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Full text of "Beiträge zur Geschichte der litauischen Sprache: Auf Grund litauischer Texte des XVI. Und des ..."

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BEITRÄGE 



ZUR GESCHICHTE DER 



LITAUISCHEN SPKACHE 



AUF GRUND LITAUISCHER TEXTE 



DES XVI. UND DES XVII. JAHRHUNDERTS 



VON 



DR ADALBERT BEZZENBERGER. 



GO'ITINGEN. 

VERLAG VON ROBERT PEPPMÜLLER. 

1877. 



. hAi:\ \( ' - 



• AV 






DEM 



ANDENKEN SEINES VERSTORBENEN LEHRERS 



MARTIN HAÜG 



GEWIDMET 



YOn DSM 



VERPASSRR. 



Für diese „Beiträge zur Geschichte der lit. Sprache" habe ich 
folgende litauische Werke des IG. und 17. Jahrhunderts benutzen 
können : 

1) Gatechismusa prasty szadei, makslas skaitima 
raschta yr giesmes del kriksczianistes bei del berneliu 
iaunu nauiey sugulditas. Karaliauczui, VIII. dena me- 
neses sausia metu uJ5gimima diewa MDXLVII, abgedruckt 
in „Litauische und Lettische Drucke des 16. Jahrhunderts". I. Göt- 
tingen 1874; citirt mit LLD. I. nach Seiten- und Zeilenzahl. 

Einzelne Stellen dieses Schriftchens sind in Schleichers „Li- 
tuanica" (Sitzungsberichte d. Wiener Akademie philos.-hist. Classe 
XL 87) mitgeteilt; das lateinische Prooemium hat Mannhardt im 
„Magazin, herausgegeben von der Lettisch-literarischen Gesellschaft" 
XIV. 129 abdrucken lassen; die litauische Vorrede und Proben 
des Catechismus sind in Geitlers „Litauische Studien" S. 1 ff. (vgl. 
Gott. Gel. Anz. 1875. 268) enthalten. 

2) Forma chrikftima kaip bajSniczas iltatimse hert- 
zikiftes Prufu ir kitofu zemefu laikoma ira. Druka- 
w^ot Karalauczui per Jona Daubmana metu Chriftaus 
MDLIX, abgedruckt in „Litauische und Lettische Drucke des 
16. Jahrhunderts" II— IV. Göttingen 1875; citirt mit LLD. IL 
nach Seiten- und Zeilenzahl. 

Ein Bruchstück dieses Taufformulars ist bei Geitler a. a. 0. 
S. 10 ff. abgedruckt. 

3) BIBLIA|tatai efti | Wifsas Schwentas Rafch- 
tas I Lietuwifchkai pergulditas | per | Jana Bretkuna 
Lietuwos Ple- | bona Karaliacziuie. | Efaise 65. Meine 
aulerwelten foUen nicht vmbfonft arbeiten. | I. Cor. 15. Itaq; fres 
mei dilecti, Stabiles eftote et immobiles; abundantes in opere Do- 
mi- ( ni femper, fcientes quod labor nofter non eft inanis in Do- 
mino. I 1590. I Syracid. 18. | Ein menfch wenn er gleich fein beltes 
gethan hat , fo ifts | noch kaum angefangen , Vnd wenn er meint, 
er habs | vollendet, fo fehlt es noch weit. | 



VI Einleitung. 

Die Bretkensche Bibelübersetzung — von mir mit Br. und 
beigefügter Bibelstelle citirt — wird in der Königlichen und Uni- 
versitätsbibliothek zu Königsberg (unter Manuscr. 1214—1221) auf- 
bewahrt; sie umfasst fünf Bände in 2^ (Papierhöhe: 34^/2 Cm., 
Papierbreite: 21 Cm.) und drei Bände in 4» (Papierhöhe: 20 Vs 
Cm., Papierbreite 15 Va Cm; das Wasserzeichen des Papiers ist in 
den Folio- wie in den Quartbänden ein Fisch). Alle acht Bände 
sind in mit gepresstem Schweinsleder überzogene Holzdeckel gebun- 
den; die Pressung der Deckel ist je bei den Folio- und bei den 
Quartbänden gleich. Diese zeigen auf dem vordem Deckel Jesu 
Taufe mit der Unterschrift: HIC EST FILIVS MEVS DILECT-|VS 
IN QVO MICHI (sie!) COMPLACV|; auf ihrem hinteren Einband- 
deckel ist ein zu Gott betender abgebildet mit der Unterschrift: 
MISERERE MEI DEI (sie !) BEATVS | VIR QVI NON IMPVTA- 
VIT I . Die Foliobände zeigen je auf beiden Deckeln die gleiche 
Pressung: das Bild Luthers und darunter das Bild Melanchthons, 
je 7^2 Cm. hoch und 5 Cm. breit; unter jenem steht die Unter- 
schrift: NOSSE CVPIS FACIEM LVTHERI | HANC CERNE TA- 
BELLAM SI MEN | TEM LIBEROS CONSVLE CERTVS E | ; (E = 
eris). Unter Melanchthons Bild sind die Worte eingepresst : FOR- 
MA PHILIPPE TVA EST SED | MENS TVA NESCIA PINGI 
NOTA I EST ANTE BONIS ET TVA SCRIPT ! . 

Der 0. angegebene Titel ist der dem ersten Bande vorgesetzte 
Haupttitel, die anderen Bände enthalten Specialtitel; die Numeri- 
rung der Bände ist auf ihnen angegeben. Ich gebe ihren Inhalt 
an, zugleich die gelegentlich bemerkten Daten: 

Ptrma dafia, fol., 282 BL, enthält den Pentateuch. Folgende 
Daten sind angegeben: bei Mos. I. 1: Anno 1588. 3. Julij; am 
Ende von Mos. 1 : abfolui 5. die fept. ; bei Mos. II. 1 : Anno 1590. 
13. die Octobr.; bei II. Mos. 39: 22. Octobris; bei Mos. III. 1: 
Anno 1590. 22 die Octobr. ; bei Mos. III. 27 : 29. Octob ; bei Mos. 
IV. 1: Aö 1590. die 10. Nouembrj.; bei Mos. IV. 30: 17. Nouemb.; 
bei Mos. V. 1: Aö 1590. 20. Nouembrj.; bei Mos. V. 33: 26. No- 
uembris. 

Antra dalis, fol., 235 BL, enthält Josua, Richter, Ruth, Sa- 
muel I. und IL, Könige I. und II. Folgende Daten sind angege- 
ben : bei Josua 1 : Ao. 1589. 13. Septebris; bei Josua 21 : 26. Sept.; 
unter dem letzten Kapitel des Josua: Intra dies 13. laus deo; bei 
Richter 1: Ao. 89. 30. Sept.; unter dem letzten Kapitel des Buchs 
der Richter : Abfolui 7. Octobris. Ao. 89. ; bei Ruth 1 : Ao. 89. 8. 



Einleitung. VII 

Octobr.; unter dem letzten Kapitel des Buchs Ruth steht: 1589. 9. 
Octob.; bei Samuel. 1. 1: Ao. 89. 10. Octob.; bei Sam. I. 30: 23. 
Octob. ; bei Samuel. IL 1 : Ao. 89. 23. Octob. ; bei Sam. IL 31 : 
29. Octob.; bei Könige L 1: 4o. 89. die 30. Octob.; bei Kön. L 
22: 11. Nouemb.; bei Kön. IL 1: Ao. 1589. 18. Nouebrj.; bei Kön. 
IL 19: 28. Nouem.; bei Kön. IL 21: Ao. 1590. 1. Januarij; un- 
ter dem. letzten Kapitel von Kön. II: 1590. 3. Januarij. 

Treczia dalis, fol., 226 Bl., enthält Chronica I. und II., Esra, 
Nehemia, Esther, Hiob, Sprüche Salomos, Prediger Salomo, Hohe 
Lied. Folgende Daten sind angegeben :" bei Chron. I. 1 : Ao. 1590. 
7. Januarij; bei Chron. I. 27: 13. Januarij; bei Chron. IL 1: Ao. 
90. 15. Januarij; bei Chron. IL 34: 23. Januarij; bei Esra 1: 
Ao. 1590. 24. Januarij; bei Esra 8: 29. Januarij; bei Nehem. 1: 
Ao. 90. 30. Januarij; bei Nehem. 11: 2. P^ebruarij; bei Esther 1: 
Ao. 90. 3. Februarij ; bei Esther 8 : 4. Februarij ; bei Hiob 1 : 
Anno 1590. 27. Februarij ; bei Hiob 41 : 6. Martij ; bei Sprüche 
Sal. 1: Ao. 1585. 2. Decemb. ; bei Sprüche Sal. 28: 11. Decemb. ; 
bei Pred. Sal. 1 : Ao. 1586. 2. Martij : unter dem letzten Kapitel 
von Pred. Sal.: 4. Martij. Abfolut; intra triduum; bei Hohe Lied 
1 : Ao. 1590. 6. Februarij ; unter dem letzten Kapitel des Hohen 
Liedes: abfolui eodem die. 

Keiwirta dalis, fol., 265 Bl., enthält Jesaias, Jeremias, Klage- 
lieder Jerem., Ezechiel, Daniel. Folgende Daten sind angegeben: 
bei Jes. 1: Anno 1590. 11. Martij; bei Jes. 61: 24. Martij; bei 
Jerem. 1: Aq. 1590. 25. Martij; bei Jer. 50: 10. Aprilis; bei Kla- 
gelieder 1: Aö. 90. 11. Aprilis; bei Ezechiel 1: Anno 1590. 26. 
Junij; unter dem letzten Kapitel des Ezechiel: abfolui hunc pro- 
phetam ao 1590 20 Julij; bei Dan. 1: Ao. 1590. 23. Julij; bei 
Dan. 5: 24. Julij. 

Penkla dalis, fol., 238 BL, enthält die zwölf kleinen Prophe- 
ten und die Apokryphen. Folgende Daten sind angegeben: bei 
Hosea 1: Anno 1590. 26. Augusti; am Schluss des Hosea: abfo- 
lui Ao. 90. die 27. Augufti; bei Joel 1: Anno 1590. 28. August; 
bei Amos 1: Ao. 1590. 29. Augufti; bei Obadia 1: Aö. 1590. 30. 
Augufti ; am Schluss des Obadia : abfolui 30. Augulti ; bei Jona 1 : 
Ao. 1586. 26. Febr.; am Schluss des Jona: 1586. 26. Febr.; bei 
Micha 1: Aq 1590. die 31. Augufti; bei Zephania 1: Ao. 90. 1. 
Sept.; bei Haggai 1: Aö. 1590. 2. Sept.; bei Sacharia 1: Aü. 1590. 
2. die Sept. 5 am Schluss des Sacharia: abfolui 3. Sept.; bei Ma- 
leachi 1: Ao. 90. 3. Septemb.; am Schluss des Maleachi: abfolui 



VIII Einleitung. 

ao. 1590. 3- Sept.; bei Judith 1: Ao. 1589. 18. Februarij; am 
Scliluss des Buches Judith; Abfolui 24 Februarij; bei Weisheit 
Sai 1: Ao. 1586. 14. Martij; bei Weish. 13: 18 Martij; beiWeish. 
15: 6. Aprilis; bei Weish. 16: 7 Junij; am Schluss der Weish. 
Ao. 1586. die uero 8. Junij; bei Tob. 1: Tentaui uertere Tobiä in 
lituanicä linguä Aö. 1585 die 21 Nouemb. atq; ablolui inter ü. 
dies. Laus Deo ; bei Jes. Sirach 1 : Aö. 1585. 12. Nouembrj. Prae- 
fatio Syracidis fcripta eft post ultimum caput, quam huc refer; 
am Schluss des Sirach: Abfolutus Aö. 1585. intra dies 14; bei 
Baruch 1: Ao. 89 25. Febr.; am Schluss des Baruch: abfolui Ao. 
89. 26.. Februarij; bei Makkabäer I. 1: Ao. 89. Febru. 27; bei 
Matck.'l. 3: Anno 1590. 8 Februarij; bei Makk. I. 10: 13. Fe- 
bruarij; bei Makk. 1. 16: 16. Februarij; bei Makk. II. 1: Ao. 
1590 16 Februa.; bei Makk. II. 14: 19. Februarij; bei Stücke in 
Esther im Anfang : Ao. 1590. 7. Februa., und am Schluss : abfolui 
eodg die; am Anfang von Susanne u. Daniel: Ao. 1586. 28. Febr.; 
anx Anfang des „Bei zu Babel": 1. Martij ; am Schluss des „Dra- 
che zu Babel": abfolui eodem die; am Anfang des „Gebet Assa- 
riae": Ao. 1590. 4. Februa. 

Schefchia dalis , 4®, 134 Bl. , enthält den Psalter. Folgende 
Daten sind angegeben : bei Ps. 1 : Aö 1580 die uero 20. Maij ; bei 
Ps. 114: 5 Julij; unter dem letzten Psalm: Intra dies 47 (corri- 
girt aus 27). 

Sekma dalis, 4^, 297 BL, enthält die vier Evangelien und die 
Apostelgeschichte. Folgende Daten sind angegeben: bei Matthäus 
1: Ao. 1580 11. die Maij; bei Markus 1: Aö. 80. 8. Maij; unter 
dem letzten Kapitel des Markus: abfolutus 10. Maij. Ao. 80.; bei 
Lukas 1: Ao. 1579. 6. Martij; unter dem letzten Kapitel des Lu- 
kas : Incepi uertere 6. die Martij Et abfolui 30. Martij ao. 79 ; bei 
Johannes 1: Ao. 80. 3. Maij; bei Apostelgeschichte 1: Ao. 1580. 
5. aprilis; bei Apostelgeschichte 21: 1. Maij 

Afchma dalis , 4^ , 239 Bl. , enthält die paulinischen Briefe, 
die beiden Briefe des Petrus, die drei Briefe des Johannes, den 
Brief des Jakobus, den des Judas, den Brief an die Hebräer und 
die Apokalypse. Folgende Daten sind angegeben : bei Römer 1 : 
Ao. 79. 10. Octob.; unter dem letzten Kapitel des Römerbriefes: 
17. Octbrj. Ai. 79 ; bei Korinth. I. 1 : Anno 80. 17. Februarij ; 
bei Korinth. L 14: 2. Martij Aö. 80; bei Korinth. II. 1: 3. Mar- 
tij Aö. 80; bei Korinth. II. 11: 9. Martij; bei Galater 1: Anno 
79. 17. Octob.; bei Gal. 6: 27. Octob.; bei Ephes. 1: Aö. 79. 27. 



Einleitung. IX 

Octob.; bei Ephes. 5: 30. Octob.; bei Philipp. 1: Aö. Chri. 1579. 

4. Nouembr.; bei Philipp. 3: 5. Nouembrj; bei Kolos. 1: Ao. 79. 
30. Octob.; bei Kolos. 4: 31. Octob.; bei Thessal. I. 1: Aö. 1579. 

5. Nouembrj ; bei Thessal. II. 1 : G. Nouemb. ; bei Timotheus L 1 : 
Anno 1580. 8. die Februarij; bei Timoth. I. 5: Anno 80. 9. Fe- 
bruarij ; bei Timoth. IL 1 : Aö. 80. 15 Februarij ; bei Titus 1 : 15. 
Febr.; bei Philemon 1: 16. Febr.; bei Petrus I. 1: Aö. 1580. 11 
Martij; bei Petrus I. 3: 12. Martij; bei Petrus II. 2: 15 Martij; 
unter dem letzten Kapitel von Johannes 1 : 16. Martij ; bei Johann. 
II. 1: 17. Martij Aö. 80; bei Jakob. 1: 17. Martij. 80; bei Jakob. 
5: 18. Martij; am Schluss des Judas-Briefes: ao. 80. 18. Martij; 
bei Hebräer 1 : Ao. 80. 18. Martij ; am Schluss des Ilebräerbrie- 
fes: Aö. 80. 26. Martij; bei Apokal. 1: Ao. 80. 25. Martij; unter 
der Apokalypse: Aö. 1580. die 1. Aprilis. 

Bretken hat seine Bibelübersetzung also in den Jahren 1579, 
1580, 1585, 1586, 1588, 1589, 1590 angefertigt ; hiernach sind die 
ungenauen Angaben üeitlers Lit. Stud. S. 12 und Fortunatovs K. 
Beitr. 8. 114 zu berichtigen. Bretken hat die einzelnen Bücher 
nicht der Reihe nach übersetzt; er ist vielmehr öfters von ihrer 
Reihenfolge abgesprungen. Genaues lehren in dieser Beziehung 
die obigen Daten — freilich unter der, gewiss unanfechtbaren Vor- 
aussetzung, dass in dem erhaltenen Exemplar der Bretkenschen 
Bibelübersetzung Bretkens Autographon erhalten sei. Dieses Ex- 
emplar ist mit Ausnahme von Luk. 4. 1 — 20 incl., an welcher 
Stelle eine steife Kinderhandschrift erscheint, durchaus von einer 
Hand geschrieben ; die Schrift ist für ihre Zeit sehr gut. Der Text 
ist auf beiden Seiten von gebrochenen Rändern eingeschlossen. 
Auf dem inneren, schmäleren Rande sind zu den zehn ersten Ka- 
piteln der Genesis die Verszahlen mit roter Tinte angegeben; die 
Verszählung kehrt im 32. Kapitel des IL Buches Mos. und im 
Buche Tobias wieder. Selten finden sich auf dem inneren Rande 
anderweite Bemerkungen; um so häufiger erscheinen sie auf dem 
äusseren, breiteren Rande : er ist mit Correcturen, Glossen, verein- 
zelt mit Citaten und anderen, diesen ähnlichen Notizen oft ganz 
bedeckt. Indessen rühren diese, auf dem äusseren Rande enthal- 
tenen Bemerkungen nicht alle von Bretken her; man unterschei- 
det in ihnen deutlich verschiedene Hände (vgl. dazu w. u.), und 
zwar ausser der Bretkens speciell zwei, die eines Tilsiter Diakonus 
Zacharias Bloihno und die eines Katecheten Albertus Strifchka 
aus Widzy; jener hat sich in einer dem Tobias hinzugefügten Be- 



X I / Einleitung. 

merkung} genauBt: Hiyc Lithuanico Tobise limam adhibuit Zacha- 
rias Blüthno Tilfenfis diacon; i). Hiernach könnte es scheinen, 
ala o>b iBlothno nur die Bretkensche Uebersetzung des Tobias durch- 
corrigirt hätte; ich habe indessen seine Handschrift auch an an- 
deren Stellen erkennen zu müssen geglaubt. Von Strifchka ist der 
afcbma dalis eine förmliche Approbation der Bretkenschen Ueber- 
setzu;ng: angefügt: Ego Albertus Strifchka Catechifta widzenfis in 
diftrfictu. Magnifici Domini STaniflai Narufchewic , Magni procura- 
toiis;Wjlnenfi8, Testor hoc meo proprio Chyrographo me verfionem 
NouivTQftftmenti Reuerendi Viri Joannis Bretkij Pastoris in La- 
bia lapprobarej Et cum hactenus nuUa prorfus fcripta in nostra 
lingua lituanica edita lint, non dubito quin hsec verfio Ecclefiae 
litu^picae,; iß ederetur, magnum fructum fit allatura. Auch des 
Strifchka Carrecturen und Bemerkungen sind nicht nur auf den 
vow ihm unterschriebenen Teil beschränkt. — Einige Randbemer- 
kuDgep rühren, vielleicht von L . J. Bhefa her, der auf der Rück- 
seite des. Titelblattes der fekma fl?aÄ> folgendes bemerkt hat : ,,Die- 
fes; Manufcript von der litthauifchen Bibel ift bey der neuen , ver- 
heuerten Ausgabe der litthauifchen Bibel in den Jahren 1814, 
181Ö! u« 1816 von mir mit dem litthauifchen Text verghchen wor- 
den^ D. Rhefa." In neuerer Zeit war die Bretkensche Bibelübei*- 
setzung so gut wie vergessen; Fortunatov gebührt das Verdienst, 
zu^st wieder auf sie und auf ihren Wert aufmerksam gemacht zu 
haben (K. Beitr. 8. 114 ff.); ein paar kleine Bruchstücke derselben 
teilte Geitier Lit. Stud. S. 12 ff. mit ^). 

, Ehe ich mehr über Bretken und seine Bibelübersetzung sage. 



.'*) Naoh der Einleitung zur litauischen Bibelübersetzung von 1734/1735 
S. 4. Anm. 1 war er „vermutlich der jüngere des Namens, der 1609 Diaco- 
nus i^nd 1617 daselbst (sc. in Tilsit) Pastor worden, da der ältere bereits 
1576. und zwar nur Pfarrer gewesen." In Behms Vorrede zum lit. Psalter 
von 1625 wird „Zacharias Blothnau (sie!), Littawscher Pfarherr zu Tilsit" 
unter den Geistlichen genannt, welche Rhesa bei der Bearbeitung jenes Psal- 
terri unterstützten, üeber die beiden Geistlichen Namens Zacharias Blothno 
8. Aamoldts „kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den 
Lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandenen Predigern" (Königsberg 
1777) SS. 135, 140, 141, 149. 

*) Auch hier ist Geitier flüchtig gewesen; statt amis 13» Z. 5 steht in 
der Hs. awtSj statt Saddar ados das. 25 Tadda rados^ statt Ta nieg 14b Z. 16 
Tanieg u. a.; statt u hat er öfters unrichtig ü gesetzt; Mos. I. 13. 7 steht 
in der Hs. nicht kaittymas (S. 90), sondern kaulijmas und das ist natürlich 
nom. 8g. , das. 9. 26 steht nicht pagritas (S. 100) , sondern pagirtas. 



Einleitung. XI 

sind die übrigen , mir bekannt gewordenen litauiscben Scbrift^n 
Bretkens zu nennen. Es sind diess : ■ : i 

4) Ein Band in 4^ (Königl. und Universitätsbibliothek zti Kö- 
nigsberg Ce. 230. 4) , enthaltend : . i f 
Poftilla I Tatai efti | Trumpas ir | Praftas Ifchguldi^ 
mas I Euangeliu, fakamuiu Ba^niczoie | Krikfchczionilob- 
koie, nug Aduento | ik Wseliku. | Per [Jana Bretk'Uiia> 
Lietuwos Plebona | Karaliaucziuie Prufüfa. | -Iffpäüde' 
Karaliaucziuie i Jurgis Ofterbergeras. 1 M^eta P^no« 
1591. 1 . Ein Blatt Titel; 6 Seiten Dedication an dön Markgrü«*"' 
fen Georg Friederich; 431 Seiten Text; zwei Seiten Druckfehler^ 
eine leere Seite. Daran schliesst sich: • ; .. 
Poftilla I tatai efti | Trurapas ir | Praftas Ifchgül- 
dimas | Euangeliu, fakamuiu Bafzniczoie | Krikfcfc-' 
czionifchköie, nug Wseliku | ik Adüento. | Per | Jana- 
Bretkuna Lietuwos Plebona | Karaliaucziuie Pruf^ 
fu. I Iffpaufta Karaliaucziuie | Jurgio Ofterbergero. ( 
Mffita Pono 15 91. I . Ein Blatt Titel; 523 Seiten Text; z#ei 
Seiten Druckfehler; eine leere Seite. 

Den ersten Teil dieser Bretkenschen Postille habe ich mit Br. 
P. citirt, den zweiten Teil mit Br. P. IL, beide nach den Seiten- 
zahlen. 

5) Ein Band in 12« (Königsberger Stadtbibliothek C. a. 144), 
enthaltend: 

Giefmes | Duchaunas, ifch | Wokifchka ing Lietu-^| 
wifchka lie^uwi, per ne- | kurius Plebonus Her- | ce- 
giftes Prufu, per- | gulditas. | Iffpauftas Karaliauczu-| 
ie per Jurgi Ofterbergera | 1589. ] . Ein Blatt Titel; ein 
Blatt Widmung „Rcverendis | et doctis viris | Dominis Paftori- | bus 
& Miniftris Ecclefia- I rum Lithuanicarum" ; 66 Bl. Text ; drei Bl. 
fiegister. — Von mir mit Br. G. (oder BrG.) nach den Seitenzah- 
len citirt; an Br. G. schliesst sich: 

Paraphrafis | permanitina poteraus malda, per 

Martina Mofwi- | da ifchguldita. | . Sieben Blätter, von 

mir mit PM. nach den Seitenzahlen citirt; an PM. schliesst sich: 

Kollectas | Alba | Pafpalitas Maldas, pra- | ftalu 

Nedeliafu ir didzofu Schwen- | tefu, per wiffus msetus 

Hercegi- j fteie Prufu giedamas | ifch | Wokilchko 

liefzuwio ing | Lietuwifchka pergulditas | Per | Jana 

Bretkuna. | . MDLXXXIX. | . Ein Blatt Titel, 15 Bl Text, von 



XU Einleitung. 

näif a&l Bi^. Eo. (oder BrKo.) nach den Seitenzahlen citirt ; an Br. 
Ko. schliefst sich: 

• • K^ancionalas | nekuru Giefmiu, Ba- | JJniczioie 
Di'ewa, ant di-|dziun Schwencziun föcnu | budu gie- 
därmti'iü. I Iffpauftas Karaliauczuie, per | Gurgi Öfter- 
bergerä. 1589. | . Ein Bl. Titel, 31 Bl. Text; von mir mit Br. 
Eä. (öder BrKa.) nach den Seitenzahlen citirt. 

' Wie aus den Titeln erhellt , ist nicht alles in diesem Bande 
enthaltene Bretkens Eigentum ^); wol aber muss er für den Red- 
äctör desselben gelten. Er sagt in der den Giefmes vorgesetzten 
Dö^ication: ,,Ante aliquot annos, viri Reuerendi, lelectiores Canti- 
lenas facras, prsecipue vero D. Martini Lutheri, per Martinura Mof- 
uidium, Lituanice seditas effe, optime noviftis: Cum vero rüdem 
BitvanoiTim plebeculam, non parum ijsdem, in Religione vera pro- 
ftcissie, i*es ipsa teftetur: Et iam exemplaribus diftractis, vos ipfi 
alias eiüsdem generis cantilenas transtuleritis , & ä me efflagitaue- 
rfti^, ut ille vefter & Mofuidij labor denuo typis euulgetur: veftris 
pötitionibus tarn pijs ego refragari non debui. Canciunculas igitur 
fecundum cancionale Witebergenfe digefsi & imprimi curaui. Qu5 
libfelhim sequo animo ut fufcipiatis, vos rogo et oro. Valete in 
Ohrtfto. Regiomonti Anno 1589. die II. Aprilis. Johannes Bret- 
kitis." Es könnte hiernach scheinen, als ob in die Giefmes alle 
dem Katechismus von 1547 beigegebenen Gesänge aufgenommen 
-wären; diess ist jedoch nicht der Fall, und nur die Lieder „Pa- 
fjTäscbaiTn schwentases dwases" (LLD. I. 19. 27) und „Bernelis 
gime mumus'* (LLD. I. 33. 5) haben dort Aufnahme gefunden ^). 
In dem von mir benutzten Exemplar des in Rede stehenden 
Buches ist auf dem Vorsetzblatt bemerkt: „Johannis von Gerenk 
(öder Geremt ?) Adi 12 Julij Ao 89. Constat 8 g." Von zwei, hier- 
von verschiedenen Händen sind auf die einzelnen leeren Seiten des 
Buches kirchliche Hymnen in litauischer Uebersetzung eingetragen. 
Die erste' Hand hat auf die Rückseite des vorderen Einbanddeckels 
— das Buch ist in rotes Leder gebunden — und zum Teil noch 
auf das Vorsetzblatt den Hymnus „Chwola taw buk saldus Diewe| 
Chwola taw buk mufu Pone" u. s. w. geschrieben; die fünfte 

*) In Br. Ko. S. 26 findet sich eine „Malda Wiefchpaties . . . giefmena 
per D. Powila Sperata pataifita"; über Paulus Speratus vgl. Rhesa im Kö- 
nigsberger Programm zum Reformationsfest des Jahres 1823. 

*) Der Text des Liedes „Bernelis gime mumus" in Br. G. weicht in der 
ersten Strophe von dem Moswidschen LLD. L 83. 5 ab, vgl u. S. 80. 



Eiuleitung. XIU 

Stxople dieses Hymnus ist, da das Papier abgeschabt istj ualeser" 
lieh , die sechste Strophe (auf dem Vorsetzblatt) ist nur zum Teil 
lesbar. Die einzige bemerkenswerte Form, welche dieser Text ent- 
balt, ist aipirty (d. i. aipirkii) in der zweiten Strophe ^). Di« 
z\?eite Hand, welche, wenn mich mein Auge nicht sehr gee 
täuscht hat, die Bretkens ist^ hat auf die Rückseite jenes Vox;« 
setzblattes und auf die Rückseite des Titelblattes von Br. G. 
(dort drei Strophen, hier eine Strophe) das, ausserdem, wie er- 
Änt, in die Giefmes aufgenommene, Moswidsche „Paprai- 
schaim schwentases dwases" geschrieben ; der Text zeigt hier keine 
Abweichungen von dem in Br. G. und LLD. L 19. 27 gedruckteste 
Von derselben Hand geschrieben folgt der Hymnus „PerJJegnok 
mus Diewe Tewe | Tawa schwentaie deschine" u. s. w.; beachtens- 
wert ist in der ersten Strophe die Form mielca (Parodik mums 
mielae tawa) d. i. meil^. Der Schluss dieser Hymne steht auf ei«» 
nem zwischen dem Register zu Br. G. und PM. eingehefteten Blatte ; 
auf ihn folgt daselbst, ebenfalls von Bretkens Hand geschrieben, 
das Lied „0 Diewe wifsagalifis | Tewe am^inasis" u. s. w. ; es ent- 
hält in der ersten Strophe die bemerkenswerte Form efmj d. i 
ime. Auf der Rückseite jenes Blattes folgt, von derselben Hand 
geschrieben, die Hymne „Diekuyu taw Diewe Tiewe | Jog mane fchg 
nakti faugoyej" u. s. w. , aus der nur fch^ zu nennen ist — das 
einzige Wort eines Bretkenschen Textes in dem der Nasalvokal ^ 
vorkommt. Am Ende derselben Seite stehen unter der Ueber- 
schrift „In Natais (sie!) Domino Gaudent omnes Angeli" ein paar 
litauische und deutsche Zeilen, die ohne Bedeutung sind. Dero 
Schluss von PM. sind (wieder von Bretkens Hand) hinzugefügt die 
Hymnen „Pana Diewa pagimde | Pana Christu pawede" u. s. w. 
(fünf Strophen) und „Nobis est natus hodie" (in ht. üebersetzung). 
Jene enthält nichts bemerkenswertes; aus dieser habe ich anzufüh- 
ren: fzwiafzdea d. i. zcatgzdes (Str. 2), Menua d. i. menü (das.) 
und kaik daikis d. i. k'ek ddikts (Str. 3); fzwiafzdes und kaik 
können Schreibfehler sein, müssen es aber nicht sein. — Auf der 
Rückseite des Titels von Br. Ko. ist ein Hymnus „Todrin o Chrik- 
fczonie koCznas gedok nu gesmes tu" u. s. w., der sprachlich wie- 
der ohne Bedeutung ist, eingetragen, und endlich ist auf die letzte, 
leere Seite von BrKo. und auf die Rückseite des Titelblattes von 
Rr. Ka. (hier drei, dort vier Strophen) der, auch schon unter den 



*) Hiernach ist u. S. 89 Anm. 4 zu berichtigen. 



/ XIV Einleitung. 



<( 



! ^fiiV/iweÄ befindliche , Moswidsche Hymnus „Bemelis gime mumus 
- :«/ s. w» geschrieben; auch diese beiden Hymnen rühren von der 
[i^weit^^ von JBretfcens Hand her. Der Hymnus „Bernelis gime 

r.|»i|mijis*^ ist hier um . eine Strophe vermehrt und zeigt mehrere Ab- 

o"W0Jcbui3iigen.von dem Moewidschen und dem in Br. G. enthaltenen 
;i .Taiöt^ sie werden bei a»derer Gelegenheit besprochen werden. 
,i...i ..Die. schriftstellerische Tätigkeit Bretkens ist mit den unter 3), 

i4)iund &) genannten Werken nicht abgeschlossen; in des Matthäus 
1 .J?ra^w:iu$ jPrieussischer Schaubühne (im Auszuge mitgeteilt von W. 

..FieaiB0B...,^Matthäu8 Prätorius' Deliciae prussicae oder Preußische 
.1 Sivhftlibübne. Berlin 1871"), wird öfters auf eine Arbeit Bretkens 
.]369^^ genomn^en, die Prätorius meist als ,,Ms.", aber auch als 
„Historia rerum Prussicarum" anführt. Ich habe über dieses Werk 
.\iwi(pein : Verbleiben nichts ermitteln können; es scheint nicht ge- 
I ^drueikt wQrden zu sein. 

.\ .»«Ueber, Bretkens Leben finden sich nur spärliche Nachrichten. 

i^Au^i .Qu&ndts Vorrede zu der litauischen Bibelübersetzung von 
v.xl,7\34/i73& erfährt man, dass „Johannes Bretkius von Bammeln 
-;i»eben.IViedland gebürtig und anfangs Pfarrer in Labiau war, wo- 

itseUjM^t er. j 1567 dem Corpori Doctrinae Prutenico unterschrieben 

•Uü^d .1580. das Neue Testament ins Litthauische übersetzet; Nach- 

■ ipaU Pfarrer an der Litthauischen Gemeine in Königsberg > allwo 
er die üebersetzung der übrigen Bücher Heiliger Schrift zu Ende 
igfibrapht Und 1603 im Herrn entschlafen" (S. HL Anm. 2). Wei- 
•fep benehtet Ostermeyer Erste littauische Liedergeschichte (Kö- 
nigsberg 1793); „Johann Bretke war gebohren zu Bamblen, wel- 

:.cbea,^n adliob Gut und Dorf ist, im Hauptamte Tapiau gelegen. 
Ob sei» Vater Eigenthümer des Guts, oder nur ein Einwohner 

■ iäSÄelbst^ und schlechter Mann gewesen, ist nicht bekannt. Das 
; aber weijS man, daj} der Sohn nach zurück gelegten academischen 

Jfthren. 1563 Pfarrherr in Labiau geworden, von da er 1587 das 
Predigtamt bey der damals sehr zahlreichen Littauischen Gemeine 
in Königsberg erhielt^), wo er auch 1602 im Monat October ge- 



• j ' 



*) Zu den hier angegebenen Daten bez. der Anstellung Bretkens in La- 
biau und Königsberg stimmt, dass er sich auf den, vom Jahre 1580 datirten 
Titeln der Qnartbände seiner Bibelübersetzung „Labguwos plebonas", dage- 
gen auf dem im Jahre 1590 geschriebenen Haupttitel derselben „Plebonas 
Karaliaoziuie" nennt; auf den Titeln der Bände 2-5 hat er seine Stellung 
Dicht angegeben. 



Einleitung. ' XV 

storben. Er ist der erste, der in Labiau ohne Tolken' geprediget, 
ob er aber das Littanische daselbst erst gelernet, oder schon vor- 
höP gekonnt, ja wohl gar von littauischen ElterÄ gewese»^ weiß 
man nicht Er nennt sich auf dem Titelblatt seiner Postille Bret- 
kims, welches ein bekannter Familien-Namen noch heutige« Tages 
in Littauen ist" (S. 18 f.). Hiermit stimmen die kurz gehaltenen 
Angaben Rhesas Geschichte der litthauischen Bibel (Königsberg 
1816) S. 8 und Jöchers in seinem Gelehrtenlexioon I. 1370 über- 
ein; vgl. auch Amoldts „fortgesetzte Zusätze zu seiner Historie der 
Königsbfergschen Universität" (Königsberg 1769) S. 54, dessen -An- 
gaben schwerlich ganz genau sind. Ich kann ^a dem angeführten 
nur noch hinzufügen, dass Prätorius Bretken als seinen „Eiter- 
Vater" bezeichnet (Pierson a. a. 0. S. 4). . . m.. 

Was Bretkens Namen betriffb, so schreibt er selbst sich Bfet-- 
kunas und Breikius , in Rhesas und Behms Vorreden zum Psalter 
von 1625 vnrd er Bretke genannt, Prätorius nennt ihn Bretichen, 
Johann von Breüchen, Herr von Br eichen. Dass BreiJkuHas iA- 
tuanisirung von Brettchen sei, ist, schon der lat. Yotm' Breikius 
wegen, nicht glaublich und eher lässt sich das umgekehrte an- 
nehmen. Ich habe mich für Bretken entschieden^ indem ich- die 
litauische Form germanisirte; vielleicht wäre Bretke vorzuziehi^n. 
Ob die Bezeichnung y,Herr von Breitchen'^ richtig ist, weiss ich 
nicht. 

Bretken war kein Mann von grossen geistigen Fähigkeiten. 
In seiner Postilla, dem einzigen seiner Werke, in »dem wir seine 
Individualität fassen können, zeigt sich nirgends eine erhabene 
Auffassung eines Gegenstandes, nirgends auch nur eine Spur von 
tieferer Empfindung, nirgends ein ansprechender Gedanke; alles 
ist nüchtern, gewöhnlich. Zuweilen hat sich Bretken bemüht, 
volkstümlich zu reden, indessen diess ist ihm meist jniasluiigen 
und oft ganz geschmacklos. Für die Trivialität seiner Predigten 
führe ich ein Beispiel an; die Betrachtung des Evangeliums vom 
3. Sonntage nach Epiphanias hat er so disponirt : ape liggas ^mo- 
niu ir ißgidijma Pono Jefaus Kriftaus trumpai kalbefim. Ant Pir- 
mo: Ape liggas Szmoniu. Schicze turrim ^innoti: Ant Pirmo. 
Kas ira raupiai. Ant Antro. Kas ira kaulu ligga. Ant Treczio. 
Eodelei JSmones kartais raupfais kartais kaulu ligga ferga u. s. w. 
Mehr davon wird man wohl nicht wissen wollen. 

Andrerseits ist anzuerkennen, dass Bretken eine tüchtige Ge- 
lehrsamkeit besass; er war mit der theologischen Literatur seiner 



XVI Einleitung. 

Zqit wol bekannt. Diess zeigen seine Citate in der Bibelüberset- 
zungy von denen ich einige anführe. Zu Hieb 22. 24 ist am Rande 
bemerkt „Vide Ofiand."; zu Ps. 120. 1 findet sich die Note „Vide 
Dionifium a Rikel | Item Flamminiu | It Valsebtum | It Luther" ; bei 
Sprüche 18. 17 ist bemerkt „Vide Vatab etc. uerlionem" und zu 
das. 20. 27 „Vide Lutlier."; bei Mos. IV. 18. 1 steht das Citat 
„Vide Lyram", zu das. 21. 11 ist eine lateinische Randglosse aus 
dem „Liber bellorum Doi" gesetzt, zu das. v. 14 ist bemerkt „Vide 
Ly I ram et (?) ratali: | numero 14 et (?) 15 j K. Pellicanum. | ", 
und zu das. v. 13 „Ifch to kalbama ira knigolu" findet sich die 
Randbemerkung „vide Pellicanum", die Josua 10. 13 wiederkehrt; 
zu Josua 24. 27 findet sich die Note „Sanctuaru | figt locum mi- 
nirterij | prius qdem Tabernaculü | poftea Templum. lUyric"; öf- 
ters ist auf Luthers Marginalnoten verwiesen, so Richter 15. 8, 
IV. Mos. 27. 20, 21 u. ö. 

Dass Bretken ausser deutsch, litauisch und lateinisch auch 
griechisch und hebräisch verstand, bedarf kaum eines Beweises; 
zu II. Chron. 21. 9 hat er am Rande bemerkt „Vide Heb." und 
IV. Mos. 5. 9, 15. 21 hat er hebr. n^ann als thruma beibehalten. 
Vielleicht war Bretken auch des Polnischen kundig, s. w. u. 

Was die Vorlage anlangt, nach der Bretken seine Bibelüber- 
setzung angefertigt hat, so ist in ihr zweifellos die Luthersche 
Uebersetzung zu erkennen. Das beweist der ganze Tenor der Bret- 
kenschen Uebersetzung, das beweisen die in den Glossen enthal- 
tenen deutschen Wörter und Ausdrücke, die sich sämmtlich im 
Lutherschen Text wiederfinden , dafür sprechen auch einzelne Stel- 
len, an denen der Bretkensche Text genau mit dem Lutherschen 
übereinstimmt, von der Vulgata und den LXX aber abweicht, wie 
IL Mos. 22. 29: Tawa pilnjhe ir Afcharas ne ufzirukink (mit 
später Tinte am Rande: tawa iauna wjna ir Aleu), Tawa pir~ 
mqghi Sunu turri man düti; Luther: „Deine Fülle und Thränen 
sollst du nicht verziehen. Deinen ersten Sohn sollst du mir ge- 
ben"; Vulgata: „Decimas tuas et priraitias tuas non tardabis red- 
dere, primogenitum filiorum tuorum dabis mihi"; LXX: lATtaQxccg 
akiovog Ttai Itjvov aov ov TtadvateQijaeig'* (hebr. : '^nNbTa '^^.ts'^t «'^ 
nnfijn). Andere Stellen scheinen darauf hinzuweisen, dass sich 
Bretken nicht ausschliesshch an Luthers Uebersetzung gehalten 
hat und dass er neben ihr auch die Vulgata, vereinzelt auch die 
LXX und den hebräischen Text zur Grundlage seiner Uebersetzung 
machte. Man vgl. das o. über seine Kenntniss des Hebräischen 



Einleitung. XVII 

gesagte und ausserdem I. Mos. 49. 22: Dukteres u)aikfchczoij Ap- 
lemis \^ant miarif] mit der Randglosse „im Regiment paretkaa reäe^ 
jifne^% wofür alle mir zugänglichen Ausgaben der Lutherschen üe- 
bersetznng „die Töchter treten einher im Regiment** haben, wäli- 
rend die Yulgata und der hebräische Text zu dem litauischen äni 
«iirM stimmen : filiae discurrerunt super murum", in© "^^ ^?,'^ ^*^*i^9 
die LXX sind bei der Uebersetzung sehr abgewichen. Verein- 
zelt ist Bretken gleichmässig von dem Text Luthers, dem der 
Yulgata und der LXX und dem hebr. Text abgewichen: Riiöü 
alba parifu Josua 22. 24, Luther: „heute oder morgen", Vulgata: 
„cras", LXX: chjqlovj hebr. nnö. Ich muss es bei diesen kurzed 
Bemerkungen bewenden lassen, denn zu einer gründlichen Unter- 
suchung über die angeregte Frage bedarf es grösserer Vertrautheit 
mit den älteren Ausgaben der Lutherschen Uebersetzung, als Ich 
besitze und mir erwerben kann. ' * 

Dass Bretken bei seiner Uebersetzung verschiedene Ausgaben 
der Lutherschen Bibel benutzt hat, geht aus verschiedenen Stellen 
der ersteren hervor. Sam. U. 23. 2 steht am Rande „haec ex 
editione 1540" und auf einem eingelegten Blatt ist bemerkt: „Anno 
1540. Der Geilt des Herrn hat durch mich geredt vnd fein wört 
ifb durch meine Zunge gefchehen. Der Gott Ifraels hat mir ge- 
redet, der Hort Ifrael hat mir zugefagt, der Herrfcher vnter den 
Menfchen" u, s. w. Hierunter steht : „ Alia uetuftior seditio fic ha- 
bet. Der Geift des Herrn hat durch mich geredt, Vnd fein auf- 
fprechen ift durch meine Zunge gefchehen. Er fprach, der Gott 
Ifrael hat mir geredt, der Hort Ifrael, der Herricher vnter den 
Menfchan" u. s. w. Zu H. Chron. 35. 5 ist ein Zettel eingelegt, 
auf welchem bemerkt ist: ,yBe% ßowekei Schweniibeie pagel alle 
namu Tiewu iarp tu/u broliu. Ir aile Tiewu Namu tarp Leuitu 
Q Sic Lutheri editio ht edita q anno q 37'*. Zu Kolos. 2. 20 ist 
am Rande bemerkt: „Vel fic fecundum veterem Translationem". 

Vielleicht hat Bretken bei seiner Bibelübersetzung auch pol- 
nische Hilfsmittel benutzt. Marfchkineld waiko als Uebersetzung 
von „Nachgeburt" (u. S. 299 f.) weist auf polnische Vorlage hin; 
zu kurkljs HI. Mos. 11.30 ist am Rande bemerkt: „Polonus trans- 
tulit Salamandra" ; auf der Rückseite des zu IL Chron. 35. 5 ein- 
gelegten Zettels steht: „Dietenbergij Germ | Cracouiana Polon." 

Wer die Räschheit bedenkt, mit der Bretken seine Bibelüber- 
setzung angefertigt hat (vgl. die o. S. VI f. verzeichneten Daten), 
vrird vielleicht geneigt sein, ihn für einen flüchtigen, oberflächli- 

II 



XVIII Einleitung. 

chen Arbeiter zu halten. Indessen jene Raschheit ist nicht der 
Leiehtfertigkeit entsprungen, sondern einer ausgezeichneten Kennt- 
niss der litauischen Sprache. Der Wert der Bretkenschcn Ueber- 
setzung ist von Ostenneyer Erste lit. Liedergeschichte S. 19 und 
besonders von Rhesa Gesch. d. lit. Bibel S. 10 ff. ^) mit beredten 
Worten anerkannt. Weniger anerkennend drückt sich Lepner aus 
(Der preufche Littauer S. 129), wenn er von ihr sagt: „ich achte 
nicht, daß sie recht correct, und nach der Grund-Sprache allent- 
halben übersetzet sey" — indessen dieser Tadel bezieht sich nicht 
auf Bretkens Behandlung der litauischen Sprache, denn von Bret- 
kens Postilla erkennt Lepner (S. 131) an, dass „der Ruhm- werte 
Mann sich darinnen einer recht eigentlichen Redens-Art in der 
Littauschen Sprache gebrauchet". Dass Bretken sehr gewissenhaft 
und sorgfältig gearbeitet hat, lehrt ein Blick in sein Manuscript 
mit seiner Fülle von Glossen und Correcturen, überall ist er be- 
müht zu glätten und zu verbessern. Oft ist seine Uebersetzung 
ganz vortrefflich. Verdienen seine Uebersetzungen von Jes. 17. 13: 
tos perfegdines , kaip dulkems ant kalnu weeias dara ir katp We- 
fului Perkunas dara und von Hiob 12. 2: iumus mirrus numirs 
Ipshmintis nicht den Vorzug vor den entsprechenden Stellen der 
revidirten Bibelübersetzung von 1869: perfekims j'Sts, kaip pelams 
ant kalnü nü wpjo iropijas ir kaip dulkems nü wütrös nufidüß; 
fu jumis ißminiis ißmirs ? An anderen Stellen freilich ist seine 



*) Aus dieser Schrift teile ich noch eine Stelle mit (S. 14, 15), die für 
die Geschichte der Bretkenschcn Bibelübersetzung von Wert ist: „Nachdem 
Bretke mit grossem Fleiss die Bibelübersetzung zu Stande gebracht hatte, 
übergab er seine Arbeit der fürstlichen Landesregierung mit dem Wunsch, 
dass selbige das Werk nochmals revidiren lassen sollte und alsdann dem 
Druck übergeben möchte. Die Landesregierung bezeugte dem Verfasser ihre 
Zufriedenheit und empfing die Handschrift mit Freuden aus der Hand ihres 
Urhebers, um sie sprachkundigen Männern zur Durchsicht zu übergeben. 
Die Durchsicht verzögerte sich aber über vier,Jahre lang, daher die Regie- 
rung 1595 am 18. Jul. den Befehl ergehen Hess, dass die Revision beschleu- 
nigt werden sollte. Zugleich ward in der Verordnung festgesetzt, dass dem 
Uebersetzer sein Werk für eine von ihm zu bestimmende Summe abgekauft 
werden sollte. Letzteres geschah auch wirklich; denn Bretke überliess die 
ganze Handschrift käuflich an die fürstl. Bibliothek. Es erging 1599 den 
14. Februar ein Befehl an die Professoren Artomedes und Pouchenius, die 
handschriftliche litthanische Bibelübersetzung der öffentlichen Büchersamm- 
lung einzuverleiben und für künftige Zeiten aufzubewahren. Hiebey hatte 
es aber auch sein ganzes Bewenden". 



Einleitung. XIX 

üebersetzung schlecht, oft von der deutschen Vorlage zu abhän- 
gig; man vgl. : waikfchczoia keliu fawa "iHewo ir io griekofu, kuru 
gUfsai Ifraelq buwa darens griefchnu L Kön. 15. 26; Kq dariau 
efch iaWf mana Szmones? Micha 6. 3; melfiunfe karaliaus, Ponq 
Zehaoih Sachar. 14. 16, 17 ^). Indessen solche Fehler sind nicht 
eben häufig; vielleicht hätte sie Bretken auch noch verbessert, aber 
er mag eingesehen haben , dass seine Mühe vergeblich gewesen sei, 
dass seine Bibelübersetzung nicht gedruckt werden würde, und 
deshalb mag er die weitere Arbeit an ihr aufgegeben haben. So 
ißt sie mit manchen Versehen und Schwächen uns erhalten , aber 
das Gute überwiegt doch in ihr und verdient dieselbe Anerken- 
nung, die uns Bretkens treuer und selbtloser Fleiss abzwingt. Zur 
Würdigung seines Charakters mag eine Stelle aus der Dedication 
seiner Postüla an den Markgrafen Georg Friedrich dienen, die ich 
als Schluss des über Bretken zu sagenden hier mitteile : „video 
enim sermonem Christi non eo modo, ut Apostolus vult, propter 
librorum inopiam inter Lithuanos habitare. Tarn misera enim il- 
lius gentis conditio, ut hactenus nee ipsa Biblia in lingua sua ha- 
bere potuerit et omnibus propemodum libris, in quibus doctrina de 
Dei Essentia et voluntate comprehenditur, sola sit desütuta. Quare 
cum hanc Euangeliorum explicationem ex clarißimorum Theologo- 
rum commentariis desumptam aliorum judicio subijcerem illique 
Studium et laborem meum qualemcunque comprobarent nee non 
peterent, ut illum Ecclesiae communicarem, lubens illorum ju- 
dicio acquieui, non quod judicarem me perfectum et omnibus 
raodis elaboratum quid producere (meo enim me pede ac modulo 
inetior) sed ut Lithuanorum inopiae aliquo modo subuenirem et 
Tel caprinos capillos ad Templum Domini offerens aliis occasionem 
praeberem, ut aurum et gemmas ad idem proferrent, quo illud in 
hac gente Lithuanica probe extrui po^it, ac sermo Christi in ea- 
dem abunde habitare incipiat. Tum ut testarer me sermonem 
Christi, scriptis Prophetarum et Apostolorum traditum, confeJXione 
Augustana, corpore doctrinae Prutenico et Formula Concordiae 
eiusdemque Apologia illustratum, ex animo amare, ab fanaticis 
haereticorum opinionibus, imprimis autem a Caluinianorum blas- 
phemia abhorrere nee non trigesimum iam annum elaborare ut in 
Ecclesia puritas doctrinae conseruetur, omnis autem haeresis ex 
eiusdem finibus exterminetur". 



*) PonQ kann Genit. Sg. sein, wabrscheir.lich aber ist mir, dass es hier 
als Aoc. Sg. aufzufassen sei. 

II* 



XX Einleitung. 

6) Ein Band in 4° (Königliche und Universitäts-Bibliothek zu 
Königsberg Cb. 176. 4), enthaltend: 

Enchiridion | Catechifmas | maßas, dsel pafpalitu | 
Plebonu ir Koznadiju | Wokifchku ließuwiu para-|rchits 
per Daktara Mar- | tina Luthera. | ilch Wokifchka lie- 
^uwia ant | Lietuwifchka pilnai ir wiernai pergul-|dita8, 
per Baltramieju Willentha | Plebona Karalauczuie ant | 
Schteindama. | If.chpauftas Karalau- | czui per Jurgi 
Ofterber- | gera, Metu Diewa | M. D. L. XXIX. | . Ein Blatt 
Titel, 40 Bl. Text; in dem von mir benutzten Exemplare sind 
die Blätter 5, 8, 38, 39 herausgerissen; von mir mit „Enchir." 
nach den Seitenzahlen citirt. Auf Enchir. folgt: 

Euangelias bei | Epiftolas, Nedeliu ir fchwen- | tuju 
dienofu fkaitomofias, BaJXniczo- | fu Chrikfczonifchkofu, 
pilnai ir wiernai per-|gulditas ant Lietuwifchka Szodzia, 
per I Baltramieju Willenta Plebo- | na Karalauczui ant| 
Schteindama. | Priegtam, ant gala priedeta jra Hifto-| 
ria apie muka ir fmerti Wiefchpaties mufu | Jefaus Chri- 
ftaus pagal kieturiu | Euangeliftu. | Ifchfpauftas Kara- 
lauczui per Jurgi | Ofterbergera, Metu | M. D. LXXIX. | . 
Titelblatt, drei Bl. Dedication an den Markgrafen Georg Frie- 
derich, 216 Seiten Text. Von mir mit EE. nach den Seitenzahlen 
citirt. 

Willent bezeichnet in der Dedication seiner Evangelien und 
Episteln den Mosvidius als seinen „patruelis" (LLD. L VII) und 
berichtet von sich: „non solum a teneris annis in hac Academia 
educatus sum et institutus, sed postea eins Celsitudini seruiui et 
in Ecclesia hac docui annis propemodum 27, quibus in eo totus 
fui, ut Ecclesia, cuius uix prima fundamenta erant iacta, in mea 
gente et hac Principis ditione adolesceret, constitueretur, et uer- 
bum Dei patria lingua longe lateque propagaretur. Eo consilio 
a me ex scriptis Lutherjl quaedam conuersa et edita sunt ante, in 
quibus Catechesis illa parua, quam emendatiorem nunc quoque 
edidi cum alijs non nuUis ad idem argumentum spectantibus. In 
hoc autem opere, quo Euangelia et Epistolae, quas Dominieales 
uocant, continentur, propemodum decennium elaboraui. Quid in 
eo praestiterim malo alios quam me testari. Sane liaec ipsa in- 
terpretatio, a peritiJJimis quibusque eins linguae et intelligentibus 
doctrinam nostram saniorem approbata est et coUatio diligens 
ostendet .... Nunc uero spes magna mihi in dementia et mu- 



Einleitung. XXI 

nificentia C. T, reposita est, et futurum omnino confido, ut meae 
inopiae succurratur. Familiam alere cogor satis magnam, Liberi 
etiam mihi plures, nati tarn ex priore, quam hoc praesenti coniu- 
gio, sunt educandi, non nulli in studijs bonarum artium enutrien- 
di, et quanta hie sit rerum omnium Caritas hoc tempore, res ipsa 
docet nee ego solum conqueror. Requirunt etiam hae editiones 
librorum sumptos non paruos. Sed querelae mihi hoc loco non 
sunt instituendae. Hoc unum a tua celsitudine, quod restat, peto, 
ut mandato publico caueat, ne uersiones aliae in hanc T. C. di- 
tionem importentur uel usurpentur. Satis enim constat, quam fa- 
cile hoc modo corruptelae dogmatum possunt inuehi et propagari, 
praesertim in ea lingua, quae plerisque ignota est ... . Bartho- 
lomaeus Willenthus pastor Lithuanicus". 

Nach den übereinstimmenden Angaben Arnoidts „kurzgefassten 
Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kir- 
chen in Ostpreussen gestandenen Predigern" (Königsberg 1777) 1.22, 
Ostermeyer a. a. 0. S. 267 und Rhesas a. a. 0. S. 5 wurde Willent i. 
J. 1550 Prediger der litauischen Gemeinde in Königsberg und starb 
als solcher im October 1587. Ausser seinen o. angeführten Ar- 
beiten kenne ich nur noch eine von ihm herrührende lit. Ueber- 
setzung des Liedes „Singen wir heute mit gleichem Mund**, die 
sich im Sengstockschen Gesangbuch S. 56 befindet. 

7) Poftilla I Lietuwiszka | Tätäy eft | Izguldimas pra- 
ftas I Ewangeliu ^nt koznos Nedelios ir | Szwentes per 
wifus raetus, kurios | pägal buda fenä Bäzniczioy Diewä| 
eft fkaitomos. | Nu iJJ nauia fu didziu perweizdeghimu 
eftjizduotä. | Nokladu Jos Mili : Ponios Zophios päj5u-| 
^wes Ponios Morkuwienes Wnuczkie- | nies Mär^alkie- 
nes R. J. M. | Wilniuy | per Jokub% Morkunq,, tarn% Ku- 
nigäikfczia Jo Mili- | ftos Ponq, Pon% Kryßtäfa Radiwila, 
Wäiwä- I dos Wilniaus. | Metuofe Diewa 1600. | . In 2°; 
1 Bl Titel; 4 unpaginirte Blätter enthaltend Dedication, Vorwort 
und einen Katechismus; dann folgen zwei Teile der Postille, zu- 
sammen 389 Bl., mit durchgehender Blattzählung; darauf folgt 
die treczia dalis Paftilos, 85 Bl. umfassend, mit besonderer Blatt- 
zählung. Ich habe die unpaginirten Blätter und die beiden ersten 
Tdle dieser Postille mit „Post.** nach den Seiten citirt, und zwar 
die unpaginirten Blätter mit lateinischen Ziffeni, die beiden ersten 
Teile mit arabischen Ziffern; der dritte Teil ist mit „Post. III" 
nach den Seiten (mit arabischen Ziffern) citirt. Das von mir be- 



XXII Einleitung. 

nutzte Exemplar dieses Werkes befindet sich in der Königlichen 
und Universitätsbibliothek zu Königsberg (Ce. 77. fol.); über seine 
Schicksale und seinen Verfasser habe ich nichts genaueres ermit- 
teln können. 

8) Ein Band in 8<> (Königliche und Universitäts-Bibliothek zu 
Königsberg Ce. 494. 8) enthaltend: 

Margarita ] Theologica, | CoUecta & confcripta | ä | 
M. Adamo Fran- | cifci, Jegerndorfenfe, Mona- | fterij 
Heilsbrunnenfis Abbate. | Zemcz'uga Theologifchka|Kuri 
Sawieie aptur, trumpa parodima, ir | ifchguldima, Wi- 
riaufiüiu daliu moxlo Chrik- | fconifchkoio , pro Bazni- 
czes ir Ifchkallas | Orthodoxifchkofes Confefsies | Au- 
guftanos, alba Saffu. | nu: | Lietuwifchkai jra pergul- 
dita per | Simona Waifchnora warnifchki | Plebona Ra- 
gaines | Ifchfpaufta Karaliaucziuie Pru- | fu per Jurgi 
Ofterbergerq,, m«- | tul%, Chriftaus 1600. ] . Ein Blatt Ti- 
tel; zwölf Seiten praefatio (Dedication an den Markgrafen Geoi^ 
Friedrich) unterzeichnet von Simon Waifchnarus \ Paßor Ragne- 
tenfis; sieben Seiten ,,Skaitttoiop**y unterzeichnet von Zacharias 
Blothno I Lietuwos Klibons \ Tilfzeie; 24 Seiten ,/rikram Catho-\ 
lifchkam alba Chrik- \ fczonifchkam \ Skaiiitoiui fweikatos, \ unter- 
zeichnet von Simonas Waifchnors \ Warnifchkis , Plebo \ nas Ra- 
yaines ; drei Seiten ,fMalda, ieib ifchganitingai \ numiriumbei**; 
sechs Seiten Errata; eine Seite ,, Balis moxlu fchu knigceliu'' ; 270 
Bl. Text; zwei leere Bl. Der eigentliche Text der Margarita Theo- 
jogica schliesst auf Bl. 258» und es folgt 258^ : ,,Apie Busches \ 
Zmoniu nvmirv- \ sviu,- kaip sv iomis \ destisi. \ Jakubas Herbran- 
das Z). I** Ich habe diesen kleinen Tractat mit zur Margarita Theo- 
logica gerechnet und citire das ganze mit MT. nach den Seiten 
(und zwar den Text mit arabischen, das ihm vorhergehende mit 
lateinischen Ziffern). Auf MT. folgt: 

Apie popiefzifch- | kaie Miffche | D. Aegidius Hun- 
nius. I . 39 Bl. und ein Blatt mit der, auf dem Titel von MT. 
stehenden Angabe des Druckers und Druckortes. Von mir mit 
AM. nach den Seiten citirt. 

Der Tractat „apie popiefzifchkaie Miffche*' ist zweifellos eben- 
falls von Simon Waifchnors übersetzt; dieser war ein geborner 
Litauer, wie nicht nur aus seinem Namen, sondern auch aus ei- 
ner Stelle seiner praefatio hervorgeht: „in mea quoque patria Sa- 
mogitia et Lithvania". Er sagt dort ^ausserdem über sich : „cum 



Einleitung. XXIII 

per triennium sumptibus C. V, in hac Celeberrinia Academia ^im 
eflotritus". Hiermit vgl. Lepner Der preufche Litthauer S. 131: 
„'— die Margarita Theologica Simonis Waifznari weyland Littau- 
fchea Pfarrer in Ragnit, welcher in diesem Amt zu Warna-Kemen 
an dox- Gräntze gebohren, wie er sich Selbsten davon Warnifzkis 
nennet, und also ein ächter und rechter Littauer gewesen ist". 
Nach. Ostermeyer Erste lit. Liedergeschichte 267 wurde er 1576 
Pfarrer in Ragnit und starb dort 1600. 

.9) Ein Band in 4^ (Wallenrodtsche Bibliothek in Königsberg 
D, 22) 1), enthaltend: 

Knchiridion i Catechifmas | Mai'zas, dsel pafpalitu | 
Plebonu ir Koznadiju, Wo- | kifchku lie^uwiu parafchits, 
per I D. Martina Luthera. | ifch Wokifchka lie^uwia 
ant 1 Lietuwifchka pilnai ir wiernai per- | gulditas, per 
Baltraraieju Willenta | Plebona Karalauczuie. | A | Nu 
Diewuj ant garbes, beiChrikfchczonims ant naudos, per 
Lazaru | Sengftack, Lietuwos Plebona Kara- | liauczios 
atnaugintos. | Ifchpauftas per Jona Fabriciu | Motu 
MDCXII. I . Ein Titelblatt, 43 BL; das von mir benutzte Exem- 
plar ist unvollständig, im Anfang fehlen drei Bl. Von mir mit 
SE. nach den Seiten des Textes citirt; auf SE. folgt: 

Evangelias, bei | Epiftolas, Nedeliu ir Schwen-|tuiu 
dienofu fkaitomafias, Bafzniczofu|Crikffchczonifchkofu, 
pilnai ir wiernai pergulditas | ant Lietuwifchka fzodzia, 
per Baltramieju I Willenta, Plebona Karalouczui | ant 
Schteindama. | Priegtam, ant gala priedeta ira, Hiftorial 
apie muka ir fmerti Wiefchpaties mufu Jefaus | Chri- 
ftaus, pagal kieturiu Evangeliftu. A | Nu Diewuj ant 
garbes, bei | Crikfchczonims ant naudos, per Lazaru | 
Sengftack, Lietuwos Plebona Karaliauczios | atnaugin- 
tos. | Ifchpauftas Karalauczuie per Jona|Fabriciu, Motu 
MDCXII. I . Ein Blatt Titel, drei Bl. mit Willents Dedication 
von EE., zwei Bl. Dedication an den Markgrafen Johann Sigis- 
mund unterzeichnet von Lazarus Sengstock (datirt: Regiom. 8. Id. 
Novemb. Anno 1612), ein Bl. Ansprache an die lit. Geistlichen in 
Preussen (datirt: 18. Septemb. 1612, Lafarus Sengftak), 111 Bl. 
Text. Von mir mit SEE. nach den Seiten des Textes citirt. Auf 
SEE. folgt: 

*) Ein anderes Exemplar, das ich jedoch nicht benutzen konnte, befin- 
det sich in der Kgl. u. Univ.-Bibl. zu Königsberg unter Cb. 177. 4®. 



XXIV Einleitung. 

.., Gie^mes | Chrikftzionifchkos 1 ir Duchaunifchkos, | 
Pe^ I.Wiffus msetus BaJSniczoie Die- | wa giedamos, ifch 
\]irok,ifchkia bei Len- | kifchkia ingi Lietuwifchkia ßodi, 
i\'^e.^ui^uii I Plebonuu perwerftos | ä | Nu Diewui ant gar- 
bß9 bei Chrikfchczia-|nim8 ant naudos per Lazaru Seng- 
fjak I Lietuwos Plebona Karaliauczios | atnaugintos. | 
Aijuo I CID IDC XII. I Ifchpauftos Karaliaucziuie Prufuu| 
Per.Jonqj Fabriciu. | . Ein Titelblatt, zwei Bl. Dedication an 
die lit. Geistlichen im Herzogtum Preussen (datirt: Regiom. 6. No- 
vemb: Anno 1612, Lazarus Sengstock), drei Bl. Lobgedichte auf 
Sßijgstop]k (von Georg Reimannus, Balthasar vom Grünenden walde, 
cl[ohanne9 Aldus, Georg Beselmannus), 122 Bl. Text, vier Bl. Re- 
gister; das von mir benutzte Exemplar ist unvollständig, die Blät- 
ter 50, 51, 104 und der Schluss fehlen. Von mir mit SG. nach 
de|n. Seiten des Textes citirt. 

Ueber Sengstocks Leben finden sich ausreichende Angaben in 
Ostermeyers Litt. Liedergeschichte S. 23: „Lazarus Sengstock, ge- 
bplifen zu Lübeck 1562 Frey tags vor Martini, empfing den Schul- 
uiiterricht in seiner Vaterstadt und den Academischen in Königs- 
berg, Von hier aus wurde er noch vor 1588 ^) ins Predigtamt 
nach Werden und 1590 nach RuJ5, 1598 aber an die Littauische 
Kirche nach Memel und 1604 nach Königsberg befördert, wo er 
1621 den 28ten Februar gestorben ist. Ob er die Littauische 
Sprache vor seiner Beförderung zum Predigtamt, oder nachher er- 
lernet, läJXt sich nicht sagen. Sollte das erste seyn, so könnte 
Wülentus sein Lehrmeister gewesen seyn; wäre aber das letzte, so 
muJ5 es ihm zuwider gewesen seyn, nach damaliger Gewohnheit 
durch einen DoUmetscher zu predigen, daher er sich selbst aufs 
Littauische legte, welches zu erlernen er in Werden und RuJ5 Ge- 
legenheit genug hatte". 

SE. und SEE. schliessen sich an Enchir. und EE. im allge- 
meinen genau an, im einzelnen aber finden sich vielfache Abwei- 
chungen, sowol in Beziehung auf Orthographie als auf den Text. 
Sengstock hat Worte und Wendungen, die Willent gebraucht hatte, 
durch andere ersetzt; der Text hat zuweilen Erweiterungen erfah- 
ren : beispielsweise hat Sengstock in das Evangelium vom 3. Sonn- 
tage nach Trinitatis die Geschichte vom verlorenen Sohn aufge- 

*) Amoldt in seinen „Zusätzen zu seiner Historie der Königsbergschen 
Universität" (Königsberg 1756) S. 194 setzt hinzu, „nachdem er 1585 sich 
verheyrathet hatte". 



Einleitung. XXV 

nommen, die dort fehlt. — SG. ist ein Sammelband, wie schon 
der Titel lehrt; wir finden darin Br. Ko. und PM. und als Ueber- 
setzer sind u. a. genannt Willent (o. S. XXI) und Mikaloius Blotnas 
{Giefmte Suguldita nüg Mikaloiaus Blotna : ,,Jau fmertis eß ifch- 
galeia'* u. s. w. S. 162). Nicht immer ist der Name des üeber- 
setzers, bez. Dichters genannt; dass einzelnes von Sengstock selbst 
herrührt, beweisen die in einem SG. vorgesetzten und von Aldos 
Memelensis verfassten, an Sengstock gerichteten Liede befindlichen 
Worte: quae tu, quae reliqui composuere Viri. 

10) Der Psalter Davids | Deutfeh vnd Littawilch. | 
PfalteFas Dowido | Wokifchkai | Bei Lietuwilchkai. | Ka- 
raliautzoje Pruffu per Lorintzu Segebadu | Msetoffa 
Chriftaus 1625. | . In 4o; eine Seite Titel, auf dem vor „Ka- 
raliautzoje Pruffu" u.s.w. ein Holzschnitt eingedruckt ist, welcher 
David darstellt, wie er kniend die Harfe spielt; auf der Rückseite 
dieses Titels steht ein vollständigerer deutscher Titel, der auf der 
folgenden Seite in litauischer Uebersetzung wiederkehrt : „Pfalteras 
Dowido, I Ing Lietuwilchkus Szodzius pirmiaufei | ifchgulditas, perl 
K. Jona Bretkuna, Lietuwninku Plebonu | buwufi Karalautzoie 
Pruflu Szsemeie. | Bet nu dabbar | Ant | Mielaftiwoio Brandenbur- 
gifchko Ertzi-|kio Pruffu, etc. etc. per thu PruGfchku paliktu Ro-| 
dos ponu maloningoio üTakimo | Per | K. Jona Rehfa dabbar fchit- 
tü I cziefu Lietuwninku plebonu Karaliautzoie | fupilnafte atnaugin- 
tas I Bei nüg nekuriu ant tho prifkirtu Jnftrutenu, Til- | fifchku ir 
Bagaines walfchtziu Lietuwninku Plebonu, kie- | kunta perweifdetas, 
bei per maloninga ifakimo pirm pa- | mineta Churfirsta malone 
Diewui aukfchiaufam ant | garbes bei lietuwninkoms Szmoniems 
Szaemeie | ant naudos atwirai ifchpauftas. | Karaliautzoje Pruffu per 
Lorintzu Segebadu | Msetoffa Chriftaus 1625. | . Es folgen neun 
Seiten Widmung an den Markgrafen Georg Friedrich, datirt „Kö- 
nigsberg, den 25. Septembris, Anno 1625" und unterzeichnet von 
„Johannes Rehfa, der Littawlchen Gemein dafelbften zu S. Elifa- 
beth verordneter Pfarrer**; daran schliessen sich 8^/2 Seiten Vor- 
wort (deutsch) des Professors Johannes Behm („Dem chriftlichen 
vnd andächtigen Lefer") und anderthalb Seiten Vorwort (lateinisch) 
des Professors Samuel Fuchfius; darauf folgen fünf Seiten mit sie- 
ben Lobgedichten auf Rhesa (1) von Coeleftinus Miflentas D., 2) 
von M. Matthaeus Reimerus Graec. Lit. P. P., 3) von M. Chrilto- 
pliorus Eilardus, Poefeos Profeffor, 4) von Jacobus Rüdigerus, coe- 
Dobii ad D. Mariam et majoris Nofocomii Lohn. Paftor, 5) von 



XXVI Einleitung. 

Chrifiophorus Liebruder, Paitor Polonicus in Lithofbrato, 6) und 
7)t/vdn Chriltophorus Sappun, Paftor in GroJJ Ruduppenen). Auf 
ddp -folgenden- Seite steht ein Gedicht des „Autor ad Momum", 
d»toi kommt noch eine Seite mit Bibelcitaten und darauf folgt auf 
487 «Seitön der Psalter, deutsch und litauisch; die entsprechenden 
:\^rAe isind auf den nebeü einanderstehenden Blättern sich je gegen- 
über gedruckt, links steht der deutsche, rechts der litauische Text. 
— Dieser Psalter ist von mir mit „Psal." nach den Zahlen der 
Psalme und ihrier Verse citirt; ich kenne ihn in zwei Exemplaren ; 
das eine' derselben befindet sich in der Göttinger Universitätsbiblio- 
thek ^heol. BibL 62. 4o), das andere in der Kgl. und üniversi- 
tätfi^Kbliothek zu Königsberg (Cb. 175. 4o). 
' >i Johannes Rhesa (Rehsa) war nach der Einleitung zu der Bi- 
belübei'setzung von 1734/1735 von Geburt ein Tilsener und wurde 
1621: von Tohninkehmen als litauischer Pfarrer nach Königsberg 
berufen, wo er am 30. August 1629 im 54. Lebensjahre gestorben ist. 
Daizu; erfahren wir noch aus L. J. Rhesas Geschichte der litthauischen 
Bifetel (Königsberg 1816) S. 21, dass er am 25. Mai 1576 geboren 
seJ^ zu Königsberg studirt und im Jahre 1600 den Ruf als Pfarrer 
naoh Tölminkehmen erhalten habe und dass er an der Pest ge- 
storbeni sei. — Die Mitarbeiter Rhesas nennt Behm in seiner er- 
wähnten Vorrede: Peter Nicolai, Pfarrer und Erzpriester zu In- 
sterburg, Georg Beselmann Pfarrer zu Ragnit, Zacharias Blothnau 
litsfliisoher Pfarrer zu Tilsit (über ihn s. o. S. X Anm. i), Va- 
lentin Feuerstock Pfarrer zu Georgenburg, Christophorus Sappuhn 
Pfarrer zu Gross-Ruduppenen, Gregor Wirtzinsius Pfarrer zu Stall- 
uf>enen, Christophorus vom Stein litauischer Caplan zu Inster- 
burg 1). Rhesa schickte jedem von ihnen den von ihm bearbeite- 



T 1- 



. ^) lieber den Gesichtspunkt, der bei der Wahl dieser Männer leitete, 
hat^sich Job. Rhesa in einem, für die lit. Dialektologie nicht wertlosen Briefe 
ausgesprochen, den Rhesa Gesch. d. lit. Bibel S. 18 Anm. im Auszuge mit- 
geiheilt hat: „Ihre Churfürstl. Durchlauchten wissen allergnädigst sich zu 
Entsinnen, daß Dieselben den von mir übersetzten Psalter, zu revidiren, et- 
lichen Pastoribus im Insterburgschen . . . Anordnung gethan. Nun sind die 
deputirten Pastores solchem hohen Befehl nachzuleben willig. Nur ist die- 
ses ir nothdürftiges Bedenken, daß hernach die anderen Herren Pastores 
aus dem Ragnitschen und Tilsitschen abermalen etwas daran carpiren, und 
sonderlich die Pronunciationem betreffend, viel zu corrigiren, sich unterfan- 
gen würden. Solchem Unheil vorzukommen ... ist der Herr Dr. Behm . . . 
anräthig, daß aus dem Ragnitschen und Tilsitschen Amt zweene Pastores, 
nämlich G. Beselmann und Z. Blothno (weil dort etlichermaaßen fast viel 



Einleitung. XXVII 

ten Psalter zur Revision zu und später kamen sie mit ihm in GÜei- 
orgenburg zusammen, um sich über die Constituirung des Textes 
mündlich zu einigen. Der Text wurde alsbald nach dieser Gonfi» 
renz gedruckt und Rhesa selbst hat die Gorrectur besorgt, freiiUch 
nicht überall zum besten (Rhesa Gesch. d. lit. Bibel S. 18 f;).*^i 

11) Ein Band in 4^ (Königliche und Universitätsbibliothek zu 
Königsberg, Cb. 422. 4.) enthaltend: • »"•'' 

Kniga | Nobazniftes | KriksGionij^kos | Ant g^bbs | 
Diowuy Traycey Siwentoy I Wienatijam: j Ant wartoimi3| 
Bäznicioms dides Kunigiftes | Lietuwos ijiduotä. |^ 
dabar ^.ntra karta perdrukawota, | Supriedu, näkiiria 
giefmiu, Ewangeliu ^nt | pomietkos Szwentujn Dieval^ 
teypag | Supriedu nekuriu maldu. | Kiedaynife, | Druka- 
woia, Joachimas Jurgis | Rhetas, Meatu Pon4, 1653. | '. 
Ein Bl. Titel; zwei Seiten mit einem Gedicht „Ant Herba Kuni- 
gaykscia jo Miliftos", dem das Radziwilsche Wappen vorgedruckt 
ist, unterzeichnet mit den Buchstaben S. J. T; vier Seiten pohlJ- 
sche Dedication an den Prinzen Johannes Radziwil, unterzeicblMit 
von „Star^y, Dozorcy y PfiXterce | Zborow W. X. Litew.'*f drei 
Seiten „Do Chrzes'ciärifkiego & Lalkäwego | Czytelnika | Przedmowa" ; 
eine leere Seite; 272 Seiten Text und zwar S. 1—120 „Pfolniay 
Dowida Szwenta", S. 121—272 „Giefmes"; 7 Seiten alphabeb. I»- 
haltsYerzeichniss; eine leere Seite. „Kniga Nobaznilles** u. s. w. 
muss als Titel des ganzen Bandes betrachtet werden; die Pfolmay 
nnd Giefmes bilden den ersten Teil desselben. Sie haben' keinen 
besonderen Titel, und ich habe sie deshalb und weil sie durch 
fortlaufende Paginirung verbunden sind, zusammenfassend mitK;, 
nach den Seiten des Textes citirt. Auf K. folgt: 

Summa | Ab4 | Trumpas ifzguldimas | Ewangeliv | 
Szwentu | Per | Wifus meatus, dienomis Ne- | delos Bäz- 
niciofe Kriks'cioniJJkofe | fkaytomu [ änt gärbos | Wie- 
nam Diewuy, fu wala | Wiriafniuju del | pä^itka Wier- 
niems | didey Kunigiftey Lietuwos ir del naminiku | pa- 
ba^nu ant u^iwoimä namijSkia | iJSduota. | Kiedaynise, | 
Drukawoia, Jochimas Jurgis | Rhetas, Meatu Ponä 1653.1. 
Ein Titelblatt, 288 Seiten Text; von mir mit KS. nach den Seiten 
des Textes citirt. Auf KS. folgt: 

andere als hier und im Insterbiirgschen auch viel andere Pronunciatio in lit- 
thanischer Spraohe observirt wird) zur Verrichtung solches Negotii . . . 
mochten hinzugezogen werden'^ 



JLJ^YllI Einleitung. 



-M? 



J^jaldÄxa-l Krikfcionifzkos, | Wifokiam meatuy ir rey- 
ki^HiinSiil b^nclriems . prigulincios: | Ant garbos | Diewa 
TkiajcQyiSzwentoy wiena ( Tewä, Sunaus, IrDwasios S. | 
Q^j^ljji^udos ) Ba^snicios io, antfwieta | ijJlayftos. | Matt. 
2i„y/.42^ M*r..l3. v. 33. 37. | Dabokit, jaufkit, o melfki- 
tes: kädängi nezi- | note, kuri% adinq, Ponäs jufu ateys: 
0|lk:^<^ iUH^us käibu, wifiemus kälbu jaufkit. | Kiedaynife,| 
Sp{^udQ,( JocihimasJurgiB Rhetas, | Meatu Ponä, 1653. | . 
Iip;|Iitel]|>Utt, 76 Seiten Text; citirt mit KM. nach den Seiten des 
li^t^s. i: Auf KM. i folgt: 

Katechifmas | Aba | Trumpas Pamokflas. | Wieros 
K^fifM^ioni^kos del waykialu | mazu. | . Zehn Blätter; von 
mj]? ;piit KK' nach den Seiten citirt. 

,, Die .Buchstaben S. J. T, unter dem, K. vorgesetzticn Gedicht 
,^l^t iHecba Kunigaykscia" sind Abkürzung von Stephan Jawgil 
T^f^ßi Bürgermeister von Keydan, von dem, wie die poln. Vor-p 
re(i}Q((agt» das in Kniga Nobazniptea enthaltene Gesangbuch her- 
rü}]^^;, 5eipe Arbeit wurde revidirt von Samuel Tomaszewski, Pa- 
stoir daseüb^t- und Superintendent der reformirten Gemeinden in 
Zem^iten (jVgh auch Ostermeyer Erste lit. Liedergesch. S. 274). 
lobiglajijbe nicht zu irren, wenn ich in jenem den Verfasser auch 
deiir. auf, K. folgenden Stücke erkenne; sie werden in jener Vorrede 
in derselben Reihenfolge aufgezählt, in der sie sich in dem von 
miir benutzten Exemplare des in Rede stehenden Bandes aufeinan* 
der.tfolgen. Demnach ist ein der Wallenrodtschen Bibliothek in 
Königaberg (unter D. 595. 4o) gehöriges Exemplar desselben, in 
demKS..vorK. steht, verbunden. Diesem Exemplar liegt ein von 
Ostermeyer geschriebenes Blatt bei, auf dem u. a. bemerkt ist — 
wa^ maji im wesentlichen schon aus dem Titel von K. ersieht — 
dass ,die erste Ausgabe dieses Buches nicht so viele Lieder gehabt 
habe, als diese zweite, dass sie auch nur die Evangelien auf die 
Sonn- und grossen Festtage, nicht aber auf die Tage der Apostel 
und Heiligen, und auch weniger Gebete enthalten habe. Ich habe 
jener: ersten Ausgabe nicht habhaft werden können i). 



*) Herr Dr. Reicke teilte mir d. d. 19. Juli 1877 mit: „Ich habe so eben 
noch ein defectes Exemplar von Kniga Nobazniftes unter Cb. 199. 4® (sc. in 
der Kgl. und Üniv.-Bibl. zu Königsberg) gefunden, welches ohne Titelblatt 
u. 8. w. nur die Seiten 1—128 enthält; es ist aber ein anderer Druck, die 
Verzierungen stimmen wenigstens nicht überein'*. Vielleicht ist diess ein 
Exemplar der ersten Ausgabe. 



Einleitung. XXIX 

12) Ein von Nesselmann in den Neuen preussiscWn 'Pf*ovin- 
zial-Blättern Jhrgg. 1852 (andere Folge Bd. Ij'S. 241 ff. mitge^ 
teiltes Mandat des Markgi-afen Georg Friedrich vom Jahre '1578i 
von mii- mit U. nach den Zeilen des Nesselmannschen * AbdrüM(!fi^ 
citirt; Berichtigungen desselben habe ich in den Göttitoger '„Näch^ 
richten" 1877 S. 263 gegeben. . . i. .1 : . 

13) Ein von mir in den Göttinger „Nachrichten" 1877 S. 241 
ff. veröffentlichtes Mandat des Markgrafen Georg Fricfdrich* vom 
Jahre 1578; von mir mit U^nach den Zeilen meines Abdruckes öititt." 

Ausser diesen Texten des 16. und des 17. Jahrhunderts habiEf 
ich folgende Texte des 18. Jahrhunderts benutzt: '■■''■ 

a) Naujas | Teltamentas | Wiefzpaties mufu | J'ezä'uiS 
Kriltaus, | Pirm% kart% änt Swieto Lie- ! tuwifzkoj kail^ 
boj, I Ant Ifäkimo | Maloningiauso | Karalaus Pruffu | 
&c. &c. &c. I Su didziu dabojimu pergulditas, o | Ant GaN 
bes Diewui Traicej' Szwen- | toj' wienatijam, | Lietuwod 
zmonems ant ifzganitingos | naudös | Ifzlpäuftas | Drü-^ 
kawöjo arba ifzfpäudeSpäuftuwoj ReufneroKaralaueitij^; 
Metu MDCCI. | . Ein Titelblatt, 38 (unpaginirte) Seiten umfas- 
send eine lateinische Dedication an Friedrich I, datirt ^,Regiomonti 
An. MDCCI die 18. Mensis Januarii" und unterzeichnet von „Hu^ 
millimi Servi et perpetui apud Deum exoratores Ecclesiarum Evali- 
gelicarum Litvanic. hinc inde dispersarum Ministri et Seniores**, 
ein lateinisches Vorwort des Bernhardus von Sanden , Sen. SS. 
Theolog. D. et Professor, ein Druckfehlerverzeichniss (eine Seite), 
ein lit. Vorwort des Frid, Sigismund Schußehrus \ M, Cand. ßiof 
perguldimo \ Draugdarbinikas ^) und ein Inhaltsverzeichniss {eitte 
Seite); darauf 443 Seiten Text; auf den SS. 444 u. 445 folgt.- 
„Gromatos iß feno Teftamento krikJ3cioniJ3koje baz'nifcioje paJkai- 
tomos", und auf den SS. 446 — 448 : „Pazenklinimas Gromatü ir 
EwangeUü, kurios per wiff^ metqj kiekwienoje Nedeles ir Szwentßs 
dienoje pafkaitomos ira". Das Werk ist von mir mit T. citirt, der 
Text nach den Kapiteln und Versen der einzelnen Bücher, das 
ihm vorhergehende nach den Seiten (mit latein. Ziffern). Das For- 
mat des Werkes ist 4°, das von mir benutzte Exemplar gehört der 
Kgl. und Universitäts-Bibliothek zu Königsberg (Cb. 200. 4.). 

b) Dawädnas|Pamokinnima8 | kaipo | wiffi, Lietuwoje 



*) Er wurde 1701 Prediger in Budwethen und ist dort 1750, beinahe 
achtzigjährig gestorben; er hat mehrere Lieder gedichtet, die nach Oster- 
meyer a. a. 0. „allesamt Meisterstücke" sind. 



X'XX Einleitung. 

poll.Malotningi&ufo Prufü Karalum' | effantieji Kunnin- 
gaii| kadp'/Diewo Tarnai | tur elgtis | noyedami ^went% 
Jfileibottä Üir6d% | wiernay iJSpildit. | Karalauczüjg | Mete 
MÄCCSXX. I .' Diese Schrift findet sich in der Kgl. und Univer- 
sfttätßvBibliothek zu Königsberg unter der Signatur Ce. 182. 4°; sie 
enthält ausser dem Titelblatt 52 Seiten Tejtt und ist von mir mit 
j^IÖaw. Pani.** nach den Seiten citirt. 

,ji:i».<3).-Biblia I Taiefti: | Wiffas | Szwentas | RaJJtas, | Seno 
iuuNauijo' I Teftamento, | Pagal Wokißkjjj Perguldim% | D. 
Mertin^o Lttteraus, { Su kiekwieno Perfkyrimo | trumpu 
PraneJSimmUy | ir reikalingu Pazenklinnimu tu paczü 
ZoAsiUy\ kturriekittofe Perfkyrimofe randomi, | Nükellü| 
Mokytojü Lietuwoj' | LietuwiJJkay pergulditas. | Kara- 
l&ü'CELUje', 1735 I RäJJtais iffpduftas pas Jona» Endriki Ar- 
tung^i^ o piardüdamas | pas Pilippq, Kriftup^ Kanter^. | . 
Zwei; Bände in 8® (Göttinger Universitätsbibliothek Bibl. 62. 8). 
Den ei*ste Band enthält den oben mitgeteilten Haupttitel, dann 8 
Seiten Widmung (deutsch) an den König Friedrich I., unterzeich- 
nettiTon Johann Jacob Qvandt D. (Oberhofprediger), femer 11 S. 
Vorwoift (deutsch) desselben Qvandt, ferner zwei S. Vorrede (li- 
tauisch) unterzeichnet von Johann Behrendt, Archi-Presb. Insterb., 
ütid teine S. Inhaltsverzeichniss und auf 888 S. das alte Testament 
miii» Ausnahme der Propheten und der apokryphen Bücher; der 
zveitei Band setzt zunächst die Seitenzählung des ersten Bandes 
fori "Und enthält (bis S. 1420) die Propheten und Apokryphen mit 
dem Titel: Prarakai, | f(i | tomis Knygomis | kurros waddinamos | 
Apokrypa, | Lietuwi^kay, | lu | kiekwieno perfkyrimo trumpu | pra- 
ne|ffmmtu, | ir reikalingu pazenklinnimu tu paczü zodzü, | kittofe 
perJfkyrimofe randamujü. | KaraJäuczuje, mette 1734. | Das auf die 
Apokryphen folgende neue Testament umfasst 364 S. und führt 
den Titel: Naujas I Teftamentas, | mufu | Pono bei IJSgannytojo | 
Jezaus Kriftaus, | Lietuwi^kay, | fu kiekwieno Perfkyrimo trumpu | 
praneJSimmu, | ir reikalingu pazenklinnimu tu paczü zodzü, kittofel 
perfkypimofe randamujü. | Karaläuczuje, mette 1735. | . Auf das 
neue Testament folgt dann noch ein Verzeichniss der Sonn- und 
Eesttags-Evangelien und -Episteln (2 SS.). Als Bearbeiter dieser 
Bibelübersetzung, die ich mit „1734" citirt habe, nennt Qvandts 
Vorrede die Pfarrer: Reinhold Rosenberg (Tilse), Christoph Re- 
bentisch (Gumbinnen), Hieb Naunyn (Ragnit), Philipp Ruhig (Wal- 
terkehmen), Christian Stimehr (Salau), Abraham David Lüneburg 



Einleitung. . XXÄI 

(Memel), Adam Friedr. Scbimmelpfennig (Skaisgirrea)» iFabiflh Kar 
lau (Werden), Adam Henrich Pilgrim (In8terburg),'Adam Friede 
Schimmelpfennig ( Popel cken), Christoph Sperber (Kiilliningkanjl, 
Johann Behrendt (Insterburg) , Peter Gottlieb • Mielcke (fieorgäix^ 
bni^). Grenaueres über diese Uebersetzung s. bei Rhesa Gesohi id. 
lit. Bibel S. 31 ff. Ich bemerke nur noch, dass die Kgl. u. Uni«- 
versitäts-Bibliothek zu Königsberg von verschiedenen Hätiden dbs 
vorigen Jahrhunderts geschriebene Fragmeute einer Bibelüberseteung 
besitzt (51 Bl., bis jetzt ohne Signatur), die sich mir bei:geiiauer 
Prüfung als Bruchstücke des Manuscripts der Bibelübeitsetzang: vöb 
1734/35 herausstellten. 

Ausser diesen Texten habe ich noch folgende ältere Graorai^ 
tiken benutzt: : . i' 

' a) Grammatica | Litvanica | Mandato & Autoritarte | 
.Sereniflimi Electoris | Brandenburgici | adornata j idk 
prsBYiä Genfurä | primum | in lucem edita | ä | M. Dianiel« 
Klein | Paftore Till. Litv. | PrsBmiffa eft ad Lectore«ih 
Frsefatio | non minus utilis, quam neceflaria. | Cic. de 
Clar. Grat. | Nihil fimul eft & inventum & perfectum.] 
Begiomonti, | Typis et fumptibus Johannis Reufneri { 
Anno 1653. I . In 8«; das von mir benutzte Exemplar (im Be- 
sitz der Kgl. und Universitäts-BibHotkek zu Königsberg unter Bb. 
116. 80j enthält ausser dem Titelblatt 28 unpaginirte Seiten (De- 
dication an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, Praefatio ad lecto- 
rem, latein. Lobgedicbte auf Klein (das erste von Simon Daoh), 
Druckfehlerverzeichniss), 174 paginirte Seiten. Es ist leider in d«m 
nnpaginirten Teil defect, mindestens fehlt ein Blatt (nach detn 
Dachschen Gedicht) ; obendrein ist dieser Teil durch den Buchbin- 
der verbunden. Vgl. ausserdem unten S. 5 Anm. 6. 

ß) M. Danielis Kleinii | Compendium | Litvanicc- 
6er- I manicum, | Oder | Kurtze und gantz deutliche 
An- 1 führung zur Littaufchen Sprache, | wie man recht 
liittaufch lefen, fchreiben | und reden fol. | Cum Privi- 
legio S. R M. Pol. & Seren. \ Elect. Brandenb. | Königs- 
l)erg, I Gedruckt und verlegt durch Johann Reufnern, | 
M.DC.LIV. I ; im Besitz der Kgl. und Univ.-Bibliothek zu Kö- 
nigsberg unter Bb. 116. 8®. Kleins Compendium hat ausser dem 
Titelblatt vier Seiten Vorrede (unpaginirt), 112 Seiten Text, zwei 
Seiten (unpaginirt) „Errata'*. 

Klein war bei der Bearbeitung seiner Grammatiken von dem 



XXXII Einleitung. 

Bestreben geleitet, eine allgemein anerkannte litauische Schrift- 
spraclie herzustellen; das geht deutlich aus den Worten hervor, 
mit denen er den Einwand ungenannter Gegner widerlegt „cujus 
linguae variae däntur Dialecti, de hac certa quaedam Praecepta 
Grammaticalia scribi nequeunt". Er sagt dagegen nämlich : „Grae- 
cae linguae plures dantur Dialecti; Est enim Dialectus Attica, lo- 
nica, Dorica, Aeolica, ut notum. Ergo: Excolamus unam aliqvam 
Dialectum, qvae communiJJima , omniumque optima esse censetur, 
qvalem modo indigitavimus. De hac tradamus Praecepta et Re- 
gulas, ita tarnen ut caeterarum qvoqve fiat mentio, qvo illae ab 
hac discerni poßint. Id qvod faciunt Graeci in suis Grammaticis, 
qvorum qvidam Dialectos statim praeceptis subjecerunt, sicut nos 
in nostra Litvanica Grammatica, alij autem peculiari libello Gram- 
maticis annexerunt" (Gram. p. XX). Jenes Streben ist bei der 
Beurteilung der Kleinschen Grammatiken, die bisher doch etwas 
zu ungünstig ausfiel, zu beachten. Von dem Vorwurfe „die Spra- 
che geschulmeistert zu haben" ist Klein freilich nicht frei zu spre- 
chen, indessen wo findet sich ein Grammatiker einer lebenden 
Sprache, gegen den dieser Vorwurf nicht zu erheben wäre? — 
Klein schöpfte für seine Grammatiken aus der Volkssprache und 
aus Texten ; er beruft sich einmal ausdrücklich auf die litauischen 
Schriftsteller: „De tertia perfona Imperativi hie notandum eft, 
quod fc. apud Litv. Scriptores triplex legatur" (Gram. S. 125). 
Vor der Publication seiner Grammatica hat er dieselbe mehreren 
litauischen Geistlichen zur Prüfung vorgelegt: „Nee ego cuiqvam 
hoc meo conatu palmam volo praereptam, nee laudibus virorum 
in hac lingua exercitatißimorum tenebras hisce affundo; neqve 
animus mihi unqvam fuit, exiguum laborem hunc Juventuti aut 
aliis obtrudere. In propatulo enim est, qvemadmodum bina mea 
opuscula, Grammaticen videlicet et S. Cantionum libellum una cum 
Electorali Rescripto ad jam denominandos . . . Dominos Pastores 
miserim, videlicet: Insterburgenses , Dn. Christophorum Sappun, 
Pastorem in GroJJ Ruduppenen et Dn. Johannem Klein, Pastorem 
Cattinov. Ragnetenses, Dn. Johannem HurteUum, Pastorem Ragneti 
et Dn. Fridericum Praetorium, Pastorem Zillensem. Memelenses, 
Dn. Johannem Lehmannum Pastorem Memelae et Dn. Wilhelmum 
M^rtinium, Pastorem Werdensem. Viri hi, lingvae Litvanicae pe- 
ritiJJimi, ad Mandatum Serenissimi nostri Electoris non domi sal- 
tem dicta opuscula mea accurato studio pervolverunt (id qvod 
etiam praestitit Rev. Dn. Christophorus Praetorius, Pastor in urbe 



Einleitung. XXXIH 

R^omont. Litvanicus, suasqve notas, qyia coUationi ob iinpedi- 
menta gravi jSima Interesse non potuit, GoUegio transmisit), sed.et 
in conventu instituto de Ulis mecum contulerunt, meqve in insti- 
tuto meo confirmarunt" u. s. w. Das hier erwähnte Gesangbuoh 
ist mir unbekannt ; nach Ostermeyer, der (Erste lit. Liedergeschichte 
S. 36) über dasselbe ausführlich spricht, ist es im Jahre 1656 er- 
schienen. Ostermeyer berichtet auch (S. 247) kurz über.Kleins 
Leben: er war Tilsener von Geburt, wurde 1636 in Königsberg 
Magister und im folgenden Jahre Pastor an der litauischen Eirch^Q 
seiner Vaterstadt; am 28. Nov. 1666 ist er gestorben. HienDJ[t 
stimmen die Angaben Ämoldts in den „Zusätzen zu seiner Historie 
der Königsbergschen Universität" (Königsberg 1756) S. 154 über^ii^. 
Y) Compendium | Gram-aticae Lithvanicae | Theo- 
phili Schnitzen | Past. Cattenov. | ßegiomonti | Typis 
Friderici ßeulneri | Ser. El. Br. Typogr. j Ao. 1673. \. 
Ein Blatt Titel, fünf unpaginirte Seiten Dedicatio an Carl Emil 
„Electorat&s et Archi-Cameratus haeredi", vier unpaginirte Seiten 
Anrede an den Leser, drei unpaginirte Seiten Gedichte auf den Her- 
ausgeber, 95 paginirte Seiten Text, vier unpaginirte Seiten „Corrigen- 
da". In der Kgl. und Üniv.-Bibl. zu Königsberg unter Bb. 90. 8^. 
Schultz war nur der Herausgeber dieser, übrigens recht dürf- 
tigen Grammatik ^); ihr Verfasser war Christophorus Sappuhn, dessen 
Name schon o. SS. XXVI, XXXII begegnete *). Schultz sagt selbst 
in der Einleitung : „En , L. B. , Elementa lingvae Lithvanicae sub 
Nomine Grammatices, viam adhuc valde inviam ex tam confuso 
chao, ut pluribus videtur, ad cognitionem accuratam brevi tem- 
pore addiscendam Lithvanicam lingvam monstrantia, ultra lustrum 
sextum pulvere qvasi obruta, Inventoris in pulverem jam redacti 
memoriam refricantia, memoriam inqvam olim plurimum reverendi 
Doctissimique Domini Christophori Sappuhn, Pastoris Ruddupenen- 
sis Majoris, ut vigilantissimi, ita meritissimi, cujus tanqvam Prae- 
ceptoris mei aetatem colendi recordatio . . . sit in benedictione." 



*) Theophilus Schultz wurde 1650 als Pfarrer zu Ißdaggen ordinirt und 
1662 Karrer zu Kattenau, b. Amoldts kurzgefasste Nachrichten von allen 
seit der Beformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestande- 
nen Predigern (Königsberg 1777) SS. 94, 95, 102. 

■) Er ist 1589 geboren, wurde 1612 Pastor in Gross-Rudupenen unÄ 
starb hier 1659, s. Amoldt a. a. 0. S. 89. 



III 



XXXIV EinleituTig. 

Ausser den vcm mir benatzten Texten des 16. und des 17. 
Jmbrhunderts gibt es noch einige, die ich nur dem Namen nach, 
zum 'Teil auch aus km^en Proben, die gelegentlich von anderen 
mitj^teilt sind, kenne. Es sind diess: die Liedersammlung des 
Jeflcdten Job. JacknowicÄ vom Jahre 1660 (Ostermeyer Erste Lit- 
tauisohe Liedergeschichte S. 277) , die von Samuel Boguslaw Chy- 
Mski im Jahre 1660 in London herausgegebene Bibel (Einleitung 
aur Bibel von 1734/1735 S. VI Anm. 2) , die Postilla CathoUeka 
des Jonas Dauksza, Wilna 1599 (Geitler Lit, Stud. S. 15), Szyr- 
wids^Punktäy Sakimu, Wilna 1629 (Geitler a. a. Ö. S. 17), das 
Klonische Gesangbuch (o. S. XXXIII) und der im Jahre 1670 er- 
sehienene „Littausche Catechismus in noch dreyen Sprachen !von 
einem ungenannten^' (Lepner Der-preusche Littauer S. 132). Ich 
habe diese Werke trotz wiederholter Bemühungen nicht bekommen 
könn^. — Im 18. Jahrhundert ist mancherlei gedruckt worden, 
wa$ ioh hätte benutzen können; indessen es würde nicht mehr 
viel neues geboten haben und der Ertrag einer Durcharbeitung der 
Teilte des 18. Jahrhunderts würde in keiner Weise die darauf ver- 
wendete Mühe lohnen. Ich habe mich davon bei der Leetüre der 
oben genannten, jener Zeit angehörigen Schriften zur Genüge übeiv 
zeugt, freilich habe ich auf Grund dieser Ueberzeugung die Bibel 
von 1734/1735 schon nicht mehr ganz gelesen. Auch von den 
verzeichneten Texten des 16./17. Jahrhunderts habe ich einen, näm- 
lick Post., nicht erschöpfend durchgearbeitet; der Grund welcher 
mich dazu bestimmte, ist der ungeheure Umfang dieses Werkes, 
dessen vollständige Ausbeute nicht viel weniger als ein ganzes Jahr 
in Anspruch nehmen würde. Ich habe Post, so weit untersucht, 
dass ich glaube überzeugt sein zu dürfen, dass ich den Sprach- 
U2id Schriftgebrauch dieses Werkes in den Hauptpunkten vollstän- 
dig dargelegt habe; in Einzelheiten wird sich mancher Nachtrag 
miacben lassen. Ich habe geglaubt, mir jene Beschränkung erlau- 
ben zu dürfen , weil Post entschieden nicht preussisch-litauisch ist 
und es mir in dem vorliegenden Werk besonders auf den preuss.- 
litauischen Dialekt ankam, was mich jedoch natürlich nicht hin- 
dern durfte und nicht gehindert hat, auch auf den Schrift* und 
Sprachgebrauch der mir zugänglichen nicht preuss.-lit. Texte (Post., 
Kniga Nobazniftes, T) einzugehen, weil die Besonderheiten jener 
ja durch eine Vergleichung mit diesen in mancher Hinsicht Licht 
erhielten. Man wird es vielleicht tadeln, dass ich in den folgen- 
den Darlegungen und Untersuchungen die angehäuften Formen 



EinleituBg. XXXV 

nicht dialektisch geschieden habe. Ich muss die Berechtigung ei- 
nes solchen Tadels anerkennen, aber es ist mir unmöglich gewesen, 
ihn zu vermeiden : dass die aufgezählten Texte dialektisch zu grup*- 
piren sind, erkennt man ja leicht, man sieht bald, dass der Dia- 
Idct ' WUlents verschieden war von dem Bretkens, dass dieser eine 
andere Mundart sprach, als der Verfasser von Post., weiter aber 
kann man mit den mir zu Gebote stehenden Hilfsmitteln nicht 
kommen. Was hilft es , wenn ich Dialekte a, b , c oder z, y, z 
unterscheide und nicht angeben kann, wo jeder einzelne derselben 
heimisch war? Diess lässt sich nur auf Grund von Beobachtun- 
gen der lebenden Dialekte ermitteln; hoffentlich wird es mir noch 
einmal möglich sein, sie anzustellen und ich werde dann nicht v^- 
fehlen, das versäumte nachzuholen. Einstweilen bin ich so weit 
gegangen, als ich, ohne der Hypothese einen zu weiten Spielraum 
zu gewähren, gehen konnte; hoffentlich fördert auch hier die ge- 
meinsame Arbeit der mitforschenden, die durch die überall von 
mir gegebenen Belege in den Stand gesetzt sind, selbst Untersu- 
chungen über die dialektischen Verschiedenheiten der einzelnen 
Texte anzustellen. Ich habe dieselben — soweit nicht das Gegen- 
teil angegeben ist — alle sorgfältig durchgearbeitet, soweit als 
möglich nrit Benutzung der den Uebersetzungen zu Grunde liegen- 
den Originale, und ich bin darauf bedacht gewesen, die in ihnen 
enthaltenen Abweichungen von der heutigen preuss. - lit. 
Schriftsprache möglichst vollständig zu sammeln ^). Die Mit- 
teilung dieses von mir gesammelten Materials bildet den Haupt- 
zweck dieses Buches; gelegentlich sind in ihm auch Elrscheinungen 
der heutigen Schriftsprache, deren Nachweis in der älteren Spra- 
che mir von Interesse zu sein schien, aus den älteren Texten be- 
legt worden. Wo ich etwas als beachtenswert notirt habe,, sind 
überall aus allen Quellen in denen es mir begegnete, Belege dafür 
gegeben : Texten, welche nicht citirt sind, fehlt die betreffende Er- 
scheinung. — Soweit jenes Material dazu Anlass gab, habe ich 

*) Die ad hoc geschaffenen deutschen und lateinischen oder griechischen 
Lehnwörter, die besonders in MT. und der Bretkenschen Bibelübersetzung 
aidi häufig finden, habe ich — mit wenigen Ausnahmen — bei meinen Samm- 
lungen ausgeschlossen, so z. B. talentas (talento Br. II. Mos. 37. 24, 25. 39), 
tabemaculas (Br. 11. Mos. 26. 6 u. ö.), kletnodia {kleinodiaa Br. I Mos. 24. 
53), bubalis, tragelaphas, pigargas (u. S. 331 unter taitroB), Sie sind für die 
Gesehichte der lit. Sprache wertlos und beweisen nur, was man schon längst 
weiss, dass die Litauer eine grosse Fertigkeit besitzen, fremde Wörter ihrer 
Sprache anzupassen. 



XXXVI Einleitung. 

dann ferner versucht, die durch es berührten Partien der litaui- 
schen Grammatik sprachvergleichend zu erklären. Dabei ist im 
Text auf den gemeiniglich als „altpreussische Sprache" bezeichne- 
ten litauischen Dialekt und auf das Lettische relativ am wenigsten 
Bezug genommen; die Stellung, welche die preussischen und letti- 
schen Spracherscheinungen den von mir aufgestellten Erklärungen 
gegenüber einnehmen, habe ich jedoch sorgfaltig erwogen und 
werde sie in einer Reihe von Einzeluntersuchungen besprechen, die 
wie dieses Buch und wie ein ihm tunlichst bald nachzusendendes 
Handbuch der altpreussischen Mundart, als Vorarbeiten zu einer 
vergleichenden Grammatik der s. g. baltischen Sprachen gelten 
sollen. 

Bei den Bemerkungen über die Laute und ihre Veränderungen 
habe ich mich auf Lautphysiologie nicht eingelassen, nicht, weil 
ich den Wert dieser Disciplin nicht anerkennte, sondern einfach 
aus dem Grunde, weil ich bisher keine Zeit gefunden habe, laut- 
physiologische Studien zu treiben und weil ich einen leicht be- 
greiflichen Widerwillen dagegen habe, Dinge in meine Arbeiten zu 
ziehen, die ich nicht durch eignes, sorgfältiges Studium kennen 
gelernt habe. 

In den lexikalischen Teil habe ich aus meinen Sammlungen 
alles aufgenommen, was in ein Lexikon gehört, wenn man die Auf- 
gabe desselben recht weit fasst ; nur die LLD. I. XII f., IL XXVI f. 
zusammengestellten Wörter habe ich, insofern sie nicht als in an- 
deren Texten vorkommende zu erwähnen waren, aus bestimmten 
Gründen ausgeschlossen. Die Ordnung des lexikalischen Materials, 
bei der ich überall die altlitauische Orthographie beibehalten habe, 
wird man leicht verstehen. Sie ist alphabetisch, jedoch war mir 
hinsichtlich der Consonanten ihre moderne Schreibung massgebend. 
So steht z. B. pafwaliii nicht vor pafweikinoghimas, sondern nach 
patoudaxooti y weil in ihm f=z ist, während das f in pafweikino- 
ghimaa heutigem 8 entspricht. — Eine in dem lexikalischen Teile 
einem Worte hinzugefügte einfache Zahl verweist auf die Seiten- 
zahlen dieses Buches, ein N. mit beigefügter Zahl bezieht sich auf 
die Zahlen der Seiten des Nesselmannschen Wörterbuches, auf de- 
nen die von mir angeführten Wörter oder ihre Vcrwanten sich 
finden. 

Die Kuhnsche Zeitschrift ist mit KZs., die Kuhnschen „Bei- 
träge zur vergleichenden Sprachforschung" sind mit K. Beitr., die 
von mir herausgegebenen „Beiträge zur Kunde der indogermani- 



Einleitung. XXXVII 

sehen Sprachen" sind mit Beitr. citirt; die Zahl 18G9 verweist^ auf 
die revidirte litauische Bibelübersetzung, Halle 186Ö. Alle/ übri- 
gen Citate sind ohne weiteres verständlich, 

Wegen der Menge der „Nachträge und Berichtigungen" titlite 
ich um Entschuldigung; zum Teil sind sie durch die Menge 'mei- 
ner Notizen verschuldet, die oft etwas ei-wähnens wertes verstectte, 
zum Teil rühren sie daher, dass inir MT. und AM. erst begannt 
wurden, als der Druck schon begonnen hatte. Auf einige Druck- 
fehler und kleine Versehen machte mich Herr Professor. Hugo X'i^e- 
ber aufmerksam, dem ich dafür bestens danke. 

Indices dem Werke hinzuzufügen, habe ich verschmäht, denn 
diese „wertvollen Beigaben" sind doch im Gründe genommen nur 
Eselsbrücken , welche die Büchermacherei erleichteren und j^ne 
grandiose Oberflächhchkeit begünstigen, die man so oft in sprftch- 
wissenschaftlich sein sollenden Schriften anstaunen kann. Ich kann 
es Lachmann vollständig nachempfinden, wenn er durch seine und 
Beneckes Arbeit am Iwein „den Auslegern oder Her^^usgebern an- 
derer Schriften ihre Arbeit zu erschweren" wünschte. Wer nicht 
einsieht, dass die vergleichende Sprachwissenschaft etwas vorneh- 
mer werden muss, kann noch nicht viel über sie nachgedacht haben. 

Ich bin mir bewusst, nach richtigen Grundsätzen ge^,rbeitet zu 
haben, aber ich bin trotzdem auf manchen Widerspruch gefasst; 
ich bin meinen etwaigen Gegnern entgegengekommen, indem ich 
überall die vollständige Objectivität beobachtet habe, die jeder, der 
sie nicht besitzt, aus Schleichers unvergänglicher litauischer Gram- 
matik lernen kann. Manche Schwächen dieses Buches sind mir 
selbst während seines Druckes klar geworden; ich würde über sie 
ärgerlicher sein, als ich bin, wenn ich nicht Kraft und Lust in 
mir fühlte, auf diesem Gebiete weiter zu arbeiten. 

Auch bei dieser Arbeit haben mich wieder die Vorstände der 
hiesigen und der Königsberger Bibliotheken zu grossem Danke ver- 
pflichtet. Herr Professor Wilmanns hat mir in der entgegenkom- 
mendsten Weise die Benutzung der aus Königsberg hierher ge- 
schickten Texte erleichtert. Herr Dr. Reicke hat mit gröster Be- 
reitwilligkeit für mich auf altlitauische Texte gefahndet und mir 
manches zusammengetragen, was mir ohne ihn unbekannt geblie- 
ben wäre. Bei der Lesung der Correcturen unterstützte mich Herr 
stud. phil. Hubo. Allen den genannten Herren herzlichen Dank! 

Göttingen, im August 1877. 

Adalbert Beizenberger. 



Beiträge 



zar 



Geschichte der litauischen Sprache. 



Zur Dialektologie. 

XJeber die dialektischen Spaltungen der älteren litauischen 
Sprache finden sich einige Angaben in Kleins Grammatica Litva- 
nica, die ich zunächst mitteile: 

p. XIV f. germanicam vocem ein Brunn hie loci (d. i. Tilsit) et 
in Samogitia vocant ßullinS ^) , cujus Genitivus est ßulltnSs Fsem. 
A^ in magno Ducatu Litranise et qui huic confines sunt, termi- 
\mi hanc vocem in ys Mascul. Generis. Dicunt enim ßuUintfs, 
^tßullinto. Sic uppe Gen. uppes Fsem. Genere effertur ab his, 
ab Ulis in MaTcuUno uppis. Gen. uppio, Nostrates cum Samogi- 
tis dicunt penigai pecunia ^ , alij in Lityania majore pinigai etc. 
P' XV f. Alia [enim] enim est Dialectus Curonorum , alia Sa- 
mogitarum et Memelensium, alia Lityanorum Magni Ducatus, 
qvse tarnen postrema iterum variat, pro diversitate loci. Uli enim 
iBcoby qyi in tractu Wilnensi habitant, fere ut Austriaci, Bavari 
etc. in Germania 9 lingvse duritiem sectantur. Dicunt enim unt 
dungaus ir iiamea bus iinklai pro ant dangaus ir £emes bu$ £enkla%; 
Ir iadu ißwis Sunu imogatis aiaiunti debefy fu galyby didiiu ir 
Majeßoiu pro Ir tada ißwis Sunu imogaus atenti debefy fu galybe 
dide ir majefiotu Luc. 21 *). Ab illis recedunt alii in tractu Keday- 
nensi, magis autem in Gaunensi. Hi enim ad nostram Dialectum 
propias accedunt; Kedaynenses qvidem retinent illas voces £iames, 
atais, aiaity Caunenses autem etiam in iisdem vocibus asperitatem 
respuunt et nobiscum dicunt ateity ateia, prseterqyam qvod Harne 
scribunt cum la, qvam scriptionem tarnen ne nos qvidem impro- 
bare possumus, cum diphthongus ia fere ut e secundum pronuncie- 

tur Hanc Caunensium Dialectum seqvimur in Ducatu 

IVossise, utpote omnium optimam et commodissimam. Insterburgen- 
868 tarnen illi, qvi fere in finibus majoris Litvanise habitant, non 

^) SzuUne fehlt bei Nesselmann Wbch. 523. 

*) Auch Bretken hat peningas z. B. peningais Ap6. 7. 15. Nach Nea- 
selmann S. 292 sagt man peningas bei Memel. 

•) Die beiden Proben des Wilnaer Dialekts sind vielleicht Szyr\ivids 
Panktay Sakimu (vgl. Geitler Lit. Stud. S. 17) entnommen. 

1* 



4 Zur Dialektologie. 

nihil declinantes ad ejus partis Litvanise lingvam qvsedam ab istis 
mutuati sunt, prsesertim o in Genit. Sing. I. Declinationis et in 
tertia persona Prseteriti I. Conjugationis, qvem ad modum etiam 
üame, kialas scribunt. Nos in Grammatica nostra retinemus qvi- 
dem illam terminationem Genit. ut et terminationem qvorundem 
Prseteritorum in o ad differentiam Genitivi in Nominibus et tertise 
person» Prsesentis in Verbis, attamen fatemur in nostro districtu 
ut et Ragnetensi et partem qvoqve Insterburgensi terminationem a 
esse communiorem. 

A Dialecto Wilnensium multum, a Caunensium vero nostraqve 
Dialecto parum recedunt Samogitse. Hi enim ut finitimi Curono- 
rum, ipsorum qvoque Memelensium lingvse hujus moUitiem amant; 
Ideoqve voces, qvse duritiem qvandam spirant, magis adhuc emol- 
liunt. E. g. cum nos secuti Litvanos Magni Duo. scribimus tie 
£od£ei, iiems faldiems £od£ßm8 etc., proferunt illi has dictiones 
sine aspera üla consonante £ et dicunt tie £odei, iiems faldiems 
£odem8. Sic dicunt faldey pro nostro fald£et/, £vaizdu pro £vai£d£iu 
etc. Prseterea amant qvoqve brevitatem sermonis. Non enim ut 
Litvani Magn. Duc. producunt et protrahunt voces dicendo tiemus 
daiktamus padedaniis sed tiems daikiams padedant, Porro abbre- 
viant aut contrahunt qvoqve terminationes qvorundam Nominum 
et Verborum, fere ut Attici apud Grsecos. E. g. Ißjaniioj\ AU 
pirktof pro Ißganiiojey Aipirktoje^ ßwents, toiezlibs, myh etc. pro 
ßtoentaSy toiezltbas, mtelas, sie kalb^ pro kalba, kalbam pro kal- 
bame, kalbejom pro kalbejome, Qvanqvam nee nobis ipsis inusi- 
tata sit syncope illa ßwents, wie£libs, ut et abjectio ultimarum vo- 
calium, prsesertim in I. Conjug. , ubi itidem dicimus wadin, grau- 
din, fodin etc. Imo in secunda qvoqve Conjug. Verborum augmen- 
tum e in Futuro habentium, ut reg pro regi, myl pro myli^ kalb pro 
kalba, krut pro kruiia, et in Infinitivis wadini, graudint, kalbet, fakyt. 

Cum hac vero Samogitica Dialecto omnino convenit Dialectus 
Memelensium, qvi itidem dicunt £odei, £odems, faldems, kartems, 

faldey etc. ^J Curoni ut Incolse et Samogitis et Memelensibus 

vicini talem habent Dialectum, qvse omnino ad mollitiem flectitur. 

Si autem Dialectos illas cum nostra Germanica lingva conferre 
vellemus, diceirem: Dialectum Wilnensium omnino respondere Dia- 

*) S. 38 bemerkt Klein hiermit übereinstimmend: Memelensea e Nomi- 
nativo Flur, horum paradigmatum (sc. zodis, ramtü) excludunt z ob leniorem 
sonum et« dicunt zodei, ramtei; et hinc in Dat. et Ablat. Instr. zodems, zo- 
deü etc. 



Zur Dialektologie: ö 

lecto Germanorum in Bavaria, Austria, Silesia; Dialectum vero 
Caunensium et districtuum Ducatus Prussise, Insterburgensis, Ragne- 
tensisy nostri qvoqve, ut plurimum Tilsensis respondere Dialecto 
Misnico Saxonum; Samogitainm et Memelensium Dialecto Saxonise 
inferioris; Dialectum vero Curonorum Dialecto Inferioris Gennani» 
seu Belgij. 

S. 4. (Secundum a ^)) familiarissimum est Dialecto Memelen- 
sium, qvi pro Ponaa dicunt Panas Dominus, pro iodis iadis ver- 
bum , pro ßlowinii ßlatointi honorare *). 

S. 17 ff. Bespectu Dialectorum has observabis mutationes: 

A, 1) Pro a habent Memelenses e, ut ör, eß ego pro ar, aß; 
imitantur enim Latviscos seu Guretes, t^nqvam finitimos suos, qui 
dicunt es täto seu iöw pro aß, taw, 2) a in crasi mutant Wilnen- 
868 in 0, ut: pokim coram, ante oculos pro po akim, notfkiru non 
separo pro neatfkiru. Et hsec mutatio nostris qvoque Litvanis non 
iflnaitata est *). 3) Pro a passim apud Wilnenses occurrit «, ut 
Ihngus pro Dangus cselum, unkfti pro ankßi mane, unt pro ant 
super *). Sic Curoni dicunt Deewu Teewu pro Diewa Tiewa. 

E. Pro e utuntur Wilnenses quandoqve a, ut garba pro garbe 
honor, karalyßa pro karalyße regnum, iiama pro £eme terra ^), 
giQTai pro geras bonus, atajo venit pro atejo. Sic Prussice Ta- 
vias pro Tewas pater, aft pro eft est. — Quandoque i et y ut 
mUas pro zenklas Signum, miraculum, iinai pro ienai ibi, mani 
pro man^ me, ziami pro zem^ terram, karalyßi pro karalyße 
regnum, didiby pro didybe magnitudo ^) (Prussice ßwints pro 



*) S. darüber w. u. 

*) Uebereinstiminend hiermit bemerkt Klein in seinem Compendium 
S' 4: Dieses a ist den Mümmelischen und denen an der Samaitischen und 
Corländiscben Grentze sehr gebrauchlich, die da sagen Panas für Ponas ein 
Herr, iadia für zodis e. Wort etc." 

') S. 44 führt Klein gelegentlich an: nopikanta odium, G. nopikantos, 

*) Hiermit vgl. S. 38: 'Wilnensibus terminatur Accusativus in w a No- 
minat. in aa, ut Angeln, Ponu, g4ru pro Angela, Pona , gera; und ferner 
S. 45: Wilnenses faciunt hunc Accufativum in w, ut tu dünn, tu adinu pro 
tq d&nq, tq adinq, 

*) S. 49 bemerkt Klein zu dem Wechsel garbe: garba, duße: dußia: 
PoDterior terminatio videlicet in a non tam nobis, quam quidem magni Du- 
catus Litv. incolis quibusdam usitata est. 

') Hierher gehört noch Kleins Bemerkung S. 40 : Wilnenses faciunt Abi. 
Loc. in y, ut prakaity pro prakaite in sudore; auch S. 50 — im Druck feh- 
lerhaft 48; dieser Druckfehler zieht sich durch das ganze Buch hin — : Ac- 



6 Zur Dialektologie. 

ßw9nU sanctus ^) , m pro ne non). — Quandoque u ut ju pro j^ 
eam» kuru pro kur^ quam. 

/. Pro f incolsB quidam magni Ducatus Litvanisß frequentissime 
habent y, ut padarey pro padarei fecisti, dayktay pro daiktai res '). 
Apud Guretes pro i reperitur u, ut efmu pro #/)n» sum. 

O. Pro in Genitivis Sing, prim» Declinationis plurimi litva- 
norum, ipsi quoque Gaunenses malunt assumere a, ut pona Dietoa 
iawa Domini Dei tui. Nonnunquam etiam pro o in Nominativis 
Pluralibus Fsemininorum reperitur a, ut Uggas piktat pro liggot 
pikios morbi mali. Memelenses utpote cum Latviscis linguse mol- 
litiem amantes non tantum in Genitivis sed aliis quoque locis pro 
o usurpant a, ut zadü pro zodia verbum, Jakubt pro Jokubs Ja- 
eobuSy ßlamn pro ßlowin honorat, fadin pro fodin coUocat. 

U. U Litvanorum Curoni vertunt aliquando in o ut mufp> pro 
mufu nofter. 

Ratione Diphthongorum nulke apud Litvanos occurrunt muta* 
tiones; Guroni vero diphthongum ie sua Dialecto mutant in ee aut 
ä, ut Deewa Tätvs Dens pater a Litvanico Dietos Tews, ghräki a 
ffriekai peccata. Prussi transponunt vocales in Diphthongis, dicunt 
enim Deiwa pro Dtews Dens, Deina pro Diena dies ^). Et pro 
Vocalibus simplicibus frequenter Diphthongis utuntur, ut turimai *) 

pro turime habemus, preilaikut pro prüaikit continere 

Litvani magni Ducatus ex geminis consonantibus frequentissime 
unam abjiciunt, ut kitas pro kitias alius, £inau pro iinnau scio, 
upe pro uppe fluvius. — Duplicium loco utuntur Curoni una sim- 
plici cognata, ut femme pro £eme terra, es pro aß ego, fwätha 
deena pro ßwenta diena sacer dies ^). Sic Prussice femie terra, aa 



cufativus nominum in « terminatur in ^, ut giefme^ Acc. gü/m^ [Wilnensibus 
in y, ut giefmy, geryhy\ und S. 132 : Nonnulli prsBsertim in magno Ducatu 
Lity. hoG tempuB (sc. part. praet.) finiunt etiam in ü , ut regejis PI. regeji, 
ef%8 PI. ö/t, iiejis PI. Heß, 

*) Es ist wol zu beachten, dass die Schreibung ßwxnis in den alt- 
preussischen Texten nicht erscheint. Klein hat möglicherweise aus der le- 
benden Sprache geschöpft, s. w. u. 

^) Diese Bemerkung kann sich wol nur auf gedruckte oder geschrie- 
bene Texte beziehen. 

') Der nom. deina kommt in den preuis. Texten nicht vor. 

*) Im preusB. Enchiridion turrimai, 

^) Auch diese Bemerkungen beziehen sich offenbar auf die Schrift- 
spräche. 



Zur Dialektologie. 7 

) fwints (BEUiotusy ßimina pro ßeimina ^) fiunilia^ domestici. 
ComoüanteB interdom traüBponuntur, ut madla pro malia omtio 
ihfB pro tiht(U rectus, v^nis. 

S. 22. Gra?i notantur qvsedam Nomina in •#, ut Emphatica 
Adjectiva Mascalina) gerafis, ßtventafU cum suis Fsemininis geraji, 
ßwmfaß (excepto didifU, dideji secundum Dialectum Memelensekn 
didaj'i, ubi tonus eft in penultima). — Dazu bemerkt Klein in den 
Berichtigungen: Ratione Accentus Nominum Adjectivorum Empha- 
tiooram reperies pag. 22 quod gravi notentur in ultima ut fferaßs, 
F&em. germjL Sic enim a plensque nostratum effertur, qui et ge* 
rafyfü dieunt: attamen cum ccMHUniAimus usus apud alios osten- 
dat, accentum rectius collocari in äntepenultima , illi non refra* 
gabor. 

8. 60. Nonnulli Nominativum pluralem horum Adjectivorum 
(se. der Participien) formant ab Accusativo Singular! , saltem ad- 
ditoi? ex afifixo Pronomine Plur.y»^^ ut sit a darantiß PI. daran- 
äefi, a HJantiji bijaniteji, sed talia Pluralia minus usitata sunt. 
Dialectas tarnen Memelensium approbat Pluralia Participiorum in 
tir, dioimt enim dararUü, bijaniis , perejufis, et inde fortaßis e&H 
phatica darantiejij hijaniieji ^). 

S. 87. De Subjunctivo obserrabis^ qüod Pluralis Numerus a 
qnibusdam Litvanis, prsesertim Magni Ducatus ita varietur: Plur. 
ffoktums, ffäletumb* pro ff aletumbim, galeiumbit,* tikekune^ tike- 
toi' pro tiketumbim f tiketumbit; tureiume, turetumV pro ^»r#* 
imbim^ tuteiumbit Et abjecto e galetum\ ttk4tum\ tureium\ 

8. 100. M^nelenses adjiciunt bis verbis (sc« denjenigen, wel- 
che 8 oder 89 vor den Endungen des Präsens zeigen) etiam Gha- 
nicteristicam Futuri et dieunt atneäfu pro ainißu. 

Endlich ist sm erwähnen eine in den »»Berichtigungen'' ent- 
lialtene Bemerkung Kleins: Circa 5. Declin. observabis Genitiv. 
MaseuL in to ut meneßo usitatum esse Litvuiis Magni Duc, pro 
quo Nostrates cum Samogitis dieunt menefies » Dat. meneß/ , ut et 
piemeny in. Dat. Pro moteres alii diount moieru in Nom. Acc. et 
Voc. PL ») 



^} Die Schreibung femxe und der nom. sg. fem. feimina finden dch 
nicht in dem altpr. Texten- Für tikars schreiben sie tickars, für madla 
maddla, 

') Vgl. Kleins Gompendium S. 36 : Im Mümmelisohen ist bräuchlich der 
Nom. PI. auf ein tis als Giwinantii, Ddrtmtis, 

*) Vgl. Kleins Gompendium S. 34: Auch sagt man in Plur. (sc. nomin.) 



8 Zur Dialektologie. 

Auch die Sappuhn-Schultzesche Grammatik berührt die litaui- 
schen Dialekte und ihre Besonderheiten in einer zum Teil von 
Klein abweichenden Weise; ich teile auch ihre Bemerkungen (S. 3ff.) 
vollständig mit: Bespectu Dialectorum [quarum dantur tres: 1) Sa- 
mogitise 2) lithvanise Begalis 3) Lithyaniae Ducalis, quse iterum 
vel Pura, vel Semi-Samogitizans , vel Guronizans] mutantur (sc. 
vocales): 

A. 1) Pro a usurpant Guronizantes e, ut pro aß ef£ ego, pro 
ar er an. 2) a Lithyanise Begalis dialectus in contractione mutat 
in ut: Notfkirru pro Ne-atpeirru Non feparo. Hsec mutatio et 
Prussise Ducalis Dialectis non inusitata ^). 3) pro a Lithvanise 
Begalis dialectus capit u ^), ut dungua pro dangua Goelum, Unkßi 
pro ankßi mane, uni pro ani fuper. 

E, 1) pro e Lithvanise Begalis dialectus utitur a, ut et Samo- 
gitisBy ut garba pro garbe, Karalyßa pro laralyße, iiama pro 
iieme. Aiajo pro atejo, Huic sese assimilat Prussiae Ducalis Semi- 
Samogitizans dialectus. 2) pro e usurpat Lithvanise Begalis dia- 
lectus f et ^5 ut iinklas pro ienklaa Signum , iinai pro tenay ibi, 
Mannf pro mannq me, £iamf pro £%emq terram. Karalyß'f pro 
karalyß^, Diddib^ pro diddtbq *). 

/. 1) pro f Begalis Lithvanise dialectus frequentissime usurpat 
y , ut padarey pro padarei, Dayktay pro Daiktai. 2) Hanc imi- 
tatur tum dialectus Samogitise, tum Ducalis Prussise Semi-Samogi- 
tizans. 

O, 1) pro in Genitivis Mafculinorum primae terminationis, 
quod dialectus Prussise Ducalis pura ubivis retinet, tum Samogitise, 
tum Begalis Lithvanise, tum Ducalis et Samogitizans et Guronizans 
usurpat a, ut Pona diewa tawa pro Pono diewo iawo, 2) Non- 
nunquam etiam pro o in Nominativis pluralibus Fsemininorum uti- 
tur a, ut Liggas pikias pro Liggos piktos. 3) Guronizans dialectus 
uti linguse mollitiem amans non tantum in Genitivis, sed in aliis 
quoque tum nominibus tum verbis et fere ubivis pro o usurpat a, 
ut zadis pro zodis, Jakubs pro Jokubs, Silamn pro S£lotoin, Sä- 



moteris, dukteris fürnemlich in Samaiten, und hergegen Ptemenes für Pieme- 
nis in gross Littauen. 

^} S. 6 ist angeführt: Notmennu pro Ne-atmennu, Nopkencziu pro Ne- 
apkencziu* 

*) Im Druck steht fehlerhaft ut, 

^) Den litauischen Wörtern ist überall ihre lateinische Uebersetzung 
beigefügt, welche ich fortlasse. 



Zur Dialektologie. 9 

din pro Sodin. 4) Cum hac in Omnibus coincidit Samogitise dia- 
lectus. 

ä; pro ü Regalis Lithvanise dialectus usurpat u simplex ut duna 
pro düna, duk pro dük, 

y; pro y, quod pura dialectus Prussise Ducalis retinet, Samogi- 
tizans t longum usurpat. 

ia; ia diphthongus mutatur a Samogitise, Lithvaniae Regalis, 
Ducalis Prussise tum Samogizante tum Guronizante dialecto in 
prsesentis Conjunctivi prima persona, quam pura dialectus semper 
retinet, in at<, ut Rafzyc£iau pro Eaßiciia scribam. 

S. 8; c;{ Lithyanicae Begalis dialecto mutatur Tel pronunciatur 
at2, ut zetoaa pro Diewas; t eadem in c mutatur, ut ciewas pro 



Die weiter oben mitgeteilten Bemerkungen Kleins über dialek- 
Schwankungen bezogen sich auf Laut- und Formenlehre; 
zwd weitere berühren die mundartlichen Differenzen hinsichtlich 
des Wortschatzes. S. 143 seiner Grammatik weist er die Wörter 
iiefog, iiefogie und iiefam ^) dem Memeler Dialekt zu: y^Tiefag, 
iiefogie *) recta et tiefam Memel. Dialecto", und S. 61 seines Com- 
pendiums bemerkt er: „Für dieses Verbum tnokinnu ist denen in 
gross Littauen gebräuchlicher das Verbum mokiü Fut. mökifu , Pr. 
fnokiau, Inf. mökiti,^^ 

Diese beiden Bemerkungen lassen sich sehr ergänzen mit Hilfe 
des Neuen Testaments vom J. 1701, in welchem die lexikalischen 
Unterschiede des „grosslitauischen" und des „preussisch-litauischen" 
ausgedehnte Berücksichtigung gefunden haben. In der dem ge- 
nannten Werke vorausgehenden litauischen Vorrede des Frid. Sigis- 
mund Schustehrus (s. d. Einleitung) wird darüber folgendes bemerkt 
(p.XXXVn): „kadangi Lietuwnikai didzios LietuwiJJkos zemes me- 
brius däiktus tokeis zodzeis iJSkalba, kokiu Lietuwninkai KaraliJS- 
koje PrufToje tame iJJmänimö newartoja, tada todeley fkijru padä- 
T^m ir zodzius Lietuwnikü Karäli^koje PruHoje irakinom J^itokiomis 
zijmemis ( ), kaip ant paweikflo: Didzios Lietuwos Lietuwnikai 
ßko: Giria, floto ore, bet KaräliJJkos Pruffos Lietuwnikai kalba: 
fuf^a ßow lauke Matth. 3. 1 ; 12. 46, 47. Anie kalba : Dafileiß 
Haurijbes , NeSijßa/q. dariß, Szie fäko: Perzengt wendiawonijß^ 
Matth. 5. 28, ApreiJJk. Jono 2. 22. Anie : PaßtawinimaSy ßiätoini. 



^) Aach Nesselmann Wbch. S. 98 bezeichnet täsäm als Memelisch. 

*) iiefogie ist vielleicht, aber nicht notwendig, Druckfehler für tiefogei. 



10 Zur Bialektologie. 

Saie : iteffnone Rimion. 15. 29, zegnoii ir tatai taipo tolaas. 

Potam ira nekurie zodzei taipajeg tokeme zenkl6 uzfilaikantieji ne 
ant fldjraus abejopü Lietuwnikü, bet kni geröfno i^mänimo, ka- 
dangi jü n6ra Grökijkame liezuwije, taipo prid6ti ir del to i^fpäü- 
fti, idant ir praftokai tarp Lietuwnikü ju geriaus, k^ fkaito, gatetu 
permanijt, kaip tatai mätoma ira Galat. 2. 9 ^), Zijdump 11. 19'), 
I Jono 4. 3 •) ir tulole kitole wietofe. 

Wenn es mir gelungen ist, die verschiedene Anwendung der 
Parenthese richtig auseinander zu halten, so enthält das folgende 
Verzeichnis alle diejenigen Wörter und Ausdrücke, welche nach 
der Ansicht der Bearbeiter von T im preuss.-litauischen, resp. 
gross-litauischen ungebräuchlich waren. Die o. bereits angeführten 
habe ich nicht wiederholt *). 
abäno (pafpalijto) Ap. 10. 14, 
aUJwos (aliejam) Luk. 10. 34. ß) 
apfakijdamas (Kozoni laikijdaim) Mat. 3. 1. «) 
apßingay {rafkaßney) Luk. 16. 19. 
atfwire ({fule) Mat. 26. 15. 
bqkorieis (keßkSs gimieis) Ebr. 12. 8. 
Ne dafiteifk biaurenijbes (ne per&enk wendiawonijßet) Mat, 5. 27 ; 

del biaurinijbes (praflojimo wendiawonijfies) das. 5. 32; biaure» 

nijbes (kekßdwimas) das. 15. 19. 
bukime blaiums (be apfigerimo) I. Thess. 5. 8. 
Szimtq buklögu (bäczkü) Luk. 16. 6. 

fu dabojimu (pilnay) ir priderindiay (dawadnay) Luk. 1. 3. 
dikreUf (fudq) ApG. 25. 15. 
fU toirißkaia dergetuwai {guliniieji) L Eor. 6. 9. 
didi&uwiSs (bangös äutviSs) .... ßirdije (tciduj^) zemSs Mat. 12. 40 ^). 

*) jie tarp apipiauftitü (apifakijtu). 

*) iB ko j\ ir uz paweikfl^ (prifikelimo iß numirafü) prieme. 

*) o ßita ira AnÜkriftaus (dwafe), ape kur§ etc. 

^) Beeüglich des folgenden YerzeichnisseB bemerke ich einstweilen, dass 
die in ihm enthaltenen Wörter b^ortü Bastard (aus dem Deutschen), hiaure- 
nyhe (biaurini/be), blatvus, dekretaSf dergetuvaSf elgti (betteln), gerdas^ gylis, 
klaidit uzsemti, malzenystef nevd^cznaSf paduJiSf palaidonSt skandintij paskan- 
dintif patüeakiu, pavisiu (die Ansetzung dieser Frasensformen ist nicht ganz 
sicher), skardzei, sveHovystif tarpekliSy uztukti, uzsikStavoti, velokOf attkskalma 
und pavesas in Nesselmanns Wörterbuch fehlen. 

*) Nesselmann Wbch. S. 4 kennt alyva nur in der Bedeutung Oelbaum. 

*) Die Bedeutung „predigen" fehlt bei Ncsselraann s. v. apsakyti S. 453. 

') didüuwis ist etymologisch richtige Schreibung (= didja-zuvü) ; Nes- 
selmann p. 552 hat sie in didzuwis geändert. 



Zur Dialektologid. 11 

D&no8 mufu toi/Jü dienü (dünq mufu disnißkq) Mat. 6. 11. 

iß dirwds (tauko) Mark. 15. 21. 

irangus (ßtüokas) Apok. 3. 16. 

dukiek (buk palinkfminias) Mat. 9. 2; dukfekii (ne nuflg^fkit) 

Mark. 6. 50. 
elgdamafis (ubagdudams) Mark. 10. 46. 
dgüa (übagas) Luk. 16. 20. 
kdwi (ankßtus) ira broma (wartai) Mat. 7. 13. 
ir gaUj'be (ir macis) Mat. 6. 13. 
Galuno (Siiprojo) Mark. 3. 27. 
üpo galtoa fy/paros (kampims akmü) Mat. 21. 42. 
gerduB {ßaukfmus) ape kariönes Mat. 24. 6. 
gijh gitoaies (nüdai angiü) Rom. 3. 13; gitoate (angU) ApG. 28. 3. 
^^gofüju (zelawoju) prieß jus garäunmu (ßeldwimu) Diewo II. Kor, 

11. 2. 1) 
gmnü (ßvärü) Luk. 19. 13. 
StMatq BazmjSioj^ gwöüije (Iduzid) Mat. 12. 5. 
jaimuznos (almuzinas) Mat. 6. 1. 
japq (rubq) Luk. 15. 22. 
ißergia {ne6ijftq, däro) zmogif Mat. 15. 11. 
ißtieriojo (ißmuße) Mat. 22. 7. 
Eareitüiei (Z'ainierei) Mark. 15. 16. 
hrßiu budams müetoju (ieloto/u) ApG. 22. 3; karfiia m^h (äetd- 

tßimas) Joh. 2. 17. 
iarßiinq {drug^) Mat. 8. 14. 
ißialofa ir kieriefe (ant kampu) uliSiü Mat. 6. 5. 
p^Pcutine ktaide {Mafia) Mat. 27. 64. 
Bnus (ßunes) Luk. 12. 18 »). 
irafe (Jblelu) Mat. 22. 44. 

iß anos laimös (gawimo) zutoü, kuriaa uzufeme {gdwo) Luk. 5. 9. 
lamnas [matta) Mat. 24. 28; ujieicf lawonü gatwü (kaukolü) Mat. 

27. 33. 
mm liemeniSs (medzto) Mat. 26. 29. 
lingMami galtoomis (kratijdami gdlwas) Mat. 27. 39. 
fnaJzenijße {wendiawonijfte) Ebr. 13. 4 ; iezengia fonan malzenijßes 

{toenüawonijßea) I. Kor. 7. 9. 



^) Die Bedeutung „eifeni^^ fehirbei Nesselmann S. 260 s. v. ^oro^i. Das 
Wort gehört zu altpreuss. garrewingi brünstig (Fick Vgl. Wbch." II. 549). 

'} Münaa {khnas) bedeutet hier, wie auch sonst (vgl. „Lexikalisches" 
>• V. plänas) die Scheune selbst (Nesselmann S. 220). 



12 Zur Dialektologie. 

melinemU (randais) I. Petr. 2. 24. 

tnoke (mokino) Mai. 5. 2. 

Mokeßit {pinigai) hraujo Mat. 27. 6. 

naudf^ {pleßimus) Luk. 11. 22. 

pradejo fhtutitis ir nerimot (fielwartäuf) Mat. 26. 37. 

neßliii {ira lauke) kuno I. Kor. 6. 18 i). 

nebefpecznijfte (prigdda) Rom. 8. 35; nebefpecznijßej^ (prigäc 

L Kor. 15. 30. 
dnt netod^cznü (ne dekingü) ir piktü Luk. 6. 35. 
buwo ant ütes nuremii (gruntawoti) Mat. 7. 25 ^). 
nutranke jam {apjüke jf) Mat. 27. 44 *). 
^m^/ß du fmulkiu pintgelu, kurie däro päduj'f (jüdikf) Mark. 12 
kurie iur paduks^ {nußtik) dnt bagotijßes Mark. 10. 24. 
pagirtas (ißganijtas) Luk. 11. 27. 
palaidones {kekßis) I. Kor. 6. 15. 
pamßidamaßs (atdüdqs atkerßijmq) IL Thes. 1. 8. 
gailingay paßkrutino (labay apßnirto) Joh. 11. 33; gailijße f 

judinqs (apßnirtqs) das. v. 38. 
paßanditas (prazudijtas) Mark. 16. 16. 
pafkuygalif (paßurgalij^) Mark. 4. 38. 
paßldwinimas [ißgänimaa) Böm. 4. 9; paßtawinimq {zegnonq) ', 

6. 17. 
patwiefke (pawijfe) Mat. 13. 6. 
perlü (zemczugü) Mat. 7. 6. 
permainijtaa (perßwießas) Mat. 17. 2. 
del piltoo (fkilwio) L Tim. 5. 23. 
pinigeli (JMiki) Mat. 5. 26. 
prägaran (peklon) II. Petr. 2. 4. 
giwäta jußi eß prakilnSßie (daug dtdeßie) n^gi penas {walgimi 

kunas u& dangq {rub(f) Mat. 6. 25. 
prakurotu (kalbetoju) ApG. 24. 1. 
pranokßa Jus {pirm jußi eit) Mat. 28. 7. 
eü ing präpulti (bedugn\) Luk. 8. 31 *). 
Jey tada drufka prazudzia ß^rumq (pagend) Mat. 5. 13. 

^) Die „groBslitauische^' Uebersetzung ist auffallend. 

*) Hiemach ist der Artikel nuremti bei Nesselmann S. 435 wesen 
zu berichtigen. 

') Bei Nesselmann S. 113 hat nutrankyti nur die Bedeutungen „abs( 
teln, abstossen". 

*) Die Bedeutung „Tiefe (Abgrund)** hat prapultis bei Nesselmann S 
nicht. 



Zur Bialektologie. 13 

ißejo priefienin {priangin) Mat. 26. 71. 

f&r niekingq prttüüimq (ißtoedimq) Kolos. 2. 8 ^). 

purpurd {kanikd) Mark. 15. 17. 

fradejo raßkijt {ißpeßti) tvarpas Mat. 12. 1 ; raßkijt (ißpeßti) Mark. 

2.23. 
uzitga ratq uzgimimo (wifjq giwSnitnq) Jak. 3. 6 *). 
pradejo rugot {barl) Mat. 11. 20. 
po Saika mierä (kettoirdiü) Mark. 4. 21. 
/u ilarid pafatointa (palubiiaje) faw moierim Luk. 2. ö *). 
Ne [kandikinte (prazttdtkiie) Luk. 6. 37. 
ßardziey (didziu irankfmu) Mat. 8. 32. 

Sodzudka (Prudas) Job. 5. 2, ing Sodzialkq (Prudq) das. ?. 4. 
Sö/ia« (Kreflas) Mat. 5. 34. 
prie^ (hrafUzs (Jeunigäikßdiua) Mat. 10. 18. 

Dwa/e iiefa ßropi (noringa) Mat. 26. 41. 

ime ira fwSiimi {lauke) I. Kor. 5. 13; näg fwetimü {tu kurie lauke 

m) I. Tim. 3. 7. 
ioitU fweüotüijßes [kekßijßes) Job. 8. 4. 
fmdkä {ludinikü) Mat. 18. 16. 
rukßarloio (kanikos) Job. 19. 2. 
Smatcök (garbink) Tewa tawo Mat. 15. 4, 19. 19 *). 
poßeßelu ipatoefu) Mark. 4. 32. 
tarpeklis {idrpas) Luk. 16. 26. 

j^gi tada akis tawa butu tikra (praßä) Mat. 6. 22. 
Iwdms didis (dudra) Mat. 24. 39. 
^ik tu zmonü uztuko {uzpikietatüöjo) Mat. 13. 15. 
^a toale [paßtmegimas] Luk. 2. 14. 

Welöka {Dwafe) tatai ira Mat. 14. 26; welüka (Dwafe) Mark. 6. 49. 
toezdaü {kartimis) Mat. 26. 47. 
zakimus (dukskalwis) ApG. 19. 24. 
ioky zenklingq (labay apfkelbtq) kalin\ Mat. 27. 6. 

^) iszveditnas hat bei Nesselmann S. 60 nur die Bedeutung „B^weisfüh- 
nmg, Beweis". 

*} ratas hat hier die Bedeutung ,,Ereis, Umkreis, Umfang"; ein ähn- 
licher Gebrauch des Wortes erscheint meines Wissens im altlit. nur noch 
einmal: Wifsos ziames rate E. 88. 

*) Die Bedeutung „verloben" ist bei Nesselmann S. 374 für palubyti und 
S. 455 für pasavinti nicht angegeben (vgl. indessen pasavintinU^ -e). 

*) szenavoti hat bei Nesselmann S. 515 nur die Bedeutung „schonen, 
beschonen". 



14 Zur Dialektologie. 

Ich habe hiermit alles mitgeteilt, was die von mir untersuch-* 
ten altlit. Texte über mundartliche Schwankungen innerhalb der 
litauischen Sprache angeben. Diesen Angaben gegenüber erhebt 
sieh die Frage, in wie fern sie richtig sind und welcher Gewinn 
sich aus ihnen ziehen lässt. Um zunächst bei dem aus T. gewon- 
nenen Verzeichnis mundartlich verschiedener Wörter stehen zu blei- 
ben, so spricht für die Gorrectheit der in ihm enthaltenen Anga- 
ben der Umstand, dass eine Anzahl der in ihm als grossUtauisel] 
bezeichneten Wörter übereinstimmend von Nesselmann als z^emaitiscl: 
oder als im preuss.-lit. ungebräuchlich bezeichnet werden; es sin^ 
diess: brotna, buklogas, nebespeoznas, prdgaras, sodxmtka {sz aUed^ 
svetkas. Auch gyvatd wird man hierher rechnen dürfen, denn dE 
Bemerkung Nesselmanns, dass gymta nördlich vom Memelstrom un. * 
durch ganz Zemaiten gebräuchlich sei (S. 29) wird sieh wol wm 
gyvate mit beziehen. Zu ihnen stellt sich noch kerii^ das ich ir 
d^ Bedeutung „Ecke'' nur aus einer Dowkontschen Daina (n. 24 
abgedruckt bei Schleicher Leseb. S. 29 f.) kenne. Nicht mind» 
tritt für die Zuverlässigkeit des mitgeteilten Verzeichnisses die Ta(^ 
Sache ein, dass mehrere Wörter derselben Art, die in Nesselmanm' 
Wörterbuch fehlen, nur in nicht-preuss.-ht. Texten der älteren Zei. 
nachzuweisen sind. Diess sind mcdiemj/lS und nevd^zna» (beid^ 
allerdings nicht in ganz derselben Form), vgl. „Lexikalisches'* s. vv^ 
Endlich ist auch zu beachten, dass Kleins Angabe über den mund- 
artlichen Unterschied der Varba mokinii und mokyti mit der ent- 
sprechenden von T übereinzustimmen scheint ^). Das Gewicht di^ 
ser Tatsachen wird aber durch mehreres abgeschwächt : 1) mehrere 
Wörter, die Nesselmann einer bestimmten Gegend zuweist, sind 
früher weit verlnreitet gewesen; celas z. B., von dem er bemerkt, 
es sei statt des gewöhnlicheren czelas um Memel gebräuchlich, er- 
scheint forma chrikst. 38. 33, 40. 36, und tikras, das nach ihn 
in der Bedeutung deszintu südlich vom Haff, hei Laukischken u.s.w. 
gebraucht wird, erscheint in derselben Bedeutung Br. Ezech. 4. 6 
ant iawa iikru fchonu turreß aißgulH und übereinstimmend in 
altpreussischen (tikaras). Die Möglichkeit, dass schon im Anfange 
des vorigen Jahrh. broma, prägaraa u. s. w. ausschliesslich ,,ze- 
maitisch" waren, wird dadurch natürlich nicht widerlegt. 2) Wör- 
ter, welche in T als „grosslit" erscheinen, kommen jetzt auch in 



^) Das Verbum mokyti^ Präs. mohau ist auch im preuss.-lit. nachzuwei 
Ben ; es erscheint z. B. Br. Ps. 25. 9 pamoka , corrig. aus -inna. 



Zar Dialektologie. 15 

preusa.-lit. vor. Donalitias z. B. braucht gleichmässig cHrvä und 
laühasy püva$ und skihys; kareivis, das nach Nesselmanii beson- 
ders im iem. gebräuchlich ist, führt Kurschat Wbch. s. v. ^^Kiie- 
ger^^ als die richtige Uebersetzung dieses Wortes an. 3) Wörter 
derselben Art, die für die moderne Sprache nicht belegt sind, las- 
sen sich in der älteren Sprache in preuss.-lit. Texten nachweisen, 
90 fferdas, siandinti vgl. lexikalisches" s. w. 

Will man alle diese Gründe gegen und für die Zuyerlassigkeit 

des aufgestellten Wörterverzeichnisses — zu den letzteren ist nooh 

die Tatsache zu ziehen, dass die revidirte Bibelüb^setzung von 

1869 sich in der Regel der in T. als preuss.-lit gekennzeichneten 

Ausdrücke bedient — , will man alle diese Gründe unter einen Hut 

kiugen, so wird man annehmen müssen, dass die Angaben der 

Bearbeiter von T im aUgemeinen richtig sind, dass zu ihrer Zeit 

$e von ihnen als „preuss.-lit^' hervorgehobenen Wärter vorwie- 

gttd im preuss.-Ut. im Gebrauch waren, ausserhalb desselben aber 

m relativ selten angewant wurden; das umgekehrte gilt von den 

^ wgrossUt." bezeichneten Wörtern. Dass aber in den heidersei- 

%& Distrikten der Gebrauch der einen den der anderen ^mz 

WsgescUossen habe, ist im höchsten Grade unwahrscheinlich und 

aa ist das kakiü . . . newartöja des Schustehrus sehr cum grano 

9alis zu nehmen. 

Zu einem im wesentlichen gleichen Resultat kommt man bd- 
äglich dei: o. mitgeteilten grammatischen Bemerkungen Kleins und 
Siji{iipTibn-Scbultzes. Ich halte sie sämmtlich in so fem für eorrect, 
als imk meincor Ueberzeugung die in ihnen enthaltenen Wortfor* 
9m voin jenen Grammatikern in der Sprache ihrer Zeit gefunden 
iM, mögen sie ihre Kenntnis derselben nun aus dem Munde des 
Volkes geschöpft haben, oder aus Texten, welche sie als Quellen 
i^ von. ihnen berührten Dialekte betrachteten. Auf den ersten 
^ck mag allerdings eine Bemerkung, wie die o. S. 9^ mitget^te 
S«ppuhn*Schttltzes (p. 8) nicht recht glaublich erscheinen. Sie 
^ indessen gestützt durch die Mitteilung Kurschats (Graminatik 
S. 36 § 118), dass im polnischen Süd-Litauisch d und t unmittel- 
bar vor t, e und ia, io, tu, iü, tau, iui nicht stehen können, son- 
dern sich vor diesen Vocalen in dz und Is verwandeln; also dze^ 
«M (ausgesprochen dsevas) für de tos, is'esä für iesä. Ferner fin- 
^t sie eine Bestätigung durch den Umstand, dass *c«»a^ für 
tetm in der Tat einmal nachzuweisen ist: Diewd Cetod tneylen^ 
fuderind K. 138. G^en diese Form lassen sich freilich verschie- 



16 Zur Dialektologie. 

dene kritische Bedenken äussern; 1) cevas für i^vas findet sich, 
obgleich dieses mit zu den gebräuchlichsten Wörtern der altlit 
Sprache gehört, in ihr an keiner anderen Stelle, weder in E ^) 
noch in irgend einem anderen Text, 2) C und T sind in Schwa- 
bacher Schrift, in der K gedruckt ist, einander so ähnlich, dass 
nur der oberste feine Strich des T beim Druck abzuspringen 
brauchte 2^ um Cewd aus Tetod entstehen zu lassen — indessen 
Cetod findet sich nun einmal und findet einen Halt an der be- 
stimmten Nachricht der genannten Grammatik ^). 

Was die anderen Angaben sowol der zuletzt genannten Gram- 
matik, als der Kleins betrifft, so ist von ihnen zu sagen, dass die 
Behauptung, diese oder jene Formen, diese oder jene Laute oder 
Lautübergänge gehörten dem einen oder dem anderen Dialekt an, 
nur dahin zu verstehen sei, dass dieselben dort besonders hervor- 
traten und mehr, als anderswo, beliebt waren, nicht aber, dass sie 
ihnen ganz ausschliesslich eigen gewesen seien; dass also z. B. al- 
lein die Wilnaer unt dungaua, dass nur die Memeler zodeiy zodems 
gesagt hätten, darf man aus ihnen nicht schliessen, denn alles, 
was Klein und Sappuhn-Schultze als dialektisch charakteristisch 
anführen, kommt, wie das in den nachfolgenden Bemerkungen zur 
LauÜehre enthaltene Material beweist, zuweilen auch ausserhalb 
der ihm von jenen angewiesenen Grenzen vor, oder könnte doch, 
wie Analoga lehren, ausserhalb derselben erscheinen. Freilich tritt 
es dann mehr zufällig, gelegentlich auf, und in so fern bieten die 
angeführten Mitteilungen beachtenswertes Material für die Geschichte 
der modernen litauischen Dialekte, die man freilich erst dann wird 
schreiben können, wenn uns dieselben durch zuverlässige und aus- 
führliche Mitteilungen bekannter geworden sind, als das bisher der 
Fall ist. 

Ich habe versucht, die einzelnen von mir benutzten altlit. 
Texte ihrer Mundart nach genau zu bestimmen, ohne dass ich zu 
sicheren Resultaten gekommen wäre. Ich unterlasse es, meine 
Leser mit der Darlegung der bisher resultatlosen Untersuchungen 
zu ermüden und behalte mir ihre Wiederaufnahme für spätere Zeit 



^) Unmittelbar neben der angeführten Stelle steht dort Diewuy Tetvuy. 

^ Bielenstein fuhrt I. 172 Anm. als einziges Beispiel für den lett. Ue- 
bergang von t zu z riezeem an, das er zu ra*ntit stellt. Indessen im ülmann- 
fchen Wbch. ist das Wort richtiger zu rika gestellt, vgl. lit. rSkk 



Znr Lantlihre. 17 

vor. leb unterscheide einstweilen nur zwischen preussisch-litaui-' 
sehen und nicht-preussisch-litauischen Texten; (diese unterschei- 
den sich von jenen besonders durch die Anwendung des ^, durch 
comiequenteren Gebrauch der Nasalvokale , durch das häufige 
Auftrete punktirter und accentuirter Yokalzeiehen und der von 
Klein und Sappuhn-Schultze als nichi-preuss.-lit. hervorgehobenen 
Lauföbergänge und Formen. Andere Kriterien werden sich weiter 
ttnten finden. 



Zur Lautlehre. 

I. BeieichBBDg iid Aassprache der Laste. ^) 

Klein Gram. idt. p. 1 und Compend. p. 1 stellt folgendes AI- 
jUki auf: d a d q, b, c 6 cz, d, e e e <}, ffj, g\ (K}^ i y f, i, 
II, m, «, 0, p, r, s ä ßj ty u tff w, (y)y z i. Das Alphabet delf 
Schiitze-Sappuhnschen Grammatik weicht etwas ab: a d q, b\ e 
dfd, e ^ ?f fff i \, y, *, l *), m, n, a, p, r, 8 sd, t, u ^ ü, w, 

Hinsdchtlicfa der Aussprache des a lehrt Klein Gram. p. 1 ff. : 
iL^vanorum triplex est: Primum, quod Litvanorum maxime pro^- 
fAm et familiarissimum est, duriter et aperto aut diducto q. ore 
elartar, sed vel breviori tempore et pronunciatione contractiori, ut 
i&german. vocibus bxng, DancA, Hacke, backe, E. g. faXxn» dico^ 
i»au facio, kalatcijas gladius, et tum in nostra lingua sine accen- 
ta 86U virgula scribitur, vel longiori tempore et diductiori pronun- 
ciatione, fere ut in bis vocibus lingua German. vulgaris seu infe-^ 
rioris Saxonise, ut vocant, barch, Harp, Sarch, Rohr (sie!) pro 
Ary, Earffe, Sarch, Karre *). Et tum insignari debet accentu seu 

^) Die Bretkeusche Bibelübersetzung ist mit lateinischer Schrift ge- 
scbrieben; in den Drucken ist deutsche — besonders Schwabacher - Schrift 
angewandt, ganz vereinzelt mit lateinischen Typen untermischt. 

«) Im Text steht //. 

*) Die Typen sind in beiden Alphabeten die deutschen; cf, ^, j*, i^ ha- 
ben die gewöhnliche Form (durchstrichen). — Vgl. mit diesen Alphabeten 
^ dös Katechismus von 1547 (LLD. I. 7.). In einer Fibel (Königsberg 1708) 
findiet sich folgendes Alphabet: a d q, b, S cz, d, e e e ^, g, i j j y, k, 1 11, 

•*» »»> 0, Ü, p, Tf f S ß df t, II, «7, z z, 

^] Die Angaben Eleins in seinem Gompendium S. 3 £f. stimmen mit de- 
iwn in seiner Gram, überein. Nur gibt er dort als deutsche Beispiele für die 

2 



18 Zur Lautlehre. 

virgulä, praesertim ante syllabam brevem, ut wdkaras vesper, vä- 
fara sestas, prifakimas (sie!) prseceptum, käras bellum, bddas fa- 
mes, märas pestis. Sic etiam ante u, cum quo diphthongum con- 
stituit, ut käulas os, ossis, kläufu qusero, interrogo, ad differentiam 
a secundi in verbis klaufau ausculto, kaulijüs rixor. In nonnullis 
vocibus etiam ante t, ut däiktas res, bäime timor, wäikdczoju am- 
bulo. Appellari potest a durum seu diductum. — Secundum a et 
scriptione et pronunciatione simile est a Germanico in vocibus fü- 
gen, klagen, faßen^ taflen, ut klaufau ausculto, Pona Diewa Do- 
mini Dei, fupraffu animadvertam , mielas carus. Familiarissimum 
est Dialecto Memelensium etc. (s. o. S. 5). Vocari potest a lene 
seu contractum, quod leniter et q. contracto ore proferatur. Puncto 
d notari potest in iis vocibus, ubi sonum habet obscurum et q. o 
mixtum, ut A-domas Adamus, A'nufas Johannes, amen amen, d sed, 
et in Nominativis Pluralibus Faemininorum, ubi interdum pro o po- 
nitur, ad differentiam Genitiv. singuL in os, ut gerds diends boni 
dies pro geros dienos, Pannds tmeilibds virgines honestae pro Pan- 
no8 fjoieüibos. — Tertium (f est cum virgulä transversali in calce 
efferturque ut an, sed aliquante lenius et obscurius, quasi absor- 
bendo n, E. g. in Participiis Prsesentis temporis ut <j/^ä existens, 
dar(f8 faciens, kalbqs loquens. Et in Accusativis Singularibus , ut 
Diewq Tewq Deum Patrem, tq dtenq illum diem. Quidam expresse 
n adscribunt ^), ut dar ans, tan dienan, Sic fwietan pro fwietq: 
Verum hoc modo confunderetur Accusativus, ut ita dicam localis 
cum Accusativo simplici. Significat enim fwietan cum n in mun- 
dum, sine n vero simpliciter mundum denotat. Vocatur a trans- 
fixum et pronunciatione differt a Polonico q, quippe quod fere ut o 
effertur: Iqka pratum, mqka farina, quasi lonka, monka. 

Unzweifelhaft leitete Klein bei seiner Angabe über die ver- 
schiedene Aussprache seines ersten a eine Vorstellung von der 



zuerst angegebene Aussprache des a an: gabf backen, harren, fchaffen, „Die 
andere abzubilden — sagt er — findet man nicht wol Worte in der hoch- 
deutschen Sprache, sondern man müsste es aus der Niedersächsischen oder 
Käselauschen, wie maus nennet, hersuchen, als: Barch, Sarg, Harp, welche 
Worte die alten Deutschen wegen der von Natur langen Sylben haben pfle- 
gen mit' einem duppelten a zu schreiben, dergestalt ^aarcA, Saarch, Haarp.^^ 
^) „Etliche schreiben das n ausdrücklich dabey, düdans, darum, aber 
die Art dieser Sprach bringt mit sich, dass das n vor dem s fast alle wege 
weggeworffen und in den nechst vorhergehenden Vocalem eingeschlossen 
wird." Klein Compend. S. 4. 



Zur Lautlehre. 19 

Verschiedenheit der Betonung. In wdkaras, toäfara, prifdkimas 
hdras, bädas, märas sollte das n die geschliffene Betonung anzei- 
gen, welche das erste a dieser Wörter in der modernen Sprache 
trägt; in käulas, kläufu, däikias , bätme, wdtk^czoj'u hebt es die 
gestossene Betonung der Diphthonge hervor, wie sie uns in den- 
selben Wörtern im modernen lit. entgegentritt : wir finden hier ein 
bestimmtes Zeugnis, nicht nur dafür, dass der Unterschied der ge- 
stossenen und geschliffenen Betonung im 17. Jahrb. im litauischen 
bestand, sondern auch dafür, dass man ihn richtig fühlte, wenn 
auch nicht klar erkannte. — Ueber den eigentlichen Wert von 
Kleins zweitem a gestehe ich mir nicht klar geworden zu sein. 

Uebereinstimmend mit Klein, indessen viel kürzer als er, spricht 
sich die Sappuhn-Schultzesche Grammatik über das a aus (p. 2) : 
aapud Lithvanos triplex est, ut figurae indicant: a primum, sine 
^gulä yel puncto simplicem habet sonum, ut Latinorum et 6er- 
Monim; ut ufpraffu ^). — ä secundum, cum virgulä, durius et 
majore oris hiatu effertur, ut Säkäu dico. — ^ tertium quasi cau- 
datum n subticet, ideo in pronunciando illud lenissime quidem, fed 
tarnen attendendum, ut Diewq Deum. 

Die von Klein gebrauchten Zeichen für a lassen sich in ge- 
druckten Werken nachweisen, so zunächst d: 

mßtd tnana ir langwd Post. lU. 36; kdrdlißce das. 141; tärp . . . tdrpu 
Post. 194 ; fiuzdämds das. 105 ; Kärdlatis das. 3 ; tureddmds fzimtd awiu das. 
485; wießpdU das. 2; prywdld das.; Rdchel dptoerkie das. 76; dtaiwis das. 
327; aümd das. 556; tdtdy das. 611; dpe tdtay klaufidt tdrp fdto^ das. 369; 
f^ dtnziu das. 39; pda kiälq das. 193; dß das. 379; dbd das. 175; kds das. 
194; bvtod ne kurjdy kdrdlißkia das. 719. — neißwdreetne KS. 170; prddeja 
das. 179; dnt zukiatvimd das. 158; liepid das. 161; uzldyßi das. 161; pdkia- 
^fia das. 213; zaluoidnöidmuy K. 1; paßldwynimas das. 4; iß Kdmäros das. 
U; deddmi das. 47; Padek mand hiednay duäidy das. 73; pdfkdytitm das. 
nS; kdifiop eio das. 199. — dukte mdnd funkiey nuog welnd efti wdrginomd 
Br. Post. 224. — ap/dugök funkey wdkßdiojenczes ir Zindanczes Daw. Pam. 
32. - paßidtcinimq T. Ebr. 6. 7; prägar an T. IL Petr. 2. 4; prigddof T I. 
Kor. 15. 30. 

Aus diesen Beispielen, deren Zahl jeder mit Hilfe der weiter 
folgenden Citate vermehren kann, erhellt, dass das d in Post,, K, 
Br, Post., Dato. Pam. und T*) — in anderen Texten ist es, so- 
viel ich mich erinnere, nicht angewant, und in Br. Post, erscheint 
es nur ganz vereinzelt — nicht die Bestimmung hat, die ihm Klein 



*) Lies: fuppraffu. 

') In T sind d und e von d und e oft nicht zu unterscheiden. 

2* 



20 Zur Lautlehre. 

zuwies ; der Accent über dem ä scheint ganz bedeutungslos zu seiu. 
Es ist eine in polnischen Drucken angewante Type, die bei dem 
Druck litauischer Texte mit aushelfen muste. Dasselbe ist yon 
dem d zu sagen (vgl. H. Weber, Jen. Lit.-Z. 1875, Art. 236)* 

hddind Post, III. 122; dnos pdyko/ios .... neme nieko fu fdwim älieiaus 
das. 141; män^ qljas. 53; atdäriiu das. 148; trogzddmi Post. 271; mezdämi duLS, 
260; pdßiuy das. 29; prdndßdy das. 29; diwddziotu das.; per nd/rm das.; tdda 
kdda drUay das. 26; nuog ßwentd mokjld das. 22; Atdik kdrdlifte tawa das. 
VIII. - Mieldiirdiße K. 227 ; tu Pone mields das. 8 (im Reime auf fields acc. 
pl. fem.)'; mehtgia pyktds . .. kitrds das. 10; Kardliu das. 30; pägdibe» das. 
67 ; mdnd das. 73 ; potdm grabdn zengiam das. 77 ; dpfdke Fonds KS. 2 ; drti^ 
mu8 das. 232; fmdrkm /mdrku das.; dtrddome das. 256. — ifchta\fiki d paro- 
diki SE. 3. — tdmp wiendmp Br. Post. 22 ; pataife hrdnges ßoles das. 396, 
hrdngus das. IL 66; kdralißes das. 347. -^ idrpas T. Luk. 16. 26; £&zro das. 
Mrk. 12. 42 ; fu Mavid das. Luk. 2. 5 ;' twdnas das. Mat. 24. 39 ; paßldwini- 
mos das. Rom. 4. 9; (tn^ das. Luk. 6. 35. 

Auch im Katechismus von 1547 nehme ich mit H. Weber a. 
a. 0. dieses Zeichen an und schreibe jetzt mit ihm: pdnd, ands,^ 
rdginhiy pd (LLDr. L IX.). Wenn ich den Punkt früher un- 
richtig für ein Längezeichen hielt, so war daran die Unreinheit 
des Druckes Schuld. 

Ueber die Aussprache des e und den verschiedenen Wert der 
von ihm aufgestellten Zeichen äussert sich Klein in seiner Gram, 
p, 5 ff. sehr unklar und verworren; ich übergehe deshalb seine 
dortigen Bemerkungen und teile lieber mit, was er in seinem Com- 
pendium S. 5 über das e sagt: „Die Littauen haben ein dreyfaches 
e^ gleich wie das a dreyfach ist, Und kommen darinnen mit den 
Polen nahe überein. Das erste e ist gleich dem deutschen e ia 
den Worten gehen, stehen , belehren, gereckt. Es wird aber unter- 
weilen auch mit einem Punkt oder Circumflexe bezeichnet, in den 
Worten, da das e lang gesetzet und ausgesprochen wird, oder 
von Natur lang ist, als lelas, Tewas, giesmes, regeii, fSti. — 
Das andere e wird härter und mit mehrer Auftuung des Mun- 
des ausgesprochen, eben wie das ij der Griechen nach der Bami- 
stischen (sie!) Pronunciation. Vnd wo es lang und wie in zween, 
Zeiten ausgesprochen wird, kann es mit einem Strichlein oben be- 
zeichnet werden, damit maus im lesen desto bejier erkenne. Als 
egle^ elnis, fweiimas. Diesem e ist nicht unähnlich das deutsche 

e in den Worten ledig, gehen, nehmen, hefchweren In den 

anderen Littauischen Worten, da dieses e geschwind und in ejner 
Zeit ausgesprochen wird, bedarff es keines punkts oder strichleins. 



Zar Lautlehre. 21 

ds drebuy gern, geffau.^^ — Hier ist wenigstens der Unterschied 
der Ziehen klar: e sollte unbetontes e nnd e bezeichnen (drebü, 
fetitt, gesaü\ e und ^ hingegen gestossen oder geschliffen betontes 
€ (/eto« , ^i^tu« , geatnes , reg eil , seit) , und e sollte gestoss^ oder 
geschliffen betontes e bezeichnen [egle^), änis, sveitmas). 

Die Sappuhn-Schultzesche Grammatik äussert sich über das e 
wieder ganz kurz (S. 2) : e primum cum Germanico et Latino con- 
venit; e secundum cum accentu quasi gravi pronunciatur tanquam 
ijgrfficum, ut dgle, Hnis; ^ tertium cum virgulft habet eundem va- 
lorem cum q ita signato; ^ caudatum, sive in medio sive in fine 
coDstituat Syllabam, semper n in se continet, quod tamen in pro- 
nuBciatione supprimitur. 

Die von Klein und Sappuhn-Schultze angewanten Zeichen be- 
gegnen in den älteren Texten sehr selten; erst T wendet 6, e und 
^ läufig an, wie die o. S. 10 ff. mitgeteilten Stellen zeigen. Zum 
enten Male erscheint das e Willent. Enchir. 45 ßemes (nom. pl.). 
Diese Schreibung steht indessen eben so vereinzelt, wie turetu das. 
46, mmo Br. P. 8 ; ßd SEE. 124 «). Meistens sind e und e gleich- 
räsig mit e bezeichnet: 

prifzenge Br. IV. Mos, 31. 48; turrekes das. V. Mois. 23. 13; Perfzegno; 
i» das. 28. 5 ; fennuiu das. 32. 7 ; drebeia das. Jes. 7. 2 ; reges das. 22. 8 ; 
J^/ehis dejchimta das. Luk. 24. 13; degdaum das. Weish. 16. 18; fzmones 
'^' Ps. 2. 1; Szemes das. y. 8; loirwes das.; iuokefi das. v. 4; kalhts das* 
T-5; garhe Br. P. 36; kenteghimu das. 412; ußdeta das. 417; melde/% das. 
^IB\ ßmnena das. IL 408; Prikalbedam K. 48; pdgdibes E. 67; bengidm . . . 
ifngidm das. 77; büe» E. 99; zvayzdes das. 118; eio das. 199; tewä Post. 44; 
9^m^ gimines das. 25; mgime das.; ßeme S6. 7; eghime das. 165; gelbek 
^. 204; (/<«A;f6, meta EE. 18; me« das. 149; fekla das. 165; e^reta das. 202 

1. 8. W. 

Bei Br., aber gelegentlich auch sonst, erscheint ce sowol für e 

als e 8). 

atot>'a Br. I. Sam. 4. 14; «<> Br. lY. Mos. 20. 6; datl YS>. 180; wers- 
»»«femw Br. Ps. 46. 5; ß<sme» das. v. 9; ptelinm Br. III. Mos. 6. 11 ; p€Blu8 Br. 
«^^. 29. 5; üemimp Br. Ephes. 6. 9; meet(^ Br. Jer. 52. 5; meet^ Br. I. Mos. 
&• ^2] fehafchelife Br. Luk. 1. 79; teklas Br. III. Mos. 21. 18, 22. 22; /eetuw 
Br. Josta 14. 11. In E vereinzelt ae: ae/t (ist) ES. 34, paeciun (in den Ofen) 
KS. 200; ae Druckfehler f\ir eaf 

Eine besondere Bezeichnung des e (e und e) findet sich in 



') Schleicher schreibt egrfö. 

^ <s und 06 kennt schön der Eat. v. 1547 (LLD. I. 7) als Bezeichnun- 

von e. 

") Vgl. hierzu und dem folgenden LLD. I. VIII fif., IL XIX ff. 



22 Zur Lautlehre. 

der Bretkenschen Bibelübersetzung; sie besteht in e mit einem un- 
tergesetzten Haken. Das Zeichen entspricht genau dem modernen 
Zeichen für das nasalirte e, welches letztere ich zur Transcription 
jenes Zeichens verwende. Wo also in einem aus der Bretkenschen 
Bibelübersetzung angeführten Wort q erscheint, darf man dasselbe 
nicht für nasales e halten, welches Bretken stets mit e bezeichnet. 
Die folgenden Beispiele mögen den Gebrauch des q in dem ge- 
nannten Werk veranschaulichen: 

Dailid^u II. Chron. 2. ^\ prig^^ £zech. 39. 19; Gromata Szidutnpi tok^ 
ira IL Makk. 11. 27; ^ija Richter 18. 20; Ellin^ Sprüche 5. 19; w^fefnei I. 
Mos. 3. 8; w^ie Sirach 46. 20; g^da I. Samuel. 25. 39; pag^ufi I. Mos. 6. 
12. f^ite Luk. 17. 23;' p^linofy Luk. 10. 13; ijch^üi III. Mos. 8. 33; d^- 
gie Apok. 4. 5; ufzd^e Richter 15. 5; p^ti IL Samuel. 22. 35; m^i^ \. Mos. 
7. 6; Mqlais 11. Thes. 2. 11 ; fu i^ IL Samuel. 11. 4; g^lafzies Jer. 15. 12; 
t^t^ Jakob. 5. 14; tv^ßas II. Makk. 6. 29; k^tur^ L Mos. 8. 6, IL Mos. 26. 
8; ^mi Jes. 65. 1; L^ai Jes. 32. 19; V/zp^czitoghi Nehem. 10. 1; prad^nt 

1. Mos. 6. 1; gi^la/zies das. 4. 22. 

Einmal ist derselbe Haken unter ce gesetzt in JSkrutai (Schiffe) 
Jak. 3. 4; diess beweist, dass ce und e bei Bretken völlig gleich- 
wertig sind. 

Weiter wird in allen Texten mit Ausnahme von MT. besonders 
c, aber zuweilen auch e mit ie bezeichnet ^) : 

Tiewa SE. 8; Tiewi/chko Br. Gal. 1. 14; gi^lafzies Br. L Mos. 4. 22; 
ko/zamieko Br. ApG. 10. 6 (das. 9. 43 kafzameka) *); miei^ U. Chron. 29. 3; 
anut abudu thienai prifiek^ ira Br. I. Mos- 21. 31 ; idant tawie liaupßniy, Br. I. 
Makk. 4. 33; gierqfes Br. Mat. 13. 48; alte Br. Sprüche 1. 28, 2. 22; Weish. 

2. 24 u. ö.; thienai Br. P. IL 113; Stowieket EE. 121; diel EE. 106, 123; ße 
(= seje er sät) EE. 165; aprinkie (= -k^) Post. 25; pdkiele (= -kele) Post, 
m. 118; fmierties SEE. 22; mielfkiete/e SEE. 4; idant tikrai fchirdiefpi die- 



*) Schleicher scheint aus irgend welchen Gründen die Ueberzeugung 
gewonnen zu haben, dass das altlit. ie ausschliesslich dem modernen ^ ent- 
spreche; eine Gonsequenz dieser Ansicht ist die Aufstellung von Unformen 
wie z. B. tavSje^ sav^'e Compend.' S. 630. Es ist ihm ebenso entgangen, 
dass auch in neueren Texten ie für e erscheint, und in Folge dessen hat er 
in der Umschreibung einet Dowkontschen Daina (Leseb. S. 28. n. 10. Str. 2) 
die beiden Verse construirt : asz ten hutio sy, zuvelSms \ ST/k margosSms lydeke- 
ISmSf für die man lesen muss: asz ten hutio sy, zuvelems | sy margosems lyde- 
kelems. Margosems ist = margo{m)sioms (e = io , m vor s geschwunden); 
leider ist die Form margosSms auch in die Gram. S. 209 Anm. übergegangen. 

^) Das e ist in diesem Wort warscheinlich aus en entstanden, denn 
-mekas gehört doch wol zu mlnkau, ksl. m^kükü zart, weich; kaza- ist ksl. 
koza Fell (entlehnt). 



Zur Lautlehre. ^ 23 

turrthüefi SE. 56; pri/ikieU K. 162; giwiena K. 2S6; ßierdies K. 12, linksmos 
ßierdüs T. Phil. 2. 19, ßierdi^ T. Rom. 10. 1 *); Pom Diewie (voc.) KS. 204 

Weitere Belege zu geben ist überflüssig ; man findet sie in den 
übrigen in diesem Werk enthaltenen Citaten. 

Für modernes e^ seltener für e erscheint in Knig. Nobazn. sehr 
oft und in anderen Texten zuweilen ia: 

cidßi K. 5, cidßies K. 184, öiaßiea KS. 70; wediarcf. KS. 145; abgiadime 
K. 43, giadulingä K. 31; gialafzin Br. Jer. 15. 12, gialofzies Br. Apok. 9. 9, 
gialazi KM. 41, fu gididzims K. 146; gialb* K. 251, gialhedäwey K. 4; gia- 
hmbe £r. Ebr. 1. 12; giäma KS. 138; giantis K. 237; gidruiu K. 2; giaffuoiu 
K. 71 (= gez-); dnt teyp daugidl zmoniu KS. 67; blogiafnis KS. 28; Begids 
(= gQs) e/?t /M>na« K. 139; kialuoß K. 3, Kialkiagi . . . gialbek KS. 37, j9aÄ;t- 
alAi E. 4, perkiäls K. 157; A;m/t« (instr.) K* 1; Nukidnteio K. 144, nekianöiu 
K. 33, JITac; tu ne kiaßum K. 186; kiarßtauia K. 205 >); Kidtwirtq. K. 155; 
TTay^ia (vocat.) KM. 7; akialiu K. 8; tvagkiälu K. 9; waikialus KS. 26; 
yrwii«(w K.j 1; priadkay (die Väter) K. 16; Äiami (du stützest) K. 213, 
T\mioi KS. 27 ; geriafnes K. 235, gidrid/nio : iikridinio : ßipridinio K. 202 
(im Reim); Siabru (gen. p. Gesellen) KS. 158; Sidlpt (= szelpt) K. 245, 
«fl//j<i K. 2Q^,ß%alpo8 KS. 31 (vgl. Lexikalisches s. v.); Siasieluy (dem Schat- 
ten) K. 87; Szidßtoy (in d. sechsten sc. Stunde) K. 149; giwianima KS. 265; 
pmiagnoima K. 60; ziam^ Post. 31, iiam« K. 10, nußziamindamy K. 5; zidn- 
% KS. 1, Zianklingay K. 123. 

Dieses ta vertritt auch das e des Diphthongs ei: apiriaykßu 
(ich werde offenbaren) KS. 111; apfiriayßkimas KS. 85. 
Neben ia hat Kniga Nobam. auch sehr häufig ea ^) : 

earßkiediu K.48 (ä^B. erßkie(Hay) ] eaß K.102, 143; beat KM. 67; galibea . . 
linkjmibea (acc. sg.) K. 233 ; deabeßfe KS. 4 ; fudeadi K. 52 , kad regefit taj 
deoftäntis zinokit KS. 2 ; rfeo^a K. 101 : Deakreataa KS. 16 ; deangia KS. 200 
Vodeargie KS. 5 ; 2>«drd K. 34, Iddnt . . . dearintu K. 223 ; tvandeanimi KS. 12 
9^^V^'KS.9 ; Keaikites KS. 57; leamkime K. 216; leanöiugays KS. 11 ; meadiaus 
(des Schwertes) K. 17; meadzia KS. 1; J?« m^o^ (Lüge) K. 12; primeana KS. 3 
»)ea% K. 60, Meatu K. 140, kas meataya KS. 25; pdmeaßi KS. 203, t^mea 
/»K. 234; aÄM uzumearkia KS. 15; fmearäa K. 249; aÄmcam KS. 264 
^Pgr^kimea KS. 241; gie/mea (instr.) K. 176; wca (nicht) K 2, 233, nedzinia 
(durch Unkenntnis) KS. 27; nedndre KS. 8; fnaa>^' KS. 117, nedßkit K. 120 
Ztnoneas (nom.) KS. 203; gimineas (acc.) KS. 134; ing peadiu liepßiingq K 
199; peaczietim KS. 117; peakid K. 162 (das. 163 piekiq); peaku K. 10 
/»«Äfay*) K. 1 (das. 2 ^e^y); peaianays (Asche) K. 119; peani (du nährst) K. 
^]peanukßld K. 259; peaßtaa K. 148; peardure K. 149; reag K. 75, reagime 



') Hier findet sich die für szirdis vorauszusetzende Form szerdis, die im 
pi%ii88.-lit. nicht nachzuweisen ist. 

') „er zürnt"; kersztauti fehlt bei Nesselmann. 

*) Vgl. Schleicher Gram. p. 8. 

*) Das ä steht gewiss rein zufällig für a. 



24 ' Zur Lautlehre* 

KS. 8; po treadia K8. 11; treamia K. 170; ßiprtafnis KS. 65; ißfeaka (wurde 
trocken) K. 42, 201; Jwkjis (wird gelingen) K. 22; Seamßm K- 228; feanw 
(4iQ alten) E. 67; feargtü K. 2; ^aiba (laufen) E. 201, teakti E. 156; teanay 
ES. 4; ^arp (zwischen) ES. 267, 2m\/Uah%am ES. 17, mfißeahim KS. 168; 
Paukßtealay K. 87; Wi/oteaneja (i. d. Gemeinde) ES. 88; nnfiuntea KS. 10; 
uzkwietea ES. 145; weada E. 101, ifiweaß E. 260; freeiya (sie verfolgen) E. 
44; Wealnias E. 213; Weangiu (vermeide) K. 86; kweapiäncim ES. 78; tcear- 
gißen weada ES. 11; paweärßniu E. 1, 2; tüedrtda (wert) ES. 33; nufittoearti 
ES. 134; uzt^ti^earto« (geöffnet) ES. 117; pdgiweanime ES. 8, awealees ES. 181. 

Auffallend steht ES. 281 tveandenio gen. sg. , was auf einen 
nom. vendü (Wasser) hinweist. Da indessen nirgends sonst e für 
a in diesem Wort erscheint, so wird weandenio in wandeanio zu 
ändern sein, vgl. o. toandeanimi. 

Ea vertritt nicht nur einfaches e, sondern auch das den er- 
sten Bestandteil des Diphthongs ^'bildenden: Eayk (komm) K. 233; 
tos meailus ponas KS. 30 ; weaykiay (= veikei) K. 102 ; paweaikf- 
m (gen. pl.) KS. 7; apweayzd KS. 31; wirßuiineais KS. 12. 

Auch wo e mit n zum ^ geworden ist, wird es durch ea ver- 
treten, indem das Nasalzeichen dem a hinzugefügt wird; breqßi 
(Kömer ansetzen) KM. 47; Greqßk (wende) K. 242; ißtmdec^ (se- 
hend) KS. 192. — Vereinzelt erscheint für ^ indessen auch ^, 
indem der nasale Klang des einheitlichsten Lautes den beiden Tei- 
len, in die er zerlegt wurde, sich mitteilte: ißwid^s KS. 179; /e^ 
d^ das. 174. — Endlich kommt es aber auch vor, dass für ^ 
einfach ea eintritt, ohne dass der nasale Klang irgendwie bezeich- 
net worden wäre: faweafp (= sav^'sp) KS. 50; galibea, linhfmibea 
(acc. sg.) K. 233; vgl. o. Begiäa (= -g?s). 

