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BEITRÄGE
ZUR GESCHICHTE DER
LITAUISCHEN SPKACHE
AUF GRUND LITAUISCHER TEXTE
DES XVI. UND DES XVII. JAHRHUNDERTS
VON
DR ADALBERT BEZZENBERGER.
GO'ITINGEN.
VERLAG VON ROBERT PEPPMÜLLER.
1877.
. hAi:\ \( ' -
• AV
DEM
ANDENKEN SEINES VERSTORBENEN LEHRERS
MARTIN HAÜG
GEWIDMET
YOn DSM
VERPASSRR.
Für diese „Beiträge zur Geschichte der lit. Sprache" habe ich
folgende litauische Werke des IG. und 17. Jahrhunderts benutzen
können :
1) Gatechismusa prasty szadei, makslas skaitima
raschta yr giesmes del kriksczianistes bei del berneliu
iaunu nauiey sugulditas. Karaliauczui, VIII. dena me-
neses sausia metu uJ5gimima diewa MDXLVII, abgedruckt
in „Litauische und Lettische Drucke des 16. Jahrhunderts". I. Göt-
tingen 1874; citirt mit LLD. I. nach Seiten- und Zeilenzahl.
Einzelne Stellen dieses Schriftchens sind in Schleichers „Li-
tuanica" (Sitzungsberichte d. Wiener Akademie philos.-hist. Classe
XL 87) mitgeteilt; das lateinische Prooemium hat Mannhardt im
„Magazin, herausgegeben von der Lettisch-literarischen Gesellschaft"
XIV. 129 abdrucken lassen; die litauische Vorrede und Proben
des Catechismus sind in Geitlers „Litauische Studien" S. 1 ff. (vgl.
Gott. Gel. Anz. 1875. 268) enthalten.
2) Forma chrikftima kaip bajSniczas iltatimse hert-
zikiftes Prufu ir kitofu zemefu laikoma ira. Druka-
w^ot Karalauczui per Jona Daubmana metu Chriftaus
MDLIX, abgedruckt in „Litauische und Lettische Drucke des
16. Jahrhunderts" II— IV. Göttingen 1875; citirt mit LLD. IL
nach Seiten- und Zeilenzahl.
Ein Bruchstück dieses Taufformulars ist bei Geitler a. a. 0.
S. 10 ff. abgedruckt.
3) BIBLIA|tatai efti | Wifsas Schwentas Rafch-
tas I Lietuwifchkai pergulditas | per | Jana Bretkuna
Lietuwos Ple- | bona Karaliacziuie. | Efaise 65. Meine
aulerwelten foUen nicht vmbfonft arbeiten. | I. Cor. 15. Itaq; fres
mei dilecti, Stabiles eftote et immobiles; abundantes in opere Do-
mi- ( ni femper, fcientes quod labor nofter non eft inanis in Do-
mino. I 1590. I Syracid. 18. | Ein menfch wenn er gleich fein beltes
gethan hat , fo ifts | noch kaum angefangen , Vnd wenn er meint,
er habs | vollendet, fo fehlt es noch weit. |
VI Einleitung.
Die Bretkensche Bibelübersetzung — von mir mit Br. und
beigefügter Bibelstelle citirt — wird in der Königlichen und Uni-
versitätsbibliothek zu Königsberg (unter Manuscr. 1214—1221) auf-
bewahrt; sie umfasst fünf Bände in 2^ (Papierhöhe: 34^/2 Cm.,
Papierbreite: 21 Cm.) und drei Bände in 4» (Papierhöhe: 20 Vs
Cm., Papierbreite 15 Va Cm; das Wasserzeichen des Papiers ist in
den Folio- wie in den Quartbänden ein Fisch). Alle acht Bände
sind in mit gepresstem Schweinsleder überzogene Holzdeckel gebun-
den; die Pressung der Deckel ist je bei den Folio- und bei den
Quartbänden gleich. Diese zeigen auf dem vordem Deckel Jesu
Taufe mit der Unterschrift: HIC EST FILIVS MEVS DILECT-|VS
IN QVO MICHI (sie!) COMPLACV|; auf ihrem hinteren Einband-
deckel ist ein zu Gott betender abgebildet mit der Unterschrift:
MISERERE MEI DEI (sie !) BEATVS | VIR QVI NON IMPVTA-
VIT I . Die Foliobände zeigen je auf beiden Deckeln die gleiche
Pressung: das Bild Luthers und darunter das Bild Melanchthons,
je 7^2 Cm. hoch und 5 Cm. breit; unter jenem steht die Unter-
schrift: NOSSE CVPIS FACIEM LVTHERI | HANC CERNE TA-
BELLAM SI MEN | TEM LIBEROS CONSVLE CERTVS E | ; (E =
eris). Unter Melanchthons Bild sind die Worte eingepresst : FOR-
MA PHILIPPE TVA EST SED | MENS TVA NESCIA PINGI
NOTA I EST ANTE BONIS ET TVA SCRIPT ! .
Der 0. angegebene Titel ist der dem ersten Bande vorgesetzte
Haupttitel, die anderen Bände enthalten Specialtitel; die Numeri-
rung der Bände ist auf ihnen angegeben. Ich gebe ihren Inhalt
an, zugleich die gelegentlich bemerkten Daten:
Ptrma dafia, fol., 282 BL, enthält den Pentateuch. Folgende
Daten sind angegeben: bei Mos. I. 1: Anno 1588. 3. Julij; am
Ende von Mos. 1 : abfolui 5. die fept. ; bei Mos. II. 1 : Anno 1590.
13. die Octobr.; bei II. Mos. 39: 22. Octobris; bei Mos. III. 1:
Anno 1590. 22 die Octobr. ; bei Mos. III. 27 : 29. Octob ; bei Mos.
IV. 1: Aö 1590. die 10. Nouembrj.; bei Mos. IV. 30: 17. Nouemb.;
bei Mos. V. 1: Aö 1590. 20. Nouembrj.; bei Mos. V. 33: 26. No-
uembris.
Antra dalis, fol., 235 BL, enthält Josua, Richter, Ruth, Sa-
muel I. und IL, Könige I. und II. Folgende Daten sind angege-
ben : bei Josua 1 : Ao. 1589. 13. Septebris; bei Josua 21 : 26. Sept.;
unter dem letzten Kapitel des Josua: Intra dies 13. laus deo; bei
Richter 1: Ao. 89. 30. Sept.; unter dem letzten Kapitel des Buchs
der Richter : Abfolui 7. Octobris. Ao. 89. ; bei Ruth 1 : Ao. 89. 8.
Einleitung. VII
Octobr.; unter dem letzten Kapitel des Buchs Ruth steht: 1589. 9.
Octob.; bei Samuel. 1. 1: Ao. 89. 10. Octob.; bei Sam. I. 30: 23.
Octob. ; bei Samuel. IL 1 : Ao. 89. 23. Octob. ; bei Sam. IL 31 :
29. Octob.; bei Könige L 1: 4o. 89. die 30. Octob.; bei Kön. L
22: 11. Nouemb.; bei Kön. IL 1: Ao. 1589. 18. Nouebrj.; bei Kön.
IL 19: 28. Nouem.; bei Kön. IL 21: Ao. 1590. 1. Januarij; un-
ter dem. letzten Kapitel von Kön. II: 1590. 3. Januarij.
Treczia dalis, fol., 226 Bl., enthält Chronica I. und II., Esra,
Nehemia, Esther, Hiob, Sprüche Salomos, Prediger Salomo, Hohe
Lied. Folgende Daten sind angegeben :" bei Chron. I. 1 : Ao. 1590.
7. Januarij; bei Chron. I. 27: 13. Januarij; bei Chron. IL 1: Ao.
90. 15. Januarij; bei Chron. IL 34: 23. Januarij; bei Esra 1:
Ao. 1590. 24. Januarij; bei Esra 8: 29. Januarij; bei Nehem. 1:
Ao. 90. 30. Januarij; bei Nehem. 11: 2. P^ebruarij; bei Esther 1:
Ao. 90. 3. Februarij ; bei Esther 8 : 4. Februarij ; bei Hiob 1 :
Anno 1590. 27. Februarij ; bei Hiob 41 : 6. Martij ; bei Sprüche
Sal. 1: Ao. 1585. 2. Decemb. ; bei Sprüche Sal. 28: 11. Decemb. ;
bei Pred. Sal. 1 : Ao. 1586. 2. Martij : unter dem letzten Kapitel
von Pred. Sal.: 4. Martij. Abfolut; intra triduum; bei Hohe Lied
1 : Ao. 1590. 6. Februarij ; unter dem letzten Kapitel des Hohen
Liedes: abfolui eodem die.
Keiwirta dalis, fol., 265 Bl., enthält Jesaias, Jeremias, Klage-
lieder Jerem., Ezechiel, Daniel. Folgende Daten sind angegeben:
bei Jes. 1: Anno 1590. 11. Martij; bei Jes. 61: 24. Martij; bei
Jerem. 1: Aq. 1590. 25. Martij; bei Jer. 50: 10. Aprilis; bei Kla-
gelieder 1: Aö. 90. 11. Aprilis; bei Ezechiel 1: Anno 1590. 26.
Junij; unter dem letzten Kapitel des Ezechiel: abfolui hunc pro-
phetam ao 1590 20 Julij; bei Dan. 1: Ao. 1590. 23. Julij; bei
Dan. 5: 24. Julij.
Penkla dalis, fol., 238 BL, enthält die zwölf kleinen Prophe-
ten und die Apokryphen. Folgende Daten sind angegeben: bei
Hosea 1: Anno 1590. 26. Augusti; am Schluss des Hosea: abfo-
lui Ao. 90. die 27. Augufti; bei Joel 1: Anno 1590. 28. August;
bei Amos 1: Ao. 1590. 29. Augufti; bei Obadia 1: Aö. 1590. 30.
Augufti ; am Schluss des Obadia : abfolui 30. Augulti ; bei Jona 1 :
Ao. 1586. 26. Febr.; am Schluss des Jona: 1586. 26. Febr.; bei
Micha 1: Aq 1590. die 31. Augufti; bei Zephania 1: Ao. 90. 1.
Sept.; bei Haggai 1: Aö. 1590. 2. Sept.; bei Sacharia 1: Aü. 1590.
2. die Sept. 5 am Schluss des Sacharia: abfolui 3. Sept.; bei Ma-
leachi 1: Ao. 90. 3. Septemb.; am Schluss des Maleachi: abfolui
VIII Einleitung.
ao. 1590. 3- Sept.; bei Judith 1: Ao. 1589. 18. Februarij; am
Scliluss des Buches Judith; Abfolui 24 Februarij; bei Weisheit
Sai 1: Ao. 1586. 14. Martij; bei Weish. 13: 18 Martij; beiWeish.
15: 6. Aprilis; bei Weish. 16: 7 Junij; am Schluss der Weish.
Ao. 1586. die uero 8. Junij; bei Tob. 1: Tentaui uertere Tobiä in
lituanicä linguä Aö. 1585 die 21 Nouemb. atq; ablolui inter ü.
dies. Laus Deo ; bei Jes. Sirach 1 : Aö. 1585. 12. Nouembrj. Prae-
fatio Syracidis fcripta eft post ultimum caput, quam huc refer;
am Schluss des Sirach: Abfolutus Aö. 1585. intra dies 14; bei
Baruch 1: Ao. 89 25. Febr.; am Schluss des Baruch: abfolui Ao.
89. 26.. Februarij; bei Makkabäer I. 1: Ao. 89. Febru. 27; bei
Matck.'l. 3: Anno 1590. 8 Februarij; bei Makk. I. 10: 13. Fe-
bruarij; bei Makk. 1. 16: 16. Februarij; bei Makk. II. 1: Ao.
1590 16 Februa.; bei Makk. II. 14: 19. Februarij; bei Stücke in
Esther im Anfang : Ao. 1590. 7. Februa., und am Schluss : abfolui
eodg die; am Anfang von Susanne u. Daniel: Ao. 1586. 28. Febr.;
anx Anfang des „Bei zu Babel": 1. Martij ; am Schluss des „Dra-
che zu Babel": abfolui eodem die; am Anfang des „Gebet Assa-
riae": Ao. 1590. 4. Februa.
Schefchia dalis , 4®, 134 Bl. , enthält den Psalter. Folgende
Daten sind angegeben : bei Ps. 1 : Aö 1580 die uero 20. Maij ; bei
Ps. 114: 5 Julij; unter dem letzten Psalm: Intra dies 47 (corri-
girt aus 27).
Sekma dalis, 4^, 297 BL, enthält die vier Evangelien und die
Apostelgeschichte. Folgende Daten sind angegeben: bei Matthäus
1: Ao. 1580 11. die Maij; bei Markus 1: Aö. 80. 8. Maij; unter
dem letzten Kapitel des Markus: abfolutus 10. Maij. Ao. 80.; bei
Lukas 1: Ao. 1579. 6. Martij; unter dem letzten Kapitel des Lu-
kas : Incepi uertere 6. die Martij Et abfolui 30. Martij ao. 79 ; bei
Johannes 1: Ao. 80. 3. Maij; bei Apostelgeschichte 1: Ao. 1580.
5. aprilis; bei Apostelgeschichte 21: 1. Maij
Afchma dalis , 4^ , 239 Bl. , enthält die paulinischen Briefe,
die beiden Briefe des Petrus, die drei Briefe des Johannes, den
Brief des Jakobus, den des Judas, den Brief an die Hebräer und
die Apokalypse. Folgende Daten sind angegeben : bei Römer 1 :
Ao. 79. 10. Octob.; unter dem letzten Kapitel des Römerbriefes:
17. Octbrj. Ai. 79 ; bei Korinth. I. 1 : Anno 80. 17. Februarij ;
bei Korinth. L 14: 2. Martij Aö. 80; bei Korinth. II. 1: 3. Mar-
tij Aö. 80; bei Korinth. II. 11: 9. Martij; bei Galater 1: Anno
79. 17. Octob.; bei Gal. 6: 27. Octob.; bei Ephes. 1: Aö. 79. 27.
Einleitung. IX
Octob.; bei Ephes. 5: 30. Octob.; bei Philipp. 1: Aö. Chri. 1579.
4. Nouembr.; bei Philipp. 3: 5. Nouembrj; bei Kolos. 1: Ao. 79.
30. Octob.; bei Kolos. 4: 31. Octob.; bei Thessal. I. 1: Aö. 1579.
5. Nouembrj ; bei Thessal. II. 1 : G. Nouemb. ; bei Timotheus L 1 :
Anno 1580. 8. die Februarij; bei Timoth. I. 5: Anno 80. 9. Fe-
bruarij ; bei Timoth. IL 1 : Aö. 80. 15 Februarij ; bei Titus 1 : 15.
Febr.; bei Philemon 1: 16. Febr.; bei Petrus I. 1: Aö. 1580. 11
Martij; bei Petrus I. 3: 12. Martij; bei Petrus II. 2: 15 Martij;
unter dem letzten Kapitel von Johannes 1 : 16. Martij ; bei Johann.
II. 1: 17. Martij Aö. 80; bei Jakob. 1: 17. Martij. 80; bei Jakob.
5: 18. Martij; am Schluss des Judas-Briefes: ao. 80. 18. Martij;
bei Hebräer 1 : Ao. 80. 18. Martij ; am Schluss des Ilebräerbrie-
fes: Aö. 80. 26. Martij; bei Apokal. 1: Ao. 80. 25. Martij; unter
der Apokalypse: Aö. 1580. die 1. Aprilis.
Bretken hat seine Bibelübersetzung also in den Jahren 1579,
1580, 1585, 1586, 1588, 1589, 1590 angefertigt ; hiernach sind die
ungenauen Angaben üeitlers Lit. Stud. S. 12 und Fortunatovs K.
Beitr. 8. 114 zu berichtigen. Bretken hat die einzelnen Bücher
nicht der Reihe nach übersetzt; er ist vielmehr öfters von ihrer
Reihenfolge abgesprungen. Genaues lehren in dieser Beziehung
die obigen Daten — freilich unter der, gewiss unanfechtbaren Vor-
aussetzung, dass in dem erhaltenen Exemplar der Bretkenschen
Bibelübersetzung Bretkens Autographon erhalten sei. Dieses Ex-
emplar ist mit Ausnahme von Luk. 4. 1 — 20 incl., an welcher
Stelle eine steife Kinderhandschrift erscheint, durchaus von einer
Hand geschrieben ; die Schrift ist für ihre Zeit sehr gut. Der Text
ist auf beiden Seiten von gebrochenen Rändern eingeschlossen.
Auf dem inneren, schmäleren Rande sind zu den zehn ersten Ka-
piteln der Genesis die Verszahlen mit roter Tinte angegeben; die
Verszählung kehrt im 32. Kapitel des IL Buches Mos. und im
Buche Tobias wieder. Selten finden sich auf dem inneren Rande
anderweite Bemerkungen; um so häufiger erscheinen sie auf dem
äusseren, breiteren Rande : er ist mit Correcturen, Glossen, verein-
zelt mit Citaten und anderen, diesen ähnlichen Notizen oft ganz
bedeckt. Indessen rühren diese, auf dem äusseren Rande enthal-
tenen Bemerkungen nicht alle von Bretken her; man unterschei-
det in ihnen deutlich verschiedene Hände (vgl. dazu w. u.), und
zwar ausser der Bretkens speciell zwei, die eines Tilsiter Diakonus
Zacharias Bloihno und die eines Katecheten Albertus Strifchka
aus Widzy; jener hat sich in einer dem Tobias hinzugefügten Be-
X I / Einleitung.
merkung} genauBt: Hiyc Lithuanico Tobise limam adhibuit Zacha-
rias Blüthno Tilfenfis diacon; i). Hiernach könnte es scheinen,
ala o>b iBlothno nur die Bretkensche Uebersetzung des Tobias durch-
corrigirt hätte; ich habe indessen seine Handschrift auch an an-
deren Stellen erkennen zu müssen geglaubt. Von Strifchka ist der
afcbma dalis eine förmliche Approbation der Bretkenschen Ueber-
setzu;ng: angefügt: Ego Albertus Strifchka Catechifta widzenfis in
diftrfictu. Magnifici Domini STaniflai Narufchewic , Magni procura-
toiis;Wjlnenfi8, Testor hoc meo proprio Chyrographo me verfionem
NouivTQftftmenti Reuerendi Viri Joannis Bretkij Pastoris in La-
bia lapprobarej Et cum hactenus nuUa prorfus fcripta in nostra
lingua lituanica edita lint, non dubito quin hsec verfio Ecclefiae
litu^picae,; iß ederetur, magnum fructum fit allatura. Auch des
Strifchka Carrecturen und Bemerkungen sind nicht nur auf den
vow ihm unterschriebenen Teil beschränkt. — Einige Randbemer-
kuDgep rühren, vielleicht von L . J. Bhefa her, der auf der Rück-
seite des. Titelblattes der fekma fl?aÄ> folgendes bemerkt hat : ,,Die-
fes; Manufcript von der litthauifchen Bibel ift bey der neuen , ver-
heuerten Ausgabe der litthauifchen Bibel in den Jahren 1814,
181Ö! u« 1816 von mir mit dem litthauifchen Text verghchen wor-
den^ D. Rhefa." In neuerer Zeit war die Bretkensche Bibelübei*-
setzung so gut wie vergessen; Fortunatov gebührt das Verdienst,
zu^st wieder auf sie und auf ihren Wert aufmerksam gemacht zu
haben (K. Beitr. 8. 114 ff.); ein paar kleine Bruchstücke derselben
teilte Geitier Lit. Stud. S. 12 ff. mit ^).
, Ehe ich mehr über Bretken und seine Bibelübersetzung sage.
.'*) Naoh der Einleitung zur litauischen Bibelübersetzung von 1734/1735
S. 4. Anm. 1 war er „vermutlich der jüngere des Namens, der 1609 Diaco-
nus i^nd 1617 daselbst (sc. in Tilsit) Pastor worden, da der ältere bereits
1576. und zwar nur Pfarrer gewesen." In Behms Vorrede zum lit. Psalter
von 1625 wird „Zacharias Blothnau (sie!), Littawscher Pfarherr zu Tilsit"
unter den Geistlichen genannt, welche Rhesa bei der Bearbeitung jenes Psal-
terri unterstützten, üeber die beiden Geistlichen Namens Zacharias Blothno
8. Aamoldts „kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den
Lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandenen Predigern" (Königsberg
1777) SS. 135, 140, 141, 149.
*) Auch hier ist Geitier flüchtig gewesen; statt amis 13» Z. 5 steht in
der Hs. awtSj statt Saddar ados das. 25 Tadda rados^ statt Ta nieg 14b Z. 16
Tanieg u. a.; statt u hat er öfters unrichtig ü gesetzt; Mos. I. 13. 7 steht
in der Hs. nicht kaittymas (S. 90), sondern kaulijmas und das ist natürlich
nom. 8g. , das. 9. 26 steht nicht pagritas (S. 100) , sondern pagirtas.
Einleitung. XI
sind die übrigen , mir bekannt gewordenen litauiscben Scbrift^n
Bretkens zu nennen. Es sind diess : ■ : i
4) Ein Band in 4^ (Königl. und Universitätsbibliothek zti Kö-
nigsberg Ce. 230. 4) , enthaltend : . i f
Poftilla I Tatai efti | Trumpas ir | Praftas Ifchguldi^
mas I Euangeliu, fakamuiu Ba^niczoie | Krikfchczionilob-
koie, nug Aduento | ik Wseliku. | Per [Jana Bretk'Uiia>
Lietuwos Plebona | Karaliaucziuie Prufüfa. | -Iffpäüde'
Karaliaucziuie i Jurgis Ofterbergeras. 1 M^eta P^no«
1591. 1 . Ein Blatt Titel; 6 Seiten Dedication an dön Markgrü«*"'
fen Georg Friederich; 431 Seiten Text; zwei Seiten Druckfehler^
eine leere Seite. Daran schliesst sich: • ; ..
Poftilla I tatai efti | Trurapas ir | Praftas Ifchgül-
dimas | Euangeliu, fakamuiu Bafzniczoie | Krikfcfc-'
czionifchköie, nug Wseliku | ik Adüento. | Per | Jana-
Bretkuna Lietuwos Plebona | Karaliaucziuie Pruf^
fu. I Iffpaufta Karaliaucziuie | Jurgio Ofterbergero. (
Mffita Pono 15 91. I . Ein Blatt Titel; 523 Seiten Text; z#ei
Seiten Druckfehler; eine leere Seite.
Den ersten Teil dieser Bretkenschen Postille habe ich mit Br.
P. citirt, den zweiten Teil mit Br. P. IL, beide nach den Seiten-
zahlen.
5) Ein Band in 12« (Königsberger Stadtbibliothek C. a. 144),
enthaltend:
Giefmes | Duchaunas, ifch | Wokifchka ing Lietu-^|
wifchka lie^uwi, per ne- | kurius Plebonus Her- | ce-
giftes Prufu, per- | gulditas. | Iffpauftas Karaliauczu-|
ie per Jurgi Ofterbergera | 1589. ] . Ein Blatt Titel; ein
Blatt Widmung „Rcverendis | et doctis viris | Dominis Paftori- | bus
& Miniftris Ecclefia- I rum Lithuanicarum" ; 66 Bl. Text ; drei Bl.
fiegister. — Von mir mit Br. G. (oder BrG.) nach den Seitenzah-
len citirt; an Br. G. schliesst sich:
Paraphrafis | permanitina poteraus malda, per
Martina Mofwi- | da ifchguldita. | . Sieben Blätter, von
mir mit PM. nach den Seitenzahlen citirt; an PM. schliesst sich:
Kollectas | Alba | Pafpalitas Maldas, pra- | ftalu
Nedeliafu ir didzofu Schwen- | tefu, per wiffus msetus
Hercegi- j fteie Prufu giedamas | ifch | Wokilchko
liefzuwio ing | Lietuwifchka pergulditas | Per | Jana
Bretkuna. | . MDLXXXIX. | . Ein Blatt Titel, 15 Bl Text, von
XU Einleitung.
näif a&l Bi^. Eo. (oder BrKo.) nach den Seitenzahlen citirt ; an Br.
Ko. schliefst sich:
• • K^ancionalas | nekuru Giefmiu, Ba- | JJniczioie
Di'ewa, ant di-|dziun Schwencziun föcnu | budu gie-
därmti'iü. I Iffpauftas Karaliauczuie, per | Gurgi Öfter-
bergerä. 1589. | . Ein Bl. Titel, 31 Bl. Text; von mir mit Br.
Eä. (öder BrKa.) nach den Seitenzahlen citirt.
' Wie aus den Titeln erhellt , ist nicht alles in diesem Bande
enthaltene Bretkens Eigentum ^); wol aber muss er für den Red-
äctör desselben gelten. Er sagt in der den Giefmes vorgesetzten
Dö^ication: ,,Ante aliquot annos, viri Reuerendi, lelectiores Canti-
lenas facras, prsecipue vero D. Martini Lutheri, per Martinura Mof-
uidium, Lituanice seditas effe, optime noviftis: Cum vero rüdem
BitvanoiTim plebeculam, non parum ijsdem, in Religione vera pro-
ftcissie, i*es ipsa teftetur: Et iam exemplaribus diftractis, vos ipfi
alias eiüsdem generis cantilenas transtuleritis , & ä me efflagitaue-
rfti^, ut ille vefter & Mofuidij labor denuo typis euulgetur: veftris
pötitionibus tarn pijs ego refragari non debui. Canciunculas igitur
fecundum cancionale Witebergenfe digefsi & imprimi curaui. Qu5
libfelhim sequo animo ut fufcipiatis, vos rogo et oro. Valete in
Ohrtfto. Regiomonti Anno 1589. die II. Aprilis. Johannes Bret-
kitis." Es könnte hiernach scheinen, als ob in die Giefmes alle
dem Katechismus von 1547 beigegebenen Gesänge aufgenommen
-wären; diess ist jedoch nicht der Fall, und nur die Lieder „Pa-
fjTäscbaiTn schwentases dwases" (LLD. I. 19. 27) und „Bernelis
gime mumus'* (LLD. I. 33. 5) haben dort Aufnahme gefunden ^).
In dem von mir benutzten Exemplar des in Rede stehenden
Buches ist auf dem Vorsetzblatt bemerkt: „Johannis von Gerenk
(öder Geremt ?) Adi 12 Julij Ao 89. Constat 8 g." Von zwei, hier-
von verschiedenen Händen sind auf die einzelnen leeren Seiten des
Buches kirchliche Hymnen in litauischer Uebersetzung eingetragen.
Die erste' Hand hat auf die Rückseite des vorderen Einbanddeckels
— das Buch ist in rotes Leder gebunden — und zum Teil noch
auf das Vorsetzblatt den Hymnus „Chwola taw buk saldus Diewe|
Chwola taw buk mufu Pone" u. s. w. geschrieben; die fünfte
*) In Br. Ko. S. 26 findet sich eine „Malda Wiefchpaties . . . giefmena
per D. Powila Sperata pataifita"; über Paulus Speratus vgl. Rhesa im Kö-
nigsberger Programm zum Reformationsfest des Jahres 1823.
*) Der Text des Liedes „Bernelis gime mumus" in Br. G. weicht in der
ersten Strophe von dem Moswidschen LLD. L 83. 5 ab, vgl u. S. 80.
Eiuleitung. XIU
Stxople dieses Hymnus ist, da das Papier abgeschabt istj ualeser"
lieh , die sechste Strophe (auf dem Vorsetzblatt) ist nur zum Teil
lesbar. Die einzige bemerkenswerte Form, welche dieser Text ent-
balt, ist aipirty (d. i. aipirkii) in der zweiten Strophe ^). Di«
z\?eite Hand, welche, wenn mich mein Auge nicht sehr gee
täuscht hat, die Bretkens ist^ hat auf die Rückseite jenes Vox;«
setzblattes und auf die Rückseite des Titelblattes von Br. G.
(dort drei Strophen, hier eine Strophe) das, ausserdem, wie er-
Änt, in die Giefmes aufgenommene, Moswidsche „Paprai-
schaim schwentases dwases" geschrieben ; der Text zeigt hier keine
Abweichungen von dem in Br. G. und LLD. L 19. 27 gedruckteste
Von derselben Hand geschrieben folgt der Hymnus „PerJJegnok
mus Diewe Tewe | Tawa schwentaie deschine" u. s. w.; beachtens-
wert ist in der ersten Strophe die Form mielca (Parodik mums
mielae tawa) d. i. meil^. Der Schluss dieser Hymne steht auf ei«»
nem zwischen dem Register zu Br. G. und PM. eingehefteten Blatte ;
auf ihn folgt daselbst, ebenfalls von Bretkens Hand geschrieben,
das Lied „0 Diewe wifsagalifis | Tewe am^inasis" u. s. w. ; es ent-
hält in der ersten Strophe die bemerkenswerte Form efmj d. i
ime. Auf der Rückseite jenes Blattes folgt, von derselben Hand
geschrieben, die Hymne „Diekuyu taw Diewe Tiewe | Jog mane fchg
nakti faugoyej" u. s. w. , aus der nur fch^ zu nennen ist — das
einzige Wort eines Bretkenschen Textes in dem der Nasalvokal ^
vorkommt. Am Ende derselben Seite stehen unter der Ueber-
schrift „In Natais (sie!) Domino Gaudent omnes Angeli" ein paar
litauische und deutsche Zeilen, die ohne Bedeutung sind. Dero
Schluss von PM. sind (wieder von Bretkens Hand) hinzugefügt die
Hymnen „Pana Diewa pagimde | Pana Christu pawede" u. s. w.
(fünf Strophen) und „Nobis est natus hodie" (in ht. üebersetzung).
Jene enthält nichts bemerkenswertes; aus dieser habe ich anzufüh-
ren: fzwiafzdea d. i. zcatgzdes (Str. 2), Menua d. i. menü (das.)
und kaik daikis d. i. k'ek ddikts (Str. 3); fzwiafzdes und kaik
können Schreibfehler sein, müssen es aber nicht sein. — Auf der
Rückseite des Titels von Br. Ko. ist ein Hymnus „Todrin o Chrik-
fczonie koCznas gedok nu gesmes tu" u. s. w., der sprachlich wie-
der ohne Bedeutung ist, eingetragen, und endlich ist auf die letzte,
leere Seite von BrKo. und auf die Rückseite des Titelblattes von
Rr. Ka. (hier drei, dort vier Strophen) der, auch schon unter den
*) Hiernach ist u. S. 89 Anm. 4 zu berichtigen.
/ XIV Einleitung.
<(
! ^fiiV/iweÄ befindliche , Moswidsche Hymnus „Bemelis gime mumus
- :«/ s. w» geschrieben; auch diese beiden Hymnen rühren von der
[i^weit^^ von JBretfcens Hand her. Der Hymnus „Bernelis gime
r.|»i|mijis*^ ist hier um . eine Strophe vermehrt und zeigt mehrere Ab-
o"W0Jcbui3iigen.von dem Moewidschen und dem in Br. G. enthaltenen
;i .Taiöt^ sie werden bei a»derer Gelegenheit besprochen werden.
,i...i ..Die. schriftstellerische Tätigkeit Bretkens ist mit den unter 3),
i4)iund &) genannten Werken nicht abgeschlossen; in des Matthäus
1 .J?ra^w:iu$ jPrieussischer Schaubühne (im Auszuge mitgeteilt von W.
..FieaiB0B...,^Matthäu8 Prätorius' Deliciae prussicae oder Preußische
.1 Sivhftlibübne. Berlin 1871"), wird öfters auf eine Arbeit Bretkens
.]369^^ genomn^en, die Prätorius meist als ,,Ms.", aber auch als
„Historia rerum Prussicarum" anführt. Ich habe über dieses Werk
.\iwi(pein : Verbleiben nichts ermitteln können; es scheint nicht ge-
I ^drueikt wQrden zu sein.
.\ .»«Ueber, Bretkens Leben finden sich nur spärliche Nachrichten.
i^Au^i .Qu&ndts Vorrede zu der litauischen Bibelübersetzung von
v.xl,7\34/i73& erfährt man, dass „Johannes Bretkius von Bammeln
-;i»eben.IViedland gebürtig und anfangs Pfarrer in Labiau war, wo-
itseUjM^t er. j 1567 dem Corpori Doctrinae Prutenico unterschrieben
•Uü^d .1580. das Neue Testament ins Litthauische übersetzet; Nach-
■ ipaU Pfarrer an der Litthauischen Gemeine in Königsberg > allwo
er die üebersetzung der übrigen Bücher Heiliger Schrift zu Ende
igfibrapht Und 1603 im Herrn entschlafen" (S. HL Anm. 2). Wei-
•fep benehtet Ostermeyer Erste littauische Liedergeschichte (Kö-
nigsberg 1793); „Johann Bretke war gebohren zu Bamblen, wel-
:.cbea,^n adliob Gut und Dorf ist, im Hauptamte Tapiau gelegen.
Ob sei» Vater Eigenthümer des Guts, oder nur ein Einwohner
■ iäSÄelbst^ und schlechter Mann gewesen, ist nicht bekannt. Das
; aber weijS man, daj} der Sohn nach zurück gelegten academischen
Jfthren. 1563 Pfarrherr in Labiau geworden, von da er 1587 das
Predigtamt bey der damals sehr zahlreichen Littauischen Gemeine
in Königsberg erhielt^), wo er auch 1602 im Monat October ge-
• j '
*) Zu den hier angegebenen Daten bez. der Anstellung Bretkens in La-
biau und Königsberg stimmt, dass er sich auf den, vom Jahre 1580 datirten
Titeln der Qnartbände seiner Bibelübersetzung „Labguwos plebonas", dage-
gen auf dem im Jahre 1590 geschriebenen Haupttitel derselben „Plebonas
Karaliaoziuie" nennt; auf den Titeln der Bände 2-5 hat er seine Stellung
Dicht angegeben.
Einleitung. ' XV
storben. Er ist der erste, der in Labiau ohne Tolken' geprediget,
ob er aber das Littanische daselbst erst gelernet, oder schon vor-
höP gekonnt, ja wohl gar von littauischen ElterÄ gewese»^ weiß
man nicht Er nennt sich auf dem Titelblatt seiner Postille Bret-
kims, welches ein bekannter Familien-Namen noch heutige« Tages
in Littauen ist" (S. 18 f.). Hiermit stimmen die kurz gehaltenen
Angaben Rhesas Geschichte der litthauischen Bibel (Königsberg
1816) S. 8 und Jöchers in seinem Gelehrtenlexioon I. 1370 über-
ein; vgl. auch Amoldts „fortgesetzte Zusätze zu seiner Historie der
Königsbfergschen Universität" (Königsberg 1769) S. 54, dessen -An-
gaben schwerlich ganz genau sind. Ich kann ^a dem angeführten
nur noch hinzufügen, dass Prätorius Bretken als seinen „Eiter-
Vater" bezeichnet (Pierson a. a. 0. S. 4). . . m..
Was Bretkens Namen betriffb, so schreibt er selbst sich Bfet--
kunas und Breikius , in Rhesas und Behms Vorreden zum Psalter
von 1625 vnrd er Bretke genannt, Prätorius nennt ihn Bretichen,
Johann von Breüchen, Herr von Br eichen. Dass BreiJkuHas iA-
tuanisirung von Brettchen sei, ist, schon der lat. Yotm' Breikius
wegen, nicht glaublich und eher lässt sich das umgekehrte an-
nehmen. Ich habe mich für Bretken entschieden^ indem ich- die
litauische Form germanisirte; vielleicht wäre Bretke vorzuziehi^n.
Ob die Bezeichnung y,Herr von Breitchen'^ richtig ist, weiss ich
nicht.
Bretken war kein Mann von grossen geistigen Fähigkeiten.
In seiner Postilla, dem einzigen seiner Werke, in »dem wir seine
Individualität fassen können, zeigt sich nirgends eine erhabene
Auffassung eines Gegenstandes, nirgends auch nur eine Spur von
tieferer Empfindung, nirgends ein ansprechender Gedanke; alles
ist nüchtern, gewöhnlich. Zuweilen hat sich Bretken bemüht,
volkstümlich zu reden, indessen diess ist ihm meist jniasluiigen
und oft ganz geschmacklos. Für die Trivialität seiner Predigten
führe ich ein Beispiel an; die Betrachtung des Evangeliums vom
3. Sonntage nach Epiphanias hat er so disponirt : ape liggas ^mo-
niu ir ißgidijma Pono Jefaus Kriftaus trumpai kalbefim. Ant Pir-
mo: Ape liggas Szmoniu. Schicze turrim ^innoti: Ant Pirmo.
Kas ira raupiai. Ant Antro. Kas ira kaulu ligga. Ant Treczio.
Eodelei JSmones kartais raupfais kartais kaulu ligga ferga u. s. w.
Mehr davon wird man wohl nicht wissen wollen.
Andrerseits ist anzuerkennen, dass Bretken eine tüchtige Ge-
lehrsamkeit besass; er war mit der theologischen Literatur seiner
XVI Einleitung.
Zqit wol bekannt. Diess zeigen seine Citate in der Bibelüberset-
zungy von denen ich einige anführe. Zu Hieb 22. 24 ist am Rande
bemerkt „Vide Ofiand."; zu Ps. 120. 1 findet sich die Note „Vide
Dionifium a Rikel | Item Flamminiu | It Valsebtum | It Luther" ; bei
Sprüche 18. 17 ist bemerkt „Vide Vatab etc. uerlionem" und zu
das. 20. 27 „Vide Lutlier."; bei Mos. IV. 18. 1 steht das Citat
„Vide Lyram", zu das. 21. 11 ist eine lateinische Randglosse aus
dem „Liber bellorum Doi" gesetzt, zu das. v. 14 ist bemerkt „Vide
Ly I ram et (?) ratali: | numero 14 et (?) 15 j K. Pellicanum. | ",
und zu das. v. 13 „Ifch to kalbama ira knigolu" findet sich die
Randbemerkung „vide Pellicanum", die Josua 10. 13 wiederkehrt;
zu Josua 24. 27 findet sich die Note „Sanctuaru | figt locum mi-
nirterij | prius qdem Tabernaculü | poftea Templum. lUyric"; öf-
ters ist auf Luthers Marginalnoten verwiesen, so Richter 15. 8,
IV. Mos. 27. 20, 21 u. ö.
Dass Bretken ausser deutsch, litauisch und lateinisch auch
griechisch und hebräisch verstand, bedarf kaum eines Beweises;
zu II. Chron. 21. 9 hat er am Rande bemerkt „Vide Heb." und
IV. Mos. 5. 9, 15. 21 hat er hebr. n^ann als thruma beibehalten.
Vielleicht war Bretken auch des Polnischen kundig, s. w. u.
Was die Vorlage anlangt, nach der Bretken seine Bibelüber-
setzung angefertigt hat, so ist in ihr zweifellos die Luthersche
Uebersetzung zu erkennen. Das beweist der ganze Tenor der Bret-
kenschen Uebersetzung, das beweisen die in den Glossen enthal-
tenen deutschen Wörter und Ausdrücke, die sich sämmtlich im
Lutherschen Text wiederfinden , dafür sprechen auch einzelne Stel-
len, an denen der Bretkensche Text genau mit dem Lutherschen
übereinstimmt, von der Vulgata und den LXX aber abweicht, wie
IL Mos. 22. 29: Tawa pilnjhe ir Afcharas ne ufzirukink (mit
später Tinte am Rande: tawa iauna wjna ir Aleu), Tawa pir~
mqghi Sunu turri man düti; Luther: „Deine Fülle und Thränen
sollst du nicht verziehen. Deinen ersten Sohn sollst du mir ge-
ben"; Vulgata: „Decimas tuas et priraitias tuas non tardabis red-
dere, primogenitum filiorum tuorum dabis mihi"; LXX: lATtaQxccg
akiovog Ttai Itjvov aov ov TtadvateQijaeig'* (hebr. : '^nNbTa '^^.ts'^t «'^
nnfijn). Andere Stellen scheinen darauf hinzuweisen, dass sich
Bretken nicht ausschliesshch an Luthers Uebersetzung gehalten
hat und dass er neben ihr auch die Vulgata, vereinzelt auch die
LXX und den hebräischen Text zur Grundlage seiner Uebersetzung
machte. Man vgl. das o. über seine Kenntniss des Hebräischen
Einleitung. XVII
gesagte und ausserdem I. Mos. 49. 22: Dukteres u)aikfchczoij Ap-
lemis \^ant miarif] mit der Randglosse „im Regiment paretkaa reäe^
jifne^% wofür alle mir zugänglichen Ausgaben der Lutherschen üe-
bersetznng „die Töchter treten einher im Regiment** haben, wäli-
rend die Yulgata und der hebräische Text zu dem litauischen äni
«iirM stimmen : filiae discurrerunt super murum", in© "^^ ^?,'^ ^*^*i^9
die LXX sind bei der Uebersetzung sehr abgewichen. Verein-
zelt ist Bretken gleichmässig von dem Text Luthers, dem der
Yulgata und der LXX und dem hebr. Text abgewichen: Riiöü
alba parifu Josua 22. 24, Luther: „heute oder morgen", Vulgata:
„cras", LXX: chjqlovj hebr. nnö. Ich muss es bei diesen kurzed
Bemerkungen bewenden lassen, denn zu einer gründlichen Unter-
suchung über die angeregte Frage bedarf es grösserer Vertrautheit
mit den älteren Ausgaben der Lutherschen Uebersetzung, als Ich
besitze und mir erwerben kann. ' *
Dass Bretken bei seiner Uebersetzung verschiedene Ausgaben
der Lutherschen Bibel benutzt hat, geht aus verschiedenen Stellen
der ersteren hervor. Sam. U. 23. 2 steht am Rande „haec ex
editione 1540" und auf einem eingelegten Blatt ist bemerkt: „Anno
1540. Der Geilt des Herrn hat durch mich geredt vnd fein wört
ifb durch meine Zunge gefchehen. Der Gott Ifraels hat mir ge-
redet, der Hort Ifrael hat mir zugefagt, der Herrfcher vnter den
Menfchen" u, s. w. Hierunter steht : „ Alia uetuftior seditio fic ha-
bet. Der Geift des Herrn hat durch mich geredt, Vnd fein auf-
fprechen ift durch meine Zunge gefchehen. Er fprach, der Gott
Ifrael hat mir geredt, der Hort Ifrael, der Herricher vnter den
Menfchan" u. s. w. Zu H. Chron. 35. 5 ist ein Zettel eingelegt,
auf welchem bemerkt ist: ,yBe% ßowekei Schweniibeie pagel alle
namu Tiewu iarp tu/u broliu. Ir aile Tiewu Namu tarp Leuitu
Q Sic Lutheri editio ht edita q anno q 37'*. Zu Kolos. 2. 20 ist
am Rande bemerkt: „Vel fic fecundum veterem Translationem".
Vielleicht hat Bretken bei seiner Bibelübersetzung auch pol-
nische Hilfsmittel benutzt. Marfchkineld waiko als Uebersetzung
von „Nachgeburt" (u. S. 299 f.) weist auf polnische Vorlage hin;
zu kurkljs HI. Mos. 11.30 ist am Rande bemerkt: „Polonus trans-
tulit Salamandra" ; auf der Rückseite des zu IL Chron. 35. 5 ein-
gelegten Zettels steht: „Dietenbergij Germ | Cracouiana Polon."
Wer die Räschheit bedenkt, mit der Bretken seine Bibelüber-
setzung angefertigt hat (vgl. die o. S. VI f. verzeichneten Daten),
vrird vielleicht geneigt sein, ihn für einen flüchtigen, oberflächli-
II
XVIII Einleitung.
chen Arbeiter zu halten. Indessen jene Raschheit ist nicht der
Leiehtfertigkeit entsprungen, sondern einer ausgezeichneten Kennt-
niss der litauischen Sprache. Der Wert der Bretkenschcn Ueber-
setzung ist von Ostenneyer Erste lit. Liedergeschichte S. 19 und
besonders von Rhesa Gesch. d. lit. Bibel S. 10 ff. ^) mit beredten
Worten anerkannt. Weniger anerkennend drückt sich Lepner aus
(Der preufche Littauer S. 129), wenn er von ihr sagt: „ich achte
nicht, daß sie recht correct, und nach der Grund-Sprache allent-
halben übersetzet sey" — indessen dieser Tadel bezieht sich nicht
auf Bretkens Behandlung der litauischen Sprache, denn von Bret-
kens Postilla erkennt Lepner (S. 131) an, dass „der Ruhm- werte
Mann sich darinnen einer recht eigentlichen Redens-Art in der
Littauschen Sprache gebrauchet". Dass Bretken sehr gewissenhaft
und sorgfältig gearbeitet hat, lehrt ein Blick in sein Manuscript
mit seiner Fülle von Glossen und Correcturen, überall ist er be-
müht zu glätten und zu verbessern. Oft ist seine Uebersetzung
ganz vortrefflich. Verdienen seine Uebersetzungen von Jes. 17. 13:
tos perfegdines , kaip dulkems ant kalnu weeias dara ir katp We-
fului Perkunas dara und von Hiob 12. 2: iumus mirrus numirs
Ipshmintis nicht den Vorzug vor den entsprechenden Stellen der
revidirten Bibelübersetzung von 1869: perfekims j'Sts, kaip pelams
ant kalnü nü wpjo iropijas ir kaip dulkems nü wütrös nufidüß;
fu jumis ißminiis ißmirs ? An anderen Stellen freilich ist seine
*) Aus dieser Schrift teile ich noch eine Stelle mit (S. 14, 15), die für
die Geschichte der Bretkenschcn Bibelübersetzung von Wert ist: „Nachdem
Bretke mit grossem Fleiss die Bibelübersetzung zu Stande gebracht hatte,
übergab er seine Arbeit der fürstlichen Landesregierung mit dem Wunsch,
dass selbige das Werk nochmals revidiren lassen sollte und alsdann dem
Druck übergeben möchte. Die Landesregierung bezeugte dem Verfasser ihre
Zufriedenheit und empfing die Handschrift mit Freuden aus der Hand ihres
Urhebers, um sie sprachkundigen Männern zur Durchsicht zu übergeben.
Die Durchsicht verzögerte sich aber über vier,Jahre lang, daher die Regie-
rung 1595 am 18. Jul. den Befehl ergehen Hess, dass die Revision beschleu-
nigt werden sollte. Zugleich ward in der Verordnung festgesetzt, dass dem
Uebersetzer sein Werk für eine von ihm zu bestimmende Summe abgekauft
werden sollte. Letzteres geschah auch wirklich; denn Bretke überliess die
ganze Handschrift käuflich an die fürstl. Bibliothek. Es erging 1599 den
14. Februar ein Befehl an die Professoren Artomedes und Pouchenius, die
handschriftliche litthanische Bibelübersetzung der öffentlichen Büchersamm-
lung einzuverleiben und für künftige Zeiten aufzubewahren. Hiebey hatte
es aber auch sein ganzes Bewenden".
Einleitung. XIX
üebersetzung schlecht, oft von der deutschen Vorlage zu abhän-
gig; man vgl. : waikfchczoia keliu fawa "iHewo ir io griekofu, kuru
gUfsai Ifraelq buwa darens griefchnu L Kön. 15. 26; Kq dariau
efch iaWf mana Szmones? Micha 6. 3; melfiunfe karaliaus, Ponq
Zehaoih Sachar. 14. 16, 17 ^). Indessen solche Fehler sind nicht
eben häufig; vielleicht hätte sie Bretken auch noch verbessert, aber
er mag eingesehen haben , dass seine Mühe vergeblich gewesen sei,
dass seine Bibelübersetzung nicht gedruckt werden würde, und
deshalb mag er die weitere Arbeit an ihr aufgegeben haben. So
ißt sie mit manchen Versehen und Schwächen uns erhalten , aber
das Gute überwiegt doch in ihr und verdient dieselbe Anerken-
nung, die uns Bretkens treuer und selbtloser Fleiss abzwingt. Zur
Würdigung seines Charakters mag eine Stelle aus der Dedication
seiner Postüla an den Markgrafen Georg Friedrich dienen, die ich
als Schluss des über Bretken zu sagenden hier mitteile : „video
enim sermonem Christi non eo modo, ut Apostolus vult, propter
librorum inopiam inter Lithuanos habitare. Tarn misera enim il-
lius gentis conditio, ut hactenus nee ipsa Biblia in lingua sua ha-
bere potuerit et omnibus propemodum libris, in quibus doctrina de
Dei Essentia et voluntate comprehenditur, sola sit desütuta. Quare
cum hanc Euangeliorum explicationem ex clarißimorum Theologo-
rum commentariis desumptam aliorum judicio subijcerem illique
Studium et laborem meum qualemcunque comprobarent nee non
peterent, ut illum Ecclesiae communicarem, lubens illorum ju-
dicio acquieui, non quod judicarem me perfectum et omnibus
raodis elaboratum quid producere (meo enim me pede ac modulo
inetior) sed ut Lithuanorum inopiae aliquo modo subuenirem et
Tel caprinos capillos ad Templum Domini offerens aliis occasionem
praeberem, ut aurum et gemmas ad idem proferrent, quo illud in
hac gente Lithuanica probe extrui po^it, ac sermo Christi in ea-
dem abunde habitare incipiat. Tum ut testarer me sermonem
Christi, scriptis Prophetarum et Apostolorum traditum, confeJXione
Augustana, corpore doctrinae Prutenico et Formula Concordiae
eiusdemque Apologia illustratum, ex animo amare, ab fanaticis
haereticorum opinionibus, imprimis autem a Caluinianorum blas-
phemia abhorrere nee non trigesimum iam annum elaborare ut in
Ecclesia puritas doctrinae conseruetur, omnis autem haeresis ex
eiusdem finibus exterminetur".
*) PonQ kann Genit. Sg. sein, wabrscheir.lich aber ist mir, dass es hier
als Aoc. Sg. aufzufassen sei.
II*
XX Einleitung.
6) Ein Band in 4° (Königliche und Universitäts-Bibliothek zu
Königsberg Cb. 176. 4), enthaltend:
Enchiridion | Catechifmas | maßas, dsel pafpalitu |
Plebonu ir Koznadiju | Wokifchku ließuwiu para-|rchits
per Daktara Mar- | tina Luthera. | ilch Wokifchka lie-
^uwia ant | Lietuwifchka pilnai ir wiernai pergul-|dita8,
per Baltramieju Willentha | Plebona Karalauczuie ant |
Schteindama. | If.chpauftas Karalau- | czui per Jurgi
Ofterber- | gera, Metu Diewa | M. D. L. XXIX. | . Ein Blatt
Titel, 40 Bl. Text; in dem von mir benutzten Exemplare sind
die Blätter 5, 8, 38, 39 herausgerissen; von mir mit „Enchir."
nach den Seitenzahlen citirt. Auf Enchir. folgt:
Euangelias bei | Epiftolas, Nedeliu ir fchwen- | tuju
dienofu fkaitomofias, BaJXniczo- | fu Chrikfczonifchkofu,
pilnai ir wiernai per-|gulditas ant Lietuwifchka Szodzia,
per I Baltramieju Willenta Plebo- | na Karalauczui ant|
Schteindama. | Priegtam, ant gala priedeta jra Hifto-|
ria apie muka ir fmerti Wiefchpaties mufu | Jefaus Chri-
ftaus pagal kieturiu | Euangeliftu. | Ifchfpauftas Kara-
lauczui per Jurgi | Ofterbergera, Metu | M. D. LXXIX. | .
Titelblatt, drei Bl. Dedication an den Markgrafen Georg Frie-
derich, 216 Seiten Text. Von mir mit EE. nach den Seitenzahlen
citirt.
Willent bezeichnet in der Dedication seiner Evangelien und
Episteln den Mosvidius als seinen „patruelis" (LLD. L VII) und
berichtet von sich: „non solum a teneris annis in hac Academia
educatus sum et institutus, sed postea eins Celsitudini seruiui et
in Ecclesia hac docui annis propemodum 27, quibus in eo totus
fui, ut Ecclesia, cuius uix prima fundamenta erant iacta, in mea
gente et hac Principis ditione adolesceret, constitueretur, et uer-
bum Dei patria lingua longe lateque propagaretur. Eo consilio
a me ex scriptis Lutherjl quaedam conuersa et edita sunt ante, in
quibus Catechesis illa parua, quam emendatiorem nunc quoque
edidi cum alijs non nuUis ad idem argumentum spectantibus. In
hoc autem opere, quo Euangelia et Epistolae, quas Dominieales
uocant, continentur, propemodum decennium elaboraui. Quid in
eo praestiterim malo alios quam me testari. Sane liaec ipsa in-
terpretatio, a peritiJJimis quibusque eins linguae et intelligentibus
doctrinam nostram saniorem approbata est et coUatio diligens
ostendet .... Nunc uero spes magna mihi in dementia et mu-
Einleitung. XXI
nificentia C. T, reposita est, et futurum omnino confido, ut meae
inopiae succurratur. Familiam alere cogor satis magnam, Liberi
etiam mihi plures, nati tarn ex priore, quam hoc praesenti coniu-
gio, sunt educandi, non nulli in studijs bonarum artium enutrien-
di, et quanta hie sit rerum omnium Caritas hoc tempore, res ipsa
docet nee ego solum conqueror. Requirunt etiam hae editiones
librorum sumptos non paruos. Sed querelae mihi hoc loco non
sunt instituendae. Hoc unum a tua celsitudine, quod restat, peto,
ut mandato publico caueat, ne uersiones aliae in hanc T. C. di-
tionem importentur uel usurpentur. Satis enim constat, quam fa-
cile hoc modo corruptelae dogmatum possunt inuehi et propagari,
praesertim in ea lingua, quae plerisque ignota est ... . Bartho-
lomaeus Willenthus pastor Lithuanicus".
Nach den übereinstimmenden Angaben Arnoidts „kurzgefassten
Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kir-
chen in Ostpreussen gestandenen Predigern" (Königsberg 1777) 1.22,
Ostermeyer a. a. 0. S. 267 und Rhesas a. a. 0. S. 5 wurde Willent i.
J. 1550 Prediger der litauischen Gemeinde in Königsberg und starb
als solcher im October 1587. Ausser seinen o. angeführten Ar-
beiten kenne ich nur noch eine von ihm herrührende lit. Ueber-
setzung des Liedes „Singen wir heute mit gleichem Mund**, die
sich im Sengstockschen Gesangbuch S. 56 befindet.
7) Poftilla I Lietuwiszka | Tätäy eft | Izguldimas pra-
ftas I Ewangeliu ^nt koznos Nedelios ir | Szwentes per
wifus raetus, kurios | pägal buda fenä Bäzniczioy Diewä|
eft fkaitomos. | Nu iJJ nauia fu didziu perweizdeghimu
eftjizduotä. | Nokladu Jos Mili : Ponios Zophios päj5u-|
^wes Ponios Morkuwienes Wnuczkie- | nies Mär^alkie-
nes R. J. M. | Wilniuy | per Jokub% Morkunq,, tarn% Ku-
nigäikfczia Jo Mili- | ftos Ponq, Pon% Kryßtäfa Radiwila,
Wäiwä- I dos Wilniaus. | Metuofe Diewa 1600. | . In 2°;
1 Bl Titel; 4 unpaginirte Blätter enthaltend Dedication, Vorwort
und einen Katechismus; dann folgen zwei Teile der Postille, zu-
sammen 389 Bl., mit durchgehender Blattzählung; darauf folgt
die treczia dalis Paftilos, 85 Bl. umfassend, mit besonderer Blatt-
zählung. Ich habe die unpaginirten Blätter und die beiden ersten
Tdle dieser Postille mit „Post.** nach den Seiten citirt, und zwar
die unpaginirten Blätter mit lateinischen Ziffeni, die beiden ersten
Teile mit arabischen Ziffern; der dritte Teil ist mit „Post. III"
nach den Seiten (mit arabischen Ziffern) citirt. Das von mir be-
XXII Einleitung.
nutzte Exemplar dieses Werkes befindet sich in der Königlichen
und Universitätsbibliothek zu Königsberg (Ce. 77. fol.); über seine
Schicksale und seinen Verfasser habe ich nichts genaueres ermit-
teln können.
8) Ein Band in 8<> (Königliche und Universitäts-Bibliothek zu
Königsberg Ce. 494. 8) enthaltend:
Margarita ] Theologica, | CoUecta & confcripta | ä |
M. Adamo Fran- | cifci, Jegerndorfenfe, Mona- | fterij
Heilsbrunnenfis Abbate. | Zemcz'uga Theologifchka|Kuri
Sawieie aptur, trumpa parodima, ir | ifchguldima, Wi-
riaufiüiu daliu moxlo Chrik- | fconifchkoio , pro Bazni-
czes ir Ifchkallas | Orthodoxifchkofes Confefsies | Au-
guftanos, alba Saffu. | nu: | Lietuwifchkai jra pergul-
dita per | Simona Waifchnora warnifchki | Plebona Ra-
gaines | Ifchfpaufta Karaliaucziuie Pru- | fu per Jurgi
Ofterbergerq,, m«- | tul%, Chriftaus 1600. ] . Ein Blatt Ti-
tel; zwölf Seiten praefatio (Dedication an den Markgrafen Geoi^
Friedrich) unterzeichnet von Simon Waifchnarus \ Paßor Ragne-
tenfis; sieben Seiten ,,Skaitttoiop**y unterzeichnet von Zacharias
Blothno I Lietuwos Klibons \ Tilfzeie; 24 Seiten ,/rikram Catho-\
lifchkam alba Chrik- \ fczonifchkam \ Skaiiitoiui fweikatos, \ unter-
zeichnet von Simonas Waifchnors \ Warnifchkis , Plebo \ nas Ra-
yaines ; drei Seiten ,fMalda, ieib ifchganitingai \ numiriumbei**;
sechs Seiten Errata; eine Seite ,, Balis moxlu fchu knigceliu'' ; 270
Bl. Text; zwei leere Bl. Der eigentliche Text der Margarita Theo-
jogica schliesst auf Bl. 258» und es folgt 258^ : ,,Apie Busches \
Zmoniu nvmirv- \ sviu,- kaip sv iomis \ destisi. \ Jakubas Herbran-
das Z). I** Ich habe diesen kleinen Tractat mit zur Margarita Theo-
logica gerechnet und citire das ganze mit MT. nach den Seiten
(und zwar den Text mit arabischen, das ihm vorhergehende mit
lateinischen Ziffern). Auf MT. folgt:
Apie popiefzifch- | kaie Miffche | D. Aegidius Hun-
nius. I . 39 Bl. und ein Blatt mit der, auf dem Titel von MT.
stehenden Angabe des Druckers und Druckortes. Von mir mit
AM. nach den Seiten citirt.
Der Tractat „apie popiefzifchkaie Miffche*' ist zweifellos eben-
falls von Simon Waifchnors übersetzt; dieser war ein geborner
Litauer, wie nicht nur aus seinem Namen, sondern auch aus ei-
ner Stelle seiner praefatio hervorgeht: „in mea quoque patria Sa-
mogitia et Lithvania". Er sagt dort ^ausserdem über sich : „cum
Einleitung. XXIII
per triennium sumptibus C. V, in hac Celeberrinia Academia ^im
eflotritus". Hiermit vgl. Lepner Der preufche Litthauer S. 131:
„'— die Margarita Theologica Simonis Waifznari weyland Littau-
fchea Pfarrer in Ragnit, welcher in diesem Amt zu Warna-Kemen
an dox- Gräntze gebohren, wie er sich Selbsten davon Warnifzkis
nennet, und also ein ächter und rechter Littauer gewesen ist".
Nach. Ostermeyer Erste lit. Liedergeschichte 267 wurde er 1576
Pfarrer in Ragnit und starb dort 1600.
.9) Ein Band in 4^ (Wallenrodtsche Bibliothek in Königsberg
D, 22) 1), enthaltend:
Knchiridion i Catechifmas | Mai'zas, dsel pafpalitu |
Plebonu ir Koznadiju, Wo- | kifchku lie^uwiu parafchits,
per I D. Martina Luthera. | ifch Wokifchka lie^uwia
ant 1 Lietuwifchka pilnai ir wiernai per- | gulditas, per
Baltraraieju Willenta | Plebona Karalauczuie. | A | Nu
Diewuj ant garbes, beiChrikfchczonims ant naudos, per
Lazaru | Sengftack, Lietuwos Plebona Kara- | liauczios
atnaugintos. | Ifchpauftas per Jona Fabriciu | Motu
MDCXII. I . Ein Titelblatt, 43 BL; das von mir benutzte Exem-
plar ist unvollständig, im Anfang fehlen drei Bl. Von mir mit
SE. nach den Seiten des Textes citirt; auf SE. folgt:
Evangelias, bei | Epiftolas, Nedeliu ir Schwen-|tuiu
dienofu fkaitomafias, Bafzniczofu|Crikffchczonifchkofu,
pilnai ir wiernai pergulditas | ant Lietuwifchka fzodzia,
per Baltramieju I Willenta, Plebona Karalouczui | ant
Schteindama. | Priegtam, ant gala priedeta ira, Hiftorial
apie muka ir fmerti Wiefchpaties mufu Jefaus | Chri-
ftaus, pagal kieturiu Evangeliftu. A | Nu Diewuj ant
garbes, bei | Crikfchczonims ant naudos, per Lazaru |
Sengftack, Lietuwos Plebona Karaliauczios | atnaugin-
tos. | Ifchpauftas Karalauczuie per Jona|Fabriciu, Motu
MDCXII. I . Ein Blatt Titel, drei Bl. mit Willents Dedication
von EE., zwei Bl. Dedication an den Markgrafen Johann Sigis-
mund unterzeichnet von Lazarus Sengstock (datirt: Regiom. 8. Id.
Novemb. Anno 1612), ein Bl. Ansprache an die lit. Geistlichen in
Preussen (datirt: 18. Septemb. 1612, Lafarus Sengftak), 111 Bl.
Text. Von mir mit SEE. nach den Seiten des Textes citirt. Auf
SEE. folgt:
*) Ein anderes Exemplar, das ich jedoch nicht benutzen konnte, befin-
det sich in der Kgl. u. Univ.-Bibl. zu Königsberg unter Cb. 177. 4®.
XXIV Einleitung.
.., Gie^mes | Chrikftzionifchkos 1 ir Duchaunifchkos, |
Pe^ I.Wiffus msetus BaJSniczoie Die- | wa giedamos, ifch
\]irok,ifchkia bei Len- | kifchkia ingi Lietuwifchkia ßodi,
i\'^e.^ui^uii I Plebonuu perwerftos | ä | Nu Diewui ant gar-
bß9 bei Chrikfchczia-|nim8 ant naudos per Lazaru Seng-
fjak I Lietuwos Plebona Karaliauczios | atnaugintos. |
Aijuo I CID IDC XII. I Ifchpauftos Karaliaucziuie Prufuu|
Per.Jonqj Fabriciu. | . Ein Titelblatt, zwei Bl. Dedication an
die lit. Geistlichen im Herzogtum Preussen (datirt: Regiom. 6. No-
vemb: Anno 1612, Lazarus Sengstock), drei Bl. Lobgedichte auf
Sßijgstop]k (von Georg Reimannus, Balthasar vom Grünenden walde,
cl[ohanne9 Aldus, Georg Beselmannus), 122 Bl. Text, vier Bl. Re-
gister; das von mir benutzte Exemplar ist unvollständig, die Blät-
ter 50, 51, 104 und der Schluss fehlen. Von mir mit SG. nach
de|n. Seiten des Textes citirt.
Ueber Sengstocks Leben finden sich ausreichende Angaben in
Ostermeyers Litt. Liedergeschichte S. 23: „Lazarus Sengstock, ge-
bplifen zu Lübeck 1562 Frey tags vor Martini, empfing den Schul-
uiiterricht in seiner Vaterstadt und den Academischen in Königs-
berg, Von hier aus wurde er noch vor 1588 ^) ins Predigtamt
nach Werden und 1590 nach RuJ5, 1598 aber an die Littauische
Kirche nach Memel und 1604 nach Königsberg befördert, wo er
1621 den 28ten Februar gestorben ist. Ob er die Littauische
Sprache vor seiner Beförderung zum Predigtamt, oder nachher er-
lernet, läJXt sich nicht sagen. Sollte das erste seyn, so könnte
Wülentus sein Lehrmeister gewesen seyn; wäre aber das letzte, so
muJ5 es ihm zuwider gewesen seyn, nach damaliger Gewohnheit
durch einen DoUmetscher zu predigen, daher er sich selbst aufs
Littauische legte, welches zu erlernen er in Werden und RuJ5 Ge-
legenheit genug hatte".
SE. und SEE. schliessen sich an Enchir. und EE. im allge-
meinen genau an, im einzelnen aber finden sich vielfache Abwei-
chungen, sowol in Beziehung auf Orthographie als auf den Text.
Sengstock hat Worte und Wendungen, die Willent gebraucht hatte,
durch andere ersetzt; der Text hat zuweilen Erweiterungen erfah-
ren : beispielsweise hat Sengstock in das Evangelium vom 3. Sonn-
tage nach Trinitatis die Geschichte vom verlorenen Sohn aufge-
*) Amoldt in seinen „Zusätzen zu seiner Historie der Königsbergschen
Universität" (Königsberg 1756) S. 194 setzt hinzu, „nachdem er 1585 sich
verheyrathet hatte".
Einleitung. XXV
nommen, die dort fehlt. — SG. ist ein Sammelband, wie schon
der Titel lehrt; wir finden darin Br. Ko. und PM. und als Ueber-
setzer sind u. a. genannt Willent (o. S. XXI) und Mikaloius Blotnas
{Giefmte Suguldita nüg Mikaloiaus Blotna : ,,Jau fmertis eß ifch-
galeia'* u. s. w. S. 162). Nicht immer ist der Name des üeber-
setzers, bez. Dichters genannt; dass einzelnes von Sengstock selbst
herrührt, beweisen die in einem SG. vorgesetzten und von Aldos
Memelensis verfassten, an Sengstock gerichteten Liede befindlichen
Worte: quae tu, quae reliqui composuere Viri.
10) Der Psalter Davids | Deutfeh vnd Littawilch. |
PfalteFas Dowido | Wokifchkai | Bei Lietuwilchkai. | Ka-
raliautzoje Pruffu per Lorintzu Segebadu | Msetoffa
Chriftaus 1625. | . In 4o; eine Seite Titel, auf dem vor „Ka-
raliautzoje Pruffu" u.s.w. ein Holzschnitt eingedruckt ist, welcher
David darstellt, wie er kniend die Harfe spielt; auf der Rückseite
dieses Titels steht ein vollständigerer deutscher Titel, der auf der
folgenden Seite in litauischer Uebersetzung wiederkehrt : „Pfalteras
Dowido, I Ing Lietuwilchkus Szodzius pirmiaufei | ifchgulditas, perl
K. Jona Bretkuna, Lietuwninku Plebonu | buwufi Karalautzoie
Pruflu Szsemeie. | Bet nu dabbar | Ant | Mielaftiwoio Brandenbur-
gifchko Ertzi-|kio Pruffu, etc. etc. per thu PruGfchku paliktu Ro-|
dos ponu maloningoio üTakimo | Per | K. Jona Rehfa dabbar fchit-
tü I cziefu Lietuwninku plebonu Karaliautzoie | fupilnafte atnaugin-
tas I Bei nüg nekuriu ant tho prifkirtu Jnftrutenu, Til- | fifchku ir
Bagaines walfchtziu Lietuwninku Plebonu, kie- | kunta perweifdetas,
bei per maloninga ifakimo pirm pa- | mineta Churfirsta malone
Diewui aukfchiaufam ant | garbes bei lietuwninkoms Szmoniems
Szaemeie | ant naudos atwirai ifchpauftas. | Karaliautzoje Pruffu per
Lorintzu Segebadu | Msetoffa Chriftaus 1625. | . Es folgen neun
Seiten Widmung an den Markgrafen Georg Friedrich, datirt „Kö-
nigsberg, den 25. Septembris, Anno 1625" und unterzeichnet von
„Johannes Rehfa, der Littawlchen Gemein dafelbften zu S. Elifa-
beth verordneter Pfarrer**; daran schliessen sich 8^/2 Seiten Vor-
wort (deutsch) des Professors Johannes Behm („Dem chriftlichen
vnd andächtigen Lefer") und anderthalb Seiten Vorwort (lateinisch)
des Professors Samuel Fuchfius; darauf folgen fünf Seiten mit sie-
ben Lobgedichten auf Rhesa (1) von Coeleftinus Miflentas D., 2)
von M. Matthaeus Reimerus Graec. Lit. P. P., 3) von M. Chrilto-
pliorus Eilardus, Poefeos Profeffor, 4) von Jacobus Rüdigerus, coe-
Dobii ad D. Mariam et majoris Nofocomii Lohn. Paftor, 5) von
XXVI Einleitung.
Chrifiophorus Liebruder, Paitor Polonicus in Lithofbrato, 6) und
7)t/vdn Chriltophorus Sappun, Paftor in GroJJ Ruduppenen). Auf
ddp -folgenden- Seite steht ein Gedicht des „Autor ad Momum",
d»toi kommt noch eine Seite mit Bibelcitaten und darauf folgt auf
487 «Seitön der Psalter, deutsch und litauisch; die entsprechenden
:\^rAe isind auf den nebeü einanderstehenden Blättern sich je gegen-
über gedruckt, links steht der deutsche, rechts der litauische Text.
— Dieser Psalter ist von mir mit „Psal." nach den Zahlen der
Psalme und ihrier Verse citirt; ich kenne ihn in zwei Exemplaren ;
das eine' derselben befindet sich in der Göttinger Universitätsbiblio-
thek ^heol. BibL 62. 4o), das andere in der Kgl. und üniversi-
tätfi^Kbliothek zu Königsberg (Cb. 175. 4o).
' >i Johannes Rhesa (Rehsa) war nach der Einleitung zu der Bi-
belübei'setzung von 1734/1735 von Geburt ein Tilsener und wurde
1621: von Tohninkehmen als litauischer Pfarrer nach Königsberg
berufen, wo er am 30. August 1629 im 54. Lebensjahre gestorben ist.
Daizu; erfahren wir noch aus L. J. Rhesas Geschichte der litthauischen
Bifetel (Königsberg 1816) S. 21, dass er am 25. Mai 1576 geboren
seJ^ zu Königsberg studirt und im Jahre 1600 den Ruf als Pfarrer
naoh Tölminkehmen erhalten habe und dass er an der Pest ge-
storbeni sei. — Die Mitarbeiter Rhesas nennt Behm in seiner er-
wähnten Vorrede: Peter Nicolai, Pfarrer und Erzpriester zu In-
sterburg, Georg Beselmann Pfarrer zu Ragnit, Zacharias Blothnau
litsfliisoher Pfarrer zu Tilsit (über ihn s. o. S. X Anm. i), Va-
lentin Feuerstock Pfarrer zu Georgenburg, Christophorus Sappuhn
Pfarrer zu Gross-Ruduppenen, Gregor Wirtzinsius Pfarrer zu Stall-
uf>enen, Christophorus vom Stein litauischer Caplan zu Inster-
burg 1). Rhesa schickte jedem von ihnen den von ihm bearbeite-
T 1-
. ^) lieber den Gesichtspunkt, der bei der Wahl dieser Männer leitete,
hat^sich Job. Rhesa in einem, für die lit. Dialektologie nicht wertlosen Briefe
ausgesprochen, den Rhesa Gesch. d. lit. Bibel S. 18 Anm. im Auszuge mit-
geiheilt hat: „Ihre Churfürstl. Durchlauchten wissen allergnädigst sich zu
Entsinnen, daß Dieselben den von mir übersetzten Psalter, zu revidiren, et-
lichen Pastoribus im Insterburgschen . . . Anordnung gethan. Nun sind die
deputirten Pastores solchem hohen Befehl nachzuleben willig. Nur ist die-
ses ir nothdürftiges Bedenken, daß hernach die anderen Herren Pastores
aus dem Ragnitschen und Tilsitschen abermalen etwas daran carpiren, und
sonderlich die Pronunciationem betreffend, viel zu corrigiren, sich unterfan-
gen würden. Solchem Unheil vorzukommen ... ist der Herr Dr. Behm . . .
anräthig, daß aus dem Ragnitschen und Tilsitschen Amt zweene Pastores,
nämlich G. Beselmann und Z. Blothno (weil dort etlichermaaßen fast viel
Einleitung. XXVII
ten Psalter zur Revision zu und später kamen sie mit ihm in GÜei-
orgenburg zusammen, um sich über die Constituirung des Textes
mündlich zu einigen. Der Text wurde alsbald nach dieser Gonfi»
renz gedruckt und Rhesa selbst hat die Gorrectur besorgt, freiiUch
nicht überall zum besten (Rhesa Gesch. d. lit. Bibel S. 18 f;).*^i
11) Ein Band in 4^ (Königliche und Universitätsbibliothek zu
Königsberg, Cb. 422. 4.) enthaltend: • »"•''
Kniga | Nobazniftes | KriksGionij^kos | Ant g^bbs |
Diowuy Traycey Siwentoy I Wienatijam: j Ant wartoimi3|
Bäznicioms dides Kunigiftes | Lietuwos ijiduotä. |^
dabar ^.ntra karta perdrukawota, | Supriedu, näkiiria
giefmiu, Ewangeliu ^nt | pomietkos Szwentujn Dieval^
teypag | Supriedu nekuriu maldu. | Kiedaynife, | Druka-
woia, Joachimas Jurgis | Rhetas, Meatu Pon4, 1653. | '.
Ein Bl. Titel; zwei Seiten mit einem Gedicht „Ant Herba Kuni-
gaykscia jo Miliftos", dem das Radziwilsche Wappen vorgedruckt
ist, unterzeichnet mit den Buchstaben S. J. T; vier Seiten pohlJ-
sche Dedication an den Prinzen Johannes Radziwil, unterzeicblMit
von „Star^y, Dozorcy y PfiXterce | Zborow W. X. Litew.'*f drei
Seiten „Do Chrzes'ciärifkiego & Lalkäwego | Czytelnika | Przedmowa" ;
eine leere Seite; 272 Seiten Text und zwar S. 1—120 „Pfolniay
Dowida Szwenta", S. 121—272 „Giefmes"; 7 Seiten alphabeb. I»-
haltsYerzeichniss; eine leere Seite. „Kniga Nobaznilles** u. s. w.
muss als Titel des ganzen Bandes betrachtet werden; die Pfolmay
nnd Giefmes bilden den ersten Teil desselben. Sie haben' keinen
besonderen Titel, und ich habe sie deshalb und weil sie durch
fortlaufende Paginirung verbunden sind, zusammenfassend mitK;,
nach den Seiten des Textes citirt. Auf K. folgt:
Summa | Ab4 | Trumpas ifzguldimas | Ewangeliv |
Szwentu | Per | Wifus meatus, dienomis Ne- | delos Bäz-
niciofe Kriks'cioniJJkofe | fkaytomu [ änt gärbos | Wie-
nam Diewuy, fu wala | Wiriafniuju del | pä^itka Wier-
niems | didey Kunigiftey Lietuwos ir del naminiku | pa-
ba^nu ant u^iwoimä namijSkia | iJSduota. | Kiedaynise, |
Drukawoia, Jochimas Jurgis | Rhetas, Meatu Ponä 1653.1.
Ein Titelblatt, 288 Seiten Text; von mir mit KS. nach den Seiten
des Textes citirt. Auf KS. folgt:
andere als hier und im Insterbiirgschen auch viel andere Pronunciatio in lit-
thanischer Spraohe observirt wird) zur Verrichtung solches Negotii . . .
mochten hinzugezogen werden'^
JLJ^YllI Einleitung.
-M?
J^jaldÄxa-l Krikfcionifzkos, | Wifokiam meatuy ir rey-
ki^HiinSiil b^nclriems . prigulincios: | Ant garbos | Diewa
TkiajcQyiSzwentoy wiena ( Tewä, Sunaus, IrDwasios S. |
Q^j^ljji^udos ) Ba^snicios io, antfwieta | ijJlayftos. | Matt.
2i„y/.42^ M*r..l3. v. 33. 37. | Dabokit, jaufkit, o melfki-
tes: kädängi nezi- | note, kuri% adinq, Ponäs jufu ateys:
0|lk:^<^ iUH^us käibu, wifiemus kälbu jaufkit. | Kiedaynife,|
Sp{^udQ,( JocihimasJurgiB Rhetas, | Meatu Ponä, 1653. | .
Iip;|Iitel]|>Utt, 76 Seiten Text; citirt mit KM. nach den Seiten des
li^t^s. i: Auf KM. i folgt:
Katechifmas | Aba | Trumpas Pamokflas. | Wieros
K^fifM^ioni^kos del waykialu | mazu. | . Zehn Blätter; von
mj]? ;piit KK' nach den Seiten citirt.
,, Die .Buchstaben S. J. T, unter dem, K. vorgesetzticn Gedicht
,^l^t iHecba Kunigaykscia" sind Abkürzung von Stephan Jawgil
T^f^ßi Bürgermeister von Keydan, von dem, wie die poln. Vor-p
re(i}Q((agt» das in Kniga Nobazniptea enthaltene Gesangbuch her-
rü}]^^;, 5eipe Arbeit wurde revidirt von Samuel Tomaszewski, Pa-
stoir daseüb^t- und Superintendent der reformirten Gemeinden in
Zem^iten (jVgh auch Ostermeyer Erste lit. Liedergesch. S. 274).
lobiglajijbe nicht zu irren, wenn ich in jenem den Verfasser auch
deiir. auf, K. folgenden Stücke erkenne; sie werden in jener Vorrede
in derselben Reihenfolge aufgezählt, in der sie sich in dem von
miir benutzten Exemplare des in Rede stehenden Bandes aufeinan*
der.tfolgen. Demnach ist ein der Wallenrodtschen Bibliothek in
Königaberg (unter D. 595. 4o) gehöriges Exemplar desselben, in
demKS..vorK. steht, verbunden. Diesem Exemplar liegt ein von
Ostermeyer geschriebenes Blatt bei, auf dem u. a. bemerkt ist —
wa^ maji im wesentlichen schon aus dem Titel von K. ersieht —
dass ,die erste Ausgabe dieses Buches nicht so viele Lieder gehabt
habe, als diese zweite, dass sie auch nur die Evangelien auf die
Sonn- und grossen Festtage, nicht aber auf die Tage der Apostel
und Heiligen, und auch weniger Gebete enthalten habe. Ich habe
jener: ersten Ausgabe nicht habhaft werden können i).
*) Herr Dr. Reicke teilte mir d. d. 19. Juli 1877 mit: „Ich habe so eben
noch ein defectes Exemplar von Kniga Nobazniftes unter Cb. 199. 4® (sc. in
der Kgl. und Üniv.-Bibl. zu Königsberg) gefunden, welches ohne Titelblatt
u. 8. w. nur die Seiten 1—128 enthält; es ist aber ein anderer Druck, die
Verzierungen stimmen wenigstens nicht überein'*. Vielleicht ist diess ein
Exemplar der ersten Ausgabe.
Einleitung. XXIX
12) Ein von Nesselmann in den Neuen preussiscWn 'Pf*ovin-
zial-Blättern Jhrgg. 1852 (andere Folge Bd. Ij'S. 241 ff. mitge^
teiltes Mandat des Markgi-afen Georg Friedrich vom Jahre '1578i
von mii- mit U. nach den Zeilen des Nesselmannschen * AbdrüM(!fi^
citirt; Berichtigungen desselben habe ich in den Göttitoger '„Näch^
richten" 1877 S. 263 gegeben. . . i. .1 : .
13) Ein von mir in den Göttinger „Nachrichten" 1877 S. 241
ff. veröffentlichtes Mandat des Markgrafen Georg Fricfdrich* vom
Jahre 1578; von mir mit U^nach den Zeilen meines Abdruckes öititt."
Ausser diesen Texten des 16. und des 17. Jahrhunderts habiEf
ich folgende Texte des 18. Jahrhunderts benutzt: '■■''■
a) Naujas | Teltamentas | Wiefzpaties mufu | J'ezä'uiS
Kriltaus, | Pirm% kart% änt Swieto Lie- ! tuwifzkoj kail^
boj, I Ant Ifäkimo | Maloningiauso | Karalaus Pruffu |
&c. &c. &c. I Su didziu dabojimu pergulditas, o | Ant GaN
bes Diewui Traicej' Szwen- | toj' wienatijam, | Lietuwod
zmonems ant ifzganitingos | naudös | Ifzlpäuftas | Drü-^
kawöjo arba ifzfpäudeSpäuftuwoj ReufneroKaralaueitij^;
Metu MDCCI. | . Ein Titelblatt, 38 (unpaginirte) Seiten umfas-
send eine lateinische Dedication an Friedrich I, datirt ^,Regiomonti
An. MDCCI die 18. Mensis Januarii" und unterzeichnet von „Hu^
millimi Servi et perpetui apud Deum exoratores Ecclesiarum Evali-
gelicarum Litvanic. hinc inde dispersarum Ministri et Seniores**,
ein lateinisches Vorwort des Bernhardus von Sanden , Sen. SS.
Theolog. D. et Professor, ein Druckfehlerverzeichniss (eine Seite),
ein lit. Vorwort des Frid, Sigismund Schußehrus \ M, Cand. ßiof
perguldimo \ Draugdarbinikas ^) und ein Inhaltsverzeichniss {eitte
Seite); darauf 443 Seiten Text; auf den SS. 444 u. 445 folgt.-
„Gromatos iß feno Teftamento krikJ3cioniJ3koje baz'nifcioje paJkai-
tomos", und auf den SS. 446 — 448 : „Pazenklinimas Gromatü ir
EwangeUü, kurios per wiff^ metqj kiekwienoje Nedeles ir Szwentßs
dienoje pafkaitomos ira". Das Werk ist von mir mit T. citirt, der
Text nach den Kapiteln und Versen der einzelnen Bücher, das
ihm vorhergehende nach den Seiten (mit latein. Ziffern). Das For-
mat des Werkes ist 4°, das von mir benutzte Exemplar gehört der
Kgl. und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg (Cb. 200. 4.).
b) Dawädnas|Pamokinnima8 | kaipo | wiffi, Lietuwoje
*) Er wurde 1701 Prediger in Budwethen und ist dort 1750, beinahe
achtzigjährig gestorben; er hat mehrere Lieder gedichtet, die nach Oster-
meyer a. a. 0. „allesamt Meisterstücke" sind.
X'XX Einleitung.
poll.Malotningi&ufo Prufü Karalum' | effantieji Kunnin-
gaii| kadp'/Diewo Tarnai | tur elgtis | noyedami ^went%
Jfileibottä Üir6d% | wiernay iJSpildit. | Karalauczüjg | Mete
MÄCCSXX. I .' Diese Schrift findet sich in der Kgl. und Univer-
sfttätßvBibliothek zu Königsberg unter der Signatur Ce. 182. 4°; sie
enthält ausser dem Titelblatt 52 Seiten Tejtt und ist von mir mit
j^IÖaw. Pani.** nach den Seiten citirt.
,ji:i».<3).-Biblia I Taiefti: | Wiffas | Szwentas | RaJJtas, | Seno
iuuNauijo' I Teftamento, | Pagal Wokißkjjj Perguldim% | D.
Mertin^o Lttteraus, { Su kiekwieno Perfkyrimo | trumpu
PraneJSimmUy | ir reikalingu Pazenklinnimu tu paczü
ZoAsiUy\ kturriekittofe Perfkyrimofe randomi, | Nükellü|
Mokytojü Lietuwoj' | LietuwiJJkay pergulditas. | Kara-
l&ü'CELUje', 1735 I RäJJtais iffpduftas pas Jona» Endriki Ar-
tung^i^ o piardüdamas | pas Pilippq, Kriftup^ Kanter^. | .
Zwei; Bände in 8® (Göttinger Universitätsbibliothek Bibl. 62. 8).
Den ei*ste Band enthält den oben mitgeteilten Haupttitel, dann 8
Seiten Widmung (deutsch) an den König Friedrich I., unterzeich-
nettiTon Johann Jacob Qvandt D. (Oberhofprediger), femer 11 S.
Vorwoift (deutsch) desselben Qvandt, ferner zwei S. Vorrede (li-
tauisch) unterzeichnet von Johann Behrendt, Archi-Presb. Insterb.,
ütid teine S. Inhaltsverzeichniss und auf 888 S. das alte Testament
miii» Ausnahme der Propheten und der apokryphen Bücher; der
zveitei Band setzt zunächst die Seitenzählung des ersten Bandes
fori "Und enthält (bis S. 1420) die Propheten und Apokryphen mit
dem Titel: Prarakai, | f(i | tomis Knygomis | kurros waddinamos |
Apokrypa, | Lietuwi^kay, | lu | kiekwieno perfkyrimo trumpu | pra-
ne|ffmmtu, | ir reikalingu pazenklinnimu tu paczü zodzü, | kittofe
perJfkyrimofe randamujü. | KaraJäuczuje, mette 1734. | Das auf die
Apokryphen folgende neue Testament umfasst 364 S. und führt
den Titel: Naujas I Teftamentas, | mufu | Pono bei IJSgannytojo |
Jezaus Kriftaus, | Lietuwi^kay, | fu kiekwieno Perfkyrimo trumpu |
praneJSimmu, | ir reikalingu pazenklinnimu tu paczü zodzü, kittofel
perfkypimofe randamujü. | Karaläuczuje, mette 1735. | . Auf das
neue Testament folgt dann noch ein Verzeichniss der Sonn- und
Eesttags-Evangelien und -Episteln (2 SS.). Als Bearbeiter dieser
Bibelübersetzung, die ich mit „1734" citirt habe, nennt Qvandts
Vorrede die Pfarrer: Reinhold Rosenberg (Tilse), Christoph Re-
bentisch (Gumbinnen), Hieb Naunyn (Ragnit), Philipp Ruhig (Wal-
terkehmen), Christian Stimehr (Salau), Abraham David Lüneburg
Einleitung. . XXÄI
(Memel), Adam Friedr. Scbimmelpfennig (Skaisgirrea)» iFabiflh Kar
lau (Werden), Adam Henrich Pilgrim (In8terburg),'Adam Friede
Schimmelpfennig ( Popel cken), Christoph Sperber (Kiilliningkanjl,
Johann Behrendt (Insterburg) , Peter Gottlieb • Mielcke (fieorgäix^
bni^). Grenaueres über diese Uebersetzung s. bei Rhesa Gesohi id.
lit. Bibel S. 31 ff. Ich bemerke nur noch, dass die Kgl. u. Uni«-
versitäts-Bibliothek zu Königsberg von verschiedenen Hätiden dbs
vorigen Jahrhunderts geschriebene Fragmeute einer Bibelüberseteung
besitzt (51 Bl., bis jetzt ohne Signatur), die sich mir bei:geiiauer
Prüfung als Bruchstücke des Manuscripts der Bibelübeitsetzang: vöb
1734/35 herausstellten.
Ausser diesen Texten habe ich noch folgende ältere Graorai^
tiken benutzt: : . i'
' a) Grammatica | Litvanica | Mandato & Autoritarte |
.Sereniflimi Electoris | Brandenburgici | adornata j idk
prsBYiä Genfurä | primum | in lucem edita | ä | M. Dianiel«
Klein | Paftore Till. Litv. | PrsBmiffa eft ad Lectore«ih
Frsefatio | non minus utilis, quam neceflaria. | Cic. de
Clar. Grat. | Nihil fimul eft & inventum & perfectum.]
Begiomonti, | Typis et fumptibus Johannis Reufneri {
Anno 1653. I . In 8«; das von mir benutzte Exemplar (im Be-
sitz der Kgl. und Universitäts-BibHotkek zu Königsberg unter Bb.
116. 80j enthält ausser dem Titelblatt 28 unpaginirte Seiten (De-
dication an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Praefatio ad lecto-
rem, latein. Lobgedicbte auf Klein (das erste von Simon Daoh),
Druckfehlerverzeichniss), 174 paginirte Seiten. Es ist leider in d«m
nnpaginirten Teil defect, mindestens fehlt ein Blatt (nach detn
Dachschen Gedicht) ; obendrein ist dieser Teil durch den Buchbin-
der verbunden. Vgl. ausserdem unten S. 5 Anm. 6.
ß) M. Danielis Kleinii | Compendium | Litvanicc-
6er- I manicum, | Oder | Kurtze und gantz deutliche
An- 1 führung zur Littaufchen Sprache, | wie man recht
liittaufch lefen, fchreiben | und reden fol. | Cum Privi-
legio S. R M. Pol. & Seren. \ Elect. Brandenb. | Königs-
l)erg, I Gedruckt und verlegt durch Johann Reufnern, |
M.DC.LIV. I ; im Besitz der Kgl. und Univ.-Bibliothek zu Kö-
nigsberg unter Bb. 116. 8®. Kleins Compendium hat ausser dem
Titelblatt vier Seiten Vorrede (unpaginirt), 112 Seiten Text, zwei
Seiten (unpaginirt) „Errata'*.
Klein war bei der Bearbeitung seiner Grammatiken von dem
XXXII Einleitung.
Bestreben geleitet, eine allgemein anerkannte litauische Schrift-
spraclie herzustellen; das geht deutlich aus den Worten hervor,
mit denen er den Einwand ungenannter Gegner widerlegt „cujus
linguae variae däntur Dialecti, de hac certa quaedam Praecepta
Grammaticalia scribi nequeunt". Er sagt dagegen nämlich : „Grae-
cae linguae plures dantur Dialecti; Est enim Dialectus Attica, lo-
nica, Dorica, Aeolica, ut notum. Ergo: Excolamus unam aliqvam
Dialectum, qvae communiJJima , omniumque optima esse censetur,
qvalem modo indigitavimus. De hac tradamus Praecepta et Re-
gulas, ita tarnen ut caeterarum qvoqve fiat mentio, qvo illae ab
hac discerni poßint. Id qvod faciunt Graeci in suis Grammaticis,
qvorum qvidam Dialectos statim praeceptis subjecerunt, sicut nos
in nostra Litvanica Grammatica, alij autem peculiari libello Gram-
maticis annexerunt" (Gram. p. XX). Jenes Streben ist bei der
Beurteilung der Kleinschen Grammatiken, die bisher doch etwas
zu ungünstig ausfiel, zu beachten. Von dem Vorwurfe „die Spra-
che geschulmeistert zu haben" ist Klein freilich nicht frei zu spre-
chen, indessen wo findet sich ein Grammatiker einer lebenden
Sprache, gegen den dieser Vorwurf nicht zu erheben wäre? —
Klein schöpfte für seine Grammatiken aus der Volkssprache und
aus Texten ; er beruft sich einmal ausdrücklich auf die litauischen
Schriftsteller: „De tertia perfona Imperativi hie notandum eft,
quod fc. apud Litv. Scriptores triplex legatur" (Gram. S. 125).
Vor der Publication seiner Grammatica hat er dieselbe mehreren
litauischen Geistlichen zur Prüfung vorgelegt: „Nee ego cuiqvam
hoc meo conatu palmam volo praereptam, nee laudibus virorum
in hac lingua exercitatißimorum tenebras hisce affundo; neqve
animus mihi unqvam fuit, exiguum laborem hunc Juventuti aut
aliis obtrudere. In propatulo enim est, qvemadmodum bina mea
opuscula, Grammaticen videlicet et S. Cantionum libellum una cum
Electorali Rescripto ad jam denominandos . . . Dominos Pastores
miserim, videlicet: Insterburgenses , Dn. Christophorum Sappun,
Pastorem in GroJJ Ruduppenen et Dn. Johannem Klein, Pastorem
Cattinov. Ragnetenses, Dn. Johannem HurteUum, Pastorem Ragneti
et Dn. Fridericum Praetorium, Pastorem Zillensem. Memelenses,
Dn. Johannem Lehmannum Pastorem Memelae et Dn. Wilhelmum
M^rtinium, Pastorem Werdensem. Viri hi, lingvae Litvanicae pe-
ritiJJimi, ad Mandatum Serenissimi nostri Electoris non domi sal-
tem dicta opuscula mea accurato studio pervolverunt (id qvod
etiam praestitit Rev. Dn. Christophorus Praetorius, Pastor in urbe
Einleitung. XXXIH
R^omont. Litvanicus, suasqve notas, qyia coUationi ob iinpedi-
menta gravi jSima Interesse non potuit, GoUegio transmisit), sed.et
in conventu instituto de Ulis mecum contulerunt, meqve in insti-
tuto meo confirmarunt" u. s. w. Das hier erwähnte Gesangbuoh
ist mir unbekannt ; nach Ostermeyer, der (Erste lit. Liedergeschichte
S. 36) über dasselbe ausführlich spricht, ist es im Jahre 1656 er-
schienen. Ostermeyer berichtet auch (S. 247) kurz über.Kleins
Leben: er war Tilsener von Geburt, wurde 1636 in Königsberg
Magister und im folgenden Jahre Pastor an der litauischen Eirch^Q
seiner Vaterstadt; am 28. Nov. 1666 ist er gestorben. HienDJ[t
stimmen die Angaben Ämoldts in den „Zusätzen zu seiner Historie
der Königsbergschen Universität" (Königsberg 1756) S. 154 über^ii^.
Y) Compendium | Gram-aticae Lithvanicae | Theo-
phili Schnitzen | Past. Cattenov. | ßegiomonti | Typis
Friderici ßeulneri | Ser. El. Br. Typogr. j Ao. 1673. \.
Ein Blatt Titel, fünf unpaginirte Seiten Dedicatio an Carl Emil
„Electorat&s et Archi-Cameratus haeredi", vier unpaginirte Seiten
Anrede an den Leser, drei unpaginirte Seiten Gedichte auf den Her-
ausgeber, 95 paginirte Seiten Text, vier unpaginirte Seiten „Corrigen-
da". In der Kgl. und Üniv.-Bibl. zu Königsberg unter Bb. 90. 8^.
Schultz war nur der Herausgeber dieser, übrigens recht dürf-
tigen Grammatik ^); ihr Verfasser war Christophorus Sappuhn, dessen
Name schon o. SS. XXVI, XXXII begegnete *). Schultz sagt selbst
in der Einleitung : „En , L. B. , Elementa lingvae Lithvanicae sub
Nomine Grammatices, viam adhuc valde inviam ex tam confuso
chao, ut pluribus videtur, ad cognitionem accuratam brevi tem-
pore addiscendam Lithvanicam lingvam monstrantia, ultra lustrum
sextum pulvere qvasi obruta, Inventoris in pulverem jam redacti
memoriam refricantia, memoriam inqvam olim plurimum reverendi
Doctissimique Domini Christophori Sappuhn, Pastoris Ruddupenen-
sis Majoris, ut vigilantissimi, ita meritissimi, cujus tanqvam Prae-
ceptoris mei aetatem colendi recordatio . . . sit in benedictione."
*) Theophilus Schultz wurde 1650 als Pfarrer zu Ißdaggen ordinirt und
1662 Karrer zu Kattenau, b. Amoldts kurzgefasste Nachrichten von allen
seit der Beformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestande-
nen Predigern (Königsberg 1777) SS. 94, 95, 102.
■) Er ist 1589 geboren, wurde 1612 Pastor in Gross-Rudupenen unÄ
starb hier 1659, s. Amoldt a. a. 0. S. 89.
III
XXXIV EinleituTig.
Ausser den vcm mir benatzten Texten des 16. und des 17.
Jmbrhunderts gibt es noch einige, die ich nur dem Namen nach,
zum 'Teil auch aus km^en Proben, die gelegentlich von anderen
mitj^teilt sind, kenne. Es sind diess: die Liedersammlung des
Jeflcdten Job. JacknowicÄ vom Jahre 1660 (Ostermeyer Erste Lit-
tauisohe Liedergeschichte S. 277) , die von Samuel Boguslaw Chy-
Mski im Jahre 1660 in London herausgegebene Bibel (Einleitung
aur Bibel von 1734/1735 S. VI Anm. 2) , die Postilla CathoUeka
des Jonas Dauksza, Wilna 1599 (Geitler Lit, Stud. S. 15), Szyr-
wids^Punktäy Sakimu, Wilna 1629 (Geitler a. a. Ö. S. 17), das
Klonische Gesangbuch (o. S. XXXIII) und der im Jahre 1670 er-
sehienene „Littausche Catechismus in noch dreyen Sprachen !von
einem ungenannten^' (Lepner Der-preusche Littauer S. 132). Ich
habe diese Werke trotz wiederholter Bemühungen nicht bekommen
könn^. — Im 18. Jahrhundert ist mancherlei gedruckt worden,
wa$ ioh hätte benutzen können; indessen es würde nicht mehr
viel neues geboten haben und der Ertrag einer Durcharbeitung der
Teilte des 18. Jahrhunderts würde in keiner Weise die darauf ver-
wendete Mühe lohnen. Ich habe mich davon bei der Leetüre der
oben genannten, jener Zeit angehörigen Schriften zur Genüge übeiv
zeugt, freilich habe ich auf Grund dieser Ueberzeugung die Bibel
von 1734/1735 schon nicht mehr ganz gelesen. Auch von den
verzeichneten Texten des 16./17. Jahrhunderts habe ich einen, näm-
lick Post., nicht erschöpfend durchgearbeitet; der Grund welcher
mich dazu bestimmte, ist der ungeheure Umfang dieses Werkes,
dessen vollständige Ausbeute nicht viel weniger als ein ganzes Jahr
in Anspruch nehmen würde. Ich habe Post, so weit untersucht,
dass ich glaube überzeugt sein zu dürfen, dass ich den Sprach-
U2id Schriftgebrauch dieses Werkes in den Hauptpunkten vollstän-
dig dargelegt habe; in Einzelheiten wird sich mancher Nachtrag
miacben lassen. Ich habe geglaubt, mir jene Beschränkung erlau-
ben zu dürfen , weil Post entschieden nicht preussisch-litauisch ist
und es mir in dem vorliegenden Werk besonders auf den preuss.-
litauischen Dialekt ankam, was mich jedoch natürlich nicht hin-
dern durfte und nicht gehindert hat, auch auf den Schrift* und
Sprachgebrauch der mir zugänglichen nicht preuss.-lit. Texte (Post.,
Kniga Nobazniftes, T) einzugehen, weil die Besonderheiten jener
ja durch eine Vergleichung mit diesen in mancher Hinsicht Licht
erhielten. Man wird es vielleicht tadeln, dass ich in den folgen-
den Darlegungen und Untersuchungen die angehäuften Formen
EinleituBg. XXXV
nicht dialektisch geschieden habe. Ich muss die Berechtigung ei-
nes solchen Tadels anerkennen, aber es ist mir unmöglich gewesen,
ihn zu vermeiden : dass die aufgezählten Texte dialektisch zu grup*-
piren sind, erkennt man ja leicht, man sieht bald, dass der Dia-
Idct ' WUlents verschieden war von dem Bretkens, dass dieser eine
andere Mundart sprach, als der Verfasser von Post., weiter aber
kann man mit den mir zu Gebote stehenden Hilfsmitteln nicht
kommen. Was hilft es , wenn ich Dialekte a, b , c oder z, y, z
unterscheide und nicht angeben kann, wo jeder einzelne derselben
heimisch war? Diess lässt sich nur auf Grund von Beobachtun-
gen der lebenden Dialekte ermitteln; hoffentlich wird es mir noch
einmal möglich sein, sie anzustellen und ich werde dann nicht v^-
fehlen, das versäumte nachzuholen. Einstweilen bin ich so weit
gegangen, als ich, ohne der Hypothese einen zu weiten Spielraum
zu gewähren, gehen konnte; hoffentlich fördert auch hier die ge-
meinsame Arbeit der mitforschenden, die durch die überall von
mir gegebenen Belege in den Stand gesetzt sind, selbst Untersu-
chungen über die dialektischen Verschiedenheiten der einzelnen
Texte anzustellen. Ich habe dieselben — soweit nicht das Gegen-
teil angegeben ist — alle sorgfältig durchgearbeitet, soweit als
möglich nrit Benutzung der den Uebersetzungen zu Grunde liegen-
den Originale, und ich bin darauf bedacht gewesen, die in ihnen
enthaltenen Abweichungen von der heutigen preuss. - lit.
Schriftsprache möglichst vollständig zu sammeln ^). Die Mit-
teilung dieses von mir gesammelten Materials bildet den Haupt-
zweck dieses Buches; gelegentlich sind in ihm auch Elrscheinungen
der heutigen Schriftsprache, deren Nachweis in der älteren Spra-
che mir von Interesse zu sein schien, aus den älteren Texten be-
legt worden. Wo ich etwas als beachtenswert notirt habe,, sind
überall aus allen Quellen in denen es mir begegnete, Belege dafür
gegeben : Texten, welche nicht citirt sind, fehlt die betreffende Er-
scheinung. — Soweit jenes Material dazu Anlass gab, habe ich
*) Die ad hoc geschaffenen deutschen und lateinischen oder griechischen
Lehnwörter, die besonders in MT. und der Bretkenschen Bibelübersetzung
aidi häufig finden, habe ich — mit wenigen Ausnahmen — bei meinen Samm-
lungen ausgeschlossen, so z. B. talentas (talento Br. II. Mos. 37. 24, 25. 39),
tabemaculas (Br. 11. Mos. 26. 6 u. ö.), kletnodia {kleinodiaa Br. I Mos. 24.
53), bubalis, tragelaphas, pigargas (u. S. 331 unter taitroB), Sie sind für die
Gesehichte der lit. Sprache wertlos und beweisen nur, was man schon längst
weiss, dass die Litauer eine grosse Fertigkeit besitzen, fremde Wörter ihrer
Sprache anzupassen.
XXXVI Einleitung.
dann ferner versucht, die durch es berührten Partien der litaui-
schen Grammatik sprachvergleichend zu erklären. Dabei ist im
Text auf den gemeiniglich als „altpreussische Sprache" bezeichne-
ten litauischen Dialekt und auf das Lettische relativ am wenigsten
Bezug genommen; die Stellung, welche die preussischen und letti-
schen Spracherscheinungen den von mir aufgestellten Erklärungen
gegenüber einnehmen, habe ich jedoch sorgfaltig erwogen und
werde sie in einer Reihe von Einzeluntersuchungen besprechen, die
wie dieses Buch und wie ein ihm tunlichst bald nachzusendendes
Handbuch der altpreussischen Mundart, als Vorarbeiten zu einer
vergleichenden Grammatik der s. g. baltischen Sprachen gelten
sollen.
Bei den Bemerkungen über die Laute und ihre Veränderungen
habe ich mich auf Lautphysiologie nicht eingelassen, nicht, weil
ich den Wert dieser Disciplin nicht anerkennte, sondern einfach
aus dem Grunde, weil ich bisher keine Zeit gefunden habe, laut-
physiologische Studien zu treiben und weil ich einen leicht be-
greiflichen Widerwillen dagegen habe, Dinge in meine Arbeiten zu
ziehen, die ich nicht durch eignes, sorgfältiges Studium kennen
gelernt habe.
In den lexikalischen Teil habe ich aus meinen Sammlungen
alles aufgenommen, was in ein Lexikon gehört, wenn man die Auf-
gabe desselben recht weit fasst ; nur die LLD. I. XII f., IL XXVI f.
zusammengestellten Wörter habe ich, insofern sie nicht als in an-
deren Texten vorkommende zu erwähnen waren, aus bestimmten
Gründen ausgeschlossen. Die Ordnung des lexikalischen Materials,
bei der ich überall die altlitauische Orthographie beibehalten habe,
wird man leicht verstehen. Sie ist alphabetisch, jedoch war mir
hinsichtlich der Consonanten ihre moderne Schreibung massgebend.
So steht z. B. pafwaliii nicht vor pafweikinoghimas, sondern nach
patoudaxooti y weil in ihm f=z ist, während das f in pafweikino-
ghimaa heutigem 8 entspricht. — Eine in dem lexikalischen Teile
einem Worte hinzugefügte einfache Zahl verweist auf die Seiten-
zahlen dieses Buches, ein N. mit beigefügter Zahl bezieht sich auf
die Zahlen der Seiten des Nesselmannschen Wörterbuches, auf de-
nen die von mir angeführten Wörter oder ihre Vcrwanten sich
finden.
Die Kuhnsche Zeitschrift ist mit KZs., die Kuhnschen „Bei-
träge zur vergleichenden Sprachforschung" sind mit K. Beitr., die
von mir herausgegebenen „Beiträge zur Kunde der indogermani-
Einleitung. XXXVII
sehen Sprachen" sind mit Beitr. citirt; die Zahl 18G9 verweist^ auf
die revidirte litauische Bibelübersetzung, Halle 186Ö. Alle/ übri-
gen Citate sind ohne weiteres verständlich,
Wegen der Menge der „Nachträge und Berichtigungen" titlite
ich um Entschuldigung; zum Teil sind sie durch die Menge 'mei-
ner Notizen verschuldet, die oft etwas ei-wähnens wertes verstectte,
zum Teil rühren sie daher, dass inir MT. und AM. erst begannt
wurden, als der Druck schon begonnen hatte. Auf einige Druck-
fehler und kleine Versehen machte mich Herr Professor. Hugo X'i^e-
ber aufmerksam, dem ich dafür bestens danke.
Indices dem Werke hinzuzufügen, habe ich verschmäht, denn
diese „wertvollen Beigaben" sind doch im Gründe genommen nur
Eselsbrücken , welche die Büchermacherei erleichteren und j^ne
grandiose Oberflächhchkeit begünstigen, die man so oft in sprftch-
wissenschaftlich sein sollenden Schriften anstaunen kann. Ich kann
es Lachmann vollständig nachempfinden, wenn er durch seine und
Beneckes Arbeit am Iwein „den Auslegern oder Her^^usgebern an-
derer Schriften ihre Arbeit zu erschweren" wünschte. Wer nicht
einsieht, dass die vergleichende Sprachwissenschaft etwas vorneh-
mer werden muss, kann noch nicht viel über sie nachgedacht haben.
Ich bin mir bewusst, nach richtigen Grundsätzen ge^,rbeitet zu
haben, aber ich bin trotzdem auf manchen Widerspruch gefasst;
ich bin meinen etwaigen Gegnern entgegengekommen, indem ich
überall die vollständige Objectivität beobachtet habe, die jeder, der
sie nicht besitzt, aus Schleichers unvergänglicher litauischer Gram-
matik lernen kann. Manche Schwächen dieses Buches sind mir
selbst während seines Druckes klar geworden; ich würde über sie
ärgerlicher sein, als ich bin, wenn ich nicht Kraft und Lust in
mir fühlte, auf diesem Gebiete weiter zu arbeiten.
Auch bei dieser Arbeit haben mich wieder die Vorstände der
hiesigen und der Königsberger Bibliotheken zu grossem Danke ver-
pflichtet. Herr Professor Wilmanns hat mir in der entgegenkom-
mendsten Weise die Benutzung der aus Königsberg hierher ge-
schickten Texte erleichtert. Herr Dr. Reicke hat mit gröster Be-
reitwilligkeit für mich auf altlitauische Texte gefahndet und mir
manches zusammengetragen, was mir ohne ihn unbekannt geblie-
ben wäre. Bei der Lesung der Correcturen unterstützte mich Herr
stud. phil. Hubo. Allen den genannten Herren herzlichen Dank!
Göttingen, im August 1877.
Adalbert Beizenberger.
Beiträge
zar
Geschichte der litauischen Sprache.
Zur Dialektologie.
XJeber die dialektischen Spaltungen der älteren litauischen
Sprache finden sich einige Angaben in Kleins Grammatica Litva-
nica, die ich zunächst mitteile:
p. XIV f. germanicam vocem ein Brunn hie loci (d. i. Tilsit) et
in Samogitia vocant ßullinS ^) , cujus Genitivus est ßulltnSs Fsem.
A^ in magno Ducatu Litranise et qui huic confines sunt, termi-
\mi hanc vocem in ys Mascul. Generis. Dicunt enim ßuUintfs,
^tßullinto. Sic uppe Gen. uppes Fsem. Genere effertur ab his,
ab Ulis in MaTcuUno uppis. Gen. uppio, Nostrates cum Samogi-
tis dicunt penigai pecunia ^ , alij in Lityania majore pinigai etc.
P' XV f. Alia [enim] enim est Dialectus Curonorum , alia Sa-
mogitarum et Memelensium, alia Lityanorum Magni Ducatus,
qvse tarnen postrema iterum variat, pro diversitate loci. Uli enim
iBcoby qyi in tractu Wilnensi habitant, fere ut Austriaci, Bavari
etc. in Germania 9 lingvse duritiem sectantur. Dicunt enim unt
dungaus ir iiamea bus iinklai pro ant dangaus ir £emes bu$ £enkla%;
Ir iadu ißwis Sunu imogatis aiaiunti debefy fu galyby didiiu ir
Majeßoiu pro Ir tada ißwis Sunu imogaus atenti debefy fu galybe
dide ir majefiotu Luc. 21 *). Ab illis recedunt alii in tractu Keday-
nensi, magis autem in Gaunensi. Hi enim ad nostram Dialectum
propias accedunt; Kedaynenses qvidem retinent illas voces £iames,
atais, aiaity Caunenses autem etiam in iisdem vocibus asperitatem
respuunt et nobiscum dicunt ateity ateia, prseterqyam qvod Harne
scribunt cum la, qvam scriptionem tarnen ne nos qvidem impro-
bare possumus, cum diphthongus ia fere ut e secundum pronuncie-
tur Hanc Caunensium Dialectum seqvimur in Ducatu
IVossise, utpote omnium optimam et commodissimam. Insterburgen-
868 tarnen illi, qvi fere in finibus majoris Litvanise habitant, non
^) SzuUne fehlt bei Nesselmann Wbch. 523.
*) Auch Bretken hat peningas z. B. peningais Ap6. 7. 15. Nach Nea-
selmann S. 292 sagt man peningas bei Memel.
•) Die beiden Proben des Wilnaer Dialekts sind vielleicht Szyr\ivids
Panktay Sakimu (vgl. Geitler Lit. Stud. S. 17) entnommen.
1*
4 Zur Dialektologie.
nihil declinantes ad ejus partis Litvanise lingvam qvsedam ab istis
mutuati sunt, prsesertim o in Genit. Sing. I. Declinationis et in
tertia persona Prseteriti I. Conjugationis, qvem ad modum etiam
üame, kialas scribunt. Nos in Grammatica nostra retinemus qvi-
dem illam terminationem Genit. ut et terminationem qvorundem
Prseteritorum in o ad differentiam Genitivi in Nominibus et tertise
person» Prsesentis in Verbis, attamen fatemur in nostro districtu
ut et Ragnetensi et partem qvoqve Insterburgensi terminationem a
esse communiorem.
A Dialecto Wilnensium multum, a Caunensium vero nostraqve
Dialecto parum recedunt Samogitse. Hi enim ut finitimi Curono-
rum, ipsorum qvoque Memelensium lingvse hujus moUitiem amant;
Ideoqve voces, qvse duritiem qvandam spirant, magis adhuc emol-
liunt. E. g. cum nos secuti Litvanos Magni Duo. scribimus tie
£od£ei, iiems faldiems £od£ßm8 etc., proferunt illi has dictiones
sine aspera üla consonante £ et dicunt tie £odei, iiems faldiems
£odem8. Sic dicunt faldey pro nostro fald£et/, £vaizdu pro £vai£d£iu
etc. Prseterea amant qvoqve brevitatem sermonis. Non enim ut
Litvani Magn. Duc. producunt et protrahunt voces dicendo tiemus
daiktamus padedaniis sed tiems daikiams padedant, Porro abbre-
viant aut contrahunt qvoqve terminationes qvorundam Nominum
et Verborum, fere ut Attici apud Grsecos. E. g. Ißjaniioj\ AU
pirktof pro Ißganiiojey Aipirktoje^ ßwents, toiezlibs, myh etc. pro
ßtoentaSy toiezltbas, mtelas, sie kalb^ pro kalba, kalbam pro kal-
bame, kalbejom pro kalbejome, Qvanqvam nee nobis ipsis inusi-
tata sit syncope illa ßwents, wie£libs, ut et abjectio ultimarum vo-
calium, prsesertim in I. Conjug. , ubi itidem dicimus wadin, grau-
din, fodin etc. Imo in secunda qvoqve Conjug. Verborum augmen-
tum e in Futuro habentium, ut reg pro regi, myl pro myli^ kalb pro
kalba, krut pro kruiia, et in Infinitivis wadini, graudint, kalbet, fakyt.
Cum hac vero Samogitica Dialecto omnino convenit Dialectus
Memelensium, qvi itidem dicunt £odei, £odems, faldems, kartems,
faldey etc. ^J Curoni ut Incolse et Samogitis et Memelensibus
vicini talem habent Dialectum, qvse omnino ad mollitiem flectitur.
Si autem Dialectos illas cum nostra Germanica lingva conferre
vellemus, diceirem: Dialectum Wilnensium omnino respondere Dia-
*) S. 38 bemerkt Klein hiermit übereinstimmend: Memelensea e Nomi-
nativo Flur, horum paradigmatum (sc. zodis, ramtü) excludunt z ob leniorem
sonum et« dicunt zodei, ramtei; et hinc in Dat. et Ablat. Instr. zodems, zo-
deü etc.
Zur Dialektologie: ö
lecto Germanorum in Bavaria, Austria, Silesia; Dialectum vero
Caunensium et districtuum Ducatus Prussise, Insterburgensis, Ragne-
tensisy nostri qvoqve, ut plurimum Tilsensis respondere Dialecto
Misnico Saxonum; Samogitainm et Memelensium Dialecto Saxonise
inferioris; Dialectum vero Curonorum Dialecto Inferioris Gennani»
seu Belgij.
S. 4. (Secundum a ^)) familiarissimum est Dialecto Memelen-
sium, qvi pro Ponaa dicunt Panas Dominus, pro iodis iadis ver-
bum , pro ßlowinii ßlatointi honorare *).
S. 17 ff. Bespectu Dialectorum has observabis mutationes:
A, 1) Pro a habent Memelenses e, ut ör, eß ego pro ar, aß;
imitantur enim Latviscos seu Guretes, t^nqvam finitimos suos, qui
dicunt es täto seu iöw pro aß, taw, 2) a in crasi mutant Wilnen-
868 in 0, ut: pokim coram, ante oculos pro po akim, notfkiru non
separo pro neatfkiru. Et hsec mutatio nostris qvoque Litvanis non
iflnaitata est *). 3) Pro a passim apud Wilnenses occurrit «, ut
Ihngus pro Dangus cselum, unkfti pro ankßi mane, unt pro ant
super *). Sic Curoni dicunt Deewu Teewu pro Diewa Tiewa.
E. Pro e utuntur Wilnenses quandoqve a, ut garba pro garbe
honor, karalyßa pro karalyße regnum, iiama pro £eme terra ^),
giQTai pro geras bonus, atajo venit pro atejo. Sic Prussice Ta-
vias pro Tewas pater, aft pro eft est. — Quandoque i et y ut
mUas pro zenklas Signum, miraculum, iinai pro ienai ibi, mani
pro man^ me, ziami pro zem^ terram, karalyßi pro karalyße
regnum, didiby pro didybe magnitudo ^) (Prussice ßwints pro
*) S. darüber w. u.
*) Uebereinstiminend hiermit bemerkt Klein in seinem Compendium
S' 4: Dieses a ist den Mümmelischen und denen an der Samaitischen und
Corländiscben Grentze sehr gebrauchlich, die da sagen Panas für Ponas ein
Herr, iadia für zodis e. Wort etc."
') S. 44 führt Klein gelegentlich an: nopikanta odium, G. nopikantos,
*) Hiermit vgl. S. 38: 'Wilnensibus terminatur Accusativus in w a No-
minat. in aa, ut Angeln, Ponu, g4ru pro Angela, Pona , gera; und ferner
S. 45: Wilnenses faciunt hunc Accufativum in w, ut tu dünn, tu adinu pro
tq d&nq, tq adinq,
*) S. 49 bemerkt Klein zu dem Wechsel garbe: garba, duße: dußia:
PoDterior terminatio videlicet in a non tam nobis, quam quidem magni Du-
catus Litv. incolis quibusdam usitata est.
') Hierher gehört noch Kleins Bemerkung S. 40 : Wilnenses faciunt Abi.
Loc. in y, ut prakaity pro prakaite in sudore; auch S. 50 — im Druck feh-
lerhaft 48; dieser Druckfehler zieht sich durch das ganze Buch hin — : Ac-
6 Zur Dialektologie.
ßw9nU sanctus ^) , m pro ne non). — Quandoque u ut ju pro j^
eam» kuru pro kur^ quam.
/. Pro f incolsB quidam magni Ducatus Litvanisß frequentissime
habent y, ut padarey pro padarei fecisti, dayktay pro daiktai res ').
Apud Guretes pro i reperitur u, ut efmu pro #/)n» sum.
O. Pro in Genitivis Sing, prim» Declinationis plurimi litva-
norum, ipsi quoque Gaunenses malunt assumere a, ut pona Dietoa
iawa Domini Dei tui. Nonnunquam etiam pro o in Nominativis
Pluralibus Fsemininorum reperitur a, ut Uggas piktat pro liggot
pikios morbi mali. Memelenses utpote cum Latviscis linguse mol-
litiem amantes non tantum in Genitivis sed aliis quoque locis pro
o usurpant a, ut zadü pro zodia verbum, Jakubt pro Jokubs Ja-
eobuSy ßlamn pro ßlowin honorat, fadin pro fodin coUocat.
U. U Litvanorum Curoni vertunt aliquando in o ut mufp> pro
mufu nofter.
Ratione Diphthongorum nulke apud Litvanos occurrunt muta*
tiones; Guroni vero diphthongum ie sua Dialecto mutant in ee aut
ä, ut Deewa Tätvs Dens pater a Litvanico Dietos Tews, ghräki a
ffriekai peccata. Prussi transponunt vocales in Diphthongis, dicunt
enim Deiwa pro Dtews Dens, Deina pro Diena dies ^). Et pro
Vocalibus simplicibus frequenter Diphthongis utuntur, ut turimai *)
pro turime habemus, preilaikut pro prüaikit continere
Litvani magni Ducatus ex geminis consonantibus frequentissime
unam abjiciunt, ut kitas pro kitias alius, £inau pro iinnau scio,
upe pro uppe fluvius. — Duplicium loco utuntur Curoni una sim-
plici cognata, ut femme pro £eme terra, es pro aß ego, fwätha
deena pro ßwenta diena sacer dies ^). Sic Prussice femie terra, aa
cufativus nominum in « terminatur in ^, ut giefme^ Acc. gü/m^ [Wilnensibus
in y, ut giefmy, geryhy\ und S. 132 : Nonnulli prsBsertim in magno Ducatu
Lity. hoG tempuB (sc. part. praet.) finiunt etiam in ü , ut regejis PI. regeji,
ef%8 PI. ö/t, iiejis PI. Heß,
*) Es ist wol zu beachten, dass die Schreibung ßwxnis in den alt-
preussischen Texten nicht erscheint. Klein hat möglicherweise aus der le-
benden Sprache geschöpft, s. w. u.
^) Diese Bemerkung kann sich wol nur auf gedruckte oder geschrie-
bene Texte beziehen.
') Der nom. deina kommt in den preuis. Texten nicht vor.
*) Im preusB. Enchiridion turrimai,
^) Auch diese Bemerkungen beziehen sich offenbar auf die Schrift-
spräche.
Zur Dialektologie. 7
) fwints (BEUiotusy ßimina pro ßeimina ^) fiunilia^ domestici.
ComoüanteB interdom traüBponuntur, ut madla pro malia omtio
ihfB pro tiht(U rectus, v^nis.
S. 22. Gra?i notantur qvsedam Nomina in •#, ut Emphatica
Adjectiva Mascalina) gerafis, ßtventafU cum suis Fsemininis geraji,
ßwmfaß (excepto didifU, dideji secundum Dialectum Memelensekn
didaj'i, ubi tonus eft in penultima). — Dazu bemerkt Klein in den
Berichtigungen: Ratione Accentus Nominum Adjectivorum Empha-
tiooram reperies pag. 22 quod gravi notentur in ultima ut fferaßs,
F&em. germjL Sic enim a plensque nostratum effertur, qui et ge*
rafyfü dieunt: attamen cum ccMHUniAimus usus apud alios osten-
dat, accentum rectius collocari in äntepenultima , illi non refra*
gabor.
8. 60. Nonnulli Nominativum pluralem horum Adjectivorum
(se. der Participien) formant ab Accusativo Singular! , saltem ad-
ditoi? ex afifixo Pronomine Plur.y»^^ ut sit a darantiß PI. daran-
äefi, a HJantiji bijaniteji, sed talia Pluralia minus usitata sunt.
Dialectas tarnen Memelensium approbat Pluralia Participiorum in
tir, dioimt enim dararUü, bijaniis , perejufis, et inde fortaßis e&H
phatica darantiejij hijaniieji ^).
S. 87. De Subjunctivo obserrabis^ qüod Pluralis Numerus a
qnibusdam Litvanis, prsesertim Magni Ducatus ita varietur: Plur.
ffoktums, ffäletumb* pro ff aletumbim, galeiumbit,* tikekune^ tike-
toi' pro tiketumbim f tiketumbit; tureiume, turetumV pro ^»r#*
imbim^ tuteiumbit Et abjecto e galetum\ ttk4tum\ tureium\
8. 100. M^nelenses adjiciunt bis verbis (sc« denjenigen, wel-
che 8 oder 89 vor den Endungen des Präsens zeigen) etiam Gha-
nicteristicam Futuri et dieunt atneäfu pro ainißu.
Endlich ist sm erwähnen eine in den »»Berichtigungen'' ent-
lialtene Bemerkung Kleins: Circa 5. Declin. observabis Genitiv.
MaseuL in to ut meneßo usitatum esse Litvuiis Magni Duc, pro
quo Nostrates cum Samogitis dieunt menefies » Dat. meneß/ , ut et
piemeny in. Dat. Pro moteres alii diount moieru in Nom. Acc. et
Voc. PL »)
^} Die Schreibung femxe und der nom. sg. fem. feimina finden dch
nicht in dem altpr. Texten- Für tikars schreiben sie tickars, für madla
maddla,
') Vgl. Kleins Gompendium S. 36 : Im Mümmelisohen ist bräuchlich der
Nom. PI. auf ein tis als Giwinantii, Ddrtmtis,
*) Vgl. Kleins Gompendium S. 34: Auch sagt man in Plur. (sc. nomin.)
8 Zur Dialektologie.
Auch die Sappuhn-Schultzesche Grammatik berührt die litaui-
schen Dialekte und ihre Besonderheiten in einer zum Teil von
Klein abweichenden Weise; ich teile auch ihre Bemerkungen (S. 3ff.)
vollständig mit: Bespectu Dialectorum [quarum dantur tres: 1) Sa-
mogitise 2) lithvanise Begalis 3) Lithyaniae Ducalis, quse iterum
vel Pura, vel Semi-Samogitizans , vel Guronizans] mutantur (sc.
vocales):
A. 1) Pro a usurpant Guronizantes e, ut pro aß ef£ ego, pro
ar er an. 2) a Lithyanise Begalis dialectus in contractione mutat
in ut: Notfkirru pro Ne-atpeirru Non feparo. Hsec mutatio et
Prussise Ducalis Dialectis non inusitata ^). 3) pro a Lithvanise
Begalis dialectus capit u ^), ut dungua pro dangua Goelum, Unkßi
pro ankßi mane, uni pro ani fuper.
E, 1) pro e Lithvanise Begalis dialectus utitur a, ut et Samo-
gitisBy ut garba pro garbe, Karalyßa pro laralyße, iiama pro
iieme. Aiajo pro atejo, Huic sese assimilat Prussiae Ducalis Semi-
Samogitizans dialectus. 2) pro e usurpat Lithvanise Begalis dia-
lectus f et ^5 ut iinklas pro ienklaa Signum , iinai pro tenay ibi,
Mannf pro mannq me, £iamf pro £%emq terram. Karalyß'f pro
karalyß^, Diddib^ pro diddtbq *).
/. 1) pro f Begalis Lithvanise dialectus frequentissime usurpat
y , ut padarey pro padarei, Dayktay pro Daiktai. 2) Hanc imi-
tatur tum dialectus Samogitise, tum Ducalis Prussise Semi-Samogi-
tizans.
O, 1) pro in Genitivis Mafculinorum primae terminationis,
quod dialectus Prussise Ducalis pura ubivis retinet, tum Samogitise,
tum Begalis Lithvanise, tum Ducalis et Samogitizans et Guronizans
usurpat a, ut Pona diewa tawa pro Pono diewo iawo, 2) Non-
nunquam etiam pro o in Nominativis pluralibus Fsemininorum uti-
tur a, ut Liggas pikias pro Liggos piktos. 3) Guronizans dialectus
uti linguse mollitiem amans non tantum in Genitivis, sed in aliis
quoque tum nominibus tum verbis et fere ubivis pro o usurpat a,
ut zadis pro zodis, Jakubs pro Jokubs, Silamn pro S£lotoin, Sä-
moteris, dukteris fürnemlich in Samaiten, und hergegen Ptemenes für Pieme-
nis in gross Littauen.
^} S. 6 ist angeführt: Notmennu pro Ne-atmennu, Nopkencziu pro Ne-
apkencziu*
*) Im Druck steht fehlerhaft ut,
^) Den litauischen Wörtern ist überall ihre lateinische Uebersetzung
beigefügt, welche ich fortlasse.
Zur Dialektologie. 9
din pro Sodin. 4) Cum hac in Omnibus coincidit Samogitise dia-
lectus.
ä; pro ü Regalis Lithvanise dialectus usurpat u simplex ut duna
pro düna, duk pro dük,
y; pro y, quod pura dialectus Prussise Ducalis retinet, Samogi-
tizans t longum usurpat.
ia; ia diphthongus mutatur a Samogitise, Lithvaniae Regalis,
Ducalis Prussise tum Samogizante tum Guronizante dialecto in
prsesentis Conjunctivi prima persona, quam pura dialectus semper
retinet, in at<, ut Rafzyc£iau pro Eaßiciia scribam.
S. 8; c;{ Lithyanicae Begalis dialecto mutatur Tel pronunciatur
at2, ut zetoaa pro Diewas; t eadem in c mutatur, ut ciewas pro
Die weiter oben mitgeteilten Bemerkungen Kleins über dialek-
Schwankungen bezogen sich auf Laut- und Formenlehre;
zwd weitere berühren die mundartlichen Differenzen hinsichtlich
des Wortschatzes. S. 143 seiner Grammatik weist er die Wörter
iiefog, iiefogie und iiefam ^) dem Memeler Dialekt zu: y^Tiefag,
iiefogie *) recta et tiefam Memel. Dialecto", und S. 61 seines Com-
pendiums bemerkt er: „Für dieses Verbum tnokinnu ist denen in
gross Littauen gebräuchlicher das Verbum mokiü Fut. mökifu , Pr.
fnokiau, Inf. mökiti,^^
Diese beiden Bemerkungen lassen sich sehr ergänzen mit Hilfe
des Neuen Testaments vom J. 1701, in welchem die lexikalischen
Unterschiede des „grosslitauischen" und des „preussisch-litauischen"
ausgedehnte Berücksichtigung gefunden haben. In der dem ge-
nannten Werke vorausgehenden litauischen Vorrede des Frid. Sigis-
mund Schustehrus (s. d. Einleitung) wird darüber folgendes bemerkt
(p.XXXVn): „kadangi Lietuwnikai didzios LietuwiJJkos zemes me-
brius däiktus tokeis zodzeis iJSkalba, kokiu Lietuwninkai KaraliJS-
koje PrufToje tame iJJmänimö newartoja, tada todeley fkijru padä-
T^m ir zodzius Lietuwnikü Karäli^koje PruHoje irakinom J^itokiomis
zijmemis ( ), kaip ant paweikflo: Didzios Lietuwos Lietuwnikai
ßko: Giria, floto ore, bet KaräliJJkos Pruffos Lietuwnikai kalba:
fuf^a ßow lauke Matth. 3. 1 ; 12. 46, 47. Anie kalba : Dafileiß
Haurijbes , NeSijßa/q. dariß, Szie fäko: Perzengt wendiawonijß^
Matth. 5. 28, ApreiJJk. Jono 2. 22. Anie : PaßtawinimaSy ßiätoini.
^) Aach Nesselmann Wbch. S. 98 bezeichnet täsäm als Memelisch.
*) iiefogie ist vielleicht, aber nicht notwendig, Druckfehler für tiefogei.
10 Zur Bialektologie.
Saie : iteffnone Rimion. 15. 29, zegnoii ir tatai taipo tolaas.
Potam ira nekurie zodzei taipajeg tokeme zenkl6 uzfilaikantieji ne
ant fldjraus abejopü Lietuwnikü, bet kni geröfno i^mänimo, ka-
dangi jü n6ra Grökijkame liezuwije, taipo prid6ti ir del to i^fpäü-
fti, idant ir praftokai tarp Lietuwnikü ju geriaus, k^ fkaito, gatetu
permanijt, kaip tatai mätoma ira Galat. 2. 9 ^), Zijdump 11. 19'),
I Jono 4. 3 •) ir tulole kitole wietofe.
Wenn es mir gelungen ist, die verschiedene Anwendung der
Parenthese richtig auseinander zu halten, so enthält das folgende
Verzeichnis alle diejenigen Wörter und Ausdrücke, welche nach
der Ansicht der Bearbeiter von T im preuss.-litauischen, resp.
gross-litauischen ungebräuchlich waren. Die o. bereits angeführten
habe ich nicht wiederholt *).
abäno (pafpalijto) Ap. 10. 14,
aUJwos (aliejam) Luk. 10. 34. ß)
apfakijdamas (Kozoni laikijdaim) Mat. 3. 1. «)
apßingay {rafkaßney) Luk. 16. 19.
atfwire ({fule) Mat. 26. 15.
bqkorieis (keßkSs gimieis) Ebr. 12. 8.
Ne dafiteifk biaurenijbes (ne per&enk wendiawonijßet) Mat, 5. 27 ;
del biaurinijbes (praflojimo wendiawonijfies) das. 5. 32; biaure»
nijbes (kekßdwimas) das. 15. 19.
bukime blaiums (be apfigerimo) I. Thess. 5. 8.
Szimtq buklögu (bäczkü) Luk. 16. 6.
fu dabojimu (pilnay) ir priderindiay (dawadnay) Luk. 1. 3.
dikreUf (fudq) ApG. 25. 15.
fU toirißkaia dergetuwai {guliniieji) L Eor. 6. 9.
didi&uwiSs (bangös äutviSs) .... ßirdije (tciduj^) zemSs Mat. 12. 40 ^).
*) jie tarp apipiauftitü (apifakijtu).
*) iB ko j\ ir uz paweikfl^ (prifikelimo iß numirafü) prieme.
*) o ßita ira AnÜkriftaus (dwafe), ape kur§ etc.
^) Beeüglich des folgenden YerzeichnisseB bemerke ich einstweilen, dass
die in ihm enthaltenen Wörter b^ortü Bastard (aus dem Deutschen), hiaure-
nyhe (biaurini/be), blatvus, dekretaSf dergetuvaSf elgti (betteln), gerdas^ gylis,
klaidit uzsemti, malzenystef nevd^cznaSf paduJiSf palaidonSt skandintij paskan-
dintif patüeakiu, pavisiu (die Ansetzung dieser Frasensformen ist nicht ganz
sicher), skardzei, sveHovystif tarpekliSy uztukti, uzsikStavoti, velokOf attkskalma
und pavesas in Nesselmanns Wörterbuch fehlen.
*) Nesselmann Wbch. S. 4 kennt alyva nur in der Bedeutung Oelbaum.
*) Die Bedeutung „predigen" fehlt bei Ncsselraann s. v. apsakyti S. 453.
') didüuwis ist etymologisch richtige Schreibung (= didja-zuvü) ; Nes-
selmann p. 552 hat sie in didzuwis geändert.
Zur Dialektologid. 11
D&no8 mufu toi/Jü dienü (dünq mufu disnißkq) Mat. 6. 11.
iß dirwds (tauko) Mark. 15. 21.
irangus (ßtüokas) Apok. 3. 16.
dukiek (buk palinkfminias) Mat. 9. 2; dukfekii (ne nuflg^fkit)
Mark. 6. 50.
elgdamafis (ubagdudams) Mark. 10. 46.
dgüa (übagas) Luk. 16. 20.
kdwi (ankßtus) ira broma (wartai) Mat. 7. 13.
ir gaUj'be (ir macis) Mat. 6. 13.
Galuno (Siiprojo) Mark. 3. 27.
üpo galtoa fy/paros (kampims akmü) Mat. 21. 42.
gerduB {ßaukfmus) ape kariönes Mat. 24. 6.
gijh gitoaies (nüdai angiü) Rom. 3. 13; gitoate (angU) ApG. 28. 3.
^^gofüju (zelawoju) prieß jus garäunmu (ßeldwimu) Diewo II. Kor,
11. 2. 1)
gmnü (ßvärü) Luk. 19. 13.
StMatq BazmjSioj^ gwöüije (Iduzid) Mat. 12. 5.
jaimuznos (almuzinas) Mat. 6. 1.
japq (rubq) Luk. 15. 22.
ißergia {ne6ijftq, däro) zmogif Mat. 15. 11.
ißtieriojo (ißmuße) Mat. 22. 7.
Eareitüiei (Z'ainierei) Mark. 15. 16.
hrßiu budams müetoju (ieloto/u) ApG. 22. 3; karfiia m^h (äetd-
tßimas) Joh. 2. 17.
iarßiinq {drug^) Mat. 8. 14.
ißialofa ir kieriefe (ant kampu) uliSiü Mat. 6. 5.
p^Pcutine ktaide {Mafia) Mat. 27. 64.
Bnus (ßunes) Luk. 12. 18 »).
irafe (Jblelu) Mat. 22. 44.
iß anos laimös (gawimo) zutoü, kuriaa uzufeme {gdwo) Luk. 5. 9.
lamnas [matta) Mat. 24. 28; ujieicf lawonü gatwü (kaukolü) Mat.
27. 33.
mm liemeniSs (medzto) Mat. 26. 29.
lingMami galtoomis (kratijdami gdlwas) Mat. 27. 39.
fnaJzenijße {wendiawonijfte) Ebr. 13. 4 ; iezengia fonan malzenijßes
{toenüawonijßea) I. Kor. 7. 9.
^) Die Bedeutung „eifeni^^ fehirbei Nesselmann S. 260 s. v. ^oro^i. Das
Wort gehört zu altpreuss. garrewingi brünstig (Fick Vgl. Wbch." II. 549).
'} Münaa {khnas) bedeutet hier, wie auch sonst (vgl. „Lexikalisches"
>• V. plänas) die Scheune selbst (Nesselmann S. 220).
12 Zur Dialektologie.
melinemU (randais) I. Petr. 2. 24.
tnoke (mokino) Mai. 5. 2.
Mokeßit {pinigai) hraujo Mat. 27. 6.
naudf^ {pleßimus) Luk. 11. 22.
pradejo fhtutitis ir nerimot (fielwartäuf) Mat. 26. 37.
neßliii {ira lauke) kuno I. Kor. 6. 18 i).
nebefpecznijfte (prigdda) Rom. 8. 35; nebefpecznijßej^ (prigäc
L Kor. 15. 30.
dnt netod^cznü (ne dekingü) ir piktü Luk. 6. 35.
buwo ant ütes nuremii (gruntawoti) Mat. 7. 25 ^).
nutranke jam {apjüke jf) Mat. 27. 44 *).
^m^/ß du fmulkiu pintgelu, kurie däro päduj'f (jüdikf) Mark. 12
kurie iur paduks^ {nußtik) dnt bagotijßes Mark. 10. 24.
pagirtas (ißganijtas) Luk. 11. 27.
palaidones {kekßis) I. Kor. 6. 15.
pamßidamaßs (atdüdqs atkerßijmq) IL Thes. 1. 8.
gailingay paßkrutino (labay apßnirto) Joh. 11. 33; gailijße f
judinqs (apßnirtqs) das. v. 38.
paßanditas (prazudijtas) Mark. 16. 16.
pafkuygalif (paßurgalij^) Mark. 4. 38.
paßldwinimas [ißgänimaa) Böm. 4. 9; paßtawinimq {zegnonq) ',
6. 17.
patwiefke (pawijfe) Mat. 13. 6.
perlü (zemczugü) Mat. 7. 6.
permainijtaa (perßwießas) Mat. 17. 2.
del piltoo (fkilwio) L Tim. 5. 23.
pinigeli (JMiki) Mat. 5. 26.
prägaran (peklon) II. Petr. 2. 4.
giwäta jußi eß prakilnSßie (daug dtdeßie) n^gi penas {walgimi
kunas u& dangq {rub(f) Mat. 6. 25.
prakurotu (kalbetoju) ApG. 24. 1.
pranokßa Jus {pirm jußi eit) Mat. 28. 7.
eü ing präpulti (bedugn\) Luk. 8. 31 *).
Jey tada drufka prazudzia ß^rumq (pagend) Mat. 5. 13.
^) Die „groBslitauische^' Uebersetzung ist auffallend.
*) Hiemach ist der Artikel nuremti bei Nesselmann S. 435 wesen
zu berichtigen.
') Bei Nesselmann S. 113 hat nutrankyti nur die Bedeutungen „abs(
teln, abstossen".
*) Die Bedeutung „Tiefe (Abgrund)** hat prapultis bei Nesselmann S
nicht.
Zur Bialektologie. 13
ißejo priefienin {priangin) Mat. 26. 71.
f&r niekingq prttüüimq (ißtoedimq) Kolos. 2. 8 ^).
purpurd {kanikd) Mark. 15. 17.
fradejo raßkijt {ißpeßti) tvarpas Mat. 12. 1 ; raßkijt (ißpeßti) Mark.
2.23.
uzitga ratq uzgimimo (wifjq giwSnitnq) Jak. 3. 6 *).
pradejo rugot {barl) Mat. 11. 20.
po Saika mierä (kettoirdiü) Mark. 4. 21.
/u ilarid pafatointa (palubiiaje) faw moierim Luk. 2. ö *).
Ne [kandikinte (prazttdtkiie) Luk. 6. 37.
ßardziey (didziu irankfmu) Mat. 8. 32.
Sodzudka (Prudas) Job. 5. 2, ing Sodzialkq (Prudq) das. ?. 4.
Sö/ia« (Kreflas) Mat. 5. 34.
prie^ (hrafUzs (Jeunigäikßdiua) Mat. 10. 18.
Dwa/e iiefa ßropi (noringa) Mat. 26. 41.
ime ira fwSiimi {lauke) I. Kor. 5. 13; näg fwetimü {tu kurie lauke
m) I. Tim. 3. 7.
ioitU fweüotüijßes [kekßijßes) Job. 8. 4.
fmdkä {ludinikü) Mat. 18. 16.
rukßarloio (kanikos) Job. 19. 2.
Smatcök (garbink) Tewa tawo Mat. 15. 4, 19. 19 *).
poßeßelu ipatoefu) Mark. 4. 32.
tarpeklis {idrpas) Luk. 16. 26.
j^gi tada akis tawa butu tikra (praßä) Mat. 6. 22.
Iwdms didis (dudra) Mat. 24. 39.
^ik tu zmonü uztuko {uzpikietatüöjo) Mat. 13. 15.
^a toale [paßtmegimas] Luk. 2. 14.
Welöka {Dwafe) tatai ira Mat. 14. 26; welüka (Dwafe) Mark. 6. 49.
toezdaü {kartimis) Mat. 26. 47.
zakimus (dukskalwis) ApG. 19. 24.
ioky zenklingq (labay apfkelbtq) kalin\ Mat. 27. 6.
^) iszveditnas hat bei Nesselmann S. 60 nur die Bedeutung „B^weisfüh-
nmg, Beweis".
*} ratas hat hier die Bedeutung ,,Ereis, Umkreis, Umfang"; ein ähn-
licher Gebrauch des Wortes erscheint meines Wissens im altlit. nur noch
einmal: Wifsos ziames rate E. 88.
*) Die Bedeutung „verloben" ist bei Nesselmann S. 374 für palubyti und
S. 455 für pasavinti nicht angegeben (vgl. indessen pasavintinU^ -e).
*) szenavoti hat bei Nesselmann S. 515 nur die Bedeutung „schonen,
beschonen".
14 Zur Dialektologie.
Ich habe hiermit alles mitgeteilt, was die von mir untersuch-*
ten altlit. Texte über mundartliche Schwankungen innerhalb der
litauischen Sprache angeben. Diesen Angaben gegenüber erhebt
sieh die Frage, in wie fern sie richtig sind und welcher Gewinn
sich aus ihnen ziehen lässt. Um zunächst bei dem aus T. gewon-
nenen Verzeichnis mundartlich verschiedener Wörter stehen zu blei-
ben, so spricht für die Gorrectheit der in ihm enthaltenen Anga-
ben der Umstand, dass eine Anzahl der in ihm als grossUtauisel]
bezeichneten Wörter übereinstimmend von Nesselmann als z^emaitiscl:
oder als im preuss.-lit. ungebräuchlich bezeichnet werden; es sin^
diess: brotna, buklogas, nebespeoznas, prdgaras, sodxmtka {sz aUed^
svetkas. Auch gyvatd wird man hierher rechnen dürfen, denn dE
Bemerkung Nesselmanns, dass gymta nördlich vom Memelstrom un. *
durch ganz Zemaiten gebräuchlich sei (S. 29) wird sieh wol wm
gyvate mit beziehen. Zu ihnen stellt sich noch kerii^ das ich ir
d^ Bedeutung „Ecke'' nur aus einer Dowkontschen Daina (n. 24
abgedruckt bei Schleicher Leseb. S. 29 f.) kenne. Nicht mind»
tritt für die Zuverlässigkeit des mitgeteilten Verzeichnisses die Ta(^
Sache ein, dass mehrere Wörter derselben Art, die in Nesselmanm'
Wörterbuch fehlen, nur in nicht-preuss.-ht. Texten der älteren Zei.
nachzuweisen sind. Diess sind mcdiemj/lS und nevd^zna» (beid^
allerdings nicht in ganz derselben Form), vgl. „Lexikalisches'* s. vv^
Endlich ist auch zu beachten, dass Kleins Angabe über den mund-
artlichen Unterschied der Varba mokinii und mokyti mit der ent-
sprechenden von T übereinzustimmen scheint ^). Das Gewicht di^
ser Tatsachen wird aber durch mehreres abgeschwächt : 1) mehrere
Wörter, die Nesselmann einer bestimmten Gegend zuweist, sind
früher weit verlnreitet gewesen; celas z. B., von dem er bemerkt,
es sei statt des gewöhnlicheren czelas um Memel gebräuchlich, er-
scheint forma chrikst. 38. 33, 40. 36, und tikras, das nach ihn
in der Bedeutung deszintu südlich vom Haff, hei Laukischken u.s.w.
gebraucht wird, erscheint in derselben Bedeutung Br. Ezech. 4. 6
ant iawa iikru fchonu turreß aißgulH und übereinstimmend in
altpreussischen (tikaras). Die Möglichkeit, dass schon im Anfange
des vorigen Jahrh. broma, prägaraa u. s. w. ausschliesslich ,,ze-
maitisch" waren, wird dadurch natürlich nicht widerlegt. 2) Wör-
ter, welche in T als „grosslit" erscheinen, kommen jetzt auch in
^) Das Verbum mokyti^ Präs. mohau ist auch im preuss.-lit. nachzuwei
Ben ; es erscheint z. B. Br. Ps. 25. 9 pamoka , corrig. aus -inna.
Zar Dialektologie. 15
preusa.-lit. vor. Donalitias z. B. braucht gleichmässig cHrvä und
laühasy püva$ und skihys; kareivis, das nach Nesselmanii beson-
ders im iem. gebräuchlich ist, führt Kurschat Wbch. s. v. ^^Kiie-
ger^^ als die richtige Uebersetzung dieses Wortes an. 3) Wörter
derselben Art, die für die moderne Sprache nicht belegt sind, las-
sen sich in der älteren Sprache in preuss.-lit. Texten nachweisen,
90 fferdas, siandinti vgl. lexikalisches" s. w.
Will man alle diese Gründe gegen und für die Zuyerlassigkeit
des aufgestellten Wörterverzeichnisses — zu den letzteren ist nooh
die Tatsache zu ziehen, dass die revidirte Bibelüb^setzung von
1869 sich in der Regel der in T. als preuss.-lit gekennzeichneten
Ausdrücke bedient — , will man alle diese Gründe unter einen Hut
kiugen, so wird man annehmen müssen, dass die Angaben der
Bearbeiter von T im aUgemeinen richtig sind, dass zu ihrer Zeit
$e von ihnen als „preuss.-lit^' hervorgehobenen Wärter vorwie-
gttd im preuss.-Ut. im Gebrauch waren, ausserhalb desselben aber
m relativ selten angewant wurden; das umgekehrte gilt von den
^ wgrossUt." bezeichneten Wörtern. Dass aber in den heidersei-
%& Distrikten der Gebrauch der einen den der anderen ^mz
WsgescUossen habe, ist im höchsten Grade unwahrscheinlich und
aa ist das kakiü . . . newartöja des Schustehrus sehr cum grano
9alis zu nehmen.
Zu einem im wesentlichen gleichen Resultat kommt man bd-
äglich dei: o. mitgeteilten grammatischen Bemerkungen Kleins und
Siji{iipTibn-Scbultzes. Ich halte sie sämmtlich in so fem für eorrect,
als imk meincor Ueberzeugung die in ihnen enthaltenen Wortfor*
9m voin jenen Grammatikern in der Sprache ihrer Zeit gefunden
iM, mögen sie ihre Kenntnis derselben nun aus dem Munde des
Volkes geschöpft haben, oder aus Texten, welche sie als Quellen
i^ von. ihnen berührten Dialekte betrachteten. Auf den ersten
^ck mag allerdings eine Bemerkung, wie die o. S. 9^ mitget^te
S«ppuhn*Schttltzes (p. 8) nicht recht glaublich erscheinen. Sie
^ indessen gestützt durch die Mitteilung Kurschats (Graminatik
S. 36 § 118), dass im polnischen Süd-Litauisch d und t unmittel-
bar vor t, e und ia, io, tu, iü, tau, iui nicht stehen können, son-
dern sich vor diesen Vocalen in dz und Is verwandeln; also dze^
«M (ausgesprochen dsevas) für de tos, is'esä für iesä. Ferner fin-
^t sie eine Bestätigung durch den Umstand, dass *c«»a^ für
tetm in der Tat einmal nachzuweisen ist: Diewd Cetod tneylen^
fuderind K. 138. G^en diese Form lassen sich freilich verschie-
16 Zur Dialektologie.
dene kritische Bedenken äussern; 1) cevas für i^vas findet sich,
obgleich dieses mit zu den gebräuchlichsten Wörtern der altlit
Sprache gehört, in ihr an keiner anderen Stelle, weder in E ^)
noch in irgend einem anderen Text, 2) C und T sind in Schwa-
bacher Schrift, in der K gedruckt ist, einander so ähnlich, dass
nur der oberste feine Strich des T beim Druck abzuspringen
brauchte 2^ um Cewd aus Tetod entstehen zu lassen — indessen
Cetod findet sich nun einmal und findet einen Halt an der be-
stimmten Nachricht der genannten Grammatik ^).
Was die anderen Angaben sowol der zuletzt genannten Gram-
matik, als der Kleins betrifft, so ist von ihnen zu sagen, dass die
Behauptung, diese oder jene Formen, diese oder jene Laute oder
Lautübergänge gehörten dem einen oder dem anderen Dialekt an,
nur dahin zu verstehen sei, dass dieselben dort besonders hervor-
traten und mehr, als anderswo, beliebt waren, nicht aber, dass sie
ihnen ganz ausschliesslich eigen gewesen seien; dass also z. B. al-
lein die Wilnaer unt dungaua, dass nur die Memeler zodeiy zodems
gesagt hätten, darf man aus ihnen nicht schliessen, denn alles,
was Klein und Sappuhn-Schultze als dialektisch charakteristisch
anführen, kommt, wie das in den nachfolgenden Bemerkungen zur
LauÜehre enthaltene Material beweist, zuweilen auch ausserhalb
der ihm von jenen angewiesenen Grenzen vor, oder könnte doch,
wie Analoga lehren, ausserhalb derselben erscheinen. Freilich tritt
es dann mehr zufällig, gelegentlich auf, und in so fern bieten die
angeführten Mitteilungen beachtenswertes Material für die Geschichte
der modernen litauischen Dialekte, die man freilich erst dann wird
schreiben können, wenn uns dieselben durch zuverlässige und aus-
führliche Mitteilungen bekannter geworden sind, als das bisher der
Fall ist.
Ich habe versucht, die einzelnen von mir benutzten altlit.
Texte ihrer Mundart nach genau zu bestimmen, ohne dass ich zu
sicheren Resultaten gekommen wäre. Ich unterlasse es, meine
Leser mit der Darlegung der bisher resultatlosen Untersuchungen
zu ermüden und behalte mir ihre Wiederaufnahme für spätere Zeit
^) Unmittelbar neben der angeführten Stelle steht dort Diewuy Tetvuy.
^ Bielenstein fuhrt I. 172 Anm. als einziges Beispiel für den lett. Ue-
bergang von t zu z riezeem an, das er zu ra*ntit stellt. Indessen im ülmann-
fchen Wbch. ist das Wort richtiger zu rika gestellt, vgl. lit. rSkk
Znr Lantlihre. 17
vor. leb unterscheide einstweilen nur zwischen preussisch-litaui-'
sehen und nicht-preussisch-litauischen Texten; (diese unterschei-
den sich von jenen besonders durch die Anwendung des ^, durch
comiequenteren Gebrauch der Nasalvokale , durch das häufige
Auftrete punktirter und accentuirter Yokalzeiehen und der von
Klein und Sappuhn-Schultze als nichi-preuss.-lit. hervorgehobenen
Lauföbergänge und Formen. Andere Kriterien werden sich weiter
ttnten finden.
Zur Lautlehre.
I. BeieichBBDg iid Aassprache der Laste. ^)
Klein Gram. idt. p. 1 und Compend. p. 1 stellt folgendes AI-
jUki auf: d a d q, b, c 6 cz, d, e e e <}, ffj, g\ (K}^ i y f, i,
II, m, «, 0, p, r, s ä ßj ty u tff w, (y)y z i. Das Alphabet delf
Schiitze-Sappuhnschen Grammatik weicht etwas ab: a d q, b\ e
dfd, e ^ ?f fff i \, y, *, l *), m, n, a, p, r, 8 sd, t, u ^ ü, w,
Hinsdchtlicfa der Aussprache des a lehrt Klein Gram. p. 1 ff. :
iL^vanorum triplex est: Primum, quod Litvanorum maxime pro^-
fAm et familiarissimum est, duriter et aperto aut diducto q. ore
elartar, sed vel breviori tempore et pronunciatione contractiori, ut
i&german. vocibus bxng, DancA, Hacke, backe, E. g. faXxn» dico^
i»au facio, kalatcijas gladius, et tum in nostra lingua sine accen-
ta 86U virgula scribitur, vel longiori tempore et diductiori pronun-
ciatione, fere ut in bis vocibus lingua German. vulgaris seu infe-^
rioris Saxonise, ut vocant, barch, Harp, Sarch, Rohr (sie!) pro
Ary, Earffe, Sarch, Karre *). Et tum insignari debet accentu seu
^) Die Bretkeusche Bibelübersetzung ist mit lateinischer Schrift ge-
scbrieben; in den Drucken ist deutsche — besonders Schwabacher - Schrift
angewandt, ganz vereinzelt mit lateinischen Typen untermischt.
«) Im Text steht //.
*) Die Typen sind in beiden Alphabeten die deutschen; cf, ^, j*, i^ ha-
ben die gewöhnliche Form (durchstrichen). — Vgl. mit diesen Alphabeten
^ dös Katechismus von 1547 (LLD. I. 7.). In einer Fibel (Königsberg 1708)
findiet sich folgendes Alphabet: a d q, b, S cz, d, e e e ^, g, i j j y, k, 1 11,
•*» »»> 0, Ü, p, Tf f S ß df t, II, «7, z z,
^] Die Angaben Eleins in seinem Gompendium S. 3 £f. stimmen mit de-
iwn in seiner Gram, überein. Nur gibt er dort als deutsche Beispiele für die
2
18 Zur Lautlehre.
virgulä, praesertim ante syllabam brevem, ut wdkaras vesper, vä-
fara sestas, prifakimas (sie!) prseceptum, käras bellum, bddas fa-
mes, märas pestis. Sic etiam ante u, cum quo diphthongum con-
stituit, ut käulas os, ossis, kläufu qusero, interrogo, ad differentiam
a secundi in verbis klaufau ausculto, kaulijüs rixor. In nonnullis
vocibus etiam ante t, ut däiktas res, bäime timor, wäikdczoju am-
bulo. Appellari potest a durum seu diductum. — Secundum a et
scriptione et pronunciatione simile est a Germanico in vocibus fü-
gen, klagen, faßen^ taflen, ut klaufau ausculto, Pona Diewa Do-
mini Dei, fupraffu animadvertam , mielas carus. Familiarissimum
est Dialecto Memelensium etc. (s. o. S. 5). Vocari potest a lene
seu contractum, quod leniter et q. contracto ore proferatur. Puncto
d notari potest in iis vocibus, ubi sonum habet obscurum et q. o
mixtum, ut A-domas Adamus, A'nufas Johannes, amen amen, d sed,
et in Nominativis Pluralibus Faemininorum, ubi interdum pro o po-
nitur, ad differentiam Genitiv. singuL in os, ut gerds diends boni
dies pro geros dienos, Pannds tmeilibds virgines honestae pro Pan-
no8 fjoieüibos. — Tertium (f est cum virgulä transversali in calce
efferturque ut an, sed aliquante lenius et obscurius, quasi absor-
bendo n, E. g. in Participiis Prsesentis temporis ut <j/^ä existens,
dar(f8 faciens, kalbqs loquens. Et in Accusativis Singularibus , ut
Diewq Tewq Deum Patrem, tq dtenq illum diem. Quidam expresse
n adscribunt ^), ut dar ans, tan dienan, Sic fwietan pro fwietq:
Verum hoc modo confunderetur Accusativus, ut ita dicam localis
cum Accusativo simplici. Significat enim fwietan cum n in mun-
dum, sine n vero simpliciter mundum denotat. Vocatur a trans-
fixum et pronunciatione differt a Polonico q, quippe quod fere ut o
effertur: Iqka pratum, mqka farina, quasi lonka, monka.
Unzweifelhaft leitete Klein bei seiner Angabe über die ver-
schiedene Aussprache seines ersten a eine Vorstellung von der
zuerst angegebene Aussprache des a an: gabf backen, harren, fchaffen, „Die
andere abzubilden — sagt er — findet man nicht wol Worte in der hoch-
deutschen Sprache, sondern man müsste es aus der Niedersächsischen oder
Käselauschen, wie maus nennet, hersuchen, als: Barch, Sarg, Harp, welche
Worte die alten Deutschen wegen der von Natur langen Sylben haben pfle-
gen mit' einem duppelten a zu schreiben, dergestalt ^aarcA, Saarch, Haarp.^^
^) „Etliche schreiben das n ausdrücklich dabey, düdans, darum, aber
die Art dieser Sprach bringt mit sich, dass das n vor dem s fast alle wege
weggeworffen und in den nechst vorhergehenden Vocalem eingeschlossen
wird." Klein Compend. S. 4.
Zur Lautlehre. 19
Verschiedenheit der Betonung. In wdkaras, toäfara, prifdkimas
hdras, bädas, märas sollte das n die geschliffene Betonung anzei-
gen, welche das erste a dieser Wörter in der modernen Sprache
trägt; in käulas, kläufu, däikias , bätme, wdtk^czoj'u hebt es die
gestossene Betonung der Diphthonge hervor, wie sie uns in den-
selben Wörtern im modernen lit. entgegentritt : wir finden hier ein
bestimmtes Zeugnis, nicht nur dafür, dass der Unterschied der ge-
stossenen und geschliffenen Betonung im 17. Jahrb. im litauischen
bestand, sondern auch dafür, dass man ihn richtig fühlte, wenn
auch nicht klar erkannte. — Ueber den eigentlichen Wert von
Kleins zweitem a gestehe ich mir nicht klar geworden zu sein.
Uebereinstimmend mit Klein, indessen viel kürzer als er, spricht
sich die Sappuhn-Schultzesche Grammatik über das a aus (p. 2) :
aapud Lithvanos triplex est, ut figurae indicant: a primum, sine
^gulä yel puncto simplicem habet sonum, ut Latinorum et 6er-
Monim; ut ufpraffu ^). — ä secundum, cum virgulä, durius et
majore oris hiatu effertur, ut Säkäu dico. — ^ tertium quasi cau-
datum n subticet, ideo in pronunciando illud lenissime quidem, fed
tarnen attendendum, ut Diewq Deum.
Die von Klein gebrauchten Zeichen für a lassen sich in ge-
druckten Werken nachweisen, so zunächst d:
mßtd tnana ir langwd Post. lU. 36; kdrdlißce das. 141; tärp . . . tdrpu
Post. 194 ; fiuzdämds das. 105 ; Kärdlatis das. 3 ; tureddmds fzimtd awiu das.
485; wießpdU das. 2; prywdld das.; Rdchel dptoerkie das. 76; dtaiwis das.
327; aümd das. 556; tdtdy das. 611; dpe tdtay klaufidt tdrp fdto^ das. 369;
f^ dtnziu das. 39; pda kiälq das. 193; dß das. 379; dbd das. 175; kds das.
194; bvtod ne kurjdy kdrdlißkia das. 719. — neißwdreetne KS. 170; prddeja
das. 179; dnt zukiatvimd das. 158; liepid das. 161; uzldyßi das. 161; pdkia-
^fia das. 213; zaluoidnöidmuy K. 1; paßldwynimas das. 4; iß Kdmäros das.
U; deddmi das. 47; Padek mand hiednay duäidy das. 73; pdfkdytitm das.
nS; kdifiop eio das. 199. — dukte mdnd funkiey nuog welnd efti wdrginomd
Br. Post. 224. — ap/dugök funkey wdkßdiojenczes ir Zindanczes Daw. Pam.
32. - paßidtcinimq T. Ebr. 6. 7; prägar an T. IL Petr. 2. 4; prigddof T I.
Kor. 15. 30.
Aus diesen Beispielen, deren Zahl jeder mit Hilfe der weiter
folgenden Citate vermehren kann, erhellt, dass das d in Post,, K,
Br, Post., Dato. Pam. und T*) — in anderen Texten ist es, so-
viel ich mich erinnere, nicht angewant, und in Br. Post, erscheint
es nur ganz vereinzelt — nicht die Bestimmung hat, die ihm Klein
*) Lies: fuppraffu.
') In T sind d und e von d und e oft nicht zu unterscheiden.
2*
20 Zur Lautlehre.
zuwies ; der Accent über dem ä scheint ganz bedeutungslos zu seiu.
Es ist eine in polnischen Drucken angewante Type, die bei dem
Druck litauischer Texte mit aushelfen muste. Dasselbe ist yon
dem d zu sagen (vgl. H. Weber, Jen. Lit.-Z. 1875, Art. 236)*
hddind Post, III. 122; dnos pdyko/ios .... neme nieko fu fdwim älieiaus
das. 141; män^ qljas. 53; atdäriiu das. 148; trogzddmi Post. 271; mezdämi duLS,
260; pdßiuy das. 29; prdndßdy das. 29; diwddziotu das.; per nd/rm das.; tdda
kdda drUay das. 26; nuog ßwentd mokjld das. 22; Atdik kdrdlifte tawa das.
VIII. - Mieldiirdiße K. 227 ; tu Pone mields das. 8 (im Reime auf fields acc.
pl. fem.)'; mehtgia pyktds . .. kitrds das. 10; Kardliu das. 30; pägdibe» das.
67 ; mdnd das. 73 ; potdm grabdn zengiam das. 77 ; dpfdke Fonds KS. 2 ; drti^
mu8 das. 232; fmdrkm /mdrku das.; dtrddome das. 256. — ifchta\fiki d paro-
diki SE. 3. — tdmp wiendmp Br. Post. 22 ; pataife hrdnges ßoles das. 396,
hrdngus das. IL 66; kdralißes das. 347. -^ idrpas T. Luk. 16. 26; £&zro das.
Mrk. 12. 42 ; fu Mavid das. Luk. 2. 5 ;' twdnas das. Mat. 24. 39 ; paßldwini-
mos das. Rom. 4. 9; (tn^ das. Luk. 6. 35.
Auch im Katechismus von 1547 nehme ich mit H. Weber a.
a. 0. dieses Zeichen an und schreibe jetzt mit ihm: pdnd, ands,^
rdginhiy pd (LLDr. L IX.). Wenn ich den Punkt früher un-
richtig für ein Längezeichen hielt, so war daran die Unreinheit
des Druckes Schuld.
Ueber die Aussprache des e und den verschiedenen Wert der
von ihm aufgestellten Zeichen äussert sich Klein in seiner Gram,
p, 5 ff. sehr unklar und verworren; ich übergehe deshalb seine
dortigen Bemerkungen und teile lieber mit, was er in seinem Com-
pendium S. 5 über das e sagt: „Die Littauen haben ein dreyfaches
e^ gleich wie das a dreyfach ist, Und kommen darinnen mit den
Polen nahe überein. Das erste e ist gleich dem deutschen e ia
den Worten gehen, stehen , belehren, gereckt. Es wird aber unter-
weilen auch mit einem Punkt oder Circumflexe bezeichnet, in den
Worten, da das e lang gesetzet und ausgesprochen wird, oder
von Natur lang ist, als lelas, Tewas, giesmes, regeii, fSti. —
Das andere e wird härter und mit mehrer Auftuung des Mun-
des ausgesprochen, eben wie das ij der Griechen nach der Bami-
stischen (sie!) Pronunciation. Vnd wo es lang und wie in zween,
Zeiten ausgesprochen wird, kann es mit einem Strichlein oben be-
zeichnet werden, damit maus im lesen desto bejier erkenne. Als
egle^ elnis, fweiimas. Diesem e ist nicht unähnlich das deutsche
e in den Worten ledig, gehen, nehmen, hefchweren In den
anderen Littauischen Worten, da dieses e geschwind und in ejner
Zeit ausgesprochen wird, bedarff es keines punkts oder strichleins.
Zar Lautlehre. 21
ds drebuy gern, geffau.^^ — Hier ist wenigstens der Unterschied
der Ziehen klar: e sollte unbetontes e nnd e bezeichnen (drebü,
fetitt, gesaü\ e und ^ hingegen gestossen oder geschliffen betontes
€ (/eto« , ^i^tu« , geatnes , reg eil , seit) , und e sollte gestoss^ oder
geschliffen betontes e bezeichnen [egle^), änis, sveitmas).
Die Sappuhn-Schultzesche Grammatik äussert sich über das e
wieder ganz kurz (S. 2) : e primum cum Germanico et Latino con-
venit; e secundum cum accentu quasi gravi pronunciatur tanquam
ijgrfficum, ut dgle, Hnis; ^ tertium cum virgulft habet eundem va-
lorem cum q ita signato; ^ caudatum, sive in medio sive in fine
coDstituat Syllabam, semper n in se continet, quod tamen in pro-
nuBciatione supprimitur.
Die von Klein und Sappuhn-Schultze angewanten Zeichen be-
gegnen in den älteren Texten sehr selten; erst T wendet 6, e und
^ läufig an, wie die o. S. 10 ff. mitgeteilten Stellen zeigen. Zum
enten Male erscheint das e Willent. Enchir. 45 ßemes (nom. pl.).
Diese Schreibung steht indessen eben so vereinzelt, wie turetu das.
46, mmo Br. P. 8 ; ßd SEE. 124 «). Meistens sind e und e gleich-
räsig mit e bezeichnet:
prifzenge Br. IV. Mos, 31. 48; turrekes das. V. Mois. 23. 13; Perfzegno;
i» das. 28. 5 ; fennuiu das. 32. 7 ; drebeia das. Jes. 7. 2 ; reges das. 22. 8 ;
J^/ehis dejchimta das. Luk. 24. 13; degdaum das. Weish. 16. 18; fzmones
'^' Ps. 2. 1; Szemes das. y. 8; loirwes das.; iuokefi das. v. 4; kalhts das*
T-5; garhe Br. P. 36; kenteghimu das. 412; ußdeta das. 417; melde/% das.
^IB\ ßmnena das. IL 408; Prikalbedam K. 48; pdgdibes E. 67; bengidm . . .
ifngidm das. 77; büe» E. 99; zvayzdes das. 118; eio das. 199; tewä Post. 44;
9^m^ gimines das. 25; mgime das.; ßeme S6. 7; eghime das. 165; gelbek
^. 204; (/<«A;f6, meta EE. 18; me« das. 149; fekla das. 165; e^reta das. 202
1. 8. W.
Bei Br., aber gelegentlich auch sonst, erscheint ce sowol für e
als e 8).
atot>'a Br. I. Sam. 4. 14; «<> Br. lY. Mos. 20. 6; datl YS>. 180; wers-
»»«femw Br. Ps. 46. 5; ß<sme» das. v. 9; ptelinm Br. III. Mos. 6. 11 ; p€Blu8 Br.
«^^. 29. 5; üemimp Br. Ephes. 6. 9; meet(^ Br. Jer. 52. 5; meet^ Br. I. Mos.
&• ^2] fehafchelife Br. Luk. 1. 79; teklas Br. III. Mos. 21. 18, 22. 22; /eetuw
Br. Josta 14. 11. In E vereinzelt ae: ae/t (ist) ES. 34, paeciun (in den Ofen)
KS. 200; ae Druckfehler f\ir eaf
Eine besondere Bezeichnung des e (e und e) findet sich in
') Schleicher schreibt egrfö.
^ <s und 06 kennt schön der Eat. v. 1547 (LLD. I. 7) als Bezeichnun-
von e.
") Vgl. hierzu und dem folgenden LLD. I. VIII fif., IL XIX ff.
22 Zur Lautlehre.
der Bretkenschen Bibelübersetzung; sie besteht in e mit einem un-
tergesetzten Haken. Das Zeichen entspricht genau dem modernen
Zeichen für das nasalirte e, welches letztere ich zur Transcription
jenes Zeichens verwende. Wo also in einem aus der Bretkenschen
Bibelübersetzung angeführten Wort q erscheint, darf man dasselbe
nicht für nasales e halten, welches Bretken stets mit e bezeichnet.
Die folgenden Beispiele mögen den Gebrauch des q in dem ge-
nannten Werk veranschaulichen:
Dailid^u II. Chron. 2. ^\ prig^^ £zech. 39. 19; Gromata Szidutnpi tok^
ira IL Makk. 11. 27; ^ija Richter 18. 20; Ellin^ Sprüche 5. 19; w^fefnei I.
Mos. 3. 8; w^ie Sirach 46. 20; g^da I. Samuel. 25. 39; pag^ufi I. Mos. 6.
12. f^ite Luk. 17. 23;' p^linofy Luk. 10. 13; ijch^üi III. Mos. 8. 33; d^-
gie Apok. 4. 5; ufzd^e Richter 15. 5; p^ti IL Samuel. 22. 35; m^i^ \. Mos.
7. 6; Mqlais 11. Thes. 2. 11 ; fu i^ IL Samuel. 11. 4; g^lafzies Jer. 15. 12;
t^t^ Jakob. 5. 14; tv^ßas II. Makk. 6. 29; k^tur^ L Mos. 8. 6, IL Mos. 26.
8; ^mi Jes. 65. 1; L^ai Jes. 32. 19; V/zp^czitoghi Nehem. 10. 1; prad^nt
1. Mos. 6. 1; gi^la/zies das. 4. 22.
Einmal ist derselbe Haken unter ce gesetzt in JSkrutai (Schiffe)
Jak. 3. 4; diess beweist, dass ce und e bei Bretken völlig gleich-
wertig sind.
Weiter wird in allen Texten mit Ausnahme von MT. besonders
c, aber zuweilen auch e mit ie bezeichnet ^) :
Tiewa SE. 8; Tiewi/chko Br. Gal. 1. 14; gi^lafzies Br. L Mos. 4. 22;
ko/zamieko Br. ApG. 10. 6 (das. 9. 43 kafzameka) *); miei^ U. Chron. 29. 3;
anut abudu thienai prifiek^ ira Br. I. Mos- 21. 31 ; idant tawie liaupßniy, Br. I.
Makk. 4. 33; gierqfes Br. Mat. 13. 48; alte Br. Sprüche 1. 28, 2. 22; Weish.
2. 24 u. ö.; thienai Br. P. IL 113; Stowieket EE. 121; diel EE. 106, 123; ße
(= seje er sät) EE. 165; aprinkie (= -k^) Post. 25; pdkiele (= -kele) Post,
m. 118; fmierties SEE. 22; mielfkiete/e SEE. 4; idant tikrai fchirdiefpi die-
*) Schleicher scheint aus irgend welchen Gründen die Ueberzeugung
gewonnen zu haben, dass das altlit. ie ausschliesslich dem modernen ^ ent-
spreche; eine Gonsequenz dieser Ansicht ist die Aufstellung von Unformen
wie z. B. tavSje^ sav^'e Compend.' S. 630. Es ist ihm ebenso entgangen,
dass auch in neueren Texten ie für e erscheint, und in Folge dessen hat er
in der Umschreibung einet Dowkontschen Daina (Leseb. S. 28. n. 10. Str. 2)
die beiden Verse construirt : asz ten hutio sy, zuvelSms \ ST/k margosSms lydeke-
ISmSf für die man lesen muss: asz ten hutio sy, zuvelems | sy margosems lyde-
kelems. Margosems ist = margo{m)sioms (e = io , m vor s geschwunden);
leider ist die Form margosSms auch in die Gram. S. 209 Anm. übergegangen.
^) Das e ist in diesem Wort warscheinlich aus en entstanden, denn
-mekas gehört doch wol zu mlnkau, ksl. m^kükü zart, weich; kaza- ist ksl.
koza Fell (entlehnt).
Zur Lautlehre. ^ 23
turrthüefi SE. 56; pri/ikieU K. 162; giwiena K. 2S6; ßierdies K. 12, linksmos
ßierdüs T. Phil. 2. 19, ßierdi^ T. Rom. 10. 1 *); Pom Diewie (voc.) KS. 204
Weitere Belege zu geben ist überflüssig ; man findet sie in den
übrigen in diesem Werk enthaltenen Citaten.
Für modernes e^ seltener für e erscheint in Knig. Nobazn. sehr
oft und in anderen Texten zuweilen ia:
cidßi K. 5, cidßies K. 184, öiaßiea KS. 70; wediarcf. KS. 145; abgiadime
K. 43, giadulingä K. 31; gialafzin Br. Jer. 15. 12, gialofzies Br. Apok. 9. 9,
gialazi KM. 41, fu gididzims K. 146; gialb* K. 251, gialhedäwey K. 4; gia-
hmbe £r. Ebr. 1. 12; giäma KS. 138; giantis K. 237; gidruiu K. 2; giaffuoiu
K. 71 (= gez-); dnt teyp daugidl zmoniu KS. 67; blogiafnis KS. 28; Begids
(= gQs) e/?t /M>na« K. 139; kialuoß K. 3, Kialkiagi . . . gialbek KS. 37, j9aÄ;t-
alAi E. 4, perkiäls K. 157; A;m/t« (instr.) K* 1; Nukidnteio K. 144, nekianöiu
K. 33, JITac; tu ne kiaßum K. 186; kiarßtauia K. 205 >); Kidtwirtq. K. 155;
TTay^ia (vocat.) KM. 7; akialiu K. 8; tvagkiälu K. 9; waikialus KS. 26;
yrwii«(w K.j 1; priadkay (die Väter) K. 16; Äiami (du stützest) K. 213,
T\mioi KS. 27 ; geriafnes K. 235, gidrid/nio : iikridinio : ßipridinio K. 202
(im Reim); Siabru (gen. p. Gesellen) KS. 158; Sidlpt (= szelpt) K. 245,
«fl//j<i K. 2Q^,ß%alpo8 KS. 31 (vgl. Lexikalisches s. v.); Siasieluy (dem Schat-
ten) K. 87; Szidßtoy (in d. sechsten sc. Stunde) K. 149; giwianima KS. 265;
pmiagnoima K. 60; ziam^ Post. 31, iiam« K. 10, nußziamindamy K. 5; zidn-
% KS. 1, Zianklingay K. 123.
Dieses ta vertritt auch das e des Diphthongs ei: apiriaykßu
(ich werde offenbaren) KS. 111; apfiriayßkimas KS. 85.
Neben ia hat Kniga Nobam. auch sehr häufig ea ^) :
earßkiediu K.48 (ä^B. erßkie(Hay) ] eaß K.102, 143; beat KM. 67; galibea . .
linkjmibea (acc. sg.) K. 233 ; deabeßfe KS. 4 ; fudeadi K. 52 , kad regefit taj
deoftäntis zinokit KS. 2 ; rfeo^a K. 101 : Deakreataa KS. 16 ; deangia KS. 200
Vodeargie KS. 5 ; 2>«drd K. 34, Iddnt . . . dearintu K. 223 ; tvandeanimi KS. 12
9^^V^'KS.9 ; Keaikites KS. 57; leamkime K. 216; leanöiugays KS. 11 ; meadiaus
(des Schwertes) K. 17; meadzia KS. 1; J?« m^o^ (Lüge) K. 12; primeana KS. 3
»)ea% K. 60, Meatu K. 140, kas meataya KS. 25; pdmeaßi KS. 203, t^mea
/»K. 234; aÄM uzumearkia KS. 15; fmearäa K. 249; aÄmcam KS. 264
^Pgr^kimea KS. 241; gie/mea (instr.) K. 176; wca (nicht) K 2, 233, nedzinia
(durch Unkenntnis) KS. 27; nedndre KS. 8; fnaa>^' KS. 117, nedßkit K. 120
Ztnoneas (nom.) KS. 203; gimineas (acc.) KS. 134; ing peadiu liepßiingq K
199; peaczietim KS. 117; peakid K. 162 (das. 163 piekiq); peaku K. 10
/»«Äfay*) K. 1 (das. 2 ^e^y); peaianays (Asche) K. 119; peani (du nährst) K.
^]peanukßld K. 259; peaßtaa K. 148; peardure K. 149; reag K. 75, reagime
') Hier findet sich die für szirdis vorauszusetzende Form szerdis, die im
pi%ii88.-lit. nicht nachzuweisen ist.
') „er zürnt"; kersztauti fehlt bei Nesselmann.
*) Vgl. Schleicher Gram. p. 8.
*) Das ä steht gewiss rein zufällig für a.
24 ' Zur Lautlehre*
KS. 8; po treadia K8. 11; treamia K. 170; ßiprtafnis KS. 65; ißfeaka (wurde
trocken) K. 42, 201; Jwkjis (wird gelingen) K. 22; Seamßm K- 228; feanw
(4iQ alten) E. 67; feargtü K. 2; ^aiba (laufen) E. 201, teakti E. 156; teanay
ES. 4; ^arp (zwischen) ES. 267, 2m\/Uah%am ES. 17, mfißeahim KS. 168;
Paukßtealay K. 87; Wi/oteaneja (i. d. Gemeinde) ES. 88; nnfiuntea KS. 10;
uzkwietea ES. 145; weada E. 101, ifiweaß E. 260; freeiya (sie verfolgen) E.
44; Wealnias E. 213; Weangiu (vermeide) K. 86; kweapiäncim ES. 78; tcear-
gißen weada ES. 11; paweärßniu E. 1, 2; tüedrtda (wert) ES. 33; nufittoearti
ES. 134; uzt^ti^earto« (geöffnet) ES. 117; pdgiweanime ES. 8, awealees ES. 181.
Auffallend steht ES. 281 tveandenio gen. sg. , was auf einen
nom. vendü (Wasser) hinweist. Da indessen nirgends sonst e für
a in diesem Wort erscheint, so wird weandenio in wandeanio zu
ändern sein, vgl. o. toandeanimi.
Ea vertritt nicht nur einfaches e, sondern auch das den er-
sten Bestandteil des Diphthongs ^'bildenden: Eayk (komm) K. 233;
tos meailus ponas KS. 30 ; weaykiay (= veikei) K. 102 ; paweaikf-
m (gen. pl.) KS. 7; apweayzd KS. 31; wirßuiineais KS. 12.
