mecresptlanzen herrührend, enthaltend. Kommt nur
iiiii Fus.se des Caps Fanshawe vin-, wo cv das Oberlager des Ryssüdolumits und die
Unterlaue der nächstfolgenden Abtheilunu bildi-t. Vorher rechnete ich diesen Sandstein,
der übrigens durchaus lokal aufzutreten seheint, z\i derselben Abiheilung als den
kohlenführenden Sandstein Bären Eilands.
3) C'i/at/iophi/llniiJ,(i//i-. Das voi'herangefühi'te Sandsteinlager fehlt im iMsfjord gänz-
lich. Anstatt dessen wird der R}ssöilolonnt \on einem Dcdomite ül)erlagert, der reich
an Korallen (Cvathophyllum) ist. Dasselbe l^ager folgt im Ikdlsund ninuittelbar den
Ursalagern. Nebst Korallen enthält dieses Lager im Ptellsund auch einen Euomphalus
und Stacheln nebst SchaleTd'ragmenten von Echiiiichn; in der Eommebay am Cap Fans-
hawe Hi'iirkiopoiUni, die sich aber von den lirachiopoden der ni'ichstbdgeiiden .\btheilnn-
ijen durcii ihre meistentheils uerinue (irösse untt'rscheiden.
4) Spirifevkdlk. anil Gi/ps. VÄw ziemlich loser, graner Kalk (odi r Dolonnt?), be-
sonders reich an Uebcrbleibsidn \'on Spiril'er und den nachstehenden tiattnngen der
Brachiopoden (die Gattung Productus ist hier wenigci' zahlreich repräsentirt), bedeckt
am nördlichen l'fer di's Bellsunds, den Axelinseln gegein'ibei', die I^iiger, welche der
vorhergehenden Abtheilung angchöi'eii. In dei' !\laas-l'>illenliay werden die Cyatho-
phylbimlager bedeckt von Gypslagern, oft grau an Farbe und mit Kugeln von weissem,
anfänglich losem, aijer nachdem sie eine Zeitlang xor Nässe geschützt aufbewahrt wor-
den sind, erhärtendem Alabaster. vVncli trilft man auf einigen Stellen Anhxdrit
reichlich neben <lem Gypse. .'Vnf ]5äi'en F/dand und in llinloi)en (wo (iypslager
KONGr,. SV. virr. akadkmiens iiandlincar. band. 14. s-j) 5.
105
fehlen) scheint auf der ersteren Stelle ein Sandsteiiilnger ') mit ,'^piri.fir Kcil/iaiii Wvcn
und auf der l(>tzteren Stelle ein mit Kalk gemischter, nut grünen Flecken gesprt'ukelter
Sandstein, der besonders reich an grossen, wohl erhaltenen Brachiopoden, dazwisclien
auch Productus, diesem H<jrizonte zn entsprechen. Uebrigens giljt es keine wirkliche
palllontologisclie Grenze zwischen dieser Abtheiluug und der nächstfolgenden.
b) Froductus-K'Uk und Feuerstein. SoAvohl im l'^isfjni-de und JJellsund, wie a\ich
in Hiidoopen bedecken Lager von unreinem, kieseli'eichem Kalke oder einem scliwnrzeii
Feuersteine, ausserordentlich reich an ^\■rsteinerungen, besonders an grossen, grobsehali-
gen Producti, den Spiriferkalk und Ciyps. In dieser Abtheilung sind die Kiesellager
kaum sandsteinartig. Sie bilden melircre hundert Fuss mächtige Betten, aus einem,
die eingeschlossenen Muscheln ausgenommen, fjist reinen Feuerstein, und irh halte
es für höchst wahrscheinlich, dass die Bildung dieser ungeheuren Kiesellager mit
den Eruptionen im Zusammenhang steht, durch welche die mächtigen Lager von
plutoiuselieu Gebirgsarten entstanden sind, die man überall auf Spitzbergen tindet
und die auf mehreren Stellen gerade die Grenze zwischen dem Bergkalke und dem
überliegenden, zu jüngeren Formationen gehörenden Lage]- bilden. Die untenstehenden
Profile geben eine Ueliersiclit des Aufti-etens der luerheig-ehörendei; Lager im IJellsund
und Eisfjord.
Fig. 4. Prnfil ths niifdlichtn Strandes der Van iHijenhdij, östlich vom Frithiofs-Gletsehe^'.
1. Ein weisser, harter Snnd.stein, ineisteiitlieils oline Uebcrbleibsel von Grg.Tiiismcn. Auf in der Niihe des Ufers liegcnili n Tn.«('l-
chcn liuJct man aber im Sandäleine eingebettete Abdrüeke von Calamites u. s. w., und der Sandstein gehurt dcslialb demselben Iloii-
zonte als die Kohlenlager der Bären-lii.sel. l.a. Ein unbedeutendes Lager von Conglomerat.
2. CijnthophiiUiimkalk. Ein harter, grauer, nureincr Kalk oder Dolomit, Stämme von Cyalhophjllum, eine Euoniplialusart
sowie Staehelu und Sclialtlieile von Eehiuiden enthalteiul.
3. Spiriferkalk. Lose, grau, beinahe anssehliesslieh ans Ueberresten von Brachiiipodcn bestellend.
4. Ein mächtiger Diabasgang.
5. Feuerslein, reich an kolossalen .Abdrucken und Steinkernen von Brachiopodun, besonders von Productus. .VcliMliclie, ob-
gleich weniger mächtige I''euersteinbefte, doch ohne Versteinerungen, Zwischenlagern schon den Cj'athophj'lluuik.ilk {'i. Etage). Sie Iretcu
aber erst östlich von diesem Kalklager in solcher Fülle .luf, dass sie die Hauptmasse des Berges bilden \ ielleicht kann uiau in
dieser mächtigen Lagerreihe zwei Abtheilnugen unterscheiden: 5.a. Einen grauen, durch Verwitterung in der Luft gelbbraunen,
äusserst dichten und schwer zu zersplitternden, kalkhaltigen Kieselschiefer, der im fiischen Bruche sich durchaus gleichartig zeigt.
Die OberÜächc wird aber, nachdem sie eine längere Zeit der Einwirkung der Atmosphäre ausgc^^etzt gewesen, schroff und stachelig,
5. b. Einen schwarzen, au der Luft w.uig vcrwitterteu Feuerstein. In petrcfaetologischer Hinsicht sind diese Lager vollsläculig
identisch. Jene umfassen beinahe die sämmtliehcu .\.^elinseln. diese einen schmalen Kamm auf der (i.sllic!.eu Seile der Insel. .\\\ der
südlichen Seite sind diese Feuerstcinlager noch ferner mit 'iiueni ziemlich losen Mcrgclschiefer mit Versteiuerungcu eines abweichen.
den Gepräges bedeckt.
6. Sandstein mit Spuren von Ptlanzenabdi ueken, wahrscheinlich derselben Zeitperiode wie die Lager im Robcrtthale (IV. 0)
angehörend.
7. Frithiofs-Gletscher. Auf der Tiefebene, die nun von den Gletschern eiiigeuommen wird beobaclilcte mau 1S58 llieils
schwarze Schiefer und einen grauen Sandstein, die: aller Walnscbeinliehkcit nach dersclbeii Zeil pcriudi' wie die Lager im [tnbeinli:ile
angehören, theils, auf dem nunmehr eisumhüllteu Graliluigel langer eines kiesreiehen srliuar/en Seliicfi r. der viuninl lili<'li iler Jura-
formation angehört.
14
K. Sv Vot Aliad. Ilandl.
11. No. 5.
106 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBR6ENS.
Flz, 5. ProlU des Hochgebirges zwischen Greenharboitr und dem Meere, von v. nitASCitE.
1. Grauer, kipselhiiUiger K:ilk, wenig Versteinerungen (Spirifer und Produetns) entliallcnd. 2. Granrr, naeli Verwitterung
selber Sanilslein, mit nnziihligen Versteinerungen (Bryozoen, Korallen, S))irirer. Produetns u, s. w ). 3. Kcnersfein, ohne Versteine-
rungen. 4. Lager von Diabas, mit ziemlich grossen Feldsiiafkrjstallen.
Fig. 6. Profil der Lager hei Safehaven.
1. Der Fuss des Alkhorn, aus Heklahooklageru bestehend. 2. Durchschnitt der Halbinsel auf der östlichen Seile \cju Safe-
haven, von vertikalen Lagern kieselhaltigen Kalkes und Feuerstein gebildet, die sehr reich an Versteinerungen von Produetns, Sjjirifer
u. s. w. sind (Etage 5). 3. u. 4. Gletscher mit jähem Abhang, 3. im Innern von Safehaven; 4. östlich von der Halbinsel.
Fig. 7. I'rojil der Lager auf der östlichen Seite der Ekmanhinj.
1. Gletscher 2. Rjther Liefdebay-Sehiefer. 3. Dolomit, Sjjiriferkalk und Feuerstein. 4. Ilyperit. 5. Schnecfcldcr. G. Ge-
birgsscbutt.
Fig. H. Profil der Lager im Innern der Klaas-BiUt'nhay (nach v. DRA.snrK).
\. Liefdebaylager (vorher zum oberen Theil der Hckiahook-Formation gerechnci). 2. Bcrglvalk. 3. Gletscher.
Fig. 0. Profil von Gipfhook (nach NATiionsT).
KONGL. .SV. Virr. AKADKMIKNS IIANDI INGAIJ. HAND. 14. N:0 5. 107
1. (Zu uulerst). Samlsleiii und Cun;;lomcnilc von ini'istciis scliiirfkantigcn (luar/sUnkcn bciltckt vuii:
a. Kalkhaltiger, mit Sainl vcniiiscliter Thonscliiufer mit Lciiiduilciulron, Stigmaria und Calaniites.
1). Rotlicr Sandstein nnd ein Congloracrat, Fragmente von Mefdebaviagcrn enthaltend. Das Conglomerat ist sehr verwillerl und
lose, unten roth, uaehber griin, darauf gelb. Diese sämmtlielien Lager gehüren augenscheinlich dem unteren liergkalke (der Ursn-
stufc) an.
2. Ryssödoloniit.
a. Cyathophyllum-lager.
3. Gypslager von einer Müehligkcit von 150 bis zu 200 l''uss.
4. Bergkalk mit Spirifer und Produetus. In diesen T.ngern kommen mächtige Kieselbette vor.
5. Stellen, von Schutt bedeckt.
G. Schneefclder, die auf den hüclisten Stellen des Berges im Sommer nicht wegschmelzen.
Hinsiclitlie-h der Versteinerungen, die in diesen Lagern gefunden worden sind, hat
unser ausgezeielineter Ptdiintuloge Dr. (i. Lindstrüm aus Wisby, untenstehende Uebersieht
geliefert, doch unter ausdriieklieher Angabe, dass sie nur eine vorläufige Mittheilung ist.
— Eine ausführliche Abhandlung hiei'über wird später iin die Wissenschaftsakadeinie ab-
geliefert werden. Das Untersuclumirsniaterial, das Dr. Lindstöm zu seiner Verfüfjuno: ü^c-
habt hat, besteht übrigens nur aus dein kleineren Theil der von den schwedischen Ex-
peditionen mitgebrachten Sammlungen. Der grössere Theil davon ist nämlich schon vor
ungefähr 10 Jahren an den Intendanten der [itiläntologisehen Abtheilung des Reichs-
museums abgeliefert worden.
"Die Anzahl der Arten der hauptsächlich auf der Expedition vom Jahre 1868 und
später gesammelten Bergkalkversteineriuigen beträgt G8, ausser welchen noch von
meln'eren unbestimmbare Fragmente vorliegen '). Diese Anzahl vertheilt sieh folgender-
massen auf die verschiedenen Thierordnungen:
o^
Crustacea 2 Arten
(jastropoda 2 »
Lamellibranchia 11 «
Brachiopoda 34 »
Bryozoa 7 >>
Crinoidea 2 «
Anthozoa 4 »
Spongia 1 »
Ausser dem so überwiegenden Reichthum an Arten, macht der gut erhaltene Zu-
stand und die sicli davon herleitende grössere Sicherheit bei der Bestimmung die Bra-
chiopenden vorzugsweise vor den amh'ren Gruppen geeignet, beim V^ergleiche der
Bergkalkfauna mit derjenigen anderer Länder in Betrachtung zu kommen. Was dabei
zunäclist überraschend in die Augen fällt, ist, dass diese Fauna verschiedene Arten
enthält, die bisher als permisch bekannt waren. Man kaini nicht mehr den geringsten
') Hierzu könnten noch einige, wie z.B. Spirifer Keilhaui Bvcii u. a. liinztigefüf^t werden, wenn ich nicht
riiciisiclitlich ihrer Identität Zweifel hegte, da sie in den Nordenskiöldschen S.iramltingen feiilen und ich sonst
keine Gelegenheit gehabt habe, sie zu sehen.
108 (). IIE1:H, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FEOKA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
Zu-eitV'l (LirübcT lirgcii, dass diese, die für (msschliessUch pci-miscli und folglich als für
diese Formation in lioheni Grade eliarakteristisch angesehen wurden, auf Spitzbergen
und der Bären-Insel in Schichten liegen, welche eine grössere Anzahl Ai-ten enthalten,
die für den Bergkalk ausschliesslich charakteristisch sind. Solehe »peruiisehe» Arten
sind: Camarop/wria Hitnibletonensis HowsE., Productns Camrini Vehnkuil, Prod. Leplayi
Vern., FroJ. horridits Sow., Strophalosia lamellosa Geinitz.
\'on einigen anderen: Atht/ris Roissyi Leveille und Cmiiarophoria crnDi&na war
man auch der Ansicht, dass sie nur in permischen Betten vorkämen, bis Davidson
durch seine genaue Untersuchung in den Monographien iiber Englands permische und
Steinkohlcnbraehiopoden darlegte, dass diese fiir beide Formationen gemeinsam sind.
Kr hidt dafür, (laut Ramsay, Anniv. Addr. of the Pres. Geol. Soc. of London 1863.
Seitt' 22) dass die Hiilfte der i)erniisehen Brachiopoden überlebende Bergkalksarten
seien. Vermuthlich kommt /,. B. Productus Cavcrini auch in der Steinkohlenformation
in Russland und England vor und ist demnach auch eine der gemeinschaftlichen Arten,
aber dann bleibt gleichwohl noch ausser Strophalosia und Caniarophoria eine so aus-
geprägte Form wie Productns hoi-ridus übrig, welcher auf Spitzbergen in zwei ver-
schiedenen liaeen oder V'arietäten erscheint, von denen die eine eine Riesengrösse von
86 Millinu'ter Hohe und 67 Mm. IJreite erreicht, während die grössten [)ermischcn nur
43 Mm. hoch und nur 42 Mm. breit sind. Da die überwiegende Menge der Fossilien
Arten sind, welche den Bergkalk der Steinkohlenformation charakterisiren, müssen
wir annehmen, dass Formen, die im übrigen Euro})a erst nach der ßildnng der mäch-
tigen Steinkohlenlager aufgetreten sind, hier gleichzeitig mit Arten gelebt haben, die
in anderen Ländern der Ablagernng dieser Bette vorhergegangen sind. Man könnte
sich demnach denken, dass die permisehen Arten erst nach dem Verlauf von grossen
Zeifräunu'n zu den üljrigen Formen von anderen Meeren, in denen schon neue Verhält-
nisse entstanden, sieh gesellt haben.
Was übrigens der Bergkalkfauna Spitzbergens einen, so zu sagen, permischen
Charakter verleiht, wenn auch nur negativ, — ist der vollständig*^ Mangel an Reprä-
sentanten der Gattung Orthis, welche doch in di'r Steirdcohlenzeit mit einer Anzahl von
fünfzehn, äusserst individneni-eichcn und weit verbreiteten Arten auftrat, während die
permische Zeit nicht eine einzige aufzuweisen hat.
Die permische Fornuition ist nicht die einzige, mit welcher der Bergkalk auf Spitz-
bergen gemeinsame Arten hat. Rliyncluivella pleurodon Sowerby vermehrt die Anzahl
der Arten, welche, wie Sirophoincna r/ioiid)oid(dis nnd verschiedene Bi'yozoen und Ko-
i-allcn von der jüngeren Silurzeit in die Steinkohlenformatiiui foi-tgelebt haben. Von
dem üben genannten, an Varietäten reichen Brachiopode stimmt die Form, M-elche
Davidson in seiner Monographie über die englischen Bergkalkbrachiopoden Taf. XVIII.
Fig. 12. abgebildet haf, vollkouuncn mit der silurischen RhyiichoneHn. Wihoni Soweuby
überein, die er in seiner silui-ischen .Monographie aul' Taf. .\XIII. Fig. 10 abo-e-
bildet hat.
\\'cnn man von einer Anzahl von nicht weniger als 20 Brachiopodenarten absieht,
welche in dem Bergkalk fast aller Länder verbreitet sind, bleiben noch einiae übri"-
die Siiitzbergens Bergkalk mit dem russiselien verbinden. Diese sind: Spirifci
o'
KONGI.. SV. VKT. AKAPEMIENS IIANDLINGAU. HAND. 14. N:() 5. 10!)
incrnssatiis, Spirifi-r liisulc(ttn.'< rar. Sdrana, Tcrcbrnfitii fiiKifoniiis, Produchis JJuii/lioldti,
Chonetes variolaris.
Am bezeichnendsten für den Bergkulk Si)itzbevgens sind: Prodiictns Cavvrini,
I'rod. Weyprechii nnd I'rod. horfidiiti, welche sehr reichlich un den meisten Stellen
vorkommen, liis jetzt nur auf Spitzbergen gefundene Brachiopoden sind: Prodiictus
Weyprechti, Chonetes perforata, Chonetes scutuluni.
Unter den übrigen Versteinerungen bezeichnet die überwiegende Anzahl die Stein-
kohlenfurination, wie Euomplialns catiUus, Month idipora tniuidd, Chaetetes radians, Cya-
thophyllum ibicinum und Syrinyoporw.
Als Endresultat dieser preliminären Untersuchungen geht l'.crvor, dass die Lage)-,
von denen die Fossilien herstammen, wii'klicli einer Abtheilung des Bergkalkes der Stein-
kohlenformation angehören, welche aber durch eingemischte, in anderen Ländern nur
in der permischen Formation vorkommende Arten ein eigenthümliches Gepräge haben.