Es unterliegt wol keinem Zweifel, dass die Bezeichnung des 
e durch ea nicht willkürlich ist, sondern auf der Aussprache be- 
ruht % Dass die Entwicklung dieser Aussprache nicht von dem 
dem e etwa vorangehenden Consonanten abhängt, beweisen eaß^ 
earßkiediu; dass sie nicht durch den Einfluss der etwa folgenden 
Cionsonanten herbeigeführt ist, beweisen nea, nußuntea, uzkwietea. 
Es war unzweifelhaft allein die Betonung, welche die Aussprache 
des e als ea herbeiführte, und zwar muss diess die gestossene Be- 



*) Vgl. Schleicher Gramm. S. 8. Die Schreibung ea (e mit übergesetz- 
tem a) für e und e findet sich auch in der mir leider unbekannt gebliebenen 
Postilla Catholica des Jonas Dauksza (Wilniui 1599), vgl. die von (reitler 
Lit Stud. S. 15 f. mitgeteilte Sprachprobe. Das. S. 16 steht auch Dieawö; 
findet sich das öfters? 



Zur Lautlehre. 25 

fmmg gewesen seio, da die von unten nach oben gerichtete ge- 
fißUiffene Betonung nicht wol ein a aus einem e erzeugen konnte^ 
weil der Klang des a tiefer ist als der des e. Oass das ea sich 
vielfach in Silben findet, die nicht den Hauptton tragen, spricht 
mM gi^en meine Annahme , da — diess zeigt das lettische sehr 
deutlich — die gestossene und nicht minder die geschliffene Be- 
to&ODg sich auch in Nebensilben finden kann. Besonders interes- 
sant ist, dass die gestossene Betonung des e auch da eintrat, wo 
es Bestandteil eines Diphthongs ist, mochte dieser den gestossenen 
oder den geschliffenen Ton tragen. Im ersteren Falle war es selbst 
der hochbetonte Laut, so z. B. in veiket^ dessen Uebergang in 
tiaiikei (wie ich toeaykiay umschreiben möchte) uns lehrt, dass in 
dem Dialekt der Kniga Nobazn. der auf dem ersten Bestandteil 
eines gestossen betonten Diphthongs ruhende Accent der gestossene 
Ton selbst war oder zuweilen sein konnte ; im anderen Fall (so in 
iojt = eaii = eik) ging das e dem hochbetonten Vokal voraus, es 
var Trigev eines Nebentons, des anudättatara der indischen Gram- 
matik und konnte als solcher gestossen betont werden. 

Der Zusammenhang der Schreibungen ea und ia für e liegt 
wf der Hand. Erinnern wir uns, dass vor e die sog. weiche Aus- 
brache der Gutturalen eintritt; sollte sie bezeichnet werden, so 
muste man z. B. für gearbfi giearbfi schreiben. Solche Schreibungen 
kommen vor, aber nicht nur nach den Gutturalen, sondern auch 
nach Sibilanten und einmal auch nach w , ein deutlicher Beweis 
dafür, dass in der Mundart des Verfassers von Kniga Nobazn., 
wie wahrscheinlich im altlit. allgemein (vgl. auch Schleicher zu 
DonaL S. 335), e überhaupt palatalisirend auf vorhergehende Con- 
lonanten wirkte. Ich habe folgende Beispiele notirt: 

, (U/okiea ES. 31 ; ipadieai KS. 1 1 ; ißkieay KS. 14 ; kiealefy KS. 6 ; kiealo. 
'>^ (auf der Reise, loc sg.) ES. 26; kieante (er litt) E. 155; kwieapidnöia 
(iostr. fem. part.) ES. 78; pearkieaUa ES. 18; nuzieänyia ES. 32; pear&iedg- 
nojamflw ES'. 30; Pokieatwxrtay (viertens) ES. 8; fkiealhiame E. 261; weykieay 
K8.3. 

Da nun t im lit. vor e zu sch¥rinden pflegt, so konnte aus iea 
ihm zu Grunde liegende ea von neuem entstehen; femer aber 
^Qnte, da e im lit. häufig in % übergeht und da dieser Uebergang 
Uer durch das ihm vorangehende i begünstigt wurde, iea zu ia 
werden, vermittelt durch tVa, das sich KS. 226 in giiariaus (bes- 
ser) findet. Hieran knüpft sich von selbst die Frage, wie sich die 
Schreibung ie zu ia verhalte. Aus ia muste nach lit. Lautgesetzen 
^ werden, und so könnten die o. nachgewiesenen ie genau die Aus- 



26 Zur Lautlehre. 

spräche wiedergeben ^) und ihr entsprechend gewählt sein. Indes 
sen wahrscheinlicher ist es doch, dass die Schreibung ie nach pol 
nischem Muster gewählt ist und wie e selbst nicht immer genau dii 
Aussprache des e und e wiedergibt. Hinter ihr verbergen sich höchs 
wahrscheinlich die verschiedensten Formen des ^-Lautes : das reim 
ßy das eay das iay das ie^ das aus diesem entstandene e^ aus den 
selbst jeder Zeit wieder einer dieser Laute gebildet werden konnte 
. Das e wird meist mit ie seltener mit e bezeichnet: Diewas Bi 
L Mos. 22. 3 u. ö.; ghrieka Willent EE. 106, ghrekuu SE. 5' 
efchkau (= je-) Br. L Kor. 10. 33 efchkoti Br. P. IL 167, efch 
kaia Br. Luk. 9. 9, Efchkoket Enchir. 60 u. s. w., einmal mit iee 
kiiieems ES. 184. — Klein und Sappuhn-Schultze rechnen es zi 
den Diphthongi improprise s. u. — Dass die Schreibung ie zur 
Teil auf der Aussprache beruhte, beweist ifchtiosos Br. P. 41, 10 
(wahrlich^ = isz tesös), in dem io aus ie durch Assimilation a» 
das folgende o entstand; man muss e also diphthongisch als t- 
ausgesprochen haben. Ferner: Pijemuo KS. 153, tije das. 177, i 
denen der erste Teil des e zu ij distrahirt ist. 

Was das i betrifft, so unterscheidet Klein Gram. p. 8 drei Ai 
ten desselben: 1) i parvum et breve 2) jod Latinorum 3) i pro 
ductum. Von diesem sagt er: Tertium est i productum aut gemj 
natum (quemadmodum Veteres omnes vocales longas geminare sc 
lebant), et ita scribitur ij vel contracte y. Accedit ad Chire 
longum Hebrseomm aut y Gallicum efferturque ut ü in vocibu 
übel, muffen, büffen ^), Usus ejus est: 1) in iis dictionibus ul 
syllaba aliqua necessario producenda est, ut myliu amo, ieifyB 
justitia, malonybe gratia, humanitas, zinys incantator, aiteitvys ad 
vena, daryfu faciam, darys, daryk, darycza, daryti, darydams, e 
sie in reliquis verbis, quse augmentum habent in Futuro y longun 
2) In Adverbiis, quse a nominibus derivantur; illa enim prse alü 
merito y longo scribuntur, tum propter accentum, quem pleraqu 
habent in ultima, tum etiam ob discrimen nominis, ut geray benc 
piktay male, maloney gratiose, idkiey expresse, articulate ^). 3) üb 



*) So wird e als ie in der Mundart von Andrjewo ausgesprochen, Geitle 
Lit. Stud. S. 21. Ueber die Aussprache des e als ia s. Schleicher zu Donal. S. 33^ 

^) Vgl. Klein Compend. S. 7: Das ander % ist das lange i, oder ein lar 
ger Yocalis, und wird also geschrieben y^ gilt so viel als bey den Deutsche: 
das ü in den Worten ühely Thär, anrühren, 

^) Ebenso betont man heute: gerai^ piktai, malonei; iszkei komn: 
nicht vor. 



Zur Lautlehre. 27 

loco in ponitur, ut yfakimas pro infakimas mandatum, yfpdudssiu ^) 
pro infpaudziu imprimo, y miefla pro in sive tng mießa in dvita- 
tem. — • His adjicitur \^ virgulä transversali notatum, quod paulo 
obscurius profertur, quam in *). 

In den Texten findet sich i und y promiscue für r und i z. B. 
mai Enchir. 6; yr (und) K. 90; wiriaufis Br. I. Mos. 21. 22. 
Daneben wird t auch durch j bezeichnet, z. B. Wiruj Br. P. 180 ; 
mmjkq Br. Ezech. 16. 12. — Dass i zuweilen nicht geschrieben 
ist, wird weiter u. zur Sprache kommen. 

Ueber o ist wenig zu sagen ; Klein erklärt es für anceps, wor- 
über w. u. Zweimal erscheint nasales o : Kofni Br. Sprüche 23. 
Sund kruwQy corrig. aus kruwoij Br. Tob. 11. 12. Einmal steht 
ö = .• paßiprinäiei PM. 10 (wol = ü). 

Das ü erscheint in dieser Bezeichnung zuerst forma chrikst., 
T^ LLDr. U. p. XXI und in der Folgezeit häufig ; sie stammt un- 
zweifelhaft aus deutschem Schriftgebrauch. Die Schreibung ü=^tiOy 
ua erscheint schon in der Wiener Hs. von Notkers Psalmen; im 
12. u. 13. Jh. ist sie ziemlich allgemein (oft missbräuchlich für ou 
und u). Seit dem 12. Jh. findet sich daneben die Schreibung u 
(Graff, Diutisca II. 234, 235). Im 14. Jh. ist ü seltener; es wird 
darch u verdrängt (weil uo meist in ue umlautete) , das auch zur 
Bezeichnung von u diente. Im 16. Jh. erhielt beinahe jedes u in 
der Corsivschrift ein aus jenem, früher häufig über u stehendem o 
entstandenes ^-Zeichen. Im 17. Jh« setzte sich dieser Gebrauch 
ganz fest und hat sich bis heute in der u-Form unserer Gurrent- 
»chrift erhalten. — Ich erwähne diese Dinge, weil sich die hervor- 
gehobenen verschiedenen deutschen Schriftzeichen auch in lit. Tex- 
ten nachweisen lassen, ohne über den historischen Zusammenhang 
der beiderseitigen Zeichen bestimmt zu ui-teilen. — Neben ü findet 
sich — wenn wir von den Lautübergängen absehen — : uo tuolous 
Poet. 11, Wanduo Br. Jos. 4. 18, ihuo Br. Math. 12. 34 ; äo päo- 
AwBr. Ps. 60. 10, atpüolufei Br. P. 235; o polanczius Br. Ps. 
145. 14; ou neändre zxoiloujanti KS. 8, joug KS. 177, 195, vgl. 
Geitter Lit. Stud. S. 21. Anm.; 6 nhgi EE. 43, SEE. 49; giedzhs 
SEE. 107; u (so fast immer bei Sengstock) tviffufu gierufu dar- 
*«/« EE. 165, «u^ SE. 13 u. s, f.; ao däoii Post. 741. — Ueber 
^ mit beigefügtem Nasalzeichen s. w. u. 



*) =f-8päudzu (mit gestossen. Ton) vgL o. S. 19. 

*) Vgl. Sappuhn-Schultze 8. 2 : j . . . habet n subintellectum. 



38 Zur Laadehre. . 

In der Bretkenschen Bibelübersetsnng ist ü sehr häufig toi 
« (mit übeigesetztem ti-Haken) nicht zu unterscheiden sobald da 
Sbwgesetzte o nicht ganz geschlossen war oder hier die beidei 
Enden des Hakens einander genähert waren. Bei oberflächliche 
Betrachtung der Handschrift könnte man leicht in Yersuchunj 
kommen, darauf hin die Anwendung des ü in ihr zu leugnen, um 
annehmen, Bretken habe ü consequent durch u ersetzt. Indessei 
dass ein Unterschied von ü und u bei ihm bestand, und dass & 
ihn auch in der Schrift überall hat bezeichnen wollen, geht uü 
zweifelhaft daraus hervor, dass mehrfach ü und tio mit einande: 
wechseln, so Math. 12. M Kü fchirdis pilna ira, thuo bun^ 
piufla; Josua 3. 16, 4. 7 wandü, das. 4. 18 Wanduo. Femeo 
auch daraus, dass uo zuweilen durch Durchstreichen des u unc 
Rundung des über u stehenden Hakens in ü corrigirt ist (diess is' 
in Psalter besonders häufig), und endlich aus Rom. 7. 21, m 
JRandüs (I. sg. med.) durch Durchstreichen des s und des über f 
stehenden o in Randu corrigirt ist. — Ich habe ü überall da an- 
genommen, wo deutlich über u ein o geschrieben ist, und zugleicl 
die zunächst verwanten Texte die Annahme des ü rechtfertigten. 

Ueber die Aussprache des ü bemerkt Klein Gram. S. 14: ^ 
pronunciatur ut \ HdbraBorum, e. gr. akmü lapis, quam vocem si 
Hebraicis literis scriberes \ necessario foret ultima litera, ut *i73p{{ 
Sic düna panis nj^i. 

Üeber « bemerkt Klein Gram. S. 15: ü breve in brangwi 
brangumi^ longum in mufu, jufu et in fine omnium Genitivonux 
pluralium. — Diese Bemerkungen sind, wie die moderne Sprach« 
lehrt, wieder völlig richtig. Für w wird zuweilen p oder «? ge- 
schrieben: Szinaw (ich weiss) Br. G. 115; bilaw Br. PI IL 173 
fakaw das. 500; apfakaw Br. P. 50; Bvwä Post. 719, Bfi>tDo Post 
III. 52. — Einmal ist es durch ü bezeichnet: ant Sirünü Mg. zi 
ant inßermentu Br. Ps. 4 Ueberschr.; einmal durch ov: ovbogami 
(den Armen) KS. 6; vereinzelt durch ü z.B. na'äio BrKo. 1, bran 
giaüfe/is BrP. II. 379. 

Ueber die Aussprache des i^ belehrt uns die Schultze-Sappuhn 
sehe Grammatik S. 2 : « in eo continetur ^). — Ich knüpfe an t 
an, um über die Nasalvokale im Zusammenhang einiges zu bemerken 



*) Klein Compend. S. 9 bemerkt: „Vnterweilen findet man das u mi 
einem Querstrichlein, und alsdann wird es fast wie un ausgesprochen, dem 
in selbigem das n steckt, so vor dem s abgeworfifen war.^^ 



Zur Lautlehre. 29 

Au den Stellen wo die heutige wissenschaftUchie lit. Gramma- 
tik die Zeiicben der Nasalyokale zu setzen pflegt , und an Yieleu 
aodereoy an denen sie das bisher nicht getan hat, findiön sich die- 
9sSim itt den altlitauischen Texten. Was die Form derselben be- 
tofil» so gebraucht Bretken in seiner Bibelübersetzung den heuti- 
getf» ^r If tf entsprechend a, e, f, y,; dagegen in seiner Postille 
hat er — mit wenigen w. u. zu erwähnenden Ausnahmen — keine 
besonderen Bezeichnungen der Nasalvokale angewant; in seinen 
Cfietmes begegnet nur einmal (handschriftlich) ein durchstricbeues 
e(c:f); IMekuJu iaw Diewe Tietoe, Jog mane fck^ nakti faugojej, 
bi 4fin anderen altlit. Texten erscheinen den modernen q und ^ 
entsprechend durchstrichene a und e (von mir mit q und ^ wie- 
dargegeb^). Ein \ und tf findet sich in der älteren Literatur je- 
^m&lls nxir sehr selten; leider habe ich versäumt, mir über ihr 
^(Bbo»raen resp. Fehlen genaue Notizen zu machen. Ich habe 
vkms dafizinadjneia £E. 21 (durchstrichenes i) notirt, dagegen 
bmtf; es mag gelegentlich ein solches vorkommen — aber ge- 
wiss nur ganz vereinzelt. Neben den besonderen Zeichen der Na- 
salTokate und mit ihnen wechselnd erscheint auch Vokal -\- Nasal 
z.B. ranßo (gen. sg.), ranßa acc. sg. Br. F. 11. 245, ranßai (In- 
tadineargl. zu balkei) Br. Jes. 6. 4, raßq Br. Luk. 6. 42, r^ßa 
(«c. 8g.) EE. 90, SEE. 98 (das heutige rastas) ; femer Nasalvokal 
+ Nasal, vgl. ausser LLD. I. IX, II. XXI noch Ix^ndos EE. 9; 
(fnßinai EE. 53; palaidan Awinq Br. III. Mos. 16. 26; Pafzade- 
^ Br. Mat. 1. 24; ant Br. Luk IL 33, qni Post 28, qntd das. 
$; ney <fnid dqngaus, ney qni zidmes das. 263; toqndeniie das. 
flj; tarp giecpidiu KS. 27; Jos fzwake nei nakti ne ge^fa (sie!) 
Äl^rüche 31. 18; kadangi^) Br. Prediger 5. 19. Endlich kommt 
es nicht selten vor, dass einfacher Vokal an Stelle einer dieser 
Bezeichnungen erscheint, oft unmittelbar mit ihr wechselnd, vgl. 
Z.& efph prikelßu Dowidui teißi Augliu Br. Jes. 23« 5; fohiias 
^ipi^ iopi Br. I. Mos. 8. 11, ßallandis . . . atgrinfza iopi das» 
^' 9 ; nom. sg. part. nepagelbas . . . nefergas . . . neapginaa . . . 
neramdans BrG- 66. 

Es fragt sich nun, wie man jene, mit dem Zeichen nasaler 
Aussprache versehenen Vokale aussprach. Zwei Stellen der Bret- 
kenacben Bibelübersetzung weisen darauf hin, dass der einem Vo- 
kal, unteigesetzte Punkt einen reinen Nasal, oder die Aussprache 



^) Der. Punkt steht in der Ha. — zufällig — unter dem n. 



* 



30 Zur Lautlehre. 

Vokal -f Nasal (nicht Nasalvokal) bezeichnen konnte; es sind dies 
n. Kön. 7. 3 ikki numirfchiq (I. pl.) und Tob. 11. 12, wo kruw\ 
ifufüifedd) in kruioo (= krutßona) corrigirt ist. Indessen ich h 
zweifle, dass die punktirten Vokale Bretkens durchgehends die 
Aussprache hatten, denn es finden sich in seinen Schriften Lai 
Übergänge — z. B. von an in au — , welche die Existenz von N 
salvokalen mit Bestimmtheit voraussetzen. — Dass die Verfass 
von Post, und K. (^ und if als Nasalvokale mit sehr starkem n 
salen Klang sprachen, lässt sich beweisen, denn in diesen Werk< 
— in K selten, in Post, sehr häufig — erscheint c^ häufig an Ste 
len wo man *tf{Uf un) erwartet; ^ und if müssen einander also zien 
lieh gleich gelautet haben, sie müssen also beide, wie bemerkt, m 
sehr kräftigem nasalen Nachhall gesprochen sein, denn nur du 
durch werde sie sich bis zur Verwechslung ähnlich. Man vergL: 

Iz Eghipta pdwadinau funq mana 77 ; fun(i (acc. sg.) 3, 29; giarq waiß 
. . . piktq waifiq 544 ; pakatq (acc. 8g.) 55, 428 ; nekieles c^nt io didefnis tat 
funq moterißko 28; dtiiuiiu aß iufump Helxoßiu, kurfäy prigr^ nekuru 
vzkruwintäs ßirdis tewq prieß funus o furui prieß tewus 31 (Maleachi 4. 6] 
dass tewq nicht für tetct^f sondern für tewdm stehe, wird durch funq anwahi 
scheinlich und dadurch dass der gen. pl. auf u (= ^) von a-Stammen di 
regelmässige ist Also weiter: daug kitq dayktq ir zenklu 12; Ponas toeifu 
iz dangaua fawo ant tci/q redimu /unu zmoniu 50; tie . . . buwa izgi ph&r 
zeußq 30; per nafrus zmoniq ßtaentq 29; atoiq (gen. pl.) 54; zmones prad» 
butvo Jiltoartuot izgi anq bdij'u zodziu 21 ; kdczeib iq tendy ne daug yeio l 
der gen. pl. iq (msc. u. fem.) ist überhaupt sehr häufig , z. B. bilokit iog < 
wießpäts paywdid 2 ; kdip angelay nuog iq dangund atjtoio , kalbeio piemm 
48; tarpu iu/q/towi, kurio ius nepäziftat 30; iufq (gen. pl.) 32; tie kur 
buwa nuüqfti 30; nufic^t 29; apfkqzdawo 523; üurite ziday izgi Jeruzakt 
Kunigus ir Lewitds Jonop, idant ghi klauftq^ kas tu esi 30; Kurjay zmog\ 
iz iufu turedämäs fzimtä awiu ir idy wienq pamejtq, ar ne palieki u. s. i 
485 ; Sunus mdno mielieghi kuriiis /au nq iz nauia ingiiu 8 ; apfkqzdami I 
142; mufq (gen. pl. v. asz) K. 140; del . . läukima tq dagktu ES. 1; wiemu\ 
( = vernuju) K. 232 ; tq daiktu K. 200. 

Es erhebt sich die fernere Frage, ob die in denselben Wöi 
tern und Formen unmittelbar wechselnde Schreibung (punktirtx 
oder durchstrichener Vokal und Vokal + Nasal) eine Verschiedei 
heit der Aussprache andeutet oder nicht. Ich bin geneigt, diesell 
mit nein zu beantworten, wage indessen nicht eine bestimmte En 
Scheidung zu treffen. 

Femer ist zu erwägen, ob in denjenigen Wörtern und Fo 
men, in denen abweichend von dem sonstigen Sprachgebrauch n 
sale Aussprache nicht bezeichnet ist, dieselbe in der Tat gefel 
habe. Diess ist im höchsten Grade unwahrscheinlich. Gegen ei 



Zur Lautlehre. 31 

derartige Annahme ist geltend zu machen, dass in der älteren 
Sprache zuweilen der Nasal nicht bezeichnet ist, wo ihn die mo- 
derne Sprache aufweist, z. B. pafsifiegii Br. Nehem. 9. 16; Age- 
lams Br. P. 61 ; dass nicht selten in denselben, unmittelbar neben 
einander stehenden grammatischen Formen das eine Mal der Na- 
sal gesetzt wurde, das andre Mal nicht, obgleich ihre Aussprache 
doch unzweifelhaft eine gleiche war, man vgl. z. B. bufenczen 
dima Br. P. 18, wifja tq ßolq EE. 124, walnan linkfma Saßine 
86. 109, oder Stellen, wie die o. mitgeteilten z. B. daug kiiq 
dayki(f ir zenklu = daug kiiu(n) daikiu(n) ir zenklu(n): ist es nicht 
YÖllig unwahrscheinlich dass man das eine Mal un als c^ (ong)y das 
andere Mal als u gesprochen habe? Man fasse endlich das Ver- 
Mtnis der Bretkenschen Drucke zu seiner handschrifthchen Bibel- 
übersetzung in das Auge: hier bezeichnet er mit grosser Regel- 
msBigkeit die nasale Aussprache der Vokale und verwendet für 
sie eine besondere Bezeichnung , dort aber wendet er diese gar 
nicht an und bezeichnet selbst an Stellen, an denen er in der Bi- 
belübersetzung consequent den Nasal zu setzen pflegt (z. B. im Su- 
pmom, im gen. pl., acc. sg. u. a.) nur verhältnismässig selten die 
nasale Aussprache durch beigesetzten Nasal. — Ich glaube diesen 
Tatsachen gegenüber die Behauptung aufstellen zu dürfen, dass 
der Mangel der Bezeichnung nasaler Aussprache in altlit. Texten 
Bicht den Mangel dieser Aussprache selbst beweise. Die Schrift- 
steller überliessen es den der Sprache kundigen Lesern, den Nasal 
zu suppUren. 
Es versteht sich von selbst, dass ich von diesen Sätzen nur 
wrsichtig .Gebrauch machen und gemacht wissen will: wenn ein 
Text oder eine Gruppe von Texten in einer grammatischen Kate- 
gorie den Nasal mit einer gewissen Consequenz setzen, wenn an- 
dere aber an derselben Stelle ihn consequent nicht bezeichnen, so 
vvd kein Besonnener daraus schliessen wollen, dass in der Mund- 
art der letzteren trotzdem der Nasal gesprochen sei, sondern im 
(Gegenteil, dass die nasale Aussprache in ihr früher geschwunden 
sei, als in der Mundart jener. 

Endlich ist noch ein Punkt zu berühren. Ich habe oben er- 
wähnt, dass in den altlit. Drucken — mit Ausnahme der Bretken- 
schen — den modernen ^ und ^ entsprechend durchstrichene a 
und e verwant werden, dass aber den modernen f und «f ent- 
sprechende Typen so gut wie gar nicht vorkommen: an ihrer 
Stelle erscheint i und ti, oder in und un^ und ebenso werden in 



32 Zur Lautlehre. 

Bretkens gedruckten Texten ^ und ^ durch a, e oder an, «» b* 
zeichnet. Weshalb yermied man durchstrichene i und u entspr 
chend den durcbstrichenen a und e? weshalb vermied Bretkc 
auch die letzteren in seinen Drucken? Ich glaube^ die hierzu b 
stimmenden Gründe waren rein äusserlich. Die Druckereien , : 
denen litauische Texte gedruckt wurden, besassen die Typen q ui 
q wesentlich polnischer Drucke wegen; sie scheuten sich entspr 
chende j- und tf-Typen in grösserer Zahl anzuschafiFen , da diese 
ben nur in litauischen Drucken zur Anwendung gekommen wäre 
und sich die Kosten ihrer -Anschaffung bei der Seltenheit derseHn 
nicht rentirt haben würden. In Folge dessen waren die Yerfasci 
litauische: Texte gezwungen , sich zu behelfen, und ersetzten d 
Nasaltokale f und if durch i, u oder in, un, ohne dass sich 6 
kennen lässt*, welche Gründe sie zur Wahl der beiderseitigen B 
Zeichnungen bestimmten. Es konnte ferner aber sehr wol der Fa 
eintreten 9 dass der in einer Druckerei vorhandene Vorrat an t 
und (j-Typen für den Druck eines grösseren lit. Textes nicht a» 
reichte: wollte der Autor in diesem Falle nicht ein buntes Ch 
misch von Bezeichnungen der nasalen a und e in seinem Wevl 
haben , so gab er die diirchstrichenen a und e ganz auf , und b 
zeichnete jene Laute, wie f und if, durch a, e oder an, en. D« 
sen Weg hat Bretken eingeschlagen, und daher kommt der Mangi 
an (f und ^ in seinen gedruckten Texten. 

Aus dem gesagten geht wol bereits hervor — sonst sei es noc 
besonders hervorgehoben — dass ich auf die in altlit. Texten e 
scheinende Bezeichnung nasaler Aussprache einen grossen We 
lege. Ich hebe diess deshalb besonders hervor, weil uns diesell 
w. u. an manchen sehr auffallenden Stellen entgegentreten wir 
Ueberall, wo sie in einem Wort oder in einer grammatischen Fot 
mit einer gewissen Consequenz gesetzt ist und sich mit sprachve 
gleichenden Mitteln rechtfertigen lässt, halte ich sie für authe 
tiscb und für einen Factor, mit dem die historische Erklärung '. 
tauischer Sprachformen unbedingt zu rechnen hat. Diess ist u 
so gebotener, als die Fälle, in denen die Bezeichnung nasaler Av 
spräche unzweifelhaft fehlerhaft steht, verhältnismässig sehr seit 
und vereinzelt sind. Die von mir — ausser in LLD. L und II. 
bemerkten Fälle sind : 

kc^ mane padare fudze Br. Luk. 12. 14: biloia fatcam tarnu Br. Rieh 
19. 13; cf.pie EE. 19; feheme cz^e (Zeit) EE. 100; cz^ti Post. 34, Xti 
fmink^/n EE. 3; cz^es EE. 25; J^ufahm EE. 7; gi^q, (gut) EE. \ 



Zur Lautlehre. 33 

jkur/V EE. 10; p^ EE. 106; f^la (schleichen) EE. 172; m'qra EE. 42; qjch 
SEE 205; gri^/chnikas SE. 75; kqlna SG. 86; pak^les SEE. 56; pq^lujni SE. 
2; m^ad£iu ES. 242; p^klos K. 161; cnqto/e (Tugenden) E. 184; panczenkomis 

(Braten) Br. P. ü. 195; griqkus das. 53; bekqUiatiient das. 21; ^^tjp Br. P. 

427, II. 22 *) ; akfaminta (Sammet) Br. P. 60 (aksomits). 

Manches andere hierher gehörige werde ich w. u. hehandeln. 

Ueber die Diphthonge bemerkt Klein. Gram. S. 13 : Diphthong! 
alisesunt proprise: at, ay, au, ei, ey, ui, uo ybIü, alise improprisß : 
ta> ie, io, tu. Nota ... Diphthongos improprias leniori sono, quam 
quidem proprias efferri ^) , preesertim ia , quse fere ut e simplex 
pronunciatur ^). Qua propter plures voces , quae alias in ia desi- 
nunt, haud rare simplici e scribuntur, ut winicze pro winiöia Ti- 
nea, haznicze pro bazniöia templum, kencze pro kenöia patitur. 
Et yice versa didzaußa pro didzaufe maxima, ziame pro zeme 
terra 9 winiSia pro winicze yinea. Sic etiam io fere ut ia effertur, 
tmlgio cibiy ukio domus, fmerSio mortis, quasi walgia^ ukia, 
(fmtia. 

Ich habe diesen Bemerkungen nichts hinzuzufügen, ausser dass 
auch die Diphthonge oi (in entlehnten Wörtern, wie z. B. hoitmä- 
»M Hauptmann: Hoiimanai Br. Jes. 22. 3) und üi^ worüber spä- 
ter, nachzuweisen sind, und füge zum Schluss des über die Vokale 
gesagten nur noch einiges wenige, auf sie bezügliche hinzu. — Zu- 
veflen ist langer Vokal durch doppelte Schreibung bezeichnet, 
z.B.: 

üpßgooh^ ES. 172; atoealees (Schafe) ES. 131; hrookti (austreiben) ES. 
Vl^'.Buuds SE. 63; ghrekuu (gen. pl.) SE. 57; deetu SE. 167; karooia (sie 
langen) ES. 179; kudikieluu (gen. pl.) SE. 63; leetq, ES. 203; meetea ES. 261; 
•öoÄia ES. 179; nexßtvareeme ES. 170; pdklaaußa ES. 213; toükus pleeßan- 
AB KS. 173; praßeete ES. 111; priegdeneninkuu (gen. pl.) SEE. 95; reagieeti 
«B. 191 ; io Rußihe ir Selatoimas ruuks ant tokio wiro Br. Y. Mos. 29. 20 ; 
/««Br. Arnos 9. ISy/eeßi ES. U9,/eeßu ES. 167; tureek ES. 169; uumag 
Ö. 202; ssweeris ES. 168. Auch ßtrga (war krank) ES. 227 wird man hier- 
W stellen dürfen. 

Schon Willent kennt einen über u gesetzten Strich als Län- 
geraißhen — später allgemein sehr häufig, z. B. in der Bibelüber- 
Betzung von 1734 — in püftq EE. 47. Ob dagegen in yü EE. 58, 



^ Diese letzten 4 (resp. 3) Wörter sind die einzigen, in denen in Br. 
P- ^ erscheint. 

") Vgl. Sappuhn-Schnltze S. 3: Improprise (sc. Diphthongi) sunt qua- 

w, te, ü), tM. De his notandum quod lenius efferantur et t ante voca- 
lem quasi quiescat. 

^ Ygl Eurschat Gramm. S. 14 § 38. 

3 



34 Zur Lautlehre.. 

SEE. 64; yüfu EE. 114, 121 i); koia EE. 117; in 128; Kau 
EE. 212 1); wiffa SEE. 84 (alles gen. plur.) und yüs (nom. p 
EE. 72, 101 der Strich Längezeichen oder Nasalzeichen sein so 
ist mir zweifelhaft. 

Unter den Consonanten ist über Bezeichnung und Ausspracl 
des b nichts zu bemerken. Das moderne c wird auch im altl 
mit c bezeichnet; Willent wendet auch accentuirtes c an (der A 
Cent ist so breit und kurz, dass man ihn oft für einen Punkt h£ 
ten kann), z. B. palieöawoju EE. 210; maöia EE. 120, 127, ma 
EE. 118. Ausserdem wird es zuweilen mit iz wiedergegebei 
Herizigißu Br. Ephes. 1. 21, maiznus SO. 64; dafür ist tc eing 
treten in Hericigißamtis Br. Ephes. 3. 10. In Fremdwörtern v€ 
tritt c lat. c z. B. Alcimus Br. 11. Makk. 14. 3. 

Für das moderne cz wollte Klein Gram. S. 4 zwei verschi 
dene Bezeichnungen, 6 und cz einführen; er sagt darüber: Si qi 
autem prseterea accurate scire vellet, ubinam et quo cum diso: 
mine 6 aut cz scribendum sit, dicerem, quod 6 adhiberi debes 
1) in iis vocibus, ubi t mutatum est in (5, nt: paöios a Nominati 
paii ipsa, eräkeöiei ab eräketis sentis, spina, iarnaiSiu a tarna'i 
famula. 2) In Nominibus secundse Declinationis ia finientibus, 
wa£ni6ia auriga, ba£ni6ia templum, toinSia vinea, uliöia plat€ 
3) ubi aliquando mollius vox efferenda est, quam quidem ifch 6c 
manicum requirit, ut deftts honor, lidina larva, mylinSio amantis. - 
Cz autem scribendum foret, ubi dictio aliqua durius pronunciati 
prorsus ut Germanicum tfck, E. g. czartas Diabolus funczu miti 
czonai hie. (Notabis 6 rarissime scribi sine adjecto t, cz autc 
eo opus non habere.) 

Vielleicht hatte Klein bei seiner Unterscheidung dasselbe ^ 
Auge, was Kurschat Gram. S. 28 zur Unterscheidung von cz u: 
czi bestimmte (ginczas, wercziü): in den älteren Texten ist € 
entsprechender Unterschied nicht gemacht. Bretken verwendet & 
ausnahmslos cz, die anderen Texte schwanken zwischen cz und 
mit verschiedenen Modificationen dieser Zeichen und vereinzelt 
Besonderheiten. Man vgl. die folgenden Beispiele: 

kaczeibigi Post. 529 ; käczeih das. 3, czionai das. V, mirczia MT. XL VI 
kadzei Br. P, IL 1 53 , netikindziu Br. P. 6 , fergandzes das. 34 ; butzia *) 1 
P. 46, pafkuiziau/ieghi das. 230, netzedia Br. P. IL 408, pufs^ tzie/o Br. Ap< 
12. 14, i/chwedantziamus Dwafiemm Br. I. Timoth. 4. 1, neapkentz EE. 1' 



*) Hier ist der Strich etwas gekrümmt. 

*) Zu der Schreibung tz vgL Geitler Lit. Studien S. 21 Anm. 



Zur Lautlehre. 35 

tM^kiieia Br. II. Mos. 26. 38, fchiize BrKo. 20, Aßitze SEE. 1 ; wetczere En- 
bir. 68, katezei SEE. 18, Bilantczem SEE. 84; Baßnicio £E. 24, mareios Br' 
.ixk. 3. 19; Atfch Br. I. Kön. 17. 19, tit/chauti Br. III. Mos. 18. 18; /Aeau 
ii-. Esther 1. 1. — üeber dz = ez s. w. u. 

Später mag man sich nach Kleins Regel gerichtet hahen, vgl. 
z. B. wdkßÜojenczes (= vaik-) Daw. Pam. 32. 

lieber rf^) ist nichts zu merken; über dz — hinsichtlich des- 
sen Klein keinen Unterschied zwischen dz und dzi {dzaukfmas^ 
geidziü) macht — nur das, dass es mit dz bezeichnet wird, dass 
aber schon früh (besonders in Post, und K) für z z eintritt. Ver- 
dnzelt steht dcz = dz^ z. B. zodczu MT. XXXIII, fkundczemos 
SG. 227. 

F = deutschem / findet sich in Fremdwörtern , einmal ist es 
durch V bezeichnet: raudonoie Vartooie Br. Ezech. 23, 14; hin- 
idchtlich des g ^) beachte man, was Klein über seine Aussprache 
sagt (Gram. S. 7): G apud Litvanos semper durius effertur, quam 
qoidem apud Latinos et G^rmanos, lenius tamen quam k ^) , . . 
Anonnullis scribitur cum adjuncto t, sed ssepe praeter rei necessi- 
tatem, quum et sine illo, ex linguse proprietate, tali modo efferri 
In quibusdam tamen vocibus t requiritur, ut dzaugiüs gan- 
, giefme canticum, daugiaus plus etc. — Um das von Klein 
angezogene k auch gleich hier zu erledigen, so sagt er darüber 
(S. 9): K modo scribitur sine i, ut Karalus rex et tum valet ut 
Germanicum k in vocibus Koller y koßbahr ; modo cum «, ut kieias 
durus et tum congruit cum Germanico k in vocabulis Konig ^ keiner. 
H allein und in den Verbindungen ch und ph findet sich vor- 
legend in Fremdwörtern. Auch in echt lit. Wörtern erscheint es 
besonders in Verbindung mit anderen Consonanten: dh=d dhumu 
MT. 5 (das einzige derartige Beispiel, welches ich kenne) ; rh=^r : 
rhodos MT. 74, Rhij (verschlingt) BrG. 43; gh 1) = g z. B. ißro- 
«ea nereghitna (unsichtbare Speise) Br. Tob. 12. 9 ; ghrieka EE. 
106, ghriekai EE. 118 (gehören genau genommen nicht hierher). 
2) =r j z. B. eghime SG. 165 , ataghimas Post. 1 , pafiarqght jü- 
*4i EE. 94, ghi Br. I. Mos. 21. 16, und so überaus häufig in al- 
len Texten ; ih ihu Br. II. Mos. 26. 24 und so sehr häufig. Al- 
leinstehend vertritt h an zwei Stellen in SG. j (i) : karrhei marai 
pohudinas (Kriege und Pestilenz entstehen) 220; marhu (des Mee- 
res) 210. 

*) üeher dh und ebenso gh s. w. u. 

*) üeber ff •= j s. u. 

') Vgl. Kurschat Grara. § 71. 

8* 



36 Zur Lautlehre. 

Dass für y gh eintrete, wurde eben bemerkt; in der Regel i 
es mit i bezeichnet: iang {==: jeng) Br. Hos. 9. 16, Br. P. 391 
apiüs EE. 160; loc^ndeniie Post. 473 u. s. w. Ausserdem erscheii 
an seiner Stelle auch ij z. B. aiceija Br. I. Samuel. 4. 14, aieij\ 
/iu8 das. 25. 11 u. s. w.; ausserdem y: yuffu EE. 89 u. a.; gh 
fceke ghio Br. 11. Sam. 20. 14; g: waikfchogi (= vaikszcz-) B 
ApG. 21. 24; kratigs Br. G. 101 (= kraüjae) u. a. 

Ueber die Aussprache des l lehrt Klein Gram. S. 10 folge: 
des: L in quibusdam vocibus virgula transfixa notatum imitari \ 
detur. Polonorum f, quanquam Litvanis non ita commune est, 
Polonis, ut: toale voluntas, dalis pars, tofka, malone gratia, la 
pßnu celebro, guUu jaceo, galiu possum, ubi t fere scribitur lo 
duplici ly ut galiu quasi galliu etc. (Quibusdam, prsesertim per 
grinis, haec litera pronunciatu difiicilis esse videtur; verum hai 
difficulter illam efferet, si quis superiorum dentium gingivas exti 
mitate linguse molliter stringat, eamque duplicando quasi pronu. 
ciet.) 

Die angeführten Beispiele erscheinen vom Standpunkt der he 
tigen Sprache aus betrachtet zum Teil unrichtig gewählt zu sei 
indessen es wäre vorschnell, sie dafür zu erklären ^). — Ein t las 
sich an zwei Stellen der Bretkenschen Bibelübersetzung annehme 
nemlich II. Mos. 20. 18 kalna^ und Ps. 15. 5 nekaltoio. Bei 
Lesungen sind indessen nicht ganz sicher. In preuss.-lit. Druck« 
habe ich l — oder vielmehr ein Zeichen mit dessen Wert, nemli 
l mit einem Haken an der rechten Seite — nur im Psalter v« 
1625 gefunden vgl. Apreuss. Monatsschr. XII. 347, wo ich zuglei 
gezeigt habe, dass dieses i zwei verschiedene Werte hat, dess 
einer mit dem des in dem Eat. v. 1547 angewanten l zusamme 
trifft. Sehr häufig begegnet l in nicht-preuss.-lit. Drucken. L 
führe einige Beispiele aus Post, und Knig. Nobazn. an: 

langwä Post. III. 36; hüafiu Post. 165, hüotä das. 529; laugdami d 
55; apßwügdami das. 4; ({nt klaufima das. 194; lampas Post. III. 141; laz 
Post. 51; prywälä das. 2; kieles das. 28; kalheio das. 369; ({nt adlidioa ir c 
dsüayöic^ das. 2; volakti das. 648; mieloßirdifkes das. 521; laywe das. 1£ 
layxves nuog wola^ huwo apleiemos das.; pas ktalq das. 193; meldgiu das. 21 
abnegdia (war krank) das. 719; loPcon Post. III. 69; meylena K. 138; pei 
kiealta KS. 18 ; MieläJirdiße K. 227 , mieläßirdißes K. 220 ; toalda K. 8 
pünds K. 93; iofka K. 226; Kalnay ir pakalnes K. 60; ßlawinä K. IC 
paßiußnifte EE. 19; lauko E. 30; gialbetum E. 24; mäioney das.; patolay . 
päkolay ES. 15; Klaufik .. Powüd . . pamokßump . . kälbä ES. 242; Anit 

*) Vgl. Eurschat Gram. § 91. 



Zar Lautlehre. 37 

K. 260; kaibefa KS. 56; impOe ES. 246; dpldyßa» (verlassen) E. 145; pro- 
puoiea (fiel) ES. 241 ; pdgäl reykaid E. 244, u. s. w. 

lieber m und n ist weiter nichts zu bemerken , als dass sie 
zuweilen nur durch einen Strich über dem ihnen vorhergehenden 
Vokal bezeichnet werden (vgl. o. S. 34) z. B. : 

anu8 ifehkrakifiu wifsiip Weiüp Br. Jer. 49. 82; tawä Br. Ezech. 3. 26; 
iroiMte* Br. II. Petr. 2. 17; koßnü ßmogui Br. P. IL 358; dangaus karalißö 
(in das Himmelreich) das. 78; '4^^ das. 354; hudüa das. 298; da \ gaus das. 

^ 356; d< das. 323; Jeru/ale das. 210; giwe (= -na) Br. P. 248; nerek das. 

n- 291; liudidaa das. 361. 

2 Vereinzelt erscheint in Post, und Bjiiga Nobazn. accentuirtes 

» « z. B. äiunie Post. 30 ; /?o«' (vocat. sg.) K. 66. 225 ; piemenemis 
^ (Hirten) KS. 172; muko/n K. 193; pazitiäa (I. opt.) K. 113; W- 
«• janSidmut/ K. 22. 

•■' üeber /? und r ist nichts zu erinnern ; q begegnet selten und 

'*"| ▼ertritt alsdann, mit u oder to verbunden A(p), z. B. quarfchin 
Br. Ps. 143. 12 ; ifchreikfchdams qwapa Br. U. Kor. 2. 14 (in den 
folgenden Versen erscheint qwapas mehrfach). 

S vmrd in der Regel mit f, s bezeichnet; Willent und Seng- 
stock setzen einige Mal /T = « im Anlaut: ffunus EE. 20. 28; 
^funehi SEE. 91; fßuliii SEE. 191. Vereinzelt steht fz, ß^ b; 
^e^müßigaftie fchirdis EE. 151; toiffems krikfchczonimß Br. P. 
23. — Post, und Kniga Nobazn. setzen häufig rf, besonders vor 
folgendem t : 

Suügipraßt Post. 8 ; NuOcJk das. 1 ; ujiii das. 8 ; Kärdlam ghie tikieiod 
^^8. 3 ; klaufkU das. 22 ; eint adlidios das. 2 ; päiiuntiniu das. 869 ; üuiite das. 
öO; tre^Vi (werde führen) K. 34; atdweiio K. 33; Dwädia K. 225, u. a. 

Für 8z erscheint in den Bretkenschen Schriften, in MT., bei 
^^illent und Sengstock in der Regel /bA, in Post, und Kniga No- 
^>azn. ß oder ä ^). Die beiden letzteren Bezeichnungen wendet 
^vich Klein an, während Sappuhn-Schultze fi braucht. Als ünre- 
Selmässigkeiten sind hier zu erwähnen: 

ßmogifku budfi Br. P. 8; wario falmq Br. I. Sam. 17. 38; Per Chloa 
J^^^mUnq Br. I. Kor. 1. 11, Szeimina Br. II. Kon. 3. 17; raktas Szulienies Br. 
^Pok. 9. 1; niefezia Br. Rom. 9. 10; pafsi/ztlda Br. Jes. 44. 16; wirf zaus 
**^9au8 Br. Jer. 20. 11; Maifze Br. V. Mos. 25. 13; teßoiote EE. 24; pro- 
9aifchßante . . . nepragaifchßanU karuna EE. 32: Vaikfcziokü EE. 47; dpe 
^fimtq . . . adina KS. 40; jw /tb giwenima K. 168; neßoiey K 154; ifchraja 

^) z. B. Malpti helfen K. 266, MiMürdifte K. 227. — Klein Gram. 
^•11 bemerkt: Litera iß tali modo signata et scripta apud plerosque No- 
«tratum huc usque in nullo fere usu fuit; Hi enim Germanos seouti ejus loco 
UBuppare consueverant fch. 



38 Zur Lautlehre. 

(schrieb) Br. G. 12, 79; prajikis KS. 76; aukftos Br. G. 38; fwientie K. 210; 
füam E. 228; nuofirdziay E. 97 u. dgl. m. 

z wird in den Bretkenschen Schriften und bei Willent mit / 
bezeichnet z. B. barfJai Br. I. Chron. 20. 5 ; fopoftq Br. Jes. 3. 1 ; 
rafumu Br. 11. Mos. 31. 3; Kurfai toardan Pono blufnis Br. III. 
Mos. 24. 16; Weifdekiie EE. 113. Die übrigen Tezte setzen da- 
für z und ganz vereinzelt z z. B. Idzdq Post. 51. Vereinzelt steht 
auch bei Br. IV. Mos. 5. 14 dwafe fzeloghimo , dazu aber am 
Rande Zelawimo (durchstrichen) und Zeloghimo i). 

Das z bezeichnet Bretken in der Regel mit fz (ßj ; ausnahms- 
weise durch fch oder f: 

fchanttii (dem Eidam) Richter 19. 15; kaip er'fchxls Jchwengia Sirach 33 
6; Kos fchinna {majzu) iem kas nufsidawe I. Samuel. 20. 26; pas EfclierQ 
II. Sam. 2. 13, 4. 12; majchq, waUmdq, I. Eon. 2. 20; fchadeiei II. Chron. & 
16; pagiefchefiu Baruch 6. 6; toie/chlibume Ephes. 6. 4; feptini Schihure- 
Apok. 4. 5; dirba liepfnoie [fchariofy] Jes. 44. 12; grafchua I. Mos. 6. 2 
fchinokeß Br. P. 250; Sirgq Esther 6. 11; Siedfios dienos Esra 3. 5, imkm 
nog fiedno kurfai II. Mos. 25. 2; poko/niti V. Mos. 22. 18; parwajq. (Furfl 
Richter 3. 28, 12. 5; Sodiui Br. P. 95. 

Willent schliesst sich dem Gebrauche Bretkens an; |vereinzeL 
steht dafizinod^neia EE. 21. — MT. hat z und ßj z. B. galvom 
kalcza . . . Baßniczei 74. — Die übrigen Texte gebrauchen i, da^ 
aber sehr verschiedene Formen hat: bald ist über z ein PunM 
bald ein Akut , bald ein wagerechter grader Strich , bald ein * 
Schlangenlinie gesetzt. Da mir die entsprechenden Typen niclm 
sämmtlich zur Disposition stehen , so transcribire ich alle jen<< 
Formen mit z. 

Für V erscheint durchgehend w?, nur Willent ersetzt es zuwei 
len durch u oder v: pauojumais Enchir. 6; uira EE. 49, vinm^ 
Enchir. 42, Viriaupäfius das. 6; Vaikfcziokit EE. 47. — Ein ein 
ziges Mal hat Bretken ph=^ v; pamefkite iufu Balphonjße Ezecla 
14. 6. 

X erscheint mehrfach, zuweilen mit /"verbunden: 

paduxin Br. Luk. 1. 46; tefilinxmin das. v. 47; linxfmai Enchir. 47" 
tuxtanti das. 16; anxti £E. 59; nepalix tawieje akmens ant akmenia EE. lOfl 
paduxinaia Br. Luk. 1. 58, paduxinki dujchia tnana Wiefchpati EE. 168 
nedalikem f het mepcem hurtas ^ kam texiffe EE. 208; Linx/mink^tefe EE, 3 
palinxminoimas MT. 74 u. a. 

Ueber y war weiter oben die Rede. — Consonantenverdoppe- 



*) Einmal hat Bretken c = z (jetzt i) gesetzt : Ne/a a/ch ponaa tawa 
Diewas e/mi Celotoghis Diewas II. Mos. 20. 5 (lat. zelare, gr. C^Adco). 



Zur Lautlehre. 39 

lang findet sich vielfach, einige Beispiele mögen ihre Zwecklosig- 
keit veranschaulichen: 

nepalikka Br. II. Mos. 10. 15; fzelliawa Br. Ebr. 9. 4; terp ple/chimmo 
Br. Josua 7. 21; £lle (= ale) Br. I. Kön. 17. 13; Schullenis Br. Nehem. 9. 
25 ; Nummaa (= namas) Br. Hesek. 10. 4 u. ö.; ikki das. 9. 3; czieffi (loc) 
SEE. 4; pajsimega Br. Luk. 19. 32; nufaüikem Br. IL Kön. 18. 22; ffuditi 
ES- 184; ilgummas . . . plaiummas Br. II. Mos. 26. 8; fuprata ant to, tatai 

Pat^o Szodp efantt Br. Sachar. 11. 11; dowanna Br. P. 89; Wannagaa Br. 

Hiol) 39. 26 u. a. 

Umgekehrt kommt es vereinzelt vor, dass statt etymologisch 
berechtigter Geminate nur ein Consonant geschrieben wird z. B. 
EE. 187 adaritu = ad-dariiu für at^dariiu i). 

Aussergewöhnliche Schriftzeichen kommen in den altlit. Texten 
nicht vor. Der Apostroph ist nur sehr vereinzelt angewant. 

II. Hie Laite ind ihre Veränderiigen. 

Ich beginne die Besprechung der lautlichen Eigentümlichkei- 
ten, welche die mir bekannten altlit. Texte zeigen, mit den Nasal- 
vokalen. Soweit dieselben in grammatischen Endungen erscheinen, 
werden sie w. u. zur Sprache kommen; einstweilen zähle ich nur 
vom lexikalischen Standpunkte aus diejenigen Wörter auf, in wel- 
chen abweichend von dem modernen Schriftgebrauch — natürlich 
80 weit mir derselbe bekannt ist — in den altlit. Texten nasale 
Aussprache eines Vokals angegeben, bez. Nasal nach Vokal ge- 
schrieben ist; ferner aber auch diejenigen, welche in den lit. Wör- 
tertüchem mit einem Nasalzeichen erscheinen, das, nur auf Grund 
^Gs nicht-preuss.lit. Sprachgebrauches oder sprachvergleichender 
^wägungen angenommen, in den älteren Texten seine Bestätigung 
^det. Von T sehe ich in der Regel ab, da in ihm die Nasalzei- 
^hen schon vielfach fehlerhaft gesetzt sind (z. B. im acc. dual.). 

Anfa („der Rinken") Br. II. Mos. 25. 12, taukai anfa apdenge 
ß^- Richter 3. 22 u. ö.; anfeliofu Br. Esther 1. 6 ((^sä, vgl. Schlei- 
^W zu Donal. S. 333). 

Anfzoh Br. Jes. 1. 30, Anfzolu das. v. 29, Anßolus das. 2. 

^^5 anfzolat Br. Sachar. 11. 2, po Anfzolu Br. Susanna u. Dan. 

J' 58, kaip qfzolas Br. Sirach 24. 22, pas Anfzolus Br. Richter 

• ll, anfzolu . . . Anfzola Br. II. Sam. 18. 9, Anfzolo das. v. 10, 

'^^/zole das. v. 14, anzuotus K. 30, aniolas quercus Klein Gram. 

^* 62; AnfzMine. lankoie Marginalgl. zu Girioie Mamre Br. I. Mos. 

*) Vgl. Kurschat Gram. § 132. 



40 Zur Lautlehre. 

13. 18, 14. 13, qfzoUne lankoie ebenso zu das. 18. 1, aber Aufz&lino^ 
Randgl. zu Girriofpi More das. 12. 6 (heut äuSMas; a&olas, qzoi^xi 
„bei Memel und in Zem.", uzülas bei Szyrwid, vgl. Nesselmann s. irv., 
Geitler Lit. Stud. S. 76, uMinus das. 46. 227, lett. üfäis). 

arbq . . . arba T. Mat. 6. 24, arbcf Daw. Pam. 18, heut ar&o/ 
daneben mit auslautendem o : regedama awele paklidufe • . . albo 
toilko gainioiama Br. P. 63, äbo BS. 132. 

io funu pa io pabundindams Br. I. Eon. 15. 4 (pabüdinii; der 
Nasal ist aus dem Präsensthema bünda eingedrungen ; vgl. gr. tcw- 
d-avoixai), 

b^g (sie laufen) EE. 80 {bekii; das <? steht wol fehlerhaft). 

czinße (ac. sg.) Br. P. II. 497 (czyze, deutsch „Zins"; vgl. u. 
cziefze), 

definiina Br. Ebr. 7. 2, iris definiinas ktoiecziu millu Br. III. 
Mos. 14. 10, definiina das. v. 21, Wifsi Defintinai ^) [Defchimü- 
nai] Szemeie das. 27. 30. (Heut deseiines, poln. dsiesi^cina). 

kurie teipaieg perdrenfei elges Br. I. Makk. 5. 67. (Heut drq- 
sei, bei Szirwid drusus). 

dumburjs Randgl. zu lU. Mos. 11. 36 wienok Schullinei if 
prudai ir cefzerai ira czißi (Nesselm. S. 148 duburys, vgl. lett. 
dumbris). 

kaip anis apgenfa kaip knaias apgefa Br. Jes. 43. 17, Neht' 
efaani malkos apgefa ugnis Br. Sprüche 26. 20, Jos fzwake ^«* 
nakii ne genfa das. 31. 18, Lampas gi^ffa EE. 182, nevßg^ (XH« 
praes.) das. 160. (Heut gestio praes. gqstü, vgl. ksl. gasnqtt), 

mana infczios Br. Jes. 16. 11 („inwendiges"), infcziofq Infc^' 
lineargl. zu kune das. 46. 3, Infczios Br. U. Chron. 21. 19, J^' 
fczofu das. V. 15, 18 („Eingeweide"), II. Makk. 9. 5 („Därmer»- ^0» 
per infczas mielafchirdingißes Diewa Br. Luk. 1. 78, infczia^ •^ 
fchirdis Br. Apok. 2. 23, czifiik mana ifzczias (Randgl. inkfi^^^) 
Br. Ps. 26. 2, Infchczßs (Nieren) Br. Hiob 16. 13 «). 

kandängi (denn) T. Rom. 13. 6 (jetzt kadängi). 

kanfnelio Br. P. II. 343 ; Kofni, kurz toalgijei, iurri ifchwer^^ 
Br. Sprüche 23. 8 {kqsnelis, kqsnis, ksl. kqsü), 

tikiai kenturi fchimiai Taleniu Br. U. Makk. 3. 11, IfbofS^^' 

*) Ueber diesen Wechsel des Genus vgl. Beiträge I. 48 und w. u. 

") Aus diesen Zusammenstellungen erhellt die Gleichheit von üzezo8 ^^^ 
in-stjä-), und inkstis (= in-k-sija-) ; sie sind von in (p abgeleitet und bedeu 
ursprünglich „inwendiges*'. Andrer Ansicht ist Job. Schmidt Vokal. I. 
II. 470. 



Zur Lautlehre. 41 

iu8 buwa keniuru defchimiies mattf Br. IL Sam. 2. 10. 

aus penki eingedrungen ^). 

» Szoles [kukalitui] Br. Mat. 13. 25, pikioia Szole [kuka- 
7. 26, hikalius das. v. 30, kunkaUus Br. P. U. 436. (Jetzt 
isl. kqkolt), 

i ir Iqßi KS. 148, Ponäs fufpaußiems Iqßiemus \ Bodäia 
Ibq E. 117 (Ps. 146. 8), Liffus ftojaus Iqßiemus \ Kurie 
'deimd \ Kalbeima \ Nie kam ne deraniiemue K. 43 (Ps. 
Heut löszas, bei Nesselmann auch lüszae und luszae ; vgl. 
im Krüppel) Post. III. 118, iaßu T. Ebr. 12. 13, lofchus 

204). 
(fßineghima LLD. II. 41, 42, mqßddamy K. 5 (heut: 
vgl. parmunsiyii Oeitler Lit. Stud. S. 101). 
i^skiei LLD. I. 5, 4, m^ßi Post 225 (jetzt mkaii; der 
sprachvergleichend nicht zu rechtfertigen). 
z Br. I. Eon. 14. 10, wiens Sienana minßians Br. I. Sam. 
'.wa pacziu minfzalm geriu Br. Jes. 36. 12 (jetzt mfszii, 
rgl, lat. mingere). 

i^ (gebracht habend) Post. 520 (jetzt neszti, nesziaü; 
x-oy). 

EE. 153, Nqfa Enchir. 3, SE. 2 u. ö., neßf Post. 388, 
S. 74. Jetzt neaä, nesäng. 

nungu novit miegoti ir ilfeti Br. Mark. 14 41, Nung E. 
5E. 63, 64, 65, n^ Br. Mat. 10, 19, Luk. 6. 21, Baruch 
r. 20. 12, 25. 3 u. ö. Jetzt nüy nügi, ksl. nu, nq; vgl. 
ksl. nyne^ gr. vvv^ sskr. nünam. 

icht) K. 105, Anis ßtka n^ ßint iikra SG. 225 (jetzt ne); 
30 (=*w^-yra-, ner) ; nqkurie (einige) EE.95 (jetzt nekuri); 
^ka iur§tu ifchmokii Enchir. 46 (jetzt nekäs); n^ena SE. 
is); nqtiekiai SE. 75 (= n^ iikiai); ni^kad Post. III. 118 
l). — Die Form nen findet einen Halt in nen-t LLD. I. 
i nen^g {nqgi T. Mat. 27. 64, nengu T. I. Kor. 15. 6); 
nanu, 
l po io weydu ßwenÜausiau üpea ptqßti ne perßoid E. 



} folgende Zahlwort übt öfters Einfluss auf die Lautform des vor- 
n aus, vgl. lit. devym ksl. dev^ für *nevyn\i *hev^ wegen d4$' 
ü; germ.fedvör atsiit *hvedv6r wegen ^m/ (dieses selbst durch As- 
aus *fenhvi-; voifa aus ^volhva- wegen des anlautenden Labials; 
ius lik' durch Einfluss des Verbs liban). 



42 Zur Lautlehre. 

83; vgl. pleszti in der Bedeutung „frohlocken" Nesselm. S. BOT 
und lett. plösitls sich reissen, balgen, toben, lärmen. 

idant ifchplotu [ifchplaniintu] kaip ir fzeeßi K^ndgl. zu idar 
108. butu plaktai ifchkaltaa Br. IV. Mos. 16. 38 , idant ne ifsiplan 
tüu taliaus Br. ÄpG. 4. 17. Jetzt plätinti ; der Nasal ist aus den 
Präsens planiü entsprungen. 

tatai vnß daugßngai rqffi daugi knigofu SE. 2. Der Nasa 
ist aus dem Präsensthema (randü) eingedrungen, vgl. skr. raran- 
dha perf. zu radh. 

ranßo (gen.) ranßa (ac.) Br. P. IL 245, ranßai Interlineargl. 
zu balkei Br. Jes. 6. 4, ranßams Br. IL Chron. 34. 11, rqßa (acc.) 
EE. 90, SEE. 98, raßa Br. Luk. 6. 42. Jetzt rcfsfas, bei Szyrwid 
rust-galis (Nesselm. S. 429). Vgl. Geitler Lit. Stud. S. 106. 

ranfzies Randgl. zu ghia ißitempe [perßßegd] ant waiko po 
iris kartus Br. I. Kön. 17. 21; jetzt razyti (Nesselm.), vgl. lett 
röfitis und skr. rnja-^te- Präsensthema zu ar^' = oQey-u, 

r^geii (sehen) Post. 81. Jetzt regeli i); ich kann den Nasal 
nicht rechtfertigen. 

fpranßai (corrigirt aus ßprantai) Br. I. Kön. 7. 31, Spran- 
ßaü . . . Spranßu Br. IL Chron. 4. 12. Vgl. spräustts, sprcads 
bei Nesselm. S. 495 f. 

fchtciqfüia SEE. 130 (vom Blitz); ezveaüU, vgl. szmntu, 

Ohis tadangi Pruraku budams Br. ApG. 2. 30, iadangi das. 
V. 33, 15. 10, L Chron. 27. 7, tadq EE. 1, 4 SEE. 17, 25, ic^a 
T. Mat. 5. 19, 7. 12, tad(f das. 23. 1. Vgl. o. kandängi, iado: 
Kaip iado Dowidas Br. I. Sam. 24. 17, Kaip tado trecze diente 
das. 30. 1, iadu und kadu bei Geitler Lit. Stud. S. 17, ksl. h^du^ 
Ufdu, kqdSf tqdS, preuss. is-quendau, is-siwendau. 

feptini Schiburrei ungnies dqgie Br. Apok. 4. 5; damit vgl 
indeket Ogni Br. IV. Mos. 16. 7. Jetzt ugnis; ksl. ognt skr. agni^Y 

*) Ueber die Etymologie s. Nachrichten von der K. Ges. d. W. zu Göt- 
tingen 1876 S. 228. 

*) Dem Verhältnis von vnynis zu ognis entspricht das von ylunsnv 
(Geitler Lit. Stud. S. 84) zu glömis. Wie in diesen Wörtern suffixaler Nasal 
in die Wurzelsilbe getreten ist — vgl. auch die III. Conj.-Classe — so auch 
z. B. in drungnas (eigentlich „warm", Grundform *drugna- oder *dragna' vgl- 
ahd. truchan trocken). In anderen Wörtern, in welchen auf consonantiscli 
schliessende Wurzel ein Nasal folgt, wird sich wol meistens derselbe Laut- 
wandel vollzogen haben ; der Nasal mag freilich oft schon früh wieder att' 
der Wurzelsilbe geschwunden sein. Als Beispiele nenne ich: maknat kukn^ 
dregnaa (über die Etymologie s. G. G. A. 1875 S. 283), drigna (vgl. Beitr. 1 



Zur Lautlehre. 43 

kas iur Vr^a EE. 25 , Vr^a das. 74. Jetzt uridas; poln. 
ttr2(^, ksl. ur^ü. 

fuwandinne Br. P. 382, vgl. u. pawodinna. Entweder ist der 
Nasal aus der Ableitungssilbe in in die Wurzelsilbe vad (ksl. va- 
äii, ahd. far-uuäzanj skr. f>ad) getreten, wie das w. u. noch zu 
bemerken sein wird (z. B. loc. pl. darbunse aus darbumn) oder 
'tand- ist gleich skr. vand loben, preisen. 

gembes [wanfchua] Br. IV. Mos. 4. 14; jetzt cdszas vgl. Nes- 
selm. S. 55 und Geitler Lit. Stud. S. 99 (otiszui). 

Szanfis (nom. sg.) Br. P. U. 358, ßanfis acc. pl. das. 50. 
Heati^^, vgl. zousis Geitler Lit. Stud. S. 123. 

fzanflu Randgl. zu udüu Br. Ps. 32. 9 (Nesselmann ssdslas, 
»bei Szyrwid zuslai, bei R. M. iaislat*^ vgl. zdndas). 

bucziau fzwqgantziu tcaru Br. L Kor. 13. 1 (bei Nesselmann 
8.535 icagetiy vgl. zvingti ksl. zv^li). 

Höchst auffallend steht endlich der Nasal in faiuns, foiuns: 
ifchmakau bei faiuns buii bei badüti Br. Phil. 4. 12, ir walge tcifsi 
iei buwa faiuns Br. Mat 15. 37, iapa faiuns ir riebus Br. Nehem. 
9. 25, Beda iumus kurie faius efie Br. Luk. 6. 25, ir walge tcifsi 
ir fafjfs iapa das. 9. 27, ir kada faius bfiwo Br. Joh. 6. 12, bukiie 
falus Br. Jak. 2. 16, Kurie foiuns buwa Br. L Sam. 2. 5, kaip 
fotus buwo Br. ApG. 27. 38. — Vielleicht ist die Form erstarrter 
instr. pl. (über « für wi s. w. u.). 

Die Veränderungen welche \ und <; erlitten haben, geben zu 
besonderen Bemerkungen nicht Veranlassung. Aus an (q) sind, 
^e die obigen Zusammenstellungen zeigen, un, u, a (q), o, A, au, 
A entstanden. Das ist natürlich nicht mit einem Male geschehen, 
andern allmählich und auf Grund verschiedener Zwischenstufen, 
welche J. Schmidt Vokal. 1. 47 zum Teil aufgestellt hat. Einige dersel- 
ben sind in den altht. Texten noch nachzuweisen : 1) Nasalvokal -}- 
Nasal 1), vgl. LLD. L IX, II. XXI, oben S. 29 und ausserdem mqns 
Pone K. 272, giwendqmas KS. 66, rqmioy (loc. sg. f. ruhig) KM. 
68, wqndeniie Post. 473, graud^nimd K. 235, wand^ni SE. 62, da^ 
ßzinod^neia EE. 21, wiffi^ms ßmonems das. 19, newi^as das. 36, 
*V>o» das. 134, di^nas K. 94. 2) Langer Vokal -f Nasal z. B. 
^^tßats fünkus efii pannas SG. 1 {-^svank , fünkus für svünkus, 
^nkus), 3) Langer Nasalvokal, vgl. o. Kgfni. 

^))druzfM8, trudnas, kresnaSf smntnas (poln. sm^ny)^ huhnas (poln. h^en)^ 
^'«ö« (niederd, hunge)^ lugnas geschmeidig, biegsam (vgl. palingnas demü- 
%) Grundform lag-na-). 

*) Vgl. Geitler Lit. Studien S. 21 Anm. 



44 Zar LauÜebre. 

Aus der letzten Stufe entsteht einfacher langer Vokal, den 
wir in vielen grammatischen Endungen , die auf -n -[- Nasal beru- 
hen, finden werden, so im instr. sg. z. B. cziepä Br. P. 414, im 
acc. pl. z. B. Saros (z=8oru8) Br. Jes. 28. 25. — Der üebergang 
von langem Nasalvokal in langen Vokal erscheint am deutlichsten 
in Post., in dem iür q =: if vereinzelt a und o erscheint, z. B. 
iärpu erßkieczia (nebeü tarp erßkieÜu) 194, ne kieles qnt %o ü- 
defnis tarp funq moierißko 28. 

Altes a + Nasal konnte sich also in verschiedener Weise ent- 
wickeln; es konnte ^-f*^^^^ worden, das nun selbst zu e<-{- Nasal 
(vgl. Schleicher Gram. S. 31, Kurschat Gram. § 155, wundenm, 
toundento, toundeni, runka, untia Geitler Lit. Stud. S. 18 f.; vgl 
w. u.) und weiter zu « (= t^) werden konnte (vgl. Krifius , ..irc 
duguna (=s dangüna) nueiens Br. P. 11. 115; acc. sg. priliginiim^ 
ku^ kialu Geitler Lit. Stud. S. 17), oder es konnte wieder durd 
die Mittelstufe (f -f- Nasal langer Vokal und zwar o , ü entstehea 
aus denen femer u (kurz oder lang) erwachsen konnte, vgl. idam^ 
... at/tüßu Br. P. n. 93 (aus siant-tu; heut stüsii), toi/sas kork 
fü io Br. n. Sam. 3. 23 (aus san iam{i); heut sü iü'), ß, Ufß 
Br. P. 11? (= aulyg); ßmugui SEE. 34 (= zmo-guiy aus *zmm' 
gut). — Aus langem a -}- Nasal entslAnd entweder o, ä + Naaii 
vgl. iämpi Br. IL Makk. 12. 9; daraus langer Nasalvokal: toehniä 
ne kalta fzmoniü rankosna inkliuii, nei u. s. w. Br. Susanne u. Dao 
V. 23, DiaM. Br! L Chron. 2. 55, waikä Br. IL Kön. 14. 6, Nand 
das. 8. 5, 21. 5, fapni'ä Br. Sirach 34. 2, anü Br. I. Sam. 30. 2S 
(alle gen. pl.). Daraus entstand langer Vokal (o, ü)^ der weites 
zu u werden konnte, wie in den acc. sg. sweikaiu LLD. I. 26. 20 
garbu Geitler Lit. Stud. S. 17. Oder es konnte aus a -f- Nasal ii 
ähnlicher Weise auch a entstehen, das dann weiter zu a verküis' 
werden konnte (so im instr. sg. der <:i-Themen). — Bisweilen konnlü 
a-f Nasal in demselben Worte verschiedene Wege einschlagen, da 
her kommt das Nebeneinander *ungm$-ogni8 , kukalei s. o. wM 
kükaleis Br. P. 212 u. dgl i) 

Der Üebergang von an in au, der sich o. in anfzolas-aufzolif* 
beobachten liess, ist im altlit. — abgesehen von dem Superlativ 
Suffix, der I. sg. opt. ^au aus ^q — mehrfach nachzuweisen ^): 



*) Die nicht preuss.-lit. Formen der Präposition uz : azu und oz weis^' 
mit jener zusammen auf altes c^u, 

*) Aus Nesselraanns Wbch. vgl. ankßziiräs und augstirai (bei NesseloC 



Zur Laaüehre. 



45 



gel/zmas Vßklau/tuwss Br. Ps. 107. 16 neben VJzßlanßuwus (aoc. pl. 
das. 147. 13, vgl. sklid Nesselm. S. 481 und Vffkhnda unter „Lexi- 
kü/' — Bamhlya Bandgl. zu hauhlys (übergeschrieben huhlys) Br. Ps. 102. 7 
(Nesselm. S. 334). — Tu fzinnai mane tatai daranez^ ifch priwertimo tm aU 
hmez^ didzo ffraihfchtumo^ Jcurj ant mana galwos nefchoiu, kada turiu 
iüioti, Bet laikaucz^ tatai u/zu neczißa Skepata nei ne/ehoienezf tatai tiktai 
eieju Didzawimo Br. Stücke in Esther 3. 11 (laikaucz^=z laikanez§). 

Die Beobachtung des Ueberganges von an in au, bez. die An- 
nahme eines älteren q erklärt ferner am ungezwungensten den in 
der Bretkenschen Bibelübersetzung häufigen Wechsel von dugsinti 
Qud daugsinti vermehren : 

pauk/chtei tefsidukßn ant Sz&mea I. Mos. 1. 22, büket waißngi ir duk/in- 
hües das. t. 28 (an beiden Stellen ist von späterer Hand a über u geschrie- 
ben), Laukßnkites das. 9. 1, dukßnßu (corrigirt aus dank-) das. 16. 10, ßmo- 
nm« prad^dant pafsidukßnti das. 6. 1, padukjinßu das. 17. 2, padukßnk das. 
19. 19, kerßhtas dukßnaßi Sirach 18. 12, padaukßnti Gebet Assar. v. 36, 
fikkfinoiau Jes. 51. 2, paßidukfinoif Jer. 3. 16. 

lieber die Berechtigung der Annahme einer Grundform dqg- 
yfJL J. Schmidt Vokal. I. 172 ; der Nasal hat dich vielleicht in 
ianldn LLD. I. 28. 8 erhalten. — Nicht minder erklärt die Yor- 
KiBsetzung eines älteren q die auffallenden Formen raufchau, rau" 
fchiau Br. L Job. 2. 13, 14: Rafchau iumus Tiewamas . . . Rau* 
ßm iumua Jauniiaiczamus . . . Raufchau iumus toatiamus • • • 
BmfMau iumus Tiewamus . . . Raufchiau iumus Jaunikaiiiemus, 
Der Nasal ist bewahrt — falls q> eben nicht fehlerhaft steht — 
iJilS del io par^ßa. Die verwanten Sprachen (lett. raksiit^ skr. 
mK{arg) stossen, stechen) rechtfertigen freilich die Annahme von 
f m raszyti nicht. — Endlich sind hier anzuführen: *mauziausias: 
fmfzauß iodikf Br. Luk. 12. 59, toirefnis tur tarnauti maußau^ 
pm Br. Rom. 9. 12, für maziausiasy vgl. mdzcts preuss. massais 
VQoiger lett. ma/* wenig ksl. mezinü minor (Grundform man-^ta-f 
^ skr. mandk ein wenig); taucziau Br. P. 75 (= iaczaü); und 
endlich *praufchau in iada praufchaus vnefchpaii Br. Ps. 18. 7 
(s: praszaüs, vgl. ksl. prositt). Die Annahme, dass die erste Silbe 
te drei angeführten Wörter ursprünglich q enthalten habe, erhält 
Qtne Stütze durch den Umstand, dass neben au auch o in ihr 
nachzuweisen ist: moßas (klein, nom. sg. msc.) Br. G. 6; Dirpk haip 
wwt« tocziau daugiefni ne ifchtaißß Br. Prediger 3. 9, ktu^zei pais 
f^e iaw padücziaus ufz newalnikq, tocziau nieks hutu Br. Tob. 9. 



^) H; vgl. Fick* II. 709 und ahd. angar, engering , engerling), banktzH^- 
^«ztuSf prandaS'praudas, 



46 Zur Lautlehre. 

2; Profchom Br. G. 57. Nebeneinanderstehende a, o, au in de 
selben Silbe aber weisen mit ziemlicher Bestimmtheit auf alten 
(f ^)f aus dem alle drei Laute entstanden, zurück. 

Oben zeigte sich, dass der aus ä + Nasal entstehende lang 
Vokal bald als a, bald als o oder ü erscheint; ein besondere 
Grund, welcher die eine oder die andere Vokalfärbung hervorriel 
existirt nicht. Die Vokale ä, o^ ü sind in der älteren Sprach 
ganz gleichwertig und wechseln auch an Stellen unter einandei 
an denen ein Nasal nicht auf sie folgt. Ganz besonders fällt b( 
der Leetüre altUt. Texte ihr Schwanken in der Bezeichnung de 
modernen o in die Augen: bald erscheint o, bald a, in dem eine: 
Texte (so in U, im Kat. v. 1547) ist dieser Laut der häufigen 
in einem änderen jener, in einem wird an einer Stelle vorwiegen 
a gebraucht, an einer anderen aber, die wie jene in der moderne 
Schriftsprache nur o zeigt, hat sich o eingenistet, während andei 
Texte an die hieraus sich ergebende Regel sich durchaus nicht bii 
den. Oft wechseln a und o unmittelbar neben einander in dense 
ben Wörtern, z. B. ifcheidawa ifch Eden Slrawe , , , ir ißsidaltdau 
ing keiures . . . Strowes Br. L Mos. 2. 10; penkiai deschimiai diem 
Br. P. n. 134, aber das. 135 penktoi deschimtoi dienoi (loc. sg. 
Kurz, überall, wo heute o steht, könnte im altlit. a stehen, vg 
maiaia Br. Luk. 1. 62 (= mojojo)^ bilaia panas das. 20. 42 (: 
bilojo ponas), Karakige Br. Jes. 18. 21 (= korokigt) , Sahara 
humo mana Br. Rom. 7. 23 (==zokanui umo mano), pagal data 
nas Br. Ephes. 3. 7 (=? dovanoa). 

Noch auffallender ist es jedoch, dass, besonders in der Bre 
keuschen Bibelübersetzung, seltener in anderen Texten, o zuweilc 
für modernes a eintritt. Ich zähle zunächst nur diejenigen Wo 
ter auf, in denen o für a in der Wurzelsilbe eintritt, da Schwai 
kungen zwischen o und a in nichtwurzelhaften Silben mit all( 
anderen in ihnen begegnenden Vokalschwankungen w. u. zusamme: 
gestellt sind. Diejenigen Wörter, in denen o resp. a von einem N 
sal gefolgt ist, hätten eigentlich w. o. aufgeführt werden müssei 
ich stelle sie jedoch hierher, weil sie mit zum Beweise dienen, da 
die bez. o lang seien: 

Sehütip tapa Phüißai nuromditi^) Br. I. Sam. 17. 13; treczia dalis l 
m&fy. karaliam Br. IL Chron. 23. 5; ronkofa (in den Händen) SG. 210; 



^) Vgl. in der neueren Sprache (Jaucziu) baubis und bobis, 
^) Das o ist nicht ganz sicher. 



Zur Lautlehre. 47 

wonq Br. Tob. 2. 4, 7 ^); kordo neturedama Br. I. Sam. 17. 50; tada me$ taw 
varmufim das. 12. 10; kodelei tu teip dorai Br. I. Kön. 1. 6, Pona dedora man 
Jehüai ir tatai Br. Ruth 1. 17, delei trank/mo , kuri ania Scharwu ir GeUf- 
zaü dore Br. I. Makk. 6. 41; wortoghima Br. P. 11. 119; borjkuiia Br. Richter 
16. 17; boro (= hard) Br. Mark. 16. 14; mornas, mornai immer in Post, und 
momamuf/ E. 255 ; /mM^kidäniu K. 6 ; kurie pagolhoa iumpi ufchka Br. I. Makk. 
8. 1; kaxp apleißa Schaka ir atfzola (corrigirt aus -las) Br. Jes 17. 9, Wu 
natjzola Br. Jak. 3. 12; Diewaa teip Molonei ^) pa/airodem huwa Br. II. Makk. 
15. 27; moloningi fzodei gierai moka Br. Sprüche 16. 21, moloningoa das. 31« 
2^\ fchird} Jawa pawolioienjia das. 16. 32, Wiraa ne ifchlaikaa [pawolioiena] 
JDwaff das. 25. 28; ifchwodüti Br. Sprüche 13. 8; pagal tß kurfai iua pawo- 
am Br. I. Petr. 1. 15; kurj iua ujzmufchet ir pakohinot Br. ApG. 5. 80; ap- 
kropija krauiu Br. Ebr. 9. 21; atfokiti Br. P. 44 (Antwort geben); do: Die* 
wo» teip nudemaia afchtrai ne doboiafi ßmogaua gitoenimo Br. P. IT. 220: J90.* 
BJ^ . . . wei/deiau toifayk ne poteifei kentenczi^ . . . buwa afcharoa ne poteifei 
hndeneziifi . . . «c poteifei darantia Br. Prediger 4. 1 , w<» liudik ne poteijei Br. 
Bömer 18. 9, poniekink S6. 203, idant tau podariczo EE. 42, idant . . . ne- 
ftfloezq SEE. 37, poßijtama SEE. 6, pomokitumbei Br. II. Chron. 6. 27, pomokfla 
Ir. P. 168, 328 ; pro : kaip dnmai prowaromi ira Br. Ps. 68. 3, proftoiea Br. P. 
n.59, iua manne apleidot [proßoiof] Br. Richter 10. 13, kaktai iumua ne bucxiau 
frcm/eh^a Br. ApG. 20. 20, kurie proeijo Br. Mark. 15. 29, bei kaa proeya bei 
ia» hu» Br. Weish. 8. 8, pro toija miefta , , , ir pro wijffua io.kiemua Br. P. 
M^propülima Br. P. 83, propuUi Br. G. 79, pro/chalaicziua Br. II Chron. 2. 17. 

Ich halte, wie ich bereits o. andeutete, diese sämmtlichen o 
fir lang ^) ; bei den vor m, n, v, r, l stehenden ist im allgemei- 
Ben zu beachten, dass diese Consonanten in den indogermanischen 
Sprachen überaus häufig Dehnung kurzer Vokale herbeiführen, eine 
Tatsache, die zuerst in ihrem vollen Umfange nachgewiesen zu 
li&ben, das bleibende Verdienst J. Schmidts ist. Bei einigen der 
obigen Wörter lassen sich besondere Momente zur Rechtfertigung 
l6r Annahme, dass die in ihnen enthaltenen o = heutigem a lang 
fieien, anführen: zu nuromdiii vgl. das heutige nurämdyii und ro- 
«0«; boro (Präsens bariü) findet sein Analogen in dem heutigen 
Utiau (Präsens kariü ; vgl. lett. baru-bäru) ; pagolbos ist genit. des 
ißat^en pagälba (mit unveränderlichem Ton) ; atfzola und winat- 
itola haben neben sich zole ; bei pakobinot ist das Ablautsverhält- 



') An beiden Stellen ist das Wort durchstrichen und numirel\ überge- 
schrieben. 

*) Das / ist Correctur; wovon? 

') Klein Gram. p. 15 macht die auffallende Angabe: „o breve est in 
Fwofe, dienomia, longum in maione,^^ Er hat wol „unbetont" und „kurz'* 
verwechselt (pryvole, d^nomla, malone). — Zur Dehnung des a vor Nasal 
^?l. noch iazmonimug Geitler Lit. Stud. S. 18, onsa das. 99, lontaa aus *lan^: 
^j litas aus ^lentaa das. 95). 



48 Zur Lautlehre. 

nis bekii'boginii , sedeti-sodintt zu berücksichtigen; zu pawodinr 
vgl. 0. S. 43 fuwandinne; apkropija findet seinen Reflex in ks 
pokrapljati; po und pro haben noch heute lautlich identische Foi 
men neben sich (ksl. pa und pra) ; neben do ist in der älterei 
Sprache eine gleichlautende Präposition do = germ. tö ahd. zm 
nachzuweisen, s. u. 

Ist meine Annahme richtig, so hat sich ergeben, dass eine 
Reihe von heutigen a (kurz und lang) auf älterem mit o wechseln- 
den ä beruhen, das nach Ausweis der verwanten Sprachen in vie- 
len Fällen erst auf litauischem Sprachboden aus kurzem a erwach- 
sen ist, und dass femer für heutiges o in der älteren Sprache yiel- 
facl) a {a) und o nebeneinander erscheinen; mit anderen Worten: 
es hat sich ergeben, dass die Bezeichnung der Länge des a-Lautee 
in der alten Sprache zwischen a und o schwankt. Folglich kam 
auch die Aussprache derselben keine feste, sie muss eine zwischen 
a und schwankende gewesen sein, das altlit. a kann also nich1 
reines <7, das o nicht reines o gewesen sein: beide Schriftzeichex 
a und sind Bezeichnungen eines Lautes, den man am richtigstei 
mit 8 wiedei^eben würde ^). Aus ihm konnte einerseits <7, ander 
seits ö werden; durch seine Verkürzung konnte einerseits a, an- 
drerseits ö entstehen ; dieses aber muste bei der Abneigung der lit 
Sprache gegen kurzes o sich in ä oder ü verwandeln. 

Die lautliche Entwicklung, welche ich o. angenommen habe 
lässt sich auch noch an der Hand einiger aus dem polnischep enfe 
lehnten Wörter nachweisen, die heut a gegenüber poln. a zeigen 
in der älteren — jedoch nicht-preuss.-lit. ! — Sprache aber al 
zwischen a und o schwankend nachzuweisen sind: 



^) Auf diesen Mittellaut, weist noch in der modernen Sprache hin de 
Wecbsel von a und o in: kapustas-kopustas ^ klapczus-klopczus , krataS'krotai 
artaS'Ortas (urtas), atts-otiSf avaie-ovatif valunge-volunge, fvada-poda^ vagdf** 
vogondt praga-pröga^ uzmava^uzmova, pazaras-pazoras, eigönas-cigonkä, dig^* 
kä; charönas'dvarankä; kricszczonis-krikszczonka ^ krikazczanka. Femer wei 
auf ihn noch der Umstand hin, dass im Dialect von Anykszczei „betont> 
langes a zu o wird** (Schleicher zu Donal. 336); in Wirklichkeit hat 0i< 
hier ä als o erhalten. Femer der dialektische Wechsel von a und o (Sohl* 
eher Gram. S. 29). Wo hingegen unbetontes o einer Endsilbe sich in a V< 
wandelt (Schleicher Gram. S. 29, zu Donal. S. 337, Kurschat Gram. §§ -^ 
109) darf man annehmen, dass o z\x ö verkürzt und dieses in a verwand.« 
sei, jedoch auch, dass ä zu A und weiter zu a wurde. — Ueber die ErJ^' 
tang des ä in der heutigen Sprache vgl. Schleicher Gram. S. 80, Eursol^ 
Gram. § 51. 



Zar Lautlehre. 49 

tkorbua Pott. 39 {skärbas, poln. skarb) ; pjolmay E. 1 (heut padlmaa poln. 
fMim msM. jMaidmä); Uekorßwu KS. 238 (heat Utkürstva, poln. lekarstvo). 
Tgl. dazu noch aßord T. 445 (poln. q/iara ; jetzt apSrä) und Morkus immer 
m T (MarkoßiuSf poln. Marek), 

Nichts als eine Umgestaltung jenes & ist das lit. ü (vgl. Kur- 
schat Gram. § 61), für das sich o. S. 27 noch einmal die Schrei- 
bang 00 fand. Schleicher hielt in seiner Grammatik das ü für 
dnen der t<-Reihe angehörigen Laut, ebenso in seinem Gompen- 
diom, ohne sich jedoch fest an diese Ansicht zu binden (vgl. z. B. 
Compend.3 S. 564). Ich habe mich bereits G. G. A. 1875 S. 229 
gegen sie ausgesprochen; einen ausführlichen Gegenbeweis anzu- 
treten versage ich mir, da die Unrichtigkeit jener Ansicht auf der 
Hand liegt und beschränke mich auf die Bemerkung, dass in al- 
len bisher aufgestellten richtigen Etymologien das ü als Reflex ei- 
nes a (ä) erscheint, dass unsichere Etymologien nichts beweisen 
ind dass das einzige, was scheinbar zu Gunsten der Auffassung 
SeUeichers spricht, der scheinbare Wechsel von ü und av in der 
Vni. Conj.-Cl. (nach Schleichers Zählung) ist, der indessen durch 
Yermengung der VIII. und der IX. Con.-Cl. entstanden sein wird. — 
Nebnen wir an, dass ü Umgestaltung von ä sei, so erklärt es sich 
jeiclit, dass die ältere Sprache bisweilen a für ^ zeigt, und dass 
— noch in der modernen Sprache ^) — nicht selten o mit ü wech- 
selt. In den älteren Texten kann ich folgende a für späteres ü 
lUicbweisen : 

naglaa LLD. I. 25. 8«); apfchro odas Br. IL Mos. 25. 5 (1S69: üb/Srü-, 

^esselm. obszrus, Eurschat opszrüs); Diewo dawona ira Br. Ephes. 2. 8 pa- 

9^ dawanas das. 3. 7 (vgl. KS. 69 duowanu . . . duowdnds . . . duowänds, 

Schleicher und Kurschat: dovanä); danis IV. Mos. 18. 30, Esra <1. 20, Br. P. 

^. 328, dani Br. 11. Chron. 8. 8, Richter 1. 28, 30, 33, Luk. 20. 22, Br. P. 7 

(^«M Nesselm. S. 145); padanais padariti Br. Weish. 12. 9 (Kurschat pad6- 

**««); pridatkofq Randgl. zu Lahije Br. Sprüche 15. 6 (vgl. -dütkas bei Nes- 

*ölin.); ada Br. Josua 5. 7 (mit den Bandglossen piauiamoia adele, pirmada), 

f^fmegas i/ch ady, Br. I. Mos. 3. 21 , appiaujtifit gal^li ados das. 17. 11, bus 

^fipiaujtitaa ant galelio ados das. v. 14 (vgl. ada bei Geitler Lit. Stud. S. 76'); 

Kupschat: 6da): Natrinos ir V/nes Br. Jes. 34. 13 (vgl. Nesselm. S. 424); 

^'üdeia Weidomainio tetpo gadüienczio Br. Hiob 27. 8 (mit der Randgl. kur- 

*) Vgl. Schleicher Gram. S. 30. 

*) ViTeshalb naglas = nüglas, selbst wenn es aus poln. nagig entlehnt 
^^, nicht „in Betracht kommt", wie J. Schmidt K. Beitr. VIII. 472 behaup- 
^t, verstehe ich nicht. An die Entlehnung des lit. Wortes glaubt J. Schmidt 
^hpigens selbst nicht ganz fest vgl. Vokal. IL 165. 

') VgL das. S. 85 haia und Geitlers Vorbemerkung zu Aniksczcziu Szi- 
*®li8 (S. 40). — üeber na = nü, nu s. w. u. 

4 



50 Zur Lautlehre. 

fax tetpo gadoij) (Eurschat godeti t" godua) ; Efch regia Deiwiua uftkapmcim 
ifch Szemes Br. I. Sam. 28. 13 (1869: uzküpanczm : Nesselm. nnd Kuncbat 
kdpti); iami m^kftaß Br. Sprüche 3. 12 (ßmi); läßam, lofchm s. o. S. 4P). 

Ebenso alle Fälle, in denen o gegenüber heutigem ü erscheint, 
aufzuzählen, ist mir nicht möglich, denn diese Vertretung erscheint 
auf fast jeder Seite eines altlit. Textes. Nur ein paar Beispiele 
mögen Platz finden: 

Piemo Br. P. II. 55; prapolims SG. 104, poli& Br. P. 121; nSkg noglofo 
fmerties SG. 192; fu thü tei/oiu Br. Mat. 27. 19; wifua tos fzodtim Br. I 
162; manoflus das. IL 56; Namofy, Br« Josua 2. 19. 

Dagegen gebe ich alle Fälle, in denen ü (uo) ein späteres ua< 
sonstiges o vertritt: 

kütai Randgl. zu Jiambraia linnyt Br. Josua 2. 6 ; krüpas (ac. pl.) Br. t 
Sam. 17. 19; Sükjt Br. IL Eon. 4. 10; wienülikto menefio Br. Sachar. 1. 7 
Pakav&ii Br. Prediger 3. 8; fchefehy. ülektu Br. I. Sam. 16. 4; ißwis fun 
zmuogatts atanti Post. 10; pü^fa Bandgl. zu gerintts wina Br. Ps. 69 1£ 
wifsofu iujy, Trabüfq, Br. IL Mos. 35. 3 ; wiffofu fawa Oromatäfu Br. P. I 
458; TautuoJ(^ Br. Esra 9. 7; anuofe ddeno/e Post. 47; knigtio/e, das. 11; kirn 
(= kgno) Br. Joh. 19. 24; Gerket wijßi ifch tu («c. Kelicha) Br. P. 358; *ft 
(gen. sg.) KS. 78; jtio (gen. sg.) KS. 12, 23 *); del bayfiuoa gaylihea K. 8i 
nuog tuos Moterißkies KS. 60 ; nuog tuos grieku ßcolos KS. 231 ; ßojuoß (l 
wurde) KK. 5; kuriuoie (loc. sgf. fem.) K 158; Nezimiote (ihr wisst nich 
KS. 282; dahuokimefgi KS. 4; pabudawüjo T. Mat. 7. 26; fubüti Br. Jes. W 
14 (suboti); agünus Glosse zu büfzes Br. IL Mos. 26. 82. 

Ausser a und o erscheint auch u in altlit Texten für modei 
nes ü; da auch heutiges o in ihnen durch u vertreten wird, oTxa 
ü aber mit einander wechseln, so lässt sich nicht bestimmen, o 
u aus diesem oder ob es aus jenem Laut entstanden ist. Umgc 
kehrt finden sich auch o und ü an Stelle des heutigen u ^ j, desse 
Geschichte aus demselben Grunde sich nicht bestimmen lässt. Ic 
verzeichne : 



^) a für ü findet sich einmal : KS. 177 tdiags buddys (auf viele Weise 
Dieses ü geht deshalb unzweifelhaft auf ä zurück (die Schreibung tüls s. u. 
vgl. preuss. touis. 

*) Da im Katech. v. 1547 u für ü erscheint, so darf man in — das ic 
unnötig in tu ändern wollte — 24. 31 als gen sg. msc. auffassen. In Bre 
kens Giesraes S. 62 lautet der citirte Vers: Atmufchk io ftrelas deganesiaf' 

») Fick Vgl. Wbch. »II. 538 verwirft mit Unrecht die neben dem g 
wohnlicheren kupa erscheinende Schreibung küpa; sie ist alt und gut y> 
zeugt: kopa (Schaar) Br. G. 88, knopa (Haufen) K. 72, kuopos K. 41, kuopfi) 
KS. 252, küpas SG. 177. Folglich kann nicht kup die Wurzel des Wort 
sein. 



Zur Lautlehre. 51 

1) altHt =7 heutigem u *): Tu domoghi Br. II. Chron. 25. 19, piktas 
tou»i kuTßB ghü prijeh Szidua domoia Br. Esther 9. 25, domoi <III. sg. prs.) 
Br. F. 288 {dumoti). Fehlerhaft ist ist das o in Dochaunifchku (gen. pl.) Br. 
P. 288. 

2) altlit. ü = heutigem u: dümoiem (s. o.) Br. P. 152, dümos das. II. 
149; türeia Br. P. 294, türes das. 418; tülas kartu das. IL 189; patüs Br. 
P. 238; liüdima das. IL 90, lüdditt Psal. 50. 7; bürna (ac. sg.) Br. Ko. 8; 
Küniga (gen. sg.) MT. 288; nekürie das. 408; Fo fugülimui das. 455; büdais 
(modis) das. 73 ; b&ßu EE. 165, Uküe das. 30, buk (es sei) Br. Ea. 9, pri- 
W<»Br. P. IL 169«). Vgl. dazu o. S. 44. 

3) altlit. u = heutigem o '): Pirmun^ pirmoio waifiaus Br. IL Mos. 23. 
\^\atfluway <du entferntest dich) K. 142; Ju/ua Br. Josua 11. 16. 

4) altlit. u =z heutigem ü ^): ductio EE. 22, tedudi Br. Dan. 2. 4 (vgl. 
iufl ,, . daß Br. G. 4); dwi Bofzi . . . kofzna Buße Br. I. Kon. 7. 16 (das. 
T. 17 koßnos Büßes), 

An diese Wörter reihen sich organisch diejenigen an, welche 
m einem modernen a entsprechendes u enthalten, neben dem o. 
bereits das ihm zu Grunde liegende o nachgewiesen wurde. Die 
Stellung der einzelnen Laute zu einander erklärt sich durch die 
Annahme eines ihnen zu Grunde liegenden ä, das einerseits die 
dargelegte Entwicklung zu o {ü)^ u .vornahm ^) , andrerseits zu a 
Würde, das sich in der modernen Schriftsprache festsetzte. Die 
zu nennenden Wörter sind : 

mrumda Br. P. 200; Nummas*) Br. Ezech. 10. 4, giwenom wiename 
^mtne ir efch piigimdziau pas ie numme Br. I. Kon. 3. 17, numme (loc.) das. 
V.18, IL Kon. 15. 5, Br. P. 106, Nume Br I. Chron. 18. 5, numq Br. II.Kön. 
20. 13, iki ßenkfnio Ntimo Br. Ezech. 9. 3, Slenkfniop Nummo ir Nummas 
pn/sipße Migle das. 10. 4, ing Numua Br. P. 11. 454; Adornos tei wienas he 
^»ioters hutu pujplikens Br. P. 178. 



^) Ableitungs- u. s. w. Silben bleiben auch hier einstweilen unberück- 
Biehtigt 

') Der Stamm 6ä = &o (aus hvo-) verhält sich zu dem Prasensstamm 
% (= Iva, vgl. einstweilen ksl. hlkichü vom Präsensstamm 60, bve) wie z. B. 
der Infinitivstamm gSdo- zum Präsensstamm gSda-. 

') Zum Uebergang von o in m vgl. die Locative lunku, runku bei Geit- 
^er Ut. Stud. S. 31; femer den Wechsel von o und u in: groblotas-grublotcu^ 
^V(hdzuvat ozeksnis-meksnisj pomputts-pumputiSf bijone-bifune, persona-per' 
**»« (Nesselm.). 

*) Zu ti für «I vgl. Schleicher Gram. S. 31. 

*) Wie lebendig in der älteren Sprache der Wechsel von a (8) -o-ti war 
^^ Br. G. 20 Nor mus kiek czie/a peneti, Dußhae kunus nur ßugoti, Nug 
*^/fl pikta nar apginti. 

*) Tgl. num-kare Geitler Lit. Stud. S. 98; dass numas nicht notwendig 
^ nomas entstanden sein muss, erhellt aus S. 44. 



52 Zur Lautlehre. 

Hieran schliessen sich die Wörter, welche u an Stelle des hi 
tigen a enthalten, ohne dass für u älteres o nachzuweisen wäre • 

tuwe (=tav^) Br. P. 208; kurtau {=zkarduja) SG. 206; tuxtanti kurtu Ä 
266 {kärtu); damit vgl. aus T: wurdana Mai. 18. 20 {värdan), tumams d 

22. 8 (tarndms). Vielleicht gehört hierher auch *pakujus {pak^us): Hi 
norim pakuiui tarp fawena giwenti Br. I. Makk. 7. 28 , pakuiu fu ieia tureh 
Br. I. Thesal. 5. 13. Doch kann diess u auch aus poln. o entstanden sein. 

Ich kann die Geschichte des lit. a noch nicht verlassen; s 
bedarf noch nach verschiedenen Seiten hin der Besprechung. Df 
a ist der gesetzmässige Vertreter von ö in entlehnten Wörtern; ni 
vereinzelt ist in solchen o geblieben z. B. in obyvatelis (alt oUm 
ielts vgl. afch iatoa Rankafna padüftu Obtmetelius Br. II. Mo 

23. 31, Ohiwieteleis das. 34. 12, obiweteleis das. v. 13, ohiwieteU 
Br. Jes. 6. 11) poln. ohywatel (Nesselm. S. 30); von ihm kan 
man mit Bestimmtheit nicht sagen, ob es kurz oder lang se 
Im altlit. findet sich o in entlehnten Wörtern häufig, so — vo 
biblischen Namen sehe ich ab — in folgendesji: 

ant formoa Br. II. Sam. 14. 27; hodtno (loc. sg.) SEE. 19 (russ. godm 
feorpianu Br. Luk. 10. 19; kortöoim Br. II. Mos. 12. 39 (russ. korovdj, api 
karavdj); Shroijnikai Br. II. Chron. 28. 14 (poln. zbroja^ zhrojownik); pah 
morems [Woitams] Br. II. Mos. 1. 11, Arzo Woito Br. I. Kön. 16. 9, Woito da 
II. 23. 8 (poln. voyt); dawe Offierq, halwanu Br. ApG. 7. 41, offerawoiaB 
Jos. 8. 31 (poln. oßara, oßarowaö); ovbogarm KS. 6 (poln. ubogi); karaU\ 
czeftowoia ghj didei Br. I. Makk. 11. 26 (poln. cz^tovaö); hogotaü Br. I. Kc 
1. 5, bogotijt^ Br. Pred. 6. 2 (poln. hogaty); Boius Br. II. Sam. 17. 9, 
Chron. 21. 6, Boiuna das. IL 18. 29 (Baiaus Br. I. Makk. 4. 21) (russ. h^j 
r ahotos Br. Sprüche 31. 7, rabotana itceßas Br. Sirach 22. 15 (poln. rohoia 
padware tur prieg kofzamieko Br. ApG. 10. 6 (kafzamekq, das. 9. 43) (v| 
poln. koza) ; nobofznas Br. ApG. 10. 2, nohoznifte KS. 90 (poln. nabozny); p 
praroka Jeremiofchu Br. Mat. 2. 17, kuri Dufche to praroko neklaujts E 
ApG. 3. 23, Prarokams Br. Apok. 11. 18 (poln. prorok); kurfai afchtrq, m 
tikkq, tureto Br. Apok. 14. 18, leido fawo Motikkq, das. v. 19, motikk^ Br. 
Sam. 13. 20, tnotikku das. v. 21 (poln. motyka); Apofchtalu Br. G. 78 (pol 
apostol): Sakonas Br. P. 129, Sokone das. 217, Br. G. 70, Sokonop Br. I^ 
hem. 10. 28 (poln. zakon) ; nüg fzitootos Aitgiwes Br. Sirach 50. 24 (poln « 
vot)i Miftry. pilnafchcze dide priwabtja proßüßm Br. Weish. 14. 18 (po 
prosty); Zolnieriay KS. 258 (poln. zolnierz ^))\ koralius Br. I. Kön. 8. 64, 

*) Zum Uebergang von a in u vgl. narnieti bei Geitler Lit. Stud. S. 
gegenüber sonstigem nurnetiy und aus Nesselmanns "Wbch. : karabas-kurab 
karbaS'kurbaSf japanczia-jüpanczia^ urnötelis für ^hdr-. Endlich vgl. *sala^ 
Salawos Glosse zu Ifch Jchy, ijsiplatinä Salos Pagony, Br. I. Mos. 10. 5, • 
ben sulava bei Nesselmann S. 469. Die Schreibung solovo ist nacbgewie^ 
Zs. f. preuss. Gesch. X. 717. 

*) Das Wort ist das deutsche „Söldner"; lit. zalna ist aus zalnerus e 
nommen. 



Zar Lautlehre. 53 

^«.Tn. 8. 19, koriaUua das. v. 20, karaliui Br. IL Chron. 2. 12, ant Jawo Ka- 
rolüfies dangaus Br. II. Tim. 4. 18 (mss. kor6li)\ *horditt 8. w. n. 

Bei einigen dieser Wörter darf man zweifeln, ob ihr o das 
rein erhaltene slav. o sei; wo nemlich ein, die Dehnung von a be- 
wirkender Gonsonant auf o folgt, könnte es lang und aus dem, aus 
slay. umgewandelten lit. a entstanden sein; von karvöjcu steht 
68 überhaupt nicht fest, ob es slav. Lehnwort sei : in der Mehrzahl 
der obigen Wörter ist indessen die Annahme , dass ihr o das slav. 
sei, unvermeidlich. Aus ihm hat die spätere und zum Teil schön 
die gleichzeitige Sprache a gemacht, in Folge einer Abneigung ge- 
gen ^ das sich heute nur dialektisch ^) , in der älteren Sprache in 
echt litauischen Wörtern nur gelegentlich in Flexions- und Ablei- 
tungssilben und im Wechsel mit a nachweisen lässt. Wenn nun die 
litauische Sprache so rücksichtslos mit fremdem Gute wirtschaftete, 
80 liegt die Vermutung nicht fem, dass sie das eigne in noch viel 
schonungsloserer Weise behandelt habe, dass sehr viele, in echt 
litauischen Wörtern erscheinende a Umgestaltungen eines früheren, 
in den slav. Sprachen erhaltenen o seien. Diess ist die Meinung 
Hayets Memoires de la Societe de Linguistique II. 276 : „dans toute 
la flexion le slave est d'accord avec toutes les langues europeennes 
pour la repartition de o et e, et l'a, qu'ofiEre ä la place de o le 
lit, langue toute moderne, ne peut 6tre qu'hysterogene ... Je 
i'hesiterais pas ä remplacer par o une foule d'a, que M. Fick at- 
tribue ä Teuropeen sur l'autorite du lituanien." Diese Bemerkun- 
gen verdienen gewiss volle Beachtung; um indessen lit. ä auf älte- 
^ ^ zurückzuführen, mästen für es Zusammenstellungen gemacht 
Werden, wie ich sie früher für das got. i und u gegeben habe 
(6ot. a-Reihe). Ich bin zur Zeit nicht in der Lage, sie anfertigen 
2U können, bezweifle übrigens lebhaft, dass sie in vielen Fällen b 
als Vorläufer eines lit. ä nachweisen würden. In einzelnen Fällen 
teast sich früheres ^ vielleicht aus der späteren Sprache erschlies- 
8en; man beachte z. B. das Verbum pülti mit seinem Ablaut pdllu 
P^'Uau puhiu »). Er erklärt sich am einfachsten durch die Vor- 
aussetzung einer Wurzelform pol (aus pal germ. fallan); aus ihr 
wäre gebildet po'lu (pü'lu), pdliau (pü'liau), pdlstu, pölii. Das o 
des Infinitivstammes ging dann später in ü über. — Dergleichen 

') Vgl. Kurschat Gram. § 52, Schleicher zu Donal. S. 335. 

*) In ihm liegt eine Vermengung der II. mit der IV. Conj.-Cl. (IV. 1 
B. b) vor; das praeter, pulau in prapuölo Anikszcziu Szilelis v, 11 (Geitler 
^it. Stud. 40) ; dagegen ijpoUau schon LLD. I. 30. 1. 



54 Zur Lautlehre. 

Hesse sich noch mehr anführen, jedoch nichts sicheres und über- 
zeugendes. — Kurz ist wol als Bestandteil des Diphthongs <nss 
der zuweilen in Post, erscheint, z. B. iuolous 11 (= tolia\tf)t 
nouta ßvnefihe 53 (nauja). 

Nicht selten findet sich a in altlit. Texten an Stelle des heu- 
tigen e (e und e) ^) ; in farkals Br. Weish. 7. 26, per Sarkalq Br. 
I. Kor. 13. 12 ist a unzweifelhaft aus e entstanden (russ. zirkaki^. 
Auch in anderen Wörtern ist dasselbe möglich, zum Teil wahr- 
scheinlich ; dass bei dem Uebergang von ein a die Aussprache des 
ersteren als ea mitwirkte, liegt auf der Hand. Vgl. : 

Szanta *) Br. Richter 15. 6, fchantui das. 19. 5, fzantui Br. I. Makk. 10- 
54, biloia fatcam fzantui (am Rande: „Eidam fzents**) Br. Tob. 10. 9, StantH 
Br. I. Sam. 18. 18, 21, 22, 28, 26; Szalmü Br. Hohe lied 4. 18; parmeß^ 
Br. Pb. 17. 11, parw(\fq Br. Richter 3. 28, 12. 5, parpulde Br. Siraoh 3. 26, 
te- I parfimaina T. Jak. 4. 9 (heut par- und p^-) ; dngalai Br. Mat. 13. 49 
(heut ängelas^ aber anialai LLD. I. 29. 14, poln. anyol) ; apiakinU (verblendet) 
SG. 45; ir ataijo galkfzies wartump Br. ApG. 12. 10 (preuss. gelso lett. dfelr 
fia ksl. ziUzo) ; naßtd mana ir langwä Post. III. 6, langwa (ac. sg. fem.) KJf- 
62, idngtcibes K. 8. {Ungvas); dakatcotu (danken) Br. P. II. 358 (jetzt dSka^ 
voti; vielleicht = dqJc-); Walikas awina Br. G. 109 (velykos); ant flänhiÜB 
K. 72 i^sUnkstut); fufHakia K. 71 {fekti fliegen); ant dwieiu Iqntu K« 18B) 
äiU Untü T. ApG. 27. 44 (lenta); Udu (Schloossen) E. 217 (Udos); plame^ße- 
schlecht) K. 18, 7/? Dowidä plames K. 139, 2^^^'^^ K. 39, T. Apok. 13. 17, 
Phil. 3, 5 (plemSt poln. plemi^ ksl. plem^ ; ßcläpay (Gewölbe) K. 5 {skUpas) ': 
attramtaa (Verstössen) KS. 60 (tremti) ; prakejai (Kaufleute) T. Apok. 18. 3, 2^ 
(prekijas): taftow taw kaip tu won Br.P. 278(=rfo-); ghis iüs wadin ba- \ gunai^ 
(Flüchtlinge) Br. P. II. 57 (begünas); malawimüp MT. 84 (meldvirnas) ; dab^ 
Jiffa das. 486 {d^esU) ; tanai SEE. 29 (t^nai) ; -ga in nefan-ga, io-ga, betaug^B^ 
Belege s. w. u. (neben -ge und -gi); bat (= bet) Post. 244, batayg K. 1 u. &- 
nodamais Br. Ps. 77. 9 (= nüdemais vgl. pradem) *). 

*) Zum Wechsel vOn a mit e und e mit a vgl. Schleicher Gram. S. 31 ^ 
zu Donal. S. 838. 

') Ist nicht, wie Fick Vgl. Wbch.* II. 547 meint, aus ksl. z^tt entlehn-' 
sondern mit ihm urverwant ; beide gehören zu skr. Jamdtar gr. ya/Äß^os (Fi<5 
a. a. 0. 559). 

^) Aus der späteren Sprache lassen sich auch noch einige a für e nad 
weisen, so in: czarnylas neben czernylas (czerniliu Br. Jer. 36. 18; poln. cz^"* 
nidlo), gratas neben gretasy kldvas neben kUvas^ dmalas neben emalaSf aks^^ 
neben ekselis, larmas deutsch lärm. Ferner auch e für a: elkune neben a/Ä«** 
elkunas schon Br. Hiob 31. 22), erelis neben arc/t» (zem.), terba neben tarba{'pd^ 
torba), ekete neben akas (zem.), eszis (zem.) neben aszis, eszmü neben aszf^' 
klemeris neben klameris, lempe neben lampe. Zum Wechsel von a und e Vß 
noch: degilei-dagileif drevis-dravis, dremblys-dramblys, ekrufas-akrutas (Br. I 
Mos. 24. 4 Aekrutai)f elksnis-alksnis (zem.), elmtizna-almuzna , elmes-alme^ 



Zur Lautlehre. 55 

In Suffixen, wie a, -ysta, -ba, -yba u. a. halte ich a für älter 
Eils das daneben vorkommende e; ebenso da, wo es an Stelle eines durch 
Einfluss eines vorhergehenden Palatels entstandenen e steht ^), z. B. : 

fchafchal (diesseits) Br. Jos. 13. 27, Jchafchalle Br. I. Makk 5. 42, fcha- 
pu8 (übergeschrieben : fchal) Bi*. I. Sam. 16. 3 ; eians Br. P. 250, idant pra^- 
ianjü tur nufsifteheti Br. Jer. 18. 16: Piktoia Dwafae Br. I. Sam. 16. 14, 15, 
haip ia piktoia Jchirdis noreia Br. Baruch 1. 22; padzuwa^ iang newteno wai- 
paus nebegal nejchti Br. Hosea 9. 16, Szidai iang (dieweil) diena prigatawijmo 
hma Br. P. 398; hekti noy ataifanczio narfo (part. fnt.) Br. Luk. 3. 7. 

Consequent halte ich auch das a in aukßtafnio Post. 33, ßwen^ 
idfnis KS. 65, atanti Post. 10, K. 166 für älter als das sonstige e. 
Dieses ist aus /a (ia) entstanden, in jenen Formen ist j (t) wie 
mehrfach (s. w. u.) zwischen i und a eingebüsst (Comparativsuf&x 
ems aus jqS'-ja-s, part. praes. ens aus i-ant-s = sskr. f-o«(^), gr. 
m), — Aelter als das heutige e (szeiönas) scheint auch das a in 
Siaianas Br. Mark. 3. 26 zu sein. 

Aber nicht nur das a an und für sich, sondern auch als Be- 
standtheil des Diphthongs ai erscheint an Stelle des sonstige e 
(in «). Hier ist vor allem das Verbum aiaiii mit seinen Ablei- 
tungen zu nennen; ein einfaches atd erinnere ich mich nicht gele- 
sen zu haben , und dass das ai speciell an das Compositum aiaiii 
gebanden ist, scheint aus Fügungen, wie eijo . . . iki aiaijo Br. 
Mat. 2. 9 hervorzugehen. Dadurch wird wahrscheinlich, dass ai 
IQ aiaiii nicht einfach aus ei, sondern dass es durch Contraction 
von a-et (aia-eiii, über aia vgl. Nesselm. S. 11) entstand (über 
^Iche Contractionen s. w. u.) ; sollte gelegentlich auch ein Simplex 
^*ti vorkommen , so würde ich sein ai als aus aiaiii entnommen 
brachten. Einige Belege für aiaiii sind wol nicht überflüssig: 

ataiti Br. Mat. 11. 3, atais Br. P. 4, Br. I. Mos. 49. 10, ataifanczio Br. 
^Ik. 3. 7, ataiß'o Br. ApG. 12. 10, ataijau Br. Mat. 5. 17, ataia . . . ataiome 



^erai (Br. Spräche 28. 3 nom. sg. Emeras) -amaraif erdvas-ardvas {ardwas 
^, IV. Mos. 23. 14, Baruch 6. 30, paardwinjiu Br. II. Mos. 34. 24) veldene- 
^idendf vengus-vanguSf tekis-takis^ merva-marva^ melnycza (Memel) -malnycza, 
^»•oi-naraSf stemhras-stambras^ eattdae-aazataa, teszlä-taszläf lendonys-landonga, 
^endelai-lavendaf zestis-zästist kenkor ezus-kankorezis, apteka-aptakot dengaUtS' 
^^^alaSf verenka-varenka, vqfone-vajonS,ieloka8'talokaSf selava-salava, prgzeda- 
^""^fiada (aos Nesselm.). 

^) Den Uebergang von a in c nach j constatirt Klein Compend. p. 7: 
Zu mercken ist, wenn in der Littauschen Sprach nach dem J folget die En- 
'^üg anff ein as, als I^ganytojaa^ kraujas, naujaSf so wird das a gar gelinde 
•^^aggesprochen fast wie ein «. Drumb etliche wol gftr ein e schreiben dörf- 
•®ö: UganytojeSf kraujea, naujea,^^ 



Ö6 Zur Lautlehre. 

EE. 21, atayafi EE. 161, ataghima Post. 1, ataiwü Br. P^. IL 17, ataiwiu m 
nepaminket nefa im fzinnai Sehirdi ataiwiu Br. II. Mos. 23. 9 u. a, 

ai für ei erscheint ausserdem in ^): 

raikala (ac. sg.) Br. P. II. 359; Mana dienas graitefnea huwa Br. Hi 

9. 25 ; wifsi Qriekai ira atlaidzomi Br. Mark. 3. 28 , Perlayßig K. 69 , -^ 
laydea das. 70, läyjkit (lasset) KS. 251, apiagdzia T. Mat. 5. 30; ßrai^ 
Br. Jes. 3. 24. 

Wie a statt des gewöhnlichen e^ so erscheint umgekehrt nie 
selten e für sonstiges a, und zwar ist e teils der ältere Laut (i 
in «/bA, efchwa)^ teils der jüngere: 

JJ/cÄ Br. Jes. 1. 2 und sehr oft; kaip erfchiU fchwengia wifsy, efchu 
Br. Sirach 33. 6; ElU (aber) Br. I. Kön. 17. 13, Hiob U. 16, 22. 30, Esi 

10. 13; elwienaa (preuss. erains) Br. IL Sam. 17. 3, Luk. 9- 48, 19. 15, I. Ko 
9. 25, Rom. 9. 33; er Br. Jes. 7. 13, 8. 19, Mat. 5. 46, 47, 6. 26, Br. P. 2 
u. ö. ; erkes Br. Sirach 48. 20, erkiaus . . . delei Tiewifchko Sakano Br. Ga! 
1. 14; Ekliegi Br. Mat. 11. Ö {eklas öfters); atgebena ghf Jerufalemana Bi 
IL Kön. 23. 30; idaat to fugauti gelecziau Br. Philip. 3. 12, Smertis praritä 
ira ant apgeleijmo [per apgaleymq] Br. I. Kor. 15. 55, kurfai . . . welina ap 
geletu Br. P. 95, geleghimo das. IL 99, geletu das. 111; gerfaa Br. Luk. 1. 62 
4. 37; . . . mietoSf ape kur§ iam Diewas kelbeiens huwa Br. I. Mos. 22. 3, kelb^ 
ies MT. 498; kü ghis pranefchaw Br. I. Mos. 44. 5; pagel fawa dide ifchmifü 
Br. Sirach 33. 11, pagel i/akimo Br. Nehem. 13. 5, pagel Br. Ps. 18. 25, pag^ 
lei MT. 443, LLD. II. 39* 18; tadda Jofephas J'epnawa Br. I. Mos. 37. l 
anädu fepnawa das. 40. 5 (das. v. 8 mes fapnawam), tu mane i/chgandw 
Sepnais Br. Hiob 7. 14; imk Bernelf ir io Motinq Jew^p Br. Mat. 2. 1* 
feweye (loc.) Enchir. 48 , SE, 44 ; f^zin^ (Gewissen , preuss. sen-) Post. 267 
idant anis fawa drapanus ißkelpi^ Br. IL Mos. 19, 10; ne/a tureio apjiju 
deghimq, Br, ApG. 18. 18; tas turreia tris fchakkas ir huwa fzellioem 3 
L Mos. 40. 10, nieko nepalikka /zelioienczio das. IL 10. 15, kuri /zelUau) 
Br. Habak. 9. 4; Szelatareis Randgl. zu fu au/kaleis Br. Weish. 15. 3 (roa 
zoloto); ierp (unter) K. 16, terp plefchimmo Br. Jos. 7. 21, terpei Pagon^ B 
Galat. 1. 16; czerta (gen. sg.) SG. 178 (poln. czart); paklepq (Unehre) EE. 3« 
Tatai fakau pagal paklepq Br. Kor. 11. 21 (paklapa Nesselm*. 216); trenksum 
(ac. sg.) KS. 237 (triänksmas)^ perdrenjei s. o. S. 40; ebrofas häufig bei B 
z. B. Micha 1. 7 (ährozas^ poln. obraz); dewe LLD. I. 6. 24, ißdewe das. 16. 1 

Ebenso steht ei zuweilen für sonstiges ai: 

greikfchtumq, Br. Ezech. 16. 14, 23. 42, apfigrafzinai Greikfchtwr 
das. V. 40, newilkeioji fawa greik/chtumu Br. IL Mos. 33. 4, ifschwi 
tawa Greikfchtuma das. v. 5; anneip Br. P. 68; antreip SG. 210; teip fetj 
bei Br. (Bibel) sehr häufig neben taip ^ taipo, vgl. noch teipaieg Br. i. Mc 
7. 3, 21. 14, teipaig SG. 97; paleika Br. I. Makk. 12. 47; fzethawa Rand| 
zu fchibeia Br. Ps^ 18. 9; fteiges Glosse zu Pafsifkubinoia Br. I. Mos. 5 

*) Wechsel von ai und ei in der späteren Sprache in: gaidus-geidi 
trainijortreinija , traininis-ireininia , saidokas-seidokas (so Br. I. Mos. 27. 
atsainua-atseinua ; vgl. auch pleiakanos (pleskanos) neben plaskanos. 



Zur Lautlehre. 57 

20 ; permemäoM (verändert) KS. 56; päbeygimq (Ende) K. 180; po keyrey (zur 
Linien ES. 282, 288; meißS (im Sack) T. Mat. 11. 21; Dälide» (gen.) das. 
13. 26; Tatet Br. G. 90; pat/ey KK. 20; geilefiop MT. 267, geilefsi das. 271. 

Andrerseits findet sich e (ie) zuweilen für sonstiges i (y): 

Nume9'eliop teneeit Br. III. Mos. 31. 11, treti diena ketefi ifch numerufiu 

Br. P. 426, ifch numerufiu SEE. 36, nüg nümerufuyu SEE. 58; aki$ yü ap- 

ßelpufas huwa EE. 58 , apßelpufias SEE. 64 , apfzelpti (corrigirt aus -fzilpti) 

Br. I. Sam. 3. 2; diena atemima ia Br. Luk. 9. 51 ^); ts ufzufigen Br. Luk. 

9. 23; DiewQB . . . ßadeia Oimene Ahrahamo dedei ') padukfinti Br. P. 130; 

heldefi (Getümmel) Br. Ezech. 1. 24; inlend (kriecht hinein) Br. P. IL 163 

(zweimal); tagedel Br. P. 47, taifge ßodzeis das. 366; ßierdies E. 12, vgl. o. 

S. 23; Ir fugrifza Jefus macije Dwafias ieng Oalilea Br. Luk. 4. 14 (= en^g) ; 

iMktai= tiktai^) stets bei Willent, auch sonst vgl. LLD. II. XX; welkfnines 

Br. Hieb 41. 19 (vilk^nyne Nesselm. S. 79); fcherfchonis (ac. pl.) Br. Weish. 

12.8 (szirszontu) : ingewenancziu MT. 111, teip tikrai, kaip getoeni Br. Jud. 

11 4, Jus nedirpket pagal darbyt Szemes £gypto, kurioie gewenot Br. III. Mos. 

18. 3, gewen Br. P. 123, kekfchifteie gewen Br. P. 175, gewenima das IL 471, 

\kd gewentu das. 207 ; ^etu (= }gytu) Daw. Pam. 3 ; cziefz^ Br. 11. Chron. 

8.8, cziefze Br. Jes. 14. 4 ; kaip widui cziefta ira, kad wirfchiui cziefta irß 

Br. Lnk. 11. 40; Wienmedis Br. Joh. 15. 1, wieno niekadai negerfit Br. Jer. 

85. 6, wiene Br. Mark. 15. 23. 

Qziefze hat inlautenden Nasal eingebüsst s. 0. S. 40; cziefias 
poh. czysty {czyaias) und toienas (Wein) poln. vtno (pynas) sind 
durch ihr ie höchst auffallend. In den übrigen zusammengestellten 
Wörtern ist e der ältere, dem heutigen t zu Grunde liegende Laut. 
^ingewenancziu u. s. w. ist e anzunehmen vgl. preuss. geywas, geiwan; 
ebenso in dem späten ^getu. — a für heutiges i habe ich nur in 
fiinem (entlehnten) Worte gefunden: Nieka negirk apracz Diewa^ 
^ ghis patß kalb bei dara SG. 85; apracz = apricz (Nesselm. 
8. 315 „südlich vom Memelstrom"), poln. oprocz *). 

Bisweilen steht i für sonstiges e und e ^) : 

') atemimas bedeutet hier aussergewöhnlich das „weggenommenwerden'^ 

') Yiellelcht (indessen sehr unsicher) ist d^dei zu lesen. 

') Entstanden aus tSk-tai vgl* ta-tai, tok-tai, an-tai u. a. . 

*) In Nesselmanns Wbch. erscheint ein Wechsel von t und a in idant 
lieben zem. adant (das ich im altlit. nicht gefunden habe) , in skilus neben 
*^aMi, wo indessen Uebergang von a in t mit Notwendigkeit nicht ange- 
kommen zu werden braucht, und in dem Memelischen tncz, int neben anez 
(Geitler Lit. Stud. S. 76), ant {ant^ jint == gr. avra, ancz^ inez = gr. dvrC), 
^^ erscheint auch im Dialekt von Anykszczei; Schleicher zu Donal. S. 334 
^ennt darin die Präpos. f, 

*) „«-|-n wird in Samog. häufig =t oder = in" Kurschat Gram. § 156; 
^g^- Schleicher Gram. S. 32, zu Donal. S. 335 und nindres Punktay Sakimu 
^i Oeitler Lit. Stud. S. 17, kinte, kindia, sztoyntay, tinay das. 18, uedingies 

5 



58 Zur Lautlehre. 

ßlwartauiet Br. P. II. 227 ; N» i/chkok auk/ehte/nio Br. Sirach 3. 22, 
i/chkoti Br. P. 311, paifchkatas Br. Luk. 11. 50; czija (Zeit) Br. P. 54; Wi- 
roie (Glaube) das. IL 27; din(i (Tag) E. 16; nikacze (= nekoezia Nesselm. 
S. 419) Br. Jes. 30. 24; Ruba ifch Werblndo gaury, [fchirxy] Br. Mat. 3. 4; 
nufftjtibeti Br. P. 101; kaip kada noretu ghj giriaus ifchklaufti Br. ApG. 23. 
20; plibonq (ac), pliboniu (gen.) SE. 72, Plibonuie (loc.) das. 74; ßwintas K. 
174, 176; thinai Br. I. Mos. 2. 11, 19. 22 u. ö., tinai Br. P. 150 u. ö., thi 
Br. Judith 2. 7, t?ä Br. P. 58, 66 ; Suwin6iawojimo Daw. Pam. 9, fuffiwinäa- 
wddinot das. 10; Jchime am/Jiie (in hac vita) MT. 118; prxejigoie (in juramento] 
das. 270, 347; wifchpatia das. 391. 

/ fehlt bisweilen an Stellen, an denen man es heute zu schrei- 
ben und zu sprechen pflegt (vgl. LLD. II. XX): 

ateijufua Br. I. Sam. 25. 11 ; fchefchy, Br. I. Mos. 5. 18 (das. v. 15 fehe 
fchiu); Viriaufößua Enchir. 6; dofu Br. Luk. 4. 6, düfn SEE. 38, uzjigiß 
T. Mark. 14. 31, melfüs das. 32; w% noghfos fmerties SG. 192; /cheme(ßDieU 
Br. Mat. 12. 32; ape kurua Br. Josua 20. 2; altoram SE. 66; tikome Interli 
neargL z\x pa/sitikiem Br. Ebr. 6. 9; neprietelua EE. 31 u. a. 

In einzelnen Fällen mag diess Fehlen des i nur graphisch sein 
in den meisten aber beruht es unzweifelhaft auf der Aussprach 
und wir lernen aus ihnen, dass schon in alter Zeit gelegentlic] 
„Erweichungen" in der Aussprache vernachlässigt wurden (Kurscha 
Gram. § 42). — Umgekehrt aber ist in einigen Fällen ein i ai 
Stellen gesetzt, an denen es in der neueren Sprache — sowdi 
ich über sie urteilen kann — nicht erscheint. 

btau LLD. I. 6. 10, 12; karialius Br. Jos. 10. 25, karialxu Br. P. 105 i 
ö.; praßiudime (Verdammnis) Br. P. 390; Pirmieghi Storaßai . . . biti apßu9 
kinoi^ Szmones Br. Nehem. 5. 15, ßunkuSf ßunkiems Br. G. 57; ziadeima K> 
28 ; prießiafcze (causa) MT. 456 ; ßhiauke (er rief) Br. G. 24 ; pliaufchkeimm 
MT. 396; ßaubienczuiu das. 432; Kiokia (qualis) das. 303; praßiuwe Br. C 
103; priäßiriüy pridftiriq (Leinewand) KS. 252; mußu das. 152 (müsu); k9 
ujiamp (zu den Füssen) das. 281; Diewas . . . Chriftu wißam Swietui . . . paßadet 
SE. 56; Po triy, menefvip ijchßiegliewom Br. ApG. 28. 11 (= -zegliavom). 

In diesen Wörtern ist ein unursprüngliches j\ bez. i entwick^ 
(vgl. J. Schmidt K. Beitr. VI. 147 ff.), das später wieder einge 
büsst ist. Was die Aussprache jenes * betrifft, so mag sie zw 

das. 19, mani LLD. I. 4. 16, 5. 3. Ueber i für S vgL Schleicher Grac 
S. 33. — In Nesselmamis Wbch. findet sich nicht selten i für und neben - 
Oryta-Oretüf czvirtia-czvertis , kimpine-kempine , ilijos dSna-elijos dSna, Ii£ 
Elze, iva-ecäf Svä, vyszna-veszna , vilena-velena , vinczava-venczava , virUer 
(Szyrvid) -vmterts, vyplinti-veplinti , Bindzua-Bendzus , birzelis-berzelia , blin<^ 
blende, pirdis-perdis, pimpe (Szyrvid) -pempe^ mikazras-mekazras, minkas (Szyrvfi 
-menkaSf czypulas-czepulas, nindre (Szyrvid) -nendre (s. o.). — Endlich vgl. «* 
ronai (aus *meronat)=zmeironai Nesselm. S. 398. — E ist für i eingetreten 
enkaustaa = inkatattas poln. inkauat, gevelia deutsch „GiebeP^ k4delya „Eitt^ 
und einigen anderen 



. ö..) 
fncm 



scfe 



1/' 



\ Zur Lautlehre. 59 

:hai sehen i und j geschwankt haben; Klein Gram. p. 14 lehrt: (Nota) 
54. vi Quasdam ex Diphthongis habere admixtum i, ubi nempe linguse 
^«4 proprietas idrequirit; maxime post literas i, (5, A, /, m, /?, w, i, 
^\^l V^ iiidö Diphthong! impurse dici possent, ut: biaurus foedus, 
ramäui baculo, weikiey cito, iankiey saepe, ukiui domui, arkliui 
quo, gimiui faciei, vultui, giwiui animanti, £od£iui verbo. Observa 
»illud post literas J, p, m, to fieri mobile et ut jod efferri, ut 
rama Uaurus q. hjaurtM. Sic a lohis est lobio q. hbjo, piauiu q. pjauju^ 
a ^tmw ^emto q. girnjo^ a Hezuwis lie£uwio q. lie£utojo. 

Für das heutige iszkadä, neben welchem seltener auch szkadä 
vorkommt, erscheint in der älteren Sprache fkada : nüg fkadu SG. 
178, iei ghi ifch to fkadq gaun Br. 11. Mos. 21. 23, j'ei kaa ant 
Lauko . . . fkada padaris das. 22. 5, vgl. fkaditi SG. 204, fkad- 
iniej ^^^^ („schädlich") Wefuh Br. Jes. 28. 2, fkadliwiems waikamus 
las. 1. 4. Während hier * noch nicht vorgeschlagen ist, ist an- 
hsef derseits anlautendes t einmal eingebüsst in Juda Szkariois K. 146. 
pradf Vereinzelt steht e für heutiges u i) .• Wenk to, ieib ne butum- 
jntli| hei rabotana iwepas ir to purtou ne betumbei apdraikitas Br. Si- 
rach 22. 15 (= bütumbei) ; pa wifsus rebepsius Ifraelo Br. I. Kön. 
1. 3 (= rubeziüs) ; repefcziu Br. Ps. 127. 2 ( = rüpesczu) ; tu De-- 
M)ic| /ciej mana ifch fchirdies apfiemei Br. Jes. 38. 17 (= düszios). 
Vielleicht ist das erste e der drei letzten Wörter durch Assimila- 
t^« Öon von ti an « entstanden, betumbei aber mag fehlerhaft sein 
^'ie letzte Silbe {bei) kann zu dem Schreibfehler verführt haben. 

Ableitungs- und Flexionssilben zeigen nicht selten Vokalschwan- 

^ngen, welche in der heutigen Schriftsprache nicht erscheinen. 

ßösonders häufig findet sich o für und neben a; so 1) im nom. 

%. msc. a-Stämme z. B. wienos SG. 230 2) dat. pl. derselben 

Stämme z. B. kaip io Ttewomus dare buwa Br. 11. Chron. 21, 19 

^) loc. sg. msc. adj. z. B. ne fenome rauge Br. I. Kor. 5. 8 4) part. 

P^. pas. von Präsensthemen auf a z. B. iwedoma ira gierefnia 

^^^odeia Br. Ebr. 7. 19 5) Suffix des part. imperf. z. B. ko ßotoit 

^^eifdedomi Dangun Br. P. 413 6) I. pl. prs. von Präsensthemen 

^Vif a z. B. ape tai kalbom Br. Ebr. 4. 13 7) II. pl. prs. dersel- 

^^n Präsensthemen z. B. nufsitikiu kaip pafzißot Br. 11. Kor. 3. 6 

^> in. prs. derselben z. B. Kas iro Szmogus Br. Ebr. 2. 6 9) Im- 

l^^rf. kaip gerai mokindowais iauns budams Br. Sirach 47. 16. — 

I^iese sämmtlichen o, deren vollständige Belege w. u. bei der Be- 

^ptechung der Conjugation und Declination zu geben sind, halte 

*) Nesselmann Wbch. belegt auch Schwanken zwischen e und o: ehelü 
-o6eitt, elektiS'Olektis, Bglus-oglus^ klesztarus (Szyrvid) -klosztorus^ jegere-jogere» 



60 Znr Lautlehre. 

ich für lang, mit Ausnahme des ersten. — O für und neben a fin- 
det sich femer noch in einer Anzahl von einzelnen Wörtern; tvo 
ich nicht das Gegenteil angebe, halte ich das o für lang: 

patomkai Randgl. zu toathy^^waikai Br. Sirach 4. 17; Jonathonui Br. L 
Ma]dE. 10. 3; Um ira Teftomentaa Br. Ebr. 8. 10, krauias Teftomento das, 9. 
20; alkonas Br. Mat. 25. 35, alkonq, das. v. 37, efme alkoni ifch paßnikatoi- 
mo Br. I. Makk. 3. 17 *); Bargonos hufenczios ne daboies nieks Br. Sh'ach 16. 
19, dargonojpi Br. Ebr. 12. 8; Diewo dawona ira Br. Ephes. 2. 8, dotoon^ Br. 
Sirach 18. 17, dawonos Br. I. Tim. 4, 14, dawonomü Br. G. 22, dotoonaiu das. 24, 
datoonoia Br. P. 153, dowonoU Br. Philem. 22 '); o kad izgirdo mine präetondüff 
klaufe kos tay hutu ES. 49 (Luk. 18. 36) ; ufzfaka Wenczowoniß^ Br. I. Tim. 
4. 3; Diekowoket Br. Ps. 118. 1; ne laikei [pilnowotei] prifakimQ Br. I. Kon. 
13. 21 ; tarnowimas Post. 521 ; antra kartq, nufzowinno netikinczius Br. Jud. v. 5; 
ponowoimu KM. 38; Gatotou Br. G. 95; nüg Wakoro Br. Apok. 21. 13, Wa- 
karop corrig^ aus -korop Br. Josua 1. 4; Teipo iei elgfimes liggofu ir fwetko' 
täte •), Diewui intikfim Br. P. 195; wienotighis Br. I. Kor. 8. 4*); e/chtoifsO' 
dai pas itts buwau Br. ApG. 20. 18 ^). 

Femer finden sich Schwankungen zwischen o, ü nnd.u: 

bagotoms Br. P. II. 197] fopoliue das. IL 11; dokite ialmofznas Br. Lnk' 
11. 41; klaigonu (gCD. pl., fanaticorum) MT. 226, 239, 354 {klaidunM); ijeh 
pirmuniyi Br. I. Mos. 4. 4, Firmung pirmoio wai/iatts Br. II. Mos. 23. 19; riuhl^ 
{==rijokle) Br. Siracb 31. 20; giaibek warguoli K. 23 (vargulys); Jpindüli8%&* 
105; Saros (ac. pl. ^Sorus) Br. Jes. 28. 25; prifakimu/u Br. P. 180. 

Femer zwischen u und a: 



^) alkonas enthält wahrscheinlich d, wenn auch das moderne Alkans dtirc^^ 
seine Uebereinstimmung mit preuss. alkins und ksl. ladtnü ö zu verbürgs^^ 
scheint. Das Wort ist eine participielle Bildung mit Suffix sskr. äna zea^^ 
ana und äna (grundsprl. -a-na-) wie sie im lit. noch vorliegt in pleszüruf-'^t 
begünaSt lebunae, lepunaSj dykünas^ klaidünas (s. o. *klaigonas), rijünas, gal^^' 
naSf palaidünaSf malünaSj tekünas, pateikünas, atejünas, zfgunas, deren ü aus d»^'^ 
in neoydonas, pavydonas^ valdonas erhaltenen 6 entstand (vgl. bijune-bijom'^t 
persuna-persona u. a.) (vgl. jedoch mego-ti : mego-nas , mirklo-ti : mirkUhW^^* 
panuro-ii : nuro-nas). Vermutlich durch den Accent entstand alkä'nas a-«M 
alkä'nas = ksl. ladmii, und durch Wandel des Accentes wurde es zu dlkän^^* 

') dargona (darganä) und davona {dovanä) — vgl. nütakanqf Nessel^^* 
S. 95 loc. sg. — sind Bildungen mit dem Abstractsuffix -and (richtiger 'n^j* 
vgl. die Bildung des griech. und germ. Infinitivs. O findet sich in ^^ 
gleichgebildeten malöne, nu-terondf korönSf korawöne; in den drei letzto^^"^*^ 
gehört das o den zu Grunde liegenden Verben an. 

*) Das in fweikotaie halte ich für kurz. 

*) Das o in wenotighis ist vielleicht aus an (q) entstanden, vgl. t?Är»**^^" 
taSt vSnlntelü (kelintae zzzkeliuntas), vinutinis z=. vSnotints, Beiläufig erw&^ 
ich, dass in den lit. Bildungen auf -unta-, wie vSnunta-, dSnunta ahd. saiT*^^^ 
seine Erklärung findet. 

*) Vgl. lett. Visdde. 



Zur Lautlehre. 91 

hudufca Br. Luk. 21. 87 (vgl. o. mokiitdmoais);^ Spitali (dual.) Br. 11. Mos. 
28- 25; afuM T. I. Petr. 1. 17 (poln, oaoba) ; iudejmus Dietoui pafsimextunctus 
llX. 64 (vgl. o. präeiondiq) ; paftariaufoia MT. 345, vflmokefi paßarq^ghi tÄ- 
HhilSE. 94, paßarqghi SEE. 102, paßarofa dienofa EE. 133, dnt paßara 
p aUma ES. 2 , daneben pafteraghi Br. P. II. 292 ^) ; dirzelf autuwo Jo T* 
Luk. 3. 16, dutuwo das. 10. 4, dututcq das. 15. 22, ApG. 7. 33 u. ö. 

Scheinbar in einer Ableitungssilbe wechseln o , ü , u mit e in 

altlit. fchefcholiSf -Ulis, -ulis neben •eUs:fchefcholtui Br. Ebr. 8. 5, 

po mana Schefcholiu Br. Richter 9. 15, fchefchuoleia Br. Ps. 107. 

10, Schefchüli Br. Jes. 38. 8 , Schefchulis das. 32. 2 , pa iu fche- 

fchtdiu das. 34. 15, fchefchuleie SG. 5, fchefchielis Br. Prediger 7. 

1, fchefchieli Br. Ebr. 10. 1, fchcefchelije Br. Luk. 1. 79, fchefche- 

laüü (Schemen) Br. Ps. 39. 7. — In der Tat aber hat sich dieser 

Wechsel in einer Wurzelsilbe vollzogen, denn szeszelis ist redupli- 

cirte Bildung und entspricht dem skr. gigira m. n. Kühle, Kälte, 

Frost (vgl. begrifflich lit. vSaüs kühl, luftig, schattig), Wurzel Ifar 

(Fick^ L 548), die im lit. als szar {szarmä = pers. U^, pehl. 

tarmäk Kälte) und szal (Nesselm. S. 512) erscheint. 

Feiner erscheint in Ableitungssilben a für c und umgekehrt: 

Skepatq, Br. Stücke in Esther 3. 11; zioirhldlis (Sperling) E. 179; kati- 

^^ (Gebeine) K. 41; pelanus (Asche) K. 87, peaianays K. 119; wia kas gu 

^^na EM. 41; wandania (Wasser) das. 74; meflewa (acc. sg.) Br. Luk. 20. 22, 

^'^Jkwos Br. ApG. 5. 37 (mizlawos T. I. Eor. 16. 2); fuwadin prietalkas Br. 

^uk 15. 9 (pretelka) ; kiti karelei Br. II. Makk. 5. 16 ; fenetwos Randgl. zu 

J^nylm Ijgiwemmo] Br. I. Mos. 8. 13 ; giweßi Br. II. Makk 7, 37 ; Pawaferj 

^^- Sirach 24. 35; mettts wiefchpatea makenigus Br. Luk. 4. 19 (<ß z=d^)\ an- 

'^^^f antreip s. o. S. 56; iupencziyt (ac. sg.) Br. II. Tim. 4. 13. 

Ebenso erscheint in Flexions- und Ableitungssilben e für i 
^*ixd t für ö *): 

Muitenikai Br. Mat. 5. 46, 47; feweye (= savyje) Enchir. 48, SE. 44; 
h/ehtajchitus Schullenis Br. Nehem. 9 25, raktas Szulienies Br. Apok. 9. 1; 
**^ewe Br. P. 31; pafsißzeminket SE. 40; Gimene Br. P. 130; nereg ifch dar- 
^V Daüedf Br. Weish. 13. 1 ; Wifoteaneja (in d. Gemeinde) ES. 88 ; eme fawa 
•^9tki$la Br. III. Mos. 10. 1 (rukylas); wienirns (dat. pl.) Br. P. 84, Br. Ju- 
^th 12. 11; Saulife Br. Apok. 19. 17; prittilui Br. P. IL 447; Szmonims Br. 
I- Kon. 18. 22 u. ö., Szmoni/Q Br. Stücke in Esther 8. 7, II. Chron. 23. 20; 
^^ami czteß Br. P. 16, SEE. 4, EE. 4; fchimty (loc. sg.) LLD. I. 6. 6, /to- 
^y das. 10. 4; ahyu Br. P. IL 361; prifaki SEE. 63; wandinio Br. I. Mos. 
1-2; kalhifis (Sprache) Br. P. 372; regi (= -g§) Br. P. IL 29; furinkis (= 
*^8) EE. 21; maniy (= -n§) EE. 5; „Heerde kaimines'' Randgl. zu Br. III. 

^) Geitler Lit. Stud. S. 102 fuhrt pastaras als zemaitisch an; genau 
^^tspricht lat. postertcs, 

*) Vgl. o. 8. 57 Anm. 5, und ausserdem tawis Punktay Sakimu bei Geit- 
®^ Lit. Stud. S. 17, ing silpnibyy radt, raszty das. 18. 



62 Zur Lautlehre. 

Mos. 5. 6; P(Blinu8 das. 6. 11, p^linofy Br. Luk. 10. 13; galitumhim Br. P. 
136; ant ßemis das. 34; ap/atigoßimi (= -jami) Daw. Pam. 52; pedilf Randgl. 
zu Rifchteli Br, Jes. 24. 22 ; -se (Medium) für -si s. w. u. 

Vereinzelt steht e für sonstiges u: Nefa fumtfchmas Swietas 
buwa geidelingas Br. IV. Mos. 11. 4 (das. v. 34: geidulingas Szmo- 
ne8)\ w für •; nera wienuntelio] Br. Jes. 14. 31 (vgl. o. S.60 Anm.4), 
und • für a: afaibliwai (besonders) Br. I. Chron. 20. 9 ^). 

Bezüglich der Diphthonge ist zu merken, dass zuweilen neben 
ihnen nur ihr erster Bestandteil erscheint, und zwar nicht nur 
dann, wenn sie heute gestossen, sondern auch, wenn sie geschliffen 
betont werden, was auf einen Wechsel der Betonung hinweist (vgl. 
Schleicher Gram. S. 33). So findet sich zunächst a für ai: 

kap Br. P. IL 211 (kaip); Tracei SG. 173 (traice); Er pafkatei tu Menüs 
Br. Hiob 9. 2, paßcatitu Br. II. Sam. 24. 4 {paskaitytt); wakas Br. Jes. 8. 4, 
wakai Br. P. 168, wakais Br. Köm. 8. 14 (vaikas); Laßnikimes Br. Jer. 49« 
20 (das. 22. 6 hi/zinkimes) , lafzxndamas Br. Weish. 15. 9, kieliü lajzibos 
(Kenubahn) beg . . . het wienas gaun la/ziba Br. I. Kor. 9. 24 (ebeuso T; bei 
Nesselm. S. 352 läizau und läzau u. s. w. , bei Eurschat S. 350 nur lazybos, 
hsflntia); fu wi/sa 3Ie/a ir gahoa bei Stabeis Br. III. Mos. 4. 11; tapaieg Br 
P. 106; mnfchta Br. IL Kor. 12. 21; ifchkrakifiu Br. Jer. 49. 32, ifchkrakjtc. 
Br. II. Chron. 18. 16 {iszkraikyti) ; ifchtafama Br. II. Kor. 8. 19 {isztaisyti) i 
Dalide Br. II. Makk. 2. 30, Weish. 14. 2, Dalides Br. Baruch 6. 7; wanikui 
Br. P. 237 (vainlkas); wäkidiot K. 41, wäkßtHojenczes Daw. Pam. 32 (v&iU 
szczoti); galleiosi kofznas Br. I. Makk. 14. 16 {gaitkti)\ bafieghi K. 37 (baisiui^ 
tatai ira Swieto palamas Br. Weish. 6. 26 Qeizt paldima fem.); Ohissa Br. M»' 
3. 12 (Jisai); tureia (II. sg. prt.) Br. Ezech. 27. 12 (turSjai)^ kad buwa dwHk€} 
metu KS. 25 {buvai); apwerte ios auhfchtinakus Br. Richter 7. 13 (bei N^ 
selm. S. 16 auksztynaikaa) ; na fräs (instr. pl.) Br. Mat. 15. 8 (= wa»rai«). 

Einigemal steht at, wo die neuere Schriftsprache nur a zeigt: 
k(Bpalaiii dünos ifch Piragniku ultczios Br. Jer. 37. 21 , bei Nee 



*) Nesselmanns Wbch. enthält eine grosse Zahl von Wörtern, die B 
einer Ableitungssilbe Yokalschwankungen zeigen: ventaras-venteris , liktarnm 
likternäf marszalka-marszelga , nedatka-nedetka (ne-datka die zahnlose? vgg 
Fick* I. 610), serada-sereda t zahsas-zalesas , kepanos-kepenos ; düvanä-düvinc 
garbana-garbina {garbinotas Br. Hohe Lied 5. 11); kimenai-kiminai , erzelam 
erzilas, eidene-eidine, brizgelas-brizgilas, retena-reiina, teterva-tetirna (Redupi 
cationssilbe) ; vabalas-vabolas (zem.), verpalas-verpoie, apalka-apolka^ ardamae 
ardomaSi inkaras-inkoras ^ mezlava-mezlova , migdalas-migdolas , selava-sehva 
zokramentas'zokromentas t [vadavas-vadovas Geitler S. 119); minaüa-minuve 
abaras-aburas t kaukara-kaukura, devalus-devulns \ cukorwi-cukieryst karoaaa 
karusaSf uksosaa-uksusaSf marmoras-marmuras ; Velava-Velova-Veluva; taleka» 
talokas; cimbalas-cimbelis-cimbolas; varanka-varenka-varunka ; kimelet-kimulei' 
kalenderis'kalendarus (kalendras) ; jerczikas-Jerczukas ; tepalas-tepylas'tepulei. 



Zur Lautlehre. 63 

selm. S. 194 kepalcUis, — ing wifsus arraikus Galileos Br. Mark. 
1. 28, Araikm Br. Hiob 38. 20, pas Leuitu Qronicz^ [Araiki] Br. 
Gzech. 48. 12, fchiiie ira Araikei das. 47. 13, arraikis Br. Josua 
12. 2, aber Arraki das. v. 4, arrakis das. 1. 4. Nesselmann hat 
S. 8 arrakis „Grenzstein" aus dem Brodowskischen Wbch., und 
S. 9 drikis „Grenzstein, Markstein" („bei Ragnit unbekannt"). Ich 
lialte ar-raikis für die ursprüngliche Form, vgl. Präfix ar unter 
„Lexikalisches" und rekii schneiden, apraika Schnitt, Abschnitt: 
arraikis bedeutet eigentlich „das abschneidende", „die Grenze". — 
Klaifcziu ^) Interlineargl. zu Ponas Klafiima . . . nuga padaris Br. 
Jes. 3. 17 ; demnach ist klaftyti vielleicht aus klaifiyti entstan- 
den. — Auffallend steht graipsinimas (das schmücken) Br. Esther 
2. 12, vgl. grazüs lett. grefns, grefnums ; das ai wird jedoch rich- 
tig sein, denn es findet sich auch in den von grazüs nicht zu tren- 
nenden graikfchtas , grieikfchias (vgl. „Lexikalisches"), graiksztu- 
«M und graiksziinti vgl. LLD. I. XII. — Offenbar falsch steht ai 
kmikarais (des Abends) Br. Ps. 59. 15, vgl. ksl. veSerü. — Ueber 
ßmilgicziau u. a. s. w. u. 
a für au findet sich in: 

rapfütas EE. 27 (raupsü'ias) ; ikki Martyk ra- \ donu Br. Josua 24. 6 (rau- 
*W); kraiu Br. P. 429, kraiumi MT. 71, kragü LLD. L 10. 11 (kraiyas): 
^klafa Br. P. IL 359 (klausyti): biarijbes T. I.Petr. 4. 4 (hxauryhe); efeh buwa 
^^08 Br. Mat 2ö. 35 (buvaü) ; naius (novos) MT. 400 (naiyas). 

E erscheint an Stelle von ei ^) : 

Swekina ius loi/si Schwentieghi Br. IL Kor. 13. 12, Stvekina ius Brolei 

^^* Ebr. 13. 24 (sveikinti): ieh fawa Mace wel atgautu Br. IL Sam. 8. 3, üb 

^^. Sachar. 1. 20 (Jeib): Baßniczos kunigaa netur atief ti, Net Dtetoas nor 

^i^fti Br. P. IL 54, atledima Enchir. 6, atledzem SE. 19 (atl^ti): Efeh wel 

••«e/ttt ing mana wietq Br. Hosea 6. 15 {nueiti); tepaieig MT. 401 (= feijp-); 

'^^ewidys ES. 118 (ateivis); ne fkaitetf kq, Dowidm dare, kada tarn rekeio Br. 

^*^k, 2. 25 (reikSU); papekti LLD. I. 31. 20 (papeikti); Ohis nukrepia De- 

^^/« Br. Hiob 37. 12 (nukreipti) ; anis fedeio th^ ir priwefd^o ghf Br. Mat. 

^7. 36, wefdeti Br. P. 295 (veizdeti); melingi K. 186 (meirtngas); teife Br. G. 

^O [teisei) , tefijbes T. Mat. 5. 6 ; Deärd fu wiernayfea \ O biauris (= biauri- 

^^*) p^ykaifea K. 34, fu piktayfes (im Keim auf grießndyfeis) K. 29, teyjes 

v^'XKi Beim auf tokiayfidys) K. 46 ; tu wienok mane nepafmauge (IL sg. prt.) Br. 

J^- Sam. 24. 19; Kaipo tolie MT. 444, 447 {tolei, toü). 

In einigen Wörtern steht ei^ in denen die hochlitauische Schrift- 
sprache (vgl. Geitler Lit. Stud. S. 54) nur e bez. e hat: Deiwiße 
ßr. P. 54, 325, 326, per Deiwiße SG. 55, deitoißes Post. 6, 12, 

*) Das Wort fehlt bei Nesselmann. 

*) Es steht für ai in nuodemes K. 56 (= -maw). 



64 Zur Lautlehre. 

deiunfleia SG, 15, Deitotfchka hutihe Br. P. IL 179, Deiwifchhi 
buübeie das. 181, Deitotfchka perßegnoghima Br. Ko. 15, deitoifch 
käme gitoenime Br. L Mos. 5. 22, deiwifchkai das. 6. 9. Vgl. de\ 
vf/s, deirSf deivaitis, deivaiie bei Nesselm. S. 140. — lieype (bc 
fahl) ghi Ponäs jo pärduot KS. 229 (lepU, vgl. preuss. laipinn 
u. a.). — weifchpatije (im Herren) MT. 352 (vgl. preuss. waüpai 
iin), — keikwiens (jeder) das. 146 (kekvens). — Für das heutig 
auderinti versöhnen erscheint einmal *8udeirtn(i und in der Brei 
keuschen Bibelübersetzung häufig *8udairinti: Sudeirinai SG. % 
fudairinoia Br. Coloss. 1. 22, idant ghis ios fudairintu po alm 
pono Br. IL Mos. 28. 38, Aaronas iefudairin das. 30. 10, weifdefx 
bau nefudairinfiu iufu Oriekus das. 32. 30 u. ö.; -datrinti, -de 
rinti verhalten sich zur Wurzel dar (Fick» IL 581), wie z. B. vaii 
Ruder (= v-aira), eira (Nesselm. S. 23 ^)) zu der Wurzel ar (Fiel 
IL 519). — Fehlerhaft steht bett (sondern) Br. P. 376, das ei i 
wol durch das unmittelbar vorhergehende ieib herbeigeführt; auc 
in weißliboms MT. 107 (vezlybas) und zeimMugays (mit Perlen) 
I. Tim. 2. 9 halte ich ei für unrichtig. 

Ehe ich die Vertretung von ui durch u berühre, sind einij 
Worte über jenen Diphthongen selbst zu sagen. Aus meinen Zi 
sammenstellungen G. G. A. 1875 S. 273 ff. erhellt, dass ui i 
Fremdwörtern den Laut ü vertritt, so das slav. y und das den 
sehe ü ; vgl. hierfür z. B. cekrutai . . . walioiomi ira mafza Stuir 
katrul ias nar, kurfai ßuirija Br. Jak. 3. 4 vgl. an. styra nd 
Stüer *). In litauischen Wörtern hingegen ist ui vorwiegend ai 
ai entstanden ^) ; dieses lässt sich an Stelle des späteren ui no( 

*) Kommt eira selbständig vor? und ist prieira nicht ^=^prie-traf 
•) Aus diesem ui ist später y geworden, vgl. styras Nesselm. S. 5C 
üebergang von ui in y wird w. u. noch an anderer Stelle erscheinen. 

*) Mein Nachweis a. a. 0. beschränkte sich auf die in Wurzelsilh 
stehenden ui, er gilt indessen auch für die an anderer Stelle erscheinende 
Ich hebe dafür hier nur ein Beispiel hervor. Das von Nesselmann S. 20 a 
geführte esluy „recht so, wohl !" findet sich Br. Jes. 10. 2d in der Bedeutui 
,,lass gleich sein^^: Qhis ateit (efliuii ing Aiath: 1869 hat: Jis ateit {te ej 
taipo) u. s. w. Ich denke, es bedarf keines Beweises, dass ejliui Optativ v- 
es- ist, gebildet mit Suffix lui (Hui) = preuss. lai (eilai, schlusilai) lett. * 
(Idi tu ndz), Eslui ist beachtenswert, weil in den Mundarten von Memel ui 
Russ. Grottingen der Optativ mit lai und in einer sich eng an das lettisc 
anschliessenden Weise gebildet wird, vgl. Kurschat Gram. § 1160. Zu üb< 
sehen ist nicht, dass Klein eine abweichende Form des Wortes überliefe- 
er führt Gram. p. 137 als Adverbia Concedendi an: „«/^, iegul esio^ sitit' 
£/le kann = e8lia{i) stehen. 



Zur Lautlehre. 65 

an zwei Stellen in der mir bekannten altlit. Literatur nachweisen ^) : 
regedams awele . . . wilko gainioiama Br. P. IL 63, vgl. gainioii 
Geitler Lit. Stud. S. 83 und guinöti Nesselm. S. 263; ferner dat. 
fatoämäy ~ -rnui : Imk , ziame ! iäy käs ir idwo \ Bo reyks atduoii 
czefü fawo. \ Ne duos ämzinay put faioämdy \ Päweykftuy Idhay 
miümamuy K. 237. Der Reim fawämäy : milimamuy ist — da K. 
durchaus nicht ungeschickt reirat — auffallend, indessen dieses 
Bedenken lässt sich durch die Annahme beseitigen, dass das ä 
nicht reines ä , sondern das nach o hinneigende a gewesen sei. 
Diese Annahme ist deshalb unbedenklich, weil, soweit sich die Ge- 
schichte des ui verfolgen lässt, es nicht aus äi vermittelst oi — 
wie ich früher Apr. Monatsschr. XIII. 390 irrtümlich annahm — 
sich entwickelt hat, sondern aus ai, a aber, wie o. S. 48 nachge- 
wiesen ist, den Lautwert ä hatte. Die Formen, auf welche sich 
Ansicht stützt, sind die folgenden Dative: Berneliüi Br. P. 
, nepretilüi das. 216, danguiemüiem Tewui AM. 13, wiraufemüiem 
SE. 37, SEE. 72, giwamüyem Diewui SEE. 58, Demeiriüi Br. L Makk. 
7. 2 2). Demnach haben wir anzunehmen, dass das heutige üi (wr) 
vermittelt durch wf , üt aus ar entstand ^). — Der Diphthong ui 
findet sich im altlit. an einer Stelle, für die er in der heutigen 
Schriftsprache nicht bezeugt ist: Garba buk Tewui ir Sunui ir 
fehwentai Dwaffei teipoiui SG. 212; der Reim Sunui : ieipoiui findet 
sich auch Br. G. 35. Teipoiui entspricht dem heutigen taipcijel-^), 
för welches MT. und AM. überall ieipaieig bieten; zu Grunde liegt 
^pü'jai {jai, j'ei = ksl. i). 

U für ui findet sich häufig im Dativ; es genügt dafür hier 
önige Belege anzuführen: ikki tarn czefu Br. IL Kön. 18. 4; daug 
J^arbo ir didzos Proces tamu reik Br. IL Makk. 2. 27; ne galite 
Diewui flufziti ir Mammonu Br. Luk. 16. 13. 

Es bleibt eine Anzahl mehr allgemeiner vokalischer Erschei- 
nungen zu besprechen übrig. 

Contraction und Krasis finden sich mehrfach; die Silben aje 
werden zu ai zusammengezogen — vgl. das weiter u. über j be- 

*) Vgl. dazu paskajjiakas Anikszcziu Szilelis v. 227 (Geitler Lit. Stud. 
S. 46). 

*) Vgl. Geitler Lit. Stud. S. 21 Anm. : „ä, ö erscheint [in der Mundart 
^Oü Andrjewo] als du itdu\ sonst 6u mit dunklem o; 6u auch für ui (aus öt) 
ües Dativ Sing, der msc. a-Stämme." 

*) Die Geschichte des ui, wie ich sie o. gezeichnet habe, hat sich wahr- 
^cneinlich ebenso im altpreuss. abgewickelt ; ich verweise auf die zahlreichen 
" für auslautendes ai. 

6 



66 Zur Lautlehre. 

merkte — : teipaig SG. 97; ebenso entsteht oi aus oj'i (= ofa 
futweriois Br. G. 2, 73 ^) — dass % sehr häufig aus je^ Ja entstel 
ist bekannt, vgl. auch Kurschat Gram. § 160 — . Bisweilen ge 
die Silbe Ja (Je) ganz in einem vorhergehenden langen Vokalla 
auf vgl. LLD. I. X Anm. *) — Aus ija entsteht e : graude perkui 
danguie Br. Ps. 77. 19, kaip Perkune nug Pieiu Br. Sachar. 9. 1 
Aus 4" ^ entsteht o : pokimis EE. 46, 127, pokim das. 140, 184, M' 
69, oder a :pakim MT. 106. Aus ö-j-a wird o (vgl. o. S. 5) : nohglobfUtc 
Post. 5, noiayi K. 230, toieyi K. 94, nopßhiämßa KS. 124, nopifakijSt 
T. I. Kor. 9. 16, uzunodbojä KS. 25, noibojau T. Ebr. 8. 9, nopfireißA 
T. I. Joh. 3. 2, noimefkiet T. Ebr. 10. 35, notliekt das. v. 26, Nopfißt 
K. 2 ; aber auch e und a können aus « +a entstehen : neiaboi ( = ne-ate 
boj) SG. 169, Mißrat ernedboght Br,M2i,rk. 4. 38( = ne-ad-boji; odc 
=ne-d(a)-boji?), N^apikanioje Daw. Pam. 11. Aus e + t kann e 
e oder e, aus c -j- ci kann ^* und aus « + e kann c entstehet 
Wienas he ira Wiras Br. 11. Chron. 18. 7 neben nebeira Br. Apol 
17. 8 und Dufche mana tebira ciela manipi Br. IL Sam. 1. • 
Jeng amßinai neßgaileczia Br. G. 76, nißkalbes K. 13 ; neikite EI 
130 ; neia das. 199. — Dass öj + a und a + w zu a werden koni 
ten, beweisen altlit. *paamßiti, *paumßitt gegenüber dem spätere 
pamstyti und altlit. umßüies (vgl. „Lexikal," s. v.) : Schitaipo pt 
amße ßhitie Rafbaijßen Br. L Makk. 9. 41 , kurßii mana g^ 
paumße ani Nabalo Br. L Sam. 25. 39. 

Häufig ist Synkope zu beobachten; folgende Fälle habe ic 
gesammelt *): 

alußdamij LLD. I. 16. 3; hloia (sprach) SEE. 67; ßwate (im Leibe) de 
166; tarpu paßjtamuiu (unter d. Bekannten) das. 27; Kraliumi (König) E 
P. 384, karlifte (acc. sg.) BrG. 124; Jutwerju KM. 20 (= -reju)-, ejck tau i 
kio8 Amfzinanghi ins gelb/antf Br. Baruch 4. 22, dawe iemus fzenkla^ Dieu 
tos gelbfenti Br. II. Makk. 8. 23; turdami Br. P. IL 213 (= -redami); kel 
Br. P. 34 (== kelias); häufig im Fut.: Kaulü io nelaußijte EE. 212, hu) 

^) Vgl. Klein Gram. p. 35 : ^^liganytojas et 14ganytojis , Gelhetojas 
Gelbetojis . .. quse per Syncopen ita scribuntur: Isganytois, Gelbetois .. a 
rectius Isganytojs^ GelbetoJ $.'''• 

^) So steht auch makitos für makito(ja)8 in der von mir früher nie 
verstandenen Stelle LLD. I. 9. 28 f.; sie ist zu übersetzen: ein verständig 
Lehrer quäle das Knäblein nicht mit vielem Buchstabiren. 

^) Aus Nesselmanns Wbch. lässt sich Synkope nachweisen in: kimym 
kmynaif kanape-knäpe ^ kegele-kegle, kamerotaa (Schleicher Leseb. »S. 249 / 
marots) 'kamrotas, kal^da-kalda^ vepalis-veplys, abatSne, abattje-abtSnif abt{ 
bibeliszkaa-bibliszkas f sÜmberas-stimbras , szulinys-szülnis. Vgl. auch Geitj 
Lit. Stud. S. 110 8. V. snakas: ne b{e)leke nei snako. 



Zur Lautlehre. 67 

das. 89, Br. G. 124, atimfte EE. 33, nepafiofte . . . tada ne iei/td Post. III. 
118, turefme KS. 149; ebenso im Medium: infkirfcha Br. P. II. 213, Wiefch- 
patis pnjtcala in Br. P. 2, nußikes Br. G. 117, SG. 106, 141, nujtiketi das. 
107, nufdeims das. 157; tehturj MT. 441, nehfitraukite SG. 151, nebtinka das. (=<c-, 
ne-be-); Darikte Br. G. 105, dekte das. 107, tcalgikt das. 109, atftokt SG. 168, 
nerfan'Äjte SE. 4 (imperat.); Ä^ie/y* SE. 56, SEE. 95, 96, tadgi SE. 61 (kadägi, 
tadägi); idänt , , . ne titintii K. 70, titint das. 150 (titinoti); iulrapa i/chmintis 
Br. Ephes. 3. 10, tulropa Br. Mat. 13. 3, ncgalinczius tulrapamis ligamis Br. 
Luk. 4. 40 (tüleriopas) ; pafiuntni acc. sg.) Br. G. 109, pufiuntnius das. 110 
(Apostel); Zokne SG. 105 (zokane); kas pafleptnai (heimlich) nüg iu darama 
ira Br. Ephes. 5- 12; amßnoghi MT. 87, amßna Br. G. 68, amzna K. 11, 171, 
om/?»oi (loc. f.) Br. G. 89, amjSnai (adv.) Br. P. 17, II. 111, AM. 38 (ämzinas); 
Äpafchlams (den Aposteln) Br. P. II. 136; aßycziu Br. I. Mos. 12. 16, aflicze 
das. IV. 22. 30 ff. (asilycze) ; kalmora Br. Ezech. 9. 2 (aber das. v. 3 kalamorct) 
(kalmorus, poln. kalamarz) ; Kieturolka KS. 286(=-lika); Adma (gen. sg.) Br. 
G. 68 (Adam); downas (ac. pl.) Br. G. 69, 100, cfot^7wa» (umsonst) das. 76; tikme 
(wir glauben) KM. 44; Kogdel (weshalb) KS. 259; ifchpaznimas MT. 287 
r (= -pazinimas) ; Sdnzne (Gewissen) K. 169, fanzney (loc. sg.) das. 173; Lapfchj 
löterlineargl. zu Guleghima Br. Hohe Lied 3. 9 (bei Nesselm. lopiszys und 
lopszys). Vgl. G. G. A. 1875 S. 1315. 

Consonantengruppen werden nicht selten durch einen, sich in 

sie einschiebenden Vokal getrennt, eine Erscheinung, die jetzt mit 

dem aus der indischen Grammatik entlehnten Namen Svarabhakti 

(Teilvokal) bezeichnet zu werden pflegt. Sie erscheint in verschie- 

^ienen Lautfärbungen zunächst zwischen /-f-Consonant. Das schönste 

Werhergehörige Beispiel ist das Wort gelzis (lett. dfelfe, preuss. 

gdso ksl. zelezo). Es erscheint (mit seinen Ableitungen): 

a) ohne. Svarabhakti 1): gelßies wartump EE. 156, SEE. 164, 
•^«t kas kuri Gelfzimi ifchtiks Br. IV. Mos. 35. IG, iirfchta Girre 
^dfzimi bus pakirfia Br. Jes. 10. 34, Schitai io gelfzinas Lowis 
Br. V. Mos. 3. 11, iu iungas gelfzins ira Br. Sirach 28. 24, gelfzi- 
mi (corrig. aus giel-)ufsklandas Br. Jes. 45. 2, gelfzinas VfMau- 
ßuwes Br. Ps. 107. 16, gcelfzina Gifla Br. Jes. 48. 4, gelfzinas 
Br. Dan. 7. 7. 

b) Die Svarabhakti erscheint als e, so in dem jetzt gebräuch- 
lichen gelezis. Vgl. gallefzies wartump Br. ApG. 12. 10. 

c) Die Svarabhakti erscheint als i : gelifzis Br. V. Mos. 8. 9. 

d) Die Svarabhakti tritt als a auf: gellafzis Br. V. Mos. 27. 5, 
^(slafzis Br. Daniel 2 öfters, gelafchies (corrig. aus giel-) Rikfchie 
Br. Apok. 12. 5, gelafzies Murus Br. II. Makk. 11. 9, Bes nera 
9^fzies, kurfai galeiu Gialafzin . . . fudaufziti Br. Jer. 15. 12, 
9 ^ies (gen . sg.) Br. P. IL 469. 

^) Nach Schleicher Glossar z. Leseb. S. 240 ist gelzis zemaitisch. 

6* 



68 Zur Lautlehre. 

e) Die Svarabhakti erscheint als o : Pancerus kaip giahfhies 
pancerius Br. Apok. 9. 9. 

Die übrigen Wörter, in denen Svarabhakti zwischen / und fol- 
gendem Consonanten eingetreten ist, sind: 

Naphtali ejt greitas Ellenis Br. I. Mos. 49. 21, Ellents (nom. sg.) Br. 
Jes. 35. 6, Br. P. 34, EUeni (ac. sg.) Br. V. Mos. 14. 5, kada Ellinei niefchczi 
ira Br. Hiob 39. 1, Ellin^ . . . Ellinas Br. Sprüche 5. 19; Wellihludu Br. 
Hiob 1.3, Wellibludus das. v. 17 (vgl. jedoch ksl. veltbqdu); penkiy. olaktu 
. . . fchefchu olakty, . . . feptiniu olaktu Br. I. Kön. 6. 6 *), uidktj (ac. sg".) 
KS. 200, üiaktj T. Luk. 12. 35, Maktü T. Apok. 21. 17, wienci volakii Post. 
648; wceladenios Rand gl. zu Tiewainißes Br. IV. Mos. 18. 21, das. v. 22 W^' 
ladentos Randgl. zu demselben Wort; pilanas (voll) EE. 215. 

Svarabhakti erscheint femer zwischen r + Consonant und Con- 
sonant-j-r; Gerw/cī (Reiher) Br. III. Mos. 11. 19 (gersze); czer^- 
pyczes Randgl. zu pliias Br. Luk. 5. 19 (vgl. jedoch russ. cerepa) ? 
kurifsai ira man ligus Br. Jer. 50. 44 (vielleicht ist i organisch > 
Pronominalstamm kurja-); ant inftermeniu Br. Ps. 4 üeberschr. 

Ferner zwischen t? + Consonant und Consonant -|- v : indtwir^^ 
(gen. pl.) Br. P. IL 459 (vgl. jedoch ksl. divmü); padawarios (ge: 
sg.) das. 395 (von padväryje) *). 

Ferner zwischen z -|- Consonant und Consonant -|- z : amißh 
prapäUma Br. P. 5, ne ifch czefchifchku iiktai bei ir amußir^^ 
wargu das. 72; eia wiffi paffirafchidiniu koßinas mießana fate^^ 
SEE. 8. 

Endlich erscheint Svarabhakti zwischen k -f Consonant in (tfc^' 
ganimas) ifchrinkutuiu (salus electorum) MT. 326 und in duketen^^ 
LLD. I. 17. 4; so lese ich jetzt für das corrupte duketetis des Owr^" 
ginaldruckes. Andrer Ansicht ist J. Schmidt K. Beitr. VIII. 472 ^> 

^) Bei Nesselra. olektis^ vgl. alküne und preuss. woltts, woaltis, 
*) ^S^' preuss. (nd-)dewisin gegenüber lit. dvesti; ahd. zeuu^ne (MüU^^' 
hoff u. Scherer Denkm. 194, 39); europ. tava dein = arisch tua u. a. 

') Aus dem Nesselraannschen Wbch, lässt sich Svarabhakti nachweisen 3.ti J 
merg^le-martgelef dramb/ys-drambalus, karczma-karcze7na{ipo\n,ka,rczmsL}j gerK^*^' 
gerkele, deszra-deszera, dedeszra-dedeszeraSf ^rifwa-^riVma (poln.grzyvna), An9^^' 
Anusas f qsdtnts-qsidinis y ezgys-ezegys (preuss. assegis), bragas-baragas ; d^^^ 
aszeka Geitler Lit, Stud. S. 78 für oszkä^ szirszola das. neben szirszlys Nessel*'^' 
S. 520. Ein beachtenswerter Fall der Svarabhakti liegt femer vor in ganai^^* 
prügeln neben gubyti (für gubyti) prellen, schlagen; die Grundform bei ^ß'' 
Verba ist ganbiti vgl. ahd. chempho an. kappi, — Vgl. endlich kuddeftSj 
kudduris Nesselm. S. 207 gegenüber Br. Jer. 38. 11 kuddrus , das. v. 12 ^^' 
drus, — Svarabhakti scheint endlich vorzuliegen in dem modernen galutidti 
neben gkindau und folgenden altlit. Formen: neglanfdams Br. Pediger 1^- ^ ' 
paglanda Br. Ps. 7. 13, Kadda afch Szaibm mano Kardo glanßu Br. V. ^^^ 



Zur Lautlehre. 69 

Mit Svarabhakti Hand in Hand geht die s. g. Metathese eines 

Vokals resp. Consonanten ; sie findet sich in : prim LLD. I. 30. 34, 

T. Jud. V. 4 {:^pirm); brunaias Br. H. Mos. 26. 36, 27. 16 u. ö. 

neben ifch burnatu („scharlachfarbig") fchilkic das. 26. 1 (vgl. bur- 

notas Nesselm. S. 338) ^); czefiingefnis Br. P. H. 419 (vgl. czest- 

ningas Nesselm. S. 164); prilignita Br. Ka. 48 (= -ginta); Nu- 

marnik Br. G. 43 (= -rink). Endlich ist hier zu nennen das 

heutige nyksztys Daumen gegenüber dem älteren *inksziys (alt- 

preuss. instixs, lett. dial. iksiis) : nukirta anis iem inkfchczius ran- 

hl ir koiu io Br. Richter I. 6, nukirfchiais inkfchieia das. v. 7, 

Die Form ninksztis, welche Geitler Lit. Stud. S. 97 aus einer Dow- 

kontschen Schrift belegt, ist wol durch Vermengung von *inkszty8 

und *{i)niksziys entstanden. 

Verhältnismässig häufig sind in nebeneinanderstehenden Silben 
befindliche Vokale assimilirt, und zwar ist die Assimilation sowol 
vor- als rückwärtswirkend gewesen: 

girdeiom . . . girdoiom (wir haben gehört) Br. P. 93; dahikimea das. 54 

(dabokimes) ; gelhoia (es half) Br. G. 124 (== -beiS); faukau T. Luk. 12. 37, 

59 (sakaü, vgl. jedoch o. S. 47 atfokiti); nakada LLD. I. 4. 22; napamrßa 

AM. 59 (= ne-pavirsta) ; geroie fanatweie (in gutem Alter) MT. 517; Nafa ghi 

toli ira Br. Sirach 15. 8 (n§8^); regodomi Br. Mark. 13. 29 (regedami); ifchtio/os 

8. o. S. 26; Janas ir Ahfolom Br. Makk. 11. 17; Jefepho (des Joseph) Br. 

P. 116; ka/inimis Br. P. 30 (kozonimis); nehuwißus (ao. pl. msc. part. praet.) 

MT. 78; Anis atfkire wifsus prafchailaiczius nog Ifraelo Br. Nehem. 13. 3 

\fliraszala%tis)\ Szaibaiwimas Kandgl. zu Schiebai fzihba Br. Baruch 6. 60 (zai- 

bavimas); Jeroboam (= Jerobeam) findet sich durchgehends Br. L Kön. 14 

und öfters im folg.; darati Br. P. 7 (daryti) und umgekehrt padiriti thinai 

/ftmifchimma Br. Nehem. 4. 8 (padaryti); todol T. Jak. 4. 2 (=to-del); So- 

p^himas wifsida pri/sideia Br. II. Makk. 9. 11 (visada); mana SEE. 31 (man§); 

\fch to dirwa ta wadinima ira Krauiy, dirwa Br. Mat. 27. 8 (vadinamä) und 

umgekehrt fchitas . . . wadanamas ira Br. P. 3 (vadinamas). 



32. 41; indessen galandu ist wol die ursprüngliche Form (vgl. auch Fick^ 
^^' 731). Das Wort ist gebildet, wie sklandau schwebe, schwanke vgl. altlit. 
^^landei glatt , skl^ti schleudern , die wahrscheinlich zu europ. skal (Fick* I. 
^^3) gehören, vgl- ir. scal zerstreuen, lit. skilti spalten, gr. tfxaXXto {sklandei 
glatt = behauen). Wie von dieser Wurzel 8k(a)landar gebildet ist, so führt 
y^landa- auf eine Wurzel gal. — In sklandor- und glanda- liegt — beiläufig 
oemerkt — dieselbe Bildung vor, wie in ksl. bqde-t bqdq, Got. standa- lässt 
^ich hiermit nicht zusammenstellen (Schleicher Compend.* 782) , weil sein d 
Dach Ausweis von stopun auf t zurückgeht. 

*) Vgl. dazu tramyna (Nesselm. S. 112) neben termynas (Schleicher Glos. 
2- Leseb. S. 328). 



70 Zur Lautlehre. 

Auch in einer Anzahl der w. o. aufgeführten Wörter, wie ^— 
mereliop, dakawotUy afsibliwai u. a. ist die Möglichkeit, dass gs^ 
similation in ihnen wirksam gewesen sei, in Betracht zu ziehen ^ 

Vereinzelt ist Epenthese nachzuweisen ; so in kaiczei : Kainis^ 
tu paikanghi gruftuweie fugrußumbei Br. Sprüche 27, 22 ; in wa^ ^ 
zoti (= vadzioti): liepe . . . ghi fchiieipo pra wifsa Miefia wcas^i 
zoii Br. IL Makk. 4. 38; in pridailinime (in administratione) A4' 
60; in apfaikiufi (acc. sg. pari prt.) Br. P. 69; inijstaitimaljYL^l 
L 15, 26, und in *numaizinti : io fila [flipribe] ne buwa numai 
fzinta Br. V. Mos. 34 7. — Apfaikiufi und numaifzinia gegeniibei 
ist jedoch in Erwägung zu ziehen, ob ihr ai nicht auf an, q zu- 
rückgehe, vgl. o. faukau, atfokiii und *mauziausias, moßas. Viel- 
leicht ist auch in Klaifcziu s. o. S. 63 und Szaibaiwimas S. 69 
Epenthese anzunehmen. 

Die Neigung der modernen Sprache, am Ende eines Wortes 
stehende Vokale, resp. Silben wegzuwerfen, ist in der älteren 
Sprache bereits sehr ausgebildet ^). 

mes fapnawam Br. I. Mos. 40. 8 (I. pl.); füwartauiet Br. P. II. 227 (iX 
pl.) ; v/Sgem, kencz Br. P. 67, prapül das. 22, gitce das. 248, dekawatj Br. ]jal^ 
17. 9 (III. 8g.), waihjczio SEE. 5 (III. pl.); d^ß Br. P. 418 (I. sg. fut.); rft^ 
SG. 6 (III. sg. fut.); dU Br. F. 22 (inf.); ju Je/um das. 398; häufig im loC5 
sg. z. B. : ßmogui Br. Ephes. 3. 16, tikrb ir wienb Wierb SE. 15 2), kruto^ 
Br. P. II. 36, dienog äßmoiä K. 139; Jaunikait Br. Prediger 11. 9, Ton S 
71. u. ö. (beide voc. sg.); im nom. sg. fem.: ta giwa hehudam numiru/i ej^ 
Enchir. 44, tawa karaliß ataik Br. Mat. 6. 10, dumodam K. 123, Wienih B^ 
G. 62, rijkßte Aarono , kuri huwo prazijdus T. Ebr. 9. 4, Tada keius MarC 
tofe dienofe nu4jo T. Luk. 1, 39, Kokt buwo fioiu8 linkjmihe Post. 55, mo^- 
mäno tau teipag dienu fawo priaugua das. III. 58 , Diewas regeia iog fchwim 
ßbe (über die beiden letzten Silben ist nachträglich fa geschrieben) gi^ 
huwa Br. I. Mos. 1. 4; Darik hagot dufche mana SG. 148 (acc. oder inst' 
sg. fem.); im nir. : Jra fakit Enchir. 5, paraschit LLD. I. 12. 29, /t«om da- 
II. 36. 16, vßhguldü das. 38. 8, leib paßintumbim io darbus Ir kas tarn It^ 
eß ßeme Br. G. 33 ; im peiket Ger bei milit Pikt Br. Micha 3. 2 ; im. nora 
pl. msc: A teip mes tarn rupeßingai Schwießbes ießhkokim pilnai, Mu^ 
piktibes paßindam, Darbus tamfibiu atme/dam SG. 107, m^ budam io zmorm- 
mis I Oarbinkim Pon(\ Gießnemis K. 119, Szirdiß laykidam \ Zokonc^ pilc^ 
dam K. 84, turedam ... Spiaudiddm K. 146, duodam K. 15, Tardam K. 4= 

^) Vgl. Sappuhn-Schultze S. 7: Vocalis ultima frequentissime per Ap 
Strophen aufertur, ut Paraßyf ir pro parafzyta ira, Su maninC pro Ju tf^ 
nimi. Ne-przetelum* pro Ne-prietelumi, — Non omnes promiscue vocales ^ 
jiciuntur, sed tantum breves et quidem a, i frequentissime, e rarius. Int»^ 
dum tamen etiam ancipites, ut Mum's pro Mumus^ Jum's pro Jumus. 

*) Die b sind lateinisch. 



Zur Lautlehre. 71 

Kr i flu i/ch numiru/i prijfikelufi Br. P. II. 38 (gren. pl.); Diews gelht milirU 
fatce SG. 152 (aa sg. part.); mirrua ßmogaus Br. 6. 123 (mirrus = -sio); 
Surinkit man mana i/chrinktü/ius , Tikinczius ir i/eh nauia gimu/ius, [He 
mirjchtu taale mana^ Bei padarus ta S6. 168 (ac. pl. part. prt.); tcit (:= ta- 
tai) häafig in Post. z. B ape tat 33, vgl. kura ßit äha tat pdddris ES. 129, 
tat T. Mat. 12. 34; faw (= savo) Br. G. 90; Ik gal K. 149; fchitai alb an- 
tat Br. Prediger 11. 6 ^); pagaP Br. Ps. 119. 149, 166; kif das. 119. 160. 

Umgekehrt aber hat in nicht wenigen Fällen die ältere Spra- 
che Yokalischen Auslaut bewahrt , der in der späteren eingebüsst 
ist. So in folgenden Fällen: 

neg (^M dqngaits , ney qnt ziämes Post. 263, nuog to cziefo qntd dmisiu 

das. 39, anta ßemes SG. 26, Ponui Chriftui anta chwolas das. 70, anta das. 

146, 177, K. 12, 64 vgl. LLD. IL XXVI; neta (als) EE. 39, kitur ifchganima 

tksra neta Baßniczoie MT. 2öl (net); betay KS. 129, Bettay das. 255 (bet); 

^k (wegen) K. 19, 172; vßwiffa Br. G. 68 (uzvis); affierawoti wienatai (immer) 

^0% paczias ajffieras Br. Ebr. 10. 1 , tanket tcienatai (einerlei) affierawotyt das. 

V. 11, wienatai (immer) SG. 140, wienatei BrG. 111 (venät); ne radaji^ kurfai 

• • . doty, garh^ DietoUt lifchei ta/sai ataiwja Br. Luk. 17. 18 (Usz); pagalei 

OT. 185 u. ö. (pagal); toalgiküe ira gerkite (edite et bibite) MT. 231 (ir) ; 

^^ alba poritu Br. P. 11. 477 (poryt); Sotaga SG. 166, Jatuga Br. II. 

Makkab. 12. 7 (zotag); idante (damit) Post. 153, 452, III. 28, K. 75, 137, 

^ntiUÄ). I. 15. 3, SE. 52 (idant »)); Atfchigi Br. Prediger 2. 1 (acz); ia- 

'^gu (corrigirt aus -kagu) tur dejehimti fwaru Br. Luk. 19. 25, jukayg KM. 

^9, iukaig SG. 158, iukag KS. 274, iukig Post. 13 (jük); atpenti LLD. I. 16. 

2Q (atpencz*)); Nefanga Br. Jer, 7. 17, Luk. 1. 38, 76 (nesäng); geditisi kaip 

(übergeschrieben ioga) gal nufsideti Br. Sirach 4. 25 (jog *)) ; patlabai Br. Jer. 