Auch wo e mit n zum ^ geworden ist, wird es durch ea ver-
treten, indem das Nasalzeichen dem a hinzugefügt wird; breqßi
(Kömer ansetzen) KM. 47; Greqßk (wende) K. 242; ißtmdec^ (se-
hend) KS. 192. — Vereinzelt erscheint für ^ indessen auch ^,
indem der nasale Klang des einheitlichsten Lautes den beiden Tei-
len, in die er zerlegt wurde, sich mitteilte: ißwid^s KS. 179; /e^
d^ das. 174. — Endlich kommt es aber auch vor, dass für ^
einfach ea eintritt, ohne dass der nasale Klang irgendwie bezeich-
net worden wäre: faweafp (= sav^'sp) KS. 50; galibea, linhfmibea
(acc. sg.) K. 233; vgl. o. Begiäa (= -g?s).
Es unterliegt wol keinem Zweifel, dass die Bezeichnung des
e durch ea nicht willkürlich ist, sondern auf der Aussprache be-
ruht % Dass die Entwicklung dieser Aussprache nicht von dem
dem e etwa vorangehenden Consonanten abhängt, beweisen eaß^
earßkiediu; dass sie nicht durch den Einfluss der etwa folgenden
Cionsonanten herbeigeführt ist, beweisen nea, nußuntea, uzkwietea.
Es war unzweifelhaft allein die Betonung, welche die Aussprache
des e als ea herbeiführte, und zwar muss diess die gestossene Be-
*) Vgl. Schleicher Gramm. S. 8. Die Schreibung ea (e mit übergesetz-
tem a) für e und e findet sich auch in der mir leider unbekannt gebliebenen
Postilla Catholica des Jonas Dauksza (Wilniui 1599), vgl. die von (reitler
Lit Stud. S. 15 f. mitgeteilte Sprachprobe. Das. S. 16 steht auch Dieawö;
findet sich das öfters?
Zur Lautlehre. 25
fmmg gewesen seio, da die von unten nach oben gerichtete ge-
fißUiffene Betonung nicht wol ein a aus einem e erzeugen konnte^
weil der Klang des a tiefer ist als der des e. Oass das ea sich
vielfach in Silben findet, die nicht den Hauptton tragen, spricht
mM gi^en meine Annahme , da — diess zeigt das lettische sehr
deutlich — die gestossene und nicht minder die geschliffene Be-
to&ODg sich auch in Nebensilben finden kann. Besonders interes-
sant ist, dass die gestossene Betonung des e auch da eintrat, wo
es Bestandteil eines Diphthongs ist, mochte dieser den gestossenen
oder den geschliffenen Ton tragen. Im ersteren Falle war es selbst
der hochbetonte Laut, so z. B. in veiket^ dessen Uebergang in
tiaiikei (wie ich toeaykiay umschreiben möchte) uns lehrt, dass in
dem Dialekt der Kniga Nobazn. der auf dem ersten Bestandteil
eines gestossen betonten Diphthongs ruhende Accent der gestossene
Ton selbst war oder zuweilen sein konnte ; im anderen Fall (so in
iojt = eaii = eik) ging das e dem hochbetonten Vokal voraus, es
var Trigev eines Nebentons, des anudättatara der indischen Gram-
matik und konnte als solcher gestossen betont werden.
Der Zusammenhang der Schreibungen ea und ia für e liegt
wf der Hand. Erinnern wir uns, dass vor e die sog. weiche Aus-
brache der Gutturalen eintritt; sollte sie bezeichnet werden, so
muste man z. B. für gearbfi giearbfi schreiben. Solche Schreibungen
kommen vor, aber nicht nur nach den Gutturalen, sondern auch
nach Sibilanten und einmal auch nach w , ein deutlicher Beweis
dafür, dass in der Mundart des Verfassers von Kniga Nobazn.,
wie wahrscheinlich im altlit. allgemein (vgl. auch Schleicher zu
DonaL S. 335), e überhaupt palatalisirend auf vorhergehende Con-
lonanten wirkte. Ich habe folgende Beispiele notirt:
, (U/okiea ES. 31 ; ipadieai KS. 1 1 ; ißkieay KS. 14 ; kiealefy KS. 6 ; kiealo.
'>^ (auf der Reise, loc sg.) ES. 26; kieante (er litt) E. 155; kwieapidnöia
(iostr. fem. part.) ES. 78; pearkieaUa ES. 18; nuzieänyia ES. 32; pear&iedg-
nojamflw ES'. 30; Pokieatwxrtay (viertens) ES. 8; fkiealhiame E. 261; weykieay
K8.3.
Da nun t im lit. vor e zu sch¥rinden pflegt, so konnte aus iea
ihm zu Grunde liegende ea von neuem entstehen; femer aber
^Qnte, da e im lit. häufig in % übergeht und da dieser Uebergang
Uer durch das ihm vorangehende i begünstigt wurde, iea zu ia
werden, vermittelt durch tVa, das sich KS. 226 in giiariaus (bes-
ser) findet. Hieran knüpft sich von selbst die Frage, wie sich die
Schreibung ie zu ia verhalte. Aus ia muste nach lit. Lautgesetzen
^ werden, und so könnten die o. nachgewiesenen ie genau die Aus-
26 Zur Lautlehre.
spräche wiedergeben ^) und ihr entsprechend gewählt sein. Indes
sen wahrscheinlicher ist es doch, dass die Schreibung ie nach pol
nischem Muster gewählt ist und wie e selbst nicht immer genau dii
Aussprache des e und e wiedergibt. Hinter ihr verbergen sich höchs
wahrscheinlich die verschiedensten Formen des ^-Lautes : das reim
ßy das eay das iay das ie^ das aus diesem entstandene e^ aus den
selbst jeder Zeit wieder einer dieser Laute gebildet werden konnte
. Das e wird meist mit ie seltener mit e bezeichnet: Diewas Bi
L Mos. 22. 3 u. ö.; ghrieka Willent EE. 106, ghrekuu SE. 5'
efchkau (= je-) Br. L Kor. 10. 33 efchkoti Br. P. IL 167, efch
kaia Br. Luk. 9. 9, Efchkoket Enchir. 60 u. s. w., einmal mit iee
kiiieems ES. 184. — Klein und Sappuhn-Schultze rechnen es zi
den Diphthongi improprise s. u. — Dass die Schreibung ie zur
Teil auf der Aussprache beruhte, beweist ifchtiosos Br. P. 41, 10
(wahrlich^ = isz tesös), in dem io aus ie durch Assimilation a»
das folgende o entstand; man muss e also diphthongisch als t-
ausgesprochen haben. Ferner: Pijemuo KS. 153, tije das. 177, i
denen der erste Teil des e zu ij distrahirt ist.
Was das i betrifft, so unterscheidet Klein Gram. p. 8 drei Ai
ten desselben: 1) i parvum et breve 2) jod Latinorum 3) i pro
ductum. Von diesem sagt er: Tertium est i productum aut gemj
natum (quemadmodum Veteres omnes vocales longas geminare sc
lebant), et ita scribitur ij vel contracte y. Accedit ad Chire
longum Hebrseomm aut y Gallicum efferturque ut ü in vocibu
übel, muffen, büffen ^), Usus ejus est: 1) in iis dictionibus ul
syllaba aliqua necessario producenda est, ut myliu amo, ieifyB
justitia, malonybe gratia, humanitas, zinys incantator, aiteitvys ad
vena, daryfu faciam, darys, daryk, darycza, daryti, darydams, e
sie in reliquis verbis, quse augmentum habent in Futuro y longun
2) In Adverbiis, quse a nominibus derivantur; illa enim prse alü
merito y longo scribuntur, tum propter accentum, quem pleraqu
habent in ultima, tum etiam ob discrimen nominis, ut geray benc
piktay male, maloney gratiose, idkiey expresse, articulate ^). 3) üb
*) So wird e als ie in der Mundart von Andrjewo ausgesprochen, Geitle
Lit. Stud. S. 21. Ueber die Aussprache des e als ia s. Schleicher zu Donal. S. 33^
^) Vgl. Klein Compend. S. 7: Das ander % ist das lange i, oder ein lar
ger Yocalis, und wird also geschrieben y^ gilt so viel als bey den Deutsche:
das ü in den Worten ühely Thär, anrühren,
^) Ebenso betont man heute: gerai^ piktai, malonei; iszkei komn:
nicht vor.
Zur Lautlehre. 27
loco in ponitur, ut yfakimas pro infakimas mandatum, yfpdudssiu ^)
pro infpaudziu imprimo, y miefla pro in sive tng mießa in dvita-
tem. — • His adjicitur \^ virgulä transversali notatum, quod paulo
obscurius profertur, quam in *).
In den Texten findet sich i und y promiscue für r und i z. B.
mai Enchir. 6; yr (und) K. 90; wiriaufis Br. I. Mos. 21. 22.
Daneben wird t auch durch j bezeichnet, z. B. Wiruj Br. P. 180 ;
mmjkq Br. Ezech. 16. 12. — Dass i zuweilen nicht geschrieben
ist, wird weiter u. zur Sprache kommen.
Ueber o ist wenig zu sagen ; Klein erklärt es für anceps, wor-
über w. u. Zweimal erscheint nasales o : Kofni Br. Sprüche 23.
Sund kruwQy corrig. aus kruwoij Br. Tob. 11. 12. Einmal steht
ö = .• paßiprinäiei PM. 10 (wol = ü).
Das ü erscheint in dieser Bezeichnung zuerst forma chrikst.,
T^ LLDr. U. p. XXI und in der Folgezeit häufig ; sie stammt un-
zweifelhaft aus deutschem Schriftgebrauch. Die Schreibung ü=^tiOy
ua erscheint schon in der Wiener Hs. von Notkers Psalmen; im
12. u. 13. Jh. ist sie ziemlich allgemein (oft missbräuchlich für ou
und u). Seit dem 12. Jh. findet sich daneben die Schreibung u
(Graff, Diutisca II. 234, 235). Im 14. Jh. ist ü seltener; es wird
darch u verdrängt (weil uo meist in ue umlautete) , das auch zur
Bezeichnung von u diente. Im 16. Jh. erhielt beinahe jedes u in
der Corsivschrift ein aus jenem, früher häufig über u stehendem o
entstandenes ^-Zeichen. Im 17. Jh« setzte sich dieser Gebrauch
ganz fest und hat sich bis heute in der u-Form unserer Gurrent-
»chrift erhalten. — Ich erwähne diese Dinge, weil sich die hervor-
gehobenen verschiedenen deutschen Schriftzeichen auch in lit. Tex-
ten nachweisen lassen, ohne über den historischen Zusammenhang
der beiderseitigen Zeichen bestimmt zu ui-teilen. — Neben ü findet
sich — wenn wir von den Lautübergängen absehen — : uo tuolous
Poet. 11, Wanduo Br. Jos. 4. 18, ihuo Br. Math. 12. 34 ; äo päo-
AwBr. Ps. 60. 10, atpüolufei Br. P. 235; o polanczius Br. Ps.
145. 14; ou neändre zxoiloujanti KS. 8, joug KS. 177, 195, vgl.
Geitter Lit. Stud. S. 21. Anm.; 6 nhgi EE. 43, SEE. 49; giedzhs
SEE. 107; u (so fast immer bei Sengstock) tviffufu gierufu dar-
*«/« EE. 165, «u^ SE. 13 u. s, f.; ao däoii Post. 741. — Ueber
^ mit beigefügtem Nasalzeichen s. w. u.
*) =f-8päudzu (mit gestossen. Ton) vgL o. S. 19.
*) Vgl. Sappuhn-Schultze 8. 2 : j . . . habet n subintellectum.
38 Zur Laadehre. .
In der Bretkenschen Bibelübersetsnng ist ü sehr häufig toi
« (mit übeigesetztem ti-Haken) nicht zu unterscheiden sobald da
Sbwgesetzte o nicht ganz geschlossen war oder hier die beidei
Enden des Hakens einander genähert waren. Bei oberflächliche
Betrachtung der Handschrift könnte man leicht in Yersuchunj
kommen, darauf hin die Anwendung des ü in ihr zu leugnen, um
annehmen, Bretken habe ü consequent durch u ersetzt. Indessei
dass ein Unterschied von ü und u bei ihm bestand, und dass &
ihn auch in der Schrift überall hat bezeichnen wollen, geht uü
zweifelhaft daraus hervor, dass mehrfach ü und tio mit einande:
wechseln, so Math. 12. M Kü fchirdis pilna ira, thuo bun^
piufla; Josua 3. 16, 4. 7 wandü, das. 4. 18 Wanduo. Femeo
auch daraus, dass uo zuweilen durch Durchstreichen des u unc
Rundung des über u stehenden Hakens in ü corrigirt ist (diess is'
in Psalter besonders häufig), und endlich aus Rom. 7. 21, m
JRandüs (I. sg. med.) durch Durchstreichen des s und des über f
stehenden o in Randu corrigirt ist. — Ich habe ü überall da an-
genommen, wo deutlich über u ein o geschrieben ist, und zugleicl
die zunächst verwanten Texte die Annahme des ü rechtfertigten.
Ueber die Aussprache des ü bemerkt Klein Gram. S. 14: ^
pronunciatur ut \ HdbraBorum, e. gr. akmü lapis, quam vocem si
Hebraicis literis scriberes \ necessario foret ultima litera, ut *i73p{{
Sic düna panis nj^i.
Üeber « bemerkt Klein Gram. S. 15: ü breve in brangwi
brangumi^ longum in mufu, jufu et in fine omnium Genitivonux
pluralium. — Diese Bemerkungen sind, wie die moderne Sprach«
lehrt, wieder völlig richtig. Für w wird zuweilen p oder «? ge-
schrieben: Szinaw (ich weiss) Br. G. 115; bilaw Br. PI IL 173
fakaw das. 500; apfakaw Br. P. 50; Bvwä Post. 719, Bfi>tDo Post
III. 52. — Einmal ist es durch ü bezeichnet: ant Sirünü Mg. zi
ant inßermentu Br. Ps. 4 Ueberschr.; einmal durch ov: ovbogami
(den Armen) KS. 6; vereinzelt durch ü z.B. na'äio BrKo. 1, bran
giaüfe/is BrP. II. 379.
Ueber die Aussprache des i^ belehrt uns die Schultze-Sappuhn
sehe Grammatik S. 2 : « in eo continetur ^). — Ich knüpfe an t
an, um über die Nasalvokale im Zusammenhang einiges zu bemerken
*) Klein Compend. S. 9 bemerkt: „Vnterweilen findet man das u mi
einem Querstrichlein, und alsdann wird es fast wie un ausgesprochen, dem
in selbigem das n steckt, so vor dem s abgeworfifen war.^^
Zur Lautlehre. 29
Au den Stellen wo die heutige wissenschaftUchie lit. Gramma-
tik die Zeiicben der Nasalyokale zu setzen pflegt , und an Yieleu
aodereoy an denen sie das bisher nicht getan hat, findiön sich die-
9sSim itt den altlitauischen Texten. Was die Form derselben be-
tofil» so gebraucht Bretken in seiner Bibelübersetzung den heuti-
getf» ^r If tf entsprechend a, e, f, y,; dagegen in seiner Postille
hat er — mit wenigen w. u. zu erwähnenden Ausnahmen — keine
besonderen Bezeichnungen der Nasalvokale angewant; in seinen
Cfietmes begegnet nur einmal (handschriftlich) ein durchstricbeues
e(c:f); IMekuJu iaw Diewe Tietoe, Jog mane fck^ nakti faugojej,
bi 4fin anderen altlit. Texten erscheinen den modernen q und ^
entsprechend durchstrichene a und e (von mir mit q und ^ wie-
dargegeb^). Ein \ und tf findet sich in der älteren Literatur je-
^m&lls nxir sehr selten; leider habe ich versäumt, mir über ihr
^(Bbo»raen resp. Fehlen genaue Notizen zu machen. Ich habe
vkms dafizinadjneia £E. 21 (durchstrichenes i) notirt, dagegen
bmtf; es mag gelegentlich ein solches vorkommen — aber ge-
wiss nur ganz vereinzelt. Neben den besonderen Zeichen der Na-
salTokate und mit ihnen wechselnd erscheint auch Vokal -\- Nasal
z.B. ranßo (gen. sg.), ranßa acc. sg. Br. F. 11. 245, ranßai (In-
tadineargl. zu balkei) Br. Jes. 6. 4, raßq Br. Luk. 6. 42, r^ßa
(«c. 8g.) EE. 90, SEE. 98 (das heutige rastas) ; femer Nasalvokal
+ Nasal, vgl. ausser LLD. I. IX, II. XXI noch Ix^ndos EE. 9;
(fnßinai EE. 53; palaidan Awinq Br. III. Mos. 16. 26; Pafzade-
^ Br. Mat. 1. 24; ant Br. Luk IL 33, qni Post 28, qntd das.
$; ney <fnid dqngaus, ney qni zidmes das. 263; toqndeniie das.
flj; tarp giecpidiu KS. 27; Jos fzwake nei nakti ne ge^fa (sie!)
Äl^rüche 31. 18; kadangi^) Br. Prediger 5. 19. Endlich kommt
es nicht selten vor, dass einfacher Vokal an Stelle einer dieser
Bezeichnungen erscheint, oft unmittelbar mit ihr wechselnd, vgl.
Z.& efph prikelßu Dowidui teißi Augliu Br. Jes. 23« 5; fohiias
^ipi^ iopi Br. I. Mos. 8. 11, ßallandis . . . atgrinfza iopi das»
^' 9 ; nom. sg. part. nepagelbas . . . nefergas . . . neapginaa . . .
neramdans BrG- 66.
Es fragt sich nun, wie man jene, mit dem Zeichen nasaler
Aussprache versehenen Vokale aussprach. Zwei Stellen der Bret-
kenacben Bibelübersetzung weisen darauf hin, dass der einem Vo-
kal, unteigesetzte Punkt einen reinen Nasal, oder die Aussprache
^) Der. Punkt steht in der Ha. — zufällig — unter dem n.
*
30 Zur Lautlehre.
Vokal -f Nasal (nicht Nasalvokal) bezeichnen konnte; es sind dies
n. Kön. 7. 3 ikki numirfchiq (I. pl.) und Tob. 11. 12, wo kruw\
ifufüifedd) in kruioo (= krutßona) corrigirt ist. Indessen ich h
zweifle, dass die punktirten Vokale Bretkens durchgehends die
Aussprache hatten, denn es finden sich in seinen Schriften Lai
Übergänge — z. B. von an in au — , welche die Existenz von N
salvokalen mit Bestimmtheit voraussetzen. — Dass die Verfass
von Post, und K. (^ und if als Nasalvokale mit sehr starkem n
salen Klang sprachen, lässt sich beweisen, denn in diesen Werk<
— in K selten, in Post, sehr häufig — erscheint c^ häufig an Ste
len wo man *tf{Uf un) erwartet; ^ und if müssen einander also zien
lieh gleich gelautet haben, sie müssen also beide, wie bemerkt, m
sehr kräftigem nasalen Nachhall gesprochen sein, denn nur du
durch werde sie sich bis zur Verwechslung ähnlich. Man vergL:
Iz Eghipta pdwadinau funq mana 77 ; fun(i (acc. sg.) 3, 29; giarq waiß
. . . piktq waifiq 544 ; pakatq (acc. 8g.) 55, 428 ; nekieles c^nt io didefnis tat
funq moterißko 28; dtiiuiiu aß iufump Helxoßiu, kurfäy prigr^ nekuru
vzkruwintäs ßirdis tewq prieß funus o furui prieß tewus 31 (Maleachi 4. 6]
dass tewq nicht für tetct^f sondern für tewdm stehe, wird durch funq anwahi
scheinlich und dadurch dass der gen. pl. auf u (= ^) von a-Stammen di
regelmässige ist Also weiter: daug kitq dayktq ir zenklu 12; Ponas toeifu
iz dangaua fawo ant tci/q redimu /unu zmoniu 50; tie . . . buwa izgi ph&r
zeußq 30; per nafrus zmoniq ßtaentq 29; atoiq (gen. pl.) 54; zmones prad»
butvo Jiltoartuot izgi anq bdij'u zodziu 21 ; kdczeib iq tendy ne daug yeio l
der gen. pl. iq (msc. u. fem.) ist überhaupt sehr häufig , z. B. bilokit iog <
wießpäts paywdid 2 ; kdip angelay nuog iq dangund atjtoio , kalbeio piemm
48; tarpu iu/q/towi, kurio ius nepäziftat 30; iufq (gen. pl.) 32; tie kur
buwa nuüqfti 30; nufic^t 29; apfkqzdawo 523; üurite ziday izgi Jeruzakt
Kunigus ir Lewitds Jonop, idant ghi klauftq^ kas tu esi 30; Kurjay zmog\
iz iufu turedämäs fzimtä awiu ir idy wienq pamejtq, ar ne palieki u. s. i
485 ; Sunus mdno mielieghi kuriiis /au nq iz nauia ingiiu 8 ; apfkqzdami I
142; mufq (gen. pl. v. asz) K. 140; del . . läukima tq dagktu ES. 1; wiemu\
( = vernuju) K. 232 ; tq daiktu K. 200.
Es erhebt sich die fernere Frage, ob die in denselben Wöi
tern und Formen unmittelbar wechselnde Schreibung (punktirtx
oder durchstrichener Vokal und Vokal + Nasal) eine Verschiedei
heit der Aussprache andeutet oder nicht. Ich bin geneigt, diesell
mit nein zu beantworten, wage indessen nicht eine bestimmte En
Scheidung zu treffen.
Femer ist zu erwägen, ob in denjenigen Wörtern und Fo
men, in denen abweichend von dem sonstigen Sprachgebrauch n
sale Aussprache nicht bezeichnet ist, dieselbe in der Tat gefel
habe. Diess ist im höchsten Grade unwahrscheinlich. Gegen ei
Zur Lautlehre. 31
derartige Annahme ist geltend zu machen, dass in der älteren
Sprache zuweilen der Nasal nicht bezeichnet ist, wo ihn die mo-
derne Sprache aufweist, z. B. pafsifiegii Br. Nehem. 9. 16; Age-
lams Br. P. 61 ; dass nicht selten in denselben, unmittelbar neben
einander stehenden grammatischen Formen das eine Mal der Na-
sal gesetzt wurde, das andre Mal nicht, obgleich ihre Aussprache
doch unzweifelhaft eine gleiche war, man vgl. z. B. bufenczen
dima Br. P. 18, wifja tq ßolq EE. 124, walnan linkfma Saßine
86. 109, oder Stellen, wie die o. mitgeteilten z. B. daug kiiq
dayki(f ir zenklu = daug kiiu(n) daikiu(n) ir zenklu(n): ist es nicht
YÖllig unwahrscheinlich dass man das eine Mal un als c^ (ong)y das
andere Mal als u gesprochen habe? Man fasse endlich das Ver-
Mtnis der Bretkenschen Drucke zu seiner handschrifthchen Bibel-
übersetzung in das Auge: hier bezeichnet er mit grosser Regel-
msBigkeit die nasale Aussprache der Vokale und verwendet für
sie eine besondere Bezeichnung , dort aber wendet er diese gar
nicht an und bezeichnet selbst an Stellen, an denen er in der Bi-
belübersetzung consequent den Nasal zu setzen pflegt (z. B. im Su-
pmom, im gen. pl., acc. sg. u. a.) nur verhältnismässig selten die
nasale Aussprache durch beigesetzten Nasal. — Ich glaube diesen
Tatsachen gegenüber die Behauptung aufstellen zu dürfen, dass
der Mangel der Bezeichnung nasaler Aussprache in altlit. Texten
Bicht den Mangel dieser Aussprache selbst beweise. Die Schrift-
steller überliessen es den der Sprache kundigen Lesern, den Nasal
zu suppUren.
Es versteht sich von selbst, dass ich von diesen Sätzen nur
wrsichtig .Gebrauch machen und gemacht wissen will: wenn ein
Text oder eine Gruppe von Texten in einer grammatischen Kate-
gorie den Nasal mit einer gewissen Consequenz setzen, wenn an-
dere aber an derselben Stelle ihn consequent nicht bezeichnen, so
vvd kein Besonnener daraus schliessen wollen, dass in der Mund-
art der letzteren trotzdem der Nasal gesprochen sei, sondern im
(Gegenteil, dass die nasale Aussprache in ihr früher geschwunden
sei, als in der Mundart jener.
Endlich ist noch ein Punkt zu berühren. Ich habe oben er-
wähnt, dass in den altlit. Drucken — mit Ausnahme der Bretken-
schen — den modernen ^ und ^ entsprechend durchstrichene a
und e verwant werden, dass aber den modernen f und «f ent-
sprechende Typen so gut wie gar nicht vorkommen: an ihrer
Stelle erscheint i und ti, oder in und un^ und ebenso werden in
32 Zur Lautlehre.
Bretkens gedruckten Texten ^ und ^ durch a, e oder an, «» b*
zeichnet. Weshalb yermied man durchstrichene i und u entspr
chend den durcbstrichenen a und e? weshalb vermied Bretkc
auch die letzteren in seinen Drucken? Ich glaube^ die hierzu b
stimmenden Gründe waren rein äusserlich. Die Druckereien , :
denen litauische Texte gedruckt wurden, besassen die Typen q ui
q wesentlich polnischer Drucke wegen; sie scheuten sich entspr
chende j- und tf-Typen in grösserer Zahl anzuschafiFen , da diese
ben nur in litauischen Drucken zur Anwendung gekommen wäre
und sich die Kosten ihrer -Anschaffung bei der Seltenheit derseHn
nicht rentirt haben würden. In Folge dessen waren die Yerfasci
litauische: Texte gezwungen , sich zu behelfen, und ersetzten d
Nasaltokale f und if durch i, u oder in, un, ohne dass sich 6
kennen lässt*, welche Gründe sie zur Wahl der beiderseitigen B
Zeichnungen bestimmten. Es konnte ferner aber sehr wol der Fa
eintreten 9 dass der in einer Druckerei vorhandene Vorrat an t
und (j-Typen für den Druck eines grösseren lit. Textes nicht a»
reichte: wollte der Autor in diesem Falle nicht ein buntes Ch
misch von Bezeichnungen der nasalen a und e in seinem Wevl
haben , so gab er die diirchstrichenen a und e ganz auf , und b
zeichnete jene Laute, wie f und if, durch a, e oder an, en. D«
sen Weg hat Bretken eingeschlagen, und daher kommt der Mangi
an (f und ^ in seinen gedruckten Texten.
Aus dem gesagten geht wol bereits hervor — sonst sei es noc
besonders hervorgehoben — dass ich auf die in altlit. Texten e
scheinende Bezeichnung nasaler Aussprache einen grossen We
lege. Ich hebe diess deshalb besonders hervor, weil uns diesell
w. u. an manchen sehr auffallenden Stellen entgegentreten wir
Ueberall, wo sie in einem Wort oder in einer grammatischen Fot
mit einer gewissen Consequenz gesetzt ist und sich mit sprachve
gleichenden Mitteln rechtfertigen lässt, halte ich sie für authe
tiscb und für einen Factor, mit dem die historische Erklärung '.
tauischer Sprachformen unbedingt zu rechnen hat. Diess ist u
so gebotener, als die Fälle, in denen die Bezeichnung nasaler Av
spräche unzweifelhaft fehlerhaft steht, verhältnismässig sehr seit
und vereinzelt sind. Die von mir — ausser in LLD. L und II.
bemerkten Fälle sind :
kc^ mane padare fudze Br. Luk. 12. 14: biloia fatcam tarnu Br. Rieh
19. 13; cf.pie EE. 19; feheme cz^e (Zeit) EE. 100; cz^ti Post. 34, Xti
fmink^/n EE. 3; cz^es EE. 25; J^ufahm EE. 7; gi^q, (gut) EE. \
Zur Lautlehre. 33
jkur/V EE. 10; p^ EE. 106; f^la (schleichen) EE. 172; m'qra EE. 42; qjch
SEE 205; gri^/chnikas SE. 75; kqlna SG. 86; pak^les SEE. 56; pq^lujni SE.
2; m^ad£iu ES. 242; p^klos K. 161; cnqto/e (Tugenden) E. 184; panczenkomis
(Braten) Br. P. ü. 195; griqkus das. 53; bekqUiatiient das. 21; ^^tjp Br. P.
427, II. 22 *) ; akfaminta (Sammet) Br. P. 60 (aksomits).
Manches andere hierher gehörige werde ich w. u. hehandeln.
Ueber die Diphthonge bemerkt Klein. Gram. S. 13 : Diphthong!
alisesunt proprise: at, ay, au, ei, ey, ui, uo ybIü, alise improprisß :
ta> ie, io, tu. Nota ... Diphthongos improprias leniori sono, quam
quidem proprias efferri ^) , preesertim ia , quse fere ut e simplex
pronunciatur ^). Qua propter plures voces , quae alias in ia desi-
nunt, haud rare simplici e scribuntur, ut winicze pro winiöia Ti-
nea, haznicze pro bazniöia templum, kencze pro kenöia patitur.
Et yice versa didzaußa pro didzaufe maxima, ziame pro zeme
terra 9 winiSia pro winicze yinea. Sic etiam io fere ut ia effertur,
tmlgio cibiy ukio domus, fmerSio mortis, quasi walgia^ ukia,
(fmtia.
Ich habe diesen Bemerkungen nichts hinzuzufügen, ausser dass
auch die Diphthonge oi (in entlehnten Wörtern, wie z. B. hoitmä-
»M Hauptmann: Hoiimanai Br. Jes. 22. 3) und üi^ worüber spä-
ter, nachzuweisen sind, und füge zum Schluss des über die Vokale
gesagten nur noch einiges wenige, auf sie bezügliche hinzu. — Zu-
veflen ist langer Vokal durch doppelte Schreibung bezeichnet,
z.B.:
üpßgooh^ ES. 172; atoealees (Schafe) ES. 131; hrookti (austreiben) ES.
Vl^'.Buuds SE. 63; ghrekuu (gen. pl.) SE. 57; deetu SE. 167; karooia (sie
langen) ES. 179; kudikieluu (gen. pl.) SE. 63; leetq, ES. 203; meetea ES. 261;
•öoÄia ES. 179; nexßtvareeme ES. 170; pdklaaußa ES. 213; toükus pleeßan-
AB KS. 173; praßeete ES. 111; priegdeneninkuu (gen. pl.) SEE. 95; reagieeti
«B. 191 ; io Rußihe ir Selatoimas ruuks ant tokio wiro Br. Y. Mos. 29. 20 ;
/««Br. Arnos 9. ISy/eeßi ES. U9,/eeßu ES. 167; tureek ES. 169; uumag
Ö. 202; ssweeris ES. 168. Auch ßtrga (war krank) ES. 227 wird man hier-
W stellen dürfen.
Schon Willent kennt einen über u gesetzten Strich als Län-
geraißhen — später allgemein sehr häufig, z. B. in der Bibelüber-
Betzung von 1734 — in püftq EE. 47. Ob dagegen in yü EE. 58,
^ Diese letzten 4 (resp. 3) Wörter sind die einzigen, in denen in Br.
P- ^ erscheint.
") Vgl. Sappuhn-Schnltze S. 3: Improprise (sc. Diphthongi) sunt qua-
w, te, ü), tM. De his notandum quod lenius efferantur et t ante voca-
lem quasi quiescat.
^ Ygl Eurschat Gramm. S. 14 § 38.
3
34 Zur Lautlehre..
SEE. 64; yüfu EE. 114, 121 i); koia EE. 117; in 128; Kau
EE. 212 1); wiffa SEE. 84 (alles gen. plur.) und yüs (nom. p
EE. 72, 101 der Strich Längezeichen oder Nasalzeichen sein so
ist mir zweifelhaft.
Unter den Consonanten ist über Bezeichnung und Ausspracl
des b nichts zu bemerken. Das moderne c wird auch im altl
mit c bezeichnet; Willent wendet auch accentuirtes c an (der A
Cent ist so breit und kurz, dass man ihn oft für einen Punkt h£
ten kann), z. B. palieöawoju EE. 210; maöia EE. 120, 127, ma
EE. 118. Ausserdem wird es zuweilen mit iz wiedergegebei
Herizigißu Br. Ephes. 1. 21, maiznus SO. 64; dafür ist tc eing
treten in Hericigißamtis Br. Ephes. 3. 10. In Fremdwörtern v€
tritt c lat. c z. B. Alcimus Br. 11. Makk. 14. 3.
Für das moderne cz wollte Klein Gram. S. 4 zwei verschi
dene Bezeichnungen, 6 und cz einführen; er sagt darüber: Si qi
autem prseterea accurate scire vellet, ubinam et quo cum diso:
mine 6 aut cz scribendum sit, dicerem, quod 6 adhiberi debes
1) in iis vocibus, ubi t mutatum est in (5, nt: paöios a Nominati
paii ipsa, eräkeöiei ab eräketis sentis, spina, iarnaiSiu a tarna'i
famula. 2) In Nominibus secundse Declinationis ia finientibus,
wa£ni6ia auriga, ba£ni6ia templum, toinSia vinea, uliöia plat€
3) ubi aliquando mollius vox efferenda est, quam quidem ifch 6c
manicum requirit, ut deftts honor, lidina larva, mylinSio amantis. -
Cz autem scribendum foret, ubi dictio aliqua durius pronunciati
prorsus ut Germanicum tfck, E. g. czartas Diabolus funczu miti
czonai hie. (Notabis 6 rarissime scribi sine adjecto t, cz autc
eo opus non habere.)
Vielleicht hatte Klein bei seiner Unterscheidung dasselbe ^
Auge, was Kurschat Gram. S. 28 zur Unterscheidung von cz u:
czi bestimmte (ginczas, wercziü): in den älteren Texten ist €
entsprechender Unterschied nicht gemacht. Bretken verwendet &
ausnahmslos cz, die anderen Texte schwanken zwischen cz und
mit verschiedenen Modificationen dieser Zeichen und vereinzelt
Besonderheiten. Man vgl. die folgenden Beispiele:
kaczeibigi Post. 529 ; käczeih das. 3, czionai das. V, mirczia MT. XL VI
kadzei Br. P, IL 1 53 , netikindziu Br. P. 6 , fergandzes das. 34 ; butzia *) 1
P. 46, pafkuiziau/ieghi das. 230, netzedia Br. P. IL 408, pufs^ tzie/o Br. Ap<
12. 14, i/chwedantziamus Dwafiemm Br. I. Timoth. 4. 1, neapkentz EE. 1'
*) Hier ist der Strich etwas gekrümmt.
*) Zu der Schreibung tz vgL Geitler Lit. Studien S. 21 Anm.
Zur Lautlehre. 35
tM^kiieia Br. II. Mos. 26. 38, fchiize BrKo. 20, Aßitze SEE. 1 ; wetczere En-
bir. 68, katezei SEE. 18, Bilantczem SEE. 84; Baßnicio £E. 24, mareios Br'
.ixk. 3. 19; Atfch Br. I. Kön. 17. 19, tit/chauti Br. III. Mos. 18. 18; /Aeau
ii-. Esther 1. 1. — üeber dz = ez s. w. u.
Später mag man sich nach Kleins Regel gerichtet hahen, vgl.
z. B. wdkßÜojenczes (= vaik-) Daw. Pam. 32.
lieber rf^) ist nichts zu merken; über dz — hinsichtlich des-
sen Klein keinen Unterschied zwischen dz und dzi {dzaukfmas^
geidziü) macht — nur das, dass es mit dz bezeichnet wird, dass
aber schon früh (besonders in Post, und K) für z z eintritt. Ver-
dnzelt steht dcz = dz^ z. B. zodczu MT. XXXIII, fkundczemos
SG. 227.
F = deutschem / findet sich in Fremdwörtern , einmal ist es
durch V bezeichnet: raudonoie Vartooie Br. Ezech. 23, 14; hin-
idchtlich des g ^) beachte man, was Klein über seine Aussprache
sagt (Gram. S. 7): G apud Litvanos semper durius effertur, quam
qoidem apud Latinos et G^rmanos, lenius tamen quam k ^) , . .
Anonnullis scribitur cum adjuncto t, sed ssepe praeter rei necessi-
tatem, quum et sine illo, ex linguse proprietate, tali modo efferri
In quibusdam tamen vocibus t requiritur, ut dzaugiüs gan-
, giefme canticum, daugiaus plus etc. — Um das von Klein
angezogene k auch gleich hier zu erledigen, so sagt er darüber
(S. 9): K modo scribitur sine i, ut Karalus rex et tum valet ut
Germanicum k in vocibus Koller y koßbahr ; modo cum «, ut kieias
durus et tum congruit cum Germanico k in vocabulis Konig ^ keiner.
H allein und in den Verbindungen ch und ph findet sich vor-
legend in Fremdwörtern. Auch in echt lit. Wörtern erscheint es
besonders in Verbindung mit anderen Consonanten: dh=d dhumu
MT. 5 (das einzige derartige Beispiel, welches ich kenne) ; rh=^r :
rhodos MT. 74, Rhij (verschlingt) BrG. 43; gh 1) = g z. B. ißro-
«ea nereghitna (unsichtbare Speise) Br. Tob. 12. 9 ; ghrieka EE.
106, ghriekai EE. 118 (gehören genau genommen nicht hierher).
2) =r j z. B. eghime SG. 165 , ataghimas Post. 1 , pafiarqght jü-
*4i EE. 94, ghi Br. I. Mos. 21. 16, und so überaus häufig in al-
len Texten ; ih ihu Br. II. Mos. 26. 24 und so sehr häufig. Al-
leinstehend vertritt h an zwei Stellen in SG. j (i) : karrhei marai
pohudinas (Kriege und Pestilenz entstehen) 220; marhu (des Mee-
res) 210.
*) üeher dh und ebenso gh s. w. u.
*) üeber ff •= j s. u.
') Vgl. Kurschat Grara. § 71.
8*
36 Zur Lautlehre.
Dass für y gh eintrete, wurde eben bemerkt; in der Regel i
es mit i bezeichnet: iang {==: jeng) Br. Hos. 9. 16, Br. P. 391
apiüs EE. 160; loc^ndeniie Post. 473 u. s. w. Ausserdem erscheii
an seiner Stelle auch ij z. B. aiceija Br. I. Samuel. 4. 14, aieij\
/iu8 das. 25. 11 u. s. w.; ausserdem y: yuffu EE. 89 u. a.; gh
fceke ghio Br. 11. Sam. 20. 14; g: waikfchogi (= vaikszcz-) B
ApG. 21. 24; kratigs Br. G. 101 (= kraüjae) u. a.
Ueber die Aussprache des l lehrt Klein Gram. S. 10 folge:
des: L in quibusdam vocibus virgula transfixa notatum imitari \
detur. Polonorum f, quanquam Litvanis non ita commune est,
Polonis, ut: toale voluntas, dalis pars, tofka, malone gratia, la
pßnu celebro, guUu jaceo, galiu possum, ubi t fere scribitur lo
duplici ly ut galiu quasi galliu etc. (Quibusdam, prsesertim per
grinis, haec litera pronunciatu difiicilis esse videtur; verum hai
difficulter illam efferet, si quis superiorum dentium gingivas exti
mitate linguse molliter stringat, eamque duplicando quasi pronu.
ciet.)
Die angeführten Beispiele erscheinen vom Standpunkt der he
tigen Sprache aus betrachtet zum Teil unrichtig gewählt zu sei
indessen es wäre vorschnell, sie dafür zu erklären ^). — Ein t las
sich an zwei Stellen der Bretkenschen Bibelübersetzung annehme
nemlich II. Mos. 20. 18 kalna^ und Ps. 15. 5 nekaltoio. Bei
Lesungen sind indessen nicht ganz sicher. In preuss.-lit. Druck«
habe ich l — oder vielmehr ein Zeichen mit dessen Wert, nemli
l mit einem Haken an der rechten Seite — nur im Psalter v«
1625 gefunden vgl. Apreuss. Monatsschr. XII. 347, wo ich zuglei
gezeigt habe, dass dieses i zwei verschiedene Werte hat, dess
einer mit dem des in dem Eat. v. 1547 angewanten l zusamme
trifft. Sehr häufig begegnet l in nicht-preuss.-lit. Drucken. L
führe einige Beispiele aus Post, und Knig. Nobazn. an:
langwä Post. III. 36; hüafiu Post. 165, hüotä das. 529; laugdami d
55; apßwügdami das. 4; ({nt klaufima das. 194; lampas Post. III. 141; laz
Post. 51; prywälä das. 2; kieles das. 28; kalheio das. 369; ({nt adlidioa ir c
dsüayöic^ das. 2; volakti das. 648; mieloßirdifkes das. 521; laywe das. 1£
layxves nuog wola^ huwo apleiemos das.; pas ktalq das. 193; meldgiu das. 21
abnegdia (war krank) das. 719; loPcon Post. III. 69; meylena K. 138; pei
kiealta KS. 18 ; MieläJirdiße K. 227 , mieläßirdißes K. 220 ; toalda K. 8
pünds K. 93; iofka K. 226; Kalnay ir pakalnes K. 60; ßlawinä K. IC
paßiußnifte EE. 19; lauko E. 30; gialbetum E. 24; mäioney das.; patolay .
päkolay ES. 15; Klaufik .. Powüd . . pamokßump . . kälbä ES. 242; Anit
*) Vgl. Eurschat Gram. § 91.
Zar Lautlehre. 37
K. 260; kaibefa KS. 56; impOe ES. 246; dpldyßa» (verlassen) E. 145; pro-
puoiea (fiel) ES. 241 ; pdgäl reykaid E. 244, u. s. w.
lieber m und n ist weiter nichts zu bemerken , als dass sie
zuweilen nur durch einen Strich über dem ihnen vorhergehenden
Vokal bezeichnet werden (vgl. o. S. 34) z. B. :
anu8 ifehkrakifiu wifsiip Weiüp Br. Jer. 49. 82; tawä Br. Ezech. 3. 26;
iroiMte* Br. II. Petr. 2. 17; koßnü ßmogui Br. P. IL 358; dangaus karalißö
(in das Himmelreich) das. 78; '4^^ das. 354; hudüa das. 298; da \ gaus das.
^ 356; d< das. 323; Jeru/ale das. 210; giwe (= -na) Br. P. 248; nerek das.
n- 291; liudidaa das. 361.
2 Vereinzelt erscheint in Post, und Bjiiga Nobazn. accentuirtes
» « z. B. äiunie Post. 30 ; /?o«' (vocat. sg.) K. 66. 225 ; piemenemis
^ (Hirten) KS. 172; muko/n K. 193; pazitiäa (I. opt.) K. 113; W-
«• janSidmut/ K. 22.
•■' üeber /? und r ist nichts zu erinnern ; q begegnet selten und
'*"| ▼ertritt alsdann, mit u oder to verbunden A(p), z. B. quarfchin
Br. Ps. 143. 12 ; ifchreikfchdams qwapa Br. U. Kor. 2. 14 (in den
folgenden Versen erscheint qwapas mehrfach).
S vmrd in der Regel mit f, s bezeichnet; Willent und Seng-
stock setzen einige Mal /T = « im Anlaut: ffunus EE. 20. 28;
^funehi SEE. 91; fßuliii SEE. 191. Vereinzelt steht fz, ß^ b;
^e^müßigaftie fchirdis EE. 151; toiffems krikfchczonimß Br. P.
23. — Post, und Kniga Nobazn. setzen häufig rf, besonders vor
folgendem t :
Suügipraßt Post. 8 ; NuOcJk das. 1 ; ujiii das. 8 ; Kärdlam ghie tikieiod
^^8. 3 ; klaufkU das. 22 ; eint adlidios das. 2 ; päiiuntiniu das. 869 ; üuiite das.
öO; tre^Vi (werde führen) K. 34; atdweiio K. 33; Dwädia K. 225, u. a.
Für 8z erscheint in den Bretkenschen Schriften, in MT., bei
^^illent und Sengstock in der Regel /bA, in Post, und Kniga No-
^>azn. ß oder ä ^). Die beiden letzteren Bezeichnungen wendet
^vich Klein an, während Sappuhn-Schultze fi braucht. Als ünre-
Selmässigkeiten sind hier zu erwähnen:
ßmogifku budfi Br. P. 8; wario falmq Br. I. Sam. 17. 38; Per Chloa
J^^^mUnq Br. I. Kor. 1. 11, Szeimina Br. II. Kon. 3. 17; raktas Szulienies Br.
^Pok. 9. 1; niefezia Br. Rom. 9. 10; pafsi/ztlda Br. Jes. 44. 16; wirf zaus
**^9au8 Br. Jer. 20. 11; Maifze Br. V. Mos. 25. 13; teßoiote EE. 24; pro-
9aifchßante . . . nepragaifchßanU karuna EE. 32: Vaikfcziokü EE. 47; dpe
^fimtq . . . adina KS. 40; jw /tb giwenima K. 168; neßoiey K 154; ifchraja
^) z. B. Malpti helfen K. 266, MiMürdifte K. 227. — Klein Gram.
^•11 bemerkt: Litera iß tali modo signata et scripta apud plerosque No-
«tratum huc usque in nullo fere usu fuit; Hi enim Germanos seouti ejus loco
UBuppare consueverant fch.
38 Zur Lautlehre.
(schrieb) Br. G. 12, 79; prajikis KS. 76; aukftos Br. G. 38; fwientie K. 210;
füam E. 228; nuofirdziay E. 97 u. dgl. m.
z wird in den Bretkenschen Schriften und bei Willent mit /
bezeichnet z. B. barfJai Br. I. Chron. 20. 5 ; fopoftq Br. Jes. 3. 1 ;
rafumu Br. 11. Mos. 31. 3; Kurfai toardan Pono blufnis Br. III.
Mos. 24. 16; Weifdekiie EE. 113. Die übrigen Tezte setzen da-
für z und ganz vereinzelt z z. B. Idzdq Post. 51. Vereinzelt steht
auch bei Br. IV. Mos. 5. 14 dwafe fzeloghimo , dazu aber am
Rande Zelawimo (durchstrichen) und Zeloghimo i).
Das z bezeichnet Bretken in der Regel mit fz (ßj ; ausnahms-
weise durch fch oder f:
fchanttii (dem Eidam) Richter 19. 15; kaip er'fchxls Jchwengia Sirach 33
6; Kos fchinna {majzu) iem kas nufsidawe I. Samuel. 20. 26; pas EfclierQ
II. Sam. 2. 13, 4. 12; majchq, waUmdq, I. Eon. 2. 20; fchadeiei II. Chron. &
16; pagiefchefiu Baruch 6. 6; toie/chlibume Ephes. 6. 4; feptini Schihure-
Apok. 4. 5; dirba liepfnoie [fchariofy] Jes. 44. 12; grafchua I. Mos. 6. 2
fchinokeß Br. P. 250; Sirgq Esther 6. 11; Siedfios dienos Esra 3. 5, imkm
nog fiedno kurfai II. Mos. 25. 2; poko/niti V. Mos. 22. 18; parwajq. (Furfl
Richter 3. 28, 12. 5; Sodiui Br. P. 95.
Willent schliesst sich dem Gebrauche Bretkens an; |vereinzeL
steht dafizinod^neia EE. 21. — MT. hat z und ßj z. B. galvom
kalcza . . . Baßniczei 74. — Die übrigen Texte gebrauchen i, da^
aber sehr verschiedene Formen hat: bald ist über z ein PunM
bald ein Akut , bald ein wagerechter grader Strich , bald ein *
Schlangenlinie gesetzt. Da mir die entsprechenden Typen niclm
sämmtlich zur Disposition stehen , so transcribire ich alle jen<<
Formen mit z.
Für V erscheint durchgehend w?, nur Willent ersetzt es zuwei
len durch u oder v: pauojumais Enchir. 6; uira EE. 49, vinm^
Enchir. 42, Viriaupäfius das. 6; Vaikfcziokit EE. 47. — Ein ein
ziges Mal hat Bretken ph=^ v; pamefkite iufu Balphonjße Ezecla
14. 6.
X erscheint mehrfach, zuweilen mit /"verbunden:
paduxin Br. Luk. 1. 46; tefilinxmin das. v. 47; linxfmai Enchir. 47"
tuxtanti das. 16; anxti £E. 59; nepalix tawieje akmens ant akmenia EE. lOfl
paduxinaia Br. Luk. 1. 58, paduxinki dujchia tnana Wiefchpati EE. 168
nedalikem f het mepcem hurtas ^ kam texiffe EE. 208; Linx/mink^tefe EE, 3
palinxminoimas MT. 74 u. a.
Ueber y war weiter oben die Rede. — Consonantenverdoppe-
*) Einmal hat Bretken c = z (jetzt i) gesetzt : Ne/a a/ch ponaa tawa
Diewas e/mi Celotoghis Diewas II. Mos. 20. 5 (lat. zelare, gr. C^Adco).
Zur Lautlehre. 39
lang findet sich vielfach, einige Beispiele mögen ihre Zwecklosig-
keit veranschaulichen:
nepalikka Br. II. Mos. 10. 15; fzelliawa Br. Ebr. 9. 4; terp ple/chimmo
Br. Josua 7. 21; £lle (= ale) Br. I. Kön. 17. 13; Schullenis Br. Nehem. 9.
25 ; Nummaa (= namas) Br. Hesek. 10. 4 u. ö.; ikki das. 9. 3; czieffi (loc)
SEE. 4; pajsimega Br. Luk. 19. 32; nufaüikem Br. IL Kön. 18. 22; ffuditi
ES- 184; ilgummas . . . plaiummas Br. II. Mos. 26. 8; fuprata ant to, tatai
Pat^o Szodp efantt Br. Sachar. 11. 11; dowanna Br. P. 89; Wannagaa Br.
Hiol) 39. 26 u. a.
Umgekehrt kommt es vereinzelt vor, dass statt etymologisch
berechtigter Geminate nur ein Consonant geschrieben wird z. B.
EE. 187 adaritu = ad-dariiu für at^dariiu i).
Aussergewöhnliche Schriftzeichen kommen in den altlit. Texten
nicht vor. Der Apostroph ist nur sehr vereinzelt angewant.
II. Hie Laite ind ihre Veränderiigen.
Ich beginne die Besprechung der lautlichen Eigentümlichkei-
ten, welche die mir bekannten altlit. Texte zeigen, mit den Nasal-
vokalen. Soweit dieselben in grammatischen Endungen erscheinen,
werden sie w. u. zur Sprache kommen; einstweilen zähle ich nur
vom lexikalischen Standpunkte aus diejenigen Wörter auf, in wel-
chen abweichend von dem modernen Schriftgebrauch — natürlich
80 weit mir derselbe bekannt ist — in den altlit. Texten nasale
Aussprache eines Vokals angegeben, bez. Nasal nach Vokal ge-
schrieben ist; ferner aber auch diejenigen, welche in den lit. Wör-
tertüchem mit einem Nasalzeichen erscheinen, das, nur auf Grund
^Gs nicht-preuss.lit. Sprachgebrauches oder sprachvergleichender
^wägungen angenommen, in den älteren Texten seine Bestätigung
^det. Von T sehe ich in der Regel ab, da in ihm die Nasalzei-
^hen schon vielfach fehlerhaft gesetzt sind (z. B. im acc. dual.).
Anfa („der Rinken") Br. II. Mos. 25. 12, taukai anfa apdenge
ß^- Richter 3. 22 u. ö.; anfeliofu Br. Esther 1. 6 ((^sä, vgl. Schlei-
^W zu Donal. S. 333).
Anfzoh Br. Jes. 1. 30, Anfzolu das. v. 29, Anßolus das. 2.
^^5 anfzolat Br. Sachar. 11. 2, po Anfzolu Br. Susanna u. Dan.
J' 58, kaip qfzolas Br. Sirach 24. 22, pas Anfzolus Br. Richter
• ll, anfzolu . . . Anfzola Br. II. Sam. 18. 9, Anfzolo das. v. 10,
'^^/zole das. v. 14, anzuotus K. 30, aniolas quercus Klein Gram.
^* 62; AnfzMine. lankoie Marginalgl. zu Girioie Mamre Br. I. Mos.
*) Vgl. Kurschat Gram. § 132.
40 Zur Lautlehre.
13. 18, 14. 13, qfzoUne lankoie ebenso zu das. 18. 1, aber Aufz&lino^
Randgl. zu Girriofpi More das. 12. 6 (heut äuSMas; a&olas, qzoi^xi
„bei Memel und in Zem.", uzülas bei Szyrwid, vgl. Nesselmann s. irv.,
Geitler Lit. Stud. S. 76, uMinus das. 46. 227, lett. üfäis).
arbq . . . arba T. Mat. 6. 24, arbcf Daw. Pam. 18, heut ar&o/
daneben mit auslautendem o : regedama awele paklidufe • . . albo
toilko gainioiama Br. P. 63, äbo BS. 132.
io funu pa io pabundindams Br. I. Eon. 15. 4 (pabüdinii; der
Nasal ist aus dem Präsensthema bünda eingedrungen ; vgl. gr. tcw-
d-avoixai),
b^g (sie laufen) EE. 80 {bekii; das <? steht wol fehlerhaft).
czinße (ac. sg.) Br. P. II. 497 (czyze, deutsch „Zins"; vgl. u.
cziefze),
definiina Br. Ebr. 7. 2, iris definiinas ktoiecziu millu Br. III.
Mos. 14. 10, definiina das. v. 21, Wifsi Defintinai ^) [Defchimü-
nai] Szemeie das. 27. 30. (Heut deseiines, poln. dsiesi^cina).
kurie teipaieg perdrenfei elges Br. I. Makk. 5. 67. (Heut drq-
sei, bei Szirwid drusus).
dumburjs Randgl. zu lU. Mos. 11. 36 wienok Schullinei if
prudai ir cefzerai ira czißi (Nesselm. S. 148 duburys, vgl. lett.
dumbris).
kaip anis apgenfa kaip knaias apgefa Br. Jes. 43. 17, Neht'
efaani malkos apgefa ugnis Br. Sprüche 26. 20, Jos fzwake ^«*
nakii ne genfa das. 31. 18, Lampas gi^ffa EE. 182, nevßg^ (XH«
praes.) das. 160. (Heut gestio praes. gqstü, vgl. ksl. gasnqtt),
mana infczios Br. Jes. 16. 11 („inwendiges"), infcziofq Infc^'
lineargl. zu kune das. 46. 3, Infczios Br. U. Chron. 21. 19, J^'
fczofu das. V. 15, 18 („Eingeweide"), II. Makk. 9. 5 („Därmer»- ^0»
per infczas mielafchirdingißes Diewa Br. Luk. 1. 78, infczia^ •^
fchirdis Br. Apok. 2. 23, czifiik mana ifzczias (Randgl. inkfi^^^)
Br. Ps. 26. 2, Infchczßs (Nieren) Br. Hiob 16. 13 «).
kandängi (denn) T. Rom. 13. 6 (jetzt kadängi).
kanfnelio Br. P. II. 343 ; Kofni, kurz toalgijei, iurri ifchwer^^
Br. Sprüche 23. 8 {kqsnelis, kqsnis, ksl. kqsü),
tikiai kenturi fchimiai Taleniu Br. U. Makk. 3. 11, IfbofS^^'
*) Ueber diesen Wechsel des Genus vgl. Beiträge I. 48 und w. u.
") Aus diesen Zusammenstellungen erhellt die Gleichheit von üzezo8 ^^^
in-stjä-), und inkstis (= in-k-sija-) ; sie sind von in (p abgeleitet und bedeu
ursprünglich „inwendiges*'. Andrer Ansicht ist Job. Schmidt Vokal. I.
II. 470.
Zur Lautlehre. 41
iu8 buwa keniuru defchimiies mattf Br. IL Sam. 2. 10.
aus penki eingedrungen ^).
» Szoles [kukalitui] Br. Mat. 13. 25, pikioia Szole [kuka-
7. 26, hikalius das. v. 30, kunkaUus Br. P. U. 436. (Jetzt
isl. kqkolt),
i ir Iqßi KS. 148, Ponäs fufpaußiems Iqßiemus \ Bodäia
Ibq E. 117 (Ps. 146. 8), Liffus ftojaus Iqßiemus \ Kurie
'deimd \ Kalbeima \ Nie kam ne deraniiemue K. 43 (Ps.
Heut löszas, bei Nesselmann auch lüszae und luszae ; vgl.
im Krüppel) Post. III. 118, iaßu T. Ebr. 12. 13, lofchus
204).
(fßineghima LLD. II. 41, 42, mqßddamy K. 5 (heut:
vgl. parmunsiyii Oeitler Lit. Stud. S. 101).
i^skiei LLD. I. 5, 4, m^ßi Post 225 (jetzt mkaii; der
sprachvergleichend nicht zu rechtfertigen).
z Br. I. Eon. 14. 10, wiens Sienana minßians Br. I. Sam.
'.wa pacziu minfzalm geriu Br. Jes. 36. 12 (jetzt mfszii,
rgl, lat. mingere).
i^ (gebracht habend) Post. 520 (jetzt neszti, nesziaü;
x-oy).
EE. 153, Nqfa Enchir. 3, SE. 2 u. ö., neßf Post. 388,
S. 74. Jetzt neaä, nesäng.
nungu novit miegoti ir ilfeti Br. Mark. 14 41, Nung E.
5E. 63, 64, 65, n^ Br. Mat. 10, 19, Luk. 6. 21, Baruch
r. 20. 12, 25. 3 u. ö. Jetzt nüy nügi, ksl. nu, nq; vgl.
ksl. nyne^ gr. vvv^ sskr. nünam.
icht) K. 105, Anis ßtka n^ ßint iikra SG. 225 (jetzt ne);
30 (=*w^-yra-, ner) ; nqkurie (einige) EE.95 (jetzt nekuri);
^ka iur§tu ifchmokii Enchir. 46 (jetzt nekäs); n^ena SE.
is); nqtiekiai SE. 75 (= n^ iikiai); ni^kad Post. III. 118
l). — Die Form nen findet einen Halt in nen-t LLD. I.
i nen^g {nqgi T. Mat. 27. 64, nengu T. I. Kor. 15. 6);
nanu,
l po io weydu ßwenÜausiau üpea ptqßti ne perßoid E.
} folgende Zahlwort übt öfters Einfluss auf die Lautform des vor-
n aus, vgl. lit. devym ksl. dev^ für *nevyn\i *hev^ wegen d4$'
ü; germ.fedvör atsiit *hvedv6r wegen ^m/ (dieses selbst durch As-
aus *fenhvi-; voifa aus ^volhva- wegen des anlautenden Labials;
ius lik' durch Einfluss des Verbs liban).
42 Zur Lautlehre.
83; vgl. pleszti in der Bedeutung „frohlocken" Nesselm. S. BOT
und lett. plösitls sich reissen, balgen, toben, lärmen.
idant ifchplotu [ifchplaniintu] kaip ir fzeeßi K^ndgl. zu idar
108. butu plaktai ifchkaltaa Br. IV. Mos. 16. 38 , idant ne ifsiplan
tüu taliaus Br. ÄpG. 4. 17. Jetzt plätinti ; der Nasal ist aus den
Präsens planiü entsprungen.
tatai vnß daugßngai rqffi daugi knigofu SE. 2. Der Nasa
ist aus dem Präsensthema (randü) eingedrungen, vgl. skr. raran-
dha perf. zu radh.
ranßo (gen.) ranßa (ac.) Br. P. IL 245, ranßai Interlineargl.
zu balkei Br. Jes. 6. 4, ranßams Br. IL Chron. 34. 11, rqßa (acc.)
EE. 90, SEE. 98, raßa Br. Luk. 6. 42. Jetzt rcfsfas, bei Szyrwid
rust-galis (Nesselm. S. 429). Vgl. Geitler Lit. Stud. S. 106.
ranfzies Randgl. zu ghia ißitempe [perßßegd] ant waiko po
iris kartus Br. I. Kön. 17. 21; jetzt razyti (Nesselm.), vgl. lett
röfitis und skr. rnja-^te- Präsensthema zu ar^' = oQey-u,
r^geii (sehen) Post. 81. Jetzt regeli i); ich kann den Nasal
nicht rechtfertigen.
fpranßai (corrigirt aus ßprantai) Br. I. Kön. 7. 31, Spran-
ßaü . . . Spranßu Br. IL Chron. 4. 12. Vgl. spräustts, sprcads
bei Nesselm. S. 495 f.
fchtciqfüia SEE. 130 (vom Blitz); ezveaüU, vgl. szmntu,
Ohis tadangi Pruraku budams Br. ApG. 2. 30, iadangi das.
V. 33, 15. 10, L Chron. 27. 7, tadq EE. 1, 4 SEE. 17, 25, ic^a
T. Mat. 5. 19, 7. 12, tad(f das. 23. 1. Vgl. o. kandängi, iado:
Kaip iado Dowidas Br. I. Sam. 24. 17, Kaip tado trecze diente
das. 30. 1, iadu und kadu bei Geitler Lit. Stud. S. 17, ksl. h^du^
Ufdu, kqdSf tqdS, preuss. is-quendau, is-siwendau.
feptini Schiburrei ungnies dqgie Br. Apok. 4. 5; damit vgl
indeket Ogni Br. IV. Mos. 16. 7. Jetzt ugnis; ksl. ognt skr. agni^Y
*) Ueber die Etymologie s. Nachrichten von der K. Ges. d. W. zu Göt-
tingen 1876 S. 228.
*) Dem Verhältnis von vnynis zu ognis entspricht das von ylunsnv
(Geitler Lit. Stud. S. 84) zu glömis. Wie in diesen Wörtern suffixaler Nasal
in die Wurzelsilbe getreten ist — vgl. auch die III. Conj.-Classe — so auch
z. B. in drungnas (eigentlich „warm", Grundform *drugna- oder *dragna' vgl-
ahd. truchan trocken). In anderen Wörtern, in welchen auf consonantiscli
schliessende Wurzel ein Nasal folgt, wird sich wol meistens derselbe Laut-
wandel vollzogen haben ; der Nasal mag freilich oft schon früh wieder att'
der Wurzelsilbe geschwunden sein. Als Beispiele nenne ich: maknat kukn^
dregnaa (über die Etymologie s. G. G. A. 1875 S. 283), drigna (vgl. Beitr. 1
Zur Lautlehre. 43
kas iur Vr^a EE. 25 , Vr^a das. 74. Jetzt uridas; poln.
ttr2(^, ksl. ur^ü.
fuwandinne Br. P. 382, vgl. u. pawodinna. Entweder ist der
Nasal aus der Ableitungssilbe in in die Wurzelsilbe vad (ksl. va-
äii, ahd. far-uuäzanj skr. f>ad) getreten, wie das w. u. noch zu
bemerken sein wird (z. B. loc. pl. darbunse aus darbumn) oder
'tand- ist gleich skr. vand loben, preisen.
gembes [wanfchua] Br. IV. Mos. 4. 14; jetzt cdszas vgl. Nes-
selm. S. 55 und Geitler Lit. Stud. S. 99 (otiszui).
Szanfis (nom. sg.) Br. P. U. 358, ßanfis acc. pl. das. 50.
Heati^^, vgl. zousis Geitler Lit. Stud. S. 123.
fzanflu Randgl. zu udüu Br. Ps. 32. 9 (Nesselmann ssdslas,
»bei Szyrwid zuslai, bei R. M. iaislat*^ vgl. zdndas).
bucziau fzwqgantziu tcaru Br. L Kor. 13. 1 (bei Nesselmann
8.535 icagetiy vgl. zvingti ksl. zv^li).
Höchst auffallend steht endlich der Nasal in faiuns, foiuns:
ifchmakau bei faiuns buii bei badüti Br. Phil. 4. 12, ir walge tcifsi
iei buwa faiuns Br. Mat 15. 37, iapa faiuns ir riebus Br. Nehem.
9. 25, Beda iumus kurie faius efie Br. Luk. 6. 25, ir walge tcifsi
ir fafjfs iapa das. 9. 27, ir kada faius bfiwo Br. Joh. 6. 12, bukiie
falus Br. Jak. 2. 16, Kurie foiuns buwa Br. L Sam. 2. 5, kaip
fotus buwo Br. ApG. 27. 38. — Vielleicht ist die Form erstarrter
instr. pl. (über « für wi s. w. u.).
Die Veränderungen welche \ und <; erlitten haben, geben zu
besonderen Bemerkungen nicht Veranlassung. Aus an (q) sind,
^e die obigen Zusammenstellungen zeigen, un, u, a (q), o, A, au,
A entstanden. Das ist natürlich nicht mit einem Male geschehen,
andern allmählich und auf Grund verschiedener Zwischenstufen,
welche J. Schmidt Vokal. 1. 47 zum Teil aufgestellt hat. Einige dersel-
ben sind in den altht. Texten noch nachzuweisen : 1) Nasalvokal -}-
Nasal 1), vgl. LLD. L IX, II. XXI, oben S. 29 und ausserdem mqns
Pone K. 272, giwendqmas KS. 66, rqmioy (loc. sg. f. ruhig) KM.
68, wqndeniie Post. 473, graud^nimd K. 235, wand^ni SE. 62, da^
ßzinod^neia EE. 21, wiffi^ms ßmonems das. 19, newi^as das. 36,
*V>o» das. 134, di^nas K. 94. 2) Langer Vokal -f Nasal z. B.
^^tßats fünkus efii pannas SG. 1 {-^svank , fünkus für svünkus,
^nkus), 3) Langer Nasalvokal, vgl. o. Kgfni.
^))druzfM8, trudnas, kresnaSf smntnas (poln. sm^ny)^ huhnas (poln. h^en)^
^'«ö« (niederd, hunge)^ lugnas geschmeidig, biegsam (vgl. palingnas demü-
%) Grundform lag-na-).
*) Vgl. Geitler Lit. Studien S. 21 Anm.
44 Zar LauÜebre.
Aus der letzten Stufe entsteht einfacher langer Vokal, den
wir in vielen grammatischen Endungen , die auf -n -[- Nasal beru-
hen, finden werden, so im instr. sg. z. B. cziepä Br. P. 414, im
acc. pl. z. B. Saros (z=8oru8) Br. Jes. 28. 25. — Der üebergang
von langem Nasalvokal in langen Vokal erscheint am deutlichsten
in Post., in dem iür q =: if vereinzelt a und o erscheint, z. B.
iärpu erßkieczia (nebeü tarp erßkieÜu) 194, ne kieles qnt %o ü-
defnis tarp funq moierißko 28.
Altes a + Nasal konnte sich also in verschiedener Weise ent-
wickeln; es konnte ^-f*^^^^ worden, das nun selbst zu e<-{- Nasal
(vgl. Schleicher Gram. S. 31, Kurschat Gram. § 155, wundenm,
toundento, toundeni, runka, untia Geitler Lit. Stud. S. 18 f.; vgl
w. u.) und weiter zu « (= t^) werden konnte (vgl. Krifius , ..irc
duguna (=s dangüna) nueiens Br. P. 11. 115; acc. sg. priliginiim^
ku^ kialu Geitler Lit. Stud. S. 17), oder es konnte wieder durd
die Mittelstufe (f -f- Nasal langer Vokal und zwar o , ü entstehea
aus denen femer u (kurz oder lang) erwachsen konnte, vgl. idam^
... at/tüßu Br. P. n. 93 (aus siant-tu; heut stüsii), toi/sas kork
fü io Br. n. Sam. 3. 23 (aus san iam{i); heut sü iü'), ß, Ufß
Br. P. 11? (= aulyg); ßmugui SEE. 34 (= zmo-guiy aus *zmm'
gut). — Aus langem a -}- Nasal entslAnd entweder o, ä + Naaii
vgl. iämpi Br. IL Makk. 12. 9; daraus langer Nasalvokal: toehniä
ne kalta fzmoniü rankosna inkliuii, nei u. s. w. Br. Susanne u. Dao
V. 23, DiaM. Br! L Chron. 2. 55, waikä Br. IL Kön. 14. 6, Nand
das. 8. 5, 21. 5, fapni'ä Br. Sirach 34. 2, anü Br. I. Sam. 30. 2S
(alle gen. pl.). Daraus entstand langer Vokal (o, ü)^ der weites
zu u werden konnte, wie in den acc. sg. sweikaiu LLD. I. 26. 20
garbu Geitler Lit. Stud. S. 17. Oder es konnte aus a -f- Nasal ii
ähnlicher Weise auch a entstehen, das dann weiter zu a verküis'
werden konnte (so im instr. sg. der <:i-Themen). — Bisweilen konnlü
a-f Nasal in demselben Worte verschiedene Wege einschlagen, da
her kommt das Nebeneinander *ungm$-ogni8 , kukalei s. o. wM
kükaleis Br. P. 212 u. dgl i)
Der Üebergang von an in au, der sich o. in anfzolas-aufzolif*
beobachten liess, ist im altlit. — abgesehen von dem Superlativ
Suffix, der I. sg. opt. ^au aus ^q — mehrfach nachzuweisen ^):
*) Die nicht preuss.-lit. Formen der Präposition uz : azu und oz weis^'
mit jener zusammen auf altes c^u,
*) Aus Nesselraanns Wbch. vgl. ankßziiräs und augstirai (bei NesseloC
Zur Laaüehre.
45
gel/zmas Vßklau/tuwss Br. Ps. 107. 16 neben VJzßlanßuwus (aoc. pl.
das. 147. 13, vgl. sklid Nesselm. S. 481 und Vffkhnda unter „Lexi-
kü/' — Bamhlya Bandgl. zu hauhlys (übergeschrieben huhlys) Br. Ps. 102. 7
(Nesselm. S. 334). — Tu fzinnai mane tatai daranez^ ifch priwertimo tm aU
hmez^ didzo ffraihfchtumo^ Jcurj ant mana galwos nefchoiu, kada turiu
iüioti, Bet laikaucz^ tatai u/zu neczißa Skepata nei ne/ehoienezf tatai tiktai
eieju Didzawimo Br. Stücke in Esther 3. 11 (laikaucz^=z laikanez§).
Die Beobachtung des Ueberganges von an in au, bez. die An-
nahme eines älteren q erklärt ferner am ungezwungensten den in
der Bretkenschen Bibelübersetzung häufigen Wechsel von dugsinti
Qud daugsinti vermehren :
pauk/chtei tefsidukßn ant Sz&mea I. Mos. 1. 22, büket waißngi ir duk/in-
hües das. t. 28 (an beiden Stellen ist von späterer Hand a über u geschrie-
ben), Laukßnkites das. 9. 1, dukßnßu (corrigirt aus dank-) das. 16. 10, ßmo-
nm« prad^dant pafsidukßnti das. 6. 1, padukjinßu das. 17. 2, padukßnk das.
19. 19, kerßhtas dukßnaßi Sirach 18. 12, padaukßnti Gebet Assar. v. 36,
fikkfinoiau Jes. 51. 2, paßidukfinoif Jer. 3. 16.
lieber die Berechtigung der Annahme einer Grundform dqg-
yfJL J. Schmidt Vokal. I. 172 ; der Nasal hat dich vielleicht in
ianldn LLD. I. 28. 8 erhalten. — Nicht minder erklärt die Yor-
KiBsetzung eines älteren q die auffallenden Formen raufchau, rau"
fchiau Br. L Job. 2. 13, 14: Rafchau iumus Tiewamas . . . Rau*
ßm iumua Jauniiaiczamus . . . Raufchau iumus toatiamus • • •
BmfMau iumus Tiewamus . . . Raufchiau iumus Jaunikaiiiemus,
Der Nasal ist bewahrt — falls q> eben nicht fehlerhaft steht —
iJilS del io par^ßa. Die verwanten Sprachen (lett. raksiit^ skr.
mK{arg) stossen, stechen) rechtfertigen freilich die Annahme von
f m raszyti nicht. — Endlich sind hier anzuführen: *mauziausias:
fmfzauß iodikf Br. Luk. 12. 59, toirefnis tur tarnauti maußau^
pm Br. Rom. 9. 12, für maziausiasy vgl. mdzcts preuss. massais
VQoiger lett. ma/* wenig ksl. mezinü minor (Grundform man-^ta-f
^ skr. mandk ein wenig); taucziau Br. P. 75 (= iaczaü); und
endlich *praufchau in iada praufchaus vnefchpaii Br. Ps. 18. 7
(s: praszaüs, vgl. ksl. prositt). Die Annahme, dass die erste Silbe
te drei angeführten Wörter ursprünglich q enthalten habe, erhält
Qtne Stütze durch den Umstand, dass neben au auch o in ihr
nachzuweisen ist: moßas (klein, nom. sg. msc.) Br. G. 6; Dirpk haip
wwt« tocziau daugiefni ne ifchtaißß Br. Prediger 3. 9, ktu^zei pais
f^e iaw padücziaus ufz newalnikq, tocziau nieks hutu Br. Tob. 9.
^) H; vgl. Fick* II. 709 und ahd. angar, engering , engerling), banktzH^-
^«ztuSf prandaS'praudas,
46 Zur Lautlehre.
2; Profchom Br. G. 57. Nebeneinanderstehende a, o, au in de
selben Silbe aber weisen mit ziemlicher Bestimmtheit auf alten
(f ^)f aus dem alle drei Laute entstanden, zurück.
Oben zeigte sich, dass der aus ä + Nasal entstehende lang
Vokal bald als a, bald als o oder ü erscheint; ein besondere
Grund, welcher die eine oder die andere Vokalfärbung hervorriel
existirt nicht. Die Vokale ä, o^ ü sind in der älteren Sprach
ganz gleichwertig und wechseln auch an Stellen unter einandei
an denen ein Nasal nicht auf sie folgt. Ganz besonders fällt b(
der Leetüre altUt. Texte ihr Schwanken in der Bezeichnung de
modernen o in die Augen: bald erscheint o, bald a, in dem eine:
Texte (so in U, im Kat. v. 1547) ist dieser Laut der häufigen
in einem änderen jener, in einem wird an einer Stelle vorwiegen
a gebraucht, an einer anderen aber, die wie jene in der moderne
Schriftsprache nur o zeigt, hat sich o eingenistet, während andei
Texte an die hieraus sich ergebende Regel sich durchaus nicht bii
den. Oft wechseln a und o unmittelbar neben einander in dense
ben Wörtern, z. B. ifcheidawa ifch Eden Slrawe , , , ir ißsidaltdau
ing keiures . . . Strowes Br. L Mos. 2. 10; penkiai deschimiai diem
Br. P. n. 134, aber das. 135 penktoi deschimtoi dienoi (loc. sg.
Kurz, überall, wo heute o steht, könnte im altlit. a stehen, vg
maiaia Br. Luk. 1. 62 (= mojojo)^ bilaia panas das. 20. 42 (:
bilojo ponas), Karakige Br. Jes. 18. 21 (= korokigt) , Sahara
humo mana Br. Rom. 7. 23 (==zokanui umo mano), pagal data
nas Br. Ephes. 3. 7 (=? dovanoa).
Noch auffallender ist es jedoch, dass, besonders in der Bre
keuschen Bibelübersetzung, seltener in anderen Texten, o zuweilc
für modernes a eintritt. Ich zähle zunächst nur diejenigen Wo
ter auf, in denen o für a in der Wurzelsilbe eintritt, da Schwai
kungen zwischen o und a in nichtwurzelhaften Silben mit all(
anderen in ihnen begegnenden Vokalschwankungen w. u. zusamme:
gestellt sind. Diejenigen Wörter, in denen o resp. a von einem N
sal gefolgt ist, hätten eigentlich w. o. aufgeführt werden müssei
ich stelle sie jedoch hierher, weil sie mit zum Beweise dienen, da
die bez. o lang seien:
Sehütip tapa Phüißai nuromditi^) Br. I. Sam. 17. 13; treczia dalis l
m&fy. karaliam Br. IL Chron. 23. 5; ronkofa (in den Händen) SG. 210;
^) Vgl. in der neueren Sprache (Jaucziu) baubis und bobis,
^) Das o ist nicht ganz sicher.
Zur Lautlehre. 47
wonq Br. Tob. 2. 4, 7 ^); kordo neturedama Br. I. Sam. 17. 50; tada me$ taw
varmufim das. 12. 10; kodelei tu teip dorai Br. I. Kön. 1. 6, Pona dedora man
Jehüai ir tatai Br. Ruth 1. 17, delei trank/mo , kuri ania Scharwu ir GeUf-
zaü dore Br. I. Makk. 6. 41; wortoghima Br. P. 11. 119; borjkuiia Br. Richter
16. 17; boro (= hard) Br. Mark. 16. 14; mornas, mornai immer in Post, und
momamuf/ E. 255 ; /mM^kidäniu K. 6 ; kurie pagolhoa iumpi ufchka Br. I. Makk.
8. 1; kaxp apleißa Schaka ir atfzola (corrigirt aus -las) Br. Jes 17. 9, Wu
natjzola Br. Jak. 3. 12; Diewaa teip Molonei ^) pa/airodem huwa Br. II. Makk.
15. 27; moloningi fzodei gierai moka Br. Sprüche 16. 21, moloningoa das. 31«
2^\ fchird} Jawa pawolioienjia das. 16. 32, Wiraa ne ifchlaikaa [pawolioiena]
JDwaff das. 25. 28; ifchwodüti Br. Sprüche 13. 8; pagal tß kurfai iua pawo-
am Br. I. Petr. 1. 15; kurj iua ujzmufchet ir pakohinot Br. ApG. 5. 80; ap-
kropija krauiu Br. Ebr. 9. 21; atfokiti Br. P. 44 (Antwort geben); do: Die*
wo» teip nudemaia afchtrai ne doboiafi ßmogaua gitoenimo Br. P. IT. 220: J90.*
BJ^ . . . wei/deiau toifayk ne poteifei kentenczi^ . . . buwa afcharoa ne poteifei
hndeneziifi . . . «c poteifei darantia Br. Prediger 4. 1 , w<» liudik ne poteijei Br.
Bömer 18. 9, poniekink S6. 203, idant tau podariczo EE. 42, idant . . . ne-
ftfloezq SEE. 37, poßijtama SEE. 6, pomokitumbei Br. II. Chron. 6. 27, pomokfla
Ir. P. 168, 328 ; pro : kaip dnmai prowaromi ira Br. Ps. 68. 3, proftoiea Br. P.
n.59, iua manne apleidot [proßoiof] Br. Richter 10. 13, kaktai iumua ne bucxiau
frcm/eh^a Br. ApG. 20. 20, kurie proeijo Br. Mark. 15. 29, bei kaa proeya bei
ia» hu» Br. Weish. 8. 8, pro toija miefta , , , ir pro wijffua io.kiemua Br. P.
M^propülima Br. P. 83, propuUi Br. G. 79, pro/chalaicziua Br. II Chron. 2. 17.
Ich halte, wie ich bereits o. andeutete, diese sämmtlichen o
fir lang ^) ; bei den vor m, n, v, r, l stehenden ist im allgemei-
Ben zu beachten, dass diese Consonanten in den indogermanischen
Sprachen überaus häufig Dehnung kurzer Vokale herbeiführen, eine
Tatsache, die zuerst in ihrem vollen Umfange nachgewiesen zu
li&ben, das bleibende Verdienst J. Schmidts ist. Bei einigen der
obigen Wörter lassen sich besondere Momente zur Rechtfertigung
l6r Annahme, dass die in ihnen enthaltenen o = heutigem a lang
fieien, anführen: zu nuromdiii vgl. das heutige nurämdyii und ro-
«0«; boro (Präsens bariü) findet sein Analogen in dem heutigen
Utiau (Präsens kariü ; vgl. lett. baru-bäru) ; pagolbos ist genit. des
ißat^en pagälba (mit unveränderlichem Ton) ; atfzola und winat-
itola haben neben sich zole ; bei pakobinot ist das Ablautsverhält-
') An beiden Stellen ist das Wort durchstrichen und numirel\ überge-
schrieben.
*) Das / ist Correctur; wovon?
') Klein Gram. p. 15 macht die auffallende Angabe: „o breve est in
Fwofe, dienomia, longum in maione,^^ Er hat wol „unbetont" und „kurz'*
verwechselt (pryvole, d^nomla, malone). — Zur Dehnung des a vor Nasal
^?l. noch iazmonimug Geitler Lit. Stud. S. 18, onsa das. 99, lontaa aus *lan^:
^j litas aus ^lentaa das. 95).
48 Zur Lautlehre.
nis bekii'boginii , sedeti-sodintt zu berücksichtigen; zu pawodinr
vgl. 0. S. 43 fuwandinne; apkropija findet seinen Reflex in ks
pokrapljati; po und pro haben noch heute lautlich identische Foi
men neben sich (ksl. pa und pra) ; neben do ist in der älterei
Sprache eine gleichlautende Präposition do = germ. tö ahd. zm
nachzuweisen, s. u.
Ist meine Annahme richtig, so hat sich ergeben, dass eine
Reihe von heutigen a (kurz und lang) auf älterem mit o wechseln-
den ä beruhen, das nach Ausweis der verwanten Sprachen in vie-
len Fällen erst auf litauischem Sprachboden aus kurzem a erwach-
sen ist, und dass femer für heutiges o in der älteren Sprache yiel-
facl) a {a) und o nebeneinander erscheinen; mit anderen Worten:
es hat sich ergeben, dass die Bezeichnung der Länge des a-Lautee
in der alten Sprache zwischen a und o schwankt. Folglich kam
auch die Aussprache derselben keine feste, sie muss eine zwischen
a und schwankende gewesen sein, das altlit. a kann also nich1
reines <7, das o nicht reines o gewesen sein: beide Schriftzeichex
a und sind Bezeichnungen eines Lautes, den man am richtigstei
mit 8 wiedei^eben würde ^). Aus ihm konnte einerseits <7, ander
seits ö werden; durch seine Verkürzung konnte einerseits a, an-
drerseits ö entstehen ; dieses aber muste bei der Abneigung der lit
Sprache gegen kurzes o sich in ä oder ü verwandeln.
Die lautliche Entwicklung, welche ich o. angenommen habe
lässt sich auch noch an der Hand einiger aus dem polnischep enfe
lehnten Wörter nachweisen, die heut a gegenüber poln. a zeigen
in der älteren — jedoch nicht-preuss.-lit. ! — Sprache aber al
zwischen a und o schwankend nachzuweisen sind:
^) Auf diesen Mittellaut, weist noch in der modernen Sprache hin de
Wecbsel von a und o in: kapustas-kopustas ^ klapczus-klopczus , krataS'krotai
artaS'Ortas (urtas), atts-otiSf avaie-ovatif valunge-volunge, fvada-poda^ vagdf**
vogondt praga-pröga^ uzmava^uzmova, pazaras-pazoras, eigönas-cigonkä, dig^*
kä; charönas'dvarankä; kricszczonis-krikszczonka ^ krikazczanka. Femer wei
auf ihn noch der Umstand hin, dass im Dialect von Anykszczei „betont>
langes a zu o wird** (Schleicher zu Donal. 336); in Wirklichkeit hat 0i<
hier ä als o erhalten. Femer der dialektische Wechsel von a und o (Sohl*
eher Gram. S. 29). Wo hingegen unbetontes o einer Endsilbe sich in a V<
wandelt (Schleicher Gram. S. 29, zu Donal. S. 337, Kurschat Gram. §§ -^
109) darf man annehmen, dass o z\x ö verkürzt und dieses in a verwand.«
sei, jedoch auch, dass ä zu A und weiter zu a wurde. — Ueber die ErJ^'
tang des ä in der heutigen Sprache vgl. Schleicher Gram. S. 80, Eursol^
Gram. § 51.
Zar Lautlehre. 49
tkorbua Pott. 39 {skärbas, poln. skarb) ; pjolmay E. 1 (heut padlmaa poln.
fMim msM. jMaidmä); Uekorßwu KS. 238 (heat Utkürstva, poln. lekarstvo).
Tgl. dazu noch aßord T. 445 (poln. q/iara ; jetzt apSrä) und Morkus immer
m T (MarkoßiuSf poln. Marek),
Nichts als eine Umgestaltung jenes & ist das lit. ü (vgl. Kur-
schat Gram. § 61), für das sich o. S. 27 noch einmal die Schrei-
bang 00 fand. Schleicher hielt in seiner Grammatik das ü für
dnen der t<-Reihe angehörigen Laut, ebenso in seinem Gompen-
diom, ohne sich jedoch fest an diese Ansicht zu binden (vgl. z. B.
Compend.3 S. 564). Ich habe mich bereits G. G. A. 1875 S. 229
gegen sie ausgesprochen; einen ausführlichen Gegenbeweis anzu-
treten versage ich mir, da die Unrichtigkeit jener Ansicht auf der
Hand liegt und beschränke mich auf die Bemerkung, dass in al-
len bisher aufgestellten richtigen Etymologien das ü als Reflex ei-
nes a (ä) erscheint, dass unsichere Etymologien nichts beweisen
ind dass das einzige, was scheinbar zu Gunsten der Auffassung
SeUeichers spricht, der scheinbare Wechsel von ü und av in der
Vni. Conj.-Cl. (nach Schleichers Zählung) ist, der indessen durch
Yermengung der VIII. und der IX. Con.-Cl. entstanden sein wird. —
Nebnen wir an, dass ü Umgestaltung von ä sei, so erklärt es sich
jeiclit, dass die ältere Sprache bisweilen a für ^ zeigt, und dass
— noch in der modernen Sprache ^) — nicht selten o mit ü wech-
selt. In den älteren Texten kann ich folgende a für späteres ü
lUicbweisen :
naglaa LLD. I. 25. 8«); apfchro odas Br. IL Mos. 25. 5 (1S69: üb/Srü-,
^esselm. obszrus, Eurschat opszrüs); Diewo dawona ira Br. Ephes. 2. 8 pa-
9^ dawanas das. 3. 7 (vgl. KS. 69 duowanu . . . duowdnds . . . duowänds,
Schleicher und Kurschat: dovanä); danis IV. Mos. 18. 30, Esra <1. 20, Br. P.
^. 328, dani Br. 11. Chron. 8. 8, Richter 1. 28, 30, 33, Luk. 20. 22, Br. P. 7
(^«M Nesselm. S. 145); padanais padariti Br. Weish. 12. 9 (Kurschat pad6-
**««); pridatkofq Randgl. zu Lahije Br. Sprüche 15. 6 (vgl. -dütkas bei Nes-
*ölin.); ada Br. Josua 5. 7 (mit den Bandglossen piauiamoia adele, pirmada),
f^fmegas i/ch ady, Br. I. Mos. 3. 21 , appiaujtifit gal^li ados das. 17. 11, bus
^fipiaujtitaa ant galelio ados das. v. 14 (vgl. ada bei Geitler Lit. Stud. S. 76');
Kupschat: 6da): Natrinos ir V/nes Br. Jes. 34. 13 (vgl. Nesselm. S. 424);
^'üdeia Weidomainio tetpo gadüienczio Br. Hiob 27. 8 (mit der Randgl. kur-
*) Vgl. Schleicher Gram. S. 30.
*) ViTeshalb naglas = nüglas, selbst wenn es aus poln. nagig entlehnt
^^, nicht „in Betracht kommt", wie J. Schmidt K. Beitr. VIII. 472 behaup-
^t, verstehe ich nicht. An die Entlehnung des lit. Wortes glaubt J. Schmidt
^hpigens selbst nicht ganz fest vgl. Vokal. IL 165.
') VgL das. S. 85 haia und Geitlers Vorbemerkung zu Aniksczcziu Szi-
*®li8 (S. 40). — üeber na = nü, nu s. w. u.
4
50 Zur Lautlehre.
fax tetpo gadoij) (Eurschat godeti t" godua) ; Efch regia Deiwiua uftkapmcim
ifch Szemes Br. I. Sam. 28. 13 (1869: uzküpanczm : Nesselm. nnd Kuncbat
kdpti); iami m^kftaß Br. Sprüche 3. 12 (ßmi); läßam, lofchm s. o. S. 4P).
Ebenso alle Fälle, in denen o gegenüber heutigem ü erscheint,
aufzuzählen, ist mir nicht möglich, denn diese Vertretung erscheint
auf fast jeder Seite eines altlit. Textes. Nur ein paar Beispiele
mögen Platz finden:
Piemo Br. P. II. 55; prapolims SG. 104, poli& Br. P. 121; nSkg noglofo
fmerties SG. 192; fu thü tei/oiu Br. Mat. 27. 19; wifua tos fzodtim Br. I
162; manoflus das. IL 56; Namofy, Br« Josua 2. 19.
Dagegen gebe ich alle Fälle, in denen ü (uo) ein späteres ua<
sonstiges o vertritt:
kütai Randgl. zu Jiambraia linnyt Br. Josua 2. 6 ; krüpas (ac. pl.) Br. t
Sam. 17. 19; Sükjt Br. IL Eon. 4. 10; wienülikto menefio Br. Sachar. 1. 7
Pakav&ii Br. Prediger 3. 8; fchefehy. ülektu Br. I. Sam. 16. 4; ißwis fun
zmuogatts atanti Post. 10; pü^fa Bandgl. zu gerintts wina Br. Ps. 69 1£
wifsofu iujy, Trabüfq, Br. IL Mos. 35. 3 ; wiffofu fawa Oromatäfu Br. P. I
458; TautuoJ(^ Br. Esra 9. 7; anuofe ddeno/e Post. 47; knigtio/e, das. 11; kirn
(= kgno) Br. Joh. 19. 24; Gerket wijßi ifch tu («c. Kelicha) Br. P. 358; *ft
(gen. sg.) KS. 78; jtio (gen. sg.) KS. 12, 23 *); del bayfiuoa gaylihea K. 8i
nuog tuos Moterißkies KS. 60 ; nuog tuos grieku ßcolos KS. 231 ; ßojuoß (l
wurde) KK. 5; kuriuoie (loc. sgf. fem.) K 158; Nezimiote (ihr wisst nich
KS. 282; dahuokimefgi KS. 4; pabudawüjo T. Mat. 7. 26; fubüti Br. Jes. W
14 (suboti); agünus Glosse zu büfzes Br. IL Mos. 26. 82.
Ausser a und o erscheint auch u in altlit Texten für modei
nes ü; da auch heutiges o in ihnen durch u vertreten wird, oTxa
ü aber mit einander wechseln, so lässt sich nicht bestimmen, o
u aus diesem oder ob es aus jenem Laut entstanden ist. Umgc
kehrt finden sich auch o und ü an Stelle des heutigen u ^ j, desse
Geschichte aus demselben Grunde sich nicht bestimmen lässt. Ic
verzeichne :
^) a für ü findet sich einmal : KS. 177 tdiags buddys (auf viele Weise
Dieses ü geht deshalb unzweifelhaft auf ä zurück (die Schreibung tüls s. u.
vgl. preuss. touis.
*) Da im Katech. v. 1547 u für ü erscheint, so darf man in — das ic
unnötig in tu ändern wollte — 24. 31 als gen sg. msc. auffassen. In Bre
kens Giesraes S. 62 lautet der citirte Vers: Atmufchk io ftrelas deganesiaf'
») Fick Vgl. Wbch. »II. 538 verwirft mit Unrecht die neben dem g
wohnlicheren kupa erscheinende Schreibung küpa; sie ist alt und gut y>
zeugt: kopa (Schaar) Br. G. 88, knopa (Haufen) K. 72, kuopos K. 41, kuopfi)
KS. 252, küpas SG. 177. Folglich kann nicht kup die Wurzel des Wort
sein.
Zur Lautlehre. 51
1) altHt =7 heutigem u *): Tu domoghi Br. II. Chron. 25. 19, piktas
tou»i kuTßB ghü prijeh Szidua domoia Br. Esther 9. 25, domoi <III. sg. prs.)
Br. F. 288 {dumoti). Fehlerhaft ist ist das o in Dochaunifchku (gen. pl.) Br.
P. 288.
2) altlit. ü = heutigem u: dümoiem (s. o.) Br. P. 152, dümos das. II.
149; türeia Br. P. 294, türes das. 418; tülas kartu das. IL 189; patüs Br.
P. 238; liüdima das. IL 90, lüdditt Psal. 50. 7; bürna (ac. sg.) Br. Ko. 8;
Küniga (gen. sg.) MT. 288; nekürie das. 408; Fo fugülimui das. 455; büdais
(modis) das. 73 ; b&ßu EE. 165, Uküe das. 30, buk (es sei) Br. Ea. 9, pri-
W<»Br. P. IL 169«). Vgl. dazu o. S. 44.
3) altlit. u = heutigem o '): Pirmun^ pirmoio waifiaus Br. IL Mos. 23.
\^\atfluway <du entferntest dich) K. 142; Ju/ua Br. Josua 11. 16.
4) altlit. u =z heutigem ü ^): ductio EE. 22, tedudi Br. Dan. 2. 4 (vgl.
iufl ,, . daß Br. G. 4); dwi Bofzi . . . kofzna Buße Br. I. Kon. 7. 16 (das.
T. 17 koßnos Büßes),
An diese Wörter reihen sich organisch diejenigen an, welche
m einem modernen a entsprechendes u enthalten, neben dem o.
bereits das ihm zu Grunde liegende o nachgewiesen wurde. Die
Stellung der einzelnen Laute zu einander erklärt sich durch die
Annahme eines ihnen zu Grunde liegenden ä, das einerseits die
dargelegte Entwicklung zu o {ü)^ u .vornahm ^) , andrerseits zu a
Würde, das sich in der modernen Schriftsprache festsetzte. Die
zu nennenden Wörter sind :
mrumda Br. P. 200; Nummas*) Br. Ezech. 10. 4, giwenom wiename
^mtne ir efch piigimdziau pas ie numme Br. I. Kon. 3. 17, numme (loc.) das.
V.18, IL Kon. 15. 5, Br. P. 106, Nume Br I. Chron. 18. 5, numq Br. II.Kön.
20. 13, iki ßenkfnio Ntimo Br. Ezech. 9. 3, Slenkfniop Nummo ir Nummas
pn/sipße Migle das. 10. 4, ing Numua Br. P. 11. 454; Adornos tei wienas he
^»ioters hutu pujplikens Br. P. 178.
^) Ableitungs- u. s. w. Silben bleiben auch hier einstweilen unberück-
Biehtigt
') Der Stamm 6ä = &o (aus hvo-) verhält sich zu dem Prasensstamm
% (= Iva, vgl. einstweilen ksl. hlkichü vom Präsensstamm 60, bve) wie z. B.
der Infinitivstamm gSdo- zum Präsensstamm gSda-.
') Zum Uebergang von o in m vgl. die Locative lunku, runku bei Geit-
^er Ut. Stud. S. 31; femer den Wechsel von o und u in: groblotas-grublotcu^
^V(hdzuvat ozeksnis-meksnisj pomputts-pumputiSf bijone-bifune, persona-per'
**»« (Nesselm.).
*) Zu ti für «I vgl. Schleicher Gram. S. 31.
*) Wie lebendig in der älteren Sprache der Wechsel von a (8) -o-ti war
^^ Br. G. 20 Nor mus kiek czie/a peneti, Dußhae kunus nur ßugoti, Nug
*^/fl pikta nar apginti.
*) Tgl. num-kare Geitler Lit. Stud. S. 98; dass numas nicht notwendig
^ nomas entstanden sein muss, erhellt aus S. 44.
52 Zur Lautlehre.
Hieran schliessen sich die Wörter, welche u an Stelle des hi
tigen a enthalten, ohne dass für u älteres o nachzuweisen wäre •
tuwe (=tav^) Br. P. 208; kurtau {=zkarduja) SG. 206; tuxtanti kurtu Ä
266 {kärtu); damit vgl. aus T: wurdana Mai. 18. 20 {värdan), tumams d
22. 8 (tarndms). Vielleicht gehört hierher auch *pakujus {pak^us): Hi
norim pakuiui tarp fawena giwenti Br. I. Makk. 7. 28 , pakuiu fu ieia tureh
Br. I. Thesal. 5. 13. Doch kann diess u auch aus poln. o entstanden sein.
Ich kann die Geschichte des lit. a noch nicht verlassen; s
bedarf noch nach verschiedenen Seiten hin der Besprechung. Df
a ist der gesetzmässige Vertreter von ö in entlehnten Wörtern; ni
vereinzelt ist in solchen o geblieben z. B. in obyvatelis (alt oUm
ielts vgl. afch iatoa Rankafna padüftu Obtmetelius Br. II. Mo
23. 31, Ohiwieteleis das. 34. 12, obiweteleis das. v. 13, ohiwieteU
Br. Jes. 6. 11) poln. ohywatel (Nesselm. S. 30); von ihm kan
man mit Bestimmtheit nicht sagen, ob es kurz oder lang se
Im altlit. findet sich o in entlehnten Wörtern häufig, so — vo
biblischen Namen sehe ich ab — in folgendesji:
ant formoa Br. II. Sam. 14. 27; hodtno (loc. sg.) SEE. 19 (russ. godm
feorpianu Br. Luk. 10. 19; kortöoim Br. II. Mos. 12. 39 (russ. korovdj, api
karavdj); Shroijnikai Br. II. Chron. 28. 14 (poln. zbroja^ zhrojownik); pah
morems [Woitams] Br. II. Mos. 1. 11, Arzo Woito Br. I. Kön. 16. 9, Woito da
II. 23. 8 (poln. voyt); dawe Offierq, halwanu Br. ApG. 7. 41, offerawoiaB
Jos. 8. 31 (poln. oßara, oßarowaö); ovbogarm KS. 6 (poln. ubogi); karaU\
czeftowoia ghj didei Br. I. Makk. 11. 26 (poln. cz^tovaö); hogotaü Br. I. Kc
1. 5, bogotijt^ Br. Pred. 6. 2 (poln. hogaty); Boius Br. II. Sam. 17. 9,
Chron. 21. 6, Boiuna das. IL 18. 29 (Baiaus Br. I. Makk. 4. 21) (russ. h^j
r ahotos Br. Sprüche 31. 7, rabotana itceßas Br. Sirach 22. 15 (poln. rohoia
padware tur prieg kofzamieko Br. ApG. 10. 6 (kafzamekq, das. 9. 43) (v|
poln. koza) ; nobofznas Br. ApG. 10. 2, nohoznifte KS. 90 (poln. nabozny); p
praroka Jeremiofchu Br. Mat. 2. 17, kuri Dufche to praroko neklaujts E
ApG. 3. 23, Prarokams Br. Apok. 11. 18 (poln. prorok); kurfai afchtrq, m
tikkq, tureto Br. Apok. 14. 18, leido fawo Motikkq, das. v. 19, motikk^ Br.
Sam. 13. 20, tnotikku das. v. 21 (poln. motyka); Apofchtalu Br. G. 78 (pol
apostol): Sakonas Br. P. 129, Sokone das. 217, Br. G. 70, Sokonop Br. I^
hem. 10. 28 (poln. zakon) ; nüg fzitootos Aitgiwes Br. Sirach 50. 24 (poln «
vot)i Miftry. pilnafchcze dide priwabtja proßüßm Br. Weish. 14. 18 (po
prosty); Zolnieriay KS. 258 (poln. zolnierz ^))\ koralius Br. I. Kön. 8. 64,
*) Zum Uebergang von a in u vgl. narnieti bei Geitler Lit. Stud. S.
gegenüber sonstigem nurnetiy und aus Nesselmanns "Wbch. : karabas-kurab
karbaS'kurbaSf japanczia-jüpanczia^ urnötelis für ^hdr-. Endlich vgl. *sala^
Salawos Glosse zu Ifch Jchy, ijsiplatinä Salos Pagony, Br. I. Mos. 10. 5, •
ben sulava bei Nesselmann S. 469. Die Schreibung solovo ist nacbgewie^
Zs. f. preuss. Gesch. X. 717.
*) Das Wort ist das deutsche „Söldner"; lit. zalna ist aus zalnerus e
nommen.
Zar Lautlehre. 53
^«.Tn. 8. 19, koriaUua das. v. 20, karaliui Br. IL Chron. 2. 12, ant Jawo Ka-
rolüfies dangaus Br. II. Tim. 4. 18 (mss. kor6li)\ *horditt 8. w. n.
Bei einigen dieser Wörter darf man zweifeln, ob ihr o das
rein erhaltene slav. o sei; wo nemlich ein, die Dehnung von a be-
wirkender Gonsonant auf o folgt, könnte es lang und aus dem, aus
slay. umgewandelten lit. a entstanden sein; von karvöjcu steht
68 überhaupt nicht fest, ob es slav. Lehnwort sei : in der Mehrzahl
der obigen Wörter ist indessen die Annahme , dass ihr o das slav.
sei, unvermeidlich. Aus ihm hat die spätere und zum Teil schön
die gleichzeitige Sprache a gemacht, in Folge einer Abneigung ge-
gen ^ das sich heute nur dialektisch ^) , in der älteren Sprache in
echt litauischen Wörtern nur gelegentlich in Flexions- und Ablei-
tungssilben und im Wechsel mit a nachweisen lässt. Wenn nun die
litauische Sprache so rücksichtslos mit fremdem Gute wirtschaftete,
80 liegt die Vermutung nicht fem, dass sie das eigne in noch viel
schonungsloserer Weise behandelt habe, dass sehr viele, in echt
litauischen Wörtern erscheinende a Umgestaltungen eines früheren,
in den slav. Sprachen erhaltenen o seien. Diess ist die Meinung
Hayets Memoires de la Societe de Linguistique II. 276 : „dans toute
la flexion le slave est d'accord avec toutes les langues europeennes
pour la repartition de o et e, et l'a, qu'ofiEre ä la place de o le
lit, langue toute moderne, ne peut 6tre qu'hysterogene ... Je
i'hesiterais pas ä remplacer par o une foule d'a, que M. Fick at-
tribue ä Teuropeen sur l'autorite du lituanien." Diese Bemerkun-
gen verdienen gewiss volle Beachtung; um indessen lit. ä auf älte-
^ ^ zurückzuführen, mästen für es Zusammenstellungen gemacht
Werden, wie ich sie früher für das got. i und u gegeben habe
(6ot. a-Reihe). Ich bin zur Zeit nicht in der Lage, sie anfertigen
2U können, bezweifle übrigens lebhaft, dass sie in vielen Fällen b
als Vorläufer eines lit. ä nachweisen würden. In einzelnen Fällen
teast sich früheres ^ vielleicht aus der späteren Sprache erschlies-
8en; man beachte z. B. das Verbum pülti mit seinem Ablaut pdllu
P^'Uau puhiu »). Er erklärt sich am einfachsten durch die Vor-
aussetzung einer Wurzelform pol (aus pal germ. fallan); aus ihr
wäre gebildet po'lu (pü'lu), pdliau (pü'liau), pdlstu, pölii. Das o
des Infinitivstammes ging dann später in ü über. — Dergleichen
') Vgl. Kurschat Gram. § 52, Schleicher zu Donal. S. 335.
*) In ihm liegt eine Vermengung der II. mit der IV. Conj.-Cl. (IV. 1
B. b) vor; das praeter, pulau in prapuölo Anikszcziu Szilelis v, 11 (Geitler
^it. Stud. 40) ; dagegen ijpoUau schon LLD. I. 30. 1.
54 Zur Lautlehre.
Hesse sich noch mehr anführen, jedoch nichts sicheres und über-
zeugendes. — Kurz ist wol als Bestandteil des Diphthongs <nss
der zuweilen in Post, erscheint, z. B. iuolous 11 (= tolia\tf)t
nouta ßvnefihe 53 (nauja).
Nicht selten findet sich a in altlit. Texten an Stelle des heu-
tigen e (e und e) ^) ; in farkals Br. Weish. 7. 26, per Sarkalq Br.
I. Kor. 13. 12 ist a unzweifelhaft aus e entstanden (russ. zirkaki^.
Auch in anderen Wörtern ist dasselbe möglich, zum Teil wahr-
scheinlich ; dass bei dem Uebergang von ein a die Aussprache des
ersteren als ea mitwirkte, liegt auf der Hand. Vgl. :
Szanta *) Br. Richter 15. 6, fchantui das. 19. 5, fzantui Br. I. Makk. 10-
54, biloia fatcam fzantui (am Rande: „Eidam fzents**) Br. Tob. 10. 9, StantH
Br. I. Sam. 18. 18, 21, 22, 28, 26; Szalmü Br. Hohe lied 4. 18; parmeß^
Br. Pb. 17. 11, parw(\fq Br. Richter 3. 28, 12. 5, parpulde Br. Siraoh 3. 26,
te- I parfimaina T. Jak. 4. 9 (heut par- und p^-) ; dngalai Br. Mat. 13. 49
(heut ängelas^ aber anialai LLD. I. 29. 14, poln. anyol) ; apiakinU (verblendet)
SG. 45; ir ataijo galkfzies wartump Br. ApG. 12. 10 (preuss. gelso lett. dfelr
fia ksl. ziUzo) ; naßtd mana ir langwä Post. III. 6, langwa (ac. sg. fem.) KJf-
62, idngtcibes K. 8. {Ungvas); dakatcotu (danken) Br. P. II. 358 (jetzt dSka^
voti; vielleicht = dqJc-); Walikas awina Br. G. 109 (velykos); ant flänhiÜB
K. 72 i^sUnkstut); fufHakia K. 71 {fekti fliegen); ant dwieiu Iqntu K« 18B)
äiU Untü T. ApG. 27. 44 (lenta); Udu (Schloossen) E. 217 (Udos); plame^ße-
schlecht) K. 18, 7/? Dowidä plames K. 139, 2^^^'^^ K. 39, T. Apok. 13. 17,
Phil. 3, 5 (plemSt poln. plemi^ ksl. plem^ ; ßcläpay (Gewölbe) K. 5 {skUpas) ':
attramtaa (Verstössen) KS. 60 (tremti) ; prakejai (Kaufleute) T. Apok. 18. 3, 2^
(prekijas): taftow taw kaip tu won Br.P. 278(=rfo-); ghis iüs wadin ba- \ gunai^
(Flüchtlinge) Br. P. II. 57 (begünas); malawimüp MT. 84 (meldvirnas) ; dab^
Jiffa das. 486 {d^esU) ; tanai SEE. 29 (t^nai) ; -ga in nefan-ga, io-ga, betaug^B^
Belege s. w. u. (neben -ge und -gi); bat (= bet) Post. 244, batayg K. 1 u. &-
nodamais Br. Ps. 77. 9 (= nüdemais vgl. pradem) *).
*) Zum Wechsel vOn a mit e und e mit a vgl. Schleicher Gram. S. 31 ^
zu Donal. S. 838.
') Ist nicht, wie Fick Vgl. Wbch.* II. 547 meint, aus ksl. z^tt entlehn-'
sondern mit ihm urverwant ; beide gehören zu skr. Jamdtar gr. ya/Äß^os (Fi<5
a. a. 0. 559).
^) Aus der späteren Sprache lassen sich auch noch einige a für e nad
weisen, so in: czarnylas neben czernylas (czerniliu Br. Jer. 36. 18; poln. cz^"*
nidlo), gratas neben gretasy kldvas neben kUvas^ dmalas neben emalaSf aks^^
neben ekselis, larmas deutsch lärm. Ferner auch e für a: elkune neben a/Ä«**
elkunas schon Br. Hiob 31. 22), erelis neben arc/t» (zem.), terba neben tarba{'pd^
torba), ekete neben akas (zem.), eszis (zem.) neben aszis, eszmü neben aszf^'
klemeris neben klameris, lempe neben lampe. Zum Wechsel von a und e Vß
noch: degilei-dagileif drevis-dravis, dremblys-dramblys, ekrufas-akrutas (Br. I
Mos. 24. 4 Aekrutai)f elksnis-alksnis (zem.), elmtizna-almuzna , elmes-alme^
Zur Lautlehre. 55
In Suffixen, wie a, -ysta, -ba, -yba u. a. halte ich a für älter
Eils das daneben vorkommende e; ebenso da, wo es an Stelle eines durch
Einfluss eines vorhergehenden Palatels entstandenen e steht ^), z. B. :
fchafchal (diesseits) Br. Jos. 13. 27, Jchafchalle Br. I. Makk 5. 42, fcha-
pu8 (übergeschrieben : fchal) Bi*. I. Sam. 16. 3 ; eians Br. P. 250, idant pra^-
ianjü tur nufsifteheti Br. Jer. 18. 16: Piktoia Dwafae Br. I. Sam. 16. 14, 15,
haip ia piktoia Jchirdis noreia Br. Baruch 1. 22; padzuwa^ iang newteno wai-
paus nebegal nejchti Br. Hosea 9. 16, Szidai iang (dieweil) diena prigatawijmo
hma Br. P. 398; hekti noy ataifanczio narfo (part. fnt.) Br. Luk. 3. 7.
Consequent halte ich auch das a in aukßtafnio Post. 33, ßwen^
idfnis KS. 65, atanti Post. 10, K. 166 für älter als das sonstige e.
Dieses ist aus /a (ia) entstanden, in jenen Formen ist j (t) wie
mehrfach (s. w. u.) zwischen i und a eingebüsst (Comparativsuf&x
ems aus jqS'-ja-s, part. praes. ens aus i-ant-s = sskr. f-o«(^), gr.
m), — Aelter als das heutige e (szeiönas) scheint auch das a in
Siaianas Br. Mark. 3. 26 zu sein.
Aber nicht nur das a an und für sich, sondern auch als Be-
standtheil des Diphthongs ai erscheint an Stelle des sonstige e
(in «). Hier ist vor allem das Verbum aiaiii mit seinen Ablei-
tungen zu nennen; ein einfaches atd erinnere ich mich nicht gele-
sen zu haben , und dass das ai speciell an das Compositum aiaiii
gebanden ist, scheint aus Fügungen, wie eijo . . . iki aiaijo Br.
Mat. 2. 9 hervorzugehen. Dadurch wird wahrscheinlich, dass ai
IQ aiaiii nicht einfach aus ei, sondern dass es durch Contraction
von a-et (aia-eiii, über aia vgl. Nesselm. S. 11) entstand (über
^Iche Contractionen s. w. u.) ; sollte gelegentlich auch ein Simplex
^*ti vorkommen , so würde ich sein ai als aus aiaiii entnommen
brachten. Einige Belege für aiaiii sind wol nicht überflüssig:
ataiti Br. Mat. 11. 3, atais Br. P. 4, Br. I. Mos. 49. 10, ataifanczio Br.
^Ik. 3. 7, ataiß'o Br. ApG. 12. 10, ataijau Br. Mat. 5. 17, ataia . . . ataiome
^erai (Br. Spräche 28. 3 nom. sg. Emeras) -amaraif erdvas-ardvas {ardwas
^, IV. Mos. 23. 14, Baruch 6. 30, paardwinjiu Br. II. Mos. 34. 24) veldene-
^idendf vengus-vanguSf tekis-takis^ merva-marva^ melnycza (Memel) -malnycza,
^»•oi-naraSf stemhras-stambras^ eattdae-aazataa, teszlä-taszläf lendonys-landonga,
^endelai-lavendaf zestis-zästist kenkor ezus-kankorezis, apteka-aptakot dengaUtS'
^^^alaSf verenka-varenka, vqfone-vajonS,ieloka8'talokaSf selava-salava, prgzeda-
^""^fiada (aos Nesselm.).
^) Den Uebergang von a in c nach j constatirt Klein Compend. p. 7:
Zu mercken ist, wenn in der Littauschen Sprach nach dem J folget die En-
'^üg anff ein as, als I^ganytojaa^ kraujas, naujaSf so wird das a gar gelinde
•^^aggesprochen fast wie ein «. Drumb etliche wol gftr ein e schreiben dörf-
•®ö: UganytojeSf kraujea, naujea,^^
Ö6 Zur Lautlehre.
EE. 21, atayafi EE. 161, ataghima Post. 1, ataiwü Br. P^. IL 17, ataiwiu m
nepaminket nefa im fzinnai Sehirdi ataiwiu Br. II. Mos. 23. 9 u. a,
ai für ei erscheint ausserdem in ^):
raikala (ac. sg.) Br. P. II. 359; Mana dienas graitefnea huwa Br. Hi
9. 25 ; wifsi Qriekai ira atlaidzomi Br. Mark. 3. 28 , Perlayßig K. 69 , -^
laydea das. 70, läyjkit (lasset) KS. 251, apiagdzia T. Mat. 5. 30; ßrai^
Br. Jes. 3. 24.
Wie a statt des gewöhnlichen e^ so erscheint umgekehrt nie
selten e für sonstiges a, und zwar ist e teils der ältere Laut (i
in «/bA, efchwa)^ teils der jüngere:
JJ/cÄ Br. Jes. 1. 2 und sehr oft; kaip erfchiU fchwengia wifsy, efchu
Br. Sirach 33. 6; ElU (aber) Br. I. Kön. 17. 13, Hiob U. 16, 22. 30, Esi
10. 13; elwienaa (preuss. erains) Br. IL Sam. 17. 3, Luk. 9- 48, 19. 15, I. Ko
9. 25, Rom. 9. 33; er Br. Jes. 7. 13, 8. 19, Mat. 5. 46, 47, 6. 26, Br. P. 2
u. ö. ; erkes Br. Sirach 48. 20, erkiaus . . . delei Tiewifchko Sakano Br. Ga!
1. 14; Ekliegi Br. Mat. 11. Ö {eklas öfters); atgebena ghf Jerufalemana Bi
IL Kön. 23. 30; idaat to fugauti gelecziau Br. Philip. 3. 12, Smertis praritä
ira ant apgeleijmo [per apgaleymq] Br. I. Kor. 15. 55, kurfai . . . welina ap
geletu Br. P. 95, geleghimo das. IL 99, geletu das. 111; gerfaa Br. Luk. 1. 62
4. 37; . . . mietoSf ape kur§ iam Diewas kelbeiens huwa Br. I. Mos. 22. 3, kelb^
ies MT. 498; kü ghis pranefchaw Br. I. Mos. 44. 5; pagel fawa dide ifchmifü
Br. Sirach 33. 11, pagel i/akimo Br. Nehem. 13. 5, pagel Br. Ps. 18. 25, pag^
lei MT. 443, LLD. II. 39* 18; tadda Jofephas J'epnawa Br. I. Mos. 37. l
anädu fepnawa das. 40. 5 (das. v. 8 mes fapnawam), tu mane i/chgandw
Sepnais Br. Hiob 7. 14; imk Bernelf ir io Motinq Jew^p Br. Mat. 2. 1*
feweye (loc.) Enchir. 48 , SE, 44 ; f^zin^ (Gewissen , preuss. sen-) Post. 267
idant anis fawa drapanus ißkelpi^ Br. IL Mos. 19, 10; ne/a tureio apjiju
deghimq, Br, ApG. 18. 18; tas turreia tris fchakkas ir huwa fzellioem 3
L Mos. 40. 10, nieko nepalikka /zelioienczio das. IL 10. 15, kuri /zelUau)
Br. Habak. 9. 4; Szelatareis Randgl. zu fu au/kaleis Br. Weish. 15. 3 (roa
zoloto); ierp (unter) K. 16, terp plefchimmo Br. Jos. 7. 21, terpei Pagon^ B
Galat. 1. 16; czerta (gen. sg.) SG. 178 (poln. czart); paklepq (Unehre) EE. 3«
Tatai fakau pagal paklepq Br. Kor. 11. 21 (paklapa Nesselm*. 216); trenksum
(ac. sg.) KS. 237 (triänksmas)^ perdrenjei s. o. S. 40; ebrofas häufig bei B
z. B. Micha 1. 7 (ährozas^ poln. obraz); dewe LLD. I. 6. 24, ißdewe das. 16. 1
Ebenso steht ei zuweilen für sonstiges ai:
greikfchtumq, Br. Ezech. 16. 14, 23. 42, apfigrafzinai Greikfchtwr
das. V. 40, newilkeioji fawa greik/chtumu Br. IL Mos. 33. 4, ifschwi
tawa Greikfchtuma das. v. 5; anneip Br. P. 68; antreip SG. 210; teip fetj
bei Br. (Bibel) sehr häufig neben taip ^ taipo, vgl. noch teipaieg Br. i. Mc
7. 3, 21. 14, teipaig SG. 97; paleika Br. I. Makk. 12. 47; fzethawa Rand|
zu fchibeia Br. Ps^ 18. 9; fteiges Glosse zu Pafsifkubinoia Br. I. Mos. 5
*) Wechsel von ai und ei in der späteren Sprache in: gaidus-geidi
trainijortreinija , traininis-ireininia , saidokas-seidokas (so Br. I. Mos. 27.
atsainua-atseinua ; vgl. auch pleiakanos (pleskanos) neben plaskanos.
Zur Lautlehre. 57
20 ; permemäoM (verändert) KS. 56; päbeygimq (Ende) K. 180; po keyrey (zur
Linien ES. 282, 288; meißS (im Sack) T. Mat. 11. 21; Dälide» (gen.) das.
13. 26; Tatet Br. G. 90; pat/ey KK. 20; geilefiop MT. 267, geilefsi das. 271.
Andrerseits findet sich e (ie) zuweilen für sonstiges i (y):
Nume9'eliop teneeit Br. III. Mos. 31. 11, treti diena ketefi ifch numerufiu
Br. P. 426, ifch numerufiu SEE. 36, nüg nümerufuyu SEE. 58; aki$ yü ap-
ßelpufas huwa EE. 58 , apßelpufias SEE. 64 , apfzelpti (corrigirt aus -fzilpti)
Br. I. Sam. 3. 2; diena atemima ia Br. Luk. 9. 51 ^); ts ufzufigen Br. Luk.
9. 23; DiewQB . . . ßadeia Oimene Ahrahamo dedei ') padukfinti Br. P. 130;
heldefi (Getümmel) Br. Ezech. 1. 24; inlend (kriecht hinein) Br. P. IL 163
(zweimal); tagedel Br. P. 47, taifge ßodzeis das. 366; ßierdies E. 12, vgl. o.
S. 23; Ir fugrifza Jefus macije Dwafias ieng Oalilea Br. Luk. 4. 14 (= en^g) ;
iMktai= tiktai^) stets bei Willent, auch sonst vgl. LLD. II. XX; welkfnines
Br. Hieb 41. 19 (vilk^nyne Nesselm. S. 79); fcherfchonis (ac. pl.) Br. Weish.
12.8 (szirszontu) : ingewenancziu MT. 111, teip tikrai, kaip getoeni Br. Jud.
11 4, Jus nedirpket pagal darbyt Szemes £gypto, kurioie gewenot Br. III. Mos.
18. 3, gewen Br. P. 123, kekfchifteie gewen Br. P. 175, gewenima das IL 471,
\kd gewentu das. 207 ; ^etu (= }gytu) Daw. Pam. 3 ; cziefz^ Br. 11. Chron.
8.8, cziefze Br. Jes. 14. 4 ; kaip widui cziefta ira, kad wirfchiui cziefta irß
Br. Lnk. 11. 40; Wienmedis Br. Joh. 15. 1, wieno niekadai negerfit Br. Jer.
85. 6, wiene Br. Mark. 15. 23.
Qziefze hat inlautenden Nasal eingebüsst s. 0. S. 40; cziefias
poh. czysty {czyaias) und toienas (Wein) poln. vtno (pynas) sind
durch ihr ie höchst auffallend. In den übrigen zusammengestellten
Wörtern ist e der ältere, dem heutigen t zu Grunde liegende Laut.
^ingewenancziu u. s. w. ist e anzunehmen vgl. preuss. geywas, geiwan;
ebenso in dem späten ^getu. — a für heutiges i habe ich nur in
fiinem (entlehnten) Worte gefunden: Nieka negirk apracz Diewa^
^ ghis patß kalb bei dara SG. 85; apracz = apricz (Nesselm.
8. 315 „südlich vom Memelstrom"), poln. oprocz *).
Bisweilen steht i für sonstiges e und e ^) :
') atemimas bedeutet hier aussergewöhnlich das „weggenommenwerden'^
') Yiellelcht (indessen sehr unsicher) ist d^dei zu lesen.
') Entstanden aus tSk-tai vgl* ta-tai, tok-tai, an-tai u. a. .
*) In Nesselmanns Wbch. erscheint ein Wechsel von t und a in idant
lieben zem. adant (das ich im altlit. nicht gefunden habe) , in skilus neben
*^aMi, wo indessen Uebergang von a in t mit Notwendigkeit nicht ange-
kommen zu werden braucht, und in dem Memelischen tncz, int neben anez
(Geitler Lit. Stud. S. 76), ant {ant^ jint == gr. avra, ancz^ inez = gr. dvrC),
^^ erscheint auch im Dialekt von Anykszczei; Schleicher zu Donal. S. 334
^ennt darin die Präpos. f,
*) „«-|-n wird in Samog. häufig =t oder = in" Kurschat Gram. § 156;
^g^- Schleicher Gram. S. 32, zu Donal. S. 335 und nindres Punktay Sakimu
^i Oeitler Lit. Stud. S. 17, kinte, kindia, sztoyntay, tinay das. 18, uedingies
5
58 Zur Lautlehre.
ßlwartauiet Br. P. II. 227 ; N» i/chkok auk/ehte/nio Br. Sirach 3. 22,
i/chkoti Br. P. 311, paifchkatas Br. Luk. 11. 50; czija (Zeit) Br. P. 54; Wi-
roie (Glaube) das. IL 27; din(i (Tag) E. 16; nikacze (= nekoezia Nesselm.
S. 419) Br. Jes. 30. 24; Ruba ifch Werblndo gaury, [fchirxy] Br. Mat. 3. 4;
nufftjtibeti Br. P. 101; kaip kada noretu ghj giriaus ifchklaufti Br. ApG. 23.
20; plibonq (ac), pliboniu (gen.) SE. 72, Plibonuie (loc.) das. 74; ßwintas K.
174, 176; thinai Br. I. Mos. 2. 11, 19. 22 u. ö., tinai Br. P. 150 u. ö., thi
Br. Judith 2. 7, t?ä Br. P. 58, 66 ; Suwin6iawojimo Daw. Pam. 9, fuffiwinäa-
wddinot das. 10; Jchime am/Jiie (in hac vita) MT. 118; prxejigoie (in juramento]
das. 270, 347; wifchpatia das. 391.
/ fehlt bisweilen an Stellen, an denen man es heute zu schrei-
ben und zu sprechen pflegt (vgl. LLD. II. XX):
ateijufua Br. I. Sam. 25. 11 ; fchefchy, Br. I. Mos. 5. 18 (das. v. 15 fehe
fchiu); Viriaufößua Enchir. 6; dofu Br. Luk. 4. 6, düfn SEE. 38, uzjigiß
T. Mark. 14. 31, melfüs das. 32; w% noghfos fmerties SG. 192; /cheme(ßDieU
Br. Mat. 12. 32; ape kurua Br. Josua 20. 2; altoram SE. 66; tikome Interli
neargL z\x pa/sitikiem Br. Ebr. 6. 9; neprietelua EE. 31 u. a.
In einzelnen Fällen mag diess Fehlen des i nur graphisch sein
in den meisten aber beruht es unzweifelhaft auf der Aussprach
und wir lernen aus ihnen, dass schon in alter Zeit gelegentlic]
„Erweichungen" in der Aussprache vernachlässigt wurden (Kurscha
Gram. § 42). — Umgekehrt aber ist in einigen Fällen ein i ai
Stellen gesetzt, an denen es in der neueren Sprache — sowdi
ich über sie urteilen kann — nicht erscheint.
btau LLD. I. 6. 10, 12; karialius Br. Jos. 10. 25, karialxu Br. P. 105 i
ö.; praßiudime (Verdammnis) Br. P. 390; Pirmieghi Storaßai . . . biti apßu9
kinoi^ Szmones Br. Nehem. 5. 15, ßunkuSf ßunkiems Br. G. 57; ziadeima K>
28 ; prießiafcze (causa) MT. 456 ; ßhiauke (er rief) Br. G. 24 ; pliaufchkeimm
MT. 396; ßaubienczuiu das. 432; Kiokia (qualis) das. 303; praßiuwe Br. C
103; priäßiriüy pridftiriq (Leinewand) KS. 252; mußu das. 152 (müsu); k9
ujiamp (zu den Füssen) das. 281; Diewas . . . Chriftu wißam Swietui . . . paßadet
SE. 56; Po triy, menefvip ijchßiegliewom Br. ApG. 28. 11 (= -zegliavom).
In diesen Wörtern ist ein unursprüngliches j\ bez. i entwick^
(vgl. J. Schmidt K. Beitr. VI. 147 ff.), das später wieder einge
büsst ist. Was die Aussprache jenes * betrifft, so mag sie zw
das. 19, mani LLD. I. 4. 16, 5. 3. Ueber i für S vgL Schleicher Grac
S. 33. — In Nesselmamis Wbch. findet sich nicht selten i für und neben -
Oryta-Oretüf czvirtia-czvertis , kimpine-kempine , ilijos dSna-elijos dSna, Ii£
Elze, iva-ecäf Svä, vyszna-veszna , vilena-velena , vinczava-venczava , virUer
(Szyrvid) -vmterts, vyplinti-veplinti , Bindzua-Bendzus , birzelis-berzelia , blin<^
blende, pirdis-perdis, pimpe (Szyrvid) -pempe^ mikazras-mekazras, minkas (Szyrvfi
-menkaSf czypulas-czepulas, nindre (Szyrvid) -nendre (s. o.). — Endlich vgl. «*
ronai (aus *meronat)=zmeironai Nesselm. S. 398. — E ist für i eingetreten
enkaustaa = inkatattas poln. inkauat, gevelia deutsch „GiebeP^ k4delya „Eitt^
und einigen anderen
. ö..)
fncm
scfe
1/'
\ Zur Lautlehre. 59
:hai sehen i und j geschwankt haben; Klein Gram. p. 14 lehrt: (Nota)
54. vi Quasdam ex Diphthongis habere admixtum i, ubi nempe linguse
^«4 proprietas idrequirit; maxime post literas i, (5, A, /, m, /?, w, i,
^\^l V^ iiidö Diphthong! impurse dici possent, ut: biaurus foedus,
ramäui baculo, weikiey cito, iankiey saepe, ukiui domui, arkliui
quo, gimiui faciei, vultui, giwiui animanti, £od£iui verbo. Observa
»illud post literas J, p, m, to fieri mobile et ut jod efferri, ut
rama Uaurus q. hjaurtM. Sic a lohis est lobio q. hbjo, piauiu q. pjauju^
a ^tmw ^emto q. girnjo^ a Hezuwis lie£uwio q. lie£utojo.
Für das heutige iszkadä, neben welchem seltener auch szkadä
vorkommt, erscheint in der älteren Sprache fkada : nüg fkadu SG.
178, iei ghi ifch to fkadq gaun Br. 11. Mos. 21. 23, j'ei kaa ant
Lauko . . . fkada padaris das. 22. 5, vgl. fkaditi SG. 204, fkad-
iniej ^^^^ („schädlich") Wefuh Br. Jes. 28. 2, fkadliwiems waikamus
las. 1. 4. Während hier * noch nicht vorgeschlagen ist, ist an-
hsef derseits anlautendes t einmal eingebüsst in Juda Szkariois K. 146.
pradf Vereinzelt steht e für heutiges u i) .• Wenk to, ieib ne butum-
jntli| hei rabotana iwepas ir to purtou ne betumbei apdraikitas Br. Si-
rach 22. 15 (= bütumbei) ; pa wifsus rebepsius Ifraelo Br. I. Kön.
1. 3 (= rubeziüs) ; repefcziu Br. Ps. 127. 2 ( = rüpesczu) ; tu De--
M)ic| /ciej mana ifch fchirdies apfiemei Br. Jes. 38. 17 (= düszios).
Vielleicht ist das erste e der drei letzten Wörter durch Assimila-
t^« Öon von ti an « entstanden, betumbei aber mag fehlerhaft sein
^'ie letzte Silbe {bei) kann zu dem Schreibfehler verführt haben.
Ableitungs- und Flexionssilben zeigen nicht selten Vokalschwan-
^ngen, welche in der heutigen Schriftsprache nicht erscheinen.
ßösonders häufig findet sich o für und neben a; so 1) im nom.
%. msc. a-Stämme z. B. wienos SG. 230 2) dat. pl. derselben
Stämme z. B. kaip io Ttewomus dare buwa Br. 11. Chron. 21, 19
^) loc. sg. msc. adj. z. B. ne fenome rauge Br. I. Kor. 5. 8 4) part.
P^. pas. von Präsensthemen auf a z. B. iwedoma ira gierefnia
^^^odeia Br. Ebr. 7. 19 5) Suffix des part. imperf. z. B. ko ßotoit
^^eifdedomi Dangun Br. P. 413 6) I. pl. prs. von Präsensthemen
^Vif a z. B. ape tai kalbom Br. Ebr. 4. 13 7) II. pl. prs. dersel-
^^n Präsensthemen z. B. nufsitikiu kaip pafzißot Br. 11. Kor. 3. 6
^> in. prs. derselben z. B. Kas iro Szmogus Br. Ebr. 2. 6 9) Im-
l^^rf. kaip gerai mokindowais iauns budams Br. Sirach 47. 16. —
I^iese sämmtlichen o, deren vollständige Belege w. u. bei der Be-
^ptechung der Conjugation und Declination zu geben sind, halte
*) Nesselmann Wbch. belegt auch Schwanken zwischen e und o: ehelü
-o6eitt, elektiS'Olektis, Bglus-oglus^ klesztarus (Szyrvid) -klosztorus^ jegere-jogere»
60 Znr Lautlehre.
ich für lang, mit Ausnahme des ersten. — O für und neben a fin-
det sich femer noch in einer Anzahl von einzelnen Wörtern; tvo
ich nicht das Gegenteil angebe, halte ich das o für lang:
patomkai Randgl. zu toathy^^waikai Br. Sirach 4. 17; Jonathonui Br. L
Ma]dE. 10. 3; Um ira Teftomentaa Br. Ebr. 8. 10, krauias Teftomento das, 9.
20; alkonas Br. Mat. 25. 35, alkonq, das. v. 37, efme alkoni ifch paßnikatoi-
mo Br. I. Makk. 3. 17 *); Bargonos hufenczios ne daboies nieks Br. Sh'ach 16.
19, dargonojpi Br. Ebr. 12. 8; Diewo dawona ira Br. Ephes. 2. 8, dotoon^ Br.
Sirach 18. 17, dawonos Br. I. Tim. 4, 14, dawonomü Br. G. 22, dotoonaiu das. 24,
datoonoia Br. P. 153, dowonoU Br. Philem. 22 '); o kad izgirdo mine präetondüff
klaufe kos tay hutu ES. 49 (Luk. 18. 36) ; ufzfaka Wenczowoniß^ Br. I. Tim.
4. 3; Diekowoket Br. Ps. 118. 1; ne laikei [pilnowotei] prifakimQ Br. I. Kon.
13. 21 ; tarnowimas Post. 521 ; antra kartq, nufzowinno netikinczius Br. Jud. v. 5;
ponowoimu KM. 38; Gatotou Br. G. 95; nüg Wakoro Br. Apok. 21. 13, Wa-
karop corrig^ aus -korop Br. Josua 1. 4; Teipo iei elgfimes liggofu ir fwetko'
täte •), Diewui intikfim Br. P. 195; wienotighis Br. I. Kor. 8. 4*); e/chtoifsO'
dai pas itts buwau Br. ApG. 20. 18 ^).
Femer finden sich Schwankungen zwischen o, ü nnd.u:
bagotoms Br. P. II. 197] fopoliue das. IL 11; dokite ialmofznas Br. Lnk'
11. 41; klaigonu (gCD. pl., fanaticorum) MT. 226, 239, 354 {klaidunM); ijeh
pirmuniyi Br. I. Mos. 4. 4, Firmung pirmoio wai/iatts Br. II. Mos. 23. 19; riuhl^
{==rijokle) Br. Siracb 31. 20; giaibek warguoli K. 23 (vargulys); Jpindüli8%&*
105; Saros (ac. pl. ^Sorus) Br. Jes. 28. 25; prifakimu/u Br. P. 180.
Femer zwischen u und a:
^) alkonas enthält wahrscheinlich d, wenn auch das moderne Alkans dtirc^^
seine Uebereinstimmung mit preuss. alkins und ksl. ladtnü ö zu verbürgs^^
scheint. Das Wort ist eine participielle Bildung mit Suffix sskr. äna zea^^
ana und äna (grundsprl. -a-na-) wie sie im lit. noch vorliegt in pleszüruf-'^t
begünaSt lebunae, lepunaSj dykünas^ klaidünas (s. o. *klaigonas), rijünas, gal^^'
naSf palaidünaSf malünaSj tekünas, pateikünas, atejünas, zfgunas, deren ü aus d»^'^
in neoydonas, pavydonas^ valdonas erhaltenen 6 entstand (vgl. bijune-bijom'^t
persuna-persona u. a.) (vgl. jedoch mego-ti : mego-nas , mirklo-ti : mirkUhW^^*
panuro-ii : nuro-nas). Vermutlich durch den Accent entstand alkä'nas a-«M
alkä'nas = ksl. ladmii, und durch Wandel des Accentes wurde es zu dlkän^^*
') dargona (darganä) und davona {dovanä) — vgl. nütakanqf Nessel^^*
S. 95 loc. sg. — sind Bildungen mit dem Abstractsuffix -and (richtiger 'n^j*
vgl. die Bildung des griech. und germ. Infinitivs. O findet sich in ^^
gleichgebildeten malöne, nu-terondf korönSf korawöne; in den drei letzto^^"^*^
gehört das o den zu Grunde liegenden Verben an.
*) Das in fweikotaie halte ich für kurz.
*) Das o in wenotighis ist vielleicht aus an (q) entstanden, vgl. t?Är»**^^"
taSt vSnlntelü (kelintae zzzkeliuntas), vinutinis z=. vSnotints, Beiläufig erw&^
ich, dass in den lit. Bildungen auf -unta-, wie vSnunta-, dSnunta ahd. saiT*^^^
seine Erklärung findet.
*) Vgl. lett. Visdde.
Zur Lautlehre. 91
hudufca Br. Luk. 21. 87 (vgl. o. mokiitdmoais);^ Spitali (dual.) Br. 11. Mos.
28- 25; afuM T. I. Petr. 1. 17 (poln, oaoba) ; iudejmus Dietoui pafsimextunctus
llX. 64 (vgl. o. präeiondiq) ; paftariaufoia MT. 345, vflmokefi paßarq^ghi tÄ-
HhilSE. 94, paßarqghi SEE. 102, paßarofa dienofa EE. 133, dnt paßara
p aUma ES. 2 , daneben pafteraghi Br. P. II. 292 ^) ; dirzelf autuwo Jo T*
Luk. 3. 16, dutuwo das. 10. 4, dututcq das. 15. 22, ApG. 7. 33 u. ö.
Scheinbar in einer Ableitungssilbe wechseln o , ü , u mit e in
altlit. fchefcholiSf -Ulis, -ulis neben •eUs:fchefcholtui Br. Ebr. 8. 5,
po mana Schefcholiu Br. Richter 9. 15, fchefchuoleia Br. Ps. 107.
10, Schefchüli Br. Jes. 38. 8 , Schefchulis das. 32. 2 , pa iu fche-
fchtdiu das. 34. 15, fchefchuleie SG. 5, fchefchielis Br. Prediger 7.
1, fchefchieli Br. Ebr. 10. 1, fchcefchelije Br. Luk. 1. 79, fchefche-
laüü (Schemen) Br. Ps. 39. 7. — In der Tat aber hat sich dieser
Wechsel in einer Wurzelsilbe vollzogen, denn szeszelis ist redupli-
cirte Bildung und entspricht dem skr. gigira m. n. Kühle, Kälte,
Frost (vgl. begrifflich lit. vSaüs kühl, luftig, schattig), Wurzel Ifar
(Fick^ L 548), die im lit. als szar {szarmä = pers. U^, pehl.
tarmäk Kälte) und szal (Nesselm. S. 512) erscheint.
Feiner erscheint in Ableitungssilben a für c und umgekehrt:
Skepatq, Br. Stücke in Esther 3. 11; zioirhldlis (Sperling) E. 179; kati-
^^ (Gebeine) K. 41; pelanus (Asche) K. 87, peaianays K. 119; wia kas gu
^^na EM. 41; wandania (Wasser) das. 74; meflewa (acc. sg.) Br. Luk. 20. 22,
^'^Jkwos Br. ApG. 5. 37 (mizlawos T. I. Eor. 16. 2); fuwadin prietalkas Br.
^uk 15. 9 (pretelka) ; kiti karelei Br. II. Makk. 5. 16 ; fenetwos Randgl. zu
J^nylm Ijgiwemmo] Br. I. Mos. 8. 13 ; giweßi Br. II. Makk 7, 37 ; Pawaferj
^^- Sirach 24. 35; mettts wiefchpatea makenigus Br. Luk. 4. 19 (<ß z=d^)\ an-
'^^^f antreip s. o. S. 56; iupencziyt (ac. sg.) Br. II. Tim. 4. 13.
Ebenso erscheint in Flexions- und Ableitungssilben e für i
^*ixd t für ö *):
Muitenikai Br. Mat. 5. 46, 47; feweye (= savyje) Enchir. 48, SE. 44;
h/ehtajchitus Schullenis Br. Nehem. 9 25, raktas Szulienies Br. Apok. 9. 1;
**^ewe Br. P. 31; pafsißzeminket SE. 40; Gimene Br. P. 130; nereg ifch dar-
^V Daüedf Br. Weish. 13. 1 ; Wifoteaneja (in d. Gemeinde) ES. 88 ; eme fawa
•^9tki$la Br. III. Mos. 10. 1 (rukylas); wienirns (dat. pl.) Br. P. 84, Br. Ju-
^th 12. 11; Saulife Br. Apok. 19. 17; prittilui Br. P. IL 447; Szmonims Br.
I- Kon. 18. 22 u. ö., Szmoni/Q Br. Stücke in Esther 8. 7, II. Chron. 23. 20;
^^ami czteß Br. P. 16, SEE. 4, EE. 4; fchimty (loc. sg.) LLD. I. 6. 6, /to-
^y das. 10. 4; ahyu Br. P. IL 361; prifaki SEE. 63; wandinio Br. I. Mos.
1-2; kalhifis (Sprache) Br. P. 372; regi (= -g§) Br. P. IL 29; furinkis (=
*^8) EE. 21; maniy (= -n§) EE. 5; „Heerde kaimines'' Randgl. zu Br. III.
^) Geitler Lit. Stud. S. 102 fuhrt pastaras als zemaitisch an; genau
^^tspricht lat. postertcs,
*) Vgl. o. 8. 57 Anm. 5, und ausserdem tawis Punktay Sakimu bei Geit-
®^ Lit. Stud. S. 17, ing silpnibyy radt, raszty das. 18.
62 Zur Lautlehre.
Mos. 5. 6; P(Blinu8 das. 6. 11, p^linofy Br. Luk. 10. 13; galitumhim Br. P.
136; ant ßemis das. 34; ap/atigoßimi (= -jami) Daw. Pam. 52; pedilf Randgl.
zu Rifchteli Br, Jes. 24. 22 ; -se (Medium) für -si s. w. u.
Vereinzelt steht e für sonstiges u: Nefa fumtfchmas Swietas
buwa geidelingas Br. IV. Mos. 11. 4 (das. v. 34: geidulingas Szmo-
ne8)\ w für •; nera wienuntelio] Br. Jes. 14. 31 (vgl. o. S.60 Anm.4),
und • für a: afaibliwai (besonders) Br. I. Chron. 20. 9 ^).
Bezüglich der Diphthonge ist zu merken, dass zuweilen neben
ihnen nur ihr erster Bestandteil erscheint, und zwar nicht nur
dann, wenn sie heute gestossen, sondern auch, wenn sie geschliffen
betont werden, was auf einen Wechsel der Betonung hinweist (vgl.
Schleicher Gram. S. 33). So findet sich zunächst a für ai:
kap Br. P. IL 211 (kaip); Tracei SG. 173 (traice); Er pafkatei tu Menüs
Br. Hiob 9. 2, paßcatitu Br. II. Sam. 24. 4 {paskaitytt); wakas Br. Jes. 8. 4,
wakai Br. P. 168, wakais Br. Köm. 8. 14 (vaikas); Laßnikimes Br. Jer. 49«
20 (das. 22. 6 hi/zinkimes) , lafzxndamas Br. Weish. 15. 9, kieliü lajzibos
(Kenubahn) beg . . . het wienas gaun la/ziba Br. I. Kor. 9. 24 (ebeuso T; bei
Nesselm. S. 352 läizau und läzau u. s. w. , bei Eurschat S. 350 nur lazybos,
hsflntia); fu wi/sa 3Ie/a ir gahoa bei Stabeis Br. III. Mos. 4. 11; tapaieg Br
P. 106; mnfchta Br. IL Kor. 12. 21; ifchkrakifiu Br. Jer. 49. 32, ifchkrakjtc.
Br. II. Chron. 18. 16 {iszkraikyti) ; ifchtafama Br. II. Kor. 8. 19 {isztaisyti) i
Dalide Br. II. Makk. 2. 30, Weish. 14. 2, Dalides Br. Baruch 6. 7; wanikui
Br. P. 237 (vainlkas); wäkidiot K. 41, wäkßtHojenczes Daw. Pam. 32 (v&iU
szczoti); galleiosi kofznas Br. I. Makk. 14. 16 {gaitkti)\ bafieghi K. 37 (baisiui^
tatai ira Swieto palamas Br. Weish. 6. 26 Qeizt paldima fem.); Ohissa Br. M»'
3. 12 (Jisai); tureia (II. sg. prt.) Br. Ezech. 27. 12 (turSjai)^ kad buwa dwHk€}
metu KS. 25 {buvai); apwerte ios auhfchtinakus Br. Richter 7. 13 (bei N^
selm. S. 16 auksztynaikaa) ; na fräs (instr. pl.) Br. Mat. 15. 8 (= wa»rai«).
Einigemal steht at, wo die neuere Schriftsprache nur a zeigt:
k(Bpalaiii dünos ifch Piragniku ultczios Br. Jer. 37. 21 , bei Nee
*) Nesselmanns Wbch. enthält eine grosse Zahl von Wörtern, die B
einer Ableitungssilbe Yokalschwankungen zeigen: ventaras-venteris , liktarnm
likternäf marszalka-marszelga , nedatka-nedetka (ne-datka die zahnlose? vgg
Fick* I. 610), serada-sereda t zahsas-zalesas , kepanos-kepenos ; düvanä-düvinc
garbana-garbina {garbinotas Br. Hohe Lied 5. 11); kimenai-kiminai , erzelam
erzilas, eidene-eidine, brizgelas-brizgilas, retena-reiina, teterva-tetirna (Redupi
cationssilbe) ; vabalas-vabolas (zem.), verpalas-verpoie, apalka-apolka^ ardamae
ardomaSi inkaras-inkoras ^ mezlava-mezlova , migdalas-migdolas , selava-sehva
zokramentas'zokromentas t [vadavas-vadovas Geitler S. 119); minaüa-minuve
abaras-aburas t kaukara-kaukura, devalus-devulns \ cukorwi-cukieryst karoaaa
karusaSf uksosaa-uksusaSf marmoras-marmuras ; Velava-Velova-Veluva; taleka»
talokas; cimbalas-cimbelis-cimbolas; varanka-varenka-varunka ; kimelet-kimulei'
kalenderis'kalendarus (kalendras) ; jerczikas-Jerczukas ; tepalas-tepylas'tepulei.
Zur Lautlehre. 63
selm. S. 194 kepalcUis, — ing wifsus arraikus Galileos Br. Mark.
1. 28, Araikm Br. Hiob 38. 20, pas Leuitu Qronicz^ [Araiki] Br.
Gzech. 48. 12, fchiiie ira Araikei das. 47. 13, arraikis Br. Josua
12. 2, aber Arraki das. v. 4, arrakis das. 1. 4. Nesselmann hat
S. 8 arrakis „Grenzstein" aus dem Brodowskischen Wbch., und
S. 9 drikis „Grenzstein, Markstein" („bei Ragnit unbekannt"). Ich
lialte ar-raikis für die ursprüngliche Form, vgl. Präfix ar unter
„Lexikalisches" und rekii schneiden, apraika Schnitt, Abschnitt:
arraikis bedeutet eigentlich „das abschneidende", „die Grenze". —
Klaifcziu ^) Interlineargl. zu Ponas Klafiima . . . nuga padaris Br.
Jes. 3. 17 ; demnach ist klaftyti vielleicht aus klaifiyti entstan-
den. — Auffallend steht graipsinimas (das schmücken) Br. Esther
2. 12, vgl. grazüs lett. grefns, grefnums ; das ai wird jedoch rich-
tig sein, denn es findet sich auch in den von grazüs nicht zu tren-
nenden graikfchtas , grieikfchias (vgl. „Lexikalisches"), graiksztu-
«M und graiksziinti vgl. LLD. I. XII. — Offenbar falsch steht ai
kmikarais (des Abends) Br. Ps. 59. 15, vgl. ksl. veSerü. — Ueber
ßmilgicziau u. a. s. w. u.
a für au findet sich in:
rapfütas EE. 27 (raupsü'ias) ; ikki Martyk ra- \ donu Br. Josua 24. 6 (rau-
*W); kraiu Br. P. 429, kraiumi MT. 71, kragü LLD. L 10. 11 (kraiyas):
^klafa Br. P. IL 359 (klausyti): biarijbes T. I.Petr. 4. 4 (hxauryhe); efeh buwa
^^08 Br. Mat 2ö. 35 (buvaü) ; naius (novos) MT. 400 (naiyas).
E erscheint an Stelle von ei ^) :
Swekina ius loi/si Schwentieghi Br. IL Kor. 13. 12, Stvekina ius Brolei
^^* Ebr. 13. 24 (sveikinti): ieh fawa Mace wel atgautu Br. IL Sam. 8. 3, üb
^^. Sachar. 1. 20 (Jeib): Baßniczos kunigaa netur atief ti, Net Dtetoas nor
^i^fti Br. P. IL 54, atledima Enchir. 6, atledzem SE. 19 (atl^ti): Efeh wel
••«e/ttt ing mana wietq Br. Hosea 6. 15 {nueiti); tepaieig MT. 401 (= feijp-);
'^^ewidys ES. 118 (ateivis); ne fkaitetf kq, Dowidm dare, kada tarn rekeio Br.
^*^k, 2. 25 (reikSU); papekti LLD. I. 31. 20 (papeikti); Ohis nukrepia De-
^^/« Br. Hiob 37. 12 (nukreipti) ; anis fedeio th^ ir priwefd^o ghf Br. Mat.
^7. 36, wefdeti Br. P. 295 (veizdeti); melingi K. 186 (meirtngas); teife Br. G.
^O [teisei) , tefijbes T. Mat. 5. 6 ; Deärd fu wiernayfea \ O biauris (= biauri-
^^*) p^ykaifea K. 34, fu piktayfes (im Keim auf grießndyfeis) K. 29, teyjes
v^'XKi Beim auf tokiayfidys) K. 46 ; tu wienok mane nepafmauge (IL sg. prt.) Br.
J^- Sam. 24. 19; Kaipo tolie MT. 444, 447 {tolei, toü).
In einigen Wörtern steht ei^ in denen die hochlitauische Schrift-
sprache (vgl. Geitler Lit. Stud. S. 54) nur e bez. e hat: Deiwiße
ßr. P. 54, 325, 326, per Deiwiße SG. 55, deitoißes Post. 6, 12,
*) Das Wort fehlt bei Nesselmann.
*) Es steht für ai in nuodemes K. 56 (= -maw).
64 Zur Lautlehre.
deiunfleia SG, 15, Deitotfchka hutihe Br. P. IL 179, Deiwifchhi
buübeie das. 181, Deitotfchka perßegnoghima Br. Ko. 15, deitoifch
käme gitoenime Br. L Mos. 5. 22, deiwifchkai das. 6. 9. Vgl. de\
vf/s, deirSf deivaitis, deivaiie bei Nesselm. S. 140. — lieype (bc
fahl) ghi Ponäs jo pärduot KS. 229 (lepU, vgl. preuss. laipinn
u. a.). — weifchpatije (im Herren) MT. 352 (vgl. preuss. waüpai
iin), — keikwiens (jeder) das. 146 (kekvens). — Für das heutig
auderinti versöhnen erscheint einmal *8udeirtn(i und in der Brei
keuschen Bibelübersetzung häufig *8udairinti: Sudeirinai SG. %
fudairinoia Br. Coloss. 1. 22, idant ghis ios fudairintu po alm
pono Br. IL Mos. 28. 38, Aaronas iefudairin das. 30. 10, weifdefx
bau nefudairinfiu iufu Oriekus das. 32. 30 u. ö.; -datrinti, -de
rinti verhalten sich zur Wurzel dar (Fick» IL 581), wie z. B. vaii
Ruder (= v-aira), eira (Nesselm. S. 23 ^)) zu der Wurzel ar (Fiel
IL 519). — Fehlerhaft steht bett (sondern) Br. P. 376, das ei i
wol durch das unmittelbar vorhergehende ieib herbeigeführt; auc
in weißliboms MT. 107 (vezlybas) und zeimMugays (mit Perlen)
I. Tim. 2. 9 halte ich ei für unrichtig.
Ehe ich die Vertretung von ui durch u berühre, sind einij
Worte über jenen Diphthongen selbst zu sagen. Aus meinen Zi
sammenstellungen G. G. A. 1875 S. 273 ff. erhellt, dass ui i
Fremdwörtern den Laut ü vertritt, so das slav. y und das den
sehe ü ; vgl. hierfür z. B. cekrutai . . . walioiomi ira mafza Stuir
katrul ias nar, kurfai ßuirija Br. Jak. 3. 4 vgl. an. styra nd
Stüer *). In litauischen Wörtern hingegen ist ui vorwiegend ai
ai entstanden ^) ; dieses lässt sich an Stelle des späteren ui no(
*) Kommt eira selbständig vor? und ist prieira nicht ^=^prie-traf
•) Aus diesem ui ist später y geworden, vgl. styras Nesselm. S. 5C
üebergang von ui in y wird w. u. noch an anderer Stelle erscheinen.
*) Mein Nachweis a. a. 0. beschränkte sich auf die in Wurzelsilh
stehenden ui, er gilt indessen auch für die an anderer Stelle erscheinende
Ich hebe dafür hier nur ein Beispiel hervor. Das von Nesselmann S. 20 a
geführte esluy „recht so, wohl !" findet sich Br. Jes. 10. 2d in der Bedeutui
,,lass gleich sein^^: Qhis ateit (efliuii ing Aiath: 1869 hat: Jis ateit {te ej
taipo) u. s. w. Ich denke, es bedarf keines Beweises, dass ejliui Optativ v-
es- ist, gebildet mit Suffix lui (Hui) = preuss. lai (eilai, schlusilai) lett. *
(Idi tu ndz), Eslui ist beachtenswert, weil in den Mundarten von Memel ui
Russ. Grottingen der Optativ mit lai und in einer sich eng an das lettisc
anschliessenden Weise gebildet wird, vgl. Kurschat Gram. § 1160. Zu üb<
sehen ist nicht, dass Klein eine abweichende Form des Wortes überliefe-
er führt Gram. p. 137 als Adverbia Concedendi an: „«/^, iegul esio^ sitit'
£/le kann = e8lia{i) stehen.
Zur Lautlehre. 65
an zwei Stellen in der mir bekannten altlit. Literatur nachweisen ^) :
regedams awele . . . wilko gainioiama Br. P. IL 63, vgl. gainioii
Geitler Lit. Stud. S. 83 und guinöti Nesselm. S. 263; ferner dat.
fatoämäy ~ -rnui : Imk , ziame ! iäy käs ir idwo \ Bo reyks atduoii
czefü fawo. \ Ne duos ämzinay put faioämdy \ Päweykftuy Idhay
miümamuy K. 237. Der Reim fawämäy : milimamuy ist — da K.
durchaus nicht ungeschickt reirat — auffallend, indessen dieses
Bedenken lässt sich durch die Annahme beseitigen, dass das ä
nicht reines ä , sondern das nach o hinneigende a gewesen sei.
Diese Annahme ist deshalb unbedenklich, weil, soweit sich die Ge-
schichte des ui verfolgen lässt, es nicht aus äi vermittelst oi —
wie ich früher Apr. Monatsschr. XIII. 390 irrtümlich annahm —
sich entwickelt hat, sondern aus ai, a aber, wie o. S. 48 nachge-
wiesen ist, den Lautwert ä hatte. Die Formen, auf welche sich
Ansicht stützt, sind die folgenden Dative: Berneliüi Br. P.
, nepretilüi das. 216, danguiemüiem Tewui AM. 13, wiraufemüiem
SE. 37, SEE. 72, giwamüyem Diewui SEE. 58, Demeiriüi Br. L Makk.
7. 2 2). Demnach haben wir anzunehmen, dass das heutige üi (wr)
vermittelt durch wf , üt aus ar entstand ^). — Der Diphthong ui
findet sich im altlit. an einer Stelle, für die er in der heutigen
Schriftsprache nicht bezeugt ist: Garba buk Tewui ir Sunui ir
fehwentai Dwaffei teipoiui SG. 212; der Reim Sunui : ieipoiui findet
sich auch Br. G. 35. Teipoiui entspricht dem heutigen taipcijel-^),
för welches MT. und AM. überall ieipaieig bieten; zu Grunde liegt
^pü'jai {jai, j'ei = ksl. i).
U für ui findet sich häufig im Dativ; es genügt dafür hier
önige Belege anzuführen: ikki tarn czefu Br. IL Kön. 18. 4; daug
J^arbo ir didzos Proces tamu reik Br. IL Makk. 2. 27; ne galite
Diewui flufziti ir Mammonu Br. Luk. 16. 13.
Es bleibt eine Anzahl mehr allgemeiner vokalischer Erschei-
nungen zu besprechen übrig.
Contraction und Krasis finden sich mehrfach; die Silben aje
werden zu ai zusammengezogen — vgl. das weiter u. über j be-
*) Vgl. dazu paskajjiakas Anikszcziu Szilelis v. 227 (Geitler Lit. Stud.
S. 46).
*) Vgl. Geitler Lit. Stud. S. 21 Anm. : „ä, ö erscheint [in der Mundart
^Oü Andrjewo] als du itdu\ sonst 6u mit dunklem o; 6u auch für ui (aus öt)
ües Dativ Sing, der msc. a-Stämme."
*) Die Geschichte des ui, wie ich sie o. gezeichnet habe, hat sich wahr-
^cneinlich ebenso im altpreuss. abgewickelt ; ich verweise auf die zahlreichen
" für auslautendes ai.
6
66 Zur Lautlehre.
merkte — : teipaig SG. 97; ebenso entsteht oi aus oj'i (= ofa
futweriois Br. G. 2, 73 ^) — dass % sehr häufig aus je^ Ja entstel
ist bekannt, vgl. auch Kurschat Gram. § 160 — . Bisweilen ge
die Silbe Ja (Je) ganz in einem vorhergehenden langen Vokalla
auf vgl. LLD. I. X Anm. *) — Aus ija entsteht e : graude perkui
danguie Br. Ps. 77. 19, kaip Perkune nug Pieiu Br. Sachar. 9. 1
Aus 4" ^ entsteht o : pokimis EE. 46, 127, pokim das. 140, 184, M'
69, oder a :pakim MT. 106. Aus ö-j-a wird o (vgl. o. S. 5) : nohglobfUtc
Post. 5, noiayi K. 230, toieyi K. 94, nopßhiämßa KS. 124, nopifakijSt
T. I. Kor. 9. 16, uzunodbojä KS. 25, noibojau T. Ebr. 8. 9, nopfireißA
T. I. Joh. 3. 2, noimefkiet T. Ebr. 10. 35, notliekt das. v. 26, Nopfißt
K. 2 ; aber auch e und a können aus « +a entstehen : neiaboi ( = ne-ate
boj) SG. 169, Mißrat ernedboght Br,M2i,rk. 4. 38( = ne-ad-boji; odc
=ne-d(a)-boji?), N^apikanioje Daw. Pam. 11. Aus e + t kann e
e oder e, aus c -j- ci kann ^* und aus « + e kann c entstehet
Wienas he ira Wiras Br. 11. Chron. 18. 7 neben nebeira Br. Apol
17. 8 und Dufche mana tebira ciela manipi Br. IL Sam. 1. •
Jeng amßinai neßgaileczia Br. G. 76, nißkalbes K. 13 ; neikite EI
130 ; neia das. 199. — Dass öj + a und a + w zu a werden koni
ten, beweisen altlit. *paamßiti, *paumßitt gegenüber dem spätere
pamstyti und altlit. umßüies (vgl. „Lexikal," s. v.) : Schitaipo pt
amße ßhitie Rafbaijßen Br. L Makk. 9. 41 , kurßii mana g^
paumße ani Nabalo Br. L Sam. 25. 39.
Häufig ist Synkope zu beobachten; folgende Fälle habe ic
gesammelt *):
alußdamij LLD. I. 16. 3; hloia (sprach) SEE. 67; ßwate (im Leibe) de
166; tarpu paßjtamuiu (unter d. Bekannten) das. 27; Kraliumi (König) E
P. 384, karlifte (acc. sg.) BrG. 124; Jutwerju KM. 20 (= -reju)-, ejck tau i
kio8 Amfzinanghi ins gelb/antf Br. Baruch 4. 22, dawe iemus fzenkla^ Dieu
tos gelbfenti Br. II. Makk. 8. 23; turdami Br. P. IL 213 (= -redami); kel
Br. P. 34 (== kelias); häufig im Fut.: Kaulü io nelaußijte EE. 212, hu)
^) Vgl. Klein Gram. p. 35 : ^^liganytojas et 14ganytojis , Gelhetojas
Gelbetojis . .. quse per Syncopen ita scribuntur: Isganytois, Gelbetois .. a
rectius Isganytojs^ GelbetoJ $.'''•
^) So steht auch makitos für makito(ja)8 in der von mir früher nie
verstandenen Stelle LLD. I. 9. 28 f.; sie ist zu übersetzen: ein verständig
Lehrer quäle das Knäblein nicht mit vielem Buchstabiren.
^) Aus Nesselmanns Wbch. lässt sich Synkope nachweisen in: kimym
kmynaif kanape-knäpe ^ kegele-kegle, kamerotaa (Schleicher Leseb. »S. 249 /
marots) 'kamrotas, kal^da-kalda^ vepalis-veplys, abatSne, abattje-abtSnif abt{
bibeliszkaa-bibliszkas f sÜmberas-stimbras , szulinys-szülnis. Vgl. auch Geitj
Lit. Stud. S. 110 8. V. snakas: ne b{e)leke nei snako.
Zur Lautlehre. 67
das. 89, Br. G. 124, atimfte EE. 33, nepafiofte . . . tada ne iei/td Post. III.
118, turefme KS. 149; ebenso im Medium: infkirfcha Br. P. II. 213, Wiefch-
patis pnjtcala in Br. P. 2, nußikes Br. G. 117, SG. 106, 141, nujtiketi das.
107, nufdeims das. 157; tehturj MT. 441, nehfitraukite SG. 151, nebtinka das. (=<c-,
ne-be-); Darikte Br. G. 105, dekte das. 107, tcalgikt das. 109, atftokt SG. 168,
nerfan'Äjte SE. 4 (imperat.); Ä^ie/y* SE. 56, SEE. 95, 96, tadgi SE. 61 (kadägi,
tadägi); idänt , , . ne titintii K. 70, titint das. 150 (titinoti); iulrapa i/chmintis
Br. Ephes. 3. 10, tulropa Br. Mat. 13. 3, ncgalinczius tulrapamis ligamis Br.
Luk. 4. 40 (tüleriopas) ; pafiuntni acc. sg.) Br. G. 109, pufiuntnius das. 110
(Apostel); Zokne SG. 105 (zokane); kas pafleptnai (heimlich) nüg iu darama
ira Br. Ephes. 5- 12; amßnoghi MT. 87, amßna Br. G. 68, amzna K. 11, 171,
om/?»oi (loc. f.) Br. G. 89, amjSnai (adv.) Br. P. 17, II. 111, AM. 38 (ämzinas);
Äpafchlams (den Aposteln) Br. P. II. 136; aßycziu Br. I. Mos. 12. 16, aflicze
das. IV. 22. 30 ff. (asilycze) ; kalmora Br. Ezech. 9. 2 (aber das. v. 3 kalamorct)
(kalmorus, poln. kalamarz) ; Kieturolka KS. 286(=-lika); Adma (gen. sg.) Br.
G. 68 (Adam); downas (ac. pl.) Br. G. 69, 100, cfot^7wa» (umsonst) das. 76; tikme
(wir glauben) KM. 44; Kogdel (weshalb) KS. 259; ifchpaznimas MT. 287
r (= -pazinimas) ; Sdnzne (Gewissen) K. 169, fanzney (loc. sg.) das. 173; Lapfchj
löterlineargl. zu Guleghima Br. Hohe Lied 3. 9 (bei Nesselm. lopiszys und
lopszys). Vgl. G. G. A. 1875 S. 1315.
Consonantengruppen werden nicht selten durch einen, sich in
sie einschiebenden Vokal getrennt, eine Erscheinung, die jetzt mit
dem aus der indischen Grammatik entlehnten Namen Svarabhakti
(Teilvokal) bezeichnet zu werden pflegt. Sie erscheint in verschie-
^ienen Lautfärbungen zunächst zwischen /-f-Consonant. Das schönste
Werhergehörige Beispiel ist das Wort gelzis (lett. dfelfe, preuss.
gdso ksl. zelezo). Es erscheint (mit seinen Ableitungen):
a) ohne. Svarabhakti 1): gelßies wartump EE. 156, SEE. 164,
•^«t kas kuri Gelfzimi ifchtiks Br. IV. Mos. 35. IG, iirfchta Girre
^dfzimi bus pakirfia Br. Jes. 10. 34, Schitai io gelfzinas Lowis
Br. V. Mos. 3. 11, iu iungas gelfzins ira Br. Sirach 28. 24, gelfzi-
mi (corrig. aus giel-)ufsklandas Br. Jes. 45. 2, gelfzinas VfMau-
ßuwes Br. Ps. 107. 16, gcelfzina Gifla Br. Jes. 48. 4, gelfzinas
Br. Dan. 7. 7.
b) Die Svarabhakti erscheint als e, so in dem jetzt gebräuch-
lichen gelezis. Vgl. gallefzies wartump Br. ApG. 12. 10.
c) Die Svarabhakti erscheint als i : gelifzis Br. V. Mos. 8. 9.
d) Die Svarabhakti tritt als a auf: gellafzis Br. V. Mos. 27. 5,
^(slafzis Br. Daniel 2 öfters, gelafchies (corrig. aus giel-) Rikfchie
Br. Apok. 12. 5, gelafzies Murus Br. II. Makk. 11. 9, Bes nera
9^fzies, kurfai galeiu Gialafzin . . . fudaufziti Br. Jer. 15. 12,
9 ^ies (gen . sg.) Br. P. IL 469.
^) Nach Schleicher Glossar z. Leseb. S. 240 ist gelzis zemaitisch.
6*
68 Zur Lautlehre.
e) Die Svarabhakti erscheint als o : Pancerus kaip giahfhies
pancerius Br. Apok. 9. 9.
Die übrigen Wörter, in denen Svarabhakti zwischen / und fol-
gendem Consonanten eingetreten ist, sind:
Naphtali ejt greitas Ellenis Br. I. Mos. 49. 21, Ellents (nom. sg.) Br.
Jes. 35. 6, Br. P. 34, EUeni (ac. sg.) Br. V. Mos. 14. 5, kada Ellinei niefchczi
ira Br. Hiob 39. 1, Ellin^ . . . Ellinas Br. Sprüche 5. 19; Wellihludu Br.
Hiob 1.3, Wellibludus das. v. 17 (vgl. jedoch ksl. veltbqdu); penkiy. olaktu
. . . fchefchu olakty, . . . feptiniu olaktu Br. I. Kön. 6. 6 *), uidktj (ac. sg".)
KS. 200, üiaktj T. Luk. 12. 35, Maktü T. Apok. 21. 17, wienci volakii Post.
648; wceladenios Rand gl. zu Tiewainißes Br. IV. Mos. 18. 21, das. v. 22 W^'
ladentos Randgl. zu demselben Wort; pilanas (voll) EE. 215.
Svarabhakti erscheint femer zwischen r + Consonant und Con-
sonant-j-r; Gerw/cī (Reiher) Br. III. Mos. 11. 19 (gersze); czer^-
pyczes Randgl. zu pliias Br. Luk. 5. 19 (vgl. jedoch russ. cerepa) ?
kurifsai ira man ligus Br. Jer. 50. 44 (vielleicht ist i organisch >
Pronominalstamm kurja-); ant inftermeniu Br. Ps. 4 üeberschr.
Ferner zwischen t? + Consonant und Consonant -|- v : indtwir^^
(gen. pl.) Br. P. IL 459 (vgl. jedoch ksl. divmü); padawarios (ge:
sg.) das. 395 (von padväryje) *).
Ferner zwischen z -|- Consonant und Consonant -|- z : amißh
prapäUma Br. P. 5, ne ifch czefchifchku iiktai bei ir amußir^^
wargu das. 72; eia wiffi paffirafchidiniu koßinas mießana fate^^
SEE. 8.
Endlich erscheint Svarabhakti zwischen k -f Consonant in (tfc^'
ganimas) ifchrinkutuiu (salus electorum) MT. 326 und in duketen^^
LLD. I. 17. 4; so lese ich jetzt für das corrupte duketetis des Owr^"
ginaldruckes. Andrer Ansicht ist J. Schmidt K. Beitr. VIII. 472 ^>
^) Bei Nesselra. olektis^ vgl. alküne und preuss. woltts, woaltis,
*) ^S^' preuss. (nd-)dewisin gegenüber lit. dvesti; ahd. zeuu^ne (MüU^^'
hoff u. Scherer Denkm. 194, 39); europ. tava dein = arisch tua u. a.
') Aus dem Nesselraannschen Wbch, lässt sich Svarabhakti nachweisen 3.ti J
merg^le-martgelef dramb/ys-drambalus, karczma-karcze7na{ipo\n,ka,rczmsL}j gerK^*^'
gerkele, deszra-deszera, dedeszra-dedeszeraSf ^rifwa-^riVma (poln.grzyvna), An9^^'
Anusas f qsdtnts-qsidinis y ezgys-ezegys (preuss. assegis), bragas-baragas ; d^^^
aszeka Geitler Lit, Stud. S. 78 für oszkä^ szirszola das. neben szirszlys Nessel*'^'
S. 520. Ein beachtenswerter Fall der Svarabhakti liegt femer vor in ganai^^*
prügeln neben gubyti (für gubyti) prellen, schlagen; die Grundform bei ^ß''
Verba ist ganbiti vgl. ahd. chempho an. kappi, — Vgl. endlich kuddeftSj
kudduris Nesselm. S. 207 gegenüber Br. Jer. 38. 11 kuddrus , das. v. 12 ^^'
drus, — Svarabhakti scheint endlich vorzuliegen in dem modernen galutidti
neben gkindau und folgenden altlit. Formen: neglanfdams Br. Pediger 1^- ^ '
paglanda Br. Ps. 7. 13, Kadda afch Szaibm mano Kardo glanßu Br. V. ^^^
Zur Lautlehre. 69
Mit Svarabhakti Hand in Hand geht die s. g. Metathese eines
Vokals resp. Consonanten ; sie findet sich in : prim LLD. I. 30. 34,
T. Jud. V. 4 {:^pirm); brunaias Br. H. Mos. 26. 36, 27. 16 u. ö.
neben ifch burnatu („scharlachfarbig") fchilkic das. 26. 1 (vgl. bur-
notas Nesselm. S. 338) ^); czefiingefnis Br. P. H. 419 (vgl. czest-
ningas Nesselm. S. 164); prilignita Br. Ka. 48 (= -ginta); Nu-
marnik Br. G. 43 (= -rink). Endlich ist hier zu nennen das
heutige nyksztys Daumen gegenüber dem älteren *inksziys (alt-
preuss. instixs, lett. dial. iksiis) : nukirta anis iem inkfchczius ran-
hl ir koiu io Br. Richter I. 6, nukirfchiais inkfchieia das. v. 7,
Die Form ninksztis, welche Geitler Lit. Stud. S. 97 aus einer Dow-
kontschen Schrift belegt, ist wol durch Vermengung von *inkszty8
und *{i)niksziys entstanden.
Verhältnismässig häufig sind in nebeneinanderstehenden Silben
befindliche Vokale assimilirt, und zwar ist die Assimilation sowol
vor- als rückwärtswirkend gewesen:
girdeiom . . . girdoiom (wir haben gehört) Br. P. 93; dahikimea das. 54
(dabokimes) ; gelhoia (es half) Br. G. 124 (== -beiS); faukau T. Luk. 12. 37,
59 (sakaü, vgl. jedoch o. S. 47 atfokiti); nakada LLD. I. 4. 22; napamrßa
AM. 59 (= ne-pavirsta) ; geroie fanatweie (in gutem Alter) MT. 517; Nafa ghi
toli ira Br. Sirach 15. 8 (n§8^); regodomi Br. Mark. 13. 29 (regedami); ifchtio/os
8. o. S. 26; Janas ir Ahfolom Br. Makk. 11. 17; Jefepho (des Joseph) Br.
P. 116; ka/inimis Br. P. 30 (kozonimis); nehuwißus (ao. pl. msc. part. praet.)
MT. 78; Anis atfkire wifsus prafchailaiczius nog Ifraelo Br. Nehem. 13. 3
\fliraszala%tis)\ Szaibaiwimas Kandgl. zu Schiebai fzihba Br. Baruch 6. 60 (zai-
bavimas); Jeroboam (= Jerobeam) findet sich durchgehends Br. L Kön. 14
und öfters im folg.; darati Br. P. 7 (daryti) und umgekehrt padiriti thinai
/ftmifchimma Br. Nehem. 4. 8 (padaryti); todol T. Jak. 4. 2 (=to-del); So-
p^himas wifsida pri/sideia Br. II. Makk. 9. 11 (visada); mana SEE. 31 (man§);
\fch to dirwa ta wadinima ira Krauiy, dirwa Br. Mat. 27. 8 (vadinamä) und
umgekehrt fchitas . . . wadanamas ira Br. P. 3 (vadinamas).
32. 41; indessen galandu ist wol die ursprüngliche Form (vgl. auch Fick^
^^' 731). Das Wort ist gebildet, wie sklandau schwebe, schwanke vgl. altlit.
^^landei glatt , skl^ti schleudern , die wahrscheinlich zu europ. skal (Fick* I.
^^3) gehören, vgl- ir. scal zerstreuen, lit. skilti spalten, gr. tfxaXXto {sklandei
glatt = behauen). Wie von dieser Wurzel 8k(a)landar gebildet ist, so führt
y^landa- auf eine Wurzel gal. — In sklandor- und glanda- liegt — beiläufig
oemerkt — dieselbe Bildung vor, wie in ksl. bqde-t bqdq, Got. standa- lässt
^ich hiermit nicht zusammenstellen (Schleicher Compend.* 782) , weil sein d
Dach Ausweis von stopun auf t zurückgeht.
*) Vgl. dazu tramyna (Nesselm. S. 112) neben termynas (Schleicher Glos.
2- Leseb. S. 328).
70 Zur Lautlehre.
Auch in einer Anzahl der w. o. aufgeführten Wörter, wie ^—
mereliop, dakawotUy afsibliwai u. a. ist die Möglichkeit, dass gs^
similation in ihnen wirksam gewesen sei, in Betracht zu ziehen ^
Vereinzelt ist Epenthese nachzuweisen ; so in kaiczei : Kainis^
tu paikanghi gruftuweie fugrußumbei Br. Sprüche 27, 22 ; in wa^ ^
zoti (= vadzioti): liepe . . . ghi fchiieipo pra wifsa Miefia wcas^i
zoii Br. IL Makk. 4. 38; in pridailinime (in administratione) A4'
60; in apfaikiufi (acc. sg. pari prt.) Br. P. 69; inijstaitimaljYL^l
L 15, 26, und in *numaizinti : io fila [flipribe] ne buwa numai
fzinta Br. V. Mos. 34 7. — Apfaikiufi und numaifzinia gegeniibei
ist jedoch in Erwägung zu ziehen, ob ihr ai nicht auf an, q zu-
rückgehe, vgl. o. faukau, atfokiii und *mauziausias, moßas. Viel-
leicht ist auch in Klaifcziu s. o. S. 63 und Szaibaiwimas S. 69
Epenthese anzunehmen.
Die Neigung der modernen Sprache, am Ende eines Wortes
stehende Vokale, resp. Silben wegzuwerfen, ist in der älteren
Sprache bereits sehr ausgebildet ^).
mes fapnawam Br. I. Mos. 40. 8 (I. pl.); füwartauiet Br. P. II. 227 (iX
pl.) ; v/Sgem, kencz Br. P. 67, prapül das. 22, gitce das. 248, dekawatj Br. ]jal^
17. 9 (III. 8g.), waihjczio SEE. 5 (III. pl.); d^ß Br. P. 418 (I. sg. fut.); rft^
SG. 6 (III. sg. fut.); dU Br. F. 22 (inf.); ju Je/um das. 398; häufig im loC5
sg. z. B. : ßmogui Br. Ephes. 3. 16, tikrb ir wienb Wierb SE. 15 2), kruto^
Br. P. II. 36, dienog äßmoiä K. 139; Jaunikait Br. Prediger 11. 9, Ton S
71. u. ö. (beide voc. sg.); im nom. sg. fem.: ta giwa hehudam numiru/i ej^
Enchir. 44, tawa karaliß ataik Br. Mat. 6. 10, dumodam K. 123, Wienih B^
G. 62, rijkßte Aarono , kuri huwo prazijdus T. Ebr. 9. 4, Tada keius MarC
tofe dienofe nu4jo T. Luk. 1, 39, Kokt buwo fioiu8 linkjmihe Post. 55, mo^-
mäno tau teipag dienu fawo priaugua das. III. 58 , Diewas regeia iog fchwim
ßbe (über die beiden letzten Silben ist nachträglich fa geschrieben) gi^
huwa Br. I. Mos. 1. 4; Darik hagot dufche mana SG. 148 (acc. oder inst'
sg. fem.); im nir. : Jra fakit Enchir. 5, paraschit LLD. I. 12. 29, /t«om da-
II. 36. 16, vßhguldü das. 38. 8, leib paßintumbim io darbus Ir kas tarn It^
eß ßeme Br. G. 33 ; im peiket Ger bei milit Pikt Br. Micha 3. 2 ; im. nora
pl. msc: A teip mes tarn rupeßingai Schwießbes ießhkokim pilnai, Mu^
piktibes paßindam, Darbus tamfibiu atme/dam SG. 107, m^ budam io zmorm-
mis I Oarbinkim Pon(\ Gießnemis K. 119, Szirdiß laykidam \ Zokonc^ pilc^
dam K. 84, turedam ... Spiaudiddm K. 146, duodam K. 15, Tardam K. 4=
^) Vgl. Sappuhn-Schultze S. 7: Vocalis ultima frequentissime per Ap
Strophen aufertur, ut Paraßyf ir pro parafzyta ira, Su maninC pro Ju tf^
nimi. Ne-przetelum* pro Ne-prietelumi, — Non omnes promiscue vocales ^
jiciuntur, sed tantum breves et quidem a, i frequentissime, e rarius. Int»^
dum tamen etiam ancipites, ut Mum's pro Mumus^ Jum's pro Jumus.
*) Die b sind lateinisch.
Zur Lautlehre. 71
Kr i flu i/ch numiru/i prijfikelufi Br. P. II. 38 (gren. pl.); Diews gelht milirU
fatce SG. 152 (aa sg. part.); mirrua ßmogaus Br. 6. 123 (mirrus = -sio);
Surinkit man mana i/chrinktü/ius , Tikinczius ir i/eh nauia gimu/ius, [He
mirjchtu taale mana^ Bei padarus ta S6. 168 (ac. pl. part. prt.); tcit (:= ta-
tai) häafig in Post. z. B ape tat 33, vgl. kura ßit äha tat pdddris ES. 129,
tat T. Mat. 12. 34; faw (= savo) Br. G. 90; Ik gal K. 149; fchitai alb an-
tat Br. Prediger 11. 6 ^); pagaP Br. Ps. 119. 149, 166; kif das. 119. 160.
Umgekehrt aber hat in nicht wenigen Fällen die ältere Spra-
che Yokalischen Auslaut bewahrt , der in der späteren eingebüsst
ist. So in folgenden Fällen:
neg (^M dqngaits , ney qnt ziämes Post. 263, nuog to cziefo qntd dmisiu
das. 39, anta ßemes SG. 26, Ponui Chriftui anta chwolas das. 70, anta das.