Infolge des Vorhandenseins dieser pei-mischen Formen liegt die Vermuthung nahe, dass
der Bergkalk Spitzbergens ein jüngeres Glied sei, dem Cpper JfoiDitain Liiuestone
Schottlands wenn auch niclit zugehürend, so deich wenigstens analog, welcher sich
von dem unteren mächtigeren Ber^kalke dui'ch eine Serie von Steinkohleulao'cr sclu'idet.»
C. Die eiyentliehe Steinkuhlenformation. Lager, die dieser merkwürdigen Zeit-
periode gehören, sind bisher nur in unbedeutender Ausdehnung auf Spitzbergen
an":etroft"en worden, nämlich im Itob(;rtthale an der östlichen Seite des "rossen
Gletschers an der Recherchebay. Ein für Spitzbergen bedeutendes Flüsschen durch-
fliesst dasselbe. Die eine Seite w'wA von hohen äusserst zackicjen nnd unebenen Eis-
klippen des Gletschers, die andere von verticalcn Sandstein- und Schieferlagern ge-
bildet, welche an mehreren Stellen mit einem 10 bis 20 Fuss hohen Absatz nach dem
Flusse jäh abfallen. Der Schiefer wechselt zu wiederholten Malen mit dem Sandstein
oder Quarzit ab und ist in feuchtem Zustande vollkommen kohlenschwarz. Kohle kommt
hier nicht vor, wohl aber fanden wir hier, besonders in einem Schieferlager in der Nähe
der Mündung des Flusses, Pflanzenabdrücke, welche Pi*of. Oswald Heer in den Ab-
handlungen der Wissenschaftsakaderaie ausführlich beschrieben hat.
Diese Pflanzen zeiiren unzweideutio;, dass der schwarze Schiefer beim Robertflusse
der eiiientlichen Steinkohlenformation angehört. Die Mächti<;keit dieser Lao;er schätze
ich zu wenigstens 1000 — 2000 Fuss. Diesel)>en Lager setzen sich wahrscheinlich über
Kap Ahlstrand bis zur Van Keulensbay fort und sie umfassen solchenfalls die auf der
genannten Landspitze belegenen hohen Berge. Ich besuchte die Fundort kurz bevor der
Anker gelichtet wurde, um nach Tromsö zurückzukehren, und leider konnte ich deshalb
diesmal meine Untersuchungen nicht weit üljcr die Strandfelsen hinaus ausdehnen.
Wahrscheinlich wird es in Zukunft gelingen, dieselben Lager auch an verschiedenen
anderen Stellen zu fluden, z. B. am südlichen Ufer der van Mijenbay, jenseits des
Mitterhooks im Bellsund, mal liiei-her gehören vermuthlich auch der Sandstein und
1 10 O. HEER, BEITRÄGE ZUR E()S81LEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SRITZBERGENS.
Schiefer, mit uii(leutliclieii Si)uren von Pfiaiizeiiiibdriickcii, die am nördlichen Ufer der
van Mijenbay die prodiictusführenden Quarzit- und Kalklager bedecken. Eben an diesen
Stellen kommen keine Kohlenlager vor.
Auch im Eisfjord begegnet man, an der äusseren Seite von Fästningen einem
Quarzit, welcher der entsprechenden Gebirgsart aus dem Robertthale gleicht, und da
derselbe hier zwischen dem ßergkalk und der Trias lagert, ist es höchst wahrschein-
lich, dass die obere Kohlenformation auch auf dieser Stelle vorkommt.
V. Trias. Lager, die der alpinen Triasformation geliüren, trifft nuui im Eis-
fjord, tlieils am Kap Thordsen, theils siidlich von der Mündung der Bai, eine Strecke
westlich von der Festung (Fästningen) genannten Stelle auf dem Kap Staratschin.
Am Kap Thordsen liegen die Lager fast horizontal. Weiter in der Dicksonbay
und Klaas-Billenbay hinein ruhen sie auf Lagern, die zur ßergkalkforraation gehören, uml
sind oben am Kamm des Berges theils von Lagei'n, die dem Jura gehören, theils von
sehr mrichtigen Diabasbetten bedeckt. Die Ti-iaslager Spitzbergens bestehen hauptsächlich
aus schwarzem Thonschiefer, zwischen welchem Kalkbänder und Kropolitlager sich fin-
den; sie enthalten hie und da sehr grosse vollkommen runde Kalkkugeln. An einigen
Stellen sind die Lager reich an Versteinerungen, theils Evertcbraten, von Dr. G. Linu-
STRÖM beschrieben, theils Skelettheile von Saurien, über welche eine kurze Abhandlung
von Mr. Hulke in den Schriften der Akademie mitgetlieilt worden ist').
Nachdem das Material, das den Abhandlungen Lindströms und Hulkfs zu Grunde
gelegen hat, beschrieben worden ist,' sind die hierselbst in reicldichei' Menge vorkom-
menden Koprolitlager Gegenstand eines Versuches zur Ausbeutung in Grossem ge-
wesen. Der Eisfjord wurde zu diesem Zwecke im Sommer 1872 von einer beson-
deren schwedischen Expedition besucht, an welcher Dr. P. ( )ßERG als Geologe theil-
nahrn. Hierbei hatte er Gelegenheit, von diesen interessanten Lagern noch weiter eine
Menge Versteinerungen einzusammeln, wodurch das schon vorher vorhandene Material
bedeutend vermehrt worden ist. Obergs reiche Sammlungen sind aber noch nicht be-
schrieben worden.
Ausser den Saurierüberresten zieht eine Menge grosser und schön erhaltener
Cephalopoden die Aufmerksandvcit auf sich. Die Lagerreihe selbst ist einfach.
Man liat:
1. (Zu Unterst.) Ein mächtiges Lager schwai'zen Thunschiefers ohne Versteine-
rungen. Dieses Lager ist an der östlichen Seite des Flüsscliens, welches das Renntliier-
thal (Iteiuhd) durcldliesst, entblüsst.
2. Horizontale Lager schwarzer Schiefer und Kalkbänder, eine Menge Versteine-
rungen enthaltend, die abei- nur einigen wenigen Arten angehören, unter welchen Ha-
lobin Zilti'll LindstrOm und einige stark zusammengepresste und zerdrückte Oephalopo-
') G. LiNDSTituM, "Olli Trias- ücli Jiiraförstoiiiiigar fraii Spulsbcrgcii». Vct.-Akail. llaiull. IjcI. VL 1805.
.1. \V. lIuLKE, «Memorandum on somc Fossil Vertubnite Uc^iiiaiiis collcetod liy llic Swcdisli Expcditioiis to Spitz-
bergen in I8C4 and 18G8... Ritiang tili Vet.-Akad. ITnndl. I'.d. 1. No. 9.
KONGr>. SV. VET. AKADEMIKNH UANDLINGAK. HAXD. 14. N:i) 5. 111
lopoden. Diese Lager umfassen die Klijipen an der äussersten Spitze des Kap
Thordsen.
3. Ein Lager von Diabas, das wenigstens am Kap Thordsen die vorliergehenden
Lager deekt, und das auf der Oberfläche vom Froste in Stein- und Sehutthaufen y.ei--
splittert ist, die augenscheinlich noch 'Mn situ« liegen.
4) Lager eines schwarzgrauen, unregelmässigen Schiefers, mit Bändern von mehr
oder weniger kieselhaltigem Kalke abwechselnd, den grösseren Theil dei- Strandfelseii
zwischen einer Diabasspitze auf der südlichen Seite des Kap Thordsen und einem von
der Eisfjordgesellschaft gebauten Hause einnehmend.
5. Schiefer mit Kalkbändern, grosse runde Kugeln enthaltend, die oft prachtvolle
Amraoniten, Knochen von Saurien und einige Bivalven, worunter DaoneUa LindsfrUuii
Mojsisovics einschliessen. An der östlichen Seite des Renntliierthales scheint der Kalk
überwiegend zu werden, so dass die Koprolite hier unmittelbar von einem grauen,
talkhaltigen Kalk oder Dolomit unterlagert werden.
6. Ein mächtiges Lager schwarzen, bituminösen Schiefers, Koprolitkugeln und
Koprolitkörner enthaltend und mit reinen Koprolitlagern wechselnd, deren Gehalt an
Phosphorsäure gewöhnlich 23 pCt. beträgt. Neben dem Koprolit kommen auch
Knochen von Saurien und Fischen vor.
Nach den Analysen des Assistenten der mineralogischen Abtheilung des Reichs-
museums, G. LiNDSTRüM, (Angef. St. S. 673 und (571) enthalten diese Lager:
a) Schiefer von der Etage 2, fast ausschliesslich von Halobiaschalen gebildet ;
b) Kugeln, Cephalopoden etc. führend, von der Etage 5 ; c) Grauer Kalkstein, von der-
selben Etage, beim Sauriehook das Koprolitlager in der Etage 6 unterlagernd; d)
Schwarzer bituminöser Schiefer, der den Koprolitlagern bei Sauriehook begleitet; e)
Koprolit von Sauriehook.
Kohlensaure Kalkerde 54,i0
Kohlensaure Talkerde 2,:io
Kohlensaures Eisenoxydul 1,1')
Schwefelsaure Kalkerde 0,i4
Thonerde 4,oi
Ungelöster, feuerfester Rest 32, :u
Chlor Spuren
Bituminöse Stoffe und Feuchtigkeit 5,00
Phosphorsaure Kalkerde —
Kupferoxyd —
100 100 09, IIS 100
b.
c.
d.
8 9, SS
54,r,9
22,X5
Spuren
20,.^r,
l,i5
0,ni
4, so
8,93
Spuren
0,14
0,00
1,"5
0,-M
9,00 u. Ve
6,v(i
18,.-K.
45, 13
Spuren
Spuren
Spuren
l,s-.
—
1 1 ,00
Spuren
0,:>->
—
—
Spuren
112 O. UKEK, IJEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
e.
Kalkerde 42,07
Talkcrde Spuren
Eisenoxydul l*^»-'«
Ungelöster, feuerfester Rest 16,'"
Chlor Spuren
Fluor 0,80
IVituniiiiösc Stoffe, Kohlcns-nirc und Feuchtigkeit 16,:!'.)
Phosphorsäure 23, '.9
Schwefelsäure Spuren
100.
Das in Säure Lösliche der Probe c entspriclit, wenn man annimmt, dass ein klei-
nerer Theil des Kalkes von Eisenoxydul ersetzt wird, der Formel 2 CaOCO^ + MgOCO^.
Die Generalprobe einer grösseren Menge Koprolit, 1872 mitgehracht, ergab 23, o:' Phos-
phorsäure.
Aehnliehe Lager, der Triasformation ebenfalls angehörend, findet man an der
Mündung des Eisfjords, wo sie den Bergkalk und den Jura Zwischenlagern. Sie bilden
die jähen, stark umgeworfenen Schichten, welche die Strandfelsen einige tausend Ellen
westlich von der Festung aufnehmen. Die Lager bestehen hauptsächlich aus Schiefer,
oft mit Koprolitkörnern und Koprolitkugeln eingesprengt und mit l^agern bitumi-
nösen Kalkes und mächtigen Koprolitbetten wechselnd.
Die Triasversteincrungen auf Spitzbergen bestehen theils aus Cephalopoden und
Bivalvcn, theils aus Resten von Vertebraten, die entweder in einem braunschwarzen,
koprolithaltigcn Kalkstein, oder in einem grauen Schiefer, oder in den vorher erwähnten,
kolossalen im Schiefer eingeschlossenen Kalkkugeln eingebettet vorkommen. Aucii lose
Saurierknochenstücke trifft man im Gcbirgsschutte, und sind diese dann oft auf der
Oberfläche hübsch turkosfarbig.
Von den Vertebraten hat Mr. Hulke zwei Arten auf bekannten Genera beziehen
können, nämlich :
Ichthyos virus polaris IIulke. Die Knochenreste aus Rückgrath-, Rippen- und an-
deren Theilen bestehend, deuten an, dass diese Art ungefähr dieselbe Grösse hatte, wie
L platyodon. Unter den von der Expedition des Jahres 1868 mitgebrachten Knochen-
restcn nennt IIulke auch zwei, mit den Nummern 49 und 46 bezeichnete Stücke, welche
»have baffled my efforts to decipher their nature.« Diese Knochen lagen in derselben
Kalkkugel, wie die von Hulke zuerst beschi-iebene Serie von acht Rückenwirbeln, und sind
ganz gewiss Theile desselben Skelettes.
Ichthyosaurus NordenskiöltlH Hulke. Zu dieser Ai't scheinen die meisten kleineren
Rückenwirbel zu gehören, die von uns aus flem Eisfjord heimgebracht wurden.
Acrodus Spitzhergensis Hulki:. Einen l)ei Sauriehook gefundenen Zahn glaubt Mr.
Hulke mit Sicherheit zu dieser Gattung rc(;hnen zu können.
Eine Menge and<Ter Kinxlienfragmente hat man bishei- nicht vollständig be-
stinunen können.
KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDLINGAR. P.ANI). 14. N:0 5. 11;-)
Von Evcrtcbrakii ziililt Hr. I.iNDsTitö.M folgeiitk' Arten auf:
Nautilus Novdcnskiöldii Lindsi'küm.
Ceiuitifes Malmgrcnü Lindstu.
Ainmonites Gdi/iaiii Klipst.
Poxidonin sp.
Halobia Lommelil Wissm.
» Zitteli Lindstu.
j\fonotis 8[).
» jUii/CVd LlNDSTR.
Pecten spec.
Litigida spec.
Encviivis sj)ec.
Die in diesen Lagern reielilicli enthaltenen Phospliate kommen tlieils als Koprolit-
kugeln von bis zn 30 Mm. Dnrelisclinitt, tlieils in eigenen Lagern vor, die ein höelist
eigenthrnnliehes, dureli kohlensauren Kalk verbundenes Aggregat schwarzer, runder,
scharf begrenzter, üleich o-rosser Phosphatkörner von etwa 1 Mm. Durchschnitt aus-
machen. I)eim Durchschlagen einer grösseren Koprolitkugel tindet man, dass auch
diese von ähnlichen, runden Kiigelchen gebildet ist, woraus man den .Schlusssatz ziehen
kann, dass die Phosphorlager durch Zusammenschlämmung von Saurier- und Fiscli-
exkreuienten sich gebildet haben. An einigen Stellen sind zwischen den Schiefern
wenig (höchstens ein paar Metei') mächtige Lager von grauem Gyps, ebenfalls Kopro-
litkugeln enthaltend, fjelao-ert. An anderen Stellen, insonderheit in den vorher er-
wähnten runden Kugeln, trifft man geringe Mengen Steinöl, und der schwarze Schiefer
ist oft so bituminös, dass er als Feueruno- gebraucht werden kann.
VL Jura. Aller Wahrscheinlichkeit nach gehören schon die Lager, dit' den
obersten Theil der Berge nöi'dlich V(un Rennthierthale in Sauriehook bilden, der Jura-
formation an, die t'ibrigens eine bedeutende Ausdehnung auf Spitzbergen, von der xMiin-
dung des Eisfjords bis zum Cap Agardh im Storfjord hat. Aus den Lagertmgsverhält-
uissen der letzta'enannten Stelle, der einzio-en mir bekannten, die einen und'assenden
Durchschnitt der vers(diiedenen hierhci'i<'ehörenden Schichten (hirbietet, zu schliessen,
besteht der Spitzberger Jura aus:
A. Marinen Lagern.
1. (Zu Unterst). Thonschiefer, sehr reich an Kies, in Folge dessen die in diesem
Schiefer in grosser Masse eingeschlossenen Belcmniten (aus der Grui)pe der Arcuati)
stark angefressen sind.
2. Eisenhaltiger, nach der Verwitterung gelber Kalkstein, reich an schlecht er-
haltenen Versteinerungen.
B. Lagern aus einem harten, lieivahe fossilfreien Sandstein h-stehrnd, ohne marine
Versteinerungen, der aber (am Kap Doheman) Kohlenlager and Schiefer mit I'/lan:eiHdidr!l<-ken
enthält.
15
K. Sv. Vft. Aka.l. H.aiuU. 15.1. 1). N:o 5.
114 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GE0L0C4IE SPITZBERGENS.
Lager der ersten Abtheiluno- (A) kommen im Eisfjord an folgenden Stellen vor:
a) Am Kap Stnratschhi, bei den Straiulfelsen, ninnittelbar westlich vom Sandstein-
kamme. Aufrechtstehemle, an einigen Stellen deutlich umgebogene Schichten eines schAvarzcn
Schiefers (1), welche durch den Sandsteinkamm (2), von kreidepflanzenführenden Lagern bei
3 getrennt werden, und die ein paar tausend Ellen weiter nach der Mündung der Bucht
hin. ohne eigentliche oiyktognostische Grenze in die Triaslager bei 4 iibcrgehen. Folgt
Fig. 10. Die Dferßlsen an der südlichen Seite der Münduny des Eisfjords.
man dem Strande nach Westen zu noch weiter, so begegnet man zuerst einem Sand-
steine, der wahrscheinlich der oberen Steinkohlenformation angehört, darauf Bergkalk,
von welchem die Gebirge des Hocidandcs bestehen, und endlich Lager, die der Hekla-
hookformation angehören. Kaum 2000 Schritt ostwärts hat man wiederum Spitzbergens
artenreichsten Fundort für miocene Pflanzenabdrücke. Die Lager der jüngeren Forma-
tionen sind hier augenscheinlich Aveit mehr umgeworfen als die paläozoischen Lager,
auf welchen sie ruhen, ein merkwürdiges Verhältniss, wofür ich weiterhin die Ursachen
anzugeben suchen werde. Es war an dieser Stcdle, dass die Juraformation auf Spitz-
bergen zuerst von Lovex im Jahre 1837 und einige Meter davon die Kreidelager von
mir im Jahre 1872 entdeckt wurden. Die Abtheilung B dei- Juraformation fehlt wahr-
scheinlich an dieser Stelle.
b) Greenharbour. In der Umgegend dieser Bai treten an verschiedenen Stellen
die Jui'alager wieder zu Tage, obgleich sie, in Folge ihrer Armuth an Versteinennigen
selten mit Sicherheit erkannt werden können. Man hat Gelegenheit einen Durchschnitt
der Lager an den Ufern des Flüsschens zu beobachten, welches an der westlichen Seite,
in der Nähe der Mündung von Greenharbour, sich ergiesst. Auch hier stehen die Lager
fast aufrecht, in der Richtung von Norden nach Süden streichend, und bestehen aus
Thonschiefer, die mit grauem Kalk und kalkvermischtem Sandstein wechseln. Sie
schliessen schlecht erhaltene Belenuiiten und Spuren von Bivalven ein.
c) Adventbay. Die Strandfelsen werden hier irieistentheils von einem thonhaltigen
Kalkstein und einem schwarzen Schiefer gebildet, welche Juraversteinerungen, doch nur
in geringer Anzahl und gewöhnlich schlecht erhalten, enthalten. Unter diesen Verstei-
nerungen muss besonders eines kleinen Seesternes erwähnt werden, von dem nmn ein
paar recht schön erhaltene Exemplare erhalten hat. Die Lager liegen hier horizontal
und haben wahrscheinlich eine grosse Ausdehnung sowohl nach der Kohlbay wie auch
mich der Sassenbay hin.
d) Sassenbcu/, am südlichen Strande gleich beim F.inlauf in die Bucht. Der obere
Theii der Berge l^esteiit liier verniutjdieh aus unoeenen Lai'ern, der Fuss aus Jura-
KONOL. ,SV. VE'I'. AKADEMIEN« HAN'DLINÜAK. liANI). 14. N:() 5. 115
sclücliteii, welche am Strande beinahe horizontal liegen und ans einem sehwarzen Schiefer
und grauen Kalk bestehen, reich an schlecht erhaltenen Vei'steinerungen sind, unter
welchen Lindstöm Aucella Mosquensis, Cyinina inconspkua und Aimnonitcs triplicutus
anführt.