^•7(patlab); pajkucziaufei Br. Dan. 8. 3 (adv. superl.); kieka iii kalbeio Br. 

^p6. 3. 24 vgl. tiekagi Br. I. Kor. 11. 5 {k^k^ tS'k); tris dienas pirmo ir 

^«« dienas po Schwenties Br. I. Makk. 10. 35 (pirm); be majzo ne fklimpau 

^i*. Sprüche 5. 14, be mafzo (vielleicht) Br. Hiob 1. 5, II. Sam. 14. 15, Be 

^'^€ifza Diewae per mm ko ne ifehtaifis Br. I. Sam. 14. 16 (bemaz); anafcha^ 

•Qt Bandgl. zu anapua Jordana Br. Josua 9. 1 , Schefchalle Br. II. Mos. 27. 

^^ -i Jchefchale das. IV. 21. 14, niekas nepafsiliktyt fcha/challe Br. I. Makk. 5. 

^^ (anäszal, sz^szal). — Mit sehr verschiedenem Auslaut erscheint die Prä* 

!*08ition tarp: ubagai tarpa Szmoniy, Br. Jes. 29. 19, kurf tue tarpa thu ne' 

^) „diess oder das''; es erhellt hieraus, dass antai (vgl. Nesselm. S. 7, 
Schleicher Glos. z. Leseb. S. 254, zu Donal. S. 166) eigentlich Neutrum zu 
1*** ist, wie sztai (alt *8zita{ vgl. z. B. Br. I. Mos. 1.29 Ir diewas biloia: 
^^itai efch iumus dawiau ; 1869 : Ir Diewas tare , ßtay aß jum-dwiem dato- 
*") Neutrum zu szU, Beide Neutra wurden später interjectionell gebraucht. 

^) Kurschats Schreibung ^nt ist historisch unbegründet. 

") atpenti f atpencz hingegen, hinwider, widerum, zurück ist ursprüng- 
^h loc. sg. i^atpentyje) von *at'pentis „Rückweg", vgl. preuss. pintis, pentee 
^gr, Strasse, ksl. pqfi Weg. 

^) j^g ist Instrumental des Pronominalstammes ja mit angehängtem -gii); 
^^2 nahe verwant ist jin-g^ gebildet wie tadan-g, kadan-g, n^an-g. 



72 Zur Lautlehre. 

fchwentti padaret Br. Ezech. 26. 23, pirmunis tarpa tu Br. Rom. 16. 5, tar 
Karaliaus bei Szmoniy, Br. II Kön. 11. 17, tarpa tawa waik%i Br. IL Job. 
4, tarpa tu das. III. v. 9, II. Chron. 28. 15 , tarpa Pagonu Br. II. Sam. 5 
50, Stücke in Esther 8. 6, tatai ira i/chmtntis tarpa 2'ikru Br. I. Kor. 2. 
Sathanas tarpo iy, ateija Br. Hiob 2. 1, tarpo io Tarny, das. 4. 18; tarpu iu 
ftowiy kurio ius nepäzißat Post. 30, tdrpu das. 194, tärpu Sennuiu Br. Weish. 
10, tarpu Waikyk Diewo ir , . , tarpu Schwenty,iu das. 5. 5, tarpu Jawes Br. P. 
15, tarpu yujpu EE. 23, 40, tarpu das. 60, SEE. 27; tarpei ta Br. G. 105, /erj 
Pagonu Br. Gal. 1. 16, terpei fawe Br. Luk. 24. 15, terpei das. 7. 32, Eph 
2. 14, terpei fawes Br. P. 589, ^<;r/>ei waiku Br. Ps. 12. 2, tarpei 7nateru ] 
Luk. 1. 28; tu tarpe Br. Joh. 4. 31 ^). — Für das indeclinable daug lä, 
sich als vollere Form neben daugi auch daugia (nicht nur mit dem gec 
construirt) nachweisen: mafz daugigu ira Br IV. Mos. 13. 19, Namufu Tie 
mana jra daugi giwenimu EE. 151, anis Ifraelui daugi Skados dare Br. 
Makk. 11. 41; daugia Tarny, randofe Br. I. Sam. 25. 10, pafake . . . datu 
iu apkaUais nuweftus Br. I. Makk, 5. 26, daugai (Druckfehler für daugia) l 
graudina Br. P. II. 242 (Luk. 3. 18), ieih iuju daugia . . . hutu Br. I. Mos. 
7, daugia dzentjhi Br. I. Makk. 11. 24. Einmal steht dange = daugia : da\ 
dowany, Br. Dan. 2. 48 '). 

Den Uebergang von der Besprechung der Vokale zu der c 
Consonanten mögen diejenigen Wörter bilden, in welchen Ents 
hung eines Vokals aus einem Consonanten, oder die Umwandlu 
eines solchen in einen Vokal zu beobachten ist. Zunächst ist h 
der Uebergang von / in « zu nennen, der nichts verwunderba 
hat wenn man sich daran erinnert, dass in deutschen Dialek 
nicht selten u aus / entsteht (Got. A-Reihe S. 17 Anm. 2), d 
die Grosspolen t als w sprechen z. B. nakwadawa für naklad 

^) Die Formen tarpa ^ tarpo ^ tarpu lassen sich in verschiedener W» 
erklären; terpei und tarpe sind loc. 

*) Dieses daug^ daugia daugia ist nom. acc. ntr. eines Stammes daugj 
diese Formen wurden schon frühzeitig indeclinabel gebraucht: daugi knig 
SE. 2, daugia ekliemus atadawe regeijmq, Br. Luk. 7. 21. Die Casusm 
blickt aber noch deutlich durch in Wendungen, wie daugia plefganti („ 
Schwätzens") Br. Sprüche 9. 13. Die übrigen Casus, welche von dem adj 
Stamme daugja — bisweilen mag es der substantivische sein — vorkomn 
sind: gen. sg. bat kas tdtäy ira tarj> teip daugia iu Post. 244, kas daugio 
mokintisi Br. Prediger 1. 18, kaczei daugio prafchoties Br. P. II. 103, ii 
atßdenktni, daugia Jchirdu duma^ Br. Luk. 2, 35 , gawa didf Plefchimmq c 
gio Aukjo, Sidabro u. s. w. Br. I. Makk. 4. 23, iß daugio ßirdziü T. Luk 
35, ißgtrdau balfq, daugio Angelü T. Apok. 5. 11; dat. sg. daugiam dera ß 
gui Br. P. 67; instr. sg. daugiu LLD. I. 9. 28; loc. sg. daugime pafnikiu \ 
35; dat. pl. pafsirode daugiemus Br. Mat 27. 53, Ghis daugiemus Suderet 
mq paftiprins Br. Dan. 9. 27, daugiems Br. Böm. 16. 2; loc. pl. Meile o 
giofq, ifchaufch Br. Mat. 24. 12, daugiojq, daiktojy Br. Mark. 6. 20; gen. 
(bestimmt) Daugiuiu pikta fchirdis Br. G. 79. 



Zur Lautlehre. 73 

(Smith Gram. d. poln. Sprache* S. 7 Anm. 2), dass in Warschau 

das l häufig als „w^ mit dem charakteristischen vertieften Klange 

der Stimme" gesprochen wird (Brücke Grundz.* S. 57). Dieser 

Uebergang findet sich in faudaus = saldaüs : kurie ifch rukfchio 

SaUu ir ifch Saudaus rukfchta dara Br. Jes. 5. 20; ferner ist er 

nachzuweisen in sodzauka, sozauka (bei Nesselm. S. 466) = 8odzatka : 

Sodiialka (Prudas) T. Joh. 5. 2, ing Sodiiatkq (Prudq) das. w. 

4 und 7 , fodiialkof (prüde) das. 9. 7 (vgl. o. S. 13) ; femer in 

auka Opfer, aukinininkas Opferer, aukuoti opfern, aukuras Altar 

(Geitler Lit. Stud. S. 79), die unzweifelhaft zu altlit. elkaa heiliger 

Hain, lett. elks Götze (Beitr. I. 42) gehören, vgl. ant kalnais , ku- 

fius toadino auko kalnais arha alko-kalnais (Geitler a. a. 0. s. v. 

(aukuras). Endlich wird man Uebergang von al in au auch in 

iozaunyczia (Nesselm. S. 206) neben kozelnyczia (gen. kofalniczios 

Br. Nahem. 8. 4) annehmen dürfen. Freilich hat kozelnycza /, 

dagegen saldits, sodialka, alkas l; vgl. jedoch o. S. 36. — Einmal 

hat / aus sich ein i erzeugt: ieib fzwailgicziau grafches Diewo 

Pufzbas Br. Ps. 27. 4. Es liegt hier oflFenbar Schleichers „kaum 

flJOuillirtes (palatales) /" vor (vgl. auch Kurschat Gram. § 82) ^). — 

^ ähnlicher Weise ist einmal i aus r entstanden, das dann ge- 

schv^unden ist: Kaplanai iesia wenas maieis wirai LLD. I. 15. 5 

(!• Tim. 3. 12); mateis = moters vgl. bair. Wuim, kuiz, Fuicht = 

^urm, kurz, Furcht (Weinhold Bair. Gram. S. 168); über Schwund 

von r s. w. u. — In entsprechender Weise hat sich vielleicht ein- 

^^\ ein u aus r entwickelt: Tiewai Maurofu raudonofu ifchgelbeii 

*^« Br. I. Makk. 4. 9; da indessen regelrecht j («) auf r folgen 

sollte, so bin ich geneigt Maurofu für einen Schreibfehler zu hal- 

^n , der durch das folgende raudonofu veranlasst wurde. — Ein- 

Baal lässt sich Entstehung eines u aus u nachweisen: ant turgdu^ 

toteies T. Mat. 11. 16; ebenso lässt sich der umgekehrte Vorgang 

beobachten in z B. iamauwia (=tamauia) Br. Jer. 27. 11 — eine 

Schreibung, die gleichmässig vokalische Aussprache des v und des j 

beweist. — Dass aus j + Vokal t entstehe , kam bereits o. S. 66 

zur Sprache; über Contraction von o + Vokal in u werde ich an 

*^ einem andern Ort handeln. 

Ich wende mich zu den Consonanten. 

Die in der heutigen Schriftsprache giltigen Regeln bezäglich 
der Verwandlung von t und cz sind in der älteren Sprache noch 



^j LLD. L 8. 11 Baisines für Baisines ist wahrscheinlich Druckfehler. 



74 



Znr Lautlehre. 




nicht völlig durchgedrungen, wie die folgenden Zusammenstelh 
gen dartun ^) : 

Jaunikaiczamus Br. I. Job. 2. 13 neben Jaunikaitiemtis das. y. 14; atf 
kirne toieta ußgimimo Krißaus effanti aname miefte Br. P. 49; nit nieka 
tureia fatca rankoie Br. Richter 14. 6, kaa nit niekas ira Br. Arnos 6. 
Nefa Pagony, deiwes nit nieka nera Br. Jer. 10. 3 (Nesselm. S. 419 nici 
kas); Atnefche iem ipatei ir aniemus teipaieg ipatei Br. I. Mos. 43. 22 (] 
czei); tho iautims fchiteipo hus Br. I. Sam. 11. 7; er fchkeczofq, Randgl^^ zn 
erfehkietifq, Br. Ps. 118. 12; Ju aplinkui gulinteis Mießais Br. Jud. v. 7;. /« 
czeße (ehrlich) Br. IL Makk. 13. 16 ; Alie wienok ne tu/chtis ateik Br. Sir-«cli 
35. 6 (tüszczas); häufig steht t für cz im gen. pl. von e-Themen, wie V^9^ie. 
fchpati^f prießaßu u. a. Vgl. w. u. 

Auch die Behandlung des d schliesst sich nicht immer genau 
an die heute geltenden Regeln, vgl. didime (corrigirt aus didzame) 
furinkime Br. Ps. 22. 26; Taiai buiu dide (später übergeschrie- 
ben didza) Bagotifte Br. Tob. 5. 27; ant ßada iawa Br. G. 23 (auf 
dein Wort), ßodio das. 91. — Man beachte die Verschiedenheit der 
auf t, d und cz, dz folgenden Vokallaute. 

Das / 2) erscheint nur in einigen Fremdwörtern , so in dertt 
durchstehenden qßerawoii opfern, ferner in: a«< /jrmo« Br. IC- 
Sam. 14. 27; T/ui Br. Mark. 15. 29, Br. P. 389; farbomis Bir- 
P. 60; Fdrifeufzäy Post. 741; *vzfrafawoti (betrüben, ängstigen) • 
kad tu vzfrafawoij \ kuri vz griekus koroij K. 255 (poln. frasovaßj^ » 
kaip tiktai Säule paßikiele, irofios kiU kiiq Br. 11. Makk. 10. 21 
irofioB (vgl. auch irofnei (treffend) AM. 51) gehört zu dem moder- 
nen iropyti (poln. irafi6) , in dem /*, wie meistens , zu p gewordec:^^^ 
ist. In anderen Wörtern ist es in kv übergegangen, so in koar^-^ 



[Tel 



*) Czetule und tetnie bei Nesselm. S. 164 sind von einander zu trennen 
jenes ist poln. ciotula. Zu batwynys-haczwynys das. S. 322 vgl. poln. 
bodvina. üeber ancz, incz neben ant ^ int. 9, o. S. 57. Die Form aiezvari 
(Geitler Lit. Stud. S. 76) führt auf einen Stamm aiti- (vgl. dazu Apr. Monai 
sehr. XIII. 412). — Beiläufig erwähne ich, dass in der Bretkenschen Bibel 
übers, an manchen Stellen czelas in celas corrigirt ist. 

•) Vom g, dessen Auftreten in altlit. Texten zu besonderen Bemerkun- 
gen keine Veranlassung gibt, ist zu bemerken, dass aus dem Nesselmann--^ 
sehen Wörterbuch einmal Uebergang von gv in g nachzuweisen ist in p« 
(Ktfrschat gintos, „bei Stalluppönen gvlntos^^) Gewinde; femer einmal Ueber^** 
gang von gv in 6, in dem entlehnten imberas Ingwer; femer einmal Ueber-^ 
gang von ^ in 6 in padraubelis Beischläfer, padrauhele Beischläferin (S. 153^ 
neben draugalas Buhler, draiigala, podravgeje Beischläferin, altlit. draugaid^^ 
buhlen. Vyventi Glück wünschen ist vielleicht aus *gyventi leben lassen an 
standen. 



-1 






Zar Lautlehre. 75 

irba) , kvarmas (kvarma) , kvartuna ^). Diess kv ist aus 
tanden, das noch mehrfach nachzuweisen ist: Ohtoartunos 
22. 30, chwartuna Br. I. Makk. 8. 23. Für das kv in 
zigen ktalczavöli findet sich im altlit. kto : tfchkwalfczewoi 
chen) Br. Post. II. 316, vgl. fchirdis fupranta qualfchiwo' 
izius Br. Sirach 36. 21; chw : chwalczawoti Br. II. Makk. 3. 
a fuchwalczawotumhim Br. Amos 8. 5; das f ist bewahrt in 
u : idant . . . neklaufiiu falfchiwu Szodziu Br. 11. Mos. 5. 9 
^szasx3i,%.\f, Nesselm. S. 277). — In dem modernen markgrovs 
3ches / zu i? geworden, vgl. o. S. 35; in briszas (Nesselm. 
zu b. 

3er das Vorkommen von h in echt-litauischen Wörtern war 
0. S. 35 die Rede. Häufig erscheint es im Anlaut von 
rtern als Vertreter von polnischem und deutschem h oder 
lem und russischem g. Die spätere und zum Teil schon 
chzeitige Sprache hat dieses h entweder fortgeworfen oder 
jyrandelt. — H steht gleich deutschem und polnischem h in : 

%onas (jetzt etmonas, poln. hetman; die Entlehnung ist ursprünglich 
dem dänischen hövedsmand geschehen): Hoitmonu Br. I. Makk. 13. 
mannai Br. Jes. 22. 3, vgl. Eftmanu Br. Richter 11. 6 •); hercikiSf 
!, herciffifte (ercikis^ ercigyste, deutsch herzog): Her ctktmi Br. l.Stkm. 
ertzikiftes forma chrikst. Titel, Hertzigifty. Br. Ephes. 1. 21, Hertci- 
das. 3. 10; hohhti^ hehlawoti (eveliauti, poln. heblovac, hobeln): 
iu ich höfle" Randgl. zu ejch ios hohloiu Br. Hosea 6. 5; *herceras 

)b auch kvarczyti hierher gehört? In der Form *kvar8zinti (kurie 
,timu8 kwarfzinti buwa Br. Zephan. 3. 18, ghj kwarfchinoia Br. Rich- 
6) und der Bedeutung „ausfragen" erinnert es lebhaft an deutsch 
i"; vgl. ausserdem poln. foraovaö forciren, hetzen, jagen. — Zum 
lg von sz in cz vgl. necz-nesz (Nesselm. 417); ezurvine-szurvinSf szur- 
lurksztyne (Nesselm. 524) ; pleczkä-pleszka (aus deutsch flaache^ mlat. 
ler "^oiii. ßaszka dimin. zu fiasza); lyczuas , alt lifchnas (so Br. III. 

52, I. Sam. 16. 11; lifchnei adv. (sehr) Br. Apok. 16. 21, Br. P. IL 
n lisz (russ. lisney liinij). Cz ist zu sz geworden in szv^tas neben 
poln. cvierc; Nesselm. 532) und wol auch in papauszkas neben pa- 

(Nesselm. S. 277). — Entsprechend ist « zu c geworden in locka 
Nesselm. S. 371) neben loskä ^o\n, laska) und mdckas neben maakas 
.. 386) ; endlich wol auch in medelenckas neben medelenskas (Nesselm. 
und plyckas neben plyskas (Nesselm. S. 309). C ist zu z geworden 

neben pucoti (Nesselm. S. 302). 
Es erscheinen noch andere Formen des Wortes: Hofftmanai (corri- 
Hoit-) mit der Randbemerkung Hoftmanai Br. IL Mos. 14. 7; War* 
tmanu Br. IV. Mos. 1. 4; Hetmanai Br. ApG. 16. 85, Hetmonai das. 
Itmonais das. v. 38 mit der Randgl. Heftmanams, 



76 Zur Lautlehre. 

(Trabant; poln. hercerz): Hercery, (gen. pl.) Br. II. Kön. 11. 6 u. ö.; hami 
(ambiti Nesselm. S. 5, poln. hanbic): Hambia ghi teipaieg ir Szelnerei Br. 
390, ta Wardds ßoiejpi pahanbitaa PM 2, SG. 109; hehenas (poln. heban, li 
ebenus): ifch Medzio Hebeno Br. I. Kön. 10. 12; hukis , hukenikas (ük 
ükininkas; ükis = deutsch hufe^)): hukia LLD. I. 11. 1, Ilukenikui Br. Ml 
20. 1, Hukeniko das. v 11. 

Für polnisch-russisches g bez. polnisches h erscheint h in: 

hadnas t hadnus (gadnas, gadnüs und adnas, poln. godny, russ. godnyj 
hadnaa Br. II. Mos. 35. 31, Philip. 4, 12, wifsi ne hadnus tapa Br. Köm. 
12, hadni das. 1. 32, nehadno Ps. 119. 37, nehadnoghi AM. 7; hadifia (adyi 
und gadynä, russ. godina poln. godzina): hädinä Post. III 122, hodino (Ic 
8g.) SEE, 19, hadtna EE. 189, Ps. 102. M, Hadinas MT. 471, vgl. Hai 
niiyko Randgl. zu Siegoraus Br. Jes. 38. 8; pahanis (pagonis, russ. poganii 
poln. poganin lat. paganus): pahanis Br. Luk. 12. 30, ufzu pahanj Br. I. Tii 
5. 8; herba (gen. sg.) K. III. (erbas Nesselm. S. 19, russ. gerbü poln. herl 
horditi stolz gegen etw. sein, verachten (russ. gorditüsja, vgl. gordyj pol 
hardy) : bayfus irä narfas Diewä änt wifu paniekintoju ir pahorditoju Pa. 
Jezu/d Kryjiuja KS. 241 (vgl. Akis kuri apiokia Tewa o gordia paflußni^ 
motinos KE. 19). 

Zu den zuletzt genannten Wörtern gehört auch priehada (pr 
gada;: priehadofe Post. III. 121, prihadu K. 240; ein genau BD 
sprechendes slav. Wort kann ich nicht nachweisen *). — Zweife 
haft ist mir das h in Viumas ~ ümas Sinn: huma (ac. sg.) Pof 
III. 121, humo Br. Rom. 7. 23, humu das. v. 25, humus SE. 1 
humüfna T. Ehr. 8. 10; entweder ist h prothetisch (vgl. Kursch 
Gram. § 67) und das Wort das direct entlehnte russ. ymüy od 
h vertritt deutsches g {ymü ksl. umu gehen sammt lett. om 
gaume auf deutsches ^gauma (Fick^ III. 97) zurück, vgl. ah 
gouma neman, mhd. goume nemen, mndd. gom nemen up ui 
lett. gaume »e'mt, ömä, »e'mt). 

Endlich findet sich h im Anlaut dreier Wörter, die wol ec 
litauisch sind: humas = ümas schnell (vgl. Fick» IL 518); hum 
me eghime SG. 165, humai (adv.) Br. I. Sam. 4. 14, humas dail 
das. 21. 8, SG. 139, 143; hada = Ma Haut (lett. äda)\ pirti 
hada Br. I. Mos. 17. 23 flF. , das h ist jedoch mit Ausnahme d 
ersten Stelle durchstrichen; huszti tönen = üszii (Nesselm. S. * 
„sausen, brausen, rauschen", uz-uzu „aufbrausen, erschallen, ert 

*) ükis aus *ükvi8 (vgl. o. ginta aus gvinta) = *üß8. 

*) Auch aldsas (so bei Nesselm. S. 4 ; bei Donal. älasas) = russ. gölc 
poln. halas gehört hierher, und ebenso alkas (bei Nesselm. S. 4; bei Br. 
Kön. 25 17 nom. sg. alka Knauf, fu /idabrinais alkais (Puckeln) Br. Ho 
Lied 1. 11) neben *golka Knauf: gtdki Randgl. zu dwi Bofzi Br, I. Kön. 
16, golkos das. 8. 8 (poln. galka; russ. golovka?). 



Zur Lautlehre. 77 

nen"): Jdm dnt gärhos wifokiäys linkfmay zdyßäys hußkit K. 120. 
H erscheint ferner in der Laut Verbindung cA, die (— abge- 
sehen vom fch ^ sz — nur in Lehnwörtern auftretend) slavisches 
nnd deutsches ch wiedergibt, das von der späteren Sprache in k 
verwandelt ist. Dieses ch habe ich gefunden in: 

; chaezei (obgleich) Br. G. 69, EE. 41, 111, SEE. 46, chatzei Pb. 27. 8, 
40. 6, 46. 2, 4, chaez MT. XIX (jetzt kaczei(g) *), aus poln. choc) ; Minichai 
(Mönche) Enchir. 46 (minykas, deutsch mönch , poln. mnich); rochunda 
(Rechenschaft) Enchir. 40 (rokündas, vgl. poln. rachovac); chwalitu (preisen) 
Br. P. II. 208, chtcola (Lob) buk Diewui Br. Ps. 68. 86, anta chwolas SG. 70, 
Ckmla Ps. 68. 36 (Kyolyti, kvola, poln. chvalic, chvala); duchaunifchkq, 
(geistlich) Br. Rom. 7. 14 (dukauniszkas , vgl. poln. duchovny); chiaftq (Be- 
trug) Post. III. 122 (klastä; woher entlehnt?); *pat%echa (Freude): Tu giwoy 
tBirfme linkfmihes \ Pilnds pdtiechu gierihes K. 180, ne duok regtet pätiechos 
piktamutj K. 203 (poln. pociecha) ;, ßrochds (Gefahr) KS. 204, ßrochie K. 38, 
Kiekad ftrochd ne regiefiu K. 25 (strokas, poln. strach russ. strachü); ^pa- 
tkHebäus (Schmeichler) : Boddy pachliehöiaus ziedna nebehutu \ Kurie nafruofe 
wtur tykrumä K. 10 (poln. pochlebca): he dachadu (praeter stipendia) MT. 
435(dakadas, poln. dochod); Kelicha Br. Jes. 51. 17 (kylykas, poln. kielich 
deutsch kelch); dchwotas (Lust) Randgl. zu Br. V. Mos. 28. 47, achwotingas, 
(uhwotnas Randgl. zu das. 32. 15, achtootnei Interlineargl. zu gieiduliofa das. 
28. 56, Schirdies achwatas Br. Jes. 26. 8 (akvata Nesselm. S. 4*), russ. poln. 
ofAote); „Pracht pjcha, pifchnumu''*^ Randgl. zu dide Puikijte Br. I. Makk. 9. 
87 (poln. pycha Stolz, Hochmut) •). 

üeber ch in der Lautverbindung chv = f war bereits o. die 
Rede. — Bezüglich der Nasale ist zu merken, dass sie bisweilen 
mit einander wechseln, dass m erscheint, wo man n erwartet und 
umgekehrt «, wo sonst m zu stehen pflegt. Ich meine hier nicht 
Schreibungen, wie impule Br. IL Makk. 12. 13, 13. 15, impultu 
Br. P. II. 418, Dtoafse Pono impuczie Br. Jes. 40. 7 gegenüber 

*) Da dieses Wort also entlehnt ist, so darf man nicht mit Bielenstein 
fl. 371 es zu lett. kdutschu stellen wollen. Das lett. -schu entspricht genau 
dem ht. -czau (in taczaü , tqczaü) , das von dem Pronominalstamme tja- ge- 
bildet ist, wie Jaii von dem Pronominalst. ^a-. Man darf demnach auch nicht 
lett. tatschu dem lit. tacz gleichstellen, wie in Ulmanns "Wbch. geschehen ist. 

*) Beachte kv aus ch. 

*) k aus ch auch in dumldkcis (Rauchloch), Idkcis aus deutsch loch. — 
Aus dem deutschen parochie entstand — wie akvata aus ochota , vgl. kvorta 
=poln. kartUj deutsch karte — parakvlja (vgl. Kurschat "Wbch. S. 104a), und 
daraus (indem k vor v zm p wurde, hinter dem v schwand wie in apalus Geit- 
IwLit. Stud. S. 77 aus apvalüs) parap^a. In analoger Weise hat sich der o 
nachgewiesene Uebergang von ^ in 6 vollzogen. — Der umgekehrte Ueber- 
gMig von p in k liegt in 3 Lehnwörtern vor: klecus deutsch platz (Nesselm. 
8.217); krapösas (das. 223) iür *prapo8a8 ; klehdntM =i plehönas, poln. pleban. 



78 Zur Lautlehre. 

inpulti SG, 180, denn diese letztere Schreibung mag auf einer et 
mologischen Erwägung beruhen, sondern Fälle, in denen der WecJ 
sei uns selbst überraschend entgegentritt und nicht willkürlich ge 
macht sein kann, sondern auf der Aussprache beruhen muss. £ 
findet sich mehrfach von Sibilanten : Sokanas kuri Moifefchius »a 
mana Jakubo fkarbu paliecewoia Br. Sirach 24. 33, ebenso Br. \^ 
Tim. 1. 16 : Wiefchpats ledüdi Mielafchirdingifie namans Onefiphor< 
und Br. Hiob 5. 3: efch keikiau Namans io umai ^); femer: tV imi' 
pufches bei amfzoltis Br. Jes. 44. 14; anfzinai Br. P. 122; ata'^ 
tnanemfpi (durchstrichen) augiwe wiefchpaties mana manemfpi Bj 
Luk. 1. 43; Br. L Sam. 28. 15 kann man Diewas alftoia nog mo 
nens oder . . . manems lesen; Padek mums cziefu funkibes, Wef 
mums dangu po fcho fmerties Br. G. 41 {mums = müs preu»; 
mana) *); grimfchkite manenfp Br. I.*Sam. 23. 23, Acz grtmfchkei 
Namopri das. 9. 5 (die Schreibung mit n ist o. S. 29 nachgewi^ 
sen). — Indessen auch vor anderen Consonanten tritt jener Wecl 
sei ein; vor d: Szimde in dem in BrKo. enthaltenen handschriE 
liehen Text des Mosvidschen Liedes Bernelis gime mumus u. s. i 
(LLD. L 33 ; vgl. o. Einleitung) für ßinde des Mosvidschen Text 
(Z. 15 — 16 meines Abdruckes); vor b: teipo ir iüfu daiktofu ßa: 
bancziofq Br. I. Kor. 14. 7 , Eit fkanbedams Diewa ßodis Br. i 
128, pahanbiias s. o. S. 76 (das n kommt vielleicht auf Rechnur 
des polnischen) ; vor p : linpancze ligga Br. P. 11. 385 ; vor k : pr 
jnkim Br. G. 126, atßunket Br. 11. Kön. 6. 23; endlich an dr 
Stellen im Auslaut: iei kas law ims fkraift} [fermegam^ Br. La 
6. 29; Chwolam mes taw dome Br. Ka. 36 (beachte das folgen^ 
m)\ kan SG. 19 (dat. sg.). 

Die Vertauschung der Nasale in den angeführten Worte: 
entstand, wie ich glaube, dadurch, dass Vokal + Nasal als se- 
kräftiger und volltönender Nasalvokal ausgesprochen wurde: ^ 
man beim Hören eines solchen schwanken kann, ob er aus Vok 
+ »» oder aus Vokal + » entstanden sei, so kann man, wenn mt 
phonetisch schreiben — und die besonderen Zeichen für die Nasß 
vokale nicht anwenden — will, schwanken, ob man den nasab 
Klang mit m oder n bezeichnen solle *). Um ein solches Schwju 

*) Preussische „Accusative" wie grikans , dilans , Crixtidnans wird di 
nach wol niemand mehr für solche halten wollen. 

*) Vielleicht ist das zweite mums nur Druckfehler. 

•) Einmal hat sich Bretken aus einer solchen Verlegenheit dadurch g 
helfen, dass er heide Nasale setzte: Timounmp Br. P. 42. — üebrigens f^ 



Zur Lautlehre. 79 

ken begreiflich zu finden, muss man sich daran erinnern, dass das 
Schreiben in litauischer Sprache nichts ganz gewöhnliches war, 
dass also die einzelnen, welche sich damit beschäftigten, gelegentlich 
unsicher sein konnten, wie die litauischen Wörter am besten zu 
fixiren seien ^). — Uebrigens findet sich m für n auch ohne er- 
kennbaren Grund in atfchlaima Br. Jes. 1. 12 (atszlainas Nesselm. 
S. 12). — M wechselt endlich mit n in dem aus dem polnischen 
entlehnten defintina (-as) (vgl. o. S. 40): defimtina Br. P. 13, 
Deßmtinq Br. I. Makk. 3. 49, IV. Mos. 12. 11, 18. 26«), nüg 
hofzno deßmtino definiinq das., du defimiinu das. 15. 6, wifsus 
deßntinus das. 18. 21, definiinq das. 28. 5, defintina das. V. 26. 
12. Der Grund des Wechsels liegt hier klar auf der Hand: de- 
ßniina wurde an deszimtis angelehnt. Die Form defchimiinus er- 
schien schon 0. S. 40, vgl. noch : defchimiina (ac. sg.) Br. P. 352, 
defchimiinq Br. Mat. 23. 23. 

Ich gehe zum s über, von dem hervorzuheben ist, dass es zu- 
weilen im Auslaut nach Nasalvokal und Nasal schwindet ^) : 

Ne gr^k weyda fawo nuog mdn^ fmutnoid K. 86 ; mokikites nüg man^ 
wt« Post. 8 (Mat. 11. 29); katbeio nekurie iz pasiuntiniu io tdrp faw^ . . . 
^pe tdtdg klaufiät tdrp JAw^ das. 369; Idänt . . . nume/tumbim nuog faw^ 
«titt« grieku Jawo das. 9; izgi Jaw^ das. 13; wiefzpats atimä nuog man^ 
^edc^ das. 556 ; ant mdn^ . . . nuog mdn^ das. III. 53 ; hilodami tarp /awe 
^1^- P. U. 145 (einige dieser Formen sind vielleicht als accus, aufzufassen, s. 
w.u.); Zinoddm (nom. sg. msc.) K. 74; Tdrddm (das.) K. 77; at/pirddm 
(das.) K. 105; ieiq (== i-ej§s): kad biiwd ißwarita ana minea, ieiq nutwerea 
fanka jo8f ir kieles mergayte KS. 237 (Mat. 9. 25; 1869: iej§s nutwere); ba- 

det sich in der heutigen Sprache gelegentlich wirkliches Schwanken zwischen 
" und m z. B. in den dialektischen Formen juns und jums (ihr) vgl. Kur- 
schat Gram. § 856a. 

*) Man vgl. übrigens sskr. und zend. m für zu erwartendes n (aus na) 
(Benfey Ueber die Entstehung und Verwendung der im Sanskrit mit r an- 
lautenden Personalendungen S. 55 ff. des Separatabdrucks; zwei zend. acc.pl. 
*«f am habe ich G. G. A. 1874 S. 1433 nachgewiesen). 

*) Das. V. 24 hat Br. defeti geschrieben, aber et ausgestrichen und im- 
'*^9 (oder mitinßf so kann man auch das. 12. 11 lesen) angehängt. 

*) man^ u. s. f für man^s führt Schleicher Gram. S. 79 aus der ge- 
w^^hnlichen Umgangssprache an, vgl. Kurschat Gram. § 531, 605, 854, 861 — 
^"4. Ueber Abfall von 8 nach m im Dialekt von Wilkomierz vgl. Geitler Lit. 
^^^d. S. 58 (vgl. das. S. 19 int setoe = änt sav^s Kichter 9. 8 in Memelscher 
^^ndart, jedoch das. S. 20 int anq kalnq uzej^), — Vorschlag eines s er- 
^^eint in skvarmas (Nesselm. S. 483) neben kvärmwf (vgl. Schleicher zu 
^onal. S. 336) ; anlautendes s ist abgefallen in prdga neben sprdga (Nesselm. 
^- 495) lett. spraga. 



80 Zur Lautlehre. 

g<Ua8 wifsiem (dives in omnes) MT. 334, vgl. (Klaiojmai) Enthu/iaftart 
ir ttemu ligu paklaigeliu das. 176 (tiemu = *teman8). 

Da, wie sich w. u. zeigen wird, der gen. sg. von e^-Theme 
ursprünglich auf ans auslautete, so gehören hierher auch di 
gen. kuria LLD. I. 17. 4 und lelija das. 33. 7, welche Stelle zt 
emendiren ist in: kaip ras£e i£ lelija ^ da ihr nicht nur in dem 
lat. Hymnus „Dies est laetitiae" ut rosa de lilio entspricht, sondern 
da Br. G. 80 (in dem Liede „Der Tag der ist so freudenreich*') 
Kaip roße ifch lelios hat, und der o. bereits erwähnte handschrift- 
liche Text in Br. Ko. an der in Rede stehenden Stelle Kaip rofze 
ifch lelia lautet; endlich der gen. dieno: ghis nueia pufzczonc 
toienos dieno eghima Br. I. Eon. 19. 4. An das o. nachgewiesene 
ieiq reiht sich eine noch beachtenswertere Form: kaip buwa h 
fedu ant Oleiaus kalno Br. Mat. 24. 3; fedu ist nom. sg. msc 
part. praes., u steht = an{t)8 (vgl. essus Punktay Sakimu be 
Geitler Lit. Stud. S. 18 f.) und die ganze Form schliesst sich au 
das engste an die lettischen (adverbiellen) Participia auf -w wi< 
sedu, stävu (Bielenstein IL 176) an. — Fehlerhaft fehlt s im noDD 
sg. fchirdi Br. G. 26; an der Parallelstelle LLD. I 34. 31 steh 
richtig fchirdis. 

Vereinzelt erscheint in Drucken ß an Stelle von /*, so fenaß 
Br. P. n. 511, wiriaußem SEE. 200 und umgekehrt steht ebens 
vereinzelt ß für zu erwartendes z (ß): fiodzems Br. P. 99, Pa^i 
lei Siodza Br. G. 21 ^). Ich bezweifle, dass diese Schreibunge 
auf der Aussprache beruhen. 

Der zwischen k (g) und i bisweilen eingeschobene Sibilant 



*) Vereinzelt ist z aus z entstanden, z. B. in numazgojma MT. 2i. 
zokana MT. 73, 101; vgl. bei Nesselm. abazas neben abazas poln. oboz. 
deatschen Lehnwörtern vertritt z häufig deutsches s: akczyze Accise (po- 
akcyza); czyze (daneben aber auch czyse) Zins ; auch z vertritt in ihnen de^ 
scbes 8: JElzif Elze Else, gizelis (daneben auch giselis) Gesell. Dass auch, 
deutsches s wiedergibt wird sich w. u. zeigen. 

*) Abweichend von der heutigen Sprache steht er in elkftijpi Br. P. X 
(elgtis Nesselm. S, 18). — Bisweilen kann man nicht entscheiden, ob in ^ 
Lautverbindung kszt der Sibilant oder ob der Guttural jünger sei, z. B. ^ 
ksztas enge kann = ang-ia-s (vgl. ksl. c^lü) stehen, oder auf anz-ta-s ("V 
({zostt) beruhen. Ebenso kann leksztas flach (Nesselm. S. 3.55, vgl. mhd. ä^ 
flach Fick* in. 262) aus leg-ta-s (vgl. ksl. /^a) oder aus lez-ta-s (vgl. pre"ti 
lasinna) entstanden sein. Deshalb darf man nicht, wie ich früher (G. G. 
1875 S. 1324) getan habe, änkaztaa gegen die Richtigkeit der von Ascoli ö^ 
deckten Uebereinstimmung litu-slav. und arischer tönender Sibilanten ^ 
wenden. 



Zur Lautlehre. 81 

zeigt Schwankungen zwischen s und sz; so finden sich minkßais 
und minkflu8 EE. 6, aukßai Br. Sprüche 9. 3, aukßiniu Br. Ne- 
liem. 9. 4, aukfioie Galileoie Br. Tob. 1. 1, ankftofu kalnofu Br. 
ILMakk. 12. 21, ankfli (früh) corrigirt aus ank fehlt Br. Jos. 8. 14; 
ähnlich steht in der Bretkenschen Bibelübersetzung häufig tukfch- 
taniis dessen fch in /'corrigirt, nicht selten aber stehen geblieben 
ist z.B. Skidq ftoerinicze tukfchianii Minu I. Makk. 14. 24; auch 
Br. P. IL 7 steht iukfchiantis. Auch sonst findet sich fch für f 
nach den die Verwandlung von s in sz begünstigenden Consonan- 
teni): linkfchmo Br. P. 11. 212, linkfchmi das. 379«); trenkszma 
(ac. 8g.) KS. 237 (triänksmas) ; nukirfchiais inkfchteis Br. Richter 1. 7 ; 
harfchkutjs (aus barskutis=barzd-skutis) das. 13. 5, LSam. 1. 11; 
kerfchie ir narfche Br. I. Makk. 2. 44; werfchiufi (sie mögen sich 
wenden) SE. 4. — Vor cz geht s gern in sz über ^) : rupefchczio Br. 
Prediger 8. 16, ifch tvifso rupefchczio Br. Weish. 10. 9, be rupe- 
fchcziu Br. Mat. 28. 14 ; ftraipfchcziu Br. Jak. 3. 5 ; priefzafchcziu 
(instr.) Br. 11. Makk. 13. 4 ; klaufik fu pilnafchcze Br. Ezech. 44. 
5; /« ifchganfzczia Br. Ps. 73. 19. Andrerseits vgl. Walfczofu Br. 
L Makk. 8. 24. — Bisweilen verschlingt sz ein ihm folgendes cz *) : 
ißdrqßno niekurie ifch waikfchoiencziu Szidu Br. ApG. 19. 13, 
V^U waikfchogi das. 21. 24, toaikfchoio das. 1. 21, perwaikfchoia 
Br. Mat. 12. 43; krikfchonis (nom. pl.) Br. P. 84; pufche Br. I. 
Sam. 26. 3. 

Einmal ist — wie im lett. und preuss. — s vor i zu sz ge- 
worden; gleichzeitig hat dieses sich folgendes s (oder z) assimi- 
lirt: fchiaufchdams EE. 142, SEE. 150 ^). 



*) Vgl. bei Nesselmann: viksva-vikszvay kekstas-kehztas^ pleksne-plekszne^ 
^^^%tu9-rang8ztu8, Wechsel von s und sz begegnet dort ausserdem beson- 
ders in Lehnwörtern: apsaczas-apszaczas, mastas-masztaSy spoda-szpoda u. a. ; 
aber auch in lit. Wörtern : kasttwas-kasztuvas, dedesva-dedeszvOf timaraa-tim- 
«zro«. 

') Hinsichtlich des Wortes ünksmas herrscht in Br. P. grosse Confusion : 
*^fhm 87, 154 u. ö., linfkmo das. 95, palinßcminoghtma 145, 157, palifkmi' 
^himu 159, linkminams II. 192. 

*) Vgl. pe8cza8-p€8zcza8 Nesselm. S. 287. 

^) Vgl. ausczoti-atiszoti Nesselm. S. 16. 

*) Gelegentlich dieser Bemerkungen über lit. Sibilanten bemerke ich, 
^*88 Schleichers Lehre von der Wandelbarkeit derselben (Gram. § 24, Com- 
P«nd.» S. 311) — Ausnahme von Schleichers Regel ist rei/chk- \ dams (offen- 
^«»reiid) Br. G. 4 ; fehlerhaft ist wol trofkfchme (im Durst) Br. Ka. 42 - 
«ehr erheblich geändert werden muss, um richtig zu werden, denn in allen 

7 



i 



82 Zur Lautlehre. 

Aus z '■\' z in Zusammensetzungen ist s (ss) gewordei 
schat Gram. § 144 b): iffkelbiu Br. 11. Mos. 19. 10; ifsijn 
Mark. 1. 15; i/Jikalbineti Br. P. IL 204; iffprus Br. Am( 
iffprußi Br. Jer. 46. 6; neufigine Br. Job. 1. 20, EE. 7, 
Br. ApG. 3, 13. Vereinzelt steht ifchftumpli Br. IL Mos. 
Aus ä + i ist einmal unregelmässig szz geworden: Vfckßei 
chir. 18. — Vereinzelt ist im fut. die Verschmelzung vor 
sz unterblieben : applefchßs Br. Habak. 2. 8 ; kureme Dang 

etymologisch klaren Fällen ist nicht einem wurzelhaften Guttural 
lant vorgeschoben, bez. angehängt, sondern die Wurzel lautete vieli 
Alters her auf Sibilant-|-6uttural , oder auf Sibilant allein aus , an 
später im lit. ein Guttural trat; vgl. breksztüf brSszko ksl. hr^zgü 
= skr. hhrßjj rösten (vgl. Hübschmann KZs. XXIII. 390) {ftrehszU 
sprünglich wol von der Morgendämmerung als der Zeit, in der es 
hell und warm zu werden, gebraucht; später wurde es auf die Däi 
überhaupt und so auch auf die Abenddämmerung bezogen, vgl. Ge 
Stud. S. 80) ; rezgiu, r^gzti ^razg (Beitr, I. 68) ; mezgü mhgzti \fma', 
II. 632); blizgeti gehört zu mhd. blas (Zimmer Die Nominalsuffixe 
in den germ. Sprachen S. 68); r^iszkiu, reikszti ^riaz (Fick^ II. 644 
kulya^ trdkszti ^tara germ. pars (Fick^ III. 132); trS'kszti yj^tank ( 
569); tgszkintif tgksztantif tykszanti [kaktä) liegen neben tizus (Nesseln 
braszkitif braszküs, brdkszmas gehören zu lett. brc^fch^t lärmen. — 
hältnis der Wurzelformen drask und draks ist mir nicht klar; ich 1 
sagen, dass Schleichers Vermutung, die von Nesselmann angesetzt« 
tivformen ohne s seien die älteren, nicht zutrifft. Nesselmann hat 
nitive drekti, drlkti, ebenso rdgti einfach unrichtig angesetzt; v^ 
negal eiii ing Namus Stiproio ir io Indus drekjlit Net pirmai Stipr 
rifchens tada io Namus drekfty, Br. Mark. 3. 27; Szabangai tur iu 
Br. G. 67. — In dem Guttural, welcher z. B. in trokszti und blizg 
treten zu sein scheint, erkenne ich das Element -ska- (vgl. lat. na 
adole-sco u. s. w.), das im lit. noch deutlich vorliegt in pravirszkyt 
nen anfangen (aus pra-virk-skyti) und in meszkoti langsam gehen aus 
skoti (vgl. ksl. muditi cunctari Fick^ IL 62{7). Wie nun die in Rede 
Erscheinung zu erklären sei, ob Wandel des Gutturals oder des Sibi 
vgl. Oleksas = Oleckas Nesselm. S. 30 — oder ob keiner von beiden an2 
sei und die ganze Erscheinung in das Gebiet der Lehre von den e 
benen Gutturalen gehöre — vgl. einstweilen lett. brakschket neben 
= lit. braszkUi — will ich einstweilen nicht entscheiden; ich neige 
der letzteren Erklärung und hoffe sie demnächst an anderem Orte i 
zu können. Mit den obigen Wörtern zusammen werden alsdann <3 
zu behandeln sein, welche sz an Stelle von sk zeigen, wie szdkti n 
skakati; das sz entstand zweifello« aus ks (ksz) vgl. lituslav. deszina aut 
nom. pl. kulfchnis Br. ApG. 3. 7 (für kulksznys, Nesselm. S. 208; vgl. 
calcar)\ lit. derszlakas aus *derkszlakas (deutsch durchschlag) (vgl. ai 
varatotas aus *varkstota8 =: varkeztotas). 



Zur Lautlehre. 83 

ugf^ies fugaifchs Br. II. Petr. 3. 12 (vgl. Klein Gram. S. 100; o. 
3. T). 

Sonderbar steht fchmerti (ac. sg.) Br. P. 32 (Tod). 

Von den Dentalen ist zu sagen, dass sie zuweilen in Guttu- 
rale übergehen i) : 

Gksakiti LLD. I. 6. 13; idank das. 10. 22; takai das. 14. 12; tarnaukiek 

daa. 29. 15 (Br. G. 96 in demselben Verse Tarnauket); ne ifch tikekes . . . 

heh dumok Br. Sirach 7. 17 — 18; Ruhefzus ing Schaure eß nug Liefzuwio 

Mar tu, kuris ant kampa Jordano eß, ir eik (unterstrichen; am Rande steht 

eit) aukfchtiniu ant Beth Hagla hei nufsitrauk ifch Schaures , » . ir ateit 

aukfchtiniu Akmeniop u. s.w. Br. Jos. 15. 5-6; Tawa Dantis ira kaip Stodaa 

Avoivky kurios ifch plaukimmo ateik, kurios wifsos dwinus rufcha Br. Hohe Lied 

6. 5; makerifchkiefpi Br. P. II. 297; igdnt (damit) KS. 92; aklepimas SG. 57; 

fweklidic^ KS. 246 (Saal , svetlyczä poln. svietlica) ; troßka (sie dürsten) K. 3 

(trokszta); Päzinfike iuos kaiboid K. 223 (paz^site); Tu ifch wiffakiu me- \ 

gziußardzio walgifi Br. P. 244 (medzu); Chrikfchka (gen. sg.) MT. 253 (kri- 

ksztas); Enthtific^ftai ir kiti tiems ligus paklaigelei (Enthusiastorum et simi- 

liam Fanaticoram) MT. 107, paklaigeliu das. 176, Paklaig^lu das. 439 u. ö. 

(*paklaideli8) , vgl. o. S. 60 klaigonu (= klaidünu) ; werblugu (gen. pl.) KS. 8 

(verbliüdas). 

Einige dieser i für i mögen durch Assimilation entstanden 
sein, so in aksakiti u. a. , andere haben sich spontan entwickelt: 
ein lautlicher Vorgang, der bei der Erklärung des imperativischen 
i sehr zu beachten sein wird. — Zweimal ist die eigentümliche 
Aussprache des t, die es zum k werden liess, durch die Schreibung 
*^ bezeichnet : infzenklinkii (nom. pl.) Br. II. Chron. 12. 15 ; ußu 
^irfchkta SG. 32. — Dreimal findet sich übrigens auch der um- 
gekehrte Uebergang (eines Gutturals in einen Dental), in : laitikiet 
LLD. I. 5. 3; truschas das. 27. 23 (Br. G. 65 in demselben Verse 
^ufchos); padal Post. 523 (= pagäl); vgl. irauszis (Nesselm. S. 
^12) neben krauszis (das. 225 ksl. kru4l[ka, chrudä)^ und viltszikei 
neben vilkszikei (Nesselm. S. 79). 



^) Aufl der späteren Sprache vergl. : ätpuskas (Nesselm. S. 12) gegen- 
^r adpujlus (ac. pl.) KS. 147, 153 poln. odpiist; kurklelis (Nesselm. S. 212) 
Jieben turklelis (das. S. 110) und turtlelis (G. G. A, 1875 S. 1342 f.); kaszka 
)MMemel üblich für kasztas^^ (Nesselm. S. 184); iszdver^ (Nesselm. S. 159, 
V^dÄüflr Fick' I. 640) neben iszgver^ (Nesselm. S. 274); szpogas neben szpoda 
(poln, szpada, ital. spaäa aus gr. and&ri)'^ in pungelis (Nesselm. S. 298), brang- 
•yno» (das. 343), blingys (das. 341) stammt g für d wol aus der deutschen Volks- 
sprache Ostpreussens. — Uebergang von t in k hat — ausser in sekmas — 
^ol auch stattgefunden in käklas Hals (bei Br. Rom. 3. 13 „Schlund", vgl. 
'^kku mariu) das zu gr. xotvXti Höhlung zu gehören scheint. 

7* 



i 



84 Zur Lautlehre. 

Uebergang eines Dentals in k scheint auch in dem Suffix -k 
vorzuliegen; um ihn richtig zu beurteilen ist ein Blick auf die ^in, 
schobenen Gutturale zu werfen. Eingeschobener Guttural fehlt b 
weilen an Stellen, an denen er in der späteren Sprache fest gew4 
den ist i) ; so erscheint aufas für und neben äuksas : fchimiq iu 
flanti Talentu aufo Br. I. Chron. 23. 14, aufina Br. Ebr. 9, 
Aufkalliui Br. Jes. 46. 6 , Außalio Br. Jer. 10. 9 , Äufkalei d{ 
V. 14, Aufkailei Br. Richter 17. 4; Kunnigaifchczius Br. Ps. 1( 
22 vgl. LLD. I. 26. 8; fchiefchtona Br. Sirach 33. 30 {szekszk 
vgl. Fick^II. 781). Andrerseits findet er sirh, wo er für die neue 
Sprache nicht bezeugt ist: Kerkfchtas Pono Diewo papj'ka ani 
Br. IV. Mos. 12. 9 (kerszias); Slegfdinga Br. V. Mos. 14. 18 {hl 
dinga Nesselm. S. 341). Gelegentlich erscheint statt des einj 
schobenen k ein g ; so ist Br. Jes. 11. 5 infcziu corrigirt in ir 
fcztu (s. 0. S. 40), vgl. kunigaig fcziu EE. 21, kunigaigfchtis d 
22, Kunigaig fczeis SEE. 129. Schwankungen zwischen Media u 
Tenuis begegnen auch sonst; die im altlit. erscheinenden sind w. 
zusammengestellt. Sie finden sich speciell auch im Suffix -kla 
„Kriegsrüstung ginglus^^ Randglosse zu Br. I. Makk. 6. 20; Paa 
rikiie . . . ifch iufu Piuglu Ragotines Br. Joel 3. 15, Vfzmufchk 
Piuglus das. v. 18; käme tokfai fzenglas ira Br. IU Mos. 13. £ 
flehuglingus Br. P. 279 (stebuklingas, von siebüklas). Jenes Suf 
mrd bekanntlich aus älterem -tla- = skr. tra erklärt (Bugge K 
XX. 134 flf., Burda K. Beitr. VI. 245), und gegen diese Erkläru 
lässt sich lautlich nichts einwenden, der Uebergang des einen Si 
fiixes in das andere scheint noch deutlich vorzuliegen in dem a 
lit. twartklas Hürde: Piemens neiokiu Twarlklu ne taifis Br. J 
13. 20. Wir sehen hier deutlich, wie Suffix -kla- aus Dental 
7a- entsteht, indem sich zwischen ihn und / ein Guttural einschi« 
(Benfey G. G. A. 1857 S. 1628). Indessen muss jener Dental < 
t gewesen sein? Nein, denn auch aus -dla- konnte -kla- ent» 
hen. Oben zeigte sich, dass der eingeschobene Guttural . als ä u 
als g erscheint; schob sich zwischen dl ein g , so entstand -dgU 
-gla-y schob sich k ein, so entstand -dkla-, -ikla--, -kla-, L 
letztere ist offenbar das häufigere gewesen, vielleicht deshalb, "^ 
das / in -dla- hart gesprochen wurde. Es fragt sich nur, welc 

*) Formen mit und ohne eingeschobenen Guttural lassen sich auch so 
nachweisen; yg\. pa-kaslt/s , pa-kasya (Nesselm. S. 276) neben Mksze; '^ 
ausserdem balkstu (Szyrwid; Nesselm. S. 318) neben balstu und wol a.i 
tirkszlts-tirszlü (Nesselm. S. 106;. 



Zur Lautlehre. 85 

Erkläning des Suffixes -kla- annehmbarer erscheint ; führt man es 
auf -rfii- zurücky so gehört es direct zu gr. -^Ao-, lat. -Jtifo- (Fick 
Beitr. I. 65), zu denen auch das westslavische -dlo- sehr schön 
stimmt. Dieses selbst soll allerdings nach Joh. Schmidt K. Beitr. 
VEC. 240 aus -tlo- entstanden sein, weil vor dem Suffix -fo- z, d, 
t in s übergehen. Indessen dieser Grund lässt sich durch die An- 
nahme beseitigen, dass in den Wörtern, in welchen jener Ueber- 
gang Statt fand , die Suffixe -(rf)/o- und -slo- mit einander ver- 
mengt seien (vgl. J. Schmidt a. a. 0. S. 241), und so spricht nichts 
dagegen lit. naazykle und ksl. nosilo (Fick KZs. XXII. 380), poln. 
noszdto auf ein gemeinsames naszidhla- zurückzuführen. Erklärt 
man hingegen -kla- aus -tla-^ so gehört das Suffix zu germ. -ßla-y 
skr. 'ira-. Ich entscheide mich für die erstere Erklärung, beson- 
ders deshalb, weil das Suffix -rf/a- = -dhla- noch in einer ande- 
ren lit. Bildung vorzuliegen scheint, über die ich w. u. sprechen 
werde. Was das altpreuss. und lett. betrifft, so fügen sie sich der 
einen, wie der anderen Erklärung des lit. -kla-. Das altpreuss. 
ebscniUuns gibt, da im preuss. mehrfach i Tur d erscheint, keinen 
Ausschlag. — Um nichts zu übergehen, erwähne ich, dass einmal 
-i*— für 'kla- erscheint in aniras ßenlas EE. 121. Hier ist d oder 
9 Zwischen Consonanten geschwunden, wie öfters, s. w. u. 

Ich wende mich zu den Schwankungen zwischen Media und 
Tenuis, indem ich zunächst die Fälle aufführe, in denen Media an 
Stelle zu erwartender Tenuis getreten ist ^) : 

fawa remtifdwos Br. Sirach 38. 35, remefdtcos Br. P. IL 510 (ksl. reme- 
«^oj; „Buch hugas^'' Randgl. zu pufchis ir Skrohlus draug^^ Br. Jes. 41. 19 
(poln. huk, deutsch hucJie) ; didzius dzudiis Br. Richter 2. 7 (poln. cud) ; roczi- 
^^^hei . . . rodzitumhei Br. I. Makk. 7. 38 (poln. raczy6) ; kadz SG. 139, kad- 
'"^ das. 126 {)iaczei)\ reblioiencziu Randgl. zu Br. I. Mos. 8. 17 (reploti); 
^Jeh, didei wergfiuos Br. Jes. 22. 4, wergfmu Br. Baruch 4. 11 (verkti ^ verks- 
*'^<»«); Palengket Br. Jes. 55. 3 (1869: Palenkkit; palenkti): ikki io plaukams 
P^ctugus ikki Erelio plugfnu (übergeschrieben mis) Br. Dan. 4. 30 (plünkfna) ; 

*) Aus Nesselraanns Wbch. vgl.: krogiu-krokixi (vgl. jedoch xQfoi^m-cro- 
^*<*); genze-gensze (lett dfi^e); ruhlotas-ruplotas ; marszelga-marszalka ; podis- 
.pattu; hlakis'plakis (lett. plakis); pelega-p4leka (preuss. ^ß//cÄt« Giebel); vis- 
9f^i u. 8. w.'visketi vgl. pawißceia Br. II. Sam. 22. 8, Pons kad Marias 
^^^>i/7ein K. 30 (aus vtt-ska- , vgl, got. vipon schütteln, sskr. vi/ath zittern, 
^hwanken Fick» I. 785). Das Schwanken zwischen plega Schlag (Bretken 
schreibt immer plega , pkega mit der Bedeutung „Plage") und pleka ist viel- 
leicht nur scheinbar, vgl. gr. nXrjyvvfic neben lit. pldku. — Vgl. endlich di- 
^ und druniti bei Geitler Lit. Stud. S. 81 ; dtlahas-atlagas (Nesselm. S. 11) 
^8t mir etymologisch nicht klar. 



86 Zur Lautlehre. 

daugia plefganti Br. Sprüche 9. 13, plefzgeias Br. Hiob 11. 2, plefchgeghimq 
Br. II. Mos. 32. 25, Ps. 90. 9 (pleszketi, pleszkejimas) ; bfiikiams Br. P. 110 
(verachtet; peikti); glausiti LLD. I. 6. 20 {klamyti); tegtai das. 15. 14 (tiUai)\ 
Kurfai tig (welcher glaubt) MT. 1 66 ; Tadai dariket , kaip daßnai gerfit Br. 
P, 62 (tataCj; welinas fu io huglißemis Br. P. 13 (bukigste) ^) : Hertzigißu Bt' 1 
Ephes. 1. 21, Hertcigiftamm das. 3. 10 (vgl. o. S. 75). I 

Der Wechsel von supöti und suhöti ist schon alt; die letztere 
Form kann ich an folgenden Stellen nachweisen : wirfchui suhofi (mit 
der Randgl. pluß, wol von plüsii schwimmen) Br. V. Mos. 28. 13 ; 
Kaip erelis ifchwed fatoa waikus ir ant iu fuhoij (mit der Randgl' 
ßraida , langa) ' das. 32. 11 ; Ghis fubawa Br. IL Sam. 18. 9 ; 
fubatva Br. Sachar. 5. 7; efch iawe düßu fubüti ant aukfchtuitA 
Br. Jes. 58. 14; fubütentis peelus das. 29. 5; ne dotumbimes fubüii 
Br. Ephes. 4. 14; fubawa Randgl. zu laikies ant io Br. Joh. 1. 
32. — Supöti und suböti sind ganz von einander zu trennen, vgl. 
gr. aoßiü) und ksl. svepiti (Fick» ü. 692). 

Vereinzelt erscheint Media für sonstige Tenuis, wo man jene 
als älter betrachten kann: twirtai ir angfchtai Br. Hiob 41. 6; 
briegfchtant das. 3. 9 (s. o. SS. 80, 82). 

Seltener findet sich Tenuis für gewöhnliche Media ^) : pudct- 
fjooiußus Br. P. IL 327 (budavott); kalwaie\ÄÄ),\Al,^i dufkeijm^ 
Randgl. zu ufzima Br. Ezech. 3. 13, dußeghima Br. Esra 3. 13, 
dußeia das. und v. 11 (Nesselm. difzgeti); ifch fudcekintü BarrÖT^"^ 
Psal. 66. 15 (sudeginti). — Auch in pcen (vgl. „Lexikalische»*^) 
kann man Tenuis aus Media erklären, und es bene gleichstelleX^J 

es entspricht jedoch möglicherweise dem ksl. pone vel, saltem. 

Mehrfach wird w. u. Tenuis für Med\a im Auslaut begegnen (y^l 
dagegen Kurschat Gram. § 175), wie in teipak KS. 28; Jok 
255, 193, iuok KS. 26; Giedokimek K. 164; Ragaukitek to 
jus wifsoki zmones K. 40 (Ps. 34. 9), bätäik (= betaig) Post. III. 1 

Häufig ist tönender Consonant vor folgendem stummen stu 
geworden 5); z. B.: 

*) Büklus aus hud-lu-s^ '^bhudkf 

*) Vgl. noch kagenti (Szyrwid; Nesselm. S. 170) -gagSti (Fick* II. 54^- 
drekinti {drekinki schon SG. 74) -dreginti (G. G. A. 1875 S. 283) ; klebavm' '^ 
u. 8. w. (Nesselm. S. 217; ficietas knigas ne apklepty, Br. Joh. 21. 26; pak^ - 
bawojimo T. I. Thes. 2. 5) -glSbti (Fick^ 11.558); megzdzoti'inekszczoti (Nesselr: J 
S. 391); atkaley (Geitler Lit. Stud. S. 171) -atgaley (Nesselm. S. 237); gresz^^ 
grezle (Nesselm. S. 269). — Zum Wechsel von stummen und tönenden Co^^ 
sonanten vgl. ausserdem: A;?e«zy«-ÄM«y« (Nesselm. S. 214), kuszteti-kuzdeti ('Siii'f^^ 
kremsle-kremzlSt daprak-dabrak^ lasza-laza, 

■) Gehört hierher wiefchlibume Br. Ephes. 6. 4 (v^zlibümas)? 






Zur Lautlehre. ^ 87 

Pafzmlkterek /zeminiu Br. Y. Mos. 26. 15 (ssüilg-tereti); Idant anis fatoa 
drapanus tffkelpt^ das. II. 19. 10 (isz-skalh-ti); nedirpket das. III. 18. 3 (dirh- 
ti); heikti Br. Luk. 8. 7 (heg-t%) ; tu» kurze paiunkot fu kurwomts elkftiffi Br. 
P. 179 (elg-sti-si) ; ant yuffu prieglapfczia EE. 89 {prS-gloh-atia) ; fufektos Br. 
Jes. 1. 7 (seg-ti): fprokßa EE. 4 (sprog-ti); dikßam (sticht mich) Br. Ps. 73. 
21 [dyg-ti); apfchraady^ Br. II. Mos. 36. 19, apfchro odaa das 25. 5 (1869: 
ühßrü): adgrifchtu EE. 109 {at-griz-tt) ; per/zenktaie Wenczawaniftes Br. Rom. 
7. 3 (per-zeng-toja) ; idant atfidenktyi Br. Luk. 2. 35 (at^si-deng-ti) ; aukti EE. 
31 (aitg-ti): daukfinketefi Enchir. 53 (daug-sintt) ; warkjme Br. G. 10 (varg- 
smas); ne pardau/chtu das. 76 (par-dauz-tt); ßinkfniuiV^zX. 67, 7, Szinkfni 
das. 119. 133 (zing-snis) *). 

Eben so oft — natürlich unter Beobachtung der ausserdem 
geltenden Lautgesetze — wird stummer Consonant vor unmittelbar 
folgendem tönenden zum tönenden (vgl. dagegen Kurschat Gram. 
§129a) «); z. B.: 

Iztraugdams K. 24 (iz-träuk-ti) ; fulaugdams K. 68, laugdami Post. 55 

(lauh-ti); ßaugdams K. 31, fchaugdams Br. Luk. 8. 28, ßaugdamos Post. III. 

142 {szQÜk'ti); Gnigojy, Br. II. Chron. 34. 30 (knygos); palengdami (kellius 

fawa) Br. P. 136 (pa-l^nk-ti) ; braugdams das. 284, braugdami das. II. 280 

(hraük-ti); perfegdinetu das. II. 62 (sek-dineti) ; wergdams das. II. 269, SG. 

218 (vhk'ti): ufzmufzdinoia Br. ü. Chron. 36. 17 {uz-müaz-ti) ; Pafikagdinkite 

MT. 429 (käk-ti) ; nuplagdina EE. 203, SEE. 208 (pläk-dinti) ; trugdinti Enchir. 

67, SE. 67 (trük'dinti): apiuogdami Post. 411 , apiügdami EE. 76, SEE. 82 

iß'h-ti); apringdawa Post. 670 {ap-rlnk-tt) ; mezddmi das. 260, mezdami das. 

4> T. Mark. 15. 24 (=met-dami); ßuzdämäs Post. 105 (= siunt-damas) \ ap/i- 

^dami das. 4, nuwilgdina K. 150 (üi/Ä-^i); Trokzdams K. 149 (^rdÄ^z^t); 

wu«cfomflw K. 76 (jaüt-ti): kiqzdams das. (Ä^^^i); werzdami T. Mat. 22. 5 

{p^^-^t) •). Zweimal ist die ganze Lautgruppe ksz vor rf tönend geworden: 

^ogzdami Post. 271 ; reigßdams SG. 8 (räksz-ti). 

Häufig steht ab- vor tönendem Consonanten = -ap-: ableidz 

^<tne Br. Ps. 27. 10, ableidzet Br. Jes. 65. 11; abbartumbei Br. 

Sirach 48. 10; abgaifch^ EE. 142; aJ^mrf Enchir. 24; abßwalgiti 

fiE. 86; neabghbiami Br. Rom. 11. 33, neabglobiemi EE. 81, woJ- 

9^bßitä8 Post. 5; abnegdla das. 719; abßadeies LLD. 11. 34. 14. 

*) Für ÄrawÄto (Nesselm. S. 343) steht EE. 36 und Br. II. Kor. 12. 7 
^^ngtas (mit der Bedeutung „Pfahl'*); für slenknis erscheint ^slengsnia Br. 
^- Mos. 26 (flengfniop). 

■) Durch diesen üehergang entstand girgzdeti knarren aus *girkszdHi 
^&1- giarstu Ton ahd. cAerra«. Vgl. ausserdem : vidgarna-vgtgarnis (Nesselm. 
^- VS), adverija-atv^ija (Nesselm. S. 70), edv^niszkas (Nesselm. S. 18) aus 
^^-^eri-nisz-kas (über ad- vgl. jedoch w. u.). 

•) Die Sappuhn-Schultzesche Gram. S. 49 verwandelt t und d vor dawau 
^^eichmässig in z: atodiiu awzdawau, gaudziu gauzdawau^ baudziu bauzdawau, 
^♦"ecitu krezdawaUf kmecitu ktoiezdatoau, geidziu geizdawaUf leidziu leizdawau, 
9i<*udiiu glauzdawau u. s. w. 



88 Zur Lautlehre. 

Da ab aber auch vor stummen Gonsonanten erscheint: Ewängeh 
ahfakoma KS. 6; abftingay K. 60 i); ahßahitu KM. 38; abßrifchan 
MT. 392 — so sind zwei verschiedene Präfixe anzunehmen: ah- - 
preuss. eb- ksl. o6-, ap = gr. hrti (Fick» IL 517). Ebenso wx 
ad und at für das altlit. anzunehmen (jenes = lat. ad^ dieses = kt 
oiü)\ die beiden Formen sind frühzeitig in einander geflossen, sii 
aber im altlit. noch deutlich zu erkennen, s. w. u. 

An vier Stellen ist p zwischen m und t eingeschoben *) : an 
buwa ifchßutnpii wäg Pharaono Br. IL Mos. 10. 11; apimpias Si 
218, atimpti U. 72, prympia das. 171. Auch in fudrumbßai E 
Ezech. 32. 2 : ßidrumbßai (das b ist mit späterer Tinte in p con 
girt) wandern tawa koiamis, vgl. das. v. 13: Szwieries kahio nap 
padrumbßjs und Br. Sirach 43. 16: Ghis ifch ßiwa maces debe^ 
ßidrumpßa („macht dick") — ist scheinbar ein Labial eingeschobe 
wahrscheinlicher indessen hat das gewöhnliche drumstas sami 
seiner Sippe (Nesselm. S. 157) ein b eingebüsst und gehört zu drdbn 
feist, beleibt, dramblys Schmeerbauch 3). Jenes b hat sich, falls die 
Vermutung richtig ist, in den angeführten altlit. Formen erhalten 

An Stelle der aus sr entstandenen anlautenden Lautgrup 
8tr ist in der älteren Sprache noch in einem Wort der ältere A 
laut nachzuweisen: ghi apiüs frienas ßiwa iwirtai EE. 160, S 
wiekei iada apßjüfe frienas yüßi das. 121, Srienas (ac. pl.) SE 
29. Freilich könnte hier auch i ausgefallen sein (vgl. darüber 
u.), wie in Srodinikas Br, IL Makk. 5. 15, Sradliwifchka das. 12 
(dare Sradliwifchka Darbq) die anlautende Gruppe zdr (poln. zdrac 
ein d verloren hat. — Umgekehrt findet sich einmal anlauten^ 
8tr gegenüber sr der heutigen Schriftsprache: ifchpilk Siruba 3 



^) dpstas, apstlngas u. s. w. lassen sich vom Standpunkte des litauisd 
aus nicht zu lat. opes stellen (Fick^ L 490); vielmehr gehört dp-sta-s zu 
sto'tif wie nü-da-i (pl., der sing, ist LLD. IL XXV Anm. nachgewiesen) 
nu'dü-ti (vgl. apäüti), wie in-da-s zu f-de-ti, su-da-s zu su-de-ti^ prS-da-s 
pri-d&'ti oder pri-dü^-ii. 

^) Zwischen m und / ist Labial eingeschoben in dem zem. pajemU 
(Geitler Lit. Stud. S. 100). 

•) Vgl. as dröbhi ags. drSfe ahd. truopi trübe (vom Wetter, von FJ 
sigkeiten; = dick, verdickt), betrübt (vgl. franz. avoir le coeur gros). 

*) In derselben Stellung scheint p eingebüsst zu sein in komstine; S 
auf hin weist die Nebenform kupstine (Nesselm. S. 204, 211). P sehe 
auch in tetivä (Nesselm. S. 100) neben temptyva geschwunden zu sein; ine 
sen jenes betrachtet man besser als slav. Lehnwort (russ. tetivd). 



Zur Lautlehre. 89 

Rbhter 6. 20 (aber das. v. 19 ipile frula) {sriübä) i). — Wenn 
Schleicher Grram. § 24 Anm. die Verwandlung von anlautendem ar 
in str dem „niederlitauischen" zuschreibt, so ist ausser dem bereits 
bemerkten noch hervorzuheben, dass sich die Form Sirotve Br. ü. 
Mos. 14. 27 u. ö. findet. 

Einmal ist vor j ein d eingeschoben *) (d. h. j hat ein d aus 
sich erzeugt, wie z. B. im got. ivaddje für tvadje grdsprl. dvajam; 
mittellat. tnadius aus lat. majus u. a.): Ir ifchediens ant ireczios 
hadinoa ifchwjda kitua pateikenczius ant turgawiczos Br. P. 229 
(Ma.t. 20. 3); ifchediens = isz-ej'qs. 

Ausstossung eines Consonanten, die o. bereits mehrfach zu er- 
kexmen war, findet sidh nicht selten ^): 

aßoia Br. Hohe Lied 2. 1 7, iog fchü Kelichas wig man^ ajtoiu Br. Mat. 

26. 42, ajtoij Br. Ps. 104. 7, ajtoti Br. II. Chron. 33. 8, Br. P. IL 26 (-/- = 

-^-) ; idant wenkumhiU EE. 45, dayka (gen. sg.) E. 123, daiku (gen. pl.) Br. 

P. 42, 67, takai das. 47, tikkai das. 300, tik KS. 120 (-Ä;-=-A^); tr(/(r?^w cÄit- 

i&fu Enchir. 52 (-^=.Ä;^ *)); <a% ^i Br. P. 224 (./.=-«^); paklufuma MT. 

69 (^'J-z=i-8n- ; kurz vorher paklufnuma); fchaufmaa Br. I Makk. 5. 31, eftdzti 

Jchctufmu Br. ApG. 8. 7, paltn/minims SG. 215, palinsmik LLD. I. 13. 5, an< 

fl^ie« mirfnia Br. G. 85, yw «?ziat4/m?^ das. 12 {-f- = -A»-); /m dziaukmu Br. 

G- 29, c/teiet mektq/jft Br. P. 179, palinkminoghhna (gen. sg.) das. 217, Äwrw 

p^tr^reipta mokla kalb Br. ApG. 20. 30 (-A>=-A;«-) ; pufczoia pa/silicziau Br. 

Ps. 55, 8, lÄÄt ifchkacziau Judatoon Br. Nehem. 2. 7 (-cz- = -Äcz-) ; norint 

v^aijchczoczian Br. Ps. 23.. 4 (-/cä-=-Aj«cA-) ; melkiteji Br. P. 23 (-/ä-=-&ä;-), 

«Ä:te8 M?i£?zt^ Br. Ps. 17. 8, tawa Widzius te nefaüiawia Br. Jer. KU. 2. 18, 

wicfatV Br. Spräche 7. 2 (-dz- =-zdz-); defchimes LLD. I. 6. 17 (-m.=-ni^); 

^ietoaika das. 7. 3 (-tr-=-Ä;i;-) ; ßlwatnfu das. 32. 8 (-^=-rf-) ; »opti« das. 29. 

^ (-* = -& *)) ; pehrangei pardawiau Enchir. 30 ('br-r=i'rhr) ; paßaczei Br. G. 

93 (-ez-^-pcZ')) drau' \ tarnts T. Apok. 19. 10 {-t-z^-gt-); IfchgeUoias Br. 

P- 72 (-Ä- = ./6(e»; vgl. noch Bernoto MT. 276 (Bernhardi). 

Besonders mache ich darauf aufmerksam, dass ein Dental im 
inneren einer Consonantengruppe gern schwindet: 



*) Vgl. nastrai = nasrai Geitler Lit. Stud. S. 97. 
*) Sonderbar ist d eingeschoben in Jezdus = Jizus (Nesselm. S. 39). 
*) Vgl. dazu : jomarkas-jormarkas, Magryta-Margrytüy maszeroti-marsze- 
*^^* t kaprolu8-*karprolu8 (aus Nesselm.), mneti-ntrneii , apenUatpent (Geitler 
^*^- Stud. SS. 77, 97) , amSr^ (Nesselm. S 5) -attnSrgti (das. 394) , asaladitas 
^ ^s, 10) -apsaladitas (das. 464), udoti-uldoli (das. 34), dSmedia-dSvmedis (das. 
"^^j; havilna (das. 322) scheinbar aus ha{u)mvilna ist so aus dem poln. (6a- 
^®cn«) entlehnt. — Anlautender Consonant ist fortgeworfen in akrütas für 
^^^Tutas (Nesselm. S. 3). 

*) Ich habe noch atpirty notirt (= atpirkti)^ aber ohne Citat. 

*) Vgl. Br. G. 96 Ant kurio kaip weias v/chpus, Toiau fchalin nupuk. 



90 Zur Lautlehre. 

rdgotinia äßrd KM. 15 (asztras *)); kromnikai czejhingiaufieghi Br. Jes. 
23. 8, czefningus das. v. 9, czefningas das. 28. 5, 43. 4, 44. 23, czefn\^(^ 
das. 28. 29, IL Makk. 4. 22 (cz^tningas) ; czie/nis SG. 5 (aber T. Luk. 14. 13 
cze/tni) {czestnis ^)) ; neczeflttvos naudos ne iefchkqs Br. Tit. 1. 7, deleifam 
neezefliwißos Br. P. II. 89,' neczefliwtts wirus Br. Richter 9. 4, ßczedliwä» K. 
189 {czhtlyvas) ; pasnikätv^s T. Mat. 4. 2, pafnikawens Br. P. 264 (aber fajU 
nikaudami Br. II. Makk. 13. 12; jetzt: päatininkauti) ; Deßims zodziu Diewd 
K. 189, defzims Post. 635 (d^szimts); daiks Br. P. IL 378 (daikU); Apafeh- 
lams das. 136 (-/c/*/- = Äz/(a)/-) ; harfchkufja Br. Richter 13. 5, borfkutis das* 
16. 17 {bärzdskutis ; bei Schleicher Glos, zu Lesebuch S. 260 bärzrskutii). 

Der hwtliche Vorgang, welcher sich hier beobachten lässt, 
der Schwund eines von Consonanten umgebenen Dentals ist in der 
späteren Sprache sehr häufig zu erkennen und es fragt sich, ob 
die Fälle, in denen er nicht Statt gefunden zu haben scheint, 
nicht nur auf dem Papier stehen *). Uebrigens sind auch andere 
Consonanten in gleicher Stellung geschwunden; vgl. hälnas gegen- 
über altlit. balgnas (Fick» IL 572): Bei Balgnas ani ko ghis ioij 
Br. III. Mos. 15. 9, vgl. pabalgnawa fawa Asilq das. I. 22. 3, j»«* 
balgnawa Br. II. Kön. 4. 24, IL Sam. 17. 23, pabalgnoiens das. 
19. 26 , du afsilu balgnotu das. 16. 1 , Balgnoket . . . pabalgnoU^ 
Br. I. Kön. 13. 13, pabalgnoia das. v. 23, pabalgnoket . . . pahair 
gnoie das. v. 27. Vgl. das o. über drumsias bemerkte *). 

Auch sonst sind Consonanten, die in der späteren Spracfaö 
eingebüsst sind, im altlit. nachzuweisen ; so in ßdrabras = stdäbr*^* 
vgl. „Lexikalisches" (G. G. A. 1875 S. 1316); in druktibe = rfr-^t- 
t^be : iwirtibe [druktibe] apfaka darbus io ranku Br. Ps. 19. 2, v^3» 
LLD. L XII. (druktas kommt noch im zem. vor vgl. Geitler L^'^ 
Stud. S. 55); in patfkarbinikas Br. Rom. 16. 3, vgl. fkarbni 
corrigirt aus patf^ Br. IL Makk. 3. 6 (jetzt paskärbininkas v, 
poln. podskarbi, podskarbstvo). 



*) aszrus für asztrm bei Geitler Lit. Stud. S. 78; aismares für ^aistr 
res (Nesselm. S. 13); nakvöti-naktvöti (das. 414); rem^sninkas-rem^stinin] 
(das. 435); smärvi-smordve (Schleicher zu Donal. S. 334) u. a. 

^) „Im gewöhnlichen Sprachgebrauche spricht man cz^snis und ebei 
cz^ningaSf czi^snavoti^*^ (Nesselm. S. 164). So schon poln. czesny, 

*) Amtmonas i blauzdkaulis ^ blauzdlatiza , czestlybas^ geltliga, geradeji 
nybi , geradejxstninkas , grfsztm^tis , klystvera , majeninastis , märtmerga , ptt^ " 
kämiSf püstlaukait zaUwikslas, 

*) Aus der späteren Sprache vergleiche noch : kirvarpa-kirmvarpa (N^ ^ 
selm. S. 201), burmistras-burgmistras (Nesselm. S. 337 f.), zaltis (Nesselm. 
538) 'zalktis (Geitler Lit. Stud. S. 122, lett. dial. /aVÄte neben /a'Äw, /aV 
sis). 



Zur Lautlehre. 91 

Jle die o. aufgeführten Wörter, in denen Schwund eines 
!n Statt gefunden hat, gehören in das Gebiet der Lehre 
ssimilation, da der betreffende Consonant eben dadurch, 
)m vorhergehenden oder folgenden Gonsonanten assimi- 
, schwand. Consonantische Assimilation fand auch 
im altlit. in der ausgedehntesten Weise Statt; ehe ich 
ise erwähne ich nur noch, dass sich mehrfach die Aus- 
3r ersten von zwei auf einander folgenden ähnlich lau- 
en beobachten lässt ^), So in dem w. u. zu belegenden 
US vandenemi; ferner in: dotvamia Br. P. 162 (==-awa- 
okim newienam netokia papikiimo Br. IL Kor. 6. 3 (pa~ 

-tfiimo); ufzupecziia Br. Esther 8. 10 (-iia = ^etiiä); 
]iwena Br. Apok. 18. 9 (aus rafkafziofu). 
len ist / einem unmittelbar folgendem b assimilirt: Abla 

11, aba paßate (Randgl. mit jüngerer Tinte zu padare) 
i. 36, dbd Post. 175, aba das. 2, Abag K. 37, 68 ,(= 
arbä *)); iikraßs Ifchgebetoias Br. P. 120, Ifchgebetois 
: -gelbetojas) ; kabba Br. I. Kor. 12. 30 kann man zur 
kalba lesen. — Assimilation von ef an tn fand Statt in 
emi: f,emt edo habet edi , ed, giemi cano giedt, gied** 
a. p. 120, y,gemt gedoj'au . . . giemi dojau'' Sappuhn- 
3. 58, 59, vgl. Schleicher Gram. S. 253. Szyrwid hat 
mi für pamedmi (Nesselm. S. 391 s. v. megzdzoju). — 
li folgendem / assimilirt wurde, wird sich w. u. zeigen ^). 
selten sind durch andere Laute getrennte Gonsonanten 
r assimilirt; vgl.: 

hdams s. o. S. 81 ; grabob SG. 53 (mehrfach), darbob SE. 32, p<h 
t taica darbob eik Euchir. 36, Jakulib gixcenfi Br. Sirach 24. 13 
7ieng cziefchifchkcis naudas Grieku tureti (mit der Randglosse 
^chifchku rafchkofzyt naudq. turett) Br. Ehr. 11. 25, ne i/ch cze- 
. wargu Br. P. 72, czejchifchku das. IL 105, raschkaschesu LLD. 

akotas neben akotötas (Nesselm. S. 3) und apgnai (das. S. 8) = 

ipi'penai; in lunaa (Szyrwid; Nesselm. S. 375) neben lulynaa ist die 

geschwanden. 

Formen alba und abba führt auch die Sappuhn-Schultzesche Gram. 

einstweilen czarnylas, czernglas aus poln. czernidlo: auch söhs 
idla-8 v^l. got. sitls lat. sella) ? — Assimilation von b Ann nehme 
anä genug, das wie ich glaube, aus *gabna (vermittelt durch 
tstand und zu ksl. gobino copia, ubertas gehört. 
Media findet sich in dieser Postposition nur in diesen Wörtern. 



92 Zur Lautlehre. 

I. 18. 19, rafchkafchnai Br. G. 121 {czS'siszkas, rdskaszis) ; pafchlufehnm 

II. Kön. 18. 7 (Enrschat: paszlusznus, Nesselm.: pasl- und paszluznus); ai 
dau awi mana , kuri huwa pragatfchn/chi EE. 88 (= -szusi) ; ijchgaißr, 
Br. Ezech. 25. 7 (z^-sz^iu); gimimes Br. P. 132 (=:-mm-); be . ../aUgim 
(sine exsequatione) MT. 52, gitveemimu das. 540 (^-mm-); j!?cr tarnawina i 
221 (= -nflW7ima); priweißetoiea (nutrices) das. 434 {=z-det-); Ja gimtii 
Br. P. 139 (=i-dytojei8): gagimde Br. G. 81 (z=.pag-); ßebttklinkas K. 10 
-kling-); idant mufu humas nenti/Sinintu {verz&ge) Br. G. 17 (=-«tme»-); J« 
Poniep do/mingamp K. 40 (= -rnngamp) ; kwiaftumiump (zu den Gästen) 
Luk. 14. 7 (ein gen. pl. auf -m ist ausserdem nicht nachzuweisen); amji 
LLD. I. 12. 11 (für amßina); po futweriwo (=-twerimo) Br. P. 7; auch 
megam für -gan 8. o. S. 78 durch Assimilation? *) 

Teilweise Assimilation erscheint in: alwiemas Br. P. 230 
für n wegen des Labials v) ; Betfpecznifia Br. Hieb 24. 23 (//* 
/'wegen des folgenden cz = tfch; poln. bezpieczenstto) ^), 

Neben Assimilation ist auch Dissimilation nachzuweisen; 
Ruba ifch Werbludo gauru Br. Mat. 3. 4 neben Welbludu Br. . 
20. 7, Schiteipo eme Tarnas defchimti Welbludu ifch Welbl 
fawa pono Br. I. Mos. 24. 10, Welbliudams das. vv. 19, 20; Pt 
pludeghimas (am Bande puliu (corrigirt aus puriu) pludegMn 
Br. IL Sam. 3. 29 (vgl. Bechtel Ueber gegenseitige Assimilation i 
Dissimilation der beiden Zitterlaute in den ältesten Phasen des 
dogermanischen. Göttingen 1876 S. 28 f.) % — Vgl. ferner: uj 
nimo (gen. sg.) Br. P. 56 (= -gimimo); gimdanäs (geboren) 
230 (im Reime auf mirdamäs). 

Das Zahlwort für sechs: szeszi ist nach Ausweis der verr« 
ten Sprachen aus *8eszi entstanden. Diese Form findet sich n 



*) Aus Nesselmanns Wörterbuch sind anzuführen: azursztas-zursztas 
551), sztrosznaS'Strosznas (S. 506) und auch sziksznä^ dessen ältere F 
sikszna Nesselm. S. 465 aus Szyrwid anführt; das Wort gehört zu pre 
saxtis Rinde, lett. segi bedecken, segene Decke, und bedeutet Ursprung 
„Haut". — Eine Art von Assimilation ist es auch, wenn levendelei zu le 
drelei wird. — Ueber vielleicht stattgefundene Assimilation von b an 
am Ende dieses Kapitels. 

*) Vgl. dabei jedoch den o. S. 75 Anm. 1 nachgewiesenen Uebergang 
s in c. Teilweise Assimilation ist vielleicht auch in dem späten szerza, 
(Nesselm. S. 516) aus *serzanta8 anzunehmen. 

•) R entstand spontan aus / in urbatdi neben nlbauti (über die Ety 
logie s. Fick Beitr. I. 64) und umgekehrt / aus r in akvahnas neben skt 
mas (Nesselm. S. 483, vgl. o. S. 79 Anm. 3). Durch Assimilation, bez. l 
similation entstand Wechsel von r und / ausser in den von Bechtel ar 
führten Fällen noch in Raulm- Laurentim , und barbälas (Nesselm. S. £ 
'barbares (<3eitler Lit. Stud. S. 79); kurszöli (Donal.) „Kaltschale". 



Zur Lautlehre. 93 

einmal, sie ist indessen wol hysterogen: aus szeszi entstand durch 
Dissimilation *se8zi, ebenso auch *szesi und aus einer dieser For- 
men entstand weiter durch Assimilation *8esi; vgl.: per fießids 
dxmäs . . . per ftäfids diends Post. VII, fchefis metm Br. Joh. 2. 
20, fcheßime Br. Tob. 14. 3, fcheßa Br. P. 232. — Wie ^seszi 
durch die Mittelstufe szeszi zu *szesi wurde, so entstand aus «nu- 
ihzkis das vereinzelte ^mufchifkis : mufchifkiu (gen. pl.) Br. P. 
404, und aus czesiszkas (s. o.) das vereinzelte *czefchifkas:warffai 
hurte czefchifki . . . ira Br. IL Kor. 4 17. 

Die beiden Consonanten j ^) und t? sind zuweilen geschwun- 
den; andrerseits kann man in Jemei BrG. (ihr nähmet) Vorschlag 
eines j (oder Je = e?), in neprighimaie (ihr nehmt nicht an) SEE. 
88, ne prighimtumbite EE. 42, prighimketefe das. 3, prijemes das. 
Einschub eines j (vgl. Kurschat Gram. § 101), in iikjghi^ (die 
Gläubigen) EE. 78 (= tik^^ tiki^) Zerdehnung von • in ij\ und 
umgekehrt in fmertje (loc. sg.) Br. P. IL 11, bjeis (du furchtest 
dich) das. 293, bjenczunfe das. 254 Zusammenziehung von ij bez. 
yj in j annehmen. — Wörter, in denen j geschwunden ist, sind : 

nudea (Hoffnung) MT. 369; neheturea Br. Judith 7. 12, turea Br. Rom. 
4. 11, tureom Br. I. Makk. 13. 3, turrea Br. P. 69, neturea das. 153 (-ea, 
•«o-=-e;o); baifeoa Br. Hiob 6. 7 (=i-ejo8); kalhea Br. II. Kön. 6. 28, Josaa 
8. 1, I. Sam. 20. 27 {z=z-efo); tikeomefe SEE. 65 (^=-ejO'): nehiatumhim LLD. 
1.24.6 (=-i;o-); anq, Oalwia Br. I. Makk. 6. 37 (galvljas); fzarüis Br. Rom. 
12. 20 (zarija) ; prijilia Enchir. 1 {pri-silyja) ; trtyt Jchimtu Br. I. Mos. 5. 23, 
P« <rtV Menefiy, das. 38. 24 {=ztrijü). Vgl. noch karalifte . . . pagatatojtc^ 
(ac. gg.; .qe =-q/^) MT. 371. 

Ob in fudeginoima (affler a) Br. Jos. 22. 27 (aus fudeginojima), 
pigaiawijmo (gen. sg.) Br. P. 393, issai LLD. L 16. 32, pakaingi 
Enchir. 6 (= pakaßngi) j vor t geschwunden, oder nach polni- 
scher Orthographie nicht geschrieben ist (Schleicher Gram. S. 10) 
ist schwer zu entscheiden. — Im Anlaut ist — scheinbar? — j 
geschwunden in Efaiafchus Br. Jes. 39. 3, 5 u. ö. 

V ist in folgenden Wörtern zwischen Vokalen geschwunden *) : 



') Auf lautliche Berührung zwischen j und g scheinen — ausser der 
Schreibung g ixa j — hinzuweisen: geraSt gerelis (Nesselm. S. 251), gerube-^ 
J^he (das. 253); für gente (geniere) (Nesselm. S. 250; Fick» II. 638) schreibt 
öein noch fente :jenie, jentera p. 54; jente , jent^s et jente ^ Jenters p. 72. 
^c Schreibung mit g mag durch Anlehnung an gentU entstanden sein. 

*) Anlautend ist v vorgesetzt in vuolea (Fels) KS. 8 ; einmal fehlt es im 
^laut gegenüber der heutigen Sprache in organais (mit Orgeln) BrG. 83. — 
^eber Entwicklung und Schwund von v vgl. ausserdem o. S. 77 Anm. 8. 



94 Zur Lautlehre. 

buaUf huo: E/ch ikfcholei Labanip ilgai ifchhuan 6r. I. Mos. 32. 4, 
SEE. 69, hno Post. 10, 235 {-=huvaü, büvo); pribuima (prsesentisß) MT. 
nepua: fchaknis i/chminties nepua Br. Weish. 3. 15 {■=-püva); fugriuo^ 
grua: fchetra Dowido , kurfai fugriuo Br. ApG. 15. 16 (=-Mt'o), te ujx 
Br. Ps. 140. 10 (=-Mt?a); inklua Br. IL Makk. 12. 24 (= -m;o). 

Man kann jedoch alle diese u = uc auch so auffassen, 
jene älter seien und sich v aus ihnen noch nicht entwickelt \ 

In T erscheint zweimal «? an Stelle von h (durch Assimilatic 
fwodwa Mat. 22. 8 (svodbä); pawudawofu das. 16. 18 {budat 
Der nicht seltene — und auch noch heute vorkommende — W 
sei von vezlybas und v'ezlyvas (Nesselm. S. 73; vgl. wieiliu 
Post. 122, wiezliwihey K. 83, wiezliway K. 44, newiezlitoj'/te 
223, wieüiwijße T. Phil. 4. 5, wieäiwijfi^ T. IL Petr. 1. 3, i 
liwi T. Tit. 2. 2, wieiliwijbe T. I. Tim. 2. 15 u. ö.) ist nicht d 
Lautwandel von i in t? zu erklären, da vezlycas die ältere I 
zu .sein scheint (russ. vezlivyj, vgl. Schleicher Glos, zu Di 
S. 323 1)). 



Zur Wortbildungslehre. 

In der litauischen Sprache erscheinen unverhältnismässi^ 
Schwankungen nominaler Themen; ich verzeichne zunächst 
hauptsächlichsten Arten derselben nach Nesselmanns Wörterl 

1) Neben -a- und -/a-Stämmen liegen ^ä- und -y^-Stämr 

dbydas'dbyda , agonaa-agona , apipenas-apip4na , apvartis-apvarte , at 
aroda, arpaa-arpa, ataudai-ataudos^ atkarpai-atkarpos, attoszas-atlosza, a 
nas-atmaina, auskaras-auskarä^ aveiis-avete, avecza, badmirgs-badmirif b 
taS'bagneta, balssenas-balzena j bartas-barta , bedugnts-bedugne , bezdas-l 
bgbelis-bible , blauzdas-blauzda t blejaa-bleje ^ bozis-boze , braunas-brauna , 
das-bräzdUf bromas-broma t brutszis-bruisze t brukngs-brukne , bübnas-b 
burtaS'burta f cibulis-cibule , cinas-cinaf czdkts-cz^ke j czyczkas-czyczka ^ d 
dalgit Deimenü-Deimeniaf delnas-delna, desetkas-desetka, drotas-drotüt dt 
drozU, eimenas-eimena , gatsas-gatsa , gantinis-gantine , gäsas-gäaa, gerai 
geradeja, Gerdavaa-Oerdava^ girmolis-girmole, gyventis-gyventiy grüzas-g 
gumburis-gumbur^f gütaa-güta, ilingia-üinge, indas-inda, iszvakarei-iszvai 



*) Uebergang von b in v und von v in b ist in der neueren Sp 
nachzuweisen in: vebrüs neben bebrüSf votagas (zem. Nesselm. S. 86, G 
Lit. Stud. S. 121) 'botägas (poln. batog); perva (Nesselm. 287) neben 
bas; palszyvas neben pakzybas (Nesselm. S. 277; poln. falszyny); senove 
selm. S. 462) -senobe (Geitler Lit Stud. S. 107). 



Zur Wortbildungslehre. 95 

jostas-josta , kailis-kaile , kaktas-kaktä , kaledas-kaleda , kaUsas-kaUsa , kalket- 

kalkiSi kardneszaS'kardnesza f kardüpelis-kardüpele , karunas-karüna , KaUna^ 

vas-Katenava f kegelys-kegele ^ kempints-kempine j kilpas-kilpa, knypkis-knypke, 

kokat-koküi köptas-koptä, kosas-kosä^ kdvas-kovUi krantas-kranta^ krenas-krena, 

krescu-kresüf kropas-kropay krükis-kruke, kruszas-krusza, kuikis-kuike, kulys^ 

kule, küma8'kumä^)f kütas-kütay kvartunas-kvartuna , kvosaS'kvosa ^ laiszkaS' 

kUzka^ UdzigaS'ledziga ^ lenszis-lensze t lytis-lyte, lübas-lüba, maknaS'tnakna, 

marlakas-marlakät marszalkas-marszalka, matikas-matikaf matkas-mätka, maU' 

das-maudäj mekfiys-mekne , mekszras-mekszra , menturis-menture , metas-meläf 

fMtelis'-mäele , migdalas-migdala , mirtas-mirta , mükas-müka , yiaikas-naika^ 

naktikdvaS'nakiiköva'f nebuitis-nebuite t pabangas-pabanga , pädazas-padaza , pa- 

leptS'palepSf palmas-palma, panczekaa-panczeka; pantis, panczaa-pancza, papau' 

ezkas-papauczkäf parendcks-parenda^ pdsogas-pdsoga^ pauksztü-pauksztet pavardis^ 

pavaräSj pavirzis-pavirze , pazaras-pazara , pazoras-pazora , peczvStis-p^zvSte^ 

pelekas'p^lekai peras-pera, pervaras-pervarOi petmas-petma, pylis-pylCf pjuris' 

pjure, plaüskas-plauska, plonis-plone, podangis-podange , pöras-porä, priigaS' 

F^gHi prajerkaS'praßrka f prankas-pranka , praustuvis-praustuve , pravardis" 

pravardSf prekiametis-prekiamete, pr^arpstis-pr^arpsie, priedas-prieda, prigadas- 

prigadä, privaizdas-privaizdat pupelis-pupele^ purpuras-purpurüf ptMnynaS'puS' 

«y»a, piiszynaS'puszyna j püddangtis-puddangie , randasranda , rasdias-rasalä, 

TÖdas'röda^ rudynas-rndyna, rumbas-rumba^ s^ras-aSrä^ skSdras-akSdräf sklutaS' 

tklutä, smilgaS'Smilgaf soraa-sora^ spiras-spirat stymas-styma, szdrmas-szdrmaf 

izekas-szekUf szS'ksztas-szSkszta, azepas-szepa^ szeszia-szesze, szlegas-szlega, szpykiS' 

izpyke, szrübas-szrübaf iabakas-tabäkat tarbas-tarbUf taszlas-taszläf taukis-taukef 

iavoras-tavorät trüsas-trüsa^ tübas-tubä (patübis-patübe), tvankas-ivanka^), urff' 

^'UrSda, urksztulis'urksztulit uzdas-uzda^ uzvazds-uzvaza^ 'ägas-ügat vagas-vagä, 

^ainas'vainaf vairas-vairaf väpsas-vapsäf varSnas-varSna, ',varza8'Varza, vasaro^ 

i^'Vasarojes f vazmas-vazma ^ vedrynei-vedrynes , velenas-velena , verbas-verbäf 

vidrynei'vidrynes , vikis-viket viksznis-vikszne , vilnia-vilniaf vingis-vinge, vink' 

^inas'vinkszna t viras-vira^ virksztis-virkszcza , vogas-vogä, vokas-vokäf zogaS' 

^a, zaboklis-zabokle, zalas-zala^ zemczugas-zemczugat zvynas-zvyna '). 

2) Neben a-Stämmen liegen -ya-Stämme: 

akas-akis, akatinas-akstinis^ ämalas-ämalis^ atszlainas-atszlainiSf begas-be- 
9^ t bybas-bybis , brizgilas-brizgilis , brunas-brunis ^ brüzginas-brüzginü, buvaS' 
^^is f cimbalaS'Cimbelis f dedas-dedis , dvylas-dvylis , edesas-edhis , elnas-^lnis, 
^^(U'triSf ezeras-ezeriSf gandras-gandrys, gomuras-gomurys, graibsztas-graibtztiSf 



^) Vgl. Kurschat Wbch. s. y. Pathe; kümas und kumä finden sich beide 
schon früh, vgl.: kurie . . . kumomis ira SE. 52, loifsi kumai das. 54, fu 
'^^omis das. 60, waiku kumomis jra Enchir. 56, kumomis „fampt den Yad- 
^eru** das. 62, kumas LLD. IL 38. 22. 

*) Vgl. skr. tvac, tvaca, sü'ryatvac und lat. turitcaf 
•) Kurscbat Wbch. s. v. „Feuchtigkeit" unterscheidet begrifflich zwi- 
schen dregnümas und dregnumä (fehlt bei Nesselm. S. 154). Dieser Unter- 
®hie^ ist schon alt, vgl. Br. Hiob 8.11: Er gal meldai aukti iei netur dreg- 
^***o \n^ow dregnumoie]. 



B 



96 Zur Wortbildungslehre. 

grpulas-grlzulis f Izraelas-Izraelis , kätnlas-katidya ^ klitperas-kluperia ^ kubs^' 
kubilis, kunkulas-kunkulis f kurtas-kurtis ^ mdgzfaS'indgztts , milzinas-milaiT^u^ 
misingas-misingia , näras-näris , pälagas-palagis , parszas-parszis , paaaüaS'-Jp^i' 
saitis f pavirpas-pavirpis f pavizdas-pavizdis , pelenas-pelenis ^ pumpurM-pum/^Vr 
rys t retas-reigs, staibas-staihis ^ stambras-statnbrts , szalvas-szakis f szerat-ss^ 
riSf szvinas-szvmis f tetSnaa-tetenis ^ ietervinas-tetervinis ^ trinylas-tringtis ^ \$ha- 
gaS'Ubagis, vdbalas-vdbaliSt vitrikas-vitrikis^ zobras-zobrgs. 

3) Neben -«^-Stämmen liegen -y^-Stärame: 

apiauszra-apiauazre f aptekä-a^iteke ^ bavilna-bavilne ^ buda-bude^ dailydC' 
dailyde, dila-dilit gelda-gelde, gysla-gyslSf grova-grove ^ jutryna-jidryne ^ kai' 
mynka-kaimynke f kela-kete^ kiausza-kiausze , klauda-klaude ^ krampa-kramp^t 
kukna-kukne , lauka-lauke , misza-misze , pagira-pagire , pana-panS , paoadü- 
pavadCf pempa-pempe , pepla-peple^ pisa-piae^ pleizgana-pleizgani ^ pleiakanoS' 
jfleiskan^ , plika-plike , pludros-2)ludr€8 *) , poczyna-poczyne , pona-pond , pup^' 
pup4^ premena-premene ^) t sproga-sproge ^ stona-atone, iarma-tarme^ uzkabu- 
uzkabCt üla-üle, veza-veze, vyga-vyge, vyazna-vyazne. 

4) Neben -a-Stämmen liegen -y<^-Stämme : 

apginklaa-apginkle^ balaaa-balae^ bamborokaa-bamboroke^ berzynaa-berzj/n^t 
bijonaa-bijonct delstkaa-delaike, elkunaa-elkune^ grybaa-grybe, kamporaa-kampt^t^^i 
karklaa-karkle , kaukolaa-kaukole ^ kazelekaa-kazelekä ^ klynai-klynea , klumj^^' 
klumpe^ kruzaa-kruz^f plaktu»as-plaktuve, prekabaa-pr^kabä, aleanaa-aleanä, ^' 
raa-iyre, trüazkaa-trüazke ^ turtaa-turte , verpalaa-verpole, vindaa-vtridd , virt^^' 
virvä, 

5) Neben -ya-Stämmen liegen -«^-Stämme. 

grandia-granda t grindia-grinda , grynazalia-grynazala , izlizei-izlizoa , pir^^' 
pirda, vikazrta-vtkazra, 

6) -a-, 'ä' und -jäStB.mme wechseln mit einander: 

atraiiaa-atraita-atraite f braiinaa-brauna-braune , dagaa-dagä-dage , ylaa--^^^' 
yUf kuilaa-kuHa-kuilet lubyataa-lubyata-lubyatej negelkaa-negelka-negelk^, wt3- ^^^' 
naa-nümona-nümonä f pelkai-peAkoa-pelke , r^maa-rema-rem^ ^ urvaa-urva-u^^^^^» 
mkhdiia-uzkloda-uzklode , valgyklaa-valgykla-valgykle» 

7) -ö-, 'ja- und -<I-Stämme wechseln mit einander: 

padumaa-padumia-paduma , pavydaa-pavydia-pavyda , atrökaa-atrökia-atrc^ f^t 
varanaa-varania-varana, 

8) -a-, 'Ja- und -y^^-Stämme wechseln mit einander: 

galgaa-galgia-galge i kiocaa-kiöcia-kmce {ki6ce) ^) t krSpazaa-kripazia'kr^p^-^^* 
ki^kalaa-kijkalia-kijkal^f muaztüvaa'muaztüvia-muaztüve^ ventaraa-venteria-ven^ ^tfct* 

9) -4-, -y^-, -ya-Stämme wechseln mit einander: 

eila-eiU-eilia , iazvakaroa-iazvakarea-iazrakarei , paina-paini-painia , i?^^3fte- 
vSaie-vSatia, zopla-zople-zoplya . 



*) Es ist richtiger plt^droa, plt^drea zu schreiben, deutsch plunder-h^'^^* 
*) D. \, pr^-mena; zu mena vgl. zend. de-rnäna ^ n-rndna^ altpers. '^^^' 
niyaf pehl. man. 

*) Aus dem deutschen, hessisch kötze. 



i 



Zar Wortbildangslehre. 97 

10) Ein -a- oder -ii-Stamm li^t neben einem -i-Stamm: räk- 
s-rdkaztis, dala-dalü. 

11) -ja- und -/(^-Stämme liegen neben -i-Stämmen (masc. oder 

.): 

baüü-haltü: bluznist bluzne-bluznist gdtve-gätviSf gilS-gilis, kaline-kdlinu ; 

iSf karte- kärtis : kinia, kinä-kinis, kulis-kulia, kulnis-kulnis, kutnaeza-kum- 

pjiUü , pjute-pJHtis , plake-plakis , piekszie-plekaztü , pleszÜke-pleaztikü, 

e-plgniSf pliMze-pluszis , rakszte-raksztis , reszutis-reszutii , upe-upis , tisne- 

12) Ein -a- oder -(^-Stamm wechselt mit -ja-, -/d- und -p- 
um: 

aulaS'auli9(io)'auU'aulis(e8) , gulba-gulbe-gulbi8{fy) , krdUts-knita-krätd-krd' 

13) Neben -a-Stämmen liegen -ti-Stämme: 

dürtias-durnus, gojas-gojus, krditszas-krauszuSf pelai-pelus, skroblas-skrob- 
spegas-spegus, szUikaa-szinkus, tdnas-tdnuSf tepaläs-tepalus '). 

14) -ya-Stämme wechseln mit -ti-Stämmen: 

cukurga-eukorus f ezälis-cz^lus , dagilis-dagilus f doleris-dolerus t dramblys- 
nbdliiSf kadagys-kadagniSf kalenderia-kalenddrus^ karöblis-karobluSf kerdzei' 
SSU8, kureli8'kurelt48, mSria-märus, pr^telis-pr^telius, 

15) -a-, -/a-, -M-Stämme liegen neben einander: 

amzas-amzü-amzua ^) , b^zdaa-bezdis-bizdus , girpelnaa-girpelngs-girpelnus, 
las-kliszia-kliszits, 

16) -a-y -ä" und -t^-Stämme wechseln mit einander: 

delczaa-delcza-delczus t gatsras-gatsra-gatsrus , sabalas-sabaiä-sabalua , szesz- 
8ze8zka-8ze8zku8 , v6la8'V6la-v6lu8, 

Zu diesen Beispielen, die sich zum Theil ohne grosse Mühe 
mehren liessen, vgl. noch: czena'^zene^zeni8(e8)^zenus , Kara- 
czei'KaralauczoS'Karalauczus , lügcts^üge-lugüs , prekU-prekiä- 
kiu8 , drignas^drigna'^rignü{ioydr%gne'^rignu8. 



^) Nesselm. S. 100 bildet von teeonU den Gen. tevdnio, dagegen Eurschat 
eh. 8. V. Erbe tevonS's; zu der letzteren Form stimmt Br. Gal. 4. 30: w^ 

Tiewonimi Sunua Tarnaitea, 

*) Neben akröatas, akroatia (czo) Backe ist akroata, 8kroatia(&) fem., 
r akroaie anzunehmen, vgl. den Acc. Pual. abi fkrofli V. Mos. 18. 3 in 

Bibelübersetzungen von 1734 und 1869. 

») Nesselm. S. 356 führt nur lengvaa leicht an, Kurschat dagegen Wbch. 
20t> Ihigvaa und lengvüa (vgl. auch Schleicher Donal. Glossar S. 225); 
TBita findet sich schon Br. II. Kor. 4. 17: mufu wargai, kurie cz^chifki ir 
gtoua ira. 

*) Dazu noch in T. der Gen. Sg. amziA : nüg ß%6a dabar ej'andioa ätn- 
» pikioa Gal. 1. 4, ing ntierq tobuloa amki^ Ephes. 4. 13. 

8 



98 Zur WortbilduDgslehre. 

Solche Themenschwankungen finden sich schon in den äl^ 
sten Texten ; ich verzeichne — in der Reihenfolge der obigen B 
spiele — diejenigen Wörter, welche, abweichend von der heutig 
Sprache, in der älteren Sprache verschiedene Stämme besitzt 
beschränke mich hierbei jedoch auf den Nachweis der in der he 
tigen Sprache fehlenden Stämme: 

ad 1) '^aferas Opfer (aperä): instr. sg. affieru Br. Maleac 
3. 8; *ai'iakt8 Rache (atakös Wiedervergeltung Nesselm. S. 11 
attakio geidenii Br. Ps. 8. 3, düß atiakin das. 18. 48 ; *auksziuf 
Höhe (auksztümas) : nag Aukfchtumos nuceiens buwa Br. 11. Sa 
16. 1 ; *ddrai pl. Verlöbniss (dorä Einigkeit) : fu tawimi Daf 
padarißu Br. Hosea 2. 19, 20, Kaip antat Jaunikis merga kc 
miledams iofpi pirfchlius fiuncz, fu ie dorus geria^), potam fwod 
pakel Br. P. 175; *daubas Höhle (daubä): ifch daubo Br. Rieh 
20. 33; "^doras Einigkeit (s. o. därat): Jeng pakaiaus dort buf 
Br. G. 22, SG. 90 ^)\ "^dovanas Gabe (dovanä): newieno dowa 
neprifiokoi EE. 116; gurkle Kehle (gurklys Kropf, Adamsap j 
Nesselm. S. 263): gurkle Glosse zu kaklas Br. Hohe Lied 5. ] 
kodyla Weihrauch (kodylas): alieius ir kodila AM. 48; kurki 
Turteltaube (kurklelis Nesselm. S. 212): nom. sg. Kur kiele ] 
Jer. 8. 7 ; *langa Fenster (längas) : fedeio the Jaunikaitis . 
Langoie Br. ApG. 20. 9 ; *lauka Feld (laükas) : dziauktes ßallo 
laukas SG. 28; *mazgine Wasch wasser (mazginys Nesselm. S. 38 
Moab ira mana mafgines püodas Br. Ps. 60. 10, 108. 10 ; *medt 
Holz (medegas Nesselm. S. 390): instr. sg. medega Br. I. Kön. 
8 ; narsa Zorn (närsas) : narfa pereija per tawa waiku waikus - 
Sirach 47. 22, Nes narfa Diewa tau galiaufei ant iu ataia Br. 
Thes. 2. 16, tomis ira pabengta Narfa Diewo Br. Apok. 15. 
nom. 8g. narfa Br. Richter 3. 8, Weish. 19. 1, SG. 104 u. 
pamoksla Lehre (pamökslas): Tatai ira pikioia pamokfla Br. i 
char. 5. 8; "^par^dkas Ordnung (poln. porz%dek; paredka Foi 
Modell Nesselm. S. 434) : Päredkie yr wiezliwibey K. 83 ; "^perku 
Gewitter (perkünas Gewittergott): Gelbek mus Wiefchpaiie A 
perkunas ßiebu ir nepagadu Br. G. 55 ; pilnaszcze Fleiss (pilnas 
(io) Nesselm. S. 291) : idant iufu pilnafchcze ifchreikfchta buiu ] 
IL Kor. 7. 12, wifmkioi pilnafchczoia (am Rande: pilnaßije) d 



*) Man beachte diesen offenbar volkstümlichen Ausdruck. 
^) dort ist Loc. Sg. (damit wir in der Einigkeit des Fiiedens seien 
„dass wir im rechten Frieden stehn*'). 



Zur Wortbildungslehre. 99 

8. 7; pradzas Anfang (prad:^ä): ifch pradzia Br. Luk. 1. 2, 3, 70, 
ifch pradzio das. 11. 50, Job. 9. 32, Br. P. 244; *pu(as Schlacke, 
Schaum (puta): Namai Ifraelo man pawirta Puttu , . . pawirta 
Sidahro puttu Br. Ezech. 22. 18 (zu Sidabro puttu die Randgl. 
„Silberschaum") ; *sandäras Einigkeit (sändora) : Schirdis iu eft he 
fandara Br. G. 29; *smuika Geige (smuikas): fu dzaukfmu ir 
Smuikomis Br. I. Sam. 18. 6; ^straigis Schnecke (straigö Nesselm. 
S. 506): ßraigei Randglosse zu ißenna Br. Ps. 58. 9 i); *stulpa 
Säule (stüfpas) : instr. sg. ßulpa {drufkos) Br. Weish. 10. 7, Stul- 
pdf (ac. pl.) Br. IL Kön. 18. 4; ^siustas Toben (susta Nesselm. 
S. 471): ipaczu fawa ßußu (insigni furore) MT. 106. 

ad 2) hahonia^ Götze (balvönas): gen. pl. bätwoniu KS. 242, 
instr. pl. Balwoneis Psal. 78. 59 ; ^dabartima- gegenwärtig (dabar- 
tinas Nesselm. S. 124) : dabariinios ir ateifen6ios giwätos T. I. Tim. 
i 8; keikimia- Fluch (keikimas): apfiwilko keikimmtu Psal. 109. 
18; mesinas von Fleisch (mednis): Meßnq Schirdi Br. Ezech. 36. 
26; *parpla8 (parplys Erdkrebs Nesselm. S. 278) parplai Rand- 
glosse zu fcorpianu Br. Luk. 10. 19; ponia^ Herr (pönas): Dau- 
^a Tarnu randofe fcho czeßi, kurie nog poniu ßiwa atßoij Br. 
I. Sam. 25. 10; */?ry-m^Va« Vorstadt (prymestis): ifchkurena primi- 
^ßu8 Br. L Makk. 11. 61; *sapnts Traum (säpnas) *): ßipm regeia 
Glosse zu Tadda Jofephas fepnawa Br. I. Mos. 37. 5, Klaußket, 
pafchau, kq efch ßipnije regetau das. v. 6, regeßm, kas io ßipnei 
^^a das. V. 20; senis adj. alt (senas): fenis Dikas Br. Sirach 25. 
*; *8krelis Fittich (skrelas Flederwisch Nesselm. S. 482): ilgais 
fkrekis Br. Ezech. 17. 3; *treini8 Drittel (treinas Nesselm. S. 114): 
^'•ei/jj Hesek. 5. 2 in der Bibel von 1734; vargia- Elend (värgas): 
ac. sg. Wargia K. 135 »). 

ad 3) Häufig finden sich Wörter axd-ysta und -gba neben solchen 
auf -ysfe und gbe : draugysia Rotte (draugystö) : draugißa Br. 
JV. Mos. 16. 11; kahyba Schuld (kaltybö): kaltiba Br. Jer. 2. 19; 
^iszysia Blutschande (kekszystö): Kekfchißa Br. HI. Mos. 20. 17; 
^pczysta Kaufhandel (kupczystö): kupczißa Br. Jes. 23. 18; ^me- 
^^^ Hefen (mö'les und mölios Nesselm. S. 392): ac. pl. Micelas Psal. 
'^* 9; m'elaszirdingysta Barmherzigkeit (melaszirdingystö) : mie- 



*) ßraiget ist Nom. Plur.; oder ist es für ßraigte verschrieben? 
*) Sapnia- = lat. somnio-, 

*) Der Nom. Sg. Fem. von (jimineias verwant (Nesselm. S.249) lautet T. 
'^^. l. 36 giminieie, woraus auf ein Mascul. giminetia zu schliessen ist. 

8* 



100 Zur Wortbildungslehre. 

lafchirdingißa ir Wierniße Br. II. Sana. 15. 20; *pa8ly8ta Bot- 
schaft (paslystö): paflißa Br. II. Sana. 18. 22, Haggai 1. 13;;:^«/- 
nysta Fülle (pilnystö): pilnißa Glosse zu Br. II. Mos. 29. ^2; 
*pretely8ta Freundschaft (pretelystö) : prietelißa Br. ApG. 7. 14; 
*razbajysta Mord (razbajystö): rafbaijißos Br. Luk. 23. 19, 25; 
*»mirdysia Bosheit (smirdystö): ßnirdißq Br. Jer. 18. 8 u. a. m. 
Ausserdem vgl. : ^ankszte Bedrängnis (ankszta Enge Nesselm. S.^): 
ankßten K. 76 ; pekle Hölle (peklä , lett. pekle) : Pekle efch taw 
bufiu pawietre Br. Hosea 13. 14; *senatva Alter (sen&tv6): gen. 
sg. fenatwos Br. Jes. 23. 7. 

ad 4) *lawe Kahn (laivas Nesselna. S. 253): kad zengie Jezus 
ing laytoq Post. 155, laywes nuog wolq buwo apteiemos das. ^), loc. 
sg. taiweje T. Mat. 4. 21. 

ad 5) *paveiri8 Pestilenz (pavetra Nesselna. S. 280): iawe bei 
iawa Szmones Pawietriu ißihiikßu Br. II. Mos. 9. 16, Efch ghi 
fudifiu pameirtu Br. Ezech. 38. 22, ac. sg. pawieiri Br. II. Chron. 
7. 13, loc. sg. pdmetrij K. 78 ; *uzpakala Rücken (u^pakalis Nes- 
selm. S. 276): Philißai wija Saula ir io ßinu8 ißih ufzpakcdos 
Br. I. Chron. IL 2. 

ad 6) *de8iniina8 und de8tnlina (des6'tin6s) , s. o. SS. 40, 79 
und: ifch Deßntino Br. Nehem. 10. 38, Deßntinus Br. Maleachi 
3. 10; *gvol(e Gewalt (gvöltas und gvolta Nesselna. S. 274): ac. 8g. 
gwolte Psal. 119. 122; *8ir'ele Pfeil (strelas und strelä Nesselm. S. 
506): noni. pl. ßrele8 K. 42; *ülas Fels (ülä und ül6 Nesselm. S. 
32): ülap Rimmon Br. Richter 20. 45, 47, üle Rimmone das. ^• 
47, 21. 13, ülai Br. Hiob 29. 6, kugts, kurßii ßidaufza Olu8 Br. 
Jer. 23. 29. 

ad 7) *bemba8 und bambia- Nabel (bämba): io ßipribe ira »^ 
ßrenüßi ir io macis Bembe io Pilwo Br. Hiob 40. 11, bambiui B^^* 
Sprüche 3. 8. 

ad 8) *pagrabis Keller (pagrabas und pagrab^ Nesselm. S. 
266): idani ghis ßu tawimi buiu iawa Pagrabije Br. V. Mos. 28- 
8; "^smaginai Mark (smäginei und smäginös Nesselm. S. 486): i^' 
Str. pl. Smaginais Br. Hiob 21. 24. 

ad 10) ^szerszonis , *szirszoni8 Hornisse (szirszonas Wesp^ 
Nesselm. S. 520): ac. plur. fcherfchonis Br. Weish. 12. 8, fchi^' 
fchonis Br. II. Mos. 23. 28. 



') Uebersetzung von Mat. 8. 24; der Flur, hier in der Bedeutung ^^ 



Zur Wortbildungßlehre. 101 

ad 11) "^kaiis Katze (katö' Nesselm. S. 185): nom. pl. kaiis 
. Baruch 6. 21; ^olekiis (io) (olektis (es) Nesselm. S. 30): ü- 
fnmas . . . tur buii dwidefchimts ir afchiüni olektei Br. IL Mos. 
. 2, gen. sg. olekczio das. v. 13 u. ö. ; pastaiis , postatis Wesen 
.bstantia) (pästatö Nesselm, S. 409, poln. postac): nom. sg- pa- 
t%8 MT. 84, 85, poßalis das., ac. pl. paßatis das. 15; */n7e Fe- 
ng (pilis Nesselm. S. 290) i); turreia gera Twtrttbe [Pille] Br. 
Makk. 6. 18, ac. pl. wifsas pilles das. 15. 7, loc. sg. pilleie Br. 
Chron. 12. 16, loc. pl. pillefu (corrigirt aus -tfu) das. 28. 25; 
fzascze Grund (prezastis (-es und -io) Nesselm. S. 315): nom. 
prießafcze MT. 5; *saktis (io) Heft (saktis (es) Nesselm. S.459): 
tr. pl. faktzeis (corrigirt aus fakteis) Br. II. Mos. 26. 33; ^sky- 

(es) (skyris (io) Nesselm. S. 478): skirim abgesondert KS. 56; 
ulenis, *8zulinis (es) masc. Brunnen (sczulinys Nesselm. S. 523; 
.. 0. S. 3 szulinö): Schullinis Gillybiu tapa ufzkimfchti Br. I. 
►s 8. 2, Schullinefp das. 14. 7, Takie ira Schulinis be wandes 
. II. Petr. 2. 17, ifchtafchitus Schullenis Br. Nehem. 9. 25, vgl. 
S. 61; ieoainis (es) Erbe (tövainis (io) Nesselm. S. 100): nom. 

Tewainis Br. G. 35; upis (io) Fluss s. o. S. 3 (up6 und upis 
i) Nesselm. S. 34); Hveris (io) Tier (zveris (esj Nesselm. S.554): 
ifus fzwerei Br. Jer. 50. 39, kuna . . . padawe anis Szwierems 
. I. Makk. 7. 17. 

ad 12) *geleza8 Eisen (gelezis (-es und -io) Nesselm. S. 248): 
'öt . . trank fmo, kuri anis Scharwu ir Gelefzais (übergeschrie- 
a: fzimis) dore Br. I. Makk. 6. 41; *8<fkalbis (-io) Verabredung 
ikalba und sukalbis(es) Nesselm. S. 173): ac. pl. fqkalbius K. 51. 

ad 13) aitras strenge (aitriis Nesselm. S. 13) : nom. sg. aytrds 
>. 104; *altoras Altar (altörius): ac. sg. naughi Altora Br. I. 
ikk. 4. 47; *gaizas bitter (gaizüs Nesselm. S. 245): ne büket 
ißi priefch yas Enchir. 42; hadnus tüchtig (gädnas Nesselm. 
236, vgl. sugädnus): ne todel kas hadnus ira Br. IL Kor. 10. 
, vgl. o. S. 76; *kalmoras Schreibzeug (kalmörus Nesselm. S. 
4): kalmorq Br. Ezech. 9. 2, kalamora das. v. 3; *kleidunus 
itzer (klaidünas Nesselm. S. 218): nom. pL kleidunus Br. P. II. 
1; *padabnas passend (padäbnus Nesselm. S. 124): Bat ar pa- 
im, I kad giefmes Syona \ Butu giedotos ziameia Pagona? K. 
1; paklusnas gehorsam (paklusnüs Nesselm. S. 216): nom. sg. 
knufnas Enchir. 17, ac. pl. nepaklufnas ßmones . . . paklufnas 



^) Vgl. preuss. -pile. 



102 Zur Wortbildungslehre. 

das. 6; silpnus schwach (silpnas Nesselm. S. 465): kurfai filpntM 
ira Br. Rom. 14. 2; ieisas gerecht (teisüs Nesselm. S. 100): nom. 
sg. teyfas Post. 3, gen. sg. nug krauia Abel teifoio Br. Mai 23. 
^byWardana Teifoio tafsai Teifoio algan gaus das. 10. 41, Efhh 
ne efmi kaltas krauio to Teifoio das. 27. 24, loc. sg. labij'e netei^ 
fame Br. Luk. 16. 11, nom. pl. Teifieghi Br. Mat. 13. 43, ac. pl. 
ir (eifofius ufzgawa Smeriies pagundimas Br. Weish. 18. 20 ^). 

ad 14) *pläszcza8 Mantel (ploszczus Nesselm. S. 310) : instr. 
pl. plafchczeis Br. Dan. 3. 21; speiis Schwärm (spe'czus Nesselm. 
S. 492): Spieiis bitfchiit Br. Richter 14. 8 «). 

ad 15) rubezas Grenze (rubezius, plur. rubezei Nesselm. S. 
106): ikki Rubefzop Br. Josua 19. 12. 

ad 16) *koznadeju8 Prediger): Oalas Kofnadieiaus Salamono 
Br. Prediger Postscript, kofnodieiaus Br. Mat. 3. 3; vgl. auch den 
ac. sg. rfrm (Brei): las iurreia irfchwirtq iiriu Br. Drache zu Ba- 
bel V. 32, jetzt tyras und tyre (Nesselm. S. 106). 

Dass mehrere der hier aufgeführten altlitauischen Formen an- 
ders erklärt werden können, als ich sie aufgefasst habe, liegt auf 
der Hand ^) ; da indessen die vorgetragene Auffassung derselben 
zulässig ist, so mögen sie mit dazu dienen, den Themenwechsel der 
altlit. Sprache zu veranschaulichen. Die Ursachen, welche densel- 
ben bewirkten, sind unschwer zu erkennen. Der Unterschied der 
grammatischen Geschlechter wurde dadurch gelockert, dass die lit. 
Sprache das Neutrum bis auf wenige kümmerliche Reste verlor; 
die früher neutralen Stämme traten zum Teil in die Kategorie der 
Masculina, zum Teil in die der Feminina über, zum Teil aber mö- 
gen sie zugleich Masculina und Feminina geworden sein. Dadurch 
wurden speciell die Schranken zwischen -a- und -«I-Stämmen ve^ 
wischt, um so mehr als die Declination beider in mehreren Casus 
(Accus., Dat., Gen., Loc.'Sg.; Accus., Dat., Loc. Plur.) sich entweder 
völlig oder doch im wesentlichen deckte. Die Berührung zwischen 
-f- und -«a-Stämmen entstand dadurch, dass seit alter Zeit die -*- 
Themen zur Bildung mehrerer ihrer Casus -ta-Themen verwanten, 
dass schon frühzeitig der Nom. Sg. von masc. -to-Themen vielfach 
mit dem Nom. Sg. Masc. von -t-Themen zusammenfiel. Die Beruh- 



*) Aus dem Adverb pigai Br. Mark. 14. 11 kann man auf ein Adject. 
pigas sühliessen. 

*) Diese Beispiele bilden nur eine Unterabteilung von n. 13. 
•) Vgl. das w. u. zur Declination bemerkte. 



^ 



» 



Zur Wortbildungalehre. 103 

ruDg von -ö-Themen mit -ta- und -t-Themen nahm vom Nom. Sg. 
der ersteren ihren Ausgang; das thematische a hatte schon früh 
die Neigung in ihm zu schwinden. Es wurde zunächst unzweifel- 
haft zum irrationellen Vocal; neigte sich dieser zum i hin, so be- 
rührte sich der Nom. Sg. von -a-Themen mit dem von -t- und -ta- 
Themen, neigte er sich andrerseits zum u (vgl. die Nom. Sg. auf 
-OS 0. S. 59 und w. u.), so war ein üebergang von -a-Themen in 
die Declination der -w-Themen und umgekehrt von -«-Themen in 
die Declination der -a-Themen ermöglicht, der auch noch dadurch 
begünstigt wurde, dass schon frühzeitig einige Casus der beider- 
seitigen Paradigmata zusammenfielen. 

Das waren im wesentlichen die Ursachen jener Themenschwan- 
kungen i); in älterer Zeit waren sie unzweifelhaft auf bescheidene 
Gränzen beschränkt, je mehr aber das Litauische verfiel, je mehr 
es 80 ganz ausschliesslich zu der Bauemsprache wurde, die es 
heute ist, desto häufiger wurden jene Gränzen überschritten, und 
80 entstand jenes Durcheinander von Stämmen, das sich in Nes- 
selmanns Wbch. zeigt. 

An dieser Stelle mögen einige Worte über lit. Composita Platz 
finden*). Schleicher lehrt Gram. p. 132: „Allen Zusammensetzun- 
gen körnt in gleicher Weise zu, dass das das zweite Glied bildende 
Nomen, mag seine Declination ursprünglich sein welche sie wolle, 
in die -ya-Declination übertritt", und verzeichnet als Ausnahmen 
nur die Zusammensetzungen mit ne-, pryszirdis und veszpais. 
Eben so sagt Kurschat Gram. § 388: „Der zweite Theil der Zu- 
sammensetzung nimmt meistens die Form der contrahirten ta- 
Stämme an . . . Die in neuerer Zeit entstandenen Zusammen- 
setzungen kehren sich jedoch nicht immer an die Regel" '). — 
Prüft man den Tatbestand, so findet sich, dass weder in neuer, 



*) Wodurch der Wechsel von -ä- und -«(^-Stämmen entstand, will ich 
^icht entscheiden. 

*) Nesselmann gibt Wbch. S. 409 dem Adj. vyrmoterinia die Bedeutung 
iiölielich, die Ehefran betrefiTend", S. 82 dagegen „ehelich, die Ehe oder die 
Eheleute betreffend". Ist die letztere Bedeutung die richtigere, so findet 
Sich in vyrmoterinis die Spur eines Dvandvacompositums. — Ganz vereinzelt 
s'^ht das Compositum *vyn-ir'fi/ff-medis : Ghys fuMle jü Win-ir-Fig-madzius 
(Vnd fchlug jhre Weinftöcke vnd Feigenbäwme) Psal. 106. 33; es ist vermut- 
"ch nach deutschem Muster gebildet, vgl. indessen das spätgriech. vriXino^ 

') Manche können das gar nicht, z. B. meaedfy'as. 



104 Zur Wortbildungslehre. 

noch in alter Zeit diese Regel durchgehende Giltigkeit gehabt hat. 
Aus Nesselmanns Wbch. führe ich an: 

aitvaras ^), auskaräf auskaras^ bitkurbas, blauzdlauzUf butanga, daugnoraf 
devf/nkalbaf devynszarvaSt didaszva, dykvSra^ dvizakas, girparszas, gyvplaukai^ 
gyvtakai, kalatauka, kalibobüt kaulligä ^), kelvartai, klystcera, koJltgOf lauka- 
gonas , lanksargai , laukvargas , lygdraugai , maitveda , m^edrus , naujmestatt 
naktikövaSf naktikSva^ pedsakas, piktczurnat pirmlakaif pirmtakunaa^ pirma- 
kara8*)f pusävinaSf aausledai, szauratulpai, szunjoda, tSsavetOf vaidvandüi vysznr 
ügOf zodmainOf zuberklaa ^), zuvedra. 

Andere Gomposita haben neben einer unregelmässigen noch 
eine regelmässige Form, so: 

butmalka-butmalke , dviszakas-dviszakü , gudkarklas-gudkarklis ^) , kard- 
neszaS'kardneszya f kaspina-kaapine ^ k^rplesza (l^0Tii\\i,)'kerple8ze / kirmvarfo- 
kirmvarpüf kraußiga-kraujltge , lappisas-lappisys f lauknesza-lauknesze t l^ff^ 
kas'ledtakis t ledz^as-ledzfgis , martmerga-martmerge , naujveda-naugvedza t p^ 
klydvSra-paklydvSre , pelegaudaa-pelegaudis , pelenrttsas-pelenrusü , pÜnesza-pär 
nesze, pusauksinas-pttsauksiniSf pusmerga-pusmerge, rankpelnas-rankpelnys, rud" 
misa-rtidmese t skerevagas-skersvagis , szventveta-szventoete t szuMzudas-szunnU' 
diSf ugnaveta-ugnavete f venturtas-venturtis ^ vezligchvezlige , vynüga-vynüge, »^' 
müga-zemüge. 

Mehrere der obigen unregelmässigen Gomposita sind vielleicht 
als solche zu streichen; da Nesselmann die Bezeichnung der pa- 
latalen Aussprache der Gonsonanten vielfach vernachlässigt hat, 
so gehören einige der von ihm angeführten Gomposita, deren zwei- 
tes Glied äusserlich als -ö-Stamm erscheint, in Wirklichkeit yIöI- 
leicht der nicht-contrahirten -ta-Declination an. Trotzdem bleibt 
eine grössere Zahl von Gompositis, deren letztes Glied die Fonn* 
welche es als selbständiges Wort zeigt, bewahrt hat. Auch in den 
älteren Texten finden sich solche Gomposita: 

kariowadas (später corrigirt in -dis) Br. I. Sara. 14. 53, Holoferm kaf' 
tvado Br. Judith 13. 19, karriowada Br. I. Kön. 16. 16; Szidbendrai Br. Apö- 
13. 43, Szidai ir Szidbendrai das. 2. 11, Nikolavu. Szidbendrq, das. 6. 5, J^^' 
dradarbinikai Br. I. Kor. 3. 9; pusgiwa (ac. sg.) Br. P. II. 374; krauiadirUf^ 
Br. ApG. 1. 19 ; Laukowelinarm Br. III. Mos. 17. 7 •). 



*) Aus aiti'Varas vgl. o. S. 74. 

*) Schleicher Gram. S. 234 hat kaüUige. 

•) Das heutige pimglm^i ist aus pirmai-gim^ (nicht aus pirma-gi^^^ 
entstanden, vgl. p%rmaigimef\f%8 Br. Apok. 1. 5. 

*) zuberklas = zuv-berklas „Fischbohrer**, vgl. ahd. porSn, 

*) Das erste Glied, welches als selbständiges Wort nicht vorkoiötö^ 
steckt auch in gudable und vielleicht in den Ortsnamen Gudweitachent ö^******" 
len (Hoppe Ortsnamen des Regierungsbezirks Gumbinnen SS. 13, 16). 

•) 1869: kraüfo-dirwä, laukü-welniams. 



Zur Wortbildungslehre. 105 

Fassen wir nun die Tatsache in das Auge , dass die meisten 
omposita als -to-Stämme flectirt werden ^ so bezweifle ich^ dass 
iess durch wirkliche Erweiterung derselben mit Suffix -ia- be- 
wirkt wurde, obgleich in den verwanten Sprachen derartiges vor- 
kommt, vgl. yaazriQ : ofÄO-ydavQcogj d^fiog : iTti-dijfiiog, d^dlaaaa : 
hti-^ahiaaiog u. a. Erinnern wir uns, was Schleicher über die 
Bildung der Composita weiter lehrt: „Das erste Glied der Com- 
posita verliert in der Regel die Endungen -a, -t und -ui, nur -m 
pflegt zu bleiben. Bisweilen aber tritt zwischen den zwei Gliedern 
ein Compositionsvocal , der den Ton hat ^), -d-, seltener -d- oder 
-y- ein *J." Diese Bemerkungen gelten auch für die ältere Spra- 
che, vgl. : 

annopus Jordano 1734 V. Mos. 11. 30; hendrätärnius (Mitknechte) KS* 
232; karwedis Br. II. Sam. 2. 8, vgl. o. kariowadas; ant krikßtakelü T. Mat. 
22. 9; mazatikiqfi das. 6. 30; lengujofch%rdift§ Br. I. Tim. 6, 11; mielofchir- 
^ngiß^ Br. Mat. 23. 23, mielofchirdingißes Br. II. Kor. 1. 4 ; Mielofchirdi- 
(iies Br. Jak. 3. 17; pilwapeniey (Schmarotzer) KS. 243; pirmadeffs Br. II. 
Mos. 34. 19 ; Weidamainei Br. Mat. 6. 16 u. ö., Weidomaini Br. Hiob 34. 30. 

Diese Gompositionsvocale sind Umgestaltungen des themati- 
schen Vocals des ersten Gliedes {^ aus ia) *); die Composita, 
welche sie zeigen, sind die altertümlicheren. Sie wurden gebildet 
indem auf den thematischen Vocal des ersten Compositionsgliedes 
der Accent trat, der einerseits Dehnung jenes Vocales bewirkte, 
andrerseits durch seine weite Entfernung von dem thematischen 
Vocal des zweiten Compositionsgliedes die Entwickelung des letz- 
teren zum irrationellen Vocal begünstigte. Die Aussprache dessel- 
^n neigte zum e hin, das palatalisirend auf den vorhergehenden 
^ösonanten wirkte. So entstand aus z. B. vasarolaukas durch die 
fittelstufe vasarölaukes ein vasarölaukies ; damit war der Nomin. 
?• in die Declination der -ta-Stämme übergetreten, und ihm folg- 
ß die übrigen Casus. Indem dieser Vorgang bei vielen Composi- 
' sich wiederholte, andere nach ihrer Analogie gebildet wurden, 
^M^ickelte sich die o. angeführte Regel, die, nachdem sie einmal 



) Vgl. jedoch Kurschat Gram. S. 67 § 224. 

*) Nesselmann hat Wbch. S. 396 darhimeiia^ darbimdte, karsztimMis, 
^^sitimöte und das S. 417 natijikaulis mit t. 

*) Nach Schleicher Gram. S. 132 findet sich dieser Compositionsvocal 
^^ in Zusammensetzungen von Substantiv mit Substantiv. Vgl. indessen 
'**"n€iA;a/6i9 , gausakalbiSf mSlakalbia ^ trumpakalbia ^ greitatikja, umatikjs bei 
'^sehn. 



106 Zur Wortbildungslehre. 

eingewurzelt war, auch da in Kraft blieb, wo der thematische Vo- 
cal des ersten Gompositionsgliedes trotz des auf ihm ruhenden und 
Dehnung bewirkenden Accentes geschwunden und so der Accent 
frei geworden war ; er ist in solchen Compositis bisweilen auf ihre 
Endsilbe getreten, meist aber ist er auf das erste Compositionsglied 
zurückgezogen. — Was die angeführten Ausnahmen von der Regel 
betrifft, so sind sie durchaus nicht als unrichtig zu bezeichnen; 
sie konnten und können überall entstehen, wo der Sprechende bei 
der Bildung eines Compositums sich der Formen erinnert, welche 
die von ihm vereinigten Wörter in ihrer Selbständigkeit einneh- 
men. — Beiläufig mag daran erinnert werden, dass Dehnung des 
das erste Compositionsglied auslautenden Vocales sich auch im 
Altbaktrischen {taedhyäpaiii , ahurölkaesha ^) u. a. vgl. Spiegel 
Gram. S. 102) und im Sanskrit findet (Benfey Vollst. Gram. S.246 
§ 621 IV). Vielleicht wurde auch in den arischen Sprachen einst 
der thematische Vocal des ersten Gompositionsgliedes durchgehends 
oder doch häufig accentuirt, vgl. sskr. vigva : vigm-deva^ vigca- 
miira, vigcä-räj (freilich auch vigmtas^ vigväthä). 

Ich knüpfe noch einige Bemerkungen über die lit. Composi- 
tion an. Bei Bretken finden sich die Composita "^gaidegyste und 
sziksznesparnis (oder gaide-, szikszne- f) : Gaidegifte (ac. sg.) Mark. 
13. 35; Schikfchnefparnis V. Mos. 14. 16, Schtkfchniefparniu Jes. 
2. 20. Jenes enthält das Thema gaidia-, demnach wird aus die- 
sem sziksznia- zu entnehmen sein, das jedoch sonst nicht vorz^' 
kommen scheint. — Altpreuss. Monatss. XIII. 398 habe ich B>'^ 
die im lit. vorkommende Umstellung von Compositionsgliedern YiV^' 
gewiesen und dafür ryszgalois und medwi?iis (LLD. II. XXVII) 3»^' 
geführt *). Das letztere Wort ist im altlit. nicht selten, vgl.: r^^' 
piowe thinai Medwini Br. IV. Mos. 13. 24, medwinis SG. 212, !^3^ 
Joh. 15. 1, 5, medwinije das. v. 4, mcedwinis Br. Ezech. 15. ^ 



*) Das 6 hat Fr. Müller Sitzungsberichte der Wiener Akademie PL^» ^' 
Hist. Classe 70. S. 69 ff. für kurz erklärt; indessen seine Ansicht scheit ^^' 
abgesehen von den bereits von Spiegel Arische Studien I. 6 ff. hervorg^^^ 
benen Gründen, an der Anordnung älterer Zendalphabete (Lepsius Abha.^^'^' 
lungen der Berliner Akademie 1862 S. 307) , an jyötu = jyätu = skr.^ J 
vätu, an dSis = ddis = ved. ddyis ^ an uhoyö = skr. uhhayoh, mainyf^ - 
skr. manyOf äbakhshöhva und raocöhva {-6/iva aus -auhtm, -ah-hvä) u. a. 

•) Vgl. auch die Ortsnamen Lackmedien-Medlauken ^ Warglauken-Lc^ ^^' 
toargen Hoppe Altpreuss. Monatss. XII. 356, Die Ortsnamen des Regieru«^^^' 
bezirks Gumbinnen (Gumbinnen 1877) S. 16. 



Zur WortbilduDgslehre. 107 

sserdem sind noch zu nennen: kaliboba neben bobkalys (Nesselm. 
175) und szlütgtrne statt des zu erwartenden ^gtrnszlüie (Kur- 
lat Gram. § 379). — Endlich erwähne ich, dass das Litauische 
3n8o wie andere indogerm. Sprachen (vgl. Fick in Curtius Stud. 
. 165 fif.; Gott. G. A. 1876 S. 1372) die namenartige Kürzung 
1 Compositis kennt; eine solche liegt z. B. vor in vilkätas Wer- 
If neben vilkäkis und vilktäkis (Nesselm. S. 79), femer in rfÄ'- 
mkas Bäcker neben dü'nkepts, dünkepys (Kurschat Wbch. s. vv. 
äcker** und „Brotbäcker"; vgl. yJMnkcBpJB, Pekarus, Pekarczius^^ 
ndglosse zu Br. I. Mos. 40. 1 Schinkarius Karaliaus Egypio ir 
InmjkSy das. v. 5 D'&nkcepjs Randgl. zu piragnikaa, das. v. 16 
kkepeiu Randgl. zu Wiriaufis Kepeiu) ; ferner in pü'dzus Töpfer 
wn podazedis (Topf-bildner) : podafzidjs Randglosse zu püdzius 
'. 18. 6, podfziedzei Randgl. zu Podzei Br. I. Chron. 4. 23 ; fer- 
' in szimiininkas ein Führer von Hunderten neben Schimtwadjs 
adglosse zu Schimtinikas Br. Mat. 8. 5 u. a. ^) 

Ich wende mich zur Besprechung einiger stammbildender 
'fixe. 

LLD. IL 43. 2 fand sich karalifke das ich (p. XXVII) zu 
uss. Bildungen wie aucktimmisku, detwutisku gestellt habe; das 
>rt erscheint noch einmal: kdrälifke Post. III. 141. Das gleiche 
fix ist in dem Gen. Sg. mieloßirdifkes (Barmherzigkeit) Post. 521 
i dem Acc. Sg. Smirdyfchk^ (Tücke) Psal. 55. 4 erhalten. — 
\ secundäre Abstractsuffix iä, das in z B. sveikatä an den 
mm sveika- angefügt ist, ohne dass dessen Auslaut verändert 
[vgl. skr. ghoratd, ksl. slabota, sramota), zeigt vor sich Schwäch- 
; des prioiären Stammauslautes -a in nobaßnita (Andacht) En- 
:. 36 (vgl. germ. hailipa, hauhißa). Zu nobaßnita vgl. (delei) 
fchites (Hurerei) Br. P. II. 366. 

Die von Schleicher Gram. S. 124 aufgestellte Suffixform -t- 
kas ist aus -e-ninkas (vgl. lett. sinenlks, ma'lzenfks, käjenlks, 
jniks, ötreniks Bielenstein I. 288) entstanden. Vgl.: 

hurfeniks Br. P. II. 493; Godenikas Br. P. 25, Godenikux Br. Sirach 14. 
Griekeniky, Br, IV. Mos. 16 38; Liudenikas Br. Jer. 42. 5; Mainenikyt Br. 



*) Auch pedulotas (Nesselm. S. 282) gehört hierher; arklya pedulotoms 
omis heisst nicht, wie Brodowski und Mielcke angeben, „ein Pferd mit 
issen Füssen"» sondern kann nur „ein Pferd , dessen Füsse eine weisse 
ssel haben" {pedula- = mhd. vezzel der Teil vom Hufe bis an das erste 
lenk des Pferdefusses) — bedeuten. Peduhtas muss Kürzung von haU- 
iulotas sein. 



108 Zur Wortbildungslehre. 

Mark. 11. 15; muitenikas Br. P. II. 361, Muitenikai Br. INfat. 5. 46, 47, ^ 
31, 32, muitenikais Br. Luk. 5. 30 u. ö. ; prieydeneninkun (gen. pl., Tagelc 
ner) SEE. 95; Priefchenikq, Br Jer. KU. 4. 12; Schimtenikui Br. ApG. S 
25; Vkeniks Br. P. 32, 35, Hukenikui Br. Mat. 20. 1, Hukeniko das. v. 1 
Jl/o/« Vkenike Br. Sprüche 12. 4 ; Waidenike Mote Br. Sprüche 27. 15 u. 

Das Suffix hat schon frühzeitig Verstümmelungen erlitten, vgl 

ifck Piragniku uliczios Br. Jer. 37. 21 ; kromnikai Br. Jes. 23. 8; zowa 
nikai (Läufer) EE. 21; Priefchniky, Br. Jer. 18. 19; pagalbnik^ Br. I. M( 
2. 18; ifchdrodnika (ac. sg.) Br. P. 361; Peßnikus I. Makk. 12. 49, 8G. 14 
Frednikus Br. I. Makk. 12. 45, Vrednikui Br. P. II. 323 ; Winicznikamm f 
Mat. 21. 83, Winicznikump das. v. 34, Winicznikai das v. 35. 

Die volle Gestalt des Suffixes liegt vor in Sapriinfkai (Träi 
mer) Br. Jud. v. 8 und prießin^kas T. Mat. 5. 25 ; eine Form i 
ninkia- erscheint in ßolininkiump Br. P. 11. 372 und ßolenild 
das. 388. An sie schliesst sich die gewöhnliche femininale Fem 
'i-ninke zunächst an. 

Dass für das Suffix -iojis in der älteren Sprache -tojas (4ä 
Jas) erscheine, hat Schleicher Gram. S. 100 bereits bemerkt. Vgl. 

gunditoiaa Br. Mat. 4. 3, gunditojas T. das.; ifchgelhetoiaa Br. Jes. 43. \ 
u. ö.; ifchpuftitoias das. 16. 4; kaufitoiaa Br. IV. Mos. 24. 16, Richter 11. 10 
krikfchtiioias Br. Mat. 3. 1; makitaias ^ paprawitaias Br. Köm. 2. 20; ;wr 
fzengtaias das. v. 22 und 27; futtoertoias Br. Ebr. 11. 10; uzioeizdetojas T 
Luk. 12. 42. 

Für das Femininum vgl. perfzenkiaie Wenczawaniftes Br. RÖDi 
7. 3 (ebenso 1869); linkfmintoia (sc. dvase) Br. Joh. 15. 26, 16. l"! 

Ebenso hat Schleicher a. a. 0. S. 108 bereits bemerkt, das 
das Suffix -e;*a- in der älteren Sprache den Nom. Sg. Msc. -e/'fl 
bilde, vgl. z. B. Nefchieias Br. I. Sam. 14. 14, dawejas T. Jal 
4. 12; aber schon früh findet sich die Form -ejis vgl. z. B. Seieg^ 
ir Piuweghi Br. Jer. 50. 16. — Das vereinzelt vorkommende Su 
fix ijas scheint aus -eja-s entstanden zu sein, vgl. prekijas (Ne 
selm. S. 314) neben prakejai T. Apok. 18. 3, 23. 

Ein Suffix ^aukä scheint in zydauka Jüdin (Drufilla, k^ 
buwo Szidauka Br. ApG. 24. 24) vorzuliegen; wahrscheinlich J 
doch ist zydauka aus *zydalka = zydelka entstanden i). 



*) Beiläufig mögen noch ein paar vereinzelte Bemerkungen Platz ^ 
denl Auch das Lit. kennt ein „individualisirendes'* Suffix -an (en) ^ 
aplaidü und palaidü^ die Nesselmann SS. 360, 362 nach Szyrwid anfül 
Das Fem. zu palaidü ist palaidone (o. S. 12); 'one entspricht skr. -äni < 
dranl u. a.), weshalb -äni nicht dem lit. -Sne gleichgestellt werden darf, 
u. a. Benfey Or. u. Occ. I. 268 getan hat. — Scheinbar licj^t ein Suffix -* 
vor in nausva Nutzen (Nesselm. S. 417); man fasst das Wort indessen ^ 



Zur Wortbildungslehre. 109 

Das Suffix des Comparativs {esnja) erscheint dreimal als ^^ja-: 
hadnefis vz nehadn^ni präßü galt Post 15; did^fnis KS. 283; 
acc. 8g. daugqfni AM. 67. Br. P. 411 steht daugnefne, was in 
daugmfne zu emendiren sein wird. Vielleicht ist in diesem- ^snia- 
die alte, von Schleicher Compend.* 467 postulirte Form des Com- 
parativsuffixes erhalten, vielleicht jedoch ist -^snia- erst aus -esnia- 
entstanden indem der Nasal der letzten Silbe in die vorletzte trat. 
üeber Formen wie ßwentäfnis KS. 65 s. o. S. 55. — Das Super- 
ktivsuffix 'iausia- ist zweimal durch "iusia- vertreten: loiffu gerufe 
pahima Br. P. II. 378; fu wirufeis Kunigaia Br. P. 357. Die 
beiden Suffixformen zu Grunde liegende Form -tansia^ hat sich 
scheinbar in aukfchczianfefis Br. P. IL 99 erhalten; wahrschein- 
licher ist hier jedoch n Druckfehler (für u). 

Um den Begriff eines Adjectivs zu modificiren, wird demsel- 
ben in der heutigen Sprache der Ausgang -oka- (lett. -^ka^^ Com- 
parativsuffix) gegeben. Die älteren Grammatiker gebrauchen -oku- 
statt -oka- wenn der primäre Adjectivstamm auf -u auslautet, vgl. 
Klein Gram. p. 23 : Circumflexo notantur Medise Diminutivorum 
ab Adjectivis derivatorum, ut gerökas mediocriter bonus, filpnökas 
subdebilis ^), funkökus subgravis ; das. p. 66 : faldökua subdulcis a 
faldus dulcis, funkökus subgravis a funkus gravis ; Sappuhn-Schultze 
Compend. p. 20: faldökus subdulcis a faldus dulcis. — Beiläufig 
erinnere ich daran, dass im litauischen Spuren eines Comparativus 

sep als *naustva (über Synkope des t s. o. S. 90), naud-tvd auf (vgl. tnartve, 

fnartuve), — Oben S. 60 Anm. 2 habe ich das Abstractsuffix -nä erwähnt; 

2u den dort hervorgeheben, mit ihm gebildeten Wörtern sind noch palükaua 

das Warten (Nesselm. S. 375) und *atil6ana Kühe (in atiUanoa d'enos ruhige 

■f*ge, Nesselm. S. 25) hinzuzufügen. Wie hier nä an einen Yerbalstamm auf 

*ö trat, ebenso ist es an den Aoriststamm auf -«ö- und den Futurstamm auf 

'ija- getreten; so entstanden die Suffixformen -senä-f -snä' (Gott. Gel. Anz. 

1675 S. 284) und -sjaml- (lett. -schana, \iU -sind, vgl. Geitler Lit. Stud. S. 75) 

'^on denen jene unmittelbar zu der Endung des ved. Infin. Aor. sani {pra- 

^'^^häni , neshdni) , diese zu der Endung des griech. Inf. Fut. Act. asiv ge- 

^ort. Ebenso wie das s des Suffixes snd gehört das der Suffixe «/a, «ma, 

^^*^, sti (vgl. skr. gdbhasti) dem Aorist an. 

*) Dieselbe Bedeutung hat silpnintelisy vgl. saldintelts, pilnintvUs (pilnin- 
'iei i^T 348 (diligenter), 534), glupintelis, jaiinintelis, nügmtdis (die drei letz- 
^^en bei Donalitius), *8tiprmtel%s (Beywel ßiprintelei reihe tq regula laikiti 
^^ique necesse est firmissime hanc regulam teuere MT. 386). Diese Ad- 
^tiva sind Deminutiva von adj. Stämmen auf 'inta-: stlptiintelta- von *stlp' 
'**^-, jaunintelia- von *jauninta- u. s.w.; *silpninta- ^ ^jauninta- u. s. w. ver- 
alten sich zu silpna- , jauna- u, s, w. wie lat. gracilento- zu gracilo-. 



110 Zur Wortbildungslehre. 

deminutus nachzuweisen sind in daugelaus etwas , wenig i 
pirmelaus etwas, wenig früher (Nesselm. SS. 131, 293), tem. 
Usnis und balieUsnis (Eurschat Gram. § 957); vgl. Bieleo 
II. 61. 

Im altlitauischen findet sich das Adverbium Compar. ^) 
gesnt : daugefni (mehr) Br. Jes. 1. 13; kada prifiekiau toand\ 
, . . per Szeme daugefni ne eilt das. 54. 9; daugiasn (länger) 
556. Es ist adverbiell gebrauchtes Neutrum; vgl. dazu das 
Compar. ilgesnei (Nesselmann Lit. Volkslieder n. 223 v. 14, S 
eher Gram. S. 220). 

Die Meinung Schleichers, die Ädverbia auf -yn, wie auki 
geryn, maiyn, senyn, zemyn, seien durch Suffigirung der Pc 
sition -na, -n an Adjectivstämme entstanden (Gram. p. 293^ 
irrig. In der älteren Sprache endigen diese Ädverbia in dei 
gel auf "iniui, -inui, -iniu oder iniü *). Man vergleiche : 

eijau didiniui Br. Gal. 1. 4; Szeminiui Br. Jes. 47. 1, Weisli. 4. IS 
8. 8, z^miniui AM. 62^ ßemmyniui Ps. 59. 12; aukfchtiniin AM. 51, Br. 1 
27. 28, Obadja v. 4, Job. 11. 41, Br. F. II. 281; mafziniui Br. I. Mos. 

atbullinui Br. II. Kön. 20. 11; artinui Br. Mos. II. 20. 21, III. 9. 
linui Br. G. 42; aukfchtinui SG. 145, Br. V. Mos. 1. 42, Richter 20. 2 
ginui Br. II. Tim. 3. 9; zemynui 1734 Ezech. 47. 18, aukfchtinui ir i. 
MT. 445. 

Üaminiu E. 112, zeminiu Post. 214, ßeminiu Br. P. 8, fzeminiu Bi 
8. 6, Apok. 3. 12, Mos. I. 11. 7, II. 19. 11, 32. 7, IV. 11. 25, 14. 45; 
ßtiniti Post. III. 86, aukfchtiniu Br. IV. Mos. 13. 22, Judith 5. 22, Lr 
29, Ephes. 4. 8, Br. P. IL 118, aukfchtiniti hei fzeminiu Br. Jes. B. 22 
fziniu Br. L Mos. 8. 3; artiniu Br. Mos. I. 27. 21, II. 19. 21, 24; ati 
Br. Jer. KU. 1. 13; ilginiu . . . platiniu Br. Mos. I. 13. 17, IL 26. 16, \ 
Sachar. 5. 2, ilginiu ir trumpiniu Br. Weish. 7. 18; piktiniu Br. Mark. 
piktiniu . . • dauginiu E. 185; toliniu Br. Jer. 5. 23; fzwake fchwitißn 
Br. Sprüche 4. 18. 

ilginiu iü piktiniu Br. IL Tim. 3. 13; aukfchtiniu Br. II. Chron. \ 

Vereinzelt findet sich die verkürzte Form auf -yn : % 
aukfchiin Br. Jos. 18. 18, t'Ä ilgyn jü iolyn Psal. 74. 23. E 
steht -niu für -yniu : artniu Br. P. 253. 

Diese Endungen: -yniui, -ynui, -yniu {-niu), -yniü, -y; 
sen sich sämmtlich mit Leichtigkeit auf früheres -intüi, 4ntc 



*) Dass im altlit. auch vom Partie ein Adverbium gebildet ? 
konnte, zeigt siutusiai töricht : Siutufiay man^ gundina K. 82. 

*) Die Endung -yna, die Kurschat Gram. § 799 aus „alten Seh: 
anführt, kenne ich nicht; die Endung -ymii ßndet sich noch bei Ne 
S. 16 in auksztynui (ohne Angabe der Herkunft des Wortes). 



Zur Wortbildungslehre. 111 

rückfiihren i), d. h. auf das Adverb eines adjecti vischen Stammes 
auf 'inia-, dessen Zusammenhang mit den Verbis auf -inii, -inoti 
auf der Hand liegt , ohne sich einstweilen jedoch genauer bestim- 
men zu lassen *). Die vorausgesetzte Endung 'tniäi ist in der äl- 
teren Sprache nicht nachzuweisen, ihre Annahme jedoch ist un- 
bedenklich, vgl. einerseits auksztynai neben auksziynui (Nesselm. 
S. 16), andrerseits pakalniui Br. L Sam. 25. 20 — pakdlnui^ pa- 
kdlnai (Nesselm. S. 174). 

Mehrmals ist an die Endung -yniu pleonastisch die Postposi- 
tion -na gefügt: pakälniuna (Zmogtcs kayp wanduo pdkdlniuna 
ej/ii) K. 77; artiniun^ , . . geriniun K. 43; ziaminiun K. 88; auk- 
fchtiniu Glosse zu Aukfchlumon Br. I. Sam. 10. 13, ufzetja auk- 
fchtinm Br. Richter 8. 8. 

Was über die Bildung der Participia u. s. w. hervorzuheben 
ist, werde ich w. u. bemerken. Hier berühre ich nur noch das 
Abstractsuffix -imas ^)i es beruht auf älterem ^ama-s (vgl. lett 
'Uma'8\ vgl. : po loioiamu rqdafi krauiu praleijmas Br. Sirach 22. 
30; toaikäcioiamu E. 47; be redifchko pawadinama (sine legitima 
vocatione) MT. 218; atleidamq grieku (remissionem peccatorum) 
MT. 277*). Gelegentlich ist, wie im Part. Praes. Pass. , a vor m 
gedehnt: nieko be fudumoiomo ne dariii Br. ApG. 19. 36. Kur- 
schat hat erkannt (Gram. S. 103; ^), dass die in Rede stehenden 
Nomina actionis von dem, von ihm mit Recht angenommenen Ao- 
riststamm gebildet werden. Folgerichtig darf man nicht von ei- 
Dem Suffix -ima-s oder -ama-Sy sondern kann nur von einem Suf- 
fix -mo' sprechen ; vgl. : dirbau ich arbeitete. Stamm dirba- : dirba- 
^'8, dirbimas ; viriaü ich kochte. Stamm viria- : viria-ma-s^ viri- 
^ö«; emiaü ich nahm. Stamm emta- .'emia-ma-s, emimas ; vogiaü 
ich stahl. Stamm ro^ta ;ooyta-ma « , voglmas; gelbejau ich half. 
Stamm gelbeja'igelbeja'ma'S ^ gelbeßmas; vdlgiau ich ass. Stamm 
^ia-cvalgia-mas, valgymas; gedojau ich sang, Stamm gedoja- : 
9^do/a^ma'8, gedöjimas ; ieistnau ich rechtfertigte, Stamm teisina-: 
^^ina-ma-s ^ ieisinimas ; mislyjau ich dachte. Stamm mislyja- : 

^) -yniuy -t/ntü : -ynuiy -1/111111= impedziu K. 96: fpedzui (^easelm, S. 275). 
') Sonderbar und mir unverständlich ist die Bildung ilgainui eine Zeit 
W (Nesselm. S. 25). 

') Einmal -imia-s, 0. S. 99. 

*J Br. P. 195 schliesst die Seite mit fuiu- | c^tnt-, die folgende fahrt fort 
**'»««na«. Hier ist a Druckfehler. 

*) Vgl. Schleicher in den „Nachträgen zur Grammatik" (Leseb. S. 364). 



112 Zur Wortbildungslehre. 

mislyja'ina'S y mtslyßmaa und mislymas ; ragavaü ich schmeclcr 
Stamm ragava- : ragava-ma-s , ragdvimas. Die einzige Ausnahc 
von der Regel, daes die verbalen Nomina auf -tna-s vom Aoris 
stamm formirt werden, findet eich nach Schleicher bei den Verb 
seiner achten Conj.-Classe; er stellt auf: püliüßmas Eiterui: 
(praet. püliavau) und durnü'jimas (praet. durnavaü). Wären dies 
Formen richtig, so würden sie schlagend die Richtigkeit meini 
Annahme (o. S. 49) beweisen, dass das Praeteritum der VIII. Conj 
Glasse dieser ursprünglich fremd und aus der IX. Conj.-Classe i 
sie eingedrungen ist: da ü mit o etymologisch gleichwertig ist 
so sind die Verba auf -üti und -od gleiches Ursprunges, da diesi 
ihr Praeteritum regelrecht auf -ojau bilden , so werden jene eins 
ein Praeteritum auf -üjau (vgl. pabudawüjo o, S. 50) gebildet ha- 
ben, das sich in püliüjimas, durnüj'imas u. s. w. finden würde — 
indessen diese Formen sind unrichtig. Kurschat bildet die zu Ver- 
bis der VIII. Conj.-Classe gehörigen Nomina actionis auf -avimas: 
püliävimas, durndvimas, sapnävimas u. s. w. mit denen daindvimas 
bei Donal. (X. 96 Nes.) übereinstimmt. 

Auch zu den Verbalstämmen ist einiges auf Grund des in den 
altlitauischen Texten enthaltenen Materials zu bemerken. 

Verba auf -inti i) haben in der heutigen lit. Sprache biswei- 
len gleichbedeutende Nebenformen auf -inott (Praes. -ino/uy neben 
sich, vgl. gärhinti und garbtnöti, linksminii und linksminöii, tti- 
prinii und stiprinöti u. a. ^) Beide Verbalbildungen sind auch im 
altpreuss. anzunehmen, vgl. dilinai, erschwäigsiinai , nismniinai 
(daneben niswiniina) , deren ai am wahrscheinlichsten auf älteres 
äj{a) zurückzuführen ist, und Nesselmann Die Sprache der alten 



^) Einmal erscheint — abweichend von der heutigen Sprache — «^ 
Praes. -iniu von einem Verbum auf -inti : nußawinniu (ich vertilge) PsftJ» 
101. 5. 

*) Klein Gram. p. 180 ist geneigt, die Verba auf -inoti zu den verb. 
deminutis zu rechnen: „[Deminutiva plura apud Lituanos dantur, vel in ^ 
... vel in aujti . . . vel in oju . . .] [Quo pertinere videntur garhinojUf ftoeütur 
tinju]. Dazu vgl. Sappuhn-Schultze Compend. S. 41 : Frequentativa sunt, 
quae desinunt vel in tu ut Pülineju crebro labor, Siuntineju saepe mitto, ••• 
vel in 'S^a ut: Darhulüju frequenter aliquid ago. Diminutiva, quae desinunt 
vel in ejuj ut Waikfztineju parumper ambulo, klavßineju paululum attendo 
mirrineju paululum morior; vel in atr/w, ut pataikawju paululum otior, Ga^ 
rawju modicum bibo; vel in o/«, ut Sruhoju sorbillo, Linoja paululum pl^^* 
GirmoJH paululum bibo. Huc pertinere videntur Garhinoju paululum laude 
Sweikoju paululum valeo. 



Zur Wortbildungslehre. 113 

Jreussen S. 59. Im Lettischen erscheinen den lit. Verbis auf -inoti 
entsprechende (auf -indf) in grosser Menge, dagegen dürfte eine 
der lit Verbalbildung auf -inu , -ind entsprechende in ihm kaum 
vorkommen. Diess spricht für das Alter der Verba auf 'inoii, das 
ausserdem noch durch die von ihnen nicht zu trennenden gotischen 
Verba airinon , drauhtinon , faginon , horinon u. s. w. (L. Meyer 
6ot. Sprache S. 225 § 221) verbürgt wird. Die Verba auf -inu, 
'inii hingegen finden keine genaue Entsprechung in den yerwan- 
ten Sprachen — über A. Ludwigs Vermutung (Der Infinitiv im 
Yeda S. 153) s. w. u. — , wodurch sie sich als jung erweisen. Ich 
halte die Verba auf -inti für verkürzt aus solchen auf -inoti; die 
Verkürzung nahm ihren Ausgang von der I. Sg. Praes. -iwÄy&(mt), 
die entweder zu -inofu, oder, durch Contraction von &;1 zu ^, zu 
-«nS(wi), weiter -inu wurde ^). Zu dieser L Sg. Praes. wurde dann 
nach Analogie von suM : sükti der Infinitiv -inii gebildet und so 
die Flexion der Verba auf -inti geschaffen. Diese Annahmen er- 
halten dadurch eine wesentliche Stütze, dass die Bildung -inoj'u^ 
'inojau, -inoti in der älteren lit. Sprache bei weitem häufiger als 
jetzt ist, dass für viele heutige Verba auf -m/t solche auf-t«o/t(-t«a/t) 
in ihr nachzuweisen sind. Besonders hervorzuheben ist, dass die 
Tollere Form ausschliesslich im Praeteritum und dem auf ihm be- 
ruhenden Nomen actionis auf -ma-s nachzuweisen ist; dieser Um- 
stand zeigt, dass die verkürzte Form hier zuletzt eingedrungen ist, 
dass man eher z. B. sodinü, sodinti (sodfti) als sodinaü sagte, dass 
lUkch Analogie von sukü : sükti eher aus -inu der Infinitiv -inii, 
als nach Analogie von sukü : sukaü das Praeteritum -inau gebil- 
det ist. Man vergleiche nun : 

pikitnoios Br. Mat. 13. 57; apgiedinoio Br. Mat. 22. 6; pcOunkinoiei Br. 
Jes. 47. 6; datcgjinoioß Br. ApG. 7. 17; ne pajaigierinoia Br. Mat. 11. 20; 
V^mrtinoia Br. I. Makk. 4. 61 ; garhinoia Br. Tob. 7. 17; ania iruftinoia ir 
f^^fehinoia Br. Jes. 63. 10; pajsiminhfchtinoia Br. II. Kön. 18. 19; kibinoia 
Br. Pg. 78. 58; warginoia Br. I. Makk. 13. 32; ugnimi ifchdeginaie huwa Br. 
Bwoch 1. 2, fudeginoio Br. ApG. 19. 19, fudeginoia Br. Arnos 2. 1, fudeghi- 
""^ Br. II. Makk. 6, 1 1 ; pc^fißeminoia Br. P. 70, paauhfchtinoia . . . pafze^ 
^inoia Br. Sirach 33. 12, Kaip Mofefchus pufchczoia fzaUf paaukfchtinoio^ 
»fihitaipo tur Szmogaita Sunus paaukfchtintaa huti Br. Job. 3. 14, Szmones 
Wsur paaukfchtinoiei ir pagarbinoiei , nei anas paniekinotei Br. Weish. 19. 
^I) kadangi ghis i^ paniekinnoiens ira Br. II. Mos. 21. 8; apiekinoio Br. I. 



*) Auch das Lettische bildet von Verbis auf -inät das Praes. -inu (no- 
^«n -inäju). 

9 



114 Zur Wortbildungslehre. 

Job. 2. 11; Szemen ifchbiaurinoia tos Obiwietelei Br. Jes. 24. B, fubiauritu^'^^ 
das. 43. 28; ifchplatinoia das. 45., 12, ifchplatinoiau Br. Sirach 24. 22, Ch^rv^ 
binai ifchplatinoia fawa Sparnus Br. II. Mos. 37. 9; artinaiafe Br. Luk. 19. 
37, Ir kaip artitioiofe Egyptopi Br. I. Mos. 12. 11; fudairinoia Br. Kolos. 1. 
22 (vgl. o. S. 64); vgl. noch: paßipprinojei Daw. Pam. 8, paßiprinoia Br. 
Sirach 44. 24, MT. XXIX, ßiprinoiosi Br. ApG. 9. 19, ßiprinaioß (corrigirt 
aus -ncE/e) Br. II. Chron. 26. 8. 

paßveikinoghimas (der Gruss) EE. 148, 158*); Sudeginoimo afßeras Br. 
II. Chron. 24. 14 u. ö. ; ia . . . ßiliginoima MT. 35, 56, priliginojmus das. 86; 
apteißnojmo das. 142, apieißnojma das. 349; prießh . . . gundinofmus das. 
316; be , . . papiktinojma das. 410; vgl. noch: anis iumua bus palinkftninoghi" 
mu Br. Ezech. 14. 23 ; delei paßiprinoghimo Br. P. 58. 

Zu der verkürzten Bildung -inu, -inii vgl: 

paaukfchtinoiau corrigirt in -tinau Br. Jes. 1. 2, paaukßhtintas Br. Sirach 
44. 23; padttkfintas das. v. 22, nei padukßnti nei pamaßinti Br. Sirach 42. 
22; ^fch im padaukfinfiu ne mc^zinfiu Br. Baruch 2. 34; ißhplatinarUf (ac. 
8g. part. praes.) Br. Dan. 4. 17; Kas garbim Br. Sirach 17. 25; Ilfch toMoe 
pßßeminoiaUf a eßh taw^ antra karta tiepc^ßemitifiu Br. Nahum 1. 12; ßma- 
nes apfunknitas (aus -kintas) Enchir. 5; Sudeirinai SG. 24. 

Was Über die Verba auf inli bemerkt wurde, gilt auch für 

die auf -dinti : sie sind Verkürzungen von solchen auf -dinoti (lett 

dinät) 2) , vgl. : 

paßakidinoiau Br. Jes. 43. 12, paßikidinoia das. 45. 21, apßikidinmfi 
(ac. sg. part.) Br. P. 93; ußmußdinoia Br. II. Chron. 36. 17; paßididinoia 
Br. I. Kön. 22. 35; ißhplakdinoia Br. P. II. 338; padaridinoio Br. Tob. 1. 6; 
apßkrikfchdinoio Br. Mark. 1. 5; nuwefiinoia Br. P. 11.213: ißhdedinoia Br» 
Jer. 36. 20; atw^zdinoio Br. Judith 2. 9; pakirßLinoia das. v. 17, nukirfdi' 
no«aw Randglosse zu Janas ira, kurj eßh nukirtinoiau Br. Mark. 6. 16; «^ 
toadindinoia Br. I. Sam. 22. 1 1 ; kepdinoia Br. Jer. 29. 22 ; atimdinoia Br. I« 
Makk. 1 . 23 ; Mana Tiewas mane prißekdinoia ir biloia Br. I. Mos. 50. Ö. 

Für die verkürzte Bildung auf -dinti vergleiche: 

buwa aptraukdirt^n Br. II. Kön. 18. 16; ne prigaudinkes Bei zu Babel v. 6? 
pamiißhdinoia . . . prißakidina Br. I. Makk. 1. 25, paßkidinau Br. Jes. 48. ö; 
piaußidino (sie Hessen beschneiden) K. 139. 

Neben -inoii, ^dinoti finden sich gleichwertig auch -tW/i, -i^' 
nett : paraßinelus (um sich schätzen zu lassen, eigentlich: um sieb 
aufschreiben zu lassen) KS. 16; düdams prifigaudineti Br. Siracb 
19. 4; O Jefu naplakdineio Br. Mal. 27. 26. — Vermutlich sia^ 



ß. 

K 

ii 






^) sveikinoti heisst nach Nesselm. S. 509 „anfangen gesund zu werdet»*** 

ä) Dass das d in -dinti, -dinoti lett. -dindt die Wurzel dd (lit. ^'^ 

vertritt, zeigen sehr deutlich folgende Stellen: nudurdinfim Randglosse ^^ 

doßm nudurti Br. Judith 5. 26; Dükigi ißhßhaukti Interlinearglosse ^^ 

ifchßhaukdink Br. Richter 7. 3. 



Zur Wortbildungslehre. 115 

4naii und 4neii verschiedene Umgestaltungen einer gemeinsamen 
Grundform inäii ^). 

Das in der Endung -inii konnte zu f, weiter zu y werden; in 
Folge dessen berührten sich die Verba auf -init mit denen auf 
-y/t (ksl. -tVt) 2), deren Conjugation sie zuweilen ganz angenommen 
haben. ^ Nachweisen lässt sich diess jedoch nur in wenigen Fällen : 
für knkaziyti und päntyii (pfänden) sind in der älteren Sprache 
*krtk8ziinii und *pantinii nachzuweisen {Priftwerfkite apfikrikfch- 
iindamies kiek wienas Br. P. 95; nupantink Br. Sprüche 20. 16, 
^27. 13); vgl. dazu noch apnüdintas walgis (vergiftete Speise) AM. 
72 (bei Nesselm. S. 423 apnüdytas) und walg^ket T. Mat. 26. 26. 
In der litauischen Verbalbildung tritt bekanntlich häufig ein 
suffixales e auf. Es findet sich in den secundären Verbis auf -e7t, 
, m.Q.seilejUy seile jau, seile ti, die zu den slav. abgeleiteten Verben 
auf -iii gehören (umSje^tr , umS-ti); ferner in der I. Conj.-Classe 
z. B. skambu, skambejau, skambeli, deren e vielleicht dem ksl. S 
ia mtre-fi, zire-ti (mtre-tf , ztre-tt) , gr. t] in ßooKTJ-acOy d'elij-awy 
xvTtT^-ao) (ßoaxe-Te, ^«A«-w, TVTtTe-ze) gleich zu stellen ist ; end- 
lich in der IV. Conj.-Classe z. B. regiü, regejau, regeti, deren e 
noch besonderer Untersuchung bedarf. Für alle diese e erscheint 
in den älteren Texten, zum Teil nicht selten, <;; vgl.: 

yu8 ßmones dal man^ gedys ir perfekin^ EE. 180, fu perfekiti^imais 
(cum persecutionibus) MT. 386; klaufin^ti das. 530; tirdin^ti (forschen) Psal. 
77.7. 

jra kalb^a (dictum est) MT. 396, kalbet das. 420, nukalh^jmas das. 
^25, mkalbqjmai das. 450, kalb^ das. 451, i/chkalbqtini das. 459, Zodü kuri 
^Ih^iea efmi das. 498, jra kalbqie (sie haben gesprochen) das. 537; ifchgel- 
^» das. 274 , ifchgelbqtas das. 370 , pagelb^i das. 457 , ifchgelb^ti das. 504 ; 



^) Kurschat Gram. § 1285 Anm. 1 erklärt alle Verba auf -ineju für De- 
Diinutiva; bei Sappuhn-Schultze o. S. 112 Anm. 2 erscheinen sie als Deminu- 
tiva und Frequentativa. Ein unverkennbares Frequentativum auf -ineti ist 
*^Miz%net% hin und her tragen : Ponas tieliepes ^h*, Kuna fatoa nefchmeti Nei 
f^nelefna rakinti SG. 123; ein anderes ist dirbineti an folgenden Stellen: 
^kfchpatie ne dirbinek, nea ne efmi wertas Br. Luk. 7. 6, Martha labai dir- 
^««0 flußidama das. 10. 40. Bei Nesselm. S. 128 ist dirbineti reines Demi- 
nutiv. — 'Wie man sieht, gilt Kurschats Bemerkung für die ältere Sprache 
nicht. 

*) Einmal steht ie für das g eines Verbs auf -yti, in: fkaitiek MT. 
^X. Wahrscheinlich ist hier aber ein Druckfehler anzunehmen; auf /Äat- 
iuik folgt nemlich unmittelbar tiektai* 

9* 



116 Zur Wortbildungslehre. 

,Pcamh^ti das. 426; idant zadqiu das. 452, apßad^ies das. 506; neder^ia A>^* 
44; ieng bud^tumbime MT. 471, Bud^kite das. b\\\ fergi^oieilS.. HO. 

Kriflfts fakofi kenteftfes ir mirfens Br. P. 262, didzius wargus ksntenttc^^' 
bei Br. Ezech. 22. 5, kent^'^ MT. 362, kentqti das. XXXVIII; dwy tur^ me^iti 
maÜuweje EE. 134 (Mat. 24. 41), Ohya tnr^ ghy ant wiffa lobta paftcditi d^s. 
135, kur/ai prigatawiti tur^ tawa kielte pirm iawes das. 6, alba wiena tur^ 
neapikanto , o anirc^ mil^ das. 111, tur^s tawe ant ranku n^choti das. -4^4, 
reges ghy 8 nor(\ ir pilnibe tur^ das. 216, anis mielafchirdiße aptur^ das» 130, 
kü tur^ X/uditi das. 184, tur^ (III. fut.) SEE. 50, kur/ai ing ghi intik^u . • . 
aptur^tu amßinaie giwata MT. 146, Idant . . . aptur^tu das. 166, ujchtuf^i 
das. 211, iei tur^tu das. 322, nebetur^dami das. 503, tur^umbime das. 528, 
aptur^kite das. 540, tur^tumbei AM. 46, tur^ das. 10; idant ir yus intiki^um- 
bit SEE. 214, tik^kite Euangeliiei MT. 141, intikqtu das. 274, ^t'A^^t das. 339, 
tik^dami das. 378, ieng . . . ^tA;^e4 das. 394; nekurie tq ßow^dami EE. 210, 
SEE. 2\2y ßow^ia MT. 360, i/chßow^i AM. 3; «cra weifd^hima ant perß^nu 
yemimp SE. 39, weifd^dami MT. 504, priweifd^ia AM. 44; /e%a EE. 73: 
gird^mi MT. 486, 497; pen^toiei (nutritores) das. 434; gied^tiefi (sich sobä- 
men) das. 281; ieng . . . pergal^tu das. 142, gal^tu das. 156, 196, negal^otne 
das. 415, pergal^a das. 428; rc^^m EE. 10, regi^iu K. 86, r^^^t MT. 359, 
apreg^ti das. 486; mtV^^i SE. 9, 10, kurs fatoa ßiwata mil^ EE. 166, 2Vfjp 
Diewaa Swieta numil^a MT. 328, 500; nor^ia MT. 442, 469, nor^tumbei AM. 
10, nor^Jam« KS. 259; pafilit^ia MT. 447, neprifilit^ das. 518; iV2ait^ ti/bÄ- 
mok^u (bezahle) MT. XXX; nemin^ti neniin (er erinnert sich gar nicht) 
AM. 28. 

Ausserdem vgl. : fchlaw^jmas (Segen) MT. 455 (cf. szlov^k 
Nesselm. S. 528); idani . . . iauiqtu (ut sentiat) das. 132; inff 
kleid^ghima (Irrtum) EE. 130, nekleid^kii SE. 35^); sowie ^pase- 
A^ya« (Nachfolger) : Apafchtolams teipaieig ir tu pafekqtems MT.212« 

Ich vermag die in Rede stehende Erscheinung nur; durch die 
Annahme zu erklären, dass das Lit. früher eine Verbalbildtt«g 
Praes. -enju , Praet. -enjau , Infin. -enti besass , die durch Ueber- 
gang von en (vor Consonant) zu e mit den abgeleiteten Verbis s^^^ 
-eju, .-ejau, -eti zusammenfiel und historisch zu ved. ishanya, k?" 
panya, damanya (die A. Ludwig Der Infinitiv im Veda S. 153 ^^ 
den lit. Verbis auf -inti stellt) und den griech. Verbis auf ^ac^^ 
(=:avio)), wie ()Qf,iaiva)y arjfialvcjy xaXeTtCLLvu)^ gehört. Zur Zeit j®" 
nes üeberganges wurde diese Bildung unklar und das <? drang ^^* 
ihr in manche Stellen, an denen historisch nur e berechtigt war *^' 

') *jauteti findet sich in der Bedeutung „wachen" Br. Luk. 2. 8: 4«^«^^ 
piemens taieg fchalije iautedami; zu kleid^himay nekleid^kit vgl. klieci^^ 
Geitler Lit. Stud. S. 92. 



*) akenti eggen (Geitler Lit. Stud. S. 76) legt die Vermutung nahe, ^ *^' 
das gewöhnliche eketi, ak'eti auf ak^ti beruhe. 



Zar Wortbildungslehre. 117 

Die litauische Sprache besitzt — in geringer Zahl — inten- 
v^e und frequentative Verba auf -Mrf, -forf, wie äugalüti schnell 
die Höhe wachsen (äug(i), darbaUii immerfort arbeiten, sich 
Lufig mit etwas beschäftigen ^) , zirglidti mit gespreizten Beinen 
hen {zergii) u. a. Sie berühren sich äusserlich auf das engste 
it den deminutiven Verben, wie sdrgaliüii kränkeln (sirgti), atim- 
•« kleine Stücke herunternehmen, abzwacken, zupfen (imli, Geit- 

• Lit. Stud. S. 78) *). Beide Arten von Verbis sind scharf von 
lander zu sondern, denn während die letzteren einfaches demi- 
irendes / enthalten, ist das ableitende / jener aus dl entstanden. 
B älteren preuss.-lit. Texte zeigen dieses noch bisweilen, schon 
Llzeitig aber hat die Verwandlung von dl in / stattgefunden. 

►■•• • 

*8U8ieidlüti : Jefus daßnai fuffieidlawa fu pafiuntineis fawa 

X ging Jesus mit seinen Jüngern gern hin) EE. 189, Jefus daß- 
i fuffieidlawa SEE. 196. 

*pareidlü(is, *tversdlüti : nieku budu . . . aileidimop grieku po 
itaia Diewa nepareidlawos , kaip Popiezifchkei tq fwietifchkoghi 
da faziniump toerfdlawa (Nequaquam . . . pertinuit ad . . . remis- 
>iiem peccatorum coram Deo, ut Pontificij hunc morem politicum 

• ad conscientias accomodarunt) MT. 290. 

^priraszydlüii : Minikai karalißoie Popießifchkoie zmogui neat- 
mufem walna toale prirafchidlatoa daiktüfa dwafifchkäfa (Monachi 
regno Pontificio homini non renato liberum arbitrium tribue- 
nt in rebus spiritualibus) MT. 137. 

*aiminedlü(i : Augußinus . . . faka : Chrikfchtq krauiumi 
hristatis raudonüienii, Ir D. Lutherus teipaieig tuloie wietoie aU 
incßdlawa (Augustinus . . . scribit: Baptismum sanguine Christi 
ibere. Id quod etiam D. Lutherus multis in locis repetivit) MT. 
14. 

*pridüdl'äti : . . . nenaudingu ceremoniu . . . kurioms maci 
dzinifchkaie pridüdlatoa (inutiles ceremonias . . . quibus vim ma- 
ßam tribuerunt) MT. 263. 



^) In der älteren Sprache als *darbaliüti nachzuweisen: darhaliawa ir 
*^no8 AM. 76. — Bei Klein lautet dasselbe Verbum darbul&ti: „Alia (sc. 
^a) in 4/**> ut darbul^'u frequenter, crebro aliquid ago" Gram. S. 129; 
"iso bei Sappuhn-Schultze s. o. S. 112, Anm. 2. 

^) Ebenso im Lettischen, vgl. Bielenstein I. 310. 



118 Zur Wortbildungslehre. 

*t8Z8akydlüii , *siovedlütt , ^budlüii : ifchkei fawa praßojty^Ui 
po akimis Baßniczes ifchfakidlawa, iog, kaip tadai buwa papro€'i^i 
per kiek dienu ßowedlawa Baßniczoie , fu zenklais kaltjbes^ a f^o- 
tamgi ifchkei budlawa prijmami (commemorabant sua delicta pu- 
blice coram ecclesia, ut, sicut tum consuetudo erat, per aliquot 
dies starent in templo, cum signis reatus, et deinde publice reci- 
perentur) MT. 282. 

*nupelnydlüii : per tatai nieku budu nenupelnidlawa atleidima 
grieku (nequaquam merebatur remissionem peccatorum) MT. 283. 