146, 177, K. 12, 64 vgl. LLD. IL XXVI; neta (als) EE. 39, kitur ifchganima
tksra neta Baßniczoie MT. 2öl (net); betay KS. 129, Bettay das. 255 (bet);
^k (wegen) K. 19, 172; vßwiffa Br. G. 68 (uzvis); affierawoti wienatai (immer)
^0% paczias ajffieras Br. Ebr. 10. 1 , tanket tcienatai (einerlei) affierawotyt das.
V. 11, wienatai (immer) SG. 140, wienatei BrG. 111 (venät); ne radaji^ kurfai
• • . doty, garh^ DietoUt lifchei ta/sai ataiwja Br. Luk. 17. 18 (Usz); pagalei
OT. 185 u. ö. (pagal); toalgiküe ira gerkite (edite et bibite) MT. 231 (ir) ;
^^ alba poritu Br. P. 11. 477 (poryt); Sotaga SG. 166, Jatuga Br. II.
Makkab. 12. 7 (zotag); idante (damit) Post. 153, 452, III. 28, K. 75, 137,
^ntiUÄ). I. 15. 3, SE. 52 (idant »)); Atfchigi Br. Prediger 2. 1 (acz); ia-
'^gu (corrigirt aus -kagu) tur dejehimti fwaru Br. Luk. 19. 25, jukayg KM.
^9, iukaig SG. 158, iukag KS. 274, iukig Post. 13 (jük); atpenti LLD. I. 16.
2Q (atpencz*)); Nefanga Br. Jer, 7. 17, Luk. 1. 38, 76 (nesäng); geditisi kaip
(übergeschrieben ioga) gal nufsideti Br. Sirach 4. 25 (jog *)) ; patlabai Br. Jer.
^•7(patlab); pajkucziaufei Br. Dan. 8. 3 (adv. superl.); kieka iii kalbeio Br.
^p6. 3. 24 vgl. tiekagi Br. I. Kor. 11. 5 {k^k^ tS'k); tris dienas pirmo ir
^«« dienas po Schwenties Br. I. Makk. 10. 35 (pirm); be majzo ne fklimpau
^i*. Sprüche 5. 14, be mafzo (vielleicht) Br. Hiob 1. 5, II. Sam. 14. 15, Be
^'^€ifza Diewae per mm ko ne ifehtaifis Br. I. Sam. 14. 16 (bemaz); anafcha^
•Qt Bandgl. zu anapua Jordana Br. Josua 9. 1 , Schefchalle Br. II. Mos. 27.
^^ -i Jchefchale das. IV. 21. 14, niekas nepafsiliktyt fcha/challe Br. I. Makk. 5.
^^ (anäszal, sz^szal). — Mit sehr verschiedenem Auslaut erscheint die Prä*
!*08ition tarp: ubagai tarpa Szmoniy, Br. Jes. 29. 19, kurf tue tarpa thu ne'
^) „diess oder das''; es erhellt hieraus, dass antai (vgl. Nesselm. S. 7,
Schleicher Glos. z. Leseb. S. 254, zu Donal. S. 166) eigentlich Neutrum zu
1*** ist, wie sztai (alt *8zita{ vgl. z. B. Br. I. Mos. 1.29 Ir diewas biloia:
^^itai efch iumus dawiau ; 1869 : Ir Diewas tare , ßtay aß jum-dwiem dato-
*") Neutrum zu szU, Beide Neutra wurden später interjectionell gebraucht.
^) Kurschats Schreibung ^nt ist historisch unbegründet.
") atpenti f atpencz hingegen, hinwider, widerum, zurück ist ursprüng-
^h loc. sg. i^atpentyje) von *at'pentis „Rückweg", vgl. preuss. pintis, pentee
^gr, Strasse, ksl. pqfi Weg.
^) j^g ist Instrumental des Pronominalstammes ja mit angehängtem -gii);
^^2 nahe verwant ist jin-g^ gebildet wie tadan-g, kadan-g, n^an-g.
72 Zur Lautlehre.
fchwentti padaret Br. Ezech. 26. 23, pirmunis tarpa tu Br. Rom. 16. 5, tar
Karaliaus bei Szmoniy, Br. II Kön. 11. 17, tarpa tawa waik%i Br. IL Job.
4, tarpa tu das. III. v. 9, II. Chron. 28. 15 , tarpa Pagonu Br. II. Sam. 5
50, Stücke in Esther 8. 6, tatai ira i/chmtntis tarpa 2'ikru Br. I. Kor. 2.
Sathanas tarpo iy, ateija Br. Hiob 2. 1, tarpo io Tarny, das. 4. 18; tarpu iu
ftowiy kurio ius nepäzißat Post. 30, tdrpu das. 194, tärpu Sennuiu Br. Weish.
10, tarpu Waikyk Diewo ir , . , tarpu Schwenty,iu das. 5. 5, tarpu Jawes Br. P.
15, tarpu yujpu EE. 23, 40, tarpu das. 60, SEE. 27; tarpei ta Br. G. 105, /erj
Pagonu Br. Gal. 1. 16, terpei fawe Br. Luk. 24. 15, terpei das. 7. 32, Eph
2. 14, terpei fawes Br. P. 589, ^<;r/>ei waiku Br. Ps. 12. 2, tarpei 7nateru ]
Luk. 1. 28; tu tarpe Br. Joh. 4. 31 ^). — Für das indeclinable daug lä,
sich als vollere Form neben daugi auch daugia (nicht nur mit dem gec
construirt) nachweisen: mafz daugigu ira Br IV. Mos. 13. 19, Namufu Tie
mana jra daugi giwenimu EE. 151, anis Ifraelui daugi Skados dare Br.
Makk. 11. 41; daugia Tarny, randofe Br. I. Sam. 25. 10, pafake . . . datu
iu apkaUais nuweftus Br. I. Makk, 5. 26, daugai (Druckfehler für daugia) l
graudina Br. P. II. 242 (Luk. 3. 18), ieih iuju daugia . . . hutu Br. I. Mos.
7, daugia dzentjhi Br. I. Makk. 11. 24. Einmal steht dange = daugia : da\
dowany, Br. Dan. 2. 48 ').
Den Uebergang von der Besprechung der Vokale zu der c
Consonanten mögen diejenigen Wörter bilden, in welchen Ents
hung eines Vokals aus einem Consonanten, oder die Umwandlu
eines solchen in einen Vokal zu beobachten ist. Zunächst ist h
der Uebergang von / in « zu nennen, der nichts verwunderba
hat wenn man sich daran erinnert, dass in deutschen Dialek
nicht selten u aus / entsteht (Got. A-Reihe S. 17 Anm. 2), d
die Grosspolen t als w sprechen z. B. nakwadawa für naklad
^) Die Formen tarpa ^ tarpo ^ tarpu lassen sich in verschiedener W»
erklären; terpei und tarpe sind loc.
*) Dieses daug^ daugia daugia ist nom. acc. ntr. eines Stammes daugj
diese Formen wurden schon frühzeitig indeclinabel gebraucht: daugi knig
SE. 2, daugia ekliemus atadawe regeijmq, Br. Luk. 7. 21. Die Casusm
blickt aber noch deutlich durch in Wendungen, wie daugia plefganti („
Schwätzens") Br. Sprüche 9. 13. Die übrigen Casus, welche von dem adj
Stamme daugja — bisweilen mag es der substantivische sein — vorkomn
sind: gen. sg. bat kas tdtäy ira tarj> teip daugia iu Post. 244, kas daugio
mokintisi Br. Prediger 1. 18, kaczei daugio prafchoties Br. P. II. 103, ii
atßdenktni, daugia Jchirdu duma^ Br. Luk. 2, 35 , gawa didf Plefchimmq c
gio Aukjo, Sidabro u. s. w. Br. I. Makk. 4. 23, iß daugio ßirdziü T. Luk
35, ißgtrdau balfq, daugio Angelü T. Apok. 5. 11; dat. sg. daugiam dera ß
gui Br. P. 67; instr. sg. daugiu LLD. I. 9. 28; loc. sg. daugime pafnikiu \
35; dat. pl. pafsirode daugiemus Br. Mat 27. 53, Ghis daugiemus Suderet
mq paftiprins Br. Dan. 9. 27, daugiems Br. Böm. 16. 2; loc. pl. Meile o
giofq, ifchaufch Br. Mat. 24. 12, daugiojq, daiktojy Br. Mark. 6. 20; gen.
(bestimmt) Daugiuiu pikta fchirdis Br. G. 79.
Zur Lautlehre. 73
(Smith Gram. d. poln. Sprache* S. 7 Anm. 2), dass in Warschau
das l häufig als „w^ mit dem charakteristischen vertieften Klange
der Stimme" gesprochen wird (Brücke Grundz.* S. 57). Dieser
Uebergang findet sich in faudaus = saldaüs : kurie ifch rukfchio
SaUu ir ifch Saudaus rukfchta dara Br. Jes. 5. 20; ferner ist er
nachzuweisen in sodzauka, sozauka (bei Nesselm. S. 466) = 8odzatka :
Sodiialka (Prudas) T. Joh. 5. 2, ing Sodiiatkq (Prudq) das. w.
4 und 7 , fodiialkof (prüde) das. 9. 7 (vgl. o. S. 13) ; femer in
auka Opfer, aukinininkas Opferer, aukuoti opfern, aukuras Altar
(Geitler Lit. Stud. S. 79), die unzweifelhaft zu altlit. elkaa heiliger
Hain, lett. elks Götze (Beitr. I. 42) gehören, vgl. ant kalnais , ku-
fius toadino auko kalnais arha alko-kalnais (Geitler a. a. 0. s. v.
(aukuras). Endlich wird man Uebergang von al in au auch in
iozaunyczia (Nesselm. S. 206) neben kozelnyczia (gen. kofalniczios
Br. Nahem. 8. 4) annehmen dürfen. Freilich hat kozelnycza /,
dagegen saldits, sodialka, alkas l; vgl. jedoch o. S. 36. — Einmal
hat / aus sich ein i erzeugt: ieib fzwailgicziau grafches Diewo
Pufzbas Br. Ps. 27. 4. Es liegt hier oflFenbar Schleichers „kaum
flJOuillirtes (palatales) /" vor (vgl. auch Kurschat Gram. § 82) ^). —
^ ähnlicher Weise ist einmal i aus r entstanden, das dann ge-
schv^unden ist: Kaplanai iesia wenas maieis wirai LLD. I. 15. 5
(!• Tim. 3. 12); mateis = moters vgl. bair. Wuim, kuiz, Fuicht =
^urm, kurz, Furcht (Weinhold Bair. Gram. S. 168); über Schwund
von r s. w. u. — In entsprechender Weise hat sich vielleicht ein-
^^\ ein u aus r entwickelt: Tiewai Maurofu raudonofu ifchgelbeii
*^« Br. I. Makk. 4. 9; da indessen regelrecht j («) auf r folgen
sollte, so bin ich geneigt Maurofu für einen Schreibfehler zu hal-
^n , der durch das folgende raudonofu veranlasst wurde. — Ein-
Baal lässt sich Entstehung eines u aus u nachweisen: ant turgdu^
toteies T. Mat. 11. 16; ebenso lässt sich der umgekehrte Vorgang
beobachten in z B. iamauwia (=tamauia) Br. Jer. 27. 11 — eine
Schreibung, die gleichmässig vokalische Aussprache des v und des j
beweist. — Dass aus j + Vokal t entstehe , kam bereits o. S. 66
zur Sprache; über Contraction von o + Vokal in u werde ich an
*^ einem andern Ort handeln.
Ich wende mich zu den Consonanten.
Die in der heutigen Schriftsprache giltigen Regeln bezäglich
der Verwandlung von t und cz sind in der älteren Sprache noch
^j LLD. L 8. 11 Baisines für Baisines ist wahrscheinlich Druckfehler.
74
Znr Lautlehre.
nicht völlig durchgedrungen, wie die folgenden Zusammenstelh
gen dartun ^) :
Jaunikaiczamus Br. I. Job. 2. 13 neben Jaunikaitiemtis das. y. 14; atf
kirne toieta ußgimimo Krißaus effanti aname miefte Br. P. 49; nit nieka
tureia fatca rankoie Br. Richter 14. 6, kaa nit niekas ira Br. Arnos 6.
Nefa Pagony, deiwes nit nieka nera Br. Jer. 10. 3 (Nesselm. S. 419 nici
kas); Atnefche iem ipatei ir aniemus teipaieg ipatei Br. I. Mos. 43. 22 (]
czei); tho iautims fchiteipo hus Br. I. Sam. 11. 7; er fchkeczofq, Randgl^^ zn
erfehkietifq, Br. Ps. 118. 12; Ju aplinkui gulinteis Mießais Br. Jud. v. 7;. /«
czeße (ehrlich) Br. IL Makk. 13. 16 ; Alie wienok ne tu/chtis ateik Br. Sir-«cli
35. 6 (tüszczas); häufig steht t für cz im gen. pl. von e-Themen, wie V^9^ie.
fchpati^f prießaßu u. a. Vgl. w. u.
Auch die Behandlung des d schliesst sich nicht immer genau
an die heute geltenden Regeln, vgl. didime (corrigirt aus didzame)
furinkime Br. Ps. 22. 26; Taiai buiu dide (später übergeschrie-
ben didza) Bagotifte Br. Tob. 5. 27; ant ßada iawa Br. G. 23 (auf
dein Wort), ßodio das. 91. — Man beachte die Verschiedenheit der
auf t, d und cz, dz folgenden Vokallaute.
Das / 2) erscheint nur in einigen Fremdwörtern , so in dertt
durchstehenden qßerawoii opfern, ferner in: a«< /jrmo« Br. IC-
Sam. 14. 27; T/ui Br. Mark. 15. 29, Br. P. 389; farbomis Bir-
P. 60; Fdrifeufzäy Post. 741; *vzfrafawoti (betrüben, ängstigen) •
kad tu vzfrafawoij \ kuri vz griekus koroij K. 255 (poln. frasovaßj^ »
kaip tiktai Säule paßikiele, irofios kiU kiiq Br. 11. Makk. 10. 21
irofioB (vgl. auch irofnei (treffend) AM. 51) gehört zu dem moder-
nen iropyti (poln. irafi6) , in dem /*, wie meistens , zu p gewordec:^^^
ist. In anderen Wörtern ist es in kv übergegangen, so in koar^-^
[Tel
*) Czetule und tetnie bei Nesselm. S. 164 sind von einander zu trennen
jenes ist poln. ciotula. Zu batwynys-haczwynys das. S. 322 vgl. poln.
bodvina. üeber ancz, incz neben ant ^ int. 9, o. S. 57. Die Form aiezvari
(Geitler Lit. Stud. S. 76) führt auf einen Stamm aiti- (vgl. dazu Apr. Monai
sehr. XIII. 412). — Beiläufig erwähne ich, dass in der Bretkenschen Bibel
übers, an manchen Stellen czelas in celas corrigirt ist.
•) Vom g, dessen Auftreten in altlit. Texten zu besonderen Bemerkun-
gen keine Veranlassung gibt, ist zu bemerken, dass aus dem Nesselmann--^
sehen Wörterbuch einmal Uebergang von gv in g nachzuweisen ist in p«
(Ktfrschat gintos, „bei Stalluppönen gvlntos^^) Gewinde; femer einmal Ueber^**
gang von gv in 6, in dem entlehnten imberas Ingwer; femer einmal Ueber-^
gang von ^ in 6 in padraubelis Beischläfer, padrauhele Beischläferin (S. 153^
neben draugalas Buhler, draiigala, podravgeje Beischläferin, altlit. draugaid^^
buhlen. Vyventi Glück wünschen ist vielleicht aus *gyventi leben lassen an
standen.
-1
Zar Lautlehre. 75
irba) , kvarmas (kvarma) , kvartuna ^). Diess kv ist aus
tanden, das noch mehrfach nachzuweisen ist: Ohtoartunos
22. 30, chwartuna Br. I. Makk. 8. 23. Für das kv in
zigen ktalczavöli findet sich im altlit. kto : tfchkwalfczewoi
chen) Br. Post. II. 316, vgl. fchirdis fupranta qualfchiwo'
izius Br. Sirach 36. 21; chw : chwalczawoti Br. II. Makk. 3.
a fuchwalczawotumhim Br. Amos 8. 5; das f ist bewahrt in
u : idant . . . neklaufiiu falfchiwu Szodziu Br. 11. Mos. 5. 9
^szasx3i,%.\f, Nesselm. S. 277). — In dem modernen markgrovs
3ches / zu i? geworden, vgl. o. S. 35; in briszas (Nesselm.
zu b.
3er das Vorkommen von h in echt-litauischen Wörtern war
0. S. 35 die Rede. Häufig erscheint es im Anlaut von
rtern als Vertreter von polnischem und deutschem h oder
lem und russischem g. Die spätere und zum Teil schon
chzeitige Sprache hat dieses h entweder fortgeworfen oder
jyrandelt. — H steht gleich deutschem und polnischem h in :
%onas (jetzt etmonas, poln. hetman; die Entlehnung ist ursprünglich
dem dänischen hövedsmand geschehen): Hoitmonu Br. I. Makk. 13.
mannai Br. Jes. 22. 3, vgl. Eftmanu Br. Richter 11. 6 •); hercikiSf
!, herciffifte (ercikis^ ercigyste, deutsch herzog): Her ctktmi Br. l.Stkm.
ertzikiftes forma chrikst. Titel, Hertzigifty. Br. Ephes. 1. 21, Hertci-
das. 3. 10; hohhti^ hehlawoti (eveliauti, poln. heblovac, hobeln):
iu ich höfle" Randgl. zu ejch ios hohloiu Br. Hosea 6. 5; *herceras
)b auch kvarczyti hierher gehört? In der Form *kvar8zinti (kurie
,timu8 kwarfzinti buwa Br. Zephan. 3. 18, ghj kwarfchinoia Br. Rich-
6) und der Bedeutung „ausfragen" erinnert es lebhaft an deutsch
i"; vgl. ausserdem poln. foraovaö forciren, hetzen, jagen. — Zum
lg von sz in cz vgl. necz-nesz (Nesselm. 417); ezurvine-szurvinSf szur-
lurksztyne (Nesselm. 524) ; pleczkä-pleszka (aus deutsch flaache^ mlat.
ler "^oiii. ßaszka dimin. zu fiasza); lyczuas , alt lifchnas (so Br. III.
52, I. Sam. 16. 11; lifchnei adv. (sehr) Br. Apok. 16. 21, Br. P. IL
n lisz (russ. lisney liinij). Cz ist zu sz geworden in szv^tas neben
poln. cvierc; Nesselm. 532) und wol auch in papauszkas neben pa-
(Nesselm. S. 277). — Entsprechend ist « zu c geworden in locka
Nesselm. S. 371) neben loskä ^o\n, laska) und mdckas neben maakas
.. 386) ; endlich wol auch in medelenckas neben medelenskas (Nesselm.
und plyckas neben plyskas (Nesselm. S. 309). C ist zu z geworden
neben pucoti (Nesselm. S. 302).
Es erscheinen noch andere Formen des Wortes: Hofftmanai (corri-
Hoit-) mit der Randbemerkung Hoftmanai Br. IL Mos. 14. 7; War*
tmanu Br. IV. Mos. 1. 4; Hetmanai Br. ApG. 16. 85, Hetmonai das.
Itmonais das. v. 38 mit der Randgl. Heftmanams,
76 Zur Lautlehre.
(Trabant; poln. hercerz): Hercery, (gen. pl.) Br. II. Kön. 11. 6 u. ö.; hami
(ambiti Nesselm. S. 5, poln. hanbic): Hambia ghi teipaieg ir Szelnerei Br.
390, ta Wardds ßoiejpi pahanbitaa PM 2, SG. 109; hehenas (poln. heban, li
ebenus): ifch Medzio Hebeno Br. I. Kön. 10. 12; hukis , hukenikas (ük
ükininkas; ükis = deutsch hufe^)): hukia LLD. I. 11. 1, Ilukenikui Br. Ml
20. 1, Hukeniko das. v 11.
Für polnisch-russisches g bez. polnisches h erscheint h in:
hadnas t hadnus (gadnas, gadnüs und adnas, poln. godny, russ. godnyj
hadnaa Br. II. Mos. 35. 31, Philip. 4, 12, wifsi ne hadnus tapa Br. Köm.
12, hadni das. 1. 32, nehadno Ps. 119. 37, nehadnoghi AM. 7; hadifia (adyi
und gadynä, russ. godina poln. godzina): hädinä Post. III 122, hodino (Ic
8g.) SEE, 19, hadtna EE. 189, Ps. 102. M, Hadinas MT. 471, vgl. Hai
niiyko Randgl. zu Siegoraus Br. Jes. 38. 8; pahanis (pagonis, russ. poganii
poln. poganin lat. paganus): pahanis Br. Luk. 12. 30, ufzu pahanj Br. I. Tii
5. 8; herba (gen. sg.) K. III. (erbas Nesselm. S. 19, russ. gerbü poln. herl
horditi stolz gegen etw. sein, verachten (russ. gorditüsja, vgl. gordyj pol
hardy) : bayfus irä narfas Diewä änt wifu paniekintoju ir pahorditoju Pa.
Jezu/d Kryjiuja KS. 241 (vgl. Akis kuri apiokia Tewa o gordia paflußni^
motinos KE. 19).
Zu den zuletzt genannten Wörtern gehört auch priehada (pr
gada;: priehadofe Post. III. 121, prihadu K. 240; ein genau BD
sprechendes slav. Wort kann ich nicht nachweisen *). — Zweife
haft ist mir das h in Viumas ~ ümas Sinn: huma (ac. sg.) Pof
III. 121, humo Br. Rom. 7. 23, humu das. v. 25, humus SE. 1
humüfna T. Ehr. 8. 10; entweder ist h prothetisch (vgl. Kursch
Gram. § 67) und das Wort das direct entlehnte russ. ymüy od
h vertritt deutsches g {ymü ksl. umu gehen sammt lett. om
gaume auf deutsches ^gauma (Fick^ III. 97) zurück, vgl. ah
gouma neman, mhd. goume nemen, mndd. gom nemen up ui
lett. gaume »e'mt, ömä, »e'mt).
Endlich findet sich h im Anlaut dreier Wörter, die wol ec
litauisch sind: humas = ümas schnell (vgl. Fick» IL 518); hum
me eghime SG. 165, humai (adv.) Br. I. Sam. 4. 14, humas dail
das. 21. 8, SG. 139, 143; hada = Ma Haut (lett. äda)\ pirti
hada Br. I. Mos. 17. 23 flF. , das h ist jedoch mit Ausnahme d
ersten Stelle durchstrichen; huszti tönen = üszii (Nesselm. S. *
„sausen, brausen, rauschen", uz-uzu „aufbrausen, erschallen, ert
*) ükis aus *ükvi8 (vgl. o. ginta aus gvinta) = *üß8.
*) Auch aldsas (so bei Nesselm. S. 4 ; bei Donal. älasas) = russ. gölc
poln. halas gehört hierher, und ebenso alkas (bei Nesselm. S. 4; bei Br.
Kön. 25 17 nom. sg. alka Knauf, fu /idabrinais alkais (Puckeln) Br. Ho
Lied 1. 11) neben *golka Knauf: gtdki Randgl. zu dwi Bofzi Br, I. Kön.
16, golkos das. 8. 8 (poln. galka; russ. golovka?).
Zur Lautlehre. 77
nen"): Jdm dnt gärhos wifokiäys linkfmay zdyßäys hußkit K. 120.
H erscheint ferner in der Laut Verbindung cA, die (— abge-
sehen vom fch ^ sz — nur in Lehnwörtern auftretend) slavisches
nnd deutsches ch wiedergibt, das von der späteren Sprache in k
verwandelt ist. Dieses ch habe ich gefunden in:
; chaezei (obgleich) Br. G. 69, EE. 41, 111, SEE. 46, chatzei Pb. 27. 8,
40. 6, 46. 2, 4, chaez MT. XIX (jetzt kaczei(g) *), aus poln. choc) ; Minichai
(Mönche) Enchir. 46 (minykas, deutsch mönch , poln. mnich); rochunda
(Rechenschaft) Enchir. 40 (rokündas, vgl. poln. rachovac); chwalitu (preisen)
Br. P. II. 208, chtcola (Lob) buk Diewui Br. Ps. 68. 86, anta chwolas SG. 70,
Ckmla Ps. 68. 36 (Kyolyti, kvola, poln. chvalic, chvala); duchaunifchkq,
(geistlich) Br. Rom. 7. 14 (dukauniszkas , vgl. poln. duchovny); chiaftq (Be-
trug) Post. III. 122 (klastä; woher entlehnt?); *pat%echa (Freude): Tu giwoy
tBirfme linkfmihes \ Pilnds pdtiechu gierihes K. 180, ne duok regtet pätiechos
piktamutj K. 203 (poln. pociecha) ;, ßrochds (Gefahr) KS. 204, ßrochie K. 38,
Kiekad ftrochd ne regiefiu K. 25 (strokas, poln. strach russ. strachü); ^pa-
tkHebäus (Schmeichler) : Boddy pachliehöiaus ziedna nebehutu \ Kurie nafruofe
wtur tykrumä K. 10 (poln. pochlebca): he dachadu (praeter stipendia) MT.
435(dakadas, poln. dochod); Kelicha Br. Jes. 51. 17 (kylykas, poln. kielich
deutsch kelch); dchwotas (Lust) Randgl. zu Br. V. Mos. 28. 47, achwotingas,
(uhwotnas Randgl. zu das. 32. 15, achtootnei Interlineargl. zu gieiduliofa das.
28. 56, Schirdies achwatas Br. Jes. 26. 8 (akvata Nesselm. S. 4*), russ. poln.
ofAote); „Pracht pjcha, pifchnumu''*^ Randgl. zu dide Puikijte Br. I. Makk. 9.
87 (poln. pycha Stolz, Hochmut) •).
üeber ch in der Lautverbindung chv = f war bereits o. die
Rede. — Bezüglich der Nasale ist zu merken, dass sie bisweilen
mit einander wechseln, dass m erscheint, wo man n erwartet und
umgekehrt «, wo sonst m zu stehen pflegt. Ich meine hier nicht
Schreibungen, wie impule Br. IL Makk. 12. 13, 13. 15, impultu
Br. P. II. 418, Dtoafse Pono impuczie Br. Jes. 40. 7 gegenüber
*) Da dieses Wort also entlehnt ist, so darf man nicht mit Bielenstein
fl. 371 es zu lett. kdutschu stellen wollen. Das lett. -schu entspricht genau
dem ht. -czau (in taczaü , tqczaü) , das von dem Pronominalstamme tja- ge-
bildet ist, wie Jaii von dem Pronominalst. ^a-. Man darf demnach auch nicht
lett. tatschu dem lit. tacz gleichstellen, wie in Ulmanns "Wbch. geschehen ist.
*) Beachte kv aus ch.
*) k aus ch auch in dumldkcis (Rauchloch), Idkcis aus deutsch loch. —
Aus dem deutschen parochie entstand — wie akvata aus ochota , vgl. kvorta
=poln. kartUj deutsch karte — parakvlja (vgl. Kurschat "Wbch. S. 104a), und
daraus (indem k vor v zm p wurde, hinter dem v schwand wie in apalus Geit-
IwLit. Stud. S. 77 aus apvalüs) parap^a. In analoger Weise hat sich der o
nachgewiesene Uebergang von ^ in 6 vollzogen. — Der umgekehrte Ueber-
gMig von p in k liegt in 3 Lehnwörtern vor: klecus deutsch platz (Nesselm.
8.217); krapösas (das. 223) iür *prapo8a8 ; klehdntM =i plehönas, poln. pleban.
78 Zur Lautlehre.
inpulti SG, 180, denn diese letztere Schreibung mag auf einer et
mologischen Erwägung beruhen, sondern Fälle, in denen der WecJ
sei uns selbst überraschend entgegentritt und nicht willkürlich ge
macht sein kann, sondern auf der Aussprache beruhen muss. £
findet sich mehrfach von Sibilanten : Sokanas kuri Moifefchius »a
mana Jakubo fkarbu paliecewoia Br. Sirach 24. 33, ebenso Br. \^
Tim. 1. 16 : Wiefchpats ledüdi Mielafchirdingifie namans Onefiphor<
und Br. Hiob 5. 3: efch keikiau Namans io umai ^); femer: tV imi'
pufches bei amfzoltis Br. Jes. 44. 14; anfzinai Br. P. 122; ata'^
tnanemfpi (durchstrichen) augiwe wiefchpaties mana manemfpi Bj
Luk. 1. 43; Br. L Sam. 28. 15 kann man Diewas alftoia nog mo
nens oder . . . manems lesen; Padek mums cziefu funkibes, Wef
mums dangu po fcho fmerties Br. G. 41 {mums = müs preu»;
mana) *); grimfchkite manenfp Br. I.*Sam. 23. 23, Acz grtmfchkei
Namopri das. 9. 5 (die Schreibung mit n ist o. S. 29 nachgewi^
sen). — Indessen auch vor anderen Consonanten tritt jener Wecl
sei ein; vor d: Szimde in dem in BrKo. enthaltenen handschriE
liehen Text des Mosvidschen Liedes Bernelis gime mumus u. s. i
(LLD. L 33 ; vgl. o. Einleitung) für ßinde des Mosvidschen Text
(Z. 15 — 16 meines Abdruckes); vor b: teipo ir iüfu daiktofu ßa:
bancziofq Br. I. Kor. 14. 7 , Eit fkanbedams Diewa ßodis Br. i
128, pahanbiias s. o. S. 76 (das n kommt vielleicht auf Rechnur
des polnischen) ; vor p : linpancze ligga Br. P. 11. 385 ; vor k : pr
jnkim Br. G. 126, atßunket Br. 11. Kön. 6. 23; endlich an dr
Stellen im Auslaut: iei kas law ims fkraift} [fermegam^ Br. La
6. 29; Chwolam mes taw dome Br. Ka. 36 (beachte das folgen^
m)\ kan SG. 19 (dat. sg.).
Die Vertauschung der Nasale in den angeführten Worte:
entstand, wie ich glaube, dadurch, dass Vokal + Nasal als se-
kräftiger und volltönender Nasalvokal ausgesprochen wurde: ^
man beim Hören eines solchen schwanken kann, ob er aus Vok
+ »» oder aus Vokal + » entstanden sei, so kann man, wenn mt
phonetisch schreiben — und die besonderen Zeichen für die Nasß
vokale nicht anwenden — will, schwanken, ob man den nasab
Klang mit m oder n bezeichnen solle *). Um ein solches Schwju
*) Preussische „Accusative" wie grikans , dilans , Crixtidnans wird di
nach wol niemand mehr für solche halten wollen.
*) Vielleicht ist das zweite mums nur Druckfehler.
•) Einmal hat sich Bretken aus einer solchen Verlegenheit dadurch g
helfen, dass er heide Nasale setzte: Timounmp Br. P. 42. — üebrigens f^
Zur Lautlehre. 79
ken begreiflich zu finden, muss man sich daran erinnern, dass das
Schreiben in litauischer Sprache nichts ganz gewöhnliches war,
dass also die einzelnen, welche sich damit beschäftigten, gelegentlich
unsicher sein konnten, wie die litauischen Wörter am besten zu
fixiren seien ^). — Uebrigens findet sich m für n auch ohne er-
kennbaren Grund in atfchlaima Br. Jes. 1. 12 (atszlainas Nesselm.
S. 12). — M wechselt endlich mit n in dem aus dem polnischen
entlehnten defintina (-as) (vgl. o. S. 40): defimtina Br. P. 13,
Deßmtinq Br. I. Makk. 3. 49, IV. Mos. 12. 11, 18. 26«), nüg
hofzno deßmtino definiinq das., du defimiinu das. 15. 6, wifsus
deßntinus das. 18. 21, definiinq das. 28. 5, defintina das. V. 26.
12. Der Grund des Wechsels liegt hier klar auf der Hand: de-
ßniina wurde an deszimtis angelehnt. Die Form defchimiinus er-
schien schon 0. S. 40, vgl. noch : defchimiina (ac. sg.) Br. P. 352,
defchimiinq Br. Mat. 23. 23.
Ich gehe zum s über, von dem hervorzuheben ist, dass es zu-
weilen im Auslaut nach Nasalvokal und Nasal schwindet ^) :
Ne gr^k weyda fawo nuog mdn^ fmutnoid K. 86 ; mokikites nüg man^
wt« Post. 8 (Mat. 11. 29); katbeio nekurie iz pasiuntiniu io tdrp faw^ . . .
^pe tdtdg klaufiät tdrp JAw^ das. 369; Idänt . . . nume/tumbim nuog faw^
«titt« grieku Jawo das. 9; izgi Jaw^ das. 13; wiefzpats atimä nuog man^
^edc^ das. 556 ; ant mdn^ . . . nuog mdn^ das. III. 53 ; hilodami tarp /awe
^1^- P. U. 145 (einige dieser Formen sind vielleicht als accus, aufzufassen, s.
w.u.); Zinoddm (nom. sg. msc.) K. 74; Tdrddm (das.) K. 77; at/pirddm
(das.) K. 105; ieiq (== i-ej§s): kad biiwd ißwarita ana minea, ieiq nutwerea
fanka jo8f ir kieles mergayte KS. 237 (Mat. 9. 25; 1869: iej§s nutwere); ba-
det sich in der heutigen Sprache gelegentlich wirkliches Schwanken zwischen
" und m z. B. in den dialektischen Formen juns und jums (ihr) vgl. Kur-
schat Gram. § 856a.
*) Man vgl. übrigens sskr. und zend. m für zu erwartendes n (aus na)
(Benfey Ueber die Entstehung und Verwendung der im Sanskrit mit r an-
lautenden Personalendungen S. 55 ff. des Separatabdrucks; zwei zend. acc.pl.
*«f am habe ich G. G. A. 1874 S. 1433 nachgewiesen).
*) Das. V. 24 hat Br. defeti geschrieben, aber et ausgestrichen und im-
'*^9 (oder mitinßf so kann man auch das. 12. 11 lesen) angehängt.
*) man^ u. s. f für man^s führt Schleicher Gram. S. 79 aus der ge-
w^^hnlichen Umgangssprache an, vgl. Kurschat Gram. § 531, 605, 854, 861 —
^"4. Ueber Abfall von 8 nach m im Dialekt von Wilkomierz vgl. Geitler Lit.
^^^d. S. 58 (vgl. das. S. 19 int setoe = änt sav^s Kichter 9. 8 in Memelscher
^^ndart, jedoch das. S. 20 int anq kalnq uzej^), — Vorschlag eines s er-
^^eint in skvarmas (Nesselm. S. 483) neben kvärmwf (vgl. Schleicher zu
^onal. S. 336) ; anlautendes s ist abgefallen in prdga neben sprdga (Nesselm.
^- 495) lett. spraga.
80 Zur Lautlehre.
g<Ua8 wifsiem (dives in omnes) MT. 334, vgl. (Klaiojmai) Enthu/iaftart
ir ttemu ligu paklaigeliu das. 176 (tiemu = *teman8).
Da, wie sich w. u. zeigen wird, der gen. sg. von e^-Theme
ursprünglich auf ans auslautete, so gehören hierher auch di
gen. kuria LLD. I. 17. 4 und lelija das. 33. 7, welche Stelle zt
emendiren ist in: kaip ras£e i£ lelija ^ da ihr nicht nur in dem
lat. Hymnus „Dies est laetitiae" ut rosa de lilio entspricht, sondern
da Br. G. 80 (in dem Liede „Der Tag der ist so freudenreich*')
Kaip roße ifch lelios hat, und der o. bereits erwähnte handschrift-
liche Text in Br. Ko. an der in Rede stehenden Stelle Kaip rofze
ifch lelia lautet; endlich der gen. dieno: ghis nueia pufzczonc
toienos dieno eghima Br. I. Eon. 19. 4. An das o. nachgewiesene
ieiq reiht sich eine noch beachtenswertere Form: kaip buwa h
fedu ant Oleiaus kalno Br. Mat. 24. 3; fedu ist nom. sg. msc
part. praes., u steht = an{t)8 (vgl. essus Punktay Sakimu be
Geitler Lit. Stud. S. 18 f.) und die ganze Form schliesst sich au
das engste an die lettischen (adverbiellen) Participia auf -w wi<
sedu, stävu (Bielenstein IL 176) an. — Fehlerhaft fehlt s im noDD
sg. fchirdi Br. G. 26; an der Parallelstelle LLD. I 34. 31 steh
richtig fchirdis.
Vereinzelt erscheint in Drucken ß an Stelle von /*, so fenaß
Br. P. n. 511, wiriaußem SEE. 200 und umgekehrt steht ebens
vereinzelt ß für zu erwartendes z (ß): fiodzems Br. P. 99, Pa^i
lei Siodza Br. G. 21 ^). Ich bezweifle, dass diese Schreibunge
auf der Aussprache beruhen.
Der zwischen k (g) und i bisweilen eingeschobene Sibilant
*) Vereinzelt ist z aus z entstanden, z. B. in numazgojma MT. 2i.
zokana MT. 73, 101; vgl. bei Nesselm. abazas neben abazas poln. oboz.
deatschen Lehnwörtern vertritt z häufig deutsches s: akczyze Accise (po-
akcyza); czyze (daneben aber auch czyse) Zins ; auch z vertritt in ihnen de^
scbes 8: JElzif Elze Else, gizelis (daneben auch giselis) Gesell. Dass auch,
deutsches s wiedergibt wird sich w. u. zeigen.
*) Abweichend von der heutigen Sprache steht er in elkftijpi Br. P. X
(elgtis Nesselm. S, 18). — Bisweilen kann man nicht entscheiden, ob in ^
Lautverbindung kszt der Sibilant oder ob der Guttural jünger sei, z. B. ^
ksztas enge kann = ang-ia-s (vgl. ksl. c^lü) stehen, oder auf anz-ta-s ("V
({zostt) beruhen. Ebenso kann leksztas flach (Nesselm. S. 3.55, vgl. mhd. ä^
flach Fick* in. 262) aus leg-ta-s (vgl. ksl. /^a) oder aus lez-ta-s (vgl. pre"ti
lasinna) entstanden sein. Deshalb darf man nicht, wie ich früher (G. G.
1875 S. 1324) getan habe, änkaztaa gegen die Richtigkeit der von Ascoli ö^
deckten Uebereinstimmung litu-slav. und arischer tönender Sibilanten ^
wenden.
Zur Lautlehre. 81
zeigt Schwankungen zwischen s und sz; so finden sich minkßais
und minkflu8 EE. 6, aukßai Br. Sprüche 9. 3, aukßiniu Br. Ne-
liem. 9. 4, aukfioie Galileoie Br. Tob. 1. 1, ankftofu kalnofu Br.
ILMakk. 12. 21, ankfli (früh) corrigirt aus ank fehlt Br. Jos. 8. 14;
ähnlich steht in der Bretkenschen Bibelübersetzung häufig tukfch-
taniis dessen fch in /'corrigirt, nicht selten aber stehen geblieben
ist z.B. Skidq ftoerinicze tukfchianii Minu I. Makk. 14. 24; auch
Br. P. IL 7 steht iukfchiantis. Auch sonst findet sich fch für f
nach den die Verwandlung von s in sz begünstigenden Consonan-
teni): linkfchmo Br. P. 11. 212, linkfchmi das. 379«); trenkszma
(ac. 8g.) KS. 237 (triänksmas) ; nukirfchiais inkfchteis Br. Richter 1. 7 ;
harfchkutjs (aus barskutis=barzd-skutis) das. 13. 5, LSam. 1. 11;
kerfchie ir narfche Br. I. Makk. 2. 44; werfchiufi (sie mögen sich
wenden) SE. 4. — Vor cz geht s gern in sz über ^) : rupefchczio Br.
Prediger 8. 16, ifch tvifso rupefchczio Br. Weish. 10. 9, be rupe-
fchcziu Br. Mat. 28. 14 ; ftraipfchcziu Br. Jak. 3. 5 ; priefzafchcziu
(instr.) Br. 11. Makk. 13. 4 ; klaufik fu pilnafchcze Br. Ezech. 44.
5; /« ifchganfzczia Br. Ps. 73. 19. Andrerseits vgl. Walfczofu Br.
L Makk. 8. 24. — Bisweilen verschlingt sz ein ihm folgendes cz *) :
ißdrqßno niekurie ifch waikfchoiencziu Szidu Br. ApG. 19. 13,
V^U waikfchogi das. 21. 24, toaikfchoio das. 1. 21, perwaikfchoia
Br. Mat. 12. 43; krikfchonis (nom. pl.) Br. P. 84; pufche Br. I.
Sam. 26. 3.
Einmal ist — wie im lett. und preuss. — s vor i zu sz ge-
worden; gleichzeitig hat dieses sich folgendes s (oder z) assimi-
lirt: fchiaufchdams EE. 142, SEE. 150 ^).
*) Vgl. bei Nesselmann: viksva-vikszvay kekstas-kehztas^ pleksne-plekszne^
^^^%tu9-rang8ztu8, Wechsel von s und sz begegnet dort ausserdem beson-
ders in Lehnwörtern: apsaczas-apszaczas, mastas-masztaSy spoda-szpoda u. a. ;
aber auch in lit. Wörtern : kasttwas-kasztuvas, dedesva-dedeszvOf timaraa-tim-
«zro«.
') Hinsichtlich des Wortes ünksmas herrscht in Br. P. grosse Confusion :
*^fhm 87, 154 u. ö., linfkmo das. 95, palinßcminoghtma 145, 157, palifkmi'
^himu 159, linkminams II. 192.
*) Vgl. pe8cza8-p€8zcza8 Nesselm. S. 287.
^) Vgl. ausczoti-atiszoti Nesselm. S. 16.
*) Gelegentlich dieser Bemerkungen über lit. Sibilanten bemerke ich,
^*88 Schleichers Lehre von der Wandelbarkeit derselben (Gram. § 24, Com-
P«nd.» S. 311) — Ausnahme von Schleichers Regel ist rei/chk- \ dams (offen-
^«»reiid) Br. G. 4 ; fehlerhaft ist wol trofkfchme (im Durst) Br. Ka. 42 -
«ehr erheblich geändert werden muss, um richtig zu werden, denn in allen
7
i
82 Zur Lautlehre.
Aus z '■\' z in Zusammensetzungen ist s (ss) gewordei
schat Gram. § 144 b): iffkelbiu Br. 11. Mos. 19. 10; ifsijn
Mark. 1. 15; i/Jikalbineti Br. P. IL 204; iffprus Br. Am(
iffprußi Br. Jer. 46. 6; neufigine Br. Job. 1. 20, EE. 7,
Br. ApG. 3, 13. Vereinzelt steht ifchftumpli Br. IL Mos.
Aus ä + i ist einmal unregelmässig szz geworden: Vfckßei
chir. 18. — Vereinzelt ist im fut. die Verschmelzung vor
sz unterblieben : applefchßs Br. Habak. 2. 8 ; kureme Dang
etymologisch klaren Fällen ist nicht einem wurzelhaften Guttural
lant vorgeschoben, bez. angehängt, sondern die Wurzel lautete vieli
Alters her auf Sibilant-|-6uttural , oder auf Sibilant allein aus , an
später im lit. ein Guttural trat; vgl. breksztüf brSszko ksl. hr^zgü
= skr. hhrßjj rösten (vgl. Hübschmann KZs. XXIII. 390) {ftrehszU
sprünglich wol von der Morgendämmerung als der Zeit, in der es
hell und warm zu werden, gebraucht; später wurde es auf die Däi
überhaupt und so auch auf die Abenddämmerung bezogen, vgl. Ge
Stud. S. 80) ; rezgiu, r^gzti ^razg (Beitr, I. 68) ; mezgü mhgzti \fma',
II. 632); blizgeti gehört zu mhd. blas (Zimmer Die Nominalsuffixe
in den germ. Sprachen S. 68); r^iszkiu, reikszti ^riaz (Fick^ II. 644
kulya^ trdkszti ^tara germ. pars (Fick^ III. 132); trS'kszti yj^tank (
569); tgszkintif tgksztantif tykszanti [kaktä) liegen neben tizus (Nesseln
braszkitif braszküs, brdkszmas gehören zu lett. brc^fch^t lärmen. —
hältnis der Wurzelformen drask und draks ist mir nicht klar; ich 1
sagen, dass Schleichers Vermutung, die von Nesselmann angesetzt«
tivformen ohne s seien die älteren, nicht zutrifft. Nesselmann hat
nitive drekti, drlkti, ebenso rdgti einfach unrichtig angesetzt; v^
negal eiii ing Namus Stiproio ir io Indus drekjlit Net pirmai Stipr
rifchens tada io Namus drekfty, Br. Mark. 3. 27; Szabangai tur iu
Br. G. 67. — In dem Guttural, welcher z. B. in trokszti und blizg
treten zu sein scheint, erkenne ich das Element -ska- (vgl. lat. na
adole-sco u. s. w.), das im lit. noch deutlich vorliegt in pravirszkyt
nen anfangen (aus pra-virk-skyti) und in meszkoti langsam gehen aus
skoti (vgl. ksl. muditi cunctari Fick^ IL 62{7). Wie nun die in Rede
Erscheinung zu erklären sei, ob Wandel des Gutturals oder des Sibi
vgl. Oleksas = Oleckas Nesselm. S. 30 — oder ob keiner von beiden an2
sei und die ganze Erscheinung in das Gebiet der Lehre von den e
benen Gutturalen gehöre — vgl. einstweilen lett. brakschket neben
= lit. braszkUi — will ich einstweilen nicht entscheiden; ich neige
der letzteren Erklärung und hoffe sie demnächst an anderem Orte i
zu können. Mit den obigen Wörtern zusammen werden alsdann <3
zu behandeln sein, welche sz an Stelle von sk zeigen, wie szdkti n
skakati; das sz entstand zweifello« aus ks (ksz) vgl. lituslav. deszina aut
nom. pl. kulfchnis Br. ApG. 3. 7 (für kulksznys, Nesselm. S. 208; vgl.
calcar)\ lit. derszlakas aus *derkszlakas (deutsch durchschlag) (vgl. ai
varatotas aus *varkstota8 =: varkeztotas).
Zur Lautlehre. 83
ugf^ies fugaifchs Br. II. Petr. 3. 12 (vgl. Klein Gram. S. 100; o.
3. T).
Sonderbar steht fchmerti (ac. sg.) Br. P. 32 (Tod).
Von den Dentalen ist zu sagen, dass sie zuweilen in Guttu-
rale übergehen i) :
Gksakiti LLD. I. 6. 13; idank das. 10. 22; takai das. 14. 12; tarnaukiek
daa. 29. 15 (Br. G. 96 in demselben Verse Tarnauket); ne ifch tikekes . . .
heh dumok Br. Sirach 7. 17 — 18; Ruhefzus ing Schaure eß nug Liefzuwio
Mar tu, kuris ant kampa Jordano eß, ir eik (unterstrichen; am Rande steht
eit) aukfchtiniu ant Beth Hagla hei nufsitrauk ifch Schaures , » . ir ateit
aukfchtiniu Akmeniop u. s.w. Br. Jos. 15. 5-6; Tawa Dantis ira kaip Stodaa
Avoivky kurios ifch plaukimmo ateik, kurios wifsos dwinus rufcha Br. Hohe Lied
6. 5; makerifchkiefpi Br. P. II. 297; igdnt (damit) KS. 92; aklepimas SG. 57;
fweklidic^ KS. 246 (Saal , svetlyczä poln. svietlica) ; troßka (sie dürsten) K. 3
(trokszta); Päzinfike iuos kaiboid K. 223 (paz^site); Tu ifch wiffakiu me- \
gziußardzio walgifi Br. P. 244 (medzu); Chrikfchka (gen. sg.) MT. 253 (kri-
ksztas); Enthtific^ftai ir kiti tiems ligus paklaigelei (Enthusiastorum et simi-
liam Fanaticoram) MT. 107, paklaigeliu das. 176, Paklaig^lu das. 439 u. ö.
(*paklaideli8) , vgl. o. S. 60 klaigonu (= klaidünu) ; werblugu (gen. pl.) KS. 8
(verbliüdas).
Einige dieser i für i mögen durch Assimilation entstanden
sein, so in aksakiti u. a. , andere haben sich spontan entwickelt:
ein lautlicher Vorgang, der bei der Erklärung des imperativischen
i sehr zu beachten sein wird. — Zweimal ist die eigentümliche
Aussprache des t, die es zum k werden liess, durch die Schreibung
*^ bezeichnet : infzenklinkii (nom. pl.) Br. II. Chron. 12. 15 ; ußu
^irfchkta SG. 32. — Dreimal findet sich übrigens auch der um-
gekehrte Uebergang (eines Gutturals in einen Dental), in : laitikiet
LLD. I. 5. 3; truschas das. 27. 23 (Br. G. 65 in demselben Verse
^ufchos); padal Post. 523 (= pagäl); vgl. irauszis (Nesselm. S.
^12) neben krauszis (das. 225 ksl. kru4l[ka, chrudä)^ und viltszikei
neben vilkszikei (Nesselm. S. 79).
^) Aufl der späteren Sprache vergl. : ätpuskas (Nesselm. S. 12) gegen-
^r adpujlus (ac. pl.) KS. 147, 153 poln. odpiist; kurklelis (Nesselm. S. 212)
Jieben turklelis (das. S. 110) und turtlelis (G. G. A, 1875 S. 1342 f.); kaszka
)MMemel üblich für kasztas^^ (Nesselm. S. 184); iszdver^ (Nesselm. S. 159,
V^dÄüflr Fick' I. 640) neben iszgver^ (Nesselm. S. 274); szpogas neben szpoda
(poln, szpada, ital. spaäa aus gr. and&ri)'^ in pungelis (Nesselm. S. 298), brang-
•yno» (das. 343), blingys (das. 341) stammt g für d wol aus der deutschen Volks-
sprache Ostpreussens. — Uebergang von t in k hat — ausser in sekmas —
^ol auch stattgefunden in käklas Hals (bei Br. Rom. 3. 13 „Schlund", vgl.
'^kku mariu) das zu gr. xotvXti Höhlung zu gehören scheint.
7*
i
84 Zur Lautlehre.
Uebergang eines Dentals in k scheint auch in dem Suffix -k
vorzuliegen; um ihn richtig zu beurteilen ist ein Blick auf die ^in,
schobenen Gutturale zu werfen. Eingeschobener Guttural fehlt b
weilen an Stellen, an denen er in der späteren Sprache fest gew4
den ist i) ; so erscheint aufas für und neben äuksas : fchimiq iu
flanti Talentu aufo Br. I. Chron. 23. 14, aufina Br. Ebr. 9,
Aufkalliui Br. Jes. 46. 6 , Außalio Br. Jer. 10. 9 , Äufkalei d{
V. 14, Aufkailei Br. Richter 17. 4; Kunnigaifchczius Br. Ps. 1(
22 vgl. LLD. I. 26. 8; fchiefchtona Br. Sirach 33. 30 {szekszk
vgl. Fick^II. 781). Andrerseits findet er sirh, wo er für die neue
Sprache nicht bezeugt ist: Kerkfchtas Pono Diewo papj'ka ani
Br. IV. Mos. 12. 9 (kerszias); Slegfdinga Br. V. Mos. 14. 18 {hl
dinga Nesselm. S. 341). Gelegentlich erscheint statt des einj
schobenen k ein g ; so ist Br. Jes. 11. 5 infcziu corrigirt in ir
fcztu (s. 0. S. 40), vgl. kunigaig fcziu EE. 21, kunigaigfchtis d
22, Kunigaig fczeis SEE. 129. Schwankungen zwischen Media u
Tenuis begegnen auch sonst; die im altlit. erscheinenden sind w.
zusammengestellt. Sie finden sich speciell auch im Suffix -kla
„Kriegsrüstung ginglus^^ Randglosse zu Br. I. Makk. 6. 20; Paa
rikiie . . . ifch iufu Piuglu Ragotines Br. Joel 3. 15, Vfzmufchk
Piuglus das. v. 18; käme tokfai fzenglas ira Br. IU Mos. 13. £
flehuglingus Br. P. 279 (stebuklingas, von siebüklas). Jenes Suf
mrd bekanntlich aus älterem -tla- = skr. tra erklärt (Bugge K
XX. 134 flf., Burda K. Beitr. VI. 245), und gegen diese Erkläru
lässt sich lautlich nichts einwenden, der Uebergang des einen Si
fiixes in das andere scheint noch deutlich vorzuliegen in dem a
lit. twartklas Hürde: Piemens neiokiu Twarlklu ne taifis Br. J
13. 20. Wir sehen hier deutlich, wie Suffix -kla- aus Dental
7a- entsteht, indem sich zwischen ihn und / ein Guttural einschi«
(Benfey G. G. A. 1857 S. 1628). Indessen muss jener Dental <
t gewesen sein? Nein, denn auch aus -dla- konnte -kla- ent»
hen. Oben zeigte sich, dass der eingeschobene Guttural . als ä u
als g erscheint; schob sich zwischen dl ein g , so entstand -dgU
-gla-y schob sich k ein, so entstand -dkla-, -ikla--, -kla-, L
letztere ist offenbar das häufigere gewesen, vielleicht deshalb, "^
das / in -dla- hart gesprochen wurde. Es fragt sich nur, welc
*) Formen mit und ohne eingeschobenen Guttural lassen sich auch so
nachweisen; yg\. pa-kaslt/s , pa-kasya (Nesselm. S. 276) neben Mksze; '^
ausserdem balkstu (Szyrwid; Nesselm. S. 318) neben balstu und wol a.i
tirkszlts-tirszlü (Nesselm. S. 106;.
Zur Lautlehre. 85
Erkläning des Suffixes -kla- annehmbarer erscheint ; führt man es
auf -rfii- zurücky so gehört es direct zu gr. -^Ao-, lat. -Jtifo- (Fick
Beitr. I. 65), zu denen auch das westslavische -dlo- sehr schön
stimmt. Dieses selbst soll allerdings nach Joh. Schmidt K. Beitr.
VEC. 240 aus -tlo- entstanden sein, weil vor dem Suffix -fo- z, d,
t in s übergehen. Indessen dieser Grund lässt sich durch die An-
nahme beseitigen, dass in den Wörtern, in welchen jener Ueber-
gang Statt fand , die Suffixe -(rf)/o- und -slo- mit einander ver-
mengt seien (vgl. J. Schmidt a. a. 0. S. 241), und so spricht nichts
dagegen lit. naazykle und ksl. nosilo (Fick KZs. XXII. 380), poln.
noszdto auf ein gemeinsames naszidhla- zurückzuführen. Erklärt
man hingegen -kla- aus -tla-^ so gehört das Suffix zu germ. -ßla-y
skr. 'ira-. Ich entscheide mich für die erstere Erklärung, beson-
ders deshalb, weil das Suffix -rf/a- = -dhla- noch in einer ande-
ren lit. Bildung vorzuliegen scheint, über die ich w. u. sprechen
werde. Was das altpreuss. und lett. betrifft, so fügen sie sich der
einen, wie der anderen Erklärung des lit. -kla-. Das altpreuss.
ebscniUuns gibt, da im preuss. mehrfach i Tur d erscheint, keinen
Ausschlag. — Um nichts zu übergehen, erwähne ich, dass einmal
-i*— für 'kla- erscheint in aniras ßenlas EE. 121. Hier ist d oder
9 Zwischen Consonanten geschwunden, wie öfters, s. w. u.
Ich wende mich zu den Schwankungen zwischen Media und
Tenuis, indem ich zunächst die Fälle aufführe, in denen Media an
Stelle zu erwartender Tenuis getreten ist ^) :
fawa remtifdwos Br. Sirach 38. 35, remefdtcos Br. P. IL 510 (ksl. reme-
«^oj; „Buch hugas^'' Randgl. zu pufchis ir Skrohlus draug^^ Br. Jes. 41. 19
(poln. huk, deutsch hucJie) ; didzius dzudiis Br. Richter 2. 7 (poln. cud) ; roczi-
^^^hei . . . rodzitumhei Br. I. Makk. 7. 38 (poln. raczy6) ; kadz SG. 139, kad-
'"^ das. 126 {)iaczei)\ reblioiencziu Randgl. zu Br. I. Mos. 8. 17 (reploti);
^Jeh, didei wergfiuos Br. Jes. 22. 4, wergfmu Br. Baruch 4. 11 (verkti ^ verks-
*'^<»«); Palengket Br. Jes. 55. 3 (1869: Palenkkit; palenkti): ikki io plaukams
P^ctugus ikki Erelio plugfnu (übergeschrieben mis) Br. Dan. 4. 30 (plünkfna) ;
*) Aus Nesselraanns Wbch. vgl.: krogiu-krokixi (vgl. jedoch xQfoi^m-cro-
^*<*); genze-gensze (lett dfi^e); ruhlotas-ruplotas ; marszelga-marszalka ; podis-
.pattu; hlakis'plakis (lett. plakis); pelega-p4leka (preuss. ^ß//cÄt« Giebel); vis-
9f^i u. 8. w.'visketi vgl. pawißceia Br. II. Sam. 22. 8, Pons kad Marias
^^^>i/7ein K. 30 (aus vtt-ska- , vgl, got. vipon schütteln, sskr. vi/ath zittern,
^hwanken Fick» I. 785). Das Schwanken zwischen plega Schlag (Bretken
schreibt immer plega , pkega mit der Bedeutung „Plage") und pleka ist viel-
leicht nur scheinbar, vgl. gr. nXrjyvvfic neben lit. pldku. — Vgl. endlich di-
^ und druniti bei Geitler Lit. Stud. S. 81 ; dtlahas-atlagas (Nesselm. S. 11)
^8t mir etymologisch nicht klar.
86 Zur Lautlehre.
daugia plefganti Br. Sprüche 9. 13, plefzgeias Br. Hiob 11. 2, plefchgeghimq
Br. II. Mos. 32. 25, Ps. 90. 9 (pleszketi, pleszkejimas) ; bfiikiams Br. P. 110
(verachtet; peikti); glausiti LLD. I. 6. 20 {klamyti); tegtai das. 15. 14 (tiUai)\
Kurfai tig (welcher glaubt) MT. 1 66 ; Tadai dariket , kaip daßnai gerfit Br.
P, 62 (tataCj; welinas fu io huglißemis Br. P. 13 (bukigste) ^) : Hertzigißu Bt' 1
Ephes. 1. 21, Hertcigiftamm das. 3. 10 (vgl. o. S. 75). I
Der Wechsel von supöti und suhöti ist schon alt; die letztere
Form kann ich an folgenden Stellen nachweisen : wirfchui suhofi (mit
der Randgl. pluß, wol von plüsii schwimmen) Br. V. Mos. 28. 13 ;
Kaip erelis ifchwed fatoa waikus ir ant iu fuhoij (mit der Randgl'
ßraida , langa) ' das. 32. 11 ; Ghis fubawa Br. IL Sam. 18. 9 ;
fubatva Br. Sachar. 5. 7; efch iawe düßu fubüti ant aukfchtuitA
Br. Jes. 58. 14; fubütentis peelus das. 29. 5; ne dotumbimes fubüii
Br. Ephes. 4. 14; fubawa Randgl. zu laikies ant io Br. Joh. 1.
32. — Supöti und suböti sind ganz von einander zu trennen, vgl.
gr. aoßiü) und ksl. svepiti (Fick» ü. 692).
Vereinzelt erscheint Media für sonstige Tenuis, wo man jene
als älter betrachten kann: twirtai ir angfchtai Br. Hiob 41. 6;
briegfchtant das. 3. 9 (s. o. SS. 80, 82).
Seltener findet sich Tenuis für gewöhnliche Media ^) : pudct-
fjooiußus Br. P. IL 327 (budavott); kalwaie\ÄÄ),\Al,^i dufkeijm^
Randgl. zu ufzima Br. Ezech. 3. 13, dußeghima Br. Esra 3. 13,
dußeia das. und v. 11 (Nesselm. difzgeti); ifch fudcekintü BarrÖT^"^
Psal. 66. 15 (sudeginti). — Auch in pcen (vgl. „Lexikalische»*^)
kann man Tenuis aus Media erklären, und es bene gleichstelleX^J
es entspricht jedoch möglicherweise dem ksl. pone vel, saltem.
Mehrfach wird w. u. Tenuis für Med\a im Auslaut begegnen (y^l
dagegen Kurschat Gram. § 175), wie in teipak KS. 28; Jok
255, 193, iuok KS. 26; Giedokimek K. 164; Ragaukitek to
jus wifsoki zmones K. 40 (Ps. 34. 9), bätäik (= betaig) Post. III. 1
Häufig ist tönender Consonant vor folgendem stummen stu
geworden 5); z. B.:
*) Büklus aus hud-lu-s^ '^bhudkf
*) Vgl. noch kagenti (Szyrwid; Nesselm. S. 170) -gagSti (Fick* II. 54^-
drekinti {drekinki schon SG. 74) -dreginti (G. G. A. 1875 S. 283) ; klebavm' '^
u. 8. w. (Nesselm. S. 217; ficietas knigas ne apklepty, Br. Joh. 21. 26; pak^ -
bawojimo T. I. Thes. 2. 5) -glSbti (Fick^ 11.558); megzdzoti'inekszczoti (Nesselr: J
S. 391); atkaley (Geitler Lit. Stud. S. 171) -atgaley (Nesselm. S. 237); gresz^^
grezle (Nesselm. S. 269). — Zum Wechsel von stummen und tönenden Co^^
sonanten vgl. ausserdem: A;?e«zy«-ÄM«y« (Nesselm. S. 214), kuszteti-kuzdeti ('Siii'f^^
kremsle-kremzlSt daprak-dabrak^ lasza-laza,
■) Gehört hierher wiefchlibume Br. Ephes. 6. 4 (v^zlibümas)?
Zur Lautlehre. ^ 87
Pafzmlkterek /zeminiu Br. Y. Mos. 26. 15 (ssüilg-tereti); Idant anis fatoa
drapanus tffkelpt^ das. II. 19. 10 (isz-skalh-ti); nedirpket das. III. 18. 3 (dirh-
ti); heikti Br. Luk. 8. 7 (heg-t%) ; tu» kurze paiunkot fu kurwomts elkftiffi Br.
P. 179 (elg-sti-si) ; ant yuffu prieglapfczia EE. 89 {prS-gloh-atia) ; fufektos Br.
Jes. 1. 7 (seg-ti): fprokßa EE. 4 (sprog-ti); dikßam (sticht mich) Br. Ps. 73.
21 [dyg-ti); apfchraady^ Br. II. Mos. 36. 19, apfchro odaa das 25. 5 (1869:
ühßrü): adgrifchtu EE. 109 {at-griz-tt) ; per/zenktaie Wenczawaniftes Br. Rom.
7. 3 (per-zeng-toja) ; idant atfidenktyi Br. Luk. 2. 35 (at^si-deng-ti) ; aukti EE.
31 (aitg-ti): daukfinketefi Enchir. 53 (daug-sintt) ; warkjme Br. G. 10 (varg-
smas); ne pardau/chtu das. 76 (par-dauz-tt); ßinkfniuiV^zX. 67, 7, Szinkfni
das. 119. 133 (zing-snis) *).
Eben so oft — natürlich unter Beobachtung der ausserdem
geltenden Lautgesetze — wird stummer Consonant vor unmittelbar
folgendem tönenden zum tönenden (vgl. dagegen Kurschat Gram.
§129a) «); z. B.:
Iztraugdams K. 24 (iz-träuk-ti) ; fulaugdams K. 68, laugdami Post. 55
(lauh-ti); ßaugdams K. 31, fchaugdams Br. Luk. 8. 28, ßaugdamos Post. III.
142 {szQÜk'ti); Gnigojy, Br. II. Chron. 34. 30 (knygos); palengdami (kellius
fawa) Br. P. 136 (pa-l^nk-ti) ; braugdams das. 284, braugdami das. II. 280
(hraük-ti); perfegdinetu das. II. 62 (sek-dineti) ; wergdams das. II. 269, SG.
218 (vhk'ti): ufzmufzdinoia Br. ü. Chron. 36. 17 {uz-müaz-ti) ; Pafikagdinkite
MT. 429 (käk-ti) ; nuplagdina EE. 203, SEE. 208 (pläk-dinti) ; trugdinti Enchir.
67, SE. 67 (trük'dinti): apiuogdami Post. 411 , apiügdami EE. 76, SEE. 82
iß'h-ti); apringdawa Post. 670 {ap-rlnk-tt) ; mezddmi das. 260, mezdami das.
4> T. Mark. 15. 24 (=met-dami); ßuzdämäs Post. 105 (= siunt-damas) \ ap/i-
^dami das. 4, nuwilgdina K. 150 (üi/Ä-^i); Trokzdams K. 149 (^rdÄ^z^t);
wu«cfomflw K. 76 (jaüt-ti): kiqzdams das. (Ä^^^i); werzdami T. Mat. 22. 5
{p^^-^t) •). Zweimal ist die ganze Lautgruppe ksz vor rf tönend geworden:
^ogzdami Post. 271 ; reigßdams SG. 8 (räksz-ti).
Häufig steht ab- vor tönendem Consonanten = -ap-: ableidz
^<tne Br. Ps. 27. 10, ableidzet Br. Jes. 65. 11; abbartumbei Br.
Sirach 48. 10; abgaifch^ EE. 142; aJ^mrf Enchir. 24; abßwalgiti
fiE. 86; neabghbiami Br. Rom. 11. 33, neabglobiemi EE. 81, woJ-
9^bßitä8 Post. 5; abnegdla das. 719; abßadeies LLD. 11. 34. 14.
*) Für ÄrawÄto (Nesselm. S. 343) steht EE. 36 und Br. II. Kor. 12. 7
^^ngtas (mit der Bedeutung „Pfahl'*); für slenknis erscheint ^slengsnia Br.
^- Mos. 26 (flengfniop).
■) Durch diesen üehergang entstand girgzdeti knarren aus *girkszdHi
^&1- giarstu Ton ahd. cAerra«. Vgl. ausserdem : vidgarna-vgtgarnis (Nesselm.
^- VS), adverija-atv^ija (Nesselm. S. 70), edv^niszkas (Nesselm. S. 18) aus
^^-^eri-nisz-kas (über ad- vgl. jedoch w. u.).
•) Die Sappuhn-Schultzesche Gram. S. 49 verwandelt t und d vor dawau
^^eichmässig in z: atodiiu awzdawau, gaudziu gauzdawau^ baudziu bauzdawau,
^♦"ecitu krezdawaUf kmecitu ktoiezdatoau, geidziu geizdawaUf leidziu leizdawau,
9i<*udiiu glauzdawau u. s. w.
88 Zur Lautlehre.
Da ab aber auch vor stummen Gonsonanten erscheint: Ewängeh
ahfakoma KS. 6; abftingay K. 60 i); ahßahitu KM. 38; abßrifchan
MT. 392 — so sind zwei verschiedene Präfixe anzunehmen: ah- -
preuss. eb- ksl. o6-, ap = gr. hrti (Fick» IL 517). Ebenso wx
ad und at für das altlit. anzunehmen (jenes = lat. ad^ dieses = kt
oiü)\ die beiden Formen sind frühzeitig in einander geflossen, sii
aber im altlit. noch deutlich zu erkennen, s. w. u.
An vier Stellen ist p zwischen m und t eingeschoben *) : an
buwa ifchßutnpii wäg Pharaono Br. IL Mos. 10. 11; apimpias Si
218, atimpti U. 72, prympia das. 171. Auch in fudrumbßai E
Ezech. 32. 2 : ßidrumbßai (das b ist mit späterer Tinte in p con
girt) wandern tawa koiamis, vgl. das. v. 13: Szwieries kahio nap
padrumbßjs und Br. Sirach 43. 16: Ghis ifch ßiwa maces debe^
ßidrumpßa („macht dick") — ist scheinbar ein Labial eingeschobe
wahrscheinlicher indessen hat das gewöhnliche drumstas sami
seiner Sippe (Nesselm. S. 157) ein b eingebüsst und gehört zu drdbn
feist, beleibt, dramblys Schmeerbauch 3). Jenes b hat sich, falls die
Vermutung richtig ist, in den angeführten altlit. Formen erhalten
An Stelle der aus sr entstandenen anlautenden Lautgrup
8tr ist in der älteren Sprache noch in einem Wort der ältere A
laut nachzuweisen: ghi apiüs frienas ßiwa iwirtai EE. 160, S
wiekei iada apßjüfe frienas yüßi das. 121, Srienas (ac. pl.) SE
29. Freilich könnte hier auch i ausgefallen sein (vgl. darüber
u.), wie in Srodinikas Br, IL Makk. 5. 15, Sradliwifchka das. 12
(dare Sradliwifchka Darbq) die anlautende Gruppe zdr (poln. zdrac
ein d verloren hat. — Umgekehrt findet sich einmal anlauten^
8tr gegenüber sr der heutigen Schriftsprache: ifchpilk Siruba 3
^) dpstas, apstlngas u. s. w. lassen sich vom Standpunkte des litauisd
aus nicht zu lat. opes stellen (Fick^ L 490); vielmehr gehört dp-sta-s zu
sto'tif wie nü-da-i (pl., der sing, ist LLD. IL XXV Anm. nachgewiesen)
nu'dü-ti (vgl. apäüti), wie in-da-s zu f-de-ti, su-da-s zu su-de-ti^ prS-da-s
pri-d&'ti oder pri-dü^-ii.
^) Zwischen m und / ist Labial eingeschoben in dem zem. pajemU
(Geitler Lit. Stud. S. 100).
•) Vgl. as dröbhi ags. drSfe ahd. truopi trübe (vom Wetter, von FJ
sigkeiten; = dick, verdickt), betrübt (vgl. franz. avoir le coeur gros).
*) In derselben Stellung scheint p eingebüsst zu sein in komstine; S
auf hin weist die Nebenform kupstine (Nesselm. S. 204, 211). P sehe
auch in tetivä (Nesselm. S. 100) neben temptyva geschwunden zu sein; ine
sen jenes betrachtet man besser als slav. Lehnwort (russ. tetivd).
Zur Lautlehre. 89
Rbhter 6. 20 (aber das. v. 19 ipile frula) {sriübä) i). — Wenn
Schleicher Grram. § 24 Anm. die Verwandlung von anlautendem ar
in str dem „niederlitauischen" zuschreibt, so ist ausser dem bereits
bemerkten noch hervorzuheben, dass sich die Form Sirotve Br. ü.
Mos. 14. 27 u. ö. findet.
Einmal ist vor j ein d eingeschoben *) (d. h. j hat ein d aus
sich erzeugt, wie z. B. im got. ivaddje für tvadje grdsprl. dvajam;
mittellat. tnadius aus lat. majus u. a.): Ir ifchediens ant ireczios
hadinoa ifchwjda kitua pateikenczius ant turgawiczos Br. P. 229
(Ma.t. 20. 3); ifchediens = isz-ej'qs.
Ausstossung eines Consonanten, die o. bereits mehrfach zu er-
kexmen war, findet sidh nicht selten ^):
aßoia Br. Hohe Lied 2. 1 7, iog fchü Kelichas wig man^ ajtoiu Br. Mat.
26. 42, ajtoij Br. Ps. 104. 7, ajtoti Br. II. Chron. 33. 8, Br. P. IL 26 (-/- =
-^-) ; idant wenkumhiU EE. 45, dayka (gen. sg.) E. 123, daiku (gen. pl.) Br.
P. 42, 67, takai das. 47, tikkai das. 300, tik KS. 120 (-Ä;-=-A^); tr(/(r?^w cÄit-
i&fu Enchir. 52 (-^=.Ä;^ *)); <a% ^i Br. P. 224 (./.=-«^); paklufuma MT.
69 (^'J-z=i-8n- ; kurz vorher paklufnuma); fchaufmaa Br. I Makk. 5. 31, eftdzti
Jchctufmu Br. ApG. 8. 7, paltn/minims SG. 215, palinsmik LLD. I. 13. 5, an<
fl^ie« mirfnia Br. G. 85, yw «?ziat4/m?^ das. 12 {-f- = -A»-); /m dziaukmu Br.
G- 29, c/teiet mektq/jft Br. P. 179, palinkminoghhna (gen. sg.) das. 217, Äwrw
p^tr^reipta mokla kalb Br. ApG. 20. 30 (-A>=-A;«-) ; pufczoia pa/silicziau Br.
Ps. 55, 8, lÄÄt ifchkacziau Judatoon Br. Nehem. 2. 7 (-cz- = -Äcz-) ; norint
v^aijchczoczian Br. Ps. 23.. 4 (-/cä-=-Aj«cA-) ; melkiteji Br. P. 23 (-/ä-=-&ä;-),
«Ä:te8 M?i£?zt^ Br. Ps. 17. 8, tawa Widzius te nefaüiawia Br. Jer. KU. 2. 18,
wicfatV Br. Spräche 7. 2 (-dz- =-zdz-); defchimes LLD. I. 6. 17 (-m.=-ni^);
^ietoaika das. 7. 3 (-tr-=-Ä;i;-) ; ßlwatnfu das. 32. 8 (-^=-rf-) ; »opti« das. 29.
^ (-* = -& *)) ; pehrangei pardawiau Enchir. 30 ('br-r=i'rhr) ; paßaczei Br. G.
93 (-ez-^-pcZ')) drau' \ tarnts T. Apok. 19. 10 {-t-z^-gt-); IfchgeUoias Br.
P- 72 (-Ä- = ./6(e»; vgl. noch Bernoto MT. 276 (Bernhardi).
Besonders mache ich darauf aufmerksam, dass ein Dental im
inneren einer Consonantengruppe gern schwindet:
*) Vgl. nastrai = nasrai Geitler Lit. Stud. S. 97.
*) Sonderbar ist d eingeschoben in Jezdus = Jizus (Nesselm. S. 39).
*) Vgl. dazu : jomarkas-jormarkas, Magryta-Margrytüy maszeroti-marsze-
*^^* t kaprolu8-*karprolu8 (aus Nesselm.), mneti-ntrneii , apenUatpent (Geitler
^*^- Stud. SS. 77, 97) , amSr^ (Nesselm. S 5) -attnSrgti (das. 394) , asaladitas
^ ^s, 10) -apsaladitas (das. 464), udoti-uldoli (das. 34), dSmedia-dSvmedis (das.
"^^j; havilna (das. 322) scheinbar aus ha{u)mvilna ist so aus dem poln. (6a-
^®cn«) entlehnt. — Anlautender Consonant ist fortgeworfen in akrütas für
^^^Tutas (Nesselm. S. 3).
*) Ich habe noch atpirty notirt (= atpirkti)^ aber ohne Citat.
*) Vgl. Br. G. 96 Ant kurio kaip weias v/chpus, Toiau fchalin nupuk.
90 Zur Lautlehre.
rdgotinia äßrd KM. 15 (asztras *)); kromnikai czejhingiaufieghi Br. Jes.
23. 8, czefningus das. v. 9, czefningas das. 28. 5, 43. 4, 44. 23, czefn\^(^
das. 28. 29, IL Makk. 4. 22 (cz^tningas) ; czie/nis SG. 5 (aber T. Luk. 14. 13
cze/tni) {czestnis ^)) ; neczeflttvos naudos ne iefchkqs Br. Tit. 1. 7, deleifam
neezefliwißos Br. P. II. 89,' neczefliwtts wirus Br. Richter 9. 4, ßczedliwä» K.
189 {czhtlyvas) ; pasnikätv^s T. Mat. 4. 2, pafnikawens Br. P. 264 (aber fajU
nikaudami Br. II. Makk. 13. 12; jetzt: päatininkauti) ; Deßims zodziu Diewd
K. 189, defzims Post. 635 (d^szimts); daiks Br. P. IL 378 (daikU); Apafeh-
lams das. 136 (-/c/*/- = Äz/(a)/-) ; harfchkufja Br. Richter 13. 5, borfkutis das*
16. 17 {bärzdskutis ; bei Schleicher Glos, zu Lesebuch S. 260 bärzrskutii).
Der hwtliche Vorgang, welcher sich hier beobachten lässt,
der Schwund eines von Consonanten umgebenen Dentals ist in der
späteren Sprache sehr häufig zu erkennen und es fragt sich, ob
die Fälle, in denen er nicht Statt gefunden zu haben scheint,
nicht nur auf dem Papier stehen *). Uebrigens sind auch andere
Consonanten in gleicher Stellung geschwunden; vgl. hälnas gegen-
über altlit. balgnas (Fick» IL 572): Bei Balgnas ani ko ghis ioij
Br. III. Mos. 15. 9, vgl. pabalgnawa fawa Asilq das. I. 22. 3, j»«*
balgnawa Br. II. Kön. 4. 24, IL Sam. 17. 23, pabalgnoiens das.
19. 26 , du afsilu balgnotu das. 16. 1 , Balgnoket . . . pabalgnoU^
Br. I. Kön. 13. 13, pabalgnoia das. v. 23, pabalgnoket . . . pahair
gnoie das. v. 27. Vgl. das o. über drumsias bemerkte *).
Auch sonst sind Consonanten, die in der späteren Spracfaö
eingebüsst sind, im altlit. nachzuweisen ; so in ßdrabras = stdäbr*^*
vgl. „Lexikalisches" (G. G. A. 1875 S. 1316); in druktibe = rfr-^t-
t^be : iwirtibe [druktibe] apfaka darbus io ranku Br. Ps. 19. 2, v^3»
LLD. L XII. (druktas kommt noch im zem. vor vgl. Geitler L^'^
Stud. S. 55); in patfkarbinikas Br. Rom. 16. 3, vgl. fkarbni
corrigirt aus patf^ Br. IL Makk. 3. 6 (jetzt paskärbininkas v,
poln. podskarbi, podskarbstvo).
*) aszrus für asztrm bei Geitler Lit. Stud. S. 78; aismares für ^aistr
res (Nesselm. S. 13); nakvöti-naktvöti (das. 414); rem^sninkas-rem^stinin]
(das. 435); smärvi-smordve (Schleicher zu Donal. S. 334) u. a.
^) „Im gewöhnlichen Sprachgebrauche spricht man cz^snis und ebei
cz^ningaSf czi^snavoti^*^ (Nesselm. S. 164). So schon poln. czesny,
*) Amtmonas i blauzdkaulis ^ blauzdlatiza , czestlybas^ geltliga, geradeji
nybi , geradejxstninkas , grfsztm^tis , klystvera , majeninastis , märtmerga , ptt^ "
kämiSf püstlaukait zaUwikslas,
*) Aus der späteren Sprache vergleiche noch : kirvarpa-kirmvarpa (N^ ^
selm. S. 201), burmistras-burgmistras (Nesselm. S. 337 f.), zaltis (Nesselm.
538) 'zalktis (Geitler Lit. Stud. S. 122, lett. dial. /aVÄte neben /a'Äw, /aV
sis).
Zur Lautlehre. 91
Jle die o. aufgeführten Wörter, in denen Schwund eines
!n Statt gefunden hat, gehören in das Gebiet der Lehre
ssimilation, da der betreffende Consonant eben dadurch,
)m vorhergehenden oder folgenden Gonsonanten assimi-
, schwand. Consonantische Assimilation fand auch
im altlit. in der ausgedehntesten Weise Statt; ehe ich
ise erwähne ich nur noch, dass sich mehrfach die Aus-
3r ersten von zwei auf einander folgenden ähnlich lau-
en beobachten lässt ^), So in dem w. u. zu belegenden
US vandenemi; ferner in: dotvamia Br. P. 162 (==-awa-
okim newienam netokia papikiimo Br. IL Kor. 6. 3 (pa~
-tfiimo); ufzupecziia Br. Esther 8. 10 (-iia = ^etiiä);
]iwena Br. Apok. 18. 9 (aus rafkafziofu).
len ist / einem unmittelbar folgendem b assimilirt: Abla
11, aba paßate (Randgl. mit jüngerer Tinte zu padare)
i. 36, dbd Post. 175, aba das. 2, Abag K. 37, 68 ,(=
arbä *)); iikraßs Ifchgebetoias Br. P. 120, Ifchgebetois
: -gelbetojas) ; kabba Br. I. Kor. 12. 30 kann man zur
kalba lesen. — Assimilation von ef an tn fand Statt in
emi: f,emt edo habet edi , ed, giemi cano giedt, gied**
a. p. 120, y,gemt gedoj'au . . . giemi dojau'' Sappuhn-
3. 58, 59, vgl. Schleicher Gram. S. 253. Szyrwid hat
mi für pamedmi (Nesselm. S. 391 s. v. megzdzoju). —
li folgendem / assimilirt wurde, wird sich w. u. zeigen ^).
selten sind durch andere Laute getrennte Gonsonanten
r assimilirt; vgl.:
hdams s. o. S. 81 ; grabob SG. 53 (mehrfach), darbob SE. 32, p<h
t taica darbob eik Euchir. 36, Jakulib gixcenfi Br. Sirach 24. 13
7ieng cziefchifchkcis naudas Grieku tureti (mit der Randglosse
^chifchku rafchkofzyt naudq. turett) Br. Ehr. 11. 25, ne i/ch cze-
. wargu Br. P. 72, czejchifchku das. IL 105, raschkaschesu LLD.
akotas neben akotötas (Nesselm. S. 3) und apgnai (das. S. 8) =
ipi'penai; in lunaa (Szyrwid; Nesselm. S. 375) neben lulynaa ist die
geschwanden.
Formen alba und abba führt auch die Sappuhn-Schultzesche Gram.
einstweilen czarnylas, czernglas aus poln. czernidlo: auch söhs
idla-8 v^l. got. sitls lat. sella) ? — Assimilation von b Ann nehme
anä genug, das wie ich glaube, aus *gabna (vermittelt durch
tstand und zu ksl. gobino copia, ubertas gehört.
Media findet sich in dieser Postposition nur in diesen Wörtern.
92 Zur Lautlehre.
I. 18. 19, rafchkafchnai Br. G. 121 {czS'siszkas, rdskaszis) ; pafchlufehnm
II. Kön. 18. 7 (Enrschat: paszlusznus, Nesselm.: pasl- und paszluznus); ai
dau awi mana , kuri huwa pragatfchn/chi EE. 88 (= -szusi) ; ijchgaißr,
Br. Ezech. 25. 7 (z^-sz^iu); gimimes Br. P. 132 (=:-mm-); be . ../aUgim
(sine exsequatione) MT. 52, gitveemimu das. 540 (^-mm-); j!?cr tarnawina i
221 (= -nflW7ima); priweißetoiea (nutrices) das. 434 {=z-det-); Ja gimtii
Br. P. 139 (=i-dytojei8): gagimde Br. G. 81 (z=.pag-); ßebttklinkas K. 10
-kling-); idant mufu humas nenti/Sinintu {verz&ge) Br. G. 17 (=-«tme»-); J«
Poniep do/mingamp K. 40 (= -rnngamp) ; kwiaftumiump (zu den Gästen)
Luk. 14. 7 (ein gen. pl. auf -m ist ausserdem nicht nachzuweisen); amji
LLD. I. 12. 11 (für amßina); po futweriwo (=-twerimo) Br. P. 7; auch
megam für -gan 8. o. S. 78 durch Assimilation? *)
Teilweise Assimilation erscheint in: alwiemas Br. P. 230
für n wegen des Labials v) ; Betfpecznifia Br. Hieb 24. 23 (//*
/'wegen des folgenden cz = tfch; poln. bezpieczenstto) ^),
Neben Assimilation ist auch Dissimilation nachzuweisen;
Ruba ifch Werbludo gauru Br. Mat. 3. 4 neben Welbludu Br. .
20. 7, Schiteipo eme Tarnas defchimti Welbludu ifch Welbl
fawa pono Br. I. Mos. 24. 10, Welbliudams das. vv. 19, 20; Pt
pludeghimas (am Bande puliu (corrigirt aus puriu) pludegMn
Br. IL Sam. 3. 29 (vgl. Bechtel Ueber gegenseitige Assimilation i
Dissimilation der beiden Zitterlaute in den ältesten Phasen des
dogermanischen. Göttingen 1876 S. 28 f.) % — Vgl. ferner: uj
nimo (gen. sg.) Br. P. 56 (= -gimimo); gimdanäs (geboren)
230 (im Reime auf mirdamäs).
Das Zahlwort für sechs: szeszi ist nach Ausweis der verr«
ten Sprachen aus *8eszi entstanden. Diese Form findet sich n
*) Aus Nesselmanns Wörterbuch sind anzuführen: azursztas-zursztas
551), sztrosznaS'Strosznas (S. 506) und auch sziksznä^ dessen ältere F
sikszna Nesselm. S. 465 aus Szyrwid anführt; das Wort gehört zu pre
saxtis Rinde, lett. segi bedecken, segene Decke, und bedeutet Ursprung
„Haut". — Eine Art von Assimilation ist es auch, wenn levendelei zu le
drelei wird. — Ueber vielleicht stattgefundene Assimilation von b an
am Ende dieses Kapitels.
*) Vgl. dabei jedoch den o. S. 75 Anm. 1 nachgewiesenen Uebergang
s in c. Teilweise Assimilation ist vielleicht auch in dem späten szerza,
(Nesselm. S. 516) aus *serzanta8 anzunehmen.
•) R entstand spontan aus / in urbatdi neben nlbauti (über die Ety
logie s. Fick Beitr. I. 64) und umgekehrt / aus r in akvahnas neben skt
mas (Nesselm. S. 483, vgl. o. S. 79 Anm. 3). Durch Assimilation, bez. l
similation entstand Wechsel von r und / ausser in den von Bechtel ar
führten Fällen noch in Raulm- Laurentim , und barbälas (Nesselm. S. £
'barbares (<3eitler Lit. Stud. S. 79); kurszöli (Donal.) „Kaltschale".
Zur Lautlehre. 93
einmal, sie ist indessen wol hysterogen: aus szeszi entstand durch
Dissimilation *se8zi, ebenso auch *szesi und aus einer dieser For-
men entstand weiter durch Assimilation *8esi; vgl.: per fießids
dxmäs . . . per ftäfids diends Post. VII, fchefis metm Br. Joh. 2.
20, fcheßime Br. Tob. 14. 3, fcheßa Br. P. 232. — Wie ^seszi
durch die Mittelstufe szeszi zu *szesi wurde, so entstand aus «nu-
ihzkis das vereinzelte ^mufchifkis : mufchifkiu (gen. pl.) Br. P.
404, und aus czesiszkas (s. o.) das vereinzelte *czefchifkas:warffai
hurte czefchifki . . . ira Br. IL Kor. 4 17.
Die beiden Consonanten j ^) und t? sind zuweilen geschwun-
den; andrerseits kann man in Jemei BrG. (ihr nähmet) Vorschlag
eines j (oder Je = e?), in neprighimaie (ihr nehmt nicht an) SEE.
88, ne prighimtumbite EE. 42, prighimketefe das. 3, prijemes das.
Einschub eines j (vgl. Kurschat Gram. § 101), in iikjghi^ (die
Gläubigen) EE. 78 (= tik^^ tiki^) Zerdehnung von • in ij\ und
umgekehrt in fmertje (loc. sg.) Br. P. IL 11, bjeis (du furchtest
dich) das. 293, bjenczunfe das. 254 Zusammenziehung von ij bez.
yj in j annehmen. — Wörter, in denen j geschwunden ist, sind :
nudea (Hoffnung) MT. 369; neheturea Br. Judith 7. 12, turea Br. Rom.
4. 11, tureom Br. I. Makk. 13. 3, turrea Br. P. 69, neturea das. 153 (-ea,
•«o-=-e;o); baifeoa Br. Hiob 6. 7 (=i-ejo8); kalhea Br. II. Kön. 6. 28, Josaa
8. 1, I. Sam. 20. 27 {z=z-efo); tikeomefe SEE. 65 (^=-ejO'): nehiatumhim LLD.
1.24.6 (=-i;o-); anq, Oalwia Br. I. Makk. 6. 37 (galvljas); fzarüis Br. Rom.
12. 20 (zarija) ; prijilia Enchir. 1 {pri-silyja) ; trtyt Jchimtu Br. I. Mos. 5. 23,
P« <rtV Menefiy, das. 38. 24 {=ztrijü). Vgl. noch karalifte . . . pagatatojtc^
(ac. gg.; .qe =-q/^) MT. 371.
Ob in fudeginoima (affler a) Br. Jos. 22. 27 (aus fudeginojima),
pigaiawijmo (gen. sg.) Br. P. 393, issai LLD. L 16. 32, pakaingi
Enchir. 6 (= pakaßngi) j vor t geschwunden, oder nach polni-
scher Orthographie nicht geschrieben ist (Schleicher Gram. S. 10)
ist schwer zu entscheiden. — Im Anlaut ist — scheinbar? — j
geschwunden in Efaiafchus Br. Jes. 39. 3, 5 u. ö.
V ist in folgenden Wörtern zwischen Vokalen geschwunden *) :
') Auf lautliche Berührung zwischen j und g scheinen — ausser der
Schreibung g ixa j — hinzuweisen: geraSt gerelis (Nesselm. S. 251), gerube-^
J^he (das. 253); für gente (geniere) (Nesselm. S. 250; Fick» II. 638) schreibt
öein noch fente :jenie, jentera p. 54; jente , jent^s et jente ^ Jenters p. 72.
^c Schreibung mit g mag durch Anlehnung an gentU entstanden sein.
*) Anlautend ist v vorgesetzt in vuolea (Fels) KS. 8 ; einmal fehlt es im
^laut gegenüber der heutigen Sprache in organais (mit Orgeln) BrG. 83. —
^eber Entwicklung und Schwund von v vgl. ausserdem o. S. 77 Anm. 8.
94 Zur Lautlehre.
buaUf huo: E/ch ikfcholei Labanip ilgai ifchhuan 6r. I. Mos. 32. 4,
SEE. 69, hno Post. 10, 235 {-=huvaü, büvo); pribuima (prsesentisß) MT.
nepua: fchaknis i/chminties nepua Br. Weish. 3. 15 {■=-püva); fugriuo^
grua: fchetra Dowido , kurfai fugriuo Br. ApG. 15. 16 (=-Mt'o), te ujx
Br. Ps. 140. 10 (=-Mt?a); inklua Br. IL Makk. 12. 24 (= -m;o).
Man kann jedoch alle diese u = uc auch so auffassen,
jene älter seien und sich v aus ihnen noch nicht entwickelt \
In T erscheint zweimal «? an Stelle von h (durch Assimilatic
fwodwa Mat. 22. 8 (svodbä); pawudawofu das. 16. 18 {budat
Der nicht seltene — und auch noch heute vorkommende — W
sei von vezlybas und v'ezlyvas (Nesselm. S. 73; vgl. wieiliu
Post. 122, wiezliwihey K. 83, wiezliway K. 44, newiezlitoj'/te
223, wieüiwijße T. Phil. 4. 5, wieäiwijfi^ T. IL Petr. 1. 3, i
liwi T. Tit. 2. 2, wieiliwijbe T. I. Tim. 2. 15 u. ö.) ist nicht d
Lautwandel von i in t? zu erklären, da vezlycas die ältere I
zu .sein scheint (russ. vezlivyj, vgl. Schleicher Glos, zu Di
S. 323 1)).
Zur Wortbildungslehre.
In der litauischen Sprache erscheinen unverhältnismässi^
Schwankungen nominaler Themen; ich verzeichne zunächst
hauptsächlichsten Arten derselben nach Nesselmanns Wörterl
1) Neben -a- und -/a-Stämmen liegen ^ä- und -y^-Stämr
dbydas'dbyda , agonaa-agona , apipenas-apip4na , apvartis-apvarte , at
aroda, arpaa-arpa, ataudai-ataudos^ atkarpai-atkarpos, attoszas-atlosza, a
nas-atmaina, auskaras-auskarä^ aveiis-avete, avecza, badmirgs-badmirif b
taS'bagneta, balssenas-balzena j bartas-barta , bedugnts-bedugne , bezdas-l
bgbelis-bible , blauzdas-blauzda t blejaa-bleje ^ bozis-boze , braunas-brauna ,
das-bräzdUf bromas-broma t brutszis-bruisze t brukngs-brukne , bübnas-b
burtaS'burta f cibulis-cibule , cinas-cinaf czdkts-cz^ke j czyczkas-czyczka ^ d
dalgit Deimenü-Deimeniaf delnas-delna, desetkas-desetka, drotas-drotüt dt
drozU, eimenas-eimena , gatsas-gatsa , gantinis-gantine , gäsas-gäaa, gerai
geradeja, Gerdavaa-Oerdava^ girmolis-girmole, gyventis-gyventiy grüzas-g
gumburis-gumbur^f gütaa-güta, ilingia-üinge, indas-inda, iszvakarei-iszvai
*) Uebergang von b in v und von v in b ist in der neueren Sp
nachzuweisen in: vebrüs neben bebrüSf votagas (zem. Nesselm. S. 86, G
Lit. Stud. S. 121) 'botägas (poln. batog); perva (Nesselm. 287) neben
bas; palszyvas neben pakzybas (Nesselm. S. 277; poln. falszyny); senove
selm. S. 462) -senobe (Geitler Lit Stud. S. 107).
Zur Wortbildungslehre. 95
jostas-josta , kailis-kaile , kaktas-kaktä , kaledas-kaleda , kaUsas-kaUsa , kalket-
kalkiSi kardneszaS'kardnesza f kardüpelis-kardüpele , karunas-karüna , KaUna^
vas-Katenava f kegelys-kegele ^ kempints-kempine j kilpas-kilpa, knypkis-knypke,
kokat-koküi köptas-koptä, kosas-kosä^ kdvas-kovUi krantas-kranta^ krenas-krena,
krescu-kresüf kropas-kropay krükis-kruke, kruszas-krusza, kuikis-kuike, kulys^
kule, küma8'kumä^)f kütas-kütay kvartunas-kvartuna , kvosaS'kvosa ^ laiszkaS'
kUzka^ UdzigaS'ledziga ^ lenszis-lensze t lytis-lyte, lübas-lüba, maknaS'tnakna,
marlakas-marlakät marszalkas-marszalka, matikas-matikaf matkas-mätka, maU'
das-maudäj mekfiys-mekne , mekszras-mekszra , menturis-menture , metas-meläf
fMtelis'-mäele , migdalas-migdala , mirtas-mirta , mükas-müka , yiaikas-naika^
naktikdvaS'nakiiköva'f nebuitis-nebuite t pabangas-pabanga , pädazas-padaza , pa-
leptS'palepSf palmas-palma, panczekaa-panczeka; pantis, panczaa-pancza, papau'
ezkas-papauczkäf parendcks-parenda^ pdsogas-pdsoga^ pauksztü-pauksztet pavardis^
pavaräSj pavirzis-pavirze , pazaras-pazara , pazoras-pazora , peczvStis-p^zvSte^
pelekas'p^lekai peras-pera, pervaras-pervarOi petmas-petma, pylis-pylCf pjuris'
pjure, plaüskas-plauska, plonis-plone, podangis-podange , pöras-porä, priigaS'
F^gHi prajerkaS'praßrka f prankas-pranka , praustuvis-praustuve , pravardis"
pravardSf prekiametis-prekiamete, pr^arpstis-pr^arpsie, priedas-prieda, prigadas-
prigadä, privaizdas-privaizdat pupelis-pupele^ purpuras-purpurüf ptMnynaS'puS'
«y»a, piiszynaS'puszyna j püddangtis-puddangie , randasranda , rasdias-rasalä,
TÖdas'röda^ rudynas-rndyna, rumbas-rumba^ s^ras-aSrä^ skSdras-akSdräf sklutaS'
tklutä, smilgaS'Smilgaf soraa-sora^ spiras-spirat stymas-styma, szdrmas-szdrmaf
izekas-szekUf szS'ksztas-szSkszta, azepas-szepa^ szeszia-szesze, szlegas-szlega, szpykiS'
izpyke, szrübas-szrübaf iabakas-tabäkat tarbas-tarbUf taszlas-taszläf taukis-taukef
iavoras-tavorät trüsas-trüsa^ tübas-tubä (patübis-patübe), tvankas-ivanka^), urff'
^'UrSda, urksztulis'urksztulit uzdas-uzda^ uzvazds-uzvaza^ 'ägas-ügat vagas-vagä,
^ainas'vainaf vairas-vairaf väpsas-vapsäf varSnas-varSna, ',varza8'Varza, vasaro^
i^'Vasarojes f vazmas-vazma ^ vedrynei-vedrynes , velenas-velena , verbas-verbäf
vidrynei'vidrynes , vikis-viket viksznis-vikszne , vilnia-vilniaf vingis-vinge, vink'
^inas'vinkszna t viras-vira^ virksztis-virkszcza , vogas-vogä, vokas-vokäf zogaS'
^a, zaboklis-zabokle, zalas-zala^ zemczugas-zemczugat zvynas-zvyna ').
2) Neben a-Stämmen liegen -ya-Stämme:
akas-akis, akatinas-akstinis^ ämalas-ämalis^ atszlainas-atszlainiSf begas-be-
9^ t bybas-bybis , brizgilas-brizgilis , brunas-brunis ^ brüzginas-brüzginü, buvaS'
^^is f cimbalaS'Cimbelis f dedas-dedis , dvylas-dvylis , edesas-edhis , elnas-^lnis,
^^(U'triSf ezeras-ezeriSf gandras-gandrys, gomuras-gomurys, graibsztas-graibtztiSf
^) Vgl. Kurschat Wbch. s. y. Pathe; kümas und kumä finden sich beide
schon früh, vgl.: kurie . . . kumomis ira SE. 52, loifsi kumai das. 54, fu
'^^omis das. 60, waiku kumomis jra Enchir. 56, kumomis „fampt den Yad-
^eru** das. 62, kumas LLD. IL 38. 22.
*) Vgl. skr. tvac, tvaca, sü'ryatvac und lat. turitcaf
•) Kurscbat Wbch. s. v. „Feuchtigkeit" unterscheidet begrifflich zwi-
schen dregnümas und dregnumä (fehlt bei Nesselm. S. 154). Dieser Unter-
®hie^ ist schon alt, vgl. Br. Hiob 8.11: Er gal meldai aukti iei netur dreg-
^***o \n^ow dregnumoie].
B
96 Zur Wortbildungslehre.
grpulas-grlzulis f Izraelas-Izraelis , kätnlas-katidya ^ klitperas-kluperia ^ kubs^'
kubilis, kunkulas-kunkulis f kurtas-kurtis ^ mdgzfaS'indgztts , milzinas-milaiT^u^
misingas-misingia , näras-näris , pälagas-palagis , parszas-parszis , paaaüaS'-Jp^i'
saitis f pavirpas-pavirpis f pavizdas-pavizdis , pelenas-pelenis ^ pumpurM-pum/^Vr
rys t retas-reigs, staibas-staihis ^ stambras-statnbrts , szalvas-szakis f szerat-ss^
riSf szvinas-szvmis f tetSnaa-tetenis ^ ietervinas-tetervinis ^ trinylas-tringtis ^ \$ha-
gaS'Ubagis, vdbalas-vdbaliSt vitrikas-vitrikis^ zobras-zobrgs.
3) Neben -«^-Stämmen liegen -y^-Stärame:
apiauszra-apiauazre f aptekä-a^iteke ^ bavilna-bavilne ^ buda-bude^ dailydC'
dailyde, dila-dilit gelda-gelde, gysla-gyslSf grova-grove ^ jutryna-jidryne ^ kai'
mynka-kaimynke f kela-kete^ kiausza-kiausze , klauda-klaude ^ krampa-kramp^t
kukna-kukne , lauka-lauke , misza-misze , pagira-pagire , pana-panS , paoadü-
pavadCf pempa-pempe , pepla-peple^ pisa-piae^ pleizgana-pleizgani ^ pleiakanoS'
jfleiskan^ , plika-plike , pludros-2)ludr€8 *) , poczyna-poczyne , pona-pond , pup^'
pup4^ premena-premene ^) t sproga-sproge ^ stona-atone, iarma-tarme^ uzkabu-
uzkabCt üla-üle, veza-veze, vyga-vyge, vyazna-vyazne.
4) Neben -a-Stämmen liegen -y<^-Stämme :
apginklaa-apginkle^ balaaa-balae^ bamborokaa-bamboroke^ berzynaa-berzj/n^t
bijonaa-bijonct delstkaa-delaike, elkunaa-elkune^ grybaa-grybe, kamporaa-kampt^t^^i
karklaa-karkle , kaukolaa-kaukole ^ kazelekaa-kazelekä ^ klynai-klynea , klumj^^'
klumpe^ kruzaa-kruz^f plaktu»as-plaktuve, prekabaa-pr^kabä, aleanaa-aleanä, ^'
raa-iyre, trüazkaa-trüazke ^ turtaa-turte , verpalaa-verpole, vindaa-vtridd , virt^^'
virvä,
5) Neben -ya-Stämmen liegen -«^-Stämme.
grandia-granda t grindia-grinda , grynazalia-grynazala , izlizei-izlizoa , pir^^'
pirda, vikazrta-vtkazra,
6) -a-, 'ä' und -jäStB.mme wechseln mit einander:
atraiiaa-atraita-atraite f braiinaa-brauna-braune , dagaa-dagä-dage , ylaa--^^^'
yUf kuilaa-kuHa-kuilet lubyataa-lubyata-lubyatej negelkaa-negelka-negelk^, wt3- ^^^'
naa-nümona-nümonä f pelkai-peAkoa-pelke , r^maa-rema-rem^ ^ urvaa-urva-u^^^^^»
mkhdiia-uzkloda-uzklode , valgyklaa-valgykla-valgykle»
7) -ö-, 'ja- und -<I-Stämme wechseln mit einander:
padumaa-padumia-paduma , pavydaa-pavydia-pavyda , atrökaa-atrökia-atrc^ f^t
varanaa-varania-varana,
8) -a-, 'Ja- und -y^^-Stämme wechseln mit einander:
galgaa-galgia-galge i kiocaa-kiöcia-kmce {ki6ce) ^) t krSpazaa-kripazia'kr^p^-^^*
ki^kalaa-kijkalia-kijkal^f muaztüvaa'muaztüvia-muaztüve^ ventaraa-venteria-ven^ ^tfct*
9) -4-, -y^-, -ya-Stämme wechseln mit einander:
eila-eiU-eilia , iazvakaroa-iazvakarea-iazrakarei , paina-paini-painia , i?^^3fte-
vSaie-vSatia, zopla-zople-zoplya .
*) Es ist richtiger plt^droa, plt^drea zu schreiben, deutsch plunder-h^'^^*
*) D. \, pr^-mena; zu mena vgl. zend. de-rnäna ^ n-rndna^ altpers. '^^^'
niyaf pehl. man.
*) Aus dem deutschen, hessisch kötze.
i
Zar Wortbildangslehre. 97
10) Ein -a- oder -ii-Stamm li^t neben einem -i-Stamm: räk-
s-rdkaztis, dala-dalü.
11) -ja- und -/(^-Stämme liegen neben -i-Stämmen (masc. oder
.):
baüü-haltü: bluznist bluzne-bluznist gdtve-gätviSf gilS-gilis, kaline-kdlinu ;
iSf karte- kärtis : kinia, kinä-kinis, kulis-kulia, kulnis-kulnis, kutnaeza-kum-
pjiUü , pjute-pJHtis , plake-plakis , piekszie-plekaztü , pleszÜke-pleaztikü,
e-plgniSf pliMze-pluszis , rakszte-raksztis , reszutis-reszutii , upe-upis , tisne-
12) Ein -a- oder -(^-Stamm wechselt mit -ja-, -/d- und -p-
um:
aulaS'auli9(io)'auU'aulis(e8) , gulba-gulbe-gulbi8{fy) , krdUts-knita-krätd-krd'
13) Neben -a-Stämmen liegen -ti-Stämme:
dürtias-durnus, gojas-gojus, krditszas-krauszuSf pelai-pelus, skroblas-skrob-
spegas-spegus, szUikaa-szinkus, tdnas-tdnuSf tepaläs-tepalus ').
14) -ya-Stämme wechseln mit -ti-Stämmen:
cukurga-eukorus f ezälis-cz^lus , dagilis-dagilus f doleris-dolerus t dramblys-
nbdliiSf kadagys-kadagniSf kalenderia-kalenddrus^ karöblis-karobluSf kerdzei'
SSU8, kureli8'kurelt48, mSria-märus, pr^telis-pr^telius,
15) -a-, -/a-, -M-Stämme liegen neben einander:
amzas-amzü-amzua ^) , b^zdaa-bezdis-bizdus , girpelnaa-girpelngs-girpelnus,
las-kliszia-kliszits,
16) -a-y -ä" und -t^-Stämme wechseln mit einander:
delczaa-delcza-delczus t gatsras-gatsra-gatsrus , sabalas-sabaiä-sabalua , szesz-
8ze8zka-8ze8zku8 , v6la8'V6la-v6lu8,
Zu diesen Beispielen, die sich zum Theil ohne grosse Mühe
mehren liessen, vgl. noch: czena'^zene^zeni8(e8)^zenus , Kara-
czei'KaralauczoS'Karalauczus , lügcts^üge-lugüs , prekU-prekiä-
kiu8 , drignas^drigna'^rignü{ioydr%gne'^rignu8.
^) Nesselm. S. 100 bildet von teeonU den Gen. tevdnio, dagegen Eurschat
eh. 8. V. Erbe tevonS's; zu der letzteren Form stimmt Br. Gal. 4. 30: w^
Tiewonimi Sunua Tarnaitea,
*) Neben akröatas, akroatia (czo) Backe ist akroata, 8kroatia(&) fem.,
r akroaie anzunehmen, vgl. den Acc. Pual. abi fkrofli V. Mos. 18. 3 in
Bibelübersetzungen von 1734 und 1869.
») Nesselm. S. 356 führt nur lengvaa leicht an, Kurschat dagegen Wbch.
20t> Ihigvaa und lengvüa (vgl. auch Schleicher Donal. Glossar S. 225);
TBita findet sich schon Br. II. Kor. 4. 17: mufu wargai, kurie cz^chifki ir
gtoua ira.
*) Dazu noch in T. der Gen. Sg. amziA : nüg ß%6a dabar ej'andioa ätn-
» pikioa Gal. 1. 4, ing ntierq tobuloa amki^ Ephes. 4. 13.
8
98 Zur WortbilduDgslehre.
Solche Themenschwankungen finden sich schon in den äl^
sten Texten ; ich verzeichne — in der Reihenfolge der obigen B
spiele — diejenigen Wörter, welche, abweichend von der heutig
Sprache, in der älteren Sprache verschiedene Stämme besitzt
beschränke mich hierbei jedoch auf den Nachweis der in der he
tigen Sprache fehlenden Stämme:
ad 1) '^aferas Opfer (aperä): instr. sg. affieru Br. Maleac
3. 8; *ai'iakt8 Rache (atakös Wiedervergeltung Nesselm. S. 11
attakio geidenii Br. Ps. 8. 3, düß atiakin das. 18. 48 ; *auksziuf
Höhe (auksztümas) : nag Aukfchtumos nuceiens buwa Br. 11. Sa
16. 1 ; *ddrai pl. Verlöbniss (dorä Einigkeit) : fu tawimi Daf
padarißu Br. Hosea 2. 19, 20, Kaip antat Jaunikis merga kc
miledams iofpi pirfchlius fiuncz, fu ie dorus geria^), potam fwod
pakel Br. P. 175; *daubas Höhle (daubä): ifch daubo Br. Rieh
20. 33; "^doras Einigkeit (s. o. därat): Jeng pakaiaus dort buf
Br. G. 22, SG. 90 ^)\ "^dovanas Gabe (dovanä): newieno dowa
neprifiokoi EE. 116; gurkle Kehle (gurklys Kropf, Adamsap j
Nesselm. S. 263): gurkle Glosse zu kaklas Br. Hohe Lied 5. ]
kodyla Weihrauch (kodylas): alieius ir kodila AM. 48; kurki
Turteltaube (kurklelis Nesselm. S. 212): nom. sg. Kur kiele ]
Jer. 8. 7 ; *langa Fenster (längas) : fedeio the Jaunikaitis .
Langoie Br. ApG. 20. 9 ; *lauka Feld (laükas) : dziauktes ßallo
laukas SG. 28; *mazgine Wasch wasser (mazginys Nesselm. S. 38
Moab ira mana mafgines püodas Br. Ps. 60. 10, 108. 10 ; *medt
Holz (medegas Nesselm. S. 390): instr. sg. medega Br. I. Kön.
8 ; narsa Zorn (närsas) : narfa pereija per tawa waiku waikus -
Sirach 47. 22, Nes narfa Diewa tau galiaufei ant iu ataia Br.
Thes. 2. 16, tomis ira pabengta Narfa Diewo Br. Apok. 15.
nom. 8g. narfa Br. Richter 3. 8, Weish. 19. 1, SG. 104 u.
pamoksla Lehre (pamökslas): Tatai ira pikioia pamokfla Br. i
char. 5. 8; "^par^dkas Ordnung (poln. porz%dek; paredka Foi
Modell Nesselm. S. 434) : Päredkie yr wiezliwibey K. 83 ; "^perku
Gewitter (perkünas Gewittergott): Gelbek mus Wiefchpaiie A
perkunas ßiebu ir nepagadu Br. G. 55 ; pilnaszcze Fleiss (pilnas
(io) Nesselm. S. 291) : idant iufu pilnafchcze ifchreikfchta buiu ]
IL Kor. 7. 12, wifmkioi pilnafchczoia (am Rande: pilnaßije) d
*) Man beachte diesen offenbar volkstümlichen Ausdruck.
^) dort ist Loc. Sg. (damit wir in der Einigkeit des Fiiedens seien
„dass wir im rechten Frieden stehn*').
Zur Wortbildungslehre. 99
8. 7; pradzas Anfang (prad:^ä): ifch pradzia Br. Luk. 1. 2, 3, 70,
ifch pradzio das. 11. 50, Job. 9. 32, Br. P. 244; *pu(as Schlacke,
Schaum (puta): Namai Ifraelo man pawirta Puttu , . . pawirta
Sidahro puttu Br. Ezech. 22. 18 (zu Sidabro puttu die Randgl.
„Silberschaum") ; *sandäras Einigkeit (sändora) : Schirdis iu eft he
fandara Br. G. 29; *smuika Geige (smuikas): fu dzaukfmu ir
Smuikomis Br. I. Sam. 18. 6; ^straigis Schnecke (straigö Nesselm.
S. 506): ßraigei Randglosse zu ißenna Br. Ps. 58. 9 i); *stulpa
Säule (stüfpas) : instr. sg. ßulpa {drufkos) Br. Weish. 10. 7, Stul-
pdf (ac. pl.) Br. IL Kön. 18. 4; ^siustas Toben (susta Nesselm.
S. 471): ipaczu fawa ßußu (insigni furore) MT. 106.
ad 2) hahonia^ Götze (balvönas): gen. pl. bätwoniu KS. 242,
instr. pl. Balwoneis Psal. 78. 59 ; ^dabartima- gegenwärtig (dabar-
tinas Nesselm. S. 124) : dabariinios ir ateifen6ios giwätos T. I. Tim.
i 8; keikimia- Fluch (keikimas): apfiwilko keikimmtu Psal. 109.
18; mesinas von Fleisch (mednis): Meßnq Schirdi Br. Ezech. 36.
26; *parpla8 (parplys Erdkrebs Nesselm. S. 278) parplai Rand-
glosse zu fcorpianu Br. Luk. 10. 19; ponia^ Herr (pönas): Dau-
^a Tarnu randofe fcho czeßi, kurie nog poniu ßiwa atßoij Br.
I. Sam. 25. 10; */?ry-m^Va« Vorstadt (prymestis): ifchkurena primi-
^ßu8 Br. L Makk. 11. 61; *sapnts Traum (säpnas) *): ßipm regeia
Glosse zu Tadda Jofephas fepnawa Br. I. Mos. 37. 5, Klaußket,
pafchau, kq efch ßipnije regetau das. v. 6, regeßm, kas io ßipnei
^^a das. V. 20; senis adj. alt (senas): fenis Dikas Br. Sirach 25.
*; *8krelis Fittich (skrelas Flederwisch Nesselm. S. 482): ilgais
fkrekis Br. Ezech. 17. 3; *treini8 Drittel (treinas Nesselm. S. 114):
^'•ei/jj Hesek. 5. 2 in der Bibel von 1734; vargia- Elend (värgas):
ac. sg. Wargia K. 135 »).
ad 3) Häufig finden sich Wörter axd-ysta und -gba neben solchen
auf -ysfe und gbe : draugysia Rotte (draugystö) : draugißa Br.
JV. Mos. 16. 11; kahyba Schuld (kaltybö): kaltiba Br. Jer. 2. 19;
^iszysia Blutschande (kekszystö): Kekfchißa Br. HI. Mos. 20. 17;
^pczysta Kaufhandel (kupczystö): kupczißa Br. Jes. 23. 18; ^me-
^^^ Hefen (mö'les und mölios Nesselm. S. 392): ac. pl. Micelas Psal.
'^* 9; m'elaszirdingysta Barmherzigkeit (melaszirdingystö) : mie-
*) ßraiget ist Nom. Plur.; oder ist es für ßraigte verschrieben?
*) Sapnia- = lat. somnio-,
*) Der Nom. Sg. Fem. von (jimineias verwant (Nesselm. S.249) lautet T.
'^^. l. 36 giminieie, woraus auf ein Mascul. giminetia zu schliessen ist.
8*
100 Zur Wortbildungslehre.
lafchirdingißa ir Wierniße Br. II. Sana. 15. 20; *pa8ly8ta Bot-
schaft (paslystö): paflißa Br. II. Sana. 18. 22, Haggai 1. 13;;:^«/-
nysta Fülle (pilnystö): pilnißa Glosse zu Br. II. Mos. 29. ^2;
*pretely8ta Freundschaft (pretelystö) : prietelißa Br. ApG. 7. 14;
*razbajysta Mord (razbajystö): rafbaijißos Br. Luk. 23. 19, 25;
*»mirdysia Bosheit (smirdystö): ßnirdißq Br. Jer. 18. 8 u. a. m.
Ausserdem vgl. : ^ankszte Bedrängnis (ankszta Enge Nesselm. S.^):
ankßten K. 76 ; pekle Hölle (peklä , lett. pekle) : Pekle efch taw
bufiu pawietre Br. Hosea 13. 14; *senatva Alter (sen&tv6): gen.
sg. fenatwos Br. Jes. 23. 7.
ad 4) *lawe Kahn (laivas Nesselna. S. 253): kad zengie Jezus
ing laytoq Post. 155, laywes nuog wolq buwo apteiemos das. ^), loc.
sg. taiweje T. Mat. 4. 21.
ad 5) *paveiri8 Pestilenz (pavetra Nesselna. S. 280): iawe bei
iawa Szmones Pawietriu ißihiikßu Br. II. Mos. 9. 16, Efch ghi
fudifiu pameirtu Br. Ezech. 38. 22, ac. sg. pawieiri Br. II. Chron.
7. 13, loc. sg. pdmetrij K. 78 ; *uzpakala Rücken (u^pakalis Nes-
selm. S. 276): Philißai wija Saula ir io ßinu8 ißih ufzpakcdos
Br. I. Chron. IL 2.
ad 6) *de8iniina8 und de8tnlina (des6'tin6s) , s. o. SS. 40, 79
und: ifch Deßntino Br. Nehem. 10. 38, Deßntinus Br. Maleachi
3. 10; *gvol(e Gewalt (gvöltas und gvolta Nesselna. S. 274): ac. 8g.
gwolte Psal. 119. 122; *8ir'ele Pfeil (strelas und strelä Nesselm. S.
506): noni. pl. ßrele8 K. 42; *ülas Fels (ülä und ül6 Nesselm. S.
32): ülap Rimmon Br. Richter 20. 45, 47, üle Rimmone das. ^•
47, 21. 13, ülai Br. Hiob 29. 6, kugts, kurßii ßidaufza Olu8 Br.
Jer. 23. 29.
ad 7) *bemba8 und bambia- Nabel (bämba): io ßipribe ira »^
ßrenüßi ir io macis Bembe io Pilwo Br. Hiob 40. 11, bambiui B^^*
Sprüche 3. 8.
ad 8) *pagrabis Keller (pagrabas und pagrab^ Nesselm. S.
266): idani ghis ßu tawimi buiu iawa Pagrabije Br. V. Mos. 28-
8; "^smaginai Mark (smäginei und smäginös Nesselm. S. 486): i^'
Str. pl. Smaginais Br. Hiob 21. 24.
ad 10) ^szerszonis , *szirszoni8 Hornisse (szirszonas Wesp^
Nesselm. S. 520): ac. plur. fcherfchonis Br. Weish. 12. 8, fchi^'
fchonis Br. II. Mos. 23. 28.
') Uebersetzung von Mat. 8. 24; der Flur, hier in der Bedeutung ^^
Zur Wortbildungßlehre. 101
ad 11) "^kaiis Katze (katö' Nesselm. S. 185): nom. pl. kaiis
. Baruch 6. 21; ^olekiis (io) (olektis (es) Nesselm. S. 30): ü-
fnmas . . . tur buii dwidefchimts ir afchiüni olektei Br. IL Mos.
. 2, gen. sg. olekczio das. v. 13 u. ö. ; pastaiis , postatis Wesen
.bstantia) (pästatö Nesselm, S. 409, poln. postac): nom. sg- pa-
t%8 MT. 84, 85, poßalis das., ac. pl. paßatis das. 15; */n7e Fe-
ng (pilis Nesselm. S. 290) i); turreia gera Twtrttbe [Pille] Br.
Makk. 6. 18, ac. pl. wifsas pilles das. 15. 7, loc. sg. pilleie Br.
Chron. 12. 16, loc. pl. pillefu (corrigirt aus -tfu) das. 28. 25;
fzascze Grund (prezastis (-es und -io) Nesselm. S. 315): nom.
prießafcze MT. 5; *saktis (io) Heft (saktis (es) Nesselm. S.459):
tr. pl. faktzeis (corrigirt aus fakteis) Br. II. Mos. 26. 33; ^sky-
(es) (skyris (io) Nesselm. S. 478): skirim abgesondert KS. 56;
ulenis, *8zulinis (es) masc. Brunnen (sczulinys Nesselm. S. 523;
.. 0. S. 3 szulinö): Schullinis Gillybiu tapa ufzkimfchti Br. I.
►s 8. 2, Schullinefp das. 14. 7, Takie ira Schulinis be wandes
. II. Petr. 2. 17, ifchtafchitus Schullenis Br. Nehem. 9. 25, vgl.
S. 61; ieoainis (es) Erbe (tövainis (io) Nesselm. S. 100): nom.
Tewainis Br. G. 35; upis (io) Fluss s. o. S. 3 (up6 und upis
i) Nesselm. S. 34); Hveris (io) Tier (zveris (esj Nesselm. S.554):
ifus fzwerei Br. Jer. 50. 39, kuna . . . padawe anis Szwierems
. I. Makk. 7. 17.
ad 12) *geleza8 Eisen (gelezis (-es und -io) Nesselm. S. 248):
'öt . . trank fmo, kuri anis Scharwu ir Gelefzais (übergeschrie-
a: fzimis) dore Br. I. Makk. 6. 41; *8<fkalbis (-io) Verabredung
ikalba und sukalbis(es) Nesselm. S. 173): ac. pl. fqkalbius K. 51.
ad 13) aitras strenge (aitriis Nesselm. S. 13) : nom. sg. aytrds
>. 104; *altoras Altar (altörius): ac. sg. naughi Altora Br. I.
ikk. 4. 47; *gaizas bitter (gaizüs Nesselm. S. 245): ne büket
ißi priefch yas Enchir. 42; hadnus tüchtig (gädnas Nesselm.
236, vgl. sugädnus): ne todel kas hadnus ira Br. IL Kor. 10.
, vgl. o. S. 76; *kalmoras Schreibzeug (kalmörus Nesselm. S.
4): kalmorq Br. Ezech. 9. 2, kalamora das. v. 3; *kleidunus
itzer (klaidünas Nesselm. S. 218): nom. pL kleidunus Br. P. II.
1; *padabnas passend (padäbnus Nesselm. S. 124): Bat ar pa-
im, I kad giefmes Syona \ Butu giedotos ziameia Pagona? K.
1; paklusnas gehorsam (paklusnüs Nesselm. S. 216): nom. sg.
knufnas Enchir. 17, ac. pl. nepaklufnas ßmones . . . paklufnas
^) Vgl. preuss. -pile.
102 Zur Wortbildungslehre.
das. 6; silpnus schwach (silpnas Nesselm. S. 465): kurfai filpntM
ira Br. Rom. 14. 2; ieisas gerecht (teisüs Nesselm. S. 100): nom.
sg. teyfas Post. 3, gen. sg. nug krauia Abel teifoio Br. Mai 23.
^byWardana Teifoio tafsai Teifoio algan gaus das. 10. 41, Efhh
ne efmi kaltas krauio to Teifoio das. 27. 24, loc. sg. labij'e netei^
fame Br. Luk. 16. 11, nom. pl. Teifieghi Br. Mat. 13. 43, ac. pl.
ir (eifofius ufzgawa Smeriies pagundimas Br. Weish. 18. 20 ^).
ad 14) *pläszcza8 Mantel (ploszczus Nesselm. S. 310) : instr.
pl. plafchczeis Br. Dan. 3. 21; speiis Schwärm (spe'czus Nesselm.
S. 492): Spieiis bitfchiit Br. Richter 14. 8 «).
ad 15) rubezas Grenze (rubezius, plur. rubezei Nesselm. S.
106): ikki Rubefzop Br. Josua 19. 12.
ad 16) *koznadeju8 Prediger): Oalas Kofnadieiaus Salamono
Br. Prediger Postscript, kofnodieiaus Br. Mat. 3. 3; vgl. auch den
ac. sg. rfrm (Brei): las iurreia irfchwirtq iiriu Br. Drache zu Ba-
bel V. 32, jetzt tyras und tyre (Nesselm. S. 106).
Dass mehrere der hier aufgeführten altlitauischen Formen an-
ders erklärt werden können, als ich sie aufgefasst habe, liegt auf
der Hand ^) ; da indessen die vorgetragene Auffassung derselben
zulässig ist, so mögen sie mit dazu dienen, den Themenwechsel der
altlit. Sprache zu veranschaulichen. Die Ursachen, welche densel-
ben bewirkten, sind unschwer zu erkennen. Der Unterschied der
grammatischen Geschlechter wurde dadurch gelockert, dass die lit.
Sprache das Neutrum bis auf wenige kümmerliche Reste verlor;
die früher neutralen Stämme traten zum Teil in die Kategorie der
Masculina, zum Teil in die der Feminina über, zum Teil aber mö-
gen sie zugleich Masculina und Feminina geworden sein. Dadurch
wurden speciell die Schranken zwischen -a- und -«I-Stämmen ve^
wischt, um so mehr als die Declination beider in mehreren Casus
(Accus., Dat., Gen., Loc.'Sg.; Accus., Dat., Loc. Plur.) sich entweder
völlig oder doch im wesentlichen deckte. Die Berührung zwischen
-f- und -«a-Stämmen entstand dadurch, dass seit alter Zeit die -*-
Themen zur Bildung mehrerer ihrer Casus -ta-Themen verwanten,
dass schon frühzeitig der Nom. Sg. von masc. -to-Themen vielfach
mit dem Nom. Sg. Masc. von -t-Themen zusammenfiel. Die Beruh-
*) Aus dem Adverb pigai Br. Mark. 14. 11 kann man auf ein Adject.
pigas sühliessen.
*) Diese Beispiele bilden nur eine Unterabteilung von n. 13.
•) Vgl. das w. u. zur Declination bemerkte.
^
»
Zur Wortbildungalehre. 103
ruDg von -ö-Themen mit -ta- und -t-Themen nahm vom Nom. Sg.
der ersteren ihren Ausgang; das thematische a hatte schon früh
die Neigung in ihm zu schwinden. Es wurde zunächst unzweifel-
haft zum irrationellen Vocal; neigte sich dieser zum i hin, so be-
rührte sich der Nom. Sg. von -a-Themen mit dem von -t- und -ta-
Themen, neigte er sich andrerseits zum u (vgl. die Nom. Sg. auf
-OS 0. S. 59 und w. u.), so war ein üebergang von -a-Themen in
die Declination der -w-Themen und umgekehrt von -«-Themen in
die Declination der -a-Themen ermöglicht, der auch noch dadurch
begünstigt wurde, dass schon frühzeitig einige Casus der beider-
seitigen Paradigmata zusammenfielen.
Das waren im wesentlichen die Ursachen jener Themenschwan-
kungen i); in älterer Zeit waren sie unzweifelhaft auf bescheidene
Gränzen beschränkt, je mehr aber das Litauische verfiel, je mehr
es 80 ganz ausschliesslich zu der Bauemsprache wurde, die es
heute ist, desto häufiger wurden jene Gränzen überschritten, und
80 entstand jenes Durcheinander von Stämmen, das sich in Nes-
selmanns Wbch. zeigt.
An dieser Stelle mögen einige Worte über lit. Composita Platz
finden*). Schleicher lehrt Gram. p. 132: „Allen Zusammensetzun-
gen körnt in gleicher Weise zu, dass das das zweite Glied bildende
Nomen, mag seine Declination ursprünglich sein welche sie wolle,
in die -ya-Declination übertritt", und verzeichnet als Ausnahmen
nur die Zusammensetzungen mit ne-, pryszirdis und veszpais.
Eben so sagt Kurschat Gram. § 388: „Der zweite Theil der Zu-
sammensetzung nimmt meistens die Form der contrahirten ta-
Stämme an . . . Die in neuerer Zeit entstandenen Zusammen-
setzungen kehren sich jedoch nicht immer an die Regel" '). —
Prüft man den Tatbestand, so findet sich, dass weder in neuer,
*) Wodurch der Wechsel von -ä- und -«(^-Stämmen entstand, will ich
^icht entscheiden.
*) Nesselmann gibt Wbch. S. 409 dem Adj. vyrmoterinia die Bedeutung
iiölielich, die Ehefran betrefiTend", S. 82 dagegen „ehelich, die Ehe oder die
Eheleute betreffend". Ist die letztere Bedeutung die richtigere, so findet
Sich in vyrmoterinis die Spur eines Dvandvacompositums. — Ganz vereinzelt
s'^ht das Compositum *vyn-ir'fi/ff-medis : Ghys fuMle jü Win-ir-Fig-madzius
(Vnd fchlug jhre Weinftöcke vnd Feigenbäwme) Psal. 106. 33; es ist vermut-
"ch nach deutschem Muster gebildet, vgl. indessen das spätgriech. vriXino^
') Manche können das gar nicht, z. B. meaedfy'as.
104 Zur Wortbildungslehre.
noch in alter Zeit diese Regel durchgehende Giltigkeit gehabt hat.
Aus Nesselmanns Wbch. führe ich an:
aitvaras ^), auskaräf auskaras^ bitkurbas, blauzdlauzUf butanga, daugnoraf
devf/nkalbaf devynszarvaSt didaszva, dykvSra^ dvizakas, girparszas, gyvplaukai^
gyvtakai, kalatauka, kalibobüt kaulligä ^), kelvartai, klystcera, koJltgOf lauka-
gonas , lanksargai , laukvargas , lygdraugai , maitveda , m^edrus , naujmestatt
naktikövaSf naktikSva^ pedsakas, piktczurnat pirmlakaif pirmtakunaa^ pirma-
kara8*)f pusävinaSf aausledai, szauratulpai, szunjoda, tSsavetOf vaidvandüi vysznr
ügOf zodmainOf zuberklaa ^), zuvedra.
Andere Gomposita haben neben einer unregelmässigen noch
eine regelmässige Form, so:
butmalka-butmalke , dviszakas-dviszakü , gudkarklas-gudkarklis ^) , kard-
neszaS'kardneszya f kaspina-kaapine ^ k^rplesza (l^0Tii\\i,)'kerple8ze / kirmvarfo-
kirmvarpüf kraußiga-kraujltge , lappisas-lappisys f lauknesza-lauknesze t l^ff^
kas'ledtakis t ledz^as-ledzfgis , martmerga-martmerge , naujveda-naugvedza t p^
klydvSra-paklydvSre , pelegaudaa-pelegaudis , pelenrttsas-pelenrusü , pÜnesza-pär
nesze, pusauksinas-pttsauksiniSf pusmerga-pusmerge, rankpelnas-rankpelnys, rud"
misa-rtidmese t skerevagas-skersvagis , szventveta-szventoete t szuMzudas-szunnU'
diSf ugnaveta-ugnavete f venturtas-venturtis ^ vezligchvezlige , vynüga-vynüge, »^'
müga-zemüge.
Mehrere der obigen unregelmässigen Gomposita sind vielleicht
als solche zu streichen; da Nesselmann die Bezeichnung der pa-
latalen Aussprache der Gonsonanten vielfach vernachlässigt hat,
so gehören einige der von ihm angeführten Gomposita, deren zwei-
tes Glied äusserlich als -ö-Stamm erscheint, in Wirklichkeit yIöI-
leicht der nicht-contrahirten -ta-Declination an. Trotzdem bleibt
eine grössere Zahl von Gompositis, deren letztes Glied die Fonn*
welche es als selbständiges Wort zeigt, bewahrt hat. Auch in den
älteren Texten finden sich solche Gomposita:
kariowadas (später corrigirt in -dis) Br. I. Sara. 14. 53, Holoferm kaf'
tvado Br. Judith 13. 19, karriowada Br. I. Kön. 16. 16; Szidbendrai Br. Apö-
13. 43, Szidai ir Szidbendrai das. 2. 11, Nikolavu. Szidbendrq, das. 6. 5, J^^'
dradarbinikai Br. I. Kor. 3. 9; pusgiwa (ac. sg.) Br. P. II. 374; krauiadirUf^
Br. ApG. 1. 19 ; Laukowelinarm Br. III. Mos. 17. 7 •).
*) Aus aiti'Varas vgl. o. S. 74.
*) Schleicher Gram. S. 234 hat kaüUige.
•) Das heutige pimglm^i ist aus pirmai-gim^ (nicht aus pirma-gi^^^
entstanden, vgl. p%rmaigimef\f%8 Br. Apok. 1. 5.
*) zuberklas = zuv-berklas „Fischbohrer**, vgl. ahd. porSn,
*) Das erste Glied, welches als selbständiges Wort nicht vorkoiötö^
steckt auch in gudable und vielleicht in den Ortsnamen Gudweitachent ö^******"
len (Hoppe Ortsnamen des Regierungsbezirks Gumbinnen SS. 13, 16).
•) 1869: kraüfo-dirwä, laukü-welniams.
Zur Wortbildungslehre. 105
Fassen wir nun die Tatsache in das Auge , dass die meisten
omposita als -to-Stämme flectirt werden ^ so bezweifle ich^ dass
iess durch wirkliche Erweiterung derselben mit Suffix -ia- be-
wirkt wurde, obgleich in den verwanten Sprachen derartiges vor-
kommt, vgl. yaazriQ : ofÄO-ydavQcogj d^fiog : iTti-dijfiiog, d^dlaaaa :
hti-^ahiaaiog u. a. Erinnern wir uns, was Schleicher über die
Bildung der Composita weiter lehrt: „Das erste Glied der Com-
posita verliert in der Regel die Endungen -a, -t und -ui, nur -m
pflegt zu bleiben. Bisweilen aber tritt zwischen den zwei Gliedern
ein Compositionsvocal , der den Ton hat ^), -d-, seltener -d- oder
-y- ein *J." Diese Bemerkungen gelten auch für die ältere Spra-
che, vgl. :
annopus Jordano 1734 V. Mos. 11. 30; hendrätärnius (Mitknechte) KS*
232; karwedis Br. II. Sam. 2. 8, vgl. o. kariowadas; ant krikßtakelü T. Mat.
22. 9; mazatikiqfi das. 6. 30; lengujofch%rdift§ Br. I. Tim. 6, 11; mielofchir-
^ngiß^ Br. Mat. 23. 23, mielofchirdingißes Br. II. Kor. 1. 4 ; Mielofchirdi-
(iies Br. Jak. 3. 17; pilwapeniey (Schmarotzer) KS. 243; pirmadeffs Br. II.
Mos. 34. 19 ; Weidamainei Br. Mat. 6. 16 u. ö., Weidomaini Br. Hiob 34. 30.
Diese Gompositionsvocale sind Umgestaltungen des themati-
schen Vocals des ersten Gliedes {^ aus ia) *); die Composita,
welche sie zeigen, sind die altertümlicheren. Sie wurden gebildet
indem auf den thematischen Vocal des ersten Compositionsgliedes
der Accent trat, der einerseits Dehnung jenes Vocales bewirkte,
andrerseits durch seine weite Entfernung von dem thematischen
Vocal des zweiten Compositionsgliedes die Entwickelung des letz-
teren zum irrationellen Vocal begünstigte. Die Aussprache dessel-
^n neigte zum e hin, das palatalisirend auf den vorhergehenden
^ösonanten wirkte. So entstand aus z. B. vasarolaukas durch die
fittelstufe vasarölaukes ein vasarölaukies ; damit war der Nomin.
?• in die Declination der -ta-Stämme übergetreten, und ihm folg-
ß die übrigen Casus. Indem dieser Vorgang bei vielen Composi-
' sich wiederholte, andere nach ihrer Analogie gebildet wurden,
^M^ickelte sich die o. angeführte Regel, die, nachdem sie einmal
) Vgl. jedoch Kurschat Gram. S. 67 § 224.
*) Nesselmann hat Wbch. S. 396 darhimeiia^ darbimdte, karsztimMis,
^^sitimöte und das S. 417 natijikaulis mit t.
*) Nach Schleicher Gram. S. 132 findet sich dieser Compositionsvocal
^^ in Zusammensetzungen von Substantiv mit Substantiv. Vgl. indessen
'**"n€iA;a/6i9 , gausakalbiSf mSlakalbia ^ trumpakalbia ^ greitatikja, umatikjs bei
'^sehn.
106 Zur Wortbildungslehre.
eingewurzelt war, auch da in Kraft blieb, wo der thematische Vo-
cal des ersten Gompositionsgliedes trotz des auf ihm ruhenden und
Dehnung bewirkenden Accentes geschwunden und so der Accent
frei geworden war ; er ist in solchen Compositis bisweilen auf ihre
Endsilbe getreten, meist aber ist er auf das erste Compositionsglied
zurückgezogen. — Was die angeführten Ausnahmen von der Regel
betrifft, so sind sie durchaus nicht als unrichtig zu bezeichnen;
sie konnten und können überall entstehen, wo der Sprechende bei
der Bildung eines Compositums sich der Formen erinnert, welche
die von ihm vereinigten Wörter in ihrer Selbständigkeit einneh-
men. — Beiläufig mag daran erinnert werden, dass Dehnung des
das erste Compositionsglied auslautenden Vocales sich auch im
Altbaktrischen {taedhyäpaiii , ahurölkaesha ^) u. a. vgl. Spiegel
Gram. S. 102) und im Sanskrit findet (Benfey Vollst. Gram. S.246
§ 621 IV). Vielleicht wurde auch in den arischen Sprachen einst
der thematische Vocal des ersten Gompositionsgliedes durchgehends
oder doch häufig accentuirt, vgl. sskr. vigva : vigm-deva^ vigca-
miira, vigcä-räj (freilich auch vigmtas^ vigväthä).
Ich knüpfe noch einige Bemerkungen über die lit. Composi-
tion an. Bei Bretken finden sich die Composita "^gaidegyste und
sziksznesparnis (oder gaide-, szikszne- f) : Gaidegifte (ac. sg.) Mark.
13. 35; Schikfchnefparnis V. Mos. 14. 16, Schtkfchniefparniu Jes.
2. 20. Jenes enthält das Thema gaidia-, demnach wird aus die-
sem sziksznia- zu entnehmen sein, das jedoch sonst nicht vorz^'
kommen scheint. — Altpreuss. Monatss. XIII. 398 habe ich B>'^
die im lit. vorkommende Umstellung von Compositionsgliedern YiV^'
gewiesen und dafür ryszgalois und medwi?iis (LLD. II. XXVII) 3»^'
geführt *). Das letztere Wort ist im altlit. nicht selten, vgl.: r^^'
piowe thinai Medwini Br. IV. Mos. 13. 24, medwinis SG. 212, !^3^
Joh. 15. 1, 5, medwinije das. v. 4, mcedwinis Br. Ezech. 15. ^
*) Das 6 hat Fr. Müller Sitzungsberichte der Wiener Akademie PL^» ^'
Hist. Classe 70. S. 69 ff. für kurz erklärt; indessen seine Ansicht scheit ^^'
abgesehen von den bereits von Spiegel Arische Studien I. 6 ff. hervorg^^^
benen Gründen, an der Anordnung älterer Zendalphabete (Lepsius Abha.^^'^'
lungen der Berliner Akademie 1862 S. 307) , an jyötu = jyätu = skr.^ J
vätu, an dSis = ddis = ved. ddyis ^ an uhoyö = skr. uhhayoh, mainyf^ -
skr. manyOf äbakhshöhva und raocöhva {-6/iva aus -auhtm, -ah-hvä) u. a.
•) Vgl. auch die Ortsnamen Lackmedien-Medlauken ^ Warglauken-Lc^ ^^'
toargen Hoppe Altpreuss. Monatss. XII. 356, Die Ortsnamen des Regieru«^^^'
bezirks Gumbinnen (Gumbinnen 1877) S. 16.
Zur WortbilduDgslehre. 107
sserdem sind noch zu nennen: kaliboba neben bobkalys (Nesselm.
175) und szlütgtrne statt des zu erwartenden ^gtrnszlüie (Kur-
lat Gram. § 379). — Endlich erwähne ich, dass das Litauische
3n8o wie andere indogerm. Sprachen (vgl. Fick in Curtius Stud.
. 165 fif.; Gott. G. A. 1876 S. 1372) die namenartige Kürzung
1 Compositis kennt; eine solche liegt z. B. vor in vilkätas Wer-
If neben vilkäkis und vilktäkis (Nesselm. S. 79), femer in rfÄ'-
mkas Bäcker neben dü'nkepts, dünkepys (Kurschat Wbch. s. vv.
äcker** und „Brotbäcker"; vgl. yJMnkcBpJB, Pekarus, Pekarczius^^
ndglosse zu Br. I. Mos. 40. 1 Schinkarius Karaliaus Egypio ir
InmjkSy das. v. 5 D'&nkcepjs Randgl. zu piragnikaa, das. v. 16
kkepeiu Randgl. zu Wiriaufis Kepeiu) ; ferner in pü'dzus Töpfer
wn podazedis (Topf-bildner) : podafzidjs Randglosse zu püdzius
'. 18. 6, podfziedzei Randgl. zu Podzei Br. I. Chron. 4. 23 ; fer-
' in szimiininkas ein Führer von Hunderten neben Schimtwadjs
adglosse zu Schimtinikas Br. Mat. 8. 5 u. a. ^)
Ich wende mich zur Besprechung einiger stammbildender
'fixe.
LLD. IL 43. 2 fand sich karalifke das ich (p. XXVII) zu
uss. Bildungen wie aucktimmisku, detwutisku gestellt habe; das
>rt erscheint noch einmal: kdrälifke Post. III. 141. Das gleiche
fix ist in dem Gen. Sg. mieloßirdifkes (Barmherzigkeit) Post. 521
i dem Acc. Sg. Smirdyfchk^ (Tücke) Psal. 55. 4 erhalten. —
\ secundäre Abstractsuffix iä, das in z B. sveikatä an den
mm sveika- angefügt ist, ohne dass dessen Auslaut verändert
[vgl. skr. ghoratd, ksl. slabota, sramota), zeigt vor sich Schwäch-
; des prioiären Stammauslautes -a in nobaßnita (Andacht) En-
:. 36 (vgl. germ. hailipa, hauhißa). Zu nobaßnita vgl. (delei)
fchites (Hurerei) Br. P. II. 366.
Die von Schleicher Gram. S. 124 aufgestellte Suffixform -t-
kas ist aus -e-ninkas (vgl. lett. sinenlks, ma'lzenfks, käjenlks,
jniks, ötreniks Bielenstein I. 288) entstanden. Vgl.:
hurfeniks Br. P. II. 493; Godenikas Br. P. 25, Godenikux Br. Sirach 14.
Griekeniky, Br, IV. Mos. 16 38; Liudenikas Br. Jer. 42. 5; Mainenikyt Br.
*) Auch pedulotas (Nesselm. S. 282) gehört hierher; arklya pedulotoms
omis heisst nicht, wie Brodowski und Mielcke angeben, „ein Pferd mit
issen Füssen"» sondern kann nur „ein Pferd , dessen Füsse eine weisse
ssel haben" {pedula- = mhd. vezzel der Teil vom Hufe bis an das erste
lenk des Pferdefusses) — bedeuten. Peduhtas muss Kürzung von haU-
iulotas sein.
108 Zur Wortbildungslehre.
Mark. 11. 15; muitenikas Br. P. II. 361, Muitenikai Br. INfat. 5. 46, 47, ^
31, 32, muitenikais Br. Luk. 5. 30 u. ö. ; prieydeneninkun (gen. pl., Tagelc
ner) SEE. 95; Priefchenikq, Br Jer. KU. 4. 12; Schimtenikui Br. ApG. S
25; Vkeniks Br. P. 32, 35, Hukenikui Br. Mat. 20. 1, Hukeniko das. v. 1
Jl/o/« Vkenike Br. Sprüche 12. 4 ; Waidenike Mote Br. Sprüche 27. 15 u.
Das Suffix hat schon frühzeitig Verstümmelungen erlitten, vgl
ifck Piragniku uliczios Br. Jer. 37. 21 ; kromnikai Br. Jes. 23. 8; zowa
nikai (Läufer) EE. 21; Priefchniky, Br. Jer. 18. 19; pagalbnik^ Br. I. M(
2. 18; ifchdrodnika (ac. sg.) Br. P. 361; Peßnikus I. Makk. 12. 49, 8G. 14
Frednikus Br. I. Makk. 12. 45, Vrednikui Br. P. II. 323 ; Winicznikamm f
Mat. 21. 83, Winicznikump das. v. 34, Winicznikai das v. 35.
Die volle Gestalt des Suffixes liegt vor in Sapriinfkai (Träi
mer) Br. Jud. v. 8 und prießin^kas T. Mat. 5. 25 ; eine Form i
ninkia- erscheint in ßolininkiump Br. P. 11. 372 und ßolenild
das. 388. An sie schliesst sich die gewöhnliche femininale Fem
'i-ninke zunächst an.
Dass für das Suffix -iojis in der älteren Sprache -tojas (4ä
Jas) erscheine, hat Schleicher Gram. S. 100 bereits bemerkt. Vgl.
gunditoiaa Br. Mat. 4. 3, gunditojas T. das.; ifchgelhetoiaa Br. Jes. 43. \
u. ö.; ifchpuftitoias das. 16. 4; kaufitoiaa Br. IV. Mos. 24. 16, Richter 11. 10
krikfchtiioias Br. Mat. 3. 1; makitaias ^ paprawitaias Br. Köm. 2. 20; ;wr
fzengtaias das. v. 22 und 27; futtoertoias Br. Ebr. 11. 10; uzioeizdetojas T
Luk. 12. 42.
Für das Femininum vgl. perfzenkiaie Wenczawaniftes Br. RÖDi
7. 3 (ebenso 1869); linkfmintoia (sc. dvase) Br. Joh. 15. 26, 16. l"!
Ebenso hat Schleicher a. a. 0. S. 108 bereits bemerkt, das
das Suffix -e;*a- in der älteren Sprache den Nom. Sg. Msc. -e/'fl
bilde, vgl. z. B. Nefchieias Br. I. Sam. 14. 14, dawejas T. Jal
4. 12; aber schon früh findet sich die Form -ejis vgl. z. B. Seieg^
ir Piuweghi Br. Jer. 50. 16. — Das vereinzelt vorkommende Su
fix ijas scheint aus -eja-s entstanden zu sein, vgl. prekijas (Ne
selm. S. 314) neben prakejai T. Apok. 18. 3, 23.
Ein Suffix ^aukä scheint in zydauka Jüdin (Drufilla, k^
buwo Szidauka Br. ApG. 24. 24) vorzuliegen; wahrscheinlich J
doch ist zydauka aus *zydalka = zydelka entstanden i).
*) Beiläufig mögen noch ein paar vereinzelte Bemerkungen Platz ^
denl Auch das Lit. kennt ein „individualisirendes'* Suffix -an (en) ^
aplaidü und palaidü^ die Nesselmann SS. 360, 362 nach Szyrwid anfül
Das Fem. zu palaidü ist palaidone (o. S. 12); 'one entspricht skr. -äni <
dranl u. a.), weshalb -äni nicht dem lit. -Sne gleichgestellt werden darf,
u. a. Benfey Or. u. Occ. I. 268 getan hat. — Scheinbar licj^t ein Suffix -*
vor in nausva Nutzen (Nesselm. S. 417); man fasst das Wort indessen ^
Zur Wortbildungslehre. 109
Das Suffix des Comparativs {esnja) erscheint dreimal als ^^ja-:
hadnefis vz nehadn^ni präßü galt Post 15; did^fnis KS. 283;
acc. 8g. daugqfni AM. 67. Br. P. 411 steht daugnefne, was in
daugmfne zu emendiren sein wird. Vielleicht ist in diesem- ^snia-
die alte, von Schleicher Compend.* 467 postulirte Form des Com-
parativsuffixes erhalten, vielleicht jedoch ist -^snia- erst aus -esnia-
entstanden indem der Nasal der letzten Silbe in die vorletzte trat.
üeber Formen wie ßwentäfnis KS. 65 s. o. S. 55. — Das Super-
ktivsuffix 'iausia- ist zweimal durch "iusia- vertreten: loiffu gerufe
pahima Br. P. II. 378; fu wirufeis Kunigaia Br. P. 357. Die
beiden Suffixformen zu Grunde liegende Form -tansia^ hat sich
scheinbar in aukfchczianfefis Br. P. IL 99 erhalten; wahrschein-
licher ist hier jedoch n Druckfehler (für u).
Um den Begriff eines Adjectivs zu modificiren, wird demsel-
ben in der heutigen Sprache der Ausgang -oka- (lett. -^ka^^ Com-
parativsuffix) gegeben. Die älteren Grammatiker gebrauchen -oku-
statt -oka- wenn der primäre Adjectivstamm auf -u auslautet, vgl.
Klein Gram. p. 23 : Circumflexo notantur Medise Diminutivorum
ab Adjectivis derivatorum, ut gerökas mediocriter bonus, filpnökas
subdebilis ^), funkökus subgravis ; das. p. 66 : faldökua subdulcis a
faldus dulcis, funkökus subgravis a funkus gravis ; Sappuhn-Schultze
Compend. p. 20: faldökus subdulcis a faldus dulcis. — Beiläufig
erinnere ich daran, dass im litauischen Spuren eines Comparativus
sep als *naustva (über Synkope des t s. o. S. 90), naud-tvd auf (vgl. tnartve,
fnartuve), — Oben S. 60 Anm. 2 habe ich das Abstractsuffix -nä erwähnt;
2u den dort hervorgeheben, mit ihm gebildeten Wörtern sind noch palükaua
das Warten (Nesselm. S. 375) und *atil6ana Kühe (in atiUanoa d'enos ruhige
■f*ge, Nesselm. S. 25) hinzuzufügen. Wie hier nä an einen Yerbalstamm auf
*ö trat, ebenso ist es an den Aoriststamm auf -«ö- und den Futurstamm auf
'ija- getreten; so entstanden die Suffixformen -senä-f -snä' (Gott. Gel. Anz.
1675 S. 284) und -sjaml- (lett. -schana, \iU -sind, vgl. Geitler Lit. Stud. S. 75)
'^on denen jene unmittelbar zu der Endung des ved. Infin. Aor. sani {pra-
^'^^häni , neshdni) , diese zu der Endung des griech. Inf. Fut. Act. asiv ge-
^ort. Ebenso wie das s des Suffixes snd gehört das der Suffixe «/a, «ma,
^^*^, sti (vgl. skr. gdbhasti) dem Aorist an.
*) Dieselbe Bedeutung hat silpnintelisy vgl. saldintelts, pilnintvUs (pilnin-
'iei i^T 348 (diligenter), 534), glupintelis, jaiinintelis, nügmtdis (die drei letz-
^^en bei Donalitius), *8tiprmtel%s (Beywel ßiprintelei reihe tq regula laikiti
^^ique necesse est firmissime hanc regulam teuere MT. 386). Diese Ad-
^tiva sind Deminutiva von adj. Stämmen auf 'inta-: stlptiintelta- von *stlp'
'**^-, jaunintelia- von *jauninta- u. s.w.; *silpninta- ^ ^jauninta- u. s. w. ver-
alten sich zu silpna- , jauna- u, s, w. wie lat. gracilento- zu gracilo-.
110 Zur Wortbildungslehre.
deminutus nachzuweisen sind in daugelaus etwas , wenig i
pirmelaus etwas, wenig früher (Nesselm. SS. 131, 293), tem.
Usnis und balieUsnis (Eurschat Gram. § 957); vgl. Bieleo
II. 61.
Im altlitauischen findet sich das Adverbium Compar. ^)
gesnt : daugefni (mehr) Br. Jes. 1. 13; kada prifiekiau toand\
, . . per Szeme daugefni ne eilt das. 54. 9; daugiasn (länger)
556. Es ist adverbiell gebrauchtes Neutrum; vgl. dazu das
Compar. ilgesnei (Nesselmann Lit. Volkslieder n. 223 v. 14, S
eher Gram. S. 220).
Die Meinung Schleichers, die Ädverbia auf -yn, wie auki
geryn, maiyn, senyn, zemyn, seien durch Suffigirung der Pc
sition -na, -n an Adjectivstämme entstanden (Gram. p. 293^
irrig. In der älteren Sprache endigen diese Ädverbia in dei
gel auf "iniui, -inui, -iniu oder iniü *). Man vergleiche :
eijau didiniui Br. Gal. 1. 4; Szeminiui Br. Jes. 47. 1, Weisli. 4. IS
8. 8, z^miniui AM. 62^ ßemmyniui Ps. 59. 12; aukfchtiniin AM. 51, Br. 1
27. 28, Obadja v. 4, Job. 11. 41, Br. F. II. 281; mafziniui Br. I. Mos.
atbullinui Br. II. Kön. 20. 11; artinui Br. Mos. II. 20. 21, III. 9.
linui Br. G. 42; aukfchtinui SG. 145, Br. V. Mos. 1. 42, Richter 20. 2
ginui Br. II. Tim. 3. 9; zemynui 1734 Ezech. 47. 18, aukfchtinui ir i.
MT. 445.
Üaminiu E. 112, zeminiu Post. 214, ßeminiu Br. P. 8, fzeminiu Bi
8. 6, Apok. 3. 12, Mos. I. 11. 7, II. 19. 11, 32. 7, IV. 11. 25, 14. 45;
ßtiniti Post. III. 86, aukfchtiniu Br. IV. Mos. 13. 22, Judith 5. 22, Lr
29, Ephes. 4. 8, Br. P. IL 118, aukfchtiniti hei fzeminiu Br. Jes. B. 22
fziniu Br. L Mos. 8. 3; artiniu Br. Mos. I. 27. 21, II. 19. 21, 24; ati
Br. Jer. KU. 1. 13; ilginiu . . . platiniu Br. Mos. I. 13. 17, IL 26. 16, \
Sachar. 5. 2, ilginiu ir trumpiniu Br. Weish. 7. 18; piktiniu Br. Mark.
piktiniu . . • dauginiu E. 185; toliniu Br. Jer. 5. 23; fzwake fchwitißn
Br. Sprüche 4. 18.
ilginiu iü piktiniu Br. IL Tim. 3. 13; aukfchtiniu Br. II. Chron. \
Vereinzelt findet sich die verkürzte Form auf -yn : %
aukfchiin Br. Jos. 18. 18, t'Ä ilgyn jü iolyn Psal. 74. 23. E
steht -niu für -yniu : artniu Br. P. 253.
Diese Endungen: -yniui, -ynui, -yniu {-niu), -yniü, -y;
sen sich sämmtlich mit Leichtigkeit auf früheres -intüi, 4ntc
*) Dass im altlit. auch vom Partie ein Adverbium gebildet ?
konnte, zeigt siutusiai töricht : Siutufiay man^ gundina K. 82.
*) Die Endung -yna, die Kurschat Gram. § 799 aus „alten Seh:
anführt, kenne ich nicht; die Endung -ymii ßndet sich noch bei Ne
S. 16 in auksztynui (ohne Angabe der Herkunft des Wortes).
Zur Wortbildungslehre. 111
rückfiihren i), d. h. auf das Adverb eines adjecti vischen Stammes
auf 'inia-, dessen Zusammenhang mit den Verbis auf -inii, -inoti
auf der Hand liegt , ohne sich einstweilen jedoch genauer bestim-
men zu lassen *). Die vorausgesetzte Endung 'tniäi ist in der äl-
teren Sprache nicht nachzuweisen, ihre Annahme jedoch ist un-
bedenklich, vgl. einerseits auksztynai neben auksziynui (Nesselm.
S. 16), andrerseits pakalniui Br. L Sam. 25. 20 — pakdlnui^ pa-
kdlnai (Nesselm. S. 174).
Mehrmals ist an die Endung -yniu pleonastisch die Postposi-
tion -na gefügt: pakälniuna (Zmogtcs kayp wanduo pdkdlniuna
ej/ii) K. 77; artiniun^ , . . geriniun K. 43; ziaminiun K. 88; auk-
fchtiniu Glosse zu Aukfchlumon Br. I. Sam. 10. 13, ufzetja auk-
fchtinm Br. Richter 8. 8.
Was über die Bildung der Participia u. s. w. hervorzuheben
ist, werde ich w. u. bemerken. Hier berühre ich nur noch das
Abstractsuffix -imas ^)i es beruht auf älterem ^ama-s (vgl. lett
'Uma'8\ vgl. : po loioiamu rqdafi krauiu praleijmas Br. Sirach 22.
30; toaikäcioiamu E. 47; be redifchko pawadinama (sine legitima
vocatione) MT. 218; atleidamq grieku (remissionem peccatorum)
MT. 277*). Gelegentlich ist, wie im Part. Praes. Pass. , a vor m
gedehnt: nieko be fudumoiomo ne dariii Br. ApG. 19. 36. Kur-
schat hat erkannt (Gram. S. 103; ^), dass die in Rede stehenden
Nomina actionis von dem, von ihm mit Recht angenommenen Ao-
riststamm gebildet werden. Folgerichtig darf man nicht von ei-
Dem Suffix -ima-s oder -ama-Sy sondern kann nur von einem Suf-
fix -mo' sprechen ; vgl. : dirbau ich arbeitete. Stamm dirba- : dirba-
^'8, dirbimas ; viriaü ich kochte. Stamm viria- : viria-ma-s^ viri-
^ö«; emiaü ich nahm. Stamm emta- .'emia-ma-s, emimas ; vogiaü
ich stahl. Stamm ro^ta ;ooyta-ma « , voglmas; gelbejau ich half.
Stamm gelbeja'igelbeja'ma'S ^ gelbeßmas; vdlgiau ich ass. Stamm
^ia-cvalgia-mas, valgymas; gedojau ich sang, Stamm gedoja- :
9^do/a^ma'8, gedöjimas ; ieistnau ich rechtfertigte, Stamm teisina-:
^^ina-ma-s ^ ieisinimas ; mislyjau ich dachte. Stamm mislyja- :
^) -yniuy -t/ntü : -ynuiy -1/111111= impedziu K. 96: fpedzui (^easelm, S. 275).
') Sonderbar und mir unverständlich ist die Bildung ilgainui eine Zeit
W (Nesselm. S. 25).
') Einmal -imia-s, 0. S. 99.
*J Br. P. 195 schliesst die Seite mit fuiu- | c^tnt-, die folgende fahrt fort
**'»««na«. Hier ist a Druckfehler.
*) Vgl. Schleicher in den „Nachträgen zur Grammatik" (Leseb. S. 364).
112 Zur Wortbildungslehre.
mislyja'ina'S y mtslyßmaa und mislymas ; ragavaü ich schmeclcr
Stamm ragava- : ragava-ma-s , ragdvimas. Die einzige Ausnahc
von der Regel, daes die verbalen Nomina auf -tna-s vom Aoris
stamm formirt werden, findet eich nach Schleicher bei den Verb
seiner achten Conj.-Classe; er stellt auf: püliüßmas Eiterui:
(praet. püliavau) und durnü'jimas (praet. durnavaü). Wären dies
Formen richtig, so würden sie schlagend die Richtigkeit meini
Annahme (o. S. 49) beweisen, dass das Praeteritum der VIII. Conj
Glasse dieser ursprünglich fremd und aus der IX. Conj.-Classe i
sie eingedrungen ist: da ü mit o etymologisch gleichwertig ist
so sind die Verba auf -üti und -od gleiches Ursprunges, da diesi
ihr Praeteritum regelrecht auf -ojau bilden , so werden jene eins
ein Praeteritum auf -üjau (vgl. pabudawüjo o, S. 50) gebildet ha-
ben, das sich in püliüjimas, durnüj'imas u. s. w. finden würde —
indessen diese Formen sind unrichtig. Kurschat bildet die zu Ver-
bis der VIII. Conj.-Classe gehörigen Nomina actionis auf -avimas:
püliävimas, durndvimas, sapnävimas u. s. w. mit denen daindvimas
bei Donal. (X. 96 Nes.) übereinstimmt.
Auch zu den Verbalstämmen ist einiges auf Grund des in den
altlitauischen Texten enthaltenen Materials zu bemerken.
Verba auf -inti i) haben in der heutigen lit. Sprache biswei-
len gleichbedeutende Nebenformen auf -inott (Praes. -ino/uy neben
sich, vgl. gärhinti und garbtnöti, linksminii und linksminöii, tti-
prinii und stiprinöti u. a. ^) Beide Verbalbildungen sind auch im
altpreuss. anzunehmen, vgl. dilinai, erschwäigsiinai , nismniinai
(daneben niswiniina) , deren ai am wahrscheinlichsten auf älteres
äj{a) zurückzuführen ist, und Nesselmann Die Sprache der alten
^) Einmal erscheint — abweichend von der heutigen Sprache — «^
Praes. -iniu von einem Verbum auf -inti : nußawinniu (ich vertilge) PsftJ»
101. 5.
*) Klein Gram. p. 180 ist geneigt, die Verba auf -inoti zu den verb.
deminutis zu rechnen: „[Deminutiva plura apud Lituanos dantur, vel in ^
... vel in aujti . . . vel in oju . . .] [Quo pertinere videntur garhinojUf ftoeütur
tinju]. Dazu vgl. Sappuhn-Schultze Compend. S. 41 : Frequentativa sunt,
quae desinunt vel in tu ut Pülineju crebro labor, Siuntineju saepe mitto, •••
vel in 'S^a ut: Darhulüju frequenter aliquid ago. Diminutiva, quae desinunt
vel in ejuj ut Waikfztineju parumper ambulo, klavßineju paululum attendo
mirrineju paululum morior; vel in atr/w, ut pataikawju paululum otior, Ga^
rawju modicum bibo; vel in o/«, ut Sruhoju sorbillo, Linoja paululum pl^^*
GirmoJH paululum bibo. Huc pertinere videntur Garhinoju paululum laude
Sweikoju paululum valeo.
Zur Wortbildungslehre. 113
Jreussen S. 59. Im Lettischen erscheinen den lit. Verbis auf -inoti
entsprechende (auf -indf) in grosser Menge, dagegen dürfte eine
der lit Verbalbildung auf -inu , -ind entsprechende in ihm kaum
vorkommen. Diess spricht für das Alter der Verba auf 'inoii, das
ausserdem noch durch die von ihnen nicht zu trennenden gotischen
Verba airinon , drauhtinon , faginon , horinon u. s. w. (L. Meyer
6ot. Sprache S. 225 § 221) verbürgt wird. Die Verba auf -inu,
'inii hingegen finden keine genaue Entsprechung in den yerwan-
ten Sprachen — über A. Ludwigs Vermutung (Der Infinitiv im
Yeda S. 153) s. w. u. — , wodurch sie sich als jung erweisen. Ich
halte die Verba auf -inti für verkürzt aus solchen auf -inoti; die
Verkürzung nahm ihren Ausgang von der I. Sg. Praes. -iwÄy&(mt),
die entweder zu -inofu, oder, durch Contraction von &;1 zu ^, zu
-«nS(wi), weiter -inu wurde ^). Zu dieser L Sg. Praes. wurde dann
nach Analogie von suM : sükti der Infinitiv -inii gebildet und so
die Flexion der Verba auf -inti geschaffen. Diese Annahmen er-
halten dadurch eine wesentliche Stütze, dass die Bildung -inoj'u^
'inojau, -inoti in der älteren lit. Sprache bei weitem häufiger als
jetzt ist, dass für viele heutige Verba auf -m/t solche auf-t«o/t(-t«a/t)
in ihr nachzuweisen sind. Besonders hervorzuheben ist, dass die
Tollere Form ausschliesslich im Praeteritum und dem auf ihm be-
ruhenden Nomen actionis auf -ma-s nachzuweisen ist; dieser Um-
stand zeigt, dass die verkürzte Form hier zuletzt eingedrungen ist,
dass man eher z. B. sodinü, sodinti (sodfti) als sodinaü sagte, dass
lUkch Analogie von sukü : sükti eher aus -inu der Infinitiv -inii,
als nach Analogie von sukü : sukaü das Praeteritum -inau gebil-
det ist. Man vergleiche nun :
pikitnoios Br. Mat. 13. 57; apgiedinoio Br. Mat. 22. 6; pcOunkinoiei Br.
Jes. 47. 6; datcgjinoioß Br. ApG. 7. 17; ne pajaigierinoia Br. Mat. 11. 20;
V^mrtinoia Br. I. Makk. 4. 61 ; garhinoia Br. Tob. 7. 17; ania iruftinoia ir
f^^fehinoia Br. Jes. 63. 10; pajsiminhfchtinoia Br. II. Kön. 18. 19; kibinoia
Br. Pg. 78. 58; warginoia Br. I. Makk. 13. 32; ugnimi ifchdeginaie huwa Br.
Bwoch 1. 2, fudeginoio Br. ApG. 19. 19, fudeginoia Br. Arnos 2. 1, fudeghi-
""^ Br. II. Makk. 6, 1 1 ; pc^fißeminoia Br. P. 70, paauhfchtinoia . . . pafze^
^inoia Br. Sirach 33. 12, Kaip Mofefchus pufchczoia fzaUf paaukfchtinoio^
»fihitaipo tur Szmogaita Sunus paaukfchtintaa huti Br. Job. 3. 14, Szmones
Wsur paaukfchtinoiei ir pagarbinoiei , nei anas paniekinotei Br. Weish. 19.
^I) kadangi ghis i^ paniekinnoiens ira Br. II. Mos. 21. 8; apiekinoio Br. I.
*) Auch das Lettische bildet von Verbis auf -inät das Praes. -inu (no-
^«n -inäju).
9
114 Zur Wortbildungslehre.
Job. 2. 11; Szemen ifchbiaurinoia tos Obiwietelei Br. Jes. 24. B, fubiauritu^'^^
das. 43. 28; ifchplatinoia das. 45., 12, ifchplatinoiau Br. Sirach 24. 22, Ch^rv^
binai ifchplatinoia fawa Sparnus Br. II. Mos. 37. 9; artinaiafe Br. Luk. 19.
37, Ir kaip artitioiofe Egyptopi Br. I. Mos. 12. 11; fudairinoia Br. Kolos. 1.
22 (vgl. o. S. 64); vgl. noch: paßipprinojei Daw. Pam. 8, paßiprinoia Br.
Sirach 44. 24, MT. XXIX, ßiprinoiosi Br. ApG. 9. 19, ßiprinaioß (corrigirt
aus -ncE/e) Br. II. Chron. 26. 8.
paßveikinoghimas (der Gruss) EE. 148, 158*); Sudeginoimo afßeras Br.
II. Chron. 24. 14 u. ö. ; ia . . . ßiliginoima MT. 35, 56, priliginojmus das. 86;
apteißnojmo das. 142, apieißnojma das. 349; prießh . . . gundinofmus das.
316; be , . . papiktinojma das. 410; vgl. noch: anis iumua bus palinkftninoghi"
mu Br. Ezech. 14. 23 ; delei paßiprinoghimo Br. P. 58.
Zu der verkürzten Bildung -inu, -inii vgl:
paaukfchtinoiau corrigirt in -tinau Br. Jes. 1. 2, paaukßhtintas Br. Sirach
44. 23; padttkfintas das. v. 22, nei padukßnti nei pamaßinti Br. Sirach 42.
22; ^fch im padaukfinfiu ne mc^zinfiu Br. Baruch 2. 34; ißhplatinarUf (ac.
8g. part. praes.) Br. Dan. 4. 17; Kas garbim Br. Sirach 17. 25; Ilfch toMoe
pßßeminoiaUf a eßh taw^ antra karta tiepc^ßemitifiu Br. Nahum 1. 12; ßma-
nes apfunknitas (aus -kintas) Enchir. 5; Sudeirinai SG. 24.
Was Über die Verba auf inli bemerkt wurde, gilt auch für
die auf -dinti : sie sind Verkürzungen von solchen auf -dinoti (lett
dinät) 2) , vgl. :
paßakidinoiau Br. Jes. 43. 12, paßikidinoia das. 45. 21, apßikidinmfi
(ac. sg. part.) Br. P. 93; ußmußdinoia Br. II. Chron. 36. 17; paßididinoia
Br. I. Kön. 22. 35; ißhplakdinoia Br. P. II. 338; padaridinoio Br. Tob. 1. 6;
apßkrikfchdinoio Br. Mark. 1. 5; nuwefiinoia Br. P. 11.213: ißhdedinoia Br»
Jer. 36. 20; atw^zdinoio Br. Judith 2. 9; pakirßLinoia das. v. 17, nukirfdi'
no«aw Randglosse zu Janas ira, kurj eßh nukirtinoiau Br. Mark. 6. 16; «^
toadindinoia Br. I. Sam. 22. 1 1 ; kepdinoia Br. Jer. 29. 22 ; atimdinoia Br. I«
Makk. 1 . 23 ; Mana Tiewas mane prißekdinoia ir biloia Br. I. Mos. 50. Ö.
Für die verkürzte Bildung auf -dinti vergleiche:
buwa aptraukdirt^n Br. II. Kön. 18. 16; ne prigaudinkes Bei zu Babel v. 6?
pamiißhdinoia . . . prißakidina Br. I. Makk. 1. 25, paßkidinau Br. Jes. 48. ö;
piaußidino (sie Hessen beschneiden) K. 139.
Neben -inoii, ^dinoti finden sich gleichwertig auch -tW/i, -i^'
nett : paraßinelus (um sich schätzen zu lassen, eigentlich: um sieb
aufschreiben zu lassen) KS. 16; düdams prifigaudineti Br. Siracb
19. 4; O Jefu naplakdineio Br. Mal. 27. 26. — Vermutlich sia^
ß.
K
ii
^) sveikinoti heisst nach Nesselm. S. 509 „anfangen gesund zu werdet»***
ä) Dass das d in -dinti, -dinoti lett. -dindt die Wurzel dd (lit. ^'^
vertritt, zeigen sehr deutlich folgende Stellen: nudurdinfim Randglosse ^^
doßm nudurti Br. Judith 5. 26; Dükigi ißhßhaukti Interlinearglosse ^^
ifchßhaukdink Br. Richter 7. 3.
Zur Wortbildungslehre. 115
4naii und 4neii verschiedene Umgestaltungen einer gemeinsamen
Grundform inäii ^).
Das in der Endung -inii konnte zu f, weiter zu y werden; in
Folge dessen berührten sich die Verba auf -init mit denen auf
-y/t (ksl. -tVt) 2), deren Conjugation sie zuweilen ganz angenommen
haben. ^ Nachweisen lässt sich diess jedoch nur in wenigen Fällen :
für knkaziyti und päntyii (pfänden) sind in der älteren Sprache
*krtk8ziinii und *pantinii nachzuweisen {Priftwerfkite apfikrikfch-
iindamies kiek wienas Br. P. 95; nupantink Br. Sprüche 20. 16,
^27. 13); vgl. dazu noch apnüdintas walgis (vergiftete Speise) AM.
72 (bei Nesselm. S. 423 apnüdytas) und walg^ket T. Mat. 26. 26.
In der litauischen Verbalbildung tritt bekanntlich häufig ein
suffixales e auf. Es findet sich in den secundären Verbis auf -e7t,
, m.Q.seilejUy seile jau, seile ti, die zu den slav. abgeleiteten Verben
auf -iii gehören (umSje^tr , umS-ti); ferner in der I. Conj.-Classe
z. B. skambu, skambejau, skambeli, deren e vielleicht dem ksl. S
ia mtre-fi, zire-ti (mtre-tf , ztre-tt) , gr. t] in ßooKTJ-acOy d'elij-awy
xvTtT^-ao) (ßoaxe-Te, ^«A«-w, TVTtTe-ze) gleich zu stellen ist ; end-
lich in der IV. Conj.-Classe z. B. regiü, regejau, regeti, deren e
noch besonderer Untersuchung bedarf. Für alle diese e erscheint
in den älteren Texten, zum Teil nicht selten, <;; vgl.:
yu8 ßmones dal man^ gedys ir perfekin^ EE. 180, fu perfekiti^imais
(cum persecutionibus) MT. 386; klaufin^ti das. 530; tirdin^ti (forschen) Psal.
77.7.
jra kalb^a (dictum est) MT. 396, kalbet das. 420, nukalh^jmas das.
^25, mkalbqjmai das. 450, kalb^ das. 451, i/chkalbqtini das. 459, Zodü kuri
^Ih^iea efmi das. 498, jra kalbqie (sie haben gesprochen) das. 537; ifchgel-
^» das. 274 , ifchgelbqtas das. 370 , pagelb^i das. 457 , ifchgelb^ti das. 504 ;
^) Kurschat Gram. § 1285 Anm. 1 erklärt alle Verba auf -ineju für De-
Diinutiva; bei Sappuhn-Schultze o. S. 112 Anm. 2 erscheinen sie als Deminu-
tiva und Frequentativa. Ein unverkennbares Frequentativum auf -ineti ist
*^Miz%net% hin und her tragen : Ponas tieliepes ^h*, Kuna fatoa nefchmeti Nei
f^nelefna rakinti SG. 123; ein anderes ist dirbineti an folgenden Stellen:
^kfchpatie ne dirbinek, nea ne efmi wertas Br. Luk. 7. 6, Martha labai dir-
^««0 flußidama das. 10. 40. Bei Nesselm. S. 128 ist dirbineti reines Demi-
nutiv. — 'Wie man sieht, gilt Kurschats Bemerkung für die ältere Sprache
nicht.
*) Einmal steht ie für das g eines Verbs auf -yti, in: fkaitiek MT.
^X. Wahrscheinlich ist hier aber ein Druckfehler anzunehmen; auf /Äat-
iuik folgt nemlich unmittelbar tiektai*
9*
116 Zur Wortbildungslehre.
,Pcamh^ti das. 426; idant zadqiu das. 452, apßad^ies das. 506; neder^ia A>^*
44; ieng bud^tumbime MT. 471, Bud^kite das. b\\\ fergi^oieilS.. HO.
Kriflfts fakofi kenteftfes ir mirfens Br. P. 262, didzius wargus ksntenttc^^'
bei Br. Ezech. 22. 5, kent^'^ MT. 362, kentqti das. XXXVIII; dwy tur^ me^iti
maÜuweje EE. 134 (Mat. 24. 41), Ohya tnr^ ghy ant wiffa lobta paftcditi d^s.
135, kur/ai prigatawiti tur^ tawa kielte pirm iawes das. 6, alba wiena tur^
neapikanto , o anirc^ mil^ das. 111, tur^s tawe ant ranku n^choti das. -4^4,
reges ghy 8 nor(\ ir pilnibe tur^ das. 216, anis mielafchirdiße aptur^ das» 130,
kü tur^ X/uditi das. 184, tur^ (III. fut.) SEE. 50, kur/ai ing ghi intik^u . • .
aptur^tu amßinaie giwata MT. 146, Idant . . . aptur^tu das. 166, ujchtuf^i
das. 211, iei tur^tu das. 322, nebetur^dami das. 503, tur^umbime das. 528,
aptur^kite das. 540, tur^tumbei AM. 46, tur^ das. 10; idant ir yus intiki^um-
bit SEE. 214, tik^kite Euangeliiei MT. 141, intikqtu das. 274, ^t'A^^t das. 339,
tik^dami das. 378, ieng . . . ^tA;^e4 das. 394; nekurie tq ßow^dami EE. 210,
SEE. 2\2y ßow^ia MT. 360, i/chßow^i AM. 3; «cra weifd^hima ant perß^nu
yemimp SE. 39, weifd^dami MT. 504, priweifd^ia AM. 44; /e%a EE. 73:
gird^mi MT. 486, 497; pen^toiei (nutritores) das. 434; gied^tiefi (sich sobä-
men) das. 281; ieng . . . pergal^tu das. 142, gal^tu das. 156, 196, negal^otne
das. 415, pergal^a das. 428; rc^^m EE. 10, regi^iu K. 86, r^^^t MT. 359,
apreg^ti das. 486; mtV^^i SE. 9, 10, kurs fatoa ßiwata mil^ EE. 166, 2Vfjp
Diewaa Swieta numil^a MT. 328, 500; nor^ia MT. 442, 469, nor^tumbei AM.
10, nor^Jam« KS. 259; pafilit^ia MT. 447, neprifilit^ das. 518; iV2ait^ ti/bÄ-
mok^u (bezahle) MT. XXX; nemin^ti neniin (er erinnert sich gar nicht)
AM. 28.
Ausserdem vgl. : fchlaw^jmas (Segen) MT. 455 (cf. szlov^k
Nesselm. S. 528); idani . . . iauiqtu (ut sentiat) das. 132; inff
kleid^ghima (Irrtum) EE. 130, nekleid^kii SE. 35^); sowie ^pase-
A^ya« (Nachfolger) : Apafchtolams teipaieig ir tu pafekqtems MT.212«
Ich vermag die in Rede stehende Erscheinung nur; durch die
Annahme zu erklären, dass das Lit. früher eine Verbalbildtt«g
Praes. -enju , Praet. -enjau , Infin. -enti besass , die durch Ueber-
gang von en (vor Consonant) zu e mit den abgeleiteten Verbis s^^^
-eju, .-ejau, -eti zusammenfiel und historisch zu ved. ishanya, k?"
panya, damanya (die A. Ludwig Der Infinitiv im Veda S. 153 ^^
den lit. Verbis auf -inti stellt) und den griech. Verbis auf ^ac^^
(=:avio)), wie ()Qf,iaiva)y arjfialvcjy xaXeTtCLLvu)^ gehört. Zur Zeit j®"
nes üeberganges wurde diese Bildung unklar und das <? drang ^^*
ihr in manche Stellen, an denen historisch nur e berechtigt war *^'
') *jauteti findet sich in der Bedeutung „wachen" Br. Luk. 2. 8: 4«^«^^
piemens taieg fchalije iautedami; zu kleid^himay nekleid^kit vgl. klieci^^
Geitler Lit. Stud. S. 92.
*) akenti eggen (Geitler Lit. Stud. S. 76) legt die Vermutung nahe, ^ *^'
das gewöhnliche eketi, ak'eti auf ak^ti beruhe.
Zar Wortbildungslehre. 117
Die litauische Sprache besitzt — in geringer Zahl — inten-
v^e und frequentative Verba auf -Mrf, -forf, wie äugalüti schnell
die Höhe wachsen (äug(i), darbaUii immerfort arbeiten, sich
Lufig mit etwas beschäftigen ^) , zirglidti mit gespreizten Beinen
hen {zergii) u. a. Sie berühren sich äusserlich auf das engste
it den deminutiven Verben, wie sdrgaliüii kränkeln (sirgti), atim-
•« kleine Stücke herunternehmen, abzwacken, zupfen (imli, Geit-
• Lit. Stud. S. 78) *). Beide Arten von Verbis sind scharf von
lander zu sondern, denn während die letzteren einfaches demi-
irendes / enthalten, ist das ableitende / jener aus dl entstanden.
B älteren preuss.-lit. Texte zeigen dieses noch bisweilen, schon
Llzeitig aber hat die Verwandlung von dl in / stattgefunden.
►■•• •
*8U8ieidlüti : Jefus daßnai fuffieidlawa fu pafiuntineis fawa
X ging Jesus mit seinen Jüngern gern hin) EE. 189, Jefus daß-
i fuffieidlawa SEE. 196.