Einen scharfen Unterschied zwischen den zwei Etagen, in die ich oben, auf Grund
der Beobachtungen am Cap Agardh, den marinen Jura Spitzbergens eingetheilt habe,
kann man an diesen Stellen nicht wahrnehmen, indem der Schiefer oft von Kalkbän-
dern durchzogen und kolossale scJiwttvzf, runde Kugeln eingesprengt cnthiVlt, die aber
durch eine Aveniger regelmässige Form und eine dunklere Farbe sich von den Kugeln
in der Tiiasformation unterscheiden.
, Auch diese in der Juraformation vorkommenden Kugeln (1), und Sphärosiderito
von der Etage 2 des Agardhberges (II), sind von Herrn G. Lindstkü.m (Ang. St.) ami-
Ij'sirt worden. Er hat gefunden :
T. Tl.
Kohlensaure Kalkerde 48,r)2 6,95
Kohlensaure Talkerde 2,j'-' 15, 3G
Kohlensaures Eisenoxydul 4,is 51,30
Phosphorsaure Kalkerde 0,:in 1,85
Schwefelsaure Kalkerde Spuren 0,?2
Thonerde 1,3C —
Eisenoxyd mit etwas Thonerde — 1,35
Chlor Spuren Spuren
Feuerfester Rest nach der Lösung 39,8i 21,07
Bituminöse Stoffe und Feuchtigkeit ... 3,12 l,oo
100. 100.
Die Versteinerungen sind schlecht erhalten, zerdrückt und zerfressen, weshalb ihre
Bestimmunof auf orosse Schwierin^keiten stiess. Dr. LindstkOm zählt in seiner oben an-
geführten Arbeit folgende Arten auf:
1. Animonites triplicatus Sow.
2. Cyi)rina inconspkua LindstkOm.
3. Cardium conrmnum v. Buch.
4. Solenomya TnrelJl LiNDSTRÜM.
5. Lcila nuda Keys.
6. Inoccramus revelatus Keys.
7. Aucdla inosquensis v. Buch.
8. recten. deiiiissus Beau.
9. Pfden validus Lindstrüm.
10. OpJiiura Gnmadii Lindström.
Hierzu kommen viele nicht völlig bestimmbare Arten Fische, Sci'pula, Belemnites,
Dentalium, Panopa^a, Tellina, (y thcrea, Area, Nucula, Avicula u. s. w.
116 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
Von diesen Versteinerungfii koininen 1, 3, 7, 8 bei Moskau hauptsächlicli in
TuAUTSCHOLDs "mittlerer Etage», 1, 3, ö, 6 in den Juralagern bei der Petschora vor.
Das Lager A. 2. ist, mit Ausnahme der Mytihislagcr am Kap Thordsen und an der
Adventbay, das jüngste Lager auf Spitzbergen, das marine Versteinerungen führt^), und
es scheint demnach, als ob die Niveauverhrdtnisse Spitzbergens während der Juraperiode
bedeutenden Veränderungen unterworfen gewesen, indem das Meer, das vorher diese
Gesenden bedeckte, in einen ausgedehnten Continent verwandelt wurde.
Das oberste Lager (B) des Agardhbergcs wird durch ein mächtiges Diabasbett
von den unterliegenden Schichten getrennt und besteht aus einem harten Sandstein, in
welchem es mir nicht gelungfen ist, bestimmbare Versteinerungen aufzufinden. Dem
äusseren Aussehen nach stimmt dieser Sandstein vollständig mit dem Sandstein vom
Kap Boheman überein. in welchem Dr. Oberg und ich während der Expedition 1872/73
Pflanzenversteinerungen trafen, welche nach der Bestimmung von Oswald Heer von der
Juraperiode herrühren'). Die oryktognostische Gleichheit des Sandsteines des Kap
Boheman und des Agardhbergcs macht es wahrscheinlich, dass diese Lager demselben
geologischen Niveau gehören.
Das Kaj) Boheman bildet eine lange, hauptsächlich von Sandstein gebildete
Spitze, die von der Mitte der NordM'estküste weit in den Eisfjord hiiieinschiesst. Süd-
lich von dieser äussersten Spitze trifft man verschiedene kleine Inseln, die jährlich be-
iiufs l'^iiisammlung von Eiern und Dunen von den Fangstieuten besucht werden. Seit-
dem die Wallrossjäger in den letzten Jaiiren angefangen haben kleine Dampfschifte für
ihre Jagd anzuwenden, pficgen sie Kohlen aus einem Kohlenlager zu holen, das in der
Nachbarschaft der Inseln in dem jähen Uferabsatz, von dem die Mall)insel überall be-
grenzt wird, anstehend ist. Die Lagerreihe ist aus folgendem Profil ersichtlich:
Fig. 11. Durchschnitt der Juralager am Kap Boheman.
1. Sandstein; 2. mit Kohlen und Schiefer wceliseliider Sandstein; 3. Scliiefer.
Die Hauptmasse der Lager bestellt aus einem harten, fast fossilfreien, meisten-
tlieils weissen Sandstein, dei' an manchen Stellen mit Tlion vermischt ist und dadurch
') Einige in den tertiiircn Lapjern am Kap Stai'atschiii nebst Fragmrnteii von fossilem Tlolze gefinulenen
Sclinecken sind von Mayeii in Oswald Hekiis »Mioeene Flora nnd Fauna von Spit/.bergeiiu buseliriebcn, und
scheinen, wenigslen.s llieihveisc, marinen Formen anzugehören. Die zersfüekelte nnd IVagnuiit arische BeschaiTen-
lieit dieser Vcrsteinernngeii und iiir Vorkommen nebst PHanzenfragmentin in einem bloss ein paar Zoll dieken,
dnrehaus lokalen, zwischen reinen Süsswasscrbildungen eingebetteten Lager, deuten docli an, dass sie nicht in
situ liegen, sondern ans einem älteren marinen Lager heransgespült worden sind.
'-) Einige schlecht erhaltene Pllanzenabdriickc (Slüekc von Cyeadeen) wurden von diisem Fundorte .schon
durch die lOxpeditou vom Jahre 18()1 mitgebracht. Da sie damals nicht näher uniersucht wurden und man zu
der Zeit nur mioeene Kohlenlager kannte, habe ich in meinem Entwurf zu Spitzbergens Geologie diese Lager
zur Tertiärperiode gerechnet.
KONGI>. SV. VET. AKADEMIKNS HANOI. INGAK. BAND. 14. N:() 5. 117
in ciiicii sandigen Tlionschiefer Ciberii-clit. — Uebcrdifs ^\\\d der Sandstein zu wiedcr-
iiulti^n Malen vun kleinen Kohlcnliiindei-n, soNvic auch bei a von eiiuni /.ieudich nirieli-
tigcn Kohlenhlger dureh/.ogen. Die Lagerfolge i.st hier
Weisser Sandstein (zu oberst) 2 Meter
Loser, mit Kohlen vennisehter, sehwarzer Sandstein 0,:, »
Gute Kohlen 0,1 »
Kohlenschiefer 0,1 »
Sandiger Schiefer mit Knhleid)än(lei-n 0,« »
Reine Kohlen 0,c. »
Schiefer 0,i »
Gute Kohlen 0,:j »
Die Versteinerungen, welche ausschliesslich aus Pflanzenabdrüeken bestehen, trifft
man hauptsächlich westlieh von (/, in einem etwas eisenhaltigen Sandstein, theils in
Schieferlagern in der Nähe der Kohle, an.
Mit Sicherheit kenne ich keine andere Stelle, wo Kohleidager oder Lager mit
Pflanzenabdrüeken, diesem Horizonte angehörend, auf Spitzbergen vorkommen. Möglich
ist aber, dass das Kohlenlager und der fossilfreie Sandstein, die zwischen der Advenbay
und der Kohlenbay in dem jähen Bergabsatze entblösst sind, in dieser Zeit abge-
lagert sind.
VIL Diabas^). Das Lager plutonischer Bergart, das den marinen Jura auf
dem Agardhbero'e überlag'ert, macht die iünüste der i)lutonischen Bildungen aus, die
auf Spitzbergen angetroffen werden, und es kann deshalb hier am Platze sein, dieses
wichtige Glied des geognostischen Baues des Landes etwas genauer zu betrachten.
Die Gebirgsart wurde zuerst von den Geologen beobachtet, die an der französischen
Expedition mit der Fregatte la Itecherche theilnahmen, und welche nach der Heim-
kunft sie unter dem Namen scltujite on. sienite liypersthenique beschrieben haben. Ein
ausführlicherer Bericht wurde von mir über deren Vorkommen in den von mir ver-
öffentlichten Arbeiten über Spitzbergen abgegeben, wobei ich diese Gebirgsart mit dem
Namen Hypefit, Aveleher mit Sclagit synonym ist, bezeichnete. Durch Descloizeaux's
ausgezeichnete Untersuchung des Hypersthens und die Methoden, die man in den letz-
teren Jahren erhalten hat, durch mikroskopische Untersuchung der Dünnschliife die
Bestandtheile der Gebirgsarten zu bestimmen, ist dargelegt worden, dass eine grosse
Menge der Gebirgarten, von denen man annahm, dass sie hypersthenhaltig waren, an-
statt dessen eine andere Aiigitart enthalten, und viele Gebiro-sarten, die man früher
Hypersthenit nannte, enthalten demnach nicht das Mineral, nach welchem sie benannt
worden sind. Auch der S|iitzberger Hyiiersthenit gehört dahin, wie die Untersuchungen
von Zirkel (Neues Jahrb. f. Min. 1876, S. 808), Töknebohm (mir p]-ivatim mitgetheilt)
') Im Eiituurf zu .SpitzlnTgriis (icülunie liiibc; icli die |ihit()iiisclic in diiscu (Ici^ciidtii rcicliüfli vorkoiu-
mcnde Bergart unter deui Nauieii Ilyperit aiigriuliit. Niicli ilcii nciuvcu uiikrosivopisclifii UiitL-rsiicIiuiigcii
nuiss aber dieser Name mit Diabas vertausebt werden.
118 0. IU:KK, BEITRÄGE ZUR VOSSILKN FLOÜA, A. K. NORDENSKIÖIA), ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
II. A. gezeigt haben. Der Ninne, mit tU'iu diese Gebirgsavt vorher bezeichnet wurde,
niuss deshalb gegen einen anderen ausgetauscht werden, inid werde ich hierbei, Zirkels
Bestimmung folgend, den Namen Diabas anwenden, obgleich der Name Dolerit für die
Eruptivgesteine mancher Fundorte auf Spitzbergen eine richtigere i'.ezeichnung wäre.
Der Spitzbergcr Diabas besteht aus einer körnigen Mischung von Labrador,
einer Augitart und hexagon;dem Titaneisen. Er hat in frischem Bruche eine grau-
schwarze oder grünschwarze Farbe, welche oft (hii'ch Einwirkung von Atmosphärilien
scliwarzbraun wird. Unter dem Mikroskope kann man ülx-rdies als zufällige Bestand-
theile Olivin (TOrnebohm) und Chlorit entdecken. Dieses letztere Minei'al scheint aber
in der Gebirgsart einiger Fundorte zu fehlen, wodurch sie doleritartig wird.
Diabas von Spitzbergen ist analysirt worden 1) aus den Gänseinseln im Eisfjord,
von Herrn G. Lindström (angeführte Abhandlung, S. 671); 2) aus Tschermaksberg, von
Professor Teclu (Min. Mittheilungen 1874, Heft IV, S. 263); 3) aus Sauriehook von
Teclu (Ang. St. S. 264). Das specilische Gewicht von 2) und 3) ist -= 2,98.
1'). 2. 3.
Kieselsäure 49,78 51,17 50,06
Titansäure 2, '.»7 Spuren Spuren
Kalkerde 9,H 10,72 10,11
Talkerde 5,65 5,77 5,:{9
Thonerde 14,05 14,i".) 5,?3
Eisenoxyd 14,86 17,87 27,78
Manganoxj'dul 0,13 — ■ — •
Kali 1 j.^=) (0,18 0,27
Natron ) '' 1 0,00 0,04
Glühungsverlust 1,42 0,90 0,99
100 . 100,86 100,77
Gewöhnlich kommt die Gebirgsart in Schichten vor, die mit derselben Regelmässig-
keit wie die sedimentiiren Bergarten, und oluie sich in Seitengänge zu verzweigen,
bestimmte Glieder im Bergkalke, in der Triasformation und im Jura bilden. Seltener
tritt sie in eigenen isolirten Berghöhen, selten gangförmig auf. Auf unzähligen Stellen
nimmt sie die niedrigen Vorgebirge am Fusse des Berges ein, deren schwarze Felsen
ilann wie ein Parquettfussboden in Felder eingetheilt sind, dem Durchschnitte der
Pfeiler, in denen das Lager zerspalten ist, entsprechend, und oft sieht man auf der-
') i?ei Anfiilinmg dieser Aiuilyscti äussert v. Dräsche Zweifel über die Riehtiskeit von Lindströms
Titiiiisäureljestiininung, indem er s.i^t: «Wie leiclit kiinii ein dnreli l'liisssäiire nicht \r;\wi iiufpesclilossencr Tlieil
des Silikates iils Titansiiure ;;ewo|fen werden?« Dieser Zweifel ist nnbereelitii;t und deutet vielleicht :in, warum
Teclu nur Spuren von Titansäure gefunden hat. Geringe Quantitäten Tilansänre kann man niinilioh nielit auf
die von Herrn v. Draschk anfccKebene Weise erhallen, weil die Säure gelöst wird. Bei Lindströms, in
unserem mineralogischen Laboratorium ausgefidirter .\nal\se wurde die Titansäure durch Kochen gefällt, und
die gefällte Säure wurde von dem niitfolgenden Eisen duich Weinsäure und Schwcfelammonium befreit.
2) Verlust.
KONGL. SV. VET. AKADEMIENS IIANDI.INGAH. BAND. 14. X:0 5. 119
seihen Stelle den (lipf'el <les IJerges von einem horizontalen, schwarzen odci- rosthriuincn
ebenfalls in basaltähnlichen Säulen zerspaltenen Diabashande aufü-enoninicn. Illafienräuine
kommen nicht vor, in Fol<;-e dessen auch die .Mineralien, tint (h'Ucn solche llohh'n ans-
gefnllt zu sein pflegen, ganz und gar fehlen ').
Mit Rücksicht auf die Entstehung der basaltähnliehen Struktur verweise'^ich auf
meinen »Entwurf zur Geologie Spitzbergens« S. ^o, wo unier anderem ausgeführt wird:
»Eine genügende Erklärung dieser merkwüi'digen, bcsondei's dem Itasalte eigen-
thümlichen Struktur, die von verschiedenen Geologen als Koid<ri'tionsphäuomen oder
als eine Art Krystallisation der ganzen Gebirgstuasse betrachtet wird, ist bisher nicdit
gegeben worden. Die Ursache hiervon ist aber äusserst einfach, nahelieg(>nd und dii'
Erscheinung, obgleich in geringerem Massstabe, ziemlich allgemein, (ieht num an einem
warmen Sommertage über ein vorher feuchtes, nuumehi- auf der Oberfläche getrock-
netes Lehmbett, so wird num die Oberfläche des Lehms in ganz regelmässigen, oft
sechsseitigen Figuren zersprungen finden. Dasselbe kann mau auch auf den -wassei--
getränkten Grusbetten, die das Tiefland Spitzbergens am Fusse des Gebirges einnehmen,
finden. Im Vorsommer sind diese so sumpfig, dass man, wenn man über sie geht, bis
an die Knie in den wassergetränkten, eckigen Steingrus hineinsinkt, aber gegen den
Herbst trocknen sie vollständig, wobei auf der Oberfläche Ritzen entstehen, welche regel-
mässige sechsseitige Figuren bilden.
Wenn die Lehm- oder Grusbette trocknen, oder das plutonische Bett sich abkühlt,
ziehen sie sich allmiUdig zusammen. Es müssen deshalb Ritzen entstehen und es ist
augenscheinlich, dass bei deren Bildung folgende zwei Bedingungen erfüllt werden
müssen: 1) muss das Spalten so geschehen, dass der Widerstand gegen dasselbe so ge-
ring wie möglich ist; 2) düifen einzelne Partikel durch das Zersprengen nicht so weit
verschoben Averden, dass das obere zusammengezogene Lager sich von dem unteren
noch nicht zusammengezogenen löst. Die letztere Bedingunn: ist eine Folge davon, dass
das Zusammenziehen langsam vor sich geht und sich unaufhörlich auf das Innere der
Masse verpflanzt").