*vadindlüti .• . . . darba Aipirkima, delei kurio fenoj Baßnicza 
wadindlawa evxccQLOTiav alba dekawojma (opere Redemtionis, pro- 
pter quam vetustas usa fuit appellatione evxoQtariag) MT. 318; 
rafchtifiikai Weczere Pona dyaTtrjv wadindlawa (scriptores coenam 
domini äyaTcrjv nominarunt) das. ; fenieghi orthodoxi Weczere Pona 
nüg furinkima avva^iv wadindlawa (veteres orthodoxi coenam Do- 
mini a congregatione avva^iv nominarunt) das. 319. 

*darydlüti : Pharaonaa . . . ant waiku Ifraela . . . nepakaiu 
daridlawa (Ph. . . in filios Israel . . . stimulos exercuerat) MT. 348. 

^badgdlüti : kaip kunigai Baal drafke alba badidlawa faux^ 
kunus (ut sacerdotes Baal fodiebant sua corpora) MT. 373. 

*prasineszdlüti , ^palaikgdlüti : Tqwai . . . prafinefchdlaw^ 
wiffokeis lemiumais, gerq teipaieig faßine palaikidlawa (Patres . • • 
excellebant omnibus virtutibus et bonam conscientiam . . retin©" 
bant) MT. 460. 

*suvalydlüti : moieris . . , fu didczu blagnijmu atgalos faweft 
fuwalidlawa (uxores . . . horribili levitate rursus sibi adjunxenint) 
MT. 467. 

*apsiteplüii, *pa8iatydlüti : kurie baifiomis ir ifchkiomis biO'^' 
ribemis apfiieplawa . . . ipaczoje fiikroio wietoie gedulingüfa f^' 
büfa . . . paftatidlawa (pollutos atrocibus et manifestis sceleribi^^ 
. . . coUocare in certo loco templi sc. mos fuit) MT. 290. 

*atailüti, *laizylüti, Hinksmindlüii : Schunis iopi atailawa ^^ 
wotis io laißilawa, A thü ghi linkfmindlawa SG. 145 (die Hut^^ 
liefen zu ihm, leckten seine Schwären und trösteten ihn damit)- 

*atailüii : ie atailawa ihe ir apfikrikfchtidina the Br. Joh. 3. -^ 

^eilüti : Ir gimdiiaiei ia eilawa kiek meta ing Jerufalem I^^' 
Luk. 2. 41. 

*aprinklüti : anis pirmofias wietas aprinklawa EE. 115, S^E-^-*^ 
123 (Luk. 14. 7). 



Zur WortbilduDgslehi'e. 119 

Bszlüit : karrui derantis Wirai butoa, kurie Skidq ir karda 

wa Br. I. Chron. 6. 18 i). 

\ryWi : Tatai jra tos, kuri mes tureiom vfl apiüka ir 

ome pakalhiedami EE. 149 (Weish. Sal. 5. 3), nütarila- 

r verspotteten) SEE. 157. 

nlütt : pafchwenti?nma prijmlawa (sie empfingen die Weihe) 

6, SE. 42. 

Mit : Ani fchtoenies iada turelawa Soraßa pagal paiun- 

na kalini ßmonemus ifchleißi EE. 202, SEE. 206 (Mat. 

tiszlüii : kiekwienas hukinikas Welikaa awina ufch fawe 
fawa fcheimina pamufchlawa (mactabat agnum) AM. 42. 
ien ersten Blick scheinen die obigen Formen auf -dlavd 
lavä entstand, vgl. o. S. 91 Anm. 3) Umgestaltungen der 
:f. i^davä) zu sein; bei genauerer Betrachtung lässt sich 
acht nicht aufrecht erhalten. Sie gehören vielmehr zu 
f 'dlüti (lüti) *), die ich für abgeleitet von Nominibus 
halte^); Suffix -dla- glaubte ich bereits oben S. 85 in 
ü: 'kla- erkennen zu dürfen. Es entspricht dem lat. -bulo- 
lerhsi auf -dlüti scheinen sich so auf das engste an lat. 
e fahulari, latibulari, pabulari, aiabulari anzuschliessen ^). 
^se Erklärung könnte jemand einwenden, dass mit Suffix 
kla-) im Lit. besonders nomina instrumenti gebildet wer- 
dass es deshalb nicht wahrscheinlich sei, dass es zu- 
den Grundformen der obigen Verba mit frequentativer 
Qsiver Bedeutung enthalten sei. Dieser Einwand wäre 
janz nichtig, denn in z. B. giriü'klis Trunkenbold, rj^/o- 
ier sind Nomina auf -kla- mit eben solcher Bedeutung 
, wie man sie für die Basen der Verba auf -dlütt anzu- 
at. 

1. das. 13. 8, 84: kurie nqfchodawa Skidas ir Ragotines, 
und nicht -dlauti ist als Infinitiv anzusetzen; Hailatdi {kog hay- 
I Norint yr fmerti regieöia K. 68) ist von hailiU abgeleitet. 

I ihnen selbst sind dann wieder Nominalthemen entnommen, vgl. 

euer (Geitler Lit. Stud. S. 106) neben aprinklatoa, lett. neschiava 

bch. S. 171) neben pan^chlatoa» 

. auch ahd. italjan von ital, ags. idel ursprüngl. „vergänglich" 

; Suffix 'del(a)j 'tal(ä) zu lat 'bili-s in sta-bili-s u. ».). 



120 Zur Declination. 



Zur Declination.*) 

Ich bespreche die Declination der Substantive, Adjective, P»r- 
ticipien, Pronomina und Zahlwörter indem ich die in den mir be- 
kannten altlit. Texten enthaltenen beachtenswerten Formen naXih 
der Reihenfolge der Numeri und Casus verzeichne und zu erkXär 
ren suche. Ich bezeichne mit L die a-Stämme , mit 11. die ^"^^ 
Stämme, mit IIL <^- Stämme, mit IV. /e^-Stämme, mit V. t-Stämiacie, 
mit VI. 2^-Stämme, mit YII. consonantische Stämme. 



Substantiv a. 

Singtdaris. 

Nominativ. 

I. Ausgang meist -aa oder -s ; daneben -os : Nefa PONOS *) nere» ß 
Ifraelu Br. II. Chron. 25. 7, Wiros tos tur gieditis Br. Sirach 25. 24, %/ch 
hur hnwa krikfchtos Jano Br. Mat. 21. 25, Iß tos priese/lies Hahdkukas Fra- 
räkos wärgays pdplud^ ßaukia KS. 59. IL Endung meist -/a«, daneben -/« 
(z. B. Ifchganitoies EE. 9) , woraus -es : Berneks Br. F. 73 *) ; ferner -i« 
(bez. is): nufzuditois Br. Jösua 20. 3, 6, perßengtois Br. P. II. 361, ZeU^tm 
Enchir. 15, apgintois SG. 106, linkfmintois das. 201, Ifchgehetois (= -gelV) 
Br. P. 71; ferner -js: kraugs Br. P. 393; endlich ist -j(ay ganz von einem 
vorhergehenden langen Vocal absorbirt (vgl. o. S. 66)*): kraus SG. 34, ffi' 
weifdetos (Speisemeister) EE. 26, ifchganitos Enchir. 52, SE. 4S^ ßoecziu ^«" 
letos das. 39, ^^reditos (corrigirt aus -tojis) Regent" Randglosse zu JofefP^ 
huwa ponas Szemeie Br. I. Mos. 42. 6. III. Endung in der Regel a ; d^^^®' 
ben q: nauienq K. 134, Pagalhc^ Psal. 14. 8, taw<\ Rankq das. 139. 10; ^ 
raliß mit abgeworfener Endung s. o. S. 70. IV. Endung in der Regel ^ 
(DwaJJa EE. 48 = dvasia? oder zu III?), oder e (ie); daneben ^: iau ^^ 
periednotä yra rußibq Diewo Post. 25, kalt^ das. 521, ßwiejib^ das. III. 2^) 

^) Die litauische Declination ist neuerdings behandelt von Leskien (I^*® 
Declination im Slavisch-litauischen und Germanischen. Leipzig 1876). Ich ^®" 
daure, in sehr vielen Punkten von Leskiens Ausfuhrungen abweichen zu inü^- 
sen, habe mir indessen Polemik gegen dieselben versagt, weil ich hoflfe, iit>&^' 
zeugt sein zu dürfen, dass Leskien, nach Durchsicht des von mir gesamr^®^' 
ten Materials, auch ohne dieselbe manche seiner Ansichten ändern wird. 

*) Das S ist vielleicht erst später zugeschrieben. 

^) Berneleis (Kriftus) das. 109 ist Druckfehler für Bernelies, 

*) Vgl. Kurschat Gram. § 519. 



Zur Declination. 121 

a^ Psal. 89. 50, Du/ch^ das. 130. 5, teißjb^ T. Rom. 1. 17. VI. Endung 
der Regel -us ; aus -jus ist -w geworden , in : neprietelis EE. 27, 56 (««- 
'wfeÄw das. 31), prietelü T. Joh. 11. 11 *); zuweilen erscheint am: imagaua 
LD. I. 33, 1 1 *), Kriflaui Br. P. 74, Darikem teipOf kaip darens ira Sehtcen- 
9 Karaliaus Dowidaa das. 263, Diewas ira mano Karaliaus Psal. 74. 12; 
hlerhaft sind die Endungen -üs (Jeßa Br. P. 255) und '^s (Tawa fun\is 
ihmonas hus karalimni Br. I. Kon. 1. 17). VII. ßmo Br. G. 120, Piemo 

• P IL 55, toanduo K. 68. 

Zu PONOS u. 8. w. (I.) vgl. Schleicher Gram. S. 340 (zu S. 32) 
d zu Donal. S. 335. Aus nauienq, ruftibe u. 8. w. (HL und IV.) 
rf man nicht schliessen, da88 der Nom. Sg. der -ä- und -jä- 
emen einst durchgehends auf -q auslautete, sondern dass aus 
r grossen Zahl der einen Nasal enthaltenden Casusendungen ih- 

• Paradigmen der Nasal gelegentlich in den Nom. Sg. einge- 
iingen ist. Unzweifelhaft endete der Nom. Sg. der -^-Stämme 
iher zuweilen auch auf -o und es ist nur Zufall, dass derartige 
rmen nicht vorkommen, vgl. den Nom. Sg. Fem. der bestimmten 
ijectiva (gerö-ß), preuss. gywato, menso u. a. — Die Nominative 
tagaus, Kriftaus , Karaltatis erhalten ihre Rechtfertigung durch 
ad, bäzdm Yt. 10. 75, asbäzdua Yt. 14. 12, apers. dahydus (Spie- 
1 apers. Keilinschriften S. 202), got. sunaus Luk. 4. 3, diabulaus 
s. V. 5 u. a. (Leo Meyer Got. Spr. § 431 S. 574 ») ; vgl. Benfey 
3ber die Entstehung des ig. Vocativs S. 59 f.). 

V o c a t i V. 

I. EnduDg meist -e (Miftre Mat. 12. 38, 19. 16, Mark. 10, 17), die zu- 
eilen schwindet (vgl. o. S. 70), daneben -ai.'Mißrai gerafis Br. Luk. 18. 18, 
ißrai das. 3. 12, 18. 8, Mat. 8. 19, Mark. 4. 38, 9. 38, Joh. 3. 2 ; Tewai 
^ahamai Br. Luk. 16. 24, 30, Tewai das. 15. 12, 18, 21, 16. 27; Latrai 
tingü Tarne Br. Mat. 25. 26. II. Plebone ir koznadij Enchir. 9, berneli 
2. 154, Jaunikait Br. L Sam. 17. 58; einmal erscheint die Endung -u: 
Wchpatie^ mana gineiu (am Rande ola) ne tilek man Br. Ps. 28. 1, häufi- 
f -aM : Brolau Br. Jer. 22. 18, Gana manj manas £rolau, laikikes kq. turri 
I. Mos. 33. 9, paniekinfoiau Br. Jes. 33. 2, Ifchganitoiau Psal. 17. 7, fu- 
^eiau K. 167, abgineiau K. 193, daweiau KM. 27. VI. Regelmässige En- 
^g ist -auj einmal -aus: Po tawim eime, funaus Ifai Br. I. Chron. 13. 18; 



*) Kurschat a. a. 0. § 696. 

*) Ist von mir mit Unrecht in zmagus geändert; auch der handschrift- 
ö Text in Br. Ko. hat £sti Szmogaus pilnas, 

*3 Die Nominative auf -aus hat Bernhardt in seiner Ausgabe der got. 
^^ sämmtlich beseitigt; gewiss mit Unrecht. 



122 Zur Declination. 

zweimal erscheint -u: O Je/u Chriße Br. G. 7, J^u Chriße faugok mu9 da 
17. VII. Von den regelmässigen Formen weicht ab: o biednas piemen 
Post. 64. 

Der Vocativ auf -at (I.) ist meines Erachtens ursprünglicl 
femin. -^Stämmeu eigen. Sie bilden im Sskr. und Altbaktr. ih 
ren Vocativ auf zweierlei Weise, auf -a i) und auf -^ (= dt*)) 
vgl. ved. amba (Grassmanu Wbch. S. 96) neben z. B. amliUm 
(das.), zend. zaothra und zaothrS (Justi Zendspr. S. 120). D&i 
Lit. muss sich einst bezüglich der Bildung dieser Form eng an dii 
arischen Sprachen angeschlossen haben; aus dem Femin. drani 
der Vocat. auf -a» in die Declination der masc. -(^-Themen, di 
sich an die der femininalen anschloss, vgl. buwa Spiegas ifsiunim 
Br. II. Sam. 15. 10; kofnadieia (nom. sg.) Br. P. II. 83; Keim 
eß nug (mertiea Chrißus , Kaip karßige labai maizntes SG. 64 '] 
Die masc. -a-Stämme haben schon frühzeitig gleichbedeutende -a 
Stämme neben sich erzeugt: neben koznadej'ä (Eurschat Wbch. s 
V. Prediger) aus poln. kaznodzieja ist koznadejas (Nesselm. S.206 
gebildet; zum Teil sind sie ganz in -a-Stämme umgewandelt: fii 
*8pega (poln. äpieg) ist szpegas eingetreten. Diese, aus -(i-Stäm 
men entstandenen -a-Stämme haben den Vocativ auf -ai bewahrt 
und so ist er in das Paradigma der letzteren eingedrungen, wo e 
sich vereinzelt erhielt*), während ihn die Declination der -4-The 
men frühzeitig aufgegeben hat. — Formen wie koznadij\ berneh 
Jaunikait (IL) sind klar; gineiu lässt sich syntaktisch als Instrn 
mental auffassen. Einfacher indessen wird die Form für Vocai 
erklärt ^) ; sie schliesst sich an lett. Vocat. wie tewu (Bielensteu 
IL 9) und ist, wie ich glaube, ursprünglich der -t^-Declination ei 
gen (vgl. got. sunUy daufu L. Meyer Got. Spr. S. 574, gr. Ttr^ni 
Ixdv u. a.), aus der sie in die -a-(-ya-)Declination eindrang, wi 



*) Vgl. gr. Toyota, Uigaa, äol. vvf4(pa, 

*) Anders urteilen über das e Benfey Vocat. S. 82 und Schleicher Coff 
pend.' 574. 

') Der Nom. -ßige könnte auch einem -«-Stamm angehören, vgl. »h< 
-gengio (und-gengiot lant-pikengeo u. a.). 

*) Ueber sein Vorkommen in der heutigen Sprache vgl. Schleicher Grau 
S. 175, Eurschat Gram. § 499, Mielcke Anfangsgründe S. 27 (Nahaga^ 
Draugay). 

*) Der von Smith De locis quibusdam etc. II. 37 Anm. besprochen 
Vocat. Sg. Fem. auf -u (o adaiu o acus) ist vermutlich aus -o entstanden m^ 
vocativisch gebrauchter Nominat. (s. o.). 



Zur Declination. 123 

derVocativ auf -ati: Brolau, paniekintoiau, fuiwereiau (Schleicher 
Gram. S. 182, Kurschat Gram. § 517*), vgl. die ksl. Vocative 
hraju (kraj), koäu (koär) u. 8. w. — Der Vocat. funaus (VI.) ist 
jin vocativisch gebrauchter Nominat. auf -aus (s. o.), die Form 
Jefu ist aus dem griechischen entnommen; piemenie endlich (VII.) 
st vom Stamm pemeni- gebildet, vgl. Kurschat Gram. § 726. 

Bezüglich der Betonung des Vocativs ist eine Bemerkung Kleins 
iram. p. 39 anzuführen : „Localis in e, qui in Nominibus Substan- 
ivis 08 finientibus Vocativo similis est , distinguitur tamen ab illo 
Lccentu: Vocativus enim accentum habet in penultima, Ablativus 
1 ultima, qui inde quoque puncto supra e finali differentiae causa 
ttsigniri potest, ut Vocativus sit Pöne, Abi. Pone/^ Kleins Beto- 
lung des Locat. (pone) stimmt zu der heutigen, seine Betonung 
.68 Locat. ipöne) aber weicht von der heutigen (pone) ab. Zu 
fleins Betonung vgl. Schleicher Gram. S. 203 § 93 Anm. und 
lachträge zur Gram. (Leseb. S. 347, zu S. i76). Die Betonung 
•ww ist unzweifelhaft die ältere, oder doch mindestens eben so alt, 
rie die Betonung pone, vgl. Benfey Vocat. S. 35. 

Acensativ. 

Der Accusativ endigt meist auf -» {algan Br. Mat. 10. 41, 
fcÄtten Szemen Br. I. Mos. 24. 7, akmenin Br. Luk. 19. 44, toan- 
^mn SG. 218) oder nasalen Vocal, der jedoch in der Schrift nach 
lassgabe des o. S. 29 ff.. (vgl. z. B. huma Post. III. 121) bemerk- 
en behandelt ist. Besonders zu beachten sind die im folgenden 
«merkten Formen: 

I. Tiewe ifchlaikik iüs mg (übergeschrieben per) tawo Wardo Br. Joh. 
7. 11, ne mokps kos artimo faioo Br. Ebr. 8. 11, Abrofo Psal. 106. 19; narsu 
Li). I. 34. 11, numalde Diewa Tiewa nar/u Br. G. 26, Diewa numalde narfa 
ß. 51 , per fawa ußgimimu mu8 \fchgelbeia SG. 25. II. kratighi Br. Ezech. 
9 19, kraughi Br. P. 19, 375; kurfai prigataujüi tur^ tawa kielte pirm tawes 
E. 6, kielte das. 7. III. Die Endung -m s. o. S. 78 und vgl. prifch Idumeam 
f. I. Makk. 4. 61 ; Tikieghims ghi (sc. Abraham) apte\ftna Ir feklo io pa- 
^nikjxna Br. G. 128, imk Berneli ir io Motino SEE 23, pafweika moterifch' 
^iqpaczq hadino EE. 128, to paczq haditio das 28, SEE. 32, dara amfiinq, 
' per prabango dide Schlote^ Br. II. Kor. 4. 17 *). IV. nereg \fch darlnik 
hiledi Br. Weish. 13. 1. V. Wi^chpaczian (übergeschrieben ti) ßufz\fau 
^f. ApG. 20. 19 ä), ifchminte ir wiffus humus datve SE. 13. VI. fiurOe ghia 

^) Vgl. das. 8. 2 dzaugfmaa buwo per prabango* 
*) ilukyti c. acc. kömmt sonst nicht vor. 



124 Zur Declination. 

Joramfatca Sunü Br. IL Sam. 8. 10, funü Br. I. Kön. 1. 11; nepriMi Br. 
P. 272, 297, karali Br. II. Chron. 36. 17, Kariali Br. Jer. 62. 8, Karali das. 
V. 9; die Endung -c^ s. o. S. 30. 

Die Accusative Wardo , artimo , Abrofo (I.) , feklo , MotinOi 
hadino, prabango (III.) haben auslautendes o für ^ vgl. o. S. 44; 
dieses o ist zu t^ geworden in narsu . ußgimimu (I.) vgl. o. S. 5 
Anm. 4 und Kurschat Gram. §§ 526, 600. Die Accusative krau^ 
gilt (IL) und Dailedi (IV.) zeigen \ für auslautendes ^; kielte (E) 
steht für keliq, Idumeam (III.) halte ich für lateinische Form; 
Wiefchpaczian und ifchminte (V.) sind nach der Declination der 
-ya-, bez. -yei-Stärame gebildet. 5www, funüi^l,) sind nach I. ge- 
bildet (Ä, w aus q^) ; neprieteliy karali schliessen sich an die Nomi- 
native neprietelis, prietelis an. Ihr « (= j) ist aus ««f contrahirt; 
sie könnten jedoch auch aus den Nominativen neprietelis, *karalü 
direct gebildet sein (nach Analogie der contrahirten -^/a-Stämme, 
vgl. den heutigen nom. pl. karälei). 

Instrumental. 

Neben den regelmässigen Formen der heutigen Sprache komr 
men die folgenden, mehr oder minder von ihnen abweichenden vor: 

I. Tu cziefü Br. P. 414 ; kurio hudo das. II. 32 , krauio pludimo ßr^ 
Br. Mat. 9. 20, po Saikczo (unter den Scheffel) Br. Mark. 4. 21, Btewo Ps»l. 
18. 29; Kas ne eaß iß tcteros griekum ira EE. 15 (Rom. 14. 23), po weof' 
dum io (vor ihm) das. II. Adma püli (durch Adams Fall) Br. G. 68; bkß- 
nitoiü MT. 119, poliü Br. P. 121, keliü Br. I. Eon. 1. 49, ramczuo Br. LSam. 
14. 43; pa pawiefio Br. Mark. 4. 32, pa Pawefiu Nehukadnezaro . . , ir fi 
Pawiefio Belfazero Br. Baruch 1. 12, hrolio Br. P. 29; pa iyi. fchefehuli^HX' 
Jes. 34. 15; pawießimi Br. Ps. 80. 11, krauiumi ausnahmelos in MT. (z. B. 
XXXIX, 45, 70, 71, 197, 305) und AM. (z. B. 6), Janarumi MT. 249. in.> 
Marita motino io Post. 105 ; yJ^ fawa tcifsa Salnq, Br. Ezech 32. 31, iey Ti^ 
MJM, Motinq^ SunUt Dukterimi . . . ejfi Enchir. 29, Motinq SE. 25, güs padth 
rete (sc. namus mana) Rafbainiku olq EE. 101, olq SEE. 109, Ohis dara.** 
tarnus fawa vgnies liepfnq EE. 11, dänq das. 43, fu t({ wierq Post. 3, /tf ^ 
kiq wierq ir fu tokiq dumq das. 9, Idadq das. 51. IV. Kupkelia Br. Mat. 10. 
42; fu Märijq paliubitdiq moterimi Post. 47, Kuri tikra nafchl^ ira SE. 40» 
Enchir. 44, d^fchinq Psal. 138. 7, werfmq MT. 299, dufiq ES. 68, fu DtotJ^ 
Post. 8. V. ifchmintime Br. P. II. 128; fchirdi SG. 182, schyrdy LLD. I. *• 
28; fchirde Br. Mos. V. 19 6, I. 20. 5, 6, Weish. 9. 3, ake Br. P. IL i30, 
ugne Br. Mos. V. 9. 5, fu ketwirta dule das. II. 29. 40, Ifehmincze Br. Sprö" 
che 24. 3; akiä Post. III. 119, ißmindid T. I. Eor. 1. 30, Smerdia K. 1^ 
ugnia EM. 21, fu ifchganfzczia Br. Ps. 73. 19, wifsadais kleioia fchirdzia Bf* 
Ebr. 3. 10, ßirdzia E. 90, Szirdzia tikrqia E. 111; fu wiernq ir päkäm 



Zur Deolination. 125 

^<^Po8t. 2, Szirdziiq. K. 100; padare ßiprib^ petije fawa Br. Luk. 1. 61, 
padare ßiprtlte Peteie fawa Br. P. II. 259. VI. Sunu s. o. unter III, ßmogu 
Br. 6. 1, SG. 1, ghis ßmogii gime das. 9 (aber das 17 ßmogum gimes efß); 
ojrV^t Psal. 92. 11; /w Sunami Diewa MT. 501. VII. wandmu MT. 80; 
y« <tf fp«/ fa artimoio fawa Motermi gulek Br. III. Mos. 18. 20, motermi 
las. 20. 10, I. Sam. 27. 3, Tob. 1. 11, 23; efch ins xoandemi krikfchliju Br. 
ßk. 3. 16, wandemi Br. P. 40, 412, II. 112, Br. I. Job. 5. 6, I. Sam. 30. 11, 
<f08. I. 9. 11, 21. 14, 19, II. 40. 12, III. 1. 9, 13, Jes. 11. 9; akmenemi Br. 
. Sam. 17. 50, wande^umi SE. 23, MT. 225; fu wandintmi SEE. 68; wandet- 
lim Br. P. 41, 46, wandeimi das. II. 239, 377, 426, Br. Job. 1. 26, 31, 33, 
pG. 1. 5 (corrigirt aus -demi, indem t zwiscben e und m ein^escbaltet ist), 
[.Chron. 18. 26, Mos. III. 8. 21, V. 23. 11, Sirach 15. 3, Juditb 10. 3, Mat. 
.11, Ezecb. 16. 9, tawa Gerimman Wandeimi fumaifchitas Br. Jes. 1. 22; 
mdetnu (scbeint aus -deimi corrigirt zu sein ; am Rande wandemi) Br. Job. 
. 7, wandejnu (corrigirt aus -denn) Br. Ps. 104. 3. 

Vor allem ist die Form ifchmintime in das Auge zu fassen. 
uffix -me für -mt kommt nur in ihr vor, trotzdem halte ich -me 
ir richtig. Um es zu verstehen , muss man es als -me ansetzen. 
ih betrachte -me als entstanden aus dem altlit. Suffix des Instr. 
lur. -iwm (=:ksl. iwt), aus dem durch die Mittelstufe *-we« schon 
üh -mis erwachsen ist. Nehmen wir an, dass das Lit. von Haus 
18 seinen Instr. Sg. mit dem Suffix -mi (= ksl. mf) bildete, so 
arhalt sich -mis : -mi = -meis (^-mes) : -me i^-mei)^ d. h. nach 
assgabe des lautlichen und begrififlichen Verhältnisses von -mis: 
n ist aus -meis (*-mes) ein -me {^-mei) entnommen, -me ist 
80 jünger als mi = ksl. mt (wenn auch nicht direct aus ihm 
tstanden, da auslautendes t nicht in e oder gar e übergeht), 
er es ist sehr wol möglich, dass, nachdem -me einmal Leben 
Wonnen hatte, es das alte -mi ganz verdrängte, und, dass das 
wohnliche -mt erst aus ihm entstanden ist, wie in der I. Sg. 
aes. 'tni aus -me entstand. Mit Sicherheit lässt sich diess je- 
ch nicht behaupten. ^ 

Wenden wir uns nun zu den übrigen o. zusammengestellten 
rmen, so sind die zu I. und II. gehörigen leicht verständlich: 
• und -ya-Stämme bildeten ihren Instr. Sg auf -a-mi, ^ja-mi 
iz. -m^); indem nun a vor mi zu n wurde, oder -t abfiel und 
f m sich zum q^ verbanden, und ^ die lautgesetzlich möglichen 
rimderungen erlitt, also zu ä, o, ^, u wurde, entstanden die o. 
kg^entretenden Ausgänge -wmt, -tim, -i^, -o, -ä, -ti, deren Ent- 
ßklung sich in den einzelnen Fällen natürlich .nicht immer mit 
stimmtheit angeben lässt. — p&li (II.) ist durch Contraction von 



126 Zur Declination. 

'tu zu • entstanden (s. o. prieielis). — Auch die unter HI. und T 
aufgeführten Formen sind klar: q ==: ä-^- m(i), o = q = d + m(t] 
^ =zi(f z= iä 4- m{i). Der heutige Ausgang des Instr. Sg. der 'ä 
Stämme ist unzweifelhaft aus -q^ entstanden ; das zeigen auch seh: 
deutlich die von Kurschat Gram. § 601 und Geitler Lit. Stud. S 
56 angeführten dialektischen Formen. — Von den unter V. zusam 
mengestellten Formen ist ifchmintime mit Rücksicht auf sein Suf 
fix o. schon besprochen; es ist, wie die gewöhnlichen Instrumea 
tale der -t-Stämme {naktimi , szirdimi) durch Suffigirung von -m 
("tne) gebildet. Neben dieser Instrumentalbildung erscheint be 
Femininen in der heutigen Sprache noch eine andere auf -a (-6 
in z. B. aus. Bei oberflächlicher Betrachtung mag man geneig 
sein, akid aus aki -j-d (ä gleich dem sskr. Instrumentalsuffix d) z 
erklären. Die obigen Formen widerlegen diese Erklärung. Viel 
mehr beruht akie nach Ausweis von ßyrdiiq zunächst auf ald({ 
und dieses, wie Peieie zeigt, auf aktä+jq; akiä- ist ein -tei-Stamn 
den für aktd vorauszusetzen deshalb unbedenklich ist, weil auc 
der Locativ Sg. der -t-Declination nachweislich auf einem -iä- be: 
-ta-Stamm (dieser bei Masculinen, jener bei Femininen) beml 
(vgl. auch 0. die Accus. Wiefchpaczian, ifchminte)^ und jq ist ck 
ksl. instr. Suffix y<j (fqH-jq, ryho-jq). Ich behaupte also: d( 
moderne Instrumental Sg. Fem. der -t-Declination auf -a- ist n 
sprünglich yon einem -«(i-Stamm durch Anfügung von -jq gebi 
det. So entstand die Form z. B. akidjq , die weiter zu akeji 
akij\ und akijq^ akeje (cf. Peteie) und akiq (cf. ßyrddiq ui 
akiü, duncziu Eurschat Gram. § 662, Geitler a. a. 0.), akije (y§ 
petije) und akia, ake wurde. Dieselbe lautliche Entwicklungsreil 
der Grundform aUäjq wird w. u. der Locativ zeigen. — DieFor 
fchirdi kann aus (chirde entstanden sein, oder für /cÄtVrfj stehen. - 
Die Instrumentale Sunu, ßmogu (vgl. Kurschat Gram. § 700) köi 
nen = 8unum(i), ßmoffum(i), sunif, ßniogif sein oder nach Anal 
gie des Instr. Sg. der -a-Declination (meist -w) gebildet sein, v 
unzweifelhaft oljejümi, Sunami {- sundmt; vgl. u. sunais, sunam 
nach dieser Analogie gebildet sind. — Formen, wie akmenem 
wandenemi (VII.) sind in doppelter Weise erklärbar: sie könn« 
für akmeniami, wandenia-mi stehen, also von -ea-Stämmen gebi 
det sein, oder sie sind zu beurteilen wie ksl. kamen-e-mr, imefh 
mf, got. vain-a-m, namn-am fGot. a-Reihe S. 53 Anm. 2). h 
entscheide mich für die letztere Erklärung. — Der Instr. wandef 



Zur Declination. 127 

entstand aus vandenemi, indem -^n- vor -em- ausgestossen wurde 
(vgl. 0. S. 91), oder aus *vandenmif das aus vandenemi oder van- 
dmmi verkürzt ist, wie molermi aus *moteremi oder moierimi; 
ans *mndenmi kann auch wandeimi entstanden sein (durch Ueber- 
gang Yon en, ^ in ei)^ wahrscheinlicher jedoch beruht dieses auf 
vandenitnit das durch Epenthese zu *wandeinimi wurde, woraus, 
nach Analogie des Verhältnisses von vandenimi zu vandemi, wan* 
deimi gebildet wurde. Unzweifelhaft durch Epenthese des i ent- 
stand toandeinu aus vändeniu ; man erwartet wandeiniu für wan- 
deinu, indessen die Einbusse des i der letzten Silbe hat nichts 
auffallendes und findet sich auch in dem zuerst angeführten wan- 
dmu (vgl. auch o. S. 58). Dass wandinimi aus vandenimi durch 
Assimilation von e an % entstand, liegt auf der Hand. 

Dativ. 

I. Endung meist -ui; daneben -u : Philemonui mielam ir mvfu pagalh- 

«Ä« Br. Philem. v. 1, Powilu pafairode Regeghimas Br. ApG. 16. 9, Tiewu 

io numirus das. 7. 4 , Jonathan atfake fawa Tiewu Saul Br. I. Sam. 20. 32, 

vwfchtant Tiewu io Br. Sirach* 30. 4, maiaia tiewu %a Br. Luk. 1. 62, pafai- 

mega tewu iufu das. 12. 32, Tiewu MT. 77, ikki tarn czefu Br. Nehem. 2. 16, 

Micha 5. 2, ikki fcham cz^u Br. I. Chron. 13. 29, Br. P. II. 109, 128, ikki 

* ftfeiufiam cziefu Br. Dan. 2. 9, tarn Mit^flu Br. Mat. 10. 15, artimu 86. 105, 

foai^flatu das. 197 , Simonu Br, Luk. 24. 34, ikki pafsirodijmu Br. I. Tim. 6. 

H filpniaufiam daiktu Br. I. Petr. 3. 7, bilaia dar/ziniku winiczaa Br. Luk. 

13. 7, ligua buty^ ia apfchwujlamuiam kunu Br. Phil. 3. 21, ßowint winu po 

^ ahim Br. Nehem. 2. 1, hiloia wißam pulku Br. Richter 9. 48, tarnas hi- 

If^ fawam Ponu das. 19. 11, bilaia panas panu manam Br. Luk. 20. 42, 

ffifiake tai panu fawam das. 14. 21, bilaia tarnu fuwam das. und v. 23, bes 

^^waij tarnu anam das. 17. 9, tarnu manam das. 7. 8, kurfai . . . dot^ 

9^h^ Diewu das. 17. 8, Panniafp kuri pafzadeta buwa wiru das. 1. 27, (ka- 

foUjJle) ligua ira raugu das. 13. 21, Mes nufsitikim Ponu mt^fu Diewu Br. II. 

Kon. 18. 22 , ant pagalbos Ponu, ant pagalbos Ponu Micerump Br. Richter 5. 

23,|)owu Diewu SG. 147, Diewu Br. P. II. 100, Ponu Post. 15, prifakiei ta- 

viam Tarnu Mofefchui Br. Nehem. 1. 7, karoghimu bufent arkosi Br. Sirach 

39. 34. II. N(bin 'iui die Endung -iu: broliu Br. Mat. 7. 4, Berneliu Br. 

^. 165, Szodziu das. 262, zodczu MT. XXXIII, ^ant tada kariu tarp Namy^ 

^f' II. Sam. 3. 6. V. Neben -iai (-tW, -ei) kommen die Ausgänge -ie, -tV 

^d-y vor; fmerczai ir prapultie amßinaiei MT. 163, wießpatii K. 53, Wiefch- 

\ P«tiy padedanczem EE. 74, Wi^chpatiy das. 99, ifchmintiy SEE. 27, Kiek 

[ ^fipaii mäno fkieli Post. 556, iki fmerti KS. 270. VI. Endung -ui und -u: 

^firaliui Dariu wifsq pakaiu Br. Esra 5. 7 , Jei tada Karaliu patinka das. 

' ^17, Karaliu Br. P. 37, ßmogu das. 178, 248, Sunu SG. 150, Ceforiu SE. 

°^' VII. Von aussergewöhnlichen Formen sind hervorzuheben: ligu akmenie 



128 Zur Deolination. 

MT. 138 (similem lapidi), DuJUeriy EE. 2, 66, SEE. 2, Dukterü T. MaU 
5, diikteri KS. 74, akmeni SG. 53. 

Nach Ausweis der o. S. 65 zusammengestellten Dative Beir: 
neliüi u. s. w. , zu denen ich nachträglich noch stelle: tynXi 
jmeßam'äiem mariofna EE. 187, Karalui kaip wiraufemüiem I 
chir. 41, EE. 66, pirmamütem EE. 212, giwamüyem Diewui d 
52, ftahu vßmufchiamütem das. 118, rdkeniernüiem (dem dürftig« 
das. 117, SEE. 125 — ist die dativische Endung -ui der -a- u 
-t<-Stämme aus -äi entstanden. Diese Endung gehört zunächst d 
-a-Declination au und entstand durch Contraction des thematisch 
a mit dem a der Dativendung -a». Aus der -a-Declination i 
dann die Endung *-4t, -^t in die -ti-Declination eingedrungi 
(vgl. 0. S. 65 nepretilüi, Demetriüi)^ um später hier, wie dort 
-ui, und bisweilen in -u überzugehen. Ich hebe aber ausdriic 
lieh hervor, dass nicht alle o. aufgeführten Formen auf -u nc 
wendig als Dative betrachtet werden müssen, sondern z. T. I 
Strumentale sein können ; einen ziemlich ausgedehnten Wechsel v< 
Dativ und Instrumental werde ich w. u. nachweisen ^). — Dati 
auf "U statt -ui finden sich in mehreren modernen Dialekt 
(Schleicher Gram. S. 175, Kurschat Gr. §§ 525, 698). Zu d 
Dativen der I. Declination ist noch zu bemerken, dass Br. Richl 
5. 4 (Ponui) Diewui aus Diewam corrigirt ist, was die Vermutu 
nahe legt, dass in der Volkssprache des 16. Jh. gelegentlich c 
Dativ Sing, von Substantiven nach der pronominalen Declinati 
gebildet sein möge. — Auch die -ä^ und -t-Stämme bilden ihi 
Dativ mit Suffix -ae (mergai aus mergä-ai, szirdzei aus szirdi^ 
indem in den letzteren -at (nach i) zu ei , und dieses weiter zc 
wurde, entstanden Dative, wie prapidiie; indem sich das nunmc 
auslautende e in i verwandelte, entstanden die hoch heute in Noi 
west-Samogizien vorkommenden Dative auf -w' (wießpatii, ifchminii 
akii Kurschat Gram. § 660, vgl. auch lett. si^rdij) ; durch Zusa 
menziehung von -tV in y und Kürzung von y zu i entstanden ( 
von Kurschat Gram. § 660 angeführten Formen szirdzi, szirdi, 
die sich die o. erwähnten wiefzpäli, fmertiy deren -• man no 
als lang wird betrachten müssen (vgl. lett. si^rdi), unmittelbar s 
schliessen. — Die unter VII aufgeführten Formen gehören mit d 



*) Vgl. einstweilen biloia fatoam tarnu Br. Richter 19. 13, wo tarrm 
besten als dativisch gebranchter Instrumentalis aufgefasst wird. 



Zur Declination. 129 

eben besprochenen zusammen; auch sie kommen in der heutigen 
Sprache dialektisch vor (Eurschat Gr. § 733). 

Da der o. angenommene Uebergang von -ei in -ii Bedenken 
erregen könnte, so erwähne ich, dass er auch in nuoßalij heim- 
lich (apkalba nuoßalij artima) E. 8ö (Ps. 101. 5) = näszalei (Nes- 
selm. S. 511) anzunehmen ist. 

Genitiv. 

I. Endung mdst a oder o; daneben <\: Kada regiefit nopikantq izpti/Hi" 
flM(') ap/akitq per Dänieli Prdnä/zq Post. 764 (Mat. 24. 15), per wif({ eze/q 
i^ak^fawo das. 12, pägineio /prowas wi/o izgdnimq ztnoniu das., wertas to 
ftdnq das. 521 , Ant kalnq fzaukfmaa eß girdetas das. 76 (Mat. 2. 18) , ant 
kvik(\ das. 47f, prieme lofkon gimin^ Izrdelaus tarnq fäwo das. III. 69 , ifch 
nfthk^ fehwentc^ ^Y!i, 2, Dußid ißeio iß kunq. K. 147, Nuog Tewq K. 122, 
^ vifo fieietq KS. 148, Teifibe kunq (jantitia carnis) MX. 152. II. Endung 
nebt 'ia oder -io; daneben -iq: fededdma c^ adliöios ir qnt dsOagdiq Post. 2, 
Vnzdekite q^ Figos mediiq ir qnt wi/u medziu das. 11'). — ßada, ßodio s. 
<^S. 74; abiioie AM. 4, ißganytoje Daw. Pam. 14. III. Endung meist -as 
öder -0«, daneben -a, -o vgl. o. S. 80 und ifch ranka tawa SE. 73, und '<\8 : 
hukite mjfi wienas dumqs EE. 90, SEE. 98, ant antroa dienoa kuri fekafe po 
^^ priifigatawima EE. 213, ifch ülqs dtüqfifchkoe das. 32, ant ülc^ das.^ 
37, ant tos ülqs das. 157, üU^s SEE. 43; endlich -us: Szmogus . . . tewalga 
^fehos Dünus ir teger nüg fcho kelicho Br. P. 68. IV. Neben -to*, -tot 
[^ofsias Br. Luk. 1. 41, 67; fchwentos Dwqfios Br. Ap6. 6. 3) und -es er- 
Bcheint die Endung -^.* garh^ EE. 19, MT. 369, nei Dangaua nei Sz€Bm^ 
I*8al. 73. 25, Defchiti^ das. 142. 5, fazin^fp MT. 290, anumpi kurie po kair^ 
^« Post. 132, ghys pawifdeia ant pakarniß^ mergaites fawa das. 158, nehu' 
^ godingi noprofnas fchlotß^ das. 110^ fchlotc^ das. 112, gana tau malon^ 
*<ifta dasi 36, reikmen^ SE. 19, galib^ Post. 12. V. Neben der Endung -Ss 
l*iM, -ea) finden sich die Endungen -^ und -is: aut pazint^ fatvo Post. 5, 
^Jra kaltas peklas vgni^ KE. 94, vgni^ SEE. 102; Eik t^fchirdis mana 
^ona (fahr hin meins Herzens werte Krön) SG. 127, nug peklas ugnis das. 
65, vgnis LLD. I. 25. 5, smertis das. 8 '). VI. Neben -aus tritt vereinzelt 
^e Endung -f^ auf: dqngus LLD. I. 33. 17, vzu cziefd Herodd zidu karalus 
J*08t. III. 52, Karalius Br. P. 106, pakaius das. 280. VII. Neben den von 
Sehleicher anerkannten Formen akmina, dukters (z. B. Maiers Br. I. Mos. 20. 
^^) finden sich verschiedene von ihnen abweichende: akmenies Br. Luk. 6 



*) Im Druck iz pußiimq, 

*) Zweifehaft ist ruheziq in: moterißkie Kananegfka eio izgi anq rubeziq 
I*08t. 224 (Mat. 15. 22). Die Form kann Gen. Sg, (IL, vgl- o. rubejzop) oder 
Plur. sein (II. oder VI.). 

') Gehört der Gen. Sg. macys EE. 13 hierher? oder steht y für e und 

gehört er zu IV.? 

10 



130 Zur Declination. 

48, Piemenies Br. P. 11. 66, Br. II. Chron. 18. 16, Pred. 12. 11, fekunnies 
galwa Br. II. Sam. 3. 8, ßomenu'/p Br. P. II. 393, Menses Br. Esra 6. 19, 
Ezech. 1. 1, deb^es Br. Nehera. 9. 12, Debbeßes Psal. 99. 7, iß deb^ies T. 
Mat. 17. 5, Moteries Br. Mat. 1. 6, Mark. 6. 17, 10. 2, Sirach 9. 1, 42. 6, 

I. Kor. 7. 27, MT. 440, T. Mark. 10. 2, Ephes. 5. 23, Moterih T. Mat. 19. 
3, fe/eries Br. Job. 11. 1, Dukteiies Br. Mark. 7. 29, Ehr. 11. 24; materis 
LLD. I. 11. 3; Piemenea Br. Mark. 6. 34, Br. P. 61, debefes Br. I. Kon. 8. 

II, materes Br. Luk. 14. 26, Rom. 1. 27, Moteres Br. Mat. 19. 3, I. Mos. 24.4, 
20. 3, 46. 10, ifchtcida . . . ant fawa fef- \ fers ranky. ir girdeia fzodzius Re- 
bekkos fawa fefserea Br. I. Mos. 24. 30; nepalix tuwieje akmens ant akmenia 
EE. 101, akmenia Br. Luk. 19. 44, 20. 18, akmenio Br. Job. 2. 6, wandenio 
Br. P. 145, Br. Job. 4. 13, Mark. 4 1; wandinio Br. Job. 4. 14, Jes. 27. 12, 
28. 2, Siracb 44. 23, I. Makk. 11. 7, Br. P. 11, akminw Br. Sacbar. 3.9; 
feminiea Br. Jes. 14. 20; toandeno T. Mark. 9. 41; wandino Br. P. 356. 

Wie die o. zusammengestellteii Formen, zu denen, man noch die 
w. u. aufgeführten adjectivischen und pronominalen vergleichen wolle, 
zeigen, beruht die Endung des Gen. Sg. der -a- und -»o-Stämme 
zunächst auf -^ (daraus -d, -o), die der -eJ- und -e<!i-Stämme auf 
-qs (daraus -äs, -os, bez. -es) ^); -qs findet sich im Ksl. wieder 
(duä^ , bogynj^) , die Endung -q wird in ihm ebenso durch -a re- ; 
flectirt wie die Endung *-m<j (Dat. Dual.) durch -ma. Aeltae 
Form der letzteren ist -mc^ (s. w. u.) und ebenso glaube ich die 
Endung des Genit. Sing. Masc. -q auf älteres -q^« zurückführen zu 
müssen, was lautgesetzlich zulässig ist, da auslautendes -« nach Na- 
salen schwinden kann (s. o. S. 79) und im Gen. Sg. Fem. zuwei- 
len geschwunden ist (s. o. S. 80; vgl. Kurschat Gram. § 598); 
wahrscheinlich hat sich diese vollere Endung -^s in dem Geoü 
sounons des zweiten preuss. Katechismus rein erhalten. Ist die 
Zurückführung von -q auf -qs richtig, so ist der Genit. Sg. der 
-«-(-ta-) und -(J-(-t<l-)Stämme ganz gleich gebildet, nemlich durch 
Anfügung von -ns an den Stamm. Dass die letzteren das -s be- 
wahrten, die ersteren hingegen es aufgaben, ist vielleicht eine Folge 
der Betonung : mit Ausnahme der Substantiva mit unveränderiichem 
Ton haben alle männlichen -ö- und -m-Stämme im Genit. Sg. den 
Accent auf der ersten Silbe- die weiblichen -ä- und -t(J-Stämme 
hingegen schwanken: mergos, pabaigös, zoles neben ränkos, mal' 
kos, zvdkes, pempes u. a. Vermutlich hat die Betonung jener das 



') Nach Geitler Lit. Stud. S. 57 wird ,,der Genit. Sg.'der weiblicheti 
-t^-(-«-)Stämine von Dauksza oft, von Dowkont (im Budas) consequent lO*** 
einem Nasal geschrieben". 



Zur Deolination. 181 

Jten und durch ihren Einfluss blieb es auch in den letzte- 
- Die Genitivendung -ns ist allein von Benfey Ueber die 
rm. Endungen des Genit. Singul. (ang , ias , (a (Göttingen 
erkannt worden; der von ihm gegebenen Erklärung dieser 
gestehe ich jedoch nicht folgen zu können. Für die nord- 
ischen Sprachen ist die Annahme eines Genitivsuffixes (ans, 
IS, oder (a ungerechtfertigt und begrifiTlich ist die Zurück- 
g des Genitivsuffixes auf das Comparativsuffix nicht unan- 
kr. Nach meiner Meinung ist -qs aus -ä-na-s entstanden, 
iese Form ist aus der Pluralendung des Genit. ^ä-nam ge- 

(änas : ändm = as : dm). Das Litauische und Slavische 
n die Endungen -a« und -dm (akmdns, kamene ; akmenü, ka- 

dass dem slavolettischen Sprachstamm die Endung -ändm ^) 
gewesen sei, ist nicht zu beweisen. Man erinnere sich, dass 
logerm. Sprachen gern eine von zwei, auf einander folgen- 
leichlautenden Silben einbüssen, und man wird an der Zu- 
irung von z. B. ponu auf pdnandm keinen Anstoss finden, 
hme jene Endung für die -a- und -^-Stämme um so be- 
er in Anspruch, als sich nur mit ihrer Hilfe die Endung 
nit. Sing, befriedigend erklären lässt; neben pdnandm mag 

von Alters her auch pdndm bestanden haben, vgl. zend. 
yiäm neben zandäm. — Aus pdnandm, mergdndm sind also 
l zwar schon in der Zeit der lituslav. Spracheinheit — nach 
ie von '^akmendm : *akmenas die Genitive Sing. *pdnanas 
las, pdnqs, merffqs gebildet. Diese neu geschaffenen For- 
erdrängten ältere, die wiederherzustellen, unmöglich ist; 
ieselben spurlos verschwunden sind, kann nicht auffallen, 
[berall in der Sprache dominirt die Form, ^vig duotovreaai 
rj oifiq)L7teXrjTai. — Die Genitive abiioie (des Zweifels), iß- 
ie (U.) haben auslautendes e für o, wie das auch sonst vor- 
IMnus (III.) steht für dü'nos oder dünqs. Die Formen 
ß, vffni^s (V.) beruhen auf -rt^- Stämmen; die Genitive fchir- 
mis, smeriis (V.) , dqngus , karalus , pakaius (VI.) enthalten 
jnit.-Suffix -as (fchirdis = szirdi-as, vgl. didis aus didia-s; 

aus dangu-as) vgl. altind. aruds , pdgcas, zend. khralhtoö, 

got. sunus, daupus (L. Meyer Got. Spr. S. 574; -us aus 

Ueher ihr Vorkommen im germanischen Sprachstamm vgl. Scherer 
428 und Zimmer Ostgermanisch und Westgermanisch (Berlin 1876) 

10* 



132 Zur DeclinatioD. 

-uas). Auch die lett. Formen sir^ds , alus fügen sich am leichte- 
sten den Grundformen sirdias, aluas. — Das Urteil, welchei 
Schleicher Gram. S. 192 Anm. 1 über die Formen akmenes un( 
äkmenio fällt, dass sie, „unursprünglich und falsch" sein, ist ii 
dieser Fassung ungerecht. Moderne Dialekte kennen diese Fonnei 
(Kurschat Gram. §. 732), späteren Texten scheinen sie auch nich 
fremd zu sein (Schleicher führt Leseb. S. 98 aus der Dowkont 
sehen Sammlung :^emaitischer Sprichwörter an: szunes balms ne\ 
j dangif , und die von Rhesa in seinen Aesopischen Fabeln ge 
brauchte Form szunis (Smith, de loc. qu. ü. 75) wird wol al 
szunes aufzufassen sein), und die älteren Texte brauchen sie, wi 
die obigen Belege zeigen, in grosser Ausdehnung {akmenies = a^ 
menes^ moteries =r moter'es u. s. w.). Akmenes, moieres sind Grei 
Sg. der Stämme akmeni-, moteri-, akmenio beruht auf dem Stami 
akmenia- ; toandinio, toandino, akminio, feminies enthalten innere 
aus e entstandenes t, vgl. o. den Instrumental wandinimi; in toai 
dino und wandeno ist , wie in dem Instrumental wandenu , t y( 
auslautendem Vocal nicht geschrieben. Was die gleichmässig s 
beurteilenden Formen Piemenes, debefes, materes, fefseres betrifl 
so ist ihr letztes e entweder = e^ oder =r e. Im ersteren Fal 
sind sie wie akmenies u. s. w. beurteilen, im letzteren reflectire 
sie die grundsprachlichen Formen auf -as (ptemenes r= Ttoifiivc 
debefes =^ skr. ndbhasas , maters t= firjTQog ksl. maier e). D 
letztere Deutung ist meines Erachtens vorzuziehen; von Piemene 
materes , fefseres könnte man auch annehmen , dass sie aus d< 
gewöhnlichen Formen pemens, mdiers, sesers durch Entwicklui 
von Svarabhakti in den auslautenden Consonantengruppen -»«, - 
entstanden seien. Dass diese Annahme indess unrichtig sein würd 
zeigt das von ihnen nicht zu trennende debefes , in dem das letz 
e nicht Svarabhakti sein kann, denn wenn in debes-as (man en 
schuldige diese Unform !) der Vocal des Genitivsuftixes einmal g 
schwunden war (wie in akmens\ so konnte der Rest (debes-s) m 
debes gesprochen werden i) und Entwicklung von Svarabhakti Wi 
unmöglich; wie aber in debefes, so ist sie auch in Ptemenes, wi< 
teres, fefseres nicht anzunehmen. — Der Genitiv maieris ist en 



*) Bielenstein setzt (II. 51) allerdings den Nominativ und den Geni^ 
debbes-s an, aber diese Form lässt sich gar nicht aussprechen; ich bin üb< 
zeugt dass der Lette statt ihrer debes oder debeses spricht, und so hat au 
der Katechismus von 158^ (debbßj'es 4. 4, debbes 6. 35, 11. 33). 



Zur t)eGlination. 133 

weder vom Stamme tndteri' gebildet, wie die Genitive fchirdis, 
ugnis, fmeriis (s. o.)» oder sein i ist aus e entstanden. — Zu er- 
mähnen sind endlich noch die Genitive motes Br. Luk. 3. 19 und 
mafeis LLD. I. 15. 5; der letztere wurde schon o. S. 73 bespro- 
chen, der erstere steht für mdtes (lett. mdles)^ oder für mdiers ; 
in diesem Falle wäre r vor 8 geschwunden. 

L o c a t i V. ^) 

I. Ausser der Endung -e erscheint die Endung -»; foßi Br. G. 1, ghrieki 

das. 25, cziefi das. 56, czie^fft EE. 4, dort s. o. S. 98, pr(\/toghimi IVenczawo- 

niftes Br. Joh. 8. 3; ferner die Endung -t«; tarnt czefie EE. 94, effa wel na- 

Mit« Br. Tob. 1. 25, pareik numie Br. Mat. 9. 6, pareija Saulas namie Br. I. 

Sam. 24. 23, iei namie paftsiliekmi Br. Weish. 8. 15, namie (heim) Br. I. Makk. 

4.24, II. Kön. 15. 20, Br. P. 163 u. ö.; femer -ia: därzia (im Garten) K. 

150; ferner -tje: Diewije Br. Luk. 12. 21, I. Makk. 2. 57, narfije (corrigirt 

tüA'ja) Br.-Ps. 2. 5, namije KS. 245; ferner -ija: efch Tiewija ir Tiewas 

[* nmja ira Br. Joh. 14. 10; ferner -eie: paneie LLD. I. 17. 12, Dietoeie Br. 

IJoh. 4. 16, L Sam. 23. 16, Tob. 13. 8, Br. P. II. 139, 287, Diewieie MT. 

86, nitkas neßiitna kas JDieweie ira Br. I, Kor. 2. 11, e/ch Tietoeie (corrigirt 

aus -w) ir IHewas manife (corrigirt aus -ja) ira Br. Joh. 14. 11; ferner -^.* 

pdkärnäm^ tmsikiäminim^ Post. 1, ward^ Psal. 118. 26, 124. 8, 129. 8, Kad- 

dagitK^ das. 120. 4, raudoghim^ das. 137. 3; ferner -t^; darziq KS. 91; femer 

•nie: Plibonttie SE. 74, Ponuie Br. I. Sam. 20. 8, 30. 6, Sachar. 10. 7, 12, 

Jes. 45. 24, 25, Jer. KU. 3. 18, Linkfmibe Ponuie efli iuß/t ßipribe Br. Ne- 

heni. 8. 10 , Mana Jbhirdis eß linkjma Ponuie , mana JRagcu eß pakiletas Po- 

nute Br. I. Sam. 2. 1, Ponuie Zehaothe iy, dietceie das. 12. 5, Ponuie iufy 

Dieweie Br. Joel 2. 23, Diewuie Tiewuie Br. I. Thes. 1. 1, Jud. v- 1, Sunuie 

M* Tiewuie Br. I. Joh. 2. 24, Dieucuie mufy Tiewuie Br. II. Thess. 1.1, Die- 

wi« Br. Koloss. 8. 3, Duchuie Br. I. Kor. 14. 16 ; endlich -uia : warduia Br. 

^' 124. 8 (am Rande wardana), II. Besonders hervorzuheben sind nur die 

folgenden Formen: kelle (auf d. Weg) SG. 51, MT. 434, dalj gawai . . . dreg- 

^ma mede Oleiaus Br. Rom. 11. 17, krauje T. Rom. 3. 25, I. Kor. 11. 25; kiala 

(auf d. Weg) KS. 84; ßtpnija Br. Mat. 2. 12, 20, 22, tarne ukifa Br. Luk. 10. 7, 

Mja Br. Joh. 8. 31 ; ghis . . . mafgos . . . fatca Skraiße krauieie loinaogy. Br. 

Mob. I. 49. 11, krauieie das. III. 17. 14, SE. 29, kraugeie LLD. I. 13. 27, ßhe- 

Muleie SG 6; fchefchuoleia Glosse zu tamfumoie Br. Ps. 107. 10, ßufzidami 

9^iduliam8 ir daugeia rafchkofiams Br. Tit. 3. 3; Diweie ißjhganitaiuie maname 

Br. Luk. 1. 47, Chrißuie atpirktoiuie MT. 61, tarne ßtnaruie (articulo) das. 

249, weiuie Br. Kön. I. 19. 11, II. 2. 11, tceiuie Randglosse zu padare balfa 

^äzame (corrigirt aus -ome) w^e Br. Sirach 46. 20«); J'apnüie MT. 74. 

^) Man vgl. zu den folgenden Formen die w. u. nachgewiesenen ad- 
jectivischen und prominalen Locat. Sg. 

*) MT. 161 hat der Text krauiuie (im Blut), im Druckfehlerverzeichnis 
^8t diess jedoch in kraughieie corrigirt. 



134 Zur Deolination. 

III. Neben der Endung -oje erscheinen die Endungen -oj^ : naturot^ MT. * 
-nja : rankoia Br. Sirach 33. 18, Sprüche 21. 1 , tamfumoia Br. Pred. ö 
Toia hadinoia Br. Tob. 3. 24, neapikantoia Br. Mat. 6. 24, fudnoia dien 
das. 11. 22, ifkaloia Br. Mark. 1. 23, toi faloia Br. ApG. 28. 11, ti^oia 
Joh. 8. 44, fargoja K. 3, garhoia K. 79; -oj : toi wistoij Br. IL Makk. 3. 
Koznoid wietoy K. 91; -ai und -oi : rankai Br. 6. 36, kowai das. 76, /c 
liejifnai Br. Luk. 16. 24, Dünai SG. 119, rankoi Br. Weish. 9. 16, wietoi 
Mat. 2. 21; -o : milijlö Enchir. 16, tikrd tvierö das. 19, to Maldo das. 
treczo dieno EE. 102, Düno SE. 78, Äztemo SEE. 137. IV. Neben ailioie 
P. 90, pußiniaie Br. Luk. 3. 2, 4, Dwaßaie das. 1. 17, Baßniczeie Br. G. 
vgl.: tcalioj^ Psal. 139. 13, kaezei paflaty^ Diewa buwa EE. 64; ybÄicfln^t 
tr teifih^ie MT. 264, wirfihutin^e draugiß^e (in externa societate) das. 9 
toißoie gimin^ie das. 333, gimin^ie das. 430, filpnib^ie das. 389, yäitn^ 
417, graußn^ das. 426, nobaini/t^e das. 471, draugiß^e das. 479, tr«C2« 
AM. 19; fchwmtih^ ir garb^ EE. 45 iL Thess. 4. 4), A;«r» me«^ ^t«?«?« Di 
^tti^eft EE. 83; kaip butco aiaiweü fzemeto Egypto Br. ApG. 13. 17; fie:i 
das, V. 14, IL Mos. 10. 21; zidmeia Post. 105, duobetd K. 199, neczifti 
Br. III. Mos. 6. 3, gimineia Post. 556, tamfibeia Br. Joh. 8, 12, ßmogi/leia 
deiwi/teta SG. 15, wifaoia fawo Schlowieia Br. Mat. 6. 29, Dtoa/ioia Br. ^ 
20. 22, pußinoia Br. Mat. 3. 1, pufzczoia [pußinoid] das. 3. 3, pu/zczoia 
Joh. 1. 24; Dwaßj'a ir tiefoia Br. Joh. 4. 23, 24, Dwafija Br. ApG. 19. 
ßemija das. 7. 29, malonije Br. IL Kor. 1. 12; reikmenioij Br. Sirach 29. 
fchwentoi Szemei Br. Weish. 12. 3, dwafßo Enchir. 61, Baßnido EE. 
dangui taip ir Szeme Enchir. 22. V. Neben der Endung -yj'e finden 
die Endungen -eie : ßnertete SG. 109, PM. 3, ßnertethe LLD. IL 34. 
nakteie das. I. 13. 21, Br. P. 394, fchirdeie SEE. 28, fchirdeije MT. 
Dimfteie Br. IL Mos. 38. 31; wießhpateie LLD. II. 38. 5; -t/V» ; akija 
Mat. 7. 3, Luk. 6. 41 (zweimal), naktija Br. ApG. 23. 11, 31, Mat 2. 
fchirdija Br. Sprüche 6. 14, Br. Ps. 10. 11, 13. 3, Mat. 6. 28, Mark, i 
I. Kor. 7. 37, ßirdija K. 29, 90, Wijfoia huytiia K. 116, Wiefchpatija 
ApG. 14. 3; -eia ; nakteia SG. 112, PM. 7; -y^ : Jmeriijq Br. Ps. IS 
-««^ .• ifchgcj'tei^ LLD. II. 41. 20; -ie : ugnie SG. 3; -e : ugne das. 
Br. G. 25; -w ; Äwrot naktii das. 179; -e * buyti K. 45. VI. Ausser dei 
gelmässigen Endung -itje erscheinen die Endungen 'VJ<{ : ddngttjq KK 
-uiq: dangui^ LLD. I. 34. 5; -t^i : buk pakaiy,i Br. Luk. 12. 19; -uia :ßt 
KS. 17, ddnguia das. 136, Banguia Br. Mat. 7. 11, 16. 17, 19, K. 30 
widuia Br. Joh. 19. 18; -ui : dangui Br. Esra 6. 11, Philip. 3. 20, Kc 
1. 16, EE. 88, SG. 178, K. 96, dangui . . .ßem<s LLD. IL 36. 3, widui na 
Br. P. IL 2b,ßmogtti Br. Ephes. 3. 16, SEE. 120, pakaiui LLD. I. 26. 4, 
'ie : Tu karalaüddma Dangie fawo K. 181 ; -ej : BQg<sj im handschriftli« 
Text des Liedes „Bernelis gime mumus" (LLD. I. 33) in Br. Ko.; -u 
paßate anis i^ fawa Wietona patimme Widume Namy, Br. IL Sam. 6 
VII. Von der regelmässigen Formation weichen nur ab die Locative: i 
denij^ FE. 84; tcandenija Br. Mat. 8. 32, wandeniia KS. 140; Metießjt 
P. 14; Wandenie Br. IIL Mos. 15. 11; wandern EE. 134, SEE. 142; tca 
niy K. 69; wandinije Br. IL Kor. 11. 26. 



Zur DeclisatioQ. 135 

Ueberblickt man alle diese Formen, so ergibt sich zunächst 
das zweifellose Resultat, dass die Locative Sg. aller Stämme zu- 
nächst auf Formen mit dem Ausgang -j^ beruhen; dieses --jq ist 
nicht zu trennen von der sskr. Endung des Loc. Sg. Fem. -A/äm 
{kdntd-yäm), die im Altbaktrischen als -yei, -yä (-ya, -yd : -ydm 
=r zbayä, dzbaya : hvaydtni , dhvaydmi) in weitem Umfange zur 
Bildung des Loc. Sg. verwant ist (Scherer ZGDS. S. 287 betrach- 
tet hier -ja als organische Form des Suffixes). Es ist möglich 
und mir sogar sehr wahrscheinlich, dass die Locativendung -jdm 
ursprünglich nur den weiblichen -^-Stämmen eigen war und sich 
von ihnen aus durch Formübertragung verbreitete. Im Litauischen 
hat sie in allen Paradigmen Eingang gefunden und alle anderen 
Locativsuffixe verdrängt, so z. B. das Suffix -t, von dem keine 
sichere Spur mehr zu erkennen ist. Ausser im Sanskrit, Altbak- 
trischen und Litauischen lässt sich ein Locativsuffix -jdm mit 
Sicherheit nicht nachweisen, vielleicht steckt es in dem osk. Lo- 
f&üv ßisnhn (Inschrift von Pietrabbondante) vom Nom. Sg. fiisnu; 
über die ksl. Formen toh, ceii u. s. w. , in denen man es früher 
suchte, vgl. Leskien a. 0. S. 119. 

Indem im Litauischen ^-jdm (daraus -jq vgl. ddnffujq, -jq vgl. 
dqnguie^, -jd vgl. fzemeio , -ja, -je) an -a-Stämme trat, verwan- 
delte sich der thematische Vocal derselben in e und so entstanden 
Locative wie *iivej{f, *devejq; sie wurden, indem e vor dem vo- 
calisch gesprochenen j zu e wurde ^) — yghdveju (= goi. ivaddje) 
aus dvejdm — zu *tevej(f, *depejq (vgl. panete, Dietvieie)^ die 
durch die noch heute vorkommenden Locative nameje, name (vgl. 
Schleicher Gram. S. 265, Nachträge z. Gram. Leseb. S. 348; Kur- 
Bchat Wbch. s. v. „heim" «)), sodne' (Geitler Lit. Stud. S. 57) wie- 
dergespiegelt werden. In der neben diesen vorkommenden preuss.- 
fit. Form d'eveje (Schleicher Leseb. S. 348, Kurschat Gram. §§ 502, 
528) ist e aus e entstanden, wie das dialektisch mehrfach vor- 
kommt (Schleicher Gram. S. 32). — Das aus e entstandene e wur- 
de zu y (vgl. die moderne Form devyj'd) , und so entstanden die 
Formen *tevyj(f, *devyjq (vgl. Tietotja, Diewije^)), die durch Zu- 

^) Die Bemerkung, dass die von Schleicher angesetzten Formen tav^'e^ 
8ac?je ünformen seien (o. S. 22 Anm. 1) nehme ich hier zurück. 

*) Vgl. namej 1869 Weish. 8. 15; nammef 1734 V. Mos. 20. 6, 8, das. 
^' 7 nammSf, 

•) Vgl. Diewiß 1869 Jud. v. 1, üeberschrift z. Apokalypse. 



136 Zur Deolination. 

sammenziehung von yj zu j{i) zu *ieviq, *iieüiq (vgl. darziq), wi 
ter zu *lev^f *db'v^ (vgl. nuiüidminim^) ^ oder *i^id, *defnd, odi 
*iev%ey *deme (vgl. darüa, namie^))^ dann zu ^^''w, rf^^, eni 
lieh auch, durch Schwächung des auslautenden -« zu -i (od( 
entstand -t aus -f = ^ ?) zu */erf , *rfeüf werden konnten (vgl. foß 
cziefi; Kurschat Gram. § 528, Geitler a. a. 0.). Ueber eii 
zelne Punkte des angenommenen Entwicklungsganges dieser Lc 
cative lässt sich streiten : im grossen und ganzen aber ist er ui 
angreifbar und findet ein Analogen an der Entwicklung des Insti 
Sg. auf -a von -t-Stämmen s. o. S. 126. Was die Locat. auf -iik 
"Ute von -a-Stämmen betrifit, so sind sie durch Formübertragui 
aus der -t<-Declination zu erklären, vgl. die Vocative auf -jau vc 
-ta-Stämmen (o. S. 123). — Die Entwicklung des Locat. Sg. di 
-ta-Stämme schliesst sich genau an die des Locat. Sg. der -< 
Stämme an; aus *zodie»jq wurde in der Regel *) Hodej^ (i« 
führt Eurschat § 528 aus Memel an) , Hodyj^ , zodyje , aus *« 
jejq wurde *vejejq, vej'yje, Vejyj'e und zodyje sind die gewöh 
liehen Formen der heutigen Sprache; sie stehen auf einer alte 
tümlicheren Stufe, als z.B. ^f«, dete, denen veje^ zode entsprecb 
würden — Formen, die wie kelle (= kiala für kialia)^ med 
krauje, w^ie zeigen, auch gebildet werden konnten. I(chganitaiu\ 
weiuie sind zu beurteilen, wie Plibonuie, Ponuie ; das ^ in fapni 
halte ich für Druckfehler für u. — An -d- und -t^&-Stämme, eben 
an -t^-Stämme trat das Locativsuffix *~jdm^ ohne eine Aenderoi 
der thematischen Vocale zu bewirken (vgl. naturotq, toalioj^y da 
gujq *)) ; es ist hier schon früh zu j (i) verkürzt (wieioy , rank 
Szemei, dangui) und -^ und -»^-Stämme haben es bisweilen ga 
aufgegeben (milißö, Szeme) ^). Was die zu den letzteren gehörig 



^) Die o. belegte Form namie kann man auch als namS{'je) auffassen 

*) Nicht immer, denn die in manchen Gegenden vorkommenden Form 
auf 'ije (Kurschat Gram. § 510) reflectiren älteres -ie-jq. 

') Diese Form hat sich auch erhalten in dem alten Adjectiv dangujc^ 
der himmlische (daneben auch danffujqfts und dangi^^is s. „Lexikal/') : fe 
ida dänguiq^ija KS. 38, ddngui({i8 das. Es ist zu zerlegen in den Loc 
dangujq und das Pronom. ßs („der im Himmel", vgl. müstifts, jüsujü, joje 
(Schleicher Gram. 218), die durch Anfügung des Pron. fis an die Geniti 
mu8u, JüsUf j6jo entstanden sind. 

*) Solche Formen erscheinen bekanntlich in der modernen Sprache se 
häufig, vgl. u. a. Kurschat Gram. § 602. 



Zur Deolination. 137 

Formen fchweniib^, garb^, meil^ betrifft, so sind sie durch Con- 
traction von i^j^ in -^ entstanden; die Formen fchwentib^e , tei- 
filmte, draugift^ie u. s. w. sowie pakaiifi sind entweder sämmt- 
lich falsch — dh. das Nasalzeichen* steht entweder überhaupt oder 
doch an seiner Stelle fehlerhaft — , oder es ist ein Wandel der 
Nasalirung (fchwentib^e aus szveniybe/q) anzunehmen; diese An- 
nahme ist jedoch nicht unbedenklich. Den Locativ pafiaty^ habe 
ich zu IV. gestellt; er lässt sich jedoch auch zu V. ziehen vgl. 
0. 8. 101. Die Locative Dangie und Dagaej (VI. vgl. Äem. dünge 
Kurschat Gram. § 701) sind nach I. gebildet vgl. Instr. Sg. Suna- 
mi, Instr. PL funais ; der Locativ widume ist nach Analogie der 
pronominalen bez. adjectivischen Locative gebildet. Der Locat. Sg. 
der -i-Stämme ist, wie der Instr. Sg., nicht von diesen selbst, son- 
dern von neben ihnen Uzenden -ta- bez. -tVI-Stämmen gebildet 
(Tgl. naiieia, ifchgqßei^, toiefchpaieie) ; smdrtyje, naktyje beruhen 
d» auf *«m^rfay<j, *nakiiäjq, *smeriejq, *naitejq In den männ- 
Men Locativen ist das der Gasusendung vorausgehende e durch- 
m zu € geworden (darauf hin weist das constante y vor -je, das 
w durch diese Annahme seine Erklärung findet), gelegentlich 
mag auch das e der weiblichen Locative sich vor j in e verwan- 
delt haben, vgl. die ostlit. Form szirdeje (Kurschat Gram. § 663). 
Aus *8fneriej(f, *naktejq entstanden eben so smertyje^ naktyje wie 
aus *zodej<f zodyj'e. Die verkürzten Formen ugnie ^), ugne^ naktii, 
%/t fasst man meines Erachtens am besten als ugne^-je), naktyj 
^y{'je) auf, kann sie jedoch auch den Formen kelle , namie, 
foßi gleichstellen. Die unter VII. zusammengestellten Formen 
tßhliessen sich unmittelbar an die zu V. gehörigen an. Zu wan- 
^ije vgl. den Instr. wandinimi u. a. 

Pluralis. 

Nominativ und V o c a 1 1 v. 

Es sind nur wenige Abweichungen von den regelmässigen For- 
inen der heutigen Sprache zu verzeichnen : 

!• ^Sfi Tiewa ir Augiwett Br. P. II. 480. IL het kiti Mokintini atayo 
ßr. Job. 21. 8, O Vfzp^czitoghi (Randglosse: Vfzufzenklintoghi) huwa Br. 

) Wiffok(i ifchmintie („in aller Weisheit") EE. 30 wird besser als In- 
»tniinental, denn als Locativ aufgefasst. 



[ 



138 Zur Declination. 

Nehem. 10. 1. IV. grafm^ (Drohungen) MT. 102, faßin^ (conscientiae) d^ 
144. V. wiO% Wießj)at8 Daw. Pam. 25. VII. akmenis Br. P. 265, Br. I. Chrc 
30. 8, I. Kön. 6. 7, Hiob 41. 21, T. Mat. 4. 3, Mark. 13. 1, KS. 53, Wat^i^ 
nta Br. Ps. 77. 17, T. Apok. 17. 15, Ptemenis Br. Nahum 3. 19, Br. P. 78, ^ 
T. Mat. 8. 33, Luk. 2. 8, Post. 48, piemtenis SEE. 9, Moteris Br. ApG. 8. :J 
Encbir. 42, KS. 83, KK. 19 (hier als Vocat), Materis Br. Kolos. 3. 18, B 
ruch 6. 28, Dnkteris Br. I. Mos 24. 13, ApG. 2. 17, KS. 260 (hier Voca< 
feferis Br. Joh. 11. 8, T. Mat. 13. 56; Materias (am Rande Moteres) Br.Et: 
11. 36; ßunes KS. 60, moteres T. Ephes. 5. 22, Meres Br. P. 52, deb^fes B 
Ps. 18. 13, Dabbe/es Psal. 97. 2, Wandenes das. 104. 10, Wandences das. 5 
17; akmmei Br. Luk. 19 40, Hiob 41. 19, V. Mos. 8. 9, Josua 4. 21, I. Kc 
7. 9, Jes. 37. 19, wandenet Br. Pred. 1. 7, Sachar. 14. 8, Ezech. 26. 19, J« 
15. 6, Tob. 8. 7 (hier später corrigirt in wandjnei), wandinei . . . wanden 
Br. IT. Kön. 6. 12, wandinei (Vooat.) Br. Gesang d. drei Männer v. 61, Pi 
menei (Vocat.) Br. Sachar. 11. 7, fzebnenei Br. Sprüche 27. 25, JOabboiQ 
Psal. 77. 18; akmes AM. 60. 

Tiewa steht für tevat vgl. o. S. 62 (entsprechende Nom. F 
weist Kurschat Gram. § 529 nach); Mokintini, Vfzp^zitogh 
V fiufzenklintoghi (vgl. lett. greki, zeH, sapai) fallen lautlich ir 
dem Nom. PI. Adj. z. B. geri zusammen, das auslautende i h 
sich hier wie dort gleichmässig entwickelt (aus e = ei). — D 
Formen grafm^, faflin^s (vgl. daneben Pannios Br. Nahum 2. 
kekfiios T. Mat. 21. 32} schliessen sich eng an die entsprechend 
ksl. Nominative dui^, volj^ und an die w. u. belegten pronomin 
Nominat. PI. Fem. auf -^* an; wir sehen, dass schon in der & 
der slavo-lettischen Spracheinheit der Nominat. Plur. der -^?-StäJ 
me auf -<^ (*-a««) endigte, und es liegt kein Grund vor, der n 
zurückhalten könnte, die gewöhnlichen litauischen Formen, v 
mergos, värnos, ryksztes u. s. w. auf ältere Formen mit dem Ai: 
gang -cfs (bez. -ic^) zurückzuführen, und uns zwänge, sie zu g< 
gibos, ved. gnds zu stellen. Die Erklärung der Nominativ-Endu 
^qs hat Scherer gegeben indem er sie ZGDS. 291 der gleichla 
tenden Accusativ-Endung gleichstellt und das. 474 bemerkt: „d 
Eindringen des Acc. Plur. rc^ky in den Nominativ Plur. . . wi 
noch begreiflicher wenn man erwägt, dass es vermuthlich eine J* 
benform Grdf. rankds für den Accus. Plur. gab." — Wießpats t 
*ve8zpaty8 zeigt eine starke Verkürzung. — Die unter VII. zusas 
mengestellten Formen sind auch in der späteren Sprache nach^ 
weisen , vgl. seseres , dukteres , dukteris , seserys , äkmenys , mir 
siai bei Kurschat Gram. § 737; Moteres Ebr. 11. 35, dukieres 
Mos. 24. 13 in der revidirten Bibelübersetzung (Halle 1869); «;ff 



Zur Declination. 139 

nei Schleicher Leseb. S. 98 Z. 24, szünes das. 133 Z. 24; vgl. 
ausserdem Geitler Lit. Stud. S. 58, Smith de locis q. IL 52 ff. 
Die Formen akmenis, Wandenis, Piemenis, Moteris , Dukteris, 
fe/br^ gehören -i-Stämmen (vgl. Nom. Sg. seseris Kurschat Gram. 
§ 731) an — dass sie auf aktnen^s, wandenea u. s. w. beruhen, ist 
weniger wahrscheinlich — , die Formen akmenei, wandenei (wan- 
dind vgl. o. toandimje, toandino, tcandinimt), Piemenei, ßelmenei, 
DdBÖbtsfJei gehören -ta-Stämmen an ; Materias beruht wahrschein- 
lich auf dem Stamm mäieridn, könnte jedoch auch für materis 
stellen (über ia für e s. o. S. 23); moteres, feferes sind vielleicht 
als moteres , seseres aufzufassen , besser jedoch stellt man sie zu 
ved. mdtdras, svdsdras ; ßunes entspricht genau gr. xvveg, debefes 
(vgl. den gleichlautenden Genit. Sg.) geht auf *?tabhas^9 zurück. 
Der Nom. PI. akmes steht für *akm^8 = dkmens. 

f7-Stämme berühren sich, wie o. S. 101 f. gezeigt i^t, zuwei- 
teu mit -a-Stämmen und bilden gelegentlich Formen nach der -a- 
Dechnation. Besonders häufig tut diess süntis (vgl. preuss. soü- 
nan, soünas), und es ist deshalb zu beachten, dass Br. L Makk. 
2. 28 früher der Nom. Plur. Sunai gestanden hat; er ist später 
in Sunus corrigirt. 

Die heutige Schriftsprache bildet nach Nesselmann von kard- 
iiu8 und zialnerius die Nomin. PI. kardlei und zialn^rei. Die 
ältere Sprache bildet diese Formen regelmässig: karalius Br. P. 
60; Klaufia ia ieipaieg ir fzalnierus biladami Br. Luk. 3. 14, Bei 
ßalnerus wede ghi ing Ratufze Br. Mark. 15. 16 , Szielnerus Br. 
Job. 19. 23. ' 

Endlich erwähne ich hier, dass mehrere Wörter, die Nessel- 
Baann nur im Pluralis nachweist, sich in der älteren Sprache auch 
iin Singularis nachweisen lassen. Der Singularis zu iszczos (Nes- 
selm, S. 29, vgl. o. S. 40) findet sich KS. 2: iädioje arba ziwaie 
^ßo8 Pdnnos : zu patamses (Nesselm. S. 88; K. 79 : Pdtämfiy ; zu 
nMai (Nesselm. S. 423) Br. P. II. 8 : nMu, zu nMos (das.) Psal. 
140. 3: Angies nüda; zu turgamczios (Nesselm. S. 110) Br. Jes. 
23. 3: tu buwai . . . pagonu Turgawicze; zu udilai (Nesselm. S. 
33) Br. Ezech. 29. 4: Efch taw Vdila idefiu nafrüfna und Br. 
37. 29: indeftu . . . Vdila tawa burnana, 

Acensätiv. 

Auch hier sind nur wenige Formen zu erwähnen: 



140 Zur Deolination. 

I. Saros Br. Jes. 28. 25. III. rankQs Br. Spräche 31. 20, rankc^ SE 
kiek dienos (taglich) Br. Ps. 61. 9, 68. 20, 73. 14 u. ö. IV. eii^ (vices) Ivl 
470. VII. akmenvi Br. P. 320, EE. 53, PUmenis Br. P. 83, KM. 59, warm 
nis SE. 59, LLD. II. 35. 19, moterü MT. 462, Br. II. Chron. 21. 17, Br. 
281, Enchir. 51, KK. 19, ifchtcida . . . Moteres, Siinus ir Dukteris fuguTM. 
Br. I. Sam. 30. 3, Dukteris Psal. 106. 37. KM. 56; Maters Br. Tit. 2. 
Moters Br. II. Sam. 12. 11, I. Makk. 13. 6; wandenius Br. Jes. 19. 7, !N 
hem. 9. 11, Judith 16. 5, Piemenim KM. 68; akmenus Br. II. Chron. 9. 
wandenus Br. Jes. 23. 3. 

Saros habe ich hier und o. S. 60 als Accus, PI. des Masc 
soras (Nessehn. S. 466) aufgefasst (-oä = -ü$ = -a/i«, vgl. w. u 
mffab)y was völlig zulässig, da die gewöhnliche Endung -us wahr 
scheinlich zunächst auf -üs (vgl. den Accus. Plur. Masc. der be- 
stimmten Adjectiva z. B. gerü's'ius) zurückgeht. Saros lässt sieb 
jedoch auch als Accus. Plur. des Femininums söra beti^achten und 
zu dienos stellen (zu kiek dienos vgl. z. B. kiek meneß Br. Apok 
22. 2), das, wie rankas, eiles zeigen, zunächst auf denqs beruht. — 
Die Accusative akmenis , Piemenis , wandenis , moieris , dukleri 
schliessen sich unmittelbar an die o. nachgewiesenen gleichlauten 
den Nominative an ; Moters {Maiers) ist aus moteres verkürzt (vgl 
dükieres) Die Formen wandenius^ Piemenius und akmenus , wan 
denus (für -mus, vgl. den Genit. Sg. wandeno) gehören zu dai 
Nominativen akmenei, Piemenei, wandenei. 

Der Accus. Plur. Szmoneis Psal. 94. 5 ist in Szmonies z 
bessern; den der consonantischen Declination angehörigen Accui 
Plur. dantes (vgl. Genit. PI. dantü) habe ich schon Gott. G. Ans 
1874 S. 1234 Anm. 1 aus Behms Vorrede zum Psalter v. 1625 i 
dem Sprichwort Dewas dawe dantes , Dewas dos ir dones nachge 
wiesen. Dieselbe Form findet sich in demselben Sprichwort be 
Hartknocb Dissertationes selectae p. 92 : Dievva dawe dantes, Dievt 
dos ir duona, wo Dievva beidemal in Dievvas zu ändern ist. 

Instrumental. 

Neben den regelmässigen Formen der heutigen Sprache ei 
scheinen in den älteren Texten mehrere von ihnen abweichend- 
die im folgenden verzeichnet sind: 

I. na/ras Br. Mat. 15. 8 (Schitie Szmones artinaße manei\pp fawa najrcz- 
s. o. S. 62 ; Ir wakaris ifchetdawa Br. Judith 12. 8 ; po apekunais ir pi — 
waifdumis SEE. 18 (Gal. 4. 2). II." fn gimtitoies Br. P. 139 (vgl. o. S. 2H 
IV. fchis tawa funus^ kuris labf fawa fu kekfchemeis (corrigirt aus kiek-)f^^ 
rada, ataija Br. Luk. 15. 30; fzmonims Br. Sirach 9. 23. VI. fu funais 



erfc 



Zur Declinätion. 141 

^at. 20. 20, ßi fawa Sunais Br. II. Kön. 4. 4, 5, fu fawa ketureis funaü Br. 
1. Cbron. 22. 20, fu io broleis ir Junais das. 26. 9 ff., ifchlikujeü io funaü 
B^ndglosse zu fu palaiku io Sunn Br. Mos. III. 10. 12, fu fawa Moterimia 
Sunais ir Waikais das. IV. IG. 25, Sunais Br. Neliem. 10. 28, II. Chron. 20. 
^1 13, Esra 3. 9 (zweimal), II Mos. 18. 3, Jer. 35. 3 (hier übergeschrieben 
ximis) VII. aknienetnis Br. Mat. 21. 86, Jer. 3. 9, piemenemis KS. 172, de- 
^1 y/emis Br. Mark. 14. 62, Moterems Br. Nabum 3. 13; Muteriemis Br. Apok. 
91 ^^' ^j S^ermis KM. 24, akmemis (später von anderer Hand darch überge- 
schriebenes ni in akmenimis corrigirt) Br. IV. Mos. 14. 10; akmeneis corri- 
^J girt in akmenimis das. 15. 36 und ebenso III. Mos. 24. 23, akmeneis Br. P. 
60, das. II. 425, Br. Luk. 21. 5, Josua 7. 25, IL Chron 3. 6, I. Sam. 30. 6, 
Mos. III. 20, 2, V. 13. 10, Judith 10. 21, Ezech. 23. 47, Sirach 50. 10, Apok. 
17. 4, Piemeneis Br. IV. Mos. 14. 33; Jernfalem ^ kurfai . . . aJcmenais (am 
Rande steht mit spater Tinte -nemis) numeczoghi tawemp fiunjluofim Br. Mat. 
t äi 23. 37. 

bqI Zu na fräs und gimiiioies vgl. su las, su auksa peningas , su 

Am iedabrenes peningas, su ketures arkles bei Geitler Lit. Stud. S. 20 
ht-i und Eurschat Gram. § 533. — Wakaris schliesst sich an die lett. 
Formen auf -is, wie iawis bernis (Bielensteiu II. 35) ^); priewaif- 
dumis ist nach Analogie des Instr. Plur. der -tz-Stämme gebildet, 
(^ oder steht für prevaizdomis. Diese Form wäre durch Anfügung 
Instrumentalsuffixes -mis an den -a-Stamm und Verwandlung 
thematischen Vocales in o (vgl. u. den Dativ Tietoomus) ge- 
bildet. — In kekfchemeis ^) hat sich die alte, schon o. S. 125 an- 
gefahrte slavolettische Form des Suffixes des Instrumental Plur. 
erhalten (fnm:=ksl. mi); -meis gehört nicht zu sskr. -bhis, zend. 
-iw, sondern zu zend. -bU, wofür man auch -byis oder -biyis le- 
^Q könnte, und das ich auf grundsprachliches -bhagas zurück- 
fthre, worüber ich bei anderer Gelegenheit handeln werde. — In 
ßfnonims ist i aus e entst'enden. Der Instrumental funais ist nach 
<l6r -a-Declination gebildet. Das letzte e in akmenemis (nebst 
Piemenemis, debefemis) stellt man am besten dem der Gasusendung 
Vorangehenden -« in ksl. kamenemr gleich; auch Moterems ^ das 
^6n Vocal des Instrumentalsuffixes eingebüsst hat, und Moteriemis 
*^ün man auf malere -meis zurückführen, möglicherweise jedoch 
*^®gt ihnen der Stamm moleriä^ zu Grunde. Die Instrumentale 
*^Iur. Sefermis und akmemis sind zu beurteilen wie die Instr. Sg. 

*) Br. P. II. 417 steht der Instrum. PI. paßinftamis; er ist aber im 
''Uckfehlerverzeichnis in paßinftamais corrigirt. 

*) Dadurch, dass an dem Worte corrigirt ist, ohne dass die Endung 
^^Udert wurde, erhält dieselbe einen besonderen Grad von Yerlässlichkeit. 



142 Zur iDeclination. 

wandemi^ Motermi (o. S. 127); akmeneis, Piemeneis sind von den 
erweiterten Stämmen akmenia- , p^menia- gebildet , akmenaia steht 
für akmeniais, 

Dativ. 

Der Dativ Plur. ist in den mir bekannten älteren Texten im 
allgemeinen ebenso gebildet wie in der späteren Sprache ; das Suf- 
fix erscheint oft als -mtAs , ist aber überaus häufig schon zu -m« 
gekürzt. Nur wenige Formen verdienen besonders hervorgehoben 
zu werden: ' 

I. Waikamas Psal. 78. 4 ; Mes ßoiomies fußedoma fatca gieda Br. Ps. 79. 
4, ani9 ant io nedare Deginimo kaip io Tieioomus darf huwa Br. II. Chron. 
21. 19; mutnus tawa tarnetns padM Br. 6. 50; namans s. o. S. 78. II. Szod- 
zioms Psal. 106. 12, nfzmufchieiorns (Randglosse: nu/zuditoiumas : oder -mtuf) 
tUwo, u/zmu/chieionta augitceSf ufzmufchieioms fzmoniy,^ kiehfehaunikofM . . • 
perfzengtoioma prifegos Br. I. Tim. 1. 10, büafiu pioweioms Post. 165; Bro- 
Ums Br. II. Sana. 15. 20, I. Kor. 6. 8, ApG. 15. 23, pafsakiket tax Jakubui ir 
Brolims das. 12. 17, paakfchtima Br. II. Makk. 9, 15, Mokintinims Br. Mat. 
16. 21, 19. 23 (Moktntiniems das. 16. 20), knnnigaikfchtirm Br. Sprüche 31> 
4. III. Dufchomaa dzaukfma pridek SG. 62. IV. Szmonims Br. I. Kor. 14. 2, 
Pred. 12. 3. VI. Efch iemus . . . d&fiu . . . genjhi wardq,, nei Sunams tr 
DukUrems Br. Jes. 56. 5, Sunamus Br. Nehem. 10. 80, 13. 25, Esra 9. l2 
(daneben fanums), fanams Br, I. Chron. 27. 15, neprittteliams Br. G. 66. VII« 
pümenems Br. P. II. 477, Moterems Br. IL Sam. 6. 19, Esther 1. 9, I. Kön. 
11. 8, dukterems Br. IV. Mos. 18. 11, Jes. 66. 5, kada prifiekiau wandinem^ 
das. 54. 9; fVandiniams Br. Sprüche 8. 29, Moteriams Br. I. Ghron^ 17. 3, 
Dakteriams Br. IV. Mos. 18. 19. 

Die ältere Form des Casussuffixes -mans (vgl. Smith de locis 
q. II. 62, Schleicher Compend.* 571) lässt sich durch Vergleicb- 
ung von -maß ( Waikamas , Dufchomas) mit -mus noch deutlich 
erkennen (vgl. auch w. u. j'umums und mumüs). Dass -mans ao^ 
^mjans = -bh/ams entstanden sei (Schleicher a. 0.) ist auf Gnmd 
der Lautgesetze entschieden zu bestreiten; mehr als -bhams läsdt 
sich für -mans nicht voraussetzen und bei jener Form darf m»^ 
um so mehr stehen bleiben, als die ein bh enthaltenden Casussu'C- 
fixe unzweifelhaft nicht auf -iAe, sondern auf -bha zurückgehen. 

Die von -a- und -ta-Stämmen gebildeten Dative PI. auf -^mva^ 
-oms zeigen, dass in der älteren Sprache der thematische Voc^ 
vor dem Casussuffix — wenigstens zuweilen — gedehnt gesprochen' 
wurde; diess ist um so mehr zu beachten, als Schleicher die D^ 
tive pönam» (bei Donalitius ), dalgiams ansetzt, was Kursch^ 



Zur Deolination. 143 

ßram. § 498 für unrichtig erklärt. Auch nufzudüaiufnat (oder 
-mus; man kann zwischen beiden Lesarten schwanken , doch ist 
jene vorzuziehen) , dessen letztes u auf o beruht , weist auf jene 
Dehnung hin. In directem Gegensatz zu jenen Formen mit gedehn- 
tem Stammvocal vor dem Casussuffix scheint (arnems zu stehen, 
man vgl. jedoch den ^emaitischen Dativ und Instrumental Plur. 
merpims für mergöms , mergomts (Kurschat Gram. §§ 605, 607); 
einen -ta-Stamm wage ich aus tarnems nicht zu folgern (vgl. w. 
u. den Locativ iHewifchkeme), — In Brolims u. s. w. ist i aus e 
(oder -e?) entstanden, vgl. dazu iautims o. S. 74, wo auch Jauni- 
kaitiemus (neben Jaunikaiczamus) nachgewiesen ist; in Szmonims 
steht t für e. Die unter VI. zusammengestellten Formen schliessen 
sich an den Instrumental funais an; vgl. dazu noch Kurschat 
Gram. §§ 702, 703, 704. — Piemenems , Moierems, dukierems, 
ymdinems (für vandenems, vgl. o. S. 139) können sich, wie auch 
Wandiniams , Moleriams , Dukteriams , an ksl. kamenemü , mate- 
rmü, dü4teremu anschliessen, doch können sie auch der -ui-, bez. 
-i^DecUnation angehören; zu der letzteren Annahme entschliesse 
ich mich bei den zuletzt genannten , zu der ersteren bei den zu- 
erst genannten Wörtern. 

Genitiv. 

Der Genitiv PI. endigt in der Bretkenschen Bibelübersetzung 
i» der Regel auf -m (z. B. praiku Dan. 11. 4, wandenu I. Mos. 1. 
h häufig auch auf -un (vgl. Obiwietelei Sallun nutilla Jes. 23. 2); 
isr auslautende Nasal hat sich dialektisch erhalten (Kurschat Gram. 
% 530, 604). — Einige Formen der älteren Sprache sind beson- 
ders namhaft zu machen : 

I. fi% Waikü ikki Waikc^ waikams Psal. 45. 18 ; tarp Schetrd das. 120. 
5; fUlei/aioa Namu Br. II. Kon. 8. 5; Szidü Br. P. 344. IV. ßmoniü das. 
128,417. V. Jchti prießajlü deki das. 349; prießaßu das. II. 89, LLD. IL 
^1.23, aufy Br. Mat. 11. 15, I. Mos. 35. 4, fche/ch^ üiekt^ ir plafchtakoa 
"»^thtoB Br. I. Sam. 16. 4, olekty^ Br. Ezech. 40 mehrmals, olaktyL s, o. S. 
^» der Gen. Plur. olektyt ist in der Bretkenschen Bibelübersetzung häufig 
aas okkezn^ corrigirt (so Judith 1. 2 ff., II. Makk. 13. 5, II. Chron. 3. 3 ff.); 
"'W? Ifchmintvk Br. Sirach 39. 8, apwilkti fcharvou knäit wieras Br. I. Thes. 
^8'), fchirdu SEE. 133, 154> idant atßdenkt^ daugia fchirdijt dumas Br. 

*) D.i. „mit dem Brustpanzer" (Luther; „dem Krebs"), vgl. Br. Ephes. 
^- 14 apßwilke krtitis tei/ibe (corrigirt aus -6f«) „angezogen mit dem Krebs 
^«f Gerechtigkeit". Demnach bedeutet krütis nicht nur „Mutterbrust". 



144 Zur Declination. 

Luk. 2. 35, WiefchpaU Wie/chpattjt Br. Apok. 19. 16, Wie/chpatü Psal. U 
3, nakt^ Br. Mat. 4. 2, per ketures defchimts dienyk ir nakt^ Br. Mos. I. 
\2, po anu keturu de/chimties dieny, ir nakty, das. Y. 9. 11, Ketures defehtin 
naktu das. II. 24. 18, naktu Br. P. 264, 273. VIT. akmeniü T. Mat. 3. 9. 

Die Formen Waikq und Scheträ, deren Auslaut sich eng a 
die alte Endung des Genit. Plur. -dm anschliesst, müssen vielleicl 
zu den o, S. 30 zusammengestellten Genitiven Plur. mit -q für - 
gestellt werden ; ich habe mich gescheut das zu tun, weil die Vei 
tauschung von tf mit q in preuss.-lit. Texten mit Sicherheit nid 
nachzuweisen ist. Aus der Endung -dm entstanden q, 'ä, un {7f 
d, ü, u, — Zweifelhaft bin ich bei der Beurteilung von prießaftt 
ülekltf, Ifchmintu, krutu, fcMrdu ^ Wiefchpatu, naktu: entwed< 
sie gehören zu Y. und haben • hinter t, d eingebüsst, wie auß 
oder — und das ist mir wahrscheinlicher — prießaftu^ ülektu * 
Ifchmintu, krutu sind nach Analogie von fchirdu, Wiefchpati 
naktu gebildet und diese gehören der consonantischen Declinati< 
an (Stamm nakt- = got. naht- griech. ytJxr-, Stamm veszpat- v| 
lat. com-pot- , im-pot- . Stamm szird- = lat. cord-). — ahnen 
schliesst sich an den Nom. PL akmenei, Instr. akmeneis an. 

L o c a t i y. 

Die ältesten Formen des Casussuffixes scheinen sun, san, # 
zu sein, s. u.; Fortunatov, der K. Beitr. 8. 115 zuerst auf die Ei 
düngen ^ und sq hingewiesen hat, führt sie auf grundsprachlicl 
-svam oder -stan (zend. -hva, apers. -uvd) zurück und erkeni 
den auslautenden Nasal in gr. -aaty, -aiv (= afiv) und präkri 
8um wieder. Diese letzteren Formen beweisen indessen nicht, dat 
die grundsprachliche Endung des Locat. Plur. auf Nasal ausgelav 
tet habe, denn aj^iv kann a/t+y iq)€Xiivatiii6v sein und präkr. «f« 
ist auf Grund der Worte Lassens „Nasalis Präkritica finalis in foi 
mis derivandis momenti est nullius" (Instit. ling. präkr. p. 30^ 
mit einem gewissen Misstrauen zu betrachten, um so mehr, wen 
man die Endungen des Nom. Voc. Acc. PL Ntr. ^«m, Um, tii« 
und die Endung des Instr. Plur. htm = skr. bhis, aus der hin 
gebildet wurde, wie sunio aus sum, berücksichtigt, sowie der scb< 
in den Veden erscheinenden Nasalirung auslautender d, i, ü (Be 
fey Vollst. Gram. §§ 11, 86, Einleitung z. Sämaveda p. XXX 

^) Die Correctur von olekeziy^ in olekty. (s. q.) ist der von (penku) oi 
czit4s in olektis Br. II. Chron. 3. 11 analog. 



I 



Zur Declination. 145 

und der Bemerkungen E. Kuhns Beiträge zur Päligrammatik SS. 
34, 58 sich erinnert. Die Entscheidung über die Zulässigkeit ei- 
nes indogermanischen Locativsuffixes -stam oder ^svan steht also 
beim Litauischen, das euphonische Nasalirung auslautender Vocale 
nicht kennt. Ich bezweifle nun sehr lebhaft, dass der auslautende 
Nasal der lit. Locativsuffixe -sc^, ^stf, -^q aus der indogermanischen 
Grundsprache stamme; der Grund, welcher dagegen spricht, ist, 
dass ein dem ksl. -chü , sskr. -su ^) , die durch Samprasärana aus 
^a = zend. -hva entstanden sind, entsprechendes lit. Suffix des 
Loc. PL -8u (ohne Nasalirung) noch deutlich nachzuweisen ist in 
den altlit Locat. Plur. von äsz, tu : mufute, iufuie (s. w. u.) , die 
durch Anfügung der Endung des Locat. Sing, -jq (s. o S. 135) 
an *fn<fsu, *j'nsu gebildet sind. Aus ihnen entstanden musyjey jusyje^ 
die nicht auf *m(^tfjq, *j'^^'^({ beruhen können, da sich wol u und 
y(y), aber unmöglich if und j zu y vereinigen können. — Dieses 
411 zusammen mit ksl. -chü, skr. -«u, zend. -hta stellt grundsprach- 
'Wa vollkommen sicher : dass daneben auch ^ivam bestanden 
I, ist, wie ich gezeigt habe, mit Sicherheit nicht zu erweisen 
und demnach ist es höchst unwahrscheinlich, dass der Nasal der 
litauischen Endungen -«^, -«i^, -«^ ursprünglich sei, sehr wahr- 
scheinlich hingegen, dass er eine relativ späte litauische Zutat sei. — 
Es erhebt sich nun die schwierige Frage nach dem Ursprünge die- 
ses Nasals; nach Erwägung aller in Betracht kommenden Möglich- 
leiten muss ich mich dafür entscheiden, dass er aus der Endung 
des Genit. Plur. der pronominalen Declination -$än (indogerm. -säm) 
eiogedrungen sei; dieselbe ist nur in wenigen Fällen nachzuweisen 
^t«tt , jü^u , iofu , mergösu s. w. u.) , war aber in der älteren li- 
buischen Sprache unzweifelhaft nicht selten. Jene Annahme er- 
Üärt denn auch die verschiedenen Vocale der altlit. Endungen des 
Locat. PL, die bei Fortunatovs Annahme lautgesetzlich anstössig 
sind. Das Genitivsuffix -sän konnte jeden Augenblick zu ^sq^ -sif 
wid ~ durch Entwicklung von unursprünglichem i; die Form mufiu 
kommt vor, ebenso das Locativsuffix -siu — zu -s^ werden. La- 
gen nun die Genit, PI. *iästfy ^mergäsi^ u. s. w, neben den Locat. 
W. *i(f«i, *merg<fsu (s. w. u.), so berührten sich diese Formen 
l&uüich so nahe, dass die letzteren den schliessenden Nasal der 
^teren wol annehmen konnten, und nun, nachdem sich gleich- 



^) Dass dieses aus -«//m, oder -sun entstanden sei, ist unwahrscheinlich ^ 
^ ^e altind. Sprache sonst auslautenden Nasal nicht zu apokopieren pflegt. 



11 



146 Zur Declination. 

lautende Genitive und Locative PI. gebildet hatten, konnten na^ 
dem Vorbilde der Genitive Sä8(f, *merffä8(f, *iä8^, *mergd8^ die L 
cative *i(fs<f, *iqs^, *merg<f8(f, *mergqs^ geschaffen werden. A 
den so entstandenen (pronominalen) Locativen haben sich dar 
die Endungen -sq , -sif , -sq schon früh weit verbreitet. In W0 
chem Umfange sich -^u gehalten hat, in welchem es durch -u 
tS^, -^ verdrängt ist, entzieht sich genauer Beurteilung. At 
den letzteren sind früh -«a, -se, -su entstanden; — dieses letztei 
'8u fiel mit der älteren Form des Suffixes lautlich zusammen. - 
Dass die von Schleicher Gram. S. 173 N. mitgeteilte Regel Kleii 
über den Gebrauch der Suffixe -su , -sa , -s« „von den litauisc 
schreibenden befolgt sei^^ ist eine Behauptung, die wenigstens fi 
die bis gegen Anfang des vorigen Jahrhunderts verfassten litau 
sehen Texte nicht zutrifft. — Nach diesen Bemerkungen über ds 
Gasussuffix sind einige Locative PI. zu verzeichnen, die teils zu 
Belege des gesagten dienen, teils noch besondere Betrachtung b 
anspruchen : 

I. Nama/u Psal. 101. 2; gundinojmofa (in d. Versuchungen) MT. S 
tüfy, daiktofy ßcanbancziofq Br. I. Kor. 14. 7 , daugiojq, daiktojy, Br. Maj 
6. 20, wifsofu daiktofy, Br. Philip. 4. 12; tcarg'äjq MT. 2S% ^ fchivj({ paskia 
ßdjob czeßyii das. XXXIX, koßnüfu met'Sfu Enchir. 3, nämuofeä Dowidä Po 
UI. 54; prifakimufa Br. P. 180, II. 494, wargufa das. II. 40, 150. II. pufitk^ 
kül'SJiu SEE. 158; kaüinifq Br. Ebr. 11.37»), geidulifa Br. P. II. 370, et-fl 
kieiijq, s. o. S. 74. III. nekuriaf({ wütafa MT. XX, tafa knigafa SEE. 7 
tofa dieno/q EE. 145, paßarofa dienofa das. 133, fchofiu dienofu das. 10, SE 
10, anofegi dienofe KS. 166, Budofia Psal. 69 26 ; wifsofu iufu TraWß 1 
n. Mos. 35. 3, wifsofu Gromatuofy, Br. II. Petr. 3. 16 (vgl. o. S.50). l\,zn> 
n^fa MT. 459 vgl. zmon^famp das. 103, 364, gdlih^fä Post. 6, tofe baifib^ 
das. 13; Baßniczofiu EE. 14, O ßoiufis iß ußpakalo koiufiamp io KS. 2 
(Luk. 7. 38); tamfibefin SEE. 129, tamßb^q EE. 5, tqn\fibef^ Post. 39; p^ 
tenibifa SEE. 177, Jurifq Br. Jes. 2. 16. VI. dangofe KK. 18, danguof» 
236. VII. wandiniofq Br. Ezech. 29. 4; dukterefu, Br. IV. Mos. 21. 25; 2>« 
terifsq, Br. Nehem. 11. 25. 

Der grundsprachliche Ausgang des Locat. PI. der a-Stämt 
war -aisva (skr. vrkeshu, zend. vehrka^shva, gr. At;xot^, ksl. vlu^ 
chü); die o. unter I. angeführten Formen und die gewöhnlich 
4er heutigen Sprache weisen hingegen auf den Ausgang -äsu b 
Den Ursprung der Dehnung des thematischen Vocals zeigen 2 
maitische Formen, wie tunse vargunse, Prüsunsi, krumunse, </< 
bume (Kurschat Gram. § 534, Schleicher Gram. S. 176) deutli^ 



^) 1869 hat kailinüß; kaiUnas fehlt bei Nesselm. 



Zur Declination. 147 

die Länge beruht auf vorangegangener Nasalirung. Diese Nasali- 
rung und zugleich den Grund davon, dass die baltischen Sprachen 
(lett. greküs, sapaüs u. s. w.) von der altüberlieferten Bildung des 
Loc. Plur. der -a-Stämme abwichen, erklärt allein die Annahme ^), 
dass er nach dem Vorbilde der Locat. PL der persönlichen t^ro- 
Domina, welche die baltischen Sprachen unzweifelhaft einst als 
*m€fsu, *jifsu besassen, gebildet ist. Sie sind die einzigen balti- 
schen Locative Plur. , in denen der Endung ein Nasal vorhergeht, 
der etymologisch gerechtfertigt ist (s. w. u.), und sie müssen des- 
halb zum Ausgangspunkt der Erklärung des dem Locativsuffix 
vorausgehenden Nasales überhaupt gemacht werden. Um meine 
Ansicht kurz auszusprechen, so meine ich, dass das Lit. (wie die 
baltischen Sprachen überhaupt) einst die Locat. Plur. der -a- 
Stämme auf -aisu (=ksl. -ecA/i) bildete, dass dieselben aber schon 
früh nach dem Vorbild von ^j'ifsu und besonders von ^mqsu in 
Bolche auf -qsu umgestaltet wurden, deren q frühzeitig zu ä, ö, ü 
und- un {tf) wurde. — Wie zmon^fa, gälib^fd, baifth^fu zeigen, ist die 
Analogie der pronominalen Locative *man8u, *junsu nicht nur für 
den Loc. PL der -a-Stämme , sondern in weiterem Umfange mass- 
gebend gewesen, da das q jener Formen natürlich nicht anders zu 
beurteilen ist, als das un in vargunse u. s. w. — Zu prifaktmufu, 
^wgufu vgl. vezimüsey kemüsi (^-si = -s^f) bei Kurschat Gram. 
§ 534. — In kailinifa, geidulifa, erfchkietifq ist t aus iä vermut- 
lich durch die Zwischenstufe e entstanden, vgl. ptklentbifa, Jurifq 
(IV.). Zu Trabüfq, Gromatuofu vgl. die zemaitische Form girioas 
(för gtriose) bei Kurschat Gram. § 608. — (7-Stämme bilden, wie 
ausdrücklich bemerkt werden muss, ihren Loc. Plur. ausschliess- 
lich durch Uebertritt in die -a -Declination (danguose = ^dangdse), — 
^mdiniofq schliesst sich an Nom. PL wandinei, wandenei, Acc. 
^andenius , Dativ Wandiniams an. dukterefu kann ksl. duäiere- 
^^ü entsprechen, oder für dukterefu (Stamm dukleriä-) stehn. 

Dualis. 

Nominativ, Vocativ, Aecusativ*). 

Nur drei Formen sind hier anzuführen : du Lalrä Br. P. 387 ; 
^•«dtct abeght Senowe MT. XXVI; du , . , akmenu Br. IL Mos. 

*) 0. S. 43 habe ich eine andere Erklärung von darhume angedeutet, 
^^ ich jetzt indessen für unrichtig halte. 

■) T setzt im Acc. Dual, häufig einen Nasal: per dto^ adijnj ApG. 19. 

11* 



148 Zur Declination. 

39. 6. — Latr'd, (von lätras) zeigt deutlich , dass die Endung 
des Nom. Voc. Acc. Dual, der -a-Stämme aus -& entstanden Li 
welch letztere Endung sich noch in der Declination der bestim-a 
ten ^djectiva (z. B. gev^-ju) findet. Auch hier ist S nicht ^ 
at< entstanden, sondern aus ä; devü, *de&&! entspricht nicht d^ 
sskr. devau, sondern dem ved. devä\ Das Slavische zeigt ehe 
falls im Nom. Voc. Acc. Dual die Endung d; lit. vilku und k 
vlüka (aus velkd) decken sich ganz genau. 

Wie das -u der -(z-Stämme auf -ä, so beruht das -t der - 
und -«(^-Stämme auf -e (= ksl. e), vgl. gere-ß, te^-dtd. Diese E 
düng hat sich in Senowe erhalten (abeghi ist Nom. Dual von ab 
JOS s. w. u.). — akmenu steht für äkmeniu oder für akmen-ä, 

Dativ, Instrumental, Ablativ. 

Die bisherige litauische Grammatik kennt einen Ablativ Dual 
nicht. Meine Annahme desselben stützt sich auf den Satz: ghi 
pragaifcha nüg tu akim Br. P. 404 (Luk. 24. 31). Hier kan 
aMm, obgleich es formell mit dem Dat.-Instr. aklm zusammenfäll' 
begrifflich weder als Dativ noch als Instrumental aufgefasst wei 
den, da n'hg ausserdem überall nur den Genitiv regiert; akim fü 
einen Genitiv zu erklären, ist vom Standpunkte der litauische 
Grammatik aus zulässig, da die von ihm lautlich nicht zu tre*: 
nenden Formen der Pronomina der I. und II. Person müma un 
jüma die Function des Genitiv Dual, haben. Vom Standpunk'i 
der vergleichenden Grammatik aus lassen sich jedoch weder akiry 
noch müma und jüma als Genitive betrachten, weil ihnen entspr^ 
chende oder ähnliche Formen in den verwanten Sprachen nicl 
nachzuweisen sind, sie sind vielmehr für genitivisch gebrauch' 
Ablative zu erklären, die sich ihrer Form nach eng an die sslc 
Ablative Dual, auf -hliyäm anschliessen. Ich glaube damit de 



43, pmcai/e di^ Sunt^ das. 7. 29, nupelne ir tas kitif dij, Mat. 25. 17, eme ^ 
talentt^ das. v. 22, priimk dar tctenq arha dt^ faw^fp das. 18. 16, Netur^ 
(ize tikt . . . dwj zuwj das. 14. 7, 19, turedams dwj rankp arha dwf kojf d^ 
18. 8, turedams dwi akf das. v. 9, ape dt^ tuk/tandii^ Mark. 5. 13, abj rar^ 
turM das. 9. 43 , anaa dwf £utoj padalijo das. 6. 41 , nufiunte di^ Mokintiw 
das. 11. 1 , Kas tur dwf jupf Luk. 3. 11. Auch noch in anderen, spates^ 
Texten — so noch in Nesselmanns Dainos — ist der Accus. Dual, mit A-^ 
Nasalzeichen versehen in den älteren hingegen nie. Deshalb ist es ni< 
wahrscheinlich, dass an jener Stelle ein aus dem Accus. Sing. Und PI 
eingedrungener Nasal jemals gesprochen sei. 



Zur Deolination. 149 

Ablativ im Litauischen nachgewiesen und eine vollkommen sichere 
EIrklärung der „höchst verwunderlichen** Formen müma und jüma 
gegeben zu haben. Dass dieselben in der Tat von dem Dativ-In- 
strumental-Ablativ Dual, auf -m lautlich nicht getrennt werden 
dürfen, beweist der Umstand, dass als ältere Form dieses -m in 
dem Instrumental akima (po akima didzio ftoieio) Br. P. 116 -ma 
nachzuweisen ist. Noch altertümlicher als -ma ist die Suffixform 
-mc^s , die w. u. in mumas erscheinen wird und durch die „Geni*- 
tive" Dual, auf -ms, die Geitler Lit. Stud. S. 55 f. mitteilt, und 
die nun ebenfalls die Annahme eines Ablativ Dualis rechtfertigen, 
Bestätigung erhält. Sie ist die auf litauischem Sprachboden letzt- 
erreichbare Form des Suffixes des Dat. Instrum. Abi. Dual.; aus ihr 
wurde schon frühzeitig durch Verlust des auslautenden -ä *iw<j, 
weiter -ma, -mu (s. u. mumu, j'umu), -m ; im ksl. entspricht das 
Suf&x -ma, das sich zu -nKfa verhält wie der Genit. Sg. z. B. sveta 
m lit. fw%et€^(8) s. o. S. 130. — Dass ich -mqs dem sskr. -bhydm 
(aus *-bhyam8) nicht direct gleichstelle, brauche ich nach dem o. 
S. 142 über das Suffix des Dat. Plur. bemerkten wol kaum her- 
vorzuheben. 

Endlich ist noch zu erwähnen, dass Br. I. Makk. 16. 14, 16 
der Instr. Dual. Sunumi (fu dwiem Sunumi) sich findet; das i ist 
jedoch an beiden Stellen erst später hinzugefügt und unzweifelhaft 
aus dem Instr. Sg. entnommen. 



A d j 8 t i V a. 

I. UnbcstiMMte AdJcctiTa. 

1) a-Stämme. 
a) Mascnlinnm. 

Singularis. 

Ich beschränke mich hier und im folgenden auf den Nach- 
weis und die Besprechung der von dem Paradigma der heutigen 
Sprache abweichenden und historisch bemerkenswerten Formen. 

Nominativ-Vocativ. Nudiq/k mieios Föne greitdy Awineli Post. 31 . 

Instrumental, pafsigatawija Tohiofchius wiffumiy ko noreija drang ft 
^niti Br. .Tob. 5. 24; tikrü Br. P. 297; Efeh ghi tepiau mana /chwerUa'\mu 
^^^umi Br. Ps. 89. 21. 



150 Zur Deolination. 

Dativ, ahoienam ßmogifchkui Ißatimui Enchir. 41; häufig sind die 
Formen auf -arnui, 

Genitiv. <{nt to wij<\ Post. 473, tkftetmaa dümi ifch wißqf kq türm 
EE. 103, SEE. 111. 

Locativ. maßami cze/e SEE 183, Budskite tadq wiffami czieJfiYSi. 
4 ; labay pakarnam^ hude Post. 3, päkdrndm^ nuStzidmintmq das. 1 ; tada ia- 
tat tur buti ifchtaifita tikrome Surinkime Br. ApG. 19. 39, ne fenome rangt 
Br. I. Kor. 6. 8 ; toi/some gerome darbe Br. Ebr. 13. 21 , gerome Randglosse 
2u labija Br. Ps. 25. 13; Tietci/chkeme Sokone Br. ApG. 22. 3. 

Pluralis. 

Nominativ. Wi/J'e kampai pikii ira Welinu Br. P. IL 437, Ifchviktin- 
ge *) Br. Dan. 5. 7. 

Accusativ. voiffaa tawo Ifakimus Psal. 119. 128. 
Instrumental, fu wiffas futwerim aia Enchir. 1 7. 
Dativ. I/chmintingims SEE. 22, wif/ims /zmonims Br, Pred. 12. 13. 
Genitiv*), nog ifchmintingü SEE. 23. 

b) Femininnm. 

Singtdaris. *) 

Instrumental, romc^ dwaffe EE. 110, graße ir gi^qßirdze das. 38, 
2)Qjt(l das. 47. 

Genitiv, idant nüg yujffu bucziq Juditas alba nüg ßmogi/chkc^ dienot 
EE. 5. 

Pluralis. 

Accusativ. ilgqs dare redas Br. Ps. 129. 3; pas Mar es raudones Br- 
Nahem. 9. 9. 

Locativ. Mario/u raudonuju SE. 58. 

c) Neutrum. 
e/ch taw pirmai Nauio pafakidinau ir ap/leptq, ^ kq, tu ne/zinnoiei Br- 
Jes. 48. 6; netikintiemm nieka nera czyifl Br. Tit. 1. 15, muju mafz ira Br. I. 
Makk. 5. 12, pikt dar^ buwa das. 5. 4. 

mietos schliesst sich an PONOS an (o. S. 121). Der Instr. 
wiffumi zeigt — was keines Beweises bedarf — dass der Instr. 
Masc. des Adjectivs mit -mi gebildet ist; tikrü (vgl. ^erÄ'^«) steht 



*) Das auslautende e ist nicht ganz sicher, aber besser als i. 

*) Zweifelhaft bin ich hinsichtlich der Form moterißko in: nekiele8({»^ 
dide/nis tarp funq moterißko Post. 28 (Mat. 11. 11). Sie kann Genit. des 
Adject. moteriszkas (vom Weibe stammend), oder Genit. Sg. des Subst. ff^ 
teriszke {moterißko = moteriszkios) sein. Die erstere Erklärung ist wol besser. 

^) Ueber Nominativ und Accusativ bez. Instrumental mit abgeworfenem 
Endung s. o. S. 70, 



Zur Deolination. 151 

: *likrä ^ *itkrq; fchweniamu steht für szventämut und ist als 
itrumentalisch gebrauchter Dativ aufzufassen, oder die Form ist Ana- 
^ebildung (szveniämut : szveniamu — ponui : ponü). Der Genitiv 
ff(f schliesst sich an izpußnmq, zywdtq u. s. w. (o. S. 129) eng an. 
B Locative maßami, wiffami stehen für *maßam^, *w%ffam^ vgl. 
karnamq. Diese Form beweist, dass die beliebte Gleichsetzung 
Q lit. tarne und sskr. tdsmin nichtig ist ; der Locat. Sg. der Ad- 
;tiva und Pronomina wird im Lit. von einem aus ihrem Dative 
ichlossenen Stamm nach dem Muster des Locat. Sg. der sub- 
nt. -a-Stämme gebildet {gerdmui : gerame =z pönut : poni), pa* 
rnamq geht also auf pakarname-jq zurück, vgl. w. u. iamija für 
7ie. Zum vollständigen Beweise meiner Behauptung sei auf den 
cativ "^tikramui in tikramutame (s. w. u.) hingewiesen, der sich 
l an die Formen Plibonuie, Ponuie u. s. w. anschliesst und nur 
rch die Annahme Erklärung findet, dass er nach Massgabe des 
rhältnisses von pönui zu ponuje aus tikrämui gebildet sei. — 
3 Locative iikrome und fenome zeigen, dass in der älteren Spra- 
} der thematische Vocal vor dem suffialen m wenigstens biswei- 

gedehnt gesprochen wurde, vgl. die Dat. PI. fufiedoms, Tie- 
mus 0. S. 142. Tiewifchkeme ist zu beurteilen wie der Dat. 
ir. tarnems s. o. S. 143. — Wiffe^ Ifchminiinge lauten auf -e 
\, die ältere und in der Declination der bestimmten Adjectiva 
B. gere-ji) erhaltene Endung des Nomin. PL Masc. der adject. 
Stämme (jetzt -«). — Der Acc. Plur. Masc wiffas ist aus *msq8 
standen (vgl. o. Saros S. 140). Der Instr. PL wiffas ist zu 
irteilen wie na fräs o. S. 141. In den Dativen Ifchmintingims 
l mfßms ist i aus e entstanden, mit dem Genitiv ifchmintingü 
, Sztdü und ßmoniü o. S. 143. — Was die angeführten femi- 
ischen Formen betrifft, so finden romcf^ gi^(f9 püflq, ßmogifch- 

und ilgqs ihre Gegenstücke in den bereits angeführten sub- 
Qtivischen Formen, raudonufU stets für raudonosu und raudones 
entweder Schreibfehler oder beruht auf einem sonst nicht vor- 
nmenden Stamm raudonia-, oder die Endung -^ des Accus. PL 
n. ist in ihm ausnahmsweise zu *-^, -es geworden (vgl. mer- 
M 0. S. 143). — Näuto und apfleptq habe ich als Accus. Sg. 
'. gefasst — über o als Endung des Ntr. s. w. u. — , ohne mich 
essen auf diese Auffassung zu steifen. Zu czyß, mafz und pikt 
. 0. S. 70. 



1 52 Zur Declination. 

2) -ta-Stämme« 
a) Mascnlinnm. 

Singtdaris. 

Nominativ. gerian/U Br. IL Kon. 10. 3, lengwiaufis daiktas Br. Weisb. 
7. 24. 

Locativ. didzome mana trqfchkulie Br. Ps. 69. 22, Tokiame didzonu 
pulke ffhis man^ ne atmen Br. Sirach 16. 16, didzome rup^ije Br. Fred. 5. 16. 

Pluraiis, 

Nominativ, th pafkutinie Post. 1 84. 

Locativ. didziaußt^fiu war ff u/u ßmogua ßmogu negal gelbeii Br. P. II. 1 05. 

b) Femininum. 

Singtdaris. 

Nominativ, brangüifnia Br. L Petr. I. 7, fchlowing^nia Br. L Kor- 7. 
40, Jet ii^yk Te\fihe ne hue gere/nia Br. Mat. 5. 20, iwedoma ira gier^nit 
nuodeia Br. £br. 7. 19, didza o. S. 74. 

Instrumental, duona ddnguic^fq KS. 70; vgl. didziu o. S. 3. 

Genitiv, nüg wijjokiq^ netet/tbes EE. 20. 

Locativ. pcO^iaußoiq dienoie MT. 499. 

Pluralis, 

Locativ. wiriaufoßa dalijja MT. 488. 

c) Neutrum. 

Nominativ. miUti artimoghi ßiwo kaip paU fawe , tatai daugefnid ^^ 
vfzu Sudegamq, Afßerq Br. Mark. 12. 33 , Gierefnia taw ira Br. Mat. 5. 29. 
30; katra ira dideßie Br. Mat. 23. 17, 19, giereßie Br. Mark. 9. 47; gier^ 
das. V. 45, Chrißijk mileti daug gier^ni ira Br. Ephes. 3. 19, Tatai tato i*** 
pikteßvi Br. II. Sam. 19. 7, Gerefiii ira taw raifcham alba lofeham ingifi^ 
wata ineiti Br. P. II. 429. 

Accusativ. eß:h naughi darißu Br. Jes. 43. 19; Nauio s. o. S. 150. 

Zu den Nominativen geriaufis, lengwiaufis, brangiefnia VL,s.vf' 
(Masc. und Fem.) vgl. die Bemerkung Kleins Gram. S. 27: b 
Emphaticis terminatio Superlativi as vel is saepe vertitur in es* 
euphoniae gratia, ut ßwenczaufeßs , malondufefis pro ßwenczdußt^ 
fis, mahndufafis, — Notabis: Non raro oflfendi terminationeiö 
Superlativi in m, ut brangidufis, matondufis, dukäöidußs. Et 
hinc Accusativi: hrangiduß, malonduft, dukädiduft , ßwenÜ(/^ß 
frequentissime. Faeminina brangidufe, malondufe aut brangidufUtt 
mahndufia. — Bei den ungeschlechtigen Nominativformen daug^' 
fnia, Giei^efhia ist zu erwägen, ob das auslautende a lang sei, vg»- 



Znr Deklination. 168 

L. abeio; didefne , giere fne sind deshalb vielleicht als didemS^ 
me aufzufassen. — Die übrigen o. aufgeführten Formen be* 
en einer besonderen Besprechung nicht mehr. 

3) tt-Stämme. 

a) Mascnlinnm. 

Singtdaris. 

LiiBtrumental. faldu kwapu Br. Ezech. 20. 41, fmierti» man miegu 
ßoia SG. 30. 

Locativ. ligutne praßiudime (in gleicher YerdammnisB) Br. P. 390, tarne 
me ßurme (in hac horribili tempestate) MT. 497. 

b) Femininum. 

Singularis. 

Nominativ. Burna kekfches ira gillue d'&be Br. Sprüche 22. 14, 23. 
Dangiis ira aukpohtae ir Szeme gillue das. 25. 3, Sehita Wieta labai 
lue [ßipriy corrigirt ams ßiprue] ira Br. I. Makk. 6. 67, kam ligtte ira 
Ujjle Diewa . . . Ligue ira grudui Br. Lok. 13. 18, (karalijJU) ligue ira 
11 das. V. 21. 

Accusativ. rada rieb^ ir gerq ganiklq Br. I. Chron. 5. 40, ne gilfi 
if tureio Br. Mark. 4. 5. 

Pluraiis. 

Nominal It. Todelei iog Dukteree Ziono puikue ira Br. Jes. 3. 16, kaip 
^chtae dangu« , kaip plati fzeme ir kaip gilltie Juree Br. Sirach 1. 3, 
fdeia tvaikai diewo dukterijk /zmofii%i , iog grc^fchue hutoa Br. I. Mos, 6. 2, 
' tawa ligue ira Br. Hohe Lied 1. 15« biaurue JVilniae mari^ Br, Jud. 
J. 

Seit alter erscheinen neben adject -u-Stämmen gleichbedeu- 
le -la-Stämme, vgl. gr. /roAi;- und TtoXio- (F. Müller Revue de 
uistique 7. 110), rjTCto- neben lit. opu- (Beitr. I. 164), got. Aar- 

und hardja' u. a. Im Iieutigen Litauischen haben die letz- 
n die ersteren in vielen Casus verdrängt (Schleicher Gram. S. 
) ; die o. zusammengestellten Formen zeigen die «-Stämme noch 
fach an ihrer rechtmässigen Stelle. Die angeführten feminini- 
en Formen — zum Nom. Sg. vgl. got. iulgus, ßaursus, zend. 
urus — fallen mit den entsprechenden der Substantiv. -t<-De- 
lation zusammen; ligiime, baifume sind von lygu-^ baisu^ gebil- 

wie gerame von gera- , und setzen die Dative *lygumu%j *bai- 
»ttt mit Bestimmtheit voraus (vgl. o. S. 151). saldu steht für 
iumi (oder salzumi ?), — Die o. aufgeführten Casus sind im 



154 Zur Declination. 

Altlit. ausser an den angeführten Stellen nach dem heutigen Pa- 
radigma gebildet, das auch schon für alle anderen Casus gilt, vgl 
u. a. : Kaip Smaragdaa grafzome aukfe ftoum Br. Sirach 32. 8; 
teib ßwailgicziau grafches Diewo flufzbas Br. Ps. 27. 4, ing tarn- 
fias debefis Br. Sirach 45. 5; del bayfiuos gaylibes K. 87. 

II. Bestimmte Adjectha. 

1) -a- und -ta-Stämme. 

a) Mascnlinnm. 

Singtdaris, 

Accasativ. weffim ßiwata fchwentoghi SG. 63, yhys /klanda ir mufeh 

Ungwoghy öra EE. 150, SEE. 158 (Weish. 5. 11), tq fwietifchkoghi huä 

(huiJC morem politicum) MT. 290. 

Instrumental, fawo macnoiu fzodzin Br. Ehr. 1. 2\ fu mana I/chrink' 

tojo Psal. 89. 4. 

Dativ. Aukfchcziaufiuiam Br. Sirach 50. 17, 34. 23 (an letzterer Stelll; 
am Rande femuiem) ; Klonotes niekam nehadnoiam deUd pagalbos Br. Weif 
18. 18: die Formen auf -rnüiem s. o. SS. 65, 128. 

Locativ. nauiem^ieme Teßamente MT. 227; nümiletamefe (m dem ge- 
liebten) EE 138, SEE. 146, amßinameie aheiojme MT. 176, 6 Xoyog . .. 
prijmtomceje kune giwenti pradeia (in massa assamta habitare coepit) das. 56; 
pafzinflom tikranghi ir efme tikramuiame , io Sunuie Jtifuie Chriftuie Br. I. 
Job. 5. 20. 

Pluralis. 

Nominativ, paikieghe Br. P. 4cOA, fenniejie 1734 V. Mos. 19. 14; vgl. 
Schwentieghi Br. IL Kor. 13. 12, atnefchteghi LLD. II. 40. 16. 

Accasativ. piktuoßus Br. I. Makk. 2. 47, Piktuofius Psal. 139. 19; 
teifnfiüs . . . grie/chn'ujius Br. P. 6. 

Genitiv, draugiße Schwentuniu Br. P. IL 189, pagal Ratos [proto] Jau- 
nuni^ Br. I. Kön. 12. 14; Sehwentüniyt, corrigirt aus -tüifjt Br. I. Thes. 3- 13; 
bagoteßiiüly. Br. IL Kön. 15. 20; giwuiü Br. P. 418. 

Dualis, 

Dativ, mielemjem Klein Gram. p. 35. 

b) Femininum. 



• 



Singtdaris. 

Nominativ, j/iktoia Dwafe Br. ApG. 19. 15, radoni teipaieg ir piktoit* 
fzole Br. Mat. 13. 26, dideia diefia Br. Apok. 6. 17, Tqfsat ira Macis Diewo 
dideia Br. ApG. 8. 10, pilnoia meile Br. I. Joh. 4. 18, pirmoia burta Br- !• 
Chron. 26. 9, pirmoia malone Br. Ps. 89. 50, treczioia dalis Br. Apok. 8. 7; 
Schita ira dideie Babel Br. Dan. 4. 27. 



Zar Declination. 156 

Instrumental, yus buftt chriklchtüi Dwaffe fehwentc^e E£. 72, fu 
rcfia ssinia K. 226, Szirdzia tikrqia E. 111, Oiefme litü^mq^ia dw,, fu pik- 
R dtoeOTe LLD. II. 36. 19; fu amßinai^ . . . \fchmincze MT. 98. 

Dativ. Oarba . . . Dieioui fehwentotei DwaJJei Br. 6. 116. 

Genitiv, per mace DwaJJes fchtcentofis EE. 3; n&g nogkfos ßnerties 
. 192. 

Locativ. icißoie zmogijchkoio giminaie MT. XXIX, anoie fehlowingoio 
inoie dienoie das. XL, fqrenka faw zmogifchkoio giminaeie Bafchnicze das. 
I, pirmoio dieno das. 79. 

PlurcUis. 

Aücusativ. ßmones iaunc^fea Enchir. 2, tjchrenka gierqjes (^c, fzuwia) 
ruufon Br. Mat. 13. 48, Siratß [praflai\fes Szmones] ir kitas Szmones . . . 
wede Nebn/ar Adan Br. Jer. 52. 15, klaufk pirmanfe» Gimines Br. fliob 
. 8, pirmanfes gimines Br. P. 170, ir paftate e/zes pirmai apßcirtan/es Br. 
p6. 17. 26, griefchnanfes ßmones Br. P. II. 422, macnq,fes karali/te» pagon^ 
'dpußifiu Br. Haggai 2. 23, i/chweda nekaUq/ea fchirdis Br. Rom. 16. 18, 
erqyes £E. 187, akis biednq/es . . . koida mancifes K. 22, Szirdis p%kt({fid8 
1182, ing pirmq/es tamfibe» MT. XXXVIII, dowanas futwertc^es das. 43, 
^(dei io b&tifchkc^es wlo/nibes (secundam essentiales ejus proprietates) das. 
0, apie . . netikrtifes prießegas das. 95, tnukaa cze/i/chkq/ea bei amzinqfes 
u. 288, atmefti kuni/chkqfea ir nüdemais ftambi^fea nümones das. 822, 
9ie geribea kuni/chkqfes das. 380, wiriaufibea tikranfes das. 436, apkaU<ifes 
tmones Psal. 14. 8, 53. 7; pirmofiaa Wietas Br. P. II. 419. 

2) -t^-Stämme. 

a) Mascnlinnm. 

Singtdaris. 

Accusativ. brangüghi S6. 111. 

Instrumental, mumiis . . . padeki^ kurius bratigoiu krauiu atpirkai 

G. 50. 

Dativ. Klaudias Lyfia% Branga'\iam Storaftui Felikfui Br. ApG. 

26. 

Pluralis. 

Accusativ. SalduJ'us ftebnkltis Br. G. 42. 

Ueber den Gebrauch der bestimmten Adjectiva wird w. u. ei- 
ges zu bemerken sein; nur die eine Tatsache sei schon jetzt 
Jnorgehoben, dass das bei einem Vocativ stehende Adjectiv die 
^stimmte Form anzunehmen pflegt. Aus ihr erhellt besonders 
Gütlich, dass das lit. bestimmte Adjectiv und das germanische 
Awache Adjectiv syntaktisch denselben Wert haben (vgl. z. B. 
Mißrat gerafis Br. Luk. 18. 18 und got. laisari ßtußeiga) und 
^8 jenes mit dem germanischen starken Adjectiv durchaus nicht 



]166 



Zur DecUnation. 



zusammengeworfen werden darf. — Die Verbindung des Adjectivs 
mit dem bestimmten Pronomen war in der älteren litamschea 
Sprache zum Teil noch sehr locker; häufig ist z. B. das Adjecti- 
Tum vom Pronomen durch die Postposition -/)» getrennt, die zum 
Ueberfiuss dann auch noch dem letzteren angefügt wurde, vgl: 
top iikrop top Diewop MT. 374, iikropiop gailefsop das. 291, &• 
krofpiofp wienibefp das. 413, pawaditumpiump das. 151, ifchmkr 
iumpiump das. 356, Puikumpiumpi Psal. 40. 5 u. a. (s. w. u.) 

Die Nom. Sg. Fem. piktoia u. s. w. enthalten den Nom. Sg. 
Fem. des Pron. ßa (ß) in seiner älteren, ksl. ja entsprechenden 
Form, vgl. Klein Gram. Bericht, z. p. 22: Faeminin. in q;V, ut 
peroß, vel geroje aut geroja, — Die Accusative fchwentoghi, leng- 
tooghy, ftoietifchkoghi schliessen sich an Wardo (o. S. 124); Jro»' 
ff&ghi ist nach ihnen gebildet, ebenso wie der Instrum. brangm 
nach macnoiu, IfchrinklojOy deren o {~ ü) aus q entstanden ut 
(vgl. 0. S. 124 budo, cziepä). Zu den femininalen Instrument 
fchtoentc^je^ gtdrqia vgl. o. S. 150 romq u. s. w. — Der Dai 
Msc. nehadnoiam steht entweder für *nehadnqjam (^ nehadnamif 
jam), oder — und diess ist mir wahrscheinlicher — für #*^ 
hadnoujam ; ist diese letztere Erklärung richtig, so ist *nehadfuk 
das sich mit seinem o (= ü) an die o. S. 128 nachgewiesenen Dar 
tive auf -üi anschliessen würde, wie ßmogifchkui (o. S. 150), *auh' 
fchcziaußui oder *aukfchcziaufiu (in Aukfchcziaufiuiam) und *hra»r 
gut oder *brangu in Brangu'\tam nach der substantivischen De- 
cUnation gebildet, vgl. seniaüsiuijuif senuijui (Schleicher Gram. S. 
209) und bahojui, tyresniojui (Eurschat Gram. § 952). Zu 
Dat. Sg. Fem. fchwenioiei vgl. bäliajai, gerajai (Eurschat. Gram. 
§ 949); in diesen Formen hat das a der Endung {ai) des Dat 
Sg. der -^-Stämme seine ursprüngliche Länge bewahrt. — Zu demi 
Loc. Sg. Masc. nauieme^ieme vgl. pakarnamq o. S. 150; nümilei(h\ 
meje, amßinameie, prijmiomceje (vgl. tikrome. fenome u. s. w. o. S. 
150) stehen wahrscheinlich für -ame-jame^ könnten jedoch auch 
der nicht-bestimmten Declination angehören und wie die substan- 
tivischen Formen d'eveje, ievej'e (s. o. S. 133) zu beurteilen sein. 
Die Form tikramuiame ist bereits o. S. 151 erklärt. Die Endung 
'oio der feminalen Locat. Sg. zmogifchkoio , fchlowingoio , pirmoio 
ist aus '0(je)joje entstanden; sie ist auch in der heutigen Sprache 
nachzuweisen, vgl.: Pirmöjo buvo püczku Schleicher Leseb. S. l6* 
Z, 9. — Der Genit. Sg. Fem. fchwentofis steht für szventoses; ^^ 



Zar Deolination. 157 

}ghfo8 {= nofflo8-io8) ist i eingebüsst. — Die Nominat.Plur.Masc. 
%%kieghe, fenniejie sind ohne weiteres verständlich; nicht minder 
16 Accusat. Plur. Masc. piktuofius ff., die Genit. Flur. Masc. 
khtoentuniu ff., und der Dat. Dual. Masc. mielemjem. Zu den 
agefiihrten Formen des Accus. Plur. Fem. auf ans , -qs vgl. ran- 
^, eil^s, ilgqs o. SS. 140, 150; pirmoßas schliesst sich an disnos 
0. S. 140). Der Acc. Plur. Saldüfus steht in einer Linie mit bran- 
^hi und brangoiu ; vielleicht jedoch ist ihm saldiüs-jus zu Grunde 
la legen. — Die Instr. Plur. Masc. wiernayfes , puykaifes , pik- 
ayfei s. o. S. 63. 

SE. 73 steht eine sonderbare Form : filwartingufbmufoms (fan- 
Ismiems) ; sie ist wahrscheinlich Druckfehler für sihartingo- 
miftms. 

Zweimal ist das bestimmende Pronomen doppelt gesetzt: Sunus 
Iflw ufzgimenßfis Br. II Sam. 12. 14; idant ant numirufu ir ant 
fK^iviu wiefchpatautu Br. Rom. 14. 19 ^). Dass derartige Formen 
ilder älteren litauischen Sprache vorkamen beweist die o. S. 7 
ritgeteilte Bemerkung Eleins (zu Gram. p. 22): . . . a plerisque 
lesfcratum . . . , qui et gerafyfis dicunt. — Zu dem dort von Klein 
iber die Accentuation der bestimmten Adjectiva gelehrten vgl. 
iappnhn-Schultze p. 12: Accentus triplex est, uti apud Graecos; 
Icutus, Gravis et Circumflexus . . . Gravi notantur Nomina non- 
inlla in is et us, ut et in is Adjectiva emphatica Masculina, 
kafßa, ßwentafftSy culn faemininis G^roß, Sitoentoß (ubi exci- 
itar Didtfis) , et nonnulla Substantiva faeminina ut atois u. a. w. 

Participia. 

Zunächst ist daran zu erinnern, dass an den Stellen, an de- 
en in der heutigen Schriftsprache das suffixale i des Partie. Praes. 
a cz verwandelt wird, die ältere Sprache das t öfters festhält, 
gl 0. S. 74, retientemüiem o. S. 128 und ausserdem: ieng pra- 
^oifchpante karuna apiureiu, a mes nepragaifchftante EE. 32, 3fo- 
«nfchke Wiefchpaiies bijentefe iur garbinii das. 161 , fekanteie (sc. 
hanget) SEE. 22. 

Von beachtenswerten Formen des Partie. Praes. Act. I ist be- 
sonders der 0. S. 80 nachgewiesene Nom. Sg. Masc. fedu hervor- 
zubeben, an welchen sich danguiefu in: idant Diewas , mufu dan- 



^) Man beachte hier die besiimmte Form neben der unbestimmten. 



158 Zur Declination. 

guiefu Tetoas, ant mußt . . . patoifdetu PM. 1, anschliesst. 
Formen bezieht man , wie die regelmässigen dugqs, ieikiqs u. s. w. 
am besten auf den consonantischen , auf -ant endigenden Stamm 
des Part. Praes. Activi I. , der, wie alle consonantischen Stäimne, 
schon früh durch die secundären Suffixe -t und -ia (bez. -t^) er- 
weitert ist. Die Suffixform -aniia (-nita) wird reflectirt u. a. von 
dem Acc. Sg. Ntr. deaßdniis: kad regeßt iaj deaßdntis ^ zimhi 
KS. 2 (Luk. 21. 31); von den Acc. Sg. Masc. kleidenteghi (= Afch 
deni^'jf) und anienczia : grenßk tau kleidenteghi ßoieta SG. 88, 
karwel} . . . anienczia Br. Mat. 3. 16; von den Gerundivformea 
auf -ante-s (Geitler Lit. Stud. S. 60). Die Suffixform -a«ri (-«ft) 
hingegen Hegt wahrscheinlich vor in dem reflexiven Gerondiiua 
auf -anti-a (Geitler a. 0.) und unzweifelhaft in dem Nom. Plnr. 
Masc. auf -antis (aus *-aniys) , wie esantis (Geitler a. 0. S. 20 
Z. 11); aus dieser Endung ist die gewöhnliche Endung des Nonu 
(bez. Vocativ) Plur. Masc. der Part. Praes. Act. 1. entstanden (Kiair 
schat Gram. §.154), indem -^ntis durch die Zwischenstufen *-eMli| 
(vgl. den Nom. Plur. Wießpats o. S. 138), *-ans zu -(j wui#^ 
Diese Endung -aniis (^aniys) ist in der älteren Sprache nicht sdk* 
ten; Klein Gram. p. 60, Compend. p. 36 (s. o. S. 7) weist sie den 
Memeler Dialect zu. Aus den Bretkenschen Texten habe ich dis 
folgenden Beispiele gesammelt: 



dejtüies ilgai meldzatUis Br. Mat. 23. 14 , Diewo bijantis Wirai Br. Ap6« 
8. 2f Diewo bijantis Szidbendrai das. 13. 43, npfsibijantis Grie/chnücai "Sr. 
Jod. v. 15, buwo Szidai Jerufaleia gitoenantis ^ tie buwo Diewo bijantis Bf« 
ApG. 2. 5 , Jerufaleie giwenantis das. 18. 27 , wifai giwenantis ant Szemet Br. 
Apok. 13. 8, giwenantis Br. Obadja v. 19, klai^antis Br. Tit. 1. 7, tikM 
Br. ApG. 10. 45, netikintis Szidai das. 14. 2,/akantis Br. P. 13, milintis Jk> 
Sirach 2. 18, galintis Br. II. Kor. 10. 4, darantis Br. Rom. 13. 3, riekenA 
Jxewai Br. Zephan. 3. 3, nurenkantis Br. Nahum 2. 3, pilwai tingintis Br 
Tit. 1. 12, nefzinnantis Br. Weish. 13. 1, wargßantis (vocat.) Br. P. II. 426| 
kur ifchmanantis kunigai ira Br. Sirach 10. 2, turintis alba daug ifchmananA 
Br. P. II. 487, giwenantis . . . kalbantis Br. Hörn. 1. 29, pakalbantis . ,fO^ 
peikentis . . didzoiantis . pramanantis . . klaufantis das. v. 30, atleidinA 
das. V. 31, fakidami Euangelic^ ir gidantis wifsur Br. Luk. 9. 6, tt^fzi^ii*» 
darantis Br. II. Kor. 6. 10, wifsi paniekinantis ir diewo nefsihiantis Br. Ma^ 
leachi 4. 1 , Ir tikrai buwa bepalaidoientis pirmgimius Br. lY. Mos. 33. 4, 
buwa b^edintis Pharifeufchai Br. Luk. 5. 17 , wifsi turintis negalinczius das. 
4. 40 , Bet ßowintis ap/ukui biloio Br. ApG. 23. 4 , ßawintis Br. Luk. 9. 27, 
numir^ prikelsis ne pagendantis Br. I. Kor. 15. 62 , Namus kurentis alba ^^ 
dantis alba Winiczes czepiantis alba didei Biantis Br. I. Makkab. 3. 56, <^ 



Zur Dedination. 159 

zoioHtis . . blusniantts Br. II. Timo. 3. 2, pakalhantis . . fieifgtlaikantü das. 
V. 3t milintis das. v. 4, tttrintis das. v. 5. 

Auch der Accus. Plur. Fem. *parentt8 in parentißti: Kaipo 
priwedi tas dallis parentifsi uredop Euangelias (Quomodo probas 
has partes convenire ministerio Evangelij) MT. 210 und der In- 
strumental. Plur. Masc. liejeniims: fu . . . Warq liejeniitns Br. 
Weish. 15. 9 sind wahrscheinlich von Themen auf -anti- gebildet. 
h dem Dat. Plur. ganantimus : Peku gananiimus Br. G. 81 hin- 
gegen wird am natürUchsten das i als aus e entstanden betrach- 
tet — Ausserdem sind als beachtenswerte Formen des Part. Praes. 
Actl. zu erwähnen der Accus. Sg. Masc. milini (o. S. 71), der Gen. 
Sg. Fem. pafjtmegflanczcfs : ant affteros giwos, fchwentoa ir Diewui 
fofßfnegflanczqs EE. 23 und der Genit. Plur. Msc. *poghtncziun ^) 
in ßoghincziump (wiptump pas fawe ßoghincziump) Br. Richter 6. 
31, in welchem durch den Einfluss des j % aus a entstanden ist. 
ibdlich ist zu erwähnen, dass die bestimmte Form des Nom. Plur. 
IImc. mehrmals durch Anfügung von Je (ji) an die gewöhnlichen 
lärmen auf -q (-^) gebildet ist : zodczei aprafch^ghie (verba descri- 
hntia) MT. 300; fchie fekqghie ludijmai AM. 5; tikieghi das. 70. 
Sermit stimmt die mediale Form neparei^ß (darbai nepareiyi 
Opera indebita) MT. 292 überein. 

Was das s.g. Part. Praes. Act. IL betrifft, so kamen die Nom. 
Sg, Masc. Zinoddm, Tärdäm, atfpirddm bereits o. S. 79 zur Spra- 
che, die Nom. Sg. Fem. bebudam, dumodam und die Nom. Plur. 
faßindam, aimefdam u. s. w. sind o. S. 70 erwähnt ^). Ausser- 
dem sind hervorzuheben die Nom. Plur. Masc. pateikaudame LLD. 
19' 32 und krikatidame das. 12. 30, vgl. Wiffe^ Ifchmintinge o. 
1 150 ; die altertümliche Endung -e des Nomin. Plur. Masc. hat 
fieses Partie, ausser in diesen und in den bestimmten, auch in 
hssL reflexiven Formen bewahrt, vgl. bei guldamies bei keldamies 
Brk Jer. KU. 3. 63, taridameß SE. 27, melßlamies MT. XXXIX. 

Von den in der älteren lit. Literatur vorkommenden Formen 
dee Part. Praes. Pass. sind nur der Nom. Sg. Masc. kalbam (für 
Ubams vgl. o. S. 79): Kiek daikts ik czießi kalbam eß (Als 
Dinges ein wyl ein fprickwordt ys) Br. G. 77 und der Nom. Plur. 
Masc. veldamai LLD. I. 15. 35 hervorzuheben; da die gewöhnliche 
Endung des Nom. Plur. Masc. dieser Participien und der Adjectiva 

^) Vgl« po akim bifanezunfe io Br. Ps. 22. 26. 

') Vgl. noch den Nom. Plur. Masc. eydam K. 236. 



\ 



160 Zur Declination. 

-I zunächst aus -e, weiter aus -ai, welche Endung die substanti- 
vische Declination bewahrt hat, entstanden ist, so scheint diese 
Form höchst altertümich zu sein : in Wirklichkeit ist sie jedoch 
wol eine Neubildung, nach dem Vorbilde eben der substantivischen 
Declination geschaffen (vgl. nehadnoiam u. s. w. o. S. 156). 

Als beachtenswerte Formen des Part. Praet. Pas. sind zu nen- 
nen: die Nominative Sg. Femin. ißgdniiq KS. 35 und ißpuflilq 
(Koina Karalijpe . . . ißpuflitq bus) T. Mat. 12. 25 i) (vgl. o. 8. 
121); der Nom. Sg. Ntr. minnSlo (= minitä): Idant Wardolfraek 
nehutu daugiaus tninnSlo Psal. 83. 5 (vgl. Nauio S. 150); der Instr. 
Sg. Msc. aifiatiiü Br. Sus. u. Dan. v. 56; der Gen. Sg. Msc.ia- 
dei<f {idant . . . gdtdioitufi qni dtaghim(f ano iddeUf Me/foßiaiu) 
Post. 21: der Acc. Plur. Msc. prigimiüa Br. P. 153. Formen mit 
apokopirter Endung s. o. S. 70; zu ihnen sind noch der Nom. PL 
Masc. laußit {Poiam cziefa nifchpara Lairu kaulai laußit ititoa) 
Br. G. 101 und der Nom. Sg. Ntr. ifchkureni (Ka iaw Sznwm 
pabudatoota, iur Vgnimi ifchkureni buti) Br. Habak. 2. 13 hinzn- 
zufügen. 

Das Part. Praet. Act. hat bisweilen im Nom. Sg. Masc. das 
sufdxale n bewahrt, z. B. in padarens Br. I Mos. 1. 31, 2. 8, 
fumaifchens das. 11. 9: zuweilen ist das dem Nasal vorangehende 
e in i verwandelt: efch buwau nareghü Br. Philem. v. 13, idant 
aiaijns gielbetu Br. Luk. 7. 3 ; « für ^ erscheint in ifbhgirdü* EE. 
5, atleidis (tüiffa tq fkok^ efmi tau atleidis) das. 124 und in den 
Nomin. PI. Masc. prieghi Br. P. 278, nueghi EE. 2, atradi das. 
22 (vgl. Eurschat Gram. §. 1163). Ausserdem sind hervorzuhe- 
ben: die Nomin. Sg. Fem. mit abgeworfener Endung, wie pra^if» 
du8 o. S. 70; der Accus. Sg. Masc. Med. mit erhaltener Casnsen« 
düng radufinfi Br. P. 132; der Gen. Sg. Msc. mirrus o. S. 71; 
der Loc. Sg. Fem. ikirfchufei (für -stoje) in: fatoa pdrfchufei ru" 
ßibeie Br. Jer. KU. 2. 6; die o. S. 71 nachgewiesenen Accus. Plur. 
Masc. mirfchtu und padarus *), der ebenda angeführte Gen. Plur. 
numirufi, der sich auch noch Br. P. 11 109 (prifftkelima ifch nur 
mirufi) findet und der Gen. Plur. der bestimmten Declination no» 
mirusioiu LLD. I. 12. 9; femer der auch in der heutigen Sprache 



') ißpuflit({ ist vielleicht richtiger als Instrumental zu fassen. 

•) Die dort angeführte Stelle ist mit geringer Aenderung aus Br. G. 126 
entnommen; hier lautet sie: Surinkit man mana ifchrinktofiua ^ TikineziuM ir 
ifch nauia gimufus , Ne mir/ehita wale mana , JSet padarua ta. 



Zar DeolinatioD. 161 

^^juse Schleicher Leseb. S. 138 Z. 28, iszgeruse das. S. 215 Z. 10 
l£is. Z. 15 negdlincze)) vorkommende Nomin. Dual« Mascul. auf e 
rUr-c ~ -to, -tÄ) ateiuffe: Pafkiaus aieiufje du falfchiwu ludyniku 
aifchiwai ludij'a SEE. 202. — Zweifelhaft bin ich über die Form 
ilaupes in : Bei klaupes mes prafchom iawe Br. G. 87 ; sie ist wahr- 
scheinlich Nom. Plur. Masc. Med. — Der Nom. Plur. Masc. pere- 
fu/ts ist 0. S. 7 aus Kleins Gram. p. 60 angeführt. 

Was ausserdem über die Participien zu bemerken ist, wird w. 
u. zur Sprache kommen. 



Pronomina. 

■ 

I. Persöiliche Pr^Mmiia. 

1) Pronomen der ersten Person. 
Singtäari^. 

Nominativ, efch Br. I. Sana. 18. 8, Jes. 1. 2, 11, 22. 4, 6. 5, L Kon. 

8. 17 u. ö. 

Aocusativ. Neben man^ und mane : mana SEE. 31 (o. S. 69), man 

K. 47, maniy o. S. 61. 

Dativ, mani Post. 741, K. 56*). 

Genitiv. t<M </Zt Krautes manc^ SE. 79, per tciffc^ tUenq mi/lijms manq 

(Tota die meditatio mea eft) MT. XVI, Szodzim manq Psal. 50. 17, Klanfik 

MA manq Priefchn\k^ Br. Jer. 18. 19, Balfa manq K. 113 (vgl. LLD. II. 

[ilXniAnm.); ghia perfkele mane Infchczes Br. Hiob 16.13; nuo^ man^ K. 8, 80, 

'^man^ ims Post. 379 (zweimal) vgl. o. S. 79; manema 8. o. S. 78. 

Locativ. manij'a . . . manije Br. Job. 14. 10, 11; manteie MT. 112; 

^nie SEE. 59. 

Pluralis. 

Nominativ, m^ EE. 1, 8, 13, 29, 57, 64, 81, 200, Enchir. 24, 28, 
!fi. 18. 20, SEE. 1, 204, Post. III. 125, Psal. 44. 21, 48. 10, 100. 3; in K., 
^8. und EM. ist m^ die durchstehende Form, z. B. K. 49, 65, 71, 85, 140, 
S. 10. 



*) Vgl. Klein Gram. p. 78 : Dativis man, täte, fato Litvani, prsesertim in 
ig'DO Ducatu Litvan. paragogice addunt t et dicunt mani, tawi, fawi, Hinc 
ijat. Loc. manije ^ tawije; Aliis maneje, (atceje ab inusitatis Dat. mane, 
ye , fawe. 

12 



162 



Zar Declination. 



Accusaiiv. mÜ8 Br. P. IL 8, 384; mums o. S; 78. 

Dativ, mumüs MT. 366; mumü K. 144, Czefus duok mumü meylingu» 
K. 214; munas MT. 16 (zweimal), 27, 35*). 

Genitiv. Mufangu ^si alba mufy neprieteliu Br. II. Sam. 9. 1; wiw/q 
Post. 29; mufü Br. Ko. 23; krauiju fawu ne wifus mufia griekus dpczißija 
KS. 152; müfu Br. P. 292, mufsu MT. 326, 328. 

L o c a t i V. JEr nedege fchirdis mnju mufai Br. Luk. 24. 32 ; JEr nedege 
mufu fchirdis miifuie Br. P. 404, mnfuie Br. I. Job. 4. 12, Ephes. 1. 19, 3. 20, 
IL Timo. 1. 14; tiefos nera mufuia (corrigirt, wahrscheinlich aus -ie) Br. I. Joh. 
1. 8, mufuia Br. Ps. 90. 17; mufüfe T. IL Kor. 6. 12, vgl. Klein Gram. p. 78: 
Abi. Loc. vwßje in nohi^ jufü/e in vobis; Sappuhii-Schultze p. 38: Mufüfa^ 
Jufvfa, 

Dtuüis, 

Nominativ, mudwi, . . wedwi Br. I. Kön. 3. 18. 

Genitiv (Ablativ). Nera tarp mufu Skirtoio, nei kurfai Jawa rank^ 
tarp mum(ps dwieiu gulditu Br. Hiüb9. 33; mumu dwieju Klein Gram. Bericht, 
zu p. 78, „Gen. mumu dwieju^ unser beyden" Klein Compend p. 45. 



2) Pronomen der zweiten Person. 
Singularis. 

Accusativ. taici SG. 95; tuwe Br. P. 208. 

Dativ, mani ir tawi Post. 134, tdwi das. 111. 19, tavi K. 128, tau Br. 
P. 303. 

Genitiv. Ließuwis tawq Psal. 52. 3 (vgl. LLD. IL XXIIl Anm.); b$ 
taw^ K. 140, idant mus . . . tie pritoil^ pränäßäy io ne dtwddziotu nuog idiß\ 
wierna Fona mufq Post. 29; tdwi K. 16; taw (= tavo) SG. 97. 

Locativ. taweie Br. Jea. 52. 1, Ezech. 5. 10, Br. P. IL 331; tawij» 
Br. Ps. 116. 19, Apok. 18 22. 



Pluralis. 

Dativ. Eykit päßldwinti Tewa mdno, paweldekiie karalift^ jumums^) 
pdgdtdwota nuog prddzios fwieta KM. 54. 

Genitiv, wifsofa iuju Trahufa Br. IL Mos. 35. 3; iuf^ Br. P. 121. 

Locativ. iufui Br. Jak. 4.5, Nodeios kuri iufui ira Br I. Petr. 3. 15; 
iufuie Br. Kolos. 1. 27, I. Joh. 4. 4, Br. P. 310, das. II. 93, 370, naui^ Dwqfsf 



') Br. Esra 9. 13 dawei mumus i/chgelbeghimq, fühlt man sich versacht 
numus zu lesen. Ebenso könnte man für mano Br. Hohe Lied 5. 1 und mane 
Br, Mark. 8. 34 nano und nane lesen. Eine bestimmte Entscheidung zwischen 
diesen verschiedenen Lesungen lässt sich nicht treffen. 

*) Im Druck jM mums. 



Br. Philip. 2. 13, Chrißut 

i-ifiliii Br. :io\. 15. 7; Bei 

. hfjuiedujiu Br.Eaech. 11. 19; 



tt firam. Dcriuht. zu p. 78, ,Jama 



■ "x'p IJr. Mftt. 2. 13; Jei rfch nug 

. LiHÜ, 208; /ueoiVi MT. 69; fawiju 
. Lull. 16. 3, Jei Szataaaa . . . fa- 

■■■ Br. P. II. 377 ; fatcrja Br. Lok. 

', »E ffal ifailaikiti Br. Mark. 3.24; 



iiocL die enklitischen Accusative 

1. uud IL Person und des Reflexiv- 

\ unstatthaft, die Formen mi, 

jnn sie werden nicht nur dem 

Q Worte nngehängt, zwischen 

fBgt, sondern bisweilen auch 

fiebeu. Schon früh sind sie 

Üb sind die gleichbedeutenden 

1 sie gestellt. 

1 der ersten Person. 

|,.JC a&, Ana^ mi tcttia K. 18, Pcfu iß meHei 
b imliilmi apluifia;/ K. 15, Komi del dplayday 
:■ 27, le, Eß tili tiiiog J'mtrtie» /aiignia» 
1 vitkay apfpitä K. 17, Nrymi kvruk K. 
9, prüiiiufte ir prifiUa (zwang und uÖ- 
är. V. 401, numivtiU Br. 11. Sam. 19. 26, 
y wtiat puniikek Br. Rzech. ll.'J4, numigabetm 
i kai nemimokin Br. ApG, 8. 31, 
pamilcijk Hr. II Moe. 32. 10, Neatmijmk PmI. 
^JSO. 215, primijtöjo T, II. Tim. 4. 17, ißmitrduk» T. 
Uimbit T. Rom. 15. 30, uioii- 
. UämiyuliJ'iä lupejUn T. II. Kov. 11. 28; imkern Sü. 
158, dikßuv, Br J's. 73. 21, al/laiikim {ßtetbekiml 



164 Zur Declination. 

das. 7. 7, KarakUf toießpaU ffieribes, Kur/aym* giaibi iß fankihes E. 6, Ka 
man ^) numüranka pyktay K. 47. 

Dativ, netnipaiika Br. Pred. 2. 17, pamijakik Br. I. Mos. 37. 16, Toi 
5. 17, pamiwelk Br. Drache z. Babel v. 25, pamirodik Br. II. Mos. 33. 18, f< 
nemigaü Br. Philip. 3. 1, Iß to mi auga dziaugfmaa K. 13, Te minurayfio i 
kus faujo K. 115, '-ßono« atfimigdywino (erholten sich mir wieder = brach« 
wieder auf) K. 42, Du^os tnano ne atmißoki K. 115 *), Ne mimiels /tuet 
K. 16, mmireikia T. II. Kor. 9. 1, nemidawei T. Luk. 15.29, atmifdke T. Ap 
11. 9, atmiguldita ira teißjbea karuna T. II. Timo. 4.8, Pamifakxjkite T.G 
4. 21; padiwikem Br. Tob. 5. 21, rupem Br. I. Chron. 22. 13, Dwe{^ M 
gailim Br. Sirach 26. 25, Gdüim tu kmonü T. Mark. 8. 2, fumedzoheml 
I. Mos. 27. 3, nieks ne norim padtcares düti Br. Richter 19. 18, Schirdis ma 
tikrai /kaußim Br. Jer. 4. 19, atMifchkitem Br. Mark. 12. 15, dükim Br.I.M 
24. 17, Dükern Br. G. 79, fakikim AM. 10, 23, aczim nu manu Moterjl 
I. Mos. 29. 21. 

2) Pronomen der zweiten Person, 

Aecusativ. Kad ti päzintn zmanes \ Jag tu efi patfay Dicwu K. 2 
Jog ti ne brafiu (dass ich dich nicht schelten werde) E. 51, kad ti gdrh 
tumim K. 209, Abag (oder) ant tu Porte \ Perneßk tq koron^ \ Kurie ti ne ^ 
bind K. 70, Da tcißikiuo/e troßkau but prieg tdwi \ Yr aprinkau ti Lü 
tykru fawi K.16 »), Prdßau ti' per ßnerti tdtco K. 228, koroßuo ti* K. I 
netißliia Post. 265; Diews humai galit apwerßi Br. G. 119, SG. 143, Tt 
ißhtraukfiu ant Szemea ir pamejüt ant lauko Br. Ezech. 32. 4 , teypot . 
meUiziames EM. 68 , Ir metdezüt^ kangi gal wi/si Popießifchkei AM. 9. 

Dativ. Todelg tij duüa kdridiaußy \ Trokßtd ir laukia Idbiaufiy K.1 
iddntti dttt izganima Jos (sc. Ewangelios) kiaußmas pawirftu ES. 159, ^ 
dawe das. 176, Ne/ißebek iuogti pä/akiau das. 135, tdtdy intifdkau Post 
dekdwojdmeti KM., 11; dekdwojdmet das., duofiuot K. 52, ritoij düßU 
Sprüche 3. 28, Duomiet protzt idant aukfo nuog man^ pirkiumbei Br. Ap 
3. 18, Buk wiernas iki Smerczio^ tada duo/uot Karuna ßiwato das. 2. 
parodifüt Moterißhke das. 21-9, zadeiot nufiuß afiqßwentq . . . gimin^ P 
522, dawet das. 16, Jau faugok Pone Diewe^ idant ne bntunt bilotd das. i 
Duodiot dß tau mielas Pone daug iaucziu das. 35, dtweret tau ßwentq ho 
lifiq fdwo das. 45. 

3) Pronomen reflexivum. 

-5t wird noch heute dativisch und accusativisch gebraucl 
ich gebe deshalb dafür keine Belege und beschränke mich auf d 
Nachweis von mehreren, iri den altlit. Texten erhaltenen altertü 
liehen Formen des Accusativus -**.• 



*) man ist Accus. Sg. s. o. S. 161. 

^) atstoti c. gen. (verlass mir meine Seele nicht; ; mi ist dativus ethic 

•) ßiun z=z sav^'s ist hier possessiv gebraucht. 



Zur Deolination. 165 

1) 86 : artinaiafe Br. Luk. 19. 37, dabaü^fe das. 6. 7, piktinc^fae Br. Mat. 
.21, fedofe das. v. 2, nufedawe Br. P. 404, iddnt , , , ne \feduotumey KS. 
2, Mana du/ehe Ittilsfininafse manatne diewe Br. Jes. 61. 10, idant anis . .. 
otunfe Br. Jer. 32. 39, Tu widuie pilnas Piktenibtu radaife Br. Ezech. 28. 16, 
) ne werkfifse Ach Brolau^ ach Seßü, io ne loerkfifse Ach tci^chpatie Br. 
T. 22. 18, hudawoiofe ßr. ApG. 9. 31 , taw i^oiefe SE. 28. 

2) sie: pafimegftafie (es gefallt) EE. 169. 

3) siu: Efch ne megfiüßu iufu Br, Maleachi 1. 10, nemegjt^u toeifdeii 
ify riebiifi diekos affiery, Br. Arnos 5. 22 , uhagu eiti giedzoßu Br. Luk. 16. 3» 
Totro aß o Pone \ Dukiftuoßu malone K. 271 *). Weitere Belege s. w. u. 

4) «/.* fuhüimcz^ß (sc. Dwafy) Randgl. zu laikancziar\ß Br. Joh. 1. 33 

Endlich führe ich an : kadangel wifefi iur ifchpaßinti *) , iog 
Weczeria Wiefchpaiies wlofnai ir tikrai jra Sacramentas AM. 3 
ind neturedamds wietos dnt ziamea delfi rangidnSiu Zmoniu KS. 
159, weil hier die frühere Selbständigkeit von -«» noch besonders 
leutlich zu erkennen ist. 

Ich gehe zur Erklärung der aufgeführten Formen über. Efch 
ist die altertümlichere, im Vocal mit lett. eSy an. ek, gr. iydvy lat. 
ifo, armen, es übereinstimmende, Form füraw. — Der Dativ man, 
Bwm, manei (Schleicher Gram. S. 216) entspricht dem ksl. m)fn^ 
'wie Leskien ansetzt), preuss. menei. Aus diesen Formen darf ein 
Stamm mane- entnommen werden ; aus ihm sind die lit. Casus des 
üngularis gebildet: Acc. man^ (daraus mana durch Assimilation, 
nan durch Verkürzung) = mane+n, Dativ manei (daraus mani, 
ndn) = mane + ai , Instrumental manimi = mane -|- mi , Ge- 
litiy man^'s (daraus mane s. o. S. 79) = mane -j- ns ^), Locat. 
ianyje = mane-^-jq (daraus *manej(f, *manejqt manyja, maneje, 
w«c). Der possessive Genitiv manq, (aus *manqs) = mdno ge- 
Ürt dem possessiven Pronomen manas an *); über das Genitiv- 
trifix -ns und das Locativsuffix -jq^ s. o. SS. 131, 135, sie sind aus der 
)eclination der Substantiva in die der Pronomina eingedrungen. — 
•ur die Beurteilung der Pluralformen des Pronomens der I. Pers. 
ind von besonderem Wert die modernen dialektischen Formen des 
^cc. PI. mumis, mums (mumi, mum), Instr. PL wwmtm« (wwmim), 
^cat. PL mumyfe (Kurschat Gram. S. 234 f.). Sie beruhen auf 



*) Demnach bildet duksetis (Nesselm. 149) das Praes. dukaitis, 

*) Für visi tur üzsipazinti; beachte fweT vor 8%. 

*) Ksl. mene (vgl. koje-go): *menen8 =. kamene : *katnenen. 

*) Dass in der älteren Sprache auch man^s und tav^s possessiv gebraucht 
worden, beweisen die o. angefahrten Sätze : ghis perßcek mane Infchczea und 
^V^nkau ti Dtetou tykru fawi. 



166 Zur Declination. 

einem Stamm mumi-y der als Erweiterung eines consonantischen 
Stammes mum- = *mam- betrachtet werden darf; aus diesem sind 
die gewöhnlichen Pluralformen gebildet : Nom. mes aus mens ^) ans 
mam-^-es ^), Accus, müs aus müs, (mums) = preuss. mans ausmam-f ^» 
Dativ müms^ mumus .-= mumüs aus mam-^-mans, Instr. mumis aus 
mam -^ meisy Gen. müsuy munsu (Schleicher Gr. S. 217), müßt, 
mufun, mufü aus iwam+«aw, Locat. musyje 3), mufuia, mufuie, 
mufui aus mam-^-su-^jq (s. o. S. 145). Der Genitiv (Abi.) Dual 
müma d. i. mümq = mumu aus mumqs beruht auf mam-f^ait« 
(vgl. 0. S. 149)*). 

Dass diese Erklärung im wesentlichen wenigstens richtig ist, 
beweisen die Pluralformen des Pronomens der II. Pers., für deren 
Erklärung wieder dialektische Formen der modernen Sprache her- 
anzuziehen sind und zwar die Nom. Plur. j'u/ts und jums und der 
Acc« PI. jumts (Eurschat a. a. 0.), aus denen sich ein consonanti- 
scher Stamm jum- ergibt, den ich den gewöhnlichen Pluralformes ^ 
zu Grunde lege: Nom. jus aus *jifs ~ jum-j-es, Acc. jus aus jm ^ 
+€Sf Dativ ywm«, jümus sl\is jum-{'man8 ^) , Instrum. y^^me« av '^ 
jum-^-meis, Genit. jüsu, j'unsu (Schleicher Gram. S. 217), iuß^ 
iufu ^M'ä Jum'{-sdn, Locat. jusyje, iufui aus iufuie, iufuie z=: jum%, 
+«w+y? 9 d^r Genit. (Abi.) Dual, jüma d. i. jümq=jumu beruht auf j 
jum'\-man8. Was den Stamm ye/m- betriflft, so ist er aus *ye«f^- 
entstanden, welches selbst Verkürzung you jusma- (skr. yushmc^-) 
ist, wie gr. vf.ifi-^ von vofio-. Es entsprechen sich nun ganz genau 
lit. JUS und äol. vfifieg (Grundform : jüsm-es, vgl. inrizigeg = mö- 
iers, Grundform mäter-es). Wie jum- &,\x&jusma-, so ist *mam- aix» 
mama- verkürzt, vgl. altind. mäma, mäma-ka, mamd-täy mama-aaty^i 

Die Entstehung von jusyje aus jum-su-jq entspricht der von 
musyje aus mam-au-jq ; jufäfe (Jupäfa) ist ebenso entstanden, wi« 
mupäfe (Mußfa). üeber das Suffix des Gen. Plur. *-sän s. w. "«• 



*) Diese P'orm führt Geitler Lit. Stud. S. 96 aus einem modernen ^^^i^ 
naer Text an. 

*) Ksl. my ; *mame8 = ryby : *rubdna8. 

•) mmyß entstand aus mifsujq indem / vor sich ein i erzeugte (vgl. dtP^I^ 
o. S. 135), das sich mit u z\x { verband. 

*J Der Dat. Plur. munus ist aus mumus (durch Dissimilation) ents'fc^D- 
den; der Dat. PI. mumis ist dativisch gebrauchter Instrumental, vgl. altl-^*^ 
mummys (LLD. II. 56). Der Loc. PI. mußkfe (MuJ^a; vgl. Kurschat Gr-^ß»- 
§ 851) ist Analogiebildung (musiise : müsu = tüs^ : tu), 

*) Darus jumuma mit m für n vgl o. S. 78. 



Zur Declination. 167 

Die Dualformen müdti, jüdu (Nom.-Acc.) sind entweder als 
*mam~du, *jum-du (vgl. te-du = an. vi^i) aufzufassen, oder sie sind 
späte Bildungen, die sich in verschiedener Weise erklären lassen. 

Die Formen des Reflexivpronomens und des Singul. des Pron. 
der II. Pers. erkläre ich ganz ebenso, wie die Singularformen des 
Pron. der I. Pers ; diese beruhen auf dem Stamm mane^, jene auf 
«flpe-, tace-. Die Accus, tatoi, fatoi und die Genitive tdwi, fatoi 
haben t für e; tuwe macht wahrscheinlich, dass man einst tdve 
gesprochen habe, da im Lit. u aus a durch die Zwischenstufe d 
(o) zu entstehen pflegt. Die Dative iawiy fawi, tau, fau entspre- 
chen maniy man, die Genitive taw^, faw^ und iawq schliessen 
sich an man^, manq; zu fewefp vgl. den Locat. feweye und o. 
S. Ö6. Die angeführten Locative sind alle klar; am meisten zu 
beachten ist die Form paweio, welche die alte Endung am klarsten 
leflectirt ^). 

Wenige Worte sind über die s. g. enklistischen Formen zu be- 
»erken; die angefürten altertümlicheren Formen des Accusativus 
•w zeigen, dass derselbe auf *-«ta» beruht. Die Accusative mi und 
ii sind demnach auf *mian und *tian zurückzuführen. Diesen *mian, 
*tian, *sian entsprechen genau preuss. tnien, iien, sien vgl. umbr. 
(itm , osk. stom. Aus diesen Formen ergeben sich die Stämme 
wm-, tia-, sia-, die wahrscheinlich Erweiterungen der Stämme iwt-, 
ii-i si' sind, die selbst erst durch die Zwischenstufen mc-, te-, se-, 
aus tna-, la-, sa- {ica , sva-??) entstanden. Die lit. Dative mi, ii, 
w gehören entweder zu mia-, tia-, sia-, oder zu mi-, ii-, si- ; sie 
gehen also entweder auf *miäi, *tiäi, *sidi, oder auf *miai, *iiai, 
*iia% (= ksl. mi, ii, si) zurück. 

P'ormen der possessiven Pronomina manas, iavas, savas, denen 
die possessiven Genitive iwa«o, iävo, «efoo angehören, habe ich LLD. 
II. XXII Anm. 2 nachgewiesen; zum Ueberfluss führe ich noch an: 
Tdre Ponas Ponui manamui T. Mark. 12. 36, pagel manq ieißbe 
Br. Ps. 18. 25, maname diewe Br. Jes. 61. 10, paßißu manqfes 
(sc. awis) EE. 66; iawy ghriekai EE. 118; fawdmdy o. S. 65. — 
Nesselmann Wbch. S. 411 und Kurschat Gram. §. 983 führen das 
Possessivpronomen musäsis, Fem. musoji an; es findet sich schon 
iii dem Sappuhn-Schultzeschen Compendium p. 35 : ^yMußßMs No- 



*) Der nasale Auslaut von manyjh^ tavyjh, savi/ß, mmyjh VLiAjusyjh ist 
erhalten in manimpi, tawimpi, fawimpi, mufimpi und iufimpi, über welche 
^* tt. gesprochen werden wird. 



168 Zur Declination. 

ftras, Jußfikis Veftras, Mußeji Noftri, Manieji Mei, Tawieji Tui, 
Sawie/i Sui vel Noitri/* -- Ein Possessivpron. juszis euer erscheint 
EE. 65 : nu prifiwertq efle pi^enefpi ir Bißupop yufchiu düfchiu 
(L Petr. 2. 25). 



11« Ble nlcht-penoiillchen Pr»ii»iiiliia. 

a) Mascnlinnm. 

Singtdaris. 

Nominativ, kurifsai Br. Jer. 50. 44, Richter 7. 5, SG. 202 (kursai s 
o. S. 68); anafai eme Br. I. Mos. 33. 11, anafsai Br. Sachar. 12. 11 (ansai). 

Accusativ. ia Br. G. 121 {j})\ Uerodut ^jko^ Berneli to nvfzawinU 
Br. P. 111 (to = t%'), vgl. toiegi u. S. 175. 

Instrumental, tarnt s. o. S. 50; tomi Psal. 119. 93; kurio budo Br. 
P. II. 32, kuro hudu Br. P.345, Tho czi^u Br. Jud. 6. 10; iuo Br. Ebr. 9. 14; 
iamu nnffiftebedami Br. P. 102. 

Dativ, fehamui Br. ApG. 3. 16, yamui Enchir. 12; Bet ie hilaia iamu 
Br. Luk. 5. 33 , iamu Br. P. 150, IL 42, iamu Br. P. 86, schemu LLD. I. SS. 
27; kan SG. 19 (s. o. S. 78). 

Genitiv, ^t^itä, tu, kuo, juo s. o. S. 50, ^mo auch K. 103; gentis atu^ 
kurem Petras auß nukirta EE. 195 , anc^ ßmogaua das. 48 , ifch fchq Swidct^ 
SEE. 205, fchq ßiwata EE. 38, mufu giwenimaa Dangui ira , ifch kuriq Äi»- 
kern Ifehganitoia das. 125, tokiq Kdrdlaua ghie iikieioi Post. 3. 

Locativ. iamije Br. Kolos. 1. 19, Mana war das ira iamij'e Br. II. Mos. 
23. 21, nefa nera fchwießbe iamije (corrigirt aus -ja) Br. Joh. 11. 10, ßf^vi 
ifine iamije (corrigirt aus -Ja) Br. II. Kor. 13. 4, Diewas apfchwießas </? «»- 
mija Br. Joh. 13. 31, Jei Diewas ira apßhwießas iamija, tada Diewas ghi 
teipaieg perßihwies iamija pacziamija das. v. 32 ; paßate anis i§ Jawa WieffiftUM 
patimme Widume Namtfi Br. IL Sam. 6. 17; Jchime s. o. S. 68^ ßimme (Air*" 
£ie) Daw. Pam. 25. 30 u. ö.; tami EE. 94, fchemi cz^e das. 131; Koßnarr»* 
Br. G. 56. 

Pluralis. 

Nominativ, anis Br. I. Makkab. 11. 41, IL Kön. 22. 17, Hosea 3. 1, 
Br. P. II. 89, Post. 134, KS. 6, K. 42, MT. XXVI, Psal. 106. 37 u. ö. (LLD. 
II. XXIV Anm.), anys U 173, daneben anie z. B. Br. II. Mos. 24. 2, KS.24; 
ghi^ Post. 328, Psal. 111. 8, A'wr^ LLD. I. 15. 16, kurri^ Psal. 79. 6, kurt\ 
EE. 42, 78, nekuri^ das. 118, Pafchlowinti ti^ ira MT. 165, ti^ PsaL 119. Ü 
nekuriey U. 27, kuriey das. 35, tiey das. 177; nekuriy SEE. 13; ira ßhicze 
niekuri ßawintis Br. Luk. 9. 27; Tadda ateia ßhietie wirai Br. Dan. 6. H* 

Accusativ. Jos Psal. 106. 23, fchitcfgi (sc prarakus) Br. G. 123, *«' 
rios das. 35; prißh fihuos Br. L Makkab. 9. 17, iuos Br. Ebr. 4 8. 



Zur DecliDation. 169 

Dativ, tiemu 8. o. S. 80; gimw LLD. I. 17. 32; anis matte apleida ir 
kietiem* Deiwems nfli rukf Br. II. Kon. 22. 17. 

Genitiv. S. Jans liep an'\%u nie fweikinte MT. XVIII; kur& Br. P. 
392, fchü das. 11 372; a»4 Br. I. Sam. 30. 22: apreifchk iemus Tiejq karia- 
UauSf kurfai ant iufvk karialiaus Br. I. Sam. 8. 9, makinna iüfu (am Rande 
iy) Synagogofy Br. Mat. 4. 23, ir ghia fake iofy Ißcalofy Br. Mark. 1. 89. 

Dualis, 

Nom in. -Accus, fchitü Br. Sus. u. Dan. v. 9, abu tuo daykiu KS. 64. 

Die meisten der hier verzeichneten Formen sind ohne weiteres 
klar; nur einige wenige sind besonders zu besprechen. 

Der Instr. Sg. tamu entspricht dem adject. Instr. fchwentamu 
8. o. S. 151; zu den Genitiven Sg. anc^, fchq, kuriq, toki^^) ( = 
and, szö, kuriö, iökio) vgl. den adj. Genit. wifq o. S. 151. Ebenda 
wurde der Locat. Sg. iamij'a (iamij'e) bereits erwähnt ^); aus 
ihm entstand die moderne Form Jam^, wie pone aus pänejq (s. o. 
S. 135). Wie Jame sind natürlich die Locative iamd y aname, 
mam^, kuriame u. s. w. zu erklären ; sie enthalten sämmtlich das 
Locativsuffix -Jc^ und beruhen auf den Stämmen jama^, iama", 
amma-vi. s. w., die aus den Dativen jdmui, idmui, aisamm u. s.w. 
(aus *jäsmd%f *tdsmai, *anä8mäi vgl. skr. ydsmai, tdsmai, preuss. 
fehismu, kasmu) gefolgert sind. — Der Locat. patimme steht für 
^patiame = paczame ; tarnt , fchemi , Koßnami enthalten auslau- 
tendes i für ö, ^ / ßimme entspricht Kurschats (Gram. § 866) szime, 
Schleicher (Gram. S. 197) hat sziame; zu fchemi vgl. noch Kur- 
schat Gram. § 911. — Der Nom. PI. anis ist vermutlich von ei- 
Dei3Q Stamm am- gebildet, zu dem auch der Genit. PI. aniu und 
^^^ Nom. Sg. anis (Kurschat Gram. §921) gehören; ist diese An- 
^kme richtig, so ist das moderne zemaitische anis (Geitler Lit. 
Stud. S. 55) aus *ani/s verkürzt. Aeusserlich erinnert lit. anis 
(Fem. anös) an altnord. hvdrir , minir (Fem. htdrar ^ minar). — 
I^ie Nom. PI. ghi^, kurri^, ii^ sind mir unklar, aber gewiss 
lücht unrichtig; vielleicht ist in dem Nasal eine enklitische Par- 
Ötel zu erkennen, vielleicht ist er aus dem Nom. PL Fem. ein- 
gedrungen (s. w. u.). Die Nom. PI. nekuriey , kuriey , Hey (vgl. 

*) Neben ihnen dürfen tq^ j({ angenommen werden, denen ksl. to- in 
^90 (über -go vgl. Miklosich Sitzungsberichte der Wiener Ak. 1869 Bd. LXII 
^^)> i«- in jego ebenso entsprechen, wie dlvgo dem griech. (fo^t/or, igo dem 
&' Cvyov (lat. jugumy skr. yugam). 

*) Der frühere nasale Auslaut dieser Form ist in iamimpi, das w. u. 
Dachgewiesen ist, erhalten. 



170 Zur Declination. 

anei Kurschat Gram. § 913) stehen entweder für nekurl^-ji^ 
kure-ji^ ie-ji (vgl. Schleicher Gram. S. 202) oder sie enthalten 
die der Endung des pronominalen Nom. PI. Masc. {e) zu Gininde 
liegende, ältere Endung ei (aus ai cf. ponai) i). — Mit fchietie ist 
die Form verlässlich nachgewiesen, welche nach H. Weber Jen. 
Lit-Ztg. 1875 Art. 236 (S. 13 des Separatabdrucks) LLD. I. 14. 6 
zu lesen sein soll, was ich bestreite (Altpreuss. Monatsschr. XII. 
350). Weber erklärt doch fchietie als szete, Nom. Plur. von szifus, 
und meint, die beiden Teile, aus denen dieses Pronomen bestehe 
seien in fchietie selbständig declinirt. Er hätte für seine Auffas- 
sung anführen können: Schis tas wanduo Br. Mat. 26.9; trotzdem 
steht dieselbe nicht fest, der Dat PI. kietiems macht sie unsicher. 
kietiema beruht auf dem Thema keta (woraus kita-), mit dem zu- 
nächst keka- (vgl. keikwiens o. S. 64) und teka- zu vergleichen 
sind ; keta- und keka- beruhen auf ke/a-ta-, keja-ka-, ieka^ ist aus 
teja-ka- entstanden (-^a, -ka sind die gleichlautenden Pronominal- 
stamme), keja^y teja- setzen kaja-, taja- voraus; diese letzteren 
Stämme sind nachzuweisen u. a. in dem ved. Genit. Sg. kayasya^ 
in ksl. kojego, kojemu, toj^, ioji , ahd. dei, deisu (Grimm Gram. 
I. 714, 718 der Schererschen Ausgabe; dei : *tajd == zwei : ksl. 
dcoja). Ganz ebenso, wie keta- kann nun ein Stamm szeia- (worauf 
azita-) gebildet sein, dessen erste Silbe aus szaja- (vgl. ksl. «^«^'^ 
entstanden sein würde; zu ihm kann fchietie gehören. — Webei 
Auffassung dieser Form ist also ebenso zweifelhaft, wie Schleiche] 
(Gram. S. 200) Behauptung, szttas sei aus szi^ und ta-s zusammei 
gesetzt. 