*pareidlü(is, *tversdlüti : nieku budu . . . aileidimop grieku po
itaia Diewa nepareidlawos , kaip Popiezifchkei tq fwietifchkoghi
da faziniump toerfdlawa (Nequaquam . . . pertinuit ad . . . remis-
>iiem peccatorum coram Deo, ut Pontificij hunc morem politicum
• ad conscientias accomodarunt) MT. 290.
^priraszydlüii : Minikai karalißoie Popießifchkoie zmogui neat-
mufem walna toale prirafchidlatoa daiktüfa dwafifchkäfa (Monachi
regno Pontificio homini non renato liberum arbitrium tribue-
nt in rebus spiritualibus) MT. 137.
*aiminedlü(i : Augußinus . . . faka : Chrikfchtq krauiumi
hristatis raudonüienii, Ir D. Lutherus teipaieig tuloie wietoie aU
incßdlawa (Augustinus . . . scribit: Baptismum sanguine Christi
ibere. Id quod etiam D. Lutherus multis in locis repetivit) MT.
14.
*pridüdl'äti : . . . nenaudingu ceremoniu . . . kurioms maci
dzinifchkaie pridüdlatoa (inutiles ceremonias . . . quibus vim ma-
ßam tribuerunt) MT. 263.
^) In der älteren Sprache als *darbaliüti nachzuweisen: darhaliawa ir
*^no8 AM. 76. — Bei Klein lautet dasselbe Verbum darbul&ti: „Alia (sc.
^a) in 4/**> ut darbul^'u frequenter, crebro aliquid ago" Gram. S. 129;
"iso bei Sappuhn-Schultze s. o. S. 112, Anm. 2.
^) Ebenso im Lettischen, vgl. Bielenstein I. 310.
118 Zur Wortbildungslehre.
*t8Z8akydlüii , *siovedlütt , ^budlüii : ifchkei fawa praßojty^Ui
po akimis Baßniczes ifchfakidlawa, iog, kaip tadai buwa papro€'i^i
per kiek dienu ßowedlawa Baßniczoie , fu zenklais kaltjbes^ a f^o-
tamgi ifchkei budlawa prijmami (commemorabant sua delicta pu-
blice coram ecclesia, ut, sicut tum consuetudo erat, per aliquot
dies starent in templo, cum signis reatus, et deinde publice reci-
perentur) MT. 282.
*nupelnydlüii : per tatai nieku budu nenupelnidlawa atleidima
grieku (nequaquam merebatur remissionem peccatorum) MT. 283.
*vadindlüti .• . . . darba Aipirkima, delei kurio fenoj Baßnicza
wadindlawa evxccQLOTiav alba dekawojma (opere Redemtionis, pro-
pter quam vetustas usa fuit appellatione evxoQtariag) MT. 318;
rafchtifiikai Weczere Pona dyaTtrjv wadindlawa (scriptores coenam
domini äyaTcrjv nominarunt) das. ; fenieghi orthodoxi Weczere Pona
nüg furinkima avva^iv wadindlawa (veteres orthodoxi coenam Do-
mini a congregatione avva^iv nominarunt) das. 319.
*darydlüti : Pharaonaa . . . ant waiku Ifraela . . . nepakaiu
daridlawa (Ph. . . in filios Israel . . . stimulos exercuerat) MT. 348.
^badgdlüti : kaip kunigai Baal drafke alba badidlawa faux^
kunus (ut sacerdotes Baal fodiebant sua corpora) MT. 373.
*prasineszdlüti , ^palaikgdlüti : Tqwai . . . prafinefchdlaw^
wiffokeis lemiumais, gerq teipaieig faßine palaikidlawa (Patres . • •
excellebant omnibus virtutibus et bonam conscientiam . . retin©"
bant) MT. 460.
*suvalydlüti : moieris . . , fu didczu blagnijmu atgalos faweft
fuwalidlawa (uxores . . . horribili levitate rursus sibi adjunxenint)
MT. 467.
*apsiteplüii, *pa8iatydlüti : kurie baifiomis ir ifchkiomis biO'^'
ribemis apfiieplawa . . . ipaczoje fiikroio wietoie gedulingüfa f^'
büfa . . . paftatidlawa (pollutos atrocibus et manifestis sceleribi^^
. . . coUocare in certo loco templi sc. mos fuit) MT. 290.
*atailüti, *laizylüti, Hinksmindlüii : Schunis iopi atailawa ^^
wotis io laißilawa, A thü ghi linkfmindlawa SG. 145 (die Hut^^
liefen zu ihm, leckten seine Schwären und trösteten ihn damit)-
*atailüii : ie atailawa ihe ir apfikrikfchtidina the Br. Joh. 3. -^
^eilüti : Ir gimdiiaiei ia eilawa kiek meta ing Jerufalem I^^'
Luk. 2. 41.
*aprinklüti : anis pirmofias wietas aprinklawa EE. 115, S^E-^-*^
123 (Luk. 14. 7).
Zur WortbilduDgslehi'e. 119
Bszlüit : karrui derantis Wirai butoa, kurie Skidq ir karda
wa Br. I. Chron. 6. 18 i).
\ryWi : Tatai jra tos, kuri mes tureiom vfl apiüka ir
ome pakalhiedami EE. 149 (Weish. Sal. 5. 3), nütarila-
r verspotteten) SEE. 157.
nlütt : pafchwenti?nma prijmlawa (sie empfingen die Weihe)
6, SE. 42.
Mit : Ani fchtoenies iada turelawa Soraßa pagal paiun-
na kalini ßmonemus ifchleißi EE. 202, SEE. 206 (Mat.
tiszlüii : kiekwienas hukinikas Welikaa awina ufch fawe
fawa fcheimina pamufchlawa (mactabat agnum) AM. 42.
ien ersten Blick scheinen die obigen Formen auf -dlavd
lavä entstand, vgl. o. S. 91 Anm. 3) Umgestaltungen der
:f. i^davä) zu sein; bei genauerer Betrachtung lässt sich
acht nicht aufrecht erhalten. Sie gehören vielmehr zu
f 'dlüti (lüti) *), die ich für abgeleitet von Nominibus
halte^); Suffix -dla- glaubte ich bereits oben S. 85 in
ü: 'kla- erkennen zu dürfen. Es entspricht dem lat. -bulo-
lerhsi auf -dlüti scheinen sich so auf das engste an lat.
e fahulari, latibulari, pabulari, aiabulari anzuschliessen ^).
^se Erklärung könnte jemand einwenden, dass mit Suffix
kla-) im Lit. besonders nomina instrumenti gebildet wer-
dass es deshalb nicht wahrscheinlich sei, dass es zu-
den Grundformen der obigen Verba mit frequentativer
Qsiver Bedeutung enthalten sei. Dieser Einwand wäre
janz nichtig, denn in z. B. giriü'klis Trunkenbold, rj^/o-
ier sind Nomina auf -kla- mit eben solcher Bedeutung
, wie man sie für die Basen der Verba auf -dlütt anzu-
at.
1. das. 13. 8, 84: kurie nqfchodawa Skidas ir Ragotines,
und nicht -dlauti ist als Infinitiv anzusetzen; Hailatdi {kog hay-
I Norint yr fmerti regieöia K. 68) ist von hailiU abgeleitet.
I ihnen selbst sind dann wieder Nominalthemen entnommen, vgl.
euer (Geitler Lit. Stud. S. 106) neben aprinklatoa, lett. neschiava
bch. S. 171) neben pan^chlatoa»
. auch ahd. italjan von ital, ags. idel ursprüngl. „vergänglich"
; Suffix 'del(a)j 'tal(ä) zu lat 'bili-s in sta-bili-s u. ».).
120 Zur Declination.
Zur Declination.*)
Ich bespreche die Declination der Substantive, Adjective, P»r-
ticipien, Pronomina und Zahlwörter indem ich die in den mir be-
kannten altlit. Texten enthaltenen beachtenswerten Formen naXih
der Reihenfolge der Numeri und Casus verzeichne und zu erkXär
ren suche. Ich bezeichne mit L die a-Stämme , mit 11. die ^"^^
Stämme, mit IIL <^- Stämme, mit IV. /e^-Stämme, mit V. t-Stämiacie,
mit VI. 2^-Stämme, mit YII. consonantische Stämme.
Substantiv a.
Singtdaris.
Nominativ.
I. Ausgang meist -aa oder -s ; daneben -os : Nefa PONOS *) nere» ß
Ifraelu Br. II. Chron. 25. 7, Wiros tos tur gieditis Br. Sirach 25. 24, %/ch
hur hnwa krikfchtos Jano Br. Mat. 21. 25, Iß tos priese/lies Hahdkukas Fra-
räkos wärgays pdplud^ ßaukia KS. 59. IL Endung meist -/a«, daneben -/«
(z. B. Ifchganitoies EE. 9) , woraus -es : Berneks Br. F. 73 *) ; ferner -i«
(bez. is): nufzuditois Br. Jösua 20. 3, 6, perßengtois Br. P. II. 361, ZeU^tm
Enchir. 15, apgintois SG. 106, linkfmintois das. 201, Ifchgehetois (= -gelV)
Br. P. 71; ferner -js: kraugs Br. P. 393; endlich ist -j(ay ganz von einem
vorhergehenden langen Vocal absorbirt (vgl. o. S. 66)*): kraus SG. 34, ffi'
weifdetos (Speisemeister) EE. 26, ifchganitos Enchir. 52, SE. 4S^ ßoecziu ^«"
letos das. 39, ^^reditos (corrigirt aus -tojis) Regent" Randglosse zu JofefP^
huwa ponas Szemeie Br. I. Mos. 42. 6. III. Endung in der Regel a ; d^^^®'
ben q: nauienq K. 134, Pagalhc^ Psal. 14. 8, taw<\ Rankq das. 139. 10; ^
raliß mit abgeworfener Endung s. o. S. 70. IV. Endung in der Regel ^
(DwaJJa EE. 48 = dvasia? oder zu III?), oder e (ie); daneben ^: iau ^^
periednotä yra rußibq Diewo Post. 25, kalt^ das. 521, ßwiejib^ das. III. 2^)
^) Die litauische Declination ist neuerdings behandelt von Leskien (I^*®
Declination im Slavisch-litauischen und Germanischen. Leipzig 1876). Ich ^®"
daure, in sehr vielen Punkten von Leskiens Ausfuhrungen abweichen zu inü^-
sen, habe mir indessen Polemik gegen dieselben versagt, weil ich hoflfe, iit>&^'
zeugt sein zu dürfen, dass Leskien, nach Durchsicht des von mir gesamr^®^'
ten Materials, auch ohne dieselbe manche seiner Ansichten ändern wird.
*) Das S ist vielleicht erst später zugeschrieben.
^) Berneleis (Kriftus) das. 109 ist Druckfehler für Bernelies,
*) Vgl. Kurschat Gram. § 519.
Zur Declination. 121
a^ Psal. 89. 50, Du/ch^ das. 130. 5, teißjb^ T. Rom. 1. 17. VI. Endung
der Regel -us ; aus -jus ist -w geworden , in : neprietelis EE. 27, 56 (««-
'wfeÄw das. 31), prietelü T. Joh. 11. 11 *); zuweilen erscheint am: imagaua
LD. I. 33, 1 1 *), Kriflaui Br. P. 74, Darikem teipOf kaip darens ira Sehtcen-
9 Karaliaus Dowidaa das. 263, Diewas ira mano Karaliaus Psal. 74. 12;
hlerhaft sind die Endungen -üs (Jeßa Br. P. 255) und '^s (Tawa fun\is
ihmonas hus karalimni Br. I. Kon. 1. 17). VII. ßmo Br. G. 120, Piemo
• P IL 55, toanduo K. 68.
Zu PONOS u. 8. w. (I.) vgl. Schleicher Gram. S. 340 (zu S. 32)
d zu Donal. S. 335. Aus nauienq, ruftibe u. 8. w. (HL und IV.)
rf man nicht schliessen, da88 der Nom. Sg. der -ä- und -jä-
emen einst durchgehends auf -q auslautete, sondern dass aus
r grossen Zahl der einen Nasal enthaltenden Casusendungen ih-
• Paradigmen der Nasal gelegentlich in den Nom. Sg. einge-
iingen ist. Unzweifelhaft endete der Nom. Sg. der -^-Stämme
iher zuweilen auch auf -o und es ist nur Zufall, dass derartige
rmen nicht vorkommen, vgl. den Nom. Sg. Fem. der bestimmten
ijectiva (gerö-ß), preuss. gywato, menso u. a. — Die Nominative
tagaus, Kriftaus , Karaltatis erhalten ihre Rechtfertigung durch
ad, bäzdm Yt. 10. 75, asbäzdua Yt. 14. 12, apers. dahydus (Spie-
1 apers. Keilinschriften S. 202), got. sunaus Luk. 4. 3, diabulaus
s. V. 5 u. a. (Leo Meyer Got. Spr. § 431 S. 574 ») ; vgl. Benfey
3ber die Entstehung des ig. Vocativs S. 59 f.).
V o c a t i V.
I. EnduDg meist -e (Miftre Mat. 12. 38, 19. 16, Mark. 10, 17), die zu-
eilen schwindet (vgl. o. S. 70), daneben -ai.'Mißrai gerafis Br. Luk. 18. 18,
ißrai das. 3. 12, 18. 8, Mat. 8. 19, Mark. 4. 38, 9. 38, Joh. 3. 2 ; Tewai
^ahamai Br. Luk. 16. 24, 30, Tewai das. 15. 12, 18, 21, 16. 27; Latrai
tingü Tarne Br. Mat. 25. 26. II. Plebone ir koznadij Enchir. 9, berneli
2. 154, Jaunikait Br. L Sam. 17. 58; einmal erscheint die Endung -u:
Wchpatie^ mana gineiu (am Rande ola) ne tilek man Br. Ps. 28. 1, häufi-
f -aM : Brolau Br. Jer. 22. 18, Gana manj manas £rolau, laikikes kq. turri
I. Mos. 33. 9, paniekinfoiau Br. Jes. 33. 2, Ifchganitoiau Psal. 17. 7, fu-
^eiau K. 167, abgineiau K. 193, daweiau KM. 27. VI. Regelmässige En-
^g ist -auj einmal -aus: Po tawim eime, funaus Ifai Br. I. Chron. 13. 18;
*) Kurschat a. a. 0. § 696.
*) Ist von mir mit Unrecht in zmagus geändert; auch der handschrift-
ö Text in Br. Ko. hat £sti Szmogaus pilnas,
*3 Die Nominative auf -aus hat Bernhardt in seiner Ausgabe der got.
^^ sämmtlich beseitigt; gewiss mit Unrecht.
122 Zur Declination.
zweimal erscheint -u: O Je/u Chriße Br. G. 7, J^u Chriße faugok mu9 da
17. VII. Von den regelmässigen Formen weicht ab: o biednas piemen
Post. 64.
Der Vocativ auf -at (I.) ist meines Erachtens ursprünglicl
femin. -^Stämmeu eigen. Sie bilden im Sskr. und Altbaktr. ih
ren Vocativ auf zweierlei Weise, auf -a i) und auf -^ (= dt*))
vgl. ved. amba (Grassmanu Wbch. S. 96) neben z. B. amliUm
(das.), zend. zaothra und zaothrS (Justi Zendspr. S. 120). D&i
Lit. muss sich einst bezüglich der Bildung dieser Form eng an dii
arischen Sprachen angeschlossen haben; aus dem Femin. drani
der Vocat. auf -a» in die Declination der masc. -(^-Themen, di
sich an die der femininalen anschloss, vgl. buwa Spiegas ifsiunim
Br. II. Sam. 15. 10; kofnadieia (nom. sg.) Br. P. II. 83; Keim
eß nug (mertiea Chrißus , Kaip karßige labai maizntes SG. 64 ']
Die masc. -a-Stämme haben schon frühzeitig gleichbedeutende -a
Stämme neben sich erzeugt: neben koznadej'ä (Eurschat Wbch. s
V. Prediger) aus poln. kaznodzieja ist koznadejas (Nesselm. S.206
gebildet; zum Teil sind sie ganz in -a-Stämme umgewandelt: fii
*8pega (poln. äpieg) ist szpegas eingetreten. Diese, aus -(i-Stäm
men entstandenen -a-Stämme haben den Vocativ auf -ai bewahrt
und so ist er in das Paradigma der letzteren eingedrungen, wo e
sich vereinzelt erhielt*), während ihn die Declination der -4-The
men frühzeitig aufgegeben hat. — Formen wie koznadij\ berneh
Jaunikait (IL) sind klar; gineiu lässt sich syntaktisch als Instrn
mental auffassen. Einfacher indessen wird die Form für Vocai
erklärt ^) ; sie schliesst sich an lett. Vocat. wie tewu (Bielensteu
IL 9) und ist, wie ich glaube, ursprünglich der -t^-Declination ei
gen (vgl. got. sunUy daufu L. Meyer Got. Spr. S. 574, gr. Ttr^ni
Ixdv u. a.), aus der sie in die -a-(-ya-)Declination eindrang, wi
*) Vgl. gr. Toyota, Uigaa, äol. vvf4(pa,
*) Anders urteilen über das e Benfey Vocat. S. 82 und Schleicher Coff
pend.' 574.
') Der Nom. -ßige könnte auch einem -«-Stamm angehören, vgl. »h<
-gengio (und-gengiot lant-pikengeo u. a.).
*) Ueber sein Vorkommen in der heutigen Sprache vgl. Schleicher Grau
S. 175, Eurschat Gram. § 499, Mielcke Anfangsgründe S. 27 (Nahaga^
Draugay).
*) Der von Smith De locis quibusdam etc. II. 37 Anm. besprochen
Vocat. Sg. Fem. auf -u (o adaiu o acus) ist vermutlich aus -o entstanden m^
vocativisch gebrauchter Nominat. (s. o.).
Zur Declination. 123
derVocativ auf -ati: Brolau, paniekintoiau, fuiwereiau (Schleicher
Gram. S. 182, Kurschat Gram. § 517*), vgl. die ksl. Vocative
hraju (kraj), koäu (koär) u. 8. w. — Der Vocat. funaus (VI.) ist
jin vocativisch gebrauchter Nominat. auf -aus (s. o.), die Form
Jefu ist aus dem griechischen entnommen; piemenie endlich (VII.)
st vom Stamm pemeni- gebildet, vgl. Kurschat Gram. § 726.
Bezüglich der Betonung des Vocativs ist eine Bemerkung Kleins
iram. p. 39 anzuführen : „Localis in e, qui in Nominibus Substan-
ivis 08 finientibus Vocativo similis est , distinguitur tamen ab illo
Lccentu: Vocativus enim accentum habet in penultima, Ablativus
1 ultima, qui inde quoque puncto supra e finali differentiae causa
ttsigniri potest, ut Vocativus sit Pöne, Abi. Pone/^ Kleins Beto-
lung des Locat. (pone) stimmt zu der heutigen, seine Betonung
.68 Locat. ipöne) aber weicht von der heutigen (pone) ab. Zu
fleins Betonung vgl. Schleicher Gram. S. 203 § 93 Anm. und
lachträge zur Gram. (Leseb. S. 347, zu S. i76). Die Betonung
•ww ist unzweifelhaft die ältere, oder doch mindestens eben so alt,
rie die Betonung pone, vgl. Benfey Vocat. S. 35.
Acensativ.
Der Accusativ endigt meist auf -» {algan Br. Mat. 10. 41,
fcÄtten Szemen Br. I. Mos. 24. 7, akmenin Br. Luk. 19. 44, toan-
^mn SG. 218) oder nasalen Vocal, der jedoch in der Schrift nach
lassgabe des o. S. 29 ff.. (vgl. z. B. huma Post. III. 121) bemerk-
en behandelt ist. Besonders zu beachten sind die im folgenden
«merkten Formen:
I. Tiewe ifchlaikik iüs mg (übergeschrieben per) tawo Wardo Br. Joh.
7. 11, ne mokps kos artimo faioo Br. Ebr. 8. 11, Abrofo Psal. 106. 19; narsu
Li). I. 34. 11, numalde Diewa Tiewa nar/u Br. G. 26, Diewa numalde narfa
ß. 51 , per fawa ußgimimu mu8 \fchgelbeia SG. 25. II. kratighi Br. Ezech.
9 19, kraughi Br. P. 19, 375; kurfai prigataujüi tur^ tawa kielte pirm tawes
E. 6, kielte das. 7. III. Die Endung -m s. o. S. 78 und vgl. prifch Idumeam
f. I. Makk. 4. 61 ; Tikieghims ghi (sc. Abraham) apte\ftna Ir feklo io pa-
^nikjxna Br. G. 128, imk Berneli ir io Motino SEE 23, pafweika moterifch'
^iqpaczq hadino EE. 128, to paczq haditio das 28, SEE. 32, dara amfiinq,
' per prabango dide Schlote^ Br. II. Kor. 4. 17 *). IV. nereg \fch darlnik
hiledi Br. Weish. 13. 1. V. Wi^chpaczian (übergeschrieben ti) ßufz\fau
^f. ApG. 20. 19 ä), ifchminte ir wiffus humus datve SE. 13. VI. fiurOe ghia
^) Vgl. das. 8. 2 dzaugfmaa buwo per prabango*
*) ilukyti c. acc. kömmt sonst nicht vor.
124 Zur Declination.
Joramfatca Sunü Br. IL Sam. 8. 10, funü Br. I. Kön. 1. 11; nepriMi Br.
P. 272, 297, karali Br. II. Chron. 36. 17, Kariali Br. Jer. 62. 8, Karali das.
V. 9; die Endung -c^ s. o. S. 30.
Die Accusative Wardo , artimo , Abrofo (I.) , feklo , MotinOi
hadino, prabango (III.) haben auslautendes o für ^ vgl. o. S. 44;
dieses o ist zu t^ geworden in narsu . ußgimimu (I.) vgl. o. S. 5
Anm. 4 und Kurschat Gram. §§ 526, 600. Die Accusative krau^
gilt (IL) und Dailedi (IV.) zeigen \ für auslautendes ^; kielte (E)
steht für keliq, Idumeam (III.) halte ich für lateinische Form;
Wiefchpaczian und ifchminte (V.) sind nach der Declination der
-ya-, bez. -yei-Stärame gebildet. 5www, funüi^l,) sind nach I. ge-
bildet (Ä, w aus q^) ; neprieteliy karali schliessen sich an die Nomi-
native neprietelis, prietelis an. Ihr « (= j) ist aus ««f contrahirt;
sie könnten jedoch auch aus den Nominativen neprietelis, *karalü
direct gebildet sein (nach Analogie der contrahirten -^/a-Stämme,
vgl. den heutigen nom. pl. karälei).
Instrumental.
Neben den regelmässigen Formen der heutigen Sprache komr
men die folgenden, mehr oder minder von ihnen abweichenden vor:
I. Tu cziefü Br. P. 414 ; kurio hudo das. II. 32 , krauio pludimo ßr^
Br. Mat. 9. 20, po Saikczo (unter den Scheffel) Br. Mark. 4. 21, Btewo Ps»l.
18. 29; Kas ne eaß iß tcteros griekum ira EE. 15 (Rom. 14. 23), po weof'
dum io (vor ihm) das. II. Adma püli (durch Adams Fall) Br. G. 68; bkß-
nitoiü MT. 119, poliü Br. P. 121, keliü Br. I. Eon. 1. 49, ramczuo Br. LSam.
14. 43; pa pawiefio Br. Mark. 4. 32, pa Pawefiu Nehukadnezaro . . , ir fi
Pawiefio Belfazero Br. Baruch 1. 12, hrolio Br. P. 29; pa iyi. fchefehuli^HX'
Jes. 34. 15; pawießimi Br. Ps. 80. 11, krauiumi ausnahmelos in MT. (z. B.
XXXIX, 45, 70, 71, 197, 305) und AM. (z. B. 6), Janarumi MT. 249. in.>
Marita motino io Post. 105 ; yJ^ fawa tcifsa Salnq, Br. Ezech 32. 31, iey Ti^
MJM, Motinq^ SunUt Dukterimi . . . ejfi Enchir. 29, Motinq SE. 25, güs padth
rete (sc. namus mana) Rafbainiku olq EE. 101, olq SEE. 109, Ohis dara.**
tarnus fawa vgnies liepfnq EE. 11, dänq das. 43, fu t({ wierq Post. 3, /tf ^
kiq wierq ir fu tokiq dumq das. 9, Idadq das. 51. IV. Kupkelia Br. Mat. 10.
42; fu Märijq paliubitdiq moterimi Post. 47, Kuri tikra nafchl^ ira SE. 40»
Enchir. 44, d^fchinq Psal. 138. 7, werfmq MT. 299, dufiq ES. 68, fu DtotJ^
Post. 8. V. ifchmintime Br. P. II. 128; fchirdi SG. 182, schyrdy LLD. I. *•
28; fchirde Br. Mos. V. 19 6, I. 20. 5, 6, Weish. 9. 3, ake Br. P. IL i30,
ugne Br. Mos. V. 9. 5, fu ketwirta dule das. II. 29. 40, Ifehmincze Br. Sprö"
che 24. 3; akiä Post. III. 119, ißmindid T. I. Eor. 1. 30, Smerdia K. 1^
ugnia EM. 21, fu ifchganfzczia Br. Ps. 73. 19, wifsadais kleioia fchirdzia Bf*
Ebr. 3. 10, ßirdzia E. 90, Szirdzia tikrqia E. 111; fu wiernq ir päkäm
Zur Deolination. 125
^<^Po8t. 2, Szirdziiq. K. 100; padare ßiprib^ petije fawa Br. Luk. 1. 61,
padare ßiprtlte Peteie fawa Br. P. II. 259. VI. Sunu s. o. unter III, ßmogu
Br. 6. 1, SG. 1, ghis ßmogii gime das. 9 (aber das 17 ßmogum gimes efß);
ojrV^t Psal. 92. 11; /w Sunami Diewa MT. 501. VII. wandmu MT. 80;
y« <tf fp«/ fa artimoio fawa Motermi gulek Br. III. Mos. 18. 20, motermi
las. 20. 10, I. Sam. 27. 3, Tob. 1. 11, 23; efch ins xoandemi krikfchliju Br.
ßk. 3. 16, wandemi Br. P. 40, 412, II. 112, Br. I. Job. 5. 6, I. Sam. 30. 11,
<f08. I. 9. 11, 21. 14, 19, II. 40. 12, III. 1. 9, 13, Jes. 11. 9; akmenemi Br.
. Sam. 17. 50, wande^umi SE. 23, MT. 225; fu wandintmi SEE. 68; wandet-
lim Br. P. 41, 46, wandeimi das. II. 239, 377, 426, Br. Job. 1. 26, 31, 33,
pG. 1. 5 (corrigirt aus -demi, indem t zwiscben e und m ein^escbaltet ist),
[.Chron. 18. 26, Mos. III. 8. 21, V. 23. 11, Sirach 15. 3, Juditb 10. 3, Mat.
.11, Ezecb. 16. 9, tawa Gerimman Wandeimi fumaifchitas Br. Jes. 1. 22;
mdetnu (scbeint aus -deimi corrigirt zu sein ; am Rande wandemi) Br. Job.
. 7, wandejnu (corrigirt aus -denn) Br. Ps. 104. 3.
Vor allem ist die Form ifchmintime in das Auge zu fassen.
uffix -me für -mt kommt nur in ihr vor, trotzdem halte ich -me
ir richtig. Um es zu verstehen , muss man es als -me ansetzen.
ih betrachte -me als entstanden aus dem altlit. Suffix des Instr.
lur. -iwm (=:ksl. iwt), aus dem durch die Mittelstufe *-we« schon
üh -mis erwachsen ist. Nehmen wir an, dass das Lit. von Haus
18 seinen Instr. Sg. mit dem Suffix -mi (= ksl. mf) bildete, so
arhalt sich -mis : -mi = -meis (^-mes) : -me i^-mei)^ d. h. nach
assgabe des lautlichen und begrififlichen Verhältnisses von -mis:
n ist aus -meis (*-mes) ein -me {^-mei) entnommen, -me ist
80 jünger als mi = ksl. mt (wenn auch nicht direct aus ihm
tstanden, da auslautendes t nicht in e oder gar e übergeht),
er es ist sehr wol möglich, dass, nachdem -me einmal Leben
Wonnen hatte, es das alte -mi ganz verdrängte, und, dass das
wohnliche -mt erst aus ihm entstanden ist, wie in der I. Sg.
aes. 'tni aus -me entstand. Mit Sicherheit lässt sich diess je-
ch nicht behaupten. ^
Wenden wir uns nun zu den übrigen o. zusammengestellten
rmen, so sind die zu I. und II. gehörigen leicht verständlich:
• und -ya-Stämme bildeten ihren Instr. Sg auf -a-mi, ^ja-mi
iz. -m^); indem nun a vor mi zu n wurde, oder -t abfiel und
f m sich zum q^ verbanden, und ^ die lautgesetzlich möglichen
rimderungen erlitt, also zu ä, o, ^, u wurde, entstanden die o.
kg^entretenden Ausgänge -wmt, -tim, -i^, -o, -ä, -ti, deren Ent-
ßklung sich in den einzelnen Fällen natürlich .nicht immer mit
stimmtheit angeben lässt. — p&li (II.) ist durch Contraction von
126 Zur Declination.
'tu zu • entstanden (s. o. prieielis). — Auch die unter HI. und T
aufgeführten Formen sind klar: q ==: ä-^- m(i), o = q = d + m(t]
^ =zi(f z= iä 4- m{i). Der heutige Ausgang des Instr. Sg. der 'ä
Stämme ist unzweifelhaft aus -q^ entstanden ; das zeigen auch seh:
deutlich die von Kurschat Gram. § 601 und Geitler Lit. Stud. S
56 angeführten dialektischen Formen. — Von den unter V. zusam
mengestellten Formen ist ifchmintime mit Rücksicht auf sein Suf
fix o. schon besprochen; es ist, wie die gewöhnlichen Instrumea
tale der -t-Stämme {naktimi , szirdimi) durch Suffigirung von -m
("tne) gebildet. Neben dieser Instrumentalbildung erscheint be
Femininen in der heutigen Sprache noch eine andere auf -a (-6
in z. B. aus. Bei oberflächlicher Betrachtung mag man geneig
sein, akid aus aki -j-d (ä gleich dem sskr. Instrumentalsuffix d) z
erklären. Die obigen Formen widerlegen diese Erklärung. Viel
mehr beruht akie nach Ausweis von ßyrdiiq zunächst auf ald({
und dieses, wie Peieie zeigt, auf aktä+jq; akiä- ist ein -tei-Stamn
den für aktd vorauszusetzen deshalb unbedenklich ist, weil auc
der Locativ Sg. der -t-Declination nachweislich auf einem -iä- be:
-ta-Stamm (dieser bei Masculinen, jener bei Femininen) beml
(vgl. auch 0. die Accus. Wiefchpaczian, ifchminte)^ und jq ist ck
ksl. instr. Suffix y<j (fqH-jq, ryho-jq). Ich behaupte also: d(
moderne Instrumental Sg. Fem. der -t-Declination auf -a- ist n
sprünglich yon einem -«(i-Stamm durch Anfügung von -jq gebi
det. So entstand die Form z. B. akidjq , die weiter zu akeji
akij\ und akijq^ akeje (cf. Peteie) und akiq (cf. ßyrddiq ui
akiü, duncziu Eurschat Gram. § 662, Geitler a. a. 0.), akije (y§
petije) und akia, ake wurde. Dieselbe lautliche Entwicklungsreil
der Grundform aUäjq wird w. u. der Locativ zeigen. — DieFor
fchirdi kann aus (chirde entstanden sein, oder für /cÄtVrfj stehen. -
Die Instrumentale Sunu, ßmogu (vgl. Kurschat Gram. § 700) köi
nen = 8unum(i), ßmoffum(i), sunif, ßniogif sein oder nach Anal
gie des Instr. Sg. der -a-Declination (meist -w) gebildet sein, v
unzweifelhaft oljejümi, Sunami {- sundmt; vgl. u. sunais, sunam
nach dieser Analogie gebildet sind. — Formen, wie akmenem
wandenemi (VII.) sind in doppelter Weise erklärbar: sie könn«
für akmeniami, wandenia-mi stehen, also von -ea-Stämmen gebi
det sein, oder sie sind zu beurteilen wie ksl. kamen-e-mr, imefh
mf, got. vain-a-m, namn-am fGot. a-Reihe S. 53 Anm. 2). h
entscheide mich für die letztere Erklärung. — Der Instr. wandef
Zur Declination. 127
entstand aus vandenemi, indem -^n- vor -em- ausgestossen wurde
(vgl. 0. S. 91), oder aus *vandenmif das aus vandenemi oder van-
dmmi verkürzt ist, wie molermi aus *moteremi oder moierimi;
ans *mndenmi kann auch wandeimi entstanden sein (durch Ueber-
gang Yon en, ^ in ei)^ wahrscheinlicher jedoch beruht dieses auf
vandenitnit das durch Epenthese zu *wandeinimi wurde, woraus,
nach Analogie des Verhältnisses von vandenimi zu vandemi, wan*
deimi gebildet wurde. Unzweifelhaft durch Epenthese des i ent-
stand toandeinu aus vändeniu ; man erwartet wandeiniu für wan-
deinu, indessen die Einbusse des i der letzten Silbe hat nichts
auffallendes und findet sich auch in dem zuerst angeführten wan-
dmu (vgl. auch o. S. 58). Dass wandinimi aus vandenimi durch
Assimilation von e an % entstand, liegt auf der Hand.
Dativ.
I. Endung meist -ui; daneben -u : Philemonui mielam ir mvfu pagalh-
«Ä« Br. Philem. v. 1, Powilu pafairode Regeghimas Br. ApG. 16. 9, Tiewu
io numirus das. 7. 4 , Jonathan atfake fawa Tiewu Saul Br. I. Sam. 20. 32,
vwfchtant Tiewu io Br. Sirach* 30. 4, maiaia tiewu %a Br. Luk. 1. 62, pafai-
mega tewu iufu das. 12. 32, Tiewu MT. 77, ikki tarn czefu Br. Nehem. 2. 16,
Micha 5. 2, ikki fcham cz^u Br. I. Chron. 13. 29, Br. P. II. 109, 128, ikki
* ftfeiufiam cziefu Br. Dan. 2. 9, tarn Mit^flu Br. Mat. 10. 15, artimu 86. 105,
foai^flatu das. 197 , Simonu Br, Luk. 24. 34, ikki pafsirodijmu Br. I. Tim. 6.
H filpniaufiam daiktu Br. I. Petr. 3. 7, bilaia dar/ziniku winiczaa Br. Luk.
13. 7, ligua buty^ ia apfchwujlamuiam kunu Br. Phil. 3. 21, ßowint winu po
^ ahim Br. Nehem. 2. 1, hiloia wißam pulku Br. Richter 9. 48, tarnas hi-
If^ fawam Ponu das. 19. 11, bilaia panas panu manam Br. Luk. 20. 42,
ffifiake tai panu fawam das. 14. 21, bilaia tarnu fuwam das. und v. 23, bes
^^waij tarnu anam das. 17. 9, tarnu manam das. 7. 8, kurfai . . . dot^
9^h^ Diewu das. 17. 8, Panniafp kuri pafzadeta buwa wiru das. 1. 27, (ka-
foUjJle) ligua ira raugu das. 13. 21, Mes nufsitikim Ponu mt^fu Diewu Br. II.
Kon. 18. 22 , ant pagalbos Ponu, ant pagalbos Ponu Micerump Br. Richter 5.
23,|)owu Diewu SG. 147, Diewu Br. P. II. 100, Ponu Post. 15, prifakiei ta-
viam Tarnu Mofefchui Br. Nehem. 1. 7, karoghimu bufent arkosi Br. Sirach
39. 34. II. N(bin 'iui die Endung -iu: broliu Br. Mat. 7. 4, Berneliu Br.
^. 165, Szodziu das. 262, zodczu MT. XXXIII, ^ant tada kariu tarp Namy^
^f' II. Sam. 3. 6. V. Neben -iai (-tW, -ei) kommen die Ausgänge -ie, -tV
^d-y vor; fmerczai ir prapultie amßinaiei MT. 163, wießpatii K. 53, Wiefch-
\ P«tiy padedanczem EE. 74, Wi^chpatiy das. 99, ifchmintiy SEE. 27, Kiek
[ ^fipaii mäno fkieli Post. 556, iki fmerti KS. 270. VI. Endung -ui und -u:
^firaliui Dariu wifsq pakaiu Br. Esra 5. 7 , Jei tada Karaliu patinka das.
' ^17, Karaliu Br. P. 37, ßmogu das. 178, 248, Sunu SG. 150, Ceforiu SE.
°^' VII. Von aussergewöhnlichen Formen sind hervorzuheben: ligu akmenie
128 Zur Deolination.
MT. 138 (similem lapidi), DuJUeriy EE. 2, 66, SEE. 2, Dukterü T. MaU
5, diikteri KS. 74, akmeni SG. 53.
Nach Ausweis der o. S. 65 zusammengestellten Dative Beir:
neliüi u. s. w. , zu denen ich nachträglich noch stelle: tynXi
jmeßam'äiem mariofna EE. 187, Karalui kaip wiraufemüiem I
chir. 41, EE. 66, pirmamütem EE. 212, giwamüyem Diewui d
52, ftahu vßmufchiamütem das. 118, rdkeniernüiem (dem dürftig«
das. 117, SEE. 125 — ist die dativische Endung -ui der -a- u
-t<-Stämme aus -äi entstanden. Diese Endung gehört zunächst d
-a-Declination au und entstand durch Contraction des thematisch
a mit dem a der Dativendung -a». Aus der -a-Declination i
dann die Endung *-4t, -^t in die -ti-Declination eingedrungi
(vgl. 0. S. 65 nepretilüi, Demetriüi)^ um später hier, wie dort
-ui, und bisweilen in -u überzugehen. Ich hebe aber ausdriic
lieh hervor, dass nicht alle o. aufgeführten Formen auf -u nc
wendig als Dative betrachtet werden müssen, sondern z. T. I
Strumentale sein können ; einen ziemlich ausgedehnten Wechsel v<
Dativ und Instrumental werde ich w. u. nachweisen ^). — Dati
auf "U statt -ui finden sich in mehreren modernen Dialekt
(Schleicher Gram. S. 175, Kurschat Gr. §§ 525, 698). Zu d
Dativen der I. Declination ist noch zu bemerken, dass Br. Richl
5. 4 (Ponui) Diewui aus Diewam corrigirt ist, was die Vermutu
nahe legt, dass in der Volkssprache des 16. Jh. gelegentlich c
Dativ Sing, von Substantiven nach der pronominalen Declinati
gebildet sein möge. — Auch die -ä^ und -t-Stämme bilden ihi
Dativ mit Suffix -ae (mergai aus mergä-ai, szirdzei aus szirdi^
indem in den letzteren -at (nach i) zu ei , und dieses weiter zc
wurde, entstanden Dative, wie prapidiie; indem sich das nunmc
auslautende e in i verwandelte, entstanden die hoch heute in Noi
west-Samogizien vorkommenden Dative auf -w' (wießpatii, ifchminii
akii Kurschat Gram. § 660, vgl. auch lett. si^rdij) ; durch Zusa
menziehung von -tV in y und Kürzung von y zu i entstanden (
von Kurschat Gram. § 660 angeführten Formen szirdzi, szirdi,
die sich die o. erwähnten wiefzpäli, fmertiy deren -• man no
als lang wird betrachten müssen (vgl. lett. si^rdi), unmittelbar s
schliessen. — Die unter VII aufgeführten Formen gehören mit d
*) Vgl. einstweilen biloia fatoam tarnu Br. Richter 19. 13, wo tarrm
besten als dativisch gebranchter Instrumentalis aufgefasst wird.
Zur Declination. 129
eben besprochenen zusammen; auch sie kommen in der heutigen
Sprache dialektisch vor (Eurschat Gr. § 733).
Da der o. angenommene Uebergang von -ei in -ii Bedenken
erregen könnte, so erwähne ich, dass er auch in nuoßalij heim-
lich (apkalba nuoßalij artima) E. 8ö (Ps. 101. 5) = näszalei (Nes-
selm. S. 511) anzunehmen ist.
Genitiv.
I. Endung mdst a oder o; daneben <\: Kada regiefit nopikantq izpti/Hi"
flM(') ap/akitq per Dänieli Prdnä/zq Post. 764 (Mat. 24. 15), per wif({ eze/q
i^ak^fawo das. 12, pägineio /prowas wi/o izgdnimq ztnoniu das., wertas to
ftdnq das. 521 , Ant kalnq fzaukfmaa eß girdetas das. 76 (Mat. 2. 18) , ant
kvik(\ das. 47f, prieme lofkon gimin^ Izrdelaus tarnq fäwo das. III. 69 , ifch
nfthk^ fehwentc^ ^Y!i, 2, Dußid ißeio iß kunq. K. 147, Nuog Tewq K. 122,
^ vifo fieietq KS. 148, Teifibe kunq (jantitia carnis) MX. 152. II. Endung
nebt 'ia oder -io; daneben -iq: fededdma c^ adliöios ir qnt dsOagdiq Post. 2,
Vnzdekite q^ Figos mediiq ir qnt wi/u medziu das. 11'). — ßada, ßodio s.
<^S. 74; abiioie AM. 4, ißganytoje Daw. Pam. 14. III. Endung meist -as
öder -0«, daneben -a, -o vgl. o. S. 80 und ifch ranka tawa SE. 73, und '<\8 :
hukite mjfi wienas dumqs EE. 90, SEE. 98, ant antroa dienoa kuri fekafe po
^^ priifigatawima EE. 213, ifch ülqs dtüqfifchkoe das. 32, ant ülc^ das.^
37, ant tos ülqs das. 157, üU^s SEE. 43; endlich -us: Szmogus . . . tewalga
^fehos Dünus ir teger nüg fcho kelicho Br. P. 68. IV. Neben -to*, -tot
[^ofsias Br. Luk. 1. 41, 67; fchwentos Dwqfios Br. Ap6. 6. 3) und -es er-
Bcheint die Endung -^.* garh^ EE. 19, MT. 369, nei Dangaua nei Sz€Bm^
I*8al. 73. 25, Defchiti^ das. 142. 5, fazin^fp MT. 290, anumpi kurie po kair^
^« Post. 132, ghys pawifdeia ant pakarniß^ mergaites fawa das. 158, nehu'
^ godingi noprofnas fchlotß^ das. 110^ fchlotc^ das. 112, gana tau malon^
*<ifta dasi 36, reikmen^ SE. 19, galib^ Post. 12. V. Neben der Endung -Ss
l*iM, -ea) finden sich die Endungen -^ und -is: aut pazint^ fatvo Post. 5,
^Jra kaltas peklas vgni^ KE. 94, vgni^ SEE. 102; Eik t^fchirdis mana
^ona (fahr hin meins Herzens werte Krön) SG. 127, nug peklas ugnis das.
65, vgnis LLD. I. 25. 5, smertis das. 8 '). VI. Neben -aus tritt vereinzelt
^e Endung -f^ auf: dqngus LLD. I. 33. 17, vzu cziefd Herodd zidu karalus
J*08t. III. 52, Karalius Br. P. 106, pakaius das. 280. VII. Neben den von
Sehleicher anerkannten Formen akmina, dukters (z. B. Maiers Br. I. Mos. 20.
^^) finden sich verschiedene von ihnen abweichende: akmenies Br. Luk. 6
*) Im Druck iz pußiimq,
*) Zweifehaft ist ruheziq in: moterißkie Kananegfka eio izgi anq rubeziq
I*08t. 224 (Mat. 15. 22). Die Form kann Gen. Sg, (IL, vgl- o. rubejzop) oder
Plur. sein (II. oder VI.).
') Gehört der Gen. Sg. macys EE. 13 hierher? oder steht y für e und
gehört er zu IV.?
10
130 Zur Declination.
48, Piemenies Br. P. 11. 66, Br. II. Chron. 18. 16, Pred. 12. 11, fekunnies
galwa Br. II. Sam. 3. 8, ßomenu'/p Br. P. II. 393, Menses Br. Esra 6. 19,
Ezech. 1. 1, deb^es Br. Nehera. 9. 12, Debbeßes Psal. 99. 7, iß deb^ies T.
Mat. 17. 5, Moteries Br. Mat. 1. 6, Mark. 6. 17, 10. 2, Sirach 9. 1, 42. 6,
I. Kor. 7. 27, MT. 440, T. Mark. 10. 2, Ephes. 5. 23, Moterih T. Mat. 19.
3, fe/eries Br. Job. 11. 1, Dukteiies Br. Mark. 7. 29, Ehr. 11. 24; materis
LLD. I. 11. 3; Piemenea Br. Mark. 6. 34, Br. P. 61, debefes Br. I. Kon. 8.
II, materes Br. Luk. 14. 26, Rom. 1. 27, Moteres Br. Mat. 19. 3, I. Mos. 24.4,
20. 3, 46. 10, ifchtcida . . . ant fawa fef- \ fers ranky. ir girdeia fzodzius Re-
bekkos fawa fefserea Br. I. Mos. 24. 30; nepalix tuwieje akmens ant akmenia
EE. 101, akmenia Br. Luk. 19. 44, 20. 18, akmenio Br. Job. 2. 6, wandenio
Br. P. 145, Br. Job. 4. 13, Mark. 4 1; wandinio Br. Job. 4. 14, Jes. 27. 12,
28. 2, Siracb 44. 23, I. Makk. 11. 7, Br. P. 11, akminw Br. Sacbar. 3.9;
feminiea Br. Jes. 14. 20; toandeno T. Mark. 9. 41; wandino Br. P. 356.
Wie die o. zusammengestellteii Formen, zu denen, man noch die
w. u. aufgeführten adjectivischen und pronominalen vergleichen wolle,
zeigen, beruht die Endung des Gen. Sg. der -a- und -»o-Stämme
zunächst auf -^ (daraus -d, -o), die der -eJ- und -e<!i-Stämme auf
-qs (daraus -äs, -os, bez. -es) ^); -qs findet sich im Ksl. wieder
(duä^ , bogynj^) , die Endung -q wird in ihm ebenso durch -a re- ;
flectirt wie die Endung *-m<j (Dat. Dual.) durch -ma. Aeltae
Form der letzteren ist -mc^ (s. w. u.) und ebenso glaube ich die
Endung des Genit. Sing. Masc. -q auf älteres -q^« zurückführen zu
müssen, was lautgesetzlich zulässig ist, da auslautendes -« nach Na-
salen schwinden kann (s. o. S. 79) und im Gen. Sg. Fem. zuwei-
len geschwunden ist (s. o. S. 80; vgl. Kurschat Gram. § 598);
wahrscheinlich hat sich diese vollere Endung -^s in dem Geoü
sounons des zweiten preuss. Katechismus rein erhalten. Ist die
Zurückführung von -q auf -qs richtig, so ist der Genit. Sg. der
-«-(-ta-) und -(J-(-t<l-)Stämme ganz gleich gebildet, nemlich durch
Anfügung von -ns an den Stamm. Dass die letzteren das -s be-
wahrten, die ersteren hingegen es aufgaben, ist vielleicht eine Folge
der Betonung : mit Ausnahme der Substantiva mit unveränderiichem
Ton haben alle männlichen -ö- und -m-Stämme im Genit. Sg. den
Accent auf der ersten Silbe- die weiblichen -ä- und -t(J-Stämme
hingegen schwanken: mergos, pabaigös, zoles neben ränkos, mal'
kos, zvdkes, pempes u. a. Vermutlich hat die Betonung jener das
') Nach Geitler Lit. Stud. S. 57 wird ,,der Genit. Sg.'der weiblicheti
-t^-(-«-)Stämine von Dauksza oft, von Dowkont (im Budas) consequent lO***
einem Nasal geschrieben".
Zur Deolination. 181
Jten und durch ihren Einfluss blieb es auch in den letzte-
- Die Genitivendung -ns ist allein von Benfey Ueber die
rm. Endungen des Genit. Singul. (ang , ias , (a (Göttingen
erkannt worden; der von ihm gegebenen Erklärung dieser
gestehe ich jedoch nicht folgen zu können. Für die nord-
ischen Sprachen ist die Annahme eines Genitivsuffixes (ans,
IS, oder (a ungerechtfertigt und begrifiTlich ist die Zurück-
g des Genitivsuffixes auf das Comparativsuffix nicht unan-
kr. Nach meiner Meinung ist -qs aus -ä-na-s entstanden,
iese Form ist aus der Pluralendung des Genit. ^ä-nam ge-
(änas : ändm = as : dm). Das Litauische und Slavische
n die Endungen -a« und -dm (akmdns, kamene ; akmenü, ka-
dass dem slavolettischen Sprachstamm die Endung -ändm ^)
gewesen sei, ist nicht zu beweisen. Man erinnere sich, dass
logerm. Sprachen gern eine von zwei, auf einander folgen-
leichlautenden Silben einbüssen, und man wird an der Zu-
irung von z. B. ponu auf pdnandm keinen Anstoss finden,
hme jene Endung für die -a- und -^-Stämme um so be-
er in Anspruch, als sich nur mit ihrer Hilfe die Endung
nit. Sing, befriedigend erklären lässt; neben pdnandm mag
von Alters her auch pdndm bestanden haben, vgl. zend.
yiäm neben zandäm. — Aus pdnandm, mergdndm sind also
l zwar schon in der Zeit der lituslav. Spracheinheit — nach
ie von '^akmendm : *akmenas die Genitive Sing. *pdnanas
las, pdnqs, merffqs gebildet. Diese neu geschaffenen For-
erdrängten ältere, die wiederherzustellen, unmöglich ist;
ieselben spurlos verschwunden sind, kann nicht auffallen,
[berall in der Sprache dominirt die Form, ^vig duotovreaai
rj oifiq)L7teXrjTai. — Die Genitive abiioie (des Zweifels), iß-
ie (U.) haben auslautendes e für o, wie das auch sonst vor-
IMnus (III.) steht für dü'nos oder dünqs. Die Formen
ß, vffni^s (V.) beruhen auf -rt^- Stämmen; die Genitive fchir-
mis, smeriis (V.) , dqngus , karalus , pakaius (VI.) enthalten
jnit.-Suffix -as (fchirdis = szirdi-as, vgl. didis aus didia-s;
aus dangu-as) vgl. altind. aruds , pdgcas, zend. khralhtoö,
got. sunus, daupus (L. Meyer Got. Spr. S. 574; -us aus
Ueher ihr Vorkommen im germanischen Sprachstamm vgl. Scherer
428 und Zimmer Ostgermanisch und Westgermanisch (Berlin 1876)
10*
132 Zur DeclinatioD.
-uas). Auch die lett. Formen sir^ds , alus fügen sich am leichte-
sten den Grundformen sirdias, aluas. — Das Urteil, welchei
Schleicher Gram. S. 192 Anm. 1 über die Formen akmenes un(
äkmenio fällt, dass sie, „unursprünglich und falsch" sein, ist ii
dieser Fassung ungerecht. Moderne Dialekte kennen diese Fonnei
(Kurschat Gram. §. 732), späteren Texten scheinen sie auch nich
fremd zu sein (Schleicher führt Leseb. S. 98 aus der Dowkont
sehen Sammlung :^emaitischer Sprichwörter an: szunes balms ne\
j dangif , und die von Rhesa in seinen Aesopischen Fabeln ge
brauchte Form szunis (Smith, de loc. qu. ü. 75) wird wol al
szunes aufzufassen sein), und die älteren Texte brauchen sie, wi
die obigen Belege zeigen, in grosser Ausdehnung {akmenies = a^
menes^ moteries =r moter'es u. s. w.). Akmenes, moieres sind Grei
Sg. der Stämme akmeni-, moteri-, akmenio beruht auf dem Stami
akmenia- ; toandinio, toandino, akminio, feminies enthalten innere
aus e entstandenes t, vgl. o. den Instrumental wandinimi; in toai
dino und wandeno ist , wie in dem Instrumental wandenu , t y(
auslautendem Vocal nicht geschrieben. Was die gleichmässig s
beurteilenden Formen Piemenes, debefes, materes, fefseres betrifl
so ist ihr letztes e entweder = e^ oder =r e. Im ersteren Fal
sind sie wie akmenies u. s. w. beurteilen, im letzteren reflectire
sie die grundsprachlichen Formen auf -as (ptemenes r= Ttoifiivc
debefes =^ skr. ndbhasas , maters t= firjTQog ksl. maier e). D
letztere Deutung ist meines Erachtens vorzuziehen; von Piemene
materes , fefseres könnte man auch annehmen , dass sie aus d<
gewöhnlichen Formen pemens, mdiers, sesers durch Entwicklui
von Svarabhakti in den auslautenden Consonantengruppen -»«, -
entstanden seien. Dass diese Annahme indess unrichtig sein würd
zeigt das von ihnen nicht zu trennende debefes , in dem das letz
e nicht Svarabhakti sein kann, denn wenn in debes-as (man en
schuldige diese Unform !) der Vocal des Genitivsuftixes einmal g
schwunden war (wie in akmens\ so konnte der Rest (debes-s) m
debes gesprochen werden i) und Entwicklung von Svarabhakti Wi
unmöglich; wie aber in debefes, so ist sie auch in Ptemenes, wi<
teres, fefseres nicht anzunehmen. — Der Genitiv maieris ist en
*) Bielenstein setzt (II. 51) allerdings den Nominativ und den Geni^
debbes-s an, aber diese Form lässt sich gar nicht aussprechen; ich bin üb<
zeugt dass der Lette statt ihrer debes oder debeses spricht, und so hat au
der Katechismus von 158^ (debbßj'es 4. 4, debbes 6. 35, 11. 33).
Zur t)eGlination. 133
weder vom Stamme tndteri' gebildet, wie die Genitive fchirdis,
ugnis, fmeriis (s. o.)» oder sein i ist aus e entstanden. — Zu er-
mähnen sind endlich noch die Genitive motes Br. Luk. 3. 19 und
mafeis LLD. I. 15. 5; der letztere wurde schon o. S. 73 bespro-
chen, der erstere steht für mdtes (lett. mdles)^ oder für mdiers ;
in diesem Falle wäre r vor 8 geschwunden.
L o c a t i V. ^)
I. Ausser der Endung -e erscheint die Endung -»; foßi Br. G. 1, ghrieki
das. 25, cziefi das. 56, czie^fft EE. 4, dort s. o. S. 98, pr(\/toghimi IVenczawo-
niftes Br. Joh. 8. 3; ferner die Endung -t«; tarnt czefie EE. 94, effa wel na-
Mit« Br. Tob. 1. 25, pareik numie Br. Mat. 9. 6, pareija Saulas namie Br. I.
Sam. 24. 23, iei namie paftsiliekmi Br. Weish. 8. 15, namie (heim) Br. I. Makk.
4.24, II. Kön. 15. 20, Br. P. 163 u. ö.; femer -ia: därzia (im Garten) K.
150; ferner -tje: Diewije Br. Luk. 12. 21, I. Makk. 2. 57, narfije (corrigirt
tüA'ja) Br.-Ps. 2. 5, namije KS. 245; ferner -ija: efch Tiewija ir Tiewas
[* nmja ira Br. Joh. 14. 10; ferner -eie: paneie LLD. I. 17. 12, Dietoeie Br.
IJoh. 4. 16, L Sam. 23. 16, Tob. 13. 8, Br. P. II. 139, 287, Diewieie MT.
86, nitkas neßiitna kas JDieweie ira Br. I, Kor. 2. 11, e/ch Tietoeie (corrigirt
aus -w) ir IHewas manife (corrigirt aus -ja) ira Br. Joh. 14. 11; ferner -^.*
pdkärnäm^ tmsikiäminim^ Post. 1, ward^ Psal. 118. 26, 124. 8, 129. 8, Kad-
dagitK^ das. 120. 4, raudoghim^ das. 137. 3; ferner -t^; darziq KS. 91; femer
•nie: Plibonttie SE. 74, Ponuie Br. I. Sam. 20. 8, 30. 6, Sachar. 10. 7, 12,
Jes. 45. 24, 25, Jer. KU. 3. 18, Linkfmibe Ponuie efli iuß/t ßipribe Br. Ne-
heni. 8. 10 , Mana Jbhirdis eß linkjma Ponuie , mana JRagcu eß pakiletas Po-
nute Br. I. Sam. 2. 1, Ponuie Zehaothe iy, dietceie das. 12. 5, Ponuie iufy
Dieweie Br. Joel 2. 23, Diewuie Tiewuie Br. I. Thes. 1. 1, Jud. v- 1, Sunuie
M* Tiewuie Br. I. Joh. 2. 24, Dieucuie mufy Tiewuie Br. II. Thess. 1.1, Die-
wi« Br. Koloss. 8. 3, Duchuie Br. I. Kor. 14. 16 ; endlich -uia : warduia Br.
^' 124. 8 (am Rande wardana), II. Besonders hervorzuheben sind nur die
folgenden Formen: kelle (auf d. Weg) SG. 51, MT. 434, dalj gawai . . . dreg-
^ma mede Oleiaus Br. Rom. 11. 17, krauje T. Rom. 3. 25, I. Kor. 11. 25; kiala
(auf d. Weg) KS. 84; ßtpnija Br. Mat. 2. 12, 20, 22, tarne ukifa Br. Luk. 10. 7,
Mja Br. Joh. 8. 31 ; ghis . . . mafgos . . . fatca Skraiße krauieie loinaogy. Br.
Mob. I. 49. 11, krauieie das. III. 17. 14, SE. 29, kraugeie LLD. I. 13. 27, ßhe-
Muleie SG 6; fchefchuoleia Glosse zu tamfumoie Br. Ps. 107. 10, ßufzidami
9^iduliam8 ir daugeia rafchkofiams Br. Tit. 3. 3; Diweie ißjhganitaiuie maname
Br. Luk. 1. 47, Chrißuie atpirktoiuie MT. 61, tarne ßtnaruie (articulo) das.
249, weiuie Br. Kön. I. 19. 11, II. 2. 11, tceiuie Randglosse zu padare balfa
^äzame (corrigirt aus -ome) w^e Br. Sirach 46. 20«); J'apnüie MT. 74.
^) Man vgl. zu den folgenden Formen die w. u. nachgewiesenen ad-
jectivischen und prominalen Locat. Sg.
*) MT. 161 hat der Text krauiuie (im Blut), im Druckfehlerverzeichnis
^8t diess jedoch in kraughieie corrigirt.
134 Zur Deolination.
III. Neben der Endung -oje erscheinen die Endungen -oj^ : naturot^ MT. *
-nja : rankoia Br. Sirach 33. 18, Sprüche 21. 1 , tamfumoia Br. Pred. ö
Toia hadinoia Br. Tob. 3. 24, neapikantoia Br. Mat. 6. 24, fudnoia dien
das. 11. 22, ifkaloia Br. Mark. 1. 23, toi faloia Br. ApG. 28. 11, ti^oia
Joh. 8. 44, fargoja K. 3, garhoia K. 79; -oj : toi wistoij Br. IL Makk. 3.
Koznoid wietoy K. 91; -ai und -oi : rankai Br. 6. 36, kowai das. 76, /c
liejifnai Br. Luk. 16. 24, Dünai SG. 119, rankoi Br. Weish. 9. 16, wietoi
Mat. 2. 21; -o : milijlö Enchir. 16, tikrd tvierö das. 19, to Maldo das.
treczo dieno EE. 102, Düno SE. 78, Äztemo SEE. 137. IV. Neben ailioie
P. 90, pußiniaie Br. Luk. 3. 2, 4, Dwaßaie das. 1. 17, Baßniczeie Br. G.
vgl.: tcalioj^ Psal. 139. 13, kaezei paflaty^ Diewa buwa EE. 64; ybÄicfln^t
tr teifih^ie MT. 264, wirfihutin^e draugiß^e (in externa societate) das. 9
toißoie gimin^ie das. 333, gimin^ie das. 430, filpnib^ie das. 389, yäitn^
417, graußn^ das. 426, nobaini/t^e das. 471, draugiß^e das. 479, tr«C2«
AM. 19; fchwmtih^ ir garb^ EE. 45 iL Thess. 4. 4), A;«r» me«^ ^t«?«?« Di
^tti^eft EE. 83; kaip butco aiaiweü fzemeto Egypto Br. ApG. 13. 17; fie:i
das, V. 14, IL Mos. 10. 21; zidmeia Post. 105, duobetd K. 199, neczifti
Br. III. Mos. 6. 3, gimineia Post. 556, tamfibeia Br. Joh. 8, 12, ßmogi/leia
deiwi/teta SG. 15, wifaoia fawo Schlowieia Br. Mat. 6. 29, Dtoa/ioia Br. ^
20. 22, pußinoia Br. Mat. 3. 1, pufzczoia [pußinoid] das. 3. 3, pu/zczoia
Joh. 1. 24; Dwaßj'a ir tiefoia Br. Joh. 4. 23, 24, Dwafija Br. ApG. 19.
ßemija das. 7. 29, malonije Br. IL Kor. 1. 12; reikmenioij Br. Sirach 29.
fchwentoi Szemei Br. Weish. 12. 3, dwafßo Enchir. 61, Baßnido EE.
dangui taip ir Szeme Enchir. 22. V. Neben der Endung -yj'e finden
die Endungen -eie : ßnertete SG. 109, PM. 3, ßnertethe LLD. IL 34.
nakteie das. I. 13. 21, Br. P. 394, fchirdeie SEE. 28, fchirdeije MT.
Dimfteie Br. IL Mos. 38. 31; wießhpateie LLD. II. 38. 5; -t/V» ; akija
Mat. 7. 3, Luk. 6. 41 (zweimal), naktija Br. ApG. 23. 11, 31, Mat 2.
fchirdija Br. Sprüche 6. 14, Br. Ps. 10. 11, 13. 3, Mat. 6. 28, Mark, i
I. Kor. 7. 37, ßirdija K. 29, 90, Wijfoia huytiia K. 116, Wiefchpatija
ApG. 14. 3; -eia ; nakteia SG. 112, PM. 7; -y^ : Jmeriijq Br. Ps. IS
-««^ .• ifchgcj'tei^ LLD. II. 41. 20; -ie : ugnie SG. 3; -e : ugne das.
Br. G. 25; -w ; Äwrot naktii das. 179; -e * buyti K. 45. VI. Ausser dei
gelmässigen Endung -itje erscheinen die Endungen 'VJ<{ : ddngttjq KK
-uiq: dangui^ LLD. I. 34. 5; -t^i : buk pakaiy,i Br. Luk. 12. 19; -uia :ßt
KS. 17, ddnguia das. 136, Banguia Br. Mat. 7. 11, 16. 17, 19, K. 30
widuia Br. Joh. 19. 18; -ui : dangui Br. Esra 6. 11, Philip. 3. 20, Kc
1. 16, EE. 88, SG. 178, K. 96, dangui . . .ßem<s LLD. IL 36. 3, widui na
Br. P. IL 2b,ßmogtti Br. Ephes. 3. 16, SEE. 120, pakaiui LLD. I. 26. 4,
'ie : Tu karalaüddma Dangie fawo K. 181 ; -ej : BQg<sj im handschriftli«
Text des Liedes „Bernelis gime mumus" (LLD. I. 33) in Br. Ko.; -u
paßate anis i^ fawa Wietona patimme Widume Namy, Br. IL Sam. 6
VII. Von der regelmässigen Formation weichen nur ab die Locative: i
denij^ FE. 84; tcandenija Br. Mat. 8. 32, wandeniia KS. 140; Metießjt
P. 14; Wandenie Br. IIL Mos. 15. 11; wandern EE. 134, SEE. 142; tca
niy K. 69; wandinije Br. IL Kor. 11. 26.
Zur DeclisatioQ. 135
Ueberblickt man alle diese Formen, so ergibt sich zunächst
das zweifellose Resultat, dass die Locative Sg. aller Stämme zu-
nächst auf Formen mit dem Ausgang -j^ beruhen; dieses --jq ist
nicht zu trennen von der sskr. Endung des Loc. Sg. Fem. -A/äm
{kdntd-yäm), die im Altbaktrischen als -yei, -yä (-ya, -yd : -ydm
=r zbayä, dzbaya : hvaydtni , dhvaydmi) in weitem Umfange zur
Bildung des Loc. Sg. verwant ist (Scherer ZGDS. S. 287 betrach-
tet hier -ja als organische Form des Suffixes). Es ist möglich
und mir sogar sehr wahrscheinlich, dass die Locativendung -jdm
ursprünglich nur den weiblichen -^-Stämmen eigen war und sich
von ihnen aus durch Formübertragung verbreitete. Im Litauischen
hat sie in allen Paradigmen Eingang gefunden und alle anderen
Locativsuffixe verdrängt, so z. B. das Suffix -t, von dem keine
sichere Spur mehr zu erkennen ist. Ausser im Sanskrit, Altbak-
trischen und Litauischen lässt sich ein Locativsuffix -jdm mit
Sicherheit nicht nachweisen, vielleicht steckt es in dem osk. Lo-
f&üv ßisnhn (Inschrift von Pietrabbondante) vom Nom. Sg. fiisnu;
über die ksl. Formen toh, ceii u. s. w. , in denen man es früher
suchte, vgl. Leskien a. 0. S. 119.
Indem im Litauischen ^-jdm (daraus -jq vgl. ddnffujq, -jq vgl.
dqnguie^, -jd vgl. fzemeio , -ja, -je) an -a-Stämme trat, verwan-
delte sich der thematische Vocal derselben in e und so entstanden
Locative wie *iivej{f, *devejq; sie wurden, indem e vor dem vo-
calisch gesprochenen j zu e wurde ^) — yghdveju (= goi. ivaddje)
aus dvejdm — zu *tevej(f, *depejq (vgl. panete, Dietvieie)^ die
durch die noch heute vorkommenden Locative nameje, name (vgl.
Schleicher Gram. S. 265, Nachträge z. Gram. Leseb. S. 348; Kur-
Bchat Wbch. s. v. „heim" «)), sodne' (Geitler Lit. Stud. S. 57) wie-
dergespiegelt werden. In der neben diesen vorkommenden preuss.-
fit. Form d'eveje (Schleicher Leseb. S. 348, Kurschat Gram. §§ 502,
528) ist e aus e entstanden, wie das dialektisch mehrfach vor-
kommt (Schleicher Gram. S. 32). — Das aus e entstandene e wur-
de zu y (vgl. die moderne Form devyj'd) , und so entstanden die
Formen *tevyj(f, *devyjq (vgl. Tietotja, Diewije^)), die durch Zu-
^) Die Bemerkung, dass die von Schleicher angesetzten Formen tav^'e^
8ac?je ünformen seien (o. S. 22 Anm. 1) nehme ich hier zurück.
*) Vgl. namej 1869 Weish. 8. 15; nammef 1734 V. Mos. 20. 6, 8, das.
^' 7 nammSf,
•) Vgl. Diewiß 1869 Jud. v. 1, üeberschrift z. Apokalypse.
136 Zur Deolination.
sammenziehung von yj zu j{i) zu *ieviq, *iieüiq (vgl. darziq), wi
ter zu *lev^f *db'v^ (vgl. nuiüidminim^) ^ oder *i^id, *defnd, odi
*iev%ey *deme (vgl. darüa, namie^))^ dann zu ^^''w, rf^^, eni
lieh auch, durch Schwächung des auslautenden -« zu -i (od(
entstand -t aus -f = ^ ?) zu */erf , *rfeüf werden konnten (vgl. foß
cziefi; Kurschat Gram. § 528, Geitler a. a. 0.). Ueber eii
zelne Punkte des angenommenen Entwicklungsganges dieser Lc
cative lässt sich streiten : im grossen und ganzen aber ist er ui
angreifbar und findet ein Analogen an der Entwicklung des Insti
Sg. auf -a von -t-Stämmen s. o. S. 126. Was die Locat. auf -iik
"Ute von -a-Stämmen betrifit, so sind sie durch Formübertragui
aus der -t<-Declination zu erklären, vgl. die Vocative auf -jau vc
-ta-Stämmen (o. S. 123). — Die Entwicklung des Locat. Sg. di
-ta-Stämme schliesst sich genau an die des Locat. Sg. der -<
Stämme an; aus *zodie»jq wurde in der Regel *) Hodej^ (i«
führt Eurschat § 528 aus Memel an) , Hodyj^ , zodyje , aus *«
jejq wurde *vejejq, vej'yje, Vejyj'e und zodyje sind die gewöh
liehen Formen der heutigen Sprache; sie stehen auf einer alte
tümlicheren Stufe, als z.B. ^f«, dete, denen veje^ zode entsprecb
würden — Formen, die wie kelle (= kiala für kialia)^ med
krauje, w^ie zeigen, auch gebildet werden konnten. I(chganitaiu\
weiuie sind zu beurteilen, wie Plibonuie, Ponuie ; das ^ in fapni
halte ich für Druckfehler für u. — An -d- und -t^&-Stämme, eben
an -t^-Stämme trat das Locativsuffix *~jdm^ ohne eine Aenderoi
der thematischen Vocale zu bewirken (vgl. naturotq, toalioj^y da
gujq *)) ; es ist hier schon früh zu j (i) verkürzt (wieioy , rank
Szemei, dangui) und -^ und -»^-Stämme haben es bisweilen ga
aufgegeben (milißö, Szeme) ^). Was die zu den letzteren gehörig
^) Die o. belegte Form namie kann man auch als namS{'je) auffassen
*) Nicht immer, denn die in manchen Gegenden vorkommenden Form
auf 'ije (Kurschat Gram. § 510) reflectiren älteres -ie-jq.
') Diese Form hat sich auch erhalten in dem alten Adjectiv dangujc^
der himmlische (daneben auch danffujqfts und dangi^^is s. „Lexikal/') : fe
ida dänguiq^ija KS. 38, ddngui({i8 das. Es ist zu zerlegen in den Loc
dangujq und das Pronom. ßs („der im Himmel", vgl. müstifts, jüsujü, joje
(Schleicher Gram. 218), die durch Anfügung des Pron. fis an die Geniti
mu8u, JüsUf j6jo entstanden sind.
*) Solche Formen erscheinen bekanntlich in der modernen Sprache se
häufig, vgl. u. a. Kurschat Gram. § 602.
Zur Deolination. 137
Formen fchweniib^, garb^, meil^ betrifft, so sind sie durch Con-
traction von i^j^ in -^ entstanden; die Formen fchwentib^e , tei-
filmte, draugift^ie u. s. w. sowie pakaiifi sind entweder sämmt-
lich falsch — dh. das Nasalzeichen* steht entweder überhaupt oder
doch an seiner Stelle fehlerhaft — , oder es ist ein Wandel der
Nasalirung (fchwentib^e aus szveniybe/q) anzunehmen; diese An-
nahme ist jedoch nicht unbedenklich. Den Locativ pafiaty^ habe
ich zu IV. gestellt; er lässt sich jedoch auch zu V. ziehen vgl.
0. 8. 101. Die Locative Dangie und Dagaej (VI. vgl. Äem. dünge
Kurschat Gram. § 701) sind nach I. gebildet vgl. Instr. Sg. Suna-
mi, Instr. PL funais ; der Locativ widume ist nach Analogie der
pronominalen bez. adjectivischen Locative gebildet. Der Locat. Sg.
der -i-Stämme ist, wie der Instr. Sg., nicht von diesen selbst, son-
dern von neben ihnen Uzenden -ta- bez. -tVI-Stämmen gebildet
(Tgl. naiieia, ifchgqßei^, toiefchpaieie) ; smdrtyje, naktyje beruhen
d» auf *«m^rfay<j, *nakiiäjq, *smeriejq, *naitejq In den männ-
Men Locativen ist das der Gasusendung vorausgehende e durch-
m zu € geworden (darauf hin weist das constante y vor -je, das
w durch diese Annahme seine Erklärung findet), gelegentlich
mag auch das e der weiblichen Locative sich vor j in e verwan-
delt haben, vgl. die ostlit. Form szirdeje (Kurschat Gram. § 663).
Aus *8fneriej(f, *naktejq entstanden eben so smertyje^ naktyje wie
aus *zodej<f zodyj'e. Die verkürzten Formen ugnie ^), ugne^ naktii,
%/t fasst man meines Erachtens am besten als ugne^-je), naktyj
^y{'je) auf, kann sie jedoch auch den Formen kelle , namie,
foßi gleichstellen. Die unter VII. zusammengestellten Formen
tßhliessen sich unmittelbar an die zu V. gehörigen an. Zu wan-
^ije vgl. den Instr. wandinimi u. a.
Pluralis.
Nominativ und V o c a 1 1 v.
Es sind nur wenige Abweichungen von den regelmässigen For-
inen der heutigen Sprache zu verzeichnen :
!• ^Sfi Tiewa ir Augiwett Br. P. II. 480. IL het kiti Mokintini atayo
ßr. Job. 21. 8, O Vfzp^czitoghi (Randglosse: Vfzufzenklintoghi) huwa Br.
) Wiffok(i ifchmintie („in aller Weisheit") EE. 30 wird besser als In-
»tniinental, denn als Locativ aufgefasst.
[
138 Zur Declination.
Nehem. 10. 1. IV. grafm^ (Drohungen) MT. 102, faßin^ (conscientiae) d^
144. V. wiO% Wießj)at8 Daw. Pam. 25. VII. akmenis Br. P. 265, Br. I. Chrc
30. 8, I. Kön. 6. 7, Hiob 41. 21, T. Mat. 4. 3, Mark. 13. 1, KS. 53, Wat^i^
nta Br. Ps. 77. 17, T. Apok. 17. 15, Ptemenis Br. Nahum 3. 19, Br. P. 78, ^
T. Mat. 8. 33, Luk. 2. 8, Post. 48, piemtenis SEE. 9, Moteris Br. ApG. 8. :J
Encbir. 42, KS. 83, KK. 19 (hier als Vocat), Materis Br. Kolos. 3. 18, B
ruch 6. 28, Dnkteris Br. I. Mos 24. 13, ApG. 2. 17, KS. 260 (hier Voca<
feferis Br. Joh. 11. 8, T. Mat. 13. 56; Materias (am Rande Moteres) Br.Et:
11. 36; ßunes KS. 60, moteres T. Ephes. 5. 22, Meres Br. P. 52, deb^fes B
Ps. 18. 13, Dabbe/es Psal. 97. 2, Wandenes das. 104. 10, Wandences das. 5
17; akmmei Br. Luk. 19 40, Hiob 41. 19, V. Mos. 8. 9, Josua 4. 21, I. Kc
7. 9, Jes. 37. 19, wandenet Br. Pred. 1. 7, Sachar. 14. 8, Ezech. 26. 19, J«
15. 6, Tob. 8. 7 (hier später corrigirt in wandjnei), wandinei . . . wanden
Br. IT. Kön. 6. 12, wandinei (Vooat.) Br. Gesang d. drei Männer v. 61, Pi
menei (Vocat.) Br. Sachar. 11. 7, fzebnenei Br. Sprüche 27. 25, JOabboiQ
Psal. 77. 18; akmes AM. 60.
Tiewa steht für tevat vgl. o. S. 62 (entsprechende Nom. F
weist Kurschat Gram. § 529 nach); Mokintini, Vfzp^zitogh
V fiufzenklintoghi (vgl. lett. greki, zeH, sapai) fallen lautlich ir
dem Nom. PI. Adj. z. B. geri zusammen, das auslautende i h
sich hier wie dort gleichmässig entwickelt (aus e = ei). — D
Formen grafm^, faflin^s (vgl. daneben Pannios Br. Nahum 2.
kekfiios T. Mat. 21. 32} schliessen sich eng an die entsprechend
ksl. Nominative dui^, volj^ und an die w. u. belegten pronomin
Nominat. PI. Fem. auf -^* an; wir sehen, dass schon in der &
der slavo-lettischen Spracheinheit der Nominat. Plur. der -^?-StäJ
me auf -<^ (*-a««) endigte, und es liegt kein Grund vor, der n
zurückhalten könnte, die gewöhnlichen litauischen Formen, v
mergos, värnos, ryksztes u. s. w. auf ältere Formen mit dem Ai:
gang -cfs (bez. -ic^) zurückzuführen, und uns zwänge, sie zu g<
gibos, ved. gnds zu stellen. Die Erklärung der Nominativ-Endu
^qs hat Scherer gegeben indem er sie ZGDS. 291 der gleichla
tenden Accusativ-Endung gleichstellt und das. 474 bemerkt: „d
Eindringen des Acc. Plur. rc^ky in den Nominativ Plur. . . wi
noch begreiflicher wenn man erwägt, dass es vermuthlich eine J*
benform Grdf. rankds für den Accus. Plur. gab." — Wießpats t
*ve8zpaty8 zeigt eine starke Verkürzung. — Die unter VII. zusas
mengestellten Formen sind auch in der späteren Sprache nach^
weisen , vgl. seseres , dukteres , dukteris , seserys , äkmenys , mir
siai bei Kurschat Gram. § 737; Moteres Ebr. 11. 35, dukieres
Mos. 24. 13 in der revidirten Bibelübersetzung (Halle 1869); «;ff
Zur Declination. 139
nei Schleicher Leseb. S. 98 Z. 24, szünes das. 133 Z. 24; vgl.
ausserdem Geitler Lit. Stud. S. 58, Smith de locis q. IL 52 ff.
Die Formen akmenis, Wandenis, Piemenis, Moteris , Dukteris,
fe/br^ gehören -i-Stämmen (vgl. Nom. Sg. seseris Kurschat Gram.
§ 731) an — dass sie auf aktnen^s, wandenea u. s. w. beruhen, ist
weniger wahrscheinlich — , die Formen akmenei, wandenei (wan-
dind vgl. o. toandimje, toandino, tcandinimt), Piemenei, ßelmenei,
DdBÖbtsfJei gehören -ta-Stämmen an ; Materias beruht wahrschein-
lich auf dem Stamm mäieridn, könnte jedoch auch für materis
stellen (über ia für e s. o. S. 23); moteres, feferes sind vielleicht
als moteres , seseres aufzufassen , besser jedoch stellt man sie zu
ved. mdtdras, svdsdras ; ßunes entspricht genau gr. xvveg, debefes
(vgl. den gleichlautenden Genit. Sg.) geht auf *?tabhas^9 zurück.
Der Nom. PI. akmes steht für *akm^8 = dkmens.
f7-Stämme berühren sich, wie o. S. 101 f. gezeigt i^t, zuwei-
teu mit -a-Stämmen und bilden gelegentlich Formen nach der -a-
Dechnation. Besonders häufig tut diess süntis (vgl. preuss. soü-
nan, soünas), und es ist deshalb zu beachten, dass Br. L Makk.
2. 28 früher der Nom. Plur. Sunai gestanden hat; er ist später
in Sunus corrigirt.
Die heutige Schriftsprache bildet nach Nesselmann von kard-
iiu8 und zialnerius die Nomin. PI. kardlei und zialn^rei. Die
ältere Sprache bildet diese Formen regelmässig: karalius Br. P.
60; Klaufia ia ieipaieg ir fzalnierus biladami Br. Luk. 3. 14, Bei
ßalnerus wede ghi ing Ratufze Br. Mark. 15. 16 , Szielnerus Br.
Job. 19. 23. '
Endlich erwähne ich hier, dass mehrere Wörter, die Nessel-
Baann nur im Pluralis nachweist, sich in der älteren Sprache auch
iin Singularis nachweisen lassen. Der Singularis zu iszczos (Nes-
selm, S. 29, vgl. o. S. 40) findet sich KS. 2: iädioje arba ziwaie
^ßo8 Pdnnos : zu patamses (Nesselm. S. 88; K. 79 : Pdtämfiy ; zu
nMai (Nesselm. S. 423) Br. P. II. 8 : nMu, zu nMos (das.) Psal.
140. 3: Angies nüda; zu turgamczios (Nesselm. S. 110) Br. Jes.
23. 3: tu buwai . . . pagonu Turgawicze; zu udilai (Nesselm. S.
33) Br. Ezech. 29. 4: Efch taw Vdila idefiu nafrüfna und Br.
37. 29: indeftu . . . Vdila tawa burnana,
Acensätiv.
Auch hier sind nur wenige Formen zu erwähnen:
140 Zur Deolination.
I. Saros Br. Jes. 28. 25. III. rankQs Br. Spräche 31. 20, rankc^ SE
kiek dienos (taglich) Br. Ps. 61. 9, 68. 20, 73. 14 u. ö. IV. eii^ (vices) Ivl
470. VII. akmenvi Br. P. 320, EE. 53, PUmenis Br. P. 83, KM. 59, warm
nis SE. 59, LLD. II. 35. 19, moterü MT. 462, Br. II. Chron. 21. 17, Br.
281, Enchir. 51, KK. 19, ifchtcida . . . Moteres, Siinus ir Dukteris fuguTM.
Br. I. Sam. 30. 3, Dukteris Psal. 106. 37. KM. 56; Maters Br. Tit. 2.
Moters Br. II. Sam. 12. 11, I. Makk. 13. 6; wandenius Br. Jes. 19. 7, !N
hem. 9. 11, Judith 16. 5, Piemenim KM. 68; akmenus Br. II. Chron. 9.
wandenus Br. Jes. 23. 3.
Saros habe ich hier und o. S. 60 als Accus, PI. des Masc
soras (Nessehn. S. 466) aufgefasst (-oä = -ü$ = -a/i«, vgl. w. u
mffab)y was völlig zulässig, da die gewöhnliche Endung -us wahr
scheinlich zunächst auf -üs (vgl. den Accus. Plur. Masc. der be-
stimmten Adjectiva z. B. gerü's'ius) zurückgeht. Saros lässt sieb
jedoch auch als Accus. Plur. des Femininums söra beti^achten und
zu dienos stellen (zu kiek dienos vgl. z. B. kiek meneß Br. Apok
22. 2), das, wie rankas, eiles zeigen, zunächst auf denqs beruht. —
Die Accusative akmenis , Piemenis , wandenis , moieris , dukleri
schliessen sich unmittelbar an die o. nachgewiesenen gleichlauten
den Nominative an ; Moters {Maiers) ist aus moteres verkürzt (vgl
dükieres) Die Formen wandenius^ Piemenius und akmenus , wan
denus (für -mus, vgl. den Genit. Sg. wandeno) gehören zu dai
Nominativen akmenei, Piemenei, wandenei.
Der Accus. Plur. Szmoneis Psal. 94. 5 ist in Szmonies z
bessern; den der consonantischen Declination angehörigen Accui
Plur. dantes (vgl. Genit. PI. dantü) habe ich schon Gott. G. Ans
1874 S. 1234 Anm. 1 aus Behms Vorrede zum Psalter v. 1625 i
dem Sprichwort Dewas dawe dantes , Dewas dos ir dones nachge
wiesen. Dieselbe Form findet sich in demselben Sprichwort be
Hartknocb Dissertationes selectae p. 92 : Dievva dawe dantes, Dievt
dos ir duona, wo Dievva beidemal in Dievvas zu ändern ist.
Instrumental.
Neben den regelmässigen Formen der heutigen Sprache ei
scheinen in den älteren Texten mehrere von ihnen abweichend-
die im folgenden verzeichnet sind:
I. na/ras Br. Mat. 15. 8 (Schitie Szmones artinaße manei\pp fawa najrcz-
s. o. S. 62 ; Ir wakaris ifchetdawa Br. Judith 12. 8 ; po apekunais ir pi —
waifdumis SEE. 18 (Gal. 4. 2). II." fn gimtitoies Br. P. 139 (vgl. o. S. 2H
IV. fchis tawa funus^ kuris labf fawa fu kekfchemeis (corrigirt aus kiek-)f^^
rada, ataija Br. Luk. 15. 30; fzmonims Br. Sirach 9. 23. VI. fu funais
erfc
Zur Declinätion. 141
^at. 20. 20, ßi fawa Sunais Br. II. Kön. 4. 4, 5, fu fawa ketureis funaü Br.
1. Cbron. 22. 20, fu io broleis ir Junais das. 26. 9 ff., ifchlikujeü io funaü
B^ndglosse zu fu palaiku io Sunn Br. Mos. III. 10. 12, fu fawa Moterimia
Sunais ir Waikais das. IV. IG. 25, Sunais Br. Neliem. 10. 28, II. Chron. 20.
^1 13, Esra 3. 9 (zweimal), II Mos. 18. 3, Jer. 35. 3 (hier übergeschrieben
ximis) VII. aknienetnis Br. Mat. 21. 86, Jer. 3. 9, piemenemis KS. 172, de-
^1 y/emis Br. Mark. 14. 62, Moterems Br. Nabum 3. 13; Muteriemis Br. Apok.
91 ^^' ^j S^ermis KM. 24, akmemis (später von anderer Hand darch überge-
schriebenes ni in akmenimis corrigirt) Br. IV. Mos. 14. 10; akmeneis corri-
^J girt in akmenimis das. 15. 36 und ebenso III. Mos. 24. 23, akmeneis Br. P.
60, das. II. 425, Br. Luk. 21. 5, Josua 7. 25, IL Chron 3. 6, I. Sam. 30. 6,
Mos. III. 20, 2, V. 13. 10, Judith 10. 21, Ezech. 23. 47, Sirach 50. 10, Apok.
17. 4, Piemeneis Br. IV. Mos. 14. 33; Jernfalem ^ kurfai . . . aJcmenais (am
Rande steht mit spater Tinte -nemis) numeczoghi tawemp fiunjluofim Br. Mat.
t äi 23. 37.
bqI Zu na fräs und gimiiioies vgl. su las, su auksa peningas , su
Am iedabrenes peningas, su ketures arkles bei Geitler Lit. Stud. S. 20
ht-i und Eurschat Gram. § 533. — Wakaris schliesst sich an die lett.
Formen auf -is, wie iawis bernis (Bielensteiu II. 35) ^); priewaif-
dumis ist nach Analogie des Instr. Plur. der -tz-Stämme gebildet,
(^ oder steht für prevaizdomis. Diese Form wäre durch Anfügung
Instrumentalsuffixes -mis an den -a-Stamm und Verwandlung
thematischen Vocales in o (vgl. u. den Dativ Tietoomus) ge-
bildet. — In kekfchemeis ^) hat sich die alte, schon o. S. 125 an-
gefahrte slavolettische Form des Suffixes des Instrumental Plur.
erhalten (fnm:=ksl. mi); -meis gehört nicht zu sskr. -bhis, zend.
-iw, sondern zu zend. -bU, wofür man auch -byis oder -biyis le-
^Q könnte, und das ich auf grundsprachliches -bhagas zurück-
fthre, worüber ich bei anderer Gelegenheit handeln werde. — In
ßfnonims ist i aus e entst'enden. Der Instrumental funais ist nach
<l6r -a-Declination gebildet. Das letzte e in akmenemis (nebst
Piemenemis, debefemis) stellt man am besten dem der Gasusendung
Vorangehenden -« in ksl. kamenemr gleich; auch Moterems ^ das
^6n Vocal des Instrumentalsuffixes eingebüsst hat, und Moteriemis
*^ün man auf malere -meis zurückführen, möglicherweise jedoch
*^®gt ihnen der Stamm moleriä^ zu Grunde. Die Instrumentale
*^Iur. Sefermis und akmemis sind zu beurteilen wie die Instr. Sg.
*) Br. P. II. 417 steht der Instrum. PI. paßinftamis; er ist aber im
''Uckfehlerverzeichnis in paßinftamais corrigirt.
*) Dadurch, dass an dem Worte corrigirt ist, ohne dass die Endung
^^Udert wurde, erhält dieselbe einen besonderen Grad von Yerlässlichkeit.
142 Zur iDeclination.
wandemi^ Motermi (o. S. 127); akmeneis, Piemeneis sind von den
erweiterten Stämmen akmenia- , p^menia- gebildet , akmenaia steht
für akmeniais,
Dativ.
Der Dativ Plur. ist in den mir bekannten älteren Texten im
allgemeinen ebenso gebildet wie in der späteren Sprache ; das Suf-
fix erscheint oft als -mtAs , ist aber überaus häufig schon zu -m«
gekürzt. Nur wenige Formen verdienen besonders hervorgehoben
zu werden: '
I. Waikamas Psal. 78. 4 ; Mes ßoiomies fußedoma fatca gieda Br. Ps. 79.
4, ani9 ant io nedare Deginimo kaip io Tieioomus darf huwa Br. II. Chron.
21. 19; mutnus tawa tarnetns padM Br. 6. 50; namans s. o. S. 78. II. Szod-
zioms Psal. 106. 12, nfzmufchieiorns (Randglosse: nu/zuditoiumas : oder -mtuf)
tUwo, u/zmu/chieionta augitceSf ufzmufchieioms fzmoniy,^ kiehfehaunikofM . . •
perfzengtoioma prifegos Br. I. Tim. 1. 10, büafiu pioweioms Post. 165; Bro-
Ums Br. II. Sana. 15. 20, I. Kor. 6. 8, ApG. 15. 23, pafsakiket tax Jakubui ir
Brolims das. 12. 17, paakfchtima Br. II. Makk. 9, 15, Mokintinims Br. Mat.
16. 21, 19. 23 (Moktntiniems das. 16. 20), knnnigaikfchtirm Br. Sprüche 31>
4. III. Dufchomaa dzaukfma pridek SG. 62. IV. Szmonims Br. I. Kor. 14. 2,
Pred. 12. 3. VI. Efch iemus . . . d&fiu . . . genjhi wardq,, nei Sunams tr
DukUrems Br. Jes. 56. 5, Sunamus Br. Nehem. 10. 80, 13. 25, Esra 9. l2
(daneben fanums), fanams Br, I. Chron. 27. 15, neprittteliams Br. G. 66. VII«
pümenems Br. P. II. 477, Moterems Br. IL Sam. 6. 19, Esther 1. 9, I. Kön.
11. 8, dukterems Br. IV. Mos. 18. 11, Jes. 66. 5, kada prifiekiau wandinem^
das. 54. 9; fVandiniams Br. Sprüche 8. 29, Moteriams Br. I. Ghron^ 17. 3,
Dakteriams Br. IV. Mos. 18. 19.
Die ältere Form des Casussuffixes -mans (vgl. Smith de locis
q. II. 62, Schleicher Compend.* 571) lässt sich durch Vergleicb-
ung von -maß ( Waikamas , Dufchomas) mit -mus noch deutlich
erkennen (vgl. auch w. u. j'umums und mumüs). Dass -mans ao^
^mjans = -bh/ams entstanden sei (Schleicher a. 0.) ist auf Gnmd
der Lautgesetze entschieden zu bestreiten; mehr als -bhams läsdt
sich für -mans nicht voraussetzen und bei jener Form darf m»^
um so mehr stehen bleiben, als die ein bh enthaltenden Casussu'C-
fixe unzweifelhaft nicht auf -iAe, sondern auf -bha zurückgehen.
Die von -a- und -ta-Stämmen gebildeten Dative PI. auf -^mva^
-oms zeigen, dass in der älteren Sprache der thematische Voc^
vor dem Casussuffix — wenigstens zuweilen — gedehnt gesprochen'
wurde; diess ist um so mehr zu beachten, als Schleicher die D^
tive pönam» (bei Donalitius ), dalgiams ansetzt, was Kursch^
Zur Deolination. 143
ßram. § 498 für unrichtig erklärt. Auch nufzudüaiufnat (oder
-mus; man kann zwischen beiden Lesarten schwanken , doch ist
jene vorzuziehen) , dessen letztes u auf o beruht , weist auf jene
Dehnung hin. In directem Gegensatz zu jenen Formen mit gedehn-
tem Stammvocal vor dem Casussuffix scheint (arnems zu stehen,
man vgl. jedoch den ^emaitischen Dativ und Instrumental Plur.
merpims für mergöms , mergomts (Kurschat Gram. §§ 605, 607);
einen -ta-Stamm wage ich aus tarnems nicht zu folgern (vgl. w.
u. den Locativ iHewifchkeme), — In Brolims u. s. w. ist i aus e
(oder -e?) entstanden, vgl. dazu iautims o. S. 74, wo auch Jauni-
kaitiemus (neben Jaunikaiczamus) nachgewiesen ist; in Szmonims
steht t für e. Die unter VI. zusammengestellten Formen schliessen
sich an den Instrumental funais an; vgl. dazu noch Kurschat
Gram. §§ 702, 703, 704. — Piemenems , Moierems, dukierems,
ymdinems (für vandenems, vgl. o. S. 139) können sich, wie auch
Wandiniams , Moleriams , Dukteriams , an ksl. kamenemü , mate-
rmü, dü4teremu anschliessen, doch können sie auch der -ui-, bez.
-i^DecUnation angehören; zu der letzteren Annahme entschliesse
ich mich bei den zuletzt genannten , zu der ersteren bei den zu-
erst genannten Wörtern.
Genitiv.
Der Genitiv PI. endigt in der Bretkenschen Bibelübersetzung
i» der Regel auf -m (z. B. praiku Dan. 11. 4, wandenu I. Mos. 1.
h häufig auch auf -un (vgl. Obiwietelei Sallun nutilla Jes. 23. 2);
isr auslautende Nasal hat sich dialektisch erhalten (Kurschat Gram.
% 530, 604). — Einige Formen der älteren Sprache sind beson-
ders namhaft zu machen :
I. fi% Waikü ikki Waikc^ waikams Psal. 45. 18 ; tarp Schetrd das. 120.
5; fUlei/aioa Namu Br. II. Kon. 8. 5; Szidü Br. P. 344. IV. ßmoniü das.
128,417. V. Jchti prießajlü deki das. 349; prießaßu das. II. 89, LLD. IL
^1.23, aufy Br. Mat. 11. 15, I. Mos. 35. 4, fche/ch^ üiekt^ ir plafchtakoa
"»^thtoB Br. I. Sam. 16. 4, olekty^ Br. Ezech. 40 mehrmals, olaktyL s, o. S.
^» der Gen. Plur. olektyt ist in der Bretkenschen Bibelübersetzung häufig
aas okkezn^ corrigirt (so Judith 1. 2 ff., II. Makk. 13. 5, II. Chron. 3. 3 ff.);
"'W? Ifchmintvk Br. Sirach 39. 8, apwilkti fcharvou knäit wieras Br. I. Thes.
^8'), fchirdu SEE. 133, 154> idant atßdenkt^ daugia fchirdijt dumas Br.
*) D.i. „mit dem Brustpanzer" (Luther; „dem Krebs"), vgl. Br. Ephes.
^- 14 apßwilke krtitis tei/ibe (corrigirt aus -6f«) „angezogen mit dem Krebs
^«f Gerechtigkeit". Demnach bedeutet krütis nicht nur „Mutterbrust".
144 Zur Declination.
Luk. 2. 35, WiefchpaU Wie/chpattjt Br. Apok. 19. 16, Wie/chpatü Psal. U
3, nakt^ Br. Mat. 4. 2, per ketures defchimts dienyk ir nakt^ Br. Mos. I.
\2, po anu keturu de/chimties dieny, ir nakty, das. Y. 9. 11, Ketures defehtin
naktu das. II. 24. 18, naktu Br. P. 264, 273. VIT. akmeniü T. Mat. 3. 9.
Die Formen Waikq und Scheträ, deren Auslaut sich eng a
die alte Endung des Genit. Plur. -dm anschliesst, müssen vielleicl
zu den o, S. 30 zusammengestellten Genitiven Plur. mit -q für -
gestellt werden ; ich habe mich gescheut das zu tun, weil die Vei
tauschung von tf mit q in preuss.-lit. Texten mit Sicherheit nid
nachzuweisen ist. Aus der Endung -dm entstanden q, 'ä, un {7f
d, ü, u, — Zweifelhaft bin ich bei der Beurteilung von prießaftt
ülekltf, Ifchmintu, krutu, fcMrdu ^ Wiefchpatu, naktu: entwed<
sie gehören zu Y. und haben • hinter t, d eingebüsst, wie auß
oder — und das ist mir wahrscheinlicher — prießaftu^ ülektu *
Ifchmintu, krutu sind nach Analogie von fchirdu, Wiefchpati
naktu gebildet und diese gehören der consonantischen Declinati<
an (Stamm nakt- = got. naht- griech. ytJxr-, Stamm veszpat- v|
lat. com-pot- , im-pot- . Stamm szird- = lat. cord-). — ahnen
schliesst sich an den Nom. PL akmenei, Instr. akmeneis an.
L o c a t i y.
Die ältesten Formen des Casussuffixes scheinen sun, san, #
zu sein, s. u.; Fortunatov, der K. Beitr. 8. 115 zuerst auf die Ei
düngen ^ und sq hingewiesen hat, führt sie auf grundsprachlicl
-svam oder -stan (zend. -hva, apers. -uvd) zurück und erkeni
den auslautenden Nasal in gr. -aaty, -aiv (= afiv) und präkri
8um wieder. Diese letzteren Formen beweisen indessen nicht, dat
die grundsprachliche Endung des Locat. Plur. auf Nasal ausgelav
tet habe, denn aj^iv kann a/t+y iq)€Xiivatiii6v sein und präkr. «f«
ist auf Grund der Worte Lassens „Nasalis Präkritica finalis in foi
mis derivandis momenti est nullius" (Instit. ling. präkr. p. 30^
mit einem gewissen Misstrauen zu betrachten, um so mehr, wen
man die Endungen des Nom. Voc. Acc. PL Ntr. ^«m, Um, tii«
und die Endung des Instr. Plur. htm = skr. bhis, aus der hin
gebildet wurde, wie sunio aus sum, berücksichtigt, sowie der scb<
in den Veden erscheinenden Nasalirung auslautender d, i, ü (Be
fey Vollst. Gram. §§ 11, 86, Einleitung z. Sämaveda p. XXX
^) Die Correctur von olekeziy^ in olekty. (s. q.) ist der von (penku) oi
czit4s in olektis Br. II. Chron. 3. 11 analog.
I
Zur Declination. 145
und der Bemerkungen E. Kuhns Beiträge zur Päligrammatik SS.
34, 58 sich erinnert. Die Entscheidung über die Zulässigkeit ei-
nes indogermanischen Locativsuffixes -stam oder ^svan steht also
beim Litauischen, das euphonische Nasalirung auslautender Vocale
nicht kennt. Ich bezweifle nun sehr lebhaft, dass der auslautende
Nasal der lit. Locativsuffixe -sc^, ^stf, -^q aus der indogermanischen
Grundsprache stamme; der Grund, welcher dagegen spricht, ist,
dass ein dem ksl. -chü , sskr. -su ^) , die durch Samprasärana aus
^a = zend. -hva entstanden sind, entsprechendes lit. Suffix des
Loc. PL -8u (ohne Nasalirung) noch deutlich nachzuweisen ist in
den altlit Locat. Plur. von äsz, tu : mufute, iufuie (s. w. u.) , die
durch Anfügung der Endung des Locat. Sing, -jq (s. o S. 135)
an *fn<fsu, *j'nsu gebildet sind. Aus ihnen entstanden musyjey jusyje^
die nicht auf *m(^tfjq, *j'^^'^({ beruhen können, da sich wol u und
y(y), aber unmöglich if und j zu y vereinigen können. — Dieses
411 zusammen mit ksl. -chü, skr. -«u, zend. -hta stellt grundsprach-
'Wa vollkommen sicher : dass daneben auch ^ivam bestanden
I, ist, wie ich gezeigt habe, mit Sicherheit nicht zu erweisen
und demnach ist es höchst unwahrscheinlich, dass der Nasal der
litauischen Endungen -«^, -«i^, -«^ ursprünglich sei, sehr wahr-
scheinlich hingegen, dass er eine relativ späte litauische Zutat sei. —
Es erhebt sich nun die schwierige Frage nach dem Ursprünge die-
ses Nasals; nach Erwägung aller in Betracht kommenden Möglich-
leiten muss ich mich dafür entscheiden, dass er aus der Endung
des Genit. Plur. der pronominalen Declination -$än (indogerm. -säm)
eiogedrungen sei; dieselbe ist nur in wenigen Fällen nachzuweisen
^t«tt , jü^u , iofu , mergösu s. w. u.) , war aber in der älteren li-
buischen Sprache unzweifelhaft nicht selten. Jene Annahme er-
Üärt denn auch die verschiedenen Vocale der altlit. Endungen des
Locat. PL, die bei Fortunatovs Annahme lautgesetzlich anstössig
sind. Das Genitivsuffix -sän konnte jeden Augenblick zu ^sq^ -sif
wid ~ durch Entwicklung von unursprünglichem i; die Form mufiu
kommt vor, ebenso das Locativsuffix -siu — zu -s^ werden. La-
gen nun die Genit, PI. *iästfy ^mergäsi^ u. s. w, neben den Locat.
W. *i(f«i, *merg<fsu (s. w. u.), so berührten sich diese Formen
l&uüich so nahe, dass die letzteren den schliessenden Nasal der
^teren wol annehmen konnten, und nun, nachdem sich gleich-
^) Dass dieses aus -«//m, oder -sun entstanden sei, ist unwahrscheinlich ^
^ ^e altind. Sprache sonst auslautenden Nasal nicht zu apokopieren pflegt.
11
146 Zur Declination.
lautende Genitive und Locative PI. gebildet hatten, konnten na^
dem Vorbilde der Genitive Sä8(f, *merffä8(f, *iä8^, *mergd8^ die L
cative *i(fs<f, *iqs^, *merg<f8(f, *mergqs^ geschaffen werden. A
den so entstandenen (pronominalen) Locativen haben sich dar
die Endungen -sq , -sif , -sq schon früh weit verbreitet. In W0
chem Umfange sich -^u gehalten hat, in welchem es durch -u
tS^, -^ verdrängt ist, entzieht sich genauer Beurteilung. At
den letzteren sind früh -«a, -se, -su entstanden; — dieses letztei
'8u fiel mit der älteren Form des Suffixes lautlich zusammen. -
Dass die von Schleicher Gram. S. 173 N. mitgeteilte Regel Kleii
über den Gebrauch der Suffixe -su , -sa , -s« „von den litauisc
schreibenden befolgt sei^^ ist eine Behauptung, die wenigstens fi
die bis gegen Anfang des vorigen Jahrhunderts verfassten litau
sehen Texte nicht zutrifft. — Nach diesen Bemerkungen über ds
Gasussuffix sind einige Locative PI. zu verzeichnen, die teils zu
Belege des gesagten dienen, teils noch besondere Betrachtung b
anspruchen :
I. Nama/u Psal. 101. 2; gundinojmofa (in d. Versuchungen) MT. S
tüfy, daiktofy ßcanbancziofq Br. I. Kor. 14. 7 , daugiojq, daiktojy, Br. Maj
6. 20, wifsofu daiktofy, Br. Philip. 4. 12; tcarg'äjq MT. 2S% ^ fchivj({ paskia
ßdjob czeßyii das. XXXIX, koßnüfu met'Sfu Enchir. 3, nämuofeä Dowidä Po
UI. 54; prifakimufa Br. P. 180, II. 494, wargufa das. II. 40, 150. II. pufitk^
kül'SJiu SEE. 158; kaüinifq Br. Ebr. 11.37»), geidulifa Br. P. II. 370, et-fl
kieiijq, s. o. S. 74. III. nekuriaf({ wütafa MT. XX, tafa knigafa SEE. 7
tofa dieno/q EE. 145, paßarofa dienofa das. 133, fchofiu dienofu das. 10, SE
10, anofegi dienofe KS. 166, Budofia Psal. 69 26 ; wifsofu iufu TraWß 1
n. Mos. 35. 3, wifsofu Gromatuofy, Br. II. Petr. 3. 16 (vgl. o. S.50). l\,zn>
n^fa MT. 459 vgl. zmon^famp das. 103, 364, gdlih^fä Post. 6, tofe baifib^
das. 13; Baßniczofiu EE. 14, O ßoiufis iß ußpakalo koiufiamp io KS. 2
(Luk. 7. 38); tamfibefin SEE. 129, tamßb^q EE. 5, tqn\fibef^ Post. 39; p^
tenibifa SEE. 177, Jurifq Br. Jes. 2. 16. VI. dangofe KK. 18, danguof»
236. VII. wandiniofq Br. Ezech. 29. 4; dukterefu, Br. IV. Mos. 21. 25; 2>«
terifsq, Br. Nehem. 11. 25.
Der grundsprachliche Ausgang des Locat. PI. der a-Stämt
war -aisva (skr. vrkeshu, zend. vehrka^shva, gr. At;xot^, ksl. vlu^
chü); die o. unter I. angeführten Formen und die gewöhnlich
4er heutigen Sprache weisen hingegen auf den Ausgang -äsu b
Den Ursprung der Dehnung des thematischen Vocals zeigen 2
maitische Formen, wie tunse vargunse, Prüsunsi, krumunse, </<
bume (Kurschat Gram. § 534, Schleicher Gram. S. 176) deutli^
^) 1869 hat kailinüß; kaiUnas fehlt bei Nesselm.
Zur Declination. 147
die Länge beruht auf vorangegangener Nasalirung. Diese Nasali-
rung und zugleich den Grund davon, dass die baltischen Sprachen
(lett. greküs, sapaüs u. s. w.) von der altüberlieferten Bildung des
Loc. Plur. der -a-Stämme abwichen, erklärt allein die Annahme ^),
dass er nach dem Vorbilde der Locat. PL der persönlichen t^ro-
Domina, welche die baltischen Sprachen unzweifelhaft einst als
*m€fsu, *jifsu besassen, gebildet ist. Sie sind die einzigen balti-
schen Locative Plur. , in denen der Endung ein Nasal vorhergeht,
der etymologisch gerechtfertigt ist (s. w. u.), und sie müssen des-
halb zum Ausgangspunkt der Erklärung des dem Locativsuffix
vorausgehenden Nasales überhaupt gemacht werden. Um meine
Ansicht kurz auszusprechen, so meine ich, dass das Lit. (wie die
baltischen Sprachen überhaupt) einst die Locat. Plur. der -a-
Stämme auf -aisu (=ksl. -ecA/i) bildete, dass dieselben aber schon
früh nach dem Vorbild von ^j'ifsu und besonders von ^mqsu in
Bolche auf -qsu umgestaltet wurden, deren q frühzeitig zu ä, ö, ü
und- un {tf) wurde. — Wie zmon^fa, gälib^fd, baifth^fu zeigen, ist die
Analogie der pronominalen Locative *man8u, *junsu nicht nur für
den Loc. PL der -a-Stämme , sondern in weiterem Umfange mass-
gebend gewesen, da das q jener Formen natürlich nicht anders zu
beurteilen ist, als das un in vargunse u. s. w. — Zu prifaktmufu,
^wgufu vgl. vezimüsey kemüsi (^-si = -s^f) bei Kurschat Gram.
§ 534. — In kailinifa, geidulifa, erfchkietifq ist t aus iä vermut-
lich durch die Zwischenstufe e entstanden, vgl. ptklentbifa, Jurifq
(IV.). Zu Trabüfq, Gromatuofu vgl. die zemaitische Form girioas
(för gtriose) bei Kurschat Gram. § 608. — (7-Stämme bilden, wie
ausdrücklich bemerkt werden muss, ihren Loc. Plur. ausschliess-
lich durch Uebertritt in die -a -Declination (danguose = ^dangdse), —
^mdiniofq schliesst sich an Nom. PL wandinei, wandenei, Acc.
^andenius , Dativ Wandiniams an. dukterefu kann ksl. duäiere-
^^ü entsprechen, oder für dukterefu (Stamm dukleriä-) stehn.
Dualis.
Nominativ, Vocativ, Aecusativ*).
Nur drei Formen sind hier anzuführen : du Lalrä Br. P. 387 ;
^•«dtct abeght Senowe MT. XXVI; du , . , akmenu Br. IL Mos.
*) 0. S. 43 habe ich eine andere Erklärung von darhume angedeutet,
^^ ich jetzt indessen für unrichtig halte.
■) T setzt im Acc. Dual, häufig einen Nasal: per dto^ adijnj ApG. 19.
11*
148 Zur Declination.
39. 6. — Latr'd, (von lätras) zeigt deutlich , dass die Endung
des Nom. Voc. Acc. Dual, der -a-Stämme aus -& entstanden Li
welch letztere Endung sich noch in der Declination der bestim-a
ten ^djectiva (z. B. gev^-ju) findet. Auch hier ist S nicht ^
at< entstanden, sondern aus ä; devü, *de&&! entspricht nicht d^
sskr. devau, sondern dem ved. devä\ Das Slavische zeigt ehe
falls im Nom. Voc. Acc. Dual die Endung d; lit. vilku und k
vlüka (aus velkd) decken sich ganz genau.
Wie das -u der -(z-Stämme auf -ä, so beruht das -t der -
und -«(^-Stämme auf -e (= ksl. e), vgl. gere-ß, te^-dtd. Diese E
düng hat sich in Senowe erhalten (abeghi ist Nom. Dual von ab
JOS s. w. u.). — akmenu steht für äkmeniu oder für akmen-ä,
Dativ, Instrumental, Ablativ.
Die bisherige litauische Grammatik kennt einen Ablativ Dual
nicht. Meine Annahme desselben stützt sich auf den Satz: ghi
pragaifcha nüg tu akim Br. P. 404 (Luk. 24. 31). Hier kan
aMm, obgleich es formell mit dem Dat.-Instr. aklm zusammenfäll'
begrifflich weder als Dativ noch als Instrumental aufgefasst wei
den, da n'hg ausserdem überall nur den Genitiv regiert; akim fü
einen Genitiv zu erklären, ist vom Standpunkte der litauische
Grammatik aus zulässig, da die von ihm lautlich nicht zu tre*:
nenden Formen der Pronomina der I. und II. Person müma un
jüma die Function des Genitiv Dual, haben. Vom Standpunk'i
der vergleichenden Grammatik aus lassen sich jedoch weder akiry
noch müma und jüma als Genitive betrachten, weil ihnen entspr^
chende oder ähnliche Formen in den verwanten Sprachen nicl
nachzuweisen sind, sie sind vielmehr für genitivisch gebrauch'
Ablative zu erklären, die sich ihrer Form nach eng an die sslc
Ablative Dual, auf -hliyäm anschliessen. Ich glaube damit de
43, pmcai/e di^ Sunt^ das. 7. 29, nupelne ir tas kitif dij, Mat. 25. 17, eme ^
talentt^ das. v. 22, priimk dar tctenq arha dt^ faw^fp das. 18. 16, Netur^
(ize tikt . . . dwj zuwj das. 14. 7, 19, turedams dwj rankp arha dwf kojf d^
18. 8, turedams dwi akf das. v. 9, ape dt^ tuk/tandii^ Mark. 5. 13, abj rar^
turM das. 9. 43 , anaa dwf £utoj padalijo das. 6. 41 , nufiunte di^ Mokintiw
das. 11. 1 , Kas tur dwf jupf Luk. 3. 11. Auch noch in anderen, spates^
Texten — so noch in Nesselmanns Dainos — ist der Accus. Dual, mit A-^
Nasalzeichen versehen in den älteren hingegen nie. Deshalb ist es ni<
wahrscheinlich, dass an jener Stelle ein aus dem Accus. Sing. Und PI
eingedrungener Nasal jemals gesprochen sei.
Zur Deolination. 149
Ablativ im Litauischen nachgewiesen und eine vollkommen sichere
EIrklärung der „höchst verwunderlichen** Formen müma und jüma
gegeben zu haben. Dass dieselben in der Tat von dem Dativ-In-
strumental-Ablativ Dual, auf -m lautlich nicht getrennt werden
dürfen, beweist der Umstand, dass als ältere Form dieses -m in
dem Instrumental akima (po akima didzio ftoieio) Br. P. 116 -ma
nachzuweisen ist. Noch altertümlicher als -ma ist die Suffixform
-mc^s , die w. u. in mumas erscheinen wird und durch die „Geni*-
tive" Dual, auf -ms, die Geitler Lit. Stud. S. 55 f. mitteilt, und
die nun ebenfalls die Annahme eines Ablativ Dualis rechtfertigen,
Bestätigung erhält. Sie ist die auf litauischem Sprachboden letzt-
erreichbare Form des Suffixes des Dat. Instrum. Abi. Dual.; aus ihr
wurde schon frühzeitig durch Verlust des auslautenden -ä *iw<j,
weiter -ma, -mu (s. u. mumu, j'umu), -m ; im ksl. entspricht das
Suf&x -ma, das sich zu -nKfa verhält wie der Genit. Sg. z. B. sveta
m lit. fw%et€^(8) s. o. S. 130. — Dass ich -mqs dem sskr. -bhydm
(aus *-bhyam8) nicht direct gleichstelle, brauche ich nach dem o.
S. 142 über das Suffix des Dat. Plur. bemerkten wol kaum her-
vorzuheben.
Endlich ist noch zu erwähnen, dass Br. I. Makk. 16. 14, 16
der Instr. Dual. Sunumi (fu dwiem Sunumi) sich findet; das i ist
jedoch an beiden Stellen erst später hinzugefügt und unzweifelhaft
aus dem Instr. Sg. entnommen.
A d j 8 t i V a.
I. UnbcstiMMte AdJcctiTa.
1) a-Stämme.
a) Mascnlinnm.
Singularis.
Ich beschränke mich hier und im folgenden auf den Nach-
weis und die Besprechung der von dem Paradigma der heutigen
Sprache abweichenden und historisch bemerkenswerten Formen.
Nominativ-Vocativ. Nudiq/k mieios Föne greitdy Awineli Post. 31 .
Instrumental, pafsigatawija Tohiofchius wiffumiy ko noreija drang ft
^niti Br. .Tob. 5. 24; tikrü Br. P. 297; Efeh ghi tepiau mana /chwerUa'\mu
^^^umi Br. Ps. 89. 21.
150 Zur Deolination.
Dativ, ahoienam ßmogifchkui Ißatimui Enchir. 41; häufig sind die
Formen auf -arnui,
Genitiv. <{nt to wij<\ Post. 473, tkftetmaa dümi ifch wißqf kq türm
EE. 103, SEE. 111.
Locativ. maßami cze/e SEE 183, Budskite tadq wiffami czieJfiYSi.
4 ; labay pakarnam^ hude Post. 3, päkdrndm^ nuStzidmintmq das. 1 ; tada ia-
tat tur buti ifchtaifita tikrome Surinkime Br. ApG. 19. 39, ne fenome rangt
Br. I. Kor. 6. 8 ; toi/some gerome darbe Br. Ebr. 13. 21 , gerome Randglosse
2u labija Br. Ps. 25. 13; Tietci/chkeme Sokone Br. ApG. 22. 3.
Pluralis.
Nominativ. Wi/J'e kampai pikii ira Welinu Br. P. IL 437, Ifchviktin-
ge *) Br. Dan. 5. 7.
Accusativ. voiffaa tawo Ifakimus Psal. 119. 128.
Instrumental, fu wiffas futwerim aia Enchir. 1 7.
Dativ. I/chmintingims SEE. 22, wif/ims /zmonims Br, Pred. 12. 13.
Genitiv*), nog ifchmintingü SEE. 23.
b) Femininnm.
Singtdaris. *)
Instrumental, romc^ dwaffe EE. 110, graße ir gi^qßirdze das. 38,
2)Qjt(l das. 47.
Genitiv, idant nüg yujffu bucziq Juditas alba nüg ßmogi/chkc^ dienot
EE. 5.
Pluralis.
Accusativ. ilgqs dare redas Br. Ps. 129. 3; pas Mar es raudones Br-
Nahem. 9. 9.
Locativ. Mario/u raudonuju SE. 58.
c) Neutrum.
e/ch taw pirmai Nauio pafakidinau ir ap/leptq, ^ kq, tu ne/zinnoiei Br-
Jes. 48. 6; netikintiemm nieka nera czyifl Br. Tit. 1. 15, muju mafz ira Br. I.
Makk. 5. 12, pikt dar^ buwa das. 5. 4.
mietos schliesst sich an PONOS an (o. S. 121). Der Instr.
wiffumi zeigt — was keines Beweises bedarf — dass der Instr.
Masc. des Adjectivs mit -mi gebildet ist; tikrü (vgl. ^erÄ'^«) steht
*) Das auslautende e ist nicht ganz sicher, aber besser als i.
*) Zweifelhaft bin ich hinsichtlich der Form moterißko in: nekiele8({»^
dide/nis tarp funq moterißko Post. 28 (Mat. 11. 11). Sie kann Genit. des
Adject. moteriszkas (vom Weibe stammend), oder Genit. Sg. des Subst. ff^
teriszke {moterißko = moteriszkios) sein. Die erstere Erklärung ist wol besser.
^) Ueber Nominativ und Accusativ bez. Instrumental mit abgeworfenem
Endung s. o. S. 70,
Zur Deolination. 151
: *likrä ^ *itkrq; fchweniamu steht für szventämut und ist als
itrumentalisch gebrauchter Dativ aufzufassen, oder die Form ist Ana-
^ebildung (szveniämut : szveniamu — ponui : ponü). Der Genitiv
ff(f schliesst sich an izpußnmq, zywdtq u. s. w. (o. S. 129) eng an.
B Locative maßami, wiffami stehen für *maßam^, *w%ffam^ vgl.
karnamq. Diese Form beweist, dass die beliebte Gleichsetzung
Q lit. tarne und sskr. tdsmin nichtig ist ; der Locat. Sg. der Ad-
;tiva und Pronomina wird im Lit. von einem aus ihrem Dative
ichlossenen Stamm nach dem Muster des Locat. Sg. der sub-
nt. -a-Stämme gebildet {gerdmui : gerame =z pönut : poni), pa*
rnamq geht also auf pakarname-jq zurück, vgl. w. u. iamija für
7ie. Zum vollständigen Beweise meiner Behauptung sei auf den
cativ "^tikramui in tikramutame (s. w. u.) hingewiesen, der sich
l an die Formen Plibonuie, Ponuie u. s. w. anschliesst und nur
rch die Annahme Erklärung findet, dass er nach Massgabe des
rhältnisses von pönui zu ponuje aus tikrämui gebildet sei. —
3 Locative iikrome und fenome zeigen, dass in der älteren Spra-
} der thematische Vocal vor dem suffialen m wenigstens biswei-
gedehnt gesprochen wurde, vgl. die Dat. PI. fufiedoms, Tie-
mus 0. S. 142. Tiewifchkeme ist zu beurteilen wie der Dat.
ir. tarnems s. o. S. 143. — Wiffe^ Ifchminiinge lauten auf -e
\, die ältere und in der Declination der bestimmten Adjectiva
B. gere-ji) erhaltene Endung des Nomin. PL Masc. der adject.
Stämme (jetzt -«). — Der Acc. Plur. Masc wiffas ist aus *msq8
standen (vgl. o. Saros S. 140). Der Instr. PL wiffas ist zu
irteilen wie na fräs o. S. 141. In den Dativen Ifchmintingims
l mfßms ist i aus e entstanden, mit dem Genitiv ifchmintingü
, Sztdü und ßmoniü o. S. 143. — Was die angeführten femi-
ischen Formen betrifft, so finden romcf^ gi^(f9 püflq, ßmogifch-
und ilgqs ihre Gegenstücke in den bereits angeführten sub-
Qtivischen Formen, raudonufU stets für raudonosu und raudones
entweder Schreibfehler oder beruht auf einem sonst nicht vor-
nmenden Stamm raudonia-, oder die Endung -^ des Accus. PL
n. ist in ihm ausnahmsweise zu *-^, -es geworden (vgl. mer-
M 0. S. 143). — Näuto und apfleptq habe ich als Accus. Sg.
'. gefasst — über o als Endung des Ntr. s. w. u. — , ohne mich
essen auf diese Auffassung zu steifen. Zu czyß, mafz und pikt
. 0. S. 70.
1 52 Zur Declination.
2) -ta-Stämme«
a) Mascnlinnm.
Singtdaris.
Nominativ. gerian/U Br. IL Kon. 10. 3, lengwiaufis daiktas Br. Weisb.
7. 24.
Locativ. didzome mana trqfchkulie Br. Ps. 69. 22, Tokiame didzonu
pulke ffhis man^ ne atmen Br. Sirach 16. 16, didzome rup^ije Br. Fred. 5. 16.
Pluraiis,
Nominativ, th pafkutinie Post. 1 84.
Locativ. didziaußt^fiu war ff u/u ßmogua ßmogu negal gelbeii Br. P. II. 1 05.
b) Femininum.
Singtdaris.
Nominativ, brangüifnia Br. L Petr. I. 7, fchlowing^nia Br. L Kor- 7.
40, Jet ii^yk Te\fihe ne hue gere/nia Br. Mat. 5. 20, iwedoma ira gier^nit
nuodeia Br. £br. 7. 19, didza o. S. 74.
Instrumental, duona ddnguic^fq KS. 70; vgl. didziu o. S. 3.
Genitiv, nüg wijjokiq^ netet/tbes EE. 20.
Locativ. pcO^iaußoiq dienoie MT. 499.
Pluralis,
Locativ. wiriaufoßa dalijja MT. 488.
c) Neutrum.
Nominativ. miUti artimoghi ßiwo kaip paU fawe , tatai daugefnid ^^
vfzu Sudegamq, Afßerq Br. Mark. 12. 33 , Gierefnia taw ira Br. Mat. 5. 29.
30; katra ira dideßie Br. Mat. 23. 17, 19, giereßie Br. Mark. 9. 47; gier^
das. V. 45, Chrißijk mileti daug gier^ni ira Br. Ephes. 3. 19, Tatai tato i***
pikteßvi Br. II. Sam. 19. 7, Gerefiii ira taw raifcham alba lofeham ingifi^
wata ineiti Br. P. II. 429.
Accusativ. eß:h naughi darißu Br. Jes. 43. 19; Nauio s. o. S. 150.
Zu den Nominativen geriaufis, lengwiaufis, brangiefnia VL,s.vf'
(Masc. und Fem.) vgl. die Bemerkung Kleins Gram. S. 27: b
Emphaticis terminatio Superlativi as vel is saepe vertitur in es*
euphoniae gratia, ut ßwenczaufeßs , malondufefis pro ßwenczdußt^
fis, mahndufafis, — Notabis: Non raro oflfendi terminationeiö
Superlativi in m, ut brangidufis, matondufis, dukäöidußs. Et
hinc Accusativi: hrangiduß, malonduft, dukädiduft , ßwenÜ(/^ß
frequentissime. Faeminina brangidufe, malondufe aut brangidufUtt
mahndufia. — Bei den ungeschlechtigen Nominativformen daug^'
fnia, Giei^efhia ist zu erwägen, ob das auslautende a lang sei, vg»-
Znr Deklination. 168
L. abeio; didefne , giere fne sind deshalb vielleicht als didemS^
me aufzufassen. — Die übrigen o. aufgeführten Formen be*
en einer besonderen Besprechung nicht mehr.
3) tt-Stämme.
a) Mascnlinnm.
Singtdaris.
LiiBtrumental. faldu kwapu Br. Ezech. 20. 41, fmierti» man miegu
ßoia SG. 30.
Locativ. ligutne praßiudime (in gleicher YerdammnisB) Br. P. 390, tarne
me ßurme (in hac horribili tempestate) MT. 497.
b) Femininum.
Singularis.
Nominativ. Burna kekfches ira gillue d'&be Br. Sprüche 22. 14, 23.
Dangiis ira aukpohtae ir Szeme gillue das. 25. 3, Sehita Wieta labai
lue [ßipriy corrigirt ams ßiprue] ira Br. I. Makk. 6. 67, kam ligtte ira
Ujjle Diewa . . . Ligue ira grudui Br. Lok. 13. 18, (karalijJU) ligue ira
11 das. V. 21.
Accusativ. rada rieb^ ir gerq ganiklq Br. I. Chron. 5. 40, ne gilfi
if tureio Br. Mark. 4. 5.
Pluraiis.
Nominal It. Todelei iog Dukteree Ziono puikue ira Br. Jes. 3. 16, kaip
^chtae dangu« , kaip plati fzeme ir kaip gilltie Juree Br. Sirach 1. 3,
fdeia tvaikai diewo dukterijk /zmofii%i , iog grc^fchue hutoa Br. I. Mos, 6. 2,
' tawa ligue ira Br. Hohe Lied 1. 15« biaurue JVilniae mari^ Br, Jud.
J.
Seit alter erscheinen neben adject -u-Stämmen gleichbedeu-
le -la-Stämme, vgl. gr. /roAi;- und TtoXio- (F. Müller Revue de
uistique 7. 110), rjTCto- neben lit. opu- (Beitr. I. 164), got. Aar-
und hardja' u. a. Im Iieutigen Litauischen haben die letz-
n die ersteren in vielen Casus verdrängt (Schleicher Gram. S.
) ; die o. zusammengestellten Formen zeigen die «-Stämme noch
fach an ihrer rechtmässigen Stelle. Die angeführten feminini-
en Formen — zum Nom. Sg. vgl. got. iulgus, ßaursus, zend.
urus — fallen mit den entsprechenden der Substantiv. -t<-De-
lation zusammen; ligiime, baifume sind von lygu-^ baisu^ gebil-
wie gerame von gera- , und setzen die Dative *lygumu%j *bai-
»ttt mit Bestimmtheit voraus (vgl. o. S. 151). saldu steht für
iumi (oder salzumi ?), — Die o. aufgeführten Casus sind im
154 Zur Declination.
Altlit. ausser an den angeführten Stellen nach dem heutigen Pa-
radigma gebildet, das auch schon für alle anderen Casus gilt, vgl
u. a. : Kaip Smaragdaa grafzome aukfe ftoum Br. Sirach 32. 8;
teib ßwailgicziau grafches Diewo flufzbas Br. Ps. 27. 4, ing tarn-
fias debefis Br. Sirach 45. 5; del bayfiuos gaylibes K. 87.
II. Bestimmte Adjectha.
1) -a- und -ta-Stämme.
a) Mascnlinnm.
Singtdaris,
Accasativ. weffim ßiwata fchwentoghi SG. 63, yhys /klanda ir mufeh
Ungwoghy öra EE. 150, SEE. 158 (Weish. 5. 11), tq fwietifchkoghi huä
(huiJC morem politicum) MT. 290.
Instrumental, fawo macnoiu fzodzin Br. Ehr. 1. 2\ fu mana I/chrink'
tojo Psal. 89. 4.
Dativ. Aukfchcziaufiuiam Br. Sirach 50. 17, 34. 23 (an letzterer Stelll;
am Rande femuiem) ; Klonotes niekam nehadnoiam deUd pagalbos Br. Weif
18. 18: die Formen auf -rnüiem s. o. SS. 65, 128.
Locativ. nauiem^ieme Teßamente MT. 227; nümiletamefe (m dem ge-
liebten) EE 138, SEE. 146, amßinameie aheiojme MT. 176, 6 Xoyog . ..
prijmtomceje kune giwenti pradeia (in massa assamta habitare coepit) das. 56;
pafzinflom tikranghi ir efme tikramuiame , io Sunuie Jtifuie Chriftuie Br. I.
Job. 5. 20.
Pluralis.
Nominativ, paikieghe Br. P. 4cOA, fenniejie 1734 V. Mos. 19. 14; vgl.
Schwentieghi Br. IL Kor. 13. 12, atnefchteghi LLD. II. 40. 16.
Accasativ. piktuoßus Br. I. Makk. 2. 47, Piktuofius Psal. 139. 19;
teifnfiüs . . . grie/chn'ujius Br. P. 6.
Genitiv, draugiße Schwentuniu Br. P. IL 189, pagal Ratos [proto] Jau-
nuni^ Br. I. Kön. 12. 14; Sehwentüniyt, corrigirt aus -tüifjt Br. I. Thes. 3- 13;
bagoteßiiüly. Br. IL Kön. 15. 20; giwuiü Br. P. 418.
Dualis,
Dativ, mielemjem Klein Gram. p. 35.
b) Femininum.
•
Singtdaris.
Nominativ, j/iktoia Dwafe Br. ApG. 19. 15, radoni teipaieg ir piktoit*
fzole Br. Mat. 13. 26, dideia diefia Br. Apok. 6. 17, Tqfsat ira Macis Diewo
dideia Br. ApG. 8. 10, pilnoia meile Br. I. Joh. 4. 18, pirmoia burta Br- !•
Chron. 26. 9, pirmoia malone Br. Ps. 89. 50, treczioia dalis Br. Apok. 8. 7;
Schita ira dideie Babel Br. Dan. 4. 27.
Zar Declination. 156
Instrumental, yus buftt chriklchtüi Dwaffe fehwentc^e E£. 72, fu
rcfia ssinia K. 226, Szirdzia tikrqia E. 111, Oiefme litü^mq^ia dw,, fu pik-
R dtoeOTe LLD. II. 36. 19; fu amßinai^ . . . \fchmincze MT. 98.
Dativ. Oarba . . . Dieioui fehwentotei DwaJJei Br. 6. 116.
Genitiv, per mace DwaJJes fchtcentofis EE. 3; n&g nogkfos ßnerties
. 192.
Locativ. icißoie zmogijchkoio giminaie MT. XXIX, anoie fehlowingoio
inoie dienoie das. XL, fqrenka faw zmogifchkoio giminaeie Bafchnicze das.
I, pirmoio dieno das. 79.
PlurcUis.
Aücusativ. ßmones iaunc^fea Enchir. 2, tjchrenka gierqjes (^c, fzuwia)
ruufon Br. Mat. 13. 48, Siratß [praflai\fes Szmones] ir kitas Szmones . . .
wede Nebn/ar Adan Br. Jer. 52. 15, klaufk pirmanfe» Gimines Br. fliob
. 8, pirmanfes gimines Br. P. 170, ir paftate e/zes pirmai apßcirtan/es Br.
p6. 17. 26, griefchnanfes ßmones Br. P. II. 422, macnq,fes karali/te» pagon^
'dpußifiu Br. Haggai 2. 23, i/chweda nekaUq/ea fchirdis Br. Rom. 16. 18,
erqyes £E. 187, akis biednq/es . . . koida mancifes K. 22, Szirdis p%kt({fid8
1182, ing pirmq/es tamfibe» MT. XXXVIII, dowanas futwertc^es das. 43,
^(dei io b&tifchkc^es wlo/nibes (secundam essentiales ejus proprietates) das.
0, apie . . netikrtifes prießegas das. 95, tnukaa cze/i/chkq/ea bei amzinqfes
u. 288, atmefti kuni/chkqfea ir nüdemais ftambi^fea nümones das. 822,
9ie geribea kuni/chkqfes das. 380, wiriaufibea tikranfes das. 436, apkaU<ifes
tmones Psal. 14. 8, 53. 7; pirmofiaa Wietas Br. P. II. 419.
2) -t^-Stämme.
a) Mascnlinnm.
Singtdaris.
Accusativ. brangüghi S6. 111.
Instrumental, mumiis . . . padeki^ kurius bratigoiu krauiu atpirkai
G. 50.
Dativ. Klaudias Lyfia% Branga'\iam Storaftui Felikfui Br. ApG.
26.
Pluralis.
Accusativ. SalduJ'us ftebnkltis Br. G. 42.
Ueber den Gebrauch der bestimmten Adjectiva wird w. u. ei-
ges zu bemerken sein; nur die eine Tatsache sei schon jetzt
Jnorgehoben, dass das bei einem Vocativ stehende Adjectiv die
^stimmte Form anzunehmen pflegt. Aus ihr erhellt besonders
Gütlich, dass das lit. bestimmte Adjectiv und das germanische
Awache Adjectiv syntaktisch denselben Wert haben (vgl. z. B.
Mißrat gerafis Br. Luk. 18. 18 und got. laisari ßtußeiga) und
^8 jenes mit dem germanischen starken Adjectiv durchaus nicht
]166
Zur DecUnation.
zusammengeworfen werden darf. — Die Verbindung des Adjectivs
mit dem bestimmten Pronomen war in der älteren litamschea
Sprache zum Teil noch sehr locker; häufig ist z. B. das Adjecti-
Tum vom Pronomen durch die Postposition -/)» getrennt, die zum
Ueberfiuss dann auch noch dem letzteren angefügt wurde, vgl:
top iikrop top Diewop MT. 374, iikropiop gailefsop das. 291, &•
krofpiofp wienibefp das. 413, pawaditumpiump das. 151, ifchmkr
iumpiump das. 356, Puikumpiumpi Psal. 40. 5 u. a. (s. w. u.)
Die Nom. Sg. Fem. piktoia u. s. w. enthalten den Nom. Sg.
Fem. des Pron. ßa (ß) in seiner älteren, ksl. ja entsprechenden
Form, vgl. Klein Gram. Bericht, z. p. 22: Faeminin. in q;V, ut
peroß, vel geroje aut geroja, — Die Accusative fchwentoghi, leng-
tooghy, ftoietifchkoghi schliessen sich an Wardo (o. S. 124); Jro»'
ff&ghi ist nach ihnen gebildet, ebenso wie der Instrum. brangm
nach macnoiu, IfchrinklojOy deren o {~ ü) aus q entstanden ut
(vgl. 0. S. 124 budo, cziepä). Zu den femininalen Instrument
fchtoentc^je^ gtdrqia vgl. o. S. 150 romq u. s. w. — Der Dai
Msc. nehadnoiam steht entweder für *nehadnqjam (^ nehadnamif
jam), oder — und diess ist mir wahrscheinlicher — für #*^
hadnoujam ; ist diese letztere Erklärung richtig, so ist *nehadfuk
das sich mit seinem o (= ü) an die o. S. 128 nachgewiesenen Dar
tive auf -üi anschliessen würde, wie ßmogifchkui (o. S. 150), *auh'
fchcziaußui oder *aukfchcziaufiu (in Aukfchcziaufiuiam) und *hra»r
gut oder *brangu in Brangu'\tam nach der substantivischen De-
cUnation gebildet, vgl. seniaüsiuijuif senuijui (Schleicher Gram. S.
209) und bahojui, tyresniojui (Eurschat Gram. § 952). Zu
Dat. Sg. Fem. fchwenioiei vgl. bäliajai, gerajai (Eurschat. Gram.
§ 949); in diesen Formen hat das a der Endung {ai) des Dat
Sg. der -^-Stämme seine ursprüngliche Länge bewahrt. — Zu demi
Loc. Sg. Masc. nauieme^ieme vgl. pakarnamq o. S. 150; nümilei(h\
meje, amßinameie, prijmiomceje (vgl. tikrome. fenome u. s. w. o. S.
150) stehen wahrscheinlich für -ame-jame^ könnten jedoch auch
der nicht-bestimmten Declination angehören und wie die substan-
tivischen Formen d'eveje, ievej'e (s. o. S. 133) zu beurteilen sein.
Die Form tikramuiame ist bereits o. S. 151 erklärt. Die Endung
'oio der feminalen Locat. Sg. zmogifchkoio , fchlowingoio , pirmoio
ist aus '0(je)joje entstanden; sie ist auch in der heutigen Sprache
nachzuweisen, vgl.: Pirmöjo buvo püczku Schleicher Leseb. S. l6*
Z, 9. — Der Genit. Sg. Fem. fchwentofis steht für szventoses; ^^
Zar Deolination. 157
}ghfo8 {= nofflo8-io8) ist i eingebüsst. — Die Nominat.Plur.Masc.
%%kieghe, fenniejie sind ohne weiteres verständlich; nicht minder
16 Accusat. Plur. Masc. piktuofius ff., die Genit. Flur. Masc.
khtoentuniu ff., und der Dat. Dual. Masc. mielemjem. Zu den
agefiihrten Formen des Accus. Plur. Fem. auf ans , -qs vgl. ran-
^, eil^s, ilgqs o. SS. 140, 150; pirmoßas schliesst sich an disnos
0. S. 140). Der Acc. Plur. Saldüfus steht in einer Linie mit bran-
^hi und brangoiu ; vielleicht jedoch ist ihm saldiüs-jus zu Grunde
la legen. — Die Instr. Plur. Masc. wiernayfes , puykaifes , pik-
ayfei s. o. S. 63.
SE. 73 steht eine sonderbare Form : filwartingufbmufoms (fan-
Ismiems) ; sie ist wahrscheinlich Druckfehler für sihartingo-
miftms.
Zweimal ist das bestimmende Pronomen doppelt gesetzt: Sunus
Iflw ufzgimenßfis Br. II Sam. 12. 14; idant ant numirufu ir ant
fK^iviu wiefchpatautu Br. Rom. 14. 19 ^). Dass derartige Formen
ilder älteren litauischen Sprache vorkamen beweist die o. S. 7
ritgeteilte Bemerkung Eleins (zu Gram. p. 22): . . . a plerisque
lesfcratum . . . , qui et gerafyfis dicunt. — Zu dem dort von Klein
iber die Accentuation der bestimmten Adjectiva gelehrten vgl.
iappnhn-Schultze p. 12: Accentus triplex est, uti apud Graecos;
Icutus, Gravis et Circumflexus . . . Gravi notantur Nomina non-
inlla in is et us, ut et in is Adjectiva emphatica Masculina,
kafßa, ßwentafftSy culn faemininis G^roß, Sitoentoß (ubi exci-
itar Didtfis) , et nonnulla Substantiva faeminina ut atois u. a. w.
Participia.
Zunächst ist daran zu erinnern, dass an den Stellen, an de-
en in der heutigen Schriftsprache das suffixale i des Partie. Praes.
a cz verwandelt wird, die ältere Sprache das t öfters festhält,
gl 0. S. 74, retientemüiem o. S. 128 und ausserdem: ieng pra-
^oifchpante karuna apiureiu, a mes nepragaifchftante EE. 32, 3fo-
«nfchke Wiefchpaiies bijentefe iur garbinii das. 161 , fekanteie (sc.
hanget) SEE. 22.
Von beachtenswerten Formen des Partie. Praes. Act. I ist be-
sonders der 0. S. 80 nachgewiesene Nom. Sg. Masc. fedu hervor-
zubeben, an welchen sich danguiefu in: idant Diewas , mufu dan-
^) Man beachte hier die besiimmte Form neben der unbestimmten.
158 Zur Declination.
guiefu Tetoas, ant mußt . . . patoifdetu PM. 1, anschliesst.
Formen bezieht man , wie die regelmässigen dugqs, ieikiqs u. s. w.
am besten auf den consonantischen , auf -ant endigenden Stamm
des Part. Praes. Activi I. , der, wie alle consonantischen Stäimne,
schon früh durch die secundären Suffixe -t und -ia (bez. -t^) er-
weitert ist. Die Suffixform -aniia (-nita) wird reflectirt u. a. von
dem Acc. Sg. Ntr. deaßdniis: kad regeßt iaj deaßdntis ^ zimhi
KS. 2 (Luk. 21. 31); von den Acc. Sg. Masc. kleidenteghi (= Afch
deni^'jf) und anienczia : grenßk tau kleidenteghi ßoieta SG. 88,
karwel} . . . anienczia Br. Mat. 3. 16; von den Gerundivformea
auf -ante-s (Geitler Lit. Stud. S. 60). Die Suffixform -a«ri (-«ft)
hingegen Hegt wahrscheinlich vor in dem reflexiven Gerondiiua
auf -anti-a (Geitler a. 0.) und unzweifelhaft in dem Nom. Plnr.
Masc. auf -antis (aus *-aniys) , wie esantis (Geitler a. 0. S. 20
Z. 11); aus dieser Endung ist die gewöhnliche Endung des Nonu
(bez. Vocativ) Plur. Masc. der Part. Praes. Act. 1. entstanden (Kiair
schat Gram. §.154), indem -^ntis durch die Zwischenstufen *-eMli|
(vgl. den Nom. Plur. Wießpats o. S. 138), *-ans zu -(j wui#^
Diese Endung -aniis (^aniys) ist in der älteren Sprache nicht sdk*
ten; Klein Gram. p. 60, Compend. p. 36 (s. o. S. 7) weist sie den
Memeler Dialect zu. Aus den Bretkenschen Texten habe ich dis
folgenden Beispiele gesammelt:
dejtüies ilgai meldzatUis Br. Mat. 23. 14 , Diewo bijantis Wirai Br. Ap6«
8. 2f Diewo bijantis Szidbendrai das. 13. 43, npfsibijantis Grie/chnücai "Sr.
Jod. v. 15, buwo Szidai Jerufaleia gitoenantis ^ tie buwo Diewo bijantis Bf«
ApG. 2. 5 , Jerufaleie giwenantis das. 18. 27 , wifai giwenantis ant Szemet Br.
Apok. 13. 8, giwenantis Br. Obadja v. 19, klai^antis Br. Tit. 1. 7, tikM
Br. ApG. 10. 45, netikintis Szidai das. 14. 2,/akantis Br. P. 13, milintis Jk>
Sirach 2. 18, galintis Br. II. Kor. 10. 4, darantis Br. Rom. 13. 3, riekenA
Jxewai Br. Zephan. 3. 3, nurenkantis Br. Nahum 2. 3, pilwai tingintis Br
Tit. 1. 12, nefzinnantis Br. Weish. 13. 1, wargßantis (vocat.) Br. P. II. 426|
kur ifchmanantis kunigai ira Br. Sirach 10. 2, turintis alba daug ifchmananA
Br. P. II. 487, giwenantis . . . kalbantis Br. Hörn. 1. 29, pakalbantis . ,fO^
peikentis . . didzoiantis . pramanantis . . klaufantis das. v. 30, atleidinA
das. V. 31, fakidami Euangelic^ ir gidantis wifsur Br. Luk. 9. 6, tt^fzi^ii*»
darantis Br. II. Kor. 6. 10, wifsi paniekinantis ir diewo nefsihiantis Br. Ma^
leachi 4. 1 , Ir tikrai buwa bepalaidoientis pirmgimius Br. lY. Mos. 33. 4,
buwa b^edintis Pharifeufchai Br. Luk. 5. 17 , wifsi turintis negalinczius das.
4. 40 , Bet ßowintis ap/ukui biloio Br. ApG. 23. 4 , ßawintis Br. Luk. 9. 27,
numir^ prikelsis ne pagendantis Br. I. Kor. 15. 62 , Namus kurentis alba ^^
dantis alba Winiczes czepiantis alba didei Biantis Br. I. Makkab. 3. 56, <^
Zur Dedination. 159
zoioHtis . . blusniantts Br. II. Timo. 3. 2, pakalhantis . . fieifgtlaikantü das.
V. 3t milintis das. v. 4, tttrintis das. v. 5.
Auch der Accus. Plur. Fem. *parentt8 in parentißti: Kaipo
priwedi tas dallis parentifsi uredop Euangelias (Quomodo probas
has partes convenire ministerio Evangelij) MT. 210 und der In-
strumental. Plur. Masc. liejeniims: fu . . . Warq liejeniitns Br.
Weish. 15. 9 sind wahrscheinlich von Themen auf -anti- gebildet.
h dem Dat. Plur. ganantimus : Peku gananiimus Br. G. 81 hin-
gegen wird am natürUchsten das i als aus e entstanden betrach-
tet — Ausserdem sind als beachtenswerte Formen des Part. Praes.
Actl. zu erwähnen der Accus. Sg. Masc. milini (o. S. 71), der Gen.
Sg. Fem. pafjtmegflanczcfs : ant affteros giwos, fchwentoa ir Diewui
fofßfnegflanczqs EE. 23 und der Genit. Plur. Msc. *poghtncziun ^)
in ßoghincziump (wiptump pas fawe ßoghincziump) Br. Richter 6.
31, in welchem durch den Einfluss des j % aus a entstanden ist.
ibdlich ist zu erwähnen, dass die bestimmte Form des Nom. Plur.
IImc. mehrmals durch Anfügung von Je (ji) an die gewöhnlichen
lärmen auf -q (-^) gebildet ist : zodczei aprafch^ghie (verba descri-
hntia) MT. 300; fchie fekqghie ludijmai AM. 5; tikieghi das. 70.
Sermit stimmt die mediale Form neparei^ß (darbai nepareiyi
Opera indebita) MT. 292 überein.
Was das s.g. Part. Praes. Act. IL betrifft, so kamen die Nom.
Sg, Masc. Zinoddm, Tärdäm, atfpirddm bereits o. S. 79 zur Spra-
che, die Nom. Sg. Fem. bebudam, dumodam und die Nom. Plur.
faßindam, aimefdam u. s. w. sind o. S. 70 erwähnt ^). Ausser-
dem sind hervorzuheben die Nom. Plur. Masc. pateikaudame LLD.
19' 32 und krikatidame das. 12. 30, vgl. Wiffe^ Ifchmintinge o.
1 150 ; die altertümliche Endung -e des Nomin. Plur. Masc. hat
fieses Partie, ausser in diesen und in den bestimmten, auch in
hssL reflexiven Formen bewahrt, vgl. bei guldamies bei keldamies
Brk Jer. KU. 3. 63, taridameß SE. 27, melßlamies MT. XXXIX.
Von den in der älteren lit. Literatur vorkommenden Formen
dee Part. Praes. Pass. sind nur der Nom. Sg. Masc. kalbam (für
Ubams vgl. o. S. 79): Kiek daikts ik czießi kalbam eß (Als
Dinges ein wyl ein fprickwordt ys) Br. G. 77 und der Nom. Plur.
Masc. veldamai LLD. I. 15. 35 hervorzuheben; da die gewöhnliche
Endung des Nom. Plur. Masc. dieser Participien und der Adjectiva
^) Vgl« po akim bifanezunfe io Br. Ps. 22. 26.
') Vgl. noch den Nom. Plur. Masc. eydam K. 236.
\
160 Zur Declination.
-I zunächst aus -e, weiter aus -ai, welche Endung die substanti-
vische Declination bewahrt hat, entstanden ist, so scheint diese
Form höchst altertümich zu sein : in Wirklichkeit ist sie jedoch
wol eine Neubildung, nach dem Vorbilde eben der substantivischen
Declination geschaffen (vgl. nehadnoiam u. s. w. o. S. 156).
Als beachtenswerte Formen des Part. Praet. Pas. sind zu nen-
nen: die Nominative Sg. Femin. ißgdniiq KS. 35 und ißpuflilq
(Koina Karalijpe . . . ißpuflitq bus) T. Mat. 12. 25 i) (vgl. o. 8.
121); der Nom. Sg. Ntr. minnSlo (= minitä): Idant Wardolfraek
nehutu daugiaus tninnSlo Psal. 83. 5 (vgl. Nauio S. 150); der Instr.
Sg. Msc. aifiatiiü Br. Sus. u. Dan. v. 56; der Gen. Sg. Msc.ia-
dei<f {idant . . . gdtdioitufi qni dtaghim(f ano iddeUf Me/foßiaiu)
Post. 21: der Acc. Plur. Msc. prigimiüa Br. P. 153. Formen mit
apokopirter Endung s. o. S. 70; zu ihnen sind noch der Nom. PL
Masc. laußit {Poiam cziefa nifchpara Lairu kaulai laußit ititoa)
Br. G. 101 und der Nom. Sg. Ntr. ifchkureni (Ka iaw Sznwm
pabudatoota, iur Vgnimi ifchkureni buti) Br. Habak. 2. 13 hinzn-
zufügen.
Das Part. Praet. Act. hat bisweilen im Nom. Sg. Masc. das
sufdxale n bewahrt, z. B. in padarens Br. I Mos. 1. 31, 2. 8,
fumaifchens das. 11. 9: zuweilen ist das dem Nasal vorangehende
e in i verwandelt: efch buwau nareghü Br. Philem. v. 13, idant
aiaijns gielbetu Br. Luk. 7. 3 ; « für ^ erscheint in ifbhgirdü* EE.
5, atleidis (tüiffa tq fkok^ efmi tau atleidis) das. 124 und in den
Nomin. PI. Masc. prieghi Br. P. 278, nueghi EE. 2, atradi das.
22 (vgl. Eurschat Gram. §. 1163). Ausserdem sind hervorzuhe-
ben: die Nomin. Sg. Fem. mit abgeworfener Endung, wie pra^if»
du8 o. S. 70; der Accus. Sg. Masc. Med. mit erhaltener Casnsen«
düng radufinfi Br. P. 132; der Gen. Sg. Msc. mirrus o. S. 71;
der Loc. Sg. Fem. ikirfchufei (für -stoje) in: fatoa pdrfchufei ru"
ßibeie Br. Jer. KU. 2. 6; die o. S. 71 nachgewiesenen Accus. Plur.
Masc. mirfchtu und padarus *), der ebenda angeführte Gen. Plur.
numirufi, der sich auch noch Br. P. 11 109 (prifftkelima ifch nur
mirufi) findet und der Gen. Plur. der bestimmten Declination no»
mirusioiu LLD. I. 12. 9; femer der auch in der heutigen Sprache
') ißpuflit({ ist vielleicht richtiger als Instrumental zu fassen.
•) Die dort angeführte Stelle ist mit geringer Aenderung aus Br. G. 126
entnommen; hier lautet sie: Surinkit man mana ifchrinktofiua ^ TikineziuM ir
ifch nauia gimufus , Ne mir/ehita wale mana , JSet padarua ta.
Zar DeolinatioD. 161
^^juse Schleicher Leseb. S. 138 Z. 28, iszgeruse das. S. 215 Z. 10
l£is. Z. 15 negdlincze)) vorkommende Nomin. Dual« Mascul. auf e
rUr-c ~ -to, -tÄ) ateiuffe: Pafkiaus aieiufje du falfchiwu ludyniku
aifchiwai ludij'a SEE. 202. — Zweifelhaft bin ich über die Form
ilaupes in : Bei klaupes mes prafchom iawe Br. G. 87 ; sie ist wahr-
scheinlich Nom. Plur. Masc. Med. — Der Nom. Plur. Masc. pere-
fu/ts ist 0. S. 7 aus Kleins Gram. p. 60 angeführt.
Was ausserdem über die Participien zu bemerken ist, wird w.
u. zur Sprache kommen.
Pronomina.
■
I. Persöiliche Pr^Mmiia.
1) Pronomen der ersten Person.
Singtäari^.
Nominativ, efch Br. I. Sana. 18. 8, Jes. 1. 2, 11, 22. 4, 6. 5, L Kon.
8. 17 u. ö.
Aocusativ. Neben man^ und mane : mana SEE. 31 (o. S. 69), man
K. 47, maniy o. S. 61.
Dativ, mani Post. 741, K. 56*).
Genitiv. t<M </Zt Krautes manc^ SE. 79, per tciffc^ tUenq mi/lijms manq
(Tota die meditatio mea eft) MT. XVI, Szodzim manq Psal. 50. 17, Klanfik
MA manq Priefchn\k^ Br. Jer. 18. 19, Balfa manq K. 113 (vgl. LLD. II.
[ilXniAnm.); ghia perfkele mane Infchczes Br. Hiob 16.13; nuo^ man^ K. 8, 80,
'^man^ ims Post. 379 (zweimal) vgl. o. S. 79; manema 8. o. S. 78.
Locativ. manij'a . . . manije Br. Job. 14. 10, 11; manteie MT. 112;
^nie SEE. 59.
Pluralis.
Nominativ, m^ EE. 1, 8, 13, 29, 57, 64, 81, 200, Enchir. 24, 28,
!fi. 18. 20, SEE. 1, 204, Post. III. 125, Psal. 44. 21, 48. 10, 100. 3; in K.,
^8. und EM. ist m^ die durchstehende Form, z. B. K. 49, 65, 71, 85, 140,
S. 10.
*) Vgl. Klein Gram. p. 78 : Dativis man, täte, fato Litvani, prsesertim in
ig'DO Ducatu Litvan. paragogice addunt t et dicunt mani, tawi, fawi, Hinc
ijat. Loc. manije ^ tawije; Aliis maneje, (atceje ab inusitatis Dat. mane,
ye , fawe.
12
162
Zar Declination.
Accusaiiv. mÜ8 Br. P. IL 8, 384; mums o. S; 78.
Dativ, mumüs MT. 366; mumü K. 144, Czefus duok mumü meylingu»
K. 214; munas MT. 16 (zweimal), 27, 35*).
Genitiv. Mufangu ^si alba mufy neprieteliu Br. II. Sam. 9. 1; wiw/q
Post. 29; mufü Br. Ko. 23; krauiju fawu ne wifus mufia griekus dpczißija
KS. 152; müfu Br. P. 292, mufsu MT. 326, 328.
L o c a t i V. JEr nedege fchirdis mnju mufai Br. Luk. 24. 32 ; JEr nedege
mufu fchirdis miifuie Br. P. 404, mnfuie Br. I. Job. 4. 12, Ephes. 1. 19, 3. 20,
IL Timo. 1. 14; tiefos nera mufuia (corrigirt, wahrscheinlich aus -ie) Br. I. Joh.
1. 8, mufuia Br. Ps. 90. 17; mufüfe T. IL Kor. 6. 12, vgl. Klein Gram. p. 78:
Abi. Loc. vwßje in nohi^ jufü/e in vobis; Sappuhii-Schultze p. 38: Mufüfa^
Jufvfa,
Dtuüis,
Nominativ, mudwi, . . wedwi Br. I. Kön. 3. 18.
Genitiv (Ablativ). Nera tarp mufu Skirtoio, nei kurfai Jawa rank^
tarp mum(ps dwieiu gulditu Br. Hiüb9. 33; mumu dwieju Klein Gram. Bericht,
zu p. 78, „Gen. mumu dwieju^ unser beyden" Klein Compend p. 45.
2) Pronomen der zweiten Person.
Singularis.
Accusativ. taici SG. 95; tuwe Br. P. 208.
Dativ, mani ir tawi Post. 134, tdwi das. 111. 19, tavi K. 128, tau Br.
P. 303.
Genitiv. Ließuwis tawq Psal. 52. 3 (vgl. LLD. IL XXIIl Anm.); b$
taw^ K. 140, idant mus . . . tie pritoil^ pränäßäy io ne dtwddziotu nuog idiß\
wierna Fona mufq Post. 29; tdwi K. 16; taw (= tavo) SG. 97.
Locativ. taweie Br. Jea. 52. 1, Ezech. 5. 10, Br. P. IL 331; tawij»
Br. Ps. 116. 19, Apok. 18 22.
Pluralis.
Dativ. Eykit päßldwinti Tewa mdno, paweldekiie karalift^ jumums^)
pdgdtdwota nuog prddzios fwieta KM. 54.
Genitiv, wifsofa iuju Trahufa Br. IL Mos. 35. 3; iuf^ Br. P. 121.
Locativ. iufui Br. Jak. 4.5, Nodeios kuri iufui ira Br I. Petr. 3. 15;
iufuie Br. Kolos. 1. 27, I. Joh. 4. 4, Br. P. 310, das. II. 93, 370, naui^ Dwqfsf
') Br. Esra 9. 13 dawei mumus i/chgelbeghimq, fühlt man sich versacht
numus zu lesen. Ebenso könnte man für mano Br. Hohe Lied 5. 1 und mane
Br, Mark. 8. 34 nano und nane lesen. Eine bestimmte Entscheidung zwischen
diesen verschiedenen Lesungen lässt sich nicht treffen.
*) Im Druck jM mums.
Br. Philip. 2. 13, Chrißut
i-ifiliii Br. :io\. 15. 7; Bei
. hfjuiedujiu Br.Eaech. 11. 19;
tt firam. Dcriuht. zu p. 78, ,Jama
■ "x'p IJr. Mftt. 2. 13; Jei rfch nug
. LiHÜ, 208; /ueoiVi MT. 69; fawiju
. Lull. 16. 3, Jei Szataaaa . . . fa-
■■■ Br. P. II. 377 ; fatcrja Br. Lok.
', »E ffal ifailaikiti Br. Mark. 3.24;
iiocL die enklitischen Accusative
1. uud IL Person und des Reflexiv-
\ unstatthaft, die Formen mi,
jnn sie werden nicht nur dem
Q Worte nngehängt, zwischen
fBgt, sondern bisweilen auch
fiebeu. Schon früh sind sie
Üb sind die gleichbedeutenden
1 sie gestellt.
1 der ersten Person.
|,.JC a&, Ana^ mi tcttia K. 18, Pcfu iß meHei
b imliilmi apluifia;/ K. 15, Komi del dplayday
:■ 27, le, Eß tili tiiiog J'mtrtie» /aiignia»
1 vitkay apfpitä K. 17, Nrymi kvruk K.
9, prüiiiufte ir prifiUa (zwang und uÖ-
är. V. 401, numivtiU Br. 11. Sam. 19. 26,
y wtiat puniikek Br. Rzech. ll.'J4, numigabetm
i kai nemimokin Br. ApG, 8. 31,
pamilcijk Hr. II Moe. 32. 10, Neatmijmk PmI.
^JSO. 215, primijtöjo T, II. Tim. 4. 17, ißmitrduk» T.
Uimbit T. Rom. 15. 30, uioii-
. UämiyuliJ'iä lupejUn T. II. Kov. 11. 28; imkern Sü.
158, dikßuv, Br J's. 73. 21, al/laiikim {ßtetbekiml
164 Zur Declination.
das. 7. 7, KarakUf toießpaU ffieribes, Kur/aym* giaibi iß fankihes E. 6, Ka
man ^) numüranka pyktay K. 47.
Dativ, netnipaiika Br. Pred. 2. 17, pamijakik Br. I. Mos. 37. 16, Toi
5. 17, pamiwelk Br. Drache z. Babel v. 25, pamirodik Br. II. Mos. 33. 18, f<
nemigaü Br. Philip. 3. 1, Iß to mi auga dziaugfmaa K. 13, Te minurayfio i
kus faujo K. 115, '-ßono« atfimigdywino (erholten sich mir wieder = brach«
wieder auf) K. 42, Du^os tnano ne atmißoki K. 115 *), Ne mimiels /tuet
K. 16, mmireikia T. II. Kor. 9. 1, nemidawei T. Luk. 15.29, atmifdke T. Ap
11. 9, atmiguldita ira teißjbea karuna T. II. Timo. 4.8, Pamifakxjkite T.G
4. 21; padiwikem Br. Tob. 5. 21, rupem Br. I. Chron. 22. 13, Dwe{^ M
gailim Br. Sirach 26. 25, Gdüim tu kmonü T. Mark. 8. 2, fumedzoheml
I. Mos. 27. 3, nieks ne norim padtcares düti Br. Richter 19. 18, Schirdis ma
tikrai /kaußim Br. Jer. 4. 19, atMifchkitem Br. Mark. 12. 15, dükim Br.I.M
24. 17, Dükern Br. G. 79, fakikim AM. 10, 23, aczim nu manu Moterjl
I. Mos. 29. 21.
2) Pronomen der zweiten Person,
Aecusativ. Kad ti päzintn zmanes \ Jag tu efi patfay Dicwu K. 2
Jog ti ne brafiu (dass ich dich nicht schelten werde) E. 51, kad ti gdrh
tumim K. 209, Abag (oder) ant tu Porte \ Perneßk tq koron^ \ Kurie ti ne ^
bind K. 70, Da tcißikiuo/e troßkau but prieg tdwi \ Yr aprinkau ti Lü
tykru fawi K.16 »), Prdßau ti' per ßnerti tdtco K. 228, koroßuo ti* K. I
netißliia Post. 265; Diews humai galit apwerßi Br. G. 119, SG. 143, Tt
ißhtraukfiu ant Szemea ir pamejüt ant lauko Br. Ezech. 32. 4 , teypot .
meUiziames EM. 68 , Ir metdezüt^ kangi gal wi/si Popießifchkei AM. 9.
Dativ. Todelg tij duüa kdridiaußy \ Trokßtd ir laukia Idbiaufiy K.1
iddntti dttt izganima Jos (sc. Ewangelios) kiaußmas pawirftu ES. 159, ^
dawe das. 176, Ne/ißebek iuogti pä/akiau das. 135, tdtdy intifdkau Post
dekdwojdmeti KM., 11; dekdwojdmet das., duofiuot K. 52, ritoij düßU
Sprüche 3. 28, Duomiet protzt idant aukfo nuog man^ pirkiumbei Br. Ap
3. 18, Buk wiernas iki Smerczio^ tada duo/uot Karuna ßiwato das. 2.
parodifüt Moterißhke das. 21-9, zadeiot nufiuß afiqßwentq . . . gimin^ P
522, dawet das. 16, Jau faugok Pone Diewe^ idant ne bntunt bilotd das. i
Duodiot dß tau mielas Pone daug iaucziu das. 35, dtweret tau ßwentq ho
lifiq fdwo das. 45.
3) Pronomen reflexivum.
-5t wird noch heute dativisch und accusativisch gebraucl
ich gebe deshalb dafür keine Belege und beschränke mich auf d
Nachweis von mehreren, iri den altlit. Texten erhaltenen altertü
liehen Formen des Accusativus -**.•
*) man ist Accus. Sg. s. o. S. 161.
^) atstoti c. gen. (verlass mir meine Seele nicht; ; mi ist dativus ethic
•) ßiun z=z sav^'s ist hier possessiv gebraucht.
Zur Deolination. 165
1) 86 : artinaiafe Br. Luk. 19. 37, dabaü^fe das. 6. 7, piktinc^fae Br. Mat.
.21, fedofe das. v. 2, nufedawe Br. P. 404, iddnt , , , ne \feduotumey KS.
2, Mana du/ehe Ittilsfininafse manatne diewe Br. Jes. 61. 10, idant anis . ..
otunfe Br. Jer. 32. 39, Tu widuie pilnas Piktenibtu radaife Br. Ezech. 28. 16,
) ne werkfifse Ach Brolau^ ach Seßü, io ne loerkfifse Ach tci^chpatie Br.
T. 22. 18, hudawoiofe ßr. ApG. 9. 31 , taw i^oiefe SE. 28.
2) sie: pafimegftafie (es gefallt) EE. 169.
3) siu: Efch ne megfiüßu iufu Br, Maleachi 1. 10, nemegjt^u toeifdeii
ify riebiifi diekos affiery, Br. Arnos 5. 22 , uhagu eiti giedzoßu Br. Luk. 16. 3»
Totro aß o Pone \ Dukiftuoßu malone K. 271 *). Weitere Belege s. w. u.
4) «/.* fuhüimcz^ß (sc. Dwafy) Randgl. zu laikancziar\ß Br. Joh. 1. 33
Endlich führe ich an : kadangel wifefi iur ifchpaßinti *) , iog
Weczeria Wiefchpaiies wlofnai ir tikrai jra Sacramentas AM. 3
ind neturedamds wietos dnt ziamea delfi rangidnSiu Zmoniu KS.
159, weil hier die frühere Selbständigkeit von -«» noch besonders
leutlich zu erkennen ist.
Ich gehe zur Erklärung der aufgeführten Formen über. Efch
ist die altertümlichere, im Vocal mit lett. eSy an. ek, gr. iydvy lat.
ifo, armen, es übereinstimmende, Form füraw. — Der Dativ man,
Bwm, manei (Schleicher Gram. S. 216) entspricht dem ksl. m)fn^
'wie Leskien ansetzt), preuss. menei. Aus diesen Formen darf ein
Stamm mane- entnommen werden ; aus ihm sind die lit. Casus des
üngularis gebildet: Acc. man^ (daraus mana durch Assimilation,
nan durch Verkürzung) = mane+n, Dativ manei (daraus mani,
ndn) = mane + ai , Instrumental manimi = mane -|- mi , Ge-
litiy man^'s (daraus mane s. o. S. 79) = mane -j- ns ^), Locat.
ianyje = mane-^-jq (daraus *manej(f, *manejqt manyja, maneje,
w«c). Der possessive Genitiv manq, (aus *manqs) = mdno ge-
Ürt dem possessiven Pronomen manas an *); über das Genitiv-
trifix -ns und das Locativsuffix -jq^ s. o. SS. 131, 135, sie sind aus der
)eclination der Substantiva in die der Pronomina eingedrungen. —
•ur die Beurteilung der Pluralformen des Pronomens der I. Pers.
ind von besonderem Wert die modernen dialektischen Formen des
^cc. PI. mumis, mums (mumi, mum), Instr. PL wwmtm« (wwmim),
^cat. PL mumyfe (Kurschat Gram. S. 234 f.). Sie beruhen auf
*) Demnach bildet duksetis (Nesselm. 149) das Praes. dukaitis,
*) Für visi tur üzsipazinti; beachte fweT vor 8%.
*) Ksl. mene (vgl. koje-go): *menen8 =. kamene : *katnenen.
*) Dass in der älteren Sprache auch man^s und tav^s possessiv gebraucht
worden, beweisen die o. angefahrten Sätze : ghis perßcek mane Infchczea und
^V^nkau ti Dtetou tykru fawi.
166 Zur Declination.
einem Stamm mumi-y der als Erweiterung eines consonantischen
Stammes mum- = *mam- betrachtet werden darf; aus diesem sind
die gewöhnlichen Pluralformen gebildet : Nom. mes aus mens ^) ans
mam-^-es ^), Accus, müs aus müs, (mums) = preuss. mans ausmam-f ^»
Dativ müms^ mumus .-= mumüs aus mam-^-mans, Instr. mumis aus
mam -^ meisy Gen. müsuy munsu (Schleicher Gr. S. 217), müßt,
mufun, mufü aus iwam+«aw, Locat. musyje 3), mufuia, mufuie,
mufui aus mam-^-su-^jq (s. o. S. 145). Der Genitiv (Abi.) Dual
müma d. i. mümq = mumu aus mumqs beruht auf mam-f^ait«
(vgl. 0. S. 149)*).
Dass diese Erklärung im wesentlichen wenigstens richtig ist,
beweisen die Pluralformen des Pronomens der II. Pers., für deren
Erklärung wieder dialektische Formen der modernen Sprache her-
anzuziehen sind und zwar die Nom. Plur. j'u/ts und jums und der
Acc« PI. jumts (Eurschat a. a. 0.), aus denen sich ein consonanti-
scher Stamm jum- ergibt, den ich den gewöhnlichen Pluralformes ^
zu Grunde lege: Nom. jus aus *jifs ~ jum-j-es, Acc. jus aus jm ^
+€Sf Dativ ywm«, jümus sl\is jum-{'man8 ^) , Instrum. y^^me« av '^
jum-^-meis, Genit. jüsu, j'unsu (Schleicher Gram. S. 217), iuß^
iufu ^M'ä Jum'{-sdn, Locat. jusyje, iufui aus iufuie, iufuie z=: jum%,
+«w+y? 9 d^r Genit. (Abi.) Dual, jüma d. i. jümq=jumu beruht auf j
jum'\-man8. Was den Stamm ye/m- betriflft, so ist er aus *ye«f^-
entstanden, welches selbst Verkürzung you jusma- (skr. yushmc^-)
ist, wie gr. vf.ifi-^ von vofio-. Es entsprechen sich nun ganz genau
lit. JUS und äol. vfifieg (Grundform : jüsm-es, vgl. inrizigeg = mö-
iers, Grundform mäter-es). Wie jum- &,\x&jusma-, so ist *mam- aix»
mama- verkürzt, vgl. altind. mäma, mäma-ka, mamd-täy mama-aaty^i
Die Entstehung von jusyje aus jum-su-jq entspricht der von
musyje aus mam-au-jq ; jufäfe (Jupäfa) ist ebenso entstanden, wi«
mupäfe (Mußfa). üeber das Suffix des Gen. Plur. *-sän s. w. "«•
*) Diese P'orm führt Geitler Lit. Stud. S. 96 aus einem modernen ^^^i^
naer Text an.
*) Ksl. my ; *mame8 = ryby : *rubdna8.
•) mmyß entstand aus mifsujq indem / vor sich ein i erzeugte (vgl. dtP^I^
o. S. 135), das sich mit u z\x { verband.
*J Der Dat. Plur. munus ist aus mumus (durch Dissimilation) ents'fc^D-
den; der Dat. PI. mumis ist dativisch gebrauchter Instrumental, vgl. altl-^*^
mummys (LLD. II. 56). Der Loc. PI. mußkfe (MuJ^a; vgl. Kurschat Gr-^ß»-
§ 851) ist Analogiebildung (musiise : müsu = tüs^ : tu),
*) Darus jumuma mit m für n vgl o. S. 78.
Zur Declination. 167
Die Dualformen müdti, jüdu (Nom.-Acc.) sind entweder als
*mam~du, *jum-du (vgl. te-du = an. vi^i) aufzufassen, oder sie sind
späte Bildungen, die sich in verschiedener Weise erklären lassen.
Die Formen des Reflexivpronomens und des Singul. des Pron.
der II. Pers. erkläre ich ganz ebenso, wie die Singularformen des
Pron. der I. Pers ; diese beruhen auf dem Stamm mane^, jene auf
«flpe-, tace-. Die Accus, tatoi, fatoi und die Genitive tdwi, fatoi
haben t für e; tuwe macht wahrscheinlich, dass man einst tdve
gesprochen habe, da im Lit. u aus a durch die Zwischenstufe d
(o) zu entstehen pflegt. Die Dative iawiy fawi, tau, fau entspre-
chen maniy man, die Genitive taw^, faw^ und iawq schliessen
sich an man^, manq; zu fewefp vgl. den Locat. feweye und o.
S. Ö6. Die angeführten Locative sind alle klar; am meisten zu
beachten ist die Form paweio, welche die alte Endung am klarsten
leflectirt ^).
Wenige Worte sind über die s. g. enklistischen Formen zu be-
»erken; die angefürten altertümlicheren Formen des Accusativus
•w zeigen, dass derselbe auf *-«ta» beruht. Die Accusative mi und
ii sind demnach auf *mian und *tian zurückzuführen. Diesen *mian,
*tian, *sian entsprechen genau preuss. tnien, iien, sien vgl. umbr.
(itm , osk. stom. Aus diesen Formen ergeben sich die Stämme
wm-, tia-, sia-, die wahrscheinlich Erweiterungen der Stämme iwt-,
ii-i si' sind, die selbst erst durch die Zwischenstufen mc-, te-, se-,
aus tna-, la-, sa- {ica , sva-??) entstanden. Die lit. Dative mi, ii,
w gehören entweder zu mia-, tia-, sia-, oder zu mi-, ii-, si- ; sie
gehen also entweder auf *miäi, *tiäi, *sidi, oder auf *miai, *iiai,
*iia% (= ksl. mi, ii, si) zurück.
P'ormen der possessiven Pronomina manas, iavas, savas, denen
die possessiven Genitive iwa«o, iävo, «efoo angehören, habe ich LLD.
II. XXII Anm. 2 nachgewiesen; zum Ueberfluss führe ich noch an:
Tdre Ponas Ponui manamui T. Mark. 12. 36, pagel manq ieißbe
Br. Ps. 18. 25, maname diewe Br. Jes. 61. 10, paßißu manqfes
(sc. awis) EE. 66; iawy ghriekai EE. 118; fawdmdy o. S. 65. —
Nesselmann Wbch. S. 411 und Kurschat Gram. §. 983 führen das
Possessivpronomen musäsis, Fem. musoji an; es findet sich schon
iii dem Sappuhn-Schultzeschen Compendium p. 35 : ^yMußßMs No-
*) Der nasale Auslaut von manyjh^ tavyjh, savi/ß, mmyjh VLiAjusyjh ist
erhalten in manimpi, tawimpi, fawimpi, mufimpi und iufimpi, über welche
^* tt. gesprochen werden wird.
168 Zur Declination.
ftras, Jußfikis Veftras, Mußeji Noftri, Manieji Mei, Tawieji Tui,
Sawie/i Sui vel Noitri/* -- Ein Possessivpron. juszis euer erscheint
EE. 65 : nu prifiwertq efle pi^enefpi ir Bißupop yufchiu düfchiu
(L Petr. 2. 25).
11« Ble nlcht-penoiillchen Pr»ii»iiiliia.
a) Mascnlinnm.
Singtdaris.
Nominativ, kurifsai Br. Jer. 50. 44, Richter 7. 5, SG. 202 (kursai s
o. S. 68); anafai eme Br. I. Mos. 33. 11, anafsai Br. Sachar. 12. 11 (ansai).
Accusativ. ia Br. G. 121 {j})\ Uerodut ^jko^ Berneli to nvfzawinU
Br. P. 111 (to = t%'), vgl. toiegi u. S. 175.
Instrumental, tarnt s. o. S. 50; tomi Psal. 119. 93; kurio budo Br.
P. II. 32, kuro hudu Br. P.345, Tho czi^u Br. Jud. 6. 10; iuo Br. Ebr. 9. 14;
iamu nnffiftebedami Br. P. 102.
Dativ, fehamui Br. ApG. 3. 16, yamui Enchir. 12; Bet ie hilaia iamu
Br. Luk. 5. 33 , iamu Br. P. 150, IL 42, iamu Br. P. 86, schemu LLD. I. SS.
27; kan SG. 19 (s. o. S. 78).
Genitiv, ^t^itä, tu, kuo, juo s. o. S. 50, ^mo auch K. 103; gentis atu^
kurem Petras auß nukirta EE. 195 , anc^ ßmogaua das. 48 , ifch fchq Swidct^
SEE. 205, fchq ßiwata EE. 38, mufu giwenimaa Dangui ira , ifch kuriq Äi»-
kern Ifehganitoia das. 125, tokiq Kdrdlaua ghie iikieioi Post. 3.
Locativ. iamije Br. Kolos. 1. 19, Mana war das ira iamij'e Br. II. Mos.
23. 21, nefa nera fchwießbe iamije (corrigirt aus -ja) Br. Joh. 11. 10, ßf^vi
ifine iamije (corrigirt aus -Ja) Br. II. Kor. 13. 4, Diewas apfchwießas </? «»-
mija Br. Joh. 13. 31, Jei Diewas ira apßhwießas iamija, tada Diewas ghi
teipaieg perßihwies iamija pacziamija das. v. 32 ; paßate anis i§ Jawa WieffiftUM
patimme Widume Namtfi Br. IL Sam. 6. 17; Jchime s. o. S. 68^ ßimme (Air*"
£ie) Daw. Pam. 25. 30 u. ö.; tami EE. 94, fchemi cz^e das. 131; Koßnarr»*
Br. G. 56.
Pluralis.
Nominativ, anis Br. I. Makkab. 11. 41, IL Kön. 22. 17, Hosea 3. 1,
Br. P. II. 89, Post. 134, KS. 6, K. 42, MT. XXVI, Psal. 106. 37 u. ö. (LLD.
II. XXIV Anm.), anys U 173, daneben anie z. B. Br. II. Mos. 24. 2, KS.24;
ghi^ Post. 328, Psal. 111. 8, A'wr^ LLD. I. 15. 16, kurri^ Psal. 79. 6, kurt\
EE. 42, 78, nekuri^ das. 118, Pafchlowinti ti^ ira MT. 165, ti^ PsaL 119. Ü
nekuriey U. 27, kuriey das. 35, tiey das. 177; nekuriy SEE. 13; ira ßhicze
niekuri ßawintis Br. Luk. 9. 27; Tadda ateia ßhietie wirai Br. Dan. 6. H*
Accusativ. Jos Psal. 106. 23, fchitcfgi (sc prarakus) Br. G. 123, *«'
rios das. 35; prißh fihuos Br. L Makkab. 9. 17, iuos Br. Ebr. 4 8.
Zur DecliDation. 169
Dativ, tiemu 8. o. S. 80; gimw LLD. I. 17. 32; anis matte apleida ir
kietiem* Deiwems nfli rukf Br. II. Kon. 22. 17.
Genitiv. S. Jans liep an'\%u nie fweikinte MT. XVIII; kur& Br. P.
392, fchü das. 11 372; a»4 Br. I. Sam. 30. 22: apreifchk iemus Tiejq karia-
UauSf kurfai ant iufvk karialiaus Br. I. Sam. 8. 9, makinna iüfu (am Rande
iy) Synagogofy Br. Mat. 4. 23, ir ghia fake iofy Ißcalofy Br. Mark. 1. 89.
Dualis,
Nom in. -Accus, fchitü Br. Sus. u. Dan. v. 9, abu tuo daykiu KS. 64.
Die meisten der hier verzeichneten Formen sind ohne weiteres
klar; nur einige wenige sind besonders zu besprechen.
Der Instr. Sg. tamu entspricht dem adject. Instr. fchwentamu
8. o. S. 151; zu den Genitiven Sg. anc^, fchq, kuriq, toki^^) ( =
and, szö, kuriö, iökio) vgl. den adj. Genit. wifq o. S. 151. Ebenda
wurde der Locat. Sg. iamij'a (iamij'e) bereits erwähnt ^); aus
ihm entstand die moderne Form Jam^, wie pone aus pänejq (s. o.
S. 135). Wie Jame sind natürlich die Locative iamd y aname,
mam^, kuriame u. s. w. zu erklären ; sie enthalten sämmtlich das
Locativsuffix -Jc^ und beruhen auf den Stämmen jama^, iama",
amma-vi. s. w., die aus den Dativen jdmui, idmui, aisamm u. s.w.