Versucht man, auf Grund der oben angeführten zwei Bedingungen das Problem
auf rein mathematischem Wege zu lösen, so Avird man finden, dass die Flächen, nach
denen die Gebirgsmasse sich s[)altet, wenn sie in Folge von Abkühlung, ]\Ietamorpho-
sirung oder dergleichen sich zusammenzieht, aus ebenen Flächen bestehen nuiss, die
einander so schneiden, dass regelmässige sechsseitige (drei- oder vierseitige Säulen ent-
spi-echen relativen Minima) Säulen entstehen, upd die Avinkelreeht gegen die Fläche sind,
wo die Temperatur konstant ist, oder parallel der Richtung in der die Zusammen-
') Unter dem Steinschutt ;uit' der iiordöstliclien Seite des XordostlMiules fand ich einige Ciialeedonstliciic,
deren Form deutlieh zu erkennen gab, dass sie sich in Blaseräuraen von Basalt gebildet hatten. Dieses scheint
anzudeuten, dass dergleichen Gebirgsaiien auf den Inselgruppen nordöstlich von Spitzbergen vorkommen. Viel-
leicht ist es in diesen Gegenden, dass die Eruptionen stattfanden, die die Diabaslager Spitzbergens veranlasst
haben. Nach Keiliiaü sollen Mandelsteine mit Blasenräumen auch auf Stansforelaiul vorkonnuen.
-) Die Qucrritzeu, die oft die Basaltsäulen absehneiden, riiliren augenscheinlich von einer plützliclicn
Veränderung in dem kontinuirlichen Fortgang der Abkühlung her, z.B. dadurch veranlasst, dass in die KliiCtc unil
Hitzen der noch nicht vollständig abgckülilteii Gcbirg^nas^e Wasser eingedrungen ist.
120 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÜLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
Ziehung sich fortpflanzt. Die eig-enthinaliclie säulenförmige Struktur ist demnach eine
einfache Folge der Zusamnienziehung der erhärteten Masse beim Abkühlen und der
Nothwendigkeit, dass die Masse hierl)ei nach den Flächen /.erspringen muss, wo der
Widerstand am Geringsten ist; sie hat dagegen Nichts gemeinsam mit dem Konkretions-
oder Krvstallisations-Phänomen, obgleich die regelmässige, von ebenen Flächen begrenzte
Form der Basaltsäulen ihnen eine gewisse Aehnlichkcit mit den Krystallprismen giebt.
Bei den stark aufgerichteten Gebirgslageru auf Spitzbergens Westkiiste kommt
der Diabas nur untergeordnet vor. Auch fehlt er fast ganz und gar in der Liefdebay
und an der Nordküste des Nordostlandes. Dagegen kommt er prachtvoll ausgebildet
im Innnern des Eisfjords, in der Hinloopenstrasse und im Stortjord vor.
Ich habe verschiedene Male Gelegenheit gehabt, den Kontakt zwischen einem
Diabaslager und einem unteidiegenden Lager zu I)eobachten. Dieses letztere hat daini,
wenn es ursprünglich aus Kalk bestanden hat, oft genug das Aussehen, als wäre es
verbrannt. ]5ei näherer Untersuchung aber findet man, dass die Veränderung eigent-
lich darin besteht, dass das Kalklagcr in Kiesel verwandelt worden ist. Das verän-
derte Aussehen des Lagers dürfte eher von einer Lifiltration von Kieselsäure, als von
der Einwirkung von Hitze herrühren. Ich halte es aucli für höchst wahrsciieinlich,
dass das Material der ungeheuren Feuersteinlager — oft Kalkschalen von Productus
enthaltend — die nu^n in der Bergkalkforuiation antrifft, denselben Ursprung hat,
wie die Diabaslager.
Diese für rein eruptive Gebilde anzusehen, dürfte kaum möglich sein, wenn ich
auch keineswegs leugnen will, dass der gangförmige Diabas, der eigene isolirte Berge
bildet, in geschmolzener Form aus dem Innern der Erde hervorgebrochen ist. Es
scheint mir, dass die DinbasUtjjer nur durch die Annahme erklärt werden können, dass
sie ungeheure Schichten vulkanischen Sandes und Asche ausmachen, die mit der Zeit zu
einer harten, krystallinischen Gebirgsart erhärtet ist. Es ist auch möglich, dass der Grus,
der durch die Einwirkung der Atmosphärilien aus den fertiggebildeten Diabas entsteht,
unter günstigen Verhältnissen, zu eigenen Lagern von Diabassand angehäuft werden
kann*), welcher Sand unter dazu günstigen Verhältnissen wieder zu einer Gebirgsart
erhärten kann, die von der ursprünglichen nicht zu unterscheiden ist.
Ein derartiges pseudoplutonisches Lager kann deshalb von Schichten zwischenab-
gelagert worden sein, die weit später als das Material des pseiulo[)lutonischen Lagers
aus dem Iniu'rn der Erde aufgeworfen wurde").
') Solche Diabassandlager komnu'ii auch jetzt auf' im-hnrcn Stellen au den Küsten Spitzbergens vor, z. B.
in Ilinloopcn, bei Loweiland ii. s. w.
•) Ich halle vorher die Ansiclit ausgesprochen, dass die ßesehaffenheit einer Gebirgsart weit mehr von
der proccnlischen Zusammensetzung des urspünglieiien Materials, als von der lCntst(diungswei3e abhängig ist, und
dass ein vulkanisches Glas und ein Sediment dersellien chemiseiien Zii-iammcnsclznng, während der ungeheuren
Jjängc der geologischen Zeitperioden dasselbe Kndprodukt giebt, indem die Moleküle sieh allmählig in den
ningliehst stabilen (ileichgewieht ordnen. Als Heispiel (bivon, dass molekulare Veränderungen in festen
StolTen «fntttinden können, habe ich auf das .lodsilbcr, den nidiioklinisehen SchwelVl, sowie auf i<",isen. da^s eine
KONGL. SVENSIvA VKT. AKADEMIKNS IIANDLINGAR. BAND. 14. N:() 5.
121
Im Eisfjord iiml BeHsund trifft man Diabas auf ful^ciulen Stellen:
1. BeÜHund. Den Axel-Inseln gegeniibcr, am nördliclien Ufer der van Mijenbaw
Ein ziemlich mächtiges Lager in der liierselbst vorkommenden Uergkalkformalion.
Das Innere der Recherehebatj\ Als eine isolirte I>ergliolie, anl' welcher die fran-
zösische Expedition ihr Observatorium auff'ührte. Der IJerg erhielt deshalb auch den
Namen »M' de TObservatoire» und ist in der Reisebeschreibunir ab<rebildet.
2. Eisfjord.
Das Hochgehirge vor dem Kap StaratscJiin. Drei mäehtige Lager, welche den
Ik-rgkalksehichten vollkommen koid'orm zwischcnlairern.
Die Aliindang der Sasse7iljai/. Ein isolirter Hügel von unbedeutender llnhc, an
der südlichen Seite des l^nlanfes.
Gypshook. Ein Dial)aslager bildet hier das untere Vorgebii'ge am Eussc des
Gypshook.
Die Giinseinseln vor <ri/ps]iook. Augenscheiidich eine Fortsetzung des voi'her-
gehcnden Lagers.
Kap Thordsen. Der Diabas tritt auf dieser Landspltzit an mehreren Stellen auf,
er bildet theils eigene Hügel, theils mächtige und \<illkommcn knnkoi'dante Lager, und
an einigen Stellen sogai' wirkliche (iänge. l)as VorkDunnen veranschaulicht beiste-
hendes l'rotil.
< .<'-
&',.>.7'A.._./.^.. r> ' "' y " ^ — I. ' ' "'■' ''" " — ^-~^ — -n — ^ — ^ — - '.- —
HaJ* ThonU^a
Fig. 12. FrolU tliT Lit(ji-y zirischen Kap Tlionfscit und der ScItiurJjit^
1. n_vps]af;er, Bergkalkvcrsteineiungcn sparsam cnthallend. 2. TriaslagiT. 3. Diabas, trifislciis lagei-riinniu;. aliir bei 4 einen
Gaiij; bildend. 5. Bergabbiingc mit Grus und eckigen Diabasblcieken bedeekt.
Leider sind bei diesem Profil die Bergabhänge an mehreren Stellen derartig mit
Grus angefüllt, dass ich nicht mit Sicherheit habe entscheiden können, ob der Dial)as
lungere Zeit dem Stosse ausgesetzt gewesen ist (■/.. B. Aciisen an Eiseubalinwageii) hingewiesen. Seit der Zeil
hal)e ieh auch zwei geologisclie ]5eispiele von dergleichen Yei-ündcrungcn erhalten. Das erste erliielt ich von
dem ausgezeichneten Chemiker Gentelk, welcher oline Kenntniss davon, dass er einen ]5eitrag zur Liisniig
einer wichtigen geologischen Streitfrage lieferte, an das Heichsmuseum ein Kästelien mit gewidinlielirni lullgrauiiii
Malakolit von Kolmärden einsandte, a^if Grund des sonderbaren Verluilfiiisses, dass das Mineral heim Spreinjin
aus dem Berge ainorjih ivar, aber bald darauf anfing, eine grobkri/stallinische Te.rlur anzunelnnen. I)as z\veit(^
wurde mir von dem Docenten an der Universität in Lund, Herrn A. G. Natiioust niitgetheilt, dessen
Aufmerksamkeit, als er im vorigen Sommer an Schwedens geologischen irntcrsuchungen tlieilnalim, von einem
Landmanuc auf einen Kalkspatgang gerichtet uurde, dessen Textur walirettd einer Zeit von 23 bis 30 Jalircn
von einem dichten in einen krijstallinischen Zustand übergegangen war. Ich habe diese beiden Fälle um so
lieber anführen wollen, als es keine Möglichkeit giebt, dass die Beobachtungen hier von einer voraus gefassfc n
tlieoretiselien Ansicht auf Irrwege geführt worden. Die, welche die Möglichkeit hugneii woMen, dass eine
tulTartige Masse in eine krystallinische Gebirgsart verwandelt werden kann, mii^scn wii' ul)rigens daran erinnern,
dass, wie die Erfahrung an die Hand gieljt, eine gesclunolzcne Silikatmasse cn einem Glase erhiii'tet, und (biss
man deshalb auch für den rein eruptiven Diabas einen späteren inueren, molekularen Umsatz anuelimiu muss.
K. Sv. Vel. Aknil. lian.ll. r..l. 11. Xo, .1. '^^
122 O. HEEK, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA. A. E. NORDENSKIÖLD, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
bei (leu Bergen a inid b nur ein Lager bildet, oder ob er daselbst den ganzen Berg
einninnut. Bei 3 sind unterliegende Schieferlager von einein Diabasbett bedeckt, das aber
andenmeistenStellenauf der Oberfläche sich SO zersplittert hat, dass es zu einer Samm-
lung von Steinhaufen verwandelt worden ist. Bei 4 kommt in der Nähe des Meeres-
ufers ein von Sahlbändern umgebener deutlicli ausgeprägter Gang vor. Dieser durch-
schneidet hier, ohne die Lage der umgebenden Lager sonderlich zu stören, verschiedene
vermuthlich zur Bergkalkformation gehörende graue Mergellager. Besonders schön
lagerförmig ausgebildet tritt der Diabas ringsum das Rennthierthal auf, wo er zwei regel-
mässige Lager bildet, von denen das eine, mit einer Mächtigkeit von ungefähr 9 Meter,
auf einer Höhe von ungefähr 200 bis 300 Meter, einen jähen Absatz in den Bergen
bildet, das andere geht ebenso regelmässig einige hundert Fuss höher parallel mit dem
znerstgenannten fort. Herr von Dräsche hat das untenstehende Profil des Berges gegeben,
welchei- von ihm Tschermaksberg genannt worden ist. Von Blomstrand nnd mir ist
er vorher mit dem Namen »Midterhook» bezeichnet worden.
o
Fig. 13. Pi-ofd des Tschermal-slerges im Eisfjord. Nach v. Dkasciie.
1. Sclnvarzcr bituminösem Mei-gelscliicfer, mit einei- Menge Koin-olilcii, Ceplialupoden uiul Biviilven. 2. Rütliliclici' Saiiclsluiii,
mil iiiilieileiitciiclei- Menge Versteincruiigeii. 3. Diabas. 4. Rütliliclier Sandstein, wie 2. 5. Thonscliicfer. G. Kallistein mit aus-
gc/ciclmet deuilirlien Spuren von Wellensehlag. 7. Dünnes Diabaslager. 8. Oraner Kallistein.
Ekinanbay. Das Innere der Bay wird von einem Gletscher eingenommen. iVusser-
halb desselben ist die \V.\y auf einer bedeutenden Strecke so seicht, dass man daselbst
niclit einmal mit einem lioote rudern kann. Die übrigen Ufer Averden von zwei Bergen
gebildet, die in tirchitektoniseher Hinsicht die prachtvollsten sind, die ich auf S[)itz-
bergeii kenne und deshalb von uns mit dem Namen Colosseum und Capitolium be-
zeichnet worden sind. Der geologische Bau Beider ist identisch; sie bestehen aus hori-
zontalen Bergkalklagern, auf denen Lager von Gypsmergel folgen, äusserst regelmässig
in Nischen nnd prachtvolle Säulenreihen getheilt, worauf ein Dach von Diabas ruht,
welches aber auf dieser Stelle nicht den jähen Absatz am Kamm des Berges bildet.
Die Bergkalklager ruhen weiter in die Bay hinein, wie das S. 106 angefiihrte
Profil 7 ausweist, auf Liefdebaylagern.
VHL Die Kreidefornuüion. Während imserer vorhergelienden Expeditonen haben
wir keine zu dieser Zeitperiode gehörenden Lager auf Spitzbergen gefunden, aber zu An-
fang der Expedition von 1872 gelang es mir, diese Lücke in der Geologie Spitzbergens
auszufüllen und zwar dui'ch einen ganz unerwarteten ImiikI, indem ich, in der unmittel-
baren Nachbarschaft der 'i'axodiuinhigei' am K:ip Stiiralsehin, Plhiiizenvt'rsteinerniiii'en
KONGI.. SV. VKT. AKADIOMIENS IIANMJLINGAK. ÜAM). 14. N:(» 5. 123
r;iii(l, welche eine iiiiverkeiiiiliare Aelinlichkeit mit den Vei-.steiiierun^eii halten, die ieh
einige -Jahre vorher von Koine in Cirüidand (ans der unteren Kreide) initgebraeht hatte. l*yme
nähere Untersuchung von Professor Heer zeigte, dass diese Vernuitiiung insofern rlelitig
war, dass die betreffenden Lager wirklich der Kreidefonnatiun angehören, wenn auch
einem iüngeren Horizonte als die Konielao-er Grönlands.
Der äusserste Theil der Hali)insel, die auf den neueren Karten ilhei- Spitzbergen
Kap Staratschin genannt wird, ist unter den Walltischfängern unter dem Namen «/'Vä/-
iivjp^ bekannt, wegen eines hohen Sandsteinkaranies, der hiei-, wie eine von JMenseiien-
händen aufgeführte Mauer, zuerst sich eine Strecke in der Nähe des Meeres über das
Tietland hinzieht und darauf ins Meer mit einem jähen parallelipipedischen, vom Fest-
lande durch eine schmale Meerenge getrennten Felsen einschiesst. Diese «Mauer»
rührt von dem vertikalen Lager eines sehr harten (juarzitai'tigen Sandsteines her, der
besser als die umgebenden Lager der zerstörenden Einwirkung der Atmosphärilien,
des Eises und des Frostes widerstehen konnte. Sie bildet auf dieser Stelle die
Grenze zwischen dem Juralager und der Kreide. — Unmittelbar auf der äusseren Seite
dieses Sandsteinkammes trifft man nämlich Schieferlager mit Juraversteinerungen (Au-
celhi mos(juensis, Belenniites, Ammonites triplicatus?) und gleich auf der inneren Seite
einen grauen, sandvermiscliten Schiefer mit Kreidepflanzen. An der äussersten Sjiitze
sieht man, auf der iinieren Seite des vertikalen Sandsteinlagers, den Abdruck eines
5 Meter hohen und 0,3 JMcter breiten Baumstammes, welcher nach der Weise zu ur-
theilen, in der der Stamm zusammengedrückt ist, von einem Rohrgewächse oder einem
Gewächse mit iveic/ier ßaumstrnktur herriilirt. Derselbe Sandsteinfelsen ist mit grossen
Blattabdrücken bestreut, die aber unbestimmbar sind. Erst bei nälierei- Untersuelnini'' der
umnfebenden Lacer "'elani»' es niii-, auch bestimmbare Pflanzenabdrüeke aufzutinden.
Diese kommen am leichlichsten in einem grauschwarzen, nicht sehr harten Sandsehiefer
vor, welcher unmittell)ar innerhalb des vorher angefühi'ten (^nai'zit- oder Sandsteinlagers
in verticalen Schichten ansteht. Die Anzahl der hiesigen Arten, welche Heer bestimmen
konnte, beträgt 16.
Von diesen Arten kommen sechs in den luiteren Kreidescliichten Grönlands (den
Komelagern) und sieben in den obei'en Kreidescliichten V(ji', woi'aus Heer den Schluss
zieht, dass die Kreidehiger am Kap Staratschin wähi'cnd der Mitte der Kreideperiode ab-
gesetzt worden sind. Die häutiii'ste Versteinerunü' besteht aus Zweisjen der Seciuoia
Reichenbachi.
Unter den von Heer aufgezäldten Nadelbäumen befindet sich auch ein sehr grosser
Zapfen des Araucarites. Dieser ist aber nicht bei der Festung gefunden, sondei'u 4
bis 5 Kilometer ostwärts, an der Mündung des Greenharbour und t'benfalls in der
Nachbarschaft eines harten Sandsteinlagers, das verniuthlicli eine Fortsetzung des vor-
hererwähnten ausmacht.
Zwischen diesen beiden Fundoi-ten für Kreidepflanzen tiilft man das an mioceiien
Pflanzenabdrücken so ausserordentlich reiche Taxodium-Lager, dessen Versteinerungen
von Heer in »der miocenen Flora und Fauna Spitzbergens» beschrieben worden sind.
Es ist sehr schwer zu entscheiden, wo die Grenze zwischen diesen miocenen Lagei-n
und den Kreidelagern zu ziehen sei, und es ist möglich, dass ein bedeutender Theil des
124 (). IIKKK, BEITRÄGE ZLK FUIJSIEEN FLOKA, A. E. NOKUENSKIÜLD, ZUU GEOLOGIE i<I'lTZliERGENS.