Zu dem Dative gimus vgl. tims Kurschat Gram. § 911 und 
S. 151 Ifchminiingims , wiffims. — Die Genitive PI. iufu, iüj 
iofu beruhen auf der Grundform iä-sdn, vgl. ksl. te^chü, got ßi- 
lat. hö-rum, duono-ro, homer. tcc-kwv, skr. tä-säm ; der gewöhnlicl 
Genit. Plur. von ßs, jü 2) liegt neben iofu, wie altlat. eum n 
ben eorum („eum antiqui pro eorum" Festus p. 77 M.j. Di 
Genitivsuffix *sdn 3), das schon o. S. 145 erwähnt wurde, erschei: 

*) takie iei LLD. I. 14. 7 habe ich mit Unrecht als iok^ß erklärt; i 
setze jetzt zwischen takie und iei ein Komma und übersetze: Denn solc 
wenn sie (das Abendmahl) empfangen, empfangen nicht Vergebung der S 
den, sondern u. s. w. 

*) SE. 64 findet sich der Genit. Plur. ynu {Lei/kite kndikelus ma 
eit ir nedraufket y«Ä), der unzweifelhaft Druckfehler für ywä ist. 

^) So ist nach mufungu (o. S. 162) anzusetzen. 







Zur DeclinatioD. 171 

auch in mtisu und jüsu (o. S. 166) und in dem Gen. Plur. Fem. 
jaunösu (Schleicher Gram. S. 209 i)). Zu den Dualformen fchitü, 
iuo vgl. Latrü o. S. 148. 

b) Femininum. 
Singularis. 

Nominativ. Ja für jt zuweilen im Nom. Sg. Fem. der bestimmten 
Adjective, wie piktota akis Br. Sirach 31. 14, piktoia Dwafse Br. I. Sam. 16. 
14, 15; andere Beispiele s. o. S. 154. 

Accusativ. t^ Br. Job. 14. 17; Jen SG. 2; to paezq hadino EE. 28*). 

Instrumental. Su tc^ naughietia K. 122, tqiag^ miera, kuric^a fey* 
kfste t hu8 jumus dffeykieta ES. 154, fehlte wiena regula MT. 292. 

Genitiv, tuos o. S. 50; mwg tqs dienos EE. 117. 

Locativ. fchot^ giwatoie MT. 152; kurioia K. 76, kas ioia pagime Br. 
Hat. 1. 20; kuriuoie o. S. 50; knroi Br. I. Petr. 3. 30; fchito naktie SE. 29; 
A kitatn (sc« jra dütas) tikieghimas tqteg DwaJJeie. A kitam Dowanas paftcet" 
fctmwa tq^ieg DwafJ'eie EE. 100 (I. Kor. 12. 9). 

Pluralis. 

Nominativ. Dabokitefi ant liliju lauka, kaip an({8 aiig EE. 111, mo- 
^i/chkcs, kuriq^ Jefu paffeke das. 213, ßmones kuriqs ßoweya das. 166, iey 
^^utu patrumpintas thqs diettas das. 129 (Mat. 24. 22). 

Xocativ. anuofe o. S. 50; to/c^iaw knigofa MT. 530. 

Auch von diesen Formen sind die meisten klar; zu dem In- 
^^''O.:»!. Sg. t(f vgl. Salnq u. s. w. o. S. 124. tqiag^ enthält als letz- 
^^ Bestandteil die enklitische Partikel gi. Der erste Teil, tqia 
®^^^^e kuriq/a und fch^e sind durch Affigirung des Instrum. Sg. 
^ö'^*^. von jis an /<j, kuriq, fch^ gebildet. Ebenso sind wahrschein- 
ückx die Instrumentale ßejey jeje, die Klein überliefert \ als durch 
^^^*^l}indung der Instrumentale szxe. Je mit je zu erklären ; es liegt 
iröilich nahe, bei diesen Formen an das Instrumentalsuffix jc^ (o. 
8- 126) zu denken. — Zu dem Gen. Sg. t(^ vgl. ßmogifchkqs o. 

') Ueber die hier angeführte Form margosSms s. o. S. 22 Anm. 1. 

*) Fehlerhaft steht der Acc. SG. k(pke (= koki^) Br. Hiob 31. 2: kqk^ 
****** diewcis düß algq; Bretken hat vermutlich erst kq, (Acc. Sg. Fem. von 
*^) geschrieben und später k^ hinzugefugt, ohne den Punkt unter dem a zu 
streichen. 

') In den Berichtigungen zu der Grammatik: Ablativis Instrumenta- 
lious Faem. Pron. ße , je adde ßtget jeje^ qui Ablativi in Litvania et nostro 
^^oque Ducatu usitati sunt. 



172 Zur Declination. 

S. 150; zu den Locat. Sg. fchoi^, kurtota, ioia, kuroi, fchiio vig-I. 
naiuroi^ u. s. w. o. S. 134. Der Locat. tqieg besteht aus t(f VLxxi 
der enklit. Partikel Jeg s. u. ; ic^ ist durch Contraction aus t^^'^f 
entstanden vgl. pdkdrndmq nuäiziäminim^ o. S. 150 (aus "^pahamct" 
mejc^ nusizeminimejq). — Zu den Nominat. PI. anqs, kuriqs, th<fi 
vgl. die substantivischen Formen grafm^s, faßinqs (o. S. 138). 

c) Neutrum. 

In : kuo mein feia , nekuri^ puole pds ktdlq Post. 193 (Mark. 
4. 4 aliud cedidit circa viam) ist nekuriq Nom. Sg. Ntr., gebildet 
durch Suffigirung eines Nasals an den Pronoininalstamm, wie sonst 
der Nom.-Accus. Sg. Ntr. der Adjectiva gebildet wird (lat bonu-m, 
gr. ycalo-v ^)). Ebenso sind die Acc. Sg. Ntr. */<j in tqiai {kaip 
iqtai kalbeia) EE. 63 und iieko {er galit ins tieko ifchkenieti tcargu) 
Br. P. 145 (mit o für q^) gebildet. Als Acc. Sg. Ntr. kann maS^ 
auch auffassen: ka (Ka rafchiau, tat rafchiau) Br. P. 389 uno 
kan {Kan ghis pats kalb) Br. G. 18. — Aus nekuriq ist nekuf^ 
(nekuri püle ani ülqs) SEE. 42 entstanden; dem Accus, iieko enfc— 
spricht der Nominat. ihieka {ihieka ßmoniu . . . prapül) Br. P. Il- 
114 (mit a = q). Endlich vgl. die verkürzte Form kii {alba hi^ 
kas baifu ira) Br. IIL Mos. 7. 2L 

Häufig ist das Neutr. durch -tat gebildet. So von ans : antcM^* 
vgl. 0. S. 71 Anm. 1 *) und Kaip ir aniai ne butu geras darbcm-^^ 
Br. P. 274, fchitai angu aniai darißm Br. Jak. 4. 15, tu anic^^ 
affierawoii iurri Br. III. Mos. 6. 21, Wis aniai iur fudeginia it^^* 
das. V. 22. Von sziias : fchiiaiai vgl. Schiiaiai (später corrigi 
in -ias) ira Prifakimas Namu Br. Ezech. 43. 12, Schiiaiai ifd 
iirra Judiihe Br. Jud. 8. 1, fchiiaiai kalbeie Br. ll. Makkab. 3. 
Schiiaiai nufsidawus Br. I. Mos. 22. 1 , fchiiaiai MT. 217. Von 
köks : kokiai vgl. kakiai fzenklin Br. II. Thesal. 1. 5, KadaD^^' 
was wiena karia kokiai kalba Br. Hiob 33. 14. Von iöka : ioht^^ 
vgl. ioktai darikiie Br. I. Kor. 11. 25, ne rafchau iokiai das. 4 t*^* 
Von szioks : fchokiai vgl. fchokiai wis ias Gimines fiosis Br. Mä*** 

*) Vgl. auch lat. ipsum^ metim^ alium (Bücheler-Havet Precis de Ift ^f 
clinaison latine p. 52) und griech. roaovrov , toiovtov , TrjXixovtoVy jtci/^^ 
(Kühner Ausf. Gram. S. 465). 

*) Vgl. noch den interjectionellen Gebrauch von antat und 8zita% ^^* 
diewaa tawe nefchoiat kaip antai Wiras fawa funv, Br. V. Mos. 1. 31; ^^* 
pawei/deia Diewas ant fzemes, ir fchitai ghi buica pag^dvfi Br. I. Mos. ö ' ' 
Nefa, fchitai f üfch alfiyfiu das. v. 17. 



Zar Declination. 173 

26. Von aziiöka : fchiioktai vgl. fchilokiai gera Br. I. Chron. 

26. Von visöks : wifsoktai vgl. toienas iik, iog gal wifaoktai 
'^iti Br. Rom. 14. 2, efch kofznam wifsoktai ftoiatisi Br. I. Kor. 
22. Von kairäs : kairaiai vgl. Katratai ira pigefni fakiti Br. 
n. 452, EE. 118, SEE. 126. 

Hier überall ist lai, das gewöhnliche Neutrum von täs enkli* 
^h an pronominale Neutra getreten; so glaube ich a^i-, fchita^^ 
k- u. 8. w. auffassen zu sollen ^). Das Neutrum tai findet ein 
adant an der got. deiktischen Partikel sai; dass sie Neutrum 
n Pronominalstamm sa- sei, wie iai zu ia^, liegt auf der Hand. 
BS das Neutrum eines deiktischen Pronomens deiktische Partikel 
rden kann, zeigen fchiiai und aniai ; zum Ueberfiuss vgl. den 
■s, Text von z. B. Mat. 8. 2 ( vgl. das. vv. 24, 29, 32, 34) : Jah 
\ manna Pruisßll habands durinnanda invaii ina und den ent- 
•echenden litauischen : Ir ßiay, wiens raupfötaa priij^s milde fi 
(1869) — wie ßiay altes Neutrum ist, so unzweifelhaft auch 
Von sai ist seiner Bildung nach nicht zu trennen jai „ja, 
lirlich, fürwahr", dem ksl. jej vai (Miklosisch Lex. palaeosl. s. 

entspricht. Aus ihm erhellt, dass das i von got. Jai, sai, lit. 

(^sztaiy kai in kaip^ kekai : raßiau jums, brolei, kiekay drqfaus 
Rom. 15. 15) aus J'\-\ocq1 entstanden ist; diese Behauptung 
Let eine Bestätigung an taiep (Taiep kaip afch efmi Diewas 
*€4fis) MT. 270 für taip (= tai-p). 

Das got. sai, das ich zur Erklärung von tat herangezogen 
»^, glaube ich nun auch selbst im Litauischen nachweisen zu 
nen. Der bestimmte Nom. Sg. Masc. der Pronomina wird schein- 
durch Anfügung von -at gebildet : (asai, szisai, ansät (Schlei- 
x- Gram. S. 201 , Kurschat Gram. § 980) ^) ; in gleicher Weise 
l€t man den bestimmten Nom. Sg. Masc. der Adjectiva in den 
t-lekteu von Anykszczei (Schleicher zu Donal. S. 336), Neu- 
-xandrowo, Kupiszki und Onikszty (Kurschat Gram. § 956 ff.), 

den drei letzt genannten Dialekten erscheint jedoch iai (mit 
iirsprünglichem i) für ai ^). Vergleicht man Masc. täs, tasai und 

') Gegen dit^se Auffassung spricht nicht toktü (Schleicher Gr. S. 201, 4), 
öS offenbar Analogiebildung ist (toktü : toktai = tu : tai). — an^^ fchita', 
^" u. 8. w. sind aus *a«^, *8zitq, *koki(i entstanden, vgl. o. tqfai 

*) Schitafsat Br. I. Sam. 21. 11, Schitokfat bus taipaieg Ataghimas Su- 
« fzmogaus Br. Mat. 24. 27, Kurifsai Br. Richter 7. 5, SG. 202, ne iokfai 
ktas Br. IL Chron. 23. 19, tafsai ataiwjs Br. Luk. 17. 18. Daneben Ghißa 

Mat. 3. 12 (vgl. o. S. 62). 

') Vgl. patfeg KK. 20 und Tatet Br. G. 90. 



174 Zur Declination. 

Ntr. *to, iaiai, Msc. töks, toksal und Ntr. Hok, iokfai^ Msc. szitas, 
szilasai und Ntr. *szita, szitatai , so wird die Annahme , dass jene 1^ 
bestimmten Nom. Sg. Msc. durch Anfügung von ai gebildet seien, ^. 
wenig wahrscheinlich, da sie dem neutralen -tai ein mascuUnisches 
-ai entgegensetzt, ein solcher Gegensatz aber absolut unbegreiflich 1^ 
ist. Viel wahrscheinlicher ist mir, dass in jenen Formen nicht P 
-at, sondern -sai angetreten ist, dass also tasai^ toksat, kursai, io/- f 
tnsai aus tas^sai, toks^sai, kurs-sai entstanden. Nun ist auch der 
Gegensatz von dem bestimmten Nom. Sg. Msc. iaaat und dem be- 
stimmten Neutrum iatai klar: jenes ist durch -sat bestimmt, dieses 
durch 'tat , weil der Pronominalstamm sa- vorzugsweise ^) dem 
Masculinum und Femininum, /a- dagegen dem Neutrum zukommt 
(got. <a, sOy ßata, gr. o, ^, To(d), skr. sa, sd, iad). 

Sind meine o. ausgesprochenen Ansichten richtig, so habel^ 
wir eine Reihe von nicht wertlosen Resultaten gewonnen, die be- 
sonders hervorzuheben, wol nicht nötig ist. Einzelne Schwierig- 
keiten kann ich zur Zeit nicht hinwegräumen; auffallend ist e0^ 
dass ein dem Masoulin. iasai entsprechendes Femininum nicht ge- 
bildet wird. Nicht minder auffallend ist die Bildung der Neutr^^ 
iai, sztait kiekay u. a. ; dass sie auf der Composition der Prono — 
minalstämme ia-, sziia-, keka- mit dem Pronominalstamm ja- ba — 
ruhen, ist eine naheliegende Vermutung. Sie würden alles au£-- 
fällige verlieren, wenn wir annehmen dürfen, dass in der Zei"^ 
der nordeuropäischen Spracheinheit — und vielleicht schon frim-^ 
her — alle adjecti vischen und pronominalen Stämme durch -jc^ — ' 
erweitert werden konnten. Darauf hin weist manches ausse^^ 
dem bereits angeführten, so wahrscheinlich auch die litauische^' 
Adverbia auf -at, die wol nichts anderes sind, als adverbiell g( 
brauchte Neutra von Stämmen auf -a-ja- {gerat verhält sich 
dem gewöhnlichen Neutr. gera d. i. gerq wie tai zu */q^). Fem( 
reflectiren jene Stammerweiterung eine Anzahl von Formen d( 
german. starken Adjectivdeclination (ahd. blinder = *blindais ai 
^blindajas, got. godaizos aus ^godajizos von ^godoja- wie fizo$ voi 
/a- , an. feir(r)ar aus ^ßajizdz von *faja- = toja- s. o.) , derecr- 
Erklärer die erwähnten litauischen Adverbia auf -at nicht genu§-^ 
beachtet haben. 



*) Indessen nicht durchaus, wie schon das Ntr. sai zeigt. Ueber 
ehemalige Selbständigkeit des Pronoroinalstammes au vgl. u. a. G. Meyer Z 
Geschichte der indogerm. Stammbildung und Declination S. 14. 



Zur Declination. 175 

Zu dem Pronominalstamm /a- gehören mehrere Partikeln, die 
enklitisch an Pronomina treten und gleich hier besprochen werden 
mögen; es sind diess: l)jaü ^) vgl. taniau diena Br. Ezech. 46. 8, 
L Nos. 15. 8, 30. 35, taniau nakti Br. Richter 6. 25, ape taniau 
dide mahne Br. P. IL 206, taiau hadina Br. Mat. 9. 22, taniau 
(d£ts n ist durchgestrichen) diena das. 13. 1, toiau Menefio Br. 
I Esther 9. 17 , tameiau mieße SEE. 168, Schiianiau diena Br. Esther 
8. 1, iaffaiiau moxlas MT. XXXVII, tosiaw naturas das. 491. 2) 
jei vgl. Kodel Tuiey Eyni (weshalb gehst du) KK. 10; jei ist, wie 
teifxtiui zeigt, aus "^j'di entstanden (vgl. o. S. 65) ^) und entspricht 
vielleicht ksl. t (und). Es ist häufig mit -gi verbunden; die Form 
jb£^ zeigen nur MT. und AM. , und zwar in iüieigi budu MT. 22, 
138, AM. 68 und in dem in ihnen durchstehenden teipaieig (z. B. 
MIT. 60, 88), in den anderen Texten ist j'eipi in j'egi verkürzt, vgl. : 
Ttitnieg paczen diena eya Noah ing Skryne Br. Mos. I. 7. 13, tüieg 
hudu das. 50. 23, das. II. 21. 31, 23. 11, tuiegi budu Br. I. Makk. 

f&. Ö2, Tuoiegi budu Br. Jak. 2. 25, tüiegi budu Br. Ezech. 46. 3, 
Schituieg budu Br. I. Kor. 11. 25, taieg . . . ißrow(f das. 10. 3, 
iqieg . . . gierimq das. v. 4, taieg kitrifia Br. IL Mos. 39. 4, taieg 
pacziq brangiq Wierq Br. U. Petr. 1. 1 , wiffi ioiegi penukfchla 
dwafifchkq walge ir wifß toiegi gierima dwafifchka gere EE. 
32 {ioiegi == tqiegi), 3) jen , entstanden aus j'enai (vgl. aszenai 
Greitler Lit. Stud. S. 78 und Kurschat Gram. § 174) und ursprüng- 
lich vielleicht Neutrum eines Pronominalstammes jena- (vgl. altpoln. 
jen^ze, cech. Jen, ahd. jenSr), das zur deiktischen Partikel wurde, 
^© szlai, antat : vgl. : iddnt . . . krdßiop dmzina ziwata linkfmay 
^ßkaki galetumbime , käme tuien ligiay fu Tewu fawa dmiinu . . . 
^^^^inay giweni KS. 52, Nefitikiek tuien toy bedoy fawa Diewa 
^ßidaufomds das. 60, tuien (du) das. 34, K. 52; einmal steht /an 
*^ Jen : Artimq täwo (sc. milek) kdyp pats fawq \ iey nor tuian 
^^guy buti K. 188. 

Nicht sicher zu erklären ist — um das hier zu erledigen — 
^ö enklitische Partikel kat (Nesselm. S. 185); ich habe sie nur 
^i den Nom. Sg. Masc. täs, szis, ans gefunden (z. B. fchitai Taf- 
^^ iufu karalius eit Br. I. Sam. 12. 2), die, in der Verbindung 

*) Zu jau = got. jü (Müllenhoff u. Scherer Denkm. p. 257) aus *jou 
Atolle ich auch gr. ovv (= jov-v\ das ebenfalls an Pronomina tritt. 

*) Dieses *jdi selbst ist vermutlich durch den Accent aus ♦/«t, dem Neu- 
^"m des Pronomens fis entstanden, vgl. die conditionale Partikel jei mit 
*^ena gestossen betonten Diphthongen. 



176 Zur Declination. 

mit kat^ nicht selten wie deiktische Partikeln gebraucht werden; 
Schitai, Anskai {antat) aieia Sunamiiiene Br. II. Kön. 4. 25, M 
fchifkai ira Szidifchki Wirai Br. Dan. 3. 12, Tafkai io Dukle 
Rahel aieii Br. I. Mos. 29. 6, Schitai nu, Taf'\kat turri tatoa Mo- 
teri das. 12. 19 , Schifkat tau ufztek ir loerfcheß ant tatoens Br. 
Ezech. 7. 7. — Vergleicht man taskajau, iakajau (Nesselm. S 91), 
so scheint z. B. anskai in an8-\-ka'\-t zerlegt werden zu müssen; 
ka entspricht gr. tc skr. ca, und -/ wird mit -te in iaiie (ü. 148), 
"i in nei (s. w. u.) zusammenzustellen sein. 

Schliesslich mag noch die Besprechung einiger Pronomina 
Platz finden* 

Die Partikel ierif ienai beruht auf einem Stamme tena- (prenss. 
ian8 Accus, iennan , cech. poln. ten , vgl. dazu J. Schmidt Vocal. 
II. 180), der von ta- gebildet ist, wiejena- (s. o.) vony«-. Ebenso 
geht 8zen , szinai auf einen , von dem Pronominalstamm azia- ab- 
geleiteten Stamm szena- zurück (vgl. cech. sjen)j der noch im Dv 
tiv szenam nachzuweisen ist: (das kanaanitische Weib) drSioMi 
Ponop Jezaufp äteia o nupuolufi po fenam pdgdUos melde KS. 60i 

Das jetzt veraltete Pronomen zednas jeder heisst in der ält»* 
ren Sprache auch „irgend einer'* (vgl. kas ,jeder" und , jemand"), 
vgl. : Ger nedara nei ßednas SG. 201, ger ne dara ne ßiednai Br. 
G. 30, Ne geifk ne ßedna io daikta das. 19, Ne buwa iiedna K. 
69, kuremimp nera neßedna atmainima EE. 68, Be^- \ ßedna miera 
mus drafka SG. 199. Ich erkläre zednas aus Hqdnas, welch letz- 
tere Form selbst aus *zednas entstand und sich zu dem Pronominal- 
stamm gha' (lat. hi-c) verhält, wie ksl. jedinü zu dem Prononu- 
nalstamm ja- (ksl.-dinü lit. -dna = gr. delva). Das Pronomen 
zednas steckt vermutlich auch in köznas, dessen erste Silbe den 
Pronominalstamm ka- repräsentirt (Dat. Sg. kqßnamui SEE. 108 
einem jeden) ; köznas ist, falls meine Erklärung richtig ist, zunächst 
aus *kozdnas entstanden. Die Form koßinas ist o. S. 68 nach- ' 
gewiesen. 

Für das heutige viskas erscheint in älterer Zeit vis kas ge- 
trennt: wifs kq, kas Sparneliü , .. tur^ gdlite wdlgii 1734 V. Mos. 
14. 9, Alle wifs kq, kas ne tur Sparneliü . . , ne turrite to<Ügi( 
das. V. 10. 

„Wer weiss wie viel" wird vereinzelt durch kaz kek übersetzt: 
Ligga wel ghi 'newiena diena nei wiena koke nedele iau butoa mvr 
czijufi, bei kaß kiek menefiu alba mcetu Br. P. IL 455. Kaz findet 
sich noch in mehreren Verbindungen, die heute nicht mehr vor- 



Zur Declination. 177 

kommen scheinen: kafchkaip Psal. 62. 3; Kuriüfe kaßkaday 
likßSiojot T. Ephes. 2. 2, wienas kaßkokfai jaunikditis T. Mark. 
. 51, baifus kaßkokfai laukimas T. Ebr. 10. 27, alej^ kaßkok" 
: pafäke T. ApG. 5. 25. 

Aus kadäy kadq, kadai, kadais, kade {Kade Deßmüna immat 
. IV. Mos. 18. 26), kiiada (kaip ir kitada wifsadais Br. Phil. 
20), kitadu, kiiadai, visadä, visadai, msados u. 8. w. wird man 
n Pronominalstamm da- (vgl. preus. dt, dei, zend. da(?), dt) ent- 
hmen dürfen (Scherer ZGDS. S. 303); er hat sich ausserdem 
älleicht erhalten in dat : Nea kad koroghi zmogu iß pyktibea \ 
eyfey dat daray delä neieyfibes K. 45. Dat ist als Acc. Sg. Ntr. 
= da-iai) aufzufassen, falls es nicht fehlerhaft für tat (= taiai 
K S. 71) steht. 

Dass das Pronomen ßs schon in der älteren Sprache anderen 
Wominibus hinzugefügt wurde, zeigte sich o. gelegentlich der 
instrumentale Sg. Fem. kurtcy'a, fehlte; ich gebe dafür noch drei 
Bdege: Tarnas tapa fweiks toian {n fein durchstrichen) hadina (a 
San durchstrichen) Br. Mat. 17. 18 (toian = tqj^) ; Toij ßolele ir 
Olewa ßodia SG. 228; toigi uzdanga T. U. Kor. 3. 16 (= to^ji-gt), 

Zahlwörter. 

Die modernen Formen der Zahlwörter lassen sich zum Teil 
ur mit Hilfe der Geschichte ihres Gebrauches verstehen; ich ver- 
lebe im Folgenden dieselbe, soweit es möglich und nötig ist, zu 
ntwickeln, indem ich zugleich die beachtenswerten Zahlwortformen 
ftr älteren Sprache nachweise. 

1. Cardinaliahlen. 

Eins. Noin. Sg. Masc. menos (Tu tvienos nea weldi dangu) SG. 280; 
>oo. Sg. Masc. wienome (bus du wienome kune) Br. I. Kor. 6. 16. 

Zu wienos vgl. mielos , -zu wienome vgl. iikrome , fenome , ge- 
ome 0. S. 149 f Dass vens in der Bedeutung „einer" auch im 
^lur. flectirt werden konnte, wird sich w. u. zeigen. 

Zwei. Nom. Fem. dvS in dwiedejchimte s. w. u. 

df)e ist die ältere, dem skr. dve entsprechende, Form für dm. 

Vier, kenturi, kenturu s. o. S. 40. Acc. Msc: ing keturius Wteius Br. 
^- Chron. 10. 24 , onus keturius fchimtus Br. I. Kön. 18. 19 , keturius das. v. 
^ II. 14. 13, huwa thifiai keturus menefiua Br. Richter 19. 2, 20. 47, } ket^ 
^^^ hampus 1734 Ezech. 46. 21. Genit.: po k^tury, defchimty, dienu Br. I. 
^08. 8. 6. Loc. Fem.: keturiefq, Ailiefa Br. Weish. 18. 24. 



178 Zar Declination. 

Der Acc. Msc. keturius beruht auf dem Stamm keturia-, wah- |^ 
rend die gewöhnliche Form Mturis i) auf den Stamm keturi- hin- 
weist , vielleicht aber aus keturius entstanden ist , vgl. u. den Ac- |« 
cus. feptijneris ; keturus y ketturus , kqturu stehen für -t««, -w. 
Der Locat. keiuriefa ist aus keturiosq entstanden. Die Form kt- 
veri (Acc. Masc. ketwerius Br. P. 115, keiwerus meius EE. 19; 
vgl. ksl. 6eiverü) ist nach Nesselm. S. 198 veraltet, nach Kurschat 
Gram. § 1033 al^ „uneigentliche Distributivzahl" noch geläufig. - 
Zu beachten ist ape keturis daikiu Br. P. 139, wo keturi mit dem 
Genitiv construirt ist. ■:> 

Sechs, ßeßids, fiäfiäSy fchefis s. o. S. 93; Gon.: fchefchu Br. I. Sain. J^, 
16. 14; Loc. Fem.: fchefchifa dienafa padare Ponas dangu ir fzem^ Br. IL 
Mos. 20. 11. 

fchefchu steht für szeszii^; fchefchifa verhält sich zu szeM 
wie keturis zu keturius. 

Sieben. Septins zodzius K. 154. 

Der Accus. Septins ist aus sepiynis verkürzt, oder Sepiim 
für *sepienes und beruht auf dem Stamm septen-, skr. saptän-. 

Neun, dwidefchimts ir dewins Talentai Br. II. Mos. 38. 24. 

dewins ist Nom. Plur. des consonantischen Stammes ^dettn^ 
= skr. nätariy oder es steht für *devints und entspricht dem ki 
devqit ^). 

Für die Zahlwörter 10—19 lassen sich im Wesentlichen vier 
Entwicklungsstufen ihres Gebrauches nachweisen: a) das Zahlvoik 
ist Substantiv ; es steht im Singularis, zu ihm gehörige Pronominft 
richten sich nach ihm in Genus, Numerus und Casus. Das voft 
dem Zahlwort abhängige Nomen erscheint im Genit. PI. b) das 
Zahlwort ist Substantiv und steht im Singularis, das zugehörig' 
Nomen erscheint im Genit. Plur.; ein das Zahlwort bestimmendesj 
Pronomen richtet sich im Casus nach demselben, in Genus unij 



*) Sie scheint schon zu Kleins Zeit die allgemein gebräuchliche gewe- 
sen zu sein, vgl. sein Compendium p. 20 : „Bey dem Accusativo Plur. ist in 
acht zu nehmen, dass die Numeralia von 4 biß 10 den Accusativum nichl 
auflf ein us , sondern wie die Faeminina 3. Declinat. aufif ein ts haben , wi< 
keturisy penkis, ßeßis und nicht keturus, penkitiSf ßeßius etc. Also auch da 
Wort kein etliche hat in Accusativo kellis , nicht kellus.^^ 

*) Auf t^'yns seseles, tryns herneley (Smith de loc. q. II. 42 N.) gestüts 
könnte man auch annehmen, dass dewins nominativisch gebrauchter Accusa 
(vgl. o. Septins) sei. Indessen tryns wird wol Nominativ sein und für *tT\ 
nys (Stamm trini-; vgl. lat. terni) stehen. Die litauische Sprache ist soni 
nicht so roh, dass sie statt des Nominativs den Accusativ setzte. 



Zur Declination. 179 

Numerus aber nach dem von ihm abhängigen oder abhängig ge- 
dachten Nomen c) das Zahlwort ist Adjectiv, es richtet sich in 
Genus, Numerus, Casus nach dem durch es bestimmten Substan- 
tiv d) das Zahlwort ist indeclinabel (d.* h. ein bestimmter Casus 
vertritt alle Formen); es kann in diesem Fall den Genitiv regie- 
ren. Vgl. : 

Zehn, ad a) fa Diewo defchimtimi prifakxmu Br. P. II. 311, tur de- 
fcliimti fwarvk Br. Luk. 19. 25, fu de/chimti tiiJ^anczxy, Wiry. Er. I. Makk. 

4. 29, Richter 4. 10. ad b) Imk broliems tawa . . . Jchus dfjchimii kepafy 
düno8 . . . ir fchns de/chimti fchici^zy, fiurelut Br I. Sam. 17. 17, 18. ad 
c) Defchimtiems apc^chtalains Br. P. II. 36, defchimtifq, Mieftcfy, Br. Mark. 

5. 20. ad d) Deßims zodzin Diewä täwo \ Prildy^rk ßirdind fawo K. 189. 

Einmal ist zu dem Loc. Sg. von deszimtis das von diesem ab- 
hängige Nomen im Loc. Plur. getreten : defchimtije priefakimüfa 
MT. 178. In dieser Construction liegt gewissermassen eine Com- 
bination von a) und c) vor. 

^H Als beachtenswerte Formen sind noch zu nennen : d^zims Post. 635 ; 
Stttrum. deschimtiy Smith de loc. q. IL 70, de/chimteis Br. II. Kön. 1. 9, 13, 
U vgl. u. fu fchefcheis de/chimteis tuk/tanteis; Genit. d</chimtu Br. Mos. IL 
27. 12, IV. 4. 47. 

j/W defzims (Deßims) steht für deszimtis ; zu den Instr. defchimti 
^nd deschimtiy vgl. fchirdi und petije o. S. 125 ; der Dativ Defchimtiems 
und der Instrum. defchimteis beruhen auf dem Stamm deszimtia-, 
der Genit. defchimtu wird am besten auf den consonantischen 
Stamm deszimt- zurückgeführt (vgl. skr. dagdt-). Neben den so 
gewonnenen Stämmen deszimt--, deszimti-, deszimtia- wird sich w. 
u. noch deszimid' nachweisen lassen. 

Elf. ad a) pa/sake tat wis toienülikai Apa/chtalu Br. Luk. 24. 9, atrada 
fiijtrinkn/ic^ anq wienudlikq KS. 84, wienolikas peis flalq, /edeio Br. Mark. 16. 
24, Wtenolikos dienu eijmo Br. V. Mos. 1. 2, rado wienuolkq (sie fanden die 
11) Post. 328, wienuolkosp (zu den 11), das. III. 37. ad b) pa/irode teypagi 
anietns wienuolikay KS. 113. ad c) aniems wienolikams T. Mark. 16. 14, 
fcienolikump Apa/chtalump Br. P. 415, ghis tapo pri/kirtas toienolikump 
Apajchtalump (am Rande von späterer Hand wienolika/pi) Br. ApG. 1. 26. 

Wie die obigen Belege zeigen, sind zwei Stämme: venolika- 
und venolikä' ^) (vgl. Kurschat Gram. §§ 1045, 1047) anzunehmen. 
Der Nom. Sg. des substant. Stammes venolikä- erscheint Br. Mat. 
28. 16 : toienohks. 



*) Dass 'lika in den regelmässigen Formen der heutigen Sprache (»?- 
nultka, dvylika, trylika u. s. w.) nichts anderes als erstarrter Nominativ des 
Stammes -/t'Äa- ist, bedarf wol kaum einer besonderen Bemerkung. 

13* 



921 



180 Zur Declination. 

Zwölf ad a) tatai ejli dwiliks nuetu Br. Nehem. 5. 14, kuriop nufsütk 
dwilikas Giminiu Br. Ap6. 26. 7, Suwadina Dwilikas pulka Mokintiniu das. 
6. 2 , gali numaniti ne fant daugiefne tiktai (dieses Wort ist erst später hin- 
zugeschrieben) dwüiko dienu das. 24. 11, Pawadin^s faw^fp dwijlikq Mokjtt- 
niü T. Mat. 10. 1 , wardai dwijlikos Apdßtalü das v. 2 , biloio tada Jefm 
Dwilikofp Br. Joh. 6. 67 , Thomafchus ifch Dwilikos wienas das. 20. 24, 
wienas ifch dwilikas Br. Luk. 22. 3, wienas iz dwilkos Post. 346, wienas ifch 
dwilikos Br. Mark. 14. 20, Dwilikos Praraku kaulai Br. Sirach 49. 12, mr- 
dus dwilikos Apafchtaly. Br. Apok. 21. 14, nüy Dwilikas EE. 102. ad b| ^a 
ifch fchu Dwilikos Apafchtalu Br. P. 350, tarp any, dwilikos Br. I. Kon. 19. 
19, anie dwilikas Wariu Br. Apok. 21. 21. ad c) pagal dwilikas giminet ^t. 
IL Mos. 24. 4, fu dwilikais (mit den 12) Br. Mat. 26. 20, Mark. 4. 10, 14. 
17. ad d) Tus dwijlika fiunte T. Mat. 10. 5. 

In den Sätzen: niekadai Tireieis ne huwanty bei dwiliks BrO' 
lei, mufu lieioo Sunus Br. I. Mos. 42. 32; Schitai ira Dimlih 
Gimines Ifraelo das. 49. 28 sind dwiliks Brolei, Dwiliks Giminet 
zu beurteilen wie das o. angeführte defchimiije priefakimüfa. 

Sehr auffallend ist , dass ein von dem Zahlsubstantivum ab- 
hängig gedachtes Nomen sich in Casus und Numerus jenem an- 
gleichen kann: Szeme turrii ifchdaljii dwilikai Plemai Ifraek 
Diese Stelle stammt aus der Bretkenschen Bibel; leider habe ick ' 
vergessen zu notiren, wo sie in ihr steht. Dieselbe Constructioa 
wird w. u. in tukfiantei giminei und pußei giminei wiederkeh- 
ren. — Unklar ist mir : Su Ddktarays fedeia \ Mein Dwilikoia K. 
140; dass Metu Dwilikoia „12 Jahre alt" bedeutet, ist klar. 

Ob dwilika in dwilka rekfzcziu (12 Körbe) Post. 244 und 
kdda dwilika Menefiu Panniu graikfchiume buwa Br. Esther 2. 
12 als Indeclinabile aufzufassen sei, ist zweifelhaft. 

Den beiden Stämmen venolika- und venolikd- entsprechend 
sind die Stämme dwilika- und dwilika- aufzustellen; zu den For- 
men dwilkos, dwilka vgl. o. S. 67. 

Vierzehn, ad o) pirm ketur alikos metu Br. IL Kor. 12. 2 , pa kieUh 
ralikos m^fy. Br. Gal. 2. 1. ad b) kofznampi anu Ketur olikas (das s ist spa- 
ter zugeschrieben) Jereliu (J ist später ausgestrichen) Br. IV. Mos. 29. 15. 
Zu a) oder d) kann gehören: Wifsi Straipfnei . . . ira kieturolika Siraip- 
fniy. Br. Mat. 1. 17. 

Ein Stamm keturiolika- ist nicht nachzuweisen. Die verkürzte 
Form Kieiurolka s. o. S. 67. 

Fünfzehn, kaip penkolika ftoiu Br. Joh. 11. 18. 

Sechszehn. Schefcholiks Sidahriny, koiy. Br. II. Mos. 36. 30, tyk (sc. 
koiy) tur fchefcholikas buti das. 26. 25, buiva fchefcholikos mcetu Br. II. Kon. 
U. 21. 



Zur Declination. 181 

penkolika , Schefcholiks, fchefcholikas können zu a) oder zu 
d) gehören; der Genit. fchefcholikos gehört zu a). 

Achtzehn, adb) ante afchtonalikaa Br. Lnk. 13. 4. 

Die Zahlwörter 20—90^) waren vermutlich ursprünglich: dvt 
{dve s. u dwiedefchimte) deszimti, irys deszimiys, kelurios deszitn^ 
iys u. s. w. Diese alte Bildungsweise ist noch zu . erkennen in : po 
k^turu defchxmiu dienu Br. I. Mos. 8. 6, Abramas buwa feptiniu 
ri A defchimiu ir penkiu mcelu das. 12. 4, keiurüsa deschimtissa mein 
t'.p U. 33. Schon früh wurden auf diesen Bildungen beruhende Col- 
lectiva geschaffen: dvideszimtia , irideszimtis u. s. w., die nur den 
letzten Bestandteil (deszimiis) flectirten, und zwar im Singular oder 
^jlÄ Plural, vgl.: dwidefchimis ir dewins Taleniai Br. IL Mos. 38. 24, 
ilgummas . . . tar buii dwidefchimis ir afchiüni olekiei das. 26. 2, 
po dwidefchimties mcetu Br. II. Chron. 8. 1 , Dwidefchimtis *) ir 
äfc K P^^y» tnmiu ffhis buwa Br. IL Kön. 14. 2 , Accusativ : p^kiade- 
ivnfl» f^^^tis . . . afchiüniadefchimiis EE. 99. — Durch Vermischung 
.'Däil ^®^ beiden Bildungsweisen entstanden dann Formen, wie dvt 
jJmikzimtis, irys deszimiis u. s. w. , welche die Einer entweder nicht 
^J oder regelmässig und deszimiis im Singul. flectirten, vgl.: 

tris deßyma Post. 4, Wifsu Dufchiu . . . buwa (übergeschrieben: hiti) 

ftpHnea d^ehimts Br. II Mos. 1. 4, kaip buwo nnfsijre kaip dwi defchimtf ir 

■/ ™ Pmkis alba tris defchimtis ßoiu Br. Joh. 6. 19, dwi defchimtiea ir wienu mcBivk 

fr. II. Kön. 24. 18, ilgummas wieno kauro tur triu defchimties olektu Br. 

ifo8. IL 26. 8, po anu keiuru defchimties dieny, das. V. 9. 11 , Saulo funus 

huwa kenturu defchimties mcely, Br. II. Sam. 2. 10, efch buwau ketury. de- 

Jchimties m<sty, Br. Jos. 14. 7, Efch fche dienq, efmi afchtüniy. defchirnties 

[ nuBtii ir penkiy. faenas das. v. 10, Mofefchus buwa afchtüniu defchimties m<Bty, 

Jancts Br. IL Mos. 7. 7. 

Für die der letzteren Bildungsweise angehörigen Formen z.B. 

üturios deszimiis , penkios deszimiis traten schon früh keiuri de- 

szifniis j penki deszimiis ein, in welchen deszimiis als Masculinum 

gebraucht ist, vgl.: keiuri defchimis ir penki m^iai ira Br. Josua 

14. 10, penki defchimis Br. II. Chron. 8. 10. 

Durch Zusammenrückung von z. B. keiurios deszimiis y keiuri 

deszimiis entstanden nun Formen wie keiuresdeszimiis , keiuride- 

szimtis vgl. fchefchi- \ defchimis Br. Esra 8. 13. 

1) Vgl. Klein Gram. p. 73: aitonalikay dewinolika^ dwidesimti, dwide- 
dimti ir toiens^ dwide^imti ir du etc., tris desimtis et tridedimtis, keturios de* 
Mmtis, penkios dedimtis tukstantis, du tukßandiu, tris tukftan- 

diei etc. 

*) Ich betrachte diese Form als Genitiv; sie lässt sich jedoch auch als 

erstarrter Nominativ auffassen. 



182 Zur Declination. 

Ferner ist deszimis schon früh indeclinabel geworden und so 
wurden Formen wie keturios deszimts, keturiosdeszimts , keturt de- 
szimis, keturideszimts gebildet, vgl. : 

pßfsilikka ant Kalno keturea defchimU dtenu ir ketures d^chimU mkU 
Br. IL Mos. 24. 18, per ketures d^chimU mcetu Br. Ezech. 29. 11, penkis 
dftfchimts Br. II. Chron. 8. 18, fehitai ira giwenimas Ahrahamo [amfzias] . . . 
fchimtas penkidefchimU ir feptini (am Kande corrigirt in : feptjnidefchmts %t 
penki) mcotai Br. I. Mos. 25. 7, femfens penkesd^chimts toiedni Br. Haggai 2. 
17, ing mießeltj kuris huwa nüg Jerufalem fchefis defchimta ßoiu Br. P. 40^. 

Dieses indeclinable deszimts ist endlich schon früh zu desnsnt 
verkürzt, die zu ihm tretenden Einer nahmen die Form des Nor». 
Fem. an (vgl. o. dwt defchimties) und so entstanden die re^ol- 
massigen Formen der heutigen Sprache : dvi-deszimt, iris (verküxr^ 
aus iry8)'desztmt, ketures deszimt u. s. w. 

Sehr beachtenswerte Formen liegen vop in: fu keturomü d^ 
fchimiomis Sidabro koiamis Br. II. Mos. 36. 26, und in: gM datce 
karaliui fchimia ir dwidefchimta Taleniu Br. IL Chron. 9. S- 
Vielleicht ergibt sich aus ihnen ein Stamm deszimtiä-, wahrschein- 
licher aber deszimid-. — Dass die Einer mit ir den Zehnem an- 
geschlossen werden, ergibt sich aus den obigen Belegen, v^ 
noch ilgummas . . . tur buii dwidefchimts ir afchiüni olektei &' 
IL Mos. 26. 2 ; in dem angeführten dwi defchimties ir wienu mcei^ 
zeigt vens Pluralform. 

szimtas ist in der Verbindung mit anderen Zahlen entweder 
indeclinabel oder es wird regelrecht flectirt: anu du fchimts wiru Br- 
L Sam. 30. 10, anis keturi fchimts Wirai das., anis fchefchi fchimia 
Wiru das. v. 9, Szmoniu , . . buwa kaip fchefchi fchimtas (spä- 
ter aus 'tai corrigirt) wiru das. 14. 2. — anus keturius fchimia 
Br. Kön. I. 18. 19, keturius fchimtus olekiu ilguma das. II. 14. 13» 
fchefi fchimtai ir fchefchios defchimtis ir fchefi Br. Apok. 13. 1^* 

In dem zuletzt angeführten Beispiel sind die Hunderte mit 
den Zehnern und den Einern je mit ir verbunden ; ir kann jedoch 
zwischen den Hunderten und Zehnem, wenn auf diese noch Eine^ 
folgen, auch fehlen: Leui tapa fchimto triu defchimties ir fepitrnt^ 
mcetu fcenas Br. IL Mos. 6. 16. — Ich erinnere gleich hier loe- 
sonders an die obigen Wendungen: anu du fchimts wiru Br. I- 
Sam. 30. 10 und afiis keturi fchimts Wirai das. Das eine IW 
steht das zu szimts gehörige Substant. im Gen., das andere Mstl ii» 
Nom. Plur. 



Zur Declination. 183 

„Tausend" übersetzt tuhßantis oder tukfchtantis i), Genit. ^czo 
und 'tes «) (vgl. Kurschat Gram. § 1043) : iukfchianiis Br. P. IL 
J41 , iukfchianii Br. IL Makk. 12. 20 , tukfchianiziu das. v. 23, 
fu dang tukftanteis Br. Jud. v. 14, ikki iukftantei giminei Br. I. 
]fhron. 17. 15 *) , padare ghi Herdkimi ant tukßantis Wiru Br. 
. Sam. 18. 13. In der zuletzt angeführten Stelle betrachte ich 
fzÄ^ßands als Genit. Sg. (vgl. fchirdis , ugnis o. S. 131), es kann 
a dessen auch als indeclinabeler Nominat. aufgefasst werden. 

Nach dem Schema dwilikai Plemet, iukftantei giminei ist ge- 
)ildet: deszimtis tükstantis u. s. w., Genit. deszimtes tükstanczo 
i. s. w.; vgL 

Saulas pamufche tukßanti o Dowidas defchimti tukßanfi Br. I. Sam. 18. 

7, 21. 11, wienolika tul\ftanti Br. II. Makk. 11. 11, dwiliks tukJtantU Br. 

Judith 7. 2, dwilika tuk/tantj das. 2. 7, keturoliks tukßantis Br. IV. Mos. 16. 

49. aßerawoia du ir dwidefchimti tukftanti iaucziu ir fchimta ir dwidefchimti 

Ukßanti Aioiu Br. IL Chron. 7. 5, fchimtQ tukftanti Talentu Br. I. Chron. 

23. 14. 

Ausserdem werden die Tausende in derselben Weise gebildet 
wie in der heutigen Sprache, vgl.: 

ape dtt tukßancii^ T. Mark. 5. 13, keturi tukßantis Br. Mat. 15. 38, penki 
Miftantis Br. II. Makk. 12. 10, Skaitlius giwu Jugautuiu hiti Septines ir dwi- 
defcJiimts tukßantis Br. P. II. 346, ßt ßheßheis deßhimteis tukftanteis Br. 
H. Chron. 12 3, ghifsai fchefis fchimtus tukßancziu pagadinna Br. Sirach 
16. 11. 

2. Ordinaliahlen. 

Als beachtenswerte Formen der Ordinalia für 1 — 9 sind nur 

anzuführen: anirqfes (Baßniczes ; Ac. PI.) MT. 413, vgl. iaunqfes 

^ 8. w. 0. S. 1«55; tretifis Br. Luk. 20. 31, ireti mceta Br. Jes. 37. 

30 (von ireiis = ireczas) ; ketwerta (Ac. Sg.) Br. P. IL 35, ant 

yioeria Br. P. 101 (von ketvertas = ketvirias vgl. ketveri o. S. 

178); fchefta Br. P. 232, fcheßam Anialui Br. Apok. 9. 14, fche- 

parne paguldime Br. P. 34, fcheßame menefije SEE. 156, fcheßime 

8- ^, u. üeber diese letzteren Formen vgl. o. S. 93; fcheßime 

steht für *fcheßeme = fcheßame vgl. Tiewifchkeme o S. 151. 



*) Vgl. o. S. 81. 

*) Der Stamm tukstanti- war in der älteren Sprache vermutlich mascu- 
"^isch und femininisch, obgleich er als masculinisch in ihr nicht nachzu- 
weisen ist. 

9\ 



) Vgl. o. dwilikai Plemei. 



184 Zur Declination. 

Für die Bildung der Ordinalia fifr die Zahlen 10—19 fuhrt 
Klein Gram. S. 74 ^ Compend. S. 44 an: deäimtas , liekas, anirai 
liekaSf tredias liekas, ketwirtas liekas, penktas Itekas. „Man sagt 
auch wol : antraliekas treöialiekas , keiwirtaliekas und liekas an- §3 
trcLS, liekas irSöias u. 8 w." Post, hat (in den üeberschriften); 
deßimtas, liekas, antras liekas, treczias liekas . . . dewinias liekat. 
Im Katechismus y. 1547 (LLD. I. 12) erscheinen: Deschimtoi, 
Liekas, Antras Liekas ; ebenso hat T : deßimtas . . . liekas . . . 
dntras liekas (Apok. 21. 20). Hierzu vgl.: wienas (übergeschrie- 
ben) liekas Hiacinihas, antras liekas Amethijftas Br. Apok. 21.20, ^D 
ant liekos hadinas (um die 11. Stunde) EE. 33, ant liekös adijnos 
T. Mat. 20. 6, liekafis (der 11.) AM. 60; irecziame liekame Br. P. 
n. 420, treczeghi liekq, AM. 61; fchwente anis pafsah ketwiriq lieh 
meneßo Wakarq Br. Jos. 5. 10, kaip aiaijo keturolikia [keitoirtO' 
lieka] naklis Br. ApG. 27. 27 , naktis ketwirtalieka T. ApG. 27. 
27 (aber das. v. 33: keturolikia diena); Mete penktame liekatM 
T. Luk. 3. 1, Metuofe penkiuofe liekuofe (im 15. Jahr) ES. 13; 
afchmame liekame paguldime Br. P. IL 75, Bei afchman lieh^ 
mcetq karaliaus Jofia nufiunte Karalius Br. IL Kön. 22. 3, (i/cA- 
mame lieke maet'ii Karaliaus Jofia das. 23. 23, dewintq lieka mai^ 
das. 25. 8. — Neben diesen Zahlwörtern finden sich in den älte- 
ren Texten auch den heutigen entsprechende, vgl. u. a. wienüUkto 
menefio Br. Sachar. 1. 7 i), fchefchioliektame Pfalme Br. P. IL 7. 

Die Ordinalzahlen für 11—19 sind, wie man sieht, in ver- 
schiedener Weise gebildet: entweder von den Cardinalzahlen mit 
Hilfe des Suffixes ta^ (venü'lika-venü'likias), oder — mit Ausnahme 
von 11. — durch liekas in Verbindung mit den Ordinalzahlen für 
2—9, die hierbei entweder selbständige Wörter blieben, oder sich 
mit liekas zum Compositum verbanden. Der elfte ist häufig über- 
setzt durch liekas, einmal durch toienas liekas; da liekas obn6 
jeden Zusatz „der elfte" bedeutet, so kann es nicht, wie wol an- 
genommen ist, ursprünglich „der zehnte" bedeutet haben; das« 
die Bedeutung „der elfte" nicht ursprünglich ist, beweist die Ver- 
bindung wienas liekas und ganz besonders zeigen diess antras U^' 
kas , tredias liekas u. s. w. , die , wenn dem Worte liekas die B^ 
deutung „der elfte" von Haus aus eigen wäre, nicht „der zwölfte**» 
„der dreizehnte" u. s w., sondern nur „der zweiundzwanzigste^S 



*) wienokliktos in : kurie kaip ant wienokliktos hadinos pafamditi hutt(^ 
Br. Mat. 20. 9 ist gewiss für wienolikioa verschrieben. 



Zur Declination. 185 

r dreiunddreissigste" bedeuten könnten. Es bleibt also gar 
hts anderes übrig als anzunehmen, dass die Bedeutung ,,der 
«", die liekas zeigt, secundär sei und mit Nesselmann Wbch. 
365 liekas mit dem Adject. lekas „übriggeblieben" (sc. über 10) 

erklären (vgl. Scherer ZGDS. S. 451). Zu dieser Annahme 
nmt auf das schönste : dpe defimtq liei(f adina KS. 40 „um die 

Stunde" = „um die zehnte Stunde und die darüber", wo ir 
sehen deßmiq und liek(f zu ergänzen ist (s. w. u.): ferner be- 
bigt jene Annahme: Dwidefchimta ir pirma lieka Menefio Br. 
n. 337 „am 21. (Tage) des Monats", wo lieka gar nichts ande- 

als „darüber hinaus" bedeuten kann. Dass von liekas das 
ca der Cardinalzahlen nicht zu trennen ist, liegt auf der Hand; 
ist demnach aus -l'eka entstanden, worauf auch das o. ange- 
irte fchefchioliektame ~ szesziolikiame hinweist. 

Von den angeführten Formen ist besonders der Locat. Sg. 
cß (afchmame Jieke neben afchmame liekame) zu beachten ; er 

nach der substantivischen Declination gebildet (also vielleicht 
3r als liekame) und kehrt wieder in: Etodngelia . . . irdfziia 
)g Mätheußa ßwenta 18. liekie pdguld. Post. 739 (= aszmame 
de), vgl. u. Dwiedefchimte. — Ferner ist zu beachten die Con- 
uction afchmame lieke mceiut dewintq lieka mcetu vgl. u. fche- 
ne defchimtime meiu neben afchman lieka mcetq. Auffallend 
: Äfchmu lieku mcetu buwa Br. II. Kön. 24. 8 „er war 18 Jahr 
", wörtlich : er war des 18. Jahres, er gehörte ihm an. 

Für die Bildung der Ordinalia für die fahlen 20 ff. führt 
jin a. a. 0. an : dwidesimias et aniras desimtas vigesimus, dwi- 
'imtas ir pirmas vigesimus primus . . . irtdeäim/as, keiurade- 
itas, penktadesimtas . . . dewintadeätmtas. Vgl. hierzu: Dwie- 
^chimte ir afchmame paguldime Br. P. II. 9, penktai defchimtai 
nai (am 50. Tage) das. 134, fchefiime defchimtime mein Br. 
b. 14. 3; fchefchiq defchimtq, afchmq defchimtq s. u. — Die 
iinalia der Zehner sind also in dreifacher Weise gebildet: ent- 
ier durch deszimias mit Vorsetzung der Ordinalia der Einer 
tras deäimtas , penkias defchimtas) , oder durch Composition 
selben mit deszimias i pe7iktade4imtas , dewintadeäimtas) , oder 
i der Basis der Cardinalzahlen aus: irideszimtis (vgl. o. S. 181): 
^eiimtas , trlsdeszimiis : trisdeszimtas . Man muss fragen, wie 
5s letztere möglich war und da erscheint es mir am wahr- 
öinUchsten, dass iridesimtas trisdeszimtas vermittelst ^tride- 
^titas, "^irisdeszimtitas entstanden, dass ebenso keturadeäimtas, 



186 Zur Declination. 

keiuresdeszimfas u. s. w. zunächst auf ^keturiddeszimtitas , *ketu- 
rtäsdeszimiiias u. s. w. beruhen. Mit anderen Worten: trideämia 
u. 8. w. beruht auf dem durch Suffix ta- (s. o. S. 184) aus tri 
deszimti' dreissig u. s. w. gebildeten Stamme *trideszimtita' „de 
dreissigste" u. 8. w., der zu trideszimta- u. s. w. verkürzt wuri 
um die unmittelbare Folge zweier gleichanlautender Silben zu ve: 
meiden (vgl. o. S. 91). Ist das richtig, so sind auch deszmicEr 
ksl. des^iyj, lett. desmitäis vielleicht nicht unmittelbar zu gr. 9- 
navog got. iaihunda zu stellen, sondern auf deszemti-ia-s zurüd 
zuführen (vgl. auch Bielenstein IL 73). 

Von den angeführten Formen sind besonders zu beachten ä 
Loc. Sg. Dwiedefchimie (vgl. o. lieke)^ (in ihm ist die ältere Fof 
von dm (Nomin. Fem.) erhalten s. o. S. 177) und fcheftime I? 
fchimtime = fcheftame Defchimtame s. o S. 183. 

„Der hunderste" übersetzt Klein a. a. 0. durch fchimtas, „i« 
Tausendste" durch iukfiinis; das letztere Wort habe ich nirgeii.< 
gelesen (vgl. auch Kurschat Gram. § 1028), das erstere verhS 
sich zu szim/as „Hundert", wie deszimtas zu deszimtis, und bera 
also vermutlich auf *szimtata8 i). Man vgl. noch: Schimia 
fchefchiq defchimiq mcetq Br. I. Makk. 10. 1, Ketwirtq fckimtq 
afchmq defchimiq mcetq Br. I. Kön. 6 1 neben Schimlq fchefch 
defchimiq ir antra mcetq Br. I. Makk. 10. 57. An dieser letzte 
Stelle ist im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden ir zwisch< 
der Hundert- und der Zehnzahl ausgelassen, weil auf diese no< 
eine Zahl folgt (s. o. S. 182). 

3. Andere Zahlbildungen. 

Abeß, dbejos wird wie heute gebraucht: Dükite abeiem 
draugie aukti EE. 31, pagal mufu abeiu wierq Br. Tit. 1. 4, iöTö 
abbeias (corrigirt aus abedwi) karaliftes turetu Br. I. Makk. 1. ^ 
Auch der Singular ist nachzuweisen : abelo tur toienas fokanas h"* 
Br. III. Mos. 7. 7, neapkentz abeia manqs bei Tiewa EE. 1 * 
SEE. 184, ani fugaifchinima abeia Siona Duchawnuiu ir St£^' 
tifchkuiu ßmoniu Br. P. II 338, abeiq filq (utramque potentisi»! 
MT. 125, fzmogus düft abeiq Br. Sirach 18. 17. Die letzte Fol 
halte ich für Acc. Sg. Ntr., der daneben auch als abeio erschein 
Pharifeufchai abeio ifchpaßifia Br. ApG. 23. 8. Häufig ist <^ 

*) Das meint wol auch Schleicher, wenn er Gram. S. 152 hei wt*^ 
bemerkt: „für szimtt^s^^. 



Zur Declination. 187 

foin. Sg. Ntr. , der auf -a und -o endigt: nes aheia didei rupin 
\r. Philip. 1. 23, 2'e auga abeia po dränge Br. Mat. 13. 10, Äbeia 
aüu buwa, bei Szmones ifsigandufes regelt^ bei Wirtau fi kunigq 
►r. II. Makk. 3. 21 , tada abeia bus ifchlaiJcita Br. Luk. 5. 38 ; 
ida abeio dränge ira ifchlaikama Br. Mat. 9. 17, abeio pagal kunq 

Vf^iefchpatije Br. Phil. v. 16. Diesem abeio-ir entspricht altpr. 
^baien-bhe, Enchir. 80: serripimai dygi abbaien en noüson gywin 
e cLulausennien ^) ; in abbaien findet sich der auslautende Nasal, 
f -welchen auch abeio hinweist: Grundform abejan (richtiger 
^l/'an) = skr. ubhdyam. Wie abeia , abeio sind apflepiq, Nauio 

S. 150), minneio (o. S. 160) und nekuri^^ *tq,, tieko (o. S. 172) 
>ildet *) ; dass das Neutrum der adjectivischen -a-Stämme früher 
:* Uasal auslautete {gera = gerq)^ ist hiermit bewiesen. 

Zu dveß ist der Singular (Accus.) nachzuweisen: iepaßitaifa, 
irit anis dwilinkai [dweia tiek] inefch Br. 11. Mos. 16. 5. 

Von irejl ist einmal der Accus, treis (contrahirt aus trejm) 
bildet: tdda käda anlag treis metus lietaus nebuwo Post. 26; 
/i steht hier nach bekannter Regel (Kurschat Gram. § 1033), 

ilir vgl. jedoch ireiofu perfonafu Br. Ko. 6 (in drei Personen). 
„Halb" wird, wie in der heutigen Sprache, durch püse über- 
'*zt; auffallend ist, dass in der älteren wie in der späteren 
i^che das von ptise abhängige Wort häufig nicht in den Geni- 
, sondern in den Casus des regierenden puse tritt : pufse Gimine 
'. Josua 22. 11, 21, pufsei giminei das. 1. 12, Pußei Giminei 
^^Jcu Manafse pagal iu Plemes dawe Mofefchus das. 13. 29. 
>on8o construirt an diesen Stellen die revidirte Haller Bibelüber- 
tzung von 1869; vgl. o. dwilikai Plemei, tukftantei Giminei. — 
ififallend ist auch die Form puße in : po triu ir pufse dienos Br. 
;>ok. 11. 11; vielleicht steht sie für *pußes vgl. garbes o.S. 129. — 
^^ für die heutige Sprache geltende Regel, dass püse da, wo es 
olt genau „die Hälfte" bedeutet, nicht declinirt wird (Kurschat 

bch. s. V. „halb"), ist schon in der älteren Sprache beobachtet, 
^1- ant puße nakiies Br. ApG. 16. 25. 

Durch die Verbindung von pus- mit einer folgenden Ordinal- 
tl entstehen die unserem „anderthalb", „zweitehalb**, „dritte- 



^) Nesselmann hat gegen den Sinn in ahhai en geändert. 
^) Wahrscheinlich auch wtenq. in: Tiewe ifchlaikik iüs ing (übergeschr. 
ß tawo WardOi kurius man dawei , idant ie toienq, hutu Br. Joh. 17. 11. 
'^^t' ist tcienq = venäm{i) = v^nu (1869)? 



188 Zur Declination. 

halb" u. 8. w. entsprechenden Bruchzahlen, vgl. po pußeiwirto 
tukfchianczia mein Br. P. 6 „nach viertehalbtausend Jahren" (vgl. 
Bielenstein IL 78). Dem entsprechend können die Zahlwörter für 
25, 35, 45 u. s. w. gebildet werden indem den mit deszimtis ver- 
bundenen Ordinalzahlen (ireczä, ketvtrfä, penkiä u. s. w.) pm- vor- 
gesetzt wird, vgl. pußreczios defchimiies (sc. Olekcziu) platummas 
Br. Ezech. 40. 21, 25, Muras priefch IVakarus buwa pusafchmos 
defchimiies olektu platus das. 41. 12 (vgl. lett. pustrisdesmü, pus- 
ischeirdesmit u. s. w. ülmann Wbch. S. 216). 

Die Distributivzahlen sind in der älteren Sprache häufig durch 
die Verbindung von visad , visadai mit den Cardinalzahlen gebil- 
det: tu (sc. koiu) tur fchefcholikas buH , wifsad dwi po wtenos 
lentos Br. Mos. II. 26. 25, paguldik wißadai fchefches wienon ai- 
lion das. IIL 24. 6, tu wifmd penkis Siklus imk nug kiektßienos 
galwos das IV. 3. 47, wifsad wiena Wcefzimmq ufzu du Eunni- 
gaikfchcziu das. 7. 8 vgl. Kofznq Sabbathq wifsadai das. III. 24. 8. 

„mal" wird übersetzt durch kärias , das samrat dem es be- 
stimmenden Zahlwort in den Acc. Plur. tritt: waiku Ifraelo buwa 
tris kartus Schimis tukftantis Wiru Br. I. Sam. 11. 8, buwa IfraeU 
afchtünis kartus fchimts tukftantis ftipru Wiru das. II. 24. 9. 
Kärtas kann jedoch auch zu dem ihm vorhergehenden, im Accus, 
stehenden Zahlwort im Genit. Plur. treten: keiuris fchimtus kariu 
ir feptines de fchimts tukfchianiis Wiru Br. Chron. I. 22. 5, /« 
Salna tukflanti kariu tukftantis das. II. 14. 9 vgl. defchimt^ kartü 
1734 Dan. 1. 20 ^). — In freierer Sprache kann das multiplici- 
rende „mal" unübersetzt bleiben, indem der Multiplicator im Ge- 
nitiv zum Multiplicanden tritt: daugia tukftancziu tukftancziu 
(übergeschrieben tis) Br. Apok. 9. 16. 

In kieturakai aidomi Br. Luk. 19. 8 erscheint das bei Nessel- 
mann fehlende keturökas. 

Die zur Altersbestimmung dienenden Zahlformen auf -ergii 



1) Vgl. hiermit das häufige Ullas kariu „oft" z. B. Br. P. 44, 201, tUa* 
kartu das. IL 139; ferner kiekas kartu „wie oft" (relativ, fragend und in» 
Ausruf) EE. 66, kiekas kariy. Br. I Kön. 14. 28, I. Kor. 11. 26, Ps. 19. l^l, 
62. 12, Luk. 13. 34, Jer. 2. 17; ferner tiekas kartu „so oft" Br. P. 297, IL 39. 
Dieses kartu , karty. ist Gen. PI. dos Femiri. karta, das ausserdem häufig i^i 
adverb. Instr. PL kartdmis ,, abwechselnd" auftritt: angu du^ angu didzaufei 
tris kartamis tada Br. I. Kor. 14. 7, Pamokinimas Dawido Chore kartomis 
giedoti (Randgl.: pakarcziu giedotinas) Br. Fs. 53. 1, kartamis (um einander) 
Br. Esra 3. 11. 



Zur Declination. 189 

lleicher Gram. S. 154, Kurschat Gram. § 1039) finden sich 

Altlitauischen in grösserer Ausdehnung als in der späteren 

räche. Es erscheinen dwiergis zweijährig: dwiergiu Randglosse 

Du ereliu dweiu mcetu . . . affierawok Br. IL Mos. 29. 38 *), 

1 ireiergis (von irejl gebildet): treierges karwes Br. Jer. 48. 34. 

ichtenswerth ist septergis für septgnergis : Ifchkandim \iau(f\ 

tergi Br. Richter 6. 25; die Verkürzung ist oflFenbar im Anklang 

szeszergis geschehen. — Beiläufig erwähne ich, dass diese lit. 

düngen auf -ergis sich auf das engste an ahd. * fernerig vor- 

rig (pascale festum prioris anni, id est ter fernerigo ostertäg 

7. Briefe Ruodperts von Sangallen bei MüUenhoflf und Scherer 

Qkm.* LXXX. 16) anschliessen. 

Von sepigneri ist T. Luk. 2, 36 der Accus, feptijneris (metus) 
»ildet (vgl. keturis o. S. 178); Nesselmann S. 463 hat septyne- 
, Kurschat Gram. § 1033 seplynerius. 

Die Zahlwörter dvejetas, trejttas sind nach Schleicher Gram. 
154 veraltet, nach Kurschat Gram. § 1040 sind dvejeis, irejets 
in beachte die verschiedene Schreibung und Betonung bei Kur- 
lat und Schleicher!) noch nicht völlig veraltet. Doejetas findet 
li an einer, hinsichtlich ihrer Construction unverständlichen 
lle in der revidirten Bibel von 1869 : dwejeia tiek garbpje teßöw 
hmi 1. Tim. 5. 17 (die halte man zwiefacher Ehre wert). — 
j Zahlsubstantive penketas Fünfheit und septynetas Siebenheit 
cheinen, und zwar nicht von lebenden Wesen gebraucht (vgl. 
jselm. SS. 284, 463) T. Mat. 16. 9 — 10: neätmenat anös penkeic^ 
los . . . ney anü feptijneta dünu. Die Construction dieser 
lle gibt ebenfalls zu mannigfachen Bedenken Anlass. 



Am Schlüsse dieses Abschnittes mögen noch einige kurze Be- 
rkungen über die Art, wie die biblischen Eigennamen in den 
3ren litauischen Texten behandelt sind, Platz finden. 

Häufig sind sie in der Form, die sie in der Lutherschen Bi- 
übersetzüng zeigen, unverändert gebraucht; vgl.: 

Jonathan atfake fawa Tiewu Saul Br. I. Sam. 20. 32, ifch J^rttfaiem EE. 
ft&g Jerufalem das. 62, Br. P. 402, mitjlui Jerufalem Br. Judith 4. 2, 
m Giminei waiku Manafse Br. Jos. 13. 29, pas Ohed Edom Br. I. Chron. 
14, funus Abinadab Br. IL Sam. 6. 3, Ifbofeth das. 2. 10, Leui Br. IL 
. 6. 16, Ilßher Br. Esth. 2. 20, Joiakim Br. IL Kön. 24. 19, fapnawo 



') Die Uebersetzung ist hier fehlerhaft, Luther hat „zwei jährige Lämmer." 



190 Zur Declination. 

Nehukad Nezar fdpnq 1734 Dan. 2. 1, dideia Babel Br. Dan. 4. 7, ing . 
Geher ir ing Eloth krofchtais Juriu Szemeie Edomea Br. II. Chron, 
ing Gath ateiti Br. I. Sara. 27. 11, Simon (voc. flg.) Post. III. 76, ing . 
Br. II. Kon. 9. 1, Nehufar Adan Br. Jer. 52. 15, Kapernaiim (loc. sg 
719, Noah Br. I. Mos. 7. 5, Ja Pharao Br. I. Kön. 3. 1. 

Häutig sind sie ferner auf Grundlage derselben Form 
Stämme verwandelt: 

Philemonui Br. Philem. v. 1, Lahanip Br. I. Mos. 32. 4, Danii 
Gebet Assar. Ueberschr., Jonathonui Br. I. Makk. 10. 3, Ahramas Br. 
12. 4, Wandenei Nimrime nufenka Br. Jes. 15. 6, Bethoronop Br. Jos. 
J&rdano das. 4. 9, Eglone das. 10. 5, Felikfui Br. ApG. 23. 26, Th 
hefe Br. Jer. 43. 9, Dowidas Br. P. 263, I. Sam. 18. 7, 27. U, Sa 
Br. II. Chron. 8. 17, I. Kön. 1. 17, Salomono das. 10. 21, Dukteres Z\ 
Jes. 3 16, SaulaB Br. I. Sam. 18. 7, 24. 23, ani Nabalo das. 25. \ 
haothe Br. Sachar. 12. 5, Jafono Br. II. Makk. 4. 22, üle Rimmone Bi 
ter 20. 47, I/aakas ßr. I. Mos. 25. 21, Rime Br. I. Makk. 1. 11, ä. 
Babelo Br. II. Kön. 24. 7, Gileade das. 9. 1, Ephraimui Br. Hos. 5. i 
Br. P. II. 40, Ifraelas Br. Jer. 2. 14, Ifraelui das. v. 31, Aaronas 
Mos. 20. 6, Nikanoraa Br. IL Makk. 14. 17, Jerufaleme Br. Luk. 2. 

Diese Verwandlung ist teilweise vielleicht nicht in der 
sehen, sondern in der polnischen Sprache bewirkt; die poli 
Formen biblischer Namen sind auch sonst mehrfach für d 
staltung derselben in den litauischen Texten maassgebend 
sen. Das zeigt deutlich Scziepanas SEE. 13, Sczeponq Br. 
8. 2 (poln. Szczepan); vgl. ferner *Moihteiufchas (poln. Ufa 
Mothieiaus corrigirt in Maihieiufcha (wieder corrig. in Moi 
Mat. üeberschrift; Pharifeufchai Br. Luk. 5. 17 (poln. Fary 
ufzu wariy, Namu Pharaono Br. Jer. 43. 9 (poln. Faraon) ; * 
Schweniip Janip Br. P. 4 (poln. Jan); Powilas Br. I. Kor. 
ApG. 15. 38 u. ö. (poln. Pawel). — Nach Analogie des V 
nisses von Johannes zu Janas ist Holofernes in ^Holoferm 
wandelt: Holoferno Br. Judith 13. 19. 

In Mothieiufchas und Pharifeufchas sind polnische Nan 
-sz (Genit. -sza vgl. noch Jeremiasz^ Judasz, Lukasz^ Mi 
Moyzesz) in litauische auf -szas verwandelt ; häufiger erschei 
Umwandlung in litauische auf -szus: Efaiafchus Br. Jes. 3! 
u. ö., per praraka Efaiofchu Br. P. 57; Jeremiafchus Br. J 
15; Mofefchus Br. Mos. IL 7. 7, 24. 18, IV. 20. 6, per M< 
Br. Jos. 20. 2; Zephaniafchaufpi (corrigirt in Zephaniafcht 
Zephan. 1. 1. 

Neben Moihieiufcha findet sich der Genit. Mothieiat 
dem entsprechend Markaus im Inhaltsverzeichnis zur Bretke 



Zur Declination. 191 

Uebersetzung des neuen Testaments; diese Genitive beruhen auf 
den deutsch-lateinischen Nominativen Matthaeus, Marcus, doch ist 
Mothieiaus an poln. Mateusz angelehnt. Der Accus. Lazari Br. 
P. 351 beruht auf dem Nominativ Lazaris = poln. Lazarz. — 
*Libanas in Erfchkeiei Libano ßunie Cedrop Libane Br. IL Chron. 
25. 18 entspricht dem griech. AißcLvog; der griechische Name auf 
-Off ist in die Declination der lit. Nomina auf -a-s übergetreten. 

Jerufalcm hat bisweilen das auslautende -m abgeworfen und 
ist dadurch in die Declination der contrahirten -e4-Themen getre- 
ten, vgl. den Locat. Jerufaleie Br. ApG. 2. 5 u. ö. — Dieselbe 
Declination hat der Name Judith angenommen: Schiiai ifchtirra 
Judiihe Br. Jud. 8. 1. 

Namen die in der lutherschen Bibelübersetzung im Nominat. 
auf ^as oder -a , in den obliquen Casus auf -a endigen (griech. 
-flf? Gen. -a), können, wie Efatafchus, Jeremtafchus zeigen, im 
Litauischen in solche auf -äszus verwandelt werden ; sie können aber 
well den Nominativ auf -öä, -a beibehalten. Die obliquen Casus 
werden alsdann gleichmässig nach der -(i-Declination gebildet *): 
Jonaihas Br. Makk. I. 9. 70, 12. 40, Dat. Jonaihai das. 9. 37; 
J^das das. II. 15. 30, Judai das. 7. 30; Efrai Br. Esra 7. 11; 
^ofttai Br. V. Mos. 3. 21 (1869: Jozuwut); Hananiai Br. Jer. 
28. 15; Hifkios Br. II. Chron. 32. 15. — Im Widerspruch zu 
diesen Formen steht der Dativ Ähafiui Br. II. Chron. 22. 7. 

„Levit" ist zu Lemia geworden: 4iunte . . . Kunigus ir Le- 
^t<£s Post. 30. — Apollo (deutsch-latein. Apollo, gr, liTtoXXdg) ist 
in ^pollas Br. I. Kor. 3. 22 verwandelt. 

Männliche Namen verschiedener Art bilden ihren Vocativ auf 
"0* -• Abrahdmai Br. Lük. 46. 24, 30 , Jakubai Br. Jes. 41. 8, 
^iifai Br. IL Kön. 2. 4. Simona SEE. 165 steht für Simonau — 
Hctnania (Klaufik Hanania Br. Jer. 28. 15) ist regelrechter Vo- 
cativ eines -c^-Stammes. 

Einige Formen von Personennamen sind zweifelhaft, so die 
Genitive: Boas Br. Ruth 2. 3, Juda Br. Jer. 43. 9, Jofia Br. IL 
Kön. 22. 3, 23. 23. Sie können regelrechte Genitive der Stämme 
Bod^^ Juda-, Jofia-, können aber auch unflectirte Formen sein. — 
Vereinzelt haben Personennamen griech. oder lat. Flexion bewahrt 



*) Sachariafchaufpi Br. Sachar. 1. 1 ist in Sachariaop corrigirt; dar- 
nach scheint es, dass derartige Namen auch in solche auf -aas umgestaltet 
^®i*den konnten. 



192 Zur Declination. 

vgl. den Vocat. Jefu o. S. 122 und o Porte Jefu SG. 87, sowie 
den Ac. Sg. Idumeam o. S. 124. 

Länder- und Städtenamen schliessen sich meist an die latein. 
bez, griech. Form derselben an ; vgl. ikki ifchkacziau Judawon 
Br. Nehera. 2. 7 (neben Judaea, ^lovdaia)\ Bethonioie Br. P. 351 
{Bethania, Btjd'avia); Babilonios Br. Jer. 38. 23 (Babylonia, Ba- 
ßvXiovla); karaliaus Egypto Br. IL Kön. 24 7 (Aegyptus, AXfv- 
TtTog), Der Stadtname Thyaiira {&vdT6iQa) ist Br. Apok. 1. 11 
pluralisch flectirt: Thyatirofump, 

Völkernaraen sind verschiedenartig gebildet: Asyriakas {fa 
Afsyriakais Br. Judith 7. 13) der Assyrer; Ninivitas {Jonas Uli 
fzenklas Niniuitams Br. Luk. 11. 30) der Einwohner von Niniveh; 
Midianitas {delei Midianitu) Br. Richter 6. 11; Sunamiiene Fem. 
zu Sunamitas (Schitai , Anskai [antat] ateta Sunamiiiene Br. IL 
Kön. 4. 25) die Sunamitin ; Egypcianis (Nom. PI. Egypdanis Br. 
IL Mos. 32. 12) der Egypter (poln. Egipcyanin). 

Eine weitere Ausführung werden diese Bemerkungen in einer 
Abhandlung über die Lehnwörter der lit. Sprache finden. 



Zur Conjugation. 

Praesens ^). 

Ich bespreche, wieder insofern als die mitzuteilenden altlitaui- 
schen Formen dazu Gelegenheit geben, zunächst das bindevocali- 
sche, alsdann das bin devocallose Praesens; mit I, II, III bezeichne 
ich die erste, zweite, dritte Person. 

Singulafis. 

I. ihiemus Szmoniema dücziau , kuru ne pafzinßyt , ifch hur ateijufas Br. 
I. Sara. 25. 11; Teykis izgirfty, Pon, niaidds päkarnds | Kurias tdw^fpy fit»- 
äa, tdwo tdrnds K. 29 (Ps. 28. 2); fchaukiü Psal. 138. 3, Tewas mana iU 
nu darhawa ir afch darbuiü MT. 88; Nariugi Br. P. IL 102; kureme efeh 

*) Ich schliesse mich hier und im Folgenden bez. der Anordnung des 
Materials an die lit. Grammatiken an; unter „Praesens" verstehe ich also 
ausschliesslich den Indicat. Piaes. und bringe die Reste des Conjunct. und 
Optat. Praes. unter „Permissiv*', „Optativ'*, „Imperativ" zur Sprache. 



Zur Conjugation. 193 

ftoßu (an welchem ich Wolgefallen habe) Br. P. 138, 139, 147 *), ku- 
e afch lahai mekjiilkfiu das. 267, I^ch mtkjWiJxu Sv^milimu das. II. 455, 
iai ira mana mitlas Suwts kureme ^ch mehft'&ßu SEE. 22, aß krikfitiiuos 

282, ßaukiuoß •• meldziofi K. 112, twerioß Br. G. 76, Wercztos das. 77. 

II. büß tris kartus ttjßgines^ iog manes ne paßißai Br. P. 364, tu mek- 
(i Tiefa Psal. 51. 7 (das. v. 17 nemekfli)^ Nefa tu ne meJ^ltais (von später 
id übergeschrieben : mßmekßt) mtiju prapälimu Br. Tob. 3. 23 , Ant to 
lanau iog mekßaisi (das letzte i ist später hinzugeschrieben) manimi Br. 

41. 12, nei tu megßaia ßtpribe Szirgyk Br. Jud. 9. 13, tu ne mekßa\ft 
loio griefchnika ^mertimi Br. Ko. 17, O wijjagalitifis Pone Dietoe . . . 
rfai tu nemekßaiß bednoie griefchnika Smertimi SG. 240 ') , be tatofs ner 
wieno Diewo, kuris rupinais wifiyk Br. Weish. 12. 13. 

Plurcdis. 

I. turim^ KS. 70; nepaßißamofe Enchir. 27, SE. 25, fkundczemos SG. 

, daboiemos MT. XXVIl; prafchomiegi Br. II. Kor. 5. 20, bijoiamies Br. 
iia 9. 24, leidamies budawoti Br. Nehem. 2. 20, mes linkfminamiea Br. Jer. 
.4. 20; ie/chkami Br. P. II. 246; Per Wierq ßiprantom Br. Ebr. 11. 3, 

kq kalbom das. 8. 1 , ape tai kalbom das. 4. 13 , padawe bußmtf ßoietif, 

kurj mes kalbom das. 2. 5, kalbom Chrifluie Br. IL Kor. 12. 19, togidel 
'calbom das. 4. 13, po akim Dietco kalbom Chri/luie das. 2. 17, apHßom 
.4. 1, 16, kolei kune giwenom das. 5. 6, giwenom tikeghime das. v. 7, 
njlgßom das. 5. 2, tus daugiaufei garbinome Br. I. Kor. 12. 23, graudi- 
i ius Br. I. Thess. 4. 10 , Jei drauge mirfchtom , dränge ir giweiifim Br. 
lim. 2. 11, Jei ußmeloiom, tada ir ghis mm ijchmelos das. v. 12, kadangi 

gaunom Br. Ebr. 12. 28, patis mus [fawe] prigaunom Br. I. Joh. 1. 8, 
h to paßinflom das. 2. 18, pafzinßom das. 3. 24, 5. 20, kurj pran^fchom 

Koloss. 1. 28, Mes nieko pikto ne random ant tho Szmogaus Br. ApG. 23. 

Mes ateime nog Bethlehem Juda, ikki ifchkankom (corrigirt aus -kamk-) 
ile kalnu Ephraim Br. Richter 19. 18, tikome Interlinearglosse zu paßiti' 
n Br. Ebr. 6. 9. 

IL bijotieß Br. P. 196, praßhoties das. IL 103; meldzeties corrigirt aus 
es Br. Jak. 4. 2, meldzoties o ne gaunot das. v. 3, kuo patis fawe prigau- 

Br. Jak. 1. 22, f kaitot ir randot Br. IL Kor. 1. 13, nußitikiu, kaip paßi- 
' das. 13. 6 [paßißates corrigirt aus -totes das. v. 4). 

in. Ghis moka mana rankas karauti^ ir mokq, mana p^i \rankq'\ kaip 
empti wario kilpini Br. IL Sam. 22. 35 , N^a fawa cziefu pareit (überge- 
trieben : radanß) anis kaip toadinti Br. Sirach 39. 22, neä ginq (er hindert 
ht) KS. 39, norint kokiu norint budu ghißai tqfpaudcz^ (quomodocunque 
Q exerceat) MT. 385, nedidziüij^ Psal. 131. 1, darq (sie tun) T. Mat. 5. 44, 
^inq, (er lehrt) T. Gal. 6. 6, Felnas tcaikßzq apjukai EE. 87; Tvyp tießi- 



*) Hier (S. 147) steht im Druck fehlerhaft megktoßu. Zu -siu vgl. o. 
65. 

*) Das Lied, welchem diese Stelle angehört, rührt von Bretken her j 
*ow = hednoio, 

14 



194 Zur Conjugation. 

tos (werden getröetet) ßwentieij \ Ingi dängu imtieij K. 164 , geda rando$ Br. 
Sirach 5. 15, tatai i/ch piktos dumos randos das. 23. 17, Ir randosi ifchmm 
Pamokflo pranejchimmcu das. 24. 46, fchirdije tarn fkandu rand(tfe das. 25. 
\^y pikta dumOf kuri nug tawens randosi Br. Nahum 1. 11, kaip randosi Ka- 
roghimas Br. Weish. 1. 3, Ir randofi dide Bagotiße ifch darbyk tos rank^ das. 
8. 18 , kas ifchmintis ira , bei ifch kur randosi iumus pranefchiu das. 6. 24, 
bijoghimßs \fch to randosi das. 17. 12, ifch io Burnns randofi PafzinimaiYx. 
Sprüche 2. 6, /'o linkfmibes randofe toargai das. 14. 13, Daugia g^o randm 
ifch waifians das. 12. 14, Waikai kenteket kantrei Narja^ kuris näg Diem 
iumus randosi Br. Baruch 4. 25, fchiiai ny, man randos wifsa nepalaima Br. 
I. Makk. 6. 13, abeios Szmones nog Abrahamo randosi das. 12. 21, Nüg Du' 
loa nefsibijancziuiu randofe piktenibe Br. Sam. L 24. 14, Daugia Tarn^ron' 
dofe das. 25. 10, randofe das. II. 1. 21, ne toienas melas ifch tiefos ne ran- 
dofe Br. I. Joh. 2. 21, kodel randos takios dumos Br. P. 406, randofi das. 
212; biauris E. 34; kü ghis pranefchaw Br. I. Mos. 44. 5, domoi Br. P. 123, 
giriüi Br, I. Thess. 5. 7. 

Die Endung der I. Sg. Praes. -m ist, wie die reflexiven For- 
men der neueren und älteren Sprache (sukü^-s, megfiüßu^knkff' 
tüuos, ßauktuoft) und die ihnen entsprechenden nicht-reflexiTÄ 
altlit. Formen fchaukiü , darbüjü , Nariügi zeigen , zunächst atf 
-^ entstanden; die £ndung -ü selbst beruht nach Ausweis vcf 
meldzioß, tweriofi, Wercztos, mekfioftu, funSia auf -o, -ä (ä) Ulli 
weiter, wie der Vergleich dieser Formen mit pafzinfiu lehrt, auf 
-(j =r ksl. "9 (neszü ^ ksl. nescf). 

Die Endung der IL Sg. Praes. -e ist zunächst aus -e {suhJi-^, 
linksmine-s), weiter aus *-^', -ai entstanden; die letztere Endung 
erscheint im Praeteritum (s. w. u.) und in den angeführten For- 
men paßiftai, mekfiai-s , rupinai-s , die jedoch auch eine andere 
Erklärung zulassen: rupinai-s kann für rupindji-s (vgl. o. S. 112) 
stehen und paßiftai , mekfiai-s können nach Analogie 'der IL Sg. 
Praes. der ziemlich häufigen Verba auf -tyli (glösiytiy jü'styih 
kräustyti, kürsiyti, Idisiyii, mqstyti, meiyii, pidustyti, pürtyii u.Jhl 
gebildet sein. *-ae ist — wenn auch gegen die Lautgesetze ^) ^ 
zurückzuführen auf älteres *-a?Ä(t), das genau mit griech; -^ 
{Xiyeig^ Xi^eig), lat. -is (scribisy vincis, facts, me/uis Corssen Uebtf 
Aussprache u. s. w. d. lat. Sprache^ IL 498) übereinstimmt. ^ 
Annahme , dass griech. -eig aus *-fiat , *'€iac entstanden sei (ö- 
Curtius Das Verbum d. griech. Sprache I. 202; ist unrichtig, weil 
-eig nicht von lat. 4s getrennt werden darf, im Lateinischen aber 



*) Vgl. w. u. die II. Sg. Potent, ischklausai (aus ^iszkiausais) , 9^^* 
*gelbS. *gelbei (aus * gelbeis). 



Zur Conjugatioii. 195 

inthese nicht nachzuweisen ist, und die Ansicht, dass griech. 

lat. '18 auf älteres, aus -^s gesteigertes rSa zurückgehe (Corssen 
träge z. ital. Sprachkunde S. 488) ist zurückzuweisen, weil jene 
iungen von lit. -e, -ai nicht getrennt werden dürfen, im Li- 
ischen aber -S nicht zu ^e oder gar -at wird. Unzweifelhaft 
mmen die Endungen gr. -eig, lat. 'is, lit. -e, -ai aus einer vor- 
:drischen Sprachperiode; ihnen entspricht auch, was noch be- 
ders hervorzuheben ist, die ahd. as. Endung der 11. Sg. Praet. 

ags. altfr. -e die aus -««>, -ata entstanden sein kann ^). Die 
rschende Ansicht, nach der in dieser Endung ein üebergriflf 

Flexion des Conjunctivs (Optativs) in die des Indicativs vor- 
;e (Grimm GDS. 487 , Scherer ZGDS. 194) ist mir nicht unbe- 
mt, ich meine aber, dass die Erklärung einer indicativischen 
:m aus dem Conjunctiv einer anderen Erklärung, die dieselbe 

indicativisch bestehen lässt, nachstehen muss; nur der wurzel- 
te Vocal der „westgermanischen" U. Sg. Praet. Ind. ist vielleicht 
I der entsprechenden Form des Conjunctivs entlehnt, aber ^uch 
86 Annahme ist, wie ich bei anderer Gelegenheit zeigen werde, 
ht durchaus notwendig. 

Die I. Plur. Praes. hat nach Ausweis der reflexiven Formen 

B. sükame-s) früher die Endung -me besessen; sie ist schon 
h zu -me, -m verkürzt und unzweifelhaft aus *-m^« entstanden. 
3 letztere Endung erscheint mit Abfall des schliessenden -s in 
imq und mehreren andern, w. u. nachzuweisenden Formen der 
Plur. Sie fällt lautlich mit dem Nom. Plur. des Pronomens der 
Person zusammen (s. o. S. 161) und findet eine genaue Ent- 



') Xsyfi-f Afift-, *8cribet-t sukat-, *gdhei- (in Hysig, U^sig, seribis, au- 
, gdhi) betrachte ich als Stämme; sie verhalten sich zu den neben ihnen 
jenden Stämmen Aeyf-, Af|€-, aeribo-t suka-, gdba-^ wie z. ß. skr. gate- (in 
«shu) zu gata- (in gatdm) (vgl. Schleicher Compend.* 556, 573 G. Meyer 
Gresch. d. ig. Stammbildung u. Declination S. 59 ff.), und sind keineswegs 
' die II. Sg. beschränkt, sondern auch in der III. Sg. nachzuweisen [kiyn^ 
(A, ponitf plaukiai f nuszauaai s. w. u.). Dass die griech. Stämme Xsysi- 
l X€^€t,- auch in den Infinitiven XäyHv und U^etv (aus Xiyu-vatf Xi^ei-vai)^ 
en Endung -etv man bisher aus -svi, -evat zu erklären beliebte, enthalten 
3i liegt auf der Hand. — Wie Xäyei-g neben Xiye-re sind natürlich auch 
. bödfie- the y bödhe-te , dbodhe-thdm , dbodhe-idm , bodhe-thdm , bödhe-tdnif 
hishye-the y bodhühge-te neben bodhase^ bödha-te , dbodha-thäs, dbodha-ta, 
ha-wa , bödha-idm , bodhishyä-se , bodhishyä-te zu erklären : der Ursprung 

Stämme Xiyu-^ Xs^ei-, *scribei- u. s. w., bez. der Endungen -etc, -ft, -siv 
B- w. liegt also in der indogermanischen Grundsprache. 

14* 



196 Zur Gonjugation. 

sprechung in der ksl. Endung der L Plur. -my (Miklosich Vgl. 
Gram. IIP. 68) und vielleicht in gr. -/U6v und -^ußg, lat. -miU 
(Corssen Aussprache^ I. 360;, ahd. -men und -m^s (Scherer Z6DS. 
190 ff., A. Kuhn KZs. 18. 333 ff., Sievers Tatian Einl. S. 21, J. 
Schmidt Vocal. II. 279). — Die Endung -me ist vielleicht in den 
angeführten Formen prafchomiegi ^ bijoiamies , leidamies und link' 
fminamies zu erkennen ; vielleicht aber ist ihr -ie- als -e- aufzufas- 
sen und ihre Endung der preuss. Endung der I. Plur. -mai = lett. -m\ 
(reflexiv ; vgl. Nesselmann Die Sprache d. a. Preussen S. 70, Bielenstein 
n. 119) gleichzustellen. Diese Endung -mai (-ml, -rae) ist Nom. Plur. 
des Pronominalstammes der I. Person ma- (vgl. preuss. stai von 
«to-). — Ausser *-»3^« und -mai erscheint in den baltischen Spra- 
chen als Endung der I. Plur. auch -md in lett. eima (Bielenstein 
n. 119) und im Litauischen u. a. in den angeführten reflexiven 
Formen nepaßifiamofey fkundczemos und daboiemos, MögUch^ 
weise beruht diese Endung -mä auf *-m(fs = -m^s; wahrschein- 
licher ist mir, dass sie eine nach dem Muster der Endung derl 
Dual, -vd vorgenommene Umgestaltung von -mai oder -m^ sa 
Die erwähnte Dualendung erscheint im Medium (z. B. sukato^ 
und ist schon früh zu -va verkürzt ; sie entspricht genau der ki 
Endung -oa (Miklosich a. a. 0. S. 64) und ist, wie diese, regel- 
rechter Nominat. Dual, des Pronominalstammes va- (lat. vös, hi 
vy , vasü u. a.). — In iefchkami ist die Endung -me {-m^?)'^ 
-mi verwandelt. Besondere Beachtung verdient, dass in einer 
grösseren Anzahl von Formen der thematische Vocal vor der En- 
dung der I. Plor. Praes. gedehnt ist (vgl. o. S. 59), iikome steht 
natürlich für iikiome = iiktäme. Diese Dehnung, durch den Na- 
sal der Endung bewirkt, ist frühzeitig in die II. Plur. eingedrun- 
gen, wie meldzoties, gaunot, prtgaunot, randot, pafziflot zeigen. 

Die Endung der II. Plur. Praes. -le ist aus -(e entstanden^ 
das sich im Medium (sükate : sükaie-s) erhalten hat ^), Diese En- 
dung ist erst relativ spät nach dem Vorbilde von -me (aus *-/w^) 
gebildet; möglicherweise ist sie in bijotiefe, prafchoHes, meldzoiief 
zu erkennen, deren -tie jedoch auch als -ie aufgefasst und derw. 
u. nachgewiesenen Endung der II. Plur. -tei = preuss. tat, id 
(Nesselmann a. a. 0.), lett. -ö (Bielenstein IL 126) gleich gestellt 
werden darf. Die Endung -iei (-ie, -tat , -ii) ist Nom. Plur. des 



*) Vgl. auch atweafkiteaj zinoteüf zinokitea, pamaiijpitea bei GeitlerLit. 
Stud. S. 15 f. 



Zur Conjugation. 197 

onomiDalstammes der IL Person ta^ (vgl. die skr. Personalen- 
ngen ta, tarn, tka, ihas); der Nominat. Dual, desselben erscheint 
der Endung der IL Dual, -to, reflexiv -tos (sükata : sükato-s) 
ksl. -/a 1). — Neben -t , -ie , -ie und -tei ist im Litauischen 
ich 'id (lett. 'ta in eita Bielenstein IL 126) als Endung der IL 
ur. nachzuweisen, s. w. u.; sie ist zu beurteilen wie -md und 
ie diese nach dem Vorbilde der entsprechenden Dualendung ge- 
Idet. 

Die III. Sg., Dual., Plural, wird im Litauischen durch dieselbe 
►rm vertreten, die aber ihrer Bildung nach ausschliesslich dem 
oral angehört (J. Schmidt KZs. 23. 358). Die gewöhnliche En- 
ng -a beruht, wie tteßüos, randofe *) (vgl. lett. metd-s) zeigen, 
oächst auf -d, weiter aber (vgl. moka, radanpi 3), ginq^ fpaud» 
\ , nedidziüij^ , darq , mokinq , toaikfczq = ^vaikszczdjq) auf -<j 
8 *'ant (J. Schmidt a. a. 0.). Die Endungen -o und -^ sind 
ch erhalten in iro und irq, älteren Formen für yrä, das als 
- Praes. eines Verbs *irti (lett. fr) *) zu betrachten ist: 

Kos iro Szmogus Br. Ebr, 2. 6, Durnijte iro fchirdije waiko Br. P. 165, 
tawens ner newieno Ir nero newieno teip ftipro Br. Sam. I. 2. 2, nero kito 
ewo kaip tu das. IL 7. 22, nulij ant Szemes, kur ne wieno nerOf puftineie 
' newieno nera Szmogatts Br. Hiob 38. 26; Tügi nu irq wienas Tiewas, ne 
f Tiewai SG. 80. Auf irq beruht auch *iru in nieru U. 145. 

Es fragt sich, wie die III. Sg. Praes. früher, bevor sie durch 
I III. Plur. verdrängt wurde, lautete; unzweifelhaft hatte sie 
selbe Endung wie die IL Sing., also -ai (bez. *-^*, -e) und 
se Endung hat sich erhalten in den von Schleicher Gram. S. 
1 und Geitler Lit. Stud. S. 60 nachgewiesenen Formen der III. 
les. auf -öt. Sie erscheint auch im Futurum und im Praeteri- 
Q (s. w. u.) und entspricht genau der gräco-italischen Endung 
• III. Sg. Praes. -et-t (gr. -et z. B. Xiyec, lat. percipit, pontt, 
iit , contemnit , petit , facti , agit , figii , defendit Corssen Aus- 
rache ^ IL 492), die natürlich ebenso zu beurteilen ist, wie die 
düng der IL Sg. Praes. -eis, europäisch -at-s(i). 

^) Neben -tu (-to-s) findet sich im Lit. auch -tau = skr. -tarn als En- 
ig der II. Dual. (Geitler Lit. Stud. S. 60, Kurschat Gram. § 1159). 

*) Ebenso wie randofe wird rodosi (rodasi) gebraucht vgl.: ikki pakopyi, 
io8 rodosi nog Miejto Dotcido Br. Nehem. 3, 15, prifch kampo ir aukfch- 
Wcefzes , kuri nog karaliaue Namu rodasi das. v. 25; rodosi kann aus 
iosi entstanden sein, ist aber wahrscheinlich III. Praes. von rodytis, 
•) radanfi ist vielleicht verschrieben für randafi. 
*) Eigentlich „sich regen**, „leben" V^ar (FicK Vgl. Wbch.« I. 493)? 



198 Zur Conjugation. 

Die lU. Praes. biauria steht für hiaur^ = biaurinas (s. o. 
S. 63) ; pranefchaw steht für praneszauja ; in domoi und girtüi ist 
das auslautende -t aus --ja verkürzt, andere Formen der Art sind 
0. S. 70 nachgewiesen. — Endlich ist noch eine Form anzufüh- 
ren: bilas in Teip hilas Ponas Diewaa Br. IL Chron. 34. 26; sie 
ist wahrscheinlich Schreibfehler für bila ^). 

Ich wende mich nun zu der bindevopallosen Conjugation: 

Singtdaris, 

I. E/ch efme Szale Br. Hohe Lied 2. 1, Efch draugaa efme iy, Br. Ps. 
119. 63, neefme Regieiens pülant /Smogaus Br. G. 69, a/ch efme SEE. 167; 
Todelei dümefi kaUas Br. Hiob 42. 6, dümiefi kaltas SE. 70, dümiefi Encbir. 
69, efch dümies patis Br. G. 43, Duomies K. 112, Duomiet (ich gebe dir) Br. 
Apok. 3. 18 , fergmies K. 44 , toielmies ne kaUa fzmoniü rankosna fklinti Br. 
Su8. u. Dan. v. 23, welmies numirens nei giwas Br. Tob. 3. 6, Weltnies prir 
weifdfs wartus Br. Ps. 84. 1 1 ; Efch taw Karwes miefchlus . . . imti pawä' 
mi Br. Ezech. 4. 15 , iuos harmi Br. Apok. 3. 19 *). 

II. Tugu effe tas Br. P. 30, Tu effe toienas tu das. 372, Ar ir tu M 
effe Wiens ifch ia makintiniu das.. Tu effe Sunus Diewo das. II. 128; £/• 
fiegu tu Karalumi Szidu EE 200, SEE. 204; kodelei defies ftoetima Br. l 
Kön. 14. 6, taw pats fmertf düfi Br. Sus. u. Dan. v. 55, düfi Psal. 90. 8^ 
92. 5, Jei padüfi Br. Kichter 11. 30, Kur tu kokiam Dranfumq, prtdüfi ^» 
Judith 16. 17; Tu toienas ätaiwis ^i Jeruzaleie Post. 327; Ir tu bau m 
efmi wienas ifch Mokintiniy, fcho Szmogaus Br. Joh. 18. 17. 

III. Ju Szeme pilna"^ efte Szirgy, Br. Jes. 2. 7 , Didieghi ne efte wifti^ 
IJchmanantis Br. Hiob 32. 9, efte (sie sind) Psal. 53. 2; ^t Post. 379, 528, 
tdtdt/ ^ti das. 611 ; Kokeis anis deftitifi Br. P. II. 31; Diewas kartaia paweä 
Welinui ßmogu apfefti Br. P. 296, Pawelt Diewas welinui das. 297, kurfüi 
apbart Diewo nefsibijantf Br. Sprüche 9. 7, kuris ios Wartüfy aphart Br. 
Arnos 5. 10 8). 

Flurcdis, 

I. efma EE. 13, 57, 83, 133, 209, SEE. 13, 89; Welmies rankaana Pm 
inkluti Br. Sirach 2. 22; Ne dera iog deme ios irig Skrin^ Diewo Br. Mat 
27. 6, kaczei mes nufsideme^ tacziau tawa efmi Br. Weish. 15. 2, Tada at 
prademe wel fawe patis girti Br. II. Kor. 3. 1; mes efmi Br. G. 61. 



*) Erwähnt mag auch werden, dass das heutige dekui „Dank!" nicht, 
wie Eurschat D.-lit. Wbch. I. 277 meint, aus dekavoju, sondern aus dekuj» 
(== poln. dzi^kuj^ verkürzt ist, vgl. diekuiu Br. Tob. 11. 17 und die L Plur. 
Diekuiam (taw) das. 8. 17. 

') Man beachte auch die o. S. 91 angeführten Formen cmt, gemi (gie- 
mi), pamemi, 

®) Zu beachten sind auch die o. S. 83 nachgewiesenen Formen eik und 
ateik, * 



Zur Gonjügation. 199 

II. eite Br. Kon. I. 18. 18, 11. 1. 3, wifsa wierniße po mufu eite Br. I. 

Makk. 10. 26, miegte Br. Arnos 6. 4; yus efti SEE. 119; aukfo dzentilus, ku- 

rius iem ant kaUihes afßero düßit Br. I. Sam. 6. 8, Koki protq, däßit ins 

Br. I. Kon. 12. 6, II. Chron. 10. 6, iog ne doßit mumus Suderiti fu Afsyria- 

I&ais Br. Judith 7. 13, iua düßit Na/arenams winq ff efti Br. Arnos 2. 12, 

^adangi ins mana Awima düßit huti Plejchimmu Br. Ezech. 34. 8, kam he 

d'^/lites gaudineti Br. Koloss. 2. 20, heda iumus kurie doßit Br. Luk. 11. 42, 

eiaßtt (corrig^rt aas -te) liudimq, das. v. 48 , er ne fzinnat , kuriam pafsidoflit 

irtg tarnawimq Br. Hörn. 6. 16, patis tada liudimq, ant fatces düjlite Br. Mai. 

23. 31, kam ne doßit pakaiy, m^terifchkei das. 26. 10, fchitaipo ne d'^it ghi 

nieko dariti Br. Mark. 7. 12, iei d^lit apptaußiti ^) Br. Gal. 5. 2, ius pikti 

hndami waikamua ßiwa geras dvßit dowanas Br. P. II. 401 , ufzdeflet fzma- 

tiietnns n({fchta8 Br, Luk. 11. 46, Beda iumus Rafchtinikamus . . . kurie . . • 

deftities ilgai meldzantis Br. Mat. 23. 14, dostat LLD. I. 16. 12. 

Das e in efme, dümeft ist als e aufzufassen, ebenso das ie in 
dümtefi (dümies, Duomies), Duomiei, fergmies ^ tcelmies {tcielmies), 
vgl. sedmes Nesselmann S. 457. Die Endung -me, aus der -mi 
entstanden ist, gehört ursprünglich dem Medium an; sie beruht 
auf *^mai = preuss, -mai (asmai , dinkama für dinkamai) , ksl. 
-mt (Miklosich a. a. 0. S. 63), gr. -ixai {didofnat). — Die Formen 
velmi ich wünsche, will, pavelmi ich erlaube und barmt ich tadle 
kommen in der heutigen Sprache nicht vor. 

Wie -m«, -mie sind die Endungen -se, -sie (effe, Effiegu, de- 
fies) und -te (eße) zu beurteilen; ist -me, -mie = -me, -mai, so 
ist 'Se, -sie = -se, -sai vgl. preuss. essei, eiset, seggSsei, ksl. jesi, 
Jasi, vesi (J. Schmidt Vocal. I. 13), got. haiiaza, gr. öiöoaaLy skr. 
yajase y und -ie = -ie , -tat vgl. got. haiiada , gr. riJ/rrfirat , skr. 
yajate. 

Sehr auffallend sind die Formen ^t, ^/l?, ^ßi für est, esii *); 
sie beruhen unzweifelhaft auf einer 1. Sg. *^smi, die aus esmi ent- 
stand indem der Nasal der Endung sich dem Vocal der Wurzel- 

*) appiaußiti steht fehlerhaft für apßpiatfßiti , vgl. das. v. 3: kurfai 
düft apßpiaußitx. 

^) Dazu gehören die Formen des Partie Praes. Neh^ßas SG. 59 und 
^fa Post. 599. Den Nom. Sg. Masc. Part. Praes. ^qfi führt Klein Gram, 
p. 6 an und bemerkt dazu in den Berichtigungen: Participium ^q^ reperi- 
tur p. 6 cum ^, alibi cum «f, eo quod plures rati sint, 4fq^ scribi debere 
ratione formationis, cum sit ab efmi, sed ^q^ ratione pronunciationis, a 
plerisque enim ut ^ tertium profertur. — Diese Form findet sich als ^w 
(aus *^^ = ^c^) vielleicht auch in dem Adject. dangui^is , das bei Klein 
Gram. p. 6 und LLD. L 21. 22 vorkommt und als danguj-^is erklärt wer- 
den kann , vielleicht aber als danguf^-sis aufzufassen ist {danguj^ Locat. Sg. 
8. o. S. 136, '818 = *8^ aus *sa8 Nom. Sg. Msc. Part, zu wmi, s. w. u.). 



200 Zur Conjugation. 

silbe mitteilte. — Die IL Sg. efmi ist nach Analogie von wM- 
suki aus einer vorauszusetzenden I. Sg. esmu gebildet, die nebst 
der II. Sg. esmi im Dialekt von Anykszczei sich findet (Schleicher 
zu Donal. S. 336); auch im Dialekt der Kreise Szawli und Ponie- 
wicz kommt eamu vor (nesmu Geitler Lit. Stud. 34. 18), vgl. aucli 
preuss. asmu und lett. esmu (Bielenstein IL 118). — Die Formen 
*rfMt, düsi {pa^i pri'düsi) und paweli ^), apbart (vgl. o. pawelmx^ 
barmt) finden sich in der modernen Sprache nicht. — In deßiiifi 
{=de8titi'8i) ist die Personalendung doppelt gesetzt. — 

In der I. PI. efma erscheint wieder die Endung -md s. o. S. 
196. — Welmies ist I. Plur. zu der I. Sg. welmies , über Suffix 
-iwte s. 0. S. 196. — Die Form deme (nufsideme, prademe) findet 
sich in der heutigen Sprache nicht (dafür dedam), — efmi steht 
für esme vgL iefchkami o. S. 196. 

Die IL PI. eiie^ ganz regelmässig gebildet, wird in der heu- 
tigen Sprache durch eiste („mit eingeschaltetem «") vertreten '); 
die Form megte (miegte) ist in ihr nicht nachzuweisen. — efti 
steht für este vgl. I. PI. efmi. — In düfdt (doftit, düfiites) und 
ufzdeftei, defiilies ist, wie in deßiiifi die Personalendung verdop- 
pelt idüßi-, defli' aus du' sie, deste , vgl. efti). Auch in dostai, 
das ich früher in atdosi ändern wollte, ist vielleicht doppelte Per- 
sonalendung anzunehmen (dosta-t, über -ta als Endung der II. PI 
s. 0. S. 197); andrer Ansicht ist J. Schmidt K. Beitr. VIIL 472. 

Wie in der bindevocalischen, so ist auch in der bindevocallo- 
sen Conjugation eine Form Vertreterin der III. Sg., Dual, und Plur. 



^) Zu pawelti, pawelmi gehört die III. Optat. paweU\i {ieib iem czefy 
patoeltff) Br. Dan. 2. 16. 

') Bei der in den indogermanischen Sprachen bestehenden äusseren 
Uebereinstimmung zwischen Partie. Praes. und III. Plur. Praes. lässt sich 
aus ens , dem alten Partie. Praes. des Verbs eiti, welches o. S. 55 aus ianä» 
erklärt ist, eine III. PI. Praes. i-anti sie gehen herstellen, die gr. r«(rt und 
skr. ydnti genau entspricht und beweist, dass auch das Lit. einst den UDte^ 
schied zwischen „starken^^ und „schwachen'^ Praesensformen kannte und du 
Praesens von eiti in Uebereinstimmung mit dem Griechischen und Sanskrit 
bildete (vgl. auch w. u. die Potentialformen et, eimhy eivä sowie nuentif). — 
Wenn Schleicher Gram. S. 252 zu eiml bemerkt: „jetzt alles bindevocalisch 
im hochlitauischen von einü, classe III. im niederlitauischen von eitu nach 
classe V.", so ist hervorzuheben, dass ♦««w in KS. und KK , die nicht „hoch- 
litauisch" sind , vorkommt und dass eiUi sich in der Bibelübersetzung von 
1734, die „hochlitauisch" ist, findet: Eyni KK. 10, ateyna KS. 268, tujuk 
ne jeiti 1734 V Mos, 9. ö. 



Zar CoDJugation. 201 

Ihrend aber dort die III. Plur. die Functioii der in. Sg. und 
al. übernommen hat, ist hier der III. Sg. die Vertretung der 
. Person aller Numeri zugefallen (vgl. ne efti walnais MT. 98, 
Miinimai ateiti das. 182). Unzweifelhaft geschah diess erst, 
chdem dort III. Sg., Dual, und Plur. sich in einer P'orm verei- 
lt hatten und die Herkunft derselben vergessen virar. 

fntnnin. 

Singularis. 

I. Todelei afch tarn dide daugihe d'dji ing dali Br. P. 418 (Jes. 53. 12); 
M, uz/iffffu, meljus o. S. 58; b'iftu o. S. 51. 
IL bijoßes Br. V. Mos. 28. 66, kel/i^i Enchir. 35. 

Pluraiis. 

I. tei iiekiai wierifime ir nufiiikefim^ß MT. 141 (modo ut credamns et 
ifidamus); nepranoxima tu kurie tniekti EE. 128 (I. Thess. 4. 15), potam 
ßmofi kaip fuwencziawoti ^) Br. Tob. 8. 4, todrilei tu btidu fu Jaunikiu ir 
trcze redfßmofe Enchir. 48, Mes . . . penneßmos ir apßdengßmos Br. Jes. 
1. 

II. ne ieißd Post. III. 118; praßhiße SEE. 77, EE. 152, regieße das. 
', paffipiktinße das. 188, nükrißatooße das. 15, perßkin«ße das., SEE. 16, 
ijU EE. 16, ludiße das. 75, atimjte SEE. 38, vgl. o. S. 67; Fdiinftke o. 
33. 

III. dfff SG. 6. 

Ueber die Bildung des Futurums ist nichts zu bemerken *); 
ne Personalenduugen sind mit denen des Praesens identisch, 
3r die Endung der II. Sg. -e {bijofies, kelfiefi)^ die Endungen 
r L PI. -m<j (nußiike/im^fi, mit doppeltem reflexiven si) und -mä 
vpranoxima, elkfimofi, rediftmofe, pennefimos, apfidengfimos *)) 
d die Endung der 11. PI. -td (ieipd) war oben SS. 194, 195, 197 
ä Rede. — Die I. Sg. düfi steht für dü'siu vgl. neprietelis, pri- 
iis 0. S. 121, neprieieli, karali o. S. 124. In dofu, uzfigffu, 
üßs ist i vor der Endung eingebüsst vgl. Kurschat Gram. §92. — 
"afchifie, regiefie u. s. w. sind aus prafchißle, regiefite u. s. w. 
rkürzt (vgl. Kurschat Gram. § 1161). — In duf ist t(o) apo- 
pirt. 



*) Diess ist von später Hand an den Band geschrieben, der Text selbst 
grob durchstrichen. 

*) Vgl. jedoch die o. S. 7 mitgeteilte Bemerkung Kleins Gram. p. 100. 

*) Hier ist der Accusativ des reflexiven Pronomens wieder doppelt ge- 
^j 8. w. u. 



202 Zar Gonjagation. 

Die Ton Dowkont gebrauchte III. Fut. auf -ai (Schleicher Gr. v^ 
8. 227, Geitler Lit. Stud. S. 60) ist ebenso zu erklären, wie die ^^ 
IIL Praes. auf -ai (s. o. S. 197) ; -sai entspricht genau gr. -o^ 

Praeterita. 

Die gewöhnliche litauische Sprache unserer Zeit besitzt 
zwei selbständige (nicht-umschriebene) praeteritale Formen, 
nicht-zusammengesetzte (bez. starke) und eine zusammengesel;^ 
(bez. schwache); diese, welche „Imperfectum" genannt zu werd^ 
pflegt, nenne ich „schwacher Aorist", jene, die Schleicher „Pra-^ 
teritum" nennt, nenne ich mit Kurschat und Bopp „Aorist". D^^ 
lit. Aorist ist nach Schleicher Comp.« S. 794 ff. gebildet wie i^^ 
lat. Imperfect, nemlich so, „dass die Praesensform der abgeleitete^ 
Verba auf -aja- dazu benützt wird, die Function des Imperfecta 
oder des Praeteritums auszudrücken.'* Diese Erklärung ist weder 
bewiesen noch beweisbar; die Uebereinstimmung von erdSy erü, 
u. s. w. mit sSdds , sSdäi u. s. w. , von balaü , balai u. s. w. mä 
tdikaUf idikai u. s. w. ist so äusserlich, dass Schleichers ang^ 
führte Erklärung des lat. Imperfects und des lit. Aorists an ihr 
eine nur sehr schwache Stütze findet. Ja, nicht einmal die Prä- 
misse ist bewiesen: dass lat. sedds aus sddajasiy dass lit. idikau 
aus iaikajdmi entstanden seien, ist allerdings ein Dogma unserer 
modernen Sprachwissenschaft ; bewiesen aber ist es nicht, und ich 
bezweifle sehr lebhaft, dass es richtig sei. Lassen wir unbewie- 
sene Voraussetzungen bei Seite und sehen wir vom lat. Imper- 
fectum ab, so ist die Erklärung des lit. Aorists durchaus nicht so 
schwierig, als sie auf den ersten Blick zu sein scheint. Die En- 
dungen des Aorists sind nemlich mit denen des Praesens identisck 
Die L Sg. Aor. endigt in der Regel auf -aw, die I. Sg. Praes. ad 
-wy beide Endungen beruhen auf -q (s. o. S. 194). Der o. nach- 
gewiesenen I. Sg. Praes. fundia stehen vielleicht die I. Sg. Aor. 
huwa (efch buwa alkonas) Br. Mat. 25. 35, turreia (efcJi io turreia 
mel fites fawa burna) Br. Hieb 19. 16 und mokia (Kq efch paü 
daran ir mokia) SG. 128 gleich; doch kann ihre Endung -a auch 
aus -au entstanden sein (s. o. S. 63). 

Als altertümliche Endung der II. Sg. Prs. ist oben -^', aus 
-Ol, das in einigen Formen vielleicht selbst noch vorkommt, nach- 
gewiesen; mit ihr stimmt die Endung der II. Sg. Aor. -at genau 



Zur Conjügation. 203 

öberein ^). In tureia Br. Ezech. 27. 12 , Mokinami (da lehrtest 

aicli: Diewe, nüg iauni fites mana Mokinami wcdas fawa) SG. 105 

nnd buwa ES. 25 ist -at zu -a verkürzt (s. o. S. 62); ebenso ist 

-^* in -e verkürzt in nepafmauge o. S. 63 und paeme {tu manne 

paT^iekinoiei ir Moierf Vria Hethito paeme y idant anna iawa Mote 

bu^-^) Br. IL Sam. 12. 10. 

Als altertümliche Endung der III. Sg. Praes. ist o. S. 197 -ai 
naolgewiesen; dieselbe erscheint einmal auch in der UI. Sg. Aor.: 
K^^inas dcege ikki puptei dangaußn ir hutcai ihinai Tamßbe, De^ 
he pst ir Migle Br. V. Mos. 4. 11 *). buwai steht für Huvait und 
etttispricht genau der altpreuss. III. Sg. Aor. bei Enchir. 73 {bhe 
E^chir. 59) aus *bteü, *buveii und vielleicht auch der ksl. III. Sg. 
Aor. be (aus *bvdt). Möglicherweise findet buwai auch noch aus- 
serhalb der slavolettischen Sprachen eine genaue Entsprechung 
tnid zwar in altbaktr. bSei, III. Sg. Praet. von bü; beef kann aus 
*bet zerdehnt sein und für *bvait (aus büaii) stehen. 

Die I. Plur. Praes. hat in der Regel die Endung -a-me, ne- 
ben der jedoch vereinzelt -o-me erscheint (o. S. 196). Dieser letz- 
teren Endung steht die gewöhnliche Endung der I. Plur. Praet. 
-o-me (reflexiv: -o-fne-s) gleich, die wie jene durch Dehnung von 
ö vor m aus -ä-me entstanden ist. Im Praesens hat jene Deh- 
nung nur vereinzelt, im Praeteritum hat sie überall stattgefun- 
den^); hier ist ferner der lange Vocal durchaus in die IL Plur. 
eingedrungen, wodurch deren organische Endung *^-te durchaus 
in -ä-te, -o-te (reflexiv : -o/e-« *)) verwandelt wurde. Im Praesens 
hat derselbe Vorgang, aber nur vereinzelt, stattgefunden. 

Wie im Praesens, so hat auch im Aorist die III. Plur. die 
III. Sg. und Dual, fast überall verdrängt; in beiden Temporibus 
endete die III. Plur. früher auf -q (daraus im Praesens -a, -o, im 



*) Sehr merkwürdig ist die II. Sg. Aor. padaret (prifiekimmq ir ugadq 
padaret) Br. Weish. 12. 21; sie ist entweder Schreibfehler für padarti (es 
folgt unmittelbar Todelei) , oder sie steht für padareit und ihr -t ist aus tu 
verkürzt oder aus den Endungen der II. Dual, und Plural eingedrungen. 

*) Br. I. Chron. 6. 13 ist die III. Plur. buwa Correctur und zwar wahr- 
scheinlich von huwaXy der t-Punkt steht noch. 

*) Dass der in der späteren Sprache erscheinende lautliche Unterschied 
der I. Plur. des Praes. und des Praet. sich schon früh festgesetzt hat, sieht 
man aus z. B. Br. I. Joh. 4. 14; men regeifom ir liudijam. 

'*) lieber die Endung -tie in fuffirinkotiefi LLD. II. 34. 20, neprijeme- 
tie SEE. 104 s. o. S. 196. 



204 Zur Conjugation. 

Aorist -d, -o 1)). Diese Endung ist auch im Aorist noch in meh- 
reren Formen nachzuweisen: 

Begeui diena mana ir dcziaug^fi MT. 148, Täs tatai irä ßipreafnis gait^^ 
nds , kurs ßiprc^hi ßartoinika , ßietona , päloöiaus fawa pakaiuy befeargüm ^* 
per filq ußeiq, ißgaleiq KS. 65, neytipdfkuy anq, kuri präzuwqt pdkolay 
atraßit das. 150 (Luk. 15. 4), datc^ (er gab) KK. 15, intikeia ßmogus ßodzit^ 
ktiri Jefus iopi fak^ ir eia EE. 1 22, ghie prapälq giroye das. 32, IJcJieia ta 
ta» kalbtjxs tarp broliu^ iog pc^/tuntinis taffai neturetq nümirti SEE. 17, fttttc?^ 
das. 47 , Mdchel dpwerkie tvagkus fatco ir ne daw^ faw^ pdlinkfmintis Poa'fc. 
76, priei^ pafiuntiney io prd/z^ ghi hilodami das. 225, Czefu anno prdfz^ Vorm^ 
nekurfay iz weyddmaynin idant fu iuo walgiiu das. III. 76, änoa päykoßos «»a^ 
ßt föwim lampas fdwo^ neme nieko ßi fdwim dlieiaus das. III. 1 41 ') 

Die Endungen der I. und II. Dual. Aor. -o-va, -o-fa (reflexiv : 
-o-fjo-5, ^O'to^s) sind aus ^-a-vä, -a-td entstanden, indem in der 1- 
Dual. ä vor t? gedehnt wurde, und der gedehnte Vocal dann auch 
in die IL Dual, eindrang. 

Die Endungen des Praesens und des Aorists gehen also, so- 
weit man über sie allein mit Hilfe der erhaltenen lit. Formen ur- 
teilen kann, auf die gleichen Grundformen zurück ^) ; sie sind re- 
lativ spät zur Veranschaulichung des begrifflichen Unterschieds 
zwischen Praesens und Aorist lautlich differenzirt. — Wenn nun 
auch Praesens und Aorist hinsichtlich ihrer Endungen überein- 
stimmen, so unterscheiden sich beide Tempora doch überaus häu- 
fig im Stamm: Praes. dugu und Aor. äugau, Praes. Upü und Aor. 
lipaü stimmen im Stamm überein, aber Praes. degü und Aor. de- |^ 
giaüy Praes. pinü und Aor. pyriiau, Praes. möku und Aor. moke" 
Jau sind im Stamme verschieden. Könnte man dugau und lipaü 
völlig zutreffend als Imperfecta bezeichnen, da nach der allgemein 
angewendeten Terminologie der vergleichenden Grammatik die auf §^^ 



'in 



«ja 



hfl 
*) Klein bemerkt ausdrücklich, dass zu seiner Zeit die III. Praet. meist || 
auf -a (d. i. -d) endigte, Compend. S. 77: „Ob gleich die dritte Person des 
Praeteriti sich auff ein o endet, auch allhie und anderswo also geschrieben 
wird^ so wird sie doch von den meisten Littauen durch ein a ausgesprochen, 
daß sie sagen: gird^'a^ myleja^ kalbSja^ ßdSja etc. Im Duali und Plttrali 
aber wird wiederumb das o ausdrücklich gesetzet und ausgesprochen, ^*''' 
d^owa etc." 

*) Ausserdem sind noch zu erwähnen die Formen paßkeli^ pa/ktrt ^l^j 
(beide EE. 13) und pri/aki SEE. 63, in denen auslautendes e oder ^ zu » 
geworden ist, sowie die Form fapnawe (nae fapnüte ne fapnawe er träumte 
gar nicht) AM. 45, welche auf die I. Sg. Praet. *sapnaviau hinweist. 

*) In wie weit diese Gleichheit ursprünglich und in wie weit sie das 
nicht ist, kann hier nicht untersucht werden. 



4ei 



Zur Conjugation. 205 

Praesensstamm eines Verbs beruhende praeteritale Form als 
erfectum bezeichnet wird, so ist diese Bezeichnung doch für 
aü y pyniau , mokejau nicht zutreffend. Für sie ist allein die 
sicbnung „Aorist'^ zulässig, denn sie sind ausserhalb des Prae- 
systemes stehende und nicht-reduplicirte praeteritale Formen, 
die allgemein jene Bezeichnung üblich ist. Ich dehne sie auch 
dugau, lipaü u. s. w. aus, weil diese Formen in der moder- 

lit. Sprache mit degiaü , pyniau , mokejau u. 8. w. völlig 
3hwertig, ihnen gegenüber aber in der Minorität sind: gleich- 
:ige Formen müssen einen gemeinsamen Namen tragen und 
er muss sich natürlich nach der Majorität richten. Jedoch 
die allgemeine Bezeichnung „Aorist" aller der von Schleicher 
„Praeterita" benannten Verbalformen nur vom Standpunkte 
modernen Sprache aus zulässig ; vom historischen Standpunkte 
wäre sie schon deshalb einzuschränken, weil im Altlit. meh- 

Arten des Aorists nachzuweisen sind. 

Eine Frage die noch zu erwägen wäre ist die, aus welchem 
nde und zu welchem Zwecke das Litauische so sehr häufig 
mdere Aoriststämme bildete; sie bedarf einer eingehenderen 
ersuchung als ich ihr hier zu Teil werden lassen kann, und ich 
e sie einstweilen in suspenso, indem ich mir vorbehalte, sie 
anderer Gelegenheit zu untersuchen. 

Ehe ich mich zum schwachen Aorist wende, muss ich einige 
i Teil vereinzelt stehende, interessante einfache praeteritale 
men besprechen: 

1) bawa : kurie wandeni ferne bawa Br. P. 172, Senei tat 
a mums paffakita, Rafchte Praraku rafchita , Turri fwieta 
umpiiiii SG. 220. Wenn hawa nicht durch Assimilation aus 
a entstanden ist (vgl. o. S. 69), so ist es regelmässig gebildete 
Imperf. des Praesensstammes bava^ — skr. bhava-, 

2) bila : Ir bila iemus Br. Luk. 24. 17; bila kann aus iy- 
contrahirt, es kann aber auch III. Imperf. (Praesens bylau) 

, oder endlich einem, dem skr. I. Aorist entsprechenden prae- 
alen Tempus angehören. 

3) bu : O Ifaakas melde Ponq ufzu fawa Moieri ^ nefa ghi 
ebernia ^) Br. I. Mos. 25. 21. Es liegt am nächsten bu dem 
s^-qpi;, skr. d-bhüt gleichzustellen (vgl. w. u. *da = skr. dnddl)^ 

diese Gleichstellung ist nicht ganz sicher, denn bu kann aus 



) Man könnte auch beherrue lesen. 



206 Zar Gonjugation. 

büvo, buo (o. S. 94) contrahirt sein, und es kann ferner für 
stehen (Geitler Lit. Stud. 16. 16, 24, 27), das zu dem Infinitiv- 
stamm hü- (vgl. büfiu, bükite, buk, pribüti o. S. 51) ^) gehört 
und in. Sg. (bez. Plur.) eines dem skr. I. Aor. entsprechenden 
Aorists ist. 

4) prafiofa : Atiadük iei wis kas ioa ira. Poiam ir wifsq 
Nauda Lauko ifch to, kaip ghi tq fzeme prafiofa , ik fcholei Br. 
IL Kön. 8. 6. Prafiofa ist der einzige Rest der sigmatischen 
Aoristbildung im Litauischen ; ^ftofa entspricht genau ksl. sia (bez. 
Bia4^)j gr. iavtjas (bez. eavtjaav). 

5) biti, das noch heu^ in einigen Gegenden des preussischen 
Südlitauens (zu bit verkürzt) gebraucht wird (Kurschat Gram. S. 
287 N. , vgl. auch Schleicher Gram. S. 252 Anm. 3) , findet sich 
in altlit. Texten nicht selten (auch in ihnen schon als bit). Da 
über seinen Gebrauch einige Unklarheit zu herrschen scheint ^j, 
so gebe ich zunächst eine grössere Zahl von Belegen : 

Wifsu Dufchiu huwa (übergeschr. biti) feptinea d^chimts Br. Mos. I. 1. 
4 ; O Jakubas giwena toie fzemeie , kuroie Tewas io ataiwjs biti buwens das. 
37. 1 ; Bei waikai Ifraelo buwa dar^ , kaip Mofefchits kalbeiens biti das. TL 
12. 86; Wifsi Stotkai karaliaus Salomono ifch kurv, gerama buwa [ftÄi]^ 
auk/ini Br. Kön. I. 10. 21; kurie pirm io biti buwen das. 16. 33; Jam Ugta 
Karaliut pirm io ne biti butoena das. 11. 23. 25; karaliua Babelo biti im 
paemens wis kas karaliaus Egypto butoa das. 24. 7 ; Ir kas biti geriaufy 
Szmoniy, das. v. 16; kaip Joiakim darens biti das. v. 19; warinas Mariat, 
kurios pas Namus Pono biti das. 25. 13; wis biti ifch wario daq. v. 17; &mo- 
niy^ kurie pas ghi biti^ buwa kaip fehefchi fchimtas wiry, Br. I. Samuel. 14. 
2; Niekas ne biti buwens Abafe ifch Pulko [Gimines] Jabes Gileade Br. Rich- 
ter 21. 8; kurfai Rime laidu biti buwens Br. Makk. I. 1. 11; kurio Mokitoiu 
ghifsai biti buwens das. 6. 17; bei ne biti, kas ios pakajty, das. 7. 17; Mvna 
. . . kurius fchwenti Prarakai biti pakurdin^ das. 9. 54; naughi AUara, kok- 
fai pirmafis buwens biti das. 4. 47 ; kas knigu , kolei karrei Szetneie buwa^ 
prapül^ biti f wel furinka das. II. 2. 14; kurie . . . iem pirm geri biti bww^ 
das. 6. 29; Judas . . . fawa Szmonims dangia gero darens biti das. 15. 30; 
Vgnis ifch Dangaus Affierq, fuedens biti das. 2. 10; Szmones tatai biti ifch- 
Urufios das. 4. 39; niekur ne biti befpiecznas das. 5. 8; Alcimus kurfai pirm 
Wiriaufis kunigas biti buwens das. 14. 3; ant Pono Aitoriaus, kur fchwenta 
Vgnis ir Pellinai buwa^ nufsideiens buioa (übergeschrieben: biti) das. 13. 8; 

*) Ist der gewöhnliche Infinitivstamm bu- aus bu- entstanden? Dann 
wäre buvaü gebildet wie *davaü (von d^'fi), 

») Z. B. bemerkt Geitler Lit. Stud. S. 60: „Wenn in Bretkunas Bibel 
btupa sie waren, er war, vorkommt, so setzt der Verfasser sehr häufig biti 
buwen in die Parenthese." Man vgl. dagegen die o. angeführten Stellen. 

') Die Klammer um biti ist erst später gemacht. 



i^ar Copjugation. 207 

ifeheia ifch to hampo^ kur büi huwuft ir io» abidwi Marezioi ßr. Ruth 1. 7; 
Pirtnieghi Storßßai, karte pirm manem huwa^ hiti ap/iunkitioi^ Szmones Br. 
Nehem. 5. 15; Ilßher dabar ne büi pafakiufi fawa Genus Br. Esther 2. 10; 
kazp Jonas biti fzenklas Niniuttams Br. Luk. 11. 30; paragawa wina ,kurfa% 
wandenimi bit buwens Br. P. 172; pr ansehe tatai thxemm ^ karte /u iü biti 
butoe das. 401; Skaitlias gitou fugautuiu biti Septines ir dtvic^fehimts tu^ßan- 
tia das. II. 346; Apafchtalai ikfcholei biti prq/li ßmones, ßweiei ir darbinikai 
butoe das. II. 144; Wiens bit ßmo labai bagotas Br. G. 120; Dangus bit tä- 
huoje K. 14; Nereykals bit Ponuy vz mus kienteti das. 258; Ach jau ir vgni 
widuy fudeiä \ Sztvent^idioy kur bit tdwo giwenimds das. 65 ; ziame drebeia \ 
Kad tdw^ enti regeia | Per Marias Diewd ßypra \ Kur ne bit kialo tykra 
das. 68. 

Diese Belege zeigen deutlich, dass biti nur „er war*' („sie 
waren") bedeutet. — Die Vergleichung von Uti mit ksl. bimüy 
himf, hi (Scherer ZGDS. S. 207) lehrt, dass Uli aus biti verkürzt ist. 
Dieses gehört mit ksl. bimry bi (über sie vgl. Miklosich Vgl. Gram. 
in.^ 81) zu einem Infinitivstamm bi" (Bielenstein II. 258), der in 
lett. biju ich war und in ksl. bichü, bichomü, bisle, biäq deutlich 
Torliegt; derselbe ist meines Erachtens aus einem Praesensstamm 
Äta- (aus *6o»a- = äol. qpvio-), der im lit. Optativ (vgl. pafzin* 
iumbeit w. u.) erhalten ist, gefolgert. Lit. biti entstand unzwei- 
felhaft aus *bt (= ksl. it), indem diesem die Endung der III. Sg. 
Praes. -ti {-ie) angefügt wurde (Scherer a. a. 0.) ; da, wie o. nach- 
gewiesen ist. Praesens und Aorist in ihren Endungen übereinstim- 
men, so ist diese Annahme ganz unbedenklich. 

Sehr interessant ist es, dass zu Uli ein Particip Hii^ gebil- 
det ist: kada dwilika Mene/tu Panniu graikfchtume butoa bitufi 
Br. Esther 2. 12. Bretken scheint zuerst buwufi haben schreiben 
zu wollen, denn über dem ersten i in bituß steht ein t^-Häkchen; 
die Lesung bitufi ist aber ganz sicher. *Bit^8 ist natürlich eine 
sp^te Analogiebildung {bil^s : biti = siünt^ : siünte), die nichts 
gegen die o. gegebene Erklärung von biti beweist. 

Der schwache Aorist wird in der Regel durch Zusammen- 
setzung des Infinitivstammes eines Verbs mit -daeau (Aor. von 
düti Schleicher Gram. S. 97) gebildet. Eine Ausnahme von die- 
ser Regel bilden wahrscheinlich die Formen buda (ir kaip tas iopi 
at^ija, Schitai ghis buda be ^) fedins ant kalnd) Br. II. Kön. 1. 9 
und pafkandida {ataija palwanas ir pafkandida *) wifsus) Br. Luk. 
17. 27. -da kann aus -davo zusammengezogen sein, wahrschein- 



*) üeber ghis buda be sind die Zahlen 2 1^ geschrieben. 
*) Ueber pa in pafkandida steht nu. 



208 Zar Conjugation. 

lieh aber entspricht ihm skr. dddt (oder ddhdtf vgl. auch got. 
^a in der III. Sg. des schwachen Praeteriti). 

Als beachtenswerte altlit. Formen des schwachen Aorists sind 
noch anzuführen: augadawa (kas Waifiaus . . . pas Wanden^ 
augadawa) Br. Jes. 23 3 ^); augadawa kann durch Entwicklung 
von Svarabhakti aus augdawa entstanden sein , vielleicht aber ist 
auga- ältere Form des Infinitivstammes aug- (alle consonantisch 
endigenden Infinitivstämme haben einen schliessenden Vocal yer- 
loren) und augadawa ist zu beurteilen wie gr. iaxi-^rjv- Ferner: 
eidowa {ing antra eidowa iiktai wienq karta per melus) Br. Ebr. 
9. 7, mokindowais (kaip gerat mokindowais iauns budams) Br. Si- 
rach 47. 16 und buduwa Br. Luk. 21. 37; buduwa beruht anf 
^budowa (o. S. 61) und *budowa, eidowa und mokindowais M 
durch Dehnung von a vor v aus budawa , eidawa , mokindawak 
entstandet. 

PernissiT. 

Der s. g. Permissiv wird in der modernen Schriftsprache dorck 
Verbindung von te- oder iegül mit der III. Praes. Indic. odw Po- 
tential, gebildet (Schleicher Gompend.^ 705): Usuka (l^suk) , im- 
A^, iegül ein , iegül gute *). Eine dem Permissiv iegül gule ent- 
sprechende Permissivform findet sich in den mir bekannten altlit 
Texten nicht, doch ist ihr Fehlen wol nur zufällig; dagegen sind 
Permissive wie t^suka, iesuke, iegül ein in der altlit. Sprache 
nicht selten. In ihr ist aber der Permissiv nicht auf die III. Praes. 
beschränkt , sondern er wird auch — durch die Verbindung von 
fe-, iegül mit der I. Sg. Praes. — in der I. Person gebrauch^ 
und ferner wird in ihr die III. Praes. Potentialis, die in der heutigffli . 
Sprache nur von „Verben der 1. Conjugation und den unerweick- 
ten der 2. Conjugation" gebildet wird (Kurschat Gram. § 1073), 
auch von Verben der 3. Conjugation (nach Kurschats Zählung) 
gebildet. Folgende Belege mögen zur Bestätigung des bisher Ge- 
sagten dienen: 

^ch ie pripildau tos Br. Ps. 81. 11, Tegul ddloa ne zbäznuju Ne iuri» 
K. 28, Tegul dikay ne aljloju E. 22. 

te tifzi{/igen Br. Luk. 9. 23, iewalga , . , ir teger Br. F. 68, te ifehd&da 
ghis karalifchkq prUakimq, Br. Esther 1. 19, te düda T. Mat. 5. 31, te tMld* 



^) Vgl. dazu das w. u. nachgewiesene Vsirtic'i^ ßaukadama 
*) lieber die vereinzelte Permissiv- (bez. Optativ-)Form eslui s. o. S. 6* 
Anm. 3. 



Zur Conjügation. 209 

74, temeldiife das. 50, te geria Br. I. Kor. l\. 2B^ tas U nefifkiria nüg 
ßr. I. Kor. 7. 12, ta tenefifkiria nüg io das. v. 13, tada Ußfkiria das. 
15, te nejkiria T. Mat. 19. 16, te prapula Br. Hiob 3. 8, ten^chihba das. 
4, tehega Br. Mark. 13. 14, te ußlecewote , » , te prtmene . , , te graudene 

te fkaita . . . gromatas SE. 72, /orf«/ manas Pone ietir (übergeschrieben: 
ifzinok) Br. Judith 5. 22, ie nerfcht Weins ir wiffa pekla Br. G. 8, Tc a^ 
ha Psal. 72. 3, /e päkafa T. Mat. 8. 22, te ziba das. 5. 16, Te-ne ißtoeda 
Iphes. 5. 6, ^e ima T. Mark. 8. 34, t^owi (sei) EE. 6, 81, Teßowi iufu 
hos apiuoßos Post. III. 148, teßoghieß SEE. 52, taw UJloiefe SE. 28; <e- 
ßxgaftie fchirdis EE. 151 ; tegul pirmiaus toaikai pafifotina T. Mark. 7. 27, 
j^«</ daugiaus amzinay niekas iß taw^ ne tvdigo waifaus das. 11. 14, te' 
i apfikerpa T. I. Kor. 11. 6 *). 

käs turi aufis qnt kiaußma, tas te klanfai Post. 194, Tur te , , , prara- 
> , . Schxtofgi teklaußii Br. G. 123, teklaußii ta (sie mögen auf die hören) 

509, kas tq fkaita teißhmanai EE. 129 (Mat. 24 15), te ifzmänäy Post. 

te ifchmanai SEE. 137, Vredas ßoietißhkaßs te nepramanai nauiu paftü" 
Baßniczoie nei te nejßatai ßußhas (Magistratus politici non condant 
nata in Ecclesia nee instituant cultus) MX. 434, te padarai das. XLY, 
Igai AM. 64, Kas ßtfftmilßa, tadq tedarai ßi giera wale EE. 25, teram- 
ließutci ßttoa . ., tedarai gier das. 90 (I. Petr. 3. 10, 11), Jeg kas nor gi' 
i ir gierü dienü regeü, teramdai ließuwi ßiwa . . . tealßlenk nüg pikta ir 
"ai gier, tei^chka pakaiaus ir teßk tq SEE. 99, tedarai das. 28. 

Die Formen Maufai^ ifchmanai ^ pramanai, jftatai, padarai, 
21 y tvalgai, ramdai sind regelrechte Potentialformen (III. Sg.; 
I darai : {t€-)mke = darai-s : suk^-s). Entsprechende Formen 
in. Sg. und L, II. Plur. s. w. u. 

Zuweilen haben Permissive auf -^' in der älteren Sprache ih- 
Auslaut in -» verwandelt, vgl.: 

Brolims tawa fa tawimi tenußidüdi mielaßhirdingißa Br. II. Sam. 15. 20, 
ieip tenußidüdi nyt ir thiemus Br. Judith 9. 8, Wiras te düdi Moterei 
ima prieleliß^ Br. I. Kor. 7. 3, tedudi ghissai man Gromatas Br. Nehem. 
, te nußidodi Br. I. Makk. 3. 60, te duodi Br. Jud. v. 2 (1869: düdi^), 
Str. 1. 2 (1869: düda), tedüdi Br. Tob. 7. 20, I. Makk. 8. 23, IL Tim. 1. 
tedudi Br. Dan. 2. 4, 5. 10; teß (er sei) KM. 66, kurßii didißiis ira terp 
, te efsi (übergeschrieben hak) kaip maJztSnis Br. Luk. 22. 26 {l^e esjie 
lat. 18. 17, Teßegi T. ApG. 28. 28, efi4 1869 ApG. 1. 20); te/idziaugie, 
inkfmini tie K. 62. 

Permissivische Formen werden nun aber in den altlit. Texten 
Jer in der angegebenen Weise auch durch Verbindung von tegül 
dem Futurum und dem Optativ und von te- mit dem Impera- 
gebildet. Vgl. : 



*) Besonders zu beachten sind die Permissive tejidzaugiq Psal. 132. 9 
tenewadinq T. Mat. 23. 10, in denen die III. Praes. ihren ursprünglich 
utenden Nasal erhalten hat (s. o. S. 197). 

15 



210 Zur Conjugation. 

Paßlawintas tegul bus Ponas KS. 276, Tegul karU pd/tätitua K. 25, Tai 
te buk tali Br. Luk. 20. 16, Tawa walia tebuk Br. Mat. 6. 10, ie-huk t. 
Ephes. 4. 31, Tegibuk juma zinoma T. ApG. 13. 38. 

Vergleicht man diese Permissive mit den o. angeführten, &o 
ergeben sich (scheinbar) zwei Arten der Permissivbildung : 1) Döi 
Permissiv ist durch Verbindung von te-, tegul mit einer Verba^- 
form von permissiver (bez. adhortativer , imperativer) Bedeutatm^ 
gebildet 2) er ist gebildet durch Verbindung von te-^ tegül ix^:mt; 
dem Indicativ. Das Nebeneinanderliegen dieser beiden Bildun^^— 
weisen ist sehr auffallend , denn dort haftet die permissive Bede"ma.— 
tung unzweifelhaft an der Verbalform, hier aber scheint sie la-xi. 
ie-y tegül gebunden zu sein. Dass diess aber in der Tat nrsprüik^— 
lieh nicht der Fall gewesen sein kann, beweisen die altertümlichexm 
Permissive neded {Karalius tho neded fchirdiefp) Br. IL Sam. \9^ 
19 und atmete (er werfe fort) Br. P. 26, bei denen te-, bez. tegtkZ 
fehlt und aus denen deutlich hervorgeht, dass te-, tegül ursprürg-— 
lieh unwesentliche Zusätze waren. Ist diess richtig, so wird es iocx j 
höchsten Grade unwahrscheinlich, dass -ÄwAa, ein, pripildau (imm. 
tisuka, tegül ein, te pripildau) und überhaupt alle zu jener zwei — 
ten Art der Permissivbildung gehörigen Permissive der bindevoca — 
lischen Conjugation von Alters her Indicativformen seien, und i 
trage durchaus kein Bedenken anzunehmen, dass in ihnen 
Conjunctivformen ^) erhalten sind; formell lässt sich gegen 
Annahme nicht das geringste einwenden. Schon früh hat dii 
Sprache das Verständnis für jene Conjunctivformen *) verloren, 
Conjunctiv und Indicativ des Praesens unzweifelhaft in mehrere^=3 
Formen lautlich zusammenfielen und der Conjunctiv durch d 
Optativ und den Imperativ verdrängt w^urde; die litauisch spi 
chenden hielten in Folge dessen -suka, ein, pripildau u. s. w. i 
tümlich für Indicativformen und betrachteten nun ebenso irrtii 
lieh die permissive Bedeutung derselben als von te- , tegül abhä 
gig. Dass diese Irrtümer alt sind, beweist der Umstand, dfc^ss 



^) Dafür halte ich auch die von Schleicher Gram. S. 228 nachgewiö^«^ 
nen permissivischen Formen (te-)li8tai^ {fe-)jedat; über die III. Sg. Praes. ^°' 
die. auf -ai 8. o. S. 197. 

^) Eine Conjunctivforra ist vielleicht auch u/zteku in : Ir ie ifch^^f 
Jbram karalius I/raelo ir Ahafia karalius Juda^ kofznas ant fawa tcefzif*^^'^^^ 
idant ufzteku Jehui Br. IL Kön. 9. 21; ufzteku kann für uz-tekän stehea "^"^ 
III. PI. Conj. Imperf. von uztekeii sein, ist vielleicht aber nur Schreibf^"^'^^ 
für ufzteketu (III. Optat.). 



Zur Conjugation. 211 

?ioii in den altlit. Texten die III. Sg. Praes. auf -ii (also eine 
Schieden indicativische Form) durch Präfigirung von te- oder 
z^Z permissivisch gebraucht ist, was unzweifelhaft voraussetzt, 
s die permissivische Bedeutung von z. B. tesuka als von te- be- 
g^ betrachtet wurde und dass man ^suka für III. Sg. Praes. Ind. 
."fc. Vgl.: Numereliop teneeit Br. III. Mos. 21. 11, te efti T. 
s. 5. 37 (vgl. Schleicher Gr. S. 252, Kurschat Gr. § 1109 i)), 
c^ efli K. 5, tenuffidüß SEE. 196 «). Besondere Beachtung ver- 
die Form le eßie „sei*-: ie efiie MT. 197, 411, AM. 1, ie 
prakeiktas MT. XXVII, 9, te ^ftie das. 205 »). Die Endung 
kann mit der o. S. 199 nachgewiesenen altertümlichen Endung 
ni. Sg. Praes. -Ve identisch sein, sie kann aber auch auf -ti 
hen, dessen i im Anklang an tesuk'e u. s. w. in e verändert 
trcle. 

Das Permissivpräfix te wurde ursprünglich gewiss nur zu dem 
^^ck mit den permissivischen Verbalformen verbunden, um die 
ilnen enthaltene Anweisung zu verstärken ^); es ist identisch 
t der deiktischen Partikel te (Nesselmann Wbch. S. 93), die bis- 
dien auch zu nicht-permissivischen Verbalformen tritt ^) , vgl. : 
t^delei tu man tikiai wiena burtq . . . tedawei Br. Josua 17. 14, 
?ÄtVtc pafkucziaufieghi wiena hadina te dirba Br. Mat. 20. 12, 
'^tiniaußs tebera pas mufu Tiewq Br. I. Mos. 42. 13 (über te-be^ 
Schleicher Gram. S. 305). — Die Partikel te ist richtiger t^ 
= ien, tenai) zu schreiben, vgl. t^ eßi Wale tawa SG. 91. Feh- 
J'haft (?) steht einmal ta- für te- in taßow {taßow taw kaip tu 
^i) Br. P. 278. — Te- (t^-) kann durch die Negation ne, die 
^klitische Partikel gi oder ein verbales Präfix von dem zugehö- 
gen Permissiv getrennt werden, vgl.: teneeit Br. III. Mos. 21. 11, 



*) Vgl. auch Klein Gram. p. 125: „Aliis tebukt aliis teeßie vel per cra- 

^ '4^** 6t ie/t pro teeßij teeft. Ex quibus ultima a Praesenii Indicativi, 

^t in aliis Conjugationibus analogis, formatur et duabus prioribus prae- 

*J III. Sg. Praes. ist vielleicht auch duot in : Diewas , , , te Jerg mufu 
^^ apßtoiefk toetdq Jäwo Fonds qnt mufu ir te efi mumus mäloningas , l'e 
^^^t Fonds Diewcts weidq fdwo mufump o pdkaiu fdwo S, ie duot mumus 
*t, VIII; jedoch kann duot hier auch Imperat. (s. w. u.) sein. 

^) Ueber das ^ in ^tie s. o. S. 199. 

'*) Zu demselben Zweck ist einmal nesz zum Imperativ gesetzt: Nefch^ 
^^€iawokem Altorq, Br. Jos. 22. 26. 

*) Einmal ist sie einem Adjectivum präfigirt : Schitaipo mierawa ghis ir 
^'9^08 Schaurejpi tegaliaufioioie priwartije Br. Ezech. 40. 20. 

15* 



212 Zur Conjugation. 

Tegifiow tato Ifchmintis ir Rafumas dütas Br. IL Chron. 1. 9, U- 
giweifd Br. I. Mos. 41. 33, Tegigul . . . toälgo T. Mark. 11. 14 
(aber tegulgi apfikerpa T. I. Kor. 11. 6), te pdkafa T. Mat. 8.22, 
Te-ne ißweda T. Ephes. 5. 6 u. a. — Wenn zwei Permissive au{ 
einander folgen, so ist bisweilen te- nur zu dem ersten gesetzt und 
fehlt bei dem zweiten, vgl.: Czia te düdie mens wienam Wenii(h 
toonSs Zedus o Klebonaa fudedde ahejü deßin^ Rankq Daw. Pam. 
9; te ne lipa ing namus ney ineina T. Mark. 13. 15. 

Wie te so diente auch tegül ursprünglich nur zur Verstärkung 
der deiktischen Kraft permissivischer Verbalformen. Vereinzelt ist 
tegül zu einem fertigen, mit te gebildeten Permissiv getreten, TgL: 
koznas tegul patUs fatoo darbq ie^datiria T. Gal. 6. 4, O iegtd U- 
nudalijja tas das. v. 6. 

Zum Schluss sind noch die vereinzelten Permissivformen te/lf 
und te ei zu besprechen, vgl.: 

Jey kas tur prarakiße , tada teßq ta Wierai fandaringa EE. 25 , Mtik 
t^q ne faJfchiwa das. 157 (SEE. 165: Meüe t^a nefaifchiwa) , t^q SEE. 
28; Ponas manas te ei (corrigirt aus eie) pirm fawa Tarno Br. I. Mos. 33.14) 
tas te ne ei (corrigirt aus tas ne tur eiti Br. Richter 7. 4 , Ir totey ad t« 
Diewo padeimds \ Tes iu Idymingds nu fusfieimäs K. 264 *). 

'ßq in tefiq steht für ~stän(a) und beruht auf dem Praesens- 
stamme stdna- in preuss. posiänimai^ postdnaiy stdnintei. — ei steht 
für iai(t) = gr. tot und ist regelrechte III. Sg. Potential, von i 
gehen (vgl. Partie, ens gehend = ian(t)s o, S. 2(X)). Wie ei sind 
auch die imperativisch gebrauchten Formen eimdy eivä (Schleicher 
Gram. S. 230) zu erklären ; sie stehen also für iaime , iaim , vgl 
preuss. jeisy Jeiti (Fick Vgl. Wbch.» II. 614). 

Optatlr. 

Die mir bekannten historisch wichtigen Optativformen sind: 

Singularis. 

I. gercziq EE. 190, nepafloczq das. 32, idani efch Wiefchpaties negu»" 
diczq das. 147, Kada nebticzq dares das. 177, idant nüg yuffu bucziq/uditat 
das. 5, idant ifchrifchcziq das. 7, ieg noreczq girtifi, todelei nedariczq paiko^t 
n^fa noreczq teifibe fakiti das. 36 (II. Kor. 12. 6), iey t^fch noreczq das. 17» 
Idant efch jo paties bucziq ir io Karalijto po gü giwencziq ir iem ßußidH 
amßinoie teifibeje Enchir. 18 , idant €fch jb paties bucziq ir ... gitoencziä ^ 
iem flußicziq SE. 14, idant . . . bucziq SEE. 5, iey efch noreczq SEE. 17, 
idant . . . nepoßoczq das. 37, kada . . . pafiliteczq das. 135; idant iufy dieufo' 

*) totey = te-at-eif Tes = te-es{8). 



Zur Conjugation. 213 

tia *) Br. ni. Mos. 11. 45, pawelkem^ idant ant Lauko pafsiflepezia Br. I. 
a. 20. 6, kieliauczia . . . ir eicziau Br. II. Kor. 1. 16, iW fakiczia .. . tada 
zta Br. P. 319, Id pdzindia K. 113, Id ne iUöia K. 24, idant galedia K. 
idant atduodia K. 100, idant . . . pc^fikioniodia jamui T. Mat. 2. 8, idant 
'u das. 3. 14, iddnt darij<Ha T. Job. 4. 34, gerezia SEE. 196, idant dumo- 
u , , , giwenczia ir mirczia MT. XLVIII, Afch galletzia Psal. 22. 18 (vgl. 
). II. XXIV Anm.), negaleczia LLD. I. 6. 6, liaucziaa das. 31. 10, iay aß 
dia . . . (dda bttczia meidgiu Post. 263, Jai noreczia idant ghis atliktu net 
rzid, o kos tdwi do to das. IIL 19, »fch mielai klaußczia Wiefchpaties . . . 
rodas faugoczios nüg faljchiwu Praraku . . . kada ßinnocziau Br. P. IL 315, 
\t efch paßigi^zieczio Br. Ezech. 5. 13, nekalbu iumus, Kaip afch noreezio 
ehüi Tietoa uß ius Br. P. II. 95, aheyoczo Enchir. 69, SE. 70, idant ti- 
' ßinoczo Enchir. 25, SE. 21, dnezio EE. 22, SEE. 25, Duodiot (ich möchte 
geben) Post. 35, kalbieczo . . . neturieczo . . . huczio . . . mokeczia EE. 
idant tau podariczo das. 42, kada tiektai pcifsiliteczq ruba io, tada ßceika 

das. 127, fakiczio . . . eiczio das. 151, ieng . . . galleezio SG. 94, Jet 
ozoß girtiefi, girczofi filpnibes mana SEE. 40, kalbieczo . . neturieczo . . 
to . . mokeczia . . ßinoczo . . tureczo . . perkelczo . . netureczo . . buczo 
l&czo . . perleifczia . . netureczo das. 46, idant aß eiczio Post. 379, duodio 
6, iddnt aß nuegdio KS. 107, idant ghi päzindio^ gdrbindio, miledio KK. 1, 
r nebuczo MT. 16Ö, tureczo , . . galeczo das. 201, idant . . . atimczo AM. 

Jeib aßh Pon neatßoeze nüg tikroia kielio SG. 176, ieib (ßh mokiczie 
215, ieng Sitnumi tatoa toadinamas bucze SEE. 95, Jeng eßh nebucze Br, 
'5, Jeib pajkelpcze das. 94, Jeib c^ch . . . pradecze das. 109, Jeib eßh 
(lacze das. 113, idant pdddridie . . . iddnt regiedia ES. 50. 

II. pdfiuntetumey KS. 141, atminkf iddnt ir tiiien . • . rupintumey das. 34, 
t , , , ne ißduotumey das. 212, gitoentumey K. 196, zinotumei T. I. Tim. 
5, dotumbi LLD. I. 19. 35, saugatumbi das. 20. 2, laikitumbi das. 20. 3; 
mfti s. 0. S. 59. 

III. ieib begtun delei Midianit\i Br. Kichter 6. 1 1 , kodel Egypdanis bi* 

1 ir ßkitu Br. Mos. IL 32. 12, Ballandis neraßiamas kur koia io ilßtui\fe 
L 8. 9, Galetungi Tiewas mane apczupineti das. 27. 12, idant anis ma- 
biotunß Br. Jer. 32. ^^, parmeßy. Br. Ps. 17. 11; butü Br. P. 417, ieib 

ilintü das. 411, idant . . . eitü das. 64, nenuffimintü das. IL 123, idant 
'irtü das. 313, idant . . . ßußitü Br. Ko. 21 ; Diewaa neßunte Sunaus ant 
to, idant ghis Swieta fuditui Br. P. 320, Su fchtciefibe tu mums ßibink, 
'• mums Jeju Chrijiu paßint *) Ir tamfibe atremk macnai, Jeib mu/ump 
e neapfchaltui SG. 181. 

Fluralis. 

h idant . . . weßumbim^ MT. 254, ieng dczaugtumbim^ das. 480, idant 
pdßcuy tdwe eytumbim o klauftumbim^ß ir prifiweyzdetumbim ßwentay 



*) Zu den Formen auf -a vgl. o. S. 9. 

^ Dük mums paßint ist wol Germanismus und mums ist Dativ; es 

tte aber auch Accusativ sein (für muns). 



214 Zar Conjugation. 

Deywiftey tdwo Post. 29; idant . . . Jtotumbimaß SE. 23, idant apteißnUjo 
mahne Tiewonimia ftotumbimo/i Enchir. 27 ; Idant m^ . . . hutumim . , , 
gdrhintumim . . . giwentumim E. 72, »ti . . . priimtumim KS, 92 ; idani mik- 
turne KS. 123; gitcentum K. 193, paßintum Br. G. 103; turretumh SG. 209; 
iei ne nori, kaip mes tawe ir tawa Tewa namus ugnimi fudegintumhti Br. 
Kichter 14. 15. 

IL meldzem ius^ mili brolei^ idant pafzinttimheit tuoSf kurie iufuie dirh . 
Br. I. Thess. 5. 1 2 ; idant wi/sadai daugiaus dauhfintumhiteia^ Nes fziwA hr 
kiu8 prifakimus iumus dawem das. 4. l ; pafsiroditumhitie Br. IL Kor. 6. 13; 
iddnt wingtumite T. L Petr. 2. 11, Iddnt ne prdzutumit K. 187, iddnt m hw- 
tumit T. Luk. 2L 8 *). 

III. idant nueiens [nuentu] at/toty] pabugty. ir ifchbegtyt Br. I. Sam. 19. 12. 

Der lit. Optativ ist, wie man längst erkannt hat (Bopp Vgl 
Gram. 3 § 687, Schleicher Compend.» 826) durch Verbindung des 
Supinums mit einem Potentialis des Verbs bütz gebildet, über des- 
sen Wesen die IL Plur. pafziniumbeii Aufschluss gibt. Aus -Mi 
ist -btt entstanden (vgl. das Suffix des Instr. Plur. -mw aus -mA 
o. S. 141) , folglich sind -biva , -bita , -bime auf -beiva , -J«to, 
-beime zurückzuführen, -beime ist noch in fudeginiumbei zu er- 
kennen, das für fudegintumbeim steht, -beiva, -beüa, -beime sind 
regelrechte Potentialformen eines Praesensstammes im- (aus bma- 
o. S. 207), zu denen die IL Sg. -Je* (aus -biais) auf das schönste 
stimmt (vgl. Ifchklaufai o. S. 194 Anm. 1). Neben diesen Formen sind 
als III. Sg. -bei (aus -iiait) , als III. Plur. -beian (== -biaian zu 
erschliessen 2); die III. Dual, lässt sich nicht mit Sicherheit her- 
stellen, die L Sg. muss einst "biaidm (vgl. att. dyaTtfffrjVy sb. 
bödheyäm) gelautet haben und schon früh zu -biq contrahirt wor- 
den sein. 

Durch Verbindung dieser Potentialformen mit dem Supinum 
auf *'ium entstanden die Formen z. B. *süktumbiq, *8üktumbiah 
*süklumbiai (süktumbet) , "^aükiumbeiva u. s. w. Neben dem Supi- 
num auf *'ium besass das Litauische aber auch ein anderes auf 
'itii (vgl. 0. fudiiuii neapfchaüui) 3), das ebenso wie jenes zur 
Optativbildung verwant werden konnte; es verband sich mit *-W|, 



*) Vgl. noch wenkiimbite o. S. 89. 

*) Vgl. gr. ßovXivo~i{T) ^ ßovXevo-tev , skr. bödhet, bödheyus neben fov- 
Xtvo'ig, ßovXevo-iTOVf ßovXivo-CxrjfVy ßovXevO'ifiev, ßovXevo-tre, bödhes, bödheva, 
bödhetarnt bödhetänif bödhema^ bödheta. 

') Die Supina auf *'tum sind Accusative , die auf -tut sind Dative von 
abstracten Nominalstämmen auf -tu-t vgl. preuss. -twei : bilUtweit girttff^t 
schlusitwei, l^t. 'tui : memoratui Plaut. Bacch. 62. 



Zur Gonjugation. 215 

^^biai u. 8. w. zu den Formen: *8uktuibiq, ^sukiuibtai, *ßuktu%' 
beivGy *suktu%beita u. s. w. Aus *süklumbiq, *mktumbiai u. s. w. 
entstanden nun (durch Assimilation von b an m) die Formen 
*süktumi(f ^) y süktnmiaiy *süktumeiva u. s. w.; sie schienen durch 
Anfügung von -i<f, -f'at, -eiva u. s. w. an das Supinum auf *-ium 
gebildet zu sein und nach ihrer Analogie schuf man die Formen: 
*suktui'iq, ^suktui-iai ^ ^suklui-eka u. s. w. Sie sind frühzeitig 
von jenen unterdrückt mit Ausnahme der I. Sg. ^suktui-iq , die 
umgekehrt *süktumbiq, *8üktumiq verdrängte und durch Verschmel- 
zung von ui'i zu i (y) zu *8uktiq (sükczau) wurde, und der II. Sg. 
*suktui'iat, die sich als süktai (für *süktiai, vgl. u. a. ugndvete 
für ugnidvete Schleicher zu Donal. S. 333) neben süktumbei und 
sükiumet erhielt. 

Für die III. Sg. , Dual, und Plural, gilt auch im Optativ nur 
eine Form, die in der älteren Sprache — von fuditui und neap- 
fchaliui abgesehen — auf -<««, ti^y -tu (vgl. o. beginn, bilotun, 
ilfetunfe, Galetungi, biotun fe^ parmeftu, fakitu), später auch auf 
"t endigt. Ich habe dieselbe als III. Sg. betrachtet, was sich laut- 
lich empfiehlt, da -tun {-iif, -tu) leichter aus -tumbei, -turnet als 
aus -tumbeian entstehen konnte, und begrifflich zulässig ist, da 
auch in den Präsensformen der bindevocallosen Gonjugation die 
III. Sg. zugleich als III. Dual, und Plural, verwant ist. 

Was die übrigen Optativformen anlangt, so haben sie alle 
sehr starke Verkürzungen erfahren. Die Endung der II. Sg. (^-ium- 
biai) -iumbei ist ausser in -iumei *) (vgl. o. päfiuntelumey ^) , tu- 
pintumey » ifeduotumey , giweniumey , zinotumet) auch in -tumbi 
(vgl. o. doiumbi, saugatumbi, laikitumbi), -turnt und -tum (vgl. u. 
a. id gialbetum K. 24, id wdykädiotum K. 34, noretum K. 68) über- 

*) 8Üktum%(i lässt sich mit Sicherheit aus der T. Plur. auf -tumem (bü- 
tumem Schleicher Leseb. S. 238 Z. 18) und der II. Plur. auf -turnet (dü'tu- 
mit das. S. 214 Z. 19, vgl. Schleicher Gram. S. 229) erschliessen , da diese 
Formen offenbar aus der I. Sg. auf -tumiau (= tumio^ gefolgert sind (-tu- 
mem, -turnet : -iumiau = mdtemef mätete : maczaü). Eine ähnliche Analo- 
giebildung ist die von Kurschat Gram. § 1158 erwähnte II. Plur. zinotot, die 
für ^zinotiot steht und aus einer I. Sg. *zinotiau gefolgert ist; die von Kur- 
schat a. a. 0. angeführten Formen zinotumem, zinotumet sind aus zinotumem, 
zinotumet entstanden, die II. Plur. zinotüt beruht auf *zinotumht (bez. zino- 
tumt) = zinötumhit. 

*) Diese Endung findet sich auch in der heutigen Sprache, vgl. jveiktu- 
mei bei Schleicher Leseb. S. 238 Z. 18. 

') pafiuntetumey setzt ein Yerbum siunteti (senden) voraus. 



216 Zur Gonjugation. 

gegangen (vgl. Schleicher Gram. S. 229). In der I. Plur. ist 
{"iumbeime) -iumhime zu -iumim{e) (ygl. o. butumim, gdrbiniumm^ 
ffiwentumim, prümiumim), -turne (vgl. o. miletume)^ ''iumb{e) (vgL 
0. iurretumb) und -tum (vgl. o. ffiwenium , paßintum) gewordea\ 
diese Verkürzungen lassen sich sehr wol begreifen: aus "tumim^ 
(= tumbime) entstand durch Ausstossung der Silbe mi vor deor 
ähnlich lautenden folgenden Silbe (me) die Nebenform -iume ux^d 
nach Analogie des Verhältnisses von "turne zu -tumime wurde 
tumbe neben ^tumbime gebildet. Sehr schwer zu begreifen ist es 
aber 9 wie auch die Endungen ("tumbeiva) -tumbiva, (^iumbeiitty 
iumbita und {^tumbeiie) tumbite zu -tum sich verkürzen konnten^ 
und völlig unerklärlich ist die Verkürzung von "tumbite zu --tumb^)^ 
Einige der o. aufgeführten Formen sind noch besonders zol 
besprechen. — Die Formen ffercziq, nepaftoczq u. s. w. (I. Sg.) 
beweisen, dass, wie ich o. auch schon angenommen habe, 
Endung -^u der I. Sing, aus -qp {-dm) entstanden ist; aus 
entstanden ausser •-au (vgl. z. B. idant efch bucziau Br. I. Sam^^ 
18. 18, idant . . . bucziaw Br. P. 138) die Endungen -a (d. i— 
-4, -E; vgl. 0. buczia, pafsiflepczia u. s. w., ausserdem Klein Granu-- 
p. 93: yyidant Wadindia et wadinöiau" und galeczia bei Kur— ^ 
schat Gram. § 1158) und -o (vgl. o. faugocztos, pafsigiefziec»^ 
u. s. w., ausserdem butioy suktio bei Schleicher Gram. S. 229 vsA- 
zinotiuoy zinocziö bei Eurschat a. a. 0.). In neatßocze^ mokiczie^^ 
bucze, nebuczey paßelpcze, pradecze, neatßacze und padari6ie (Ygl — 
bücze, sükcze bei Schleicher a. a. 0.) ist e aus o (nach cz) ent 
standen. — Die Formen buiü, ßenklitü, eitü, nenufjimintü, fhtß^ 
t&f ifchtirtü (III. Sg.) sind keine echten Optativformen und niur; 
weil sie solche zu sein scheinen, in dem obigen Verzeichnisse auf- 
geführt; ihre Endung -/ä entspricht der grundsprachlichen Endunj 
der III. Sg. Med. ^tdm (skr. bödhatdm, zend. verezyäiäm III. Sff- 
Imperat. Med., got. haitaidau III. Sg. Optat. Pas.) und man würlö 
sie am besten als III. Sg. Imperat. Aor. ^) Med. bezeichnen. Eia-^ 
entsprechende III. Plur. ist nueniu; -entu steht für -i-antu. Hö- 
her das Vorkommen des Verbalstammes i im Litauischen s. o. S. 
200 Anm. 2; die Endung antu entspricht der grundsprachlicheo 
Endung der III. Plur. Med. -a-ntdm (skr. bödhantäm, zend. /<fl^' 



*) 'tumb als Endung der II. Plur. Optat. überliefert Klein Gram, p- Ö^» 
vgl. o. S. 7. 

') D. h. eines dem skr. I. Aorist entsprechenden Aorists. 



Zur Gonjugation. 217 

tlam, got. liuffandau IIL Flur. Imperat. Med., got. /raqimaindau 
. (bez. IL) Plur. Pas. Opt.). Dass nuentu als III. Sg. gebraucht 

kann nicht auffallen, da im Lit. III. Sg. und III. Plur. ja auch 
L8t mit einander vertauscht sind. Die durch nuentu und butü, 
tMintü u. 8. w, repräsentirten Formen sind durch die III. Optat. 
cirängt worden, die letzteren jedoch vielleicht nur scheinbar; 
lxi da aus *'täm ausser -tu auch -tun, -tif, -tu entstehen konn- 

und diese Endungen denen der III. Optat. gleich sind, so 
L:iiten die III. Sg. Imperat. Aor. Med. und die III. Optat. laut- 
L zusammenfallen und unter dem Schutz der lautlichen Ueber- 
stimmung beider Formen mag sich manche alte III. Sg. Impe- 
. Aor. Med. bis auf unsere Zeit erhalten haben. — Die Formen 
^diui und neapfchaltui sind im wesentlichen bereits o. erklärt; 
sind aus *8udytm-bei, ^neapszaltui-bei nach Maassgabe des Ver- 
tinisses von *8ukiun zu ^mkium-bei verkürzt und zwar zu einer 
t»i als *sukiumbei von dem aus ihm entstandenen *8ukiun noch 
lit ganz verdrängt war. — Ueber die Endungen der I. Plur. 
^ (in wepumbim^f dczaugtumbimqs , Maußumbim^ft), -ma (d. i. 
' y in ßotumbimafi) und mo (in ftotumbimoß) und die Endung 
• II. Plur. 'tei (in daukßntumbiteis) war schon o. S. 196 die 

ae. 

Imperatlr. 

Die Annahme Schleichers (Gram. S. 230, Compend.^ SS. 706, 
der litauische Imperativ sei aus imperativisch gebrauchten 
tativformen durch Einschaltung einer Partikel X- (= lat. -ce) 

dem Optativelement i (e) gebildet, ist unhaltbar, weil 1) alle 
i erhaltenen derartigen Optativformen vom Praesensstamm ge- 
iet sind, während der Imperativ stets den Infinitivstamm ent- 
t (Kurschat Gram. § 1095), und 2) wurzelschliessende Dentale 

dem imperativischen k in s verwandelt werden (Schleicher 
im. S. 70). Da k niemals, weder im Litauischen, noch in ir- 
^d einer anderen indogerm. Sprache Uebergang eines ihm vor- 
gehenden t oder d in 8 bewirkt, so kann es auch im lit. Impe- 
Lv nicht der jene Verwandlung bewirkende Laut sein, und es 
ibt, um sie begreiflich zu finden, nichts übrig, als anzunehmen, 
'S vor dem imperativischen k ein die Verwandlung von /, d in 8 
i^kender Laut früher gestanden habe, oder dass es selbst aus 
öxn solchen Laute entstanden sei. Von diesen beiden Möglich- 
ten ist die erste zu verwerfen, da sie durch die uns bekannten 



218 Zur Conjugation. 

lit. Sprachformen kdne Bestätigung findet, die zweite hingegen ist 
zutreffend: k ist aus i entstanden, das in der II. Sg. noch mehr- 
fach nachzuweisen ist. Vgl.: 

api-öfk ßrenas tawa bei imk fehl kodzip Aleaus fu fawimi ir nueit ing Ba- 
moth Gileade Br. II. Eon. 9. 1 , tada fzinnat, kaip u. 8. w. Br. Rom. 11. 18, 
tenay klaufkii , tenay prißwetzdek ßebuklingatns redimams io , o pilnay klau- 
fik ir noffitolink nei qnt wienos ßaliea nuog ßwentd mokflä io, o tikietßiprej/t 
kdip c^ntd to akimis fdwo weizdetumhey Post. 22, Jezus atßikie ir biloia iopi: 
Simon turiu täwi niitkq ßikiti ; ghis bHoid: fdkit Ißxkitoiau das. III. 76 (Lnk. 
7. 40). 

Die III. Sg. Imperat. wird nicht immer durch den Permissiv, 
sondern häufig auch durch eine der II. Sg. Imperat. gleichlautende 
Form vertreten i). Auch sie zeigt t für k : fchwefkifi wardas iawa, 
atait karalijfle tawa Br. Luk. 11. 2; auch duot o. S. 211 Anm. 2 
steht vielleicht für duok. Auf den ersten Blick scheint atait IE 
Sg. Praes. zu sein; dass es diess aber nicht ist, sondern dass es 
für ataik (ateik) steht, beweist das Fehlen des permissivischen 
Praefixes te^. 

Sieht man die angeführten Imperativischen Formen auf -/von 
der richtigen Seite an, so wird zunächst klar, dass sie nichts an- 
deres als Imperativisch gebrauchte Infinitive sind, und weiter, dass 
der lit. Imperativ aus dem Infinitiv erwachsen ist; nun begreift es 
sich auch, dass er durchaus den Infinitivstamm enthält und dass 
Dentale vor dem imperativischen k m s verwandelt werden: sie 
haben diese Verwandlung erlitten, als an Stelle desselben noch 
das infinitivische t stand, und der aus ihnen entstandene Sibilant 
blieb natürlich, als dieses t zu k wurde ^). — Weder sachlich 
noch lautlich bedürfen die vorgetragenen Ansichten einer Rechtr 
fertigung, da der imperatische Gebrauch des Infinitivs, der im lit 
noch an zwei anderen Stellen ganz deutlich erscheint: O Jem 



*) Vgl. u. a. Schw^kiese LLD. I. 12. 16, Ateik das. Z. 17, Buki das. 
Z. 18 , Kcjznas rugok prißh fawa Griekus Br. Jer. KU. 3. 39 , Atdik kdrdr 
li/te tawa • • . JBuk wdia tawa Post. VIII, Ateik Karalißa tawa SE. 17, Ocsrha 
buki Diewui SG, 1, Diewui Tiewni buki garba das. 43, Kofznas buk tös dsmct 
SEE. 60, ateik karalijße tawo, buk walia tawo T. Luk. 11. 2, vgl. 1869 das. 

*) Eine Ausnahme ist möglicherweise melk^fi (diekawok wifsadai Diewui 
bei melke/i idant ghie tawe redityt) Br Tob. 4. 20, das für *meldke/i stehen 
und von der Basis meld- gebildet sein könnte, nachdem das Imperativische 
k dem Sprachgefühl gegenüber eine gewisse Selbständigkeit und Freiheit er- 
langt hatte; jedoch steht die Form so vereinzelt, dass man sie als Scbreih- 
fehler für melßefi wird betrachten müssen. 



Zar Gonjugation. 219 

pdtin^ kitriß^ tu hitoid ghis: kam mane ffundinaf, Fdrizeufzdy^ 
pärodii mani penigus doniea Post. 741 (Mat. 22. 18, 19) ; tW fch^ 
diena fu manimi walgiti Br. I. Sam. 9, 19 — eine in den indo- 
germ. Sprachen häufig wiederkehrende Erscheinung ist ^), und da 
der Uebergang von i m k sich im Litauischen mehrfach findet (o. 
S. 83). Im Imperativ speciell ist er zum Teil auch durch Assimi- 
lation hervorgerufen. Sehr häufig ist nämlich der 11. und III. Sg. 
Imperat. die Partikel -gi (-ge) hinzugefügt. Vgl.: 

Karakige Br. Jer. 18. 21, ifchdalikige Br. Josua 13. 7, Sakigi Br. Jud. 
11. 3, Duokig Post. III. 125, KM. 54, 68, K. 63, 148, 231, Duokig* KS. 111, 
imkig E. 28, 287, EM. 7, priimkigi EM. 4, weafkigi das. 14, Pddndinkigi 
das. 34, Nefipeykigi das. 18, Pdfigaylekig das. 43, Ißklaußkig das. 47, Ne- 
mirßkig das. 58, äteykig das. 14, neykig ES. 157, Ldykikig EM 33, Ldyki- 
kig E. 201, Prißokig SG. 227, atminkeg ant mufu tu Pone das. 182, Atmin- 
kigi ES. 103, Zinokigi das. 194, deekig das. 189, ßatikig das., Ganikig das. 
268, Bukig E. 183, 232, meginkig E. 264, Sußmilkig E. 266, Weizdekig Post. 
16, Klaußkig das. 17. 

Bisweilen ist in solchen Formen die enklitische Partikel nach 
Verlust ihres Auslauts in k verwandelt, vgl.: 

Bukik (es sei) E. 22, 193, 259, EM. 38, Bukik deka diewny E. 156, Gi- 
wenkik EM. 19, Eykik pakaiuy ES. 282, Diewe nüg iauni/les mana Moki' 
nami toalas fawa , Düktk iei man ik gala but Ir tnanes niekad neapleifk SG. 
105 (Ps. 71. 17). 

Nicht selten hat andrerseits die imperativische Form vor der 
enklitischen Partikel -gi (-g) ihren vocalischen Auslaut eingebüsst, 
und der sie alsdann auslautende Consonant ist dem ihm folgenden 
g assimilirt und so geschwunden. Vgl.: 

iey trokfchta, pagirdig ghy EE. 27 (d. i. pagirdyk-g), pagirdig SEE 30, 
neatmainig SE. 1, atmdinig E. 54, palauhig SG. 86, t/zdeg (lege auf) EM. 63, 

perßegnog Br. G. 33, hug das. 29, Ging (schütze) das. 67, faugok mtu . . . 

faugog mus das. 17, Neweng (unterlasse nicht) ES. 68, Sugrqeing mums 
Unkfmih^ EM. 51, dog LLD. I. 27. 25. 

In Formen wie Karakige ^ Bukik u. s. w. kann das imperati- 
vische k aus / durch Assimilation des letzteren an den folgenden 
Guttural entstanden sein. Da derartige Formen , wie man sieht, 
keineswegs vereinzelt stehen, so mögen manche imperativisch ge- 
brauchte Infinitive nach ihrem Vorbilde ihr / in A verwandelt ha- 
ben; in anderen fand die spontane Verwandlung von t in k statt, 



») Vgl. Delbrück EZs. 18. 103, Jolly EBtr. 7. 441 ff., Eühner Ausf. 
Gram. d. Griech. Spr. II. 588, Ludwig Der Infinitiv i. Veda SS. 61, 65 ff., 
Wilhelm De Infinitivi Linguarum Sanscritae, Bactricae cet. forma et usu 
p. 91 f., W. Miller EBtr. 8. 172. 



220 Zur Conjugation. 

und nachdem sich so in vielen Fällen ein lautlicher Unterschied 
zwischen den imperativisch und den nicht-imperativisch gebrauch- 
ten Infinitiven ausgebildet hatte, bemächtigte sich desselben der in 
der Sprache vielfach zu beobachtende Diflferenziirungstrieb und 
führte ihn consequent durch. 

Ist meine Ansicht von der Entstehung des lit. Imperativs rich- 
tig, so muss angenommen v^erden, dass die sämmtlichen späteren 
Imperativformen ursprünglich nur durch eine Form (eben den In- 
finitiv) vertreten v\rurden, und dass jene erst relativ spät aus die- 
ser gebildet sind, um ihre Beziehungen auf Numerus und Person 
zu veranschaulichen. Diess geschah in der Weise , dass an den 
imperativisch gebrauchten Infinitiv die Endungen des Dualis und 
Pluralis traten; er selbst wurde dadurch auf den Singularis be- 
schränkt und hier gleichmässig für die IL und III. Person ver- 
want, was bei den grammatikalischen Verhältnissen der litauischen. 
Sprache nicht auffallen kann : bedeutet doch auch stövt „du stehst*^ 
und „er steht" und padesi „du wirst helfen" und „er wird helfen*^ 
(Schleicher Gram. S. 224, 3). 

Der Infinitiv hat im Lit. zwei Endungen : -te und ^ii, von de- 
nen diese aus jener entstanden ist. Beide kehren im Singulari» 
Imper. als -ke (Schleicher Gram. S. 231, Kurschat Gram. § 1094^ 
und -At 1) wieder und wahrscheinlich existirten einst diesen ver- 
schiedenen Singularendungen entsprechende verschiedene Dual- un& 
Pluralendungen: -keva, -keia, -kerne, -kete neben -Aioa, -Uta^ 
"kirne t -ktie. Die ersteren sind in der heutigen Sprache nicht 
mehr nachzuweisen, in der älteren Sprache sind sie vielleicht ver- 
treten durch: fchwenfkeme Br. G. 12, Szwalgiket ir iirketies Br- 
I. Sam. 23. 23, waifikeiefi ir daukfinketeß Enchir. 53, pafßfze'^ 
minket SE. 40, linkfminkietieß SEE. 6, pameskiet LLD. I. 5. IT, 
apleiskiei das. v. 18, biloket das. 11. 36, 1, dabokeleß das. 40. 2& 
u. a. Vielleicht indessen steht das ß, ie dieser Formen für e und 
sind sie für Analogiebildungen zu erklären {zvalgyket : zvalgyki *« 
z.B. driet : ari). — Sehr auflfallend ist die IL Plur. *neszkot:N^^ 
benefchkot daugefni Br. Jes. 1. 13; auch sie ist unzweifelhaft ein^ 
Analogiebildung (^neszkoimeszki — meldzot{ies) (o. S. 193) .'meldt)»" — 
In Linxfmikqtefe {Pagonis) EE. 3 steht das Nasalzeichen fehlerhaft* 



^) Die Endung -ki ist in der älteren Sprache überaus häufig, vgl. u 
ifchtaißkt ä parodiki SE. 3, Neufchmnfchki , Newokit Neludiki SEE. 82; ^^ 
ist aber schon früh zu -k verkürzt. Die Endung -kS erscheint in der H. SgT* 
melkefi o. S. 218 Anm. 2, in der III. Sg. Schw^ktese das. Anm. 1 u. sooBt* 



j 



Zur Gonjugation. 221 

Wurzelschliessendes g ist bisweilen vor dem imperativischen k 
jlwunden, so z. B. in ufzdekite Br. 11. Sam. 14. 30 ^). — Dass 
len Endungen des Imperativs i zuweilen synkopirt ist, wurde 
>n o. S. 67 erwähnt, vgl. noch: mokiktes Br. G. 124, walgikt 

38, Ne fudikte T. I. Kor. 4. 5. 

Hinsichtlich ihrer Endungen sind die folgenden Imperativfor- 
. bemerkenswert: 

fchita mes nu prafchikima S6. 40 , faugokima das. 98 , iaukinkimos Br. 
09, Mokinkimos ir mes Diewo melfliffi das. 269, Melfkemofe Enchir. 58, 
5E. 54, 58, Melfkemofi LLD. IL 34. 35, 37. 24; Tada hiloia iamus Je- 
ff» bijakitoSf JEikite, pafakikite tatai Br. P. 418, Ohis hiloia iamus: Ne 
^anfkitos das. 401, Nejfibijokitos das. II. 34; dükitiem Br. I. Mos.] 23. 4, 
itiegi Br. Jos. 23. 6, I. Sam. 4. 9, Ifchmanikitiegi Br. Ps. 2. 10, Parodi- 
rji Br. II. Kor. 8. 24, prij'mkitietn das. 11. 16, paradiketiem (zeiget mir) 
liuk. 20. 24, Linkfminkietiefi . . . linkfminkietifi SEE. 6; tarnaukiek o. S.83. 

Ueber die Endungen -ma und -mo der I. Plur. ist o. SS. 196, 
, 217 gesprochen, über die Endungen -to und -tie der II. Plur, 
. S. 196. In] linkfminkielifi ist das ^e der Personalendung ^te 
I geworden. 

Besondere Beachtung verdient die auch Klein') bekannte III. 

Imperat. buik. Vgl.: 

hiUk Powilas angu Apollos^ buik Cephas angu /wietas, buik fziwata angu 
'tiSf buik tai kos po akim ira angu kas bus Br. I. Kor. 8. 22, buik tai 
Xfdis das. 14. 7, buik delei Tito Br. IL Kor. d. 23, buik ant fzemes alba 
me Br. Koloss. 1. 20, buik karaliui Br. I. Petr. 2. 13, Pona» Diewaa 
Ulm ßmogui lobi paßiczij , buik maß buik daug Br. P. II. 326. 

Buik muss consequent auf einen vorauszusetzenden Infinitiv 
iii oder *buy(t bezogen werden, dessen Basis in buitis^ nebuiie, 
ni%8 , pribuitis und nepribuiiia (Nesselmann S. 334) wieder- 
rt. — Neben buk und buik erscheint auch b'&k, IL PL bükiie 
. S. 51. 