(aus *jäsmd%f *tdsmai, *anä8mäi vgl. skr. ydsmai, tdsmai, preuss.
fehismu, kasmu) gefolgert sind. — Der Locat. patimme steht für
^patiame = paczame ; tarnt , fchemi , Koßnami enthalten auslau-
tendes i für ö, ^ / ßimme entspricht Kurschats (Gram. § 866) szime,
Schleicher (Gram. S. 197) hat sziame; zu fchemi vgl. noch Kur-
schat Gram. § 911. — Der Nom. PI. anis ist vermutlich von ei-
Dei3Q Stamm am- gebildet, zu dem auch der Genit. PI. aniu und
^^^ Nom. Sg. anis (Kurschat Gram. §921) gehören; ist diese An-
^kme richtig, so ist das moderne zemaitische anis (Geitler Lit.
Stud. S. 55) aus *ani/s verkürzt. Aeusserlich erinnert lit. anis
(Fem. anös) an altnord. hvdrir , minir (Fem. htdrar ^ minar). —
I^ie Nom. PI. ghi^, kurri^, ii^ sind mir unklar, aber gewiss
lücht unrichtig; vielleicht ist in dem Nasal eine enklitische Par-
Ötel zu erkennen, vielleicht ist er aus dem Nom. PL Fem. ein-
gedrungen (s. w. u.). Die Nom. PI. nekuriey , kuriey , Hey (vgl.
*) Neben ihnen dürfen tq^ j({ angenommen werden, denen ksl. to- in
^90 (über -go vgl. Miklosich Sitzungsberichte der Wiener Ak. 1869 Bd. LXII
^^)> i«- in jego ebenso entsprechen, wie dlvgo dem griech. (fo^t/or, igo dem
&' Cvyov (lat. jugumy skr. yugam).
*) Der frühere nasale Auslaut dieser Form ist in iamimpi, das w. u.
Dachgewiesen ist, erhalten.
170 Zur Declination.
anei Kurschat Gram. § 913) stehen entweder für nekurl^-ji^
kure-ji^ ie-ji (vgl. Schleicher Gram. S. 202) oder sie enthalten
die der Endung des pronominalen Nom. PI. Masc. {e) zu Gininde
liegende, ältere Endung ei (aus ai cf. ponai) i). — Mit fchietie ist
die Form verlässlich nachgewiesen, welche nach H. Weber Jen.
Lit-Ztg. 1875 Art. 236 (S. 13 des Separatabdrucks) LLD. I. 14. 6
zu lesen sein soll, was ich bestreite (Altpreuss. Monatsschr. XII.
350). Weber erklärt doch fchietie als szete, Nom. Plur. von szifus,
und meint, die beiden Teile, aus denen dieses Pronomen bestehe
seien in fchietie selbständig declinirt. Er hätte für seine Auffas-
sung anführen können: Schis tas wanduo Br. Mat. 26.9; trotzdem
steht dieselbe nicht fest, der Dat PI. kietiems macht sie unsicher.
kietiema beruht auf dem Thema keta (woraus kita-), mit dem zu-
nächst keka- (vgl. keikwiens o. S. 64) und teka- zu vergleichen
sind ; keta- und keka- beruhen auf ke/a-ta-, keja-ka-, ieka^ ist aus
teja-ka- entstanden (-^a, -ka sind die gleichlautenden Pronominal-
stamme), keja^y teja- setzen kaja-, taja- voraus; diese letzteren
Stämme sind nachzuweisen u. a. in dem ved. Genit. Sg. kayasya^
in ksl. kojego, kojemu, toj^, ioji , ahd. dei, deisu (Grimm Gram.
I. 714, 718 der Schererschen Ausgabe; dei : *tajd == zwei : ksl.
dcoja). Ganz ebenso, wie keta- kann nun ein Stamm szeia- (worauf
azita-) gebildet sein, dessen erste Silbe aus szaja- (vgl. ksl. «^«^'^
entstanden sein würde; zu ihm kann fchietie gehören. — Webei
Auffassung dieser Form ist also ebenso zweifelhaft, wie Schleiche]
(Gram. S. 200) Behauptung, szttas sei aus szi^ und ta-s zusammei
gesetzt.
Zu dem Dative gimus vgl. tims Kurschat Gram. § 911 und
S. 151 Ifchminiingims , wiffims. — Die Genitive PI. iufu, iüj
iofu beruhen auf der Grundform iä-sdn, vgl. ksl. te^chü, got ßi-
lat. hö-rum, duono-ro, homer. tcc-kwv, skr. tä-säm ; der gewöhnlicl
Genit. Plur. von ßs, jü 2) liegt neben iofu, wie altlat. eum n
ben eorum („eum antiqui pro eorum" Festus p. 77 M.j. Di
Genitivsuffix *sdn 3), das schon o. S. 145 erwähnt wurde, erschei:
*) takie iei LLD. I. 14. 7 habe ich mit Unrecht als iok^ß erklärt; i
setze jetzt zwischen takie und iei ein Komma und übersetze: Denn solc
wenn sie (das Abendmahl) empfangen, empfangen nicht Vergebung der S
den, sondern u. s. w.
*) SE. 64 findet sich der Genit. Plur. ynu {Lei/kite kndikelus ma
eit ir nedraufket y«Ä), der unzweifelhaft Druckfehler für ywä ist.
^) So ist nach mufungu (o. S. 162) anzusetzen.
Zur DeclinatioD. 171
auch in mtisu und jüsu (o. S. 166) und in dem Gen. Plur. Fem.
jaunösu (Schleicher Gram. S. 209 i)). Zu den Dualformen fchitü,
iuo vgl. Latrü o. S. 148.
b) Femininum.
Singularis.
Nominativ. Ja für jt zuweilen im Nom. Sg. Fem. der bestimmten
Adjective, wie piktota akis Br. Sirach 31. 14, piktoia Dwafse Br. I. Sam. 16.
14, 15; andere Beispiele s. o. S. 154.
Accusativ. t^ Br. Job. 14. 17; Jen SG. 2; to paezq hadino EE. 28*).
Instrumental. Su tc^ naughietia K. 122, tqiag^ miera, kuric^a fey*
kfste t hu8 jumus dffeykieta ES. 154, fehlte wiena regula MT. 292.
Genitiv, tuos o. S. 50; mwg tqs dienos EE. 117.
Locativ. fchot^ giwatoie MT. 152; kurioia K. 76, kas ioia pagime Br.
Hat. 1. 20; kuriuoie o. S. 50; knroi Br. I. Petr. 3. 30; fchito naktie SE. 29;
A kitatn (sc« jra dütas) tikieghimas tqteg DwaJJeie. A kitam Dowanas paftcet"
fctmwa tq^ieg DwafJ'eie EE. 100 (I. Kor. 12. 9).
Pluralis.
Nominativ. Dabokitefi ant liliju lauka, kaip an({8 aiig EE. 111, mo-
^i/chkcs, kuriq^ Jefu paffeke das. 213, ßmones kuriqs ßoweya das. 166, iey
^^utu patrumpintas thqs diettas das. 129 (Mat. 24. 22).
Xocativ. anuofe o. S. 50; to/c^iaw knigofa MT. 530.
Auch von diesen Formen sind die meisten klar; zu dem In-
^^''O.:»!. Sg. t(f vgl. Salnq u. s. w. o. S. 124. tqiag^ enthält als letz-
^^ Bestandteil die enklitische Partikel gi. Der erste Teil, tqia
®^^^^e kuriq/a und fch^e sind durch Affigirung des Instrum. Sg.
^ö'^*^. von jis an /<j, kuriq, fch^ gebildet. Ebenso sind wahrschein-
ückx die Instrumentale ßejey jeje, die Klein überliefert \ als durch
^^^*^l}indung der Instrumentale szxe. Je mit je zu erklären ; es liegt
iröilich nahe, bei diesen Formen an das Instrumentalsuffix jc^ (o.
8- 126) zu denken. — Zu dem Gen. Sg. t(^ vgl. ßmogifchkqs o.
') Ueber die hier angeführte Form margosSms s. o. S. 22 Anm. 1.
*) Fehlerhaft steht der Acc. SG. k(pke (= koki^) Br. Hiob 31. 2: kqk^
****** diewcis düß algq; Bretken hat vermutlich erst kq, (Acc. Sg. Fem. von
*^) geschrieben und später k^ hinzugefugt, ohne den Punkt unter dem a zu
streichen.
') In den Berichtigungen zu der Grammatik: Ablativis Instrumenta-
lious Faem. Pron. ße , je adde ßtget jeje^ qui Ablativi in Litvania et nostro
^^oque Ducatu usitati sunt.
172 Zur Declination.
S. 150; zu den Locat. Sg. fchoi^, kurtota, ioia, kuroi, fchiio vig-I.
naiuroi^ u. s. w. o. S. 134. Der Locat. tqieg besteht aus t(f VLxxi
der enklit. Partikel Jeg s. u. ; ic^ ist durch Contraction aus t^^'^f
entstanden vgl. pdkdrndmq nuäiziäminim^ o. S. 150 (aus "^pahamct"
mejc^ nusizeminimejq). — Zu den Nominat. PI. anqs, kuriqs, th<fi
vgl. die substantivischen Formen grafm^s, faßinqs (o. S. 138).
c) Neutrum.
In : kuo mein feia , nekuri^ puole pds ktdlq Post. 193 (Mark.
4. 4 aliud cedidit circa viam) ist nekuriq Nom. Sg. Ntr., gebildet
durch Suffigirung eines Nasals an den Pronoininalstamm, wie sonst
der Nom.-Accus. Sg. Ntr. der Adjectiva gebildet wird (lat bonu-m,
gr. ycalo-v ^)). Ebenso sind die Acc. Sg. Ntr. */<j in tqiai {kaip
iqtai kalbeia) EE. 63 und iieko {er galit ins tieko ifchkenieti tcargu)
Br. P. 145 (mit o für q^) gebildet. Als Acc. Sg. Ntr. kann maS^
auch auffassen: ka (Ka rafchiau, tat rafchiau) Br. P. 389 uno
kan {Kan ghis pats kalb) Br. G. 18. — Aus nekuriq ist nekuf^
(nekuri püle ani ülqs) SEE. 42 entstanden; dem Accus, iieko enfc—
spricht der Nominat. ihieka {ihieka ßmoniu . . . prapül) Br. P. Il-
114 (mit a = q). Endlich vgl. die verkürzte Form kii {alba hi^
kas baifu ira) Br. IIL Mos. 7. 2L
Häufig ist das Neutr. durch -tat gebildet. So von ans : antcM^*
vgl. 0. S. 71 Anm. 1 *) und Kaip ir aniai ne butu geras darbcm-^^
Br. P. 274, fchitai angu aniai darißm Br. Jak. 4. 15, tu anic^^
affierawoii iurri Br. III. Mos. 6. 21, Wis aniai iur fudeginia it^^*
das. V. 22. Von sziias : fchiiaiai vgl. Schiiaiai (später corrigi
in -ias) ira Prifakimas Namu Br. Ezech. 43. 12, Schiiaiai ifd
iirra Judiihe Br. Jud. 8. 1, fchiiaiai kalbeie Br. ll. Makkab. 3.
Schiiaiai nufsidawus Br. I. Mos. 22. 1 , fchiiaiai MT. 217. Von
köks : kokiai vgl. kakiai fzenklin Br. II. Thesal. 1. 5, KadaD^^'
was wiena karia kokiai kalba Br. Hiob 33. 14. Von iöka : ioht^^
vgl. ioktai darikiie Br. I. Kor. 11. 25, ne rafchau iokiai das. 4 t*^*
Von szioks : fchokiai vgl. fchokiai wis ias Gimines fiosis Br. Mä***
*) Vgl. auch lat. ipsum^ metim^ alium (Bücheler-Havet Precis de Ift ^f
clinaison latine p. 52) und griech. roaovrov , toiovtov , TrjXixovtoVy jtci/^^
(Kühner Ausf. Gram. S. 465).
*) Vgl. noch den interjectionellen Gebrauch von antat und 8zita% ^^*
diewaa tawe nefchoiat kaip antai Wiras fawa funv, Br. V. Mos. 1. 31; ^^*
pawei/deia Diewas ant fzemes, ir fchitai ghi buica pag^dvfi Br. I. Mos. ö ' '
Nefa, fchitai f üfch alfiyfiu das. v. 17.
Zar Declination. 173
26. Von aziiöka : fchiioktai vgl. fchilokiai gera Br. I. Chron.
26. Von visöks : wifsoktai vgl. toienas iik, iog gal wifaoktai
'^iti Br. Rom. 14. 2, efch kofznam wifsoktai ftoiatisi Br. I. Kor.
22. Von kairäs : kairaiai vgl. Katratai ira pigefni fakiti Br.
n. 452, EE. 118, SEE. 126.
Hier überall ist lai, das gewöhnliche Neutrum von täs enkli*
^h an pronominale Neutra getreten; so glaube ich a^i-, fchita^^
k- u. 8. w. auffassen zu sollen ^). Das Neutrum tai findet ein
adant an der got. deiktischen Partikel sai; dass sie Neutrum
n Pronominalstamm sa- sei, wie iai zu ia^, liegt auf der Hand.
BS das Neutrum eines deiktischen Pronomens deiktische Partikel
rden kann, zeigen fchiiai und aniai ; zum Ueberfiuss vgl. den
■s, Text von z. B. Mat. 8. 2 ( vgl. das. vv. 24, 29, 32, 34) : Jah
\ manna Pruisßll habands durinnanda invaii ina und den ent-
•echenden litauischen : Ir ßiay, wiens raupfötaa priij^s milde fi
(1869) — wie ßiay altes Neutrum ist, so unzweifelhaft auch
Von sai ist seiner Bildung nach nicht zu trennen jai „ja,
lirlich, fürwahr", dem ksl. jej vai (Miklosisch Lex. palaeosl. s.
entspricht. Aus ihm erhellt, dass das i von got. Jai, sai, lit.
(^sztaiy kai in kaip^ kekai : raßiau jums, brolei, kiekay drqfaus
Rom. 15. 15) aus J'\-\ocq1 entstanden ist; diese Behauptung
Let eine Bestätigung an taiep (Taiep kaip afch efmi Diewas
*€4fis) MT. 270 für taip (= tai-p).
Das got. sai, das ich zur Erklärung von tat herangezogen
»^, glaube ich nun auch selbst im Litauischen nachweisen zu
nen. Der bestimmte Nom. Sg. Masc. der Pronomina wird schein-
durch Anfügung von -at gebildet : (asai, szisai, ansät (Schlei-
x- Gram. S. 201 , Kurschat Gram. § 980) ^) ; in gleicher Weise
l€t man den bestimmten Nom. Sg. Masc. der Adjectiva in den
t-lekteu von Anykszczei (Schleicher zu Donal. S. 336), Neu-
-xandrowo, Kupiszki und Onikszty (Kurschat Gram. § 956 ff.),
den drei letzt genannten Dialekten erscheint jedoch iai (mit
iirsprünglichem i) für ai ^). Vergleicht man Masc. täs, tasai und
') Gegen dit^se Auffassung spricht nicht toktü (Schleicher Gr. S. 201, 4),
öS offenbar Analogiebildung ist (toktü : toktai = tu : tai). — an^^ fchita',
^" u. 8. w. sind aus *a«^, *8zitq, *koki(i entstanden, vgl. o. tqfai
*) Schitafsat Br. I. Sam. 21. 11, Schitokfat bus taipaieg Ataghimas Su-
« fzmogaus Br. Mat. 24. 27, Kurifsai Br. Richter 7. 5, SG. 202, ne iokfai
ktas Br. IL Chron. 23. 19, tafsai ataiwjs Br. Luk. 17. 18. Daneben Ghißa
Mat. 3. 12 (vgl. o. S. 62).
') Vgl. patfeg KK. 20 und Tatet Br. G. 90.
174 Zur Declination.
Ntr. *to, iaiai, Msc. töks, toksal und Ntr. Hok, iokfai^ Msc. szitas,
szilasai und Ntr. *szita, szitatai , so wird die Annahme , dass jene 1^
bestimmten Nom. Sg. Msc. durch Anfügung von ai gebildet seien, ^.
wenig wahrscheinlich, da sie dem neutralen -tai ein mascuUnisches
-ai entgegensetzt, ein solcher Gegensatz aber absolut unbegreiflich 1^
ist. Viel wahrscheinlicher ist mir, dass in jenen Formen nicht P
-at, sondern -sai angetreten ist, dass also tasai^ toksat, kursai, io/- f
tnsai aus tas^sai, toks^sai, kurs-sai entstanden. Nun ist auch der
Gegensatz von dem bestimmten Nom. Sg. Msc. iaaat und dem be-
stimmten Neutrum iatai klar: jenes ist durch -sat bestimmt, dieses
durch 'tat , weil der Pronominalstamm sa- vorzugsweise ^) dem
Masculinum und Femininum, /a- dagegen dem Neutrum zukommt
(got. <a, sOy ßata, gr. o, ^, To(d), skr. sa, sd, iad).
Sind meine o. ausgesprochenen Ansichten richtig, so habel^
wir eine Reihe von nicht wertlosen Resultaten gewonnen, die be-
sonders hervorzuheben, wol nicht nötig ist. Einzelne Schwierig-
keiten kann ich zur Zeit nicht hinwegräumen; auffallend ist e0^
dass ein dem Masoulin. iasai entsprechendes Femininum nicht ge-
bildet wird. Nicht minder auffallend ist die Bildung der Neutr^^
iai, sztait kiekay u. a. ; dass sie auf der Composition der Prono —
minalstämme ia-, sziia-, keka- mit dem Pronominalstamm ja- ba —
ruhen, ist eine naheliegende Vermutung. Sie würden alles au£--
fällige verlieren, wenn wir annehmen dürfen, dass in der Zei"^
der nordeuropäischen Spracheinheit — und vielleicht schon frim-^
her — alle adjecti vischen und pronominalen Stämme durch -jc^ — '
erweitert werden konnten. Darauf hin weist manches ausse^^
dem bereits angeführten, so wahrscheinlich auch die litauische^'
Adverbia auf -at, die wol nichts anderes sind, als adverbiell g(
brauchte Neutra von Stämmen auf -a-ja- {gerat verhält sich
dem gewöhnlichen Neutr. gera d. i. gerq wie tai zu */q^). Fem(
reflectiren jene Stammerweiterung eine Anzahl von Formen d(
german. starken Adjectivdeclination (ahd. blinder = *blindais ai
^blindajas, got. godaizos aus ^godajizos von ^godoja- wie fizo$ voi
/a- , an. feir(r)ar aus ^ßajizdz von *faja- = toja- s. o.) , derecr-
Erklärer die erwähnten litauischen Adverbia auf -at nicht genu§-^
beachtet haben.
*) Indessen nicht durchaus, wie schon das Ntr. sai zeigt. Ueber
ehemalige Selbständigkeit des Pronoroinalstammes au vgl. u. a. G. Meyer Z
Geschichte der indogerm. Stammbildung und Declination S. 14.
Zur Declination. 175
Zu dem Pronominalstamm /a- gehören mehrere Partikeln, die
enklitisch an Pronomina treten und gleich hier besprochen werden
mögen; es sind diess: l)jaü ^) vgl. taniau diena Br. Ezech. 46. 8,
L Nos. 15. 8, 30. 35, taniau nakti Br. Richter 6. 25, ape taniau
dide mahne Br. P. IL 206, taiau hadina Br. Mat. 9. 22, taniau
(d£ts n ist durchgestrichen) diena das. 13. 1, toiau Menefio Br.
I Esther 9. 17 , tameiau mieße SEE. 168, Schiianiau diena Br. Esther
8. 1, iaffaiiau moxlas MT. XXXVII, tosiaw naturas das. 491. 2)
jei vgl. Kodel Tuiey Eyni (weshalb gehst du) KK. 10; jei ist, wie
teifxtiui zeigt, aus "^j'di entstanden (vgl. o. S. 65) ^) und entspricht
vielleicht ksl. t (und). Es ist häufig mit -gi verbunden; die Form
jb£^ zeigen nur MT. und AM. , und zwar in iüieigi budu MT. 22,
138, AM. 68 und in dem in ihnen durchstehenden teipaieig (z. B.
MIT. 60, 88), in den anderen Texten ist j'eipi in j'egi verkürzt, vgl. :
Ttitnieg paczen diena eya Noah ing Skryne Br. Mos. I. 7. 13, tüieg
hudu das. 50. 23, das. II. 21. 31, 23. 11, tuiegi budu Br. I. Makk.
f&. Ö2, Tuoiegi budu Br. Jak. 2. 25, tüiegi budu Br. Ezech. 46. 3,
Schituieg budu Br. I. Kor. 11. 25, taieg . . . ißrow(f das. 10. 3,
iqieg . . . gierimq das. v. 4, taieg kitrifia Br. IL Mos. 39. 4, taieg
pacziq brangiq Wierq Br. U. Petr. 1. 1 , wiffi ioiegi penukfchla
dwafifchkq walge ir wifß toiegi gierima dwafifchka gere EE.
32 {ioiegi == tqiegi), 3) jen , entstanden aus j'enai (vgl. aszenai
Greitler Lit. Stud. S. 78 und Kurschat Gram. § 174) und ursprüng-
lich vielleicht Neutrum eines Pronominalstammes jena- (vgl. altpoln.
jen^ze, cech. Jen, ahd. jenSr), das zur deiktischen Partikel wurde,
^© szlai, antat : vgl. : iddnt . . . krdßiop dmzina ziwata linkfmay
^ßkaki galetumbime , käme tuien ligiay fu Tewu fawa dmiinu . . .
^^^^inay giweni KS. 52, Nefitikiek tuien toy bedoy fawa Diewa
^ßidaufomds das. 60, tuien (du) das. 34, K. 52; einmal steht /an
*^ Jen : Artimq täwo (sc. milek) kdyp pats fawq \ iey nor tuian
^^guy buti K. 188.
Nicht sicher zu erklären ist — um das hier zu erledigen —
^ö enklitische Partikel kat (Nesselm. S. 185); ich habe sie nur
^i den Nom. Sg. Masc. täs, szis, ans gefunden (z. B. fchitai Taf-
^^ iufu karalius eit Br. I. Sam. 12. 2), die, in der Verbindung
*) Zu jau = got. jü (Müllenhoff u. Scherer Denkm. p. 257) aus *jou
Atolle ich auch gr. ovv (= jov-v\ das ebenfalls an Pronomina tritt.
*) Dieses *jdi selbst ist vermutlich durch den Accent aus ♦/«t, dem Neu-
^"m des Pronomens fis entstanden, vgl. die conditionale Partikel jei mit
*^ena gestossen betonten Diphthongen.
176 Zur Declination.
mit kat^ nicht selten wie deiktische Partikeln gebraucht werden;
Schitai, Anskai {antat) aieia Sunamiiiene Br. II. Kön. 4. 25, M
fchifkai ira Szidifchki Wirai Br. Dan. 3. 12, Tafkai io Dukle
Rahel aieii Br. I. Mos. 29. 6, Schitai nu, Taf'\kat turri tatoa Mo-
teri das. 12. 19 , Schifkat tau ufztek ir loerfcheß ant tatoens Br.
Ezech. 7. 7. — Vergleicht man taskajau, iakajau (Nesselm. S 91),
so scheint z. B. anskai in an8-\-ka'\-t zerlegt werden zu müssen;
ka entspricht gr. tc skr. ca, und -/ wird mit -te in iaiie (ü. 148),
"i in nei (s. w. u.) zusammenzustellen sein.
Schliesslich mag noch die Besprechung einiger Pronomina
Platz finden*
Die Partikel ierif ienai beruht auf einem Stamme tena- (prenss.
ian8 Accus, iennan , cech. poln. ten , vgl. dazu J. Schmidt Vocal.
II. 180), der von ta- gebildet ist, wiejena- (s. o.) vony«-. Ebenso
geht 8zen , szinai auf einen , von dem Pronominalstamm azia- ab-
geleiteten Stamm szena- zurück (vgl. cech. sjen)j der noch im Dv
tiv szenam nachzuweisen ist: (das kanaanitische Weib) drSioMi
Ponop Jezaufp äteia o nupuolufi po fenam pdgdUos melde KS. 60i
Das jetzt veraltete Pronomen zednas jeder heisst in der ält»*
ren Sprache auch „irgend einer'* (vgl. kas ,jeder" und , jemand"),
vgl. : Ger nedara nei ßednas SG. 201, ger ne dara ne ßiednai Br.
G. 30, Ne geifk ne ßedna io daikta das. 19, Ne buwa iiedna K.
69, kuremimp nera neßedna atmainima EE. 68, Be^- \ ßedna miera
mus drafka SG. 199. Ich erkläre zednas aus Hqdnas, welch letz-
tere Form selbst aus *zednas entstand und sich zu dem Pronominal-
stamm gha' (lat. hi-c) verhält, wie ksl. jedinü zu dem Prononu-
nalstamm ja- (ksl.-dinü lit. -dna = gr. delva). Das Pronomen
zednas steckt vermutlich auch in köznas, dessen erste Silbe den
Pronominalstamm ka- repräsentirt (Dat. Sg. kqßnamui SEE. 108
einem jeden) ; köznas ist, falls meine Erklärung richtig ist, zunächst
aus *kozdnas entstanden. Die Form koßinas ist o. S. 68 nach- '
gewiesen.
Für das heutige viskas erscheint in älterer Zeit vis kas ge-
trennt: wifs kq, kas Sparneliü , .. tur^ gdlite wdlgii 1734 V. Mos.
14. 9, Alle wifs kq, kas ne tur Sparneliü . . , ne turrite to<Ügi(
das. V. 10.
„Wer weiss wie viel" wird vereinzelt durch kaz kek übersetzt:
Ligga wel ghi 'newiena diena nei wiena koke nedele iau butoa mvr
czijufi, bei kaß kiek menefiu alba mcetu Br. P. IL 455. Kaz findet
sich noch in mehreren Verbindungen, die heute nicht mehr vor-
Zur Declination. 177
kommen scheinen: kafchkaip Psal. 62. 3; Kuriüfe kaßkaday
likßSiojot T. Ephes. 2. 2, wienas kaßkokfai jaunikditis T. Mark.
. 51, baifus kaßkokfai laukimas T. Ebr. 10. 27, alej^ kaßkok"
: pafäke T. ApG. 5. 25.
Aus kadäy kadq, kadai, kadais, kade {Kade Deßmüna immat
. IV. Mos. 18. 26), kiiada (kaip ir kitada wifsadais Br. Phil.
20), kitadu, kiiadai, visadä, visadai, msados u. 8. w. wird man
n Pronominalstamm da- (vgl. preus. dt, dei, zend. da(?), dt) ent-
hmen dürfen (Scherer ZGDS. S. 303); er hat sich ausserdem
älleicht erhalten in dat : Nea kad koroghi zmogu iß pyktibea \
eyfey dat daray delä neieyfibes K. 45. Dat ist als Acc. Sg. Ntr.
= da-iai) aufzufassen, falls es nicht fehlerhaft für tat (= taiai
K S. 71) steht.
Dass das Pronomen ßs schon in der älteren Sprache anderen
Wominibus hinzugefügt wurde, zeigte sich o. gelegentlich der
instrumentale Sg. Fem. kurtcy'a, fehlte; ich gebe dafür noch drei
Bdege: Tarnas tapa fweiks toian {n fein durchstrichen) hadina (a
San durchstrichen) Br. Mat. 17. 18 (toian = tqj^) ; Toij ßolele ir
Olewa ßodia SG. 228; toigi uzdanga T. U. Kor. 3. 16 (= to^ji-gt),
Zahlwörter.
Die modernen Formen der Zahlwörter lassen sich zum Teil
ur mit Hilfe der Geschichte ihres Gebrauches verstehen; ich ver-
lebe im Folgenden dieselbe, soweit es möglich und nötig ist, zu
ntwickeln, indem ich zugleich die beachtenswerten Zahlwortformen
ftr älteren Sprache nachweise.
1. Cardinaliahlen.
Eins. Noin. Sg. Masc. menos (Tu tvienos nea weldi dangu) SG. 280;
>oo. Sg. Masc. wienome (bus du wienome kune) Br. I. Kor. 6. 16.
Zu wienos vgl. mielos , -zu wienome vgl. iikrome , fenome , ge-
ome 0. S. 149 f Dass vens in der Bedeutung „einer" auch im
^lur. flectirt werden konnte, wird sich w. u. zeigen.
Zwei. Nom. Fem. dvS in dwiedejchimte s. w. u.
df)e ist die ältere, dem skr. dve entsprechende, Form für dm.
Vier, kenturi, kenturu s. o. S. 40. Acc. Msc: ing keturius Wteius Br.
^- Chron. 10. 24 , onus keturius fchimtus Br. I. Kön. 18. 19 , keturius das. v.
^ II. 14. 13, huwa thifiai keturus menefiua Br. Richter 19. 2, 20. 47, } ket^
^^^ hampus 1734 Ezech. 46. 21. Genit.: po k^tury, defchimty, dienu Br. I.
^08. 8. 6. Loc. Fem.: keturiefq, Ailiefa Br. Weish. 18. 24.
178 Zar Declination.
Der Acc. Msc. keturius beruht auf dem Stamm keturia-, wah- |^
rend die gewöhnliche Form Mturis i) auf den Stamm keturi- hin-
weist , vielleicht aber aus keturius entstanden ist , vgl. u. den Ac- |«
cus. feptijneris ; keturus y ketturus , kqturu stehen für -t««, -w.
Der Locat. keiuriefa ist aus keturiosq entstanden. Die Form kt-
veri (Acc. Masc. ketwerius Br. P. 115, keiwerus meius EE. 19;
vgl. ksl. 6eiverü) ist nach Nesselm. S. 198 veraltet, nach Kurschat
Gram. § 1033 al^ „uneigentliche Distributivzahl" noch geläufig. -
Zu beachten ist ape keturis daikiu Br. P. 139, wo keturi mit dem
Genitiv construirt ist. ■:>
Sechs, ßeßids, fiäfiäSy fchefis s. o. S. 93; Gon.: fchefchu Br. I. Sain. J^,
16. 14; Loc. Fem.: fchefchifa dienafa padare Ponas dangu ir fzem^ Br. IL
Mos. 20. 11.
fchefchu steht für szeszii^; fchefchifa verhält sich zu szeM
wie keturis zu keturius.
Sieben. Septins zodzius K. 154.
Der Accus. Septins ist aus sepiynis verkürzt, oder Sepiim
für *sepienes und beruht auf dem Stamm septen-, skr. saptän-.
Neun, dwidefchimts ir dewins Talentai Br. II. Mos. 38. 24.
dewins ist Nom. Plur. des consonantischen Stammes ^dettn^
= skr. nätariy oder es steht für *devints und entspricht dem ki
devqit ^).
Für die Zahlwörter 10—19 lassen sich im Wesentlichen vier
Entwicklungsstufen ihres Gebrauches nachweisen: a) das Zahlvoik
ist Substantiv ; es steht im Singularis, zu ihm gehörige Pronominft
richten sich nach ihm in Genus, Numerus und Casus. Das voft
dem Zahlwort abhängige Nomen erscheint im Genit. PI. b) das
Zahlwort ist Substantiv und steht im Singularis, das zugehörig'
Nomen erscheint im Genit. Plur.; ein das Zahlwort bestimmendesj
Pronomen richtet sich im Casus nach demselben, in Genus unij
*) Sie scheint schon zu Kleins Zeit die allgemein gebräuchliche gewe-
sen zu sein, vgl. sein Compendium p. 20 : „Bey dem Accusativo Plur. ist in
acht zu nehmen, dass die Numeralia von 4 biß 10 den Accusativum nichl
auflf ein us , sondern wie die Faeminina 3. Declinat. aufif ein ts haben , wi<
keturisy penkis, ßeßis und nicht keturus, penkitiSf ßeßius etc. Also auch da
Wort kein etliche hat in Accusativo kellis , nicht kellus.^^
*) Auf t^'yns seseles, tryns herneley (Smith de loc. q. II. 42 N.) gestüts
könnte man auch annehmen, dass dewins nominativisch gebrauchter Accusa
(vgl. o. Septins) sei. Indessen tryns wird wol Nominativ sein und für *tT\
nys (Stamm trini-; vgl. lat. terni) stehen. Die litauische Sprache ist soni
nicht so roh, dass sie statt des Nominativs den Accusativ setzte.
Zur Declination. 179
Numerus aber nach dem von ihm abhängigen oder abhängig ge-
dachten Nomen c) das Zahlwort ist Adjectiv, es richtet sich in
Genus, Numerus, Casus nach dem durch es bestimmten Substan-
tiv d) das Zahlwort ist indeclinabel (d.* h. ein bestimmter Casus
vertritt alle Formen); es kann in diesem Fall den Genitiv regie-
ren. Vgl. :
Zehn, ad a) fa Diewo defchimtimi prifakxmu Br. P. II. 311, tur de-
fcliimti fwarvk Br. Luk. 19. 25, fu de/chimti tiiJ^anczxy, Wiry. Er. I. Makk.
4. 29, Richter 4. 10. ad b) Imk broliems tawa . . . Jchus dfjchimii kepafy
düno8 . . . ir fchns de/chimti fchici^zy, fiurelut Br I. Sam. 17. 17, 18. ad
c) Defchimtiems apc^chtalains Br. P. II. 36, defchimtifq, Mieftcfy, Br. Mark.
5. 20. ad d) Deßims zodzin Diewä täwo \ Prildy^rk ßirdind fawo K. 189.
Einmal ist zu dem Loc. Sg. von deszimtis das von diesem ab-
hängige Nomen im Loc. Plur. getreten : defchimtije priefakimüfa
MT. 178. In dieser Construction liegt gewissermassen eine Com-
bination von a) und c) vor.
^H Als beachtenswerte Formen sind noch zu nennen : d^zims Post. 635 ;
Stttrum. deschimtiy Smith de loc. q. IL 70, de/chimteis Br. II. Kön. 1. 9, 13,
U vgl. u. fu fchefcheis de/chimteis tuk/tanteis; Genit. d</chimtu Br. Mos. IL
27. 12, IV. 4. 47.
j/W defzims (Deßims) steht für deszimtis ; zu den Instr. defchimti
^nd deschimtiy vgl. fchirdi und petije o. S. 125 ; der Dativ Defchimtiems
und der Instrum. defchimteis beruhen auf dem Stamm deszimtia-,
der Genit. defchimtu wird am besten auf den consonantischen
Stamm deszimt- zurückgeführt (vgl. skr. dagdt-). Neben den so
gewonnenen Stämmen deszimt--, deszimti-, deszimtia- wird sich w.
u. noch deszimid' nachweisen lassen.
Elf. ad a) pa/sake tat wis toienülikai Apa/chtalu Br. Luk. 24. 9, atrada
fiijtrinkn/ic^ anq wienudlikq KS. 84, wienolikas peis flalq, /edeio Br. Mark. 16.
24, Wtenolikos dienu eijmo Br. V. Mos. 1. 2, rado wienuolkq (sie fanden die
11) Post. 328, wienuolkosp (zu den 11), das. III. 37. ad b) pa/irode teypagi
anietns wienuolikay KS. 113. ad c) aniems wienolikams T. Mark. 16. 14,
fcienolikump Apa/chtalump Br. P. 415, ghis tapo pri/kirtas toienolikump
Apajchtalump (am Rande von späterer Hand wienolika/pi) Br. ApG. 1. 26.
Wie die obigen Belege zeigen, sind zwei Stämme: venolika-
und venolikä' ^) (vgl. Kurschat Gram. §§ 1045, 1047) anzunehmen.
Der Nom. Sg. des substant. Stammes venolikä- erscheint Br. Mat.
28. 16 : toienohks.
*) Dass 'lika in den regelmässigen Formen der heutigen Sprache (»?-
nultka, dvylika, trylika u. s. w.) nichts anderes als erstarrter Nominativ des
Stammes -/t'Äa- ist, bedarf wol kaum einer besonderen Bemerkung.
13*
921
180 Zur Declination.
Zwölf ad a) tatai ejli dwiliks nuetu Br. Nehem. 5. 14, kuriop nufsütk
dwilikas Giminiu Br. Ap6. 26. 7, Suwadina Dwilikas pulka Mokintiniu das.
6. 2 , gali numaniti ne fant daugiefne tiktai (dieses Wort ist erst später hin-
zugeschrieben) dwüiko dienu das. 24. 11, Pawadin^s faw^fp dwijlikq Mokjtt-
niü T. Mat. 10. 1 , wardai dwijlikos Apdßtalü das v. 2 , biloio tada Jefm
Dwilikofp Br. Joh. 6. 67 , Thomafchus ifch Dwilikos wienas das. 20. 24,
wienas ifch dwilikas Br. Luk. 22. 3, wienas iz dwilkos Post. 346, wienas ifch
dwilikos Br. Mark. 14. 20, Dwilikos Praraku kaulai Br. Sirach 49. 12, mr-
dus dwilikos Apafchtaly. Br. Apok. 21. 14, nüy Dwilikas EE. 102. ad b| ^a
ifch fchu Dwilikos Apafchtalu Br. P. 350, tarp any, dwilikos Br. I. Kon. 19.
19, anie dwilikas Wariu Br. Apok. 21. 21. ad c) pagal dwilikas giminet ^t.
IL Mos. 24. 4, fu dwilikais (mit den 12) Br. Mat. 26. 20, Mark. 4. 10, 14.
17. ad d) Tus dwijlika fiunte T. Mat. 10. 5.
In den Sätzen: niekadai Tireieis ne huwanty bei dwiliks BrO'
lei, mufu lieioo Sunus Br. I. Mos. 42. 32; Schitai ira Dimlih
Gimines Ifraelo das. 49. 28 sind dwiliks Brolei, Dwiliks Giminet
zu beurteilen wie das o. angeführte defchimiije priefakimüfa.
Sehr auffallend ist , dass ein von dem Zahlsubstantivum ab-
hängig gedachtes Nomen sich in Casus und Numerus jenem an-
gleichen kann: Szeme turrii ifchdaljii dwilikai Plemai Ifraek
Diese Stelle stammt aus der Bretkenschen Bibel; leider habe ick '
vergessen zu notiren, wo sie in ihr steht. Dieselbe Constructioa
wird w. u. in tukfiantei giminei und pußei giminei wiederkeh-
ren. — Unklar ist mir : Su Ddktarays fedeia \ Mein Dwilikoia K.
140; dass Metu Dwilikoia „12 Jahre alt" bedeutet, ist klar.
Ob dwilika in dwilka rekfzcziu (12 Körbe) Post. 244 und
kdda dwilika Menefiu Panniu graikfchiume buwa Br. Esther 2.
12 als Indeclinabile aufzufassen sei, ist zweifelhaft.
Den beiden Stämmen venolika- und venolikd- entsprechend
sind die Stämme dwilika- und dwilika- aufzustellen; zu den For-
men dwilkos, dwilka vgl. o. S. 67.
Vierzehn, ad o) pirm ketur alikos metu Br. IL Kor. 12. 2 , pa kieUh
ralikos m^fy. Br. Gal. 2. 1. ad b) kofznampi anu Ketur olikas (das s ist spa-
ter zugeschrieben) Jereliu (J ist später ausgestrichen) Br. IV. Mos. 29. 15.
Zu a) oder d) kann gehören: Wifsi Straipfnei . . . ira kieturolika Siraip-
fniy. Br. Mat. 1. 17.
Ein Stamm keturiolika- ist nicht nachzuweisen. Die verkürzte
Form Kieiurolka s. o. S. 67.
Fünfzehn, kaip penkolika ftoiu Br. Joh. 11. 18.
Sechszehn. Schefcholiks Sidahriny, koiy. Br. II. Mos. 36. 30, tyk (sc.
koiy) tur fchefcholikas buti das. 26. 25, buiva fchefcholikos mcetu Br. II. Kon.
U. 21.
Zur Declination. 181
penkolika , Schefcholiks, fchefcholikas können zu a) oder zu
d) gehören; der Genit. fchefcholikos gehört zu a).
Achtzehn, adb) ante afchtonalikaa Br. Lnk. 13. 4.
Die Zahlwörter 20—90^) waren vermutlich ursprünglich: dvt
{dve s. u dwiedefchimte) deszimti, irys deszimiys, kelurios deszitn^
iys u. s. w. Diese alte Bildungsweise ist noch zu . erkennen in : po
k^turu defchxmiu dienu Br. I. Mos. 8. 6, Abramas buwa feptiniu
ri A defchimiu ir penkiu mcelu das. 12. 4, keiurüsa deschimtissa mein
t'.p U. 33. Schon früh wurden auf diesen Bildungen beruhende Col-
lectiva geschaffen: dvideszimtia , irideszimtis u. s. w., die nur den
letzten Bestandteil (deszimiis) flectirten, und zwar im Singular oder
^jlÄ Plural, vgl.: dwidefchimis ir dewins Taleniai Br. IL Mos. 38. 24,
ilgummas . . . tar buii dwidefchimis ir afchiüni olekiei das. 26. 2,
po dwidefchimties mcetu Br. II. Chron. 8. 1 , Dwidefchimtis *) ir
äfc K P^^y» tnmiu ffhis buwa Br. IL Kön. 14. 2 , Accusativ : p^kiade-
ivnfl» f^^^tis . . . afchiüniadefchimiis EE. 99. — Durch Vermischung
.'Däil ^®^ beiden Bildungsweisen entstanden dann Formen, wie dvt
jJmikzimtis, irys deszimiis u. s. w. , welche die Einer entweder nicht
^J oder regelmässig und deszimiis im Singul. flectirten, vgl.:
tris deßyma Post. 4, Wifsu Dufchiu . . . buwa (übergeschrieben: hiti)
ftpHnea d^ehimts Br. II Mos. 1. 4, kaip buwo nnfsijre kaip dwi defchimtf ir
■/ ™ Pmkis alba tris defchimtis ßoiu Br. Joh. 6. 19, dwi defchimtiea ir wienu mcBivk
fr. II. Kön. 24. 18, ilgummas wieno kauro tur triu defchimties olektu Br.
ifo8. IL 26. 8, po anu keiuru defchimties dieny, das. V. 9. 11 , Saulo funus
huwa kenturu defchimties mcely, Br. II. Sam. 2. 10, efch buwau ketury. de-
Jchimties m<sty, Br. Jos. 14. 7, Efch fche dienq, efmi afchtüniy. defchirnties
[ nuBtii ir penkiy. faenas das. v. 10, Mofefchus buwa afchtüniu defchimties m<Bty,
Jancts Br. IL Mos. 7. 7.
Für die der letzteren Bildungsweise angehörigen Formen z.B.
üturios deszimiis , penkios deszimiis traten schon früh keiuri de-
szifniis j penki deszimiis ein, in welchen deszimiis als Masculinum
gebraucht ist, vgl.: keiuri defchimis ir penki m^iai ira Br. Josua
14. 10, penki defchimis Br. II. Chron. 8. 10.
Durch Zusammenrückung von z. B. keiurios deszimiis y keiuri
deszimiis entstanden nun Formen wie keiuresdeszimiis , keiuride-
szimtis vgl. fchefchi- \ defchimis Br. Esra 8. 13.
1) Vgl. Klein Gram. p. 73: aitonalikay dewinolika^ dwidesimti, dwide-
dimti ir toiens^ dwide^imti ir du etc., tris desimtis et tridedimtis, keturios de*
Mmtis, penkios dedimtis tukstantis, du tukßandiu, tris tukftan-
diei etc.
*) Ich betrachte diese Form als Genitiv; sie lässt sich jedoch auch als
erstarrter Nominativ auffassen.
182 Zur Declination.
Ferner ist deszimis schon früh indeclinabel geworden und so
wurden Formen wie keturios deszimts, keturiosdeszimts , keturt de-
szimis, keturideszimts gebildet, vgl. :
pßfsilikka ant Kalno keturea defchimU dtenu ir ketures d^chimU mkU
Br. IL Mos. 24. 18, per ketures d^chimU mcetu Br. Ezech. 29. 11, penkis
dftfchimts Br. II. Chron. 8. 18, fehitai ira giwenimas Ahrahamo [amfzias] . . .
fchimtas penkidefchimU ir feptini (am Kande corrigirt in : feptjnidefchmts %t
penki) mcotai Br. I. Mos. 25. 7, femfens penkesd^chimts toiedni Br. Haggai 2.
17, ing mießeltj kuris huwa nüg Jerufalem fchefis defchimta ßoiu Br. P. 40^.
Dieses indeclinable deszimts ist endlich schon früh zu desnsnt
verkürzt, die zu ihm tretenden Einer nahmen die Form des Nor».
Fem. an (vgl. o. dwt defchimties) und so entstanden die re^ol-
massigen Formen der heutigen Sprache : dvi-deszimt, iris (verküxr^
aus iry8)'desztmt, ketures deszimt u. s. w.
Sehr beachtenswerte Formen liegen vop in: fu keturomü d^
fchimiomis Sidabro koiamis Br. II. Mos. 36. 26, und in: gM datce
karaliui fchimia ir dwidefchimta Taleniu Br. IL Chron. 9. S-
Vielleicht ergibt sich aus ihnen ein Stamm deszimtiä-, wahrschein-
licher aber deszimid-. — Dass die Einer mit ir den Zehnem an-
geschlossen werden, ergibt sich aus den obigen Belegen, v^
noch ilgummas . . . tur buii dwidefchimts ir afchiüni olektei &'
IL Mos. 26. 2 ; in dem angeführten dwi defchimties ir wienu mcei^
zeigt vens Pluralform.
szimtas ist in der Verbindung mit anderen Zahlen entweder
indeclinabel oder es wird regelrecht flectirt: anu du fchimts wiru Br-
L Sam. 30. 10, anis keturi fchimts Wirai das., anis fchefchi fchimia
Wiru das. v. 9, Szmoniu , . . buwa kaip fchefchi fchimtas (spä-
ter aus 'tai corrigirt) wiru das. 14. 2. — anus keturius fchimia
Br. Kön. I. 18. 19, keturius fchimtus olekiu ilguma das. II. 14. 13»
fchefi fchimtai ir fchefchios defchimtis ir fchefi Br. Apok. 13. 1^*
In dem zuletzt angeführten Beispiel sind die Hunderte mit
den Zehnern und den Einern je mit ir verbunden ; ir kann jedoch
zwischen den Hunderten und Zehnem, wenn auf diese noch Eine^
folgen, auch fehlen: Leui tapa fchimto triu defchimties ir fepitrnt^
mcetu fcenas Br. IL Mos. 6. 16. — Ich erinnere gleich hier loe-
sonders an die obigen Wendungen: anu du fchimts wiru Br. I-
Sam. 30. 10 und afiis keturi fchimts Wirai das. Das eine IW
steht das zu szimts gehörige Substant. im Gen., das andere Mstl ii»
Nom. Plur.
Zur Declination. 183
„Tausend" übersetzt tuhßantis oder tukfchtantis i), Genit. ^czo
und 'tes «) (vgl. Kurschat Gram. § 1043) : iukfchianiis Br. P. IL
J41 , iukfchianii Br. IL Makk. 12. 20 , tukfchianiziu das. v. 23,
fu dang tukftanteis Br. Jud. v. 14, ikki iukftantei giminei Br. I.
]fhron. 17. 15 *) , padare ghi Herdkimi ant tukßantis Wiru Br.
. Sam. 18. 13. In der zuletzt angeführten Stelle betrachte ich
fzÄ^ßands als Genit. Sg. (vgl. fchirdis , ugnis o. S. 131), es kann
a dessen auch als indeclinabeler Nominat. aufgefasst werden.
Nach dem Schema dwilikai Plemet, iukftantei giminei ist ge-
)ildet: deszimtis tükstantis u. s. w., Genit. deszimtes tükstanczo
i. s. w.; vgL
Saulas pamufche tukßanti o Dowidas defchimti tukßanfi Br. I. Sam. 18.
7, 21. 11, wienolika tul\ftanti Br. II. Makk. 11. 11, dwiliks tukJtantU Br.
Judith 7. 2, dwilika tuk/tantj das. 2. 7, keturoliks tukßantis Br. IV. Mos. 16.
49. aßerawoia du ir dwidefchimti tukftanti iaucziu ir fchimta ir dwidefchimti
Ukßanti Aioiu Br. IL Chron. 7. 5, fchimtQ tukftanti Talentu Br. I. Chron.
23. 14.
Ausserdem werden die Tausende in derselben Weise gebildet
wie in der heutigen Sprache, vgl.:
ape dtt tukßancii^ T. Mark. 5. 13, keturi tukßantis Br. Mat. 15. 38, penki
Miftantis Br. II. Makk. 12. 10, Skaitlius giwu Jugautuiu hiti Septines ir dwi-
defcJiimts tukßantis Br. P. II. 346, ßt ßheßheis deßhimteis tukftanteis Br.
H. Chron. 12 3, ghifsai fchefis fchimtus tukßancziu pagadinna Br. Sirach
16. 11.
2. Ordinaliahlen.
Als beachtenswerte Formen der Ordinalia für 1 — 9 sind nur
anzuführen: anirqfes (Baßniczes ; Ac. PI.) MT. 413, vgl. iaunqfes
^ 8. w. 0. S. 1«55; tretifis Br. Luk. 20. 31, ireti mceta Br. Jes. 37.
30 (von ireiis = ireczas) ; ketwerta (Ac. Sg.) Br. P. IL 35, ant
yioeria Br. P. 101 (von ketvertas = ketvirias vgl. ketveri o. S.
178); fchefta Br. P. 232, fcheßam Anialui Br. Apok. 9. 14, fche-
parne paguldime Br. P. 34, fcheßame menefije SEE. 156, fcheßime
8- ^, u. üeber diese letzteren Formen vgl. o. S. 93; fcheßime
steht für *fcheßeme = fcheßame vgl. Tiewifchkeme o S. 151.
*) Vgl. o. S. 81.
*) Der Stamm tukstanti- war in der älteren Sprache vermutlich mascu-
"^isch und femininisch, obgleich er als masculinisch in ihr nicht nachzu-
weisen ist.
9\
) Vgl. o. dwilikai Plemei.
184 Zur Declination.
Für die Bildung der Ordinalia fifr die Zahlen 10—19 fuhrt
Klein Gram. S. 74 ^ Compend. S. 44 an: deäimtas , liekas, anirai
liekaSf tredias liekas, ketwirtas liekas, penktas Itekas. „Man sagt
auch wol : antraliekas treöialiekas , keiwirtaliekas und liekas an- §3
trcLS, liekas irSöias u. 8 w." Post, hat (in den üeberschriften);
deßimtas, liekas, antras liekas, treczias liekas . . . dewinias liekat.
Im Katechismus y. 1547 (LLD. I. 12) erscheinen: Deschimtoi,
Liekas, Antras Liekas ; ebenso hat T : deßimtas . . . liekas . . .
dntras liekas (Apok. 21. 20). Hierzu vgl.: wienas (übergeschrie-
ben) liekas Hiacinihas, antras liekas Amethijftas Br. Apok. 21.20, ^D
ant liekos hadinas (um die 11. Stunde) EE. 33, ant liekös adijnos
T. Mat. 20. 6, liekafis (der 11.) AM. 60; irecziame liekame Br. P.
n. 420, treczeghi liekq, AM. 61; fchwente anis pafsah ketwiriq lieh
meneßo Wakarq Br. Jos. 5. 10, kaip aiaijo keturolikia [keitoirtO'
lieka] naklis Br. ApG. 27. 27 , naktis ketwirtalieka T. ApG. 27.
27 (aber das. v. 33: keturolikia diena); Mete penktame liekatM
T. Luk. 3. 1, Metuofe penkiuofe liekuofe (im 15. Jahr) ES. 13;
afchmame liekame paguldime Br. P. IL 75, Bei afchman lieh^
mcetq karaliaus Jofia nufiunte Karalius Br. IL Kön. 22. 3, (i/cA-
mame lieke maet'ii Karaliaus Jofia das. 23. 23, dewintq lieka mai^
das. 25. 8. — Neben diesen Zahlwörtern finden sich in den älte-
ren Texten auch den heutigen entsprechende, vgl. u. a. wienüUkto
menefio Br. Sachar. 1. 7 i), fchefchioliektame Pfalme Br. P. IL 7.
Die Ordinalzahlen für 11—19 sind, wie man sieht, in ver-
schiedener Weise gebildet: entweder von den Cardinalzahlen mit
Hilfe des Suffixes ta^ (venü'lika-venü'likias), oder — mit Ausnahme
von 11. — durch liekas in Verbindung mit den Ordinalzahlen für
2—9, die hierbei entweder selbständige Wörter blieben, oder sich
mit liekas zum Compositum verbanden. Der elfte ist häufig über-
setzt durch liekas, einmal durch toienas liekas; da liekas obn6
jeden Zusatz „der elfte" bedeutet, so kann es nicht, wie wol an-
genommen ist, ursprünglich „der zehnte" bedeutet haben; das«
die Bedeutung „der elfte" nicht ursprünglich ist, beweist die Ver-
bindung wienas liekas und ganz besonders zeigen diess antras U^'
kas , tredias liekas u. s. w. , die , wenn dem Worte liekas die B^
deutung „der elfte" von Haus aus eigen wäre, nicht „der zwölfte**»
„der dreizehnte" u. s w., sondern nur „der zweiundzwanzigste^S
*) wienokliktos in : kurie kaip ant wienokliktos hadinos pafamditi hutt(^
Br. Mat. 20. 9 ist gewiss für wienolikioa verschrieben.
Zur Declination. 185
r dreiunddreissigste" bedeuten könnten. Es bleibt also gar
hts anderes übrig als anzunehmen, dass die Bedeutung ,,der
«", die liekas zeigt, secundär sei und mit Nesselmann Wbch.
365 liekas mit dem Adject. lekas „übriggeblieben" (sc. über 10)
erklären (vgl. Scherer ZGDS. S. 451). Zu dieser Annahme
nmt auf das schönste : dpe defimtq liei(f adina KS. 40 „um die
Stunde" = „um die zehnte Stunde und die darüber", wo ir
sehen deßmiq und liek(f zu ergänzen ist (s. w. u.): ferner be-
bigt jene Annahme: Dwidefchimta ir pirma lieka Menefio Br.
n. 337 „am 21. (Tage) des Monats", wo lieka gar nichts ande-
als „darüber hinaus" bedeuten kann. Dass von liekas das
ca der Cardinalzahlen nicht zu trennen ist, liegt auf der Hand;
ist demnach aus -l'eka entstanden, worauf auch das o. ange-
irte fchefchioliektame ~ szesziolikiame hinweist.
Von den angeführten Formen ist besonders der Locat. Sg.
cß (afchmame Jieke neben afchmame liekame) zu beachten ; er
nach der substantivischen Declination gebildet (also vielleicht
3r als liekame) und kehrt wieder in: Etodngelia . . . irdfziia
)g Mätheußa ßwenta 18. liekie pdguld. Post. 739 (= aszmame
de), vgl. u. Dwiedefchimte. — Ferner ist zu beachten die Con-
uction afchmame lieke mceiut dewintq lieka mcetu vgl. u. fche-
ne defchimtime meiu neben afchman lieka mcetq. Auffallend
: Äfchmu lieku mcetu buwa Br. II. Kön. 24. 8 „er war 18 Jahr
", wörtlich : er war des 18. Jahres, er gehörte ihm an.
Für die Bildung der Ordinalia für die fahlen 20 ff. führt
jin a. a. 0. an : dwidesimias et aniras desimtas vigesimus, dwi-
'imtas ir pirmas vigesimus primus . . . irtdeäim/as, keiurade-
itas, penktadesimtas . . . dewintadeätmtas. Vgl. hierzu: Dwie-
^chimte ir afchmame paguldime Br. P. II. 9, penktai defchimtai
nai (am 50. Tage) das. 134, fchefiime defchimtime mein Br.
b. 14. 3; fchefchiq defchimtq, afchmq defchimtq s. u. — Die
iinalia der Zehner sind also in dreifacher Weise gebildet: ent-
ier durch deszimias mit Vorsetzung der Ordinalia der Einer
tras deäimtas , penkias defchimtas) , oder durch Composition
selben mit deszimias i pe7iktade4imtas , dewintadeäimtas) , oder
i der Basis der Cardinalzahlen aus: irideszimtis (vgl. o. S. 181):
^eiimtas , trlsdeszimiis : trisdeszimtas . Man muss fragen, wie
5s letztere möglich war und da erscheint es mir am wahr-
öinUchsten, dass iridesimtas trisdeszimtas vermittelst ^tride-
^titas, "^irisdeszimtitas entstanden, dass ebenso keturadeäimtas,
186 Zur Declination.
keiuresdeszimfas u. s. w. zunächst auf ^keturiddeszimtitas , *ketu-
rtäsdeszimiiias u. s. w. beruhen. Mit anderen Worten: trideämia
u. 8. w. beruht auf dem durch Suffix ta- (s. o. S. 184) aus tri
deszimti' dreissig u. s. w. gebildeten Stamme *trideszimtita' „de
dreissigste" u. 8. w., der zu trideszimta- u. s. w. verkürzt wuri
um die unmittelbare Folge zweier gleichanlautender Silben zu ve:
meiden (vgl. o. S. 91). Ist das richtig, so sind auch deszmicEr
ksl. des^iyj, lett. desmitäis vielleicht nicht unmittelbar zu gr. 9-
navog got. iaihunda zu stellen, sondern auf deszemti-ia-s zurüd
zuführen (vgl. auch Bielenstein IL 73).
Von den angeführten Formen sind besonders zu beachten ä
Loc. Sg. Dwiedefchimie (vgl. o. lieke)^ (in ihm ist die ältere Fof
von dm (Nomin. Fem.) erhalten s. o. S. 177) und fcheftime I?
fchimtime = fcheftame Defchimtame s. o S. 183.
„Der hunderste" übersetzt Klein a. a. 0. durch fchimtas, „i«
Tausendste" durch iukfiinis; das letztere Wort habe ich nirgeii.<
gelesen (vgl. auch Kurschat Gram. § 1028), das erstere verhS
sich zu szim/as „Hundert", wie deszimtas zu deszimtis, und bera
also vermutlich auf *szimtata8 i). Man vgl. noch: Schimia
fchefchiq defchimiq mcetq Br. I. Makk. 10. 1, Ketwirtq fckimtq
afchmq defchimiq mcetq Br. I. Kön. 6 1 neben Schimlq fchefch
defchimiq ir antra mcetq Br. I. Makk. 10. 57. An dieser letzte
Stelle ist im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden ir zwisch<
der Hundert- und der Zehnzahl ausgelassen, weil auf diese no<
eine Zahl folgt (s. o. S. 182).
3. Andere Zahlbildungen.
Abeß, dbejos wird wie heute gebraucht: Dükite abeiem
draugie aukti EE. 31, pagal mufu abeiu wierq Br. Tit. 1. 4, iöTö
abbeias (corrigirt aus abedwi) karaliftes turetu Br. I. Makk. 1. ^
Auch der Singular ist nachzuweisen : abelo tur toienas fokanas h"*
Br. III. Mos. 7. 7, neapkentz abeia manqs bei Tiewa EE. 1 *
SEE. 184, ani fugaifchinima abeia Siona Duchawnuiu ir St£^'
tifchkuiu ßmoniu Br. P. II 338, abeiq filq (utramque potentisi»!
MT. 125, fzmogus düft abeiq Br. Sirach 18. 17. Die letzte Fol
halte ich für Acc. Sg. Ntr., der daneben auch als abeio erschein
Pharifeufchai abeio ifchpaßifia Br. ApG. 23. 8. Häufig ist <^
*) Das meint wol auch Schleicher, wenn er Gram. S. 152 hei wt*^
bemerkt: „für szimtt^s^^.
Zur Declination. 187
foin. Sg. Ntr. , der auf -a und -o endigt: nes aheia didei rupin
\r. Philip. 1. 23, 2'e auga abeia po dränge Br. Mat. 13. 10, Äbeia
aüu buwa, bei Szmones ifsigandufes regelt^ bei Wirtau fi kunigq
►r. II. Makk. 3. 21 , tada abeia bus ifchlaiJcita Br. Luk. 5. 38 ;
ida abeio dränge ira ifchlaikama Br. Mat. 9. 17, abeio pagal kunq
Vf^iefchpatije Br. Phil. v. 16. Diesem abeio-ir entspricht altpr.
^baien-bhe, Enchir. 80: serripimai dygi abbaien en noüson gywin
e cLulausennien ^) ; in abbaien findet sich der auslautende Nasal,
f -welchen auch abeio hinweist: Grundform abejan (richtiger
^l/'an) = skr. ubhdyam. Wie abeia , abeio sind apflepiq, Nauio
S. 150), minneio (o. S. 160) und nekuri^^ *tq,, tieko (o. S. 172)
>ildet *) ; dass das Neutrum der adjectivischen -a-Stämme früher
:* Uasal auslautete {gera = gerq)^ ist hiermit bewiesen.
Zu dveß ist der Singular (Accus.) nachzuweisen: iepaßitaifa,
irit anis dwilinkai [dweia tiek] inefch Br. 11. Mos. 16. 5.
Von irejl ist einmal der Accus, treis (contrahirt aus trejm)
bildet: tdda käda anlag treis metus lietaus nebuwo Post. 26;
/i steht hier nach bekannter Regel (Kurschat Gram. § 1033),
ilir vgl. jedoch ireiofu perfonafu Br. Ko. 6 (in drei Personen).
„Halb" wird, wie in der heutigen Sprache, durch püse über-
'*zt; auffallend ist, dass in der älteren wie in der späteren
i^che das von ptise abhängige Wort häufig nicht in den Geni-
, sondern in den Casus des regierenden puse tritt : pufse Gimine
'. Josua 22. 11, 21, pufsei giminei das. 1. 12, Pußei Giminei
^^Jcu Manafse pagal iu Plemes dawe Mofefchus das. 13. 29.
>on8o construirt an diesen Stellen die revidirte Haller Bibelüber-
tzung von 1869; vgl. o. dwilikai Plemei, tukftantei Giminei. —
ififallend ist auch die Form puße in : po triu ir pufse dienos Br.
;>ok. 11. 11; vielleicht steht sie für *pußes vgl. garbes o.S. 129. —
^^ für die heutige Sprache geltende Regel, dass püse da, wo es
olt genau „die Hälfte" bedeutet, nicht declinirt wird (Kurschat
bch. s. V. „halb"), ist schon in der älteren Sprache beobachtet,
^1- ant puße nakiies Br. ApG. 16. 25.
Durch die Verbindung von pus- mit einer folgenden Ordinal-
tl entstehen die unserem „anderthalb", „zweitehalb**, „dritte-
^) Nesselmann hat gegen den Sinn in ahhai en geändert.
^) Wahrscheinlich auch wtenq. in: Tiewe ifchlaikik iüs ing (übergeschr.
ß tawo WardOi kurius man dawei , idant ie toienq, hutu Br. Joh. 17. 11.
'^^t' ist tcienq = venäm{i) = v^nu (1869)?
188 Zur Declination.
halb" u. 8. w. entsprechenden Bruchzahlen, vgl. po pußeiwirto
tukfchianczia mein Br. P. 6 „nach viertehalbtausend Jahren" (vgl.
Bielenstein IL 78). Dem entsprechend können die Zahlwörter für
25, 35, 45 u. s. w. gebildet werden indem den mit deszimtis ver-
bundenen Ordinalzahlen (ireczä, ketvtrfä, penkiä u. s. w.) pm- vor-
gesetzt wird, vgl. pußreczios defchimiies (sc. Olekcziu) platummas
Br. Ezech. 40. 21, 25, Muras priefch IVakarus buwa pusafchmos
defchimiies olektu platus das. 41. 12 (vgl. lett. pustrisdesmü, pus-
ischeirdesmit u. s. w. ülmann Wbch. S. 216).
Die Distributivzahlen sind in der älteren Sprache häufig durch
die Verbindung von visad , visadai mit den Cardinalzahlen gebil-
det: tu (sc. koiu) tur fchefcholikas buH , wifsad dwi po wtenos
lentos Br. Mos. II. 26. 25, paguldik wißadai fchefches wienon ai-
lion das. IIL 24. 6, tu wifmd penkis Siklus imk nug kiektßienos
galwos das IV. 3. 47, wifsad wiena Wcefzimmq ufzu du Eunni-
gaikfchcziu das. 7. 8 vgl. Kofznq Sabbathq wifsadai das. III. 24. 8.
„mal" wird übersetzt durch kärias , das samrat dem es be-
stimmenden Zahlwort in den Acc. Plur. tritt: waiku Ifraelo buwa
tris kartus Schimis tukftantis Wiru Br. I. Sam. 11. 8, buwa IfraeU
afchtünis kartus fchimts tukftantis ftipru Wiru das. II. 24. 9.
Kärtas kann jedoch auch zu dem ihm vorhergehenden, im Accus,
stehenden Zahlwort im Genit. Plur. treten: keiuris fchimtus kariu
ir feptines de fchimts tukfchianiis Wiru Br. Chron. I. 22. 5, /«
Salna tukflanti kariu tukftantis das. II. 14. 9 vgl. defchimt^ kartü
1734 Dan. 1. 20 ^). — In freierer Sprache kann das multiplici-
rende „mal" unübersetzt bleiben, indem der Multiplicator im Ge-
nitiv zum Multiplicanden tritt: daugia tukftancziu tukftancziu
(übergeschrieben tis) Br. Apok. 9. 16.
In kieturakai aidomi Br. Luk. 19. 8 erscheint das bei Nessel-
mann fehlende keturökas.
Die zur Altersbestimmung dienenden Zahlformen auf -ergii
1) Vgl. hiermit das häufige Ullas kariu „oft" z. B. Br. P. 44, 201, tUa*
kartu das. IL 139; ferner kiekas kartu „wie oft" (relativ, fragend und in»
Ausruf) EE. 66, kiekas kariy. Br. I Kön. 14. 28, I. Kor. 11. 26, Ps. 19. l^l,
62. 12, Luk. 13. 34, Jer. 2. 17; ferner tiekas kartu „so oft" Br. P. 297, IL 39.
Dieses kartu , karty. ist Gen. PI. dos Femiri. karta, das ausserdem häufig i^i
adverb. Instr. PL kartdmis ,, abwechselnd" auftritt: angu du^ angu didzaufei
tris kartamis tada Br. I. Kor. 14. 7, Pamokinimas Dawido Chore kartomis
giedoti (Randgl.: pakarcziu giedotinas) Br. Fs. 53. 1, kartamis (um einander)
Br. Esra 3. 11.
Zur Declination. 189
lleicher Gram. S. 154, Kurschat Gram. § 1039) finden sich
Altlitauischen in grösserer Ausdehnung als in der späteren
räche. Es erscheinen dwiergis zweijährig: dwiergiu Randglosse
Du ereliu dweiu mcetu . . . affierawok Br. IL Mos. 29. 38 *),
1 ireiergis (von irejl gebildet): treierges karwes Br. Jer. 48. 34.
ichtenswerth ist septergis für septgnergis : Ifchkandim \iau(f\
tergi Br. Richter 6. 25; die Verkürzung ist oflFenbar im Anklang
szeszergis geschehen. — Beiläufig erwähne ich, dass diese lit.
düngen auf -ergis sich auf das engste an ahd. * fernerig vor-
rig (pascale festum prioris anni, id est ter fernerigo ostertäg
7. Briefe Ruodperts von Sangallen bei MüUenhoflf und Scherer
Qkm.* LXXX. 16) anschliessen.
Von sepigneri ist T. Luk. 2, 36 der Accus, feptijneris (metus)
»ildet (vgl. keturis o. S. 178); Nesselmann S. 463 hat septyne-
, Kurschat Gram. § 1033 seplynerius.
Die Zahlwörter dvejetas, trejttas sind nach Schleicher Gram.
154 veraltet, nach Kurschat Gram. § 1040 sind dvejeis, irejets
in beachte die verschiedene Schreibung und Betonung bei Kur-
lat und Schleicher!) noch nicht völlig veraltet. Doejetas findet
li an einer, hinsichtlich ihrer Construction unverständlichen
lle in der revidirten Bibel von 1869 : dwejeia tiek garbpje teßöw
hmi 1. Tim. 5. 17 (die halte man zwiefacher Ehre wert). —
j Zahlsubstantive penketas Fünfheit und septynetas Siebenheit
cheinen, und zwar nicht von lebenden Wesen gebraucht (vgl.
jselm. SS. 284, 463) T. Mat. 16. 9 — 10: neätmenat anös penkeic^
los . . . ney anü feptijneta dünu. Die Construction dieser
lle gibt ebenfalls zu mannigfachen Bedenken Anlass.
Am Schlüsse dieses Abschnittes mögen noch einige kurze Be-
rkungen über die Art, wie die biblischen Eigennamen in den
3ren litauischen Texten behandelt sind, Platz finden.
Häufig sind sie in der Form, die sie in der Lutherschen Bi-
übersetzüng zeigen, unverändert gebraucht; vgl.:
Jonathan atfake fawa Tiewu Saul Br. I. Sam. 20. 32, ifch J^rttfaiem EE.
ft&g Jerufalem das. 62, Br. P. 402, mitjlui Jerufalem Br. Judith 4. 2,
m Giminei waiku Manafse Br. Jos. 13. 29, pas Ohed Edom Br. I. Chron.
14, funus Abinadab Br. IL Sam. 6. 3, Ifbofeth das. 2. 10, Leui Br. IL
. 6. 16, Ilßher Br. Esth. 2. 20, Joiakim Br. IL Kön. 24. 19, fapnawo
') Die Uebersetzung ist hier fehlerhaft, Luther hat „zwei jährige Lämmer."
190 Zur Declination.
Nehukad Nezar fdpnq 1734 Dan. 2. 1, dideia Babel Br. Dan. 4. 7, ing .
Geher ir ing Eloth krofchtais Juriu Szemeie Edomea Br. II. Chron,
ing Gath ateiti Br. I. Sara. 27. 11, Simon (voc. flg.) Post. III. 76, ing .
Br. II. Kon. 9. 1, Nehufar Adan Br. Jer. 52. 15, Kapernaiim (loc. sg
719, Noah Br. I. Mos. 7. 5, Ja Pharao Br. I. Kön. 3. 1.
Häutig sind sie ferner auf Grundlage derselben Form
Stämme verwandelt:
Philemonui Br. Philem. v. 1, Lahanip Br. I. Mos. 32. 4, Danii
Gebet Assar. Ueberschr., Jonathonui Br. I. Makk. 10. 3, Ahramas Br.
12. 4, Wandenei Nimrime nufenka Br. Jes. 15. 6, Bethoronop Br. Jos.
J&rdano das. 4. 9, Eglone das. 10. 5, Felikfui Br. ApG. 23. 26, Th
hefe Br. Jer. 43. 9, Dowidas Br. P. 263, I. Sam. 18. 7, 27. U, Sa
Br. II. Chron. 8. 17, I. Kön. 1. 17, Salomono das. 10. 21, Dukteres Z\
Jes. 3 16, SaulaB Br. I. Sam. 18. 7, 24. 23, ani Nabalo das. 25. \
haothe Br. Sachar. 12. 5, Jafono Br. II. Makk. 4. 22, üle Rimmone Bi
ter 20. 47, I/aakas ßr. I. Mos. 25. 21, Rime Br. I. Makk. 1. 11, ä.
Babelo Br. II. Kön. 24. 7, Gileade das. 9. 1, Ephraimui Br. Hos. 5. i
Br. P. II. 40, Ifraelas Br. Jer. 2. 14, Ifraelui das. v. 31, Aaronas
Mos. 20. 6, Nikanoraa Br. IL Makk. 14. 17, Jerufaleme Br. Luk. 2.
Diese Verwandlung ist teilweise vielleicht nicht in der
sehen, sondern in der polnischen Sprache bewirkt; die poli
Formen biblischer Namen sind auch sonst mehrfach für d
staltung derselben in den litauischen Texten maassgebend
sen. Das zeigt deutlich Scziepanas SEE. 13, Sczeponq Br.
8. 2 (poln. Szczepan); vgl. ferner *Moihteiufchas (poln. Ufa
Mothieiaus corrigirt in Maihieiufcha (wieder corrig. in Moi
Mat. üeberschrift; Pharifeufchai Br. Luk. 5. 17 (poln. Fary
ufzu wariy, Namu Pharaono Br. Jer. 43. 9 (poln. Faraon) ; *
Schweniip Janip Br. P. 4 (poln. Jan); Powilas Br. I. Kor.
ApG. 15. 38 u. ö. (poln. Pawel). — Nach Analogie des V
nisses von Johannes zu Janas ist Holofernes in ^Holoferm
wandelt: Holoferno Br. Judith 13. 19.
In Mothieiufchas und Pharifeufchas sind polnische Nan
-sz (Genit. -sza vgl. noch Jeremiasz^ Judasz, Lukasz^ Mi
Moyzesz) in litauische auf -szas verwandelt ; häufiger erschei
Umwandlung in litauische auf -szus: Efaiafchus Br. Jes. 3!
u. ö., per praraka Efaiofchu Br. P. 57; Jeremiafchus Br. J
15; Mofefchus Br. Mos. IL 7. 7, 24. 18, IV. 20. 6, per M<
Br. Jos. 20. 2; Zephaniafchaufpi (corrigirt in Zephaniafcht
Zephan. 1. 1.
Neben Moihieiufcha findet sich der Genit. Mothieiat
dem entsprechend Markaus im Inhaltsverzeichnis zur Bretke
Zur Declination. 191
Uebersetzung des neuen Testaments; diese Genitive beruhen auf
den deutsch-lateinischen Nominativen Matthaeus, Marcus, doch ist
Mothieiaus an poln. Mateusz angelehnt. Der Accus. Lazari Br.
P. 351 beruht auf dem Nominativ Lazaris = poln. Lazarz. —
*Libanas in Erfchkeiei Libano ßunie Cedrop Libane Br. IL Chron.
25. 18 entspricht dem griech. AißcLvog; der griechische Name auf
-Off ist in die Declination der lit. Nomina auf -a-s übergetreten.
Jerufalcm hat bisweilen das auslautende -m abgeworfen und
ist dadurch in die Declination der contrahirten -e4-Themen getre-
ten, vgl. den Locat. Jerufaleie Br. ApG. 2. 5 u. ö. — Dieselbe
Declination hat der Name Judith angenommen: Schiiai ifchtirra
Judiihe Br. Jud. 8. 1.
Namen die in der lutherschen Bibelübersetzung im Nominat.
auf ^as oder -a , in den obliquen Casus auf -a endigen (griech.
-flf? Gen. -a), können, wie Efatafchus, Jeremtafchus zeigen, im
Litauischen in solche auf -äszus verwandelt werden ; sie können aber
well den Nominativ auf -öä, -a beibehalten. Die obliquen Casus
werden alsdann gleichmässig nach der -(i-Declination gebildet *):
Jonaihas Br. Makk. I. 9. 70, 12. 40, Dat. Jonaihai das. 9. 37;
J^das das. II. 15. 30, Judai das. 7. 30; Efrai Br. Esra 7. 11;
^ofttai Br. V. Mos. 3. 21 (1869: Jozuwut); Hananiai Br. Jer.
28. 15; Hifkios Br. II. Chron. 32. 15. — Im Widerspruch zu
diesen Formen steht der Dativ Ähafiui Br. II. Chron. 22. 7.
„Levit" ist zu Lemia geworden: 4iunte . . . Kunigus ir Le-
^t<£s Post. 30. — Apollo (deutsch-latein. Apollo, gr, liTtoXXdg) ist
in ^pollas Br. I. Kor. 3. 22 verwandelt.
Männliche Namen verschiedener Art bilden ihren Vocativ auf
"0* -• Abrahdmai Br. Lük. 46. 24, 30 , Jakubai Br. Jes. 41. 8,
^iifai Br. IL Kön. 2. 4. Simona SEE. 165 steht für Simonau —
Hctnania (Klaufik Hanania Br. Jer. 28. 15) ist regelrechter Vo-
cativ eines -c^-Stammes.
Einige Formen von Personennamen sind zweifelhaft, so die
Genitive: Boas Br. Ruth 2. 3, Juda Br. Jer. 43. 9, Jofia Br. IL
Kön. 22. 3, 23. 23. Sie können regelrechte Genitive der Stämme
Bod^^ Juda-, Jofia-, können aber auch unflectirte Formen sein. —
Vereinzelt haben Personennamen griech. oder lat. Flexion bewahrt
*) Sachariafchaufpi Br. Sachar. 1. 1 ist in Sachariaop corrigirt; dar-
nach scheint es, dass derartige Namen auch in solche auf -aas umgestaltet
^®i*den konnten.
192 Zur Declination.
vgl. den Vocat. Jefu o. S. 122 und o Porte Jefu SG. 87, sowie
den Ac. Sg. Idumeam o. S. 124.
Länder- und Städtenamen schliessen sich meist an die latein.
bez, griech. Form derselben an ; vgl. ikki ifchkacziau Judawon
Br. Nehera. 2. 7 (neben Judaea, ^lovdaia)\ Bethonioie Br. P. 351
{Bethania, Btjd'avia); Babilonios Br. Jer. 38. 23 (Babylonia, Ba-
ßvXiovla); karaliaus Egypto Br. IL Kön. 24 7 (Aegyptus, AXfv-
TtTog), Der Stadtname Thyaiira {&vdT6iQa) ist Br. Apok. 1. 11
pluralisch flectirt: Thyatirofump,
Völkernaraen sind verschiedenartig gebildet: Asyriakas {fa
Afsyriakais Br. Judith 7. 13) der Assyrer; Ninivitas {Jonas Uli
fzenklas Niniuitams Br. Luk. 11. 30) der Einwohner von Niniveh;
Midianitas {delei Midianitu) Br. Richter 6. 11; Sunamiiene Fem.
zu Sunamitas (Schitai , Anskai [antat] ateta Sunamiiiene Br. IL
Kön. 4. 25) die Sunamitin ; Egypcianis (Nom. PI. Egypdanis Br.
IL Mos. 32. 12) der Egypter (poln. Egipcyanin).
Eine weitere Ausführung werden diese Bemerkungen in einer
Abhandlung über die Lehnwörter der lit. Sprache finden.
Zur Conjugation.
Praesens ^).
Ich bespreche, wieder insofern als die mitzuteilenden altlitaui-
schen Formen dazu Gelegenheit geben, zunächst das bindevocali-
sche, alsdann das bin devocallose Praesens; mit I, II, III bezeichne
ich die erste, zweite, dritte Person.
Singulafis.
I. ihiemus Szmoniema dücziau , kuru ne pafzinßyt , ifch hur ateijufas Br.
I. Sara. 25. 11; Teykis izgirfty, Pon, niaidds päkarnds | Kurias tdw^fpy fit»-
äa, tdwo tdrnds K. 29 (Ps. 28. 2); fchaukiü Psal. 138. 3, Tewas mana iU
nu darhawa ir afch darbuiü MT. 88; Nariugi Br. P. IL 102; kureme efeh
*) Ich schliesse mich hier und im Folgenden bez. der Anordnung des
Materials an die lit. Grammatiken an; unter „Praesens" verstehe ich also
ausschliesslich den Indicat. Piaes. und bringe die Reste des Conjunct. und
Optat. Praes. unter „Permissiv*', „Optativ'*, „Imperativ" zur Sprache.
Zur Conjugation. 193
ftoßu (an welchem ich Wolgefallen habe) Br. P. 138, 139, 147 *), ku-
e afch lahai mekjiilkfiu das. 267, I^ch mtkjWiJxu Sv^milimu das. II. 455,
iai ira mana mitlas Suwts kureme ^ch mehft'&ßu SEE. 22, aß krikfitiiuos
282, ßaukiuoß •• meldziofi K. 112, twerioß Br. G. 76, Wercztos das. 77.
II. büß tris kartus ttjßgines^ iog manes ne paßißai Br. P. 364, tu mek-
(i Tiefa Psal. 51. 7 (das. v. 17 nemekfli)^ Nefa tu ne meJ^ltais (von später
id übergeschrieben : mßmekßt) mtiju prapälimu Br. Tob. 3. 23 , Ant to
lanau iog mekßaisi (das letzte i ist später hinzugeschrieben) manimi Br.
41. 12, nei tu megßaia ßtpribe Szirgyk Br. Jud. 9. 13, tu ne mekßa\ft
loio griefchnika ^mertimi Br. Ko. 17, O wijjagalitifis Pone Dietoe . . .
rfai tu nemekßaiß bednoie griefchnika Smertimi SG. 240 ') , be tatofs ner
wieno Diewo, kuris rupinais wifiyk Br. Weish. 12. 13.
Plurcdis.
I. turim^ KS. 70; nepaßißamofe Enchir. 27, SE. 25, fkundczemos SG.
, daboiemos MT. XXVIl; prafchomiegi Br. II. Kor. 5. 20, bijoiamies Br.
iia 9. 24, leidamies budawoti Br. Nehem. 2. 20, mes linkfminamiea Br. Jer.
.4. 20; ie/chkami Br. P. II. 246; Per Wierq ßiprantom Br. Ebr. 11. 3,
kq kalbom das. 8. 1 , ape tai kalbom das. 4. 13 , padawe bußmtf ßoietif,
kurj mes kalbom das. 2. 5, kalbom Chrifluie Br. IL Kor. 12. 19, togidel
'calbom das. 4. 13, po akim Dietco kalbom Chri/luie das. 2. 17, apHßom
.4. 1, 16, kolei kune giwenom das. 5. 6, giwenom tikeghime das. v. 7,
njlgßom das. 5. 2, tus daugiaufei garbinome Br. I. Kor. 12. 23, graudi-
i ius Br. I. Thess. 4. 10 , Jei drauge mirfchtom , dränge ir giweiifim Br.
lim. 2. 11, Jei ußmeloiom, tada ir ghis mm ijchmelos das. v. 12, kadangi
gaunom Br. Ebr. 12. 28, patis mus [fawe] prigaunom Br. I. Joh. 1. 8,
h to paßinflom das. 2. 18, pafzinßom das. 3. 24, 5. 20, kurj pran^fchom
Koloss. 1. 28, Mes nieko pikto ne random ant tho Szmogaus Br. ApG. 23.
Mes ateime nog Bethlehem Juda, ikki ifchkankom (corrigirt aus -kamk-)
ile kalnu Ephraim Br. Richter 19. 18, tikome Interlinearglosse zu paßiti'
n Br. Ebr. 6. 9.
IL bijotieß Br. P. 196, praßhoties das. IL 103; meldzeties corrigirt aus
es Br. Jak. 4. 2, meldzoties o ne gaunot das. v. 3, kuo patis fawe prigau-
Br. Jak. 1. 22, f kaitot ir randot Br. IL Kor. 1. 13, nußitikiu, kaip paßi-
' das. 13. 6 [paßißates corrigirt aus -totes das. v. 4).
in. Ghis moka mana rankas karauti^ ir mokq, mana p^i \rankq'\ kaip
empti wario kilpini Br. IL Sam. 22. 35 , N^a fawa cziefu pareit (überge-
trieben : radanß) anis kaip toadinti Br. Sirach 39. 22, neä ginq (er hindert
ht) KS. 39, norint kokiu norint budu ghißai tqfpaudcz^ (quomodocunque
Q exerceat) MT. 385, nedidziüij^ Psal. 131. 1, darq (sie tun) T. Mat. 5. 44,
^inq, (er lehrt) T. Gal. 6. 6, Felnas tcaikßzq apjukai EE. 87; Tvyp tießi-
*) Hier (S. 147) steht im Druck fehlerhaft megktoßu. Zu -siu vgl. o.
65.
*) Das Lied, welchem diese Stelle angehört, rührt von Bretken her j
*ow = hednoio,
14
194 Zur Conjugation.
tos (werden getröetet) ßwentieij \ Ingi dängu imtieij K. 164 , geda rando$ Br.
Sirach 5. 15, tatai i/ch piktos dumos randos das. 23. 17, Ir randosi ifchmm
Pamokflo pranejchimmcu das. 24. 46, fchirdije tarn fkandu rand(tfe das. 25.
\^y pikta dumOf kuri nug tawens randosi Br. Nahum 1. 11, kaip randosi Ka-
roghimas Br. Weish. 1. 3, Ir randofi dide Bagotiße ifch darbyk tos rank^ das.
8. 18 , kas ifchmintis ira , bei ifch kur randosi iumus pranefchiu das. 6. 24,
bijoghimßs \fch to randosi das. 17. 12, ifch io Burnns randofi PafzinimaiYx.
Sprüche 2. 6, /'o linkfmibes randofe toargai das. 14. 13, Daugia g^o randm
ifch waifians das. 12. 14, Waikai kenteket kantrei Narja^ kuris näg Diem
iumus randosi Br. Baruch 4. 25, fchiiai ny, man randos wifsa nepalaima Br.
I. Makk. 6. 13, abeios Szmones nog Abrahamo randosi das. 12. 21, Nüg Du'
loa nefsibijancziuiu randofe piktenibe Br. Sam. L 24. 14, Daugia Tarn^ron'
dofe das. 25. 10, randofe das. II. 1. 21, ne toienas melas ifch tiefos ne ran-
dofe Br. I. Joh. 2. 21, kodel randos takios dumos Br. P. 406, randofi das.
212; biauris E. 34; kü ghis pranefchaw Br. I. Mos. 44. 5, domoi Br. P. 123,
giriüi Br, I. Thess. 5. 7.
Die Endung der I. Sg. Praes. -m ist, wie die reflexiven For-
men der neueren und älteren Sprache (sukü^-s, megfiüßu^knkff'
tüuos, ßauktuoft) und die ihnen entsprechenden nicht-reflexiTÄ
altlit. Formen fchaukiü , darbüjü , Nariügi zeigen , zunächst atf
-^ entstanden; die £ndung -ü selbst beruht nach Ausweis vcf
meldzioß, tweriofi, Wercztos, mekfioftu, funSia auf -o, -ä (ä) Ulli
weiter, wie der Vergleich dieser Formen mit pafzinfiu lehrt, auf
-(j =r ksl. "9 (neszü ^ ksl. nescf).
Die Endung der IL Sg. Praes. -e ist zunächst aus -e {suhJi-^,
linksmine-s), weiter aus *-^', -ai entstanden; die letztere Endung
erscheint im Praeteritum (s. w. u.) und in den angeführten For-
men paßiftai, mekfiai-s , rupinai-s , die jedoch auch eine andere
Erklärung zulassen: rupinai-s kann für rupindji-s (vgl. o. S. 112)
stehen und paßiftai , mekfiai-s können nach Analogie 'der IL Sg.
Praes. der ziemlich häufigen Verba auf -tyli (glösiytiy jü'styih
kräustyti, kürsiyti, Idisiyii, mqstyti, meiyii, pidustyti, pürtyii u.Jhl
gebildet sein. *-ae ist — wenn auch gegen die Lautgesetze ^) ^
zurückzuführen auf älteres *-a?Ä(t), das genau mit griech; -^
{Xiyeig^ Xi^eig), lat. -is (scribisy vincis, facts, me/uis Corssen Uebtf
Aussprache u. s. w. d. lat. Sprache^ IL 498) übereinstimmt. ^
Annahme , dass griech. -eig aus *-fiat , *'€iac entstanden sei (ö-
Curtius Das Verbum d. griech. Sprache I. 202; ist unrichtig, weil
-eig nicht von lat. 4s getrennt werden darf, im Lateinischen aber
*) Vgl. w. u. die II. Sg. Potent, ischklausai (aus ^iszkiausais) , 9^^*
*gelbS. *gelbei (aus * gelbeis).
Zur Conjugatioii. 195
inthese nicht nachzuweisen ist, und die Ansicht, dass griech.
lat. '18 auf älteres, aus -^s gesteigertes rSa zurückgehe (Corssen
träge z. ital. Sprachkunde S. 488) ist zurückzuweisen, weil jene
iungen von lit. -e, -ai nicht getrennt werden dürfen, im Li-
ischen aber -S nicht zu ^e oder gar -at wird. Unzweifelhaft
mmen die Endungen gr. -eig, lat. 'is, lit. -e, -ai aus einer vor-
:drischen Sprachperiode; ihnen entspricht auch, was noch be-
ders hervorzuheben ist, die ahd. as. Endung der 11. Sg. Praet.
ags. altfr. -e die aus -««>, -ata entstanden sein kann ^). Die
rschende Ansicht, nach der in dieser Endung ein üebergriflf
Flexion des Conjunctivs (Optativs) in die des Indicativs vor-
;e (Grimm GDS. 487 , Scherer ZGDS. 194) ist mir nicht unbe-
mt, ich meine aber, dass die Erklärung einer indicativischen
:m aus dem Conjunctiv einer anderen Erklärung, die dieselbe
indicativisch bestehen lässt, nachstehen muss; nur der wurzel-
te Vocal der „westgermanischen" U. Sg. Praet. Ind. ist vielleicht
I der entsprechenden Form des Conjunctivs entlehnt, aber ^uch
86 Annahme ist, wie ich bei anderer Gelegenheit zeigen werde,
ht durchaus notwendig.
Die I. Plur. Praes. hat nach Ausweis der reflexiven Formen
B. sükame-s) früher die Endung -me besessen; sie ist schon
h zu -me, -m verkürzt und unzweifelhaft aus *-m^« entstanden.
3 letztere Endung erscheint mit Abfall des schliessenden -s in
imq und mehreren andern, w. u. nachzuweisenden Formen der
Plur. Sie fällt lautlich mit dem Nom. Plur. des Pronomens der
Person zusammen (s. o. S. 161) und findet eine genaue Ent-
') Xsyfi-f Afift-, *8cribet-t sukat-, *gdhei- (in Hysig, U^sig, seribis, au-
, gdhi) betrachte ich als Stämme; sie verhalten sich zu den neben ihnen
jenden Stämmen Aeyf-, Af|€-, aeribo-t suka-, gdba-^ wie z. ß. skr. gate- (in
«shu) zu gata- (in gatdm) (vgl. Schleicher Compend.* 556, 573 G. Meyer
Gresch. d. ig. Stammbildung u. Declination S. 59 ff.), und sind keineswegs
' die II. Sg. beschränkt, sondern auch in der III. Sg. nachzuweisen [kiyn^
(A, ponitf plaukiai f nuszauaai s. w. u.). Dass die griech. Stämme Xsysi-
l X€^€t,- auch in den Infinitiven XäyHv und U^etv (aus Xiyu-vatf Xi^ei-vai)^
en Endung -etv man bisher aus -svi, -evat zu erklären beliebte, enthalten
3i liegt auf der Hand. — Wie Xäyei-g neben Xiye-re sind natürlich auch
. bödfie- the y bödhe-te , dbodhe-thdm , dbodhe-idm , bodhe-thdm , bödhe-tdnif
hishye-the y bodhühge-te neben bodhase^ bödha-te , dbodha-thäs, dbodha-ta,
ha-wa , bödha-idm , bodhishyä-se , bodhishyä-te zu erklären : der Ursprung
Stämme Xiyu-^ Xs^ei-, *scribei- u. s. w., bez. der Endungen -etc, -ft, -siv
B- w. liegt also in der indogermanischen Grundsprache.
14*
196 Zur Gonjugation.
sprechung in der ksl. Endung der L Plur. -my (Miklosich Vgl.
Gram. IIP. 68) und vielleicht in gr. -/U6v und -^ußg, lat. -miU
(Corssen Aussprache^ I. 360;, ahd. -men und -m^s (Scherer Z6DS.
190 ff., A. Kuhn KZs. 18. 333 ff., Sievers Tatian Einl. S. 21, J.
Schmidt Vocal. II. 279). — Die Endung -me ist vielleicht in den
angeführten Formen prafchomiegi ^ bijoiamies , leidamies und link'
fminamies zu erkennen ; vielleicht aber ist ihr -ie- als -e- aufzufas-
sen und ihre Endung der preuss. Endung der I. Plur. -mai = lett. -m\
(reflexiv ; vgl. Nesselmann Die Sprache d. a. Preussen S. 70, Bielenstein
n. 119) gleichzustellen. Diese Endung -mai (-ml, -rae) ist Nom. Plur.
des Pronominalstammes der I. Person ma- (vgl. preuss. stai von
«to-). — Ausser *-»3^« und -mai erscheint in den baltischen Spra-
chen als Endung der I. Plur. auch -md in lett. eima (Bielenstein
n. 119) und im Litauischen u. a. in den angeführten reflexiven
Formen nepaßifiamofey fkundczemos und daboiemos, MögUch^
weise beruht diese Endung -mä auf *-m(fs = -m^s; wahrschein-
licher ist mir, dass sie eine nach dem Muster der Endung derl
Dual, -vd vorgenommene Umgestaltung von -mai oder -m^ sa
Die erwähnte Dualendung erscheint im Medium (z. B. sukato^
und ist schon früh zu -va verkürzt ; sie entspricht genau der ki
Endung -oa (Miklosich a. a. 0. S. 64) und ist, wie diese, regel-
rechter Nominat. Dual, des Pronominalstammes va- (lat. vös, hi
vy , vasü u. a.). — In iefchkami ist die Endung -me {-m^?)'^
-mi verwandelt. Besondere Beachtung verdient, dass in einer
grösseren Anzahl von Formen der thematische Vocal vor der En-
dung der I. Plor. Praes. gedehnt ist (vgl. o. S. 59), iikome steht
natürlich für iikiome = iiktäme. Diese Dehnung, durch den Na-
sal der Endung bewirkt, ist frühzeitig in die II. Plur. eingedrun-
gen, wie meldzoties, gaunot, prtgaunot, randot, pafziflot zeigen.
Die Endung der II. Plur. Praes. -le ist aus -(e entstanden^
das sich im Medium (sükate : sükaie-s) erhalten hat ^), Diese En-
dung ist erst relativ spät nach dem Vorbilde von -me (aus *-/w^)
gebildet; möglicherweise ist sie in bijotiefe, prafchoHes, meldzoiief
zu erkennen, deren -tie jedoch auch als -ie aufgefasst und derw.
u. nachgewiesenen Endung der II. Plur. -tei = preuss. tat, id
(Nesselmann a. a. 0.), lett. -ö (Bielenstein IL 126) gleich gestellt
werden darf. Die Endung -iei (-ie, -tat , -ii) ist Nom. Plur. des
*) Vgl. auch atweafkiteaj zinoteüf zinokitea, pamaiijpitea bei GeitlerLit.
Stud. S. 15 f.
Zur Conjugation. 197
onomiDalstammes der IL Person ta^ (vgl. die skr. Personalen-
ngen ta, tarn, tka, ihas); der Nominat. Dual, desselben erscheint
der Endung der IL Dual, -to, reflexiv -tos (sükata : sükato-s)
ksl. -/a 1). — Neben -t , -ie , -ie und -tei ist im Litauischen
ich 'id (lett. 'ta in eita Bielenstein IL 126) als Endung der IL
ur. nachzuweisen, s. w. u.; sie ist zu beurteilen wie -md und
ie diese nach dem Vorbilde der entsprechenden Dualendung ge-
Idet.
Die III. Sg., Dual., Plural, wird im Litauischen durch dieselbe
►rm vertreten, die aber ihrer Bildung nach ausschliesslich dem
oral angehört (J. Schmidt KZs. 23. 358). Die gewöhnliche En-
ng -a beruht, wie tteßüos, randofe *) (vgl. lett. metd-s) zeigen,
oächst auf -d, weiter aber (vgl. moka, radanpi 3), ginq^ fpaud»
\ , nedidziüij^ , darq , mokinq , toaikfczq = ^vaikszczdjq) auf -<j
8 *'ant (J. Schmidt a. a. 0.). Die Endungen -o und -^ sind
ch erhalten in iro und irq, älteren Formen für yrä, das als
- Praes. eines Verbs *irti (lett. fr) *) zu betrachten ist:
Kos iro Szmogus Br. Ebr, 2. 6, Durnijte iro fchirdije waiko Br. P. 165,
tawens ner newieno Ir nero newieno teip ftipro Br. Sam. I. 2. 2, nero kito
ewo kaip tu das. IL 7. 22, nulij ant Szemes, kur ne wieno nerOf puftineie
' newieno nera Szmogatts Br. Hiob 38. 26; Tügi nu irq wienas Tiewas, ne
f Tiewai SG. 80. Auf irq beruht auch *iru in nieru U. 145.
Es fragt sich, wie die III. Sg. Praes. früher, bevor sie durch
I III. Plur. verdrängt wurde, lautete; unzweifelhaft hatte sie
selbe Endung wie die IL Sing., also -ai (bez. *-^*, -e) und
se Endung hat sich erhalten in den von Schleicher Gram. S.
1 und Geitler Lit. Stud. S. 60 nachgewiesenen Formen der III.
les. auf -öt. Sie erscheint auch im Futurum und im Praeteri-
Q (s. w. u.) und entspricht genau der gräco-italischen Endung
• III. Sg. Praes. -et-t (gr. -et z. B. Xiyec, lat. percipit, pontt,
iit , contemnit , petit , facti , agit , figii , defendit Corssen Aus-
rache ^ IL 492), die natürlich ebenso zu beurteilen ist, wie die
düng der IL Sg. Praes. -eis, europäisch -at-s(i).
^) Neben -tu (-to-s) findet sich im Lit. auch -tau = skr. -tarn als En-
ig der II. Dual. (Geitler Lit. Stud. S. 60, Kurschat Gram. § 1159).
*) Ebenso wie randofe wird rodosi (rodasi) gebraucht vgl.: ikki pakopyi,
io8 rodosi nog Miejto Dotcido Br. Nehem. 3, 15, prifch kampo ir aukfch-
Wcefzes , kuri nog karaliaue Namu rodasi das. v. 25; rodosi kann aus
iosi entstanden sein, ist aber wahrscheinlich III. Praes. von rodytis,
•) radanfi ist vielleicht verschrieben für randafi.
*) Eigentlich „sich regen**, „leben" V^ar (FicK Vgl. Wbch.« I. 493)?
198 Zur Conjugation.
Die lU. Praes. biauria steht für hiaur^ = biaurinas (s. o.
S. 63) ; pranefchaw steht für praneszauja ; in domoi und girtüi ist
das auslautende -t aus --ja verkürzt, andere Formen der Art sind
0. S. 70 nachgewiesen. — Endlich ist noch eine Form anzufüh-
ren: bilas in Teip hilas Ponas Diewaa Br. IL Chron. 34. 26; sie
ist wahrscheinlich Schreibfehler für bila ^).
Ich wende mich nun zu der bindevopallosen Conjugation:
Singtdaris,
I. E/ch efme Szale Br. Hohe Lied 2. 1, Efch draugaa efme iy, Br. Ps.
119. 63, neefme Regieiens pülant /Smogaus Br. G. 69, a/ch efme SEE. 167;
Todelei dümefi kaUas Br. Hiob 42. 6, dümiefi kaltas SE. 70, dümiefi Encbir.
69, efch dümies patis Br. G. 43, Duomies K. 112, Duomiet (ich gebe dir) Br.
Apok. 3. 18 , fergmies K. 44 , toielmies ne kaUa fzmoniü rankosna fklinti Br.
Su8. u. Dan. v. 23, welmies numirens nei giwas Br. Tob. 3. 6, Weltnies prir
weifdfs wartus Br. Ps. 84. 1 1 ; Efch taw Karwes miefchlus . . . imti pawä'
mi Br. Ezech. 4. 15 , iuos harmi Br. Apok. 3. 19 *).
II. Tugu effe tas Br. P. 30, Tu effe toienas tu das. 372, Ar ir tu M
effe Wiens ifch ia makintiniu das.. Tu effe Sunus Diewo das. II. 128; £/•
fiegu tu Karalumi Szidu EE 200, SEE. 204; kodelei defies ftoetima Br. l
Kön. 14. 6, taw pats fmertf düfi Br. Sus. u. Dan. v. 55, düfi Psal. 90. 8^
92. 5, Jei padüfi Br. Kichter 11. 30, Kur tu kokiam Dranfumq, prtdüfi ^»
Judith 16. 17; Tu toienas ätaiwis ^i Jeruzaleie Post. 327; Ir tu bau m
efmi wienas ifch Mokintiniy, fcho Szmogaus Br. Joh. 18. 17.
III. Ju Szeme pilna"^ efte Szirgy, Br. Jes. 2. 7 , Didieghi ne efte wifti^
IJchmanantis Br. Hiob 32. 9, efte (sie sind) Psal. 53. 2; ^t Post. 379, 528,
tdtdt/ ^ti das. 611 ; Kokeis anis deftitifi Br. P. II. 31; Diewas kartaia paweä
Welinui ßmogu apfefti Br. P. 296, Pawelt Diewas welinui das. 297, kurfüi
apbart Diewo nefsibijantf Br. Sprüche 9. 7, kuris ios Wartüfy aphart Br.
Arnos 5. 10 8).
Flurcdis,
I. efma EE. 13, 57, 83, 133, 209, SEE. 13, 89; Welmies rankaana Pm
inkluti Br. Sirach 2. 22; Ne dera iog deme ios irig Skrin^ Diewo Br. Mat
27. 6, kaczei mes nufsideme^ tacziau tawa efmi Br. Weish. 15. 2, Tada at
prademe wel fawe patis girti Br. II. Kor. 3. 1; mes efmi Br. G. 61.
*) Erwähnt mag auch werden, dass das heutige dekui „Dank!" nicht,
wie Eurschat D.-lit. Wbch. I. 277 meint, aus dekavoju, sondern aus dekuj»
(== poln. dzi^kuj^ verkürzt ist, vgl. diekuiu Br. Tob. 11. 17 und die L Plur.
Diekuiam (taw) das. 8. 17.
') Man beachte auch die o. S. 91 angeführten Formen cmt, gemi (gie-
mi), pamemi,
®) Zu beachten sind auch die o. S. 83 nachgewiesenen Formen eik und
ateik, *
Zur Gonjügation. 199
II. eite Br. Kon. I. 18. 18, 11. 1. 3, wifsa wierniße po mufu eite Br. I.
Makk. 10. 26, miegte Br. Arnos 6. 4; yus efti SEE. 119; aukfo dzentilus, ku-
rius iem ant kaUihes afßero düßit Br. I. Sam. 6. 8, Koki protq, däßit ins
Br. I. Kon. 12. 6, II. Chron. 10. 6, iog ne doßit mumus Suderiti fu Afsyria-
I&ais Br. Judith 7. 13, iua düßit Na/arenams winq ff efti Br. Arnos 2. 12,
^adangi ins mana Awima düßit huti Plejchimmu Br. Ezech. 34. 8, kam he
d'^/lites gaudineti Br. Koloss. 2. 20, heda iumus kurie doßit Br. Luk. 11. 42,
eiaßtt (corrig^rt aas -te) liudimq, das. v. 48 , er ne fzinnat , kuriam pafsidoflit
irtg tarnawimq Br. Hörn. 6. 16, patis tada liudimq, ant fatces düjlite Br. Mai.
23. 31, kam ne doßit pakaiy, m^terifchkei das. 26. 10, fchitaipo ne d'^it ghi
nieko dariti Br. Mark. 7. 12, iei d^lit apptaußiti ^) Br. Gal. 5. 2, ius pikti
hndami waikamua ßiwa geras dvßit dowanas Br. P. II. 401 , ufzdeflet fzma-
tiietnns n({fchta8 Br, Luk. 11. 46, Beda iumus Rafchtinikamus . . . kurie . . •
deftities ilgai meldzantis Br. Mat. 23. 14, dostat LLD. I. 16. 12.
Das e in efme, dümeft ist als e aufzufassen, ebenso das ie in
dümtefi (dümies, Duomies), Duomiei, fergmies ^ tcelmies {tcielmies),
vgl. sedmes Nesselmann S. 457. Die Endung -me, aus der -mi
entstanden ist, gehört ursprünglich dem Medium an; sie beruht
auf *^mai = preuss, -mai (asmai , dinkama für dinkamai) , ksl.
-mt (Miklosich a. a. 0. S. 63), gr. -ixai {didofnat). — Die Formen
velmi ich wünsche, will, pavelmi ich erlaube und barmt ich tadle
kommen in der heutigen Sprache nicht vor.
Wie -m«, -mie sind die Endungen -se, -sie (effe, Effiegu, de-
fies) und -te (eße) zu beurteilen; ist -me, -mie = -me, -mai, so
ist 'Se, -sie = -se, -sai vgl. preuss. essei, eiset, seggSsei, ksl. jesi,
Jasi, vesi (J. Schmidt Vocal. I. 13), got. haiiaza, gr. öiöoaaLy skr.
yajase y und -ie = -ie , -tat vgl. got. haiiada , gr. riJ/rrfirat , skr.
yajate.
Sehr auffallend sind die Formen ^t, ^/l?, ^ßi für est, esii *);
sie beruhen unzweifelhaft auf einer 1. Sg. *^smi, die aus esmi ent-
stand indem der Nasal der Endung sich dem Vocal der Wurzel-
*) appiaußiti steht fehlerhaft für apßpiatfßiti , vgl. das. v. 3: kurfai
düft apßpiaußitx.
^) Dazu gehören die Formen des Partie Praes. Neh^ßas SG. 59 und
^fa Post. 599. Den Nom. Sg. Masc. Part. Praes. ^qfi führt Klein Gram,
p. 6 an und bemerkt dazu in den Berichtigungen: Participium ^q^ reperi-
tur p. 6 cum ^, alibi cum «f, eo quod plures rati sint, 4fq^ scribi debere
ratione formationis, cum sit ab efmi, sed ^q^ ratione pronunciationis, a
plerisque enim ut ^ tertium profertur. — Diese Form findet sich als ^w
(aus *^^ = ^c^) vielleicht auch in dem Adject. dangui^is , das bei Klein
Gram. p. 6 und LLD. L 21. 22 vorkommt und als danguj-^is erklärt wer-
den kann , vielleicht aber als danguf^-sis aufzufassen ist {danguj^ Locat. Sg.
8. o. S. 136, '818 = *8^ aus *sa8 Nom. Sg. Msc. Part, zu wmi, s. w. u.).
200 Zur Conjugation.
silbe mitteilte. — Die IL Sg. efmi ist nach Analogie von wM-
suki aus einer vorauszusetzenden I. Sg. esmu gebildet, die nebst
der II. Sg. esmi im Dialekt von Anykszczei sich findet (Schleicher
zu Donal. S. 336); auch im Dialekt der Kreise Szawli und Ponie-
wicz kommt eamu vor (nesmu Geitler Lit. Stud. 34. 18), vgl. aucli
preuss. asmu und lett. esmu (Bielenstein IL 118). — Die Formen
*rfMt, düsi {pa^i pri'düsi) und paweli ^), apbart (vgl. o. pawelmx^
barmt) finden sich in der modernen Sprache nicht. — In deßiiifi
{=de8titi'8i) ist die Personalendung doppelt gesetzt. —
In der I. PI. efma erscheint wieder die Endung -md s. o. S.
196. — Welmies ist I. Plur. zu der I. Sg. welmies , über Suffix
-iwte s. 0. S. 196. — Die Form deme (nufsideme, prademe) findet
sich in der heutigen Sprache nicht (dafür dedam), — efmi steht
für esme vgL iefchkami o. S. 196.
Die IL PI. eiie^ ganz regelmässig gebildet, wird in der heu-
tigen Sprache durch eiste („mit eingeschaltetem «") vertreten ');
die Form megte (miegte) ist in ihr nicht nachzuweisen. — efti
steht für este vgl. I. PI. efmi. — In düfdt (doftit, düfiites) und
ufzdeftei, defiilies ist, wie in deßiiifi die Personalendung verdop-
pelt idüßi-, defli' aus du' sie, deste , vgl. efti). Auch in dostai,
das ich früher in atdosi ändern wollte, ist vielleicht doppelte Per-
sonalendung anzunehmen (dosta-t, über -ta als Endung der II. PI
s. 0. S. 197); andrer Ansicht ist J. Schmidt K. Beitr. VIIL 472.
Wie in der bindevocalischen, so ist auch in der bindevocallo-
sen Conjugation eine Form Vertreterin der III. Sg., Dual, und Plur.
^) Zu pawelti, pawelmi gehört die III. Optat. paweU\i {ieib iem czefy
patoeltff) Br. Dan. 2. 16.
') Bei der in den indogermanischen Sprachen bestehenden äusseren
Uebereinstimmung zwischen Partie. Praes. und III. Plur. Praes. lässt sich
aus ens , dem alten Partie. Praes. des Verbs eiti, welches o. S. 55 aus ianä»
erklärt ist, eine III. PI. Praes. i-anti sie gehen herstellen, die gr. r«(rt und
skr. ydnti genau entspricht und beweist, dass auch das Lit. einst den UDte^
schied zwischen „starken^^ und „schwachen'^ Praesensformen kannte und du
Praesens von eiti in Uebereinstimmung mit dem Griechischen und Sanskrit
bildete (vgl. auch w. u. die Potentialformen et, eimhy eivä sowie nuentif). —
Wenn Schleicher Gram. S. 252 zu eiml bemerkt: „jetzt alles bindevocalisch
im hochlitauischen von einü, classe III. im niederlitauischen von eitu nach
classe V.", so ist hervorzuheben, dass ♦««w in KS. und KK , die nicht „hoch-
litauisch" sind , vorkommt und dass eiUi sich in der Bibelübersetzung von
1734, die „hochlitauisch" ist, findet: Eyni KK. 10, ateyna KS. 268, tujuk
ne jeiti 1734 V Mos, 9. ö.
Zar CoDJugation. 201
Ihrend aber dort die III. Plur. die Functioii der in. Sg. und
al. übernommen hat, ist hier der III. Sg. die Vertretung der
. Person aller Numeri zugefallen (vgl. ne efti walnais MT. 98,
Miinimai ateiti das. 182). Unzweifelhaft geschah diess erst,
chdem dort III. Sg., Dual, und Plur. sich in einer P'orm verei-
lt hatten und die Herkunft derselben vergessen virar.
fntnnin.
Singularis.
I. Todelei afch tarn dide daugihe d'dji ing dali Br. P. 418 (Jes. 53. 12);
M, uz/iffffu, meljus o. S. 58; b'iftu o. S. 51.
IL bijoßes Br. V. Mos. 28. 66, kel/i^i Enchir. 35.
Pluraiis.
I. tei iiekiai wierifime ir nufiiikefim^ß MT. 141 (modo ut credamns et
ifidamus); nepranoxima tu kurie tniekti EE. 128 (I. Thess. 4. 15), potam
ßmofi kaip fuwencziawoti ^) Br. Tob. 8. 4, todrilei tu btidu fu Jaunikiu ir
trcze redfßmofe Enchir. 48, Mes . . . penneßmos ir apßdengßmos Br. Jes.
1.
II. ne ieißd Post. III. 118; praßhiße SEE. 77, EE. 152, regieße das.
', paffipiktinße das. 188, nükrißatooße das. 15, perßkin«ße das., SEE. 16,
ijU EE. 16, ludiße das. 75, atimjte SEE. 38, vgl. o. S. 67; Fdiinftke o.
33.
III. dfff SG. 6.
Ueber die Bildung des Futurums ist nichts zu bemerken *);
ne Personalenduugen sind mit denen des Praesens identisch,
3r die Endung der II. Sg. -e {bijofies, kelfiefi)^ die Endungen
r L PI. -m<j (nußiike/im^fi, mit doppeltem reflexiven si) und -mä
vpranoxima, elkfimofi, rediftmofe, pennefimos, apfidengfimos *))
d die Endung der 11. PI. -td (ieipd) war oben SS. 194, 195, 197
ä Rede. — Die I. Sg. düfi steht für dü'siu vgl. neprietelis, pri-
iis 0. S. 121, neprieieli, karali o. S. 124. In dofu, uzfigffu,
üßs ist i vor der Endung eingebüsst vgl. Kurschat Gram. §92. —
"afchifie, regiefie u. s. w. sind aus prafchißle, regiefite u. s. w.
rkürzt (vgl. Kurschat Gram. § 1161). — In duf ist t(o) apo-
pirt.
*) Diess ist von später Hand an den Band geschrieben, der Text selbst
grob durchstrichen.
*) Vgl. jedoch die o. S. 7 mitgeteilte Bemerkung Kleins Gram. p. 100.
*) Hier ist der Accusativ des reflexiven Pronomens wieder doppelt ge-
^j 8. w. u.
202 Zar Gonjagation.
Die Ton Dowkont gebrauchte III. Fut. auf -ai (Schleicher Gr. v^
8. 227, Geitler Lit. Stud. S. 60) ist ebenso zu erklären, wie die ^^
IIL Praes. auf -ai (s. o. S. 197) ; -sai entspricht genau gr. -o^
Praeterita.
Die gewöhnliche litauische Sprache unserer Zeit besitzt
zwei selbständige (nicht-umschriebene) praeteritale Formen,
nicht-zusammengesetzte (bez. starke) und eine zusammengesel;^
(bez. schwache); diese, welche „Imperfectum" genannt zu werd^
pflegt, nenne ich „schwacher Aorist", jene, die Schleicher „Pra-^
teritum" nennt, nenne ich mit Kurschat und Bopp „Aorist". D^^
lit. Aorist ist nach Schleicher Comp.« S. 794 ff. gebildet wie i^^
lat. Imperfect, nemlich so, „dass die Praesensform der abgeleitete^
Verba auf -aja- dazu benützt wird, die Function des Imperfecta
oder des Praeteritums auszudrücken.'* Diese Erklärung ist weder
bewiesen noch beweisbar; die Uebereinstimmung von erdSy erü,
u. s. w. mit sSdds , sSdäi u. s. w. , von balaü , balai u. s. w. mä
tdikaUf idikai u. s. w. ist so äusserlich, dass Schleichers ang^
führte Erklärung des lat. Imperfects und des lit. Aorists an ihr
eine nur sehr schwache Stütze findet. Ja, nicht einmal die Prä-
misse ist bewiesen: dass lat. sedds aus sddajasiy dass lit. idikau
aus iaikajdmi entstanden seien, ist allerdings ein Dogma unserer
modernen Sprachwissenschaft ; bewiesen aber ist es nicht, und ich
bezweifle sehr lebhaft, dass es richtig sei. Lassen wir unbewie-
sene Voraussetzungen bei Seite und sehen wir vom lat. Imper-
fectum ab, so ist die Erklärung des lit. Aorists durchaus nicht so
schwierig, als sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Die En-
dungen des Aorists sind nemlich mit denen des Praesens identisck
Die L Sg. Aor. endigt in der Regel auf -aw, die I. Sg. Praes. ad
-wy beide Endungen beruhen auf -q (s. o. S. 194). Der o. nach-
gewiesenen I. Sg. Praes. fundia stehen vielleicht die I. Sg. Aor.
huwa (efch buwa alkonas) Br. Mat. 25. 35, turreia (efcJi io turreia
mel fites fawa burna) Br. Hieb 19. 16 und mokia (Kq efch paü
daran ir mokia) SG. 128 gleich; doch kann ihre Endung -a auch
aus -au entstanden sein (s. o. S. 63).
Als altertümliche Endung der II. Sg. Prs. ist oben -^', aus
-Ol, das in einigen Formen vielleicht selbst noch vorkommt, nach-
gewiesen; mit ihr stimmt die Endung der II. Sg. Aor. -at genau
Zur Conjügation. 203
öberein ^). In tureia Br. Ezech. 27. 12 , Mokinami (da lehrtest
aicli: Diewe, nüg iauni fites mana Mokinami wcdas fawa) SG. 105
nnd buwa ES. 25 ist -at zu -a verkürzt (s. o. S. 62); ebenso ist
-^* in -e verkürzt in nepafmauge o. S. 63 und paeme {tu manne
paT^iekinoiei ir Moierf Vria Hethito paeme y idant anna iawa Mote
bu^-^) Br. IL Sam. 12. 10.
Als altertümliche Endung der III. Sg. Praes. ist o. S. 197 -ai
naolgewiesen; dieselbe erscheint einmal auch in der UI. Sg. Aor.:
K^^inas dcege ikki puptei dangaußn ir hutcai ihinai Tamßbe, De^
he pst ir Migle Br. V. Mos. 4. 11 *). buwai steht für Huvait und
etttispricht genau der altpreuss. III. Sg. Aor. bei Enchir. 73 {bhe
E^chir. 59) aus *bteü, *buveii und vielleicht auch der ksl. III. Sg.
Aor. be (aus *bvdt). Möglicherweise findet buwai auch noch aus-
serhalb der slavolettischen Sprachen eine genaue Entsprechung
tnid zwar in altbaktr. bSei, III. Sg. Praet. von bü; beef kann aus
*bet zerdehnt sein und für *bvait (aus büaii) stehen.
Die I. Plur. Praes. hat in der Regel die Endung -a-me, ne-
ben der jedoch vereinzelt -o-me erscheint (o. S. 196). Dieser letz-
teren Endung steht die gewöhnliche Endung der I. Plur. Praet.
-o-me (reflexiv: -o-fne-s) gleich, die wie jene durch Dehnung von
ö vor m aus -ä-me entstanden ist. Im Praesens hat jene Deh-
nung nur vereinzelt, im Praeteritum hat sie überall stattgefun-
den^); hier ist ferner der lange Vocal durchaus in die IL Plur.
eingedrungen, wodurch deren organische Endung *^-te durchaus
in -ä-te, -o-te (reflexiv : -o/e-« *)) verwandelt wurde. Im Praesens
hat derselbe Vorgang, aber nur vereinzelt, stattgefunden.
Wie im Praesens, so hat auch im Aorist die III. Plur. die
III. Sg. und Dual, fast überall verdrängt; in beiden Temporibus
endete die III. Plur. früher auf -q (daraus im Praesens -a, -o, im
*) Sehr merkwürdig ist die II. Sg. Aor. padaret (prifiekimmq ir ugadq
padaret) Br. Weish. 12. 21; sie ist entweder Schreibfehler für padarti (es
folgt unmittelbar Todelei) , oder sie steht für padareit und ihr -t ist aus tu
verkürzt oder aus den Endungen der II. Dual, und Plural eingedrungen.
*) Br. I. Chron. 6. 13 ist die III. Plur. buwa Correctur und zwar wahr-
scheinlich von huwaXy der t-Punkt steht noch.
*) Dass der in der späteren Sprache erscheinende lautliche Unterschied
der I. Plur. des Praes. und des Praet. sich schon früh festgesetzt hat, sieht
man aus z. B. Br. I. Joh. 4. 14; men regeifom ir liudijam.
'*) lieber die Endung -tie in fuffirinkotiefi LLD. II. 34. 20, neprijeme-
tie SEE. 104 s. o. S. 196.
204 Zur Conjugation.
Aorist -d, -o 1)). Diese Endung ist auch im Aorist noch in meh-
reren Formen nachzuweisen:
Begeui diena mana ir dcziaug^fi MT. 148, Täs tatai irä ßipreafnis gait^^
nds , kurs ßiprc^hi ßartoinika , ßietona , päloöiaus fawa pakaiuy befeargüm ^*
per filq ußeiq, ißgaleiq KS. 65, neytipdfkuy anq, kuri präzuwqt pdkolay
atraßit das. 150 (Luk. 15. 4), datc^ (er gab) KK. 15, intikeia ßmogus ßodzit^
ktiri Jefus iopi fak^ ir eia EE. 1 22, ghie prapälq giroye das. 32, IJcJieia ta
ta» kalbtjxs tarp broliu^ iog pc^/tuntinis taffai neturetq nümirti SEE. 17, fttttc?^
das. 47 , Mdchel dpwerkie tvagkus fatco ir ne daw^ faw^ pdlinkfmintis Poa'fc.
76, priei^ pafiuntiney io prd/z^ ghi hilodami das. 225, Czefu anno prdfz^ Vorm^
nekurfay iz weyddmaynin idant fu iuo walgiiu das. III. 76, änoa päykoßos «»a^
ßt föwim lampas fdwo^ neme nieko ßi fdwim dlieiaus das. III. 1 41 ')
Die Endungen der I. und II. Dual. Aor. -o-va, -o-fa (reflexiv :
-o-fjo-5, ^O'to^s) sind aus ^-a-vä, -a-td entstanden, indem in der 1-
Dual. ä vor t? gedehnt wurde, und der gedehnte Vocal dann auch
in die IL Dual, eindrang.
Die Endungen des Praesens und des Aorists gehen also, so-
weit man über sie allein mit Hilfe der erhaltenen lit. Formen ur-
teilen kann, auf die gleichen Grundformen zurück ^) ; sie sind re-
lativ spät zur Veranschaulichung des begrifflichen Unterschieds
zwischen Praesens und Aorist lautlich differenzirt. — Wenn nun
auch Praesens und Aorist hinsichtlich ihrer Endungen überein-
stimmen, so unterscheiden sich beide Tempora doch überaus häu-
fig im Stamm: Praes. dugu und Aor. äugau, Praes. Upü und Aor.
lipaü stimmen im Stamm überein, aber Praes. degü und Aor. de- |^
giaüy Praes. pinü und Aor. pyriiau, Praes. möku und Aor. moke"
Jau sind im Stamme verschieden. Könnte man dugau und lipaü
völlig zutreffend als Imperfecta bezeichnen, da nach der allgemein
angewendeten Terminologie der vergleichenden Grammatik die auf §^^
'in
«ja
hfl
*) Klein bemerkt ausdrücklich, dass zu seiner Zeit die III. Praet. meist ||
auf -a (d. i. -d) endigte, Compend. S. 77: „Ob gleich die dritte Person des
Praeteriti sich auff ein o endet, auch allhie und anderswo also geschrieben
wird^ so wird sie doch von den meisten Littauen durch ein a ausgesprochen,
daß sie sagen: gird^'a^ myleja^ kalbSja^ ßdSja etc. Im Duali und Plttrali
aber wird wiederumb das o ausdrücklich gesetzet und ausgesprochen, ^*'''
d^owa etc."
*) Ausserdem sind noch zu erwähnen die Formen paßkeli^ pa/ktrt ^l^j
(beide EE. 13) und pri/aki SEE. 63, in denen auslautendes e oder ^ zu »
geworden ist, sowie die Form fapnawe (nae fapnüte ne fapnawe er träumte
gar nicht) AM. 45, welche auf die I. Sg. Praet. *sapnaviau hinweist.
*) In wie weit diese Gleichheit ursprünglich und in wie weit sie das
nicht ist, kann hier nicht untersucht werden.
4ei
Zur Conjugation. 205
Praesensstamm eines Verbs beruhende praeteritale Form als
erfectum bezeichnet wird, so ist diese Bezeichnung doch für
aü y pyniau , mokejau nicht zutreffend. Für sie ist allein die
sicbnung „Aorist'^ zulässig, denn sie sind ausserhalb des Prae-
systemes stehende und nicht-reduplicirte praeteritale Formen,
die allgemein jene Bezeichnung üblich ist. Ich dehne sie auch
dugau, lipaü u. s. w. aus, weil diese Formen in der moder-
lit. Sprache mit degiaü , pyniau , mokejau u. 8. w. völlig
3hwertig, ihnen gegenüber aber in der Minorität sind: gleich-
:ige Formen müssen einen gemeinsamen Namen tragen und
er muss sich natürlich nach der Majorität richten. Jedoch
die allgemeine Bezeichnung „Aorist" aller der von Schleicher
„Praeterita" benannten Verbalformen nur vom Standpunkte
modernen Sprache aus zulässig ; vom historischen Standpunkte
wäre sie schon deshalb einzuschränken, weil im Altlit. meh-
Arten des Aorists nachzuweisen sind.
Eine Frage die noch zu erwägen wäre ist die, aus welchem
nde und zu welchem Zwecke das Litauische so sehr häufig
mdere Aoriststämme bildete; sie bedarf einer eingehenderen
ersuchung als ich ihr hier zu Teil werden lassen kann, und ich
e sie einstweilen in suspenso, indem ich mir vorbehalte, sie
anderer Gelegenheit zu untersuchen.
Ehe ich mich zum schwachen Aorist wende, muss ich einige
i Teil vereinzelt stehende, interessante einfache praeteritale
men besprechen:
1) bawa : kurie wandeni ferne bawa Br. P. 172, Senei tat
a mums paffakita, Rafchte Praraku rafchita , Turri fwieta
umpiiiii SG. 220. Wenn hawa nicht durch Assimilation aus
a entstanden ist (vgl. o. S. 69), so ist es regelmässig gebildete
Imperf. des Praesensstammes bava^ — skr. bhava-,
2) bila : Ir bila iemus Br. Luk. 24. 17; bila kann aus iy-
contrahirt, es kann aber auch III. Imperf. (Praesens bylau)
, oder endlich einem, dem skr. I. Aorist entsprechenden prae-
alen Tempus angehören.
3) bu : O Ifaakas melde Ponq ufzu fawa Moieri ^ nefa ghi
ebernia ^) Br. I. Mos. 25. 21. Es liegt am nächsten bu dem
s^-qpi;, skr. d-bhüt gleichzustellen (vgl. w. u. *da = skr. dnddl)^
diese Gleichstellung ist nicht ganz sicher, denn bu kann aus
) Man könnte auch beherrue lesen.
206 Zar Gonjugation.
büvo, buo (o. S. 94) contrahirt sein, und es kann ferner für
stehen (Geitler Lit. Stud. 16. 16, 24, 27), das zu dem Infinitiv-
stamm hü- (vgl. büfiu, bükite, buk, pribüti o. S. 51) ^) gehört
und in. Sg. (bez. Plur.) eines dem skr. I. Aor. entsprechenden
Aorists ist.
4) prafiofa : Atiadük iei wis kas ioa ira. Poiam ir wifsq
Nauda Lauko ifch to, kaip ghi tq fzeme prafiofa , ik fcholei Br.
IL Kön. 8. 6. Prafiofa ist der einzige Rest der sigmatischen
Aoristbildung im Litauischen ; ^ftofa entspricht genau ksl. sia (bez.
Bia4^)j gr. iavtjas (bez. eavtjaav).
5) biti, das noch heu^ in einigen Gegenden des preussischen
Südlitauens (zu bit verkürzt) gebraucht wird (Kurschat Gram. S.
287 N. , vgl. auch Schleicher Gram. S. 252 Anm. 3) , findet sich
in altlit. Texten nicht selten (auch in ihnen schon als bit). Da
über seinen Gebrauch einige Unklarheit zu herrschen scheint ^j,
so gebe ich zunächst eine grössere Zahl von Belegen :
Wifsu Dufchiu huwa (übergeschr. biti) feptinea d^chimts Br. Mos. I. 1.
4 ; O Jakubas giwena toie fzemeie , kuroie Tewas io ataiwjs biti buwens das.
37. 1 ; Bei waikai Ifraelo buwa dar^ , kaip Mofefchits kalbeiens biti das. TL
12. 86; Wifsi Stotkai karaliaus Salomono ifch kurv, gerama buwa [ftÄi]^
auk/ini Br. Kön. I. 10. 21; kurie pirm io biti buwen das. 16. 33; Jam Ugta
Karaliut pirm io ne biti butoena das. 11. 23. 25; karaliua Babelo biti im
paemens wis kas karaliaus Egypto butoa das. 24. 7 ; Ir kas biti geriaufy
Szmoniy, das. v. 16; kaip Joiakim darens biti das. v. 19; warinas Mariat,
kurios pas Namus Pono biti das. 25. 13; wis biti ifch wario daq. v. 17; &mo-
niy^ kurie pas ghi biti^ buwa kaip fehefchi fchimtas wiry, Br. I. Samuel. 14.
2; Niekas ne biti buwens Abafe ifch Pulko [Gimines] Jabes Gileade Br. Rich-
ter 21. 8; kurfai Rime laidu biti buwens Br. Makk. I. 1. 11; kurio Mokitoiu
ghifsai biti buwens das. 6. 17; bei ne biti, kas ios pakajty, das. 7. 17; Mvna
. . . kurius fchwenti Prarakai biti pakurdin^ das. 9. 54; naughi AUara, kok-
fai pirmafis buwens biti das. 4. 47 ; kas knigu , kolei karrei Szetneie buwa^
prapül^ biti f wel furinka das. II. 2. 14; kurie . . . iem pirm geri biti bww^
das. 6. 29; Judas . . . fawa Szmonims dangia gero darens biti das. 15. 30;
Vgnis ifch Dangaus Affierq, fuedens biti das. 2. 10; Szmones tatai biti ifch-
Urufios das. 4. 39; niekur ne biti befpiecznas das. 5. 8; Alcimus kurfai pirm
Wiriaufis kunigas biti buwens das. 14. 3; ant Pono Aitoriaus, kur fchwenta
Vgnis ir Pellinai buwa^ nufsideiens buioa (übergeschrieben: biti) das. 13. 8;
*) Ist der gewöhnliche Infinitivstamm bu- aus bu- entstanden? Dann
wäre buvaü gebildet wie *davaü (von d^'fi),
») Z. B. bemerkt Geitler Lit. Stud. S. 60: „Wenn in Bretkunas Bibel
btupa sie waren, er war, vorkommt, so setzt der Verfasser sehr häufig biti
buwen in die Parenthese." Man vgl. dagegen die o. angeführten Stellen.
') Die Klammer um biti ist erst später gemacht.
i^ar Copjugation. 207
ifeheia ifch to hampo^ kur büi huwuft ir io» abidwi Marezioi ßr. Ruth 1. 7;
Pirtnieghi Storßßai, karte pirm manem huwa^ hiti ap/iunkitioi^ Szmones Br.
Nehem. 5. 15; Ilßher dabar ne büi pafakiufi fawa Genus Br. Esther 2. 10;
kazp Jonas biti fzenklas Niniuttams Br. Luk. 11. 30; paragawa wina ,kurfa%
wandenimi bit buwens Br. P. 172; pr ansehe tatai thxemm ^ karte /u iü biti
butoe das. 401; Skaitlias gitou fugautuiu biti Septines ir dtvic^fehimts tu^ßan-
tia das. II. 346; Apafchtalai ikfcholei biti prq/li ßmones, ßweiei ir darbinikai
butoe das. II. 144; Wiens bit ßmo labai bagotas Br. G. 120; Dangus bit tä-
huoje K. 14; Nereykals bit Ponuy vz mus kienteti das. 258; Ach jau ir vgni
widuy fudeiä \ Sztvent^idioy kur bit tdwo giwenimds das. 65 ; ziame drebeia \
Kad tdw^ enti regeia | Per Marias Diewd ßypra \ Kur ne bit kialo tykra
das. 68.
Diese Belege zeigen deutlich, dass biti nur „er war*' („sie
waren") bedeutet. — Die Vergleichung von Uti mit ksl. bimüy
himf, hi (Scherer ZGDS. S. 207) lehrt, dass Uli aus biti verkürzt ist.
Dieses gehört mit ksl. bimry bi (über sie vgl. Miklosich Vgl. Gram.
in.^ 81) zu einem Infinitivstamm bi" (Bielenstein II. 258), der in
lett. biju ich war und in ksl. bichü, bichomü, bisle, biäq deutlich
Torliegt; derselbe ist meines Erachtens aus einem Praesensstamm
Äta- (aus *6o»a- = äol. qpvio-), der im lit. Optativ (vgl. pafzin*
iumbeit w. u.) erhalten ist, gefolgert. Lit. biti entstand unzwei-
felhaft aus *bt (= ksl. it), indem diesem die Endung der III. Sg.
Praes. -ti {-ie) angefügt wurde (Scherer a. a. 0.) ; da, wie o. nach-
gewiesen ist. Praesens und Aorist in ihren Endungen übereinstim-
men, so ist diese Annahme ganz unbedenklich.
Sehr interessant ist es, dass zu Uli ein Particip Hii^ gebil-
det ist: kada dwilika Mene/tu Panniu graikfchtume butoa bitufi
Br. Esther 2. 12. Bretken scheint zuerst buwufi haben schreiben
zu wollen, denn über dem ersten i in bituß steht ein t^-Häkchen;
die Lesung bitufi ist aber ganz sicher. *Bit^8 ist natürlich eine
sp^te Analogiebildung {bil^s : biti = siünt^ : siünte), die nichts
gegen die o. gegebene Erklärung von biti beweist.
Der schwache Aorist wird in der Regel durch Zusammen-
setzung des Infinitivstammes eines Verbs mit -daeau (Aor. von
düti Schleicher Gram. S. 97) gebildet. Eine Ausnahme von die-
ser Regel bilden wahrscheinlich die Formen buda (ir kaip tas iopi
at^ija, Schitai ghis buda be ^) fedins ant kalnd) Br. II. Kön. 1. 9
und pafkandida {ataija palwanas ir pafkandida *) wifsus) Br. Luk.
17. 27. -da kann aus -davo zusammengezogen sein, wahrschein-
*) üeber ghis buda be sind die Zahlen 2 1^ geschrieben.
*) Ueber pa in pafkandida steht nu.
208 Zar Conjugation.
lieh aber entspricht ihm skr. dddt (oder ddhdtf vgl. auch got.
^a in der III. Sg. des schwachen Praeteriti).
Als beachtenswerte altlit. Formen des schwachen Aorists sind
noch anzuführen: augadawa (kas Waifiaus . . . pas Wanden^
augadawa) Br. Jes. 23 3 ^); augadawa kann durch Entwicklung
von Svarabhakti aus augdawa entstanden sein , vielleicht aber ist
auga- ältere Form des Infinitivstammes aug- (alle consonantisch
endigenden Infinitivstämme haben einen schliessenden Vocal yer-
loren) und augadawa ist zu beurteilen wie gr. iaxi-^rjv- Ferner:
eidowa {ing antra eidowa iiktai wienq karta per melus) Br. Ebr.
9. 7, mokindowais (kaip gerat mokindowais iauns budams) Br. Si-
rach 47. 16 und buduwa Br. Luk. 21. 37; buduwa beruht anf
^budowa (o. S. 61) und *budowa, eidowa und mokindowais M
durch Dehnung von a vor v aus budawa , eidawa , mokindawak
entstandet.
PernissiT.
Der s. g. Permissiv wird in der modernen Schriftsprache dorck
Verbindung von te- oder iegül mit der III. Praes. Indic. odw Po-
tential, gebildet (Schleicher Gompend.^ 705): Usuka (l^suk) , im-
A^, iegül ein , iegül gute *). Eine dem Permissiv iegül gule ent-
sprechende Permissivform findet sich in den mir bekannten altlit
Texten nicht, doch ist ihr Fehlen wol nur zufällig; dagegen sind
Permissive wie t^suka, iesuke, iegül ein in der altlit. Sprache
nicht selten. In ihr ist aber der Permissiv nicht auf die III. Praes.
beschränkt , sondern er wird auch — durch die Verbindung von
fe-, iegül mit der I. Sg. Praes. — in der I. Person gebrauch^
und ferner wird in ihr die III. Praes. Potentialis, die in der heutigffli .
Sprache nur von „Verben der 1. Conjugation und den unerweick-
ten der 2. Conjugation" gebildet wird (Kurschat Gram. § 1073),
auch von Verben der 3. Conjugation (nach Kurschats Zählung)
gebildet. Folgende Belege mögen zur Bestätigung des bisher Ge-
sagten dienen:
^ch ie pripildau tos Br. Ps. 81. 11, Tegul ddloa ne zbäznuju Ne iuri»
K. 28, Tegul dikay ne aljloju E. 22.
te tifzi{/igen Br. Luk. 9. 23, iewalga , . , ir teger Br. F. 68, te ifehd&da
ghis karalifchkq prUakimq, Br. Esther 1. 19, te düda T. Mat. 5. 31, te tMld*
^) Vgl. dazu das w. u. nachgewiesene Vsirtic'i^ ßaukadama
*) lieber die vereinzelte Permissiv- (bez. Optativ-)Form eslui s. o. S. 6*
Anm. 3.
Zur Conjügation. 209
74, temeldiife das. 50, te geria Br. I. Kor. l\. 2B^ tas U nefifkiria nüg
ßr. I. Kor. 7. 12, ta tenefifkiria nüg io das. v. 13, tada Ußfkiria das.
15, te nejkiria T. Mat. 19. 16, te prapula Br. Hiob 3. 8, ten^chihba das.
4, tehega Br. Mark. 13. 14, te ußlecewote , » , te prtmene . , , te graudene
te fkaita . . . gromatas SE. 72, /orf«/ manas Pone ietir (übergeschrieben:
ifzinok) Br. Judith 5. 22, ie nerfcht Weins ir wiffa pekla Br. G. 8, Tc a^
ha Psal. 72. 3, /e päkafa T. Mat. 8. 22, te ziba das. 5. 16, Te-ne ißtoeda
Iphes. 5. 6, ^e ima T. Mark. 8. 34, t^owi (sei) EE. 6, 81, Teßowi iufu
hos apiuoßos Post. III. 148, teßoghieß SEE. 52, taw UJloiefe SE. 28; <e-
ßxgaftie fchirdis EE. 151 ; tegul pirmiaus toaikai pafifotina T. Mark. 7. 27,
j^«</ daugiaus amzinay niekas iß taw^ ne tvdigo waifaus das. 11. 14, te'
i apfikerpa T. I. Kor. 11. 6 *).
käs turi aufis qnt kiaußma, tas te klanfai Post. 194, Tur te , , , prara-
> , . Schxtofgi teklaußii Br. G. 123, teklaußii ta (sie mögen auf die hören)
509, kas tq fkaita teißhmanai EE. 129 (Mat. 24 15), te ifzmänäy Post.
te ifchmanai SEE. 137, Vredas ßoietißhkaßs te nepramanai nauiu paftü"
Baßniczoie nei te nejßatai ßußhas (Magistratus politici non condant
nata in Ecclesia nee instituant cultus) MX. 434, te padarai das. XLY,
Igai AM. 64, Kas ßtfftmilßa, tadq tedarai ßi giera wale EE. 25, teram-
ließutci ßttoa . ., tedarai gier das. 90 (I. Petr. 3. 10, 11), Jeg kas nor gi'
i ir gierü dienü regeü, teramdai ließuwi ßiwa . . . tealßlenk nüg pikta ir
"ai gier, tei^chka pakaiaus ir teßk tq SEE. 99, tedarai das. 28.
Die Formen Maufai^ ifchmanai ^ pramanai, jftatai, padarai,
21 y tvalgai, ramdai sind regelrechte Potentialformen (III. Sg.;
I darai : {t€-)mke = darai-s : suk^-s). Entsprechende Formen
in. Sg. und L, II. Plur. s. w. u.
Zuweilen haben Permissive auf -^' in der älteren Sprache ih-
Auslaut in -» verwandelt, vgl.:
Brolims tawa fa tawimi tenußidüdi mielaßhirdingißa Br. II. Sam. 15. 20,
ieip tenußidüdi nyt ir thiemus Br. Judith 9. 8, Wiras te düdi Moterei
ima prieleliß^ Br. I. Kor. 7. 3, tedudi ghissai man Gromatas Br. Nehem.
, te nußidodi Br. I. Makk. 3. 60, te duodi Br. Jud. v. 2 (1869: düdi^),
Str. 1. 2 (1869: düda), tedüdi Br. Tob. 7. 20, I. Makk. 8. 23, IL Tim. 1.
tedudi Br. Dan. 2. 4, 5. 10; teß (er sei) KM. 66, kurßii didißiis ira terp
, te efsi (übergeschrieben hak) kaip maJztSnis Br. Luk. 22. 26 {l^e esjie
lat. 18. 17, Teßegi T. ApG. 28. 28, efi4 1869 ApG. 1. 20); te/idziaugie,
inkfmini tie K. 62.
Permissivische Formen werden nun aber in den altlit. Texten
Jer in der angegebenen Weise auch durch Verbindung von tegül
dem Futurum und dem Optativ und von te- mit dem Impera-
gebildet. Vgl. :
*) Besonders zu beachten sind die Permissive tejidzaugiq Psal. 132. 9
tenewadinq T. Mat. 23. 10, in denen die III. Praes. ihren ursprünglich
utenden Nasal erhalten hat (s. o. S. 197).
15
210 Zur Conjugation.
Paßlawintas tegul bus Ponas KS. 276, Tegul karU pd/tätitua K. 25, Tai
te buk tali Br. Luk. 20. 16, Tawa walia tebuk Br. Mat. 6. 10, ie-huk t.
Ephes. 4. 31, Tegibuk juma zinoma T. ApG. 13. 38.
Vergleicht man diese Permissive mit den o. angeführten, &o
ergeben sich (scheinbar) zwei Arten der Permissivbildung : 1) Döi
Permissiv ist durch Verbindung von te-, tegul mit einer Verba^-
form von permissiver (bez. adhortativer , imperativer) Bedeutatm^
gebildet 2) er ist gebildet durch Verbindung von te-^ tegül ix^:mt;
dem Indicativ. Das Nebeneinanderliegen dieser beiden Bildun^^—
weisen ist sehr auffallend , denn dort haftet die permissive Bede"ma.—
tung unzweifelhaft an der Verbalform, hier aber scheint sie la-xi.
ie-y tegül gebunden zu sein. Dass diess aber in der Tat nrsprüik^—
lieh nicht der Fall gewesen sein kann, beweisen die altertümlichexm
Permissive neded {Karalius tho neded fchirdiefp) Br. IL Sam. \9^
19 und atmete (er werfe fort) Br. P. 26, bei denen te-, bez. tegtkZ
fehlt und aus denen deutlich hervorgeht, dass te-, tegül ursprürg-—
lieh unwesentliche Zusätze waren. Ist diess richtig, so wird es iocx j
höchsten Grade unwahrscheinlich, dass -ÄwAa, ein, pripildau (imm.
tisuka, tegül ein, te pripildau) und überhaupt alle zu jener zwei —
ten Art der Permissivbildung gehörigen Permissive der bindevoca —
lischen Conjugation von Alters her Indicativformen seien, und i
trage durchaus kein Bedenken anzunehmen, dass in ihnen
Conjunctivformen ^) erhalten sind; formell lässt sich gegen
Annahme nicht das geringste einwenden. Schon früh hat dii
Sprache das Verständnis für jene Conjunctivformen *) verloren,
Conjunctiv und Indicativ des Praesens unzweifelhaft in mehrere^=3
Formen lautlich zusammenfielen und der Conjunctiv durch d
Optativ und den Imperativ verdrängt w^urde; die litauisch spi
chenden hielten in Folge dessen -suka, ein, pripildau u. s. w. i
tümlich für Indicativformen und betrachteten nun ebenso irrtii
lieh die permissive Bedeutung derselben als von te- , tegül abhä
gig. Dass diese Irrtümer alt sind, beweist der Umstand, dfc^ss
^) Dafür halte ich auch die von Schleicher Gram. S. 228 nachgewiö^«^
nen permissivischen Formen (te-)li8tai^ {fe-)jedat; über die III. Sg. Praes. ^°'
die. auf -ai 8. o. S. 197.
^) Eine Conjunctivforra ist vielleicht auch u/zteku in : Ir ie ifch^^f
Jbram karalius I/raelo ir Ahafia karalius Juda^ kofznas ant fawa tcefzif*^^'^^^
idant ufzteku Jehui Br. IL Kön. 9. 21; ufzteku kann für uz-tekän stehea "^"^
III. PI. Conj. Imperf. von uztekeii sein, ist vielleicht aber nur Schreibf^"^'^^
für ufzteketu (III. Optat.).
Zur Conjugation. 211
?ioii in den altlit. Texten die III. Sg. Praes. auf -ii (also eine
Schieden indicativische Form) durch Präfigirung von te- oder
z^Z permissivisch gebraucht ist, was unzweifelhaft voraussetzt,
s die permissivische Bedeutung von z. B. tesuka als von te- be-
g^ betrachtet wurde und dass man ^suka für III. Sg. Praes. Ind.
."fc. Vgl.: Numereliop teneeit Br. III. Mos. 21. 11, te efti T.
s. 5. 37 (vgl. Schleicher Gr. S. 252, Kurschat Gr. § 1109 i)),
c^ efli K. 5, tenuffidüß SEE. 196 «). Besondere Beachtung ver-
die Form le eßie „sei*-: ie efiie MT. 197, 411, AM. 1, ie
prakeiktas MT. XXVII, 9, te ^ftie das. 205 »). Die Endung
kann mit der o. S. 199 nachgewiesenen altertümlichen Endung
ni. Sg. Praes. -Ve identisch sein, sie kann aber auch auf -ti
hen, dessen i im Anklang an tesuk'e u. s. w. in e verändert
trcle.
Das Permissivpräfix te wurde ursprünglich gewiss nur zu dem
^^ck mit den permissivischen Verbalformen verbunden, um die
ilnen enthaltene Anweisung zu verstärken ^); es ist identisch
t der deiktischen Partikel te (Nesselmann Wbch. S. 93), die bis-
dien auch zu nicht-permissivischen Verbalformen tritt ^) , vgl. :
t^delei tu man tikiai wiena burtq . . . tedawei Br. Josua 17. 14,
?ÄtVtc pafkucziaufieghi wiena hadina te dirba Br. Mat. 20. 12,
'^tiniaußs tebera pas mufu Tiewq Br. I. Mos. 42. 13 (über te-be^
Schleicher Gram. S. 305). — Die Partikel te ist richtiger t^
= ien, tenai) zu schreiben, vgl. t^ eßi Wale tawa SG. 91. Feh-
J'haft (?) steht einmal ta- für te- in taßow {taßow taw kaip tu
^i) Br. P. 278. — Te- (t^-) kann durch die Negation ne, die
^klitische Partikel gi oder ein verbales Präfix von dem zugehö-
gen Permissiv getrennt werden, vgl.: teneeit Br. III. Mos. 21. 11,
*) Vgl. auch Klein Gram. p. 125: „Aliis tebukt aliis teeßie vel per cra-
^ '4^** 6t ie/t pro teeßij teeft. Ex quibus ultima a Praesenii Indicativi,
^t in aliis Conjugationibus analogis, formatur et duabus prioribus prae-
*J III. Sg. Praes. ist vielleicht auch duot in : Diewas , , , te Jerg mufu
^^ apßtoiefk toetdq Jäwo Fonds qnt mufu ir te efi mumus mäloningas , l'e
^^^t Fonds Diewcts weidq fdwo mufump o pdkaiu fdwo S, ie duot mumus
*t, VIII; jedoch kann duot hier auch Imperat. (s. w. u.) sein.
^) Ueber das ^ in ^tie s. o. S. 199.
'*) Zu demselben Zweck ist einmal nesz zum Imperativ gesetzt: Nefch^
^^€iawokem Altorq, Br. Jos. 22. 26.
*) Einmal ist sie einem Adjectivum präfigirt : Schitaipo mierawa ghis ir
^'9^08 Schaurejpi tegaliaufioioie priwartije Br. Ezech. 40. 20.
15*
212 Zur Conjugation.
Tegifiow tato Ifchmintis ir Rafumas dütas Br. IL Chron. 1. 9, U-
giweifd Br. I. Mos. 41. 33, Tegigul . . . toälgo T. Mark. 11. 14
(aber tegulgi apfikerpa T. I. Kor. 11. 6), te pdkafa T. Mat. 8.22,
Te-ne ißweda T. Ephes. 5. 6 u. a. — Wenn zwei Permissive au{
einander folgen, so ist bisweilen te- nur zu dem ersten gesetzt und
fehlt bei dem zweiten, vgl.: Czia te düdie mens wienam Wenii(h
toonSs Zedus o Klebonaa fudedde ahejü deßin^ Rankq Daw. Pam.
9; te ne lipa ing namus ney ineina T. Mark. 13. 15.
Wie te so diente auch tegül ursprünglich nur zur Verstärkung
der deiktischen Kraft permissivischer Verbalformen. Vereinzelt ist
tegül zu einem fertigen, mit te gebildeten Permissiv getreten, TgL:
koznas tegul patUs fatoo darbq ie^datiria T. Gal. 6. 4, O iegtd U-
nudalijja tas das. v. 6.
Zum Schluss sind noch die vereinzelten Permissivformen te/lf
und te ei zu besprechen, vgl.:
Jey kas tur prarakiße , tada teßq ta Wierai fandaringa EE. 25 , Mtik
t^q ne faJfchiwa das. 157 (SEE. 165: Meüe t^a nefaifchiwa) , t^q SEE.
28; Ponas manas te ei (corrigirt aus eie) pirm fawa Tarno Br. I. Mos. 33.14)
tas te ne ei (corrigirt aus tas ne tur eiti Br. Richter 7. 4 , Ir totey ad t«
Diewo padeimds \ Tes iu Idymingds nu fusfieimäs K. 264 *).
'ßq in tefiq steht für ~stän(a) und beruht auf dem Praesens-
stamme stdna- in preuss. posiänimai^ postdnaiy stdnintei. — ei steht
für iai(t) = gr. tot und ist regelrechte III. Sg. Potential, von i
gehen (vgl. Partie, ens gehend = ian(t)s o, S. 2(X)). Wie ei sind
auch die imperativisch gebrauchten Formen eimdy eivä (Schleicher
Gram. S. 230) zu erklären ; sie stehen also für iaime , iaim , vgl
preuss. jeisy Jeiti (Fick Vgl. Wbch.» II. 614).
Optatlr.
Die mir bekannten historisch wichtigen Optativformen sind:
Singularis.
I. gercziq EE. 190, nepafloczq das. 32, idani efch Wiefchpaties negu»"
diczq das. 147, Kada nebticzq dares das. 177, idant nüg yuffu bucziq/uditat
das. 5, idant ifchrifchcziq das. 7, ieg noreczq girtifi, todelei nedariczq paiko^t
n^fa noreczq teifibe fakiti das. 36 (II. Kor. 12. 6), iey t^fch noreczq das. 17»
Idant efch jo paties bucziq ir io Karalijto po gü giwencziq ir iem ßußidH
amßinoie teifibeje Enchir. 18 , idant €fch jb paties bucziq ir ... gitoencziä ^
iem flußicziq SE. 14, idant . . . bucziq SEE. 5, iey efch noreczq SEE. 17,
idant . . . nepoßoczq das. 37, kada . . . pafiliteczq das. 135; idant iufy dieufo'
*) totey = te-at-eif Tes = te-es{8).
Zur Conjugation. 213
tia *) Br. ni. Mos. 11. 45, pawelkem^ idant ant Lauko pafsiflepezia Br. I.
a. 20. 6, kieliauczia . . . ir eicziau Br. II. Kor. 1. 16, iW fakiczia .. . tada
zta Br. P. 319, Id pdzindia K. 113, Id ne iUöia K. 24, idant galedia K.
idant atduodia K. 100, idant . . . pc^fikioniodia jamui T. Mat. 2. 8, idant
'u das. 3. 14, iddnt darij<Ha T. Job. 4. 34, gerezia SEE. 196, idant dumo-
u , , , giwenczia ir mirczia MT. XLVIII, Afch galletzia Psal. 22. 18 (vgl.
). II. XXIV Anm.), negaleczia LLD. I. 6. 6, liaucziaa das. 31. 10, iay aß
dia . . . (dda bttczia meidgiu Post. 263, Jai noreczia idant ghis atliktu net
rzid, o kos tdwi do to das. IIL 19, »fch mielai klaußczia Wiefchpaties . . .
rodas faugoczios nüg faljchiwu Praraku . . . kada ßinnocziau Br. P. IL 315,
\t efch paßigi^zieczio Br. Ezech. 5. 13, nekalbu iumus, Kaip afch noreezio
ehüi Tietoa uß ius Br. P. II. 95, aheyoczo Enchir. 69, SE. 70, idant ti-
' ßinoczo Enchir. 25, SE. 21, dnezio EE. 22, SEE. 25, Duodiot (ich möchte
geben) Post. 35, kalbieczo . . . neturieczo . . . huczio . . . mokeczia EE.
idant tau podariczo das. 42, kada tiektai pcifsiliteczq ruba io, tada ßceika
das. 127, fakiczio . . . eiczio das. 151, ieng . . . galleezio SG. 94, Jet
ozoß girtiefi, girczofi filpnibes mana SEE. 40, kalbieczo . . neturieczo . .
to . . mokeczia . . ßinoczo . . tureczo . . perkelczo . . netureczo . . buczo
l&czo . . perleifczia . . netureczo das. 46, idant aß eiczio Post. 379, duodio
6, iddnt aß nuegdio KS. 107, idant ghi päzindio^ gdrbindio, miledio KK. 1,
r nebuczo MT. 16Ö, tureczo , . . galeczo das. 201, idant . . . atimczo AM.
Jeib aßh Pon neatßoeze nüg tikroia kielio SG. 176, ieib (ßh mokiczie
215, ieng Sitnumi tatoa toadinamas bucze SEE. 95, Jeng eßh nebucze Br,
'5, Jeib pajkelpcze das. 94, Jeib c^ch . . . pradecze das. 109, Jeib eßh
(lacze das. 113, idant pdddridie . . . iddnt regiedia ES. 50.
II. pdfiuntetumey KS. 141, atminkf iddnt ir tiiien . • . rupintumey das. 34,
t , , , ne ißduotumey das. 212, gitoentumey K. 196, zinotumei T. I. Tim.
5, dotumbi LLD. I. 19. 35, saugatumbi das. 20. 2, laikitumbi das. 20. 3;
mfti s. 0. S. 59.
III. ieib begtun delei Midianit\i Br. Kichter 6. 1 1 , kodel Egypdanis bi*
1 ir ßkitu Br. Mos. IL 32. 12, Ballandis neraßiamas kur koia io ilßtui\fe
L 8. 9, Galetungi Tiewas mane apczupineti das. 27. 12, idant anis ma-
biotunß Br. Jer. 32. ^^, parmeßy. Br. Ps. 17. 11; butü Br. P. 417, ieib
ilintü das. 411, idant . . . eitü das. 64, nenuffimintü das. IL 123, idant
'irtü das. 313, idant . . . ßußitü Br. Ko. 21 ; Diewaa neßunte Sunaus ant
to, idant ghis Swieta fuditui Br. P. 320, Su fchtciefibe tu mums ßibink,
'• mums Jeju Chrijiu paßint *) Ir tamfibe atremk macnai, Jeib mu/ump
e neapfchaltui SG. 181.
Fluralis.
h idant . . . weßumbim^ MT. 254, ieng dczaugtumbim^ das. 480, idant
pdßcuy tdwe eytumbim o klauftumbim^ß ir prifiweyzdetumbim ßwentay
*) Zu den Formen auf -a vgl. o. S. 9.
^ Dük mums paßint ist wol Germanismus und mums ist Dativ; es
tte aber auch Accusativ sein (für muns).
214 Zar Conjugation.
Deywiftey tdwo Post. 29; idant . . . Jtotumbimaß SE. 23, idant apteißnUjo
mahne Tiewonimia ftotumbimo/i Enchir. 27 ; Idant m^ . . . hutumim . , ,
gdrhintumim . . . giwentumim E. 72, »ti . . . priimtumim KS, 92 ; idani mik-
turne KS. 123; gitcentum K. 193, paßintum Br. G. 103; turretumh SG. 209;
iei ne nori, kaip mes tawe ir tawa Tewa namus ugnimi fudegintumhti Br.
Kichter 14. 15.
IL meldzem ius^ mili brolei^ idant pafzinttimheit tuoSf kurie iufuie dirh .
Br. I. Thess. 5. 1 2 ; idant wi/sadai daugiaus dauhfintumhiteia^ Nes fziwA hr
kiu8 prifakimus iumus dawem das. 4. l ; pafsiroditumhitie Br. IL Kor. 6. 13;
iddnt wingtumite T. L Petr. 2. 11, Iddnt ne prdzutumit K. 187, iddnt m hw-
tumit T. Luk. 2L 8 *).
III. idant nueiens [nuentu] at/toty] pabugty. ir ifchbegtyt Br. I. Sam. 19. 12.
Der lit. Optativ ist, wie man längst erkannt hat (Bopp Vgl
Gram. 3 § 687, Schleicher Compend.» 826) durch Verbindung des
Supinums mit einem Potentialis des Verbs bütz gebildet, über des-
sen Wesen die IL Plur. pafziniumbeii Aufschluss gibt. Aus -Mi
ist -btt entstanden (vgl. das Suffix des Instr. Plur. -mw aus -mA
o. S. 141) , folglich sind -biva , -bita , -bime auf -beiva , -J«to,
-beime zurückzuführen, -beime ist noch in fudeginiumbei zu er-
kennen, das für fudegintumbeim steht, -beiva, -beüa, -beime sind
regelrechte Potentialformen eines Praesensstammes im- (aus bma-
o. S. 207), zu denen die IL Sg. -Je* (aus -biais) auf das schönste
stimmt (vgl. Ifchklaufai o. S. 194 Anm. 1). Neben diesen Formen sind
als III. Sg. -bei (aus -iiait) , als III. Plur. -beian (== -biaian zu
erschliessen 2); die III. Dual, lässt sich nicht mit Sicherheit her-
stellen, die L Sg. muss einst "biaidm (vgl. att. dyaTtfffrjVy sb.
bödheyäm) gelautet haben und schon früh zu -biq contrahirt wor-
den sein.
Durch Verbindung dieser Potentialformen mit dem Supinum
auf *'ium entstanden die Formen z. B. *süktumbiq, *8üktumbiah
*süklumbiai (süktumbet) , "^aükiumbeiva u. s. w. Neben dem Supi-
num auf *'ium besass das Litauische aber auch ein anderes auf
'itii (vgl. 0. fudiiuii neapfchaüui) 3), das ebenso wie jenes zur
Optativbildung verwant werden konnte; es verband sich mit *-W|,
*) Vgl. noch wenkiimbite o. S. 89.
*) Vgl. gr. ßovXivo~i{T) ^ ßovXevo-tev , skr. bödhet, bödheyus neben fov-
Xtvo'ig, ßovXevo-iTOVf ßovXivo-CxrjfVy ßovXevO'ifiev, ßovXevo-tre, bödhes, bödheva,
bödhetarnt bödhetänif bödhema^ bödheta.
') Die Supina auf *'tum sind Accusative , die auf -tut sind Dative von
abstracten Nominalstämmen auf -tu-t vgl. preuss. -twei : bilUtweit girttff^t
schlusitwei, l^t. 'tui : memoratui Plaut. Bacch. 62.
Zur Gonjugation. 215
^^biai u. 8. w. zu den Formen: *8uktuibiq, ^sukiuibtai, *ßuktu%'
beivGy *suktu%beita u. s. w. Aus *süklumbiq, *mktumbiai u. s. w.
entstanden nun (durch Assimilation von b an m) die Formen
*süktumi(f ^) y süktnmiaiy *süktumeiva u. s. w.; sie schienen durch
Anfügung von -i<f, -f'at, -eiva u. s. w. an das Supinum auf *-ium
gebildet zu sein und nach ihrer Analogie schuf man die Formen:
*suktui'iq, ^suktui-iai ^ ^suklui-eka u. s. w. Sie sind frühzeitig
von jenen unterdrückt mit Ausnahme der I. Sg. ^suktui-iq , die
umgekehrt *süktumbiq, *8üktumiq verdrängte und durch Verschmel-
zung von ui'i zu i (y) zu *8uktiq (sükczau) wurde, und der II. Sg.
*suktui'iat, die sich als süktai (für *süktiai, vgl. u. a. ugndvete
für ugnidvete Schleicher zu Donal. S. 333) neben süktumbei und
sükiumet erhielt.
Für die III. Sg. , Dual, und Plural, gilt auch im Optativ nur
eine Form, die in der älteren Sprache — von fuditui und neap-
fchaliui abgesehen — auf -<««, ti^y -tu (vgl. o. beginn, bilotun,
ilfetunfe, Galetungi, biotun fe^ parmeftu, fakitu), später auch auf
"t endigt. Ich habe dieselbe als III. Sg. betrachtet, was sich laut-
lich empfiehlt, da -tun {-iif, -tu) leichter aus -tumbei, -turnet als
aus -tumbeian entstehen konnte, und begrifflich zulässig ist, da
auch in den Präsensformen der bindevocallosen Gonjugation die
III. Sg. zugleich als III. Dual, und Plural, verwant ist.
Was die übrigen Optativformen anlangt, so haben sie alle
sehr starke Verkürzungen erfahren. Die Endung der II. Sg. (^-ium-
biai) -iumbei ist ausser in -iumei *) (vgl. o. päfiuntelumey ^) , tu-
pintumey » ifeduotumey , giweniumey , zinotumet) auch in -tumbi
(vgl. o. doiumbi, saugatumbi, laikitumbi), -turnt und -tum (vgl. u.
a. id gialbetum K. 24, id wdykädiotum K. 34, noretum K. 68) über-
*) 8Üktum%(i lässt sich mit Sicherheit aus der T. Plur. auf -tumem (bü-
tumem Schleicher Leseb. S. 238 Z. 18) und der II. Plur. auf -turnet (dü'tu-
mit das. S. 214 Z. 19, vgl. Schleicher Gram. S. 229) erschliessen , da diese
Formen offenbar aus der I. Sg. auf -tumiau (= tumio^ gefolgert sind (-tu-
mem, -turnet : -iumiau = mdtemef mätete : maczaü). Eine ähnliche Analo-
giebildung ist die von Kurschat Gram. § 1158 erwähnte II. Plur. zinotot, die
für ^zinotiot steht und aus einer I. Sg. *zinotiau gefolgert ist; die von Kur-
schat a. a. 0. angeführten Formen zinotumem, zinotumet sind aus zinotumem,
zinotumet entstanden, die II. Plur. zinotüt beruht auf *zinotumht (bez. zino-
tumt) = zinötumhit.
*) Diese Endung findet sich auch in der heutigen Sprache, vgl. jveiktu-
mei bei Schleicher Leseb. S. 238 Z. 18.
') pafiuntetumey setzt ein Yerbum siunteti (senden) voraus.
216 Zur Gonjugation.
gegangen (vgl. Schleicher Gram. S. 229). In der I. Plur. ist
{"iumbeime) -iumhime zu -iumim{e) (ygl. o. butumim, gdrbiniumm^
ffiwentumim, prümiumim), -turne (vgl. o. miletume)^ ''iumb{e) (vgL
0. iurretumb) und -tum (vgl. o. ffiwenium , paßintum) gewordea\
diese Verkürzungen lassen sich sehr wol begreifen: aus "tumim^
(= tumbime) entstand durch Ausstossung der Silbe mi vor deor
ähnlich lautenden folgenden Silbe (me) die Nebenform -iume ux^d
nach Analogie des Verhältnisses von "turne zu -tumime wurde
tumbe neben ^tumbime gebildet. Sehr schwer zu begreifen ist es
aber 9 wie auch die Endungen ("tumbeiva) -tumbiva, (^iumbeiitty
iumbita und {^tumbeiie) tumbite zu -tum sich verkürzen konnten^
und völlig unerklärlich ist die Verkürzung von "tumbite zu --tumb^)^
Einige der o. aufgeführten Formen sind noch besonders zol
besprechen. — Die Formen ffercziq, nepaftoczq u. s. w. (I. Sg.)
beweisen, dass, wie ich o. auch schon angenommen habe,
Endung -^u der I. Sing, aus -qp {-dm) entstanden ist; aus
entstanden ausser •-au (vgl. z. B. idant efch bucziau Br. I. Sam^^
18. 18, idant . . . bucziaw Br. P. 138) die Endungen -a (d. i—
-4, -E; vgl. 0. buczia, pafsiflepczia u. s. w., ausserdem Klein Granu--
p. 93: yyidant Wadindia et wadinöiau" und galeczia bei Kur— ^
schat Gram. § 1158) und -o (vgl. o. faugocztos, pafsigiefziec»^
u. s. w., ausserdem butioy suktio bei Schleicher Gram. S. 229 vsA-
zinotiuoy zinocziö bei Eurschat a. a. 0.). In neatßocze^ mokiczie^^
bucze, nebuczey paßelpcze, pradecze, neatßacze und padari6ie (Ygl —
bücze, sükcze bei Schleicher a. a. 0.) ist e aus o (nach cz) ent
standen. — Die Formen buiü, ßenklitü, eitü, nenufjimintü, fhtß^
t&f ifchtirtü (III. Sg.) sind keine echten Optativformen und niur;
weil sie solche zu sein scheinen, in dem obigen Verzeichnisse auf-
geführt; ihre Endung -/ä entspricht der grundsprachlichen Endunj
der III. Sg. Med. ^tdm (skr. bödhatdm, zend. verezyäiäm III. Sff-
Imperat. Med., got. haitaidau III. Sg. Optat. Pas.) und man würlö
sie am besten als III. Sg. Imperat. Aor. ^) Med. bezeichnen. Eia-^
entsprechende III. Plur. ist nueniu; -entu steht für -i-antu. Hö-
her das Vorkommen des Verbalstammes i im Litauischen s. o. S.
200 Anm. 2; die Endung antu entspricht der grundsprachlicheo
Endung der III. Plur. Med. -a-ntdm (skr. bödhantäm, zend. /<fl^'
*) 'tumb als Endung der II. Plur. Optat. überliefert Klein Gram, p- Ö^»
vgl. o. S. 7.
') D. h. eines dem skr. I. Aorist entsprechenden Aorists.
Zur Gonjugation. 217
tlam, got. liuffandau IIL Flur. Imperat. Med., got. /raqimaindau
. (bez. IL) Plur. Pas. Opt.). Dass nuentu als III. Sg. gebraucht
kann nicht auffallen, da im Lit. III. Sg. und III. Plur. ja auch
L8t mit einander vertauscht sind. Die durch nuentu und butü,
tMintü u. 8. w, repräsentirten Formen sind durch die III. Optat.
cirängt worden, die letzteren jedoch vielleicht nur scheinbar;
lxi da aus *'täm ausser -tu auch -tun, -tif, -tu entstehen konn-
und diese Endungen denen der III. Optat. gleich sind, so
L:iiten die III. Sg. Imperat. Aor. Med. und die III. Optat. laut-
L zusammenfallen und unter dem Schutz der lautlichen Ueber-
stimmung beider Formen mag sich manche alte III. Sg. Impe-
. Aor. Med. bis auf unsere Zeit erhalten haben. — Die Formen
^diui und neapfchaltui sind im wesentlichen bereits o. erklärt;
sind aus *8udytm-bei, ^neapszaltui-bei nach Maassgabe des Ver-
tinisses von *8ukiun zu ^mkium-bei verkürzt und zwar zu einer
t»i als *sukiumbei von dem aus ihm entstandenen *8ukiun noch
lit ganz verdrängt war. — Ueber die Endungen der I. Plur.
^ (in wepumbim^f dczaugtumbimqs , Maußumbim^ft), -ma (d. i.
' y in ßotumbimafi) und mo (in ftotumbimoß) und die Endung
• II. Plur. 'tei (in daukßntumbiteis) war schon o. S. 196 die
ae.
Imperatlr.
Die Annahme Schleichers (Gram. S. 230, Compend.^ SS. 706,
der litauische Imperativ sei aus imperativisch gebrauchten
tativformen durch Einschaltung einer Partikel X- (= lat. -ce)
dem Optativelement i (e) gebildet, ist unhaltbar, weil 1) alle
i erhaltenen derartigen Optativformen vom Praesensstamm ge-
iet sind, während der Imperativ stets den Infinitivstamm ent-
t (Kurschat Gram. § 1095), und 2) wurzelschliessende Dentale
dem imperativischen k in s verwandelt werden (Schleicher
im. S. 70). Da k niemals, weder im Litauischen, noch in ir-
^d einer anderen indogerm. Sprache Uebergang eines ihm vor-
gehenden t oder d in 8 bewirkt, so kann es auch im lit. Impe-
Lv nicht der jene Verwandlung bewirkende Laut sein, und es
ibt, um sie begreiflich zu finden, nichts übrig, als anzunehmen,
'S vor dem imperativischen k ein die Verwandlung von /, d in 8
i^kender Laut früher gestanden habe, oder dass es selbst aus
öxn solchen Laute entstanden sei. Von diesen beiden Möglich-
ten ist die erste zu verwerfen, da sie durch die uns bekannten
218 Zur Conjugation.
lit. Sprachformen kdne Bestätigung findet, die zweite hingegen ist
zutreffend: k ist aus i entstanden, das in der II. Sg. noch mehr-
fach nachzuweisen ist. Vgl.:
api-öfk ßrenas tawa bei imk fehl kodzip Aleaus fu fawimi ir nueit ing Ba-
moth Gileade Br. II. Eon. 9. 1 , tada fzinnat, kaip u. 8. w. Br. Rom. 11. 18,
tenay klaufkii , tenay prißwetzdek ßebuklingatns redimams io , o pilnay klau-
fik ir noffitolink nei qnt wienos ßaliea nuog ßwentd mokflä io, o tikietßiprej/t
kdip c^ntd to akimis fdwo weizdetumhey Post. 22, Jezus atßikie ir biloia iopi:
Simon turiu täwi niitkq ßikiti ; ghis bHoid: fdkit Ißxkitoiau das. III. 76 (Lnk.
7. 40).
Die III. Sg. Imperat. wird nicht immer durch den Permissiv,
sondern häufig auch durch eine der II. Sg. Imperat. gleichlautende
Form vertreten i). Auch sie zeigt t für k : fchwefkifi wardas iawa,
atait karalijfle tawa Br. Luk. 11. 2; auch duot o. S. 211 Anm. 2
steht vielleicht für duok. Auf den ersten Blick scheint atait IE
Sg. Praes. zu sein; dass es diess aber nicht ist, sondern dass es
für ataik (ateik) steht, beweist das Fehlen des permissivischen
Praefixes te^.
Sieht man die angeführten Imperativischen Formen auf -/von
der richtigen Seite an, so wird zunächst klar, dass sie nichts an-
deres als Imperativisch gebrauchte Infinitive sind, und weiter, dass
der lit. Imperativ aus dem Infinitiv erwachsen ist; nun begreift es
sich auch, dass er durchaus den Infinitivstamm enthält und dass
Dentale vor dem imperativischen k m s verwandelt werden: sie
haben diese Verwandlung erlitten, als an Stelle desselben noch
das infinitivische t stand, und der aus ihnen entstandene Sibilant
blieb natürlich, als dieses t zu k wurde ^). — Weder sachlich
noch lautlich bedürfen die vorgetragenen Ansichten einer Rechtr
fertigung, da der imperatische Gebrauch des Infinitivs, der im lit
noch an zwei anderen Stellen ganz deutlich erscheint: O Jem
*) Vgl. u. a. Schw^kiese LLD. I. 12. 16, Ateik das. Z. 17, Buki das.
Z. 18 , Kcjznas rugok prißh fawa Griekus Br. Jer. KU. 3. 39 , Atdik kdrdr
li/te tawa • • . JBuk wdia tawa Post. VIII, Ateik Karalißa tawa SE. 17, Ocsrha
buki Diewui SG, 1, Diewui Tiewni buki garba das. 43, Kofznas buk tös dsmct
SEE. 60, ateik karalijße tawo, buk walia tawo T. Luk. 11. 2, vgl. 1869 das.
*) Eine Ausnahme ist möglicherweise melk^fi (diekawok wifsadai Diewui
bei melke/i idant ghie tawe redityt) Br Tob. 4. 20, das für *meldke/i stehen
und von der Basis meld- gebildet sein könnte, nachdem das Imperativische
k dem Sprachgefühl gegenüber eine gewisse Selbständigkeit und Freiheit er-
langt hatte; jedoch steht die Form so vereinzelt, dass man sie als Scbreih-
fehler für melßefi wird betrachten müssen.
Zar Gonjugation. 219
pdtin^ kitriß^ tu hitoid ghis: kam mane ffundinaf, Fdrizeufzdy^
pärodii mani penigus doniea Post. 741 (Mat. 22. 18, 19) ; tW fch^
diena fu manimi walgiti Br. I. Sam. 9, 19 — eine in den indo-
germ. Sprachen häufig wiederkehrende Erscheinung ist ^), und da
der Uebergang von i m k sich im Litauischen mehrfach findet (o.
S. 83). Im Imperativ speciell ist er zum Teil auch durch Assimi-
lation hervorgerufen. Sehr häufig ist nämlich der 11. und III. Sg.
Imperat. die Partikel -gi (-ge) hinzugefügt. Vgl.:
Karakige Br. Jer. 18. 21, ifchdalikige Br. Josua 13. 7, Sakigi Br. Jud.
11. 3, Duokig Post. III. 125, KM. 54, 68, K. 63, 148, 231, Duokig* KS. 111,
imkig E. 28, 287, EM. 7, priimkigi EM. 4, weafkigi das. 14, Pddndinkigi
das. 34, Nefipeykigi das. 18, Pdfigaylekig das. 43, Ißklaußkig das. 47, Ne-
mirßkig das. 58, äteykig das. 14, neykig ES. 157, Ldykikig EM 33, Ldyki-
kig E. 201, Prißokig SG. 227, atminkeg ant mufu tu Pone das. 182, Atmin-
kigi ES. 103, Zinokigi das. 194, deekig das. 189, ßatikig das., Ganikig das.
268, Bukig E. 183, 232, meginkig E. 264, Sußmilkig E. 266, Weizdekig Post.
16, Klaußkig das. 17.
Bisweilen ist in solchen Formen die enklitische Partikel nach
Verlust ihres Auslauts in k verwandelt, vgl.:
Bukik (es sei) E. 22, 193, 259, EM. 38, Bukik deka diewny E. 156, Gi-
wenkik EM. 19, Eykik pakaiuy ES. 282, Diewe nüg iauni/les mana Moki'
nami toalas fawa , Düktk iei man ik gala but Ir tnanes niekad neapleifk SG.
105 (Ps. 71. 17).
Nicht selten hat andrerseits die imperativische Form vor der
enklitischen Partikel -gi (-g) ihren vocalischen Auslaut eingebüsst,
und der sie alsdann auslautende Consonant ist dem ihm folgenden
g assimilirt und so geschwunden. Vgl.:
iey trokfchta, pagirdig ghy EE. 27 (d. i. pagirdyk-g), pagirdig SEE 30,
neatmainig SE. 1, atmdinig E. 54, palauhig SG. 86, t/zdeg (lege auf) EM. 63,
perßegnog Br. G. 33, hug das. 29, Ging (schütze) das. 67, faugok mtu . . .
faugog mus das. 17, Neweng (unterlasse nicht) ES. 68, Sugrqeing mums
Unkfmih^ EM. 51, dog LLD. I. 27. 25.
In Formen wie Karakige ^ Bukik u. s. w. kann das imperati-
vische k aus / durch Assimilation des letzteren an den folgenden
Guttural entstanden sein. Da derartige Formen , wie man sieht,
keineswegs vereinzelt stehen, so mögen manche imperativisch ge-
brauchte Infinitive nach ihrem Vorbilde ihr / in A verwandelt ha-
ben; in anderen fand die spontane Verwandlung von t in k statt,
») Vgl. Delbrück EZs. 18. 103, Jolly EBtr. 7. 441 ff., Eühner Ausf.
Gram. d. Griech. Spr. II. 588, Ludwig Der Infinitiv i. Veda SS. 61, 65 ff.,
Wilhelm De Infinitivi Linguarum Sanscritae, Bactricae cet. forma et usu
p. 91 f., W. Miller EBtr. 8. 172.
220 Zur Conjugation.
und nachdem sich so in vielen Fällen ein lautlicher Unterschied
zwischen den imperativisch und den nicht-imperativisch gebrauch-
ten Infinitiven ausgebildet hatte, bemächtigte sich desselben der in
der Sprache vielfach zu beobachtende Diflferenziirungstrieb und
führte ihn consequent durch.
Ist meine Ansicht von der Entstehung des lit. Imperativs rich-
tig, so muss angenommen v^erden, dass die sämmtlichen späteren
Imperativformen ursprünglich nur durch eine Form (eben den In-
finitiv) vertreten v\rurden, und dass jene erst relativ spät aus die-
ser gebildet sind, um ihre Beziehungen auf Numerus und Person
zu veranschaulichen. Diess geschah in der Weise , dass an den
imperativisch gebrauchten Infinitiv die Endungen des Dualis und
Pluralis traten; er selbst wurde dadurch auf den Singularis be-
schränkt und hier gleichmässig für die IL und III. Person ver-
want, was bei den grammatikalischen Verhältnissen der litauischen.
Sprache nicht auffallen kann : bedeutet doch auch stövt „du stehst*^
und „er steht" und padesi „du wirst helfen" und „er wird helfen*^
(Schleicher Gram. S. 224, 3).