,i,n-:uigi-iiiifü Sandsteines, der die l)is zu 2000 Fiiss hohen Gebirge zwischen Greenluirbour
und Adventbay aufnimmt, und die ich bisher für miocen angesehen habe, schon
wälirend der Kreideperiode abgelagert worden sind. Versteinerungen, welche ge-
statten würden, mit Sicherheit das Alter zu bestimmen, enthalten diese Lager nicht.
Der eigentliche Fuss des Berges wird aller Wahrscheinlichkeit nach von Juralagern ge-
bildet. Man trifft nämlich an mehreren Stellen, z. B. in der Nähe der Meeresoberfläche
zwischen der Adventbay und der Kohlenbay, in dem über 1000 Fuss hohen, steilen,
und in Folge von herabstürzenden Steinen gefährlichen Strandabsatze, unbedeutende
horizontale Kohlenlager, deren Alter ich zwar nicht mit Sicherheit bestimmen konnte,
in Folge Mangel an Versteinerungen, aber der harte Sandstein, der die Kohlenlager
umgiebt, stimmt so vollständig mit dem Sandstein am Kap Boheman überein, dass es
sehr wahrscheinlich ist, dass man hier eine Fortsetzung des bei der genannten Land-
spitze vorkommenden Juralager hat.
IX. Die Miocemeit. Lager, die miocene Pflanzenabdrücke führen, sind auf Spitz-
bergen theils in der Kingsbay, theils an mehreren Stellen im Eisfjord und Bellsund an-
getroffen worden. In manchen der Fundorte haben die Lager dieser Zeit wenig Aus-
dehnung, indem sie nur lokale Gebilde ausmachen, und in Senkungen zwischen den
von älteren Informationen gebildeten Hochgebirgen liegen; bei andei'en dagegen, z. B.
dem Heersberg im Eisfjord, sowie dem Kohlengcbirge und dem Savdeiüallsherij im
Bellsund, scheint der "rösste Theil des Hoch<>:ebirizes selbst in diesem Zeiti'aume «iebildet
worden zu sein, und vielleicht ist dasselbe der Fall mit einem grossen Theil der Hoch-
gebirge zwischen dem Eisfjord und dem Bellsund. Mit voller Sicherheit können aber
nur die Luger als miocene bestimmt werden, die Versteinerungen von dieser Zeit-
pei-iode enthalten. Solche sind an folgenden Stellen aniietroften worden:
1. Kiii(/sbin/^). Der Kohlenhafen. Diese Lager sind von Blomsthand und mir
ausführlich beschrieben worden, und ich will deshalb mit Rücksicht auf sie nur daran
erinnern, dass sie eine äusserst unbedeutende Ausdeiinung lial)en und stark vei'worfen
oder vielleicht besser zusammengedrückt, in einer von älteren Bergfoi'mationen begrenzten
schalenförmigen Vertiefung eingeschlossen sind. Die Lager bestehen aus Sandstein,
Thonschiefer und zwei Kohlenbetten.
2. JJtis Td.rodium-Lat/cr bei Ktip Stnraf.'^c/iiv. Auch auf dieser Stelle scheinen
die miocenen Lager nur eine unbedeutende Vertiefuiii;' zwisclifn dem zur Kreidefoi'UJa-
') In "Die miocene Flora iiuil Kmiuki Spilzljcrgciis von Oswald Hkku» sind foIi^ciKk; Arten von diesem
Fundorte anfg-enonimeii:
S|)lieno[)t(M-is JUümstr:inili Hr. S:ii;iltaria livperlxina Uli.
Kcinisetnm aretienm Jlii. Iris latifulia 11k.
'J'lmites Ehri-nsvärdi llu. I'opulns Kieiiardsoni Uli.
Jiiniperns rif,'i(la Ilit. Nymplueites Tliulensis Hit.
l'inus Abies L. Tilia Malmgreni Uli.
Poacites Torelli Hu. Carpolites oblongus Hu.
Najas stricta Hu.
Mit Ansnalinie von E(iuisetuin aretieniii, \\rlelu:s die llaiiplinasse von l'llany,enver>-teiiu:ruiii;en von diesem
Filiidorle ansmaelit, wurden aber siimmllielie Arli-n nur in einzilnen F.xeniplarcn geriiiidi'ii,
KONXiL. SV. VKT. AKAHEMIKN.S 11 ANDI.INC AK. KAM). 14. \:() 5,
12;
tioii grliürcii(k'ii yjuuIstL'iii, der bei der 'rustuiig« uiid an dw Miiiidiiiii;- von (irfcn-
harbour \ orküinmt, aus/Aifüllon.
Dem Taxodinni.scluL'tei- /.nnärlist liat niaii im Slrandahsatzc rol"(jndcii Dnrcli-
yclinitt.
Fig. 14. Proßl der Taxothum-Liujir am Kap ^taraUcItm.
1. (Zu uutcrst). Grauer Saiulstcin mit ScliieftibiiiiJcni.
2. Lager eines grobeu Konglomerats. 8 Meter.
3. (Iraner, groljer Sandstein mit Seliiet'erbänJeni und lÜattabJruclien. 17 Meter.
4. Kiu wenig nuiehtiges Kühleubnnd. 0,1 Bieter.
5. Ein feiner Thouseliiefer (Tasodiumscliiet'er), äusserst reich an sehijuen und wolilei luilli iiiii V
Die Entfernung von diesem wiclitigen Knmlorte bis zum Sandsteinsivamm ansserball) der IVstuii
(). Grauer, grober Sandstein mit Lauljaljdrueken.
7. Kohle. 1 Meter.
8. Ein ziemlich Iiarter Mergelschiefer. 0,7 Meter.
9. Grauer, sandiger Schiefer. 2 Meter.
10. Nicht cntblosste Stellen.
11. Kohlenlager, verniulhlich Fortsetzung des Lagers 7.
ersteineruiig'
g beträgt 5!
0,7 Meter.
20 .Meter.
Weiter hin nach dem Sand.steinkamnie wiireii die Lagei- mit Grus und Selmee
bedeckt, siiäter bege_i>-nete mau wieder einem beinahe vertiktilen Konglomertitlager
(a), vermutlilich eine Furtsetzung des Ltigers 2, und (hiraiil \citikalc Stindstein- und
iSeliieferlager (b), :ui manclien Stellen äii.ssei-st deutliehe Merkmale von \\'ellensclilageii
zeigend. Möglich ist, dass diese Lager derselben Lagerserie angeliören, wie das, welches
bei dem nahebelegenen Sandsteiiikamme Kreidepflanzen f'ühi't.
Schon während der Expedition 1858 besuchte ich diese Stelle, und ich brachte d;i-
mals die ersten Pflanzenversteinerungen von diesem Fundorte mit, nämlich einige kleine
versteinerte Stämme oder Zweige, nebst einigen Schneckenfragmenten in einem s[iäter
nicht wiedero'cfundeiien, 2 — 3 Zoll mächti"'en Koni;'lomeratlager eingebet-tet. Die fossilen
ßauuiarten sind von Professor C. Ckamku in IIekk's Flura fos.vUis ardica, Th. I, S. 175
beschrieben. Die Schneckenreste bestehen aus lauter Fi-aipnenten von Meeresschnecken,
und sind wahrscheinlich V(jn einem älteren Lager hertiusgespült.
Einige Ellen östlich von den Taxodinmlagern ti-itf't miin ein Lager von unreinem
Thoneisenstcin, Nordenskiiildui ardica ITi;., Sparjianiuiii rrassnjn. Hu. und Hclhhurites
iiian/mattis Hi;. enthaltend. Die Stellung dieses Lagers in dei- vorhergehenden Lager-
scric konnte nicht bestimmt werden.
Allerdings kann das Lager 5 (das Taxodiumlagcr) sich mit dem r.agcr am Kap
Lyell in Hinsicht des absoluten Reichthnms an versteinerten Pflanzen nicht messen,
aber es übertrittt die Lager Kap Lyells und der anderen Fundorte auf Spitzbci'gen
sehr in Reichthum der Arten. Nur Schade, dass der Schiefer hicrselbst so lose
lL>li (>. llKKl;, l'.F.ITUÄGb: ZlUi 1-()^S11,HN Kl,i>i;A, A. K. N'()|;1)KN8K1ÜI>1), 7.111 GEOLOGIE SPITZISEKGENS.
1111(1 vom Frost zci-s])littfrt ist, duss iiuiu uiclit ohne bedeutende llinweiiaehaß'ung
splitterten Sr/iuttes Stücke von auch mir wenigen Quiidratzoll Durchmesser erlialtc
Von diesem Fundorte (dem Taxodiumscliiefer und dem in dessen umiiit
Nähe anstehenden Sandstein) führt Heek') folgende Arten an:
22. Pinus inipressa Hr.
23. Taxites Olrichi Hu.
24. Torellia rigida Hk.
25. » bifida Hr.
26. Epliedrites Sotzkianus Uno.
des zer-
■n kann.
tell)arer
A. S'-hwäinnie.
1. S])ha'ria anniilifera Hr.
2. » pinicohi Hr.
3. « hypei'f)orea Hr.
B. Al</en.
4. Müiisteria dephinata Hr.
C Miujsi'.
b. Miiseites BeriJ'i>-i'eiii 11 K.
7.
A
1). lüini.
(Iiaiitum l)ieks()iii Hu.
F.. Ntidelbän
nie.
Taxodium distichum miocenum Hr.,
äusserst häufiij:. Imuc iidcIi im
Süden (U;r Vereinigten Staaten le-
bende Pflanzenform.
8. Liboeedrus Sabin'ana Hr. Allge-
mein.
9. Liboeedrus gracilis Hu.
10. Secpioia Nordeiiskiökli Hr. Allge-
mein.
11. Se(|uoia, brevifolia Hu.
12. Pinus montana Miel.
13.
14.
1.5.
16.
17.
18.
19.
20.
21.
p(daris Hr.
cyclo [jtera Hr.
stenoptcra lli'.
inacrosperma 11 ü.
Unsreri I^^nde.
.\bies Li.NXE.
Loveni Hr.
Dicksoniana Mr.
Malmgreni Hr.
27.
28.
29.
30.
31.
32.
34.
35.
36.
37.
38.
31».
40.
43.
44.
45.
46.
F. Monocotyledoncn.
Phra'nnites oeningensis Alex. Bu.
Poacites avenaceiis Hu.
» hordeiformis Hr.
» Friesianus Hr.
» heviusculus Hu.
" effossiis Hr.
» sulcatus Hr.
» parvulus Hr.
Torelli Hr.
» liL'vis Hr.
» argutus Hu.
1) triliiieatus Hu.
» bilineatus Hu.
» lei)idulus Hr.
41. Cyperus areticus Hu.
42. Carcx Anderson! Hr.
» Ber2:<>reni Hu.
» hyperborea Hu.
» misella Hu.
)' antiqna Hu.
47. Cypcrites sti'ictus Hr.
48. >' argutulus Hu.
49. » trimerus Hu.
50. Juncus antiquus Hu.
51. Acoi'us brachystacli} s Hu.
52. Polamogeton Noi'di'uskiöldi
53. Sagittaria dillicilis Hu.
54. Iridium liröulandicum
Hu.
Hu.
') Die Mioccne Flora und l''iuiiiii Spitzbergens. Abli. tlir Wissen'^
1870. (Audi in: Flora fossilis aretieii. 'l'licil 2).
Akaii, lid. 8. No. 7. Stoekliolni
KOXOL. SV. VKT. AKAOEMIENS IIANDLINO AK. RANI). 14. N:() 5.
127
G. Dkotijleilonen.
.')5. PDpiilus Richiirdsoiii IIk.
56. » Zaddachi IJk.
57. » arctica IIr.
58. Bctiila prisca Ettixgii.
59. " iiiaerophylla Gcepp. sp,
60. Corylus IM'Quarrii Fouu. .sp.
61. Quercus gTönlandica Hn.
62. )) platania IIk.
63; » Spinulifcra Hu.
64. Platanus aceroKk-s Gdci'i'.
65. Pülvii-onum Ottersianuin IIu.
66. Salsola arctica Hr.
67. Ekeagnitcs campanulatus IIu.
68. Cypselites sulcatus Hr.
69. » inciu'vatus Hr.
70. Androraeda protogLva Uno.
71. Fraxinus luicroptera Hit.
72. Vihurniim Whymperi Hr.
73. » macrospcrrauia Hr.
74. Hedera Mac Clurii Hr.
75. Conms liypcrliona Hu.
76. Nys.sa eiu'üpa'a Hr.
77. Nyssidiiiin Ekinani Hu.
78. )) crassmn Hü.
79. » (ihloiigiiiu llu.
80. » f'usifonnc llu.
81. 0 lanceolatuiu Hr.
82. Helleboritcs niarginatus \\\\
83. » iiiaM|ualis Hr.
84. Nyinplui'a arctica Hr.
85. Paliurus Coloinbi Hr.
86. llhainmis Kridani Hi;.
87. Surlius graiidilVtlia Hr.
88. CTata^gus Carneggiana Hr.
89. Kubus .scrabriusculus Hu.
90. Prunus Staratschini Hr.
91. Leguniinosites vicioidcs Hr.
92. Phyllites hypcrboreus Hr.
9.3— 11 o. 20 verschic(k'nc Fruclit-
Sauicuarton. (Carpolithcs).
uml
Ucberdies enthält der schwarze Schiefer am Ka[) Staratscliin 2o Arten Insekten,
unter welchen 20 Culeoptera.
3. Kap Heer. Wenn man von dem im vorhergehenden Prohl mit 1 u. 2 bezeich-
neten Lagern den i.ähen 20—30 Fuss iiohen Strandabsatz ostwärts naeh (ireenharbour
7M geht, so kommt man zuerst bei einer Folge theils vertikaler, theils horizontaler
oder sattelförmig gebogener Schicliten von Scliiefer und Sandstein voi'I)ei, in denen \A\
keine anderen Versteinerungen entdecken konnte, als ein Sandsteinstück mit eniem
Abdruck von Iris latifolia Hr. Weiterhin nacli Greenluirbour begegnet man wieder
einem harten Sandstein, mit einem schwarzen, sandigen, Kreideschiefer bedeckt, in
dem der vorgenarmte Zapfen von vVraucarites angetroffen wurde. Weiter nach Innen
fängt ein Tiefhmd an, von der sogenannten lii/ssclf durchgekreuzt, welclie dvv diira-
l'h-st auf der Ostseite (ireeidiarbours
formation anij-ehören(k Lager durchsclineidet.
triÜt
man nuoeen
e La
o;er, nanuicli am
I{a
leer.
Die Lauerreihe ist liier fokcinh
Fiu;. 15. J'ro/il der [.rnjer um A'"/> //•.;-.
128 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÜLI), ZU GEOLOGIE SPITZBERGENS.
1. (Zu untürst). Ein ;im Meeresspiegel liegendes Steinkohlenlager, von di'ra ilie Behigajiigcr, welclie sich wiihrcml des Som-
mers in dieser Gegend niederlassen, den geringen Kohlenvorrath holen, den sie zum Kochen gebrauchen. 1 Meter.
2. Schwarzer Schiefer mit Spuren von Taxodium. 0,d Meter.
3. Grober und unregelmiissiger Sandstein mit Abdrucken von Laubbäumen, ü, i Meter.
4. Grobkörniges, sehr festes und hartes Konglomerat. Dicke zwischen 2,.') bis G Meter wechselnd.
D. Mit Thou vermischter Sandstein, ziemlich reich au Ptlanzenabdriickcn. 1,:1 Meter.
(j. rians(diiefcriger Sandstein, ohne Pllanzenabdrüeke. 7 Meter.
7. Ein diiunes Lager Steinkohlen, von Thonschiefer und einen mit Grus vermischten Saud umgeben. Alle 3 Lager zn-
snmmen 1,5 Meter.
8. Harter, plansehieferiger Sandstein. 10 Meter.
9. Harter Sandstein mit sehr grossen, schlecht erhallcnen Pllanzcuabdriicken (gleich dem Sandstein aus dem Holilwege im
Kohlcngebirge des Bellsuud). 2 Meter.
m. Konglomerat. 0,3 Meter.
11. l'uregelmässig gelagerter Sandstein, mit schmalen kalkhaltigen Bändern abwccliselud. Der Saudsiciu ciilliält hier und da
schwarze Flecke oder unbedeutende Pflanzeureste. 7 Meter.
12. Unregeluiässig gelagerter Saudstein mit uubedeuteudcn Pnau/.en:ilulrnckeu. 20 Meter.
13. Jlit S:>ud vermischter Thonschiefer, in dcui ich zwei Abdriii-ke vou Muscheln getrod'eu habe, die aber nicht näher bestimmt
werden konnten.
14. Jetziger, von den Bergen Iieruutcr gesiiüller Schutt, der die vorhcrgcheude Lagcrseiie bedeckt.
Die Versteiiicrun<;;en in diesen Liisrern sind oft schleclit erhalten und können nicht
mit den Pfianzenahdrücken ans den Taxodiiunlairern ain Kap Staratsehin verirlichen
werden. Das liie.sige Kohlenlager i.st (higegen das beste, das icli auf Spitzbergen keime.
Die Lager gelten Ijeinahe in der Richtung der Bay und haben eine Neigung von
T) bis 10° nach Osten, so da.ss es wahrscheinlich ist, dass die nahebelegenen Hochgebirge
aus jüngeren Lagern bestehen als die niiocenen Lager an dein Ufer. Leider hatte ich
nicht Zeit, dieselben näher zn untersuchen.
4. Heersherg. Während der Expedition von 18()1 traf Blomstrano hier miocene
Pflanzenversteinernngen, unter welchen Platantis accro'ides Gcepp., in der Nähe eines
Kohlenlagers auf einer Höhe von 200 Meter iiber dem Meere. Eine genauere Unter-
suchung der Stelle konnte aber in Folge des Schuttes, der vom Berge herabgestürzt
und bei dieser Gelegenheit hart gefroren war, nicht ausgeführt werden.
.5. Dafi Koh.len<iehirgi' am nürdliclien Ufer der van Mijenl)ay im Bellsund.
Molbirgst.