^) Bewahrt ist es z. B. in augkite Br. II. Petr. 3. 18; in der revidirten 
l von 1869 wird auch wurzelschliessendes k im Imperativ beibehalten, 

B. in Idukk Hosea 12. 7. — Die Form Palengket s. o. S. 85; beachte 

nedirpket o. S. 87. 
*) Gram. p. 125 : ,,De tertia persona Imperativi — sc. des Verbs „sein" — 
Dotandum est, quod sc. apud Litu. Scriptores triplex legatur. Aliis 

est buk, quae a secundä sola pronunciatione distinguitur ; efiertur enim 
i cum jota subscripto, aut affixo i ut buk q. buik vel buk, cum secunda 
»liciter, ut scribitur, ita etiam efferatur. Aliis tebuk, aliis teeßie vel per 
ti tejpe et i^ pro teeßi, teeß. 



222 Zur Conjugation. 

Die IL Plur. Imperat. eikszie (Schleicher Gram. S. 230) findet 
sich schon SG. 68 (Eikfchte) i). 

Die II. Sg. Imperat. wird in der älteren Sprache bisweilen 
durch die IL Sg. Potent, vertreten und zwar kommt diess nicht 
so selten vor, als es nach den Bemerkungen Schleichers Gram. 
S. 230 scheinen mag. Ausser den von Schleicher gegebenen Be- 
legen vgl. zunächst noch: 

apreifchki Br. G. 78, apreifchk das. 68, Reifchk das. 41, apreifckk iemus 
Tiejq karialiaus Br. I. Sam. 8. 9 «); Pdwizd (blicke) K. 211 ; Weyzd K. 130, 
PdweyztT K. 22; agr^ kojas tawo nuog pikto EK. 17; Bei Pone atim nufti- 
deghimq Br. IL Sam. 24. 10; Todelei dük (übergeschrieben: liep) tiktai Schul- 
liniua apfergeii Br. Judith 7. 10; Intemp kilpinj Br. IL Eon. 13. 16; nükop 
greäai Br. Luk. 19. 5*); Ifchrifch [paleifk] keturius Angelas Br. Apok. 9. li, 
ne vfchrifchi Enohir. 40, iaticzui kulenezem ne vfchrifchi nafru SE. 86^); gelk 
Br. G. 54, Enchir. 24, SE. 20, SG. 203, gielb Br. G. 23, SG. 43, 91; Lkw 
dudi Br. P. 220, düdi das. IL 282, Enchir. 22, SE. 18, SG. 43, 75, 230, 233, 
Dodi Br. P. 430 , Dudi Br. G. 16 , Diewe düdi tawa prowq karaliui Br. Pi. 
72. 1, muftk dienilchkq duonq duodi mumus Br. Mat. 6. 11, Dong, mufy Äf- 
nxfchkq, dodi mumm Br. Luk. 11. 3, Diewe dudi Br. Dan. 3. 9; atleid SE. 19, 
SG. 91, Enchir. 23; newed SE. 20, SG. 91, Enchir. 2i:\ dud . . \ atleid . . . 
ne toed Br. Eo. 27. 

Die Endung dieser Potentialformen war früher -e ; dieser Aus- 
laut ist erhalten in: 

*gelbS : gialbjem duüd mäno Pone E. 97, Skubinkis^ prdßau, ißmOrauk 
Pone I Oialbiem nuog pyktu pats fawo maione E. 62 ; *gailS : Paienk PonB 
au/is tdwo I Izgirßc maldds tarna fdwo | Gaylies man^ wargftdnöio \ Ajiatf— 
fta Junkiey Jan6io E. 72. 

Die Endung -^* selbst beruht auf -« (= *-mV) das sich ix^ 
*gelbei : Gialbeim iß pyktibes K. 56 erhalten hat. 

Die diesen Formen der II. Sg. Potent, entsprechenden der lL-3 
Sg. Potent, finden sich in den Permissiven auf -e. Neben den let^ 
teren sind zu Verben auf -yii gehörige Permissive auf -at o. ^ 
209 nachgewiesen; auch sie haben imperativisch gebrauchte Fon^ 
men der II. Sg. neben sich. — Vgl.: 

^) Vgl. noch die o. S. 78 nachgewiesenen Formen alftunket und jwy^^ 
kirn. 

*) apreifchki (apreifchk) ^ Reifchk können jedoch aus apreikszki^ 
entstanden sein ; reikfch (zeige) SG. 52 ist imperativisch gebrauchte U. 
Fut. 

') liep, Intempf nukop haben möglicherweise auslautendes k verloren. 

*) Ifchrifch und vfchrifchi können auch II. Sg. Fut. sein ; dafür h 
ich auch (ne)uzrißi T. I. Eor. 9. 9 und {ne)uzmußi T. Mat. 5. 21 vgl. Ne 
mußi . , . Ne pMengfi . . . Ne wogfi . , . Ne kalbefi T. Mat. 19. 18. 



Zur Gonjugation. 223 

O fehwiefihe pagarhxrda, papildai fehirdes dugna wiffa wiernmti tatßa Br. 
a. 43; isch klausai LLD. I. 24. 22, Ifchklaufai tu mus mahnet Br. G. 62, 
j^. 196; Pamidaray ir tu teyp mields Pone, o negink man plutelea meihs 
wo ßwenioB KS. 61. 

Zu diesen Formen gehört als I. Plur, Papraschatm LLD. L 
3. 27, und als II. Plur. zinaü : Zinayt Chriflu äteiuß K. 223. 

Partidpia. 

Participium Praesentis Activi I. 

Dass das a der thematischen Endung -ani zu o und u wer- 
8n und sich mit dem folgenden n zu au verbinden kann, zeigte 
ch o. SS. 45, 60, 61 {laikaucze, prdeionSiq, paßnmexlunozm). 
►as Participium *^« (von etfi) ist o. S. 200 Anm. 2 erklärt; ich 
ebe für dasselbe folgende Belege ^) : 

ifchetdiemus ir ientiemus Br. Mos. I. 23. 18, Tu per mane ne eift, iei ne- 
ort mane fu kallawiju prifch iawe entj das. IV. 20. 18, tris Wirai entis Die- 
oop Br. I. Sam. 10. 3, encziy, (gen. pl.) Br. Jes. 30. 6, idant fentis regetyt 
^chwi^b^ Br. Luk. 8. 16, karwelj . . . antencziq Br. Mat. 3, 16, ericiam K. 
71, enczoia AM. 32. Vgl. Klein Gram. p. 123 : Participium Praesens M. ^Jc^ 
F. enti . . . Perf. ej^f ejuß. 

Zu esmi wird in der älteren Sprache ausser esqs (aus ^'sqs? 
vgl. 0. S. 199 Anm. 2 und: priqfanii amzina Diewa turcetu (prae- 
lentem habeant deum aetemum) MT. 406) auch das Participium 
s<fs gebildet (Schleicher Gram. S. 252), das mit ksl. «y, lat. (ab-) 
^ns, skr. sani im Verlust des Anlauts übereinstimmt; vgl.: 

ifchujydena ponas fzmoniy. piktenyh^ did^ fantze • . . dumaa fchirdies iy, 
^tas fanczias (corrigirt in duma . . . ptkiq fancziq) Br. I. Mos. 6. 5, anü mane 
\/zin8, mane Pona funti Br. Jer. 24. 7 , ßiti (ac. sg.) Br. Luk. 9. 18 , fqtin 
*^8- v. 20, (Chrißus) nor fawa . . , zodi giwatas mufu ir ifchganima liniolu 
nczu MT. XXIII. 

Participium Praesentis Activi II. 

In den Bretkenschen Texten (besonders in der Bibelüber- 
^2ung) ist das a der Endung dieses Particips (-rfaiwo-) vor den 
'senden m sehr oft zu o gedehnt (s. o. S. 59). Vgl.: 

^dotnas Br. Ap6. 8. 3, waikfczodomaa das. 9. 28, iodomas Post. 624, ra- 
^^99infi Diewu efsans Br. II. Thess. 2. 4, hitodoms Br. Mat. 21. 10, Mark. 
' 34, Br. P. II. 90, nerafdoms Titaua Br. Kor. II. 2. 18, befigirdoms das. 

Xl, pribudoms das. I. 5. 3, budomas das. II. 11. 9, ntfzinodoma Br. ApG. 



^) Vgl. auch perenczey „übrig, noch übrig", eigentlich „darüber hinaus- 
t^^nd" (Nesselmann S. 285) und atenczoj dSnoj „am folgenden Tage" (das. 
X2). 



224 Zur Conjugation. 

5. 7, hilodoma das. 16. 17, 19. 15, Mergas prarakandomas das. 21. 9, Sitm- 
nelios regedomos das. 28. 4, mokidoma Br, Tit. 2. 12, wadindoma Br. I. Petr. 
3. 6, negaledoma Br. Mark. 1 . 30, gaudoma Br. Sirach 26. 15, turedomoa fawn 
fudq Br. I. Tim. 5. 12, Pranefchdomi Br. ApG. 4. 2, atfakidomi das. v. 19, 
miledomi Br. I. Joh. 3. 23, I. Petr. 1. 22, miledomi . . . fchikfehtedomi Bt. ' 
II. Tim. 3. 2, weifdedomi Br. ApG. 1. 11, Br. P. 413, pritcei/dedomi . . . r^ 
gedornt Br. Mal. 27. 54, regedomi das. 21. 15, 38, II. Makk. 3. 16, Joh. 2.23, 
regiedomi das. 11. 31, bilodomi Br. Mark. 1. 27, 4. 41, ApG. 1. 6, 24, 9. 21, 
Joh. 1. 25, 6. 52, 10. 41, 11. 31, Apok. 5. 12, Szmones ßebeios bilodomi Br, 
Mat. 8. 27, 9. 33, noredomi Br. Mat. 12. 46 (das. v. 47 noredami), Mark. 3. 
21, ApG. 5. 28, noredomi . . . i/chmanidomi Br. I. Tim. 1. 7, tnokidomi Bt, ] 
Tob. 14. 11, makidomi drafei Wiefchpatija Br ApG. 14. 3, makindomiivL 
15. 24, Tit. 1. 11, mokfdami ir fakidomi das. y. 35, fakidomi Br. Luk. 9. 86, 
walgiti ne turedomi Br. Mat. 15. 32, neturedomi Br. I. Kor. 7. 29, turedmm 
Br. I. Petr. 5. 5, turedomi Br. ApG. 2. 44 *), Jud. v. 19, II. Kor. 3. 12, i 1, 
13, 7. 1, ßowedomi . . . turedomi Br. Apok. 7. 9, /towedomi Br. Mark. 3. 81, 
neklau/inedomi [ne tirdinedomt] Br. I. Kor. 10. 25, i/cheidomi Br. Mat 27. 32» 
praeidomi Br. Ps. 129. 8, bijodomies Br. Tob. 13. 5, II. Kön. 17. 32, w/iW— 
jodomi Br. Philip. 1. 4, waikfchczadomi Br. Luk. 11, 44, waik/chczodomi Bc ^^ 
Jud. y. 16, tardomi Br. ApG. 14. 9, ßebedomies das. 3. 11, i/chdalidomi 6» -^ 
2. 45, lau/zidomi das. y. 46, ne kentedomi das. 7. 9, paftnikaudomi das. 13.2-^ 
prafsikieikdomi das. 23. 2 , fchaukdomi das. 25. 24 , imdomi das. 27. 33, ««— • 
leifdomi das. 9. 25, «6 aplei/domi Br. Ebr. 10. 25, tikodomi ir ie/chkodoms^ 
Br. Luk. 11. 54, iefchkodomi Br. Joh. 5. 16, 6. 24, gundidomi das. 8. 6, jü — 
kedomi Br. ApG. 19. 2, tikedotni das. 9. 26, Weish. 14. 29, netikedomi Bir 
I. Petr. 2. 8, kUnodomi Br. Sirach 2. 9, ifidabodomi das. y. 10, megindm " 
Br. Mark. 10. 2 , apgiedindomi Br. Ebr. 6. 6 , guldidomi das. y. 1 , gvdedm 
Br. Jak. 4. 12, girdedomi Br. Weish. 11. 14, Mat 20. 30, rifchdomi das. 1 
30, fededomi das. y. 48, parodidomi Br. Tit. 3. 2, neklaußdomi das. y. 3, 
galedomi Br. Tim. II. 3. 7, ftakodomi tiefas das. I. 6. 5, fzinodomi Br. Pe 
I. 1. 18, fzadedomi das. II. 2. 19, bukite ßip^'us ne/ikrutindomi, augdomi Bi 
Kor. I. 15. 58, toalgidomi das. 8. 7, beßigirdomi das. II. 9. 4, garbindomi d 
y. 13, budomi das. 10. 11, namie budomi alba kieliaudomi das. 5. 9, kielie n^ '^ 
domi Br. ApG. 8. 36, liudidomi Br. III. Joh. y. 3, kalbedomi Br. Ps. 17. IO3 
Joh. 13. 3, Laikidomi Br. Mark. 7. 3, Ä:^aM/dom» Br. Luk. 11. 53, ius JfM^ — 
cziop gieWedomi Br. Mat 10. 21, kariaudomi Br. Ebr. 12. 4, meljdomies B-mt. 
Apok. 5. 14, ßiprindomi Br. Jak. 5. 8, ra/domi Br. Weish. 13. 6, daridma^^ 
das. 15. 13, mainidomi Br. Ps. 12. 3. 

Als beachtenswerte Form ist ausserdem noch anzuführen ^0«*- 
kadama (rufend) K. 97, dessen mittleres a zu beurteilen ist wie in 
auffadawa 0. S. 208 *). 



^) Dazu die Glosse laikidomi. 

*) Formen wie fuiaugdams , ßaugdama u. s. w. s. o. S. 87. 



Zur Conjugation. 225 

Participium Fntnri Activi. 

Erwähnung verdient nur, dass in der thematischen Endung 
ses Particips vereinzelt a (aus ia) für e steht; vgl. z.B. giwen- 
czius : kurio mes linkfininamies , mus pa io fchefchuliu gitoen' 
\czius tarp Pagoniu Br. Jer. KU. 4. 20. 

Participium Aoristi Activi. 

Dass im Nom. Sg. Masc. früher (f an Stelle von ^ gestanden 
b, geht daraus hervor, dass für dieses einmal u steht: ioiaus 
iufis efl fu Angeln Br. Luk. 2. 13 ^) ; vgl. damit Siaghifi (eß) 
j. 1. 8, 2. 1, 5. 12, worin e durch den Einfluss des ihm voran- 
lenden j zu i geworden ist. — Dass ferner das dem suffixalen 
BS Nom. Sg. Msc. und Ntr. und des Nom. Flur. Msc. entsprechende 
1er übrigen Casus zunächst nicht aus i^ == ^ , sondern aus ü, 
= 9, s. 0. S. 46) entstanden ist, beweisen die folgenden For- 
n: ateiüfiam Br. P. 4, pawargüfiu (instr. sg.) das. 61, kelüfifi 
i. IL 6, fweikinüft {linkfmai Jen eß ßoetkinüfi sc. Maria) SG. 2, 
'luoßdmuy (Id wel giäray ddriSia Nuiämpuluoßdmuy *)) K. 241, 
nirüfeis (Kaip ir kiii nefchweniieghi numirüfeis ßinareis jra 
^temi Sicut alii non sancti mortua membra vocantur) MT. 194, 
nczüßimp (in credentibus) das. 402, praßdeiofoijoi pafpaliioi 
^u Vißlaiiai U^. 

Den Nom. Sg. Msc. Part. Aor. ifchediens s. o. S. 89; den 
u. Sg. Fem. pragaifchufchi s. o. S. 92. 

Participium Praesentis Passivi. 

Das thematische a der Praesensstämme ist vor dem suffixalen 
u der Bretkenschen Bibelübersetzung häufig, in anderen Texten 
-inzelt in o verwandelt (s. o. S. 59). Vgl.: 

cekrutai . . . nefchomi ira Br. Jak. 3. 4, Mote netikinti pafchwenczoma ira 
Kor. I. 7. 14 'j, kaip wedomi buwot das. 12. 2, Setomas ira pagiendam 
t'igirt aus -domas) das. 15. 42, Seioma ira neczeßije ... seioma ira filpni- 
das. V. 43, Seioma ira naturifchkas kunas das. v. 44, per/ekineiomi efme^ 
*Ui ejme aplaidzomi^ ap/piaudzomi efme das. II. 4. 9, toipsi Griekai ira at- 
'Qmi Br. Mark. 3. 28, I/chmincze Namai ira pabtidawoiomi Br. Sprüche 



^) ftaiußs steht für stäfas-si-si (mit Verdoppelung des reflexiven -si) 
für stäjqsis-si ; *8täjqsis würde auf dem erweiterten Thema at^fc^i- be- 
ix. Ich halte die-erstere Erklärung für die richtige, s. w. u. 
^J Hier ist das Präfix nu durch den Dativ jäm von der zugehörigen 
>alform getrennt. 
^) pafchwenczoma ist mit später Tinte sehr roh in -ezema corrigirt, 

16 



226 Zur Conjugation. 

24. 3, th^ ifchkankomos ira kamaros (corrigirt in: hur eit kamarosna) das. 
27. 27 , Tarnas baroms fzodziu ne klaufa das. 29. 19 , furenkomas ira ir me- 
toynna ing Vgni Br. Job. 15. 6, dowana per pitmigus gaunoma Br. ApCi. 8.20, 
IVinfpaude bnica laitke Mießo minoma Br. Apok. 14. 20, pamufchomos aße- 
ro8 Br. Zephan. 1. 8, knigos . . . fuwo liefzutoiu kalbomos ira Von*ede z. Je- |i(( 
8U8 Sirach, neißkalhomds dowdnas KM. 57, apJitKgoiomi efme Br. Ko. 20, hak 
apgiedinomi efte Br. 1. Petr. 4. 1 4, kada ugnimi meginomi eße das. v. 12, fer 
daug waryu per meginomi buwo Br. Kor. II. 8. 2, thie didzaußsi apgrafzimmi 
ira das. I. 12. 23, ßrouJes eßni fkandinnoms Br. Ps. 69. 3, tureia Abrofii wa- 
dinoma Bei Br. Bei z. Babel v. 2, Saulus kurjai taipaieg ir Powilaa wadm- 
mas ira Br. ApG. 13. 9, nug kalno, kuris wadinomaa ira das. 1. 12, wa^- 
noma das. v. 19, 3. 11 , ing Ulicz^ , kuri wadinoma ira tieß>ghi diK'i. % W ^ 
kurie Diewais tvadinomi ira Br. I. Kor. 8. 5, wadinnmi Br. I. Job. 3. 1, Tai^M- 
ataijo ing mießa Samarios wadinoma Sichar Br. Job. 4. 5, wadinomi eaß^'^ 
KS. 284, kada wadinomns buwo Br. Ehr. 11. 8, tas bus wadinomas Didii^ic* 
Mat. 5. 19j Vgnimi fudeginomi das. 13. 40, iaukinomi Br. Jak. 3. 7, Wartet "^ 
ulicziu ufzrakinomi ira Br. Pred. 12. 4, cze grajzei gitoenoma ira Br. Sirac 
10. 2, dukte mdnä Junkiey nitog welnd eßi wärginomd Post. 224; •endlicli i 
der Bibelübersetzung von 1734: Kad tarp taw^ , bille knrrvfe wietufe . . 
randomi butu ar Wyr^s an Moterißke Br. V. Mos. 17. 2, Kad tarp tatt^ 
butu kas randomas das. 18. 10, Jeg kas butu randomas das. 22. 22. 

Im Gegensatz zu wadinoma, wadinomas u. s. w. steht dL^^ 
Form wadinima (nom. sg.) Br. Mat. 27. 8, in der das zweite * 
aus a oder o durch den assimilirenden Einfluss des vorhergehen»—' 
den i entstanden ist, vgl. o. S. 69. — In affierawoghimi (donü t^ '^ 
affierai affierawoghimi buwo) Br. Ebr 9. 9 und apfaugojimi o. ^3* 
62 ist das erste i durch die Einwirkung des vorhergehenden j ai^^-^ 
a umgewandelt. — In toadinmas (Kaip tas ira wadinmas ir kaC^J 
ira wadinnams io Sunus) Br. Sprüche 30. 4 hat Synkope des des^^ ^ 
Praesensstamm vadina- auslautenden Vocales stattgefunden, vf — '^' 
0. S. 66 f. ; vielleicht ist auch hegiedma ( Tatai tau pon hegiedi 
ant cze fies) Br. G. 15 aus be-gedama verkürzt und von dem Pi 
sensstamm geda- gebildet: da indessen das Praesens von ged^^^^ 
nach der bindevocallosen Conjugation gebildet w^erden kann, ^^o 
darf die angeführte Form auch auf den Fräsensstanim ged- be^ <^ 
gen werden. — Die Form gimda?iäs s. o. S. 92. 

Parti cipium Fnturi Passivi. 

Das von Schleicher (Gram. S. 98) anerkannte, von KurscÄia^ 
(Gram. § 1089) angezweifelte Particip Fut. Pas auf 'sima-si-sema'^ ^)) 



^) Nach Mielcke Anfangsgründe S. 80 war es schon im Anfange diew« 
Jahrhunderts „fast gar nicht im Gebrauch". 



Zur ConjngatioB. 227 

b mir nur an zwei Stellen der litauischen Uebersetzung der Mar- 
irita theologica begegnet: apie nekurius zmo?ies ticzoms prazudi' 
^U8 (de quibusdam hominibus necessario dainnandis) 327; wiffus 
fehganifemus (omnes salvandos) 349. 

Participinm Praeteriti Passiv!. 

Hier sind nur die, durch Assimilation von ^ an m entstan- 
5ne Form atimmas (tada tas dengalas huiu aiimmas) Br. U. Kor. 
16 und die o. S. 88 nachgewiesenen Formen aptmptas, prympta, 
fAßumpti, sowie ufzupecziia o. S. 91 anzuführen. 

Andere participiale Bildungen. 
Das participiale Suffix -mana- = skr. -mäna-, zend. -mana- 
fnna-), gr. -fisvo-, lat. -mino- (für -meno- L. Meyer Beitr. I. 148), 
eiiss. -mana^, -mna-, sl. -meno- ^) ist auch im Lit. einmal nach- 
^weisen, in dem Part. Aor. Med. ifchdrodimans : pikiai dariau 
efco nekalia kraughi ifchdrodimans Br. P. 375 (Mat. 27 4). 

Bildungen wie dlkans, pleszünas, begünas, lebünas u. s. w. habe 

li o. S. 60 Anm. 1 für participiale erklärt. Zur Unterstützung 

eser Ansicht sei hier noch angeführt, dass begünas einmal mit 

^na reflexiven -si verbunden ist: ghis iüs wadin ba-\gunai8i Br. 

II. 57 ; bagunaisi steht für begunais-si, über a für e s. o. S. 54. 

Oerandia. 

Die litauischen Gerundien sind nichts anderes als participiale 
>rmen mit abgeworfener Casusendung *); dass je verschiedene 
^sus in ihnen zusammengeflossen sind, wird sich w. u. zeigen. 
er ist zunächst nur zu bemerken, dass den heutigen Gerundien 
^sprechende Formen schon in den älteren Texten nachzuweisen 
id, vgl. u. a. iatai per praraka Efaiofchu bufent buwa pranefch* 
"^^ns Br. P. 57, Ißwifi griuwant neprietelus fawo K. 80, Diewa 
^o [ake efani Tewu T. Joh. 5. 18. Das vor dem refleviven -«»») 
d vereinzelt auch sonst *) im Auslaute der Gerundia stehende -i 



^) In dem Namenwort stamenu (Miklosich Die Bildung d. slav. Perso- 
^»xamen, Denkschriften d. Wiener Akad. X. 314). 

*) Stark verkürzte participiale Formen s. o. S. 70 f. 

^) Vgl. Schleicher Gram. S. 341, tarn rq.danti8 Br. Sprüche 3. 25. 

"•) Vgl. hhti Schleicher Leseb. S. 86 Z. 24 , idänt idmuy atenti ir tufkid- 
'^ iuoiaits idmuy atddritu Post. III. 148. 



228 Zar Conjugation. 

resultirt aus dem zur Erweiterung der consonantisch endigenden 
Participstämme verwanten Element -ta. 

Ferner ist zu erwähnen, dass esant, das Gerundium zu esmi 
im Altlit. bisweilen sein auslautendes -t eingebüsst hat ^) , vgl. : 
mes tikeiomies ghi ia effa , kuri Diewas muczitu Br. P. 417 (Jes. 
53. 4), fchitus ßodzius kalbelus efa ape Krißu mokina Schwentts^ 
Powilas das. 11. 8, ghis neiik cztßa alba gera giwenima Dieu7€^ 
dowana cefa das. 361. 

Neben dem Gerundium esant erscheint in altlit. Texten aucti 
das Gerundium sani, das unmittelbar zu dem o. nachgewiesene 
Participium *sqs gehört. Vgl. : Mokin ßmones per waikeli fcFd 
Diewui fant fuderintas Br. P. 92, Penkis laut klaufimus pig 
Tur ßinat wiernas ßmogus SG. 119, Anis faka nq fant tikra das- 
225, Dowidas . . ludij'e, Chrißu garbe ir fchlowe fanii apkarunm^ 
tvota , , , ir wifs padüta fant po io koiomis MT. 53. Für sar^ ^ 
findet sich in ü^ faniz (d. i. fand). 

Das zu dem Participium *^s gehörige Gerundium eni ist scIkp 
S. 227 Anm. 4 belegt, vgl. noch: L^dai bus ant Girrios fzemin£ 
ent Br. Jes. 32. 19 und Kitta giefme gullu ent SG. 184. 

lufiuiti?. 

Der Infinitiv endigt in den modernen Mundarten des nördlicl 
preuss. Litauens und Saniogiziens vor dem Reflexivum -si auf -^ 
(Kurschat Gram. § 1157); ebenso bisweilen in älteren Texten. VgL— 
dzaugiies Br. Job. 5. 35, atfiginiies Br. Richter 2. 14, nefchdinii^' 
Br. U. Makk. 9. 8, ßoiieß PM. 4, keltiefe SG. 54, nufidütieß M' 
143 , daboties das. 102 , Jei tureczoß giriieß SEE. 40 , elgtieß ^- 
fproxjcawoiiefi LIjD. IL 39. 19, nebiaiesy das. I. 15. 29. — Da^ 
in diesen Formen nicht eine, durch den Antritt des Reflexivun»- 
bewirkte, „Steigerung" des -i der Infinitivendung zu -e stattgefucP-"^ 
den hat, geht daraus hervor, dass sich in einigen Gegenden d 
Endung -t'e auch in nicht-reflexiven Infinitiven zeigt (Kurse 
Gram. § 166, Schleicher Gram. S. 314, W. Miller KBeitr. 8. löf > 
Unzweifelhaft ist -i'e eine altertümlichere Form der Infinitivenduci.^ 
'ti; -te entspricht genau der ksl Infinitivendung -tf und ist DC».i* 
dieser auf eine Grundform -iiai (daraus lit. -tei , -t'e, sl. -iiji 
-tijii -ti vgl. Leskien Die Declination im Slav.-Lit. und Germ. S* 

') Umgekehrt ist es einmal mit zwei t geschrieben: Juprata ant to, ta- M.^ 
tai Pono Szodf efantt Br. Sachar. 11. 11. #i< 



Zur CoBJugatioB. 229 

1 ) , den Dativ eines Stammes auf -ii (Schleicher Compend.^ S. 
$9j zurückzuführen. 

Neben den Infinitiven auf -ti und -te findet sich auch ein In- 
nitiv auf -/0 in den bekannten Wendungen degie dega, krisle kriio 
. s. yj. (vgl. Schleicher Gram. S. 313 i)). Schleicher trennt die 
InduDgen -te und -/« von einander und erkennt in der Form auf 
ö einen Instrumental desselben Abstractums auf -rf, von dem die 
ifiüitive auf -ie , -ii gebildet sind. Ich kann mich nicht dazu 
itsc Inliessen , dieser Ansicht Schleichers zu folgen, glaube viel- 
shr, dass auch der Infinitiv auf -te ein alter Dativ sei und führe 
> "wie -ie ('ii)t auf -Hai, -iei zurück: aus -fei konnte sowol -te, 

durch Schwund dßs auslautenden i te entstehen. Frei- 

"wäre die Identificirung der Infinitivendungen -te und -te {-tt) 
icS^lich, wenn JoUy mit Recht behauptet hätte, dass der Ge- 
-K3I1 der Infinitive auf -fe — Jolly schreibt sonderbar genug 
sich „keinenfalls aus dem Dativ erklären lasse" (Gesch. d. 
. 179). Ich finde dass diess sehr wöl möglich ist, sobald 
jene Infinitive final fasst. Degte dega bedeutet dann ur- 
glich „es brennt um zu brennen", plaukte plaüke „er schwamm 
schwimmen"; damit soll gesagt sein, dass es nicht brannte, 
u erlöschen, sondern um weiter zu brennen, dass einer nicht 
^nim, um zu einem gewissen Zeitpunkt mit schwimmen auf- 
en, sondern um nach dem Eintreten desselben weiter zu 
mmen, oder, dass es in einem fort brannte, dass jemand in 
fort schwamm. Ist diess richtig, so würde die in Rede.ste- 
^ syntaktische Fügung — die Verbindung einer Verbalform 
^em zugehörigen Infinitiv auf -te — ursprünglich dazu gedient 
n, die Wiederholung einer Handlung zu bezeichnen. Wieder- 
:iig und Intensivität einer Handlung aber werden nicht selten 
Ti dieselbe lautliche Form bezeichnet, und so kann es nicht 
der nehmen, wenn jene Verbindung schon früh zum Ausdruck 
Intensivität der Handlung diente, oder dass — wie Schleicher 
t — die Form auf -ie vor das Verbum gestellt wurde, um sei- 
'^ BegrijBf zu steigern. — Uebrigens mag bei degU dega u.s.w. an 
homerischen Wendungen ßri Y^iev, ßav ^* l'^ievat erinnert werden, 



^) Aus der älteren Sprache vgl.: ne/chte negaleia panefchti Br. II. Chron. 
^5, Ir fchauke JRatump Galgaly kaip girdete (übergeschrieben : iog tikrai) 
'^«law Br. Ezech. 10. 13, Mea ne girdete ne girdeiom Br. ApG. 19. 2, ra- 
•«« prirakin MT. XVI. 



230 Zur CoDJugation. 

in denen auch eine finite Yerbalform mit dem Infinitiv eines be- 
grifflich verwanten Verbs verbunden ist. 

Ob in den altlitauischen Infinitiven bute Br. Ezech. 45. 13, 
giedaie LLD. I. 19. 7 und iaußie {ieng afch tawa falduma tikrw 
galleczio iaußie) SG. 94 das Infinitivsuffix -te oder -ie enthalten 
sei, lässt sich nicht genau bestimmen; wahrscheinlich aber sind 
sie mit -Ve gebildet. 

Schon früh erscheinen Infinitive, deren auslautender Vocal 
apokopirt ist, vgl. irubii Br. Mat. 6. 2 und düi o. S. 70. — Den 
Infinitiv atimpii s. o. S. 88. 

Sapiuam. 

Das Supinum erscheint in den älteren Texten häufig; es lau- 
tet meist auf -tu , aber auch auf -^if (so regelmässig in der Bret- 
kenschen Bibelübersetzung) und bisweilen auf -tun aus, vgl. z.B. 
Nueya klauftunfe Br. I. Mos. 25. 22, paßilikiunfe Br. ApG. Ü. 
43. — Einmal hat es die Endung -iü: Afch ateijau . . . wadiniA 
Br. P. 158; entweder liegt hier ein Druckfehler vor, oder das -ä 
ist aus den o. S. 216 besprochenen Imperativischen Formen 2^X1^ 
'tu eingedrungen. 

Reflexi?am (flediuni). 

Reflexive Verbalformen sind schon wiederholt und an verschi-^ 
denen Stellen angeführt und besprochen (vgl. besonders o. S. 16^^ 
Nur weniges ist hier noch zu erwähnen. 

Bei zusammengesetzten Verben wird in der älteren Spracl^- 
wie in der späteren, das reflexive -st in der Regel zwischen Pr 
fix und Verbum geschoben ^). Ausnahmen von dieser Regel si 
jedenfalls nur sehr vereinzelt; die einzigen, welche ich notirthal^ 
sind pagefis (tawes) Br. I. Sam. 20. 18, pälinkfmintis Post. 76 u 
pareiiis Br. I. Chron. 16. 13 (vgl. Kurschat Gram. § 1143). Oe^^ 
ters erhalten zusammengesetzte Verba das reflexive -si (-se s. ^^ 
S. 165) zweimal, einmal zwischen Präfix und Verbum und einm^ 



*) Dass -81 hier bisweilen zu -» verkürzt wird , zeigte sich o. S. ^ ' 
Man beachte auch , dass das zwischen Präfix und Verbum stehende -si z. '^ 
weilen durch die enklit. Partikel -gi von den letzteren getrennt wird: JVtX^ 
gibnatis K. 79, Suiigiprafk Post. 8. — Wie -si (und -»u*, -ti) ist übrigf^'«^ 
auch müms zwischen Präfix und Verbum eingeschaltet, vgl. ^^pamümsdek hi*^ 
uns für padilk mimis^'' Klein Comp. S. 107 und Pamumfdek o Pone J^u 8G. 



Zar Conjugation. 231 

am Ende des letzteren (vgl. Eurschat a. a. 0. § 1142), vgl.: Ateik 
fupsiregetunfe fu manimi Br. IL Kön. 14. 8, Pafsikakdinkefi Br. 
II. Kor. 12. 9, pafsilikkos Br. Jes. 37. 37, apfiwilkais Psal. 104. 2, 
Todelei fufsieios Br. I. Makk. 4. 37, prißweriuns Br. G. 123, Pri- 
ßwerfkiie apßkrikfchtindamies Br. P. 95, nufidüßis MT. 409, nop- 
ßbufts K. 39, apßigifaugokis Post. 529, paßzißüß (ich bekenne mich) 
MT. 286, vgl. Ne zin kurßdeßifi K. 117. Vereinzelt sind reflexive 
Verbalformen pleonastisch mit dem Pronomen reflexivum verbun- 
den, vgl.: Kaczei pats ßiwe law padücziaus Br. Tob. 9. 2, Rachel 
dpwerkte waykus fawo ir ne daw^ faw^ paiinkfminiis Post. 76, 
patfai ßiwe ufch mane ifsidawes MT. 67. Ebenso vereinzelt ist 
andrerseits sav^ allein zur Bildung einer reflexiven Verbalform 
verwant: dawe pats fawe SEE. 52, teip Unkfmin ßiwe wargufu 
Schwenlas Jobas Br. P. II. 40, idant . . . ßiwe paklußiumis da- 
ritu Ui. 

Reflexive Verbalsubstantive (auf -i-ma-s) finden sich nicht nur 
bei Szyrwid (Schleicher Gram. S. 234), sondern auch sonst: Jo 
paßt fzemtnime Sudas ira ißchkeltas Br. ApG. 8. 33, nufiminimu 
das. 9. 6, nüßletms SG. 157. Sehr beachtenswert ist die von 
Schleicher a. a. 0. angeführte Form voloimasis (das sich wälzen); 
öan erwartet statt ihrer mloimasi == völiojhnas-si und muss, um 
^8 auslautende -s erklärlich zu finden, annehmen, dass es aus -si 
'''kürzt, dass also in voloimasis dem Verbalsubstantiv das reflexive 
' zweimal hinzugefügt sei. Ist diese Erklärung richtig, so findet 
^h. cJas in linksminqsis (Schleicher Gram. S. 233) und meldzqsis 
^^schat Gram. § 1149) vor dem reflexiven -«(t) „eingeschobene" 
^i^ie ausreichende Erklärung (vgl. auch ßaiußs ^) o. S. 225 
^■^. 1). — Beachtung verdient noch, dass im Nom. Sg. Msc. Part. 
^^s. Act. IL der thematische Vocal beim Antritt des reflexiven 
^U d (in Coadjuthen zu o) gedehnt wird »), also sükdamäsi 
'^<^<imosi) für sükdamas-si (Kurschat Gr. §§ 1149, 1166). Of- 
^oa.r ist diese Dehnung als „Ersatzdehnung" aufzufassen: dem 
^^Igten ursprünglich zwei Consonanten und es war dadurch po- 
'^^xislang, später schwand einer jener Consonanten, {das a aber 

^) Neben y?ötw/w vg\. ßaienfi Wiriaufiu kunigu Br. Ebr. 6. 20, Ir ghis 
^^ai nueia Br. Mark. 10. 1. 

^) In melfdamae (u/z mits m.) Br. Rom. 8. 34 (für melfdams-se \g\./chil' 
^^niafi Br. Mark. 14. 54 , ßodamaß MT. 63) dagegen ist dieser Vocal ein- 
^^Usst. Ebenso in rodidamßs T. II. Thess. 2. 4, in dem das reflexive -«» 
^^^er doppelt angefügt ist (= rodydams-si-si). 



232 



Zur CoDJugation. 



bewahrte auch nach dem Schwunde desselben seine Länge, die 
nunmehr als natürliche Länge erschien. Ist diess richtig , so er- 
gibt sich, dass die Abneigung der litauischen Sprache gegen Dop- 
pelconsonanten sich erst relativ spät entwickelt hat, und dass der 
Litauer früher sehr wol z. B. doppeltes s aussprechen konnte. 

Der reflexive Nom. Plur. Masc. Part. Praes. Act. IL, der nach. 
Kurschat Gr. § 1149 nur „ein Notbehelf und beim Volke wenig 
im Gebrauch ist" findet sich bei Schleicher Leseb. S. 173 Z. 4v- 
u. : bijödamesi (mit e für e)\ er ist in der älteren Sprache häufige 
vgl. u. a. iartdamefi SEE. 27, iikiedamiefi Enchir. 43, Jus dziaug- 
damies (das i in der Endung ist durchgestrichen) wandeni femft^ 
Br. Jes. 12. 3, didei procewodamies das. 1. 14, hei guldamies be^ 
keldamies Br. Jer. KU. 3. 63, ftebedomies Br. ApG. 3. 11, melfdo — 
mies Br. Apok. 5. 14, kloniodämies . . . iuokddmies K. 150, Da — 
bodamies . . . gindames Br. G. 78 ^). 

Dass die Bemerkung Schleichers Gr. S. 232, für das reflexive 
'si stehe im Auslaut stets -ä, für die ältere Sprache — und zui 
Teil auch für die neuere — nicht zutrifft , beweisen schon die o 
angeführten Formen; zum Ueberfluss vgl. noch: Schiiie Szmont 
artinafe manenfp Br. Mat. 15. 8, linkfminkietieß SEE. 6, idan -< 
. . . fchwenßufi SE. 74. Die Verkürzung von -si (-se) zu -« ha- t 
indessen schon sehr früh stattgefunden , vgl. u. a. faugotuns Bi 
Ezech. 3. 18, fergefios Br. Ps. 39 2, prafchoiies Br. P. IL 103. 

Endlich mag erwähnt werden, dass das Verbum tirti einmi 
und zwar in der Bedeutung „forschen" reflexiv gebraucht ist; 
tireß ant kurio ir kakio czieß> fzenkliniu Dwaßa Br. I. Petr. 1. 1 



*) Vgl. noch die zugehörigen Nomin. Sg. Fem, fkubindamofe (annaf ~k, 
begä) Br. IL Sam. 4. 4 und elgdamofe (Tikufi Mote palinkfmin fawa TF^-rq 
ir i/chmintingai fti iu elgdamofe atwefin io fchirdi) Br. Sirach 26. 16. 



SyQtaktisches. 233 



Syntaktisches. ^) 

Namens. 

Der Dualis ist schon in den älteren Texten bisweilen durch 
i Pluralis vertreten, vgl. leida ios wyra ir moteri Br. 1. Mos. 
26, anis ahudu thienai prißeke ira das. 21. 31, abidioi Marczios 
, Ruth 1. 7, Schute ira du Oietaus medei Br. Apok. 11. 4*). 

Sehr interessant ist die Redensart fawi dient ( Acc. Dual.) „sein 
i:) Leben lang"; sie erscheint an drei Stellen der Bretkenschen 
3el: Ghißai fawi dieni nepamele griekus IL Kön. 15. 18, Sawi 
'^t ghis tamfumoij walge ir didzome rupeßije ir liggoije ir 
utke VjceA, 5. 16, idani anis manens bioiunfe fatoi dieni, idani 
2U8 ir in waikamus po iu ger huiu Jer. 32. 39. Sie erhält ihre 
klärung durch die Annahme, dass der Dualis von denä früher 
ebenso wie ved. dhani (Dual, von ähan Tag) — „Tag und Nacht" 
lautete; wurde er im Accusativ (d'eni) adverbialisch gebraucht, 
konnten aus „bei Tag und Nacht" sehr leicht die Bedeutungen 
imer", „das Leben lang" hervorgehen. 

Constructiones xorra avveaiv finden sich schon in der älteren 
Äche, vgl. Erfchkeiei ^) Lihano ßunte Cedrop Libane bilodams 
II. Chron. 25. 18, Idant iu ß* waikais iawa perfzegnoghimq 
^^'reiumbit Br. Tob. 6. 23, Tikiek ing Wiefchpaii Jeßi, tada 
^ namais tawo büßt ißhganiti Br. ApG. 16. 31, Salomonas 
* Firnis (für gentim) paßidare ßt Pharao Br. I. Kön. 3. 1*). — 



^) Mehreres hierher gehörige kam o. bei der Besprechung der Zahlwör- 
Sur Sprache; es mapf genügen, darauf im allgemeinen hinzuweisen. 

^) Vgl. u. a. ä' . , , ydtam ndsatyd sajöshäh RV. 1. 118. 11, 6vo J' dv€Q(i 
KQiaroc . . . awtvriv II. Y. 158. 

^) Erfchkeiei (= erszkeczei) bedeutet hier sirgulär „Dornstrauch", nicht, 

gewöhnlich, „Dornen". 

"•) Vgl. hierzu Dräger Hist. Syntax d. lat. Sprache I. 155 f., Kühner 
f. Gram. II. 52. Vielleicht ist zu den obigen Sätzen auch prifiekimm(f 
^gad(p padaret (mit welcher Vätern du hast Eid und Bund aufgerichtet) 
^. 203 Anm. 1 zu stellen, die Construction wäre freilich sehr kühn. — 
^en von Schleicher Gram. S. 256 (vgl. Kurschat Gr. § 1349) angeführten 
^.düngen wie katräs hüsü mdno melas vgl. Vend. 13. 41 (W.) katärö zi 
^ vehrkaydo jäthwo-tarö anhen (welcher von den beiden Wölfen ist tot- 
^gender, Spiegel Ab. Gram. S. 267); die von Justi Handb. S. 44 vorge- 
^gene Aenderung von anhen in anhat ist also unnötig. 



234 Syntaktisches. 

Eine constructio ad sensum liegt auch vor in: Idant wifsa mö- 
gt fchkoghi gimjne amßinülu fmertimi korofemi . . . butu i/cIUaikiia 
(Ut totum genus humanuni aeterna morte puniendum . . . conser- 
varetur) MT. 31. 

In: idant tu . , , Le^dus padaritumbei ligu pcelumis Br. Jes. 
41. 15 steht das Adj. im Singular, das zugehörige Substantiv im 
Plural (auf dass du die Hügel machest zu etwas der Spreu glei- 
chem). 

Gfnus. 

Das Adjectivum scheint mit seinem Substantivum nicht immer 
im Geschlecht übereinzustimmen, vgl. wifos zmones K. 98, Szmo- 
nes . . . giwenanczes Br. Judith 1. 6 (das. 4. 7 wifsi Szmones^ vgl. 
0. S. 155 und Schleicher Gram. S. 258, Kurschat Gram. § 594), 
Diewas didefms ira nei wifsi Deiwes Br. IL Chron. 2. 5, iog . . . 
pagonis turreiu perfzegnotas buti Br. Sirach 44. 22. Die Nicht- 
übereinstimmung ist jedoch in diesen und anderen Fällen wol nur 
scheinbar; denn da die grammatischen Geschlechter in der lit 
Sprache nicht scharf geschieden sind, da viele Wörter teils allge- 
mein (o. S. 94 flf.), teils wenigstens dialektisch (Schleicher zu Do- 
nal. S. 338) im Genus schwanken, so können in den angeführten 
Sätzen imönes, deives , pagonys sehr wol als Masculina aufgefasst 
werden, und so darf man auch aus: karfchiu vgnimi Br. G. 44, 
Del gilaus peklas vgnies (wegen des tiefen Höllenfeuers) das. ein 
Masculinum ugnis und aus: namelei prifch karfchtas pietus Br. 
Sirach 34. 20 ein Femininum petus erschliessen. Auch der Satz: 
Juda nefchwenlu padara Schwefitibe Pono Br. Maleachi 2. 11 be- 
weist nicht, dass das Genus des Adjectivs von dem des zu ihm 
gehörigen Substantivs verschieden sein darf, denn einerseits kann 
{ne')fchwentu Instr. Sg. Fem. sein (vgl. did£iu o. S. 3), andrerseits 
kann nefchwentu substantivisch aufgefasst werden : Juda macht die 
Heiligkeit des Herrn zu etwas unheiligem. Dagegen erscheint eine 
wirkliche Vertauschung des Femininums mit dem Masculinum in 
dem Satz: Diews tüdivi (sc. toblyczi) man dawe V. Mos. 10. 4 in 
der Bibelübersetzung von 1734 (tödwi fürte'dwi); das Neutrum ist 
durch das Masculinum ersetzt in : ius affieraiooiet, kas plefchiaf 
lüfza ir fergqs ira Br. Maleachi 1. 13. Eine gleichmässige Ver- 
tretung des Masculinums durch das Femininum und des Dualis 
durch den Pluralis findet sich in: kurei Szemei dwi daüi ira, 
thiemus ifchpuftitiema buti Br. Sachar. 13. 8. 



SyntakÜBches. 235 

Ein im Anfange eines Satzes stehendes, fragendes oder hin- 
weisendes Pronomen ist häufig sehr frei gebraucht: Kos do geri- 
bes Chrißaus jra wadinamas Priwatiwa MT. 66 , Kas do nauda 
jra ifch to maxlo apie Diewa das. 19, Tafsai ira Macis Diewo 
dideia Br. ApG. 8. 10, fchitai ira mana mielaa Sunus SEE. 22, 
er fchitai ne didi da labai brangus daiktai ira Br. P. 135. 

Ein auf Masculinum und Femininum bezogenes Adjectiv steht 
nicht nur dann im Masculinum, wenn jene durch „und" verbun- 
den sind ^) (Schleicher Gram. S. 259), vgl. Dowidas ne dawe nei 
toira nei Moteri giwus ing Gath aieiti Br. I. Sam. 27. 11. 

Artikel. 

Dass der Gebrauch von iäs^ iä als bestimmter Artikel fehler- 
haft und aus dem Deutschen eingedrungen sei, wie Schleicher 
Gram. S. 260 meint, glaube ich nicht, weil die besten Quellen 
denselben kennen und weil in der älteren Sprache iäa^ tä einige- 
mal als articulus postpositivus verwant ist *): ifch to dirwa ta 
wadinima ira Krauiu dirwa Br. Mat. 27. 8 (1869: Tod^l ta dirwä 
praminta yrä kraüjo-dirwä), Szodis tas te ßowi macnas („das Wort 
steh fest**) Br. G. 32, Nuäiqfk . . . greitdy Awineli iq, kurfäy iuri 
dpwießpdtaut toifq &iamq Post. 31. Dieser Gebrauch kann nicht 
aus dem Deutschen stammen und darum darf auch die Verwen- 
dung des genannten Pronomens als präpositiver, bestimmter Arti- 
kel als etwas echt Litauisches betrachtet werden. 

Adjectl?aiii. 

An manchen Stellen, an denen nach dem Gebrauche der spä- 
teren Sprache ein Adjectiv, bez. Particip in der unbestimmten Form 
stehen müste, hat die ältere Sprache demselben die bestimmte Form 
gegeben : 

Piktoia Dwafse Br. I. Sam. 16. 14, 15 (1734 und 1869: pikta dwafe), m 
necziftc^fU dafsilüeiens Maifq fchy, daiktu wiena dafsiliUtyk^ hau huty, netzißi 
Br. Haggai 2. 14 (1734 und 1869: koks neczyftas), piktoia akia pawjd Br. 



*) Dafür vj?l. u. a. O Siratq, [pruftanfes Szmones] ir kit€t8 Szmones . . . 
ir ifchlikvßus Uemefnikus nutcede Nehufar Adan Hoitmanas apkaltus Br. Jer. 

52. 16. 

«) Vgl. priimu sedmt tq chlUö chvalq vuzdavü pr^lomi Mark. 8. 6 cod. 
Zogr. (8. jedoch Miklosich Altsl. Formenlehre S. 90 8. d. Stelle) und «n. 
konungr sjd, d 6Ü (Cleasby-Vigfusson Icel.-Engl. Dict. s. v. sd). 



236 Syntaktisches. 

Sirach 31. 14 (1734: ne wierna akis, 1869: newiema akis), ifchnefchs numt- 
rufighi SEE. 121 (einen Toten), laupfisin Giefme linkftnqda K. 111 (mit ei- _-j^ 
nem frohen Lied). 

Umgekehrt zeigen die älteren Texte ein Adjectiv zuweilen in 
der unbestimmten Form, das in der späteren Sprache die bestimmte Ir^ 
Form erhalten würde: I "^ 

pirma diena Br. I. Mos. 1.5, antra diena das. v. 8 , treczia diena das. I ^ 
V. 13 (ebenso 1734, dagegen 1869: pirmoji diena, antroji diena, treczoji J ^i 
diena), hrolifchka Meile Br. Rom. 12. 10 (ebenso 1734, dagegen 1869: Bro 
lißkoji meile), mieliaußn das. 16.5 (auch in 1734 unbestiramt, dagegen 1869: Mj^^ 
mieliaafyi\ tu iaucziui kulencztam burnos ne vfzrifchk Br. I. Kor. 9. 9 (1734: 
jauczui kuUinczam nafrü ne uzrißk, 1869: jauczui külianczamjara nafrus ne m^ygf^ 
uzrißk), Ne tm-edami hurßßea fu neicaißngais darhais tamßhiy, Br. Ephes. 5. 
11 (1734: fu newaifingais tamfybes darbais, 1869: fu newaifingaifeis tamfy* 
bes darbais). 

Dieses Schwanken im Gebrauche der bestimmten und unbe- 
stimmten Adjectiva ^) lehrt, dass die Regeln für denselben sich er& 
im Sonderleben der litauischen Sprache herausgebildet haben um 
dass die Bildung der bestimmten Adjectivdeclination nur in ihrei 
Anfängen aus der lettoslavischen Spracheinheit stammt *). D 
die Verbindung des Adjectivs mit dem es bestimmenden Pronomecr-^tt 
in der älteren Sprache nur locker war, wurde o. S. 156 hervo: 
gehoben, wo auch schon bemerkt wurde, dass ein bei einem V 
cativ stehendes Adjectiv die bestimmte Form anzunehmen 
(ebenso im Lettischen s. Bielenstein IL 10 und Altslavischen, vg "^S'* 
z.B. Matth. (ed.Miklosich) 25. 21: dobryj rabe blagyj i vertnjjl fi)* 
Aus der neueren Sprache brauchen hierfür keine Belege gegebe ^^3^ 
zu werden, aus der älteren vgl. u. a. : tu prakeikiafsis Szmogopm^^'^ 
Br. IL Makk. 7. 9, Piktaßis tarne Br. Mat. 18. 32, Gieraßs »^ ^ 
wierna fis Tarne das. 25. 21, geraßs Miflre Br. Mark. 10. 1*^^ ^> 
Mifirai gerafis Br. Luk. 18. 18, Teifufis Tiewe Br. Joh. 17. 2&'^5, 
Tarne piktafis T. Mat. 25. 26. Ausnahmen von der Regel 8in^==^^ 
u. a. : geraa Miflre Br. Mat. 19. 16, mielos Pone o. S. 149. 




*) Vgl. dazu o. S. 157 Anm. 1 und: kaip ifchrinktinei Dietoo^ fehwe— ^' 
tieij ir milimi Br. Koloss. 3. 12 (1734 u. 1869: kaip ißrinktieji Diewo, ßwe*^^'* 
teji ir mylimieji). 

*) Vgl. auch die o. S. 225 angeführte Form Nuidwpuluoßdmui/, in d^^/ 
wenn meine Erklärung derselben richtig, das Pronomen vor dem durch ^* 
zu bestimmenden Worte steht. — Beiläufig sei bemerkt, dass bisweilen aucÄ 
Substantive durch das Pronomen ßs bestimmt werden , z. B. padefajf T. !• 
Thess. 3. 2. 



Syntaktisches. 237 

Wie im Lateinischen und Griechischen — in media urbe, 
mmus mons, fiiiar] ij vrjaoQy ij v^aog iaxdrt] — so können auch 
i Litauischen Ortsadjective mit Substantiven verbunden werden, 
a einen bestimmten Teil der letzteren zu bezeichnen: toiduioie 
aßniczote (mitten in der Kirche) Br. P. 11. 337 , idant ghis pa- 
irkitu wqndeniie galeghi pirßtq fdwq Post. 473 (vgl. „Lexikali- 
ihes" 8. V. galias). 

Bezüglich des Gebrauchs des Comparativs und des Superlativs 
dnügen einige kurze Bemerkungen. 

Einmal ist der Comparativ durch den Superlativ vertreten: 
^irefnis tur iarnauli maufzaufiam Br. Rom. 9. 12; diess kann 
icht auffallen, da Comparativ und Superlativ sich formell sehr 
ihe liegen, s. o. S. 109. Umgekehrt erscheint auch der Gompa- 
tiv an Stelle des Superlativs : fu wirefneis Kaplanu Br. Luk. 22. 
(1869: fu wyriäufeifeis kun^gäis). Besonders häufig — wie im 
ttischen und Slavischen — wird der Superlativ durch die be- 
aamte Form des Comparativs vertreten, so u. a.: Didefmßs Br. 
t. 23. 11, Aas ira didefnifU Dangaus Karali fioia das. 18. 1, 
^fneie dalis ne fzinoio Br. ApG. 19. 32, iarp fawa Auk fehle f- 
«V Br. Hiob 25. 2; man beachte auch das noch in der moder- 
L Sprache häufige tyyresnysis : iefchkaia wirefnieghi Kaplanu Br. 
c. 22. 2. — Der Superlativ kann auch durch den Comparativ mit 
gesetztem visu (Gen. PI. von visas) ausgedrückt werden: kuri 
toißu ifchrinklefne Sekta Br. ApG. 26. 5, ihie Sanarei kuno 
'ira wißu reikmefiingefni Br. I. Kor. 12. 22, Wiffu didepnis ir 
i^cniaufts daikis ira Br. P. 71. In: Weifdeket, Kurfai wifm 
iriufis ir mandagepnis ira Br. II. Kön. 10. 3 gehört wifsu zw. 
ttjufts und zu mandagefnis; man erkennt hier wieder deutlich 
frühere Bedeutungsgleichheit der Formen des Comparativs und 
Superlativs. 

Vereinzelt ist der Superlativ durch die Verbindung von visu 
' dem Positiv ausgedrückt: Didieghi ne efte wifsu Ifchmanantis 
»«rgeschrieben: mintingefni) Br. Hiob 32. 9, vgl. Kurschat Gram. 
>52. 

Oebranch der Casus. 

Nominativ. 

Zu värdas tritt, wenn es mit vadinii, praminii verbunden 
, der NBme mit welchem benannt wird, in den Nomina- 



288 Syntaktisches. 

trr ^). Vgl.: io toarda wadinfi Jefus Br. Mat. 1. 21, ir pawadino 
toardq jo Jefus T. Mat. 1. 25, wadinna [^pramine] tu wardq 
Szmogüi Bn L Mos, 5. 2, Wardu Jezus ghi wadinß K. 123, her- 
nelis praminias efti xoardu Jefus SEE. 20. Später kann in sol- 
chen Verbindungen der Name in den Instrumental gesetzt werden, 
z. B. 1869 Mat. 1. 21 : pram^fi j\ toardü Jezumi (vgl. dazu Schlei- 
cher Gram. S. 270, Kurschat Gram. § 1418). — Gleich hier mag 
bemerkt werden, dass vadinii, bei dem der Name, bez. Titel meist 
im Instrumental, seltener im Nominativ steht *), denselben in der 
älteren Sprache zuweilen im Accusativ zu sich nimmt, vgl. wadinna 
Tamfybe Nakli (corrigirt aus Nakiis) Br. I. Mos. 1. 5, Wadinna 
tvnrtybe Dangu das. v. 8 ^). 

Nesselmann verbindet (Wbch. S. 528) den Imperativ $zhtik 
mit dem Dativ, dagegen Br. Baruch 6. 72 Schlowek Szmagut 
ieifus. 

Vocativ. 

Für einen einem Vocativ folgenden Vocativ kann der Nomi- 
nativ eintreten (vgl. Benfey Ueber d. Entstehung d. indogerm.Vo- 
cativs S. 30): dabokes tu Name Iprael ir priimk aufimis tu Na- 
mas karaliaus Br. Hosea 5. 1, Ach Brolau . . . ach Schlechiiczius 
Bx. Jer. 22. 18 *). 

Aceusativ. 

Bei negativen Verben steht zuweilen statt des Genitivs der 
Accusativ : Ghifsai fawi dient nepamete griekus Br. II. Kön. 15. 18, 
mui neapleisk LLD. I. 25. 9 , tenewadinq jus T. Mat. 23. 10 '^j. 



*) Vgl. sskr. Sdvitrityeva ndmdsydgcakriih^ an. mey . . . hetu Erna Bigsm. 
89 (vgl. Bugges Bemerkung z. d. Stelle), mhd. daz wir in hiezen ä^c Walt- 
her 11. 11, vgl. Kühner Ausf. Gram. II. 40. 

*j Vgl. dazu wadinno jj JSzumi 1734 Mat. 1. 25, tvadino jf JizuB 
1869 ib. 

») Vgl. tdm duhkhalahdhikdm \ ndmnd cakdra (PW. 4. 112) got. Daveiä 
ina franjan haitip Luk. 20. 44, an. hörfi svartan hetu pr<Bl Rigsm. 7, gr. of 
BqmHqscüv xaX^ovai d-eol, av&Q(g <f^ re navteg | Alyattäv . 

*) Job. 20. 28 bat 1869: Mäm WUßpatie, ir mäns Diewe^ dagegen Br.: 
Mano Wiefchpatis ir mano Diewas, Hier ist indessen Vertretung des Voca- 
tivs durcb den Nominativ nicht anzunehmen , da aucb die Septuaginta und 
dife Valgatft an dieser Stelle den Nominativ zeigen. 

*) Vgl. Scbleicber Gram. S. 27ö und 1869 I. Kor. 9. 9: nc^ftri^ ne (drißk. 



Syntaktisches. 239 

Vereinzelt steht der Accus, auch statt des Genit partit., so: tüis 
k(i8 turreia fparnus Br. I. Mos. 7. 15. 

Die Wendung: Keturius fchimius olekiu ilgumq Br; IL Kön. 
14. 13 zeigt, dass früher im Litauischen, wie im Griechischen, die 
deutschen Massbestimmungen „lang, hoch^ u. s. w. durch den Ac- 
cus, der entsprechenden Substantive ersetzt werden konnten. 

Vereinzelt sind Verbalnomina auf -ima-s verbal construirt (vgl. 
Jelly Gesch. d. Infinitivs S. 93 ff.) und regieren den Aceusativ: 
ani ifchkalbeghima paßepiini Chrifiaus Br. Koloss. 4. 3, ant ifch- 
foengima i(f wiffa EE. 4. 

Accusativi exclamationis (vgl. Miklosich Vgl. Gr. IV. 392) sind 
mehrfach nachzuweisen : Ay Bud(f fiio Ciefo : mores hujus tem- 
peris . . . Ak mane^ Biednn me miserum Sappuhn-Schultze 
Compend. S. 94, Ach mane gimufi, iog manu Szmontu . . . ifbA^ 
puftighimq reged turiu Br. Makk. I. 2. 7, Bei ifch tiefos dide 
Piktenibe^ iaiai teipo aiimii das. IL 3. 12 (hier gewissermassen 
eine Verbindung des accus, exclam. und des inf. exclam.). 

Die Verbindung von sluzyti mit dem Accusat. s. o. S. 123 
Anm. 2. Ueber den Accus, c. infin. s. w. u. ^) 

Instrumental. 

Der Instrumental wird nicht nur in Wendungen wie mergä 
ilgais plaukais (Schleicher Gram. S. 269) sociativ gebraucht, vgl. 
karaUus Eglone wifau fawa kariu Br. Jos. 10. 5. 

Der temporale und locative Gebrauch des Instrumentalis *) fin- 
det sich schon in den älteren Texten (vgl. dazu Hübschmann Z. 
Casuslehre S. 254 Anm., Miklosich a. a. 0. IV. 683 ff.), so: Sab^ 

*) Zu beachten sind noch die Bemerkungen Kleine Gram. p. 157: Re- 
quirunt et Neutra — sc. verba — qtiaedam Accusativos, sed vel ab iis de- 
dactos vel cognatae significationis , ut: miegmi gera miega dormio bonum 
Bomnum, eimi gera kela eo bonam viam. Quae tarnen etiam Ablativo casu 
qoandoque ponuntur, ut: geru^ teifu kein eiti bona, justa via ambulare; und 
Compend. p. 108 : Das Verbum gelhnxi oder gelbu ich helfe hat einen Aecu- 
eativum, aber pagelbmi wird mit dem Dativo construieret, als Mattb. 27 Jw 
hittiefns pagilhefa o faw^ negal gelheti, 

^) Local sind auch die adverbiellen Instrumentale pämaria , pdkraticzu 
Xk. s. w. (Schleicher Gram. S. 295), pastraipomia^ pabuczeis (pahuteia Br. Tim. 
I. 5. 13, II. 3. 6), pakampeis von Höhle zu Höhle (praware Szmones Ifrael, 
iog tureia pafsiflepti pakampeis kaip hagunai ßr. I. Makk. 1. 56) , pakrumets 
„um die Büsche^^ (von Busch zu Busch: Noter es i/chpefchdatca pakrumets Br. 
Hiob 80. 4). 



240 Syntakti8che8. 

bathoie ir fchweniomis dtenomis Rr. Nehem. 10. 31, noka tos keliti 
Beihoronop Br. Josua 10. 10, anis bega delei waiku Ifraelo hM 
Bei Horonop das. v. 11, Tadda nueia Salomonas ing Ezeon, Geher 
ir ing Eloih krafchtais Juriu Szemeie Edomea Br. IL Chron. 8. 11- 
Der locale Gebrauch ist hier aber in sofern freier, als in der späterea 
Sprache, als der Instrumental nicht nur ein „entlang** bezeichnet^ 
sondern auch ein „wo?** beantwortet: Jofua atliefe dwilika akmemp 
widumi Jordano Br. Jos. 4. 9, flaweia tcidumi Jordano das. v. 10- 
Einmal, dicht neben den zuletzt angeführten Stellen, steht der In— 
Strumen tal sogar auf die Frage „woher?**: nefche dioilika akmm^ 
ifch widumi Jordano Br. Jos. 4. 8 (vgl. ex Tcovcocpiv Od. 24. 83). 

In dem zuletzt angeführten Satz ist der Instrumental gewiß— 
sermassen Vertreter des Genitivs (bez. Ablat.); ebenso an zwei 
Stellen , an denen nach einem Comparativ das Verglichene im In- 
strumental steht (vgl. Delbrück Ablativ Localis Instrumentalis S. 
19): A ius io daugefneis eße ieis Br. Luk. 12. 24, Kitiada def- 
dawa lieppna wandenije didziaus ugne Br. Weish. 16. 19. 

Wie im Sanskrit bei hilga, sadrc, sadrga, samänä u. a., so 
kann im Lit. bei lygus der verglichene Gegenstand im Instrumen- 
tal stehen : idant tu kalnus fukuliumbei ir fumulditumbei ir L^us 
padariiumbei ligu pcelumis Br. Jes. 41. 15, ne iurrim iarii Deiwiße 
lige efantzq aukßnais, ßdrabinais, akmenu balwonais Br. ApG. 17. 29. 

Der prädicative Gebrauch des Instrumental (Schleicher Gram. 
S. 270, Kurschat Gr. § 1329a, Miklosich Vgl. Gr. IV. 726, Smith 
De locis qu. IL 21 flf., ders. Gram. d. poln. Spr.* 168 flf.) ist in 
der älteren Sprache überaus häufig, u. a. vgl.: 

hurte wirai Mokintoieis huwo Br. Apü. 15. 22 (1734: kurrie wyrai mo« 
k^tojei buwo, 1869 : kuriüdu wyru mokitojni buwo), mano mokintmets eße Br. 
Job. 13. 35 (1734: numanys, jus mano mokitineis efant', 1869: numanys, jus 
mäno mokitinius efant), ius Diewaü eße das. 10. 34 (1734: jus efte diew«, 
1869: jus efte diewäi), niekada newieno tarnais w« huwom das. 8. 33 (1784: 
bernais nebuwome, 1869: bernäi ne büwome), tas ira tarnu grieko das. v.34 
(1734: tas grieko bernas, 1869: tas grieko bernas), Mißrat fzinnom, iog Mo- 
kitoiu nuy Diewo ataijai das. 3. 2 (1734 : Mokitojau, zinnome, taw§ ik Diewo 
atejui^ Mokitoji, 1869: Mokitojau, mes zinome, taw§ efanti iß Diewo atejuA 
Mokitoji), iu Lohis bus appkfchimu Br. Zepban. 1. 13 (1734 und 1869: j« 
turtas bus ißp]eßti,s] , fchita teßow perjkirimu tarp wandenu Br. I. Mos. 1. 6 
(1734 und 1869: ta t' effie perf kyiimas) , yjloeW iam ir io ßinui Tarnais Bt. 
II. Chron. 36. 20 (1734 und 1869: jie paftojo jo ir jo funü tarnai), pqfake,,* 
daugia iy, apkaltais nuweßus Br. I. Makk. ö. 26 (1734 und 1869: praneße... 
kad daug apkaltinay ef^ ßalin wefti), ^ch tjmi durimis awtumpi EE. ßO 
(1734 und 1869: Aß efmi anga), ans mussu tetvu staia LLD. I. 32. 3. 



Syntaktisches. 241 

Es fehlt indessen auch nicht an Fällen, in denen der Nomi- 
V an Stelle des prädicativen Instrumentalis steht: Schiteipo fe^ 

Salomo7ias ant kreflo Pono karaliumi fawa Tietoo Dotoido 
oie ir ßoiosi palaimingas Br. I. Chron. 30. 23, Burna kekfches 
gillus dübe Br, Sprüche 22. 14, regiu iog tu Prarakas eßi Br. 
.4. 19, Weczeria Wiefchpaties wlofnai ir iikrai jra Sacra- 
ias AM. 3. 

Eigentümlich steht der Instrumental an der Stelle : darem tawe 
fu Br. G. 44 (wir haben dich erzürnt, wörtlich: wir machten 
i mit Zorn). 

Der Instrumental ist nicht selten für den Dativ eingetreten, 

• 
• 

efch nariu malonus huti piktenibemis ir Grtekamus Br. Ebr. 8. 12, ßnfzija 
vemia iu Br. Ps. 106. 36, affieraxooia Deiwemis das. v. 88, ape kurus efch 
s per Mofefchyk kalbetau Br. Jos. 20. 2, idant tiketfJt M^lais Br. II. Thess. 
l , prißos i/chwedantziamus Dwafiemus ir pamakflais WeUny, Br. I. Tim. 
, ikki io plaukams paaugiis ikki Erelio plugjhu (übergeschrieben mia) Br. 
.4. 30 , Noreia ghiffai iamis fchitu prifakimu kaip Liekarßwa kake pa- 
ti Br. P. 220 , ßwiefibe . . . duodama ißminti präßokdmis (sc. zmonemis) 
92, Diewe Buk mieladirdingds mumis grießniemus EM. 75, ligus eßni uZ' 
liemus Zmonemis^ ziatnen ir außiemus ^) K. 76, mieldßirdingu \ Eßi favoo- 
zmonemis \ Iß to pdrodes but teyßngu \ Ifrdelaus giminemis K. 82, Tokio 
mkay fuliys tietnus \ Zmoiiemis dnt ziames zocniemus K. 93, pinigamis KS. 
tomis das. 235, bagatu Br. 6. 123. 

Wie hier der Instrumental für den Dativ eingetreten ist *), 
nso vertritt zuweilen der Dativ den Instrumental s. w. u. ; den 
iass zu diesem Wechsel beider Casus gab die Verkürzung der 
iung des Dat. Sg. der -a-Stämme -ui zu -u (s. o. SS. 65, 128 ^)) : 
rdurch fielen in sehr vielen Fällen der Dativ und der Instru- 
ntal Sg. der -a-Declination lautlich zusammen und diess hatte 
urgemäss die Folge, dass die ursprünglich scharfen Grenzen 
sehen Instrumental und Dativ etwas verwischt wurden, dass der 
trumental in weiterem Umfang dativisch gebraucht und dass 
i auch umgekehrt der Dativ instrumentalisch verwendet wurde. 

Ueber den absoluten Instrumental s. w. u. 



*) Lies: iraußiemus = j-raustlhnus, 

*) Vgl. auch o. SS. 128, 151 und ußdeia tamu krifzu Br. Luk. 23. 26, 

umu am besten als Instrumental (Analogiebildung : tamu: tdmui= tamu: 

4i) aufgefasst wird. 

*) Vgl. noch : Ponu Diewui Br. Ka. 4, Maießatu Br. G. 63, kunigaikfch- 

: tnilietoiu das. 64. 

17 



242 Syntaktisckes. 

Dativ. 

Das Adjectivum vertas ist einmal mit dem Dative verbunden 
(vgl. Miklosich Vgl. Gram. IV. 598 b): ne werti eßi kentijimai 
ßio czefo anai ateifenczei garbei T. Rom. 8. 18. 

Einmal (K. 142: apfkqzdami) ist apskifsii mit dem Dative 
(sudzioms) verbunden ; zur Angabe der Person , bei welcher die 
Klage anhängig gemacht wird, dient sonst pre c. genit. — In: 
wlofnafiis deitoifchkofes naiuras, . . . kurios zmogifchkaiei naiurai 
. . . ing eßi MT. 52 steht bei *fhuii der Dativ. 

Bisweilen vertritt der Dativ den Instrumental (s. o.): 

tu fu manimif Tarnu tawam, Dereiei Ponuie Br. I. Sam. 20. 8, nieko ne 
tureia darba fu Szmoniemus Br. Richter 18. 17, fu Szmoniemua das. vv. 20, 
28, Esra 9. 14, Mano Meile teflow fu iumia wifsiemus Br. I. Kor. 16. 24, 
Malane miifu Pona Jefaua Chriftaua teflaw fu tums wifsiemus Br. Rom. 18. 
24, fu iumis wifsiemus (am Rande wifsais) Br. Philip. 4. 23, fu tumis wifsit- 
mus Br. II. These. 3. 16 (das. v. 18 ist wifsiemus in wifsais corrigirt), tamtn 
nujfißebedami Br. P. 102 (oder ist tamu Instrumental?}. 

Auf dieser Verwechslung des Instrumentals mit dem Dativ be- 
ruht wol auch der Dativ der räumlichen Ausdehnung (Geitler lit. 
Stud. S. 61). — üeber den Dativ c. infin. und den absoluten Da- 
tiv s. w. u. 

Genitiv. 

Einmal steht nach einem Comparativ der Genitiv (s. o. S. 240 
und Miklosich a. a. 0. S. 459): gali numaniii ne fant daugiefne 
tikiai (dieses Wort ist erst später eingefugt) dwiliko dienu Br. Ap6. 
24 11. 

Bei eiii scheint einmal das Ziel, auf welches die Bewegung 
gerichtet ist, im Genitiv zu stehen i): Me^s eydam namelum tcift 
'Gatawikimeß K. 236. Da indessen ein Genit. Plur. auf -m aus- 
serdem nicht mit Sicherheit nachzuweisen ist (vgl. o. S. 92), so 
wird namelum besser als aus namelump entstanden betrachtet. 

Bei iszeüi steht der Genitiv: buwau . . . didzem warge^ Tha 
tag eßni ifcheiens, Tu gelbeiei mane, Diewe Br. G. 113 („dass ich 
daraus gegangen"). 

Der Genitiv dient zur Bezeichnung des Urhebers, so in dem 

*) So u. a. im Germanischen (got. gaggida landis Luk. 19. 12, an. Oengn 
peir fagra Freyju tüna |)rymskv. 3, vgl. Lünings Anmerkung z. d. Stelle und 
zu Rigsm. 2) und Altbaktrischen (nrcaranam uriithmyanam ava-ja^äi Vend. 
19. 18 (W), vgl. Hübschmann Z. Casuslehre S. 276). 



Syntaktisches. 243 

Satze: Tügi neprifsigaudinkite Hifkioa Br. IL Chron. 32. 15, und 
ganz gewöhnlich beim Passivum (Schleicher Gram. SS. 273, 319, 
Geitler Lit. Stud. S. 61). Schon früh wird hier der Genitiv (von 
Personen) durch per c. accus. (Schleicher Gr. S. 283) vertreten: 
Per Miptra [Mißro] ir Aufkalio ifchprowitus Br. Jer. 10. 9. 

Dass die ältere Sprache sich nicht immer an die Regel bez. 
des Gebrauches des Genitivs bei negativen Verben bindet, zeigte 
sich schon o. S. 238. Hier vgl. noch: nefa nera fchwiefihe iamij'e 
Br. Joh. 11. 10, Ne iurrek dweiopq fwara Maifze Br. V. Mos. 
25. 13. 

Locativ. 

Der Locativ steht in der älteren Sprache bisweilen auf die 
Frage „wohin ?" : Kas düß Ifchmintt paflapiije Br. Hiob 38. 36, 
Poiam pareija kofznas namie Br. Jud. 16. 25; auch iawi in: Ka- 
rdlus idwas eü iatoi Geitler Lit. Stud. S. 15 Z. 19 wird am besten 
als Locativ gefasst. 

In : kumofu ftotoedami Br. P. 146, neiur kumüfa ßoweti Enchir. 
I entspricht der Locat. kumofu (kumüfa) dem heutigen f kümus, 
f* kumäs. 

In : Tewuie pridüdamas Jra fuiwerimas (tribuitur Patri Crea- 
io) MT. 77 ist der Locativ dativisch gebraucht. 

€lebra«ch der Präpositionen und Postpositionen. 

1) Präpositionen. 

ad c. genit. Potam eü Wandiniop Enfemes ir ifcheit ad fchuU 
lines Rogel Br. Jos. 15. 7. Vgl. o. S. 88. 

änt, altertümlichere Form anta (vgl. dazu o. S. 57 Anm. 4): 
ney qn(d dqngaus, 7iey qni ziämes Post. 263, anta muffu EE. 89, 
Nüg nu ikki anta amßa Br. G. 100, vgl. LLD. IL XXVI. Mit 
folgendem io (Gen. Sg. von iäs) verschmilzt änt bisweilen zu anto ^): 
anis anto negaleia yamui atfakati EE. 115 (Luk. 14. 6), A kas 
tada ifch Zokana? Anto afaja diel ghrieka das. 106 (Gal. 3. 19), 
anto pafdulo Geitler Lit. Stud. S. 16 Z. 32. — änt regiert (wie 
got. and) in der älteren Sprache — auch noch im Memeler Dia- 



^) Bisweilen getrennt an to (LLD. IL XXVI Anm.); ebenso steht an 
mann^ (das.) für änt man^s und beweist nichts für eine Präposition <iii, die 
ich ans diesen Fügungen früher vorschnell gefolgert habe. 

17* 



244 Syntaktisches. 

lekt , vgl. die von Geitler a. a. 0. S. 20 mitgeteilte Erzählung — - 
zuweilen den Accusativ: 

ant Afsariq» funu Ohed ateija Dwafse ßr. II. Chron. 15. 1 , tohe Ital 
aukfchcziaufxoio fudumata ira ant mana Wiefchpati karaliy, Br. Dan. 4. 21 
ateija ant ligus Laukua Hazar Br. I. Makk. 11. 67 (das. v. 68: eija Pagom 
prifch ghi ant Liga Lauku)^ Bfch ies ant gerriaufe Ganikla toefsiu Br. Ezech— 
34. 14, Kyrie ant Gawienan SG. 47, qnt tq fmärkiu /entenciq Post. 19. 

An den folgenden Stellen: 

ant tq (weiter) EE. 44, ant tq wiffa das. 59, ant yüju pawadtnimOf 
kuriq pawadinti efte das. 114, mea efma ant fchq fwieta das. 83, idant .. 
gdtäwitu/i qnt ataghimq Post. 21 , ant fudq (zum Gericht) K. 119, ant man 
K. 26 

kann man nicht entscheiden , ob äni mit dem Genitiv , oder de 



Accusativ verbunden sei, da ic^, kuriq, fchq, ataghimq, fudq, man 
sowol Genitiv, wie Accusativ sein können (o. SS. 129, 161, 168). 

In dem o. angeführten Nüg nu ikki ania amßa sind die Prä— — 
Positionen iki und ant nach dem Vorbilde des deutschen „bis in^^* 
verbunden, vgl. iki päs und iki presz bei Schleicher Gr. S. 287. 

ape hat vereinzelt den Genitiv bei sich: Giefmes ape pahUt^^ 
SG. 103, Giefmes ape apieißnimo das. 105, ape . . . Baßnicziu U ^^. 

del. In delei griefchna ßmogu SG. 33 regirt d&l den Acc 
sativ. Ebenso höchst wahrscheinlich in : del pabaydimq Post. 1 
del iaw^ das. 17, del änq näudq das. 27, diel tq EE. 123. 

do zu (ahd. zuo o. S. 48); diese Präposition findet sich, sovi^ssl 
mir bekannt ist, in der heutigen Sprache nicht mehr. Vgl.: 
mumus do to SEE. 203, Kas mums da io T. Mat. 27. 4, Bo tnte^ 
nieks do' 16 Enchir. 46, SE. 42, kas tau do io EE. 17, SEE. 1 
18 , Jai noreczia , idant ghis ailiktu , net ätayczia , o kas iäm 
to Post. III. 19 (Joh. 21. 22); vgl. Käs mums ik to KS. 255, Aa» 
tau top das. 269. 

iki wird in der älteren Sprache nicht nur mit dem Geniti 
sondern auch mit dem Dativ verbunden (Schleicher Gr. S. 287) ^ 
ikki fchei dienai Br. Baruch 1. 13, I. Mos. 47. 26, 48. 15, ik 
tukßantei giminei Br. I. Chron. 17. 15, ikki neateiusei ifchganfti\ 
gai dienai Br. Maleachi 4. 5, ikki pereiußam czießc Br. Dan. 2. 
Ausserdem regirt iki den Accusativ (Schleicher Gr. S. 279 Anm. 1 
ikki wienoliktq mcetq Karaliaus Zedekia Br. Jer. 52. 5, und d^^ 
Locativ: iki galie MT. 120, 484, ik galig K. 18. Ob in: bui^^ 



*) So selten auch noch in der heutigen Sprache (Kurschat Gram. § lü^), 
vgl. iki tai dienai 1869 III. Mos. 8. 33. f ^ 



Syntaktisches. 245 

y ik frnerli Heroda Post. 77 fmerii Accus, oder Locat. sei, ist 
it zu entscheiden. 

Zu einem von iki abhängigen Genitiv kann pleonastisch die 
Position 'pi treten: ikki Rubefzop Br. Josua 19. 12. — Ein- 
ist „bis in" sehr auflfallend durch net ingi übersetzt: TafpaU 
at paimtas net ingi irecze dangu SEE. 41 (II. Kor. 12. 2). 
iii-g> vgl- iß^g 0. S. 57. In der Redensart ing värdq : angu 
rgeschrieben : aba) ing kurio Wardq ius iatai padarei Br. 
. 4. 7, eit ing wdrdq Wiefzpaties Geitler Lit. Stud. S. 15 
6 — steht ing c. accus, auf die Frage „wo?", vgl. Schleicher 
S. 282, Kurschat Gr. § 1445. 

Einmal ist ing mit dem Locativ verbunden : pafsilika waikelis 
s ing Jerufaleme Br. Luk. 2. 43. 

n a gegen (bei Zahlbestimmungen ; ksl. nä) : kurz efch dewinis 
efis po fawa Schirdes nefchoiau ir kaip (übergeschrieben: na) 
mcetus [zindziau Br. II. Makk. 7. 28, fchitai efch na du pa- 
fcziu malkos furinkau Br. I. Kön. 17. 12, na defchimti kariu 
Nehem. 4. 12, na (corrigirt aus no) du kariu das. 13. 20. 
pirm, ältere Form pirmo o. S. 71. 

pö. In dem o. (unter na-) angeführten kuri efch dewinis Me- 
po fawa Schirdes nefchoiau regiert po in der Bedeutung „un- 
den Genitiv. In Po fmeriij (nach dem Tode) K. 230 ist 
iij wahrscheinlich Dativ. 

Sehr auffallend sind die Wendungen : eme alwienas pa grafchei 
. 39, Br. P. 230, gawa alwiemas pa grafchei Br. P. 230, koß- 
ghis po grafchei düft das. 235. Wahrscheinlich sind pa {po) 
bhei zu einem Worte zu verbinden, das als Adverb aufgefasst 
len müste, vgl. pastraipomis , pabuczeis u. s. w. o. S. 239 
. 2. 

pre'g. In butumbim prieg tawe Br. G. 16 kann tawe Accus. 
; da pr'eg sonst aber nie mit dem Accus, construirt wird , so 
ichtet man iawe besser als Genitiv. 

pre'sz (prisz) regiert zweimal den Genitiv: prifch kampo ir 
chtos Wcefzes Br. Nehem. 3. 25, nei priefch Diewo prifakimo 
tumbei Br. Tob. 4. 6; prifakimo könnte freilich auch Accus. 
(0. S. 123). 

pro scheint in: Ineikiie pro jo ivariüffu diekawoghimu Psal. 
4 mit dem Locativ construirt zu sein; indessen man wird 
len müssen: wartüf fu diekawoghimu. 



246 Syntaktisches. 

sü ältere Formen «a (= sq): fa Diewu MT. 69, 99 und d 
(aus 8(f) : wifsas karis fü io Br. IL Sara. 3. 23. 

tärp (vgl. 0. S. 71 f., die Form tarpo auch MT. 18) regirt 
den Accusativ in : ios paniekindams ne bucziau paftatens tarp mana 
Schunis awiu Br. Hiob 30. 1. Darauf hin darf auch faw^ (fawe) 
in tarp fawe Br. Luk. 24. 14, terpei fawe das. v. 15, tarpu faw^ 
Post. 327 für Accusat. gehalten werden. 

ni (uzu), Nebenform aßu (vgl. o. S. 44 Anm. 1): iatai im- 
ket aßu ßenkla EE. 9. Einmal bedeutet üz, mit dem Genitiv ver- 
bunden, „vor" (zeitlich): uß keturu nedeliu Br. P. 61; ob in: 
Buwo vzu cziefd Herodd . . . dfierownikas nekurfay Post. HI. 52 
(Luk. 1. 5) cziefd Accusat. oder Genit. sei, ist nicht zu entschei- 
den : sehr beachtenswei*t ist nur, dass üz an dieser Stelle „um, zu" 
(zeitlich) bedeutet. 

Der Locat. Sg. bilaie ist einmal präpositionell c. genit. ge- 
braucht: iumus düia ira bilaie Chrißaus Br. Philipp. 1. 29. 

In gedruckten Texten sind Praepositionen bisweilen mit den 
von ihnen abhängigen Wörtern verbunden (z. B. padeschines LLD. 
I. 11. 30, pasmertes das. 12. 11)^), und diese Verbindungen schei- 
nen durch pO'\defchine8 (zur Rechten) Br. Ka. 20 eine Bestätigung 
zu finden. Da Bindestriche jedoch mehrfach falsch gesetzt sind 
(so: ant Sabbathu ir Nauiyr- \ menu Br. II. Chron. 2. 4, Salomo- 
nui buwa keturi iukfchiantis Wefzimmu arklei [wefzamitr- \ arkliu] 
das. 9. 25) und da in den Drucken die Wörter oft ganz willkür- 
lich zerrissen und vereinigt sind (so : irgarbinii LLD. I. 5. 34, Ir- 
malanes das. 11. 7, teneapsun kin das. 9. .29, ta ipir das. 7. 4, 
ischwiaas schir des das. 13. 35 u. a.) — so ist auf jene Verbindun- 
gen nichts zu geben, und man kann aus ihnen nicht mit Sicher- 
heit schliessen, dass schon in der älteren Sprache, wie in der heu- 
tigen bisweilen, Praepositionen proklitisch werden und sich mit den 
von ihnen abhängigen Casus zu einem Wortcomplex verbinden 
konnten. 

Von den Präpositionen sind mehrere Präfixe nicht zu trennen, 
über die deshalb hier gleich das nötigste bemerkt werden mag. 
ab- von gleicher Bedeutung mit a/>-, s. o. S. 87 f. 
ad- identisch mit der Präposition ad s. o. Vgl.: adßoia KS. 



') In den Willen tschen Texten ist ebenso die Conjunction o mit dem 
ihr folgenden Worte zuweilen verbunden : akaczei . . atacziau . . aleip En- 
chir 5 u. ö. 



Syntaktisches. 247 

teneadbai Br. III. Mos. 13. 36, adbulai Br. Luk. 9. 62, adwedet 
IS. 23. 14, adaritu EE. 181 (für ad-d*^), adgrißa , . adgrifchiu 
18. 109. In den zuletzt angeführten Formen könnte d vor der 
Igenden Media aus t entstanden sein. 

ant- erscheint einmal als Präfix: karweli nufsileidencze ir ant 
anlenczta Br. Mat. 3. 16. Vgl. anizengti Nesselmann Wbch. S. 
19 und Schleicher Leseb. S. 32 N. 

ap- ist einmal durch die vollere Form ape vertreten: äpeczt- 
iti (Nom. Plur.) KS. 195. 

ar-, als Präposition im Litauischen nicht erhalten (lett. ar, 
•euss. er): Ir iaip tüiaus linxfmai arfigulk Enchir. 37, Armink 
;edenke) K. 23; in ahens {elwienas o. S. 56) und alvaras (Gott. 
. Anz. 1875 S. 1143) ist ar- in aA- verwandelt. 

at-; dafür erscheint zweimal ata-- (Nesselmann S. 11, vgl. o. 
55): atawerta (geöffnet) MT. 381, atiatrauke Br. Jer. KU. 2. 8, 
id einmal atü- (=£ ato- Schleicher Z. Donal. S. 334): aüMus 
r. P. 216. 

da- findet sich, ausser in den von Schleicher Gr. S. 141 au- 
fführten Verben, in daßwefli bezeugen (Lex.), dawefti (anführen, 
tiren) AM. 24 i) ; in doboiieß MT. 24, doboiafi o. S. 47 hat sich 
e ältere Form dd-- (vgl. die Präposition do erhalten). In darba^ 
imu (observatione) MT. 34 steht fehlerhaft dar- für da-, 

\- erscheint bisweilen als tw- z. B. ineit T. Mat. 23. 13, vor 
stbialen als im- z. B. impultu EE. 115 (o. S. 77). 

nu- wird häufig durch nü- (no-) vertreten: nomirusioiu LLD. 
12, 9, nüfidüßiß das. IL 36. 17, nümires . . . nüßenge . . . wä- 
trußu das. 37. 2, 3 u. ö. (vgl. lett. nü-); mehrmals steht na- 
.. i. nd-, vgl. preuss. nddewisin, nadruwtsnan) für nu-: nafßitk^ 
wimi Psal. 9. 11, Suwerfk gtdrds dumds mani ndgriuwußam K. 
J, Jeßi naplakdineio Br. Mat. 27. 26, Tu neprietelus ndrdm- 
fiay 2) ( Nuog manqs atwaykiey K. 33. 

pe- findet sich einmal: Dowidas pekwiete gh}, idant ghis po 
akim walgiiu Br. II Sam. 11. 13; oh pe (etwa durch Assimi- 
tion) für pa- steht, oder der Postposition 'pe = -pi entspricht, 
age ich nicht zu entscheiden. 

*) Vgl. Klein Gram. p. 170: Da significat perfectionem ejus rei, quam 
•men seu verbum intendit, ut: dakep^ perfecte assatus, wol ausgebraten, 
fwera adaequat libram, es wieget zu, daraßau compleo paginam scribendo, 
dirhu laborem periicio, dafikläufu diligenter interrogo, ut intelligam. 

*) Im Druck steht ndrämoinay. 




248 Syntaktisches. 

SU- ist mehrmals durch aa- (d. i. scf') vertreten: fafukiuh, 
IL Mos. 26. 1, famufchat Br. Jes. 3. 15, be , . . faligimima (n 
exaequatione) MT. 52; die Form «<j s. o. S. 56. 

Für u:^- (uzu-) steht einmal azu^ : ßabu aßumufchUu £E. 28^ 
Bisweilen sind Präüxe von den zu ihnen gehörigen Verbalfor — 
men getrennt (so z. B. iß dotas LLD. I. 13. 24, isoh rtjschiid&.^ 
14. 15, ijngi statiias das. 15. 25), und man ist nicht berechtigt,« ^A^» 
diess für fehlerhaft zu erklären. Die Verbindung der Präfixe imt;Ä"i it 
den Verbalformen ist im Litauischen überhaupt sehr locker; 
Umstand, dass jene von diesen durch die Negation und die enkli 
tische Partikel gi getrennt werden können, lässt die Zeit, in dei 
die Präfixe noch als selbständige Wörter gebraucht wurden, ganzs^^z 
deutlich erkennen, und dass diese Zeit nicht bereits abgeschlossen«:::«' n 
war, als man begann, die litauische Sprache schriftlich zu fixireiie 
lehrt der Vergleich von L Mos. 4. 26: iü cziefu pradeia faky 
ape warda pono in der Bretkenschen Bibelübersetzung mit: 
czes pradpjo apfakyti wardc^ Pono in der revidirten Bibel voi 
1869 (vgl. auch Nuiämpuluoßdmuy o. S. 225 Anm. 2). Diese Er 
wägungen werden durch die Verbindungen ie-\iurreia Br. L S 
13. 22 und ifch'\ceija das. 23 nicht widerlegt: dieselben beweiseKrsn 
höchstens, dass zu Bretkens Zeit Präfix und Verbum bereits eiie 
mit einander verbunden werden konnten. 

2) Postpositio^ien. 

-drilei (rfryfct.^) c. genit. „wegen": kodrüei (weshalb) EE. 6! 
111, SEE. 180, Br. P. U. 30 u. ö., Todrilei (deshalb) Enchk. 41 
48, 53, 55, EE. 9, SE. 42, Br. P. 49, todril Enchir. 41, SE. 3^ 
Todrjl Br. P. 86. ^ 

-dryn (Nesselmann S. 156) ist — abgesehen von den Verbii 
düngen kodryn, todryn — in der älteren Sprache einmal adverbial-^ 
gebraucht: Kodel nefang iäs Miefida Hieruzales . , . be likiai^^^ 
prapuotea ir jau dmzinay nedtfigaus? iaygu nedrin (wenn nich^^^ 
deshalb) tuo läbiaufey , j'tiog Ponq . . . uzmußdind KS. 241. 

-na, -n wird häufig ebenso, wie in der heutigen Sprache g^^" 
braucht: fchiefchiona Br. Sirach 33. 30, gedona das. 42. 14, ifkc^' 
den das. 27. 30, kaip kada Mieton fchaudams Br. L Sam. 20. 2C?:f 
fziwatana Br. P. IL 173, kad ante inej'o debefina T. Luk. 9. 3^- 
Bisweilen ist der dem 'n{ä) vorhergehende Vocal mit ihm zum 
Nasalvocal geworden (so z. B. kurie kari eit Br. Apok. 9. 9, kaip 



Syntaktisches. 249 

i/au Troiadq Br. U. Kor. 2. 12); dadurch kann die Postposition 
Drucken > insofern dieselben die nasale Aussprache der Vocale 
fig unbezeichnet lassen, zuweilen für das Auge ganz verschwin- 
: toarda (im Namen) Br. P. 411, dangu (in den Himmel) 
. 412. 

In den angeführten Formen und den ihnen entsprechenden ist 
Fostposition -na, -n an den Accusativ getreten i), dessen Casus- 
i:x vor der Postposition schwand; laükan steht also für lau- 
^J-n(a), baznyc2ona{ürbaznyczä(n)'n(a), szaltn Gir 8zali{n)-n(a)^ 
ffun für dängu(n)'n{a). In namon, szirdyn (Kurschat Gram. 
488) ist der thematische Vocal in Folge des ihm usprünglich 
senden doppelten Nasals gedehnt; namön steht also für ;i(im(]p-n, 
'dyn für szirdj-n. Auf einer Stufe mit namö steht Dangün *) 
/Senge) Br. G. 68 (ä = o), in dem dangm nach der -a-Decli- 
Lon flectirt erscheint (vgl. furdu o. S. 124). 

Wie an den Accus. Sg., so kann -na auch an den Accus. Plur. 
ien: mßiklofna Br. Luk. 2. 7, fzebangofna Br. V. Mos. 12. 30, 
bungtis-lna Br. Jes. 24. 18, pulkusna Br. I. Makk. 6. 35, na- 
^Ha Br. P. 301, Aukßiofnd . . . namuofnä K. 214, naujüsna in* 
yaa T. Mat. 9. 17, rankoena Br. Sus. u. Dan. y. 23, draudzia 
^cm$ [^Marioms] idant ne patrukiu, Ir Sallas anüfna ifeija Br. 
5tch 43. 25. Die Auffassung von wißiklos- u. s. w. , rankos-, 
is' als Accus. Plur. bedarf nach dem früher Bemerkten (s. o. 
X40) keiner besonderen Rechtfertigung. — Auffallend ist, dass 
ile Formen (Acc. PL -j- na) zuweilen singularische Bedeutung 
>en: Danguofna (in den Himmel) K. 166, 272 »), tdmßbefha (in 
Finsternis) KS. 33, pekloßna (in die Hölle) LLD. H. 37. 2, 
iofna MT. 64, ßalisna (in die Gegend) Tyra ir Sydonä KS. 
^). Bei der Bildung dieser Formen war wol die Analogie von 
^'dsnäf nafrüfna Psal. 16. 4, 40. 4, ncendriumariofna das. 136. 
> dulkefna das. 7. 6 und überhaupt derjenigen durch das post- 
itive -na regirten Accus. Plur. maassgebend, die an und für sich 
guiarische Bedeutung haben. 



^) Vgl- Szmogus kitan Szeni^n etdama Br. Mat. 25. 14, wo jedoch kitqn 
> Szem^n aus kttan Szemen entstauden sein können (vgl. mqtiSf giwendc^ 
» u. a. o. S. 43). 

*) Im Druck Dangün. 

•) Der Accus. Plur. Danguos- ist, wie der Acc. Sg. Dangü- nach der 
Declination gebildet. 

^) Vgl. aber das iz anu ßaliu (aus derselben Gegend). 



250 Syntaktisches. 

Hervorzuheben ist, dass durch Anfügung von -na an den Acc. 
Plur. von Adjectiven Adverbien gebildet werden können, die mit 
ihrer Bedeutung den Comparativ streifen: krikßSiomßkas ßaütto- 
jis, jeij airaftu, kas ne iobida butu, mums iatai ne padi/wü, bei 
toifs ant gero priimdamas gerofna wers T. XXXIX. 

Mehrfach ist der Vocal der Postposition mit einem Nasalzei- 
chen versehen : nueija Ragiefnq Br. Tob. 9. 6, Tu ne eik Namufnq 
Smulkos Br. Jer. 16. 5, klünofnq T. Mat. 6. 26, „Mieflanq lin- 
kai Versus Civitatem" Sappuhn-Schultze S. 92, vgl. LLD. II.XXIII 
Anm. Dass das Nasalzeichen hier nicht fehlerhaft steht, bewei- 
sen: wardano {tc^te^p ghi Olieiu toardano Wiefchpaties) Br. Jak. 5. 
14, karall fiano {dajigaua k.) Br. F. II. 193, Rankapnu Psal. 106. 
41 , deren Auslaute auf -<j hinweisen. Die Form -nq scheint mir 
aus -«a-;^-(a) , der verdoppelten Postposition , entstanden zu sein: 
an die fertigen Formen auf -na wurde die Postposition -wa, ver- 
kürzt -n , pleonastisch hinzugefügt. Ebenso ist , wie sich w. u. 
zeigen wird, die Postposition -pri mehrmals durch -na erweitert. 

Bisweilen steht -ne für -na: padek ies Pintinnane (= pinti- 
niane) Br. V. Mos. 26. 2, kas priima wienq iokf waikeli wardane 
mano T. Mat. 18. 5, wardane Wießpaiies das. 21. 9, wardane jo 
T. Luk. 24. 47, vgl. denosne, darbosne Geitler Lit. Stud. S. 57. 
Die Umwandlung von -na in -ne scheint durch den Einfluss der 
zahlreichen Locative auf -e bewirkt zu sein. 

Einmal ist die Postposition -na pleonastisch an einen von ing 
abhängigen Accusativ getreten : ?metau ing Macedonion Br. IL Kor. 
2. 13. — Die Bestimmung einer die Postposition -na enthaltenden 
Form durch -linkai s. o. {Mießancf Knkai) i), 

-pi, ältere Form ist -pe (vgl. lett. /?!): mufpe KS. 51, 78, 
jampe das. 14. -pi schliesst sich, wie in der neueren Sprache, 
meist an den Genitiv an: Wandiniop Br. Jos. 15. 7, MoieriefpBx. 
Mat. 19. 5, Diewop Br. I. Sam. 10. 3, Piemenump Br. G. 7, kru- 
iup Br. Job. 13. 23, 25 «), Nafumpi Br. Ezech. 8. 17, paßunii- 
niup Post. III. 44, numirufiümp MT. 535 ^), Giatbetoiep K. 216 % 



*) Beachtenswert ist noch : l'awe Diewan nuffitikiu SG. 203. Hier ist 
die Postposition statt zu dem Pronomen zu dessen Apposition getreten. 

*) Zum Genit. kruty, vgl. ülekt^, prifßaßu u. s. w. o. S. 144.' 

') Zu nximirußüm-p vgl. Namu o. S 143. 

*) Zu Gialbetoie-p vgl. ißganytoje o. S. 129. 



Syntaktisches. 251 

i namüp fawo pas (atüüfus T. Mark. 5. 19 ^). Häufig aber tritt 
'» zum Locativ: 

Thyatirofump (corrigirt aus -pia) Br. Apok. 1. 11, Diewxp wifsi daiktai 
JUS trat Szmonefamp ne pigu Br. Mat. 19. 26, Diewiep ir Szmotn/amp Br. P. 
;2 *), wifuofamp Post. 8, wifüfutnp EE. 100, anü/ump Enchir. 48, SE. 44, 
ietos gimditois , Dietvas gimditas ^ aheiofup Dwajfe fchwentoghi Br. Ka. 49, 
iu/iamp KS. 281 (vgl. o. S. 146), iü/amp MT. 16, iüjamp das. 112, wifaü- 
%mpi hadnas efmi (Randglosse zu: Afch toifsofu daiktofu ir wifsump ifeh- 
akau) Br. Phil. 4. 12, Dietvep SEE. 11, 14, Dietcep . . . Diewiep EE. 11, 
iefciep buti nar Br. Ebr. 11. 6, Nefa Poniep mußjk Diewiep nera netie/os 
\ II. Chron. 19. 7, Diewiep ir zmonimp (= zmoniump) T. Luk. 2. 52, Die- 
lep Br. Mark. 10. 27, EE. 07, T. Mat. 19. 26, Diewiepi MT. 156, tas rado 
^alone Diewiep Br. ApG. 7. 46, Poniep^ Diewiep* KS. 142, poniep Diewip 
\ P. 268, Diewip Br. Job. 1. 1, Br. G. 89, T. Ebr. 5. 1, Ponip tuwa Die- 
\p Br. I. Sam. 25. 29, Saulip das. 11. 4, Danielip Br. Gebet Assar. Ueber- 
hrift, £fch ikfcholei Lahanip ilgai i/chbnau Br. I. Mos. 32. 4 '). 

Locative erkenne ich auch in den folgenden, durch -pi erwei- 
rten Formen: 

Wießpatiep T. II. Petr. 3. 8, Wiefchpatipi Br. II. Tim. 1. 18, Wie/ehpa- 
} Psal. 130. 7, pikta iem fchirdipi huwa Br. II. Makk. 3. 16, fchirdippi Br. 

Kön. 2. 44, Suniep KS. 133, 275, Joe at/ilik/ite Suniep ir Tiewiep T. I, 
h. 2. 24, ta giwata ira Suniep jo Br. I. Job. 5. 11, Izdio/iep KS. 138, tdmp 
lenämp Sunup io, Poniep Chri/tu/iep Br. Post 52, funup fawo numUetdmpt 

Ponie mufu KM. 33, Jimup fawampi KS. 129, 137, tamp* Zmogup' KS. 
>7, Diewiep ne zmogup K. 97, Zephaniafchup (corrigirt aus Zephaniafchaufpi) 
7, Zephan. 1. 1, Karalip priegtam ir Dowidip Br. II. Sam. 19. 43, karalipi 
orrigirt aus -liepiy Br. II. Makk. 4. 45, ifchprafehau karalip Br. Nehem. 
\. 6, Sunump fawo KS. 223, Sunumpi tawo mielame K. 261, Abigaihp Br. 

Sam. 25. 40, Pannaypi K. 123, angaip SG. 144, kurjai buwa wienturtis 
otinaip fawa EE. 113 (Luk. 7. 12), fedi defchineip maciea (sedit ad dextram 
rtutis) MT. 51, Jejkiji de/chineipi mana das. 203, defchinejp Psal. 16. 8 *). 

Dass in Formen, wie Pannaypi, angaip, motinaip, defchineipi 
icht der Dativ, sondern der Locativ enthalten, und dass -aipi 
eipi) also aus -äjepi {-idjepi) contrahirt sei, hat bereits Smith 
•e locis qu. IL 27 bemerkt. Zu Wießpatiep, Wiefchpatipi, fchir» 
ipi, Suniep, Izdiofiep vgl. ugnie , buyiiy Dangie o. S. 134. In 
ihigailop , Sunup, zmogup, Zephaniafchup ist, wie in Wiefchpa- 



*) Zu namü-p vgl. Szidü o. S. 143; namüp führt auch Klein Gram. 
. 135 an. 

*) Zu Szm,onifamp vgl. Jurifq, o. S. 146. 

^) Zu Diewiep, Dietvip u. s. w. vgl. cziefie, eziefi u. s. w. o. S. 133. 

*) Vgl. Klein Gram. p. 29 : A Dativo baznidiei formant bainiöieip apud 
implum. — Sonderbar sieht die Form defchineifp [teifüfius defchineifp fawa 
iftatitm) MT. 501 aus; sie ist wol Druckfehler für Defchiniefp. 



252 Syntaktisches. 

tipi, fchirdtpi, die Locativendung ganz ausgedrängt; auf einer M — 
nie mit ihnen steht karalipi (karalip), in dem i aus tu contrahir"*» 
ist, Sunum- in Sunump , Sunumpi (vgl. dangümpi Schleicher 6r^ ^ 
S. 293) halte ich für entstanden aus *8unuj^ und betrachte dei 
vor -pi stehenden Nasal als Rest der Locativendung -jq (vgl. b 
sonders pakaiui o. S. 143); Formen wie demmpi (Schleicher a. ju — 
0.) sind mir nicht begegnet. Devümpt ist wol nach dem Vorbild 
von dangümpi, sunumpi gebildet. 

Die pronominalen Locative erscheinen vor der Postposition - 
in zum Teil sehr beachtenswerten Formen. Für jami-^-pi erschei 
nen: j'amimpi, jamip{i), jampi. Vgl. : 

tikfax Szmogaus Dwafe ^ kuri iamimp ira Br. Kor. I. 2. 11, huwo ta%\ 
iamimpi das II. 1. 19, Taip ira iamimpi hei ira Amen iamimpi das. v. 2(^ 
paikjfte ira iamimp Br. I. Sam. 25. 25, ne pafzwilgeghimaa efti ieniimp [neri 
weifdeghimaa perJonas ieemimp] Br. Ephes. 6. 9, iamimp Br. I. Job. 2. 28, ^- 
9, iamimpi das. 3. 25, Br. Ps. 96. 6, iemimpi SEE. 91, yc^nimp Enchir. 43, 
iemimp MT. 60; iamip Br. ApG. 13. 28, iemip Br. I. Kön. 1. 52; „tam/^« 
pacziampiy iamije** Randglosse zu ant ia paties Br. Koloss. l. 19, iampi'Qir» 
V. Mos. 19. 7, Jes. 1. 6, Ezech. 41. 15, L Makk. 7. 20, I. Joh. 3. 22, iamj9 
Post. IIL 10, j'ampe s. o., Jdmpi Psal. 130. 7. 

0. S. 151 ist jamd auf älteres "^j'amejq zurückgeführt; die»ö 
Form ist in iamimpi sehr treu erhalten, dessen erster Bestandteil 
für *jam^ ai}is*jamq=*jamiq, *jamijq, *jamejcf steht. In iamif^, 
iemip hat der Locativ seinen Nasal, ebenso wie in der selbständi- 
gen Form jame eingebüsst; aMS iamip(i) ist endlich iampi hervor- 
gegangen. Auf einer Linie mit iamimpi stehen kuremimp {k, ner€i 
neßedna aimainima) EE. 68, fchweniamimpi LLD. I. 12. 33; zU 
iamip vgl. Schwentamip Janip Br. P. IL 179, zu iampi vgl. P^' 
niep tamp Post. 26, giwampi Diwiep T. I Tim. 4. 10. 

Man vergleiche nun die folgenden Formen: 

mujimpi Br. Rom. 8. 4, T. das., K. 196, mufimp Br. ApG. 20. 14, K. 15S, 
T. Mat. 22. 25, mmimp Post. 1; mufippi Br. IL Makk. 11. 29, mufip Br- 
Hiob 15. 9, KM. 20, 50, Daiigia ira Schaudu ir pa/charo mufip Br. I. Mos. 
24. 25; mufpe s. o., mufpi (in uns) KS. 139, mitfp das. 28, Post, V, K. 196 
(hier: zu uns). 

iufimp Br. I. Kor. 1. 6, ApG. 22. 25, jufimp T. Rom. 8. 11 , iamimp ir 
infimp (das dem p vorhergehende m ist beide Mal durchgestrichen) ßr. !• 
Joh. 2. 8; Efch efmi fwetims iufippi Br. Mos. I. 23. 4, iujjppi das. III. 25. 12, 
iufippi Br. Joh. 6. 53, iufip Br. Mat. 11. 21; iufpi (in euch) Post. 428; yuf^P* 
wiffAßi (in euch allen) EE. 114. 

manimpi Br. Joh. 15. 4, 6, K. 80, manimp Br. Rom. 7. 8. 

Jerufalem kurfai . . . akmenais numeczoghi tawemp ßunßuofius Br. Mat. 
23. 37 , täwimpi Tewop fawo (bei dir , seinem Vater) KM. 50 , tawimpi Br. 



\ 



Syntaktisches. 253 

26- 18, id ij8 tdicimp o tu jampi butumey KS. 223, tawimp pacziampi 
lir) KM. 7, taicimp K. 31. 
fhtzaimpi (bei sich) K. 196, EE. 85, SEE. 91, ne tur Schaknu fawimp Br. 

13. 21, Mark. 4. 17, fawinrp Br. ApG. 10. 17, T. Mark. 2. S',fawipi Br. 
5. 21,/<itt?t> Br. Luk. 24. 12. 

Auch in allen diesen Bildungen ^) scheinen mir die dem ^pi 
.losgehenden Formen Locative zu sein. Die Reihen mufimpt- 
tjpz'-mufpi, iufimp' iufipi-iufpi entsprechen der Reihe iamimp^ 
^/> "iamp; wie iamp, iamip emf^iamimp, so können mufpi, mu" 
a.u.s mußmpi, iufpi, iufipi slus iufimp(i), und ebenso /au;tj9t aus 
i'9n^i entstanden sein. Es fragt sich also nur, ob mußm-, tw- 
■ 9 fatoim- und ebenso manim-, (awem^ und tatoim" Locative 
können, und diese Frage ist unbedenklich zu bejahen. Musyj'e, 
C/e, manyje, tavyjd^ savyje sind zunächst aus *mu8yj^ , *JtA^yj\i 
^^^yj'^f *(avyj^, *satyjp^ entstanden (o. S. 165 flf.); diese Formen 
■^ konnten zu *mu8f\ *jusf, *manj, ^lav^ ^lave^t *savi zusammen- 
^gen werden (vgl. fchirdi aus ^szirdejq o. S. 126, ward^ aus 
^^ej'q 0. S. 133 u.a.), deren auslautender Nasal vor dem p der 
^Iposition zu m werden konnte. Ist diese Erklärung der For- 
^ mußmpi, iufimpi u. s. w. richtig, so beweisen sie auf das 
'-^.gendste die Richtigkeit der Annahme, dass die Locat. der 
^önl. Pronomina ursprünglich auf einen Nasal endeten. 

Aus dem o. angeführten idwtmpi Tewop fawo geht hervor, 
^ die zu einem von -pi regirten Locative gehörige Apposition, 
^ofern sie selbst von ^pi abhängig gemacht wird, im Genitiv 
^^n kann. Gewiss war auch das umgekehrte möglich. 

Dass die Postposition -pi mit dem bestimmten Adjectivum sich 
3.er Weise verbinden kann, dass sie sowol dem Adjectivum als 
>^ bestimmenden Pronomen hinzugefügt wird, wurde schon o. 
156 bemerkt. Vgl. dazu noch: nauiapop {— naujopiop) Plebo- 
^ SE. 73, Ghis fawiimpyiump aiaia EE. 12, Sawämpytump SEE. 
Dagegen ist die Postposition nur zu dem Pronomen getreten 
'^Ipnuiump (atßkraipiet wel pilpnuiump ir reikingump ißatimump) 

Gal. 4. 9. 

Ueber die durch, den assimilirenden Einfluss eines vorherge- 
^den b bewirkte Umwandlung von -p(t) in -i(t) s. o. S. 91. 

*) Vgl. dazu : „manip , tatvip , fawip et manimp , tawimp , favcimp apud 
^ apud te, apud se" Klein Gram. p. 134; ^,Ponip Diewip apud Dominum 
tiin, manip et manimp apud me, tawipi et tawimp apud te, fawip et yii- 
'^p apud se. Sic kitamp newienamp apud nullum alium** das. p. 141. 



254 Syntaktisches. 

In nügeltopip (ad paralyticum) MT. 216 ist die Postposition 
vielleicht doppelt gesetzt (nügelto-pi-p) ; doch kann nügeliopip auch 
für ^nügeliopep =» nügeltop-top stehen. 

-pri c. Genit. Vgl. ^): 

namopri Randglosse zu Potam ghxs wel namie (durchgestrichen) yi^rMwcA 
Br. Dan. 11. 28, pareik namopri Br. II. Sam. 14. 8, namopri das. 20. 3, 
Mark. 8. 3, Makk. I. ö. 54, 16. 10, IL 4. 36, 12. 31, Potam fugrifza Jonathat 
Namopri Br. Makk. I. 12. 35, namapri das. II. 1. 20. 

Mehrmals ist an die Postposition -jon* pleonastisch die Post- 
position -»(a) getreten: eik namüprin tawo T. Mark. 2. 11 — zu 
namü-prin vgl. namü-p o. S. 251 — , ätejqs namoprin KS. 150, 
namoprin das. 167, 183. 

Tarpe ( == tärp) kann postpositiv gebraucht werden : mufu ir 
iufu tarpe Br. 6. 123 (zwischen uns und euch). 

Pronomina. 

Im Gebrauche der Pronomina stimmen die altlit. Texte mit 
der modernen Schriftsprache im Allgemeinen überein. Nur in we- 
nigen Punkten weichen jene von dieser ab, am erheblichsten darin, 
dass hier, vorausgesetzt dass die Handlung sich auf das Subject 
beziehe, das Pronomen reflexivum für den Singularis, Dualis und 
Pluralis der Pronomina der I. und II. Person gebraucht wird, 
während dort überaus häufig diese Regel nicht beobachtet ist, und 
die durch das Subject logisch postulirten pronominalen Formen ge- 
setzt sind; vgl. z. B.: 

apiüßt ßrenas tawa hei tmk fchi kodzu Aleaus fu fawimi Br. Kon. II. 9. 
1 , tu faica (corrigirt in tawa) Tarnq, nori paduti das. I. 18. 9 , nxifsitiktk 
toi/hadai tawam Diewtii Br. Hosea 12. 7, i/chtiefk ranka tawo Br. Mark. 3. 5, 
Wiefchpatie wadzokem tawa teifibeie, delci neprieteliy, mana (corrigirt aus 
mano), taifik tawo, kielia pirm man^ Br. Ps. 5. 9, Kelkesi (corrigirt aus Kiel- 
ke$i) Wiefchpatie narfe tawa das. 7. 7, ikkolei fiept weidq tawq, nüg (corrigirt 
aus nuoff) man^ das. 13. 2, Wiefchpatie wadziok mannq tawo Teißb^e , deUi 
Neprieteliü manOf Taifyk tawq kceliq pirm matin^ Psal. 5, 9, Koilkis Wi^eh- 
patie narfe tawo das. 7. 7, Ikkolei pafleppi tawq Weidq nüg man^ das. 13. 2. 

Ist der in Rede stehende Sprachgebrauch der altlit. Texte 
richtig oder unrichtig? Ich halte ihn für völlig richtig und nehme 
an, dass die in der modernen Sprache herrschende Regel bez. des 
Gebrauches des reflexiven Pronomens im 16. und 17. Jahrhundert 
nicht durchgreifende Giltigkeit hatte. Zu dieser Meinung bestimmt 



*) Vgl. „7Mimä/7, namvfna^ namopri domum versus" Klein Gram. p. 135. 



Syntaktisches. 255 

mich nicht am wenigsten der Umstand, dass die altlit. Texte viel- 
fach an derselben Stelle in der Nichtbeobachtung der modernen 
Regel übereinstimmen, wie das die oben aus dem Bretkenschen 
Psalter und dem Psalter von 1625, der lediglich eine Ueberarbei- 
tung jenes ist, mitgeteilten Stellen zur Genüge zeigen. Hätte Bret- 
ken durch Wendungen wie flepi weida iawa Fehler gegen den 
herrschenden Sprachgebrauch begangen, so würden Rehsa und die 
litauischen Geistlichen, welche ihn bei jener Ueberarbeitung unter- 
stützten, wol nicht versäumt haben, diese Wendungen zu corrigi- 
ren; sie haben das aber unterlassen und damit die Richtigkeit der- 
selben anerkannt. Erst wenn jemand nachwiese, dass Bretken und 
Rehsa sammt seinen Gehilfen die litauische Sprache ihrer Zeit 
nicht ordentlich gekannt hätten, würde man jene Wendungen für 
fehlerhaft erklären dürfen; indessen es wird wol niemand wagen, 
diesen Beweis anzutreten. 

Weiter erhebt sich die Frage, ob in den angeführten und den 
ihnen entsprechenden Wendungen das pronomen reflexivum durch 
das Pronomen der I. , bez. II. Person unter dem Einflüsse des 
deutschen Sprachgebrauches verdrängt worden sei, oder man aus 
ihnen schliessen muss, dass im 16. u. 17. Jahrb. die Entwicklung 
des freien Gebrauches des Reflexivpronomens noch nicht abge- 
schlossen war. Ich entscheide mich für die letztere Annahme. 
Gegen die Ansicht, dass in Wendungen wie aptüfk ßrentis iawa 
Germanismen vorliegen, spricht die grosse Verbreitung derselben; 
der reflexive Gebrauch von mdno, man^, lav^'s, müsu u, s. w. ist 
ferner so tief eingewurzelt, dass er unmöglich aus dem Deutschen 
eingedrungen sein kann: Klein gibt Gram. S. 147 die Regel über 
den Gebrauch des Reflexivpronomens ebenso, wie sie sich in dien 
heutigen Grammatiken findet — daraus folgt jedoch nur, dass sie 
zu seiner Zeit schon vielfach beobachtet wurde — , am Schlüsse 
der bez. Stelle aber fuhrt er — ohne die darin enthaltene Unre- 
gelmässigkeit zu bemerken — den Satz an: (u iawa warda paraßai ; 
ich denke, wenn ein Grammatiker eine flagrante Verletzung einer 
von ihm selbst aufgestellten Regel nicht bemerkt, so beweist das, 
dass dieselbe von Ausnahmen durchlöchert ist, die das Sprachge- 
fühl als Unrichtigkeiten nicht empfindet. Und endlich: ist die An- 
nahme, dass der reflexive Gebrauch der persönlichen Pronomina in 
der lit. Volkssprache des 16. und des 17. Jahrhunderts vorkam, 
richtig, so kann er unmöglich aus dem Deutschen eingedrungen 
sein; denn wenn die deutsche Sprache schon in jener Zeit einen 



256 Syntaktisches. 

so bedeutenden Einfluss auf das Litauische ausgeübt hätte, dass 
dieses ihr zu Liebe geneigt gewesen wäre, den freien Gebrauch 
des Reflexivpronomens aufzugeben, so wäre derselbe im Laufe der 
Zeit sicher ganz verschwunden ^) und man würde ihn nicht in 
der heutigen Sprache als feste Regel finden. — Ich nehme 
also an, dass das Litauische in älterer Zeit in Uebereinstimmung 
mit der Mehrzahl der indogermanischen Sprachen die obliquen 
Casus der Pronomina der L und IL Person reflexiv verwante und 
die reflexiven Pronominalstämme sva- und sava- ausschliesslich als 
Reflexiva der III. Person gebrauchte, dass die letzteren aber schon 
früh eine freiere Verwendung fanden ^) und nach und nach ■— 
die Uebergangsstufe liegt in der älteren lit. Literatur vor — als 
Reflexiva auch der II. und III. Person gebraucht wurden (Bopp 
Vgl. Gram. 8 IL 324). 

Die Entstehung des freien Gebrauches des Reflexivpronomens 
sava- (sva-) ist für mich kein Problem; er entstammt dem mit 
demselben verbundenen Infinitiv. Der Infinitiv ist, wie A. Ludwig 
mit Recht behauptet, der ausschliessliche Repräsentant des verba- 
len Begriflfs; ist der Verbalbegriflf nun reflexiv, ist der Infinitiv mit 
sava- verbunden, so erinnert sich der Sprechende bei der Bildung 
finiter Verbalformen mit jenem Repräsentanten des verbalen Be- 
griffes an das Reflexivpronomen sava-, und er wird, wenn er nicht 
ganz streng logisch denkt, geneigt sein, dasselbe der zu bildenden 
Form, umbekümmert um das Subject derselben, als Reflexivum 
hinzuzufügen. Da nur die wenigsten das Bestreben haben, beim 
Sprechen der Logik gerecht zu werden, so begreift sich das Ueber- 
haudnehmen des freien Gebrauches des Reflexivpronomens sehr 
leicht. Neben dem Infinitiv mag auch die III. Person reflexiver 
Verba zur Entwicklung desselben mitgewirkt haben; auch sonst 
hat die III. Person in formeller Beziehung häufig ein Ueberge¥richt 
über die I. und II. Person. 

Miklosich, der mit anderen die Anwendung des Pronominal- 
stammes sava- (sva-) für die I. und IL Person für alt hält — was 
ich, wie aus dem o. bemerkten hervorgeht, nicht glaube — , macht 
zu Gunsten dieser Ansicht geltend, dass viele Sprachen in jenem 

*) Man sagte dann jetzt wol auch sävo arklys räiszas für j6 arklys 
räiszas (Karschat Gram. § 1560a). 

*) üeber den freien Gebrauch dieser reflexiven Pronominalstämme vgl. 
u. a. Brugman Ein Problem der homer. Textkritik und d. vgl. Sprachwis- 
senschaft, Leipzig 1876. 



Syntaktisches. 257 

Gebrauche übereinstimmten (Vgl. Gram. IV. 100). Indessen nicht 
immer erweist die unter mehreren verwanten Sprachen stattfindende 
Uebereinstimmung in einem syntaktischen Gebrauche denselben als 
alt und urverwant: an. setjumsk und hessisch mer setze sich (Vilmar 
Idiotikon v. Kurhessen S. 383) stimmen genau überein, aber ein 
historischer Zusammenhang zwischen der Bildung des Mediums im 
Altnordischen und im Hessischen besteht in keiner Weise. Ebenso 
kann die Uebereinstimmung von z. B. altslav. ne dobro li semq 
sejalü jesi na sele svojemt (cod. ostrom,) und neulit. ar ne gerq 
feklq pafpjei j fdwo dtrwq Mat. 13. 27 rein zufällig sein. 

Das interrogative Pronomen koks und das interrogative Pro- 
nominale kür sind durch Vorsetzung von jeib — vgl. lett. jeb kad, 
jeb kur, jeb kursch — an den folgenden Stellen indefinit gewor- 
den : nei fugrinfchia teib kokio delei Br. Sprüche 30. 30, Efch iawe 
paukfchiims, teib ifch kur (dieses Wort ist erst später übergeschrie- 
ben) aüekenczioms . . . ani fuwalgijmo padüpiu Br. Ezech. 39. 4, 
Sakik wifsiems paukfchiims, teib ifch kur ailekentims das. v. 17. 

Zuweilen ist — wie im Lateinischen — im Anfange eines Satzes 
das Relativum an die Stelle des zu erwartenden Demonstrativs ge- 
treten ^): 

ka kaip ifchgirda Jefua nußiflebeto Br. Luk. 7. 9, kaktai kaip ifchgirda 
Jefus das. 18. 22, kaktai kaip girdeia da». 20. 16 (koktai ist hier relativ ge- 
braucht), Kurs kel^s ndktije^ eme Waikelf T. Mat. 2. 14, Kq ißgird^ Jezus 
tdre T. Luk. 18, 22, Kc^ ißgird^ Szimtinfkas . . . pa/dke T. ApG. 22. 26; vgl, 
U* ZZ 26, 74, 125 *). 

Für „der eine — der andere, einander" erscheint MiiM^kilas 
schon ganz wie in der heutigen Sprache gebraucht: plefcha nog 
kiis kito Br. Ezech. 22. 12, Moterifchkes giedoia priefch kiia kiiq 
Br. I. Sam. 18. 7. In derselben Bedeutung und demselben Ge- 
brauch treten aber aut^h vens-äniras auf: priefch wienanira Randgl. 
zu ihies kiia kiia Br. I. Kön. 7. 4, wienas anira kibindami EE. 
110, pas wienas antra Br. Ps. 133. 1, fu wienas antru eija Br. 
Ps. 83. 6. Später ebenso vens-vens: Üzia te düdie toiens wienam 
Wendiawones Zedus Daw. Pam. 9. Den Gegensatz „der eine — 
der andei'e" drückt endlich auch szls-äniras aus: Wiena Cheru- 
binq ani fcho galo, antra ani aniro galo Br. IL Mos. 37. 8. 



*) Hinsichtlich der Stellung des Pronomens vgl. t({ tadq kaip ifchtoida 
J'etraa EE. 17. 

2) Vgl. Kan papäsakoßs wältininks piatcaziäwa Geitler Lit. Stud. S. 23 
Z. 14. 

18 



258 Syntaktischefi. 

N'ekas kommt, wie nekurs , in der Bedeutung „irgend einer** 
vor: iei niekas ifch numirufiu eiiu iumpi Br. Luk. 16. 30. 

„Kein einziger" wird in der späteren Sprache durch nei sziöks 
— nei iöks ausgedrückt: ne dthoja ney ßokio ney iokio imogam 
1734 V. Mos. 10. 17. 

Vom Yerbum. 

Für das Passivum wird, wie in einzelnen Dialekten noch heute 
(Kurschat Gram. §§ 1162, 1320, 1400), bisweilen das Reflexi- 
vum oder Medium gebraucht (Schleicher Gr. S. 304). Vgl.: 

aß krikßtiiuos ES. 282 , kurs lauzcji uzu jus EK. 9 , Schwenfkes Föne 
tawa war das Br. G. 21 , tay €jl Kunäs mano ^ kurs uz jus ißßduq/li . . . 
Krauias . . . kurs uzu jus ir uz tidus ißfilaja ES. 249 , idant tawa wards 
fchwenjlufi SE. 74 , Itnkfminafe Br. Luk. 16. 25 , teifijh^ Diewo per j^ apfi- 
reißkia T. Rom. 1. 17 

Auch apkrikßtijos Wijrai ir Moteres („es liegsen sich taufen") 
T, ApG. 8. 12 gehört hierher, -r- Analoga erscheinen in den ver- 
wanten Sprachen vielfach. 

Das Präsens erhält schon in den ältesten Texten sehr häu- 
fig das zur Bezeichnung der Dauer der Handlung dienende Präfix 
be- ^) ; zu beachten ist, dass, wenn die Copula ausgelassen ist, h 
selbständig stehen kann : eikime kolei he diena Br. Jer. 6. 4. Nicht 
selten findet sich die Verbindung desselben mit der Negation 
(„nicht mehr", Schleicher Gram. S. 305), z. B. mana waikai nueia 
ir iu ne beira Br. Jer. 10. 20, nebira Br. Dan. 10. 17 ^), 

Das Futurum vertritt häufig den Imperativ (vgl. Kühner 
Ausf. Gram. II. 149, Dräger a. a. 0. I. 256) und den Optativ: 

WiefchpaU Diewa melfies ir tarn wienam tarnaufi Br. P. II. 440 (Mat. 
4. 10), tu man ne hudawoß Br. I. Chron. 18. 4, tu milefi Diewa Br. Mark. 
12. 30, Milefi artimaghi das. v. 31, IHewas . . . kalbeia Mofefchui: Teipo iu 
fakjfi Br. II. Mos. 3. 15, iei kas ifchliks . . . tatai ugnitni fudegif\fit (dazu die 
l^dÄ\dig\c)^BQ: fudeginkite) das. 12. 10, Ponny Diewuy tawa kiofiioßes ir jamuy 
paciamuy Sluzifi KK. 20, Milefsi Pona Diewa MT. 99 (an allen diesen Stel- 
len hat auch der entsprechende lateinische Text das Futurum). 



*) Vgl. dazu Sappuhn-Schultze Compend. p. 70: „Be^ ut: JBesfipeßiu 
ich thue nichts anders, als daß ich mich raufte; ' Be^imujzu ich thue nichts 
anders, als daß ich mich schlage. Be idem, ut: Begerriu ich thue nichts 
anders, als daß ich trincke; Bewalgau nichts anders, als daß ich esse. Be- 
miegmi nichts anders, als daß ich schlaffe.*' 

*) Die Verkürzung von be- zu b- vor Consonanteh s. o. S. 67. 



Syntaktisches. 259 

Jet tawa toaikai fawa keliua apfaugos , idant anis po mana akim toiernai 
. • . waik/chczoSf tadda etc. Br. I. Kön. 2. 4, Oarhink Tietoa tawa ir Motina 
tawa , ieng ilgai giweß ant fzemea S£. 8 , ieftg ragaudami io kraughi we/fim 
ßiwata fchwentoghi S6. 63, Dük jeng mnfu koßna malda Eis nüg fchirdes 
muß* dugna Br. G. 21, Jeng pakaiaus dort bußm Br. G. 22, Darikeni /zmones, 
kttrte ponawos Br. I. Mos. 1. 26. 

Auch in Kur nori prigatatoofim y iddnt walgitumey Awineli 
KS. 246 (Mat. 26. 17) ist das Futurum optativisch gebraucht, viel- 
leicht im Missverständnisse des griechischen nov d'iXug hoifiä- 

In der Apodosis eines hypothetischen Satzgefüges kann das 
Praesens, oder ein Präteritum (Indic.) stehen, v^enn sowol 
Bedingung wie Folge als etwas unmögliches hingestellt werden soll: 

Jetb tos ßotets didziaus plateßiis f Aukßtis butu ir ßdabriru , Wienok </B 
taw labay moßas (,,so war sie dir doch viel zu klein^'), Kaip lopi/chelis tos 
avü^chtas Br. G. 6; Kad gaieiq butum ßiu padeti \ Nereykah bit Ponuy vz 
mus kienteti E. 258. 

Zur Lehre vom Supinum vgl. Klein Gram. p. 164: „Verba 

significationem habentia ad locum regunt Supinum, ut: aieis fudiiu 

. veniet judicatum. Et hoc Supinum non jam amplius, ut ipsum 

verbuni, cum Accusativo, sed cum Genitivo construitur, ut: fudiiu 

giwü ir numirrufü, non giwus ir numirrufus. Sic Matth. 20 ißSjo 

' famditu darbiniku wimjöion fawon,^^ 

Der Infinitiv steht einmal sehr aufifällig in einem concessi- 
yen Satz statt der II. Sg. Optat.: kaczei tu tokiai tawa Schirdije 
paflepiiy iacziau fzinnau Br. Hiob 10. 13. 

Einmal steht der Infinitiv nach daryti: idant tu iaiai dari- 
tumbei numarinti idfughi Br. I. Mos. 18. 25. 

Ueber den imperativischen Gebrauch des Infinitivs war schon 
o. S. 218 f. die Rede. 

Statt des deutschen „müssen, soUen^^ c. inf. steht in der äl- 
teren lit. Sprache häufig der blosse Infinitiv; die Person, welche 
muss oder soll steht alsdann im Dativ , den ^etwaige Prädicatsno- 
mina ebenfalls annehmen: 

Be loaiky, aniemus mirti Br. Mos. III. 20. 20, Aniemus beberniams buti 

das. V. 21 , «/et kas Sssmog^ patoogs . . . tarn Smertimi numirti das. II. 21« 

16, Thinai taw mirti ir pakaßam buti fu wißais tawa Prieteleis Br. Jer. 20. 

6, iumüs buti Szemej pufchlowintai Br. Maleachi 3. 12 , JSphraimui buti Pu- 

ßinei thü czi^a Br. Hosea 5. 9. 

Wenn hier das Prädikatsnomen im Dativ, statt, vne zu er- 
warten wäre, im Instrumental steht — so Br. Jos. 9. 23: Todelei 
iumus buti Vfzkieiktais , idant ifch iufu neliautunfe iarnai — so 



260 Syntaktisches. 

ist darin vielleicht eine Assimilation des Prädicatscasus an den 
Subjectscasus zu erkennen, wie sie im Litauischen auch sonst an- 
genommen werden kann, vgl. Schleicher Gram. S. 266 f. und: 

Qodenikui ne pridera hagotam huti Br. Sirach 14. 3, tarn Ponas prifake 
Hercikiui (Randglosse: knnigaikfchczui) biiti Br. I. Sam 13. 14, prifake fchitq 
diena kofznq mceta linkßniems huti Br. I. Makk. 13. 52, Wiruj pareitifi no- 
haßnam huti Br. P. 180, Oereifni ira taw raifcham alba lofcham ingi fziwata 
ineiti das. II. 429. 

Oder soll man umgekehrt annehmen, dass der prädicative 
Dativ älter sei, als der prädicative Instrumental ^) ? dieser ist we- 
nig, jener hingegen ist völlig verständlich, sobald man ihn an den 
in den verwanten Sprachen häufigen dativus cum infinitivo an- 
schliesst und da, wo neben ihm kein Infinitiv steht, Ellipse des 
Infinitivs des Verbs „sein" annimmt 2). Slavischem Sprachge- 
brauche gegenüber scheinen diese Vermutungen freilich sehr halt- 
los zu sein , aber dennoch sind sie besonnener Erwägung zu em- 
pfehlen wegen Br. IL Chron. 13. 8: Werfchius, kurius Jerobeam 
iumus Deiwiems huti (übergeschrieben) padare. Ein prädicativer 
Dativ, bei dem Assimilation nicht im Spiele ist, erscheint noch 
das. 23. 16 : padare Sudereghima . . . Anis huti Szmonems Pono, 
Die Stelle ist in mehrfacher Hinsicht beachtenswert. 

Ein epexegetischer Infinitiv findet sich Br. P. 180: koßnam 
wirui pareitifß fchie keturi daikiai dariti. 

Das deutsche „zu" beim Infinitiv ist einmal durch kaip über- 
setzt: Ghis . . . moka mana p^ti [ranka] kaip intempti wario kil- 
pini Br. IL Sam. 22. 35. 

Als Belege für den accusativus c. infin. führe ich an: 

kar nori mus eiti ir 2^ag(itaioiti (am Rande : ieib eitumhim ir pataifitum- 
bim) Br. Mark. 14. 12, Ir nufsidawe [tikofi, trojnjos] tha Laukq [Dirtca] 
huti Boas Br. Ruth 2. 3, girdim 7iuffidodant ir atfiskirti tula gieidetUi U* 93, 
Bet Powilas (sc. tai) ne tikra efsant [buti] tare Br. ApG. 15. 38, Kodelei butca 
reikie Tarpinika Sunu Dieica buti zmogumi MT. 31. 

Ueber den Infinitiv in den Wendungen degie dega u. s. w. s. 



*) Ueber Vertauschung des Dativs mit dem Instrumental s. o. S. 241. 

*) Dasselbe ist häufig ausgelassen, z. B. Tatai tau pon begiedma ant 
czeßes Br. G. 15 (das sei dir, Herr, zum Lob gesungen). Ellipse der Co- 
pula, die im Litauischen so überaus häufig ist, findet sich auch in anderen 
Sprachen, so z. B. im vedischen Sanskrit: sa sukratur yo vi durah paninSm 
punänö arkam purubhojasam nah RV. 7. 9. 2 „der [ist] sehr einsichtig, wel- 
cher durch die Türen der Panis den reichen Genuss spendenden Strahl klä- 
rend [ist]". 



Syntaktisches. 261 

0. S. 229; einmal steht in einer solchen Wendung statt des Infi- 
nitivs auf 'te der auf -ti: Diewas iemus uffake, idant nekrutinii 
nekrutiniu Br. Judith 11. 11 (vgl. Kurschat Gr. § 1167). 

Participien. Einmal ist ein Part. Praet. Pass. im Sinne ei- 
nes Part. Fut. Pass. gebraucht: i fehlte fk tawa Rankq dangaufpiy 
idant teipo aptemtu Egyptofzemeia, ieih huhi fuczupata Br. II. Mos. 
10. 21. 

Zur Verstärkung des verbalen Begriffs ist einmal zu einem 
Verbum das zu ihm gehörige Partie. Praes. Act. II. getreten: 
Gieyzdamds gieidziau KS. 246 (Luk. 22. 15 „mich hat herzlich 
verlangt"). 

Einmal ist das Part. Praet. Pass. des Verbs glntti gebraucht 
statt des zu erwartenden Part. Aor. Act.: gimtamuy K. 134, vgl.. 
peczimptz LLD. II. 12. 25. 

Häufig finden sich absolute Dative, vgl.: 

bei kalbantiemus iemus Br. Luk. 24. 36 , Anam apfiwilkufiam \ . . ir 
apßdarufiam , , , ir fzengencziam . . . pagrafzina Br. Sirach 50. 12, Ir iei 
iopi paiiffeif guleia ghis fu i^ Br. II. Sara. 11. 4, Jam nuencziam Br.'Joh. 4. 
5 1 , ßagi/t eß . , . makinanczam iam bafzniczoi ir ßikanczam Euangeliq Br. 
Luk. 20. 1, ir ßaghiß eß ßinczam iam mieße das. 5. 12, ßaghifi eß eiantiemus 
ieinus kieliu bilaia das. 9. 57, Tiewui io niieijufiam Moterißhkiefp annofpi 
padare Simfonaa thinai Swodba Br. Richter 14. 10, nitmire Saulei nußilei- 
danczei (das a in -danczei scheint in e corrigirt zu sein) Br. IL Chron. 18, 
34, Imk didzius akmenis ir pakafk [paßepk] ios Plitniezioie ^ kuri ira u/zu 
wartu Namtjt Pharaono Thachpanhefef regintiems Wirams Juda Br. Jer. 43. 9, 
dienai w^ßjhei tapufei Br. L Mos. 3. 8, Bilantczem Petrui . . . püle Dwaf- 
fia fchwenta ant wiffü SEE. 84. 

Einmal findet sich ein absoluter Instrumental : Schais daikiais 
fchiiaipo pataifiiais eidawa kunigai Br. Ebr. 9. 6. Er beruht wol 
auf dem absoluten Dativ; der Uebergang dieses in jenen liegt vor 
in: Ir fcham atßaiiiü liepe antra fawefp eiti Br. Sus. u. Dan. v. 
56. Vielleicht auch in encziams iomis Br. P. 402, doch lässt sich 
hier auch reiner Instr. absol. annehmen. 

Indem in absoluten Participialconstructionen das Particip seine 
Casusendung einbüsst, entsteht aus ihm das Gerundium; dem 
absoluten Dativ und dem absoluten Instrumental entsprechend ist 
das Gerundium mit dem Dativ und mit dem Instrumental verbunden, 
für das letztere vgl.: moierifchke numirus vmiku ir wiru fawa 
fchullinije paffifkandinna Br. P. IL 518 , paffibengus tomis dieno- 
mis Br. P. 161 , apqius mcetais paiaife Br. I. Kön. 20. 26. 

Beachtenswert sind die Stellen: Jem fchitus fzodzitis kalbetus 



262 Syntaktisches. 

w^ßas buwa ant mukös Br. II. Makk. 6. 29, Ir man atßgr^iw it 
nü kalno ugnimi deganczo nuMptis ir dwi ioblyczi fuffiderejimo atd 
mano abbiejü rankü latkus, Tai maczau 1734 V. Mos. 9. 15—16; 
hier sind das Subject des Gerundiums und das des Satzes iden- 
tisch. — Vereinzelt und fehlerhaft steht das Subject des Gerun- 
diums im Nominativ: Schiialai nufsidawus Br. I. Mos. 22. 1. 

Uebrigens ist das Gerundium nicht nur aus absolut verwende- 
ten, sondern auch aus anderen participialen Formen durch Apo- 
kope der Casusendungen derselben entstanden, vgl. tu zinöjei man^ 
apjeksent Schleicher Gr. S. 321 (apjeksent aus apjeksent^), neefme 
Regieiena pülant ßmogaus Br. G. 69 (pfilant = pölanczo), ißganijlu 
iafai, kas praiutvus buwo T. Mat. 18. 11 (praz'uwus = praz'uvusiu). 
Vgl. 0. S. 71. 

Partikeln Bnd Coiijonctioiieii. 

Eine directe Frage i), auf welche die Antwort „nein" erwar- 
tet wird, geschieht öfters durch bau ne (vgl. gr. rj ^yj z. B. Od. IX. 
405, 406): 

£lfch Ifraelui bau ne puftine Br. Jer. 2. 31, Ifraelas tada hau ne Tarnat 
das. v. 14, bau negaleia Deiwes PagoniJt Szemefq fawa Szemiy, i/chgelheti nog 
mana rankos Br. II. Chron 32. 13, Wannagas bau ne lek Br. Hiob 39. 26, 
Erelis bau ne lek das. v. 27, Bau ne ßidas ajch Br. P. 376. 

Einmal ist auch eine mit „nein" zu beantw^ortende indirecte 
Frage durch bau mit nachfolgendem ne eingeleitet: ie weifd, bau 
ir fchis ne nugaifcha Br. Tob. 8. 14. 

Die enklitische Fragepartikel -gu ist häufig gebraucht, z. B. 
Dowidas biloiay aigulikka [ifchgulikka'] kas nug namu Saulo Er. 
IL Sam. 9. 1, negufkaiiei, kq dare Dauidas Br. Luk. 6. 3. Zu- 
weilen steht sie im ersten Gliede einer Doppelfrage, sowol einer 
directen, als einer indirecten; im zweiten Gliede folgt alsdann -^«'i 
oder ergut oder alba. Vgl.: Ne iur klaußi, geragu pikiagu ira 
Br. III. Mos. 27.33, Tugu esst, kuris turi atayi, ergu kito laukiame 



^) Bezüglich der Beantwortung der Fragen vgl. Lepner Der Preufche 
Littauer (Danzig 1744) S. 113: „Sie sind kurtz in Antworten, als wenn man 
fraget: Ar atnefzeif Hast du gebracht? At, antwortet der Littauer kurtz. 
Ar ifzkülei? Hast du ausgedroschen? Die Antwort ist Iß, Ar nuejeif 
Bist du hingegangen? Die Antwort ist iVw. Ar parnefzef Hat er gebracht? 
Par, Denn sie haben kein eigentliches Ja-Wort, sondern gebrauchen daza 
theils das gantze Wort, damit man fraget, wie auch öfters die Lateiner, 
oder die erste Sylbe davon, wie jetzt angeführet ist." 



Syntaktisches. 263 

itler Lit. Stud. S. 17 Z. 20, Mufungu efsi alba mufu nepriete- 
Br. Jos. 5. 13. In: apfzwalgiket Szeme . . . bei Szmones . . . 
rafgu filpnafgu, mafz daugigu ira Br. IV. Mos. 13. 19 — fehlt 
3 ersten Gliede der zweiten Doppelfrage die Fragepartikel. 

Hinsichtlich der negativen Partikeln ^) ist zu bemerken, 
I nei einmal im Sinne des privativen ne- mit einem Adjectivum 
»unden ist: nddeiwifchki Randglosse zu afch ir mana Szmones 
? Pikii Br. IL Mos. 9. 27. — Vor dem „verstärkenden Ver- 
ubstantiv auf -/a" erscheint die Negation -wc in dem o. S. 229 
1. 1 angeführten Mes ne girdeie ne girdeiom. 

Zuweilen finden sich sehr starke Häufungen der Negation: 
ung Diewiep dayka tokia \ Ner ne padabna ne iokia K. 123, 
teno priefchniko nei pikto ufzwodijmo daugefni nera Br. I. Kön. 
, Bei ghis ne ligoie ne \ iefchkoia Pono Br. II. Chron. 16. 12, 
bf Pagonic deiwes nit nieka nera Br! Jer. 10. 3. 

In einem von dem Verbum bijöiis abhängigen Satz erhält das 
3um öfters die Negation, ne : ne reik bijotiß , ieib ghie tawens 
lumariniu Br. Sirach 9. 18, anis bijoiosiy ieib ghis Mießui Je- 
'lern ir Baßniczei Pono ieipaieg ne daritu, kaip kitiems Mie^ 
»« . . . darens buwa Br. Judith 4. 2, bijodamaßi ieib Jonaihas 
edraufiu ir prifch ghi neeiiu, iügi dumoia Br. I. Makk. 12. 40. 

Fos mit nachfolgender Negation hat die Bedeutung „beinahe": 

ne vnffas Mießas fufirinko T. ApG. 13. 44. 

Ueber die Negation nach bau s. o., über iki ne s. w. u. 

Als copulative Conjunctionen finden sich in der älteren 
iche ausser ir ^) , bei und o noch in (= lett, in) und da *). 

• 

Jficholas in Angelai io kowefe fu Smaku ir Smaks kowe/e in dngelai io 

173 (Apok. 12. 7), Wargüfu in filwartufu padejl Br. G. 20; er fchitai ne 

da labai bratigus daiktai ira Br. P. 135, Jeigi tikras da amßinas Diewaa 

äas. II. 73, kurfai fche diena fweikaSt linkfmas da geras ira, tas gal ritoi 

poritu numirti das. 477, idant anis fawa gera da tikra wiera ing Diewa 

. ifchreikfchtu das. 313, wargai kurie mus koßna diena ir akmirki f login 

paiidz das. 360, kodelei Diewas . . . fawa mielaß ßmones teip biaurei da 

iei eß karoiens das. 333 , ifch paffißeminimo mvfch kriUis fawa da bila : 

oe fujfimilkes ant manens das. 355, Prafchikime fchweniaie Dwajta, idant 

\us dütu tikra Wiera, ir mus apfaugotu fmerties hadina da mus ifchga- 



*) lieber n^ für ne s. o. S. 40; über die Behandlung von ne- vor fül- 
len Vocalen s. o. S. 66. 
*) Die Form ira s. o. S. 71. 
*) da und nicht da (Nesselmann S. 123) setze ich an wegen der Form do. 



264 Syntaktisches. 

nüu nügi mffa pikta S6. 74, ifch fawa Wienibes Silu Wiffaa macnibes tarn- 
fibiu Suffieia pajliprintu Werkfmu tcargu do padaukfintu das. 224. 

In MT. ist da nach dem interrogativen Pronomen käs öfters 
expletiv gebraucht: 

Kas do atfkiris jra moxla Krikfczonifchkoia ir Kitu Sectu MT. 8, Eos 
do atfkiris jra tikrofes ir falfchixoofes maldos das. 19, Kas do naudajra 
ifch to moxlo apie Diewa das. , Kas do fatikumas jra dwieiu Naiuru Sunuie 
Diewa (Quae est ratio duarum naturarum in filio Dei) das. 27, Kas do gm- 
hes Chriftaus jra wadinamas Priioatiwa das. 66. 

Zweimal erscheint dd — und diess wirft auf seine Grundbe- 
deutung Licht — in der Bedeutung „noch": kad ans da kd- 
beja KS. 56 (Mat. 17. 5), ieypot da dukfmgomis ßirdimis meldm- 
mes (so bitten wir dich noch) KM. 08. 

In : Smieriis ßhoats kariawa SG. 50, Diewa funus aieiii . . . 
gerus pikius fuditi das. 173, guli äni faufa fchiena , kuri iautis 
Affils walga Br. G. 6, Smerii pieklq perwele K. 163 — ist zwi- 
schen zwei zusammengehörigen, im Deutschen mit „und" verbun- 
denen Wörtern die copulative Conjunction ausgelassen. 

Für „sowol — als auch" findet sich in der älteren Sprache 
bei — bei : bei guldamies bei keldamies . Br. Jer. KU. 3. 63 , M 
czefu atlankis Ponas fawa . . . kallawiju bei Leuiathanq praßa 
Szalti, bei Leuiaihana fufsiriiufi Szalti Br. Jes. 27. 1, bei dienq 
bei naktt das. v. 3. In derselben Bedeutung werden taip — iaif 
(graudendams taip Szidus taip Grekus Br. ApG. 18. 4) und tei — 
iei gebraucht: tei balfu fawa^ tei pawaifdu mokin (cum voce sua, 
tum exemplo suo docet) MT. 418; ifchtikka iu pceczius ir firenas 
Br. Richter 15. 8 ist corrigirt aus: mufche ios tei ing peczius iei 
ing Sirenas i). 

„Teils — teils" ist öfters durch dalj — dalj übersetzt, so z. B. 
Br. Dan. 2. 42, einmal durch dalikq — dalikq : dalikq voieray 
dalikq gerais darbais (partim fide, partim operibus bonis) MT. 176. 

Als disjunctive Conjunction ist in der älteren Sprache 
ausser ar, arbä (alba, abä) auch angu (Fortunatov K. Btr. 8. 114) 
gebräuchlich, z. B. Br. Mat. 5. 17, 36, 6. 24, angu (später über- 
geschrieben : aba) ing kurio War da ins tatai padaret Br. ApG. 4. 
7, narint iai butu mufu angu fwetime walfchczui U^ 133. 

„Entweder — oder" ist übersetzt durch alba — alba (z. B. 



*) Br. Tob. 3. 8 hat eine späte Hand den Dat. Sg. Tai in Tm corri- 
girt und am Bande bemerkt: ,.7Vii ift ein Demonftrativum und heißt Da«, 
T<si ift ein Dativus und heißt Des^ Tei ift coniunctio copulatiua.*^ 



Syntaktisches. 265 

MT. 374) und durch angu — angu: angu du, angu didzaufei tris 
kariamis Br. I. Kor. 14. 7. — „Entweder — oder — oder" wird 
durch alba . . alba . . alba vertreten (z. B. Br. I. Chron. 22. 12). 
In : irgi mus ar j tqj'au 6 riekq , arbq, j* kiUiis Griekus ne fwe/lu 
Daw. Pam. 18 — bedeutet ar — arbq (über diese Form s. o. S. 40) 
mit folgender Negation „weder — noch". — „Nicht — noch** ist 
übersetzt durch ne — negi: ne mokis kas ariimo fawo negi kas 
fawo Broli Br. Ebr. 8. 11. 

Als adversative Conjunction erscheint einmal — fehler- 
haft ? — be für bet : netiktai fcheme be ir aname fwiete Br. P. 144. 
Oefters ist lisz als solche gebraucht, z. B. Br. Jes. 1. 6, anis 
atfake: iVe, lifch mes per nakii ant uliczos pafailikfim Br. I. Mos. 
19. 2 , nebus praßudiias , lifch amßinai ifchganiias Br. P. 328 ; 
auch net bedeutet „sondern" s. w. u. 

Wie nei, so ist natürlich auch neigt comparative Con- 
junction; freilich kann ich dafür nur ein, nicht einmal schla- 
gendes Beispiel anführen: fchiffai nueia aptei pinlas namofna fawa 
neig anas Br. P. IL 353 (1869: aptei ßntas uz ar?q, gr. öediTcaLW' 
/A€vo$ 7] yag enelvog Luk. 18. 14). 

„Als** nach kitas kann durch kaip und nel übersetzt werden: 
nero kiio Diewo kaip tu Br. II. Sam. 7. 22, Kit nieka net ka afch 
taw fakifiu Br. IV. Mos. 22. 35; auch nach nev'ens erscheint net, 
so U. 138. 

„Um wie viel** ist kek, kekagi: Kiekagi iada gerefnis ira 
Szmogus Br. Mat. 12. 12 ; „je — desto** übersetzt nicht nur j'Su — 
j'ä' , sondern auch kü' — i'&!: ko iankiaus to geriaus Br. P. IL 53. 

Bezüglich der temporalen Conjunctionen ist zu bemerken, 
dass „bevor** vereinzelt durch t^e— ne und durch neg übersetzt ist: 
ieib ben mafz atfigaiwincziau , ikki nenueimi ir nefugrinfchiu Br. 
Hieb 10. 20—21; Sdwo mielay Motinay liko Apekunq \ Schwentq 
Jonq, neg Dußiä ißeio iß kunq. K. 147. 

Als causale Conjunction ist in Post, und K. zuweilen ka- 
tigi (kaii = lat. ut) „weil** gebraucht: 

O kätig butco Dowidas iz giminea zidUf ö tds miejtelis Betlehem huwo 
tnie/teliu to , iädä and gimine zidii aprinkie ghi fau hmvo Post. 25, nnjiunte 
JPonda iumj) Prd/idßq Jondßa dpfukiddmds idmuy (sc. der Stadt Niniveh), iog 
päkiele ant iu fmdrkia rankq Jdico , kdtigl in nori ißteriot vz griekci tu das. 
III. 118, idant mes wi/ddos to inokitnmhimes, kdtigi tdtay ird mieliaufia dßera 
Pona mufu das., Nng^ ?n^ wierni yiedokime linkfmihey \ Katig mumus Diewo 
funus uzgime K. 138 u. ö. 



266 Syntaktisches. 

Auch jeng hat vereinzelt causale Bedeutung: Szidai, iang 
diena prigaiawijmo buwa Br. P. 393 , und ebenso J6g : Jog kafz- 
nas krifchczionis wiffafa fawa fprawafa iapirmiaus iur ani Dtewa 
daboiifi U^ 5, vgl. das. ZZ. 26, 31. 

In der Bedeutung „denn" erscheint neben nesä (aus n^<^ o. 
S. 41) öfters Sei (= gr. fpri^ vgl. ksl. So): Bo Ifchminiis ne ieit 
ing Dufche piktq Br. Weish. 1. 4, Bo außs Pagiefzanczioio m 
gird das. v. 10, Bo (daneben ist später nefa geschrieben) tatoa me- 
lais law pats fmerti düfi Br. Sus. u. Dan. v. 55 , Bo man nieks do 
iö Enchir. 46, SE. 42, Ba SEE. 5, Bo SG. 209 u. ö., K. 40, 246 
u. ö., KS. 128 u. ö. 

Einmal sind bd und nes zur Uebersetzung von „denn" mit 
einander verbunden : neyk fu mumis ing fmärku fuda idwq, bo nes 
ney tviends Zmogus nebus nuteyfiniäs KM. 48. 

Die consecutive Conjunction dza (Schleicher Gr. S. 335, 
Nesselmann Wbch. S. 13) findet sich meines Wissens zuerst in der 
Bibelübersetzung v. 1734: o wejas jus ißneßoj'o, a£a jü niekur ne 
gallejei furaßi, ^lle ans akmü . . . pawirlo f dukßtq, kalnq, aia 
wtffq fwietq pripilde Dan. 2. 35. — Vereinzelt sind kaip und jevg 
consecutiv gebraucht: (Poiam giwena afchiüfiis fchimtus m^ius^) 
ir pagimde Sunus ir dukteres) kaip ^) io wifsas amßas buwa de- 
wyniu fchimtu . . . meiu Br. I. Mos. 5. 5 ff. ; padzuwa, iang ne\ 
wieno waifiaus nebegal nefchti Br. Hosea 9. 16. 

Statt der finalen Conjunction idänt ist in K. , KS., KM. 
häufig id (c. opt.) gebraucht: Duok id tau giedo6ia K. 15, Idpor 
zinSia K. 113, Duok . . , id zodi tdwo priimtumim KS. 92, Jfi 
idw^fp kialu akis fawo \ Id gialbeium wdrguos mano K. 24, gink 
duäiq mäno \ Id ne ilsSia mätoney tdwo das., Tdwe^ äß weMUy id 
wdykäSiotum Juofe (sc. kialuofe) K. 34, vgl. K. 70, 171, KM. 25. 

Iddnt tritt pleonastisch zum Optativ : Mana Dukte be mirfchid) 
idant ateitümbei ir tawo Rankq etc. Br. Mark. 5. 23; ebenso spä- 
ter auch zum Imperativ: Jus Wyrai idanl mylekite fawo Moieres 
Daw. Pam. 11, O Moteres , idant bukite padüios fawo Wyrams 
das.; so noch in Settegasts Bienenbuch p. 4: Bet pant newierjkii 
anniems (aber glaubt ihnen ja nicht), vgl. deutsche Wendungen, 
wie „dass du kommst", „dass du das nicht tust". 



1) Man beachte m^us statt des zu erwartenden m^tu, 
*) Ueber kaip ist hier und in den folgenden Versen später iog ge- 
schrieben. 



Syntaktisches. 267 

In einem abhängigen Satze steht nach tddnt der Imperativ 
jhleicher Gram. S. 335) in : graudenu , idani pirmjaufei Ponui 
ewui . . . dekawokiie Daw. Pam. 14. 
Enklitische Partikeln (vgl. einiges o. S. 175). Für -gi 

B. Nariügi Br. P. IL 102) sind als ältere Formen -ge (Kara- 
'€ nu waikus iu badu Br. Jer. 18. 21, ifchdalikige Br. Jos. 13. 
Kasge nu ira Br. I. Kor. 3. 5, kamge Br. Mat. 19. 7, Tctdange 
. Rom. 6. 12) und -ga (Nefanga Br. Jer. 7. 17, Luk. 1. 38, 76, 
taiga Br. Jer. 36. 26, 40. 14 u. ö., gediiisi, kaip (übergeschrie- 
1 ioga) gal nufsideti Br. Sirach 4. 25, vgl. o. S. 71) nachzuwei- 
L Jukaigei AM. 77 steht fehlerhaft für Jukaigie. Dass -gi 
ufig zu -g verkürzt wird (vgl. z. B. kurfaig EE. 107, Duokig 
st. IU. 125) und dann in -k übergehen kann, zeigte sich o. S. 
. — Häufig tritt -gi zwischen ein verbales Präfix und die zu 
sem gehörige Verbalform: Ifchgipüdik Br. II. Chron. 1. 9, Pa- 
neßim ghi Br. Jer. 51. 9, pagidarik Post. 524, Tegißow Br. 

Chron. 1. 12, iegiweifd Br. I. Mos. 41. 33, Prigümk K. 33, 
^nziebk K. 34 (vgl. got. faura-ga-meljan , mip-ga-smlian , tts-ga- 
hvan u. a.). Auch zwischen einer Postposition und dem von 
' abhängigen Wort wird -gi (-ge) infigirt : Togidelei Br. Jes. 27, 
, iogidr/n Br. Ezech. 16. 43, Kogedelei Br. I. Kön. 1. 13, ko- 
fnw'Post. m. 121. 

' Enklitisches -p (= -po Schleicher Gram. S. 231) findet sich 
äser in teip, szeip u. s. w. auch in iaipaiep Enchir. 57, iaipajep 
I. Kor. 14. 15, ieipaieip MT. 105. Einmal erscheint es als -pe: 
Utaipe Br. Ezech. 23. 48; iaipai (Ifch teißbes iaipai, iog Tie- 
p etmi) EE. 69 ist aus *taipdje(i) entstanden, vgl. ieipoie Br. 

123. 

Dem lettischen -ba (vgl. die gotischen Adverbien auf -ba Gott. 

Anz. 1875 S. 1112} entspricht lit. -ba in arbä (arbq o. S. 40), 

in kaczeibigi (obgleich) Post. 260, 529, -i in käczeib Post. 3, 

u. ö., Kadieyb K. 112, 156. 

Dem lettischen -le, 4ei entspricht im Litauischen 4i in nuli 

Jsselmann S. 424) und -/ in : kadangel ( := kadan-ge-1) MT. XXII, 

V, 283 u. ö., Tadangel AM. 68, kaczeigel MT. XXXIII, XXXIV, 

69, Kaipagel MT. 526. 

Eine enklitische Partikel -iai steckt in betay, Bettay (o. S. 71) 

>€t; sie ist schon früh verkürzt, zunächst zu -ta in neta(=net) 

0. S. 71 und: Sacramentüffu mes Diewui nedüme . . . neia 

xdern) ghis mums nudalije ir düßi AM. 3, neta (sondern) MT. 



268 ' Syntaktisches. 

XLII; weiter zu -ie in: neie {kiidypo kunäs mufu negal dänguy 
dalies turefi, nete krizium iß ddbintds KS. 87; ne tviens niz hegs 
tätoo , pon , fmdrkihes \ Neate i) iäs , kuri waldis Dwääia täwo K. 
225, ieipte U. 14, 25, kaipte das. 137, 192, iaite das. 148, iampU 
das. 18 ^); endlich zu -t vgl. u. a. nent LLD. I. 6. 14. — Die 
Enclitica -tat ist vermutlich identisch mit dem Neutrum des Pro- 
nominalstammes ia- (tai); sie findet sich in der heutigen Sprache 
ausser in net, bei auch in anofe, anoi (Kurschat Gr. § 1435), wel- 
ches Wort durch die Verbindung von ano Instr. Sg. von ans und 
'te = -tat entstand. 

Hinsichtlich der Interjectionen vgl. Sappuhn-Schultze Com- 
pend. p. 94 : „-4y, ei ei interdum Nominativum, interdum Accnsa- 
tivum adsciscunt . . . Niunui Dativo jungitur, ut Nunui iato Vae 
tibi. — 7Y/t, czuii iici^ dt Vocativo." Niunui und tut fehlen im 
Nesselmannschen Wörterbuch. 



Besondere Eigentümlichkeiten hinsichtlich der Wort- und Satz- 
fiigung zeigen die altlitauischen Texte, abgesehen von den schon 
hervorgehobenen, nicht; allenfalls mag noch erwähnt v^rerden daas 
in Diewe mana, mana Diewe, kam tu aplcidens effi mane S6. 42 
der Chiasmus angewendet ist. 



^) Im Druck steht Ne ate; über ca = c s. o. S. 23. 

') tampte = tdm-te; über Einschub von p zwischen m und ^ s. o. S. 88. 



Lexikalisches. 



ab- 87 

abeiur utrobique, auf beiden Seiten 
MT. 302 (N. 1) 

ab e Inas (N. 1) eigentümlich: bu- 
Jtte man Abelnu daiktu (dazu die 
Randglosse : „Eigenthum ahelnjjla''^) 
Br. II. Mos. 19. 5 (russ. oGc'abHbin) 

abelnjfta s. abelnas 

ahida (N. 1) Unfall: ,,Ab%da Unfall" 
Randglosse zu nepalaims Br. I. Mos. 
19. 19 

abiji beide (N. 1) 61 

abiioias Zweifel (N. 1): Ir n<ßra ko 
abiioie AM. 4; abiioie ist Gen. Sg. 

abijoti zweifeln (N. 1): abijojenti 
MT. 516, pri^ch abiioghimus das. 
351 

abrozdaa Bild (N. 2): abrozdu AM. 
60, abrozdais das., abrozdus MT. 424 

Aibsolom 69 (poln. Absalom) 

ach ach Br. Jer, 22. 18 u. ö. (N.2aÄ) 

achwatas f achwotas Lust(N.4)77 

achwotingas f ac/it^o^na« lüstern 
77, 8. achwatas 

achwotnei lüstern 77, s. achwotnas 

acZf atfch (N. 2*)) adhortative In- 
terjection : Acz pabudawokem mießß 
Br. Mos. I. 11. 4, acz darijkem ir 
d^kem plitas das. v. 3, Acz nufzen- 
kern fzeminiu das. v. 7, Acz gulkes 
das. 16. 2, Atfch pardukime ghf 
Ifmaelitams das. 37. 27, Atfch duo- 
kirn tiewui fawam Wina gerti das. 
19. 32, acz Randglosse zu gerat (mes 



tos kitrißomis pamir\ßm) das. II. 1. 

10, Acz eikem Br. Hosea 6. 1 
aczif atfchi bringe her, gib her 

(vgl. acz) : Affchigi man, manas Su- 

nau, walgiti Br. I. Mos. 27. 25, 

Acztm nu mana Moterj das. 29. 21, 

vgl. o. 71 
ad Präposition und Präfix 243, 246, 

vgl. noch teadleidcze (vergibt) MT. 

275 
ada Haut 49 (N. 32) 
adamantas Diamant Br. II. Mos. 28. 

18 (d^ccf^ag) 
addalnei distincte MT. 112 
adhabati achten (ad-da-boti N. 232): 

nefa neadhabaghi weido fzmogaus Br. 

Mat. 22. 16 
Adtnas Adam 67 
adwu kaum: A nyt teifoio delei adtou 

kas mirfchta Br. Rom. 5. 7, adwu 

ifchganfta Br. Hiob 21. 13 
€8 dtva kaum: adica rada defchimti . . . 

€edwa buwa dtcidefchimtis Br. Hag- 

gai 2. 17 
affieras Opfer 98 (N. 8) 
affierawoti opfern 74 (N. 8) 
afierownikas Priester (poln. oßa- 

rownik) : Bvwo vzu cziefd Uerodä . . . 

afierownikas nekurfay Post. III. 52 
afiora Opfer 49 
agünas Knauf (N. 2) .* agünus Glosse 

zu bufzes Br. IL Mos. 26. 32 
aidinti reizen: ,,Agdina fzmones^*^ 

Randglosse zu perkalbeio Pulkq Br. 



*) Die Bedeutung „gib her" hat acz z. B. Br. I. Kön. 17. 19 : Atfch man 
tawa Sunyt. 



270 



Lexikalischeu. 



Mark. 15. 11, Jei tawe aidm Ponas 
prifch mamxe Br. I. Sam. 26. 19 
(dazu «lie Randglossen: kibinf ra- 
gin), 
a ikfc A <c Hof (zu got. aigmi ?): „ail^ch- 
tenüt ant aikfcfites^'' Interlinearglosse 
zu Ifchweßcite ie ifch Namu ant 
Dimfliea Br. IL Kon. 11. 15 
Ultras strenge 101 (N. 13) 
akiemirkfnis Augenblick (vgl. N. 

394): akiemirkfnij Br. Luk. 4. 5 
aklatis Blindheit (N. 3): del Akla- 

ties KS. 129 
aklepima a Antwort 83 (N. 358) 
akmirkis Augenblick: mafza akmir- 
ki Br. Jes. 26. 20, vgl. akiemirkj'nis 
a kr Uta 8 wild: piktejhis ir akruiijhis 
hitwa nei io Ponas Br.II.Makk.5.22 
akrutnas grimmig (pol. okrutny): 
Kunings fcho fwieta Akrutnußangu, 
Bet nepaßeis, Nes eß tau apfuditas 
Br. G. 32, SG. 206 
aksakiti antworten 83 (N. 453) 
alb f alho oder 40, 71, vgl. noch: 

alho MT. 122, 474 (N. 4) 
alieiuti salben (vgl. N. 4): n'&g all- 

eiütuiu Mijfcholniku AM. 15 
,algoti heissen: Kaip ir kiti ne- 
fchwentieghi nw^trüf eis f anareis jra 
algoiemi (Sicut alii non sancti mor- 
tua membra vocantur) MT. 194 
alijwa Oel 10 (N. 4) 
alkonas \iungrig 60 (N. 4) 
alkfna Lache (vgl. lekmene N. 355): 
ant antras (sc. fchahes) ira Alkfnos 
ir Kalnai Br. I. Makk. 9. 45 
all a was Richtblei : Nefa ghi/sai per 
ie trauks , . . Allaw(,i, idant ghi 
aplei/ta butu Br. Jes. 34. 11; vgl. 
alvas 
allode Fladen, Kuchen: allodes In- 
terlinearglosse zu {neraugintus) kar- 
woius (dazu die Randglosse plan^) 
Br. III. Mos. 2. 4; alloduy allodes 
Randglosse zu planiuy plane das. 
24. 5 



altoras Altar 101 (N. 5) 
alwas Blei (N. 5 „Zinn", preuss. 
wis Blei, poln. o^ot^?' Blei, russ.o'j 
Zinn): alwo wirw^ Br. Arnos 7. 
s. allawas 
alwiemas jeder 92 (N. 5) 
ambowoti schmähen : ambov 
Randglosse zu ambijma Br. [ 
3. 7 
amigdala «^üycF«Aij, Mandel (N. l 
rada ghis lafdq . . . Amigdalas 
fchanczen Br. IV. Mos. 17. 8 
amißinas f am nß in as ewig 
amßinas das. 92, atnßnas 
67, vgl. noch: amßnoj giwata 

2, amßtiai das. XVI (N. 5) 
amzis (Gen. atnzes) Leben 97 Ai 

(N- 5) 
dmzinuoti ewig währen : Kuri 
ßds dmzinuoia K. 136, amziuc 
in: zino zmogu öion ne dmziui 
das. 90 ist vermutlich Druckf 
für dmzinoidnti; s. amißinas^ i 
amfzolas Eiche 78 (N. 17); 

anfzolas 
anafchale jenseits: kurßii ira 
fchale Jordana Br. I. Mos. 5( 
vgl. anaßihalia 71 (N. 5) 
anneip auf jene Weise 56 (N. 
angalas Engel 54 (N. 6) 
angfchtai enge 86 (N. 6) 
angu oder 264; preuss. atiga o 
ankftas eng 81 (N. 6) 
ankfchczoghimas Jammer: 
tapau ankfchczoghime Br. Ps. 

3, s. ankfchczoti 
ankfchczotii ankfchczati 

ängstigen , sich sehnen : Ti 
ankfchczoiam [dufuiam , gieii 
mvfu namu Br. IL Kor. 5. 2, h 
antra karta ankfchczadams pi 
dau Br. Gal. 4. 19, anis ankfcl 
kaip gimdanti Br. Jes. 13- f 
ankßte 
ankßte Bedrängnis 100 (N. 6) 
anokiSf awaÄts solcher (N.ö): 



Lexikalisches. 



271 



)k} darhq karalienes girdes Br. 
ter 1. 18 , anokius niekingiis 
tits Br. Weish, 15. 13, newiefis 
:%u ifchganfzcziu das. 17. 9 
0U8 jenseits 105 (N. 5) 
Ring, Heft, anjele das. 39 
10) 

auf, zu 71, 243 (N. 7) 
:»« Antlitz (N. 3): Antakis 
se zu kojzno weidas prifvh an- 
ßowetu ir tu weidas tur ant 
ones foßo wei/deti Br. II. Mos. 
20 

(N. 7 „Busen") Schoss Br. Ps. 
51, Topf: Tifiginis ßapa rimkq, 
i pudufq [antijd] Ir fiinku tarn 
ma hurnofpi ki/Mi [pakeUt] Br. 
iche 26. 15, Tinginijs paßepia 
iqßiwqpude \ant%je\ das. 19. 24 
/ts Beinschiene : „Beinharnisch 
ß/ee" Randglosse zu koiußhar- 
Br. I. Sam. 17. 6; vgl. kelis 
L91 
iliekas der zwölfte 184 (N. 7^ 

ip auf andere Art 56 (N. 7) 
nai ewig 78 (N. 5) 
las Eiche, anfzülinas Hain 
'. (N. 17), vgl. amßolas 
',a das Inwendige (N. 7) Br. I. 
. 6. 15, Dowidas hudawoia aplin- 
nog Millo ir apaczoie Br. IL 
. 5. 9 
ti erblinden (N. 38, vgl. Fick 

Wbch.^ II. 512): a2)(pket ir hu- 
f/irti Jes. 29. 9, s. apekinti 
)hlas Apostel 67, 90 (N. 7) 
•htolas Apostel MT. 57, A- 
htolai das. XXVII, Ajtaßhtolu 
, XXIV, 94 (poln. apostoi) 
'gti hassen, feind sein, gram 
len : apdirga Glosse zu io Bro- 

, peike . . ghj Br. I. Mos. 37. 



4 und zu lifau nekenteia Jakuho 
das. 27. 41, „gram werden apdirktif 
padirkti'^ Glosse zu Jofephas galetu 
mua peikii das. 50. 15 ; vgl. dergeti, 
padirgti 

apekinti, apcekinti blenden (vgl. 
ap<Bkti): ap^kink iu Akis Br. Jes. 
6. 10, apcekinna das. 29. 10, ap€e- 
kintas das. v. 14 *) 

apgriefchti schneiden: graifchtais 
apgriefchti ant wißy, fchaliy. Br. I. 
Kön. 7. 9; vgl. graijchtas und lett. 
graißtf greest schneiden 

apiakinti verblenden 54, s. apekinti 

apklepti fassen, begreifen: Tqfzodi 
ne koßnas apklepia \ifchmana'] Mat. 
19. 11, kurßii tatai gal apklepti tos 
te apklepia das. v. 12 

apkropiti besprengen (N. 223) 47, 
Czi/lu wandenu im apkropifiu Br, 
Ezech. 36. 25 " 

apmarkti (oder apniarkytif) erblin- 
den : akis iu äpmarkußos huwo Post. 
327 (Luk. 24. 16), vgl. poln. mro- 
czgd und Fick Vgl. Wbch.» II. 629 

apmeftuioai Werft, Aufzug des Ge- 
webes (N. 397) : „Werfiftfl/wiöyiMtrat" 
(corrigirt in mtßuwai) Randglosse 
zu ant Apmtßuwy. alba ant Ataadff, 
Br. III. Mos. 13. 48. Ueber apme- 
ßuwai steht apmetmeny, 

apmetmenei {apmetmenai?) Werft 
s. apmeßuwai 

apmifchtif apfimifchti bestürzt 
werden (N. 404 f.): apinißha iüs 
(sie wurden über ihnen betreten) 
Br. ApG. 5. 24, tmjsigando w\fsi ir 
apmißha das. 2. 12, ßißieijo Dan- 
gibe ir apfimißha das. v. 6, apfi- 
mißhket Br. Jes. 29. 9 

apnaßinti vorher sagen (N. 419ff.): 
Sztay aß Junis apnaßinau T. Mat. 
24. 25 



An den beiden zuerst angeführten Stellen hat 1869 apjekdfk ^ apjek- 
apjekdinti fehlt im- Nesselmannschen Wbch. 



272 



Lexikalisches. 



apnehilti erstummen (N. 330): efeh 
dofiu tawä Lie/zuwiu priljpti 2)a- 
dangije^ kaip apnehilfi ir harti ne- 
hegakfi Br. Ezech. 3. 26 

apnüdlntas vorgii'tet 115 (N. 423) 

apofchtalas Appstel 52, vgl. ariafch- 
tolai 

apracz, apraczei ausser 57, «j>ra- 
csei' (extra) AM.- 6? (N. 315) 

apr egi^ti heirachteu 116 (N. 434) 

apr enke Armring (N. 428 apyranke): 
dwiaprenki Randglosse zu du lanku 
ran%ii Br. I. Mos. 24. 22 

aprepnas vollkommen : tawa gra/y- 
bes delei, kuri tikrai pUna [aprepna] 
huwa Br. Ezech. 16. 14, Kas ira 
teip akla^ , kaip aprepnas , ir teip 
cßklas f^ kaip Tarnas Pono Br. Jes. 
42. 19 , jjVollkommon aprepna^'' 
Randglosse zu darbai pilni ira Br. 
Sirkch 18.' 1 • 

aprinklüti 118 (N. 442) 

apfakifti predigen 10 (N. 453) 

apfa latiii . einfassen : apfalatitus 
Randglosse zu iklijotus akmenis Br. 
IL Mos. 35. 27 

apfimerkti blinzeln, die Augen 
schliessen (N. 394) ; Diewas teip 
7Ti,üdemai8 afchtrai ne doboiafi ßmo- 
gaus giwenimo , net kaip apfimer- 
kena piktenibes fwieto praleidz Br. 
P. II. 220 ' 

apfiiepluti sich beflecken 118 (N. 
97) 

apfiunkinoti bedrücken 68 (N. 470) 

apjiutois y apfuwis Lappen (N. 
471 f.) : idautj'aw apfiuwus padarijtu 
Br. IV. Mos. 15. 38, apfuwiu Glosse 
zu/iulea und apfuivei Glosse v.ufiule 
das. V. 39 

apfifzedeghimas Gelübde 56 (N. 
537) 

apfkutneti (Praes. -skutneju) ab- 
scheeren (N. 48Ö) : Barfdoa teneap- 
apßcutnei (lies: teneapfkutnei) Br. 
in. Mos. 21. 5 



apfriaubti schlürfen (N. 497): a;>- 
friaube K. 75 

dpftabiti hemmen {stebyti N. 499): 
dumoiau fchirdi mana ap/tabitimg 
wi/sy. darbu Br. Pred. 2. 20, teyjibe 
ajj/iabitu gwdtq KM. 38, ne ap/ta- 
bami ira griekuofy, Br. Il.Petr. 2. 14 

apfujs Borte (N. 472) Br. II. Mos. 
28. 32 (glossirt durch burtika) 

apfu Ip t i dunkel werden : akis huwa 
apfalpufios , kaip regeti ne gallm 
Br. I. Sam. 4. 15, dazu die Rand- 
glcÄse apfzelpufes 

ap/chelptif apfchalpti „gehal- 
ten sein'* (v. d. Augen), geblendet 
sein (vgl. apszelpimas akiü N. 515): 
akis iu apfchelpufias buwa Br. P. 
II. 16 (Luk. 24. 16), Kriftmatwm 
akis iu apfchalpufea^ kaip anis ghi 
gal pajhnti das. 23, akis iu ap/chal- 
pufias atwerdams das. 35 

apfchefchelinti beschatten (N. 
516); apfch efch elintu Randglosse zu 
idant ... io fchefchulis (am Rande 
fchejchmlis) nekurius abglopty, Br. 
ApG. 5. 15 

apfch ras Dachs 49, 87 (N". 30) 

aptartis Rüge (N. 89): aptartiei 
Randglosse zu apkalbeghimo ajüerq 
Bf. IV. Mos. ö. 18, 26 

apte i/i n oj m a s Rechtfertigung 1 14 
(N. 101) 

apiurqti erlangen 116 (N. 110) 

apus zart (N. 30): apus Randglosse 
zu gra/zus Br. Jes. 5. 7, vgl. Beitr. 
1. 164 

aptvakti, apwokti verwahren (vgl. 
voka Deckel N. 85, vdkaras Abend 
N. 46) : Eiket ir apwaJcetf kaipßi- 
not. Ghie nueijo ir apwoke grahq 
Sargais Br. Mat. 27. 65, 66 

ö;jw>e/^« überscbatten (N. 71): apwet 
Interlinearglosso zu apdenks (dazu 
die Randglosse ufzuteins) Br. Luk. 
1. 35 

apßad^ti yersprechen 116 (N. 537) 



Lexikalisohes. 



273 



■pti dunkel werden 57, apßel- 
8 8. o. unter ap/ulpti (N. 546) 
^linetiy apfzalineti bezau- 
. (N. 541): tas /zinaudawa ir 
olinedawo Szmones Br. ApG. 8. 
hts tos ilgat fawo fzinifte apfza- 
pa buwo das. v. 11 
nas Weite (erdtcummaa 'S. 19): 
[rdumas primieftu, kurius anis 
tams düß Br. IV. Mos. 35. 4 
päfix 247 

as Ornat (poln. ornat): arnotu 
50 

kis Grenze 63 

ojas der Nächste (N. 9) : U^ßai 
mkai Artimoiui fawam tur aUa- 
Br. II. Mos. 22. 9, kos fatoam 
moiui Afsilq, . . . düa i/chdeti 
Y. 10, u/zmehdams Artimoiui 
im das. 6. 2 , artimoiui fawam 
Sirach 29. 1, Jer. 34. 15, 17, 
noiui tatoam Br. I. Sam. 28. 27, 
28, artimoiui Br. P. II. 201, 
ko nog Artimoio fatoa apima 
[I. Mos. 22. 14 

iUf artin ui 110, artiniun* 111 
r (N. 9) 

ott/e sich nähern 114 (N. 9) 
le Eselin 67 (N. 10) 
litoai c. gen. ausser: JS/eh 
Szemea kampa dawiau fkiriu 
\hliwai\ tatoa Broli^ Br. I. Mos. 
!2; s. afaabliwaa 
liwaa besonderes (N. 10 „per- 
ch'^): ThQ dienq afaabiiwq 
\q, dari/iu Br. II. Mos. 8. 22; 
. osobliwy 
/tu7a» besonders 62, s. afaa- 

m 

(t 

( sich entfernen 89 (N. 503) 
Person 61 (N. 10) 
aa spitz 90 (N. 11) 
\ti hinzulaufen 118 (N. 21) 
'a Fremdling : graudinu iua kaip 
iua ir keleiwiua Br. I. Petr. 2. 
gl. ataiti 



ataiti hinzugehen 55 f. (N. 21) 

atakia, attakia Rache 98, alakin 
attadiUi Br. II. Thess. 1. 8 (N. 11) 

atantrinti wiederholen MT. 262 
(N. 7) 

atauga Rebe (N. 14): piawe ataugaa 
Br. Apok. 14. 19 

ata u/im a a Erquickung : dufid trok" 
ßtd aiati/ima E. 114; vgl. auflia 

atbulaia rückwärts (337): atbulaia 
prifzeng^ Br. I. Mos. 9. 23 

atbuliniu, atbullinui rückwärts 
HO (N. 837) 

a M freit« Erholung (N. 158): Kunuy 
ner atdtoeaio E. 33 

atevia Fremdling 63 (N. 22) 

atgebenti bringen 56 (N. 285) 

atkaklaa verkehrt (vgl. A^A^ Hals 
N. 171): nnfrai atkaklt^'u bua ifeh" 
fehakniti . . . nepabaßntj^u mtfrai 
atkakli EE. 169 (Sprüche 10. 31, 32) 

atkrjpti sich wenden (N. 228): ikki 
io narfa (corrigirt aus narfaa) nug 
tawena atkrjpa Br I. Mos. 27. 45 

atlaifti vergeben 56 (N. 360) 

atleidamaa Vergebung 111, s. at^ 
laißi 

atlefti vergeben 63, s. ailai/li 

atminadlüti (oft) erwähnen 117 
(N. 381) . 

atn^azti bringen 41 (N. 419) 

aiokumaa Entfernung (vgl. atlokua 
N. 12, teketi N. 94): be iokia ato- 
kuma alba toluma (sine omni di« 
stantia) MT. 40 

atpedui zurück (N. 274f. ): atpedui 
grjfeh Randglosse zu atbullai turrea 
eiti Br. Jes. 38. 8, atpedui Rand- 
glosse zu atbullai das. 42. 17; vgl. 
^fzpedu^ 

atpenti hinwider 71 (N. 12) 

at/ikwopeti sich erholen (N. 233): 
kaip Petraa affigawo [affikwopeiol 
biloio Br. ApG. 12. 11 

atfildnkti ausbiegen (N. 368 f.) 
atfiUngddmi E. 33 

19 



274 



Lexikalisches. 



atfiflegti sich anlehnen (N. 484): 
dükem nutwerti Stulpu, ant kuryt na- 
mai flow , idant tumpi atfifUgcziau 
Br. Richter 16. 26 

atfokiti antwortien 47 (N. 453) 

a tfp awiedoghimaa Beichte (N. 
492): atfpawiedoghima (ac. sg.) Br. 
P. 262 

dtftuicas entfernt (vgl. atstus N. 12, 
atoti'N. 502): ned^cuwq ir netolimq 
iwieto pdbaygq K3. 3 

atfubiniui zurück (N. 467): Bac" 
chidas eija atfuhiniui Br. I. Makk. 
9. 47 

atfchlawas Traber (^g\, szlaukaztea 
N.526; zu szloti N. 527?): nufchla- 
wOf pafchlawas , atfehlawiis Glosse 
zu jauoalu Br. Luk. 15. 16 

attramti Verstössen 54 (N. 112 f.) 

atüdagai Spelt (N. 12 „Sommerrog- 
gen"): atüdagus Br. Ezech. 4. 9 

a tw ilginimaa Befeuchtung (N. 79) : 
Sztay dufid trokßtd ataufima\Kayp 
ziame dtwilginima E. 114, dnt dt- 
wilginima ziames das. 218 

atzulai contumaciter MX. 348 

atfzola Zweig 47 (N. 542) 

audene Marder: Te fumifchmai te- 
kes Audenea (corrigirt aus Aude- 
nie^ ir Raragai Br. Jes. 34. 14 

andra Gewässer, Ueberschwemmung 
(N. 14; vgl. ahd. wazar): delet Au- 
droa Patwano Br. I. Mos. 7. 7, ra- 
doai Audroa patwanaa das. v. 10, 
dudra nu/^ka ifch to das. 8. 5 

augewe Mutter 61 (N. 14) 

auglius Gewächs (N. 14): N^a kaip 
Augliua iß:h Szemea auga Br. Jes. 
61. 11 

äukakahcia Goldschmied 13 (N. 15, 
175) 

auk/taa hoch 81 (N. 15) 

aukftiniu in die Höhe 81, vglawÄ- 
flihtiniu 

aukßie Höhe, Himmel (N. 14, lett. 
dugacha): Tq czea kad J'udda hua 



aukßieia K. 237 

aukfchtiejaa in der Höhe befind- 
findlich (N. 14): rafchik tos ad 
aukfchtieii^ flekfni^ tawa Namu 
(dazu die Randglosse: toirfchuimm 
atweriu) Br. V. Mos. 6. 9 

aukßtiejaa Höhe (s. d. vorherge- 
hende) : Kad man auaifna fkamha 
nuog aukßti^'d \ Gidr a twdtejd K.IZ 

a u kfc htinakaa adj. empor (N. 16): 
apwerte tos aukfchtinakua („das 
oberste zu unterst") Br. Richter?. 
13; vgl. aukfchtinokai 

aukfchtiniui f aukfchtiniu^ 
auk/chtinui, aukfchtini&llQ) 
aukfchtiniy^ 111 in die Höhe(N. 
1^6), vgl. aukßiniu 

aukfchtinokai f aukfchtinakai 
in die Höhe, in der Höhe : aukfch- 
tinokai waifiy, n^ch Br. II. Köu. 19. 
30, nei galeia aukfchtinakai weifdäi 
Br. Luk. 13. 11; vgl. aukfchtinakas 

aukfchtuma Höhe 98 (N. 16) 

au/aa Gold 84 (N. 15) 

aufinaa golden 84, s. aiifaa 

aufkalia Goldschmied 84, s. aufaa 

auftia sich erquicken: Anaa miwß- 
da ing ganiklaa gaufiaa \ Kur ir 
pdwerfmega duiia mono au^fiaa E. 
18 (Ps. 23. 2); vgl. ataußmaa 

aüfchtaa hoch Psal. 24. 7 (N. 16) 

autuwaa Schuh 61 (N. 13 autaum) 

awifielia Schäfchen (N. 12 „Ham- 
mel" dim.): Nttdiq/k . . . AtoineH 
tq, kurfdy turi dpwießpdtaut mf<{ 
ziam^ Post. 31 

aza conjunct. 266 (N. 13) 

afz a it is Ziegenböcklein (N. 31): po- 
pioive A/zaitf Richter 6. 19 

aß n Präposition und Präfix 246, 248 
(N. 13) 

ha, bo denn 266 

badidlüti (oft) stechen 118 (N. 317) 
bagotoma Reichtum 60 (N. 318) 
bagutiaa Flüchtling 54, hagwM» 



LexikalischeB. 