Der Infinitiv hat im Lit. zwei Endungen : -te und ^ii, von de-
nen diese aus jener entstanden ist. Beide kehren im Singulari»
Imper. als -ke (Schleicher Gram. S. 231, Kurschat Gram. § 1094^
und -At 1) wieder und wahrscheinlich existirten einst diesen ver-
schiedenen Singularendungen entsprechende verschiedene Dual- un&
Pluralendungen: -keva, -keia, -kerne, -kete neben -Aioa, -Uta^
"kirne t -ktie. Die ersteren sind in der heutigen Sprache nicht
mehr nachzuweisen, in der älteren Sprache sind sie vielleicht ver-
treten durch: fchwenfkeme Br. G. 12, Szwalgiket ir iirketies Br-
I. Sam. 23. 23, waifikeiefi ir daukfinketeß Enchir. 53, pafßfze'^
minket SE. 40, linkfminkietieß SEE. 6, pameskiet LLD. I. 5. IT,
apleiskiei das. v. 18, biloket das. 11. 36, 1, dabokeleß das. 40. 2&
u. a. Vielleicht indessen steht das ß, ie dieser Formen für e und
sind sie für Analogiebildungen zu erklären {zvalgyket : zvalgyki *«
z.B. driet : ari). — Sehr auflfallend ist die IL Plur. *neszkot:N^^
benefchkot daugefni Br. Jes. 1. 13; auch sie ist unzweifelhaft ein^
Analogiebildung (^neszkoimeszki — meldzot{ies) (o. S. 193) .'meldt)»" —
In Linxfmikqtefe {Pagonis) EE. 3 steht das Nasalzeichen fehlerhaft*
^) Die Endung -ki ist in der älteren Sprache überaus häufig, vgl. u
ifchtaißkt ä parodiki SE. 3, Neufchmnfchki , Newokit Neludiki SEE. 82; ^^
ist aber schon früh zu -k verkürzt. Die Endung -kS erscheint in der H. SgT*
melkefi o. S. 218 Anm. 2, in der III. Sg. Schw^ktese das. Anm. 1 u. sooBt*
j
Zur Gonjugation. 221
Wurzelschliessendes g ist bisweilen vor dem imperativischen k
jlwunden, so z. B. in ufzdekite Br. 11. Sam. 14. 30 ^). — Dass
len Endungen des Imperativs i zuweilen synkopirt ist, wurde
>n o. S. 67 erwähnt, vgl. noch: mokiktes Br. G. 124, walgikt
38, Ne fudikte T. I. Kor. 4. 5.
Hinsichtlich ihrer Endungen sind die folgenden Imperativfor-
. bemerkenswert:
fchita mes nu prafchikima S6. 40 , faugokima das. 98 , iaukinkimos Br.
09, Mokinkimos ir mes Diewo melfliffi das. 269, Melfkemofe Enchir. 58,
5E. 54, 58, Melfkemofi LLD. IL 34. 35, 37. 24; Tada hiloia iamus Je-
ff» bijakitoSf JEikite, pafakikite tatai Br. P. 418, Ohis hiloia iamus: Ne
^anfkitos das. 401, Nejfibijokitos das. II. 34; dükitiem Br. I. Mos.] 23. 4,
itiegi Br. Jos. 23. 6, I. Sam. 4. 9, Ifchmanikitiegi Br. Ps. 2. 10, Parodi-
rji Br. II. Kor. 8. 24, prij'mkitietn das. 11. 16, paradiketiem (zeiget mir)
liuk. 20. 24, Linkfminkietiefi . . . linkfminkietifi SEE. 6; tarnaukiek o. S.83.
Ueber die Endungen -ma und -mo der I. Plur. ist o. SS. 196,
, 217 gesprochen, über die Endungen -to und -tie der II. Plur,
. S. 196. In] linkfminkielifi ist das ^e der Personalendung ^te
I geworden.
Besondere Beachtung verdient die auch Klein') bekannte III.
Imperat. buik. Vgl.:
hiUk Powilas angu Apollos^ buik Cephas angu /wietas, buik fziwata angu
'tiSf buik tai kos po akim ira angu kas bus Br. I. Kor. 8. 22, buik tai
Xfdis das. 14. 7, buik delei Tito Br. IL Kor. d. 23, buik ant fzemes alba
me Br. Koloss. 1. 20, buik karaliui Br. I. Petr. 2. 13, Pona» Diewaa
Ulm ßmogui lobi paßiczij , buik maß buik daug Br. P. II. 326.
Buik muss consequent auf einen vorauszusetzenden Infinitiv
iii oder *buy(t bezogen werden, dessen Basis in buitis^ nebuiie,
ni%8 , pribuitis und nepribuiiia (Nesselmann S. 334) wieder-
rt. — Neben buk und buik erscheint auch b'&k, IL PL bükiie
. S. 51.
^) Bewahrt ist es z. B. in augkite Br. II. Petr. 3. 18; in der revidirten
l von 1869 wird auch wurzelschliessendes k im Imperativ beibehalten,
B. in Idukk Hosea 12. 7. — Die Form Palengket s. o. S. 85; beachte
nedirpket o. S. 87.
*) Gram. p. 125 : ,,De tertia persona Imperativi — sc. des Verbs „sein" —
Dotandum est, quod sc. apud Litu. Scriptores triplex legatur. Aliis
est buk, quae a secundä sola pronunciatione distinguitur ; efiertur enim
i cum jota subscripto, aut affixo i ut buk q. buik vel buk, cum secunda
»liciter, ut scribitur, ita etiam efferatur. Aliis tebuk, aliis teeßie vel per
ti tejpe et i^ pro teeßi, teeß.
222 Zur Conjugation.
Die IL Plur. Imperat. eikszie (Schleicher Gram. S. 230) findet
sich schon SG. 68 (Eikfchte) i).
Die II. Sg. Imperat. wird in der älteren Sprache bisweilen
durch die IL Sg. Potent, vertreten und zwar kommt diess nicht
so selten vor, als es nach den Bemerkungen Schleichers Gram.
S. 230 scheinen mag. Ausser den von Schleicher gegebenen Be-
legen vgl. zunächst noch:
apreifchki Br. G. 78, apreifchk das. 68, Reifchk das. 41, apreifckk iemus
Tiejq karialiaus Br. I. Sam. 8. 9 «); Pdwizd (blicke) K. 211 ; Weyzd K. 130,
PdweyztT K. 22; agr^ kojas tawo nuog pikto EK. 17; Bei Pone atim nufti-
deghimq Br. IL Sam. 24. 10; Todelei dük (übergeschrieben: liep) tiktai Schul-
liniua apfergeii Br. Judith 7. 10; Intemp kilpinj Br. IL Eon. 13. 16; nükop
greäai Br. Luk. 19. 5*); Ifchrifch [paleifk] keturius Angelas Br. Apok. 9. li,
ne vfchrifchi Enohir. 40, iaticzui kulenezem ne vfchrifchi nafru SE. 86^); gelk
Br. G. 54, Enchir. 24, SE. 20, SG. 203, gielb Br. G. 23, SG. 43, 91; Lkw
dudi Br. P. 220, düdi das. IL 282, Enchir. 22, SE. 18, SG. 43, 75, 230, 233,
Dodi Br. P. 430 , Dudi Br. G. 16 , Diewe düdi tawa prowq karaliui Br. Pi.
72. 1, muftk dienilchkq duonq duodi mumus Br. Mat. 6. 11, Dong, mufy Äf-
nxfchkq, dodi mumm Br. Luk. 11. 3, Diewe dudi Br. Dan. 3. 9; atleid SE. 19,
SG. 91, Enchir. 23; newed SE. 20, SG. 91, Enchir. 2i:\ dud . . \ atleid . . .
ne toed Br. Eo. 27.
Die Endung dieser Potentialformen war früher -e ; dieser Aus-
laut ist erhalten in:
*gelbS : gialbjem duüd mäno Pone E. 97, Skubinkis^ prdßau, ißmOrauk
Pone I Oialbiem nuog pyktu pats fawo maione E. 62 ; *gailS : Paienk PonB
au/is tdwo I Izgirßc maldds tarna fdwo | Gaylies man^ wargftdnöio \ Ajiatf—
fta Junkiey Jan6io E. 72.
Die Endung -^* selbst beruht auf -« (= *-mV) das sich ix^
*gelbei : Gialbeim iß pyktibes K. 56 erhalten hat.
Die diesen Formen der II. Sg. Potent, entsprechenden der lL-3
Sg. Potent, finden sich in den Permissiven auf -e. Neben den let^
teren sind zu Verben auf -yii gehörige Permissive auf -at o. ^
209 nachgewiesen; auch sie haben imperativisch gebrauchte Fon^
men der II. Sg. neben sich. — Vgl.:
^) Vgl. noch die o. S. 78 nachgewiesenen Formen alftunket und jwy^^
kirn.
*) apreifchki (apreifchk) ^ Reifchk können jedoch aus apreikszki^
entstanden sein ; reikfch (zeige) SG. 52 ist imperativisch gebrauchte U.
Fut.
') liep, Intempf nukop haben möglicherweise auslautendes k verloren.
*) Ifchrifch und vfchrifchi können auch II. Sg. Fut. sein ; dafür h
ich auch (ne)uzrißi T. I. Eor. 9. 9 und {ne)uzmußi T. Mat. 5. 21 vgl. Ne
mußi . , . Ne pMengfi . . . Ne wogfi . , . Ne kalbefi T. Mat. 19. 18.
Zur Gonjugation. 223
O fehwiefihe pagarhxrda, papildai fehirdes dugna wiffa wiernmti tatßa Br.
a. 43; isch klausai LLD. I. 24. 22, Ifchklaufai tu mus mahnet Br. G. 62,
j^. 196; Pamidaray ir tu teyp mields Pone, o negink man plutelea meihs
wo ßwenioB KS. 61.
Zu diesen Formen gehört als I. Plur, Papraschatm LLD. L
3. 27, und als II. Plur. zinaü : Zinayt Chriflu äteiuß K. 223.
Partidpia.
Participium Praesentis Activi I.
Dass das a der thematischen Endung -ani zu o und u wer-
8n und sich mit dem folgenden n zu au verbinden kann, zeigte
ch o. SS. 45, 60, 61 {laikaucze, prdeionSiq, paßnmexlunozm).
►as Participium *^« (von etfi) ist o. S. 200 Anm. 2 erklärt; ich
ebe für dasselbe folgende Belege ^) :
ifchetdiemus ir ientiemus Br. Mos. I. 23. 18, Tu per mane ne eift, iei ne-
ort mane fu kallawiju prifch iawe entj das. IV. 20. 18, tris Wirai entis Die-
oop Br. I. Sam. 10. 3, encziy, (gen. pl.) Br. Jes. 30. 6, idant fentis regetyt
^chwi^b^ Br. Luk. 8. 16, karwelj . . . antencziq Br. Mat. 3, 16, ericiam K.
71, enczoia AM. 32. Vgl. Klein Gram. p. 123 : Participium Praesens M. ^Jc^
F. enti . . . Perf. ej^f ejuß.
Zu esmi wird in der älteren Sprache ausser esqs (aus ^'sqs?
vgl. 0. S. 199 Anm. 2 und: priqfanii amzina Diewa turcetu (prae-
lentem habeant deum aetemum) MT. 406) auch das Participium
s<fs gebildet (Schleicher Gram. S. 252), das mit ksl. «y, lat. (ab-)
^ns, skr. sani im Verlust des Anlauts übereinstimmt; vgl.:
ifchujydena ponas fzmoniy. piktenyh^ did^ fantze • . . dumaa fchirdies iy,
^tas fanczias (corrigirt in duma . . . ptkiq fancziq) Br. I. Mos. 6. 5, anü mane
\/zin8, mane Pona funti Br. Jer. 24. 7 , ßiti (ac. sg.) Br. Luk. 9. 18 , fqtin
*^8- v. 20, (Chrißus) nor fawa . . , zodi giwatas mufu ir ifchganima liniolu
nczu MT. XXIII.
Participium Praesentis Activi II.
In den Bretkenschen Texten (besonders in der Bibelüber-
^2ung) ist das a der Endung dieses Particips (-rfaiwo-) vor den
'senden m sehr oft zu o gedehnt (s. o. S. 59). Vgl.:
^dotnas Br. Ap6. 8. 3, waikfczodomaa das. 9. 28, iodomas Post. 624, ra-
^^99infi Diewu efsans Br. II. Thess. 2. 4, hitodoms Br. Mat. 21. 10, Mark.
' 34, Br. P. II. 90, nerafdoms Titaua Br. Kor. II. 2. 18, befigirdoms das.
Xl, pribudoms das. I. 5. 3, budomas das. II. 11. 9, ntfzinodoma Br. ApG.
^) Vgl. auch perenczey „übrig, noch übrig", eigentlich „darüber hinaus-
t^^nd" (Nesselmann S. 285) und atenczoj dSnoj „am folgenden Tage" (das.
X2).
224 Zur Conjugation.
5. 7, hilodoma das. 16. 17, 19. 15, Mergas prarakandomas das. 21. 9, Sitm-
nelios regedomos das. 28. 4, mokidoma Br, Tit. 2. 12, wadindoma Br. I. Petr.
3. 6, negaledoma Br. Mark. 1 . 30, gaudoma Br. Sirach 26. 15, turedomoa fawn
fudq Br. I. Tim. 5. 12, Pranefchdomi Br. ApG. 4. 2, atfakidomi das. v. 19,
miledomi Br. I. Joh. 3. 23, I. Petr. 1. 22, miledomi . . . fchikfehtedomi Bt. '
II. Tim. 3. 2, weifdedomi Br. ApG. 1. 11, Br. P. 413, pritcei/dedomi . . . r^
gedornt Br. Mal. 27. 54, regedomi das. 21. 15, 38, II. Makk. 3. 16, Joh. 2.23,
regiedomi das. 11. 31, bilodomi Br. Mark. 1. 27, 4. 41, ApG. 1. 6, 24, 9. 21,
Joh. 1. 25, 6. 52, 10. 41, 11. 31, Apok. 5. 12, Szmones ßebeios bilodomi Br,
Mat. 8. 27, 9. 33, noredomi Br. Mat. 12. 46 (das. v. 47 noredami), Mark. 3.
21, ApG. 5. 28, noredomi . . . i/chmanidomi Br. I. Tim. 1. 7, tnokidomi Bt, ]
Tob. 14. 11, makidomi drafei Wiefchpatija Br ApG. 14. 3, makindomiivL
15. 24, Tit. 1. 11, mokfdami ir fakidomi das. y. 35, fakidomi Br. Luk. 9. 86,
walgiti ne turedomi Br. Mat. 15. 32, neturedomi Br. I. Kor. 7. 29, turedmm
Br. I. Petr. 5. 5, turedomi Br. ApG. 2. 44 *), Jud. v. 19, II. Kor. 3. 12, i 1,
13, 7. 1, ßowedomi . . . turedomi Br. Apok. 7. 9, /towedomi Br. Mark. 3. 81,
neklau/inedomi [ne tirdinedomt] Br. I. Kor. 10. 25, i/cheidomi Br. Mat 27. 32»
praeidomi Br. Ps. 129. 8, bijodomies Br. Tob. 13. 5, II. Kön. 17. 32, w/iW—
jodomi Br. Philip. 1. 4, waikfchczadomi Br. Luk. 11, 44, waik/chczodomi Bc ^^
Jud. y. 16, tardomi Br. ApG. 14. 9, ßebedomies das. 3. 11, i/chdalidomi 6» -^
2. 45, lau/zidomi das. y. 46, ne kentedomi das. 7. 9, paftnikaudomi das. 13.2-^
prafsikieikdomi das. 23. 2 , fchaukdomi das. 25. 24 , imdomi das. 27. 33, ««— •
leifdomi das. 9. 25, «6 aplei/domi Br. Ebr. 10. 25, tikodomi ir ie/chkodoms^
Br. Luk. 11. 54, iefchkodomi Br. Joh. 5. 16, 6. 24, gundidomi das. 8. 6, jü —
kedomi Br. ApG. 19. 2, tikedotni das. 9. 26, Weish. 14. 29, netikedomi Bir
I. Petr. 2. 8, kUnodomi Br. Sirach 2. 9, ifidabodomi das. y. 10, megindm "
Br. Mark. 10. 2 , apgiedindomi Br. Ebr. 6. 6 , guldidomi das. y. 1 , gvdedm
Br. Jak. 4. 12, girdedomi Br. Weish. 11. 14, Mat 20. 30, rifchdomi das. 1
30, fededomi das. y. 48, parodidomi Br. Tit. 3. 2, neklaußdomi das. y. 3,
galedomi Br. Tim. II. 3. 7, ftakodomi tiefas das. I. 6. 5, fzinodomi Br. Pe
I. 1. 18, fzadedomi das. II. 2. 19, bukite ßip^'us ne/ikrutindomi, augdomi Bi
Kor. I. 15. 58, toalgidomi das. 8. 7, beßigirdomi das. II. 9. 4, garbindomi d
y. 13, budomi das. 10. 11, namie budomi alba kieliaudomi das. 5. 9, kielie n^ '^
domi Br. ApG. 8. 36, liudidomi Br. III. Joh. y. 3, kalbedomi Br. Ps. 17. IO3
Joh. 13. 3, Laikidomi Br. Mark. 7. 3, Ä:^aM/dom» Br. Luk. 11. 53, ius JfM^ —
cziop gieWedomi Br. Mat 10. 21, kariaudomi Br. Ebr. 12. 4, meljdomies B-mt.
Apok. 5. 14, ßiprindomi Br. Jak. 5. 8, ra/domi Br. Weish. 13. 6, daridma^^
das. 15. 13, mainidomi Br. Ps. 12. 3.
Als beachtenswerte Form ist ausserdem noch anzuführen ^0«*-
kadama (rufend) K. 97, dessen mittleres a zu beurteilen ist wie in
auffadawa 0. S. 208 *).
^) Dazu die Glosse laikidomi.
*) Formen wie fuiaugdams , ßaugdama u. s. w. s. o. S. 87.
Zur Conjugation. 225
Participium Fntnri Activi.
Erwähnung verdient nur, dass in der thematischen Endung
ses Particips vereinzelt a (aus ia) für e steht; vgl. z.B. giwen-
czius : kurio mes linkfininamies , mus pa io fchefchuliu gitoen'
\czius tarp Pagoniu Br. Jer. KU. 4. 20.
Participium Aoristi Activi.
Dass im Nom. Sg. Masc. früher (f an Stelle von ^ gestanden
b, geht daraus hervor, dass für dieses einmal u steht: ioiaus
iufis efl fu Angeln Br. Luk. 2. 13 ^) ; vgl. damit Siaghifi (eß)
j. 1. 8, 2. 1, 5. 12, worin e durch den Einfluss des ihm voran-
lenden j zu i geworden ist. — Dass ferner das dem suffixalen
BS Nom. Sg. Msc. und Ntr. und des Nom. Flur. Msc. entsprechende
1er übrigen Casus zunächst nicht aus i^ == ^ , sondern aus ü,
= 9, s. 0. S. 46) entstanden ist, beweisen die folgenden For-
n: ateiüfiam Br. P. 4, pawargüfiu (instr. sg.) das. 61, kelüfifi
i. IL 6, fweikinüft {linkfmai Jen eß ßoetkinüfi sc. Maria) SG. 2,
'luoßdmuy (Id wel giäray ddriSia Nuiämpuluoßdmuy *)) K. 241,
nirüfeis (Kaip ir kiii nefchweniieghi numirüfeis ßinareis jra
^temi Sicut alii non sancti mortua membra vocantur) MT. 194,
nczüßimp (in credentibus) das. 402, praßdeiofoijoi pafpaliioi
^u Vißlaiiai U^.
Den Nom. Sg. Msc. Part. Aor. ifchediens s. o. S. 89; den
u. Sg. Fem. pragaifchufchi s. o. S. 92.
Participium Praesentis Passivi.
Das thematische a der Praesensstämme ist vor dem suffixalen
u der Bretkenschen Bibelübersetzung häufig, in anderen Texten
-inzelt in o verwandelt (s. o. S. 59). Vgl.:
cekrutai . . . nefchomi ira Br. Jak. 3. 4, Mote netikinti pafchwenczoma ira
Kor. I. 7. 14 'j, kaip wedomi buwot das. 12. 2, Setomas ira pagiendam
t'igirt aus -domas) das. 15. 42, Seioma ira neczeßije ... seioma ira filpni-
das. V. 43, Seioma ira naturifchkas kunas das. v. 44, per/ekineiomi efme^
*Ui ejme aplaidzomi^ ap/piaudzomi efme das. II. 4. 9, toipsi Griekai ira at-
'Qmi Br. Mark. 3. 28, I/chmincze Namai ira pabtidawoiomi Br. Sprüche
^) ftaiußs steht für stäfas-si-si (mit Verdoppelung des reflexiven -si)
für stäjqsis-si ; *8täjqsis würde auf dem erweiterten Thema at^fc^i- be-
ix. Ich halte die-erstere Erklärung für die richtige, s. w. u.
^J Hier ist das Präfix nu durch den Dativ jäm von der zugehörigen
>alform getrennt.
^) pafchwenczoma ist mit später Tinte sehr roh in -ezema corrigirt,
16
226 Zur Conjugation.
24. 3, th^ ifchkankomos ira kamaros (corrigirt in: hur eit kamarosna) das.
27. 27 , Tarnas baroms fzodziu ne klaufa das. 29. 19 , furenkomas ira ir me-
toynna ing Vgni Br. Job. 15. 6, dowana per pitmigus gaunoma Br. ApCi. 8.20,
IVinfpaude bnica laitke Mießo minoma Br. Apok. 14. 20, pamufchomos aße-
ro8 Br. Zephan. 1. 8, knigos . . . fuwo liefzutoiu kalbomos ira Von*ede z. Je- |i((
8U8 Sirach, neißkalhomds dowdnas KM. 57, apJitKgoiomi efme Br. Ko. 20, hak
apgiedinomi efte Br. 1. Petr. 4. 1 4, kada ugnimi meginomi eße das. v. 12, fer
daug waryu per meginomi buwo Br. Kor. II. 8. 2, thie didzaußsi apgrafzimmi
ira das. I. 12. 23, ßrouJes eßni fkandinnoms Br. Ps. 69. 3, tureia Abrofii wa-
dinoma Bei Br. Bei z. Babel v. 2, Saulus kurjai taipaieg ir Powilaa wadm-
mas ira Br. ApG. 13. 9, nug kalno, kuris wadinomaa ira das. 1. 12, wa^-
noma das. v. 19, 3. 11 , ing Ulicz^ , kuri wadinoma ira tieß>ghi diK'i. % W ^
kurie Diewais tvadinomi ira Br. I. Kor. 8. 5, wadinnmi Br. I. Job. 3. 1, Tai^M-
ataijo ing mießa Samarios wadinoma Sichar Br. Job. 4. 5, wadinomi eaß^'^
KS. 284, kada wadinomns buwo Br. Ehr. 11. 8, tas bus wadinomas Didii^ic*
Mat. 5. 19j Vgnimi fudeginomi das. 13. 40, iaukinomi Br. Jak. 3. 7, Wartet "^
ulicziu ufzrakinomi ira Br. Pred. 12. 4, cze grajzei gitoenoma ira Br. Sirac
10. 2, dukte mdnä Junkiey nitog welnd eßi wärginomd Post. 224; •endlicli i
der Bibelübersetzung von 1734: Kad tarp taw^ , bille knrrvfe wietufe . .
randomi butu ar Wyr^s an Moterißke Br. V. Mos. 17. 2, Kad tarp tatt^
butu kas randomas das. 18. 10, Jeg kas butu randomas das. 22. 22.
Im Gegensatz zu wadinoma, wadinomas u. s. w. steht dL^^
Form wadinima (nom. sg.) Br. Mat. 27. 8, in der das zweite *
aus a oder o durch den assimilirenden Einfluss des vorhergehen»—'
den i entstanden ist, vgl. o. S. 69. — In affierawoghimi (donü t^ '^
affierai affierawoghimi buwo) Br. Ebr 9. 9 und apfaugojimi o. ^3*
62 ist das erste i durch die Einwirkung des vorhergehenden j ai^^-^
a umgewandelt. — In toadinmas (Kaip tas ira wadinmas ir kaC^J
ira wadinnams io Sunus) Br. Sprüche 30. 4 hat Synkope des des^^ ^
Praesensstamm vadina- auslautenden Vocales stattgefunden, vf — '^'
0. S. 66 f. ; vielleicht ist auch hegiedma ( Tatai tau pon hegiedi
ant cze fies) Br. G. 15 aus be-gedama verkürzt und von dem Pi
sensstamm geda- gebildet: da indessen das Praesens von ged^^^^
nach der bindevocallosen Conjugation gebildet w^erden kann, ^^o
darf die angeführte Form auch auf den Fräsensstanim ged- be^ <^
gen werden. — Die Form gimda?iäs s. o. S. 92.
Parti cipium Fnturi Passivi.
Das von Schleicher (Gram. S. 98) anerkannte, von KurscÄia^
(Gram. § 1089) angezweifelte Particip Fut. Pas auf 'sima-si-sema'^ ^))
^) Nach Mielcke Anfangsgründe S. 80 war es schon im Anfange diew«
Jahrhunderts „fast gar nicht im Gebrauch".
Zur ConjngatioB. 227
b mir nur an zwei Stellen der litauischen Uebersetzung der Mar-
irita theologica begegnet: apie nekurius zmo?ies ticzoms prazudi'
^U8 (de quibusdam hominibus necessario dainnandis) 327; wiffus
fehganifemus (omnes salvandos) 349.
Participinm Praeteriti Passiv!.
Hier sind nur die, durch Assimilation von ^ an m entstan-
5ne Form atimmas (tada tas dengalas huiu aiimmas) Br. U. Kor.
16 und die o. S. 88 nachgewiesenen Formen aptmptas, prympta,
fAßumpti, sowie ufzupecziia o. S. 91 anzuführen.
Andere participiale Bildungen.
Das participiale Suffix -mana- = skr. -mäna-, zend. -mana-
fnna-), gr. -fisvo-, lat. -mino- (für -meno- L. Meyer Beitr. I. 148),
eiiss. -mana^, -mna-, sl. -meno- ^) ist auch im Lit. einmal nach-
^weisen, in dem Part. Aor. Med. ifchdrodimans : pikiai dariau
efco nekalia kraughi ifchdrodimans Br. P. 375 (Mat. 27 4).
Bildungen wie dlkans, pleszünas, begünas, lebünas u. s. w. habe
li o. S. 60 Anm. 1 für participiale erklärt. Zur Unterstützung
eser Ansicht sei hier noch angeführt, dass begünas einmal mit
^na reflexiven -si verbunden ist: ghis iüs wadin ba-\gunai8i Br.
II. 57 ; bagunaisi steht für begunais-si, über a für e s. o. S. 54.
Oerandia.
Die litauischen Gerundien sind nichts anderes als participiale
>rmen mit abgeworfener Casusendung *); dass je verschiedene
^sus in ihnen zusammengeflossen sind, wird sich w. u. zeigen.
er ist zunächst nur zu bemerken, dass den heutigen Gerundien
^sprechende Formen schon in den älteren Texten nachzuweisen
id, vgl. u. a. iatai per praraka Efaiofchu bufent buwa pranefch*
"^^ns Br. P. 57, Ißwifi griuwant neprietelus fawo K. 80, Diewa
^o [ake efani Tewu T. Joh. 5. 18. Das vor dem refleviven -«»»)
d vereinzelt auch sonst *) im Auslaute der Gerundia stehende -i
^) In dem Namenwort stamenu (Miklosich Die Bildung d. slav. Perso-
^»xamen, Denkschriften d. Wiener Akad. X. 314).
*) Stark verkürzte participiale Formen s. o. S. 70 f.
^) Vgl. Schleicher Gram. S. 341, tarn rq.danti8 Br. Sprüche 3. 25.
"•) Vgl. hhti Schleicher Leseb. S. 86 Z. 24 , idänt idmuy atenti ir tufkid-
'^ iuoiaits idmuy atddritu Post. III. 148.
228 Zar Conjugation.
resultirt aus dem zur Erweiterung der consonantisch endigenden
Participstämme verwanten Element -ta.
Ferner ist zu erwähnen, dass esant, das Gerundium zu esmi
im Altlit. bisweilen sein auslautendes -t eingebüsst hat ^) , vgl. :
mes tikeiomies ghi ia effa , kuri Diewas muczitu Br. P. 417 (Jes.
53. 4), fchitus ßodzius kalbelus efa ape Krißu mokina Schwentts^
Powilas das. 11. 8, ghis neiik cztßa alba gera giwenima Dieu7€^
dowana cefa das. 361.
Neben dem Gerundium esant erscheint in altlit. Texten aucti
das Gerundium sani, das unmittelbar zu dem o. nachgewiesene
Participium *sqs gehört. Vgl. : Mokin ßmones per waikeli fcFd
Diewui fant fuderintas Br. P. 92, Penkis laut klaufimus pig
Tur ßinat wiernas ßmogus SG. 119, Anis faka nq fant tikra das-
225, Dowidas . . ludij'e, Chrißu garbe ir fchlowe fanii apkarunm^
tvota , , , ir wifs padüta fant po io koiomis MT. 53. Für sar^ ^
findet sich in ü^ faniz (d. i. fand).
Das zu dem Participium *^s gehörige Gerundium eni ist scIkp
S. 227 Anm. 4 belegt, vgl. noch: L^dai bus ant Girrios fzemin£
ent Br. Jes. 32. 19 und Kitta giefme gullu ent SG. 184.
lufiuiti?.
Der Infinitiv endigt in den modernen Mundarten des nördlicl
preuss. Litauens und Saniogiziens vor dem Reflexivum -si auf -^
(Kurschat Gram. § 1157); ebenso bisweilen in älteren Texten. VgL—
dzaugiies Br. Job. 5. 35, atfiginiies Br. Richter 2. 14, nefchdinii^'
Br. U. Makk. 9. 8, ßoiieß PM. 4, keltiefe SG. 54, nufidütieß M'
143 , daboties das. 102 , Jei tureczoß giriieß SEE. 40 , elgtieß ^-
fproxjcawoiiefi LIjD. IL 39. 19, nebiaiesy das. I. 15. 29. — Da^
in diesen Formen nicht eine, durch den Antritt des Reflexivun»-
bewirkte, „Steigerung" des -i der Infinitivendung zu -e stattgefucP-"^
den hat, geht daraus hervor, dass sich in einigen Gegenden d
Endung -t'e auch in nicht-reflexiven Infinitiven zeigt (Kurse
Gram. § 166, Schleicher Gram. S. 314, W. Miller KBeitr. 8. löf >
Unzweifelhaft ist -i'e eine altertümlichere Form der Infinitivenduci.^
'ti; -te entspricht genau der ksl Infinitivendung -tf und ist DC».i*
dieser auf eine Grundform -iiai (daraus lit. -tei , -t'e, sl. -iiji
-tijii -ti vgl. Leskien Die Declination im Slav.-Lit. und Germ. S*
') Umgekehrt ist es einmal mit zwei t geschrieben: Juprata ant to, ta- M.^
tai Pono Szodf efantt Br. Sachar. 11. 11. #i<
Zur CoBJugatioB. 229
1 ) , den Dativ eines Stammes auf -ii (Schleicher Compend.^ S.
$9j zurückzuführen.
Neben den Infinitiven auf -ti und -te findet sich auch ein In-
nitiv auf -/0 in den bekannten Wendungen degie dega, krisle kriio
. s. yj. (vgl. Schleicher Gram. S. 313 i)). Schleicher trennt die
InduDgen -te und -/« von einander und erkennt in der Form auf
ö einen Instrumental desselben Abstractums auf -rf, von dem die
ifiüitive auf -ie , -ii gebildet sind. Ich kann mich nicht dazu
itsc Inliessen , dieser Ansicht Schleichers zu folgen, glaube viel-
shr, dass auch der Infinitiv auf -te ein alter Dativ sei und führe
> "wie -ie ('ii)t auf -Hai, -iei zurück: aus -fei konnte sowol -te,
durch Schwund dßs auslautenden i te entstehen. Frei-
"wäre die Identificirung der Infinitivendungen -te und -te {-tt)
icS^lich, wenn JoUy mit Recht behauptet hätte, dass der Ge-
-K3I1 der Infinitive auf -fe — Jolly schreibt sonderbar genug
sich „keinenfalls aus dem Dativ erklären lasse" (Gesch. d.
. 179). Ich finde dass diess sehr wöl möglich ist, sobald
jene Infinitive final fasst. Degte dega bedeutet dann ur-
glich „es brennt um zu brennen", plaukte plaüke „er schwamm
schwimmen"; damit soll gesagt sein, dass es nicht brannte,
u erlöschen, sondern um weiter zu brennen, dass einer nicht
^nim, um zu einem gewissen Zeitpunkt mit schwimmen auf-
en, sondern um nach dem Eintreten desselben weiter zu
mmen, oder, dass es in einem fort brannte, dass jemand in
fort schwamm. Ist diess richtig, so würde die in Rede.ste-
^ syntaktische Fügung — die Verbindung einer Verbalform
^em zugehörigen Infinitiv auf -te — ursprünglich dazu gedient
n, die Wiederholung einer Handlung zu bezeichnen. Wieder-
:iig und Intensivität einer Handlung aber werden nicht selten
Ti dieselbe lautliche Form bezeichnet, und so kann es nicht
der nehmen, wenn jene Verbindung schon früh zum Ausdruck
Intensivität der Handlung diente, oder dass — wie Schleicher
t — die Form auf -ie vor das Verbum gestellt wurde, um sei-
'^ BegrijBf zu steigern. — Uebrigens mag bei degU dega u.s.w. an
homerischen Wendungen ßri Y^iev, ßav ^* l'^ievat erinnert werden,
^) Aus der älteren Sprache vgl.: ne/chte negaleia panefchti Br. II. Chron.
^5, Ir fchauke JRatump Galgaly kaip girdete (übergeschrieben : iog tikrai)
'^«law Br. Ezech. 10. 13, Mea ne girdete ne girdeiom Br. ApG. 19. 2, ra-
•«« prirakin MT. XVI.
230 Zur CoDJugation.
in denen auch eine finite Yerbalform mit dem Infinitiv eines be-
grifflich verwanten Verbs verbunden ist.
Ob in den altlitauischen Infinitiven bute Br. Ezech. 45. 13,
giedaie LLD. I. 19. 7 und iaußie {ieng afch tawa falduma tikrw
galleczio iaußie) SG. 94 das Infinitivsuffix -te oder -ie enthalten
sei, lässt sich nicht genau bestimmen; wahrscheinlich aber sind
sie mit -Ve gebildet.
Schon früh erscheinen Infinitive, deren auslautender Vocal
apokopirt ist, vgl. irubii Br. Mat. 6. 2 und düi o. S. 70. — Den
Infinitiv atimpii s. o. S. 88.
Sapiuam.
Das Supinum erscheint in den älteren Texten häufig; es lau-
tet meist auf -tu , aber auch auf -^if (so regelmässig in der Bret-
kenschen Bibelübersetzung) und bisweilen auf -tun aus, vgl. z.B.
Nueya klauftunfe Br. I. Mos. 25. 22, paßilikiunfe Br. ApG. Ü.
43. — Einmal hat es die Endung -iü: Afch ateijau . . . wadiniA
Br. P. 158; entweder liegt hier ein Druckfehler vor, oder das -ä
ist aus den o. S. 216 besprochenen Imperativischen Formen 2^X1^
'tu eingedrungen.
Reflexi?am (flediuni).
Reflexive Verbalformen sind schon wiederholt und an verschi-^
denen Stellen angeführt und besprochen (vgl. besonders o. S. 16^^
Nur weniges ist hier noch zu erwähnen.
Bei zusammengesetzten Verben wird in der älteren Spracl^-
wie in der späteren, das reflexive -st in der Regel zwischen Pr
fix und Verbum geschoben ^). Ausnahmen von dieser Regel si
jedenfalls nur sehr vereinzelt; die einzigen, welche ich notirthal^
sind pagefis (tawes) Br. I. Sam. 20. 18, pälinkfmintis Post. 76 u
pareiiis Br. I. Chron. 16. 13 (vgl. Kurschat Gram. § 1143). Oe^^
ters erhalten zusammengesetzte Verba das reflexive -si (-se s. ^^
S. 165) zweimal, einmal zwischen Präfix und Verbum und einm^
*) Dass -81 hier bisweilen zu -» verkürzt wird , zeigte sich o. S. ^ '
Man beachte auch , dass das zwischen Präfix und Verbum stehende -si z. '^
weilen durch die enklit. Partikel -gi von den letzteren getrennt wird: JVtX^
gibnatis K. 79, Suiigiprafk Post. 8. — Wie -si (und -»u*, -ti) ist übrigf^'«^
auch müms zwischen Präfix und Verbum eingeschaltet, vgl. ^^pamümsdek hi*^
uns für padilk mimis^'' Klein Comp. S. 107 und Pamumfdek o Pone J^u 8G.
Zar Conjugation. 231
am Ende des letzteren (vgl. Eurschat a. a. 0. § 1142), vgl.: Ateik
fupsiregetunfe fu manimi Br. IL Kön. 14. 8, Pafsikakdinkefi Br.
II. Kor. 12. 9, pafsilikkos Br. Jes. 37. 37, apfiwilkais Psal. 104. 2,
Todelei fufsieios Br. I. Makk. 4. 37, prißweriuns Br. G. 123, Pri-
ßwerfkiie apßkrikfchtindamies Br. P. 95, nufidüßis MT. 409, nop-
ßbufts K. 39, apßigifaugokis Post. 529, paßzißüß (ich bekenne mich)
MT. 286, vgl. Ne zin kurßdeßifi K. 117. Vereinzelt sind reflexive
Verbalformen pleonastisch mit dem Pronomen reflexivum verbun-
den, vgl.: Kaczei pats ßiwe law padücziaus Br. Tob. 9. 2, Rachel
dpwerkte waykus fawo ir ne daw^ faw^ paiinkfminiis Post. 76,
patfai ßiwe ufch mane ifsidawes MT. 67. Ebenso vereinzelt ist
andrerseits sav^ allein zur Bildung einer reflexiven Verbalform
verwant: dawe pats fawe SEE. 52, teip Unkfmin ßiwe wargufu
Schwenlas Jobas Br. P. II. 40, idant . . . ßiwe paklußiumis da-
ritu Ui.
Reflexive Verbalsubstantive (auf -i-ma-s) finden sich nicht nur
bei Szyrwid (Schleicher Gram. S. 234), sondern auch sonst: Jo
paßt fzemtnime Sudas ira ißchkeltas Br. ApG. 8. 33, nufiminimu
das. 9. 6, nüßletms SG. 157. Sehr beachtenswert ist die von
Schleicher a. a. 0. angeführte Form voloimasis (das sich wälzen);
öan erwartet statt ihrer mloimasi == völiojhnas-si und muss, um
^8 auslautende -s erklärlich zu finden, annehmen, dass es aus -si
'''kürzt, dass also in voloimasis dem Verbalsubstantiv das reflexive
' zweimal hinzugefügt sei. Ist diese Erklärung richtig, so findet
^h. cJas in linksminqsis (Schleicher Gram. S. 233) und meldzqsis
^^schat Gram. § 1149) vor dem reflexiven -«(t) „eingeschobene"
^i^ie ausreichende Erklärung (vgl. auch ßaiußs ^) o. S. 225
^■^. 1). — Beachtung verdient noch, dass im Nom. Sg. Msc. Part.
^^s. Act. IL der thematische Vocal beim Antritt des reflexiven
^U d (in Coadjuthen zu o) gedehnt wird »), also sükdamäsi
'^<^<imosi) für sükdamas-si (Kurschat Gr. §§ 1149, 1166). Of-
^oa.r ist diese Dehnung als „Ersatzdehnung" aufzufassen: dem
^^Igten ursprünglich zwei Consonanten und es war dadurch po-
'^^xislang, später schwand einer jener Consonanten, {das a aber
^) Neben y?ötw/w vg\. ßaienfi Wiriaufiu kunigu Br. Ebr. 6. 20, Ir ghis
^^ai nueia Br. Mark. 10. 1.
^) In melfdamae (u/z mits m.) Br. Rom. 8. 34 (für melfdams-se \g\./chil'
^^niafi Br. Mark. 14. 54 , ßodamaß MT. 63) dagegen ist dieser Vocal ein-
^^Usst. Ebenso in rodidamßs T. II. Thess. 2. 4, in dem das reflexive -«»
^^^er doppelt angefügt ist (= rodydams-si-si).
232
Zur CoDJugation.
bewahrte auch nach dem Schwunde desselben seine Länge, die
nunmehr als natürliche Länge erschien. Ist diess richtig , so er-
gibt sich, dass die Abneigung der litauischen Sprache gegen Dop-
pelconsonanten sich erst relativ spät entwickelt hat, und dass der
Litauer früher sehr wol z. B. doppeltes s aussprechen konnte.
Der reflexive Nom. Plur. Masc. Part. Praes. Act. IL, der nach.
Kurschat Gr. § 1149 nur „ein Notbehelf und beim Volke wenig
im Gebrauch ist" findet sich bei Schleicher Leseb. S. 173 Z. 4v-
u. : bijödamesi (mit e für e)\ er ist in der älteren Sprache häufige
vgl. u. a. iartdamefi SEE. 27, iikiedamiefi Enchir. 43, Jus dziaug-
damies (das i in der Endung ist durchgestrichen) wandeni femft^
Br. Jes. 12. 3, didei procewodamies das. 1. 14, hei guldamies be^
keldamies Br. Jer. KU. 3. 63, ftebedomies Br. ApG. 3. 11, melfdo —
mies Br. Apok. 5. 14, kloniodämies . . . iuokddmies K. 150, Da —
bodamies . . . gindames Br. G. 78 ^).
Dass die Bemerkung Schleichers Gr. S. 232, für das reflexive
'si stehe im Auslaut stets -ä, für die ältere Sprache — und zui
Teil auch für die neuere — nicht zutrifft , beweisen schon die o
angeführten Formen; zum Ueberfluss vgl. noch: Schiiie Szmont
artinafe manenfp Br. Mat. 15. 8, linkfminkietieß SEE. 6, idan -<
. . . fchwenßufi SE. 74. Die Verkürzung von -si (-se) zu -« ha- t
indessen schon sehr früh stattgefunden , vgl. u. a. faugotuns Bi
Ezech. 3. 18, fergefios Br. Ps. 39 2, prafchoiies Br. P. IL 103.
Endlich mag erwähnt werden, dass das Verbum tirti einmi
und zwar in der Bedeutung „forschen" reflexiv gebraucht ist;
tireß ant kurio ir kakio czieß> fzenkliniu Dwaßa Br. I. Petr. 1. 1
*) Vgl. noch die zugehörigen Nomin. Sg. Fem, fkubindamofe (annaf ~k,
begä) Br. IL Sam. 4. 4 und elgdamofe (Tikufi Mote palinkfmin fawa TF^-rq
ir i/chmintingai fti iu elgdamofe atwefin io fchirdi) Br. Sirach 26. 16.
SyQtaktisches. 233
Syntaktisches. ^)
Namens.
Der Dualis ist schon in den älteren Texten bisweilen durch
i Pluralis vertreten, vgl. leida ios wyra ir moteri Br. 1. Mos.
26, anis ahudu thienai prißeke ira das. 21. 31, abidioi Marczios
, Ruth 1. 7, Schute ira du Oietaus medei Br. Apok. 11. 4*).
Sehr interessant ist die Redensart fawi dient ( Acc. Dual.) „sein
i:) Leben lang"; sie erscheint an drei Stellen der Bretkenschen
3el: Ghißai fawi dieni nepamele griekus IL Kön. 15. 18, Sawi
'^t ghis tamfumoij walge ir didzome rupeßije ir liggoije ir
utke VjceA, 5. 16, idani anis manens bioiunfe fatoi dieni, idani
2U8 ir in waikamus po iu ger huiu Jer. 32. 39. Sie erhält ihre
klärung durch die Annahme, dass der Dualis von denä früher
ebenso wie ved. dhani (Dual, von ähan Tag) — „Tag und Nacht"
lautete; wurde er im Accusativ (d'eni) adverbialisch gebraucht,
konnten aus „bei Tag und Nacht" sehr leicht die Bedeutungen
imer", „das Leben lang" hervorgehen.
Constructiones xorra avveaiv finden sich schon in der älteren
Äche, vgl. Erfchkeiei ^) Lihano ßunte Cedrop Libane bilodams
II. Chron. 25. 18, Idant iu ß* waikais iawa perfzegnoghimq
^^'reiumbit Br. Tob. 6. 23, Tikiek ing Wiefchpaii Jeßi, tada
^ namais tawo büßt ißhganiti Br. ApG. 16. 31, Salomonas
* Firnis (für gentim) paßidare ßt Pharao Br. I. Kön. 3. 1*). —
^) Mehreres hierher gehörige kam o. bei der Besprechung der Zahlwör-
Sur Sprache; es mapf genügen, darauf im allgemeinen hinzuweisen.
^) Vgl. u. a. ä' . , , ydtam ndsatyd sajöshäh RV. 1. 118. 11, 6vo J' dv€Q(i
KQiaroc . . . awtvriv II. Y. 158.
^) Erfchkeiei (= erszkeczei) bedeutet hier sirgulär „Dornstrauch", nicht,
gewöhnlich, „Dornen".
"•) Vgl. hierzu Dräger Hist. Syntax d. lat. Sprache I. 155 f., Kühner
f. Gram. II. 52. Vielleicht ist zu den obigen Sätzen auch prifiekimm(f
^gad(p padaret (mit welcher Vätern du hast Eid und Bund aufgerichtet)
^. 203 Anm. 1 zu stellen, die Construction wäre freilich sehr kühn. —
^en von Schleicher Gram. S. 256 (vgl. Kurschat Gr. § 1349) angeführten
^.düngen wie katräs hüsü mdno melas vgl. Vend. 13. 41 (W.) katärö zi
^ vehrkaydo jäthwo-tarö anhen (welcher von den beiden Wölfen ist tot-
^gender, Spiegel Ab. Gram. S. 267); die von Justi Handb. S. 44 vorge-
^gene Aenderung von anhen in anhat ist also unnötig.
234 Syntaktisches.
Eine constructio ad sensum liegt auch vor in: Idant wifsa mö-
gt fchkoghi gimjne amßinülu fmertimi korofemi . . . butu i/cIUaikiia
(Ut totum genus humanuni aeterna morte puniendum . . . conser-
varetur) MT. 31.
In: idant tu . , , Le^dus padaritumbei ligu pcelumis Br. Jes.
41. 15 steht das Adj. im Singular, das zugehörige Substantiv im
Plural (auf dass du die Hügel machest zu etwas der Spreu glei-
chem).
Gfnus.
Das Adjectivum scheint mit seinem Substantivum nicht immer
im Geschlecht übereinzustimmen, vgl. wifos zmones K. 98, Szmo-
nes . . . giwenanczes Br. Judith 1. 6 (das. 4. 7 wifsi Szmones^ vgl.
0. S. 155 und Schleicher Gram. S. 258, Kurschat Gram. § 594),
Diewas didefms ira nei wifsi Deiwes Br. IL Chron. 2. 5, iog . . .
pagonis turreiu perfzegnotas buti Br. Sirach 44. 22. Die Nicht-
übereinstimmung ist jedoch in diesen und anderen Fällen wol nur
scheinbar; denn da die grammatischen Geschlechter in der lit
Sprache nicht scharf geschieden sind, da viele Wörter teils allge-
mein (o. S. 94 flf.), teils wenigstens dialektisch (Schleicher zu Do-
nal. S. 338) im Genus schwanken, so können in den angeführten
Sätzen imönes, deives , pagonys sehr wol als Masculina aufgefasst
werden, und so darf man auch aus: karfchiu vgnimi Br. G. 44,
Del gilaus peklas vgnies (wegen des tiefen Höllenfeuers) das. ein
Masculinum ugnis und aus: namelei prifch karfchtas pietus Br.
Sirach 34. 20 ein Femininum petus erschliessen. Auch der Satz:
Juda nefchwenlu padara Schwefitibe Pono Br. Maleachi 2. 11 be-
weist nicht, dass das Genus des Adjectivs von dem des zu ihm
gehörigen Substantivs verschieden sein darf, denn einerseits kann
{ne')fchwentu Instr. Sg. Fem. sein (vgl. did£iu o. S. 3), andrerseits
kann nefchwentu substantivisch aufgefasst werden : Juda macht die
Heiligkeit des Herrn zu etwas unheiligem. Dagegen erscheint eine
wirkliche Vertauschung des Femininums mit dem Masculinum in
dem Satz: Diews tüdivi (sc. toblyczi) man dawe V. Mos. 10. 4 in
der Bibelübersetzung von 1734 (tödwi fürte'dwi); das Neutrum ist
durch das Masculinum ersetzt in : ius affieraiooiet, kas plefchiaf
lüfza ir fergqs ira Br. Maleachi 1. 13. Eine gleichmässige Ver-
tretung des Masculinums durch das Femininum und des Dualis
durch den Pluralis findet sich in: kurei Szemei dwi daüi ira,
thiemus ifchpuftitiema buti Br. Sachar. 13. 8.
SyntakÜBches. 235
Ein im Anfange eines Satzes stehendes, fragendes oder hin-
weisendes Pronomen ist häufig sehr frei gebraucht: Kos do geri-
bes Chrißaus jra wadinamas Priwatiwa MT. 66 , Kas do nauda
jra ifch to maxlo apie Diewa das. 19, Tafsai ira Macis Diewo
dideia Br. ApG. 8. 10, fchitai ira mana mielaa Sunus SEE. 22,
er fchitai ne didi da labai brangus daiktai ira Br. P. 135.
Ein auf Masculinum und Femininum bezogenes Adjectiv steht
nicht nur dann im Masculinum, wenn jene durch „und" verbun-
den sind ^) (Schleicher Gram. S. 259), vgl. Dowidas ne dawe nei
toira nei Moteri giwus ing Gath aieiti Br. I. Sam. 27. 11.
Artikel.
Dass der Gebrauch von iäs^ iä als bestimmter Artikel fehler-
haft und aus dem Deutschen eingedrungen sei, wie Schleicher
Gram. S. 260 meint, glaube ich nicht, weil die besten Quellen
denselben kennen und weil in der älteren Sprache iäa^ tä einige-
mal als articulus postpositivus verwant ist *): ifch to dirwa ta
wadinima ira Krauiu dirwa Br. Mat. 27. 8 (1869: Tod^l ta dirwä
praminta yrä kraüjo-dirwä), Szodis tas te ßowi macnas („das Wort
steh fest**) Br. G. 32, Nuäiqfk . . . greitdy Awineli iq, kurfäy iuri
dpwießpdtaut toifq &iamq Post. 31. Dieser Gebrauch kann nicht
aus dem Deutschen stammen und darum darf auch die Verwen-
dung des genannten Pronomens als präpositiver, bestimmter Arti-
kel als etwas echt Litauisches betrachtet werden.
Adjectl?aiii.
An manchen Stellen, an denen nach dem Gebrauche der spä-
teren Sprache ein Adjectiv, bez. Particip in der unbestimmten Form
stehen müste, hat die ältere Sprache demselben die bestimmte Form
gegeben :
Piktoia Dwafse Br. I. Sam. 16. 14, 15 (1734 und 1869: pikta dwafe), m
necziftc^fU dafsilüeiens Maifq fchy, daiktu wiena dafsiliUtyk^ hau huty, netzißi
Br. Haggai 2. 14 (1734 und 1869: koks neczyftas), piktoia akia pawjd Br.
*) Dafür vj?l. u. a. O Siratq, [pruftanfes Szmones] ir kit€t8 Szmones . . .
ir ifchlikvßus Uemefnikus nutcede Nehufar Adan Hoitmanas apkaltus Br. Jer.
52. 16.
«) Vgl. priimu sedmt tq chlUö chvalq vuzdavü pr^lomi Mark. 8. 6 cod.
Zogr. (8. jedoch Miklosich Altsl. Formenlehre S. 90 8. d. Stelle) und «n.
konungr sjd, d 6Ü (Cleasby-Vigfusson Icel.-Engl. Dict. s. v. sd).
236 Syntaktisches.
Sirach 31. 14 (1734: ne wierna akis, 1869: newiema akis), ifchnefchs numt-
rufighi SEE. 121 (einen Toten), laupfisin Giefme linkftnqda K. 111 (mit ei- _-j^
nem frohen Lied).
Umgekehrt zeigen die älteren Texte ein Adjectiv zuweilen in
der unbestimmten Form, das in der späteren Sprache die bestimmte Ir^
Form erhalten würde: I "^
pirma diena Br. I. Mos. 1.5, antra diena das. v. 8 , treczia diena das. I ^
V. 13 (ebenso 1734, dagegen 1869: pirmoji diena, antroji diena, treczoji J ^i
diena), hrolifchka Meile Br. Rom. 12. 10 (ebenso 1734, dagegen 1869: Bro
lißkoji meile), mieliaußn das. 16.5 (auch in 1734 unbestiramt, dagegen 1869: Mj^^
mieliaafyi\ tu iaucziui kulencztam burnos ne vfzrifchk Br. I. Kor. 9. 9 (1734:
jauczui kuUinczam nafrü ne uzrißk, 1869: jauczui külianczamjara nafrus ne m^ygf^
uzrißk), Ne tm-edami hurßßea fu neicaißngais darhais tamßhiy, Br. Ephes. 5.
11 (1734: fu newaifingais tamfybes darbais, 1869: fu newaifingaifeis tamfy*
bes darbais).
Dieses Schwanken im Gebrauche der bestimmten und unbe-
stimmten Adjectiva ^) lehrt, dass die Regeln für denselben sich er&
im Sonderleben der litauischen Sprache herausgebildet haben um
dass die Bildung der bestimmten Adjectivdeclination nur in ihrei
Anfängen aus der lettoslavischen Spracheinheit stammt *). D
die Verbindung des Adjectivs mit dem es bestimmenden Pronomecr-^tt
in der älteren Sprache nur locker war, wurde o. S. 156 hervo:
gehoben, wo auch schon bemerkt wurde, dass ein bei einem V
cativ stehendes Adjectiv die bestimmte Form anzunehmen
(ebenso im Lettischen s. Bielenstein IL 10 und Altslavischen, vg "^S'*
z.B. Matth. (ed.Miklosich) 25. 21: dobryj rabe blagyj i vertnjjl fi)*
Aus der neueren Sprache brauchen hierfür keine Belege gegebe ^^3^
zu werden, aus der älteren vgl. u. a. : tu prakeikiafsis Szmogopm^^'^
Br. IL Makk. 7. 9, Piktaßis tarne Br. Mat. 18. 32, Gieraßs »^ ^
wierna fis Tarne das. 25. 21, geraßs Miflre Br. Mark. 10. 1*^^ ^>
Mifirai gerafis Br. Luk. 18. 18, Teifufis Tiewe Br. Joh. 17. 2&'^5,
Tarne piktafis T. Mat. 25. 26. Ausnahmen von der Regel 8in^==^^
u. a. : geraa Miflre Br. Mat. 19. 16, mielos Pone o. S. 149.
*) Vgl. dazu o. S. 157 Anm. 1 und: kaip ifchrinktinei Dietoo^ fehwe— ^'
tieij ir milimi Br. Koloss. 3. 12 (1734 u. 1869: kaip ißrinktieji Diewo, ßwe*^^'*
teji ir mylimieji).
*) Vgl. auch die o. S. 225 angeführte Form Nuidwpuluoßdmui/, in d^^/
wenn meine Erklärung derselben richtig, das Pronomen vor dem durch ^*
zu bestimmenden Worte steht. — Beiläufig sei bemerkt, dass bisweilen aucÄ
Substantive durch das Pronomen ßs bestimmt werden , z. B. padefajf T. !•
Thess. 3. 2.
Syntaktisches. 237
Wie im Lateinischen und Griechischen — in media urbe,
mmus mons, fiiiar] ij vrjaoQy ij v^aog iaxdrt] — so können auch
i Litauischen Ortsadjective mit Substantiven verbunden werden,
a einen bestimmten Teil der letzteren zu bezeichnen: toiduioie
aßniczote (mitten in der Kirche) Br. P. 11. 337 , idant ghis pa-
irkitu wqndeniie galeghi pirßtq fdwq Post. 473 (vgl. „Lexikali-
ihes" 8. V. galias).
Bezüglich des Gebrauchs des Comparativs und des Superlativs
dnügen einige kurze Bemerkungen.
Einmal ist der Comparativ durch den Superlativ vertreten:
^irefnis tur iarnauli maufzaufiam Br. Rom. 9. 12; diess kann
icht auffallen, da Comparativ und Superlativ sich formell sehr
ihe liegen, s. o. S. 109. Umgekehrt erscheint auch der Gompa-
tiv an Stelle des Superlativs : fu wirefneis Kaplanu Br. Luk. 22.
(1869: fu wyriäufeifeis kun^gäis). Besonders häufig — wie im
ttischen und Slavischen — wird der Superlativ durch die be-
aamte Form des Comparativs vertreten, so u. a.: Didefmßs Br.
t. 23. 11, Aas ira didefnifU Dangaus Karali fioia das. 18. 1,
^fneie dalis ne fzinoio Br. ApG. 19. 32, iarp fawa Auk fehle f-
«V Br. Hiob 25. 2; man beachte auch das noch in der moder-
L Sprache häufige tyyresnysis : iefchkaia wirefnieghi Kaplanu Br.
c. 22. 2. — Der Superlativ kann auch durch den Comparativ mit
gesetztem visu (Gen. PI. von visas) ausgedrückt werden: kuri
toißu ifchrinklefne Sekta Br. ApG. 26. 5, ihie Sanarei kuno
'ira wißu reikmefiingefni Br. I. Kor. 12. 22, Wiffu didepnis ir
i^cniaufts daikis ira Br. P. 71. In: Weifdeket, Kurfai wifm
iriufis ir mandagepnis ira Br. II. Kön. 10. 3 gehört wifsu zw.
ttjufts und zu mandagefnis; man erkennt hier wieder deutlich
frühere Bedeutungsgleichheit der Formen des Comparativs und
Superlativs.
Vereinzelt ist der Superlativ durch die Verbindung von visu
' dem Positiv ausgedrückt: Didieghi ne efte wifsu Ifchmanantis
»«rgeschrieben: mintingefni) Br. Hiob 32. 9, vgl. Kurschat Gram.
>52.
Oebranch der Casus.
Nominativ.
Zu värdas tritt, wenn es mit vadinii, praminii verbunden
, der NBme mit welchem benannt wird, in den Nomina-
288 Syntaktisches.
trr ^). Vgl.: io toarda wadinfi Jefus Br. Mat. 1. 21, ir pawadino
toardq jo Jefus T. Mat. 1. 25, wadinna [^pramine] tu wardq
Szmogüi Bn L Mos, 5. 2, Wardu Jezus ghi wadinß K. 123, her-
nelis praminias efti xoardu Jefus SEE. 20. Später kann in sol-
chen Verbindungen der Name in den Instrumental gesetzt werden,
z. B. 1869 Mat. 1. 21 : pram^fi j\ toardü Jezumi (vgl. dazu Schlei-
cher Gram. S. 270, Kurschat Gram. § 1418). — Gleich hier mag
bemerkt werden, dass vadinii, bei dem der Name, bez. Titel meist
im Instrumental, seltener im Nominativ steht *), denselben in der
älteren Sprache zuweilen im Accusativ zu sich nimmt, vgl. wadinna
Tamfybe Nakli (corrigirt aus Nakiis) Br. I. Mos. 1. 5, Wadinna
tvnrtybe Dangu das. v. 8 ^).
Nesselmann verbindet (Wbch. S. 528) den Imperativ $zhtik
mit dem Dativ, dagegen Br. Baruch 6. 72 Schlowek Szmagut
ieifus.
Vocativ.
Für einen einem Vocativ folgenden Vocativ kann der Nomi-
nativ eintreten (vgl. Benfey Ueber d. Entstehung d. indogerm.Vo-
cativs S. 30): dabokes tu Name Iprael ir priimk aufimis tu Na-
mas karaliaus Br. Hosea 5. 1, Ach Brolau . . . ach Schlechiiczius
Bx. Jer. 22. 18 *).
Aceusativ.
Bei negativen Verben steht zuweilen statt des Genitivs der
Accusativ : Ghifsai fawi dient nepamete griekus Br. II. Kön. 15. 18,
mui neapleisk LLD. I. 25. 9 , tenewadinq jus T. Mat. 23. 10 '^j.
*) Vgl. sskr. Sdvitrityeva ndmdsydgcakriih^ an. mey . . . hetu Erna Bigsm.
89 (vgl. Bugges Bemerkung z. d. Stelle), mhd. daz wir in hiezen ä^c Walt-
her 11. 11, vgl. Kühner Ausf. Gram. II. 40.
*j Vgl. dazu wadinno jj JSzumi 1734 Mat. 1. 25, tvadino jf JizuB
1869 ib.
») Vgl. tdm duhkhalahdhikdm \ ndmnd cakdra (PW. 4. 112) got. Daveiä
ina franjan haitip Luk. 20. 44, an. hörfi svartan hetu pr<Bl Rigsm. 7, gr. of
BqmHqscüv xaX^ovai d-eol, av&Q(g <f^ re navteg | Alyattäv .
*) Job. 20. 28 bat 1869: Mäm WUßpatie, ir mäns Diewe^ dagegen Br.:
Mano Wiefchpatis ir mano Diewas, Hier ist indessen Vertretung des Voca-
tivs durcb den Nominativ nicht anzunehmen , da aucb die Septuaginta und
dife Valgatft an dieser Stelle den Nominativ zeigen.
*) Vgl. Scbleicber Gram. S. 27ö und 1869 I. Kor. 9. 9: nc^ftri^ ne (drißk.
Syntaktisches. 239
Vereinzelt steht der Accus, auch statt des Genit partit., so: tüis
k(i8 turreia fparnus Br. I. Mos. 7. 15.
Die Wendung: Keturius fchimius olekiu ilgumq Br; IL Kön.
14. 13 zeigt, dass früher im Litauischen, wie im Griechischen, die
deutschen Massbestimmungen „lang, hoch^ u. s. w. durch den Ac-
cus, der entsprechenden Substantive ersetzt werden konnten.
Vereinzelt sind Verbalnomina auf -ima-s verbal construirt (vgl.
Jelly Gesch. d. Infinitivs S. 93 ff.) und regieren den Aceusativ:
ani ifchkalbeghima paßepiini Chrifiaus Br. Koloss. 4. 3, ant ifch-
foengima i(f wiffa EE. 4.
Accusativi exclamationis (vgl. Miklosich Vgl. Gr. IV. 392) sind
mehrfach nachzuweisen : Ay Bud(f fiio Ciefo : mores hujus tem-
peris . . . Ak mane^ Biednn me miserum Sappuhn-Schultze
Compend. S. 94, Ach mane gimufi, iog manu Szmontu . . . ifbA^
puftighimq reged turiu Br. Makk. I. 2. 7, Bei ifch tiefos dide
Piktenibe^ iaiai teipo aiimii das. IL 3. 12 (hier gewissermassen
eine Verbindung des accus, exclam. und des inf. exclam.).
Die Verbindung von sluzyti mit dem Accusat. s. o. S. 123
Anm. 2. Ueber den Accus, c. infin. s. w. u. ^)
Instrumental.
Der Instrumental wird nicht nur in Wendungen wie mergä
ilgais plaukais (Schleicher Gram. S. 269) sociativ gebraucht, vgl.
karaUus Eglone wifau fawa kariu Br. Jos. 10. 5.
Der temporale und locative Gebrauch des Instrumentalis *) fin-
det sich schon in den älteren Texten (vgl. dazu Hübschmann Z.
Casuslehre S. 254 Anm., Miklosich a. a. 0. IV. 683 ff.), so: Sab^
*) Zu beachten sind noch die Bemerkungen Kleine Gram. p. 157: Re-
quirunt et Neutra — sc. verba — qtiaedam Accusativos, sed vel ab iis de-
dactos vel cognatae significationis , ut: miegmi gera miega dormio bonum
Bomnum, eimi gera kela eo bonam viam. Quae tarnen etiam Ablativo casu
qoandoque ponuntur, ut: geru^ teifu kein eiti bona, justa via ambulare; und
Compend. p. 108 : Das Verbum gelhnxi oder gelbu ich helfe hat einen Aecu-
eativum, aber pagelbmi wird mit dem Dativo construieret, als Mattb. 27 Jw
hittiefns pagilhefa o faw^ negal gelheti,
^) Local sind auch die adverbiellen Instrumentale pämaria , pdkraticzu
Xk. s. w. (Schleicher Gram. S. 295), pastraipomia^ pabuczeis (pahuteia Br. Tim.
I. 5. 13, II. 3. 6), pakampeis von Höhle zu Höhle (praware Szmones Ifrael,
iog tureia pafsiflepti pakampeis kaip hagunai ßr. I. Makk. 1. 56) , pakrumets
„um die Büsche^^ (von Busch zu Busch: Noter es i/chpefchdatca pakrumets Br.
Hiob 80. 4).
240 Syntakti8che8.
bathoie ir fchweniomis dtenomis Rr. Nehem. 10. 31, noka tos keliti
Beihoronop Br. Josua 10. 10, anis bega delei waiku Ifraelo hM
Bei Horonop das. v. 11, Tadda nueia Salomonas ing Ezeon, Geher
ir ing Eloih krafchtais Juriu Szemeie Edomea Br. IL Chron. 8. 11-
Der locale Gebrauch ist hier aber in sofern freier, als in der späterea
Sprache, als der Instrumental nicht nur ein „entlang** bezeichnet^
sondern auch ein „wo?** beantwortet: Jofua atliefe dwilika akmemp
widumi Jordano Br. Jos. 4. 9, flaweia tcidumi Jordano das. v. 10-
Einmal, dicht neben den zuletzt angeführten Stellen, steht der In—
Strumen tal sogar auf die Frage „woher?**: nefche dioilika akmm^
ifch widumi Jordano Br. Jos. 4. 8 (vgl. ex Tcovcocpiv Od. 24. 83).
In dem zuletzt angeführten Satz ist der Instrumental gewiß—
sermassen Vertreter des Genitivs (bez. Ablat.); ebenso an zwei
Stellen , an denen nach einem Comparativ das Verglichene im In-
strumental steht (vgl. Delbrück Ablativ Localis Instrumentalis S.
19): A ius io daugefneis eße ieis Br. Luk. 12. 24, Kitiada def-
dawa lieppna wandenije didziaus ugne Br. Weish. 16. 19.
Wie im Sanskrit bei hilga, sadrc, sadrga, samänä u. a., so
kann im Lit. bei lygus der verglichene Gegenstand im Instrumen-
tal stehen : idant tu kalnus fukuliumbei ir fumulditumbei ir L^us
padariiumbei ligu pcelumis Br. Jes. 41. 15, ne iurrim iarii Deiwiße
lige efantzq aukßnais, ßdrabinais, akmenu balwonais Br. ApG. 17. 29.
Der prädicative Gebrauch des Instrumental (Schleicher Gram.
S. 270, Kurschat Gr. § 1329a, Miklosich Vgl. Gr. IV. 726, Smith
De locis qu. IL 21 flf., ders. Gram. d. poln. Spr.* 168 flf.) ist in
der älteren Sprache überaus häufig, u. a. vgl.:
hurte wirai Mokintoieis huwo Br. Apü. 15. 22 (1734: kurrie wyrai mo«
k^tojei buwo, 1869 : kuriüdu wyru mokitojni buwo), mano mokintmets eße Br.
Job. 13. 35 (1734: numanys, jus mano mokitineis efant', 1869: numanys, jus
mäno mokitinius efant), ius Diewaü eße das. 10. 34 (1734: jus efte diew«,
1869: jus efte diewäi), niekada newieno tarnais w« huwom das. 8. 33 (1784:
bernais nebuwome, 1869: bernäi ne büwome), tas ira tarnu grieko das. v.34
(1734: tas grieko bernas, 1869: tas grieko bernas), Mißrat fzinnom, iog Mo-
kitoiu nuy Diewo ataijai das. 3. 2 (1734 : Mokitojau, zinnome, taw§ ik Diewo
atejui^ Mokitoji, 1869: Mokitojau, mes zinome, taw§ efanti iß Diewo atejuA
Mokitoji), iu Lohis bus appkfchimu Br. Zepban. 1. 13 (1734 und 1869: j«
turtas bus ißp]eßti,s] , fchita teßow perjkirimu tarp wandenu Br. I. Mos. 1. 6
(1734 und 1869: ta t' effie perf kyiimas) , yjloeW iam ir io ßinui Tarnais Bt.
II. Chron. 36. 20 (1734 und 1869: jie paftojo jo ir jo funü tarnai), pqfake,,*
daugia iy, apkaltais nuweßus Br. I. Makk. ö. 26 (1734 und 1869: praneße...
kad daug apkaltinay ef^ ßalin wefti), ^ch tjmi durimis awtumpi EE. ßO
(1734 und 1869: Aß efmi anga), ans mussu tetvu staia LLD. I. 32. 3.
Syntaktisches. 241
Es fehlt indessen auch nicht an Fällen, in denen der Nomi-
V an Stelle des prädicativen Instrumentalis steht: Schiteipo fe^
Salomo7ias ant kreflo Pono karaliumi fawa Tietoo Dotoido
oie ir ßoiosi palaimingas Br. I. Chron. 30. 23, Burna kekfches
gillus dübe Br, Sprüche 22. 14, regiu iog tu Prarakas eßi Br.
.4. 19, Weczeria Wiefchpaties wlofnai ir iikrai jra Sacra-
ias AM. 3.
Eigentümlich steht der Instrumental an der Stelle : darem tawe
fu Br. G. 44 (wir haben dich erzürnt, wörtlich: wir machten
i mit Zorn).
Der Instrumental ist nicht selten für den Dativ eingetreten,
•
•
efch nariu malonus huti piktenibemis ir Grtekamus Br. Ebr. 8. 12, ßnfzija
vemia iu Br. Ps. 106. 36, affieraxooia Deiwemis das. v. 88, ape kurus efch
s per Mofefchyk kalbetau Br. Jos. 20. 2, idant tiketfJt M^lais Br. II. Thess.
l , prißos i/chwedantziamus Dwafiemus ir pamakflais WeUny, Br. I. Tim.
, ikki io plaukams paaugiis ikki Erelio plugjhu (übergeschrieben mia) Br.
.4. 30 , Noreia ghiffai iamis fchitu prifakimu kaip Liekarßwa kake pa-
ti Br. P. 220 , ßwiefibe . . . duodama ißminti präßokdmis (sc. zmonemis)
92, Diewe Buk mieladirdingds mumis grießniemus EM. 75, ligus eßni uZ'
liemus Zmonemis^ ziatnen ir außiemus ^) K. 76, mieldßirdingu \ Eßi favoo-
zmonemis \ Iß to pdrodes but teyßngu \ Ifrdelaus giminemis K. 82, Tokio
mkay fuliys tietnus \ Zmoiiemis dnt ziames zocniemus K. 93, pinigamis KS.
tomis das. 235, bagatu Br. 6. 123.
Wie hier der Instrumental für den Dativ eingetreten ist *),
nso vertritt zuweilen der Dativ den Instrumental s. w. u. ; den
iass zu diesem Wechsel beider Casus gab die Verkürzung der
iung des Dat. Sg. der -a-Stämme -ui zu -u (s. o. SS. 65, 128 ^)) :
rdurch fielen in sehr vielen Fällen der Dativ und der Instru-
ntal Sg. der -a-Declination lautlich zusammen und diess hatte
urgemäss die Folge, dass die ursprünglich scharfen Grenzen
sehen Instrumental und Dativ etwas verwischt wurden, dass der
trumental in weiterem Umfang dativisch gebraucht und dass
i auch umgekehrt der Dativ instrumentalisch verwendet wurde.
Ueber den absoluten Instrumental s. w. u.
*) Lies: iraußiemus = j-raustlhnus,
*) Vgl. auch o. SS. 128, 151 und ußdeia tamu krifzu Br. Luk. 23. 26,
umu am besten als Instrumental (Analogiebildung : tamu: tdmui= tamu:
4i) aufgefasst wird.
*) Vgl. noch : Ponu Diewui Br. Ka. 4, Maießatu Br. G. 63, kunigaikfch-
: tnilietoiu das. 64.
17
242 Syntaktisckes.
Dativ.
Das Adjectivum vertas ist einmal mit dem Dative verbunden
(vgl. Miklosich Vgl. Gram. IV. 598 b): ne werti eßi kentijimai
ßio czefo anai ateifenczei garbei T. Rom. 8. 18.
Einmal (K. 142: apfkqzdami) ist apskifsii mit dem Dative
(sudzioms) verbunden ; zur Angabe der Person , bei welcher die
Klage anhängig gemacht wird, dient sonst pre c. genit. — In:
wlofnafiis deitoifchkofes naiuras, . . . kurios zmogifchkaiei naiurai
. . . ing eßi MT. 52 steht bei *fhuii der Dativ.
Bisweilen vertritt der Dativ den Instrumental (s. o.):
tu fu manimif Tarnu tawam, Dereiei Ponuie Br. I. Sam. 20. 8, nieko ne
tureia darba fu Szmoniemus Br. Richter 18. 17, fu Szmoniemua das. vv. 20,
28, Esra 9. 14, Mano Meile teflow fu iumia wifsiemus Br. I. Kor. 16. 24,
Malane miifu Pona Jefaua Chriftaua teflaw fu tums wifsiemus Br. Rom. 18.
24, fu iumis wifsiemus (am Rande wifsais) Br. Philip. 4. 23, fu tumis wifsit-
mus Br. II. These. 3. 16 (das. v. 18 ist wifsiemus in wifsais corrigirt), tamtn
nujfißebedami Br. P. 102 (oder ist tamu Instrumental?}.
Auf dieser Verwechslung des Instrumentals mit dem Dativ be-
ruht wol auch der Dativ der räumlichen Ausdehnung (Geitler lit.
Stud. S. 61). — üeber den Dativ c. infin. und den absoluten Da-
tiv s. w. u.
Genitiv.
Einmal steht nach einem Comparativ der Genitiv (s. o. S. 240
und Miklosich a. a. 0. S. 459): gali numaniii ne fant daugiefne
tikiai (dieses Wort ist erst später eingefugt) dwiliko dienu Br. Ap6.
24 11.
Bei eiii scheint einmal das Ziel, auf welches die Bewegung
gerichtet ist, im Genitiv zu stehen i): Me^s eydam namelum tcift
'Gatawikimeß K. 236. Da indessen ein Genit. Plur. auf -m aus-
serdem nicht mit Sicherheit nachzuweisen ist (vgl. o. S. 92), so
wird namelum besser als aus namelump entstanden betrachtet.
Bei iszeüi steht der Genitiv: buwau . . . didzem warge^ Tha
tag eßni ifcheiens, Tu gelbeiei mane, Diewe Br. G. 113 („dass ich
daraus gegangen").
Der Genitiv dient zur Bezeichnung des Urhebers, so in dem
*) So u. a. im Germanischen (got. gaggida landis Luk. 19. 12, an. Oengn
peir fagra Freyju tüna |)rymskv. 3, vgl. Lünings Anmerkung z. d. Stelle und
zu Rigsm. 2) und Altbaktrischen (nrcaranam uriithmyanam ava-ja^äi Vend.
19. 18 (W), vgl. Hübschmann Z. Casuslehre S. 276).
Syntaktisches. 243
Satze: Tügi neprifsigaudinkite Hifkioa Br. IL Chron. 32. 15, und
ganz gewöhnlich beim Passivum (Schleicher Gram. SS. 273, 319,
Geitler Lit. Stud. S. 61). Schon früh wird hier der Genitiv (von
Personen) durch per c. accus. (Schleicher Gr. S. 283) vertreten:
Per Miptra [Mißro] ir Aufkalio ifchprowitus Br. Jer. 10. 9.
Dass die ältere Sprache sich nicht immer an die Regel bez.
des Gebrauches des Genitivs bei negativen Verben bindet, zeigte
sich schon o. S. 238. Hier vgl. noch: nefa nera fchwiefihe iamij'e
Br. Joh. 11. 10, Ne iurrek dweiopq fwara Maifze Br. V. Mos.
25. 13.
Locativ.
Der Locativ steht in der älteren Sprache bisweilen auf die
Frage „wohin ?" : Kas düß Ifchmintt paflapiije Br. Hiob 38. 36,
Poiam pareija kofznas namie Br. Jud. 16. 25; auch iawi in: Ka-
rdlus idwas eü iatoi Geitler Lit. Stud. S. 15 Z. 19 wird am besten
als Locativ gefasst.
In : kumofu ftotoedami Br. P. 146, neiur kumüfa ßoweti Enchir.
I entspricht der Locat. kumofu (kumüfa) dem heutigen f kümus,
f* kumäs.
In : Tewuie pridüdamas Jra fuiwerimas (tribuitur Patri Crea-
io) MT. 77 ist der Locativ dativisch gebraucht.
€lebra«ch der Präpositionen und Postpositionen.
1) Präpositionen.
ad c. genit. Potam eü Wandiniop Enfemes ir ifcheit ad fchuU
lines Rogel Br. Jos. 15. 7. Vgl. o. S. 88.
änt, altertümlichere Form anta (vgl. dazu o. S. 57 Anm. 4):
ney qn(d dqngaus, 7iey qni ziämes Post. 263, anta muffu EE. 89,
Nüg nu ikki anta amßa Br. G. 100, vgl. LLD. IL XXVI. Mit
folgendem io (Gen. Sg. von iäs) verschmilzt änt bisweilen zu anto ^):
anis anto negaleia yamui atfakati EE. 115 (Luk. 14. 6), A kas
tada ifch Zokana? Anto afaja diel ghrieka das. 106 (Gal. 3. 19),
anto pafdulo Geitler Lit. Stud. S. 16 Z. 32. — änt regiert (wie
got. and) in der älteren Sprache — auch noch im Memeler Dia-
^) Bisweilen getrennt an to (LLD. IL XXVI Anm.); ebenso steht an
mann^ (das.) für änt man^s und beweist nichts für eine Präposition <iii, die
ich ans diesen Fügungen früher vorschnell gefolgert habe.
17*
244 Syntaktisches.
lekt , vgl. die von Geitler a. a. 0. S. 20 mitgeteilte Erzählung — -
zuweilen den Accusativ:
ant Afsariq» funu Ohed ateija Dwafse ßr. II. Chron. 15. 1 , tohe Ital
aukfchcziaufxoio fudumata ira ant mana Wiefchpati karaliy, Br. Dan. 4. 21
ateija ant ligus Laukua Hazar Br. I. Makk. 11. 67 (das. v. 68: eija Pagom
prifch ghi ant Liga Lauku)^ Bfch ies ant gerriaufe Ganikla toefsiu Br. Ezech—
34. 14, Kyrie ant Gawienan SG. 47, qnt tq fmärkiu /entenciq Post. 19.
An den folgenden Stellen:
ant tq (weiter) EE. 44, ant tq wiffa das. 59, ant yüju pawadtnimOf
kuriq pawadinti efte das. 114, mea efma ant fchq fwieta das. 83, idant ..
gdtäwitu/i qnt ataghimq Post. 21 , ant fudq (zum Gericht) K. 119, ant man
K. 26
kann man nicht entscheiden , ob äni mit dem Genitiv , oder de
Accusativ verbunden sei, da ic^, kuriq, fchq, ataghimq, fudq, man
sowol Genitiv, wie Accusativ sein können (o. SS. 129, 161, 168).
In dem o. angeführten Nüg nu ikki ania amßa sind die Prä— —
Positionen iki und ant nach dem Vorbilde des deutschen „bis in^^*
verbunden, vgl. iki päs und iki presz bei Schleicher Gr. S. 287.
ape hat vereinzelt den Genitiv bei sich: Giefmes ape pahUt^^
SG. 103, Giefmes ape apieißnimo das. 105, ape . . . Baßnicziu U ^^.
del. In delei griefchna ßmogu SG. 33 regirt d&l den Acc
sativ. Ebenso höchst wahrscheinlich in : del pabaydimq Post. 1
del iaw^ das. 17, del änq näudq das. 27, diel tq EE. 123.
do zu (ahd. zuo o. S. 48); diese Präposition findet sich, sovi^ssl
mir bekannt ist, in der heutigen Sprache nicht mehr. Vgl.:
mumus do to SEE. 203, Kas mums da io T. Mat. 27. 4, Bo tnte^
nieks do' 16 Enchir. 46, SE. 42, kas tau do io EE. 17, SEE. 1
18 , Jai noreczia , idant ghis ailiktu , net ätayczia , o kas iäm
to Post. III. 19 (Joh. 21. 22); vgl. Käs mums ik to KS. 255, Aa»
tau top das. 269.
iki wird in der älteren Sprache nicht nur mit dem Geniti
sondern auch mit dem Dativ verbunden (Schleicher Gr. S. 287) ^
ikki fchei dienai Br. Baruch 1. 13, I. Mos. 47. 26, 48. 15, ik
tukßantei giminei Br. I. Chron. 17. 15, ikki neateiusei ifchganfti\
gai dienai Br. Maleachi 4. 5, ikki pereiußam czießc Br. Dan. 2.
Ausserdem regirt iki den Accusativ (Schleicher Gr. S. 279 Anm. 1
ikki wienoliktq mcetq Karaliaus Zedekia Br. Jer. 52. 5, und d^^
Locativ: iki galie MT. 120, 484, ik galig K. 18. Ob in: bui^^
*) So selten auch noch in der heutigen Sprache (Kurschat Gram. § lü^),
vgl. iki tai dienai 1869 III. Mos. 8. 33. f ^
Syntaktisches. 245
y ik frnerli Heroda Post. 77 fmerii Accus, oder Locat. sei, ist
it zu entscheiden.
Zu einem von iki abhängigen Genitiv kann pleonastisch die
Position 'pi treten: ikki Rubefzop Br. Josua 19. 12. — Ein-
ist „bis in" sehr auflfallend durch net ingi übersetzt: TafpaU
at paimtas net ingi irecze dangu SEE. 41 (II. Kor. 12. 2).
iii-g> vgl- iß^g 0. S. 57. In der Redensart ing värdq : angu
rgeschrieben : aba) ing kurio Wardq ius iatai padarei Br.
. 4. 7, eit ing wdrdq Wiefzpaties Geitler Lit. Stud. S. 15
6 — steht ing c. accus, auf die Frage „wo?", vgl. Schleicher
S. 282, Kurschat Gr. § 1445.
Einmal ist ing mit dem Locativ verbunden : pafsilika waikelis
s ing Jerufaleme Br. Luk. 2. 43.
n a gegen (bei Zahlbestimmungen ; ksl. nä) : kurz efch dewinis
efis po fawa Schirdes nefchoiau ir kaip (übergeschrieben: na)
mcetus [zindziau Br. II. Makk. 7. 28, fchitai efch na du pa-
fcziu malkos furinkau Br. I. Kön. 17. 12, na defchimti kariu
Nehem. 4. 12, na (corrigirt aus no) du kariu das. 13. 20.
pirm, ältere Form pirmo o. S. 71.
pö. In dem o. (unter na-) angeführten kuri efch dewinis Me-
po fawa Schirdes nefchoiau regiert po in der Bedeutung „un-
den Genitiv. In Po fmeriij (nach dem Tode) K. 230 ist
iij wahrscheinlich Dativ.
Sehr auffallend sind die Wendungen : eme alwienas pa grafchei
. 39, Br. P. 230, gawa alwiemas pa grafchei Br. P. 230, koß-
ghis po grafchei düft das. 235. Wahrscheinlich sind pa {po)
bhei zu einem Worte zu verbinden, das als Adverb aufgefasst
len müste, vgl. pastraipomis , pabuczeis u. s. w. o. S. 239
. 2.
pre'g. In butumbim prieg tawe Br. G. 16 kann tawe Accus.
; da pr'eg sonst aber nie mit dem Accus, construirt wird , so
ichtet man iawe besser als Genitiv.
pre'sz (prisz) regiert zweimal den Genitiv: prifch kampo ir
chtos Wcefzes Br. Nehem. 3. 25, nei priefch Diewo prifakimo
tumbei Br. Tob. 4. 6; prifakimo könnte freilich auch Accus.
(0. S. 123).
pro scheint in: Ineikiie pro jo ivariüffu diekawoghimu Psal.
4 mit dem Locativ construirt zu sein; indessen man wird
len müssen: wartüf fu diekawoghimu.
246 Syntaktisches.
sü ältere Formen «a (= sq): fa Diewu MT. 69, 99 und d
(aus 8(f) : wifsas karis fü io Br. IL Sara. 3. 23.
tärp (vgl. 0. S. 71 f., die Form tarpo auch MT. 18) regirt
den Accusativ in : ios paniekindams ne bucziau paftatens tarp mana
Schunis awiu Br. Hiob 30. 1. Darauf hin darf auch faw^ (fawe)
in tarp fawe Br. Luk. 24. 14, terpei fawe das. v. 15, tarpu faw^
Post. 327 für Accusat. gehalten werden.
ni (uzu), Nebenform aßu (vgl. o. S. 44 Anm. 1): iatai im-
ket aßu ßenkla EE. 9. Einmal bedeutet üz, mit dem Genitiv ver-
bunden, „vor" (zeitlich): uß keturu nedeliu Br. P. 61; ob in:
Buwo vzu cziefd Herodd . . . dfierownikas nekurfay Post. HI. 52
(Luk. 1. 5) cziefd Accusat. oder Genit. sei, ist nicht zu entschei-
den : sehr beachtenswei*t ist nur, dass üz an dieser Stelle „um, zu"
(zeitlich) bedeutet.
Der Locat. Sg. bilaie ist einmal präpositionell c. genit. ge-
braucht: iumus düia ira bilaie Chrißaus Br. Philipp. 1. 29.
In gedruckten Texten sind Praepositionen bisweilen mit den
von ihnen abhängigen Wörtern verbunden (z. B. padeschines LLD.
I. 11. 30, pasmertes das. 12. 11)^), und diese Verbindungen schei-
nen durch pO'\defchine8 (zur Rechten) Br. Ka. 20 eine Bestätigung
zu finden. Da Bindestriche jedoch mehrfach falsch gesetzt sind
(so: ant Sabbathu ir Nauiyr- \ menu Br. II. Chron. 2. 4, Salomo-
nui buwa keturi iukfchiantis Wefzimmu arklei [wefzamitr- \ arkliu]
das. 9. 25) und da in den Drucken die Wörter oft ganz willkür-
lich zerrissen und vereinigt sind (so : irgarbinii LLD. I. 5. 34, Ir-
malanes das. 11. 7, teneapsun kin das. 9. .29, ta ipir das. 7. 4,
ischwiaas schir des das. 13. 35 u. a.) — so ist auf jene Verbindun-
gen nichts zu geben, und man kann aus ihnen nicht mit Sicher-
heit schliessen, dass schon in der älteren Sprache, wie in der heu-
tigen bisweilen, Praepositionen proklitisch werden und sich mit den
von ihnen abhängigen Casus zu einem Wortcomplex verbinden
konnten.
Von den Präpositionen sind mehrere Präfixe nicht zu trennen,
über die deshalb hier gleich das nötigste bemerkt werden mag.
ab- von gleicher Bedeutung mit a/>-, s. o. S. 87 f.
ad- identisch mit der Präposition ad s. o. Vgl.: adßoia KS.
') In den Willen tschen Texten ist ebenso die Conjunction o mit dem
ihr folgenden Worte zuweilen verbunden : akaczei . . atacziau . . aleip En-
chir 5 u. ö.
Syntaktisches. 247
teneadbai Br. III. Mos. 13. 36, adbulai Br. Luk. 9. 62, adwedet
IS. 23. 14, adaritu EE. 181 (für ad-d*^), adgrißa , . adgrifchiu
18. 109. In den zuletzt angeführten Formen könnte d vor der
Igenden Media aus t entstanden sein.
ant- erscheint einmal als Präfix: karweli nufsileidencze ir ant
anlenczta Br. Mat. 3. 16. Vgl. anizengti Nesselmann Wbch. S.
19 und Schleicher Leseb. S. 32 N.
ap- ist einmal durch die vollere Form ape vertreten: äpeczt-
iti (Nom. Plur.) KS. 195.
ar-, als Präposition im Litauischen nicht erhalten (lett. ar,
•euss. er): Ir iaip tüiaus linxfmai arfigulk Enchir. 37, Armink
;edenke) K. 23; in ahens {elwienas o. S. 56) und alvaras (Gott.
. Anz. 1875 S. 1143) ist ar- in aA- verwandelt.
at-; dafür erscheint zweimal ata-- (Nesselmann S. 11, vgl. o.
55): atawerta (geöffnet) MT. 381, atiatrauke Br. Jer. KU. 2. 8,
id einmal atü- (=£ ato- Schleicher Z. Donal. S. 334): aüMus
r. P. 216.
da- findet sich, ausser in den von Schleicher Gr. S. 141 au-
fführten Verben, in daßwefli bezeugen (Lex.), dawefti (anführen,
tiren) AM. 24 i) ; in doboiieß MT. 24, doboiafi o. S. 47 hat sich
e ältere Form dd-- (vgl. die Präposition do erhalten). In darba^
imu (observatione) MT. 34 steht fehlerhaft dar- für da-,
\- erscheint bisweilen als tw- z. B. ineit T. Mat. 23. 13, vor
stbialen als im- z. B. impultu EE. 115 (o. S. 77).
nu- wird häufig durch nü- (no-) vertreten: nomirusioiu LLD.
12, 9, nüfidüßiß das. IL 36. 17, nümires . . . nüßenge . . . wä-
trußu das. 37. 2, 3 u. ö. (vgl. lett. nü-); mehrmals steht na-
.. i. nd-, vgl. preuss. nddewisin, nadruwtsnan) für nu-: nafßitk^
wimi Psal. 9. 11, Suwerfk gtdrds dumds mani ndgriuwußam K.
J, Jeßi naplakdineio Br. Mat. 27. 26, Tu neprietelus ndrdm-
fiay 2) ( Nuog manqs atwaykiey K. 33.
pe- findet sich einmal: Dowidas pekwiete gh}, idant ghis po
akim walgiiu Br. II Sam. 11. 13; oh pe (etwa durch Assimi-
tion) für pa- steht, oder der Postposition 'pe = -pi entspricht,
age ich nicht zu entscheiden.
*) Vgl. Klein Gram. p. 170: Da significat perfectionem ejus rei, quam
•men seu verbum intendit, ut: dakep^ perfecte assatus, wol ausgebraten,
fwera adaequat libram, es wieget zu, daraßau compleo paginam scribendo,
dirhu laborem periicio, dafikläufu diligenter interrogo, ut intelligam.
*) Im Druck steht ndrämoinay.
248 Syntaktisches.
SU- ist mehrmals durch aa- (d. i. scf') vertreten: fafukiuh,
IL Mos. 26. 1, famufchat Br. Jes. 3. 15, be , . . faligimima (n
exaequatione) MT. 52; die Form «<j s. o. S. 56.
Für u:^- (uzu-) steht einmal azu^ : ßabu aßumufchUu £E. 28^
Bisweilen sind Präüxe von den zu ihnen gehörigen Verbalfor —
men getrennt (so z. B. iß dotas LLD. I. 13. 24, isoh rtjschiid&.^
14. 15, ijngi statiias das. 15. 25), und man ist nicht berechtigt,« ^A^»
diess für fehlerhaft zu erklären. Die Verbindung der Präfixe imt;Ä"i it
den Verbalformen ist im Litauischen überhaupt sehr locker;
Umstand, dass jene von diesen durch die Negation und die enkli
tische Partikel gi getrennt werden können, lässt die Zeit, in dei
die Präfixe noch als selbständige Wörter gebraucht wurden, ganzs^^z
deutlich erkennen, und dass diese Zeit nicht bereits abgeschlossen«:::«' n
war, als man begann, die litauische Sprache schriftlich zu fixireiie
lehrt der Vergleich von L Mos. 4. 26: iü cziefu pradeia faky
ape warda pono in der Bretkenschen Bibelübersetzung mit:
czes pradpjo apfakyti wardc^ Pono in der revidirten Bibel voi
1869 (vgl. auch Nuiämpuluoßdmuy o. S. 225 Anm. 2). Diese Er
wägungen werden durch die Verbindungen ie-\iurreia Br. L S
13. 22 und ifch'\ceija das. 23 nicht widerlegt: dieselben beweiseKrsn
höchstens, dass zu Bretkens Zeit Präfix und Verbum bereits eiie
mit einander verbunden werden konnten.
2) Postpositio^ien.
-drilei (rfryfct.^) c. genit. „wegen": kodrüei (weshalb) EE. 6!
111, SEE. 180, Br. P. U. 30 u. ö., Todrilei (deshalb) Enchk. 41
48, 53, 55, EE. 9, SE. 42, Br. P. 49, todril Enchir. 41, SE. 3^
Todrjl Br. P. 86. ^
-dryn (Nesselmann S. 156) ist — abgesehen von den Verbii
düngen kodryn, todryn — in der älteren Sprache einmal adverbial-^
gebraucht: Kodel nefang iäs Miefida Hieruzales . , . be likiai^^^
prapuotea ir jau dmzinay nedtfigaus? iaygu nedrin (wenn nich^^^
deshalb) tuo läbiaufey , j'tiog Ponq . . . uzmußdind KS. 241.
-na, -n wird häufig ebenso, wie in der heutigen Sprache g^^"
braucht: fchiefchiona Br. Sirach 33. 30, gedona das. 42. 14, ifkc^'
den das. 27. 30, kaip kada Mieton fchaudams Br. L Sam. 20. 2C?:f
fziwatana Br. P. IL 173, kad ante inej'o debefina T. Luk. 9. 3^-
Bisweilen ist der dem 'n{ä) vorhergehende Vocal mit ihm zum
Nasalvocal geworden (so z. B. kurie kari eit Br. Apok. 9. 9, kaip
Syntaktisches. 249
i/au Troiadq Br. U. Kor. 2. 12); dadurch kann die Postposition
Drucken > insofern dieselben die nasale Aussprache der Vocale
fig unbezeichnet lassen, zuweilen für das Auge ganz verschwin-
: toarda (im Namen) Br. P. 411, dangu (in den Himmel)
. 412.
In den angeführten Formen und den ihnen entsprechenden ist
Fostposition -na, -n an den Accusativ getreten i), dessen Casus-
i:x vor der Postposition schwand; laükan steht also für lau-
^J-n(a), baznyc2ona{ürbaznyczä(n)'n(a), szaltn Gir 8zali{n)-n(a)^
ffun für dängu(n)'n{a). In namon, szirdyn (Kurschat Gram.
488) ist der thematische Vocal in Folge des ihm usprünglich
senden doppelten Nasals gedehnt; namön steht also für ;i(im(]p-n,
'dyn für szirdj-n. Auf einer Stufe mit namö steht Dangün *)
/Senge) Br. G. 68 (ä = o), in dem dangm nach der -a-Decli-
Lon flectirt erscheint (vgl. furdu o. S. 124).
Wie an den Accus. Sg., so kann -na auch an den Accus. Plur.
ien: mßiklofna Br. Luk. 2. 7, fzebangofna Br. V. Mos. 12. 30,
bungtis-lna Br. Jes. 24. 18, pulkusna Br. I. Makk. 6. 35, na-
^Ha Br. P. 301, Aukßiofnd . . . namuofnä K. 214, naujüsna in*
yaa T. Mat. 9. 17, rankoena Br. Sus. u. Dan. y. 23, draudzia
^cm$ [^Marioms] idant ne patrukiu, Ir Sallas anüfna ifeija Br.
5tch 43. 25. Die Auffassung von wißiklos- u. s. w. , rankos-,
is' als Accus. Plur. bedarf nach dem früher Bemerkten (s. o.
X40) keiner besonderen Rechtfertigung. — Auffallend ist, dass
ile Formen (Acc. PL -j- na) zuweilen singularische Bedeutung
>en: Danguofna (in den Himmel) K. 166, 272 »), tdmßbefha (in
Finsternis) KS. 33, pekloßna (in die Hölle) LLD. H. 37. 2,
iofna MT. 64, ßalisna (in die Gegend) Tyra ir Sydonä KS.
^). Bei der Bildung dieser Formen war wol die Analogie von
^'dsnäf nafrüfna Psal. 16. 4, 40. 4, ncendriumariofna das. 136.
> dulkefna das. 7. 6 und überhaupt derjenigen durch das post-
itive -na regirten Accus. Plur. maassgebend, die an und für sich
guiarische Bedeutung haben.
^) Vgl- Szmogus kitan Szeni^n etdama Br. Mat. 25. 14, wo jedoch kitqn
> Szem^n aus kttan Szemen entstauden sein können (vgl. mqtiSf giwendc^
» u. a. o. S. 43).
*) Im Druck Dangün.
•) Der Accus. Plur. Danguos- ist, wie der Acc. Sg. Dangü- nach der
Declination gebildet.
^) Vgl. aber das iz anu ßaliu (aus derselben Gegend).
250 Syntaktisches.
Hervorzuheben ist, dass durch Anfügung von -na an den Acc.
Plur. von Adjectiven Adverbien gebildet werden können, die mit
ihrer Bedeutung den Comparativ streifen: krikßSiomßkas ßaütto-
jis, jeij airaftu, kas ne iobida butu, mums iatai ne padi/wü, bei
toifs ant gero priimdamas gerofna wers T. XXXIX.
Mehrfach ist der Vocal der Postposition mit einem Nasalzei-
chen versehen : nueija Ragiefnq Br. Tob. 9. 6, Tu ne eik Namufnq
Smulkos Br. Jer. 16. 5, klünofnq T. Mat. 6. 26, „Mieflanq lin-
kai Versus Civitatem" Sappuhn-Schultze S. 92, vgl. LLD. II.XXIII
Anm. Dass das Nasalzeichen hier nicht fehlerhaft steht, bewei-
sen: wardano {tc^te^p ghi Olieiu toardano Wiefchpaties) Br. Jak. 5.
14, karall fiano {dajigaua k.) Br. F. II. 193, Rankapnu Psal. 106.
41 , deren Auslaute auf -<j hinweisen. Die Form -nq scheint mir
aus -«a-;^-(a) , der verdoppelten Postposition , entstanden zu sein:
an die fertigen Formen auf -na wurde die Postposition -wa, ver-
kürzt -n , pleonastisch hinzugefügt. Ebenso ist , wie sich w. u.
zeigen wird, die Postposition -pri mehrmals durch -na erweitert.
Bisweilen steht -ne für -na: padek ies Pintinnane (= pinti-
niane) Br. V. Mos. 26. 2, kas priima wienq iokf waikeli wardane
mano T. Mat. 18. 5, wardane Wießpaiies das. 21. 9, wardane jo
T. Luk. 24. 47, vgl. denosne, darbosne Geitler Lit. Stud. S. 57.
Die Umwandlung von -na in -ne scheint durch den Einfluss der
zahlreichen Locative auf -e bewirkt zu sein.
Einmal ist die Postposition -na pleonastisch an einen von ing
abhängigen Accusativ getreten : ?metau ing Macedonion Br. IL Kor.
2. 13. — Die Bestimmung einer die Postposition -na enthaltenden
Form durch -linkai s. o. {Mießancf Knkai) i),
-pi, ältere Form ist -pe (vgl. lett. /?!): mufpe KS. 51, 78,
jampe das. 14. -pi schliesst sich, wie in der neueren Sprache,
meist an den Genitiv an: Wandiniop Br. Jos. 15. 7, MoieriefpBx.
Mat. 19. 5, Diewop Br. I. Sam. 10. 3, Piemenump Br. G. 7, kru-
iup Br. Job. 13. 23, 25 «), Nafumpi Br. Ezech. 8. 17, paßunii-
niup Post. III. 44, numirufiümp MT. 535 ^), Giatbetoiep K. 216 %
*) Beachtenswert ist noch : l'awe Diewan nuffitikiu SG. 203. Hier ist
die Postposition statt zu dem Pronomen zu dessen Apposition getreten.
*) Zum Genit. kruty, vgl. ülekt^, prifßaßu u. s. w. o. S. 144.'
') Zu nximirußüm-p vgl. Namu o. S 143.
*) Zu Gialbetoie-p vgl. ißganytoje o. S. 129.
Syntaktisches. 251
i namüp fawo pas (atüüfus T. Mark. 5. 19 ^). Häufig aber tritt
'» zum Locativ:
Thyatirofump (corrigirt aus -pia) Br. Apok. 1. 11, Diewxp wifsi daiktai
JUS trat Szmonefamp ne pigu Br. Mat. 19. 26, Diewiep ir Szmotn/amp Br. P.
;2 *), wifuofamp Post. 8, wifüfutnp EE. 100, anü/ump Enchir. 48, SE. 44,
ietos gimditois , Dietvas gimditas ^ aheiofup Dwajfe fchwentoghi Br. Ka. 49,
iu/iamp KS. 281 (vgl. o. S. 146), iü/amp MT. 16, iüjamp das. 112, wifaü-
%mpi hadnas efmi (Randglosse zu: Afch toifsofu daiktofu ir wifsump ifeh-
akau) Br. Phil. 4. 12, Dietvep SEE. 11, 14, Dietcep . . . Diewiep EE. 11,
iefciep buti nar Br. Ebr. 11. 6, Nefa Poniep mußjk Diewiep nera netie/os
\ II. Chron. 19. 7, Diewiep ir zmonimp (= zmoniump) T. Luk. 2. 52, Die-
lep Br. Mark. 10. 27, EE. 07, T. Mat. 19. 26, Diewiepi MT. 156, tas rado
^alone Diewiep Br. ApG. 7. 46, Poniep^ Diewiep* KS. 142, poniep Diewip
\ P. 268, Diewip Br. Job. 1. 1, Br. G. 89, T. Ebr. 5. 1, Ponip tuwa Die-
\p Br. I. Sam. 25. 29, Saulip das. 11. 4, Danielip Br. Gebet Assar. Ueber-
hrift, £fch ikfcholei Lahanip ilgai i/chbnau Br. I. Mos. 32. 4 ').
Locative erkenne ich auch in den folgenden, durch -pi erwei-
rten Formen:
Wießpatiep T. II. Petr. 3. 8, Wiefchpatipi Br. II. Tim. 1. 18, Wie/ehpa-
} Psal. 130. 7, pikta iem fchirdipi huwa Br. II. Makk. 3. 16, fchirdippi Br.
Kön. 2. 44, Suniep KS. 133, 275, Joe at/ilik/ite Suniep ir Tiewiep T. I,
h. 2. 24, ta giwata ira Suniep jo Br. I. Job. 5. 11, Izdio/iep KS. 138, tdmp
lenämp Sunup io, Poniep Chri/tu/iep Br. Post 52, funup fawo numUetdmpt
Ponie mufu KM. 33, Jimup fawampi KS. 129, 137, tamp* Zmogup' KS.
>7, Diewiep ne zmogup K. 97, Zephaniafchup (corrigirt aus Zephaniafchaufpi)
7, Zephan. 1. 1, Karalip priegtam ir Dowidip Br. II. Sam. 19. 43, karalipi
orrigirt aus -liepiy Br. II. Makk. 4. 45, ifchprafehau karalip Br. Nehem.
\. 6, Sunump fawo KS. 223, Sunumpi tawo mielame K. 261, Abigaihp Br.
Sam. 25. 40, Pannaypi K. 123, angaip SG. 144, kurjai buwa wienturtis
otinaip fawa EE. 113 (Luk. 7. 12), fedi defchineip maciea (sedit ad dextram
rtutis) MT. 51, Jejkiji de/chineipi mana das. 203, defchinejp Psal. 16. 8 *).
Dass in Formen, wie Pannaypi, angaip, motinaip, defchineipi
icht der Dativ, sondern der Locativ enthalten, und dass -aipi
eipi) also aus -äjepi {-idjepi) contrahirt sei, hat bereits Smith
•e locis qu. IL 27 bemerkt. Zu Wießpatiep, Wiefchpatipi, fchir»
ipi, Suniep, Izdiofiep vgl. ugnie , buyiiy Dangie o. S. 134. In
ihigailop , Sunup, zmogup, Zephaniafchup ist, wie in Wiefchpa-
*) Zu namü-p vgl. Szidü o. S. 143; namüp führt auch Klein Gram.
. 135 an.
*) Zu Szm,onifamp vgl. Jurifq, o. S. 146.
^) Zu Diewiep, Dietvip u. s. w. vgl. cziefie, eziefi u. s. w. o. S. 133.
*) Vgl. Klein Gram. p. 29 : A Dativo baznidiei formant bainiöieip apud
implum. — Sonderbar sieht die Form defchineifp [teifüfius defchineifp fawa
iftatitm) MT. 501 aus; sie ist wol Druckfehler für Defchiniefp.
252 Syntaktisches.
tipi, fchirdtpi, die Locativendung ganz ausgedrängt; auf einer M —
nie mit ihnen steht karalipi (karalip), in dem i aus tu contrahir"*»
ist, Sunum- in Sunump , Sunumpi (vgl. dangümpi Schleicher 6r^ ^
S. 293) halte ich für entstanden aus *8unuj^ und betrachte dei
vor -pi stehenden Nasal als Rest der Locativendung -jq (vgl. b
sonders pakaiui o. S. 143); Formen wie demmpi (Schleicher a. ju —
0.) sind mir nicht begegnet. Devümpt ist wol nach dem Vorbild
von dangümpi, sunumpi gebildet.
Die pronominalen Locative erscheinen vor der Postposition -
in zum Teil sehr beachtenswerten Formen. Für jami-^-pi erschei
nen: j'amimpi, jamip{i), jampi. Vgl. :
tikfax Szmogaus Dwafe ^ kuri iamimp ira Br. Kor. I. 2. 11, huwo ta%\
iamimpi das II. 1. 19, Taip ira iamimpi hei ira Amen iamimpi das. v. 2(^
paikjfte ira iamimp Br. I. Sam. 25. 25, ne pafzwilgeghimaa efti ieniimp [neri
weifdeghimaa perJonas ieemimp] Br. Ephes. 6. 9, iamimp Br. I. Job. 2. 28, ^-
9, iamimpi das. 3. 25, Br. Ps. 96. 6, iemimpi SEE. 91, yc^nimp Enchir. 43,
iemimp MT. 60; iamip Br. ApG. 13. 28, iemip Br. I. Kön. 1. 52; „tam/^«
pacziampiy iamije** Randglosse zu ant ia paties Br. Koloss. l. 19, iampi'Qir»
V. Mos. 19. 7, Jes. 1. 6, Ezech. 41. 15, L Makk. 7. 20, I. Joh. 3. 22, iamj9
Post. IIL 10, j'ampe s. o., Jdmpi Psal. 130. 7.
0. S. 151 ist jamd auf älteres "^j'amejq zurückgeführt; die»ö
Form ist in iamimpi sehr treu erhalten, dessen erster Bestandteil
für *jam^ ai}is*jamq=*jamiq, *jamijq, *jamejcf steht. In iamif^,
iemip hat der Locativ seinen Nasal, ebenso wie in der selbständi-
gen Form jame eingebüsst; aMS iamip(i) ist endlich iampi hervor-
gegangen. Auf einer Linie mit iamimpi stehen kuremimp {k, ner€i
neßedna aimainima) EE. 68, fchweniamimpi LLD. I. 12. 33; zU
iamip vgl. Schwentamip Janip Br. P. IL 179, zu iampi vgl. P^'
niep tamp Post. 26, giwampi Diwiep T. I Tim. 4. 10.
Man vergleiche nun die folgenden Formen:
mujimpi Br. Rom. 8. 4, T. das., K. 196, mufimp Br. ApG. 20. 14, K. 15S,
T. Mat. 22. 25, mmimp Post. 1; mufippi Br. IL Makk. 11. 29, mufip Br-
Hiob 15. 9, KM. 20, 50, Daiigia ira Schaudu ir pa/charo mufip Br. I. Mos.
24. 25; mufpe s. o., mufpi (in uns) KS. 139, mitfp das. 28, Post, V, K. 196
(hier: zu uns).
iufimp Br. I. Kor. 1. 6, ApG. 22. 25, jufimp T. Rom. 8. 11 , iamimp ir
infimp (das dem p vorhergehende m ist beide Mal durchgestrichen) ßr. !•
Joh. 2. 8; Efch efmi fwetims iufippi Br. Mos. I. 23. 4, iujjppi das. III. 25. 12,
iufippi Br. Joh. 6. 53, iufip Br. Mat. 11. 21; iufpi (in euch) Post. 428; yuf^P*
wiffAßi (in euch allen) EE. 114.
manimpi Br. Joh. 15. 4, 6, K. 80, manimp Br. Rom. 7. 8.
Jerufalem kurfai . . . akmenais numeczoghi tawemp ßunßuofius Br. Mat.
23. 37 , täwimpi Tewop fawo (bei dir , seinem Vater) KM. 50 , tawimpi Br.
\
Syntaktisches. 253
26- 18, id ij8 tdicimp o tu jampi butumey KS. 223, tawimp pacziampi
lir) KM. 7, taicimp K. 31.
fhtzaimpi (bei sich) K. 196, EE. 85, SEE. 91, ne tur Schaknu fawimp Br.
13. 21, Mark. 4. 17, fawinrp Br. ApG. 10. 17, T. Mark. 2. S',fawipi Br.
5. 21,/<itt?t> Br. Luk. 24. 12.
Auch in allen diesen Bildungen ^) scheinen mir die dem ^pi
.losgehenden Formen Locative zu sein. Die Reihen mufimpt-
tjpz'-mufpi, iufimp' iufipi-iufpi entsprechen der Reihe iamimp^
^/> "iamp; wie iamp, iamip emf^iamimp, so können mufpi, mu"
a.u.s mußmpi, iufpi, iufipi slus iufimp(i), und ebenso /au;tj9t aus
i'9n^i entstanden sein. Es fragt sich also nur, ob mußm-, tw-
■ 9 fatoim- und ebenso manim-, (awem^ und tatoim" Locative
können, und diese Frage ist unbedenklich zu bejahen. Musyj'e,
C/e, manyje, tavyjd^ savyje sind zunächst aus *mu8yj^ , *JtA^yj\i
^^^yj'^f *(avyj^, *satyjp^ entstanden (o. S. 165 flf.); diese Formen
■^ konnten zu *mu8f\ *jusf, *manj, ^lav^ ^lave^t *savi zusammen-
^gen werden (vgl. fchirdi aus ^szirdejq o. S. 126, ward^ aus
^^ej'q 0. S. 133 u.a.), deren auslautender Nasal vor dem p der
^Iposition zu m werden konnte. Ist diese Erklärung der For-
^ mußmpi, iufimpi u. s. w. richtig, so beweisen sie auf das
'-^.gendste die Richtigkeit der Annahme, dass die Locat. der
^önl. Pronomina ursprünglich auf einen Nasal endeten.
Aus dem o. angeführten idwtmpi Tewop fawo geht hervor,
^ die zu einem von -pi regirten Locative gehörige Apposition,
^ofern sie selbst von ^pi abhängig gemacht wird, im Genitiv
^^n kann. Gewiss war auch das umgekehrte möglich.
Dass die Postposition -pi mit dem bestimmten Adjectivum sich
3.er Weise verbinden kann, dass sie sowol dem Adjectivum als
>^ bestimmenden Pronomen hinzugefügt wird, wurde schon o.
156 bemerkt. Vgl. dazu noch: nauiapop {— naujopiop) Plebo-
^ SE. 73, Ghis fawiimpyiump aiaia EE. 12, Sawämpytump SEE.
Dagegen ist die Postposition nur zu dem Pronomen getreten
'^Ipnuiump (atßkraipiet wel pilpnuiump ir reikingump ißatimump)
Gal. 4. 9.
Ueber die durch, den assimilirenden Einfluss eines vorherge-
^den b bewirkte Umwandlung von -p(t) in -i(t) s. o. S. 91.
*) Vgl. dazu : „manip , tatvip , fawip et manimp , tawimp , favcimp apud
^ apud te, apud se" Klein Gram. p. 134; ^,Ponip Diewip apud Dominum
tiin, manip et manimp apud me, tawipi et tawimp apud te, fawip et yii-
'^p apud se. Sic kitamp newienamp apud nullum alium** das. p. 141.
254 Syntaktisches.
In nügeltopip (ad paralyticum) MT. 216 ist die Postposition
vielleicht doppelt gesetzt (nügelto-pi-p) ; doch kann nügeliopip auch
für ^nügeliopep =» nügeltop-top stehen.
-pri c. Genit. Vgl. ^):
namopri Randglosse zu Potam ghxs wel namie (durchgestrichen) yi^rMwcA
Br. Dan. 11. 28, pareik namopri Br. II. Sam. 14. 8, namopri das. 20. 3,
Mark. 8. 3, Makk. I. ö. 54, 16. 10, IL 4. 36, 12. 31, Potam fugrifza Jonathat
Namopri Br. Makk. I. 12. 35, namapri das. II. 1. 20.
Mehrmals ist an die Postposition -jon* pleonastisch die Post-
position -»(a) getreten: eik namüprin tawo T. Mark. 2. 11 — zu
namü-prin vgl. namü-p o. S. 251 — , ätejqs namoprin KS. 150,
namoprin das. 167, 183.
Tarpe ( == tärp) kann postpositiv gebraucht werden : mufu ir
iufu tarpe Br. 6. 123 (zwischen uns und euch).
Pronomina.
Im Gebrauche der Pronomina stimmen die altlit. Texte mit
der modernen Schriftsprache im Allgemeinen überein. Nur in we-
nigen Punkten weichen jene von dieser ab, am erheblichsten darin,
dass hier, vorausgesetzt dass die Handlung sich auf das Subject
beziehe, das Pronomen reflexivum für den Singularis, Dualis und
Pluralis der Pronomina der I. und II. Person gebraucht wird,
während dort überaus häufig diese Regel nicht beobachtet ist, und
die durch das Subject logisch postulirten pronominalen Formen ge-
setzt sind; vgl. z. B.:
apiüßt ßrenas tawa hei tmk fchi kodzu Aleaus fu fawimi Br. Kon. II. 9.
1 , tu faica (corrigirt in tawa) Tarnq, nori paduti das. I. 18. 9 , nxifsitiktk
toi/hadai tawam Diewtii Br. Hosea 12. 7, i/chtiefk ranka tawo Br. Mark. 3. 5,
Wiefchpatie wadzokem tawa teifibeie, delci neprieteliy, mana (corrigirt aus
mano), taifik tawo, kielia pirm man^ Br. Ps. 5. 9, Kelkesi (corrigirt aus Kiel-
ke$i) Wiefchpatie narfe tawa das. 7. 7, ikkolei fiept weidq tawq, nüg (corrigirt
aus nuoff) man^ das. 13. 2, Wiefchpatie wadziok mannq tawo Teißb^e , deUi
Neprieteliü manOf Taifyk tawq kceliq pirm matin^ Psal. 5, 9, Koilkis Wi^eh-
patie narfe tawo das. 7. 7, Ikkolei pafleppi tawq Weidq nüg man^ das. 13. 2.
Ist der in Rede stehende Sprachgebrauch der altlit. Texte
richtig oder unrichtig? Ich halte ihn für völlig richtig und nehme
an, dass die in der modernen Sprache herrschende Regel bez. des
Gebrauches des reflexiven Pronomens im 16. und 17. Jahrhundert
nicht durchgreifende Giltigkeit hatte. Zu dieser Meinung bestimmt
*) Vgl. „7Mimä/7, namvfna^ namopri domum versus" Klein Gram. p. 135.
Syntaktisches. 255
mich nicht am wenigsten der Umstand, dass die altlit. Texte viel-
fach an derselben Stelle in der Nichtbeobachtung der modernen
Regel übereinstimmen, wie das die oben aus dem Bretkenschen
Psalter und dem Psalter von 1625, der lediglich eine Ueberarbei-
tung jenes ist, mitgeteilten Stellen zur Genüge zeigen. Hätte Bret-
ken durch Wendungen wie flepi weida iawa Fehler gegen den
herrschenden Sprachgebrauch begangen, so würden Rehsa und die
litauischen Geistlichen, welche ihn bei jener Ueberarbeitung unter-
stützten, wol nicht versäumt haben, diese Wendungen zu corrigi-
ren; sie haben das aber unterlassen und damit die Richtigkeit der-
selben anerkannt. Erst wenn jemand nachwiese, dass Bretken und
Rehsa sammt seinen Gehilfen die litauische Sprache ihrer Zeit
nicht ordentlich gekannt hätten, würde man jene Wendungen für
fehlerhaft erklären dürfen; indessen es wird wol niemand wagen,
diesen Beweis anzutreten.
Weiter erhebt sich die Frage, ob in den angeführten und den
ihnen entsprechenden Wendungen das pronomen reflexivum durch
das Pronomen der I. , bez. II. Person unter dem Einflüsse des
deutschen Sprachgebrauches verdrängt worden sei, oder man aus
ihnen schliessen muss, dass im 16. u. 17. Jahrb. die Entwicklung
des freien Gebrauches des Reflexivpronomens noch nicht abge-
schlossen war. Ich entscheide mich für die letztere Annahme.
Gegen die Ansicht, dass in Wendungen wie aptüfk ßrentis iawa
Germanismen vorliegen, spricht die grosse Verbreitung derselben;
der reflexive Gebrauch von mdno, man^, lav^'s, müsu u, s. w. ist
ferner so tief eingewurzelt, dass er unmöglich aus dem Deutschen
eingedrungen sein kann: Klein gibt Gram. S. 147 die Regel über
den Gebrauch des Reflexivpronomens ebenso, wie sie sich in dien
heutigen Grammatiken findet — daraus folgt jedoch nur, dass sie
zu seiner Zeit schon vielfach beobachtet wurde — , am Schlüsse
der bez. Stelle aber fuhrt er — ohne die darin enthaltene Unre-
gelmässigkeit zu bemerken — den Satz an: (u iawa warda paraßai ;
ich denke, wenn ein Grammatiker eine flagrante Verletzung einer
von ihm selbst aufgestellten Regel nicht bemerkt, so beweist das,
dass dieselbe von Ausnahmen durchlöchert ist, die das Sprachge-
fühl als Unrichtigkeiten nicht empfindet. Und endlich: ist die An-
nahme, dass der reflexive Gebrauch der persönlichen Pronomina in
der lit. Volkssprache des 16. und des 17. Jahrhunderts vorkam,
richtig, so kann er unmöglich aus dem Deutschen eingedrungen
sein; denn wenn die deutsche Sprache schon in jener Zeit einen
256 Syntaktisches.
so bedeutenden Einfluss auf das Litauische ausgeübt hätte, dass
dieses ihr zu Liebe geneigt gewesen wäre, den freien Gebrauch
des Reflexivpronomens aufzugeben, so wäre derselbe im Laufe der
Zeit sicher ganz verschwunden ^) und man würde ihn nicht in
der heutigen Sprache als feste Regel finden. — Ich nehme
also an, dass das Litauische in älterer Zeit in Uebereinstimmung
mit der Mehrzahl der indogermanischen Sprachen die obliquen
Casus der Pronomina der L und IL Person reflexiv verwante und
die reflexiven Pronominalstämme sva- und sava- ausschliesslich als
Reflexiva der III. Person gebrauchte, dass die letzteren aber schon
früh eine freiere Verwendung fanden ^) und nach und nach ■—
die Uebergangsstufe liegt in der älteren lit. Literatur vor — als
Reflexiva auch der II. und III. Person gebraucht wurden (Bopp
Vgl. Gram. 8 IL 324).
Die Entstehung des freien Gebrauches des Reflexivpronomens
sava- (sva-) ist für mich kein Problem; er entstammt dem mit
demselben verbundenen Infinitiv. Der Infinitiv ist, wie A. Ludwig
mit Recht behauptet, der ausschliessliche Repräsentant des verba-
len Begriflfs; ist der Verbalbegriflf nun reflexiv, ist der Infinitiv mit
sava- verbunden, so erinnert sich der Sprechende bei der Bildung
finiter Verbalformen mit jenem Repräsentanten des verbalen Be-
griffes an das Reflexivpronomen sava-, und er wird, wenn er nicht
ganz streng logisch denkt, geneigt sein, dasselbe der zu bildenden
Form, umbekümmert um das Subject derselben, als Reflexivum
hinzuzufügen. Da nur die wenigsten das Bestreben haben, beim
Sprechen der Logik gerecht zu werden, so begreift sich das Ueber-
haudnehmen des freien Gebrauches des Reflexivpronomens sehr
leicht. Neben dem Infinitiv mag auch die III. Person reflexiver
Verba zur Entwicklung desselben mitgewirkt haben; auch sonst
hat die III. Person in formeller Beziehung häufig ein Ueberge¥richt
über die I. und II. Person.
Miklosich, der mit anderen die Anwendung des Pronominal-
stammes sava- (sva-) für die I. und IL Person für alt hält — was
ich, wie aus dem o. bemerkten hervorgeht, nicht glaube — , macht
zu Gunsten dieser Ansicht geltend, dass viele Sprachen in jenem
*) Man sagte dann jetzt wol auch sävo arklys räiszas für j6 arklys
räiszas (Karschat Gram. § 1560a).
*) üeber den freien Gebrauch dieser reflexiven Pronominalstämme vgl.
u. a. Brugman Ein Problem der homer. Textkritik und d. vgl. Sprachwis-
senschaft, Leipzig 1876.
Syntaktisches. 257
Gebrauche übereinstimmten (Vgl. Gram. IV. 100). Indessen nicht
immer erweist die unter mehreren verwanten Sprachen stattfindende
Uebereinstimmung in einem syntaktischen Gebrauche denselben als
alt und urverwant: an. setjumsk und hessisch mer setze sich (Vilmar
Idiotikon v. Kurhessen S. 383) stimmen genau überein, aber ein
historischer Zusammenhang zwischen der Bildung des Mediums im
Altnordischen und im Hessischen besteht in keiner Weise. Ebenso
kann die Uebereinstimmung von z. B. altslav. ne dobro li semq
sejalü jesi na sele svojemt (cod. ostrom,) und neulit. ar ne gerq
feklq pafpjei j fdwo dtrwq Mat. 13. 27 rein zufällig sein.
Das interrogative Pronomen koks und das interrogative Pro-
nominale kür sind durch Vorsetzung von jeib — vgl. lett. jeb kad,
jeb kur, jeb kursch — an den folgenden Stellen indefinit gewor-
den : nei fugrinfchia teib kokio delei Br. Sprüche 30. 30, Efch iawe
paukfchiims, teib ifch kur (dieses Wort ist erst später übergeschrie-
ben) aüekenczioms . . . ani fuwalgijmo padüpiu Br. Ezech. 39. 4,
Sakik wifsiems paukfchiims, teib ifch kur ailekentims das. v. 17.
Zuweilen ist — wie im Lateinischen — im Anfange eines Satzes
das Relativum an die Stelle des zu erwartenden Demonstrativs ge-
treten ^):
ka kaip ifchgirda Jefua nußiflebeto Br. Luk. 7. 9, kaktai kaip ifchgirda
Jefus das. 18. 22, kaktai kaip girdeia da». 20. 16 (koktai ist hier relativ ge-
braucht), Kurs kel^s ndktije^ eme Waikelf T. Mat. 2. 14, Kq ißgird^ Jezus
tdre T. Luk. 18, 22, Kc^ ißgird^ Szimtinfkas . . . pa/dke T. ApG. 22. 26; vgl,
U* ZZ 26, 74, 125 *).
Für „der eine — der andere, einander" erscheint MiiM^kilas
schon ganz wie in der heutigen Sprache gebraucht: plefcha nog
kiis kito Br. Ezech. 22. 12, Moterifchkes giedoia priefch kiia kiiq
Br. I. Sam. 18. 7. In derselben Bedeutung und demselben Ge-
brauch treten aber aut^h vens-äniras auf: priefch wienanira Randgl.
zu ihies kiia kiia Br. I. Kön. 7. 4, wienas anira kibindami EE.
110, pas wienas antra Br. Ps. 133. 1, fu wienas antru eija Br.
Ps. 83. 6. Später ebenso vens-vens: Üzia te düdie toiens wienam
Wendiawones Zedus Daw. Pam. 9. Den Gegensatz „der eine —
der andei'e" drückt endlich auch szls-äniras aus: Wiena Cheru-
binq ani fcho galo, antra ani aniro galo Br. IL Mos. 37. 8.
*) Hinsichtlich der Stellung des Pronomens vgl. t({ tadq kaip ifchtoida
J'etraa EE. 17.
2) Vgl. Kan papäsakoßs wältininks piatcaziäwa Geitler Lit. Stud. S. 23
Z. 14.
18
258 Syntaktischefi.
N'ekas kommt, wie nekurs , in der Bedeutung „irgend einer**
vor: iei niekas ifch numirufiu eiiu iumpi Br. Luk. 16. 30.
„Kein einziger" wird in der späteren Sprache durch nei sziöks
— nei iöks ausgedrückt: ne dthoja ney ßokio ney iokio imogam
1734 V. Mos. 10. 17.
Vom Yerbum.
Für das Passivum wird, wie in einzelnen Dialekten noch heute
(Kurschat Gram. §§ 1162, 1320, 1400), bisweilen das Reflexi-
vum oder Medium gebraucht (Schleicher Gr. S. 304). Vgl.:
aß krikßtiiuos ES. 282 , kurs lauzcji uzu jus EK. 9 , Schwenfkes Föne
tawa war das Br. G. 21 , tay €jl Kunäs mano ^ kurs uz jus ißßduq/li . . .
Krauias . . . kurs uzu jus ir uz tidus ißfilaja ES. 249 , idant tawa wards
fchwenjlufi SE. 74 , Itnkfminafe Br. Luk. 16. 25 , teifijh^ Diewo per j^ apfi-
reißkia T. Rom. 1. 17
Auch apkrikßtijos Wijrai ir Moteres („es liegsen sich taufen")
T, ApG. 8. 12 gehört hierher, -r- Analoga erscheinen in den ver-
wanten Sprachen vielfach.
Das Präsens erhält schon in den ältesten Texten sehr häu-
fig das zur Bezeichnung der Dauer der Handlung dienende Präfix
be- ^) ; zu beachten ist, dass, wenn die Copula ausgelassen ist, h
selbständig stehen kann : eikime kolei he diena Br. Jer. 6. 4. Nicht
selten findet sich die Verbindung desselben mit der Negation
(„nicht mehr", Schleicher Gram. S. 305), z. B. mana waikai nueia
ir iu ne beira Br. Jer. 10. 20, nebira Br. Dan. 10. 17 ^),
Das Futurum vertritt häufig den Imperativ (vgl. Kühner
Ausf. Gram. II. 149, Dräger a. a. 0. I. 256) und den Optativ:
WiefchpaU Diewa melfies ir tarn wienam tarnaufi Br. P. II. 440 (Mat.
4. 10), tu man ne hudawoß Br. I. Chron. 18. 4, tu milefi Diewa Br. Mark.
12. 30, Milefi artimaghi das. v. 31, IHewas . . . kalbeia Mofefchui: Teipo iu
fakjfi Br. II. Mos. 3. 15, iei kas ifchliks . . . tatai ugnitni fudegif\fit (dazu die
l^dÄ\dig\c)^BQ: fudeginkite) das. 12. 10, Ponny Diewuy tawa kiofiioßes ir jamuy
paciamuy Sluzifi KK. 20, Milefsi Pona Diewa MT. 99 (an allen diesen Stel-
len hat auch der entsprechende lateinische Text das Futurum).
*) Vgl. dazu Sappuhn-Schultze Compend. p. 70: „Be^ ut: JBesfipeßiu
ich thue nichts anders, als daß ich mich raufte; ' Be^imujzu ich thue nichts
anders, als daß ich mich schlage. Be idem, ut: Begerriu ich thue nichts
anders, als daß ich trincke; Bewalgau nichts anders, als daß ich esse. Be-
miegmi nichts anders, als daß ich schlaffe.*'
*) Die Verkürzung von be- zu b- vor Consonanteh s. o. S. 67.
Syntaktisches. 259
Jet tawa toaikai fawa keliua apfaugos , idant anis po mana akim toiernai
. • . waik/chczoSf tadda etc. Br. I. Kön. 2. 4, Oarhink Tietoa tawa ir Motina
tawa , ieng ilgai giweß ant fzemea S£. 8 , ieftg ragaudami io kraughi we/fim
ßiwata fchwentoghi S6. 63, Dük jeng mnfu koßna malda Eis nüg fchirdes
muß* dugna Br. G. 21, Jeng pakaiaus dort bußm Br. G. 22, Darikeni /zmones,
kttrte ponawos Br. I. Mos. 1. 26.
Auch in Kur nori prigatatoofim y iddnt walgitumey Awineli
KS. 246 (Mat. 26. 17) ist das Futurum optativisch gebraucht, viel-
leicht im Missverständnisse des griechischen nov d'iXug hoifiä-
In der Apodosis eines hypothetischen Satzgefüges kann das
Praesens, oder ein Präteritum (Indic.) stehen, v^enn sowol
Bedingung wie Folge als etwas unmögliches hingestellt werden soll:
Jetb tos ßotets didziaus plateßiis f Aukßtis butu ir ßdabriru , Wienok </B
taw labay moßas (,,so war sie dir doch viel zu klein^'), Kaip lopi/chelis tos
avü^chtas Br. G. 6; Kad gaieiq butum ßiu padeti \ Nereykah bit Ponuy vz
mus kienteti E. 258.
Zur Lehre vom Supinum vgl. Klein Gram. p. 164: „Verba
significationem habentia ad locum regunt Supinum, ut: aieis fudiiu
. veniet judicatum. Et hoc Supinum non jam amplius, ut ipsum
verbuni, cum Accusativo, sed cum Genitivo construitur, ut: fudiiu
giwü ir numirrufü, non giwus ir numirrufus. Sic Matth. 20 ißSjo
' famditu darbiniku wimjöion fawon,^^
Der Infinitiv steht einmal sehr aufifällig in einem concessi-
yen Satz statt der II. Sg. Optat.: kaczei tu tokiai tawa Schirdije
paflepiiy iacziau fzinnau Br. Hiob 10. 13.
Einmal steht der Infinitiv nach daryti: idant tu iaiai dari-
tumbei numarinti idfughi Br. I. Mos. 18. 25.
Ueber den imperativischen Gebrauch des Infinitivs war schon
o. S. 218 f. die Rede.
Statt des deutschen „müssen, soUen^^ c. inf. steht in der äl-
teren lit. Sprache häufig der blosse Infinitiv; die Person, welche
muss oder soll steht alsdann im Dativ , den ^etwaige Prädicatsno-
mina ebenfalls annehmen:
Be loaiky, aniemus mirti Br. Mos. III. 20. 20, Aniemus beberniams buti
das. V. 21 , «/et kas Sssmog^ patoogs . . . tarn Smertimi numirti das. II. 21«
16, Thinai taw mirti ir pakaßam buti fu wißais tawa Prieteleis Br. Jer. 20.
6, iumüs buti Szemej pufchlowintai Br. Maleachi 3. 12 , JSphraimui buti Pu-
ßinei thü czi^a Br. Hosea 5. 9.
Wenn hier das Prädikatsnomen im Dativ, statt, vne zu er-
warten wäre, im Instrumental steht — so Br. Jos. 9. 23: Todelei
iumus buti Vfzkieiktais , idant ifch iufu neliautunfe iarnai — so
260 Syntaktisches.
ist darin vielleicht eine Assimilation des Prädicatscasus an den
Subjectscasus zu erkennen, wie sie im Litauischen auch sonst an-
genommen werden kann, vgl. Schleicher Gram. S. 266 f. und:
Qodenikui ne pridera hagotam huti Br. Sirach 14. 3, tarn Ponas prifake
Hercikiui (Randglosse: knnigaikfchczui) biiti Br. I. Sam 13. 14, prifake fchitq
diena kofznq mceta linkßniems huti Br. I. Makk. 13. 52, Wiruj pareitifi no-
haßnam huti Br. P. 180, Oereifni ira taw raifcham alba lofcham ingi fziwata
ineiti das. II. 429.
Oder soll man umgekehrt annehmen, dass der prädicative
Dativ älter sei, als der prädicative Instrumental ^) ? dieser ist we-
nig, jener hingegen ist völlig verständlich, sobald man ihn an den
in den verwanten Sprachen häufigen dativus cum infinitivo an-
schliesst und da, wo neben ihm kein Infinitiv steht, Ellipse des
Infinitivs des Verbs „sein" annimmt 2). Slavischem Sprachge-
brauche gegenüber scheinen diese Vermutungen freilich sehr halt-
los zu sein , aber dennoch sind sie besonnener Erwägung zu em-
pfehlen wegen Br. IL Chron. 13. 8: Werfchius, kurius Jerobeam
iumus Deiwiems huti (übergeschrieben) padare. Ein prädicativer
Dativ, bei dem Assimilation nicht im Spiele ist, erscheint noch
das. 23. 16 : padare Sudereghima . . . Anis huti Szmonems Pono,
Die Stelle ist in mehrfacher Hinsicht beachtenswert.
Ein epexegetischer Infinitiv findet sich Br. P. 180: koßnam
wirui pareitifß fchie keturi daikiai dariti.
Das deutsche „zu" beim Infinitiv ist einmal durch kaip über-
setzt: Ghis . . . moka mana p^ti [ranka] kaip intempti wario kil-
pini Br. IL Sam. 22. 35.
Als Belege für den accusativus c. infin. führe ich an:
kar nori mus eiti ir 2^ag(itaioiti (am Rande : ieib eitumhim ir pataifitum-
bim) Br. Mark. 14. 12, Ir nufsidawe [tikofi, trojnjos] tha Laukq [Dirtca]
huti Boas Br. Ruth 2. 3, girdim 7iuffidodant ir atfiskirti tula gieidetUi U* 93,
Bet Powilas (sc. tai) ne tikra efsant [buti] tare Br. ApG. 15. 38, Kodelei butca
reikie Tarpinika Sunu Dieica buti zmogumi MT. 31.
Ueber den Infinitiv in den Wendungen degie dega u. s. w. s.
*) Ueber Vertauschung des Dativs mit dem Instrumental s. o. S. 241.
*) Dasselbe ist häufig ausgelassen, z. B. Tatai tau pon begiedma ant
czeßes Br. G. 15 (das sei dir, Herr, zum Lob gesungen). Ellipse der Co-
pula, die im Litauischen so überaus häufig ist, findet sich auch in anderen
Sprachen, so z. B. im vedischen Sanskrit: sa sukratur yo vi durah paninSm
punänö arkam purubhojasam nah RV. 7. 9. 2 „der [ist] sehr einsichtig, wel-
cher durch die Türen der Panis den reichen Genuss spendenden Strahl klä-
rend [ist]".
Syntaktisches. 261
0. S. 229; einmal steht in einer solchen Wendung statt des Infi-
nitivs auf 'te der auf -ti: Diewas iemus uffake, idant nekrutinii
nekrutiniu Br. Judith 11. 11 (vgl. Kurschat Gr. § 1167).
Participien. Einmal ist ein Part. Praet. Pass. im Sinne ei-
nes Part. Fut. Pass. gebraucht: i fehlte fk tawa Rankq dangaufpiy
idant teipo aptemtu Egyptofzemeia, ieih huhi fuczupata Br. II. Mos.
10. 21.
Zur Verstärkung des verbalen Begriffs ist einmal zu einem
Verbum das zu ihm gehörige Partie. Praes. Act. II. getreten:
Gieyzdamds gieidziau KS. 246 (Luk. 22. 15 „mich hat herzlich
verlangt").
Einmal ist das Part. Praet. Pass. des Verbs glntti gebraucht
statt des zu erwartenden Part. Aor. Act.: gimtamuy K. 134, vgl..
peczimptz LLD. II. 12. 25.
Häufig finden sich absolute Dative, vgl.:
bei kalbantiemus iemus Br. Luk. 24. 36 , Anam apfiwilkufiam \ . . ir
apßdarufiam , , , ir fzengencziam . . . pagrafzina Br. Sirach 50. 12, Ir iei
iopi paiiffeif guleia ghis fu i^ Br. II. Sara. 11. 4, Jam nuencziam Br.'Joh. 4.
5 1 , ßagi/t eß . , . makinanczam iam bafzniczoi ir ßikanczam Euangeliq Br.
Luk. 20. 1, ir ßaghiß eß ßinczam iam mieße das. 5. 12, ßaghifi eß eiantiemus
ieinus kieliu bilaia das. 9. 57, Tiewui io niieijufiam Moterißhkiefp annofpi
padare Simfonaa thinai Swodba Br. Richter 14. 10, nitmire Saulei nußilei-
danczei (das a in -danczei scheint in e corrigirt zu sein) Br. IL Chron. 18,
34, Imk didzius akmenis ir pakafk [paßepk] ios Plitniezioie ^ kuri ira u/zu
wartu Namtjt Pharaono Thachpanhefef regintiems Wirams Juda Br. Jer. 43. 9,
dienai w^ßjhei tapufei Br. L Mos. 3. 8, Bilantczem Petrui . . . püle Dwaf-
fia fchwenta ant wiffü SEE. 84.
Einmal findet sich ein absoluter Instrumental : Schais daikiais
fchiiaipo pataifiiais eidawa kunigai Br. Ebr. 9. 6. Er beruht wol
auf dem absoluten Dativ; der Uebergang dieses in jenen liegt vor
in: Ir fcham atßaiiiü liepe antra fawefp eiti Br. Sus. u. Dan. v.
56. Vielleicht auch in encziams iomis Br. P. 402, doch lässt sich
hier auch reiner Instr. absol. annehmen.
Indem in absoluten Participialconstructionen das Particip seine
Casusendung einbüsst, entsteht aus ihm das Gerundium; dem
absoluten Dativ und dem absoluten Instrumental entsprechend ist
das Gerundium mit dem Dativ und mit dem Instrumental verbunden,
für das letztere vgl.: moierifchke numirus vmiku ir wiru fawa
fchullinije paffifkandinna Br. P. IL 518 , paffibengus tomis dieno-
mis Br. P. 161 , apqius mcetais paiaife Br. I. Kön. 20. 26.
Beachtenswert sind die Stellen: Jem fchitus fzodzitis kalbetus
262 Syntaktisches.
w^ßas buwa ant mukös Br. II. Makk. 6. 29, Ir man atßgr^iw it
nü kalno ugnimi deganczo nuMptis ir dwi ioblyczi fuffiderejimo atd
mano abbiejü rankü latkus, Tai maczau 1734 V. Mos. 9. 15—16;
hier sind das Subject des Gerundiums und das des Satzes iden-
tisch. — Vereinzelt und fehlerhaft steht das Subject des Gerun-
diums im Nominativ: Schiialai nufsidawus Br. I. Mos. 22. 1.
Uebrigens ist das Gerundium nicht nur aus absolut verwende-
ten, sondern auch aus anderen participialen Formen durch Apo-
kope der Casusendungen derselben entstanden, vgl. tu zinöjei man^
apjeksent Schleicher Gr. S. 321 (apjeksent aus apjeksent^), neefme
Regieiena pülant ßmogaus Br. G. 69 (pfilant = pölanczo), ißganijlu
iafai, kas praiutvus buwo T. Mat. 18. 11 (praz'uwus = praz'uvusiu).
Vgl. 0. S. 71.
Partikeln Bnd Coiijonctioiieii.
Eine directe Frage i), auf welche die Antwort „nein" erwar-
tet wird, geschieht öfters durch bau ne (vgl. gr. rj ^yj z. B. Od. IX.
405, 406):
£lfch Ifraelui bau ne puftine Br. Jer. 2. 31, Ifraelas tada hau ne Tarnat
das. v. 14, bau negaleia Deiwes PagoniJt Szemefq fawa Szemiy, i/chgelheti nog
mana rankos Br. II. Chron 32. 13, Wannagas bau ne lek Br. Hiob 39. 26,
Erelis bau ne lek das. v. 27, Bau ne ßidas ajch Br. P. 376.
Einmal ist auch eine mit „nein" zu beantw^ortende indirecte
Frage durch bau mit nachfolgendem ne eingeleitet: ie weifd, bau
ir fchis ne nugaifcha Br. Tob. 8. 14.
Die enklitische Fragepartikel -gu ist häufig gebraucht, z. B.
Dowidas biloiay aigulikka [ifchgulikka'] kas nug namu Saulo Er.
IL Sam. 9. 1, negufkaiiei, kq dare Dauidas Br. Luk. 6. 3. Zu-
weilen steht sie im ersten Gliede einer Doppelfrage, sowol einer
directen, als einer indirecten; im zweiten Gliede folgt alsdann -^«'i
oder ergut oder alba. Vgl.: Ne iur klaußi, geragu pikiagu ira
Br. III. Mos. 27.33, Tugu esst, kuris turi atayi, ergu kito laukiame
^) Bezüglich der Beantwortung der Fragen vgl. Lepner Der Preufche
Littauer (Danzig 1744) S. 113: „Sie sind kurtz in Antworten, als wenn man
fraget: Ar atnefzeif Hast du gebracht? At, antwortet der Littauer kurtz.
Ar ifzkülei? Hast du ausgedroschen? Die Antwort ist Iß, Ar nuejeif
Bist du hingegangen? Die Antwort ist iVw. Ar parnefzef Hat er gebracht?
Par, Denn sie haben kein eigentliches Ja-Wort, sondern gebrauchen daza
theils das gantze Wort, damit man fraget, wie auch öfters die Lateiner,
oder die erste Sylbe davon, wie jetzt angeführet ist."
Syntaktisches. 263
itler Lit. Stud. S. 17 Z. 20, Mufungu efsi alba mufu nepriete-
Br. Jos. 5. 13. In: apfzwalgiket Szeme . . . bei Szmones . . .
rafgu filpnafgu, mafz daugigu ira Br. IV. Mos. 13. 19 — fehlt
3 ersten Gliede der zweiten Doppelfrage die Fragepartikel.
Hinsichtlich der negativen Partikeln ^) ist zu bemerken,
I nei einmal im Sinne des privativen ne- mit einem Adjectivum
»unden ist: nddeiwifchki Randglosse zu afch ir mana Szmones
? Pikii Br. IL Mos. 9. 27. — Vor dem „verstärkenden Ver-
ubstantiv auf -/a" erscheint die Negation -wc in dem o. S. 229
1. 1 angeführten Mes ne girdeie ne girdeiom.
Zuweilen finden sich sehr starke Häufungen der Negation:
ung Diewiep dayka tokia \ Ner ne padabna ne iokia K. 123,
teno priefchniko nei pikto ufzwodijmo daugefni nera Br. I. Kön.
, Bei ghis ne ligoie ne \ iefchkoia Pono Br. II. Chron. 16. 12,
bf Pagonic deiwes nit nieka nera Br! Jer. 10. 3.
In einem von dem Verbum bijöiis abhängigen Satz erhält das
3um öfters die Negation, ne : ne reik bijotiß , ieib ghie tawens
lumariniu Br. Sirach 9. 18, anis bijoiosiy ieib ghis Mießui Je-
'lern ir Baßniczei Pono ieipaieg ne daritu, kaip kitiems Mie^
»« . . . darens buwa Br. Judith 4. 2, bijodamaßi ieib Jonaihas
edraufiu ir prifch ghi neeiiu, iügi dumoia Br. I. Makk. 12. 40.
Fos mit nachfolgender Negation hat die Bedeutung „beinahe":
ne vnffas Mießas fufirinko T. ApG. 13. 44.
Ueber die Negation nach bau s. o., über iki ne s. w. u.
Als copulative Conjunctionen finden sich in der älteren
iche ausser ir ^) , bei und o noch in (= lett, in) und da *).
•
Jficholas in Angelai io kowefe fu Smaku ir Smaks kowe/e in dngelai io
173 (Apok. 12. 7), Wargüfu in filwartufu padejl Br. G. 20; er fchitai ne
da labai bratigus daiktai ira Br. P. 135, Jeigi tikras da amßinas Diewaa
äas. II. 73, kurfai fche diena fweikaSt linkfmas da geras ira, tas gal ritoi
poritu numirti das. 477, idant anis fawa gera da tikra wiera ing Diewa
. ifchreikfchtu das. 313, wargai kurie mus koßna diena ir akmirki f login
paiidz das. 360, kodelei Diewas . . . fawa mielaß ßmones teip biaurei da
iei eß karoiens das. 333 , ifch paffißeminimo mvfch kriUis fawa da bila :
oe fujfimilkes ant manens das. 355, Prafchikime fchweniaie Dwajta, idant
\us dütu tikra Wiera, ir mus apfaugotu fmerties hadina da mus ifchga-
*) lieber n^ für ne s. o. S. 40; über die Behandlung von ne- vor fül-
len Vocalen s. o. S. 66.
*) Die Form ira s. o. S. 71.
*) da und nicht da (Nesselmann S. 123) setze ich an wegen der Form do.
264 Syntaktisches.
nüu nügi mffa pikta S6. 74, ifch fawa Wienibes Silu Wiffaa macnibes tarn-
fibiu Suffieia pajliprintu Werkfmu tcargu do padaukfintu das. 224.
In MT. ist da nach dem interrogativen Pronomen käs öfters
expletiv gebraucht:
Kas do atfkiris jra moxla Krikfczonifchkoia ir Kitu Sectu MT. 8, Eos
do atfkiris jra tikrofes ir falfchixoofes maldos das. 19, Kas do naudajra
ifch to moxlo apie Diewa das. , Kas do fatikumas jra dwieiu Naiuru Sunuie
Diewa (Quae est ratio duarum naturarum in filio Dei) das. 27, Kas do gm-
hes Chriftaus jra wadinamas Priioatiwa das. 66.
Zweimal erscheint dd — und diess wirft auf seine Grundbe-
deutung Licht — in der Bedeutung „noch": kad ans da kd-
beja KS. 56 (Mat. 17. 5), ieypot da dukfmgomis ßirdimis meldm-
mes (so bitten wir dich noch) KM. 08.
In : Smieriis ßhoats kariawa SG. 50, Diewa funus aieiii . . .
gerus pikius fuditi das. 173, guli äni faufa fchiena , kuri iautis
Affils walga Br. G. 6, Smerii pieklq perwele K. 163 — ist zwi-
schen zwei zusammengehörigen, im Deutschen mit „und" verbun-
denen Wörtern die copulative Conjunction ausgelassen.
Für „sowol — als auch" findet sich in der älteren Sprache
bei — bei : bei guldamies bei keldamies . Br. Jer. KU. 3. 63 , M
czefu atlankis Ponas fawa . . . kallawiju bei Leuiathanq praßa
Szalti, bei Leuiaihana fufsiriiufi Szalti Br. Jes. 27. 1, bei dienq
bei naktt das. v. 3. In derselben Bedeutung werden taip — iaif
(graudendams taip Szidus taip Grekus Br. ApG. 18. 4) und tei —
iei gebraucht: tei balfu fawa^ tei pawaifdu mokin (cum voce sua,
tum exemplo suo docet) MT. 418; ifchtikka iu pceczius ir firenas
Br. Richter 15. 8 ist corrigirt aus: mufche ios tei ing peczius iei
ing Sirenas i).
„Teils — teils" ist öfters durch dalj — dalj übersetzt, so z. B.
Br. Dan. 2. 42, einmal durch dalikq — dalikq : dalikq voieray
dalikq gerais darbais (partim fide, partim operibus bonis) MT. 176.
Als disjunctive Conjunction ist in der älteren Sprache
ausser ar, arbä (alba, abä) auch angu (Fortunatov K. Btr. 8. 114)
gebräuchlich, z. B. Br. Mat. 5. 17, 36, 6. 24, angu (später über-
geschrieben : aba) ing kurio War da ins tatai padaret Br. ApG. 4.
7, narint iai butu mufu angu fwetime walfchczui U^ 133.
„Entweder — oder" ist übersetzt durch alba — alba (z. B.
*) Br. Tob. 3. 8 hat eine späte Hand den Dat. Sg. Tai in Tm corri-
girt und am Bande bemerkt: ,.7Vii ift ein Demonftrativum und heißt Da«,
T<si ift ein Dativus und heißt Des^ Tei ift coniunctio copulatiua.*^
Syntaktisches. 265
MT. 374) und durch angu — angu: angu du, angu didzaufei tris
kariamis Br. I. Kor. 14. 7. — „Entweder — oder — oder" wird
durch alba . . alba . . alba vertreten (z. B. Br. I. Chron. 22. 12).
In : irgi mus ar j tqj'au 6 riekq , arbq, j* kiUiis Griekus ne fwe/lu
Daw. Pam. 18 — bedeutet ar — arbq (über diese Form s. o. S. 40)
mit folgender Negation „weder — noch". — „Nicht — noch** ist
übersetzt durch ne — negi: ne mokis kas ariimo fawo negi kas
fawo Broli Br. Ebr. 8. 11.
Als adversative Conjunction erscheint einmal — fehler-
haft ? — be für bet : netiktai fcheme be ir aname fwiete Br. P. 144.
Oefters ist lisz als solche gebraucht, z. B. Br. Jes. 1. 6, anis
atfake: iVe, lifch mes per nakii ant uliczos pafailikfim Br. I. Mos.
19. 2 , nebus praßudiias , lifch amßinai ifchganiias Br. P. 328 ;
auch net bedeutet „sondern" s. w. u.
Wie nei, so ist natürlich auch neigt comparative Con-
junction; freilich kann ich dafür nur ein, nicht einmal schla-
gendes Beispiel anführen: fchiffai nueia aptei pinlas namofna fawa
neig anas Br. P. IL 353 (1869: aptei ßntas uz ar?q, gr. öediTcaLW'
/A€vo$ 7] yag enelvog Luk. 18. 14).
„Als** nach kitas kann durch kaip und nel übersetzt werden:
nero kiio Diewo kaip tu Br. II. Sam. 7. 22, Kit nieka net ka afch
taw fakifiu Br. IV. Mos. 22. 35; auch nach nev'ens erscheint net,
so U. 138.
„Um wie viel** ist kek, kekagi: Kiekagi iada gerefnis ira
Szmogus Br. Mat. 12. 12 ; „je — desto** übersetzt nicht nur j'Su —
j'ä' , sondern auch kü' — i'&!: ko iankiaus to geriaus Br. P. IL 53.
Bezüglich der temporalen Conjunctionen ist zu bemerken,
dass „bevor** vereinzelt durch t^e— ne und durch neg übersetzt ist:
ieib ben mafz atfigaiwincziau , ikki nenueimi ir nefugrinfchiu Br.
Hieb 10. 20—21; Sdwo mielay Motinay liko Apekunq \ Schwentq
Jonq, neg Dußiä ißeio iß kunq. K. 147.
Als causale Conjunction ist in Post, und K. zuweilen ka-
tigi (kaii = lat. ut) „weil** gebraucht:
O kätig butco Dowidas iz giminea zidUf ö tds miejtelis Betlehem huwo
tnie/teliu to , iädä and gimine zidii aprinkie ghi fau hmvo Post. 25, nnjiunte
JPonda iumj) Prd/idßq Jondßa dpfukiddmds idmuy (sc. der Stadt Niniveh), iog
päkiele ant iu fmdrkia rankq Jdico , kdtigl in nori ißteriot vz griekci tu das.
III. 118, idant mes wi/ddos to inokitnmhimes, kdtigi tdtay ird mieliaufia dßera
Pona mufu das., Nng^ ?n^ wierni yiedokime linkfmihey \ Katig mumus Diewo
funus uzgime K. 138 u. ö.
266 Syntaktisches.
Auch jeng hat vereinzelt causale Bedeutung: Szidai, iang
diena prigaiawijmo buwa Br. P. 393 , und ebenso J6g : Jog kafz-
nas krifchczionis wiffafa fawa fprawafa iapirmiaus iur ani Dtewa
daboiifi U^ 5, vgl. das. ZZ. 26, 31.
In der Bedeutung „denn" erscheint neben nesä (aus n^<^ o.
S. 41) öfters Sei (= gr. fpri^ vgl. ksl. So): Bo Ifchminiis ne ieit
ing Dufche piktq Br. Weish. 1. 4, Bo außs Pagiefzanczioio m
gird das. v. 10, Bo (daneben ist später nefa geschrieben) tatoa me-
lais law pats fmerti düfi Br. Sus. u. Dan. v. 55 , Bo man nieks do
iö Enchir. 46, SE. 42, Ba SEE. 5, Bo SG. 209 u. ö., K. 40, 246
u. ö., KS. 128 u. ö.
Einmal sind bd und nes zur Uebersetzung von „denn" mit
einander verbunden : neyk fu mumis ing fmärku fuda idwq, bo nes
ney tviends Zmogus nebus nuteyfiniäs KM. 48.
Die consecutive Conjunction dza (Schleicher Gr. S. 335,
Nesselmann Wbch. S. 13) findet sich meines Wissens zuerst in der
Bibelübersetzung v. 1734: o wejas jus ißneßoj'o, a£a jü niekur ne
gallejei furaßi, ^lle ans akmü . . . pawirlo f dukßtq, kalnq, aia
wtffq fwietq pripilde Dan. 2. 35. — Vereinzelt sind kaip und jevg
consecutiv gebraucht: (Poiam giwena afchiüfiis fchimtus m^ius^)
ir pagimde Sunus ir dukteres) kaip ^) io wifsas amßas buwa de-
wyniu fchimtu . . . meiu Br. I. Mos. 5. 5 ff. ; padzuwa, iang ne\
wieno waifiaus nebegal nefchti Br. Hosea 9. 16.
Statt der finalen Conjunction idänt ist in K. , KS., KM.
häufig id (c. opt.) gebraucht: Duok id tau giedo6ia K. 15, Idpor
zinSia K. 113, Duok . . , id zodi tdwo priimtumim KS. 92, Jfi
idw^fp kialu akis fawo \ Id gialbeium wdrguos mano K. 24, gink
duäiq mäno \ Id ne ilsSia mätoney tdwo das., Tdwe^ äß weMUy id
wdykäSiotum Juofe (sc. kialuofe) K. 34, vgl. K. 70, 171, KM. 25.
Iddnt tritt pleonastisch zum Optativ : Mana Dukte be mirfchid)
idant ateitümbei ir tawo Rankq etc. Br. Mark. 5. 23; ebenso spä-
ter auch zum Imperativ: Jus Wyrai idanl mylekite fawo Moieres
Daw. Pam. 11, O Moteres , idant bukite padüios fawo Wyrams
das.; so noch in Settegasts Bienenbuch p. 4: Bet pant newierjkii
anniems (aber glaubt ihnen ja nicht), vgl. deutsche Wendungen,
wie „dass du kommst", „dass du das nicht tust".
1) Man beachte m^us statt des zu erwartenden m^tu,
*) Ueber kaip ist hier und in den folgenden Versen später iog ge-
schrieben.
Syntaktisches. 267
In einem abhängigen Satze steht nach tddnt der Imperativ
jhleicher Gram. S. 335) in : graudenu , idani pirmjaufei Ponui
ewui . . . dekawokiie Daw. Pam. 14.
Enklitische Partikeln (vgl. einiges o. S. 175). Für -gi
B. Nariügi Br. P. IL 102) sind als ältere Formen -ge (Kara-
'€ nu waikus iu badu Br. Jer. 18. 21, ifchdalikige Br. Jos. 13.
Kasge nu ira Br. I. Kor. 3. 5, kamge Br. Mat. 19. 7, Tctdange
. Rom. 6. 12) und -ga (Nefanga Br. Jer. 7. 17, Luk. 1. 38, 76,
taiga Br. Jer. 36. 26, 40. 14 u. ö., gediiisi, kaip (übergeschrie-
1 ioga) gal nufsideti Br. Sirach 4. 25, vgl. o. S. 71) nachzuwei-
L Jukaigei AM. 77 steht fehlerhaft für Jukaigie. Dass -gi
ufig zu -g verkürzt wird (vgl. z. B. kurfaig EE. 107, Duokig
st. IU. 125) und dann in -k übergehen kann, zeigte sich o. S.
. — Häufig tritt -gi zwischen ein verbales Präfix und die zu
sem gehörige Verbalform: Ifchgipüdik Br. II. Chron. 1. 9, Pa-
neßim ghi Br. Jer. 51. 9, pagidarik Post. 524, Tegißow Br.
Chron. 1. 12, iegiweifd Br. I. Mos. 41. 33, Prigümk K. 33,
^nziebk K. 34 (vgl. got. faura-ga-meljan , mip-ga-smlian , tts-ga-
hvan u. a.). Auch zwischen einer Postposition und dem von
' abhängigen Wort wird -gi (-ge) infigirt : Togidelei Br. Jes. 27,
, iogidr/n Br. Ezech. 16. 43, Kogedelei Br. I. Kön. 1. 13, ko-
fnw'Post. m. 121.
' Enklitisches -p (= -po Schleicher Gram. S. 231) findet sich
äser in teip, szeip u. s. w. auch in iaipaiep Enchir. 57, iaipajep
I. Kor. 14. 15, ieipaieip MT. 105. Einmal erscheint es als -pe:
Utaipe Br. Ezech. 23. 48; iaipai (Ifch teißbes iaipai, iog Tie-
p etmi) EE. 69 ist aus *taipdje(i) entstanden, vgl. ieipoie Br.
123.
Dem lettischen -ba (vgl. die gotischen Adverbien auf -ba Gott.
Anz. 1875 S. 1112} entspricht lit. -ba in arbä (arbq o. S. 40),
in kaczeibigi (obgleich) Post. 260, 529, -i in käczeib Post. 3,
u. ö., Kadieyb K. 112, 156.
Dem lettischen -le, 4ei entspricht im Litauischen 4i in nuli
Jsselmann S. 424) und -/ in : kadangel ( := kadan-ge-1) MT. XXII,
V, 283 u. ö., Tadangel AM. 68, kaczeigel MT. XXXIII, XXXIV,
69, Kaipagel MT. 526.
Eine enklitische Partikel -iai steckt in betay, Bettay (o. S. 71)
>€t; sie ist schon früh verkürzt, zunächst zu -ta in neta(=net)
0. S. 71 und: Sacramentüffu mes Diewui nedüme . . . neia
xdern) ghis mums nudalije ir düßi AM. 3, neta (sondern) MT.
268 ' Syntaktisches.
XLII; weiter zu -ie in: neie {kiidypo kunäs mufu negal dänguy
dalies turefi, nete krizium iß ddbintds KS. 87; ne tviens niz hegs
tätoo , pon , fmdrkihes \ Neate i) iäs , kuri waldis Dwääia täwo K.
225, ieipte U. 14, 25, kaipte das. 137, 192, iaite das. 148, iampU
das. 18 ^); endlich zu -t vgl. u. a. nent LLD. I. 6. 14. — Die
Enclitica -tat ist vermutlich identisch mit dem Neutrum des Pro-
nominalstammes ia- (tai); sie findet sich in der heutigen Sprache
ausser in net, bei auch in anofe, anoi (Kurschat Gr. § 1435), wel-
ches Wort durch die Verbindung von ano Instr. Sg. von ans und
'te = -tat entstand.
Hinsichtlich der Interjectionen vgl. Sappuhn-Schultze Com-
pend. p. 94 : „-4y, ei ei interdum Nominativum, interdum Accnsa-
tivum adsciscunt . . . Niunui Dativo jungitur, ut Nunui iato Vae
tibi. — 7Y/t, czuii iici^ dt Vocativo." Niunui und tut fehlen im
Nesselmannschen Wörterbuch.
Besondere Eigentümlichkeiten hinsichtlich der Wort- und Satz-
fiigung zeigen die altlitauischen Texte, abgesehen von den schon
hervorgehobenen, nicht; allenfalls mag noch erwähnt v^rerden daas
in Diewe mana, mana Diewe, kam tu aplcidens effi mane S6. 42
der Chiasmus angewendet ist.
^) Im Druck steht Ne ate; über ca = c s. o. S. 23.
') tampte = tdm-te; über Einschub von p zwischen m und ^ s. o. S. 88.
Lexikalisches.
ab- 87
abeiur utrobique, auf beiden Seiten
MT. 302 (N. 1)
ab e Inas (N. 1) eigentümlich: bu-
Jtte man Abelnu daiktu (dazu die
Randglosse : „Eigenthum ahelnjjla''^)
Br. II. Mos. 19. 5 (russ. oGc'abHbin)
abelnjfta s. abelnas
ahida (N. 1) Unfall: ,,Ab%da Unfall"
Randglosse zu nepalaims Br. I. Mos.
19. 19
abiji beide (N. 1) 61
abiioias Zweifel (N. 1): Ir n<ßra ko
abiioie AM. 4; abiioie ist Gen. Sg.
abijoti zweifeln (N. 1): abijojenti
MT. 516, pri^ch abiioghimus das.
351
abrozdaa Bild (N. 2): abrozdu AM.
60, abrozdais das., abrozdus MT. 424
Aibsolom 69 (poln. Absalom)
ach ach Br. Jer, 22. 18 u. ö. (N.2aÄ)
achwatas f achwotas Lust(N.4)77
achwotingas f ac/it^o^na« lüstern
77, 8. achwatas
achwotnei lüstern 77, s. achwotnas
acZf atfch (N. 2*)) adhortative In-
terjection : Acz pabudawokem mießß
Br. Mos. I. 11. 4, acz darijkem ir
d^kem plitas das. v. 3, Acz nufzen-
kern fzeminiu das. v. 7, Acz gulkes
das. 16. 2, Atfch pardukime ghf
Ifmaelitams das. 37. 27, Atfch duo-
kirn tiewui fawam Wina gerti das.
19. 32, acz Randglosse zu gerat (mes
tos kitrißomis pamir\ßm) das. II. 1.
10, Acz eikem Br. Hosea 6. 1
aczif atfchi bringe her, gib her
(vgl. acz) : Affchigi man, manas Su-
nau, walgiti Br. I. Mos. 27. 25,
Acztm nu mana Moterj das. 29. 21,
vgl. o. 71
ad Präposition und Präfix 243, 246,
vgl. noch teadleidcze (vergibt) MT.
275
ada Haut 49 (N. 32)
adamantas Diamant Br. II. Mos. 28.
18 (d^ccf^ag)
addalnei distincte MT. 112
adhabati achten (ad-da-boti N. 232):
nefa neadhabaghi weido fzmogaus Br.
Mat. 22. 16
Adtnas Adam 67
adwu kaum: A nyt teifoio delei adtou
kas mirfchta Br. Rom. 5. 7, adwu
ifchganfta Br. Hiob 21. 13
€8 dtva kaum: adica rada defchimti . . .
€edwa buwa dtcidefchimtis Br. Hag-
gai 2. 17
affieras Opfer 98 (N. 8)
affierawoti opfern 74 (N. 8)
afierownikas Priester (poln. oßa-
rownik) : Bvwo vzu cziefd Uerodä . . .
afierownikas nekurfay Post. III. 52
afiora Opfer 49
agünas Knauf (N. 2) .* agünus Glosse
zu bufzes Br. IL Mos. 26. 32
aidinti reizen: ,,Agdina fzmones^*^
Randglosse zu perkalbeio Pulkq Br.
*) Die Bedeutung „gib her" hat acz z. B. Br. I. Kön. 17. 19 : Atfch man
tawa Sunyt.
270
Lexikalischeu.
Mark. 15. 11, Jei tawe aidm Ponas
prifch mamxe Br. I. Sam. 26. 19
(dazu «lie Randglossen: kibinf ra-
gin),
a ikfc A <c Hof (zu got. aigmi ?): „ail^ch-
tenüt ant aikfcfites^'' Interlinearglosse
zu Ifchweßcite ie ifch Namu ant
Dimfliea Br. IL Kon. 11. 15
Ultras strenge 101 (N. 13)
akiemirkfnis Augenblick (vgl. N.
394): akiemirkfnij Br. Luk. 4. 5
aklatis Blindheit (N. 3): del Akla-
ties KS. 129
aklepima a Antwort 83 (N. 358)
akmirkis Augenblick: mafza akmir-
ki Br. Jes. 26. 20, vgl. akiemirkj'nis
a kr Uta 8 wild: piktejhis ir akruiijhis
hitwa nei io Ponas Br.II.Makk.5.22
akrutnas grimmig (pol. okrutny):
Kunings fcho fwieta Akrutnußangu,
Bet nepaßeis, Nes eß tau apfuditas
Br. G. 32, SG. 206
aksakiti antworten 83 (N. 453)
alb f alho oder 40, 71, vgl. noch:
alho MT. 122, 474 (N. 4)
alieiuti salben (vgl. N. 4): n'&g all-
eiütuiu Mijfcholniku AM. 15
,algoti heissen: Kaip ir kiti ne-
fchwentieghi nw^trüf eis f anareis jra
algoiemi (Sicut alii non sancti mor-
tua membra vocantur) MT. 194
alijwa Oel 10 (N. 4)
alkonas \iungrig 60 (N. 4)
alkfna Lache (vgl. lekmene N. 355):
ant antras (sc. fchahes) ira Alkfnos
ir Kalnai Br. I. Makk. 9. 45
all a was Richtblei : Nefa ghi/sai per
ie trauks , . . Allaw(,i, idant ghi
aplei/ta butu Br. Jes. 34. 11; vgl.
alvas
allode Fladen, Kuchen: allodes In-
terlinearglosse zu {neraugintus) kar-
woius (dazu die Randglosse plan^)
Br. III. Mos. 2. 4; alloduy allodes
Randglosse zu planiuy plane das.
24. 5
altoras Altar 101 (N. 5)
alwas Blei (N. 5 „Zinn", preuss.
wis Blei, poln. o^ot^?' Blei, russ.o'j
Zinn): alwo wirw^ Br. Arnos 7.
s. allawas
alwiemas jeder 92 (N. 5)
ambowoti schmähen : ambov
Randglosse zu ambijma Br. [
3. 7
amigdala «^üycF«Aij, Mandel (N. l
rada ghis lafdq . . . Amigdalas
fchanczen Br. IV. Mos. 17. 8
amißinas f am nß in as ewig
amßinas das. 92, atnßnas
67, vgl. noch: amßnoj giwata
2, amßtiai das. XVI (N. 5)
amzis (Gen. atnzes) Leben 97 Ai
(N- 5)
dmzinuoti ewig währen : Kuri
ßds dmzinuoia K. 136, amziuc
in: zino zmogu öion ne dmziui
das. 90 ist vermutlich Druckf
für dmzinoidnti; s. amißinas^ i
amfzolas Eiche 78 (N. 17);
anfzolas
anafchale jenseits: kurßii ira
fchale Jordana Br. I. Mos. 5(
vgl. anaßihalia 71 (N. 5)
anneip auf jene Weise 56 (N.
angalas Engel 54 (N. 6)
angfchtai enge 86 (N. 6)
angu oder 264; preuss. atiga o
ankftas eng 81 (N. 6)
ankfchczoghimas Jammer:
tapau ankfchczoghime Br. Ps.
3, s. ankfchczoti
ankfchczotii ankfchczati
ängstigen , sich sehnen : Ti
ankfchczoiam [dufuiam , gieii
mvfu namu Br. IL Kor. 5. 2, h
antra karta ankfchczadams pi
dau Br. Gal. 4. 19, anis ankfcl
kaip gimdanti Br. Jes. 13- f
ankßte
ankßte Bedrängnis 100 (N. 6)
anokiSf awaÄts solcher (N.ö):
Lexikalisches.
271
)k} darhq karalienes girdes Br.
ter 1. 18 , anokius niekingiis
tits Br. Weish, 15. 13, newiefis
:%u ifchganfzcziu das. 17. 9
0U8 jenseits 105 (N. 5)
Ring, Heft, anjele das. 39
10)
auf, zu 71, 243 (N. 7)
:»« Antlitz (N. 3): Antakis
se zu kojzno weidas prifvh an-
ßowetu ir tu weidas tur ant
ones foßo wei/deti Br. II. Mos.
20
(N. 7 „Busen") Schoss Br. Ps.
51, Topf: Tifiginis ßapa rimkq,
i pudufq [antijd] Ir fiinku tarn
ma hurnofpi ki/Mi [pakeUt] Br.
iche 26. 15, Tinginijs paßepia
iqßiwqpude \ant%je\ das. 19. 24
/ts Beinschiene : „Beinharnisch
ß/ee" Randglosse zu koiußhar-
Br. I. Sam. 17. 6; vgl. kelis
L91
iliekas der zwölfte 184 (N. 7^
ip auf andere Art 56 (N. 7)
nai ewig 78 (N. 5)
las Eiche, anfzülinas Hain
'. (N. 17), vgl. amßolas
',a das Inwendige (N. 7) Br. I.
. 6. 15, Dowidas hudawoia aplin-
nog Millo ir apaczoie Br. IL
. 5. 9
ti erblinden (N. 38, vgl. Fick
Wbch.^ II. 512): a2)(pket ir hu-
f/irti Jes. 29. 9, s. apekinti
)hlas Apostel 67, 90 (N. 7)
•htolas Apostel MT. 57, A-
htolai das. XXVII, Ajtaßhtolu
, XXIV, 94 (poln. apostoi)
'gti hassen, feind sein, gram
len : apdirga Glosse zu io Bro-
, peike . . ghj Br. I. Mos. 37.
4 und zu lifau nekenteia Jakuho
das. 27. 41, „gram werden apdirktif
padirkti'^ Glosse zu Jofephas galetu
mua peikii das. 50. 15 ; vgl. dergeti,
padirgti
apekinti, apcekinti blenden (vgl.
ap<Bkti): ap^kink iu Akis Br. Jes.
6. 10, apcekinna das. 29. 10, ap€e-
kintas das. v. 14 *)
apgriefchti schneiden: graifchtais
apgriefchti ant wißy, fchaliy. Br. I.
Kön. 7. 9; vgl. graijchtas und lett.
graißtf greest schneiden
apiakinti verblenden 54, s. apekinti
apklepti fassen, begreifen: Tqfzodi
ne koßnas apklepia \ifchmana'] Mat.
19. 11, kurßii tatai gal apklepti tos
te apklepia das. v. 12
apkropiti besprengen (N. 223) 47,
Czi/lu wandenu im apkropifiu Br,
Ezech. 36. 25 "
apmarkti (oder apniarkytif) erblin-
den : akis iu äpmarkußos huwo Post.
327 (Luk. 24. 16), vgl. poln. mro-
czgd und Fick Vgl. Wbch.» II. 629
apmeftuioai Werft, Aufzug des Ge-
webes (N. 397) : „Werfiftfl/wiöyiMtrat"
(corrigirt in mtßuwai) Randglosse
zu ant Apmtßuwy. alba ant Ataadff,
Br. III. Mos. 13. 48. Ueber apme-
ßuwai steht apmetmeny,
apmetmenei {apmetmenai?) Werft
s. apmeßuwai
apmifchtif apfimifchti bestürzt
werden (N. 404 f.): apinißha iüs
(sie wurden über ihnen betreten)
Br. ApG. 5. 24, tmjsigando w\fsi ir
apmißha das. 2. 12, ßißieijo Dan-
gibe ir apfimißha das. v. 6, apfi-
mißhket Br. Jes. 29. 9
apnaßinti vorher sagen (N. 419ff.):
Sztay aß Junis apnaßinau T. Mat.
24. 25
An den beiden zuerst angeführten Stellen hat 1869 apjekdfk ^ apjek-
apjekdinti fehlt im- Nesselmannschen Wbch.
272
Lexikalisches.
apnehilti erstummen (N. 330): efeh
dofiu tawä Lie/zuwiu priljpti 2)a-
dangije^ kaip apnehilfi ir harti ne-
hegakfi Br. Ezech. 3. 26
apnüdlntas vorgii'tet 115 (N. 423)
apofchtalas Appstel 52, vgl. ariafch-
tolai
apracz, apraczei ausser 57, «j>ra-
csei' (extra) AM.- 6? (N. 315)
apr egi^ti heirachteu 116 (N. 434)
apr enke Armring (N. 428 apyranke):
dwiaprenki Randglosse zu du lanku
ran%ii Br. I. Mos. 24. 22
aprepnas vollkommen : tawa gra/y-
bes delei, kuri tikrai pUna [aprepna]
huwa Br. Ezech. 16. 14, Kas ira
teip akla^ , kaip aprepnas , ir teip
cßklas f^ kaip Tarnas Pono Br. Jes.
42. 19 , jjVollkommon aprepna^''
Randglosse zu darbai pilni ira Br.
Sirkch 18.' 1 •
aprinklüti 118 (N. 442)
apfakifti predigen 10 (N. 453)
apfa latiii . einfassen : apfalatitus
Randglosse zu iklijotus akmenis Br.
IL Mos. 35. 27
apfimerkti blinzeln, die Augen
schliessen (N. 394) ; Diewas teip
7Ti,üdemai8 afchtrai ne doboiafi ßmo-
gaus giwenimo , net kaip apfimer-
kena piktenibes fwieto praleidz Br.
P. II. 220 '
apfiiepluti sich beflecken 118 (N.
97)
apfiunkinoti bedrücken 68 (N. 470)
apjiutois y apfuwis Lappen (N.
471 f.) : idautj'aw apfiuwus padarijtu
Br. IV. Mos. 15. 38, apfuwiu Glosse
zu/iulea und apfuivei Glosse v.ufiule
das. V. 39
apfifzedeghimas Gelübde 56 (N.
537)
apfkutneti (Praes. -skutneju) ab-
scheeren (N. 48Ö) : Barfdoa teneap-
apßcutnei (lies: teneapfkutnei) Br.
in. Mos. 21. 5
apfriaubti schlürfen (N. 497): a;>-
friaube K. 75
dpftabiti hemmen {stebyti N. 499):
dumoiau fchirdi mana ap/tabitimg
wi/sy. darbu Br. Pred. 2. 20, teyjibe
ajj/iabitu gwdtq KM. 38, ne ap/ta-
bami ira griekuofy, Br. Il.Petr. 2. 14
apfujs Borte (N. 472) Br. II. Mos.
28. 32 (glossirt durch burtika)
apfu Ip t i dunkel werden : akis huwa
apfalpufios , kaip regeti ne gallm
Br. I. Sam. 4. 15, dazu die Rand-
glcÄse apfzelpufes
ap/chelptif apfchalpti „gehal-
ten sein'* (v. d. Augen), geblendet
sein (vgl. apszelpimas akiü N. 515):
akis iu apfchelpufias buwa Br. P.
II. 16 (Luk. 24. 16), Kriftmatwm
akis iu apfchalpufea^ kaip anis ghi
gal pajhnti das. 23, akis iu ap/chal-
pufias atwerdams das. 35
apfchefchelinti beschatten (N.
516); apfch efch elintu Randglosse zu
idant ... io fchefchulis (am Rande
fchejchmlis) nekurius abglopty, Br.
ApG. 5. 15
apfch ras Dachs 49, 87 (N". 30)
aptartis Rüge (N. 89): aptartiei
Randglosse zu apkalbeghimo ajüerq
Bf. IV. Mos. ö. 18, 26
apte i/i n oj m a s Rechtfertigung 1 14
(N. 101)
apiurqti erlangen 116 (N. 110)
apus zart (N. 30): apus Randglosse
zu gra/zus Br. Jes. 5. 7, vgl. Beitr.
1. 164
aptvakti, apwokti verwahren (vgl.
voka Deckel N. 85, vdkaras Abend
N. 46) : Eiket ir apwaJcetf kaipßi-
not. Ghie nueijo ir apwoke grahq
Sargais Br. Mat. 27. 65, 66
ö;jw>e/^« überscbatten (N. 71): apwet
Interlinearglosso zu apdenks (dazu
die Randglosse ufzuteins) Br. Luk.
1. 35
apßad^ti yersprechen 116 (N. 537)
Lexikalisohes.
273
■pti dunkel werden 57, apßel-
8 8. o. unter ap/ulpti (N. 546)
^linetiy apfzalineti bezau-
. (N. 541): tas /zinaudawa ir
olinedawo Szmones Br. ApG. 8.
hts tos ilgat fawo fzinifte apfza-
pa buwo das. v. 11
nas Weite (erdtcummaa 'S. 19):
[rdumas primieftu, kurius anis
tams düß Br. IV. Mos. 35. 4
päfix 247
as Ornat (poln. ornat): arnotu
50
kis Grenze 63
ojas der Nächste (N. 9) : U^ßai
mkai Artimoiui fawam tur aUa-
Br. II. Mos. 22. 9, kos fatoam
moiui Afsilq, . . . düa i/chdeti
Y. 10, u/zmehdams Artimoiui
im das. 6. 2 , artimoiui fawam
Sirach 29. 1, Jer. 34. 15, 17,
noiui tatoam Br. I. Sam. 28. 27,
28, artimoiui Br. P. II. 201,
ko nog Artimoio fatoa apima
[I. Mos. 22. 14
iUf artin ui 110, artiniun* 111
r (N. 9)
ott/e sich nähern 114 (N. 9)
le Eselin 67 (N. 10)
litoai c. gen. ausser: JS/eh
Szemea kampa dawiau fkiriu
\hliwai\ tatoa Broli^ Br. I. Mos.