Fig. 1(5. Durchsclinitt ihr terluirrn I.nijcr am lliiriUk-hcu Ufer iln- rnn .Itijnihnij.
a) Fundort für niioccue Pll.iiizeureste.
b) Ein nnhedeut{;ndcs Kohlenlager.
e) Lose Sandlagcr, sparsam Abdrücke von 'P.Tvodium cinschlicssend.
d) Harter Saudsicin, mit grossen uiuli'ulli( licu PIlaiizcuabdruckiMi.
'Si^vim-aUa Wn
Die ersten miocenen Pflanzenabdrücke von Spitzbergen wurdm hiervon mir 185«
angetroffen (bei a und b auf der lMii:iir), und zwar in e
niem sehwaiv.cn, leicht zersplit-
terten, .sandhaltigen und mit San<ll,ig( rn wechselnden SciiiidVi^, der ungefähr in' der
Mitte des Stran(hibsnt/.es an .h'r siidwcsllichen Srife d,..s IWges an.slcliend" war. Diesen
KONGL. .SV. VET. AKADK.MIKNS IIAXDl.I.VCAi;. BAND. 14. N:0 5. 121)
Schiefer übcrliigcrt eine Strecke vom Sti'iiiule ein in l'asi hüi'izontale Lager ab<>esctztcr,
anfruiglicli liärti'i'er, höher liinauf aber sehr lo.sei', grau\vei;:iser Sandstein, welclier, mit
Schiefei'lagern ahwechselnd, das ganze Kohlengebirgt' und den weiter in dt-r l);ii Iiinein
belegenen Sun(k'vallsberg nmi'asst. Das ganze l)il(h't eine wenigstens ',>(>0 Meter mäch-
tige Serie von miocenen nnd postmiocenen Lagern, deren nälu're Untersuclmng nns
vielleicht wichtige Aufl^läinngeii iiber den üebergung von (k'r Mioeenzeit zur «Jetztzeit
geben wird. Obgleich ich die Stelle o Mal besnclit liabe, habe i(di zu dieser Ihiter-
suchunir doch keine 'bdeo-enheit iieliabt, nnd ISIll und 1S72 ist es mir nicht tinnnd "c-
hingen, (bis versteineningsfrihrende Lager am Fnsse des Gebirges wiederzufinden.
Die Anzahl der von PIekü von diesem Lager beschriebenen Arten ])eträgt aclit,
unter welchen ein Potd/nof/ctou. Ausserdem habe icli im Kohlengebirge Ptlanzenver-
steinerungen in einem Inirten Sandstein (d) gefunden, welclier nebst einem (!onglome-
ratlaijer uno'efähr in der Mitte des Gebiro^es (h'U loseren Sandstein (hn'clisidineidet,
Dieses harte Sandsteinhiger ist in einem Hohlwege an der nördliclien Seite des (ie-
bii'ges zugänglicii. Mau hat hier augeusclieinlicli dassellie Lager, wie das Lager No. 1)
am Ka|) Heer, und wie an der letztgeiumnten Stelle ist auch dei' Saiulstein bei Indlsund
reich an grossen I^fianzt'uresten, von denen aber nur sehr wenige niilier l)estimmt wer-
den kniinti'H. Die folu'euden Arten sind an diesem Fundoi't(i gefunden woi'den :
,,. T IJ'c oberen
Uie Laser , ,
,. Latrer des ,. tr i i
am Meeres- .-S, Der Uulilwcff.
strande. . .
gel)irgcs.
Taxodium distichum niiocenum Hu. ... — — +
Piuus polaris Hr + + +
Potamogeton Nordenskiöldi Hk. + — —
Populus Richardsoni Hü. + — +
Salix macrophylla (?) Hr -f- — —
Alnus Kefersteini GtEiT. + — —
Corylus M'Quarrii Fokb + — —
Fagus Deucalionis Unger + — —
G. Kap Lyell. Die miocenen Lager dieser Stelle Ijildeii ein wirkliches fossiles
Herbarium, das hinsichtlich des Reichthums an prachtvollen nnd W(dderha]tenen
PHanzenabdrücken den Verffleieh mit den reichsten Finidorten, die man keimt, ans-
halten kann. Audi liier zeigt der gegen das Meer gerade abgeschnittene Strandwall
ein schönes Prohl der Lager.
10
s.o. lo I- II
K. Vct. Ak. IlnniU. IM. 11. X:o
'IlAm'"
S I
Fi". 17. riurchsi'linill ih-r miocenen Lnyer am Kiip LijelL
130 0. IIEEK, BEITRÄGK ZUR FOSSILEN FLOllA. A. E. NdUDENSlCIÖLD, ZUU GEOLOGIE SPITZBERGENS.
1. BiCücia, von Quarz und Glimmci-schicf«, ein Lager zienilieh loseti San.lsteines uinseliliesseu.l. l.eiOe vernuillilicli iler llekla-
hookformation augehörend.
2. Von Schutt verborgene Lager.
3. Unbedeutendes Lager von Konglomerat.
4. Loser Sandstein mit Kohlenbänilern.
5. Thonschiefer mit unbedcntcnden Koliknbändcrn.
0. Mit Thon vermi.schter Sandstein, reicli an undeutlichen Pllanzenabdriickcn. 1,3 Meter.
7. Saudstein, dazwischen Schieferbande.-. Der Sandstein enthiilt au einigen Stellen Conglomerallager, die gerundete St.u-ke
Kohlen führen. Die Lager sind reich an rilauzeriabdriieken, die aber nicht so sebün sind, wie in den Iblgeuden Abtheilungeu. 30 M.
8. Wenigstens zehn Mal wiederholter Wechsel eines weichen ■riiouschiefcrs uinl Saudsteines, zwischen v,Jehen oft kleinere
Koblenbiiuder und Lignitlager sich befiudeu. Sowohl in der Kohle, wie besonders im Lignit giebt es eiugesj.rengte Tropfen Retiuit.
Die Ver.steinerungen sind ausserordentlich schön und werden hauptsiichii.di in der Nülie der Kolileu- oder Lignitbette angetroffen,
weniger schön im Sandstein, der übrigens von verkohlten Wurzelfnseni dnrchUreuzl ist. Au der Grenze zwischen 8 u. 9 ist ein
0,1 mächtiges Kohlenlager. 40 Meter.
'.). Ein ziemlich harter Sandstein ohne Pllau/.enabdrneke und von dem folgenden Lager dnr, li ein Kohlenbaud von linem
halben Zoll Durchmesser getrennt. 2 Meter.
10. Harter Sandstein, a'igerundeie, retinilßhrende Kohleiisliich' einsehlicsse.id '). Ohne Pllanzenabdrucke. G Meter.
11. Thon oder äusserst loser Schiefer. Abilrucke von Taxodlnm eullialleiid, deren mau aber in Folge der lasen HeselialTeiiheit des
L.agers nicht habhaft werden konnte. 10 Meter.
12. Harter Sandstein, abgerundete Kohlenstücke mit Retinit enlliallcMd. G Meter.
13. Mächtige Sandstein- und Thonlager mit unbedeutenden Pllanzenabdruekeu.
Diese Lager setzen sich in wiederholtem Wechsel bis in die Niibe des Scott-Gleisebers foil. Der starke Sirandabsatz ist .iber
auf dieser Strecke oft mit Schnee oder Schutt bedeckt, so duss ich nicht mit Sicherheit habe euNcheiden krnnieu, »b man es liier mit
einer fortgesetzten Lagerserie oder nur mit einer Falte des vorhergehenden Lagers zu lliun liat.
A) Moräne von dem Gletscher B vorgeschoben.
Ein Durcli.scluiitt wiukelrcclit mit dein Str;iii(k' liat l>riin Kap Lyell unu'crrthi' (ol-
geiides Aussehen :
i^
'::y;'il^iilBI'r''f~i
li!-\l
V' 4'>"'" ■ ' ^"'■^""'•^'i" * l-fl'lillJl'« MiMMMi/Mi/Uj/Mmi i,/,ilm , „Liim, A,„i^ /,„ ,imt /„„um Uli,, — aiiuMl
rig. 18. Querclurchschnitt des Strnndnbsaizes beim Kap Lyell.
A) Moriiue. B) Gletscher. C) Meer. D) Mioecne Lager.
Der Kamin der Strandfelsen wird von einer niäehtigen Moräne gebildet, die all-
mäldig in einen von Erde fast ganz und gar schwarzgefärbten Gletscher übergeht.
Mü'dicherweise ist dieser Letztere im Fortschreiten begriffen und solchenfalls dürften
die pdanzeiiführenden Lager, diese wichtigen Zeugen von dem früheren herrlichen Polar-
kliraa, btild in VÄa eingehüllt sein.
7. Scott-Gletscher. Weiter in die Ilccherchebay hinein wird das Tfer von einem
mächtigen, gegen das Meer steil tibfallenden Gletscher eingenommen, der von unzähligen
Gletschcrüüsschen durchkreuzt wird. Eins von diesen ergiesst sicli nördlich von dem
') Dieses Vorkommen von abgciiniclctcM KoliKiistiickcii, Retinit iiilirciid und vcniinllilich uiilircnd der
Kreidezeit i;el)ildct, ist ein interessantes Zeufjniss von der unguhcnion Zcitpuriode, die vi rtlossen sein inuss, seit-
dem die Kcddenlagcr anfingen, sicli auf Spitzbergen zn bilden. Ein iiludii-lies langer traf ic!\ srlion wiilirend der
Expedition von 185B an, obgleieli ieli es damals für ])üstiniocen ansali, dazn verleitet dnreli den, in dem
Sandstein cingescldossenen relinitCillireiuleu Koldcnsüieken, von deniMi iidi glaubte, dass sie nii()c;en wären.
KONGL. SV. VKTENSKAI'S-AKADKMIKNS II AMM.I\(i AI!. ÜANU. 14. N:(t 5.
i;5i
Gletscher uiul durcliHicsst, i'lic t's dus l\I(H'r crrinclit. dii' zicMiilicli losen tertiilri'n Lan'cr,
\<)ii (Iciieii (la.s TiefliUid gebildet ist. In dem iiierdureh gebildeten Flussabliangc lindet
man, einige hundert hellen vom Strande, eine Masse Versteinerungen, die aber weniger
seliön als die Versteinerungen am Kap Lyell sind. Die Lager selbst sind idierdies so
in Eis, Lehm und Schutt eingehidlt, d:iss man auf dieser Stelle kein zusammenhängen-
des ProHl erhalten kann. Eine geringe Erweiterung des Gletschers ist auch auf dieser
Stelle hinreichend, die Fundstelle mit einer Eisdecke vollkommen zu bedecken.
Die Versteinerungen vom Kap Lyell inid dem Scott-Gletscher .sind von IIkkr in
den A])li. der Wiss. Akad. ausfiihrlich beschrii'beii.
Wie man aus den (d^enangefi'dirten Protilen ersieht, sind die tei-tiärcn Lager auf
Spitzbergen sehr unregeliniissig verworfen und gefaltet, obgleich sie von aufgerichteten
oder wenigstens regelniässii/ gelagerten fdteren Bergarten umgeben sind. Daraus folgt,
dass die Verwerfung der jüngsten Lager sich nicht tief hinunter erstreckt hat, und dass,
wie das untenstehende Fi'otil schematisch andeutet, in den obersten Lagern eine Faltung
vor sich gegangen ist, ohne dass dieselbe sich auf weiter nach unten l)elegenc Schichten
erstreckt hat.
Unter solchen \'erh[iltnissen ist es augenscheiidich unmöglich, dass die Faltung
auf der Einwirkung von vermutheteii pbit(jnisc!ien Kräften im Inneren der Erde beruht
habe. Ich habe vorher hervorgelndjen, dass solche \'erwerfuiigen mit Leichtigkeit
durch die Einwirkung von wiederholten, unbedeutenden Wechseln in der Temperatur
der Lager und der davon bedingten Erweiterung und Zusamincnziehung derselben «•-
lilürt werden können. Wenn nändieh ein Lager durch den Wechsel in der Temperatur
FitiC- t^. ^chemafischei' Ihirchschnitt ilie Venn-rfiinfjen der ftrtuircn La(j€r z<UjeiuL
A) Altere Lajjer, der B(.Tij:kalk oder Heklaliookforiiiatioii angeliureud. B) Tertiiire Lager.
sich bald zusammenzieht, und bald sich ausdehnt, so ist es miti'n-lich, dass l.iei dem Zu-
sammenziehen, sobald dieselbe die Elasticitätsgrenze der Lager iibcrschreitet, Spalten
entstellen müssen. Oefters scldiessen sicli diese Spalten wieder, wenn die Lager sich
ausdehnen, aber oft genug dürfte dieses durch t'iu unbedeutend chemisches oder mecha-
nisches Sediment verhindert werden, und in diesem Fall muss eine Verschiebung der
Lager stattfinden, die bei den folgenden Temi)eraturveränderungen sich wiederholt und
demnach allmiUdig sehr bedeutende Veränderungen in der Lage der urs|irüiigiichen
horiz(U[talen Lager aniichten kann. Ein deutlii/hes llild derartiger \'eränderungen, die
schon wähi'end eines einzigen Winters entstehen können, geben die Hummokwälle und
Eisanhäufungen des Polareises, welche angen.'^cheinlich sich auf die Weise bilden, dass
das ursprünglich ebene Eis sich abwechselnd durch die Kälte zusammenzieht, abwech-
selnd durch mildes Wetter erweitert. In Folji'e hiervon müssen natürlicherweise Ver-
132 0. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIOLD, ZUR GEOLOGIE SFITZBERGENS.
Schiebungen eintreten, da die durch die Killte entstandenen Spalten gleich wieder zu-
frieren.
So grosse Teniperaturveränderungen wie auf einem Eisfelde, das dem unaufhör-
lichen Wechsel der Lufttemperatur nusgesetzt ist, finden natürlich in den festen Erd-
lagern nicht statt, und die Spalten, die in dci- Erde entstehen, dürften auch nicht so voll-
ständig ausgefüllt werden, wie die Spalten in einem Eisfelde. Stntt dessen aber wirkt
hier die Kraft in Jahrhunderten und Jidirbunderttausenden.
X. Post-miocene und quaitäre Lager. Die sämmtlichen in den älteren Schich-
ten gefundenen Versteinerungen zeigen, dass Si>itzbergen in den früheren geologi-
schen Epochen ein herrliches Klima gehabt, das allerdings in der Miocenzeit etwas
kälter geworden ist, aber doch fortwährend einer überaus reichen Vegetation günstig
war, bei Weitem üppiger, als diejenige, die wir nun in dem südlichen Theile Skandi-
naviens begegnen. Ich habe vergeliens in diesen Formationen nach Anzeichen davon ge-
sucht, dass, wie einige Geologen in den letzteren Jahren wahrscheinlich machen wollten,
diese günstigen klimatischen Verhältnisse oft von früheren Gletscherperioden seien unter-
brochen gewesen. Die Protile, die ich auf verschiedenen Spitzbergerreisen Gelegenheit
hatte zu untersuchen, umfassen eine Strecke von 1000 englischen Meilen, und wenn
eine frühere Gletscherperiode hierselbst existirt hätte, so hätte man wohl wenigstens
auf einigen Stellen Spuren von erratischen Blöcken oder anderen Gebilden wahrnehmen
sollen, welche die Gletscher kennzeichnen. Aber dieses ist nicht der Fall gewesen. In
den Lagern, die oben aufgeführt worden sind, habe ich nicht ein einziges Fragment
einer fremden Gebirgsarf, so gross wie ein Kinderkopf, eingeschlossen gefunden ). Die
runden Kugeln in den Trias- und Jurahigern sind augeuscheiidich Konkretionsgebilde,
die dieselben Versteinerungen wie die umgebenden Lager umschliessen.
Wichtig wäre es, Lager zu finden, die uns ein Bild des üeberganges von den
Taxodium-, Buchen- und Platancnwäldern der Miocenzeit zu den Eisfeldern der Jetzt-
zeit geben würden. Dieses ist mir nicht gelungen, aber ich bin davon überzeugt, dass
man durch künftige genaue Untersuchung der Halbinsel, die den Eisfjord vom Bell-
') r)as einzige sichere Xeiinzeiclien von glncialcn Gebilden diirflon gi-össerc Blöcke sein, die einen län-
geren Weg von dem nrsprünglielien Fundorte transportirt worden sind.
In den tiefen Bnchravinen, die im nordwestlichen fJrönland v.n oberst Sandlagcr, die unter der Gletscher-
periode gebildet sind, und weiter hinunter inioceuc, nicht glaciale Sandlager dureliselmeiden, hat man besonders
Gelegenheit, «uf einer und derselben Stelle zu sehen, welche in die Augen rallende Versehiedenheit hier statt-
findet, indem"* erratische Blöcke in den erstgenannten niemals, immer in den letztgenauuten fehlen. Dagegen bin
ich davon überzeugt, dass kantige Steine oder Steinfliesen, die in grossen Mengen in einem Lehm- oder Sand-
lager eingeschlossen sind, keineswegs ein sicheres Zeichen gelxm, dass dieses ijlacialeii Ursprunges ist. Tu diesem
Falle hat man, wie in so vielen anderen geologischen Fragen, den l'\',hler begangen, daraus weil einmal eine
Ursache A eine Wirkung B hervorgebraciit hat, den Scldussatz zu zirlicn, dass diese \Virk\nig B immer von ihn-
Ursache A hervorgebracht werde. Grus mit kantigen Steiiifragmcnlen li'ill'l man, wenigstens in den Ijiiudern, wo
der Frost dazu beilrwjt, die Oberiliiehe des J?erges zu zersplittern, immer am Kusse von steilen, an Vegetation
baren Gebirgsseiten, und gar auf Spitzbergen IrilTt man in den 'riefliindeni, die an mehreren Stellen den F\iss
des Berges umgeben, ausgedehnte Felder, wo der Bod<'n ans e'inrm sohdien, durch ['"rost gebildeten Gruslager
besteht, welches bei jeder Priihlingsiiberschwemmung zunimmt und dann, von Wasser durchdrungen, ein Terrain
bildet, das äusserst mühsam zu passiren und für das Fusszeug sehr verderblich ist. Wenn ich eine zur llekla-
hookformalioii geiiörende Breeeia ausnehme, die an mehreren Stellen, z. B. bei der Mümluiig von Bellsund ge-
funden wird, koiiuneii übrigens unter den sedimentären Lagern Spitzbergens nirgends Andeutungen von einem
solchcu alten Pseudomoräncngrus vor.