275 



Randglosse zu baugus Br. I. Mos. 
4. 14, hagunai Br. I. Makk. 1. 56 
(N. 826) 

haidiklas etwan, das Abscheu er- 
regt (N. 829): tur iumus buti bat- 
diklu Br. III. Mos. 11. 10, Kas ant 
Jzemes /lenk, tatai teßow iumus bat- 
dikhs das. v. 41 

bailaut i sich fürchten 119 Anm. 2 
(N. 329) 

bat/ US bloss: tatoe n'&gq bei baify 
paliktyk Br. Ezech. 16. 39; bai/§ ist 
vielleicht Schreibfehler für bafy 

batus, boius Krieg, Schlacht (russ. 
6o'h) : 52, Baius Handglosse zu kni- 
go/u ape karius Br. Mos. lY. 21. 14, 
Baiaus Handglosse zu ant kario das. 
32. 29, bainie Br. Jes. 10. 26, re- 
gedami karj [baiu, corrigirt ans 
hoiu] Br. Mos. II. 18- 17, Ponas 
u/zu ius BaiyL mu/ch \kariaus] das. 
14. 14 

balgnas Sattel 90 (N. 319) 

balgnoti satteln 90, s. balgnas 

b alvonis {balvonias f) Götze 99 (N. 
320) 

baltoondailis (balvondailef) ein Yer- 
fertiger von Götzenbildern : balwon- 
daikems (facientibus idolum) MT. 
118 (N. 130, 320) 

b ambis (bambiasf) Nabel 100 (N. 820) 

hamblys Hohrdommel 45 (N. 334) 

handik/chtis Tier (N. 820): /u bau- 
dik/chcziu /u/sieit Handglosse zu 
Kur/ai prigules Banda Br. II. Mos. 
22. 19, iog ne Bandik/chczio ne gird 
/chaukenczio Br. Jer. 9. 10, ban- 
dik/chcza U* 60 

barankas Widder (vgl. baronas N. 
321, poln. baranek) Br. Jes. 1. 11, 
Baranky, tawa P^kaus e/ch ne nie- 
kad walgiau Br. I. Mos. 81. 38 

haranka Rost (N. 821 „Gegitter") : 
daikts kok/ai ira keptas barankoie 
Br. III. Mos. 2. 7, ant Barankos 
i/ehkepta das. 7. 9 



barankienas adj. vom Widder: 
Plebonai tene/ch /eptines trubas ba- 
rankienas (übergeschrieben: trubij- 
mo maetyt) pirm Skrines Br. Josua 
6. 6, ebenso ist das. vv. 8 und 13 
über barankienas (in trubas baran- 
kienas) trubijmo matt/t geschrieben, 
teimma Plebonai Septines trubas [Ba^ 
rankienas] m^t^ link/mibes das. v. 4, 
tV kaip bus truba [barankiend] tru- 
bijoma das. v. 5 
barne Zank (N. 822): kadangi tarp 
iif/tfi ira u/zundeijmas ir barne bei 
ne/qdara Br. I. Kor. 8. 3 
baronas Bock (N. 821 „Hammel")- 
ganik iatca Baronus Br. Hohe Lied 
1. 8 
b a r/c hku tjs , b o r/k utis Scher- 
messer 47, 90 (N 822) 
ba/us furchtbar 62 (N. 329) 
be sondern 265 

bedäwimas Not (N. 824): Em^ 

mufu prigimimq beddtoimc^ E. 142. 

begali endlos, immer (N. 286 f.): 

begali ir amßinai Br. G. 118 
beikti verachten 86 (N. 288 peikti) 
bek sondern 83 (N. 828 bet) 
belaSf bielas Kalk, Lehm (vgl. poln. 
biel): „Kalck belas^'' Randglosse zu 
Br. Mos. I. 11. 3, pattie/k akmenis 
ir ios bielu aptepk das. Y. 27. 2, 
bielu aptepket das. v. 4, „Thon ii^fo" 
Randglosse zu tr pa/unkina iemus 
iifi gitoenima /unkumi darbu Molio 
ir Plitv/q, das. IL 1. 14, bielas In- 
terlinearglosse zu kalkes Br. Ps. 
102. 15 
belde/is Getümmel 67 (N. 826) 
bembas Nabel 100 (N. 820) 
bendr adarbinikas Mitarbeiter 104 
bendrätärnis Mitknecht 105 
bendrawieris Glaubensgenosse : 

bendrawierey KS. 235 
b^gti (= begti N. 325) laufen, flie- 
hen 40, b^aniiems MT. 482 
b^koriis Bastard 10 (poln. bi^rt) 



276 



Lexikalisches. 



Bernotas Bernhard 89 

berzdus unfruchtbar (N. 828, Gott. 
6. A. 1876 S. 1375) : Medziay berz- 
dus ir wayjtngi E. 119 

bejpieeznaa sicher (poln. betpie- 
csny, ru88. Geane'qHUH) ; </cA bijpie- 
eznas efmi Br. Jes. 12, 2, b^/pieeznos 
das. d2> 10; adv. b^piecznai das. 
14. 30, 32. 9 

befpieezna/tis Sicherheit Br. Jes. 
32. 17, be/piecznaßies das. v. 18; s. 
bfi/piecztM9 und beffpecznifta 

betai sondern 71 (N. 328 bU) 

bet/peczni/ta Sicherheit 92, s.btif- 
pieczwM 

bevmiß unverständig. (N. 34 ümaa) : 
bevmiei zmones (profani homines) 
MT. 62 

biarijbe Laster 63 (N. 339 bjanrybe) 

6 lati Fragepartikel 58 (N. 323 bau) 

biaurenijbe , biaurinijbe Hure- 
rei 10 (N. 339) 

biefas Gespenst Br. Mat 14. 26 (N. 
328 „der Böse, der Teufel*') 

bilaie wegen 246 (N. 330) 

biffas feine Leinwand (gr. ßvaaos): 
Purpura ir biffu wilketiffi Br. P. IL 
196, qpfidara Purpura ir Biffu das. 

blaff na 8, blagnua etwa „Narr" 
(poln. blazen): karalifehkoij Oarbeie 
Jedes fzmqffus niekam (übergeschrie- 
ben: blagnas) tie hadnas Br. Dan. 
1 1 . 20, dazu die Randglosse : „Scher- 
ge blaffnus^^, 

blaffnijmas Leichtsinn: fu didczu 
bhffn^'mu (horribiü levitate) MT. 
467; 8. blagnas 

blaiwus nüchtern 10 (N. 340) 

b lauf da Bein (N. 340): blau/das (ac. 
pl.) EE. 212 

bledis etwa „Sorge" (ksl. bl^if): 
Bledis dnt Pono dedc^mi \ Ankßtuoiu 
kialu egddmi \ Nodieioi ne teriokit 
K. 187, Tegul tofcie te giedis \ Kurie 
mdri dare bledis \ Sudo fau laug- 
dami das. 47 



blegfdinga Schwalbe 84 (N. 841) 

blinas Kuchen (N. 341): „Sachen 
blinai^^ Kandglosse zu /u nsraugm- 
tais blinais Br. lY. Mos. 6. 15, M^ 
raugintq, Blinq, das. y. 19 

blinginti glänzen (vgl. 6/uiA«eh', 
bUnktereti N. 341) : Ai kaip taßä 
blingin ir kerta ant Baiaus Br. 
Ezech. 21. 15 

bloti sprechen 66 (N. 330) 

blo/nas Gespenst (N. 342): Szema 
blo/nai Br. Jes. 13. 21 

hlofnifte Gespenst Br. Tob. 6. 9 
(N. 342) 

bluznierftwas Lästerung (N. 342, 
poln. bluzniersttoo) : Bluznierßwop 
na/rtts palaydi fawo E. 52 

bogotas reich 52 (N. 317) 

bogoti/te Reichtum 52; s. bogotat 

bolwarkas Bollwerk (N. 337, poln. 
holwark): bolujarkais Br. Jes. 29. 3, 
7, Boltoarkq. [krafchtq] Randglosse 
zu Briega Br. V. Mos. 1. 7 

bramka Stirnband (poln. bramka 
Borte, Einfassung dim.) : „Stirnband 
priekaktis od. bramka^^ Randglosse 
zu Ko/znas tedüdi man kaktos dun- 
tilus Br. Richter 8. 24, priekaktis 
bramkas Randglosse zu tureia attk- 
finus aufy. Jziedus das., bramkot 
Interlinearglosse zu aufy dzetUilai 
das. V. 26 

brangtas spitzer Pfahl 87 Anm. 1 
(N. 343) 

bredina, briedina Wildpret (N. 
344): fumedzokem Bredinq (dazu 
die Randglosse: „Wiltbret Jzm- 
rena^^) Br. I. Mos. 27. 3, Brisdim 
(ausgestrichen, amRande/zu^imit^) 
das. V. 5, Bredinos (glossirt durch 
fzwerinos) das. vv. 19, 25 

brega, briega Anfurt, Gestade, Furt 
(poln. brzeg) : Bregos (übergeschrie- 
ben: mariy, kra/chtai) padrebes Br. 
Ezech. 27. 28, tatve pri/eh Brisg^ 
(Randglosse : prieifnuf, krafchtq) f^ 



LezikaÜBches. 



2« 



€8 patai/e Br. Jer. 47. 7, Brie- 
oatceideteis das. 51. 32, antKalny^ 
ikalnifq. prifch Pietus ir prifch 
ga (später corrigirt in priejgä) 
iyk Br. V. Mos. 1, 7, Ohis tei- 
7 xfchgaleia , , . mieftq, Joppe 
^riegQ (später corrigirt in Bri- 

statt Prieigq) pas ghf (dazu 
Randglosse : „ Anfurt prieijmq, 
"chtq marujk) Br. I. Makk. 14. 5 
itcone Mäkeln (N. 846, poln. 
rowad): gaygoimu ärhd broka- 
? walgimti KS. 55 
•,ti austreiben: prädeja hrookti 
179 (Luk. 19. 45) 
Mume (N. 846 brozis): Amram 
efawa Brofe (übergeschrieben: 
fca) Jochebed xng Moterf Br. II. 

6. 20; Brofe und Ttetka sind 
Bsen beide durchgestrichen und 
Rande durch tetta ersetzt 
itast burnatas scharlachfar- 
69 (N. 338) 

luk las Zaum (ksl. bruzda): 
'<{ bayfu bruzduklu zabofi K. 80 
las tüchtig (poln. buczng): 
idlich Bucznas ftrapus^^ Band- 
se zn/tiprus ricerus Br. I. Sam. 

Schwamm (N. 335 buddele): 

pripilde kewpin^ [budfi] Br. 

19. 27 

» wachen 116 (N. 335) 
iti sein (iterativ) 118 (N.833f.) 

Buchsbaum 85, „Buchsbaum 
w** (bugas ist später geschrie- 
I Kandglosso zu Skroblus in 
«, Bukos ir Skroblus Br. Jes. 
13 
18 Pauke (N. 336 bügnas): tu- 

tawip gatawi buti tawa Bugdai 
^amfdei Br. Ezech. 28. 13 
fte List 86 (N. 336) 
ia Hütte (N. 333 f.): bumeios 
dglosse zu Sch^tro Br. I. Mos. 
10, bumeiq, Randglosse zw/che- 



trq, das. 31. 25 

bumenia Hütte (N. 334 bumene „Ge- 
genwart**) : „Hütten' budeles bunie- 
nios''^ Glosse zu (pas angq Jawa) 
Sch^ro Br^ I. Mos. 18. 1 ^' bumenios, 
bumenioie kehi*^h in demselben Ka- 
pitel* itiehrf ach wiedef * 

buntawoti aufwiegeln (poln. buhto- 
wa6): Tq dtrddonie Juog buntdtcojd 
Zmönes ir draudzia dutfti döni de- 
foriuy . . . tdridami: Juog buntä- 
tcoja Zmones K8. 256 (Lu'k.23. 2, 5) 

burfa Rotte, Aöhang (N. 33Ö, pöln. 
burja): Burfai Randglosse zu Dran- 
gei Br. IV. Mos. 16. 5, -Öwr/olV Inter- 
lineargl. zu Draugeie das. 26. 10, 
„Rotte burfa^'' Randglosse zu Drau- 
geie das.; 27. 3, „Anhang burfai 
(corrigirt aus burfa) fatca^^ Randgl. 
zu pafkuifawe encziunip Bt: I. Makk. 
9. 60, DangfiSf ßeme, peklas burfa 
eft iam wiffada paklufna SG. 7 

b u rfa woti Gemeinscha^ haben : 

... ' ' 

6{<r/<itroty Interlinearglosse zu dräu- 
gauia Br. Joh. 4. 9; s. burfa 

feMr/ewtī Genosse 107 (NT. 838) 

b u rfift e Gemeilisch aft : JVie turedami 
burfiftei fa netöaifin^ais darlais 
tamfibiy, Br. Ephes. 5. 11; s. burfa 

burwalkas Vorstadt (preuss. bur- 
walkan Hof) : Dwdrus , Burwalkus 
Glosse zu prifnießus Br. Jos. 21. 2 

but zwar, mit torhergebendem ir ver- 
bunden (N. 334 büteni, vgl. id ne- 
ben iddnt): JEilas dabnianfiuiu 
DactarUf ir but Praraku tr Apäfch- 
tolu (Series Doctorum praestantium, 
Prophetarüm nimirum et Apostolo- 
mm) MT. 5 , ir but tüja (scilicet 
in his) das. 198 

butumas subsistentia , ac. sg. butu- 
tna MT. 39 (N. 333) 

b nfz e Knauf 51 (N! 333) 

bürna Mund 51 (N. 338) 

ÄÄa'seiA 51 (N. 333) 

bütifchkas wesentlich (^. ^34): 



B78 



Lexikalisohes. 



hütifchkqjes (ac. pl fem.) MT. 60 



celotoghis eifrig 38 ÄDin. 1 (N. 

541) 
eeta, czeta Spaiige(N.160 ,,6uckel^'): 
ceia Randglosse zu spitulas Br. 
Mos. I. 28. 13, czeta Randglosse zu 
Kaip tada Welhludai wifsi huwa 
ger^ , eme ghia avfo (corrigirt aus 
auju) fpangus (übergeschrieben : 
aukfo Spttula) pu/sio Siklo Jwe- 
rencz^ (corrigirt aus fwerinczius) 
das. I. 24. 22, „Spang und Arm- 
ring czetas in maneles''^ Randglosse 
zu kaip ifchwida Spangus aufy, ir 
ranky, lankm das. v. 30 
cewas Vater 15 (N. 100) 
chaczei obgleich 77, chacz MT. 

XIX (N. 170) 
chlafta Betrug 77 (N. 216) 
chrikfchkas Taufe 83 (N. 227) 
chwalczawoti fälschen 75 (N. 233) 
chwaliti preisen 77 (N. 234) 
chwartuna Glück 75 (N. 234) 
chwola Lob 77 (N. 234) 
czerepycze Ziegel 68 (N. 163, russ. 

«lepenii'i^i) 
czerejlelis „Bündlein" (N. 163, russ. 
qefMja-b) : rada kofznas czereflelifatca 
Br I Mos. 42. 35 
czernas arm (N. 163 czerna bobä, 
russ. MepHbiä, poln. czern): czernas 
fzinones Randglosse zu Sir ata, [pra- 
J'tanfes Szmones] Br. Jer. 52. 15, 
czernuiu Randglosse zu Siratos das. 
V. 16 
czertas Teufel 56 (N. 161) 
czefingaSy czefiningas ^eiier- 
wendisch (N. 164): ne tur fzaknu 
fawimp het ira Czejingi (dazu die 
Randglosse: „Wetterwendisch czee- 
fitigt) Br. Mark 4. 17, bet ira Cze- 
/iningas Br. Mat. 13. 21 
czefningas herrlich 90 (N. 164) 
cze/tingas ehrbar 69 (N. 1^4) 



cze/towoti ehren 52 (N. 164) 
cze/chi/kas zeitlich 93 (N. 164 
czetwirtajnis Viertel Br. 11. K 

7. 25 (N. 164) 
czia hierher (N. 161): Atgabeni 

ghi man czia Br. Mat. 17. 17 
cziefnis Gastmal 90 (N. 164) 
czieftas rein 57 (N. 165) 
cziefchijchkaSi cze/chifchl 

zeitlich 91 (N. 164) 
czie/ze Zins 57 (N. 165) 
ezinße Zins 40, s. cziefze 
czirepczina Schätzung : dien 

Mejlewos [Czirepczinos] Br. A 

5. 37 
czijas 58 (N. 164) 
czupoti tappen Br. V. Mos. 28. 

(N. 166) 

da, do und, Flickwort 263 f. (N. 1 
dabartinis ( dabartinias f) geg 

wärtig 99 (N. 124) 
dabesis Wolke 54 (N. 132) 
dabuotinchten 50 (N. 332) 
dachadas Lohn 77 (N. 124) 
dteglas Brandmal (N. 134): De 

Randglosse zu tada ira Skaud 

Ifchdeginimo Br. III. Mos. 13. 

dceglas Randglosse zu Indaga 

I. Tim. 4. 2 

daganczia t dceganczia Bra 
opfer (N. 134): Daganczia Ra 
glosse zu ajffiera fudegama Br. Ä 
1. 8. 20, j^Sttdeginoghima. dagancz 
Randglosse zu tu mumus ir aß 
bei Sudegama ajffierq turri düH ( 

II. 10. 25; daganczia, dagani 
können auch als Acc. Sg. Fem. Pi 
Praes. aufgefasst werden 

dagas (S. 124: dagys), pl. dagaiEeci 
thinai bua Erfehkeczei ir dagai . 
Jes. 7. 23, dagu das. v. 25, das. 
17 ist dag US später in dagfus & 
rigirt, vgl. dagiofn Randglosse 
krtimüfq Br. L Mos. 22. 13 

dagis Dorn (N. 124): JDagiusirvJn 



Lexikalisches. 



27a 



kiw augins Br. I. Mos. 3. 18 

Sache 89 (N. 130) 
iis (?) Meister 61 (N. 130) 
ntoias Retter : Dairintoio 
Iglosse zu IJchgelbetoio Br. IL 
. 14. 6; 8. fudairinti 
9 Sache 89 (N. 130) 
coti danken 54 (N. 135) 
Uojimas „Geilen** (vgl. poln. 
I ; del begedingo dakudiojimo T. 

11. 8 
e Künstler 62 (N. 130) 
itqijs, danguieghts , dan- 
Is himmlisch (N. 126): kokjai 
yaus irUy takte ira ir Dafigui- 

Br. I. Kor. 15. 48, danguieio 
V. 49, dangmeioia Enchir. 60. 
^a Danguieghi Br. Dan. 2. 18, 
a dänguiajq (instr.) KS. 70, dan- 
nuiem fawa Tewui AM. 39, 
[fiq ißmintiea täwo ddngifjos KS. 

datiguiomis \ Waida Dwdfio- 
K. 83, iß danguios aukßtihe^ 
), Tewas dangujis mano T. Mat. 
3, Bet dahar geidzia gerefnes^ 

ira, danguj'os T. Ebr. 11. 16, 
136 Aum. 3 

\y eghifchkis himmlich: dan- 
fhi/chkiu SE. 57; s.danguiqija 
tieft 8 himmlisch: paragaioo 
uiefes Dowanas Br. Ebr. 6. 4, 
199 Anm. 2 

Gabe, Ertrag 49 (N. 145) 

Verlöbnis 98 (N. 138 f.) 

s Laubwerk (skr. darbhd Gras- 

bel, Buschgras) : prieg Seneliu 

5 Palmifchki darhaj Br. Ezech. 

6 (corrigirt aus Palmy, mcedej), 
ifchkq darbq ant Seneliy, Band- 
e zu tureia teipaieg ifchrafchi- 
7almifi mcedzu das. v. 31 , pal- 
kkas darbas buwa ant Sentlia 
Iglosse zu palmu mcedei buwa 
afchiti ant kakty. das. v. 34, 
so das. y. 37 

ti arbeiten (N. 127 f.): Tewas 



mana iki nu darhawa ir a/ch dar^ 
büiü MT. 88, Sekmq diena ne dar- 
buo/i K. 190 

dargona Unwetter 60 (N. 128) 

daridluti (oft)tun 118 (N. 126 f.) 

dafiyoejti bezeugen (vgl. germ. 
vadja Fick Vgl. Wbcb.« UI. 285) : 
Irin pirm gala fawa noredams tnirti 
dafiwede po akim Pono Br. Sirach 
46. 22 

daftotkaa Gefäss, Gerät (N. 603) : 
kojzna . . . ap/ymtyt Sidabrimf. ir 
Aukfimi Indyt [JDa/totkyi] Br. IL 
Mos. 11.2, ap/ieme fidabrinus ir 
ankfinus Daftotkua das. 12. 35 

dat das. 177 

daubas Tal (N. T48): tiktai daubas 
buwa terp ioa ir Ai Br. Josua 8. 11, 
widunna Daubo das. v. 13, vgl. 98 

dang er a Mannigfaltigkeit (vgl. c/aM- 
geröpas N. 131): Th^ ira didi di- 
waif daugera fzwiery^ Br. Sirach 43. 
27 

daugif daugia, dauge viel 72 (N. 
131) 

dauginiu mehr 110 (N. 131) 

daukainti vermehren 87 (N. 131) 

dawadenaa triftig ( 1 29) : Daugi da- 
wadenaia argumentaia (multis gra- 
vissimis argumentis) MT. 482, s. 
dowadnaa 

dawonat dowona Gabe 49, 60 (N. 
147) 

datooningas unentgeltlich (N. 147): 
dawoningoj MT. 351 

dawonotij dowonoti ^ dowonati 
schenken 60 (N. 147) 

dawejaa Geber 1.08 (N. 145) 

dafwaliti gestatten (N. 536, poln. 
dozwolic): Pone ne da/walik (über- 
geschrieben: dük) mums prapuUi 
Br. Jona 1. 14 

deddia gross (N. 141): Deddia Ka- 
raliua Psal. 47. 3, vgl. dedei 57 

degalaa Brand (N. 134): Begalq 
ufzH degalq, Br. IL Mos. 21. 25 



280 



Lexikalisches. 



deilide Künstler 57 (N. 130) 

d etwa 8 Gott (N. 140): Deiwa (gen. 
ßg.) MT. 152 

deiwataa fromm (N. 140, preuss. 
deiwuts selig): Chriftan . . . delei 
mujy, ne Deiwait^ (von andererjland 
in Deitjooty, corrigirt) numire Br. 
Rom. 5. 6 

deiwilifchkas einen Götzen be- 
treffend : flitßhu Deiwilifchkuiu alba 
Balwonifchkuiu MT. 421 ; s. d. fol- 
gende Wort 

deiwillas Götze (N. 140) : koki Dei- 
willa alba Dietoa (numen quoddam) 
MT. 375 

deiwifte Gottheit 63 f. (N. 140) 

de iw ifchkas göttlich (N. 140) : faka 
klau/itoias Deiwijchky, Szodzm Br. 
IV. Mos. 24. 16, vgl. 64 

dekretas Decret, Urteil 10 

dekuiu ich danke (N. 135): dekuiu 
taw Porte Br. Jes. 12. 1 , vgl. 19Ö 
Anm. 1 

deld wegen K. 45 (N. 136) 

delunias zart (vgl. dilti N. 142): 
„Zart delunta^'^ Randglosse zu laibi 
Br. Sus. u. Dan. 31 

d^ka Dank (N. 135, poln. dzi^ka) : 
D^as ddrom tau o Tewe K. 242 

d^kawoti danken {^oln, dzi^kowad) : 
d^kawotu MT. 298; s. d^a 

dergetuwas einer der Schande treibi 
10 (N. 128 dargüa) 

dergeti (oder «fcr^^/?) hassen (preuss. 
derg^t dergeuna); „feindselig dm-ge- 
mafesy padirgtaßas''^ (das letzteWort 
ist von späterer Hand geschrieben) 
Randglosse zu im nemilimas Szmo- 
nes Br. Zephan. 2. 1 ; ygl, apdirgti, 
padirgti 

dermingas einmütig (N. 138): wify 
dermingags balfaia K. 38, dermin- 
gay adv. das. 49 

dermus (dermias?) einmütig: Der- 
midgs balfaya tardam Amen E. 38 ; 
8. dermingas 



defimtina^ de/imtinas, de/in- 
tina, defintinaSy defehimti- 
naa 40, 79, 100 (N. 139), vgl. noch: 
Deßmtina Br. I.Makk. 3. 49, 11.35, 
I.Sam. 8. 15, 17, deßimtin^ T. Mat. 
23. 23 
de f che Seele 59 (N. 152) 
defchims zehn 89, 179 (N. 139) 
defchimta Zehn 182 (N. 139)^ 
defchinis (defehiniasf) rechts (N. 
139): nog de/chinio kampo Nam^ 
ikki kairio Kampo Br. IL Chroo. 
23. 10 
dexoina neun 178 (N. 140) 
dewiniadedimtas der neunzigste 

185 (N. 140) 
diakas' Schreiber Br. Jes. 86. 3, 22 

(poln. diak) 
didtniui grösser 110 (N. 141) 
diekowoti danken 60; s. d^kaivoti 
diewili/te Götzendienst (N. 140): 
Diewilifte alba balwonifte (idolola- 
triam) MT. 416, ju Diewili/teie das. 
417 
diewonis Sohn Gottes MT. XXXY 

(N. 140) 
dig t i stechen (N. 142) : digantis Erjch- 

keczei Br. Ezech. 2. 6 
dikaiaa leidig, schlecht (N. 142, poln. 
dziki) : Ikkolei pa/ailika tavoip dh 
kaiaa pamok/laa Br. Jer. 4. 14 
dt na Tag 58 (N. 136) 
dirbejaa Arbeiter (N. 128): Tar- 
nama, l'arneitefna, Samdinikama vr 
dirbeiema SE. 39 
dirbineti sich bemühen 115Anm>l 

(N. 128) 
di/putawoti disputiren, sich be- 
fragen: Ha/chtinikyt di/putawotM- 
cziyL Br. Mark. 9. 14, kq di/ptäa- 
woiat Ja ieia das. v. 16 
dijehimtia zehn (N. 139): tria di- 

fchimtia MT. 21 
ditvaa Gott (N. 140): JDiwuimM 
do Präposition u. Präfix 47, 244 
dorn Ott meinen 51 (N. 149) 



Lexikalisches. 



281 



Einigkeit 98, s. darai 
ti sich vertragen : delei pa- 
!/« dorauti ir quot^ti nori ipro- 
pacem . . colludendum esse 
3nt) MT. 424, s. doras 
i tun 47 (N. 126) 
in « »^ordentlich (vgl. dawade- 

poln. dowodny) : dowadnai 
Iglosse zu pilnai Br. Luk. 1. 3 
ia8 Gabe 98 (N. 147) 
i Gabe 67, s. dowanas 
li umsonst 67, s. döwna 
ntas Trabant (poln. drabant): 
^antais Br. IL Sam. 15. 1 
«, drohas Krieger (poln. 
|: if eherne ghia Widurius ifch 
ir mete tos tarp Drahyk (über- 
irieben : Karfzigiu) Br.II.Makk. 
6, butoa didzoie rupeftije delei 

Drobif, [Salnas] das. 15. 19, 
awa drobais (cum suo satelli- 
MT. 513 • 

Tüch (N. 156 „Leinewand'*) 
:L Mos. 26. 36 

ils Masse: prazuwpßs drabdls 
sa damnata) MT. 288, vgl. 
blas 
, dragge Hefe (preuss. t/ra- 

Fick Vgl. Wbch.8 n. 589) : 
igea Kelicho fwirdineghimo tu 
erei Br. Jes. 51. 17, fu dragems 
%a kerfchto das. v. 22 
unike eine Freche,üngeratene: 
tunike bei Tiewui bei wirui gqda 
3r. Sirach 22. 4; s. drofauti 
uti frech, vermessen sein (N. 
\): iu drqfuwimäs iüs parpnlde 
3irach 3. 26, drqjauiancziam 
ygut das. v. 28 
'gbe Mut (N. 153): dranfyb^ 

76. 13 

na 8 Kleid (N. 152) : idant anis 
drapanus iJ)7celpti,iBr, IL Mos. 
LO 

n ufa Kleid : ifchrafchitas mar- 
»narfchkonas [drapanu/as) Br. 



Kichter 5. SO 
draugifta Rotte 99 (N! 154) 
draugauti Gemeinschaft haben, buh- 
len (N. 153 f.): Efch fu fwetimais 
turriu draugauti Br. Jer. 2. 25, Szi- 
dai ne draugauxa fu farharitonais 
Br. Jöh. 4. 9 
draugtarnis Mitknecht (N.90, 153) ; 
rada wiena fawa Ih'augtarniyt Br. 
Mat. 18. 28 u. ö. 
drautarnis Mitknecht 89, s. draug- 
tarnis 
draßniftis Zergerei (vgl. poln. efrai- 
n?V) : Gelbek ifch rankas gwaUau- 
nas , Ifch draßnijUes ftoieta Zdro- 
das SG. 204 
dremblus Masse: neifchdabinta nei 
jwaifdinga dremhlu \fch nie'ka ata- 
wede (rüdem et informem massam 
ex nihilo produxerit) . . '. Tarn drem- 
blui (huic massae) MT.,79; vgl* drce- 
bals, drumpßitif drebule Gelee (N. 
154), gr. &Q6ußos. 
'drilei Postposition, wegen 248 
-drin Postposition, wegen 248 (N. 156) 
druktibe Stärke 90 (N. 158) 
-drum bft iti,-dru mpfi it i dick ma- 
chen, trüben 88 (N. 167) 
drutkäk IJfte Halsstarrigkeit (N. 1 58, 
171): Nefa afchpafzinßu tawa Drut- 
kakljße [fawredjße] Br. V. Moff. 31. 
27 
duchas {duchus ?) Geist (N. 149) : Du- 

chuie Br. I. Kor. 14. 16 
duöhaunifchkas geistliöh 77, s. 

düchas 
dugus Himmel 44 (N. 126) 
dukete Tochter 68 (N. 149) 
dukfinti vermehren (N. 131 ji Wifu 
giaru dukfind \ Fäßune mdiönä K. 
106, duxini MT. 494, s. o. 45 
dukfus reich, reichlich (N. 149, vgl. 
dukfinti): dide tV dukfi Baßnieza 
(ampla et copiosa ecclesia) MT. 461, 
dukjauf^ UlgtiL (praemiä ämplissitha) 
das. 184 

20 



282 



Lexikalisches. 



dnlxnele (f) Stäuhclien, Atom (N. 
149): ifch dulxnelu (atomorum con- 
cursu) MT. 91 

dumburjs Quelle 40 (N. 148) 

dumczius Ratgeber (N . 1 49 f.) : wier- 
niau/efis Dumczius Br. Stücke i. 
Esther 1. 3 

dum Ott 8 staunen, erstarren (N. 149, 
vgl. poln. dumad staunend nachsin- 
nen, dumieö erstaunen) : Dumoket ir 
apfimifchkety apaket ir büket girti 
Br. Jes. 29. 9 

dufinti beängstigen (N. 151 f.): Ku- 
rie manq dufina | Prikalbedam titi- 
na: | Käme Dietos kuriam-tykieiey 
K. 48 

dufketi tönen 86 (N. 152) 

duti geben 51, dumi MT. 24, duda- 
ma das. 4 (N. 144) 

dü(/ viel (N. 131): Duog kaibeimas 
ne eafii be grieka KK. 17 (Sprüche 

10. 19) 

dümoti meinen 51 (N. 149) 
dünenjka Bäcker 107 (N. 147) 
dunkepeias Bäcker 107 (N. 147, 194) 
dioarionis einer vom Hofgesinde 

(N. 158): dwarioniu Br. I. Mos. 39. 1 
dweias doppelt 187 (N. 159) 
dweiats zwei, ein Paar (N. 159): 

Jonas wel jloweio ir Dweiats Mo- 

kintiniy, io Br. Job. 1. 35 
dwidefchimta zwanzig 182 (N. 159) 
dwiedefchimtas der zwanzigste 186 

(N. 159, vgl. dweszakodelis das.) 
dtoiergis zweijährig 189 (N. 159) 
dwijlikariopas zwolffach (Kur- 
schat Gr. § 1038) : dwijlikariopq. T. 

Apok. 22. 2 
dwiliks zwölf 180, thinai buwa dwi- 

liks Schulliniu Br. II. Mos. 15. 27 

(N. 159) 
dzentilas , czentilas Kleinod (ksl. 

z^teti) : nefzinaynus Dzentilus Br. Jos. 

45. 3, „Stirnblatt kaktos czejitiln'''' 

Randglosse zu kaktos wainika Br. 

11. Mos. 28. 36, kaktos dzentilas das. 



39. 30, daugia dzenfjli/k Br. I. M&kk. 

11. 24 
dziaukmas Freude 89 (N. 168) 
dziaufmas Freude 89 (N. 168) 
dz iugaut i fröhlich sein, sich freuen 

(N. 167 f.) : Jau nu teyßeghi giedo- 

kite I Poniep fawo dziugaudami K. 

38, Iß man^ dziugaudami das. 47, 

Kalnay ir päkdtnes fieniaußosldik' 

gaut ne pdläuid das. 60 
d zu das Wunder 85 (N. 166) 

e Interjection : biloia tarn: E Kam- 
otiofchaus gimine ne Juda Br. Sus. 
u. Dan. V. 56 

ebro/as Bild 56 (N. 2) 

eftmanas Hauptmann 75, s. hußma- 
nas 

eilüii zu gehen pflegen 118 (N. 21) 

eklas blind 56 (N. 3) 

elgti betteln 11 (N. 18) 

elkaSf alkas (heiliger) Hain: „lu- 
cos Haine elkai'' Randglosse zu W« 
ir anisfaw pakure Aukfchtibes \kalr 
was] , Stulpus ir Goitts ant wtft^ 
aukfchtifi kalwii Br. I. Kon. 14. 23, 
„Haynen celkäs'^ Randglosse zu tar- 
nawa Baalim bei Goiams Br. Rich- 
ter 3. 7 (vgl. Beitr, I. 42) 

eile aber 56 (N. 4) 

elleniSf ellinas, ellinis Hirsch 
!58 (N. 19) 

elline Hindin 68, s. ellenis 

eltoienas ieäer 56, elwiena (gen.sg.) 
MT. XVII (N. 5) 

er Fragewort (N. 8): Er ne teip ira 
Br. I. Mos. 4. 7, vgl. 56 

erkiti 56 (N. 9) 

e rfc hketei Dornstrauch 233 Anm. 3 
(N. 19) 

efliui es sei 64 Anm. 3 (N. 20) 

efsimas Wesen (N. 20): gimis he 
f'fsimo Br. Sirach 34. 3, efsimo (gen. 
s^.) Iliüb 8. 19, efsima das. 14. 20 

ff 8 ifc h k n s wesentlich (N. 20) : daikta 
efsifchkq bei pajtatifchka (quiddsm 



LexikaÜBohes. 



283 



essen tiale ac substantiale) MT. 122 

efch ich 66 (N. JO) 

eschkati suchen LLD. I. 31. 18 (N. 
38) 

efchtva Stute 56 (N. 11) 

efchketraa Walfisch (N. 19, Fick 
Vgl. Wbch.« II. 716): „Walfisch 
JBfchketras^'' Randglosse zu pilwe di- 
des /zuwies Br. Mat. 12. 40, diewas 
leida didzius Efchk^rua Br. L Mos. 
1. 21 

falfchiwas falsch 75 (N. 277) 
farba Farbe 74 (N. 233, 278, 287) 
Fdrifeufzas Pharisäer 74 
forma Form 52, 74 (N. 234) 

-ga enklit. Partikel 54 (N. 254) 
(faczoSf goczios Unterkleider (N. 
259 goces „lange Hosen*', poln. ga- 
cie) : „Niederwand gaczos^^ Rand- 
glosse zu apwilka ghi Gaczomü ßr. 
Sirach 45. 10, padarik iemus droht- 
nas Goczias Br. II. Mos. 28. 42, 
goczias das. 39. 28 
yadtitit gadoti geizen 49 (N. 260) 
gagimditi zeugen 92 (N. 249) 
gaidauti jauchzen (N. 246): Qai- 
danket Diewu (übergeschrieben : 
Krikfchtaukite) Br. Ps. 66. 1, Szmo- 
nes dzaugefi ir gaidauia das. 67. 5 
gaidegifte Hahnenschrei 106 (N. 

246) 
gaideias Sänger (N. 246): gaideiei 

Br. Ps. 87. 7 
gaidg ij't is Hahnenschrei : ptrm gaid- 
gijchczo Br. Mat. 26. 34, s. gaide- 
giße 
gaygoti an etwas mäkeln (N. 243, 
vgl. Beitr. I. 253) : Klaufik ir Po- 
wild ßwenta , äpe Krikscionis zod- 
ziu Diewd gaygojandiua . . . kälhd 
KS. 242, gaygoimu ärbd brokawone 
walgimu das. 55 
^atnt 0^1 jagen 65 (N. 263) 
gai/tas Schein (N. 244): Ja kokiü 



gaijlu gal thie zodzei . . . ant M\l- 
fchos affiera werßi ir u/chtraukii 
Butt (quo colore possunt haec Ver- 
ba . . . referri ad Sacrificium Mis- 
sae?) AM. 23 

gaifchtauts Prasser (N. 245): Nu 
buk gaifchtauts {äa-zn die Randglosse : 
rijokas, prarandas) Br. Sirach 18.32 

gaißas bitter 101 (N. 245) 

galelis ados Vorhaut 49 (vgl. N. 
237) 

gal^ti können 116 (N. 237) 

g alias der äusserste (vgl. galiausias 
N. 237) : gal^hi pirßhta EE. 84, 
galeghi pirßhta SEE. 90, idant ghis 
pamirkitu wqndeniie galeghi pirßhtq 
fdwa^ Post. 473 

galigas möglich (N.237): „ifts müg- 
lich galigu buti''*' Randglosse zu iei 
pigu ira Br. Mat. 26. 39 

galjiingas, galiting as mächtig 
(N. 237): galitingidiffiim Storaßui 
Felikfui T. ApG. 23. 26, galitingiäu- 
ßis Feße das. 26. 25 

galiti können 62 (N. 237) 

galtet is bedauern 62 (N. 243) 

gallefzis Eisen 54, 67 (N. 248) 

galwias Tier 93 (N. 239) 

galwonas Häuptling (N. 238): ißh- 
rinka wießhlibas (übergeschrieben : 
lemtas) Szmones . . . ir padare ios 
Galwonus ant Szmoniy, Br. II. Mos. 
18. 25 

gamas Geschlecht, Art (N. 249) MT. 
119, ir tha zolemis bei wifiokeis 
gammais medczu apgraßina (eamque 
herbis et arboribus omnis generis 
exornavit) das. 81 

gar das Herde (N. 240 „Hürde'') 
Habel atneßhe teipaieg ißh pirmu- 
niu gardo ßiioa Br. I. Mos. 4. 4 

gardibe Bitterkeit (N. 240 „Wolge- 
schmack") : burna iy. pilna ira kei- 
kimo bei gardibes Br. Rom. 3. 14 

gatowas bereit 60 (N. 241, poln. 
gotowy) 



284 



Lexikalisches. 



-ge enklit. Partikel, s. -ga 

g^dra Dürre (N. 246 „heiteres Wet- 
ter") : g^dra Br. I. Kön. 8. 37 

geidelingas lüstern 62 (N. 253) 

geile/is Reue 57 (N. 244) 

gelafzis Eisen 67, m\ßrq. ant (ist 
später eingefügt} wifsokio warjo 
(corrigirt aus waro) ir giqlafzies Br. 

I. Mos. 4. 22 (N. 248) 
geleti können 56 (N. 237) 
gelefzas Eisen 101, s. gelcjzia 
gelifzis Eisen 67, s. gelefzas 
geltukatis Dotter, das Gelbe im Ei 

(N. 248): aplinkui Geltukati pauto 

Br. Hiob 6. 6 
gelumhe wollenes Tuch Br. Jes. 51. 

8 , N 248 f., Schleicher Gloss. zum 

Xiesebuch 270) 
gelünta Stachel MT. 104 (N. 248) 
gelfzis Eisen 67, s. gelafzis 
gemin^ Geschlecht (N. 249): geinines 

MT. XXXIII 
geniijs Anger (N. 255 f.): „Anger 

Gennifja'^ Randglosse zu Gennitjs 

pilnos ira awiyk Br. Ps. 65. 14 
g entin t.ifi sich verschwägern (N. 

250): geniinafsi („sie lieben sich zu") 

Br. II. 5am. 22. 42 
gerdß,8, ^/arc/a« Geschrei, Botschaft 

II, Kad betaig ißgirfite kariones ir 
gerdus ape kariones T. Mark. 13. 7, 
JEfaiodiw prdneßid \ Kad gimti tu- 
reiq \ Aniols gidrdus dtnießiä \ Sztay 
Pdnnd prddeio K. 129 (N. 256) 

ger dnefch is derTräger der Botschaft, 
Herold, Rufer (vgl.gerdas) : „Ebren- 
hold Gerdn^chis^'' Randglosse zu 
Schaukeias Br. Dan. 3. 4 
germkas Waffenträger (poln. gier- 
ntek) : „Waffenträger Skidnffchjs 
Gertiikas^^ Randglosse zu atwadinna 
iaunikaiti^ kuria io feharwq, m^che 
Br. Richter 9. 54 
gerininn besser 111 (N. 250) 
gerfßß Geschrei, Gerücht 56 (N. 241) 
gerufche Reiher 68 (N. 251) 



ge/tuwe Löschnapf (N. 253): (jeßur 
wems Randglosse zu apgefimo pu- 
delets Br. IL Mos. 37. 23 
gewenti leben 57 (N. 258), vgl noch: 

gewcenantiems Psal. 7. 5 
gialofzis Eisen 63, s gelafzii 
gied^tie/i sich schämen 116 (N. 

245 f.) 
giedreti heiteres, Wetter sein, wer- 
den : Be tatces negal nnliti (giedreti) 
SG. 230; s. g^dra 
giegals Taucher (preuss. gegalis, vgl 
Beitr. I. 253): Giegala (später in 
Narraa corrigirt), Linge^ Earagat 
Br. V. Mos. 14. 13 
giergiere Kleinod: gier gier iems Rand- 
glosse zu gierais akmends ir dawa- 
namis Br. Luk. 21. 5 
gierok/chtis Backenzahn (vgl. leti 
dferokslis): „Backenzahn öteroÄ/cA- 
tis^^ Randglosse zu Gierokfchtimit 
walga Br. Sprüche 30. 14 und zu 
Br. Ps. ö8. 7 
gijlia Gift 11 (N. 248 geldnü) 
gilinui tiefer 110 (N. 254) 
gilt US das sich-belaufen (vom Vieh; 
vgl. giliuti): kada budawa cziefas 
Giliaus pakieliau akis mana Br. I. 
Mos. 31. 10, Kada buwa Gjlius 
ankjtibiu Güty, das. 30. 41, ingwe- 
libiy, gjliyL anas ne pagulde das. v. 
42 
giliüti „locken**, hüpfen, brünstig 
sein (N. 255 gilojimas, 546 ziloii): 
giliawat Randglosse zu /ehokineiä 
kaip wer/chei Br. Jer. 50. 11, Gjlo- 
dami deiwiump tcßkat Br. Jes. 57. 5 
giltine Pest (N. 255): daitgi gitÜniu 

(pestes plurimae) MT. 432 
gimakas Gemach Br. Ezech. 40. 38 

u. ö. 
gimdiwe Mutter Br. P. 100 (N. 249) 
gimene Familie 61 (N. 249) 
gimime Familie 92, s. gimene 
giminietis verwant 99 Anm. 3 (Ä* 
249) 



Lexikalisches. 



286 



gimtitoias Erzeuger 92 (N. 294) 
ginglai Kriegsrüstung 84 (N. 255) 
ginklingas streitbar : Ginklingu 
Kandglosse zu Szainos (corrigirt aus 
Salnos) wiry, [ßipry] Br. Josua8.3; 
8. ginglai 
giriaus besser 58 (N. 250) 
gird^ti hören 116 (N. 256) 
girdifta das Saufen (N. 251): ne 
apfirijmeir girdißoie Br. Rom. 13. 13 
gitoamimas Leben 92 (N. 258) 
giwanti Iahen 61 (N. 258) 
giweftis Leben 61 (N. 258) 
gitoinii beleben (N. 258): Chrißus 
• • . Kuna /atca wadin giwinanczu 
walgiu • , , ir kraugi fatoa giwinanti 
gerima fanti mokin MT. 52 
glapftiti bedecken (N. 264, uzglob- 
stis Hülle, Decke): Ir tu Bdhilon 
glapßik gaiwq fawQ \ Sztay tiitc^ 
laukia nupuolimäs tdwo K. 111, Te- 
gul tdwo meyla mus wifad gldpftd 
das. 141 
glausiti hören 86 (N. 216) 
g le hft ities sich herzen (N. 263) : 

neglehjlikes fa ie Br. Sirach 9. 12 
gliaudingas freundlich (N. 263 
„kurzweilig") : gliaudingasfzodis Br. 
Sirach 40, 21 
gliaudoti heucheln (N. 264 f.): ghifmi 
gliaudos (dazu die Handglosse : „heu- 
cheln lungim*'^) Br. Dan. 11. 32 
glotkas glatt (N. 264, ^o\w. gladki): 
glotkua Randglosse zu nudilufius 
akmenis Br. 1. Sam. 17.40, vgl. nukala 
Szaßiglotkaiantprikalo Br. Jes. 41. 7 
gnigos Buch 87 (N. 222) 
godenikas f godinikaa Geizhals 
(N. 260) 107, godimko (gen. sg.) Br. 
Jes. 32. 7, Pharifeiffchait kitrie huwo 
godinikais Br. Luk. 16. 14 
golka Knauf 76 Anm. 2 
goploti behüten: Pone aßtaw^gar- 
hinfiu I Tawo gieribq laupfinfiu: \ 
Nes prigadoje gophjei \ Yr zmoniu 
juoka ßiugnjey K. 32, Ans tcißts 



ziamiu gilibes I Yr tcißts kalnu auk- 
ßtyhes I Hdnkofe ßitcofe goploid das. 
81, Kägpomusdionaggopioifl Wietq 
ddngiiy gatawoij das. 213, D^kas 
ddrom tau o Tetoe \ Jog mus ßiq 
ndkti goplojei das. 242 

gorditif horditi verachten 76 

goruti eifern 11 (N. 260) 

gotka Beinkleid (poln. gatki, vgl. 
gaczos): tur . . . drobiu Ootkas (cor- 
rigirt aus Votkas) ant ßiwa Kuna 
tureii Br. III. Mos. 16. 4 

grab/tu Ipa Grabmal s. d. folgende 
Wort 

grabfzenklas Grabmal (N. 266, 
543): tos ira Grabßenklas {^Grab- 
ßulpa] Rahelos Br. I. Mos. 35. 20 

graikfchtas lieblich: Kaip grafii 
ir kaip graikßhta eßi^ tu tnilima 
raßhkaßhtije Br. Hohe Lied 7. 6, 
s. grieikßktus 

graifchtas Säge: perkirta anas 
Graißhtais ir gellaßies wai\fchais 
ir tcagieis Bt. I.Chron. 21.3, Efaia- 
ßhu anis giwa ing medi ijchdubufi 
indeta graißhtu pnffiau perpiatce Br. 
P. IL 469, s. apgrießkti 

graitas schnell 56 (N. 270) 

graifzinimas das Schmücken 63 
(N. 266 f.) 

gran/chotif granfzoti drohen: 
tada granßhodomi ußdrau/kiem ie- 
mus Br. ApG. 4, 17, Diewas koßnt} 
dienq, grqjchaianßs Br. Ps. 7. 12, 
Neßibijans Diewogrqßa teifamuiam 
(Randglosse: grumfdz) das. 37. 12, 
o anis grqßodami iemu9 paleida ios 
Br. ApG. 4. 21, weißlek iy, grqßo- 
ghimq das. v. 29, Diewas graßo 
karoii wiffus tus, kurie pri/akimtis 
jo perßer*g Enchir. 16, graßoghimus 
atleifkite das. 43, gran/zoghimas 
Br. Hos. 7. 16 , atlei/dami grqfzo- 
ghima Br. Ephes. 6. 9 

graudodinti warnen lassen (N.272): 
tie nenumiwärtoid \ Kialu mdno ne 



286 



LexikaUsche». 



/ekioid \ Ka<Hay iitos wifayp grau- 

dodinau K. 62 
gra u/m a « (f) drohend (N. 272): Prieß 

ghi (sc. dev%) qraufmiaufid | Ner ir 

teiriaitfia K. 50 
gr4 ikfc hiumas Sohmuck 66 (N. 267) 
griatintig sich gesellen (N. 269) : 

Kurs ne ßmceio rodoy pyktuiu \ O 

ne griaiinoi turp wilandiuiu K. 1 
griei k/c hin 8 hübsch : Makel buwa 

grüti/^chti ani huna ir grafchi ant 

weida Br. I. Mos. 29. 17, «. graikfch- 

tas u. grai/einimas 
griekenikas Sünder 107 (N. 268) 
gruodingas uneben (vgl. grödus N. 

271): ka9 gruodinga ira , bus kelia 

Ugu9 3X' Luk. -3. & 
^ti9i^«« Pestilenz (N. 262): J^ch ant 

iufvi, tifsiuneziau Oumb§ Br. Arnos 

4. io 

gu^dinojnias Versuchung 114 (N. 
262) 

gundiiojas Versucher 108 (N. 262) 

gune Teppich (N. 262 „schlechte 
Pferdedecke") &. kaldras 

gurkLe Ivehle 98, ufzdek peilf gurklei 
taxoa Br. Sprüchc|r23. 2, io waifius 
ira manam kaklui {Gurklei] faldua 
Br. Hohe Lied 2. 3 (N. 263, preuss. 
gurcle) 

guj'i eti wimraeln (vgl. guza (N. 263): 
Strotze toarlemis gufzete guj'zes Br. 
II. Mos- 8. 3, ^yf immoinf cherfchuoti 
gufzeti htlla lulete^'' Randglosse (von 
verschiedenen .Händen) zu fzway 
Jzwagete Bf. Ps. 104. 25 

gwoltie Gewalt 100 (N. 274) 

hu da Haut 76 (N. 32) 

hadintty hodina Stunde 52, 76 (N. 

2, 236) 
hudininjhas Zeiger 76 (N. 2) 
hadnasy hadnus tüchtig 76, 101 

(N. 2, 236) 
hambitii hunbiti. verhöhnen 76 

(N. 5) 



harja Harfe (N. 9): Liut^ [Aar/«] 

Br. Apok. 14. 2 
hebenas Ebenholz 76 
heblawoti, Ao6io^i hobeln 75 (N. 

17) 

herbas Wappen 76 (N. 19) 

her c er 08 Trabant 75 f. 

hercikis Herzog 76 (N. 19) 

hertcigi/ta, hertziyifta^ hert- 
zikifte Herzogtum 75 (N. 19) 

höftmanas, hoftmanai, hoiU 
monas, hoiimanna», heftma- 
na8 1 hetmana8f hetmonai 
Hauptmann 75 (N. 20), vgl. noch: 
eme . . . Hoümanua ant tcifsa fawa 
Karte Br. Mos. II. 14. 7, Hoitma- 
na 8 das. IV. 2. 5 ff. 

ho/meifteras Hofmeister : „H<^- 
meifter Hafmeißeras Storafla^^ 
Randglosse zu Potipharuit Pharaom 
kamarnikui ir wiriaufiam PiUioniu 
[dwaroniijt. Salno8] Br. I. Mos. 37. 
36; die drei letzten Worte dieser 
Stelle sind durchgestrichen und 
durch Hofmeifterui ersetzt, das ira 
Folgenden mehrfach wiederkehrt 

hukenikas Hausvater 76, 108 (N.33) 

hukis Haus 76 (N. 83) 

humas Sinn 76 (N. 34) 

humas schnell 76 (N. 34) 

hußti tönen 76 (N. 36) 

id damit 

idank damit 83 (N. 24) 

idante, idanti damit 71, s. idank 

ieng in 57 (N. 24) 

ig ant damit 83, s. idante 

ikkolei wie lange (fragend) Br. Pa. 
13. 2 (N. 24, 204) 

ikras Wade (preuss. iccrog, lett.tÄr«f 
poln. ikra): Ponaa tawe ifehüks 
piktais Gumbais (fkaudulei») ani 
tawa kcelitpir Ikry, Br.V.Mo8.28.3ö 

ilginiUf ilginiü, ilginui in ÖQ 
Länge, länger 110 (N. 24) 

imftimus das Ringen (N. 26): Im- 



Lexikalisches. 



287 



Jlimds ßehuklingda \ Jetufo fufmer- 
tim buwo K. 1G3 

tTnti angreifen (N.26): mets huiy. imti 
neprietelxut Br. I. Makk. 3. 44 

itnbr aidintif fbraiditi in etwas 
geraten machen (N. 345): be th^ 
griekyk, kureis Judq griekufna im- 
braidinna Br. II. Kön. 21. 16, ieb 
Judq fchiteipo Griekofna fbraiditu 
Br. Jer. 32. 35 

in und 263 

in da gas Brandmal (N. 134f.): iure- 
dami Indagq (dazu die Bandglosse: 
„Brau tmahl dccglas indagq,'-^) Br. I. 
Tim. 4. 2, indagq (ienkla indeginic^ 
turindiü Jc^ineje fawo T. I Tim. 4. 2 

indaglüti jmd. mit einem Brandmal 
versehen, jmd. in unvergänglicher 
Weise kennzeichnen: per kimigiis 
top ipaezei paalietüßus (in den „Er- 
rata" in paaliejtußus corrigirt) ir 
prapleifchit'äj'iiu bei indaglütus (per 
Sacerdotes in hoc peculiariter vnc- 
tos et rasos impresso indelebili cha- 
ractere) AM. 1 

indiwinas wunderbar 68 (N. 144) 

indoras f indorus, indorius ge- 
eignet, passend (N. 138 f.): jeßkojo 
czefo indoro T. Mark. 14. 11, jeßkojo 
czejo indoraus das. Luk. 22. 6, cze- 
fas jufa wiffadös ira indorua das. 
Joh. 7. 6, ießkoia indoraus czia/a 
KS. 246, O iß ta jeßkojo indoriaus 
czefo, idant j^ ißdüta T. Mat. 26. 16 

indrinkens f i-cch, gi &ng : Wifii nefa 
ira . . . indrinkens pulkas Br. Jer. 
9. 2, ßmogus fchitaipo indrinkes ing 
girtatcima Br. P. 24 

ieidineti eingehen (iter.) (N. 21 f.): 
wis kos pra . . . Mießo wartus 
ifcheidineia ir ieidineia Br. I. Mos. 
34. 24 

fgeti erlangen 57 (N. 254) 

ingewenti bewohnen 57 (N. 259) 

ingftis Niere 84 (N. 27), vgl. noch 
„Nieren ingßai^*' Randglosse zu II. 



Mos. 29. 13 

inkartinti eine Verbitterung an- 
richten (N. 182): nekurie, kurie ios 
girdeio, Inkartino Br. Ebr. 3. 16 

inklampinti , fklampinti, jmd. 
einsinken, in etw. geraten machen 
(N. 215) : buwa . • . toißus waikus 
fatca ing fmerti ir amißina prapü- 
lima inklampinens Br. P. ö, iklam- 
pinnufi (ac. sg. fem. part. aor ) das. 
30, anispatisfawe fklampin in wißtis 
wargus Br. Jes. 3. 9 

ikleiotif iklijoti einfassen (zu^/t- 
jei N. 2 1 9 ?) : brangus akmenis piauti 
ir fkleioti Br. II. Mos. 35. 33, fkli' 
jotus akmenis das. v. 27 

inkfchtis Daumen 69, ant Inl^ehrzio 
(Randglosse: Nikfchcztö) D^hines 

. Br. IL Mos. 29. 20 ^ 

inprotinti üben (N. 313): Kurie 
aplinkimai . . . inprotin iikejma mal' 
doie (quae circumstantiae exercent 
fidem in invocatione) MT. 388 

inrupti c. dat. in sich geben, ur- 
sprünglich wol : Sorgen zu erwecken 
anfangen (N. 450) : Czegi ghiem in- 
rupa bei tare SEE. 95 (Luk. 15. 17) 

infcekti einfassen (vgl. ««^ft N. 459): 
infaekti Interlinearglosse zu {apfukui) 
aptwerti (Aukfa pra toifsas Ailes) 
Br. IL Mos. 39. 13 

infczias, infetioSy infchczos ^ 
iiöia Inwendiges, Emgeweide^ Nie- 
ren 40, 139 (N. 29), vgl. noch iudu 
infchcziu Br. II. Mos. 29. *22 

ifekti eingraben, einschneiden (vgl. 
sykis N. 465 und Fick Vgl. Wbch.» 
IL 677): ifeke Randglosse zu ffkappe 
[irafche] rafchtq Br. IL Mos! 39. 30, 
vgl. ifehfekti 

ifidranfinoti vermessen sein (N. 
153): nekktufet bumos Ponv ir ifi- 
dranfinoiot ir ufch^iat Br. V. Mos. 
1. 43 

ifkapti eingraben (vgl. skapoii N. 
473): ifkappe [irafche] rafchtq Br. 



288 



Lexikalisches. 



IL Mos. 89. 80 

i/peti nennen, bezeichnen: tcardaia 
ifpeti butoa Br. I. Cbron. 13. 31, 
17. 41, Ar reihe tikru daiktit mal- 
doie ijjp^ti (das ^ ist wol fehlerhaft) 
(Santne res certae nominandae in 
precatione) MT. 387, Generalis et 
Specialis. Draugifehkas ir Ipaczes 
(alba ipaezei ijfpeiems) das. 89, tre- 
czoie fpecie alba ijfpeime xotvarvCag 
(tertia specie xotv,) das. 72 

in/termentas Seitenspiel 68 

intik^ti glauben 116 (N. 104) 

intilpti hinein kommen können (N. 
95 f.) : atkirta Wartiis^ kaip wifsas 
Ptilkas intilpa Br. IL Makk. 10. 37 

inwetit i legen (N. 72): imoetya SzmO' 
nes ing Edomec^ Br. I Chron. 19. 13 

inwifti wachsen, sich mehren (vgl. 
vaisa N. 57, lett veeateea): teib me- 
dini Szwieris prifch tawe ne inwijtu 
[paßidaugßntu] Br. IL Mos 23.29, 
Po wiena afch anus . • . ifchtrem- 
fiu ikki taw inwifsue das. v. 30 

ipatei besonders 74 (N. 27) 

ipatinia (^.27) 1) eigentümlich, be- 
sonders : ing ipaiines tvietas Br. I. 
Mos. 1. 9, ipatinf bud(fi Br. Stücke 
i. Esther 1. 4 2) der untere: ftukaa 
ipatinio akmenio Melniczes Br. Hiob 
41. 15 (1869: apatinHifä girnü) 

f ra und 71 (N. 28) 

ifagiti anheften (N. 459): Ans ddn- 
guy kwayzdes i/agitds \ Wiffaa war- 
du turpäfkäytitäs K. 118 

iffekti vertrocknen (N. 459 f.) : toan- 
du (corrigirt aus toanduo) iff^o Br. 
Apok. 16. 12 

ifsipiefchiti sich ritzen: Bei nie- 
kos delei iu neifsipiefchis (von spä- 
ter Hand in pifches corrigirt) Br. 
Jer. 16. 6; vgl. ksl. pUati 

ifäipleifcheti sich ritzen: Kolei 
ifaipleifchefi Br. Jer. 47. 5, wifsijL 
rankos ifchplcifcheiufes das. 48. 37 

ifsiraiczati von einander wallen 



(N. 444) : ifsiraiezaia Randglosse zu 
Gillibe ritta nog kitoa kita Br. II. 
Mos. 15. 8. 

ifs ifa uvzens infecundus, „einträch- 
tig" (nur einmal gebärend): nehut 
ifsifauczenczio nei newaifingo tarn 
Szemeie Br. IL Mos. 23. 26 

ifs ift rowighimas Kosten i N. 507) : 
Ifsiftrowighimq, Br. I. Makk. 8. 80 

ifsiftrowiti sich Kosten machen: 
ifsiftrowik delei iy^ Br. Ap6.2l.24, 
8. ifsi/trowighimas 

i/fka n rf*7i schaden: pagaiinfypiklo 
giwenimo ir iffkandianeti^ darbii Br. 
Kzech. 20. 44; b. fkandinti n. pa- 
fkandinti 

iffk<^pii % ifchfkapti ausgraben 
(N. 472) : padarik kaktos wainika 
. . . «r anQ ifchfkapk^ kaip patzt- 
tei iffkabbami ira Br. IL Mos. 28. 
36, Tas moka . . . ijfkapti (corrigirt 
aus iffkaipti) toifsaip Br. IL Chron. 
2. 14; zu t/cÄyÄöpÄ, t^op^rVgLaber 
ifkapti 

iffkelpti auswaschen 56 (N. 472) 

iffprufti davon kommen (N. 496 
„ausgleiten, entgleiten"): faufahoia 
eija ant Oritnta Marip ir ijpruäa 
Br. Judith 5. 9 

iftra w in ik a s Speisemeiater (N. Ö06 
f.): Ißrawinikui Br. Joh. 2. 8, Ißa- 
winikas das. v. 9 (zweimal, das 
zweite Mal aus Iftrotoinikas corri- 
girt) 

ifchbieliti tünchen (poln. bieUd}: 
ant i/chbielitos Sienos Br. Dan. 5. 5, 
ifchbieliti Eandglossre zu tos 
bielu aptepk Br. V. Mos.' 27. 2 

ifchbowitas verrucht: ifchbowUat 
Randglosse zu prawaritas Smirdas 
Br. Stücke i. Esther 6. 10; s. t/i?Ä- 
bowiti 

ifc hbowiti ausrotten (ksl izhatitif): 
Qhi ifch ftevti^s giwniy, ifchpufti- 
kern [ifchboivikeni], ieib io tvardo nie- 
kada nebuty, atmintä Br. Jer. 11-19 



Lexikalisches. 



289 



ijc hbranginti verteueren (N. 342 f. ): 
u/ziaitUf, iam ijchhrangink Glosse 
zu neimk nug io Nümos nei u/z- 
kaupq Br. III. Mob. 25. 36 

i/ehdaiginti hervorkeimen lassen 
(N. 141): U ifchfprogin [tei/chdäd] 
te ifchdaigin Br. I. Mos. 1. 11 

ifc hdakanoti überlegen : Pana Ma- 
ria wiflus tus ßodzus Jchirdije Jawa 
ifchwietoy ^ tatai tifti Ijchmiflij^ 
Ifchdumoij\ ifchdakanoij Br. P. 99 

i/chdildinti vernichten, v^üste ma- 
chen (N. 142): efch . . . taw9 . . . 
ifch Szemiyt ifchdildifiu Br. Ezech. 
25. 7, i/chdildinßu das. v. 13 

ij'c h du m ti ,,pausten^S prahlerisch 
reden (vgl. ksl. dc^i, Fick Vgl.Wbch.* 
II. 579): ieib tiktai Szodzius ifch- 
dumtumbü Br. Hiob 6. 26 (1869: 
puftumhü) 

ifcheidineti aasgehen (iter.), s. yei- 
dineti 

ifchgan dinoii erschrecken (N. 239) : 
iie i/chgandinoia tos perkttnu Hand- 
glosse zu Ohis ne palexda fawa 
ranka ant tu wtre/niu Br. IL Mos. 
24. 11 

ijchgebetoxs Heiland 91 (N. 247) 

ifchgelb^ti erretten 115 (N. 247) 

ij'e hgelbetoias Heiland 108, s. ifch" 
gebetois 

ifc hgelboto ijs Heiland : i/chgeibo- 
toij (ac. sg.) MT. XLIX; s. ifchgel- 
betoiaa 

ifchgeltoias Heiland 89, s. i/chgel- 

betoias 
ifchgriefchiti entsündigen Br. II. 

Mos. 29. 36 (N. 269) 
ifchguldimas Auslegung AM. 48 

(N. 261) 
ifchimtis Ausnahme (N. 26) : fa 

ifchimcze krizaus MT. 385 
ifc hkarinti ausrotten : ifchkarinta 
Bandglosse zu ifchpuflita Br. IV. 
Mos. 15. 31 
ifc hkalb^ti aussprechen 1 1 5 (N. 172) 



ifchkefti ausstrecken: Afch ifchke- 
tziu mauqUankas Psal. 143.6; hier- 
her wol auch: rankomis ifchkieft 
(„die Hände auswirft" ) Br. Jer. 4. 3 1 

ifehkilczei {i/cbkilezoaf) Mitte : 
„Mittel widdauSf tcidurio, ifch ifch- 
kilcziyk^*' Randglosse zu Pulkas ateit 
ifch widui Szemes (übergeschrieben : 
ifchkiicziyt Tautos) Br. Richter 9. 37 

ifchklaftiti verleiten, irre führen 
(N. 216) : ifchwede [ifchklq/tija] 
Miefchezionis fawa Mi^lo Br. V. 
Mos. 13. 13 

ifc hkloijmaa Tafel werk (N. 219): 
„Taffeiwerk lenfjnas i/chkioymas^' 
Randglosse zu Tobliczes Br. Ezech. 
27. 5 (auch 1869: ißklojimus) 

ifchkoti heischen 58, s. eschkati 

ifchkrakiti zerstreuen 62 (N. 227) 

ifchkrikai adv. zerstreut: kohida- 
bar ifchkrikai gulet^ Br. I. Makk. 
4. 4; 8. ifchkrakiti 

ifchk r ik a 8 zerstreut : Mß* Szmones 
ifchkrikos Br. Esther 3. 8; s. ifch- 
krikai 

ifchkwalfczewoti fälschen 75 (N. 
233) 

ifchlaiftjti bewerfen, betünchen 
(N. 354 f.): „tünchen . ifchbieliti . 
ifchliek . ifchlaif^k^'' Randglosse zu 
bieln aptepk [ifchligink] Br. V. Mos. 
27. 2 

ifehleiftauti loszugeben gewohnt 
sein (N. 361): ifchleiftawa iemus 
ant Weltkyk fchwentes wienq kallihf 
Br. Mark. 15. 6; vielleicht wird 
besser ifchhiflawa gelesen , s. o. 

117 ff. 

ifchleiftuwes Morgengaba (N. 361): 
prt^fchiket nug man^ ifchleiftuwin 
ir dowanu Br. I. Mos. 34. 12 

ißlepti geil werden (N. 358): kada 
ißUpo T. I. Tim. 5. 11 

ifchlinaSf ißlinas Ton (vgl. szlg- 
nas N. 527) : „Thon, cementum, iß- 
linas^^ Randglosse zu Br. Mos. LH. 

21 



292 



Lexikalisches. 



kaktinne Stimschmuck (N. 171) : 
aukfina kaktinn^ ant kepures Br. Si- 
rach 45. 14 

kaladnikas Hütte, Laube (N. 172): 
Br. Siracb 14. 26, KalladnikasGXo^^Q 
zu Plebonu budeles Br. I. Makk. 4. 
48, tris Stonarokas (untergeschrie- 
ben : Kdladnikus) Randglosse zu 
iris fahcrnakülua Br. Luk. 9. 33 

kalb^ti, k^lh^ii sprechen ll5 (N. 
172) 

kalhifis Spraöhe 61 (N. 172) 

kaldras Teppich (poln. koldra) : 
„Teppich Kaldrai Ouniu^'' Rand- 
glosse zu Tahernakalä pdhudawok 
tfcn d^chimdea Kaurii Br. II. Mos. 

26. i, „Tappet kdurr\)czias kaldras''^ 
Randglosse zu kaurtin Br. Ezech. 

27. 16 

kalmoraSf A;a /amor a«Scbreibzeug 
67, 101 (t^. 174) 

kalninikas 'Bergbewobner (N. 174): 
gerfas ty,fzadziu wifsy. ataia wifsump 
Katninikump Sztdäwas Br. Luk. 1. 
65 ' •' ' 

kallil'ä Schuld 99 fN: 175) 

kalwa Hauptstück 86 (N. 238) 

Äf/trc/»i Hügel (N. 176): kurie . . . 
mdne ant Kalweh'u apgedinoia Br. 
Jes. 65. 7 

kamarkelcy kamar kialia Käm- 
iherleih (N. \7^)\ ghi mikfchtai Na- 
rriöju fäioa büwa faw fkiriu Kamar- 
kel^ padaridinöiuji Br. Judith 8. 5, 
ifig faiba Kamar k^le dasf. 9.1, eik 
irig' Kdfriäfktalia iawa Br. Mat. 6. 6 

kanichä Kleid, Rock: „Chorrock 
kamchamia^*^ Randgloisse 'zu ardwa- 
mü ßsrmegafnis Br. Baruch 6. 30, 
kamcha (ac. sg.) Bt«. ?. 383 (vom 
Potjpürkleide Chrifti gebraucht); vgl. 
kamka N. 176, wo BetgvfoX in Balg 

■ Äüänderii'ist ' 

ÄtfTh ef'a«^Kainel (Vgl. 'poln. kämela): 
ant fMÜko, ant ArkHy., ant Afzily,, 
ant Kamehi Br. IL Mos. 9. 3 



kanauka Krug: kupkyt ir kanauku 
ir waro indy. Br. Mark. 7. 4, hujikr^ 
ir kanaukif, das. v. 8 

kanddngi denn 40 (N. 170) 

kdniukßte Pferdestall (N. 178): Ad- 
ntukßtey KS. 18 

k a nfn elis, k qfn % 8 Bissen 40, kq/ni 
MT. 312 (N. 177) 

kap wie 62 (N. 186) 

kapija Fauststange (N. 204 kopija 
„Lanze?"): „Fauftftangen kapijas^^ 
Randglosse zu kurrelius Br. Ezech. 
39. 9 

kaplonifte Priestertum (N. 1 78) : 
kaploniftes Randglosse zu Piehoni- 
ßes Br. n. Mos. 40. 15 

kapturas 6ine Kopfbedeckung (poln. 
kaptur): „Kogel Kapturaa^* (die bei- 
den letzten Buchstaben siiid mit 
später Tinte über nicht mehr er- 
kennbare Buchstaben geschriebeD) 
Randglosse zu margas kepurres ani 
iy. Oalwos Br. Ezech. 23. 15 

kapuftfzole Kohlkfaut (K. 205): 
didefnis t/fzu toi/käi Kttpi^fzolss Br. 
Matk. 4. 32 

karalia y kafiälia ILom^i^, 179): 
124, perkalbeia karälj Br. II. MakL 
4. 46 

karalifke Könijgreieh 107 (N. 179) 

karcze , kariist karetiiua Schef- 
fel : tikras Mrczea Randglosse zn 
tikrua ketwtrczitta Br. Ezech. 45. 11) 
ifchkafae apfukui AUotq däbe kaip 
dweiyL karczi^ mi^ Br; Kön.-1. 18. 
32, kariia piragu rkiliu , , , dwi 
karczi Miefchip das.- II. 7. 1, du 
karcziu das. v. 18, Tatba JVawiJA» 
tenebttk dweiopaa K^fkoiriia Br. V. 
Mos. 25. 14 

kareliu8f karialiua, kafaului 

König 61, Ö8, Sergant EzeehiaiKa- 

raw/wiMT'. 90 (N. 179) ; yf^.koralkt 

kariaunike Kriegeriit Br. Micha 4. 

14 (N. 179) ■. \ . 

kariawadaä, kart'owHidai, kar- 



LexikalisobeB. 



293 



wediSf karwadas , kariotcedja 
Feldhaaptraami 104, 105, kariatca- 
das Randglosse zu wiriaufia kario 
Br. I. Mos. 21. 22, Phichol io Ka- 
riowedjs das. 26. 26 (N. 179, 59) 

karioba Ifa s Kriegsgeschrei. Kriegs- 
gerücht (N. 179, 319): kada girde- 
ßt ape Karins ir Kariohalfus Br. 
Mark. 13. 7 

kario toi efc hczia Kriegsgerücht (N. 
179, 72) : kariowiefchczias Rand- 
glosse zu Kariobalfus Br. Mark. 
13. 7 

kar ifc h ka 8 Bir den Krieg bestimmt, 
ihm gehörig (N. 179): kartfchko 
gülio Randglosse zu Schiieipo tapa 
Mirjam ufzrakirUa lauke Gülio Br. 
IV. Mos. 12. 15 

karlifto Königreich 66, karolij- 
fte das. 63 (N. 179) 

karme/ina9, karmafijas kar- 

mesin (poln. karmazyn): frußo kar- 

mefino Randglosse zu raudonykfchil- 

ky, Br. II. Mos. 26. 31, 27. 16, frufla 

'karmafifa Randglosse zu das. v. 36 

karrinikaa Krieger (N. 179): kar- 
riftikams Br. Zephan. 2, 5, Bei 
prifzeng9 Hoitmanai (corrigirt in 
Hoftmanai) ant tukßantiea Karri- 
n)ky, Br. IV. Mos. 31. 48 

karis Heer (N. 179): karaliaus kar- 
ris eia Br. I. Makk. 6. 40, karf 
das. V. 47 

karfehtauti erhitzt sein (N. 181): 
Idant Krauiopagi^zanfis Nufzawin- 
toio netojifjb karfchtauiendze Jchirde 
Br. V. Mos. 19. 6 

karta Blatt (vgl. k6rta N. 205, poln. 
karta) : Kaip tris alba ketures Kar- 
iös Jkaitens buwa Br. Jer. 36. 23 

kartuntq jemals MT. XV (N. 182) 

Ä;artf Mj9a 8 Schlachtordnung (vgl npit 
N. 34) : „Schlachtordnung Karu 
Vpas^^ Randglosse zu padaridinoia 
AiU Baiaus Br. I Makk. 6. 33 

karwalis Taube (N. 183): karwali 



(ac. sg.) Psal. 56. 1 
kar ji ige Krieger 122 (N. 179, 549) 
kaßkaday weiland 177 (N. 184) 
kafchkaip wie (auch immer) 177 

(N. 184) 
kaßkokfai einer, jemand 177 (N. 

184) 
kafne Plage (vgl. kerUeti N. 193) 

Randglosse zu mufehe ios labai dids 

BöBda Br. IV. Mos. 11. 33 
kafpinjks Harband (N. 184, 292) 

Randglosse zu toainjkq Br. Ezech. 

16. 12 
kafsula Schaft (vgl. kasulas „Jäger- 

spiess^' N. 184) : tarne buwa Kafsula 

[warpße] fu fchakomis Br. Mos. II. 

37. 17, kafsula Interlinearglosse zu 

warpßis das. IV. 8. 4 
kdtigi, kätig weil 265 
katis Katze 101 (N. 185) 
katrataip in welcher von beiden 

Weisen MT. 149 (N. 185) 
kattara Hütte (poln. kotara): kat- 

tarofqt Randglosse zn Budofy ifch 

Lappo padaritofy Br. Nehem. 8. 14, 

kaüaras Randglosse zu Budas das. 

vv. 16, 17 
kauczia Trübsal (zu kenteti N. 193?): 

Kauczia alba tußba EE. 164 (Rom. 

8. 35) 
kaulalei Gebeine 61 (N. 188) 
kaulicze Beinhaus (N. 188): rankq, 

ivienok ghis ne\fchties ing Kaulicz^ 

Br. Htob 30. 24 
kaurada Pfanne (vgl. skaurada N. 

475 u. J. Schmidt Verwantschafts- 

verhältnisse 39): angliu kauradas 

Br. IL Mos. 38. 3 
kaurnjczia Teppich s. kaldras (vgl. 

kaurä N. 188) 
kanrotas, kaurütas rauch (N. 

188): daugefni kaurotu (corrigirt aus 

gaurotu) plafchczumi apfidaris Br. 

Sachar. 13. 4, kaurüta Randglosse 

zu plaukoia ada Br. II. Kon. 1. 8 
kafinis Predigt 69 (N. 206) 



294 



Lexikalisches. 



kehiikle Haken: fzuwn kebuklemis 

Br. Arnos 4. 2 ; s. kabuklas 
kei quasi Sappuhn-Schultze Compend. 

66 (N. 183) 
k e ik im m ia s {keikimmis f) Fluch 99 

(N. 198) 
keikwiens jeder 64 (N. 189) 
keyre die Linke 57 (N. 187) 
kieka wie viel 71 (N. 189) 
kekfchihe Hurerei 57 (N. 190): 
Kekfchihe ir wifja necztjUbe EE. 46 
kekfchifta Blutschande 99; b. kek- 
fchihe 
kekfchite Hurerei 107; s. kekfchißa 
kelheti sprechen 56; s. kalbet 
kelichaa Kelch 77 (N. 199) 
keimas Stamm (N. 191 ,,Stubben^') : 
kurie kelmq tur Br. Jes. 6. 13, 
liikfchte ifch Kelmo Ifai das. 11. 1 
kellokie einige (N. 191): kellokiuu 

ßodzuu dielei MT. XX 
kenkalis , kenkulis Fehler (vgl. 
khikti N. 193) : tatai Uir buti be 
tvairios (übergeschrieben kenkalies), 
ieib miela butu , Ne tur wainos 
(übergeschrieben kenkulf) turreti Br. 
III. Mos. 22. 21 , „feel. kenkalis'' 
Randglosse zu prißakumas das. 21. 
17 
kentontif ke9itqti leiden 117 (N. 

193) 
kenturi vier 40 (N. 198) 
kerkfchtas Zorn 84 (N. 196) 
kerfchtauti , kiarßtauti wütend 
sein, zürnen 23 Anm. 2, baißsi kerfch- 
taudami (horribili furore) MT. 123; 
vgl. karfchtauti u. kerkßihtas 
keturadeiimtaa der vierzigste 185 

(N. 198) 
keturokas viererlei (ksi. detveraku; 
N. 198): £fch ios atlankißu keturo- 
kais wargais Br. Jer. 15. 3; vgl. 
kieturakai vierfach 188 
ketwertas der vierte 183 (N. 198) 
ketwirtainis viereckig (N. 198): 
liukijmo Altorq, . . . tikrai ketwir- 



taini Br. II. Mos. 37. 25; s. kdwir- 

tinas 
keiwirtaliekas , ketwirtoliekas 

der vierzehnte 184 (N. 198, 865) 
kettoirtinas viereckig: idant tikrai 

kettoirtifuu buty, Br. IL Mos. 27. 1, 

kettoirtinas das. 28. 16, 38. 1, s. 

ketwirtainis 
kiekuntas etwas (N. 189): kiekunta 

Randglosse zu {kas) ben kiek (ira) 

Br. I. Kor. 1. 28 
kieturnika Vierteil (N. 198): airade 

ghj kieturiems kieturnikams Szelnieru 

Br. ApG. 12. 4 
kieturolka vierzehn 67 (N. 198) 
kinkti bekommen, erlangen (vgl. 

käkti N. 1 7 1 ) : Winaunicze padarifi^ 

o 108 (corrigirt in ie) nepadarifi 

bendrifchkos (corrigirt in bendrißh- 

ka) [winogy, nekinkß] Br. V. Mos. 

28. 30 
kiokias qualis 58 (N. 204) 
kirmikfchtis Würmchen, Gewürm 

(N. 200 f.) : Neßibifok tu kirmik- 

ßhtis Jakub Br, Jes. 41. 14, ißh 

wißokio kirmikfckczio Br, Mos. I. 

6. 20, kada Bußhe neka neczifio 

d^Jsiliteij^ buk tatai Maita . . . kir- 

mikßhczo das. HL 5. 2 
kirpjti scheren (N. 195): Judas nur 

eya kirpßu Awiu fatoa Br. I. Mos. 

38. 12, Oßhwis tawa eit , . . kirffjt^ 

awiy, Jawa das. v. 13 
kirpitoias Scherer: po akim fawa 

Kirpiioio Br. Jes, 53. 7; s. kirpjti 
kitta wieder (N. 202) : numirensßmo- 

gus nei kitta ußeit, nei kalba Br. P. 

IL 23 
kittada sonst 177 (N. 202), kiUada 

— kittada ein Mal — ein anderes 

Mal: KiUada liepßia ntißiramdidaica 

. . . KiUada degdawa liepßia wan^ 

denije didziaus ugne Br. Weisb. 16. 

18, 19 
klcegu ich rufe laut (vgl. klegeti Ia 

chen N. 217, Fick Vgl. Wbch.» IL 



Lexikalisches. 



295 



543) : klaga (vociferantur) MT. 62 

klaide Betrug 11 (N. 218) 

klaigonas Fanatiker 60, 83 (N. 218) 

klaikinegh im ««unordentliches We- 
sen (zu klykti N. 219?): klaikineghi- 
mos späte Randglosse zu ifch ko 
fekafi prahangas Br, Ephes. 5. 18 

k l afc ziuSf kla ifc zius Scheitel 63, 
klafcziaua Glosse zu Momos Br. V. 
Mos. 28. 40 (vgl. klastgti N. 216) 

k lafit i hören 63 (N. 216) 

klaftiti List gebrauchen, betrügen 
(N. 216): nufiutde Paßtis Judop ir 
io Broliumpi klaßidams Br. I. Makk. 
7. 27, JSr ttts norit , , , po io akim 
klaßiti Br. Hiob 12. 7 

klanfin^ti fragen 115 (N. 217) 

klaufitoias Hörer 108 (N. 216) 

kläuzada Gehorsam: deardndioy pd- 
karoy ir kiäuzadoj KS. 31 , vgl. 
Schleicher Gram. 341 

kiauzadus gehorsam : Tarnus grau- 
cUnkf iddnt butu kiauzadus T. Tit. 
2. 9, o ne kiauzadus protop teifujü 
T. Luk. 1. 17, galijbe ir Dwafems 
biauroms Uepia o kiauzadzios irajam 
T. Mark. 1. 27 

klegafis Geschrei (v. Vögeln): kle- 
gefchczio, klegaßo Kandglosse zu 
tlaboiosi Paukßihcziyk balfo ; s. kltegu 

k legeftis Geschrei (v. Vögeln) s. kle- 
gafis 

kleiden irren 116 (N. 218) 

kleidunus ^eXz^x 101 (N. 218) 

klibanas Pfarrer U (Göttinger Nach- 
richten 1877, S. 264; N. 217) 

klinai Ton: „bitumen klinai"^ Rand- 
glosse zu moli Br. I. Mos. 11. 3 (zu 
klijei N. 219?) 

klone Lache (vgl. klonis N. 220) : 
£Uzerai ir Klones Br. Ezech. 47. 11, 
„Lach paludes klones^^ Randglosse 
zu Alkfnos Br. L Makk. 9. 45 

kloftiti eine Unterlage machen (N. 
2 19 f.): Pulks kits riibais ßiiva klnße 
Tau anta keliu Pone Chriße Br. 



Ka. 11 

klünas Tenne, Scheune (N. 220, 
Geitler Lit. Stud. 92): ufzdek iam 
ißh tatva Awiu^ nug tawa Kl&no 
Br. Mos. V. 15. 14, Ifehkake tad- 
da Klünus [plana] Atad das. I. 50. 
10, hlünus [,fkunes] T. Luk. 12. 18 
knagfzdeti krachen (vgl. lett. knak- 
schetf knakschkU) : kada pradeß 
knagjzdeti Br. Jes. 30. 13 
kodila Weihrauch 98 (N. 203) 
kodnicziasj kodnjcze Napf (vgl. 
kodis N. 203) : kodnicziais Rand- 
glosse zu indais Br. IV. Mos. 4. 9, 
„Napf, rukielas, kodnjcze^^ Rand- 
glosse zu Rukielq Br. III. Mos. 16. 
12 
kogdel weshalb 67 (= kogidSl) 
koleka Krüppel (poln. kaieka): kok- 
ßii koleka alba ubagas Br. P. II. 
194 
kollacie Gastmal (poln. kolacyä) : 
Abrahamas pakele dide Kollacien 
Br. I. Mos. 21. 8 
kofnis Bissen 40 (N. 177) 
kopta Furt^N. 205 „Anfahrt, Auf- 
fahrt"): koptofp Interlinearglosse zu 
ikki plaukfmo Br. I. Mos. 32. 22 
koralius f korialius König 52 

(N. 179) 
kor das Schwert 47 (N. 180) 
korwoias Kuchen 52 (N. 183) 
kofnadieia Prediger 122 (N. 206) 
kofnadieius f kofnodieius Pre- 
diger 102, Ira balßis Koßiodieiaus 
pußineie Br. Jos. 40. 3; s. koßia- 
dieia 
kofz a Hütte (lat. casa) : kofzofq, Rand- 
glosse zu nameliofijL Br. Richter 8. 

11 
kofzamiekas f kafzamekas Ger- 
ber 52 (N. 186) 
koßinas jeder 68 (N. 206) 
kraias, kragis Blut 63 (N. 224} 
kraiwas krumm (N. 229): ka ghis 
kraium dare Br. Pred. 7. 14 



296 



LexikalisoheB. 



kralius König 66 (N. 179) 

krapele Punkt (eigentlich „Tröpf- 
chen^* ; zu krapinti N. 223 vgl. poln. 
kropka): ne praeis mafzattfe Skaiti- 
dine ir Krapele nug Sokano Br. Mat. 
5. 18 

krauiadirwa Blutacker 104 (N. 
224, 144) 

krauxag%ed%8 Blutschänder (N. 224, 
245 f.) : hrauxagiedi MT. 217 

kr auf che Beere Br. Jes. 17. 6 (N. 
225 „Birne") 

krafzis Stohl: Bei bus Krqfzis pa- 
taifita Br. Jes. 16. 5 

kreklat Brust (preuss. kraclan): 
thinai datce anos fawa Krekli^ (cor- 
rigirt aus Kreklus) fiekti [kreklua 
apezupoti] Br. Ezech. 23. 8, kreklq 
iaunißes das. v. 8, kreklai apczu- 
pineti das. 23. 21, Ufz tatai ius 
fzififit ir büßt fotini ifch Kreklq io 
palinkfininoghimo Br. Jes. 66. 11, 
kreklai kurie nefzinde Br. Lqk. 23. 
29, kreklai das. 11. 27, Mirfcht 
maßi waikai prieg krekta (lies: 
krekla) motinas SG. 221 

kredieti, kreßeti kraftig, frisch 
sein (zu poln. krzezwy^ krzezwidf) : 
Pons karalauiot ßlowe wilkieddms \ 
ßlos galibe gdrbiei kreüedame K. 81 
(Ps. 93. 1), Ligite (sc. zmogus) kie- 
dealuyird \ Kurfaykadnubirä \ Jau 
kdyp pirm to kreßeia \ Noteyt wie- 
ton kur fedeia K. 92, Toks medziuy 
bus ligua ßowindiam | Prieg pawear- 
ßniu wifad kreßinöiam K. 2 (Ps. 1. 
3; derselbe Vers lautet in einer an- 
deren Uebersetzung des 1. Psalms 
K. 1 : Toks medziuy pryligt iß)din' 
tdmuy I O prieg pawearfiniu zaluo- 
iändiämuy) 

krießus Kreuz 57 (N. 230) 

krik/chonis Christ 81 (N. 228) 

krikßtakelias Kreuzweg, Strasse 
105 (N. 228) 

krikfchtitoias Täufer 108 (N. 228) 



krikfchtinti taufen 115 (N. 228) 
kriwplia (kritcpliaaf) Haken (vgl 
krivas N. 229): gembe$ [wa^fehm] 
(übergeschrieben: kriwpiitu; alle 
drei Wörter sind später durchge- 
strichen) Br. IV. Mos. 4. 14 
kromnikae Kaufmann 108 (N. 230) 
krona Krone (poln. korona): E%k i\ 

ßihirdis mana krona S6. 127 
k r oftaa Backe, Augenlieder (akrottfu 
N. 483) : ifchtikka mane ing KrcJUa 
(corrigirt aus Kroßq) Br. Hiob 16. 

10, Teka tiefii afcharos NtJehUa 
nog kroß'kf, (diese beiden Wörter 
sind später übergeschrieben) fumr 
na Br. Sirach 35. 18, „Augenlieder 
krojlas^^ Randglosse zu bla^iflenaiht. 
Ps. 11. 4 

krumeni» Kinnbacken, Backenzahn: 
krumenf Randglosse zu ßtpuwuß 
fzanda aftilo Br. Richter 15. 15, 
„Backenzahn krumems^^ Randglosse 
zu fzando dantf das. v. 19, krumt- 
neßf Randglosse zu Schandqfy^ das. 

krumplelia (Ohr-) Läppchen : Plebo' 
naa tur , . . ifckczißitamuiem mU 
krumplelio [krqfchtelio] de/ehinet 
Außea deti Br. III. Mos. 14. 14, s. 
krumplia 

krumplia (Ohr-)Läppchen (N. 231): 
ant außea krumpUo deti Br. II. Mos. 
29. 20 

krutia Brust 143 Anm. 1 (N. 281) 

krüpa Grütze 50 (N. 230) 

kukczoti hüpfen (vgl. kukaxezofa N. 
207): kukezoi Randglosse zu atd 
dweiu koiyi ant fzeniea ßshokineij Br. 
III. Mos. 11. 21; vgl. aachÄ^/M0^' 

kukftaa Mandelbaum, Mandel: ^ß• 
d^e fchiteipo Kukßua Br. Rkshter 
15. 6, kiek kukßyk ant Lauko flow 
Br. Hos. 12. 12, Czießi Dago, kaip 
taic butu Kukßua gauti Br. Jes. 17. 

11, kur Knkßai floweia Br. Ezech. 
3. 15 

kulfchnia Knöchel 82 Anm. (N. 208) 



Lexikalieobes. 



297 



kunigaigfehtiB Fürst 84 (N. 210) 
kunigauti das Priesteramt verwal- 
ten (N. 210) t bekunigauient Rand- 
glosse zu kaplanißf t^fzteeidenczarn 
Br. Lak. 1. 8 
kunkaleif A;^i;a /«t Unkraut 41 (N. 

207) 
k u n/t a 8 Kunst : i^ Kuf\ßuti Darnift^ 
padara Br. Jes. 44. 25, KnqUai das« 
47. 10 
kupetifia Kaufhandel 99 (N. 211) 
kupftuoii sich ejsheben (vgl. kum- 
pas N. 209 und Fiok Vgl. Wbch.« 

II. 938): Mario», kidc nor, Ugul 
fimuHcid \ Padängiems wilnis tu te 
kupßuoid K. 61, Uzkit Marios, teil' 
ftM kupfluokü \ Su ißi/u/wielu pl^- 
datni das. 83 

kuriauti kämpfen 52 ^N. 179) 
kurkiele Turteltaube 98 (N. 212) 
kurkljt Molch Br. IH. Mos. 11. 30 
(daeu die Randbemerkung : ^Polo- 
nus transtulitSalamandra^^) (N. 212) 
kurtae Mal ^2 (N. 181) 
k uftz oii hüpfen : kn/^zoia Randglos- 
se zu pakruteia Br. Luk. 1. 41; s. 
kukeaoti 
kuodas Wasserkrug (K.203); Falenk 
tawa Kuodq Br. I. Mos. 24.14 (aber 
das. ii. \b £fidzi^ IKmdi]^ 
kuokmlei Unkraut 44, b^ kunkalei 
külatas gebrechlich : „gebrechlich 
külatäa^'' Randglosse zu n^weika Br. 

III. Mos. .22. 22 
Mj»t>/i« Priester 51 (Nv 210) 
kütß$ Stengel 50 (N. 206) 

qna Ife hin^aa falsch 75 ; a, falfchiwas 
kwar/okinti^ kwarfehinoti ätig- 
stigeo 75, J^oh Ariel^j^ kwarfehin' 
ßu 3r. Jetu 2d» 2f ku>ar/chif{fiu das. 
y. 3, kurieghi kunarfehin das. 29- 
7; y^\^ kv4tr^zyti N. 233 ... 
ktDefchiiilkga^9\kwef^ingas, kwie- 
J'akiH:gas, kwi^ßing^aa still, si- 
cher: kwefchingq, Randglosse zu ( Ta- 
wa akis reges J.erufulemq)> b^iecztiq 



(giwenimq) Br. Jes. 33. 20, Kwefzin- 
gq. Randglosse zu fpakagingi^ eijmq 
Br. Weish. 13. ^, kwi^chingump 
Randglosse zu Szmoniump.patuiku' 
nump Br. Richter 18. 27y idant pa- 
kaghinga ir kwefchinga giwaia we- 
ßumbim Enchir. 41^ pakagkitiga ir 
kwießinga giwaia weßwmbim Br. P. 
II. 504; a. das folg. Wort 

kwefehti (kio^ekeiif) sicher sein: 
„f icher kwufchincziamp^} (mit spater 
Tinte geschrieben) Randn^osse zu 
Szmonittmp Befpecznmmp Br. Rich- 
ter 18. 10; s. kwefchingas und ktoo' 
fehejmas 

kwofchejmas Ruhe: pakaiui» ir 
kwofch^jme (pace et tranquillitate) 
MT. 199.; s. kw^hU, 

quotqti sich vertragen s. donmti. 

idchone Waschbecken (ruas. jtoxa'Hb, 
vgl. lakoszkuf'N. 348}: impile wan- 
denia Uekone9^ KS. 246 . 

Iddßi Schlössen 54 (N. 348, 354) 

Iddd tve ia i etwsk , JiügeIl^^.(zu Udakas 

N. 354? »der m pahda N. B71?): 

Kolnyg pqfJmg. ^ dayktus ^gagfitan- 

dius Jekioß^ \ Yr pifktiy. Iddatoeim 

ßirdgmiß Uikiqfit K^ 5 (Peu 4».. 3) 

lagqn^ Kuchen : ifthkepk lagones Br. 
I. Mos. 18^ ,6, ifyhkepdarm lagones 
ne rauginJtas c^as. jl9i. 3 ... 

Iagonel0 dimin. von hgone .\ mßfztp 
lagonelf 9r. L Kön.. 17. 13 ^ < < 

laiiiti halten 83 (J)f,.365). , . , 

iayioö.KÄhn .X00> (N.\a52) 

/a } u; (^a r 29 ßchiffsbauer (N.352,126 f.): 
Laifßd^rei, Br.. !E)seoh. 27.i 27. > 

laißili^tileckexx (faatiU M8(J^.a59) 

/ a ifz in t,i, l afz inti wetten (N.. 352) : 
laifzinkimes („was giUs?;,*) jfev Jer. 
22. 6, 49v 20,. Jes. 22. 14, Mfzinki' 
mee Br.^ Jer» 13,,^!, J/99. 5. 9, 14. 
24rvgl. o..§2.wi .;... .i ^. . . 

//iA;/cA/0/e Blatt (N. 348): lahfMeles 
Randglosse zu Kariös Br« Jer. 86. 23 

22 



298 



Lexikalisches. 



langa Fenster 98 (N. 349) 

lang was leicht 54 (N. 356) 

läng wibe Leichtigkeit 54; s. lang- 
tvas 

lanka (N. 349 „Flusswiese*') Tal: 
,^ Lanka Thal" Randglosse zu G?iis 
ßunte ghi ifch f)akalnio Hebron Br. 
\. Mos. «37. 14; Hain: ^^Aufiulinopi 
lankojpi More^'' Randglosse zu Gir- 
riofpi More Br. I. Mos. 12. 6, ^^An- 
ßüline lankoie''^ Randglosse zu Gi- 
rioie das. 13. 18, 14. 13, ^^qjzoline, 
lankoie''^ Randglosse zu Girioie das. 
18. 1 

Ic^ßaSf laßas lahm, Krüppel 41 (N. 
373) 

lanta, länta Brett 54 (N. 357) 

Idpinti verzärteln (N. 357), s.yx.ßca- 
neßas 

lapfchis Sänfte 67 (N. 372) 

latanius Becken (vgl. latdkas N. 350, 
russ. jomo'K-b?): Potam piU tvandeni 
ing Mednicze [lataniyk\y pradeio Mo- 
kintinems etc. Br. Joh. 13. 5 

lauka Feld 98 (N. 353) 

laukas kahl (N. 353 „blässig'*) : wifsos 
galwoa bus laukos Br. Jer. 48. 37 

laukinikauti das Feld bebauen (N. 
353): ne buwa fzmogaus^ kurfai lau- 
kinikauty, Br. I. Mos. 2. 5 

laxtkowelinas Feldteufel 104 (N. 
353, 64) 

lauklimm as Glatze: Plikke. Lau- 
kummas wietoie furetetu Plauku Br. 
Jes. 3. 24 ; s. laukas kahl 

lafziba Wette 62 (N. 352, Geitler 
Lit. Stud. 93) 

lemtumas Tugend (N. 356) : tvif/us 
lemtumus (omnes virtutes) MT. 86, 
ne delei kokin lemtumn (non propter 
Ullas virtutes) das. 155; s. nelem- 
tiimas 

l^das Hügel: idant tu kalnus fuhil- 
tumhei ir ßimulditumbei ir Lqdus 
padaritumbei ligu pcelnmis Br. Jes. 
41. 15 



l e ngw a n e/c h ae Sänfte (vgl. lengtca- 
neszczia N .356) : Lengwanefcha Rand- 
glosse zu nejchtnwy, Br. Jes. 66. 20 

lengw ofc h ir d ift e Sanftmut 105 
(N. 356) 

lenkele Pfanne (zu Ihikti N. 368, 
vgl. lat. lanxy lanciila): Skauradaie 
[Lenkelete] bus tatai taw dariti Br. 
III. Mos. 6. 21 

lenkmenis Gelenk (zu lenkti N. 368, 
lenkmine Geitler Lit. Stud. 94) : ftr 
tvißus lenkmeniua Br. Ephes. 4. 16, 
per lenkmenius ir rißhus Br. Kol. 
2. 19 

lenta Tafel Br. II. Mos. 24. 12, s. 
l({nta 

lentele Leiste Br. II. Mos. 25. 25a. 
ö.; 8. lenta 

lepunas Spötter (N. 357): Sarart- 
geia Suny. Hagar . . . lepunq, fantj 
(dazu die Randglosse ballamtäa)^T. 
I. Mos. 21. 9 

lewi k/c htis j unger Low e (N. 359) : 
Lewikßhtei Br. Jer. 51. 38 

lefzHwauti verläumden (N. 359).* 
leßuwaui^ Randglosse zu apkal- 
banfis Br. Sprüche 16. 28 

lieypii befehlen 64 (N. 358) 

liekas der elfte 184 (N. 365) 

liekorftwa Arznei 49 (N. 355) 

liefwa^ Hefte OS Leiter (poln. Usi- 
tcOf vgl. russ. .«'bamb): Ließcos [Ko- 
peezaSj Schlittes] ßoweia ant Szemei 
. . . ir/chitai, Angelai Dietco ant 
thu bei ißhkopa bei nukopa Br. I. 
Mos. 28. 12, kurie neßhe Ließcos ir 
Weßimmus Br. I. Makk. 5. 30 

lygam iß in s gleichaltrig (N. 5, 364): 
Sunusgimis Tewa lygamißins (Filius 
imago Patris coaeterna) MT. 11; s. 
amißinas 

liginti das Gericht halten Br. Job. 
5. 27 (N. 364; preuss. ligint) 

ligugimis Ebenbild (N. 864, 249): 
Kurßii ira abrofas [ligugimis] m 
regitnoio Diewo ßr. Kol. 1. 15 



Lexikalisches. 



299 



liktaras Leuchter (N. 865): Likta- 
ran corrigirt aus Liktarna Br. IL 
Mos. 25. 31 
likti bestimmen (N. 365, lett. likt): 
tatai Diewo likta Br. P. 97, ka Po- 
nas Diewas likens ira das. 130 
/ in kfm in dlüti erfreuen (facti t.) 118 

(N. 369) 
/ i n kfm intoia Trösterin 108 (N. 369) 
linkfchmas fröhlich 81 (N. 369) 
linktereti sich bücken (N. 368 ): klo- 
noiosi ir linktereia fawa tceidu Br. 
IV. Mos. 22. 31 
liftinczius Aufseher eines Waldes 
(vgl. ISsinczus N. 358): Afsaphoh 
Lijlincziaufpi Karaliaus Br. Nehem. 
2. 8 
lifch (Coiijunction) sondern 265 (N. 

371) 
lifch ei ausser 71; s. lifch 
lifchnas übrig, lifch nei sehr 75 

Anm. 1 (N. 363) 
/ i u b iift is f Hub eft i s freie Wahl 
(poln. lubosd): „Wahl liubejlin Ha- 
buflis^'- Eandglosse zu wali^ [liuba- 
mayhi] dawe Br. Sirach 15. 14 
liudenikas Zeuge 107 (N. 374) 
liiita Laute: balfas . . . kaip liuta 
fzaideit^, kurie ant fawo Liuty, [har- 
/?*] fzaidz Br. Apok. 14. 2 
liüditi, ludditi zeugen 51(N,374) 
loioiamas Schmähen 111 (N. 372) 
lopeta Pflugschar (N. 372 „Schau- 
fel'') : anis ifch kallawiy, fawa Lo- 
petas . . . padaris Br. Jes. 2. 4 
lowonas Leiche 46 f. (N. 350) 
lugniti heucheln : „heuchelte er Iny- 
uija iam^*" Bandglosse zu eifa ghis 
pa io Br. IL Makk. 4. 24; s. lunginti 
lukurneti harren (N. 375): Päyäl- 
bes lukurnedams K. 34, lukurneyme 
K. 57 
lunginti heucheln (N. 375, vgl. lin» 
goti N. 367): „heucheln lungins^^ 
Randglosse zu gliaudos Br. Dan. 
11. 32 



/ up2) i njkas Bedränger (wörtlich 
„Schinder"; N. 376): Luppivjkti. 
Interlincarglosso zu {ponawos ant 
fawa) Newalniku [ant tu kurie ie- 
mu8 newal^ dare] Br. Jes. 14. 2 

m(Bt<Bli8 eine kleine Schaufel (vgl. 
mente N. 393) : turrekes niatalp Br. 
V. Mos 23. 13 
m a i eft atas , maj eft otas Majestät 
3, ataidama maieftate fawa Br. Luk. 
9. 26, maießaie das. v. 31, ponifch^ 
ko Maießato Br. Jes. 2. 10, 19 
mainenikas Wechsler 107 (N. 388) 
makerifchke Frau 83 (N. 409) 
makitaias Lehrer 108 (N. 407) 
maleenigas gnädig 61 (N. 380) 
malawimas Lüge 54 (N. 392) 
malkin t A; a« Holzhauer (N. 379) : kaip 

Malkinikai Br. Jer. 46. 22 
malzenijfte Ehe 11; s. d. folgende 

Wort 
malzenifttoa Ehestand (poln. mal- 

zenstwo): Malzenißwoij K. 263 
manele Armband: „Spang vnd Arm- 
ring czetas ir maneles^^ Kandglossc 
zu Br. I. Mos. 24. 30 (vgl. lat. mo- 
nile und Fick Vgl. Wbch.» IL 628) 
mqftineghimas Bedenken 41 (N. 

385) 
mqftiti erwägen 41 (N. 385) 
mardawone Sterben (? N. 402): Ne 
tolink Pone iolaus faioo Pondwones] 
Päfigaylek nu täwo tarnu marda- 
tcones K. 191 
marjingasj marßingas vergcss- 
lich (N. 403): Nefang Pons mield- 
dirdingds | Zadeimuos ne marßngds] 
Lofkd io eßi butind K 85, Akmuo 
kurfay nuoy remefniku \ Marßingu 
buwo atmeßaa das. 100, Diewe Tewu 
mufu mdioningds \ O Zadeimnofe 
nenidrßingds das. 181 
m a rfch kinelei, ma rfc hkine le i 
waiko Nachgeburt (N. 384): Mo- 
terifchke . . . ginfis düti [pawides] 



300 



Lexikalisches. 



marfchkineliy,^ karte \fch tos paczios 
riety, ifcheia (dazu die Randf^losse : • 
„afiftergeburt sccandiiia czepczius 
marfchkinelei waiko^*^ (marfchkinelei 
ist \xniQv czepczius geschrieben, bei- 
de Wörter sind mit taaiko je darcb 
einen Strich verbunden) Br. V. Mos. 
28. 56, 57^ vgl. po\n. . czepiec dzie- 
ci^ce 
marfchkona Kleid, (N. 384) s. dra- 

pafufa 
ma/cÄ<«# Aufruhr 62 (N, 405) 
maufzas klein 45 (N. 386) 
ma/gine Waschwasser 98 (N. 387 f.) 
mazattkia kleingläubig 105 (N. 386, 

103) 

mßfzinifii, mafyiniu kleiner 110 
(N. 386) 

medefiali9]z 98 (N. 390) 

medwinis Weinglock 106 (N. 390, 80) 

m eilin et i bohlen (N. 400): meilineij 
Eandglosse zu Ponas mil tcaikus 
J/rael^ o anis • ^.*. mjl delei krago 
wino Br^ Hos, 3. V.' 

meiliuliß.^^ Qeliebt^ (N.400): mana 
J^eiliuJ^q., kuri ne MHi^M (dazu die 
Kandglosse Meiliulia) huwa Br« Köm. 
9. 25 . ,., / 

n^eißas Sftck.öJ (N..399) 

melingas liebreich 68 (N. 400) 

melmens , diß; Lenken; (N. 392 f.) : 
„Lex:^4^^ tn^lv^em^^ Bandglosse zu 
nug in/fiziyt (durchgestrichen) Br. 
IL Mos, 28.. 42t . ., 

meltiefi t^jiheie^, l^ittjan (\g\, tnaldä 
N. 378)^ Jerufaleie ira fpi^a , kur 
reik melt^^si p^. :Joh. 4. 20, tu ne 
V}flk^fi,iy. ir ne flufzik iemus Br, 
|I. , ^pHB. ^Q^ i^., diekt^wqh. mifsadai 
I)ieunui . J(?iJ T^elfcq/X, idand ghis tmoe 
^iff,iBr,-JqK ^ 20 , _ , , 

menas, menus Mond (vgl. skr. m^'- 
aa) : Anffg, d^en^. nßuiß meno (no 
ist ui^^s^richen un4 am.Rande in 
^A^<<>, . c^Wgirt) &.. I. Sam, 20. 27, 
pirmq, meny, Br. L. Ckron, .13. 15, 



Qhia dara Meny, Br. Sirach 43. 8, 
Tu darai Meny ant perdalymo met^ 
Br. Ps. 104. 19, ik Menui nebdut 
das. 72. 7, Saulelei ir Menui Br, P. 
1 07, Er pafkatei iu Menua Br. Hiob 
39. 2, Jus laikat Dienas ir Menm 
ir Schwentea Br. Gal. 4. 10, Jaum 
Menua Br. I. Makk. 10. 34, pafsi- 
likka Skrine Diewo ... io Natmifß 
tris menua Br. I. Chron. 14. 14, pra 
wifaua Menua maio das. 28. 1, aid 
Sabbathy, Nauiy meny etc. das. 24. 
31, delei . • . Nauiy Meny Br.Kol 
2. 16, ant Schwencziy, Nauiy manu 
ir Sabbathy Br. Ezech. 45. 17, gak 
padarißu . . . Jauny meny Br. Hos. 
2. 11 , Meny liga fergancziua Bh 
Mat. 4ti 24, Meny liga firga das. 

17. 15 

men efienoa Hg a Mond8udit(N.393): 
mentjunoa liga ferganSiua T. Mat. 4. 
24, mentfienoa ligdjerga das. 17.15 

merkftereti, mirkftereti'wisskm 
(mit den Augen) (N. 394): merkßf- 
rey akimia Br. Sprüche 6. 13, aki- 
miamirkßerfs das. 10. 10, tammirk- 
ßereia Simonaa Petrua Br. P. 362 

mefinaa von Fleisch 99 (N. 395) 

m^fkamte f mefkampta, m^f- 
kanta , m efk antia ,. „Ereuel" , 
Fleischgabel (der erste Teil des Wor- 
tes ist m^a Fleisch (so u. a. Br. I. 
Sam. 2. 15) N. 395): m^amtesGlößse 
zu gembea [warifchus] Br. IV. Mos. 
4. 14, mefkamptq,, m^anitf, Rand- 
glosse zu turreia Oemb^ trifehaka 
fawa Mankoie Br. I. Sam. 2. 13, 
m^ancziu Randglosse zu ^^ Gern- 
be ifchtraukdawa das. v. 14 

me/chkoti zögern (N. 396, poln.««- 
azkaö): leib ne butumbim mefchhoi^i 
iau du kartu butumbim fugfißf Br. 
L Mos. 43. 10 

m^taa Mass (vgl. azaukazto mdtäa ein 
Löffel voll, wörtlich: das Mass«- 
nes Löffels N. 396): ifchkafae «p/"«- 



Lexikalisches. 



301 



kui Altora d&h^ kaip dtceiy, kareziy, 
m^ Br. I. Kon. 18. 32 

metätoone , pdmetdwone Basse: 
Sutwereiau ddngttiafis \ Metdwonet 
goruotqfis K. 219, Duok tikra pör 
tnetdwone das. 221; s. d. folgende 
Wort 

metawoti y metawoti» bereuen, 
Busse tun (Geitler Lit. Sind. 96) : 
pdiimkay korot zmoniu zldjli \ Tad 
lo/kq fawo metatooiänöidmuy | Ro- 
dey grußndmuy K. 226, kur8 meta- 
wojas das. 52, Kurs metdwoüts gay- 
Ungay \ Tu tarn dtlaydi meylingay 
das. 220 

m etile Wermut Br. Apok. 8. 11 (N. 
396) 

meflewa Steuer 61 (N. 898) 

mieelas Hefen 99 (N. 392) 

miduB Honig (N. 399 „Met*'): ing 
fzemena {na ist später angefügt) 
pienu ir midumi plußanczf Br. II. 
Mos. 3. 17 

fnielaßxernae (aus mielaßierdnas ; 
N. 400, 519, Ygl.ßierdü) barmher- 
zig : kokiays m^ pf'*^ß fawo ärti- 
mus ir hendrdtdrnius bi^me, toki 
ir Diewq prieß fawe päzii\fime, mie- 
laßiemi mielaßiern<\, fmdrkus fmdr- 
ku etc. KS. 232 

m ielafchir ding ifta, m ielofc h ir- 
dingifte Barmherzigkeit 99, 105 
(N. 400) . 

mieloßirdijke Barmherzigkeit 107 
(N. 400) 

mie lofc hir dift e Barmherzigkeit 
105; s. mieloßirdifke 

mielus hold (vgl. mylüs und meiltis 
N. 399 f.) : Tas mielußs Jefulelis « 
Br. G. 5 

mieftkas stadtisch, bürgerlich (N. 
895): weikim'äjfa fwietifchküfa alba 
mießküjjfa (actionibus in civilibus) 
MT. 126, 127 

mieta Ziel (vgl. metas N. 396 und 
Fick Vgl. Wbch.« II. 634) : ßrela 



fchaunama ira ant mietoa Br. Weish. 
5. 12, NedOkitea netcienam mietas 
aUraukti Br. Kol. 2. 18 

mie eis Wurf (N. 397, preuss. m«^M); 
atßoia nog i^ kaip kada akminio 
mieff Br. Luk. 22. 41 

mikterati mucksen, stamm ein : kan- 
gi gal wifsi Popießifchkai . . . priefeh 
tus zodczus mikterati (quid . . . mu- 
tire queant) AM. 9 (das. 38 rnukte- 
r^i; vgl. »wwAj^crÄi Kurschat Wbch. 
s. V. „mucksen", N. 410, mekenti 
N. 392) 

mil<e Liebe (N. 399 f.) : mikes MT. 
504 

milaftnikasy milakfniaa Lieb- 
haber, Buhle (N. 399) : „Liebhaber 
milaflnikai'''' Eandglosse zu drauga- 
lai Br. Jer. 30. 14, tekefiu p<^fkui 
mana Milafnikt^ Br. Hos. 2. 5, ghi 
pufkui MiU^/lniku (das t scheint 
später eingefügt zu sein) fawa i^ 
das. V. 7, po akim ios Mik^fnikyt 
das. V. 10, Milafnikams das. 8. 9 

m ilafc h irdi ng ift a Barmherzigkeit 
Br. II. Sam. 15. 20; s. mielafchir- 
dingißa 

mil^ti lieben 116 (N. 399) 

milwalis Walkmüller (vgl. milae N. 
399 , veUi N. 62) : ant dirwos tnil- 
weelio Br. IL Kön. 18. 17 

min^ti gedenken 116 (N. 380) 

minickas Mönch 77 (N. 401) 

minkftas weich 81 (N. 401) 

min/z a lai Harn 41, Minfzalus 
Br. IL Kön. 18. 27 (N. 406) 

min/zu mingo 41 (N. 406) 

mirdineti im Sterben liegen (N. 402): 
fzimtiniko nekurio tarnas fergqs he- 
mirdineiOf kuris iam huwa brangti» 
Br. Luk. 7. 2, ta mirdineia das. 8 
42 

mir/nis Blick 89 (N. 394) 

mifternai meisterlich t N. 404) : ifeh- 
mintingai ir mißernai wifs padariti 
gal Enchir. 46 



302 



Lexikalisches. 



miffcholtiikaa der die Messe hal- 
tende Priester (N. 404) : NiJjTchol- 
niku (gen. pl.) AM. 15 

m ife hhimas Verwirrung (N. 404 f.) : 
be iükia mifchlnma (sine omni con- 
fusione) MT. 34 

moklas Lehre 89 (N. 407) 

moloneif moloning as gnädig 47 
(N. 379 f.) 

moma (N. 408) Scheitel: nug padii 
koi'^ ikki Momoa Br. V. Mos. 28. 
35 ; Schädel : moma Br. Tl. Kön. 9. 
85 

monas Gespenst Br. Mark. 6. 49 (N. 
408) 

mofta Pflaster (N. 408): „Pflaster 
moßa^'' Randglosse zu liekarjXwq, nag 
Figijt Br. Jes. 38. 21 

Markus Markus 49 

mornaa vergänglich 47 (N. 384) 

motikka (oder motikkas) Sichel, 
Hacke 52 (N. 386) 

motka (N. 409) Mutter: motka K. 
53, motkosK. 16; Wehmutter : „We- 
hemutter motka, boba^*' Randglosse 
zu bi'lota iei Sennaghi (übergeschrie- 
ben: Bobd) Br. I. Mos. 35. 17, vgl. 
LLD. II. 39. 11 

moßaa klein 45; s. maiifzas 

müczenikas Peiniger (N. 409): pa- 
daive gkf Muczenikamus Br. Mat. 
18. 84 

mudraftis Hochmut (N. 409 f.): 
„Horaut. mudraßis (übergeschrieben 
abiday^ Randglosse zu anis puikjfte 
iemus dar^ buwa Br. II. Mos. 18. 11 

mudrawimas Pracht Br. Jes. 10. 12 
(N. 410) 

muitenikasZöWriQT 61, 108 (N. 413) 

mulditi zermalmen (vgl. ksl. mlad^ti 
möllern esse) : fakurena tha Vgnimi 
ir fumitlde ana fmulkei Br. II. Mos. 
32. 20; vgl. fumulditi 

murelis Maurer (N. 410): Mitreliams 
Br. II. Kön. 12. 12 

m ufchifkis unsrig 93 (N. 411) 



na Präposition und Präfix, 245, 247 

(Fick Vgl. Wbch.» II. 591) 
n a Negation (N. 417): Na tartk Br. 

Pred. 7. 11 
naboßnaa , nobofznas fromm 52, 

naboßn'äjtus . . . nobaßmiiu MT. 607, 

fiabnßnuiu das. 516 
nag las plötzlich 49 (N. 423) 
naias neu 63 (N. 417) 
nakadn niemals 69 (N. 418) 
n akieias Verfolger : todelei patdjt 

INS iiifu Nakieiei Br. Jes. 30. 16; 

8. nokti 

naktigultas Lager (N. 414): „La- 
ger Tiaktigulto^^ Randglosse zu lauke 
Abaß Br. III. Mos. 8. 17 

-w«, -noy -nu Postposition 250 

naplakdineti geissein lassen 114, 
247 (N. 304) 

närämdinti zur Ruhe bringen 247 
(N. 441) 

narfa Zorn 98 (N. 422) 

narjtifi schwimmen (N. 415): Sime 
k'irioie tu narßai^ eßh tawa krauiu 
raudouq padarjßtt Br. Ezech. 32. 6 

nafa denn 69; s. n^ßi 

na/trat Mund (N. 416; vgl. o. 89 
Anm. 1): nußrais kuna (ore corpo- 
ris) MT. 301 

naßparaSf nifchparas Vesper: 
Czefu Naßpar(\ Tarnc^ pond (lies: 
Tarndy pom^ fawo | Nuog kriziaus 
eme K. 151, Schitas atgrifia iopi 
kaip ant Nißhparo, ir ßhitai n«- 
lait/z^ lapq. Oleans tureia ihq Bur- 
noie fawa Br. L Mos. 8. 11 (1869: 
paludtenu cz^fe), Potam czießi nifch- 
para Lntrn kauUii laifßit buwa Br. 
G. 101 

natrina Nessel 49 (N. 424) 

nauda Beute (N. 416j: pleßhimma 
(übergeschrieben : nauda) Br. Jes. 

9. 3 

nawia-wedis ^ naniaw edz ins ein 
Neuvermälter (N. 60) : Tayp hiyf 
Naiüia-wedis \ Grazus Jkayßd tceij- 



Lexikalisches. 



303 



dis I IjJ kdmdros ißeit K. 14 (Ps. 
19.6), Nauta wedzitis (lies: Nania- 
wcdzius) (noin. sg.) KS. 31 

natcina Botschaft (N. 417): „Bot- 
schafft nawina''^ Randglosse zu pa- 
fliße Br. Kön. I. 1. 42, Nawinos 
(gen. 8g.) das. IL 7. 9 

nebuklaa Nichtigkeit (N. 434): Jia 
ßlpnibe mufa zinä \ Yr nebuklapri- 
gimimd K. 92 (Ps. 103. 14) 

netfnata Untugend (N. ICl) : ghta . . . 
reg netfnata Br. Iliob 11. 11 

w e tfn atliw aft i« Untugend, Schlech- 
tigkeit (N. IGl; poln. cnotliwosd): 
delei ttf netfnatliicajUes Br. Jes. 13. 
11 

n e tfn atliw ift a Untugend s . nclefn- 
tumas; N. 161 

neczefliwas unehrbar 90 (N. 164) 

necz efl % w ift a Unehrbarkei t 90, n e- 
czeftliwjfte Unzucht: Schitaipe 
efch Neczeßliwjjles (corrigirt aus 
Neczeßliwjjlaa) Szemeie galq, dari- 
fiu Br. Ezech. 23. 48; s. neczefliwas 

necziftaftis Unzucht, Unreinigkeit 
(N. 165): pataifei tawa neczißaßi 
Br. Ezech 23. 21, neczißaßie^ das. 
V. 27, neczißaßimi das. v. 29, delei 
ne czißaßies Br. II. Kor 12. 21 

nedekawifte Undankbarkeit (N. 135 
f.) : pei' nedekawiß^ Br. Stücke i. 
Esther 6. 3 

neder^ti sich nicht vertragen 116 
(N. 118) 

nedwa kaum Br. Sirach 18.6, nedwo 
das.: kaip nedwo atfidwtßi galim 
Br. Jes. 26. 18, Kaip tada Ifuakas 
pabengens bmca j>f^'ß6gnog1nmq. ant 
Jaknhoy ir Jakubas fiqdwo ifvheiens 
bmca vüg fawa Tiewo Ifaako^ tadda 
pareya Efau Br. I. Mos. 27. 30; s. 
nedwai 

nedwai kaum : kaczei tcos newos [ned- 
wai\ kibirkfch/i ifch i^ 2)nfzi/li Br. 
Sirach 42. 23; vgl. adwu^ adwa 
(auch poln. ledwie^ ledwof) 



neideiwifchkas gottlos 263 

neküris irgend einer 51 (N. 212) 

nelem tumas Untugend : nelemtumo 
Randglosse zu JE^fch buwau papikens 
ant netfnatlitoijlea iyL Godo Br. J('8. 
57. 17, nelemtumas Randglosse zu 
netfnatUwiße das. 58. 2, nelemtumu 
Randglosse zu netfnatliwißa das. 
V. 3; 8. lemtumas 

nemilaftiwaftis Ungnade (N. 399 
f.): i/ch didzios nemilaßiwaßiea Br. 
V. Mos. 29. 28 

nemilaftiwifta Ungnade Br. Jes. 
10. 25 (N. 399 f.) 

n^ nicht 41, AM. 24, MT. 281, 326, 
kitu nieku n^a (nihil aliud est) MT. 
156, n^iokia nara atjkiria das. 249 
(N. 417) 

nendza Not, Elend (poln« n^dza] : tda 
ßwentds Ponaa prädeio del taw^ did^ 
nendzcL ir dides fankibes ki^ß Post. 
51, nendzoy ir nedaßotkie das. 52, 
newienas ne äbeiotu nendzoy^ priho' 
doy ir nedaßotkie das., del nendzos 
ir nupiwlio tawo das. 261 

nenoraku aus Versehen, von unge- 
iuhr(N. 423): nenoraku Randglosse 
zu ifch perfiweifdejimo Br. Mos. III. 
4. 2, nenoraku Randglosse zu ifch 
nefziniu das. II. 21. 13, ne noraku 
Br. I. Kön. 22. 34 

n^fq, nqfa, nefq^ n^fang, ne- 

fanga denn 41, 71. vgl. noch: N^s 

T. Mat. 24. 6, N^a Psal. 103. 14, 

139. 12, 13, Niefanga SE. 64 (N. 

419) 

nepotia (und nepotef) Enkelin: idant 
brolis neweßu ßffers^ ir neptis, tat 
eß fanaus fumts , tenewedie [anjtaa 
alba motinas feßeries ir tewa feffe-^ 
rieSf nei nepotia tenejmiefawa d^dea 
alba atcjna (ne frater ducat soro- 
rem nee nepos ducat amitam aut 
materteram, nee neptis nubat pa- 
truo aut avunculo) MT. 445, „Neffe. 
Vmika nepote (das auslautende e ist 



304 



Lexikalisches. 



unterstrichen) Zibeono Heuitho^^ 
Randglosse za: (^au wede JUoteris 
ifeh Dukteryt Katman, Ada dukterj 
EUm Heikito ir Ahalihama dukteri 
Ana) dukteres (übergeschrieben ne- 
poti oder nepote) . Zibeona Heuitha 
Br. I. Mos. 36. 2 ; s. d. folg. Wort 
nepotiSf nepatis, nepütia Neffe, 
Enkel (Fortnnatov KBeitr. 8. 111): 
MarkuB nepotis Sch^ijs Barnaha 
Br. Kol. 4. 10, (JeUMik O Jnfau mufu 
gimdUoius , Sweikink \ waikus ligei 
ir nepaezüi» ^G, 221—222, ,,Vnukai 
(später in ^nt/Xkim« geändert) Neffe 
nep&tis^^ Randglosse zu waikyt wai- 
kama (übergeschrieben: Nepütims) 
Br. I. Mos. 21. 28; s. das vorher- 
gehende Wort 

nepiis {oder neptef) Enkelin (lat. 
neptis vgl. Fick Vgl. Wbch.» I. 647): 
Waikai ifch AhaHbama, ^fawo Mo- 
tereSf dukterfvAna, dukteres (über- 
geschrieben: Neptea) Zibeona, fchi- 
tie ira Br. I, Mos. 36. 14; s. das 
folg. Wort 

neptia Enkel (gr. ar«i//M>;): „Neffe 
nepos «cptfztb"(corrigirt aus nepczia; 
unter nepczio steht funko) Rand- 
glosse zu {Ghis netures waikyk ir 
newieno) waik^ waiko (übergeschrie- 
ben: palikoniea) Br. Hiob 18. 19; 
ein zweiter Beleg findet sich o. un- 
ter nepotia Enkelin; s. das vorher- 
gehende Wort 

nerfchtu ich zürne (N. 422): te 
nerfcht Welna Br. G. 8 

nerti sticken (N. 415), s. o. unter 
ifchwarßiti 

n efm er telnäft t>Unsterblichkeit(N. 
488) : nefmertelndfti (ac. sg.) K. 253 

neßezeftia Unglück (poln. nieazcz^- 
dcie, vgl. necziatia N. 164): Wifaa 
neßczeflis ßalin nuwdro K 116, neß- 
cziejly das. 26 

n efe hineti hin und her tragen 1 lö 
Anm. 1 (N. 419 f.) 



netf neta, nete, n^a^« ausser, 
sondern 71, 267, vgl. noch: ieigi 
negal taa Kilikaa atßoti nüg manet, 
net efeh tha gerezia SEE. 196, Jai 
norecziOf idant ghis atltktu, net^Uay- 
cziä Post. IIL 19 (Joh. 21. 22), fkun- 
deß ant Nikanoro ^ ghf netciernq 
fanti, Neta (Correctur für N^a) gh\ 
Juden • • • Wiriaufiu Ktmnigu pa- 
darufi Br. IL Makk. 14. 26; wie 
man sieht, ist die Bedeutung von 
net sehr dehnbar (N. 421) 

newa ij'ingum a s Unfruchtbarkeit(N. 
57): nei Smerfis nei netvaifingumas 
Br. II. Kon. 2. 21 

newalnikas einer der newdli (N. 
48) übt: Kaip iau nebera NewaU 
niko Br. Jes. 14. 4, vgl. o. anter 
luppinjkas 

newdqcznas undankbar 12 (polo. 
wdzi^czenf todti^czng) 

newiefchlibaftis Schande Jes. 47. 
3 (N. 73) 

nezbdinas adj. gottlos, nezbaisnay 
adv. das. (N. 323, poln. zboiny, niez- 
bozng) : uz wiJjTus darbus nezbaknyftei 
j4f kurius ddre nezbamay T. Jad. 
V. 15, iß ne zbd&na ranku K. U 

nezbaznijfte Gottlosigkeit-, s. o. an- 
ter nezbäznaSf nezbaznijfles (ac. pl.) 
T. Rom. 11. 26 

niaykti vernichten (N. 42 1 ) : kmogi- 
ßes bedoms niayki plam^ K. 77 

niekinikyfte Eitelkeit (N. 418 f.): 
regeiau niekinikyfte po Saules Br. 
Pred. 4. 7 

nikaeze Wurfschaufel 58 (N. 419) 

nit niekas niemand, nichts 74 (N. 
119) 

niunui^ nunui wehe 268 

nobaßnita Andacht 107 (N. 323) 

nogna Heft des Schwertes (vgl. «o^* 
las N. 422): „Hefft oapulus nogna 
turekla^^ und y^npgni^ apdenge^^ Rand- 
glosse zu kaip ir krauna pa nfch- 
meniea jlinda ir taukai anfa apdengt 



Lexikalisohes. 



805 



Br. Richter 3. 22 
nokti verfolgen (vgl.|?ra-, pri-nokstii 
N. 423): Tadda noka Jofephaa bro- 
lius Br. I. Mos. 37. 17, Wirai no- 
ka anus Br. Jos. 2. 7, kurie tos no- 
ka das., kurie ins nokfla das. v. 16; 
s. panokti 
nomaSf nt/ma« Uaus4G, 51 (N. 414) 
nomieftnikas Stadthalter (N. 395): 
palikka fawa unefoie kunigail^lcJdi 
AndrontkQ, ieib butvk Nomi^lniku 
Br. IL Makk. 4. 31 
norawas Wille (N. 423): Pons pd- 
ßeptines gidrdmuy \ Apreikß yr tca- 
Iq fdwcb I Zmoguy faw^ bijandid- 
muy I Kurfay fergt jo norawd K. 
22v Tej'pag \rVelnio gtindüs buwaj \ 
Ne pagirdams io norawo \ Meyla 
fäwo das. 142 
nor^ti wollen 116 (N. 423) 
nofrai Maul (N. 416): Ir buk io 
nafrai wißu kitu nofrai» effa AM. 
63 (suum enim os esse commune 
OS omniam) 
nubirti abfallen (N. 327, lett. birt): 
Ligus (sc. zmogus) ziedealuy irdj 
Kurfay kad nubird | . • « Noteyt 
tviet^n kur fedeia K. 92 
nudea Hoffnung 93 (N. 422) 
nudumti ratschlagen (N. 149 f.): nu- 
dumta Randglosse zu nuradita buwa 
Br. Judith 2. 1 
nueti weggehen 63 (N. 22) 
nukalb^jmas das Verreden 115 (N. 

173) 
nuk irp dinti^ nuk irp idin t % sche- 
ren lassen (N. 195): karaliu» awis 
fawa buwa nukirpdinetu Br. Arnos 
7. 1, Nukirpidinkes plaukus Br. Mi- 
cha 1. 16 
nukirtinoti, nuk irfdin oti ent- 
haupten lassen 114 (N. 196) 
nukrepti wenden 63 (N. 228) 
nukr ifz awodinti kreuzigen lassen 
(N. 230): Nukrifzawodink Br. Mat. 
27. 22, 23 (ebenso das. 1869) 



nulienti giessen ( N. 354 f. ) : Padttrik 
faw dwi Trubi \Jch cz\ßo (überge- 
schrieben : nuUtmto) Sidabro Br. lY. 
Mos. 10. 2; *Hent% ist aus dem Prä- 
sens ISnu =: lat. lino gebildet 
numa ifz in t »verringern 70 (Nvd86 f. ) 
numaitinti erschlagen (N. 389, vgl. 
lett. mditdt): numaitins Randglosse 
zu (kurfai fchp Philiftq) ufzin^/ch 
Br. I. Sam. 17 26, 27, numaiHnau 
Randglosse zu mufehau dat. v. -35, 
numaitincziau Interlinearglosse zu 
mufchcziau das. v. 46 ' 

numarinti töten (N. 402): uUmt tu 
tatai daritumbeif nuinarinti ieifughf 
Br. Mos. I. 18. 25s ^^^ fi^H vnrg^, . . 
pakriUinSf bua numariniai*[tam mirti] 
das. 26. 11, idtint iu3 fchiUf toifsa 
Surinkimma badu nuniarintutnbit 
das. IL 10< 3 (hier auch 1869:./;aJ 
... numaruitumbiia), 
nttmai^o^ma« Abwaschung 80 Anm. 

1 (N. 388) 
n u m aß in t » verachten : numa/iitmma 

U*96; wg\, pamafzinti 
numereli» Ijeiche 67 (N. 402) 
numer ti aierhen 57 (N. 402) 
numilqti lieben 116 (N^ 400} 
nyk, nun^ nung,^ nungu nun 41, 
vgL noch nun PsaL 79. lOy MX. 
XVI, nv Br.Jer. 20. 12, 25. 3 (N. 
424) 
nupantinti pianden 1 15 <N> 227) 
nupelnidl'&tiyeYdAtntXi 118(K.283] 
nupirmifiti vorher gehetf (N. 293): 
dpfakd Ponds Kr.y/hta kidnklust ku- 
rie iur nupirminti dnive^ jo it ^gar- 
bingq dnt fuda aieinK^^K^' j^ ■ 
nup lagdin^i geisein Uaaen 87 ;^> >fi. 

naplakdineii •.'..•. ».i 
nuplnkim^s die Schwemme, dos Ba- 
den (Nm>911^'. kiaulia. pa.nuplukimo 
(amRiinde : nuplaukimo^weliw^tiotosi 
pnrwine Br. IL Pe*r. 2. 22^ =. , 
nur.ayßyli offenbai^en^ zeigen (N. 431 , 
vgX.reiszkin N*439): Te minurayßo 

23 



306 



Lexikalißches. 



takus fawo K. 1 1 5 
nt^rem^t gründen, stützen 12 (N.435) 
nurendeti, nure nft i (auch reflexiv) 

untergehen (von der Sonne; lett. 

noWeeteif): th^ghisaj^ßnaktooia, rnja 

faule hiiwa nurendeiuji Br. Mos. I. 

28. 11, kadda Säule hus nurenduß 

das. V, 23. 11, faulet nufsirendant 

das. 24. 13 
nureti wollen 61 Anm. ö (N. 423) 
nuromditt, nurumditi zur Ruhe 

bringen 46, 51 (N. 441) 
n ufil a y difa ule Sonnenuntergang 

(vgl. saulletdis N. 456): Teß wardas 

Pona paßlawtntas , . . Nuog uztekie- 

gimo ik nußlaydi- \ faules K. 96 (ist 

wol zu emendiren: nußlaydi- \ mo 

faules) 
nufmelkti verwelken (N, 488): Szo- 

les nufmelk Br. Jes. 15. 6 
nufpdkditi stärken (?): tu Pone mie- 

las I Nnfpdkdikim fields | Seltnes 

kentime K. 8 
nufsigiedriti schön werden (vom 

Wetter) (N. 246): Danguie nufsigie- 

drij Br. Hiob 26. 13 
n ufs i m indinti verzagt machen (N. 

382) : Idant ir fatva Broliy, fchirdi 

nenufsimindintu Br. V. Mos. 20. 8 
w uffiftih eti sich verwundern 58 (N. 

500) 
n nfi abiti züchtig en : idant dumq, 

fawa galecziau . . . Diewa fzodziu 

nußahiii Br. Sirach 23. 2 ; s. apßa- 

hiti 
nufchlau) a Traber, s. atfMawas 
nutrankiti schmähen 12 (N. 113) 
nußininti verzagen 92 (N. 382) 
nufzowinti vernichten 60 (N. 552) 
nüda, nüdas Gift 139 (N. 423) 
nüdeia Gift (zu nudeti N. 133): Smer- 

iie efch taw hußu nüdeia Br. Hosea 

13. 14 
nüdza Schuld, Vergehen (ygl.nüdeme 

N, 133): tatai jra malone, iey kur- 

fai delfcyüines Diewiep pikt nükencz, 



he nüdzas apfunkintas kanczomis etc. 
EE. 67, nMczas (ac. pl.) MT. 437, 
nß ipati ifchpazinima nüdczos neko- 
kios fchirdeije (de privata confes- 
sione peccati in corde) das. 280, 
bai/u nüdczu (gen. pl. ; delicta atro- 
cia) das. 361 
nüdimais gar Psal. 74. 10 (N. 423) 
nüdomais prorsus MT. 61 (das. auch 

nüdemaia): s. nüdimais 
nüpolas Sünde (N. 296): ttes fudas 
ira iß tcieno näpolo dnt pßPcandi- 
nimo T. Rom. 6. 16 
nuoßalij heimlich 129 (N. 511) 
nütarilüti verspotten (factit.) 119 

(N. 89 f.) 
nüweika Ende, Zweck (N. 75): Kot 
do nüweikas alba pabaigas jra Sa- 
cramentu (Qui sunt fines Sacramen- 
torum) MT. 233 

obiwetelis f obiwietelis Einwoh- 
ner 52 (N. 30) 

offera woti opfern 52 ; s. affierawoti 

offiera Opfer 52; s. affiercu 

ognis Feuer 42 (N. 33) 

olas, ülas Fels 100 (N. 32) 

olektiSf olaktis, üiaktit, ülek- 
tis Elle 50, 68, 101 (N. 30) 

o lief US, oljejus Oehl (N. 4, poln. 
oley): Oliejaus Psal. 104. 15, olje- 
jümi das. 92. 11 

organas Orgel 93 Anm. 2 (N. 86; 
poln. organ) 

o r ifc hkas zur Luft gehörig (N. 80): 
futwere . . . wifa padangifchkaj ap- 
fkriti alba or%fchk<^fes padaufes (to- 
tam aetheream regionem) MT. 80 

oft in eti riechen (N. 32): Taddaofli- 
neia (übergeschrieben: faüde) ghii 
Smardq io Drapan\i Br. I. Mos. 27. 
27 

ofzczei (Osten?): O ufzpakali {über- 
geschrieben: pri^^fch Wakarus) Ta- 
bernakulo darik fchefches lentas. 
Priegtam dwi lenti ufzpakali [nß 



Lexikalisches. 



307 



ofzcziy] ant dwti^ Sqfparu TabeT' 
nakulo Br. II. Mos. 26. 22, 23 
opboffas arm 62 (N. 33) 

'pa, -pOf 'pe eiiklit. Partikel 267 
paaliejti salben (N. 4), s. o. unter 

indagl&ti 
paam/titif paumftiti rächen 47 

(N. 277); 8. umßüia 
pahalgnüti satteln 90, Tadda kelefsi 
Büiam ritomeetq ir pahalgnawa fawa 
Aflicz^ Br. IV. Mos. 22. 21 (N. 319) 
paharas Steuer (poln. pobor, vgl. 
got. gabaür): idant pabarus ifch io8 
rinktu ir Pinhingus gautu Br. I. 
Makk. 3. 31 , Karunos Meflewa ir 
kitus pabarus . . . mes iumus atleid- 
zem , Szidai kurie pabarus renka 
Br. P. II. 356, pabarus rinka Rand- 
glosse zu eine ghis Meflewa ifch 
Szemes Br. IL Kön. 23. 35, pabarus 
KS. 17 
pabarczius Rentmeister (poln. po- 
borca): Adoniram, funus Abda^ buwa 
pabarczius Br. I. Kön. 4. 6, pabar- 
czius Randglosse zu patfkarbnikq 
das. 12. 18 
päbeygimas Ende 57 (N. 323) 
pabudaw&ti bauen 50 (N. 335) 
pabundinti\&rnQc\L^nAO (N. 335 f.) 
pabuteis von Hans zu Haus, durch 

die Häuser 239 Anm. 2 (N. 339) 
pachliebdius Schmeichler 77 
padabnas passend, möglich 101, 
padabna Randglosse zu taw wis pigu 
Br. Mark. 14. 36 (N. 124) 
padabone Wolgefallen (N. 1 24) : idaivt 
. . . ißpilditu tcijj/q padabone {pafi- 
megimq) gerijbes T. II. Thess. 1. 11 
padtelis Fussbank (N. 274 f.): Pa- 
dalis Randglosse zu pakoghis Br. 
Jes. 66. 1 
padal gemäss 88 (N. 275) 
padanas Untertan (N. 146) 
padangis Gaumen (N. 126): liefzu- 
wis padangije prilipdawa Br. Hiob 



29. 10 

pa dar gas Werkzeug (N. 274J : Ku- 
rie jra inftrumentai alba padargai 
tarnui Baßniezes priwalingi (quae 
sunt instrumenta necessaria) MX. 6, 
Tataigi nu ira Summa (übergeschrie- 
ben: padargas) (Haec sunt instru- 
menta) Br. II. Mos. 38. 21 

j9 a rfar t Jtwo^t machen lassen (N. 127): 
ghi . . . buwa ... padaridinoiufi Br. 
Judith 8. 5 

padaufe Region (vgl. dausa N. 131): 
futwere . . . wifa padangifchkaj ap- 
Jkriti alba orifchkufes padaufes (to- 
tam aetheream regionem) MX. 80, 
padaufes dangifchkafes (regionem 
aetheream) das. 81 

padawaria Hofraum 68 (N. 158) 

padelnai subjective (vgl. addalneif): 
formaliter, habitualiter et fubiective 
inhaerentes tai eß formalifchkai^ in- 
butinai ir padelnai infanczes MX. 5 1 

padirgti hassen, neiden: padirga 
Glosse zu Rahel . . . peike . . . Sef- 
serf fawa Br. I. Mos. SO. 1 ; s. o. 
unter apdirgti und dergeti 

padiriti tun 69 (N. 127) 

padotkas , padaikas Einkommen 
(poln. podatek) ; padotkyk (gen. pl.) 
Br. I. Makk. 10. 40, 42, padatku 
das. V. 46, padotkus Br. Jes. 10. 13 

padrebti -^ierieia (N. 156): padrebe 
thq, po warty, Mießo Br. Jos. 8; 29 

pddujis Heller 12 

padufchti zerbrechen (intrans.) (N. 
131 f.): karalißa io padufch Br. 
Dan. 11. 4 

padübfit in das Grab bringen (N. 

148) : Padübfit Randglosse zu fzil- 

lus plaukus tawa Tarno mufi^ Tiewo 

fu wargais ing Duobe detumbim Br. 

I. Mos. 44. 31 

p a dw a ijk a s Stadtdiener (poln. pod- 
toogski) : Ir praaufchus fiunte Het- 
manai padwaijkus bilodami Br. ApG. 
16. 35, Padwaifkai pafake fchus 



308 



LexikaliBche8. 



Jzodzius EimotMta das. v. 38 

ptBn wenigstens: Er negaleiey pten 

tciena hadina fu manimi hudeti £E. 

189, alhaptBU wienaßodi Enchir. 2, 

pasn tciena hadina SEE. 96; s.o. 86 

pagalaitis Scheit (N. 275): na da 

pagalaicziu Br. I. Kon. 17. 12 
pagalhnike Gehülfin 108 (N. 248) 
pagaleif pagelei, pagel gemäss 

66, 71 (N. 275) 
pagamas Nachkommenschaft : Pa- 
gamas Glosse zu potamkai Br. I. Mos. 
10. 32; s. gamas 
pagelh^ti helfen 115 (N. 248) 
pagieftieti rächen (N. 253): tatai 
hu8 feptineropai pagiefzieta Br. I. 
Mos. 4. 15, Kaynaa bus feptinero- 
pai pagiefzietas das. V. 24, pagie/zie- 
ßu Kandglosse zu paiefchkoti noriu 
das. 9. 5 
pagiringas nüchtern Br. I. Tim. 3. 

2, 11 (N. 252) 
pagolba Hilfe 47 (N. 248) 
pagorditi verachten: Kars baymey 
Diewo iuris \ O nuog grieku dtßoiä] 
Tokfay ne bus pdgorditds \ Bei pd- 
gäl zodzia Pond | Bus tcifad ißkiau- 
fitäs K. 193 
pagrabis Keller 100 (N. 266) 
pagrai kfc hcae Spange (vgl. graik- 
»z^wmfl«(N. 267): pagraikfchczes (am 
Rande: czetas) kitres Mießro rankos 
dare Br. Hohe Lied 7. 1, ateme Pa- 
graikfchczes (übergeschrieben: als- 
bantus) kuros ant kaklo t^ Welblu- 
di/L buwa Br. Richter 8. 21, be pa- 
graikfcheziyk das. v. 26, Nupl^ch- 
kite Aukfo Avfu ar^as (übergeschrie- 
ben: pagraikfchczes) nug aufvk Br. 
n. Mos. 32. 2 
pagrigfzdeti rauschen: pagrigfz- 
deia (später in pakrigfzdeia corrigirt) 
Br. Ezech. 37. 7 
pahanis Heide 76 (N. 275) 
pakalniui, päkdlniuna bergab 
111 (N. 174) 



pakamore Frohnvogt 52, Ir ir^/taU 
ant in Pakamores Br. II. Mos. 1. 11 
(N. 276) 

pakampeis von Höhle zu Höhle 239 
Anm. 2 (N. 176) 

pakara Demut (N. 276, poln. poko- 
ra) : deardndioy päkaroy ir kUtit- 
zadoy KS. 31, Jog man^ fekiofile \ 
Pakiiroy, teip izgänim<\ | . . • iure- 
fite K. 186, MeJJkimes fawam die- 
tcuy I Pdkdroy ir Ittibey das. 192, 
dkis f an Stop aukßtibey \ Kialfim pa- 
käroy letibey das. 204 

pakirdintit pakirditi erwecken: 
pakirdina ghy EE. 155 (ApG. 12.7), 
Pakirdinkes Br. Ps. 35. 23, Pßfii- 
kirdink das. 44. 27, ius pakirditUi 
(übergeschrieben: paiudintt) [pahu- 
dintt] ir priminti Br. II. Petr. 1. 13, 
kuroie pabudinu [pakirdau^ paiudi' 
nu] ir primenu das. 3. 1 , idatd ta 
ghf pakirdintumbei [pabudintumbei] 
iog ghis \idant\ man^ tikotii Br. I. 
Sam. 22. 13; s. pakirßi 

pa kirft i auffahren (aus dem Schlafe): 
kaip Temniczeniks pakirda ir ifch- 
tcido Br. ApG. 16. 27; s. pakirdinii 
und vgl. mhd. scherzen springen 

paki rfc hti entbrennen : io papijhi- 
mas didei pakirfcha Br. Esther 1. 
12; vgl. karsztas N. 181 

paklaja Fehler (N. 215): be pakla- 
Jos Randglosse zu be nutarties [ant 
kurios nera prißokumo] 

paklaigelis Fanatiker 83, vgl. kki- 
gonas 

pak lep a Unehre 56, tatai fakau pa- 
gal paklepq SEE. 39 

paklotis Streu (N. 220): Rahel,.* 
pagulde anus po paklocziu Welbludu 
Br. I. Mos. 81. 34 

paklufnas gehorsam 101 (N. 216) 

paklufti(f) auf etwas hören (N.216): 
ghis paklufsa it/t Proto Br. II. Chron. 
22. 5, anis paklufsa Szodzio Pono 
Br. I. Kön. 12. 24, Ghis paklufsa nf 



Lexikalisches. 



309 



Szodziu das. 20. 25 

paklufumaa Gehorsam 89 (N. 216) 

pakolei so weit als (local; relat): 
pakolei Szeme ira Br. Habak. 1. 6 
(N. 204) 

pakrigfzdeti rauschen s. pagrigfz- 
deti; vgl. krykszczeti N. 228 

pakrumeis von Busch zu Busch 239 
Anm. 2 (N. 230 f.) 

pakuius PViede 52 (N. 275) 

pdkumpti krumm werden (N. 209, 
lett. ku'mpt): Päkuwpau nepäkial- 
damäs rusöioa ränkon täwo K. 265 

palaga Hütte (N. 276, Geitler Lit. 
Stud. 100): fuhudawofiu fchetra [pa- 
laga] Dowido Br. ApG. 15. 16 

palaidas emissarius, ledig: O kur- 
fai palaidan Awinq. ifchwede Br. III. 
Mos. 16. 26; s. d. folg. Wörter 

paiaidone Huro 12 (N. 362, Geitler 
Lit. Stud. 100) 

paiaidünauti ehebrechen : Ne pa- 
laidünäuk T. Rom. 13. 9, Akts tu- 
redami pxlnas palaidonäwimo T. IL 
Petr. 2. 14; s. paiaidone 

palamas Glück 62 (N. 352) 

paliaubimaa das Aufhören (N. 352, 
Geitler Lit. Stud. 94): ghis he pa- 
liaubimo nefcha Waißu Br. Jer. 17. 8 

paleikiti lassen 56 (N. 366) 

p a Uefa uti abmageren (N. 358) : Kaip 
efch paliefawau Br. Jes. 24. 16 

palikonis Nachkomme (N . 366): idant 
ape tatai apfakita buh/, patamkamv 
[palikkonims] Br. Ps. 48. 14, ..pa- 
tamkaif palikonis^^ Kandglosse zu 
watkuwaikaif palikonies Interlinear- 
glosse zu waiky. waiko Br. Hiob 18. 
19 

palinkminoghimas Freude, Trost 
89 , Palinkminoghimu Psal. 73. 1 
(N. 369) 

paltnfminti erfreuen, trösten 89, 
palifismini Psal. 71. 21 (N. 369) 

palubiti verloben 13 (N. 374) 

pamafz inti verachten (N. 387) : jm- 



mafzina ghi Pon^ Br. I. Mos. 16. 4 

pamietoti spotten : pamietoia (das 
schliessende a ist durchgestrichen) 
Kandglosse zu /7am€^*m (dieses selbst 
ist durchgestrichen) Br. Ps. 2. 4; 
zu metü ich werfe? oder verschrie- 
ben für pamiedoiaf (vgl. lett. meh- 
daht) 

paminka Gedächtniss (N. 332): th^ 
taipaieg fakis ant tos pamtnkoa Br. 
Mark. 14. 9, atit paminkos prnmtoio 
Pakaiaus Br. I. Makk. 8. 22, Idant 
fchitaffai prifakimaa paminka butu 
Pono Diewo ßebtiklingo ir didzio 
darbo Br. P. 225 

pamokla Lehre 98 (N. 407) 

pamfta Rache (N. 277): Skuhinkis 
weykiay fa pamfta fawo \ Izwerfk 
iß ßakniu wtftis pykiadeius K. 64 

pamufchlüti zu schlachten pflegen 

. 119 (N. 411 f.) 

panefchlüti tragen (factit.) 119 (N. 
419 f.) 

paniekinoti verachten 113 (N. 418) 

panokti einholen: wija ghp feptimu 
dient/k fzigp ir panoka ghf ant kalno 
Gilead Br. Mos. I. 31. 23, Egypcia- 
nis tcija tos ir panoka io8 das. II. 
14. 9; s. nokti 

panofis was unter oder an der Nase 
ist, Nase (N. 423) : purtoais aufys ir 
panofius („Ohren und Nase") tepty^ 
aleyumi krutis ir tarpttpecziu tepti 
Enchir. 57 

p a nft w a , ponftw a Herrschaft (N. 
294, i)oln. panstwo): pra wifsa Pan- 
ßwQ mana Karalißes Br. Dan. 6. 
26, Pra wißas fzemes ghißai pon- 
ßwas padare Br. Sirach 17. 14, 
Ponßwa ir Wir(^nieghi Br. Judith 
2. 8, Ponßwos (gen. sg.) Br. P. IL 
117, ponßtcaa (nom. pl.) AM. 65 

papaikinti betören (N. 280): „Be- 
thöret papaikina^^ Randglosse zu 
grafzibe tawe prigawa Br. Sus. u. 
Dan. 56 



310 



Lexikalieohes. 



papanka Decke (russ. nnno'HKo) .* 
(awa papankos nog yeltony. Szilkyk 
Br. Ezeob. 27. 7, PlaJ'chcziy, [pa- 
pank(i'\ kurio wifai PagontB pridenk- 
ti ira Br. Jes. 25. 7 

papekti verachten 63 (N. 288) 

pap iktimas , pap iktinojmas Acr- 
gernis 91, lU (N. 290) 

papinnot i erkennen (ein Weib): Ghi 
huwa lahai grafti Merga ant weida^ 
dahar Merga ^ kurios ne wtens tci- 
ras ne papinnoia Br. L Mos. 24. 16; 
vgl. lett. pi*htee8 nahen Umgang 
pflegen ? 

paplukunas dem Pöbel angehörig 
(?) : prieme fawefp nekurius paplu- 
kunus nelahm zmones T. ApG. 17. 5 

paprawitaias Lehrer 108 (N. 816) 

papnitas {paputtaf) Beule (N. 301, 
pufmü Geitler LH. Stud. 105): pa- 
putta u/zu paputla Br. II. Mos. 21. 
25 

parqßas Schrift 45 (N. 430) 

}) a r aß inet is sich schätzen lassen 1 14 
(N. 430) 

pareidlütts dazu gehören 117 (N. 
22) 

pdredkas f paretka Ordnung 98, 
„Ordnung paretka''^ (corrigirt aus 
paretkos) Randglosse zu Vfßowa Br. 

I. Makk. 14. 9, /?are^A;a (corrigirt 
2k\xn paretkas) Randglosse zu Vfßowa 
das. V. 45 (N. 434) 

parplaa Scorpion 99 (N. 278) 
parptildtti stürzen 54 (N. 296) 
parfimainiti sich verwandeln 54 

(N. 388) 
partoafa Furt 54 (N. 75) 
p afs caga^ p afa iega Morgengabe : 

tafaai tur iei düti tos pafscegq, Br. 

II. Mos. 22. 16 , kiek mergai ant 
poßiegoa pareitis das. v. 17; vgl. 
pdsogas N. 279 

pafatointi verloben 13 (N. 455) 
pafek^ias Nachfolger 116 (N. 461) 
paj\kis Nachkomme (N. 461): am- 



Jzina atmintia paf^kiofq mana Br. 
Weish. 8. 13 

pafikagdinti sich genügen lassen 
87 (N. 171) 

pafilit^ti anrühren 116 (N. 371) 

pafimqgti Wolgefallen haben (N. 
391) : idant . . . paßim^tu AM. 57, 
paßim^igßans MT. 194, paßim^- 
ßaßi das. 202, pagalei paßim^xma 
das. 331 

pdfiunteti senden 215 Anm. 8 (N. 
470) 

pa/iuntnis Apostel 67 (N. 470) 

paj kandinti , pafkanditi ver- 
dammen 12, ant paßcandinimo Br. 
Luk. 24. 20, pafkandinti turetHmbim 
buti LLD. II. 34. 6; s. /kandinti a. 
iffkanditUi 

pafkatiti zählen 62 (N. 474) 

p afk landinti verschliessen : DiewM 
wiffa ßcieta be aßhtüniu ßmoniu 
pafklandina audra Br. P. 7 ; s. tt/f- 
klanda 

pafkuigimis Nachkomme, Glosse 
zu potamkai Br. I. Mos. 10. 32 (N. 
278, 249) 

paflaczei heimlich 89 (N. 485) 

paflapczias heimlich (N. 486) : Rata, 
paßapcziu Br. I. Mos. 41. 46 

pafleptinis Geheimnis (N. 485): per 
kurf paßeptinis apreikßhtas ira Br. 
Rom. 16. 25, ant ißhkalbeghima 
paßeptini Chrißaus Br. Kol. 4. 8 

paflifta Botschaft 100 (N. 278) 

p afm ergtif p afm erkti verderben, 
umbringen: pafmerkty, Randglosse 
zu vfzmußht^ Br. Mark. 3. 6, »«• 
paßnergty, Glosse zu nepagadiniy, Br. 
II. Chron. 35. 21; vgl. nusmerkti 
N. 488 

pafmerkimas das Töten: pafiner- 
kimo Interlinearglosse zu antpamn- 
fchimmo Br. Jes. 34. 2 ; B.pafinergÜ 

p afm erkti verdammen : reg^'mai, . . 
nüg Dietva pafin erkti (spectacula ..• 
damnata a Deo) MT. 233; s. pa- 



Lexikalisohes. 



311 



fmergti 

pafiiikauti fasten 90, Enchir. 34 
(N. 279) 

pafpalittcaa gemein, gewöhnlich 
(N. 279) : pafpalüica Interlinear- 
glosse zu pr({ßa olektis Br. Ezech. 
40. 5, Schitaißoioa pajpalüwas kal- 
beßs Br. Mat. 2S. 15, imete iüs itig 
pufpalütOQ Turmq Br. ApG. 5. 18, 
pn/palitwo angii neczijlo ne tvaigifau 
das. 10. 14 

p afp arnis Flossfeder (N. 49 1 ) : Wis 
kos pafparnitts ir Szwinas tur Br. 
III. Mos. 11. 9 

pafpudeti sich quälen, sich abmü- 
hen (vgl. spdudzu N. 492): pdgölhes 
tdtoo I Ghießkoiau tdw^fp ßaukdäm8\ 
Padeima fau laukdäms: \ Bat kuo 
iäbiaus pa/pudeio | Syhs ßlpnim'un 
nueio: \ Tuo Idbiaua dß Diewopi \ 
Meldziaus toifadä iopi K. 67 

p a/s i h afz i d in t % beschwören (N. 
322) : „befchweren. pc^faihajzidinti^'' 
Randglosse zu tur tQ Moterifchk^ 
ufzbafziti Br. IV. Mos. 6. 19 

pa/aibauditi sich erheben, aufbre- 
chen (N. 335 f.) : Tadda ptißtbaude 
kar alias rita matq, ankjli Br. I. 
Makk. 6. 33, Karalius Afsyrioa Sen- 
harib pafsibaude Br. Jes. 37. 37 

P af8 ifle gti, p a/s ij'l iekti sich auf 
etw. stützen, sich lagern (N. 484): 
kaip anis ant ios pafaifiega^ tada 
palufza Br. Ezech. 29. 7, Ir ghis 
liepe Szmones pafsifliekti Br. Mat. 
15. 35 

paftaraSf pafteras der letzte 61 

(N. 279) 
pa/tatis, poftatia Wesen 101 (N. 

499) 

p aft a t ifc hkaa wesentlich : pcifla- 

ti/chku . . . gimiu (substantialis ima- 

go) MT. 15, daikta ^si/chkq beipa- 

ßatifchka (quiddam essentiale ac 

substantiale) das. 122; s. paßatis 

p afta w a gesetzliche Ordnung (N.503): 



Pajlawa Dangaus ir Szemes Br. Jer. 
33. 25 

p aft up iti nachgeben (rus.nocuiynvnib, 
poln. postqpi6j: priefchinikams ne 
tur buii p(^/lupita (adversariis non 
cedendum est). MT. 417 

pafnbinei die Schamteile (N. 467): 
pafubinei Randglosse zu gedingofy 
wietüfu Br. I. Sam. 5. 6, pafubiniits 
Interlinearglosse zu pra wietas ge- 
dingas das. v. 12 

pafweikinoghimas Gruse 114 (N. 
509) 

pdßczeftiti segnen (poln. paszcz^- 
Seid): Pdßczeßik tewaynijley tatco 
K. 28 

pafchlawas Traber, s. atjchlawas 

paßune Kraft, Stärke (skr. fdvasf): 
Kad tykt top meldziai^fi \ Paßun^ 
gawaufi K. 3, Yr nu zada duot pd- 
ßun^ I Ant pyktu tur et wirßunq das. 
25 (Ps. 27. 6), Potids efl paßune 
kozndmuy das. 28 (Ps. 28. 8), Po- 
nds pdßun^ duoß ant w\fu ßdliu \ 
Gialbti Karäliu das. 30 (Ps. 28. 8), 
Tuojaus nuog jo paßun^ funkibei 
iureio das. 40, kurie pon tdw^ pd- 
zijld I Tegnl pdßun^ Tdwo ifiwißd 
das. 252, buk paßune wierniemus 
das. 115, Su iuo wis gidr tegul ateyH\ 
Paßune mumus malona das. 100, 
O Chriße, Anielu pone \ Atwedrdi- 
iiay fawam ßone \ Tikra ßiwiemus 
paßune das. 260, Tegulg Pondsßla- 
toinä I Iß fawa Syond \ JFi/u giaru 
dukfind \ Paßune malona das. 106; 
paßume in Batayg ant tawo zmoniu 
atliks izganimas \ O Ja paßume tatco 
ir paßldwynimas K. 4 ist Druck- 
fehler für paßunie 

pafchuris Zufluchtsort Br. Jea. 4. 6 

(N. 524) 
pafchwiefti fegen (ein Schwert), s. 

i/chfchwießi 
paiaiknnas still (N. 103): Szmoni- 

itmp pataikunump Br. Richter 18.27 



312 



Lexikalisches. 



pdlämfis {pätän\/ef) Finsternis 139 

(N. 88) 
patiecha Freude 77 (N. 279, russ. 
nom'b'xa), vgl. dazu: Tadda tu tu- 
refi patieka Ponip Br. Jes. 58. 14, 
Tadda ifchwifi tawa patieka das. 
60. 5 
patiefcha Freude: Popiezifchkems 
ant Pntiefchaa (in gratiam Pontifi- 
ciorum) MT. 416; s. patiecha 
patlahai eben 71 (N. 279) 
patomkas Nachkomme 60 (poln. po- 

tomek) 
patfala Hinterhalt (N. 461): patjalos 
Interlinearglosse zu Abi Mtlech ke- 
lefi ifch pafelleghimo Br. Richter 9. 
35, patfala Randglosse zu pataife 
pc^leptua Szalnerius das. v. 25 und 
zu VfzufargQ Br. I. Sam. 15. 5 
p a t/k alas Unverschämtheit : Jawa 
negedifchküiu patßcalu (sua faraosa 
impudentia) AM. 76 
patfkarbinikas , pat/karbnikas 
Schatzmeister 90, Utk patjkarbini- 
kop Sebnop Br. Jes. 22. 16, patßcarb- 
nikq Br. I. Kön. 12. 18 (N. 473) 
p a tfk arbis Schatzmeister {ipoXn.pod- 
skarbi): patjkarbia Randglosse zu 
pabarczius Br. I, Kön, 4. 6 
patrikti abgehen (von der Frucht) 
(N. 113): kadda Wirai . . . pafzeis 
nififchcz^ Moterff iog tos waifius pa- 
triks Br. II. Mos. 21. 22 
paturewnti hindern (N. HO): infy. 
Griekai toktai paturewoi Br. Jer. 5. 
25 
patwarnas falsch (poln. potworny): 
Abgink manq naog zmoniu liezuwio 
pättcdrna K. 101 (Ps. 120. 2) 
patwiefkiu ich verwelke 12 (N. 122 

tveskiuf) 
pauk ddius Vogelfanger (N. 28 1 ) : Iz- 
fpruda mufu dusialq \ Iß ' zabängn 
kayp paukßteld \ Nuog paukädiatis 
kurfay feld K. 104 
paicadinamas Berufung 111 (N. 45) 



pawaiflas das Benehmen, Gebaren 
(N.76f ): pawaißu {jgiweninm] atrßl- 
taa kaip fzmogus Br. Philip. 2. 7 
pawaj'eris Lenz 61 (N. 55) 
p a weikflas Gestalt (N. 75) : „Geftalt. 
afsaba . paweikßa%^^ Randglosse za 
Oimis Vgnies Br. Mos. IV. 9. 15, 
paweikßas Randglosse zu kaip wei- 
das Dangaus das. II. 24. 10 
paweikflis Bild ü* 60; s. paweikf- 

las 
p aweit i wollen, erlauben, überlas- 
sen (N. 62) : nppawels düti Br. Mos. 
V. 28. 54, Ponas Ebreu Diewas tnus 
wadinna^ Paw^lkigi mumus eiti dfts. 
II. 3. 18, Kriflus . . . nenoreia Ja- 
nui fawa garbe paweUi alba duti Br. 
P. 36, vgl. o. 199 
pawe r/z eti rauben : JS/cÄ turiu biUi, 
kaip kuriam io Waikai patoerfzeii 
ira Br. I. Mos. 43. 14 
pawietris Pestilenz 100 (N. 280) 
pawildeti besitzen (N. 48) : jo Sekla 

pawildes Szcem^ Psal. 25. 13 
paioinoti strafen: pawinoia (am 
Rande: pakorawoia) Szemf Br. IL 
Chron. 36. 3; s. wina 
pawijfiu ich verwelke 12; vgLu/s«- 

tcejli 
pawiftiti zeugen: Pana Diewa pa- 
wifle (virgo deam genuit) Br. G. 81, 
Kuri panna patoi/te das. 82 ; s. in- 
wißi 
pawiweti Beschwerde machen, sich 
unnütz machen : iei kam gero darai^ 
ne bark (übergeschrieben : pamwek) 
Br. Sirach 18. 15; zu vyveti N. 85? 
pawodinti berufen 47 (N. 45) 
pawolioti bezwingen 47 (N. 46) 
pawudawoti bauen 94 (N. 335) 
pafwaliti erlauben, vergönnen (N. 
536, poln. pozwolid): wiffus mufa 
neprietelius rodzitumbei malonei at- 
lankitif iemus tikra gaileijma Gm- 
ku paficaliti Br. Ko. 14, Prqfcham 
tawe . . . idant ... mus toliaus pt^f- 



Lexikalieohee. 



313 



figierinti tawa Mielafchirdtngijße 
dofningai paftoalitumhei das. 17 

paziwoti gemessen {^o\n. pozywaö): 
kurs ne wertay ghi (sc. das Abend- 
mahl) päziwoiä I Tä8 fadä ir fmerti 
fau gätdwoid K. 257, duotcanu mie- 
lojä Diewä pdzitcodamds KS. 69 ; s. 
ttziwoii 

paßftas der Bekannte 66 (N. 547) 

pazwxlti (?) sich quälen, gequält 
sein (?) : Didesm'q daliq (sc. amzies) 
ßelwdrtuofe hengidm \ Pdzioil^ war- 
gdgSf potdm grähän zengiäm K. 77 

pe Präfix u. Postposition 247, 250 

pehrangei zu teuer 89 (N. 343) 

pecz^tis Siegel (N. 281, poln. ;ji>- 
cz^): pecz^timi MT. 316 

pedilis Bündel 62 (N. 275 „Garbe'^ 

peiketi schelten (N. 288): nepeike- 
kern Br. P. If. 26 

peikti beneiden (N. 288): Todelei 
peike ghj PhiUflai Br. I. Mos. 26. 

peitweghts Südwind (vgl. peitwys 
N. 288) : Peitwegßtf Br. Ps. 78. 26, 14 
Ir putfehantpeitweiujakate Br. Luk. 
12. 55 

pekarus Bäcker (russ. ncKa'pb, poln. 
piekarz): Dünkapßf Pekarus, Pe- 
karczius Randglosse zu Dünenjka 
Br. I. Mos. 40. 1 

pekarczius Bäcker (vgl. poln. pie- 
karczyk), b, pekartia 

pekle Hölle 100 (N. 282) 

pektoralas Brustschild {po\n. pekto- 
reU): Pektoralo Br. II. Mos. 39. 16, 
17, 19 

peianaif pealanai , paelinai 
Asche 61, 62 (N. 282) 

j7 6/£^ß^» sparen, unterlassen: iiefos ne 
peldedams Br. Weish. 6. 24, Kits 
fchikfehtoij ir pelda Br. Sirach 11. 
17, peldek ifchmintj fawa kitam 
eziefu das. 32. 6, kaip ne fziwato 
fawa ne peldeia (übergeschrieben : 
czedija) Br. Philip. 2. 30, Dangus 
ir fzeme per io fzodf ifchlaikomi 



[2ieldami] ira Br. IL Petr. 3. 7, Tdr- 
naut ne peldeio \ Skolds uzmokieio\ 
Tewd amzinoid \ Ndrfa periednoid 
E. 126, Wargia priimi ne peideiag 
das. 135, Kurs pirm nuog Tewo 
ißeio I Czefe pdnnäyp gimti ne pel' 
deio das. 137, vgl. LLD. II. XXVII 

pelgrinjfte Wanderung (vgl. poln. 
pielgrzym) : iemus düti noriu • . • 
Szem^ Pelgrinjßes iu Br. IL Mos. 
6. 4 

pellekoiis Falle: kurie Szmonims 
fpendz ir pellekoczius taifa Br. Jer. 
5. 26, pellekocziu Randglosse zn pa- 
pikiinimu Br. Ps. 69. 23 

pen^toias nutritor 116 (N. 284) 

penketas fünf 189 (N. 284) 

penkidefchimts f penkesds' 

fchimts fünfzig 182 (N. 284) 

penktadeiimtas der fünfzigste 185 
(N. 284) 

penktainis der fünfte Teil (als Ab- 
gabe) : penktaini Randglosse zu ifeh 
Jaum Penktaghi turefit duoti Pha- 
raonui Br. I. Mos. 47. 24 und zu 
Penktaghi Pharaonni attadüii das. 

v. 26 
peponas ninwv Melone: Agurk^, 

Pepony^ (corrigirt aus Ptjonu) Jud- 

diny, Br. IV. Mos. 11. ö 
perdaugia zu» viel: perdaugia darat 

ius waikai Leui Br. IV. Mos. 16. 7; 

s. daugia 
perdrenfei zu kühn 40 (N. 153) 
pergal^ti überwinden 116 (N. 238) 
perkekfchewonifte adulterium 

MT. 95 (N. 190) 
perkelb^ti überreden AM. 68; s. 

kelheti und kalh^i 
perkuna Gewitter 98 (N. 286) 
perkune Gewitter 66, s. perkuna 
permeiniti verändern 57 (N. 388) 
permieti vorübergehen (lat meare): 

Akts iß werkfmd iztekieja \ Szirdis 

uzutve/b I Kunuy ner atdweüo: \ Die- 

nos he cziefo permieja \ Süa jau ne 

24 



314 



Lexikalisches. 



be tenkd \ Yr wify kaulay fenkd K. 

33 
pernet ifi seinen Handel treiben (vgl . 

7r^evi?//4U. Fick Vgl. Wbch.»1.661 f.): 

Wij8okiu8 Ekrutus MariyL ir Szey- 

linjkua rafdawa tawippi, thie per- 

neiafi tatceie Br. Ezech, 27. 9 
perfekin^ti verfolgen 115 (N. 461) 
p e rfitr im t i erschreckt sein (N. 115): 
faßines perfitrimmufios (oonscien- 

tiae perterrefactae) MT. 169 
pdrtarp in ti hindern (N. 90 f.) ; Kafgi 

pertarpina^ iddnt ne ture^ia hut ap- 

krikßtitas T. ApG. 8. 36, o mua per' 

tarpino ßetonaa T. I. Thess. 2. 18 
perwai/daa Kundschafter (N. 77) 

s. tireias 
perwelti überwinden (N. 48) : Smerti 

pieklq perwele K. 163 
perfzengtaias üebertreter 108 (N. 

549) 
perfzenktaie Uebertreterin 108; s. 

perfzengtaias 
peflia Sperber Br. IIL Mos. 11. 16 

(N. 287) 
peftnikas Fusssoldat 108 (N. 287) 
pjcha Pracht 77 
pienelas etwas Milch (N. 283): Werg- 

dama prafcha walgimelaf Düneies 

teip ir pienela SG. 218 
pienelis etwas Speise (N. 283): pie- 

neliu (instr. sg.) Br. G. 3 
p iefcha Flecken (N. 287) : he piefchos 

grieka {sine labe peccati) MT. 99, 

7nc/cÄ<{ (mactilam) das. 122, piefcha 

(instr. sg.) das. 441 ; s. pifcha 
p ik t er e t i böse werden (N. 290) : ZV 

nas KrißuB pikterejo in der Agonde 

vom Jahre 1730(Königsborger Univ.- 

Bibl. C. 182. 4) p. 4 
piktintUf piktiniü schlechter 110 

(N. 289) 
pilanaa voll 68 (N. 290) 
pilgrinauti wallen: Jo koioa ana 

toli nuwes pilgrinauti^, Br. Jes. 23. 

7; s. pelgrinjfte 



pille Festung 101 (N. 290) 
pillonis Burgbewohner (N. 290): 
Pillonia Interlinearglosse zu ani» 
ifch Pilles Br. I. Makk. 12. 36 
pilnafchcze Fleiss 98 (N. 291) 
pilnifta Fülle 100 (N. 291) 
pilnowoti erfüllen 60 (N. 291) 
pilwapenia Schmarotzer 105 (N. 

291) 
pilwas Kropf (N. 291): Gurkli [pil- 
tca] fu plukfnamis . . . ifchmejli Br. 
Ili. Mos. 1. 16 
pipeti winseln (N. 292): po akimio 
pipes Br. Ezech. 30. 24, pipeiau Br. 
Jes. 38. 14 
piragnikas Bäcker 108 (N. 292) 
pirmadeljs Erstgeburt 106 (N. 293) 
pirmaigimens erstgeboren 104 

Anm. 3 (N. 293) 
pirmo Präposition, vor 71 (N. 293) 
pirinodCf pirmade Vorhaut (N. 
293, 32): pirmode Randglosse zu 
pirma hada Br. I. Mos. 17. 23, pirm- 
ade Randglosse zu ada Br. Josua 

5. 7 
pirmune Erstling 51 (N. 293) 
pirfchti werben (N. 286 „für einen 

anderen werben"): pirfchk ip Br. 

Tob. 6. 14 
pifcha Flecken, Striemen: prifakimq 

laikitumhei he pifchoa Br. 1. Tim. 6. 

14, numafgoio iy^ ranas [pifchaa] Br. 

ApG. 16. 33; s. pifcha u. pifche 
pifcha Flecken, Mal, Fehler: „Mahl. 

macula. Pifch^^ Randglosse zu kada 

Plehonaa Szenklq, \wietq neftoeika] 

. . . reges Br. III. Mos. 13. 3, pifeh^ 

Glosse zu Szenklq. das. v. 30, ne 

huwa pifchea ant io Br. II. Sam. 14. 

25, nera pifchiea ant tawens Br. Hohe 

Lied 4. 7; s. pifcha 
pifchetia sich ritzen: pifchea späte 

Correctur von ifaipiefchia^ s. ifsipi- 

efchiti 
pinglaSf piuklas Sichel 84, piifklus 

Br. Mark. 4. 29 (N. 303) 



LexikaÜBcheB. 



315 



pijumuo Ernte (N. 802 f.): femuo ir 
pijumuo KM. 72 

piuweghis Schnitter 108 (N. 303) 

piutois Ernte (N. 302) : lo pitttcp waU 
gis ifchalkei\lh Br. Hiob 5. 5 

placius Platz (poln. plac): ant to 
placiaus Br. Ezech. 44. 3 

plaktai adv. flach Br. IV. Mos. 16. 
88 (vgl. plakti N. 304) 

plante Geschlecht 54 (N. 807) 

planas Tenne (lett. plana ^ preuss. 
plonis) : Ifchkake tadda Klünus 
[plancp] Atad Br. I. Mos. 50. 10, 
Kaip regeia . . . raudoghimct pas 
j)lanq Atad das. y. 11, applefcha 
klonns [planus'] Br. I. Sam. 23. 1, 
Piano, Klojimmo Randglosse zu TtB- 
kies Br. Dan. 2. 35, ghis fawa plana 
fchlüs Br. P. IL 241 

plaßti frohlocken 41; n, plenfchti 

planta Kraut : Plantu Randglosse zu 
fzoliu Br. V. Mos. 32. 2. 

plantauti pflanzen : plantawa ir kure 
Br. Luk. 17. 28; s. planta 

plafchczas Mantel 102 (N. 310) 

platiniu breiter HO (N. 305) 

plau kfm a s Furt (N. 306) : nueya ikki 
plaukfmo Jahok Br. I. Mos. 32. 22 

plenfchti (.^) tanzen, frohlocken (ksl. 
pl^ati): plenfche Randglosse zxxfcho- 
kineio Br. Mark. 6. 22, ifchgirda 
giedanczius hei plen/chencziis SEE. 
96 (Luk. 15. 25), üzkit Marios, wil- 
nis kupßuokit \ Su wifu fwieta pl^- 
dami K. 83, fu plqfchimu Psal. 100. 
2 ; s. plc^ßti 

plefchkauti fröhlich sein: ple/ch- 
kawa Br. Esther 8. 15; s. plenfchti 

p l efd ineti zappeln (N. 304 ) : tadda 
ghis po io koiv. plefdineia Br. Tob. 
6. 5 

p l efz geias ,p lefc hg e ias Schwätzer 
86, Plpfchgeiei prijms pamokfla Br. 
Jes. 29. 24, Prarakai ira plejchgeiei 
Br. Jer. 5. 13; s. plefzgeti 

plefzgetif plefgeti, plefchgeti 



schwatzen 86, Szenklinikits , kurie 

plejzga ir murma Br. Jes. 8. 19; 

vgl. pleszketi N. 307 
plia ufc hkeimas Geschwätz 68 (N. 

306) 
plibonas Pfarrer 58 (N. 306) 
plikawieta Schädelstätte (N. 309) 

72), 8. ö. unter kailicze 
p Ufc he Ritze (N. 308) : plifehes (ac. 

pl.) Br. Jes. 2. 21 
pliufchketi schwatzen (N. 311) : 

pliufchka Psal. 69. 13 
plugfna Feder 85 (N. 311) 
plnkfningas gefiedert (N. 311) 

plukfningus Br. I. Mos. 1. 21 
plutele Kruste (dim.; N. 311): plu- 

teles dünos alba truputelittsBr, P. 

IL 197 
po- Präfix 47 
p odafz idjs , p o dfz iedis Töpfer 

107 (N. 295, 540) 
pokobinti aufhängen 47 (N. 170) 
pomietka Gedächtniss {poln, pamic^^ 

ka) : qnt pomietkos Szwentuju Die- 

wa Titel der Kniga Nobazniftes 
pondwone Reich (N. 295) : Ne tolink 

Pone tolaus fawo Pondwones K. 191 
ponias (ponisf) Herr 99 (N. 294) 
ponowoimas das Herrschen 60 (N. 

295; vgl. poln. panotcanie) 
poritu übermorgen 71 (N. 444) 
pradas Anfang (N. 311): du amßinu 

pradu (duo aeterna principia) MT. 

prademais stracks, fort (N. 311): 
prademais eite Br. Ps. 58. 3, ghis 
pradiemais eia per Szem^ Br. I. Makk. 
11. 62 

pradzias Anfang 99; s. pradas 

prädziuginti froh machen (N.168): 
Prddssiugink Pori man^ fawo dziaug' 
fmu K. 74 

praghobes, praguobens berüch- 
tigt: Tureia tada tu czeffu kalini^ 
kurfai buwa praghobes, wardu Ba- 
rahofchiu EE. 202, kurfai butoa pra- 



316 



Lexikalisches. 



ghobes SEE. 206, ghia tureio to cziefu 
wienQ kallinip({fzißamq,[kurfaibuu}a 
praguohens] kurio wardaa etc. Br. 
Mat. 27. 16; praghohes ^ praguohena 
ist vermutlich =pra-jov^'8(i), Part- 
Aor. von *pra'jovyti = rues. npo- 
ABH'iHb, vgl. pr^'owas N. 312 und 
apsijowiti Geitler Lit. Stud. 77 

prdkawimas Handel (N. 314): na- 
mais prdkawimo T. Joh. 2. 16 

prakejas Kaufmann 54, 108; B.prd- 
kawimaa 

praklatis Abgrund: Ghis menas ti- 
refi Dauho [praklatiea] Br. Sirach 
42. 18 

prakuda Schaden : neiejchka praku- 
das EE. 40 

pramanis Gedicht (N. 382) : prama- 
niu Randglosse zu ifchdumoghimu 
Dowido Br. IL Chron. 29. 30 

pramdrkiti (?) hervorblinzeln (?): 
meiagis pyktds zmogus kiträs \ Pra- 
mdrkd ir uz ißmintingiauMa E. 10 

pranefchauti prophezeien 56 (N. 
312) 

p r qfc hitnaa Bitte (N. 3 1 2) : prqfchi- 
muB ju ifchklaußa (deprecationem 
eorum exaudiet) MT. 391 

praparczia, praparcztis Fahne, 
Panier (poln. proporzec, russ. npa'- 
nopei^b) : praparczumi Randglosse zu 
pa karunos fawa Pulko Br. IV. Mos. 

1. 52, und zu po fawa Karuna das. 

2. 2 , praparczios Interlinearglosse 
zvLpo/awa karunos das. v. 17, pra- 
parcziy. Br. Jes. 5. 26, praparczius 
Br. Hohe Lied 2. 4 

praplejfchinti scheeren (vgl.jjfce- 
8ze N. 309): praplejfchintafis (rasus) 
AM. 57, vgl. prapleifchit^ius o. un- 
ter indagluii 
prapultts Abgrund 12 (N. 296) 
prarakünaine , prarakunaine 
Prophetin (N. 312): Anna prarakü- 
naine dukte Fanuela . » , ta huwa 
laba meta EE. 18, prarakunaine 



AnnOf dukte Phanuela , , , ia huica 
labo meto Br. P. 114 

praraugas Sauerteig (N. 448 f.): 
Mafz praraugo inraugin toifsq ta- 
fchlq, Br. Gal. 5. 9 

prarokas Prophet 52 (N. 312) 

prafinefchdlüti sich auszeichnen 
118 (N. 420) 

prafk uftp l e ifc hta mit geschore- 
nem Scheitel (N. 480, 309): Mtni- 
kai prafkußpleifchei AM. 9 

prafsüti keltern (vghprosas N.316): 
wino iau nebeprafaüs . Prafiuienfii 
wina giefm^faioa nebegiedes Br. Jer. 
48. 33 

praftudit i Verstössen (y^hpra-siumii 
N. 505) : butu ghis . . . amßinai mm 
prakeikti ir prajluditi galeies Br.P. 
35 

prafchailaitia Fremdling 69 (N. 
511) 

praßalnietis Fremdling (N. 511): 
Ponds prdßalnieti feargti K. 118, 
Ponas praßalnieöius fergt das. 117, 
tiktay tafai praßalnietis T. Luk. 17. 
18 

pratinfinti aufhalten (N. 99): kaif 
tatai Felikfaa girdeio, pratinßna m 
Br. ApG. 24. 22 

pratkai Vorfahren: kaip iy, pratkai 
dar^ eß Br. II. Makk. 11. 25, prat- 
kams Br. Stücke in Esther 6. 10, 
pratkai Randglosse zu Tiewu Tiewai 
Br. Mos. IL 10. 6, Pratk^ Rand- 
glosse zu ant Jennuiu Tieum das. Y. 
32. 7, pratkai Br. Jes. 43. 27 

pra u/t tiwa Waschbecken Br. IL Mos. 
30. 18 (das. 31. 9praußutc^; N.314) 

praufchiti bitten 45 (N. 312) 

prawerti durchbohren (N. 71) : Kau- 
lai ira prawerami Br. 30. 17 

praujiffimaa Fortpflanzung: pra- 
wiffima waifdu (propagationem spe- 
cierum) MT. 89; s. inwißi 

prawoditi führen, fördern (N. 60): 
prawodik Teifiuqfius Br, Ps. 7. 10, 



Lexikalisches. 