!2; s. afaabliwaa
liwaa besonderes (N. 10 „per-
ch'^): ThQ dienq afaabiiwq
\q, dari/iu Br. II. Mos. 8. 22;
. osobliwy
/tu7a» besonders 62, s. afaa-
m
(t
( sich entfernen 89 (N. 503)
Person 61 (N. 10)
aa spitz 90 (N. 11)
\ti hinzulaufen 118 (N. 21)
'a Fremdling : graudinu iua kaip
iua ir keleiwiua Br. I. Petr. 2.
gl. ataiti
ataiti hinzugehen 55 f. (N. 21)
atakia, attakia Rache 98, alakin
attadiUi Br. II. Thess. 1. 8 (N. 11)
atantrinti wiederholen MT. 262
(N. 7)
atauga Rebe (N. 14): piawe ataugaa
Br. Apok. 14. 19
ata u/im a a Erquickung : dufid trok"
ßtd aiati/ima E. 114; vgl. auflia
atbulaia rückwärts (337): atbulaia
prifzeng^ Br. I. Mos. 9. 23
atbuliniu, atbullinui rückwärts
HO (N. 837)
a M freit« Erholung (N. 158): Kunuy
ner atdtoeaio E. 33
atevia Fremdling 63 (N. 22)
atgebenti bringen 56 (N. 285)
atkaklaa verkehrt (vgl. A^A^ Hals
N. 171): nnfrai atkaklt^'u bua ifeh"
fehakniti . . . nepabaßntj^u mtfrai
atkakli EE. 169 (Sprüche 10. 31, 32)
atkrjpti sich wenden (N. 228): ikki
io narfa (corrigirt aus narfaa) nug
tawena atkrjpa Br I. Mos. 27. 45
atlaifti vergeben 56 (N. 360)
atleidamaa Vergebung 111, s. at^
laißi
atlefti vergeben 63, s. ailai/li
atminadlüti (oft) erwähnen 117
(N. 381) .
atn^azti bringen 41 (N. 419)
aiokumaa Entfernung (vgl. atlokua
N. 12, teketi N. 94): be iokia ato-
kuma alba toluma (sine omni di«
stantia) MT. 40
atpedui zurück (N. 274f. ): atpedui
grjfeh Randglosse zu atbullai turrea
eiti Br. Jes. 38. 8, atpedui Rand-
glosse zu atbullai das. 42. 17; vgl.
^fzpedu^
atpenti hinwider 71 (N. 12)
at/ikwopeti sich erholen (N. 233):
kaip Petraa affigawo [affikwopeiol
biloio Br. ApG. 12. 11
atfildnkti ausbiegen (N. 368 f.)
atfiUngddmi E. 33
19
274
Lexikalisches.
atfiflegti sich anlehnen (N. 484):
dükem nutwerti Stulpu, ant kuryt na-
mai flow , idant tumpi atfifUgcziau
Br. Richter 16. 26
atfokiti antwortien 47 (N. 453)
a tfp awiedoghimaa Beichte (N.
492): atfpawiedoghima (ac. sg.) Br.
P. 262
dtftuicas entfernt (vgl. atstus N. 12,
atoti'N. 502): ned^cuwq ir netolimq
iwieto pdbaygq K3. 3
atfubiniui zurück (N. 467): Bac"
chidas eija atfuhiniui Br. I. Makk.
9. 47
atfchlawas Traber (^g\, szlaukaztea
N.526; zu szloti N. 527?): nufchla-
wOf pafchlawas , atfehlawiis Glosse
zu jauoalu Br. Luk. 15. 16
attramti Verstössen 54 (N. 112 f.)
atüdagai Spelt (N. 12 „Sommerrog-
gen"): atüdagus Br. Ezech. 4. 9
a tw ilginimaa Befeuchtung (N. 79) :
Sztay dufid trokßtd ataufima\Kayp
ziame dtwilginima E. 114, dnt dt-
wilginima ziames das. 218
atzulai contumaciter MX. 348
atfzola Zweig 47 (N. 542)
audene Marder: Te fumifchmai te-
kes Audenea (corrigirt aus Aude-
nie^ ir Raragai Br. Jes. 34. 14
andra Gewässer, Ueberschwemmung
(N. 14; vgl. ahd. wazar): delet Au-
droa Patwano Br. I. Mos. 7. 7, ra-
doai Audroa patwanaa das. v. 10,
dudra nu/^ka ifch to das. 8. 5
augewe Mutter 61 (N. 14)
auglius Gewächs (N. 14): N^a kaip
Augliua iß:h Szemea auga Br. Jes.
61. 11
äukakahcia Goldschmied 13 (N. 15,
175)
auk/taa hoch 81 (N. 15)
aukftiniu in die Höhe 81, vglawÄ-
flihtiniu
aukßie Höhe, Himmel (N. 14, lett.
dugacha): Tq czea kad J'udda hua
aukßieia K. 237
aukfchtiejaa in der Höhe befind-
findlich (N. 14): rafchik tos ad
aukfchtieii^ flekfni^ tawa Namu
(dazu die Randglosse: toirfchuimm
atweriu) Br. V. Mos. 6. 9
aukßtiejaa Höhe (s. d. vorherge-
hende) : Kad man auaifna fkamha
nuog aukßti^'d \ Gidr a twdtejd K.IZ
a u kfc htinakaa adj. empor (N. 16):
apwerte tos aukfchtinakua („das
oberste zu unterst") Br. Richter?.
13; vgl. aukfchtinokai
aukfchtiniui f aukfchtiniu^
auk/chtinui, aukfchtini&llQ)
aukfchtiniy^ 111 in die Höhe(N.
1^6), vgl. aukßiniu
aukfchtinokai f aukfchtinakai
in die Höhe, in der Höhe : aukfch-
tinokai waifiy, n^ch Br. II. Köu. 19.
30, nei galeia aukfchtinakai weifdäi
Br. Luk. 13. 11; vgl. aukfchtinakas
aukfchtuma Höhe 98 (N. 16)
au/aa Gold 84 (N. 15)
aufinaa golden 84, s. aiifaa
aufkalia Goldschmied 84, s. aufaa
auftia sich erquicken: Anaa miwß-
da ing ganiklaa gaufiaa \ Kur ir
pdwerfmega duiia mono au^fiaa E.
18 (Ps. 23. 2); vgl. ataußmaa
aüfchtaa hoch Psal. 24. 7 (N. 16)
autuwaa Schuh 61 (N. 13 autaum)
awifielia Schäfchen (N. 12 „Ham-
mel" dim.): Nttdiq/k . . . AtoineH
tq, kurfdy turi dpwießpdtaut mf<{
ziam^ Post. 31
aza conjunct. 266 (N. 13)
afz a it is Ziegenböcklein (N. 31): po-
pioive A/zaitf Richter 6. 19
aß n Präposition und Präfix 246, 248
(N. 13)
ha, bo denn 266
badidlüti (oft) stechen 118 (N. 317)
bagotoma Reichtum 60 (N. 318)
bagutiaa Flüchtling 54, hagwM»
LexikalischeB.
275
Randglosse zu baugus Br. I. Mos.
4. 14, hagunai Br. I. Makk. 1. 56
(N. 826)
haidiklas etwan, das Abscheu er-
regt (N. 829): tur iumus buti bat-
diklu Br. III. Mos. 11. 10, Kas ant
Jzemes /lenk, tatai teßow iumus bat-
dikhs das. v. 41
bailaut i sich fürchten 119 Anm. 2
(N. 329)
bat/ US bloss: tatoe n'&gq bei baify
paliktyk Br. Ezech. 16. 39; bai/§ ist
vielleicht Schreibfehler für bafy
batus, boius Krieg, Schlacht (russ.
6o'h) : 52, Baius Handglosse zu kni-
go/u ape karius Br. Mos. lY. 21. 14,
Baiaus Handglosse zu ant kario das.
32. 29, bainie Br. Jes. 10. 26, re-
gedami karj [baiu, corrigirt ans
hoiu] Br. Mos. II. 18- 17, Ponas
u/zu ius BaiyL mu/ch \kariaus] das.
14. 14
balgnas Sattel 90 (N. 319)
balgnoti satteln 90, s. balgnas
b alvonis {balvonias f) Götze 99 (N.
320)
baltoondailis (balvondailef) ein Yer-
fertiger von Götzenbildern : balwon-
daikems (facientibus idolum) MT.
118 (N. 130, 320)
b ambis (bambiasf) Nabel 100 (N. 820)
hamblys Hohrdommel 45 (N. 334)
handik/chtis Tier (N. 820): /u bau-
dik/chcziu /u/sieit Handglosse zu
Kur/ai prigules Banda Br. II. Mos.
22. 19, iog ne Bandik/chczio ne gird
/chaukenczio Br. Jer. 9. 10, ban-
dik/chcza U* 60
barankas Widder (vgl. baronas N.
321, poln. baranek) Br. Jes. 1. 11,
Baranky, tawa P^kaus e/ch ne nie-
kad walgiau Br. I. Mos. 81. 38
haranka Rost (N. 821 „Gegitter") :
daikts kok/ai ira keptas barankoie
Br. III. Mos. 2. 7, ant Barankos
i/ehkepta das. 7. 9
barankienas adj. vom Widder:
Plebonai tene/ch /eptines trubas ba-
rankienas (übergeschrieben: trubij-
mo maetyt) pirm Skrines Br. Josua
6. 6, ebenso ist das. vv. 8 und 13
über barankienas (in trubas baran-
kienas) trubijmo matt/t geschrieben,
teimma Plebonai Septines trubas [Ba^
rankienas] m^t^ link/mibes das. v. 4,
tV kaip bus truba [barankiend] tru-
bijoma das. v. 5
barne Zank (N. 822): kadangi tarp
iif/tfi ira u/zundeijmas ir barne bei
ne/qdara Br. I. Kor. 8. 3
baronas Bock (N. 821 „Hammel")-
ganik iatca Baronus Br. Hohe Lied
1. 8
b a r/c hku tjs , b o r/k utis Scher-
messer 47, 90 (N 822)
ba/us furchtbar 62 (N. 329)
be sondern 265
bedäwimas Not (N. 824): Em^
mufu prigimimq beddtoimc^ E. 142.
begali endlos, immer (N. 286 f.):
begali ir amßinai Br. G. 118
beikti verachten 86 (N. 288 peikti)
bek sondern 83 (N. 828 bet)
belaSf bielas Kalk, Lehm (vgl. poln.
biel): „Kalck belas^'' Randglosse zu
Br. Mos. I. 11. 3, pattie/k akmenis
ir ios bielu aptepk das. Y. 27. 2,
bielu aptepket das. v. 4, „Thon ii^fo"
Randglosse zu tr pa/unkina iemus
iifi gitoenima /unkumi darbu Molio
ir Plitv/q, das. IL 1. 14, bielas In-
terlinearglosse zu kalkes Br. Ps.
102. 15
belde/is Getümmel 67 (N. 826)
bembas Nabel 100 (N. 820)
bendr adarbinikas Mitarbeiter 104
bendrätärnis Mitknecht 105
bendrawieris Glaubensgenosse :
bendrawierey KS. 235
b^gti (= begti N. 325) laufen, flie-
hen 40, b^aniiems MT. 482
b^koriis Bastard 10 (poln. bi^rt)
276
Lexikalisches.
Bernotas Bernhard 89
berzdus unfruchtbar (N. 828, Gott.
6. A. 1876 S. 1375) : Medziay berz-
dus ir wayjtngi E. 119
bejpieeznaa sicher (poln. betpie-
csny, ru88. Geane'qHUH) ; </cA bijpie-
eznas efmi Br. Jes. 12, 2, b^/pieeznos
das. d2> 10; adv. b^piecznai das.
14. 30, 32. 9
befpieezna/tis Sicherheit Br. Jes.
32. 17, be/piecznaßies das. v. 18; s.
bfi/piecztM9 und beffpecznifta
betai sondern 71 (N. 328 bU)
bet/peczni/ta Sicherheit 92, s.btif-
pieczwM
bevmiß unverständig. (N. 34 ümaa) :
bevmiei zmones (profani homines)
MT. 62
biarijbe Laster 63 (N. 339 bjanrybe)
6 lati Fragepartikel 58 (N. 323 bau)
biaurenijbe , biaurinijbe Hure-
rei 10 (N. 339)
biefas Gespenst Br. Mat 14. 26 (N.
328 „der Böse, der Teufel*')
bilaie wegen 246 (N. 330)
biffas feine Leinwand (gr. ßvaaos):
Purpura ir biffu wilketiffi Br. P. IL
196, qpfidara Purpura ir Biffu das.
blaff na 8, blagnua etwa „Narr"
(poln. blazen): karalifehkoij Oarbeie
Jedes fzmqffus niekam (übergeschrie-
ben: blagnas) tie hadnas Br. Dan.
1 1 . 20, dazu die Randglosse : „Scher-
ge blaffnus^^,
blaffnijmas Leichtsinn: fu didczu
bhffn^'mu (horribiü levitate) MT.
467; 8. blagnas
blaiwus nüchtern 10 (N. 340)
b lauf da Bein (N. 340): blau/das (ac.
pl.) EE. 212
bledis etwa „Sorge" (ksl. bl^if):
Bledis dnt Pono dedc^mi \ Ankßtuoiu
kialu egddmi \ Nodieioi ne teriokit
K. 187, Tegul tofcie te giedis \ Kurie
mdri dare bledis \ Sudo fau laug-
dami das. 47
blegfdinga Schwalbe 84 (N. 841)
blinas Kuchen (N. 341): „Sachen
blinai^^ Kandglosse zu /u nsraugm-
tais blinais Br. lY. Mos. 6. 15, M^
raugintq, Blinq, das. y. 19
blinginti glänzen (vgl. 6/uiA«eh',
bUnktereti N. 341) : Ai kaip taßä
blingin ir kerta ant Baiaus Br.
Ezech. 21. 15
bloti sprechen 66 (N. 330)
blo/nas Gespenst (N. 342): Szema
blo/nai Br. Jes. 13. 21
hlofnifte Gespenst Br. Tob. 6. 9
(N. 342)
bluznierftwas Lästerung (N. 342,
poln. bluzniersttoo) : Bluznierßwop
na/rtts palaydi fawo E. 52
bogotas reich 52 (N. 317)
bogoti/te Reichtum 52; s. bogotat
bolwarkas Bollwerk (N. 337, poln.
holwark): bolujarkais Br. Jes. 29. 3,
7, Boltoarkq. [krafchtq] Randglosse
zu Briega Br. V. Mos. 1. 7
bramka Stirnband (poln. bramka
Borte, Einfassung dim.) : „Stirnband
priekaktis od. bramka^^ Randglosse
zu Ko/znas tedüdi man kaktos dun-
tilus Br. Richter 8. 24, priekaktis
bramkas Randglosse zu tureia attk-
finus aufy. Jziedus das., bramkot
Interlinearglosse zu aufy dzetUilai
das. V. 26
brangtas spitzer Pfahl 87 Anm. 1
(N. 343)
bredina, briedina Wildpret (N.
344): fumedzokem Bredinq (dazu
die Randglosse: „Wiltbret Jzm-
rena^^) Br. I. Mos. 27. 3, Brisdim
(ausgestrichen, amRande/zu^imit^)
das. V. 5, Bredinos (glossirt durch
fzwerinos) das. vv. 19, 25
brega, briega Anfurt, Gestade, Furt
(poln. brzeg) : Bregos (übergeschrie-
ben: mariy, kra/chtai) padrebes Br.
Ezech. 27. 28, tatve pri/eh Brisg^
(Randglosse : prieifnuf, krafchtq) f^
LezikaÜBches.
2«
€8 patai/e Br. Jer. 47. 7, Brie-
oatceideteis das. 51. 32, antKalny^
ikalnifq. prifch Pietus ir prifch
ga (später corrigirt in priejgä)
iyk Br. V. Mos. 1, 7, Ohis tei-
7 xfchgaleia , , . mieftq, Joppe
^riegQ (später corrigirt in Bri-
statt Prieigq) pas ghf (dazu
Randglosse : „ Anfurt prieijmq,
"chtq marujk) Br. I. Makk. 14. 5
itcone Mäkeln (N. 846, poln.
rowad): gaygoimu ärhd broka-
? walgimti KS. 55
•,ti austreiben: prädeja hrookti
179 (Luk. 19. 45)
Mume (N. 846 brozis): Amram
efawa Brofe (übergeschrieben:
fca) Jochebed xng Moterf Br. II.
6. 20; Brofe und Ttetka sind
Bsen beide durchgestrichen und
Rande durch tetta ersetzt
itast burnatas scharlachfar-
69 (N. 338)
luk las Zaum (ksl. bruzda):
'<{ bayfu bruzduklu zabofi K. 80
las tüchtig (poln. buczng):
idlich Bucznas ftrapus^^ Band-
se zn/tiprus ricerus Br. I. Sam.
Schwamm (N. 335 buddele):
pripilde kewpin^ [budfi] Br.
19. 27
» wachen 116 (N. 335)
iti sein (iterativ) 118 (N.833f.)
Buchsbaum 85, „Buchsbaum
w** (bugas ist später geschrie-
I Kandglosso zu Skroblus in
«, Bukos ir Skroblus Br. Jes.
13
18 Pauke (N. 336 bügnas): tu-
tawip gatawi buti tawa Bugdai
^amfdei Br. Ezech. 28. 13
fte List 86 (N. 336)
ia Hütte (N. 333 f.): bumeios
dglosse zu Sch^tro Br. I. Mos.
10, bumeiq, Randglosse zw/che-
trq, das. 31. 25
bumenia Hütte (N. 334 bumene „Ge-
genwart**) : „Hütten' budeles bunie-
nios''^ Glosse zu (pas angq Jawa)
Sch^ro Br^ I. Mos. 18. 1 ^' bumenios,
bumenioie kehi*^h in demselben Ka-
pitel* itiehrf ach wiedef *
buntawoti aufwiegeln (poln. buhto-
wa6): Tq dtrddonie Juog buntdtcojd
Zmönes ir draudzia dutfti döni de-
foriuy . . . tdridami: Juog buntä-
tcoja Zmones K8. 256 (Lu'k.23. 2, 5)
burfa Rotte, Aöhang (N. 33Ö, pöln.
burja): Burfai Randglosse zu Dran-
gei Br. IV. Mos. 16. 5, -Öwr/olV Inter-
lineargl. zu Draugeie das. 26. 10,
„Rotte burfa^'' Randglosse zu Drau-
geie das.; 27. 3, „Anhang burfai
(corrigirt aus burfa) fatca^^ Randgl.
zu pafkuifawe encziunip Bt: I. Makk.
9. 60, DangfiSf ßeme, peklas burfa
eft iam wiffada paklufna SG. 7
b u rfa woti Gemeinscha^ haben :
... ' '
6{<r/<itroty Interlinearglosse zu dräu-
gauia Br. Joh. 4. 9; s. burfa
feMr/ewtī Genosse 107 (NT. 838)
b u rfift e Gemeilisch aft : JVie turedami
burfiftei fa netöaifin^ais darlais
tamfibiy, Br. Ephes. 5. 11; s. burfa
burwalkas Vorstadt (preuss. bur-
walkan Hof) : Dwdrus , Burwalkus
Glosse zu prifnießus Br. Jos. 21. 2
but zwar, mit torhergebendem ir ver-
bunden (N. 334 büteni, vgl. id ne-
ben iddnt): JEilas dabnianfiuiu
DactarUf ir but Praraku tr Apäfch-
tolu (Series Doctorum praestantium,
Prophetarüm nimirum et Apostolo-
mm) MT. 5 , ir but tüja (scilicet
in his) das. 198
butumas subsistentia , ac. sg. butu-
tna MT. 39 (N. 333)
b nfz e Knauf 51 (N! 333)
bürna Mund 51 (N. 338)
ÄÄa'seiA 51 (N. 333)
bütifchkas wesentlich (^. ^34):
B78
Lexikalisohes.
hütifchkqjes (ac. pl fem.) MT. 60
celotoghis eifrig 38 ÄDin. 1 (N.
541)
eeta, czeta Spaiige(N.160 ,,6uckel^'):
ceia Randglosse zu spitulas Br.
Mos. I. 28. 13, czeta Randglosse zu
Kaip tada Welhludai wifsi huwa
ger^ , eme ghia avfo (corrigirt aus
auju) fpangus (übergeschrieben :
aukfo Spttula) pu/sio Siklo Jwe-
rencz^ (corrigirt aus fwerinczius)
das. I. 24. 22, „Spang und Arm-
ring czetas in maneles''^ Randglosse
zu kaip ifchwida Spangus aufy, ir
ranky, lankm das. v. 30
cewas Vater 15 (N. 100)
chaczei obgleich 77, chacz MT.
XIX (N. 170)
chlafta Betrug 77 (N. 216)
chrikfchkas Taufe 83 (N. 227)
chwalczawoti fälschen 75 (N. 233)
chwaliti preisen 77 (N. 234)
chwartuna Glück 75 (N. 234)
chwola Lob 77 (N. 234)
czerepycze Ziegel 68 (N. 163, russ.
«lepenii'i^i)
czerejlelis „Bündlein" (N. 163, russ.
qefMja-b) : rada kofznas czereflelifatca
Br I Mos. 42. 35
czernas arm (N. 163 czerna bobä,
russ. MepHbiä, poln. czern): czernas
fzinones Randglosse zu Sir ata, [pra-
J'tanfes Szmones] Br. Jer. 52. 15,
czernuiu Randglosse zu Siratos das.
V. 16
czertas Teufel 56 (N. 161)
czefingaSy czefiningas ^eiier-
wendisch (N. 164): ne tur fzaknu
fawimp het ira Czejingi (dazu die
Randglosse: „Wetterwendisch czee-
fitigt) Br. Mark 4. 17, bet ira Cze-
/iningas Br. Mat. 13. 21
czefningas herrlich 90 (N. 164)
cze/tingas ehrbar 69 (N. 1^4)
cze/towoti ehren 52 (N. 164)
cze/chi/kas zeitlich 93 (N. 164
czetwirtajnis Viertel Br. 11. K
7. 25 (N. 164)
czia hierher (N. 161): Atgabeni
ghi man czia Br. Mat. 17. 17
cziefnis Gastmal 90 (N. 164)
czieftas rein 57 (N. 165)
cziefchijchkaSi cze/chifchl
zeitlich 91 (N. 164)
czie/ze Zins 57 (N. 165)
ezinße Zins 40, s. cziefze
czirepczina Schätzung : dien
Mejlewos [Czirepczinos] Br. A
5. 37
czijas 58 (N. 164)
czupoti tappen Br. V. Mos. 28.
(N. 166)
da, do und, Flickwort 263 f. (N. 1
dabartinis ( dabartinias f) geg
wärtig 99 (N. 124)
dabesis Wolke 54 (N. 132)
dabuotinchten 50 (N. 332)
dachadas Lohn 77 (N. 124)
dteglas Brandmal (N. 134): De
Randglosse zu tada ira Skaud
Ifchdeginimo Br. III. Mos. 13.
dceglas Randglosse zu Indaga
I. Tim. 4. 2
daganczia t dceganczia Bra
opfer (N. 134): Daganczia Ra
glosse zu ajffiera fudegama Br. Ä
1. 8. 20, j^Sttdeginoghima. dagancz
Randglosse zu tu mumus ir aß
bei Sudegama ajffierq turri düH (
II. 10. 25; daganczia, dagani
können auch als Acc. Sg. Fem. Pi
Praes. aufgefasst werden
dagas (S. 124: dagys), pl. dagaiEeci
thinai bua Erfehkeczei ir dagai .
Jes. 7. 23, dagu das. v. 25, das.
17 ist dag US später in dagfus &
rigirt, vgl. dagiofn Randglosse
krtimüfq Br. L Mos. 22. 13
dagis Dorn (N. 124): JDagiusirvJn
Lexikalisches.
27a
kiw augins Br. I. Mos. 3. 18
Sache 89 (N. 130)
iis (?) Meister 61 (N. 130)
ntoias Retter : Dairintoio
Iglosse zu IJchgelbetoio Br. IL
. 14. 6; 8. fudairinti
9 Sache 89 (N. 130)
coti danken 54 (N. 135)
Uojimas „Geilen** (vgl. poln.
I ; del begedingo dakudiojimo T.
11. 8
e Künstler 62 (N. 130)
itqijs, danguieghts , dan-
Is himmlisch (N. 126): kokjai
yaus irUy takte ira ir Dafigui-
Br. I. Kor. 15. 48, danguieio
V. 49, dangmeioia Enchir. 60.
^a Danguieghi Br. Dan. 2. 18,
a dänguiajq (instr.) KS. 70, dan-
nuiem fawa Tewui AM. 39,
[fiq ißmintiea täwo ddngifjos KS.
datiguiomis \ Waida Dwdfio-
K. 83, iß danguios aukßtihe^
), Tewas dangujis mano T. Mat.
3, Bet dahar geidzia gerefnes^
ira, danguj'os T. Ebr. 11. 16,
136 Aum. 3
\y eghifchkis himmlich: dan-
fhi/chkiu SE. 57; s.danguiqija
tieft 8 himmlisch: paragaioo
uiefes Dowanas Br. Ebr. 6. 4,
199 Anm. 2
Gabe, Ertrag 49 (N. 145)
Verlöbnis 98 (N. 138 f.)
s Laubwerk (skr. darbhd Gras-
bel, Buschgras) : prieg Seneliu
5 Palmifchki darhaj Br. Ezech.
6 (corrigirt aus Palmy, mcedej),
ifchkq darbq ant Seneliy, Band-
e zu tureia teipaieg ifchrafchi-
7almifi mcedzu das. v. 31 , pal-
kkas darbas buwa ant Sentlia
Iglosse zu palmu mcedei buwa
afchiti ant kakty. das. v. 34,
so das. y. 37
ti arbeiten (N. 127 f.): Tewas
mana iki nu darhawa ir a/ch dar^
büiü MT. 88, Sekmq diena ne dar-
buo/i K. 190
dargona Unwetter 60 (N. 128)
daridluti (oft)tun 118 (N. 126 f.)
dafiyoejti bezeugen (vgl. germ.
vadja Fick Vgl. Wbcb.« UI. 285) :
Irin pirm gala fawa noredams tnirti
dafiwede po akim Pono Br. Sirach
46. 22
daftotkaa Gefäss, Gerät (N. 603) :
kojzna . . . ap/ymtyt Sidabrimf. ir
Aukfimi Indyt [JDa/totkyi] Br. IL
Mos. 11.2, ap/ieme fidabrinus ir
ankfinus Daftotkua das. 12. 35
dat das. 177
daubas Tal (N. T48): tiktai daubas
buwa terp ioa ir Ai Br. Josua 8. 11,
widunna Daubo das. v. 13, vgl. 98
dang er a Mannigfaltigkeit (vgl. c/aM-
geröpas N. 131): Th^ ira didi di-
waif daugera fzwiery^ Br. Sirach 43.
27
daugif daugia, dauge viel 72 (N.
131)
dauginiu mehr 110 (N. 131)
daukainti vermehren 87 (N. 131)
dawadenaa triftig ( 1 29) : Daugi da-
wadenaia argumentaia (multis gra-
vissimis argumentis) MT. 482, s.
dowadnaa
dawonat dowona Gabe 49, 60 (N.
147)
datooningas unentgeltlich (N. 147):
dawoningoj MT. 351
dawonotij dowonoti ^ dowonati
schenken 60 (N. 147)
dawejaa Geber 1.08 (N. 145)
dafwaliti gestatten (N. 536, poln.
dozwolic): Pone ne da/walik (über-
geschrieben: dük) mums prapuUi
Br. Jona 1. 14
deddia gross (N. 141): Deddia Ka-
raliua Psal. 47. 3, vgl. dedei 57
degalaa Brand (N. 134): Begalq
ufzH degalq, Br. IL Mos. 21. 25
280
Lexikalisches.
deilide Künstler 57 (N. 130)
d etwa 8 Gott (N. 140): Deiwa (gen.
ßg.) MT. 152
deiwataa fromm (N. 140, preuss.
deiwuts selig): Chriftan . . . delei
mujy, ne Deiwait^ (von andererjland
in Deitjooty, corrigirt) numire Br.
Rom. 5. 6
deiwilifchkas einen Götzen be-
treffend : flitßhu Deiwilifchkuiu alba
Balwonifchkuiu MT. 421 ; s. d. fol-
gende Wort
deiwillas Götze (N. 140) : koki Dei-
willa alba Dietoa (numen quoddam)
MT. 375
deiwifte Gottheit 63 f. (N. 140)
de iw ifchkas göttlich (N. 140) : faka
klau/itoias Deiwijchky, Szodzm Br.
IV. Mos. 24. 16, vgl. 64
dekretas Decret, Urteil 10
dekuiu ich danke (N. 135): dekuiu
taw Porte Br. Jes. 12. 1 , vgl. 19Ö
Anm. 1
deld wegen K. 45 (N. 136)
delunias zart (vgl. dilti N. 142):
„Zart delunta^'^ Randglosse zu laibi
Br. Sus. u. Dan. 31
d^ka Dank (N. 135, poln. dzi^ka) :
D^as ddrom tau o Tewe K. 242
d^kawoti danken {^oln, dzi^kowad) :
d^kawotu MT. 298; s. d^a
dergetuwas einer der Schande treibi
10 (N. 128 dargüa)
dergeti (oder «fcr^^/?) hassen (preuss.
derg^t dergeuna); „feindselig dm-ge-
mafesy padirgtaßas''^ (das letzteWort
ist von späterer Hand geschrieben)
Randglosse zu im nemilimas Szmo-
nes Br. Zephan. 2. 1 ; ygl, apdirgti,
padirgti
dermingas einmütig (N. 138): wify
dermingags balfaia K. 38, dermin-
gay adv. das. 49
dermus (dermias?) einmütig: Der-
midgs balfaya tardam Amen E. 38 ;
8. dermingas
defimtina^ de/imtinas, de/in-
tina, defintinaSy defehimti-
naa 40, 79, 100 (N. 139), vgl. noch:
Deßmtina Br. I.Makk. 3. 49, 11.35,
I.Sam. 8. 15, 17, deßimtin^ T. Mat.
23. 23
de f che Seele 59 (N. 152)
defchims zehn 89, 179 (N. 139)
defchimta Zehn 182 (N. 139)^
defchinis (defehiniasf) rechts (N.
139): nog de/chinio kampo Nam^
ikki kairio Kampo Br. IL Chroo.
23. 10
dexoina neun 178 (N. 140)
dewiniadedimtas der neunzigste
185 (N. 140)
diakas' Schreiber Br. Jes. 86. 3, 22
(poln. diak)
didtniui grösser 110 (N. 141)
diekowoti danken 60; s. d^kaivoti
diewili/te Götzendienst (N. 140):
Diewilifte alba balwonifte (idolola-
triam) MT. 416, ju Diewili/teie das.
417
diewonis Sohn Gottes MT. XXXY
(N. 140)
dig t i stechen (N. 142) : digantis Erjch-
keczei Br. Ezech. 2. 6
dikaiaa leidig, schlecht (N. 142, poln.
dziki) : Ikkolei pa/ailika tavoip dh
kaiaa pamok/laa Br. Jer. 4. 14
dt na Tag 58 (N. 136)
dirbejaa Arbeiter (N. 128): Tar-
nama, l'arneitefna, Samdinikama vr
dirbeiema SE. 39
dirbineti sich bemühen 115Anm>l
(N. 128)
di/putawoti disputiren, sich be-
fragen: Ha/chtinikyt di/putawotM-
cziyL Br. Mark. 9. 14, kq di/ptäa-
woiat Ja ieia das. v. 16
dijehimtia zehn (N. 139): tria di-
fchimtia MT. 21
ditvaa Gott (N. 140): JDiwuimM
do Präposition u. Präfix 47, 244
dorn Ott meinen 51 (N. 149)
Lexikalisches.
281
Einigkeit 98, s. darai
ti sich vertragen : delei pa-
!/« dorauti ir quot^ti nori ipro-
pacem . . colludendum esse
3nt) MT. 424, s. doras
i tun 47 (N. 126)
in « »^ordentlich (vgl. dawade-
poln. dowodny) : dowadnai
Iglosse zu pilnai Br. Luk. 1. 3
ia8 Gabe 98 (N. 147)
i Gabe 67, s. dowanas
li umsonst 67, s. döwna
ntas Trabant (poln. drabant):
^antais Br. IL Sam. 15. 1
«, drohas Krieger (poln.
|: if eherne ghia Widurius ifch
ir mete tos tarp Drahyk (über-
irieben : Karfzigiu) Br.II.Makk.
6, butoa didzoie rupeftije delei
Drobif, [Salnas] das. 15. 19,
awa drobais (cum suo satelli-
MT. 513 •
Tüch (N. 156 „Leinewand'*)
:L Mos. 26. 36
ils Masse: prazuwpßs drabdls
sa damnata) MT. 288, vgl.
blas
, dragge Hefe (preuss. t/ra-
Fick Vgl. Wbch.8 n. 589) :
igea Kelicho fwirdineghimo tu
erei Br. Jes. 51. 17, fu dragems
%a kerfchto das. v. 22
unike eine Freche,üngeratene:
tunike bei Tiewui bei wirui gqda
3r. Sirach 22. 4; s. drofauti
uti frech, vermessen sein (N.
\): iu drqfuwimäs iüs parpnlde
3irach 3. 26, drqjauiancziam
ygut das. v. 28
'gbe Mut (N. 153): dranfyb^
76. 13
na 8 Kleid (N. 152) : idant anis
drapanus iJ)7celpti,iBr, IL Mos.
LO
n ufa Kleid : ifchrafchitas mar-
»narfchkonas [drapanu/as) Br.
Kichter 5. SO
draugifta Rotte 99 (N! 154)
draugauti Gemeinschaft haben, buh-
len (N. 153 f.): Efch fu fwetimais
turriu draugauti Br. Jer. 2. 25, Szi-
dai ne draugauxa fu farharitonais
Br. Jöh. 4. 9
draugtarnis Mitknecht (N.90, 153) ;
rada wiena fawa Ih'augtarniyt Br.
Mat. 18. 28 u. ö.
drautarnis Mitknecht 89, s. draug-
tarnis
draßniftis Zergerei (vgl. poln. efrai-
n?V) : Gelbek ifch rankas gwaUau-
nas , Ifch draßnijUes ftoieta Zdro-
das SG. 204
dremblus Masse: neifchdabinta nei
jwaifdinga dremhlu \fch nie'ka ata-
wede (rüdem et informem massam
ex nihilo produxerit) . . '. Tarn drem-
blui (huic massae) MT.,79; vgl* drce-
bals, drumpßitif drebule Gelee (N.
154), gr. &Q6ußos.
'drilei Postposition, wegen 248
-drin Postposition, wegen 248 (N. 156)
druktibe Stärke 90 (N. 158)
-drum bft iti,-dru mpfi it i dick ma-
chen, trüben 88 (N. 167)
drutkäk IJfte Halsstarrigkeit (N. 1 58,
171): Nefa afchpafzinßu tawa Drut-
kakljße [fawredjße] Br. V. Moff. 31.
27
duchas {duchus ?) Geist (N. 149) : Du-
chuie Br. I. Kor. 14. 16
duöhaunifchkas geistliöh 77, s.
düchas
dugus Himmel 44 (N. 126)
dukete Tochter 68 (N. 149)
dukfinti vermehren (N. 131 ji Wifu
giaru dukfind \ Fäßune mdiönä K.
106, duxini MT. 494, s. o. 45
dukfus reich, reichlich (N. 149, vgl.
dukfinti): dide tV dukfi Baßnieza
(ampla et copiosa ecclesia) MT. 461,
dukjauf^ UlgtiL (praemiä ämplissitha)
das. 184
20
282
Lexikalisches.
dnlxnele (f) Stäuhclien, Atom (N.
149): ifch dulxnelu (atomorum con-
cursu) MT. 91
dumburjs Quelle 40 (N. 148)
dumczius Ratgeber (N . 1 49 f.) : wier-
niau/efis Dumczius Br. Stücke i.
Esther 1. 3
dum Ott 8 staunen, erstarren (N. 149,
vgl. poln. dumad staunend nachsin-
nen, dumieö erstaunen) : Dumoket ir
apfimifchkety apaket ir büket girti
Br. Jes. 29. 9
dufinti beängstigen (N. 151 f.): Ku-
rie manq dufina | Prikalbedam titi-
na: | Käme Dietos kuriam-tykieiey
K. 48
dufketi tönen 86 (N. 152)
duti geben 51, dumi MT. 24, duda-
ma das. 4 (N. 144)
dü(/ viel (N. 131): Duog kaibeimas
ne eafii be grieka KK. 17 (Sprüche
10. 19)
dümoti meinen 51 (N. 149)
dünenjka Bäcker 107 (N. 147)
dunkepeias Bäcker 107 (N. 147, 194)
dioarionis einer vom Hofgesinde
(N. 158): dwarioniu Br. I. Mos. 39. 1
dweias doppelt 187 (N. 159)
dweiats zwei, ein Paar (N. 159):
Jonas wel jloweio ir Dweiats Mo-
kintiniy, io Br. Job. 1. 35
dwidefchimta zwanzig 182 (N. 159)
dwiedefchimtas der zwanzigste 186
(N. 159, vgl. dweszakodelis das.)
dtoiergis zweijährig 189 (N. 159)
dwijlikariopas zwolffach (Kur-
schat Gr. § 1038) : dwijlikariopq. T.
Apok. 22. 2
dwiliks zwölf 180, thinai buwa dwi-
liks Schulliniu Br. II. Mos. 15. 27
(N. 159)
dzentilas , czentilas Kleinod (ksl.
z^teti) : nefzinaynus Dzentilus Br. Jos.
45. 3, „Stirnblatt kaktos czejitiln''''
Randglosse zu kaktos wainika Br.
11. Mos. 28. 36, kaktos dzentilas das.
39. 30, daugia dzenfjli/k Br. I. M&kk.
11. 24
dziaukmas Freude 89 (N. 168)
dziaufmas Freude 89 (N. 168)
dz iugaut i fröhlich sein, sich freuen
(N. 167 f.) : Jau nu teyßeghi giedo-
kite I Poniep fawo dziugaudami K.
38, Iß man^ dziugaudami das. 47,
Kalnay ir päkdtnes fieniaußosldik'
gaut ne pdläuid das. 60
d zu das Wunder 85 (N. 166)
e Interjection : biloia tarn: E Kam-
otiofchaus gimine ne Juda Br. Sus.
u. Dan. V. 56
ebro/as Bild 56 (N. 2)
eftmanas Hauptmann 75, s. hußma-
nas
eilüii zu gehen pflegen 118 (N. 21)
eklas blind 56 (N. 3)
elgti betteln 11 (N. 18)
elkaSf alkas (heiliger) Hain: „lu-
cos Haine elkai'' Randglosse zu W«
ir anisfaw pakure Aukfchtibes \kalr
was] , Stulpus ir Goitts ant wtft^
aukfchtifi kalwii Br. I. Kon. 14. 23,
„Haynen celkäs'^ Randglosse zu tar-
nawa Baalim bei Goiams Br. Rich-
ter 3. 7 (vgl. Beitr, I. 42)
eile aber 56 (N. 4)
elleniSf ellinas, ellinis Hirsch
!58 (N. 19)
elline Hindin 68, s. ellenis
eltoienas ieäer 56, elwiena (gen.sg.)
MT. XVII (N. 5)
er Fragewort (N. 8): Er ne teip ira
Br. I. Mos. 4. 7, vgl. 56
erkiti 56 (N. 9)
e rfc hketei Dornstrauch 233 Anm. 3
(N. 19)
efliui es sei 64 Anm. 3 (N. 20)
efsimas Wesen (N. 20): gimis he
f'fsimo Br. Sirach 34. 3, efsimo (gen.
s^.) Iliüb 8. 19, efsima das. 14. 20
ff 8 ifc h k n s wesentlich (N. 20) : daikta
efsifchkq bei pajtatifchka (quiddsm
LexikaÜBohes.
283
essen tiale ac substantiale) MT. 122
efch ich 66 (N. JO)
eschkati suchen LLD. I. 31. 18 (N.
38)
efchtva Stute 56 (N. 11)
efchketraa Walfisch (N. 19, Fick
Vgl. Wbch.« II. 716): „Walfisch
JBfchketras^'' Randglosse zu pilwe di-
des /zuwies Br. Mat. 12. 40, diewas
leida didzius Efchk^rua Br. L Mos.
1. 21
falfchiwas falsch 75 (N. 277)
farba Farbe 74 (N. 233, 278, 287)
Fdrifeufzas Pharisäer 74
forma Form 52, 74 (N. 234)
-ga enklit. Partikel 54 (N. 254)
(faczoSf goczios Unterkleider (N.
259 goces „lange Hosen*', poln. ga-
cie) : „Niederwand gaczos^^ Rand-
glosse zu apwilka ghi Gaczomü ßr.
Sirach 45. 10, padarik iemus droht-
nas Goczias Br. II. Mos. 28. 42,
goczias das. 39. 28
yadtitit gadoti geizen 49 (N. 260)
gagimditi zeugen 92 (N. 249)
gaidauti jauchzen (N. 246): Qai-
danket Diewu (übergeschrieben :
Krikfchtaukite) Br. Ps. 66. 1, Szmo-
nes dzaugefi ir gaidauia das. 67. 5
gaidegifte Hahnenschrei 106 (N.
246)
gaideias Sänger (N. 246): gaideiei
Br. Ps. 87. 7
gaidg ij't is Hahnenschrei : ptrm gaid-
gijchczo Br. Mat. 26. 34, s. gaide-
giße
gaygoti an etwas mäkeln (N. 243,
vgl. Beitr. I. 253) : Klaufik ir Po-
wild ßwenta , äpe Krikscionis zod-
ziu Diewd gaygojandiua . . . kälhd
KS. 242, gaygoimu ärbd brokawone
walgimu das. 55
^atnt 0^1 jagen 65 (N. 263)
gai/tas Schein (N. 244): Ja kokiü
gaijlu gal thie zodzei . . . ant M\l-
fchos affiera werßi ir u/chtraukii
Butt (quo colore possunt haec Ver-
ba . . . referri ad Sacrificium Mis-
sae?) AM. 23
gaifchtauts Prasser (N. 245): Nu
buk gaifchtauts {äa-zn die Randglosse :
rijokas, prarandas) Br. Sirach 18.32
gaißas bitter 101 (N. 245)
galelis ados Vorhaut 49 (vgl. N.
237)
gal^ti können 116 (N. 237)
g alias der äusserste (vgl. galiausias
N. 237) : gal^hi pirßhta EE. 84,
galeghi pirßhta SEE. 90, idant ghis
pamirkitu wqndeniie galeghi pirßhtq
fdwa^ Post. 473
galigas möglich (N.237): „ifts müg-
lich galigu buti''*' Randglosse zu iei
pigu ira Br. Mat. 26. 39
galjiingas, galiting as mächtig
(N. 237): galitingidiffiim Storaßui
Felikfui T. ApG. 23. 26, galitingiäu-
ßis Feße das. 26. 25
galiti können 62 (N. 237)
galtet is bedauern 62 (N. 243)
gallefzis Eisen 54, 67 (N. 248)
galwias Tier 93 (N. 239)
galwonas Häuptling (N. 238): ißh-
rinka wießhlibas (übergeschrieben :
lemtas) Szmones . . . ir padare ios
Galwonus ant Szmoniy, Br. II. Mos.
18. 25
gamas Geschlecht, Art (N. 249) MT.
119, ir tha zolemis bei wifiokeis
gammais medczu apgraßina (eamque
herbis et arboribus omnis generis
exornavit) das. 81
gar das Herde (N. 240 „Hürde'')
Habel atneßhe teipaieg ißh pirmu-
niu gardo ßiioa Br. I. Mos. 4. 4
gardibe Bitterkeit (N. 240 „Wolge-
schmack") : burna iy. pilna ira kei-
kimo bei gardibes Br. Rom. 3. 14
gatowas bereit 60 (N. 241, poln.
gotowy)
284
Lexikalisches.
-ge enklit. Partikel, s. -ga
g^dra Dürre (N. 246 „heiteres Wet-
ter") : g^dra Br. I. Kön. 8. 37
geidelingas lüstern 62 (N. 253)
geile/is Reue 57 (N. 244)
gelafzis Eisen 67, m\ßrq. ant (ist
später eingefügt} wifsokio warjo
(corrigirt aus waro) ir giqlafzies Br.
I. Mos. 4. 22 (N. 248)
geleti können 56 (N. 237)
gelefzas Eisen 101, s. gelcjzia
gelifzis Eisen 67, s. gelefzas
geltukatis Dotter, das Gelbe im Ei
(N. 248): aplinkui Geltukati pauto
Br. Hiob 6. 6
gelumhe wollenes Tuch Br. Jes. 51.
8 , N 248 f., Schleicher Gloss. zum
Xiesebuch 270)
gelünta Stachel MT. 104 (N. 248)
gelfzis Eisen 67, s. gelafzis
gemin^ Geschlecht (N. 249): geinines
MT. XXXIII
geniijs Anger (N. 255 f.): „Anger
Gennifja'^ Randglosse zu Gennitjs
pilnos ira awiyk Br. Ps. 65. 14
g entin t.ifi sich verschwägern (N.
250): geniinafsi („sie lieben sich zu")
Br. II. 5am. 22. 42
gerdß,8, ^/arc/a« Geschrei, Botschaft
II, Kad betaig ißgirfite kariones ir
gerdus ape kariones T. Mark. 13. 7,
JEfaiodiw prdneßid \ Kad gimti tu-
reiq \ Aniols gidrdus dtnießiä \ Sztay
Pdnnd prddeio K. 129 (N. 256)
ger dnefch is derTräger der Botschaft,
Herold, Rufer (vgl.gerdas) : „Ebren-
hold Gerdn^chis^'' Randglosse zu
Schaukeias Br. Dan. 3. 4
germkas Waffenträger (poln. gier-
ntek) : „Waffenträger Skidnffchjs
Gertiikas^^ Randglosse zu atwadinna
iaunikaiti^ kuria io feharwq, m^che
Br. Richter 9. 54
gerininn besser 111 (N. 250)
gerfßß Geschrei, Gerücht 56 (N. 241)
gerufche Reiher 68 (N. 251)
ge/tuwe Löschnapf (N. 253): (jeßur
wems Randglosse zu apgefimo pu-
delets Br. IL Mos. 37. 23
gewenti leben 57 (N. 258), vgl noch:
gewcenantiems Psal. 7. 5
gialofzis Eisen 63, s gelafzii
gied^tie/i sich schämen 116 (N.
245 f.)
giedreti heiteres, Wetter sein, wer-
den : Be tatces negal nnliti (giedreti)
SG. 230; s. g^dra
giegals Taucher (preuss. gegalis, vgl
Beitr. I. 253): Giegala (später in
Narraa corrigirt), Linge^ Earagat
Br. V. Mos. 14. 13
giergiere Kleinod: gier gier iems Rand-
glosse zu gierais akmends ir dawa-
namis Br. Luk. 21. 5
gierok/chtis Backenzahn (vgl. leti
dferokslis): „Backenzahn öteroÄ/cA-
tis^^ Randglosse zu Gierokfchtimit
walga Br. Sprüche 30. 14 und zu
Br. Ps. ö8. 7
gijlia Gift 11 (N. 248 geldnü)
gilinui tiefer 110 (N. 254)
gilt US das sich-belaufen (vom Vieh;
vgl. giliuti): kada budawa cziefas
Giliaus pakieliau akis mana Br. I.
Mos. 31. 10, Kada buwa Gjlius
ankjtibiu Güty, das. 30. 41, ingwe-
libiy, gjliyL anas ne pagulde das. v.
42
giliüti „locken**, hüpfen, brünstig
sein (N. 255 gilojimas, 546 ziloii):
giliawat Randglosse zu /ehokineiä
kaip wer/chei Br. Jer. 50. 11, Gjlo-
dami deiwiump tcßkat Br. Jes. 57. 5
giltine Pest (N. 255): daitgi gitÜniu
(pestes plurimae) MT. 432
gimakas Gemach Br. Ezech. 40. 38
u. ö.
gimdiwe Mutter Br. P. 100 (N. 249)
gimene Familie 61 (N. 249)
gimime Familie 92, s. gimene
giminietis verwant 99 Anm. 3 (Ä*
249)
Lexikalisches.
286
gimtitoias Erzeuger 92 (N. 294)
ginglai Kriegsrüstung 84 (N. 255)
ginklingas streitbar : Ginklingu
Kandglosse zu Szainos (corrigirt aus
Salnos) wiry, [ßipry] Br. Josua8.3;
8. ginglai
giriaus besser 58 (N. 250)
gird^ti hören 116 (N. 256)
girdifta das Saufen (N. 251): ne
apfirijmeir girdißoie Br. Rom. 13. 13
gitoamimas Leben 92 (N. 258)
giwanti Iahen 61 (N. 258)
giweftis Leben 61 (N. 258)
gitoinii beleben (N. 258): Chrißus
• • . Kuna /atca wadin giwinanczu
walgiu • , , ir kraugi fatoa giwinanti
gerima fanti mokin MT. 52
glapftiti bedecken (N. 264, uzglob-
stis Hülle, Decke): Ir tu Bdhilon
glapßik gaiwq fawQ \ Sztay tiitc^
laukia nupuolimäs tdwo K. 111, Te-
gul tdwo meyla mus wifad gldpftd
das. 141
glausiti hören 86 (N. 216)
g le hft ities sich herzen (N. 263) :
neglehjlikes fa ie Br. Sirach 9. 12
gliaudingas freundlich (N. 263
„kurzweilig") : gliaudingasfzodis Br.
Sirach 40, 21
gliaudoti heucheln (N. 264 f.): ghifmi
gliaudos (dazu die Handglosse : „heu-
cheln lungim*'^) Br. Dan. 11. 32
glotkas glatt (N. 264, ^o\w. gladki):
glotkua Randglosse zu nudilufius
akmenis Br. 1. Sam. 17.40, vgl. nukala
Szaßiglotkaiantprikalo Br. Jes. 41. 7
gnigos Buch 87 (N. 222)
godenikas f godinikaa Geizhals
(N. 260) 107, godimko (gen. sg.) Br.
Jes. 32. 7, Pharifeiffchait kitrie huwo
godinikais Br. Luk. 16. 14
golka Knauf 76 Anm. 2
goploti behüten: Pone aßtaw^gar-
hinfiu I Tawo gieribq laupfinfiu: \
Nes prigadoje gophjei \ Yr zmoniu
juoka ßiugnjey K. 32, Ans tcißts
ziamiu gilibes I Yr tcißts kalnu auk-
ßtyhes I Hdnkofe ßitcofe goploid das.
81, Kägpomusdionaggopioifl Wietq
ddngiiy gatawoij das. 213, D^kas
ddrom tau o Tetoe \ Jog mus ßiq
ndkti goplojei das. 242
gorditif horditi verachten 76
goruti eifern 11 (N. 260)
gotka Beinkleid (poln. gatki, vgl.
gaczos): tur . . . drobiu Ootkas (cor-
rigirt aus Votkas) ant ßiwa Kuna
tureii Br. III. Mos. 16. 4
grab/tu Ipa Grabmal s. d. folgende
Wort
grabfzenklas Grabmal (N. 266,
543): tos ira Grabßenklas {^Grab-
ßulpa] Rahelos Br. I. Mos. 35. 20
graikfchtas lieblich: Kaip grafii
ir kaip graikßhta eßi^ tu tnilima
raßhkaßhtije Br. Hohe Lied 7. 6,
s. grieikßktus
graifchtas Säge: perkirta anas
Graißhtais ir gellaßies wai\fchais
ir tcagieis Bt. I.Chron. 21.3, Efaia-
ßhu anis giwa ing medi ijchdubufi
indeta graißhtu pnffiau perpiatce Br.
P. IL 469, s. apgrießkti
graitas schnell 56 (N. 270)
graifzinimas das Schmücken 63
(N. 266 f.)
gran/chotif granfzoti drohen:
tada granßhodomi ußdrau/kiem ie-
mus Br. ApG. 4, 17, Diewas koßnt}
dienq, grqjchaianßs Br. Ps. 7. 12,
Neßibijans Diewogrqßa teifamuiam
(Randglosse: grumfdz) das. 37. 12,
o anis grqßodami iemu9 paleida ios
Br. ApG. 4. 21, weißlek iy, grqßo-
ghimq das. v. 29, Diewas graßo
karoii wiffus tus, kurie pri/akimtis
jo perßer*g Enchir. 16, graßoghimus
atleifkite das. 43, gran/zoghimas
Br. Hos. 7. 16 , atlei/dami grqfzo-
ghima Br. Ephes. 6. 9
graudodinti warnen lassen (N.272):
tie nenumiwärtoid \ Kialu mdno ne
286
LexikaUsche».
/ekioid \ Ka<Hay iitos wifayp grau-
dodinau K. 62
gra u/m a « (f) drohend (N. 272): Prieß
ghi (sc. dev%) qraufmiaufid | Ner ir
teiriaitfia K. 50
gr4 ikfc hiumas Sohmuck 66 (N. 267)
griatintig sich gesellen (N. 269) :
Kurs ne ßmceio rodoy pyktuiu \ O
ne griaiinoi turp wilandiuiu K. 1
griei k/c hin 8 hübsch : Makel buwa
grüti/^chti ani huna ir grafchi ant
weida Br. I. Mos. 29. 17, «. graikfch-
tas u. grai/einimas
griekenikas Sünder 107 (N. 268)
gruodingas uneben (vgl. grödus N.
271): ka9 gruodinga ira , bus kelia
Ugu9 3X' Luk. -3. &
^ti9i^«« Pestilenz (N. 262): J^ch ant
iufvi, tifsiuneziau Oumb§ Br. Arnos
4. io
gu^dinojnias Versuchung 114 (N.
262)
gundiiojas Versucher 108 (N. 262)
gune Teppich (N. 262 „schlechte
Pferdedecke") &. kaldras
gurkLe Ivehle 98, ufzdek peilf gurklei
taxoa Br. Sprüchc|r23. 2, io waifius
ira manam kaklui {Gurklei] faldua
Br. Hohe Lied 2. 3 (N. 263, preuss.
gurcle)
guj'i eti wimraeln (vgl. guza (N. 263):
Strotze toarlemis gufzete guj'zes Br.
II. Mos- 8. 3, ^yf immoinf cherfchuoti
gufzeti htlla lulete^'' Randglosse (von
verschiedenen .Händen) zu fzway
Jzwagete Bf. Ps. 104. 25
gwoltie Gewalt 100 (N. 274)
hu da Haut 76 (N. 32)
hadintty hodina Stunde 52, 76 (N.
2, 236)
hudininjhas Zeiger 76 (N. 2)
hadnasy hadnus tüchtig 76, 101
(N. 2, 236)
hambitii hunbiti. verhöhnen 76
(N. 5)
harja Harfe (N. 9): Liut^ [Aar/«]
Br. Apok. 14. 2
hebenas Ebenholz 76
heblawoti, Ao6io^i hobeln 75 (N.
17)
herbas Wappen 76 (N. 19)
her c er 08 Trabant 75 f.
hercikis Herzog 76 (N. 19)
hertcigi/ta, hertziyifta^ hert-
zikifte Herzogtum 75 (N. 19)
höftmanas, hoftmanai, hoiU
monas, hoiimanna», heftma-
na8 1 hetmana8f hetmonai
Hauptmann 75 (N. 20), vgl. noch:
eme . . . Hoümanua ant tcifsa fawa
Karte Br. Mos. II. 14. 7, Hoitma-
na 8 das. IV. 2. 5 ff.
ho/meifteras Hofmeister : „H<^-
meifter Hafmeißeras Storafla^^
Randglosse zu Potipharuit Pharaom
kamarnikui ir wiriaufiam PiUioniu
[dwaroniijt. Salno8] Br. I. Mos. 37.
36; die drei letzten Worte dieser
Stelle sind durchgestrichen und
durch Hofmeifterui ersetzt, das ira
Folgenden mehrfach wiederkehrt
hukenikas Hausvater 76, 108 (N.33)
hukis Haus 76 (N. 83)
humas Sinn 76 (N. 34)
humas schnell 76 (N. 34)
hußti tönen 76 (N. 36)
id damit
idank damit 83 (N. 24)
idante, idanti damit 71, s. idank
ieng in 57 (N. 24)
ig ant damit 83, s. idante
ikkolei wie lange (fragend) Br. Pa.
13. 2 (N. 24, 204)
ikras Wade (preuss. iccrog, lett.tÄr«f
poln. ikra): Ponaa tawe ifehüks
piktais Gumbais (fkaudulei») ani
tawa kcelitpir Ikry, Br.V.Mo8.28.3ö
ilginiUf ilginiü, ilginui in ÖQ
Länge, länger 110 (N. 24)
imftimus das Ringen (N. 26): Im-
Lexikalisches.
287
Jlimds ßehuklingda \ Jetufo fufmer-
tim buwo K. 1G3
tTnti angreifen (N.26): mets huiy. imti
neprietelxut Br. I. Makk. 3. 44
itnbr aidintif fbraiditi in etwas
geraten machen (N. 345): be th^
griekyk, kureis Judq griekufna im-
braidinna Br. II. Kön. 21. 16, ieb
Judq fchiteipo Griekofna fbraiditu
Br. Jer. 32. 35
in und 263
in da gas Brandmal (N. 134f.): iure-
dami Indagq (dazu die Bandglosse:
„Brau tmahl dccglas indagq,'-^) Br. I.
Tim. 4. 2, indagq (ienkla indeginic^
turindiü Jc^ineje fawo T. I Tim. 4. 2
indaglüti jmd. mit einem Brandmal
versehen, jmd. in unvergänglicher
Weise kennzeichnen: per kimigiis
top ipaezei paalietüßus (in den „Er-
rata" in paaliejtußus corrigirt) ir
prapleifchit'äj'iiu bei indaglütus (per
Sacerdotes in hoc peculiariter vnc-
tos et rasos impresso indelebili cha-
ractere) AM. 1
indiwinas wunderbar 68 (N. 144)
indoras f indorus, indorius ge-
eignet, passend (N. 138 f.): jeßkojo
czefo indoro T. Mark. 14. 11, jeßkojo
czejo indoraus das. Luk. 22. 6, cze-
fas jufa wiffadös ira indorua das.
Joh. 7. 6, ießkoia indoraus czia/a
KS. 246, O iß ta jeßkojo indoriaus
czefo, idant j^ ißdüta T. Mat. 26. 16
indrinkens f i-cch, gi &ng : Wifii nefa
ira . . . indrinkens pulkas Br. Jer.
9. 2, ßmogus fchitaipo indrinkes ing
girtatcima Br. P. 24
ieidineti eingehen (iter.) (N. 21 f.):
wis kos pra . . . Mießo wartus
ifcheidineia ir ieidineia Br. I. Mos.
34. 24
fgeti erlangen 57 (N. 254)
ingewenti bewohnen 57 (N. 259)
ingftis Niere 84 (N. 27), vgl. noch
„Nieren ingßai^*' Randglosse zu II.
Mos. 29. 13
inkartinti eine Verbitterung an-
richten (N. 182): nekurie, kurie ios
girdeio, Inkartino Br. Ebr. 3. 16
inklampinti , fklampinti, jmd.
einsinken, in etw. geraten machen
(N. 215) : buwa . • . toißus waikus
fatca ing fmerti ir amißina prapü-
lima inklampinens Br. P. ö, iklam-
pinnufi (ac. sg. fem. part. aor ) das.
30, anispatisfawe fklampin in wißtis
wargus Br. Jes. 3. 9
ikleiotif iklijoti einfassen (zu^/t-
jei N. 2 1 9 ?) : brangus akmenis piauti
ir fkleioti Br. II. Mos. 35. 33, fkli'
jotus akmenis das. v. 27
inkfchtis Daumen 69, ant Inl^ehrzio
(Randglosse: Nikfchcztö) D^hines
. Br. IL Mos. 29. 20 ^
inprotinti üben (N. 313): Kurie
aplinkimai . . . inprotin iikejma mal'
doie (quae circumstantiae exercent
fidem in invocatione) MT. 388
inrupti c. dat. in sich geben, ur-
sprünglich wol : Sorgen zu erwecken
anfangen (N. 450) : Czegi ghiem in-
rupa bei tare SEE. 95 (Luk. 15. 17)
infcekti einfassen (vgl. ««^ft N. 459):
infaekti Interlinearglosse zu {apfukui)
aptwerti (Aukfa pra toifsas Ailes)
Br. IL Mos. 39. 13
infczias, infetioSy infchczos ^
iiöia Inwendiges, Emgeweide^ Nie-
ren 40, 139 (N. 29), vgl. noch iudu
infchcziu Br. II. Mos. 29. *22
ifekti eingraben, einschneiden (vgl.
sykis N. 465 und Fick Vgl. Wbch.»
IL 677): ifeke Randglosse zu ffkappe
[irafche] rafchtq Br. IL Mos! 39. 30,
vgl. ifehfekti
ifidranfinoti vermessen sein (N.
153): nekktufet bumos Ponv ir ifi-
dranfinoiot ir ufch^iat Br. V. Mos.
1. 43
ifkapti eingraben (vgl. skapoii N.
473): ifkappe [irafche] rafchtq Br.
288
Lexikalisches.
IL Mos. 89. 80
i/peti nennen, bezeichnen: tcardaia
ifpeti butoa Br. I. Cbron. 13. 31,
17. 41, Ar reihe tikru daiktit mal-
doie ijjp^ti (das ^ ist wol fehlerhaft)
(Santne res certae nominandae in
precatione) MT. 387, Generalis et
Specialis. Draugifehkas ir Ipaczes
(alba ipaezei ijfpeiems) das. 89, tre-
czoie fpecie alba ijfpeime xotvarvCag
(tertia specie xotv,) das. 72
in/termentas Seitenspiel 68
intik^ti glauben 116 (N. 104)
intilpti hinein kommen können (N.
95 f.) : atkirta Wartiis^ kaip wifsas
Ptilkas intilpa Br. IL Makk. 10. 37
inwetit i legen (N. 72): imoetya SzmO'
nes ing Edomec^ Br. I Chron. 19. 13
inwifti wachsen, sich mehren (vgl.
vaisa N. 57, lett veeateea): teib me-
dini Szwieris prifch tawe ne inwijtu
[paßidaugßntu] Br. IL Mos 23.29,
Po wiena afch anus . • . ifchtrem-
fiu ikki taw inwifsue das. v. 30
ipatei besonders 74 (N. 27)
ipatinia (^.27) 1) eigentümlich, be-
sonders : ing ipaiines tvietas Br. I.
Mos. 1. 9, ipatinf bud(fi Br. Stücke
i. Esther 1. 4 2) der untere: ftukaa
ipatinio akmenio Melniczes Br. Hiob
41. 15 (1869: apatinHifä girnü)
f ra und 71 (N. 28)
ifagiti anheften (N. 459): Ans ddn-
guy kwayzdes i/agitds \ Wiffaa war-
du turpäfkäytitäs K. 118
iffekti vertrocknen (N. 459 f.) : toan-
du (corrigirt aus toanduo) iff^o Br.
Apok. 16. 12
ifsipiefchiti sich ritzen: Bei nie-
kos delei iu neifsipiefchis (von spä-
ter Hand in pifches corrigirt) Br.
Jer. 16. 6; vgl. ksl. pUati
ifäipleifcheti sich ritzen: Kolei
ifaipleifchefi Br. Jer. 47. 5, wifsijL
rankos ifchplcifcheiufes das. 48. 37
ifsiraiczati von einander wallen
(N. 444) : ifsiraiezaia Randglosse zu
Gillibe ritta nog kitoa kita Br. II.
Mos. 15. 8.
ifs ifa uvzens infecundus, „einträch-
tig" (nur einmal gebärend): nehut
ifsifauczenczio nei newaifingo tarn
Szemeie Br. IL Mos. 23. 26
ifs ift rowighimas Kosten i N. 507) :
Ifsiftrowighimq, Br. I. Makk. 8. 80
ifsiftrowiti sich Kosten machen:
ifsiftrowik delei iy^ Br. Ap6.2l.24,
8. ifsi/trowighimas
i/fka n rf*7i schaden: pagaiinfypiklo
giwenimo ir iffkandianeti^ darbii Br.
Kzech. 20. 44; b. fkandinti n. pa-
fkandinti
iffk<^pii % ifchfkapti ausgraben
(N. 472) : padarik kaktos wainika
. . . «r anQ ifchfkapk^ kaip patzt-
tei iffkabbami ira Br. IL Mos. 28.
36, Tas moka . . . ijfkapti (corrigirt
aus iffkaipti) toifsaip Br. IL Chron.
2. 14; zu t/cÄyÄöpÄ, t^op^rVgLaber
ifkapti
iffkelpti auswaschen 56 (N. 472)
iffprufti davon kommen (N. 496
„ausgleiten, entgleiten"): faufahoia
eija ant Oritnta Marip ir ijpruäa
Br. Judith 5. 9
iftra w in ik a s Speisemeiater (N. Ö06
f.): Ißrawinikui Br. Joh. 2. 8, Ißa-
winikas das. v. 9 (zweimal, das
zweite Mal aus Iftrotoinikas corri-
girt)
ifchbieliti tünchen (poln. bieUd}:
ant i/chbielitos Sienos Br. Dan. 5. 5,
ifchbieliti Eandglossre zu tos
bielu aptepk Br. V. Mos.' 27. 2
ifchbowitas verrucht: ifchbowUat
Randglosse zu prawaritas Smirdas
Br. Stücke i. Esther 6. 10; s. t/i?Ä-
bowiti
ifc hbowiti ausrotten (ksl izhatitif):
Qhi ifch ftevti^s giwniy, ifchpufti-
kern [ifchboivikeni], ieib io tvardo nie-
kada nebuty, atmintä Br. Jer. 11-19
Lexikalisches.
289
ijc hbranginti verteueren (N. 342 f. ):
u/ziaitUf, iam ijchhrangink Glosse
zu neimk nug io Nümos nei u/z-
kaupq Br. III. Mob. 25. 36
i/ehdaiginti hervorkeimen lassen
(N. 141): U ifchfprogin [tei/chdäd]
te ifchdaigin Br. I. Mos. 1. 11
ifc hdakanoti überlegen : Pana Ma-
ria wiflus tus ßodzus Jchirdije Jawa
ifchwietoy ^ tatai tifti Ijchmiflij^
Ifchdumoij\ ifchdakanoij Br. P. 99
i/chdildinti vernichten, v^üste ma-
chen (N. 142): efch . . . taw9 . . .
ifch Szemiyt ifchdildifiu Br. Ezech.
25. 7, i/chdildinßu das. v. 13
ij'c h du m ti ,,pausten^S prahlerisch
reden (vgl. ksl. dc^i, Fick Vgl.Wbch.*
II. 579): ieib tiktai Szodzius ifch-
dumtumbü Br. Hiob 6. 26 (1869:
puftumhü)
ifcheidineti aasgehen (iter.), s. yei-
dineti
ifchgan dinoii erschrecken (N. 239) :
iie i/chgandinoia tos perkttnu Hand-
glosse zu Ohis ne palexda fawa
ranka ant tu wtre/niu Br. IL Mos.
24. 11
ijchgebetoxs Heiland 91 (N. 247)
ifchgelb^ti erretten 115 (N. 247)
ij'e hgelbetoias Heiland 108, s. ifch"
gebetois
ifc hgelboto ijs Heiland : i/chgeibo-
toij (ac. sg.) MT. XLIX; s. ifchgel-
betoiaa
ifchgeltoias Heiland 89, s. i/chgel-
betoias
ifchgriefchiti entsündigen Br. II.
Mos. 29. 36 (N. 269)
ifchguldimas Auslegung AM. 48
(N. 261)
ifchimtis Ausnahme (N. 26) : fa
ifchimcze krizaus MT. 385
ifc hkarinti ausrotten : ifchkarinta
Bandglosse zu ifchpuflita Br. IV.
Mos. 15. 31
ifc hkalb^ti aussprechen 1 1 5 (N. 172)
ifchkefti ausstrecken: Afch ifchke-
tziu mauqUankas Psal. 143.6; hier-
her wol auch: rankomis ifchkieft
(„die Hände auswirft" ) Br. Jer. 4. 3 1
ifehkilczei {i/cbkilezoaf) Mitte :
„Mittel widdauSf tcidurio, ifch ifch-
kilcziyk^*' Randglosse zu Pulkas ateit
ifch widui Szemes (übergeschrieben :
ifchkiicziyt Tautos) Br. Richter 9. 37
ifchklaftiti verleiten, irre führen
(N. 216) : ifchwede [ifchklq/tija]
Miefchezionis fawa Mi^lo Br. V.
Mos. 13. 13
ifc hkloijmaa Tafel werk (N. 219):
„Taffeiwerk lenfjnas i/chkioymas^'
Randglosse zu Tobliczes Br. Ezech.
27. 5 (auch 1869: ißklojimus)
ifchkoti heischen 58, s. eschkati
ifchkrakiti zerstreuen 62 (N. 227)
ifchkrikai adv. zerstreut: kohida-
bar ifchkrikai gulet^ Br. I. Makk.
4. 4; 8. ifchkrakiti
ifchk r ik a 8 zerstreut : Mß* Szmones
ifchkrikos Br. Esther 3. 8; s. ifch-
krikai
ifchkwalfczewoti fälschen 75 (N.
233)
ifchlaiftjti bewerfen, betünchen
(N. 354 f.): „tünchen . ifchbieliti .
ifchliek . ifchlaif^k^'' Randglosse zu
bieln aptepk [ifchligink] Br. V. Mos.
27. 2
ifehleiftauti loszugeben gewohnt
sein (N. 361): ifchleiftawa iemus
ant Weltkyk fchwentes wienq kallihf
Br. Mark. 15. 6; vielleicht wird
besser ifchhiflawa gelesen , s. o.
117 ff.
ifchleiftuwes Morgengaba (N. 361):
prt^fchiket nug man^ ifchleiftuwin
ir dowanu Br. I. Mos. 34. 12
ißlepti geil werden (N. 358): kada
ißUpo T. I. Tim. 5. 11
ifchlinaSf ißlinas Ton (vgl. szlg-
nas N. 527) : „Thon, cementum, iß-
linas^^ Randglosse zu Br. Mos. LH.
21
292
Lexikalisches.
kaktinne Stimschmuck (N. 171) :
aukfina kaktinn^ ant kepures Br. Si-
rach 45. 14
kaladnikas Hütte, Laube (N. 172):
Br. Siracb 14. 26, KalladnikasGXo^^Q
zu Plebonu budeles Br. I. Makk. 4.
48, tris Stonarokas (untergeschrie-
ben : Kdladnikus) Randglosse zu
iris fahcrnakülua Br. Luk. 9. 33
kalb^ti, k^lh^ii sprechen ll5 (N.
172)
kalhifis Spraöhe 61 (N. 172)
kaldras Teppich (poln. koldra) :
„Teppich Kaldrai Ouniu^'' Rand-
glosse zu Tahernakalä pdhudawok
tfcn d^chimdea Kaurii Br. II. Mos.
26. i, „Tappet kdurr\)czias kaldras''^
Randglosse zu kaurtin Br. Ezech.
27. 16
kalmoraSf A;a /amor a«Scbreibzeug
67, 101 (t^. 174)
kalninikas 'Bergbewobner (N. 174):
gerfas ty,fzadziu wifsy. ataia wifsump
Katninikump Sztdäwas Br. Luk. 1.
65 ' •' '
kallil'ä Schuld 99 fN: 175)
kalwa Hauptstück 86 (N. 238)
Äf/trc/»i Hügel (N. 176): kurie . . .
mdne ant Kalweh'u apgedinoia Br.
Jes. 65. 7
kamarkelcy kamar kialia Käm-
iherleih (N. \7^)\ ghi mikfchtai Na-
rriöju fäioa büwa faw fkiriu Kamar-
kel^ padaridinöiuji Br. Judith 8. 5,
ifig faiba Kamar k^le dasf. 9.1, eik
irig' Kdfriäfktalia iawa Br. Mat. 6. 6
kanichä Kleid, Rock: „Chorrock
kamchamia^*^ Randgloisse 'zu ardwa-
mü ßsrmegafnis Br. Baruch 6. 30,
kamcha (ac. sg.) Bt«. ?. 383 (vom
Potjpürkleide Chrifti gebraucht); vgl.
kamka N. 176, wo BetgvfoX in Balg
■ Äüänderii'ist '
ÄtfTh ef'a«^Kainel (Vgl. 'poln. kämela):
ant fMÜko, ant ArkHy., ant Afzily,,
ant Kamehi Br. IL Mos. 9. 3
kanauka Krug: kupkyt ir kanauku
ir waro indy. Br. Mark. 7. 4, hujikr^
ir kanaukif, das. v. 8
kanddngi denn 40 (N. 170)
kdniukßte Pferdestall (N. 178): Ad-
ntukßtey KS. 18
k a nfn elis, k qfn % 8 Bissen 40, kq/ni
MT. 312 (N. 177)
kap wie 62 (N. 186)
kapija Fauststange (N. 204 kopija
„Lanze?"): „Fauftftangen kapijas^^
Randglosse zu kurrelius Br. Ezech.
39. 9
kaplonifte Priestertum (N. 1 78) :
kaploniftes Randglosse zu Piehoni-
ßes Br. n. Mos. 40. 15
kapturas 6ine Kopfbedeckung (poln.
kaptur): „Kogel Kapturaa^* (die bei-
den letzten Buchstaben siiid mit
später Tinte über nicht mehr er-
kennbare Buchstaben geschriebeD)
Randglosse zu margas kepurres ani
iy. Oalwos Br. Ezech. 23. 15
kapuftfzole Kohlkfaut (K. 205):
didefnis t/fzu toi/käi Kttpi^fzolss Br.
Matk. 4. 32
karalia y kafiälia ILom^i^, 179):
124, perkalbeia karälj Br. II. MakL
4. 46
karalifke Könijgreieh 107 (N. 179)
karcze , kariist karetiiua Schef-
fel : tikras Mrczea Randglosse zn
tikrua ketwtrczitta Br. Ezech. 45. 11)
ifchkafae apfukui AUotq däbe kaip
dweiyL karczi^ mi^ Br; Kön.-1. 18.
32, kariia piragu rkiliu , , , dwi
karczi Miefchip das.- II. 7. 1, du
karcziu das. v. 18, Tatba JVawiJA»
tenebttk dweiopaa K^fkoiriia Br. V.
Mos. 25. 14
kareliu8f karialiua, kafaului
König 61, Ö8, Sergant EzeehiaiKa-
raw/wiMT'. 90 (N. 179) ; yf^.koralkt
kariaunike Kriegeriit Br. Micha 4.
14 (N. 179) ■. \ .
kariawadaä, kart'owHidai, kar-
LexikalisobeB.
293
wediSf karwadas , kariotcedja
Feldhaaptraami 104, 105, kariatca-
das Randglosse zu wiriaufia kario
Br. I. Mos. 21. 22, Phichol io Ka-
riowedjs das. 26. 26 (N. 179, 59)
karioba Ifa s Kriegsgeschrei. Kriegs-
gerücht (N. 179, 319): kada girde-
ßt ape Karins ir Kariohalfus Br.
Mark. 13. 7
kario toi efc hczia Kriegsgerücht (N.
179, 72) : kariowiefchczias Rand-
glosse zu Kariobalfus Br. Mark.
13. 7
kar ifc h ka 8 Bir den Krieg bestimmt,
ihm gehörig (N. 179): kartfchko
gülio Randglosse zu Schiieipo tapa
Mirjam ufzrakirUa lauke Gülio Br.
IV. Mos. 12. 15
karlifto Königreich 66, karolij-
fte das. 63 (N. 179)
karme/ina9, karmafijas kar-
mesin (poln. karmazyn): frußo kar-
mefino Randglosse zu raudonykfchil-
ky, Br. II. Mos. 26. 31, 27. 16, frufla
'karmafifa Randglosse zu das. v. 36
karrinikaa Krieger (N. 179): kar-
riftikams Br. Zephan. 2, 5, Bei
prifzeng9 Hoitmanai (corrigirt in
Hoftmanai) ant tukßantiea Karri-
n)ky, Br. IV. Mos. 31. 48
karis Heer (N. 179): karaliaus kar-
ris eia Br. I. Makk. 6. 40, karf
das. V. 47
karfehtauti erhitzt sein (N. 181):
Idant Krauiopagi^zanfis Nufzawin-
toio netojifjb karfchtauiendze Jchirde
Br. V. Mos. 19. 6
karta Blatt (vgl. k6rta N. 205, poln.
karta) : Kaip tris alba ketures Kar-
iös Jkaitens buwa Br. Jer. 36. 23
kartuntq jemals MT. XV (N. 182)
Ä;artf Mj9a 8 Schlachtordnung (vgl npit
N. 34) : „Schlachtordnung Karu
Vpas^^ Randglosse zu padaridinoia
AiU Baiaus Br. I Makk. 6. 33
karwalis Taube (N. 183): karwali
(ac. sg.) Psal. 56. 1
kar ji ige Krieger 122 (N. 179, 549)
kaßkaday weiland 177 (N. 184)
kafchkaip wie (auch immer) 177
(N. 184)
kaßkokfai einer, jemand 177 (N.
184)
kafne Plage (vgl. kerUeti N. 193)
Randglosse zu mufehe ios labai dids
BöBda Br. IV. Mos. 11. 33
kafpinjks Harband (N. 184, 292)
Randglosse zu toainjkq Br. Ezech.
16. 12
kafsula Schaft (vgl. kasulas „Jäger-
spiess^' N. 184) : tarne buwa Kafsula
[warpße] fu fchakomis Br. Mos. II.
37. 17, kafsula Interlinearglosse zu
warpßis das. IV. 8. 4
kdtigi, kätig weil 265
katis Katze 101 (N. 185)
katrataip in welcher von beiden
Weisen MT. 149 (N. 185)
kattara Hütte (poln. kotara): kat-
tarofqt Randglosse zn Budofy ifch
Lappo padaritofy Br. Nehem. 8. 14,
kaüaras Randglosse zu Budas das.
vv. 16, 17
kauczia Trübsal (zu kenteti N. 193?):
Kauczia alba tußba EE. 164 (Rom.
8. 35)
kaulalei Gebeine 61 (N. 188)
kaulicze Beinhaus (N. 188): rankq,
ivienok ghis ne\fchties ing Kaulicz^
Br. Htob 30. 24
kaurada Pfanne (vgl. skaurada N.
475 u. J. Schmidt Verwantschafts-
verhältnisse 39): angliu kauradas
Br. IL Mos. 38. 3
kaurnjczia Teppich s. kaldras (vgl.
kaurä N. 188)
kanrotas, kaurütas rauch (N.
188): daugefni kaurotu (corrigirt aus
gaurotu) plafchczumi apfidaris Br.
Sachar. 13. 4, kaurüta Randglosse
zu plaukoia ada Br. II. Kon. 1. 8
kafinis Predigt 69 (N. 206)
294
Lexikalisches.
kehiikle Haken: fzuwn kebuklemis
Br. Arnos 4. 2 ; s. kabuklas
kei quasi Sappuhn-Schultze Compend.
66 (N. 183)
k e ik im m ia s {keikimmis f) Fluch 99
(N. 198)
keikwiens jeder 64 (N. 189)
keyre die Linke 57 (N. 187)
kieka wie viel 71 (N. 189)
kekfchihe Hurerei 57 (N. 190):
Kekfchihe ir wifja necztjUbe EE. 46
kekfchifta Blutschande 99; b. kek-
fchihe
kekfchite Hurerei 107; s. kekfchißa
kelheti sprechen 56; s. kalbet
kelichaa Kelch 77 (N. 199)
keimas Stamm (N. 191 ,,Stubben^') :
kurie kelmq tur Br. Jes. 6. 13,
liikfchte ifch Kelmo Ifai das. 11. 1
kellokie einige (N. 191): kellokiuu
ßodzuu dielei MT. XX
kenkalis , kenkulis Fehler (vgl.
khikti N. 193) : tatai Uir buti be
tvairios (übergeschrieben kenkalies),
ieib miela butu , Ne tur wainos
(übergeschrieben kenkulf) turreti Br.
III. Mos. 22. 21 , „feel. kenkalis''
Randglosse zu prißakumas das. 21.
17
kentontif ke9itqti leiden 117 (N.
193)
kenturi vier 40 (N. 198)
kerkfchtas Zorn 84 (N. 196)
kerfchtauti , kiarßtauti wütend
sein, zürnen 23 Anm. 2, baißsi kerfch-
taudami (horribili furore) MT. 123;
vgl. karfchtauti u. kerkßihtas
keturadeiimtaa der vierzigste 185
(N. 198)
keturokas viererlei (ksi. detveraku;
N. 198): £fch ios atlankißu keturo-
kais wargais Br. Jer. 15. 3; vgl.
kieturakai vierfach 188
ketwertas der vierte 183 (N. 198)
ketwirtainis viereckig (N. 198):
liukijmo Altorq, . . . tikrai ketwir-
taini Br. II. Mos. 37. 25; s. kdwir-
tinas
keiwirtaliekas , ketwirtoliekas
der vierzehnte 184 (N. 198, 865)
kettoirtinas viereckig: idant tikrai
kettoirtifuu buty, Br. IL Mos. 27. 1,
kettoirtinas das. 28. 16, 38. 1, s.
ketwirtainis
kiekuntas etwas (N. 189): kiekunta
Randglosse zu {kas) ben kiek (ira)
Br. I. Kor. 1. 28
kieturnika Vierteil (N. 198): airade
ghj kieturiems kieturnikams Szelnieru
Br. ApG. 12. 4
kieturolka vierzehn 67 (N. 198)
kinkti bekommen, erlangen (vgl.
käkti N. 1 7 1 ) : Winaunicze padarifi^
o 108 (corrigirt in ie) nepadarifi
bendrifchkos (corrigirt in bendrißh-
ka) [winogy, nekinkß] Br. V. Mos.
28. 30
kiokias qualis 58 (N. 204)
kirmikfchtis Würmchen, Gewürm
(N. 200 f.) : Neßibifok tu kirmik-
ßhtis Jakub Br, Jes. 41. 14, ißh
wißokio kirmikfckczio Br, Mos. I.
6. 20, kada Bußhe neka neczifio
d^Jsiliteij^ buk tatai Maita . . . kir-
mikßhczo das. HL 5. 2
kirpjti scheren (N. 195): Judas nur
eya kirpßu Awiu fatoa Br. I. Mos.
38. 12, Oßhwis tawa eit , . . kirffjt^
awiy, Jawa das. v. 13
kirpitoias Scherer: po akim fawa
Kirpiioio Br. Jes, 53. 7; s. kirpjti
kitta wieder (N. 202) : numirensßmo-
gus nei kitta ußeit, nei kalba Br. P.
IL 23
kittada sonst 177 (N. 202), kiUada
— kittada ein Mal — ein anderes
Mal: KiUada liepßia ntißiramdidaica
. . . KiUada degdawa liepßia wan^
denije didziaus ugne Br. Weisb. 16.
18, 19
klcegu ich rufe laut (vgl. klegeti Ia
chen N. 217, Fick Vgl. Wbch.» IL
Lexikalisches.
295
543) : klaga (vociferantur) MT. 62
klaide Betrug 11 (N. 218)
klaigonas Fanatiker 60, 83 (N. 218)
klaikinegh im ««unordentliches We-
sen (zu klykti N. 219?): klaikineghi-
mos späte Randglosse zu ifch ko
fekafi prahangas Br, Ephes. 5. 18
k l afc ziuSf kla ifc zius Scheitel 63,
klafcziaua Glosse zu Momos Br. V.
Mos. 28. 40 (vgl. klastgti N. 216)
k lafit i hören 63 (N. 216)
klaftiti List gebrauchen, betrügen
(N. 216): nufiutde Paßtis Judop ir
io Broliumpi klaßidams Br. I. Makk.
7. 27, JSr ttts norit , , , po io akim
klaßiti Br. Hiob 12. 7
klanfin^ti fragen 115 (N. 217)
klaufitoias Hörer 108 (N. 216)
kläuzada Gehorsam: deardndioy pd-
karoy ir kiäuzadoj KS. 31 , vgl.
Schleicher Gram. 341
kiauzadus gehorsam : Tarnus grau-
cUnkf iddnt butu kiauzadus T. Tit.
2. 9, o ne kiauzadus protop teifujü
T. Luk. 1. 17, galijbe ir Dwafems
biauroms Uepia o kiauzadzios irajam
T. Mark. 1. 27
klegafis Geschrei (v. Vögeln): kle-
gefchczio, klegaßo Kandglosse zu
tlaboiosi Paukßihcziyk balfo ; s. kltegu
k legeftis Geschrei (v. Vögeln) s. kle-
gafis
kleiden irren 116 (N. 218)
kleidunus ^eXz^x 101 (N. 218)
klibanas Pfarrer U (Göttinger Nach-
richten 1877, S. 264; N. 217)
klinai Ton: „bitumen klinai"^ Rand-
glosse zu moli Br. I. Mos. 11. 3 (zu
klijei N. 219?)
klone Lache (vgl. klonis N. 220) :
£Uzerai ir Klones Br. Ezech. 47. 11,
„Lach paludes klones^^ Randglosse
zu Alkfnos Br. L Makk. 9. 45
kloftiti eine Unterlage machen (N.
2 19 f.): Pulks kits riibais ßiiva klnße
Tau anta keliu Pone Chriße Br.
Ka. 11
klünas Tenne, Scheune (N. 220,
Geitler Lit. Stud. 92): ufzdek iam
ißh tatva Awiu^ nug tawa Kl&no
Br. Mos. V. 15. 14, Ifehkake tad-
da Klünus [plana] Atad das. I. 50.
10, hlünus [,fkunes] T. Luk. 12. 18
knagfzdeti krachen (vgl. lett. knak-
schetf knakschkU) : kada pradeß
knagjzdeti Br. Jes. 30. 13
kodila Weihrauch 98 (N. 203)
kodnicziasj kodnjcze Napf (vgl.
kodis N. 203) : kodnicziais Rand-
glosse zu indais Br. IV. Mos. 4. 9,
„Napf, rukielas, kodnjcze^^ Rand-
glosse zu Rukielq Br. III. Mos. 16.
12
kogdel weshalb 67 (= kogidSl)
koleka Krüppel (poln. kaieka): kok-
ßii koleka alba ubagas Br. P. II.
194
kollacie Gastmal (poln. kolacyä) :
Abrahamas pakele dide Kollacien
Br. I. Mos. 21. 8
kofnis Bissen 40 (N. 177)
kopta Furt^N. 205 „Anfahrt, Auf-
fahrt"): koptofp Interlinearglosse zu
ikki plaukfmo Br. I. Mos. 32. 22
koralius f korialius König 52
(N. 179)
kor das Schwert 47 (N. 180)
korwoias Kuchen 52 (N. 183)
kofnadieia Prediger 122 (N. 206)
kofnadieius f kofnodieius Pre-
diger 102, Ira balßis Koßiodieiaus
pußineie Br. Jos. 40. 3; s. koßia-
dieia
kofz a Hütte (lat. casa) : kofzofq, Rand-
glosse zu nameliofijL Br. Richter 8.
11
kofzamiekas f kafzamekas Ger-
ber 52 (N. 186)
koßinas jeder 68 (N. 206)
kraias, kragis Blut 63 (N. 224}
kraiwas krumm (N. 229): ka ghis
kraium dare Br. Pred. 7. 14
296
LexikalisoheB.
kralius König 66 (N. 179)
krapele Punkt (eigentlich „Tröpf-
chen^* ; zu krapinti N. 223 vgl. poln.
kropka): ne praeis mafzattfe Skaiti-
dine ir Krapele nug Sokano Br. Mat.
5. 18
krauiadirwa Blutacker 104 (N.
224, 144)
krauxag%ed%8 Blutschänder (N. 224,
245 f.) : hrauxagiedi MT. 217
kr auf che Beere Br. Jes. 17. 6 (N.
225 „Birne")
krafzis Stohl: Bei bus Krqfzis pa-
taifita Br. Jes. 16. 5
kreklat Brust (preuss. kraclan):
thinai datce anos fawa Krekli^ (cor-
rigirt aus Kreklus) fiekti [kreklua
apezupoti] Br. Ezech. 23. 8, kreklq
iaunißes das. v. 8, kreklai apczu-
pineti das. 23. 21, Ufz tatai ius
fzififit ir büßt fotini ifch Kreklq io
palinkfininoghimo Br. Jes. 66. 11,
kreklai kurie nefzinde Br. Lqk. 23.
29, kreklai das. 11. 27, Mirfcht
maßi waikai prieg krekta (lies:
krekla) motinas SG. 221
kredieti, kreßeti kraftig, frisch
sein (zu poln. krzezwy^ krzezwidf) :
Pons karalauiot ßlowe wilkieddms \
ßlos galibe gdrbiei kreüedame K. 81
(Ps. 93. 1), Ligite (sc. zmogus) kie-
dealuyird \ Kurfaykadnubirä \ Jau
kdyp pirm to kreßeia \ Noteyt wie-
ton kur fedeia K. 92, Toks medziuy
bus ligua ßowindiam | Prieg pawear-
ßniu wifad kreßinöiam K. 2 (Ps. 1.
3; derselbe Vers lautet in einer an-
deren Uebersetzung des 1. Psalms
K. 1 : Toks medziuy pryligt iß)din'
tdmuy I O prieg pawearfiniu zaluo-
iändiämuy)
krießus Kreuz 57 (N. 230)
krik/chonis Christ 81 (N. 228)
krikßtakelias Kreuzweg, Strasse
105 (N. 228)
krikfchtitoias Täufer 108 (N. 228)
krikfchtinti taufen 115 (N. 228)
kriwplia (kritcpliaaf) Haken (vgl
krivas N. 229): gembe$ [wa^fehm]
(übergeschrieben: kriwpiitu; alle
drei Wörter sind später durchge-
strichen) Br. IV. Mos. 4. 14
kromnikae Kaufmann 108 (N. 230)
krona Krone (poln. korona): E%k i\
ßihirdis mana krona S6. 127
k r oftaa Backe, Augenlieder (akrottfu
N. 483) : ifchtikka mane ing KrcJUa
(corrigirt aus Kroßq) Br. Hiob 16.
10, Teka tiefii afcharos NtJehUa
nog kroß'kf, (diese beiden Wörter
sind später übergeschrieben) fumr
na Br. Sirach 35. 18, „Augenlieder
krojlas^^ Randglosse zu bla^iflenaiht.
Ps. 11. 4
krumeni» Kinnbacken, Backenzahn:
krumenf Randglosse zu ßtpuwuß
fzanda aftilo Br. Richter 15. 15,
„Backenzahn krumems^^ Randglosse
zu fzando dantf das. v. 19, krumt-
neßf Randglosse zu Schandqfy^ das.
krumplelia (Ohr-) Läppchen : Plebo'
naa tur , . . ifckczißitamuiem mU
krumplelio [krqfchtelio] de/ehinet
Außea deti Br. III. Mos. 14. 14, s.
krumplia
krumplia (Ohr-)Läppchen (N. 231):
ant außea krumpUo deti Br. II. Mos.
29. 20
krutia Brust 143 Anm. 1 (N. 281)
krüpa Grütze 50 (N. 230)
kukczoti hüpfen (vgl. kukaxezofa N.
207): kukezoi Randglosse zu atd
dweiu koiyi ant fzeniea ßshokineij Br.
III. Mos. 11. 21; vgl. aachÄ^/M0^'
kukftaa Mandelbaum, Mandel: ^ß•
d^e fchiteipo Kukßua Br. Rkshter
15. 6, kiek kukßyk ant Lauko flow
Br. Hos. 12. 12, Czießi Dago, kaip
taic butu Kukßua gauti Br. Jes. 17.
11, kur Knkßai floweia Br. Ezech.
3. 15
kulfchnia Knöchel 82 Anm. (N. 208)
Lexikalieobes.
297
kunigaigfehtiB Fürst 84 (N. 210)
kunigauti das Priesteramt verwal-
ten (N. 210) t bekunigauient Rand-
glosse zu kaplanißf t^fzteeidenczarn
Br. Lak. 1. 8
kunkaleif A;^i;a /«t Unkraut 41 (N.
207)
k u n/t a 8 Kunst : i^ Kuf\ßuti Darnift^
padara Br. Jes. 44. 25, KnqUai das«
47. 10
kupetifia Kaufhandel 99 (N. 211)
kupftuoii sich ejsheben (vgl. kum-
pas N. 209 und Fiok Vgl. Wbch.«
II. 938): Mario», kidc nor, Ugul
fimuHcid \ Padängiems wilnis tu te
kupßuoid K. 61, Uzkit Marios, teil'
ftM kupfluokü \ Su ißi/u/wielu pl^-
datni das. 83
kuriauti kämpfen 52 ^N. 179)
kurkiele Turteltaube 98 (N. 212)
kurkljt Molch Br. IH. Mos. 11. 30
(daeu die Randbemerkung : ^Polo-
nus transtulitSalamandra^^) (N. 212)
kurtae Mal ^2 (N. 181)
k uftz oii hüpfen : kn/^zoia Randglos-
se zu pakruteia Br. Luk. 1. 41; s.
kukeaoti
kuodas Wasserkrug (K.203); Falenk
tawa Kuodq Br. I. Mos. 24.14 (aber
das. ii. \b £fidzi^ IKmdi]^
kuokmlei Unkraut 44, b^ kunkalei
külatas gebrechlich : „gebrechlich
külatäa^'' Randglosse zu n^weika Br.
III. Mos. .22. 22
Mj»t>/i« Priester 51 (Nv 210)
kütß$ Stengel 50 (N. 206)
qna Ife hin^aa falsch 75 ; a, falfchiwas
kwar/okinti^ kwarfehinoti ätig-
stigeo 75, J^oh Ariel^j^ kwarfehin'
ßu 3r. Jetu 2d» 2f ku>ar/chif{fiu das.
y. 3, kurieghi kunarfehin das. 29-
7; y^\^ kv4tr^zyti N. 233 ...
ktDefchiiilkga^9\kwef^ingas, kwie-
J'akiH:gas, kwi^ßing^aa still, si-
cher: kwefchingq, Randglosse zu ( Ta-
wa akis reges J.erufulemq)> b^iecztiq
(giwenimq) Br. Jes. 33. 20, Kwefzin-
gq. Randglosse zu fpakagingi^ eijmq
Br. Weish. 13. ^, kwi^chingump
Randglosse zu Szmoniump.patuiku'
nump Br. Richter 18. 27y idant pa-
kaghinga ir kwefchinga giwaia we-
ßumbim Enchir. 41^ pakagkitiga ir
kwießinga giwaia weßwmbim Br. P.
II. 504; a. das folg. Wort
kwefehti (kio^ekeiif) sicher sein:
„f icher kwufchincziamp^} (mit spater
Tinte geschrieben) Randn^osse zu
Szmonittmp Befpecznmmp Br. Rich-
ter 18. 10; s. kwefchingas und ktoo'
fehejmas
kwofchejmas Ruhe: pakaiui» ir
kwofch^jme (pace et tranquillitate)
MT. 199.; s. kw^hU,
quotqti sich vertragen s. donmti.
idchone Waschbecken (ruas. jtoxa'Hb,
vgl. lakoszkuf'N. 348}: impile wan-
denia Uekone9^ KS. 246 .
Iddßi Schlössen 54 (N. 348, 354)
Iddd tve ia i etwsk , JiügeIl^^.(zu Udakas
N. 354? »der m pahda N. B71?):
Kolnyg pqfJmg. ^ dayktus ^gagfitan-
dius Jekioß^ \ Yr pifktiy. Iddatoeim
ßirdgmiß Uikiqfit K^ 5 (Peu 4».. 3)
lagqn^ Kuchen : ifthkepk lagones Br.
I. Mos. 18^ ,6, ifyhkepdarm lagones
ne rauginJtas c^as. jl9i. 3 ...
Iagonel0 dimin. von hgone .\ mßfztp
lagonelf 9r. L Kön.. 17. 13 ^ < <
laiiiti halten 83 (J)f,.365). , . ,
iayioö.KÄhn .X00> (N.\a52)
/a } u; (^a r 29 ßchiffsbauer (N.352,126 f.):
Laifßd^rei, Br.. !E)seoh. 27.i 27. >
laißili^tileckexx (faatiU M8(J^.a59)
/ a ifz in t,i, l afz inti wetten (N.. 352) :
laifzinkimes („was giUs?;,*) jfev Jer.
22. 6, 49v 20,. Jes. 22. 14, Mfzinki'
mee Br.^ Jer» 13,,^!, J/99. 5. 9, 14.
24rvgl. o..§2.wi .;... .i ^. . .
//iA;/cA/0/e Blatt (N. 348): lahfMeles
Randglosse zu Kariös Br« Jer. 86. 23
22
298
Lexikalisches.
langa Fenster 98 (N. 349)
lang was leicht 54 (N. 356)
läng wibe Leichtigkeit 54; s. lang-
tvas
lanka (N. 349 „Flusswiese*') Tal:
,^ Lanka Thal" Randglosse zu G?iis
ßunte ghi ifch f)akalnio Hebron Br.
\. Mos. «37. 14; Hain: ^^Aufiulinopi
lankojpi More^'' Randglosse zu Gir-
riofpi More Br. I. Mos. 12. 6, ^^An-
ßüline lankoie''^ Randglosse zu Gi-
rioie das. 13. 18, 14. 13, ^^qjzoline,
lankoie''^ Randglosse zu Girioie das.
18. 1
Ic^ßaSf laßas lahm, Krüppel 41 (N.
373)
lanta, länta Brett 54 (N. 357)
Idpinti verzärteln (N. 357), s.yx.ßca-
neßas
lapfchis Sänfte 67 (N. 372)
latanius Becken (vgl. latdkas N. 350,
russ. jomo'K-b?): Potam piU tvandeni
ing Mednicze [lataniyk\y pradeio Mo-
kintinems etc. Br. Joh. 13. 5
lauka Feld 98 (N. 353)
laukas kahl (N. 353 „blässig'*) : wifsos
galwoa bus laukos Br. Jer. 48. 37
laukinikauti das Feld bebauen (N.
353): ne buwa fzmogaus^ kurfai lau-
kinikauty, Br. I. Mos. 2. 5
laxtkowelinas Feldteufel 104 (N.
353, 64)
lauklimm as Glatze: Plikke. Lau-
kummas wietoie furetetu Plauku Br.
Jes. 3. 24 ; s. laukas kahl
lafziba Wette 62 (N. 352, Geitler
Lit. Stud. 93)
lemtumas Tugend (N. 356) : tvif/us
lemtumus (omnes virtutes) MT. 86,
ne delei kokin lemtumn (non propter
Ullas virtutes) das. 155; s. nelem-
tiimas
l^das Hügel: idant tu kalnus fuhil-
tumhei ir ßimulditumbei ir Lqdus
padaritumbei ligu pcelnmis Br. Jes.
41. 15
l e ngw a n e/c h ae Sänfte (vgl. lengtca-
neszczia N .356) : Lengwanefcha Rand-
glosse zu nejchtnwy, Br. Jes. 66. 20
lengw ofc h ir d ift e Sanftmut 105
(N. 356)
lenkele Pfanne (zu Ihikti N. 368,
vgl. lat. lanxy lanciila): Skauradaie
[Lenkelete] bus tatai taw dariti Br.
III. Mos. 6. 21
lenkmenis Gelenk (zu lenkti N. 368,
lenkmine Geitler Lit. Stud. 94) : ftr
tvißus lenkmeniua Br. Ephes. 4. 16,
per lenkmenius ir rißhus Br. Kol.
2. 19
lenta Tafel Br. II. Mos. 24. 12, s.
l({nta
lentele Leiste Br. II. Mos. 25. 25a.
ö.; 8. lenta
lepunas Spötter (N. 357): Sarart-
geia Suny. Hagar . . . lepunq, fantj
(dazu die Randglosse ballamtäa)^T.
I. Mos. 21. 9
lewi k/c htis j unger Low e (N. 359) :
Lewikßhtei Br. Jer. 51. 38
lefzHwauti verläumden (N. 359).*
leßuwaui^ Randglosse zu apkal-
banfis Br. Sprüche 16. 28
lieypii befehlen 64 (N. 358)
liekas der elfte 184 (N. 365)
liekorftwa Arznei 49 (N. 355)
liefwa^ Hefte OS Leiter (poln. Usi-
tcOf vgl. russ. .«'bamb): Ließcos [Ko-
peezaSj Schlittes] ßoweia ant Szemei
. . . ir/chitai, Angelai Dietco ant
thu bei ißhkopa bei nukopa Br. I.
Mos. 28. 12, kurie neßhe Ließcos ir
Weßimmus Br. I. Makk. 5. 30
lygam iß in s gleichaltrig (N. 5, 364):
Sunusgimis Tewa lygamißins (Filius
imago Patris coaeterna) MT. 11; s.
amißinas
liginti das Gericht halten Br. Job.
5. 27 (N. 364; preuss. ligint)
ligugimis Ebenbild (N. 864, 249):
Kurßii ira abrofas [ligugimis] m
regitnoio Diewo ßr. Kol. 1. 15
Lexikalisches.
299
liktaras Leuchter (N. 865): Likta-
ran corrigirt aus Liktarna Br. IL
Mos. 25. 31
likti bestimmen (N. 365, lett. likt):
tatai Diewo likta Br. P. 97, ka Po-
nas Diewas likens ira das. 130
/ in kfm in dlüti erfreuen (facti t.) 118
(N. 369)
/ i n kfm intoia Trösterin 108 (N. 369)
linkfchmas fröhlich 81 (N. 369)
linktereti sich bücken (N. 368 ): klo-
noiosi ir linktereia fawa tceidu Br.
IV. Mos. 22. 31
liftinczius Aufseher eines Waldes
(vgl. ISsinczus N. 358): Afsaphoh
Lijlincziaufpi Karaliaus Br. Nehem.
2. 8
lifch (Coiijunction) sondern 265 (N.
371)
lifch ei ausser 71; s. lifch
lifchnas übrig, lifch nei sehr 75
Anm. 1 (N. 363)
/ i u b iift is f Hub eft i s freie Wahl
(poln. lubosd): „Wahl liubejlin Ha-
buflis^'- Eandglosse zu wali^ [liuba-
mayhi] dawe Br. Sirach 15. 14
liudenikas Zeuge 107 (N. 374)
liiita Laute: balfas . . . kaip liuta
fzaideit^, kurie ant fawo Liuty, [har-
/?*] fzaidz Br. Apok. 14. 2
liüditi, ludditi zeugen 51(N,374)
loioiamas Schmähen 111 (N. 372)
lopeta Pflugschar (N. 372 „Schau-
fel'') : anis ifch kallawiy, fawa Lo-
petas . . . padaris Br. Jes. 2. 4
lowonas Leiche 46 f. (N. 350)
lugniti heucheln : „heuchelte er Iny-
uija iam^*" Bandglosse zu eifa ghis
pa io Br. IL Makk. 4. 24; s. lunginti
lukurneti harren (N. 375): Päyäl-
bes lukurnedams K. 34, lukurneyme
K. 57
lunginti heucheln (N. 375, vgl. lin»
goti N. 367): „heucheln lungins^^
Randglosse zu gliaudos Br. Dan.
11. 32
/ up2) i njkas Bedränger (wörtlich
„Schinder"; N. 376): Luppivjkti.
Interlincarglosso zu {ponawos ant
fawa) Newalniku [ant tu kurie ie-
mu8 newal^ dare] Br. Jes. 14. 2
m(Bt<Bli8 eine kleine Schaufel (vgl.
mente N. 393) : turrekes niatalp Br.
V. Mos 23. 13
m a i eft atas , maj eft otas Majestät
3, ataidama maieftate fawa Br. Luk.
9. 26, maießaie das. v. 31, ponifch^
ko Maießato Br. Jes. 2. 10, 19
mainenikas Wechsler 107 (N. 388)
makerifchke Frau 83 (N. 409)
makitaias Lehrer 108 (N. 407)
maleenigas gnädig 61 (N. 380)
malawimas Lüge 54 (N. 392)
malkin t A; a« Holzhauer (N. 379) : kaip
Malkinikai Br. Jer. 46. 22
malzenijfte Ehe 11; s. d. folgende
Wort
malzenifttoa Ehestand (poln. mal-
zenstwo): Malzenißwoij K. 263
manele Armband: „Spang vnd Arm-
ring czetas ir maneles^^ Kandglossc
zu Br. I. Mos. 24. 30 (vgl. lat. mo-
nile und Fick Vgl. Wbch.» IL 628)
mqftineghimas Bedenken 41 (N.
385)
mqftiti erwägen 41 (N. 385)
mardawone Sterben (? N. 402): Ne
tolink Pone iolaus faioo Pondwones]
Päfigaylek nu täwo tarnu marda-
tcones K. 191
marjingasj marßingas vergcss-
lich (N. 403): Nefang Pons mield-
dirdingds | Zadeimuos ne marßngds]
Lofkd io eßi butind K 85, Akmuo
kurfay nuoy remefniku \ Marßingu
buwo atmeßaa das. 100, Diewe Tewu
mufu mdioningds \ O Zadeimnofe
nenidrßingds das. 181
m a rfch kinelei, ma rfc hkine le i
waiko Nachgeburt (N. 384): Mo-
terifchke . . . ginfis düti [pawides]
300
Lexikalisches.
marfchkineliy,^ karte \fch tos paczios
riety, ifcheia (dazu die Randf^losse : •
„afiftergeburt sccandiiia czepczius
marfchkinelei waiko^*^ (marfchkinelei
ist \xniQv czepczius geschrieben, bei-
de Wörter sind mit taaiko je darcb
einen Strich verbunden) Br. V. Mos.
28. 56, 57^ vgl. po\n. . czepiec dzie-
ci^ce
marfchkona Kleid, (N. 384) s. dra-
pafufa
ma/cÄ<«# Aufruhr 62 (N, 405)
maufzas klein 45 (N. 386)
ma/gine Waschwasser 98 (N. 387 f.)
mazattkia kleingläubig 105 (N. 386,
103)
mßfzinifii, mafyiniu kleiner 110
(N. 386)
medefiali9]z 98 (N. 390)
medwinis Weinglock 106 (N. 390, 80)
m eilin et i bohlen (N. 400): meilineij
Eandglosse zu Ponas mil tcaikus
J/rael^ o anis • ^.*. mjl delei krago
wino Br^ Hos, 3. V.'
meiliuliß.^^ Qeliebt^ (N.400): mana
J^eiliuJ^q., kuri ne MHi^M (dazu die
Kandglosse Meiliulia) huwa Br« Köm.
9. 25 . ,., /
n^eißas Sftck.öJ (N..399)
melingas liebreich 68 (N. 400)
melmens , diß; Lenken; (N. 392 f.) :
„Lex:^4^^ tn^lv^em^^ Bandglosse zu
nug in/fiziyt (durchgestrichen) Br.
IL Mos, 28.. 42t . .,
meltiefi t^jiheie^, l^ittjan (\g\, tnaldä
N. 378)^ Jerufaleie ira fpi^a , kur
reik melt^^si p^. :Joh. 4. 20, tu ne
V}flk^fi,iy. ir ne flufzik iemus Br,
|I. , ^pHB. ^Q^ i^., diekt^wqh. mifsadai
I)ieunui . J(?iJ T^elfcq/X, idand ghis tmoe
^iff,iBr,-JqK ^ 20 , _ , ,
menas, menus Mond (vgl. skr. m^'-
aa) : Anffg, d^en^. nßuiß meno (no
ist ui^^s^richen un4 am.Rande in
^A^<<>, . c^Wgirt) &.. I. Sam, 20. 27,
pirmq, meny, Br. L. Ckron, .13. 15,
Qhia dara Meny, Br. Sirach 43. 8,
Tu darai Meny ant perdalymo met^
Br. Ps. 104. 19, ik Menui nebdut
das. 72. 7, Saulelei ir Menui Br, P.
1 07, Er pafkatei iu Menua Br. Hiob
39. 2, Jus laikat Dienas ir Menm
ir Schwentea Br. Gal. 4. 10, Jaum
Menua Br. I. Makk. 10. 34, pafsi-
likka Skrine Diewo ... io Natmifß
tris menua Br. I. Chron. 14. 14, pra
wifaua Menua maio das. 28. 1, aid
Sabbathy, Nauiy meny etc. das. 24.
31, delei . • . Nauiy Meny Br.Kol
2. 16, ant Schwencziy, Nauiy manu
ir Sabbathy Br. Ezech. 45. 17, gak
padarißu . . . Jauny meny Br. Hos.
2. 11 , Meny liga fergancziua Bh
Mat. 4ti 24, Meny liga firga das.
17. 15
men efienoa Hg a Mond8udit(N.393):
mentjunoa liga ferganSiua T. Mat. 4.
24, mentfienoa ligdjerga das. 17.15
merkftereti, mirkftereti'wisskm
(mit den Augen) (N. 394): merkßf-
rey akimia Br. Sprüche 6. 13, aki-
miamirkßerfs das. 10. 10, tammirk-
ßereia Simonaa Petrua Br. P. 362
mefinaa von Fleisch 99 (N. 395)
m^fkamte f mefkampta, m^f-
kanta , m efk antia ,. „Ereuel" ,
Fleischgabel (der erste Teil des Wor-
tes ist m^a Fleisch (so u. a. Br. I.
Sam. 2. 15) N. 395): m^amtesGlößse
zu gembea [warifchus] Br. IV. Mos.
4. 14, mefkamptq,, m^anitf, Rand-
glosse zu turreia Oemb^ trifehaka
fawa Mankoie Br. I. Sam. 2. 13,
m^ancziu Randglosse zu ^^ Gern-
be ifchtraukdawa das. v. 14
me/chkoti zögern (N. 396, poln.««-
azkaö): leib ne butumbim mefchhoi^i
iau du kartu butumbim fugfißf Br.
L Mos. 43. 10
m^taa Mass (vgl. azaukazto mdtäa ein
Löffel voll, wörtlich: das Mass«-
nes Löffels N. 396): ifchkafae «p/"«-
Lexikalisches.
301
kui Altora d&h^ kaip dtceiy, kareziy,
m^ Br. I. Kon. 18. 32
metätoone , pdmetdwone Basse:
Sutwereiau ddngttiafis \ Metdwonet
goruotqfis K. 219, Duok tikra pör
tnetdwone das. 221; s. d. folgende
Wort
metawoti y metawoti» bereuen,
Busse tun (Geitler Lit. Sind. 96) :
pdiimkay korot zmoniu zldjli \ Tad
lo/kq fawo metatooiänöidmuy | Ro-
dey grußndmuy K. 226, kur8 meta-
wojas das. 52, Kurs metdwoüts gay-
Ungay \ Tu tarn dtlaydi meylingay
das. 220
m etile Wermut Br. Apok. 8. 11 (N.
396)
meflewa Steuer 61 (N. 898)
mieelas Hefen 99 (N. 392)
miduB Honig (N. 399 „Met*'): ing
fzemena {na ist später angefügt)
pienu ir midumi plußanczf Br. II.
Mos. 3. 17
fnielaßxernae (aus mielaßierdnas ;
N. 400, 519, Ygl.ßierdü) barmher-
zig : kokiays m^ pf'*^ß fawo ärti-
mus ir hendrdtdrnius bi^me, toki
ir Diewq prieß fawe päzii\fime, mie-
laßiemi mielaßiern<\, fmdrkus fmdr-
ku etc. KS. 232
m ielafchir ding ifta, m ielofc h ir-
dingifte Barmherzigkeit 99, 105
(N. 400) .
mieloßirdijke Barmherzigkeit 107
(N. 400)
mie lofc hir dift e Barmherzigkeit
105; s. mieloßirdifke
mielus hold (vgl. mylüs und meiltis
N. 399 f.) : Tas mielußs Jefulelis «
Br. G. 5
mieftkas stadtisch, bürgerlich (N.
895): weikim'äjfa fwietifchküfa alba
mießküjjfa (actionibus in civilibus)
MT. 126, 127
mieta Ziel (vgl. metas N. 396 und
Fick Vgl. Wbch.« II. 634) : ßrela
fchaunama ira ant mietoa Br. Weish.
5. 12, NedOkitea netcienam mietas
aUraukti Br. Kol. 2. 18
mie eis Wurf (N. 397, preuss. m«^M);
atßoia nog i^ kaip kada akminio
mieff Br. Luk. 22. 41
mikterati mucksen, stamm ein : kan-
gi gal wifsi Popießifchkai . . . priefeh
tus zodczus mikterati (quid . . . mu-
tire queant) AM. 9 (das. 38 rnukte-
r^i; vgl. »wwAj^crÄi Kurschat Wbch.
s. V. „mucksen", N. 410, mekenti
N. 392)
mil<e Liebe (N. 399 f.) : mikes MT.
504
milaftnikasy milakfniaa Lieb-
haber, Buhle (N. 399) : „Liebhaber
milaflnikai'''' Eandglosse zu drauga-
lai Br. Jer. 30. 14, tekefiu p<^fkui
mana Milafnikt^ Br. Hos. 2. 5, ghi
pufkui MiU^/lniku (das t scheint
später eingefügt zu sein) fawa i^
das. V. 7, po akim ios Mik^fnikyt
das. V. 10, Milafnikams das. 8. 9
m ilafc h irdi ng ift a Barmherzigkeit
Br. II. Sam. 15. 20; s. mielafchir-
dingißa
mil^ti lieben 116 (N. 399)
milwalis Walkmüller (vgl. milae N.
399 , veUi N. 62) : ant dirwos tnil-
weelio Br. IL Kön. 18. 17
min^ti gedenken 116 (N. 380)
minickas Mönch 77 (N. 401)
minkftas weich 81 (N. 401)
min/z a lai Harn 41, Minfzalus
Br. IL Kön. 18. 27 (N. 406)
min/zu mingo 41 (N. 406)
mirdineti im Sterben liegen (N. 402):
fzimtiniko nekurio tarnas fergqs he-
mirdineiOf kuris iam huwa brangti»
Br. Luk. 7. 2, ta mirdineia das. 8
42
mir/nis Blick 89 (N. 394)
mifternai meisterlich t N. 404) : ifeh-
mintingai ir mißernai wifs padariti
gal Enchir. 46
302
Lexikalisches.
miffcholtiikaa der die Messe hal-
tende Priester (N. 404) : NiJjTchol-
niku (gen. pl.) AM. 15
m ife hhimas Verwirrung (N. 404 f.) :
be iükia mifchlnma (sine omni con-
fusione) MT. 34
moklas Lehre 89 (N. 407)
moloneif moloning as gnädig 47
(N. 379 f.)
moma (N. 408) Scheitel: nug padii
koi'^ ikki Momoa Br. V. Mos. 28.
35 ; Schädel : moma Br. Tl. Kön. 9.
85
monas Gespenst Br. Mark. 6. 49 (N.
408)
mofta Pflaster (N. 408): „Pflaster
moßa^'' Randglosse zu liekarjXwq, nag
Figijt Br. Jes. 38. 21
Markus Markus 49
mornaa vergänglich 47 (N. 384)
motikka (oder motikkas) Sichel,
Hacke 52 (N. 386)
motka (N. 409) Mutter: motka K.
53, motkosK. 16; Wehmutter : „We-
hemutter motka, boba^*' Randglosse
zu bi'lota iei Sennaghi (übergeschrie-
ben: Bobd) Br. I. Mos. 35. 17, vgl.
LLD. II. 39. 11
moßaa klein 45; s. maiifzas
müczenikas Peiniger (N. 409): pa-
daive gkf Muczenikamus Br. Mat.
18. 84
mudraftis Hochmut (N. 409 f.):
„Horaut. mudraßis (übergeschrieben
abiday^ Randglosse zu anis puikjfte
iemus dar^ buwa Br. II. Mos. 18. 11
mudrawimas Pracht Br. Jes. 10. 12
(N. 410)
muitenikasZöWriQT 61, 108 (N. 413)
mulditi zermalmen (vgl. ksl. mlad^ti
möllern esse) : fakurena tha Vgnimi
ir fumitlde ana fmulkei Br. II. Mos.
32. 20; vgl. fumulditi
murelis Maurer (N. 410): Mitreliams
Br. II. Kön. 12. 12
m ufchifkis unsrig 93 (N. 411)
na Präposition und Präfix, 245, 247
(Fick Vgl. Wbch.» II. 591)
n a Negation (N. 417): Na tartk Br.
Pred. 7. 11
naboßnaa , nobofznas fromm 52,
naboßn'äjtus . . . nobaßmiiu MT. 607,
fiabnßnuiu das. 516
nag las plötzlich 49 (N. 423)
naias neu 63 (N. 417)
nakadn niemals 69 (N. 418)
n akieias Verfolger : todelei patdjt
INS iiifu Nakieiei Br. Jes. 30. 16;
8. nokti
naktigultas Lager (N. 414): „La-
ger Tiaktigulto^^ Randglosse zu lauke
Abaß Br. III. Mos. 8. 17
-w«, -noy -nu Postposition 250
naplakdineti geissein lassen 114,
247 (N. 304)
närämdinti zur Ruhe bringen 247
(N. 441)
narfa Zorn 98 (N. 422)
narjtifi schwimmen (N. 415): Sime
k'irioie tu narßai^ eßh tawa krauiu
raudouq padarjßtt Br. Ezech. 32. 6
nafa denn 69; s. n^ßi
na/trat Mund (N. 416; vgl. o. 89
Anm. 1): nußrais kuna (ore corpo-
ris) MT. 301
naßparaSf nifchparas Vesper:
Czefu Naßpar(\ Tarnc^ pond (lies:
Tarndy pom^ fawo | Nuog kriziaus
eme K. 151, Schitas atgrifia iopi
kaip ant Nißhparo, ir ßhitai n«-
lait/z^ lapq. Oleans tureia ihq Bur-
noie fawa Br. L Mos. 8. 11 (1869:
paludtenu cz^fe), Potam czießi nifch-
para Lntrn kauUii laifßit buwa Br.
G. 101
natrina Nessel 49 (N. 424)
nauda Beute (N. 416j: pleßhimma
(übergeschrieben : nauda) Br. Jes.
9. 3
nawia-wedis ^ naniaw edz ins ein
Neuvermälter (N. 60) : Tayp hiyf
Naiüia-wedis \ Grazus Jkayßd tceij-
Lexikalisches.
303
dis I IjJ kdmdros ißeit K. 14 (Ps.
19.6), Nauta wedzitis (lies: Nania-
wcdzius) (noin. sg.) KS. 31
natcina Botschaft (N. 417): „Bot-
schafft nawina''^ Randglosse zu pa-
fliße Br. Kön. I. 1. 42, Nawinos
(gen. 8g.) das. IL 7. 9
nebuklaa Nichtigkeit (N. 434): Jia
ßlpnibe mufa zinä \ Yr nebuklapri-
gimimd K. 92 (Ps. 103. 14)
netfnata Untugend (N. ICl) : ghta . . .
reg netfnata Br. Iliob 11. 11
w e tfn atliw aft i« Untugend, Schlech-
tigkeit (N. IGl; poln. cnotliwosd):
delei ttf netfnatliicajUes Br. Jes. 13.
11
n e tfn atliw ift a Untugend s . nclefn-
tumas; N. 161
neczefliwas unehrbar 90 (N. 164)
necz efl % w ift a Unehrbarkei t 90, n e-
czeftliwjfte Unzucht: Schitaipe
efch Neczeßliwjjles (corrigirt aus
Neczeßliwjjlaa) Szemeie galq, dari-
fiu Br. Ezech. 23. 48; s. neczefliwas
necziftaftis Unzucht, Unreinigkeit
(N. 165): pataifei tawa neczißaßi
Br. Ezech 23. 21, neczißaßie^ das.
V. 27, neczißaßimi das. v. 29, delei
ne czißaßies Br. II. Kor 12. 21
nedekawifte Undankbarkeit (N. 135
f.) : pei' nedekawiß^ Br. Stücke i.
Esther 6. 3
neder^ti sich nicht vertragen 116
(N. 118)
nedwa kaum Br. Sirach 18.6, nedwo
das.: kaip nedwo atfidwtßi galim
Br. Jes. 26. 18, Kaip tada Ifuakas
pabengens bmca j>f^'ß6gnog1nmq. ant
Jaknhoy ir Jakubas fiqdwo ifvheiens
bmca vüg fawa Tiewo Ifaako^ tadda
pareya Efau Br. I. Mos. 27. 30; s.
nedwai
nedwai kaum : kaczei tcos newos [ned-
wai\ kibirkfch/i ifch i^ 2)nfzi/li Br.
Sirach 42. 23; vgl. adwu^ adwa
(auch poln. ledwie^ ledwof)
neideiwifchkas gottlos 263
neküris irgend einer 51 (N. 212)
nelem tumas Untugend : nelemtumo
Randglosse zu JE^fch buwau papikens
ant netfnatlitoijlea iyL Godo Br. J('8.
57. 17, nelemtumas Randglosse zu
netfnatUwiße das. 58. 2, nelemtumu
Randglosse zu netfnatliwißa das.
V. 3; 8. lemtumas
nemilaftiwaftis Ungnade (N. 399
f.): i/ch didzios nemilaßiwaßiea Br.
V. Mos. 29. 28
nemilaftiwifta Ungnade Br. Jes.
10. 25 (N. 399 f.)
n^ nicht 41, AM. 24, MT. 281, 326,
kitu nieku n^a (nihil aliud est) MT.
156, n^iokia nara atjkiria das. 249
(N. 417)
nendza Not, Elend (poln« n^dza] : tda
ßwentds Ponaa prädeio del taw^ did^
nendzcL ir dides fankibes ki^ß Post.
51, nendzoy ir nedaßotkie das. 52,
newienas ne äbeiotu nendzoy^ priho'
doy ir nedaßotkie das., del nendzos
ir nupiwlio tawo das. 261
nenoraku aus Versehen, von unge-
iuhr(N. 423): nenoraku Randglosse
zu ifch perfiweifdejimo Br. Mos. III.
4. 2, nenoraku Randglosse zu ifch
nefziniu das. II. 21. 13, ne noraku
Br. I. Kön. 22. 34
n^fq, nqfa, nefq^ n^fang, ne-
fanga denn 41, 71. vgl. noch: N^s
T. Mat. 24. 6, N^a Psal. 103. 14,
139. 12, 13, Niefanga SE. 64 (N.
419)
nepotia (und nepotef) Enkelin: idant
brolis neweßu ßffers^ ir neptis, tat
eß fanaus fumts , tenewedie [anjtaa
alba motinas feßeries ir tewa feffe-^
rieSf nei nepotia tenejmiefawa d^dea
alba atcjna (ne frater ducat soro-
rem nee nepos ducat amitam aut
materteram, nee neptis nubat pa-
truo aut avunculo) MT. 445, „Neffe.
Vmika nepote (das auslautende e ist
304
Lexikalisches.
unterstrichen) Zibeono Heuitho^^
Randglosse za: (^au wede JUoteris
ifeh Dukteryt Katman, Ada dukterj
EUm Heikito ir Ahalihama dukteri
Ana) dukteres (übergeschrieben ne-
poti oder nepote) . Zibeona Heuitha
Br. I. Mos. 36. 2 ; s. d. folg. Wort
nepotiSf nepatis, nepütia Neffe,
Enkel (Fortnnatov KBeitr. 8. 111):
MarkuB nepotis Sch^ijs Barnaha
Br. Kol. 4. 10, (JeUMik O Jnfau mufu
gimdUoius , Sweikink \ waikus ligei
ir nepaezüi» ^G, 221—222, ,,Vnukai
(später in ^nt/Xkim« geändert) Neffe
nep&tis^^ Randglosse zu waikyt wai-
kama (übergeschrieben: Nepütims)
Br. I. Mos. 21. 28; s. das vorher-
gehende Wort
nepiis {oder neptef) Enkelin (lat.
neptis vgl. Fick Vgl. Wbch.» I. 647):
Waikai ifch AhaHbama, ^fawo Mo-
tereSf dukterfvAna, dukteres (über-
geschrieben: Neptea) Zibeona, fchi-
tie ira Br. I, Mos. 36. 14; s. das
folg. Wort
neptia Enkel (gr. ar«i//M>;): „Neffe
nepos «cptfztb"(corrigirt aus nepczia;
unter nepczio steht funko) Rand-
glosse zu {Ghis netures waikyk ir
newieno) waik^ waiko (übergeschrie-
ben: palikoniea) Br. Hiob 18. 19;
ein zweiter Beleg findet sich o. un-
ter nepotia Enkelin; s. das vorher-
gehende Wort
nerfchtu ich zürne (N. 422): te
nerfcht Welna Br. G. 8
nerti sticken (N. 415), s. o. unter
ifchwarßiti
n efm er telnäft t>Unsterblichkeit(N.
488) : nefmertelndfti (ac. sg.) K. 253
neßezeftia Unglück (poln. nieazcz^-
dcie, vgl. necziatia N. 164): Wifaa
neßczeflis ßalin nuwdro K 116, neß-
cziejly das. 26
n efe hineti hin und her tragen 1 lö
Anm. 1 (N. 419 f.)
netf neta, nete, n^a^« ausser,
sondern 71, 267, vgl. noch: ieigi
negal taa Kilikaa atßoti nüg manet,
net efeh tha gerezia SEE. 196, Jai
norecziOf idant ghis atltktu, net^Uay-
cziä Post. IIL 19 (Joh. 21. 22), fkun-
deß ant Nikanoro ^ ghf netciernq
fanti, Neta (Correctur für N^a) gh\
Juden • • • Wiriaufiu Ktmnigu pa-
darufi Br. IL Makk. 14. 26; wie
man sieht, ist die Bedeutung von
net sehr dehnbar (N. 421)
newa ij'ingum a s Unfruchtbarkeit(N.
57): nei Smerfis nei netvaifingumas
Br. II. Kon. 2. 21
newalnikas einer der newdli (N.
48) übt: Kaip iau nebera NewaU
niko Br. Jes. 14. 4, vgl. o. anter
luppinjkas
newdqcznas undankbar 12 (polo.
wdzi^czenf todti^czng)
newiefchlibaftis Schande Jes. 47.
3 (N. 73)
nezbdinas adj. gottlos, nezbaisnay
adv. das. (N. 323, poln. zboiny, niez-
bozng) : uz wiJjTus darbus nezbaknyftei
j4f kurius ddre nezbamay T. Jad.
V. 15, iß ne zbd&na ranku K. U
nezbaznijfte Gottlosigkeit-, s. o. an-
ter nezbäznaSf nezbaznijfles (ac. pl.)
T. Rom. 11. 26
niaykti vernichten (N. 42 1 ) : kmogi-
ßes bedoms niayki plam^ K. 77
niekinikyfte Eitelkeit (N. 418 f.):
regeiau niekinikyfte po Saules Br.
Pred. 4. 7
nikaeze Wurfschaufel 58 (N. 419)
nit niekas niemand, nichts 74 (N.
119)
niunui^ nunui wehe 268
nobaßnita Andacht 107 (N. 323)
nogna Heft des Schwertes (vgl. «o^*
las N. 422): „Hefft oapulus nogna
turekla^^ und y^npgni^ apdenge^^ Rand-
glosse zu kaip ir krauna pa nfch-
meniea jlinda ir taukai anfa apdengt
Lexikalisohes.
805
Br. Richter 3. 22
nokti verfolgen (vgl.|?ra-, pri-nokstii
N. 423): Tadda noka Jofephaa bro-
lius Br. I. Mos. 37. 17, Wirai no-
ka anus Br. Jos. 2. 7, kurie tos no-
ka das., kurie ins nokfla das. v. 16;
s. panokti
nomaSf nt/ma« Uaus4G, 51 (N. 414)
nomieftnikas Stadthalter (N. 395):
palikka fawa unefoie kunigail^lcJdi
AndrontkQ, ieib butvk Nomi^lniku
Br. IL Makk. 4. 31
norawas Wille (N. 423): Pons pd-
ßeptines gidrdmuy \ Apreikß yr tca-
Iq fdwcb I Zmoguy faw^ bijandid-
muy I Kurfay fergt jo norawd K.
22v Tej'pag \rVelnio gtindüs buwaj \
Ne pagirdams io norawo \ Meyla
fäwo das. 142
nor^ti wollen 116 (N. 423)
nofrai Maul (N. 416): Ir buk io
nafrai wißu kitu nofrai» effa AM.
63 (suum enim os esse commune
OS omniam)
nubirti abfallen (N. 327, lett. birt):
Ligus (sc. zmogus) ziedealuy irdj
Kurfay kad nubird | . • « Noteyt
tviet^n kur fedeia K. 92
nudea Hoffnung 93 (N. 422)
nudumti ratschlagen (N. 149 f.): nu-
dumta Randglosse zu nuradita buwa
Br. Judith 2. 1
nueti weggehen 63 (N. 22)
nukalb^jmas das Verreden 115 (N.
173)
nuk irp dinti^ nuk irp idin t % sche-
ren lassen (N. 195): karaliu» awis
fawa buwa nukirpdinetu Br. Arnos
7. 1, Nukirpidinkes plaukus Br. Mi-
cha 1. 16
nukirtinoti, nuk irfdin oti ent-
haupten lassen 114 (N. 196)
nukrepti wenden 63 (N. 228)
nukr ifz awodinti kreuzigen lassen
(N. 230): Nukrifzawodink Br. Mat.
27. 22, 23 (ebenso das. 1869)
nulienti giessen ( N. 354 f. ) : Padttrik
faw dwi Trubi \Jch cz\ßo (überge-
schrieben : nuUtmto) Sidabro Br. lY.
Mos. 10. 2; *Hent% ist aus dem Prä-
sens ISnu =: lat. lino gebildet
numa ifz in t »verringern 70 (Nvd86 f. )
numaitinti erschlagen (N. 389, vgl.
lett. mditdt): numaitins Randglosse
zu (kurfai fchp Philiftq) ufzin^/ch
Br. I. Sam. 17 26, 27, numaiHnau
Randglosse zu mufehau dat. v. -35,
numaitincziau Interlinearglosse zu
mufchcziau das. v. 46 '
numarinti töten (N. 402): uUmt tu
tatai daritumbeif nuinarinti ieifughf
Br. Mos. I. 18. 25s ^^^ fi^H vnrg^, . .
pakriUinSf bua numariniai*[tam mirti]
das. 26. 11, idtint iu3 fchiUf toifsa
Surinkimma badu nuniarintutnbit
das. IL 10< 3 (hier auch 1869:./;aJ
... numaruitumbiia),
nttmai^o^ma« Abwaschung 80 Anm.
1 (N. 388)
n u m aß in t » verachten : numa/iitmma
U*96; wg\, pamafzinti
numereli» Ijeiche 67 (N. 402)
numer ti aierhen 57 (N. 402)
numilqti lieben 116 (N^ 400}
nyk, nun^ nung,^ nungu nun 41,
vgL noch nun PsaL 79. lOy MX.
XVI, nv Br.Jer. 20. 12, 25. 3 (N.
424)
nupantinti pianden 1 15 <N> 227)
nupelnidl'&tiyeYdAtntXi 118(K.283]
nupirmifiti vorher gehetf (N. 293):
dpfakd Ponds Kr.y/hta kidnklust ku-
rie iur nupirminti dnive^ jo it ^gar-
bingq dnt fuda aieinK^^K^' j^ ■
nup lagdin^i geisein Uaaen 87 ;^> >fi.
naplakdineii •.'..•. ».i
nuplnkim^s die Schwemme, dos Ba-
den (Nm>911^'. kiaulia. pa.nuplukimo
(amRiinde : nuplaukimo^weliw^tiotosi
pnrwine Br. IL Pe*r. 2. 22^ =. ,
nur.ayßyli offenbai^en^ zeigen (N. 431 ,
vgX.reiszkin N*439): Te minurayßo
23
306
Lexikalißches.
takus fawo K. 1 1 5
nt^rem^t gründen, stützen 12 (N.435)
nurendeti, nure nft i (auch reflexiv)
untergehen (von der Sonne; lett.
noWeeteif): th^ghisaj^ßnaktooia, rnja
faule hiiwa nurendeiuji Br. Mos. I.
28. 11, kadda Säule hus nurenduß
das. V, 23. 11, faulet nufsirendant
das. 24. 13
nureti wollen 61 Anm. ö (N. 423)
nuromditt, nurumditi zur Ruhe
bringen 46, 51 (N. 441)
n ufil a y difa ule Sonnenuntergang
(vgl. saulletdis N. 456): Teß wardas
Pona paßlawtntas , . . Nuog uztekie-
gimo ik nußlaydi- \ faules K. 96 (ist
wol zu emendiren: nußlaydi- \ mo
faules)
nufmelkti verwelken (N, 488): Szo-
les nufmelk Br. Jes. 15. 6
nufpdkditi stärken (?): tu Pone mie-
las I Nnfpdkdikim fields | Seltnes
kentime K. 8
nufsigiedriti schön werden (vom
Wetter) (N. 246): Danguie nufsigie-
drij Br. Hiob 26. 13
n ufs i m indinti verzagt machen (N.
382) : Idant ir fatva Broliy, fchirdi
nenufsimindintu Br. V. Mos. 20. 8
w uffiftih eti sich verwundern 58 (N.
500)
n nfi abiti züchtig en : idant dumq,
fawa galecziau . . . Diewa fzodziu
nußahiii Br. Sirach 23. 2 ; s. apßa-
hiti
nufchlau) a Traber, s. atfMawas
nutrankiti schmähen 12 (N. 113)
nußininti verzagen 92 (N. 382)
nufzowinti vernichten 60 (N. 552)
nüda, nüdas Gift 139 (N. 423)
nüdeia Gift (zu nudeti N. 133): Smer-
iie efch taw hußu nüdeia Br. Hosea
13. 14
nüdza Schuld, Vergehen (ygl.nüdeme
N, 133): tatai jra malone, iey kur-
fai delfcyüines Diewiep pikt nükencz,
he nüdzas apfunkintas kanczomis etc.
EE. 67, nMczas (ac. pl.) MT. 437,
nß ipati ifchpazinima nüdczos neko-
kios fchirdeije (de privata confes-
sione peccati in corde) das. 280,
bai/u nüdczu (gen. pl. ; delicta atro-
cia) das. 361
nüdimais gar Psal. 74. 10 (N. 423)
nüdomais prorsus MT. 61 (das. auch
nüdemaia): s. nüdimais
nüpolas Sünde (N. 296): ttes fudas
ira iß tcieno näpolo dnt pßPcandi-
nimo T. Rom. 6. 16
nuoßalij heimlich 129 (N. 511)
nütarilüti verspotten (factit.) 119
(N. 89 f.)
nüweika Ende, Zweck (N. 75): Kot
do nüweikas alba pabaigas jra Sa-
cramentu (Qui sunt fines Sacramen-
torum) MT. 233
obiwetelis f obiwietelis Einwoh-
ner 52 (N. 30)
offera woti opfern 52 ; s. affierawoti
offiera Opfer 52; s. affiercu
ognis Feuer 42 (N. 33)
olas, ülas Fels 100 (N. 32)
olektiSf olaktis, üiaktit, ülek-
tis Elle 50, 68, 101 (N. 30)
o lief US, oljejus Oehl (N. 4, poln.
oley): Oliejaus Psal. 104. 15, olje-
jümi das. 92. 11
organas Orgel 93 Anm. 2 (N. 86;
poln. organ)
o r ifc hkas zur Luft gehörig (N. 80):
futwere . . . wifa padangifchkaj ap-
fkriti alba or%fchk<^fes padaufes (to-
tam aetheream regionem) MT. 80
oft in eti riechen (N. 32): Taddaofli-
neia (übergeschrieben: faüde) ghii
Smardq io Drapan\i Br. I. Mos. 27.
27
ofzczei (Osten?): O ufzpakali {über-
geschrieben: pri^^fch Wakarus) Ta-
bernakulo darik fchefches lentas.
Priegtam dwi lenti ufzpakali [nß
Lexikalisches.
307
ofzcziy] ant dwti^ Sqfparu TabeT'
nakulo Br. II. Mos. 26. 22, 23
opboffas arm 62 (N. 33)
'pa, -pOf 'pe eiiklit. Partikel 267
paaliejti salben (N. 4), s. o. unter
indagl&ti
paam/titif paumftiti rächen 47
(N. 277); 8. umßüia
pahalgnüti satteln 90, Tadda kelefsi
Büiam ritomeetq ir pahalgnawa fawa
Aflicz^ Br. IV. Mos. 22. 21 (N. 319)
paharas Steuer (poln. pobor, vgl.
got. gabaür): idant pabarus ifch io8
rinktu ir Pinhingus gautu Br. I.
Makk. 3. 31 , Karunos Meflewa ir
kitus pabarus . . . mes iumus atleid-
zem , Szidai kurie pabarus renka
Br. P. II. 356, pabarus rinka Rand-
glosse zu eine ghis Meflewa ifch
Szemes Br. IL Kön. 23. 35, pabarus
KS. 17
pabarczius Rentmeister (poln. po-
borca): Adoniram, funus Abda^ buwa
pabarczius Br. I. Kön. 4. 6, pabar-
czius Randglosse zu patfkarbnikq
das. 12. 18
päbeygimas Ende 57 (N. 323)
pabudaw&ti bauen 50 (N. 335)
pabundinti\&rnQc\L^nAO (N. 335 f.)
pabuteis von Hans zu Haus, durch
die Häuser 239 Anm. 2 (N. 339)
pachliebdius Schmeichler 77
padabnas passend, möglich 101,
padabna Randglosse zu taw wis pigu
Br. Mark. 14. 36 (N. 124)
padabone Wolgefallen (N. 1 24) : idaivt
. . . ißpilditu tcijj/q padabone {pafi-
megimq) gerijbes T. II. Thess. 1. 11
padtelis Fussbank (N. 274 f.): Pa-
dalis Randglosse zu pakoghis Br.
Jes. 66. 1
padal gemäss 88 (N. 275)
padanas Untertan (N. 146)
padangis Gaumen (N. 126): liefzu-
wis padangije prilipdawa Br. Hiob
29. 10
pa dar gas Werkzeug (N. 274J : Ku-
rie jra inftrumentai alba padargai
tarnui Baßniezes priwalingi (quae
sunt instrumenta necessaria) MX. 6,
Tataigi nu ira Summa (übergeschrie-
ben: padargas) (Haec sunt instru-
menta) Br. II. Mos. 38. 21
j9 a rfar t Jtwo^t machen lassen (N. 127):
ghi . . . buwa ... padaridinoiufi Br.
Judith 8. 5
padaufe Region (vgl. dausa N. 131):
futwere . . . wifa padangifchkaj ap-
Jkriti alba orifchkufes padaufes (to-
tam aetheream regionem) MX. 80,
padaufes dangifchkafes (regionem
aetheream) das. 81
padawaria Hofraum 68 (N. 158)
padelnai subjective (vgl. addalneif):
formaliter, habitualiter et fubiective
inhaerentes tai eß formalifchkai^ in-
butinai ir padelnai infanczes MX. 5 1
padirgti hassen, neiden: padirga
Glosse zu Rahel . . . peike . . . Sef-
serf fawa Br. I. Mos. SO. 1 ; s. o.
unter apdirgti und dergeti
padiriti tun 69 (N. 127)
padotkas , padaikas Einkommen
(poln. podatek) ; padotkyk (gen. pl.)
Br. I. Makk. 10. 40, 42, padatku
das. V. 46, padotkus Br. Jes. 10. 13
padrebti -^ierieia (N. 156): padrebe
thq, po warty, Mießo Br. Jos. 8; 29
pddujis Heller 12
padufchti zerbrechen (intrans.) (N.
131 f.): karalißa io padufch Br.
Dan. 11. 4
padübfit in das Grab bringen (N.
148) : Padübfit Randglosse zu fzil-
lus plaukus tawa Tarno mufi^ Tiewo
fu wargais ing Duobe detumbim Br.
I. Mos. 44. 31
p a dw a ijk a s Stadtdiener (poln. pod-
toogski) : Ir praaufchus fiunte Het-
manai padwaijkus bilodami Br. ApG.
16. 35, Padwaifkai pafake fchus
308
LexikaliBche8.
Jzodzius EimotMta das. v. 38
ptBn wenigstens: Er negaleiey pten
tciena hadina fu manimi hudeti £E.
189, alhaptBU wienaßodi Enchir. 2,
pasn tciena hadina SEE. 96; s.o. 86
pagalaitis Scheit (N. 275): na da
pagalaicziu Br. I. Kon. 17. 12
pagalhnike Gehülfin 108 (N. 248)
pagaleif pagelei, pagel gemäss
66, 71 (N. 275)
pagamas Nachkommenschaft : Pa-
gamas Glosse zu potamkai Br. I. Mos.
10. 32; s. gamas
pagelh^ti helfen 115 (N. 248)
pagieftieti rächen (N. 253): tatai
hu8 feptineropai pagiefzieta Br. I.
Mos. 4. 15, Kaynaa bus feptinero-
pai pagiefzietas das. V. 24, pagie/zie-
ßu Kandglosse zu paiefchkoti noriu
das. 9. 5
pagiringas nüchtern Br. I. Tim. 3.
2, 11 (N. 252)
pagolba Hilfe 47 (N. 248)
pagorditi verachten: Kars baymey
Diewo iuris \ O nuog grieku dtßoiä]
Tokfay ne bus pdgorditds \ Bei pd-
gäl zodzia Pond | Bus tcifad ißkiau-
fitäs K. 193
pagrabis Keller 100 (N. 266)
pagrai kfc hcae Spange (vgl. graik-
»z^wmfl«(N. 267): pagraikfchczes (am
Rande: czetas) kitres Mießro rankos
dare Br. Hohe Lied 7. 1, ateme Pa-
graikfchczes (übergeschrieben: als-
bantus) kuros ant kaklo t^ Welblu-
di/L buwa Br. Richter 8. 21, be pa-
graikfcheziyk das. v. 26, Nupl^ch-
kite Aukfo Avfu ar^as (übergeschrie-
ben: pagraikfchczes) nug aufvk Br.
n. Mos. 32. 2
pagrigfzdeti rauschen: pagrigfz-
deia (später in pakrigfzdeia corrigirt)
Br. Ezech. 37. 7
pahanis Heide 76 (N. 275)
pakalniui, päkdlniuna bergab
111 (N. 174)
pakamore Frohnvogt 52, Ir ir^/taU
ant in Pakamores Br. II. Mos. 1. 11
(N. 276)
pakampeis von Höhle zu Höhle 239
Anm. 2 (N. 176)
pakara Demut (N. 276, poln. poko-
ra) : deardndioy päkaroy ir kUtit-
zadoy KS. 31, Jog man^ fekiofile \
Pakiiroy, teip izgänim<\ | . . • iure-
fite K. 186, MeJJkimes fawam die-
tcuy I Pdkdroy ir Ittibey das. 192,
dkis f an Stop aukßtibey \ Kialfim pa-
käroy letibey das. 204
pakirdintit pakirditi erwecken:
pakirdina ghy EE. 155 (ApG. 12.7),
Pakirdinkes Br. Ps. 35. 23, Pßfii-
kirdink das. 44. 27, ius pakirditUi
(übergeschrieben: paiudintt) [pahu-
dintt] ir priminti Br. II. Petr. 1. 13,
kuroie pabudinu [pakirdau^ paiudi'
nu] ir primenu das. 3. 1 , idatd ta
ghf pakirdintumbei [pabudintumbei]
iog ghis \idant\ man^ tikotii Br. I.
Sam. 22. 13; s. pakirßi
pa kirft i auffahren (aus dem Schlafe):
kaip Temniczeniks pakirda ir ifch-
tcido Br. ApG. 16. 27; s. pakirdinii
und vgl. mhd. scherzen springen
paki rfc hti entbrennen : io papijhi-
mas didei pakirfcha Br. Esther 1.
12; vgl. karsztas N. 181
paklaja Fehler (N. 215): be pakla-
Jos Randglosse zu be nutarties [ant
kurios nera prißokumo]
paklaigelis Fanatiker 83, vgl. kki-
gonas
pak lep a Unehre 56, tatai fakau pa-
gal paklepq SEE. 39
paklotis Streu (N. 220): Rahel,.*
pagulde anus po paklocziu Welbludu
Br. I. Mos. 81. 34
paklufnas gehorsam 101 (N. 216)
paklufti(f) auf etwas hören (N.216):
ghis paklufsa it/t Proto Br. II. Chron.
22. 5, anis paklufsa Szodzio Pono
Br. I. Kön. 12. 24, Ghis paklufsa nf
Lexikalisches.
309
Szodziu das. 20. 25
paklufumaa Gehorsam 89 (N. 216)
pakolei so weit als (local; relat):
pakolei Szeme ira Br. Habak. 1. 6
(N. 204)
pakrigfzdeti rauschen s. pagrigfz-
deti; vgl. krykszczeti N. 228
pakrumeis von Busch zu Busch 239
Anm. 2 (N. 230 f.)
pakuius PViede 52 (N. 275)
pdkumpti krumm werden (N. 209,
lett. ku'mpt): Päkuwpau nepäkial-
damäs rusöioa ränkon täwo K. 265
palaga Hütte (N. 276, Geitler Lit.
Stud. 100): fuhudawofiu fchetra [pa-
laga] Dowido Br. ApG. 15. 16
palaidas emissarius, ledig: O kur-
fai palaidan Awinq. ifchwede Br. III.
Mos. 16. 26; s. d. folg. Wörter
paiaidone Huro 12 (N. 362, Geitler
Lit. Stud. 100)
paiaidünauti ehebrechen : Ne pa-
laidünäuk T. Rom. 13. 9, Akts tu-
redami pxlnas palaidonäwimo T. IL
Petr. 2. 14; s. paiaidone
palamas Glück 62 (N. 352)
paliaubimaa das Aufhören (N. 352,
Geitler Lit. Stud. 94): ghis he pa-
liaubimo nefcha Waißu Br. Jer. 17. 8
paleikiti lassen 56 (N. 366)
p a Uefa uti abmageren (N. 358) : Kaip
efch paliefawau Br. Jes. 24. 16
palikonis Nachkomme (N . 366): idant
ape tatai apfakita buh/, patamkamv
[palikkonims] Br. Ps. 48. 14, ..pa-
tamkaif palikonis^^ Kandglosse zu
watkuwaikaif palikonies Interlinear-
glosse zu waiky. waiko Br. Hiob 18.
19
palinkminoghimas Freude, Trost
89 , Palinkminoghimu Psal. 73. 1
(N. 369)
paltnfminti erfreuen, trösten 89,
palifismini Psal. 71. 21 (N. 369)
palubiti verloben 13 (N. 374)
pamafz inti verachten (N. 387) : jm-
mafzina ghi Pon^ Br. I. Mos. 16. 4
pamietoti spotten : pamietoia (das
schliessende a ist durchgestrichen)
Kandglosse zu /7am€^*m (dieses selbst
ist durchgestrichen) Br. Ps. 2. 4;
zu metü ich werfe? oder verschrie-
ben für pamiedoiaf (vgl. lett. meh-
daht)
paminka Gedächtniss (N. 332): th^
taipaieg fakis ant tos pamtnkoa Br.
Mark. 14. 9, atit paminkos prnmtoio
Pakaiaus Br. I. Makk. 8. 22, Idant
fchitaffai prifakimaa paminka butu
Pono Diewo ßebtiklingo ir didzio
darbo Br. P. 225
pamokla Lehre 98 (N. 407)
pamfta Rache (N. 277): Skuhinkis
weykiay fa pamfta fawo \ Izwerfk
iß ßakniu wtftis pykiadeius K. 64
pamufchlüti zu schlachten pflegen
. 119 (N. 411 f.)
panefchlüti tragen (factit.) 119 (N.
419 f.)
paniekinoti verachten 113 (N. 418)
panokti einholen: wija ghp feptimu
dient/k fzigp ir panoka ghf ant kalno
Gilead Br. Mos. I. 31. 23, Egypcia-
nis tcija tos ir panoka io8 das. II.
14. 9; s. nokti
panofis was unter oder an der Nase
ist, Nase (N. 423) : purtoais aufys ir
panofius („Ohren und Nase") tepty^
aleyumi krutis ir tarpttpecziu tepti
Enchir. 57
p a nft w a , ponftw a Herrschaft (N.
294, i)oln. panstwo): pra wifsa Pan-
ßwQ mana Karalißes Br. Dan. 6.
26, Pra wißas fzemes ghißai pon-
ßwas padare Br. Sirach 17. 14,
Ponßwa ir Wir(^nieghi Br. Judith
2. 8, Ponßwos (gen. sg.) Br. P. IL
117, ponßtcaa (nom. pl.) AM. 65
papaikinti betören (N. 280): „Be-
thöret papaikina^^ Randglosse zu
grafzibe tawe prigawa Br. Sus. u.
Dan. 56
310
Lexikalieohes.
papanka Decke (russ. nnno'HKo) .*
(awa papankos nog yeltony. Szilkyk
Br. Ezeob. 27. 7, PlaJ'chcziy, [pa-
pank(i'\ kurio wifai PagontB pridenk-
ti ira Br. Jes. 25. 7
papekti verachten 63 (N. 288)
pap iktimas , pap iktinojmas Acr-
gernis 91, lU (N. 290)
papinnot i erkennen (ein Weib): Ghi
huwa lahai grafti Merga ant weida^
dahar Merga ^ kurios ne wtens tci-
ras ne papinnoia Br. L Mos. 24. 16;
vgl. lett. pi*htee8 nahen Umgang
pflegen ?
paplukunas dem Pöbel angehörig
(?) : prieme fawefp nekurius paplu-
kunus nelahm zmones T. ApG. 17. 5
paprawitaias Lehrer 108 (N. 816)
papnitas {paputtaf) Beule (N. 301,
pufmü Geitler LH. Stud. 105): pa-
putta u/zu paputla Br. II. Mos. 21.
25
parqßas Schrift 45 (N. 430)
}) a r aß inet is sich schätzen lassen 1 14
(N. 430)
pareidlütts dazu gehören 117 (N.
22)
pdredkas f paretka Ordnung 98,
„Ordnung paretka''^ (corrigirt aus
paretkos) Randglosse zu Vfßowa Br.
I. Makk. 14. 9, /?are^A;a (corrigirt
2k\xn paretkas) Randglosse zu Vfßowa
das. V. 45 (N. 434)
parplaa Scorpion 99 (N. 278)
parptildtti stürzen 54 (N. 296)
parfimainiti sich verwandeln 54
(N. 388)
partoafa Furt 54 (N. 75)
p afs caga^ p afa iega Morgengabe :
tafaai tur iei düti tos pafscegq, Br.
II. Mos. 22. 16 , kiek mergai ant
poßiegoa pareitis das. v. 17; vgl.
pdsogas N. 279
pafatointi verloben 13 (N. 455)
pafek^ias Nachfolger 116 (N. 461)
paj\kis Nachkomme (N. 461): am-
Jzina atmintia paf^kiofq mana Br.
Weish. 8. 13
pafikagdinti sich genügen lassen
87 (N. 171)
pafilit^ti anrühren 116 (N. 371)
pafimqgti Wolgefallen haben (N.
391) : idant . . . paßim^tu AM. 57,
paßim^igßans MT. 194, paßim^-
ßaßi das. 202, pagalei paßim^xma
das. 331
pdfiunteti senden 215 Anm. 8 (N.
470)
pa/iuntnis Apostel 67 (N. 470)
paj kandinti , pafkanditi ver-
dammen 12, ant paßcandinimo Br.
Luk. 24. 20, pafkandinti turetHmbim
buti LLD. II. 34. 6; s. /kandinti a.
iffkanditUi
pafkatiti zählen 62 (N. 474)
p afk landinti verschliessen : DiewM
wiffa ßcieta be aßhtüniu ßmoniu
pafklandina audra Br. P. 7 ; s. tt/f-
klanda
pafkuigimis Nachkomme, Glosse
zu potamkai Br. I. Mos. 10. 32 (N.
278, 249)
paflaczei heimlich 89 (N. 485)
paflapczias heimlich (N. 486) : Rata,
paßapcziu Br. I. Mos. 41. 46
pafleptinis Geheimnis (N. 485): per
kurf paßeptinis apreikßhtas ira Br.
Rom. 16. 25, ant ißhkalbeghima
paßeptini Chrißaus Br. Kol. 4. 8
paflifta Botschaft 100 (N. 278)
p afm ergtif p afm erkti verderben,
umbringen: pafmerkty, Randglosse
zu vfzmußht^ Br. Mark. 3. 6, »«•
paßnergty, Glosse zu nepagadiniy, Br.
II. Chron. 35. 21; vgl. nusmerkti
N. 488
pafmerkimas das Töten: pafiner-
kimo Interlinearglosse zu antpamn-
fchimmo Br. Jes. 34. 2 ; B.pafinergÜ
p afm erkti verdammen : reg^'mai, . .
nüg Dietva pafin erkti (spectacula ..•
damnata a Deo) MT. 233; s. pa-
Lexikalisohes.
311
fmergti
pafiiikauti fasten 90, Enchir. 34
(N. 279)
pafpalittcaa gemein, gewöhnlich
(N. 279) : pafpalüica Interlinear-
glosse zu pr({ßa olektis Br. Ezech.
40. 5, Schitaißoioa pajpalüwas kal-
beßs Br. Mat. 2S. 15, imete iüs itig
pufpalütOQ Turmq Br. ApG. 5. 18,
pn/palitwo angii neczijlo ne tvaigifau
das. 10. 14
p afp arnis Flossfeder (N. 49 1 ) : Wis
kos pafparnitts ir Szwinas tur Br.
III. Mos. 11. 9
pafpudeti sich quälen, sich abmü-
hen (vgl. spdudzu N. 492): pdgölhes
tdtoo I Ghießkoiau tdw^fp ßaukdäm8\
Padeima fau laukdäms: \ Bat kuo
iäbiaus pa/pudeio | Syhs ßlpnim'un
nueio: \ Tuo Idbiaua dß Diewopi \
Meldziaus toifadä iopi K. 67
p a/s i h afz i d in t % beschwören (N.
322) : „befchweren. pc^faihajzidinti^''
Randglosse zu tur tQ Moterifchk^
ufzbafziti Br. IV. Mos. 6. 19
pa/aibauditi sich erheben, aufbre-
chen (N. 335 f.) : Tadda ptißtbaude
kar alias rita matq, ankjli Br. I.
Makk. 6. 33, Karalius Afsyrioa Sen-
harib pafsibaude Br. Jes. 37. 37
P af8 ifle gti, p a/s ij'l iekti sich auf
etw. stützen, sich lagern (N. 484):
kaip anis ant ios pafaifiega^ tada
palufza Br. Ezech. 29. 7, Ir ghis
liepe Szmones pafsifliekti Br. Mat.
15. 35
paftaraSf pafteras der letzte 61
(N. 279)
pa/tatis, poftatia Wesen 101 (N.
499)
p aft a t ifc hkaa wesentlich : pcifla-
ti/chku . . . gimiu (substantialis ima-
go) MT. 15, daikta ^si/chkq beipa-
ßatifchka (quiddam essentiale ac
substantiale) das. 122; s. paßatis
p afta w a gesetzliche Ordnung (N.503):
Pajlawa Dangaus ir Szemes Br. Jer.
33. 25
p aft up iti nachgeben (rus.nocuiynvnib,
poln. postqpi6j: priefchinikams ne
tur buii p(^/lupita (adversariis non
cedendum est). MT. 417
pafnbinei die Schamteile (N. 467):
pafubinei Randglosse zu gedingofy
wietüfu Br. I. Sam. 5. 6, pafubiniits
Interlinearglosse zu pra wietas ge-
dingas das. v. 12
pafweikinoghimas Gruse 114 (N.
509)
pdßczeftiti segnen (poln. paszcz^-
Seid): Pdßczeßik tewaynijley tatco
K. 28
pafchlawas Traber, s. atjchlawas
paßune Kraft, Stärke (skr. fdvasf):
Kad tykt top meldziai^fi \ Paßun^
gawaufi K. 3, Yr nu zada duot pd-
ßun^ I Ant pyktu tur et wirßunq das.
25 (Ps. 27. 6), Potids efl paßune
kozndmuy das. 28 (Ps. 28. 8), Po-
nds pdßun^ duoß ant w\fu ßdliu \
Gialbti Karäliu das. 30 (Ps. 28. 8),
Tuojaus nuog jo paßun^ funkibei
iureio das. 40, kurie pon tdw^ pd-
zijld I Tegnl pdßun^ Tdwo ifiwißd
das. 252, buk paßune wierniemus
das. 115, Su iuo wis gidr tegul ateyH\
Paßune mumus malona das. 100,
O Chriße, Anielu pone \ Atwedrdi-
iiay fawam ßone \ Tikra ßiwiemus
paßune das. 260, Tegulg Pondsßla-
toinä I Iß fawa Syond \ JFi/u giaru
dukfind \ Paßune malona das. 106;
paßume in Batayg ant tawo zmoniu
atliks izganimas \ O Ja paßume tatco
ir paßldwynimas K. 4 ist Druck-
fehler für paßunie
pafchuris Zufluchtsort Br. Jea. 4. 6
(N. 524)
pafchwiefti fegen (ein Schwert), s.
i/chfchwießi
paiaiknnas still (N. 103): Szmoni-
itmp pataikunump Br. Richter 18.27
312
Lexikalisches.
pdlämfis {pätän\/ef) Finsternis 139
(N. 88)
patiecha Freude 77 (N. 279, russ.
nom'b'xa), vgl. dazu: Tadda tu tu-
refi patieka Ponip Br. Jes. 58. 14,
Tadda ifchwifi tawa patieka das.
60. 5
patiefcha Freude: Popiezifchkems
ant Pntiefchaa (in gratiam Pontifi-
ciorum) MT. 416; s. patiecha
patlahai eben 71 (N. 279)
patomkas Nachkomme 60 (poln. po-
tomek)
patfala Hinterhalt (N. 461): patjalos
Interlinearglosse zu Abi Mtlech ke-
lefi ifch pafelleghimo Br. Richter 9.
35, patfala Randglosse zu pataife
pc^leptua Szalnerius das. v. 25 und
zu VfzufargQ Br. I. Sam. 15. 5
p a t/k alas Unverschämtheit : Jawa
negedifchküiu patßcalu (sua faraosa
impudentia) AM. 76
patfkarbinikas , pat/karbnikas
Schatzmeister 90, Utk patjkarbini-
kop Sebnop Br. Jes. 22. 16, patßcarb-
nikq Br. I. Kön. 12. 18 (N. 473)
p a tfk arbis Schatzmeister {ipoXn.pod-
skarbi): patjkarbia Randglosse zu
pabarczius Br. I, Kön, 4. 6
patrikti abgehen (von der Frucht)
(N. 113): kadda Wirai . . . pafzeis
nififchcz^ Moterff iog tos waifius pa-
triks Br. II. Mos. 21. 22
paturewnti hindern (N. HO): infy.
Griekai toktai paturewoi Br. Jer. 5.
25
patwarnas falsch (poln. potworny):
Abgink manq naog zmoniu liezuwio
pättcdrna K. 101 (Ps. 120. 2)
patwiefkiu ich verwelke 12 (N. 122
tveskiuf)
pauk ddius Vogelfanger (N. 28 1 ) : Iz-
fpruda mufu dusialq \ Iß ' zabängn
kayp paukßteld \ Nuog paukädiatis
kurfay feld K. 104
paicadinamas Berufung 111 (N. 45)
pawaiflas das Benehmen, Gebaren
(N.76f ): pawaißu {jgiweninm] atrßl-
taa kaip fzmogus Br. Philip. 2. 7
pawaj'eris Lenz 61 (N. 55)
p a weikflas Gestalt (N. 75) : „Geftalt.
afsaba . paweikßa%^^ Randglosse za
Oimis Vgnies Br. Mos. IV. 9. 15,
paweikßas Randglosse zu kaip wei-
das Dangaus das. II. 24. 10
paweikflis Bild ü* 60; s. paweikf-
las
p aweit i wollen, erlauben, überlas-
sen (N. 62) : nppawels düti Br. Mos.
V. 28. 54, Ponas Ebreu Diewas tnus
wadinna^ Paw^lkigi mumus eiti dfts.
II. 3. 18, Kriflus . . . nenoreia Ja-
nui fawa garbe paweUi alba duti Br.
P. 36, vgl. o. 199
pawe r/z eti rauben : JS/cÄ turiu biUi,
kaip kuriam io Waikai patoerfzeii
ira Br. I. Mos. 43. 14
pawietris Pestilenz 100 (N. 280)
pawildeti besitzen (N. 48) : jo Sekla
pawildes Szcem^ Psal. 25. 13
paioinoti strafen: pawinoia (am
Rande: pakorawoia) Szemf Br. IL
Chron. 36. 3; s. wina
pawijfiu ich verwelke 12; vgLu/s«-
tcejli
pawiftiti zeugen: Pana Diewa pa-
wifle (virgo deam genuit) Br. G. 81,
Kuri panna patoi/te das. 82 ; s. in-
wißi
pawiweti Beschwerde machen, sich
unnütz machen : iei kam gero darai^
ne bark (übergeschrieben : pamwek)
Br. Sirach 18. 15; zu vyveti N. 85?
pawodinti berufen 47 (N. 45)
pawolioti bezwingen 47 (N. 46)
pawudawoti bauen 94 (N. 335)
pafwaliti erlauben, vergönnen (N.
536, poln. pozwolid): wiffus mufa
neprietelius rodzitumbei malonei at-
lankitif iemus tikra gaileijma Gm-
ku paficaliti Br. Ko. 14, Prqfcham
tawe . . . idant ... mus toliaus pt^f-
Lexikalieohee.
313
figierinti tawa Mielafchirdtngijße
dofningai paftoalitumhei das. 17
paziwoti gemessen {^o\n. pozywaö):
kurs ne wertay ghi (sc. das Abend-
mahl) päziwoiä I Tä8 fadä ir fmerti
fau gätdwoid K. 257, duotcanu mie-
lojä Diewä pdzitcodamds KS. 69 ; s.
ttziwoii
paßftas der Bekannte 66 (N. 547)
pazwxlti (?) sich quälen, gequält
sein (?) : Didesm'q daliq (sc. amzies)
ßelwdrtuofe hengidm \ Pdzioil^ war-
gdgSf potdm grähän zengiäm K. 77
pe Präfix u. Postposition 247, 250
pehrangei zu teuer 89 (N. 343)
pecz^tis Siegel (N. 281, poln. ;ji>-
cz^): pecz^timi MT. 316
pedilis Bündel 62 (N. 275 „Garbe'^
peiketi schelten (N. 288): nepeike-
kern Br. P. If. 26
peikti beneiden (N. 288): Todelei
peike ghj PhiUflai Br. I. Mos. 26.
peitweghts Südwind (vgl. peitwys
N. 288) : Peitwegßtf Br. Ps. 78. 26, 14
Ir putfehantpeitweiujakate Br. Luk.
12. 55
pekarus Bäcker (russ. ncKa'pb, poln.
piekarz): Dünkapßf Pekarus, Pe-
karczius Randglosse zu Dünenjka
Br. I. Mos. 40. 1
pekarczius Bäcker (vgl. poln. pie-
karczyk), b, pekartia
pekle Hölle 100 (N. 282)
pektoralas Brustschild {po\n. pekto-
reU): Pektoralo Br. II. Mos. 39. 16,
17, 19
peianaif pealanai , paelinai
Asche 61, 62 (N. 282)
j7 6/£^ß^» sparen, unterlassen: iiefos ne
peldedams Br. Weish. 6. 24, Kits
fchikfehtoij ir pelda Br. Sirach 11.
17, peldek ifchmintj fawa kitam
eziefu das. 32. 6, kaip ne fziwato
fawa ne peldeia (übergeschrieben :
czedija) Br. Philip. 2. 30, Dangus
ir fzeme per io fzodf ifchlaikomi
[2ieldami] ira Br. IL Petr. 3. 7, Tdr-
naut ne peldeio \ Skolds uzmokieio\
Tewd amzinoid \ Ndrfa periednoid
E. 126, Wargia priimi ne peideiag
das. 135, Kurs pirm nuog Tewo
ißeio I Czefe pdnnäyp gimti ne pel'
deio das. 137, vgl. LLD. II. XXVII
pelgrinjfte Wanderung (vgl. poln.
pielgrzym) : iemus düti noriu • . •
Szem^ Pelgrinjßes iu Br. IL Mos.
6. 4
pellekoiis Falle: kurie Szmonims
fpendz ir pellekoczius taifa Br. Jer.
5. 26, pellekocziu Randglosse zn pa-
pikiinimu Br. Ps. 69. 23
pen^toias nutritor 116 (N. 284)
penketas fünf 189 (N. 284)
penkidefchimts f penkesds'
fchimts fünfzig 182 (N. 284)
penktadeiimtas der fünfzigste 185
(N. 284)
penktainis der fünfte Teil (als Ab-
gabe) : penktaini Randglosse zu ifeh
Jaum Penktaghi turefit duoti Pha-
raonui Br. I. Mos. 47. 24 und zu
Penktaghi Pharaonni attadüii das.
v. 26
peponas ninwv Melone: Agurk^,
Pepony^ (corrigirt aus Ptjonu) Jud-
diny, Br. IV. Mos. 11. ö
perdaugia zu» viel: perdaugia darat
ius waikai Leui Br. IV. Mos. 16. 7;
s. daugia
perdrenfei zu kühn 40 (N. 153)
pergal^ti überwinden 116 (N. 238)
perkekfchewonifte adulterium
MT. 95 (N. 190)
perkelb^ti überreden AM. 68; s.
kelheti und kalh^i
perkuna Gewitter 98 (N. 286)
perkune Gewitter 66, s. perkuna
permeiniti verändern 57 (N. 388)
permieti vorübergehen (lat meare):
Akts iß werkfmd iztekieja \ Szirdis
uzutve/b I Kunuy ner atdweüo: \ Die-
nos he cziefo permieja \ Süa jau ne
24
314
Lexikalisches.
be tenkd \ Yr wify kaulay fenkd K.
33
pernet ifi seinen Handel treiben (vgl .
7r^evi?//4U. Fick Vgl. Wbch.»1.661 f.):
Wij8okiu8 Ekrutus MariyL ir Szey-
linjkua rafdawa tawippi, thie per-
neiafi tatceie Br. Ezech, 27. 9
perfekin^ti verfolgen 115 (N. 461)
p e rfitr im t i erschreckt sein (N. 115):
faßines perfitrimmufios (oonscien-
tiae perterrefactae) MT. 169
pdrtarp in ti hindern (N. 90 f.) ; Kafgi
pertarpina^ iddnt ne ture^ia hut ap-
krikßtitas T. ApG. 8. 36, o mua per'
tarpino ßetonaa T. I. Thess. 2. 18
perwai/daa Kundschafter (N. 77)
s. tireias
perwelti überwinden (N. 48) : Smerti
pieklq perwele K. 163
perfzengtaias üebertreter 108 (N.
549)
perfzenktaie Uebertreterin 108; s.
perfzengtaias
peflia Sperber Br. IIL Mos. 11. 16
(N. 287)
peftnikas Fusssoldat 108 (N. 287)
pjcha Pracht 77
pienelas etwas Milch (N. 283): Werg-
dama prafcha walgimelaf Düneies
teip ir pienela SG. 218
pienelis etwas Speise (N. 283): pie-
neliu (instr. sg.) Br. G. 3
p iefcha Flecken (N. 287) : he piefchos
grieka {sine labe peccati) MT. 99,
7nc/cÄ<{ (mactilam) das. 122, piefcha
(instr. sg.) das. 441 ; s. pifcha
p ik t er e t i böse werden (N. 290) : ZV
nas KrißuB pikterejo in der Agonde
vom Jahre 1730(Königsborger Univ.-
Bibl. C. 182. 4) p. 4
piktintUf piktiniü schlechter 110
(N. 289)
pilanaa voll 68 (N. 290)
pilgrinauti wallen: Jo koioa ana
toli nuwes pilgrinauti^, Br. Jes. 23.
7; s. pelgrinjfte
pille Festung 101 (N. 290)
pillonis Burgbewohner (N. 290):
Pillonia Interlinearglosse zu ani»
ifch Pilles Br. I. Makk. 12. 36
pilnafchcze Fleiss 98 (N. 291)
pilnifta Fülle 100 (N. 291)
pilnowoti erfüllen 60 (N. 291)
pilwapenia Schmarotzer 105 (N.
291)
pilwas Kropf (N. 291): Gurkli [pil-
tca] fu plukfnamis . . . ifchmejli Br.
Ili. Mos. 1. 16
pipeti winseln (N. 292): po akimio
pipes Br. Ezech. 30. 24, pipeiau Br.
Jes. 38. 14
piragnikas Bäcker 108 (N. 292)
pirmadeljs Erstgeburt 106 (N. 293)
pirmaigimens erstgeboren 104
Anm. 3 (N. 293)
pirmo Präposition, vor 71 (N. 293)
pirinodCf pirmade Vorhaut (N.
293, 32): pirmode Randglosse zu
pirma hada Br. I. Mos. 17. 23, pirm-
ade Randglosse zu ada Br. Josua
5. 7
pirmune Erstling 51 (N. 293)
pirfchti werben (N. 286 „für einen
anderen werben"): pirfchk ip Br.
Tob. 6. 14
pifcha Flecken, Striemen: prifakimq
laikitumhei he pifchoa Br. 1. Tim. 6.
14, numafgoio iy^ ranas [pifchaa] Br.
ApG. 16. 33; s. pifcha u. pifche
pifcha Flecken, Mal, Fehler: „Mahl.
macula. Pifch^^ Randglosse zu kada
Plehonaa Szenklq, \wietq neftoeika]
. . . reges Br. III. Mos. 13. 3, pifeh^
Glosse zu Szenklq. das. v. 30, ne
huwa pifchea ant io Br. II. Sam. 14.
25, nera pifchiea ant tawens Br. Hohe
Lied 4. 7; s. pifcha
pifchetia sich ritzen: pifchea späte
Correctur von ifaipiefchia^ s. ifsipi-
efchiti
pinglaSf piuklas Sichel 84, piifklus
Br. Mark. 4. 29 (N. 303)
LexikaÜBcheB.
315
pijumuo Ernte (N. 802 f.): femuo ir
pijumuo KM. 72
piuweghis Schnitter 108 (N. 303)
piutois Ernte (N. 302) : lo pitttcp waU
gis ifchalkei\lh Br. Hiob 5. 5
placius Platz (poln. plac): ant to
placiaus Br. Ezech. 44. 3
plaktai adv. flach Br. IV. Mos. 16.
88 (vgl. plakti N. 304)
plante Geschlecht 54 (N. 807)
planas Tenne (lett. plana ^ preuss.
plonis) : Ifchkake tadda Klünus
[plancp] Atad Br. I. Mos. 50. 10,
Kaip regeia . . . raudoghimct pas
j)lanq Atad das. y. 11, applefcha
klonns [planus'] Br. I. Sam. 23. 1,
Piano, Klojimmo Randglosse zu TtB-
kies Br. Dan. 2. 35, ghis fawa plana
fchlüs Br. P. IL 241
plaßti frohlocken 41; n, plenfchti
planta Kraut : Plantu Randglosse zu
fzoliu Br. V. Mos. 32. 2.
plantauti pflanzen : plantawa ir kure
Br. Luk. 17. 28; s. planta
plafchczas Mantel 102 (N. 310)
platiniu breiter HO (N. 305)
plau kfm a s Furt (N. 306) : nueya ikki
plaukfmo Jahok Br. I. Mos. 32. 22
plenfchti (.^) tanzen, frohlocken (ksl.
pl^ati): plenfche Randglosse zxxfcho-
kineio Br. Mark. 6. 22, ifchgirda
giedanczius hei plen/chencziis SEE.
96 (Luk. 15. 25), üzkit Marios, wil-
nis kupßuokit \ Su wifu fwieta pl^-
dami K. 83, fu plqfchimu Psal. 100.
2 ; s. plc^ßti
plefchkauti fröhlich sein: ple/ch-
kawa Br. Esther 8. 15; s. plenfchti
p l efd ineti zappeln (N. 304 ) : tadda
ghis po io koiv. plefdineia Br. Tob.
6. 5
p l efz geias ,p lefc hg e ias Schwätzer
86, Plpfchgeiei prijms pamokfla Br.
Jes. 29. 24, Prarakai ira plejchgeiei
Br. Jer. 5. 13; s. plefzgeti
plefzgetif plefgeti, plefchgeti
schwatzen 86, Szenklinikits , kurie
plejzga ir murma Br. Jes. 8. 19;
vgl. pleszketi N. 307
plia ufc hkeimas Geschwätz 68 (N.
306)
plibonas Pfarrer 58 (N. 306)
plikawieta Schädelstätte (N. 309)
72), 8. ö. unter kailicze
p Ufc he Ritze (N. 308) : plifehes (ac.
pl.) Br. Jes. 2. 21
pliufchketi schwatzen (N. 311) :
pliufchka Psal. 69. 13
plugfna Feder 85 (N. 311)
plnkfningas gefiedert (N. 311)
plukfningus Br. I. Mos. 1. 21
plutele Kruste (dim.; N. 311): plu-
teles dünos alba truputelittsBr, P.
IL 197
po- Präfix 47
p odafz idjs , p o dfz iedis Töpfer
107 (N. 295, 540)
pokobinti aufhängen 47 (N. 170)
pomietka Gedächtniss {poln, pamic^^
ka) : qnt pomietkos Szwentuju Die-
wa Titel der Kniga Nobazniftes
pondwone Reich (N. 295) : Ne tolink
Pone tolaus fawo Pondwones K. 191
ponias (ponisf) Herr 99 (N. 294)
ponowoimas das Herrschen 60 (N.
295; vgl. poln. panotcanie)
poritu übermorgen 71 (N. 444)
pradas Anfang (N. 311): du amßinu
pradu (duo aeterna principia) MT.
prademais stracks, fort (N. 311):
prademais eite Br. Ps. 58. 3, ghis
pradiemais eia per Szem^ Br. I. Makk.
11. 62
pradzias Anfang 99; s. pradas
prädziuginti froh machen (N.168):
Prddssiugink Pori man^ fawo dziaug'
fmu K. 74
praghobes, praguobens berüch-
tigt: Tureia tada tu czeffu kalini^
kurfai buwa praghobes, wardu Ba-
rahofchiu EE. 202, kurfai butoa pra-
316
Lexikalisches.
ghobes SEE. 206, ghia tureio to cziefu
wienQ kallinip({fzißamq,[kurfaibuu}a
praguohens] kurio wardaa etc. Br.
Mat. 27. 16; praghohes ^ praguohena
ist vermutlich =pra-jov^'8(i), Part-
Aor. von *pra'jovyti = rues. npo-
ABH'iHb, vgl. pr^'owas N. 312 und
apsijowiti Geitler Lit. Stud. 77
prdkawimas Handel (N. 314): na-
mais prdkawimo T. Joh. 2. 16
prakejas Kaufmann 54, 108; B.prd-
kawimaa
praklatis Abgrund: Ghis menas ti-
refi Dauho [praklatiea] Br. Sirach
42. 18
prakuda Schaden : neiejchka praku-
das EE. 40
pramanis Gedicht (N. 382) : prama-
niu Randglosse zu ifchdumoghimu
Dowido Br. IL Chron. 29. 30
pramdrkiti (?) hervorblinzeln (?):
meiagis pyktds zmogus kiträs \ Pra-
mdrkd ir uz ißmintingiauMa E. 10
pranefchauti prophezeien 56 (N.
312)
p r qfc hitnaa Bitte (N. 3 1 2) : prqfchi-
muB ju ifchklaußa (deprecationem
eorum exaudiet) MT. 391
praparczia, praparcztis Fahne,
Panier (poln. proporzec, russ. npa'-
nopei^b) : praparczumi Randglosse zu
pa karunos fawa Pulko Br. IV. Mos.
1. 52, und zu po fawa Karuna das.