KüNGL. SV. VKT. AKADKMIKNS II ANDLINCAK. liANI). 14. N:() 5. 1,'5;}
siiiiil trciiiit, iiiönTicliorweisc Data zur ßiMiitwortmig der liiorluM- ,ücliürcii(U;u inter-
cssuutfu l''rai;'('ii frhaltt'ii wird. -
Ehe ich diesen ßericht iüjer die (reologio Spitzbergens al)sehlicsse, will ich an <lie
Gesetze erinnern, die anzudeuten srlieinen, dass Spitzbero-en in einer, treoloiriseli "e-
sproehen, nicht sehr entfernten Zeitperiode ein l)es.seres Klima als (bis jetzige gehabt
hat. An vei-schiedenen Stellen von Spitzbergen, im Innern ilin- lvonniie!)ay, am
Kap Thordsen, in Ijloikstuands Lager an der Adventbay, trifft man niVinlich grosse und
kräftig ausgebildete Schalen einer Muschel, Myt'dii^ ediilis, die nuin nunmehr id(dit.
mehr lebendig an Spitzbergens Küsten findet, obwohl sie an Skandinaviens Westküste
ül)ei'all die Felsen am Wassei'rancU; bedeckt. Am reichlichsten kommen die Schalen
im Bette eines Flüsschens vor, das das llennthierthal (Uendal) bei Ka[i Thordsen dui-<di-
schneidet. Sie sind augenseheiidich aus dem vom Flüsschen durclischnittenen, weni"'
mächtigen und auf einer Flöhe von 20 — 30 Fuss ü])er dem jetzigen Niveau des Meeres
befindlichen Sandlagers heransgespült. Das geologische Alter dieses Lagers kann nicht
sehr gross sein und es ist ganz gewiss gel)ildet worden, nachdem das jetzige Bassin
des Eisfjords wenigstens zum grössei'cn Theil von (ilctschern ausgegraben worden ist.
Es sollte also amlcuten, dass die Gletseherperiode auf Spitzbergen von einem Zeiträume
unterbrochen war, in welchem das Klima in diesen Gegenden weniger hart als jetzt war ').
') Vi ri;l. ^Miocuiio floiM iimi Fiiuiia Siiilzliir^cns, S. 23. llinsichUich ili r von Proi'cssor IIei'.i; vun
diesen Lni^nni IjcsclirielK' 111:11 l'lhiii/.ciirustcii sii liirr :iiii;'(^riilii't, dass iiiaii, siildciii Uekr's Ailicit vci 'iHViillirlil
wui'dc, die Bctiila nana am nurdliclicii Ufer iU:r Kulikubay luljcnd gulundcu 1k.'.
\:i\ KOKGL. «V. VKT. AKADKMIKNS IIANDLINOAK. l'.ANP. 14. N:0 5.
EllKLAlü'NG \)FÄl TAFELN.
Tat'. I. bis und iiiil V.
Steinkohlen-Pflanzen des Robert-Thaies.
Taf. I.
Fi^'. 1 — 6. Splieiioptci-is IVigiihi Hr.; 1. b. 2.h. vcr-mssurt.
Fis- 7 — 10. Spliciioptciis g.'uiciilata Hr. i- ,o oi
Fi-. 11-27. Sphcuopkris tlcxihilis Ilr. 1 1 . b. IG. b. (links von Vvj;. 15 statt Fi- 6), 1/. I«. ,1.
Fig. 23. 25. 26 Spindeln, 26. b. vcrgrössi-vt; 27. eingti-olltur W«kd. Fig. 28. ilii-kc Spindel.
Fig. 8. b. Adianlites couciniis G;\;pp.; Fig. 8. c. vergrösscrt.
Taf. IL
Y],^_ 1 — 6. Splieiioptei-is distans Sternb. .3. 5. vcrgr.Jsscrt.
Fig. 7 — 10. Splienopturis llfxibilis Hr. Rlattspindidn.
Fig. 11. und ll.b. Splirnopteris frigida Hr. Blattspindcl.
Pig. 12 — lü. Adiantitcs bcllididus Hr.; 12. b. 16. c. vcrgrössint,
Fig. 17 — 21. Adiautites concinniis Goepp.; IS. 20. vcrgriissort.
Fig. 17. b. Samaropsis Spitzbergensis Hr.
Fig. 22, Splienopliyllura longifolium Genn.; 22. b. vergrösscrt.
Fig. 23. Sphcnophyllum bilidum Hr.; 24. vergrössert.
Fig. 25. Splienopliylhim subtile Hr.; 26. vergrössert.
Fig. 28. Walcliia linearifolia Goepp.
Fig. 29. 30. Gordaites pahnil'ürmis ü«pp. sp.
Taf. III.
Fig. 1—20. Lcpidodendrou Sternbergi Ergn. 1—4. Brnelistiickc; 5. 6. 7. Zweige; 8. U. 10. 11. Fruclit-
zapfen; 12. sclnvach vergrössert; 13. Durclisclinitt des Zapfens; 14.15.17. beblätterte Zweige; 16. 16. b. Blätter;
18. beblätterter Zweig, daneben Zapfeiirest; 19. 20. Zweige; 20. b. Zweignarben vergrössert.
Fig. 21. Lepidodendrun selagiiioides Sternb.
Fig. 22. 11. 22. b. Zapfenselnippen von Lepidüdendroii.
Fig. 23. Lycopodites liliformis Hr.; 25. vergrössert.
Fig. 26. Lepidophylluni caricinnm Hr.
Taf. IV.
Fig. 1. 2. Stigniaria l.indliyaiia Ilr.
Fig. 3. 4. Lepidodendrou Sternbergi Urgn.
Taf. V.
Fig. 1. 2. liliyiK-liogoniuMi globosnni Ilr.
Fig. 3. 4. Rliynehogoninni erassirostre Hr. .'S.a. Same; b. Deekblatt ; e. Blatt; 4. a. Same; b. üeek-
blall; r. Blatter.
Fig. 5. liliyneliogoniuiii inaeilentnni Hr. a. Same; e. Blätter von [.epiiiodendrüii Siernbergi ; 5. b. Same.
Fig. 6 — 11. Rliynchogoniiiin eustatnm Ilr. 6. 7. S.a. Samen; 8. b. Gordaites palmtel'ormis Goepp. sp.
9. Same mit Deckblatt und Blattresten; 10. 11. Blätter.
KONCL. SV. VKT. AKATIKMIKXS IIAXDLINC; AK. I'.ANIX 14. N:() 5. 13.')
Fig. 12 — 15. Cordaitcs principalis üerni. sp. 1.5. c. KS. b. Rlattstiickc vcrgrössort.
Fig. IG. 17. Coi'daites horassifoliiis Sternlj. sp. IG. 1). 17. b. lüattstiickc vcrgrösscrt.
Fig. 18^22. Sainaropsis Spit/.bci-geiisis Hr.; 21. b. vergrösscrl.
Fig. 23 — 25. Carpolithes iiitidtilii.s Hr. 24. 25. vcrgriisscrt.
Fig. 20. Slai)li_vlopt,cris spcc? Vic^lk-iclit die Iiidusia eines Farn, oilrr iioi-li ciur, die kri-isfiiniii'i- ge-
stellten t^taiibbi-utlel eiiu.'S Nadi-lliolze.s und dann vielleielil zu Cordailes oder Klivneliogdiiiinn "iliiirend.
Tiif. Tl. bis und mit Tat". X.
Jura-Pflanzen vom Cap Boheman.
Tiif. \'I.
Fig. 1. Pecoptcris exilis Pliil.; Ib. vergrösscrt.
Fig. 2. Feeopteris liberata Hr.; 2. b. vergrössert.
Fig. ."). Pecopteris faleinella Hr.; .'!. b. vergrössert.
Fig. 4 — 7. a. Pecoptcris Saportaiia llr.
Fig. 7.1). Sphenoptcris tliulensis Hr.; 7. c. vergrössert.
Fig. 8. Pecopteris deperdita Hr.; 8. b. vergrössert.
Fig. 9 — 12. Scleropteris Pomclii Sap.; 1>. b. 10. b. 12. b. vergriisseri.
Fig. 13. 14. Oleandridium \ittatuni Brongn. sp.?
Fig. 15. Phyllopteris bifida Hr.
Fig. IG. 17. Xylomites polaris Hr.; 17. b. vergrössert.
Fig. 18. Equisetum Buuburyaiium Ziguo.
Fig. 10. Equisetum rugnlosuui Hr.
Fig. 20 — 22. Phvllotlieca lateralis Pliill. sp. 2.; Equisetum P.uhbury.muin ; 22. e. l^)d^/,anli|l s laneeolatns.
Fig. 23. f!tenopteris übergiaua Hr.; 23. b. vergrössert.
Fig. 24. Staramstiick einer Cycadee?
Taf. VII.
Fig. 1 — 7. Podozamites lanceolatus Liudl. sp. 1. 2. 3. 4.a. 5. G.n. 7.d. e. P)hittru;deni. 4.b. Pecop-
tcris Saportana. C.b. u. 7.b. Podozamites plieatus Hr.; 7.e. Podozani. Eieliwaldi Seliinip. ; 7.a. Pinns proilronuis :
7.aa. vergrössert.
Fig. 9 — 11. Podozamites angustifolins Eicliw. sp.
Fig. 12. Podozamites lanceolatus Lindl. variat.
Taf. VIII.
Fig. La. Ginkgo digitata Brongn. sp.; aa. Blattstiick vergrössert.
Fig. l.b. c. d. e. Podozamites Eielnvaldi Selnmp. var. f. g. Spindeln.
Fig. 2.a. b. c. Podozamites Eielnvaldi Seliimp.; d. I^lattspindel.
Fig. 2.e. Padozamites angustifolins Eiclnv.; f. Dnbium.
Fig. 3. Podozamites Eielnvaldi Srliimp. var.; 3.b. vergrössert.
F^ig. 4. Podozamites Eielnvaldi Sehiinp.; a. lilatttieder; b. Zapfenscliuppe; e. d. Sanu'U.
Fig. 4.e. (nicht 4.a) Sphenopteris Boliemani; 4. f. vergrössert.
Fig. 5. Podozamites angustifolius Eiclnv.
Fig. 6. Baiera longifolia Pom. spec? (auf der Tafel als P. obtusifulius).
Fig. 7. 8. Cycadites graraineus Hr.
Fig. 9. 10. Zamites spec.
Taf. IX.
Fig. 1 — G. Pinus Xordenskiökli Hr. l.b. 2. Samen; 2.b. vergrössert 3. b. 5-b. .\adelstiieke ver-
grössert. G. Zapfenscluippe.
Fig. 7. Pinus prodromus Hr. Ziipfelien; 8. vergrössert.
Fig. 1(1. 11. b. Podozamites pnleliellus Hr. Kl.b. vei-grösserf ; 10. c. mit vorn zugespitzter Fieder.
Fig. 11.1). Podozamites lanceolatus Lindl. sp.
136 O. HEER, BEITRÄGE ZUR FOSSII^EN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLI), ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
Fig. 12. n. Podozamitcs lauccolndis; 12.1). Podoz. |iiilcliillus.
Fig. 13. Podozamitcs piilcliclliis Hr.; 11. zweimal veriiriis.scrt.
Fig. 15. 16. Carpolitlies liviierhoreiis llr. mit Nadeln des l'iiius Nuideuskinldi.
Fig. 17. Carpolitlies striolatus Hr.: 17.1). vergrüssert.
Taf. X.
Fig. 1 — G. Ginkgo digitata I5rgn. sp. .'!.a. ülall; 1). niil ülaltnarlieii verselniie Kiirzzweige; d. Blatt-
stiele; f. Pinns Nordenskiöldi. S.a. lilatt; I), Sanie.
Fig. 6. Gingko digitata Brgn. sp. Saini^
Fig. 7. 8. 9. Ginkgo inlegrinseiila llr.
Fig. 10. Ginkgo Hnttoni Stbg. sp.
Fig. 11 — 14. Pinus prodromns Hr.
Flg. 15. Banibnsium protogjcmii Hr.
Fig. IG. Same von lianibusinm protiiga/iim? IG.l). vigriissert.
Taf. XI bis und mit XXV.
Pflanzen vom Cap Lyell,
Taf. XI.
Fig. 1. La.str.xa stiriaea Uiig. sp.
Fig. 2 — 8. Glyptostrobus Ungeri Hr. 8. b. Rliitter vergrössert
Fig. 7.1). I'etnla-Frnrlit; walirselieinlieii zu I'. prisca VM. gehörend.
Fig. 7.C .Mnus Kefersteinii Ga;pp.
Fig. 7. d. Cornns orbifera llr.
Fig. 7. e. Populus Richardsoni llr.
Taf. XII.
Fig. 1. Glyptostrobus Ungeri Ilr.
Fig. 2.a. (niclit .3.a. wie auf der TaHd stellt). !-iei|u<)i.i dislicdi.i Hr.; 2. b Popnlus /add.ielii Hr.
Fig. .3.a. Sequoia Langsdorfii striata; '.l.h. c. var. angiishlnlia.
Fig. 4. Sequoia Langsdorlii striata.
Fig. 5.b. Pop\ilus Zaddaelii Hr.
Fig. G. 7. Sequoia Langsdorlii acuta.
Fig. S.a. Sequoia Langsdorfii striata; b. anguslifolia.
Fig. 9. Sequoia Langsdorlii angustifolia.
Taf. XIII.
Fig. 1—8. Sequoia Langsdorfii; 1. 2. 3, var. angiisf il'olia.
Fig. 4. Sequoia Langsdorfii abrupta.
Fig. 5. Seq. Langsdorlii obtusiuscula: G. vergrössert.
Fig. 7. Seq. Langsdorlii striata vergrössert.
Fig. 8. Seq. Langsdorfii angustifolia vergrössert.
Fig. 9. 10, Seq. disticlui llr. 11. vergrössert
Taf. XIV.
Fig. 1. Sequoia Langsdorfii acuta, vergrössert.
Fig. 2. .3. Poaeitcs litvis Ale.\. Hr.
Fig. 4. l'opulus Kioliardsoni Hr.
Fig. 5. Popullis llookeri llr.
Fig. G. Populus retiisa Hr. 7. restainirl.
Fig. 8. Salix Ricana ]Ir.
Fig. 0. 10. Alnus Kefersteinii (Jciqip.
KONCL SV. V1;T. AKADEMllCNS HANOI, IXüAK. BAND 14. N:u 5. 1 o7
Ttif. XV.
Fii;. 1. 2. 3. C'oryhis M;in Quarrii Forb sp. 4. M;iiuiliuli(;s ühlLliciikätzfliüii.
Fig. 5.a. Vibunium Noi-dciiskiiildi Ilr.
Fiii;. 5.b. 6. Fagus Dcucaliouis Uiig.
Fig. 7. Carpiiuis giaiulis Ung.
Fig. 8. Quercus ela;na Ung.
Tat'. XVI.
Fig. 1. Quercus platauia llr.
Fig. 2. Quercus Lyellii Hi'.
Fig. 3—10. UliHus Brauuii llr. lU II. Kriiclitc. 7.b. Zaiiiie vcrgrösscrt. 8.b. Ta.xites Olriki Hr.
9.b. Grcwia crcuata llr.
Taf. XVII.
Fig. 1. 2. rlataiius aceroidcs Gwpp. Blatter; 3. 4. Uiude.
Taf. X\II1.
Fig. l.a. llcdcra Mac (Üurii Hr.
Fig. l.b. Fagus Dcucaliouis Ung.
Fig. I.e. Cornus liypcrborea Hr.
Fig. l.d. Sc([uoia Laiigsdorlii Brgn. sp. var. aiigustitolia.
Fig. 2. llcdcra Mac Clurii Hr.
Fig. 3. Cornus orbifcra Hr.
Fig. 4. Conuis ramosa llr.
Fig. 5. 6. Cornus rliamnil'oüa (). AVcb.
F'ig. 7. Viburnuui Nordcnskiöldi llr.
Taf. XIX. .
Fig. 1 — 10. Nyssa aictica Hr. 1. Fruclilc, daneben Zweige' \un (ilyptoblrubus Ungeii. 2. 3. Fruclitc.
4. vcrurössert. 5 — 9. Früchte. 10. lUatl.
Fig. 11. Nyssa bitlora.
Fig. 12 — 14. (irevia crenata Hr.; 12. b. Sc(pu)ia Langsdortii.
Fig. 15. Grevia obovata Hr.; 15. b. rcstanrirt.
Fig. IG. 17. Orcvia crcnnlata llr.
Fig. 18. Tilia Malingrcni Hr.
Mngnolia regalis Hr.
Taf. XX.
Taf. XXI.
Fig. 1. 2. Magnolia regalis llr.
Fig. 3. Magnolia Nordcnskiöldi llr.
F'ig. 4. l'arrotia pristina Kit. 5. rcstanrirt.
F'ig. 6. Mac Clintockia tencra Hr.
Taf. XXII.
Fig. 1 — 7. Acer arelienni llr.
Fig. S.a. Die lilalter; b. Friielite; c. beide Fniclitsiu'kc zu^arnnicngestellt ; d. Seqnoia Laiigsdorfii^
Taf. XXIII.
Fig. 1 — 3. Acer areticum Hr.
Fig. 4.b. Viburnuui Nordcnskiöldi Hr.
K. Vtl. Als. ll.iu.U. B,l. II. N;u :>. ^"
138 0. HEER, BEITRÄCxE ZUR FOSSILEN FLORA, A. E. NORDENSKIÖLP, ZUR GEOLOGIE SPITZBERGENS.
Taf. XXIV.
Fig. 1. 2.a. Accv nrcticum Hr.; 2.b. Kinde von T'lntnnus; 2 c. veigrösscrt.
Fig. 3. Acer tliulense Ur.
Fig. 4 — 6. Acer iniccjuale Hr.
Taf. XXV.
Fig. 1 — 3. Acer arcticnni Hr.
Fig. 4. Rliamnus Eriilani Uiig.
Fig. 5. Koelreiileria borealis Hr.
Fig. 6. Celastrns üreiliüiinus Hr.
Fig. 7. Cratregns oxyacantlioides Gii'pp.
Fig. 8. Fragaria antiqna Hr.; 8.b. Friichtclicii vergrösscrt.