317 



Dangun ghi präwodiddmds K. 213 
praz ift i leuchten : O prazida wer/das 

io kaypo Säule KS. 56 (Mat. 17. 2) 
praßtudimas Verdammnis 58 (N. 

552) 
praßt uti umkommen 58; s, praßtu- 
dimas 
präz oft i verkünden (N. 537) : O dar* 

Pon zodzia ne prazoday fawo K. 66 
p r efn a 8 süss, ungesäuert, (russ. np-fa'- 

cHbiii, ygl.preskas N.314): prefnuii^ 

Kaudglo^e zu nerugufios dünos Br. 

Luk. 22. 1 
p r efn ik a 8 süss, ungesäuert : prefniku 

Randglosse zu neraugnfin duon^ Br. 

Mark. 14. 1 und znfaldzn dunyk das. 

V. 12; s. prefnas 
'pri Postposition 254 (N. 316) 
priarka Kebsweib: Ruhen . . . guleia 

pas BilhQj fawa Tiewa priarkos 

(die Construction ist fehlerhaft) Br. 

I. Mos. 35. 22, Thimna buwa priarka 

EHphafa das. 36. 12, Waikamus, 

kuritis ifch priarkiJt turreia^ datoe 

ghü dowanas das. 25. 6 
priäftiria Leinwand 58 (N. 312) 
pribuifchia Hausgenosse (N. 339): 

tawa Pawirps [prtbui/chM] Br. III. 

Mos. 25. 6 
pridangalas Halle (N. 137): pri- 

dangalus Eandglosse zu tas tur pen- 

kis priangas Br. Joh. 5. 2 
pridatkas Einkommen 49, wißofy, 

pridatkufy, Eandglosse zu wifsame 

tawame Turte Br. V. Mos. 16. 15 
pridüdlüti beimessen 117 (N. 147) 
priedtoare Vorhof (N. 158): Prie- 

dwar^ Ahdarq Sienj Handglosse zu 

padare Dimjlin Br. IL Mos. 38. 9 
priegdeneninkas Tagelöhner 108 

(N. 137) 
prieglapftis Schoss 87 (N. 264) 
priehada ^ prihada Gefahr 76 (N. 

236) 
priekaktis Stirnband s. o. unter 

hramka (N. 171) 



priekalb ia Sprichwort (N. 173): Ti- 

krag man tar\jfite tq priekalb f T. 

Luk. 4. 23 
priematas accidens (zu metii N. 

397 f.) : priematas piktas (accidens 

vitiosum) MT. 111, Kakfai priemat- 

tas (quäle accidens) das. 112 
priemend Vorhof (N. 314): prie- 

menei Randglosse zu Dimfti Br. II. 

Mos. 40. 33 
priefiga Eid 58 (N. 460) 
priefchenikast prießinfkas^ 

pri efc hnikas Widersacher 1 08 

(N. 315) 
pri efc hirdee Brustschild (N. 520) : 

„Schiltlein . Brnftlatz . priefchir- 

«fcc" Randglosse zu prikrutei Br. II. 

Mos. 25. 7 
prietalka Freundin 61 Br. Hohe 

Lied 2. 2. u. ö. (N. 315) 
prietelifta Freundschaft 100 (N. 315) 
prietikis Aberglaube (N. 103 f.) : 

ape iu Prietikin Br. ApG. 25. 19 
prietilus Freund 61 (N. 315) 
priewaifus Beschaffenheit (N. 58): 

ßuwis ir paukfczus tuleropu priewai- 

fumi (diverso temperamento) ifch 

tcandens futwere MT. 81 
prießafcze f prießiafcze Grund 

58, 101 (N. 315) 
prijmlüti empfangen 119 (N. 27) 
p r ij imtif pr ig h im t i annehmen 93 

(N. 27) 
prikrute Brustschild s. o.priefchir- 

da (N. 231) 
priküptif prikupti bebauen, in 

Acht nehmen (lett. köpt): — Eden, 

idant ghis ghj prikuptyt ir apfergety, 

Br. I. Mos. 2. 15, efch tatce priküp- 

fiu [primilefiu] Br. Jer. 40. 4 
priliejti antasten (N. 359): Piktinfis 

ne priliedia j'o T. I. Joh. 5. 18 
priliginojmas Gleichniss 114 (N. 

364) 
prim zuvor 69 (N. 293) 
primieftas Vorstadt 99, primießus 



318 



Lexikalieches. 



Br. Job. 21. 2 (N. 396) 
prirafchidlüti zuschreiben 117 (N. 

429 f.) 

prifagiii beheften, bestecken: Tu 
hira Ddngdus aukßtihes paßatey 
mandagiey \ Ahdahin^ zwaizdemis 
fwiejiomis prifagiey K. 206; 8. Ha- 
giti 

prifiekdinoti schwören lassen 114 
(N. 460) 

prij'igaudineti sich betrügen las- 
sen 114 (N. 243) 

prifilit^ti berühren 116 (N. 371) 

p r ifr e ig t i reichen : taa ktirs prifreig 
fekla fegeiuy, prifreigs taipaieg düna 
ant walgima £E. 165 (II. Kor. 9. 10) 

prifsigadHi sich ereignen (N. 235 
f.): Prifiigadija (corrigirt ingadijq/t) 
Br. Mark. 4. 4, prifsigadija das. 
V. 10 

priftawas Vorsteher, Beistand, Ge- 
leitsraann (N. 503): Prißawy, (an 
Stelle des ausgestrichenen Vriedni- 
ky) Br. I. Kon. 9. 23, Ejch gediaua 
nng Karaliaus jirafchiti Friftawu ir 
Raitinik^ Br. Esra 8. 22 

priftrotoa Zukost, Zugemüse (N. 
506 f.): düdink mumua prißrowos 
Br. Dan. 1. 12, prißrowa das. v. 16 

prifch ais gegenüber (N. 315): wm- 
cyvfi paßif^da prifchaia ifch loh . . . 
ir gki paßißda prißhais Br. I. Mos. 
21. 16 

p r ifc h in t ifi widerstreben (N. 315): 
Jeikaraliße kokefaweie , . . prißhi- 
naffi Br. P. 300 

priwalingas notwendig (N. 47): 
priwalinga iariaus ^q, Br. Phil. 2. 
25 

priwalu herum (N. 49 f.): nehuwa 
iemus priwalu apfilenkti Br. Ezech. 
10. 11 

pritoeifietoie Amme 92 (N. 77) 

pritce ifdqti Acht haben 1 1 ß (N. 77) 

priwefdeti hüten 63 (N. 77) 

pritvietotiy pritoitoti empfangen, 



begrüssen, zutrinken (N. 84 f.): am 

prißiwietoia ir kalbeia kits kitam 

pakaghingai Br. I. Makk. 7. 29, idaiA 

ghf pakagingai priwietotu das. v.33, 

Tegul ghifu noru kdr^diaußu \ Wifi 

kahiay priwitoid K. 83, Weh emiau 

kttpkei^ ißh rankas Pono ir priwie- 

toiau wißas SzmoriBS Br. Jer. 25. 17, 

priwitok ios Winu das. 35. 2 

pro Präposition u. Präfix 47 (N.316) 

prohawoti rechtfertigen (poln./wo- 

howad) : tu probawoj MT. 129 
p r o/s enikas Keltertreter : Profieni- 

ko Br. Jes. 63. 2; s. praßüti 
proftas unverständig 52 (N. 312) 
profchiti bitten 46; 8. praußhiti 
puffilikti bleiben 51 (N. 366) 
puczkorine Zeughaus (vgl. puczko' 
rtis N. 297, russ. nymnaph) : „Zeug- 
heu fler . puczkorine^'' späte Rand- 
glosse zu Shroio namua Br. Jes. 39. 2 
pudatcoti bauen 86 (N. 335) 
pukas Feder (N. 297): „Federn pu- 
kai^^ Randglosse zu pilnas plukfm 
Br. Ezech. 17. 3 
pukne Blatter (vgl. pukszle N. 297): 
pikti iüdi nießai [piktos iüdos puk- 
nes] raßunß Br. TL Mos. 9. 9 
pune Höhle (N. 298): puneia Br. Ps. 

10. 9, 17. 12 
pusafc^ma defchimtis fünfund- 
siebzig 188 
pusgiwas halblebendig 104 (N. 258) 
p uft reczia d efc himt is fünfund- 
zwanzig 188 
puttas Schlacke, Schaum 99 (N. 300) 
puttawati schäumen (N. 300): dra- 
fka ghf, kaip puttawaia Br. Luk. 9. 
39 
put am nachher U. 48 (das. 102 jw- 
tam)', N. 295- 

radaftds {radaßaif) Domen, Hecke 
(vgl. lat. rädere?) : cegles avgs wie- 
toie Radaßii ir Mirtas wietoie JErfih- 
kecztu Br. Jes. 55. 13, neßket tarp 



Lexikalisches. 



319 



radaflu Br. Jer. 4. 3 

räddftds (Freude? russ. pa'^ocinb): 
Nu kdyp rddäßäs raudonds \ Rü Id- 
wonds K. 230 

radonas rot 63 (N. 432) 

ragawua Geschmack (N. 426): ra- 
gatous huwa kaip Oleaus planes Br. 
IV. Mos. 11. 8 

raikalas Bedürfniss 56 (N^. 439) 

r a ifg is Korb (N. 438) : raifgis Rand- 
glosse zu Perfzegnotas bits tawa 
Fintinjs Br. V. Mos. 28. 5 

ramftimas Streit : j^ri^/cÄ ramßimus 
(adversus disputationes) MX. 144; 
8. ran\ß%tis 

ramftitis sich zanken (N. 435): ne- 
kurie ifch Epikureu ratnßies ßt iü 
Br. ApG. 17. 18 

ranftas Balken 42 (N. 429), vgl. 
noch: nefchoije (corrigirt aus ne- 
ßihoie) ranßus ßiwa Deiwu Br. Jes. 
45. 20 

rq/ti finden 42 (N. 425) 

ranfzitis sich recken 42 (N. 431) 

rapfütas aussätzig 63 (N. 451) 

raffoti jauchzen (?): Räjfokite Dan- 
gu8 I Mefioßius hrdngus \ Tezengia 
(int ziames K. 126 

r aftrik a i{raßrikosf) Getümmel, Tu- 
mult (poln. rozterkf rozterka): ifch 
tu Raßriky, Br. I. Makk. 9. 13 

raschkaschis Wollust 91 (N. 428) 

r afc h k afc hnai üppig 92 ; s . rasch- 
kaschis 

r afc h k afc htis Wollust : tu milima 
rafchkafchtije Br. Hohe Lied 7. 6; 
8. raschkaschis 

ratas Bat (persönl.): wadinna gh} 
Rata paßapcziu Br. I. Mos. 41. 45 
(N. 446) 

ratas Kreis, Umfang 13 (N. 430) 

raugalas Sauerteig Br. II. Mos. 23. 
18 , Todelei tu Raugalo ne walgifi 
das. 13. 3, idatit tatoi^) nei Rauga- 
las nei rauginta Düna ifchwißa huty, 
das. V. 7 



rauputas aussätzig (N. 451): rau- 
puti (nom. pl.) Br. P. 28 

rauftauti zürnen, verdriesslich sein 
(N. 451): reges ir raußaus (am Ran- 
de: nekens) Br. Ps. 112. 10 

rauftuwa Griffel (zu rausti^. 433): 
„Griffel raußuuxB'"' Randglosse zu 
plukfna Br. Hiob 19. 24 

raufchiti schreiben 45 (N. 429) 

r afb agh ingas mörderisch (N. 431): 
fchitoi rajttaghingci MießQ Br. Ezech. 
22. 2 

rafhaijifta Mord 100 (N. 431) 

r afg r i efc hitis sich entsündigen 
(N. 269, poln. rozgrzeszgd) : Raf- 
griefchitis Randglosse zu Tafsai tu 
tur atfigriekauti Br. IV. Mos. 19. 12 

rebefzius Grenze 59 (N. 447) 

reblioti kriechen 85 (N. 436) 

reda Furche (preuss. redo): ant wifsu 
redy, lauko Br. Hos. 10. 4, Tu gir- 
dai ios redas Br. Ps. 65. 11, ilgqs 
dare redas das. 129. 3, r^os bes 
toerks Br. Hiob 31. 38, ieib fu io 
redas daritumbei das. 39. 10, Dau- 
gia ßrowos ira r^dof^ Vbagyk Br. 
Sprüche 13. 23 

reg^ti sehen 116 (N. 434) 

reika Not (N. 438 f.): Büket tada 
padüti ifch reikas Br. Rom. 13. 5 

reikmeningas nötig (N. 439): thie 
Sanarei kuno, kurie ri^efi mumus 
kudefnif ira wifsy, reikmeningefni 
Br. I. Kor. 12. 22 

reifge Korb: feptines Reifges pilnas 
Br. Mat. 15. 37, pilnas reifges Br. 
Mark. 6. 43, feptines reifges das. 8. 
8, dwilika reifgiyt Br. Luk. 9. 17; s. 
raifgis 

reketi not tun 63 (N. 438) 

remeftwa Werk (N. 435): kofznas 
fawa re^neßwos Br. II. Mos. 36. 4, 
tureio tarn lig§ Remeßwa Br. ApG. 
19. 25; 8. remefdioa 

remefdtva Handwerk 85, budams li- 
gios Remefdwos Br. ApG. 18. 3 ; s. 



320 



Lexikalisches. 



remijlwa 
regelt sehen 42 (N. 484) 
repefÜB Sorge 59 (N. 450) 
retingas kraus (N. 437): retiugas 

Randglosse zu kn/pinea irafafaktoa 

Br. Hohe Lied 5. 11 
riakas, rijoks Fresser (N. 440): 

riakq Randglosse zu Rijanthighi Br. 

Maleachi 3. 11, Rijoks Br. Mat. 11. 

19 
riddeliß Ritter: riddeleis Br. I. Kön. 

9. 22 
riecziua Striemen: „Striemen r«w- 

dai rieczius^^ Randglosse zu Br. Jes. 

1. 6 
riekle Bodenraum (N. 435): hus ios 

ir%8 Riekles Br. I. Mos. 6. 16 
RimliontB Römer (vergl. russisch 

pii'MJiflHHH'b): Rimlioniu Br. P. IL 

338 u. ö. 
ritolitus Morgenregen (N. 443, 364] : 

ikki gauna Ritolit^ ir Wakarolity, 

Br. Jak. 5. 7 
rilom^ias Morgenzeit (N. 444): ri- 

tam^ Br. Mos. I. 1. 5, 8, ritomtsta 

das. IL 10. 13 
riukle Fresser 60 (N. 440) 
rochunda Rechenschaft 77 (N. 446) 
rodnas ponas Ratsherr (poln . radny 

pan: N. 445): rodnus Ponu8liv,^e^. 

1. 26, Wiriefnieghi Sufirinkime^ 

Rodni Ponai Br. IV. Mos. 16. 2 
rodzitt geneigt sein 85, rodziket Br. 

I. Makk. 15. 21 (N. 444) 
ro»/i 91) ^«verschneiden (N.446): „He- 

mel rominttJt awinyk^*^ Randglosse zu 

Jereliyt Br. Ezech. 39. 18 
ronka Hand 46 (N. 427) 
ruatvimas Brunst (N. 449): ruawi- 

mas Randglosse zu meile Br. Ezech. 

23. 20 

rubefzas Grenze 102 (N. 447) 

rudele Steuerruder (N. 448): rudele 

Randglosse zu Stuire Br. Jak. 3. 4 

rugienai (Roggen-)Stoppeln (N. 44 8): 

rugienus Randglosse zu anus ifch- 



p*i/lifa kaip Stamhrus Br. H. Mos. 
15. 7 

rukielaa Räuchergefass , Napf 61, 
„Napf, rukielas. kodnjcze*-^ Rand- 
glosse zu tur RukielQ . . . imti Br. 
111. Mos. 16. 12 (N. 449) 

rukijmas Räucherwerk (N. 449) : w/«- 
deia Rukijma Br. III. Mos. 10. 1 

rumas Raum (N. 452, 6 eitler Lit. 
Stud. 107): ikki tau ruma nebera 
Br. Jes. 5. 8, Schitai rumaa ira pas 
mane Br. II. Mos. 33. 21 

rükighimas Rauchopfer (N. 449): 
Rükighimo Psal. 141. 2; vgl. ndd. 
rök 

ruoßiti(f) sich regen, bewegen (?vgl. 
rüszus N. 447): Yr taip ik galiy 
pdkol fwietds ruoßis \ Tay faw per 
ränkds wiem antram paduofis E. 18 

fa Präposition und Präfix 246, 248 
(N. 452) 

faiktis Scheflfel (N. 464): Er ira 
ujzdegama Szwake idant po Saikczo 
. . . but%t pi^ßatita Br. Mark. 4. 21 

faitai Bande (N. 455, Geitler lit. 
Stud. ] 07) : ios Rankas faitai ira 
Br. Pred. 7. 27 

faktis Heft 101 (N. 459) 

fala Werder (N. 454): ir SalQ Ju- 
ri/aOf afU kurios etc. Br. Ezech. 26.5 

falatva Insel 52 Anm. 1, Sahwas 
Randglosse zu Werdeiis Br. ApG. 
13. 6, „Insulas Sallatoas^* Randglos- 
se zu Sallos Br. Jes. 40. 15; (N. 469) 

faldökus etwas süss 109 (N. 454] 

falig im im a 8 exaequatio 92 (N. 364) 

faliginoimas Vergleichung 114; b. 
faligimimas 

famaritankas samaritanisch : Sa- 
maritanka materifehke Br. Joh. 4. 9 

fambar as Steuer: Sambarus imti 
Randglosse zu eme ghis Meßewa 
Br. II. Kön. 23. 35; s. pabaras 

famifchlei ohne Unterschied MT. 
443 (N. 405) 



Lexikalisohes. 



321 



fanam is Hausgenosse (N. 4 1 4): „Haus- 
genoß Sanamis^'^ Randglosse zu Pa- 
toirps [prihuifchis] Br. III. Mos. 25. 6 

fanatwe Alter 69 (N. 462) 

fandaras Einigkeit 99 (N. 139) 

fandarhüti mitarbeiten (N. 128) : 
fandarhüie (cooperatur) MT. ÖO 

/a w Ja r oe?ratt<7a 5 Bundesgenosse (N. 
139, 153): fu Prietelets %r Sandaro- 
draugais Br. I. Makk. 8. 12 

fqkaibis Verabredung 101 (N. 173) 

/<js nkeliaSf/ankelei Kreuzweg (N. 
190 f.) : Sqnkeliu ßowes Randglosse 
zu Karalius Bahilonios ßawes fan- 
keleis galle dweiu Tarpkeliu Br. 
Ezech. 21. 21 

fqkitis von sich sagen: fqkos AM. 
36; 8. faukitit affokiti n. vgl. sokti 
N. 466 soukUf nusoukti Geitler Lit. 
Stud. 110, deutsch singen 

fqfp arnikas Eckstein (N. 49 1 ) : Soi- 
fparnikas Randglosse zu Sqfparoa 
galtoaakmü Br. Mat. 21. 42 

fafchalimas umliegend (N. 511): 
fqfchalimOißs Randglosse zu ing wif- 
aas apfukui fanczes fzemes Br. Luk. 
7. 17; s. fchalimas 

fantakis Flut (vgl. sutakas N. 95): 
Santaki Randglosse zu Strowe Br. 
Jer. 47. 2 

fanzne Gewissen 67 (N. 548) 

fapninikas Träumer 108 (N. 455) 

fapnis Traum 99 (N. 455) 

faudus süss 73 (N. 454) 

faukiti sagen 69 (N. 453); B.fqküis 

faukräu ijft e Blutsverwantschaft 
(aus fq.-kr^ ; N. 452, 224) : nehus 
neiokios gidntifleSy faukrduijjles ku- 
nißkos KS. 81 

fauletekis Ostwind (N. 456): Bei 
ritomüBta atwede Sauletekts Szogus 
Br. IL Mos. 10. 13, per ßipra Sau- 
letekf das. 14. 21 

fauftoti zusammenstehen (N. 503): 
Czionay ßwenim/ baznicioid \ Diewo 
ßuntiniay faußoia K. 223 



fawiefas Türangel: koßnas wartaB 
dwi dali turreia ßikabinti ßiwa Sa- 
wieß)ßjb Br. I. Kön. 6. 84 ; s. d. folg. 
Wort 

fa tp i eft a s Türangel : Sawießai In ter- 
linearglosse zu Kenges Br. I. Kön. 
7. 50; 8. ßiwießts 

fa 10 in 18 eigen (N. 455): Satoineis 
Interlinearglosse zu idant ia Vlaf- 
niße hutumhim Br. Ephes. 1. 14 

fawredingaa frech (N. 438) : „frech 
ßitoredingas^^ Randglosse zu Drqjus 
Br. Dan. 8. 23 

fcorpianaa, fcorpionaa Skorpion 
52, Scorpionai Br, V. Mos. 8. 15 

fczifchczuSf fczifczus Fegefeuer 
(N. 165): ßxji/chczaus ... fczifchczn 
MT. 292, fczifezaus das. 296 

fed^ti sitzen 116 (N. 467) 

fednaczius Schiedsrichter (wol zu 
poln.A^sm) .■ ^^SednacziusTheidingB- 
leut'^ Randglosse zu kaip gerri toi- 
rai nußidjs Br. II. Mos. 21. 22 

feieghis Säer 108 (N. 459) 

fenattoa, fenetwa Alter 100, 61; 
s. ßinatwe 

fenele Erker (vgl. «ewy« N. 462): Se- 
nales Randglosse zn kaktos Br .Ezech. 
40. 10, Seneles Randglosse zu kak- 
tas das. v. 14, Senelifii • . . Seneliu 
das. V. 16 

f^deti sitzen (N. 457; vgl. preuss. 
syndens, ksl. s^dq) : f^d AM. 37, f^- 
dinti das. 63 

fenis alt 99 (N. 462) 

fenule Wehmutter (N. 462) : kara- 
lius . . . hiloia . . . Sennuliump Br. 
II. Mos. 1.15, Senulea btoioß diewo 
das. V. 17, tadda atwadinna Kara- 
lius . . . Sennnies das. v. 18 

f^zine Gewissen 56 (N. 548) 

fepnas Traum 56 (N. 455) 

fepnüti träumen 56; s. fepnas 

feptergis siebenjährig 189 (N. 463) 

feptijneias sieben 189 (N. 463) 

feptjnidefchimts siebzig 182 (N. 

25 



322 



LexikaUfioheg. 



463, 139) 
ferce Sinn (poln. s&ree) : „Mut sercf^^ 

Randglosse zu dietoas ufzkietawa io 

dwajse Br. V. Mos. 2. 30 
J'ergi^toia$ Wächter 116 (N. 463) 
fiauhti Possen reissen 5S (N. 456) 
fiduU Sonne Psal. 84. 12, 89. 37 

(N. 4Ö6) 
fidrabinas sübem: aukßnaüt ß- 

drabinais f ahmend halwonaü Br. 

ApG. 17. 29; d. d. folg. Wörter 
fidra.hr QB Silber (N. 165): Jufip 

Aukfas ir Sidrabras \/chrudifa Br. 

Jak. 6. 3; s. fidrabinas 
fidrabrinas silbern: io dowana 

buwa fidrabrinas blittdas . . . fida- 

brina katkpßha Br. IV. Mos. 6. 13 ; 

8. fidrabras u. fidrabrinikas 
fidrabrinikas Silberling: Ir ghis 

pamete Sidrabrinikus ing Be^zmcz^ 

Br. Mat. 27. 5 (im folgenden Verse 

ist fidrabrinikus in fidabriniktts cor- 

rigirt); s. d. vorhergeh. Wörter 
fieris Wabe: dalf fzutoies keptat ir 

fierf medatts (am Rande: karf) Br. 

Luk. 24. 42 
fießif fiafi, fchefi sechs 93 (N. 

516) 
filpnus schwach 102 (N. 465) 
filwartauti in Not sein 58 (N. 461) 
filwartowimas Angst: filwartowi- 

ma tu draudi SG. 104; s. filwar- 
tauti 
filwatas Sorge 89 (N. 461) 
fyndonas feines Leinen (a^vötav) : 

ififf fyndonq ß*winioia Ponq K. 152 
firatas arm (N. 466): idant partcer- 

fiy, firata ir pawargufi Br. Ps. 37, 

14 
firata collect, verwaiste, armes Volk 

(poln. sierota; N. 466) : Nafchliems, 

Siratai, Ataiwiems Br. Sachar. 7. 

10, Siratct [praßanfes Szmones] ... 

nuwede Nebufar Adan Hoitmanas 

apkaUu» Br. Jer. 52. 15 
fiubüti schwebeii, wanken (N. 470): 



fiubaxca Br. I. Mos. 1. 2, tefiuhm 
Psal. 69. 24 
fiule Lappen, Quaste, Zipfel (N. 4C9) 
Br. IV. Mos. 16. 39, fugaus wieno 
Szidifchko wiro Siul^ Br. Sachar. 8. 
23, vgl. o. unter apfiuwis 
fiunkus schwer 58 (S, 470) 
fiuftas Toben 99 (N. 471) 
fiutufiay töricht 110 Anm. 1 (N.471) 
fkada Schaden 59 (N. 525) 
fkaditi schaden 59; ^. fkada 
fkadliwaa schädlich 59 (poln. «zAoi^ 

litDy)\ s. fkaditi 
fkaiftlus Rechenschaft (N. 473 f.): 

fkaiftlu (ac. sg.) SE. 73 

fk a it id ine , fk a it idin t> Buchstabe 

(N. 474) : ne praeis mtkfzaufe fkaüi- 

dine ir Krapele hug Sokano Br. Mai 

5. \S^ pa Skaitidine ir appipiavfli- 

mu Br. Rom. 2. 27, fkaüidimie das. 

V. 29, fkaitidineis Griekifchkais Br. 

Luk. 23. 28 

fkalpeias sculptor (vgl. lat . seülpere, 

scalpere): Tatai tu ipshtaiftk per 

Skalpeim akmenyk, kurie peezetü 

dara [ifchfkalpia] Br. II. Mos. 28. 11 

fkamb^tif fkanbeti tönen 116,78 

(N. 472) 
fkandinti , fkanditi verderben 
(vgl. ksl. skqda) : ne ataya fkandU^ 
dufches, bet idant ifehgoMty, Br. Luk. 
9. 56, A;tim per geiduUu9 kleideghi- 
mefkandinafi Br. Ephes. 4. 22, atai- 
jai mu» fkanditi/, Br. Mark. 1. 24; 
s. pufkandintif iffkandinti 
fkaneftas {/kaneßisf) Leckerei (N. 
473) : Norts fwieU mane fawo fka- 
neflayB Idpinä K. 233 
fkarbn afis Schatzmeister (N. 473) : 
„Schatzraeifter fkarbnafis^^ Rand- 
glosse zu per Mithredaihq Paifkarh' 
nikq, Br. Esra 1. 8 
fkardumas Klippe (vgl. skardySf at- 
skardis Geitler Lit. Stud. 108, 78): 
laikoß ant Skarduma (corrigirt aus 
Skardzu) Oh Br. Hiob 39. 28 



I^ezikalisches. 



323 



fkardziey im Sturme 13 (vgl. skar- 
das Geitler Lit. Stud. 108) 

fkardzius Cisterne, Kolk: „Eolcke 
ßcardzius dumhurj^^ Randglosse zu 
icienok Schullinei ir prudai ir aifze^ 
rat ira czijli Br. III. Mos. 11« 36 

fkarey plötzlich, schnell (ksl. skorij 
skoro) : Nefatig Pori fawo gt^ibey\ 
Buwayin' midriUines dydey: \ Skarey 
weyda nugr^ziey fawo \ Tuoiaus puy- 
kia paminej mano K. 31 (Ps. 30. 8) 

fkauradka Pfanne (N. 475; russ. 
cKOBopo'^Ka) : liepe ghis ghi Vgniefp 
weßi ir Skauradkoij kepinti Br. II. 
Makk. 7. 5, Skauradkana das. v. 6 

fkelheiaa Wäscher (N. 472; vgl. «/^ 
/keljiti): kaip Mullas Skelheiy, Br. 
Maleachi 3. 2 

Jkepata Tuch 61 (N. 477) 

fkerfti schlachten Br. Jes. 34. 6 (N. 
477 „Schwein schlachten") 

fk ieris Widder, Hammel (lett. schke- 
ris): fkierü Randglosse zu piatäi 
Ifchkandini Br. Tob. 7. 9 

fkiliotas durchlöchert (N. 476J : 
SchuUinis kurios fkiliotos ira Br. 
Jer. 2. 13 

fkiris Unterschied 101 (N. 478) 

fklandei glatt {\g\. pasklandus N. 
481): „die glatte Wort gibt /A;/a«- 
dei kaWanczios^'' Randglosse %\ijmai- 
lai kalbanczios Br. Sprüche 7. 5 

fklapas Gewölbe 54 (N. 481) 

J'korhas Schatz 49, anis lie bus ant 
fkorba furinkü Br. Jes. 23. 18 (N. 
473) 

fk r a bfc hdeghimmas Rauschen (zu 
skrebeti N. 482) : „Raufchen fkrab- 
fchdeghimmq.^^ (die Silbe fkrab ist 
durchgestrichen) Randglosse zu 
wafDhkeJi Br. II. Sam. 5. 24 

fkraiditi kreisen, schweben (N. 482): 
Dangaus paukßtelus aukßtay fkrai- 
dändius K. 9 

fkraifte Mantel 56 (N. 482) 

fkratczjati schweben ( wol zu skrS- 



sti N. 483) : fkrtUcy'aja , fiuhaioa^ 
lingawa Randglosse zu lange Br. I. 
Mos. 1. 2 
fkrelis [Jkreliasf) Fittig 99 (N. 482) 
fkrofta (?) Backe 97 Anm. 2 (N. 483) 
flankst is Schwelle 54 (N.. 484) 
flanftas Fallstrick (?) : flanßais per- 
warema ira io Noßs Br. Hiob 40. 
19; vgl. slastas Geitler Lit. Stud. 
109 
flengfnis Türschwelle 87 (N. 484) 
flibinas, flibina Drache: Ju toi- 
nas ira Slibinu nüdai Br. Y. Mos. 
32. 33, attatrauktas kifch fawa ran- 
ke^ fkilena Bafilifchko [Slibino] Br. 
Jes. 11. 8, flibinai grafzof^ Pillifyt 
das. 13. 22, ios waifius bus Tynin- 
gas ir l^kins SUbinas das. 14. 29, 
pafmaugs Slibinus Jurifq das. 27. 
1, Slibinai das. 30. 6, du didziu 
Slibinu Br. Stücke in Esther 7. 3, 
Du Slibinu das. 8. 4, Ape Slibin(p 
Babylonioie Br, Drache zu Babel 
Ueberschrift, Slibinams Br. Malea- 
chi 1. 3, efch turiu fkunßies kaip 
SUbinas Br. Micha 1. 8 
fmaginai Mark 100 (N. 486) 
f mar das Geruch, Gestank (N. 489; 
lett. smards) : nug Smardo Wandenu 
Br. Hiob 14. 9, Smardq io Drapamp 
Br. I. Mos. 27. 27, Smardas Jes. 3. 
24 
fm arkinikauti tyrannisch sein (N. 
487): Bada biaurarnuiem, neczißa- 
muiem ir Smarkinikauiemczem Miß' 
ßui Br. Zephan. 3. 1 
fmarfe Geruch (lett. smarsche; N. 
489): iei (sc. kunas) iüiau ne ira 
ßemena pakafams, tada ifch tos 
fmarfes randafe pawietre Br. P. II. 
408 
/m a r M^Mo^a« stinkend (N. 487): Gur- 
klis ju grdbds fmarwuotdi K. 7 (Ps. 
5. 10), kdyp lawons fmarwuotds das. 

33 
fm ilke Schwalbe (preuss. smicuto für 



324 



Lexikalisches. 



8milcutof): ^^hlefdinga . Smtlke^* 
Randglosse zu Kr^zdes in Pelina ^ 
Kr^zde8 ir kiti paukfchtei Br. Ba- 
ruch 6. 21 

fm ilhitutoe Rauchfass (N. 488) : tu- 
redami » . ^ fmilkäutces dukfo pünas 
fmilkimü T. Apok. 5. 8 

ftn ifk t inj 9 Schläfe (N. 483) : „Schlaff 
/miiktiiys" Randglosse zu fmufche 
iem Winni ing io Smilkttnf (corri- 
girjt ac^s Smilkti) Br. Richter 4. 21, 
Smilktye (corrigirt in Smilkinije) 
das. y. 22, „Schlaaf. fmiltis"' Rand- 
glosse zu Smüktini (corrigirt aus 
SmiUi) das. 5u 26 

fmiltif Schläfe s, fmilkiinjs 

fmirdifta Boßheit 100; b, /mirdiße 

fmir4%fte Boshdt (N. 489): Jofe- 
pha8. gahti^ • . • ufzmokieti wifsa 
Smirdß^ Br. I. Mos. 50. 15 

fmirdy/chjce Tücke 107; 8, /mir' 
diße 

fmokas Geschmack (N. 528; poln. 
8mak\: (ureia Smoka Br. II. Mos. 
16. 31 

fmorkus grimmig 47 (N. 487) 

fmuika Geige 99 (N. 490) 

fmur^af fmurtas Gefahr, Not (To- 
desnot; N.498): anis butca Sfnerties 
fmurßoie Br. Stücke i. Esther 2. 8, 
be ^rnurto R^dglosse zu dawe iumus 
fpakagingai [pakaiuie] giwenfi Br. 
I. San^. 12. Jl,,; zu Milimat Pono 
fpakainai (später in pakainai corri- 
girt) giwens Br. V. Mos. 33. 12 und 
zu Ifrael pakainas (corrigirt aus 
fpakainß^ totem giwens das. y. 28 

fobOfiu^ Kejter: ifchkafe Sobaiu Br. 
Mark. 10. 1 

fodßß Besitzijuig (N. 458) : Tadda iue 
fugfin^fcJf^ite^iufy, Sodßna (corrigirt 
aus ing iufy Soda) Br, V. Mos. 3. 20 

fod£ialka,'f:eich 7'S (N. 466; russ. 
cam&ARa.) ^^ 

fopolis Schmerz, 60 (N. 466) 
fotinaa satt (N. 466 f.): Baime Pono 



d'äjl Szitvata, Ir 6u« yb^tna Br. Sprü- 
che 19. 23, fotini (nom. plur.) Br. 
Jes. 66. 11 

fotonaa Satan MT. 529, fzatanas dass. 
55 (N. 517; poln. azatan) 

fotuna, fatuna satt 43 (N. 466) 

/jpaA;a^tn^af friedlich: Spakagingai 
(das S ist später durchgestrichen) 
gitcenßt Szemeie iufy Br. III. Mos. 
26. 5 ; s. fpakainaa 

fpakainaa ruhig, sicher (russ. cno- 
Ko'HBbiH , poln. apokoyny ; vgl. N. 
275): Naktj bei dienq, bijqfiea ir 
iawa gitvato ne bu/u (Schreibfehler 
für bufi) fpakainaa Br. V. Mos. 28. 
66 ; vgl. dazu die o. unter ftnurta, 
fmurtaa gegebenen Belege 

fpakangifta Sicherheit: delei fpa- 
kangißoa (übergeschrieben j9oA»tflu«) 
Br. I. Makk. 6. 53; %, fpakainaa 

fp a kfn alia, fp ({kfn ^ lia (?) Tröpf- 
chen, Punkt (vgl. apakas N. 491): 
zokana . . . lai- \ wifaofafpankenelüfa 
(in den Berichtigungen cori'igirt in 
laike w. fpa^fnaeliifa) (legem . . . 
servavit in omnibus apicibus) MT. 
73, ne rafsime nee maßatifioia fpt^- 
fnqla (({ und q sind wol fehlerhaft 
für a und e) parafehita AM. 28 

fpalfttca Gemeinde (vgl. poln. apol^ 
apolny) : kalbeia Wirefnieghi SpaU 
flwoa Br. Richter 21. 16 

fpanditi spannen (N. 493): Swietas 
pramana daug klafczu^ Idant ghi» 
mane prigautu, Spandidama man 
ßabangua SG. 203 

fpangaa Spange: Tadda dawe ania 
. . . aufy, (durchgestrichen) fpangua 
(am Rande : Ohrenfpang. aufyk cza- 
taa) Br. I. Mos. 35. 4 

fparay eilig (aptray N. 493; vgl. 
poln. »poro); päffifotin^ giäray \ Ho- 
rep kälnop eio fparay K. 199 

fparditia zappeln (N. 494): fpar- 
dofe Br. Ps. 18. 46 

fp^tumaa cursus : wiffoa . . . naturaa 



LexikaliBches. 



325 



fp^uma (totias naturae cursum) MT. 
89 

fpiega Kundschafter 122 (N. 492) 

fpiegorius Kundschafter (N. 492) 
8. tireias u. tirtoias 

fpietas (fpieia f) Tuch, Schweisstuch : 
regia tctrwea padetas ir Ebrufy 
[fpietq] , kurjai Jeßti etc. Br. Joh. 
20. 7 

fpietis Schwärm 102 (N. 494) 

fpiewokas Sänger (poln. ipiewak): 
Spiewokai Spiewoktene Kandglosse 
zu Qiedantis gieß Br. IL Sam. 19. 
35, delei SpiewokyL Br. I. Kön. 10. 
12, Spiewokai Br. I. Chron. 10. 33 
u. ö. 

fp iewokiene Sängerin, s. fpiewokas 

fpindülis Strahl 60 (N. 493) 

fpingeti gellen (N. 493) : fpinges Br. 
I. Sam. 3. 11, IL Kön. 21. 12 

fpingeti glänzen (Schleicher Gloss. 
z. Lesebuch 317, Fick Vgl. Wbch.» 
IL 687): fpingancze Randglosse zu 
nefzinoia Adq, fawa Weido fzibancze 
Br. IL Mos. 34. 29, fpingancz^ Rand- 
glosse zu regeia iog Ada io Weido 
fziheia das. v. 30 

fpitale Spange 61 (N. 494) 

fpitte Nadel, Griffel: nufzenklina 
Jpilka, Spitte (/cÄra/cÄ t(; Randglosse 
zu nurafche Plukfna Br. IL Mos. 
32. 4 ; vgl. fpitale 

fprangis Knauf: apkabmna ghf dau- 
gia aukfo Kankalais ir fprangieis 
(am Rande: agünais) Br. Sirach 45. 
11 

fpranftas Buckel, Knauf 42 (N. 495, 
496) 

fprauczius Regent (poln. spratcca) : 
IfchmirUingas Sprauczius (Ck)rrectur 
für Sudze) ßropus eß Br. Sirach 
10. 1 

friena Lende 88 (N. 506) 

ftabas Bildsäule, Götze (Beiträge I. 
45, 164): atfi/pirimas eß Staby, mel- 
dimoi ir äbrofy, flufzba Br. I. Sam. 



15. 23 

ftabiSf ftaibis Schenkel 62, io wi- 
duriuB ir flaibius numafgok Br. IL 
Mos. 29. 17 (N. 499) 

ftaiaSf ftoias, ftoius ein Feld- 
weg, ein bestimmtes Wegmass (poln. 
ataje): ing mießeli, kuris buwa nug 
Jerufalem fchefis defchimts ßoiu Br. 
P. 402 (Luk. 24. 13), kaip butco 
nußijr^ kaip dwi defchimtf ir pen- 
kis alba tria defchimtit ßoiy, Br. Joh. 
6. 19, kaip penkolika ßoiy, das. 11. 
18, kuria buwa kaip kada fchefchis 
defchimts ßaiu (übergeschrieben : 
warfmy) Br. Luk. 24. 13, Ir kaip 
te buwa Stoias lauka nug Ephrat 
Br. L Mos. 35. 16, [Rahet) numire 
. . . atU K^liOf kaip dabar Stoius 
kelio buwa das. 48. 7 , du fchimtu 
ir ketures defchimts Stoiu Br. IL 
Makk. 12. 9, dewinius Stoius kelio 
toliaus das. y. 10 

ftalcasias, ftalczus, ftolczias 
Stuhl (poln. stolec, russ. cmo.te'i;!») : 
vzufes ßalcziq Dowidd tewd fdwo 
Post. 44, duoa idmui Ponas ßokziq 
Dowidd das., Nefa wifsi turreßm 
buti po Stalczaus [kreflofuda] Chri- 
ßaus Br. IL Kor. 5. 10 

ftalgauti trotzen, stolz sein: Klau- 
fikitegi ir dabokities nei ßalgaukite 
Br. Jer. 13. 15; a, ßalgus 

ftalgumas Trotz Br. Jer. 48. 2; s. 
ßalgus 

ftalgus trotzig, frech: Schirdis ira 
daikts ßalgus ir nufsiminnens Br. 
Jer. 17. 9, tcifsi ßalgus Wirai das. 
43. 2, Stalges Szmones Br. Y. Mos. 
28. 50, Anis nepamefdawa fawa 
darby, nei fawa pikta (übergeschrie- 
ben: Stalgaus) giwenima Br. Richter 
2. 19; vgl. ßelgtis 

ftatis Landungsplatz, Hafen (vgl. 
stdtala N. 499): kaip Statis ne pa- 
tagus buwo Br. ApG. 27. 12, O Sta- 
tes nekurios paitita das. v. 39 , Se- 



326 



Lexikalisches. 



bulon ant Jiiriu krafehto giweru ir 
Sifiteie Ekrut^ Br. I. Mos. 49. 13 

fiatuta, /tat Utas Gesetz, Recht 
(poln. atatut): Schifte ira Statutai 
Br. Mos. II. 21. 1, Mofyfchua . . . 
pafake Szmonima . . . tci/saa Statu- 
tas das. 24. 3, idant . . . moküum- 
hü wifsas Statutas das. III. 10. 11 

fithingay wunderbar (N. 500) : Ste- 
hingay peaneid K. 216 

/tebuglingaSfftebuklinkasyfVLn' 
derbar 84, 92 (N. 600) 

ftebulas besonderes (N. 500): Sie- 
bulQ, ipatjni Randglosse zu afsabli- 
tOQ daiktq Br. IL Mos. 8. 22 

ftebuß wunderbar (N. 500): Stebiis 
io vzginimds K. 129, Stebus I^/iku- 
nimas | Danguio waldond das., da- 
bohl» ßeabiam drbä diwnam Diewa 
tcifogaUn6ia darbuy KS. 17 

fteigomia, fteigoms adv. eilig: 
Steigomis Br. I. Kön. 12. 18, Abra- 
homas ßeigoms nue\ja mg Sehetrq. 
Br. I. Kön. 18. 6 ; s. ßeigtis 

fteigti heulen: anis wij'si kauks 
[ßeigs] Br. Jes. 16. 7 

fteigti 8 eilen 56 (N. 499) 

ftelgti8(f) Worte machen, prahlen: 
Hiobas noprofnai fawa Burnq, at- 
teere ir flelgefsi be i/chtninties Br. 
Hieb 35. 16 

ftenkfnis Schwelle (vgl, atenkstis 
N. 501): Wandü tekeia ijeh the pa 
Stenkfniu Bajzniczios pri/'ch Ritus 
Br. Ezech. 47. 1 

ftepinimaa Behauptung: Kaipo tu 
probawoj tq ßepinima (qnomodo 
probas hanc asseverationem) MX. 
129 ; s. ßepinii 

ftepinti versichern , festsetzen: Sie- 
pin teipaieig thapatidefchineip Dietva 
ifchkelta (eundem ad dexteram dei 
exaltatum esse affirmat) MX. 53, 
ßepin (statuit) das. 67, ßepina (sta- 
tuerunt) das. 91, ßepin (conürmat) 
das. 312; vgl. ßipriks N. 501 



ftikraa gewiss (= ühraa N. 104): 

ßikroio wietoie (in certo loco) MT. 

290 
ftiprintelei recht kraftig 109 Anm. 

1 (N. 501) 
Jtirta Scheuer, Xenne (N. 502): Ätr- 

tas Randglosse zu Spikerea Br. Jer. 

50. 26 und zu Klonua Br. I. Sam. 

23. 1 
ftobraa Säule (vgl. stobrya N. 502 u. 

aiambraa K. 498) : pawirta ing Stul- 

PQ (corrigirt in Stohru) drußcoa Br. 

I. Mos. 19. 26 
ftonaroka Hütte: iris Stonarokas^ 

Kaladnikua Randglosse zu tria ta- 

5er;)aA;2«/M«(durchge8trichen) Br.Lok. 

9. 33 

ftonaa Wohnung (N. 504): ßonai 
Randglosse zu Gitoenimas Br. lY. 
Mos. 24. 5 

J'tonawiczia Hütte, Lager: Pada- 
rikim tria Schetrua [Stonaunczias] 
Br. Mark. 9. 5, li^M ghf nuweßi ing 
Stonawicz^ Br. ApG. 21. 34, ing 
Stonawica^ wtißi das. 23. 10 

ftotkai Gerät (N. 504; poln. ataUh): 
kaip afch taw tua Nammua ir io 
Stotkua nujzenklinßu Br. IL Mob. 
25. 9 , ßi wifaaia fchitais Stotkait 
das. V. 40, padare wi/aokiu Stoiku 
Altorui priderancziyt das. 38. 3 

J'totcedlüti stehen (factit.) 118; s. 
ßow^i 

ftow^ti stehen 116 (N. 502) 

Jtraigia (?) Schnecke 99 (N. 506) 

ftraipfnia Glied, Gelenk (N. 506, 
GeitlerLitStud. 112): WifaiStraip' 
ßiei . . . ira kieturolika Straipfnk 
Br. Mat. 1. 17, Stnypjhei Br. Dan. 

10. 16 

ftraipftis Glied (N. 506; preuss. 

streipsiaa): ßraipßia Br. Jak. 3. 5, 

ßraipfchcziyk das. v. 6; vgl. LLD. 

I. XUI 
ftraiua Aufzug, Gepränge (rase. 

empoii , vgl. poln« atroid) ; Kuriu 



LexikaliBohes. 



327 



ßratumi ateis Chrißtts (qua pompa 

Chr. veniet) MT. 496, TaJJaißraiua 

placzeis zodczeis . . . jra aprafcho- 

mas (haec pompa . . . describitur) 

das. 497 , fa wifßymis . . . Ceremo- 

niamis ir ßraiumi (cum omni or- 

natu et caeremonijs) AM. 73 

ftrele Pfeil 100 (N. 506) 

ftrelinxkas Schütze: tapa didei 

pafzeißas Streliniku (am Bande: 

Strekziy:] Br. I. Sam. 81. 3 

ftripineti strampeln (vgl. stripti^. 

506) : Stripinek Bandglosse zu fpar- 

dik tawa Koiamis Br. Ezech. 6. 11 

ftrochas Gefahr 77, ßroehe K. 68 

(N. 506) 
ftruha Brühe 88 (N. 497) 
ftuire Steuerruder 64 (N. 502) 
/tu tritt steueren 64; a, ßui$'€ 
ftulpaSf ftulpa Säule, Bildsäule, 
Götzenbild 99^ Ephraim ß* Stulpais 
ßubrugga Br. Hosea 4. 17, „Thurm. 
ßulpaa^'' Randglosse zu Br. I. Mos. 
11. 4, Beitr. I. 43; russ. cmo'.im» 
fturnieze Turm: Sturnicz^ Interli- 
nearglosse zu pabudawoia Warpni- 
cze Br. Mark. 10. 1 
fuekwalczawoti fälschen 75 (N. 

283) 
fuczupatas grdfbar 261 (N. 166) 
fudakinti verbrennen 86 (N. 135) 
fudairintif fudairinoti, fudei- 
rinti versöhnen 64, ieih Judairinty. 
wifiq Ifraelq Br. II. Chron. 29. 24, 
idant Diewa hei Szmones ßtdavrinti 
galletu Br. P. 339, ßidairirUi Br. 
Köm. 5. 10, atU ßtdairinimo Br. 
Ezech. 45. 15; vgl. o. dairintoias, 
dereti N. 138 f. 
fudeginoimas Brand 114 (N. 135) 
fudrugti sich gesellen, verbinden, 
buhlen (N. 153 f.): tu ßi daitgia 
Draugalu fudrtigai Br. Jer. 3. 1, 
ger^ne man ghj ßncenspi atwoditi 
nei iä ß* Alexandru ßidrugti (corri- 
girt aus nei ghis ... fudrugßa) Br. 



I. Makk. 10. 4, Demetriaa ß*drugga 
ßA Apolloniu daii. t. 69, Ephraim 
fu Stulpais ßtdrugga Br. Hosen 4. 
17, Jufiednatoai [ßidruggai] Br. II. 
Chron. 20. 87 

fudumoiomas Ueberlegung 111 (N. 
150) 

fugaifdoti vergehen (d« i. su-gtnsz- 
dotif vgl.gaiszü» N. 245): Bitpigjaus 
ira dangiJt ir fzem^ prapuUi, nei So' 
kano (corrigirt ans Sakana) maßmuß^ 
dali ßigaifdoti Br. Luk. 16. 17 

fugretinti versammeln, vereinigen 
(vgl. gretae N. 269): pdfimegd Po- 
nuy Diewuy mite dfiondy ßtgretint 
wienon wieton Post. Y, fugriatini K. 
198 

ßugr iaudinti zusammenstürzen ma- 
chen (N, 273): Jerozolimq kruwon 
ßigriaudina K. 69 

J'ugurenti zerschmettern (N. 268): 
tas hus ßtgurentae. Br. Mat. 21. 44 

fugülimas Beilager 51 (N. 262) 

fukr^kinti zusammenrinnen (N.225): 
krauioßi fukrqkintas Br. Weish. 7. 2 

fukurenti verbrennen (N . 218) : yt#- 
kurenk Br. II. Mos. 29. 84 

fulubdinti antrauen lassen (N. 374): 
Moterf ßtw ßUubdinfi Br. Y. Mos. 
28. 30 

fumifchmai adv. vermischt, durch 
einander: Leddai ir Vgnis fumifeh» 
mai €Ueya Br. II. Mos. 9. 24; s.fu- 
mißhmas 

fumifchmaa vermischt, gemein (N. 
405): eya ßi ieis drauge daug fu- 
mißhmy, Szmoniyt (am Rande : pro- 
ßu, praßaku) Br. II. Mos. 12. 38 

fumulditi zermalmen-: if/t Kaulus 
famuldis Br. lY. Mos. 24. &; s. mul- 
däi 

funaris Gelenk (N. 415): ßmari jo 
kulfehes Randglosse zu Br. I. Mos. 
32. 25 

funkdkus etwas schwer 109 (N. 470) 

fupen de t i veralten (vgL pendeü ver- 



328 



Lexikalisches. 



schimmeln N. 284) : Wiffa iay fn- 
pendes hayp drdpdtui pyktay K. 88 
(Ps. 102. 27) 

fupicze,/ubiczef fzupiezie Man- 
tel , Rock : «0t kas law ims fkraißj 
[fermegam]f iam ne gink ne fupiczes 
Br. Luk. 6. 29, fupicz^ Br. Mat. 5. 
40, „Leibrock Supteze^^ Randglosse 
zu Ephod in fchitie ira Ruhai ku- 
rius anü darjti tur : HationalaSf 
Ephod, Schilku SermegQ Br. Mos. 
II. 28. 4, Szupiczie das. 39. 2, /u- 
bicze Randglosse zu Kuno fermega 
das. III. 8. 7 

/ur0<e/t kräuseln (N. 437): faretetu 
Plaukyt Br. Jes. 3. 24 

fu r ifc hkiti (/urikfchtif) zusammen- 
binden (N. 443) : furifchka pinnigus 
kntwona Br. II. Kon. 12. 10 

fufilakti zusammenfUegen 54 (N. 
355) 

fuf» ibu rfa uti sich verbinden : ßif- 
aiburfawa Randglosse zu fafsimete 
fu io piktas Sznumes Br. II. Chron. 
13. 7; s. burfa 

fuffie idlüti zusammenkommen (fac- 
tit.) 117 (N. 23) 

fufs ilenkimas Gelenk (N. 369): d(^f- 
siliteiß ghis Sußilenkimo io Streng 
Br. I. Mos. 32. 25 

fu/fiw in cia wodinti sich trauen 
lassen 58 (N. 65) 

fufchiti casteien (poln. suszgdf): 
„cafteien fufchiej''^ Randglosse zu 
iawa ktma ifehalkinoiei Br. Dan. 10. 
12 

futramditi redigere (zu tremti N. 
^112; lett. tramdit): idänt mua tar^ 
ndwimop futramdüu T. Gal. 2. 4 

futr im dinti zittern machen (N. 115): 
Diewas ßmogu . . • ifchgandinem ir 
futrimdinem ira Br. P. IL 302 

futrunet verwesen (iett. trunet; zu 
trande N. 112): neduos tenag futru- 
net fawdmug \ Numüetamug K. 14 
(Ps, 16. 10); s. iztruneti 



futtoerjaa Schöpfer 66 (N. 122) 
futweriwa8 Schöpfung 92 (N. 122) 
futwertoias Schöpfer 108 (N. 122) 
fuwalidlüti gesellen 118 (N. 47) 
fuwandinti zusammenrufen 43 (N. 

45) 
fuwinöiawojimas Trauung 58 (N. 

65) 
fu&edüti verloben (N.540) : fuzedutq 
Mergq 1734 V. Mos. 22. 25, ta 
fmedüta merga das. v. 27 (ebenso 
1869) 
fü mit 44, 246 (N. 467) 
füktine Lärm (N. 466 „Possenlied, 
Gesang*^): Süktinea truhas Rand- 
glosse zu trubijmo truba Br. IV. 
Mos. 31. 6 
fülaa Stuhl 50 (N. 466) 
fülelia Schemel: Süleliu (instr. 8g.) 

Psal. 132. 7, Julali das. 99. 5 
ftoagaris Schwager (N. 534): Mo- 
fefchua kalbeia fawam Swagariui 
(übergeschrieben : Ofchtoiui) Br. IV. 
Mos. 10. 29 
fweikota Gesundheit 60 (N. 509) 
fwekinti grüssen 63 (N. 609) 
fwentaftiSf ßwentaftis, ftcie- 
taftis (poln. Swiqtodd, iwi^M\: 
tu fdkrdmentu o tu fwentaSdiu kuna 
ir krauia Post. 265, fto^dflis had 
tdwo ir ßtoentäßis krauia tdwo das. 
271, Sacramentits alba fwietaflis al- 
loraus SE. 68, anoye ftoietaßiie al- 
toraus das. 66 
fwetlicze Gemach (N. 508 „Gast- 
zimmer^^ ; poln. 4wietlica) : te ifeheä 
. . . Marti ifeh fatoa Stvetliczea Br. 
Joel 2. 16 
fwetlowijfte Ehebruch 13 
fwetningas gastfrei (N. 508): Bu- 
kite Swetningi tarpfaw^s Br. I. Petr. 
4. 9 
fwirdineti taumeln (N. 508, 510): 
kaip antai Girtukla fwirdiney Br. 
Jes. 19. 14, 28. 7, Szeme fwirdines 
kaip Girtas das. 24. 20 



Lexikalisches. 



329 



ftcodwa Hochzeit 94 (N. 510) 

J'c hakta rp is Spaltung, Schisma (N. 
511): Te ne eftie tarp jufju fchak- 
tarpiei (non sint inter vos Schismata) 
MT. 411; 8. tarpfchakis 

fchakti rufen: qfch fchakiti Psal. 
119. 146; s. fchiaukti 

fchalim as benachbart (N. 511) : nu- 
tekeio wifsi ingi wifsas fchalimänfes 
Siemes Br. Mark. 6. 55 ; s. fafeha- 
limas 

fchapus diesseits 55 (N. 520) 

fcharfchas Hornisse (N, 520): fiun- 
eziau ptrm iitfu wapJas [fcharfehus] 
Br. Josua 24. 12 

fckafchalf fchafchalle^ fche- 
fc halle diesseits 55, 71 (N. 620) 

fchaiid im a s Geschoss (N. 525) : ghts 
bits . . • fchaudimn nnfchauditas Br. 
II. Mos. 19. 13 

fchaufmas Geschrei 89 (N. 522) 

ßcze4l%wd» ehrbar 90 (N. 164) 

fcheimatis Hausgenosse , Haüsge- 
nossenschaft (N. 517): Bei tu Pashur 
turreß fa wifsu tawa Scheimaeziu 
apkaltas eiti Br. Jer. 20. 6, didziau- 
fei fawa fcheimacziu Br. I. Tim. 5. 8 

fenas er 176 (N. 520) 

fch^w irfc hcziu i herwärts (N. 520, 
68 f.): nug Pietfjk fchewirfchcziui Br. 
Ezech. 40. 2 

fc h e rfc honis {fcherfchü f) Hornisse 
57, 100 (N. 520) 

fc herfch uoti wimmeln : „Wimmeln 
fcherfchuoii gufzeti litlia ////ete" Rand- 
glosse (von verschiedenen Händen) 
zu fzwag fzwagete Br. Ps. 104. 25, 
fcherfchawa Br. Ps. 105. 30 

fcheftas der sechste 183, Seheßafis 
AM. 16 (N. 516) 

fchefchelaitis Schemen 61 (N. 516) 

fchefcherokas sechsfach (N. 516): 
fehefeheroku httdu Br. P. II. 21 

Jchefchioliektas der sechszehnte 
184 (N. 516) 



fc h efc holiks sechszehn 180 (K 51 6) 

fchefcholist fchefchülis Schat- 
ten 61 (N. 516) 

fchefch'&Utis Schatten (N; M6): 
fehefchi;l^eziHra (das ^ ist wahrschein- 
lich fehlerhaft) AM. 44 

ßialpea.ßdlpe Hilfe (N.5l5):'Pö- 
dek mdnä bied^ag duHdtf \ Birkim 
ßialpeH nupuolttäay K. 7*8^ ^^liklaU' 
fik tu man^ pdwdrgieli ] Yr parodik 
ßälp^ fawo \ Padek' hiednay dküay 
mdno das. 75 

feh ia u kti rufen 58, Schinkikiti Vb9\, 
28. 2 (N. 522) >'» - 

fch%aufcht%\Q\mi 81 (N. 471) ^ 

szienawöti ehren 18 (K . 515) ^ 

ßierdis Herz ö7 (N. 519); vgl. mw- 
laßiernas ■ ' •• » > 

f Chief cht as Stock 84* (N: 614) 

fc hikfc h n efp arnia Fledermaus 1 06 
(N. 517) 

fchimtertikaar Hauptmann 108 (N. 
518) '* -^^ ^•■■^' 

fchimUoädjs Hatiptma^n 107' (N. 
518, 59) .. . . : 

fc h in a s Rohr(?) 1 ycAm/^ Bandgldsse 
zu trufchofu. Br; Hiofe 40. 16^ wol 
zu stJonäs flett N. 615 ' 

/cÄCrrfz^f fepeisen^ (zu it^rti N.» 616, 
vgl. atsiszirdyti sieh lab6n ^.-619): 
PienU ius fehirdziaH "(am Kaiide : 
girdziau) Br. Iv Koi^. 3:'2 '" 

fchiris Haat 58 (N.'M5)^ • 

fc h ir k r« Scheere,' Lichtscheefe: Jztva- 
kiü fckh-hies ' Bt.' Möö. If . 25. «8, fu 
io fchirklemis (übergeschrieben: 
fchniplemis) '^Ki\ IV. 4. 0»^^ ^* "^ " 

fc h irfc hone Hbftifesei (N: 620)^ „Hör- 
nisse ^AiV/tfÄoH««"" Rantiglösee zu 
tb(/pfas[ßhiArfcky3] Br;Jb8ua2^a2 

fehifkat, fchifchkati ßi«he^\176, 
Kaczeiklähar\ 'f6Mfchk€tt\-ms''Unkf' 
mibe ... ^i' Bri' Jes. 22.' 13><N. 
620, 185) - - ''' • 

fchHtinai »ort /(N. ÄÄÖJr^/cAi^wa» 
anis . . . kario tapa^pamikfchti Br. 

26 



330 



Lexikalisches. 



P. II. 339, fchüinai tapa ußmufchti 
das. 

•fchlakinoti besprengen (N. 526): 
JUoJ'efchtts . . . antra pnj)(^ jfchfchla' 
kinoia ant AUoriatta Br. II. Mos. 24. 
6, apfchlakinoia Simones tomis das. 
V. 8 

fehlakutas fleckig (N. 525): iflTcir- 
fiu wifsas fchlakieleis apkrapüas 
(übergeschrieben: fe?t lakutas) ir mar- 
gas Awis Br. I. Mos. 30. 32 

fchlaw^mas Segen 116 (N. 527f.) 

fehlechticzius Edler Br. Jer. 22. 
18 (N. 526 f.; poln. szlachcic) 

fehlienas , fchlinas Schlamm, 
Schaum : Ghis rodas gul patciiiftjef 
trnfchojy, ir fchliene paßeptas Br. 
Hieb 40. 16, /chlintf Br. Jes. 1. 25, 
kur ne butca Wandü net fchlinas Br. 
Jer. 38. 6 

fehljma sf (vgl. Geitler Lit. Stud. 
114) : zmogus jra poßaiis protinga, 
ifchßowinti kunu ir dufche^ futtoerta 
nüg Diewa ifch fchyma purtoo ie- 
mes (condita a Deo ex limo terrae) 
MT. 85 

fehlitte Leiter (vgl. szlaitas N. 528, 
gr. xXtfia^) : Liefwos [Kopeczas^ 
Schuttes] Br. I. Mos. 28. 12 

fehmertis Tod 83, Szmerties Psal. 
102. 21 (N. 488; poln. ^mierc) 

fchmifzinjs Ungeziefer (vgl. szmd- 
zineti N. Ö28): „Vngeziefer Schmi- 
fziryV*^ Randglosse zu TFifsus tatca 
Moidzius . , . piktos kirmis (corrigirt 
in kirmeles) ifchpujljs Br. V. Mos. 
28. 42, „Gefchmeis fchmifzinjs^'' 
Randglosse zu pikti kirmis Br. Joel 
1. 4 

fchner kfc hdeijmas das Rauschen 
(\g]. sznarkszii N. 529): fchner kfch- 
deymas ira Br. I. Kön. 18. 41; s. 
das folg. Wort 

fchnnrgßdeti schnauben: Jan gird 
ii^ Szirgiis krankfchtanczius Dane 
Br. Jer. 8. 16; vgl fchnerkfchdeij- 



mas 

fchu kfp arnis Fischaar Br. V. Mos. 
14. 12 (glossirt durch Szu%c(Bdra)\ 
möglicherweise für fzukfparnis vgl 
zukmistras (N. 552), preuss. fuekis 

fc h H kfc hmi w ir bai Reisig : fchuk- 
fchmii^ wirhy, Randglosse zu fchaku 
Br. ApG. 28. 3 ; *fchukfchmas ist 
wol aus *fukfchmas entstanden und 
bedeutet „trocken, dürr", vgl. sau- 
SOS trocken (N.456), lett. sust trocken, 
dürr werden 

fchuleimas propositio (?): dutia 
fchuleimo Randglosse zu paguldifi 
weido düna [toeido ktjBpalus] Br. II. 
Mos. 25. 30, fchuleimo düna Rand- 
glosse zu Weido kۧ2>alus das. 39. 
36; vglsiüluti anbieten (N. 469)? 

fchulleniSf fchullinis, fztilie- 
niSf ßulline Brunnen 3, 61, 101 
(N. 523) 

ßulpe Hilfe: Szirdife fawo jam diik- 
fekit I Nefang jam ßiUp^ gaufit K. 
34; \g\.ßialpea 

fchurczas Schürze: padare faw 
Schurczus [fchurcztukus] Br. I. Mos. 
3. 7 

fchurcztukas Schürze s . fchurczas 

ßwdnkiti verherrlichen (zu szvänkus 
N. 531, skr. fuc): Wifur tätr^ pon 
gdrbi^iu \ Iß pdzifiu \ Szirdzia ti- 
krc^ia \ Pokims karaliu ßtcdnkisiu\ 
Ir laupfisiu \ Giefme linkfmqia K. 
111 

fchwegfzdenti zischen: angis ptd- 
kais anaipo fchwegfzdena Br. Weish. 
17. 9 ; vgl. szvygszti N. 533 

fchtoeitas heilig (N. 531): Dwafjei 
fchweitaiiei (spiritui sancto) MT. 135 

fchicelpati murmeln (N. 533): 
yb/i?^7#^/^>Äe^amt(demurmurant)AM.53 

fc h w i hfc hdeti f fchwi bfz deti 
wispern, in die Ohren blasen (vpfl. 
szvepleti, szvepseti N. 532, lett. 
schwepstet): fchwibfchdeghima (gen. 
Bg.) Br. IL Kor. 1 2. 20, fchwibfzdes 



Lexikalisches. 



331 



Randglosse zu fchwtlpes Br. Jes. 

29. 4 
fchwi^füti leuchten 42 (N. 532) 
fchwiefiniu hell 110 (N. 532) 
fchw ie tili poliren : kaezei ghifchwie- 

tij kaip farkalq, Br. Sirach 12. 11; 

8. pafchtoießi 
ßwintaa heilig 58 (N. 531) 

ta-.t^' Präfix 54, 211 (N. 93) 
tadc^, tadOf Iqda dann, damals 42 

(N. 87) 
tadangel dann 267; s. tadq^ 
tadangiy ta dg i d^nriy damals 42, 

67 ; s. tadq 
tteke Tenne: kaip pccdelius ant Tcb- 

kes Br. Micha 4. 12, ant l'cekies 

Br. Dan. 2. 35; s. takas 
tcßika Tante (N. 100; russ. inemKa) 

8. hrofe 
-tat f 'ta f -iBf 't enklit. Partikel 267 
taipai vero 267, Ifch tetfibes taipai, 

iog Tieioop eimi ir potam neregiefii 

man^s EE. 69 (Joh. 16. 10); N. 92 
takas Tenne (zu teketi N. 94; ksl. 

russ. tokii u. a. Tenne) : Mana Taka 

ant kurio efch kulliu Br. Jes. 21. 10, 

dukte Babilonios ira kaip Takkas 

Br. Jer. 51. 33; s. tceke 
tdlas mancher 50 Anm. 1 (N. 109) 
tanai dort 54 (N. 93) 
tapaieg ebenso 62 (N. 92) 
tappaa Zapfen (N. 160 capas == poln. 

czop): du tappu Br. II. Mos. 26. 17 
tarielka (tarielkas f) Töpferscheibe : 

podzius tur . . . tarielkQ (die beiden 

letzten Buchstaben sind Correctur; 

wovon ist nicht mehr zu erkennen) 

/awa koiomis fukti Br. Sirach 38. 32 
tarnawinaSf tarnowimasKnecht' 

Schaft 92, 60 (N. 90) 
tarneite Dienerin (N. 90): Tarnei- 

tenis SE. 39 
tarnifchas einen Diener angehend 

(N. 90): Toie (sc dienoie) neioieno 

Tarnifchko darho nedirjykei Br. III. 



Mos. 23. 7 

tarpa, tarpo, tarpu, tarpeif 
tarpe, terpei, terp Präposition 
unter, zwischen 56, 72, terpei gen- 
cziu Br. Luk. 2. 44, terpei daktar^ 
das. V. 48 (N. 90) 

tarpapeklis f tarpeklis Kluft, Ab- 
grund 13, tarpu mufu ir iufu irä 
tarpapeklis didis nuremtäs KS. 141 
(Luk. 16. 26) (N. 90, 282) 

tarpkelias Scheideweg (?): Karalius 
Babilonios ßawes fankeleis galle 
dweiu Tarpkeliu Br. Ezech. 21. 21 

tarpj'chakis Spaltung, Schisma: Te 
ne eflie tarp jvffu tarpfchakiei (non 
sint inter vos Schismata) MT. 201 ; 
8. fchaktarpis 

tarpupetis (tarpupeczius?) was zwi- 
schen den Schultern ist, Schulter- 
blatt (N. 288): aleyumi krutis ir 
tarpupecziu (Brust und Schuldern) 
tepti Enchir. 57 

tartfche Tartsche (poln. tarcza): Tai- 
fiket Skidas ir Tartfches Br. Jer. 
46. 3 

tafkat siehe, da 176 (N. 91, 185) 

taucziaUf tocziau doch 45 (N. 87) 

tauras Büffel: „Püffel. j&M^a/^ Tau- 
ras^'' Eandglosse zu Stumbras Br. 
V. Mos. 14. 5; möglicherweise ist 
hier tauras eben so wenig echt li- 
tauisch (gr. TavQog)y wie bubalis (gr. 
ßovßaXtg), da unter jener Glosse noch 
die folgenden stehen: „Steinbock 
Tragelaphqf'\ ^^aß^js mcedins Tendel 
Pi<7ar^(i", „Vroch8Ä<em6r<3r"(Schreib- 
fehler für Stumbrq)^ in denen auch 
griechische Tiernamen lituanisirt 
sind (tragelaphas jqayiXaipog^ pigar- 
gas nvyaQyog), Vgl. jedoch preuss. 
tauris, russ.-lit. taurasy tauris (Nes- 
selmann Altpr. Monatsschrift y. 323) 

tautenikai Landvolk, gemeines Volk 
(N. 93): Sugautus ir Macnoßus ir 
Tautenikus nug Jerußiles Br. Baruch 
1. 9 



332 



Lexikalisches. 



taworczua Geselle (N. 92): tawor- 
czurni Br. Richter 14. 20, taworcziy, 

das. V. 11 
tehlewone Tafel werk (vgl. poln. ta- 
ßowanie): tebUtcone Randglosse zu 

lentomis Br. £zech. 41. 16 
tefftaif tiekiaif tikf tikkai nur 

57, 86, 89 (N. 104) 
tei copulative Gonjunction 264 
ieip^ teipaieig f teipaieg, tei- 
paig, teipak, teipo, teipoiu'i, 

tepaieig so 56, 63, 65, ^^ 86, 

175, 267 (N. 92) 
teifas gerecht 102 (N. 100) 
teife in Wahrheit 63 (N. 100) 
ieifijkU Regel (vgl. ie^ykle N. 98): 

kurie pagal tos teijijkles wdikßcios 

T. Gal. 6. 16 
temeti finster sein (N. 88): Jan ana 

näktis prdeia , Kurioy teifas ftoiets 

temeia K. 239 
temniczeniks Kerkermeister (N. 96): 

prifake Temniczemkuif idant ios ge- 

rai paferget\t, Br. ApG. 16.23, Tem- 
niczeniks das. V. 27 
tefijhe Gerechtigkeit 63 (N. 101) 
teftomenias Testament 60 (N. 99; 

poln. testament) 
tewainis Erbe 101 (N. 100) 
tewas dein (N. 92; lett. tevi^ tevej's): 

Ne imk . wdrda wießpdties , Diewä 

tetca, noprofnäy Post. VII (3. Gebot) 
tewonimas Eindschaft (N. 100): ku- 

riy. ira Tewonimas Br. Rom. 9. 4 
tfui pfui 74 (N. 111; russ. m$y) 
thania Schnur (gr. Tiniv(a): „Schnur 

fafcia thania rifchtuwa raifchtf^ 

Randglosse zu Schnura in: tawa 

fziedq, ir tawa Schnura ir tawa lafdq 

Br. I. Mos. 38. 18 
tiewik/chczis väterlich (N. 100): 

ieib ghis io Tiewik/chczis Lobis Sze- 

fneie bnty, Br. III. Mos. 27. 24 
tikaftis Stille (N. 103; rus. mH'xocnib): 

Jloios dide tikaftis Br. Mark. 4. 39 
tik^ti glauben 116 (N. 103) 



tikras eigcn(N. 1 04): ius iemus newienos 
Szemes tikros neturrit (/t^^iBr.£zech. 
44. 28, tatai io tikroia dalis tur huti 
das. 45. 8, tikray ranka U* 160 

tinaif thjy thi dort, dorthin 58 (N. 
93) 

tirdin^ti forschen 115 (N. 106) 

tireias Kundschafter (N. 106): kelui 
tireiii Br. Mos. IV. 21. 1 , Jus eße 
tireieis (am Rande: fpiegorei, per- 
waifdai) das. I. 42. 9 

tirius Brei 102 (N. 106) 

tironas Tyrann (poln. tyran) : tironai 
Randglosse zu milfzinai Br. I. Mos. 
6. 4 

tirtoias Kundschafter (N. 106): tir- 
toiei efte ius (am Rande : Spiegorei) 
Br. I. Mos. 42. 14 

tirtis forschen 232 (N. 106) 

titinti prahlen 67 (N. 107) 

t i tfc hauti trotzen, freveln (N. 101): 
iei du/ehe kake kq> titfchaudama pa- 
darjs Br. IV. Mos. 15. 30, titfchau- 
kite Randglosse zu ftalgaukite Br. 
Jer. 13. 15, titfchauti Br. Joel 3. 9, 
Tu toel tawa Motens Sefseri ndmk 
ieib pagal fchos ir anos gadq, at- 
dengtumbeif fchos noredams titfchau- 
ti, kolei begiwa Br. III. Mos. 18. 18 

todol deshalb 69 (N. 136) 

tolie weit 63, Rafchtai Tcbwu . . . 
teip tolie (ea tenus) ira priimtini 
MT. 9, tolie filpnefm'us das. 431 
(N. 107 f.) 

tr(\ßinti düngen (vgl. trusza N. 121, 
triszti N. 116, tr^ztilii. 114, iraisza 
N. 112) : tu wayfini ir trqßini ziam^ 
KM. 74 

trapa Stufe (zu trepti N. 113, vgl. 
Fick Vgl. Wbch.» II. 574): kaip 
ataijo trapump Br. ApG. 21. 35, ant 
trapu das. v. 40 
trafsyti umherlaufen (zu tresoti 'S. 
113): trafsai Interlinearglosse zu te- 
kineghi Br. Jer. 2. 34 
tredialiekas der dreizehnte 184 (N. 



Lexikalisches. 



333 



114, 365) 
treiergxs dreijährig 189 (N. 114) 
treinis Drittel 99 (N. 114) 
tr^mas Lehne (an ,prUmr f Fick Vgl. 

Wbch.* I. 596) ; irqmai Randglosse 

zu Tnreklas Br. I. Kön. 10. 19 
trenkszmas Lärm 56, 81 (N. 112) 
tridestmtas der dreissigste 185 (N. 

114) 
t r ikfc hti quellen , hervorbrechen : 

werfme tcandenio trikßtancio amzi- 

nofji (jiwätofp T. Joh. 4. 14, Ant 

Pono bälfo uynis iz dehefa trikßtd 

K. 30 
t r ifc kakas dreizinkig (N. 510) : tur- 

reia Gemhe trifehaka fawa Rankoie 

Br. I. Sam. 2. 13 
trofiti treffen 74 (N. 117) 
trofnei treffend 74; s. troßti 
trugdinti aufhalten 87 (N. 118) 
truk Hu 8 Zögern, Verzögerung, Hin- 

derniss (N. 117 f., vgl. LLD. II. 39. 

18): fawa darbq, he trukliaus dirha 

Br. Weish. 17. 20, he trukliaus das. 

19. 7, Br. Prediger 5. 4 
tr ukter eti zwoliQn^ schlagen (v.Her- 

zen) (N. 118 „zücken"): truktereia 

fchirdis Br. I. Sam. 24. 6 
trutnitta Trompete (N. 115): Tru- 

mittos (gen. sg.) Br. Jer. 6. 17 
trumittautif trumitüti die Trom* 

pete blasen: trumittaukite Br. Jer. 

4. 5, girdefit kaipo l'rumifüs Br. 

Jes. 18. 3 
trumpiniti in die Kürze, kürzer- 110 

(N. 120) 
truscha Hagel 83 (N. 231) 
tut Interjection 268 
tuxtantm ift ras Tausendkünstler 

(N. 109, 404) : Diahlas jra tuxtant- 

mißras MT. 536 
tukfchtantis tausendt 81, 183 (N. 

109) 
tuletinas manigfach (N. 109): j^a/- 

firode fawiems A2)afchtatn8 po fawa 

kenteghimu ir tatai tuletinu hudu Br. 



P. 412 

tulrapas manigfach 67 (N. 109) 

tupcßlis Tüpfel, Punkt: tupalis Rand- 
glosse zu krapele Br. Mai. 5. 18 

iure kl a Heft, Gehege 8. nogna und 
ufsikalimas (N. 110) 

turelüti haben (factit) 119 (N. 110) 

tur^ti haben 116 (N. 110) 

turgduwiete Markt 73 (N. 110) 

turgatcieze Markt 139 (N. HO) 

turn a 8 Knecht 52 (N. 90) 

turtlelis Turteltaube (N. HO, 212): 
du Turtleliy. alba du iannu Karwe- 
liu [balandziu] III. Mos. 14. 22, po- 
tarn ifch toieno turtllelio (II ist Cor- 
rectur , wovon , ist nicht mehr zu 
erkennen) alba iauno hulandzio das. 
V. 30 

tuttüttf tutüti erscheint Bn IV. 
Mos. 10 öfters als Randglosse zu 
trubiti (N. 111) 

tülidcza AM. 30, tülidczia das. 
66 alsbald (N. 108), vgl. Po fmertij 
mdzo ir didzia \ üz mirkßtä fwietds 
to lidzia K. 230, thü lidziu Br. P. 
n. 332 

türetihshen 51 (N. 116) 

twarcze Hürde (N. 122): twarcze 
Randglosse zu Stodump awiyt Br. 
I. Sara. 24. 4, Padarikitiegi . . , 
Ticarczes ivfy, Bandai Br» IV. Mos. 
32. 24, tarp Twareziu Richter 5. 16 

t war k las Hirt (N. 122): Outas he 
Twarkly, Br. Jes. 13. 14 

twartklas Hürde 84 (N. 122) 

twortarpis Zaun (N. 122, 90): Eiki 
ant wiefchkielü ir twartarpiu EE. 86 
(Luk. 14. 23) 

uafa Gewürz (vermutlich = *ä»a, zu 
üsti N. 32): „Würze uafa'^ Randglosse 
zu Szoles Br. I. Mos. 24. 53 
vdilas Gebiss 139 (N. 33; rus. y'/^H.Äo) 
udziencznas freundlich , dankbar 
(poln. wdzi^czny): Szodis las te 
flowi macnaSf Ir-ficiets te efl neu- 



334 



Lexikalisches. 



dziencznas Br. G. 32 ; s. newdqcznas 

ugada Bund (rus. yro'.^a): jmfiekimm(f 
ir ugadff Br. Weish. 12. 21, kok^ 
ugada fu fmertimi turri Eandglosse 
zu kaip fu Smertimi dereiei Br. Si- 
rach 14. 12 

t<yt»<^» auf ziohcn (N. 33): uginkite 
KS. 27 

vgl tu 8 Gewächs (N. 33): „Gewechs 
Vgliaus^^ Randglosse zu icaifiaus 
Winomedzio Br. Mat. 26. 29 

vkenikSf hukenika Hausherr 108 
(N. 83) 

vkenike mote eine häusliche, fleis- 
sige Frau 108 (N. 34) 

V kfne Schatten (N. 133) : vkj'nen mujia 
paflogia ineija Eandglosse zu todelei 
(übergeschrieben : ingipaweß) matia 
pafloghi ineija Br. I. Mos. 19. 8 

umfczoti missmutig sein (vgl. umyti 
N. 34) : 7iue%a untfciodavxs ir jßapj- 
kem Br. I. Kon. 20. 43 

umftitia rächen, sich rächen: efch 
patfai ant iufu noriu umßities Br. 
Richter 15. 7, efch delei mana abetn 
akiii wienu kartu galecztau umßities 
(am Rande: paßitiefchiti) ifch Phi- 
Ußig. das. 16. 28, Ponas fch^ dienq, 
mana pona karaliy, umßies Br. II. 
Sam. 4. 8; «. paamßiti 

ungni» Feuer 42 (N. 33) 

ttngsczoti winseln (vgl. ungti N. 34) : 
ungsezos Interlinearglosse zu pipes 
Br. Ezech. 30. 24; s. unkßeti 

unkfteti winseln: unkßeiau Rand- 
glosse zu pipeiau Br. Jes. 38. 14; 
8. ungsczoti 

vp a minogh im a s Ermahnung (russ. 
ynoMUHa'nib, vgl. poln. upominam): 
Pa fckitokio Vpaminoghimo meldefi 
anis Pona Br. Judith 4. 14 

uppis Fluss 101 (N. 34) 

vrednikas Beamter 108 (N. 35) 

vrqdas Amt 43 (N. 35) 

uffikalimas Gehege (zu ttzkditi N. 
176) : „Gehege terminus Vfiikalimas 



Turrekla^^ Randglosse zu padarik 
fzmoniems rtthefzyk apfukui Br, IL 
Mos. 19. 12, „Gehege ußikalimcf^ 
Randglosse zu rubefzu das. v. 23 

nfs iflegti sich auf etwas stützen (N. 
484) : ufiiflega Randglosse zu paS- 
siflega Br. Ezech. 29. 7 

vffk landa, vffk l an da 8 Riegel (zu 
sklid N. 481) : Schitie Mießai buwa 
ßiprus aukfchtais murais, wartais 
ir Vffklandomis Br. Mos. V. 3. 5, 
padarjk Vffklandas ifch medzio Se- 
Um das. II. 26. 2ö, Vf/klandas (ac. 
pl.) das. vv. 27, 29, Br. Hiob 38. 
10, VfjTclandais Br. II. Chron. 8. 5, 
ufzkifchtuwie \iiffklandd] Br. Sprüche 
18. 19; Y%\, vfsklaußuioe \k. pafkkn- 
dinti 

vfft owa Ordnung (poln. ustawa): laike 
gern Vfßowa Br. I. Makk. 14. 9, 
drinßu fchiicf Vfßowa per arditi das. 
V. 45 

vfwicze Topf: ing tttfchczus vfwiczes 
alba jrädus (in urceolos vacuos) MT- 
177 

ufc hmok^ti bezahlen 116 (N. 407) 

ufchtrukiti hindern (N. 118): mal- 
da kuri vfchtrukoma ßoies (invoca- 
tio, quae impeditur) MT. 174 

ufchtur^ti aufhalten 116 (N. 111) 

ufz aun ik e , ufzfc haunike Kind- 
betterin (N. 407) : ufzaunikes Br. 
Jer. 31. 8, Tatai turetu ußaunikes 
padumoti Br. P. 222, Neczißas Ma- 
t&ris ir Ufzfchaunikea dafsiliteij tu 
affieras Br. Baruch 6. 28; die wie- 
derholte Schreibung des Wortes mit 
z z=fz, ß und mit fzfch ist auffallend 

ufzbafziti weihen, bannen (N. 322): 
„verbannt ußkeiktas (ufzbafzii^isY^ 
Randglosse zu kaip prakeiktas(\iheT- 
geschrieben: pafzadetas ; beide Wör- 
ter sind durchgestrichen) Lankas 
Br. III. Mos. 27. 21 

ufzdrutinti verstocken (N. 157 f.): 
ufzdrutintas Randglosse zu (teipo 



Lexikalisches. 



335 



tapa Schirdis Pharamw) ufzkietinta 
Br. II. Mos. 7. 1 3, ufzdrutinna Rand- 
glosse zu ufzkietawa das. 10. 27 

vfzdurimas Anstoss (zu uzdurtil^, 
151, vgl. stukkei .dar dos* j girr ^ die 
Felder „stossen" in den Wald N. 
150) : Atkelkite Vjzdurimus ifch ke- 
Hu Br. Jes. 57. 14 

vfzdufinti auslöschen, ausblasen (?) 
(N. 151 f.): Ligiey kayp hites apmi- 
fedä I Bat kayp dägiay vzdußnti: \ 
Atftoia tie wifi fa gieda K. 99 (Ps. 
118. 12) 

vzfr afa woii betrüben, ängstigen 74 

ußginimas Geburt 92 (N. 250) 

ufziwinioti sich verhüllen (N. 81): 
{Thamara) apfidare Skraiße ir ufzi- 
winioia ir pafsif^a u/zu warty, Br. 
I. Mos. 38. 14 

nßiwoghimas Genuss : ußiwoghime 
weczeres (in usu coenae) MT. 307 ; 
8. uziwoii 

uziwoti anwenden, gebrauchen, ge- 
niessen (poln. uzyö^ uzywam; vgl. 
zyvyti N. 550): Nezenk fa mums 
fudan tatco \ Smarkibes tiuzitcokfa- 
wo K. 220, Iß mieläßirdijles fawo\ 
Kurios nekada vziwoiey das. 222, 
Kad pägäl reyJcald fatvo | JJziwotu 
tneyles tätbo das. 244, walgimas ku- 
rio zmones uziwoia KS. 104, äpe de- 
kudarirnqt kurio P, Jefus uziwoia ^ 
penedamds tas zmones das. 69, pH- 
nai vßiwoia (plenissime usurpavit) 
MT. 58, zodi Atgimima tankei nßi- 
woie (vocabulo regenerationis fre- 
quenter uti solet) das. 170, ttßiwos 
(fruentur) das. 406, fmeriies ußiicoti 
AM. 43; s. 2^oziwofi 

tifzkapti emporsteigen 50 (N. 205) 

ufzkietauti verstocken (N. 197 f.): 
Ponas vfzkietawa fchirdj Pharaono 
Br. II. Mos. 10. 27 

u/z k ifc h tnive Riegel (N. 201 f.) : 
kam iü ne darai hurnai Jawa duriy 
ir ufzkifchtuwiu Br. Sirach 28. 28, 



weidas ßipriaus laika nei t^fzUifch- 
tuwie [uffklandd] pilles Br. Sprüche 

18. 19 

uzkr iefa uti abkreisen, abmessen (N. 
226): mano amziu tu Pon uzkruifa- 
way K. 45 

ufzlaidas Wucher (N. 362), B.ifch- 
hranginti 

vfzmautinne ein Rock, Leibrock 
(N. 389): VßLmaHiinne Randglosse 
zu ana Ankfchta Sermega Br. II. 
Mos. 29. 5, 8 

ufzmefchkoti, ufzmefzkoti ver- 
säumen, verzögern : ie ttfzmoka iam, 
kq ghifsai [anq/ai] t^fzm^chkoia Br. 
II. Mos. 21. 19, Wiefchpats ne tru- 
kin \tie ufzmefchkoia] pufzadeghimt^ 
Br. II. Petr. 3. 9, Weh tatc^ ne 
apleijiu nei ufzmefchkofiu Br. Ebr. 
13. 5, Sniegas vfzmefzkoia ghi^ kaip 
ncateija Br. I. Makk. 1 3. 22 ; s. mefch- 
koti 

ufzmufzdinoti töten lassen 87 (N. 
413) 

ufznewalninti verpflichten, u/z- 
n efi walninti sich verpflichten 
(N. 48): ufzruifiwalnin Randglosse 
zu dufch^fawa u/znetcalnina Br. IV. 
Mos. 30. 3 

ufzp (Bczetatcoti versiegeln (N. 28 1 
f.): ufzpdBczetawota Randglosse zu 
vfzupeezita Br. Esther 8. 10 

ufzpakala Rücken 100 (N. 276) 

u/zpakaliejis der hintere: war- 
tump itfzpakalieiump Br. Sus. u. Dan. 
V. 26; s. ufzpakalß 

ufzp akali u i rückwärts : moter\/chke 
io pawifdeia ufzpakaliui Br. I. Mos. 

19. 26; s. ufzpakala 

ufzp edui zurück : tifzpedui Randglos- 
se zu ufzpakali Br. Jes. 38. 17; s. 
atpedui 

ufzfem <t fangen (Fische) 11 (N.461 f.) 

uzfiekietawoti verstockt werden 
13; s. ufzkietauti 

ukfinerti sinken (N. 415): pripüde 



336 



Lexikalisches. 



abu laiwu iky us^ftneriant T. Lak. 
5. 7 

vJzfklanftnwaSf vfsklauftuwe 
Riegel 45; s. vfjTilanda u. vgl.«A-ioM- 
stys Geitler Lit. Stud. 109 

uztdrcias Fürsprecher (N. 90): — 
bus piUkdn tciernu imids \ Nes uz- 
tdrctq I Turi fedinl Dietoo deßvma 
K. 156 

uktukti verstockt werden 1 3 (N. 1 08 f. ) 

vfz ugirti rühmen (N. 257) : vfzugirii 
Bandglosse zu pafchhwinti Br. I. 
Mos. 6. 4 

vfzufarga Hinterhalt (N. 463): pa- 
dare ghis Vfzufargq pas Vp^ Br. I. 
Sam. 15. 5 

ufzufigenti sich verleugnen 57 (N. 
256) 

ufzutemti überschatten s. apweßi 
(N. 89) 

u kuwefi i vertrocknen : Akts iß werk- 
fmd iztekieja \ Szirdis uzutce/o K. 
83 ; s. pawijfiu 

ußücza Verborgenheit: ir kas ußü' 
ezoie jra (etiam occulta) MT. 493 
(Pred. 12. 14); ^ußücza ist wol von 
uSsü (vgl. uzümarka N. 36) =r üz ge- 
bildet, wie apaczia (N. 7) von "^apa 
(gr. «zrö), pryczia (N. 315) von prS 

vßwiffa durchaus 71 (N. 84) 

uztoeizdetojas Haushalter 108 (N. 
77) 

varwa Farbe 36; s. farba 

vnuka Enkelin s. nepotis (rus. eny'Ka); 
vgl. vnukas 

vnuka 8 Engel s. nepotis (rus. BHy'Kii, 
poln. iomik: vgl. unukaa N. 7); s. 
vnuka 

wndindlüti zu nennen pflegen 118 
(N. 44) 

ivaladenia, waladeniaBeBiizxxng, 
Erbgut 68 (N. 48) 

walanas^ toalqnaSj walqna We- 
berbaum (vgl, veUnaa „Walke" N. 
62) : „Weberbaum walanaa^'^ Rand- 



glosse zu Stakli^ media Br. Sara. I- 

17. 7, kartis buwa kaip wael^na das. 

II. 21. 19, wcBl^nas Bandglosse za 

media Audeii/b Br. I. Chron. 12. 23 
toaga Woge: Srotves upiu, kdypnor, 

te pdfikidl , | Te uzia , wagds Jatoo 

te präkial K. 81 , dangu ziam^ pa- 

dare \ O mariäs wagon futcare das. 

102 
toagotif wogüti wagen: wagoiei 

Br. Makk. IL 7. 23, taogawa das. I. 

14. 29 
waidenike mote ein zänkisches 

Weib 108 (N. 56) 
waidzoti führen 70 (N. 59) 
toaikdcioiamas der Wandel 111 

(N. 56) 
waikfchoti , waifchczoti, wdk- 

idiot wandeln 81, 89, 62 (N. 56) 
waina Fehler, Gebrechen (lett. trai- 

na): be tvainos Br. Ezech. 43. 22, 

du Jerelliu be wainos Br. IIL Mos. 

14. 10, iatai tur buti be wainos das. 

22. 20, ifch Jerelio (das J ist mit 
später Tinte ausgestrichen) kuri^ he 
wainos . . . ira das. 23. 12, feptinis 
Jereliua (auch hier ist J später aus- 
gestrichen) mitulius be wainos das. 
V. 18 

wainatins f wainotins fehlerhaft, 
tadelnswürdig : pagal teißb^ Sokam 
ne wainatins Br. Philip. 3. 6, Ne/a 
nedera bei ira wainotina \tur ken- 
ktilf] Br. III. Mos. 22. 25 ; s. waina 

wainikas Morgengabe (?) s. wiena; 
(N. 57) 

w a iftiti verbinde^ (zu vystyti N. 84) : 
waißitas Randglosse zu ufzrifchias 
Br. Ezech. 30. 21 

waitingas kläglich: tatai ira wai- 
tingas ir pawargetts daikts Br. Ezech 
19. 14; s. waitoti 

waitoti beklagen (N. 58): idant ant 
ios waitotu ir raudota Br. I. Mos. 

23. 2 

waifdas Gattung {ygVveisle N. 76): 



Lexikalisches. 



337 



praivifjuna toaifdu (propagationem 

specierum) MT. 89 
wakarolitus Abendregen 8. ritolitus 
tvakas Kind 62 (N. 66) 
toakoras Abend 60 (N. 46) 
toalaSf 100 las Welle (ksl. valü): 

mete walus ing Laywa Br. Mark. 4. 

37, nug gwalto wähl Br. ApG. 27. 

41, wolay KS. 1, laywea nuog wolq 

butco apieiemos Post. 155, toolas 

nutiUu Br. Ps. 107. 29 
walgimelas etwas zu essen s, pie- 

nelas (N. 49) 
tcalgiti essen 115 (N. 49) 
walika Ostern 54 (N. 62) 
walinis Borte (N. 47 „die Ecke am 

Tuch**): hurtikß [walinj] apfukui 

anos fkiles Br. II. Mos. 39. 23 
walioti regiren (N. 46); Dide Szwa- 

ke walioienczen Diena , ,. ir mafza 

Szwake tvalioiencz^ Nakff Br. I. Mos. 

1. 16 
u7a//to<ota« Herrscher: IfchJakuho 

ateis Walliutoias Br. IV. Mos. 24. 

19; 8. fjoalioti 
walfczus Gebiet 81 (N. 48) 
w a mfdi nett pfeifen (N. 50) : czepis 

ir wamfdines Br. Jer. 31. 6 
toanga Acker (prensB, tcangus) : toan- 

go8 [dtrwos] ßow toargei Br, Joel 

1. 10 
toanikas Kranz 62 -(N. 57) 
tcankfczoti zagen (= ank/chczotif): 

Nefsibijok nei wankfczok Br.I. Chron. 

29. 20 
wanfchas Haken 43 (N. 55) 
toarcziti streiten: warcziie (conten- 

dunt) MT. 122, warczüeßs Synodtis 

(propugnatrix Synodus) das. 158 
wargis (wargiasf) Elend 99 (N. 52) 
taarguolis ein Armer 60 (N. 53) 
toarkfmas Elend 87 (N. 53) 
war Ott, woruti dauern, währen (zu 

voras alt N.86?): Kolei tas io ifsi- 

laiktmas waroij Br. Mos. IV. 6. 4, 

Teip ilgai waroij Dienas tepimmo 



das. I. 50. 3, tatai teipo huwa [tro- 
rawa] feptinias dienas das. II. 7. 25 

warpogallei Stoppeln (vgl* v^^P^ 
Aehre N. 54 , gälas Ende N. 236) : 
„Stoppeln Warpogallei'^ Glosse zu 
Stambrus Br. II. Mos. 5. 12 

warpfte, warpftis Schaft (N. 68) : 
teip warpßis (übergeschrieben : kqr- 
siila) kaip io Szoles Br. Mos IV. 8. 

4, „Schaft IFarpße^'^ Randglosse zu 
Kafsula in ant to tur buti kafsula 
fu Schakkomis, bludeleis b8fzemis ir 
Szolemis das. II. 25. 31 und zu Kqf- 
sula das. v. 34 

war p/t e Blindschleiche : „Blind- 
fchleich. warp/U^^ Randglosse zu Br. 
III. Mos. 11. 30 

wartelioti drehen (N. 68 f., vgl. 
wartaloti Geitler Lit. Stud. 119): 
wartelioij Randglosse zu kreipia, 
kaip tiktai noredami Br. Micha 7. 3 

w afc h k efis Rauschen : kaip ijchgirfi 
wafchkefi ant toirfchaus Br. II. Sam. 

5. 24 

wafchtaka Wachtel (vgl. ahd. wiah- 
tala): Wafchtaka» peniik/chlu Br. 
Weish. 16. 2, per . . . priß%i/tas 
wafchtakas das. v. 3, radofe ietnus 
i/ch Juriyi Wf^fehtako» das 19. 12; 
Br. Ps. 106. 40 ist wafchtakas als 
Glosse *zu piepalas gefugt, später 
aber durchgestiichen 

wdiecznibe Dankbarkeit : yS ßirdies 
wdieeznibes K. 86; s. tukiencznas 

wdzi^cznifte Dankbarkeit: y?/ wdii- 
^czniße K. 94; s. udziencznas 

weczerati zu Abend speiseh (N. 68, 
russ. ßeqepfl'mb): teipaieg ir kelikc^, 
kada buwa weczerai^ Br. Luk. 22. 
20 

weczernicze Saal (vgl. poln. wieczer» 
nik): paradis iumu» did^ wecterni- 
cz^ Br. Luk. 22. 12 

weidamainis Heuchler 105 (S". 76) 

weiszpatis Herr 64 (N. 72) 

weifd^ti sehen 116 (N. ^6) 

27 



338 



LexikalischeB. 



welhltudaSf tvelbludaSf toelli- 
hluda^t werhlugaM Kamel 92, 
68, 63 (N. 66) 

welhludaitia Kamelfüllen : Wel- 
bludaiczais Randglosse za ( Weibludy) 
fu iyt kumeleis Br. L Mos. 32. 15: 
8. ttelbliudai 

weliii wollen, mLnschen (N. 62) : Ach 
todieziau anua tok^fehirditurinezius, 
manes hijotifsi Br. Y. Mos. 5. 29 

welkfnine ScMeuderstein 57 (N. 79) 

%D€lnuwa8 Teufel (N. 64): perwiri- 
auß WsUn^ ifehwaro Welnmous Br. 
Mark. 8. 22 

Ufelök-a, wel4ka Gespenst 13 (ver- 
mutlich mit v4lnia9 zu vyluta, ap- 
v\Üi N. 80) 

weltis, tcieltii wünschen, lieber 
wollen 198 ff.,, weltumbimes Bgypte 
numirrf Br. Mos. IL 16. 3, IV. 14. 
2, Aeh wekziaus nu kard<f turrim 
Hank&ie das. IV. 22. 29 

wenczanifte Ehe (N. 65; vgl. russ. 
B^nqa'mb): tu wenetani/Us neardik 
Br. II. Mos. SO. 14 

wenczaufifte Ehe (N. 65): tW . . . 
ne nor tos ant wenciawiflea ifchleißi 
Br. II. Mos. 21. 8 

wenezowanifte Ehe 60 (N. 65) 

werdelis Insel, Werder: Werdelija 
(am Bandet SaUoie) Br. Apok. 1. 9, 
kaip ante butoo Werdelis (überge- 
schrieben: Salas^ am Rande: (S'a/a- 
iom) pereije iki Mi^o Paphos Br. 
ApG. 13. 6 

M?^r^/ma* Weinen 85 (N. 67) 

fverpeti zittern (N. S2): werpeia In- 
terlinearglosse zu drebeia und werpa 
Interlinearglosse zu dreba Br. Jes. 
7. 2 

werfe htuw e Kelter (zu verkü N. 71) : 
werfchtuwea prafa Randglosse zu 
Winomintuwea Br. IV. Mos. 18. 27 

wer tue Dauer (wol zxxwareti): Ser- 
gant Ezechiei Karmilm defchimties 
hadinu tOerte (per horas decem) Säule 



atbulin aifchoka MT. 90 
weftnenae Wagenführer, Führer (zu 
t^^uN. 59): kalbeiafawam Wefine- 
nui Br. I. Kon. 22. 84, buwa W^tne- 
naie Br; Chron. I. 14. 7, Wefmenui 
das. II. 18. 38, Jt^ Sunue ghü 
imafawa Wefyimmump \faw Wefme' 
nais] Br. Sam. L 8. 11, funue Ahi- 
nadab buwa W^fmenais dat. II. 6. 3, 
efch tawa Wtjkimmue ir Wefmenus 
fudaujhiftu Br. Jen 51. 21, jSat^tVit- 
ku8 ir W^menuB Br. Ezeoh. 23. 6, 
Laiwdarei ir taworu wefmemd das. 
27. 27 
wefdeti sehen 63 (N. 76) 
widras Sturm (vgl. ksL vedro und 
Fick Vgl. Wbch.' II, 669) : kaip iu- 
mu8 bus kaip Sturmae (übergeschrie- 
ben: Widras) Br. Sprüche 1. 27 
widzius Augapfel 89 (N. 76) 
wiena Morgengabe (rusa. vi^Ho): 
„Morgengabe wiena (übergeschrie- 
ben : wainike) pafoga Randglosse zu 
karaliue nenor newienos Dowanos 
(übergeschrieben: Wienos) Br. 1. 
Sam. 18. 25, „Ehefohuld wienas'' 
Randglosse zu Wenczaw^mißee Sko- 
los Br. IL Mos. ^h 10, wisna Rand- 
glosse zu pafeiegq da& 22. 46 
wiena 8 Wein 57 (N. 80) 
wiena iai immer 71 (N. 64) 
wienbui/ehie ^insAWL (N. 64, 339): 
Wienbuifchis Wiemcat/chia' Rand- 
glosse zu fedeiau Wienäs Br. Esra 
9. 3 
wienmediß Weinstock 57 (N. 80); 

s. wienas 
wienolikae elf 179 (N. 66) 
wianotighie ^iniig 60, wientijis 
das.: WientüamPonuiK.60(^M) 
wienulei obiter .(N. 64): rafehiM 
fchwentas newienulei ta primena, bei 
tq dau tuUfa wietojfa pilnintelei . . . 
ifchgulda (scriptura sacra non obi- 
ter hujus mentionem faoit, sed eun- 
dem multis in locis diligenter . . 



Lexikalisches. 



339 



explicat) MX. 348 . 

toienunieli» einsam 62, naktis t^oto 
wimtinUk Br. Hiob 8. 7 (N. U) 

wie nur adv. loc. allein (N. 64): kurs 
kdtur^ nefche wünur Linkfinintoia 
faw i^chka.Br, G. 69 

wienüliktas der elfte 50 (N..65) 

wienw tafc Ä i« einsam (ursprünglicli 
„einsam hausend'^? vgl. visspaisf)*, 
Wienbui/chis Wtetmoifehü Rand- 
gloese zu Wünaa fir. £»ra 9. 3, 
„einfam totenwafcha^^ Bandglosse zu 
Apleiftai i/chtoer/che Dukterea Br. 
Baruch 4. 16; s. wienwifchü 

wiento ifo hia einsam (vgL venviazai 
N. 65, zu unterscheiden von wen- 
wißis das., dessen letzte Bestand- 
teil zugot vüan za* gehören scheint): 
wienwifekis Randglosse z^naktis 
teftow tvientmtele Br» Hiob 3u 7; s. 
wienw€^ck%8 ** , . 

wie/chnia Gast (vgl. vSaxnl^ N. 72): 
iua ^ße . . • Stoetei [tm^cknei] Br. 
m. Mos. 25. 28 

fv iet efaqa local (= tcieie-ac^t N. 72): 
rttimtfebkaa alba wiitsjac^ (noim sg.) 

. MT. 804 

K't^fttti« Augapfel: j^Aoga^el wie- 
fziua tqfdzutß'''^ Randglosse zu Jcaip 
widziy, Br. S|)rüohe 7.2; Siwidziua 

wijnftardia Weinberg (N. 80, 589): 
Naah / . . padare Wijn/zardi Br. 
■•li Mo».- 9. -20 i- ^ :• ^v,.. ii 

toiln^^ Well^ msc. (N. 80, lett wi'l- 
nia msc): Uzkit Marioa, wilnia^ kup- 
ßtiokit I Su wifa ftoieiu p^ßdami 
K. 88 

wina Strafe (poln; wi$m)i Bet tureio 

' Wif^ fawa per/aenffimaBr, ILPetr. 

2. 16, Wina Jam ußdetä ira , ieih 

mea pakaiu turratumbim Br. F. 417 

(Jes. 53. *ö) 

winä fehaknia^ tifi:enofahaknia 
Weinstoek, Rebe (N.80,öU): .g/cÄ 
JkpnawaUf kaiphada Winafehaknia 
po mana akim hutu Br* I. Mos. 40. 



9, trja Wina 8chaknia ^i tria die- 
naa das. v. 12, Ghia Kumelf fawa 
rifch prieg wieno/chakuiea das. 49. 

ai 

winaunicze Wei nberg (N. 80) : Kur- 
ßti winaunicze ozepija Br. V. Mos. 
20. 6, tu winaunicze tawa neapfik 
tuleropu das. 22. 9, kadda Winau- 
niezian arUmoio tawa e\ß das. 23. 
.24. 

winawotif winoti strafen, züchti- 
gen: Tirkea. pinn, potam winawok 
(corrigirt aus toinok) Br. Sirach 11.7, 
„Züchtiget winawoy^^ Randglosse zu 
mua karo\f ir winoij Br. IL Makk. 
7« 83,. ne rußauk dalei io toinaghi- 
mo Br. Sprüche 8. II 

winicznikaa Winzer 108 (N. 80) 

win^ir »fig -madzei Weinstöcke 
und Feigenbäume 108 Anm. 2 

winnikaitia Käuzchen (vgL vinyke 
N. 81): Winniküiiti Ohilbin Apuoka 
Br. ra. Mos. U. 17 

wintfdagaa Weinernte (N. 80, 124): 
wifaaa winodagaa (am Rande : Wino» 
fuwaliitiaa)/Ab4 JEfero Br* Richter 
8. 2 . . 

winomintutoBj tüinmi'ntuweKel' 
ter gS. 80, 401): ifeh Winomintu- 

: waa iBr. Mos* IV. 18. 27, nug tawa 
: Winmintuiwea. das; V. 15. 14 

w,ira Glaube 08 (N. 66) 

ufireiia^. GtemüsQ ,(N. 67): wirelua 

■X darkr^. Rött. 14. 2 

w ir kßt i verwelken (?): Wirkßtu kayp 
zot^ie pdtpirzddim ing ßiena E. 87, 

. M\a Medeaüa . . i waykieg wirkßtd 
.yr dÜmäs^w^ imd das. 90 

fCi>/a«NVers. (N.82): wirfai JEuripi- 
dia jra fkailomi MT. 454 

totVtnat^« Schnur Br. II. Mos. 28. 28 
(K. 83). .1 , . 

wifle Gesammthteit, Inbegriff (zu vt- 
aaa^.BZ) i Jamp wifle tobuha link- 
fmibea K. 40 n 

u; i/o <0a Ad. Gemeinde 61 (N. 88) 

27* 



340 



Lexikalisches. 



loifaadais immer (N. 83): fapulp 
wifsadais fawa fchirdije turiu Br. 
Rom. 9. 2f iu8 wifsadais ir he u/z- 
trukimmo . . . ßufziti galetumhit Br. 
I. Kor. 7. 35 
tciffadangu semperne MT. 135 (N. 

83) 
wifsida immer 69 (N. 83) 
wifsodai immer 60; s. wifsida 
w ife hka Bodenraum ( N. 84) : wi/ch- 
kos Glosse su Riekles Br. I Mos. 
6. 16 
wifchpatis Herr 58 (N. 72) 
witurte Binde (vgl. vy^e^re, vyturoti^ 
vyturti Geitler Lit. Stud. 121): ghif- 
sai ns bus ufzrifchtas, ieib i/chgjtu, 
nei Witurtiemis aprifchtas Br. Ezech. 
30. 21 
woba Lockvogel (N. 85; ^\n,wab*): 
kletkele paukfchcziu pilna wohyk ira 
Br. Jer. 5. 27 
woitas Vogt 52 (N. 58) 
worrykfchte^ warrykfchte Re- 
genbogen (N. 440, 30; Beitr. I. 253) : 
worrykfchte (am Rande: dangaus 
lankas) Br. I.Mo8.9. 13, warrykfchte 
das. V. 16 
wortoghimas Gebrauch 47 (N. 54) 
wotaga (wotagasf) Plage (zu vötis 
N. 86) : Daug ir tootdgu ant zmoniu 
grießnuju K. 36 (Ps. 32. 10) 
wotka^ wotkas Specerei (für ^üd- 
kaf z\x usti N. 32?): pirka Maria 
Magdalena . . . wotkas (alba fzoles 
grafzei kwepienczias) Br. P. IL 3, 
„Specerej wotkai*"*^ Randglosse zu 
Imkefi geriaußu brangiyt fzoliu 
[wotky] Br. II. Mos. 30. 23, aley, 
lampemis ir wotkas Moflims das. 
35. 8 
wurdas Wort 52 (N. 52) 
vuolea Fels 93 Anm. 2 (N. 32) 

fakonas^ zokonas, zoknas^ zo- 
kanas Gesetz 52, 67, 80 Anm. 1, 
Sokonc^ Psal. 1. 2, zokona MT. 63 



(N. 535) 

fatagut fatug, fatuga^ fotaga 
bald, alsbald, schnell 71, £fau,,, 
tare fchirdije fawa, Satagu ateU 
cziefaSf iog Tiewas mana raudos 
Br. Mos. I. 27. 41, iumusfatug ifch- 
gaifchti ifeh Szemes das. Y. 4. 26, 
%us . . . nulietQ werfchi padaret ir 
fatug nug kelio atßoi^ buwat das. 
9. 16 (N. 535) 

fbaras Versammlung (poln. zbor): 
Zbare Pona giedok tdmuy K. 32 

fbradn ift e Schändlichkeit (vgl. poln. 
zbrodnia) : Sbradniße Randglosse zu 
Beliahdarbas Br. Y. Mos. 15. 9 

fbraias,fbraius Rüstung, Wafien : 
wifsus Sbraio (spät ans Sbroio cor- 
rigirt) natnus Br. Jes. 39. 2, kaip 
reges . . . fbraiyk das. 22. 8 ; vgl. 
fbrainaSf poln. zbroja 

fbraiTnas gerüstet (poln. zbroyny): 
fbraini Br. Richter 18. 16, Jer. 50. 42, 
regeia anus didei [fbrainus'] fchar- 
wotus Br. I. Makk. 7. 11, Todelei 
waitoij fbrainieghi Br. Jes. 15. 4, 
dwilika tukflanti ifchprowityk (über- 
geschrieben: Sbraintts) ant kario Br. 
Mos. lY* 31. 5, O iei anis neeit fu 
iumis pataifiti (am Rande: fbraini) 
das. 32. 30, „gerüftet. Sbrainieghi^^ 
Randglosse zu JEikitegi pagatatciti 
das. Y. 3. 18 

fbraiotas gerüstet: Sbraioti Br. 
Ezech. 23. 24; vgl. fbrainas, poln. 
zhrajam 

fbra ift a Kriegsrüstung : Sbraifla 
Randglosse zu kario daiktus Br. L 
Makk. 15. 25; s, fbraias 

fbroijnikas ein geharnischter 52; 
s. fbraias 

fdradliwai hinterlistig (N. 535) : tos 
fdradliwai e/gefi Br. ApG. 7. 19 

zelawimas Eifer s. zehne 

zelone Eifer (N. 541): Ghis Zehne 
(am Rande: Zehwima) prikels kaip 
Szelneras Br. Jes. 42. 13, apfiwelka 



Lexikalisches. 



341 



Zelone das. 58. 17; s. zelotaghis 
zelotatjfhis f zelotais eifrig, Eifrer : 
Ponas ira wadinamas Zelotaü, to- 
delei iog ghi$ Zelotaghia diewas ira 
Br. II. Mos. 34. 14; s. zelone, ze- 
lawimas 
fi ein ins Krieger (von zalna N. 538): 
idant pc^fmaugty, ßipr^gh} Sielniy, 
(am Rande: Selnierq) Br. Sirach 
47. 6 
2 i aft 18 f zl äft is Schlechtigkeit (ms. 
sjocnib, poln. zlo46) : zlaßi pametes 
K. 56, päiunkay korot zmoniu sHafti 
das. 52 
zocnas angesehen (poln. zacny) : To' 
kio pätdmkay fuligs tiemu8 \ Zmo- 
netnis änt ziames zocniemtis K. 94; 
8. zocnas 
zolnierius Krieger 52 (N. 538) 
zowadnikas Läufer 108 (N, 535; 

poln. zawodnik) 
fradliw ifc hkas verräterisch 88 (N. 

535) ; vgl. fdradliwai 
frodinikas Verräter 88 (N. 535) 
fw alia Wille (?) , he fw alias unwei- 
gerlich, unzweifelhaft : Welinas . , . 
be fwalios fawa tur ifch ßmogaus 
ifcheiti Br. P. 282, Jei karaliße koke 
faweie neßiderj bei prifchinci/jfi, tad- 
da ghi befwalios tur pufla buti das. 
300 (Luk. 11.17), iei dabofies mußt 
wiffu praffideghimo . . . tada beßoa- 
Hos ir nemintas turefifakiti^ ißh- 
tiefes koßno ßmogaus ßiwatas ir gi- 
wenimas tikrai wieni wargai ira das. 
II. 509 
zwaliti nachgeben (N. 536; vgl. 
poln. zwolniö): tiktay weizdekit, 
idänt per tq walnijß^ kunui ne 
zwalitumbite T. Gal. 5. 13 

zad^ti versprechen 116 (N. 536) 
fzaibaiwimas das Blitzen 69 (N» 

545) 
fzaidis Ofen (wol zu zedeti backen 

N. 540): Kaip ugnis fidabrq ir p^' 



czius [fzaidis] aukfq, Schiteipo nie- 
gin Ponas fchirdis Br. Sprüche 17. 3 
fzalaba Klage, Trauer (vgl. «aÄi N. 
538, zilavotif zHek N. 541; russ. 
]Ka'ao6a): Tu ne eik Namxifnq, Smut- 
kos [Szalabos"] Br. Jer. 16. 5 

fzalinai Schilf (zu z^lti N. 541?): 
pagulde ghi ing Szalinus (am Rande: 
Schwendra) ant krafchto wandinio 
Br. II. Mos. 2. 3, ifchwidiOi Skri- 
nel^ Szalinofcz das. v. 5 

fzalinikaSf ßolenikis, fzolini- 
kaSf ßolininkis Gärtner, Arzt, 
Zauberer 108, idant ne girdety, ba\fo 
prifakitoio [fzoliniko'] Br. Ps. 58. 6, 
Lukofchus Liekarus \balbierius, fza- 
linikas] Br. Kol. 4. 14; (N. 541) 

fz alias grau (vgl. zilas N. 546): Ifch- 
mintis tarp Szmoniy, ira tikrieyfzalli 
Platikai Br. Weish. 4. 9 

fzalmu Sprössling, Gewächs 54 (N. 
541) 

fzanfis Gans 43 (N. 539) 

fzanflai, fzq/lai, zqflos Gebiss 
43, Szqßus Psal. 32. 10, Jfzabofiu 
tawe zqflomis (injiciam tibi frenum) 
MT. 325; N. 539 

fzants, fchants Eidam 54 (N. 543) 

fzaria Kohle 93 (N. 544) 

fzebangai Fesseln, Netz (N. 536); 
Szebang&fu Br. Hiob 18. 8, Szeban- 
gai das. v. 9, fzebangofna Br. V. 
Mos. 12. 30, Szebangusna Br. Jes. 
24. 18 

ßednis irgend einer (?): Neatpirkts 
effi ßedniu daiktu, nei aukfu neigi 
ßdabru, Bei krauiu brangu Chrißaus 
pralietu SG. 47 

fzeibauti blitzen 56 (N. 545) 

zikas „Abc-schütze, kleiner Schüler" 
(N. 541 ; poln. zak) ist Br. Luk. 7. 
18 von den Jüngern des Johannes 
gebraucht 

zeklis Schwamm: (grieka) kimpiniu 
MT. 122 ist in den „Errata" in 
zeklis albo pintis corrigirt 



342 



LexikalisohoB. 



fzelatorius Goldschmied 56 (vgl. 
serb. zlätäTf poln. üotarz) 

fzelneraSf felnieras Krieger 8. 
JUlnim (N. 538) 

ietniniui , zeminiu, zeminuit 
ziaminiuti nieder 110 f. (N. 542) 

fzemftwa Landschaft (N. 542 f.; 
poln. zierMtwo): Szemfltoa Rand- 
glosse zu ifeh Szemi^ (übergeschrie- 
ben: Szen\ßwtfi) Br. Nehem. 11. 3 

fz e mfüft a (fzern/tk/Uu f) Landsitz 
(N. 542, 458) : „fzemßißa Gut" Rand- 
glosse zu Jofephas . . • datoe iemus 
Szem^ Br. L Mos. 47. 11 

fzenglas Mal 84 (N. 543) 

zenijmas phantasma (zu &ynS N. 
548?): vfchkoki zen\fma laike (pro 
phantasmate et spectro inani habue* 
runt) MT. 61 

fzenklinikai Zeichendeuter (N. 543 
f.) : Jet dufche hake fakios Szines 
(corrigirt aus Sziniaa) ir Szenklmi- 
ku8 Br. III. Mos. 20. 6, kada Wiraa 
alba Mote Sziiya alba Szenklinikas 
bu8 (corrigirt aus ifehgulditoias fzen- 
kh,i) das. v. 27 

zer'&ti glühen (N. 544): gelefaisa ie- 
rüientczoa (ferri candentis) MT. 56, 
gelefaies ßeruienczos das. 38 

ziadeimae Versprechen 58 (N. 586) 

>?fa//«iiJ^i grünen (N. M\)\ ßialMwo 
Psal. 37. 35 

fzidauka Jüdin 108 (N. 546; rass. 
aKH^o'BRa) 

fzidbendras Judengenosse 104 (N. 
546, 326) 

fziebs, fchiebas Blitz, Strahl (N. 
545): Schiteipo ir Sziebai fzibba Br. 
Baruch 6. 60, ifcheija fziebai (cor- 
rigirt aus yztftai), Perkune ir baf/ai 
Br. Apok. 4. 5, fchiebai ir balfas 
ir Perkune das. 11. 19, nug to ifcheia 
ilgas ugningas Sziebs (übergeschrie- 
ben: Szaibs) Br. Dan. 7. 10, Szie- 
bai das. 10. 6 

fzimditi säugen 78 (N. 548) 



fzindukl^ Amme (N. 548): Tetpo 
ifehleida änia Itebekka . . , fuiot 
Szindukl^ Br. I. Mos. 24. 59 

fzinkfnis Schritt 87 (N. 548) 

fz i n kfn ia Funke: Ifchfzinkfnio (am 
Rande: „Ein fdncke kibirkftia^') k^- 
lest dide ugnis Br. Sirach 11. 83 

fziwataa Leben (N. 550, polü. zy- 
toot) : Slfch eflni prikielimas ir Äst- 
wataa Br. Joh. 11. 25, ßiwata SG. 
63 

fziwota, ßwataa Leib 52, 66, s. 
fziwataa 

ßiwone Leben: Tureia ßiwane lepe 
Br. G. 121; a. fziwataa 

fzntalei wollüstig, wol (vgl. amailus 
N. 489 ?) : Jua fzmalei giwenot ant 
Jzetnea Br. Jak. 5. 5 

ßmugua, zmuogua Mensch 44, 50 
(N. 553) 

zocnaa angesehen : Karahts zocniau' 
ßda I Su karisga dgdiiaujhga \ Te ne 
fidukdi E. 39; s. zocnaa 

iocnibe Würde: Ponda yr pünds 
zocmbea K. 93; 8. iöcnaa 

& dejm a a Versprechen (Nv 536) : zo- 
defmaa MT. 178, iod^'ma dfts. 335; 
das. 144 steht im Text der dftt. 
plur. zodeghimana , er ist aber in 
den „Errata^^ in zadegkimama cor- 
girt 

zoidie Blümchen K. 87 (N. 541) 

fzole Gras und Kraut Br. L Mos: 1. 
11, 12 (N. 541) 

azüdia Wort (N. 537): az^i U. 30 

fzwa gfz deti rauschen : „raufchte 
Jhwag^deia*^* Randglosse zu pa^r^z- 
deia (später in pakrigfzdeia corri- 
girt) Br. Ezech. 37. 7; a'.fzwqgeü 

fzwQgeti töneü 43 (N. 585) - 

fz u?aiy/(rfw«ty*rft«Stem8felief (N.5Ö4, 
76): Szwaigfdweißkiua Randglosse 
zu Sz\caigßu fzwalgitoiua Br. Dan. 
2. 2 

fzwailgiti sehen 73 (N. 554) 

fzfjo^finat /«t^ftef tna Wildpret s. 



Lexikalisches. 



343 



bredina; N« 554 

fz w ie ris Tier (N. 554 „wildes Tier**) : 
Te ifchdüdi taandi, lulanczas ir gi- 
was Szwieris Br. I. Mos. 1. 20; fzwie- 
rü, gen. fztoittrio o. 101 

fz w igfd enikaa Ohrenbläser (zu 
zvigti N. 554) : Szwigfdenikai ir faU 
fchiwai naSrai Br. Sirach 28. 15 

/strt/o^t zittern, schwanken, schwan- 



ken machen: /ztvilo\f späte Rand- 
glosse zu dreheti Br. Nahum 2. 11, 
Nendree Wandinije krutinamaa ira 
(äbergeschrieben*j2t«;»7oy) Br.I. Kon. 
14. 15, nendres nüg toet/a jJwüüien" 
czioa EE. 6, nendres nug weijo ßwi- 
luiemos Br. P. 28, ßtcilotamos das 
36; vgl. zwiUi Geitler Lit.Stud. 123 
zwirbldlis Sperling 61 (N. 555) 



Nachträge und Berichtigungen, i) 



S. 4 Z. 22 lies Ißganitof fiir Ißjanitof. 

S. 7. Vor „S. 87. De Subjunctivo observabis etc.** ist ein^ouschaUen : 
„S. 78. Dativis marij tato, fato Litvani, praesertim in Magno Duoatu Litvan. 
paragogioe addunt t et dicnnt manit tawi, fawi.''*' 

S. 9 Z. 12. Nach „< eadem** ist dialecto einzuschalten. — Das. Z. 31 
lies newartoja statt newartSja» — Das. Z. 32 lies Lietutonfku statt Lietutoniku 

S. 10 Z. 19 lies kekft^ statt keßkh. 

S. 11 Z. 35 lies ßonan statt fonan, 

S. 12 Z. 5 lies prad^fo statt pradejo, — Das. Nach Z. 11 ist einzuschal- 
ten: 1) »0 hutumhime jü nüdeln^kais krauj^e (fu Jets dal\j%oeje dnt kraujo) 
Mat. 23. 80 2) idant . . . ißpilditu wiJXq padabone {pi^/tmegimq) ger\jbe9 IL 
Thess. 1. 11. — Das. Z. 22 lies 6. 7 statt 6. 17. 

S. 13 Z. 10 \v&& fkandinkite ^\Aii ßcandiküe. 

An das S. 10 — 13 aus T. gewonnene Yerzeichniss dialektisch verschiede- 
ner Wörter sind vielleicht anzuschliessen : fu (atfargä) Skida Psal. 5. 13, 
Mano Skida (aljarga) das. 18. 3 und kaip ßraige (ifSena] das. 58. 9; die Pa- 
renthesen könnten hier denselben Wert haben, wie dort. 

S. 16 Z. 17 streiche „dass nur die Memeler zod&ij zodems^^. 

S. 19 Z. 1 w<ifara wird nach Kurschat und Schleicher jetzt als veuarä 
gesprochen, aber bei Donaleitis und im Nesselmannschen Wörterbuch erscheint 
vdsara; vgl. Schleicher zu Donal. S. 333. — Das. Z. 2 lies ä statt n. 

S. 20 Z. 35. Das {sie!) nach Ramistischen ist zu streichen. Gemeint 
ist Petrus Ramus (Pierre de la Ramee), geb. 1515, in der Bartholomäusnacht 
getötet (Waddington Ramus, Paris 1855). 

S. 21 Z. 14 ^ begegnet mehrmals in Psal., so Kalb^kit 4« 6, apr4ikfchkite 
9. 12. Auch über a, t, o und u erscheint in diesem Text öfters der Circum- 
flex, jedoch ohne Consequeüz; vgl.: newienäm* 59. 6, man* das. v. 10, gäl 4. 



^) Ein L verweist hier auf den lexikalischen Teil dieses Buches. 



344 Kachträge und Berichtigungen. 

8, negdl 44. 7, kwdpo 18. 16, nedtwer 88. 14, Kdrdu 44. 4, gdlwa das. v. 15, 
rnftdufat 4. 6, kdulai 6. 8, kduh/a 88. 4 (aber katUdJa 42 II), Jdiiczitu 8. 
8, ankfchtziduMis 9. 8, nelidtiiqfi 10. 6, trdukdama . . . fufpdudzia 10. 9, 10, 
fchdudüu 11. 8; mr/t^e 4. 4, j^arm« 19. 12, a/^^C/^ das. v. 15; 6e(i<^ 10. 1; 
trokfchtauiziujü (wahrscheinlich Druckfehler für trokfchtantziujd) 6. 7, <ior- 
raniziujii das. v. 6, Falfehiwujü das. v. 7 und so öfters, ^tl 5. 10, 11, Karo- 
liümi 10. 16, Diifaüghimu 6. 7, WiefchpataUj^fis 8. 2, pafmaügia 10. 8, «ö*- 
/(M 19. 13, laükiu 88. 16, 40. 2. — Neben 4 erscheint in Psal. häufig «, so 
besonders häufig im Loc. Sg. Masc. und Fem.: Surinkime 1. 5, Sude das., 
Tinkie 9. 16, narje . . . karße 6. 2 (aber iVar/« 2. 5, wiename krafchte 19. 
7, kämme 18. 31), tatotefe 9. 3, Hodoje 1. 1, pakqfuje 4. 10, baimeje 5. 8, 
iaifibeje das. v. 9, Smertiji . . . Pcekloje 6. 6, bedoje 9. 10, Äton« das. v. 12, 
dübeje das. v. 16, Schirdije 10. 6, Schwentoie Baßnytzioje 11. 5; nicht min- 
der häufig im Instr. Sg. Fem.: gcBlkeßinne Rykfchte 2. 9, baime 5. 8, mahne 
das. V. 13, ^ar6e 8. 6, mace 18. 32, ftiprybe das. v. 40, linkfmibe 21. 7, nc- 
kaUybe 26. 6, Oi^me 28. 7, baidykle 81. 12; vereinzelt auch sonst: Defchini 
(nom. sg.) 18. 85, Simones (ac. pl.) 50. 4, Diewe (voc. sg.) 54. 2, Wandet- 
nilfi 77. 20, Schetruje 78. 52, padawe (ergab) 115. 16. Das ^ hat in allen 
diesen Fällen wol keinen besonderen Wert, ebensowenig wie ä in: A;ä/0 7. 
16, täw 20. 8, c^ära 88. 21. Bisweilen aber steht i für ^, «n.* nueje (=znuej(ilj 
41. 7, fchwiias 99. 5; diesen Wert kann es auch in mauchen der obigen 
Fälle haben, indessen diess lässt sich nicht mit Sicherheit behaupten. 

Das. Z. 20/21 lies Perfzegno-tat» — Das. Z. 37 ist zu bemerken, dass a 
(latein. Type} häufig, aber ohne Consequenz in Psal. angewendet ist; su: 
ktsUo 1. 1, k<Bli(i . . . kceliaa das. v. 6, madis . . . naefcha das. v. 3, paelus 
das. V. 4, ßißngit^fi 2. 2, 8. 1, 5. 11, giuxsnqßs 2. 4, gvwtBnimu 5. 5, Szames 
2. 10, garrai das. v. 12, gara 4. 8 (aber gerrai 37. 87), kalkis 3. 7, pakalk 
4. 8, maldziu das. v. 5, malfi&a 5. 3, ^<«^?/i 4. 11, ntBiffilaiko 5. 6, mc(foro 
14. 2, narandi 17. 3., neapkantt 5. 6, perßagnoghi das. v. 13, pagado . . . 
pafano 6. 8, apfkalpczio 9. 15, fpande das. v. 16, paklona das. v. 18, <p/iin- 
<«ta« das. V. 21, <5/$fc^ 10. 6, nekcenks das. v. 6, tf/?£/esyi 11. 8, rfr£j/<c* 12. 6, 
pcenneiu 14. 5, Dcebbeffei 18. 12, m<»/?t das. v. 40, Dafchine 77. 11, ^mä- 
fchiaufaghi 78. 17, w«tof 90. 4 (aber metiua das. v. 9). — « findet sich in 
MT. in filingefna 120, zmoncBmus 99; hier ist für e vereinzelt (b (ebenfalls 
lat Type) gesetzt: turostu 431, doeka 891. 

S. 22 Z. 22 fi^. sind hinzuzufügen : idant tawie liaupfinty. Br. I. Makk. 4. 33, 
fmiertü SG. 80, Smierties Psal. 73. 4 und miegenti (jetzt meginti) MT. XIX; 
also wird auch in MT. i« für e gesetzt. — Das. Anm. 1. Z. 3/4 streiche ,,eine 
Consequenz - S. 630"; das. Z. 6 lies einer; das. Z 7/8 lies /y^Ä«- | feV/w. 

S. 23 Z. 25 lies Nobazn. statt Nobarn, — Das. Anm. 1. Vgl. zu 
dem dort bemerkten ßierdis L. — Das. Zu dem über ea bemerkten ist hin- 
zuzufügen, dass einmal in MT. ea für e erscheint: adminißrawogkime mie- 
ßifchkamea 438. 

S. 24 Z. 15 lies bildende statt bildenden, — Das. Z. 22 lies einheit- 
lichen statt einheitlichsten. Zu den Schreibungen ißwid^, fed^ mag 
erwähnt werden, dass hier in Göttingen Diphthonge vor folgendem Nasal 



Nachträge und Berichtigungen. 345 

häufig, wenn nicht immer, nasal gesprochen werden; meins; deins, sein kön- 
nen füglich m^As, d^is, s^i geschrieben werden. 

S. 25 Z. 12 lies weaykiay statt Weaykiay. 

S. 27 Z. 34/35 o = ü erscheint auch in MT.: faldczaußoßus 316, neko- 
kiii htidu (wo w = o) 178; sonst ist dort u gebräuchlich. 

S. 28 Z. 13 lies o statt u; das. Z. 15 lies im statt in. — Das. Z. 27. 
Belege für die Schreibung v = u finden sich noch o. S. 333 £f. — Das. Z. 33 
ist hinzuzufügen: Liaüpfink Psal. 150. 6, upparnas das. 37. 35 (poln. upor- 
ny)j ßanguma (den Trotz) MT. 415, maßadfei AM. 4. 

S. 29 Z. 10 lies Dieknju und faugoyej statt Diekuju u. faugojej. — Das. 
Z. 13 ff. / (durchstrichenes t) findet sich zweimal, aber beidemal fehlerhaft, 
in MT.: zodis (nom. sg.) 230, Chrfkfchtikite das. — Erst in T. erscheinen f 
und ^ oft, vgl. o. S. 147 Anm. 2. — Das. Z. 31 lies „Br. Jer. 23. 5" (statt 
Jes,), 

S. 30 Z. 2 lies ikki statt «ÄA;^; das. Z. 14 lies werden statt werde; 
das. Z. 17 lies iiifump statt iufump; das. Z. 26 lies prywälä statt paywalä; 
das. Z. 32 lies dayktu statt dagktu. 

S. 32 Z. 2/1 V. u. lies iiwar- | ywimÄ^^«/«. 

Zu den S. 32/33 aufgezählten Fällen der fehlerhaften Bezeichnung nasa- 
ler Aussprache habe ich auf Grund von Psal., MT. und AM. einen bedeu- 
tenden Nachtrag zu machen. Zunächst: d^fchin^ (instr. sg.) Psal. 138. 7, 
prißik^i das. 119. 138, pqpeiktu das. 73. 20, T^amus das. 78. 5, kqlliu das. 

128. 1, cz^fningas das. 111. 10, tqwimi das. 57. 2, cz^fu MT. 398, 404, ifch- 
nqrenti . . . n^rencze das. 260, m^ta das. 472, W^Jjftu das. 451, paw^lije das. 
454, ^ra pnwqlßa das. 457, t^ißhceie das. 496, K^lios (wie viele) das. 230, ai- 
l^dima das. 275, ^i^r« (wird trinken) das. 313, paf^kie (gefolgt) das. 422, d^- 
des (des Oheims) das. 445, futw^reia (des Schöpfers) das. 181, gri^ka das. 

129, affi^ra das. 238, AM. 48, malonqi (benigne) MT. 391, api^ (um) das. 
308, q das. 14, kruwinqiiei affierai AM. 11. Ferner: numirqlus MT. 481, 
paklaig^liu das. 396, paklaig^lu das. 439, Awin^la AM. 40, fpqkfii^a das. 28, 
affiernik^lems (saciificulis) da«. 44, i/c/t numirußti pi'ik^le MT. 482, ^o prikq- 
limui das. 405, 513, prik^Umo das. 514, prikqles das. 406, perk^le das. 283, 
pak^les AM. 26, ?re/ MT. 418, r^gtrat das. 460, T^m?« das. 476, t^wonis das. 
252, t^wonimis das. 265, t^woniße das. 142, 401, a^c/^/t das. 320, prid^taghi 
das. 259, prid^ia das. 262, prid^tafis das. 417, ußhd^ia das. 334, /acf^^ das. 
391, /w<7<g«t AM. 53, (/^g/t-i das. 40, MT. 229, 293, 364, 398, 457, ißh^e das. 
527 , pet'^ioßi das. 282, pra^ia AM. 37, «yc/t p^^^o« (e vestigio) MT. 503, tr^- 
trai (turbine) das. 497 , w^troie das. (ksl. vUru) , ßh^tra (ac.) AM. 42, 44, 
ßh^tre das, 43, ßh^tra (gen.) das. 44, 45 (russ. mamepT>, poln. azater). Wer 
beachtet, dass hier ^ für c zum Teil mit einer gewissen Consequenz steht, 
dass fehlerhaftes q in AM. (und MT.) nur vereinzelt vorkommt, wird einse- 
hen, dass die zahlreichen fehlerhaften ^ in den genannten Werken nicht ge- 
wöhnliche Druckfehler sind, sondern einen tiefer liegenden Grund haben 
müssen. Mir ist es am wahrscheinlichsten, dass in dem Manuscript von MT. 
und AM. — wie in der Bretkenschen Bibel — die Zeichen e (für ^) und ^ 
(für einen besonderen, nicht nasalen e-Laut, speciell für e) vorkamen, und 



346 Nachträge nnd BerichtigangeA. 

dass dieselben beim Druck nicht ordentlich auseinandergehalten wurden. 
Unter diesen Umständen haben die in MT. und AM. erscheinenden q naiär- 
lieh nur einen relativen Wert, indessen sie sind keineswegs überall unrich- 
tig; «da wenigstens, wo sie durch entsprechende Formen anderer Texte oder 
durch die Etymologie gerechtfertigt werden, habe ich geglaubt, sie anerken- 
nen zu müsseu. Manches bleibt zweifelhaft; so ist z. B. das ^ in r^iU (re- 
gere) MT. 126 möglicherweise richtig (J. Schmidt Vocal. I. 61, IL 348), es 
kann aber auch falsch sein. 

S. 38 Z. 22/23. Für e erscheint e$ in geeri MT. 323 (nom. pl. v. ginu), 

" S. 34 Z. 12. Für e erscheint tc u. a. auch in matce MT. 212; in Palie- 

tawok PsaL 37. Ö ist es durch s vertreten, vielleicht auch in zelone, zekh 

taghigf z4lota%$ o. 8. 340 f., vgl. eelotoghis o. S. 278. — Das. Z. 21 lies towuHa 

statt wittdia, 

S. 35 Z. 4 ist hinzuzufügen: kunnigaif^chtzius . . . kunxgaiJsfehczius l^wü, 
113. 8, ßibhantze das. 78. 14, Pufchtzoje das. v. 15, Smertzio das. v. 51, pan- 
Mtziau deis, 81. 17, neetzedija das. 78. 51, ierüientczos MT. 56. — Das. Z. 12 
ist hineuKufttgen : pctdcziußa Psal. 38. 8, zodczu MT. 78, dczauxmcu das. 67; 
in MT. und AM. ist dez für dz das gewöhnliche, vereinzelt dez : zodcza MT. 
76. *— Das. Z. 32 ist hinzuzufügen: teipoghi Br, P. 146, paßoghf Br. I. Mos. 
19. 8; und das. Z. 35: khele (den Weg) MT. XL, tnhetu das. 513, mhata das. 
469. Nach langem Vocal steht h in ohre (in aere) MT. 487. 

8. 36 Z. 4 Nadi „z. B." ist einzuschalten: ifu MT. 285; das. Z. 13 lies 
„duplici ^'' (statt I). — Das. Z. 29 In MT. erscheint einmal ein l: pagdUi 
185. -*- Ich gebe hie^ noch eine Reihe von Belegen für das Vorkommen von 
Z im Psalter v. 1625: miei 116. 1, 133, 1, büa 137. 7, fukul 137. 9, todd 
91. 14, 107. 12, 109. 16, ködel 115. 2, dei 107. 26, pagab 103. 10, 106. 4, 
45; go» 106. 2, gdi 115: 3, gut 119. 25, SaüU . . w£i . . atfigul 104. 22, 
%(/i^e2 das. V. 8, i/cM^/ 113. 7, pakd 98. 3, toel 103. 5, 104. 9, ikhol 110. 1, 
Kalnai 104. 8, Kalnus das. v. 32, apfitoükais das. ▼. 2, pünai das. v. 24, 
paUmq, 122. 6, /tu^^ 104. 25. 

S. 37 Z. 5. Psal. 3. 4 ist in man^ doppeltes n durch n wiedergege- 
ben. — Das. Z. '20 ist hinzuzufügen: fsunu MT. 342. — Das. Z. 28 ist vor 
^^4jJ Post, und Kniga Noltazn.*^ einzuschalten: afch mekjluoß Psal. 119. 143, 
dufckia . • • huwa atfloiußi MT. 520, toißi das. 485, mußu delei das. 164, 
buwußi das. 147, Pirmiaußei das. 127, m?^ das. 469, nußdiißißi das. 142. — 
Das. E. 35 lies niefczia 

S. 38 Z. 2 ist hinzuzufügen: /c2io Psal. 121. 8, fczo das. 131. 3, ufiz 
MT^ 364. — Das. Z. 6 lies Texte statt Tezte -- Das. Z. 22 sind als Un- 
regelmässigkeiten in MT. zu nennen: gelefsies 38, 56, prazuweße 288. 

8. 39 Z. 9 ist hinzuzufügen: Äa;>jOM« (Gräber) MT. 481. 

^. 40 ZZ. 5, 6, 7 sind zu streichen, denn arb({ ist spat nnd albo ist 
nicht mit ihih identisch, sondern poln. Lehnwort. — Das. Z. 11 ist hinzuzu- 
fügen: h^antieme MT. 482. 

8. 41 Z. 12 Kes „LLD. IL 41, 22» (statt 41, 42). — Zu n^c^, nun, n^ 
vgl. die unter diesen Wörtern im Lexikalischen Teile hinzugefügten Be- 
lege. — Das. Z. 34. Zu pitysti vgl. pl^fchti L. 



Kachträge und Berichtigangen. 347 

S. 42 Z. 17. Das ^ in r^eti wird bestätigt darch lett. raudßtf raudfi- 
baa, — Das. Z. 25 ist Taddq, Psal. 106. 12 hinzuzufügen. — Das. Anm. 1 
lies 1875 statt 187 6. — Das. Anm. 2 ist das über drungnas gesagte we- 
gen drangus (N. 152) zu streichen. — Das. lies: j^smütnae {tum. cuyniHbift), 
bübnaa (russ. öyöerni)". 

S. 43 Z. 1 ist hinzuzufügen: vr^da MT. 140, vr^da» dfts. 148, wr^ das« 
198, Vr^da das. 407. — Zu fzarifliJt vgl. L. s. v, — Das. Z. 6 ist das in Pa- 
renthese stehende zu streichen. 

Auch zu dem S. 39— 4«3 aufgestellten Verzeichniss habe ich einige Nach- 
träge zu machen : Das Präfix be erscheint zweimal als b^ (neb^ priwalis AM. 
29, teb^a (sie sind) MT. 517), das Nasalzeichen kann hier richtig sdin, Tgl. 
bhnt; d^ka und d^kawoti s. o. S. 280; drc^fkaJU Liutaa Psal. 22. 14 ist viel«- 
leicht Druckfehler für draßcqfis Z., der Nasal ist aber, da draskyti^ dr^kati 
etymologisch unklar sind, jedenfalls beachtenswert; n^ti|/^t (sie schämen sich 
nicht) AM. 45 ist wahrscheinlich falsch, vgl. jedoch gendü; pvftngi^fittü 
(vorzusingen) Psal. 60. 1, das Nasalzeichen kann richtig sein vgl. ksL ^q«^\ 
poln. g^li kartuntq und mffadangu L. halte ich für richtig ; pafstm^ti L. kann 
richtig sein, vgl. manga (N. 383); pecz^iü s. o. S. 313; fqfcUia xxndi fi^dtÜ 
L. halte ich für richtig; fpqkfn^lis L. ist wahrscheinlich fehlerhaft, vgl. je- 
doch spogas Geitler Lit. Stud. 111. 

S. 43 Z. 27. Entstehung von a% aus ^ ist wahrscheinlich auch in iizskläi- 
dyti, uzsklaisti, uzsklaida Nesselm. 481 anzunehmen; andere Beispiele Beitr. 
I. 252. — Das. Z. 35. Vor „2) Langer Vocal-j-NasaV* ist einzuschalten: fch^- 
nai Psal. 46. 9, t^ai das. 42. 3, thqnai das. 138. 10, Pri^ngiump das. 100. 
4, atfim^na das. 111. 5, Stumjqtns das. 118. 14, nuß^intas das. 119. 67, 
di^noie MT. 483, zmonqms das. 442, zmon^mus das. 93, at^me das. 97,'|'ru8- 
m^me das. 254, pri^imas das. 170, fqztnqrns das. 279, biaurib^mis dias. 282, 
pal^win das. 402, ponijt^mia das. 403, palaidan Br. 111. Mos. 16. 26J Siipi' 
keliu Br. Ezech. 21. 21. , 

S. 44 Z. 2 lies -« + Nasal (statt -n -|- Nasal). — Das» Anm. 1 streiche 
„nicht preuss.-lit", denn aßu erscheint in EE. 

S. 45 Z. 7 sind hinzuzufügen ytf«4/lEo^f und faukrduijiße L, ^ Das. Z. 11. 
Das Verb um dukßnti findet sich auch in K. und MT. s. o. S. 281. — ' Das. 
Z. 19. Die Annahme der Grundform dqg- für daug erhält eine weitere Stütze 
durch duog o. S. 282. 

S. 46 Z. 1 Zu profchom vgl. prqfchimas o. S. 316. — Das. Z. 36 lies: 
Br. I. Sam. 7. 13 (statt 17. 13). 

S. 47 Z. 2 lies tedora statt dedora — Das. Z. 5 streiche mornaa^ möf- 
nai, denn marnas ist poln. Lehnwort {marny). 

Zu dem S. 46/47 aufgestellten Verzeichniss sind hinzuzufi^en no/rot und 
zodeßnas ; das letztere entstand aus zadejmas wol durch Anlehnung desselben 
an z6d%8 , und ebenso kann nofrai aus nasrai durch den Einfiuss von nom 
gebildet sein. Oder ist o in nofrai kurz? Vgl. Beitr. L' 341. 

S. 48 Z. 1 lies sedeti - sodinti — Das. Z. 26 ist „— jedoch nicht-preuss.- 
lit.! — " zu streichen, denn das in das folgende Verzeichniss noch aufzuneh- 



848 Nachträge und Berichtigangen. 

mende golka S. 76 Anm.2) findet sich in der Bretkenschen Bibel und ebenso 
fkorbas (fkorho Jes. 23. 18). 

S. 49. Ztt dem über ü gesagten mag noch bemerkt werden, dass in 
püdmenias Nesselm. 295 ü aus un entstanden ist; diess geschah wol durch 
die Mittelstufen *pifdfnentu8, *pqdtnenta8f *pddmenta8y vgl. o. S. 30. — Das. 
Z. 25 lies 1869 statt 1S69. — Das. Z. 83 lies appiaußi/it — Das. Anm. 2 
ist zu streichen. 

Zu dem S. 49/50 gegebenen Yerzeichniss trage ich nach: Namafu o. S. 
146, fundia o. S. 192, Präfix na- o. S. 247, nahoßnas L. (Kurschat nü'baznoi), 

S. 50 Z. 24 sind hinzuzufügen: ßtUlü L., ßüdis L. , pütam L., raudo- 
nüienti (rubentem) MX. 244, klünas L., küdas L. , tülidcza L., nekokiu o. S. 
845 (zu S. 27), ukßjq Fsal. 69. 22 (Nesselm. 34 uksosas). 

S. 51 Z. 6 ist einzufügen: tür MT. 509, fü o. S. 44, rükighimas L., ifch- 
güldimas L. — Das. Z. 10 ist einzufügen : hüdamas MT. 220, bütifchkas L. — 
Das. Z. 11 ist „Pirmune — 19" zu streichen. — Das. Z. 13 ist Nemiduk 
(gib mich nicht) Psal. 25. 20 einzuschalten. 

S. 52. Für nobcfznas Z. 29 , Apofchtalus Z. 23 und Sakonas, Sokone Z. 
84 sind weitere Belege im Lexikalischen Teil s. vv. gegeben. — In das S. 
52/53 aufgestellte Yerzeichniss sind noch aufzunehmen kollacie, dotoadruu, 
oljeJHSf achwotas, bolwarkas, organas , probawotif ßolczias (ßalczias), die 
sämmtlich im lexikalischen Teile belegt sind, und knoßiodieius o. S. 102 (poln. 
kaznodzufja), — Das. Z. 21 lies „II. Mos. 5. 6'* (statt 1. 11). — Das. Anm. 1. 
karabaS'kurabas und karbas-kurbas werden besser gestrichen, da beide Wör- 
ter auf russ. Kopoö-b beruhen; japanczia-jüpanczia ist russ. enasqa. Bei yä/a- 
wa-sulava ist poln. zulawa zu beachten. 

S. 54 Z. 4. Der Diphthong ou erscheint auch in Karahuczui im Titel 
von SEE. — Das. Z. 13 ist parmeßy, und Z. 14 ist parpulde zu streichen. — 
DaSi Z, 27. Andere Belege für bagunas finden sich „Lexikalisches" s. v. — 
Das. Z. 30. Zu nodamaia vgl. nudimais und nüdomais L. 

S. 55 Z. 3 lies Palatals; das. Z. 4 lies fchc^/challe; das. Z. 15 lies itov 
statt iüiv; das. Z. 15/16. Das a in Szatanas ist lang (o. S. 324), szetonas ver- 
hält sich zu ihm wie szetra zu poln. szater o. S. 345 (die Zwischenstufen 
bildeten wol *8zi6tana8, *8z\6tra); das. Z. 18 lies sonstigen, 

S. 56 Z. 7 ist hinzuzufügen kraiwu Br. Pred. 7. 14. — Das. Z. 21 ist 
einzufügen perkelbqti L. und das. Z. 24 JSl/'ch fepnawau Br. I. Mos. 40. 9. — 
Das. Z. 30 ist Szelaioreis — zöhto) zu streichen; das Wort kann echt litau- 
isch sein (lett. feUts). — Das. Z. 33 lies: Br. II. Kor. 11. 21 (statt Br. Kor.) — 
Das. Z. 35 sind hinzuzufügen : ßebangas, aprenke, tewas, zerütif die im Lexi- 
kalischen Teile s. vv. belegt sind, und Ebrufy (Schweisstuch) Br. Job. 20. 7 
(abrüsas N. 2). 

Zum Wechsel von a und e mag noch erwähnt werden, dass sich fux 
dalininkas Teilnehmer (Nesselm. 125) die Nebenform delininkas (vgl. preuss. 
dellieis, delUks) aus nodelninkas (Nesselm. 422), nüdelninkas o. S. 343 (zu S. 
12) ergibt. 

S. 57 Z. 8. diena ateinima ia Br. Luk. 9. 51 ist sammt der darauf be- 
züglichen Anmerkung zu streichen. — Das. Z. 9. Zu dedei vgl. deddis o. S. 



Nachträge und Berichtigungen. 349 

279. — Das. Z. 10/11. ,,tnlend — zweimal)" ist zu streichen. — Das. Z. 12 
nach *S^. 23 ist „vgl. mieiaßiernas S. 301" einzufügen. — Das. Z. 15 sind 
nach {szirszonas) gemine, nerfchti und werpeti^ die o. SS. 284, 304, 338 s. vv. 
belegt sind, einzuschalten. — Das. Z. 21 ist zu bemerken, dass wiencu auch 
in tcienofchakm's o. S. 339 (unter wina fchaknis) enthalten ist, und dass MT. 
302 und AM. 26 im Text wjena steht, im Druckfehlerverzeichniss aber bei- 
demal in toina corrigirt ist; ferner ist das. ant krießaus (am Kreuz) AM. 9 
hinzuzufügen. — Das. Z. 29. Apracz findet sich auch in apraczei AM. 62. 

S. 58 Z. 10 sind hinzuzufügen: pawildetit Jpingeti, klibanas, linkteretif 
difchimtis, diwas, prifchaisy prifchirUiSf milafchirdingißay die alle im lexika* 
lischen Teil s. vv. belegt sind. — Das. Z. 32 streiche Fo trivi mentifi^ bis 
(== -zegliavom) und füge hinzu: gliaudingas y iSidule, ßubütif ßialliüti, kdm* 
ukßie^ dwarionü, für welche sich die Belege im lexikalischen Teile finden. 

S. 59 Z. 32 lies „5} Suffix des part. praes. act. II." (statt part. imperf.). 

S. 60 Z. 4 ist ypatomkai — Sirach 4. 17" zu streichen, ebenso das. Z. 
11/12 ^^ufzfaka Wenczowoniß^ — 4. 3", ebenso das. Z. 12, „Diekowoket Br. Ps. 
118. 1", ebenso das. „ponowoimu — Br. G. 95", denn die sämmtlichen bez. 
Wörter sind poln. Lehnwörter (patomkas poln. potomekf wenczotoonifte vgl. 
poln. wiencowyt diekowoti poln. dzt^kowad, ponowoti poln. ponowaö, gatowas 
poln. gotowy) und gehören als solche in das Verzeichnis derselben auf S. 52. — 
Auch Teßomentas Z. 5 ist dort zu streichen, denn das Wort ist zunächst aus 
dem polnischen entlehnt (tesfament) und lautet jetzt testemdrUas. — Das. Z. 28 
ist hinzuzufügen : iefiuhui Psal. 69. 24, gelünia (Stachel) MT. 104, rauputi Br. 
P. 28. — Das. Anm. 1. Auf einer Stufe mit dlkanas steht lekanas Nesselm. 
365. — Das. Anm. 4 lies wienotighis statt toenotighis, 

S. 61 Z. 1/2 streiche ^^Spüali — 28. 25", denn Spitali steht vielmehr für 
spiieli, — Das. Z. 3 ist nach „(vgl. o. prdeiondiq^'' einzuschalten: „und atai- 
unti 0. S. 3." — Das. Z. 27 sind hinzuzufügen: dwijlikariopcis, kartßaHa, u>i» 
relaif die im lexikalischen Teile s. vv. belegt sind. 

S. 62 Z. 3 sind hinzuzufügen: metile und fztccrina s. o. SS. 301, 342 
8. w. — Das. Z. 20 lies „Br. II. Kor. 12. 20" (statt 21). — Das. Z. 27/28 
ist j^apwerie tot — auksztynaikasY^ zu streichen , vgl. aukfchtinokai o. S. 274. 

S. 63 Z. 4 ist einzufügen arratkius Br. IV. Mos. 20. 21. — Das. Z. 15 
lies grieikfcJtttts statt gneikfchtas — Das. Z. 23 ist hinzuzufügen fchakiu 
Psal. 119. 146. — Das. Z. 37 ist hinzuzufügen mielufis Br. G. 5. 

S. 64 Z. 4 sind deiwas und meüiulis, beide im lexik. Teile nachgewie- 
sen, einzuschalten; fehlerhaft steht Todeilei MT. XVIII (für Todielei). 

S. 65 Z. 25 lies: ,^teipa-jai {Jm, jei = ksl. if^** 

S. 66 Z. 6. Perkune (nom. sg. Donner) findet sich noch Br. Apok. 11.19. 

• S. 67 Z. 5 ist einzufügen: nebgalefiu MT. XLIX; mokiktes Br. G. 124. — 

Das. Z. 7 ist „ic?aw<— (titinoti)" zu streichen. — Das. Z. 8 lies negalinczius, — 

Das. Z. 9 lies pafiuntnim, — Das. Z. 20 ist hinzuzufügen : Wientijam Ponui K. 

50 (für venatijam). 

S. 68 Z. 11 lies „das. v. 23" (statt 22). — Svarabhakti erscheint noch 
in datoadenas o. S. 279 s. v. und wahrscheinlich auch in augadawa o. S. 208, 
ßaukadams o. S. 224 und nukirpidinkes o. S. 305 (unter nukirpdinti). 



350 l^achträge und Berichtigangen« 

S. 69 Z. 1 ff. Metathese erscheint noch in hrdfiu (ich werde scheltoD,) 
für hdrsiu) : Jog ii ne brdfiu ney kaÜ\ßu taw^ | Xad tu affieros man esfi ne- 
dawes K.. 51 und in apfunknitat (für apfunkintas): ßmones a^unhtwta» En- 
chir. 5. — Das« Z. 19 zu nakada und napawirßa vgl. tia iarik o. S. 302 
(unter na), ^ Das. Z. 22 lies „Br. IL Makk. 11. 17'' (statt Br. Makk.). - 
Das. Z. 26 streiche Jeroboam, denn diese Form ist aus der Vnlgata entnom- 
men« ^*- Das. Z. 81 ist ifehgelbotoya o. S. 289 s. v. hinzuaufügen. 

S. 70 Z. 4. Epenthese nehme ich auch in kaipniczos o. S. 291 (unter 
kaipnwta) an.-«* In das S. 70/71 aufgestellte Verzeichnis sind noch aufzuneh- 
men: nor (du willst) X. 49, teklatis (er höre) LLD. II. 36. 30, 37. 8, laußü 
in: Fotta» czK/ä ntfohpara Lairu kaulai laußü buwa Br. G. 101, eydamijLom, 
pLimso.) K. 236. 

B. 71 Z. 13/14. Zu neta vgl. o. S. 304 (unter neU), — Das. Z. 23 lies 
eUifchimti -^ Das. Z. 27 streiche ^^paßtuke%ianfei -— (adv. superl,)" — Das. 
Anm. 3. Die hier gegebene Erklärung von atpenii nehme ich zu Gunsten 
der von Jagic Archiv f slav. Philologie II. 869 aufgestellten zurfick. 

S.' 73 Z. 6 ff. Das über 8odeauka, sozauka, sodealka bemerkte ist zu 
streichen; sodinukat sozauka gehören zu poln. sadiatcka, ac^Kilka hingegen 
schliesst sich an russ. caiKaaKa an. Auch in kozaunyczia Z. 14 ist Entste- 
hung von au aus al innerhalb des Litauischen wol kaum anzunehmen. — 
Das, Zi 17. fztoaüpcziau gehört zu den S. 70 zusammengestellten Fällen 
der Epenthese. — Das. Z. 25. Zu maurqf^ vgl. karaulm o. S. 292 (unter 
harelms), — Das. Z. 31 . Zu iarnauma vgl. nawina (a S. 303 s. v.) = nau- 
fina (Ni 417).- -«• Endlich ist zu dem auf S. 73 gesagten hinzuzufügen, dass 
einmal, in Jhhweitaiiei MX. 135, en zu ei geworden ist. 

' S. 74 Z. 19 / erseheint auch in har/a o. S. 286 und in paraßanai U^ 
18. -* Das. Anm. 2^ In imbh'aa hat nicht Uebergang von gf» in b stattge- 
funden! vgL poln. imbieTf russ. BHöflfi». 
' S. 75 Z. 20 lies JBßmanu. 

S. 76 Z. 6 sind hinzuzufügen ho/msißeras vnad har/a o. S, 286. -- Das. 
Z. 82/33 ist liinzuzufögen humu U. 172. 

Sv 77 Z. 24- sind hinzuzufügen: ach, duehaSf fehleehüoziua ^ idebanSt 
kamckaf die im lexikalischen Teile a. vv. belegt sind, und Chor^ (im Chor) 
Br. Ps. 53. !.•*-< Das. Anm. 3. Das über parakv\fa und parap^'a bemerkte 
ist nach Gott. Nachrichten 1877 S^ 257 zu beriehtigen. 

S. 78 Z.6 ff. m für n erscheint auch in dem DAÜrjumums o. S. 162. — 
Das» Zk 16 ffi ist hinzusufügen Smarkinikauiemczem Br. Z^han. 3. 1, wo je- 
doch Assimilation im Spiel gewesen sein kann. — Das. Z. 27 sind hinzuzu- 
fügen die ni. Sg. Praes gkoem: Ifchganiti tU jra^ kurie gußem tawa nam&fa 
MT. 505 un4 der Dat. Sg. fawan: pareith mumm artmoiui fawan atkifli 
Br. P. 11,493. , . 

• •'»'S. 79; Nach Z. 15 mag erwähnt werden, dass für ri einjaal rz einge- 
treten ist: ing nekurz^ tikra wieta MT. 535, doch ist diess sicher fehlerhaft 

S. 79/80k • Auslautendes t nach Nasal isi auch abgefallen in kalbam: 

Kiek daikU' ik eziefa Jcalham eß Br. G. 77 und in dem nom« <8g..mse. pari. 

•aor. atradi SEE, 25. — Das. Anm. 8. Anlautendes «ist eingebüat in kau- 



Naohträge und Berichtigungen. 351 

radas Br. IL Mos. 38. 3 und krq/las o. S. 296, dagegen ist s im Anlaut hin- 
zugefügt in ßikras o. S. 326. 

S. 80 Anm. 2. Dass leksztas aus *Ukta» entstanden ist^ wird durch lett. 
Idfens, lefenumSf l^mYis^ ISfniba wahrscheinlich gemacht. 

S. 81 Z. 14 ff. ist prieglopfchizio (des iSchosses) Psal. 74. 11 einzuschal- 
ten. — Das. Anm. 1 Z. 1 lies keksztaa statt kekztas. — Das. Z. 3. . Mcuzias 
und azpoda stammen aus dem Polnischen. -— Das. Anm. 3 ist hinzuzufügen: 
„vgl. Schleicher Leseb. S. 345." 

Ö. 82 Z. 1 lies „Aus i-)-«" (statt «+<)• ^ Das. Z. 82/33 streiche ^^und 
in meszkoti — Fick ^11. 627)"; mMxkoti ist ]^\xu mieszkad, 

S. 83 Z. 3. Szmertis kehrt Psal. 102. 21 wieder (o. S. 380); das tz ent- 
stammt dem poln. smierd, — Das. Z. 14 lies trokßka statt iroßha.. — ;'Da8. 
Anm. 1 ,,dtpu8kas — odpiist^^ und ^^npogoM — OTrad-f})" sind zu streichen, 
denn dtpuskas und szpoga sind russ. Lehnwörter (o'ranycK'b, uuiara).; ..^.> . 

S. 84 Z. 13. Nach „S. 341}" ist einzuschieben: prapükmkczuiu (damnao- 
dorum) MT. -343. 

S. 85 Z. 26/27 ist „Buch bugtu — ' bucheY^ zn streiichen, desm bugait ist 
nicht „Buche" sondern „Buchsbaum". ^ Das^ Anm. 1 Z. 10 lies düahaa statt 
dtlahas, 

S. 87 Anm. 1 Z. 2 lies slenksnU statt slenknis, 

S. 88 Z. 8. Einschub von p zwischen m und t erscheint auch. in ^- 
tramptas (Verstössen) Psal. 31. 23 und in tampte o. S. 268. 

S. 89 Z. 17/18 streiche ^^pakh^fuma — paklufnuma^\ denn *pakhi/umus 
ist nicht b.vl9 paklu/numas entstanden, sondern aus paklmus N. 216 gebildet. •— 
Das. Z. 19 lies LLD. I. 31.5 (statt 13. 5); zu palif^rminime, paUnsmik kommt 
noch palimmifd o. S. 309. — Das. Z. 20 dziaukmaa braucht nicht, aus dzi- 
aukßnas entstanden zu sein, sondern kann für ^iffM^of stehen .(Nesselm. 
S. 168). — Das. Z. 21. Nach palinkmitwghima ist PMlinkminoghinw («^iO. 
S. 309} einzuschalten. — Das. Z. 24. fch für k^z erseheint noch in atlfchtas 
o. S. 274; fch für fchcz findet sich in Aukfi;hüui^<ieg\; (den häehsiten)^ Psal. 
78. 17 und in Kunigaikßiu Psal. 105. 21. -^ Da«. Z. 26. d^okdmes jsann aus 
dem Nominativ deßiims o. S. 179 gebildet sein. — ' Das^ Anm. K »Die^ Form 
nastrai findet sich auch in der älteren Sprache a. o; S.:302 s.iv. ^<-. Das. 
Anm. 2. Wie in JSzdus ist in abrozdaa o. S. 269 /d eingeschoben» l 

S. 91 Z. 14. ahba (aba) neben alba beweist .nichts <füi>' Asiimilation von 
/ an 5 , denn aba und alba sind beide dem Polnischenientlehnt^ ^ Assimi- 
lation von ^ an m erscheint in atimmds: Uida ta» dangaloi but^ atitnfna». Br. 
IL Kor. 3. 16. - Das. Z. 28 lies Jakubib für Jakulib. . 

In das S. 91/92 aufgestellte Verzeichnis sind noch i einzufügen :A;adl8ft<^/ 
(für kadangel) AM. 26 und fchißhhat (für fchifhai) Br. Je«*. JS2.. la. . 

S. 93 Z. 26 ist hinzuzufügen ruatoimas (für rujowimas) o.'S*;320. *f Pas. 
Anm. 2. Vorschlag von v erscheint auch in wankfczok o*. Su>837 (unter tranX;- 

fcZOtt). ' • > ■ : . 

S. 98. In das Verzeichnis ad 1) sind einzuschalten : .dtapamm vO, S. 281 
neben drapanos N. 152, gaidgißis o. 'S. 283 neben gaidegiße dtM,^.kßftiU»so, 
S. 293 neben kamlas N. 1^4, klone o. S. 295 neben klonU ^ 220, pcJUpti- 



352 Nachträge und Berichtigangen. 

nia 0. S. 810 neben patlepttne N. 485, pt^/ehuris o. S. 311 neben peuzure N. 
624, plifche o. S. 315 neben plyszys N. 308, priekaktis o. S. 317 neben pri- 
kakte N. 171 , rugienai o. S. 320 neben rugena N. 448 , tcal^na neben tcal^- 
nas o. S. 336. 

S. 99 Z. 1. Neben 2)radza8 und pradia findet sieb ^wchpradas o. S.315. 

S* 100 Z. 11 lies „(laivas Nesselm. S. 852)^^ ~ In ad 4) ist aufzunehmen: 
naktiguUas o. S. 302 neben naktiguUi N. 414. — Nach ad 8) ist einzuschal- 
ten : ad 9) 2)riemenei o. S. 317 neben premena und prSmene N. 314; prau- 
fluwa 0. S. 316 neben pranftuwi und praußutcis N. 314. — Das. Z. 37. 
Neben fchirfchonis findet sich auch fchirfchone o. S. 329. 

S. 101 Z. 1 ist einzuschalten barne o. S. 275 neben barnis N. 322. — 
In das Verzeichnis ad 12) ist einzuschalten moßa o. S. 302 neben moste und 
mostig ('Sa und -»o) N. 408. — In das Verzeichnis ad 13) ist aufzunehmen 
apfchraa o. S. 272 neben obszrus N. 30. ~ Das. Z. 38 lies paklu/nas für 

S« 102. In das Verzeichnis ad 14) ist aufzunehmen vglitts o. S. 334 ne- 
ben tiglis N. 33. — Das. Z. 12 lies 447 far 106. 

S. 104 Z. 34 ist hinzuzufügen galwaakmü (Hauptstein) Br. Mat. 21. 42. — 
Das. Anm. 5 ist hinzuzufügen: „vgl. preuss. gudde,*^ 

S. 107 Z. 3 Umdrehung der Compositionsglieder erscheint auch in/chak- 
tarpiSf bez. tarpfchakia o. SS. 329, 331. Umstellung der Compositionsglieder 
findet sich auch in anderen indogerm. Sprachen, z. B. dem Sanskrit, s. das 
Petersb. Wbch. s. v. jdtd (III. 75). — Das. Anm. lies ») statt «). 

S. 108 Z. 20 lies klanfitoiaa für kauJiUnaa» — Das. Z. 33. ssydauka ist 
russ. Lehnwort (snAo'BRa). — Das. Anm. lies *) statt •). 

S. 109 Anm. lies *) statt »). 

S. 110 Z. 11. Mit aukaztyn, geryn u. s. w. vergleichen sich zunächst 
skr. Bildungen wie adhardcfna, apdcfna, anücindf viahücfna u. s. w. Die 
Uebereinstimmung ist aber nur äusserlich. — Das. Anm. 1. Solche Adver- 
bien finden sich auch sonst, z. B. perenezei, netikusei, 

S. 111 Z. 6. Mit aukazlynai vgl. gillynai Nesselm. 254. — ■ Das. Anm. 5 
lies „(Leseb. S. 846)''. 

S. 114 Z. 7 ist hinzuzufügen i/chalkinoiei Br. Dan. 10. 12. 

S. 120 Z. 24 ist einzuschalten dudialq (Seele) K. 104. 

S. 121 Z. 1 ist einzuschalten: karalyßi, didiby o. S. 5. 

S. 123 Z. 14 lies „des Vocat. {pöne) aber" (statt Loc). — Das. Z. 35 
ist aweikatu (o. S. 44) einzuschalten. 

S. 124 Z. 8. Nach „auslautendes ^^ ist einzuschalten: „vgl. o. SS. 5. 8.'' 

S. 128 Z. 2. Zu akmenif dukteri vgl. menejyf pietnäny o. S. 7. 

S. 129 Z. 28 iet ßemis (o. S. 62 Z. 2) ausgelassen. 

S. 130 Z. 6. Nach „feferies Br. Joh. 11. 1" ist .JWeriea MT. 445 (zwei- 
mal)'' einzuschalten. — Das. Z. 7. Nach „LLD. I. 11. 3" ist „wandinia (ant 
wifau tcandtnia kloniu) Br. II. Mos. 7. 19'' einzuRcbalten. 

S. 131. Zur Stütze des über das Genitivsuffix -na gesagte kann ich 
mich noch auf die zend. Form net^äa: utayütä yd neraa ^ddrä dregvatö Ya^na 
45. 7 (W.) berufen, die als Genit. Sg. durch afra^anhamca qäthrem yaza- 



Nachträge and Berichtigangen. 353 

maid^ yd nars gddrd dregvatS Gah. 8. 6 und yd nars gddrd drvatS Visp. 18. 2 
erwiesen wird (vgl. auch Hübschmann Z. Casuslehre 268 Anm. 1); neräs ist 
aus einem Genitiv Plur. *tierenam erschlossen {nars : naräm (ved. nardm) =» 
nerü8 :'*nerenam (ved. nrndm). — Auf die frappante Uebereinstimmung der 
Genitive izpußiimqt csst^q u. s. w. mit den kyprischen Genit. Sg. der o-De- 
clination auf -y, wie *-B/€t/)uiw, ^OvaaCkayv, aQyvQwv u. s. w. (Deecke und Sie- 
gismund in Curtius Stud. YII. 232 f.) braucht kaum aufmerksam gemacht zu 
werden. 

S. 132 Z. 13. Zu akmenea u. s. w. vgl. noch men^es o. S. 7. 

S. 133 Z. 13. Nach „u. ö." ist galie MT. 120, 484 einzufügen. 

S. 134 Z. 27. Nach „LLD. IL 38. 5" ist einzuschalten: Stateie Br. I. 
Mos. 49. 13 (vgl. o. S. 325 unter fltUU), 

S. 138 Z. 3 V. u. Zu dukterü vgl. tnoteris o« S. 7. 

S. 140 Z. 4 nach „LLD. IL 35. 19" ist einzuschalten: Menefü Br. IL 
Makk. 7. 28. 

S. 143 Z. 29. Zu Namü und Szidü vgl. o. S. 44. 

S. 144 Z. 35/36 Nach Benfey fuge ein: Gott. Nachr. 1877 S. 356. 

S. 146 Z. 22. Mach „IL 40, 150" ist einzufügen: pridatkufy Br. V.Mob. 
16. 15. — Das. Z. 23. Vor kailinifq, ist einzufügen: krumeneßj, Br. Richter 
15. 19. 

S. 150 Z. 9 ist hinzuzufügen: Schwentip Janip Br. P. 4; fchuoenti^-p) ist 
Loc. Sg. nach der substantivischen Declination. 

S. 151 Z. 18 lies suffixalen für suffialen, 

S. 152 Z. 7 ist hinzuzufügen: Dietoiep Tewxep mufu dc^uieghip Post. 
263 ; dqnguieghi('p) ist gebildet wie fehwentip o. zu S. 150. 

S. 158 Z. 26. Nach „Seit alter" ist „Zeit" einzufügen. 

S. 154. Nach Z. 17 ist einzuschalten: Genitiv, bednoie SG. 240 (=&&/- 
nojo). — Das. Nach Z. 27 ist einzuschalten: Instrumental, wiernayfes^ 
puykaifes, piktayfes o. S. 63. — Das. Z. 30. Zu den angeführten Formen des 
Genit. Plur. mag auf kwieftumiump o. S. 92 hingewiesen werden. — Das. 
Nach Z. 39 ist hinzuzufügen: Aceusativ» pagatawjtc^ o. S. 93. 

S. 155 Z. 11 ff. sind hinzuzufügen : ybAa/tmatt/ß« Szemes Br. Mark. 6. 55, 
fqfchalimqfes Randglosse zu apfukui fanezes fzemes Br. Luk. 7. 17. 

S. 159 Z. 2 ist hinzuzufügen : digantis JSrfehkeczei Br. Ezech. 2. 6 , thie 
neklaufantis Namai das. v. 8. 

S. 160 Z 3 lies altertümlich. — Das. Z. 19 ff. fehlt ein Hinweis auf 
ieia^ o. S. 79; das. ist der nom. sg. msc. part. aor. atradi SEE2. 25 einzu- 
schalten. 

S. 164 Z. 14 lies Moterj statt Moter^. 

S. 167 Z. 28 ff. Als sehr beachtenswerte Form des pron. possess. der 
IL Person ist tewa (o. S. 332 unter tewas) anzuführen. 

S. 168 Z. 12. Unter Instrumental ist auf t^m^ o. S. 241 Anm. 2 
hinzuweisen. 

S. 170 Z. 8 lies dort statt doch, 

S. 173 Z. 31 ist „und Onikszty" zu streichen (Onikszty = Anykszczei). 

S. 176 Z. 18 lies pägälhos statt pdgdllos, — Das. sind die ZZ. 27—82 

28 



354 Naohträge und Berichtigangen. 

zu streichen; köznaa ist weissruss. roirhmh (Jagic Archiv f. slay. Phil. 11.368), 
das q in kcyJnamui ist also fehlerhaft. 

S. 180 Z. 20 lies Plemei statt Plsmai. 

S. 181 Anm. 1 Z. 1 lies aitonolika statt aitonalika» 

S. 188 Z. 29. Zu kieturakai vgl. keturokas o. S. 294. 

S. 192 Z. 20. Beim Praesens mag bemerkt werden, dass ein Praesens 
degiu ich brenne sich aus degincza in : wi/ha fchirde ir degincza (übergeschrie- 
ben : pakluffia, am Rande : noringa) dufche Br. I. Chron. 29. 9 ergibt. 

S. 196 Z. 23 lies iefchkami statt ie/ehkami. 

S. 199. In der zweiten Anmerkung lies *) statt '). 

S. 202 £f. Die Endungen des Aorists scheinen darauf hinzuweisen, dass 
die Aoriststämme durchaus mit dem Auslaut ä (bv.'z. äi, gegenüber präsenti- 
schem äf äi = ei) anzusetzen seien, also sukä-, keikiä-, laidojd-. Dem ge- 
genüber muss besonders betont werden, dass die einstige Kürze des Auslauts 
der Aoriststämme in den verbalen Nominibus auf -i-ma-s (o. S. 111 f.) erhal- 
ten ist. Freilich könnten, um das wenigstens zu erwähnen, Aoriststämme 
mit kurzem und solche mit langem Vocal neben einander bestanden haben, 
die sich zu einander verhalten würden, wie rjyytXo-v, hvTzo-v, itpavo-v zu 
rjyy^Xri-Vj hvnri^y Iq^chrj-v, got. fullna- zu fullno-da. Wäre dies richtig, so 
müsste einzelnes, indessen nur unwesentliches, im Texte geändert werden. — 
Erwähnt mag noch werden, dass sich aus lange (er schwebte) Br. I. Mos. 1. 
2 ein Präteritum langiau ergibt, ans dem vielleicht ein Yerbum langyti zu 
entnehmen ist, 

S. 209 Z. 31 lies prieteUß^ statt prieleliß^. 

S. 216/17 lies ja- \ fetitam (statt -^entdm), 

S. 218. Anm. 2 ist zu streichen, vgl. den Artikel meltui/t o. S. 300, wo 
noch meUiffi Br. P. 190 hinzuzufügen ist. 

S. 222 Z. 10 lies adgr^ für agr^, 

S. 223 Z. 1 lies wiernuiu. 

S. 226/227. Den lit. Partie. Fut. Pass. auf -sima-s entsprechen genau die 
griechischen Bildungen mit -ai/ÄO-f wie dxovaifio-, ßQüiaifio-, inoipifxo-, ^i;- 
()aaifiO', ovTjaifiO' u. s. w. (Leo Meyer Vgl. Gram. II. 621 f.). 

S. 230 Z. 26. Solche Ausnahmen sind nicht so vereinzelt, als es nach 
dem gesagten scheinen könnte. Vgl. u. a. noch: nuJärpdmkes Br. Micha 1. 
16, Pakirdinkes Br. Ps. 35. 23, paraßinetus KS. 16. — Zu dem über das Re- 
flexivum gesagten erwähne ich, dass ich das Verbum rdstis einmal persönlich 
construirt gefunden habe : jf'a widuiepUtiaa Piktenibiu radatfe Br. Ezech. 28. 16. 

S. 231 Z. 1 ff. ist einzufügen: nußdußißi MT. 142. 

S. 237 Z. 23 lies visu statt visit, — Das. Bei „Gebrauch der Casus** ist 
daran zu erinnern, dass bisweilen Assimilation der Casus (bez. des Numerus) 
stattgefunden hat; so, ausser in dtoilikai Plemei u. s. w. (o. S. 180), iu G?ii 
ann daugio fzodzeis perkalbeia Br. Sprüche 7, 21. 

S. 240 Z. 10/11. In ißh widumi Jordano hängt nicht eigentlich der In- 
strumental von ifch ab, sondern widumi Jordano ist gewissermassen als eins 
zu fassen und so von ifch abhängig zu machen, vgl. \feh widui Szemes Br. 
Richter 9. 37. 



Nachträge und Berichidgangen. 355 

S. 241 Z. 24 ist hinzuzaiiigen : Padwaißcai pafake fchus fzodzius Etmo- 
naü Br. ApG. IG. 38. 

S. 243 Z. 10 ist hinzuzufügen : Kam ligu neregeia tawa Tiewai Br. II. Mos. 
10. 6. 

S, 245 Z. 20. Po in der Bedeutung unter regirt auch sonst den Genitiv, 
vgl. /jo akiü Schleicher Gr. 292 und po Saales Br. Pred. 4. 7. 

S. 247 Z. 14. ata- findet sich auch in atawede MX. 79. — Das. ist nach 
pe- auf |;«- = pa- in pvjßlikens o. S. 51 hinzuweisen. 
S. 248 Z. 1. San- erscheint in fandarbuti o. S. 321. 
S. 252 Z. 29 lies Dieiciep für Diwiep, — Das. ist kurempi Br. III. Mos, 
21. 17 hinzuzufügen. 

S. 256 Z. 13 lies „der 1. und II. Person** (statt „IL und III.**) 
S. 258 Z. 1/2 ist zu streichen. 

S. 260 Z. 32 ist hinzuzufügen: pigjans ira datigy. ir fzeme jyrapulti nei 
Sakano majzanfy dalj fug aif doli Br. Luk. 16. 17. 
S. 263 Z. 5. Ueber na für ne s. o. S. 302. 

S. 268 Z. 10. Die euklit. Partikel -t findet sich auch in ttzot (Nessel- 
mann 36) = uzo'tf uzo- = uzü' (vgl. ujiücza o. S. 336) = üz, 

Jm lexikalischen Teile sind folgende Nachträge an ihrer Stelle einzu- 
schalten : 
abdaras Vorhof (N. 127) s. priedware 

adele Häutchen: pianiamoia adele Randglosse zu ada Br. Josua 5. 7, ga- 
las adeltos Randglosse zu ^>iVwö fiada Br. I. Mos. 17. 23; s. ada 
af/iernikqlis sacrificulus : ajfiernik^lema AM. 44; s. aJUeras 
algoti heissen (o. S. 270): algomas butumbei mokitas ir wiefehlibas fzmogm 
Br. Sirach 32. 3 

alsbantas Halsband: alsbantus Interliuearglosse zu pagraikfchczes Br. 
Richter 8. 21 

anjta Tante (N. 6): nepiis . , . tetiewedie anjtas alba motinas f^Cferies ir 
tewa fejferies MT. 445 

apiüftis Schürze (N. 40): apiüßis Randglosse zu Schurczus [fchurcztukus] 
Br. I. Mos. 3. 7 

apkalbingas tadelnswert (N. 172): Jei kurj'ai ira ne ajtkalbingas Br. Tit. 
1. 6, fweiku ir ne apkalbinga J'zodziu das. 2. 8 
dtäfndgnas Veränderung (N. 388): dtdmdgnq K. 90 

atimdinti holen lassen (N. 26): wirefnieghi . , . tnr fiunjli ir ghj ifch ihe 
atimdinti Br. V. Mos. 19. 12 

atfiflekti sich lagern: idant ant Sternes aßflekty, Br. Mark. 8. 6; s. |)a- 
fsißiekti 

atfiüfti hersenden o. S. 44 (N. 470) 

atfubiniui rückwärts: alfabiuiui (durchgestrichen) Glosse zu ufzpakaliui 
Br. I. Mos. 19. 26; o. S. 274 

aticoditi herzuführen, jmd. auf seine Seite bringen (N. 60): gerefne man 
yhi J'aiüenspi aticoditi Br. I. Makk. 10. 4 

anylius Gewächs: efch prikelfiu Dowidui teija Aagliy, Br. Jer. 23. 5; o. 
S. 274 



356 l^achträge und Berichtigangen. 

beide fiB Tumult: „Tumult Beld^io^^ Randglosse zu Ruflrikyt Br. I. Makk. 
9. 18; o. S. 275 

hoha Webemutter (N. 8dl): hohump Randglosse zu Sennuliump Br.II.Mos. 
1. 15, holnu Randglosse zu Senulee das. v. 17 und zu Sennules das. v. 18 

da und: Tu kelkes da imk mus Br. Richter 8. 21; o. S. 278 

drang une Eebsweib (N. I58f.): ,^Keb8weib mote draugune^^ Randglosse zu 
priarkos Br. I. Mos. 35. 22 

dudaragine grosse SackpfeifTe (N. 148); Bretken verzeichnet auf dem 
letzten Blatt seiner Fsalmübersetzung die „Nomina inUtrumentorum mufico- 
rum quorum ufus in Lituania" : ^^Harfa Liudna Harffe | Kahfa Laute | Ju- 
rana Leyer | Wargonai Orgel | bubnae Pauke | Skripka Fidel | Surma Schal- 
mey | Truba Poranne | Kanklee Eewerfche Harfe | Wati^fdis Pfeiffe | Tutukles 
die litauifch Duden | Dudaragine eine große Sackpfeiffe | Murenka eine kleine 
Sackpfeifife.^* Dazu fugt er .noch: „Supielts eft lingua (lingula?) inftruraen- 
torum I Skaitikle Das Pfcififenloch.*^ 

ebru/as Schweisstuch s. o. unter fptetas; N. 2 

galtcaakmü Hauptstein s. o. unter fgfparnikas; N. 238, 3 

ifchalkxnoti aushungern, casteien (N. 4): tawa kuna ifchalkinoiei Br. 
Dan. 10. 12 

ifckfkalpti (ifcJ{fkalpetif) ausschneiden: per Skalpeius akmenyk^ kurie 
peezetie dura [ifchßcalpia] Br. II. Mos. 28. II; s» o, ßcalpeias 

jurana Leier s. o. dudaragine 

kabfa Laute s. o. dudaragine 

kandzia Fehler: be kandzios Randglosse zu be toainos Br. Ezech. 43. 22 

kafsula Schaft; zu den o. S. 298 gegebenen Belegen vgl. noch die unter 
warpße, tcarpßie o. S. 337 enthaltenen 

kenkutis Schaden, Fehler (N. 198): kenkuczio Interlinearglosse zu icaittos 
Br. m. Mos. 23. 18 

liudna Harfe s. o. dudaragine 

murenka kleine Sackpfeife s. o. dudaragine 

fkaitikle Pfeifenloch s. o. dudaragine 

funkae Enkel? o. S. 304 unter neptie ist als Glosse zu nepczio funko an- 
gegeben; die Lesung ist aber unsicher, man könnte auch fnuko oder funko^ 
fnuko lesen. Ich habe yt/nA;o vorgezogen, indem ich an suniis dachte. 

fuplelia Mundstück eines musikalischen Instruments s. dudaragine 

J'ch^dija Neffe. Oben S. 304 unter nepotis ist angeführt: Markus nepotis 
Sch^t\J8 Barnaha; für Sch^tije ist aber der Handschrift gemäss Sch^ijs zu 
lesen. Vgl. dazu Lepner Der Preufche littauer S. 109: „Schwefter Kinder, 
Siediei.''