2. 2 , praparczios Interlinearglosse
zvLpo/awa karunos das. v. 17, pra-
parcziy. Br. Jes. 5. 26, praparczius
Br. Hohe Lied 2. 4
praplejfchinti scheeren (vgl.jjfce-
8ze N. 309): praplejfchintafis (rasus)
AM. 57, vgl. prapleifchit^ius o. un-
ter indagluii
prapultts Abgrund 12 (N. 296)
prarakünaine , prarakunaine
Prophetin (N. 312): Anna prarakü-
naine dukte Fanuela . » , ta huwa
laba meta EE. 18, prarakunaine
AnnOf dukte Phanuela , , , ia huica
labo meto Br. P. 114
praraugas Sauerteig (N. 448 f.):
Mafz praraugo inraugin toifsq ta-
fchlq, Br. Gal. 5. 9
prarokas Prophet 52 (N. 312)
prafinefchdlüti sich auszeichnen
118 (N. 420)
prafk uftp l e ifc hta mit geschore-
nem Scheitel (N. 480, 309): Mtni-
kai prafkußpleifchei AM. 9
prafsüti keltern (vghprosas N.316):
wino iau nebeprafaüs . Prafiuienfii
wina giefm^faioa nebegiedes Br. Jer.
48. 33
praftudit i Verstössen (y^hpra-siumii
N. 505) : butu ghis . . . amßinai mm
prakeikti ir prajluditi galeies Br.P.
35
prafchailaitia Fremdling 69 (N.
511)
praßalnietis Fremdling (N. 511):
Ponds prdßalnieti feargti K. 118,
Ponas praßalnieöius fergt das. 117,
tiktay tafai praßalnietis T. Luk. 17.
18
pratinfinti aufhalten (N. 99): kaif
tatai Felikfaa girdeio, pratinßna m
Br. ApG. 24. 22
pratkai Vorfahren: kaip iy, pratkai
dar^ eß Br. II. Makk. 11. 25, prat-
kams Br. Stücke in Esther 6. 10,
pratkai Randglosse zu Tiewu Tiewai
Br. Mos. IL 10. 6, Pratk^ Rand-
glosse zu ant Jennuiu Tieum das. Y.
32. 7, pratkai Br. Jes. 43. 27
pra u/t tiwa Waschbecken Br. IL Mos.
30. 18 (das. 31. 9praußutc^; N.314)
praufchiti bitten 45 (N. 312)
prawerti durchbohren (N. 71) : Kau-
lai ira prawerami Br. 30. 17
praujiffimaa Fortpflanzung: pra-
wiffima waifdu (propagationem spe-
cierum) MT. 89; s. inwißi
prawoditi führen, fördern (N. 60):
prawodik Teifiuqfius Br, Ps. 7. 10,
Lexikalisches.
317
Dangun ghi präwodiddmds K. 213
praz ift i leuchten : O prazida wer/das
io kaypo Säule KS. 56 (Mat. 17. 2)
praßtudimas Verdammnis 58 (N.
552)
praßt uti umkommen 58; s, praßtu-
dimas
präz oft i verkünden (N. 537) : O dar*
Pon zodzia ne prazoday fawo K. 66
p r efn a 8 süss, ungesäuert, (russ. np-fa'-
cHbiii, ygl.preskas N.314): prefnuii^
Kaudglo^e zu nerugufios dünos Br.
Luk. 22. 1
p r efn ik a 8 süss, ungesäuert : prefniku
Randglosse zu neraugnfin duon^ Br.
Mark. 14. 1 und znfaldzn dunyk das.
V. 12; s. prefnas
'pri Postposition 254 (N. 316)
priarka Kebsweib: Ruhen . . . guleia
pas BilhQj fawa Tiewa priarkos
(die Construction ist fehlerhaft) Br.
I. Mos. 35. 22, Thimna buwa priarka
EHphafa das. 36. 12, Waikamus,
kuritis ifch priarkiJt turreia^ datoe
ghü dowanas das. 25. 6
priäftiria Leinwand 58 (N. 312)
pribuifchia Hausgenosse (N. 339):
tawa Pawirps [prtbui/chM] Br. III.
Mos. 25. 6
pridangalas Halle (N. 137): pri-
dangalus Eandglosse zu tas tur pen-
kis priangas Br. Joh. 5. 2
pridatkas Einkommen 49, wißofy,
pridatkufy, Eandglosse zu wifsame
tawame Turte Br. V. Mos. 16. 15
pridüdlüti beimessen 117 (N. 147)
priedtoare Vorhof (N. 158): Prie-
dwar^ Ahdarq Sienj Handglosse zu
padare Dimjlin Br. IL Mos. 38. 9
priegdeneninkas Tagelöhner 108
(N. 137)
prieglapftis Schoss 87 (N. 264)
priehada ^ prihada Gefahr 76 (N.
236)
priekaktis Stirnband s. o. unter
hramka (N. 171)
priekalb ia Sprichwort (N. 173): Ti-
krag man tar\jfite tq priekalb f T.
Luk. 4. 23
priematas accidens (zu metii N.
397 f.) : priematas piktas (accidens
vitiosum) MT. 111, Kakfai priemat-
tas (quäle accidens) das. 112
priemend Vorhof (N. 314): prie-
menei Randglosse zu Dimfti Br. II.
Mos. 40. 33
priefiga Eid 58 (N. 460)
priefchenikast prießinfkas^
pri efc hnikas Widersacher 1 08
(N. 315)
pri efc hirdee Brustschild (N. 520) :
„Schiltlein . Brnftlatz . priefchir-
«fcc" Randglosse zu prikrutei Br. II.
Mos. 25. 7
prietalka Freundin 61 Br. Hohe
Lied 2. 2. u. ö. (N. 315)
prietelifta Freundschaft 100 (N. 315)
prietikis Aberglaube (N. 103 f.) :
ape iu Prietikin Br. ApG. 25. 19
prietilus Freund 61 (N. 315)
priewaifus Beschaffenheit (N. 58):
ßuwis ir paukfczus tuleropu priewai-
fumi (diverso temperamento) ifch
tcandens futwere MT. 81
prießafcze f prießiafcze Grund
58, 101 (N. 315)
prijmlüti empfangen 119 (N. 27)
p r ij imtif pr ig h im t i annehmen 93
(N. 27)
prikrute Brustschild s. o.priefchir-
da (N. 231)
priküptif prikupti bebauen, in
Acht nehmen (lett. köpt): — Eden,
idant ghis ghj prikuptyt ir apfergety,
Br. I. Mos. 2. 15, efch tatce priküp-
fiu [primilefiu] Br. Jer. 40. 4
priliejti antasten (N. 359): Piktinfis
ne priliedia j'o T. I. Joh. 5. 18
priliginojmas Gleichniss 114 (N.
364)
prim zuvor 69 (N. 293)
primieftas Vorstadt 99, primießus
318
Lexikalieches.
Br. Job. 21. 2 (N. 396)
prirafchidlüti zuschreiben 117 (N.
429 f.)
prifagiii beheften, bestecken: Tu
hira Ddngdus aukßtihes paßatey
mandagiey \ Ahdahin^ zwaizdemis
fwiejiomis prifagiey K. 206; 8. Ha-
giti
prifiekdinoti schwören lassen 114
(N. 460)
prij'igaudineti sich betrügen las-
sen 114 (N. 243)
prifilit^ti berühren 116 (N. 371)
p r ifr e ig t i reichen : taa ktirs prifreig
fekla fegeiuy, prifreigs taipaieg düna
ant walgima £E. 165 (II. Kor. 9. 10)
prifsigadHi sich ereignen (N. 235
f.): Prifiigadija (corrigirt ingadijq/t)
Br. Mark. 4. 4, prifsigadija das.
V. 10
priftawas Vorsteher, Beistand, Ge-
leitsraann (N. 503): Prißawy, (an
Stelle des ausgestrichenen Vriedni-
ky) Br. I. Kon. 9. 23, Ejch gediaua
nng Karaliaus jirafchiti Friftawu ir
Raitinik^ Br. Esra 8. 22
priftrotoa Zukost, Zugemüse (N.
506 f.): düdink mumua prißrowos
Br. Dan. 1. 12, prißrowa das. v. 16
prifch ais gegenüber (N. 315): wm-
cyvfi paßif^da prifchaia ifch loh . . .
ir gki paßißda prißhais Br. I. Mos.
21. 16
p r ifc h in t ifi widerstreben (N. 315):
Jeikaraliße kokefaweie , . . prißhi-
naffi Br. P. 300
priwalingas notwendig (N. 47):
priwalinga iariaus ^q, Br. Phil. 2.
25
priwalu herum (N. 49 f.): nehuwa
iemus priwalu apfilenkti Br. Ezech.
10. 11
pritoeifietoie Amme 92 (N. 77)
pritce ifdqti Acht haben 1 1 ß (N. 77)
priwefdeti hüten 63 (N. 77)
pritvietotiy pritoitoti empfangen,
begrüssen, zutrinken (N. 84 f.): am
prißiwietoia ir kalbeia kits kitam
pakaghingai Br. I. Makk. 7. 29, idaiA
ghf pakagingai priwietotu das. v.33,
Tegul ghifu noru kdr^diaußu \ Wifi
kahiay priwitoid K. 83, Weh emiau
kttpkei^ ißh rankas Pono ir priwie-
toiau wißas SzmoriBS Br. Jer. 25. 17,
priwitok ios Winu das. 35. 2
pro Präposition u. Präfix 47 (N.316)
prohawoti rechtfertigen (poln./wo-
howad) : tu probawoj MT. 129
p r o/s enikas Keltertreter : Profieni-
ko Br. Jes. 63. 2; s. praßüti
proftas unverständig 52 (N. 312)
profchiti bitten 46; 8. praußhiti
puffilikti bleiben 51 (N. 366)
puczkorine Zeughaus (vgl. puczko'
rtis N. 297, russ. nymnaph) : „Zeug-
heu fler . puczkorine^'' späte Rand-
glosse zu Shroio namua Br. Jes. 39. 2
pudatcoti bauen 86 (N. 335)
pukas Feder (N. 297): „Federn pu-
kai^^ Randglosse zu pilnas plukfm
Br. Ezech. 17. 3
pukne Blatter (vgl. pukszle N. 297):
pikti iüdi nießai [piktos iüdos puk-
nes] raßunß Br. TL Mos. 9. 9
pune Höhle (N. 298): puneia Br. Ps.
10. 9, 17. 12
pusafc^ma defchimtis fünfund-
siebzig 188
pusgiwas halblebendig 104 (N. 258)
p uft reczia d efc himt is fünfund-
zwanzig 188
puttas Schlacke, Schaum 99 (N. 300)
puttawati schäumen (N. 300): dra-
fka ghf, kaip puttawaia Br. Luk. 9.
39
put am nachher U. 48 (das. 102 jw-
tam)', N. 295-
radaftds {radaßaif) Domen, Hecke
(vgl. lat. rädere?) : cegles avgs wie-
toie Radaßii ir Mirtas wietoie JErfih-
kecztu Br. Jes. 55. 13, neßket tarp
Lexikalisches.
319
radaflu Br. Jer. 4. 3
räddftds (Freude? russ. pa'^ocinb):
Nu kdyp rddäßäs raudonds \ Rü Id-
wonds K. 230
radonas rot 63 (N. 432)
ragawua Geschmack (N. 426): ra-
gatous huwa kaip Oleaus planes Br.
IV. Mos. 11. 8
raikalas Bedürfniss 56 (N^. 439)
r a ifg is Korb (N. 438) : raifgis Rand-
glosse zu Perfzegnotas bits tawa
Fintinjs Br. V. Mos. 28. 5
ramftimas Streit : j^ri^/cÄ ramßimus
(adversus disputationes) MX. 144;
8. ran\ß%tis
ramftitis sich zanken (N. 435): ne-
kurie ifch Epikureu ratnßies ßt iü
Br. ApG. 17. 18
ranftas Balken 42 (N. 429), vgl.
noch: nefchoije (corrigirt aus ne-
ßihoie) ranßus ßiwa Deiwu Br. Jes.
45. 20
rq/ti finden 42 (N. 425)
ranfzitis sich recken 42 (N. 431)
rapfütas aussätzig 63 (N. 451)
raffoti jauchzen (?): Räjfokite Dan-
gu8 I Mefioßius hrdngus \ Tezengia
(int ziames K. 126
r aftrik a i{raßrikosf) Getümmel, Tu-
mult (poln. rozterkf rozterka): ifch
tu Raßriky, Br. I. Makk. 9. 13
raschkaschis Wollust 91 (N. 428)
r afc h k afc hnai üppig 92 ; s . rasch-
kaschis
r afc h k afc htis Wollust : tu milima
rafchkafchtije Br. Hohe Lied 7. 6;
8. raschkaschis
ratas Bat (persönl.): wadinna gh}
Rata paßapcziu Br. I. Mos. 41. 45
(N. 446)
ratas Kreis, Umfang 13 (N. 430)
raugalas Sauerteig Br. II. Mos. 23.
18 , Todelei tu Raugalo ne walgifi
das. 13. 3, idatit tatoi^) nei Rauga-
las nei rauginta Düna ifchwißa huty,
das. V. 7
rauputas aussätzig (N. 451): rau-
puti (nom. pl.) Br. P. 28
rauftauti zürnen, verdriesslich sein
(N. 451): reges ir raußaus (am Ran-
de: nekens) Br. Ps. 112. 10
rauftuwa Griffel (zu rausti^. 433):
„Griffel raußuuxB'"' Randglosse zu
plukfna Br. Hiob 19. 24
raufchiti schreiben 45 (N. 429)
r afb agh ingas mörderisch (N. 431):
fchitoi rajttaghingci MießQ Br. Ezech.
22. 2
rafhaijifta Mord 100 (N. 431)
r afg r i efc hitis sich entsündigen
(N. 269, poln. rozgrzeszgd) : Raf-
griefchitis Randglosse zu Tafsai tu
tur atfigriekauti Br. IV. Mos. 19. 12
rebefzius Grenze 59 (N. 447)
reblioti kriechen 85 (N. 436)
reda Furche (preuss. redo): ant wifsu
redy, lauko Br. Hos. 10. 4, Tu gir-
dai ios redas Br. Ps. 65. 11, ilgqs
dare redas das. 129. 3, r^os bes
toerks Br. Hiob 31. 38, ieib fu io
redas daritumbei das. 39. 10, Dau-
gia ßrowos ira r^dof^ Vbagyk Br.
Sprüche 13. 23
reg^ti sehen 116 (N. 434)
reika Not (N. 438 f.): Büket tada
padüti ifch reikas Br. Rom. 13. 5
reikmeningas nötig (N. 439): thie
Sanarei kuno, kurie ri^efi mumus
kudefnif ira wifsy, reikmeningefni
Br. I. Kor. 12. 22
reifge Korb: feptines Reifges pilnas
Br. Mat. 15. 37, pilnas reifges Br.
Mark. 6. 43, feptines reifges das. 8.
8, dwilika reifgiyt Br. Luk. 9. 17; s.
raifgis
reketi not tun 63 (N. 438)
remeftwa Werk (N. 435): kofznas
fawa re^neßwos Br. II. Mos. 36. 4,
tureio tarn lig§ Remeßwa Br. ApG.
19. 25; 8. remefdioa
remefdtva Handwerk 85, budams li-
gios Remefdwos Br. ApG. 18. 3 ; s.
320
Lexikalisches.
remijlwa
regelt sehen 42 (N. 484)
repefÜB Sorge 59 (N. 450)
retingas kraus (N. 437): retiugas
Randglosse zu kn/pinea irafafaktoa
Br. Hohe Lied 5. 11
riakas, rijoks Fresser (N. 440):
riakq Randglosse zu Rijanthighi Br.
Maleachi 3. 11, Rijoks Br. Mat. 11.
19
riddeliß Ritter: riddeleis Br. I. Kön.
9. 22
riecziua Striemen: „Striemen r«w-
dai rieczius^^ Randglosse zu Br. Jes.
1. 6
riekle Bodenraum (N. 435): hus ios
ir%8 Riekles Br. I. Mos. 6. 16
RimliontB Römer (vergl. russisch
pii'MJiflHHH'b): Rimlioniu Br. P. IL
338 u. ö.
ritolitus Morgenregen (N. 443, 364] :
ikki gauna Ritolit^ ir Wakarolity,
Br. Jak. 5. 7
rilom^ias Morgenzeit (N. 444): ri-
tam^ Br. Mos. I. 1. 5, 8, ritomtsta
das. IL 10. 13
riukle Fresser 60 (N. 440)
rochunda Rechenschaft 77 (N. 446)
rodnas ponas Ratsherr (poln . radny
pan: N. 445): rodnus Ponu8liv,^e^.
1. 26, Wiriefnieghi Sufirinkime^
Rodni Ponai Br. IV. Mos. 16. 2
rodzitt geneigt sein 85, rodziket Br.
I. Makk. 15. 21 (N. 444)
ro»/i 91) ^«verschneiden (N.446): „He-
mel rominttJt awinyk^*^ Randglosse zu
Jereliyt Br. Ezech. 39. 18
ronka Hand 46 (N. 427)
ruatvimas Brunst (N. 449): ruawi-
mas Randglosse zu meile Br. Ezech.
23. 20
rubefzas Grenze 102 (N. 447)
rudele Steuerruder (N. 448): rudele
Randglosse zu Stuire Br. Jak. 3. 4
rugienai (Roggen-)Stoppeln (N. 44 8):
rugienus Randglosse zu anus ifch-
p*i/lifa kaip Stamhrus Br. H. Mos.
15. 7
rukielaa Räuchergefass , Napf 61,
„Napf, rukielas. kodnjcze*-^ Rand-
glosse zu tur RukielQ . . . imti Br.
111. Mos. 16. 12 (N. 449)
rukijmas Räucherwerk (N. 449) : w/«-
deia Rukijma Br. III. Mos. 10. 1
rumas Raum (N. 452, 6 eitler Lit.
Stud. 107): ikki tau ruma nebera
Br. Jes. 5. 8, Schitai rumaa ira pas
mane Br. II. Mos. 33. 21
rükighimas Rauchopfer (N. 449):
Rükighimo Psal. 141. 2; vgl. ndd.
rök
ruoßiti(f) sich regen, bewegen (?vgl.
rüszus N. 447): Yr taip ik galiy
pdkol fwietds ruoßis \ Tay faw per
ränkds wiem antram paduofis E. 18
fa Präposition und Präfix 246, 248
(N. 452)
faiktis Scheflfel (N. 464): Er ira
ujzdegama Szwake idant po Saikczo
. . . but%t pi^ßatita Br. Mark. 4. 21
faitai Bande (N. 455, Geitler lit.
Stud. ] 07) : ios Rankas faitai ira
Br. Pred. 7. 27
faktis Heft 101 (N. 459)
fala Werder (N. 454): ir SalQ Ju-
ri/aOf afU kurios etc. Br. Ezech. 26.5
falatva Insel 52 Anm. 1, Sahwas
Randglosse zu Werdeiis Br. ApG.
13. 6, „Insulas Sallatoas^* Randglos-
se zu Sallos Br. Jes. 40. 15; (N. 469)
faldökus etwas süss 109 (N. 454]
falig im im a 8 exaequatio 92 (N. 364)
faliginoimas Vergleichung 114; b.
faligimimas
famaritankas samaritanisch : Sa-
maritanka materifehke Br. Joh. 4. 9
fambar as Steuer: Sambarus imti
Randglosse zu eme ghis Meßewa
Br. II. Kön. 23. 35; s. pabaras
famifchlei ohne Unterschied MT.
443 (N. 405)
Lexikalisohes.
321
fanam is Hausgenosse (N. 4 1 4): „Haus-
genoß Sanamis^'^ Randglosse zu Pa-
toirps [prihuifchis] Br. III. Mos. 25. 6
fanatwe Alter 69 (N. 462)
fandaras Einigkeit 99 (N. 139)
fandarhüti mitarbeiten (N. 128) :
fandarhüie (cooperatur) MT. ÖO
/a w Ja r oe?ratt<7a 5 Bundesgenosse (N.
139, 153): fu Prietelets %r Sandaro-
draugais Br. I. Makk. 8. 12
fqkaibis Verabredung 101 (N. 173)
/<js nkeliaSf/ankelei Kreuzweg (N.
190 f.) : Sqnkeliu ßowes Randglosse
zu Karalius Bahilonios ßawes fan-
keleis galle dweiu Tarpkeliu Br.
Ezech. 21. 21
fqkitis von sich sagen: fqkos AM.
36; 8. faukitit affokiti n. vgl. sokti
N. 466 soukUf nusoukti Geitler Lit.
Stud. 110, deutsch singen
fqfp arnikas Eckstein (N. 49 1 ) : Soi-
fparnikas Randglosse zu Sqfparoa
galtoaakmü Br. Mat. 21. 42
fafchalimas umliegend (N. 511):
fqfchalimOißs Randglosse zu ing wif-
aas apfukui fanczes fzemes Br. Luk.
7. 17; s. fchalimas
fantakis Flut (vgl. sutakas N. 95):
Santaki Randglosse zu Strowe Br.
Jer. 47. 2
fanzne Gewissen 67 (N. 548)
fapninikas Träumer 108 (N. 455)
fapnis Traum 99 (N. 455)
faudus süss 73 (N. 454)
faukiti sagen 69 (N. 453); B.fqküis
faukräu ijft e Blutsverwantschaft
(aus fq.-kr^ ; N. 452, 224) : nehus
neiokios gidntifleSy faukrduijjles ku-
nißkos KS. 81
fauletekis Ostwind (N. 456): Bei
ritomüBta atwede Sauletekts Szogus
Br. IL Mos. 10. 13, per ßipra Sau-
letekf das. 14. 21
fauftoti zusammenstehen (N. 503):
Czionay ßwenim/ baznicioid \ Diewo
ßuntiniay faußoia K. 223
fawiefas Türangel: koßnas wartaB
dwi dali turreia ßikabinti ßiwa Sa-
wieß)ßjb Br. I. Kön. 6. 84 ; s. d. folg.
Wort
fa tp i eft a s Türangel : Sawießai In ter-
linearglosse zu Kenges Br. I. Kön.
7. 50; 8. ßiwießts
fa 10 in 18 eigen (N. 455): Satoineis
Interlinearglosse zu idant ia Vlaf-
niße hutumhim Br. Ephes. 1. 14
fawredingaa frech (N. 438) : „frech
ßitoredingas^^ Randglosse zu Drqjus
Br. Dan. 8. 23
fcorpianaa, fcorpionaa Skorpion
52, Scorpionai Br, V. Mos. 8. 15
fczifchczuSf fczifczus Fegefeuer
(N. 165): ßxji/chczaus ... fczifchczn
MT. 292, fczifezaus das. 296
fed^ti sitzen 116 (N. 467)
fednaczius Schiedsrichter (wol zu
poln.A^sm) .■ ^^SednacziusTheidingB-
leut'^ Randglosse zu kaip gerri toi-
rai nußidjs Br. II. Mos. 21. 22
feieghis Säer 108 (N. 459)
fenattoa, fenetwa Alter 100, 61;
s. ßinatwe
fenele Erker (vgl. «ewy« N. 462): Se-
nales Randglosse zn kaktos Br .Ezech.
40. 10, Seneles Randglosse zu kak-
tas das. v. 14, Senelifii • . . Seneliu
das. V. 16
f^deti sitzen (N. 457; vgl. preuss.
syndens, ksl. s^dq) : f^d AM. 37, f^-
dinti das. 63
fenis alt 99 (N. 462)
fenule Wehmutter (N. 462) : kara-
lius . . . hiloia . . . Sennuliump Br.
II. Mos. 1.15, Senulea btoioß diewo
das. V. 17, tadda atwadinna Kara-
lius . . . Sennnies das. v. 18
f^zine Gewissen 56 (N. 548)
fepnas Traum 56 (N. 455)
fepnüti träumen 56; s. fepnas
feptergis siebenjährig 189 (N. 463)
feptijneias sieben 189 (N. 463)
feptjnidefchimts siebzig 182 (N.
25
322
LexikaUfioheg.
463, 139)
ferce Sinn (poln. s&ree) : „Mut sercf^^
Randglosse zu dietoas ufzkietawa io
dwajse Br. V. Mos. 2. 30
J'ergi^toia$ Wächter 116 (N. 463)
fiauhti Possen reissen 5S (N. 456)
fiduU Sonne Psal. 84. 12, 89. 37
(N. 4Ö6)
fidrabinas sübem: aukßnaüt ß-
drabinais f ahmend halwonaü Br.
ApG. 17. 29; d. d. folg. Wörter
fidra.hr QB Silber (N. 165): Jufip
Aukfas ir Sidrabras \/chrudifa Br.
Jak. 6. 3; s. fidrabinas
fidrabrinas silbern: io dowana
buwa fidrabrinas blittdas . . . fida-
brina katkpßha Br. IV. Mos. 6. 13 ;
8. fidrabras u. fidrabrinikas
fidrabrinikas Silberling: Ir ghis
pamete Sidrabrinikus ing Be^zmcz^
Br. Mat. 27. 5 (im folgenden Verse
ist fidrabrinikus in fidabriniktts cor-
rigirt); s. d. vorhergeh. Wörter
fieris Wabe: dalf fzutoies keptat ir
fierf medatts (am Rande: karf) Br.
Luk. 24. 42
fießif fiafi, fchefi sechs 93 (N.
516)
filpnus schwach 102 (N. 465)
filwartauti in Not sein 58 (N. 461)
filwartowimas Angst: filwartowi-
ma tu draudi SG. 104; s. filwar-
tauti
filwatas Sorge 89 (N. 461)
fyndonas feines Leinen (a^vötav) :
ififf fyndonq ß*winioia Ponq K. 152
firatas arm (N. 466): idant partcer-
fiy, firata ir pawargufi Br. Ps. 37,
14
firata collect, verwaiste, armes Volk
(poln. sierota; N. 466) : Nafchliems,
Siratai, Ataiwiems Br. Sachar. 7.
10, Siratct [praßanfes Szmones] ...
nuwede Nebufar Adan Hoitmanas
apkaUu» Br. Jer. 52. 15
fiubüti schwebeii, wanken (N. 470):
fiubaxca Br. I. Mos. 1. 2, tefiuhm
Psal. 69. 24
fiule Lappen, Quaste, Zipfel (N. 4C9)
Br. IV. Mos. 16. 39, fugaus wieno
Szidifchko wiro Siul^ Br. Sachar. 8.
23, vgl. o. unter apfiuwis
fiunkus schwer 58 (S, 470)
fiuftas Toben 99 (N. 471)
fiutufiay töricht 110 Anm. 1 (N.471)
fkada Schaden 59 (N. 525)
fkaditi schaden 59; ^. fkada
fkadliwaa schädlich 59 (poln. «zAoi^
litDy)\ s. fkaditi
fkaiftlus Rechenschaft (N. 473 f.):
fkaiftlu (ac. sg.) SE. 73
fk a it id ine , fk a it idin t> Buchstabe
(N. 474) : ne praeis mtkfzaufe fkaüi-
dine ir Krapele hug Sokano Br. Mai
5. \S^ pa Skaitidine ir appipiavfli-
mu Br. Rom. 2. 27, fkaüidimie das.
V. 29, fkaitidineis Griekifchkais Br.
Luk. 23. 28
fkalpeias sculptor (vgl. lat . seülpere,
scalpere): Tatai tu ipshtaiftk per
Skalpeim akmenyk, kurie peezetü
dara [ifchfkalpia] Br. II. Mos. 28. 11
fkamb^tif fkanbeti tönen 116,78
(N. 472)
fkandinti , fkanditi verderben
(vgl. ksl. skqda) : ne ataya fkandU^
dufches, bet idant ifehgoMty, Br. Luk.
9. 56, A;tim per geiduUu9 kleideghi-
mefkandinafi Br. Ephes. 4. 22, atai-
jai mu» fkanditi/, Br. Mark. 1. 24;
s. pufkandintif iffkandinti
fkaneftas {/kaneßisf) Leckerei (N.
473) : Norts fwieU mane fawo fka-
neflayB Idpinä K. 233
fkarbn afis Schatzmeister (N. 473) :
„Schatzraeifter fkarbnafis^^ Rand-
glosse zu per Mithredaihq Paifkarh'
nikq, Br. Esra 1. 8
fkardumas Klippe (vgl. skardySf at-
skardis Geitler Lit. Stud. 108, 78):
laikoß ant Skarduma (corrigirt aus
Skardzu) Oh Br. Hiob 39. 28
I^ezikalisches.
323
fkardziey im Sturme 13 (vgl. skar-
das Geitler Lit. Stud. 108)
fkardzius Cisterne, Kolk: „Eolcke
ßcardzius dumhurj^^ Randglosse zu
icienok Schullinei ir prudai ir aifze^
rat ira czijli Br. III. Mos. 11« 36
fkarey plötzlich, schnell (ksl. skorij
skoro) : Nefatig Pori fawo gt^ibey\
Buwayin' midriUines dydey: \ Skarey
weyda nugr^ziey fawo \ Tuoiaus puy-
kia paminej mano K. 31 (Ps. 30. 8)
fkauradka Pfanne (N. 475; russ.
cKOBopo'^Ka) : liepe ghis ghi Vgniefp
weßi ir Skauradkoij kepinti Br. II.
Makk. 7. 5, Skauradkana das. v. 6
fkelheiaa Wäscher (N. 472; vgl. «/^
/keljiti): kaip Mullas Skelheiy, Br.
Maleachi 3. 2
Jkepata Tuch 61 (N. 477)
fkerfti schlachten Br. Jes. 34. 6 (N.
477 „Schwein schlachten")
fk ieris Widder, Hammel (lett. schke-
ris): fkierü Randglosse zu piatäi
Ifchkandini Br. Tob. 7. 9
fkiliotas durchlöchert (N. 476J :
SchuUinis kurios fkiliotos ira Br.
Jer. 2. 13
fkiris Unterschied 101 (N. 478)
fklandei glatt {\g\. pasklandus N.
481): „die glatte Wort gibt /A;/a«-
dei kaWanczios^'' Randglosse %\ijmai-
lai kalbanczios Br. Sprüche 7. 5
fklapas Gewölbe 54 (N. 481)
J'korhas Schatz 49, anis lie bus ant
fkorba furinkü Br. Jes. 23. 18 (N.
473)
fk r a bfc hdeghimmas Rauschen (zu
skrebeti N. 482) : „Raufchen fkrab-
fchdeghimmq.^^ (die Silbe fkrab ist
durchgestrichen) Randglosse zu
wafDhkeJi Br. II. Sam. 5. 24
fkraiditi kreisen, schweben (N. 482):
Dangaus paukßtelus aukßtay fkrai-
dändius K. 9
fkraifte Mantel 56 (N. 482)
fkratczjati schweben ( wol zu skrS-
sti N. 483) : fkrtUcy'aja , fiuhaioa^
lingawa Randglosse zu lange Br. I.
Mos. 1. 2
fkrelis [Jkreliasf) Fittig 99 (N. 482)
fkrofta (?) Backe 97 Anm. 2 (N. 483)
flankst is Schwelle 54 (N.. 484)
flanftas Fallstrick (?) : flanßais per-
warema ira io Noßs Br. Hiob 40.
19; vgl. slastas Geitler Lit. Stud.
109
flengfnis Türschwelle 87 (N. 484)
flibinas, flibina Drache: Ju toi-
nas ira Slibinu nüdai Br. Y. Mos.
32. 33, attatrauktas kifch fawa ran-
ke^ fkilena Bafilifchko [Slibino] Br.
Jes. 11. 8, flibinai grafzof^ Pillifyt
das. 13. 22, ios waifius bus Tynin-
gas ir l^kins SUbinas das. 14. 29,
pafmaugs Slibinus Jurifq das. 27.
1, Slibinai das. 30. 6, du didziu
Slibinu Br. Stücke in Esther 7. 3,
Du Slibinu das. 8. 4, Ape Slibin(p
Babylonioie Br, Drache zu Babel
Ueberschrift, Slibinams Br. Malea-
chi 1. 3, efch turiu fkunßies kaip
SUbinas Br. Micha 1. 8
fmaginai Mark 100 (N. 486)
f mar das Geruch, Gestank (N. 489;
lett. smards) : nug Smardo Wandenu
Br. Hiob 14. 9, Smardq io Drapamp
Br. I. Mos. 27. 27, Smardas Jes. 3.
24
fm arkinikauti tyrannisch sein (N.
487): Bada biaurarnuiem, neczißa-
muiem ir Smarkinikauiemczem Miß'
ßui Br. Zephan. 3. 1
fmarfe Geruch (lett. smarsche; N.
489): iei (sc. kunas) iüiau ne ira
ßemena pakafams, tada ifch tos
fmarfes randafe pawietre Br. P. II.
408
/m a r M^Mo^a« stinkend (N. 487): Gur-
klis ju grdbds fmarwuotdi K. 7 (Ps.
5. 10), kdyp lawons fmarwuotds das.
33
fm ilke Schwalbe (preuss. smicuto für
324
Lexikalisches.
8milcutof): ^^hlefdinga . Smtlke^*
Randglosse zu Kr^zdes in Pelina ^
Kr^zde8 ir kiti paukfchtei Br. Ba-
ruch 6. 21
fm ilhitutoe Rauchfass (N. 488) : tu-
redami » . ^ fmilkäutces dukfo pünas
fmilkimü T. Apok. 5. 8
ftn ifk t inj 9 Schläfe (N. 483) : „Schlaff
/miiktiiys" Randglosse zu fmufche
iem Winni ing io Smilkttnf (corri-
girjt ac^s Smilkti) Br. Richter 4. 21,
Smilktye (corrigirt in Smilkinije)
das. y. 22, „Schlaaf. fmiltis"' Rand-
glosse zu Smüktini (corrigirt aus
SmiUi) das. 5u 26
fmiltif Schläfe s, fmilkiinjs
fmirdifta Boßheit 100; b, /mirdiße
fmir4%fte Boshdt (N. 489): Jofe-
pha8. gahti^ • . • ufzmokieti wifsa
Smirdß^ Br. I. Mos. 50. 15
fmirdy/chjce Tücke 107; 8, /mir'
diße
fmokas Geschmack (N. 528; poln.
8mak\: (ureia Smoka Br. II. Mos.
16. 31
fmorkus grimmig 47 (N. 487)
fmuika Geige 99 (N. 490)
fmur^af fmurtas Gefahr, Not (To-
desnot; N.498): anis butca Sfnerties
fmurßoie Br. Stücke i. Esther 2. 8,
be ^rnurto R^dglosse zu dawe iumus
fpakagingai [pakaiuie] giwenfi Br.
I. San^. 12. Jl,,; zu Milimat Pono
fpakainai (später in pakainai corri-
girt) giwens Br. V. Mos. 33. 12 und
zu Ifrael pakainas (corrigirt aus
fpakainß^ totem giwens das. y. 28
fobOfiu^ Kejter: ifchkafe Sobaiu Br.
Mark. 10. 1
fodßß Besitzijuig (N. 458) : Tadda iue
fugfin^fcJf^ite^iufy, Sodßna (corrigirt
aus ing iufy Soda) Br, V. Mos. 3. 20
fod£ialka,'f:eich 7'S (N. 466; russ.
cam&ARa.) ^^
fopolis Schmerz, 60 (N. 466)
fotinaa satt (N. 466 f.): Baime Pono
d'äjl Szitvata, Ir 6u« yb^tna Br. Sprü-
che 19. 23, fotini (nom. plur.) Br.
Jes. 66. 11
fotonaa Satan MT. 529, fzatanas dass.
55 (N. 517; poln. azatan)
fotuna, fatuna satt 43 (N. 466)
/jpaA;a^tn^af friedlich: Spakagingai
(das S ist später durchgestrichen)
gitcenßt Szemeie iufy Br. III. Mos.
26. 5 ; s. fpakainaa
fpakainaa ruhig, sicher (russ. cno-
Ko'HBbiH , poln. apokoyny ; vgl. N.
275): Naktj bei dienq, bijqfiea ir
iawa gitvato ne bu/u (Schreibfehler
für bufi) fpakainaa Br. V. Mos. 28.
66 ; vgl. dazu die o. unter ftnurta,
fmurtaa gegebenen Belege
fpakangifta Sicherheit: delei fpa-
kangißoa (übergeschrieben j9oA»tflu«)
Br. I. Makk. 6. 53; %, fpakainaa
fp a kfn alia, fp ({kfn ^ lia (?) Tröpf-
chen, Punkt (vgl. apakas N. 491):
zokana . . . lai- \ wifaofafpankenelüfa
(in den Berichtigungen cori'igirt in
laike w. fpa^fnaeliifa) (legem . . .
servavit in omnibus apicibus) MT.
73, ne rafsime nee maßatifioia fpt^-
fnqla (({ und q sind wol fehlerhaft
für a und e) parafehita AM. 28
fpalfttca Gemeinde (vgl. poln. apol^
apolny) : kalbeia Wirefnieghi SpaU
flwoa Br. Richter 21. 16
fpanditi spannen (N. 493): Swietas
pramana daug klafczu^ Idant ghi»
mane prigautu, Spandidama man
ßabangua SG. 203
fpangaa Spange: Tadda dawe ania
. . . aufy, (durchgestrichen) fpangua
(am Rande : Ohrenfpang. aufyk cza-
taa) Br. I. Mos. 35. 4
fparay eilig (aptray N. 493; vgl.
poln. »poro); päffifotin^ giäray \ Ho-
rep kälnop eio fparay K. 199
fparditia zappeln (N. 494): fpar-
dofe Br. Ps. 18. 46
fp^tumaa cursus : wiffoa . . . naturaa
LexikaliBches.
325
fp^uma (totias naturae cursum) MT.
89
fpiega Kundschafter 122 (N. 492)
fpiegorius Kundschafter (N. 492)
8. tireias u. tirtoias
fpietas (fpieia f) Tuch, Schweisstuch :
regia tctrwea padetas ir Ebrufy
[fpietq] , kurjai Jeßti etc. Br. Joh.
20. 7
fpietis Schwärm 102 (N. 494)
fpiewokas Sänger (poln. ipiewak):
Spiewokai Spiewoktene Kandglosse
zu Qiedantis gieß Br. IL Sam. 19.
35, delei SpiewokyL Br. I. Kön. 10.
12, Spiewokai Br. I. Chron. 10. 33
u. ö.
fp iewokiene Sängerin, s. fpiewokas
fpindülis Strahl 60 (N. 493)
fpingeti gellen (N. 493) : fpinges Br.
I. Sam. 3. 11, IL Kön. 21. 12
fpingeti glänzen (Schleicher Gloss.
z. Lesebuch 317, Fick Vgl. Wbch.»
IL 687): fpingancze Randglosse zu
nefzinoia Adq, fawa Weido fzibancze
Br. IL Mos. 34. 29, fpingancz^ Rand-
glosse zu regeia iog Ada io Weido
fziheia das. v. 30
fpitale Spange 61 (N. 494)
fpitte Nadel, Griffel: nufzenklina
Jpilka, Spitte (/cÄra/cÄ t(; Randglosse
zu nurafche Plukfna Br. IL Mos.
32. 4 ; vgl. fpitale
fprangis Knauf: apkabmna ghf dau-
gia aukfo Kankalais ir fprangieis
(am Rande: agünais) Br. Sirach 45.
11
fpranftas Buckel, Knauf 42 (N. 495,
496)
fprauczius Regent (poln. spratcca) :
IfchmirUingas Sprauczius (Ck)rrectur
für Sudze) ßropus eß Br. Sirach
10. 1
friena Lende 88 (N. 506)
ftabas Bildsäule, Götze (Beiträge I.
45, 164): atfi/pirimas eß Staby, mel-
dimoi ir äbrofy, flufzba Br. I. Sam.
15. 23
ftabiSf ftaibis Schenkel 62, io wi-
duriuB ir flaibius numafgok Br. IL
Mos. 29. 17 (N. 499)
ftaiaSf ftoias, ftoius ein Feld-
weg, ein bestimmtes Wegmass (poln.
ataje): ing mießeli, kuris buwa nug
Jerufalem fchefis defchimts ßoiu Br.
P. 402 (Luk. 24. 13), kaip butco
nußijr^ kaip dwi defchimtf ir pen-
kis alba tria defchimtit ßoiy, Br. Joh.
6. 19, kaip penkolika ßoiy, das. 11.
18, kuria buwa kaip kada fchefchis
defchimts ßaiu (übergeschrieben :
warfmy) Br. Luk. 24. 13, Ir kaip
te buwa Stoias lauka nug Ephrat
Br. L Mos. 35. 16, [Rahet) numire
. . . atU K^liOf kaip dabar Stoius
kelio buwa das. 48. 7 , du fchimtu
ir ketures defchimts Stoiu Br. IL
Makk. 12. 9, dewinius Stoius kelio
toliaus das. y. 10
ftalcasias, ftalczus, ftolczias
Stuhl (poln. stolec, russ. cmo.te'i;!») :
vzufes ßalcziq Dowidd tewd fdwo
Post. 44, duoa idmui Ponas ßokziq
Dowidd das., Nefa wifsi turreßm
buti po Stalczaus [kreflofuda] Chri-
ßaus Br. IL Kor. 5. 10
ftalgauti trotzen, stolz sein: Klau-
fikitegi ir dabokities nei ßalgaukite
Br. Jer. 13. 15; a, ßalgus
ftalgumas Trotz Br. Jer. 48. 2; s.
ßalgus
ftalgus trotzig, frech: Schirdis ira
daikts ßalgus ir nufsiminnens Br.
Jer. 17. 9, tcifsi ßalgus Wirai das.
43. 2, Stalges Szmones Br. Y. Mos.
28. 50, Anis nepamefdawa fawa
darby, nei fawa pikta (übergeschrie-
ben: Stalgaus) giwenima Br. Richter
2. 19; vgl. ßelgtis
ftatis Landungsplatz, Hafen (vgl.
stdtala N. 499): kaip Statis ne pa-
tagus buwo Br. ApG. 27. 12, O Sta-
tes nekurios paitita das. v. 39 , Se-
326
Lexikalisches.
bulon ant Jiiriu krafehto giweru ir
Sifiteie Ekrut^ Br. I. Mos. 49. 13
fiatuta, /tat Utas Gesetz, Recht
(poln. atatut): Schifte ira Statutai
Br. Mos. II. 21. 1, Mofyfchua . . .
pafake Szmonima . . . tci/saa Statu-
tas das. 24. 3, idant . . . moküum-
hü wifsas Statutas das. III. 10. 11
fithingay wunderbar (N. 500) : Ste-
hingay peaneid K. 216
/tebuglingaSfftebuklinkasyfVLn'
derbar 84, 92 (N. 600)
ftebulas besonderes (N. 500): Sie-
bulQ, ipatjni Randglosse zu afsabli-
tOQ daiktq Br. IL Mos. 8. 22
ftebuß wunderbar (N. 500): Stebiis
io vzginimds K. 129, Stebus I^/iku-
nimas | Danguio waldond das., da-
bohl» ßeabiam drbä diwnam Diewa
tcifogaUn6ia darbuy KS. 17
fteigomia, fteigoms adv. eilig:
Steigomis Br. I. Kön. 12. 18, Abra-
homas ßeigoms nue\ja mg Sehetrq.
Br. I. Kön. 18. 6 ; s. ßeigtis
fteigti heulen: anis wij'si kauks
[ßeigs] Br. Jes. 16. 7
fteigti 8 eilen 56 (N. 499)
ftelgti8(f) Worte machen, prahlen:
Hiobas noprofnai fawa Burnq, at-
teere ir flelgefsi be i/chtninties Br.
Hieb 35. 16
ftenkfnis Schwelle (vgl, atenkstis
N. 501): Wandü tekeia ijeh the pa
Stenkfniu Bajzniczios pri/'ch Ritus
Br. Ezech. 47. 1
ftepinimaa Behauptung: Kaipo tu
probawoj tq ßepinima (qnomodo
probas hanc asseverationem) MX.
129 ; s. ßepinii
ftepinti versichern , festsetzen: Sie-
pin teipaieig thapatidefchineip Dietva
ifchkelta (eundem ad dexteram dei
exaltatum esse affirmat) MX. 53,
ßepin (statuit) das. 67, ßepina (sta-
tuerunt) das. 91, ßepin (conürmat)
das. 312; vgl. ßipriks N. 501
ftikraa gewiss (= ühraa N. 104):
ßikroio wietoie (in certo loco) MT.
290
ftiprintelei recht kraftig 109 Anm.
1 (N. 501)
Jtirta Scheuer, Xenne (N. 502): Ätr-
tas Randglosse zu Spikerea Br. Jer.
50. 26 und zu Klonua Br. I. Sam.
23. 1
ftobraa Säule (vgl. stobrya N. 502 u.
aiambraa K. 498) : pawirta ing Stul-
PQ (corrigirt in Stohru) drußcoa Br.
I. Mos. 19. 26
ftonaroka Hütte: iris Stonarokas^
Kaladnikua Randglosse zu tria ta-
5er;)aA;2«/M«(durchge8trichen) Br.Lok.
9. 33
ftonaa Wohnung (N. 504): ßonai
Randglosse zu Gitoenimas Br. lY.
Mos. 24. 5
J'tonawiczia Hütte, Lager: Pada-
rikim tria Schetrua [Stonaunczias]
Br. Mark. 9. 5, li^M ghf nuweßi ing
Stonawicz^ Br. ApG. 21. 34, ing
Stonawica^ wtißi das. 23. 10
ftotkai Gerät (N. 504; poln. ataUh):
kaip afch taw tua Nammua ir io
Stotkua nujzenklinßu Br. IL Mob.
25. 9 , ßi wifaaia fchitais Stotkait
das. V. 40, padare wi/aokiu Stoiku
Altorui priderancziyt das. 38. 3
J'totcedlüti stehen (factit.) 118; s.
ßow^i
ftow^ti stehen 116 (N. 502)
Jtraigia (?) Schnecke 99 (N. 506)
ftraipfnia Glied, Gelenk (N. 506,
GeitlerLitStud. 112): WifaiStraip'
ßiei . . . ira kieturolika Straipfnk
Br. Mat. 1. 17, Stnypjhei Br. Dan.
10. 16
ftraipftis Glied (N. 506; preuss.
streipsiaa): ßraipßia Br. Jak. 3. 5,
ßraipfchcziyk das. v. 6; vgl. LLD.
I. XUI
ftraiua Aufzug, Gepränge (rase.
empoii , vgl. poln« atroid) ; Kuriu
LexikaliBohes.
327
ßratumi ateis Chrißtts (qua pompa
Chr. veniet) MT. 496, TaJJaißraiua
placzeis zodczeis . . . jra aprafcho-
mas (haec pompa . . . describitur)
das. 497 , fa wifßymis . . . Ceremo-
niamis ir ßraiumi (cum omni or-
natu et caeremonijs) AM. 73
ftrele Pfeil 100 (N. 506)
ftrelinxkas Schütze: tapa didei
pafzeißas Streliniku (am Bande:
Strekziy:] Br. I. Sam. 81. 3
ftripineti strampeln (vgl. stripti^.
506) : Stripinek Bandglosse zu fpar-
dik tawa Koiamis Br. Ezech. 6. 11
ftrochas Gefahr 77, ßroehe K. 68
(N. 506)
ftruha Brühe 88 (N. 497)
ftuire Steuerruder 64 (N. 502)
/tu tritt steueren 64; a, ßui$'€
ftulpaSf ftulpa Säule, Bildsäule,
Götzenbild 99^ Ephraim ß* Stulpais
ßubrugga Br. Hosea 4. 17, „Thurm.
ßulpaa^'' Randglosse zu Br. I. Mos.
11. 4, Beitr. I. 43; russ. cmo'.im»
fturnieze Turm: Sturnicz^ Interli-
nearglosse zu pabudawoia Warpni-
cze Br. Mark. 10. 1
fuekwalczawoti fälschen 75 (N.
283)
fuczupatas grdfbar 261 (N. 166)
fudakinti verbrennen 86 (N. 135)
fudairintif fudairinoti, fudei-
rinti versöhnen 64, ieih Judairinty.
wifiq Ifraelq Br. II. Chron. 29. 24,
idant Diewa hei Szmones ßtdavrinti
galletu Br. P. 339, ßidairirUi Br.
Köm. 5. 10, atU ßtdairinimo Br.
Ezech. 45. 15; vgl. o. dairintoias,
dereti N. 138 f.
fudeginoimas Brand 114 (N. 135)
fudrugti sich gesellen, verbinden,
buhlen (N. 153 f.): tu ßi daitgia
Draugalu fudrtigai Br. Jer. 3. 1,
ger^ne man ghj ßncenspi atwoditi
nei iä ß* Alexandru ßidrugti (corri-
girt aus nei ghis ... fudrugßa) Br.
I. Makk. 10. 4, Demetriaa ß*drugga
ßA Apolloniu daii. t. 69, Ephraim
fu Stulpais ßtdrugga Br. Hosen 4.
17, Jufiednatoai [ßidruggai] Br. II.
Chron. 20. 87
fudumoiomas Ueberlegung 111 (N.
150)
fugaifdoti vergehen (d« i. su-gtnsz-
dotif vgl.gaiszü» N. 245): Bitpigjaus
ira dangiJt ir fzem^ prapuUi, nei So'
kano (corrigirt ans Sakana) maßmuß^
dali ßigaifdoti Br. Luk. 16. 17
fugretinti versammeln, vereinigen
(vgl. gretae N. 269): pdfimegd Po-
nuy Diewuy mite dfiondy ßtgretint
wienon wieton Post. Y, fugriatini K.
198
ßugr iaudinti zusammenstürzen ma-
chen (N, 273): Jerozolimq kruwon
ßigriaudina K. 69
J'ugurenti zerschmettern (N. 268):
tas hus ßtgurentae. Br. Mat. 21. 44
fugülimas Beilager 51 (N. 262)
fukr^kinti zusammenrinnen (N.225):
krauioßi fukrqkintas Br. Weish. 7. 2
fukurenti verbrennen (N . 218) : yt#-
kurenk Br. II. Mos. 29. 84
fulubdinti antrauen lassen (N. 374):
Moterf ßtw ßUubdinfi Br. Y. Mos.
28. 30
fumifchmai adv. vermischt, durch
einander: Leddai ir Vgnis fumifeh»
mai €Ueya Br. II. Mos. 9. 24; s.fu-
mißhmas
fumifchmaa vermischt, gemein (N.
405): eya ßi ieis drauge daug fu-
mißhmy, Szmoniyt (am Rande : pro-
ßu, praßaku) Br. II. Mos. 12. 38
fumulditi zermalmen-: if/t Kaulus
famuldis Br. lY. Mos. 24. &; s. mul-
däi
funaris Gelenk (N. 415): ßmari jo
kulfehes Randglosse zu Br. I. Mos.
32. 25
funkdkus etwas schwer 109 (N. 470)
fupen de t i veralten (vgL pendeü ver-
328
Lexikalisches.
schimmeln N. 284) : Wiffa iay fn-
pendes hayp drdpdtui pyktay K. 88
(Ps. 102. 27)
fupicze,/ubiczef fzupiezie Man-
tel , Rock : «0t kas law ims fkraißj
[fermegam]f iam ne gink ne fupiczes
Br. Luk. 6. 29, fupicz^ Br. Mat. 5.
40, „Leibrock Supteze^^ Randglosse
zu Ephod in fchitie ira Ruhai ku-
rius anü darjti tur : HationalaSf
Ephod, Schilku SermegQ Br. Mos.
II. 28. 4, Szupiczie das. 39. 2, /u-
bicze Randglosse zu Kuno fermega
das. III. 8. 7
/ur0<e/t kräuseln (N. 437): faretetu
Plaukyt Br. Jes. 3. 24
fu r ifc hkiti (/urikfchtif) zusammen-
binden (N. 443) : furifchka pinnigus
kntwona Br. II. Kon. 12. 10
fufilakti zusammenfUegen 54 (N.
355)
fuf» ibu rfa uti sich verbinden : ßif-
aiburfawa Randglosse zu fafsimete
fu io piktas Sznumes Br. II. Chron.
13. 7; s. burfa
fuffie idlüti zusammenkommen (fac-
tit.) 117 (N. 23)
fufs ilenkimas Gelenk (N. 369): d(^f-
siliteiß ghis Sußilenkimo io Streng
Br. I. Mos. 32. 25
fu/fiw in cia wodinti sich trauen
lassen 58 (N. 65)
fufchiti casteien (poln. suszgdf):
„cafteien fufchiej''^ Randglosse zu
iawa ktma ifehalkinoiei Br. Dan. 10.
12
futramditi redigere (zu tremti N.
^112; lett. tramdit): idänt mua tar^
ndwimop futramdüu T. Gal. 2. 4
futr im dinti zittern machen (N. 115):
Diewas ßmogu . . • ifchgandinem ir
futrimdinem ira Br. P. IL 302
futrunet verwesen (iett. trunet; zu
trande N. 112): neduos tenag futru-
net fawdmug \ Numüetamug K. 14
(Ps, 16. 10); s. iztruneti
futtoerjaa Schöpfer 66 (N. 122)
futweriwa8 Schöpfung 92 (N. 122)
futwertoias Schöpfer 108 (N. 122)
fuwalidlüti gesellen 118 (N. 47)
fuwandinti zusammenrufen 43 (N.
45)
fuwinöiawojimas Trauung 58 (N.
65)
fu&edüti verloben (N.540) : fuzedutq
Mergq 1734 V. Mos. 22. 25, ta
fmedüta merga das. v. 27 (ebenso
1869)
fü mit 44, 246 (N. 467)
füktine Lärm (N. 466 „Possenlied,
Gesang*^): Süktinea truhas Rand-
glosse zu trubijmo truba Br. IV.
Mos. 31. 6
fülaa Stuhl 50 (N. 466)
fülelia Schemel: Süleliu (instr. 8g.)
Psal. 132. 7, Julali das. 99. 5
ftoagaris Schwager (N. 534): Mo-
fefchua kalbeia fawam Swagariui
(übergeschrieben : Ofchtoiui) Br. IV.
Mos. 10. 29
fweikota Gesundheit 60 (N. 509)
fwekinti grüssen 63 (N. 609)
fwentaftiSf ßwentaftis, ftcie-
taftis (poln. Swiqtodd, iwi^M\:
tu fdkrdmentu o tu fwentaSdiu kuna
ir krauia Post. 265, fto^dflis had
tdwo ir ßtoentäßis krauia tdwo das.
271, Sacramentits alba fwietaflis al-
loraus SE. 68, anoye ftoietaßiie al-
toraus das. 66
fwetlicze Gemach (N. 508 „Gast-
zimmer^^ ; poln. 4wietlica) : te ifeheä
. . . Marti ifeh fatoa Stvetliczea Br.
Joel 2. 16
fwetlowijfte Ehebruch 13
fwetningas gastfrei (N. 508): Bu-
kite Swetningi tarpfaw^s Br. I. Petr.
4. 9
fwirdineti taumeln (N. 508, 510):
kaip antai Girtukla fwirdiney Br.
Jes. 19. 14, 28. 7, Szeme fwirdines
kaip Girtas das. 24. 20
Lexikalisches.
329
ftcodwa Hochzeit 94 (N. 510)
J'c hakta rp is Spaltung, Schisma (N.
511): Te ne eftie tarp jufju fchak-
tarpiei (non sint inter vos Schismata)
MT. 411; 8. tarpfchakis
fchakti rufen: qfch fchakiti Psal.
119. 146; s. fchiaukti
fchalim as benachbart (N. 511) : nu-
tekeio wifsi ingi wifsas fchalimänfes
Siemes Br. Mark. 6. 55 ; s. fafeha-
limas
fchapus diesseits 55 (N. 520)
fcharfchas Hornisse (N, 520): fiun-
eziau ptrm iitfu wapJas [fcharfehus]
Br. Josua 24. 12
fckafchalf fchafchalle^ fche-
fc halle diesseits 55, 71 (N. 620)
fchaiid im a s Geschoss (N. 525) : ghts
bits . . • fchaudimn nnfchauditas Br.
II. Mos. 19. 13
fchaufmas Geschrei 89 (N. 522)
ßcze4l%wd» ehrbar 90 (N. 164)
fcheimatis Hausgenosse , Haüsge-
nossenschaft (N. 517): Bei tu Pashur
turreß fa wifsu tawa Scheimaeziu
apkaltas eiti Br. Jer. 20. 6, didziau-
fei fawa fcheimacziu Br. I. Tim. 5. 8
fenas er 176 (N. 520)
fch^w irfc hcziu i herwärts (N. 520,
68 f.): nug Pietfjk fchewirfchcziui Br.
Ezech. 40. 2
fc h e rfc honis {fcherfchü f) Hornisse
57, 100 (N. 520)
fc herfch uoti wimmeln : „Wimmeln
fcherfchuoii gufzeti litlia ////ete" Rand-
glosse (von verschiedenen Händen)
zu fzwag fzwagete Br. Ps. 104. 25,
fcherfchawa Br. Ps. 105. 30
fcheftas der sechste 183, Seheßafis
AM. 16 (N. 516)
fchefchelaitis Schemen 61 (N. 516)
fchefcherokas sechsfach (N. 516):
fehefeheroku httdu Br. P. II. 21
Jchefchioliektas der sechszehnte
184 (N. 516)
fc h efc holiks sechszehn 180 (K 51 6)
fchefcholist fchefchülis Schat-
ten 61 (N. 516)
fchefch'&Utis Schatten (N; M6):
fehefchi;l^eziHra (das ^ ist wahrschein-
lich fehlerhaft) AM. 44
ßialpea.ßdlpe Hilfe (N.5l5):'Pö-
dek mdnä bied^ag duHdtf \ Birkim
ßialpeH nupuolttäay K. 7*8^ ^^liklaU'
fik tu man^ pdwdrgieli ] Yr parodik
ßälp^ fawo \ Padek' hiednay dküay
mdno das. 75
feh ia u kti rufen 58, Schinkikiti Vb9\,
28. 2 (N. 522) >'» -
fch%aufcht%\Q\mi 81 (N. 471) ^
szienawöti ehren 18 (K . 515) ^
ßierdis Herz ö7 (N. 519); vgl. mw-
laßiernas ■ ' •• » >
f Chief cht as Stock 84* (N: 614)
fc hikfc h n efp arnia Fledermaus 1 06
(N. 517)
fchimtertikaar Hauptmann 108 (N.
518) '* -^^ ^•■■^'
fchimUoädjs Hatiptma^n 107' (N.
518, 59) .. . . :
fc h in a s Rohr(?) 1 ycAm/^ Bandgldsse
zu trufchofu. Br; Hiofe 40. 16^ wol
zu stJonäs flett N. 615 '
/cÄCrrfz^f fepeisen^ (zu it^rti N.» 616,
vgl. atsiszirdyti sieh lab6n ^.-619):
PienU ius fehirdziaH "(am Kaiide :
girdziau) Br. Iv Koi^. 3:'2 '"
fchiris Haat 58 (N.'M5)^ •
fc h ir k r« Scheere,' Lichtscheefe: Jztva-
kiü fckh-hies ' Bt.' Möö. If . 25. «8, fu
io fchirklemis (übergeschrieben:
fchniplemis) '^Ki\ IV. 4. 0»^^ ^* "^ "
fc h irfc hone Hbftifesei (N: 620)^ „Hör-
nisse ^AiV/tfÄoH««"" Rantiglösee zu
tb(/pfas[ßhiArfcky3] Br;Jb8ua2^a2
fehifkat, fchifchkati ßi«he^\176,
Kaczeiklähar\ 'f6Mfchk€tt\-ms''Unkf'
mibe ... ^i' Bri' Jes. 22.' 13><N.
620, 185) - - ''' •
fchHtinai »ort /(N. ÄÄÖJr^/cAi^wa»
anis . . . kario tapa^pamikfchti Br.
26
330
Lexikalisches.
P. II. 339, fchüinai tapa ußmufchti
das.
•fchlakinoti besprengen (N. 526):
JUoJ'efchtts . . . antra pnj)(^ jfchfchla'
kinoia ant AUoriatta Br. II. Mos. 24.
6, apfchlakinoia Simones tomis das.
V. 8
fehlakutas fleckig (N. 525): iflTcir-
fiu wifsas fchlakieleis apkrapüas
(übergeschrieben: fe?t lakutas) ir mar-
gas Awis Br. I. Mos. 30. 32
fchlaw^mas Segen 116 (N. 527f.)
fehlechticzius Edler Br. Jer. 22.
18 (N. 526 f.; poln. szlachcic)
fehlienas , fchlinas Schlamm,
Schaum : Ghis rodas gul patciiiftjef
trnfchojy, ir fchliene paßeptas Br.
Hieb 40. 16, /chlintf Br. Jes. 1. 25,
kur ne butca Wandü net fchlinas Br.
Jer. 38. 6
fehljma sf (vgl. Geitler Lit. Stud.
114) : zmogus jra poßaiis protinga,
ifchßowinti kunu ir dufche^ futtoerta
nüg Diewa ifch fchyma purtoo ie-
mes (condita a Deo ex limo terrae)
MT. 85
fehlitte Leiter (vgl. szlaitas N. 528,
gr. xXtfia^) : Liefwos [Kopeczas^
Schuttes] Br. I. Mos. 28. 12
fehmertis Tod 83, Szmerties Psal.
102. 21 (N. 488; poln. ^mierc)
fchmifzinjs Ungeziefer (vgl. szmd-
zineti N. Ö28): „Vngeziefer Schmi-
fziryV*^ Randglosse zu TFifsus tatca
Moidzius . , . piktos kirmis (corrigirt
in kirmeles) ifchpujljs Br. V. Mos.
28. 42, „Gefchmeis fchmifzinjs^''
Randglosse zu pikti kirmis Br. Joel
1. 4
fchner kfc hdeijmas das Rauschen
(\g]. sznarkszii N. 529): fchner kfch-
deymas ira Br. I. Kön. 18. 41; s.
das folg. Wort
fchnnrgßdeti schnauben: Jan gird
ii^ Szirgiis krankfchtanczius Dane
Br. Jer. 8. 16; vgl fchnerkfchdeij-
mas
fchu kfp arnis Fischaar Br. V. Mos.
14. 12 (glossirt durch Szu%c(Bdra)\
möglicherweise für fzukfparnis vgl
zukmistras (N. 552), preuss. fuekis
fc h H kfc hmi w ir bai Reisig : fchuk-
fchmii^ wirhy, Randglosse zu fchaku
Br. ApG. 28. 3 ; *fchukfchmas ist
wol aus *fukfchmas entstanden und
bedeutet „trocken, dürr", vgl. sau-
SOS trocken (N.456), lett. sust trocken,
dürr werden
fchuleimas propositio (?): dutia
fchuleimo Randglosse zu paguldifi
weido düna [toeido ktjBpalus] Br. II.
Mos. 25. 30, fchuleimo düna Rand-
glosse zu Weido kۧ2>alus das. 39.
36; vglsiüluti anbieten (N. 469)?
fchulleniSf fchullinis, fztilie-
niSf ßulline Brunnen 3, 61, 101
(N. 523)
ßulpe Hilfe: Szirdife fawo jam diik-
fekit I Nefang jam ßiUp^ gaufit K.
34; \g\.ßialpea
fchurczas Schürze: padare faw
Schurczus [fchurcztukus] Br. I. Mos.
3. 7
fchurcztukas Schürze s . fchurczas
ßwdnkiti verherrlichen (zu szvänkus
N. 531, skr. fuc): Wifur tätr^ pon
gdrbi^iu \ Iß pdzifiu \ Szirdzia ti-
krc^ia \ Pokims karaliu ßtcdnkisiu\
Ir laupfisiu \ Giefme linkfmqia K.
111
fchwegfzdenti zischen: angis ptd-
kais anaipo fchwegfzdena Br. Weish.
17. 9 ; vgl. szvygszti N. 533
fchtoeitas heilig (N. 531): Dwafjei
fchweitaiiei (spiritui sancto) MT. 135
fchicelpati murmeln (N. 533):
yb/i?^7#^/^>Äe^amt(demurmurant)AM.53
fc h w i hfc hdeti f fchwi bfz deti
wispern, in die Ohren blasen (vpfl.
szvepleti, szvepseti N. 532, lett.
schwepstet): fchwibfchdeghima (gen.
Bg.) Br. IL Kor. 1 2. 20, fchwibfzdes
Lexikalisches.
331
Randglosse zu fchwtlpes Br. Jes.
29. 4
fchwi^füti leuchten 42 (N. 532)
fchwiefiniu hell 110 (N. 532)
fchw ie tili poliren : kaezei ghifchwie-
tij kaip farkalq, Br. Sirach 12. 11;
8. pafchtoießi
ßwintaa heilig 58 (N. 531)
ta-.t^' Präfix 54, 211 (N. 93)
tadc^, tadOf Iqda dann, damals 42
(N. 87)
tadangel dann 267; s. tadq^
tadangiy ta dg i d^nriy damals 42,
67 ; s. tadq
tteke Tenne: kaip pccdelius ant Tcb-
kes Br. Micha 4. 12, ant l'cekies
Br. Dan. 2. 35; s. takas
tcßika Tante (N. 100; russ. inemKa)
8. hrofe
-tat f 'ta f -iBf 't enklit. Partikel 267
taipai vero 267, Ifch tetfibes taipai,
iog Tieioop eimi ir potam neregiefii
man^s EE. 69 (Joh. 16. 10); N. 92
takas Tenne (zu teketi N. 94; ksl.
russ. tokii u. a. Tenne) : Mana Taka
ant kurio efch kulliu Br. Jes. 21. 10,
dukte Babilonios ira kaip Takkas
Br. Jer. 51. 33; s. tceke
tdlas mancher 50 Anm. 1 (N. 109)
tanai dort 54 (N. 93)
tapaieg ebenso 62 (N. 92)
tappaa Zapfen (N. 160 capas == poln.
czop): du tappu Br. II. Mos. 26. 17
tarielka (tarielkas f) Töpferscheibe :
podzius tur . . . tarielkQ (die beiden
letzten Buchstaben sind Correctur;
wovon ist nicht mehr zu erkennen)
/awa koiomis fukti Br. Sirach 38. 32
tarnawinaSf tarnowimasKnecht'
Schaft 92, 60 (N. 90)
tarneite Dienerin (N. 90): Tarnei-
tenis SE. 39
tarnifchas einen Diener angehend
(N. 90): Toie (sc dienoie) neioieno
Tarnifchko darho nedirjykei Br. III.
Mos. 23. 7
tarpa, tarpo, tarpu, tarpeif
tarpe, terpei, terp Präposition
unter, zwischen 56, 72, terpei gen-
cziu Br. Luk. 2. 44, terpei daktar^
das. V. 48 (N. 90)
tarpapeklis f tarpeklis Kluft, Ab-
grund 13, tarpu mufu ir iufu irä
tarpapeklis didis nuremtäs KS. 141
(Luk. 16. 26) (N. 90, 282)
tarpkelias Scheideweg (?): Karalius
Babilonios ßawes fankeleis galle
dweiu Tarpkeliu Br. Ezech. 21. 21
tarpj'chakis Spaltung, Schisma: Te
ne eflie tarp jvffu tarpfchakiei (non
sint inter vos Schismata) MT. 201 ;
8. fchaktarpis
tarpupetis (tarpupeczius?) was zwi-
schen den Schultern ist, Schulter-
blatt (N. 288): aleyumi krutis ir
tarpupecziu (Brust und Schuldern)
tepti Enchir. 57
tartfche Tartsche (poln. tarcza): Tai-
fiket Skidas ir Tartfches Br. Jer.
46. 3
tafkat siehe, da 176 (N. 91, 185)
taucziaUf tocziau doch 45 (N. 87)
tauras Büffel: „Püffel. j&M^a/^ Tau-
ras^'' Eandglosse zu Stumbras Br.
V. Mos. 14. 5; möglicherweise ist
hier tauras eben so wenig echt li-
tauisch (gr. TavQog)y wie bubalis (gr.
ßovßaXtg), da unter jener Glosse noch
die folgenden stehen: „Steinbock
Tragelaphqf'\ ^^aß^js mcedins Tendel
Pi<7ar^(i", „Vroch8Ä<em6r<3r"(Schreib-
fehler für Stumbrq)^ in denen auch
griechische Tiernamen lituanisirt
sind (tragelaphas jqayiXaipog^ pigar-
gas nvyaQyog), Vgl. jedoch preuss.
tauris, russ.-lit. taurasy tauris (Nes-
selmann Altpr. Monatsschrift y. 323)
tautenikai Landvolk, gemeines Volk
(N. 93): Sugautus ir Macnoßus ir
Tautenikus nug Jerußiles Br. Baruch
1. 9
332
Lexikalisches.
taworczua Geselle (N. 92): tawor-
czurni Br. Richter 14. 20, taworcziy,
das. V. 11
tehlewone Tafel werk (vgl. poln. ta-
ßowanie): tebUtcone Randglosse zu
lentomis Br. £zech. 41. 16
tefftaif tiekiaif tikf tikkai nur
57, 86, 89 (N. 104)
tei copulative Gonjunction 264
ieip^ teipaieig f teipaieg, tei-
paig, teipak, teipo, teipoiu'i,
tepaieig so 56, 63, 65, ^^ 86,
175, 267 (N. 92)
teifas gerecht 102 (N. 100)
teife in Wahrheit 63 (N. 100)
ieifijkU Regel (vgl. ie^ykle N. 98):
kurie pagal tos teijijkles wdikßcios
T. Gal. 6. 16
temeti finster sein (N. 88): Jan ana
näktis prdeia , Kurioy teifas ftoiets
temeia K. 239
temniczeniks Kerkermeister (N. 96):
prifake Temniczemkuif idant ios ge-
rai paferget\t, Br. ApG. 16.23, Tem-
niczeniks das. V. 27
tefijhe Gerechtigkeit 63 (N. 101)
teftomenias Testament 60 (N. 99;
poln. testament)
tewainis Erbe 101 (N. 100)
tewas dein (N. 92; lett. tevi^ tevej's):
Ne imk . wdrda wießpdties , Diewä
tetca, noprofnäy Post. VII (3. Gebot)
tewonimas Eindschaft (N. 100): ku-
riy. ira Tewonimas Br. Rom. 9. 4
tfui pfui 74 (N. 111; russ. m$y)
thania Schnur (gr. Tiniv(a): „Schnur
fafcia thania rifchtuwa raifchtf^
Randglosse zu Schnura in: tawa
fziedq, ir tawa Schnura ir tawa lafdq
Br. I. Mos. 38. 18
tiewik/chczis väterlich (N. 100):
ieib ghis io Tiewik/chczis Lobis Sze-
fneie bnty, Br. III. Mos. 27. 24
tikaftis Stille (N. 103; rus. mH'xocnib):
Jloios dide tikaftis Br. Mark. 4. 39
tik^ti glauben 116 (N. 103)
tikras eigcn(N. 1 04): ius iemus newienos
Szemes tikros neturrit (/t^^iBr.£zech.
44. 28, tatai io tikroia dalis tur huti
das. 45. 8, tikray ranka U* 160
tinaif thjy thi dort, dorthin 58 (N.
93)
tirdin^ti forschen 115 (N. 106)
tireias Kundschafter (N. 106): kelui
tireiii Br. Mos. IV. 21. 1 , Jus eße
tireieis (am Rande: fpiegorei, per-
waifdai) das. I. 42. 9
tirius Brei 102 (N. 106)
tironas Tyrann (poln. tyran) : tironai
Randglosse zu milfzinai Br. I. Mos.
6. 4
tirtoias Kundschafter (N. 106): tir-
toiei efte ius (am Rande : Spiegorei)
Br. I. Mos. 42. 14
tirtis forschen 232 (N. 106)
titinti prahlen 67 (N. 107)
t i tfc hauti trotzen, freveln (N. 101):
iei du/ehe kake kq> titfchaudama pa-
darjs Br. IV. Mos. 15. 30, titfchau-
kite Randglosse zu ftalgaukite Br.
Jer. 13. 15, titfchauti Br. Joel 3. 9,
Tu toel tawa Motens Sefseri ndmk
ieib pagal fchos ir anos gadq, at-
dengtumbeif fchos noredams titfchau-
ti, kolei begiwa Br. III. Mos. 18. 18
todol deshalb 69 (N. 136)
tolie weit 63, Rafchtai Tcbwu . . .
teip tolie (ea tenus) ira priimtini
MT. 9, tolie filpnefm'us das. 431
(N. 107 f.)
tr(\ßinti düngen (vgl. trusza N. 121,
triszti N. 116, tr^ztilii. 114, iraisza
N. 112) : tu wayfini ir trqßini ziam^
KM. 74
trapa Stufe (zu trepti N. 113, vgl.
Fick Vgl. Wbch.» II. 574): kaip
ataijo trapump Br. ApG. 21. 35, ant
trapu das. v. 40
trafsyti umherlaufen (zu tresoti 'S.
113): trafsai Interlinearglosse zu te-
kineghi Br. Jer. 2. 34
tredialiekas der dreizehnte 184 (N.
Lexikalisches.
333
114, 365)
treiergxs dreijährig 189 (N. 114)
treinis Drittel 99 (N. 114)
tr^mas Lehne (an ,prUmr f Fick Vgl.
Wbch.* I. 596) ; irqmai Randglosse
zu Tnreklas Br. I. Kön. 10. 19
trenkszmas Lärm 56, 81 (N. 112)
tridestmtas der dreissigste 185 (N.
114)
t r ikfc hti quellen , hervorbrechen :
werfme tcandenio trikßtancio amzi-
nofji (jiwätofp T. Joh. 4. 14, Ant
Pono bälfo uynis iz dehefa trikßtd
K. 30
t r ifc kakas dreizinkig (N. 510) : tur-
reia Gemhe trifehaka fawa Rankoie
Br. I. Sam. 2. 13
trofiti treffen 74 (N. 117)
trofnei treffend 74; s. troßti
trugdinti aufhalten 87 (N. 118)
truk Hu 8 Zögern, Verzögerung, Hin-
derniss (N. 117 f., vgl. LLD. II. 39.
18): fawa darbq, he trukliaus dirha
Br. Weish. 17. 20, he trukliaus das.
19. 7, Br. Prediger 5. 4
tr ukter eti zwoliQn^ schlagen (v.Her-
zen) (N. 118 „zücken"): truktereia
fchirdis Br. I. Sam. 24. 6
trutnitta Trompete (N. 115): Tru-
mittos (gen. sg.) Br. Jer. 6. 17
trumittautif trumitüti die Trom*
pete blasen: trumittaukite Br. Jer.
4. 5, girdefit kaipo l'rumifüs Br.
Jes. 18. 3
trumpiniti in die Kürze, kürzer- 110
(N. 120)
truscha Hagel 83 (N. 231)
tut Interjection 268
tuxtantm ift ras Tausendkünstler
(N. 109, 404) : Diahlas jra tuxtant-
mißras MT. 536
tukfchtantis tausendt 81, 183 (N.
109)
tuletinas manigfach (N. 109): j^a/-
firode fawiems A2)afchtatn8 po fawa
kenteghimu ir tatai tuletinu hudu Br.
P. 412
tulrapas manigfach 67 (N. 109)
tupcßlis Tüpfel, Punkt: tupalis Rand-
glosse zu krapele Br. Mai. 5. 18
iure kl a Heft, Gehege 8. nogna und
ufsikalimas (N. 110)
turelüti haben (factit) 119 (N. 110)
tur^ti haben 116 (N. 110)
turgduwiete Markt 73 (N. 110)
turgatcieze Markt 139 (N. HO)
turn a 8 Knecht 52 (N. 90)
turtlelis Turteltaube (N. HO, 212):
du Turtleliy. alba du iannu Karwe-
liu [balandziu] III. Mos. 14. 22, po-
tarn ifch toieno turtllelio (II ist Cor-
rectur , wovon , ist nicht mehr zu
erkennen) alba iauno hulandzio das.
V. 30
tuttüttf tutüti erscheint Bn IV.
Mos. 10 öfters als Randglosse zu
trubiti (N. 111)
tülidcza AM. 30, tülidczia das.
66 alsbald (N. 108), vgl. Po fmertij
mdzo ir didzia \ üz mirkßtä fwietds
to lidzia K. 230, thü lidziu Br. P.
n. 332
türetihshen 51 (N. 116)
twarcze Hürde (N. 122): twarcze
Randglosse zu Stodump awiyt Br.
I. Sara. 24. 4, Padarikitiegi . . ,
Ticarczes ivfy, Bandai Br» IV. Mos.
32. 24, tarp Twareziu Richter 5. 16
t war k las Hirt (N. 122): Outas he
Twarkly, Br. Jes. 13. 14
twartklas Hürde 84 (N. 122)
twortarpis Zaun (N. 122, 90): Eiki
ant wiefchkielü ir twartarpiu EE. 86
(Luk. 14. 23)
uafa Gewürz (vermutlich = *ä»a, zu
üsti N. 32): „Würze uafa'^ Randglosse
zu Szoles Br. I. Mos. 24. 53
vdilas Gebiss 139 (N. 33; rus. y'/^H.Äo)
udziencznas freundlich , dankbar
(poln. wdzi^czny): Szodis las te
flowi macnaSf Ir-ficiets te efl neu-
334
Lexikalisches.
dziencznas Br. G. 32 ; s. newdqcznas
ugada Bund (rus. yro'.^a): jmfiekimm(f
ir ugadff Br. Weish. 12. 21, kok^
ugada fu fmertimi turri Eandglosse
zu kaip fu Smertimi dereiei Br. Si-
rach 14. 12
t<yt»<^» auf ziohcn (N. 33): uginkite
KS. 27
vgl tu 8 Gewächs (N. 33): „Gewechs
Vgliaus^^ Randglosse zu icaifiaus
Winomedzio Br. Mat. 26. 29
vkenikSf hukenika Hausherr 108
(N. 83)
vkenike mote eine häusliche, fleis-
sige Frau 108 (N. 34)
V kfne Schatten (N. 133) : vkj'nen mujia
paflogia ineija Eandglosse zu todelei
(übergeschrieben : ingipaweß) matia
pafloghi ineija Br. I. Mos. 19. 8
umfczoti missmutig sein (vgl. umyti
N. 34) : 7iue%a untfciodavxs ir jßapj-
kem Br. I. Kon. 20. 43
umftitia rächen, sich rächen: efch
patfai ant iufu noriu umßities Br.
Richter 15. 7, efch delei mana abetn
akiii wienu kartu galecztau umßities
(am Rande: paßitiefchiti) ifch Phi-
Ußig. das. 16. 28, Ponas fch^ dienq,
mana pona karaliy, umßies Br. II.
Sam. 4. 8; «. paamßiti
ungni» Feuer 42 (N. 33)
ttngsczoti winseln (vgl. ungti N. 34) :
ungsezos Interlinearglosse zu pipes
Br. Ezech. 30. 24; s. unkßeti
unkfteti winseln: unkßeiau Rand-
glosse zu pipeiau Br. Jes. 38. 14;
8. ungsczoti
vp a minogh im a s Ermahnung (russ.
ynoMUHa'nib, vgl. poln. upominam):
Pa fckitokio Vpaminoghimo meldefi
anis Pona Br. Judith 4. 14
uppis Fluss 101 (N. 34)
vrednikas Beamter 108 (N. 35)
vrqdas Amt 43 (N. 35)
uffikalimas Gehege (zu ttzkditi N.
176) : „Gehege terminus Vfiikalimas
Turrekla^^ Randglosse zu padarik
fzmoniems rtthefzyk apfukui Br, IL
Mos. 19. 12, „Gehege ußikalimcf^
Randglosse zu rubefzu das. v. 23
nfs iflegti sich auf etwas stützen (N.
484) : ufiiflega Randglosse zu paS-
siflega Br. Ezech. 29. 7
vffk landa, vffk l an da 8 Riegel (zu
sklid N. 481) : Schitie Mießai buwa
ßiprus aukfchtais murais, wartais
ir Vffklandomis Br. Mos. V. 3. 5,
padarjk Vffklandas ifch medzio Se-
Um das. II. 26. 2ö, Vf/klandas (ac.
pl.) das. vv. 27, 29, Br. Hiob 38.
10, VfjTclandais Br. II. Chron. 8. 5,
ufzkifchtuwie \iiffklandd] Br. Sprüche
18. 19; Y%\, vfsklaußuioe \k. pafkkn-
dinti
vfft owa Ordnung (poln. ustawa): laike
gern Vfßowa Br. I. Makk. 14. 9,
drinßu fchiicf Vfßowa per arditi das.
V. 45
vfwicze Topf: ing tttfchczus vfwiczes
alba jrädus (in urceolos vacuos) MT-
177
ufc hmok^ti bezahlen 116 (N. 407)
ufchtrukiti hindern (N. 118): mal-
da kuri vfchtrukoma ßoies (invoca-
tio, quae impeditur) MT. 174
ufchtur^ti aufhalten 116 (N. 111)
ufz aun ik e , ufzfc haunike Kind-
betterin (N. 407) : ufzaunikes Br.
Jer. 31. 8, Tatai turetu ußaunikes
padumoti Br. P. 222, Neczißas Ma-
t&ris ir Ufzfchaunikea dafsiliteij tu
affieras Br. Baruch 6. 28; die wie-
derholte Schreibung des Wortes mit
z z=fz, ß und mit fzfch ist auffallend
ufzbafziti weihen, bannen (N. 322):
„verbannt ußkeiktas (ufzbafzii^isY^
Randglosse zu kaip prakeiktas(\iheT-
geschrieben: pafzadetas ; beide Wör-
ter sind durchgestrichen) Lankas
Br. III. Mos. 27. 21
ufzdrutinti verstocken (N. 157 f.):
ufzdrutintas Randglosse zu (teipo
Lexikalisches.
335
tapa Schirdis Pharamw) ufzkietinta
Br. II. Mos. 7. 1 3, ufzdrutinna Rand-
glosse zu ufzkietawa das. 10. 27
vfzdurimas Anstoss (zu uzdurtil^,
151, vgl. stukkei .dar dos* j girr ^ die
Felder „stossen" in den Wald N.
150) : Atkelkite Vjzdurimus ifch ke-
Hu Br. Jes. 57. 14
vfzdufinti auslöschen, ausblasen (?)
(N. 151 f.): Ligiey kayp hites apmi-
fedä I Bat kayp dägiay vzdußnti: \
Atftoia tie wifi fa gieda K. 99 (Ps.
118. 12)
vzfr afa woii betrüben, ängstigen 74
ußginimas Geburt 92 (N. 250)
ufziwinioti sich verhüllen (N. 81):
{Thamara) apfidare Skraiße ir ufzi-
winioia ir pafsif^a u/zu warty, Br.
I. Mos. 38. 14
nßiwoghimas Genuss : ußiwoghime
weczeres (in usu coenae) MT. 307 ;
8. uziwoii
uziwoti anwenden, gebrauchen, ge-
niessen (poln. uzyö^ uzywam; vgl.
zyvyti N. 550): Nezenk fa mums
fudan tatco \ Smarkibes tiuzitcokfa-
wo K. 220, Iß mieläßirdijles fawo\
Kurios nekada vziwoiey das. 222,
Kad pägäl reyJcald fatvo | JJziwotu
tneyles tätbo das. 244, walgimas ku-
rio zmones uziwoia KS. 104, äpe de-
kudarirnqt kurio P, Jefus uziwoia ^
penedamds tas zmones das. 69, pH-
nai vßiwoia (plenissime usurpavit)
MT. 58, zodi Atgimima tankei nßi-
woie (vocabulo regenerationis fre-
quenter uti solet) das. 170, ttßiwos
(fruentur) das. 406, fmeriies ußiicoti
AM. 43; s. 2^oziwofi
tifzkapti emporsteigen 50 (N. 205)
ufzkietauti verstocken (N. 197 f.):
Ponas vfzkietawa fchirdj Pharaono
Br. II. Mos. 10. 27
u/z k ifc h tnive Riegel (N. 201 f.) :
kam iü ne darai hurnai Jawa duriy
ir ufzkifchtuwiu Br. Sirach 28. 28,
weidas ßipriaus laika nei t^fzUifch-
tuwie [uffklandd] pilles Br. Sprüche
18. 19
uzkr iefa uti abkreisen, abmessen (N.
226): mano amziu tu Pon uzkruifa-
way K. 45
ufzlaidas Wucher (N. 362), B.ifch-
hranginti
vfzmautinne ein Rock, Leibrock
(N. 389): VßLmaHiinne Randglosse
zu ana Ankfchta Sermega Br. II.
Mos. 29. 5, 8
ufzmefchkoti, ufzmefzkoti ver-
säumen, verzögern : ie ttfzmoka iam,
kq ghifsai [anq/ai] t^fzm^chkoia Br.
II. Mos. 21. 19, Wiefchpats ne tru-
kin \tie ufzmefchkoia] pufzadeghimt^
Br. II. Petr. 3. 9, Weh tatc^ ne
apleijiu nei ufzmefchkofiu Br. Ebr.
13. 5, Sniegas vfzmefzkoia ghi^ kaip
ncateija Br. I. Makk. 1 3. 22 ; s. mefch-
koti
ufzmufzdinoti töten lassen 87 (N.
413)
ufznewalninti verpflichten, u/z-
n efi walninti sich verpflichten
(N. 48): ufzruifiwalnin Randglosse
zu dufch^fawa u/znetcalnina Br. IV.
Mos. 30. 3
ufzp (Bczetatcoti versiegeln (N. 28 1
f.): ufzpdBczetawota Randglosse zu
vfzupeezita Br. Esther 8. 10
ufzpakala Rücken 100 (N. 276)
u/zpakaliejis der hintere: war-
tump itfzpakalieiump Br. Sus. u. Dan.
V. 26; s. ufzpakalß
ufzp akali u i rückwärts : moter\/chke
io pawifdeia ufzpakaliui Br. I. Mos.
19. 26; s. ufzpakala
ufzp edui zurück : tifzpedui Randglos-
se zu ufzpakali Br. Jes. 38. 17; s.
atpedui
ufzfem <t fangen (Fische) 11 (N.461 f.)
uzfiekietawoti verstockt werden
13; s. ufzkietauti
ukfinerti sinken (N. 415): pripüde
336
Lexikalisches.
abu laiwu iky us^ftneriant T. Lak.
5. 7
vJzfklanftnwaSf vfsklauftuwe
Riegel 45; s. vfjTilanda u. vgl.«A-ioM-
stys Geitler Lit. Stud. 109
uztdrcias Fürsprecher (N. 90): —
bus piUkdn tciernu imids \ Nes uz-
tdrctq I Turi fedinl Dietoo deßvma
K. 156
uktukti verstockt werden 1 3 (N. 1 08 f. )
vfz ugirti rühmen (N. 257) : vfzugirii
Bandglosse zu pafchhwinti Br. I.
Mos. 6. 4
vfzufarga Hinterhalt (N. 463): pa-
dare ghis Vfzufargq pas Vp^ Br. I.
Sam. 15. 5
ufzufigenti sich verleugnen 57 (N.
256)
ufzutemti überschatten s. apweßi
(N. 89)
u kuwefi i vertrocknen : Akts iß werk-
fmd iztekieja \ Szirdis uzutce/o K.
83 ; s. pawijfiu
ußücza Verborgenheit: ir kas ußü'
ezoie jra (etiam occulta) MT. 493
(Pred. 12. 14); ^ußücza ist wol von
uSsü (vgl. uzümarka N. 36) =r üz ge-
bildet, wie apaczia (N. 7) von "^apa
(gr. «zrö), pryczia (N. 315) von prS
vßwiffa durchaus 71 (N. 84)
uztoeizdetojas Haushalter 108 (N.
77)
varwa Farbe 36; s. farba
vnuka Enkelin s. nepotis (rus. eny'Ka);
vgl. vnukas
vnuka 8 Engel s. nepotis (rus. BHy'Kii,
poln. iomik: vgl. unukaa N. 7); s.
vnuka
wndindlüti zu nennen pflegen 118
(N. 44)
ivaladenia, waladeniaBeBiizxxng,
Erbgut 68 (N. 48)
walanas^ toalqnaSj walqna We-
berbaum (vgl, veUnaa „Walke" N.
62) : „Weberbaum walanaa^'^ Rand-
glosse zu Stakli^ media Br. Sara. I-
17. 7, kartis buwa kaip wael^na das.
II. 21. 19, wcBl^nas Bandglosse za
media Audeii/b Br. I. Chron. 12. 23
toaga Woge: Srotves upiu, kdypnor,
te pdfikidl , | Te uzia , wagds Jatoo
te präkial K. 81 , dangu ziam^ pa-
dare \ O mariäs wagon futcare das.
102
toagotif wogüti wagen: wagoiei
Br. Makk. IL 7. 23, taogawa das. I.
14. 29
waidenike mote ein zänkisches
Weib 108 (N. 56)
waidzoti führen 70 (N. 59)
toaikdcioiamas der Wandel 111
(N. 56)
waikfchoti , waifchczoti, wdk-
idiot wandeln 81, 89, 62 (N. 56)
waina Fehler, Gebrechen (lett. trai-
na): be tvainos Br. Ezech. 43. 22,
du Jerelliu be wainos Br. IIL Mos.
14. 10, iatai tur buti be wainos das.
22. 20, ifch Jerelio (das J ist mit
später Tinte ausgestrichen) kuri^ he
wainos . . . ira das. 23. 12, feptinis
Jereliua (auch hier ist J später aus-
gestrichen) mitulius be wainos das.
V. 18
wainatins f wainotins fehlerhaft,
tadelnswürdig : pagal teißb^ Sokam
ne wainatins Br. Philip. 3. 6, Ne/a
nedera bei ira wainotina \tur ken-
ktilf] Br. III. Mos. 22. 25 ; s. waina
wainikas Morgengabe (?) s. wiena;
(N. 57)
w a iftiti verbinde^ (zu vystyti N. 84) :
waißitas Randglosse zu ufzrifchias
Br. Ezech. 30. 21
waitingas kläglich: tatai ira wai-
tingas ir pawargetts daikts Br. Ezech
19. 14; s. waitoti
waitoti beklagen (N. 58): idant ant
ios waitotu ir raudota Br. I. Mos.
23. 2
waifdas Gattung {ygVveisle N. 76):
Lexikalisches.
337
praivifjuna toaifdu (propagationem
specierum) MT. 89
wakarolitus Abendregen 8. ritolitus
tvakas Kind 62 (N. 66)
toakoras Abend 60 (N. 46)
toalaSf 100 las Welle (ksl. valü):
mete walus ing Laywa Br. Mark. 4.
37, nug gwalto wähl Br. ApG. 27.
41, wolay KS. 1, laywea nuog wolq
butco apieiemos Post. 155, toolas
nutiUu Br. Ps. 107. 29
walgimelas etwas zu essen s, pie-
nelas (N. 49)
tcalgiti essen 115 (N. 49)
walika Ostern 54 (N. 62)
walinis Borte (N. 47 „die Ecke am
Tuch**): hurtikß [walinj] apfukui
anos fkiles Br. II. Mos. 39. 23
walioti regiren (N. 46); Dide Szwa-
ke walioienczen Diena , ,. ir mafza
Szwake tvalioiencz^ Nakff Br. I. Mos.
1. 16
u7a//to<ota« Herrscher: IfchJakuho
ateis Walliutoias Br. IV. Mos. 24.
19; 8. fjoalioti
walfczus Gebiet 81 (N. 48)
w a mfdi nett pfeifen (N. 50) : czepis
ir wamfdines Br. Jer. 31. 6
toanga Acker (prensB, tcangus) : toan-
go8 [dtrwos] ßow toargei Br, Joel
1. 10
toanikas Kranz 62 -(N. 57)
tcankfczoti zagen (= ank/chczotif):
Nefsibijok nei wankfczok Br.I. Chron.
29. 20
wanfchas Haken 43 (N. 55)
toarcziti streiten: warcziie (conten-
dunt) MT. 122, warczüeßs Synodtis
(propugnatrix Synodus) das. 158
wargis (wargiasf) Elend 99 (N. 52)
taarguolis ein Armer 60 (N. 53)
toarkfmas Elend 87 (N. 53)
war Ott, woruti dauern, währen (zu
voras alt N.86?): Kolei tas io ifsi-
laiktmas waroij Br. Mos. IV. 6. 4,
Teip ilgai waroij Dienas tepimmo
das. I. 50. 3, tatai teipo huwa [tro-
rawa] feptinias dienas das. II. 7. 25
warpogallei Stoppeln (vgl* v^^P^
Aehre N. 54 , gälas Ende N. 236) :
„Stoppeln Warpogallei'^ Glosse zu
Stambrus Br. II. Mos. 5. 12
warpfte, warpftis Schaft (N. 68) :
teip warpßis (übergeschrieben : kqr-
siila) kaip io Szoles Br. Mos IV. 8.
4, „Schaft IFarpße^'^ Randglosse zu
Kafsula in ant to tur buti kafsula
fu Schakkomis, bludeleis b8fzemis ir
Szolemis das. II. 25. 31 und zu Kqf-
sula das. v. 34
war p/t e Blindschleiche : „Blind-
fchleich. warp/U^^ Randglosse zu Br.
III. Mos. 11. 30
wartelioti drehen (N. 68 f., vgl.
wartaloti Geitler Lit. Stud. 119):
wartelioij Randglosse zu kreipia,
kaip tiktai noredami Br. Micha 7. 3
w afc h k efis Rauschen : kaip ijchgirfi
wafchkefi ant toirfchaus Br. II. Sam.
5. 24
wafchtaka Wachtel (vgl. ahd. wiah-
tala): Wafchtaka» peniik/chlu Br.
Weish. 16. 2, per . . . priß%i/tas
wafchtakas das. v. 3, radofe ietnus
i/ch Juriyi Wf^fehtako» das 19. 12;
Br. Ps. 106. 40 ist wafchtakas als
Glosse *zu piepalas gefugt, später
aber durchgestiichen
wdiecznibe Dankbarkeit : yS ßirdies
wdieeznibes K. 86; s. tukiencznas
wdzi^cznifte Dankbarkeit: y?/ wdii-
^czniße K. 94; s. udziencznas
weczerati zu Abend speiseh (N. 68,
russ. ßeqepfl'mb): teipaieg ir kelikc^,
kada buwa weczerai^ Br. Luk. 22.
20
weczernicze Saal (vgl. poln. wieczer»
nik): paradis iumu» did^ wecterni-
cz^ Br. Luk. 22. 12
weidamainis Heuchler 105 (S". 76)
weiszpatis Herr 64 (N. 72)
weifd^ti sehen 116 (N. ^6)
27
338
LexikalischeB.
welhltudaSf tvelbludaSf toelli-
hluda^t werhlugaM Kamel 92,
68, 63 (N. 66)
welhludaitia Kamelfüllen : Wel-
bludaiczais Randglosse za ( Weibludy)
fu iyt kumeleis Br. L Mos. 32. 15:
8. ttelbliudai
weliii wollen, mLnschen (N. 62) : Ach
todieziau anua tok^fehirditurinezius,
manes hijotifsi Br. Y. Mos. 5. 29
welkfnine ScMeuderstein 57 (N. 79)
%D€lnuwa8 Teufel (N. 64): perwiri-
auß WsUn^ ifehwaro Welnmous Br.
Mark. 8. 22
Ufelök-a, wel4ka Gespenst 13 (ver-
mutlich mit v4lnia9 zu vyluta, ap-
v\Üi N. 80)
weltis, tcieltii wünschen, lieber
wollen 198 ff.,, weltumbimes Bgypte
numirrf Br. Mos. IL 16. 3, IV. 14.
2, Aeh wekziaus nu kard<f turrim
Hank&ie das. IV. 22. 29
wenczanifte Ehe (N. 65; vgl. russ.
B^nqa'mb): tu wenetani/Us neardik
Br. II. Mos. SO. 14
wenczaufifte Ehe (N. 65): tW . . .
ne nor tos ant wenciawiflea ifchleißi
Br. II. Mos. 21. 8
wenezowanifte Ehe 60 (N. 65)
werdelis Insel, Werder: Werdelija
(am Bandet SaUoie) Br. Apok. 1. 9,
kaip ante butoo Werdelis (überge-
schrieben: Salas^ am Rande: (S'a/a-
iom) pereije iki Mi^o Paphos Br.
ApG. 13. 6
M?^r^/ma* Weinen 85 (N. 67)
fverpeti zittern (N. S2): werpeia In-
terlinearglosse zu drebeia und werpa
Interlinearglosse zu dreba Br. Jes.
7. 2
werfe htuw e Kelter (zu verkü N. 71) :
werfchtuwea prafa Randglosse zu
Winomintuwea Br. IV. Mos. 18. 27
wer tue Dauer (wol zxxwareti): Ser-
gant Ezechiei Karmilm defchimties
hadinu tOerte (per horas decem) Säule
atbulin aifchoka MT. 90
weftnenae Wagenführer, Führer (zu
t^^uN. 59): kalbeiafawam Wefine-
nui Br. I. Kon. 22. 84, buwa W^tne-
naie Br; Chron. I. 14. 7, Wefmenui
das. II. 18. 38, Jt^ Sunue ghü
imafawa Wefyimmump \faw Wefme'
nais] Br. Sam. L 8. 11, funue Ahi-
nadab buwa W^fmenais dat. II. 6. 3,
efch tawa Wtjkimmue ir Wefmenus
fudaujhiftu Br. Jen 51. 21, jSat^tVit-
ku8 ir W^menuB Br. Ezeoh. 23. 6,
Laiwdarei ir taworu wefmemd das.
27. 27
wefdeti sehen 63 (N. 76)
widras Sturm (vgl. ksL vedro und
Fick Vgl. Wbch.' II, 669) : kaip iu-
mu8 bus kaip Sturmae (übergeschrie-
ben: Widras) Br. Sprüche 1. 27
widzius Augapfel 89 (N. 76)
wiena Morgengabe (rusa. vi^Ho):
„Morgengabe wiena (übergeschrie-
ben : wainike) pafoga Randglosse zu
karaliue nenor newienos Dowanos
(übergeschrieben: Wienos) Br. 1.
Sam. 18. 25, „Ehefohuld wienas''
Randglosse zu Wenczaw^mißee Sko-
los Br. IL Mos. ^h 10, wisna Rand-
glosse zu pafeiegq da& 22. 46
wiena 8 Wein 57 (N. 80)
wiena iai immer 71 (N. 64)
wienbui/ehie ^insAWL (N. 64, 339):
Wienbuifchis Wiemcat/chia' Rand-
glosse zu fedeiau Wienäs Br. Esra
9. 3
wienmediß Weinstock 57 (N. 80);
s. wienas
wienolikae elf 179 (N. 66)
wianotighie ^iniig 60, wientijis
das.: WientüamPonuiK.60(^M)
wienulei obiter .(N. 64): rafehiM
fchwentas newienulei ta primena, bei
tq dau tuUfa wietojfa pilnintelei . . .
ifchgulda (scriptura sacra non obi-
ter hujus mentionem faoit, sed eun-
dem multis in locis diligenter . .
Lexikalisches.
339
explicat) MX. 348 .
toienunieli» einsam 62, naktis t^oto
wimtinUk Br. Hiob 8. 7 (N. U)
wie nur adv. loc. allein (N. 64): kurs
kdtur^ nefche wünur Linkfinintoia
faw i^chka.Br, G. 69
wienüliktas der elfte 50 (N..65)
wienw tafc Ä i« einsam (ursprünglicli
„einsam hausend'^? vgl. visspaisf)*,
Wienbui/chis Wtetmoifehü Rand-
gloese zu Wünaa fir. £»ra 9. 3,
„einfam totenwafcha^^ Bandglosse zu
Apleiftai i/chtoer/che Dukterea Br.
Baruch 4. 16; s. wienwifchü
wiento ifo hia einsam (vgL venviazai
N. 65, zu unterscheiden von wen-
wißis das., dessen letzte Bestand-
teil zugot vüan za* gehören scheint):
wienwifekis Randglosse z^naktis
teftow tvientmtele Br» Hiob 3u 7; s.
wienw€^ck%8 ** , .
wie/chnia Gast (vgl. vSaxnl^ N. 72):
iua ^ße . . • Stoetei [tm^cknei] Br.
m. Mos. 25. 28
fv iet efaqa local (= tcieie-ac^t N. 72):
rttimtfebkaa alba wiitsjac^ (noim sg.)
. MT. 804
K't^fttti« Augapfel: j^Aoga^el wie-
fziua tqfdzutß'''^ Randglosse zu Jcaip
widziy, Br. S|)rüohe 7.2; Siwidziua
wijnftardia Weinberg (N. 80, 589):
Naah / . . padare Wijn/zardi Br.
■•li Mo».- 9. -20 i- ^ :• ^v,.. ii
toiln^^ Well^ msc. (N. 80, lett wi'l-
nia msc): Uzkit Marioa, wilnia^ kup-
ßtiokit I Su wifa ftoieiu p^ßdami
K. 88
wina Strafe (poln; wi$m)i Bet tureio
' Wif^ fawa per/aenffimaBr, ILPetr.
2. 16, Wina Jam ußdetä ira , ieih
mea pakaiu turratumbim Br. F. 417
(Jes. 53. *ö)
winä fehaknia^ tifi:enofahaknia
Weinstoek, Rebe (N.80,öU): .g/cÄ
JkpnawaUf kaiphada Winafehaknia
po mana akim hutu Br* I. Mos. 40.
9, trja Wina 8chaknia ^i tria die-
naa das. v. 12, Ghia Kumelf fawa
rifch prieg wieno/chakuiea das. 49.
ai
winaunicze Wei nberg (N. 80) : Kur-
ßti winaunicze ozepija Br. V. Mos.
20. 6, tu winaunicze tawa neapfik
tuleropu das. 22. 9, kadda Winau-
niezian arUmoio tawa e\ß das. 23.
.24.
winawotif winoti strafen, züchti-
gen: Tirkea. pinn, potam winawok
(corrigirt aus toinok) Br. Sirach 11.7,
„Züchtiget winawoy^^ Randglosse zu
mua karo\f ir winoij Br. IL Makk.
7« 83,. ne rußauk dalei io toinaghi-
mo Br. Sprüche 8. II
winicznikaa Winzer 108 (N. 80)
win^ir »fig -madzei Weinstöcke
und Feigenbäume 108 Anm. 2
winnikaitia Käuzchen (vgL vinyke
N. 81): Winniküiiti Ohilbin Apuoka
Br. ra. Mos. U. 17
wintfdagaa Weinernte (N. 80, 124):
wifaaa winodagaa (am Rande : Wino»
fuwaliitiaa)/Ab4 JEfero Br* Richter
8. 2 . .
winomintutoBj tüinmi'ntuweKel'
ter gS. 80, 401): ifeh Winomintu-
: waa iBr. Mos* IV. 18. 27, nug tawa
: Winmintuiwea. das; V. 15. 14
w,ira Glaube 08 (N. 66)
ufireiia^. GtemüsQ ,(N. 67): wirelua
■X darkr^. Rött. 14. 2
w ir kßt i verwelken (?): Wirkßtu kayp
zot^ie pdtpirzddim ing ßiena E. 87,
. M\a Medeaüa . . i waykieg wirkßtd
.yr dÜmäs^w^ imd das. 90
fCi>/a«NVers. (N.82): wirfai JEuripi-
dia jra fkailomi MT. 454
totVtnat^« Schnur Br. II. Mos. 28. 28
(K. 83). .1 , .
wifle Gesammthteit, Inbegriff (zu vt-
aaa^.BZ) i Jamp wifle tobuha link-
fmibea K. 40 n
u; i/o <0a Ad. Gemeinde 61 (N. 88)
27*
340
Lexikalisches.
loifaadais immer (N. 83): fapulp
wifsadais fawa fchirdije turiu Br.
Rom. 9. 2f iu8 wifsadais ir he u/z-
trukimmo . . . ßufziti galetumhit Br.
I. Kor. 7. 35
tciffadangu semperne MT. 135 (N.
83)
wifsida immer 69 (N. 83)
wifsodai immer 60; s. wifsida
w ife hka Bodenraum ( N. 84) : wi/ch-
kos Glosse su Riekles Br. I Mos.
6. 16
wifchpatis Herr 58 (N. 72)
witurte Binde (vgl. vy^e^re, vyturoti^
vyturti Geitler Lit. Stud. 121): ghif-
sai ns bus ufzrifchtas, ieib i/chgjtu,
nei Witurtiemis aprifchtas Br. Ezech.
30. 21
woba Lockvogel (N. 85; ^\n,wab*):
kletkele paukfchcziu pilna wohyk ira
Br. Jer. 5. 27
woitas Vogt 52 (N. 58)
worrykfchte^ warrykfchte Re-
genbogen (N. 440, 30; Beitr. I. 253) :
worrykfchte (am Rande: dangaus
lankas) Br. I.Mo8.9. 13, warrykfchte
das. V. 16
wortoghimas Gebrauch 47 (N. 54)
wotaga (wotagasf) Plage (zu vötis
N. 86) : Daug ir tootdgu ant zmoniu
grießnuju K. 36 (Ps. 32. 10)
wotka^ wotkas Specerei (für ^üd-
kaf z\x usti N. 32?): pirka Maria
Magdalena . . . wotkas (alba fzoles
grafzei kwepienczias) Br. P. IL 3,
„Specerej wotkai*"*^ Randglosse zu
Imkefi geriaußu brangiyt fzoliu
[wotky] Br. II. Mos. 30. 23, aley,
lampemis ir wotkas Moflims das.
35. 8
wurdas Wort 52 (N. 52)
vuolea Fels 93 Anm. 2 (N. 32)
fakonas^ zokonas, zoknas^ zo-
kanas Gesetz 52, 67, 80 Anm. 1,
Sokonc^ Psal. 1. 2, zokona MT. 63
(N. 535)
fatagut fatug, fatuga^ fotaga
bald, alsbald, schnell 71, £fau,,,
tare fchirdije fawa, Satagu ateU
cziefaSf iog Tiewas mana raudos
Br. Mos. I. 27. 41, iumusfatug ifch-
gaifchti ifeh Szemes das. Y. 4. 26,
%us . . . nulietQ werfchi padaret ir
fatug nug kelio atßoi^ buwat das.
9. 16 (N. 535)
fbaras Versammlung (poln. zbor):
Zbare Pona giedok tdmuy K. 32
fbradn ift e Schändlichkeit (vgl. poln.
zbrodnia) : Sbradniße Randglosse zu
Beliahdarbas Br. Y. Mos. 15. 9
fbraias,fbraius Rüstung, Wafien :
wifsus Sbraio (spät ans Sbroio cor-
rigirt) natnus Br. Jes. 39. 2, kaip
reges . . . fbraiyk das. 22. 8 ; vgl.
fbrainaSf poln. zbroja
fbraiTnas gerüstet (poln. zbroyny):
fbraini Br. Richter 18. 16, Jer. 50. 42,
regeia anus didei [fbrainus'] fchar-
wotus Br. I. Makk. 7. 11, Todelei
waitoij fbrainieghi Br. Jes. 15. 4,
dwilika tukflanti ifchprowityk (über-
geschrieben: Sbraintts) ant kario Br.
Mos. lY* 31. 5, O iei anis neeit fu
iumis pataifiti (am Rande: fbraini)
das. 32. 30, „gerüftet. Sbrainieghi^^
Randglosse zu JEikitegi pagatatciti
das. Y. 3. 18
fbraiotas gerüstet: Sbraioti Br.
Ezech. 23. 24; vgl. fbrainas, poln.
zhrajam
fbra ift a Kriegsrüstung : Sbraifla
Randglosse zu kario daiktus Br. L
Makk. 15. 25; s, fbraias
fbroijnikas ein geharnischter 52;
s. fbraias
fdradliwai hinterlistig (N. 535) : tos
fdradliwai e/gefi Br. ApG. 7. 19
zelawimas Eifer s. zehne
zelone Eifer (N. 541): Ghis Zehne
(am Rande: Zehwima) prikels kaip
Szelneras Br. Jes. 42. 13, apfiwelka
Lexikalisches.
341
Zelone das. 58. 17; s. zelotaghis
zelotatjfhis f zelotais eifrig, Eifrer :
Ponas ira wadinamas Zelotaü, to-
delei iog ghi$ Zelotaghia diewas ira
Br. II. Mos. 34. 14; s. zelone, ze-
lawimas
fi ein ins Krieger (von zalna N. 538):
idant pc^fmaugty, ßipr^gh} Sielniy,
(am Rande: Selnierq) Br. Sirach
47. 6
2 i aft 18 f zl äft is Schlechtigkeit (ms.
sjocnib, poln. zlo46) : zlaßi pametes
K. 56, päiunkay korot zmoniu sHafti
das. 52
zocnas angesehen (poln. zacny) : To'
kio pätdmkay fuligs tiemu8 \ Zmo-
netnis änt ziames zocniemtis K. 94;
8. zocnas
zolnierius Krieger 52 (N. 538)
zowadnikas Läufer 108 (N, 535;
poln. zawodnik)
fradliw ifc hkas verräterisch 88 (N.
535) ; vgl. fdradliwai
frodinikas Verräter 88 (N. 535)
fw alia Wille (?) , he fw alias unwei-
gerlich, unzweifelhaft : Welinas . , .
be fwalios fawa tur ifch ßmogaus
ifcheiti Br. P. 282, Jei karaliße koke
faweie neßiderj bei prifchinci/jfi, tad-
da ghi befwalios tur pufla buti das.
300 (Luk. 11.17), iei dabofies mußt
wiffu praffideghimo . . . tada beßoa-
Hos ir nemintas turefifakiti^ ißh-
tiefes koßno ßmogaus ßiwatas ir gi-
wenimas tikrai wieni wargai ira das.
II. 509
zwaliti nachgeben (N. 536; vgl.
poln. zwolniö): tiktay weizdekit,
idänt per tq walnijß^ kunui ne
zwalitumbite T. Gal. 5. 13
zad^ti versprechen 116 (N. 536)
fzaibaiwimas das Blitzen 69 (N»
545)
fzaidis Ofen (wol zu zedeti backen
N. 540): Kaip ugnis fidabrq ir p^'
czius [fzaidis] aukfq, Schiteipo nie-
gin Ponas fchirdis Br. Sprüche 17. 3
fzalaba Klage, Trauer (vgl. «aÄi N.
538, zilavotif zHek N. 541; russ.
]Ka'ao6a): Tu ne eik Namxifnq, Smut-
kos [Szalabos"] Br. Jer. 16. 5
fzalinai Schilf (zu z^lti N. 541?):
pagulde ghi ing Szalinus (am Rande:
Schwendra) ant krafchto wandinio
Br. II. Mos. 2. 3, ifchwidiOi Skri-
nel^ Szalinofcz das. v. 5
fzalinikaSf ßolenikis, fzolini-
kaSf ßolininkis Gärtner, Arzt,
Zauberer 108, idant ne girdety, ba\fo
prifakitoio [fzoliniko'] Br. Ps. 58. 6,
Lukofchus Liekarus \balbierius, fza-
linikas] Br. Kol. 4. 14; (N. 541)
fz alias grau (vgl. zilas N. 546): Ifch-
mintis tarp Szmoniy, ira tikrieyfzalli
Platikai Br. Weish. 4. 9
fzalmu Sprössling, Gewächs 54 (N.
541)
fzanfis Gans 43 (N. 539)
fzanflai, fzq/lai, zqflos Gebiss
43, Szqßus Psal. 32. 10, Jfzabofiu
tawe zqflomis (injiciam tibi frenum)
MT. 325; N. 539
fzants, fchants Eidam 54 (N. 543)
fzaria Kohle 93 (N. 544)
fzebangai Fesseln, Netz (N. 536);
Szebang&fu Br. Hiob 18. 8, Szeban-
gai das. v. 9, fzebangofna Br. V.
Mos. 12. 30, Szebangusna Br. Jes.
24. 18
ßednis irgend einer (?): Neatpirkts
effi ßedniu daiktu, nei aukfu neigi
ßdabru, Bei krauiu brangu Chrißaus
pralietu SG. 47
fzeibauti blitzen 56 (N. 545)
zikas „Abc-schütze, kleiner Schüler"
(N. 541 ; poln. zak) ist Br. Luk. 7.
18 von den Jüngern des Johannes
gebraucht
zeklis Schwamm: (grieka) kimpiniu
MT. 122 ist in den „Errata" in
zeklis albo pintis corrigirt
342
LexikalisohoB.
fzelatorius Goldschmied 56 (vgl.
serb. zlätäTf poln. üotarz)
fzelneraSf felnieras Krieger 8.
JUlnim (N. 538)
ietniniui , zeminiu, zeminuit
ziaminiuti nieder 110 f. (N. 542)
fzemftwa Landschaft (N. 542 f.;
poln. zierMtwo): Szemfltoa Rand-
glosse zu ifeh Szemi^ (übergeschrie-
ben: Szen\ßwtfi) Br. Nehem. 11. 3
fz e mfüft a (fzern/tk/Uu f) Landsitz
(N. 542, 458) : „fzemßißa Gut" Rand-
glosse zu Jofephas . . • datoe iemus
Szem^ Br. L Mos. 47. 11
fzenglas Mal 84 (N. 543)
zenijmas phantasma (zu &ynS N.
548?): vfchkoki zen\fma laike (pro
phantasmate et spectro inani habue*
runt) MT. 61
fzenklinikai Zeichendeuter (N. 543
f.) : Jet dufche hake fakios Szines
(corrigirt aus Sziniaa) ir Szenklmi-
ku8 Br. III. Mos. 20. 6, kada Wiraa
alba Mote Sziiya alba Szenklinikas
bu8 (corrigirt aus ifehgulditoias fzen-
kh,i) das. v. 27
zer'&ti glühen (N. 544): gelefaisa ie-
rüientczoa (ferri candentis) MT. 56,
gelefaies ßeruienczos das. 38
ziadeimae Versprechen 58 (N. 586)
>?fa//«iiJ^i grünen (N. M\)\ ßialMwo
Psal. 37. 35
fzidauka Jüdin 108 (N. 546; rass.
aKH^o'BRa)
fzidbendras Judengenosse 104 (N.
546, 326)
fziebs, fchiebas Blitz, Strahl (N.
545): Schiteipo ir Sziebai fzibba Br.
Baruch 6. 60, ifcheija fziebai (cor-
rigirt aus yztftai), Perkune ir baf/ai
Br. Apok. 4. 5, fchiebai ir balfas
ir Perkune das. 11. 19, nug to ifcheia
ilgas ugningas Sziebs (übergeschrie-
ben: Szaibs) Br. Dan. 7. 10, Szie-
bai das. 10. 6
fzimditi säugen 78 (N. 548)
fzindukl^ Amme (N. 548): Tetpo
ifehleida änia Itebekka . . , fuiot
Szindukl^ Br. I. Mos. 24. 59
fzinkfnis Schritt 87 (N. 548)
fz i n kfn ia Funke: Ifchfzinkfnio (am
Rande: „Ein fdncke kibirkftia^') k^-
lest dide ugnis Br. Sirach 11. 83
fziwataa Leben (N. 550, polü. zy-
toot) : Slfch eflni prikielimas ir Äst-
wataa Br. Joh. 11. 25, ßiwata SG.
63
fziwota, ßwataa Leib 52, 66, s.
fziwataa
ßiwone Leben: Tureia ßiwane lepe
Br. G. 121; a. fziwataa
fzntalei wollüstig, wol (vgl. amailus
N. 489 ?) : Jua fzmalei giwenot ant
Jzetnea Br. Jak. 5. 5
ßmugua, zmuogua Mensch 44, 50
(N. 553)
zocnaa angesehen : Karahts zocniau'
ßda I Su karisga dgdiiaujhga \ Te ne
fidukdi E. 39; s. zocnaa
iocnibe Würde: Ponda yr pünds
zocmbea K. 93; 8. iöcnaa
& dejm a a Versprechen (Nv 536) : zo-
defmaa MT. 178, iod^'ma dfts. 335;
das. 144 steht im Text der dftt.
plur. zodeghimana , er ist aber in
den „Errata^^ in zadegkimama cor-
girt
zoidie Blümchen K. 87 (N. 541)
fzole Gras und Kraut Br. L Mos: 1.
11, 12 (N. 541)
azüdia Wort (N. 537): az^i U. 30
fzwa gfz deti rauschen : „raufchte
Jhwag^deia*^* Randglosse zu pa^r^z-
deia (später in pakrigfzdeia corri-
girt) Br. Ezech. 37. 7; a'.fzwqgeü
fzwQgeti töneü 43 (N. 585) -
fz u?aiy/(rfw«ty*rft«Stem8felief (N.5Ö4,
76): Szwaigfdweißkiua Randglosse
zu Sz\caigßu fzwalgitoiua Br. Dan.
2. 2
fzwailgiti sehen 73 (N. 554)
fzfjo^finat /«t^ftef tna Wildpret s.
Lexikalisches.
343
bredina; N« 554
fz w ie ris Tier (N. 554 „wildes Tier**) :
Te ifchdüdi taandi, lulanczas ir gi-
was Szwieris Br. I. Mos. 1. 20; fzwie-
rü, gen. fztoittrio o. 101
fz w igfd enikaa Ohrenbläser (zu
zvigti N. 554) : Szwigfdenikai ir faU
fchiwai naSrai Br. Sirach 28. 15
/strt/o^t zittern, schwanken, schwan-
ken machen: /ztvilo\f späte Rand-
glosse zu dreheti Br. Nahum 2. 11,
Nendree Wandinije krutinamaa ira
(äbergeschrieben*j2t«;»7oy) Br.I. Kon.
14. 15, nendres nüg toet/a jJwüüien"
czioa EE. 6, nendres nug weijo ßwi-
luiemos Br. P. 28, ßtcilotamos das
36; vgl. zwiUi Geitler Lit.Stud. 123
zwirbldlis Sperling 61 (N. 555)
Nachträge und Berichtigungen, i)
S. 4 Z. 22 lies Ißganitof fiir Ißjanitof.
S. 7. Vor „S. 87. De Subjunctivo observabis etc.** ist ein^ouschaUen :
„S. 78. Dativis marij tato, fato Litvani, praesertim in Magno Duoatu Litvan.
paragogioe addunt t et dicnnt manit tawi, fawi.''*'
S. 9 Z. 12. Nach „< eadem** ist dialecto einzuschalten. — Das. Z. 31
lies newartoja statt newartSja» — Das. Z. 32 lies Lietutonfku statt Lietutoniku
S. 10 Z. 19 lies kekft^ statt keßkh.
S. 11 Z. 35 lies ßonan statt fonan,
S. 12 Z. 5 lies prad^fo statt pradejo, — Das. Nach Z. 11 ist einzuschal-
ten: 1) »0 hutumhime jü nüdeln^kais krauj^e (fu Jets dal\j%oeje dnt kraujo)
Mat. 23. 80 2) idant . . . ißpilditu wiJXq padabone {pi^/tmegimq) ger\jbe9 IL
Thess. 1. 11. — Das. Z. 22 lies 6. 7 statt 6. 17.
S. 13 Z. 10 \v&& fkandinkite ^\Aii ßcandiküe.
An das S. 10 — 13 aus T. gewonnene Yerzeichniss dialektisch verschiede-
ner Wörter sind vielleicht anzuschliessen : fu (atfargä) Skida Psal. 5. 13,
Mano Skida (aljarga) das. 18. 3 und kaip ßraige (ifSena] das. 58. 9; die Pa-
renthesen könnten hier denselben Wert haben, wie dort.
S. 16 Z. 17 streiche „dass nur die Memeler zod&ij zodems^^.
S. 19 Z. 1 w<ifara wird nach Kurschat und Schleicher jetzt als veuarä
gesprochen, aber bei Donaleitis und im Nesselmannschen Wörterbuch erscheint
vdsara; vgl. Schleicher zu Donal. S. 333. — Das. Z. 2 lies ä statt n.
S. 20 Z. 35. Das {sie!) nach Ramistischen ist zu streichen. Gemeint
ist Petrus Ramus (Pierre de la Ramee), geb. 1515, in der Bartholomäusnacht
getötet (Waddington Ramus, Paris 1855).
S. 21 Z. 14 ^ begegnet mehrmals in Psal., so Kalb^kit 4« 6, apr4ikfchkite
9. 12. Auch über a, t, o und u erscheint in diesem Text öfters der Circum-
flex, jedoch ohne Consequeüz; vgl.: newienäm* 59. 6, man* das. v. 10, gäl 4.
^) Ein L verweist hier auf den lexikalischen Teil dieses Buches.
344 Kachträge und Berichtigungen.
8, negdl 44. 7, kwdpo 18. 16, nedtwer 88. 14, Kdrdu 44. 4, gdlwa das. v. 15,
rnftdufat 4. 6, kdulai 6. 8, kduh/a 88. 4 (aber katUdJa 42 II), Jdiiczitu 8.
8, ankfchtziduMis 9. 8, nelidtiiqfi 10. 6, trdukdama . . . fufpdudzia 10. 9, 10,
fchdudüu 11. 8; mr/t^e 4. 4, j^arm« 19. 12, a/^^C/^ das. v. 15; 6e(i<^ 10. 1;
trokfchtauiziujü (wahrscheinlich Druckfehler für trokfchtantziujd) 6. 7, <ior-
raniziujii das. v. 6, Falfehiwujü das. v. 7 und so öfters, ^tl 5. 10, 11, Karo-
liümi 10. 16, Diifaüghimu 6. 7, WiefchpataUj^fis 8. 2, pafmaügia 10. 8, «ö*-
/(M 19. 13, laükiu 88. 16, 40. 2. — Neben 4 erscheint in Psal. häufig «, so
besonders häufig im Loc. Sg. Masc. und Fem.: Surinkime 1. 5, Sude das.,
Tinkie 9. 16, narje . . . karße 6. 2 (aber iVar/« 2. 5, wiename krafchte 19.
7, kämme 18. 31), tatotefe 9. 3, Hodoje 1. 1, pakqfuje 4. 10, baimeje 5. 8,
iaifibeje das. v. 9, Smertiji . . . Pcekloje 6. 6, bedoje 9. 10, Äton« das. v. 12,
dübeje das. v. 16, Schirdije 10. 6, Schwentoie Baßnytzioje 11. 5; nicht min-
der häufig im Instr. Sg. Fem.: gcBlkeßinne Rykfchte 2. 9, baime 5. 8, mahne
das. V. 13, ^ar6e 8. 6, mace 18. 32, ftiprybe das. v. 40, linkfmibe 21. 7, nc-
kaUybe 26. 6, Oi^me 28. 7, baidykle 81. 12; vereinzelt auch sonst: Defchini
(nom. sg.) 18. 85, Simones (ac. pl.) 50. 4, Diewe (voc. sg.) 54. 2, Wandet-
nilfi 77. 20, Schetruje 78. 52, padawe (ergab) 115. 16. Das ^ hat in allen
diesen Fällen wol keinen besonderen Wert, ebensowenig wie ä in: A;ä/0 7.
16, täw 20. 8, c^ära 88. 21. Bisweilen aber steht i für ^, «n.* nueje (=znuej(ilj
41. 7, fchwiias 99. 5; diesen Wert kann es auch in mauchen der obigen
Fälle haben, indessen diess lässt sich nicht mit Sicherheit behaupten.
Das. Z. 20/21 lies Perfzegno-tat» — Das. Z. 37 ist zu bemerken, dass a
(latein. Type} häufig, aber ohne Consequenz in Psal. angewendet ist; su:
ktsUo 1. 1, k<Bli(i . . . kceliaa das. v. 6, madis . . . naefcha das. v. 3, paelus
das. V. 4, ßißngit^fi 2. 2, 8. 1, 5. 11, giuxsnqßs 2. 4, gvwtBnimu 5. 5, Szames
2. 10, garrai das. v. 12, gara 4. 8 (aber gerrai 37. 87), kalkis 3. 7, pakalk
4. 8, maldziu das. v. 5, malfi&a 5. 3, ^<«^?/i 4. 11, ntBiffilaiko 5. 6, mc(foro
14. 2, narandi 17. 3., neapkantt 5. 6, perßagnoghi das. v. 13, pagado . . .
pafano 6. 8, apfkalpczio 9. 15, fpande das. v. 16, paklona das. v. 18, <p/iin-
<«ta« das. V. 21, <5/$fc^ 10. 6, nekcenks das. v. 6, tf/?£/esyi 11. 8, rfr£j/<c* 12. 6,
pcenneiu 14. 5, Dcebbeffei 18. 12, m<»/?t das. v. 40, Dafchine 77. 11, ^mä-
fchiaufaghi 78. 17, w«tof 90. 4 (aber metiua das. v. 9). — « findet sich in
MT. in filingefna 120, zmoncBmus 99; hier ist für e vereinzelt (b (ebenfalls
lat Type) gesetzt: turostu 431, doeka 891.
S. 22 Z. 22 fi^. sind hinzuzufügen : idant tawie liaupfinty. Br. I. Makk. 4. 33,
fmiertü SG. 80, Smierties Psal. 73. 4 und miegenti (jetzt meginti) MT. XIX;
also wird auch in MT. i« für e gesetzt. — Das. Anm. 1. Z. 3/4 streiche ,,eine
Consequenz - S. 630"; das. Z. 6 lies einer; das. Z 7/8 lies /y^Ä«- | feV/w.
S. 23 Z. 25 lies Nobazn. statt Nobarn, — Das. Anm. 1. Vgl. zu
dem dort bemerkten ßierdis L. — Das. Zu dem über ea bemerkten ist hin-
zuzufügen, dass einmal in MT. ea für e erscheint: adminißrawogkime mie-
ßifchkamea 438.
S. 24 Z. 15 lies bildende statt bildenden, — Das. Z. 22 lies einheit-
lichen statt einheitlichsten. Zu den Schreibungen ißwid^, fed^ mag
erwähnt werden, dass hier in Göttingen Diphthonge vor folgendem Nasal
Nachträge und Berichtigungen. 345
häufig, wenn nicht immer, nasal gesprochen werden; meins; deins, sein kön-
nen füglich m^As, d^is, s^i geschrieben werden.
S. 25 Z. 12 lies weaykiay statt Weaykiay.
S. 27 Z. 34/35 o = ü erscheint auch in MT.: faldczaußoßus 316, neko-
kiii htidu (wo w = o) 178; sonst ist dort u gebräuchlich.
S. 28 Z. 13 lies o statt u; das. Z. 15 lies im statt in. — Das. Z. 27.
Belege für die Schreibung v = u finden sich noch o. S. 333 £f. — Das. Z. 33
ist hinzuzufügen: Liaüpfink Psal. 150. 6, upparnas das. 37. 35 (poln. upor-
ny)j ßanguma (den Trotz) MT. 415, maßadfei AM. 4.
S. 29 Z. 10 lies Dieknju und faugoyej statt Diekuju u. faugojej. — Das.
Z. 13 ff. / (durchstrichenes t) findet sich zweimal, aber beidemal fehlerhaft,
in MT.: zodis (nom. sg.) 230, Chrfkfchtikite das. — Erst in T. erscheinen f
und ^ oft, vgl. o. S. 147 Anm. 2. — Das. Z. 31 lies „Br. Jer. 23. 5" (statt
Jes,),
S. 30 Z. 2 lies ikki statt «ÄA;^; das. Z. 14 lies werden statt werde;
das. Z. 17 lies iiifump statt iufump; das. Z. 26 lies prywälä statt paywalä;
das. Z. 32 lies dayktu statt dagktu.
S. 32 Z. 2/1 V. u. lies iiwar- | ywimÄ^^«/«.
Zu den S. 32/33 aufgezählten Fällen der fehlerhaften Bezeichnung nasa-
ler Aussprache habe ich auf Grund von Psal., MT. und AM. einen bedeu-
tenden Nachtrag zu machen. Zunächst: d^fchin^ (instr. sg.) Psal. 138. 7,
prißik^i das. 119. 138, pqpeiktu das. 73. 20, T^amus das. 78. 5, kqlliu das.
128. 1, cz^fningas das. 111. 10, tqwimi das. 57. 2, cz^fu MT. 398, 404, ifch-
nqrenti . . . n^rencze das. 260, m^ta das. 472, W^Jjftu das. 451, paw^lije das.
454, ^ra pnwqlßa das. 457, t^ißhceie das. 496, K^lios (wie viele) das. 230, ai-
l^dima das. 275, ^i^r« (wird trinken) das. 313, paf^kie (gefolgt) das. 422, d^-
des (des Oheims) das. 445, futw^reia (des Schöpfers) das. 181, gri^ka das.
129, affi^ra das. 238, AM. 48, malonqi (benigne) MT. 391, api^ (um) das.
308, q das. 14, kruwinqiiei affierai AM. 11. Ferner: numirqlus MT. 481,
paklaig^liu das. 396, paklaig^lu das. 439, Awin^la AM. 40, fpqkfii^a das. 28,
affiernik^lems (saciificulis) da«. 44, i/c/t numirußti pi'ik^le MT. 482, ^o prikq-
limui das. 405, 513, prik^Umo das. 514, prikqles das. 406, perk^le das. 283,
pak^les AM. 26, ?re/ MT. 418, r^gtrat das. 460, T^m?« das. 476, t^wonis das.
252, t^wonimis das. 265, t^woniße das. 142, 401, a^c/^/t das. 320, prid^taghi
das. 259, prid^ia das. 262, prid^tafis das. 417, ußhd^ia das. 334, /acf^^ das.
391, /w<7<g«t AM. 53, (/^g/t-i das. 40, MT. 229, 293, 364, 398, 457, ißh^e das.
527 , pet'^ioßi das. 282, pra^ia AM. 37, «yc/t p^^^o« (e vestigio) MT. 503, tr^-
trai (turbine) das. 497 , w^troie das. (ksl. vUru) , ßh^tra (ac.) AM. 42, 44,
ßh^tre das, 43, ßh^tra (gen.) das. 44, 45 (russ. mamepT>, poln. azater). Wer
beachtet, dass hier ^ für c zum Teil mit einer gewissen Consequenz steht,
dass fehlerhaftes q in AM. (und MT.) nur vereinzelt vorkommt, wird einse-
hen, dass die zahlreichen fehlerhaften ^ in den genannten Werken nicht ge-
wöhnliche Druckfehler sind, sondern einen tiefer liegenden Grund haben
müssen. Mir ist es am wahrscheinlichsten, dass in dem Manuscript von MT.
und AM. — wie in der Bretkenschen Bibel — die Zeichen e (für ^) und ^
(für einen besonderen, nicht nasalen e-Laut, speciell für e) vorkamen, und
346 Nachträge nnd BerichtigangeA.
dass dieselben beim Druck nicht ordentlich auseinandergehalten wurden.
Unter diesen Umständen haben die in MT. und AM. erscheinenden q naiär-
lieh nur einen relativen Wert, indessen sie sind keineswegs überall unrich-
tig; «da wenigstens, wo sie durch entsprechende Formen anderer Texte oder
durch die Etymologie gerechtfertigt werden, habe ich geglaubt, sie anerken-
nen zu müsseu. Manches bleibt zweifelhaft; so ist z. B. das ^ in r^iU (re-
gere) MT. 126 möglicherweise richtig (J. Schmidt Vocal. I. 61, IL 348), es
kann aber auch falsch sein.
S. 38 Z. 22/23. Für e erscheint e$ in geeri MT. 323 (nom. pl. v. ginu),
" S. 34 Z. 12. Für e erscheint tc u. a. auch in matce MT. 212; in Palie-
tawok PsaL 37. Ö ist es durch s vertreten, vielleicht auch in zelone, zekh
taghigf z4lota%$ o. 8. 340 f., vgl. eelotoghis o. S. 278. — Das. Z. 21 lies towuHa
statt wittdia,
S. 35 Z. 4 ist hinzuzufügen: kunnigaif^chtzius . . . kunxgaiJsfehczius l^wü,
113. 8, ßibhantze das. 78. 14, Pufchtzoje das. v. 15, Smertzio das. v. 51, pan-
Mtziau deis, 81. 17, neetzedija das. 78. 51, ierüientczos MT. 56. — Das. Z. 12
ist hineuKufttgen : pctdcziußa Psal. 38. 8, zodczu MT. 78, dczauxmcu das. 67;
in MT. und AM. ist dez für dz das gewöhnliche, vereinzelt dez : zodcza MT.
76. *— Das. Z. 32 ist hinzuzufügen: teipoghi Br, P. 146, paßoghf Br. I. Mos.
19. 8; und das. Z. 35: khele (den Weg) MT. XL, tnhetu das. 513, mhata das.
469. Nach langem Vocal steht h in ohre (in aere) MT. 487.
8. 36 Z. 4 Nadi „z. B." ist einzuschalten: ifu MT. 285; das. Z. 13 lies
„duplici ^'' (statt I). — Das. Z. 29 In MT. erscheint einmal ein l: pagdUi
185. -*- Ich gebe hie^ noch eine Reihe von Belegen für das Vorkommen von
Z im Psalter v. 1625: miei 116. 1, 133, 1, büa 137. 7, fukul 137. 9, todd
91. 14, 107. 12, 109. 16, ködel 115. 2, dei 107. 26, pagab 103. 10, 106. 4,
45; go» 106. 2, gdi 115: 3, gut 119. 25, SaüU . . w£i . . atfigul 104. 22,
%(/i^e2 das. V. 8, i/cM^/ 113. 7, pakd 98. 3, toel 103. 5, 104. 9, ikhol 110. 1,
Kalnai 104. 8, Kalnus das. v. 32, apfitoükais das. ▼. 2, pünai das. v. 24,
paUmq, 122. 6, /tu^^ 104. 25.
S. 37 Z. 5. Psal. 3. 4 ist in man^ doppeltes n durch n wiedergege-
ben. — Das. Z. '20 ist hinzuzufügen: fsunu MT. 342. — Das. Z. 28 ist vor
^^4jJ Post, und Kniga Noltazn.*^ einzuschalten: afch mekjluoß Psal. 119. 143,
dufckia . • • huwa atfloiußi MT. 520, toißi das. 485, mußu delei das. 164,
buwußi das. 147, Pirmiaußei das. 127, m?^ das. 469, nußdiißißi das. 142. —
Das. E. 35 lies niefczia
S. 38 Z. 2 ist hinzuzufügen: /c2io Psal. 121. 8, fczo das. 131. 3, ufiz
MT^ 364. — Das. Z. 6 lies Texte statt Tezte -- Das. Z. 22 sind als Un-
regelmässigkeiten in MT. zu nennen: gelefsies 38, 56, prazuweße 288.
8. 39 Z. 9 ist hinzuzufügen: Äa;>jOM« (Gräber) MT. 481.
^. 40 ZZ. 5, 6, 7 sind zu streichen, denn arb({ ist spat nnd albo ist
nicht mit ihih identisch, sondern poln. Lehnwort. — Das. Z. 11 ist hinzuzu-
fügen: h^antieme MT. 482.
8. 41 Z. 12 Kes „LLD. IL 41, 22» (statt 41, 42). — Zu n^c^, nun, n^
vgl. die unter diesen Wörtern im Lexikalischen Teile hinzugefügten Be-
lege. — Das. Z. 34. Zu pitysti vgl. pl^fchti L.
Kachträge und Berichtigangen. 347
S. 42 Z. 17. Das ^ in r^eti wird bestätigt darch lett. raudßtf raudfi-
baa, — Das. Z. 25 ist Taddq, Psal. 106. 12 hinzuzufügen. — Das. Anm. 1
lies 1875 statt 187 6. — Das. Anm. 2 ist das über drungnas gesagte we-
gen drangus (N. 152) zu streichen. — Das. lies: j^smütnae {tum. cuyniHbift),
bübnaa (russ. öyöerni)".
S. 43 Z. 1 ist hinzuzufügen: vr^da MT. 140, vr^da» dfts. 148, wr^ das«
198, Vr^da das. 407. — Zu fzarifliJt vgl. L. s. v, — Das. Z. 6 ist das in Pa-
renthese stehende zu streichen.
Auch zu dem S. 39— 4«3 aufgestellten Verzeichniss habe ich einige Nach-
träge zu machen : Das Präfix be erscheint zweimal als b^ (neb^ priwalis AM.
29, teb^a (sie sind) MT. 517), das Nasalzeichen kann hier richtig sdin, Tgl.
bhnt; d^ka und d^kawoti s. o. S. 280; drc^fkaJU Liutaa Psal. 22. 14 ist viel«-
leicht Druckfehler für draßcqfis Z., der Nasal ist aber, da draskyti^ dr^kati
etymologisch unklar sind, jedenfalls beachtenswert; n^ti|/^t (sie schämen sich
nicht) AM. 45 ist wahrscheinlich falsch, vgl. jedoch gendü; pvftngi^fittü
(vorzusingen) Psal. 60. 1, das Nasalzeichen kann richtig sein vgl. ksL ^q«^\
poln. g^li kartuntq und mffadangu L. halte ich für richtig ; pafstm^ti L. kann
richtig sein, vgl. manga (N. 383); pecz^iü s. o. S. 313; fqfcUia xxndi fi^dtÜ
L. halte ich für richtig; fpqkfn^lis L. ist wahrscheinlich fehlerhaft, vgl. je-
doch spogas Geitler Lit. Stud. 111.
S. 43 Z. 27. Entstehung von a% aus ^ ist wahrscheinlich auch in iizskläi-
dyti, uzsklaisti, uzsklaida Nesselm. 481 anzunehmen; andere Beispiele Beitr.
I. 252. — Das. Z. 35. Vor „2) Langer Vocal-j-NasaV* ist einzuschalten: fch^-
nai Psal. 46. 9, t^ai das. 42. 3, thqnai das. 138. 10, Pri^ngiump das. 100.
4, atfim^na das. 111. 5, Stumjqtns das. 118. 14, nuß^intas das. 119. 67,
di^noie MT. 483, zmonqms das. 442, zmon^mus das. 93, at^me das. 97,'|'ru8-
m^me das. 254, pri^imas das. 170, fqztnqrns das. 279, biaurib^mis dias. 282,
pal^win das. 402, ponijt^mia das. 403, palaidan Br. 111. Mos. 16. 26J Siipi'
keliu Br. Ezech. 21. 21. ,
S. 44 Z. 2 lies -« + Nasal (statt -n -|- Nasal). — Das» Anm. 1 streiche
„nicht preuss.-lit", denn aßu erscheint in EE.
S. 45 Z. 7 sind hinzuzufügen ytf«4/lEo^f und faukrduijiße L, ^ Das. Z. 11.
Das Verb um dukßnti findet sich auch in K. und MT. s. o. S. 281. — ' Das.
Z. 19. Die Annahme der Grundform dqg- für daug erhält eine weitere Stütze
durch duog o. S. 282.
S. 46 Z. 1 Zu profchom vgl. prqfchimas o. S. 316. — Das. Z. 36 lies:
Br. I. Sam. 7. 13 (statt 17. 13).
S. 47 Z. 2 lies tedora statt dedora — Das. Z. 5 streiche mornaa^ möf-
nai, denn marnas ist poln. Lehnwort {marny).
Zu dem S. 46/47 aufgestellten Verzeichniss sind hinzuzufi^en no/rot und
zodeßnas ; das letztere entstand aus zadejmas wol durch Anlehnung desselben
an z6d%8 , und ebenso kann nofrai aus nasrai durch den Einfiuss von nom
gebildet sein. Oder ist o in nofrai kurz? Vgl. Beitr. L' 341.
S. 48 Z. 1 lies sedeti - sodinti — Das. Z. 26 ist „— jedoch nicht-preuss.-
lit.! — " zu streichen, denn das in das folgende Verzeichniss noch aufzuneh-
848 Nachträge und Berichtigangen.
mende golka S. 76 Anm.2) findet sich in der Bretkenschen Bibel und ebenso
fkorbas (fkorho Jes. 23. 18).
S. 49. Ztt dem über ü gesagten mag noch bemerkt werden, dass in
püdmenias Nesselm. 295 ü aus un entstanden ist; diess geschah wol durch
die Mittelstufen *pifdfnentu8, *pqdtnenta8f *pddmenta8y vgl. o. S. 30. — Das.
Z. 25 lies 1869 statt 1S69. — Das. Z. 83 lies appiaußi/it — Das. Anm. 2
ist zu streichen.
Zu dem S. 49/50 gegebenen Yerzeichniss trage ich nach: Namafu o. S.
146, fundia o. S. 192, Präfix na- o. S. 247, nahoßnas L. (Kurschat nü'baznoi),
S. 50 Z. 24 sind hinzuzufügen: ßtUlü L., ßüdis L. , pütam L., raudo-
nüienti (rubentem) MX. 244, klünas L., küdas L. , tülidcza L., nekokiu o. S.
845 (zu S. 27), ukßjq Fsal. 69. 22 (Nesselm. 34 uksosas).
S. 51 Z. 6 ist einzufügen: tür MT. 509, fü o. S. 44, rükighimas L., ifch-
güldimas L. — Das. Z. 10 ist einzufügen : hüdamas MT. 220, bütifchkas L. —
Das. Z. 11 ist „Pirmune — 19" zu streichen. — Das. Z. 13 ist Nemiduk
(gib mich nicht) Psal. 25. 20 einzuschalten.
S. 52. Für nobcfznas Z. 29 , Apofchtalus Z. 23 und Sakonas, Sokone Z.
84 sind weitere Belege im Lexikalischen Teil s. vv. gegeben. — In das S.
52/53 aufgestellte Yerzeichniss sind noch aufzunehmen kollacie, dotoadruu,
oljeJHSf achwotas, bolwarkas, organas , probawotif ßolczias (ßalczias), die
sämmtlich im lexikalischen Teile belegt sind, und knoßiodieius o. S. 102 (poln.
kaznodzufja), — Das. Z. 21 lies „II. Mos. 5. 6'* (statt 1. 11). — Das. Anm. 1.
karabaS'kurabas und karbas-kurbas werden besser gestrichen, da beide Wör-
ter auf russ. Kopoö-b beruhen; japanczia-jüpanczia ist russ. enasqa. Bei yä/a-
wa-sulava ist poln. zulawa zu beachten.
S. 54 Z. 4. Der Diphthong ou erscheint auch in Karahuczui im Titel
von SEE. — Das. Z. 13 ist parmeßy, und Z. 14 ist parpulde zu streichen. —
DaSi Z, 27. Andere Belege für bagunas finden sich „Lexikalisches" s. v. —
Das. Z. 30. Zu nodamaia vgl. nudimais und nüdomais L.
S. 55 Z. 3 lies Palatals; das. Z. 4 lies fchc^/challe; das. Z. 15 lies itov
statt iüiv; das. Z. 15/16. Das a in Szatanas ist lang (o. S. 324), szetonas ver-
hält sich zu ihm wie szetra zu poln. szater o. S. 345 (die Zwischenstufen
bildeten wol *8zi6tana8, *8z\6tra); das. Z. 18 lies sonstigen,
S. 56 Z. 7 ist hinzuzufügen kraiwu Br. Pred. 7. 14. — Das. Z. 21 ist
einzufügen perkelbqti L. und das. Z. 24 JSl/'ch fepnawau Br. I. Mos. 40. 9. —
Das. Z. 30 ist Szelaioreis — zöhto) zu streichen; das Wort kann echt litau-
isch sein (lett. feUts). — Das. Z. 33 lies: Br. II. Kor. 11. 21 (statt Br. Kor.) —
Das. Z. 35 sind hinzuzufügen : ßebangas, aprenke, tewas, zerütif die im Lexi-
kalischen Teile s. vv. belegt sind, und Ebrufy (Schweisstuch) Br. Job. 20. 7
(abrüsas N. 2).
Zum Wechsel von a und e mag noch erwähnt werden, dass sich fux
dalininkas Teilnehmer (Nesselm. 125) die Nebenform delininkas (vgl. preuss.
dellieis, delUks) aus nodelninkas (Nesselm. 422), nüdelninkas o. S. 343 (zu S.
12) ergibt.
S. 57 Z. 8. diena ateinima ia Br. Luk. 9. 51 ist sammt der darauf be-
züglichen Anmerkung zu streichen. — Das. Z. 9. Zu dedei vgl. deddis o. S.
Nachträge und Berichtigungen. 349
279. — Das. Z. 10/11. ,,tnlend — zweimal)" ist zu streichen. — Das. Z. 12
nach *S^. 23 ist „vgl. mieiaßiernas S. 301" einzufügen. — Das. Z. 15 sind
nach {szirszonas) gemine, nerfchti und werpeti^ die o. SS. 284, 304, 338 s. vv.
belegt sind, einzuschalten. — Das. Z. 21 ist zu bemerken, dass wiencu auch
in tcienofchakm's o. S. 339 (unter wina fchaknis) enthalten ist, und dass MT.
302 und AM. 26 im Text wjena steht, im Druckfehlerverzeichniss aber bei-
demal in toina corrigirt ist; ferner ist das. ant krießaus (am Kreuz) AM. 9
hinzuzufügen. — Das. Z. 29. Apracz findet sich auch in apraczei AM. 62.
S. 58 Z. 10 sind hinzuzufügen: pawildetit Jpingeti, klibanas, linkteretif
difchimtis, diwas, prifchaisy prifchirUiSf milafchirdingißay die alle im lexika*
lischen Teil s. vv. belegt sind. — Das. Z. 32 streiche Fo trivi mentifi^ bis
(== -zegliavom) und füge hinzu: gliaudingas y iSidule, ßubütif ßialliüti, kdm*
ukßie^ dwarionü, für welche sich die Belege im lexikalischen Teile finden.
S. 59 Z. 32 lies „5} Suffix des part. praes. act. II." (statt part. imperf.).
S. 60 Z. 4 ist ypatomkai — Sirach 4. 17" zu streichen, ebenso das. Z.
11/12 ^^ufzfaka Wenczowoniß^ — 4. 3", ebenso das. Z. 12, „Diekowoket Br. Ps.
118. 1", ebenso das. „ponowoimu — Br. G. 95", denn die sämmtlichen bez.
Wörter sind poln. Lehnwörter (patomkas poln. potomekf wenczotoonifte vgl.
poln. wiencowyt diekowoti poln. dzt^kowad, ponowoti poln. ponowaö, gatowas
poln. gotowy) und gehören als solche in das Verzeichnis derselben auf S. 52. —
Auch Teßomentas Z. 5 ist dort zu streichen, denn das Wort ist zunächst aus
dem polnischen entlehnt (tesfament) und lautet jetzt testemdrUas. — Das. Z. 28
ist hinzuzufügen : iefiuhui Psal. 69. 24, gelünia (Stachel) MT. 104, rauputi Br.
P. 28. — Das. Anm. 1. Auf einer Stufe mit dlkanas steht lekanas Nesselm.
365. — Das. Anm. 4 lies wienotighis statt toenotighis,
S. 61 Z. 1/2 streiche ^^Spüali — 28. 25", denn Spitali steht vielmehr für
spiieli, — Das. Z. 3 ist nach „(vgl. o. prdeiondiq^'' einzuschalten: „und atai-
unti 0. S. 3." — Das. Z. 27 sind hinzuzufügen: dwijlikariopcis, kartßaHa, u>i»
relaif die im lexikalischen Teile s. vv. belegt sind.
S. 62 Z. 3 sind hinzuzufügen: metile und fztccrina s. o. SS. 301, 342
8. w. — Das. Z. 20 lies „Br. II. Kor. 12. 20" (statt 21). — Das. Z. 27/28
ist j^apwerie tot — auksztynaikasY^ zu streichen , vgl. aukfchtinokai o. S. 274.
S. 63 Z. 4 ist einzufügen arratkius Br. IV. Mos. 20. 21. — Das. Z. 15
lies grieikfcJtttts statt gneikfchtas — Das. Z. 23 ist hinzuzufügen fchakiu
Psal. 119. 146. — Das. Z. 37 ist hinzuzufügen mielufis Br. G. 5.
S. 64 Z. 4 sind deiwas und meüiulis, beide im lexik. Teile nachgewie-
sen, einzuschalten; fehlerhaft steht Todeilei MT. XVIII (für Todielei).
S. 65 Z. 25 lies: ,^teipa-jai {Jm, jei = ksl. if^**
S. 66 Z. 6. Perkune (nom. sg. Donner) findet sich noch Br. Apok. 11.19.
• S. 67 Z. 5 ist einzufügen: nebgalefiu MT. XLIX; mokiktes Br. G. 124. —
Das. Z. 7 ist „ic?aw<— (titinoti)" zu streichen. — Das. Z. 8 lies negalinczius, —
Das. Z. 9 lies pafiuntnim, — Das. Z. 20 ist hinzuzufügen : Wientijam Ponui K.
50 (für venatijam).
S. 68 Z. 11 lies „das. v. 23" (statt 22). — Svarabhakti erscheint noch
in datoadenas o. S. 279 s. v. und wahrscheinlich auch in augadawa o. S. 208,
ßaukadams o. S. 224 und nukirpidinkes o. S. 305 (unter nukirpdinti).
350 l^achträge und Berichtigangen«
S. 69 Z. 1 ff. Metathese erscheint noch in hrdfiu (ich werde scheltoD,)
für hdrsiu) : Jog ii ne brdfiu ney kaÜ\ßu taw^ | Xad tu affieros man esfi ne-
dawes K.. 51 und in apfunknitat (für apfunkintas): ßmones a^unhtwta» En-
chir. 5. — Das« Z. 19 zu nakada und napawirßa vgl. tia iarik o. S. 302
(unter na), ^ Das. Z. 22 lies „Br. IL Makk. 11. 17'' (statt Br. Makk.). -
Das. Z. 26 streiche Jeroboam, denn diese Form ist aus der Vnlgata entnom-
men« ^*- Das. Z. 81 ist ifehgelbotoya o. S. 289 s. v. hinzuaufügen.
S. 70 Z. 4. Epenthese nehme ich auch in kaipniczos o. S. 291 (unter
kaipnwta) an.-«* In das S. 70/71 aufgestellte Verzeichnis sind noch aufzuneh-
men: nor (du willst) X. 49, teklatis (er höre) LLD. II. 36. 30, 37. 8, laußü
in: Fotta» czK/ä ntfohpara Lairu kaulai laußü buwa Br. G. 101, eydamijLom,
pLimso.) K. 236.
B. 71 Z. 13/14. Zu neta vgl. o. S. 304 (unter neU), — Das. Z. 23 lies
eUifchimti -^ Das. Z. 27 streiche ^^paßtuke%ianfei -— (adv. superl,)" — Das.
Anm. 3. Die hier gegebene Erklärung von atpenii nehme ich zu Gunsten
der von Jagic Archiv f slav. Philologie II. 869 aufgestellten zurfick.
S.' 73 Z. 6 ff. Das über 8odeauka, sozauka, sodealka bemerkte ist zu
streichen; sodinukat sozauka gehören zu poln. sadiatcka, ac^Kilka hingegen
schliesst sich an russ. caiKaaKa an. Auch in kozaunyczia Z. 14 ist Entste-
hung von au aus al innerhalb des Litauischen wol kaum anzunehmen. —
Das, Zi 17. fztoaüpcziau gehört zu den S. 70 zusammengestellten Fällen
der Epenthese. — Das. Z. 25. Zu maurqf^ vgl. karaulm o. S. 292 (unter
harelms), — Das. Z. 31 . Zu iarnauma vgl. nawina (a S. 303 s. v.) = nau-
fina (Ni 417).- -«• Endlich ist zu dem auf S. 73 gesagten hinzuzufügen, dass
einmal, in Jhhweitaiiei MX. 135, en zu ei geworden ist.
' S. 74 Z. 19 / erseheint auch in har/a o. S. 286 und in paraßanai U^
18. -* Das. Anm. 2^ In imbh'aa hat nicht Uebergang von gf» in b stattge-
funden! vgL poln. imbieTf russ. BHöflfi».
' S. 75 Z. 20 lies JBßmanu.
S. 76 Z. 6 sind hinzuzufügen ho/msißeras vnad har/a o. S, 286. -- Das.
Z. 82/33 ist liinzuzufögen humu U. 172.
Sv 77 Z. 24- sind hinzuzufügen: ach, duehaSf fehleehüoziua ^ idebanSt
kamckaf die im lexikalischen Teile a. vv. belegt sind, und Chor^ (im Chor)
Br. Ps. 53. !.•*-< Das. Anm. 3. Das über parakv\fa und parap^'a bemerkte
ist nach Gott. Nachrichten 1877 S^ 257 zu beriehtigen.
S. 78 Z.6 ff. m für n erscheint auch in dem DAÜrjumums o. S. 162. —
Das» Zk 16 ffi ist hinzusufügen Smarkinikauiemczem Br. Z^han. 3. 1, wo je-
doch Assimilation im Spiel gewesen sein kann. — Das. Z. 27 sind hinzuzu-
fügen die ni. Sg. Praes gkoem: Ifchganiti tU jra^ kurie gußem tawa nam&fa
MT. 505 un4 der Dat. Sg. fawan: pareith mumm artmoiui fawan atkifli
Br. P. 11,493. , .
• •'»'S. 79; Nach Z. 15 mag erwähnt werden, dass für ri einjaal rz einge-
treten ist: ing nekurz^ tikra wieta MT. 535, doch ist diess sicher fehlerhaft
S. 79/80k • Auslautendes t nach Nasal isi auch abgefallen in kalbam:
Kiek daikU' ik eziefa Jcalham eß Br. G. 77 und in dem nom« <8g..mse. pari.
•aor. atradi SEE, 25. — Das. Anm. 8. Anlautendes «ist eingebüat in kau-
Naohträge und Berichtigungen. 351
radas Br. IL Mos. 38. 3 und krq/las o. S. 296, dagegen ist s im Anlaut hin-
zugefügt in ßikras o. S. 326.
S. 80 Anm. 2. Dass leksztas aus *Ukta» entstanden ist^ wird durch lett.
Idfens, lefenumSf l^mYis^ ISfniba wahrscheinlich gemacht.
S. 81 Z. 14 ff. ist prieglopfchizio (des iSchosses) Psal. 74. 11 einzuschal-
ten. — Das. Anm. 1 Z. 1 lies keksztaa statt kekztas. — Das. Z. 3. . Mcuzias
und azpoda stammen aus dem Polnischen. -— Das. Anm. 3 ist hinzuzufügen:
„vgl. Schleicher Leseb. S. 345."
Ö. 82 Z. 1 lies „Aus i-)-«" (statt «+<)• ^ Das. Z. 82/33 streiche ^^und
in meszkoti — Fick ^11. 627)"; mMxkoti ist ]^\xu mieszkad,
S. 83 Z. 3. Szmertis kehrt Psal. 102. 21 wieder (o. S. 380); das tz ent-
stammt dem poln. smierd, — Das. Z. 14 lies trokßka statt iroßha.. — ;'Da8.
Anm. 1 ,,dtpu8kas — odpiist^^ und ^^npogoM — OTrad-f})" sind zu streichen,
denn dtpuskas und szpoga sind russ. Lehnwörter (o'ranycK'b, uuiara).; ..^.> .
S. 84 Z. 13. Nach „S. 341}" ist einzuschieben: prapükmkczuiu (damnao-
dorum) MT. -343.
S. 85 Z. 26/27 ist „Buch bugtu — ' bucheY^ zn streiichen, desm bugait ist
nicht „Buche" sondern „Buchsbaum". ^ Das^ Anm. 1 Z. 10 lies düahaa statt
dtlahas,
S. 87 Anm. 1 Z. 2 lies slenksnU statt slenknis,
S. 88 Z. 8. Einschub von p zwischen m und t erscheint auch. in ^-
tramptas (Verstössen) Psal. 31. 23 und in tampte o. S. 268.
S. 89 Z. 17/18 streiche ^^pakh^fuma — paklufnuma^\ denn *pakhi/umus
ist nicht b.vl9 paklu/numas entstanden, sondern aus paklmus N. 216 gebildet. •—
Das. Z. 19 lies LLD. I. 31.5 (statt 13. 5); zu palif^rminime, paUnsmik kommt
noch palimmifd o. S. 309. — Das. Z. 20 dziaukmaa braucht nicht, aus dzi-
aukßnas entstanden zu sein, sondern kann für ^iffM^of stehen .(Nesselm.
S. 168). — Das. Z. 21. Nach palinkmitwghima ist PMlinkminoghinw («^iO.
S. 309} einzuschalten. — Das. Z. 24. fch für k^z erseheint noch in atlfchtas
o. S. 274; fch für fchcz findet sich in Aukfi;hüui^<ieg\; (den häehsiten)^ Psal.
78. 17 und in Kunigaikßiu Psal. 105. 21. -^ Da«. Z. 26. d^okdmes jsann aus
dem Nominativ deßiims o. S. 179 gebildet sein. — ' Das^ Anm. K »Die^ Form
nastrai findet sich auch in der älteren Sprache a. o; S.:302 s.iv. ^<-. Das.
Anm. 2. Wie in JSzdus ist in abrozdaa o. S. 269 /d eingeschoben» l
S. 91 Z. 14. ahba (aba) neben alba beweist .nichts <füi>' Asiimilation von
/ an 5 , denn aba und alba sind beide dem Polnischenientlehnt^ ^ Assimi-
lation von ^ an m erscheint in atimmds: Uida ta» dangaloi but^ atitnfna». Br.
IL Kor. 3. 16. - Das. Z. 28 lies Jakubib für Jakulib. .
In das S. 91/92 aufgestellte Verzeichnis sind noch i einzufügen :A;adl8ft<^/
(für kadangel) AM. 26 und fchißhhat (für fchifhai) Br. Je«*. JS2.. la. .
S. 93 Z. 26 ist hinzuzufügen ruatoimas (für rujowimas) o.'S*;320. *f Pas.
Anm. 2. Vorschlag von v erscheint auch in wankfczok o*. Su>837 (unter tranX;-
fcZOtt). ' • > ■ : .
S. 98. In das Verzeichnis ad 1) sind einzuschalten : .dtapamm vO, S. 281
neben drapanos N. 152, gaidgißis o. 'S. 283 neben gaidegiße dtM,^.kßftiU»so,
S. 293 neben kamlas N. 1^4, klone o. S. 295 neben klonU ^ 220, pcJUpti-
352 Nachträge und Berichtigangen.
nia 0. S. 810 neben patlepttne N. 485, pt^/ehuris o. S. 311 neben peuzure N.
624, plifche o. S. 315 neben plyszys N. 308, priekaktis o. S. 317 neben pri-
kakte N. 171 , rugienai o. S. 320 neben rugena N. 448 , tcal^na neben tcal^-
nas o. S. 336.
S. 99 Z. 1. Neben 2)radza8 und pradia findet sieb ^wchpradas o. S.315.
S* 100 Z. 11 lies „(laivas Nesselm. S. 852)^^ ~ In ad 4) ist aufzunehmen:
naktiguUas o. S. 302 neben naktiguUi N. 414. — Nach ad 8) ist einzuschal-
ten : ad 9) 2)riemenei o. S. 317 neben premena und prSmene N. 314; prau-
fluwa 0. S. 316 neben pranftuwi und praußutcis N. 314. — Das. Z. 37.
Neben fchirfchonis findet sich auch fchirfchone o. S. 329.
S. 101 Z. 1 ist einzuschalten barne o. S. 275 neben barnis N. 322. —
In das Verzeichnis ad 12) ist einzuschalten moßa o. S. 302 neben moste und
mostig ('Sa und -»o) N. 408. — In das Verzeichnis ad 13) ist aufzunehmen
apfchraa o. S. 272 neben obszrus N. 30. ~ Das. Z. 38 lies paklu/nas für
S« 102. In das Verzeichnis ad 14) ist aufzunehmen vglitts o. S. 334 ne-
ben tiglis N. 33. — Das. Z. 12 lies 447 far 106.
S. 104 Z. 34 ist hinzuzufügen galwaakmü (Hauptstein) Br. Mat. 21. 42. —
Das. Anm. 5 ist hinzuzufügen: „vgl. preuss. gudde,*^
S. 107 Z. 3 Umdrehung der Compositionsglieder erscheint auch in/chak-
tarpiSf bez. tarpfchakia o. SS. 329, 331. Umstellung der Compositionsglieder
findet sich auch in anderen indogerm. Sprachen, z. B. dem Sanskrit, s. das
Petersb. Wbch. s. v. jdtd (III. 75). — Das. Anm. lies ») statt «).
S. 108 Z. 20 lies klanfitoiaa für kauJiUnaa» — Das. Z. 33. ssydauka ist
russ. Lehnwort (snAo'BRa). — Das. Anm. lies *) statt •).
S. 109 Anm. lies *) statt »).
S. 110 Z. 11. Mit aukaztyn, geryn u. s. w. vergleichen sich zunächst
skr. Bildungen wie adhardcfna, apdcfna, anücindf viahücfna u. s. w. Die
Uebereinstimmung ist aber nur äusserlich. — Das. Anm. 1. Solche Adver-
bien finden sich auch sonst, z. B. perenezei, netikusei,
S. 111 Z. 6. Mit aukazlynai vgl. gillynai Nesselm. 254. — ■ Das. Anm. 5
lies „(Leseb. S. 846)''.
S. 114 Z. 7 ist hinzuzufügen i/chalkinoiei Br. Dan. 10. 12.
S. 120 Z. 24 ist einzuschalten dudialq (Seele) K. 104.
S. 121 Z. 1 ist einzuschalten: karalyßi, didiby o. S. 5.
S. 123 Z. 14 lies „des Vocat. {pöne) aber" (statt Loc). — Das. Z. 35
ist aweikatu (o. S. 44) einzuschalten.
S. 124 Z. 8. Nach „auslautendes ^^ ist einzuschalten: „vgl. o. SS. 5. 8.''
S. 128 Z. 2. Zu akmenif dukteri vgl. menejyf pietnäny o. S. 7.
S. 129 Z. 28 iet ßemis (o. S. 62 Z. 2) ausgelassen.
S. 130 Z. 6. Nach „feferies Br. Joh. 11. 1" ist .JWeriea MT. 445 (zwei-
mal)'' einzuschalten. — Das. Z. 7. Nach „LLD. I. 11. 3" ist „wandinia (ant
wifau tcandtnia kloniu) Br. II. Mos. 7. 19'' einzuRcbalten.
S. 131. Zur Stütze des über das Genitivsuffix -na gesagte kann ich
mich noch auf die zend. Form net^äa: utayütä yd neraa ^ddrä dregvatö Ya^na
45. 7 (W.) berufen, die als Genit. Sg. durch afra^anhamca qäthrem yaza-
Nachträge and Berichtigangen. 353
maid^ yd nars gddrd dregvatS Gah. 8. 6 und yd nars gddrd drvatS Visp. 18. 2
erwiesen wird (vgl. auch Hübschmann Z. Casuslehre 268 Anm. 1); neräs ist
aus einem Genitiv Plur. *tierenam erschlossen {nars : naräm (ved. nardm) =»
nerü8 :'*nerenam (ved. nrndm). — Auf die frappante Uebereinstimmung der
Genitive izpußiimqt csst^q u. s. w. mit den kyprischen Genit. Sg. der o-De-
clination auf -y, wie *-B/€t/)uiw, ^OvaaCkayv, aQyvQwv u. s. w. (Deecke und Sie-
gismund in Curtius Stud. YII. 232 f.) braucht kaum aufmerksam gemacht zu
werden.
S. 132 Z. 13. Zu akmenea u. s. w. vgl. noch men^es o. S. 7.
S. 133 Z. 13. Nach „u. ö." ist galie MT. 120, 484 einzufügen.
S. 134 Z. 27. Nach „LLD. IL 38. 5" ist einzuschalten: Stateie Br. I.
Mos. 49. 13 (vgl. o. S. 325 unter fltUU),
S. 138 Z. 3 V. u. Zu dukterü vgl. tnoteris o« S. 7.
S. 140 Z. 4 nach „LLD. IL 35. 19" ist einzuschalten: Menefü Br. IL
Makk. 7. 28.
S. 143 Z. 29. Zu Namü und Szidü vgl. o. S. 44.
S. 144 Z. 35/36 Nach Benfey fuge ein: Gott. Nachr. 1877 S. 356.
S. 146 Z. 22. Mach „IL 40, 150" ist einzufügen: pridatkufy Br. V.Mob.
16. 15. — Das. Z. 23. Vor kailinifq, ist einzufügen: krumeneßj, Br. Richter
15. 19.
S. 150 Z. 9 ist hinzuzufügen: Schwentip Janip Br. P. 4; fchuoenti^-p) ist
Loc. Sg. nach der substantivischen Declination.
S. 151 Z. 18 lies suffixalen für suffialen,
S. 152 Z. 7 ist hinzuzufügen: Dietoiep Tewxep mufu dc^uieghip Post.
263 ; dqnguieghi('p) ist gebildet wie fehwentip o. zu S. 150.
S. 158 Z. 26. Nach „Seit alter" ist „Zeit" einzufügen.
S. 154. Nach Z. 17 ist einzuschalten: Genitiv, bednoie SG. 240 (=&&/-
nojo). — Das. Nach Z. 27 ist einzuschalten: Instrumental, wiernayfes^
puykaifes, piktayfes o. S. 63. — Das. Z. 30. Zu den angeführten Formen des
Genit. Plur. mag auf kwieftumiump o. S. 92 hingewiesen werden. — Das.
Nach Z. 39 ist hinzuzufügen: Aceusativ» pagatawjtc^ o. S. 93.
S. 155 Z. 11 ff. sind hinzuzufügen : ybAa/tmatt/ß« Szemes Br. Mark. 6. 55,
fqfchalimqfes Randglosse zu apfukui fanezes fzemes Br. Luk. 7. 17.
S. 159 Z. 2 ist hinzuzufügen : digantis JSrfehkeczei Br. Ezech. 2. 6 , thie
neklaufantis Namai das. v. 8.
S. 160 Z 3 lies altertümlich. — Das. Z. 19 ff. fehlt ein Hinweis auf
ieia^ o. S. 79; das. ist der nom. sg. msc. part. aor. atradi SEE2. 25 einzu-
schalten.
S. 164 Z. 14 lies Moterj statt Moter^.
S. 167 Z. 28 ff. Als sehr beachtenswerte Form des pron. possess. der
IL Person ist tewa (o. S. 332 unter tewas) anzuführen.
S. 168 Z. 12. Unter Instrumental ist auf t^m^ o. S. 241 Anm. 2
hinzuweisen.
S. 170 Z. 8 lies dort statt doch,
S. 173 Z. 31 ist „und Onikszty" zu streichen (Onikszty = Anykszczei).
S. 176 Z. 18 lies pägälhos statt pdgdllos, — Das. sind die ZZ. 27—82
28
354 Naohträge und Berichtigangen.
zu streichen; köznaa ist weissruss. roirhmh (Jagic Archiv f. slay. Phil. 11.368),
das q in kcyJnamui ist also fehlerhaft.
S. 180 Z. 20 lies Plemei statt Plsmai.
S. 181 Anm. 1 Z. 1 lies aitonolika statt aitonalika»
S. 188 Z. 29. Zu kieturakai vgl. keturokas o. S. 294.
S. 192 Z. 20. Beim Praesens mag bemerkt werden, dass ein Praesens
degiu ich brenne sich aus degincza in : wi/ha fchirde ir degincza (übergeschrie-
ben : pakluffia, am Rande : noringa) dufche Br. I. Chron. 29. 9 ergibt.
S. 196 Z. 23 lies iefchkami statt ie/ehkami.
S. 199. In der zweiten Anmerkung lies *) statt ').
S. 202 £f. Die Endungen des Aorists scheinen darauf hinzuweisen, dass
die Aoriststämme durchaus mit dem Auslaut ä (bv.'z. äi, gegenüber präsenti-
schem äf äi = ei) anzusetzen seien, also sukä-, keikiä-, laidojd-. Dem ge-
genüber muss besonders betont werden, dass die einstige Kürze des Auslauts
der Aoriststämme in den verbalen Nominibus auf -i-ma-s (o. S. 111 f.) erhal-
ten ist. Freilich könnten, um das wenigstens zu erwähnen, Aoriststämme
mit kurzem und solche mit langem Vocal neben einander bestanden haben,
die sich zu einander verhalten würden, wie rjyytXo-v, hvTzo-v, itpavo-v zu
rjyy^Xri-Vj hvnri^y Iq^chrj-v, got. fullna- zu fullno-da. Wäre dies richtig, so
müsste einzelnes, indessen nur unwesentliches, im Texte geändert werden. —
Erwähnt mag noch werden, dass sich aus lange (er schwebte) Br. I. Mos. 1.
2 ein Präteritum langiau ergibt, ans dem vielleicht ein Yerbum langyti zu
entnehmen ist,
S. 209 Z. 31 lies prieteUß^ statt prieleliß^.
S. 216/17 lies ja- \ fetitam (statt -^entdm),
S. 218. Anm. 2 ist zu streichen, vgl. den Artikel meltui/t o. S. 300, wo
noch meUiffi Br. P. 190 hinzuzufügen ist.
S. 222 Z. 10 lies adgr^ für agr^,
S. 223 Z. 1 lies wiernuiu.
S. 226/227. Den lit. Partie. Fut. Pass. auf -sima-s entsprechen genau die
griechischen Bildungen mit -ai/ÄO-f wie dxovaifio-, ßQüiaifio-, inoipifxo-, ^i;-
()aaifiO', ovTjaifiO' u. s. w. (Leo Meyer Vgl. Gram. II. 621 f.).
S. 230 Z. 26. Solche Ausnahmen sind nicht so vereinzelt, als es nach
dem gesagten scheinen könnte. Vgl. u. a. noch: nuJärpdmkes Br. Micha 1.
16, Pakirdinkes Br. Ps. 35. 23, paraßinetus KS. 16. — Zu dem über das Re-
flexivum gesagten erwähne ich, dass ich das Verbum rdstis einmal persönlich
construirt gefunden habe : jf'a widuiepUtiaa Piktenibiu radatfe Br. Ezech. 28. 16.
S. 231 Z. 1 ff. ist einzufügen: nußdußißi MT. 142.
S. 237 Z. 23 lies visu statt visit, — Das. Bei „Gebrauch der Casus** ist
daran zu erinnern, dass bisweilen Assimilation der Casus (bez. des Numerus)
stattgefunden hat; so, ausser in dtoilikai Plemei u. s. w. (o. S. 180), iu G?ii
ann daugio fzodzeis perkalbeia Br. Sprüche 7, 21.
S. 240 Z. 10/11. In ißh widumi Jordano hängt nicht eigentlich der In-
strumental von ifch ab, sondern widumi Jordano ist gewissermassen als eins
zu fassen und so von ifch abhängig zu machen, vgl. \feh widui Szemes Br.
Richter 9. 37.
Nachträge und Berichidgangen. 355
S. 241 Z. 24 ist hinzuzaiiigen : Padwaißcai pafake fchus fzodzius Etmo-
naü Br. ApG. IG. 38.
S. 243 Z. 10 ist hinzuzufügen : Kam ligu neregeia tawa Tiewai Br. II. Mos.
10. 6.
S, 245 Z. 20. Po in der Bedeutung unter regirt auch sonst den Genitiv,
vgl. /jo akiü Schleicher Gr. 292 und po Saales Br. Pred. 4. 7.
S. 247 Z. 14. ata- findet sich auch in atawede MX. 79. — Das. ist nach
pe- auf |;«- = pa- in pvjßlikens o. S. 51 hinzuweisen.
S. 248 Z. 1. San- erscheint in fandarbuti o. S. 321.
S. 252 Z. 29 lies Dieiciep für Diwiep, — Das. ist kurempi Br. III. Mos,
21. 17 hinzuzufügen.
S. 256 Z. 13 lies „der 1. und II. Person** (statt „IL und III.**)
S. 258 Z. 1/2 ist zu streichen.
S. 260 Z. 32 ist hinzuzufügen: pigjans ira datigy. ir fzeme jyrapulti nei
Sakano majzanfy dalj fug aif doli Br. Luk. 16. 17.
S. 263 Z. 5. Ueber na für ne s. o. S. 302.
S. 268 Z. 10. Die euklit. Partikel -t findet sich auch in ttzot (Nessel-
mann 36) = uzo'tf uzo- = uzü' (vgl. ujiücza o. S. 336) = üz,
Jm lexikalischen Teile sind folgende Nachträge an ihrer Stelle einzu-
schalten :
abdaras Vorhof (N. 127) s. priedware
adele Häutchen: pianiamoia adele Randglosse zu ada Br. Josua 5. 7, ga-
las adeltos Randglosse zu ^>iVwö fiada Br. I. Mos. 17. 23; s. ada
af/iernikqlis sacrificulus : ajfiernik^lema AM. 44; s. aJUeras
algoti heissen (o. S. 270): algomas butumbei mokitas ir wiefehlibas fzmogm
Br. Sirach 32. 3
alsbantas Halsband: alsbantus Interliuearglosse zu pagraikfchczes Br.
Richter 8. 21
anjta Tante (N. 6): nepiis . , . tetiewedie anjtas alba motinas f^Cferies ir
tewa fejferies MT. 445
apiüftis Schürze (N. 40): apiüßis Randglosse zu Schurczus [fchurcztukus]
Br. I. Mos. 3. 7
apkalbingas tadelnswert (N. 172): Jei kurj'ai ira ne ajtkalbingas Br. Tit.
1. 6, fweiku ir ne apkalbinga J'zodziu das. 2. 8
dtäfndgnas Veränderung (N. 388): dtdmdgnq K. 90
atimdinti holen lassen (N. 26): wirefnieghi . , . tnr fiunjli ir ghj ifch ihe
atimdinti Br. V. Mos. 19. 12
atfiflekti sich lagern: idant ant Sternes aßflekty, Br. Mark. 8. 6; s. |)a-
fsißiekti
atfiüfti hersenden o. S. 44 (N. 470)
atfubiniui rückwärts: alfabiuiui (durchgestrichen) Glosse zu ufzpakaliui
Br. I. Mos. 19. 26; o. S. 274
aticoditi herzuführen, jmd. auf seine Seite bringen (N. 60): gerefne man
yhi J'aiüenspi aticoditi Br. I. Makk. 10. 4
anylius Gewächs: efch prikelfiu Dowidui teija Aagliy, Br. Jer. 23. 5; o.
S. 274
356 l^achträge und Berichtigangen.
beide fiB Tumult: „Tumult Beld^io^^ Randglosse zu Ruflrikyt Br. I. Makk.
9. 18; o. S. 275
hoha Webemutter (N. 8dl): hohump Randglosse zu Sennuliump Br.II.Mos.
1. 15, holnu Randglosse zu Senulee das. v. 17 und zu Sennules das. v. 18
da und: Tu kelkes da imk mus Br. Richter 8. 21; o. S. 278
drang une Eebsweib (N. I58f.): ,^Keb8weib mote draugune^^ Randglosse zu
priarkos Br. I. Mos. 35. 22
dudaragine grosse SackpfeifTe (N. 148); Bretken verzeichnet auf dem
letzten Blatt seiner Fsalmübersetzung die „Nomina inUtrumentorum mufico-
rum quorum ufus in Lituania" : ^^Harfa Liudna Harffe | Kahfa Laute | Ju-
rana Leyer | Wargonai Orgel | bubnae Pauke | Skripka Fidel | Surma Schal-
mey | Truba Poranne | Kanklee Eewerfche Harfe | Wati^fdis Pfeiffe | Tutukles
die litauifch Duden | Dudaragine eine große Sackpfeiffe | Murenka eine kleine
Sackpfeifife.^* Dazu fugt er .noch: „Supielts eft lingua (lingula?) inftruraen-
torum I Skaitikle Das Pfcififenloch.*^
ebru/as Schweisstuch s. o. unter fptetas; N. 2
galtcaakmü Hauptstein s. o. unter fgfparnikas; N. 238, 3
ifchalkxnoti aushungern, casteien (N. 4): tawa kuna ifchalkinoiei Br.
Dan. 10. 12
ifckfkalpti (ifcJ{fkalpetif) ausschneiden: per Skalpeius akmenyk^ kurie
peezetie dura [ifchßcalpia] Br. II. Mos. 28. II; s» o, ßcalpeias
jurana Leier s. o. dudaragine
kabfa Laute s. o. dudaragine
kandzia Fehler: be kandzios Randglosse zu be toainos Br. Ezech. 43. 22
kafsula Schaft; zu den o. S. 298 gegebenen Belegen vgl. noch die unter
warpße, tcarpßie o. S. 337 enthaltenen
kenkutis Schaden, Fehler (N. 198): kenkuczio Interlinearglosse zu icaittos
Br. m. Mos. 23. 18
liudna Harfe s. o. dudaragine
murenka kleine Sackpfeife s. o. dudaragine
fkaitikle Pfeifenloch s. o. dudaragine
funkae Enkel? o. S. 304 unter neptie ist als Glosse zu nepczio funko an-
gegeben; die Lesung ist aber unsicher, man könnte auch fnuko oder funko^
fnuko lesen. Ich habe yt/nA;o vorgezogen, indem ich an suniis dachte.
fuplelia Mundstück eines musikalischen Instruments s. dudaragine
J'ch^dija Neffe. Oben S. 304 unter nepotis ist angeführt: Markus nepotis
Sch^t\J8 Barnaha; für Sch^tije ist aber der Handschrift gemäss Sch^ijs zu
lesen. Vgl. dazu Lepner Der Preufche littauer S. 109: „Schwefter Kinder,
Siediei.''