Fig. 9.a. Legurainosites thulensis Hr.; 9.1j. Taxoiliiini disticluim.
Fig. 10. Carpolithcs tenue-striolatus Hr.; 10. b. vergrfissert.
Fig. 11. 12. Carpolithcs poEcformis Hr.; 12. b. vergrössert.
Fig. 13. Taxodinm disticluim Zapfen; vom Scottgletsclier.
F'ig. 14. Taxodiura Tinajornm Hr.; vom Scottgletsclier.
Fig. 15. Seqnoia Langsdorfii, Zapfen; vom Scottgletsclier.
Taf. XXVI bis und mit XXX.
Vom Scottgletsclier,
Taf. XXVI.
Fig. 1 — 7. Alisma macropliylhim Hr.
Taf. XXVII.
Fig. 1. 2. S.a. Potamogeton Nordenskiöldi Hr.
F'ig. 3.1). c. 4 — 7. Alisma macropliylhim Hr.
Taf. XXV HI.
Fig. 1. Salix varians (ioepp.
Fig. 2. Popuhis balsamoides Goepp.
Fig. 3. Popnliis Zaddaclii Hr.
Fig. 4 5. Popnliis ciirvideiis Hr.; 4.b. Zähne vergrössert.
Fig. 6.a. Betlila iiincropliylla Goepp. sp.
Fig. 6.b. PopnUis.
Fig. 7. Coryliis M'Quarri Forb. s\). 8. Nnss. ; Basis.
Fig. 9. Qiierrus spiniilifera Hr.
Taf. XXIX.
Fitr
1.
1 I^.
Fig.
2.
Fig.
3.
Fig.
5.
Fig.
G.
Corylus Seottii Hr.
Gorylus MTinarrii niicrodonta
4. Nyssa ri'ticiilata Hr.
"Viburunm Nordenskiöldi Hr.
Coriius ramosa Hr.
Fig. 1. Magnolia Nordenskiöldi Hr.
Fig. 2. Celastrns eassincfolius Urig.
Fig. 3. Cratiugiis glacialis Hr.
Fig. 4. C>. Tilia Malmgreni Hr.
Fig. 6. Acer arclieiim Hr.?
Taf. XXX.
KONGI,. SV. VET. AKADKMIKNS IIANDr.INGAR. RAND 14. N:() 5. 139
Tiif. XXXI.
Vom Oap Heer.
Fig. 1. Majanthemopliylliim bor(.:ilr llr.
Fig. 2. l'opulus arctica Ilr.
Fig. .3. l'lataims accioides Ocepp.
Fig. 4. ('onius maciopliylla Hr.
Fig. 5. Carex lloiirsoakcnsis Hr.; 5.1). vcrgiösscrt.
Fig. 6.a. Cyperacites borcalis Hr.; 0.1). (ilyptoatrobiis Ungeri Hr.
Fig. 7. Fagits Heucalionis Hr.
Fiff. 8. Paliurus Colombi Hr.
F'ig. 9. CratjBgus antiqiia Hr.
Fig. 10. Betuia prisca Ett.
Taf. XXXII.
Fig. 1. 2. Popuhis Ricliardsoni Hr. vom Cap Staratschin.
Fig. 3. Popiilus arctica Hr. var.? Cap Heer.
Fig. 4. Glyptostrobus Uiigeri variet.? vom Oap Staratseliiii. 'I.b. vcrgrössert.
Fig. 5. Spindel von .\spleiiium? Kreide des f!ap Staratscliin, wie Fig. G — 11.
Fig. 6. 7. Gleiclienia Zippci Cord, sp.?
Fig. 8. Sphenopteris hyperborea Hr.
Fig. 9. Torreya Dicksoniana Hr.?
Fig. 10. Sequoia rigida Hr.
Fig. 11. Baiera dichotoina Hr.
140 (). UEEK, BEITRÄGE ZUU FOSSILEN FLdUA, A. E. NOKDENSKlül.l), ZI K (iEOLOGlE SriTZBEKCiENS.
INDEX.
Die mit * bczcicluictcn Namen sind Svnonymn.
Seite
Acer arcticum Hr 86
— iiinequale Hr 89
— thulense Hr 88
Adiantites bellidulus Hr 10
— concinnus Hr 9
Alisraa macrophyllum Hr 66
Alniis Kefersteinii üücpp 70
* — raacrophylla G«pp 71
Araucarites Noidcnskiöldi Hr 50
Asplciiium Boyeanura Hr 48
— Johiistruppi Hr 48
*Asterophyllites lateralis Buiib. 33
*Baiera dichotoma Hr 49
— cretosa Sciik 49
* — digitata Fr. Br 40
loiigifolia Pom. sp 39
Bambiisiiim protogiuiini Hr 46
Betiila raacropliylla Goepp. sp 71
— prisca Ett 70
*CaIamites lateralis Zigii 33
Carcx noiirsonkensis Hr 65
Carpinus graiidis Ung 71
* — Heerii Ett 71
Carpolithes liyperboreus Hr 31
— nitidulus Hr 25
— ' poicformis Hr 93
— striolatus Hr 31
— tenue-striolatus Hr 93
Celastrus cassiiiefolius Ung 90
— greitliiauus Hr 90
Cordaites borassilolius Stb. sp 22
palinieformis Gp. sp 23
— priiicipalis Germ, sp 22
Conius liyperborea Hr 79
— raaeropiiylla Hr 78
— orbifera Hr 79
— ramosa Hr 79
— rhamnifolia 0. Web 78
Corylus Mac (iiiarrii Forb. sp 72
— Scottii Hr 73
Gratiegus anti(|ua Hr 91
— glaciaiis Hr 92
— oxyacaiitiioides Ga-pp 92
Seite
Ctenopteris Obergiana Hi- 32
Cycadites gramineus Hr 34
*Cyclopteris digitata Brgn 40
* — Huttoni Stbg 43
Cyperacites borealis Hr 65
Cypenis areticus Hr 65
*i)iei-anopteris longifolia Pom 40
Equisetum aieticnm Hr 57
— Biinburyaniim Zign. sp 32
* — laterale Pill 33
— rugulosuni Hr 32
Fagns Dencalionis Ung 73
*Flabellaria bornssifolia Sternbg 22
* — principalis fierm 23
l'^ragaria anlic|ua Hr 91
(iinkgo digitata Brgn. sp 40
Huttoni Stbg. sp 43
— integriuscula Hr 44
Gleichenia Zippei Cord, sp.? 49
*Glvptostrobus bilinieus Ett 58
— Ungeri Hr 58
Grewia erenata Hr 84
— creiiulata Hr 85
— obovata Hr 86
Hedera Mac Chuii Hr 78
Hypoglossidium anti(|iiiini Hr 50
*Jeanpaulia longifolia t>ap 40
Koelrcuteria borealis Hr 89
Lastraca stiriaca Ung. sp 56
IjCguminosites thulciisis Hr 92
*Lcpidodendron elegaiis Brgn H
* — gracile Brgn 11
— selaginoides Stbg 14
-- Sternbergi ]?rgn H
]>epidopliylluni eariciiuim Hr. 14
*ljcpido.strobu3 variabilis Lindl H
Lyeopodites liliformis Hr H
KONGL. SV. VKT. AKADEMIEN^ IIANDLINGAK. BAKU. 14. N:() 5.
141
Seite;
M;ic Cliiitockiii teiicra Ilr 83
Magiiolia Nordciiskiöldi Hr 82
'— regalis Hr 81
Majaiithemoplivllum Ijorcali- Hr 65
Noeggerathia paliiiicrormis (ioepp 23
Nordeiiskiöldia horealis Hr. 86
Nyssa arclica. Hr. 80
— retiuiilata Hr 81
Nyssidium crassum Hr 81
()leaiidriiliuiii viltatum Brgti sp 31
l'aliiirus C'oluiuhi Hr. 31
I'arrotia pristiiiu Ett 83
*Tecopteris oU-nis l'oni 30
— dcperdita Hr 30
— e.\ilis Plull 29
— falciiulla Hr 30
— liberata Hr 30
* — oblusif'olia Lindl 29
— Saportana Hr 29
l'hyllocladites rotuiidit'olius Hr 5U
Pbyllopteris bifida Hr 31
Pliyilotlieca lati-ralis Phill sp 33
Pinus micropiiylhi Hr 46
Nordenskiölili Hr 45
— Ptterscui Hr. 50
— prodromus Hr 44
— Queustedti Hr 50
— Staratscliiiii Hr. 50
Plataiius aceroid(,'S Goepp 76
Poacites Ipevis M. Braun GO
Podozamites angustil'ülius Eicliw 36
— Eichwaldi Schimp. 36
— laiiccolatns Lind), sp 35
— plicalus Hl- 38
— pulchcdius Hr 38
Potamogetoii Nordenskiöldi Hr 6G
Populus arclica Hr 69
— balsainoidos Goepp 67
— curvidens Hr 68
— eximia Goepp 67
* — emarginata Goepp 67
Hookcri Hr 69
— retusa Hr... 69
— Eicliardsoui Hr. 68
— • Zaddachi Hr 68
Pycnophyliuni borassifoliuin Brgn 22
— principale Scliimp 23
(iut-rcu.s ela»na Uns. ■■ 74
— Lvdli Rr. 74
Seilet
Querciis vcnosa Hr 7ö
— plataiiia Hr .' 74
— spiiuiüreia Hr 75
Kliamuus Kiidani L'ng
* — Hecrii Ell
Rliyncliogoniuni costatum Hr. ..
— crassirostre Hr.
90
91
20
20
globosum Hr 22
uiacilcntuiii Hr 21
Salix llx-ana Ilr.
— varians Grepp
Samaropsis Spitzbcrgcnsis Hr ..
*Scliizoneura lateralis Scliimp, ...
Scleropteris Pomelii Sap
Scqiiaia disticha Hr....
— I'astigiata Stbg. sp
— Langsdorfii Brgn. s]). ...
— Iveichenbachi Gein. sp.
— rigida Hr. ,
Sphiiiophylbini bifiduin Hr
— bingilolium Gm.
— subtile Hr.
SpliL-noptcris Boheniani Hr
— distans Hr
— tlcxibilis Hr
— trigida Hr
— geniculata (ierni....
— hyperborca Hr
* — pennatula Poni. ...
— tluilensis Hr
Staphyloptcris
Stigniaria Lindlcvana Hr
11.
*'rieiiiopteris vittata Brgn.
I Taxites Olriki Hr.
I Taxodium disticluim Ilicli.
i — Tinajorura Hr.
'riiinfeldia arctica Hr.
Tiba Malmgreni Hr.
Tori'cva Dicksouiana Hr. ..
j Ülmns Brannii Ilr
I Vibnrnuni Xordi iiskiöldi Hr.
Walohia linearilolia (ia'pp.
Xylomitus polaris Hr
*Zaniia lanceolata Liiull
*Zamites angustifolius Eichw.
— lanceolatus Eicliw. ..
70
70
24
33
30
63
50
59
50
50
16
15
16
29
8
8
6
7
48
30
28
1.35
31
31
64
58
57
48
84
50
75
77
2.3
28
36
36
36
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19
K.A'.tensk.\kiul.H:indl. Bd. 14 N? ,'>.
RORKRTS THAL.
C.Hm.i-. Hnlivit;r xw li'.ss. Hl,!--! S|>i|y.|,i-l-t;Tiis.T;.i:
lith.An;;. i- "\V;ircf.ei KüJidtj/er b: Cm iVjrite---
"Fig 1,-« Jiphci.opüTw if-i^-ida. 7-10. SpK e,-pni<-ulata. 11-27. .Snli |],-.x.l.il,.s
K.Vetenslc. Ak a<l. lliuuU . Brl 1 l,.N? o .
HdBHKTS TIIAI.
O.lli-n'BiMli-ittyi- zur 16s.S. FU.ra S|.ilzl,(.|.iK,.,is. T:U.'1I.
Fig- l-e.Sphniopter^is distan.s. 7-10. Spli. flexibili.s ll.Sph.lW.naa' 12.-I6. AdiuiiUle.s bdlululu.s. 17.:'1. .\ nmcmnu.s. .'2. Sphenopl.vllm,, lom-i -
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Fi§: 1 -L'O. l.epubdendnm Sternbhre,-! 21. L. s<'la^noides. '22, L. spec. 23-2ÄLYC(ipo(lite;, fililoi-ims. 26. Lepidoptr-lluni .-ariciiium.
K Vetensk Akad Handl ßd II N!5
ROBERTS THAL
OHeer Beitrage ;ur foss Flora Spitzberaens Taf
Fig I 2. Sligniaria !:ndleyana,3 4 Lepidodendron Sternber
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l!,lobosimi.,A.R. crassirosü-f. ,S^ Tx n,a,-ilnitnn. (,-lI K iMjslatmi, K K Coi-dailcs |n.lniu,-f;:.i'iius 12-1S.('. prineiplis. 16. 17. ('.
\)orassill.lius. 1Ö-22. .Sa-m;ironsi.s Siiilzlx-rorn.sis. 23-25. Cnrnolitliec; nlli<li,l„s
K \.-t<-iisk. Akjul Haiull.B.lllkX' ,-
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K.Yoi<-nsk.Ak:ul ll:in.ll.B(l.li..N';i.
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K.V(tcn.sk.Ak:nl.HaiulLBiU4.>"'.'V.
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D.llcer. l?piU-ii\ic /.ur (öss. Klorji SpltzbcPHTiis.Ta]) X\1.
Fl"- l.Oiim-us platama ■.'.O.Lvclbi 310. Ulmus Bniiuui. « b.Txxil.-s (»Iriki, J». b (irewia .Triiat;».
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Fic,; 1-10, .N'yssa anlica. II. .\. billora. l_'-14Jirfwia ci-eiiala lä. lii: oliovala KkIZ lir. ci-caiilula. IS. 'l'ilia Malin''M-ciii.
K.\Vl,-usk.Ak:iil.ll.-iiull.l>(IIV.\';.\
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CAP I.YKI.I. O.lli-,!-. li.ih'lior /.IIP \;,s^ Klo,-., S|„lzl,.-i-.j,vii:, TiiC X.MV.
Fhj,'. i.'J.;i. Arci' ;u'< licuiu^l.-\.lJiuli iisr i-(; A inai'iiualc.
k'.Vil.nsk .M-:;.<l,lI;.li.ll.rMl litNVä.
t'Ar I.VI'.Ll.
O.lli-ci- l'.nlinjc;'!- /iii- iJiss. Flora S|)il7liiri;M-i\s, 'l':ii: W\'.
l'lfi'. 1.-3. Afei- ai'cliciiiii 4, Klumimis Eriilani. j. Kucii-culi rju Imnali.s, (i('( la.slms n-ri-illiuuiiis. 7. I raltn-n-u.s fixvacaiillioirle.s f>.?Va'.;'ai'ia
ii.,.i ;.. In ('.
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K .VcU-nsk. .\\<:u\. II;iiuIl.lnl.l4. X" ö.
SnnT(,|,K-rscilK:: i).li,.,..i;,,...^,..,„.|oss.n„,.,s,„i.b,w..„s r:,rxvv.
Är,;i V IV ^rst'.'Z ]
nr-l-;r;r.:u-
Aiisma nun-rophjlliiiu.
K.Votensk.Akatl.llnmll B(l |f^.^•'.'ö.
SCOTT (;i.|.:-i>,(
^'' '"' '' ""'•'•'• ''"-ili-ay /.iir (»s.s VU.v.i S[)il/.bi-r-yciisT:il' WVI
Fig'. J.2.3.'a. Potaniog-elMii .N'oi'ilciiskjolib. 3. b i-. i.-7. Alisiun
lua iiKin-oplivlInTii.
K.VrliMsk. Aka(l.li:in(ll.l>(1.14.X?.-,.
SCOTT (.iK-rsciiKi; ().ii..,.,.iw:iy,..,„. /öss.ki,,,.;, s,,;ui„.,..,.„vT:„-x
X\l
Fiuj I. Salix varians. ü. P(i|)u!us Lalsainiiidi-s. ,'5. P! Zaddaclii. 4. j. P. riirvulpns. (!. a.Bclula inacroiihvlla. /. 8. Corvhis .\i lliiai-rii.
K.V.-l.-nsk.Ak!i(l. liantU.Bil.li.Wi.
SCOTT .ILKTSi'IIKK »M,.-,: li,.;,,.;,..,. .„, ,^v. Fl,,,., S|.,uW..,.„s.T.i:YMX
Hi;-. l.fnrvlus ScoUii. 2. Corvlus M'OuaiTii iiii(T,„liinla. 3. 4. >,'v.s.sa rfünilata. .VViburniini Ndnli'uskinliii. C. ('„rmis t';
k'Voicnsi,-. Ak-.ui iiiiiHiir.iiu.N":.
SrO'l'T (il.KTSClIKK . ().|l,.,>r, B,-il, ■;,..•,. /,„• Css KI.m-;. S|.il7,l„T..vns.T:,(; \\\ .
Kujl. Mai;-liolKi .\()]'(li-nskiiilili. '2. Ccl-.isü-us i';issmil(ilnis..;. (V;üaci;'u.s i;i:ii-Kihs. 4. 5. Tilia .\lalini;-iTin. (i, Acer- anlicuiii
K,Vetfnsk. Akad.Ilan(U.ßiU'f..NV5.
CAP IIKKK.
0. Ilcn-. Bi-ilrä'^T /.w loss Klor;i Spilzl>ii%^-ns. T;il'.\'X.\ I
Flo' I. MajiUiÜifinoplivlhim borcale. 2. Pojuilu.s ai-rlicrt. 3. F'Ialanus aceroules.i.. Cornus maci-ophvila. j.Carcx noursoakensis.
G.a.Cvpppanlfs borealis. 6. b.Glvntn.slriibus IWeri. 7. FayTis Dfiirdioius. 8. Pa]im-us Colombi. ,'). rralaceus anlunia. lO.UeUila prioa.
K.Yelc,>sk-.Aka<l.n-.uull.Bil.l4.N"5.
O.Herr. B»-il]-in;T zur l.'iss.l'lora Spily.bd-u-,ns TirWXI
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Hg: 1.2. Populiis RirharilsiHii. ?). r. ai-rüi-;i, 4. Cilvplostroliijs. 5. Asplenuim. ti. 7, (ilpii'hcnia Zippei. R. Sjilu-noplci'is hvpprlMirca.
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